sn - R en oZ St a re Ze ERıE, DR » TUR OL UN EN N BLEUHLSER all Su > 3 DAR BR KERREISNER TE RER BARS NN ARE Ri) BA Narr BEN ee Leer Ren BSRRSE Tr en EEE wo EEE BIEIT re > eo ee re =B, VS E% Se Ser A a a nahe een aeteteneenäenwin ee re ac DR ? ’ ER en ee re 3 x: : EEE Fa E er REEL TEE £ Eee Art ee . : ei BEER 5 = HT a x NE BE er, armen IR x 4 \ aNUH IRENE N) NG FE FE ee Da Bi wre) 0 EGER i > 2 oe I: Be Zen 52 I Be Eh ee EFREBERET Be Re ZEN LOReN Lu 327 Bach = DE > ? 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Branufchweig, Dund uno DSerlag von Seorge. Wefermanı. 1877, l Alle Rechte vorbehalten. 5 Inhaltsverzeidniß. Drd. Affen. Drd. Fledermänfe DOrd. Nanbthiere . Did. Nagethiere . Drd. Zahnlüder . DOrd. Einhufer Ord. Diekhäuter . Drd. Wiederkaner Drd. Ser-Säugethiere . Drd. Raubvögel . I. Zagraubvögel . 1. Eulen Drd. Singvögel . I. Sperrihnäbler. I. Dünnjchnäbler TI. Zahnjchnäbler . IV. Kegelichnäbler.. Drd. Klettervögel . Drd. Tauben . DOrd. Hühnervögel DOrd. Straußodgel Drd. Laufodyel DOrd. Schwimmpdgel nnınının A. Säugethiere. B. Vögel AAAAAAARR RAANAAAAAAAAARAR VI Subhaltsverzeihniß DBerzeihniß der im mordöftlichen Afrika an Berrennungen der Söngethiere und Bönel” 2. nr ze Sl Nachträge und Berichtigungen zur Aufzählung der Säugethiere und Vögel des Gebietes der Beni Amer und Sabab . 2 2 2.2...©, 237 Nachträge zum Berzeihniß der Fremdwörter, Th. I, p. 266 c. . ©, 29 Illufirationsverzeidniß, Afrikanisches Nashorn (Rhinoceros Keitloa) Langöhrige Gazelle (Antilope leptoceros) . Bafer’s Pferd-Antilope (Hippotragus Bakeri). Sehörne von Kub-Antilopen (Acronotus Lelwel und Kernel Caama) Stleiner Rraunfhwanz (Enlofkamnz mindn) Dftafrifanifcher Feldfchnepper (Batis orientalis) SECHS ARM A. Singetbiere. ». Heuglin, Reife in Nordoft-Nfrifa, IT, Bemerfung. Alle im Tert worfommenden Meffungen beziehen fih auf den alteı franzöfifhen Fuß (pied du roi). Die hier hauptjächlih eitirten Schriften find folgende: Rüpp. Atl.: NRüppell, Atlas zu der Neife im nordöftlichen Afrika. Franl- furt 1826. Rüpp. N. W.: Nüppell, Neue Wirbelthiere zur Fauıra von Abelfinien ge- börig. Brankfut 1335. H. et Ehr. Symb. phys.: Hemprich et Ehrenberg, Symbolae physicae. Berol. 1523—1830. Schreb. Säugeth : Schreber, Die Säugethiere. Mit Fortfegung und Sup- plementen von A. Wagner, Heugl. Fauna R. M.: Heuglin, Fauıa Des Nothen Meeres und Der Somalisstüfte. WPeterm. Geogr. Mitth. 1561, p. 11 bis 52. “ Brehm, Habesch: Brehm, Ergebniffe einer Reife nah Abeffinien. Hans burg 1863. Fitz. u. Heugl. Säugeth.: Fißinger und Heuglin, Syftematijche Heberficht der Säugethiere Nordoft- Afrifa’s. Situngsber. der £ E Afıd. der Wifjenschaften, Wien 1566, Separat-Abdrud. Blanf. Abyss.: Blanford, Observationes on the Geology and Zoology of Abyssinia. London 1870. Ord. Affen (Simiae). Fam. Shmalnafige Affen (Simiae ceatarrhinae). 1. Die Öueriega, Colobus Quereza (Rüpp.). Rüpp. N. W..t. l. — Fitz. u. Heugl. Säugeth. p. 2. — Heugl. Reise in das Gebiet des Weissen Nil, p. 329. — Heugl. Reise nach Abyssinien 1852/53. p. 83. — Heugl. Reise nach Abessinien 1861/62. p. 232. — Schreb. Säugeth. Suppl. I. p. 166. Aımdar. Guerieza. Geez Fonges. Ich nehme die Guerieza unter die Siuaehiere unjeres Be- obachtungsgebietes im weiteren Einne auf, weil te fich haupt- jählih in den Niederungen des Quellenlandes der Flüffe Tafazie (Setit), Mared (Dafh) und um die Quellen des Nahad umd Dender findet; ohne Zweifel kommt diejelde auch im oberen Barfah vor; endlih in Godiham, Damot, im wärmeren Schoa und um den Kir, wohl bis Kafa, Narea und Quranguie. Nach Blanford (Abyss. p. 226) werden häufig Häute diefes Affen von den Bergen des Somal-Landes nah Aden gebradt. Mean trifft fie nur in der Waldregion des Tieflandes und zwar ftets in der Nähe von Waflerplägen. Sie ijt von gejellihaftlihem Wejen und treibt fih fait be- ftändig in den höchten Gipfeln dichtbelaudter Bäume umber, in ungeheuren Säten fich von einem Alt zum anderen fchwingend. N 1 4 Saurgethiere. Berfolgt man fie, jo bergen fich diefe herrliden Thiere im Ge- wirr von Schlingpflanzen, oder fie drüden fi feit an Didere Hefte, falls die Dertlichkeit ein Abftehlen von Baumfrone zu Baumfrone nicht erlaubt. Glaubt fi die Heerde in ihren Tuftigen Wohnfizen aber jiher genug, jo Hläffen die Affen, den Kopf und Oberkörper tief zwiichen die aufgejtemmten Vorderfüße legend, den Gegenftand ihrer Neugierde an. Anmerkung. In der abelfinifhen Provinz Agaumeder, im Sau Matafel, findet fih nad Ausjage meiner Jäger ein Colobus, der Guerieza in Geftalt (namentlich auch Mangel des Daumens und in Schwanzbildung) und Lebensweije jehr ähnlich. Derfelde unteriheidet fih durch dunklen Kopf mit weißer Binde über die Schläfe und dur rauhboritige Behaarung des Nüdens, die Sowohl in Bezug auf Bildung als Farbe derjenigen von Oreotragus saltatrix gleihen fol. Einen anderen, wohl auch zur Gattung Colobus gehörigen Affen vom Namniam-Lande befehrieb ich unter der Benennung C. diadematus (vielleicht identifch mit der eben erwähnten Form aus Agaumeder). In denjelben Gegenden, um die weitliche Waffer- jheide des oberen Nil, Tebt ferner eine dem Gorilla und Schim- panje nahe verwandte Art, die paar und famtlienweile auf Hohbäumen längs einiger größerer, nad Nordweit abfließender Ströme hauft und ungeheure Nefter und Schirmdädher zwiichen Altgabeln anlegt. Die Nammtam nennen diefes von ihnen wegen jeiner ausnehmenden Kraft und Wildheit gefürchtete Thier M’ban. Die Färbung ift oliwendbraunfdhwärzlic mit weiglichem Gefäß. Gefiht nat, Dberfeite der Hände mit einzelnen jchwar- zen Haaren bejett.! ' Dergl. Heuglin, Reife in das Gebiet des Weißen Nil, p. 205. — Könnte identifch fein mit Troglodytes niger, Geoflr. Säautgethiere. h) 2. Die graugrüne Meerfaße, Cercopithecus griseo-viridis (Desm.). ©. griseus, Fr. Cuv. Mammif. t. 20. — (. sabaeus, Is. Geoffr. — Wagn. Schreb. Säugeth. Suppl. I. p. 115, u. V. p. 39. — ‚Fitz. u. Heugl. Säugeth. p. 3. — Heugl. Fauna R. M. Nr. 2. — Brehm, Habesch, p. 72. — Blanf. Abyss. p- 224. — Heugl. Reise nach Abessinien 1861/62. p. 172, — Wagn. Schreb. Säugeth. Suppl. I. p. 114. Arab. Abu Leng oder Lang, aud) Abaleng. Amdar. Tota. Zigr. Wag oder Woäg. Mafauan. Wagie. Nad) Fudolf auf Geez zalestejo, was wahriheinlid Wildefel bedeutet. Diefe allbefannte Meerfaße bewohnt meist in größeren Ge- jellihaften die abejfiniihen Ziefländer, den Fuß des Oft-Abfalls der Berge gegen Majaua Hin bis zum oberen Anfeba, namentlic) die Wafjerpläße um den ZTaranta, bei Ailet und Azuz, ferner das jüdlihe Nubien nordwärts bis gegen Abu Hamed, den Dlauen und Weißen Nil jowie Oft-Kordofan. Tritt an den Gebirgsbähen Waffermangel ein, jo wandern die dort anjäjfigen Meerfagen über die Zeit der Trodenheit aus. Sie lieben vorzüglich baumreihe Gegenden, namentlich folche, wo viel wildes Steinobft (Rhamnus, Balanites :c.) wädit, deren Früchte fie befonders gern genießen. Anmerfung Nicht in unferem engeren Beobadhtungs- gebiet vorzufommen fcheint Cercopithecus ruber, Gm., der im weitlihen Afrika heimifch ift, fich aber bis Kordofan und Senar oftwärts erftredt. Im öftlihen Sudan heißt die rothe Meer- faße Abulang ah'mar, nad) Rüppell in Kordofan Naago. Eine angeblih aus Dar For ftammende, Ahnlic) aber bunter gefärbte, anjehnlich größere Art beichreist Ehrenberg als Cerco- pithecus pyrrhonotus. — Bon diefer wiederum verjchieden jheint eine pradhtvolle Meerfage, von welder ich ein lebendes Eremplar aus Fazoql erhielt und welche ich fpäter im Freileben 6 Süugethiere, in den Ebenen zwifchen dem Kir md Kofanga-sluß öfter zu beobachten Gelegenheit hatte. Ihr wurde die unpafjende Benenz- nung Cercopithecus poliophaeus beigelegt. Diejelbe muß in C. poliolophus umgeändert werden. Dieje Art ift dem C. pyr- ıhonotus nächjt verwandt, jedoch von noch anjehnlicherer Statur, mit jehr langen, wallendem grauen Mantel, diefer beim jünge- ven Männchen weniger entwidelt und von mehr dunfel rufgraner Färbung. Gefiht Schwarz, die Oberlippe mit deutlichem weißen Bart; Oberfeite des Schwanzes glänzend und dunfel purpurz braunrotb; SKranzhaare der lebhaft Ipangrünen bis türkishlauen Sejhhlehtstheile glänzend fafrangeld; Gefäßichwielen vom Tehönften Kofenrotd. Das Weibchen fenne ih nicht. In Abelfinten erzählte man mir von einer weißen Weeerfaße mit Sehwarzen Gefähjchwielen, die gejellichaftlih auf Bäumen zwilchen Zjelelmt und Mai-Tjahlo heimifch jein joll. Ste wird dort Tota benannt, wie Cercopithecus griseo-viridis. Der Hundsaffe, Inuus ecaudatus, Linn., fommt hier und da durch Pilger oder Slarawanen aus dem nordweitlihen Afrika (Algerien) nad) Egypten. Er heißt dort Nisnäs (d. h. Menjchen- geficht). Sch bezweifle ehr die Angabe Nüppel’s, daR diefe Art auch in den Dajen der Kibyjchen Wüfte heimifch ift. In Algerien wird fie Sadi umd Gird benannt. Der Tichelada, Theropithecus Gelada, Rüpp. (avab. Tse- lada, nicht Gelada), jowie mehrere Berwandte diefes Pavians, nämlich 'Theropithecus obscurus, Heugl. (amd. Toqur Zen- dsero, d. 1. |hwarzer Bavian) und Theropithecus senex, Puch.., leben ausschließlich in den abejfiniihen Hochgebirgen. Bermuthlich ijt Th. senex derjenige Erdpavtarı, welcher mix Unquelal (von Ungolaleh, das Ei) benannt wurde, Steiner als der Tiehelada, von weißlicher Zarbe, hat ev feinen nacdten Bruftflet umd lebt in Felfen des Schvada-TIhales am Siüdwelt- Abdang von Semien, Säugethiere. 1 Eine noch Fleinere Art wide mir Tanes Zendsero (d. 1. Zwerg-Pavian) benannt, eine dritte, mit fleinem, plattem Geficht und von dunkel braunfhwärzlider Tarbe, fommt nah Schimper im Diftriet Damo in Tjagadie vor. 3. Der graue SBavian, Cynocephalus Hamadryas (Linn.). Wagn. Schreb. Säugeth. Suppl. I. p. 153 u. V. p. 62. — Ehr. Symb. phys. II. t. 11. — Heugl. Fauna R. M. p. 12. — Fitz. u. Heugl. Säugeth. p. 5. — Brehm, Habesch, p. 81. — Blanf. Abyss. p. 222. — Brehm, Thierleben, I. p. 75. — Schreb. Säugeth. Suppl. IL p. 153. Heißt bei den Arabern des Nothen Meeres Robah'; in Ggypten Qird. Geez Hebej. Tigr. und amdar. Zind3ero. Bel. Djogura. Halenga-Dialeft H'awöleh. Majauan. Kombai. Danaf, Domätu. Som. Dajer. Nah KRüppell in Kordofan und Dar Tor Farkale. Der graue PBavtarı fcheint den 19. Grad nördl. Dr. kaum zu überjchreiten. Hemperich und Ehrenberg trafen ihn aber nod) in den Gebirgen der Wehabiten und bei Donfudah in Arabien. Hier reiht er jünwärts bis zum Bab el Mandeb und Aden. Eeine öftlihe Verbreitung ift mir undefannt. Auch im nörd- lichen Somal-Gebiet foll fich derjelde noch finden, Häufig trifft man ihn im Zande der Danafıl, am Oft-Abfall der abejfinijchen Gebirge, im üftlicheren Habefch, hier zumeilen bis über die Woina Dega anfteigend (8000 Fuß Meereshöhe); im Gebiet des Anfeba und Barfah, bis nach Rafalah hinüber; angeblich endlich auf einigen Felsinjeln des Aothen Meeeres. Ueber fein Borkfommen nördlih vom Barkah_habe ich niemals fichere Kunde erlangen fünnen. Nah Nüppell wäre endlich diefe Art auch in Senar, Kordofan und Dar For heimifh, wo ich ihr weder im Sreileben begegnet bin, noch fie in Gefangenfchaft gejehen habe. S Säntgethtere. ?ebt in Bamilien und Gejellichaften von zehn bis hundert und mehr Individuen beilammen, doch Teheint die Zahl der alten Männchen ftetsS geringer als diejenige der Weibchen. Iedes Hudel hat feine bejonderen Standorte, von wo aus die Thiere unter Anführung eines alten Weännchens, des She, wie fi) die arabiihen Jäger ausprüden, weite Streifzüge unternehmen. Zeitig am Abend, und jtet3 noch vor Sonnenuntergang, finden fie fich aber wiederum in ihrer eigentlichen Anjtedlung ein, meiit auf hoben ijolirten Felsgruppen mit jenfrehten Wandungen und itberhängenden Gefimfen oder Höhlen, von wo fie fich felbjt bei vielfältiger Verfolgung nicht auf lange Zeit vertreiben laljen. Während der heißen Jahreszeit fommt die ganze Hecrve jowohl in den VBormittags- als in den Abenditunden zur Tränfe und nur durch eintretenden Waflermangel fieht fi die Gefell- Ihaft zuweilen veranlaßt, ihre Standorte zu verlaffen. Bei Wanderungen halten diefe Thiere immer ihre gewohnten Wechfel ein, welche längs der fteilen Felsgehänge auf Schmalen Abjäten hinführen; fie überjchreiten aber auch weite Thäler und Hoc ebenen. Gigentlibde Hohbäume bejucht der graue Paviarı nicht, dagegen benußt er überhängende Wurzeln und Stämme zu jet nem Auf und Abfteigen an den Berglehnen und Elettert wohl, um Rundihau zu halten, bier und da auf einen niedrigen At. Die Nacht bringt er, wie gejagt, womöglih in Höhlen, Klüften oder unter Felsvorjprüngen an möglichft fteilen und gefhüsten Drten zu. Dort drängt fih die Yamilie dicht zu= jammen. Djt die Luft fühl, jo zieht er nicht früh auf Nahrung aus, fondern wärmt fih an vor Wind gejhüßten Stellen be- haglih im Sonnenjchein. Gegen Negen und Kälte ift das Thiex höchit empfindlich. Die Nahrung der Paviane befteht in jaftigen ale. Halmen, Knospen, Zwiebelgewächjen, Wurzeln, Leguminofen, wilden Feigen und Steinfrücdten, Getreide aller Art, Delfamen Säugethiere. 9 u. dergl., mit Vorliebe verzehren fte jedoh auch Larven aller Art, namentlich) diejenigen großer Käfer, ferner Ameifen, Puppen, Schneden und Würmer, zuweilen fangen fie Heufchreden, Spin- nen, Käfer und Schmetterlinge; fie berauben die Nefter, gleich- viel od diejelden Eier oder Junge enthalten, und freffen gelegent- ih auch Eleinere und junge Säugethiere. Weberhaupt jcheint ihnen von Zeit zu Zeit animaliihe Nahrung Bedürfniß zu wers den. Beim Anbhi von Schlangen und großen Eivechjen Tegen fie eine entjetliche nervöjfe Aufregung und einen derartigen Schred an den Tag, daß fie eine Zeit lang fi nicht von der Stelle zu rühren vermögen. Auch meidet der Paviarı, wie die meisten Affen, in nähere Berührung mit tieferem Waffer zu fommen, obwohl fie jonft nicht felten Beweile von großer Kühnbeit und Geiftesgegenwart liefern. Leber die Yebensweile fchreibt nament> ih Brehm fehr anztehend und ausführlich. Nie habe ich gehört, daß der Hundskopf- Paviarr, fei er einzeln oder in Gefellichaft, den Menjchen angreife, vorausgefeßt, daß er nicht etwa chwer verwundet in die Enge getrieben wird. In folchen Fällen ver- theidigt er fih mit feinen fürchterlihen EeAzähnen und unter grimmigen Bellen und wüthendem Gefchrei aufs Aeußerfte. Angefhoffene Thiere entleeren fofort eine große Menge des In- halts der Eingeweide. Man jagt, daß diefe Affen, wenn fie fich in ihre Schlupfwinfel verfolgt jehen, die Angreifer durch einen fürmliden Steinhagel fernzuhalten fuchen. Auch dies ift mir bei vielfacher Begegnung mit Pavianen nicht vorgefommen, dagegen habe ich gefehen, wie fie an steilen Gehängen Steine losmadten und berabrollten, und endlich, daß fie zuweilen bis fFopfgroße selshroden zu werfen verfuchten, jedoch ftets nach rücdwärts, d. h. mit nah mir zugefehrtem Rüden und abwärts. Um fich von der Wirfung ihrer Gejhofje zu überzeugen, neigten fie den Kopf gegen den Boden und jahen zwilchen den Hinterfüßen durch). Sh glaube nit, daß ein Affe im Stande fei, irgend einen 19 Säugethtere. jhwereren Gegenjtand mit großer Gewalt in horizontafer oder aufjteigender Nichtung vorwärts zu jchleudern. Sn Gejellihaft anderer Arten find wir dem grauen PBavian nicht begegnet, dagegen haben wir gejehen, wie eine Truppe von Hamadryaden zugleih mit mehreren Tamilien von ZTicheladas auf einer und derjelben Ebene vuhig ihrer Nahrung nacdhging, ohne jih jheinbar um ihre Nachbarn zu befümmern. Beide Sejellfchaften waren eifrig beichäftigt, grüßere Steinblödfe umzu- wenden, um fich der darımter befindlichen Infecten, Yarven md Schneden zu bemäctigen. Cinmal war ich dagegen Augenzeuge eines Veberfalls, den eine Heerde von Hunderten von PBavianen auf das Getreidemagazin eines feinen Strohhüttendorfes machte. Sie ihlichen im Schutz einer Bergwand in größter Stille an, erbrachen das niedrige Dach und füllten haftig die Baden mit Korn; natürlid) fielen die Dorfbewohner unter Gefchrei, Stein- und Yanzenwürfen über die Plünderer ber, die jelbitverjtändlih die Sucht ergriffen, aber zum Theil noch verjucdten, in aller Eile einiges Getreide in den über die Bruft gefreuzten Armen mit fich Fortzufchleppen. Der Pavtan braucht jehr lange Zeit, bis er ganz ausge wachlen 1jt; doch pflanzen fich auch jüngere Individuen beveits fort. Die Weibchen kommen minveltens drei oder vier Mal im Jahr in Brunft und werfen deshalb auch nicht gleichzeitig. Der vorzüglichite Feind diefer Thiere tft der Leopard md der Hyäanendund. Die Abeffünter bedienen fi hier und da der dicht behaarten Selle der alten Männchen als Pelzwerf; jonjt wird ihnen im Allgemeinen nicht nachgeftellt, obgleich fie viel Schaden in Gerjten- und Erbjenfeldern anrichten. Mean erlegt den Pavian am ficherften auf dem Anftand bei den Zrinfpläßen, die er regelmäßig zu bejuchen pflegt. Auch find die Hamadryaden dort, wo fie nicht Tujtematifch verfolgt werden, feineswegs Fhüchtern und menjchenschen. Zu Pferde Saugethiere, 11 famen wir öfter an größeren Gefellfehaften vorüber, die fich Fam durch die Gegenwart von Menfhen in ihren Beihäftigungen und Spielen jtören liegen. Michrere Male wurden große Ge- jellfehaften diefer Ihiere von meinen Jägern mit Einbruch der Wacht auf ihren heimathlichen Kelfen heimgejucht, wo man eine Menge von den höchften Borjprüngen herabichteßen fonnte. Der Lärm, den die aufgejchredten und bejchoffenen Thiere in jolchen Fällen machen, it ein wahrhaft entjelicher, ein wiüthenves Bellen, Bauchen, Heulen, dazwiichen das Wimmern und Angit gejchrei der Jungen und ihrer forgjamen Mütter. Angefhoffene Pavtane juchen fi) zuweilen abzujtehlen over zwilchen lüften zu verfteden; auch bin ich fajt gewiß, daß fie, wenn e3 möglich ift, von ihren Gefährten noch weggefchleift und in Sicherheit gebracht werden. Anmerfung Im Südlichen Abejfinten, namentlih im Gebiet der Wolo-Gala, trafen wir häufig noch eine zweite Art von Cynocephalus an, von der ich aber leider nur ein jüngeres Individuum erlegen fonnte. Diefer Bavtarı heißt bei den Ein- geborenen Net3o oder Nets-Zendsero, bei den Gala Gewerie. Er geht höher in die Gebirge als der graue Paviar, ift jtärfer bemähnt, heller von Sarbe, hat theilweile nadte, vojenvothe Keulen, ebenjo gefärbtes Gefiht und Schwielen, fowie einen dunklen Ring um die Augen. Sch habe ihn C. Netscho benannt. Im Nil» Gebiet nordwärts bis zur Batıda- Steppe, in Senar und Kordofan oftwärts bis Dalabat und Tafah, fübwärts aber Sazogql noch überjhreitend, hauft ebenfalls gejelfichaftlich und zumeijt auf Selen lebend der Babuin, Cynocephalus Ba- buin, Desm. (©. Anubis, Fr. Cuv.), der von Peters au in Mozambique aufgefunden wurde. Er heißt im Sudan Qird, nach Aüppell in Senar Bedir, in Syrien S’adan, türfifeh Mai- mun, wie Cynocephalus Hamadryas. Küppell läßt den Babuin au am Tana-Sce und in der 12 Säugethtere, Suola (Tiefland von Habejch) vorkommen, verwechjelt ihn aber wohl theilweife mit Cynocephalus porcarius, Bodd., den wir im nordwejtlien Abeffinten, jowohl in tiefer gelegenen Diftrieten als im Gebirge bis auf I000 Fur Höhe, endlich) auch in großer Zahl auf den Schiluf-Injeln im Weißen Nil angetroffen haben. E3 war mir nicht möglich, die von mir eingefammelten Bälge und Schädel der Dokerie, wie diejer Pavian von den Abeffi- niern benannt wird, mit den näcjt verwandten Arten zu vers gleihen. Pitinger erklärt ihn für iventijch) mit C. porcarius, der fih durch Ihwärzere Extremitäten, intenfivere, mehr oliven- grüne Färbung des Pelzes und längeren Schwanz von C. ursi- nus, Penn., unterjheide. Pucheran dagegen hält den abeljinijchen Schwein- Pavtarı für eine befondere Species, weldhe er Cyno- cephalus Doquera benennt.! Fam. Halbaffen (Prosimi). Aus der Bamilte der Halbaffen (Prosimi) findet fi im Gebiet des Weißen und Blauen Nil fowie in Kordofan nicht jelten der gemeine Galago (Otolienus galago, Schreb. — 0. senegalensis, Geoffr. — 0. Teng, Sund. — ©. Moholi, A, Smith), von den Sudan-Nrabern Ten oder Teng benannt. Diejes niedlihe Thier mit feinen großen, feuvigen, boc)- rothen Augen und eigenthbümlich Tchließbaren Ohren lebt familien- weie auf Hochbäumen, vorzüglich auf alten Tamarhinden längs der Ströme und Wildbäcdhe; feine Nahrung befteht in Gummi, Früchten, Körnern, vorzüglich aber in Infecten. Gr führt eine vollfommen nächtliche Lebensweife und verräth feine Gegenwart oft durch fein geco-artiges Gefchrei. Db der Teng in unferem engeren Beobahtungsgebiet vorfomme, weiß ich nicht zu jagen. ' Rev. et Mag. de Zool. 1856. p. 96. et 1357. p. 250. Säugethiere. 13 In den Wäldern des Kir trifft man noch eine zweite, grü- fere, roftbräunlich gefärbte und dikjhwänzige Art, wohl Oto- lienus crassicaudatus, Geofir., im Nammniam -Pande, den Zwerg-Galago, Otolienus Demidoffi. Ord. Fledermänfe (Chiroptera). Das nordöftliche Afrika beherbergt eine ungewöhnlich große Artenzahl von Fledermäufen: in Egypten find es namentlich die Gattungen Taphozous, Nycteris, Plecotus, Rhinopoma und Rhinolophus, welde audh an SImdividuen reich vertreten find und meiftens in alten Gräbern, Mofcheen, Statafomben, Telfen- tempeln und im Innern der Pyramiden wohnen. Die einzelnen Arten halten fich Hier ftreng an gewiffe Dertlichfeiten und mijchen ji felten unter andere, Weiter im Süden berrihen die Baum- und Waldfleder- mäufe vor, die — wenige Formen ausgenommen — meist nicht jedentär find, eine Art von Wanderleben führen und fi) wäh- rend der Regenzeit nur jelten zeigen. Das Wandern wird hauptfählich durch die Nahrung bedingt. Die Slughunde (Pteropus) leben faft ausihließlih von Früchten und jehweifen, je nadhdem fie in einer Gegend viel reife Syfo- moren, Cordien, Doleb-Nüfje (Borassus) u. dergl. finden, meijt gefellihaftlih weite Neifen dahin. Sie Ihwärmen und ziehen zur Nacıtzeit, jehen aber auch bei hellem Sonnenjchein vortreff- ih und find, fühle Morgen ausgenommen, den ganzen Tag über lebhaft und mit Steffen beihäftigt, ohne jedoch ihre einmal eingenommenen Standorte gern zu verlaffen, bis die betreffenden Bäume ihrer Erzeugnilje vollfommen beraubt find. Dann zieht die Schaar plößlih weiter und es fünnen Monate und Jahre vergehen, bis man fie wieder auf derjelden Stelle findet. In vielen Gegenden Abeffiniens folgen die Eleineren raub> 14 Süugethiere. freffenvden Sledermäufe den Vichheerden vom Gebirg zum Tief- land und umgefehrt, weil letztere ftetS von großen Schwärmen von Bliegen und Schnafen begleitet werden. Während des Tages juchen diefe Slatterthiere in Klüften, Baumböhlen, unter überhängenden Wurzeln und ımter Blattfcheiven der Palmen, viele fogar in den Neftern von Webervögeln Schut, nur felten dagegen verfriehen fie fih in die Strohhütten der Eingeborenen, wojelbit fich befanntlih auch der Sperling nicht heimifch fühlt. Anders ift es in den Hafenjtädten des Nothen Weeeres, wo man das ganze Jahr über Fledermänfe in größerer oder geringerer Anzahl findet, welche in Mofcheen, alten Gebäuden aus Mapdre- porenfalf und Magazinen tauglide Wohnpläße finden und wo 3 ihnen niemals an Nahrung gebridt. Dod ift die Weanntg- faltigfeit der fpectell hier vorkommenden Arten eine jehr beichräntte, Fam. Slederhunde (Chiroptera frugifera). Aus diefer Bamilie fanın ich Feine in unjerem Beobacdhtungs- gebiete vorkommende Art anführen, obgleich eine folche Hin und wieder im oberen Anjeba-Thal und feiner Umgebung eriheinen fol, Mein abejfiniiher Jäger Gebra Gtorgis, ein aufmerf- jamer Beobachter und Kenner aller Säugethiere und Vögel feiner Heimath, verficherte mich, mehrmals größere Slüge von Sleder- Hunden unfern Seren gefehen zu haben, welche höhere Gefträuche, die eben reife Beeren und Steinfrühte trugen, plümderten, Anmerkung. Wir kennen von nordoftafrifaniichen Sleder- bunden folgende Arten: Pteropus stramineus, Geoffr. — Waen. Schreb. Suppl. V. p. 603. — Fitz. u. Heugl. Säugeth. p. 8. — ı Die Fledermänfe heißen auf Arab. Wutwät und Abu Rugheä. Som. Fi-mer. Denf. Hari-Kunbaro. Amd. Joflet und Ja Lelit wof. ZTigr, Of-Leiti und Aura. Bel, Qerka ’äreb. Säugethiere. 15 Pteropus palmarum, Heugl.(?) — Heugl. Verh. Leop. Carol. Akad. 1865. Heft 5. Nr. 3 u. 4. (Ob diefe Art wirflid) identifch jet mit Pt. stramineus, wage ich ohne befondere ein- gehende Bergleihung beider Bormen nicht zu bejtimmen. Yetztere it mir aber unmöglich, da die Originaltype von Pt. palmarum fih nicht mehr im Stuttgarter Wenfeum befindet.) - Namentlich in der Region der Doleb-Palne, fowohl längs des Dfauen als des Weiten Nil zwilchen den 9. und 14. Grad n. Br, Lebt gefellichaftlih und frißt fih oft vergeftalt in die großen Doleb- Yeiffe ein, daß er beim Herunterfchtegen derjelben mit zur Erde fällt. Pteropus leucomelas, Fitz. — Fitz. Chiroptera p. 77. Wohl Fauım jpecifiih von Pt. stramineus trennbar und gleiche Wohnorte innehabend. Pteropus Geoffroyi, Tem. — Wagn. Schreb. Säugeth. Suppl. V. p. 603. — Fitz. u. Heugl. Säugeth. p. 8. In Egypten. Colonienweije in Telsjpalten wohnend und Nachts; namentlich bei hellem Monpdichein, ftets in Bewegung. Plündert mit Vorliebe wilde Feigen. Pteropus (Epomophorus) labiatus, Tem. — Tem. Monogr. 1. p. 83. t. 39. — Fitz. Chiropt. U. p. 8. Aus Abejjinien: Botta. Hierher rechne ich mit einigem Zweifel einige von mir im Thal des Belegaz-Sluffes in Kentral-Abeffinien eingefammelte Gremplare, die Dr. Fißsinger zu Pt. schevanus zählt. Die Färbung ift licht graugelb ins Hrihbräunlide; Baud)- mitte heller, weißlich; zu jeder Seite des Ohres befindet fih ein weißer Haarbüfchel. Beim Männchen liegen die Bruftwarzen in einer Brufttafche, welche mit jchneeweißen Haaren ausgefleidet it; auch der Nand diefer eigenthümlichen Tafche ift weiß. Auge groß, heil erbbraum, der verdedte (innere) Theil des Augapfels weiß; Geficht hundeartig; Oberlippen feitlich frei und hängend; die Kiefer öffnen fih ungemein weit; die Lippen find namentlich 16 Säugethiere. nad vorne zu hängend, oben und unten faltig und jehwulftig; Ohr Hein, am Hinterrand mit einem unbedeutenden ftumpfen Ausihnitt; Naje wenig gejpalten; Nafenlöcher ufürmig; Nafen- rüden in der Mitte etwas gewölbt; Stirn abjhüffig; im Gau- men 6 biS 7 Salten, deren letste mit vorwärts gerichteten Zähnen, die drei hinterften in ihrer Mitte getheilt; Zunge groß, weich, museulös und jehr fleifchig, mit Eindrüden der Gaumenfalten und rüdwärts gerichteten Häfchen an der Spite; der Magen bejteht eigentlih nur in einer geringen Erweiterung der Ein- geweide umd ijt derjelbe jehr in die Yänge gezogen; erjterer war übrigens bei den von mir umnterfuchten Eremplaren ganz Leer. — Körperlänge circa 5". Kopflänge gegen 1" 8%, Ohrhöhe 6 bis 61/5". Borderarm 2" 5 His 2" 6", Daumen mit Nagel 1” 1, Zeigefinger mit Nagel 1” 10,5. Hinterftes Glied des Meittelfingers 1” 10, Nächjtes Glied desjelben 1 2, Lebt paarweile, wohnt in Felsipalten, hohlen Bäumen und unter Zuft-Wurzeln von Ficus-Arten, fliegt au bei Tage und hängt fih mit den Hinterfügen an Aefte a. Diefer Art jehr ähnlich ift: Pteropus (Epomophorus) anurus, Heugl. — Heugl. Verh. Leop. Carol. Akad. V. XXXI. — Fitz. Chiropt. L. p. 5. Unterjheidet fihd von meinem Pt. labiatus dur viel jpigeren Kopf, weit weniger verlängerte, alfo mehr zurüdjtchende Unterlippe, die vom Nand der Oberlippe feitlih nicht überragt (umhüllt) ist, Durch gerades, nicht abgejetes Stirn» und Najen- profil,1 höher angejette, |pitere und längere Ohren ohne Aus- buchtung auf der Dberhälfte des hinteren Nandes, etwas ab- weichende Sörperverhältniffe, endlich dDurd die tief eingejchnittene Dberlippe, trichterfürmig erhabene Najenlöcher und zwet Falten in den Dberlippen, die den Yippenvand nicht erreichen, 1 &g liegen mir nach dem Leben gefertigte Zeichnungen beider Kormen vor, Die unbedenklich ihre artlihe VBerjchiedenheit darthun. Säugethiere, 7 Auch bei diefer Art zeigt das Männchen Brufttafchen, Die weiß ausgefüttert, am Nande aber mit großen weißen Haar- büjcheln beffeidet find. Bet Pteropus labiatus ijt das äußere Daumenglied weit weniger weit von der Slughaut umbüllt, als bei Pt. anurus, der Daumen felöjt viel kürzer, jein Nagel weit Idwäder, weniger gekrümmt und heller gefärbt. Sn der Yärbung fein namhafter Unterfchted, nur hat Pt. anurus viel dunflere Tlughäute. Lebterer mißt: Ganze Länge 0,32. Borverarm. 2%.9 His 3. Daumen mit Nagel I 22 b13>1:23%,, Zeigennaer mi Nagel 2 1.7018 272° Wurzelglied des Mittelfingers 2" His 2" 2%. Das Mittel- glied des Meittelfingers 1” 2", Dei Bergleihung der Schädel von Pteropus labiatus umd Pt. anurus jtellt fi folgender Unterf&hied heraus. Pt. labiatus bat fleineren, fehmäleren Kopf, ein viel fürzeres Schnauzentheil, letteres an der Spite niedriger, beträchtlich jteiler abgedadt; die Wirbelgegend höher, bauchiger, der obere Nand der Augen- höhlen niedriger liegend, die Lücen zwijchen den 3 vorderen Dadenzähnen größer, die obere, vordere Fläche ver Hirnfapfel (des Stirnbeines) [hmäler, dagegen weit mehr nad) dem Scheitel: beine in die Länge gezogen, alfo nad hinten weit fpitwinfliger, die Zähne Tchwädher. Schädel von: Pt. labiatus Pt. anurus ana. lan a a es; 179,948 Seine Braten sw erguis, eo Schnauzentheil vom vorderen Rand | Dee Hgenhühlese nr. una 78 NN Geringfte Breite der Stirn zwifchen dem Oberrand der Augenhöhlen —" 3 a Größte Höhe des Unterfiefers am Sronfortfaß "» nn enden, 2ungen des Untterfiefers u. 312,5 Re Ra - ©. Heuglin, Reife in Nordoft-Afrita, IT, 2 18 Säugethiere, Pteropus (Epomophorus) schovanus (Heugl. et Rüpp.) Rüpp. Mus. Senkenb. III. p. 131. — Wagn. Schreb. Säugeth. Suppl. V. p. 608. (Pt. schoönsis). — Fitz. Chiropt. D. p. 19. — Pt. labiatus jun. (Peters). Aus Showa. Sch glaube die Benennung schoensis in schovanus umändern zu dürfen. Schoa, Shoa, yoa der Schrift- jtellev wird Athiop. Siewa, amd. aber Schowa vder Schewa geichrichen. Fam. Blatt-Nafjen (Istiophora). 4, Die Hoblnafe, Nycteris labiata (Heugl.). Heugl. Verh. Leop. Carol. Akad. 1861. Separ.-Abdr. p. 5. In der Gegend von Keren im Bogos-Sebiet jammelte ic) im Monat Suli und Detober mehrere Hohlnajen ein, welche von Prof. Dr. Peters al8 thebaica beftimmt wurden. Die Sorm des BDogos-Landes übertrifft die egyptifhe a Grüße; auch Färbung und Najenihmuk dürften etwas abweichen. Scheitel, Yajengegend, Behaarung des Dberarmes und Unterleib weiglic; Augengegend, ein Streif hinter dem Auge bis zum Ohr, Stirn, Yaden und DOberjeite des Numpfes mausgrau; Seiten des Haljes und Schultern Tebhaft graulich-roftfarben angebaut, Ohren hell und Licht vauchjchwärzlich, fein jchwarz gejäumt; innen zart und lang behaart; Blughaut braunfhwärzlidh; Yippen fleifehfarbig, an den Wurzeln der Barthaare violett punftirt. Ganze Körperlänge 2”. Flugweite 10 His 11”. Schwanz 2 bis 2% 2%,» Dbehöhe- 1" I oh einge 91.293210" Eine Ähnliche Hohlnaje ift mir auch in Felsgräbern und Höhlen in Abefjinten aufgejtoßen. Nycteris thebaica fand ich im großer Menge im den Sängethiere. 19 Auinen und Ratafomben von Oberegypten; Nycteris Geoffroyi, Desm., foll in Senar vorfommen, N. discolor, Wagn., im nörd- lichen Nubien, 5. Die Zwerghufeifennafe, Rhinolophus minimus .(Heugl.). ? R. Hippocrepis, Wagn. Schreb. Säugeth. Suppl. V. p. 672. — Khinolophus minimus, Heugl. Verh. L. Carol. Akad. 1861. Sep.-Abdr. p. 6. Profeffor Peters bejtimmte eine von mir im Bogos-Land eingefammelte und al® Rh. minimus bejchriebene Hufeijennafe al3 Rh. Hippocrepis. Aber mein Ihrer jheint doch im einigen Etücen von der europäiich-afiatiihen Form abzumeichen, abge- jehen davon daß es beträchtlich geringere Körperverhältnijje zeigt. Der Rand des Aufßerjten Nafenblattes tft bei Rh. minimus nicht gezähnt, breiter und weniger tm die Känge gezogen, unten in der Mitte wohl etwas eingefhnürt aber nicht gefpalten, am oberen Nand, jederjeits ummittelbar unter dem Prosthema mit einem freisrunden Ausjhnitt; Prosthema feldft, wohl mit der Sella verbunden, jedoh am unteren Nand umgefchlagen; die Najeı- löcher ftehen dem unteren Nand des Blattes viel näher, ihre breite Deffnung fteht nad) unten, von wo aus fi) die Najen- rigen bogig nad) aus- und aufwärts ziehen; das Ohr zeigt Feine ängsfurden, fondern nur oben am NAußenrand 5 bis 6 umdeut- lihe Querfalten; unter und hinter dem breiten und tiefen lappen- artigen Ausfhnitt an der Wurzel des Außenrandes des Obres eine in den Gehörgang eingefenfte Wulft, welche die Stelle des Zragus vertritt. Behaarung jehr fein, licht mausgrau, dem Hinterrüden zu etwas dunkler; Lippen fleifchfarbig, die Unterlippe faft nadt, obere umd untere Lippe in ihrer Mitte gefpalten; Shighäute und Ohren jehr zart, durchicheinend, hell rauchgrau ins leifchfarbige; Innenfeite der Slughäute zwifchen den Armen I%* 20 Sängethiere, und Fügen mit regelmäßigen Neihen von Heinen Wärzchen und einzelmen jehr feinen Haaren. Körperlänge 1 2" nis 1" 3, Schwanz 11". Tlugweite 8" 8”, Borderarm 1" 31/2", Ohrhöhe faft 61/,". | 6. Die jüpdliche fpisfammige Hufeifennafe, Rhinolophus acrotis (Heugl.). Heugl. Verh. Leop. Carol. Akad. 1861. Sep.-Abdr. p. 10. — Zeh. eliwosus, Peters, Mus. Stutteg. Im Bogos-Gebiet. Sehr ähnlih dem Rh. clivosus, aber größer und Dunkler gefärbt. Nafenblatt breiter als bo, unten etwas eingejchnitten, unter jeinem Nand rumdum eine regelmäßige Neihe von Kleinen Wärzhen; Sattel oben nicht zugefpitt, jondern gerade abge- jumpft. Hell mausgrau, Unterjeite etwas Lichter, Alughäute, Ohren und Nafenbejatz fleifchfarbig ins Graulihe; Nägel hell fleifch- farbig mit weißlicher Spite und roftbraunen le in der Mitte; Zehenrücden mit feinen, weißlichen, borjtigen Haaren bejeßt. Körperlänge 2". Schwanz 1 3, Ohrhöhe 91/,". Border- arm 1” 9, Tlugmeite 13". 7, Die großohrige Hufeifennafe, Rhinolophus megalotis (Heugl.). Phyllorrhina megalotis, Heugl. Verh. L. Carol. Akad. 1861. Sep.-Abdr. p. 8. Aberrante Form. Ohren durch eine niedrige Hautfalte ver- einigt; Najenbefa aus einem einfachen Hufeifen beftehend; in der bedfenartig vertieften Nafengrube drei Bleifchläppchen, zwiihhen denen die Nafenlöher fich befinden; diefe Yäppehen dienen wohl zum Berjchließen der Nafenöffnung und der Schmuck des Xajen- blattes erhält dadurch eine regelmäßige Anferfornm; dahinter - Säugethiere. 21 befindet fi der mit 4 nad) vorne gerichteten Wärzchen verjehene ungeferbte Duerfamm, der nad) hinten und oben jtrahlenfürmig mit einem vundlicen, auf- umd vorwärtsgerichteten niedrigen Hautblatt geziert iftz Ohrmufchel mit etwa 20 feinen Duer- falten, der Innenrand und ein ihm nahe liegender und mit denjelben parallel laufender FSaltenrüden auf der Innenfeite der Dhrmuschel behaart. Behaarung fein, nur an der Schnauze Fräf- tiger und dihter; Geficht fuchsroth ins Gelbliche, diefe Farbe nad) hinten nicht fcharf begrenzt; durch die Heinen Augen ein fchwärz- ficher Streif; Oberfeite weißlichgrau, alle Haare mit chocolade- brauner Spiße; Unterfeite weiglich, namentlich nach den Seiten zu voftfald angehaudt; Slughaut graulih; im Innern der Ohr- mufchel zwilchen jeder Querfalte eine Neihe weißlicher drüfen- artiger Punkte. Körperlänge 1” 5, Der faft bis zur Spike in die Slughaut eingehülfte Schwanz 11. Shrhöhe 9", Ohr- breite 642" dis 7, Flugweite 8", Im Auguft bei Keren im Bogo3:Gebiet eingefammelt. 8. Die Kaffersgammmafe, Rhinolophus caffer (Wahlb.). Phyllorrhina cafjra, Peters, Mozamb. I. p. 39. t. 8. — Sundev., Öfvers. k. Vetensk. Akad. Förhandl. 1846. p. 118. — Ph. bicornis, Heugl. Verh. Leop. Carol. Akad. 1861. Sep.-Abdr. p. 7. Bon Herrn Profeffor Dr. Peters wurde Phyllorrhina bicornis, Heugl., die ih im Bogos-Land in mehreren Exemplaren erlangte, zu Rhinolophus caffer gejtelt, obwohl beide Formen in Bezug auf Geftalt des Nafenblattes und der Ohren, Größe und Färbung einige Differenzen zeigen. Die Lippen von Rh. bicornis find mit Fleinen violettröth- fihen Drüfen bejett und zart behaart; der Pelz gramlichweiß, alle Haare mit röthlihgrauen bis vauhgrauen Spißen, welche 22 Säugethiere. auf Oberkopf, Aüden und Hals am dunfeliten ericheinen; Ge- fiht hell mausgrau; Gegend um die Gejchlechtstheile weiß; Dhrmuschel heil vauchgrau, im Innern ins Biolette fpielend; Slughaut Ihwärzlid. Körperlänge 2”. Schwanz 11” his 13’, Dhrhöhe 6". Borderarm 1" 9, Blugweite 1015", Anfangs Detober in der Umgegend von Keren. Ein ähnlihes Gremplar erhielt das Stuttgarter Mufeum durch 3 W. v. Müller, wahriheinlih aus der Gegend von Shartum oder aus Kordofan. Anmerfung. Rhinolophus tridens, Geoffr. — Findet ih in Egypten und Nubien, namentlich in Felsgräbern. Rhinolophus clivosus, Rüpp. — Cbendafelbft, auch im peträiichen Arabien und in der Gegend von Moilah. Rhinolophus Euryale, Blas. — Nach Dlafins in Egypten. Rhinolophus Landeri, Martin. — Wacd Fitinger in Fazoql, wo von Rotichy erbeutet. Rhinolophus capensis, Licht. — Egypten. Rhinolophus fumigatus, Rüpp. — Im Frankfurter Mus- jeum aus Schowa. Hierher rechnet Peters eine Fledermaus, die ih nicht jelten in der Gegend von Adowa in Abelfinten angetroffen habe. Ic nannte diejelbe: Rhinolophus macrocephalus, Heugl. Dhren groß, breit, mit ziemlich Icharfer Spite und 8 bis 9 Querfalten,; Nafenblatt einfach, in der Mitte des unteren Kandes mit einem Ginfchnitt; jederjeits am oberen Ende diejes Kandes eine Feine Warze; die Nafengegend um das Blatt mit einer regelmäßigen Reihe von Hautwärzchen bejett. Sattel jeitlich jehr zufammengedrüct, alfo Shmal, nach unten und vorne eine etwas hoble Fläche bildend, die in der Mitte einwärts, mit der Spite auf und vorwärts gebogen tft, jowie mit zwet zut- jammenlaufenven trichterartigen Hautlappen, welche in die Nafe Säangethiere. 23 münden; Prosthema mit zwei Querfalten und breiter lanzett- fürmiger Spite, welche ungefähr jo hoch als breit it. Schwanz verhältnißmäßig Eurz, mit dem Patagium interfemorale endend und hier fein gabelfürmiger Einjhnitt. Die genannte lughaut außen und innen fein behaart. Kopf Die und groß; am vor- deren Rand des Ohres ein ‚wolliger Haarbüfchel, fonft die Ohr- behaarung jehr zart und Iparjam. Die oberen äußeren Schneidezähne hirjefornartig abgerundet, die > des Unterkiefers ftärfer, mit deutlich dreizäfniger Schneide, alle 4 quer gejtellt. Der obere Edzahn Fraftig; der demjelben zur Seite ftehende falihe Badzahı nah Hinten und außen mit einer zweiten Spitze. Zehen ftarf behaart, wenn ich vecht unter- jcheide, fümmtliche nur zweiglievrig. Die Halsflughaut umfaßt beiderjeit3 das ganze erite Daumenglied; die Scenfelflughaut reiht bis zum Handgelent des Fußes. Färbung mausgrau, unten etwas heller; Slughäute Shwärzlih, Arme und Füße auf der Innenjeite fleifchfarbig. Körperlänge 2" 3. Schwanz 101/,' His 101/,, Borderarm 1” 10%. Obrböhe faft 11”, Flug- weite 12”. Im Stuttgarter Naturaliencabinet al$ Rh. fumi- gatus aufgejtellt, — Nüppell giebt die Tarbe feines Rh. fumi- gatus als dunfel vauhgrau an, die Körperlänge zu 2" 6. Schwanzlänge zu 10. Borderarm 1° 11, Aus der Familie der Blatt- vder Ziernafen finden fi in Korvoit-Afrika noch folgende Arten: Megaderma frons, Geofir. — Im oberen Nilgebiet, fid- dh vom 15. Grad n. Dr., längs Tlüffen und Bächen, in dichtem Geküfh und in den Kronen der Bäume. Sieht bei Tage ganz gut und fliegt nicht felten bei grellem Sonnenjcein. Ein abejfiniihes Exemplar des Stuttgarter Wenjeums ift etwas größer als andere von Senar und vom Weißen Nil, namentlich die Ohren noch breiter und größer, der Daumen länger. Obr- Soye 1) 625. DBoroerauın 27 3, 24 Süugethiere. Im Leben find die Ohren Dblaß braungeld, Nafenblatt und Lippen etwas heller; ZIragus, Ohrwinkel und lughäute jehr Yebhaft vorangegeld; Pelz grünlichgrau, die Haare mit gelb- grünlicher (faft Ölgrüner) Spitze; Nägel vein [hwarz. Ih nah folgende Maße an einem Cremplar im Bleib: Körperlänge von der Ohrfpige 3° 217,” Ohrhöhe 1” 51/5". Tragushöhe gegen 1”. Najenblatt 9, Borvderarn 2”. Arge verhältniß- mäßig groß; im Ohr 11 bis 12, im Gaumen 12 Querfalten. Rhinopoma microphyllum, Brünn. — Findet fih in Eoppten. Bon diefer Art verjchieden jcheint mir: Rhinopoma cordofanicum, Heugl. — Häufig um Das Arafchkol-Gebirge. Größer als Rh. microphyllum. Zragus fihelfürmig, in der Mitte concav, auf der Aufßen- jeite am Hinterrand mit Fleinem vundlihen Ausschnitt oder Anjaß; Ohren auf der Stirn verbunden; vor denjelden eine tiefe, große, berzfürmige Grube, die nad oben vechts und links, aljo in der Nichtung der Ohren dur einen häutigen Aufjat eingefaßt ift; Die Naje weit hinter den Lippen zuvüdjtehend, aufgedunfen; Najenöffnungen durch zwei Membrane verjchließbar; zwilchen Oberlippe und Naje eine dreijeitige Vertiefung. Rhinop. microphyllum. Rh. cordofanicum. Korperlunge 2... au DUSEON, Schwanz . . .faft 27 — Du Sltaweute, en. SE. mA 12" —"" Borderammı . ..—1—" ARE N ee Sitsinger zählt noch zwei hierher gehörige Arten auf: Rhinopoma senaarense (potius Rh. senarense), Fitz. — Fitz. u. Heugl. Säugeth. p. 11. Aus Senar und Bazoql. Rhinopoma longicaudatum, Fitz. — Fitz u. Heugl, Säugeth. 1. c. Aus Senar., Säautgethiere, 29 Fam. Nadtfhwirrer (Gymnorhina). 9, Der haarbäuchige Orabflatterer, Taphozous perforatus (Geoffr.). Descr. de !’Eg. p. 126. t. 3. 1. — Rüpp. Atl. p. 70. t. 27. £.4—6. (Schädel). — Wagen. Schreb. Säugeth. Suppl. V. p. 684. — Fitz. u. Heugl. Säugeth. p. 9. Diefer Grabflatterer war bisher bloß aus dem unteren Nilgebiet befannt. In Bezug auf Größe ftimmt ziemlich damit überein eine vorläufig von mir als Taphozous maritimus be- zeichnete Korm von den Küften des Nothen Meeres; nur Icheint die Farbung etwas abweichend. Ih gebe hier die ausführliche Beihreibung. Nafe und Wangen faft nat, braunihwärzlid; Spitsbälfte ges Dhres ebenfalls faum behaart, rauchbräunlich durchjheinend, wie die Slughäute, Pelz fonft ziemlich lang, die Haare an der Bafis weiglih, jonft rauhhraun, etwas ins Chocoladefarbige, am dunfelften um Kinn und Wangen; Hinterleib fehr hell bräun- ichgrau, eben]vo die Behaarung auf der Innenfeite der Slughaut, unmittelbar unter dem Oberarm; die Flughaut zwijchen ven Süßen jehr weit herab behaart und die Haare hier von der Fär- bung derjenigen des Nüdens, Rand der Spannhaut zwijchen dem Fleinen Singer und der Außenzehe des Hinterfußes weißlic); die Klughaut um den Schwanz zwilchen den Sporen der Hinter- füße Ereisfürmig eingejchnitten, die Wurgzelhälfte des Schwanzes von der Flughaut umfchloffen; Spitze des Schwanzes (3 lieder) frei; Snnenfeite der Arme heil fleiichröthlih. Körperlänge 3" TE, Kopf von der Nafenipite 1015, Entfernung des Auges von der Nafenfpike faft 5. Höhe des Ohres 8, SDberarın gegem 14.6... DBorderarn 28 Bis Hsao24 ar Daumen mit Nagel 51," Mittelfinger 3" 8" nis 3” 9, Schwanz 111,5, 26 Säugethiere. Der Schwanz, jowie die Zehen der Hinterfüße mit verein- zelten längeren Haren. Blughaut zwifchen den Hinterfüßen auf ihrer Innenjeite graulic. Findet jih in Menge auf der Injel Sauakın, gefellichaftlic unter Dachjparren lebend. "liegt jehr leicht und gewandt, häufig die ganze Nacht über. Anmerfung. Hierher gehören noch folgende nordoft- afrifanifche Arten. Taphozous nudiventris, Rüpp. — Sn Egypten und Nubien, meist gejellihaftlich in Grabgewölben. Taphozous senegalensis, Geofir. — Bon mir bei Don- golah erbeutet. Soll auch in Nubien und Senar vorkommen. Taphozous leucopterus, Temm. — Im Stuttgarter Mus jeum befindet fih ein von mir auf dem oberen Weißen Nil eingefammeltes und von Dr. Peters der genannten Art zuge theiltes Exemplar diefer bisher nur aus Süpdafrifa befannten Sorm. 10, Der Zwerggrämler, Dysopes pumilus (Rüpp.). Rüpp. Atl. p. 69. t. 27. f. a. — Wagn. Schreb. Säugeth. Suppl. V. p. 704. — Heugl. Fauna R. M. Nr. 4. — Fitz. u. Heugl. Säugeth. p. 9. In der Gegend von Mafaua, 11. Der hellbäuchige Grämler, Dysopes ventralis (Heug].). Heugl. Verh. der L. Carol. Akad. 1861. p. 11. (Nyeti- nomus wentralis). — Dysopes Cestonü, Mus. Stuttg. (nec Savi). — Fitz. Chiropt. p. 13. Der oben angeführten ausführlichen Beihreibung Diejer Art habe ich nichts hinzuzufügen, als daß die von mir an das Säugethiere. | 97 Stuttgarter Meufeum eingejandten Cremplare als D. Cestonii bejtimmt worden jeien. Abgejehen von der ganz abweichenden Färbung find aud) die Maße beider Arten fehr verjchieden, bei D. ventralis fehlen die 3 bis 4 tiefen Querfalten am unteren Theil des äußeren Obhrrandes, der überhaupt weniger umges ichlagen, al3 bei D. Cestonü; bei letterem auch die Falten im der Ohrmufchel viel deutlicher und im viel größerer Anzahl vorhanden, die Ohrmujchel jelbjt dünner, durchfichtiger. Dysopes Cestonii Dysopes ventralis (nad) Wagner und Heuglin) | Körperlänge . . 3" 4 Ba 3. 00,, iv .. 12 10% io ga 1. 11% a ee el ga u gu Boroerauım . . 2. 8. a 2. 0 Bei D. ventralis beträgt die Kopflänge 1” 1, die Flug- weite 15° 6%, Das Ohr ift fürzer als bei D. Cestonü, mit der Spike viel weiter nach vorwärts gerichtet und bier nicht nad) einwärts umgefchlagen, die Xippen weniger gefaltet, die Unterlippe viel weniger hängend und weiter zurüditehend Vicht felten zur Hohjommerzeit um den oberen Anfeba, unfern Keren. 12, Der zweiftreifige Orämler, Dysopes bivittatus (Heugl.). Heugl. Verh. Leop. Carol. Akad. 1861. p. 13. u. 18. Biel Eleiner als die vorhergehende Art, mit ftarf wulftigen, aufgedunfenen und faltigen Oberlippen; der obere Theil des vorderen Obhrrandes nah innen umgejhlagen; Unterlippe nadt, fleiichfarbig, mit einer rumden Vertiefung in der Mitte; die meiften von uns eingefammelten Exemplare find obenher jatt vojtig umbra- braun, mit je einem weißen Längsftreif hinter der Wurzel der 23 Säutgethiere. Dhren; Bruft heller als der Nüden; Bruftjeiten, Schultern, jowie Gegend unter dem Ohr zart weiß geftrichelt. Körperlänge 2" 5. Schwanz 1" 5, Ohrhühe 8". Bor: peravne 1 3 Bis 1! 10%, Slugiweite 1215. Ziemlich Häufig auf ebenen Flächen, die mit einzelnen Hoch- bäumen bejtanden find, um den Anjeba 618 nach Keren herauf, ebenfo am Bad von Atirba. Anmerkung Don Grämlern fommen noch folgende Arten in Nordoft-Afrifa vor. Dysopes Cestoni, Savı. (D. Rüppelli, Temm.) — Int mittleren und unteren Egypten, jedoch nach meinen Erfahrungen nicht häufig und nur an gewiffe Dertlichfetten gebunden. Dysopes Mydas, Hedenb. — $ır Senar. Möglicherweise nur DBarietät der vorigen Art. Dysopes Geoffroyi, Temm. — In Egypten. Das Stuttgarter Mufeum befitt einen von mir im Gebiet des oberen Abiad eingefammelten Grämler, der als D. Geoffroyi beftimmt wurde, fih jedoch, was die Färbung betrifft, eher au D. brachypterus, Pet., anjchließt, aber beträchtlich größer ift. Sch benenne diejes Thier Dysopes talpinus, Heugl. Behaarung dicht, ganz Janmet- artig, jatt und lebhaft vojtig faffeebraum, Unterjeite heller, Brut und Schultergegend mehr otterbraun, Unterleib ins Graubraune; Dhren faft nact, braunfhwarz. Körperlänge gegen 4. Schwanz 1" 6”, SOhrhöhe 81/5”. Borderarme 2. Daumen mit Kagel 4. Wurzelglied des Zeigefingers 2 2", Zweites Glied des Zeigefingers fait 1”. Bom Gebiet der KidjeNeger am weltlichen Ufer des Kiv over Baher el Diebel. Dysopes hepaticus, Heugl. — Heugl. Verh. d. L. Carol. Akad. V. XXX. Sep.-Abdr. p. 14. — Fitz. Chiropt. III. p. 17. Sehr ausgezeichnete Form. Ziemlich Hein; Yippen wulitig, Säugethiere. 29 Dperlippe bogig nad) aufwärts verlaufend mit 7 bis 8 Falten. Ohren nicht groß, trapezotdfürmig, ebenfalls mit 7 618 8 Falten, auf der Stirn din eine wuljtige, Halbmondfürmig nad ‚vorn verlaufende Hautwulft verbunden; die bejondere Yappe a ver Bafis des Vorderrandes des Ohres bis gegen den Mundwinfel hin veihend; Tragus aufgerichtet, Tpittg, Auge Klein, in einer tiefen alte liegend; Extremitäten Furz, Fräftig, ebenfo die fichel- fürmigen, Icharf zugefpißten Nägel; Yettere am Hinterfuß faft gleich Yang, an der Außen- und Innenzehe mit langen, borftigen weißlihen Kammbaaren. Die Flughäute mittelgroß; Patagium anale gefaltet, ein Drittel des Schwanzes umfafjend; Schwanz die, etwa von halber Körperlänge; die oberen Schneidezähne kräftig, mit den Spiten etwas convergivend, die unteren jehr wenig entwidelt und faum über das Zahnfleifch vorragend; die oberen Neifzähne vorn eingejchnitten, die unteren ziemlich lang, ihre Spiben aus einander nad) auf> und auswärts gerichtet; Junge faltig, warztg. Obenher braungrau; Mitte des Unterleibes [hmusig graubraum, die übrige Behaarung lebhaft leberbraum bis Faftanien- braun; Weichen mehr aldgrau; Kinn und Kehle falt nadt, heil fleiihfarbig,; Ohren, Gefiht und Nägel rauhbraun. Schwanz Hwärziich; Slughäute hell rauchfarbig, durdhjcheinend, unten längs der Körperjeiten mehr blaugraulid. Slörperlänge 2 10, Schwanz 1" 5. Flugweite gegen 13”. Borderarm 1" 9, Dies die Maße eines alten Weibehens; die Männchen durd- Ihnittlih etwas Heiner, Kinn in der Mitte etwas eingebrüdt; Lippen ungejpalten; Bartborjten van und did; auch am Daumen des Vorderfußes einige verlängerte bürjtenartige Haare; Vlughäute fait ganz haar- 108; Nafengegend in der Mitte etwas vorjpringend, jo daß die fait vöhrigen Wafenlöcher feitwärts zu ftehen kommen. Lebt in größeren Gejellichaften unter dichten, diren herab- hängenden Blätterbüfcheln von Doleb- Palmen, 30 Säugethiere. 13. Das fchwarz und weiße Heftohr, Synotus leucomelas = (Rüpp.). Rüpp. Atl.p. 73. t. 28. f. b. — Wagen. Schreb. Säugeth. Suppl. V. p. 719. — Fitz. u. Heugl. Säugeth. p. 9. — Heugl. Fauna R. M. Nr. 5: An den Küften des Nothen Meeres jünwärts bis Mafaua. Anmerfung. Aus der attung der Löffelihwirrer (Ple- cotus) habe ich feine Art in unjerem Beobachtungsgebiet gefun- den; im den Nilländern dagegen erjcheinen verjichiedene hierher gehörige Formen. Plecotus aegyptiacus, Geoffr. — Pl. auritus var. aegyp- tiacus, Geofir. Ann. du Mus. V.8.p. 197. — Pl. Christi, Gray, Mag. of Zool. & Bot. V. 2. p. 495. — Pl. Perronü, Geoffr. (2). — Pl. auritus, Geoffr. Deser de ’Eg. p. 118. Rare. In Egypten, Abejfinien, nah NRüppell aud in Schoma. Plecotus ustus, Heugl. — Fitz. u. Heugl. Säugeth. p. 10. Groß, hell ifabell ins Graulihe; Unterleib Tihter,; Ohr ver- nigmäßig nicht jehr groß, im oberen Drittel des Außenvandes etwas eingebuchtet, im unteren Drittel Des Innenrandes jtarf jtumpfedig ausgejehnitten, jo daß fi) hier beide Ohren bis auf 1” nähern, Körperlänge ftarf 3°. Schwanz 1" 9,5. Kopf- länge 11” 8, Ohrbhöhe 1” 2,7%. Der etwas ausgejchweifte, ihmale, lanzettförmige, oben aber jhräg abgejchnittene Tragus 7 Ho. Borderarm 2° 1”. Das Wurzelglied des Mittel- fingers 1° 11,7”. Das erjte Glied des zweiten und fünften Fingers gleih und 2” 3,3 Yang; das erite Glied des vierten Singers 1" 9,5%, Sehr ausgezeichnete Art, von welcher ich jedoeh nur ein einziges Exemplar erlangte, und zwar unfern Wadi Halfah im Baten el Hadjar. ES flog mit einigen anderen Sledermänfen ca Säugethiere. j in fpäter Nacht bei Mondenfchein vafd) über unjerem Lagerplat hin und ber. | Die Driginaltype gelangte an das faiferfihe Mufeum zu Wien. Sißinger (Fitz. u. Heugl. Säugeth. p. 10) unterjcheidet noch einen Plecotus aethiopicus, Heugl. — Ein Erenmplar diefer neuen Art wurde von uns am oberen Baher el abiad erlangt und be- findet fi ebenfalls im Wiener Mufeum. 14, Die weißrandige Sledermaus, Vesperugo Kuhlii (Natt.). Kuhl, Wetterau. Annal. IV. p. 58. — Schreb. Säugeth. Suppl. V.p. 729. — Vespertilio marginatus, Cretschm. Rüpp. Atl. p. 74. t. 29. f. a. — V. albo-lmbatus, Küst. Heugl. Fauna R. M. Nr. 6. — Fitz. u. Heugl. Säugeth. p. 10. Sch glaube diefe in Egypten, Nubien und auf der Sinaiti- ihen Halbinjel vorfommende Art au an der abeffiniichen Küfte gejehen zu haben. 15. Die Nautenfledermaus, Miniopterus Hesperida (Temm.). Temm. Monogr. I. p. 211. — Wagn. Schreb. Säugeth. Suppl. V. p. 748. — Fitz. u. Heugl. Säugeth. p. 11. — Fitz. Chiropt. IV. p. 69. An der abeffinifhen Küfte. Von mir nicht beobachtet, Anmerkung. Don eigentlichen Tledermäufen (Vespertilio) mit den Untergattungen Vespertilio, Blas. et Keyserl., Ves- perugo, Bl.et K., Vesperus, Bl. et K. und Miniopterus, Bp., werden noch folgende Arten, im nordöftlihen Afrika beobachtet, erwähnt, N — Vesperus Savii, Bp. — Bon Rüppelf bei Sues eingefammelt. 32 Süngethiere. Vesperugo pipistrellus, Schreb. — Durd mid) bei The- ben erlangt. Vesperugo ursula, Wagn. — Sn Egypten und Abejfinien. Vesperugo Noctula, Schreb. — ad unzuverläffigen Angaben auch in Cgypten vorfommend. Vesperugo Rüppellü, Fisch. (V. Temminckii, Rüpp. Atl. p. 17. t. 6.) — In Nubien, Senar und Dalabat. Vesperugo senarensis, Heugl. — Fitz. u. Heugl. Säugeth. p- 10. — Sn der Umgegend von Chartumt. Vesperugo hypoleucus, Heugl. — Fitz. u. Heugl. Säugeth. p. 10. — Am unteren und mittleren Blauen Al, nordwärts bis gegen Berber. Ausgezeichnet Durch die veim-weiße Färbung des Bauches. Diefe, wie die vorhergehende Art konnte ich nicht näher mit verwandten Formen vergleihen. Die Originaltypen beider befinden fi im faiferlihen Meufeum zu Wien. Miniopterus Schreibersüu, Natt. — Die Vartetät M. dasy- thrix, Temm., wurde von mir in den Höhlen von Dorgora am Ljana-See eingefammelt. Beltimmung von Dr. Peters, Scheint etwas größer al3 M. Schreibersii; au das Ohr länger und breiter; obenher dunkler braun, ebenjo auf Vorder- hals und Bruft, die fast ebenjo jatt graubraun gefärbt find, wie der Nücden. Das erjte Glied des Zeigefingers mißt 24,2”, das zweite umd dritte Glied zufammen 16,3”. Daumen mit Vagel 4. 16, Die gelbbäuchige Schwirrmaug, Nyeticejus borbonicus (Geoffr.). Wagn. Schreb. Säugeth. Suppl. V. p. 768. — Nyeticejus lavigaster, Heugl. Verh. L. Carol. Akad. 1861. Separ.-Abdr. p. 14. — ? N. murino-flavus, Heugl. Ibid. p. 15. ah der Beftimmung von Profeffor Dr. Peters gehört Säugethiere. 33 mein N. flavigaster zu N. borbonicus. Dod jcheint Die mir befannte Bejchreibung des Tetzteren durhaus nicht auf mein Thier zu palfen. Wagner giebt von N. borbonicus folgende Diagnoje und Maße: rufus, subtus albus; trago elongato, lanceolato. — long. ‚corp. 2". 117%. — caud. 1 7, — Antribach. 1 9%. N. flavigaster hat ein ziemlich großes Ohr, mit zwei bis drei Yängsfalten und 5 bis 6 undeutlihen Querrippen ; der fichel- fürmige Tragus jpis, nad) vorwärts gerichtet, mit halbfreisfürmt- gem Ausichnitt oder Klappe unten an der Deffnung des Gehür- gangs. Ohrmufcel falt nact, jhwärzlichbraun, an der Bafis des Außenrandes mit fehr feinen olivengrünliden Haaren; Lippen Ihwärzlih fleifchfarben; Slughaut fast Ichwarz, an der Innenfeite des Dberarmes jtärfer als auf den übrigen Innentbeilen diejes Drgans mit zarten, grünlichgelben Haaren; SOberfeite glänzend bräunlich olivenfarben ; Geficht mehr olivengrünlich ; Unterleib und DBebaarıng des Oberarmes fchwefelgeld; die feinen Nägel grün- ich, mit fit grüngelber Spike. Diefe eigenthümlich gefärbte Schwirrmaus fand ih im Auguft und September ziemlich häufig in der Umgegend von Keren im Bogos-Gebiet. Shr jehr ähnlich, aber Feiner und etwas anders gefärbt ift Nycticejus murino-favus, Heugl., von welder Form ic nur ein einziges Eremplar in den Gärten von Mefurlu bei Mafaua erlangte. Die Ohren find Ihwärzlih, außen an der Bafis, innen weniger ftarf und zarter grüngelblich behaart; eben]o die Innenjeite des Schenfels; Oberjeite mausgrau ins Dlivenfarbige; Unterleib Tebhaft hell bräunlichgeld, nach oben zu mehr graugeld; Kehle und Behaarung unter dem Oberarm intenfiver geld; Neißzähne violett angehaudt. Die lettgenannte Form fommt auch in der Nähe von Gondar in Amdara vor. Wahrieheinlich gehört N. murino-Havus als eigene VBarictät zu N. flavigaster. vd. Heuglin, Reife in Nordoft-Afrifa, I. Os 34 Säugethiere. Nycticejus borbonieus N. flavigaster. N. murino-flavus. nach Wagner. Körperlänge 2 11“ 21 10" 2° Br Schwanz je zu gm gu _im VBorderarm oh Ei — — Slugweite - 134 —u 110 60 Ohrhöhe #% RaRTIE 777 1 Gy Zragus — 1 33, _- Anmerkung Don nordoftafrifaniihen Schwirrmänfen fennen wir noch folgende Arten: Nycticejus leucogaster, Rüpp. — Rüpp. Atl.p. 71. t. 28. In Kordofan, wo diefe Art in hohlen Adanfonien hauft. Nycticejus eriophorus, Heugl. — Fitz. u. Heugl. Säuge- thiere p. 11. Klein; die Ohrjpite Iharf; der äußere Ohrrand bis tief unter den Mundwinfel herablaufend und bier eine Scharfe Eike bildend; Tragus jhmal, lanzettförmig, fait jo body als die Ohr- jpiße; 8 bis I Gaumenfalten. Behaarung veihlid, lang, eigen- thümlich gefräujelt; Dberjeite hell erdgrau mit weißlien Haar- jpißen; Unterjeite [hmusbig weiß, Weichen mehr ins Braungraus liche; Flughaut braunfhwärziih. Körperlänge 1” 6°. Kopflänge gegen 7’, Aupenrand des Dhres 6° Hod. Schwanz 1 3, Borderarm 13, Mittelfinger 2” 41/9". Der vierte Finger 1 1110”, - Der. fünfte, Singer; 1.10°%, Bon diefer Art jammelte ih drei Exemplare im Belegaz- Thal zwifhen Semien und Wogara in Abeifinien ein. Sie be- fanden fih im Hängeneft einer Sperlings- oder Webervogelart. Nycticejus Schlieffenii, Pet. Pet. Berl. Monatsber. 1859. p. 224. — N. Adovanus, Heugl. M. S. Die Driginaltype von N. Adovanus des Stuttgarter Mujeums gehört nah Profeffor Peters zu N. Schlieffenii, der, wie es Scheint, in Korbofan beimifch ift. Säugethiere. 33 Sch gebe hier die nah dem Thiere im Fleifh von mir entworfene Beichreibung wörtlich aus meinem Notizbud). Im Oberficfer — edzahnartige Schneidezähne, unten >, deren jeder oben dreifpigig; der obere, dem Cdzahn zunächt- jtehende, jehr Hein, wohl abortiv. Ohren ftarf von halber Kopflänge, ihre Außenfeite ziemlich gradlinig; ZTragus Ichmal, gegen die Augen zu nah vorwärts geneigt; Nafenlücher etwas röhrig, auswärts umd vorwärts gerichtet; Wangen vor den Augen wulftig aufgetrieben, Schwanz bis zum ehr rudimentären Spit- glied von der Schenfelhaut eingefchloffen; der lange Sporn trägt einen äußeren Hautlappen; die Scenkelflughaut reiht bis zum Serjengelenf, die Bauchflughaut dagegen noch weiter am Fuß herab; bereite der Füße, Ohren und Flughäute Ihwärzlich, die leßtere mit deutlichen, aber feinem, weißen Saum; &eficht und Dberjeite bräunfic” mausfarben; Unterfeite graulichweiß; Patagium interfemorale mit regelmäßigen Querreihen von wei- gen Haaren auf der Unterfeite, ijt aber auch äußerlich jpärlic) behaart; Nägel weißlih.- Körperlänge bis zum After 17 7, Schwanz vom After bis zur Spite 1” 21/2, DVBorderarın 1 1", Das beichriebene, den Zahnverhältniffen nach jüngere Ihier wurde von uns im November am Mam-Fluß bei Aoowa in Tigrie erbeutet. Nycticejus serratus, Heugl. — Ziemlich groß; Kopf fchmal und etwas zugefpist. Najenlöcher Fein, durch einen Ihwacen Spalt getrennt, der oben und unten fi) erweitert und in feiner Mitte eine Eleine aufgevunjene Membran zeigt; Unterlippe einfach gefpalten, jeverjeitS diefer Spalte in ein jpitiges YKäpp- hen herabgezogen; unter dem Kinn eine nadte, dreijeitige Ver- tiefung; Ohr Hein, nad) hinten und aufwärts gerichtet, dreijeitig mit abgerundeten Eden, innen, der Außenrand mit 5 bis 7 Quer- falten, am Vorderrand 6 bis 7 Ferbenartige Einjchnitte; Die Lappe an der Wurzel des äußeren Obrflügels bogig bis gegen den 9% 36 Säugetbiere, Mundwinkel Hin verlaufend; Tragus furz, platt, oben mit einer rumdlichen, blattförmig ausgebreiteten Spitze, Außenrand doppelt, Innenvand einfach eingeferbt; auf der Kehlmitte ein Fahler Fled. Im Dberkiefer 2 Feine, im Unterkiefer 2 + 2 ebenfalls Kleine und dreizadige Schneidezähne; die EAzähne mit deutlihen Höder an der Bafis, aljo zweitheilig. Der furze Schwanz theilweife vom Patagium interfemorale eingehüllt, jedoch feine Spite frei. Zeigefinger eingliedrig, die drei folgenden dreigliedrig. Dfivenbräunlih ins Graue; Unterjeite heller olivenbraun- gran; die Behaarıng an der Spite gelblih; Schnauze und äußere Fläche der Flughäute rupbraun, die unteren Theile der Spannhaut um die Schenfelgegend fowte der etwas aufgedunene Seitenrand des Patagium gelblih ins Fleifehröthliche, die ganze Innenfeite der Spannhaut bläulihgrau bis graugrünfic, nad) der Unterhälfte hin mehr vodergelblich genett; Ohr jehr wenig behaart; von einer Dhrbafis zur anderen führt ein etwas objo- letes Halsband über die Stehle, dasjelbe ift olivenbräunlich, wie der Rüden. Körperlänge jtarf 3" 5%. Schwan 1" 2. Borderarm 2 6 His 2" 7, Tlugweite faft 16. SOhrhübe 84 1 Zraqus' 21... Spy; Ein jüngeres, Fleineres Eremplar ift obenher dunfler umbra- braun ins Graue, am Unterleib mausgrau; im Ohr 10 bis 11 Salten. Häufig im fogenannten Scherg el Agabah, am Arajchfol und den benachbarten Granitgebirgen. Ord. Raubtljiere (Rapacia). Fam. Igel (Aculeata). Aus diefer Familie fennt unjer Beobahtungsgebiet wahr- Iheinlih mehrere Arten. Doch gebriht es mir am nöthigen »eaterial, um diejelben mit Sicherbeit beftimmen zu Fünnen, Säugethiere. 30 Namentlih im Küftenland unfern Agig und bei Mafaua fanden wir mehrfad todte Eremplare, mit jehr falbem Stachel- fleid, welche zu Erinaceus brachydactylus, Wagn., zu gehören jheinen. Mit der genannten Art fällt wohl aud) E. aethiopicus, Ehr. Symb. phys. U. k. zufammen. Sißinger zählt (Sitz.-Ber. der k. k. Akad. Wien LVI. 1. 1867) folgende nordoftsafrifanische Igel-Arten auf: Erinaceus diadematus, Pr. Württ. Peroechinus Pruneri, Wagn. Hemiechinus pectoralis, Heugl. Hemiechinus platyotis, Sund. Hemiechinus brachydactylus, Wagn. Hemiechinus pallidus, Fitz. & Heugl. Hemiechinus libycus, Ehr. > Hemiechinus aegyptius, Sund. Der Igel im Allgemeinen heigt bei den Arabern Qonfed und Qonfed, Fam. Spigmäufe (Soricina). 17. Die diefehwänzige Spitmaus, Pachyura crassicaudata (Ehr.). Wagn. Schreb. Säugeth. Suppl. V. p. 554. — Heugl. Fauna R. M. Nr. 7. Sn den Hafenjtädten des Nothen Meeres, namentlich in Magazinen, altem Mauerwerf und um Aborte findet fich eine große Spikmaus, welche Rüppell zu Crocidura indica, Geoffr., rechnet. Chrenberg (Symb. phys. II. fol. k.) bejchreibt Diefelbe als befondere Art (Suncus sacer), Xichtenftein (Darstell. Säugeth. t. XL) als Sorex crassicaudus. Die arabiihe Benennung ijt nad) Ehrenberg Far Sunki, meine eingeborenen Jäger nannten alfe Spitsmäufe Om Sisi oder Zizi, BR) Säugethiere, Die VIETHWänzige Spismaus zeichnet fi durch einen pene- tranten Moihusgeruch aus, der ihre Anwefenheit jofort verräth. Sie Scheint fih auh auf Schiffen einzubürgern. In Senar bis gegen ZTafah herüber, fowie in Dalabat zeigt jih in Strohhütten nicht eben jelten eine zweite jehr. ftatt- lihe Art, Crocidura Hedenborgii, Sund., ausgezeichnet Durch ihre Schöne umberbrammne Färbung. Fam. Bären (Ursina). ach Ehrenberg füme am Dftabdang der abejfiniichen Ge- birge eine Bären-Art vor, welche die Eingeborenen Kerrai nen- nen (Hempr. Ehr. Symb. phys. I. fol. ce... Zrot meines fängeren Aufenthaltes in jenen Gegenden habe ich niemals eine Betätigung diefer Angabe erlangen fünnen. Wahrjcheinlich be- zieht fie fih auf die Ichwarze VBarietät des Leopard. Unter Kerai verjtehen die Tigrianer übrigens ftets die gefledte Hyäne. Fam. Marder (Mustelina). 18. Der Honig-Dachs, Ratelus capensis (Schreb.). Viverra capensis, Schreb. Säugeth. II. p. 456. t. 125. — Meles mellivora, Thunb. — Ratel, Sparrm. K. Vetensk. Ak. Handl. 1777. p. 49. t. 4. — Heugl. Verh. Leop. Carol. Akad. 1861. XXIX. Sep.-Abdr. p. 19. c. tab. — Brehm, Habesch, p. 61. — Heugl. u. Fitz. Säugeth. D: 27. Amd. und tigr. Färo, tigr. auch Magaza und Hofär. Arab. Abu djaka und Leslüs, in Dongola Abu-Kem. Der Natel jcheint nicht gar jelten im &ebiet des Anfeba und in Menfa vorzufommen, Doc befommt man ihn, da ex Saugethiere, 39 eine fajt ausjchlieplich nächtliche Yebensweije führt, nur jelten zu Geficht. | Namentlich) während der Nanzzeit ift den Männchen ein außerjt penetranter Geruch eigen. Die Nahrung befteht vorzüglih in Injectenlarven umd Mäufen, weldhe das Thier mit großer Pertigfeit auszugraben verjteht. Auch plündert er Bienenfhwärme und fol fogar Aas anfchneiden und Gräber aufwühlen. Er hauft den Tag über in Erphöhlen. = 19. Der Band-Sitis, Rhabdogale mustelina (Wagn.). Mustela zorilla, Cuv. — Mephitis zorilla, Licht., Darst. t. XLVIIL — M. africana, Licht. — Viverra striata, Shaw. Zoel. I. 2. t. 94. Arab. Abu Wusiy und ’Afen. Amd. und tigr, Ts’etgi. Yacht Häufig im Borland der Hochgebirge. Bewohnt fami- lienweije Höhlen im Sand, die er nur zur Nachtzeit verläßt. Bei grellem Sonnenliht fehen diefe Thiere nicht. | Anmerkung Aus der Gattung der Dttern (Lutrina) giebt es an den Flüffen von Tigrie und Amdara, jowie am Zjana-See wohl eine oder zwei Arten. Ste heißen auf Tigriid) Dagosta, auf Amdarifh Agosta. Beide erreichen faum bie Größe der Genet-Rate, die eine ift mardergelbd mit vorherrichend glänzend Schwarzen Haarjpigen und [hwarzen Grannenhaaren, die andere einfach mardergeld ohne Beimifhung von Schwarz. Eine dritte Art lebt am Sabus und Tumat-Fluf. Sie heißt dort Sabora, erreicht eine Yänge von 3 bis 4 Fuß, it jhön Yeberbraun, mit jehimmeligem Anflug und großem, faldgelbem Kehlflerf. 40 Säugethiere. Fam. Genetten (Viverrina). 20, Die abeffinifche Genette, Viverra habessinica (Heugl. e Rüpp.). Rüpp. N. W. p. 33. t. 11. — Fitz. u. Heugl. Säugeth. p. 23. — Wagn. Schreb. Säugeth. Suppl. I. p. 289. — Viverra tigrina, Blanf. Abyss. p. 233.? Amd. Aner. ah meinem Dafürhalten und nach Vergleihung von min- deftens 15 von uns im Bogos-Gebiet und in Central-Abejfinien eingefammelter Eremplare, welche alle die harakterijtiihen Merk: male von V. habessinica tragen, wohlberedtigte, jelbftändige Art. icht felten in waldigen Gegenden, Nuinen, Klüften und hohlen Bäumen, um Dörfer und Gehöfte, nordwärts bis in das Gebiet des Anfeba. Beluht zur Nachtzeit gerne die Nieder- laffungen, um &ier und Geflügel zu vauben. Sch bezweifle das Borfommen von V. genetta und V. civetta in unjerem Beobahtungsgebiet. Yetstere Art erhielt ich aus den Gala-Ländern und vom oberen Blauen Nil. 2]. Die geftreifte Mangufte, Herpestes fasciatus (Desmar.). Desm. Dict. Scienc. nat. XXIX. p. 58. — I/chneumon taenionotus, A. Smith, S.-Afr. Zool. p. 114. — Herpestes zebra,,. Kaupp: N. W..p.30.,%, 9, De, 2.2 — 7 sleneo- stethieus, Heugl. u. Fitz. Säugeth. p. 25. — H. zebra u. IH. gothneh, Heugl. u. Fitz. ibid. p. 24. — Brehm, Habesch, p. 61. — Heugl. Fauna R. M. Nr. 12. Arab. Qotneh. Zigr. Tedha oder Tetha. Allgemein im Bogos-Gebiet nordwärts bis zu den Bergen der Bent Amer, wohl auch in Tafah, jowie im ganzen gemäßigten und wärmeren Abejfinten, in Senar, Sid-Klordofan und am Weißen Wul. Säaugethiere. 41 Lebt gewöhnlich in Klüften auf 1000 His 6000 Fuß Meeres- höhe, Häufig in Gefellihaft von Klippfehliefern und Stellionen und fommt zur Nachtzeit in Geflügeljtälle und auf Küchenabfall. Setst gegen Ende der Kegenzeit 4 bis 5 Junge, die ziem- fi) lange blind find. Xebtere werden von der Mutter bei her: annahender Gefahr im Maule weggetragen und in Sicherheit gebradt. Befuht auh Bäume, um DBogelnefter zu plündern, und febt nebenbet von Snjecten und deren LYarven, vorzüglich aber von Mäufen, jungen Geflügel und von Eier. Lebtere öffnet das Thier durch Zerichellen an Steinen oder dur Zerdrüden, indem es fih mit den Schultern auf diejelben wirft. Ih maß ein ganz ausgewachjenes Männchen wie folgt: Länge des Körpers bis zur Schwanzwurzel 11” 6, Cchwanz 94 6", Auf der Bruft zwiichen den Vorderfüßen beftndet fich ge- wöhnlich ein deutlicher weißer Tled von 3" Länge und 1” Breite, Die roftgelbe Farbe der Oberlippe fehr fharf vom Grau des Oberfopfes gejehieden; Najenfuppe lebhaft fleifchfarbig; Iris bräun- fihgeld. Die Haare der ganz Schwach entwidelten Schwanz- quafte Furz. Wird ungemein zahm und zutvaulich und ergößt durch ihre lebhaften und drolfigen Bewegungen. 22. Die Mutfchiltfehela, Hlerpestes Mutscheltschela (Heugl. e Büpp.). I. Mutgigella, Rüpp. N. W. p. 29. t. 9. f. 1. — Blanf. Abyss. p. 234. — Fitz. n. Heugl. Säugeth. p. 24. Amd. Mutseltsela, nicht Mutgigella, wie Nüppell angiebt. ZTigr. Seloch lochod »ver Seloh’ lochh’od. Selten im Bogos-Gebiet, häufiger im abefjintichen Tief- 42 Säugethtere. fand bis zur Woina-Dega herauf; fommt auch auf den verein- zelten Felsgebirgen der Steppen von Oft-Senar vor. Hält fi wie ihre Verwandten hauptfählih in Felsklüften auf, aber ähn- ih unferen Wiefeln in Steinhaufen, Mauern und Ruinen, 23. Die zierliche Mangufte, Herpestes gracilis (Rüpp.). Rüpp. N. W. p. 29. t. 8. f. 2. — Brehm, Habesch, p. 61. — Heugl. Fauna R. M. Nr. 10. — Wagen. Schreb. Säugeth. Suppl. U. p. 304. — Fitz. u. Heugl. Säugeth. p. 26. Heift nah Nüppell bei Mafaua Sakie, nah Brehm in ZTigrie Mudjidjella. Yıicht Häufig im Tiefland des Samdar und den benacdhbar- ten Vorbergen. Nah Nüppell in Erdhöhlen lebend, 24. Die rothiteißige Mangufte, Herpestes jodoprymnus (Heugl].). In Färbung und Größe ähnlih dem H. gracilis, mit auf- fallend Faftanienbraunem Hinterrücden und oberer Schwanzwurzel- gegend; Wurzeldrittel des Schwanzes feitlich mit jehr Yangen mähnenartigen Haaren wie bei H. Pharaonis; Schwanzquafte nicht jehr lang, Ihwärzlid. Nafenkuppe und Fahle Stelle ums Auge Ihwarz; Borderfüße und Kopf olivengrau, jedes Haar mit weigliher Spite; Oberkörper heller grünlichgrau, jedes Haar jehr fein Ichwärzlich geringelt, wodurd eine Querftreifung des Nücdens und der Seiten entjtehbt; Schwanzmitte grünlichgrau, weißlich und Ihwärzlich melirt; Schwanzipite jhwarz; ein Yängs- jtreif auf der Unterfeite des Schwanzes einfarbig gelbbraunn, wie der ganze Bauch; Sris hellbraun; Sohlenballen Ihwärzlicd. Ganze Körperlänge bis zur Schwanzwurzel 11”. Schwanz mit Duafte 12°. Ohrbreite 1”. Länge der Tchwarzen Schwanz Ipite 4, Kopf 2" 7°, Saugethiere. ; 43 Um Keren und am Anfeba, fowohl unter Gebüfh und in Kegenftrombetten, als auf nievrigen Bäumen, wo er fich dicht auf die Aefte zu drücken vermag. Scheint mir eine von H. gracilis wohl unterjchiedene Art zu fein. Anmerkung. Im centralen und öftlihen Habefch habe ic) noch angetroffen: Herpestes Pharaonis (?), H. leucurus und H. sanguineus; im Abel-&ebiet H. adailensis, Heugl., und in den Gala-Ländern wohl eine weitere neue Art, H. rufi- cauda, Heugl. — Ichneumia abu Wudän, Fitz. u. Heugl. Säugeth. p. 25 dürfte wohl nur al3 Varietät von H. leucurus zu betrachten fein. H. Lefeburei Des Murs & Prev. aus Adefjinien ift mir nicht aus eigener Anfhauung befannt. Ein bei Adowa in Tigris erlegter H. Pharaonis fdheint größer als eguptifche Eremplare, der Körper im Fleifh mit 22, ebenjo der Schwanz mit Spitze, Kopf 41/.. Höhe des Ohres 1" 7, Hand 2 3, Das Schwarz der Schwanzquafte ift 6° Lang. Schwimmhäute ziemlich entwicelt; Iris hellbraun mit gejpaltener Pupille; Naje Ihwärzlih, wie die Gegend vor dem Auge; Kinn Ihwarz; Halshaare jehr lang und dit. Xebt von Käfern, Maden, Keinen Bögeln und Säugethieren, geht aber au auf Aas. Heißt in Tigrie Surdo. Eine Mangufte, gleichfalls in Adowa eingefammelt, die ich zu Herpestes leucurus zähle, mißt: Körperlänge 19". Schwanz 20”. Höhe des Ohres 2", Hand 2" 41/. Nafenkuppe und Lippen fleiihfarbig, Iris braun. Der Chwanz jcheint beträcht- lich Yänger als bei nubifchen Cremplaren. | Eine weitere Art, die wir im Hochlande der Wolo-Gala auf etwa 12000 Fuß Meereshöhe erlangten, jcheint dem H. Lefeburei nädft verwandt. Ich beichreibe Diefelde nachftehend unter der Benennung: Herpestes ruficauda. Stein, jhlanf, Kopf jehr jpik; der Schwanz lang behaart, aber ohne Endquafte; Ohren ziemlich furz, 44 Säugethiere. breit, mit zwei deutlich ausgejprohenen Eden, innen jehr fein be- haart; in der Ohrmufchel nad vorn und oben befinden fich zwei quergeftellte gerumpete Yappen (Tragus); Oberkopf, Zügelgegend, nacdte Najenkuppe und Außgenjeite dev Ohren glänzend graufchwärz- ih; Wangen und VBorderhals Ihwärzlic graubraun, erftere jehr fein oeergelblich geiprenfelt, Körperbehaarung glänzend röthlich oder gelblih, Nüdenmitte mehr ins Braune, Unterfeite dagegen ins Graue jpielend; mit Ausnahme des Bauches alle Haare mit fchwärz- lihen Ringen, wodurd eine undentlihe Duerbänderung des Nüdens, der Körperjeiten und der Schenfelgegend entiteht; Schwanz ähnlich gezeichnet, alle Haare jedoch mit fehr langen vojtfarbigen Spiten, welde die übrige Zeichnung faft gänzlich verdeden; ein fleiner Theil der Spite und die Unterjeite der Spithälfte des Schwanzes 6° Fang glänzend Shwarz; Schnurren Shwärzlich ; Iris röthlihbraumn. Körperlänge 111”. Schwanz mit Behaarung 14° 3", Ohrhöhe fait 6. Obrbreite 1 2", Kopflänge 2 4, Lebt in Felsflüften, it fehr munter und zänfifh, md nimmt häufig eine Höchft originelle Stellung an; der Körper wird nän- ih zufammengezogen und vorn etwas in die Höhe gerichtet, während der vollfommen gerade Schweif in einem Winfel von etwa 45 Grad aufgeredt ift, fo daß das Thier mid) öfter an hüpfende Eljtern erinnerte, Den Abu Wusieh (Herpestes sanguineus, Rüpp.) fand ih nur jehr einzeln im öftlihen Kordofan. Die Körperlänge eines Eremplares diefer veizenden Wan- gufte beträgt 9". Kopf 2” 11%. Schwanz mit Pinfel I/". Kaje und Augenring find fleifchfarbig, die Oberlippe röthlich ijabell angeflogen; Iris veergeld; Sohlenballen fleiichfarbig, Schnurren in drei Neihen geordnet, furz, bräunlihihwarz; Ohrmufcel mittelgroß, fat länglich vieredig, die Deffnung ganz dur) Haar: büfchel verichloffen, Dberfeite oefergelblich, Unterfeite weißlic) ; die Haare der Oberfeite mit zarten, jchwärzlichen Ningen, die Säugethiere. 45 derart vertheilt find, daß der ganze Oberkörper fein geftreift erfcheint; Dberfopf und Wangen mehr ins Graubraune; Ohr auf der Hinterfeite olivengel&lih mit deutlichen jchwärzlichen led an der oberen Ede, Schwanzipitze einfarbig röthlih tabelt ins Noftfahle; Pfoten obenher hell graulich ifabell; die Eurzen Tägel Shwärzlid” mit weißem Punkt auf der Spite. Der Gaumen und die Junge mit rüdwärtsstehenden PBapillen befett; Yeßtere groß, weich, fleifhig; im Gaumen ungefähr 10 Quer- falten. Die Leber feheint fehslappig; Gallenblaje groß, dunfel- Hläulih; Yungen auffallend heil fleifhfarbig, fajt weißlich, jeder- jeits vierlappig. Im Magen fand ih nur Heufchreden. Lebt in den Niederungen um Negenftrombetten und geht gern auf Bäume, Küppell (N. Wirbelth. p. 28) giebt bedeutend größere Mafe, wahriheinlih find Lettere nicht dem Thier im Fleifch entnommen, fondern dem Balg. Fam. Hunde (Canina). In unferem Beobadhtungsgebiet finden fi hauptjächlich zwei Kaffen von Haushunden, nämlich eine jchlanfe Barietät des egyptifchen und ein Windhund. Lebterer wird von den Beduinen häufig zur Jagd auf Gazellen, Büffel 2c. zc. abgerihtet. Er ift von unterjetter Statur mit etwas gedrungenem Kopf und Körper und ausgezeichnet durch ftarfe Laufe und Dice Pfoten. Seine Varbe wechjelt zwilchen falb, graugelb und weißlid. Die afri- fanischen Haushunde im Allgemeinen find weniger an den Men- Ihen attahirt als ihre europätihen Verwandten, man forgt, To zu jagen, nicht für ihren Unterhalt, daher halten fie fich in den meijten Yällen mehr an ihre Gehöfte als an den Herrn felbit. Sie dienen übrigens jeder Niederlaffung als Wächter und alle Hunde-Infafjen der letteren vereinigen fich gegen nächtliche Ein- fälle von Hyänen und anderen Raubthieren. 46 Säugethiere. Der Hund heißt bet den Arabern Kelb, in Amdara Wusa, bei den Galas Serje, bet den Barabra Welgi, im Bedjah-Land Jaz, im Alt-Xethiopifchen Kalebe, in Tigrie Kelbı. Was die wilden Hunde Nordoft-Afrifa’s anbelangt, jo bin ih weit entfernt, ein endgültiges Urtheil über die Artjelbftändig- feit der verjchiedenen Sormen fällen zu wollen. Hierzu mangelt cs mir namentlih am nöthigen vofteologiihen Material. Bei Ihieren, welde an und für fih jchon viele individuelle Unter- jhiede zeigen, die nach Alter, Sahreszeit, Geihleht, Nahrung und Wohnbezirk ungemein variiren und die fih wohl nicht jelten mit verwandten Kormen mijchen, unterliegt eine jcharfe Charak- terifivung der einzelnen Arten oder Nafjen großen Schwierig: feiten. Sch folge hier im Allgemeinen der Anfiht von U. Wagner, der namentlich bei Fuchs und Echafal verfchiedene geographiiche Formen annimmt. 25. Der Dib, Canis variegatus (Cretschm.). Rüpp. Atl. p. 31. t. 10. — Blanf. Abyss. p. 238. — Heugl. Fauna R. M. Nr. 13. — C. Anthus, Brehm, Habesch, p. 60. — €. lupaster, Ehr. Symb. phys. ll. p. ff. — Wagn. Schreb. Säugeth. Suppl. II. p. 393. Arab. Dib und Abu Schöm. Allgemein umd zuweilen in größeren Samilien im Küften- land und den benachbarten Bergen. 26. Der bunte Schafal, Canis mesomelas (Schreb.). Wagen. Schreb. Säugeth. Suppl. II. p. 396. — Heugl. Fauna R. M. Nr. 14. — Brehm, Habesch, p. 60. — Blanf. Abyss. p. 237. — Rüpp. Wirbelth. p. 39. Saugethiere. 47 Arab. Abu el h‘osein, au T’aleb und Haleb. Tigr. Quontsal, Qaberu, au) Boh’aria. Nicht felten im Gebiet des Anfeba und in den benachbarten Gebirgsländern. | Sch gebe. nachftehend noch die Meffung eines alten * diejer Ihön gezeichneten Art, das wir im Anfeba-Thal erlegten. Kör- perlänge im Fleiih 25°. Schwanz mit Pinjel 13". Kopf 6". Höhe des Dhres 4", Die Iris ift gelbbräunlid. Sch habe den bunten Shafal aud in den Gebirgen bei Aluan angetroffen. — Stimmt ganz mit SD Erem- plaren überein. 27. Der Küften-Fuchg, Canis vulpes niloticus (Geoffr.). C. nilotieus, Wagn. Schreb. Säugeth. Suppl. II. p. 412. — C. vulpecula et C. Anubis, Hempr. & Ehr. Symb. phys. Il. p. fi. — ?C. riparius, H. & Ehr. 1. eit. Wir haben an den Küften und auf einigen Infeln des Rothen Meeres im Gebüfh von Avicennia öfter Füchle ange- troffen, welche nach meiner Anficht zur afrifanifhen Naffe des gemeinen Yuchles gehören. DBlanford (Abyss. p. 240) erwähnt eines Fleinen Schafal mit hohen Läufen, länglihen Ohren und von heller Sandfarbe, vielfeidt C. pallidus Rüpp.? 28. Der fahle Fuchs, Canis famelicus (Cretschm.). Rüpp. Atl. p. 15. t. 5. — Waen. Schreb. Säugeth. Suppl. I. p. 419. — Fitz. u. Heugl. Säugeth. p. 16. — Brehm, Habesch, p. 60. — C. corsac, Gieb. Säugeth. p. 830. (part.) — C. dorsalis, Gray. Arab. Sabera (d. i. der Höhlengräber). 48 Süugethiere. | Yicht jelten im Sahel und den benachbarten VBorbergen längs der afrikanischen Küfte des Nothen Meeres zwilchen Dofeier und dem Golf von Adulis; Lebt paarweile und in Yamilien, gräbt weitläufige Höhlen im Sande, hält fih aber aub in Klüften mit Trümmergeftein auf. Durd) glänzend roftbraunen Rüdenftreif, lange, etwas |pite, diht behaarte Ohren, jehmalen, jehr verlängerten Schädel und fleines Auge ausgezeichnete Art. Sch gebe hier no das Maß eines alten Männchens: Körperlänge 21" 1”. Schwanz mit Haaren 14". Kopf 5° 1”, Ohrhöhe 3° 8". Ehwanzjpite weiß. An jpeeifiihe Vereinigung von C. famelicus mit C. corsac, wie fie Giebel vornimmt, ift gar nicht zu vdenfen. Erjterer hat viel längere Ohren und ift beträchtlich Kleiner als C. corsac, auch der Echädel zeigt erheblihe Abweichungen, vorzüglich Die Seftalt des Scheitelbeines. Anmerfung. Für eine jelbjtändige Form halte ich Canis semiensis, Heugl (€. simensis, Rüpp. — C. Walgie, Heugl.), der in den Hochgebirgen Abejfintens, fo in Semien, Wogara und Begemeder, jüdwärts bis in das Gebiet der Wolo-Gala paar- und familienveife gefunden wird. Er heißt in Amdara Walgie, bei den Galas aber Serendida. Kine ausführliche Beihreibung desjelden gab ih in den Verhandlungen der Leop. Garol. Akad. der Wiffenfh. XXX. p. 3. Sein Vorkommen im nördlichiten Abeffinien bezweifle ic). 29, Der Hyänenhund, Lycaon pictus (Tem.). Canis pietus, Cretschm. Rüpp. Atl. t. 12. — Heugl. Fauna R. M. Nr. 17. — Fitz. u. Heugl. Säugeth. p. 17. — Blanf. Abyss. p. 236 (not.). — Wagn. Schreb. Säugeth. Suppl. II. p. 139. Säugethiere, 49 Amd. Takuila. Bedj. Manob. Arab. Sem’a und Semä. In Bamilien und größeren Nudeln itellenwetje recht häufig zwiihen Agiq und Menja, übrigens au in den Steppen von Zafah bis nad) dem jüdlichen tubien hinüber. Unfern des Berges Degdera, faum eine Meile vom Meeres- Itrand entfernt, beobachtete ih im Sanuar 1875 ein altes Weib- hen mit einem ftarf halbwachjenen Jungen; beide näherten fih im Geftrüpp und zwilchen [parrigen Grasbüfhen am hellen Mittag Schnüffelnd unferem Lagerplag bis auf eine Entfernung von 50 Schritten. Die Hyänenhunde führen ein berumjchweifendes Leben und ziehen gern den wandernden DVBiehparfen nad. Sie jagen zu- weilen gejellihaftlih, jowohl bei Tag als während der Nat, und vihten nicht jelten unter den Schafen und Ztegen, die zur Weide gehen, großen Schaden an. Doch verihmähen Dieje Ihiere feineswegs au Nas und find im Stande, die jtärkiten Snohen zu zermalmen. Nur der Hunger macht fie übrigens fühn, aber fie find ftets von heimtücifhen Wefen, im höchjten Grade Shmusig und mit jehr widerlihem Geruch behaftet, wie auch der Urin, deffen der Hyänenhund fih jehr häufig entledigt, einen fuchsartigen Geftanf verbreitet. Shr Gefchrei beiteht in einem hohen ächzenden Heulen, Bellen und Gilfen, dabei Schnauben fie in eigenthümlicher Weile, ihnüffeln viel und beißen und vaufen unter fi) bei jeder Gele- genbeit. Beim Befhleihen anderer Thiere windet der Hyänen- hund ganz wie der Fuhs und der Jagohund, werden erjtere aber flüchtig, fo verfolgt er fie mit unglaublicher Ausdauer und Ge- wanptheit, | Nah Ausfage der Habab theilen fich die Nudel, welde zu- weilen gegen hundert Stük zählen follen, in verjchienene Par- tien, deren eine Das Wild bett, während fich die andere in der Nähe der Wechjel in Hinterhalt Tegt. Auch erzählte man mir, v. Heuglin, Reife in Novdoft-Afrita, IT. 4 50 Säugethiere. daß jowohl einzelne diefer Thiere, als ganze Gefellfchaften, tage- lang Heerden oder Karamwanen folgen, um eine günftige Gelegen- heit abzuwarten, über ein Maulthier oder einen Ofen berzu- fallen. Fam. Hyänen (Hyaenina). 30. Die geftreifte Syäne, Hyaena striata (Zimmerm.). Schreb. Säugeth. Suppl. II. p. 447. — Heug]l. Fauna R. M. Nr. 18. — Blanf. Abyss. p. 236 (not.). Arab. Dab’a. Berb. Atigi. Geht im Küjtenland des Nothen Meeres und längs des il füdwärts bis zum 15. Grad nördl. Br. Nicht im Gebirge. Hält fih den Tag über in Klüften verborgen. 31. Die gefledfte Hyäne, Hyaena crocuta (Zimmerm.). Schreb. Säugeth. Suppl. II. p. 451. — Heugl. Fauna R. M. Nr. 19. — Blanf. Abyss. p. 235. — Brehm, Habesch, p. 60. Arab. Mar’afil. Geez Zeeb. Zigr. Zebi und Kerai. Belen Wag’a. Gala Worabeza. Denf. Jengula. Som. Wo- rabeh. DBedj. Keraio. Berb, Dibki. Sudan - Arab. Ab Gimah. Eines der häufigften Naubthiere im Gebiet der Habab, am Anjeba, Barkah und in Abejfinten, wo die gefledte Hyäne nod) auf einer Meereshöhe von 12000 Fuß vorkommt. Den Tag über hält fie fih im dichten Gebüfh und im Klüften verborgen und jhweift Abends gern um Gehöfte, Städte und Yagerpläte, hin und wieder ihr teufliihes Geheul ausftoßend umd dadurd) Hausthiere und Hunde beumruhigend. Sehlt es nicht an Nas, jo hält fich die geflectte Hyäne am joldhes, der Hunger treibt fie Säugethiere. 5i aber auch zum Angriff auf Pferde, Maulthiere und Schafe; ja fie dringt mit unglaublicher Frechheit in Umzäunungen, Zelte und Wohnungen ein und raubt hier Tleifhvorräthe, frifhe und gegerbte Häute, Lederfäde, wie man jagt jogar Butter und Mid. Mir find einige Fälle befannt, die beweilen, daß fie jelbit Menfchen anfalle. Anmerfung Im abejfiniihen Küftenland und in der Gegend von Adowa follen fi) noch zwei weitere hierher gehörige Arten finden, eine Feine, gejtreifte (ob Proteles Lalandei?) und eine jehr große, dicht und lang behaarte (Hyaena fusca?). Proteles Lalandei findet jih auch am Weißen Ruf. ‚Fam. Saten (Felina). 32. Der Xöwe, Felis Leo (Linn.). Schreb. Säugeth. Suppl. II. p. 460. — Heugl. Fauna R. M. Nr. 26. — Brehm, Habesch, p. 58. — Blanf. Abyss. p. 280. | Arab. Asad, Sabuw’a und Lebuah. Schoho Labak. Gala Alati und Lendsa. Bel. Gamana. Amd. und Geez Anbasa. Zigr. Of, Aiet und Hajet. Bedj. Haldab und Hadab. Danaf. Löbak. Som. Liba oder Liwa. Die Berbreitung des Yöwen erjtreckt ji nordwärts bis in die Berge der Beni Amer. Im Falfat, Barfah und am unteren Anjeba joll er jehr häufig vorkommen; zahlreih fand ih ihn vor 10 His 15 Jahren noh am Oft-Abhang der lu. Gebirge und im YLebfa, einzelner im Bogos-Gebiet. Im eigentlihen Hochland fcheint er zu fehlen. Der Löwe von DOft-Cudan trägt nach meinen vielen Er: fahrungen nur eine jehr wenig ftattlihe und jtetS falber gefärbte Mähne, während der Löwe von Habefch, namentlih im Winter, 4* 52 E ugethtere. eine jehr entwidelte, dunkle, wallende Mähne um Kopf, Schul- tern und Unterleib erhält. Die Form des Tieflands ericheint überdies ftetS etwas Ihwächer und falber gefärbt, als der Ge- birgslöwe, doch richtet fih die Färbung und Entwidelung der Haare nah Jahreszeit, Alter und Yocalität, denn alte, mähnen- oje Männchen, welche ich nach Europa brachte, legten hier im Winter ebenfalls ein Prachtfleid an. In Abefjinien joll jih eine ihwarze VBarietät finden, die mir jedoch niemals zu Geficht Fam. ?ebt meist paarweife und den Tag über im dichtejten Ge- bij verborgen, wo er feine permanenten Yager aufjchlägt, aber während der Nacht weit im Yand umberichweift. 33. Der Leopard, Felis pardus (Linn.). Schreb. Säugeth. Suppl. U. p. 479. — Heugl. Fauna R. M. Nr. 21. — Brehm, Habesch, p. 59. Arab. Nimer. Amd. und Geez Newer. Zigr. Neweri und Homhom. Bel, Dsilba. Gala Kerensa. Som. Sebel. Denf. Kabai. Bedj, Eh’äm und Seh’edo. Die fhmwarze Varietät heipt in Abejfinien Gesela (Yudolf jchreibt Gesala). Einzeln im Barfah, nicht jelten in den Gebirgen um den Salfat und Anjeba, jowie in Menja, wo der Yeopard oft fürm- lih zur Yandplage wird und hin und wieder jelbit Menjchen an- fällt. Der Abejfinier fürchtet den Yeoparden weit mehr als den Löwen. Dieje Thiere leben meist vereinzelt, führen den Tag über eine weniger verborgene Xebensweile als ihre Verwandten und vauben auch nicht ausichlieglich zur Nachtzeit. Der Gebirgs- leopard fonnt jih nach falten Nächten ganz gemüthlich auf Fels- gefimfjen. Unternimmt ev jedoch Streifereien während des Tich- ten Zages, jo gejchieht dies meift im dichten Bufchwerf und in Klüften, wo ev namentlich dem Klippdachs auflauert, Werden Naben, Nashornvögel, Honigfufufe und Nacen feiner anfichtig, Säugethiere, 85 jo verfolgen fie lärınend und auf ihn jtoßend feine Spur. Abends findet jich derjelbe zuweilen jchon vet zeitig bei Brunnen- grußen ein, um Beute an Antilopen zu machen. Namentlich in dunklen Nächten brechen die Xeoparden häufig in Verhaue und Dorndheden ein, ja, ih habe fie mehrmals auf Dächern und Mauern gejehen. Während unferer Anwejenheit im Bogos-Gebiet fette eine diefer Bejtien über einen Dovnzaun und grub fi) einen Weg theils unter dev Erde weg bis zu einem Ziegenftall; mehrere fingen wir in großen Schlagfallen, in welche eine Ziege als Köder gejeßt wurde, noch andere wırden auf dem Anjtand gefchoffen. In Abejfinten findet man hin und wieder au eine [hwarze DBarietät des Leopard, die dort Gesela genannt wird. Das glän- zende Zell it braunfhwärzlih, und in gewilfen Licht ericheint darauf Die dem Leopard eigenthümliche Tledenzeihnung. Ein Gesela-Balg ijt bei den abejjiniichen Kriegern hoch geichätt. Sie verfertigen daraus eine Art von Pelzkfragen (amd. Lembd), der bei. feierlichen Gelegenheiten und im Felde um die Schultern getragen wird. 34. Der Gepard, Felis (Cynailurus) guttata (Herm.). Sehreb. Säugeth. Suppl. II. p. 501. — Heugl. Fauna R. M. Nr. 22. — Brehm, Habesch, p. 59. Arab. Fahad und Fahad. Amd. Newer Golgol und Newer arär. Som. Hermäd. Vıicht jelten, aber ftetS vereinzelt am Oft-Abhang der abe|- finifehen Gebirge, in Menja, im Gebiet des Anjeba und im füd- lihen Tafah. Scheint niht Hoch in das Gebirge aufzufteigen. ‚Der Gepard gehört zu den harmlofeiten Katen, die einen hoben Grad von Zähmung und Liebenswürdigfeit annehmen und fich fogar bald mit Humden und Pferden befreunden. Ein von uns in einer Talle gefangenes altes Männchen hatte fih jhon nad 04 Säugethiere, wenigen Wochen derart an jein Schidkjal gewöhnt, da es Nah: rung aus der Hand annahm und ich dasjelbe mit mehreren an- deren gezähmten Wildfagen meift frei im Haus und Hof umberz wandeln lalfen fonnte. Oft lag es bei den Pferden in ver Naufe, mit Vorliebe aber in meinen Zimmern auf Divan und Betten. Während der Frühftunden aber beging es Hof> und Sartenmauer, Augte in niedergedrücter Stellung alle Vorüber- gehenden, MDenjichen, Ejel und Hunde und erwartete den um jene Zeit fih mit Sutter einjtellenden Sleischer. War ich Frank, jo verlieh der Gepard nur gezwungen mein Yager und ledte mir unter bejtändigem Spinnen Gefiht und Hände. Der Gepard jagt auch gern bei Tag und unter Umständen mit erjtaunlicher Frechheit. Auf Hohbäumen habe ich ihn nie- mals angetroffen, aber einmal auf einem etwa mannshohen überhängenden Stamm in einem Negenftrombett. Dort hatte jih das Thier platt niedergedrüdt und würde ich dasjelbe ohne den mich begleitenden Hund wohl gar nicht bemerkt haben. Brehm irrt fi, wenn er jagt, Nüppell führe den Gepard nicht als nordoftafrifanisches Säugethier auf. Yeltgenannter Sorjcher begeht (N. Wirbelth. p. 40) nur den Fehler, daß er Felis chalybaeata, Herm., ftatt F. guttata jchreibt. Bom Baher el abiad erhielt ih das Fell einer offenbar zu Cynailurus gehörigen Kate, das jedoch jehr wejentlih von C. guttatus abweicht. Diejes Fell fommt (ob vielleicht durch fünftlihe Stredung?) in Größe mindeitens dem eines ausgewad)- jenen Yeoparden gleich, das Thier Icheint viel kürzere und Fräf- tigere Füße zu haben, ebenfo fürzeren Schwanz und derjelbe weicht auch in der Färbung umd Behaarung von allen mir be- fannten Geparden ab. Eine Nücdenmähne ift nicht vorhanden; der ganze Balg obenher viel Lebhafter und dunkler voftig zimmt- braum mit weit größeren, deutlicheren jchwarzen lecen; Die ungefleten Sohlen voftfarbig. Die Yänge des Felles von der Säugethiere. 55 Schnauze bis zur Schwanzwurzel beträgt 4, die des (vielleicht etwas verjtümmelten) Schwanzes nur 1’ 61/2. Sch habe das Thier vorläufig Felis (Cynailurus) megabalia genannt. Sißinger (Heugl. u. Fitz. Säugeth. p. 21. — Fitz. Sitzungs- Ber. der k. k. Akad. d. Wiss. Wien. XVII. Heft VII. p. 245) bejchreibt noch eine F. (Oynailurus) Soemmeringü nad einem von mir lebend nach Wien gebrachten Exemplar. Doch jcheinen mir die Unterfchiede zwifchen F. guttata und F. Soemmeringii nicht zu Specififcher Sonderung beider Formen ausreichend. 35. Der Serval, Felis (Galeopardus, Heugl.) Serval (Schreb.). Schreb. Säugeth. Suppl. U. p. 505. — Fitz. u. Heugl. Säugeth. p. 21. Arab. Badj. Amd. Newer golgol. Kommt nah Werne in Takah vor. Auch Jah ih ihn im Thierfammlungen aus dem Homran und erlangte ihn öfter vom Weißen Nil, nordwärts bis zum Diebel Dinfa. Scheint aud) im gemäßigten Abeffinten vorzufommen. Anmerfung. Im Abeffinien jah ich mehrmals Felle einer Lırchsart, welche in Größe, dihter Behaarıng, Färbung und Stefung vollfommen mit unferer F. Lynx übereinjtimmen. Einen Schädel diefes Thieres jandte ich jeiner Zeit an Profeffor Dr. Hyrtl in Wien ein, das Ergebniß der Vergleihung desjel- ben mit dem Schädel des gemeinen Luchles ift mir indeR nicht befannt geworden. Das in Nede ftehende Thier heißt T3oz Anbasa, d. t. des Yüwen Sohn, aud) Derq Anbasa. 36. Der Ichwarzohrige Luchs, Felis (Lynx) caracal (Güldenst.). Schreb. Säugeth. Suppl. II. p. 526. — Fitz. u. Heugl. Säugeth. p. 21. — Heugl. Fauna R. M. Nr. 23, 96 Süutgethtere. Arab. Om risäd. Amcd. 'Afen und Tsoy Anbasa. — Bel. ’Anak. In Tafah, im Bogo3-Gebiet und den benachbarten Gebir- gen einzeln vorfommend. 37. Der geftiefelte Luchs, Felis (Lynx) caligata (Tem.). Schreb. Säugeth. Suppl. II. p. 530. — Bruce, Trav. Abyss. V. p. 146. c. tab. — Blanf. Abyss. p. 228. — Felis caffra, Desm. — F. Iybicus, Oliv. Voy. Egypte t. 41. Tigr. Okul Dumo. Amcd. Hachla Demat und Ja-dur Demat. Wir jammelten im Bogo3-Gebiet und in der Nähe von Safat in Begemeder eine Wildfage ein, welche ih nur auf Felis caligata beziehen fann. Die Iris ist geld; Pupille gerundet; der Ihwarze Pinjel am oberen Obrrand nur jehr frz; im Schwanz zählte ih 21 Wirbel. Körper bis zur Schwanzjpitse 35. Schwanz bejonders gemeljen 141/.. Kopf 41a. Ohrlänge 2" 8“. Sculterhöhe 13" 9%. Bom Äußeren Augenwinfel bis zur Nafenjpise 1" 4, 38, Die fleinpfotige Rabe, Felis maniculata (Rüpp.). Rüpp. Atl. t. 1. — Fitz. u. Heugl. Säugeth. p. 22. — Schreb. Säugeth. Suppl. II. p. 237. Arab. Qot el yalä. Einzeln in Tafah und den Gebirgen der Beni Amer. Auf dem Ohr nur eine Spur von Shwarzem Haarbüfchel; Iris grünz- lihgeld; Pupilfe rund. Im inneren Augenwintel findet fich eine Nipphaut, die nach außen und oben beweglich ift. Fänge bis zur Schwanzwurzel 171/". Schwanz 9" 9, Ohrhöhe 2%. Schulterhöhe 101g”. Säugethiere, Cat Anmerkung. Ieder Abeljinier weiß von einem höcht ge fährlihen Naubthier zu erzählen, das in Amchara Wobo, in Tigrie Mendelit genannt wird. Es foll größer fein als der Yeopard, ja jelbft als der Yöwe. Die Färbung wird micht übereinjtint- mend bejchrieben, aber nad) den meisten Berichten tft das Thier gelblihhraun oder braungranlich mit Jhwarzen Yängsitreifen, Ein ähnliches Naubthier dürfte auf den Felsgebirgen in der Nähe des Dender und Nahadfluffes vorfommen Dasfelbe heißt dort Abu Sotan. Die Araber jchreiben demjelden einen auffallend langen Hals und helle Behaarung mit großen Ichwarzen Sleden oder Yängsftreifen zu. Vielleicht gehört der Wobo und der Abu Sotän zu einer und vderjelden Art. An der Eriftenz diefes Naubthieres ijt faum zu zweifeln. Im Abelfinien zeigt ih der Wobo angeblih nur im beißeren Ziefland und wird jelten erlegt. Ein Fell diefer Katenart wurde lange Zeit in der Hauptlirhe von Eifag aufbewahrt, und verficherten mic verichies dene Berfonen, namentlich auch König TIheodoros, a noch dort gejehen zu haben. Ord. Unger (Rodentia). Fam. CEihhörnden (Sciurina). 39. Das vielfarbige Eichhorn, Seiurus multicolor (Rüpp.). Rüpp. N. W. p. 38. t. 13. — Rüpp. Mus. Senkenb. II. p. 115. — Heugl. Fauna R. M. Nr. 24. — Fitz. u. Heugl. Säugeth. p. 31. — Wagen. Schreb. Säugeth. Suppl. IH. p. 210. — Seiurus annulatus, Desm. Mammal. p. 338 (?). — Brehm, Habesch, p. 62. — Blanf. Abyss. p. 278. Heißt im Samhar Sakie (Rüpp.). Yicht jelten in den Vorbergen um Meafaua, jowie im Ge- 55 Säugethiere. biet des Anjeba; ohne Zweifel auch im Barkah bis zum Atbarah wejtwärts. Yebt ausihliegiih auf Gebüih und Hochbäumen und hat die Fähigkeit, fi bei herannahender Gefahr derart platt auf horizontale Aefte anzudrüden, daß das Thiev nur für ein jehr geübtes Auge bemerkbar wird. 40. Das furzobrige Eichhorn, Seiurus rutilus (Cretschm.). Cretschm. Rüpp. Atl. p. 59. t. 24. — Xerus brachyotus, Hempr. & Ehr. Symb. phys. t. 9. — Fitz. u. Heugl. Säugeth. p. 32. — Heugl. Fauna R. M. Nr. 26. — Brehm, Habesch, p. 63. — Blanf. Abyss. p. 278. Arab. Saberah. — In der Gegend von Mafaua Silu (Nüpp.). Bon uns nur jehr einzeln in bujchigen Thälern und Ptegen- jtrombetten im abejfiniihen Küftenland beobachtet. Nach Brehm häufig im benachbarten Gebirge, wo ich mur Sc. multicolor und Sc. leuco-umbrinus begegnet bin. 41. Das weißftreifige Erd-Gichhorn, Sciurus leuco- umbrinus (Rüpp.). Rüpp. -Atl.:p. 60.7 —-Rüpp. N: W927 Rüopp. Mus. Senk. III. p. 115. — %e. setosus, Wagn. Schreb. Säugeth. IV. t. 218. A. — Fitz. u. Heugl. Säugeth. p. 31. — Wagn. Schreb. Suppl. II. p. 215. — Heugl. Fauna R. M. Nr. 25. — Blanf. Abyss. p. 279. Arab. Saberah, Bei Mafauı Silu (Nüpp.). Arme. Dsedsera. Paar» umd familienweile im Gebüfh, in Evplöücdern des Slachlandes und in alten Gräbern; jowohl im Sambar als im Gebiet des Anjeba und Nagfa allgemein. Zreibt fih nur auf der Erde herum, md verbirgt fi gewandt und flüchtig in Höhlen ES augethtere. 59 und unter Steinen. Beim Spielen und im Affeet werden die Schwanzhaare aufgestellt und ver Schweif felbft hochgetragen. Anmerfung. Sciurus abyssinicus, Des Murs et Prev. Lefeb. Abyss. Zool. Mammif. p. 23, fenne ih) nicht. Sc. gam- bianus, Ogilby, fommt nad Rüppell in Schva vor. Eine weitere Art, Sc. Dabagala, fand ih an der Somalfüfte, Spefe eine vierte, Sc. ornatus, Gray, im öftlicheren Central-Afrifa. Wagner befchreibt einen Sc. superciliaris aus Senar und Mozambique. Im Gebiet des Gazellenfluffes traf ich häufig ein Baum- eihhurn mit vundem, bufchigen, nicht zweizeiligem Schweif, ähı- ih dem Sc. rutilus, aber von Fleineren Dimenfionen, etwas abweichender Färbung und fürzeren Ohren. Ich nenne die Art, falls jelbe noch unbekannt fein follte, Sciurus bongensis. Behaarung etwas van, die des Schwanzes nicht auffallend Yang und nicht dicht; Ohr jehr Furz, breit-oval, etwas wulftig, am oberen Rand umgefchlagen, fait 6° breit und 5° Hoch, an den Seiten ftark behaart; die furzen, Itarfen, Iharfgerümmten Nägel, namentlich auf ihrer Außenfeite, mit lan gen, bürftenartigen Kammbaaren ; die breiten Schneidezähne bräuns lihgeld; 5 bis 6 Neihen weicher, fait Dis zum Ohr veichender Schnurren. Oberfeite ziemlich lebhaft pfirfihröthlih ins Dder- farbene; alle Haare mit breiten weißen Spißen und 1 oder 2 Ihwarzbräunliden Ningen; Ilanten, Außenjeite dev Füße und Dhrengegend blaß graubräunlich, weiß melirt; ein großer Ring um das Auge, Unterjeite und Lippen weiß; Schwanz cylindriich, jehr licht oderfarbig, nad der Spike zu heller, nach der Balis mehr roftröthlih, alle Haare mit jhwärzliden Ningen und namentlich nad dem äußeren Ende zu breit weißgefpiit, jo daß hier zahlreiche, regelmäßige Ringe von derjelben Farbe entjtehen. Länge des Körpers 6" 7, Schwanz mit Bebaarung faum firger. Pauf bis zur Spike der Nägel 1" 6. Lebt beitändig auf Bäumen und nährt fih von Früd- 60 Säugethiere. ten, grünen Knospen und Ninde, nimmt aber gelegentlich auch Büihelmaiskürner. In der Nähe der Sciurinen, wohl aber einer bejonderen Samilie zuzutheilen, fteht 42, Das Schopfhörnchen, Lophiomys Imhousii (Milne Edwards). Heugl. Reise in das Gebiet des Weissen Nil, p. 281. Dr. Schweinfurth fand einen Schädel diefes eigenthümlichen Magers in einem Grabe bei Mamanı. Ein lebendes Exemplar von unbekannter Herkunft gelangte über Aden nad Europa. Der Mardeje Antinori fchreibt mir, daß es ihm gelungen jet, diefe Art während feiner Neife in das Bogo3-Gebiet und das Barfah einzufammeln. Ueber die Lebenswetje fann ich nichts berichten, doch jcheint das Schopfhörnchen ähnlich dem Sciurus leuco-umbrinus Erv- höhlen zu bewohnen. Anmerkung Aus der Familie der Schläfer oder Bilde (Myoxina) jcheint fein Glied in unferem Beobadhtungsgebiet vorzufommen. . Elliomys melanurus (Wagn.) wurde am Sinat beobachtet; Graphiurus murinus, Des Murs & Prev. in Abe]- jinten; die Teßtgenannte Sorm joll mit G. erythrobranchus, Smith, und Myoxus cinerasceus, Rüpp., zufammenfallen. Wag- ner bejchreibt endlich (in Wiegm. Arch. 1848. p. 182) einen Elliomys orobinus, Wagn., aus Senat. Fam. Schrotmäufe (Psammoryetina). 43. Das Steinhörnchen, Pectinator Spekei (Blyth.). Blyth. Journ. As. Soc. Bengal. 1855. XXIV. p. 294. — Heugl. Verh. Leop. Carol. Akad. 1861. XXVII. t. 2. Säugethiere. _ 61 f. 1. — Heugl. Fauna R. M. Nr. 33. u. p. 17. — Blanf. Abyss. p. 281. — Genus Petrobates, Heugl. (M. S). Sch fannte diefes niedlihe TIhrerchen bisher nur aus dem noroweitlihen Somal-Gebiet und der Gegend von ZTedjurah. Kenerdings wurde es von Blanford und Selfe u unfern der Bucht von Adulis aufgefunden, Das Steinhörnden Yebt in Geröll und an Zelsgehlingen, die mit Gebüjch beftanden find. Leber die heiße Tageszeit ruhen fie in ihren Schlupflöhern, Abends, namentlich aber in der Frühe und Vormittags Jah ich fie entweder auf Geftrüipp herum- laufen, ähnlich wie Hajelmäufe, oder auf Steinblöden, auf die fie fih, wenn fie erjchredft werden, ganz platt anzudrüden ver- jtehen. Der buntgezeichnete, jehr bujdhige Schweif wird beim Laufen meift horizontal getragen; während des Sitens auf den Hinterbeinen, beim Neinigen des Pelzes und beim Frefjen, ja jeldft zuweilen in liegender Stellung jhlägt das Thierchen die Ruthe dagegen ganz auf den NRüden. | Die Nahrung befteht in Knospen, Blättern und Winde, wahriheinfih auch in Gefäme. . Im September und October wirft das Weibchen zwei oder drei Junge, Fam. Wurfmäufe (Cunicularia). 44. Der Filfel, Rhizomys splendens (Rüpp.). Dathyergus ‚splendens, Rüpp. N. W.:p. 36. t. 12. — Wagn. Schreb. Säugeth. Suppl. III. p. 368. — Blanf. Abyss. p. 279. — Brehm, Habesch, p. 63. — Fitz. u. Heugl. Säugeth. p. 32. — Rüpp. Mus. Senkenb. III. p. 97. Nad) Brehm in Mena. Sch habe den Filfel in großer Anzahl im centralen Abef- jinien, namentlih um Semien und Wogara, bei Gondar und 62 Säugetbiere. unfern Debra Tabor gefunden. Blanford beobachtete ihn in der ähe des Afhangi-Sees. In ganz Tigrie ift er mir niemals vorgefommen, und da Brehm das Thier, welches er als Rh. splendens anführt, nicht eingefammelt hat, jondern nur flüchtig unter Bülhen umberlaufen jah, mag feine Angabe wohl auf einem Srrthum beruhen. Der Filfel Lebt in jelbjtgegrabenen Gängen in der Damm- erde von DViehtriften, namentlih unter Nafen. Diefe Gänge jind jehr lang, oft unregelmäßig gewunden, jedoch nicht tief unter der Erpoberflähe. Schon von Weitem erfennt man die betreffen- den Stellen an Reihen von Erdaufwürfen, die denen des Wiaul- wurfs gleichen. In den Höhlen findet man bier und da feljel- artige Erweiterungen. Niemals verlafjen diefe Thiere ihre Baue freiwillig. Sie jehen offenbar nur fehr jhwadh. Das Fleine, halb durchfichtige, rojenrothe Auge leuchtet wie ein blafjer, halb- fugelförmig gefchliffener Aubin. Brachte ich einige diefer Thiere in einen geihlofjenen Raum, jo fielen fie ji jofort unter Kurs ven und wüthendem Beißen an. Sehr eigenthümlich ift die Art, wie die fräftigen, meißel- fürmigen Schneidezähne die Dberlippe hoch über der Fleinen Deamdöffnung durchfjegen. Die Nafe tt jehr musculös und be- weglih und Fünnen die Najenlöcher durch Herabdrüden der breis ten vorstehenden Najenfuppe gänzlich gejchlojfen werden. NWafe und Yippen find bräunlich fleifchfarbig. Das Ohr ift nadt, nur am Nand mit wenigen feinen, langen, Shwärzlichen Haaren . eingefaßt, ebenfalls beweglich und verjchließbar. Die Zunge ehr weich, Fleiihig, ziemlich lang und Did. Die vier Zehen des Vorverfußes ungefähr gleich lang, Die fleinjte aber weit zurücjtehend, Daumenrudiment Fleim, aber mit fräftigem Nagel verjehen. Der Schwanz mäßig die, ungefähr um 2%; fürzer als der Numpf (ohne Kopf). Das Weibchen hat drei Zißenpaare, deren vorderes Paar Säugethiere. 63 jehr weit vorgerüct ift; die zwei hinteren Paare fteben weit nach rücwärts und nahe beifammeı. Scheint nur ein Junges zu werfen, und zwar fällt die Sebzeit in den December bis März. Die Leber ijt nach) meinen Notizen Yinfs zwei-, vechts drei- lappig, der rechte Yungenflügel viertheilig, der linke ungetheilt; die Lunge viel Feiner als die Yeber und weit nach oben gedrängt; die Nieren dreiecig, mit etwas eingedrücdten Seitenflächen; die Gallenblaje transparent, piftaziengrün, etwa 4’ Yang. Der ein- fach eingefhnürte Magen ericheint etwas breitgedrüct, jehr dehn- bar und weich, mit dünnen Wänden, innen ohne alten; der Dlinddarn unaufgelöft 6 bis 8" di, 4" lang mit 7 oder 8 jptralförmigen Cinfhnürungen,; der Dikdarm nad oben zu Ihräg gerippt. Der Filfel nährt fih. von Wurzeln und Gräfern. Ein von mir im Fleisch gemeffenes Weibchen hatte folgende Dimenfionen: Kopf 1" 8. Körper 6" 4. Schwanz 2" 3“. Breite des Ohres 5°. Die Abbildung, welche Rüppell vom Filfel giebt, it jehr un- genügend ımd eigentlich unfenntlih, jowohl was Stellung als Färbung anbelangt. ES fehlen die bufhigen Barthaare, die nadten Augenliver, die Ohrform wird unrichtig wiedergegeben und it die tiefe Hautfalte am Unterkiefer gar nit berüd- fichtigt. E3 Scheint, daß der abeffinifche wilde Hund (Canis semien- sis) den Wurfmäufen gerne nachjtellt, indem wir an Orten, wo letstere hauptjächlich wohnen, die Erde häufig aufgegraben fanden, Andere Raubthiere werden ihnen dagegen nihts anhaben fünnen, weil der Filfel feine unterirdiihen Behaujungen fat niemals verläßt. Diefe Art wird von Nüppell und Blanford der Gattung Bathyergus zugetheilt; auch mit Rhizomys jtimmt fie nicht 64 Süugethiere, vecht überein und e8 dürfte gerathen fein, die afrifaniiche Wurzel- maus als bejondere Untergattung (Tachyoryctes, Wagn.) von den aftatiihen Formen zu trennen. Anmerfung Aus der Tamilie der Wurfmäufe fommen noch folgende Arten in Nordoft-Afrifa vor: Rhizomys (Tachyoryctes) macrocephalus, Rüpp. — Sı Cchova. Heterocephalus glaber, Rüpp. — Ebenfalls in Schva. Georychus ochraceo-cinereus, Heugl. — Im Gebiet des Gazellenfluffes. Georychus albifrons, Gray, Proc. L. Z. S. 1864. p. 123. — Bon Spefe wohl im Gebiet des Nilquellenlandes erlangt. | Heliophobius pallidus, Gray, 1. c. p. 124. — &ben daber. Db G. albifrons mit G. ochraceo-cinereus zujanmenfalle, fann ich nicht angeben, bezweifle es jedoh. Das von mir be- Ichriebene TIhier ift glänzend filbergrau-bräunlih, mit großem, rhbombiichen, weißem Nadfenfled, während dem G. albifrons ein weißer Stirnfled zugeihrieben wird. Fam. Springmäujfe (Dipoda). Sch habe öfter Springmäufe und ihre Fährten im Tiefland unjeres Beobahhtungsgebietes gejehen, Fan jedoh nicht angeben, welcher Art diefelben angehörten. Blanford läßt „Dipus ger- billus, Oliv.“ an der Küfte von Adulis vorkommen, doc ge- hört diefes Thier nicht zu Dipus, fondern zu Meriones. Anmerkung. Im Nordoft-Afrifa, auf der Sinaitifchen Halbinjel und längs der Djftküfte des Nothen Meeres follen fie) folgende hierher gehörige Arten finden: Dipus (Haltomys) aegyptius, Hasselq. (Dipus Gerboa, Oliv. — D. bipes, Licht.) Säugethiere, 65 Dipus (Haltomys) hirtipes, Licht. (Dipus macromystaw, H. & Ehr.) Dipus (Haltomys) macrotarsus, Wagn. Scirtetes aulacotis, Wagn. Scirtetes tetradactylus, Licht. (Dipus abissinteus, Meier.) Zu Scirtetes (Gen. Alactaga, Cuv.) rechne ich noch eine Art aus dem Gebiet des Sazellenfluffes, welche jedoh in einiger Deziehung nicht unerheblihe Abweichungen zeigt. Die Springmäufe heißen auf Arabiih G’erbua, audh Abu Nauär und Far el G’ebel. Fam. Mäuje (Murina). Die Mäufe im Allgemeinen beißen bei den Mrabern Fär. In Armdava Ajet. In Tigrie Amtsowa, End3owa. Bedjah Sida. 45. Die Dachratte, Mus tectorum (Savi). Bonap. Fauna Ital. fasc. III. u. XVI. — Mus alexan- drinus, Geoffr. Deser. de /’Eg. t. 5. f. 1. — Rüpp. Mus. Senkenb. II. p. 106. — Wagn. Schreb. Säugeth. Supp!. III. p. 405. — Fitz. u. Heugl. Säugeth. p. 34. — Henugl. Fauna R. M. Nr. 34. Yängs den Stüften des u Meeres, in den meijten Hafenjtädten, 46. Die Wanderratte, Mus decumanus (Pall.). Wagn. Schreb. Säugeth. Suppl. IH. p. 404. — Fitz. u. Heugl. Säugeth. p. 34. — Brehm, Habesch, p. 63. Durhd Schiffe auf Hafenpläge und Injeln des Kothen Weeres verschleppt, 90. Henglin, Reife in Novdoft-Afrita, II W) 66 Säurgetbiere, 47. Die gelbbäuchige Watte, Mus flaviventris (Licht.). Brants, Muiz. p. 108. Nr. 32. — Mus flavwentris, Heugl. Fauna R. M. Nr. 39 u. p. 18. — Heugl. Verh. Leop. Carol. Akad. XXVIL. t. I. f. 2. — Fitz. u. Heugl. Säugeth. p. 34. Bon Ehrenberg in Arabien, von mir auf verjchiedenen In- jeln längs der afrifanischen Küfte zwiihen Majaua und Bab el Mandeb aufgefunden. Xebt im Gebüjh von Salzpflanzen umd jpringt jehr gewandt und hoc. 48. Die weißbrüftige Natte, Mus leucosternum (Rüpp.). Rüpp. Mus. Senkenb. IH. p. 108. t. 7. f. 2. — Waen. Schreb. Säugeth. Suppl. HI. p. 427. — Heugl. Fauna R. M. Nr. 38. — Fitz. u. Heugl. Säugeth. p. 34. In Majaua in Wohnungen und Magazinen. 49, Die weißfügige Natte, Mus albipes (Rüpp.). Rüpp. Mus. Senkenb. IH. p. 107. t. 6. f. 2, — Fitz. u. Heugl. Säugeth. p. 35. — Heugl. Fauna R. M. Nr. 57. — Brehm, Habesch, p. 33. — Wagen. Schreb. Säugeth. Suppl. Tr 9..426..(part.) Hausratte in Majaua und den benachbarten Orticaften. 50. Die dunfehrafige Natte, Mus fuscirostris (Wagn.). M, albipes, Rüpp. var. minor. — Wagn. Wiegm. Arch. 1845. p. 149. — Fitz. u. Heugl. Säugeth. p. 35. Bon Nüppell im Modat-Thal md im Nubien gefunden, Kommt auch in Schowa vor. Ih gebe nachftebend aus meinen Tagebüchern noch die Be- Säugethiere. 67 {hreibung einiger Nattenarten unferes Beobacdhtungsgebietes, die vielleicht mit bereitS befannten Arten zujammenfallen, deren Driginaltypen mir jedoch derzeit zu genauer Vergleihung nicht vorliegen. 51, Die Cambhar-Natte, Mus samharensis (Heugl.). Kopf ziemlich lang und fpiß; Daumenrudiment des Vorder- fußes jehr Shwah; Ohr außen fein behaart, innen nadt; Die Mägelgegend der Hinterfüge mit fammartigen gebogenen Haaren bededt; Fable Theile der Füße heil fleifchfarbig; Wollhaare grau, der übrige Pelz jehr wei, gelblih rauhbraun, am Yinterleib graulich weiß, etwas ins Deergeld; Örannenhaare des Nücdens lang, Ihwarz mit gelblihen Spiten; die über 1 Zoll langen Darthaare diht und von [hwärzlider Bardbe; Schwanz dunkel rauhbraumn, jehr fein geringelt und fein behaart, die Haare jedod die einzelnen Ninge an Länge weit übertreffend. Körper- länge 4 9", Schwanz. 6" 3%, .Ohrhöhe 9". Ohrsreite 7", Yinge des Kopfes 11/,". Yänge des Hinterfußes Yängs Der Sohlen 1” 2, Hausratte in Mefuht. 52, Die Hausmaus von Steren, Mus Kerensis (Heugl.). Pelz jehr wei; Ohren mittelgroß, beiderfeits fein behaart, - Schwanz um 1/, bis 1/, fürzer als der Körper, mit furzen und jteifen Haaren, die an der Wurzel der Ringe entfpringen, weiß- li gefärbt find und die Ringe wenig an Yunge übertreffen. Dberfeite ohne Örannenhaare, röthlihgrau, braungrau melirt; Wurzel der Haare dunkel afchfarbig; Unterfeite und Yippen weißlih, die Bafıs der einzelnen Haare graumeißlich.. VBorder- und. Hinterfüße nach unten (Handgegend) rein weiß; Bart fein, \ R 5% [ep an Säugethiere, mittellang, jhwärzlid mit hellen Haarjpiten; gegen die Tren- nung der Sarbung der Oberjeite und Unterjeite, welche jehr Iharf abgegrenzt ijt, jpielt erjtere (die Oberfeite) mehr ins Deerfalbe. Körperlänge 6°, Schwanz 4 1”. Ohrhöhe 7’, ‚sn Keren im Bogos-Lande in Wohnungen, 53. Die falbfüßige Seldmaus, Mus ochropus (Heugl.). Saft von der Größe der vorigen Art; Ohr fürzer und dreiter, Schwanz ftärfer, Behaarung dichter. Der ganze Pelz vauh- und langhaarig, etwas boritig, Die Haare der Dberfeite auf der Wurzel Shwärzlich, die Spitshälfte rojtbräunlich, wodurdh der Nücen ein melirtes Anjehen erhält; Srannenhaare ganz Shwärzlih bis braumhwarz; Schnurren drammjhwarz mit voftig weißliden Spisen; Unterjeite graulid)- weiß, Außen- umd Vorderfeite der Hände und VBorderfüße rojtig gelblich, Yippen ebenfo, aber etwas dunkler gefärbt; Schwanz oben Ichwärzlich, jeitlich voftbräunlich, unten gramveißlid behaart. Ganze Körperlänge 5’ 6, Schwanz 4" bis Al). Ohr GH doch. Seldmans im Bogos-Gebict. 54, Die miorgenländifche Minus, Mus orientalis (Cretschm.). Cretschm. Rüpp. Atl. p. 76. t. 30. — Rüpp. Mus. Senkenb. IH. p. 116. — Heugl. Fauna R. M. Nr. 40. Hausmaus in den Küftenjtädten des Nothen Meeres. eb OD Die gefcherfte Keldmaus, Mus (Isomys) variegatus (Licht.). Brants, Muiz. p. 102. Nr. 29. — Rüpp. Mus. Senkenb. 1 AG a 5 EA SE Heugl. Fauna R. M. Nr. 36. — Fitz. Säugethiere, 69 ‚u. Heugl. Säugeth. p. 36. — Brehm, Habesch, p. 64. — Lichtenst. Dubl. Cat. p. 2. — Mus discolor, Wagn. — Deser. de !’Eg. t. 5. f. 2. (2) — Mus nilotieus, Geoffr. (?) — Wagn. Schreb. Säugeth. Suppl. III. p. 423. 3m Sambhar und den benachbarten Gebirgsabfällen. 56, Die egyptifche Stachelmaus, Acomys cahirinus (I. Geoffr.). Mus cahirinus, Desm. Mammif. p. 309. — Lichtenst. Darstell. t. 37. £.1. — Rüpp. Atl. t. 13. £.6. — Rüpp. Mus. Senkenb. III. p. 116. — Wagn. Schreb. Säugeth. Suppl. II. p. 440. — Fitz. u. Heugl. Säugeth. p. 36. — Heugl. Kauna R.M. Nr. 41. Hausmaus im Nilgebiet füdfih bis Chartum, aber auch in Sues und Saunafın von mir beobadtet. 57. Die weißwangige Stachelmaus, Acomys albigena (Heugl.). Dbenher raudhgrau, an den Seiten mehr ins Talbe fpie- fend; Schnaugengegend fatt bräunlihgrau; die jcharf von der Farbe der Oberfeite gejchiedene weiße Färbung des Lnterleibes und der Füße reicht jeverjeits als 2" breites Feld in die Wangen- gegend herein und zeichnet fih Icharf von der dunklen Behaarımg der Lippen und Schnauze ab. Schnurren lang, zum größten Theil weißlih; die Ohren find fein behaart, vauchgrau, innen weißiih; Schwanz dünn, von Körperlänge, jeitlih etwas zujfant- mengedrüdt und weißlich, oben nad der Spite zu mit längeren Haaren und dunkel graubräunlid, hinter und unter dem Auge, ebenso Hinter und unter der Obrbafis ein aufgelöfter, blaß vefer- farbiger Fled;, die Rüdenfarbe verläuft auf der Außenjeite der Füße als deutlicher, aber fihb nad abwärts mehr umd mehr verihmälernder Streif; Zehen unten hell fletfchfarbig; die Borjten 70 Süutgethiere. EN der DOberjeite namentlih vauh, plattgedrüdt, mit Yängsfurden, an der Wurzel weißlih, am der Spite jhwärzlihgrau oder ocerfarbig, dazwilchen wenige weiglihe Wollhaare. Fänge des Körpers 37 3, Schwanz 3" 7", Höhe des Dhres 7, Länge des Kopfes 1" 3, Yebt im Bogos-Gebiet in Erdhöhlen der Uferböfhungen. 58. Die afchgrane Stachelmaus, Acomys cinerascens (Heugl.). Fitz. u. Heugl. Säugeth. p. 37. Dbenher Hell und unter gewiljen Yicht glänzend bläulich alchgran, ebenfo Außenfeite der Füße, Schnauzengegend bis zur Kafenfuppe, Kehle, übrige Unterjeite, Innenjeite der Füße und Zehen vein weiß; beide Karben jcharf von einander gefchieden ; Innemjeite des Ohres bläulich Fleiichfarben, unbehaart, Außenfeite mit jehr feinen grauen Härhen. Schnurren fehr lang, dunkel; Schwanz frz, ztemlich die, nur mit dünnen, feinem Haar fpär- ih befleidet, die nackten Theile desjelben graulich Fleiichfarben. Körperlänge bis zur Schwanzwurzel 3 3". Schwanz 2" 6, Höhe des Ohres 6". ‚sn Ofjt-Senar und Dalabat um und in Wohnungen, unter dürrem Holz und in den Wurzeln von Palmbäument. Anmerkung. Eine ähnlich gefärbte, aber obenher mehr falbbraune und größere Art fommt in Nubten längs des Nils vor. Yeider habe ih nur die Maße notirt und Feine nähere Beihreibung. Körperlänge 4’ 1, Schwanz 4 4", Shrhöbe 9,5. Kopflänge 1° 3, Schneidezähne wachsgeld. Acomys nubicus, Heugl. Sch bejchreibe nachftehend nach meinen Zagebüchern noc folgende Mäufe: Mus (?) rufidorsalis. — MVafenfuppe nadt; Kopf Klein, ziemlich Spitz; Ohren gerumdet, immen und außen behaart, außen Säaugethiere. 71 an der Wurzel mit langen, weißliden Haaren bejegt,; Schwanz wenig fürzer als der Körper, geringelt, namentlich nach der Spiße zu ftark behaart; Daumen jehr wenig entwidelt, mit Kagelrudiment; VBorderpfoten furz und did; an der Hinterpfote it der Daumen ungefähr jo lang als die Feine Zebe, die Drei Mittelzehen ungefähr gleich lang. Nagezähne auf der Aupenfläche hellgeld; die feinen, weißen Barthaare Ihwärzlich; mausgrau bis röthlihgrau, auf der Dberjeite die Haare mit hell oderfarbenen Spiten, daher hier der Pelz geihedt; Unterjeite heller, die Haare nit längeren falben Spitzen, weshalb die Gejfammtfärbung bier Ihmusig gelblich -weißlih;, Hinterrüden und dejjen Seiten mit roftbraunen Haaren, welche meijt heller vojtig gejpitt find; auch die Hinterfüße nach außen und hinten rojtfarbig angehaudt; Schwanzhaare oben und an der Spike Ihwärzlich, jeitlich roft- röthlih, unten weißlich; Augenring [hwärzlich, unmittelbar unter ventjelben ein Eleiner hellerer Ted; Ohr gerundet, 7°’ Hoc, ausgebreitet eben jo breit. Körperlänge 5" 6° bis 5" 9, Ehwanz 3 9", Bei einem Exemplar erjcheint der Hinterrüden hoch purpur- rojtbraun, die Schwanzwurzel rojtgelb. Häufig in Gefellihaft von Mus habessinicus (M. abyssi- nicus, Rüpp.) auf grafigen Hodhflächen in Semien und Wogara. Mus lateralis, Heugl. — Behaarung furz, Dicht, Jammet- artig; Ohren und der lange Schweif fait nadt,; Pfoten jehr fein behaart. Dbenher glänzend graubraun, jchwärgzlich md oeerfarbig gefprenfelt; untenher weißlichgrau; die beiden genann- ten Sarben find dur einen deutlichen hell veerfarbigen, von den Wangen ausgehenden, längs der Küörperjeiten hinführenden Pängsftreif von einander gejchteden; Füße und Nägel weiklich ; Schnurren lang, jhwärzlich, mit weißlichen Spiten; Lippen und Unterfeite der Zehen fleifehfarbig; Ohren bräunlichgrau ins Sleifhfarbige, die Shwärzliden Orannenhaare lang und zart; 1 ID Süugetbiere, die Gegend der Wangen, wo die Schnurven entjpringen, dunkler als die übrige Oberjeite, Nücdenjeiten jtarf ins Graue fpielend. sm Hintergaumen 6, in der Gegend des Zwilchenfiefers 3 Gau- menfalten, deren vorderjte jehr ho, musculös und beweglich. Die Querwüljte der Badenzähne neigen fi) in ihrer Mitte bogig nach vorn, zu beiden Seiten nach vücwärts. Körperlänge 5" 2", Schwanz 4". Ohrhöhe fait 10°, Um Wohnungen in der Provinz Dembeja. Nangirt ihrer Größe und ihres naften Schwanzes wegen zu den eigentlichen Ratten. Mus tacazıena. — Obenher graubräunlich, der Rüden zart Ihwärzlich geiprenfelt; Unterjeite weiß ins Dederfarbige; Füße und Nägel reiner weiß; Schnurren lang, jehr zart, graubraun, weiß geipist; Ohren ziemlich groß, gerunvdet, der lange Schwanz fein geringelt, mit dichten Furzen Haaren bejetst, obenher bräuns (ih, unten weiglih. Körperlänge 3" 4”, Schwanz 3° 9", Shrhöhe 71. Pelz ehr zart; die Nüdenhaare an der Wurzel und ar den Spiten grau, daher die gejprenfelte Gefammtfärbung diefes Körpertheils. An den Ufern des Tafazie-Flufjes. Scheint fihb von Mus Vignaudü, Prev. et Des Murs, durch beträchtlichere Größe und die melivte Nüdenzeihnung zu unterjcheiden. Mus pallesceus, Heugl. — Haarfleid weich, obenher an der Wurzel dunkelgrau mit vöthlichgelblichen Spiten, wodurd) die DOberjette auf letterer Zarbe eine zarte graue Sprenfelung erhält; Unterjeite, Yippengegend und Füße weiß, Schwanz lang, dünn, mit feinen aber ziemlich jtraffen Haaren bejett, unten- ber weißlich, oben durch dunkle Sleden zwiichen den einzelnen Schilden der Ningelden Düfter braunlich; Augengegend vefer- farbig; em Haarbüfchel Hinter dem graugelblichen Ohr weiglich- Säugethiere. i 73 tjabell; Schnurven lang, die höher gelegenen jhwärzlih, die jettlihen weiß; Najenpite fleifchfarbig; Zebenballen falt fleildh- farbig in3 Weißlihe; Nägel raudgran;, obere Schneivezähne auf der Außenflähe wachsgeld, die unteren gelblichweig. Körperlänge 3", Schwanz 2" 9", Ohrhöhe 6. Hausmaus im nördlichen Senar. Mus sp.? — Stein, jhlanf, mit langem, dünnem Schweif; Dberjeite glänzend vauhbraun, mit Graugelb gefprenfelt; LUnter- feib graulihweiß; längs der Numpffeiten von den Wangen ab ein ijabellgelber Streifz Seiten der Anus-Gegend ebenfalls ija- bel; Gelenke der Bfoten weißlih, Schnurren mittellang, theils braunihwarz, theils weißlih, Ohr jehr fein behaart; Schwaız ebenjo und mit zahlveihen Kingelden; Außenflähe der Schneide- zähne oben wachsgeld, die der unteren, welche jehr lang find, weißlih. Körperlänge 2" 10, Schwanz 2". Ohr ftarf zu Hoch. vebt auf 10000 Fuß Meereshöhe im Lande der Wolo- Sala am Abhang waldiger Hügel md in Bananengebüfd. Eine äußerft zierlihe Maus ift Mus zebra, Heugl., von Gebiet des Gazellenfluffes. — Golunda pulchella, Gray (?). — Gray, Proc. L. Z. S. 1864. p. 57. pl. 13 (?). Dpbenher heil oderfarbig mit 12 bis 16 dunfelbraunen, etwas falbgefprenfelten und jcharfbegrenzten Yängsitreifen. Yippen- gegend, Schnauzenfeiten, Unterleite des ganzen Körpers und Innenjeite der Füße vein weiß; Hinterrüden in der Gegend der Schwanzwinzel roftig oeerfarben; Schwanz dünn, lang, geringelt, verwafchen roftbräunfich, auf dem Nücfen mit Shwärzlihem Längs- jtreif; Ohren breit, gerundet, vroftwöthlih; Schnurren theils ihwärzlich, theils weißlih. Körperlänge 3" 3, Ehwanz 4". Dhrhöhe 6. Auge groß, mit einem falben Ring eingefaßt, dunkelbraun. Lebt in Erplöhern im der Nähe von Viehparken und Ge- 74 Säugethiere, höften und fommt bet Zage nur jelten zum VBorjchein. Bei Golunda pulchella jceint das Ohr EFleiner, demfelben fehlt der Abbildung nad der Haarbüjhel am vorderen Ohrrand; der Kopf jheint jtumpfer, die Oberfeite zählt einige dunfle Lüngsitreifen mehr und diefe find in ihrer Mitte einfarbig Fahlbräunlich, feit- ih gleihförmig braunhwärzlih; der Schwanz dier und fürzer. Golunda pulchella fommt im Küftenland von Zanzibar und in Untamuezt vor. Bisher Fannte man nur füdafrifanische Vertreter der Gat- tung der Baummäufe (Dendromys),. Mir ift e3 gelungen, mehrere hierher gehörige Arten in Norvoft-Afrifa aufzufinden. Leider find mehrere der gefammelten Exemplare in Verluft ge- rathen, namentlich einige, welche wir in Vogelnejtern auf der Injel Argo bei Dongolah erbeuteten, andere aus dem Beleaas- Thal. Ich bejchreibe hier Furz noch folgende Arten: Dendromys pallidus, Heugl. — Ohren gerundet, ziemlich groß und breit, außen umd inwendig behaart; die Außenzehe der Borderpfote jehr rudimentär, der Daumen durch einen wuljtigen Hautballen vertreten; der ebenfalls furze Daumen am Hinter- fuße faft frei, mit jehr verfümmertem Nagel; der jehr fein ge- ringelte Schwanz dicht, fein und Fury behaart (die Schwanzfpite wird beim vorliegenden Eremplar wohl fehlen, indem das lette Stied etwas verdickt erfcheint). Najenkuppe fleifchfarbig; äußerer Gehörgang nackt, weißlich; die Bafis der Ohrmuschel außen mit weißlichen Haaren; Schneivezähne auf der Außenflähe wachsgeld; obenher graulich mardergeld; Yippengegend und Unterjeite vein weiß; Augenliver Ihwärzlih; ein verwaschener weiklicher Fled über dem Auge; Schnurren an der Wurzelfläche braunfchwärz- lich, Spitshälfte weiß; VBorderpfoten weiß; Nägel und Zehenballen ins Nöthliche, längs des ganzen Nücens ein deutlicher md breiter glänzend Ihwarzer Streif. Körperlänge 2 7, Schwanz (dem, wie gejagt, wahricheinlich einige lieder fehlen) 3" 3, on g Westernam Praunschweii Pr ’ Antilope leptoceros ‚Cu Die langhörnige trazelle. Altes Weibehen zu Sansethiere er “ TER ch Pa SE ER ET ; sg ES EI mau er ee Delshge en >> ru > = nn wegen uns irn TETS } ET ton ER ET N075 Anmerkung Sangethiere, {5 Im mittleren Tigrie, auf 6000 Fuß Meereshöhe in Weber- vogelneftern. | Dendromys mystacalis, Heugl. — Heugl. Verhandl. Leop. Carol. Akad. 1863. Sep.-Abhdr. p. 5. Dberjeite und Außenfeite der Füße zart voftig oderfarben ; Unterjeite, ein edig nad den Zügeln einjpringendes Feld, das von den Halsjeiten ausgeht und bis unter und vor das Auge reicht, jowie Innentheile der Behaarung der Füße rein weiß; beide genannte Karben ftreng von einander gejhteden; auf der Nücenmitte Shwahe Andeutung eines graulihen Yängsitreifes. Schnurren [hwärzlid; Hinter der Ohrbafis ein hell oeferfarbiger led, Schwanz lang, jchlanf, mit jehr zarten Härhen ziemlich dicht befeßt; Najenkuppe, Nägel und Zehenballen fleiihfarbig. Auge mittelgroß, hervorftehend, braun; längs der Außenjeite der oberen Schneidezähne eine jtarfe Furde. Körperlänge 2° 5, Schwanzlänge 3°. SOhrhöhe jtark 5%. Das Ohr zu beiden Seiten etwas um=- und eingebogen; ausgebreitet jo breit als hoc). Wir erbeuteten nur ein einziges Exemplar diefer zierlichen Art, und zwar im Horjt eines Naubadlers, wo das Thierden, wohl AO Fuß über dem Boden, feine Behaufung aufgefchlagen hatte. Im Magen fand fi ein grüner Pflanzenfchleim. Borkommen in der Ebene von Eifag in Central-Abeffinien, auf 6000 Fuß Meereshöhe. Noch muß ih hier einer Maus erwähnen, weldhe wir im Gebiet der Wolo-Gala auf fteinigen Viehweiden nicht felten an- getroffen haben, deren Gebig ich übrigens nicht mit dem ver- wandter Sormen vergleichen Fonnte und weldhe wohl nicht zur Gattung Mus im engeren Sinne zu vechnen jein dürfte: Mus (?) galanus, Heugl. — Dbere Nagezähne furz und jtarf, von weißliher Farbe, mit drei ziemlich deutlichen Längs- falten; die unteren Schneidezähne viel länger und glatt; die Badenzähne zeigen im Dberkiefer drei, im Unterkiefer zwei Neihen 716 Sautgethiere, von Höcdern; die mittlere Neihe im Dberktefer befteht aus jieben, beide jeitliche Neihen aus je jehs Höcern, die zwei Höcerreihen des Unterfiefers aus je fteben jolcher Herporragungen; Schnauze ganz behaart, Dberlippe tief eingejchnitten; die fein behaarten Ohren ziemlih groß und rund; an den Vorderpfoten ein jehr rudimentärer Daumen mit verfümmertem Nagel; VBorderpfoten nebjt Arın kurz, Hinterfuß dagegen auffallend verlängert und fräftig; hier die drei Mittelzehen etwa gleich lang; Schwanz faft bon der Yänge des Körpers. Oberjeite graubräunlich, namentlich dem Nücen zu Jhwärzlih melixt; Unterjeite jehmutig weißlich. Auge groß; vor der Obhrmufchel ein dichter, langer Haarbüjchel ; Schwanzipise mit etwas längeren, braunfhwärzliden Haaren. Körperlänge 5". Schwanzlänge 4" 9". Hinterfuß-Pfote 11". Dhrbreite 7. Eine neue Gattung, Oreomys, Heugl., entdedte ich in den Hodhländern von Semien. Diejelbe gehört in die Nähe von Euryotis und unterjcheidet fih von diefer namentlich dadurch, daß jowohl die oberen als au die unteren Nagezähne mit drei jehr jcharfen und tiefen Yängsfurden verjehen find. Die Zahı- formel ift - 4 5 Im Oberfiefer zeigt der erjte Badenzahı 3, der zweite 2, der dritte 3, der vierte 5 Querlamellen, im Unterkiefer der erite 4, die zwei folgenden je 2 Lamellen. Die Kagezähne find ehr breit, ihre Schneidfante nicht horizontal, jondern am Oberfiefer nach außen Jchräg und ftafflig verlängert, im Unterfiefer ebenfo nad auswärts verfürzt. Am Daumen- rudiment der Vorderpfote fein Nagel, Jondern nur Spuren einer Hormwarze; auf der Innenjeite der Hand 9, auf der des Fußes 6 Zehenballen, Krallen Ihwad, wenig gebogen, etwas jeitlic zufammengedrüdt, an der Hinterpfote mit Kammbaaren. Ober: fippe gefpalten; Nafenfuppe behaart; Chr groß, gerundet, durch einen langen, dichten, an der vorderen Ohrwurzel entjpringenden Haarihopf vollfommen verichließbar,; Auge groß; Schnurren Säutgethiere. Mi mittellang, wei; Behaarung dicht, lang umd ziemlich zart; Schwanz furz, ziemlich die, auffallend jtarf geringelt, oben nur wenig und fein behaart. Die einzige von mir erlangte Art it; OÖreomys typus, Heugl. — Mausgrau ins Rojtbräunlicde und Dlivenfarbige, mit Spuren eines violetten Metallglanzes ; untenher, fowie die Pfoten heller; Nücden mit jtarfen Orannen- haaren gemengt md Tchwärzlich gejprenfelt. Körperlänge faft 6”, davon gehen auf den Kopf 1" 10%, Schmanz 2" 10", Höhe des Ohres 8" His 9. Ohrbreite 9° His 10, Lebt in Erphöhlen auf VBiehwerden auf 10000 bis 12000 Suß Meereshöhe. 59, Die falbe Nennmaus, Meriones gerbillus (Oliv.). Oliv. Voy: IH. t. 28. p. 5.2 A,B&C. — Wagı. Schreb. Säugeth. Suppl. II. p. 175 (M. pygargus, Licht.). — M.aegyptius, Desm. — M. gerbillus, Rüpp. Atl. p. 77. t. 30. f. 1. (2) — M. quadrimaculatus, Ehr. — Fitz. u. Heug]. Säugeth. p. 38. Nr. 27. — M. pygargus, Cuv. Transact. Lond. Zool. Soc. II. p. 142. t. 25. f. 10—14. (9) — Dipus gerbillus, Blanf. Abyss. p. 284. Heißt wie ihre Berwandten bei den Arabern G’erbua und Fär sebelı. ah Blanford ehr allgemein im Küftenland von Adulis, Anmerkung. Als nordoftafrifanifhe Nennmäufe werden noch folgende Arten aufgeführt: Meriones (?) robustus, Rüpp. — Aus Slordofan. Meriones pyramidum, Geoffr. — Aus Egypten und Nubien. Meriones longicaudus, Wagn. — Aus Egypten. Meriones Burtonü, Fr. Cuv. — Aus Dar For. Meriones pygargus, Fr. Cuv. — Aus Egypten und Nu- dien. Dielfeicht mit M. gerbillus zu vereinigen, 13 Z augethiere. Meriones dasyurus, Wagn. — Bon der arabischen Kiifte des Nothen Meeres. Rhombomys melanurus, Rüpp. — In Unter-&gypten und im peträtichen Arabien. Rhombomys lacernatus, Rüpp. — Aus der Dembeja- Shene. Mit Meriones longicaudus, Wagn., fünnte vielleicht zu- Jammenfallen: Meriones stigmonyx, Heugl. — Schneidezähne wahsgelß, die oberen mit einer KYängsfurde. Daumennagel an der VBorder- pfote jehr vudimentär, die dritte und vierte VBorderzehe, cbenjo die zweite und fünfte unter fih etwa gleich lang. Am Hinter- fuße die fünfte Zehe viel länger als der Daumen, aber beträcht- ih fürzer als die zweite ehe. Stein, jehr Tangihwänzig. Dbenber Tebhaft und gleichfürmig roftröthlich - odergelb, mur Scheitel und Nüdenmitte jatter gefärbt; Bafis der Haare maus- gran; ein großer Sled hinter dem Auge und ein folder vorn und nach hinten an der Obrwurzel, Lippen, Unterwangen, ganze Unterjeite und Füße rein weiß, Schnurren in drei Neihen ges ordnet, lang und weich, theils weiß, theils braunfhwärzlid. Schwanz geringelt, dicht mit feinen Härchen befleidet, die fich nah der Spite zu pinjelartig verlängern; die Schwanzfärbung oben braungelblih, Spitze dunkler, unten weißlid. SObrjeiten am Nande mit weiglihen Haaren, das Ohr übrigens jonft faft nact, fleifhröthlih, nah den Rändern zu dunkler; die Nägel jchr Licht Fleifchröthlich, auf der Oberfante mit deutlichen purpur- braunen led. Auge groß, Shwarzbraun, mit einem Ichmalen ihwärzlicen King umgeben. Körperlänge 27 9 His 3%. Schwanz 4. vis 4 7, Ohrhöhe 5°" Dis 6°. Sohle des Hinterfupes I, Nicht jelten bei Chartum in jandigen Flächen. Yicht auf die mir befannten Beichreibungen paßt ein hier: ber geböriges IThier von Dongolah: Saugethiere. | 79 Meriones dongolanus, Heugl. — Kopfmitte von der Nafen- fuppe an jatt graugelblih; übrige Dberfeite faldgrau, feitlih mehr und mehr ins Deferfarbige. Nafe, Wangen, Lippen, ein Streif über dem Auge, Gegend zwifhen Auge und Ohr umd Unterfeite weiß; Mitte der Halsfeiten falb; Schnurren meift weiß; die Gegend, wo letztere entipringen, bräunlihgrau; Schwanz obenher oderfarbig, nah dem Pinjel zu Ihwärzlih, unten weiß- fi; Ohr jehr fein behaart, weißlich ins Falbe. Auge jehr groß und braunfhwarz. Körperlänge 3" 71", Schwanz 5 7", DhHrhöhe 6,4". Kopflänge 1° 1". Sohle am Hinterfuß 9,5". Wieder abweichend jcheint ferner: Meriones macropus, Heugl. — Schneidezähne braumngelb, die oberen mit tiefer Yängsfurde; der vordere obere Badzahı der größte, oben 3 lang-ovale Querlamellen bildend, der zweite mit 2, der dritte mit einfacher Kaufläce und einem Fleinen warzigen Anjas nad hinten, welch letterer dem entiprechenden Zahn des Unterfiefers fehlt. Der jehr verfümmerte Daumen der Borderpfote mit Flauenartigem Nagel; Nägel gelblichweiß, die des Hinterfußes auf ihrem Rüden dunkel vofthraun. Schwanz deutlich geringelt, ziemlich dicht, aber fein behaart, obenher mehr als auf den Seiten und unten, mit pinfelartiger Spite, die au untenher jhwärzlich aefärbt ift. Drei große vordere umd jechs jhmälere hintere Oaumenfalten. Nafenfuppe behaart. Dberlippe wenig eingefehnitten. Bartborjten fehr lang, einige bis hinter die Ohren veichend, weißlih mit wenigen brammen Haaren ge- mit. Auge mittelgroß, etwas vorjtehend. Ohren lang-vval, innen \pärlich, fein und frz, außen dichter behaart. DOberfeite graubramm ins Rojtröthlihe; Kürperfeiten mehr oeerfarbig; Lippen und Unterjeite weiß; die Behaarung im All- gemeinen fein, jeidenartig; die Fonifch zulaufenve Körperverlänge- rung der Hodengegend theilweife nackt und fleifchfarbig; Augen tief Ihwarzbraun, mit feinem, jhwärzlichen, fahlem Wing und SO Säugethiere. ihwarzbraumen Augenlivern; Pfoten untenher nadt und Ychrwarz- ih. Körperlänge bis zur Schwanzwurzel 5° 8°. Körperlänge Dis zur Spite des jadfürmigen Anjfates der Hodengegend 6 7’, Schwanzlänge 6%. SOhrhöhe 8°. Kopflänge 1° 9%. Zarjus 12.4 ms IE RES Yıicht jelten in bufhigen und mit Hodhgras bejtandenen Flächen in Bongo im Gebiet Des Gazellenfluffes. 60, Die Sandratte, Psammomys elegans (Heugl.). ? Ps. obesus, CGretschm. Rüpp. Atl. p. 58. t. 22 u. 23. (Variet.) — Wagn. Schreb. Säugeth. Suppl. III. p. 495? — Fitz. u. Heugl. Säugeth. p. 39? Sch ftelle vorläufig eine Sandratte, von welder id) meb- vere Eremplare bei Sauafın erlangt habe, als Ps. elegans auf, die mir in einigen Stüdfen von Ps. obesus abzınveichen icheint, | Meine Exemplare find beträchtlich Kleiner, d. h. der Körper fürzer, der Schwanz verhältmigmäßtg länger, auch jcheint Die Färbung etwas abweichend, Das Auge ist jehr groß; Die Yippen wenig gejpalten; Naje mit Ausnahme der Gegend der Nafenlöcher ganz behaart; Ohr furz, vautenfürmig, beiverjeits behaart; Schneidezähne wachsgelb, ungefurdht; der Schwanz wenig fürzer als der Körper, ganz behaart, jedoch unter der Furzen ftraffen Bedefung deutliche feine Schuppenringelden; am VBorverfuß nur das Innere der Hand nackt; die Sohlen des Hinterfußes vom Ferjengelenf ab unbe: haart, aber das Smmere der Zehen und Zebenwurzelit mit ein- zelnen jtraffen Haaren bejett,; Nägel jpis, gefrümmt, umten ausgehöhlt,; Daumennagel des VBorderfußes vudimentär, wie der Daumen jelbft, evjterer platter und gerumdeter als die übrigen Yägel, die alle Shwärzlich gefärbt find; Pelz Terdenartig glän- Säugethiere. s1 zend, lang und wei; Bartborften jehr lang, dicht, jedoch weich, zumeift weiß, einzelne derjelben auch ttefihwarz. Stirnmitte und Scheitel roftfardig, die Stirnplatte jeit- wärts jcharf abgegrenzt gegen den breiten gelblichweißlihen Wars genftreif, der noch das ganze Auge umfaßt; jonftige Särbung ähnlich wie bet Ps. obesus, nur lebhafter wüftengelb ins Nojt- gelbliche, Nücengegend durd) die dunklen Grannenhaare deutlicher geiprenfelt;. das Endorittel des Schwanzes fuchfig jhwärzlic, die Haare hier etwas pinjelfürmig verlängert. Körperlänge 6“, Schwanz mit Haarpinjel 5° 11/. Kopf 1” 101%. Schnur ven 2. SDhrhöhe 91, Boroevarm 11. Zarus' 1 Ti, Hand bis zur Krallenipize 71/5. Buß von der Verje bis zur Krallenfpige 1” 3,3". in zweites Exemplar ift etwas feiner: Körperlänge 5° 9", Schwanz 5". Wagner giebt für Psam- momys obesus folgende Maße: Körperlänge 7" 4", Schwanz mit Haaren 4" 8, SOhrhöhe 6,5%. Hinterfuß bis zur Krallen- Ipißer 17 4, Die von mir bei Sauafın gefundene Tettratte, deren Gebiß und Schädel ih im Nugenblid nicht näher mit denen von Ps. obesus zu vergleichen vermag, Lebt ziemlich zahlreih im Geröll, in alten Gräbern und Niffen des Madreporenfalfes auf der Snjel Sheh Abdallah bei Sauafın. Sie fommt hauptjählid) nur früh Morgens und Abends aus ihren unterivdilchen Behau- jungen, die fie nur mit VBorficht verläßt. Zuerft erjcheint der Kopf, das Thier laufcht und Augt, zieht fi auch) wohl nochmals in jeinen Bau zurüd, bis es ganz ins Freie tritt. Sit Die Gegend umnficher, jo wippt es mit Kopf und Schultern und ver- Ihwindet unter Umständen wieder. Selten laufen die Ihiere von einer Höhle zur anderen. Dann tft die Stellung vattenartig, aber der Schweif berührt den Boden nicht, jondern wird leicht gefrümmt in einem Doppeldogen (") getragen. Diele der Dane befinden fid) unter Büfhen von Diefblatt E ophyllum .d. Heuglin, Reife in Nordoft-Afrifa, II. S2 Säugethiere. simplex), deren jaftiges Yaub diefe Katten freien. Sie fegen fih übrigens auch gern auf die Hinterfüße, jedoh ohne den Borderförper Hoch aufzurichten. Ihre Bewegungen jchtenen mir jehr gewandt, der Lauf unter Umftänden ungemein vafh und Ihnurrend. VBergliden mit der Abbildung von Cretihmar ift das Ge- big von Ps. elegans vollfommten typiih, aber der Schädel nam- haft Feiner, namentlich zwiichen Stirn und Hinterhauptsbein fürzer. _ Fam. Stabelfhweine (Hystrieina). 61, Das gemeine Stachelfchwein, Hystrix cristata (Linn.). Wagn. Schreb. Säugeth. Suppl. IV. p. 17. — Heugl. Fauna R. M. Nr. 45. — Fitz. u. Heugl. Säugeth. p. 41. Arab. Abu Sök, in der Gegend von Dofeier El Nis, bei Cauafin Hanhan. Xeth. Qonfez. Am. Zert und Qeratsa. Schoho Endet. Somal Ano-gob und Hedek. Das Stahelihwein Lebt familienweife in unjerem ganzen BDeobahtungsgebiet. Zahlveihe Höhlen diefer Ihiere fanden wir im Küftenland bei Agiq, auch in den Negenbetten um Naafa, bei Keren und im Barfah eriheint es an geeigneten Localitäten. Im mittleren Abeffinien fand ich diefe Thiere bis auf 6000 bis 7000 Fuß über dem Meeresspiegel. Sie führen eine vollfommen nächtlihe Lebensweife und fommen über Tag nicht ins Freie. Ihre Höhlen werden jowohl auf dem ebenen Boden angelegt, als an Bölhungen von Negenz betten, im Allgemeinen in der Dammerde und im Alluvial- ihutt, do bewohnt das Stahelihwein auch Hin umd wieder felfige Gegenden, Um jeine Höhlen finden fich nicht jelten bedeutende Meaffen Säugethiere. 83 von Erde aufgehäuft, welche die Thiere ausicharren. Die Baue find oft weit verzweigt, und gräbt fi eim darin befindliches Ihier mit großer Schnelligkeit weiter in die Erde ein, wenn man die Höhlen öffnet. Die Röhren Haben ungefähr den Durd- mefjer der Dachshöhlen und es führen meist mehrere Eingänge in den Hauptfeffel. Geängjtigt ftogen die Stahelihweine einen eigenthümlichen trommelnden Ton aus; fie Elappern mit ihrem Stachelfleid, beißen mwüthend um fich, Schlagen mit den Pfoten und fünnen durch eine heftige Bewegung nach rückwärts mit ven langen, dann etwas aufgerichteten Stadeln jehr jchmerzbafte Wunden verurfahen. Dabei fällt hier und da eine Stachel aus, und behaupten die Eingeborenen, das Thier habe die Fähig- feit, jolde nach feinem Verfolger zu jchleudern. Es tjt mir nicht befannt, ob das Stachelfchwein der jinat- tiihen Halbinjel zu H. cristata oder zu H. hirsutirostris gehöre. Dr. Peters hat die füdoft-afrifanishe Form ebenfalls als bejondere Art (H. Africae australis) getrennt. Anmerkung Im Gebiet des Gazellenfluffes, in Uni- ammezt und in den Niamniam-Ländern findet fi ein Borften- ferfel. Ic glaubte, daß diefe nördlihe Form von der füd- afrifanijchen fpecififh abweiche, doch fehlte es mir bisher an Öelegenheit, beide genauer zu vergleihen. Den Far el Büs der Elfenbeinhändler habe ich al3 Aulacodus semipalmatus bejchrie- ben. Das Thier joll nad Ausjage der Eingeborenen mit Bor: liebe Elfenbein anjchneiden. Fam. Hajen (Leporina). Die Hafen unjeres Beobahtungsgebietes find no lange nicht genügend unterfuht. Diefelben bieten je nach ihren Auf- enthaltsorten und theilweife auch nach der Jahreszeit in ihrer außeren Erjceinung vielfältige VBerjchiedenheiten. um durd S 6* 54 Säugethiere. genauere Prüfung der inneren Theile läßt fi) daher ermitteln, ob einige diefer Formen wirklich |pecifiich zu unterjcheiven jeien. Ehrenberg unterjcheidet neben Lepus aegyptius einen L. arabicus, L. sinaiticus, L. libycus und L. habessinicus; dazu famen noch L. ısabellinus, Rüpp., L. berberanus und L. somalensis, Heugl., endlih L. tigrensis (potius tigriensis), Blanf. Yetterer joll fich mehr der Tüpafrifanifhen Korm nähern und größer jein als der egyptiihe Hafe. Der Haje heißt bei den Arabern Arneb. XAeth. Mentelie. Amcd. Tsentsel. Denf. Bakela. Com. Bakeila. Berb. Utlang. Bebj. Helei. Sch zähle hier die verichiedenen an der afrikanischen Küfte des Nothen Meeeres Heimifhen NRafjen auf. 62. Der egyptifche Hafe, Lepus aegyptius (I. Geoffr.). Geoffr. Deser. de !’Eg. t. 6. — Hempr. & Ehr. Symb. phys. t. 15. f. 1. — Wagn. Schreb. Säugeth. Suppl. IV. p. 90. — Fitz. & Heugl. Säugeth. p. 42. — Heugl. Fauna R. M. Nr. 46. — Blanf. Abyss. p. 273. — L. habessinicus, Brehm, Habesch, p. 64. An der egyptifchen Küfte und bei Sauafın. Hierher rechnet Dlanford no den Hafen des abejfinischen Küftenlandes. 63. Der abeffinijche Safe, Lepus habessinicus (Ehr.). Hempr. & Ehr. Symb. phys. t. 15. f. 2. — Wagn. Schreb. Säugeth. Suppl. IV. p. 94. — Heugl. Fauna R. M. Nr. 49. — Blanf. Abyss. p. 274. — L. isabellinus, Rüpp. (var.)? Sn den Gebirgen der abejfiniihen Dft-stüfte. Von Blan- ford nicht gefunden, Nach diefem Forjcher von L. aegyptius verichteden durch Eleinere Ohren und etwas beträdtlichere Größe, Saugethiere. 50 64. Der tigrifehe Safe, Lepus tigriensis (Heugl. & Blanf.). Lepus tigrensis, Blanf. Abyss. p. 275. — 1. abyssini- cus, Lefeb. Abyss. Atl. pl. V. £. 1. „L. sawatili persimilis, minor, cauda breviori, plan- tarum pilis ferrugineis, haud umbrinis.“ Bon Blanford in der Gegend von Senafie bis Antalo gefunden. Der von diefem Neifenden bejchriebene und ausführlich ge: meffene Hafe jtimmt jo ziemlich überein mit der in den Ge- birgen der Bogos, Habab und Bent Amer vorkommenden Kor. Sie ift an einzelnen Stellen zeitweije ungemein häufig, namtent- dh an bufhigen, felfigen Gehängen, aber auch in den Niede- rungen und bier hauptfählih in Dieichten von Wd-Mfazien, geht übrigens bis auf mehr als 8000 Fuß Meereshöhe. In ihrem Benehmen haben diefe Eleinen, flinfen Hafen viele Achn- Yichfeit mit den Kaninchen, nur machen fie im Aufgehen meift höhere Sprünge, wobei der Vorderförper Hoch aufgejhnellt wird, und jchurren dann ein furzes Stüd weit über die Erde Hin dis zu einem Punkt, der ihnen etwas Dedung gewährt. Zu- weilen begegnete ich denjelden auch in Steinhalden und glaube, daß fie ich gelegentlih in die Erde verfriehen; angejchoffene thun dies ficher. Deim egyptiihen Hafen fiel mir auf, daß derjelbe Getreide- felder meide und mehr auf Wüftenboden und zwifchen Trimmer- gejtein zu finden jet. Er zieht übrigens während der Winter- zeit vom Nilthal in die Berge und ericheint in der Nähe des Sulturlandes hauptfählih zur trodenen Sahreszeit in größerer Anzahl. Bei heftiger Hite Liegen die afrifaniihen Hafen alle unge- mein feit, Morgens und Abends find fie dagegen flüchtiger. 3m Gebiet des oberen Weißen Nil traf ich äußerft jelten slide gr = nn ge ee Pe Pe S6 Saugethiere. Hafen an und erhielt von dort überhaupt mur ein einziges, jüngeres, durch ungemein furze Ohren ausgezeichnetes Exemplar, die Type von Lepus microtis, Heugl. Ord. Bahnliicker (Edentata). Fam. Scharrtbiere (Effodientia). 65. Das Gröferfel, Orycteropus aethiopicus (Sund.). Sund. Stokh. Vetensk. Akad. Handl. 1842. p. 236. t. 3. ££ 1—5. — Heugl. Fauna R. M. Nr. 52. — Fitz. u. Heugl. Säugeth. p. 43. — Heugl. Reise in das Gebiet des Weissen Nil, p. 325. — Wagn. Schreb. Säugeth. Suppl. IV. p-*195: | Arab. Abu Zelaf oder Abu Duläf, Abu Digen vder Diken und A’anak el ard. ZTigr. H’ofär und Däro Meray. Yicht eben felten im Gebiet des Anfeba, in Dft-Senar und Kordofan, ohne Zweifel auch in Tafah und in den Bildarin- Yänvdern, namentlich) in Gegenden, wo viele Ameijen vorkommen. Sh habe mehrfach ausführlih über diefes merkwürdige Thier berichtet und Fan jomit bier einen Bericht über deifen Yebensweije übergehen. Das Erpdferfel lebt in Höhlen, die es jelojt gräbt und mur zur Nachtzeit verläßt, um feiner Nab- rung nachzugehen, welche zumeiit in Snfecten und deren Yarven beitebt. In Abdejfinien jeheint noch eine zweite hierher gehörige Art vorzufonmen, welche viel Eleiner fein fol und der ein langer, niedergedrücter oder breitgedrücter Schwanz zugejchrieben wird. Diejes Thier lebt gleichfalls in Höhlen und heißt in Tigrie Tseh era, in Amchara dagegen Afer genait. Db wirflih ein Örycteropus? Säugethiere, 37 Db das breitihwänzige Schuppenthier (Phatages Tem- minckü) in unferem Beobacdhtungsgebiete zu finden, fonnte ich niht mit Sicherheit erfahren. Das Thier heißt in Kordofan Om qirfah, im &ebiet des oberen Mareb aber Büdu. Ord. Einhufer (Solidungula). Das gezähmte Pferd wird in Tafah und in den abeifinifchen Gebirgsgegenden in ziemlich großer Anzahl gezüchtet, Pferde und Maulthiere führt man von Habefh fowohl über Majaua als über Dalabat in Menge aus. Die Bent Amer des oberen Barkah halten zumeijt die größere, Frummmafige Dongolah-Raffe, mit langer Mähne und tief angejettem, jehr dichtem und Yangem Schweif. Zroß jeiner fchmalen Bruft ift das Dongolah- Pferd ausdauernd, vafh und namentlich gewandt im Nehmen von Hindernifjen. Das abejfiniihe Pferd jtammt wohl vom arabifhen ab, 8 zeigt gedrungene Yormen und eignet ji) vorzüglid für die Hohländer feiner Heimath. Etwas größer und nocd weit ele- ganter gebaut find die Pferde der Gala-Gebiete. In Tafah fieht man au Hin und wieder die Gharbaui-Raffe, welche in Darfur und Weft-Stordofan ihre urjprünglide Heimath hat. Diefes vortrefflide, namentlih auch zur Jagd ehr brauchbare MWiüftenpferd jcheint einer Kreuzung des arabifhen umd Berber- Pferdes entjprungen zu fein. Das Pferd heißt auf Arabiih H’osän, die Stute Faras. Aeth. und amd. Faras, in Amdara der Hengjt Korma, die Stute Bazra, der Wallad) Sanga. Berberifch der Hengit Kadj- nundi, die Stute Kadj-keri. Gala Ferda oder Farda. Bedj. Hadaı. Somal Fares. No beliebter als Keitthier und auch zum YLafttragen jehr 88 Säugethiere, geeignet ift das abelfiniihe Maulthier. Die Araber nennen dasjelbe Byael, die Bewohner von ZTigrie Baqli, die von Amchara Baqlo, die Somalen Beret. | Der gezähmte Ejel wird ebenfalls in Abejjinten allge mein gehalten, fowohl behufs dev Maurthierzucht als zum Yajt- tragen. Auch in Tafahb und bei den Bent Amer findet man zum Theil vecht gute, Fräftige Thiere diefer Art. Mean Ereuzt fie gern mit Wildefeln. Die Biiharın und Bedjah verwenden fie namentlih zum Wajfertransport, und ihre Ejel find meift abgerichtet, fi) beim Beladen niederzulegen, ähnlich wie Die Rameele. Der Ejel heißt auf Arabifh Homär. Neth. Adgi. And. Aheja. Gala Harje. Schoho Ekoleti. DBerb. Hanu. Ber. Meq vder Mek. Som. Damer oder Demer. Denf. Debu. Unter den Wildefeln unjeres Bevbahtungsgebietes giebt e8 zwei charafterijtiihe Bormen, die artlich vielleicht nicht zu trennen find, ji aber wentgjtens als Elimatiihe Nafjen jtreng unter- jheiden und wohl mit Equus asinus, Linn., zujanmenfalfen. 66. Der Steppen-Efel, Asinus africanus (Fitz.). Equus asinus, Heugl. Fauna R. M. Nr. 53. — Fitz. u. Heugl. Säugeth. p. 52. Arab. H’omär el Wadi. Bedj. H’alaı Meg. Der afrikanische falbgrane Wildefel findet fich in den Step- penflächen des jüdlichen Nubiens zwifchen Abıı Hamed, Berber und dem Blauen Nil, ebenfo in Tafah öftlich bis zum Barkah und im den Gebirgen der Bilharin. Im den Länderftreden weitlih vom Nil habe ich vdenjelben dagegen nicht angetroffen. Er Lebt meist gejellfchaftlih, ja jeloft in Truppen von 20 bis 30 Stücd beifammen und tft ungemein jchen und flüchtig, auch Deshalb nicht gerade leicht zu erlegen, weil diefe TIhiere Säugethtere. 89 fich zumeift nur in ganz offenem Terrain aufhalten und nament- Yih Solche Stellen bevorzugen, welde eine weite Nundficht geftatten. | Die Araber und Bent Amer beten den Wildefel zumeilen mit Pferden und Hunden und juchen ihn nad Gewäffern zu treiben, wo ev wohl mit Leichtigkeit Schwinmt, jedoch in Booten eingeholt werden fan. Man hat es namentlich auf die Füllen abgejehen, die bald einen gewilfen Grad von Zähmung annehmen und welche man gern zuw Kreuzung mit Hausejeln verwendet, Nah der Negenzeit ift der Homär el Wädi bejonders wohl genährt und jein Wildpret jehr jaftig und wohlichmedend. Der afrifanifche falbgraue Wildefel gleiht wohl im AL- gemeinen der gezähmten Kaffe, doch zeigt er Ichlanfere Formen, derjelbe ift etwas höher gejtellt und zeichnet fich durch feine fein- gebifdeten Ohren und durch die zarten, elaftiihen Extremitäten und Hufe aus, jowie durch jein lebhaftes Temperament. In der Gefangenfhäft bezeigt er fich übrigens wenig füg- jam und bleibt ftets eigenfinnig, verichlagen und binterliftig. Das Winterkleid unterjcheidet fi) vom Sommerkleid dur) feine zart hell mausgraue Färbung, während leisteres einen mehr fleifhröthlich falben Ton zeigt. Die ganze Maulgegend, die Behaarung im Innern des Dhres, die Kehle bis zu den hinteren SKiefereden, Bruftmitte und Bauch find weiß; diefe Farbe eharf von derjenigen der Dber- jeite geichieden; Innenfeite der Füße nach oben zu ebenfalls weiß, jedod verwajchener; über und unter dem Auge ein fchmaler, objoleter weißliher Streif;z nadte Augengegend und Wimpern ihwärziih; Ohr außen faldgrau, in der Mitte mit großem weiß- fihen led; Ohripise Tchwärzlich, diefe Barbe jederjeits a Hand herab roftbräunlich abjehattirt; über der Wurzel des Ohres auf dem Obrenrüden ein größerer, nach unten jcharf begrenzter, nach oben aber verwajchener voftbräunlicher Yängsfled, Meähne 90 Säugethiere, jtehend, jhwärzlich, theils etwas mit gramweißlihen Haaren gemijcht; Nüdenjtreif DIS zur Schwanzipite fortjegend, Ihmal, aus glatten Haaren bejtehend und von braunfhwärzlicher Farbe, wie auch das Schulterfreuz,; Schwanzpinfel und Unterjeite des Schwanzes Shwarz; Füße gewöhnlich ohne alle Shwärzliche Quer- zeichnung mit Ausnahme eines verwajichenen bräunlicden Fledes hinter und über den YBelleln; Hinten unmittelbar über dem dunklen Huf ein weißer Fled. Nafen- und Pippengegend jchwärz- ih; Schlauch des Hengftes Ihwarz, wie auch die nadte Stelle auf der Inmenfeite des Dberfußes Shwarz; Auge groß, lebhaft, mit dumfler Iris. 67. Der ftreiffüßige Steppen-Ejel, Asinus taeniopus (Heugl.). Heugl. Fauna R. M. Nr. 54 u. p. 19 (Beschreibung). — Heugl. Verh. Leop. Carol. Akad. XXVIH. t. 1. — Fitz. u. Heugl. Säugeth. p. 52. Arab. H’omar el Wadi, wie die vorhergehende Form. Seez Adgi gedam. md). Jabada Aheja. Tigr. Adgi Baraha. Denf. Debu Kolo. Som. Damer Debadeh. Bon der Größe der vorhergehenden Form oder etwas jtärfer, aber weit gedrungener, Kopf und Hals weniger Ichlanf; vöthlih tjabell bis vojtbräunlih; Maul, Nüftergegend, Bruft> mitte, Unterleib, theils auch Border und Innenjeite der Füße und Sronenhaare unmittelbar über den jchwärzlichen Hufen weiß- ih bis vein weiß; Außenjeite des Ohres tjabell, nad oben roftbraun, Spite und Außenrand jhwarz, Immenjeite weißlich; vom oberen, vorderen Ende der Mähne bis zur Ohrbafis jeder- jeits ein furzer, Ichwarzbrauner Streifz Mäbhne Furz, Itehend, jeitlih an der Wurzel weißlich, in der Mitte Fchwärzlich; der jehr dunkle und breite Nücenftreif jet über den ijabellfarbigen Schweif obenher bis zur Schwarzen Quafte fort; das Kreuz auf Säugethiere, 9 den Schultern breit, jcharf begrenzt, dunfelfhwarz; Irien- und Außenjeite der Füße mit zahlreichen, jehr deutlichen, un- regelmäßigen jchwarzen, theils rojtig abjchattirten Duerbinden. Seffeln roftbraun, ins Schwärzlide; Genitalien und Horn- warze auf der Innenfeite des VBorderfußes Ihwarz; Auge dunfel- braun. Diefe in ihrer Färbung etwas an das Tigerpferd erin- nernde NRaffe findet fih in den Salgebenen des Danafil- umd Adel-Landes bis zum Hawafeh-Fhuß, wahrjcheinlich auch im ganzen Gebiet der nördlihen Somalfüfte. Den Wildefel von Dahlaf und Spgotra babe ih nicht zu unterfuchen Gelegenheit gehabt, vderjelbe dürfte aber ebenfalls zu A. taeniopus gehören. Auf den Tafelländern und in den Savannen von Schva und am oberen Kitich findet fi das Zebra; dasjelde verbreitet ji ohne Zweifel auch über das Somalgebiet, in der Gegend von Dalabat ericheint es nad Angabe der Eingeborenen gleich- falls hin und wieder. ES heißt auf Amd). Bazera. Ord. Dickhänter (Pachydermata). Fam. Unpaarzehrer (Anisodactyla). 68. Der afrifanifche Elephant, Elephas africanus (Blum.). Wagn. Schreb. Säugeth. Suppl. IV. p. 284. — Fitz. u. Heugl. Säugeth. p. 46. — Blanf. Abyss. p. 258. — Heugl. Fauna R. M. Nr. 55. — Brehm, Habesch, p. 67. Arab. Fil. Sudan-Arab. Abu Nebegah. Bedj. Kurub. Som. Meröde. Denf. Dekan. Gala Arba. Belen Dschana. Seez Negie. Amd. Zahon und Zehon (nad) LYudolf Zayon). ziar. H’armaäz, 92 Säugethiere. Nicht jelten und meist familienweife in den Wildnijfen des Barkad, Daih, Mareb und Anjeba; zur Winter: und Frühjahrs- zeit in großen Gejellihaften nah dem Küftenland wandernd, oftiwärts bis nach dem Devdem, während der Negenperiode aber in das Gebirgsland, ins Palfat, Nagfa, Naro, Debra Salie und Menja, biev 6000 bis 8000 Fuß hod anfteigend und jtets beftimmte Wechjel einhaltend. Werden die Ihiere hier öfter beunruhigt, jo verlaffen fie ihre alten Wege und bahnen fich neue, die häufig an den fteilften Gehängen und Felsgefimfen binführen. Es it erjtaunlih, mit welcher Nuhe und Geihid- lichfeit die Höchjten Pälje von ihnen überjtiegen werden, wo fie oft genöthigt find, von Stufe zu Stufe über gewaltige Stein- mafjen wegzuflettern. Dabei fest jever Einzelne ftetS den Fuß auf die Fährte jeines Vorgängers, wodurdh mit der Zeit tiefe Eindrüde in den härteften Granit gegraben werden. Man jagt den Elephanten fowohl im Tiefland als im &e- birge, jowohl um die Drte wo fie trinfen und fi zu baden pflegen, als in den Bufhwäldern der Niederungen, im Homran wie in Zafahb meist zu Pferde mittelft des Schwerts, in Habeih und im Gebiet der Habab mit großfalibrigen Feuer- gewehren. Der Abejfinier febießt heute noch viel mit eifernen Kugeln. 69. Das Keitloa, Rhinoceros Keitloa (Smith). A. Smith, Ill. Afr. Zool. t. 1.— Wagn. Schreb. Säugeth. Suppl. IV. p. 291. — Rh. africanus, Heugl. Fauna R. M. Nr. 56. — Opsiceros Keitloa et bicornis, Fitz. u. Heugl. Säugeth. p. 47.— Rh Keitola, var. bicornis, Blanf. Abyss. p. 43. — Gray, Ann. and Mag. Nat. Hist. 1869. p. 201. — Ludolf, Hist. Aethiop. I. X. 78. Arab. Om Qarn, 'Anazah, H’aris, Kerkend und NN Hl Ih Hi N N SS IM AH IN Kalt R\ N N N ii I AN un un nt Al IN \\ I) il ln): || Ann) ul) MT IN ii) in fanijches Nashorn (Rh. Keitloa). ri Ur ©eite 93. u, Säugethiere. 93 H’ardid. Geez Arwie-yaris. Amd. Awraris. Tigr. Aris. Delen Gedangik. Somal Wui. Bedj. Endit und Haris.! Es it jehr wahrjheinlich, daß das Nashorn von Abeffinien und von ZTafah al3 DVBarietät zur zweihörnigen afrifaniihen Art (Rh. africanus, Camp. — Kh. bicornis, Smith) zu vedhnen jei. Die Größe, Färbung, Horngeftaltung, Baltung der Haut, Jorm der Oberlippe und des Kopfes überhaupt wechjeln indivi- duell und nach Aufenthaltsort, Gefhleht und Alter fo jehr, daß feine ftrengen Grenzen zwijchen beiden Formen gezogen werden fünnen. Ob Rh. simus eine eigene Art bilde, fan id aus eigener Vergleihung nicht ermitteln. Am oberen Weißen Wil fommt eine Korm vor, welche ich der ungeheuren Berlängerung des vorderen Hornes (Bis zu 31/, Buß und noch mehr) wegen zu letzterer Art rechnen möchte. Bon dem in ZTafah, Homran, Dalabat und am Anjeba vorkommenden afrifanifhen Nashorn erhielt ih nur jüngere Eremplare, die ganz mit dem von Blan- ford befchriebenen übereinjtimmen, auch Jah ich mehrfach Iheinbar vollfommen alte Ihiere, bei denen das vordere Horn das hintere höchjtens um 6 Zoll überragte. Das eritere hat einen faft runden Querjhnitt, ift auf- und rücwärts gebogen, vorn mit einem Kiel oder einer Kante verjehen und Icharf zugejpitt, wäh- rend das hintere einen mehr Linglih ovalen Querjchnitt zeigt, jeitlih ftärfer comprimirt, nad) der Spite zu zmweifantig und nicht gebogen eriheint. Die Farbe wechjelt zwilchen fleifehrüöth- lich fald bis jhmusig dunkel braungran, jedoch immer mit einem Stidh ins Hornröthlide. Da fih die Thiere gern im Schlamm juhlen, nimmt die Haut oftmals die Färbung der an verfelben lebenden und auf ihr feittrodnenden Erde an. Das Nashorn lebt paar- und familienweife am Dft-, Nord- ı Die Bilharin nennen ein Thier, welches fie ahnlich dem fabelhaften Einhorn bejchreiben, Soh ot. 94 Säugethiere. und Weft-Abhang der abejfiniihen Gebirge und ihren Nerzwet- gungen, im Barfahb nordwärts bis gegen Tosfar. Cbenfo in Dit-Senar und am oberen Atbarah und feinen Zuflülfen, jedod) jtetS in dev Nähe von fliegendem Wafjer oder tiefen Löchern und Yahen. Während der trodenen Jahreszeit zieht e3 fich deS- halb in die Gebirge zurüd, in die Negion des Bambus und jelbjt noch höher. Es führt im Allgemeinen eine mehr nädt- lie Yebensweife, doch haben wir e8 auch zuweilen über Tag, namentlich bei Negenwetter im Bufhwald fteiler Gehänge, jeiner Nahrung nachhgehend angetroffen. Ueberrafcht man vdasjelbe bei jolden Gelegenheiten im Freien plößlih, jo fommt es vor, daß cs — offenbar in einer Anwandlung von Wuth und Schreden — auf den NDenjchen gejenkten Kopfes und jchnaubend Losjtürzt, jedodh ohne feinen Angriff zu wiederholen. Sp wurden zwei meiner Jäger von drei Nhinoeeronten chargirt, die, eines dem anderen auf der Serje folgend, mit unglaubliher Schnelligfeit bergabwärts gegen die Yeute anftürmten, welch lettere Faum Zeit und Naum fanden, fih in das benachbarte Dorngeftrüppe zu werfen. Dob hatten die Beitten einen jo heftigen Anlauf ge- nommen, daß fie durch ihre eigene Wucht vollends in die Tiefe geriffen wurden. Am Anjeba bewohnt das Nashorn hauptjählich die flacheren Uferftellen, welde diht mit Schilf, Dornbufh und Schling- pflanzen-Sewinden bewachjen find. Dort haben fie hüttenartige Ihattige und feuchte Yager im undurchoringlichen Cifjus, nad welchen jowohl von der Wafjer- als von der DBergjeite einge, gewunvdene Pfade führen. Werden die Thiere hier im ihrer Mittagsruhe geftört, jo brechen fie nicht auf der entgegengejetten Seite, jondern dort hervor, woher der Feind einzudringen ver- jucht, und eine Begegnung mit den wiüthenden Injaffen auf ihren Wechjeln ift ftetS lebensgefährlich. Ein altes, von einem umnferer Yeute verwundetes Ahinvceros Säugethiere. 35 verfolgte jeinen Veind, der eben noch Zeit gewann, ben ziemlich Itarfen Stamm einer Mfazie zu erreichen, auf die er fich flüchtete. Darauf ftürmte das Thier gegen den Baum an, fuchte denfelben umzurennen und die Wurzeln anzugraben, iS e3 durch mehrfache von einem zweiten Jäger aus jehr bejcheidener Entfernung aus einem Hinterhalte abgefeuerte Rugelihüffe endlich zur Flucht ge- nötbigt wurde. Junge NAhinveeronten gewöhnen fi) übrigens bald an die Gefangenfhaft und find Höchft vrollig in ihren Bewegungen. Die Nahrung beiteht mehr in Rinde und holzigen Theilen, als in Gras, aber das Nashorn weivet gelegentlih auch ganz ähnlih dem Aindvieh und verihmäht namentlih nit Stein- früdte und Büfhelmais. Beim Aufnehmen von Nahrung kommt ihm die eigenthümlic musculöfe, etwas rüfjelartige Oberlippe jehr zu ftatten. In der Aufregung weit das Thier das vordere Horn an Daumen, Wurzeln und Steinen oder es pflügt damit große Haldkreife in die Erde. L2efebvre berichtet, daß man in Abejfinien Nhinoeeronten finde, welche 3 und 4 Hörner befisen, und daß das Thier im Stande ei, Ddiefe Waffe nah Willfür zu bewegen. Da das Horn nicht auf der nöchernen Schävdelmaffe durh einen Stirn- zapfen auffitt, jondern nur auf der Haut, jo jeheint wohl die Möglichkeit einer jelbjtändigen Bewegung nit ganz ausge- Ihloffen. Aber ich habe beim getüdteten alten Nashorn eben fo wenig als bei gezähmten Jungen durch gewaltfames Nütteln das Horn von der Stelle zu rüden vermodt. Noch ift immer die Frage nicht gelöft, ob das Nashorn von Sentral-Abejfinien und Schoa einer zweiten und zwar einer ge- panzerten Art angehöre, nämlich dem Rh. cucullatus, Wagen. (Wagn. Schreb. Säugeth. Suppl. IV. p. 287). 96 Säugethiere. 70. Das Nilpferd, Hıppopotamus amphibius (Linn.). Wagn. Schreb. Säugeth. Suppl. IV. p. 293. — Fitz. u. Heugl. Säugeth. p. 46. — Brehm, Habesch, p. 67. (Not.) Arab. G’amüs el Bah’er. Geez3 Biyat. Am. Gomäri. Sala Robi. Sudan-Nrab. Asıint. DBerberin. Jasinti, Eretk und Qelöbeh. ach unzuverläffigen Angaben Toll das Nilpferd im unteren Anfeba vorkommen. Nun troenen aber alljährlich alle Negen- jtröme, welche dem Barfab zueilen, wie letterer jelbjt zur heißen Jahreszeit vollfommen aus, ebenjo der untere Dafh. Der Atbarah und einige jeiner Zuflüffe find Dagegen von Diejen ZIhieren bevöffert, auch im oberen Dajh Fünnten fie fi auf- halten, oder wenigjtens hin und wieder zur Zeit der Hochwaller, wo das Nilpferd überhaupt gerne Wanderungen unternimmt, dahin gelangen. Sehr häufig ift dasjelde im Tjana-See jowie im Hawald. Fam. Baarzeher (Zygodactyla.) 71. Das abeflinifche Larvenjchwein, Phacochoerus Alliani (Rüpp.), Rüpp. Atl. t. 25. — Ph. Haroja, H. & Ehr. Symb. phys. H. t. 20. — Heugl. Fauna R. M. Nr. 57. — Brehm, Habesch, p. 67. — Fitz. u. Heugl. Säugeth. p. 50. — Blanf. Abyss. p. 241. Arab. H’aluf Abu Qarnen. Geez H’arawea hagel (Yudolf). Amd. H’areja, aud) Mefles. Tigr. Ereja. Denf. Haraja. Somal Dofär. Bedj. O-jak. Das Larvenjchwein Tebt in Fleineren und ftärferen Nudeln in den Gebirgen der Bent Amer, Habab, im Anjeba-Gebiet, in den Negenftrombetten bei Ailet und um die Bat von Adulis, Säugethtere. 97 endlih im oberen Barfah und in ganz Habeih, hier jedoch faum über 7000 Fuß anjteigend. In einigen Gegenden werben diefe Thiere, wegen der DVer- wüftungen, die fie in Feldern anrichten, zur Landplage. Im dichten Bufchwerf der Torrenten und unter überhängenden Ufern graben fie fich tiefe Köcher, führen übrigens im Allgemeinen einen mehr verborgenen Lebenswandel, obgleih man in den Vormittags- und Abendjtunden Hin umd wieder auch Nudeln im Freien, auf Grasflähen und Viehweiden begegnet. Do geht das Yarven- ihwein hauptfählih Nachts feiner Nahrung nad. Waller tjt ihm ftets Bepürfniß, vielleicht mehr um fich darin zu juhlen als zur Befriedigung des Durftes. Ihre meist geraden Wechfel führen oft mehrere Stunden weit bis zu Lachen over Brunnengruben. Die Nahrung befteht in Grünzeug, Zweigen und Wurzeln, Ziviebelgewäcdhjen, wilden Steinobit und anderen Früchten, Yegu- minojen, Büfhelmatis, Yarven von Käfern, Heufchreden, wohl auch in Eidechlen, Sröihen und Eleinen warmblütigen Thieren. Wenigftens find die Yarvenfchweine jehr gierig auf Was. Die Sebzeit muß in den Anfang der Sommerregen fallen, Anmerfung Im wärmeren Abelfinten, zwilchen 5000 und 9000 Fuß Deeereshöhe lebt noch eine zweite Wildjehweinart, die ih Nyctochoerus Hassama genannt habe. Das Thier heißt tigr. Asama, in YAhnchara abev Hasama. Vergl. Verh. der ‚Leop. Carol. Akad. XXX. p. 7. — Fitz. u. Heugl. Däugethiere p. 50. Fam. NYagelhufer (Lamnunguia). 72, Der Klippfehliefer, Hyrax habessinicus (H. & Ehr.). H. & Ehr. Symb. phys. t. II. — Heugl. Fauna R. M. Nr. 59. et p. 19. — Schreb. Säugeth. Suppl. IV. p. 316 v. Heuglin, Reife in Nordoft-Afrifa, IT. L Zum isn . 98 Süäugethiere. (H. capensis). Brehm, Habesch, p. 67. — Fitz. u. Heugl. Säugeth. p. 49. — Blanf. Abyss. p. 249. Geez umd tigr. Gehie. Amcd. Askoko. Denf. Ikeio. Som. Djir-ad. Arab. Waber, Zzanem Beni Israel; in Berber Qego und Qleidom (H. & Ehr.). Bedj. Qegeh. Sch bin nicht in der Lage nachweisen zu fünnen, 0b der Klippichliefer des Anjeba-Gebietes und der Beni Amer-Berge mit der jüdafrifanischen Korm, Jowie mit den verjchtedenen abelft- nijhen „Arten“ (H. Brucei, Gray, H. Alpini, Gray, H. spec. nova, Blanf. Abyss. p. 257. und Euhyrax abyssinicus, Gray), endlich mit H. ruficeps, Ehr., H. Burtoni, Gray, und H. syria- cus zujammengeworfen werden müfje, oder welche der genannten als eigene Species oder Kaffe zu betrachten feten. sm Schävdelbau fand ih einige immerhin bemerfenswerthe Unterfchiede zwijchen H. abessinicus und H. capensis (Fauna R. M. p. 19). Die von mir in den Gala-Ländern gefammelten Eremplare jcheinen mit Hyrax spec. nova, Blanf., einerjeits, andererjeitS mit H. syriacus übereinzuftimmen. Sedenfalls fteht feit, daß je nach den verjchtedenen Aufent- haltsorten, nah Alter, Sahreszeit und Gejchlecht die Klippichliefer nambafte äußerliche VBerjchievenheiten bieten. Auch habe ich Früher Ihon die Anficht ausgejprocen, Daß diefe Thiere ein jehr lang- james Wahsthum Haben müljen und fi exjt nad einer Keihe von Yahren vollfommen entwideln. Berner made ic) darauf aufmerkffam, daß der Aichfofo gerne in Gejellichaft von Zebra-Manguften und einer großen Civechje (Stellio cyano- gaster) lebt.! Man findet ihn gar nicht jelten im den Gebirgen der Bilharin, Bent Amer und Habab, im Gebiet des Anjeba, im Barfah und in ganz Habefh und Schoa, jüdwärts bis Tedjurah ı Brehm, Thierleben, IL p. 723. Säugethiere, 99 und den Somal-Plateaur, auf 1500 bis 12000 Fuß Dieeres- höhe, jowohl in Felsffüften und Trümmergeftein, als in Kirchen, Ruinen und Mauern. Hier hauft er jahraus jahrein, zumeilen in größeren Bamilien, oft bis zu 20 Stüd beifammen. Mor- gens und Abends verläßt er feine Schlupfwinfel, die fußtief mit Unrath angefüllt find, und begiebt fih in das Geftrüpp und auf überhängende Bäume, um ungeheure Mengen von Blättern und jungen, grünen Zweigen zu verzehren. Weber die heißejte TZages- zeit ruht der Aichkofo dagegen in feinen Höhlen verborgen. Sonft treibt er fih auf Gefimjen, Mauerzinnen und Balfen herum, wo er gewandt flettert und fi) gerne fonnt, oder in drolliger Weife feinen Pelz reinigt. Ueberraiht man diefe harmlofen ZIhiere, jo flüchten fie mit großer Gewandtheit in Yelslöcher, jonft find ihre Bewegungen meift gemeffen, ihr Gang vollfommen bärenartig. Auf fteilen Yelsplatten und jchräg gewachjenen Baumjtämmen Jah ich oft einen Klippfchliefer mit Sicherheit ab- wärts jhreiten, d. bh. mit dem Kopfe voran. Die Stimme be- jteht in einem eigenthümlichen Anurren und Bellen. Das Sleiih wird von manchen Eingeborenen gegeffen und ich fand dasjelde ziemlich Ichmadhaft. Ord. Wiederkäner (Ruminantia). Fam. Hohlhörner (Cavicornia). 73. Die gemeine Gazelle, Antilope Dorcas (Licht.). Gazella isabella, Gray. — Lichtenst. Darstell. t. 5. — Antilope dorcas, var, A. Isidis, Sund. — Wagn. Schrek. Suppl. V. p. 403. — Blanf. Abyss. p. 261. pl. 1. — Heugl. Fauna R. M. Nr. 60. — Brehm, Habesch, p. 65. — Fitz. u. Heugl. Säugeth. p. 55. N —— ee _ 100 Säugethiere. Arab. zazäleh, auch Däbi. Meaf. und tigr. Schoquen. Bedj. Qanai. Danaf. Woir-ari. Som. Dero. Berb. Qel. Einzeln, paar- und famtlienweile im Blacland und der Steppe, fehlt jedoch im Gebirg gänzlich). Sehr häufig namentlich um Mafaua und die Bucht von Adulis, befonders während der Winterregenzeit. Anmerkung. Die arabiihe Gazelle, Antilope arabiıca, Licht. — Antilope Cora, H. Smith. — Gazella Dorcas, Gray. — Antilope dorcas, var. arabica, Sund. — Licht. Darst. t. 6. — Wagn. Schreb. Suppl. V. p. 403. — Heugl. Fauna R:.M. Nr.,61; Arab. wie die vorhergehende Zazäleh, wie es jheint aud) Ariel. sh Fan nicht mit Beftimmtheit angeben, ob dieje Yorn oder Art unfer Beobahtungsgebiet berühre. Eine weitere hierher gehörige Torm oder Art ift Antilope Spekei, Blyth. (Journ. As. Soc. of Beng. 1865. XXIV. p. 269. —Blanf. Abyss.p:- 261. pl. Lıf 5'053) vonsner Sauahel-Küjte. 74, Die glattfiigige Gazelle, Antilope laevipes (Sundev.). Gazella rufifrons, Gray. — Antilope Corinna et A. Ke- vella, Pall. — A. leptoceros, Heugl. (nec Wagn.) Verh. Leop. Carol. Akad. XXX. II. p. 6. Arab. Abu el H’arabät. Paar- und familienweife in Nubien, Kordofan, Senar, Zafah; ferner bei Sauafin und in den Ebenen und VBorbergen der Bent Amer bis auf 1500 Fuß Mieereshöhe anfteigend. Durch Mangel der intebüfchel, jehr zierliches, wenig geboge: nes Geweih und auffallend breiten Shwärzlichen Slankenftreif ausgezeichnete Art. Säugethiere. 101° 75. Die fehwarzfchwängzige Gazelle, Antilope tilonura (Heugl.). Antilope melanura, Heugl. (nec Bechst.) Verh. Leop. Carol. Akad. XXX. I. p. 6. Zigr. Telbadu. Audelweife in bufchreichen Ebenen des Anfeba-Gebietes auf 2500 bis 5000 Fuß Meereshöhe, wo ich der Dorcas-Antilope niemals begegnet bin. Starke Bode erreihen faft die Größe von Antilope Soemmeringü, auch das Gehdrn der Börde hat viel Aehnlichfeit mit demjenigen der Tettgenannten Art. Färbung ühnfich wie A. laevipes. Die Hufe find weit ftärfer als bei A. Dorcas und ohne die Shwarze Zeihnung an der Wurzel des Hufrüdens. Die Färbung der Oberfeite verläuft noch etwas in die Dafis des Schwanzes, der übrige Theil des langen Schwanzes fohlihwarz, Diefer mit Binjel 91/5" bis 10” Yang. Anmerfung Zu den eigentlihen Gazellen gehört nyd) eine weitere ganz charakteriftiihe Art, nämlich die Yanghörnige Gazelle, Antilope leptoceros, Cuv. — 4. lewcotis, Wagen. A. Abu Hardb, Heugl. — Wagn. Schreb. Suppl. IV. p. 422 u. V. p. 407. — Leptoceros Cuvieri, Fitz. u. Heugl. Säugeth. p- 96. Etwas größer als A. Dorcas, von falb weißlicher bis tjabellev Färbung, untenher nebit einem Theil der Außenjeite des Ohrs, Nafengegend ımd ein Streif von der Nafe über das Auge weg weißlih, Stirnmitte und Zügel (Längsitreif längs des oberen Theils der Wangen) roftröthlih; Geweih ehr lang und dünn, faft gerade aufiteigend, mit jehr langer fcharfer Spike, die meijt etwas wenig nach vorn gebogen; die einzelnen Stan- gen von der Wurzel ab faft parallel, in der Mitte bei einem vorliegenden Cremplar etwas Divergivend, mit gegen einander gerichteten Spiten, bei einem zweiten mit unregelmäßig aus ein- ander gebogenen Spiten. Die ungeringelte, ziemlich glatte nn mn nn ——— en 102 Säugethiere. Spike nimmt ein Drittheil der Yänge ein, auf den übrigen zwei Drittheilen zähle ih 18 bis 20 Knoten, deren 2 oder 3 unterfte an wentgften jcharf ausgeprägt find. Das Gehörn der Weibchen ift 11 bis 12 Zoll lang, das der Männden wahriheinfich beträchtlich länger. Meines Wiffens exiftirt noch Feine Abbildung diejer veizen- den und jeltenen Art, weshalb ich eine jolche hier beifüge. Heift bei den Arabern Abu Haräb und findet fih in der hibyihen Wüfte in der Nähe der Natronjeen und des Yajum; angeblih auch in Senar. Sch glaube fie wenigjtens in Der Nähe von Dongolah gejehen zu haben. 76. Die Arab-Oazelle, Antilope Soemmerringii (Rüpp.). Gazella Soemmeringiü, Gray. — Cretschm. Rüpp. Atl. t. 19. — Wagn. Schreb. Suppl. IV. p. 415. u. V. p. 405. — Blanf. Abyss. p. 260. — Brehm, Habesch, p. 145. — Heugl. Fauna R. M. Nr. 62. — Fitz. u. Heugl. Säugeth. p. 55. Arab. Om S’abah, auch Ariel. Maf. Arab oder Härab. Danaf, Bus-Adu. Som, Aul oder Awul. Die Arab-Antilope bewohnt vorzüglih den Sahel, das Strandgebiet der afrikanischen Küfte des Nothen Meeres jüpwärts vom 20, Grad n. Br. bis zum Danafil- und Somal-Land herab. Sie fommt jedoh auch im Barfah und am Atbarah bis gegen Berber hinüber vor, im Binnenland jedoh nicht in jold unge: heurer Menge wie in der Nähe der See. An der Mündung des Lebfa-Thales in die Ebene und bis zum Fuß der Berge bei Ailet, Towie namentlih um den Golf von Adulis trafen wir diejes Schöne Thiev no allgemein, einzelner in den Flächen des oberen Palfat und Agra, jowie bei Af Abed; endlich Toll jie fih auf der großen Injel Dahlaf finden, vielleiht auch auf Spgodrah, Säugethiere. 103 Lebt owohl im offenen Steppenland, als im Bulhwald und jteigt zeitweife bis hart zum Meere herab. Die Nahrung beiteht hauptjählih in Kraut, Salzpflanzen und Alazien. Die Wahl der Aeßung tft übrigens natürlich) von der Jahreszeit abhängig. Die einzelnen Rudel ziehen fih Abends an gejchülte Drte des Binnenlandes und zum Fuß der Berge zurüd. St im Sahel viel Regen gefallen und find die Ebenen mit einer leichten Grasdede beftanden, jo finden fi die Arab- Antilopen in ganz unglaubliher Menge dort ein und man fann dicht gedrängte Nudel von mehreren Hunderten beifammen jeben. Die Sebzeit muß in unfer Frühjahr, Tpäteitens in den Monat Mat fallen. Im Allgemeinen find diefe Thiere, wie alle Antilopen, hüchtern und vorfichtig, namentlih an Dertlichfeiten, wo man ihnen viel nadjtelt. Sm Buchwald ift ihnen aber leichter bei- zukommen, ebenfo an Wafferpläßen, welche die Wüftenantilopen übrigens weniger vegelmäßtg befuhen. Sie fünnen offenbar mehrere Tage lang Dirft leiden, Die Bewohner des Sahel jagen die Arab-Antilopen meift durch vorfichtiges Treiben nach Pläten, auf welchen Kußichlingen angebracht find und nad) denen verlappte Wechfel führen. Anmerfung. Im Gebiet zwiihen Barfah und dem Rothen Meer jcheinen nachjtehende den oberen Nilländern angehörige Arten noh nicht nachgewiefen zu fein: 1) Antilope Dama, Licht. Arab. ’Adrah, au) Ledra und Ariel vver El Riel. In den Steppenlandihaften von Dongolahb, Berber und Nord-Kordofan, nach Nüppell auch in Senar, Meift paar- und familienweife lebend, oft gemilcht unter die Audel gemeiner Gazellen. 2) Antilope (Aepyceros, Sund.) melampus, Licht. ee u ne 104 Säugethiere. Arab. Om S’abah. Sm jünlichjten Kordofan. Sehr häufig im Gebiet des Djur- Sluffes und bier in großen Nudeln beifammen Yebend. 77. Der Fiego, Calotragus montanus (Rüpp.). Antilope montana, Cretschm. Rüpp. Atl. t. 3. — A. brevicandata, Rüpp. M. 5. — Calotragus montanus, Sund. — sScopophorus montanus, Gray. — Knowsl. Menag. t. 5. — Wagn. Schreb. Säugeth. V. p. 431. — Blanf. Abyss. p. Amd. Fiego. Geez Waital. Arab. H’amra, Atrob, Ötrob und Mor (?). Einzeln in den Gebirgen von Menja und jüdlich von Majana. Häufiger im mittleren Abejfinien. Die Standorte wechleln zwilchen 4000 und 10000 Fuß DWeeereshöbe. 78. Der Klippfpringer, Oreotragus saltatrix (Tem.). Antilope oreotragus, Forst. — Lefeb. Voy. Abyss. t. 4. — Blanf. Abyss. p. 265. — Brehm, Habesch, p. 162. — Antilope saltatriwoides, Temm. — Wagn. Schreb. Säugeth. Suppl. IV. p. 436. u. V. p. 421. And. und Tigrenia Sasa. Bei Mafaua Qobtu. Tigr. Embiraga und Humberhaqa. Bedj. Masokih. Der Klippfprünger verdient jedenfalls einer bejonderen Oat- tung einverleibt zu werden, inden ev fih nicht nur durch Seftalt, Färbung und vaubes jparriges Haarkleid von den übrigen YAnti- open unterjcheidet, Jondern namentlih auch Durch die Stlauen- bildung und Gangart. Nur die Spien der Schalen berühren Die Erde, niemals jet das Ihrer die ganze Unterjeite der Klauen auf, daher auch feine eigenthümliche Fährte, Sehr niedlich und Säugethiere, 105 Yeicht zähmbar find die Jungen mit ihren Elugen, jchwarzen Augen und den verhältnißmäßtg jehr großen, am ganzen Rand mit einem eigenthümlichen Kyanz von verlängerten, Ficht gefärbten, faft wollfigen Haaren umgebenen Ohren, die meift ganz auf gerichtet getragen werden. Die jehwarze Zeichnung an der Außenfeite des Ohres tritt auffallend deutlich hervor. Der Klippfpringer hat eine fehr weite Verbreitung, doc ift ev auf gewiffe Oertlichfeiten beihränft und Lebt nur einzeln und familienweife, niemals fehen wir denfelgen in Truppen. Er findet fih nur im Hochland, wie e8 jcheint auf der ganzen oftafrifanischen Küfte, nordwärts bis in die Berge der Bent Amer, von 1500 bis 13000 Fuß Meereshöhe. Allgemein ift ev namentlih im Bogos-Land, in ganz Tigrie und Yhındara, hier jedoch nicht weitlih vom ZTfana-See; auch im Woro Hei- many und im Diftriet der Selu>-bala habe ich ihn noch bemerft und einen Bof auf dem Walia Dant dicht unter Bänfen von ewigem Schnee gejchoffen. Hauptlählih find es Klüfte mit zahlreichen Felsblöden und niedrigem oder höherem Bufchwerf, welche dem Klippipringer zufagen, auch trifft man ihn gerne an zerriffenen, mauerartigen Steilvändern der Plateaug und jelbjt auf den Hocebenen, vorausgejeßt daß es nicht an Geröfl und einzelnen freiftehenden Klippen fehlt, Hier hauft er jahr» aus jahrein auf einem ziemlich beihränften Bezirke und oft in nächjter Nachbarichaft eines vder mehrerer anderer Paare, Nur wenn die Niede gejetst hat, und jo lange das Junge ihrer bejonderen Pflege und Obhut bedarf, geht erftere gefondert vom Dode und hält fi etwas mehr verftet. Die Seßzeit fällt in Anejfinten ungefähr in den Auguft oder September. Das Ge- hörn der Kitböcke fommt erft nah DVerlauf von einem Jahre zur Entwideling. Die Standorte der Safa befinden fi meift auf jteilen Selsgefimfen, welde die Thiere mit außerorventlicher Sicherheit erflettern. Diejelben find im Stande, frei eine fent- 106 Süugethiere. vechte Höhe von 4 bis 5 Fuß mit einem Sprunge zu erreichen. Noch viel beträchtlihere Wände erkfettern fie ebenfalls fo zu jagen in einem Cate, das heißt, ohne zu einem neuen Sprung auszuholen, daber giebt jeder Schlag der ftahlharten Schalen einen fait metalliihen, furzen Ton von fi. Wittert der Bo Gefahr, jo bläßt er unruhig und umvirich, jett auf den hödhiten Felsgrat und Äugt. Sevdenfalls ift übri- gens auch der Gehörs- und Geruchsfinn jehr ausgebildet. Von plöglih überrafhten Männchen hörte ich öfter einen fcharfen pfeifenden Laut, ähnlich dem Warnungsiuf der Gemfe. Die Haltung gleicht derjenigen des Nehbods, nur wird der furze, kräftige Hals meist noch aufrechter getragen. Sm den Bormittagsftunden Aft das Paar womöglich in mit Felstrüm- mern bedekten Hocthälern und Klüften. Die Nahrung bejteht nah meinen Erfahrungen mehr in Gräfern und anderen Sraut- pflanzen, als in Laub und Knospen von Büjhen oder Bäumen. Erjt nah Sonnenuntergang, wenn die Dämmerung bereits herein- gebrochen, Fehren die Thiere zu ihren Standorten, wo fie die Naht zubringen, zurüd. Gerne hält eines derjelben auf irgend einem vorragenden Punkte Wache, während das andere xubig weidet. Auf der Tränfe habe ich den Klippipringer niemals beobadtet. Geht man ihn plößlih auf, jo jucht ev womöglich mit einigen enormen Säben einen Felsblod zu erreichen, auf deifen Gipfel er anhält und fich nach feinem Feind umfieht, um chen nach wenigen Secunden im Gejtein zu verjchwinden. Meeift flüchten die Safa übrigens nicht weit, find jedoch, wenn fie ein- mal beunruhigt wurden, jehr vorfihtig. Das Wildpret fanden wir meist trocden und hat dasjelbe einen eigenthümlichen Bilant- geruc. Sch gebe bier noch die Maße des alten Bodes: Ganze Yänge von der Schnauze zur Schwanzipitze 2° 6”. Höhe im Säutgethiere. 107 MWiderrift 17 9". Kopf 5". Größte Stirnbreite 3" 3, Ohr 2" 10%, Gehirn 3” 8%, Schwanz mit Haaren fait 5". Das Schwarze Geweih ift nur an der Wurzel geringelt; jeine Spiten etwas nad) vorwärts gerichtet. 79, Die Windfpiel-Antilope, Nanotragus Hemprichianus (Ehr.). Antilope saltiana, Cretschm. Rüpp. Atl. t. 21. — Ehrenb. Symb. phys. I. t. 8. — Licht. Darstell. t. 16. — Wagn. Schreb. Säugeth. Suppl. IV. p. 452. u. V. 415. — Blanf. Abyss. p. Heift bei Mafaua Beni Israel. Zigr. Atro. Tigrenia Endsu. Bei Kajalah und am Setit Digdig. Danaf. Seqere. Som. Saqaro. Sehr häufig trifft man Diele niedliche Feine Antilope im Küftengebiet, nordwärts bis zu den Bergen der Bent Unter, weitwärts bi3 Tafah hinüber. Doc Tiebt fie weniger die fahlen Strandgegenden, als Bufhwald und Vorberge, wo fie bis auf 5000 Fuß Höhe ericheint. In Nudel vereinigt habe ih den Endfhu nie beobachtet, vo it er an geeigneten Orten allgemein und Häufig, meist in Paaren oder Heinen Yamilien. Sie find von Äußerit lebhaften, beweglihem Wefen, unge: mein flüchtig und gewandt, [owohl im Laufen als im Seßen und Klettern, dabei jedoch wenig Ihüchtern, daher ganz leicht zu erlegen. Die Sebzeit fällt in den Juni und Suli, felbjt im Auguft fand ih noch trädtige Gaifen. Ihre Lieblingsaufenthaltsorte find Diht mit Bülhen und SKrautpflanzen bejtandene Hänge, aber fie bejuchen gerne auch die Betten der Negenftröme und Waflerpläte. Zur heißeften Tageszeit ruht das Paar gemein- ihaftlih mit eingejhlagenem Hals und Kopf unter überhängen- den Winrzeln, im Geftrüpp und im Schatten von Felshlöcden. 108 Säugethiere. Bom plögßlich aufgefheuchten Bock vernimmt man zunverlen einen eigenthümlichen feinen, hohen und etwas zivpenden War- nungseuf, der wahrjcheinkich durch Ausftoßen von Luft dur die Nafenlöcher hervorgebracht wird. 80. Die Midaqua, Cephalolophus Madoqua (Rüpp.). Antilope Madoqua, Rüpp. Wirbelth. t. 7. f.2. — Antilope Madoka, H. Smith. — Modogua Antilope, Bruce, Trav. VI. t. 56. — Antilope Saltiana, Blainv. — Wagn. Schreb. Säugeth. IV. p. 449. u. V. p. 422. — Blanf. Abyss. p. 267. See; Orna. Amd. Midäqua. Tigr. Qalbadu und De- nanid, auch Midaqg. Maf. Danido. Sudan-Arab. Om odrud (??). Angeblich in den Gebirgen des nördlichen Abeffiniens, ohne Zweifel auch im öftlihen Tafab. 81. Der Bohor oder Nagor, Cervicapra redunca (Pall.). Antilope redunca, Pall. — Antilope Bohor, Rüpp. — A. redunca, Rüpp. Abyss. Wirbelth. t. 7. — Antlope re- lunca et Bohor, Wagn. Schreb. Säugeth. Suppl. IV. p. 425. u. V. p. 431. u. 432. — Kleotragus redunca, Heugl. Verh. Leop. Carol. Akad. XXX. II. p. 11. — Redunca Bohor, Fitz. u. Heugl. Säugeth. p. 58. — Heugl. Fauna R. M. Nr. 64. Amd. Bohor. Soll an den Gehängen des Dftabfalls der abejjiniichen Ge- bivge vorfommen; wohl auch im jüdöftlihen Tafah. Ich bin diefer jtattlihen Art hauptfählih in den bujchigen Ebenen um den Tfana-See, Jowie in Begemeder begegnet. yn meinen QTagebüchern finde ich noch eine Notiz über eine zweite wohl zu diefer Gruppe gehörige Art von Setit und führe diejelbe vorläufig hier auf als Säugethiere. 109 82. Der Odrob, Cervicapra (?) Odrob. Arab. Odrob oder Ozrob. Totalfärbung Hirihhräunlih Bis geldbraun. Nur das Männchen gehörnt. Die Hörner in der Nihtung der Stirn gerade aufwärts fteigend, von ihrer Mitte an etwas vorwärts gerichtet, die Spite felbft nur wenig nad) hinten ji) neigend; Geweih ungeringelt, jchwärzlid. Größe des Bodes nicht ganz die der Antilope Dorcas erreichend. 83. Die Defafa, Kobus Defassa (Rüpp.). Antilope Defassa, Rüpp. Abyss. Wirbelth. t. 3. — Wagn. Schreb. Säugeth. IV. p. 423. u. V. p. 435. — Cervicapra Defassa, Sund. Amd. Defäsa (nicht Defassa, wie Nüppell FAlÜHLA Threibt). Arab. Om hetehet. In Sordofan nad Nüppell Bura und Chora. Diefe ftattlihe Antilope lebt in Heinen Nudeln in den bujhigen und waldigen Niederungen um Dalabat, am Mtareb, oftwärts bis zum Abtall der Berge von Dembelas. Ich fand fie im Allgemeinen weniger |hüchtern als ihre Gattungsverwand- ten, doch ift fie Schwierig zum Schuß zu bringen, wenn je ein- mal flüchtig wird. Auf der Meorgen- und Abendpürih im Hoc- gras der Waldgürtel und Negenjtröme haben wir mehrere die- fer Thiere zu erlegen Gelegenheit gehaßt. Anmerkung. Don der Defaja wenigftens als Yocal- Kaffe zu unterfcheiden ift wohl Kobus Singsing, Gray. — (. ellipsiprymnus, Heugl. (nec Ogilby) vom Baher el abiad. — DBergl. Heugl. Verh. der Leop. Carol. Akad. XXX. IL p. 15. Nr.x20. — Selat.-Proc. L: Z. S. 1864. p.: 102.’e. fig. 110 Säugethiere. 84, Bafer-Antilope, Hippotragus Bakeri (Heugl.). Aegoceros Bakeri, Fitz. u. Heugl. Säugeth. p. 61. — Hippotragus Bakeri, Heugl. Verh. Leop. Carol. Akad. XXX. IH. p. 16. "Nr: 22 1.227. "6a u b: = 78elat Proc u, 8.1868. pP 214,p.7ANT. Arab. Abu M’aäref. Amcd. wahrjheinfih Woadembi (?). Dieje ftattlihe Antilope, welche möglicher Weife mit Anti- lope equina over A. leucophaea zujammenfallen fünnte, findet ji) Familtenweife im Bujhwald und Hügelland des oberen Barkah, am Setit, Baher Salam, Atbarah, namentlich häufig um den oberen Rahad und Dender, im Woltatt und Ermatjhobo, wohl auch in der Ebene des Tana-Sees und im nördlichen God- iham. Endlich beobachtete ih am unteren Weißen Nil im Gebiet der Bagarah eine Pferd-Antilope von graugeldliher Farbe. Die von mir früher gegebene Diagnoje von Hippotragus Bakeri (Verh. Leop. Carol. Akad.) ift infofern unridtig, als ih dem alten Boc drei dunfle Schulterjtreifen zujchreibe. Diele Angabe beruhte auf den Ausfagen eines avabiihen Jägers; auch glaubte Sir ©. Baker fih zu erinnern, daß er eine Ähnliche Zeihnung mit dem Yernglas beobachtet habe. Doc Iheint jelbit das ganz ausgefärbte alte Männden nur einen jhwärzlichen Nüdenftreif zu haben. Sch Tafje nachjtehend die ausführlihe Beichreibung eines jüngeren männlichen Cxremplars folgen und füge zugleich die Abbildung des Kopfes bet. ZTotalfärbung licht röthlihgrau mit einem Stih ins Choco- ladefarbige; Hals und Widerrift bemähnt, Mähne teif, aufwärts gerichtet, voftbraun; über den ganzen Rüden em voftbräunlicher Streif; Stirn und Aufßenfeite des Ohres tjabellwöthlih;, Ohren- jpißen jchwärzlich ; die jehr Fräftigen Läufe roftbraun, Hinterfeite der Feffeln bis über die Afterflauen eireumfeript Schwarz; Gegend Ian u mpmı en a a a = E anne m “OT 9499 "II Q ‚oyeg saseyoddıp) adarıyuygzaasis SS III I SS II SS >> > ia aha BEN an A ri 1 er ® ’ “ ri. q PN 4 \ j AN . dir + Bub, PR E47 au u A a Säaugethiere. 111 über dem Sinie des Vorderfußes Thwärzlich; auch Aücdjeite des Hinterfußes Yängs des ganzen Yaufes verwalchen jchmwärzlid) ; Schwanz ziemlich lang und bufhig, Sowarz; nadte Aftergegend fleifchfarbig; Maulgegend und Nafenfuppe weiß, ziemlich dicht und lang behaart; nadte Nafenjpise warzig, tet feucht, Jchwarz ; über dem Auge und vor demfelben fi) nad der Oberjeite der Wangen herabziehend ein deutlicher breiter weißer Streif; Nafen- rüdfen voftbraunfhwärzlih; zwilihen Auge und Nafe (wor dem weißen Superciliarftreif) ein aufgelöfter Ihwarzer led; Kirn und Kehle weißlih; Auge ziemlich groß, Klar, braun; das Weiße des Augapfels violett-fleifchfarbig überlaufen; Bruft und Unter- leid Shmußig weißlich, ebenfo Iunenfeite der Hinterfeulen,; Ge- hörn horngraufhwärzlich, wenig nach rüdwärts gebogen, bei dem bejhriebenen Bod erit 6 bis 7 Zoll hod. Der Kopf Hein, zierlich, ziemlich pi zulaufend, vor der Nafe etwas eingedrüdt; Dhren jehr groß, nicht eben breit, werden meift horizontal ge- tragen und etwas fihelfürmig nach hinten gebogen; Körper und Hals nz, Fräftig; der Yettere an der Bafis fehr hoch; Beine lang, jtark; Klauen fehr breit. Beim Liegen werden die Ertremitäten, namentlich die vorde- ren, weit ausgeftredt. Frißt zuweilen auf den Vorderfügen fnieend. Die etwas Ichlappen Ohren werden viel bewegt. Stüßt gern jpielend, vor- und Seitwärts mit tief gejenktem Kopfe und gtlft dabei wie ein wimmernver Hund; zumeilen jtößt das Ihier ihnaubend uft aus der Nafe. Die Fährte, welche diefes TIhier macht, ift außerordentlich groß und breit. 85. Die Beida-Antilope, Oryx Beisa (Rüpp.). Antilope Beisa, Rüpp. Abyss. Wirbelth. t. 5. — Wagn. Schreb. Säugeth. Suppl. IV. p. 477. u. V. p. 436. — Blanf. 112 Süugethiere. Abyss. p. 263. — Heugl. Fauna R. M. Nr. 68. — Brehm, Habesch, p. 66. Arab. Beida. Danaf. ’Ari. Som. Beid. In Kordofan nacı Yüppell Damma, doch bezieht jih diefe Benennung wahr- heimlich auf eine andere Art. Yebt paarweife und in Gejellihaften längs der afrifaniichen Kite des Nothen Meeres, etwa vom Wendefreis an jiiwärts. ah Nüppell auh in Kovdofan (?); endlih im Danafıl - Land und im nördlichen Somal-Gebiet, wo ich jelbjt großen Heerden einer Spieß-Antilope begegnet bin. Yiebt offene, mit niedrigen Büfhen (namentlih mit Salvadora) beftandene Flächen und verirrt fi vom Sahel aus nur bis in die Vorberge. Sp jahen wir die Beida noch bei Af Abed. Da diefe Thiere meift von dürrem, trodenem Wüftengrafe leben, jo find diejelben genöthigt, häufiger auf die Tranfe zu kommen; fie nehmen aber nach Aus- jage meiner Jäger im Nothfall auch mit Bradwaljer vorlieb. Im Allgemeinen gehört die Beida nicht zu den ehüchternen Antilopen, fie wird felten flühtig und begnügt fi, wen fie fi) verfolgt fieht, eine gewille Diltanz zwilchen fi) und ihrem Feind einzuhalten. Beim Aopen ift der Schweif in beftändiger Bewegung, ebenjo die Ohren, wohl der läftigen Siegen wegen. Selbjt der Hörner bedienen ih dieje jtreitbaren Thiere vieh zum St taben der Haut und zum Abwehren der Infecten. Aus der Ferne gejehen, jcheinen die Alten im Sommer faft milchweiß, die Kälber find dagegen vehfarbig (grausrojtbrän- ih) mit dunkler voftbraunem jhrägem Streif dur das Auge und eben jolhem led auf dem Nafjenrüden und an der Außen- jeite des VBorderfußes; Kropf, Hinterhals und Nücdenmitte etwas bemähnt. Das Winterkfeid der alten Thiere zeigt ebenfalls jtets einen mehr oder weniger intenfiven voftiggrauen Ton, Säugethtere, 113 Aus den faft ganz geraden und jehr Icharfipisigen Hörnern verfertigen die Comalen Stoßwaffen. Anmerfung. Ih halte es faum für wahrideinlid, daß die Säbel-Antilope, Oryx ensicornis, Ehr. (Antilope leucoryx, Licht. nec Pall. Abh. der Berl. Akad. 1824. t. 1. — Licht. Darstell. t. 1. — Hempr. & Ehr. Symb. phys. I. t. 3. — Antilope Algazella, Rüpp. — Antilope Tao, H. Smith. — Antilope (Orya) ensicornis, Wagn. Schreb. Säugeth. Suppl. IV. p. 479. u. V. p. 437) den Atbarah vojtwärts überjchreite. Sie ift allgemein im nördlihen Senar und Kordofan, in der Bainda-Steppe und im jüdlichen Nubien. Dieje Art fällt wahr- jheinfih mit der weftafrifanifchen Antilope Gazella, Pall. (4A. bezoartica, H. Smith) zufammen, wohl au mit der afiatifchen A. leucoryx, Pall. — Heißt auf Arabifh Wah's el Bager. Shenfalls mehr auf das Nil-Gebiet und die Kihyfche Wilte bejchränft, dort aber bis gegen die Mittelmeerfüjte nordwärts jich verbreitend, den Meridian von Berber oder Chartum jid- wärts jedoch nicht überjchreitend ift die Mendes-Antilope, Addax nasomaculatus, Blainv. (Antilope Addax, Licht. Berl. Ab- handl. 1824. t. 2. — Licht. Darstell. t. 2. — Rüpp. Zool. Atl. t. 7. — Oryz Addax, H. Smith. — Orya suturosa, Otto. — Orya nasomaculata, Blainv. — Antilope mytilopus, H. Smith. — Wagn. Schreb. Säugeth. Suppl. IV. p. 486. u. V. P. 457. — Addaa nasomaculatus, Gray. Knowsley, Menag.t. 18.) Der arabifhe Name diefes Ihünen Thieres ift Bager el wahs. In Nubien heißt dasjelbe ’Akas. (Nah) Chrenberg Abu ’Akas.) Stoptifh Ti-Dachsi, daher der ’AddaE des Plinius, 86. Der Kudu, Tıagelaphus strepsiceros (Pall.). Antilope strepsiceros, Pall. — Damalis strepsiceros, H. Smith. — Wagn. Schreb. Säugeth. IV. p. 445. u. V. p. 440. v. Heuglin, Reife in Nordoft-Afrifa, II, Po 114 Säugethiere. — Peters, Mozamb. Säugeth. p. 190. — Strepsiceros ca- pensis, Harr. Portr. t. 20. — Smith, Ill. S. Afr. Zool. L t. 42. 43. — Strepsiseros excelsus, Sund. — Heugl. Fauna R. M. p. 16. — Strepsiceros Kudu, Gray. — Knowsley, Menag. t. 24. f. 2. — Rüpp. N. Wirbelth. p. 26. — Brehm, Thierl. I. p. 539. — Brehm, Habesch, p. 167. — Fitz. u. Heugl. Säugeth. p. 61. — Heugl. Verh. Leop. Carol. Akad. XXX. II. p. 19. — Blanf. Abyss. p. 270. Arab. Nelet, Jeled und Miremreh. Im Homvan Ungutir. Amar. Agazen. Tigr. und Ma. Garua, auch Nelet. Wohl feine Antilope dürfte einen jo ausgedehnten VBerbrei- tungsbezirf innehaben al3 der Kuduz; denn derjelbe fehlt nur der Wiüften-, Sumpf und der jubalpinen Negton Afrifa’s. In unjerem Beobachtungsgebiet erjcheint er in den Diftricten der Habab nordwärts bis zu den Bent Amer, am Setit und oberen Atbarah, in Dalabat, Sarago, Ermetihoho, in ganz Adeffinien, vom Samdar über Menja und das Bogos-Land Jüd- wärts bis Schva, im füdlihen und öftlihen Senar, Süd - Kor- dofan, am oberen Sobat und in den höher gelegenen Negionen um den Baher el abiad. Spefe und Grant fanden ihn no in Ugogo; ich Jah feine Hörner in Tedjurah umd im Somal-Lande. Wahriheinlih gehört auch Denham’s Antilope cervicapra aus dem centralen Afrika zu diefer Art. Borzugsweife bewohnt der Kudu Hügel» und Gebirgsland mit Bujhwald und Hodhgras, zwiihen 1000 und 8000 Fuß Mieereshöhe. Auch Felfiger Grund mit Wildbächen und Hod- bäumen jagt ihm zu, nicht aber die flache Steppe. Er lebt gern gejellfchaftlih und findet fih in manchen Gegenden wirklich uns gemein häufig. So mögen auf dem Fleinen Plateau von Nagfa wohl mehr als 200 Stück ftehen, noch zahlreicher trafen wir dieje ftattlihen Ihiere im oberen Lebfa, an einzelnen Stellen um den Anjeba, an der Gandva md Schimfa. Nr geeigne- Säugethiere. 115 ten Dertlifeiten findet man fie jahraus, jahrein; andere ver- - Yaffen fie jedoch während der Zeit der großen Trodenheit umd Hite. Auf Gehängen, welde mit Nabaq (Zizyphus) und Afa- zien (Acacia spirocarpa, A. Ehrenbergii, A. ferruginea, A. arabica, A. mellifera, A. etbaica etc.) bejtanven find, feinen fi die Kudus befonders zu gefallen; aber auch Bambus-Dicichte, Die Nahbarichaft von Euphorbien (E. habessinica und E. Schim- perü), Ave, Sanjevierta, Dracänen, Delbäumen, Adanfonten, Kigelien, Balanites, Weihrauh, Stereulien, Balfomodendron und Combreten verihmähen fie feineswegs. Ihre Lieblingsnab- rung befteht in Zweigen, Siuospen und Blättern von Afazien und Dattelpflaumen, in Gramineen und Srautpflanzen. Selbit die Fahlen Zweige des Balfambaumes jcheinen fie nicht zur ver- achten. Alte Böcde, welche fich durch ihre ehrwürdig dırmfelgraue, der eines morjhen Baumjtammes gleihende Färbung auszeichnen, hal- ten jih, die Brunftzeit ausgenommen, gewöhnlich getrennt von den NKudeln der Weibhen und Kälber; wir trafen zwar hin umd wieder mehrere Männchen in unmittelbarer Nähe, doch ging jedes derjelben bejonders jeiner Wege und hielt fih nicht zu jeinen Nachbarn. Jüngere Böde aber gefellen fih in Trupps von 4 bis 6 Stück zufammen. Die Gebirge und Hügel, welche der Kubu vorzüglid be- wohnt, dienen auch zahlreichen VBiehheerven zeitweile als Weide: grimde. Durch diefe wird eine unglaubliche Menge von liegen herbeigelocdt, welche mit den Kühen von Parf zu Park wandern und auch den Antilopen jehr Läftig fallen, weshalb Iettere am frühen Weorgen die tiefer gelegenen Dertlichfeiten meiden. Die acht bringt der Kudu ftets auf den Hohfläden zu. Während der VBormittagsitunden bemerkt man die Truppe der Weibchen und Jungen, jomwie vereinzelte alte Böde am oberen Rand der Zhalfeffel, tm welde die Thiere, jtets äßend, gemäclich hevab- g# 116 Säugethiere. jteigen, während die Männchen, welchen überhaupt ein vuhigeres, mehr mürriihes Wejen eigen ift, fi” noch weniger beeilen, Dffene Thalgründe behagen ihnen weit mehr als engere Schlud)- ten. Sch bin der Ueberzeugung, daß wenigftens zur Winterszeit die Bücde überhaupt zum großen Theil höhere Standorte ein- nehmen als die Thiere. Ber den täglihen Wanderungen nad den Futterpläßgen werden feine regelmäßigen Wechjel eingehalten. Nur in Folge von Nachitellungen, oder wenn fie am Abend bergwärts ziehen, folgen diefe Antilopen ihren bejtimmten feiten Wegen, welche häufig dur Selsriffe, Bälle umd Klüfte nach) den Höhen führen, am Kand der letteren aber in der Kegel noch um Hügelköpfe herum und über jchmale Felsgrate hin. Auf der Weide benehmen fich die Altthiere und die Kälber ahnlich wie Nothwild, nur mit dem Unterjchied, daß der Kudu fih mehr an niederes Geftrüpp halt oder an der Erde graft. Dies gefchieht meift ftehend oder im Vorwärtsichreiten. Dabei zeigen fie) die Kühe weniger vorfihtig als der Bod. Yeltever hält fich, während er auf Nahrung ausgeht, am Liebjten an etwas gedeckten Stellen und zwiichen höheren Baumftämmen, und zwar oft ftundenlang, ohne viel den Plats zu wechjeln und jcheinbar ohne fich bejonders um feine Sicherheit zu fümmern. Sefiht, Gehör und Gerudhsfinn find in hohem Grade aus- gebildet. Weberraiht man den Bock plößlich, jo bleibt er einige Secunden unbeweglich ftehen. Wittert er einen Yeind auf eine Entfernung von mehreren Hundert Schritten, jo dreht er den gehobenen Kopf nach der betreffenden Nichtung und Augt dann im alle lange Zeit hindurch, ohne nur die mindefte Bewegung zu machen. Glaubt er bejchlichen zu werden, jo ftiehlt ex fich in größter Stille ab und birgt ih offenbar, ohne eigentlich flüchtig zu werden, Wähnt er fih nicht ficher, ohne jedoch jeinen Verfolger ins Säugethiere. 117 Auge faljen zu Fünnen, jo jtößt er ein vauhes „Bah“” aus, wel- ches in Zwifchenräumen mehrfach wiederholt wird. Endlich jah ich öfter, wie Diefe Antilopen auf den Tlug und das Gejchrei der Vögel achten. Lag ich mit dem Fernglafe in der Hand auf überhängenden, verjchiedene benachbarte Gehänge beherrichenden Felsgefimfen auf der Lauer, fo fam es vor, daß furzihwänzige Naben iiber mich Hinzogen, deren feharfem Auge Fein auffallender oder fremder Gegenftand entgeht. Diefe umkreiften dann fchreiend mehrmals mein DVerjtee, und gleichzeitig fonnte ich wahrnehmen, daß die Köpfe aller unter mir bisher in Nubhe ihrer Nahrung nachgehenden Kıwus demfelben Orte fih zumwandten und die Thiere fih dann lange nicht beruhigen wollten. Aufgefheucht machen die Kudus einige Fluchten und trollen dann ein Stüc weit in die Büfhe, womöglid nad höher ge- legenen Plägen, von welchen aus fie fih nad ihrem Verfolger umfjehen, um dann ihren Weg in die Berge fortzufegen. Staus nenswerth ijt ihre Kraft und Gefchielichfeit im Seßen über hohe ° Büfche weg, jowie die Fähigkeit, die fteilften Höhen mit Leichtigs fett zu erflimmten, während fie in den engen, dornigen Wechjeln des Bujhwaldes mit Gewalt fih Bahn brechen, ohne die Haut zu verlegen. Hierbei jcheint dem Bod das mächtige Geweih jehr zu ftatten zu fommen, indem er fich mitteljt desjelben offene Straße fegt. ach meinen Erfahrungen fällt die Brunftzeit auf das Ende der Sommerregen, etwa in den Anfang des September. Dann vernimmt man jowohl in den frühen Morgenjtunden als gegen Abend das fürhterlihe Gebrüll der Böde, das mit dem Schreien des Nothhirihes einige Aehnlichfeit hat, aber auch ar das» jenige des Löwen erinnert. Das Thier jet Durhichnittlih im Sunt. Det den Eingeborenen gilt das Wildpret als Lederbiffen. Dasjenige der Bde fand ih aber ftets troden und jehnig, 118 Süngethiere. Ihmadhafter das der Thiere und der Kälber. Nicht zu verachten jind namentlih Zunge und Marf. Die Haltung der alten Männchen gleicht ebenfalls im YLL- gemeinen derjenigen des Hirfches, doch geht ihr ein gewilfer Auseruk von Kühnheit und Adel ab. Der meift wohlgenährte Körper erjcheint, da er etwas mehr geftredt ift, niedriger, auch werden Kopf und Hals gewöhnlich nicht jo hoch getragen, jon- dern länger und wagerecdhter ausgeredt. Grijterer hat vorn eine Art von Wamme, während beim Aepen das Widerrijt bucelartig hervortritt. Der bufhige Schwanz tft viel in Bewegung. Man betreibt die Jagd auf den Kudu in mannigfaltiger Weife. Die Zafarir (angefiedelte Neger aus dem Inneren Afrifa’s) von Dalabat und Sarago beten ihn mit avabijchen Windhunden oder fie legen Fußihlingen. Die avabifchen und abejfinifhen Jäger jchteßen ihn dagegen meift auf dem Anjtand, Im füdlihen Kordofan treibt man die Thiere in eingeftellten Bahnen nach Fallgruben. Während des Marjches find wir nicht jelten zufällig Kudus auf Shußmäßige Entfernung nahe am Wege begegnet, namentlich zur Nachmittagszeit, wo die Thiere zuweilen auf offene Stellen heraustreten, um zu trinfen oder um fih zu juhlen. Die Jagd mit dem Schießgewehr erfordert natürlich ein gutes Auge und Erfahrung. Im Gegenden, wo diefe Thiere nicht jelten find, gelingt es einem geübten Beobadhter in Kurs zem, die Lebensweife und jeweiligen Aufenthaltsorte derjelben fennen zu lernen. In den VBormittagsitunden wird ev dann am oberen Hand der Berge eine Stelle ausfindig machen, welche zum Anftehen tauglich it. Während der heißeren Tageszeit fann man die Pürihe im Ziefland verfuhen, Abends die Nüchvechjel bejegen. Ein anderer als Hinterhalt geeigneter Plaß find die Trinkftellen, deren Befuh die Antilopen regelmäßig einzuhalten pflegen, Säugethiere. 119 Borfiht und Nuhe it namentlih beim Pürjchgang erfor- derlih. Derjelbe wird übrigens in den meisten Fällen wejentlich erleichtert durch die Bodenverhältniffe, indem der Kudu, wie [chon gejagt, Hauptlählich coupirtes Terrain und Bulhwald zu feinem Aufenthaltsort wählt; aber auf der anderen Seite fommt man hier viel mit Dornbüfchen in allzu intime Berührung, nament- ih aber mit Geftrüpp und hartem Geröll, wo einiges Geräufd faum vermieden werden Ffanır. Auf jolhen Sagdpartien bediente ih mich womöglich nicht folider, mit Nägeln beichlagener Stiefel, Sondern weidhjohliger arabiiher Schuhe, Die Ausfiht auf Erfolg wird noch vermehrt, wenn der Schübe einen eingeborenen Jäger zum Führer wählt. Diele Leute verjtehen auch trefflich, ein Thier zu umgehen und es dem Schüten dur Gängeln zuzutreiben. Der Scheh Allan von Merdiba (am oberen Nahad) ver- anftaltete einft eine förmliche Treibjagd, an welcher fich vielleicht dreißig mit Lanzen bewaffnete und mit einigen Heßhunden ver- jehene Schwarze betheiligten. Den Hauptwechjel bejette ich. Meine Stellung dort war injofern eine höchft ungünftige, als der Plaß, auf dem fih eine Anzahl von Wildpfaden freuzte, jowohl mit Bujchwerf als namentlich mit dichten und hohem Steppengras beftanden war, jo daß ih mit wenig Ausnahmen meist num die Köpfe der gehetsten Antilopen zu Geficht befant. Das ganze Treiben währte wohl Faum eine halbe Stunde, während welcher Zeit ich fieben Mal auf Kudus zu Schuß ge: langte, von welchen allerdings nur zwei Stüd auf dem Plage blieben. Bemerfen muß ih noch, daß ich bei diefer Gelegenheit nur ein einziges VBorderladergewehr, und zwar eine Schrotflinte, bet mir führte, Aus den Häuten verfertigen die Eingeborenen Deden; die Hörner verwenden fie als Gefäße, um Pulver, Salz und Pfeffer aufzubewahren. 120 Säugethiere. Jung eingefangen und bet angemejjener Nahrung und Be- handlung nimmt der Kudu bald einen hohen Grad von Zähmung an; auch verträgt er fih im Allgemeinen gut mit anderen Thieren. 87. Die Decula, Tragelaphus Decula (Rüpp.). Antilope Decula, Rüpp. Abyss. Wirbelth. t. 11. — Anti- lope (Tragelaphus) Decula, Wagn. Schreb. Säugeth. Suppl. IV. p. 442. u. V. p. 443. — Heugl. Verhandl. Leop. Carol. Akad. XXX. II Sep.-Abdr. p. 20. Nr. 30. t. 1. fig. 5. — Fitz. u. Heugl. Säugeth. p. 59. Amd. Dokula (nit Decula). Arab. Hüs. Im Homran Saqal. Im oberen Barfah, namentlich aber am Setit und Baher Salam findet fih eine Bufh-Antilope, welche ich für gleichartig mit Antilope Decula, Rüpp., halte, welch Tetstere Art ich namentlich häufig um die Gehänge der Dembea-Ebene in Gentral- Abejfinien angetroffen habe. Doh jtimmen aud die von mir hier eingefammelten Bälge jowohl in Korm als in Färbung nicht mit Rüppel!’s Beihreibung und Abbildung feiner Decula oder beifer Dofula (vergl. meine Notizen in den Verhandl. der Leop. Carol. Akademie XXX. II. p. 20). Cremplare aus dem Homran find noch heller olivengelölih und Fcheinen durchgängig fleiner als abejfiniiche; die weiße Sattelzeihnung und Slekung der Keulen vartirt indivionell ungemeim ımd fehlt bei einzelnen Thieren faft gänzlid. Mioglid, daß die Decula ein vom Sons merfleid abweichendes Winterfleiv anlegt. Anmerkung. Nah Petterid, Sclater und de Pruyfjenaere füme Tragelaphus sylvaticus, Sparrm., im &ebiet des Weißen il vor (Sclat. Proceed. Lond. Zool. Soc. 1864. p. 105). Ih hatte Gelegenheit, in der Nähe des Neq-Sumpfes und in Bongo eine ähnliche Form zu beobachten, die übrigens Doc Säugethiere. 121 wiederum einer anderen Art angehören dürfte. Yeider Fonnte ic) die damals präparirten Bälge aus Mangel an Transportmittel nicht mit mir nehmen und gebe ich nachjtehend die Bejchreibung derjelben nad) meinen Tagebuchnotizen und nad einer nad) einem alten Bo im Tleifch gefertigten Abbildung. Thränengruben und Rlauendrüfen fehlen. Inguinaldrüjen stark entwicelt. Hörner jhwärzlid, faft 9" Yang, in der Rich» tung der Stirn nach hinten aufjteigend, mit den Spiten etwas vorwärts gebogen, dreifantig, mit einem jpiralfürmig gewundenen Kiel auf der Wurzelhälfte der Innen- und Vorderfeite; ebenjo auf der Wurzelhäffte deutlich, aber nicht tief geringelt. Ganze Länge bis zur Spitze des bufdhigen Schwanzes 4 8. Höhe des Aiderriftes 2° 6, Kopflänge gegen 10". Obhrhöhe 6°; Ohr- . breite 3°. Schwanz mit Quafte 10”. Ueber den ganzen Rüden hin eine aufrichtbare Mähne von dimflen Haaren, Totalfärbung glänzend vlivenbräunlichgeld, Kopf und Hals mehr bräunlichgelß ; Vafe Shwarz; von der Mitte der Nafenfuppe führt ein fchwärz- fiher Streif auf dem Najenrüden hin bis vor die Aıraengegend, wo er breiter wird und dan feharf dreiedig abjekt; Kinn, ein runder led unter dem Auge, innere Behaarung des Obhres und Augenflähe der Ohrwurzel Towie DVBorderhalsmitte weißlic; Ohren außen fait fahl, vauhbraunli, innen nur am Vorder- rande dicht und lang behaart, mit 2 bis 3 jehr deutlichen jchräg geftellten Yängsfalten. An der Borderhalsbafis ein weißes Quer- band von der Korm zweier mit der Spite an einander gelegter Halbmonde, darımter ein [hwärzlicher Längsitreif bis zum Bruft- bein. Quer über den Rüden 5 weiße Binden, die 2 vorderften fürzer als die übrigen und jederjeits dur) eine Längsbinde zu einem Sattel verbunden; an den Flanfen zwifchen den Vorder- und Hinterfeulen eine deutliche weiße KYängsbinde; ein oder meh- rere rundliche weiße Sleden vorn anf der Schufterblattgegend, eine größere Anzahl Jolcher Tlecen auf dem ganzen Hinterfchlegel, 122 Säugethiere. ein einzelner unter dev Mitte zwifchen der vierten und fünften (hinterften) Nücenquerbinde; Schwanz oben von der Tarbe des Kücens, jeitlih weiß, Unterjeite und breite Spite Shwärzlich; vordere Hälfte des Unterleibes rauchfarbig; Hintere trüb weiß: ih; Läufe innen weiß, außen fald, an den Vorderfüßen außen und innen ein Schwarzer, in der Mitte breiter, nad) oben ge gabelter, nach unten weit him jich zufpigender Schwärzlicher Streif ; Seffeln weit herauf jchwarz, über der Mitte der Klauen und jederjeits der Knöchel ein weißer Sled; Klauen braunichwarz, zterlich geforint, Iris braun; Weibchen ungehörnt. Diefes Thier heißt in der Dieng-Sprade Bor, in Bongo Towa, bei den Djur Bürah. ES Tebt meift paarweije in Gegen> den, wo viel Hochgras gedeiht, und im dichten Gebüfh von Bauhinten und Afazien, wo fi der Bor gern drüdt und auf- geicheucht in ungeheuren Säben davoneilt. Der Kopf und Hals werden jelten aufrecht getragen, der majfive Hinterrüden Tehr hoch. Das Wildpret fand ich ziemlich troden und zäh. Sollte jich diefe Antilope als neue Art berausitellen, jo ihlage ich die Benennung Tragelaphus Bor vor. Eine durch ihre eigenthümliche Klauenbildung ausgezeichnete Form vom Quellgebiet des Baher el abiad ift Tragelaphus Spe- kei, Sclat. (Proceed. Lond. Zool. Soc. 1864. p. 183. pl. XII.) 88. Die KRub-Antilope, Acronotus bubalis (Cuv.). Antilope bubalis, Cuv. — 4A. (Bubalus) bubalis, Wagn. Schreb. Säugeth. IV. p. 469. u. V. p. 444. — Bubalıs mau- ritanica, Sund. — Boselaphus bubalis, Gray. — Knowsley, Menag. t. 20. f. 1. — Heugl. Abhandl. Leop. Carol. Akad. KRX. DI p::21. Amcd. Tora. Tigrenia Tori und Totel. Bel. Qaraqua. Im Senar Tetel. Saugethiere. 123 Die Kuh-Antilope findet fi famtlten- umd vudelwerfe tn den Niederungen und an dem Fuß der Gebirge von ZTafah, im Gebiet dev Beni Amer, int oberen Barkah, am Anfeba, Atbarah und feinen ZJuflüffen und in den Tiefländern des nördlichen Adeffinien, vielleiht auch in Senar und Cid-Kordofan. Sehr häufig trafen wir fie namentlich im Quellgebiet des Dender umd Nahad und um Dalabat. Sie lebt gern in coupirtem Terrain mit viel Hochgras und Unterholz, ift nicht bejonders Ihüchtern, ja oft dummbdreift, und befucht regelmäßig, namentlich in den Kahmittags- und Abenditunden, die einmal angenommenen Weide» und Trinfpläße, Die Araber beten die Kuh-Antilope mit Windhunden und tödten fie mittelit Wurflanzen. Auch mit der Büchfe it ihr nicht Schwer beizufommen, bejonders wenn der Jäger einiger- maßen mit ihren Standorten und Wechjeln befannt ift. Kah Ausjage avabiiher Yäger Fäme diefe Art auch in der Gegend des Fajum und der Natron-Seen vor, nad) Loche (Cat. des Mammif. Alger. p. 14) bewohnt fie die fünlihen Provinzen von Algier. Der Thierhändler &. Schmußer, mit welchen ich auf der Küdreife von Majana nad Cues zufammentraf, verfichert mich, ev habe vor wenigen Jahren an den zoologifhen Garten zu Berlin eine noch unbekannte Art von Kuh-Antilope eingeliefert, welche in der Gegend von Dofah in Dfjt-Senar erbeutet wurde. Meine Anfrage beim Director des zoologifhen Gartens, Dr. Bv- dinus, über diefe muthmaßlich neue Art it nicht beantwortet worden, ES Leben übrigens außer den genannten noch mehrere Acronotus-Arten im Gebiet des Weißen Nil. ine derjelben, namentlih am Kir und Sobat beimifch, Icheint mit A. Caama zujammenzufallen, die zweite hielt ich früher für lettgenannte FHorm, Doch Scheint fie wiederum abweichend, namentlich in Bezug —— = 124 Säugethiere. auf die Geftalt des Gehürns, das etwas an A. Lichtensteinii erinnert, aber fnotiger und weniger gewunden ift. Letztere Art tt jehr gemein in den Ebenen der Neg-Neger bis zum Djur und Kojange hinüber, fie heißt bei den Djeng Lelwel, bei den Djur Burrah, bei den Dor Karja. Das Thier mag vorläufig A. Lelwel benannt werden. Ih gebe bier die Seiten »Anficht bes Gehörns von A. Caama’ ınd A. Lelwel. Bon einer dritten Species (?), die ebenfall$ Lelwel benannt ist, befite ich fein Horn mehr. Dasjelbe gleicht ungefähr dem des Acronotus bubalis, während die Färbung des Ihieres mit A. Caama übereinzufommen jeheint, indem ein deutlicher breiter, Ihwärzliher Stirnftreif vorhanden ift, ebenfo braunjchwarze Zeihnung auf der Außenfeite der Käufe, Erinnere ich mich vecht, jo Divergiren die Hörner von der Bafıs ab jehr nach außen und hinten, die Furze Spite fnorrig nach vorn und oben. Mehrere Arten einer nächjtverwandten Gruppe, zur Unter- gattung Damalis gehörig, finden fi in Senar, Süd-Rordofan und längs des Baher el abiad, jo Damalis senegalensis, H. Smith, Damalis Tiang, Heugl., und Damalis Tiaugriel, Heugl.'! Glieder einer zweiten jehr ausgezeichneten Gruppe bewohnen vorzüglid die Shilf- und Papyrus-Kegion des Sobat, Saraf und Baher Ghazal, nämlich Adenota Kul, Heugl.; Adenota leucotis, Licht. & Pet.; Adenota Wuil, Heugl.; Adenota Leche, Gray, und Adenota megaceros, Heugl.? Ber allen mir befannten Arten diefer Untergattung tft das Männchen auf- fallend größer und bunter, theilweije jhwarz gefärbt, das Weib- hen ungehörnt, einfarbig Hirjchbräunlic. Die Steppenländer des Kir- und Shazalfluffes beherbergen Een) Abh. Leop. Sarol, Alad. XXX. II p. 22. t. Im. “> 2 Berge. Abh. Leop. Carol. Afad, XXX. II. p. 12 bis 14, t. 28 Z ; {N \N X, N an EG, A hı I Gehörn von Antilope Acronotus Lelwel. II. Seite 124. KOHIROR N lu) N) N N Gehörn von Antilope Acronotus Caama. II. Seite 124. EEE EEE EVER. WEITE u Säugethiere, 125 endlich eine oder zwei Arten von Elenn-Antilopen, Taurotragus Livingstonü, Sclat., und Taurotragus gigas, Heugl., vielleicht auch Taurotragus orcas.! In den Bergen des jüdlihen Senar joll ein Gnu (wohl Catoblepas gorgon) auftreten. Unbeftinmte Nachrichten wurden mir über folgende Anti- open Nordoit-Afrifa’s ; 1) Cervicapra eleotragus, Schreb. Angeblid am Sabat und Kir. 2) Eleotragus sp.? Arab. el Chondieh. In DOft-Kor- dofan. 3) Cephalologus mergens, Blainv. Am Baher Ghazal. 4) Eine jehr Heine, in den abejjiniihen Hocländern hei- mifche Art, die Nüppell in Semien, ich wahrjceinfich bei Gon- dar beobachtet. Erjterer hält fie für Cephalolophus pygmaeus, Pall.e Das von mir gefehene Thier hat eine graubläuliche Fär- bung, trägt den Kopf immer tief gejenft, das ftarfe Hintertheil Dagegen hoch, ganz wie ein Mojchusthier. 5) Acronotus sp.? Amar. Soada. Im nordweitlichen Adelfinten. 6) Hippotragus sp.? And. Worobo. Hirihfarbig mit Ihwarzer Mähne, ftarfem aber kurzem Gehörn. Gejellichaftlich am ZTana-See, in Godfhan und Agad vorfommenn. 7) Calotragus sp.? Arab. Mor, Morr. In den Bergen weitlih von Tazoql. 8) Antilope sp.? Arab. Om yat. Aehnlic) der Antilope Dorcas, jedoch) Kleiner. 9) Antilope sp.? Arab. el Hamrah. Baiuda -Wüfte, Kordofan. 10) und 11) Adenota oder Cephalolophus, zwei Arten, ı Abh. Leop. Karol. Afad. XXX. I. p. 16. — Heuglin, Reife in das Gebiet des Weißen Nil, p. 315. — Selat. Proceed. Lond. Zool. Soc. 1864. p. 105. A I ra TEE Zimt ur —— ————— 126 Säugethiere. bei den Djeng Amok benannt, von jehr dunkler Färbung. Baher el abiad. Dr. Schweinfurt hat nach gefälliger Tehriftlicher Meitthei- fung im Gebiet wejtwärts vom oberen Nil noch mehrere neue Antilopen angetroffen, deren Befchreibung noch nicht veröffent- licht ift. 39, Der arabifche Steinbod, Aegoceros Beden (Forsk.). Capra Ibex Baeden, Forsk. — Capra arabica, Mus. Vindob. — Capra nubiana, Fischer. — Capra sinaitica, Ehr.. Symb. phys. I. t. 18. — Aegoceros Beden, Wagen. Schreb. Säugeth. Suppl. IV. p. 494. — Rüpp. N. W. Abyss. p. 26. — Heugl. Fauna R. M. p. 16. — Fitz. u. Heugl. Säugeth. p. 66. Arab. Beden. In Syrien Waiel; in Egypten aud) Tetal; im nördlichen Nubien Kebsch el djebel und Neger; bei den Bedjahb Eu! oder Fo. Der Berbreitungsbezirf des arabiihen Steinbocdes beihränkt jih nicht nur auf Syrien und Klein-Mjien, das nordweitliche Arabien, die finaitifche Halbinjel und die Gebirge zwilchen Sues und Berenice troglodytica (Nas Benas). Er findet fich weiter jüdwärts in den Bergen der Ababdeh und Bildarin, in der MWiüfte von Korosfo, zwiihen Cauafın und Berber, bis zum Barkah Hiniiber und vielleicht noch jenjeits desjelben, namentlich um das Thal von Yangheb. Selbit auf dem Djebel Haraza im nördlihen Korvofan joll ein hierher gehöriges Thier vorkommen. ı Nach LFepfius (Standard- Alphabet p. 61) wirde in den Bedjah- Epraden der Buchftabe Ain gänzlich fehlen. Die Bewohner des umteren Barfah und der Gegend von Sauafın, deren Dialekt allerdings nicht unbes trächtlich von dem der Bijcharin abweicht, bedienen fich jedoch eines Abnlichen erplofiven Comjonanten. Säugethiere. 127 ac der Anficht mancher Gelehrten ift Aegoceros Beden gleid)- artig mit Aeg. Walie, Rüpp.; Wagner (Schreb. Säugethiere, Suppl. IV. p. 193) jagt dagegen, der Walte jet größer, Yang- und raubhhaariger und der Bart fürzer. Die Berjhiedenheit in der Structur der Haare mag vom Standort abhängig fein, wie denn auch das Winterfleid des Deden jomohl in Bezug auf Färbung als Dichtigfeit und Länge der Haare jehr von dem Sommerfleiv abweidht. Die Gehörne der Walie-Böke Ichienen mir majfiver als diejenigen des Beben, jie ftehen ihnen aber auch zuweilen an Yänge nicht nad. Da- gegen ijt die Form des Hornes etwas abweichend und zeichnet jih der Schädel der Walte durch eine höderartige Auftreibung auf dem Scheitel unmittelbar vor der Bafis des Geweihes aus, Die eigenthümlihe bunte Zeihnung der Füße ift bei beiden For- men diejelbe. Das Gehörn des Beden erreicht zumeilen eine Länge von mehr als 3 Fuß (im Bogen gemefjen), es ift von dunfel- und trüb graugrünlicher Sarbe; bei alten Boden ftehen die Knoten zumeift paarweile. Se länger das Horn, um jo mehr compri- mirt find die Seitenflähen, die innere jogar häufig eingedrücdt (eoncav). Bei fehr alten Männchen weicht die Form der ein- zelnen Stangen infofern ab, als fich Ddiejelden von der Wurzel an nicht gleihfürmig in einem Halbfreis nad hinten abbiegen, jondern ein gutes Stück weit gerade aufjteigen. Sch vermuthe nad) den durch mehrere Iahre an einem ge- zähmten Bok gemachten Beobachtungen, daß am Geweih alljähr- id, bis zu einem gewiljen Alter wenigftens, ein neuer Doppel- fnoten anjekt. Der Beden lebt zumeijt gejellfchaftlih. ZJuweilen jchaaren ih Nudel von mehr als zwanzig Stüd unter Yeitung eines alten Bodes zujammen. Sie find im Allgemeinen Gebirgs- bewohner und ziehen fi namentlich) zur Abendzeit auf die jteil- 128 Säugethiere, jten Selsgefimje zurück, die fie nicht jehr früh zu verlafien einen. Gegen 10 Uhr Vormittags begegnet man ihnen in den weiten, offenen und grasreicheren Hochthälern. Zur Zeit der Winterregen vücden diefe Thiere aber no mehr in die Tiere herab. Bhre Standorte wechjeln zwiichen 3000 und 6000 Fuß Meereshöhe. Das Wildpret der Alten, vorzüglich der Büde, tjt zäb, hart, Schwarz und von höchft penetrantem Gerud, den e3 jelbft durch Auslaugen nicht verliert. Dort, wo diejes Wild der Verfolgung nicht ausgejeßt ift, fand ich dasjelbde nicht gerade auffallend Thüchtern. Vorzüglich die Gatfen, welche auch ftetS beim Aefen vorangehen, fümmern jih wenig um einen fremden Gegenftand vder um ein zufälliges Geräufch, während der Bord fleifiger Augt. Sede Namilie oder jedes Rudel hat jeine bejtimmten feiten Wedel, die jedoch jelten dur Klüfte führen, fondern meift an den fteileren Hängen und treppenartigen Kanten der Felfen hin. Mit Vorliebe befuchen fie diejenigen Stellen der Hochthäler, wo viele Telshlöde zerjtreut Tiegen. An folchen Pläten ruhen die Ihiere während der Nahmitlagsjtunden, um zu fäuen. Im Frühjahr findet man um die Yager ganze Polfter von Winter- haaren, die nicht Jelten auch an Selsfanten hängen, wo fi das Irfd gern reibt. Die Araber behaupten, daß die einzelnen Gejellichaften ftets Wachen ausftellen. Dies habe ich nie zu bemerken Gelegenheit gehabt, dagegen häufig gejehen, daß die Büde, wenn die Heerde flüchtig geworden, auf hervorragenden Punkten Umjhau halten, während die Gaifen Schuß und Dedung im Gejtein juchen. Die Flucht findet immer bergmwärts jtatt, fie tft jedoch mur im erjten Augenblick der Ueberrafhung eine haftige umd unge- ordnete umd der dur das Klappern der Schalen am Geftet, dur) das in Meafje Ios werdende und herabfallende Geröll bewirfte Yärım ein gewaltiger. Sangethiere. 129 Die Sebzeit muß in den Mai over Jumt fallen. Die Sungen mädern wie Zielen, find drollig in ihren Bewegungen und jpielen gern, auf Felsblöden fih hevumtummelnd, aber das große Auge mit gefpaltener Pupille verleiht ihnen einen etwas jtupiden Ausprud. Bom Bok vernimmt man zuweilen einen jonverbaren, etwas gezogenen Laut, der durch Aushblajen von Luft aus den möglihit zujfammengepreßten Najenlöhern zu entitehen jcheint und entfernte Achnlichkett mit dem Loden der Nehfitsen hat. Die Biiharin erzählen, dak die Kobolde und Berggeifter, welhe die Schäte der alten Goldminen ihrer Hetimath hüten, auf Steinböden reiten; auch ijt unter den eingeborenen Fügern der Glaube allgemein verbreitet, daß Böde, welche bis zu den Höchiten Gebirgsgraten verfolgt und dort in die Enge getrieben werden, fi auf die Hörner in die Tiefe ftürzen, ohne Schaden zu nehnten. In Klein-Afien fah ich mächtige Gehörne eines Steinbodes, welche angeblih aus der Gegend von Brufa gebradht wurden. Sie waren von Shwärzliher Sarbe, breiter umd noch mehr plattgedrücdt als diejenigen des Beben. Wie der europäiiche Steindbod, jo paart fi der Beden gern mit Ziegen, wie denn auch der zahme Bod die Gatfen von diefer Art beichlägt. Die erzielten Baftarde find fortpflanzungsfähig und fie gleichen ftetS mehr dem Beden als den genannten Haus- thieren, jowohl in Geftalt, als in der Zeichnung und in der Sorn des Gehürnes und in ihrem Wefer. Der arabiihe Steinbock Tapt fi überhaupt leicht zähmen und hält in der Gefangenschaft jeldft ohne bejonvere Pflege Lauge aus. Heufütterung und etwas Getreide jagt ihnen mehr zu als grüner Klee, auch bedürfen fie von Zeit zu Zeit Salz, auf das jie jo gierig find wie auf Zuder, Selbit den Salpeter leden jie von den Wänden der Stallungen. Der Bo wird übrigens v. Heuglin, Reife in Novdoft-Wfrika, II. I 130 Süutgethiere. gern ftreitfüchtig und geht dann Wenjchen und Hunden mit dent Gehörn zu Leibe. Anmerkung. As Hausthiere werden im Gebiete Der Beni Amer und Habad allgemein Ziegen und Schafe gehalten, eritere im überwiegender Anzahl und zwar in verjhiedenen Kaffen, die ich nicht näher zu bejchreiben vermag. Doch fehlen die glatthaarigen, bucdelnafigen egyptiihen Formen (Hircus aegyp- tiacus umd Hircus thebaicus). Auf der Injel Dahlaf züchtet man eine Außerjt Eeine und höchft nienlihe und lebhafte Ziege, die ein jehr wohljchmecendes Fleifeh Liefert. Ste hat glatte, furze Haare und im Allgemeinen eine glänzend hell faffeebraune Färbung. Im Gebirge begegneten wir auch jehr jtattlichen Ihwarzen, langhaarigen Ziegen, welche einige Aehnlichfeit mit Hircus mambricus haben. Die Schafe des Bedjah-Yandes gehören meistens der Form Ovis steatopyga oder Ovis platyceros an. Sie find gewühn- (ih ungehörnt, häufig vein weiß mit Shwarzem Sopfe. Die Ziege in genere heißt auf Arab. Ghanem; der Bod Tes, die weibliche Ziege M’ezah, auch) "Anz. Amd. Fijel. Tigr. Del. Belen Fintira.. Bedj. To-Nai. Die Araber benennen das Schaf yarüf, den Schafbod Kebs; auf Amcariich heißt e$ Bag, Geez Bag’e; auf Bedjauieh Tirfem und Argeno. Das Mähnenfhaf (Ovis tragelaphus, Desm.), in ven egyptiichen und nubiichen Bergen heimifch, ijt unjerem Beobad)- tungsgebiete nicht eigen. Nah Mittheilung des verftorbenen PB. Stella in Seven Toll im Gebiet des Anjeba und in Menja ein wildes Schaf von weißlicher Yarbe und mit jpiralfürnig gewindenen Hürnern (eben. Dr. W. Schimper verfiherte mich, es Fommte ebenfalls in Menja ein birjchartiges Thier (ein Achter Cervus) von der Größe des Nehbodes vor. Eine Verwechjelung mit Oreotragus Säugethiere. 131 saltatrix fan bei diefer Angabe nicht wohl vorliegen, da mein Berichterftatter den Klippfpringer jehr wohl Fanıte, 90. Der Wildbüffel, Bos (Bubalus) pumilus (Turton). Turt. Translat. of the Syst. Nat: p. 121. — D. brachy- ceros, Heugl. Verh. der. Leop. Carol. Ak. 1863. Sep.-Abdr. p. 25. Antil. u. Büff. pl. 3. f. 12. — P. cafer, var. aequi- noctialis, Blyth, Proc. I Z. S. 1866. p. 371. f. 1 and 1a. — DB. centralis, Gray, Cat. Rum. Brit. Mus. p. 11. — B. pumilus Stirps orientalis, Brooke, Proc. L. Z. S. 1873. p. 403. Arad, Gamüs el yala. Amd. Gos. Zigr. und Bevj. Agaba. Gala Gefersa. &eez3 Dasekano (nah Ludoff). sh habe in einem ausführlichen Artifel (Ant. u. Büffel, Verh. Leop. Carol. Akad. 1863) auf die Unterfchtede der in eordoft-Afrifa vorkommenden Wildbüffel aufmerkfam gemacht und diejelden dur Abbildung der Gehörne zu verfinnlichen ge- judt. Sir Brooke hält die von mir für Bos brachyceros, Gray, angejprochene Forın für B. pumilus, var. orientalis, doc) joll nad Ausjage der Homran-Araber nit nur eine platthörnige, jondern auch eine diefhörnige Kaffe oder Art am Setit vorfom- men. Sn wie weit Bos pumilus von den übrigen afrifaniichen Wildbüffeln ji unterjcheive, fan ic wegen Mangels an umnt- faffendem Material nicht nahweifen. Am Weißen Nil traf id nur die groß- und diehörnige Form, aber nach der Abbildung, welche Broofe von einem angeblih nubiihen (I) Eremplar des zoologiihen Gartens in Derlin giebt, das wohl von ZTafah jtammt, jeheint ein Zwilchenglied zwiihen den von mir als B. brachyceros und B. caffer abgebildeten Thieren zu beftehen. Wiederum abweichend ift das Gehörn einer Stud, welches Elapper- ton vom ZTihad-See nah) England jandte, Hier ericheinen die 9* 132 Säutgethiere, Hörner weit mehr no mit den Spiten nad hinten und ein- wärts gebogen, ähnlich wie bei dem Gerreiv’ihen Eremplar des Britifhen Mufeums (Bergl. Brooke 1. c. p. 475 u. 478. fie. I. 2. 1.3.) Ytach alle dem möchte ich vorläufig nur eine einzige Art anneh- men, nämlich Bos caffer, Sparrm., die füglih in drei oder vier Naffen zerfallen dürfte. Uebrigens variiven wenigjtens die &e- hörne der einzelnen Individuen ebenfalls nicht undeträdtlid. Die platthörnige Form findet fi rudelweile am Hom- van und am oberen Atbarah, bei Dalabat, am oberen Rahad und Dender, am Blauen Nil füdlih vom 13. Grad n. Br., end- fi in Kordofan, und ohne Zweifel ift es Diejelbe, welche im Tiefland des Mareb, in Quola Wogara, am Gvang und von da jüdwärts bis Godiham oder Gozam und in die Gala-Gebiete ji) verbreitet. Der Wildbüffel Lebt in jumpfigen Gegenden, namentlich in der Negion des Bambus, jowie im dichten Bujhwald. Zur Zeit der Sommerregen breitet er fi mehr nad dem Steppen- land hin aus. Ueber feine Xebensweife habe ich früher bereits meine Er- fahrungen und Beobachtungen mitgetheilt. (Büffel und Antilopen l. c. — Reise in das Gebiet des Weissen Nil p. 307. etc.) Anmerkung. Den zahmen Büffel (Bos bubalus, Briss.) hält man häufig in Egypten und hat auch verjucdht, denfelben nah dem Sudan zu verpflanzen. In Abelfinien und dem Bar: fah-Gebiet kommt er nicht vor. Derjelbe heißt bei den Arabern G’amüs, In Tigrie, namentlid am Ufer des Mareb und an der Sibda joll ein wildes Kind vorkommen, das dort Anha Bih oder Biy benannt wird. Man jagt, daß fi) dasjelbe mit den gezähmten Hornvieh-Rafjen der Gegend paare. Im Barkab, dem Habab- und dem Anjeba-Gebiet, Towie Säugethiere. 108 in Habefch halten die Eingeborenen große Heerden von Nind- vieh, das übrigens verjchiedenen Naffen angehört. In einigen Hafenftädten am Nothen Meer ift der Zebu eingeführt. Die Nafje der Gala-Länder zeichnet fih durch ihr ungemein jtarfes und langes Gehörn aus, aus dem man Trinfbeher und Gefäße zur Aufbewahrung des Honigweines anfertigt. Im Bogos- Gebiet und Habejch verwendet man den Stier auch zum Aderbau. Halbwilde Ainderheerden Jah ich bei Dalabat, am oberen Atbarah und am Fuß der Berge von Goara. Die dortige Kaffe ijt jehr gleichfürmig gezeichnet, hellgrau, mit hoch aufge- jegten Hörnern, von mittlerer Größe, mit feinem Kopf, Ihlanfem Hals und Führen. — Das Steppenvieh it Durhichnittlich Feiner. Der Preis einer wohlgenährten verichnittenen Kub, deren Sleijch demjenigen der Ochfen vorgezogen wird, wechjelt in Oft-Afrifa zwifhen 1 und 5 Thalern. Die Haut gilt im Binnenland durhichnittlih einen halben Thaler. Der Ocbfe heißt auf Arabifh Tor, die Kuh Bager, das Ralb 'Isel. And. das Nindvieh im Allgemeinen Kabt, ver Dchfe Berie, der Farren Wojefan, die Kur) Lam, das Kalb Tedsa und Enbasa. Der Dchle Tigrifh Berai, die Kuh Wot und Lami. ee; der Ocdfje Lahem. Berberin. der Ode Gurki, die Kuh Ti-Keri. Bedj. der Ode Laga (nah Mun- zinger O-jo), die Kuh O-8ä. Belen der Stier Bile (Wunzin- ger). Som. der Odfe Dibi, die Kuh Lö. Gala der Ode Kotijo, die Kuh Saa. Fam. Hirihartige Thiere (Cervina). 91, Die Giraffe, Camelopardalis Giraffa (Linn.). Wagn. Schreb. Säugeth. Suppl. IV. p. 400. — Rüpp. Atlas t. 8. — Heugl. Fauna R. M. Nr. 73. — Fitz. u. Heugl. Säugeth. p. 93. 134 Süugethiere. Arab. Zeräfeh und Zerifeh. Geez Zerät. Am. Zerata Qatsin. Som. Hal Geri. Tigr. Zeöta und Zeräfa. Bedj. Seräf. Tamilienweife fommt die Giraffe noh in den Steppen 008 Atbarab, Dach und Barkah vor, nordwärts mindeftens Dis zum 18. Grad n. Br.; ebenjo im Homran und am abeifinijchen Meareb und im Eomal-Gebiet. Auh um den unteren Anjeba joll fie häufig jein. Zuweilen begegneten wir diefen TIhieren in der vollfommen baumlojen Steppe, mit Vorliebe halten fie ji jedoh im Bufc- wald und im Gegenden, die wenigftens hin und wieder mit höheren Bäumen bejtanden find. Shre Nahrung befteht Haupt- jählih in Blättern, Kuwspen und Schoffen von Afazien nd Dattelpflaumen, die Öiraffe fällt jedoh auch in Bülkhelmais- feldern ein. Fam. Schwielenthiere (Tylopoda). Das einhöckrige Kameel (Camelus dromedarius) wird all- gemein im ZTiefland unjeres Beobakhtungsgebietes als Hausthier gehalten. DVerwildert findet man dasjelbe hin und wieder an der Küfte von Berenice, ES reicht übrigens au in die Berg- region bis auf 5000 bis 6000 Fuß Mieereshöhe. Die Araber nennen das Kameel im Allgemeinen G’emel, das Neitfameel Hegin, die Kameelftute Naqah, den jungen Hengit Qaud. Auf Geez heißt es Gemle. ind. Gemale. Sudan-Arab. Kalgeh. Berb. der Hengjt Qam-nudi, die Stute Kim-gi. Sm Barfad Kambaro. Belen Gedem (nad Wun- zinger Gimmile). Gala Gala. Som. Geil oder Gel. Dent. Rekiba. Bedj. O-qam. Bazen Arkoba. Wird hauptjächlich im Tiefland und in den Vorbergen gezüchtet, namentlich in ungebeuerer Anzahl in Tafab und den benachbarten Steppen der Dabeina, Schuferieh bis Berber und Kordofan, Säugethiere. 135 endlih in den Bedjah-Gebieten. Hier finden fi zumeilen Sameele in verwildertem Zuftande, Die Naffe der Habab und öftlichen Bent Amer gehört zu den weniger gejhätten Yaftthieren. Hier fehlt e8 denfelden an der gehörigen Pflege und Nahrung. Shrer Ausdauer wegen find namentlih die Bilharin-Kameele gejucht, die fich theilweife auch zum Neiten eignen. Ord. Sce-Sängethiere (Pinnata). Fam. Sirenen (Sirenia). 92, Der Durgong, Halicore cetacea (N].). Wagn. Schreb. Säugeth. VIL p. 145. t. 382. — Halı- core. tabernacul, Rupp. Mus. Senkenb. 1. p. 99... 6. — Brehm, Habesch, p. 200. — Fitz. u. Heugl. Säugeth. p. 73. — Heugl. Fauna R. M. p. 74. — Halicore Hemprichü et H. Lottum, H. & Ehr. Symb. phys. UI. fol. k.— v. Krauss, Reichert’s u. du Bois-Reymond’s Archiv 1870. p. 525. Arab. Tauileh, G’ilid und Naqah el Baher; nad) Ehren- berg auch Lotem. Denf. Urum. Som. Qelbädeh. Hebr. Tachasch P). Der Dugong oder Dujong kommt nicht jelten im Nothen Meere vor und war Ichon den Juden und den alten Gevgraphen befannt (Diod. I. 1. — Strabo XV]). Nah freundliher Mittheilung von Dr. Klunzinger eriheint diefes Thier übrigens nördlich vom Wendefreis mir während des Hochwafferftandes, d. h. zur Winterszeit, und bringt dann wohl jelbjt bis zum Golf von Sues und Agqabah vor und wars dert im Sommer wahrjheinlich jinwärts, weil mar dasjelbe dann wenigjtens in der Nähe des Teftlandes nicht bemerkt. Auch die Brunftzeit und Wirfzeit fällt in den Winter. 136 Säugethiere. Zu einem Männchen gejellen fih mehrere Weibchen. Die let- teven werfen nur ein einziges Junges, welches etwa ein Jahr Yang bei der Mutter bleibt und gejäugt wird. Bet diefer Art der Ernährung wird das Kalb von der Alten mittelft des Armes gehalten. Eriteres reitet wohl auch auf dem Rüden der Mutter, die ihren Sprögling jelbft bei Außerjter Gefahr nicht verläßt. Die Araber glauben, daß das Weibchen auf dem Waifer gebäre. ES Lege fih zu Diefem Zwed auf den Nüden. Das eben zur Welt gefommene Kalb mißt bereits über drei Fuß. Der Dijilid führt vorzugsweile eine nächtlihe Yebensart, indem man ihn bei Tag jelten bemerkt, während diefe Thiere exit nah Sonnenuntergang vegelmäßig auf Nahrung ausgehen. Lettere befteht in Algen und Najaden, welde der Dugong auf den Un- tiefen, auf den unterteeifchen Wiefen und von den Telfen ab- weidet. Er fommt etwa alle 10 Minuten an die Oberfläche, um Athen zu holen. Dies gefchieht unter großem Geräufch und in wenigen Zügen. Die Stelle, wo diefe Thiere Schwimmen, it am Leuchten des Meeres zu erkennen. Es hält fich hauptfächlih in der Nähe der Felfen und Klippen und fommt in tiefe Buchten herein. ie habe ich aber vernommen, daß es auch ans Yand jteige, Die arabiihen Filcher ftellen dem Dugong gerne nad. Sie geniegen jein Sleiih und Thran, Haut und Zähne haben feinen unbeträhtlihen Werth. Die gewöhnliche Bangart ift die mittelft jtarfer, langer Nete, welche vor die Heinen Einbuchtungen der Wa: dreporen-ftlippen gelegt werden, in denen die Thiere im ruhigen Waffer ihrer Nahrung nachgehen. Dieje verwideln jih in ven Deaichen und werden dann mittelift Stangen in der Tiefe ev tränft. Im Sipden des Nothen Meeres und an der Somtal- Küfte ift auch die Jagd mit der Harpune üblich. In den Hafen- pläßen des Nothen Meeres beläuft fi der Werth einer großen, diden Haut auf 6 bis 10 MariasTherefia-Thaler, Man ver- Süugethiere. 137 wendet fie namentlich zur Anfertigung von Sandalen, und viele folder Häute werden zu diefenm Jwed nah Paläftina ausgeführt. Aus den Zähnen fertigt man Mefferhefte, Ninge und vorzüglich Perlen für NRofenfränze. Der polirte Zahn nimmt eine grait- ihe Farbe an und zeigt einen herrlichen Berkmutterglanz, [oiwte ein eigenthümliches Srifiren. Anmerfung Im See von Dembeja (Tfana) joll ein hierher gehöriges Thier vorkommen, das Aila, Auli und Ja Bah’er Tedsa genannt wird (wohl ein Manatus?). Auch in den Flüffen, welche aus dem Niamniam-Gebiet nad Weten zur abfließen, findet fi ein ähnliches Thier, das bei den Elfenbein- händlern Om Zebeibeh heißt (wohl Manatus Vogelii?). Seehunde fehlen dem NRothen Meer gänzlid. Fam. Delphine (Cete dentigera). An der Sontalküfte findet man nicht felten größere Men- gen von Ambra, welche das Meer auswirft. Auch in den füd> fihen Gegenden des Nothen Meeres foll diefes Product Hin und wieder vorkommen. Die muthmaßlichen urjprüngliden Eigen thümer diefer Mafle, Pottwale, find meines Willens dagegen niemals an jenen Küften gejehen worden. Wahrjcheinlich wird die Teichte Ambra dur die Meonfune dahin getrieben. Nach) Mittheilung Dr. Ylunzinger’s verfihern übrigens die eingebore- nen Sicher, daß aud gezähnte Wale, aljo ohne Zweifel Physe- ter, ins Nothe Meer gelangen. Ein Exemplar, das mein Bericht- eritatter hierher vechnet, hielt fih etwa 8 Tage lang zwischen Klippen in der Nähe von Dofeier auf. Dasfelbe war beftändig von Moöven und Seefchwalben begleitet, welche Schmarogerthiere vom Nüden des Ungethüms abzunehmen verfuchten. Es fan jtets — jedoch ohne die Stelle viel zu Andern — nur auf furze Zeit an die Oberflähe und zeigte dann hauptfählih nur ven 133 Süugethiere. Kopf. Die Bewohner der Hafenftadt, obgleich größtentheils Sucher und Seeleute, beläftigten den Wal nicht, aus Furdt, er möchte ihre Fahrzeuge angreifen, Ste nannten denjelben Betan, wie die Finmwvale ebenfalls heißen. Unfer „Ambra” fommt vom avabijchen "Anber, was gleichzeitig auch Näucherwerk und zumveilen felbft Bernftein be: veutet, 95. Der Abu Salamı, Delphinus (Tursio) Abu Salam (Rüpp.). Rüpp. Mus. Senkenb. III. p. 140. t. 12. — D. hama- tus, H. & Ehr. Mus. Berol. (?) Schleg. Abhandl. I. p. 25. — Waen. Schreb. Säugeth. Suppl. IV. p. 324. — D. adun- cus, H. & Ehr. Symb. phys. II. fol. k. (??). — Heugl. Fauna R. M. Nr. 76. — Brehm, Habesch, p. 68. — Fitz. u. Heugl. Säugeth. p. 74. Arab. Abu Salam. Denf. Hoberi. Som. Hombaro. Yicht jelten jchaaremvere im ganzen Nothen Meer. ah NAüppell finden ji noch mehrere hierher gehörige Arten, vielleiht Phocaena capensis und Delphinus longi- rostris. Verfchieden von D. Abu Salam fcheint wohl D. aduncus, H. u. Ehr. Symb. phys. II. fol. k. Fam. Wale (Cete edentata). 94, Der Betan, Balaenoptera Bitan (H. & Ehr.) H. & Ehr. Symb. phys. UI. fol. k. — D. Forskali, Heugl. — Fitz. u. Heugl. Säugeth. p. 75. — Heugl. Sitzungs- Ber. der k.k. Akad. Wien 1852 mit Taf. — Heugl. Fauna RM NTI7S: Säugethiere. 139 Arab. Betän. Geez ’Asa Anberi (b. i. Ambra -Fiih). Denf. Betäneh. Som. Neberi. Es ift mir nicht gelungen, ein vollftändiges Skelett des Detan zu erlangen. Die Thiere find nicht häufig auf vent Kothen Meer und wird von Seiten der eingeborenen Filcher feine Jagd auf fie gemadt. Hin und wieder ftrandet einer umd danır benutt man den Thran und das übrige Fett, namentlich das Des Kopfes und der Zunge zum Kalfatern von Schiffen, wohl auch zur Seifenbereitung. Sin anderes Product diefes Wales it der Sah'am el . Betän, Coneretionen aus einer therils weißen theils grauen talf- artigen Mafje von eigenthümlihem Geruch, die fi wohl ähnlich) der Ambra in den Eingeweiden ausjfcheivet und mit dem Aug wurf abgeht. Diefe Weaffen haben eine unregelmäßig lang-vvale GSeftalt, Ihwimmen auf der Oberfläche des Meeres und werden da und dort durh Wellenichlag ans Ufer geworfen. Pan Sammelt fie und benußt fie ähnlih dem Walthran. Auch wer- den ihnen heilfräftige Eigenschaften zugefchrieben. Der Betan ift ein Wal, der höcftens AO Fuß Länge erreicht, wovon der Kopf wohl ein DBiertheil bis ein Drittheil einnimmt. Der O:berktefer hat die Form des umgekehrten Bor- vertheils einer Schaluppe mit tiefem Kiel und Icharfem Schnabel. Die Unterkiefer wohl mit den Spiten nit verwachfen; alfe Kieferäfte zahıılos; auch befiltt das Thier eine Binne, die mir jedoch nicht Hoch Tchien. Die Färbung ift obenher dunfel-grau hwärzlid. Nie jah ich diefe Wale „blajen”, überhaupt beobach- tete ich fie nur auf den füdlicheren Theilen des Nothen Meeres, gewöhnlich zwiichen injelreihen Buchten und zwar ftet3 bei ftür- miiher Witterung. Man fieht fie einzeln und in Gefellfchaften von 3 bis 6 St. Auf Hetligengräbern und an Betpläßen, wo die Eingebore- nen gern Schilvfrötenihalen, Sägen von Sägfiichen, Dugong- EEE 140 Süutgethiere. ihädel und andere Producte des DMeeeres aufitellen, fand ic häufig auch die mächtigen Nippen und andere Theile des Anochen- gerüftes von gejtrandeten Waler. Die Nahrung befteht offenbar in Fifhbrut und Schleim- thieren, welche der Betan auf jehr bequeme Weije erlangen joll, indem er erjtere in den weit geöffneten Rachen treiben läßt. Auf dem Aothen Meere findet man hin und wieder [hwärz- liche Klumpen von verbärtetem Petroleum. Auch diefe werben da umd dort dur die Trift ans Ufer geführt. Ste heißen bei den eingeborenen Sciffsleuten yarat el Betän, d. i. Wal- Ereremente. Bemerkung. Ale Mafße in altfranzöfiihen Fuß. Die eitirten ornithologiihen Schriften find folgende: H. et Ehr. Symb. phys.: Hemprich et Ehrenberg, Symbolae physicae. Heugl. Fauna R. M.: Heuglin, Fauıra des Nothen Meeres und der Somali-Küfte. Peterm. Geogr. Mitth. 1561, p. 11 bis 32. Brehm, Habesch: Brehm, Ergebuifje einer Neife nad) Habefh 1563. Finsch, Coll. Jesse: On a collection of Birds from N. Eastern Abys- sinia and the Bogos-Country. — Transact. Zoolog. Soc. Lond. VII. Part. IV. — May 1570. Blanf. Abyss.: Blanford, Observationes on the Geology and Zoology of Abyssinia. London 1870. Antin. M. R.: Antinori e Salvadori, Catalogo degli Ueccelli. Ge- nova 1573. Heugl. O. N.-O.-Afr.: Heuglin, Ornithologie Nordoft-Afrifa’s. Heugl. Ber. XXI. Vers. der deutsch. O. Ges. Heuglin, Bericht über bie XXI. Berfammlung dev deutjchen Ornithologen 1575. En 3 Be en en = JS — E or i 2 a — nu er 08 zu\ 0 Philothamna minor, Il Ord. I. Raubvögel (Accipitres). Subord. I. Zag-Raubvögel (Aceipitres diurni). Fam. Geieradler (Gypaätidae). 1. Der fiidliche Bartgeier, Gypaötus nudipes (Brehm). G. meridionalis, Bl. & Kays. — @. barbatus, Auct. part. — @. barbatus meridionalis, Brehm, Blas. ete. — Rüpp. Syst. Uebers. t. 1. — Heugl. Cab. Journ. 1861. p. 425. — Blanf. Abyss. p. 298. — Finsch, Coll. Jesse, p. 200. Gold. Eegle, Bruce, Abyss. V. p. 155. — Heugl. Fauna R. M. Nr. 6. Arab. Big. Nethiop. Qilgil Agafı, Fijel Agafı und T3owita. Eriheint im Gebiet von Menja und Bogos auf feinen Wanderungen mit Truppen. Bejucht namentlih die Nacdbar- Ihaft von Ortjchaften und Kagern, wo viel Vieh gefchlachtet wird, und lebt faft ausihlieglih von Aas und Neften von Schlachtvieh, fängt aber auch Heine Säugethiere und zwar nicht ftoßend, fon- dern auf der Erde lauernd. Sehr allgemein in den abelfiniichen Hodhländern. Fam. Geier (Vulturidae). 2. Der weiße Aasgeier, Neophron perenopterus (Linn.). Rachama, Bruce, Abyss. V. p. 163. — Heugl. Fauna R. M. Nr. 2. — Brehm, Habesch, p. 205. — Heugl. Cab. Journ. 1861. p. 425. — Blanf. Abyss. p. 287. 144 Bögel. Arab. Rachäm, Tigr. Setei Hakän. Allgemein auf Dahlaf, auch im Strandgebiet und den Vor- bergen. Seltener hHodh im Gebirgsland. Namentlih um Ort- ihaften und Hafenpläte, aber jeltener als der folgende und nur zufällig in deffen Gefellichaft. 3. Der Münch3geier, Neophron monachus (Tem.). N. pileatus, Auct. nec Burch. — Heugl. Fauna R. M. Nr. 1. — Heugl. Cab. Journ. 1861. p. 425. — Brehm, Habesch, p. 205 — Blanf. Abyss. p. 287. — Finsch, Coll. Jesse, p. 200. — Antin. M. R. p. 15. Amdar. Tenb Amora. Zigr. Bela yari. In den Gebirgen der Habab und Bent Amer nordwärts bis Agig. Brütet einzeln im Falfat auf Afazien im Februar; in ungeheurer Menge auf Avicennien und Ahizophoren im Golf von Deafaua zwiihen Bebruar und Juni. Oft ftehen zahlreiche Meter auf einem und demfelden Baum, andere einzeln oder ge- meinjchaftlih mit Neihern und Schmaroger-Milanen. Die Horite jtehen in Ajtgabeln, gewöhnlich nahe am Stamm; fie find nicht gar groß, aber folid aus dürren Neifern zujfammengefügt. &e- wöhnlih nur ein Ei, nad Antinori zwei bis drei enthaltend. Das: Ei 2" 7. Bis, 27-10. ang: amd ER, Ba die, Kihtgrünlich Durchicheinend und mit eigenthüntlihen Mojichus- geruch; raubiehalig, Kichtgrünlich, graulich oder lehmgelblich, felten purpurweiß; Sleden im Allgemeinen lehmbräunlicd, aber zumetlen auch jatt purpurbraun, jedoch nie jo dicht wie bei N. percenop- terus; einzelne Eier find auch fast ungefledt, andere mit Exere- menten überzogen. Im Horft finden fi auch Algen, Baumwollftoffe, Hauts jtüde und Thierhaare. Die Slaumjungen graubramm mit blänlichgrauen Weich- Vögel. 145 theilen; piepen wie junge Hühner und brauchen jehr lange Zeit, bis fte flugfähig werden. | Der Mönchgeier geht auch hoch ins Gebirge und Tebt meift in größeren Gefellichaften, ift gar nicht jcheu und läßt fich zu- weilen auf Hausdächern und Grabfuppeln nieder. 4. Der marmorirte Geier, Vultur (Gyps) Rüppellii (Natt.). ‚ Vultur Kolbei, Rüpp. Atl. t. 32. — Heugl. Cab. Journ. 1861. p. 424. u. 1862. p. 39. — Brehm, Habesch, p. 206. — Antin. M. R. p. 14. Arab. und Athiop. Niser, tigr. au) Bela-Qambı. Kordwärts bis zum Lebka beobachtet. Lebt mehr auf Bäus men als auf Seljen und führt ein herumjchweifendes Leben, fi) dort jammelnd, wo er gerade viel Nahrung findet. Scheint höhere Gebirgslandfchaften zu meiden; auch habe ih ihn nit am Meeresitrand gejehen. — Nüijtet ficherlich auf dem Tjad Amba. 5. Der fahle Geier, Vultur (Gyps) fulvus (Linn.). Finsch, Coll. Jesse, p. 199. — Blanf. Abyss. p. 286. (not.) — Heugl. Fauna R. M. Nr. 4. — Antin.M. R. p. 13. Urab. Niser. Nur zufällig im Samdar und am Oftabhang der Küften- gebirge. In Abelfinien von uns bis auf 12000 Fuß Meeres- höbe beobachtet. Häufig im Barfah. 6. Der Schopfgeier, Vultur oceipitalis (Burch.). V. chincon, Daud. ? — Brehm, Habesch, p. 206. — “Heugl. Cab. Journ. 1861. p. 425. — Antin. M. R. p. 12. — Heugl. Fauna R. M. Nr. 3. db, Heuglin, Reife in Nordoft-Afrifa, IT. 10 146 Dogel. Belen Qab. Zigr. Amora. Urab. Niser. Bereinzelt und in größeren &ejellihaften im Anfeba und Barfab. Führt wie feine Verwandten ein unftetes Leben. Bon mir ftets nur auf Bäumen, nicht aber auf Seljen beobadtet. Ueberichreitet nordwärts wohl faum den 17. Breitegrad. 7. Der Obrengeier, Vultur (Otogyps) auricularis (Daud.). V. nubicus, H. Smith. — V. aegyptius, Tem. — V. imperialis, Tem. — Brehm, Habesch, p. 206. — Blanf. Abyss. p. 286. — Heugl. Fauna R. M. Nr. 5. Arab. Niser. Berftreicht fich zuweilen ins Samhar. Auch in den abejji- niihen Gebirgen allgemein, ebenjo im Barfah. — Mein Be- gleiter, Herr DVieweg, erlegte ein Eremplar im März bei Sauafın. Anmerfung Den im öftlihen Senar, in einzelnen Gegenden von Habefh und am Baher el abtad häufigen weißrüdit- gen Geier (Vultur bengalensis, Lath. — V. moschatus, Pr. Württ. — V. africanus, Salvad. — V. leuconotus africanus, Heugl.) habe ih im Barfah und Sambhar nicht gefunden. Fam. Salfen (Falconidae). 8. Der Augur-Buffard, Buteo Augur (Rüpp.). Rüpp. N. W. t. 16. u. 17. — D. hydrophilus, Rüpp. — B. eximius, Brehm. — B. auguralis (p.), F. & Hartl. — Heugl. Cab. Journ. 1862. p. 32. — Brehm, Habesch, p. 206. p. — Blanf. Abyss. p. 297. — Finsch, Jesse, p. 202. — Antin. M. R. p. 23. — Salt. App. p. XLII. Amd. Getegete oder Gietegiete. Bögel. 147 Paarmweije, jedoch nicht Häufig in Nagfa, am Tjad Amba, in Menja. — Häufig in ganz Abeffinien. 9, Der Fleine Augur-Buffard, Buteo anceps (Brehm.). Buteo auguralis, Salvad. — Buteo augur (p.), F. & Hartl. — Antin. M.R. p. 24. t. 1. Bon Antinori bis Kafalehb angetroffen. Vicht gar jelten auf den vereinzelten Felsbergen der Steppen um den QDafch und Atbarah, weitwärts bei Kordofan; ebenfo in Senar. Wahrieheinlich verftreichen fi) auch Buteo desertorum umd B. ferox in unfer Beobadhtungsgebiet. 10, Der Kaifer-Adler, Aquila imperialis (Bechst.). Finsch, Coll. Jesse, p. 201. Bon Selle im März bei Zula erlegt. Auch von mir als Wintergaft in Abeffinien angetroffen; als folcher nicht jelten im Delta und längs des unteren Wil. 11, Der SchreisAdler, Aquila naevia (Gm.). Antin. M. R. p. 18. Bon Antinori unfern Keren im Barkah-Thal im Iuli einge- jammelt. Von mir niemals zur heißen Jahreszeit in Vtordoft- Afrifa beobachtet. 12. Der Naub-Adler, Aquila rapax (Tem.). A. albicans, Rüpp. N. W. t. 13. — A. naevioides, Cuv. — Finsch, Coll. Jesse, p. 201. — Heugl. Cab. Journ. 1861. p. 426. — Blanf. Abyss. p. 295. — Brehm, Habesch, p. 206. — Heugl. Fauna R. M. Nr. 7. ß 10* 148 Vögel. Amcd. Nezer und Neser. Sehr allgemein vom Falfat-Thal an jünwärts, jedoch häufiger im Gebirg als im Tiefland. Namentlih in der Waldregion und auf Hohbäumen um Dörfer und Kirchen. Miftet zur Regenzeit gejellichaftlich auf Nabaq- und Suniperus-BAumen,. Standvogel. Anmerfung Brehm glaubt au) Aquila Wahlbergii (A. Brehmiü, v. Müll.) in Menfa gejehen zu haben. Ohne Zweifel verjtreiht fih wohl A. pennata in das Gebiet des Darkab und Anjeba. 13. Der Fluß-Adler, Pandion haliaötus (Linn.). Brehm, Habesch, p. 207. — Heugl. Cab. Journ. 1861. p- 426. — Antin. M. R. p. 21. — Heugl. Fauna R. M. Nr. 11. Arab. Mansür und Ketäf. Sehr häufig auf Infeln und Sippen des Nothen Meeres, namentlich auf Dahlaf; jüdwärts bis zum Golf von ben. Sit Standoogel und niftet je nach) der Dertlichfeit auf her: vorragenden Selsipiten, auf Bäumen, Bülhen, Eijternen, ja auf verlafjenen Sticherhütten. Wahriheinlich verjtreicht fich auch Pandion vocifer, den ic) am Atbarah und an manchen Slüffen von Abeffinten gefunden habe, in das Barfah. 14. Der weißrüdige oder Kaffer-Adler, Pteroaätus vulturinus (Daud.). Aquwila Verreauwü, Less. — Heugl. Cab. Journ. 1861. p. 426. Amcdar. Nezer Worka. Bon mir nur ein einziges Mal in den Gebirgen bei Steven beobachtet. Weniger felten im centralen und jüdlichen Abdejfinten, Bügel. 149 15. Der Gauffer, Helotarsus ecaudatus (Daud.). Brehm, Habesch, p. 206. — Heugl. Cab. Journ. 1861. p. 426. — Blanf. Abyss. p. 296. — Antin. M. R. p. 19. — Heugl. Fauna R. M. Nr. 12. Arab. Sager el hakim und Sager el Arnab. Tigr. Hewei Semei. Som. Nabodı. Yacht jehr häufig, Doch allgemein in den Gebirgen und Borbergen am Iord-Abhang von Abejfinten, nordwärts bis zum Salfat; ebenjo im Barkah. Standoogel, der fih meist hoch in den Xüfterr herumtveibt, aber micht jelten auch aufbäumt. Antinori hält die Form mit grauen Cubitalfchwingen für Weibchen, die hwarzihwingige für Wännden. 16, Der Riefen-Habichts- Adler, Spizadtus bellicosus (Daud.). Antin. M. R. p. 28. — Heugl. Cab. Journ. 1861. p. FINE 17. Sehr einzeln im Bogos-Land und im oberen Barkah, wohl als Standoogel. 17. Der gehäubte Habichts-Adler, Spizaötus oceipitalis (Daud.). Antin. M. R. p. 29. — Heugl. Cab. Journ. 1861. p. 427. Bon uns im August und September bei Keren, von Anti: nori, wie eS jcheint, das ganze Jahr über im Bogos-Gebiet und am oberen Barfah angetroffen. Ich beobachtete ein Exemplar im Februar 1875 bei To-Slar. 18. Der geftrichelte Habicht3-Adler, Spizaetus spilogaster (Dubus.). Antin. M. R. p. 30. — Sp. leucostigma, Brehm, Habesch, p: 206. (?) 150 Dogel. Bon Brehm angeblih in Menja erlegt. Antinori Jammelte mehrere Exemplare im Sambar und am Anfeba; ich erlegte dieje Art mehrfah am oberen Mareb, bei Wohni, am oberen Atbarah und in den Steppen von Dft-Senar. 19. Der europätfche Schlangen=Adler, Circastus gallicus (Gm.). Antin. M. R. p. 23. — Heugl. Cab. Journ. 1862. p. 39. — Heugl. Fauna R. M. Nr. 10. Antinori erhielt ein Exemplar aus dem Sambar; ich erlegte diejen, wohl nur als Zugvogel in Nordoit-Afrifa vorkommenden Adler im September unfern Keren, im Detober am oberen Mareb. 20. Der nubifche Larner-Falfe, Falco lanarius nubicus (Schleg.). Falco tanypterus, Licht. — F. cervicalis, Heugl. Cab. Journ. 1861. p. 427. — Finsch, Coll. Jesse, p. 203. — Blanf. Abyss. p. 289. — Brehm, Habesch, p. 207. — Antin. M.R. p. 25. Arab. Sager el hor. Bereinzelt im Yebfa- und Anjeba-Thal auf Nagfa. Auch auf Dahlaf und einigen anderen Injeln des Nothen Meeres gejehen. 21. Der Feine Wiürgfalfe, Falco barbarus (Linn. Schleg.). Antin. M. R. p. 25. — Blanf. Abyss. p. 288. — Finsch, Coll. Jesse, p. 204. Ton Antinori bei Kafalah erlegt. Nicht eben jelten in Mittel- und Dheregypten, jowie in Nubien. Blanford will ein Vögel. 151 Eremplar im Anfeba-Thal gefunden haben, Seffe ein folches bei An im Xebfa. Beide lebtgenannten Forjcher beobachteten umd erlegten aber nur junge Vögel, deren Maße nicht mit denen der zahlreichen von mir gemeffenen F. barbarus übereinjtimmen. 22. Der Öazellen-Sagdfalfe, Falco Sager (Heugl.). Falco sacer et F'. saker, Auct. — Subgen. Dorcadothera, Heugl. Blanf. Abyss. p. 289. Arab. Sager schähin. Bon Blanford wurde ein Eremplar im Lebfa erlegt, andere bei Aden gefehen. Kommt nur als Wintergaft ins nordöftliche Afrika. 23. Der fchiefergrane Baumfalfe, Falco (Lithofalco?) ardosiacus (Vieill.). Heugl. Cab. Journ. 1861. p. 427. Sehr einzeln im Sommer und Herbft in waldigen Gegen- den des oberen Anjeba, häufiger am oberen Mareb. 24. Der einfarbige elfenfalfe, Falco (Dissodectes) concolor (Tem.). Heugl. Cab. Journ. 1861. p. 427. — Antin. M. R. p. 26. — Heugl. Fauna R. M. Nr. 13. tur zufällig im Binnenland unfern Majaua. Antinori traf Diefe Art im Yun und Suli in größeren Schaaren im Bogo3-Gebiet, auf geflügelte Ameifen Jagd madend; ich jah einige Exemplare zu derjelben Jahreszeit im Lebfa, im Februar einen Flug von 30 bis 40 Stüd bei |päter Wbendzeit in ver Ebene von Af Aber, | f | | | u DEE > 152 Bogel. Bemwohnt paar- und familtenwetje viele Klippen und Injeln längs der Küften des Nothen Meeres als Standoogel. Eier und Junge fand ih im Iult und Auguft im Archipel von Dah- laf, in Selsklüften. 25. Der Fuchsfalfe, Falco (Tinnunculus) Alopex (Heugl.). Heugl. Cab. Journ. 1861. p. 427. — Antin.M.R.p. 28. Im Sul einzeln von mir bei Dalamet in Yebfa beobachtet. Wahriheinlih auch in den Bergen der Bent Amer und Habab. Nah Antinori nicht jelten am Barfah und bei Sabderat. 26. Der gemeine Thurmfalfe, Falco (Tinnunculus) alaudarius (Gm. Briss.). F. tinnunculus, L. — Blanf. Abyss. p. 290. — Finsch, Coll. Jesse, p. 205. — Antin. M. R. p. 227. — Heugl. Cab. Journ. 1862. p. 39. — Heugl. Fauna R. M. Nr. 14. Als Zugvogel im Herbit, Winter und Frühjahr jehr häufig im Binnenland unjeres ganzen Beobachtungsgebiets, jeltener am Meeresitrand Wir fanden Hunderte diefer Falken um Heus ihredenihwärme in den Gebirgen der Bent Amer und Habab. 27. Der Nötbelfalfe, Falco (Tichornis) cenchris (Naum.). Heugl. Cab. Journ. 1862. p. 39: — Blanf. Abyss. p. 290. Wie der vorhergehende. Im Detober jehr allgemein auf den Klächen um Keren. Wanpdert zuweilen gejellichaftlich. 28. Der fchwarge Gabelweih, Milvus migrans (Bodd.). Blanf. Abyss. p. 300. — Finsch, Coll. Jesse, p. 203. Nah Blanford und Selfe Häufig in Abelfinten, im Küften- Bügel. 153 Yand Sambar und im Bogo3-Gebiet. Diefe Art ift von mir nicht in jenen Gegenden eingefammtelt worden, 29. Der Schmaroker-abelweihb, Milvus aegyptius (Gm.). Heugl. Cab. Journ. 1861. p. 426. — Blanf. Abyss. p. 300. — Brehm, Habesch, p. 267. — Finsch, Coll. Jesse, p. 203. — Heugl. Fauna R. M. Nr. 16. Arab. Hedäieh. Amcd. Tselat. | Nicht jelten in unferem ganzen Beobahtungsgebiet, zwilchen Majaua und Sauafın, au hin und wieder im Gebirg, nament- ih um Ortihaften. Brütet im Februar und März auf Api- cennien der Injel Sheh Satd bei Nlafaua. Es giebt Tomwohl geld» als Ihwarzihnäblige Vögel diefer Art, welche möglicher Weife mit der vorhergehenden zufammenfällt. 30. Der fchwarzflüglige Milan, Elanus melanopterus (Daud.). Heugl. Cab. Journ. 1861. p. 426. Arab. Sager Abu Ser’ägeh. Im Sanuar einzeln zwilden Agiq und Zo-Kar. — Im Augufjt und September paarweile bei teren, wohl auf der War- derung begriffen. 31. Der Eeilfehwänzige Sperber, Micronisus badius (Gm.). Nisus sphenurus, Rüpp. Syst. Uebers. t. 2. — Brehm, Habesch, p. 207. — Heugl. Cab. Journ. 1861. p. 429. — Antin. Cat. p. 31. — Heugl. Fauna R. M. Nr. 20 u. 22. — Finsch, Coll. Jesse, p. 205. —- Aceipiter polioparejus, Heugl. Cab. Journ. 1861. p. 428. — Blanf. Abyss. p. 294. -- M, guitatus, Heugl. Cab. Journ. 1861. p. 430 (co jun.) 154 Vögel. Nicht jelten in der Waldregion um den Yebfa und Anjeba, weitwärts bis Dalabat. Standorte gewöhnlid auf 1500 bis 4500 Fuß Meereshöhe. Bon NRüppell auf Dahlaf, von mir in Kagfa und im oberen Falkat bevbachtet. 32. Der Gabar, Micronisus Gabar (Daud.). Heugl. Cab. Journ. 1861. p. 428. — Antin. M. R. p. 33. — Finsch, Coll. Jesse, p. 207. — M. niloticus, Blanf. Abyss. p. 292. — Heugl. Fauna R. M. Nr. 21. ıicht gerade häufig im Samhar und im Barfah. Scheint nicht Hoch ins Gebirge zu gehen. 33. Der jehwarze Sperber, Micronisus niger (Vieill.). Heugl. Cab. Journ. 1861. p. 428. — Antin. M. R. p. 33. — Blanf. Abyss. p. 293. — Finsch, Coll. Jesse, p. 207. — Mieronisus miltopus, Heugl. Cab. Journ. 1861. p. 429. m. 1862. p. 21: Bereinzelt in der Waldregion um den Yebfa, Anjeba und oberen Mareb, wohl auh im Barkab. Dhne Zweifel findet fih im Anfeba-Gebtet auch Nisus Ta- chiro, den ih vom Deareb-Thal und von Gentral-Abejfinien erlangte, Blanford bei Senafie. 34. Der SingsSabicht, Melierax polyzonus (Rüpp.). Heugl. Cab. Journ. 1861. p. 430. — Antin. M. R. p. 34. — Finsch, Coll. Jesse, p. 208. — Blanf. Abyss. p. 291. — Brehm, Habesch, p. 207. — Heugl. Fauna R. M. Nr. 18. Allgemein, jedoch nicht gerade jehr häufig in umjerenm Be- vbachtungsgebiet, mit Ausnahme der Strandgegenden. Geht Bügel. 155 nordwärts bis zum 19. Grad nördl. Br. — Au in Nagfa. — Stößt niht nur auf Reptilien, fondern au) auf Vögel von der Größe einer Taube, 35. Die Nohrweihe, Circus aeruginosus (Linn.). Heugl. Cab. Journ. 1862. p. 39. -- Blanf. Abyss. p. 301. Hin umd wieder als Zugoogel im Herbjt und Winter im DBogos-Land, wahriheinlich auch im Küftengebiet und Barkab. 36. Die Steppenweihe, Circus pallidus (Sykes). Finsch, Coll. Jesse, p. 208. — Brehm, Habesch, p. 208. — Heugl. Cab. Journ. 1862. p. 39. — Blanf. Abyss. p. 301. — Antin. M. R. p. 36. — Heugl. Fauna R. M. Nr. 23. Nicht jelten im Herbft, Winter und Frühjahr auf Weideland und im Küftengebiet. 37, Die graue Weihe, Circus cineraceus (Mont.). Blanf. Abyss. p. 301. — Heugl. Cab. Journ. 1862. p. 39. — Antin. M. R. p. 37. Wie die vorhergehende. Fam. Stelzengeier (Serpentariidae). 38. Der Sefretät, Serpentarius reptilivorus (Cuv.). Heugl. Cab. Journ. 1861. p. 426. — Blanf. Abyss. p. 297. — Antin. M.R. p. 35. — Brehm, Habesch, p. 208, Arab. Ter el Nesib. Xethiop. Faras seitän. 156 Vögel. Bom Yunt bis December im Bogos-Gebiet. Im Yult von uns auch bei An eingefammelt, im oberen Barfah im September. Subord. II. Nachtraubvögel (Accipitres nocturni). Fam. Eulen (Strigidae).! 39, Der geftrichelte Kauz, Athene spilogaster (Heugl.). Heugl. Cab. Journ. 1863. p. 15. — Heugl. Orn. N.-O.- Afr. IL p. 119. t. IV. — Finsch, Coll. Jesse, p. 209. (not.) Sn den Flächen zwilhen Mekulu und Arkfo in tief ein- geriffenen Negenjtrombetten entvdedt. 40. Der Berlfauz, Athene perlata (Vieill.). Antin. M. R. p. 37. — Blanf. Abyss. p. 303. — Finsch, Coll. Jesse, p. 209. — Heugl. Cab. Journ. 1863. p. 14. Yicht eben jelten in waldigen Gegenden des Yebfa= und Anjeba-Gebietes. liegt auch zinveilen bei grellem Sonnenlicht und nährt fi jowohl von Käfern, Henichreden, als von Etdech- jen und Fleinen Nagern. 41. Der graue Ubu, Bubo lacteus (Tem.). Heugl. Cab. Journ. 1863. p. 13. — Brehm, Habesch, p. 208. (B. cinerascens). — Blanf. Abyss. p. 302. — Antin. M. R. p. 38. — Finsch, Coll. Jesse, p. 210. — Heugl. Fauna R.-M.; Nr. 24, ı Die Eulen heißen auf Arabijd Büh, Bümah, Bfafah, Masäsah und Om-Quög. — Xethiop. Gutgut, Gogit, Quga und Qobga, auch Qan. Bögel. 157 In den Thälern am DOftabfall des abejfiniihen Hoclandes nad Majaua zu, ebenfo im Anfeba-Gebiet nicht jelten. Wohl nordwärts bis Nagfa. 42, Der füdafrifanifche Ubu, Bubo capensis (Daud.). Bubo ascalaphus, Finsch (nec Sav.), Coll. Jesse, p. 210. Bon Sejje am DOftabhang der abejfiniichen Gebirge, bei Se- nafie eingefammelt. 43. Der gefledtte Ubu, Bubo maculosus (Vieill.). Bubo cinerascens, Guer. — Brehm, Habesch, p. 208. — Blanf. Abyss. p. 302. — Heugl. Cab. Journ. 1863. p. 13. — Antin. M. R. p. 39. — Heugl. Fauna R. M. Nr. 25. Im Anjeba-Gebiet und den Gebirgen weitlih von Mafaua. 44, Der weißohrige Iwerg-Uhn, Ptilopsis leucotis (Tem.). Heugl. Cab. Journ. 1868. p. 13. — Antin. M.R. p. 39. Einzeln am oberen Anjeba. 45, Die afrikanische Zwerg-Obreule, Scops capensis (Smith). Scops senegalensis, Antin. M. R. p. 40. — Blanf. Abyss. p- 303. — Heugl. Cab. Journ. 1863. p. 14. — Heugl. Fauna R. M. Nr. 26. (Scops vulgaris). Yicht eben jelten im Gebiet des oberen Anjeba; auch im Modat-Thal beobachtet. So 46. Die Sumpf-Öhrenle, Otus brachyotus (Linn.). Finsch, Coll. Jesse, p. 211. — Heugl. Cab. Journ. 1863. p. 14. Im Winter im abeffinifchen Küftenland (Sambar). 158 Bogel. 47, Die Sihleiereule, Strix fammea (Linn.). Heugl. Cab. Journ. 1863. p. 14. — Finsch, Coll. Jesse, pr 211. Yicht jelten bei Keren. Bon Seffe auch im der Bat von Adulis gefunden. Ord. II. Singvögel (Passeres). I. Sperrichnäbel (Fissirostres). Fam. Ziegenmelfer (Caprimulgidae). 84, Der einfache Ziegenmelfer, Caprimulgus inornatus (Heugl.). Finsch, Coll. Jesse, p. 211. t. XXIV. — Blanf. Abyss. p- 397. Häufig im Gebiet des Anfeba und Yebfa. 49, Der nubifche Ziegenmelfer, Caprimulgus nubieus (Licht.). Blanf. Abyss. p. 336. — Antin. M. R. p. 69. — Heugl. Orn. N.-O.-Afr. I. p. 129. — ? Caprimulgus tristigma, Brehm, Habesch, p. 208. In den Negenbetten des Sambar und bei Sauafın, wohl Standvogel. Eine weitere, größere hierher gehörige Art beobachtete ich in der Nähe von Agig, fonnte jedoch fein Exemplar derjelben einfammeln. Wohl C. tristigma oder C. tamaricis. Auch C. europaeus, den ih auf ver Wanderung bis ins Yand der Danafıl und Somal antraf, dürfte in unjerem Gebiet ericheinen, Bögel. 159 Fam. Segler (Cypselidae). 50. Der Mauterfegler, Cypselus apus (Linn.). Blanf. Abyss. p. 335. — Finsch, Coll. Jesse, p. 213. — Cypselus? Heugl. Cab. Journ. 1861. p. 422. sp. 11. AS Zugvogel vom Suli bis ins Frühjahr im Küftenland jowie im &ebirg. 51. Der Alpenfegler, Cypselus melba (Linn.). Heugl. Cab. Journ. 1861. p. 421. Im August im Gebiet des oberen Anfeba. Brutvogel in den Hochgebirgen Abejfintens. 52. Der NRüppel’fche Segler, Cypselus aequatorialis (v. Müll.). C. Rüppellü, Heugl. Cab. Journ. 1861. p. 421. — Antin. M. R. p. 69. — Blanf. Abyss. p. 334. Bon Blanford im Februar und März bei Senafte, von Antinori und mir im Jumt, Suli und YAuguft bei Keren ein- gefammelt. Dürfte in Hochabelfinien Standvogel fein. (2) 53. Der einfarbige Segler, Cypselus unicolor (Jard.). Heugl. Ornith. N.-O.-Afr. App. p. LI. — Cypselus sp., Heugl. Cab. Journ. 1861. p. 422. An der abejjiniihen Küjte mehrfach gejehen. 54, Der abejjinifche Segler, Cypselus affinis (Gr.). C. abyssinieus, Streub. — C. galilejensis, Antin. — Antin. M. R. p. 70. — Blanf. Abyss. p. 335. — Heugl. Fauna R. M. Nr. 31. 160 Dogel. Im Monat Mar im Lebfa und im Hügelland am Djft- abfall der abejfiniichen Gebirge. 55. Der SKafferfegler, Cypselus caffer (Licht.). „C. habessinicus (?),“ Heugl. Cab. Journ. 1861. p. 422. — (. habessinicus, Brehm, Habesch, p. 209 u. 274. — Finsch, Coll. Jesse, p. 216. Im Mai, Juli und Augujt im Bogos-Gebiet beobadtet. Der Zwergjegler (Cypselus parvus, Licht.) bewohnt ohne Zweifel au das Tiefland von Sambar, Dahlaf und das Danafil-Gebiet, Doch habe ich diefe Art nicht in genannten Gegen- den eingefammelt, glaube fie aber mit Beftimmtheit unterichteden zu babeıt. Fam. Shwalben (Hirundinidae).! 56, Die Seglerfchwalbe, Psalidoproene albiscapulata (Boie). Hirundo pristoptera, Rüpp. N. W. t. 29. f. 2. — Blanf. Abyss. p. 349. — Brehm, Habesch, p. 209. — Finsch, Coll. Jesse, p. 217. — Heugl. Cab. Journ. p. 420. Während der Sommerregenzeit im Bogos-Gebiet niftend. Bon Antinori im Mat bei Seren, von Brehm im April in Menja angetroffen. Scheint in Habefh Zug- oder Strichvogel, der zur Zeit der Diürre wohl jüdlih wandert. 57. Die Rauchichwalbe, Hirundo rustica (Linn.). FH. rusticae similis, Heugl. Cab. Journ. 1861. p. 420. — Brehm, Habesch, p. 209. — Blanf. Abyss. p. 347. — Antin. M. R. p. 72. — Heugl. Fauna R. M. Nr. 32. ı Die Schwalben heißen auf Arabifch xotäf und ’Asfür el g’enah, Amc. Ladsut. Tigr. Loh aheidu. Dögel. 161 Den ganzen Sommer über an den Süjten des Nothen Meeres vereinzelt. Im Februar bei Agig. Im Auguft nicht jelten bei Keren. 58. Die geftrichelte Schwalbe, Hirundo puella (Tem.). H. abyssinica, Guer. — H. striolata, Rüpp. Syst. Ueb. t. 6. — Finsch, Coll. Jesse, p. 218. — Heugl. Cab. Journ. 1861. p. 420. — Brehm, Habesch, p. 209. — Antin. M. Rp. (0. Scheint Standvogel in Menja und am oberen Anjeba. Brehm führt auch H. melanocrissus als in Menja gefehen in jeiner Ueberjicht der Vögel von Oft-Abeffinten auf, doc jcheint bier eine VBerwecjelung mit einer anderen Art (vielleicht mit H. senegalensis) obzumwalten. 59. Die afrifanifche rothitirnige Schwalbe, Hirundo aethiopica (Blanf.). Blanf. Abyss. p. 347. t. 2. — A. rufifrons, Auct. ex Afr. orient. — Heugl. Cab. Journ. 1861. p. 420..— Brehm, Habesch, p. 209. — Antin. M. R. p. 72. — Finsch, Coll. Jesse, p. 218. Hausihwalbe und Standvogel im Bogos-Gebiet und in Wenfa. 60, Die Alpenfchwalbe, Hirundo alpestris (Pall.). Blanf. Abyss. p. 346. Bon Dlanford im Februar bei Siomali an der Bat von Adulis eingefammelt. .v. Heuglin, Reife in Nordoft-Afrifa, II. 1l 162 Bogel. 61, Die Schwarzfteigige Schwalbe, Hirundo melanoerissus (Rüpp.). Rüpp. Syst. Uebers. t. 5. — Blanf. Abyss. p. 346 u. 349. Nr. 103. not. Zuweilen im Tiefland bei Mulis nad DBlanford. Bon mir wurde ei ähnlicher Vogel in den Bergen der Bent Amer öfter gejfehen, jedoch nicht erlegt. — Nicht Jelten im abejfintichen Hochland. 62, Die fadenfchwänzige Schwalbe, Hirundo filifera (Steph.). Blanf. Abyss. p. 343. (II. ruficeps). — Brehm, Habesch, P..209. Nah Brehm im Tiefland von Sambar. Bon mir m den abejfiniihen Thälern bis auf 7000 Fuß Höhe angetroffen, aber auch im oberen Nilgebiet zwilchen Dongolahb und Senar nit jelten. 63, Die falbe Felfenfchwalbe, Cotile obsoleta (Cab.). Cotyle fuligula, Finsch, Coll. Jesse, p. 219. (nee Licht.). — Brehm, Habesch, p. 209. — Heugl. Fauna R. M. Nr. 35. (C. rupestris). Im Ianmar und März in den Bergen der Bent Aıner und im Yebfa, im Februar wahriheinlih in Nagfa beobadtet. Auch in Central-Abeffinten nicht jelten und zuweilen hoc) in die Berge verftreihend. 64. Die Felfenfchwalbe, Cotile rupestris (Scop.). Blanf. Abyss. p. 350. sn großer Menge im abeffinischen Hochland, aber auch bei Senafie: Dlanford. EWR Bogel. 165 65. Die Uferfehwalbe, Cotile riparia (Linn.). Antin. M. R. p. 72. — Heugl. Cab. Journ. 1861. p. 423. Bon Antinori im April bei Mafaua, von mir im Sep- tember Dei Keren eingefammelt. | Auch C. minor, falls fie fich als eigene Art bejtättgt, dürfte | in unjerem Beobahtungsgebiet ericheinen, vielleicht jelbft C. cincta. || 66. Die Meblfihwalbe, Chelidon urbica (Linn.). |) Heugl. Cab. Journ. 1861. p. 419. — Blanf. Abyss. p. 349. | Im Frühjahr in Samhar, im Auguft auf der Wanderung bei Steren beobachtet. 67, Die weigbärtige Meblfehwalbe, Chelidon albigena (Heugl.). Heugl. Cab. doorn. lö6f.p 419. | Im Auguft dei Keven fchaarenmweife in HochtHälern. | Fam. Naden (Coraciadae). 68, Die Mandelfrähe, Coracias garrula (Linn.). Heugl. Fauna R. M. Nr. 36. Auf der Wanderung längs des Küjtenlandes. An 29. Sult 1857 erlegte ih einen jungen Vogel auf der Injel Eri, im Detober traf ih ungeheure Schaaren von Mandelfrähen an der Somal-Ktüfte auf Avicennia-Bäumen. 69. Die abejfinijche Diandelfrähe, Coracias habessinica (Bodd.). Blanf. Abyss. p. 319. — Brehm, Habesch, p. 210. — Antin. M. R. p. 62. — Heugl. Fauna R. M. Nr. 37. — Finsch, Coll. Jesse, p. 220. | Luke 164 Vögel. Allgemein im Küftenland und im Bogo3-Gebiet, jowie im jüplihen Barkah. Auch im jüdlihen Arabien vorfommend. 70. Die geftrichelte Mandelfrähe, Coracias pilosa (Lath.). Blanf. Abyss. p. 319. — Antin. M. R. p. 63. — Heugl. Fauna R. M. Nr. 38. — Finsch, Coll. Jesse, p. 221. Allgemein in der Waldregion des Samhar, im Anjeba-Thal und oberen Barkah; nordwärts bi Naro und den Hedai-Thal. 71, Die Nachenradfe, Eurystomus afer (Lath.). Blanf. Abyss. p. 320. — Finsch, Coll. Jesse, p. 220. Yicht jelten im Yebfa und oberen Anjeba, hauptlählid während und nad der Negenzeit. Fam. Trogoniden (Trogonidae). 72. Die Narina, Hapaloderma Narina (Vieill.). Brehm, Habesch, p. 210. — Finsch, Coll. Jesse, p. 219. — Antin. M. R. p. 61. — Heugl. Fauna R. M. Nr. 39. Selten und eine jehr zurüdgezogene Yebensweile führend im dichten Hochwald der Dft-Abfälle der Gebirge von Habeidh, namentlid im Modat-Thal und in den Schlubten von Menja. Wahriheinlid” Standvogel. Fam. Eisvögel (Aleedinidae).! 73. Der grünliche Eisvogel, Sauropatis chloris (Bodd.). Antin. M. R. p. 68. — Heugl. Fauna R. M. Nr. 21. — Finsch, Coll. Jesse, p. 222. ı Die Eiswögel heißen Arab. Abu Rages und Saiad el Samak. Zigr. Bela "Asa. An). ’Asau DSin, d. i. der boöfe Geift der Fijche. Bögel. 165 In mit Uvicennien und Rhizophoren bejtandenen Buchten des abejfiniichen Küftenlandes paarweile als Standvogel. Nijtet im April und Mai in hohlen Bäumen. 74. Der geftrichelte Eisvogel, Haleyon tschelicutensis (Heugl. ex Stanl.). Heugl. Fauna R. M. Nicht jelten in den nad dem Samhar mündenden Thal- ihluhten und im Anjeba-Gebiet. Meift auf Lichtungen in der Waldregion. 75. Der fenegalifche Eisyogel, Halcyon senegalensis (Linn.). Finsch, Coll. Jesse, p. 221. — Blanf. Abyss. p. 323. Im Sul, wohl al3 Strihvogel, im Bogo3-Gebiet, 76. Der roftbäuchige Eivogel, Halcyon semicoerulea (Forsk.). HI, leucocephala, Müll.? — Blanf. Abyss. p. 322. — Finsch, Coll. Jesse, p. 222. — Antin. M. R. p. 68. — Heugl. Fauna R. M. Nr. 41. Scheint Strihvogel, der zur Negenzeit im Küftenland und im Gebiet des Anfeba nicht jelten auftritt. 77. Der bunte Zwerg-Eisvogel, Alcedo pieta (Bodd.). Blanf. Abyss. p. 323. — Antin. M.R. p- 67. — Finsch, Coll. Jesse, p. 323. — ? Ispidina eyanotis, Brehm, Habesch, Pr 210 | Häufig vom Mai bis September im Gebiet des oberen Anjeba, namentlih um trodene Negenftrom-Thäler. Lebt faft ausichlieklih von Infecten. 166 Böyel, Fam. Bienenfreijer (Meropidae).! 78, Der gemeine Bienenwolf, Merops apiaster (Linn.). Blanf. Abyss. p. 321. — Finsch, Coll. Jesse, p. 223. — Antin. M. R. p. 65. — Brehm, Habesch, p. 210. — Heug]. Fauna R. M. Nr. 44. Häufig Ichaarenweife im Frühjahr und Herbft in unferem ganzen Beobachtungsgebtet. 79. Der egpptifche Bienenmwolf, Merops superciliosus (Linn.). Blanf. Abyss. p. 321. — Antin. M. R. p. 65. — Finsch, Coll. Jesse, p. 223. — Brehm, Habesch, p. 210. Nr. 34. — Heugl. Fauna R. M. Nr. 46. ie der vorhergehende als Zugvogel allgemein. 80, Der firfehrothe Bientenwolf, Merops nubicus (Gm.). Blanf. Abyss. p. 321. Bon Blanford im Küftenland an der Zula-Bat wohl im Hodjommer Ichaarenwetje beobachtet. 81, Der grüne Bienenwolf, Merops viridissimus (Swains.). jlanf. Abyss. p. 320. — Finsch, Coll. Jesse, p. 224. — Antin. M. R. p. 66. ı Die Bienenfvefjer heißen Xrab. Schegäq, Tigr. Bela Nebhi (d. i. Bienenfreffer). Bügel. 167 Wahriheinlih Standoogel im Anfeba-Gebiet und in der Waldgegend des Samhar. Geht am Nil nordwärts bis Mittel- egypten, wojelbjt ebenfalls jeventär. 82. Der weißhalfige Bienenmwolf, Merops albicollis (Vieill.). Antin. M. R. p. 66. — Heugl. Fauna R. M. Nr. 45. — Finsch, Coll. Jesse, p. 224. — Blanf. Abyss. p. 321. Im April, Sun, Sult und Auguft in N Schaaren im Sambar, Yebfa- und Anjeba-Thal. 83, Der blaubindige Bienenwolf, Merops Lafresnayi (Guer.). M. Lefeburei, Desm. & Prev. — Blanf. Abyss. p. 322. — Brehm, Habesch, p. 211. — Heugl. Fauna R. M. Nr. 48. — Finsch, Coll. Jesse, p. 225. Geht in den Gebirgen der Bent Amer nordwärts bis auf den Breitenparallel von Agig. Arch im Falkat, Hedat und in Yagfa im Februar und Weir; paar und familienweile auf Büfchen und Bäumen zwifhen Schluchten. Während der Negen- zeit nicht gar jelten um Seren und im Miodat-Thal; im Dat von Seffe bei Senafte beobachtet. Lebt vorzüglih von großen Shiegen und Heufchreden. ne Ä 82, Der rothfhiglige Bienenwolf, Merops pusillus (Müll.). M. erythropterus, Gm. — Blanf. Abyss. p. 322. — Antin, Mh. p. 00 — en Coll. Jesse, p. 225. — Heugl. Fauna R. M. Nr. | Scheint a um Samhar und oberen AUnjeba. Meijt nur paarweile lebend. 168 Bügel. I. Dünnjhnäbler (Tenuirostres). Fam. Wiedehopfe (Upupidae). 85. Der gemeine Wiedehopf, Upupa epops (Linn.). Heugl. Fauna R. M. Nr. 49. — Blanf. Abyss. p. 332. — Finsch, Coll. Jesse, p. 220. — Brehm, Habesch, p. 211. — Finsch, Coll. Jesse, p. 226. Arab. Hudhud. Sowohl als Stand», wie als Zugosgel in unjerem ganzen Bevbahtungsgebiet. Im Februar locdten die Männchen ichon eifrig (Agra-Thal). 86. Der fenegalifche Wiedehopf, Upupa senegalensis (Sw.). Antin..M. R.p. 220. Bon Antinori im Sul im Bogos-Gebiet eingefammelt. Eben dajeldft erlegte ih einen wohl zu diefer Art oder Kaffe gehörigen Vogel, welchem die weißen Spiten der Haubenfedern fehlten; lettere waren nur durch einen weißen Wand vertreten. Ih bin übrigens geneigt, U. senegalensis nur für eine Yocal- Kaffe von U. epops zu halten. 87. Der Spotthopf, Irrisor erythrorhynchus (Lath.). Antin. M. R. p. 60. — Blanf. Abyss. p. 332. — Finsch, Coll. Jesse, p. 220. — Brehm, Habesch, p. 211. — /. spec, Heugl. Fauna R. M. Nr. 51. Nicht felten im Gebiet des Anfeba, Yebka, Barkah und im Modat-TIhal. iftet im Auguft in Baumböhlen. Bögel. 169 88. Der fleite Spotthopf, Irrisor aterrimus (Steph.). Blanf. Abyss. p. 334. — Finsch, Coll. Jesse, p. 227. — Antin. M. R. p. 62. Meift paarweife im Anfebae und oberen Barfah-Thal. Im Vebruar beobachtete ih eine Schaar von etwa 25 Etüd, offenbar auf dem Strich begriffen, im Hochland von Nagfa. Fam. Honigjauger (Promeropidae). 89. Die rothfehlige Suimanga, Nectarinia cruentata (Rüpp.). Rüpp. Syst. Uebers. t. 9. — Blanf. Abyss. p. 352. — Antin. M. R. p. 87. — Finsch, Coll. Jesse, p. 229. — Brehm, Habesch, p. 211. Ziemlich häufig am oberen Anjeba, wo fie zu niften [cheint; auch in. ven Schluchten von Menja gefunden. Standorte zwifchen 3000 und 8000 Fuß Meereshöhe. Ohne Zweifel in Naagfa. Dürfte niht wandern, 90, Der abefjinifche Honigfauger, Nectarinia habessinica (Ehr.). Heugl. Fauna R. M. Nr. 53. — Antin. M. R. p. 88. Blanf. Abyss. p. 351. -— Brehm, Habesch, p. 211. — Finsch, Coll. Jesse, p. 228. Im Küftenland und den benahbarten Gebirgen nordwärts bis zum DBreitenparallel von Sauafın (Hier aber nur im Hoch- land), jüdlih His ins Somal-Gebiet. Ebenfo in Nagfa und am Anjeba. Standvogel und redht häufig arm geeigneten Dertfich- fetten. Die Männchen trugen im Februar und März bereits ihr buntes Hoczeitsfleid und befümpften fi unter großem Yarm und Gezwiticher. 170 Bogel. 91. Der JardingsHonigfauger, Nectarinia Jardinei (Verr.). Blanf. Abyss. p. 252. — Finsch, Coll. Jesse, p. 230. In der Gegend von Senafie im Monat Mat. Wahricein- ih nordwärts bis in die Berge von Sauafıır. 92, Der metallfchinnmernde Honigfauger, Nectarinia metallica (Licht.). Heugl. & Ehr. Symb. phys. pl. I. — Blanf. Abyss. p. 95. — Antin. M. R. p. 90. — Heugl. Fauna R. M. Nr. 52. — Finsch, Coll. Jesse, p. 228. — Brehm, Habesch, p. 211. Yicht jelten im Sambar. Wohl als Standvogel. 93, Der broncefarbige Honigfautger, Nectarinia tacaziena (Heugl. e Stanl.). Blanf. Abyss. p. 352. — Finsch, Coll. Jesse, p. 227. Antın. ML. IR. p. 89. Ziemlich einzeln um Steven, Hänfiger im benachbarten Hodhland. 94. Der metallgrüne Honigfauger, Nectarinia pulchella (Linn.). Finsch, Coll. Jesse, p. 227. — Blanf. Abyss. p. 354. — Antin. M. R. p. 90. Ziemlich einzeln un Seven und in Yebfa. 95, Der ähnliche Honigfauger, Nectarina affınis (Rüpp.). Finsch, Coll. Jesse, p. 229. — Blanf. Abyss. p. 351. Brehm, Habesch, p. 211. — Heugl. Fauna R.M. Nr. 55, Bonel. 171 Ziemlich allgemein im Samhar, ebenjo im oberen Anjeba und in Nagfa; geht nordwärts bis zum Thal von Aferat und Darova, . Im Februar traf ich dort Schon ausgefärbte Männchen. II. Zahnjchnäbler (Dentirostres). Fam. (Luscinidae). 96. Der rothwimprige Fächerfehwanz, Urorhipes rufifrons (Rüpp.). Heugl. Fauna R. M. Nr. 62. — Antin. M. R. p. 109. — Blanf. Abyss. p. 374. — Finsch, Coll. Jesse, p. 231. — ? Brehm, Habesch, p. 212. Im Küftengebiet vom Breitenparallel von Agig jüowärts bis zum Land der Eifa-Somalen. Meift paarweife auf felfigen oder fandigent, Ipärlich mit Afazten bewachfenem Grunde. Geht gegen meine früheren Beobachtungen auch etwas Yandeimwärts bis auf 1500 His 2000 Fuß Meereshöhe (3. B. am Fuß des Hedarbeh, um Wold Dan, bei Af Abed), Hin und wieder felbit auf Injelt. 97, Der zierliche Bufchfchlüpfer, Drymoeca gracilis (Rüpp.). Antin. M. R. p. 108. — Blanf. Abyss. p. 373. — Heugl. Fauna R. M. p. 61. — Heugl. Cab. Journ. 1862. p..39. .. Nicht gar felten zwifhen Sauafın und dem Golf von Adufis, Meift paarweife in Afaziengeftrüpp und Diedlatt- Büfchen, fowohl auf Infeln als in der Strandgegend. Der “octon bejteht in einem jchnalzenden Hoied, worauf ein lebhaft Der Oberihnabel ift vauhbraumlich, Unterichnabel und Schneiden des erfteren fleifhfarbig; Füße hell fleifchröthlih; Iris 1 ee oe 172 Bügel. hiht gelbbräunlih; Augenlid nadt, vauchgranlich, nach dem vor- deren Wirfel zu hellgrau. Ganze Länge 4 3", Schnabel 31/,". Flügel 1° 717, Längfte Steuerfeder 2”, Fürzefte 1”. Sch habe meine am Nothen Meer eingefammelten Bügel, die ih zu Dr. gracilis ftelle, nicht mit egyptifchen vergleichen fünnen. Sie jcheinen indeß in mander Beziehung abzumweichen. 98. Der mausfarbige Bufchichhüpfer, Drymoeca murina (Heugl.). Antin. M. R. p. 109. — Heugl. O. N.-O.-Afr. I. p. 241. ach der Negenzeit in der Umgegend von Keren in mit Hohgras durbhwachlenem Gejtrüpp. 99, Der grünliche Bufchfchlüpfer, Drymoeca pulchella (Rüpp.). Blanf. Abyss. p. 374. — Antin. M. R. p. 109. Diefe in Zeichnung und Schnabelform jehr aberrante Art wurde von Dlanford im Gebiet des Anfeba, von Antinori bei Azuz im Küjtenland eingefammelt. 100. Der roftföpfige Staffelfehwanz, Cisticola ruficeps (Rüpp.). Antin. M.R. p. 108. Bon Antinori in Dambelas eingefammelt. Nicht jelten in Tafah. 101. Der einfarbige Staffelichwanz, Cisticola semitorques (Heugl.). Drymoeca semitorgques (Heugl.) Cab. Journ. 1862. p. 40. (part.) — Heugl. O. N.-O.-Afr. t. 9. Im Herbit unfern Keren in dichtem Gebüjch und Gejtripp. Vögel. 143 102. Der Ciftenfänger, Cisticola cursitans (Frankl.). Antin. M. R. p. 108. Nah Antinori um Keren und im Barfah. Cisticola brunneonucha (Heugl. Cab. Journ. 1862. p. 39), wohl mit C. lugubris, Rüpp., zufammenfallend, erhielt ich unter einer VBogelfammlung aus Oft-Abejfinten, vermuthe aber, daß das betreffende Eremplar nicht in unferem Beobadhtungs- gebiet heimifch fei, eben jo wenig al3 Cisticola erythrogenys, Rüpp., Cisticola Le Vaillantü, Smith. (= (. cantans, Heug].), Cisticola robusta, Rüpp., und Cisticola Ayresii, Luyard (— (. habessinica, Heugl.), welche Arten Ieffe und Blanford jüdlih von Senafte erlangt haben. 103. Die Baummactigall, Addon galactodes (Tem.). Aedon minor, Cab. — Brehm, Habesch, p. 212. — Heugl. Fauna R. M. Nr. 67. — Finsch, Coll. Jesse, p. 233. — Blanf. Abyss. p. 380. — Antin. M. R. p. 107. Im Küftenland bei Mafaua und in den benadhbarten Vor- bergen, wahricheinlich als Standvogel. 104, Der Schweifdroßling, Cercotrichas erythroptera (Gm.). Antin. M. R. p. 107. — Blanf. Abyss. p. 360. — Brehm, Habesch, p. 214. — Finsch, Coll. Jesse, p. 234. Im Gebüfch des Küftenlandes von Sauafin jüdwärts, fowie in den benachbarten Thälern und im Gebiet des Anfeba. 105. Der Sfa, Camaroptera brevicaudata (Rüpp.). Finsch, Coll. Jesse, p. 231. — Blanf. Abyss. p. 376. — Brehm, Habesch, p. 212. — Heugl. Cab. Journ. 1862. p. 41. — Antin. M. R. p. 105. Baarweife in den VBorbergen des Sambar, am Anfeba und an den Biden von Nagfa, gewöhnlih im dichten Gebüih und Wurzelwerk der Uferböldhungen. 106. Der Stubjchwang, Oligocercus microurus (Rüpp.). Blanf. Abyss. p. 276. — Finsch, Coll. Jesse, p. 230. (O. rufescens). — Heuel. Fauna R. M. Nr. 50. — Heugl. Cab. Journ. 1862. p. 41. Im Küftenland, den Vorbergen, dem Anjeba- und Barkah- Gebiet. Nordwärts bis in die Berge der Beni Amer angetroffen. 107, Der graugelbe Steppenfänger, Eremomela griseo-flava (Heug].). Blanf. Abyss. P- 899° 0.9. 4.1. —Heuesl >O-N-02 Afr. IL t. 12. — Heugl. Cab. Journ. 1862. p. 40. Sm Gebiet des oberen Anjeba paarweife im Gebüfd. 108, Der Stentorfänger, Calamodyta stentorea (Ehr.). Heugl. Fauna R. M. Nr. 64. — Aecrocephalus sp., Antın. MeB.p. 1052(7) Wir begegneten Diefem ausgezeichneten Nohrjänger auf mehreren mit Aptcennia-Gebüfc bejtandenen Infeln des Nothen Meeres, jo auf Eri und ber Majaua. Er lebt dort paarweile und dürfte nicht wandern. Niftet im Gebüfch und auf über: hängenden Xeften im Meat, Sum und Duli. Ein am 4. März bei Meajaua erlegter Bogel hat ein ziem- lic) abgetragenes Gefieder. Dpenher ziemlich Hell graubräunlich, faft ohne Stich ins Dfwenfarbige; Oberkopf am dunfelften, Bürzel am helfften; Dogel. 175 untenher jchmusig weißlicd, Kehle faft rein weiß; Sropffeiten, Weichen und Außenfeite der Zibtal-Befieverung graubräunlid getrübt; Unterflügeldedfedern weißlih, graugelblih angehaudt; Unterfhwanzdedfedern Shmutig weißlich, die längjten in ihrer Weitte deutlich bräunlichgrau getrübt; der weiße Superciliarjtreif nicht Hinter das Auge Hinausreichend, jcharf begrenzt und vorn am breiteften; Augenliver deutlih weißglih; auf der Zügelgegend zahlreiche, nad) der Schnabelbafis Hin an Yänge zunehmende Ihwärzlide Bartborjten, die unmittelbar vor dem Auge einen fleinen Shwärzligen Büchel bilden; auch Weyftafal-Gegend mit Ihwarzen Börftchen geftrichelt, am Sinn einzelne weißliche Borjten; Schwingen rauchfarbig, innen, nad) der Bafis zu breit und ver- wachen weißlich gerandet; Primarichwingen an der Spike umd Außenfahne fein und undeutlich heller gerandet; Secundarfhwingen ebenjo, aber intenfiver; ZTertiarihwingen und Slügeldedfevern von der Sarbe der Oberfeite, erjtere an der Spike und Außen- fahne, lettere allein an der Spite verwafchen heller; Afterflügel und große Dedfedern der Primarihwingen rauhfarbig, außen verwajchen graubräunlich gerandet; Steuerfedern hell graubräun- lic), die mittleren mit dunkfleren Schaften, die zunächit folgenden, namentlich auf der Inmenfahne, mehr vaudhfarbig, die 3 bis 4 äußeren Paare an der Spike, vorzüglid aber auf der Inmen- fahne mit ziemlich breiten, verwajchenem, aber doch deutlichen graubräunlich-weißem Saum; Schwanz ziemlich ftarf geituft, die änßerfte Steuerfeder ftarf 6° kürzer als die mittleren; Die erfte, verfiümmerte Schwinge erreicht nicht die Spite der erjten "Serie der Primar-Dedfedern, ft jedoch beträchtlich Yänger als der Afterflügel, die dritte und vierte Schwinge die längfte, Die zweite etwa glei) der jechsten. Der Schnabel ijt bläulich Hornbräunlich, Dberfchnnabel dunfler, faft Ihwärzlfih mit vöthlihen Schneiden, Unterfchnabel nach der Dafis zu fleifchrotd (im Hoczeitskleid wahrjheinlich grangefarbig), 176 Bogel. an der Spite mehr bläulich; Schnabehvinfel und Zunge orange- bis morgenroth; Füße und Strallen hornbräunlih, Sohlen heller. Die Spite des zujammengelegten Flügels fteht um 1% 7 Hinter der Schwanzjpite zurüd. Ganze Länge 6” 8%, Schnabelfirfte 9. Mundfpalte fajt 1”. Schnabelbreite in der Najengegend 21/,, Flügel 3". Schwanz 2" 9". Zarfus 1” 1". Mittelzehe mit Nagel 7", Die Originaltypen des Berliner Mufeums mefjen nad ge- jälliger Mettheilung Neihenow’s: Mundfpalte 101/,' His gegen 11", -Stite 7, Breite am Nafenloh 2, Stiael 2-77 bis 3" 2%, Lauf 109, His 12. Hinterzehe mit Nagel 8,5. Diefe Vögel halten fi) gerne im Gebüfch von Avicennia, Rhizophora, zuweilen aud in Didblatt (Suaeda) verborgen, Do fingen die Männcden haufig auf Gipfeln oder hervorragen- den Zweigen mit gejträubten Kopffedern. Dean trifft fie nament- lid an Stellen, wo viel Shwarzer Schlamm Tiegt. Der Sten- torjänger fommt übrigens nicht jelten auf den Boden, wo er nad Art von Addon mit gehobenem Schweif vafh hin und her läuft, um Imjecten zu fangen. Morgens und Abends hört man beide &atten bejtändig loden. Ihr Locton bejteht in einem jehr tiefen und lauten Garr oder Graa, der Gejang dagegen it drofjelartig, dazwilchen jhmast und jchäft Das Männchen mit aufgeblajenev Kehle ganz wie der Drofjel- Kohrjänger. 109, Der große Bufchfänger, Hypolais languida (Ehr.). Blanf. Abyss. p. 379. —? H. olivetorum, Finsch, Coll. Jesse, p. 233. Bon Blanford im Xebfa und Sambar eingejammelt. Bielleiht gehört der von Finjeh als H. olivetorum der Sefjeihen Vogel. | 177 Sammlung bezeichnete Vogel hierher, obgleih er größere Ver- hältnifje zeigt, alS die von mir (O. N.-O.Afr. I. p. 296) ge- mefjene Originaltype. 110, Der Dlivenfänger, Hypolais olivetorum (Strickl.). Finsch, Coll. Jesse, p. 233. Nah Finfh von Sefje im Auguft am Zorrent von Amba eingefammelt. 111, Der griechifche Bufchfänger, Hypolais elaeica (Linderm.). Blanf. Abyss. p. 380. — Finsch, Coll. Jesse, p. 232. — (H. ambigua, Schleg. — H. pallida, Gerbe. — H. cine- rascens, Selys. — H. Pregelii, Frauenf. — H. Arigonis, A. Brehm: teste Finsch.) Kah. Blanford und Ieffe im Lebfa (Auguft). Finjd) (in lit.) erklärt H. elaeica für iventijch mit H. pallida, Ehr. — XYettere ift aber offenbar noch Kleiner (ic) meffe die Driginaltypen: Flügel 2" Ay His 51/a). 112. Der fahle Bufchfänger, Hypolais pallida (Ehr.). Heugl. Fauna R. M. Nr. 63. Im Auguft und den Herbft und Winter über in Dahlaf und dem abeffiniichen Küftenland. 113, Der bunte Zaubfänger, Phyllopseuste umbrino-virens (Rüpp.). Blanf. Abyss. p. 378. — Finsch, Coll. Jesse, p. 232. Nah Seffe bei den Undel-Quellen im Tiefland um die Bucht von Adulis. Bon mir nur im abeffinifhen Hochland beobachtet. | on. Heuglin, Reife in Novdoft-Afrifa, IT. - 12 178 | Dögel. 114, Der Fitis-Taubjänger, Phyllopseuste trochilus (Linn.). Im Winter im Lebfa und in Nagfa. 115. Der Weiden-Laubfänger, Phyllopseuste rufa (Gm.). Wie der vorhergehende. 116. Der abefjinifche Zaubjänger, Phyllopseuste habessinica (Blanf.). Ph. abyssinica (!), Blanf. Abyss. p. 378. t. 3. £. 2. Ber den Undel-Quellen und um Senafte von Blanford erlangt. 117, Der füdliche Schwarzkopf, Sylvia (Thamnodus) melano- cephala (Gm.). Blanf. Abyss. p. 379. Im Habab-Gebiet von Blanford erlangt, Sicherlich hier nur ZJugvogel. Die egyptiihe Nafje oder Art (S. momus, Ehr. — Meli- zophilus nigricapillus, Cab.) habe ich zur Winterzeit in ganz Arabien jüdwärts bis gegen Adern beobachtet, nicht aber im Sambhar-Sebiet. 118. Der roftfehlige Sänger, Sylvia (Melizophilus) undata (Bodd.). Häufig im Winter zwifchen Sauafın und Wold Dan, in niedrigem Akaztengeftrüpp. Mlaufert zu Anfang März. Digel. 179 119, Der gemeine Schwarzkopf, Sylvia (Monachus) atricapilla (Linn.), Antin. M. R. p. 104. — Heugl. Fauna R. M. Nr. 76. Bon Antinori im Mat und Juni im BogoS-Gebiet ge- funden. 120, Die Rüppell-Srasmücde, Sylvia (Corytholaea) Rüppellii (Tem.). Heugl. Fauna R. M. Nr. 77. Zugvogel im Herbft und Frühjahr im Sambar. 121, Die graue Grasmüde, Sylvia (Sterparola) cinerea (Briss.). Heugl. Fauna R. M. Nr. 71. — Finsch, Coll. Jesse , p. 233. — DBlanf. Abyss. p. 379. — Heugl. Cab. Journ. 1862. p. 40. Im Auguft und September im Sambar und auf Dahlaf. 122, Die Dorn-Örasmüde, Sylvia (Sterparola) curruca (Lath.). Heugl. Fauna R. M. Nr. 73. — Heugl. Cab. Journ. 1862. p. 41. Auf der Wanderung im Sambar und Lebfa. 123. Die Oarten-Örasmüde, Sylvia (Epilais) hortensis (Gm.). Antin. M. R. p. 105. Im Mai im Bogo3-Gebiet: Antinori. 12* 180 Bügel. 124. Die Trauer-Grasmuüde, Sylvia (Subgen.?) lugens (Rüpp.). Heugl. Cab. Journ. 1862. p. 41. Anmerfung. Chrenberg (Symb. phys. Av. fol. cc.) be- Ihreibt eine Curruca leucomelaena aus Nrabien und dem abejjiniihen Küftenland, die wirklich einer bejonderen guten Art anzugehören jcheint. 125, Die Sprvfjer-Nachtigall, Luscinia philomela (Bechst.). Lusciola luscinia, Heugl. Cab. Journ. 1862. p. 41. Zu Anfang September von uns bei Keren eingefammelt. 126. Der Oarten-Rothfehwanz, Ruticilla phoenicurus (Linn.). Brehm, Habesch, p. 213. — Heugl. Fauna R. M. Nr. 78. — Anti. M. R. p. 93. — Finsch, Coll. Jesse, p. 237. — Blanf. Abyss. p. 358. Den Winter über im Hochland und den VBorbergen allge- mein. DVon Antınori noch im Mat bei Keren angetroffen. 127, Der fleine Nothfcehwanz, Ruticilla mesoleuca (Ehr.). Heugl. Fauna R. M. Nr. 79. Im DBogos-Gebiet und den benachbarten Ziefländern. Bielleiht Standvogel. Bügel. 181 128. Das Blaufehlchen, Cyanecula suecica (Linn.). Antin. M. R. p. 93. — Heugl. Fauna R. M. Nr. 80. Bon Antinori im September im Anjeba-Gebiet, von mir zu derjelben Sahreszeit in den Bergen bei Sauafın angetroffen. 129, Der Strauchichmäßer, Pratincola rubicola (Linn.). Im Ianuar und Februar bei ZTos$lar, Agig und in den - Bergen der Bent Unter. 130, Der Trift-Strauchfchmäter, Pratincola pastor (Strickl.). Blanf. Abyss. p. 364. — Antin. M. R. p. 103. In Nagfa, im Hedai-Thal, Bogo3-Gebiet und Lebfa den Winter über. 131, Der Hemprich-Strauchfchmäter, Pratincola Hemprichii (Ehr.). Blanf. Abyss. p. 164. — Antin. M. R. p. 104. — Heugl. Fauna R. M. Nr. 92. — Brehm, Habesch, p. 213. In Nagfa, im Yebfa, im Bogos-Gebiet und im Küftenland von Majaua über die Winterzeit. 132, Der Wiefenfehmäber, Pratincola rubetra (Linn.). Blanf. Abyss. p. 364. — Heugl. Fauna R. M. Nr. 93. Im Auguft wurde von Blanford ein junger Vogel in ven Bergen der Habab erlegt. 182 Vögel. 133, Der grofe Braunfcehbwanz, Philothamna scotocerca (Heug].). Rutieilla fuscicaudata, Blanf. Abyss. p. 359. t. 4. — Heugl. OÖ. N.-O.-Afr. I t. 14. p. 363. (Sept. 1869.) — Anm. MR. p. 102. Bon mir während der Negenzeit des Yahres 1861, von Dlanford im Sabre 1868, von Antinori im Jahre 1870 im Gebiet des oberen Anjeba eingefammelt. 134, Der feine Braunjehwanz, Philothamna minor (Heugl.). Siehe beigegebene Tafel. — Heugl. Ber. der XXI Vers. deutsch. Ornith. (1875) p. 93. Sehr ähnlich der Ph. modesta, Heugl. (O. N.-O.-Afr. I. p- 362), aber um ein Nambaftes Kleiner; SOberfhwanzpdedfevdern fattbraun (nit roftfahl). Supra sordide fusco-cinerascens; infra pallidior, pectore et hypochondriis saturatius tinctis; abdomine postico subcaudalibusque subalbicantibus; subala- rıbus fumosis, in apice conspicue albido-limbatis; caudae tectricibus superioribus, remigibus et rectricibus tergaeo fuscioribus, extus sordide et dilute pallide marginatis; rec- tricibus intus, basin versus, pallidius limbatis; tibialibus fuscescentibus, conspicue albido-marginatis; periophthalmiis sordide et dilute albescentibus; loris fuscescentibus; rostro ex incarnato corneo-fuscescente; pedibus fuscis; iride fusca ; lone; 101.5 9.2.7 rosiz Harr 6 2%. 21.21 Day. Stand: LAS] R 2 ars, .94 22 alae apıice=452. Schnabel ziemlich Fräftig, an den Nafenlöchern etwas ein- gedrüct, Culmen gerundet, Schneidengegend etivas eingezogen. Zarjen ungejchildet. Schwingenverhältniffe ganz wie bei Ph. modesta; ervite Schwinge etwas weniger als halb jo lang als die zweite — Bügel. 183 dritte, vierte und fünfte die längjten und unter sich ungefähr gleich Yang; die fechste wenig fürzer. Schwanz etwas ausge- randet; die dritte Steuerfeder die längjte. Vor dem Auge ein feiner Büchel Shwärzliher Boritenhaare, ur ein Eremplar im Hedai-Thal eingefammelt. Dasjelbe flatterte etwas fliegenfängerartig von Bufh zu Buld. Die nahe verwandte Ph. modesta habe ich in mehreren Eremplaren im Tiefland von Tigrie bei Adet im Monat De- cember eingefammelt, Die Originaltypen befinden fich jest im Mufeum zu Leypen. 135. Der Schwarzjchwanz, Cercomela melanura (Rüpp.). Heugl. Fauna R. M. Nr. 90. — Finsch, Coll. Jesse, p. 237. — Brehm, Habesch, p. 213. — Antin. M. R. p. 297. Kamentlih im Küftenland und in den in Dasjelde mündenden Thälern nordwärts bis zum Walfat, jowohl auf Teljen als im Seftrüpp, auf Steinen ımd auf der Erde fih aufhaltend, vebt meift paarweife und hat in der Art der Bewegung mancde Achnlichkeit mit den Sliegenfängern. ZTrägt den langen Schweif nicht Hoch aufgeichlagen, Dagegen zuweilen horizontal und breitet denfelden dann von Zeit zu Zeit fächerfürmig aus, ‚ Xoct wirbelnd Ziriwitt. Während der Paarungszeit fingen die Männchen vet fleißig und lieblih, fonft führen dieje zarten Bögelden eine ftille und zurücgezugene Yebensweife, 136, Der TraneısSteinfchmäßer, Saxicola lugubris (Rüpp.). Antin. M, R. p. 97. — Blanf. Abyss. p. 363. — Brehm, Habesch, p. 212. — Finsch, Coll. Jesse, p. 237. In Menfa, Nagfa 6i8 Agra fowie in Dembelas. Wohl Standvogel. 184 Vogel. 137. Der weiß-fehwarze Steinfchmäßer, Saxicola leucolaema (Ant. & Salv.). Antın.M: R: p. 101.22: Bon Antinori im Monat December bei Seren eingefammelt. 138. Der Brehm’3-Steinfchmäber, Saxicola Brehmii (Salvad.). Sawicola lugubris, Brehm, Habesch, p. 290 (part.). — Heugl. O. N.-O.-Afr. App. p. XCIX. In den Gebirgen von Menfa. 139. Der Weißfehwanz, Saxicola oenanthe (Linn.). Blanf. Abyss. p. 361. — Brehm, Habesch, p. 212. — Antin. M. R. p. 90. — Finsch, Coll. Jesse, p. 236. — Heugl. Fauna R. M. Nr. 84. Zugvogel, den Winter über im Küjtenland, jeltener im Gebirge. 140. Der Wüften-Steinfchmäßer, Saxicola deserti (Rüpp.). Heugl. Fauna R. M. Nr. 85. — Blanf. Abyss. p. 362. — Antin. M. R. p. 102. Yıcht jelten im Küftengebiet; geht jedoch auch landeimwärts in die Gebirge. Wohl Standvogel. 141, Der gelbsfcehwarze Steinfchmäter, Saxicola xanthomelaena (Ehr.). Antin. M. R. p. 100. — Heugl. Fauna R. M. Nr. 86. Im Küjtengebiet und den benachbarten Bergen; nordwärts Bogel. 185°: dis Sauafın. Ob Standoogel, fan ich nicht angeben, Bon mir nur über die ältere Sahreszeit beobachtet, 142, Der Ohren-Steinfehmäßer, Saxicola albicollis (Vieill.). S. aurita, Tem. — Antin. M. R. p. 100. Im Winter bei Keren: Antinori. 143, Der Pallas-Steinfchmäßer, Saxicola leucomela (Pall.). Antin. M. R. p. 102. — Heugl. Fauna R. M. Nr. 87. Im Winter im Küftenland und im Gebiet des Anjeba. Auch wohl in Nagfa. 144, Der Temmind-Steinfchmäber, Saxicola lugens (Licht.). 9. leucomela, Tem. (nec Pall.). — Heugl. Fauna R. M. Nr. 88. — Blanf. Abyss. p. 363 (nec Synon.). Bei Sauafin im Herbitz im Winter im abeffiniihen Hod- land. Standvogel in Egypten und Nord-Arabien. 145, Der fandfarbige Steinfchmäßer, Saxicola isabellina (Rüpp.). Heugl. Fauna R. M. Nr. 89. — Brehm, Habesch, p. 212. — Blanf. Abyss. p. 361. — Antin. M. R. p. 98. Scheint im Tiefland Strich- oder Zugvogel. Brütet jedoch im Hochgebirge von Habefh. Den Winter über aud um Keren nicht jelten. 146. Der gezäumte Steinfchmäßer, Saxicola frenata (Heugl.). Heugl. O. N.-O-Afr. I. t. 13. — Blanf. Abyss. p. 362. In den Gebirgen von Mena, jowie im ganzen abejfinifchen Hohland. Scheint Standvogel. ur 186 Bögel. 147, Der Kappen-Steinfcbmäßer, Dromolaea leucocephala (Brehm). Heugl. Fauna R. M. Nr. 82. In Egypten und Nord-Arabien, jüdwärts bis zum Barfah- Thal; auch in den Schluchten der Vorberge bei Sauafın. Wahr- Iheinlih überall jedentär. 148, Der weißfehultrige Bufchichmäßer, Tlhamnolaea albiscapulata (Rüpp.). Thamnolaea caesiogastra, Bp. — Brehm, Habesch, p. 213. — Blanf. Abyss. p. 361. — Antin. M. R. p. 95. — Finsch, Coll. Jesse, p. 235. Sm oberen Anfeba-Sebiet, Menja und Yebfa. Kein Zweifel, daß Th. caesiogastra das Weibchen diejer Art. Die Weibchen find übrigens nambaft Feiner als die Deännchen. Ich meife ein von uns am 28. Tebruar erlegtes Eremplar: Schnabel 7" Shwadh. Flügel 3" 8%. Schwanz 2" 10, Zarfus 121/,. Rlügelfpige ftark 6°, Pebt im Gegenfat zu Th. semirufa mehr in Felfen und Sebüih; doch habe ich auch diefe Art in Mauern umd unter Dächern gefunden. 149, Der rotbgraue Bufchichmäßer, Thamnolaea rufo-cinerea (Rüpp.). Heugl. Fauna R. M. Nr. 91. — Zutieilla rufo-cinerea, Blanf. Abyss. p. 3858. — Brehm, Habesch, p. 213. Jeicht jelten im oberen Naro, in Nagfa, im Hedat, bet Keren, in Menfa, im Yebfa und bei Atlat. Auf Gebüjch ud auch auf der Erde zwijchen Steinei, Dogel. 17 Bei friih verfärbten Männchen find Stirn, Superciliar- jtreif, Kinn und Halsfeiten Ihön blaugrau, die Bruft dunkler afhblau. Sft eine wahre Thamnolaea und feine Ruticilla. sh jahb noch einen ähnlihen Vogel mit weißlihem Unterleib in Naafa. 150, Der TrauersBufchfchmäser, Pentholaea albifrons (Rüpp.). Finsch, Coll. Jesse, p. 237. — Antin. M. R. p. 96. | Jicht gar felten um Keren und am oberen Anfeba. Fam. Drosjeln (Turdidae). 151, Der roftbäuchige Schluchtenfchmäßer, Cossypha semirufa | (Rüpp.). Antin. M. R. p. 94. — Blanf. Abyss. p. 360. — Finsch, Coll. Jesse, p. 242. Nicht Häufig im Gebiet des oberen Anjeba in bufcigen TIhälern. 152, Der weißfehlige Schluchtenfchmätßer, Cossypha gutturalis(Guer.). Finsch, Coll. Jesse, p. 343. Bon Yeffe im April und Auguft im Samhar-Gebiet ein- gejammelt. Wohl Zugvogel. 153, Die Blaudroffel, Monticola eyanea (Linn.). Bianf. Abyss p. 357. — Heugl. Fauna R. M. Nr. 109. As Zugvogel im Tiefland und im Gebirge. Im Februar von uns im Hedat-Thal erlegt. 188 Vögel. 154, Die Steindroffel, Monticola saxatilis (Linn.). Heugl. Fauna R. M. Nr. 108. — Brehm, Habesch, p. 214. — Blanf. Abyss. p. 357. — Antin. M. R. p. 93. Wie die vorhergehende; Zugvogel, Dembelas: Antinori. 155. Die abeffinifche Singdroffel, Turdus semiensis (Heugl. e Rüpp.). Finsch, Coll. Jesse, p. 241. — Blanf. Abyss. p. 397. — Antin. Cat. p. 91. — Brehm, Habesch, p. 214. In Mena, Hamefien, am Tavanta- und Senafte-Paf. Wohl nicht unter 5000 bis 6000 Tuß Mleereshöhe. 156, Die Singdrofjel, Turdus musicus (Linn.). Heugl. Fauna R. M. Nr. 107. Nah Hemprid und Ehrenberg an der abejjiniichen Küfte. Bon ung nicht füdwärts von Egypten beobadtet (?). 157, Die gelbfchnäblige Drofjel, Turdus icterorhynchus (Br. Würt.). T. pelios, Auct. (part.) — Antin. M. R. p. 92. — Finsch, Coll. Jesse, p. 242. Häufig im Bufchwerf des oberen Anjeba-Gebietes, Fam. Belzrüden-VBögel (Pyenonotidae). 158, Der Örauvogel, Pyenonotus Arsinoe (Licht.). Antin. M. R. p. 91. — Heugl. Fauna R. M. Nr. 114. — Brehm, Habesch, p. 214. — Finsch, Coll. Jesse, p. 245. Bögel. 139 Allgemein vom 20, Grad nördl. Breite an füdmwärts, im Küftenland wie im Gebirge, 159, Der ifabellfarbige Keilfehwanz, Argia acaciae (Rüpp.). Antin. M. R. p. 106. — Heugl. Fauna R. M. Nr. 110. Bon uns nur im Küftenland zwiihen Sauafın und Mafaua beobachtet. Bewohnt familienweile Dorndufhwald um Brumnen- gruben. Nährt fih von allerhand Infecten, vorzüglih von Käfern. Ih fah ihn zolllange Buprejten freiiend. 160, Der weißföpfige Droßling, Crateropus leucocephalus (Rüpp.). Antin. M. R. p. 106. — Finsch, Coll. Jesse, p. 244. — Blanf. Abyss. p. 272. Im Lebka-Thal und Anjeba-Gebiet. 161, Der weißbiürzlige Droßling, Crateropus leucopygius (Rüpp.). Finsch, Coll. Jesse, p. 243. — Blanf. Abyss. p. 271. — Cr. limbatus, Finsch, Coll. Jesse, p. 244. — Heugl. Fauna R. M. Nr. 112. — Brehm, Habesch, p. 214, Im Küftenland des Sambar und in Tafah. Wohl nicht nördlih vom 17. Grad nördl. Br. Fam. Bacdftelzen (Motacillidae). 162. Die weiße Bachftelze, Motaeilla alba (Linn.). Blanf. Abyss. p. 380. — Heugl. Fauna R. M. Nr. 96. — Brehm, Habesch, p. 213. — Blanf. Abyss. p. 381. 190 Dögel. Den Winter über ungemein häufig am Meeresitrand, um Brunnengruben und auf Viehweiden, doch nicht Hoc ins Gebirg anjteigend. 163, Die Schafitelge, Motacilla (Budytes) flava (Linn.). a) Motacilla melanocephala, Licht. b) Motacilla cinereo-capilla, Savi. c) Motacilla Rayı, Bp. d) Motacilla flava vera. Blanf. Abyss. p. 381. Nr. 167, 168 u. 169. — Antin. M. R. p. 110. — Finsch, Coll. Jesse, p. 239. — Heugl. Fauna R. M. Nr. 97. — Brehm, Habesch, p. 213 u. 214. — Antin. M. R. p. 110 (DB. nigricapillus). Wie die vorhergehende im Herbit, Winter und Frühjahr His Ende April um Biehparke, Brunnengruben u. f. w. — Auch im Anjeba-Sebiet. M. ophthalmica, Des Murs vom Schoho-Land gehört vielleicht zur folgenden Art. 164, Die langfcehwänzige Bachitelze, Motaeilla (Calobates) boarula (Penn.). Blanf. Abyss. p. 381. — Brehm, Habesch, p. 213. Im Sommer im Anfeba-Gebiet, im März an den Negen- itrömen von Menja und am Yebfa. Wahrjceinlih Standvogel. 165. Der Brach-Bieper, Anthus campestris (Bechst.). Heugl. Fauna R. M. Nr. 101. — ? Blanf. Abyss. p. 383. Auf der Wanderung im Herbit und Frühjahr nicht felten in unjerem ganzen Beobachtungsgebiet, Bügel. 191 166. Der rothfehlige Pieper, Anthus pratensis var. rufigularis (Heugl.). A. rufigularis, Brehm. — Blanf. Abyss. p. 382. — A. pratensis, Finsch, Coll. Jesse, p. 240. — Heugl. Fauna “BR. M. Nr. 1100. Auf Viehweiden im Tiefland und im Gebirg, Wohl nur auf dem Durhaug. 167, Der abejfinijche PBieper, Anthus sordidus (Rüpp.). Finsch, Coll. Jesse, p. 240. — Blanf. Abyss. p. 382. — Antin. M. R. p. 110. Im Bogos-Gebiet und Veenja, wohl aud in Nagfa. Scheint nicht zu wandern. 168. (2?) Anthus sp.? Antin. M. R. p. 110. Antinori fammelte in Dembelas im Januar einen Pieper ein, welcher dem A. malayensis jehr ähnlid ift. Welcher Art derjelbe angehöre, fan ich nicht angeben. Anmerfung Was ift Corydalla Vierthaleri, Brehm, von Menfa? — Nöthliher als A. sordidus, Flügel etwas fürzer, Schwanz länger. Wohl —= A. campestris. Xeider tjt von Brehm (Habesch, p. 298) feine Bejhreibung diefes Vogels veröffentlicht und nur die Maße; bei letteren fehlt aber die Angabe der Länge des Sporns, die vielleicht hier entjcheiz dend wäre, 192 Dögel. Fam. Meifen (Paridae). 169, Die weißrücige Trauermeife, Parus (Melaniparus) leuconotus (Guer.). Finsch, Coll. Jesse, p. 238. An den Gehängen von Menfa, bei Senafte und am Taranta. Auf 5500 bis 11000 Fuß Meereshöhe. 170. Die weißflüglige Trauermeife, Parus (Melaniparus) leucopterus (Swains.). Finsch, Coll. Jesse, p. 238. — Antin. M. R. p. 87. ordwärts bis nad) den Bergen der Beni Amer. Nicht jelten im Yebfa und im oberen Anjeba, jowtie in Agra. Fam. Binjelzüngler (Meliphagidae). 171. Der große Brillenfänger, Zosterops poliogastra (Heugl.). Heugl. Cab. Journ. 1862. p. 42. — Blanf. Abyss. p. 354. Dei Keren, am ZTjad Aınba und Debra Sina. Im cen- tralen Abdejfinien noch auf 12000 Fuß Höhe beobachtet. Lebt jtetS paarweife und befucht gerne wilde Feigen und Kronleuchter- Euphorbient. 172, Der abeffinifche Brillenfänger, Zosterops habessinica (Guer.). Heugl. Cab. Journ. 1862. p. 42. — Finsch, Coll. Jesse, p. 239. — Blanf. Abyss. p. 359. Wie die vorhergehende Art. Bügel. 193 173. Der gelbitirnige Brillenfänger, Zosterops senegalensis (Bp.). Z. aurifrons, Heugl. Cab. Journ. 1862. p. 41. Unfern Keren im lihten Bufhwald jehr einzeln, Fam. Sliegenfänger (Museicapidae). 174. Der graue Sliegenfänger, Muscicapa grisola (Linn.). Heugl. Fauna R. M. Nr. 117. — Brehm, Habesch, p. 215. — Finsch, Coll. Jesse, p. 245. Wintergaft in unjerem Beobahtungsgebiet. Bon Sefje übrigens auch im Sunt und Auguft eingefammtelt. 175. Der Zwerg-Tliegenfänger, Muscicapa planirostris (Heug!.). M, fuscula, Sund. ?? — Heugl. O. N.-O.-Afr. App. p. OXIV. — Finsch, Coll. Jesse, p. 245. Paarweife in Feljenthälern mit Gebüfh, Hochbäumen umd fliegenden &ewäffern auf 2500 bis 7000 Fuß Meereshöhe. Jicht nordwärts vom 16. Grad nördl. Br. 176. Der Baradies - Sliegenfchnäpper, Terpsiphone melanogastra (Swains.). Finsch, Coll. Jesse, p. 246. — Heugl. Fauna R. M. Nr. 116. — Brehm, Habesch, p. 215. — Blanf. Abyss. p. 8344. — Antin. M. R. p. 74, In den Thälern von Menfa, um den Anfeba, in Nagfa und um die Miündungen der Gebirgsihluchten bei Ailet und Am. Auch im oberen Barkah beobadtet. ». Henglin, Neife in Nordoft-Afrita, II, 15 194 Vogel. 177, Der vftafrifanifche Feldfchnäpper, Batis orientalis Heugl.). Platystira senegalensis et Pl. pririt, Finsch, Coll. Jesse, p. 247. — Pl. pririt, Heugl. Fauna R. M. Nr. 129. — Blanf. Abyss. p. 345. — Antin. M. R. p. 75. Ih gebe hier noch die nach dem Vogel im Tleifch ent- yworfene Beihreibung nebjt Abbildung. Altes Männchen: Scheitel grau, nad der Stirn zu mehr ihwärzlich Ichieferfarhig. Vom Nafenlod) über das Auge weg ein weißlicher Streif; Zügel, Augen- und Obrengegend, Wangen bis zum Naden ftahlihwarz; im Naden jelbjt ein weiglicher Sled. Halsjeiten und Unterleib weiß; über die Oberbruft führt ein breites jtahlihwarzes Band; Mantel afhgrau bis dunkel bläulich- grau; Bürzel weiß, [hwärzlih geihuppt; Dberfchwangzdedfevern und Tibialien Shwarz; Schwingen und ihre Dedfedern Schwarz mit fehmalen weißem Spiegel, der quer über den Flügel läuft; die fetten Secundärjhwingen außen weiß gefäumt; Unterflügel- deden jchwarz, die äußerten derjelben aber weißlih, alle Schwin- gen innen nach der Bafis zu weißlich gefäumt; die zehn Steuer- federn fhwarz, die —. äußerften mit breiter weißer Spige und jolhem Aufßenvand, die. auf der Aufenfahne weiß gefäumt, die —. mit Spur von weißem Spitflef; am Flügelbug einige weiße Federhen, Schnabel Shwarz; Füße Shwärzlich,; Iris leb> haft geld. Ganze Länge 4". Schnabel 4,7" his 5,5, Flü- 9e.22. 1, Schwan, 176 D8 312 7 25 692 Ws 1: Das Weibhen faum Keiner, mit breitem, lebhaft. kaftanient- rojtbraunem Band über die Dberbruft. Bet einigen Exemplaren jind die Weibchen Schwarz gefchedt. Ztemlich allgemein im Bujhwald, nordwärts bis zu den Bergen der Bent Amer, im Balfat, YUgqra, am Yuß von Nagfa, bet AFAded, im Lebfa und im Borland des Samhar. Bögel. 195 Immer nur paarweife vorfommend und fi flüchtig von Daum zu Baum treibend. Während der Monate Februar umd März babe ih dort den eigenthümlichen PBaarungslaut der Männden nie vernommen, jondern nur ein fhwaches Loden das etwas rätjchend, wie H—di—dlü und gi— wi— we—gab— gab Klingt, Die Haltung des Körpers ijt horizontaler als bei den eigentlichen Pliegenfängern, mit denen Batis aber das geräufc- loje Slattern und Wippen mit Flügeln und Schweif gemein hat. Auh fangen diefe zarten Vögeldhen gewandt Eleine Infecten im Slug; fie Scheinen übrigens auch Naupen und Schmetterlingseier zu freijen. . ach meinen Beobahtungen fommt im ‚ganzen tropiichen und jubtropiihen Nordoit-Afrifa nur diefe einzige Art vor. Fam. Drongos (Dierouridae). 178, Der gemeine Drongo, Dicrourus divaricatus (Licht.). Heugl. Fauna R. M. Nr. 121. — Brehm, Habesch, p. 215. — Finsch, Coll. Jesse, p. 249. — Blanf. Abyss. p. 344. — Antin. M. R. p. 77. Allgemein vom 19. Grad n. Dr. an, fowohl im Gebirg als im Küftenland. Frißt neben "hegen auch Kleinere Heu- Ihreden. 179, Der öftliche Trägsogel, Bradyornis pallida (v. Müll.). Im Anjeba-Gebiet, wohl oftwärts bis Tafah. | Anmerkung. Seffe hat in der Nähe von Senafte auch Bradyornis chocolatina, Rüpp., aufgefunden (Finsch, Coll. Jesse, p. 284). las 196 Bögel. Die Höchft eigenthümliche Torm Hypocolius ampelinus (Bp.) habe ih unter einer Sammlung von Bügeln aus dem Sambar und aus Tigrie erhalten. Fam. Pirole (Oriolidae). 180, Der gemeine Pirol, Oriolus galbula (Linn.). Heugl. Fauna R. M. Nr. 115. Auf der Wanderung im Auguft und September, jowie tm Srühjahr nicht jelten im Küjtenland. Fam. Raupenfrejjer (Campophagidae). 181, Der rothichultrige Naupenfrejfer, Campophaga phoenicea (Lath.). Antin. M. R. p. 75. — Finsch, Coll. Jesse, p. 248. Selten im Anfeba-Öebiet und in den Thalfhludten nad dem Samhar zu. Nah Antinori nur auf der Wanderung im Zul. Von Ieffe im April bei Senafis eingefammelt. Liebt dichtes Bujhwerk und führt eine jehr ftille Lebensweife. 182, Der gelbjchultrige Naupenfrefjer, Campophaga sp.? Antin. M. R. p. 76. Gleichzeitig mit der vorhergehenden Art von Antinori am Anjeba beobachtet. DBielleiht nur gelbjchultrige Vartetät von C. phoenicea. Bögel. 197 Fam. Würger (Laniidae). 183, Der Brillen-Würger Prionops poliocephalus (Stanl.). Antin. M. R. p. 81. Bon Antinori im April bei Azuz ein altes Weibehen und ein haldflügges Sunges eingefammelt. Wir fanden diefe eigen- thbümlihe Art zur Negenzeit im oberen Barfab und um den Anfeba, und zwar ftets in Fleinen auf der Wanderung begriffe- nen Gefellichaften. 184, Der Baumfpäher, Dryoscopus gambiensis (Licht.). Finsch, Coll. Jesse, p. 255. — Blanf. Abyss. p. 342. Antin. M. R, p. 82. Scheint Standvogel in den Gebirgen der Habab und Beni Amer. Um Nagfa und am oberen Anfeba, in dichten Gebüjch längs Wildhähen und Strombetten. 185, Der äthiopifche Baumfpäher, Dryoscopus aethiopicus (Gm.). Heugl. Fauna R. M. Nr. 134. — Brehm, Habesch, p. 215. — Finsch, Coll. Jesse, p. 255. — Blanf. Abyss. p. — 340. — Antin. M. R. p. 82. Koch häufiger als der vorhergehende um Steven, im oberen Barkah, in Nagfa, Agra und im Kalfat nordwärts bis zum 18. Grad. 186, Der Rofemviirger, Rhodophoreus eruentus (Hempr. & Ehr.). Heugl. Fauna R. M. Nr. 135. — Brehm, Habesch, p. 315. — Finsch, Coll. Jesse, p. 256. — Blanf, Abyss. p. 342. — Antin. M.R. p. 85. 198 Bögel. Wahricheinlich find beide Gefchlechter diefer veizenden Würger: art gleich gefärbt. Ich unterfudhte im März 1874 ein am Torrent von Schafat gaih erlegtes Weibchen mit fchwarz einge- faßtem VBorderhals, während ich (jüngere?) Männchen unterfucht habe, welden diefe Zeihnung fehlte, wober jedoch Die Bruft und der VBorderhals bis gegen die Kehle ganz pfirfichroth ge- färbt waren. Lebt an Negenjtrombetten und in deren Nähe vom Sambar füdwärts bis nah der Eifah-Küfte, zumeist in Paaren und Tamilien und zwar auf Tundub und verihtedenen Afazienarten. Meiter nordwärts nicht mit Bejtimmtheit nachgewiejen. Kommt zuweilen auf die Erde herab, um Käfer zu fangen. Beide Ge- ichlechter Iocden wie diridi und diquif—digquif. Zur Paarungs- zeit vernimmt man von den Männchen einen jehr Tieblichen Sefang. Der Schnabel und Rachen find Thwarz; die Iris graulich- violett; Füße hellgrau; Zügel untenher weißlih; Weibchen fald- gellih angehbauht. Manche Exemplare zeigen auf Scheitel und Kaden einen pfirfichrothen Anflug. Sch habe diefe Form in eine befondere Untergattung (Rho- dophoneus) verjett. Sie ift ausgezeichnet durch großen Schna= bel und Kopf, den langen, ziemlich breiten, jehr ftark geftuften Schwanz, auffallend Kräftige Ständer und furze Schwingen; die erfte Schwinge ziemlich Yang, 12° fürzer als die Plügel- jpitze; die vierte die längfte, ‚die dritte, fünfte, jechste und fiebente wenig fürzer, die zweite ungefähr jo lang als die längiten Secumdärihwingen; die Außerjte Steuerfeder um mehr als einen Z0l kürzer als die mittleren. Wahricheinlich tragen die Vögel mit einfach vojenrother Bruft (bis zur Stehle herauf), denen das Ihwarze Bruftband abgeht, das Yugendfleid, Bügel, 199 187, Der blutbänchige Baumfpäher, Malaconotus erythrogaster (Rüpp.). Antin. M. R. p. 834. Bon Antinori im Anjeba-Gebiet und am oberen Barkfah eingefammelt; von uns im abejfinifchen Tiefland und am oberen Atbarah, ebenjo am Blauen und Weißen Nül. 188, Der rothflüglige Wiürger, Telephonus erythropterus (Shaw). Heugl. Fauna R. M. Nr. 1383. — Brehm, Habesch, p- 215. — Finsch, Coll. Jesse, p. 250. — Blanf. Abyss. p. 342. — Antin. M. R. p. 86. In unjerem ganzen Beobahtungsgebiet, nordwärts bis gegen Sauafın. Gewöhnlich paar- und familienweife im dichten Ge- biih um Brunnengruden und in Torrenten. Kommt auch viel auf die Erde herab und Yäuft Außerjt gewandt im undurchdring- lichjten Geftrüpp umber, 189. Der Brubru, Nilaus Brubru (Lath.). Heugl. Fauna R. M. Nr. 122. — Finsch, Coll. Jesse, p. 254. — Blanf. Abyss. p. 344. — Antin. M. R. p. 86. Yicht gar häufig im Gebirg und in den ZThaljfehluchten nordwärts bis Agra. Auch auf Nagfa, im Hedai-Thal, um Keren, im Lebfa und an den Bächen bei Aılet. Der Locton befteht in einen gurgelnden Nätjchen. Mkeift paarweile im Buchwald und auf höheren Bäumten. 190. Der Xahbtora, Lanius Lahtora (Sykes). Lanius fallax, Finsch, Coll. Jesse, p. 249. — Heugl. Fauna R: M. Nr, 123, — Blanf. Abyss. p. 337. — Antin. M. R. p. 77, 200 Bügel. Im Küftenland und auf Injeln des Nothen Meeres, nord> wärts bis Eauafın. Niftet im Jun auf Schiim-Afazien. Ein Neft fand ich im Unterbau des Horjtes vom Fthadler. Selten im Lebfa, einzeln im Thal des Anjeba. 191, Der fleine Orauwürger, Lanius minor (Gm.). Antin. M. R.p.78. Bon Antinori und mir im Auguft und September im Ge- biet des oberen Anjeba begegnet. Wohl auf der Wanderung be> griffene Eremplare, die noch das Sommerfleid trugen, aber ein jehr abgejcheuertes Gefteder zeigten. 192, Der weißrüdige Öraumürger, Lanius leucopygus (Hempr. & Ehr.). Im Gebiet des Anfeba und DBarfah allgemein. 193, Der fahlfcehnäblige Graumürger, Lanius pallidirostris (Cass.). Wie der vorhergehende. 194, Der nordafrifanifche Figeal, Lanius (Fiscus) humeralis (Stanl.). Heugl. Fauna R. M. Nr. 123. — Brehm, Habesch, p. 215. (L. cubla et Collurio Smithiüi?) — Finsch, Coll. Jesse, p. 253. (L. fiscus). — Blanf. Abyss. p. 338. — Antin. M. R. p. 80. Yacht jelten um Seren, auch im Xebka, Hedat-Thal und in Haqfa beobachtet. . Nögel. 201 195, Der nubifche Masfenwürger, Lanius (Leucometopon) nubicus (Licht.). Finsch, Coll. Jesse, p. 253. — Blanf. Abyss. p. 346. Sn umjerem ganzen Beobadtimgsgebiet mit Ausnahme der höheren Gebirge. Borzügid um Wüftenbrunnen und in Tor- venten, Wohl Standoogel. 196, Der ifabellfarbige Würger, Lanius (Enneoctonus) isabellinus (Hempr. & Ehr.). L. arenarius, Blyth? — Heugl. Fauna R. M. Nr. 132. — Blanf. Abyss. p. 339. — Antin. M. R. p. 70. Der Agig, im Balfat, am Lebfa und im Samdar. Ziemlich einzeln um Zorrenten, Der Schnabel ijt Shwärzlih, an der Wurzel ins Fleifch- farbene; Büße bräumlichgraun. Ein deutlicher jchiwarzer Streif durch das Auge; Kehle und Seiten des Numpfes weingeld ans gebaut; Bürzel und obere Schwanzdeden roftfald; Scheitel, Taken und Mantel Shmusig erdgrau; Primär: und Secundär- ihwingen [hwärzlich, ebenfo die Flügeldedfevern erfter Ordnung; die letzteren auf Außenfahne und Spite weiß gefäumt. Auf der 3. bis 8, Schwinge befindet fi) ein weißer Spiegel an der Außenfahne; die > mittleren Steuerfedern wie die übrigen voft- farbig, aber nad der Spite zu [hwärzlich angehaucht, Lebtere breit Heil rofthräunlih. Ganze Länge 6" 6, Firfte 6,5%. Flügel 3" 8", Schwanz 3". Zarjus 11. Mitte Februar in der Maufer. Läpt fih gerne im Gipfel von Büjhen nieder und bewegt den Schweif viel hin und ber, 202 Dogel. 197, Der rothnadige MWiürger, Lanius (Enneoctonus) auriculatus (Müll.). L. rufus, Briss. — Heugl. Fauna R. M. Nr. 131. — Finsch, Coll. Jesse, p. 251. — Blanf. Abyss. p. 340. — Antin. M. xp. 279. Auf der Wanderung im Frühherbft und im ee März und April nicht jelten. Möglicher Weife auf Dahlaf und im Küftenland auch brütend. 198. Der Dormdreher, Lanius (Enneoctonus) collurio (Linn.). Heugl. Fauna R. M. Nr. 130. — Finsch, Coll. Jesse, p. 251. — Blanf. Abyss. p. 340. — Antin. M.R, p. 79. Im Herbft und Frühjahr, feltener den Sommer über im DBovgos-Gebiet und im Sambhar, jowie auf. den Dahlaf-Infeln. Dürfte hin und wieder jelöjt dort brüten. Ord. Kegelfchnäbler (Conirostres). Fam. Raben (Corvidae).! 199, Der furzichwänzige Nabe, Corvus affınis (Rüpp.). Heugl. Fauna R. M. Nr. 142. — Brehm, Habesch, p. 216. — Finsch, Coll. Jesse, p. 256. — Blanf. Abyss. p. 393. — Antin. M. R. p. 128. Sehr allgemein in den Gebirgen der Bent Amer und Habad, in Nagfa und um den Anjeba; zufäliger im Samhar. ı Die Naben heißen arabiih X’uräb. Xigrifh Qoah. Amcha- viich Qura. Bogel. 203 Berfolgt mit verjchiedenen Naubvsgeln zufammen die Heufchreden- züge. Kreift oft bob und jcdhün. Stimme Ähnlich der von Corvus corax, aber weniger |chnalzend. 200, Der Wiftenrabe, Corvus umbrinus (Hedenb.). Heugl. Fauna R. M. Nr. 141. — Brehm, Habesch, pr 216: | Nah Brehm auf den Injeln des Nothen Meeres. Von uns nicht dajelbit bemerft, 201. Der Schildrabe, Corvus scapulatus (Daud.). Heugl. Fauna R. M. Nr. 137. — Brehm, Habesch, p. 216. — Finsch, Coll. Jesse, p. 256. — Blanf. Abyss. p. 39. — Antin. M. R. p. 128. Im Tiefland und den Borbergen als Standvogel, nord- wärts dis Sauafın. Auch auf Injelt des Rothen Meeres, um Silherhütten, Barken und Dörfer. Nicht in Nagfa und im oberen Yebfa, dagegen häufig im Barkfah. Anmerfung. Ich bezweifle das Vorkommen des Geier- raben (Archicorax crassirostris) in unjerem Beobadhtungsgebiet, obwohl ich diefem Gebirgsvogel bereits in der Gegend der Mareb- Duellen begegnet bin und aus Erfahrung weiß, daß derjelbe ji) gerne den militäriihen Erpeditionen anfchlieft und mit den jelden größere Wanderungen unternimmt, In der Gegend von To-Rar traf ih mehrmals einen ein- farbig Shwarzen Naben von der Größe unjerer Saatkrähe, von Ihlanfem Bau und mit verhältnigmäßig langen Tlugwerkzeugen. Leider Eonnte ich die betreffende Art nicht beftimmen. Nachdem ich übrigens die Saatfrähe zur Winterszeit fchaarenweije bei 204 Bogel. Eues geichen, wäre cs mit ganz unmaglich, daR fich Diejelbe längs den Küften des Rothen Meeres auch weiter jüdwärts veritriche, Fam. Staarenvöügel (Sturnidae). 202. Der purpurfhiglige Olanzftaar, Lamprotornis porphyroptera (Cab.). L. aeneus, Brehm, Habesch, p. 216. — L. purpuroptera, Rüpp. Heugl. Fauna R. M. Not. Nr. 2 u. 3. — Finsch, Coll. Jesse, p. 258. — Blanf. Abyss. p. 397. — Antin. M. DR: p..124. Jıicht jelten das ganze Jahr über um Keren. Nijtet wäh- vend der Negenzeit auf Hochbäumen, kommt aber auch bis in die Dörfer, auf Heden und in DViehparke, 203. Der ftahlblaue Olanzitaar, Lamprocolius chalybaeus (Ehr.). Heugl. Fauna R. M. Nr. 146. — Brehm, Habesch, p. 216. — Finsch, Coll. Jesse, p. 259. — Blanf. Abyss. p. 395. — Antin. M.R. p. 126. Amcdariih Wordit. Schr allgemein und meift fehaarenweife im Tiefland novd- wärts bis Sauafin, ebenjo in den Torrenten, im Anjebas und Barkab-Thal bis auf 5000 Fuß Meereshöhe. Yiftet colonien> weile zur Negenzeit. 204. Der grünflüglige Ölanzjtaar, Lamprocolius chloropterus (Swains.). Heugl. Fauna R. M. Nr. 147. Befucht Hier und da auf der Wanderung in Eleinen Ge- jellichaften das Bogo3-Gebiet, Dögel. 205 205. Der roftbäuchige Olanzitaar, Notauges chrysogaster (Gm.). Heugl. Fauna R. M. Nr. 148. — Brehm, Habesch, p. 216. — Finsch, Coll. Jesse, p. 258. — Blanf. Abyss. p. 397. — Antin. M. R. p. 126. Hat ungefähr die gleihen Wohnbezirfe inne, wie Lampro- colius chalybaeus. Dkteift jchaarenweile im Bujhwald umd längs der Zorrenten. 206. Der Schuppen-Ölanzitaar, Pholidauges leucogaster (Gm.). Heugl. Fauna R.M. Nr. 151. — Brehm, Habesch, p. 217. — Finsch, Coll. Jesse, p. 257. — Antin. M. R. p. 124. Bon Mai bis Auguft jehr Häufig im Gebiet des Anjeba ; im Srühjahr im Küftenland zwiidgen An und der Bucht von Adulis, Sind die Jungen ausgeflogen, jo ziehen dieje herrlichen Bögel Ichaarenweife weiter im Yand herum. 207. Der Nippeliche Berg-Ölanzuogel, Amydrus Rüppellii (Verx.). Heugl. Fauna R. M. Not. Nr. 6. — ? Piilonorhynchus albirostris, Brehm, Habesch, p. 216. — Finsch, Coll. Jesse, p. 259. — Blanf. Abyss. p. 398. — Antin. M. R. p. 127. Ein Paar im Thal von Agra eingefammelt. Um Seren und in den Bergen um die Bucht von Adulis tim Sult bis Sep- tember in Eleinen Samilien, meift auf Hochbäunten, in waldigen Schluchten. 208. Der Blyth’fche Berg-Ölanzvogel, Amydrus Blythii (Hartl.). Heugl. Fauna R. M. Nr. 152. — Blanf. Abyss. p. 399. Bon mir im November im Somal-Gebiet, von Blanford 206 Dögel. im Januar und Februar am Fuß des Senafte-Pafjes in größer ven Oejellihaften beobachtet. 209, Der Fels-Ölanzitaar, Pilorhinus albirostris (Rüpp.). Finsch, Coll. Jesse, p. 260. — Brehm, Habesch, p. 225. — Blanf. Abyss. p. 401. ah Brehm in Deenja. Häufig an den Berggebängen bei Senafte; ebenjo im ganzen füvöftlihen Tigrie und in Amdara. Anmerkung Ih glaube den Yappen-Staar, Dilophus carunculatus, am Dft-Abhang der abejfinifhen Gebirge gefehen zu haben, führe Ddiefe Art jedoch hier nicht als wirklich vorfom- mend auf, weil ich fie nicht einzujammeln vermochte, Fam. Webervögel (Ploceidae). 210. Der Biüffel-Webervogel, Textor alecto (Tem.). Heugl. Cab. Journ. 1862. p. 25. — Brehm, Habesch, , p- 217. — Finsch, Coll. Jesse, p. 261. — Blanf. Abyss. p. 402. — Antin. M. R. p. 123. Zigriih Wudserek. Wahrjheinlih Zugvogel. Schaarenweife zur Negenzeit im Innern des Samhar und im Bogos-Gebiet. Vüftet gejellichaft- ih in einem ungeheuren Haufwerf von dürren Zweigen, welche die Vögel auf den Atgabeln von Hohbäumen zujammentragen. 211. Der gelbliche Webervogel, Hyphantornis galbula (Rüpp.). Heugl. Fauna R. M. Nr. 156. — Heugl. Cab. Journ. 1862. p. 26. — Brehm, Habesch, p. 217. — Finsch, Coll. Jesse, p. 262. — Blanf. Abyss. p. 404. — Antin. M.R.p. 121. Bügel. 307 Alle Webervögel heißen auf Amdarifh Ombala. Scheint Standvogel im Samhar, nordwärts bis gegen Sauafın, in den Gebirgsthälern der Habab und Beni Amer, fowie im Anfeba-Gebiet; jüolih bis an die Eifasstüfte gejehen. Jicht in Nagfa. Im Anfang März begannen die Männchen bei An und am Yawa bereits mit Neftbau. 212, Der weißaugige Webervogel, Hyphantornis Guerinii (Gray). Heugl. Cab. Journ. 1862. p. 26. (Textor melanotis). — — Blanf. Abyss. p. 403. — Antin. M. R. p. 122. Im Bogos-Gebiet, in Nagfa und in den Thälern von Denia. Scheint nicht zu wandern. Niftet zu Ende der Wegen zeit, jedoch nicht in großen Gefellichaften wie H. galbula. 213. Der abefjinifche Weberoogel, Hyphantornis habessinica (Heugl. e Gmel.). Textor flavo-viridis, Rüpp. — Heugl. Fauna R. M. Nr. 159. — ? Brehm, Habesch, p. 217. (part.) — Finsch, Coll. Jesse, p. 261. — Blanf. Abyss. p. 403, Wie es Icheint, befucht diefer ftattliche Webervogel nur auf jeinen Streifzügen die Vorberge des abejfinifchen Kiftenlandes. Während der Fortpflanzungszeit habe ich ihn niemals bier an getroffen. In Nagfa im Vebruar in Heinen Flügen. 214, Der Antinori’fche Weberoogel, Hyphantornis dimidiata (Ant. & Salv.). . DH. badia, Cass. ? — Textor rubiginosus, Heugl. Cab. Journ. 1862. p. 27. — Antin. M. R. p. 120. t. Il. Bielleiht nur intenfiver gefärbte Torm von H. badia. 208 Bögel. Don Antinori im September ein Männden im Hoczeit- Fleid bei Kajalah erlangt, von uns während der Negenzeit im obereit Barfab beobadtet. 215. Der ZeifigeWeberyogel, Hyphantornis luteola (Licht.). H. chrysomelas, Heugl. Cab. Journ. 1862. p. 25. — Finsch, Coll. Jesse, p. 262. — Blanf. Abyss. p. 404. — Antın.M. R. p: 122. Sm Gebiet des oberen Anjeba nicht felten von Meat bis Detober. Die Deinnchen verfärben im Jumnt, die Nijtzert Fällt in den Yult und Auguft. Lebt meift nur paarweife im Bujc- wald und jcheint im Spätherbit zu verjtreichent. 216. Der gelbtirnige Weber, Hyphantornis olivacea (Hahn). I. aurifrons, Tem. — Heugl. Fauna R. M. Nr. 158. — Heugl. Cab. Journ. 1862. p. 26. Im Frühjahr in Heimen Gejellfchaften in den Thälern weitlih von Deajaua. 217. Der Feuerfinf, Euplectes franciscana (Isert). Antin. M. R. p. 118. Arab, Sersur ah'mar. Almd. Maskal oder Ja Maskal Wof. sn den Birfchelmaispflanzungen des Barlah. Im benad)- barten Gebirgsland nicht angetroffen. 218, Der abefjinijche Weberfinf, Euplectes habessinica (Heugl. e Gmel.). Antım Mh Dolls: Allgemein im centralen ANbeffinien. Von Antinori im September bei Kajalah eingefammelt, Dögel. 209 Anmerkung. Keine Art aus der Bamilie der Trauer: Whida’S (Penthetria, Coliuspasser) wurde bis jett in unjerem Beobadhtungsgebiet gefunden. Sie werden in Tigrie ’Elet genannt, 219, Die rothfchnäblige Wittwe, Vidua principalis (Linn.). Heugl. Fauna R. M. Nr. 169. — Heugl. Cab. Journ. 1862. p. 28. — Brehm, Habesch, p. 217. — Finsch, Coll. Jesse, p. 265. — Blanf. Abyss. p. 408. — Antin. M. R. pP: E17. Jicht felten im Gebiet des oberen Anfeba und Barfah; ob Standvogel, Fann ih nicht mit Sicherheit angeben. Die Männchen legen zur Negenzeit ihr Practfleid an. 220, Die Bftliche Paradies-Wittwme, Steganura Verreauxii (Cass.). Heugl. Fauna R. M. Nr. 170. — Heugl. Cab. Journ. 1862. p. 28. — Brehm, Habesch, p. 217. — Finsch, Coll. Jesse, p. 265. — Blanf. Abyss. p. 407. — Antin. M. R. P>:El7. Scheint Standvogel in den Thälern und Flächen des Sant- har, im Leblfa, Bogos-Gebiet und Barkfah. Unfern Min bemerfte ih zu Ende Februar alte Männden im Brachtfleivd, 221. Der Ultramarin=Finf, Hypochera nitens (Vieill.). Heugl. Fauna R. M. Nr. 167. — Heugl. Cab. Journ. 1862. p. 28. — Brehm, Habesch, p. 218. Yicht Häufig in der Waldregion am Abhang der abefjini- hen Gebirge, int Lebfa und um Keren, in den genannten Ge- genden jedoch nur im Srühlahr und Hochfommer beobachtet, und v. Heuglin, Reife in Novoft-Afeifa, II. | 14 210 Bögel. zwar die Form mit grünlidem Metallglarz, während die im Slahland von Nubien und Senar vorkommende gejellichaftlich Yebt und ihre Wohnung in Dörfern und Gehöften aufichlägt, und zur ftahlblauen Kaffe gehört. 222. Der äthiopijche Blutjchnabel, Hyphantica aethiopica (Sund.). Heugl. Cab. Journ. 1862. p. 27. (Quelea orientalis). — Finsch, Coll. Jesse, p. 263. — Blanf. Abyss. p. 405. — Antm#M- R.p. 119. Pangt Schaarenweile im Sunt und Yult int Gebiet des Anjeba und am Djt-Abhang der abefjinifhen Gebirge ar, ver- färbt im Auguft vom Winter zum Hochzeitskleid und jcheint dann weiter weftlih zu wandern. 223. Der Sperlings-Webervogel, Philagrus superciliosus (Rüpp.). Heugl. Cab. Journ. 1862. p. 27. — Antin. M. R. p. 119. Scheint Standvogel im Bvgo3-Gebiet und oberen Barfah dis Dalabat und Senar hinüber. Niftet während der Negen- zeit in großen, überdachten Neftern, die im Gipfel von Dorn- daumen angelegt werden. 224. Das Schuppenföpfchen, Sporopipes frontalis (Licht.). Heugl. Cab. Journ. 1862. p. 27. — Antin. M.R. p. 118. Paar» und familienweife im Bogos-Land, jowie am Dit Abfall der abejfintihen Gebirge. Bon uns nur während der Negenzeit bemerkt, dürfte jedoch Standvogel fein. Niftet jowohl unter Strohdäcdern, als in vereinzelten Dornbüfcen. Bügel. 211 225. Das Lanzenfchmänzgchen, Uroloncha cantans (Gm.). Heugl. Fauna R. M. Nr. 164. — Heugl. Cab. Journ. 1862. p. 28.— Finsch, Coll. Jesse, p. 268. — Blanf. Abyss. p. 408. — Antin. M. R. p. 116. Allgemein im Samdar, an ven Gehängen von Meenja, im Dogos-Land und oberen Barfah, bis Tafah hinüber. Auch an der nördlichen Somal-Küfte und im füdlihen Arabien. Dürfte nicht wandern; endlich an den Brunnen von To-Kar. 226. Die Band-Amadine, Sporothlastes fasciatus (Cab.). Heugl. Fauna R. M. Nr. 163. — Heugl. Cab. Journ. 1862. p. 28. — Antin. M. R. p. 116, Häufig während der Sommterregen unfern Atlat und bei Keren. Von Antinori im Januar in Dembelas beobacdtet, ebenjo im Barkah. 227, Der rothzüglige Ajtrild, Habropyga rhodopyga (Sund.). Estrelda leucotis, Heugl. Cab. Journ. 1862. p. 29. — Finsch, Coll. Jesse, p. 266. — Blanf. Abyss. p. 408. Selten im Anfeba-Gebiet. Bon Blanford in Flügen in der Gegend von Zula gefunden. 228. Der rothbärtige Aftrild, Habropyga rufibarba (Ehr.). | Heugl. Fauna R. M. Nr. 168. Im Meodat-Thal umd deffen Umgebung. Wie es jcheint, nicht jedentär. 14* 913 Dögel, 229. Der Nothbürzel, Coccopyga Ernesti (Heugl.). Heugl. Cab. Journ. 1862. p. 29. — Estrilda Quartinia, Blanf. Abyss. p. 409. Zwifchen Auguft und September im Gebiet des oberen Anjeba und am Nord-Abfall der Berge von Menfa; paarweise und in Keinen Gejellfihaften an Bächen und bufchigen Hügeln. 230. Der Zwerg-Blutfinf, Lagonostieta minima (Vieill.). Heugl. Fauna R. M. p. 165. — Heugl. Cab. Journ. 1862. p. 29. — Brehm, Habesch, p. 217. — Finsch, Coll. Jesse, p. 267. — Blanf. Abyss. p. 409. — Antin. M.R.p. 115. Yicht Jelten im Sambar, an den Abhängen der benacdbar- ten Gebirge und um Seren. Ebenjo im jüdlicheren Barfab. Db Standvogel, fan ich nicht angeben. Bewohnt meilt Gehüfte und Dörfer, 231, Der rothwangige Blutfinf, Lagonostieta rubricata (Licht.). Habropyga larvata, Heugl. Cab. Journ. 1862. p. 29. Während der Negenzeit von mir öfter in der Gegend von Keren eingefammelt, wo er paarweife im Bujhwald des Hügel- landes vorkommt, aber nirgends häufig tft. Wahrjcheinlich auch im Frühjahr an den Gehängen des oberen Lebfa. Anmerfung Der Wactelfinf (Ortygospiza polyzona), von Dlanford bei Senafie erlangt, fünnte möglicher Weile au in unjer Gebiet herüberreichen. 232. Der Granat-Aftrild, Uraeginthus phoenicotis (Swains.). Heugl. Fauna R. M. Nr. 166. — Heugl. Cab. Journ. 1862. p. 28. — Finsch, Coll. Jesse, p. 266. — Blanf. Abyss. p- 409. Bügel. 213 Vıicht jelten, gewöhnlich paar» und famtlienweife am Oft Adfall der abeffinifhen Gebirge, um den oberen Anfeba und in jüdlihen Barkfab. Wohl jedentär, Niftet während der Negenzeit. 233. Die gelbe Bpytelie, Zonogastris citerior (Strickl.). Heugl. Fauna R. M. Nr. 162. — Heugl. Cab. Journ. 1862. p. 29. — Finsch, Coll. Jesse, p. 267. — Blanf. Abyss. p- 410. — Antin. M. R. p. 115. ur vereinzelt im Sambar, bei Seren und im oberen Darkah, unter Bufchwerf auf beißen, fandigen Flächen. Fam. Tinfen (Fringillidae). 234. Der Furzzehige Steinfperling, Carpospiza brachydactyla (H. & Ehr.). Heugl. Fauna R. M. Nr. 175. — Heugl. Cab. Journ. 1852. p. 31. Im Tiefland des Sambhar und den benachbarten Gehängen. Meift auf Fahleren, mit Nolliteinen bevedten Kläcen und in Truppen von 6 bis 12 Stüc beifammenlebend. Scheint mr auf der Wanderung vorzufommen. Bon Ehrenberg in den Ge- birgen von Donfudah in Arabien, von uns am Mareb und in Dft-Ktordofan eingefammelt. 235. Der gemeine Kehlfpab, Gymnorhis dentata (Sund.). Finsch, Coll. Jesse, p. 268. — ? Passer canicapillus, Blanf. Abyss. p. 412. — ? Passer sp., Antin. M. R. p. 114. Dürfte, Standvogel fein. Im Bogos-Gebiet, Yehfa und 214 Boögel. am Dft-Abfall der abejfiniichen Gebirge, paar und familienweife im Bujhwald. Dlanford’s Passer canicapillus aus dem Lebfa diirfte eben- fall$ zu Gymnorhis dentata gehören. | 236. Der falbe Kehlfpab, Gymnorhis pyrgita (Heugl.). Heugl. Cab. Journ. 1862. p. 30. — Finsch, Coll. Jesse, p- 269. — Blanf. Abyss. p. 413. Sehr einzeln in den Schluchten, welche von Keren nad) dem Barkah führen, im Lebfa und im Schoho-Gebiet. Wohl jedentär. Anmerfung Brehm führt einen rothrüdigen Hausipat, Passer rufodorsalis (Brehm), der jedoch nirgends bejchrieben ijt, als Bewohner von Menja auf (Habesch, p- 218), während er denjelben (ibid. p. 342) in Mocha und Aden vorkommen läßt. 237. Der Swainfon’fche Sperling, Passer Swainsonii (Rüpp.). Heugl. Fauna R. M. Nr. 169. — Heugl. Cab. Journ. 1862. p. 30. — Brehm, Habesch, p. 218. — Finsch, Coll. Jesse, p. 269. — Blanf. Abyss. p. 411. — Antin. M. R. pl, Allgemein im Samhar, an den Gehängen von Menfa, im Dogos-Land und oberen Barkah, jowohl in Dörfern als im Bulhwalb. 238. Der öftliche Goldfpaß, Chrysospiza euchlora (Licht.). Heugl. Fauna R. M. Nr. 172. Ä Zufällig auf der Wanderung im Sambar. Kommt au in den gegenüberliegenven arabiichen Gebirgen vor. Bügel. 215 Anmerfung. Ic beobachtete im Sanırar bet To-flar einige Flüge von Goldfpaten. Doh Tann ich nicht mit Beftimmtheit fagen, ob diefe Vögel zu Chr. euchlora oder zu Chr. lutea gehörten. 239, Der gelbfteißige Graufpat, Poliospiza xanthopygia (Rüpp.). Heugl. Fauna R. M. Nr. 174. — Finsch, Coll. Jesse, p- 270. — Blanf. Abyss. p. 413. Am Oft-Abhang der abeffinishen Gebirge und im Anfeba: Gebiet. 240, Der dreiftreifige Oraufpab, Poliospiza tristriata (Rüpp.). Heugl. Fauna R. M. Nr. 173. — Heugl. Cab. Journ. 1862. p. 31. — Blanf. Abyss. p. 413. In Nagfa, am Oft-Abhahrg der abeifinifchen Gebirge umd im Dogos-Land. 241, Der weißbürzlige geifig, Crithagra leucopygia (Sund.). Heugl. Cab. Journ. 1862. p. 31. Einzeln unfern Seren und im oberen Barkah. Häufiger um den oberen Atbarah bis zum Blauen Nil hinüber. 242. Der geftrichelte Zeifig, Crithagra striolata (Rüpp.). Heugl. Cab. Journ. 1862. p. 31. — Brehm, 'Habesch, p. 219. — Finsch, Coll. Jesse, p. 270. — Blanf. Abyss. p. 413. In Nagfa Ichaarenweife, ebenfo allgemein im Mopdat-Thal, um das Dedem-Gebirge, fowie im Lebfa, an den Nord-Abdfällen von Menfa und im Bogos-Lard. Ze —— 216 Bügel. Anmerkung. In den Bergen der Beni Amer bemerkte ich öfter einen gimpelartigen Vogel, von vröthlich-ijabellgelber Färbung. Er zeigte fich gejellihaftlih auf bufchlofem Terrain, zwifchen Nolljteinen und zarten, dirrem Gras, war ziemlich Ihüchtern und Tieß im Auffliegen einen Furzen, etwas flötenden ?octon vernehmen. Ob Carpodacus oder Bucanetes? Fam. Antmern (Emberizidae). 243. Die graue Ammer, Emberiza cinerea (Strickl.). Diefer in Kleinafien heimifhe Vogel bejucht auf feinen Zügen das Bogos-Gebiet, wo wir im Herbft 1861 ein Exemplar einfammtelten, das jetst im Mufeum zu Braunfchweig aufbewahrt widr. ES ijt ein junges Männden. 244, Die Oarten-Almmer, Emberiza hortulana (Linn.). Heugl. Cab. Journ. 1862. p. 30. Wohl nur den Winter über, ftellenweife recht häufig in unferem ganzen Beobachtungsgebiet, namentlih um ZTorrenten, Sowohl im Gebirg als im Flacdland. 245. Die rothbärtige Amer, Emberiza caesia (Cretschm.). Nie die vorhergehende Art. Ohne Zweifel auch nur als Zugvogel im Herbft, Winter und Frühjahr. 246. Die gelbbäuchige Ammer, Fringillaria flaviventris (Vieill.). Finsch, Coll. Jesse,. p. ‚270. — Blanf. Abyss. p. 411. — Antin. M. R. p. 113. — Heugl. Cab. Journ. 1862. p. 30. Bögel. ZART Wahriheinfih nur Sommergaft in den Bergen am oberen Anfeba und im jüpnlihen Barfah. Na) Antinori im Dijerid im Süden von Tunis vorkommen. 247, Die fiebenftreifige Amımer, Fringillaria septemstriata (Rüpp.). Brehm, Habesch, p. 218. — Blanf. Abyss. p. 410. — Antin. M. R. p. 113.— Heugl. Fauna R. M. Nr, 176. — Heugl. Cab. Journ. 1862. p. 30. Häufig am Abfall der Berge von Menfa, im Mopdat-Thal, um Keren und im oberen Darkfab, jowohl im Bulhwald umd an Negenjtvombetten, als um Gärten und Wohnungen. Dünrfte nicht wandern. Anmerkung Sch beobachtete Die geftrichelte Ammter (Fringillaria striolata) hin und wieder im Gebiet der Bildarin, auch in-den Bergen der Beni Amer und Habab glaube ich diefe Art gejehen zu haben. C. striolata wurde von Sejje auch in der Gegend von Senafie erlangt (Finsch, Coll. Jesse, p. 270). Fam. Lerdhen (Alaudidae).! 248, Die gemeine Haubenlerche, Galerita cristata (Linn.). Finsch, Coll. Jesse, p. 272. — Blanf. Abyss. p. 387. (c. syn. @. lutea, Brehm). — Heugl. Fauna R. M. Nr. 179. Allgemein im Küftenland und den benachbarten Vorbergen; weniger häufig im Gebirg. Scheint zum großen Theil Stand- vogel. Auf den Injeln bei Sauafın fangen die Männchen fchon recht fleißig im Monat ISanuar. Auch auf Dahlaf, wo diefe Art im Mar und Sunt niftet. ı Die Lerhen heißen auf Arabife) Qonbar oder Qumber. 218 Vögel. 249, Die abeffinifche Haubenlerche, Galerita habessinica (Rüpp.). ? @. abyssinica, Brehm, Habesch, p. 218. Nah Brehm in Menja und den benachbarten Gebirgs- abfällen. 250. Die gelbliche Haubenlerche, Galerita flava (Brehm). ? G. lutea, Brehm, Habesch, p. 218. Nah Brehm im Sambar. 251. Die Blanford’fche Saubenlerche, Galerita praetermissa (Blanf.). Blanf. Abyss. p. 388. t. IV. — Antin. M. R. p. 111. Nah Blanford allgemein um Senafie. Von Antinori in Dembelas eingelanmelt. 252, Die furzzehige Lerche, Calandritis brachydactyla (Leisl). Brehm, Habesch, p. 219. — Blanf. Abyss. p. 389. — Heugl. Fauna R. M. Nr. 180. Auf der Wanderung im Herbft, Winter und Frühjahr ihaarenweife im Ziefland. Wahrjcheinlich fommt hier auch Calandritis macroptera vor, welde Art Dr. Klunzinger bei Dofeier erlangte. | 253. Die roftföpfige Lerche, Calandritis cinerea (Lath.). Antin. M. R. p. 111. A. ruficeps, Rüpp. Häufig auf den Gebirgen von Menja, am Taranta und in ganz Habefh. Yon Antinori in Dembelag eingefammelt. Bügel. 219 254. Die Anderfjon’3=Xerche, Calandritis Anderssonii (Tristr.). Blanf. Abyss. p. 389. Bon Dlanford fchaarenweife in der Gegend von Senafie beobachtet. 255. Die Wüftenlerche, Ammomanes lusitana (Gmel.). Brehm, Habesch, p. 218. (A. deserti). — Finsch, Coll. Jesse, p. 272. — Blanf. Abyss. p. 390. — Heugl. Fauna R. M. Nr. 178. Bereinzelt im Sahel zwilhen Sauafın und Mafaua. Wohl Standvogel. Möglich, daß au A. pallida fich hier finde, 256. Die zweibindige Wüftenlerche, Alaemon desertorum (Stanl.), Blanf. Abyss. p. 385. — A. Jessei, Finsch, Coll. Jesse, p. 273. — Heugl. Fauna R. M. Nr. 183. Nicht häufig längs des ganzen Küftenlandes jüdwärts bis zum Golf von Men. Auch auf einigen Infeln des Nothen Meeres Habe ich diefe Art gejehen. 257. Die fchwarznadige Gimpellerche, Coraphites melonauchen (Cab.). Pyrrhullauda erucigera, Brehm, Habesch, p. 219. — Finsch, Coll. Jesse, p. 275. t. XXVI — Blanf. Abyss. p. 390. — C. nigriceps, Heugl. Fauna R. M. Nr. 185. — Antin. M.-R. p. 112. Schaarenweife im Küftenland und auf Infeln von Sauafın füdwärts bis zum Bab el Mandeb. | 220 Dogel. 258. Die mweißjtirnige Gimpellerche, Coraphites albifrons (Sund.). C. frontalis, Licht. — Blanf. Abyss. p. 391. ah Antinori und Blanford im Küftenland von Mafaua und in der Bucht von Adulis. Nicht felten in Kordofan. 259. Die weißohrige Simpellerche, Coraphites leucotis (Stanl.). Blanf. Abyss. p. 292. — Heugl. Fauna R. M. Nr. 184. Seltener als die vorhergehenden Arten im Küftenland, all- gemein aber in Zafah und Dft-Senar, weitwärts bi3 Dongola. Fam. Pifangfreffer (Musophagidae). 260. Der weißohrige Helmvogel, Turacus leucotis (Rüpp.). Brehm, Habesch, p. 219. — Finsch, Coll. Jesse, p. 276. — Blanf. Abyss. p. 316. — Antin. M..R. p. 51. Amc. Sörit. Zigr. Sagen. Im ganzen abejfiniihen ZTiefland; ebenfo im Thal des Anjeba und in den Schluchten des oberen Barfah. Belucht mit Borliede Syfomoren-Bäume. Ijt wohl Standvogel und Yebt familienweife, gewöhnlich auf 2500 bis 6000 Fuß Meereshöhe. 261. Die Gugufa, Schizorhis zonoura (Rüpp.). Brehm, Habesch, p. 219. — Finsch, Coll. Jesse, p. 277. — Blanf. Abyss. p. 316. — Antin. M. R. p. 52. Aethiopiih Guguka. In den Thälern am Oft und Nord-Abfall von Menfa, nordwärts bis in den Yebfa, ebenjo im oberen Anjeba und oberen Darkab allgemein, Scheint nicht zu wandern. Bigel, 221 Fam. Mäujevögel (Coliidae). 262. Der weißohrige Mäufevogel, Colius leucotis (Rüpp.). Brehm, Habesch, p. 219. — Finsch, Coll. Jesse, p. 276. — Blanf. Abyss. p. 317. — Antin. M. R. p. 53. Tigrifch Bela Sebti. An den Bergen von Mena und um Seren jehr häufig, auf Feigenbäumen, im ZTundab- und Afaziengebüfch meift in Kleinen Gefellihaften. Wohl Standoogel. 263. Der langfchwänzige Mäufevogel, Colius macrourus (Linn.). Finsch, Coll. Jesse, p. 275. — Blanf. Abyss. p. 318. — Antin. M. R. p. 53. Mehr im Tiefland als die vorhergehende Art; nordwärts bis in die Berge der Bent Amer; auch bei Keren und in der Unmgegend von Wajaua. Lebt in Eleinen Flügen beifammen und wandert nicht. Fam. Ocbjenhader (Buphagidae). 264, Der rothfcehnäblige Ochjenhader, Buphaga erythrorhyncha (Stanl.). Umd. Arets. ZTigriih TSerna. Heugl. Fauna R. M. Nr. 154. — Brehm, Habesch, p. 217. — Blanf. Abyss. p. 301. — Antin. M. R. p. 124. Sehr häufig im Ziefland Scheb und in den benachbarten Thälern, nordwärts bis an den Siv-Abhang von Nagfa beobacd)- tet. Namentid um Drtihaften und VBiehparfe, Gefellt fi) jowohl zu Ninderheerden, als zu Kameelen, Pferden und Weaul- 222 Dogel. thieren. Wandert nicht, zieht jedodh mit den Heerven, welde je nad) dem Mangel oder Ueberfluß von Sutter ihre Weidepläte wechjeln, im Yand herum. Fam. Nashorndvögel (Bucerotidae).' 265. Der rothichnäblige Tod, Buceros erythrorchynchus (Tem.). Heugl. Fauna R. M. Nr. 190. — Brehm, Habesch, p. 220. — Finsch, Coll. Jesse, p. 278. — Blanf. Abyss. p. 328. — Antin. M. R. p. 154. Samilienweife in bujchigen und waldigen Ihälern nordwärts bis zu den Bergen der Bent Amer. Sehr häufig in den Shludten um Majaua und der Bucht von Adulis, im Lebfa, bei Keren und im oberen Barkab, jedoch nicht Hoch in die Ges birge anjteigend. 266. Der gelbjchnäblige Tod, Buceros flavirostris (Rüpp.). Heugl. Fauna R. M. Nr. 191. — Finsch, Coll. Jesse, p- 278. — Blanf. Abyss. p. 327. In Samilien um Brunnen und Heine Bäche im Schoho- Gebiet und in den Thälern um das Dedem-Gebirg. 267. Der Nafen-Todf, Buceros nasutus (Linn.). Heugl. Fauna R. M. Nr. 189. — Brehm, Habesch, p. 219. — Finsch, Coll. Jesse, p. 277. — Blanf. Abyss. p. 829. — Antin. M. R. p. 55. ! Die Nashornwögel heißen arabifh Abu Tok, tigrijh Kutu. Bügel, 323 Nicht jelten und oft gemeinfchaftlich mit B. erythrorhynchus im oberen DBarkah, um den Anfeba und in den TIhälern des Sambar. 268. Der Hemprich’3-Tod, Buceros Hemprichii (Ehr.). Brehm, Habesch, p. 220. (B. limbatus). — Finsch, Coll. Jesse, p. 279. — Blanf. Abyss. p. 326. An den Gehängen von Menja und um den Taranta-Paf. Nicht unter 5000 bis 6000 Fuß Meereshöhe. 269. Der Hornrabe, Bucorvus habessinicus (Heugl. e Gmel.). Brehm, Habesch, p. 220. — Finsch, Coll. Jesse, p. 279. — Blanf. Abyss. p. 330. — Antin. M..R. p. 57. Amd. Aba Gamba und Erkum oder Herkum. Arab. Abu Qarn, au Abu Turtür. Im Modat-Thal, am oberen Anfeba und im oberen Barkah meift paarweile auf Viehweivden und Aderfeldern. Die Paarungs= zeit Icheint in den September zu fallen. Dann vernimmt man häufig den eigenthümlichen dumpfen Auf diefes Nashornvogels. Ord. Klettervögel (Scansores). Fam. Bapageien (Psittacidae).! 270. Der Halsband-Sittich, Palaeornis torquata (Bodd.). Heugl. Fauna R. M. Nr. 192. — Heugl. Cab. Journ. 1862. p. 37. — Brehm, Habesch, p. 220. — Finsch, Coll. ı Die Papageien heißen auf Arab. Babayän und Dürah. Tigr, Hansai. mc. Donkoro oder Dongoro. 224 Dogel. Jesse, p. 280. — Blanf. Abyss. p. 305. — Antin. M. R. p. 41. Nicht jelten paarweife und in Heinen Gefellfchaften in den Thälern um Ailat, bei teren und im oberen Barfah, auf 1500 bis 4500 Fur Meereshöhe. Niftet während der Negenzeit, rottet jich jpäter zufammen und verjtreiht da und dorthin, je nachdem eine Dertlichfeit veichlichere Nahrung, namentlih an Baumfrüc- ten bietet. 271. Der Meyer'3- Papagei, Pionias Meyerii (Cretschm.). Heugl. Fauna R. M. Nr. 193. — Heugl. Cab. Journ. 1862. p. 37. — Finsch, Coll. Jesse, p. 280. — Blanf. Abyss. p. 304. — Antin. M. R. p. 40. BDewohnt ungefähr diejelden Pocalitäten, wie der Halsband- Sittih. Häufig im Xebfa und den Thälern von Weenja, ebenjo am oberen Anjeba, meist in Eeinen Slügen beifammenlebend und von fehr lärmenden Wefen. Frißt auch jehr gerne das Mark der Früchte von Adansonia digitata, fowie die Samen von Cassıa. 272. Der Taranta, Agapornis Tarantae (Stanl.). Heugl. Fauna R. M. Nr. 195. — Heugl. Cab. Journ. 1862. p. 37. — Finsch, Coll. Jesse, p. 281. — Blanf. Abyss. p. 304. Diefer Zwergpapaget ift Gebirgspogel und fommt meist zwiichen 5000 und 9000 Fuß Meereshöhe vor, jo am Taranta- Paf, an den Pällen von Menja, um den Tjad Amba. Auch in Nagfa habe ich ihn gefunden. Lebt paarweife und in Fleinen Sejellfhaften, namentlich auf Kronleuhter-Euphorbien und Del- Vögel. 325 bäumen. Seine Stimme gleicht jehr derjenigen von Agapornis pullaria. Die Nahrung befteht vorzüglich in Gefäme, doch frißt der Vogel auch Beeren, jelbit die von Juniperus. Fam. Bartvögel (Capitonidae). 273. Der Salt’iche Bartoogel, Pogonorhynchus habessinicus (Heugl. e Lath.). Heugl. Cab. Journ. 1862. p. 36. (P. Saltüi). — Brehm, Habesch, p. 220. — Finsch, Coll. Jesse, p. 281. — Blanf. Abyss. p. 309. — Antin. M. R. p. 42. Nicht jelten im Modat-Thal und an den benachbarten Ge- hängen, jowie im Gebiet des oberen Anfeba. Sowohl im Ge- bush als auf Hohbäumen und meist paarweije vorfommend. 274. Der gewellte Bartvogel, Pogonorhynchus undatus (Rüpp.). Heugl. Cab. Journ. 1862. p. 36. — Finsch, Coll. Jesse, p. 282. — Blanf. Abyss. p. 310. — Antin. M. R. p. 43. Im Bogos-Gebiet und an den Oft-Abfällen des abeffinijchen Hohlandes auf 4000 bis 7000 Fuß Meereshüöhe. Ziemlich ver- einzelt im Bulhwald und in Gebirgsihluchten. 275. Der gelbe Bartvogel, Pogonorhynchus Vieilloti (Leach). Heugl. Cab. Journ. 1862. p. 36. — Antin. M. R. p. 42. Einzeln im Anjeba-Thal. Häufiger im benachbarten Bar- fah und im Ziefland von Zafah. db. Heuglin, Reife in Nordoft-Afrika, IL. 15 296 Bügel. 276. Der fehwarzköpfige Bartvogel, Pogonorhynchus melano- cephalus (Rüpp.). Heugl. Fauna R. M. Nr. 196. — Heugl. Cab. Journ. 1862. p. 86. — Blanf. Abyss. p. 310. — Antin. M. R.p. 43. ur auf das Küftengebiet des Nothen Meeres zwilchen dem 17. und 14. Grad nördl. Br. bejhränft, zeigt fi übrigens jeltener im Slahland als in den Vorbergen und den benachbar- ten Gebirgsihluchten. Bon Antinori am oberen Anjeba und bei Keren eingefammelt, von mir noch im Kalkat. 277, Der rothbürzlige Zwerg-Bartvogel, Barbatula uropygialis (Hengl.). Heugl. Cab. Journ. 1862. p. 37. — Antin. M. R. p. 43. Adefjiniih Raaria: Antinort. Paarweife in vereinzelten Bulhgruppen im Bogos-Gebiet. Meijt paarweile. Laßt im Juli und Yuguft auf niedrigen Gipfeln feinen ungemein lauten Baarungsruf vernehmen md iheint im jelbjtgegradenen Baumböhlen zu niftenn. 278. Der Dumont’iche Zwerg-Bartvogel, Barbatula pusilla (Dumont). Finsch, Coll. Jesse, p. 282. — Blanf. Abyss. p. 311. Seffe und Blanford haben diefe Art im Lebfa-Thal, tm Anjeba-Gebiet und um Senafie allgemein gefunden. Der Flügel und Schnabel der nordöftlichen Raffe oder Korn ift fürzer, auch in der Farbung zeigen fich einige, wenn auch unbedeutende, jo dDod conjtante Abweichungen, jo daß wir die nordöftliche Form wohl wenigjtens als beftimmte Tocale VBarietät (B. pusilla orientalis) trennen müjjen. Bögel. 227 279. Der Berlvogel, Trachyphonus margaritatus (Cretschm.). Heugl. Fauna R. M. Nr. 197. — Heugl. Cab. Journ. 1862. p. 37. (bis). — Brehm, Habesch, p. 221. — Finsch, Coll. Jesse, p. 281. — Blanf. Abyss. p. 311. — Antın. M. Ins nn a2 Sehr allgemein im Sambar, Bogos-Gebiet und Barfah, auch im Nagfa (5500 Tu Meereshöhe) noch beobachtet. Niftet in tiefen Erdhöhlen in den Böfhungen der Torrenten und legt 4 618 5 glänzend weiße Eier. Die Brutzeit fällt in den Iunt bis Auguft. Lebt meijt in Heinen Familien, die wohl etwas Ihwerfällig von Zweig zu Zweig der Gebüfche jIchlüpfen, aber namentlih zur Paarungszeit ihren lauten und eigenthümlichen Ruf weithin erjchallen Laffen. Fam. Kufufe (Cuculidae). 280. Der graue Kufuf, Cuculus canorus (Linn.). Heugl. Cab. Journ. 1862. p. 35. — Heugl. Fauna R. M. Nr. 205. — Finsch, Coll. Jesse, p. 286. — Blanf. Abyss. p. 322. Tamentlih während der Herbftwanderung in unjerem Bes obahtungsgebiet, und zwar von Mitte Auguft an. Auch auf die Injeln des Nothen Meeeres fih verjtreichend. 281. Der erzgrine Kufuf, Cuculus clamosus (Lath.). C. chalybaeus, Heugl. p. 34. — Antin. M. R. p. 48. Im Anjeba-Thal unfern Keren im Juli, August und Sep- tember nicht eben jelten auf Hohbäumen; Stimme höchjt eigen- thiimlich pfeifend und vielfildig. Scheint zu wandern. ig: - mo Se; 338 Bögel. 282. Der weißbäuchige Goldfufuf, Chrysococeyx cupreus (Bodd.). Heugl. Fauna R. M. Nr. 207. — Heugl. Cab. Journ. 1862. p. 36. — Finsch, Coll. Jesse, p. 286. — Blanf. Abyss. p. 313. — Antin. M. R. p. 46. Ziemlich häufig im Gebiet des oberen Anfeba zwifchen den Monaten Junt und September. Halbflügge Junge jahen wir im Auguft auf Büfhen, Heden und Zäumen in der Nähe von Keren. Einzeln auh im Modat-Thal. 283. Der Slaas’iche Goldfufuf, Chrysococeyx Claasii (Cuv., Steph.). Heugl. Fauna R. M. Nr. 206. — Heugl. Cab. Journ. 1862. p. 36. — DBlanf. Abyss.. p. 314. — Antin. M. R. p. 47. Wie der vorhergehende, doch weniger häufig. Zu Emde Sebruar im Lebfa und Hedai-Thal. Im Magen eines der Er- legten fand ich ausjchlieglich Käfer. 284. Der Smaragdfufuf, Chrysococeyx smaragdineus (Strickl.). Heugl. Cab. Journ. 1862. p. 35. Zigriid Hasama Heremdai (d. i. der Vogel der Regenzeit). Yicht häufig während der Sommerregenzeit im oberen Anjeba-Thal und jeiner Umgebung, im Bufhwald und auf Hoch- daumen, aus deren Yaubdad die Männchen ihren flötenden Yoc- ton und Paarungsruf hören Laffen. 285, Der Heherfufuf, Coceytes glandarius (Linn.). Heugl. Cab. Journ. 1862. p. 84. — Heugl. Fauna R, M. Nr. 204. — Antin. M. R. p. 48. Bögel. 229 Sehr. einzeln im Bogos-Land und im Sambhar beobachtet, | namentlich während und nad) der Negenzeit. Scheint demnach) | nicht jedentär. | 286. Der Cdolio, Oxylophus atei (Licht.). | Heugl. Cab. Journ. 1862. p. 34. — Finsch, Coll. Jesse, | p. 285. — Blanf. Abyss. p. 312. — Antin. M. R. p. 49. | Im Hügelland des Samhar und im Gebiet des oberen | Anfeba, zwifhen Sunt und Detober, Im Auguft gab es halb- | gewachfene Junge. Ziemlich allgemein, namentlich auf Hod- | bäumen um die Ufer der Wildbäche, | 287, Der Eliterfufuf, Oxylophus jacobinus (Bodd.). O. serratus, Heugl. Cab. Journ. 1862. p- 384. — Finsch, Coll. Jesse, p. 286. —- Blanf. Abyss. p. 313. — Antin. M. Rap: 49. Wie der vorhergehende, nad meinen Beobadhtungen übrigens weniger häufig. 288. Der Heine Spornfufuf, Centropus supereiliosus (Rüpp.). Heugl. Fauna R. M. Nr. 203. — Heugl. Cab. Journ. 1862. p. 33. — Brehm, Habesch, p. 221. — Finsch, Coll. Jesse, p. 284. (part.) — Blanf. Abyss. p. 315. — Antin. M. R.p. 90. Ziemlich allgemein im Sambar, Lebfa und im oberen An- feba-&ebiet, niemals in Gefellihaft mit C. monachus, mit dent der Eleine Spornfufuf öfter verwechjelt worden ift. Lebt nament- ih im hohen, mit Schlingpflanzen dicht Durdhmwobenen. Gebüfch 230 BDögel. der Ufer von Torrenten, zumeijt paarweile und in Keinen %a= milien. Wahriheinlih auch in Zafah. In Nubien nordwärts bis Ambufol. 289. Der Mönch3-Spornfufuf, Centropus monachus (Rüpp.). Heugl. Cab. Journ. 1862. p. 33. — Finsch, Coll. Jesse, p. 284. (part.) Arab. Abu-Burbür. Zigr. Dadie. In Menfa unfern Debra-Sina. Allgemein im abefjinijchen Hohland zwiihen 3000 und 8000 Fuß Meereshöhe, jowie an den Torrenten um den oberen Atbarah, doch mehr auf Hoc bäumen und im Schilf, als im dichten Gebüih. Stlettert jehr gewandt, oft FEopfabwärts an Stämmen hinunter, fommt aber auch viel auf die Erde, wo der Mönchskufuf gern unter Geftrüpp und zwiihen Wurzeln umberläuft. 290, Der weißfchnäblige Honigfufuf, Indicator Sparrmannii (Steph.). Heugl. Cab. Journ. 1362. p. 33. — Finsch, Coll. Jesse, p. 286. — Blanf. Abyss. p. 307. — Antin. M. R. p. 46. Während der Negenzeit jehr einzeln im Meodat-Thal und jeiner Umgebung, im Lebfa und um den oberen Anfeba. Auch in der Nähe des Tjad Amba noch zu Ende Septembers gefehen. Alle Honigkufufe führen ein ftilles, zigeunevartiges Yeben im dichten Gebüfeh und in den Kronen der höheren Bäume, Ihre unjheinbare Größe und Barbe verräth fie felten, aber das zifchende Gejchrei macht bald auf ihre Anmwefenheit in einer Gegend auf- merfiam. Die Nahrung befteht befanntlih in Bienenlarven, Honig und Wachs, doch nehmen fie im Nothfall auch mit anderen Snjecten vorlieb, Bögel. 231 291. Der feine Honigfufuf, Indicator minor (Steph.). Heugl. Fauna R. M. Nr. 202. — Heugl. Cab. Journ. 1862. p. 33. — Brehm, Habesch, p. 221. — Finsch, Coll. Jesse, p. 287. — Blanf. Abyss. p. 307. Selten zur Negenzeit. Don Ieffe in Waltfo am Anjeba im Suli eingefanmtelt. Die Honigfufufe heißen tigrifh Kerkeri6 und Harh’aret. Fam. Spedte (Picidae.) 292, Der nubifche Specht, Picus (Campothera) nubicus (Gm.). Heugl. Cab. Journ. 1862. p. 37. (P. aethiopieus). — Finsch, Coll. Jesse, p. 283. — Blanf. Abyss. p. 305. — Antin. M. R. p. 45. Im Sambdar, Bogos-Gebiet und an den Gehängen von Menja. Nordwärts bis in das HedaisThal und Naro beobachtet. Anmerkung In den Bogos-Ländern fammelte ich einen weiblichen Specht ein, welcher dem P. nubicus jehr ähnlich, aber fleiner und doch etwas verjchieden gezeichnet ift. Vielleicht eine noch unbejchriebene Art. Das Männchen Fenne ich Yeider nicht. Bergl. Heugl. Orn. N.-O.-Afr. I. 2. p. 812. 293. Der Hemprich’3-Specht, Picus (Dendrobates) Hemprichii (Rüpp.). Heugl. Cab. Journ. 1862. p. 37. — Brehm, Habesch, p. 221. — Finsch, Coll. Jesse, p. 284. — Blanf. Abyss. p- 306. Meift paarweife am Oft-Abfall der abejfinischen Gebirge, im Lebfa und Anfeba-Thal jowie im Bogos-Laıd, nee 232 Bögel. 294, Der Maus-Specht, Picus (Ipophilus) murinus (Sund.). Sehr einzeln von uns im Bogo3-Gebiet aufgefunden und zwar während der Sommerregenzeit. Ic halte diefe Form für fpecififch verichteden von Picus obsoletus, den ih Häufig im Gebiet des oberen Weißen Nil zu beobachten Gelegenheit hatte, während P. murinus weiter nordöftlih wohnt. Beide Arten fommen nicht gemeinjchaftlich vor. 295. Der Wendehals, Junx torquilla (Linn.). Heugl. Cab. Journ. 1862. p. 38. — Heugl. Fauna R. M. Nr. 201. — Antim. M.R.p. 45. Befuht einzeln auf feinen Wanderungen das Küftenland und das Bogos-Gebiet, fowie Abelfinien. Ord. Tauben (Columbae). Fam. Columbidae. 296. Die Bapagei-Taube, Treron habessinica (Heugl. e Lath.). Brehm, Habesch, p. 221. — Finsch, Coll. Jesse, p. 288. — Blanf. Abyss. p. 418. — Antin. M. R. p. 129. ZTigr. Hamhamo. And. Wälie. Die Tauben im Allge- meinen avab. Hamam. Schaarenmeife auf dicht belaubten Hochbäumen, namentlich auf Feigen und Syfomoren, in der Waldregtion auf 1000 bis 7000 Fuß Meeereshöhe. Nährt fich vorzüglid von Früchten und führt feine jehr jedentäre Xebensweile, Den 16. Grad nördl, Br. wohl nicht überfchreitend, BDögel. | 233 297. Die Suinen-Taube, Columba guineensis (Briss.). Brehm, Habesch, p. 222. — Finsch, Coll. Jesse, p. 288. — Blanf. Abyss. p. 415. — Antin. M. R. p. 130. Tigr. Erqui. Amd. Ergeb. Jicht jelten um den oberen Anfeba und im Lebfa, fowie auf den Bergen von Menfa, wohl auh im Barfab, fowohl auf Hohbäumen in der Waldregion, als auf Feljen, in Nuinen und abejfiniihen Kirchen, Anmerfung. Brehm (Habesch, p. 221) führt die Veljentaube (C. livia, var. glauconotus) als in Menja vorfom- mend auf. Doc wurde der betreffende Vogel nicht erlegt und fonnte jfomit nicht mit Sicherheit die Art bejtimmt werden. Mögliher Weile erfcheint dagegen die abejjiniihe Kaffe ver Schnarrtaube (C. arquatrix), welde in der Gegend von Halat und Diffan heimifch ift, in den Bergen von Menfa. C. albi- torques fand ich noch im nördlichen Tigrie, Seffe bei Senafie, 298. Die Halsband-Fachtaube, Turtur semitorquatus (Rüpp.). Brehm, Habesch, p. 222. — Blanf. Abyss. p. 416. — Antin. M. R. p. 131. Die Turteltauben beißen auf Arabiih Gimri und Qimri. Ungemein zahlreih längs der Wildbähe von Nagfa, am Anfeba und im unteren Lebfa, ftet3 in der Nähe von fließenden Gewäffern. Die Stimme der Männden Elingt ungemein vauh und Ichnarrend. Niftet während der Regenzeit. 299. Die blaffe Cachtaube, Turtur decipiens (Finsch & Hartl.). T. semitorquatus, Heugl. Fauna R. M. Nr. 208. (part.) Biel jeltener als die vorhergehende und ausichlieglich mehr 234 Bögel, auf trodenem, Jandigem Boden des Tieflandes bis auf 3000 Fuß Meereshöhe. So im Falfat und Agra und im Buchwald der Flächen von Ccheb. Meift nur paarweile vorfommend. 300, Die weißbätchige Yachtaube, Turtur albiventris (Gray). Brehm, Habesch, p. 222. (T. risorius). — Finsch, Coll. Jesse, p. 289. — Blanf. Abyss. p. 417. — Antin. M. R. p. 131. (Streptopelia barbaru). Nicht gerade häufig im Sambar, Xebfa ne beit Seren, ohne Zweifel auch im oberen Barkah. Sehr gemein dagegen in den Steppen von Djt-Senar. 301. Die egyptifche Lachtaube, Turtur senegalensis (Linn.). Heugl. Fauna R. M. Nr. 209. — Brehm, Habesch, p. 222. — Finsch, Coll. Jesse, p. 290. — Blanf. Abyss. p. 417. — Antin. M. R. p. 131. Um CSauafın und ZTo-Kar um Brunnengruben. Nicht felten im Sambhar in den Gärten von Mekulu, in Nagfa, Naro und bei Keren, ebenjo im Barfah. 302. Die gemeine Zurteltaube, Turtur auritus (Ray). Antin. M. R. p. 130. Zur Zugzeit im Küftenland des Nothen Meeres. 303, Die metallfledige Yachtaube, Chalcopheleia afra (Linn.). Heugl. Fauna R. M. Nr. 211. — Brehm, Habesch, p. 222. — Finsch, Coll. Jesse, p. 290. — Blanf. Abyss. p. 417. Bom Thal von Naro an jüdwärts im Ziefland jowie an Bügel. 239 den Gehängen von Menja und um den oberen Anjeba. Mkeift paarweije im Bujhwald. Treibt fich auch viel auf der Erde herum. 304, Die Kap-Zwergtaube, Oena capensis (Linn.). Heugl. Fauna R. M. Nr. 212. — Brehm, Habesch, p. 222. — Finsch, Coll. Jesse, p. 290. — Blanf. Abyss. p. 418. — Antin. M. R. p. 132. Arab. Om Belemeh. Im Tiefland und zwifchen den Vorbergen vom 16. Grad nördl. Br. füodwärts, Auch nicht felten um Seren. Sehr zahl- reih um Mefulu und bei Arkiko., Bon Antinori auch in der Gegend von Aden aufgefunden. Ord. Hühnervögel (Gallinae). Fam. Sandhühner (Pteroclidae).! 305. Das egyptifche Sandhuhn, Pterocles exustus (Tem.). Heugl. Fauna R. M. Nr. 222. — Finsch, Coll. Jesse, p. 291. — Blanf. Abyss. p. 419. — Antin. M.R. p. 132. In den Niederungen der Gegend von Weafaua, namentlich um Torrenten; ebenjo im unteren Lebfa. Gemwöhnlid in Flügen von 3 bis 8 Stücd beifammenlebend. 306. Das geftreifte Saudhuhn, Pterocles Lichtensteinii (Tem.). Heugl. Fauna R. M. Nr. 224. — Brehm, Habesch, p. 223. — (Pt. quadrieinctus). — Finsch, Coll. Jesse, p. 291. — Blanf. Abyss. p. 419. — Antin. M. R. p. 133. ! Die Sandhühner heißen arab, Qatä. Tigr. Bogboq und Böböo. 236 Bügel. An NRegenftrombetten, jo im Falfat, in Naro, am Anfjeba und Barfah und in den Niederungen der Küfte fihwärts bis ins Eomal-Gebiet. Abends und Morgens in ungeheuren Schaaren an Wafjerpläßen einfallend und oft no) bis in die Späte Nacht in Bewegung. Ueber Tag mehr im Wüftenland und an Gehän- gen, wo vieles Geröll Tiegt, fich herumtreibend. 307. Das Bufh-Candhuhn, Pterocles trieinetus (Swains.). Heugl. Fauna R. M. Nr. 224. (not.) Kur in der Waldregion, ftetS einzeln und in Fleinen Ta- milien zwilchen Nollteinen, Gras und Buldhwerf. Auf 1000 bis 4000 Fuß DMeereshöhe. Virgends häufig, aber hin und wieder im oberen Barkab und am Anfeba vorkommend. 308. Das große Candhuhn, Pterocles gutturalis (Smith). Heugl. Fauna R. M. Nr. 224. (not.) — Blanf. Abyss. p. 421. Sn feinen Flügen auf Stoppelfeldern um die Duellen des Anfeba. Standorte in Abeffinien zwilchen 5000 und 7000 Fuß Mreereshöhe. Fam. Berfhühner (Meleagridae). 309. Das nubifche Perfhuhn, Numida ptilorhyncha (Licht.). Heugl. Fauna R. M. Nr. 213. — Brehm, Habesch, p. 222. — Finsch, Coll. Jesse, p. 291. — Blanf. Abyss. p. 421. — Antin. M. R. p. 137. Arab. Didjadj el Wadi. Amd. Zegra. Tigr. Hagul. Delen Jegrani6, Bögel. DER Ungemein häufig in den Gebirgen und deren Berzweigungen, ja jelbft an mit Büjchen beitandenen Negenjtrömen des Sahel. Bon Sauafın jfüdmwärts. Im Gebirg bis 8000 Fuß ho an- jteigend. Meift in Ketten von 6 bis 10 Stüd, die fich jedoch im Herbit und Winter in ungeheure Flüge zufammenjcaaren. Fam. Waldhühner (Tetraonidae). 310, Das afrifanifche Jelshuhn, Ptilopachys ventralis. Antin. M. R. p. 136. ZTigr. Derh’o Moqua. Sn Heimen Gefellihaften in der Waldregion zwiihern 1500 und 10000 Fuß Höhe. Vorzugsweife an felfigen Pläßen, fo an den Gehängen von Menfa, bei Steren, am Zjad-Amba und in den Schludhten um den Taranta, Die Talzzeit fällt in die Monate Juli, Augujt und Sep- tember. Danı fänpfen die Hähne unter heftigem Gejchrei auf befonderen Keinen Pläßen zwifchen Gebüfh und Felfen. Das afrifaniiche Felshuhn hält fih, wenn die Ketten nicht auf Aeßung ausgehen, bejtändig zwijchen Lrümmergeftein auf, in welchem die einzelnen Vögel fih ungemein rap) und gewandt zu verjteden wiljen; diejelben fliegen nur, wenn man fie auf offenen Stellen überrajcht, auf, fallen aber fogleih wieder ein und juhen durh Laufen und Nieverbrüden der Gefahr zu entgehen. ur bei jehr heftigem Thau oder nad) ftarken Negengüffen bäumen fie au zuweilen; ein Aehnliches findet hier und da Itatt, wenn vereinzelte Glieder der Kette vom Vorjtehhund auf: gejtübert werden 238 Bögel. 3ll, Das Eredeffche Franfolin, Francolinus Erkelii (Rüpp.). Heugl. Fauna R. M. Nr. 215. — Brehm, Habesch, p. 223. — Finsch, Coll. Jesse, p. 293. — Blanf. Abyss. p. 423. — Antin. M. R. p. 134. Tigr. Qögah Bädi. Amd. Qög. Yicht jelten im Gebirg um den oberen Anfjeba und Lebfa, nordwärts bis Nagfa und die höheren Gelände von Ara. Wohl nicht unter 3500 Fuß herabjteigend. Auch über einen großen Theil von Dft- und Central-Abeffinten verbreitet. Baarweile und in Eleinen Ketten im Bujhwald, an Negenftrombetten und am Nand von Oerjtepflanzungen. 312, Das Clapperton-Franfolin, Francolinus Clappertonii (Child.). Brehm, Habesch, p. 223. (Fr. Rüppellü). — Finsch, Coll. Jesse, p. 292. — Blanf. Abyss. p. 425. — Antin. M. Rp. 184; Zigr. Berhie. Kettenweife im Buchwald im oberen Anjeba-Gebiet und Barfah, ebenfo im Hügelland um den Taranta und Senafte-Paf. 313, Das tfabellfehlige Franfolin, Francolinus gutturalis (Rüpp.). Heugl. Fauna R. M. p. 214. — Finsch, Coll. Jesse, p. 293. — Brehm, Habesch, p. 223. — Blanf. Abyss. p. 425. — Antin. M. R. p. 135. Tigr. Zerenie. sn Heinen Gefellfchaften im &ebiet des oberen Anjeba md an den Gehängen der Schoho-Berge bis nad Senafts, durch- ihnittlih auf 4000 His 8000 Fuß Höhe. Kinzelmer in Nagfa, Bügel. | 239 314, Das buntfehlige Sranfolin, Francolinus leucoscepus (Gray). Heugl. Fauna R. M. Nr. 216. (Pternistes rubricollis). — Brehm, Habesch, p. 223. — Finsch, Coll. Jesse, p. 292. — Blanf. Abyss. p. 426. — Antin. M. R. p. 136. ZTigr. Beit Abrehi. | Kettenweile im Sahel und den VBorbergen, au) im unteren xebfa, am Hodjet und bei Af Abed. Sehr häufig namentlich um die Negenftröme der Gegend von Ailet, Mafaua und Woulis, jüdwärts Yängs der ganzen Denfeli-Küfte, Niemals in Gefell- Ihaft mit den vorhergehenden Arten, 315, Die gemeine Wachtel, Coturnix communis (Bonn.). Heugl. Fauna R. M. Nr. 221. — Brehm, Habesch, p. 223. . Arab. Semän (d. t. der Fette, Wohlbeleibte). And. Dertset. Zigr. Bernie-Higo. Im Herbit und Frühjahr nicht felten auf der Wanderung in unferem ganzen Beobahtungsgebiet, fowohl im Sahel, als im Gebdirg. Im Februar traf ich eine große Menge von Wad)- teln ım Hochland von Nagfa und hörte ihren Paarungsruf im Land der Wolo-dala im April und zwar auf den Gehängen de8 Dihimba-Gebirges, wohl 13000 Fuß über dem Mleeres- ipiegel. | 316. Das Zwerg-Steinthuhn, Ammoperdix Hayi (Tem.). Heugl. Fauna R. M. Nr. 220. — Perdix Israelitarum, Hasselq. (?) Arab. Hagel und Seiän. 240 Dögel. Diejes Tieblihe Steinhuhn, das namentlih im peträifchen Arabien nordwärts bis zum ZTodten Meere heimifch ift, findet jih nach meinen Erfahrungen nod in den Gebirgen bei Sauafın. Ord. Strauß-Vögel (Struthiones). Fam. Struthionidae. 317, Der afrifanifche Strauß, Struthio camelus (Linn.). Heugl. Fauna R. M. Nr. 225. — Brehm, Habesch, p. 224. — Antin. M. R. p. 138. Arab. N’aameh. Amd. Sagon. Geez Qagano. Tigr. Seguani. DBelen Saqan. Bedjah Guire oder Qureb. Der Strauß fommt nur im flahen Lande und in den be- nachbarten Hügeln vor, jowohl im Sahel nordwärts bis jenjeits der Nuinen von DBerentce, Jüdwärts durch das ganze Dentfeli- und Somal-Gebiet, al3 auch in den Steppen des Binnenlandes. Stellen- und zeitweije zeigt er fih in Truppen von Hunderten. Zur heißen Jahreszeit fieht man diefe Niejenvögel felbjt im Meer, wo fie gern zu baden jheinen. Nah Antinori legen die jüngeren Weibchen Kleinere, glattere Eier als die älteren. Ein Gi, das wir zu Anfang März aus dem Sahel erhielten, wog 480 Dramen, aljo 31/5 egyptifche Pfunde; aber es giebt welche, deren Gewicht 4 Pfund noch überjchreitet. Ord. Laufvögel (Grallae). Fam. Trappen (Otidiae). 318, Die Arab3-Trappe, Otis arabs (Linn.). Heugl. Fauna R. M. Nr. 226. — Brehm, Habesch, p. 224. — Finsch, Coll. Jesse, p. 294. — Blanf. Abyss. p. 427. Dögel. 941 Arab. H’ubarah. Mafauan. Dah’a. Tigr. Tagadat- Harasdaı. Ziemlich allgemein im Sahel zwiihen Sauafin und dem Golf von Adulis, hauptlählih auf Dertlichfeiten, wo Wiftengras und vereinzelte Akazienbüjfche jtehen. Dft begegnete ich Arabs- ZTrappen hart am Meeresufer, ja fie jollen auch auf der Injel Dahlaf vorkommen. Leben meilt paarweife und in Eleinen etwas zeritreuten Bamilien, laufen, wenn fie verfolgt werden, vajh und weit und juchen fih dann in die Büjhe abzuftehlen. Auch ihr Slug tft übrigens Hoch, majeftätiih und unter Umständen jehr ausdauernd. 319, Die Senegal-Trappe, Otis senegalensis (Vieill.). Antin. M. R. p. 140. Bon Antinori im oberen Barkfah eingefammelt. DBereinzelt fommt fie au im jüdlihen Kordofan, am unteren Weißen Wil, am Weftabfall der abejfiniihen Gebirge und im Nievderland von Schova vor, meist im Hocdgras und in Büjchelmais-Pflanzungen. Fam. Regenpfeifer (Charadriadae). 320. Der gemeine Diefuß, Oedienemus crepitans (Tem.). Heugl. Fauna R. M. Nr. 229. — Brehm, Habesch, p. 224. (0. affinis). — Finsch, Coll. Jesse, p. 294. — Blanf. Abyss. p. 428. — Antin. M. R. p. 142. Arab. Keruän. Yücht felten im Sahel zwiihen Cauafin und Majaua. Ob Standvogel, fanın ih nit angeben. vd. Heuglin, Reife in Nordoft-Afrifa, II. 16 949 Bögel. 521. Der ähnliche Diefuß, Oedienemus afünis (Rüpp.). Heugl. Fauna R. M. Nr. 230. — Finsch, Coll. Jesse, p. 294. — Blanf. Abyss. p. 428. — Antin. M. R..p. 142. In den jandigen Ebenen um Mafaua, jüdwärts bis ar die Eomalsftüfte. Wandert wohl. Bon mir aud in Kordofan, am oberen Weißen Al und unfern des Gazellenfluffes angetroffen. 322. Der Steppenftebiß, Sarciophorus tectus (Bodd.). Heugl. Fauna R. M. Nr. 235. (S. pileatus). — Brehm, Habesch, p. 224. — Finsch, Coll. Jesse, p. 296. — Blanf. Abyss. p. 430. — Antin. M. R. p. 144. Sn Heinen Gefellihaften im Tief- und Steppenland, noro- wärts bis in die Thäler um Agig. Hält fih mit DVorliche in der Gegend von VBiehweiden und verlaffenen Anfiedlungen auf, und ift ein jchlauer, munterer und muthwilliger Gefelt. 323. Der fchwarzflüglige Siebiß, Stephanibyx melanopterus (Rüpp.). Blanf. Abyss. p. 429. — Antin. M. R. p. 144. Sehr allgemein in Abejjinien, gewöhnlih auf Viehweiden und Wiejenland zwijchen 6000 und 12000 Fuß Höhe. DVon Antınori im Monat April bei Azuz, zwischen Ailet und Mefulu angetroffen. Soll au an der arabiichen Küfte vorkommen. 324. Der Lappenftebiß, Hoplopterus senegalensis (Müll.). Finsch, Coll. Jesse, p. 296. (H. albicapillus). — Blanf. Abyss. p. 431. — Antin. M. R. p. 143. Im Mat und Augujt und September von Antinort md Vögel, 243 mir im oberen Anfeba-Gebiet aufgefunden. Lebt mehr paarweife als feine Verwandten und ift weniger lebhaft und Yärmend,. 325. Der Spornfiebiß, Hoplopterus spinosus (Linn.). Brehm, Habesch, p. 224. — Finsch, Coll. Jesse, p. 295. — Blanf. Abyss. p. 431. Paarweile an den Negenftrombetten und Wildbächen des Samhar. 326. Der Kiebig-Ntegenpfeifer, Squatarola varia (Linn.). Heugl. Fauna R. M. Nr. 236. Bereinzelt im Januar und Februar an feichten Stellen des Deeeres bei Sauafın und Agigqg eingefammtelt, ES fiel mir auf, daß alle von uns dort gejehenen Kiebi-Negenpfeifer fich nur wenig Ichüchtern zeigten. Ih maß einige Exemplare im Yleich, wie folgt: Ganze Länge 11" 8, Schnabelfirfte 12,5 bis 15°, Slügel 7°, Tarfus 1° 8°", Schwanz 2" 91/a'' His 2” 10, 327, Der roftfehlige Negenpfeifer, Charadrius asiaticus (Pall.). (?) Brehm, Habesch, p. 225. — Blanf. Abyss. p. 429. — Ch. damarensis, Strickl. Hin und wieder zur Zeit der Wanderung an den Ufern des NRothen Meeres. Bon Blanford im Auguft auf grafigen Slächen nordwärts von Lebfa beobadtet und eingefammelt. 328. Der Geoffroysdtegenpfeifer, Charadrius Geoffroyi (Wagl.). Heugl. Fauna R. M. Nr. 241 u. 243. — Finsch, Coll. Jesse, p. 297. —- Blanf. Abyss. p. 429. -—- Antin. M. R. p. 143. 16 * 244 Bügel. Gemein das gattze Jahr über an den Ufern und auf den Snjeln und Sandbänfen des Nothen Meeres. Nicht im Binnen- land angetroffen. 329. Der mongolifche Negenpfeifer, Charadrius mongolicus (Pall.). Heugl. Fauna R. M. Nr. 240. Bon mir in Heinen Flügen zur Herbit- und Winterzeit an den Geftaden des Nothen Meeres, füdwärts bis zum Golf von Aden aufgefunden. 330. Der buntfchnäblige Negenpfeifer, Charadrius hiaticula (Linn.). Heugl. Fauna R. M. Nr. 239. — Brehm, Habesch, p. 224. Nicht jelten an den Ufern des Rothen Meeres. Im Herbit in zahlreihen Flügen, oft gemischt mit anderen Negenpfeifern und Strandläufern, den Sommer über dagegen vereinzelt und paarweile. 331. Der Fluß-Regenpfeifer, Charadrius fluviatilis (Bechst.). Heugl. Fauna R. M. Nr. 238. — Finsch, Coll. Jesse, p: 296. Im Herbit und Winter jehr Häufig an der Meceresküfte, jeltener an Wildbächen des Sambar. 332. Der dreibindige Negenpfeifer, Charadrius tricollaris (Vieill.). Heugl. Fauna R. M. Nr. 242. (Ch. cinereicollis). — Finsch, Coll. Jesse, p. 296. — Blanf. Abyss. p. 429, Bögel. 245 Paarweife und wohl als Standvvgel an Wildbächen und Wafferladen im Samhar, bei Adulis, Azuız und Ailet, ebenjo um den oberen Anfeba. | 333, Der Hirtensegenpfeifer, Charadrius pecuarius (Tem.). Finsch, Coll. Jesse, p. 297. Nicht felten im NiL-Thal. Von Ieffe auch in der Gegend von Adulis erlangt. Ich Habe diefe Art niemals am Nothen Meer gefehen. 334. Der blaffe Negenpfeifer, Charadrius marginatus (Vieill.). Blanf. Abyss. p. 429. Kicht Häufig im. Iunt, Sult und Auguft, bei Djedah, auf Dahlaf, bei Mafaua und im Golf von Adulis, Die von mir erlegten Vögel trugen ihr Winterfleid, 335. Der See-Negenpfeifer, Charadrius cantianus (Lath.). Heugl. Fauna R. M. Nr. 237. — Brehm, Habesch, p. 225. Ungentein häufig längs den Küften des ganzen Nothen Meeres, theilweife als Standvogel. Fam. Brabhjhmwalbden (Glareolidae). 336. Die gemeine Brachfehwalbe, Glareola pratincola (Linn.). Heugl. Fauna R. M. Nr. 232 u. 233. — Finsch, Coll. Jesse, p. 295. — Blanf. Abyss. p. 431. — Antin. M. R. p. 141. Im August und September in zahllofen Klügen in Buchten 246 Boögel. und um Injeln mit feichtem, Ichlammigem Ufergrund im Golf von Mafaua. Auch Glareola melanoptera fommt am Nothen Meere vor, doh Fan ich nicht angeben, ob fie ihre Wanderungen bis über den Wendefreis hinaus ausdehnt. 337. Der Krofodilwächter, Pluvianus aegyptius (Hasselg.). Antin. M. R. p. 141. Arab. Ter el Temsah.. Allgemein am il und Atbarah. Von Antinori u in der Gegend von Kafalah erbeutet. 338. Der Wiftenläufer, Cursorius gallicus (Gm.). Heugl. Fauna R. M. Nr. 231. Yrab. Keruän gebeli. Im Sahel in Kleinen Gejellihaften bei Sauafın umd im Sambar. Ob Standvogel, weiß ic) nicht anzugeben, 339, Dermetallflüglige Wüftenläufer, Cursorius chalcopterus (Tem.). Finsch, Coll. Jesse, p. 295. Bon Ieffe im Auguft in Walifo, im Thal des oberen Anjeba eingefammelt. Weberhaupt von jeltenem Vorkommen tm ganzen öftlichen tropiichen Afrika. Fam. Reiherläufer (Dromadidae). 340, Der Neiberläufer, Dromas ardeola (Paykull). Heugl. Fauna R. M.. Nr. 261. — Heugl. Cab. Journ. 1866. p. 285. — Brehm, Habesch, p. 226. — Finsch, Coll. Vogel. 247 Jesse, p. 295. — Blanf, Abyss. p. 433. — Antin. M. R, p. 142. Arab, H’ankör. Allgemein am Nothen Meer, meift auf jandigen Wferjtellen und Infeln. Lebt paarweile und gejellichaftlich, nährt fich von fleinen Sihen, Filchbrut und Weichthieren und führt zum Theil eine nächtliche Yebensweife. Die Brutjtätten fand ih im Juni und Sult auf flahen Korallen-Injeln. Xegt wohl nur ein ein- ziges Ei und zwar in tiefe Höhlen im Sand. Scheint im Win- ter mehr nah Süden zu verjtreihen, Nah Antinori im März nicht auf der Südhälfte des Kothen Meeres. Fam. Aufterfifer (Haematopodidae). 341. Der europätfche Aniterfifcher, Hlaematopus ostralegus (Linn.). Heugl. Fauna R. M. Nr. 245. — Brehm, Habesch, p. 225. Einzeln und in feinen Flügen das ganze Jahr über am Kothen Meer, doch wie es jcheint, häufiger im Winter als im Hodjommer. 342, Der fihmwarze Aufterfifcher, Haematopus Moquinii (Bp.). Heugl. Fauna R. M. Nr. 246. Bon Dr. Rüppell auf Dahlak eingefammelt. Dürfte nur zufällig in unfer Beobadhtungsgebiet verjchlagen werden. 343, Der Steinwälzer, Cinclus interpres (Linn.). Heugl. Fauna R. M. Nr. 244. — Brehm, Habesch, p. 225. Sehr häufig am Strand und auf Infeln des Nothen 248 Bügel. Meeres, namentlich in der Nähe von Korallenbänfen. Im Win- tev vermehrt fih die Zahl der Steinwälzer noch durch nordiiche Anköümmlinge, Fam. NReiher-Bögel (Ardeidae). 344. Der graue Weiher, Ardea cinera (Linn.). Heugl. Fauna R. M. Nr. 248. Dürfte Standoogel an den Küften zwifchen Sauafın umd Mafaua ei. 345. Der Purpursfteiher, Ardea purpurea (Linn.). Heugl. Fauna R. M. Nr. 249. — Brehm, Habesch, p. 225. — Antin. M. R. p. 147. Bereinzelt das ganze Jahr über auf den Injeln des Nothen Meeres, namentlih an Stellen, die mit Büfchen bejtanden find. 346, Der Niefen-Neiher, Ardea Goliath (Rüpp.). Heugl. Fauna R. M. Nr. 247. — Antin. M. R. p. 147. Nicht eben felten zwischen Sauafın und Weajaua, eben}o auf Dahlaf. Nuht über Naht auf Bülhen und Bäumen der Korallen-Injel. 347. Der große SilbersNeiher, Ardea alba (Linn.). Scheint in größerer Anzahl auf der Infel She Said bei Mafaua im März zu niften. Auch während des Hocjom- mers dort wicht jelten. Kier, welche ich diefer Art zujchreibe, Bögel. rer erhielt ih am 4. März. Diefelden waren noch nicht bebrütet, zwei an der Zahl, und mejjen im Längendurchmeffer 2” 1” His 2.12... -Stöpte Die 1477 348. Der Heine Silber-Neiher, Ardea garzetta (Linn.). Heugl. Fauna R. M. Nr. 250. — Blanf. Abyss. p. 435. Jiht gar allgemein an den Küften des Nothen Meeres, jowohl im Sommer, als im Winter, 349. Der SeesNeiher, Ardea Gularis (Bose.). Heugl. Fauna R. M. Nr. 251. — Heugl. Cab. Journ. 1867. p. 283. — Brehm, Habesch, p. 255. — Finsch, Coll. Jesse, p. 297. -—— Blanf. Abyss. p. 435. — Antin. M. R. pr 147. Einer der häufigften Neiher unferes Beobachtungsgebietes, jedoh nur an der Meeresfüfte und auf Injeln heimifh. Es giebt Sowohl graue als vein weiße Imodivivdiren jedes Alters umd Geichlehts; auch findet man nicht jelten Sunge, die auf weißen Grund dunkelgrau gefchekt find, und umgefehrt auf grauem Grund weiße Teen zeigen. Yüftet auf Aoicennien von März is Juni. I feinen Bewegungen ift der See-Keiher jehr ge- wandte. Er fiicht Häufig auch in rafhem Yauf, zimveilen jelbjt im Flug. Auch fand ich ihn im Allgemeinen weniger hüchtern, als feine Gattungsverwandten, und er läßt fi) zumeilen auf Hafendämmen, ja jelöjt auf Giebeln von Mattenhäufern nieder, Am 4. März nahm ich drei Eier aus einem Horte. Das fleinfte derjelben mißt 1" 8°” in der Länge und ift 1” 3° did, Das größte 1” 93/," Ränge bei 1" 3" Dide, 250 Bögel. 350. Der Kub-Neiber, Ardea Ibis (Hasselg.). Heugl. Fauna R. M. Nr. 252. — Antin. M. R. p. 149. Zur Hevbitzeit in Flügen längs der Meeresküften und der Torrenten. 351. Der Schopf-Neiher, Ardea cumata (Pall.). Heugl. Fauna R. M. Nr. 253. — Blanf. Abyss. p. 435. Hauptjächlih erjheint der Schopf-Neiher zur Zugzeit an den Küften des Nothen Meeres und den abejjiniichen Gewäflern, einzeln traf ich ihm jedoch auch den Sommer über. Wandert zuweilen in &ejellfehaften von 10 dis 20 Stück, die dicht zu- jammenbalten. 352. Der Zmerg-Reiher, Ardea minuta (Linn.). Heugl. Fauna R. M. Nr. 255. Wohl nur während der Wanderung im Herbit und Früh- jahr ziemlich vereinzelt am Ufer des Nothen Meeres und an Pagunen. 353. Der furzfüßige Zmwerg-Nteiher, Ardea brevipes (H. & Ehr.). Heugl. Fauna R. M. Nr. 254. — Heugl. Cab. Journ. 1866. p. 283. — Finsch, Coll. Jesse, p. 297. — Blanf. Abyss. p. 435. — Antin. M. R. p. 149. (Butorides atri- capilla). Standvogel am Nothen Meer, namentlich haufig auf Korallen- bänfen und auf Infeln, die mit &ebüfch beftanden und von Sanälen dDurhichnitten find. Niftet im Mat, Yun und Yuli in Doögel. 251 hohen, Eonijch geformten Ständen, die auf der Erde, auf Klip- pen, Wurzelwerf, ja felöjt auf Bülhen und Bäumen angelegt werden. - 354. Der Nacht-Reiher, Scotaeus nycticora (Linn.). Heugl. Fauna R. M. Nr. 257. Auf der Wanderung im Juni, Juli, August und Septent- ber bin und wieder an der Küfte des Nothen Meeres und zwar in ungeheuer zahlveihen lügen, die fi) den Tag über im Yaub- dad der Domdel-Bäume (Rhizophora) niederlaffen, 355. Der Schattenvogel, Scopus umbretta (Gm.). Heugl. Fauna R. M. Nr. 262. — Brehm, Habesch, p. 226. — Finsch, Coll. Jesse, p. 298. — Blanf. Abyss. p. 436. — 'Antin. M. R. p. 150. Paarweife an Wilvbächen und Wafjerpläßen in ftillen &e- birgsthälden, fowohl am Dft-Abhang der abejjiniichen Gebirge, als im Gebiet des Anjeba. Au in Nagfa beobachtet. Lebt von Würmern, Injecten, Dipteren-Larven, Bröfhen und Heinen Sılden. Fam. Störde (Ciconiidae). 356. Der Abdim-Storch, Ciconia (Sphenorrhynchus) Abdimii (Licht.). Brehm, Habesch, p. 226. — Finsch, Coll. Jesse, p. 298. — Blanf. Abyss. p. 436. — Antin. M. R. p. 150. Arab. Sinbilah. Anfangs März in großer Menge auf der Injel Sched) 252 BDogel. Said bei Mafana, ebendafelbft im Sunt beobachtet. Im Auguft und September auf Dahlaf und bet Tedjurah. Bringt den Tag ges wöhnlid im Binnenland zu, wo er Heufchreden nachjtelt. Morgens und Abends ficht man ihn im feichten Wafjer am Strand oder längs der Sandbänfe und SKorallenriffe, Nachts bäumt er mit Pelifanen, Geiern und Neihern auf den Gipfeln der Abvicennten. Nah Antinori im Juni bei Keren. 357, Der weiße Storch, Ciconia alba (Linn.). Heugl. Fauna R. M. Nr. 260. — Antin. M.R.p. 151. Nr»215. not. Arab. Belarıg und Bagah. Im Winter in größeren Gejellihaften in den Steppen von Tafah, namentlich gerne Büjchelmaisfelder befuchend. Bereinzelte Paare auch den Sommer über im Thal des Anfeba beobadt. Nah Antinori im September flugweife im oberen Barkah. 358, Der weißhalfige Storch, Cieonia (Dissoura) episcopus (Bodd.). Antın. M. R.p: 151. Bon Antinori während der Negenzeit im Anfeba-Thal ein- gefammelt. Derjelbe Netfende begegnete Mitte Septembers im Barkab-Thal einem großen Flug diefer Vögel, welche jüdnwärts zogen. 359. Der Marabu, Leptoptilus erumenifer (Cuv.). Antin, M.'R, p: 151. Arab. Abu Sen oder Abu Zen. Zur Herbitzeit im Barkab, Bügel. 253 . 27360, Der Sattel-Storch, Mycteria senegalensis (Shaw). Arab. Abu Mijeh und Abu Milieh. And. Raza. Sch glaube den Sattel-Storh im Weonat Juni öfter in Dahlaf gejehen zu haben. Am oberen Atbarah fommt er zu- weilen vor, auch um Dalabat, feine eigentlihen Standorte in Nordoft-Afrika find die Sümpfe und Altlahen des Blauen und Weißen Nil. Fam. 2öffler (Plataleidae). 361. Der europäifche Löffler, Platalea leucorodia (Linn.). Heugl. Fauna R. M. Nr. 258. — Heugl. Cab. Journ. 1867. p. 282. — Brehm, Habesch, p. 226 (Pl. tenwrostris) ? Arab. Abu M’alaga und Dauas. Scheint das ganze Jahr über am Nothen Meer vorzufont- men. Im Januar und März in Flügen bei Mafaua und Sauafın beobachtet, brütet im Sunt in zahlreihen Colonien auf den Injeln des Ardipels von Dahlaf und der gegenüberliegen- ven arabiihen Küjte. Die Stände befinden fih auf Bäumen, Bülhen, Grasihöpfen, ja zuweilen auf der bloßen Erde. Fam. Nimmerjatt-Bögel (Tantalidae). 362. Der afrifanifche Nlimmmerfatt, Tantalus Ibis (Linn.). Heugl. Fauna R. M. Nr. 263. Arab. N’ageh. Berirrt fich felten und vereinzelt während der Negenzeit (Suli und Auguft) an die Wildbäche des Samdhar. So habe ih Anfangs Auguft ein Exemplar am Torrent von Amba gejchoffen. 254 Bogel. 363. Der europäijche Sichler, Ibis faleinillus (Linn.). Antın.? M. Rep. 1923 Bon Antinori im Auguft am Anjeba beobachtet. 364. Der Schopf-bis, Geronticus comatus (Ehr.). Heugl. Fauna R. M. Nr. 266. — Blanf. Abyss. p. 436. ZTigr. Gomart. Ende Januar trafen wir einige Flüge Diefes Tonderbaren Bogels um die Brunnen von Tosftar. Häufiger waren fie An- fangs Februar im Sahel zwilhen Agtq und Wold Dan, fowie im unteren Salfat. Scheint das Küftenlend und die Hochplateaur von Abejfinien nur zur Winterzeit zu bejuchen. Hemprid und Ehrenberg fanden diefe Art auch in den arabiichen Gebirgen. DBefanntlih nijtet fie im Immern von Algerien. Lebt jtets gefellfiehaftlih und befucht die Gegenden, wo Vieh- heerden ausgetrieben werden, deren Dünger der Vogel nad Käferlarven durhftöbert. Doh nährt er fih auch von Heu- ihreden. Die Iris ift feuergeld. Die Stirngegend und der Kamm am Hinterkopf fleiihfarbig; Dberkopf blaufhwärzlid; Schnabel und fahle Halshaut fleifch- bis purpurbraumroth; Wing um das Auge hochroth, Füße bla und Shmubig purpur- bis fleiichroth, Zehen dunkler; Eohlen der Zehen alhgrau. Ganze Länge 2” 8%, Schnabel vom Mundwinfel 4” 10. Flügel 154 76”, Zarius 3%, 7 Müuttelgehe mit Veagel, 24 41095°% Schwanz 7" 8", Die Flügel erreichen fat die Schwanzipiße. Die von uns unterjuhten Schopf-Jbilfe waren ungemein fett, das Wildpret Ihwärzlih umd mit einem Höchft. widerlichen und penetranten Geruch behaftet. Bögel. 255 365. Der Kropf-Jbig, Geronticus carunculatus (Rüpp.). Heugl. Fauna R. M. Nr. 265. — Finsch, Coll. Jesse, p. 298. — Blanf. Abyss. p. 437. QTigr. Bä over B’ah. Allgemein als Standvogel in den abejfiniihen Hochlänvdern. Befuht nur die Grenzen unferes Beobachtungsgebietes, nämlich die Hohflähen von Menfa, wo er fih meilt auf Wiefen und - Hohmooren herumtreibt. 366. Der heilige Sbis, Geronticus aethiopicus (Lath.). Heugl. Fauna R. M. Nr. 264. — Antin. M. R. p. 152. Im Spätjoinmer an den Küften und auf den Injeln unfern Deajaua; nur zufällig am Anjfeba mit Beginn der Regenzeit. Häufig von Ende Mat ab bis Sanmar im Barkah und amt obe- ven Atbavah. Fam. Shnepfen-Bögel Scolopacidae. 367. Der große Brachvogel, Numenius arquata (Linn.). Heugl. Fauna R. M. Nr. 267. — Brehm, Habesch, p. 226. — Blanf. Abyss. p. 432. — Antin. M. R. p. 145. Einzeln jahraus jahrein, häufig aber zur Winterszeit auf Sandbänfen und Korallenriffen des ganzen Nothen Meeres; be- juht au) hin und wieder die benahbarten Dünen und Weidepläte. 368. Der Megen-Brachvogel, Numenius phaeopus (Linn.). Finsch, Coll. Jesse, p. 299. — Blanf. Abyss. p. 432. — Antin. M. R. p. 145. 256 BDögel. Seltener als der vorige und wie e8 jcheint nur zur Win: terszeit, längs den Ufern des Nothen Meeres. Ber Sauafın Shoß ih im Sanuar einen feinen Brahvogel, welcher nicht jpeciell gemejfen, bejchrieben und präparirt werden fonnte. Derjelbe hatte blaugraulihe Nänder und fleifchfarbige Wurzelhälfte des Unterichnabels. 369, Die rojtfarbige Pruhl-Schnepfe, Limosa lapponica (Linn.). Heugl. Fauna R. M. Nr. 268. — Brehm, Habesch, P'227. Den Winter über einzeln und gejelihaftlih längs dem Geftade des Nothen Meeres. 370, Die Terel-Schnepfe, Terekia cinerea (Güldenst.). Blanf. Abyss. p. 433. — Antin. M. R. p. 145. Sehr einzeln und wohl nicht aljährlid am Nothen Meer auf der Wanderung. Blanford jammelte ein Exemplar im Sanuar bei Aoulis, Antinori ein anderes im September unfern Majaua ein. 371. Der Teich-Uferläufer, Totanus stagnalis (Bechst.). Finsch, Coll. Jesse, p. 299. Im Frühjahr und Herbit einzeln am Hothen Meer und an den Wildbächen des Weftabfalls der abejjinijchen Gebirge. Hier von uns noch im Monat Mat Exemplare im vollfommenen Sornmerkleid erlegt. Dögel. DHL 372. Der getüpfelte Wafferläufer, Totanus ochropus (Linn.). Heugl. Fauna R. M. Nr. 271. — Brehm, Habesch, p. 227. — Finsch, Coll. Jesse, p. 299. — Blanf. Abyss. p. 433. Am Nothen Deeer vereinzelt. PBaarweile den Herbit umd Winter über an Gebirgsbähen Auch in Nagyfa beobachtet. 373. Der NWothfebenfel, Totanus calidris (Linn.). Heugl. Fauna R. M. Nr. 270. — Brehm, Habesch, p. 227. — Finsch, Coll. Jesse, p. 299. — Blanf. Abyss. p. 433. — Antin. M. R. p. 145. Bon Auguft an den Winter über, zuweilen in großen lügen, an den Geftaden des Nothen Meeres, namentlih an jumpfigen Stellen und auf Storallenviffen. 374, Der fehwärzliche Wafferläufer, Totanus fuseus (Linn.) Heugl.- Fauna R. M. Nr. 271. (not.) Selten. Im Januar einige Stüf beit Sauafın gejehen, welche fich in Yachen herumtrieben, die dur Zurücdtreten Des Weeeres entjtanden waren. 375. Die Strandfchnepfe, Totanus glottis (Linn.). Heugl. Fauna R. M. Nr. 269. — Brehm, Habesch, P.+227. | Allgemein am Nothen Meer, viel häufiger zur Winterzeit als im Hochjommer. Sedo niemals in größeren Flügen, fon- dern einzeln unter Gejellichaften von anderen Strandläufern und Regenpfeifern. 9. Henglin, Reife in Novdoft-Afrifa, IT. IX 258 Bögel. 376. Der Flußsllferläufer, Tringoides hypoleucus (Linn.). Heugl. Fauna R. M. Nr. 272. — Brehm, Habesch, p. 227. — Finsch, Coll. Jesse, p. 299. — Blanf. Abyss. p. 433. Das ganze Yahr tiber am Nothen Meer, jedoh immer nur vereinzelt und paarweife. Namentlich gerne in Hafenpläten, auf Ankertauen, Schiffen, Bojen, ja jelbjt auf Dächern fich nieder- laffend. 377. Der Stelzfuß, Himantopus autumnalis (Hasselgq.). Finsch, Coll. Jesse, p. 300. Sejje beobachtete diefe Art umfern Senafte. Sie mag wohl auf ihren Wanderungen bin und wieder im Barkab ericheinen. 378, Der Kampf-Strandläufer, Philomachus pugnax (Linn.). Brehm, Habesch, p. 227. — Antin. M. R. p. 146. Im Auguft und September in Fleineren und größeren Flü- gen au den Stüften des Nothen Meeres, wie eS jcheint von Brehnt auch im Frühjahr dort beobachtet. Antinori erlangte im Sep- tember mehrere Sunge in der Nähe von Keren. 379. Der Alpen-Schlammläufer, Tringa einelus (Linn.). Heugl. Fauna R. M. Nr. 276. — Blanf. Abyss. p. 433. Sehr allgemein in Flügen am Nothen Meer, vorzüglich zur Herbit- und Winterzeit; treibt fih um die Brandung, um Ladeıt, welde vom Aluthwafjer zurücbleiben, und auf Korallenbänfen herum, Bögel. 259 380. Der Zwerg-Schlammläufer, Tringa minuta (Leisl.). Heugl. Fauna R. M. Nr. 275. — Brehm, Habesch, p. 227. — Blanf. Abyss. p. 433. In feinen lügen den Winter über auf Korallenbänfen und in den Yagunen, 381. Der Temmind’3-Schlammläufer, Tringa Temminckii (Leisl.). Brehm, Habesch, p. 227. Wie der vorhergehende, Doch, wie es Icheint, weniger all- gemein und fogar jelten. 382, Der bogenfchnäblige Schlammläufer, Tringa subarquata (Güldenst.). Heugl. Fauna R. M. Nr. 274. — Brehm, Habesch, p. 227. Das ganze Jahr über am Nothen Meer. Sehr häufig umd flugweile im Herbit und Winter. Anmerkung. Ohne Zweifel findet fih auch der platt- Ihnäblige Schlammläufer (Tringa platyrhyncha) hin und wie- der im Küftenland von Mafaua, denn ic) habe vdenjelden aus der Gegend von Sues erhalten und bei Nas Belul gefehen. 383. Der Sandläufer, Calidris arenaria (Linn.). Heugl. Fauna R. M. Nr. 277. Ungemein häufig in großen, meift aber etwas aufgelöften Tlügen im Herbft und Winter auf Sandbänfen und in Yagımen des Nothen Meeres und Golfs von Aden. 175 260 Bügel. 384. Die Goldfchnepfe, Rhynchaea capensis (Linn.). Blanf. Abyss. p. 432. — Antin. M. R. p. 146. Bon Antinori im September in Menja, von Blanford am fließenden Waffer bei Ain und Ailet erlangt. Im Monat Meat begegnete ich der Goldihhnepfe aud in ZTorrenten am Weft-Abhang der abejfiniichen Gebirge. Anmerfung Auch die Sumpfichnepfe (Gallinago scolo- pacina), welche in Abefjfinten und an der Somal-Küfte von ums als Zugvogel üfter gejehen und evlegt worden tft, dürfte Das Küftengebiet des Nothen Meeres, das Barkah- und das Aınjeba- Thal zuweilen befuchen. Fam. allen (Rallidae). 335. Das marmorirte Teicbbuhn, Ortygometra porzana (Linn). Auf der Wanderung im Herbft in Laguınen um das Notbe Deeer. Im Detober 1864 erlegte ich diefe Art im Hafen von Sau- afın. Hemprich umd Ehrenberg fanden diefelde an der arabiichen Küste. Anmerkung. Möglich, daß noch verjchiedene Nallen (Crex pratensis) und Wafjerhühner (Gallinula und Fulica) bin ud wieder auf ihren Wanderzügen unfer Beobahtungsgebiet berühren. Fam. Sraniche (Gruidae). 386. Der graue Kranich, Grus einerea (Linn.). Arab. Kurg. Im Sannar umd Februar im Cahel in Fleinen Gefellfchaf- ten, jo unfern Zo-star, bei Agig und Davova. Bögel. 261 387. Der Jungfern-Kranich, Anthropoides virgo (Linn.). Arab. Raho. sm März in großen Flügen auf fandigen Uferftellen im Hafen von Sauafır, Ord. Schwinmvögel (Natatores). Fam. Slamingos (Phoenicopteridae). 388. Der europätifche Slaming, Phoenicopterus antiquorum (Tem.). Heugl. Fauna R. M. Nr. 982. (Ph. erythraeus). — Brehm, Habesch, p. 228. EUR: | Yrab. Basa 108. | Sc beobachtete den Slamingo das ganze Jahr über am Notben Meer, im Frühjahr mehr paar- und familienweife, im September in zabllojen Flügen. Hält fi zumeift auf Sandbänfen und im ruhigen jeichten Wafler. Im Magen fand ich neben Sand und Shwärzlicher Erde zahlreiche Eleine ein> und zweilhalige Mufcheln. Anmerfung Nüppell läßt auh den Zwerg-Flaming (Ph. minor) am Nothen Meer vorkommen, doch fehlen bis jet alle beftinmmten Nachweife iiber dieje Angabe. Fam. Enten-Bögel (Anatidae). 389. Die Juch3-Gans, Chenalopex aegyptiacus (Gm.). Heugl. Fauna R. M. Nr. 285. — Brehn, Habesch, p. 228. — Finsch, Coll. Jesse, p. 300. — Blanf. Abyss. p. 438. 262 Bögel. Arab. Wuz. Amar. und Tigr. Jebra. Hin und wieder paar- und familienweile auf Sandbänfen der Hafenpläte des Nothen Meeres. Auh an den ZTorrenten des Sambar und am Anfeba. 390. Die weißftirnige Gans, Anser albifrons (Gm.) Im Sanuar 1874 fand ich mehrere todte Cremplare in der Nähe der Brunnen von To-sfar. Häufig flugweife zur Winterzeit in Egypten, auf Sandbänfen und in Getreidefeldern in der Nähe des Nil. 391. Die Krif-Ente, Querquedula crecca (Linn.).! Blanf. Abyss. p. 438. In Kleinen Flügen wohl das ganze Jahr über am Nothen Meer, jedoch nicht häufig. S 392. Die Pfeif-Ente, Mareca penelope (Linn.). Im Detober und November bei Sauafın erlegt. 393. Die Löffel-Ente, Spatula elypeata (Linn.). Heugl. Fauna R. M. Nr. 289. — Finsch, Coll. Jesse, pP. 301. Hin und wieder, auch zur Sommerzeit in Paaren umd fleinen Gejellichaften am Nothen Meer. ı Die Enten im Allgemeinen beißen auf Arabifh Bat. Amd. Ja woha döro. Xigr. Döro Mai. Bügel. 263 394. Die Schnatter-Ente, Chaulelasmus streperus (Briss.). sm Detober fing ih) ein jehr abgemagertes Eremplar in einer Yagııne bet Sauafın. Fam. Taucher (Podieipidae). 395. Der Zwerg-Steipfuß, Podiceps minor (Lath.). Heugl. Fauna R. M. Nr. 292. — Finsch, Coll. Jesse, p. 3801. — Blanf. Abyss. p. 440. Arab. zutes. Hin und wieder zur Winterszeit in Yagunen des Nothen Meeres. Anmerkung. Aus der Samilie der Sturnwögel ijt ums feine Art in der Nähe der Küften des Sambar vorgefommen. Einen oder mehrere Sturmtaucher fahen wir an der Somal- Küfte, Zwergfturmvögel aber in Bab el Mandeb. Fam. Möven (Laridae). 396, Die Häringd-Müve, Larus fuscus (Linn.). Heugl. Fauna R. M. Nr. 295. — Blanf. Abyss. p. 440. — Antin. M. R. p. 155. Arab. Dayabah. Standoogel am Nothen Meer und hier im Allgemeinen ziemlich haufig. Die Brutftätten habe ich niemals finden fünnen, erlegte aber hin und wieder auch junge Vögel. 264 Bügel. 397. Die Lach-Silbermöve, Larus Heuglinii (Bree). Larus cachinnans, Pall. (part.) — L. leucophaeus, Hartl., Finsch, Heugl. nec Licht. — Heugl. Fauna R. M. Nr. 296 u. 298. — Finsch, Coll. Jesse, p. 302. Scheint im centralen und weftlihen Ajten heimifch und be- jucht nah meinen Erfahrungen ziemlich vereinzelt zur Winterzeit die Küften des Nothen Meeres und des Golfs von Adern. I Januar traf ich einige Paare im Golf von Sauafın. Diefelben- waren eben im Begriff, das Gefieder zu wechjeln. ah Finfh wurde ein Eremplar im Sum im Golf von Adulis eingefammelt. 398. Die weißwimprige Miöve, Larus leucophthalmus (Licht.). Heugl. Fauna R. M. Nr. 300. — Brehm, Habesch, p. 228. — Finsch, Coll. Jesse, p. 302. — Blanf. Abyss. p. 441. — Antin. M. R. p. 155. Arab. en Sehr Häufig und zwar als Standvogel an a Küften md auf den Injeln des Nothen Weeeres. Yeiftet im Juli bis Sep- tember. 399. Die Hemprich’3-Müve, Larus Hemprichii (Bp.). Heugl. Fauna R. M. Nr. 299. — Brehm, Habesch, p. 228. — Finsch, Coll. Jesse, p.: 302. — DBlanf. Abyss. p. 441. — Antin. M. R. p. 156. Arab. wie die vorhergehende, Ehen fo häufig wie die vorhergehende Art, jedoch jelten mit Bügel. 265 derjelben in Flüge vereinigt. Brütet viel früher, und zwar im Sun und Sult auf Infehn und Sandbänfen. 400, Die Naub-Seefchwalbe, Sterna caspia (Pall.). Heugl. Fauna R. M. Nr. 305. — Brehm, Habesch, pP. 223 Arab. Abu Girah. Sahraus, jahre von uns am Nothen Meere gejehen. Niftet ohne Zweifel dajeldft. 401, Die Berg’fche Scefchwalbe, Sterna Bergii (Licht.). Sterna affinis, Rüpp. — Heugl. Fauna R. M. Nr. 309. — Brehm, Habesch, p. 229. — Blanf. Abyss. p. 441. — Antin. M..R. p. 154. Arab. El H’egt. Häufig, namentlih auf den jülicheren Theilen des Nothen Meeres, wo diefe Art im Sun und Juli in großen Colonten auf Selsinjeln ihre Brutjtätten auffchlägt. 402, Die mittlere Seefchwalbe, Sterna media (Horsf.). St. veloxz, Rüpp. — Heugl. Fauna R. M. Nr. 308. — Brehm, Habesch, p. 228. — Finsch, Coll. Jesse, p. 303. — Antin. M. R. p. 154. Yrab. Abu Q@eses, MWohl in noch größerer Anzahl als die Berg’ihe Seefchwalbe am Kothen Meere; einzeln, fowie in zahlreiche Flüge vereinigt, zuweilen gemischt mit anderen Arten. Viftet im Sunt und Sult auf Madreporen-Injeln, 266 Bögel, 403. Die großflüglige Seefchwalbe, Sterna macroptera (Blas.). Blas. Cab. Journ. 1866. p. 76. — Finsch, Coll. Jesse, p. 308. Ein Exemplar diefer bisher nur aus dem Süden und Siüd- weiten von Afria befannten Art wurde von Sefje in der Bucht von Adulis im Auguft erlangt. 404. Die Lach-Seefchwalbe, Sterna anglica (Mont.). St. meridionalis et St. anglica, Heugl. Fauna R.M. Nr. >10 u. 311. Arab. El Weg. Im Herbft von mir in Flügen bei Mafaua benbachtet. 405. Die Zwerg-Seefchwalbe, Sternula minula (Linn.). Heugl. Fauna R. M. Nr. 316. — Finsch, Coll. Jesse, p. 304. Arab. Diyez. Einzeln und in Heinen Gefellichaften wohl das ganze Jahr über am Nothen Meere. Bejfe und ih fanden fie dafelbft im Sun und Yult. Scheint hier zu nijten, was aud in Unter: Egypten der Fall tft. 406. Die fchwarge Seefchwalbe, Hydrochelidon fissipes (Linn.). St. nigra, Heugl. Fauna R. M. Nr. 315. — ? Brehm, Habesch, p. 229. — Finsch, Coll. Jesse, p. 305. — Antin. M. R. p. 155. Bögel. 267 Yicht Häufig am Nothen Meere. Bon Ieffe im Junt in der Bucht von Adulis, von Antinori im September im Bogos= ‚Gebiet erlegt. 407. Die weißwangige Meerfchwalbe, Hydrochelidon albigena (Bicht,); Heugl. Cab. Journ. 1867. p. 285. — Heugl. Fauna R. M. Nr. 307. — Brehm, Habesch, p. 229. Arab. Abu Baten. Sehr Häufig im Sommer und Herbft am Geftade des othen Meeres und auf Storallen-Infeln. Hält gern flugweife zujammen, brütet im Juni und Juli auf Klippen und jcheint im December jfüdwärts zu ftreichen. Anmerkung oc einige hierher gehörige Arten finden fih wentgftens auf der nördlicen Hälfte des Nothen Meeres, jo Sterna fluviatilis, wahrfcheinlid auch Hydrochelidon hy- brida. Dr. Finjch berichtet über eine fehr Heine, von Seffe ge- jammelte Borm, die nicht beitimmt werden Fonnte. 408, Die dunfle Meerfchwalbe, Hydrochkelion infuscata (Licht.). St. infuscata, Heugl. Fauna R. M. Nr. 312. — Finsch, Coll. Jesse, p. 305. (St. panaya.) — Blanf. Abyss. p. 441. Yicht felten am Nothen Meer und Golf von Aden. Niftet im Juni anf Felsflippen und verftreicht wohl im December weiter jüdwärts. 409, Der Noddy, Anous stolidus (Linn.). Heugl. Fauna R. M. Nr. 317. Häufig und meist in größere Flüge vereinigt auf der Sid- 263 Bögel. hälfte des Nothen Meeres. Niftet in großen Colonien während der Sommerregenzeit auf den Guangy-Bergen in der Gegend von Ed umd auf dem Br da Nebiei unfern Med an der, Somal-Ktüfte. 410. Der Scheerenfchnabel, Rhynchops flavirostris (Vieill.). Heugl. Fauna R. M. Nr. 318. Bon mir nur einmal umfern Sauafin bemerkt. Eine Oe- jellihaft von 6 bis S Stüd, die am Tpäten Abend fiichend über jeichtes Waffer zogen. Häufig auf dem ganzen Nil. Fam. Tropif-Vögel (Phaöthontidae). 411, Der rothiehnäblige TropifVogel, Phaöthon aethereus (Linn.). Heugl. Fauna R. M. Nr. 319. — Heugl. Cab. Journ. 1867. p. 283. — Brehm, Habesch, p. 229. Paar- und famtlienweife namentlih im Arhipel von Dab- laf, wo der Tropif-Bogel im Meat und Juni in Felslöchern ijtet. 412, Der rothfehwänzige Tropif-VBogel, Phaöthon rubricauda (Boda.). Heugl. Fauna R. M. Nr. 320. — Brehm, Habesch, p. 229. — Blanf. Abyss. p. 441. Sch habe diefe Art nie jelbjt eingefammelt. Bon Blanford wurde ein junger Vogel diefer Art im Golf von Adulis erlangt. Brehm verfihert, der Hamburger Kapttän Moda habe auf einer Infel im Süden des Nothen Meeres den votbiehwänzigen Tropif- Bogel in Menge brütend gefunden, Bögel. 269 Anmerfung Zu Anfang März 1874 beobachtete ich einen TropifBogel auf See unfern der Harat-Infel. “Derjelbe flog über die Maften unjeres Dampfers hinweg, hatte zwei lange weiße Schwanzfedern md, wie ich deutlich zu jehen glaubte, einen vollfommen Jhwarzen Schnabel. Fam. Belifane (Pelecanidae). 413, Der braune Tölpel, Sula fiber (Linn.). Heugl. Fauna R. M. Nr. 321. — Brehm, Habesch, p. 229. = AntmeM..R:p. 193. Arab. Somet oder Sometah. Sehr häufig in großen Colonien auf Klippen und Injeln des Nothen Meeres. Die Küfte befuchen diefe Vögel nur höcit jelten, nicht einmal in tiefen Buchten habe ich fie angetroffen. Scheint Ctandvogel. Anmerkung Nach Brehm füme au Sula cyanops auf der Sidhälfte des Nothen Meeres vor. Ih fand fie dagegen nicht nordiwärts von Bab el Mandeb. 414, Der afrikanische Kormoran, Graculus africanus (Gm.). Blanf. Abyss. p. 441. — Antin. M. R. p. 152. Arab. "Agag. | An den Wildbächen des Küftenlandes von Majaua, jowie am Anfeda. Ccheint nicht eigentlich zu wandern, 415, Die Trauer-Scharbe, Graculus lueidus (Licht.), Heugl. Fauna R. M. Nr. 324. — Gr. lugubris, Rüpp, Syst. Uebers. t. 50. 270 Bügel. Bon Rüppell an den Negenjtrömen des Dfjt-Abfalls der abejfinihen Gebirge gefunden. Dürfte nicht Standvogel fein. 416. Der rofenrüdige Beltfan, Pelecanus rufescens (Gm.). Heugl. Fauna R. M. Nr. 325. — Brehm, Habesch, p. 230. — Blanf. Abyss, p. 442. — Antin. M.R. p. 153. Arab. Abu G’uräb. DBlanford führt Pelecanus rufescens und Pelecanus phil- lipensis als in der Umgegend von Mafaua und Zula vorfom- mend auf. Krjterer giebt zu, daß fich beide weder in Größe, noch in Form der Stirnfchhneppe und Haube unterjcheiden. Bei eriterer Art fer der Kehljac fleifchfarbig, mit feinen gelben Quer- Yinien, bei der Yetteren einfarbig falb (livid). Andere Borjher wollen die oftafiatiihe Vorm wegen der regelmäßigen [chwarzen lecden längs des Oberfchnabels als be- jondere Art anfprechen. Aber Ähnliche Fleden, wenn auch nicht jo zahlreih und regelmäßig vertheilt, kommen auch bei alten afrifanifhen Vögeln vor, jo daß wohl beide Formen Tpeciftieh vereinigt werden Fünnen, Häufig zwifhen Sauafın, Majaua und der Wab-Bat, theils vereinzelt, theils in großen lügen, die fi) zur Abendzeit auf den mit Biülchen und Bäumen bejtandenen Injeln jammeln. Sit wenig jcheu umd filcht oft in der Nähe der Kahrzeuge mitten in Hafenplägen. Verzeihniß der im nordöftlihen Afrifa gebräudlihen Benennungen der Säugethiere und Bögel, A. Säugethiere* Ord. Affen (Simiae). Colobus Quereza — Amd. Guerieza, Aethiop. Fonges. Cercopithecus griseoviridis — Amd. Töta, Yethiop. Nalestejo (LXudolf), Arab. Abü Leng u. Abeleng, Zigr. Wäg ı. Woäg. Cercopithecus ruber — Xrxab. Abü Leng ah’mar, in Stordo> fan Nango (Nüppelf). Inwus ecaudatus — Axab. Nisnäs, in Algerien Sädi ımd Qird. Theropithecus Gelada — Amd. Tselada. Theropithecus obscuruıs — YAmd. Toqur Zend$ero. Theropithecus spec.? — Amd. Unquolal. Theropithecus spec.? — Amd. Tanes Zend3ero. Cynocephalus Hamadryas — Amd. Zendsero, Xethiop. He- bej, Arab. Qird und Robäh', Belen *Djogura, Darfur und Kordofan Farkale (Rüpp.), Danaf. Domätu, Mafjaua *Kombai, Halenga Hawoleh, Somal. Dajer, Tigr. H’obej. Cynocephalus Netscha — Amd. Net5o und Nets-Zendsero. Cynocephalus Babuin — Xrab. Qird, Türf, Maimün, in Syrien S’adan, Senar Bedir (Nüpp.). Cynocephalus porcarius — Ymd. *Dokerie oder *Doquerie£. Otolienus galago — Sudan-Arab. *Ten oder *Teng. * Die Orthographie der mit einem Stern (*) bezeichneten Namen ift dem DVerfaffer nicht mit Sicherheit befannt. 272 Berzeihnig der im nordöftlihen Afrika gebräuchlichen Ord. Fledermäufe (Chiroptera). Die Chiropteren im Allgemeinen heißen Arab. Wut-wät und « Abü Ruyea, And. *Jeflet und Ja Lielit ’Of, Tigr. ’Of- Lieti und * Aura, DBelen *Qerka ’äreb, Danaf. *Hari- Kunbaro, Somal. Fi-Mer. Ord. NRaubthiere (Rapacia). Erinaceus in genere — Arab. Qonfed. Sorex in genere — Arab. Om Sisi vd. Zizi, auch Sunki (Chrend.). Jtatelus capensis — Amd. Färo, Tigr. *Mogoza und H’ofär, Arab. *Abü G’aka und *Leslüs, in Dongolab Abü Kem. Ithabdogale mustelina — Xvab. Abü Wusiy und Abu 'Afen, Acthiop. * T'setgi. Lutra spec. — YAmd. * Aquesta, Tigr. Daquesta, in Senar Saborah und Kelb oder Kebs el Ma. Viverra habessinica — And. Aner. Viverra genetta — Arab. Qot-Zobad. Viverra ceivetta — Arab. Qot-Zobad und Muskieh, Amd. *Deri Zebad und Teren, Zigr. *Hayel Muzu, Danaf. Domed Zobada. Ilerpestes fasciatus — Nrab. Qotneh, Tigr. *Tedha oder * T’setha. Herpestes Mutscheltschela — Amd. Mutseltsela, Tigr. *Se- loy-Loyod. Herpestes graeilis — And. Mutseltsela, Mafananijch Säkieh (Yüpp.). Ierpestes Pharaonis — Wrab. Nems, Tigr. *Surda, auch) * Tedha. Herpestes sanguineus — Yrab. Abu Wusiy. Nerpestes leucurus — Arab. Abü Wutän und Om Sısi, nad) Jtippelt Abu Turbän, Tigr. *Surdoh. Benennungen der Süngethiere und Bögel. 273 Canis variegatus -— Arab. Dib und Abü Söm (Basöm). Canis mesomeles — Xxab. Abü el H‘osein, aud) T’aleb und O'aleb, Tigr. Quontsal; andere Benennungen für Vulpes in genere find Hasil und Bejho. Abbadie führt au einen Wad H’asil auf. Amcar. Qabero und *Boharia. Canis vulpes var. nilotica — Xxab. Abü el Hosein. Canis famelicus — Xrvab. Sabora (d. i. Höhlengräber) und O'aleb. | Canis semiensis — Amar. Walgie, Gala *Serendida. Canis zerda — Arab. Abu Süf, au) Fenek. Canis familiaris — Arab. Kelb, Amd. Wusa, Gala Serie, Zigr. Kelbi, Belen Giding, Bedj. O-Jas, Berb. Wel-gi. Lykaon pietus — Amcar. Takuila, Tigr. Tokla, Bedjauich Manoöb, Arab. *Sem’a oder *Sımir. Hhyaena striata — Nrvab. Dab’a oder Daba’a, Berberinisch * Atigi oder Ati-gi. Hhyaena crocuta — Xxab. Mar’afil, Xethivop. Zeeb, Tigr. Kerai, Kereds und Zeb, Belen Wag’a, Sala Warabeza, Denfel. Jengula, Somal. Waräbeh, Bedj. Keraio, Berb. Dib-gi, Sudan-Arab. Ab G’imah. Felis Leo — Xvab. Asad, Sabu’a und Lebüah, Schoho Lä- bak, Gala Alatı und Lentsa, DBelen Gamana, Amcdar. Anbasa, Tigr. ’Of oder Of, Aiet und H’ajet, Bebdj. Hal- dab und Hadab, Danaf. Löbak, Somal. Liba und Liwa. Felis pardus — Xxab. Nimer, Amd. Newer, Zigr. Neweri und H’omom (H‘umh’um?), Bel. Dsilba, Somal. Sebel, Danaf. Kabai, Bedj. Eh’am und Seh’edo, Gala Kerensa. Die Shwarze Varietät Aethiopifch Gesela und Gesela. Felis guttata — NMrvab. Fahad und Fahad, And. *Newer- quolquol, auch *Newer arär, Somal. *Hermäd. Felis Serval — Xvab. Bags, Amcd. *Newer quolquol. Felis Lyn& (2) — Amd. TSoy Anbasa, aud) Derq-Anbasa. v. Heuglin, Reife in Nordoft-Afrifa, II. 15 274 Berzeihniß der im norböftlichen Afrika gebräuchlichen Felis caracal — Xvab. Om-Risäd und Om Risad, Amd. 'Afen und Afen, Belen *"Anaq. Felis caligata — Amd). Hayla Demat und Ja-dür Demat, ZTigr. *Okul Dumo. Felis maniculata — Xrab. Qot el-Xalä; nad Brehm in Ma- faua Miur. : | Felis chaus — Arab. Tifa und Tifah, TSaus: Brehm. Felis spec. — Amd. Wobp, Zigr. Mendelit. Felis spec. — Xxab. Abü Sotän. Felis domestica — Arab. Qot, Qotah, *Bis und *Bisah, auch) *Kadis, in Syrien Hir, Amd. Demat, Tigr. Demu, Gala Aduri, Belen Dimo, Bedj. Dsimo und Nolis, Berb. Sab-gi. Ord. Vagethiere (Rodentia). Sciurus multicolor — Mafauaniie *Sakie (Nüpp.). Seiurus rutilıs — rad. Saborah, Mafauan. Silu (Nüpy.). Sciurus leuco-umbrinus — Saborah, Amd. Dsedsera. Iehizomys splendens — YAmd. Filfel und Felfal. Dipus in genere — Arab. G’erbüra, auch) Abü Nauär md Far el G’ebel. Mus in genere — Xrab. Far, And. Ajet, Tigr. ’Antsowa, 'Aintsowa und Entsej, Bedj. Sida und Göwo. Meriones in genere — Arab. Fär el G’ebel, Fär gebeli, auch G’erbu'a. Hystriw eristata — NWxab. Abü Sök, bei ODofeier el Nis, um Sauafın Hanhan, Aethiop. Qonfez, Amd. Zert und *Greradsa, Tigr. Geräsa, Schoho Endet, Somal. Ano-gob. Lepus in genere — XMrab. Arneb, Aeth. Mentelie, And). Tsentsel und Tentsel, Danaf, Bakela, Somal. Bakeıla, Bedj. Helei, Berb. Utlang ımd Wendlai-gi, Sala Hilesa. Benennungen der Säugethtere und Bügel. 275 Ord. Zahnlüder (Edentata). Öryeteropus aethiopieus — Xrab. Abü Zelaf, *Abü Digen, au ’Anak el Ard, Tigr. H’otär (nad Munzinger Xofar) und Däro Meray. Oryeteropus (?) spec. — Tigr. * Tsehera, Amd. *Afer genait. Manis Temminki — Xrvab. Om Qirfah, am oberen Mared Butu. Oıd. Einhufer (Solidungula). Equus caballus — rad. Hengft und Pferd im Allgemeinen Hosan, Stute Fares, Wallah Tawäsı, Sohlen Moher; Aeth. und Anıch. Faras, in And. der Hengjt Korma, die Stute Bazra, der Walladh *Sanga, Berb. Hengft Kadj- nundi, Stute Kadj-keri; Gala Ferda und Farda, Bedj. Hadaı, Somal. Feres, Sudan-Arab. Q’aud. Equus hybridus — Xxab. BZal und Bazlah, And. Baqelo, Aeth. Bageli, Somal. Beret. Equus asinus — Xrab, Homär, Xeth. Adgi, Amd. Ahija, Zigr. Edig, ®ala Häre und Harje, Schoho Ekoleti, Belen Doghära, Bedj. O-Meq, Berb. Hanü. Equus (Asinus) africanıs — xab. H’omär el Wadi, Ber. Halai-Meg. Equus (Asinus) taeniopus — Xrab. Homar el Wädi, Xeth, Adgi gedam, nad Yudolf Jabada Azaja, And. Jabada Aheja, Zigr. Adgi Baraza, Danaf. Debu Kolo, Somal. Damer Debadeh. Ord. Didhäuter (Pachidermata). Elephas africanus — Arab. Fil, Sudan-Arabiih Abü Nebe- 135 N 1 6 Berzeihniß der im morböftlihen Afrika gebräuchlichen gah, Bedj. Kurüb, Somal. Meröde, Danaf. Dekan, Gala Arba, Belen Dsana, nah Munzinger Gane, Xeth. Negie, Amcd. Zohon, na) Yudolf Zoyön, Tigr. H’armaz, (H’ar- mas: Munz.), das junge Thier Aual, das Weibchen Jeruet. Rthinoceros Keitloa — Mrab. Om Qarn, ’Anazah, H’aris Kerkend und Hardid, Veth, Arwie-yaris, Amd. Awraris, ZTigr. Arıs (Xaris: Munzinger), DBelen Gedangik, Somal. Wüil, Bedj. Endit und Haris, au) Soh‘ot (1. e. Einhorn). IHippopotamus amphibius — Xxab. G’amüs el Bah’er (aud) * Azint), Xeth. Biyat, Am. Gomäri und Gomarie, Gala Robi, Berb. Jasinti, Eretk und Gelöbeh. Phacochoerus Atliani — Arab. H’alüf Abu Qarnen, Xeth. H’arawea hagel (Yudolf), And. H’areja, auch Moflos, Zigr. Ereja (H’arawije: Munz.), Danaf. Haraja, Somal,. Dofar, Bedj. O-Jak. Nyctochoerus Hasama — Zigr. Asama, Amc. Hasama. Sus scrofa domestica — Xrab. Hanzir, aud) Qedrük. ITyrax in genere — Xeth. und Tigr. Gehie, Amd. Askoko, Danaf. Ekeio, Arab. Waber, X’anem Beni Isräil und *Qego, nah Hempr. ımd Chr. aud) Qleidöm, Bedj. Qige, Wajanan. Geh’e). Ord. Wiederküuter (Ruminantıa). Antilope dorcas — Arab. Mazäleh, au *Dabi, Wafanaır. und Tigr. Söquen, Bedj. Ganai, Danaf. Woir-ari, Somal. Doro, Berb. Gel. Antilope laevipes — Nrab. Abü Harabät. Antilope tlonura — Zigr. * Telbadu over Tel-badu. Antilope leptoceros — Arab. Abu Harab. Antilope Soemmerringiüi — YXxab. Om S’abah, auch * Ariel, Tigqr. Arab ımd H’ärab, Danaf. Bus-ädu, Somal, Auel oder Awul. Denennungen der Säugethiere und Bügel, 277 Antilope Dama — Xrxab. ’Adra, Ledra, el Riel und ’Ariel. Antilope montana — md. Fiego, Xeth. Waital, Arab. Hamra, *Atrob, *Odrob und Mor (). Antilope (Oreotragus) saltatrie — And. Sasa, bei Mafaua *Qobtu, Zigr. *Embiraga und Humber-h’aga, Bedj. Masokib. Antilope Hemprichiana — bei Majaua Beni Israel, Tigr. ’Atro, Tigrenj. Endsu, am Setit * Dig-dig, Danaf. Seqere, Somal. Saqaro. Antilope Madogua — Xethivop. Orna, Amcd. Midaqua, aud) Miedakua (Abbadie), Tigr. *Qalbadu (Atro?), Denanid und Midagq, Dajauan. Danido, Sudan-Arab. *Om ’Otrud (?). Antilope redunca — And. Bohor. Antilope Defasa — Am. Defasa, YUrab. *Om Hetehet, in Kordofan Bura und Nora (Nüpp.). Antilope Bakerii — Xxab. Abu M’aäref, Amd. Woadembi (?). Antilope Beisa -— Arab. Beidah, Danaf. "Ari, Sontal. Beid, in Kordofan Dama (NRüpp.)?, Tigr. D’eza. Antilope leucorye — Wrvab. Wahs el Bager. Antilope nasomaculata — Xrab. Bager el Wahs und ’Akas und ’Agas. | Antilope strepsiceros — Xrab. Nelet und Jeled, im Homran *Ungutir (Om Qutir) und Miremreh, And. Agazen, Tigr. Garua (wohl vom jemitifchen G’ari), auch Dsauen. Antilope Decula — Amd. Dokula, Arab. H'us. Antilope bubalis — Amd. Tora, Tigr. Tori und Totel, Be- fen *Qaraqua, in Senar Tetel. Antilope (Ileotragus?) spec. — Yrab. * Xondieh. Antilope (Acronotus?) spec. — And. *Soäda. Antilope (Hippotragus?) spec. — Amd. Worobo; Antilope (Calotragus?) spec. — Xrab. Mor. Antilope spec. — Arab, *Om Xat. 278 Berzeihniß der im mordöftlihen Afrika gebräuchlichen Antilope spec. — Xvab. H’amrah. Aegoceros Deden — Xvab. Beden und W’ael ver Warel, in Egypten Tetal, in nördlichen Nubien Kebs el G’ebel und Neger, Bedj. ’Eu oder Eo. Capra hircus in genere — Arab. X’anem, der Bord Tes, die weibliche Ziege M’ezah und "Anz, Am. Fijel, Tigr. *Del, Negel, Mädef ımd Mefred, Belen Fintira, Bedj. Te-Nai, Derber. Berti. Ovis aries in genere — Arab. Narüf, der Bod Kebs, And). Bag vder Bag’e, Beryj. Tirfem und Argeno, Berb. Kariu. Bos pumilus — Xxab. G’amüs el Xala, Amd. Gos, Gala Ge- fersa, Tigr. und Bedj. Agaba, Wethiop. Dasekano (Yudolf). Dos taurus domest. — Arab. der Ochje Gör, die Kuh Bager, das Kalb Igel, Nindvieh in Aligemeinen Beheim; And. der Ochfe Berie, der Tarren Wojefän, die Sub Lam, Kalb Tedsa und Enbasa, Nindvieh Kabt; Tigr. der Ochfe Beriej, die Kuh Wot oder Lami, Stier Wahar; Xethiop. Ochje Lahem; Berb. Odje Gurki, Kuh Ti-keri; Bedj. Ochje Laga (nah Munzinger O-Jo), Kuh O’-Sä; Belen Stier Bile (Munzinger); Somal. der Odfe Dibi, die Kub Lö; Sala der Ochfe Kotijo, die Kuh Saa. Bos bubalus domest. — Wrvab. G’amüs. Camelus Dromedarius — Nrab. G’emel, das Neitfameel Hegin, Stute Nägah; das junge ameel Qaud; Xethiop. (remle, Stute Aneb; Am. Gemale, Sudan-Arab. Kalgeh, Berb. der Hengft Kam-nudi, die Stute Kim-gi; Barkah Kam-baro, Belen Gedem (nah Munzinger Gimile), Gala Gäla, Somal Geil und Gel, Danaf. Rekiba, Bedj. O-Qäm over O-Kam, Bazen Arkoba, Schoho Galätı. Camelopardalis Girafa — Axab. Zeräfeh und Zerifah, Wethiop. Zerät, Anh. Gerata-Qatsin, Tigr. Zeöta ımd Zerafa, Sy- mal, Hal-Geri, Bedj. Seräf. Benennungen der Säugethiere und Vogel. 279 Ord. See-Säugethiere (Pinnata). Halicore cetacea — Xvab. Tauileh, Gilid und Nagah el Bah’er, nach Chrenderg Lotem, Danaf, Urum, Sontal. Gel-Bäde, Hebr. Tayas(). Manatus spec. — Xrab. Om Zebeibeh, And. *Auli, ’Aila und Ja-Bah’er Tedsa. Delphinus Abu Salam — Xrvab. Abu Saläm, Danaf, Hoberi, Somal. Hombaro. Phocaena spec. — Xrab. Bümah. Dalaenoptera Bitan — Xrab. Betän, Yethiop. "Asa-Anberi, Danaf. Betäneh, Somal, Neberi. B. Dögel. Der Araber hat keinen Collectivnamen für Vogel, die größeren Kormen nennt er Ter, (Plur. Tiür), die Hleineren ’?Asfur (Plur. ’Asafır). Anda- rise heißt Der Vogel ’Of, Tigriih * Wolf. Ord. NRaubvögel (Accipitres). Gypaötus meridionalis — Arab. Big, Nethioy. *Qilgil-Agafı, Amcd. *Fijel ’Agafı und * Tsowita. Neophron perenopterus — Arab. Rayam, Tigr. *Setei Ha- kan und Gam. Neophron pileatus — Amd, *Tenb Amora, Tigr. Bel’a Xärı. Vulutr in genere — Xrab. Niser, And. Neser und *Amora, ZTigr. Bel’a Qambi, aud) Guma, Belen Qab. Buteo Augur — Amd. Gidigidi, Tigr. *Tsugedim. Aqguila in genere — Xrab. Sager el Arnab, And. Neser und Nezer, Tigr. *Gambi. Pandion haliaötus — Arab. Mansür und Ketaf. Pteroaötus vulturinus — Amd. Neser Worka. 280 Berzeihnißg der im nordöftlihen Afrika gebräuchlichen Helotarsus ecaudatus — Xxab. Saqer el H’akim und Sager | el Arnab, Tigr. Hebej-Semaj, Eomal. Nabodı. Falco in genere — Xrab. Saqer, Amd. Gidigidi. Falco sager — Xrab. Sager Sahin. Falco tinnunculus — Xrab. Saqger Abü Serageh und Sager Abü Geräd. | | Milvus aegyptius — Arab. Hedäieh, Anch. Tselat, Tigr. *Lito. Elanus melanopterus — Xxab, Abü Hauam und Hauän. Melierax polyzonus — Arab. Abü Sikl (Hartm.), Somal. Hatkaadak (Spefe). Anmerkung VWeunzinger und V’AGHbadie erwähnen noch nachjtehender tigrifcher Benennungen für einige Naubvögel: Lilo (aigle: Munz. = epervier: V’Abbadie); Nahil (aigle: Munz.), Gam (vautour blanc a cou long: Munz.), Gän (esp. de voutour tres grand: Munz.), Alets (&pervier: v’Abbadie). Serpentarius reptilivorus — Axab. Ter el Nesib, Tigr. *Fares Seitän. Strigidae in genere — Yrab. Bümah, Tigr. und Amd. Gugut, Gobgqa, Gugit, Gugua, nah V’Abbadie Gän. Ord. Singvögel (Passeres.) Caprimulgus in genere — Arab. * X’ ureh *Qureh. Hirundo in genere — Mrab. ’Asfür el Geneh, Sunünü, Xotäf, ’Asfür el Amäneh, Amd. *Ladsud, Tigr. *Loha heidu und Gedo. Coracias habessinica — Tigr. * Wade-Gimele (Yefeb.), wohl beffevr Wad Gimet, d. ti. Kind der Wolken. Alcedo in genere — rad. Saiad el Samak und Abü Rege’a, Zigr. Bel’a ’Asa, Amd,. "Asau Dsin. Merops in genere — Arab. Saqay und Sagaq, Tigr. Bel’a Nehbi. Upupa epops — Xrab. Hudhud, Tigr. Endearmamito (Yefeb.), Amc. Endermamiti: Antinori, Belen. Abukihi: Antinori. Benennungen der Süugethiere und Vögel. 2S1 Irrisor erythrorhynehus — Tigr. *Berza Wibo, And. *Berko- Akoa: Xefeb. Nectarinia — Xxab. Abü Ris, Camaroptera brevicaudata — Belen Isa. Aödon galactodes — Arab. Bulbul. Sylvia — And. und Tigr. *Temba und * Thembit. Reutieilla — Amd. * Kola-beit: Yefeb. Sazwicola — Amd. *Dekula: Lefeb. Turdus semiensis — And. Zagra-godef: Yefeb. Pycnonotus Arsinoöe — Xrab. Bulbul. Oriolus. — Arab. Sufer, Tigr. *Ambala oder Ombala. Dierourus divaricatus — Belen Bohä: Antinori, Terpsiphone melanogastra — Tigr. *Wof Weber, And. ’Of-Anbasa: Antinort. Lanius humeralis — Amd. *Gura-majale (meale): Yefeh,, Gruamakli: Antinori. Malaconotus erythrogaster — Amd. *Osaitsabo oder * Wai- nabo: &efeb. Dryoscopus aethiopieus — ZTigr. *Gura-mele: Antinori. Telephonus erythropterus — And). "Kenefe-Kola (Quola?) : Lefeh. Corvus in genere — Arab, X’urab, Tigr. *Goah’, nad Mun;. Kuwä, Amd. Qura. Corvus umbrinus — Mrab, X’uräb el Nohli. Archteorax erassirostris — Amd). Baqäq, Netse-Räs-Qora: Lefeb. Fregilus graculus — Tigr. *Dsadsadie (*Hora: Yefebvre), Amd. *Wof Thaga: Xefeb. Lamprocolius — Amd. *Wordit, Tigr. *Wori und *Waro, nad) Lefebore Tigr. und Umd. *Suhali over Wohalı. Pholidauges superbus — Symal. Simber-Load: Spefe. Notauges albicapillus — Spmal. Planagür. Pilorhinus albirostris — Zigr. und Anıd, Warda. Amydrus Rüppellx — Zigr. und And, Warda. 232 Berzeihnig der im nordöftlihen Afrika gebräuchlichen Textor alecto — Zigr. Wudserek, Bel. Bokurdumü: Antin. (Toqur Demu?) IIyphantornis in genere — And. Ombala. Ihyphantornis galbula — Tigr. * Keraje: Yefeb,, Amd. *Se- benie: Xefeb. Euplectes franciscana — Xrab. Sersür ah'mar, And. Masqal oder Ja Masgal-’Of, Tigr. Wof-Masgale. Penthetria in genere — Tigr. ’Elet. Steganura Verreaueu — And. *Deme, Dieme. Iypochera niteus — ZTigr. Tito. Habropyga in genere — Tigr. Tito, And. *Tembit. Passer Swainsonii — Tigr. *Boghuadi: Lefeb. Poliospiza tristriata — ZTigr. *Aino-Kolo: Yefeb. Chrithagra striolata — Amd, *Santärita: Yefeb. Critrinella nigriceps — And. * Tselo, Tsielo. Alauda in genere — Xrab. Qonbar, Amcd. *Derdset: Yefeb. Turacus leucotis — Amd. *Nörit, Tigr. * Sagen vder Saganie. Schizorhis zonura — Amd. Guguga, nad) Antinori * Duldulo. Colius leucotis — Tigr. Bel’a Sebti. Colius macrourus — Xrab. Abü Denüb, Abü Qarn: Brehm. Buphaga erythrorlımeha — Am). Arets, Tigr. TSerna, ı. Yefeb. T3ernahai, nad) V’Abbadie Kumberet, Arab. "Asfur el Bager. Duceros in genere — Xrab. Abü Tok, Tigr. Kutu, And. Maecidü: Antinori, Bel. Katuro. Duceros flavirostris — Somal. Kudun-Kutu. Bucorvus habessinicus — Arab. Ter Abu Qarn, nah Brehm Om Tortör, Amd. Erkum und Herkum, Tigr. Aba Ganba, Mafauar. Gumguma. Ord. Stletterodgel (Scansores.) Psittacus in genere — Xrab. Babazan und *Dürah, Tigr. *Hansai, And. Donkoro. Benennungen der Süugethiere und Bogel. 283 Palaeornis torguata — Amd. Girta: Antinori, Bel. Karura. Pionias Meyeri — Zigr. *Ensa: Antinori, (potius *H’ansai), Bel, Dalala: Antinori. Agapornis Tarantae — Tigr. Dura: Xefeb. Pogonorhynchus habessinicus — Zigr. *Onhali: Xefeb. Trachyphonus margaritatus — Tigr. * Trungo, nad Yefeb. Selehek, Aınd. Gindogurgur: Antinori. Chrysococey® smaragdineus — Zigr. *Hasama yeremtei. Centropus monachus — Xxab. Abu Burbür, Tigr. Dedie od. Diede. Indicator in genere — Tigr. Harhiariet oder Arariet, And). Kerkerie. Picus in genere — Xrab. Nagar el h’asab, auch Negär. Ord. Tauber (Columbae). Treron habessinica — Zigr. *Hamhamo, Amd. Walie. Columba guineensis — ZTigr. Ergui, Amd. Ergeb. Columba in genere — rad. H’amämeh. Turtur in genere — Yrab. Gimri und Qemri, Tigr. * Wanez, And. Dabo. Oena capensis — Xrvab. Om Belemah. Anmerfung Munzinger und vAbbadie erwähnen auch einiger tigrifhen Benennungen für Taube, nämlich: Bedalıe, Tukor-Sah’ar und Gududalie. Ord. Hübhnervögel (Gallinae). Pterocles in genere — Arab. Qatä, Tigr. "Bobo und *Boq- bog, nad Yefebvre * Berhic. Numida ptilorhyneha — Arab. Digäg el Wädi, Tigr. Diegra und Haqal, Amd. Zegra, Bel. * Jegranie. Piilopachys ventralis — Arab. Digäg el H’agar, Tigr. Dirho- 284 Verzeihniß der im nordöftlichen Afrika gebräuchlichen Moqua, nad) Antinori Mai-Daro (wohl bejjer Mai Doro), in Stordofan *Quera. Francolinus Erkeli — Tigr. * Qögah’-Bädi, nad) Lefehvre *Qoquhra, Amd. Qög, nad Lefebvre *Qaghe, Bel. Koia. Franeolinus Clappertoniüi — Xxab. Digag el Qes, Tigr. * Berhie. Francolinus gutturalis — Tigr. *Zerenie, nad) Lefebure *Suruh’e]. Irancolinus leucoscepus — Zigr. *Biet Abreyı.* Coturniz communis — Xxab. Semän, Amc. Dertset, Tigr. * Bernie-hiigo (Bernigo: Xefeb., Kok’aj: D’ADbadie). Ammoperdie Hayi — Xxab. Hagel und Seiän. Gallus domestieus. Der Hahn. — Arab. Dik, die Henne Feryah und Digägah, Hühner im Allgemeinen Digäg, Tigr. Dirho, And. der Hahn Aura-Doro, die Henne Doro, Berb. Dermadi-gi. Ord. Straufiwögel (Struthiones). Struthio camelus — Xvab, N’aamch, Amcd. Sagon, Xeth. Qogano, Tigr. *Seguani (Segen: Munz.), Buraj, Belen Sagan, Bedj. Quire oder Gureb, Somal. Goroio, Danaf. (Foroja. Ord. Yaufvögel (Grallae.) Otis arabs — Xxvab. H'ubärah, Mafauan. *Dah’a, Tigr. *Ta- sadat-Harasdai. Oedienemus crepitans — YXxab. Keruän, Tigr. *Ja Lielit Wof. Oedienemus affınis — Somal. Kedinhitu, Majauan. *Gara- Alı (Brehm). Iloplopterus spinosus — Arab. Sigsäg. * Wahrjcheinlich von berze, Fahl werden, vielleicht auch von barh a, glänzen; danıı Bidet abrehii zu jehreiben. Renennungen der Säugethiere und Vögel. 235 Squatarola varia — Arab. Abü Hagar. Carsorius gallicus — Arab. Keruän gebeli und Dureg. Phiwianus aegyptius — Avab. Treel Temsäh‘. Dromas ardeola — Xxab. H’ankor. Ardea cinerea — Xrab. Balasan und Balazän, auh Abü ’Angä, Tigr. *Waa-teimeise: Xefeb., And. * Watamiene. Ardea Goliath — Xrab. El-Mirah und El-Wag. Ardea gularis — Arab. X’arnüq, Abu Saräh’ und Anaz’a. Ardea alba — Xrab. * Xedi und Waq el abiad. Ardea garzetta— Xrxab. Beiadi. Ardea ibis — Arab. *Abü Qerdän. Ardea comata — Xrab. * Sabisah. Scotaeus nyclicoraw — Xrvab. Waq. Scopus umbretta — YAmd. Ja-Woya Qüra. Ciconia Abdimii — Arab. Sinbileh, Amd. und Tigr. Su- mala: Xefeb., und Wangu: Munz.(?) Ciconia alba — Xvab. Belärig und Bagah. Leptoptilus erumenifer — Xrab. Abü Sen und Abü Zen. Mycteria senegalensis — Yxvab. Abü Meieh und Abü Milieh, And. Räza. Platalea leucorodia — Xxvab. Abü M’älagah und * Dauäs. Tantalus ibis — Arab. Na’egah. Ibis faleinellus — Arab. Herez, Amd. *Ti-hanhia: Yefeb. Geronticus comatus — ZTigr. * Gomaret. Geronticus carınculatus — Tigr. *Bä, *Ba’ah (Ha-ha: Lefeb.). Geronticus aethiopicus — Arab. Na’egeh, Abü-Mingel und Abu Qadum, Amd. Gagano. Numenius arquata — Arab. Karuän-zeti. Gallinago scolopacea — Xrab. *Xoseh ımd Bekatsin. Iehynchaea capensis — Xrxab. * Xöseh-hindi. Arab. Bigi und *Sugdah. Iulica atra — Xrab, Xur und X’urah. | Himantopus autumnalis 286 Berzeihniß der Säugethiere und Vögel, Gallinula chloropus — Yvab. Digäg el-Mä, Amd. Ja-Woya Doro. Grus cinerea — Arab. Kurg. Anthropoides virgo — Xrab. Rahöo. Anmerfung Der Pflauenfranid wie feine Verwand- ten heißen in Amdara Simel. | Ord. Schwimmoogel (Natatones). Phoenicopterus antiguorum — Xvab. Nih’äf und Bäschä Ros. Anseres in genere — Xrab. Wuz, Amd. Jebra. Anates in genere — Xrab. Bat, Am. Ja Woya Doro. P Odiceps — Arab. X’utes. Larus fuscus — Mvab. Dayäbah. Larus leucophthalmus — Yrvab. ’Agameh. Larus Hemprichi — Avab. ’Agameh.* Sterna caspia — Xvab. Abü G’irah und Abü Belah. Sterna media — Xvab. Abü Qeses., Sterna Bergüi — Arab. *El Heegt. Sterna anglica — Xrxab. *El Uegq. Sterna minuta — Mrab. * Dizez. Sterna albigena — Arab. Abu Baten. Ithynchops flavirostris — Yrab. Abu Mogas. Sula fiber — Urab. Smet und Sometah. Graculus in genere — Xrab. ’Agaq. Pelecanus in genere — Arab. Gemel el-Bah’er, Abü Sil- bah und Baga. Pelecanus rufesceus — Arab. Abü Girbeh und Abu G’uräb, Danaf. Antele: Brehm. * Jr Egypten beißen die Möven im Allgemeinen Nurs und Tulit, in Algrien Bü ’Omeirah. ‚Unchtrage und Berichtigungen zur Aufzählung der Säugethiere und Vögel des Gebietes der Bent Amer und Habab. pag. 6, Zeile 10 von unten ftatt avab. zu fegen amdar. pag. 7, Zeile 4 von oben jtatt Damo zu fegen Damo. pag. 12, Zeile 1 von oben ftatt Guola zu jegen Quola. pag. 12, Zeile 11 von unten ftatt Otolienus zu jegen Otolienus. pag. 13, Zeile 3 und 4 von oben ftatt Otolienus zu jegen Otolienus. pag. 13, Zeile 11 von unten ftatt [hweifen zu fegen unternehmen. pag. 14, Zeile 7 von oben ftatt der zur jeßen des. pag. 15, Zeile 2 von oben ftatt Ob dieje Art zu jegen Dh Pteropus palmarum. pag. 15, Zeile 18 von oben zu Pteropus Geoffroyi ein- halten: Im Sanıar und Tehruar 1876 bejuchten allabendlich Eleine Slüge diejes FSlederhundes den Garten des Hotel du Nil in Cairo. E3 waren zumeist einzelne Paare, die dicht zufammenbielten, nebjt je zwei bis vier noch nicht vollftändig ausgewachfenen Sun- gen, welche die halbreifen Früchte der Nabagq-Bäume (Zizy- phus) plünderten. Die Thiere hingen fi, nachdem fie die be- treffenden Bännne mehrfach Tehnellen, niedrigen und geräufchlofen luges umfreift, am die Außeren Zweige an, fleifehten die ein- 285 Nachträge und Berichtigungen ıc. zelnen Pflaumen ab und Liegen den fauber abgejhälten Kern zur Erde fallen. Beim Auffliegen und Abftehen, foiwie bet plüß- lihen Wendungen im Flug vernimmt man ein Geräufh, ähnlich demjenigen, welches ein in der Luft gefchlagenes feidenes Tafchen- tutch hervorbringt. Ende Februars zeigten fih die Männden jehr rauflujtig; fte verfolgten fich gegenfeitig, ftießen wie. fämpfende Kaubvögel aufeinander und ließen dabei zuweilen eine durch- dringend quiefende Stimme hören. Bei Mondichein flogen die Slederhunde die ganze Nacht über, fte erjchienen übrigens auf ihren Wutterplägen erjt ehva eine Stunde nah Sonnens untergang, als die meiften imfectenfreffenden Arten fi con längjt zurücgezogen hatten. Ih maß ein altes Männchen wie folgt: Körper von der Schnauzenfpige zum Schwanzende 6° 4"; Tlugweite 1’ 6 9"; Kopflänge 1” 8,8; Ohrhöhe 1” 2, Länge des fajt nadten Schwanzes, joweit derfelbe über die Haut herausveicht 3,7"; Borderarm 3° 6"; zweiter Finger faft 6°; Daumen mit Nagel faft 1” 3,5. — Die Nafe vorn fehr tief gejpalten. — Das große Auge hell evdbraunn. pag. 18, Zeile 1 von oben ftatt (Heugl. et Rüpp.) zu jegen (Heugl. e Rüpp.). pag. 26, Zeile I von oben: Maße von Taphozous nudiventris. Küörperlinge 3 7; Kopflänge gegen 1° 2°; Entfernung des Auges von der Nafen- fuppe 6°, Ohrhöhe 6,7°; Borderarn 2" 8, Daumen mit Nagel gegen 4; Meittelfinger 4" 4"; Schwanz 17 0,5. pag. 30, Zeile 1 von oben ftatt Deftohr zu lefen Haftohr. pag. 33, Zeile 6 von oben ftatt Antibrach zu Iejen antibrach. pag. 46, Zeile 5 von unten: Canis variegatus ift eine durch beträctlihe Größe, ge- drumgene &ejtalt, jtraffere bufhhige Behaarımg mit viel Bet- Nachträge und Berichtigungen 2c. 259 milhung von Schwarz und mäßig furze, außen auffallend Tebhaft roftfarbige Ohren ausgezeichnete Form. Schwanzipike hmwärz- ih. Iris Hell Kräunfihge. | pag. 47, Zeile 10 von unten: | Canis vulpes niloticus. Unterfeite von der Dberbruft a gewöhnlich Ihwärzlih; Außenfeite des Ohres tief Ichwarz, an der Bafis abrupt röthlih weiß; Schwanzjpige weißlich, dahinter auf der Dberjeite meist ein verwalchener fhwärzlicher led, ein zweiter ähnlicher etwa auf dem erjten Drittheil des NRüdens der NAuthe. Iris hell roftigbraun. — Körperlänge mit Schwanz durchfchnittlih 3° His 3° 1°; Schwanz mit Haarjpite 1’ 3° bis 1’ 4"; Ropflänge gegen 6"; Ohrhöhe 3" 3°; Schulterhöhe 17 2”. Außer der beichriebenen Form findet fih in Egypten noch eine etwas Ichmächtigere, weit fahlere, mit eigenthinnlich Fleiichrüth- licher Unterfeite und breiter, weißer Schwanzfpike. pag. 27, Zeile 1 von unten: Canis famelicus beißt in Egypten allgemein T’aleb oder Galeb; in Sudan dagegen Sabera, wie Canis pallidus. Sn unferen Beobahtungsgebiet nicht vorzufommen jcheint C. pallidus und ©. Zerda. Letztere Art, dev Fennef, ift nicht jelten in einzelnen Gegenden Egyptens bis ins peträtche Arabien hinüber, befonders häufig im Satum und in den benachbarten Dafen; jidwärts 618 zur Batıdah-Wüfte auftretend, Er lebt familienweife in jelöftgegrabenen Höhlen im Wüftenfand. Weite Stellen find oft derart von den Obrenfüchjen unterminirt, daß es gefährlich ift, über folche Flächen zu reiten, indem ‘Pferde und Sameele bei jedem Tritt einbrecdhen. Nach gefälliger Meittheilung von Dr. Schweinfurth nährt ji Canis Zerda im Sreileben faft ausjhlieglih von Eidechjen, bejonders von Uromastyx, die mit Haut und Hornftacheln ver- zehrt werden. Kigenthimlih organifirt ift das Ohr des Fennef, Daffelde wird beim Graben im Sande vor- und abwärts ge- v. Henglin, Reife in Novdoft-Afrifa, IT. 19 _ — 290 Hachträge und Berichtigungen ac. Ihlagen und legt fih dann in vegelmäßtigen "alten über die Deffnung des Gebhörganges. pag. 83, nah Zeile 6 von unten: Im Neihe Monbutu muß ein Quaften-Stachler nicht jel- ten vorkommen. Ich verdanfe der Kreundlichfeit Dr. Schweins furth’S das Cchwanzjtüc einer Atherura, das mit anderen Abı- lihen als Zierde an Schilven und Yanzen der Eingeborenen angebradt war. Die Borjten und Haare der Quafte ftimmen ganz mit denjenigen von Atherura africana aus Fernando Po und Sierra Yeone überein, Yeider fennen wir nur wenige Ar- ten von Säugetbieren und Vögeln aus den Quellgebiet der im Ytammian-Lande entipringenden umd von dort nah Weften ab- fließenden Ströme, aber diefe chon Tiefern den Beweis, daß die Sauna des Gentral-Continents weitwärts von 25 Grad Oft von Greenwich bereits ein entjchieden weftafrifaniiches Gepräge trägt. pag. 98: Die Sthippfehliefer find weit über Nordoft-Afrika verbreitet. In Egypten babe. ich Ddiefelben zwar nicht angetrof> fen, aber in den Felsgebirgen Nubiens, auf den Bergen von Dit und Sid-Senar und in Kordofan, wo fie füdlih bis in das Nubah-Gebiet ftellenwerfe vecht häufig auftreten, pag. 96, Zeile 11 von unten ftatt Allıianı zu jeßen Aılianı. pag. 125, Zeile 12 von oben ftatt Cephalologus zu jeten Cephalolophus. pag. 125, Zeile 11 von unten ftatt Agad zu feßen Agamw. pag. 126, Zeile 8 von oben ftatt Baeden zu jeßen jeden. pag. 132, Zeile 2 von oben Statt Gerreid’chen zu feßen Serrerv’ichen. pag. 132, Zeile 9 von oben ftatt am zu jeßen im, Nachträge und Berichtigungen 2c. MD pag. 150, Zeile 8 von oben nad Anfeba-Thal zu lefen jowie im Hodland von. pag. 151, nad) Zeile 4 von oben einzufchalten: Sch gebe nachitehend einige Maße von Falco barbarus. E I. II. N. 2 Henglin. &' Antinori. 2 Blanford. PFinjch. Lange case dar a su l0L — — 0 ca. 15r Dar a .10,544 _ _ gun Shtewete. 02,2 3,3 110 56 10.21 12073 12° —" Schwanz 2 x R 3 IA j% Sy SEK 6 je 6” ce Tartus ; , } 1% Sau 11% 6% 1 10% 1% 10% Mittelzehe m. Nagel 2" 6% — rn Sun Yr. II. von Blanford im Anfeba-Thal gefammelt und Nr. IV. von Seffe in der Gegend von Ain erlangt, dürften eher zu Falco tanypterus zu rechnen fein, worauf namentlich der längere Schwanz hindeutet. pag. 178, Zeile 3 von unten, zu Sylvia undata: Sch Din über die Bejtimmung der von mir eingefammelten Sremplare nicht ganz im Neinen. Es waren alte Vögel im Winterfleid und Sährlinge Die Plügelbildung jtimmt mit Sylvia undata, während beim Deännden eine Spur von braum- röthlicher Kropfzeihnung und weißem Bart auftritt, ähnlich wie bei Sylvia provincialis. Auch) zeigt erjteres Shwärzliche Zügel mit jehr Ichmalem nadtem vöthlihen Augenlid, während diejer and bei den jungen Thieren faum bemerflih und gram ges färbt ift. Ä pag. 180, nad) Zeile 11 von oben: Anmerkung. An der arabijchen Küfte des Kothen Meeres md bei Sucs erlangte ich einen eigenthümlichen Drofjelrohrjänger, Calamodyta arabica, Heugl. Bet Dofeier fand Dr. lunzinger im Monat März Calamodyta (Pseudoluscinia) luscinioides, Savi. — Neu für die Sauna Europa’s dürfte fein Calamodyta agricola, Jerd.; ein Exemplar diefer in Centralafien und In- 19% >. 292 Nachtrage und Berichtigungen 2c. dien heimifchen Art fand ih unter Bälgen, welche Herr Dende aus der teren Wolga-Gegend und vom Gaspijchen Meere ein- Jandte, pag. 180, Zeile 5 von umten (zu Ruticilla phoenicurus): Wurde von uns noh am 25. April 1876 bei Cairo einge- Jammelt. pag. 188, Zeile 11 von oben (Monticola saxatilis): Arm 11. April 1876 bei Cairo auf dem Durhzug ziemlich häufig. pag. 190, Zeile 5 von unten (zu Motacilla boarola): Sch beobachtete ein Pärchen diefer Bachjtelzen-Art zwiihen De- cember 1875 und Mitte Sebruar 1876 im Garten des Hotel du Wil in Cairo. pag. 193, Zeile 9 von oben (zu Muscicapa grisola): Wie bei vielen Zugvögeln fheinen die Weibchen fpäter zu wandern al die Meännden. M. grisola dürfte wohl in Unteregypten prüten. Am 25. April 1876 erlangten wir dort ein Paar, Das Weibchen zeigte Brutflecden. pag. 194, Zeile 4 von unten ftatt Weibchen zu jegen Weiden. pag. 196, Zeile 7 von oben (Oriolus galbula): Gegen Ede Aprils 1876 waren die Pirole in der Nähe von Cairo recht häufig auf dem Durbzug. Die alten Männchen trugen ıhr Practkleid noch nicht volljtändig. pag. 197, Zeile 4 von unten ftatt Rhodophoreus zu jegen Rhodophoneus. pag. 211,. Zeile: 8 won. oben. Der Cab, „endlid an den Brunnen von To-Kar” auf Zeile 6 nah „hinüber“ zu verlegeit, pag. 216, Zeile 12 von oben ftatt widr zu jeßen wird. pag. 217, Zeile 12 von unten. ftatt C. striolata zu jeten F. striolata. pag. 227, nad) Zeile 6 von unten (Cuculus canorus): Nachträge und Berihtigungen ıc. 293 Mitte Aprils 1876 ziemlich allgemein bei Kairo auf der Wans derung nad Norven. pag. 228, Zeile 3 von unten ftatt Coceytus zır feßen Voccystes. | pag. 229, Zeile 4 von oben ftatt atei zu feßen cafer. pag. 239, nad) Zeile 5 von umten (Coturnix commu- nis): Im Brühjahr 1876 begann der Dirhzug der Wadteln in Unteregypten bereits Mitte Februars. Am 1. April vers nahm ich den Schlag der Hähne md fand am 15. April in der Kühe von Diizeh ein Neft mit 8 undebrüteten Eiern. pag. 243, Zeile 9 von unten zu Charadrius asiaticus: In meiner „DOrnithologie Nordoft-Afrifa’s” Habe ich diefe Art fälfchlih als Ch. Damarensis aufgeführt und Ch. veredus als Ch. asiaticus behandelt. pag. 247, nad) Zeile 11 von oben; Auch nach meinen neueren Beobachtungen zwijchen Sanıtar und Anfang Weirz nicht in genannter Gegend, obgleih mir in Weafaua ein angeblich diefer Art zugehöriges Ei am 4. März überbracht wurde. pag. 249, Zeile 9 von oben jtatt Ardea Gularis zu feßgen Ardea gularis. pag. 251, Zeile 4 von oben ftatt Scotaeus nycticora zu feßen Scotaeus nycticorax. pag. 256, Zeile 5 von oben ftott Ränder zu jeken Ständer. Berihtigung zu den Sluftrationen. Auf Tafel „Philothamna minor, Hgl.“ tft zu Iejen: zu Bögel Nr. 134, ftatt zu Vögel Nr. 142. Auf Tafel „„Batis orientalis, Hgl.“ ift zu lefen: zu Vogel Jr. 17.20, ftattlaur Bigel NWTSR. Wachtrüge zum Berzeichniß der Frempdivörter, Ih. LP: 266.26. pag. 268. Atabah. Ic leitete diefe Jowohl im Arabijchen als im ZTigrifehen üblihe Benennung für Gebirgspaß von der Wurzel tab — ermüden ab. Munzinger überjett das tigriiche Wort "Atebe mit fatiguer, aljo vielleicht bejfer "Ateba ftatt 'Atabah oder At’abah zu jehreiben. In der Nähe von Sauafın Tiegt ein Eleiner Gebirasitod, der Waratäb heißt, weldhe Benennung, wenn fie überhaupt avas bischen Urfprungs ift, wohl mit Wara Tab, d. i.. das Ende der Arbeit oder Crmüdung (des Weges) zu umfcreiben. pag. 268. Athara. — Vielleiht von äthiopiichen Nare, jich brennen, dann Atyara. pag. 268, nach Atharah einzufhalten Aualid Eret. — Paß im Yebfathale. — Nah Munzinger zu jchreiben Aualıd oder Awalid Eret. pag. 269, 3. 15 von oben nah Bade zu jeßen: (Bäd’e.) pag. 272, 3. 3 von oben zu lefen Martüm ftatt Martüm. pag. 272, 3. 5 von umten zu lefen Dedih-Azmatich (nicht Dvd = Azmatid). pag. 272, am Schluß der Seite einjchalten: Denkeli und Dankäli, Plur. Danäakil. — Arabijch Danäkil und Danakil, aber auch Danägqıl und Danagil. — Vül- jerichaft, welche das Tiefland und einige Injelgruppen zwilchen Kachträge zum Berzeichniß der Fremdwiiter; 295 der Bai von Adufis und dem Golf von Tedjurah inne hat und theilweife dem Chediw von Egypten unterworfen ift, Die Bes nenmung Danäkil ift wohl arabischen oder äthiopiichen Uriprungs (nach) Nüppell von Donak abjtammend, was in der Tigrie-Spracde Schiff bedeuten foll), die VBölferichaft jeldft nennt fi) Afer, ’Afer oder ’Afar, Sing. Aferi, und nur ein Zweig derjelfen Dankalı. Shre Sprache hat nichts gemein mit der arabifchen umd äthiopi- hen, fie bildet mit derjenigen der Sala und Somalen einen befonderen afrifanifben Spradftamm. Die Abeffinter bezeich- nen das Danafıl-Gebiet mit der Benennung Adal (vergl. Th. 1. pag. 266), nach einer Samilte (Eial) des Afer-Stammtes, welche in der Nähe am ZTedjurah anfällig ift. Sch bereifte im Jahre 1857 das ganze Küftengebtiet der Danafıl. Nah den mir damals gemachten Angaben zerfallen die ,Afer in zwei Hauptjtämmte, nämlicb Asahian-Mara ımd Adohian-Mara; erjtere wiederum in Die Zweige Debenek Wuema, zu welchem die Adül gehören, und H’edärem. Die Adohian-Mara theilen fi in die Santilien Domhoito, Dahi- mela, Hamfila und Modeido oder Modeitu. Yestgenannte Dabileh jcheint den übrigen numerifch weit überlegen. Sie ift in den Ebenen um den Hawajch-sluß (Hawas oder Auas) bis an den Fuß der Gebirge von Schowa anfällig und erjtredt fich oftwärts bis zum Ufer de8 Nothen DMeeeres zwiichen Nicheita (Riyeita) und Ed (Ed). Ihr Sultan Mohanıed el Aferi hat feinen Sit in der Stadt Aofa oder Haofa unfern des Badas Sees, in welchen fi der Hawalch ergießt. Die Gegend befteht in einer fehr weitläufigen Bodeneinjenfung, die vielleicht tie- fer gelegen tft als der Meeeresipiegel, denn man fennt mit Siöherheit feine Verbindung des Stromes mit der See, obgleich der Hawalch, namentlich während der Negenzeit, eine ganz enorme Waffermenge führt. Seine periodischen Ueberfhwenmungen feßen, im Verein mit zahlreichen anderen Negenftrömen, einen nambaften | 296 Nachträge zum Berzeihniß der Fremdwörter, Theil der Depreifion von Haoja unter Waffer und bededfen die Shene mit fruchtbaren Itederichlägen von Dammerde. Die der> art genügend befruchteten und gedüngten Flächen liefern den Ums wohnern einen veihlihen Ertrag an DBülhelmais. Die Relder erhalten übrigens nicht allein und unmittelbar dureh den Som- merregen die nöthige Bopenfeuchtigfeit. Sie find durch Ganäle nit dem Seebeden in Verbindung und 08 fan die Bewällering mittelft Schutdämmten gevegelt werdem Ueberdies fallen hin und wieder im Tiefland während der Winterzeit, von Dectober bis Sebruar, feuchte Niederichläge. Das Baffin, in welches der Hawalch mündet, enthält mehrere Seen, die das ganze Jahr über miht austrodnen. Das Waffer des firdlicheren tft Jalzig.* Die meiften Danafil des Binnenlandes treiben Viehzucht und fie befigen eine nahmbafte Anzahl von Kameelen, Hornvich, Ziegen und Schafen, jeltener Ejel und Pferde, welche Letstere aus den nahen Gebirgen eingeführt werden. Die Küften- und Injel- bewohner befaffen fich Dagegen mit Seegewerbe, befonders mit, dem Fang von Fiihen, EC hildfvöten, Dugong, Perl und Münz- musheln, Einfammeln von VBogeldünger (Guano, avabijch Rebs) und etwas Handel mit Mafana, Zela und den avabifchen Küften- jtädten, während die in der Umgegend der natürlichen Ealinen haujenden Stämme: fih auf Salz und Schwefelgewinnung verle- gen. (VBergleihe Th. I. pag. 168.) * Am Sftlihen Ufer Des Bada fand (wahrscheinlich am 14. Novwenber 1575) der Ueberfall der Modeitu, Döda, Azöbo, Wocta und Taltal auf Die egyptiiche ZTruppen-Mbtheilung ftatt, welche Munzinger-Bek begleitete, Kurz nach Ausorucd des eguptiich-abeffiniihen Krieges wınde Munzinger fei- mer Stelle als Generalgonverneur won ITakab enthoben und mit einer Mif- fton nach Efat (Amchar. Efät und Ifät) md Schowa beauftragt. Nas Burı, der Gejandte des Königs Denelet von Schowa, jhloß fih ihm am. Eine Escorte von 350 Mann mit zwei Feldgefhügen unter dem Befehl Jantael Sfendi’s bildete die Bededung. Die Truppe beftand theils aus Egyptern Nachträge zum Berzeihniß der Fremdwörter. 297 Alle Afer, die EC omalen und die meiften Gala befennen fich zum Islam. Viele Zweige der Danafıl leben in vollfommener Unabhängtgfeit, fie werden zum Theil von Stammesiälteften, zum Theil von erblichen Fürsten regiert, die troß ihres geringen Ein- theils aus Kegerjoldaten. Dieje militäriiche Expedition landete nur mit weni- gen Lebensmitteln ausgerüftet in Ghubet Harab (Xubet h’aräb). Aud) die Anzahl Der indeß dorthin beftellten Yaftthiere genügte nicht. Als Führer diente ein Berwandter des Eultan von Mofa, Mohamed el Chetah, der por= her von Munzinger im Namen des Chedim als Schech eingekleidet worden war. Diefer Scheh Mohamed jhlug nicht Dem geraten und näcften Weg nad) dem Gee ein, jondern nahm Anfangs eime mehr füdlihe Nichtung, durch glühende, wafjerlofe Witften. Ein Theil der Stameele erlag jchon in der erften Moe dem Duft und der Ermüdung, andere mußten wegen Nab- rungsmangel gejchlachtet werden. Nach jechzehntägigem Marjche erreichte Die Karawane am fpäten Abend endlich die Niederung von Mofa und lagerte nahe am Gemwäffer, auf eimer engen, einerjeits vom See, andererfeits von felfigen Hügeln umfchloffenen Fläche. Unter dem Vorwand, einiges Schlahtvich zu beichaffen, verließ Mioha- med el Cheta die Gefellichaft. Nur wenige Wachtpoften wurden ansgeftellt und aud) Diefe üiberliegen fi), von Müpdigfeit und Hunger überwältigt, dem Schlaf. Ungefähr zwei Stunden nah Mitternacht, nachdem der Mond untergegangen, erfolgte plößlih) won allen Seiten her der Angriff der Einge- borenen auf das dicht gedräugte Lager. Eine große Mızahl der egyptifchen Truppen wurte, ehe fie fi) jammeln konnten, in der erften Bermwirrumg ıie- tergemacht, Munzinger felbft und deffen rau tödtlich verwundet, der Neft aber in den feichten See geworfen, Bot bier aus war die Bertheidigung leichter und nad jecheftindigen Kampfe zogen fih Die Moteitu mit großem Berluft zuricd. Die Egypter hatten etwa 170 Todte, dev Keft flüchtete in außerfter Verwirrung im der Nichtung nah Tedjurah zu, vier Tage lang beftändig verfolgt von den Eingeborenen. Munzinger verschied in Folge fei- ner Wunden jhen am Mittag nach Tem MUeberfall, won feinen Leuten gingen no etwa fehhzig Mann wahrend Des Nitdntarfches zu Grunde und nur fünfzig Berwundeten amd fiebzig Unverletten gelang es, nad) achttägigent Marie Tedjurah zu erreichen. Munzinger’s LYandsmanı Haggenmacher erz fag, obgleich unverleßt durch die Waffen der Feinde, den Anftrengungen und Entbehrungen in der Nähe des Afal-Sees, alfo ganz nahe au der Stifte, Berjuche, deffen Tagebücher zu retten, jeheinenm nicht gemacht worden zur fett. Ehenjo dürfte eine Zichtigung ver verrätheriichen Modeitur für alle Heiten unterbleiben. 298 Nachträge zum Berzeichnig der Fremdwörter. fluffes den Zitel Sultan führen, wie 3. DB. der She von Anfila (oder "Anfila, Hamfila) und derjenige von ZTedjurah. Außer den oben Ihon erwähnten Stämmen wurden mir noch Folgende nambaft gemacht: Herto, um die Halbinjel Buri, Taltal, die Bewohner der Salzfeen von "Afaleh, Bar-Azuli, in der Gegend von Nas Nahamah (13 Grad 40 Min. nördl. Br.), Saroita, neben Modeidos um die Bucht von Belul (13 Grad 12 Min. nördl. Br.), und Haisomali, bei dev Ajab-Bat (12 Grad 50 Min. nördl. Br.) anfälfig. Yetstere Dabileh Toll gleichfalls zu den Danafil gehören, mit denen fie übrigens in feinem VBer- fehr fteht. Die Bewohner von Anfıla und Ed nordwärts bis Bırı find Domboito, diejenigen von Tedjurahb Debenef-Wuema, und Adahır oder Adal. | Die obengenannten Herto zählt man zu den Eaho vver Schoho (Soho), einem ziemlich mächtigen Stamm, deffen Wohn- fitge fich wejtwärts von der Bat von Adulis, um den Dedem bis zum Taranta= Gebirge hin erjtreden. Die Sabo bedienen fich der Afer- Sprade, DBiele unter ihnen verftcehen übrigens den Dialekt von Mafaua. Deehrere meiner Gewährsmänner rechnen diefe Völferfehaft aber nicht zu den wirflien Danafıl und wer: fichern, fie fer eingewandert. Mir wurde gejagt, daß die Sabo früher Asaorta oder Hasaurta hießen und jeßt in zwer Haupt- zweige Asaorta und Taroa (Tero’a?) zerfallen. Erftere theilen fich wiederum in die Kamilien der Asalısän, "Asakarı, Fagqarätu, Bed Fagi und Bed Lelisch (Lehs), die Tarva in Bed Mu- scheh (Müseh) ınd Bed Sarach (Saray). ach freundfchaftliher Meittheilung des Philologen Dr. Xei- nich weifen die Sprachen der Sabo und Danakıl mur leichte dialeftiiche VBerjchiedenheiten auf. Die Schoho, in ihrer Sprache Sahoita, d. i. ein Manı de3 Saho-VBolfes, Plur. Saho, zerfallen, von Nord nad) Sid gerechnet, in folgende Stämme: Tachträge zum Berzeichniß der Fremdmwitter. 299 Asaurta, Taru’a, Dasmu, Ga’aso, Haso, Debrimela und Herto. / Bon den Danatıl-Stämmen erhielt mein Gewährsmann zwei Listen, die eine dur einen unterrichteten Schobo, die andere durch einen Denfeli aus Mafalili. Sie lauten wie folgt: I. ı) Hertö; 2) Ankalä; 3) Dankäli; 4) Balüsu'a; 5) Wadö; 6) Dad-wadö; 7) Asa-wadö; 8) Bubä; 9) Dahi- mela; 10) Goba’ado; 11) Alä; 12) Amule. II. 1) Hertö; 2) Ankalä; 3) Dankäli; 4) Bal’o- süuwa; 5) Bala’o; 6) Wadö; 7) Datä-wado; 8) Asöwado; 9) Bubäa; 10) Hadarmö; 11) As-mumintö; 12) Gobadö; 13) Ow; 14) Dahimela; 15) Henona;. 16) .Ga’asö; 17) As-häker; 18) Bala’a; 19) Ganintö; 20) Weaitä; 21) Alulute; 22) Digiböt; 23) Asäla; 24) Dulüma; 25) Abonä; 26) Ironäba; 27) Düna; 28) Alkradö; 29) Nagarts; 80) Arata. Diefen Stammkliften fchließt fih noch ein VBerzeichniß der Diftriete des Denfeli-Gebites an: II. 1) Bori, Büri; 2) Bairre; 3) Galatä; 4) Bardole; 5) Dohäla; 6) Ederädin; 7) Galalu; 8) Bidarre; 9) Ka- tare; 10) Ga’asela; 11) Dimo; 12) Data-dimo; 13) Ado- dımo; 14). Meserre; 15) Dale; 16) Yalu’s; 17) Gadırri; 18) Harena; 19) Hawäki; 20) Ende’; 21) Bekä’; 22) Sara- bai; 23) Dalgamann; 24) Awan. Die hier aufgezählten Stämme und Bezirke bezteben fich nach meiner Anficht nur auf den nördlichen Theil des Denteli-Ge- biete. Bela’o (H. Wr. 5) fünnte mit Belaw (das auf Aethtopifch edel, adelig bedeutet), einer im Samhar anfäffigen Dabileh, zu- fanmenbängen; Dort hauft ein anderer Stamm "Als ’Asker 800 Nachträge zum VBerzeihniß der Fremdwitter. (II. 17). Buri (III. 1) ift der Name der Haldinfel öjtlich vom Golf von Adulis. Auf der Dftküfte von Sri liegt eine Nieder- Yaffung Arena oder Harena (Ill. 18), an der Novdjpite der Halbinjel ein Dorf und Hafen Dolsma; (I. 24). Der Dijtrict Hawäki wird um die Hauafil- oder Hauägqil-Bucht unter 15 Grad 10 Min. nördf. Breite zu fuchen fein. Baka’ (IU. 21) ift Sicher identisch mit der Sufel Barfa im gleichnamigen Golf. Eine Bucht weftlih von Nas Nahamah unter 13 Grad 10 Min, nördl. Br. wurde mir Auan oder Awän (III. 24) be- nannt. Etwas füdöftlih von Anfila liegt ein Vorgebirge 'Erata, deffen Name an Arata (II. 30) erinnert. — Asäala (Il. 23) fünnte fi auf die Bewohner der Salzebene Njalch (Th. I. p. 168 Anmerkung) beziehen. Aus einem Bericht, welchen mir mein Neifegefährte, Oraf WB, Zihy, furz vor feinem Tode einjandte, entnebme ich noch nachjtehende weitere Notizen über die Danafıl. Das ganze Denfeli-Sebiet foll früher von Abeffiniern be- wohnt gewejen jein.” Die Mali, Domhdvito, Dahimela und Meodeito ftammen aus Arabien, De Hedaren (wie ihr Name ihon befagt) aus Hadramaut (Hadramaut). Die Adali und Domboito Treßen fih in Zedjurah und Necheita, die Modeito in Bell nieder. Die Cial (Stämme, Dabilch) der Hedarent, Movdeito und Dahimela jtellten fih unter den Befehl des Dambo und drangen weiter nordwärts vor. Ueber ähnliche Eimvanvde- rungen aus Arabien furz nach den Ktriegszügen des Sultan Selim, der fich die Küftenländer des Nothen Meeeres zinsbar machte (im Jahre 1516 ?), berichten auch ältere avabiihe Schriftteller. Der gemeinschaftliche Stamm der Afer zerfällt eritens in Hirten oder Bewohner des Binnenlandes und zweitens in Küftenbewohner. * Dies ift fehr wabrjcheinlich, indem ficb Das ätbiopishe Neich bis zu - Anfang des 7. Jahrhunderts jelbft über einen großen Theil von Sid-Nrabien auspdebnte. Nachträge zum Berzeihniß der Fremdwörter. 301 E3 giebt freie Adelige, welche „Nothe Männer”, und Unterthanen, die „Weiße Männer” (oohl befjer Schwarze Männer) genannt werden. I. Die Hirtenvölfer find: 1) Domhoito* (Ausjprade etwas abweichend; id) hörte Domhoido und Damhoitu); 2) Dahimela (I. 9 und II. 14. Keiniih); 4) Hadarem (II. 10. Kein). II. Die Küftenbewohner: 1) Scheika (wahrjcheinlich Seiya, fein Afer-Name, fondern ein arabijcher, der Freie, Adelige bezeichnet); 2) Adola (unjere Adal ?); )-Hado (Wade; Rente. 1. 5,6, und II. 6, 7,.82),%) Nagarto (II. 29. Neinifd); 5) Dulum, (IL. 29. Keinif); 6) Somal, wohnhaft auf der Infel Baka und in Harenı. (Sind nach meinen Erfundigungen wahriheinlich wirkliche, eingewanderte Somalen); 7) Danakil (I. 3. und II. 3. Reine). III. Zählt Graf Zihy einige Stämme auf, über deren Herkunft und verwandtichaftlihe Beziehungen zu den übrigen Danafıl er feine eingehende Kunde erbalten fonnte, 1) Mandeito, um Belul wohnend (wohl meine Miopeito); 2) As-Subura, (wahriheinlih "At’s-Subura); find vielleicht identifh mit den Belafua; 3) Asanato (wohl "Ats-Anato?); 4 Woyaita, in der Salzebene anjälfig (II. 20. Neinifh); 5) Gen- ninto, Dahimela(?) in Buri (IL 19. Neinifch); 6) Asamela oder Assimominto, Abfümmlinge des Dambo (wohl "At’s-Mu- minto; II. 11. Reinifh); D) Wuema (meine Debenet Wuena); 8) Ironabo (II. 26. Neinifh); 9) Belasoa vver Belasua, mädtiger Stamm nördlid von der -Salzebene (I. 4. und I. 4. Reim); 10) Mochto, in Mader; 11) Abua, in &; 12) Hadaru, 13) Lakena, füdlih von der Salzebene. Die Domhoito bewohnen nah Zichy folgende Orte und * Ich behalte die Schreibweife meiner beiden Gewährsmänner bei. 302 Hachträge zum Berzeihuig der Fremdwörter. Bezirke: Dagara jüdlih von Adulis; Ale bei Dofa, Doda zwei Zagereifen wejtlid von Doka,; Guyah fehs Tagereijen nördlih von den Azoba-Öala; Yelota zwei Tagereifen von Ed; Bidu vier Tagereifen von Ed; Alab zwei Tagereifen von Bidu; Ad-Gaban eine halbe Tagereife von Adari Durra unfern Mader (bei Anfila),; Ed und Elal am Fuße des Berges Miufelali. Die Dahimela: Aithos 8 Stunden von Mader bei Xa- lule,; Adari- Durra eine halbe Tagereife von Mader; Dofa weitlih von der Salzebene, Nocheita jüdlih von Ed, Ed felbft und Zirafirı 4 Stunden von Ed. Die Hadarem: Mabra eine halbe Tagereife von Ed; Sa- lah-Sima vier Tagereijen jüdlih von Ed; Merayo drei Tages reifen nordweitlich von Ed; den Fuß des Berges Falollo; Serali am Fuße der beiden Berge Mogoo; Ed und Kur. Die Sdeifa: Darufile vier Tagereifen von Ed, jenjeits des Berges Kamumz Arafle; Nocheita; Tedjura;z Buriz Dofa. Die Adola: Belnl; Djebel Abu Ay zwifchen Belul und Mir Sabra, eine halbe Tagereife von Wab, Mefjauad. Die Hadv: Belul; Wengabe. Die Negarto: Mader; Diezireh Hauafil; Diezireh Agufa (it G’eziret ’agüzeh im Hauafil-Solf); unter den Azobo- Sala. Somal vom. Cial Abd ur vahim (Abd el Rah’im): Sufel Balaz Harena. Die Danfali: Belul; Mader; Dolza und Bınt. pag. 274, nad Zeile 3 von oben einjchalten: Dolam — Bah’er Zolam I. 269. — Mit der jemitischen Wıumzel zolm hängt wohl auch das tigrifche tselme, jid) ver- dunfeln, und tselim, jehwarz, zujamment. pag. 274, Zeile 14 von oben — zu Ela: Munzinger (Voc. Tigr. p. 42) jcreibt Ele oder Jele. — Yacd) meinem Gehör ft der Anfangspuchjtabe unbedingt ein Nachträge zum DVerzeihniß der Fremdmwirter, 303 ’Ain, alfo Ele. Damit fteht wohl auh im Zujfammendang der Eigenname eines Dorfes mit thermaliichen Quellen in der Nähe von Mafaue, das Ajelat heit. — DVergl. Ailet I. p. 267. pag. 264, Zeile 9 von unten einzufchalten: Talfat, Negenftrom, welcher das Gebiet der Habab nad Jorden begrenzt. Wohl vom Athiopiicen Felg, d. 1. Hadeır, Gabel, Bifurcation oder Zujammenfluß von Bächen. — Daher zu jchreiben Falgat. pag. 275, vor Zeile 1 von oben: Daled, Hauptort der Provinz Menfa, ebenjo der Negen- ftrom Dalchb tjagla vom äthiop. Geleb, ». i. Schild. Alfo Galeb vvder Geleb. pag. 276, Zeile 12 von unten zu lefen Mundarten jtett Mundart. pag. 276, nach Zeile 12 von unten einzufchalten: Hader, arab, — bereit, zu Dienften, fertig, — hader. pag. 278, Zelle 13 von oben zu jeßen Hegin jtatt H’esım. pag. 278, Zeile 12 von unten Het jtatt Het. pag. 278, Zeile 11 von unten: Die Benennung Hotjet wahrscheinlich vom tigriichen H’ot'sa, t. Sand eines Flußbettes, daher richtige Echreibart Hot'set. pag. 279, Zeile 2 von oben ftatt Lanzeb folt ftehen Lany'eb. pag. 279, Zeile 10 von unten Minah ftatt Minäh. pag. 280, Zeile 3 von oben: Mohaber vom ätbiopifchen yabra, d. i. vereinigen, daher Moyäber. pag. 280, Zeile 2 von unten voth ftatt Woth,. pag. 281, Dan — Wold Dar. — NWah VAHbadte und Wunzinger Gän, daher Wold Gän. Munzinger überjett Gän mit großer Geier (Voc. Tigr. p. 67), V’Abbadie dagegen richtiger mit Eule, pag. 281, vor Zeile 7 von oben: ve + — 304 Nachträge zum BVBerzeihniß der Fremdwörter. Nahıd, Nehid — Name eines Torrenten im Gebiet der Habad. — Wahrjheinlih vom äthiopiichen rah be, breit werden, daher Rehib. pag. 282, nad Zeile 9 von oben einzufchalten: Sanbuf (Th. I. p. 20). Beffer wohl Sambüq. Diefe Benennung für gewilfe Sahrzeuge des Nothen Meeres Tcheint athtopifehen Urjprungs. Vergl. Senberg, Dict. of the Amharic Language 1. p. 29. | pag. 282, Zeile I von unten; Schafat-gaih. — Shne Zweifel ift Cchafat vom äthiopiichen Saqieti abzuleiten, was nad VALbadie einen vegetationsreichen, grünen Pla bedeutet. — Alfo Saqat “qajeh‘. pag. 284, nach Zeile 15 von oben einzujchalten: Zjaga, Dorf in der Nähe von Majaua, ebenfo Benennung einer Niederlaffung der Bent Amer um Barkah. — Munzinger ihreibt Zaga, id hörte Tsaga oder Tsaq’a, der Anfangsbuc- jtabe ausgejprocden wie das avrabiijhde T. — DVielleiht vom äthiopiihen Tsaga, d. i. als Stüße, als Zufluhtsort dienen, aljo gleichbedeutend mit feiter Plaß. rinmere ih mich vecht, jo brauchen die Zigrianer den gleichen Ausdrud auch für eine Um- zäunumg, tm welcher die Heerden untergebracht werdet, ebenjo für fejte, ftändige Niederlaffung im Gegenjaß zu den ambulanten Zeltlagern der Hirtenvölfer. Nah Minzinger hiege Deqr in der Zigrie-Sprade Dorf. pag. 284, nad) Zeile 11 von unten einzufchalten: Spgotra, Sofotra — Große Infel gegenüber der öftlichten Spiße Afrifa’s. Arabiih gewöhnlich daher Sogotrah. pag. 284, Zeile 14 von unten: zihau, Aıncdar. Salz Tsew, Tsewe. — Tigr. nad) Munzinger Tsiewa. u ei Z ön z ” an in ar A. INRUKT, Kr Du \ RN SR hen a 5 4 N © AN N IR IRSKER AN N BCE N N [ Be3rg:e LEN N Rs N N N NET SEAN N" NUNSÄUN sr N Kira rer Ba ae nn nen an Rp a ee + y) a‘ nLArk N SEN 1 Kr RR nn N ” ET RER F N N Be er £ i : & N N SL. RR BRUISALL RUE NEIN - RS N N N A a TE upper un. Kae Dep ZT “ Sn Var AN ÄRA N YA s NER HR ” ve KERN % { ‘ > Nr AN NANRT a ne — wertet wer. Se a Ze a I 22 u en Zu FURVR = N NEN N SUN, MITTIcen MON ii NN N RT Ss a \ AD Ur R N KARO \ NN DIE nn sn um FE ET ET Be ->, Arne DE a er TEE ge EEE TUT EEE, > . DEIN a? [KEN An] ar, NER, N ns rn ee en —-u N ungr iur _ nz nun .7. a nz ‘ N vor vn FR NEN AN ATNN