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Rheinisches Museum

PHILOLOGIE

Herausgegeben

Franz Buecheler, Hermann Usener, August Brinkmann.

Neue Folge

Sechzigster Band

Frankfurt am Main J. D. Sauerländers Verlag 1905.

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Diels, 24 ne (46, 517, 49, A in Heidelberg (46, 95.

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Dragendorff, H., in Frankfurt a, M.

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Winterfeld, P. v. in 481. 37, 167. 549.

40, 81) Woelillin, E, in München (47, 640. 48, 319. 49, 970. 50, 152. 390.

57, B8) Woerpel, 6, in Kil (67,811. 400) Notare P. in Würzburg (68, 164. Wotke, C, in Wien

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Wünsch, R., in Giessen (49, 91. 51, 188. 52, 144. 55, 62. 232. 56, 57, 468)

Zacher, K, in Breslan (45,594)

Zangemeister, K., in Heidelberg t (57, 166. 168. 169)

Zarncke, E, in Leipzig

Ziebarth, E», in Hamburg (gr. en.

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Κ., in Breslau (60, 273. J., in Gr.-Lichterfelde (50,

Berichti Prof. Dr. R.

Ziehen,

643. 51, 162. 589. 52, 293. 449. 450. 53, 91:

Ziehen, L., in Plön (51, 211. 54, E 57, 173. 498. 59, 391. 60,

Zielinski, Th., in St. Petersburg

Zimmermann, A., in München (45, 493 50, 159. 52, 458. 54, 495. 55, 486. 487. 56, 320. 57, 636. 58, 316)

Zingerle, A

Zingerle, J., in Innsbruck (48, 999)

Zitelmann, E., in Bonn

Zurborg, H., in Zerbst f

Innsbruck

gen werden erbeten. Für mehrere sind wir Herrn smann in München zu Dank verpflichtet,

xn Inhalt

Antiquarisch-Epigraphisohes

πρόθυμα, Von A. Deissmann......... Eine Ioschrift aus Pharsalos. Von F. Solmsen. Zum Tempelgesetz von Ales. Von L. Ziehen Zeithestimmung einer Inschrift, Von J. Sundwall . πίνατραν elvarpav? Scripsit H. van Herwerden Pigna. Von E. Petersen eur Die Heimath des Cornelius Fuscus, Von A. von Domaszowski

Beite

457 148 454 150 454 462 462

3 Usener

konnte er mit dem Namen des umfassenden Himmelsgotter auf dem Wege der Unterordnung vereinigt werden. Wer es will, mag den Schluss nicht bündig Anden, aber mag dann sehen, wie er sich mit den Thatsachen abfindet,

1 Schon H. Weil war auf dem rechten Wege, als er eine Stelle aus dem Chrysippischen Bruchstück der Heeiodischen "CTheogonie heranzog, wo es von Zeus und der durch ihn go- schwängerten Metis heisst!

συμµμάρψας b' & τε χερσῖν div ἐγκάτθετο νηδὺν δείσας μὴ TEEN κρατερώτερον ἄλλο Κεραυνοῦ, und in Κεραυνοῦ den Figennamen erkannte. Zeus fürchtet, Metis könne ein drittes dem Keraunos noch überlegenes Wesen zur Welt bringen. Keraunos erscheint hier ala das stürkste göttliche Wesen neben Zeus, vollständig getrennt von ihm, ein Gott für sich.

Das Motiv, das hier dem Zeus zugeschrieben wird, kehrt wieder in der Sage von Theti um deren Hand die beiden Kroniden Zeus und Poseidon nich bewarben. In dem isthmischen Siegeslied anf den Aegineten Kleandros (Isthm. 8,32 f) dichtet Pindar

eine d’ εὔβουλος ἐν µέσοισι Θέμις

εἵνεκεν mempwuévov ἦν qéprepov Ἰόνον ἂν ἄνακτα πατρὸς τεκεῖν

πογτίαν θεόν͵ ὃς κεραυνοῦ τεκρέσσον ἄλλοβέλος

35 διώξει χερὶ τριόδοντός τ' ἁμαιμακέτου, Δί γε µιστοµέναν.

A Διὸς παρ᾽ ἀδελφεοῖσιν und Aischylos lüsst den Prometheus im dunklem Hinweis auf die Zukunft dem Zeus drohen 920 ποῖον παλαιστὴν νῦν παρασκευάζεται ἐπ᾽ αὐτὸς abri, δυσµαχώτατον τέρας, ὃς δὴ κεραυγοῦ xpeiocov' εὑρήσει φλόγα Βροντάς 8' ὑπερβάλλοντα καρτερὸν κτύπον, θαλασσίαν τε τῆς τινάκτειραν νόσον τρίαιναν, αἰχμὴν τὴν Ποσειδῶνος, σκεδᾷ, Die Vergleichung dieser Stellen ist lehrreich, Den Dichtern des V Jahrh. konnte der Keraunos nicht mehr wie dem alten boeotischen Bünger ein persönliches Wesen sein: ihnen ist der Blitzetrahl wur die Waffe (βέλος Pind.) oder die Flamme (PAGE Aisch.) des Zeus.

Y Chrysippos bei Galen de dogmatis Hippocratis ot Platonis III &

p. 320 Iw. Müller, vgl. Rhein. Mus. 56, 175 f.

3 Usener

handschriftliche Ueberlieforung eingetreten. Der scheinbare Widerspruch zwischen Aufsohrift und Wortlaut des thatwüchlich an Zeus gerichteten Hymnus wird sich alsbald auf einfachste Weise auflösen lassen. Diese Belege sind zwar versteckt und vor- einzelt, aber sie genügen um festzustellen, dass bie tief ine VE Jahrh. bei den Hellenen ziemlich allgemein Keraunos als Gott Verehrung genossen hat, Es kann darum nicht Wunder nehmen, wenn ein Volk, das vom Hellenenstamm schon vor dessen Eintritt in die Geschichte sich abgezweigt hatte, den im Laufe längeren Sonderlobens tiefer eingewurzelten Cultus des Keraunos bie inZweit spätere Zeit fortgeführt bat. Das ist der Fall mit den Makedoniern. Es wird uns überliefert, dass Seleukos Ni- kator bei der Gründung von Seleukeia nm Meere (Rel. Pierine) dort den Cultus des Keraunos einsetzte: "noch jetzt’, fügt Appiau hinzu, ‘pflegen sic ibm Opfer dareubringen und Hymnen zu singen‘, Eine Inschrift von Seleukeia (CIGr 4458) lehrt uns ausserdem “Donnerkeilträger' (Κεραυνοφόροι) ala jährlich wech- selnde Priester ke: Die Münzen bestätigen und vervollstün- digen den Bericht Appians. Sie tragen in der Königszeit ge- wöhnlich auf der Vorderseite den lorbeerbekrünzten Kopf des Zeus, auf der Rückseite einfachen oder geflügelten Donnerkeil. Aber schon gegen Ende dieser Epoche Darstellungen auf, welche den Donnerkeil unverkennbar ala Gegenstand unmittelbarer Verehrung zeigen: anter Antiochos VIIL Grypos (12196) be- schwingter Donnerkeil mit breitem Band umwunden ; unter Da- metrios III (95—88) ausser diesem Bild such ein mächtiger mit Flügeln ausgestatteter Donaerkeil über einen niedrigen Stuhl ge- legt?, Auf einer Kupfermünze des Antiochos XI Epiphanes liegt der Donnerkeil, von dem links eine geknotete Taenie herab-

4 Do hymaie Orphici (Marb. 1891) 8. 19, 1.

3 Αγρίω Syr. 59 paol δὲ αὐτῷ (dem Sulnukos Nikator) τὰς Σελευκείας οἴκίζοντι τὴν μὲν ἐπὶ τῇ θαλάσση διοσηµίαν ἠγήσασθαι nepau- νοῦ καὶ διὰ τοῦτο θεὸν αὐτοῖς Κεραυνόν (θετο, καὶ θρηοκεύουσι καὶ ὑμνοῦσι καὶ vüv Κεραυνόν.

? Antiochos VIlL: CaL Br. Mus, Sel. Kings of Syria pl. XXIV 6 vgl. p 80. Demetrios If ebenda XXVI 11 vgl. p. 101; die zweite Darstellung im Catal. des monnaies grecques de la bibliolhque na- ionale, Koim de Syrie Taf, XXVII 5 vgl p. 907 m. 1571-8 (wo der Stuhl irrig als Altar bezeichnet wird), zu Seloukeia geprägt nach Ba- belon p. CLXXI.

Li Usoner

der Julie Domna und einer den jüngeren Philippus ein Thron- seasel mit Rücklehne, der einen stehenden Donnerkeil trägt. Man sieht sieh in die frühe Zeit zurlckvorsotzt, wo man von der Ver- ohrung der nneichtbar auf dem Thronsessel gedachten Gottheit zur Darstellung derselben iiberging.

Ex ist sehr beachtenswerth, dass die beiden Darstellungen des Keraunos sowohl auf Stuhl als auf Thronsessel von der rü- nischen Prägung zeitweilig übernommen worden Eine von Trajan geprügte Restitutionemünze gibt auf der Vorderseite den divus Vespasianus in Brustbild, auf der Rückseite geflügelten Donnerkeil auf einem überdeekten Stuhl!: von Verpasian muss ulso dieser Stempel angewandt worden sein. Die gleiche Daur- stellung hat eine von Trajan erneuerte Goldmünze des Titus. Donnerkeil auf Thronsessel zeigen Gold- und Silbermünzen des Titus und Domitianus nus den Jahren 80—822, Noch unter Antoninae Pius (cos. LITT also 145—161) ist der Donnerkeil (ohne Flügel) auf einem mit gefranstem Teppich behangenen Stuhl dar- gestellt worden ®. Ein sorgfiltig gearbeitetes Relief von Mantua + kann uns lehren, dass diese Darstellungen der Münzen auch im Westen einen Rückbalt im Cultus hatten: auf teppichbehangenem Stuhl (oder Kline?) liegt ein gewaltiger Donnerkeil, daa Scepter int an den Stuhl gelohnt, links am Boden hült der Adler Wache.

Man entzieht sich schwer der Vermuthung, dass die alte mukedonische Cultunform auch ausserhalb Syriens und Kilikiens verbreitet war. Unter den vielen Städten, welche das Blitzzeichen auf ihre Münzen setzten, werden gewiss manche gewesen sein, die bei der alten Form seiner Verehrung vorharrten. Wenigetens von Vaxos auf Kreta glaube ich das behaupten zu dürfen, Einige Silbermiinzen der Studt zeigen auf der Vorderseite lorbeerbekrünzten Zeuskopf, auf der Rückseite fünfzackigen Donnerkeil über einen Dreifuss gelegt), Dan Alter der Münzen und die Thatsache, dans

3 Coen mid. imp. I* p. 418 0,660 abgebildet in Colleotion Ponton d'Amécourt (1887) pl. VI m. 149. Restitutionsmänze mit Vorderseite dicus Titus Cohen I? 402, 409.

3 Titus; Cohen 1? 450, 314—6 (Donnerkeil meiet geflügelt); Do- mitianus: ebend. I 478, 61 f. 517,564 vom 4. 80, p. δ18, 574 f. vom I. 81, p. 519, 897 vom J. 82.

? Cohen I? 304, 945.

^ Abgeb, boi K. Braun, Vorschule der Kunsimythologie Taf. & vgl. 8 δ.

? Svoronos, Numiam. de In Cröte ancienne Taf. III 10. 11 Cat.

LI Usener

Der Zeit nach wärs es denkbar, dass Ptolemaios Keraunos dem Komiker den Anstoss zu dieser witzigen Erfindung gegeben hätte, Aber wir kennen noch ein älteres Vorbild. Den bekannten Tyrann von Horakleia, Klearchos, batte die Bildang, die er in den Hür- sälon des Taokrates und Platon gesucht hatte, nicht vor dem Wahnwits bewahrt, sich als Gott zu fühlen: er liebte es nich ala Zeus zu maskiren und den Blitzstralil in seiner Hand zu tragen; seinem Schne gnb er den Namen Keraunon!, In der megarischen Colonie fern am Pontos war also noch um die Mitte dea IV Jahrh, v. Chr. der persönliche Kerannos lebendig. Es bestätigt sich auch hier, dass ille anfänglich aufgestellte Zeitgrenze wenigstens für abgelegene Landschaften hellenischer Bevölkerung noch er- heblich weiter herabgerückt werden mus.

2 Welche Vorstellung man von dem Gotte Koraunos hegte, zeigt der gottesdienatliche Brauch. Griechen und ltalikern gilt der Ort, der vom Blitz getroffen ist, als heilig und unberührbar?, Die Gottheit selbst hat Besitz von ihm ergriffen und ihn zur Wohnung genommen. Er muss daber von der profanen Welt ausgeschieden werden durch Einfriedigung; ein Altar wird dabei errichtet, auf dem regelmässige Opfer dargebracht werden, Die Griechen nennen einen solchen Ort ἠλύσιον, gewöhnlicher ἐνηλύσιον *, auch kurzweg mit allgemeinerer Bezeichnung ἅβατον, die Römer fulgwritum, bideníal und nach der Form der Ein- fassung puteal*, Der römische und wahrscheinlich allgemeine

! Plotarch de Alexandri fort. II 5 p. 338” καὶ Κλέαρχος "Hpa- κλείας τύραννος Τενόµενος σκηπτὸν ἐφόρει καὶ τῶν υἱῶν Eva Κεραυνῶν ὠνόμοσε Aelian bei Suila» u. Κλέάρχος: καὶ στολὰς ἤσθητο θεοῖς συνήθεις καὶ τοῖς ἀγάλμασι τοῖς ἐκείνων ἐπιπρεπούσας, τὸν τε υἱὸν τὸν ἑαντοῦ Κεραυνὸν ἐκάλεσεν vgl. Memnon bei Photios bibl, 294 p. 29% 15 dis ἄκρον ἁλαζονείας Adam dc καὶ Διὸς υἱὸν ἑαυτὸν ἀνειπεῖν usw.

9. Vgl zB. Festus Pauli p. 91, 17 'Fulguritum id quod est falmine ictum, qui locus atatim feri putabatur roligiosus, quod enm dens eibi diensse videretur Ammianus Marc. XXIII 5, 13 "et hoc modo (dh. ful- mine) contaeta loca nec intueri nec caleari debere fulgurales pro- nuntiant libri", Artemidoros 2, 9 p, $9, 8 Hercher Νεραυνὸς τὰ μὲν donua πῶν xupluv ἐπίσημα ποιεῖ διὰ τοὺς ἐνιδρυμένους Βιωμοὺς καὶ τὰς Tivo- µένας dv adrolg Βναίας, τὰ δὲ πολυτελή χωρία έρηµα καὶ ἄβατα ποιεῖ.

? Nachweine bei Preller Polem. fr. p. 146 f.

* fulguritum Festus Pauli (Anm. 1), bidental vgl. Casaubonus zu Persius 2,27 p. 192 f, über dus bekannte puical Scriboniumum oder Libonis κ. Festus p. 393 24 Babolon, Movn. de In röpubl. 2, 497 f, 384. Ueber das Erfordernis des freien Himmels κ. Festus p. 533^ 29-92 Vitruv 1 2,6 vgl. uuten S. 23.

10 Usi

vom Blitz ereilten Gottverhassten zu verehren, wirst du dich schämen den Gottgeliebten, ja den Sohn Gottes, der für dich ans Kreuz geschlagen, zu verehren?" Das Christenvolk selbst blieb. länger unter dem Einfluss dieser Anschaunng, ein Vorfall in Bithynien aus dem Anfang des V Jabrb.! lehrt es. Zum b. Hypatios wurde ein Mensch namens Agathangelos getragen, dessen Glieder von &o entsetzlichen Zuckungen befallen waren, dass den Zu- ‚schanern unwillkürlich sich die Haare »träubten und die Hände zu Gott erhoben: ein Blitzatrahl hatte ihn getroffen und man war überzeugt, dass dabei “ein Dämon in ihn gefahren’ sei.

Der Gott selbst also war es, der im Blitze zur Erde niedergieng und in dem Getroffenen Wohnung nahm. Darana ergab wich die rituelle Folgerung, dues der vom Blitz getüdtele nieht dem Feuer übergeben, sondern, wie und wo er war, in der Erde bestattet werden musste. Das war nicht nur römi- scher, sondern auch griechischer Brauch?, Abweichend davon lüsst Euripides die Leiche des vom Blitz erschlagenen Kapanen» dem Feuer übergeben; aber nicht auf dem gemeinsamen Scheiterhaufen, der die übrigen vor Theben gefallenen Helden vereinigt, sondern auf gesondertem Holzstoss wird er verbrannt. Bedeutsam nennt Euripides diesen Scheiterhaufen ‘ein Schata- haus des Zeus’ ?; der vom Blitz getüdtote muss ein Liebling den Zeus sein (S. 9 Anm. 1). Es int verständlich, dass wenn ein Grabmal vom Blitz getroffen wurde, als besondere Ehrung und Gunstbezengung der Götter für den Gewtorbenen ‚galt, wie das der Spartaner Lykurg und der Dichter Euripides* erfahren haben sollen.

? Kallinikos im Leben des h. Hypatios p. 37 ᾿Αγαθάγγελος, ὃς παρελύθη dmó βροντῆς, baluovoc κατεπελθόντος αὐτῷ,

3 Wissowa, Religion und Kultus der Rümer S. 472, 4 Artemidoros 9,9 p 95,5 ol κεραυνωθέντες.... ὅπου ἂν ὑπὸ τοῦ πυρὸς κατα- ληφθώσιν, ἐνταῦθα Θάπτονται vgl. J. Grimm Kl. Sohrr. 2, 228.

? Euripides Hiket, 935 χωρὶς Ἱερὸν ὣς νεκρὸν θάψαι θέλεις,

1010 πυράν, Aw, θησαυρόν, EB! ἔνεστι οὓς, πὀσις (der Eundue, Kapaneus) δαµασθεἰς λαμπάσιν κεραυνίοις,

Den kühnen aber treffenden Ausdruck hät Weoklein mit Wieseler durch δρυὸς θησαυρόν "einen Holzstall ersetzt, man traut se Augen nicht,

* Plutarch Lyk. 81. Im Leben des Kuripiden (schol, Ip. 8, 11 Schw.) wird das nicht nur vom Grabe zu Arethusa in Makedonien, sondern noch vom Konotaph in Athen behauptet (κεραυνωθῆναι dp- φύτερα μνημεῖα].

a? Usoner

zugehörigem Altar (Paus. V 14,10). Wir begegnen ihr ferner auf den Inseln Paros und Melos!, Ein Spiel der Volksetymologie scheint den Καταιβάτης gelegentlich zu einem Κραταιβάτης mmpewobnffen zu haben. Eine Marmorwule von Nauplia mit rohem Bild des mach rechts schreitenden, den Donnerkeil schwingenden Zeus hat die Inschrift Διὸς Κραταιβάτα (IG Pelop. 1669). Falla der Steinmets nicht ein Versehen begangen hat, ist der erste Theil des Wortes umgebildet unter Einwirkung der Vorstellung, dass der Donnerkeil das κράτος Διός ist, vgl. Βο- phokles OT. 200 f. j τᾶν πυρφόρων ἀστραπῶν κράτη ví(puv Ζεῦ Pindar fr. 165 καρτεροβρόντα Kpoviba Horat. carm. HIT 3, 8 fulminantis magna manus Tovis us. Man erinnere sich der Boflissenheit, mit der im Mythus von Zeus’ Ehen (S. 2) dus κράτος hervorgehoben wird. Ja nach einer Stelle des Cornutus (10 p. 10,73 Lang) muss man annehmen, dass κράτος geradezu ein Ausdruck für den Domnerkeil gewesen ist: τὸ δὲ κράτος 6 ἐν τῇ δεξιᾷ χειρὶ κατέχει. Man hat dies κράτος durch βέλος. ersetzt, das ist eine zu billige und unwahrscheinliche Aenderung.

Noch eine dritte gleichartige Benennung hat sich dialektisch erhalten. Unweit von Gythion sah Pausanias (III 99,1) einen heiligen Stein, der Ζεὺς Καππώτας benannt wurde. Die Sage gieng, Orestes sei dadurch, dass er sich auf ihn niedergesetzt habe, vom Wahnsinn befreit worden, davon habe der Stein κατὰ, πλῶσσαν τὴν Δωρίδα seinen Namen erhalten. Man leitete also später das Wort vermuthlich von καταπαύειν ab. Das ist ebenso unmöglich wie dass ein solcher Stein durch Orestes zu einem Fetisch des Zeus werden konnte. Vielmehr gehört mur. zu "Wurzel πετ. (Aor. dor. ἔπετον = ἔπεσον) wie πωτᾶσθαι zu πέτεσθαι, vgl. στρέφειν στροφή στρωφᾶσθαι, Ἐν ergiebt sich also mit Καππώτας 'dem herabgefallenen ein Synonymon zu Καταιβάτης, und mit Zeug Καππώτας eine neue Parallele zu Ζεὺς Κεραυνός, Der Stein, der diesen Namen trug, konnte nur ein Meteorstein sein, der als leibhaftiger Donnerkell verehrt wurde, Es ist beachtenewerth, dass man bei Gythion eine Τη: schrift gefunden hat?: Moipa Διὸς Τεραστί[ου], die uns eine

* Paros: Ath, Mitth, 20, 178. Anm, Aoc] Καται[βάτ]εω. Molos: Journ. of hellen, stud. 17,9 n.22 Διὸς Κατωβάτ]α], Auf dem Feln- grab eines Eunuchen boi Hoberdoy, Reisen in Kilikion 8.38 n.94 steht Θεοῦ Καταιβάτου καὶ Φερσεφόνης, hier kann nur Hale» gemeint ecin, vgl. unten 5. 99, 5.

? Ejbim, arch. 1892 p. 57.

14 Usener

Gattungsbegrift geworden, Nicht nur in dem makedonisehen Keraunos, sondern auch in den älteren griechischen Fällen, von denen wir nusgiengen, hahen wir also bereits den Sondergott an- zuerkennen, ja wir dürfen denselben bis zum Doppelbeil der altachaeisehen Zeit zurückverfolgen, Dieselbe Stufe vertritt der Κεραύνιος mit dem weiblichen Seitenstück der Κεραυνία, die in der Verwünschungsformel einer Grabschrift von Kition auf Kypros! genannt werden. Und ein ferner Nachklang ist noch der “Blitzengel', der nach mitteldeutschem Glauben? beim Ge- witter ins Haus kommt oder daran vorüber zieht,

Die nächste und letzte Stufe in der Begriffsentwicklung ist die Ausgestaltung der personifieirten Abstraction zu persönlicher, plastischer Gottesgestalt. Diese Wandelung vollzieht sich in dem Maasse leichter und vollstindiger, nls der Gottesname durch lant- liche Veränderung oder durch Absterben der Wortwurzel un- durchsichtig, &leo zu einem Eigennamen geworden ist, Wenn dagegen der Gottesname dieser Ausstattung mit persönlichem Leben widerstrebt und fortdauernder appellativischer Gebrauch dea Worts ist ein schwerse Hindernies —, so vollzieht sich ji Erhebung zu persönlichem Leben dadurch, dass der alte Sonder» gott sich einem persönlichen Gotte unterorduet, indem er eine besondere Erscheinungsform des höheren Gottes wird: der Name des Sondergottes wird ohne weiteres oder mit adjectivischer Form dem persönlichen Gott ala Attribut zugeeignet; um so sicherer wird dieser Vorgang sich vollziehn, je bedentsamer und wichtiger die Erscheinung Ist, welcher der Sondergott gilt. Auf germa- nischem Gebiet hat Donar Thórr eine gewisse Persönlichkeit er- langt. Die Griechen haben den Keraunos fallen lassen und den Begriff auf die umfassende Persönlichkeit des Zeus übertragen, Bereits im homerischen Epos ist der alte indogermanische Gott der Tageshelle mit Allmaeht ausgestattet, und Stärke Kunsert sich vornehmlich $n den erschütternden Vorgängen des Gewitter. Er ist der Wolkensommler, der Blitzexcbleuderer und Donnerer. Homer und die übrigen Dichter sind unerschöpflich in Aus- drücken, welche dieses Walten des Zeus schildern®, Im Cultus

! Le Bus-Waddington VI m. 2789 Kxplie. p. 530 JexoA@uevov τύχοι τοῦ Κεραυνίου. ἄν τις αὐτὴν dun, κ[ε)χ[ο]λωμένης röxor ἂν τις] Máy κόπρια, κεχολωµένης τύχοι τῆς Κεραυνίας.

3 Kehrein, Volkesprache und Volkaitte in Nassau 2, 245.

3 Eine Uobetsicht.jriebt. Preller-Robert Gr. Myth. 1, 118 Anm. 1.

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Zwischen diese einfache und verständliche Entwioklungarelhe schiebt sich nun die seltsame Bogriffsbildung des Zeus Keraunos von Mantineia ein, der sich als gleichwerthig der Zeus Kappotas von Gythion und der Z. Kataibutes zugesellen. Sie trägt einen inneren Widerspruch in sich, insofern sie dem einzelnen Blitz- atrahl gilt, der in dem getroffenen Raumo Wohnung nimmt, und diesen gleichzeitig ala das höchste, mit voller Persönlichkeit aus: gestattete Wesen bezeichnet. Die Erwägung jener Entwicklungs reihe behütet uns vor Missgriffen der Deutung. Man könnte daran denken, dass in der Verbindung Zeus Keraunos der eree Bestandtheil noch in seiner ureprünglichsten Bedeutung, die für den griechischen Sprachschatz nicht ganz verschollen ist!, Gott der Tageshelle, gesetzt und ibm in der Form loserer Zusammen- stellung, wie etwa ind. Indragni, Keraunos zugesellt sei, Ein solcher Ausweg ist dadurch verbuut, duse Zeus ale Gewittergott schon vor dem Epos fertig war. An der Unterordnung des Einzel- begrifie unter den persönlichen vermögen wir nicht vorüber- ankommen und missen die Begriffeverbindung anf das Paradigma ἀνὴρ ῥήτωρ (τύραννος, lönbrng usw.) zurückführen: "Zeus. in seiner Eigenschaft als Donnerkeil. Den alten Keraunos hat auf bellenischem Gebiet der Zeus Kataibates abgelöst, dem im V und VI Jahrh. die Blitzmale errichtet werden, und in hellenistischer Zeit vermag, wie eine Anzahl der S, 15, 1 angeführten Denkmäler lehren kann, auch der Zeus Keraunios noch jenen engeren Be- griff zu bezeichnen, Wir sehen bier an einem deutlichen Fall die Beobachtung bestätigt, dass die Vorstellung dem Oultas und dem durch diesen gebundenen Begriff um Jahrhunderte voraus- zueilen vermag. Es ist erstaunlich zu sehen, wie neben der schon im Epos festen gemeingriechischen Vorstellung des Blitze mehlendernden Zeus sich die alte Anschauung von der im nin- zelnen Blitz zur Erde niedergehenden Gottheit bis ins IV Jahrh. und darüber hinaus halten konnte. Das Räthsel zu lösen ist nioht schwer, Die alte Ansobaunng haftete mit unüberwindlicher Zübigkeit an dem aus der Vorzeit überkommenen Brauch, die vom Blitz getroffene Stütte als heiligen Wohnsitz eines Gottos der profanen Welt zu entziehn. An diesem Brauch konnte nicht gerüttelt werden, und so musste denn der sllgewaltige Zeus, da er als Herr der Blitze unbestritten feststand, sich als Zeus Ka- tuibates bezw. Koraunos oder Kappotas, in der Enge eines Blitz-

! S. Güttornamen 5. 68 f.

^m

18 Usener

werkannt wird; wenn auf Inschriften Zuppiler und Summanus ver- bunden werden, so muss eine besonnene Auslegung die Möglich- keit offen halten, dass die beiden Gegensätze sich. erginaeud neben einander stehen, nicht aber der zweite dem erstern unter- geordnet wein. muss,

6 Unsere Betrachtung würde unvollständig sein, wenn wir zieht auch die Verbildlichung hineinzögen, welche die Vor- stellung des Keraunos erfahren hat. Er künnle scheinen, ala aei der bildlichen Vorstellung überhaupt kein Kaum zu freier Entfultung gelassen worden, weil wie in dem Meteorstein einen sinnfilligen Anhalt und damit eine Grenze bemus In der That ist es allgemeine Vorstellung auch des classischen Alterthums, dass der Donnerkeil ale Meteorstein zur Erde falle, und man pflegt bis heute auch Waffen der Steinzeit, namentlich Steinbeile wenn man «is gelegentlich findet, als Donnersteine hochzuhalten, Es ist jedem geläufig, dass bei der Schlacht von Aigospotamoi 405 in grosser Mnteorstein zur Erde niedergieng, dem die Be- wohner der Chersonesos danu göttliche Verehrung zoliten!, In dem Stein von Gytbion in Lakonien, in dem man den Zeug Καπ- mag verehrie, haben wir bereits einen solchen Donnerstein er- kannt (S. 12). Ihm entspricht der Juppiter Iapis in Rom, eim im Tempelehen des Iuppiter Feretrins auf dem Capitol bewahrter Flins (sier), der beim Abschluss von Staatsvertrügen und Blind- nissen als heiligste Bekräftigung des feierlichen Schwurs diente?, Der Fetiale oder wer sonst den Schwur für die Gemeinde zu leisten hatte, musste den Stein in die Hand nehmen zur Eides- ablegung und bei der Sehlussformel Si sciens fallo, tum me Dies- piter salva. urbe arceque bonis. eiciat uti ego hunc lapidem zur Erde sehleudern?, Den heiligsten Eid nennt Gellius diesen Schwur mit dem Stein. Der Stein ist der Donnerkeil, den der Himmels- gott auf den Meineidigen herabwirft. "Mit dem Blitze heiligt" luppiter die Bündnisse‘. Eine andere Anwendung wurde bei

! Pint Lys. 12 κατηνέχβη . . . ἓξ οὐρανοῦ παµµεγέθης λίθος εἰς Αϊγὸς ποταμούς, xal δείκνυται μὲν ἔτι νῶν σεβομένων τῶν Χερρονησιτῶν.

3 Festus Pauli p. 99, 1 Servius zur Aen. 5, 641 "antiquum lovis signum lapidis wi

? Festus Pauli p. 105, 4 und etwas ausführlicher Polybios 3,99. Vgl. Gellius 1.21 "Iovem silicem, quod sanctimimum iusiurandam cat habitam.

* Vergilius Aen. 12, 300 nudiat hace gouitor, qui foedera fulmino: sancit",

cm 90 Vener

Grundvorstellung durohgedrungen, dass der Domnerkell zwei- neitig sei, eine unwillkürliche Anwendung der elementaren Zwei- ‚heit von rechts und links, die auf die umgebende Welt und so auf alles Göttliche übertragen wurde!, Der Donnerkeil ist kepavvög ἀμφήκης oder ἀμφίπυρος, und wie sonst die diehterischen Ann- drücke lauten?; der Blitzgott wurde einst unter dem Namen "Apqirpówy "der nach beiden Seiten darchbohrende’ verehrt, Eine Erneuerung dieser Vorstellung war es, wenn auf älteren Bild- werken dem Zeus in jede Hand ein Donnerkeil gegeben wurde, wie der Mendgöttin die beiden Fackeln: av dem Zeus "Opwtoc im Balenterion zu Olympia und dem von einer arkadischen Ge- meinde am Eingang zum Stadion der Altis geweihten Zeus®. Demgemhws wurde der Donnerkeil ziemlich allgemein als eine xweimeitige Waffe dargestellt, Die Griechen bildeten, einen grade ‚gestrookten, rechts und links in eine scharfe Spitze auslaufenden Zweizack mit Griff in der Mitte: κο orscheint er zB, auf dem Fragment einer Stele von Epidauros, die einst ein Proxeniedeoret trug#, und ebenso noch auf dem bereits S. 6, 4 herangezogenen Relief von Mantua.

Diesem Versuch der Verbildlichung stehen andere, zweilel- los alterthümlichere zur Seite, in denen geläufge Waffen be- nutzt worden, Die grösste Verbreitung im Becken des Mittel- meers hatte einmal das Doppelbeil, die zweischneidige Streitaxt, bipennis. Im nitachasischer Zeit, die Caltbilder noch nicht kannte, it, wie die Ausgrubungeu der diktkischen Grotte und der Königspaläste auf Kreta zur Gewissheit erhoben haben, das Doppelbeil als heiliges Wesen verehrt worden®, gerade wie von den Makedoniern der Keraunos. Der Cultus dieser Zeit steht unter dem Zeichen des Doppelbeils, wie das Christenthum unter dem der Kreures. Bis in splits Zeit hat sich "das alte Symbol in Karien erhalten. Mylasa ist die Centralstitte für die Ver- ehrung des mit dem Doppelbeil ausgerüsteten Zeus Stratios oder, wie er mit seinem alten von λάβρυς "Steinbeil’® abgeleiteten

* 8, Rhein. Mus, 08, 335. ff.

3 Belege Rhein. Mus. b3, 100. 58, 314 Anm. 4, vgl. auch dypı- mópy φλοτμῷ Eurip. Heck. 473.

3 Zeüg Ὄρκιος Pans, V 94,9. Zeus der Κυναιθαεῖς Paus, Y 99,1 vgl. VIE 19,1, Mondgóttin: Rhein, Mus. 55, 32,

* Bulletin do corrosp. hellón, 20, i,

^ G. Karo im Archiv für Beligionswissenschaft 7, 194—194. 193.

* Pintsrch qu. Gr. 49 vgl. Krotechmer, inl. in die Geschichte

3 Usoner

der Gestalt eines T, nlso ebenfalls uls zwriseitige Waffe, deren Stiel in der Mitte angebracht ist, Er ist die bekannte Waffe des shandinavischen Thörr, also zweifelloses Bild dea Blitzen, daher er häufig in verkleinerter Gestalt ale Amulet getragen wurde!, Seine Heiligkeit zeigt sich in der symbolischen Anwendung, die er im Rechtahranch gefunden hat, bei der akandinavischen Brant- weile, bei der deutschen Besitzergreifung durch Hammerwurf?. Die allgemeine Geltung des Bilden bei Germanen berougen noch heute sprichwórtliche Redensarten®, wie ‘dass dich der Hammer schlag’ niederdeutsch "dat die de Hamer', und volksthümliche Ausdrücke für Donnersteine (Belemniten) wie "Donnerbammer" oder "Himmerli, Ebenso lehren uns keltische Denkuüler* einen eylindrisch geformten Hammer mit Stiel in der Mitte als Wale. dee Himmelegottes kennen. Zu dem Hammer in der Hand etroskischer Todesdiimonen leitet unser von Rochholz® aufgehellter "Meister Hämmerli’ über, der als Todesgott gedachte Teufel.

Wir haben als römische Bezeichnung des Blitzmals Didentaz erwähnt. Die antiken Gelehrten erklären die Bezeichnung von dem Opfer, das dafür vorgeschrieben wäre, einem zweizähnigen Sehaflamm, Das ist wohl eine Ausflacht der Verlogenheit. Ich bekenne nicht zu verstehen wie von dem Opfor einer ovis bidens das Blitzmal bidentel und die Priester sacerdotes bidentales be- mannt werden konnten, finde aber die Benennung aehr begreiflich, wenn der Zweizack, bidens, dh. die Harpune, einmal römisches Symbol des Blitzes war.

Einzelne dieser zweiheitlichen Bilder, welche die Möglichkeit dazu boten, sind zeitig der Anschauungsform der Dreiheit unter- worfen worden. Den Römern ist der Blitzatrahl fulmen trisuleum, bei

1 Henry Petersen, om Nordboernes gudedyrkelee og gudetro i hedenold (Kopenh, 1876) p. Τὸ. vgl.52 Y Golther, Handb. d. german. Mythol. Β. 362.

? Brautweihe: J. Grimm D. Rechtsalt. 13. 431. Golther a0. 251 f, Hammerwurf: J. Grimm a0. 00 ff. (4.

? J, Grimm D. Myth, 166. Wörtorb. IV 2,315." Donnerhammer* Rochhols Schweizer Sagen aus dem Aargau I, 386; "Hümmerli cbend, 3, 305.

* Bertrand, Religion des Gaulois p. 318 (S. Reinach, Drousen ligurés p- 176) und 354.

* Schweizer Sagen aus dem Aargau 9, 204 ff, Den Uebergang vom Blitegott, insofern er in der Erde Wohnung nimmt, zum Todes- gott haben wir auch auf belleuistischem Gebiet s. oben & 12, 1.

E Usener

19,8 πτηνὺν ὅπλον δεινόν, So Im man iu der That den grie- chisch-rümischen Donnerkeil sehr häufig mit Plügeln ausgestattet meist mit zweien, nicht eben selten auch mit vieren!,

Man muss sich über das bizarre widerspruchsvolle Bild wundern, das auf diese Weise geschaffen wurde* ei Stoff, den man sich doch motallisch denken muss, mit Gliedern eines Lebewesens zur Einheit verbunden, An sich ist es voll- kommen möglich, dass diese Vereinigung unwillkürlich vollzogen und ursprünglich war: dann musste die Entwieklungslinie, die mit dem Flügel besehritten war, die weitere Ausgestaltung zu einem organischen Flügelwesen um so mehr herbeiführen, als der Donner- keil güttlich beseelt gedacht wurde, Eben xo möglich uber ist e», dass jene hybride Einheit aus dem Compromiss zwischen xwei ganz verschiedenen Bildern, der Blitzwalfe und einem Blitz- vogel hervorgegangen ist, Um en kurz zu sagen, wir mlissen in dem Adler ein weiteres gricchisch-rómisches Bild des Blitz- strahls anerkennen.

Der Adler, der nach Homer vom Himmel her durch die dunklen Wolken’ bricht um sich zur Erde herab auf seine Beute zu stürzen oder seinen Raub hoch in den Wolken birgt, um mit Babrios zu reden®, ist sicher das treffendste Bild für den Blitz, das die Thierwelt liefern konnte, Die ausserordentliche Be- deutung, die der Adler als Stempelbild antiker Münzen und als Feldzeichen der römischen Legionen verrüth, spricht für eine solche Auffassung. Aber ew fehlt, wie iir scheint, auch nicht an unmittelbaren Beweisen.

Man glaubte und sagte?, dass der Adler der einzige von allen Vögeln sei, der nie vom Blitz getroffen werde. Die Vor- stellung, die diesem naturgeschichtlichen Mythus zu Grund liegt, ergiebt sich aleher aus analogen Soblüssen volkethümlichen Dan-

1 Belege von den Bildwerken und Münzen zu bringen ist nicht müthig. Auch wuf Bloimarkn erscheint der Donnerkeil mit zwei Flü- gel wie Annali dell’ Inst. 1868 Bd. 40, 206 n. 624, mit vieren ebend. n. 639 f.

3 Homer X BOB alerds ὀψιπετήεις, | ὃς τ' εἴσιν πεδίονδε διὰ veg tuv épefevvibv | ἁρπάξων 3) ἄρν' ἁμαλὴν f πτώκα λαγιωόν Bahr T. 135,5 f, vgl das Ornkel im schol. Arist. equ. 1013 αἰετὸς ἐν ve ψέλῃοι Τενήσεαι ἥματα πάντα und dus Sprichwort αἰετὸς tv γεφέλαις Zexob. 2,90 (Gott. 1, 40).

? Plinius n. h. 10, 15 negant umquam solam. bane alitem fulmine wxinima!am, ideo armigeram lovis consuetudo iudicavit vgl. 2, 146.

Keraunos 95

anf die ich kurz hinweisen will. Auf Kreta, der heiligen Insel den Zeum, gab es einen Bach von der Eigenschaft, dass wer durch ihn gieng, anch wenn es regnete, von oben unbenetzt blieb! ; Europa sollte darin nach dem Beilager des Zeus das reinigende Bad genommen haben. Der Bach ist ale irdisches Gegenbild des Himmelsstroms gedacht, dem der Regen entetrómt: wer in ihm steht, iet dem Regen entrückt, er steht darüber. Eine gleich- artige Vorstellung hatte man von dem heiligen unbetretbaren Raum den Zeus Lykaios auf dem arkadischen Lyksion: wer ihn he- treten, Mensch oder Thier, zu welcher Zeit des Jahren oder Tags sein moohte, warf keinen Sohatten?; wer in dem Ureprungs- ort dea Lichtes wandelt, ist über den Schatten erhaben, den nur das wirft was unter dem Lichte steht. Wenn ferner einem Stein- beil, das man unter dem Dache verbirgt, die Kraft zugeschrieben wird, das Haus gegen Blitzgefahr zu sichern (S. 19, 2), κο hat min daraus, dass das Steinbeil unmittelbar als Dormerkeil galt, die Folgerung abgeleitet, dass ein durch Steinbeil geschützter Haus bereits vom Blitzgott des Donnerkeils zur Wohnung aue- wrkoren sei, also nicht nochmals dazu erwählt werden könne: was geschehen ist, kann auch der Gott nicht ungeschehen machen. ‚Nach verbreitetem Glauben werden auch Haselsträuche nicht vom ‚Blitz berührt; durum steckt man in der Oberpfalz beim Gewitter Haselzweige in die Fenstergesimse und glaubt anderwärts damit Feuer beschwören zu können: man verehrte die Hasel als eine Verkürperung des Blitzes?. Und wie in diesen Füllen, wo ist auch sonst bei Bräuchen der Uebelabwehr dieselbe Denkweise maassgebend gewesen, Wenden wir unsere Beobachtungen auf jenen Mythus vom Adler an, so leuchtet ein, dass der Adler nicht vom Blitz getroffen werden kann, wenn er entweder selbst den Blitz trägt als armigera Iovis, wie Plinius sagt. oder geradezu win Bild des Blitzes war. Gegen jene Frklürung würde sich nichts einwenden lassen, wenn nachgewiesen werden könnte, dass der Mythus erst in hellenietischer Zeit sich gebildet habe; wir worden im weiteren Verlaufe schen, dass erst in so spliter Zeit

* Kallimaehoa bei Schneider [I p. 346 fr. 37. Als Οδάτιον wird ‚der Buch von Antigonos 163, als ὀχετός in Botions Exe. 4 bezeichnet. Vgl. Sintitathr, S, 199 Aum.

2 Theopomp fr, 272 FUG 1,324 bei Polybios XVI 12, 1 und be- ‚sonders Pausen. VII 25, 6 Plut. qu. Gr. 39 vgl, Sontfluthe, S. 198 f.

® Kuhn, Herabkunft des Feuers 8. 298 9011 £). Ich verdanke Herrn Dr. Deubner den Hinweis darauf.

Εν - 4

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die Voraussetzungen dafür gegeben waren. Die Wahrscheinlich“ spricht für höheres Alter. Auch den Indern der Vedenzeit , woran wich Deubner erinnert, Agni ein "fenriger Vogel‘ oder "der starke Falke (bezw. Adler), der goltgeflügelte schnelle Vogel! Jeder Zweifel scheint mir durch ein ktihnes Dichter- wort wufgehoben, Ans Alschvios aus dem tiefen Schacht volka- dhümliehen Empfinden heraufgeholt liat" καὶ bóuouc ᾽Αμϕίονος.

καταιθαλώσω πυρφύροισιν ἀετοῖς: das Schloss des Amphion droht Zeus einzul»cbern mit seinfn "fenertrugenden Adler, Das Adjeetiv πυρφόρος war in seiner und der folgenden Zeit beliebte Bezeichnung des xepauvóc?; denselben Gedanken wie eben Aischylos variiert Euripides in den Hiketiden 640, wo er von Kapaneus sagt:

Bv Ζεὺς κεραυνῷ πυρπόλῳ καταιθαλοῖ.

Wir verstehen jetzt, wie der Adler das heilige Thier dew Zeus* werden konnte nnd musste, Ep iet freilich eine voreilige Verallgemeineruny offenkundiger Thatsachen, wenn mun der Verehrung menschlich gestalteter Götter eine Periode voraus- gehen lässt, wo mun nur thiergestaltige kannte. Aber darüber kann kein Zweifel hestehn, dass. wir die Spuren theriomorpher ‚Göttervorstellung, die in geschichtliche Zeit hineinragen, als Veberbleibsel einer ülteren Religionssehicht zu betrachten haben. Die Thiere, welche uns ala Symbole von Göttern begegnen, müssen durchweg als alterthümliche Vorstellungsformen dieser Götter anerkannt werden. Einige Denkmäler der Alti« gaben dem Standbild des Zeus den Adler auf die linke Hand, während die rechte den Donnerkeil nchleuderte®; diese Darstellung wieder-

! Kuhn a0, 28 f, (20%) 3 Aisch, fr, 160 p. 33 N? parodirt von Aristoph. Vögel 1247 f. Ζεὺς M ἐπ) "Ibg πυρφόρον πλᾶξε ψολύεντα Sieben 444 τὸν πυρφόρον fiev κεραυνόν Soph. OC. 108. πυρφόρος Θεοῦ κεραυνός OT, 200 πυρφόρων ἀστραπᾶν κράτη vgl. Arist. Vogel 1749 i. Διός dußporoy £rxoz πυρφόρον.

^ Cornutus 9 p. 10, 10 I, ἱερὸς δ’ ὄρνις αὐτοῦ (des Zeus) deràc λέγεται elvai διὰ τὸ ὀξύτατον τοῦτο τῶν κτηνῶν elvai; schon nach der Ding 2 511 ist der Adler dem Zeus Plkrarog οἰωνών καὶ εὐ κράτος vgl. oben S, 12) ἐστὶ µέτιστον, vgl, Ovid etam. 12, 561 "divom gra- Εκκίπαν regi.

5 Pausan. V 92, 5. 7. Messen, Münzen ». O Jahn, Memorie nuovo del Inst, E p. IT f. tav. I 3-6 vgl. Overbeoks Kunstmyth. 1,23 f.

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Zeus Weinschenke werde", Aber wenn sie für uns erst au& hellenistischer Zeit nachweisbar ist!, so muss darum die Bage nicht eret in dieser Zeit geschaffen wein, &o wenig wie die Hunderte von Mythen, welehe alsxandrinische Dichter und Forscher aus örtlicher Ueberlieferung herausgezogen huben. Diese Erwägung wird uns recht nahe gelegt durch einen zweiten Fall von Verwandlung des Gottes in den Adler, eine Sage die gar nicht einmal in die Literatur gekommen zu sein scheint, sondern auf örtliche Geltung beschränkt blieb. Die Münzen von Gortyn sind bekannt durch ihre Darstellung der berühmten Platane, von der man glaubte, dass sie, seitdem Zeus bei ihr aim Beilager mit Enropa gehalten, Ihre Blätter nicht wechsele (οὐ puAAoßokel)t Auf dem Stamm des Baumen, in die Zweige geschmiegt sitzt Europa. Vielfach ist ihr ein Adler beigesellt. Trotz der allgemeinen, auch auf Kreta herrschenden Sage, dam Zeus in Gestalt einen Stiores Europa entführt habe, wird nun auf einer ganzen Reihe dieser Münzen? dem Adler eine Haltung und Tbütigkeit gegeben, walche genan derjenigen entapricht, welche dem Schwan in der bekannten Vereinigung mit Leda zugetbeilt wird. Diese Münzen gestatten keinen Zweifel daran, dass die Sage von Gortyn den Zeus in den Adler verwandelte um der Europa beizuwohnen. Die Verwandlung des Zeus in einen ‚Adler πε nur unter der Voraussetzung verständlich, dann der Adler wine Vorstellungeform des Zeue, also mit ihm identisch war. Wem diese Annahme noch bedenklich erscheint, dem sei eine Veberlieferung der Stadt Sestos am Hellespont* zur Erwägung empfohlen. Es gab dort ein Denkmal (als Horoon wird es ber

! Die Verwandlung in Adler bezeugt zuerst Ovid mot, 10, 105 ff. Vergil Aen. 5, 954 f. nennt ala Räuber nur den Adler. Hyperkritisch Heyne Obss. ad Apollod, p. 294.

3 Theophr. h. pl. T 9,5 va. vgl. Ο. Tehn, Entführung der Europa (Denkschriften der Wiener Akademie XIX 1870) 8. 25, 7.

"0. Jahn aO. Taf. IX h—k vgl. &. 9$ f. Cat. Br. Mus, Crete pl X 7. 8 Svoronos Numism. de Créte Taf, XIV 16—XV 8 besonders XY 1—7.

* Plin. m. ὃν 10, 18 "Est. percelebris apud Seston urbem aquilae αἰοτίπ, eduetam a virgine retulisse gratiam, aves primo, mox deinde venatus adgerentem, defoneta postremo in rogum accensum eius iniecime sese εἰ simul eonflagrasee. quam ob causam incolae quod vocant lieroum in 00 loco fecero appellatum lovis et virginis, quoniam illi deo ale adscribitur".

» Unener Keraunor

Diese in der religiösen Vorstollungswelt herrschenden Er- scheinungen an einem einzelnen Fall zu veranschaulichen schien mir nicht Wberfüssig. Urberkommene achlefe Ansichten darüber sind auch bei unseren Zeitgenossen! noch weit verhreitet. Der Einzelforscher sammelt sich schwer und selten zu einer reinigen- den Durehprüfung der allgemeinen Begriffe nnd. Vornussetzungen, mit denen er nrbeitet. loh finde ew ganz welbstvorständlich, dass G. Wissowa, dem seine grosse Thütigkeit zu solchen Betrachtungen keine Zeit liest, wenig geneigt ist umzulernen. Aber wenn er ex dann doch uuternimmr unbequeme Lehren zu bekämpfen, wie in der letzten seiner gesammelten Abhandlungen zur römischen Religions- und Stadtgeschichte‘ (München 1904) so sollte er es mit grösserer Umwieht nnd Bohutsamkeit thun. Ich liebe ‚Polemik nieht und halte es unter der Würde, einem Gegner, den ich achte, Widersprüche und Irrthümer öffentlich vorzurficken. Aber darüber kann ich mein Erstaunen nicht verhehlen, win wenig er das Buch, dessen Grundlagen er erschüttern will, ger lesen und verstanden hat.

H, U.

3 8o lese ich in Golthers Handbuch der germ. Myth. 5, 943 "Vom. Himmmelsgott hat sich die Gestalt des Donnerers bei den Germanen Mesorders. abirelónt*,

3 v. Winterfeld

bat. Wäre der Blandinius veturtissimus merowingisch gewesen, so würde er ganz gewiss in der vollen Verwahrlosung mero- wingischer Orthographie einen grauenhaft verderbten Text dar- geboten haben, und am wenigsten wäre ein Mann wie Crnquiux im Stande gewesen, nus solcher Ueberlieferung einen Text wie den seinen Seholiasen sam ersten Mal herauszustellen: er weist an jener Stelle die "barbarisshmos characteres" gerade den Scholien zu, Und hat es überhaupt jemals merowingische Has. mit Scholien gegeben ?

Nein; soviel darf als sicher gelten, merowingisch war der Blandinius nicht, Auch nicht angelsächsisch, obwohl man einmal daran gedacht hat, die angelsächsische Rune p w durch Con- jeetur in den Horastext einzuführen . .. Wohl aber haben wir deutliche Anzeichen, den Character der Hs. zu bestimmen nicht in Verlesungen, sondern in der Provenienz und der übrigen Textgeschichte des Horaz.

Die Hs. lag zu Oruguius Zeit im Kloster Blandiguy bei Gent, in der Diöcene Lüttich, Das ganze Gebiet der Sprach- grenze von Reims bis Lüttich, ist im 9. Jh. die Domaine der Iren, der "Sehottenmónehé : dafür genügt es auf Traube! zu verweisen. Die irische Kursive it zuerst schwer lesbar, aber man liest sich bald hinein, viel eher als in merowingische Schrift. Sind doch auch Beatus Rbenanus und Burer mit dem irischen Velleius Paterculus wohl oder übel fertig geworden, und das war ein ungedruokter Text?,

Und irisch ist vor allen Dingen die berühmte Berner Horazhs., die uns jetzt, wie Traube es vor Jahren gefordert hatte, in dem schönen Leidner Facsimile vorliegt. Sie führt mit ihren Randnoten lebendig ein in das Treiben und die Interessen- wphüre der Iren, die sich um Sedulins Scottus schoren. Das sie mit den wenigen anerkanuten Fehlern der Blandinischen Hs. so gut wie nirgend übereinstimmt, beweist nur, dass sie nicht wux ihr geflonsen ist, dass rin beide unabhlingig neben einander stehen. Der Blandinius ist, wie heute ziemlich all- gemein zugestanden wird, die beste Deberlieferung, und ebenso ist über den hohen Rang der Berner Hs. nar eine Stimme.

Ja, wir können noch weiter gehen. Ich behanpte, erst

10 Roma nobilis (Münchner Abhd]y. T CI. 19) 8, 332—513 und oft in all seinen Arbeiten. ? kb. M. 57,506 f.

δε v. Winterfold

anklingt: hine est enim quod apud Horatium magnis laudibus solemus. exiollere, quo ait, cum de sapiente agereí, Auf Augustin verwies auch schon Traube, Poctae III 42. So werden wir auch wissen, wohor Amalar von Metz den gleichen Horazvers bat.

Für Hrabanus Maurus bat Manitius ein "sicheres Zeugnies" in der Einleitung zu dem 'berühmten Werk de laude sanctae erueis: hoc idem Horatius vir acutus εἰ doctus in arle poetica. erudito interprell praecepit. (Ars p. 183 f); "diese Worte lassen wohl keinen Zweifel an Hrabans eigener Kenntoiss aufkommen’, O, doch; denn sie «ind, wie wieder ein Hüchtiger Blick in die Testimonienausgabe lehren konnte, wortwörtlich aus Hieronymus herüber genommen. Noch zwei weitere Citate (Sat. 1 8, 1—4*; Epp. 12, 69 f.) sollen “mit Sicherheit’ beweisen, “dass Hraban deu Horaz kannte", während die andern entlehnt seien: aber auch davon stammt das orete Hieronymus, der genau jene 8! Verse anführt, das andere aus Auguetin.

Wir kommen zu Walahfrid Strabo. Zwar vermisst Ma- mitius mit Recht in dem Reichenauer Catalog nus dem B. Jahre Ludwigs des Frommen (821/2) einen Horaz, wie anch die andern aus dem Boginndes9, Jha, keinenaufweisen ! ; aber das schadet nichts, Walahfrid zeigt doch Kenutnies des Dichters. Die Be- weise indes» sind ullesammt fadenschéinig; theila sind es Verse, die wir schon bei Alovin aus Kirchenvätern nachgewiesen haben, theils Phrasen wie dura necessitas (Horaz dira), pauperiem pati, dulce decus (zB. Fortunat ΧΙ 5,1), sub divo (aB. Virg. Georg. MI 496), mit denen man keinen llund hinterm Ofen hervorlockt. Die einzige Stelle, die wirklich etwas zu beweisen scheint, hat Manitios nicht verstanden, bei Walahfrid 7 (nicht 12, 9; Poetae 359) respice, quem lorto speclare videbis ocello, iste puer. mittit haec tibi verba, pater (gedichtet naeh 840). Dafür führt Manitins, schon in Dümmlers Apparat und wieder in den Ana- lekten, Carm. 11 2,93 an, oculo irretorto spectat; natürlich ist aber torlo oculo vielmehr eine Anspielung auf scin Gobrechen und seinen Beinamen Strabo oder Strübus: dessen Etymologie aber stammt nieht direct aus Sat.] 3, 44 und deren Scholien, sondern aus Glomarien (vgl. Goetz, CGIL VE 297^).

Aber anch die Wahl der Versmasse soll ja beweisen, dass Walahfrid den Horaz nachshmt. Auch damit stebt es windig.

! Aus dem '9. Jh. nur Gottlieb Nr. 417 und Nr. 397 (Manitius, Rh. M. 47, Ergh. 8. 28).

90 v, Wintorfeld

tenta grex amicus ubera, Die Stelle scheint nirgend eitirt zu werden, und wenn uns Virgil (Ecl. 8, 30. 4, 21) nichts hälft, müssen wir schon direkte Benutzung annehmen. Es ist, wie an anderer Stelle zu zeigen sein wird !, eine echt germanische Winter- austreibung in Form der Ecloge, des Certamens. Sie kommt aus Karls Kreise, aber Alevin der Pedant hat sie mur benntzt und ist nieht der Dichter. Das mag vielleicht doch ein Ite ge- wesen sein. Denn sonderbar wäre es, wenn ein vereprengter Angelsachse den Dichter gekannt hätte, der all seinen Landsleuten unbekannt wär, den Alovin nicht konnt und die von ihm be- schriebene Bibliothek von York nicht gehabt zu haben scheint, den weder Aldhelm noch Beda aus elgnar Lectüre kennon?, Freilich die Angelsschsen waren ja recht eigentlich “Schüler der Iren’*. So iet auch dieser Fall, der übrigens noch nicht voll aufgeklärt ist, schliesslich nur eine Bestätigung der Regel.

Dann bringen nm die Mitte des 9. Jhs. die Iren den Horaz ins Frankenreich, den schon Columban ausgiebig benutzt hatto*. Zwar, Sedulius Seottua eitirt und benntzt den Horaz nicht, so- weit wir sehen, Aber er hat die grosse Excerptensammlung angelegt, die m einer Abschrift des 12. Ihs., Cues C. 14, erhalten ist nnd ua. sonst unbekannte Fragmente Ciceronischer Reden bewahrt hat?, Da werden Horaz und Porphyrio museen- haft. excerpirt, und die eine excerpirte Porphyrio-Stelle benutzt Sedulius spiter, wie er ale oben für den Hausgebrauch excerpirt hatte,

Im Banne der Iren stelit Heirich von Auxerre: seine Horazüberlieferung war im wesentlichen die der Berner Hs. die aus Flenry kommt, alwo irisch®.

ilm Archiv für neuere Sprachen, in einem Anfatz über Hrotsrits literarische Stellung, I 4 der Mimus und dio karolingische Eclogo. P$ Uber York Alorina arm. 1,1595 f; über Aldhelm und Boda Manitiw, Wiener Sitzungsber. 1886, Band 119, Heft 2. Die par Stollen ans Aldhelm (S. 30; vgl. Analekten S. 16 f.) beweisen wie ge- wöhnlich das Gegentheil von dem, was Manitius will.

? Traube, Byzantin, Ze. 4,492 Anm; Perrona Scottorem, Mün- ohanar Sitzangber. 1900, besonders 8. 477 ff.

* Manitins, Annlokton S. 14 (fust alles schon bei Keller und Holder).

* Darüber erachöpfend Traube, O Roma mobilis 5, 364 f

* Traube, Pootan TIE 424 Anm. 9,

Wie sah der Codex Blandinius vetustissimus des Horaz aus? 37

Der dritte im Bunde ist Notker der Stammler, der in seiner Vita s. Galli, die ich ihm durch sorgsame Analyse und Interpretation hoffentlich wiedergewonnen habe!, die Oden aus eigener Leotüre kennt. Er aber ist der Schüler des Iren Moengal, den sie in St. Gallen Marcellus hiessen.

Berlin. Paul v. Winterfeld.

! Neues Archiv 27, 744 8. 27,61 #. Dort 27, 750 Anm. 3 und 98, 65 Anm. 1 über Notkers Kenntniss der Oden. Auch von seiner Bo- nutzung der Copa sollte die Textgeschichte der Appendix Virgiliana Notiz nehmen.

ZUR ENTSTEHUNG DER RÓMISCHEN ELEGIE

Eine aus äusseren Gründen erfolgte eingehendere Berchäfti- gung mit Ovid hat mich gezwungen, der Frage nach der Her- kunft der römischen Elegie Aufmerksamkeit zuzuwenden und die bisher aufgestellten Ansichten über ihre griechischen Vor- bilder zu prüfen, Dass e& solche überhaupt giebt, kann ja nieht beswoifelt werden. Beginnt doch die Geschichte jedes literarischen y&vog in Rom mit der Beobachtung, wann und durch wen und in weloher Weise ea von den Griechen übernommen ist. Diesen Abhingigkeitaverhältnies einzugestehen, haben sich die Römer ja auch nie gescheut; und der conveutionelle τόπος, mit dem jeder Dichter wich rlihmt etwas neues zu schaffen, setzt es entweder als selbstveretündlich voraus, dass diese Nou- sehöpfung eben in der Uebertragung vinos bisher noch nicht angebauten griechischen γένος besteht, oder er spricht es auch geradezu und unbefangen aus, weil der Dichter, weit entfernt zu glauben, dass dadurch seine Originalität beeinträchtigt werde, sich diesen Anschluss an die besten Vorbilder als ein ber eonderes Verdienst anrechnete!,

Für die römische Elegie schien es nun freilich kaum nöthig,

? Ale klamische Stellen dürfen immer galten; Vergil. ge. III 10 rims ego in patriam mecum , . Aonio rediens deducam vertice Musae. Horat. e. IE 30, 13 prineepa Aeolium carmen ad Italos deduzisse modos, Propert. IU 1, 3 primes. ego ingredior puro de fonte sacerdos Itala. per Graios orgin ferre choros. Was der Römer unter Originalität versteht, zeigt am schlagondsten Horat. epp. 1 19,21 libera per vacuwm potui vestigia primeeps, non aliena weo pressi pede. qui sibi fidet, dus reget cramen Für unsere Begriffe ist ein schreiender Widerspruch, wenn auf diese stolze Abweisung der imitatores, als Begründung folgt: Parios «jo primus iamlos ostendi Latio.

40 Jacoby

schiedenen Strömen gespeiat Int, war die attische Komödie, ins- besondere die des Menander, aufgezeigt, in der wir das, was die Grundlage der bellenistisch-rómiachen erotischen Poesie bilder das Verhältniss dea Liebhabers zur Hetaere in allen Formen, Motiven und Situationen ausgestaltet finden. Leo Int auch schon den Vergleich zwischen dem Liebhaber der Komödie und dem Dichter der Elegie gezogen. Eine direkte Herleitung der ver- schiedenen Ausflüsso aus der Quelle erschien ibm nun freilich unthunlich. Für dio römische Elegie, von deren Uebereinstimmung mit der römischen Komödie er ausgangen war, war &n einen direkten Zusammenhang etwa mit diesem nationalen Lustspiel auch nicht zu denken. Schon deashalb nicht, weil die augusteischen Dichter eine gründliche Verachtung für diese archaische Poesie legen. Aber auch die attische Komödie selbst als Vorlage der Elegie anzunehmen, binderte Leo die weite Verzweigung der Motive, vor allem ihr Auftreten im erotischen Épigramm. Ohne blind xu leugnen, dass die römischen Elegiker diese Komödie gekannt und studirt haben, schien ihm doch Thataache und Art der Motivverzweigung eine Mittelquelle zu erfordern; und ale solche bot sich wie selbstrerständlich die hellenistische subjektiv- ‚erotische Elegie, deren allgemein zugestandenes nie bewiesenes Dasein nun als bewiesen gelten zu können schien.

Der ganze Nachweis von der Herkunft und Verzweigung der ‘elegischer! Motive war so sehlagend, er fürderte unser Ver- stäudniss der erotischen Kunstpoesie so mächtig, dass man auch alle Einzelheiten der Beweisführung unbesehen hinnahm. Es erschienen die gut gemeinten Arbeiten, die die neue Lehre von der hellenistischen Elogie fraetiüciren wollen und sich darauf beschränken, Stellen zu sammeln, in denen die einzelnen Motive vorkommen, wobei jeder Abschnitt mit dem Refrain schliesst: also stammt dieses Motiv aus der hellenistiachen Elegie*. Duss das

% Das ist der eigentliche Grund vou Leow Annahme, der in den Plant. Forschungen allein «scheint und auf den er immer wieder aurückkomunt. Daneben verweist er (zB. GGA 1896, TM {) auf stoliche Uebereinstimmungen der römischen mit der vorhellenistischen Εἰοκίο, auf den Zusammenhang in den Bacbüteln us; aber das sind sekundäre Gründe, die allein nloht entscheiden, von donen dor zweite sogar auf einem Irrthum beruht. Ich komme später darauf zurück (p. 29).

? Ein abschrockendes Beispiel für diese Art von Arbeiten ist die Marburger Dissertation vou Mölzer De poew amatoria a comicis

_

Jacoby I. Die hellenistische Elegie.

Vier Gründe sind hauptsächlich, die mich veranlassen, die Hypothese von der Existenz der subjektiverotiwchen Ei bei den hellenistischen Dichtern abzulehnen: 1. Die Geschichte der griechischen Elegie widerspricht der Hypothese, 2. Weder er- lhaltene Reste noch die sonstige Ueborlieferung begünstigen sie, 3. Die Zeugnisse der römischen Klegiker über ihre Vorbilder sagen, richtig verstanden, dus gerade Gegentheil von dem aus, was man gewöhnlich aus ihnen ersohliesst. 4. Die Hypothese ist zur Erklärung der römischen Elegie unnöthig. Deren Entstehung lüsst sich obne sie begreifen und ohne dass man dessbalb für ihre Dichter ein Maas von Originalität in An- spruoh nimmt, wie es die römische Litteratur sonst nicht awf- weist.

Betrachten wir diese vier Punkte der Reihe mach, wobei ich mich nicht scleue, bekanntes, soweit nüthig ist, zu wieder- holen. Die Geschichte der Elegie beginnt in lonien um die Wende der Jahrhunderte VILI/VIl; dh. in diese Zeit setzen die antiken Litterarhistoriker die ältesten der ihnen bekannten Ele- giker. Thatsächlich ist die Entstehung des Yévog wohl nicht unbedeutend nach oben zu rücken!, Nur ist alles Aeltere ver- loren, weil die Blegie im allgemeinen keine philologische Be- bandlung erfahren hat. Daher denn auch der Streit, wer eigentlich ihr ‘Erfinder’ gewesen ist:

Quis tamen exriguos elegos emiserit auctor,

grammatici certant. et adhue. zub iudice dis est, Entstanden ist die Elegie formell aus dem Epos?, indem man dem epischen Hexameter in epodischer Gliederung eiue kürzere

1 Wilamowite Textgesch, d. griech. Lyriker 1900, T W. 117 f, der die Aóm der von Schwartz Hermes 1899, 440 aufgeworfenen Aporie giebt.

3 Nach den Alten haben Archilochos, Kallinos, Mimnermos gleiche Ansprüche: Didymos Περὶ Ποιητών. bei Orion p. 885 7. Der letziere scheidet als ülterer Zeitgenowe Solonı Suidns weist νο deshalb Ol. 37. 682 an für uns aus, Kallinos für den ans eine bestimmte Zeitangube nieht erhalten ist, wurde von dem Skapsier Demetrios (8trabon XIV 647 f) für älter als Archilochos, dessen antike Ansätze zwischen 715 und #64 schwanken, erklärt. Argumente lieforten die Dicbtangen.

? Wie sie denn auch im Altertbum durchaus der epischen bezw der recitirenden Poesio zugerechnet wird, nie der Lyrik.

LI n Jacoby

hat, wie es die aeolische Lyrik that oder die römische Elegie. Es handelt sieh bei ihm im Grunde weniger um die Leidensebaft. für ein bestimmtes Individuum, als um das Gefühl der Liebe selbst, um seinen Werth und seine Schätzung im menschlichen Leben. In der Form der Gnome philosopbirt er darüber und parsonetisch fordert er auf, Leben und Liebe zu geniessen, no lange Zeit ist, Daher die in den Fragmenten allerdings. "wohl unverbültniesmäesig stark hervortretende immer wieder- holte Klage über die Kürze des Lebens und über die Leiden des Alters, kurz die pessimistische Grundstimmongi, die mit einer solchen Lebensauffassung untreonbar verbunden ist, Die kriegerischen und politischen Elegieen des Kallinos Tyrtaioe und Solon tragen durchaus den gleichen parasnstisch-gnomischen Charakter, der in dem Wesen des yEvog und seiner Entstehung begründet sein muss, Auch die von Reitzenstein stark betonte Bedeutung der Elegie für die ernsthafte Unterhaltung beim Ge- lage muss diese Richtung suf allgemeine Formulirung der den Dichter bewegenden Gefühle noch begünstigt haben. Man denke an das schöne erste Stück des Xenophanes: νῦν yàp δὴ ζάπεδον xaBapóv, bei dem ja auch sonst das objektive Element in ge- radezu philosophischer Gestaltung besondere stark hervortritt, Andrerseita ist os aber anch verständlich, dass die eympotische Bedeutung der Elegie zu einem stärkeren Hervorireten des erotischen Elementes führt, wie wir das namentlich in den Sohlussstücken der Thoognissammlung fnden?, Abor beseichnend

3 Er ist, wie Reitzenstein dus gut ausdrlickt, "Prediger und Verkünder einer Lebensanschauung, ebenso oder in höherem Grado wie Tyriaion oder Solon".

2 So lenkt das bekannte τίς δὲ Blog sogleich naeh dem Preise der Liebe als des allein erstrebenswerthen Lebeuszwecken zu der Ver wünschung des Alters um, das diesem Genus ein Ende macht. Ganz in dieser Vorstellung bewegt sich das schöne Stück ἡμεῖς b' olk τε φύλλα qe.

5 Auch darauf macht Reitzenstein p. 83 f. aufmerksam, indem ‚er suf die Aehnlichkeit hinweist, die zB. dus Lied 1283— 1294 mit den Erzuugnissun der römischen Elegiker hat und hinzufügt, "dams Dich- tungen, wio die Vorbilder des Properz gewwsen sin müssen, die kunst- mässige Fortbildung dieses Typus sind. Dieser Auffassung schliesst sich Leo GG 1898, 795 vollkoramen an, wenn or sagt: "Damit it der Schluss auf die zwischduliegende Entwicklung gegeben. Das wäre er in der That, wenn es wirklich hellenistische "Vorbilder' des Properz gegeben bat. Hat es die nicht gegeben und wir werden

An κ σσ]

Stelle traten andere Formen, In lonien dagegen hat man nieht die Form, die dort einheimisch war, aufgegeben; wohl aber hat man im mit einem anderen Inhalt erfüllt, Wir pflegen diese Regeneration der Elegie mit dem Namen des Antimachos zu verknüpfen, der in der litterarischen Entwicklung durch die Avon bedeutsamer geworden ist ale dureh die Θηβαίς, Der oft wiederholte Satz, der ihn den ersten Alexandriner nennt, ist nichtadestoweniger richtig. Wie er selbst eine Homerausgabe macht, so verkörperte sich auch in der Aóbr die Mischung von Gelehrsamkeit und Poesie, die für jenes Zeitalter charakteristisch ist. Durch dieses Werk, dessen Kompositionsart wir kennen’, ist inhaltlich der Stoff des Epos, übrigens in der Form der hesiodischen Schule die Heldensage, in die Klegie oingefübrt worden; und was noch bedentsamer ist, die Wahl des Stoffes geschah naeh Manssrabe seines erotischen Charakters, Nicht als ob nicht auch die älteren Elegiker die Sugenwelt berücksichtigt hätten; nber was bei ihnen gelegentlich war, als Schmuck oder Mnstration diente, das wird bei Antimachos zum alleinigem Inhalt®,. Dadurch hat er die Elegie für die Kunstpocsie gerettet; denn solehe Dichtung liess sich nicht improvisiren; sie er- forderte Arbeit und Kenntnisse, wie denn auch an Antimaclos audrlicklich das Aufsuchen entlegener Stoffe gerühmt wird. Aber die Aenderung des Inhaltes bedingt gleichzeitig die Aende- rung des Charakters der Elegie, Aeusserlich freilich bleibt sie noch in der alten Bahn, weil die eigene Empfindung des Dichtere den Rahmen bildet, der die Masse der erzählten Sagen um-

* Plularch. Consol, ad Apoll. 9 ἐχρῆσατο δὲ τῇ τοιαύτη ἁτωτῇ καὶ ΑΑντίμαχος ποιητῆς. ἀποθανούσης vàp τῆς yuvandg αὐτῷ Λύδης.... παραμύθιον τῆς λύπης αὐτῷ ἐποίησε τὴν ἐλεγείαν τὴν καλουµένην Λύδην, ἐξαριθμησάµενος τὰς ἠρωικὰς συµφοράς, τοῖς ἀλλοτρίοις κακοῖς ἑλάττω τὴν ἑαυτοῦ mowbv Κύπην, Dazu das grosse Fragment des Hermesianax. (Athenai, XII 5972—4599*, bes. v. 41—18)!. τὴν &verelav sagt Plntarcht παχὺ Toáuua Kallimachos! man konnte ino Epitome de» Godichtes machen (Agatharchides, Photios bibl. 213 p. 1714 94); dh. doch wohl «ine Zusammenstellung der in ihm behandelten Sugen.

3 So, wie bekannt, in Mimnermos Fragmenten. Besonders in» utraktiv ist auch hier die Elegie Thoogn. 1283 ff. mit ihrem durch- geführten Gleichnis von der spröden Atalante.

® Er steht also im direkten Gegensaize zu Xenoplianen, der die πλάσματα τών προτέρων aus der Gelugeunlerhaltung, dh. aus der Klegie verbannt wissen will, Seine Elegie ist oben nicht mehr für das Golage gedichtet.

4s Jacoby

ἐπικήδειον mit der Lyde theilen. Sie treten durch diesen "elegisohen” Rabmen als besondere Gruppe aus der sonstigen in der Hewiodimitation stehenden Katalogpoesie der hellenistischen Dichter herans, ini tni aim die ανα zwischen Elegie und Eocen betrachtet,

Dagegen hat Kallimaehos, der zweite groese Elogiker, "s die Römer ebenso oft ala ihr Vorbild bezeichnen, dio Lyde ab- gelebnt. Aber er that er, wie seine eigenen Worte beweisen!, getreü seinem für die poetische Produktion geltenden Grund. sntze vom µέτα βιβλίον. Im Inhalt ist er gerade so abhlingig von Antimachos wie die gesammte übrige hellenistische Poesie, Was er verwirft, ist das Kataloggedicht*, Er hat zwar nicht als erster, aber doch zuerst in nachhaltiger Weiss das Band ge- löst und hat die künstlich durch den Rahmen der eigenen Em- pfindung des Diehters zusammengehaltenen fpwmal συμφοραί aus ihrer Verbindung befreit, Wenn wir uns den Hergang vin- mal ganz üusserlich vorstellen, mo lünst sich sagen, dass jeder Paragraph in der Riesenclegie des Antimachos zu 6iner Elegie wurde, die nun frei von allen #ubjektiven Zuthaten rein er- züblend ist; erzühlend freilich nicht im Sinne des alten Epos

Geplauder eben an dieser (Geliebten) die wochselnden Gestalten der einen Leidenschaft, die auch sie vereinigte, in bunten Geschichten vorüberführte‘, so empfängt das gewiss eine Stütae durch die direkten Anreden, anch wenn ἀΐουσα (v. 73) nur Conjeotur ist. Ob mia ente scheidend gegen cin ἐπικήδειον sprechen, möchte ich besweifeln, Diese Aureden yryvüokeg ete, die sich doch im Grunde nur an den Leser richten, scheinca mir vielmehr die Art dieser Poesie zu charakterisiren, in der dus ganz fiktive Gefühl eben mur eine litterarische durch Anti» maebor' Vorgang gebotene Einkleidang ist. Doch mag das dahin- gestellt bleiben,

? Fr. Ti aus den Ἐπιγράμματα: Λύδη καὶ παχὺ γράμμα καὶ ad Topöv. Catull. 95, 9. 10. Das Urtheil hat ebenso wenig allgemeine Geltung erlangt (v. Rohdo Roman? 78), wie die Verworfung der Θηβοῖς, die ihrem Verfasser immer einen ehrenvollen Platz in der Reihe der Epikor bewahrt hat (Zeugnisse bei Wentzol, Pauly-Wimowa I 2435).

? Das bekannte Prooimion der Aitin kann zu den einzelnen Er. zählongen formell nicht anders gestanden babon, als das Prooimion eines römischen Elegieenbuches zu den in diesem Buche vereinigten Einzeleloyivon.

? Eine merkwürdige Annlogie für diesen Hergang bietet die Art, wie Ovid aus der *lohrhaften' Klegie die Arr entwickelt hat (Leo Plaut. Forsch. 181 f£). Diese legi, deren reinstes Beispiel Tibull I 4 bietet, wird sum Lohrgedicht, indem Kingmng und Schlum

η

entetanden sein, weil sie grundverschiedem von ihr iet; weder aus der des Kallimachos noch aus der der "reinen Antimaoheer', «o verlockend es ja «ein mag, hier den direkten Uebergang von Par- thenios zu Gallus zu finden und als einen Beweis dafür. die schein- bare Gleichheit in der Betitelung der Bücher durch den Namen der Geliebten anzusehen! Oder sollen wir glauben, dass es

? Das ist die Ansicht, von Rothstein (Einleitung zur. sid ausgabe p. XVIII ff). Nachdem er vorsichtig ew als zwaifelhaft hine ‚gestellt hat, ob sich bei den hollenistischen Dichtern Elegieen fanden, "deren Gegenstand ansschliesslich oder vorwiegend die eigenen arotixchen. Empfindangen des Dichters bildeten’, vermuthet or, 'dass die subjektive logie, wio wir sie bei den Römern finden, wich au der Eingie des Antimaehos allmählich entwickelt bat. Aber die Bohauptung, dass "die römische Elegie nicht unmittelbar nu» dem Bedürfniss entstanden ist, orotische Empfindungen für sich nunzusprechen .. ... sondern sich mus einer Dichtungsart, die das eigene Empfinden nur als Grundlage ersählender Darstellungen benutzte, allmählich entwickelt hat^ diose Behauptung ist doch nur eine ρε principü, und nicht einmal eine wabrscheinliche. Was Rothrtein über das Fohlen eines römischen Terminus für das Biuzelgedicht wagt, wird er selbst wicht ernsthaft nehmen. Die Behauptung, dass die künstlerische Einheit das Einzel» gedicht, das Buch etwas accıdentielles sei, wird dadurch widerlegt, doas die römische Klegie weit ibrem Beginne in einem Buche nur eine Geliebte feiert, Das hat Leo GGA 1998, 725 mit Recht betont. Wenn er sich nur nieht dadurch, dass or die litterarische Tradition der Buchtitel von Mimnermos bis Ovid reichen lässt und als Zwischen- stadien Antimnchos und Pbileta nennt, so bedenklich dem Rothstein- schen Standpunkt näberte! wir werden noch schen, was «u mit diesen Titeln auf sich hat (p. 72). Im Wahrheit int oa den Römern gar nicht eingefallen, ihre Elegieenbücher mit Mädchennamen zu übor- ‚schreiben. Wenn Mothstein schliesslich übrigens im Widerspruch mit der Darstellang p. XX. sich p. XXI den Vorgang wo vorstellt, Als ob die Aeussorung eigenen Tiebesempfindeny ausführlicher, die Be« handlung der mythologischen Beispiele kürser geworden se die letzteren also nur gewissermassen Rudimente eines früheren Επί wicklungmstadiams der Elogio seien, das endlich gleichzeitig das einzelne Gedicht sich auf den Umfang beschränkt hätte, 'der für Iyrinohe Stimmungsäusserungen Jer natürliche war’, wo will ich die rein theoretische Möglichkeit dieser Construstion nicht bestreiten. Es wäre dns aber eine vollständige Rückwälzung, eine Wiederholung dew Verfahrens, durch da» Antimachos aus der alten Einzvlelegie wine Riesenelogio entwickelt hat; aber diesmal in wmgekehrter Richtung. Für wahrscheinlich vermag ich das um wo weniger zu Imlien, als nach Rothstein dime Kntwioklung anf griechischen Boden verlegt; wir aho wieder eine dritte Art griechischer Elegieen erhielten. gh

so Jucoby ]

52 Juvoby

Fragmeute, so die Titel und sonstigen Nachrichten, Von Eu- phorion, dem "Vorbildé des Cornelius Gallus, ist es nieht einmal sicher, ob er überhaupt etwas in elegischem Maause geschrieben hat! Wo er genannt wird, erscheint er als Dichter entlegener Segenstoffe, der wegen seiner Dunkelheit gefürchtet ist. Von Philotas kennen wir ausser den TTaiyvıa und der Βιττίς nur mytho- logische Titel, Abor seine Vorliebe für erotische Sagen steht fest. Was wir von den Elegieen des Kallimachos wiesen, stand in den Αἴτια", Auch die Λοῦτρα Παλλάδος darf man hier nennen, Sie sind mythologischer Natur, Der Πλόκαμος Βερενίκης zeigt, wie boschaifen Stoffe der eigenen Zeit sein mussten, wenn ihnen der

eigentlich. weniger erzählte wus sie hätte erzählen können, setzte sie muist voraus als schilderte, nur natürlich. Es steht mit diem Fragment, wie mit dem gleich zu erwähnenden des Kallimachos 4p. 52, 3) und mit so vielen anderen: nur üussore Indicion, wie etwa die ausdrückliche Angabe des Titels, lehren uns die Art des ganzen Gediehtes kennen. Nur der Fund einer ganzen Klegio würde eina subjektive glaublich machen,

* Busemihl 1 396. Die Behauptung, dass Euphorion neben aeinen Epyllien auch Licbeselegieen geschrieben habe, "die von den ‚Römern vielfsch benutzt wurden’, beruht allein auf Gallun' Ver- hültniws zu ibm. Wir werden später sehen, wie weit dar für Klogien Euphorions. beweisend ist (p. 89,8).

7 Das einzige ἐν ᾿Ελεπείοις eitirte Fragment (07) κουφοτέρως πὖτε plıra διαθλίῤουσιν ἁγίαι, ἐκ. δὲ τριηκύντων. µοῖραν ἀφεῖλε μίαν, d φίλον ὅτ' ἐς ἄνδρα συνέµπορον Jj ὅτε κωφαῖς ἄλγα µαψαύραν, Έσχατον Εξερέῃ sagt an sich gur niohts über die Art den Gedichtes aus, in dem ew stand. Meines Erachtens ist (e von Dilthoy mit Recht der Kylippe zugewiesen (s p.59,1) Dur Titel Ελεγεία heweist (bere haupt nichts. Mit dem Gedanken vergleicht Rothateis Propers I 9, 34 dicere quo pereas saepe (m amore levat. das ist möglich; die eigrent- liche Parallolo aber «tot Propert. I 18 und Ko!hsteins weitere Herorkungr "mag mau diese Worte iu einem Einleitungagedicht zu einer Sammlung erotischer Elogieen oder in siner an einen diehterich be- gabten Freund gerichteten Elegie denken, in beiden Füllen scheinen sie die Gewohnheit worausmuvizen, von dem eigenen Liebenkummer in ausführlicher Darstellung Mittbeilung zu machen", ist wieder völlig aus der Luft gegriffen. Rothstein selbst muss zugeben, das jm den Versen von poetischer Mittheilung des Livberkummers keine Rede ist, Wenn sie ihm aber ‘den Gedanken vorzubereiten scheinen, dass dor Diohter, der sich im Liede ansprechen kann, darin ein noch viel besseres Trastinittel ο wo ist dax nicht mehr Auslegon, sondern Untorlegen,

LI Jacoby

für ist man dec/us poeta und hat sich als solcher zu legitimiren. Ergiebt sich aber daraus etwas für den Inhalt der Gedichte? Durchaus nicht! Denn die Elegie wird als Elegie charakterisirt in erster Linie nicht durch den Inhalt, sondern dureh das Verm- maase!, Die Bedeutung des Motrons als des Kriterions wie für die Poesie überhaupt, κο für die Abgrenzung der einzelnen Gat- tungen ist in der antiken Terminologie ganz feat. Auch Ari- sioteles Hinweis auf die Aeuswerlichkeit des Princips hat daran nichts geändert. Natürlich decken sich bis zu einem bestimmten Grade motrische Form und Inhalt; d. b. os ist für einen be- stimmten Inhalt ein bestimmtes Metron üblich. Aber je weiter sich die einzelnen Τένη von ihrem Ursprung entfernen und nament- lich je mehr die Litteratur zu einer gelehrten Beschäftigung wird, um so eher kann sich das durchaus in der Entstehung der ein- zelnen Τένη begründete Vorhältnies von Form und Inhalt wer- schieben, Vielfach ist nur eine literarische Marotte der Grund davon, Man will zeigen, dass man aller Formen müchtig ist und Im Stande, sie aueh nof einen widerstrebenden Stoff anzuwenden. Gerade das elegische Manss ist recht mannigfach verwendet. Kallimachos hat seine Vorliebe dafür κο weit getrieben, dams er im Epinikion statt lyrischer Maasse, im Schmühgedicht statt des lambos verwendet hat; das letztere freilich wenn wir dafür die Ovidische Nachahmung anführen dürfen nieht ohne sieh gewissermaassen zu enteehuldigen?. Nicht andere ala an& dieser Vorliebe gerade für das elegische Muwaws ist auch aeine Verwendung im Lehrgedioht zu erklüren, die in hellenistischer Zeit beginnt und darum bei den römischen Nachahmern erscheint?, Für die litterarische Einordnung aber bleibt trotz aller Ueber- griffe das Metron manssgebend, Ich erinnere nur an die vielen Spielereien Ovids, wie zB. Am. I 1, 1 Arma gravi numero. violentaque bella parabam edere materia. conveniente modis.

? Das hat Rothotein Einleit. x. Propere p, XVI f. sehr richtig hervorgehoben, Vergl auch Wilumowitr Bioms Adowis 1900, 10 if.

2.01. Ibis 45—6. Gay.

* Wenn ich Philol. Unter& XVI 61, I dafür Ovids Fasten un- führte, so war das, wie schon das Fehlen der Ars und der Romedin beweist, nur ein Japsus calami. Gemeint waren die Madicamina, lu dam Fasten ist das elogische Maas legitim. In der Ars erklärt on sich weniger aus der Verwendung des Distichons im alexandrinischen Lehr- gedicht, als durch ihro Entstehung aus dor Elegie.

56 Jucoby

ew sogar unter bestimmten Umständen, Denn -— woran man bei dem vollständigen Verluste dieser Litteratur nieht immer denkt der Streit über den Werth des gronsen Epos muss gerade damals, als die römischen Elegiker dichteten, wieder praktischer Inter- esse gehabt haben. Damals sind in Rom Unmengen grosser Epen producirt!; und bei der feststehenden durch das Ansehen Homers begründeten Schätzung des Epos® konnte der Elegiker leicht in die Lage kommen, seine Thätigkeit dureh berühmte Vor- bilder verteidigen zu missen, Und noch mehr: von Seiten dew Kaisers und seiner Freunde ergingen immerfort an alle begabten Dichter die Aufforderungen, doch die römische Vorzeit und die Thaten des Augustus episch zu besingen, Was Wunder, wenn sich Properz diesen Auffordorungen durch den Hinweis auf Kalli- machos und Philetas entzieht“ Was Wunder, wenn bei Tibull und Ovid, an die solche Aufforderungen nicht ergangen wind,

#0 wenig wie überhaupt von den Menschen verlangen. Aonssero Rück- sichten tragen häufig den Sieg über Prineipien davon. Auch Properr preist Vergil gerade, wo er seine Weise dem Epos gegenüberstellt «rn 94, 0.

! Wir kennen die Leute gromentheils aus Ovide Briefen, be- sonders ans dem Dichterkatalog ez P. IV 16. Da hören wir von der Thesei des Albinovaous Pedo, der Amazonis des Domitius Marsus, den Antehomerica Macers, von Carus’ Herakleiw, Largus Epos von Antenor, Camerinur Posthomericn, Trinneriur Persuis, Lupus! Nostos des Menoluos, Tuticanus’ Phneakis, Iulius Antonius‘ Diomedeia, Ponticus" "Thebais usf, Dazu kommen die zahlreichen Epen über die römischen Geschichte, Ueber diese Norden Neue Jahrb. 1901 I 917 f.

3 Die Hochachtung vor dom grossen Epos steckt dem rómisehon Dichter ganz mnders im Blute als deu Alexandrinern. Ob er sich. scherahaft oder ernsthaft im Gogensatz zum Epiker stellt, ew füllt ihm nie ein, den Vorrang des Epos als der höchsten Kunstform zu be- stroiten. Das stammt noch sus der Sebule; und ew wird gesteigert durch die Beglinstigung den römischen Epos vou oben her. Neben Homer und Ennius, vor denen man seine Verbeugung machte, gerade wie die Alexandriner vor jenem, trat hier Vergil, den man aus äusseren Rüeksichten anerkennen musste, auch wenn man ex aus inneren vielleicht. nicht getban hätte. Aber auch die anderen Vertreter des Epos werden von den Eleyikern mit einer mmumanten Mischung von Respekt vor dem τένος und Geringschätzung ihrer thatsüchlichen Leistungen in diesem τένος behandelt. Deutlich tritt die ironisch gpfárbte Hochachtung und das leichte Üeborlegenheitsgefühl der Liebesdichter in Stücken wie Properz | 1. 9 an Ponticus, II 34 an Lynkans, Ov. am, 1 18 an Macer. und vielfach hei Horaz hervor. Epiker selbst sahen offenbar mit entschiedener Verachtung auf die Liebesdichter herab.

LJ Jacoby

erotischen Elegie bei den Alexandrinern geführt hatte. Bei der Art, wie diese hellenistischen Dichter die Gestalten der Sage behandelten, sie durobaus mit den Farben der eigenen Zeit malten, in der breiten Schilderung ihrer Liebesempfindungen sohwelgten, machte es dem römischen Liebesdichter gar keine Schwierigkeit, war seine grieohischen Vorlagen von den Heroen erzählen, nuf sich selbst zu übertragen. Dafür ein bekanntes Beispiel, Wenn sieh der liebeskranke Akontios in die Einsamkeit des Waldes zuriickzioht, um den Bäumen sein Leid zu klagen und Kydippes Namen in ihre Rinde zu schneiden (fr. 101) ἀλλ) ἐνὶ b) φλοιοῖσε κεκοµµένα τόσσα φέροιτε πράµµατα, Κυδίππην ὅσσ' ἐρέουσι καλήν. so fünlen wir das gleiche Motiv mit offenbarem Anklange an diee Stelle in die Sphäre der subjektiv-erotischen Elegie und damit auf die Person des Dichters übertragen schon bei dem Archegeten der römischen Elogie, bei Cornelius Gallus!: cerium est in silvis. inter spelaca ferarum. malte pati tenerisque meos. ineidere amores arboribus; crescend illae, erescetis amores und nach ihm bei Properz (I 18, 21): ah quoliens teneras resonant. mea. verba. sub wwiras| seribifur et. vestris. Cyuthia corticibus. Dann aber wieder trotz offenbarer Abhängigkeit von Gallus im ‚die heroisehe Sphäre zurüektransponirt ein Zeichen, wie leicht. sich der Austausch zwischen beiden Gattungen der Elegie volle zieht bei Ovid (her. V 218.) ‚Incisao servant a te mea nomina fagi et legor Oenone. falce notata. (Νας et quantum. truuci, tantum ea. nomina. ereseunt : ereseite et in titulos. surgite recta. meos! Wir wissen auch, dass das Motiv älter ist, als Kullimaclıos; «ums es sich in der Bukolik?, im Epigramm [AP IX 841. XII 130) und in der erotischen Prosa (Lukian. Erot. 16. Aristain. I 10) findet. Wenn die Stellen der römischen Elegiker, oder wenigstens

3 Vergil. cel, X 59 ME. Ueber den Gebrauch, den wir von diesem Gedichte für die Erkenntnim Gallus! Elegieen machen dürfen v unten p. 1,1. Hier kommt vorläufig nur da» Motiv in Betracht, das in jedem. Falle *olegisch” ist.

3 Theoerit. id. XVII 47 wird wan freilich dafür gerade nicht eitiren dürfen, Da ist weder von der Geliebten die Rede, noch ist das Gedicht liukoliseh.

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“0 Juochy

tiven und Situationen kann man sich kaum row genug vor- stellen,

Damit ist wohl erwiesen, dass die römischen Elegiker was aber, wie ich nochmals betone, in der That nur Properz thut, und der aus ihm eigenthtimliehen Ursachen nus formellen und inhaltlichen Gründen Kallimachos und Philetas als ihre Muster bezeichnen konnten, auch wenn diese ihre Stoffe der Sage, mie selbst dem eigenen Leben entnahmen. Noch aber fehlt der Bo- weis für diesen letzten, bisher hypotheriach hingestelltan Satz. Er wird m. E. geführt, wenn wir zeigen, dass gerade die Stellen, an denen Properz nun wirklich sich auf die Griechen beruft, wuf Dichtungen gehen, von denen wir mit Bostimmtheit winsen, dass sie ihren Stoff der Sage entnnbmen. Von vornherein ver- dient da bemerkt zu werden, dass sich alle diese Stellen in dem Gegensatze zwischen dem grossen Epos und der Kleindichtung der Elegie bewegen. Wenn nun Properz i| 1, 17ff) ew ab- lehnt, die litenenkümpfe zu besingen oder die Kriege um Troia und Theben, d. h. seinen Stoff aus dem κύκλος ἐπικός zu wählen, oder auch die Thaten dee Augustus, soviel näher sie ihın an sich liogen würden als die alten (Geschichten wenn Properz die epische Behandlung aller dieser Stoffe ablehnt und dann fortfährt:

(39) sed meque Phlegraeos Fovis Enceladique tumultus.

dnlonel angusto. pectore. Callimachus.

neo mea conveniwnt duro praecordia versu

Üaesaris in Fhrygios condere nomen. avos, so ist deutlich, dass die Parallele sich hier durchwus muf die formale Seite bezieht. Das Epos lohnt Properz ab, das Epos von Anguetus' Thaten, das man von ihm verlangt hat gerade wie von Horaz (c. IV 2); er lehnt en ab unter Berufung auf Kolli- machos, den berühmtesten Elegiker, und mit Worten, die absicht-

die Art der Benutzung und das Wesen der benutzten Gedichte ent- nehmen; auch darüber wird noch zu sprechen sein. Will man die Diomedemtelle richtig würdigen, so vergleiche man die Aufählung der vier römischen Elegiker bei Quim X 1,93 mit der Ein- leitung: elegi. quoque Graecos provocamus, die uuf X 1, 59 zurückweist. Da aber wird nicht Kuphorion genannt (über ihn $ 56); sundern nur die beiden vom Properz citirten und vou der griechischen Aesthetik nis die boilen ersten Elegiker bezeichneten: Kallimachos uud Philetas.

“2 daenby

ea auch an sich Alter ist und mehrfach von hallenistischen Diehtern verwendet zu sein scheint, doch in der won ihm ge- gebenen Formulirung sich als besonders einflussreioh erwiesen. Aber es stand im Prooimion der Aitia! Auch dieses zeigte den Dichter auf dem Helikon?; auch ihm haben die Musen das grosse Epos verboten. Aber was haben sio ibm statt dessen zu singen befohlen? Etwa seine eigenen Liebesabentener wie dem Properz? Keineswegs! ἀμφ' ὠτυτίων ἠρώων Afra καὶ µακάρων wollte er singen. Also den gleichen Stoff, uber in anderer Form. Und das it entscheidend.

Auf den Traum der Αἴτια beziehen sich auch die vw. Il 84, S0ff, in denen er einem Freunde räth, die Heldendichtong Homer nicht nachzuahmen:

wil iuvat in magno vester amore sener. tu salius memorem. Musis imitere Philetam οἱ non inflati. somnia. Callimachi*, loh brauche nun wohl kaum noch auf das letzte Buch hinzu- weisen, in dem Properz seine römischen Aitin zusummengestollt

möglich auch, dass Philetas durch eine Ahnliche Fiktion seine Konnt- nisse begrlindet batte, Aus Propert. II 54,30 f. liest wich das aber nicht erebliowen. Denn wenn man memorem Musik hält (dagegen zur letzt Leo 064 1898, 799 £.), no lässt sich nur Musis als instrumvatalis. mit imitere verbinden, memorem. aber absolnt fassen (so Mans aaO. 432). Daun aber fällt die Möglichkeit, daraus den Schluss für Philetas zu ziehen,

t AP VII 42 à µέτα Βαττιάδαο σοφοῦ περίπυστον ὄνειαρ κτλ.

3 Es ist schade, dass man nicht mit Maa De tribus. Philetae carminibus Marburg 1695, ΚΙ ff. in den folgenden drei Distichen “argumentorum e Callimacho et Phileta sumptorum triads erkennen kann, die Properz dem Freunde zur dichterischen Behnndlung empfiehlt, Das würde entscheidend sein Denn alle drei starmmen aus der Sage und zwei wenigstens sind erotisch, Aber geht beim besten Willen wicht. Properz empfiehlt diese Stoffe nicht, sondern er widerrüth sie; gerade »ie aber werden genannt, weil sie von Lynkeus entweder früher einmal behandelt worden sind oder doch auf dem Wege seiner bisherigen Thktigkeit liegen (Rothstein zur Stolle; Reitsenstein Hermes XXXI 1%, 2). Gewiss schwächt für uus den Gegensntz, dms die abgelehnten Stoffe zum heil erotisch sind, Aber man vergleiche, was Ovid am. II 18, 35-40 über das Epos seines Freundes Macer sagt. Der allgemeinen Richtung, die zur vorzugswoison Be- handlung erotischer Stoffe drängte, hnt «ich ja auch das hellenistische Epos und mit ibm das der römischen Nachnhmer nieht untziehen können und auch gar nicht entziehen wollen.

1

L7 Jacoby

Was bat ihm denn auch der schlechte Vergleich seiner eigenen Dichtungen mit denen des Kallimachos schliesslieh. eingetragen ? Doch nur, dass seine Gönner ihm sagten: “Nun, «o diehte wenigstens wirklich, wie der von dir «o of angerofene Kallimaehos. Dichte uns römische Aitia Da gab er denn keine Ausflllchte mehr. Propere musste sich wirklich an die Arbeit machen.

Mit grösserer Ruhe können wir jetzt einer Stelle Ovids gegenübertreten, die man oft als sichersten Beweis für die Existenz subjektiv-erotischer Elegioen des Kallimachos angeführt hat*. Trist II 967 heisst co:

Nee tibi Battiade nocuit. quod. saepe. legenti delicias versu fassus es ipse fuas.

Em ist gar nieht zu bezweifeln: Ovid kennt Gedichte, in denen Kullimachos seine eigenen erotischen Empfindungen ausgesprochen hat. Aber waren das Elegieen? Nichts spricht dafür, Ovid zählt alle Dichter auf, in deren Werken die Liebe eine Rolle spielt; Kallimachos erscheint ale Mitglied eines Krei in dem ausser ibm Anakreon Sappho Homer und die Tragödie stehen; gerade wie er Ars II] 329, Zem. 759 mit Philetss Anakreon Sappho Menander Propers Gallus Tibullus Varro und Ovid selbet Dichter genannt wird, dessen Lektüre je nach Umstünden den Liebenden zu empfehlen oder zu widerraten ist. Hier kommt es Ovid nur auf den Inhalt an; von der litterarischen Form ist keine Rede, da Vertreter der verschiedensten Τένη zusammen ‚gestellt werden. Es gehört doch eine starke Voreingenommenbeit dazu, hieraus für Kallimachos Elegieen zu erschliessen, wie für die genannten Römer, Aber es wäre dooh möglich, dass Elegieen ‚gemeint sind. Nein, nicht einmnl möglich. Das zeigen vier Verse dar Remedia (379—382), in denen nun wirklich von Elegieen die Rede int, Aber da sind auf einmal Kallimachor eigene deliciae verschwunden und au ihre Stelle tritt Kydippe:

nicht im Elegieen, sonderu in Epigrammen feiert. Darüber unten p 88, 1.

! Ueber Properzens römische Ait» und ähnliche Produkte der gleichen Zeit, κ. Norden Neue Jahrbücher 1901, 1 269 Ε,

® In welche Verlegenheit diese Verse selbst einen Mann wie Rohde versetzt haben, mag man daraus orachor & er sio Romans 9b,1 auf Licbeserzáhlungen der Aitia deutet, war ibm freilich selbst nicht. wohl bei dieser Ungeheuerlichkeit.

66 Jacoby

nicht alle Stücke auf sie gehen!. Darum kann es einfach mit ibrem Namen citirt werden und kann der römische Elegiker, wenn er von den Werken seiner Vorgänger spricht, &ine Geliebte nennen, die durch ihn Unsterblichkeit erlangt hat: Nos facimus placitac lale praeconia. formas momen habet Nemesis, Cynthia nomen habet. wesper et eoae movere Lycorida terrae et mulli, quae sit mostra. Corinna, rogant

sagi Ovid Ars III 5360. Wenn dan wirklich, wie Leo meint, ulte literarische Tradition ist, die von Mimnermos Ναννιώ bie auf Ovids Corinna reicht, so ist der Zusammenhang rein Husser- lieh, Denn die elegiechen Dichtungen, die in der griechischen Poesie den Namen von Frauen tragen, unterscheiden sich doch sehr wesentlich von den römischen Elegieenbüchern, #0 wesentlich, dass ich schon darum auch In dieser Acusserlichkeit den direkten Zu« sammenhaug leugnen und au ein zufälliges Zusammentreffen glau- ben würde, Glücklicherweise aber ist dieser Ausweg unnötig; denn in jenen griechischen Gedichten ist dor Frauenname wirklich der Titel; bei den Römern ist das nicht der Fall? Sie nennen ihre Bücher nicht nach der Geliebten, sondern sie charakterisiren sie nur unter besonderen Umständen durch ihren Namen. Doch das mag neben- ‚sächlich scheinen, Aber von Antimachos' Lyde bis auf Parthenios" Arete sind es grosse Gedichte, von der Art, wie sie Kallimachos. verworfen hatte und mit ibm die römischen Elegiker; dabei viel» leicht alle, jedenfalls das erste und das letzte ἐπικήδεια, noch da- zu auf die legitime Gattin. In diesen Kreis aber gehört Philetae' Bittis damit man sie nicht gegen meine Behauptung anführt

* Diese nicht muf die Geliebte gebenden Stücke rind oft rocht zahlreich, 3B. in Properzens drittem Buch; aber genannt wird eine andere Frau nur in Beziehung auf die Geliebte. So wenn Proper die Liebe zur Lyeinna entschuldigt (III 15), Ovid das Verhiltniss zur Oypassis darstellt (am. I 7. &). Sonst hat sich Properz die Kinlage ‚sehr verschiedenartiger, mit seiner Liebe gar nicht zusummenbüngender Gedichte gestattet, mit deren einigen or eigentlich die Voraussetzungen: der ganzen Gattung aufgiebi (s. p. 11,2. 52,2). In der Nennung κα» derer Namen aber zeigt sich Tibull freier, wenn er unter den aehm Gediobten des ersten Buches drei auf eineu schönen Knaben hat, dessen Name genannt wird, noben fünf auf Delia Man darf darübor nicht hinwegsehen, obwohl Ovid am. I 9,21 ff. aus leicht verständlichen Rücksichten den Marathus unterschligt. Offenbar haben sowohl Properz wie Tibull mit diesen Dingen die Grenzen von Gallus” Elegie überschritten

358, p. 72.

Jacoby

Successor. fuit. hie! tibi Galle, Propertius illi, quartus ab his serie temporis ipse fui?. In der That kennen wir keinen früheren Vertreter des TévOg. Catull kann man nicht in eine Reihe mit den "römischen Elegikern stellen, da ar das elegische Maass nur in Uebersetzungen (ο, 66), ‚Briefen (65. 68), einem Spottgedicht (67) und Epigrammen ver- wendet bat®. Mit Catull geht Calvas. Die Dichtangen, in denen er delewit variis sua furta modis (Ov. Trist. IT 431f) ent- sprechen Catulle polymetrischen nugae, Mit den Trauerliedern auf Quintilia (Propert. IL 34, 89) decken sie sich nicht‘. Wie

α Tibullus.

3 Ovid ordnet hier die Dichter, wenn man das Paradoxon ge- statten will, nach den Todesjahren. Der früh verstorbene Tibull, den er kaum noch gekannt hat, erscheint ihm älter als sein Freund Proper. Weder anf die Gehurtsjahre der beiden Dichter noch auf die Reihenfolge, in der eio mit Elegicenbüchern nufgetreten sind, liest sich aus dieser Stelle ein Schluss ziehen, Auch Ars III 338 fl. 536. Tris, VL 446 E, nount Ovid seino drei Vorgänger; am, I 15, 91 nur Gallus und Tiboll, weil Properz noch lobt. am. II 9,61 ff. finder Tibull den Gallus im Elysion vor. (Beiläufig: au der Thatsacho, dass Gallus dort ist, zweifelt Ovid keineswegs. Der hypothetische Satz si falivin eit. temerati erimen amiei hüngt natürlich von prodige ab). Proper« 11 34, 91 nennt nur Gallus, weil Tibull noch am Leben ist, Alle vier Elogiker charakterisiert Quintilian X 1, 99 elegia quoque Graecos provocamus, euius mihi tersus aique elegams marime videtur awclor Tibullus, sunt qui Propertium malint, Ooidíuis wiroque lasciwior, sicut durior Gallus, Nur die drei ültesten nennt mit praecipue Dio- meder GrL 1 481,21. Bozeichnend ist dagegen dus Fehlen dew Gallus in der Zusammenstellung bei Statius sile. 1 2, 309 if.

5 Ueber Catull s, p. 84,1.

* Wenigstens nicht, wenn Quiulilin, wie nach dem Namen wahr- soheinlich, wein» me Gattin war und wenn die Gedichte, im denen er Ihren Tod beklagte, Elegieon waren, was freilich nicht er- wiesen und nicht wahrscheinlich ist. Sollte letzteres doch der Fall gewenen sein, no möchte men beinahe ginuben, dams er eine Trauer- logie in alexandrinischer Art, nach dem Muster dar Addr und Αρήτη, geschrieben habe. Wie dem sei, Ovid hat, wenn Quintilia attin des Calvus war, nicht die gleichen Gedichte im Sinne wie Properz, trotz. der Ausserlich gleichen Art, in der or Calvus mit Catull verbindet, Wohin man mit einer solchem Annahme käme, zeigt Rothsteins An- merkung zu den Properzrersen: "Eingekleldet waren diese erotischen Erinnerungen in die Form einen Gediehtes zu Ehren seiner vor längerer Zeit ... gestorbenen Gattin Quintil. Ovids fria ist mit "erotische Erinnerungen’ sehr milde übersetzt; und solche Ehrung einer verstorbenen Gattin dürfte wohl einzigartig dastehen, Keince-

Zur Entstehung der rümiwchen Elegie LJ

man zu der Behauptung kommt!, der Ataciner Varro. babe "einen Blegisenkranz auf seine Leukadin' geschrieben, weiss

ich nicht. Weder Propere II 34, 85—86 noch Ov. Trist, II 499—40 geben ein Recht, ihn gerade als Elegiker anzusprechen. Merkwürdig iet aber, dass wir auch sonst trotz der starken Ver- wendung des elegischen Mausses kaum Dichter kennen, die wirk- lieh Elegieenbücher in der Art des Gallus verfasst haben, Valgius Rufus, Domitius Marsus, Cassius Parmensis, die man zuweilen nennt, kommen nicht in Frage. Ausser den vier Dichtern der διαδοχή gehört In diesen Kreis nur noch der Dichter der Lygdamuselegieen. Hat es noch andere Elegiker von der Art der nns erhaltenen gegeben a priori würde man das an- nehmen so sind mit ihren Gedichten ihre eigenen und ihrer Geliebten Namen verloren. Aber wie sei, die Stellang des Gallus als des ersten "römischen Elegikers bleibt unbestritten, . Damn aber hat, wie auch zu erwarten war, die "römische schon bei ihrem ersten Auftreten die gleichen Züge ge- tragen, die sie bei den erhaltenen Elagikern noch trägt, Natürlich die wesentlichen Züge. Denn wie diens drei unter sich ver- ‚schieden sind, so hat auch Gallus seine Besonderheiten gehabt. Ihrer eine lehrt uns Quintilians Urtheil über seinen Stil kennen: Er war durior. Eine zwoito, in der er aber einen Nachfolger an Properz fand, muss di r reichliche Verwendung mytho- logischen Apparates gewesen sein, die wir wohl aus seiner ‚poetischen Thütigkeit erschliessen dürfen®, Eine dritte endlich war die Wahl des Dichters, der ihm diesen Apparat zum ‚grössten Theile lieferte, des dunkeln und schwer vorständlichen Euphorion, aus dessen Epyllien er schon früher mindestens einen esee | baite?, Aber das sind Nebensachen. Sehr viel wichtiger

fils aber | Aber kalte Ovid eine solche Hlegie it Sinne, wie nach Propersens Ausdruck anzunehmen möglich wäre; er spricht ja von verii modi. Auch nennt er, was im Zusemmenhange bezeichnend isi, den Namen Quintilias nicht. In den mugae stand eben nichts von ihr.

* ZB. Teuffel-Schwabe EI^ 8 212,2. Schanz RI! | 190. 1, 141. Die dem Cieero zugeschriebene Elegie war ein alexandrinisehes.

3 Zweifellaft ist mir, ob man die Worte, mit denen ihm Par- thenios den Abriss der Liebessagen widmet, παρέσται εἰς ἔπη καὶ ἀλετείας dvdyew τὰ μάλιστα ἐξ αὐτῶν Apuödıa anf Klegien im rü- mischen Sinne deuten dark Dor Grieche denkt eher an Epyllion und Elegieem, win or selbst sin schrieb.

? Nichts anderes kann mau aus den viel behandelten Versen

πο Jacoby

ist die sonst vollständige Aehnlichkeit zwischen Gallus und den drei splitoren Elegikern; oder anders und richtiger ausgedrückt, der Einfluss, den Gallue Werk auf seine Nachfolger ausgeübt hat. Zuerst in einer Aenaserliobkeit, die aber gerade deshalb

50. 51 von ed. X entnehmen (s. p. 741); wenn auch die Scholiasten, die offenbar die Stelle aehon nicht mehr richtig verstanden, mue einander gehen: Servius zu ecl. X 1 (vergl. Philargyr. IL zu ecl. X 50) Gallus fuit poeta. eximius; nam et Ewphorionem, ut supra. (zu VI 32). dizimus, transtulit in latinum. sermonem et amorum. suorum de

weriprit libros quattuor. Hier sind vollkommen richtig die Ueher- seteungen aus Euphorion von den Amore» geschieden; von einer Nach- bildung Euphorions in diesen ist keine Rede. Wenn Euphorion nmn bei Probus (vergl. Philurgyr, | qui Euphorion diatichieo versu us st) zu ecl, X 50 als Elegiker erscheint: Ruphorion elepiarem scriptor. Chaleidensis fuit, cuius in scribendo sccutus colorem. videtur. Corselius Gallus, #0 errogt schon der Wortlaut den dringenden Verdacht, dus ος sich hier um einen Röckschlum handelt: Euphorion wird Elegiker, weil er von Gallos beuutzt ist. Dass uns sonst keine Elegieen, sont mer Epyllien für Euphorion bezengt sind, beungt freilich wenig; und man wird besser thun, die Frage, ob er überbaupt dus elegische Maass verwendet hat, nicht allzu bestimmt zu verneinon. Aber keinesfalls darf man die Thatsache aus der einen Scholinstennotiz erschliessen, Dazu ist ie zu unsicher. Aber ob sie richtig ist oder nicht, daran dass Gallus den ihm schon durch seine Uebersoizerthätigkeit gut be- kannten Enphorion auch in den Amores sich zum Vorbild wählte was "Vorbild' hier besagt, wissen wir jetzt; es bezeichnet die Ueber- nahme mythologischen Apparates und erotischer sowie anderer Motivo sus seinen Dichtungen brauchen wir in keinem Falle zu zweifeln Jedenfalls gewinnen die Verse, in denen Properz (I 34, 91) das Ane denken des Gallus feiert: et modo formosa quam multa Locoride Gallwe mortuus inferna. vulnera lavit aquo, und die, wie man längst gesehen hat (vergl. G. Sehultzo Euphorionen 1885,64), an ein Fragment aus. Euphorions "Yáxrv8oc anklingen (Meineke Anal. Alex. 72 Κώκυτός τοι οῦνος ἀφ' ἕλκεα νίψεν "Abuviv) cine ganz besondere Feinheit, wenn schon Gallus selbst die Verse Euphorions vom verwundeten Adonis auf seine eigenen Liebonwunden übertragen hatte dh. wenn ia in seinen Amores standen, nicht in einer Inteinischen Pearbeitung. des Euphorionischen Godichtes, die man hat erschliessen wollen. Eine wolohe Uebertragung, die gauz der oben besprochenen (p. 58) nus der Kydippe entspricht, die sicher in den Amores statt hatte, lehrt aweierleis I. dans Gallus sich nicht auf die Ausbeutung des Euphorion beschriskte, gerade so wenig, wio Properz nur Philetas und Kalli- machos in Kontribution gesetet hat, 2. dam die Benutzung Eupborions in Gallow Klegieen wichts für die Form der Euphorioneischen Ge- dichte beweist, Denn der "Ydxıvdos war ein Epyllion, In jedem Falle aber waren es erzühlende Gedichte.

7 Jacohy

Notiz des Serrius zu ecl X 1 amorum suorum de Cytheride scripsit libros quattuor. combinirt und daraus geschlossen, dann bereits Gallus seine vier Bücher Liebewelegieen unter dem Titel mores edirt bat, Man kann noch einen Schritt weiter gehen. Properzens arstas Buch geht ja gewöhnlich unter dem Sonder- titel Cynthin dass dies der ursprüugliche vom Dichter selbst gewählte Titel ist, glaube. ich freilich nicht aber die beiden folgenden Bücher, die zusammen edirt sind, beginnen mit dem Verse Quaeritis unde mihi totiens scribantur Amores.

Ich bin genelgt, worauf soviel ich welss noch niemand hingewiesen hat, hierin einen Buchtitel zu sehen und habe darum das an be- vorzugter Stelle stehende Amores mit grossem Anfangebuch- staben geschrieben. Unsere Handschriften versagen; N hat keine, die fibrigen theilweise thörichte Titel. Aber bei Tibull er- scheinen wenigstens in der Ueberschrift der ersten und des hyg- damusbnehes im Guelferhytanua die Amores: Abi. Tibulli. por- tae, illustris. eleyiarz. Wb. T. incip. de. amoribus, Deliae, Amores. scheint danach seit Gallus und durch Gallus bis herab auf Lyg- damus der solenne Titel der römischen Elegieenbücher gewesen zu sein. Dass sie daneben auch einfach als Elegiae eitirt werden konnten nnd eitirt worden sind, iet nicht verwunderlich. In der Betitelung hellenistischer Sagenelegieen begegnen wir der gleichen Erscheinung.

Wie der Titel, so der Inhalt der Bücher. Gallus hat nach den poetischen Andeutungen Vergile und den prosaischen Mit- theilungen des Scholiasten Liebeselegieen auf &ine Geliebte, die er mit ingirtem Namen Lykoris nennt, gedichtat; und zwar nicht einzelstehende Gedichte, sondern Elegieenbücher, Darum hat ihn Ovid mit Recht ale den Archogeten der römischen Elegie be- zeichnet, Denn in seinen Amores haben wir das erste Beispiel dafür, dass eins Reihe nubjektiv-orotischer Elogieen and nur solcher, die sich auf &ine Geliebte beziehen, zum Elegieenbuch vereinigt sind, das die litterarische Einheit bildet und deshalb, durch den Namen der darin gefeierten Person charakterisirt werden kann. Die vier Bücher des Gallus auf Lykoris müssen

standen ist, ihre Eingangevorse: Vergil will etwas singen, quae gat Zycoris. Was liest diese? doch die für si bestimmten Blogien- bächer ihres Liebhabers! So gowinnt V. 6 ineipe: sellieitox Galli di camus Amores wieder eine besondere Feinbeit. Das hat Skulsch p. 26 sehr achón betont.

ο Kunishnng dur römischen Zing 7

haben. wie die des Properz auf Cynthin, a Nemesis, Ovids suf Corinna. Dergleichen Aber hatte es vor Gallos weder anf griechischem noch muf

μι den die Neuschópfung des Gallas ans-

kenn die Reihe der ihm folgenden Elegikee. l Betitelung and in der Geramtanlage ihrer Werke bhängen, κο ist auch in den Einzelheiten das Vorhältnies ag x Oe das, obwohl ich nichtw wesentlich nenew E wenigstens an der Besprechung eines einzelnen

es handelt sich um die Reise der Geliebten ο λα, mm! den oralische Propemptiken. Wir oce ο ‚gedichtet hat, aus Vergils zehnter

zwar, was bei dem heissen Kampfe, der um dieses Whrt wird?, besonders angenehm iet, aus den Versen

πω lir s nun freilich, als ob durch die vorhergehenden

n, dio un» Gallr ala den 'erton' Elegiker zeigen, die Be-

Skutsch der 10. Ekloge hat angedeihen lassen, in der eine schr wesentliche Stütze erhält. Es können die Vv. 48 b wird jetzt evident, wie schon durch Skatach höchst wahrscheinlich gemacht worden war in der That nur das Thema Einer Elegie gebildet haben, wie sie bei Properz und Ovid wirklich than. Ebonso steht es gewiss mit den oben p. 58 benutsten Vv. 52 4 der That 'geradezu ns Inhaltsangabe der Properzi- (i 18] ansehen’ kann. Auch auf di» anderen Taher-

man wird es vielleicht auch gar nicht mehr lengnen wollen, wenn hat, dns diese Amores. etwas neues, noch nio dagewerenos m, das muf jmnz besondere Weiss zu feiern Vergil sich wohl ver- ‚schen konnte. Wir dürfen die Unsinheitlichksit, die dadurch in das Gedicht kommt, die Unebenbeit in der Composition, die auch. eos feine Interpretation (Hermes 1902, 14 .] nicht hat verschwinden lassen, ruhig anerkennen, nachdem sich von aumen her eine Uefriedi- gende Erklärung für si» ergeben hat. Gerade Leo möchte ich davon überzeugen, weil er unbefangen genug uctheilt, die abstrakte Möglich- keit solcher Erklärung für Eel X anzugeben (aaO. p. 98) Nur dann gewinnt ja auch der Eingang der Ekloge (s.p. 71,3) Bedeutung. Man sche, wie Bürger, der an die Kinheitlichkeit von Galla Klagerode glaubt; sich damit abquält (Hermes 1903, 22).

Uum

46—49, zu denen Servius ausdrücklich bemerkt: hi omnes versus Galli sunt. de ipsius franslali carminibus*, Die Verse lauten:

ο Jusoby

T Natürlich handelt es sich nicht um wörtliche Vebernahme, Diese ganz selbstverständliche Bemerkung (Loo Hermes 1909, 59 ff. Norden Kommentar zu Vergils Aeneis VI 1909, 359 f£.) mache ich nar, weil Skuteeh bei Pauly-Wieowa IV 1347 und Aus Vergüs Frühzeit p. 1 Π. merkwürdig unsicher redet, Dort will er Servius! Worte "ohne jede Abwohwüehung und Umbiegung! verstehen, hior drückt er wich aweifelnd, aber auch unklar au Dis war natürlich, a0 lange Gallus" Stellung in der Geschichte der Klegie nicht richtig erkannt war. Aber os führt auch, so naho Skutach dem richtigen durch seinen Vergleich mit Properz II 1, II 1 kommt, zu einer falschen Interpretation der berühmten Verse: ibo et Chaleidieo quae sunt mihi. condita versu var- mina pastoris Sieuli modulabor avena. Sie können nicht, wie Skutsch will, bedeuten: ich will fortsn nicht mehr elegisch, sondern bukalisch diehten; denn auch abgenahen von der Frage, ob Euphorion überhaupt elogisch gedichtet hat (s. p. 09, 8), dürfte ein solcher Gedanke in diesem Zusammenhang so verkehrt wie möglich sein. Noch weniger können sie darauf führen, in Gollue Amores eine Mischung von Elogieen und Bucolien zu sehen, zu glauben, dass Gallus 'elegischs Stoffe im Haxu- motor, im Vers» Theokrits behandelt hat. (Wio würde nich damit cel VI 1 vertragen: prima Syracosio dignata est tulere versw nostra. ss Thalea?) Abor sie können auch nieht mit Leo aaO. p. 20 inter- pretirt werden: ich will aus dem Krieger und Posten ein Hirt und Sünger worden. lat Poot and Sünger wirklieh ein Gegensatz? Die Verse gaben das dürfen wir jetzt wohl sagen den Gedanken δίνες Klegie wieder: in ihr erklärte Gallus, dass die Liebe zur Lykaris ihn awänge, seine poetische Beschäftigung zu ändern, Er will zur Hirten- Alte greifen. Was heisst das? Er will, wie din Hirten tbun, von seiner Liebe singen d.h. er will das thun, was Properz von sich sagt und was or den verliebten Sagendichtern rith: i quaeso et tristis. ΜΟΝ compone libellos oder fu satius. Musis memorem imitare Philetan. Bine Bestätigung dieser Interpretation giebt die Chronologie von Gallus dichterischer Thätigkoit (p. 109) Aber warur nennt er dann i der doch hexametriseh dichtets? (die eingelegten Distichen in id. ΤΗΕ bilden doch nur eine schwache Ausnahme). Da wäre freilich Juhuw Lüómung (Hermes 1902, 166) sehr einfach die von Schanz RI? I, 145 ff. vorgetragene ist nungeschlomen —, der in V. 51 oin Abbingen Vergils vou Gallus’ Gedanken annimmt, der vielleicht einfach lautete : meino Gedichte in Kuphorion» Stil will ich bei Seite logon (oder vore nichten; aber nicht etwa "dir, Lykoris, Gerade. hier würde sich wolchus Abbiegen, ir Vergil nichtn Ungowobnliches in, ganz vorzüglich durch die Rücksicht auf den Rahmen erki , in den der Dichter Gallın" Rode eingesehlowen hat. Nur lässt mich natürlich kein strikter Beweis für Jahns Annahme führen. Aber schliesslich wäre es

τα Jacoby

seine Cynthia (1 8) angelegt, das sich in xwei Theilen abrollt!, Gleich in den ersten Versen fallen neben der allgemeinen Aehn- lichkeit des Motive die wörtlichen Anklünge an die Verse Vergils anf, ein Beweis, wie geschickt dieser die 'Webernahme der Verse des Gallus ausgeführt hut?. Tune. igilur demens? mec le mea cwra moratur? an libi sum gelida vilior. Tllyria? et. tibi iam tanti. quicumque est iste. videtur, wf sine me vento. quolibet ire velis? fune audire. potes vesani murmura, ponti fortis el in dura. nave iacere poles ? tu pedibus teneris. positas fulcire pruinas, tw potes insolitas Cynthia. ferre. nives? e Und wie Gallus auch um die Treulose noch zärtlich besorgt ist?, wo Properz: 17 sed quocumque modo de me periura mereris sit Galatea tuae non aliena. vian, Aber Properz ist kein blosser Nuchahmer. Er hat dem Motiv eine Fortsetzung gegeben, die ος bei Gallus, wie es scheint,

* Deren erster wieder zweigetheilt ist. Mir scheint das hemer, als wenn man die drei Kola als gleichberchtigt nebeneinanderstellt. 1. Y. 1-16: möchte doch die denke doch an die Gefahren [ein vigentliches Proömium hat das Ge-. dicht nicht; aín Gedanke liebws Du mich nicht mehr? ist whale Thehr in höchst wirksamer Weise mit dem ersten Theile durch V, 4, der die erste Gefahr enthält, untrennbar verknüpft). b) 9—16 und wenn si dich nioht rühren, «o mögen die Naturgewalten dich few halten. 2, 17—26 reist Du aber doch, wo reise glücklich. Meiner Liebe kanast du auch dann wloher sein: Dieser Schlum greift ihm kon- Wastiend auf den Eingang zurück. Verg!. über das Gedicht Vahlen Berliner Ak. 1858, 908 H.

3 Dus war allerdings auch nüthig. Denn weon seine Huldigung. einen Sinn haben sollte, «o musste der Lewor bei den einzelnen Verw- gruppen sofort nn die entsprechenden Elegisen des Gallus sich. erinnert. fühlen.

? Die Feinheit, mit der dieser ganz sellatlore Wunsch die völlige Hingabe des Dichters un seine Herrin chnrakterisirt, hat Bürger aaO, p. 21.29 f. nicht verstanden, trotsdem Propert. I & darauf führen, konnte. Wäre dies Gedicht unverständlich, wenn Mb nicht darauf folgte? Spricht aus ihnen nieht eine edlere Auffassung der Liebe, alw aus Catulls Versicherung (08, 185): quae tamenetsi uno mom ἐξ cal lenta Catullo vara verecundae furta. qm erae, ne mimium vimus. stultorum more molesti eto.

iw nicht zustande kommen 3) IB

LJ Jacoby

sich das Glück der Wiedervereinigung ausmalt. An wich wäre das garnicht übel, sogar recht gut. Aber hier ging das nicht, weil Ovid ja von Properz die Kompositionsform in Gegenstücken adoptirt hatte. Also muss ihn ein üusserer Grund veranlasst haben, das Gegenstück «eines legitimen Inhalte zu berauben. Dieser Grund aber ist deutlich: Ovid hut sein Propemptikon nicht nach einer, sondern nach zwei Vorlagen gearbeitet, und ex jet ihm hier einmal nicht gelungen und konnte ihm nicht ge- lingen, die Fugen der Komposition zu verwischen; eine Thütig- keit, in der er sonst eine staunenswerte Geschicklichkeit entfaltet, Die zweite Vorlage ist die wundervolle Elegie Tibulla. (13), die sich durch ihren Eingang Titis Aegaeas sine me Messalla per undas als Propemptikon charakterisirt, diesen Charakter aber nur im ‚ersten Dietichon bewahrt, um dann sofort in die gewohnte Bahn der Elegie überzulenken!. Der Wichter liegt auf seinem Krauken- lager und vor seinem geistigen Auge ziehen "wie im Fiebertramm" einzelne Bilder vorüber: der Tod im e fern von der Geliebten, sein Schicksal nach dem Tode und Kontrast dazu das Schicksal der Verdammtern im Tartarus, Dalün wünscht er die Feinde 'r Liebe. Freilich giebt ihnen Delia kein Gehör. Sie bleibt ihrem Dichter treu, Mit dem freundlichen. Bilde der Heimkehr zur Grliebten schliesst das Gedicht, das von so düsteren Vorstellungen ausgegangen war; B9 func veniam. subilo, nec quisquam. nundiel ani, u ed. videar. caelo missus adesse. tibi. func mihi qualis eris longos furbata. capillos. obria nudato Delia curre. pede, hoe precor, hune illum nobis Aurora nitentem Zueiferum roseis eandida portet equis. Diese wunderbare Schilderung des Wiederschens hut Ovid mit. dem Properzischen Gedicht kombiniren wollen, wobei er sie natürlich der werlnderten Situation ontaprochond umgentaltet, aber nieht unabeichtlich durch daa Schlunndistichon haec mihé quam primum caeto witidissimus alto Lucifer admisso tempora. porlet equo ! selbst auf die Vorlage hinweist. Um ibretwillen hat er dax

% Verl. die schöne Besprechung des Gedichten durch Leo Philol. Unters. ID 1881,28 fW. Für die Art der Tibullischen "Technik. ist die Klegie besonders interessant.

Zar Entstehung der römischen Blegie T

‚erste Gedicht hineingezozen; denn nur wo die prophetische Form beizubehalten, in die die "77 | "bei Tibull gehleidor war. Im Uebrigen sind gerade dies —. 7 beiden Gedichte Ovide wunderbar geeignet, die völlige Leblosgo 7 ar keit der Amores, die durchgeführte Rhetorisirung der Rlagie und der zu oft gebrauchten Motive zu illustriren V. Es ist kein Wunder, dass die Elegie nach Ovid keinen wirklichen Dichter mehr gefunden hat. Die Verfolgung diesen einzelnen Motive aber zeigt, wie hoch wir den Einfluss des Gallus auf seine Nachfolger auch in den Einzelheiten anschlagen müssen, Die meisten der Motive, die sich iu den Elegieen des Tibull und Properz? finden, werden schon in Gallus Gedichten verwendet worden sein. Er hat sie eben Bio: Elogio,elagefthri®, Damit aber erklärt mich einer

——— | 3 Dar Raum "bindart mich, das in den Einzelheiten auszuführen. Al ‚der die beiden Gedichte mit Properz und Tibull vergleicht, im der ganzen Anlage und im don Einzelheiten 1 Hier herrscht allein die Rhetorik. Selbst Ovids Nach- E s, für den Vellinere Nachweise zu Silo, 11 3 anvollständig MEUM ώς eredi weil sein Gedicht einen rexlen Hintergrund Ovidischen fehlt. Auch da hat Bürger nieht beachtet, yon, er sagt, Ovid bllebe una dio Antwort schuldig, "ob Corinna seinen hat, Aber der Schluss wines Artikel» (p. 98 f.) namentlich wenn mau Rothsteins sorgfältige Ἐν en f) über Cynthia vergleicht wie wonig für die Entwicklung aufgegangen ist, die die Am ibrem kurzen Dasein von Gallus bis Lygdamus jre- lat, Leo wird kaum orfreut gewesen sein, ala er seine feinen Über das Wesen der Diehtarliobe (Pilol. Unters. Il. 20 ff) wiederfand. ‚diese, vor allem durch Properz, bei Ovid, der aber auch. jutzt, wie er Auch «iniges nen einführt Auf oioen imos an Gallus weist Marx boi Pauly-Wimown I 1426 kin, Vend. 400. p. 38. ο 9 Das set sich POR an. diesem Motiv auch naoh oben lin gut. zeigen, olwohl die Spuren grieobiachor προπεµπτικά gering sind (Kiom- ling-Heinze zu Horat. c. 13. Vollmer zu Stat. sis. 1 3). Der Πομ- πῖλος dor Erinna (Atheoai. VII 9934) war hoxamatrisch, gerade wie das Propamptikon, das Theokrit. id. VII 52 if. seinen Hirten vortragen Ἰδωει verzmuthlich auch das Gedicht des Parthenios (Meinek? Anal. Alex. 919), wenn wir aus der Nachahmung durch Helvius Cinna (Schanz ARIA p 188) schliomen dürfen, der mit seinem Zropempticon Pollionis die Gmttong in die römische Literatur einführte. Dies Gedicht und sein griechischen Vorbild wird dureh die Nachricht eharaktarisirt, dass

so Jacoby

der Hauptunterachiede zwischen der Tibullischen und Properzischen. .Elegie. Dass Gallus von dem mythologischen Apparat starken | Gebrauch gemacht hat, glaubten wir annehmen zu dürfen; dass aber seine Flegie auch atark bnkolisehe Elemente enthielt, geht schon aus den von Vergil angeführten Motiven hervort; Von seinen beiden grössten Nachfolgern hat Tibull, seiner Naturanlage entsprechend, das bukolische Element fast allein ‚gepflegt, während Proporz zwar das Mythologische stark. in den Vordergrund schiebt, ‚aber weniger einseitig ala Tibull auch dem Bnkolischen sein Recht au Theil werden lässt. Insofern mag man ihn sie An Iwan Nachfolger des Gallus bezeichnen. Diese Abhángigkeit aber der beiden bedeutendsten Elegiker

sein Verständniss durch einen Commentar erschlossen werden musste. Auf andere Muster hat Horaz c. 13 und epod. 10 (Leo De Horatio et -Archilocho 1900, 8). zurlickgsgriffen. Aber auch ‚dessen Propemptikon mit den Horazischen dis Anrede an das

hat das Motiv Iyrisch behandelt (fr. 114). Nicht eigentlich.

aber ihnen sehr nahe stehend, sind zwei Epigramme ee 52. 53. Erst Gallus hat das Motiv in die Elegie oingeführt, womit auch die erotische Verwendung gegeben war. Vielleicht ist ew kein Zufall, dass dio beiden oraten Römer, die Propemptika wohroiben, mit Parthenios in Verbindung stehen. Aber gerade der Vergleich zwischen ihnen zeigt, wie anders sich die Verwendung Ws! Motivs in dor sub- jektiv-erotisohen Elegie gestaltet hat.

* Darum ist es nicht richtig, wenn Rothetein p. XKXVI. Propanz deshalb: als Vollender des yévoc bezeichnet, weil er am hiuügsten und ernathaftesten den mythologischen Apparat verwendet. Aber aueh Nordens Ausführungen über Tibull (Neue Jahrb. 1901 1 209), dem er "die kunstvolle Vereinigung dor Stimmung dos bukolischen Idylle mit den Formen und der Gedankeaführung der erotischen ‚Elegie” zur ‚schreibt, scheinen mir danach einer Modifiention zu bedürfen, die frei» lich von Norden selbst angedeutet wird, wenn er (p. 269, 9 die Mög- lichkeit offen lässt, dass "Tibnll in Gallus einen Vorgänger hatte, Im der That, was wir von der Entstehung. des Τένος und von den der dichten seines Sehüpfers wissen, beweist, dass das bukolische Element. in der Elegie an sich die gleiche Bereohtigung hat wie das mytho- logische, dans mur individuelle Vorliebe die Bevorrogung dieses bei Properz, jenes bei Tibull bedingt. Darin aber rolgt sich Properzons Voberlegenheit, dass er beide Elemente gleich sicher und geschickt verwendet, während bei Tibull die mytbologischon Anspielungen meist wenig gelingen und ihre spürliche Verwendung seine Dichtungen noch eintöniger macht. Üebrigens kann man zweifeln, ob nicht dureh den Rahmen, in den Vergil] seinen Gallus gestellt hat, die Auswahl der Motive zu Gunsten der bukolischeu bevinflumt int.

: Ian

auch nachdem uns die subjektive hellenistische Elegie unter den Händen serronnen ist, Ihm worden wir die Vermittlorrolle zuschreiben, nicht nur zwischen rümischer Elegie und attischer Komödie, sondern auch wo sonst in der erotischen tpo

die direkte Herleitung der Motive aus der Urquelle nicht un- güngig ist, Um ew einmal scharf auszudrücken: die römische Elegie int erwachsen aus dem erotischen Epigramm. Erwachsen! Also ist das Epigramm wohl auch ihre Hauptquolle. Aber wahr- lich nicht die einzige. Wir müssen uns hüten, hier einseitig zu sein. Naben dem Epigramm muss die direkte Benutzung auch der attischen Komödie zugegeben werden; nur so erklären sich ‚Achnlichkeiten ganzer Soenen, wie sie otwa zwischen Tibull 3,

; 83. und der vom Dichter des "Em

vrovnuupoópcvog gemalten Situation (Toront. Hennt, 273 f.) bestehen. Dass die hellonistische Sagenelegie reichlich und direkt benutzt iet, auch auweilen für ganze Beenen, haben wir schon gesehen. Aber auch die bukolische Poesie ist nusgebeutet, nicht zuerst und nicht allein. von Tibull, sondern bereits von Cornelius Gallus. Mit der Ein- quellentheorie haben wir auch bei der rümischen Elegie kein Glück, Doch aehen wir das Einzelne, wobel natürlich nach keiner Richtung etwas erechópfendes gegeben werden kann.

Bereits Kallimmehos hat seine erotischen Empfindungen in Epigrammen ausgesprochen, die in ihren Motiven durchaus denen der Komödie und der römischen Elegie entsprechen. Aber diese Verwendung dos Épigramms datirt nicht etwa erst von ihm, Denn ala er es zum Vehikel der eigenen Liebesemptindungen. wählte, war es lüngst nicht mehr, was seine Name besagt, eine Aufschrift. Er war lingst zum litterarischen Kunstwerk, am einem eigenen Τένος geworden; und dieser vévog hatte das scheint mir ein sicheres Resultat von Reitzensteins Untersuchungen gorade in frühhellonistischer Zeit die alte Stellung der Elogio ein- genommen. Während diene in lonjen zur beliebtesten Form für die erzählende Darstellung der Sage geworden war, hatte jenes die aympotische Elegie in ihrer Rolle beim Gelnge abgelöst, da- mit aber zugleich ihren Inhalt übernommen. “Die paraenetinche Golageelegie ist in das Epigremm übergegangen.‘ Der starke Prozentsatz erotischer und nympotiseher Epigramme begreift sich wohl, da beim Gelage Liebe und Wein die Hauptrolle spielen. Bolm Gelage hat auch Kallimaohos seine deliciae gefelort in der Form, wie sie damals üblich war. Dass diese erotische Epi-

' Man wird das nicht dahin verstehen, dam ich die Rolle der

mmm

Zur Entstehung der römischen Blegie 88

gramm mit den Motiven der Komödie gesättigt ist, erscheint nur preter dem Interesse, das das attische Lustspiel in der ganzen griechischen Welt weckte. Der Vergleich der Epigrammen- diehtere mit dem Liebhaber der Komödie ist mindestens ebenso berechtigt, wie der zwischen diesem und dem rümiachen Eleglker.

"Was dieses mit den Motiven der Komödie und des täg- lichen Lebens gesättigte hellenistische Epigramm von der römi- schen Elogie trennt, ist eigentlich und im Grunde wirklich nur der geringere Umfang), Alles andere ist sekundär, d. h.n ere giebt sich mit Notwendigkeit bei einer versuchten des Epigramma. Diese Grenze ist fliessend. Der alte Aberglaube, dass das kürzeste Epigramm wie das beste so das ursprünglichste sei, ist ja verschwunden. Wenn häufig der praktische Zweck der Aufschrift die Beschränkung auf wenige Zeilen mit sich hirachte, so fiel das fort, seit das Epigramm zu einem littorarischen |

war. Unter Kallimachos" Epigrammen hat gleich

das erste B Distichen, Die Schluasgedichte von Properzens erstem

+ Buche haben nur je fünf, IM 11 gar nur drei Distichen*. Ge-

bellenistisohen ausschliesslich auf die Gelageunterhaltung

beschränken will. Aber sowohl seine Verwendung auch dafür wie seine

Aufnahme des Inhalts der alten Gelageelegie ist unbestreitbar. Im

übrigen kommt für meine Beweisführung nichts darauf an, ob das Fpi-

gramm beim Symposion verwendet ist oder nicht Deun die Herkunft einen erotischen Inhalts ist klar,

1 Das ist unrichtig, wenn man das "Epigramm an wich und die *Elegie an sich’ construit. Aber es gilt für das hellenistische Epi- gramm und für die römische Elegie, eben weil diese mus jenem durch

entstanden ist,

3 0b man 121 als Epigramm beswichnen will stehe dahin wie es zn verstehen ist, hat Leo GGA 1898, 743 f. gegen Rothstein und Reiteonstein Hermes 1806, 185 gezeigt es ist auch eigentlich gleichgiltig, da Propers selbst es in das Elegienbuch gesetzt hat, wie Catull seine Kurzelegien unter die Epigramme Man kann anh daraus ne wie jung diene römische Elogie ist, wie unsicher noch ihr Wesen,

Aber charakteristisch ist, dass sich allen Proparz diese wie so manche andere Freiheit (p. 71, 2) genommen hat. An der Vollständigkeit von 122 vermag ich trotz Leo GN 1898, 469 Π, wo der littersrische Charakter dieser biographischen Schlumgedichte erklärt ist, nicht zu zweifeln. Freilich darf man ex nicht mit Rothstein interpretiren. Dann kalte ich es lieber für unvollständig. Aber dus führt hier zu weit, Dagegen ist IE 11 ganz sicher kein Fragment und gunz sicher nicht mit 11 10 zu verbinden. Der Gedanke findet erine Entsprechung in zahl« reichen Epigrammen. Dass II 9-11 eine zusammengehörige Gruppe

, bilden, sah Leo aa0. Ti.

LU Jacoby

dichte wie Catull 72, 73. 76 das aus 13 Distichen besteht und auch die 'elegische Gedankenführung zeigt 99. 107 würde man an sich schlechthin ala Elogieen bezeichnen; und doch stehen mie unter den Epigrammen und wind von Catull ı aolehe betrachtet. Aber ihr Inhalt ist durchaus ur im Sinne der römischen Elegie und selbst in der Form finden sich bereits die Anfänge der späteren Entwicklung! Auf einem ganz anderen Blatto steht dagegen das berühmte, für uns einzäg- artige c. 68. Ich glaube mich jetet berechtigt, es bier weiter zu behandeln, so sehr er an sich auch noch m neuesten Besprechung von Birt Rhein. Mus. 1904, 438.

nene Behandlung verlangte, weil es in weiner Eigenart, - weimer Binzelstellung und dazu wenigstens glaube ich das als Brief, in keinen direkten Zusammenhang mit der Elegie des Gallus gebracht werden kann. Man vergleiche ein beliebiges Gedicht des Properz oder Tibull einerseits mit diesem

1 Wir worden weiterhin einige Beispiele konnen larmen, | interessant ist. es, wio sich die, welche an eino subjektiv-srotische

stische Elegie glauben, um die unangenehme Thatsache horumdrücken, dass wir ‘römische Elegieen' vor Gallus nicht nachweisen können, dass namentlich Catull seine Lesbia nicht in solchen, sondern in "Epigrammen' distibischen und polymotrischen gefuiart hat. So wenn Bürger aaO. p. 96 sagt: "Catulls Lesbia war ein Wesen won Fleisch und Blut: deswogon aber konnte er sich dem Zwange, dem die hellenistische Elegie trot allem (was heisst dus?) dem Dichter muf- erlegte, nicht fügon und-perhorroscirte aiv". Catull, dem m ein hoher Freundschaftsbeweis int, jemandem carmina Battiadae zu schicken (e. 65. 116), der mit Kallimachos den tumidus Antimachus

soll die hellenistische Elegie perhorresciren! Ich glaube, diese Bes

geschrieben hat, immer einer der sichersten Beweise gewesen, di auch bei den hellenistischen Dichtern keine gab. Es lohnt sich aber, die Motive seiner Epi- geramme mit denen der römischen Klegiker zu vergleichen. Man wird überraschende Entsprechungen finden und bemerken, dam der Unber- schied zwischen ihm und den Elegikern ganz allein in der technischen Bebandlung dieser Motive besteht. oh greife nuf geradewohl ein pear Boinpiele heraus: © A mo Or. am. 10; Deo Propert. TI 30; 6 Propert, 1 9. Tibull. I 8 (Horat. 121); 8 e Propert. II 0 (fora. 1.35); T0 ev Ov. am. IL 16; T6 ev Propert. II 17; 8j. 92 e Propart, LIE 8; Tie Proport. ΙΕ. Dass Catull bei aller Individualität stark und bewusst auch in seinen Lesbingedichten von der griechischen Erotik abhüngt, bedarf keinos Boweines.

Ear Butstshung dar rörnbichen Elaghe ss

©. 68, andremeits etwa mit dem "Epigramm' 76, und man wird ir recht geben!. -—

Wie das hollenistische erotische Epigramm, so ist auch die röiminche Lieboselegie ein erotisches Moment- oder Stimmangs- bid oder eine Darstellung dessen, wur der Dichter selbst erlebt bat. Dieser Zusammenhang ist unverkennbar. Wollen wir una den Horgeng dentlich machen, wie das an einen bestimmten Um- fang nicht gebundene, seinem Inhalt nach iu dem Kreise des täglichen Lebens und der eigenen erotischen Empfindungen den

der Elegie, fortgebildet wird, «o thun wir am besten, mit dem jiingsten der vier römischen Elegiker zu beginnen, wil bel ihm sur soch einer der bei dieser Fortbildung thätigen Faktoren, dieeer aber auch in voller Reinheit, wirksam ist: ich meine die Rhetorik, Wie diese in augusteischer Zeit das ganze Gesicht der römischen Litteratur verändert, ist bekannt; ebenso dass Ovid die Hauptrolle in dieser Entwicklung spielt, und dass man ο ας ziemlich rein aus der Rhetoren- schule erklären kann. Vergleichen wir seine Amores mit ent-

Epigrammen, so erscheinen jene als die rhetorische

E κ der in diesen ausgesprochenen Gedanken. Wie Ovid

= uns kommt nach dem eben bemerkten gar nicht in Be- 9 BEE von e. BR denkt. Ob er alexan- gab, die in Briefform und elegischem Maasse per- n penheiten der Dichter ehandelton, wage ich nicht zu ist das bei der Vorliebe der hellenistischen Dichter für diesen Mana, Aber Indicien giebt en nicht Von Arats Ἔπιστολαί wissen wie niehta; und wenn Rothstei gramm durchaus verständliche, eigens PN Y 20,8) sitirie Distichon αἰάζω, Διότιμον wieder aln Rost poetischen Briefer in harmlos scherzsndern ^" E o ioh nicht, dass er nach Heitzenatein 171 Anden wird. Ob aber daa Oxtullische Gedieht. einen WRücksehlows auf gleichartigo hollenistische Vorbilder erlaubt, it mir bei seiner eigenartigen Natur sehr vweifelhaft. Die Rriefform ist der fonischen Elegio nicht fremd und mir erscheint Leos Hinweis Bene εἰ Archilocho p. 10) werlhvoll: nec dubito, quin Catullus memor ad Allium elogium composer". Diesen Aus rese zugegeben aber erklärt sich Form und Inhalt des Go- dichten einerseits mue den besonderen Umständen, die den Dichter vor- anlaısen, Allius im Liede zu feiern, andrerseits sus den Studien, die er damals trib und denen wir Gedichte wie 63, 64. 66 vordauken.

m 6

R6 Jacoby

in der Schule über ein gegebenes Thema sich | er ex als Elegiker, Die hier zu Grunde m sind Epigramme, Awehe o ‚grösseren Gediobt im der von (rr Form erweitert. Als Beispiel des Vorgangs der schönsten Epigrumme Cntulls (85), das a lb noch mehrmuls epigrammntisch ee kürzeste Formel bringt: pe

Odi et amo. quare id faciam, fortasse. vequiris,.

nescio, sed fieri sentio οἱ οποίου. * Dar Motiv atammt direkt ans der Komödie, die en maitrlieh nicht erst erfunden hat (Anakreon B9 Theognis 1091 Π.) und begeguet uns zB. in Terenzens Eunuchus (TO) ο indignum facinuá! nune ego.

ei illam scelestam esse et ma miserum sentio, 4

et taedet et amore ardeo et prudens. sciens.

vivos vidensque pereo mec. quid agam seio. Was die Komödie dramatisch vorführt, die Handluogsweiwe des Jünglings, der von seiner als unwürdig erkannten Liebe nicht lassen kann, das sagt der Dichter in dem kurzen Stimmungebilde des Epigramms von sich solbst aus, Die gleiche Stimmung malt der Elegiker in den Amores III 111, das man sehr mit Unrecht in zwei Elegieen zerlegt hat. Der erste Theil dieses Gedichten giebt das odi des Epigramms wieder (v. 1—32), indem ew den Grund des Hasses ausführt. Ovid hat seine Liebe als furpis er- kannt wie Terenzens Phaedrin. Breit wird nach einer Einleitung, die nur die Thatauehe des odi in 4 Distichen konstatirt (v. L—E), die Abscheulichkeit des Mädchens geschildert: ibn hat eie aus- ‚geschlossen (9—10); wie ein Sklave hat er für den begünstigten Liebhaber die Thüre bewachen müssen (11—12); er selbst bat den Rivalon von ihr kommen sehen (13-14). Dann mit rho- torischer Steigerung: hoe lamem est lerins; wohlimmer ist, dass der Rivale auch ihn gesehen hat, wie er verschmäht vor der Thüre lag (15—16). Bin ich nieht immer zu deinem Dienste bereit gewesen (17—18)? Aber du hast meine Liebe nur benutzt, um andere anzulocken (19-90), Ex folgen die entrüsteten. Apo- siopesen: quid referam die einzelnen Beweise deiner Untreue,

3 Vergl nueh am. Ii 4, das aber mit V. 7 ff. in vine ander Richtung umlenkt; der Gedanke des Eingangs (V. | —6) int der gleiche wie in den Catullischen Epigrammen T2. 35. 85.

mm "fi Zur Kntstehung: der römischen Elogie: "T

wieder je ein Faktum in je einem Distiohon (21—26), Dan hat Jie Liehe in Hass verkehrt. Der Dichter fühlt sich frei (27—32). ‚© greifen auf den Eingang xurück und könnten due Gedicht passend schliessen, Sie thun es aber nicht. Deun jetzt erst folgt im scharfen Kontraste zum Schlusse des ersten Theilen um den Zusammenhang und die Einheitliobkeit des Gedichten zu | begreifen, denke man an die peyohologisoh feine Lehre der Re- - media (057) odio. qui fini! amorem, aut amat aut aegre. desinet esse miser das Mittelstück, der Gedanke des Epigramms: | - luclamhir. pectusque deve in contraria tendunt. hae amor hae odium: sed pulo vincit amor, Und in diesem Widerstreit der Gefühle bewegt sich der zweite Theil des Gediehtes, indem er ihm in immer nenen Antithesen Ausdruck giebt, um am Sehlusee zurlickgreifend beide Theile durch Wiederholung des Motvis zusammenzufassen: Ut. quameis nolim. cogar amare velim. Der Hergang ist bier ganz klar. Die aus dem Gedanken des ‚Epigramme entwickelte Elegie bringt nichts, was über diesen Ge- danken hinausgeht. Sie ist nichts als erweiternde Ausmalung und zwar hier Ausmalung ganz allein mit rhetorischen Mitteln. Nicht einmal von dem mythologischen Apparat ist Gebrauch ge- macht. Ist dns wo wunderbar? Ioh finde nicht. Den ersten ‚Schritt au der Erweiterung des Gedanken» durch Ausmalung und ‚Begründung des Gegensatzes hatte ja schon Catull selbst gethan. dm c. 72 entsprechen die Vv. 1—4 genau dem ersten Theile der owidischen Elegie: dle frühere Liebe des Dichters und die Heuchelei der Geliebten, Dann in soharfem Gegensatze wunc fe cognovi, entsprechend don drei Distichen Ovide mit dem energiachen Schluan mon ego sum stultus ut ante fui, Darauf der zweite Theil (v. $—8) über den Widerstreit der Gefühle.

V Höchst: instruktiv ist, was uber in den Einzelheiten zu ver- folgen hier zu weit führt, der Vergleich der Ovidischon und Catullischen Gedichte mit Propert. I 15 und Tibull I 4. Ersteres darf mun nicht im zwei Elegieen zerlogen. Dem Kingange, der dem odi entapricht [I—8), indem er die über alles Erwarten hinausgehende perfidia der Geliebten konstatirt, folgt der grome mythologische Haupttheil (9-22), der einfach durch den Gegensatz Im Charakter dieser Heroinen zu Oynthins Wesen eingeführt wird. Das sind etempla, Das Distichom UM leitet em dem zweiten, dem amo entsprechenden. Haupttheil über. Der Dichter kennt jetzt die perfidia der Geliebten. Sie kann sich die Schwüre sparen, an die er nicht mehr glaubt, die aber auch

quim

psittaens. Der Tod dor Lieblingwvogels ist oft in behandelt (AP VIE 18917); auch bei Catull. Motiv in den zierlioben Hendekasyllaben den Stufe des Epigramms stehen. Erst Ovid hat es zur Blegie ver- breitert. Wir brauchen das Gedicht nicht zu analysiren; denn das Mittel ist anch hier das gleiche: die Vorschriften der Rhe- torik für das ernsthafte ἐπικήδειον sind auf den Gedanken des Epigramms angewendet. Aber noch Statius, der x. II 4 Ovid nachahmt, jedoch da bei ihm das elegische Maass überhaupt nicht mehr vorkommt! dies schershafte wie seine ernsthaften hexametrisch behandelt, ist wich bewusst, dass or damit ein Epigrammenthema uaurpirt: libr. 1 praef. in ar- borem certe tuam Melior et psittaoum scis a me leves Libellos quai epigrammatis loco. scriptos.

Ich bin, wie gesagt, von Ovid ausgegangen, weil bei ihm das rhetorische Element so gesteigert ist und alle anderen Fake toren so zurückgedrängt hat, dass sich seine Wirkung am reinsten beobachten lässt. Die rhetorische Ausführung des Gedankenw oder der Situation geschieht klar, mit fester Disposition, ohne. Digressionen, weil kein wirkliches Gefühl den Dichter etwa zu spontanem Durchbrechen des Schemas, zu einer Hingabe an das Gefühl und an die bestimmte Sit treibt, Aber ebenso gute Beispiele. für den behanpteten Vorgang liefert Properz, bei dessen

nicht nobhig sind, Muss er sie doch mit aller ihrer Treulosikeit lieben. Ein Gegensatz der Gefühle wird auch von Tibull behandelt, Nur ist es hier nicht die Treulosigkeit, sondern die Habsucht der Geliebten, die den Dichter nltönst ein Motiv, das ja unzähligerale in Komödie, Epigramm und Elegie vorkommt. Aber losmachem kann auch er sich nicht von der unwürdigen Leidenachaft. sera quidem. moneo, sed prosunt quid mihi vera beginnt der zweite Theil, Und wie ihn der Eingang des Gedichtes in den Fewmelu der Liebe zeigte, κο der Schluss: &i modo ma placido videat Nemesis wea. eullu eto, Er hasst seinen Zustand; aber er muss ihn ertragen. Im übrigen is. der Vergleich dieser Elogie mit Proporz 1I] 18 interosmmt, Sohr ähnlich im Gedanken sind die Stücke, in denen der Erotiker bittet, ibn mit Mittheilungen über die Treulosigkeit der Gelichten au rer- schonen: hier vergleiche man Tibulls Epigrumm IV 14 mit der breite Ausführung Ovids am. I 1. und den entsprechenden Stallen der Ars IT 409 f, 565 ff. (nuch den allgemeinen Satz Propert. II 18, 154). Y 100 De Statii. nivis Index schol, Gott. 1802.

Jaeoby |

duo perie per fe tu en Beispiel an« dem Sagenkreise des Gotten!, Was zwischen diesem

ersten rhetorisch erweiterten Theile und dem Schlussdistichon steht, das hat er zwei uns schon wohlbekannten Quellen ent- nommen, durch deren Benutzung eben das Epigramm Ausserlich zur Elegie erweitert wird: zuerst die Bukolik, aus der dos Bild ‚des Winzerlebens übernommen und aaf den Diebter dadurch über- tragen wird, dass er den Entschlass auespricht, selbet Winzer zu werden. Zweitens iie Sagenelegie oder Nberhanpt die er- zählende'Rngendichtung. Denn alle die hier angeführten Dionysos- mythen sind sicherlich in bellenistischen Dichtungen behandelt geworen und ebendaher Properz nüher bekannt. Dieser mytho- logische Apparat wird wieder auf den Dichter bezogen, indem er erklärt, durch die eigene Darstellung dieser Stoffe seine Dank- barkeit für die Befreiung vom Zwange seiner unerträglichen Liebe hezeugen zu wollen, Um die Wirkung der Rhetorik sowin dew

1 Diese Begründung (V. T. S) te quoque emm non exe rudem testatur. in astris lyncibus ad euelum vecta. Ariadna tuis, zu der Hoth- wein nur Ovid Ars 1827 f. vergleicht, int vielmehr in Parallele su stellen mit deu auch aus dem Epigramm bekannten und hier ungemein bäufigen Berufungen anf Ähnliche Erfahrungen eines Gottes, die ihn awingen, den Verliebten zu verstehen oder ihm zu verzeihen oder ihm zu halfen: zB, Auklepindes AP V 17, 3 äypı τίνος Zei, Zeü φίλε; σι- χήσω- καὐτὸς ἐρᾶν ἔμαθες: Kallinmchos ep. 5 ναιχὶ πρὸς εὐχαίτεω, Γανυμήδεος οὐράνιε Ζεῦ΄ καὶ σὺ ποτ’ ἠράσθης οὐκέτι μακρᾶ λέγων Meleager AP ΧΙΙ 101. i. V 123 ua. Es iet die rhetorische Lehre vom παράδειγµα, die hier mansgebend im. Der Einfluss der Rhetorik schon für die Entwicklung des literarischen Epigramms, das seiner Natur nach zn rhetorischon Erweitorungen einlädt, int üherhanpt ber dentond und verdiente wohl eine specielle Untersuchung. Auch da- durch jet die römische Schöpfung der Elegie vorbereitet, Für die Verwendung der Exempla in dieser liefert fast jeden Stück Belege. Interessant ist die Üobortreibung der Mittele bei Ovid. am. Η1 6, 23 BA, mit der breiten Ausmalung (46-82) des letzten Beispiele und der Schlussfolgerung für den gerade vorliegenden Fall (30. 84). Das Motiv de» Gedichtes steckt in dem Epigrmum des Antiphilon AP IX 277 (Mallet. p. 647.

3 Das ganze Gedioht bewegt nich alo in einem dom; gewóhn- lichen Wunsche des Klegikers me laudent doctae soli ie ihn schon Gallus in der durch Vergil. ecl. X 50, 51 dcidieo ete. charakterisirten Elegie ausgesprochen haben mare und wie ihn seine Nachfolger so oft ansprechen, gerade ente gegengesetzten Gedanken. Dasselbe Thema, die Befrmiung von der

"8 Jacoby

logischen und bukolischen Apparates zur Blegie erweitert haben, wäre hier zwecklos. Es wird Sache der Erklärer sein, den Vor- gung für die einzelnen Gedichte im speeiellen nachzuweisen !, Wir werfen noch einen Blick auf das entsprechende Gedicht Tibulla (I 2). Die Situation, wie sie in den ersten Distichen (v. L— 6) gexeichnet und an die v. 87 durch die direkte Anrede erinnert wird, ist die gleiche: des Dichters Liebe lich infeliz amor heisst ew v. 4 ausdrücklich beim Weine will er sie vergessen, Aber er hat den Grand den Ungllicks genannt: die Thüre der Geliebten war verschlossen. Daraus entwickelt sich alles weitere, wie das Leo Philol. Unters, IL 34, gezeigt hat. Wie bei Properz wird das Epigramm dadurch zur Elegie, dans der Dichter sich in den Zustand versetzt, den jenen andeutet, und die Empfindungen ausführt, die jener Zustand in ihm hervorruft. In der Art der Ausführung aber zeigt sich num die Besonderheit von Tibulls dichterischem Charakter, durch die seine Elegieen einen κο anderen Eindruck machen, ale die dew Properz. Das ist eine grosse Tiefe der Gefühle, die aber vere bunden ist mit einem Mangel an Kraft und Bestimmtheit, sodass er die durch die gegebene Situation hervorgerufenen Empfindungen nicht beherracht, sondern sich von ihnen tragen lässt. Mit dieser Naturanlage Hand in Hand aber geht sie achützend und steigernd die Freibeit von dem übermächtigen EinHusse der Rhetorik. In den Einzelheiten finden sich ihre Mittel natürlich xo gut vere

fast durehgängig herrscht, soweit dim Gedichte selbständig von Ovid outwickelt sind und nicht einfach in der Nachahmung der älteren Elegiker stehen, darf man bei Properz etwa II 12 quicumque ie fwit anführen, dio Verbreiterung eines in Epigrammen ansähligomale be- handelten Motive, zu dem Rothstein das entsprechende Thema der Rhetoronschule au» Quintil. IE 4, 35 beibringt. Hier ist nicht einmal die Anwendung auf den eigenen Zustand (V. 19 ff. in me tela mument) Proparzens Kigentbum. Wagon auiner Verwandtschaft mit den ok- phrastischen Epigrammen ist IT 91 interessant, das durch die Anrede ^n die Geliebte zur Elegio wird.

* * Ich brauche wohl nicht bervorsuheben, dass dieser Vorgang durchans nicht gerade auf der Grandlage eine: Epigramme wich zu volleichen braucht; so häufig das ist, weil dem erotischen Epigramm. kaum eines der für den Elegiker möglichen Motive fehlt. Aler auch wo kein solches den Anstoss giebt, ist der Vorgang selbst der gleiche: man analyaire etwa Propert. II 1, dessen Motiv in einem realen Vore gang aus des Dichters Loben besteht, in einer Aufforderung Maecens episch zu diehten.

das für uns freilich niehte, Denn was stammt wieder aue der erotischen Kunst-

unter den Elementen, aus denen Gallus stofflich. ‚geschaffen, das bukolische vor dem mythologischen in bevorzugt, Wenn er sich seinen Gedanken und winbar willenlos überlässt, wenn or Situation an Bild reiht, κο mögen diese Empfindungen echt Ausdruck erfolgt in der uum bekannten Form

'n der erotischen Kunstdichtung; und fast für jeden Theile lässt sich auch cine "Quelle' naehweinen, eine Komodienacene, ein Stück bukolischer Poesie, mehrerer Hauptquellen, wenn ich mir diesen -gewtatten darf, die für die Komposition des Gedinhten

ie Bedeutung haben ®, im Gegensatze zu Properzens T dem aus (iner Quelle entnommenen Hauptmotiv alles ‚streng logischer Gliederung unterordnet, giebt den i jener eigenartige Gleiten der Gedanken und der las man oft, aber mit Unrecht als speeiliach "olegischen 'hnet hat®, Es ist nichte al ein technischer Unter-

etwa in dem oben (p.87, 1) erwähnten Gedicht Η 4. dieses zeigt trotzdem in dem ‚grösseren Haupttheil die

-eemtrirte knappe Darstellung ist. ο 3 Nuchweisen lässt sich das besonders schön an 1 3. 3. &. I1 5.

Vollkommenheit des hingleitenden elegischen Stils, der

‚sich beständig zu lösen und wieder zu schliesen scheint. bi doch κα» Jetzt ein Hundes und Ganzes dasteht; seine besten Gedichte sind kurz, Tiball muss Raum hsben' Die Beotachtang ist natürlieh richtig und end der Properzischen Elegieen, für die Leo sie ver- 4 werthvoll. Aber das ästhetische Uriheil scheint mir un- | jener "hingleitende eegisebe Bt. mit Unrecht aux einer Kigen-

e ‚einem Speeificum der "Elegie an sich“

CEU

LJ Jacoby "

schied, der freilich seine Erklärung in der Naturanlage des Dichters findet, gegenüber dem in lusserer Form und Stimmung koneentrirten Bau der Properzischen Gedichte, Aber wenn die römische Klegie ihrer Entstehung nach ein erotisches Moment» bild ist, dann ist Properz auch stilistisch betrachtet ihr Meister. Deun für ihn und ebenso für Ovid, κο tief er sonst wl Dichter der Amores unter Properz steht sind die zahlreichen trofflichen Momentbilder in der scharfen Bestimmtheit ihrer Um- riose, in der Einbeitlichkeit der in ihnen herrschenden Stimmung, in der knappen und «traffen Ausführung bezeichnend!. Gedichte

‚gemacht und daraus Tibulls Stellung als der Elegikor κατ’ ἐξοχὴν (cf. Philol Ümters. 44) zu unrecht abstrahirt. Denn lat Leo wirklich Recht, wenn er sich dureh Tibull an die Elegie des Mimnermos er- innert fühlt? Unser Materin] an ganzen Stücken der alten Elogie ist ja sehr gering; aber was wir bonitzou, zeigt doch eine Art zu disponiren, der meines Erachtens die Properzische Weise ein gut Theil näher steht. (vergl. Reitsenstein Epigramm 16, 3).

I Wir wissen nicht, wie Gallus komponirt hat. Aber glauben möchte mun, dam ihm Properz auch hier näher steht, Denn Gallus" Persönlichkeit macht einen anderen Eindruck ale die Tibulls Im übrigen hat Properz mit Vorliebe dichotomisch disponirt. Aber er ist auch hier nicht auf ein Schema eingeschworen. Wie er jene Verbindung mehrerer Bilder zu einer grösseren Kinheit («. p. 77] geschaffen hat eiu dem Wesen dieser Eleyie sehr vivl adaequateres Νο], als die Tibollisehe Weise, die die verschiedensten Stimmungen in einem grossen Gedichte vereinigt so hat er auch Gedinhte, die sich scheinbar in dem allmiühlich fortschreitenden Gedankı Tibulls Weise nähern. Sie sind gröneren Umfangs und deshalb auch meist von den Kritikern ebenso misshandelt, wie man en früher mit Tibull machte, Sieht mon rüber zu, so ist weder die Einheit der Stimmung zu verkennen noch sine sehr viel stroffere Disposition als si» Tibull jo hat die immer wiederholten Versuche, seine Ge- diehte strophisch zu gliedern, sind ja alle fehlgeaehlagen —, indum sich durch wiederholte Dichotomie um ein Mittelstück kontrastirende oder parallele Theile gruppiren, in die man nur keinen Zahlen» schematismus bringen darf. Als Muster kann II 34 dienen, Der Dichter geht von winem Gedanken aus, wie er in den Epigrammen Platone (Diog. Laert. III 31) und des Dioskorides (AP V b5) durch das Sprichwort θυμέ, τί µηνύεις xuolv ὁστίον ausgesprochen isi. Män wergleicho dan energiweho sie erepta mihi paene puella mea est mit Platon» εἴτ' ἀνιήσει Oorepov. οὐκ οὕτω Φαΐδρον ἀπωλέσαμεν. Genau κο Ovid am. II 12 (den Gedanken des Epigramms geben die Vw. Τσο] Aber während Ovid in der uns bekannten Art sein Thema straff in den beiden Theilen abhandelt 1. warum habe ich

96 Jacoby

stoht seine Schwäche als Dichter Uberbanpt nnd ala Elngiker im besonderen.

Aber wie dem sei, auch Tibulls Klegie giebt keine Ver- anlassung, einen vorherigen Durchgang der Motive oder gar der ‚ganzen Komposition durch eine hellenistische Elegie anzunehmen. Innere Gründe sprechen nicht dafür, Oder macht die römische Elegie den Eindruck einer Uobersetzungslitteratur? Dass Kussere nicht vorhanden sind, glaube ich bewiesen zu haben. Wie weit der Elegiker durch den Ausdruck seiner Empfindungen, dureh

den Ursprung der Elegie vergessen macht und sie zu einem

position, κο im Gedanken ein Gegenstück zu den Yv. 25-46; alao ein ah valcat Phodum quicumque woratwr in armis (HI 1,7) Im der "That lehnt Properz jetzt für sich das Epos ab, wie er es worher für

konn gethan hat, Aber die Art, in der or es thut, ist eine andere. Denn Vergils Name ist gefallen, Vergil aber kann er nicht zu dem Todien werfen, wie er c& mit Lynkeus" griechischen Vorbildern gethat. bat, wie er sonst Ennius zurlickweist, wie er Il] 1,7 ohne Namen- nopnung prineipiell den Epiker verdammt. Hier werden die de

Gedanken um: statt zu sagen "mag opisch dichten, wer will. m^ e- "episch dichten yet. über meine Kraft, Vergi] kann es. Die Ab- weinung erfolgt in der Form cine» Panegyricus für Vergil (69-80), D

eines bestimmten römischen Epikers beschränken können wird wo aufs Aussereto gesteigert (ich glaube hierin liegt die λύσις der auch won Norden Neue Jahrb. 1901 | 816,4 meines Erachtens nicht gelösten Aporie). haec (V. 81) greift auf den ursprünglichen Gedanken zurück: eh bleibe meiner Weise trou, dichte wie Varro Catall Calvus Gallus, die in Parallele mit Kallimachos und Philetas stehen; wie Vergil mit den ure sprüsglicben Vorbildern des Lynkeus (81-92), Lynkeus selbst scheint vergessen zu sein. Aber der kurze Schluss (29, 94) mit dem eınphatischen Oynthin gum eam weist doch sehr deutlich auf don Ausgangspunkt des Ganzen zurück: auf Lynkeus verfehlten Versuch, Cyathia von ihrem Dichter zu trennen. So haben wir hier eine in der Stimmung ein- heitliche, scharf disponirte Composition in dem bekannten Schema d-c=-b-a—b-c-d, in dem sich je die beiden das telstück flan- kirenden Gruppen unter den Ueberschriften Lynkeus-Propertius zu- nammenfasson lassen.

|. “σπα

Zur Entstehung der römischen Elegie m

selbständigen Kunstwerk gestaltet, das kommt auf seine Natur und seine dichterische Potenz an, die im Grunde doch bedingt ist durch die Stärke des ihn beherrschenden Gefühle. Wem dieses fehlt, der wird Elegiecu schaffen, wie die scchste des Lygdamus, die doch nichts ist, als die unendliche Variation immer desselben Gedankens, den das Epigramm ausgesprochen hat es ist der gleiche wie bei Properz und Tibull in den eben en ‚Gedichten oder wie Ovid wie soviele gemacht hat. soll. man leugnen, was Kaibel dadurch dass er cs aussprach bewiesen hat, dass zB. au. III 7 nichts ist als die widerwärtige Verbreiterung und, schmutzige Ausmalung der von Philodem (AP Xl 30) in drei Distichen scherzhaft behandelten Situation ?

Es liegt hier wie bei einer anderen Sache; nämlich damit, dans ‚die römische Elegie, trotzdem sie sich durchaus in der gleichen Sphäre bewegt wie Epigramm und Komödie, doch in den Hünden wirklicher. Dichter, zu denen der Ovid der Amores allerdings wicht gehört, einen ganz anderen sehr viel edleren Ton hat als ihre Quellen‘, Auch das hängt ab von dem Charakter ihrer Diehter; schr viel mehr als davon, dass die konventionelle Be- aehrknkung auf eine Geliebte die doch flr das Elegieenbuch war in sehr Kunserlicher Weise bezeichnend ist, da es andere ‚Stücke jn unbeschränkter Zahl aufnehmen kann schon die ‚Liebe bis zu einem gewissen Grade adelt. Auch die Verwendung dee mythologischen und bukolischen Apparates ist doch achliean- lich mur ein äusseres Mittel; freilich ein sehr wirksames. Denn durch die Art, wie Properz den mythologischen Schmuck aus der Zeit da "Götter und Güttinnen liebten* verwendet oder wie Tibull die idealisirte Natur als Hintergrund seiner eigenen Liebe benutzt, kommt wirklich ein höherer Zug in diese Hetiüürenpo: "Aber das liegt der Vergleich mit Ovid zeigt das ja deutlich nieht an der Verwendung dieser Schmuckes überhaupt, sondern an der Art, wie er verwendet wird. Und diese Art wurzelt wieder in dem Gefühl des Dichters. Wie uns dieses bei Properz und Tibull entgegentritt, erscheint es wirklich als eine echte Diohterliebe, mag der Ausdruck sich noch wo sebr in konven- ionellen Formen bewegen and mag die Cyntbia des Dichterg noch so wenig Züge der renlen Hostia tragen; sie erhält ihre üathetische Werthung nicht durch das Mauss von Naturtreue in den Geliebten und ihre mornlische Werthung nicht durch die ‚Stellung oder den Beruf denn von einem moleben muss man ja eigentlich reden der Geliebten. Dieselben Motive klingen

bein, Mus. f. Philol, N. Y. LX. 1 t

- m

LJ Jacoby

‚anders, die gleichen Situationen machen einen soviel reineren Ein- druck, weil für Properz und Tibull ihre Elogieen keine παίγνια sind, wie den hellenistischen Dichtern ihre Epigramme, sondern der ernste Ausdruck wirklicher Empfindungen; weil bei ihnen auch die gewagtesten Scenen keine Spur jener Lüsternheit zeigen, die bei Ovid oft widerwärtig berlihrt!. Zwischen Epigramm und Elegie, zwischen den Elegieen der verschiedenen Dichter besteht kein ütersckíed des Stoffes, sondern nur einer der Behandlung.

Wan die Römer aus dem erotischen Epigranm gemacht haben, die erotische Elegie, steht der äusseren Form nach der alten ionischen Elegie sebr viel näher als den alexandrinischen Sagengedichten; sowohl was den Umfang angeht, der bei der erzühlenden Elegie, κο wenig sicher wir darüber auch urtheilen können, doch vermuthlich ein bedeutenderer war; ale auch im Inhalt, der iu der alten Elegie bis zu einem gewissen Grade, iu der römischen ganz subjektiv ist gegenüber der durchaus objek- tiron hellenistischen Elegie; endlich in der Komposition. Denn das Prinzip der Zweitheilung, das jene beherraoht, scheint auch für diese die Regel zu sein; eine Regel, der sich mur Tibull nieht unterworfen hat, weil seine Natur die dazu Fhhig- keit der Concentration nicht besass, Wie es mit der hellenintisohen Elegie steht, lässt sich nicht ganz sicher sagen; der Πλόκαμος bietet gerade hier kein geeigneten Vergleichungsobjekt. Ich glaube nicht recht au eine Herrschaft dieses diehotomischen Prinzips im den erzählenden Elegieen, in denen die Kunst der vielmehr in einer möglichst weitgehenden, vielleicht auch mög« lichet aymmetrischen Einschaehtelung und Einlage von Digres- sionen gezeigt zu haben scheint, Es scheint mir nicht unmüg- lich, dass wir es in der römischen Elegie des Gallus mit einem

! Uehrigens muss man auch hier nicht übertreiben. Eine Be- merkung, wie sie Schanz REL IE 1,199 über am. I 5 macht, "Ovid malt uns eine Some, von der wir uns mit Abscheu nbwenden' wirkt doch et komisch. Eigentlich Unsittliehes nach unseren Begriffen finder sich in den Amores wenig; ebenso wenig wie in der Ars, dis Schanz auch wieder sehr ungerecht als die Einführung der grit poruographischen Litteratur in die römische Literatur bezeichnet. Die berüchtigten Schlumparthion dor Bücher II. III sondern sich doch nicht mur stofflich, sondern auch Kusarlich so scharf von dem Hauptinbult. des Werkes ab, dam sio für seine Charakteristik gar nicht in Frage kommen. Dus Richtige steht schon Plaut. Forsch. 131 f.

Zar Entstehung der römischen Klegie 4

bewussten Zurückgreifen auf die alte Form zu thun haben, ge- rade wie fast zur gleichen Zeit Horaz bewusst zurückgriff auf die Formen des Archiloohos und bald danach auf die der aeo- liscben Lyrik. Proporz mag wirklich geglaubt haben, dass er Elegieen schrieb wie Mimnermos!, Was es mit der Berechtigung eines solchen Glaubens auf sich hat, ist leicht zu sagen. Die Form ist in der That Kassorlich die gleiche; bis xu einem ge- wissen Grade sogar der Inhalt. Die Stoffe der Elegie, soweit sie erotisch sind also von den Stoffen der alten Elegio eben nur der wie haben wirklich einen gewissen Kreislauf in ihrer litterarischen Formulirung durchgemacht. Ein Gedanke, wie Ihn Mimnermos in einer Elegie aussprach: τίς δὲ βίος, τί δὲ repmvàv ἅτερ χρυσεῆς ᾿Αφροδίτης: redvainv, ὅτε µοι µηκέτι ταῦτα µέλοι hätte bei den hellenistischen Dichtern, sobald sie ihn von sich anssprachen, seinen Platz im Epigramm gefunden®, weil die Elegie einen anderen Inhalt aufgenommen hatte. Jetzt bei den Römern tritt der Gedanke aus dem Epigramm wieder in die Elegie über ‚ganz ebenso wie Mimnermos beginnt Ovid am. ll 9 B. "Five' deus 'posito! 3i quis mihi dicat amore" deprecer wsque adeo dulce. puella malum est. Aber der Fortgang des Gedichten zeigt auch, dass die Gleichheit des Stoffes sich rein darauf beschränkt, dass der alte Tonier win der Römer die Liebe als das höchste im menschlichen Leben ‚schätzt, die man allein schon das passt eigentlich nur noch auf die Römer auch in der Elegie feiert, Abor was bei jenem eine Art von philosophischem Gedanken ist, der sich zur Ob- jektivität erhebt und in eine Anklage des Geschickes anwliuft, das dem Menschen nur ein kurzes Leben bewilligt und auf die kraftvolle Jugend das impotente und hässliche Greisenalter folgen lässt, das ist bei dem Römer nichts ale der Ausdruck einer augenblioklichen ganz subjektiven Stimmung, hervorgerufen durch irgend einen Aerger in seinem Liebesverhältnise. Wenigstens sollte es dus sein, wenn seine Elegie Leben hätte. Da ihr das fehlt, so ist wie in Wahrheit nur eine Variation des Komödien- motive vom yAuxómwpoc Ἔρως in der Form der Elegic?,

18, oben p. 43, 3.

* AP Y 12. 9). Bb u. Philodem ib. 112; achershaft gewondet. ders. XL 305 obscoen X 100, vergl. in den Theognidea 913—785. 988— 88.

® Dem Gedanken des Mimnermos näher stehen Stellen wie Tibull

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100 Jasoby

"Wir dürfen also vielleicht im der römischen Elegie «in Zu- rlckgreifon anf die alte jonische Liebeselegie des Mimnermor er- kennen, indem der römische Elegiker diese Form an Stelle des Epigrumms setzt oder aus ihm wieder entwickelt, wobei Properz und Ovid die Rhetorik und ihre Schemata zu Hilfe rufen, während Tibull eine eigene Art der Komposition gebildet hat, die wesent- lich in der Aneinanderreihung von Motiven besteht. Aber die alte Form ist mit neuem Inhalt gefüllt, mit den Motiven, die das eigene Leben diesen ist übrigens besser als der Boden xu bezeichnen, auf den die Motive verpflanzt werden und die

I1,69—78 oder Properz LL] 5, 19-48, Aber obwohl aie sich in dem Gegensatze von Jugend und Alter bewegen, ist ihr Ton ein gunz an- derer; es ist dor der Komödie und der Gedanke ist durch ein Epi- gramm gegangen, Mau vergleiche einerseits etwa Catull f mit Mim- mermos fr. 7; andrersaita Tibulls Vorse mit Catull. Die Vv. 69. 70 interea. dum fata sinunt. iungamus amores, iam veniet tenebris mors. perta eaput (of, Propert. II 15, 23 f.) entsprechen dem Gndichte und bis zu einem gewisen Grade dem Gedaoken des alten Elegikers. Aber die Fortsetzung dam subrepet iners aetas nec amare. decebit, dicere. nee cano blanditias capite, dan Motiv des verliobten Greises, wie em bos. 132,91 ff. ausgeführt wird (vergl. Ov. am. 15,3 f. und öfter im der Elogio) stammt in dieser Form aus der Komödie (zB. Plaut. Mercat.- 280 X. of. Leo Plaut Forschungen 140 (j und begegnet uns deshalb such wo häufig in Epigrammen; gerade wie der von Propert, IL 18, 188, ausgesprochene Gedunke cum sis ipsu anus haud longa curva. futura die, den Kothstein mit allgemeinen Redensarten interpretirt, mit Epigrammen wie etwa AP V 85 in Parallele zu stellen ist. Schr instruktiv it Propert. II 6, 19 ff. me iuet in prima coluisse Helicona iuventa . « me duvel et multo mentem. vincire Lyaeo , .. aique. ubi iam. Venerem. gravis interceperit aetas, eparserit «t nigras. alba senecta. comas, tum mihi... Dus ist, was Rothetein nicht notirt, offenbar der Gedanke des Philodemischen Epigramma AP V 119 Apdoanv‘ τίς 3 οὐχί κε κώµακα” τίς 5 ἀμύητος wüpuv; ἀλλ’ dudvnv ἐκ τίνος; οὐχὶ Geo; dp- Ῥίφθῳ mof τὰρ ἐπείγεται ἀντί µελαίνης OplE ἤδη, συνετῆς ἄγγέλος Wine" καὶ παϊζειν ὅτε καιρὸς ἐπαίξαμεν, fixa καὶ νῦν οὐκέτι, Aut- τέρης Φροντίδος ἀφόμεθα, Aber statt dieses einfachen Schlusser giebt uns Properz in 93 Versen eine breite Ausführung des Begriffes der Aunrepn ppovríc, indem er alle die Probleme anfzühlt, mit denen er sich im Alter beschäftigen will. Ganz deutlich ist hier die Ueber- nahme des eigentliehen Gegensatzes zwischen den Beschäftigungen dem Alters und der Jugend nicht aus der alten Elegio Mimnermos denkt ganz anders über das Alter sondern aus Epigramm; ebenso erg aber auch die Art, wie dieser Epigramm sich zur Elegie er- tert.

CNN 102 Jacoby

Die Originalität dieser Schöpfung int mässig; denn alle ihre Elemente «ind griechischen Ursprungen Nur in ihrer Verbindang liegt das Neue. Das aber best sich auch nicht wegdisputiren: eine solche Elegie hatte noch nirgends existirt, ebenso wenig wie etwas, was den Horszischen Oden glicbe. Und vom Stand- punkt der römischen Literatur aus betrachtet, ist das immerhin etwas, Ein Dutzendmensch konnte dergleichen nicht schaffen, Aber ein solcher war auch Gallus »o wenig wie Horne Der Mann muss das zeigt seine politische Laufbahn etwas niales gehabt haben, Ihm werden wir jene originale | wohl zutrauen dürfen. Von der Beschäftigung mit Euphorion, der er sich zuerwt als junger Mann gewidmet hat, wenn andere er en ist, den Cicero schon im Jahre 44 unter den cantores Eu- ‚phorionis versteht‘, ist er dazu übergegangen, die eigene Liebe in der-Form zu bewingen, die wir aus den erhaltenen Blegikern kennen. Wie viele der vier Elegieenbücher fertig vorlagen, al Vergil a. 39 die zebnte Eclogo schrieb, lieet sich nicht sagen, wir wiesen, ob wie gleichzeitig wie die Bücher Il. MI des Properz und Ovids Amores oder einzeln edirt sind® In

von Reitzensteiu Zwei religionsgesch. Fragen 1901 p. 09, 1 gegeben ist). Natürlich wird man die in Horazens Natur und in seinen Jahmen ber gründeten Unterschiede namentlich in der Berorzugung bestimmter populür-philosophiseher Gedanken und Themata nicht verkennen; aber diese Untersehlede sind nicht grösser, ale sie zwischen Tibull und TProperz oder zwischen den Elegikern uud Catall obwalten. Auch die Abneigung Horazens gerade gegen Propersens logie dürfte durch solehe Untersuchung eine ungeswungene Erklärung Anden,

5 Auch sonst müssen wir freilich den Haupttheil von Gallos dichterischer Thäktigkeit in die Zeit bis n seinem dreimsigsten Lobonsjahre legem, Denn das Epyllion vom Grynacischen Hain lag Im Jahre 41 vollendet vor (el VI 64 ff) die Lykorisbücher sind wenigstens zum Theil spätestens 39 erschienen, Da sich andererseits als terminus post quem für diese (m. oben) das Jahr 40 ergiobt, so bestktigt rich uns die oben (p. 74, 1) gegebene Interpretation von ed. X 50.51, Die so festgustellte Chronologie von Gallus" poetiseben Produktionen ist für die Interpretation der viel behandelten Verse ecl. ΤΙ 64. 65 wesentlich.

3 Die Keloge giebt keinen Anhalt, die Frage zu untwoheiden. Aus dem Rahmen, den Vergil seiner Huldigung giebt, zu sellieween, das Verhhltnim mit Lykoris ei endgiltig vorbei gewasen, würde um- richtig sein. (Selbst wenn Gallus das Ende des Verhältnisses und der Liebewliehtung wo deutlich markirt hätte, wie Propere LJ 94. 95, wm wir nicht wissen.) Denu dieser Rahmen ist um des all-

jedem Falle aber ist die erste Veröffentlichung frühestens 40, vielleicht erst 39 erfolgt; denn Vergil Huldigung, nm derent- willen er sich von Arethusa den extremus labor erbittet, hat amr Sinn, wenn sie dem neuen Werke möglichst schnell nachfolgte. 40/89 ist das Geburtsjahr der römischen legis. "Wenn wir uns über das neue Ἰέγος in seinen Anfängen ein üstbetisches Urtbeil nicht erlauben können, in den Hlinden von Gallos" beiden grönsten Nachfolgern hat es eine Gestalt gewonnen, die ihm einen ehrenvollen Platz in dem Kreise der antiken Lit- teratur sichert. Denn Tiboll und Properz sind wirkliche Dichter; und wenn jener durch den Druck «des griechischen Einflusses, der sich bei ihm auf das allerstärkste geltend macht!, cher go- hemmt ale gefördert ist, #0 besteht der Reiz dieser gerade darin, duse er sein kräftiger und natürlicher Gefühl, «eine reiche Phan- tasie eich trotz der konventionellen Form bewahrt, in denen er ‚seine Empfindungen ausspricht. Unzweifelbaft ist Properz der eigenartigste unter den römischen Elegikern, wie er der viel- seitigate iat t, ‚Br ist der Vollender eines γένος, dem dic hellenistinche

gemeinen Charakters der römischen Elegie willen gewählt, dio in der "That weniger die Freuden, als die Leiden der Liebe darstellt. Es sind wirklich in der Hauptsache miserabiles dg. Androrweits wird man auch die Worte sed quae legat (pm Lycoris (V. 2) kaum so pressen

dass man aus ihnen Fortdauer des Verhültnisses und Einzel» ausgabe der Blicher erschliesst.

Das int in neuerer Zeit immer klarer geworden, nachdem man die Beschränkung des alexandriniwhen Hinfluses auf die Lieferung allein des mylhologischen Apparates als einseitig erkannt hat. Wie ‚stark gerade Tibull von der hellenistischen Poesie stofflich abhängt, lehrt am besten ein Blick in Leon Zusammenstellungen, Kbenwowenig ist zu verkennen, dass ihm an Kraft Se sich selbst gegenüber diesem Stoffe »o zu behaupten, wie Properz gothan hat. Roth-

von beiden Dicbtern jene ‚höchste Eigenschaft der Posten, an der die Alerundriner nicht rwioh "sind. wohl such deutlich. Tibull ist hier so beschränkt, wie er ο im sprachlichen Ausdruck ist.

3 Wie er sich auch die meisten Abweichungen vom Schema in weinen Büchern erlaubt hat. Ich erinnere an die Einmischung won "Epigrammen' (s p. 89,2); an den Arethusabrief und die regina ‚elegiaram, in denen nieht mehr der Dichter redet (p. 71,2); an die

mehrerer Elegieen zu Gruppon; ιο höhere Einheit bilden; schliemlich auch an eine Klegio wi in hellenistischos

4 EE

104 Jacoby «

Poesie nichts gleichartiges und in dieser Zeit much nichts gleich- wertiges an die Seite zu setzen hatte.

Tch hoffe mit diesem Aufsatz das Verständnien der römischen Klegie in einem Punkte gefördert zu haben, über den man sich durchaus vorher verständigen muss, ehe man über die Leistung der Dichter urtheilt und an die Einzelerklürung geht. Ea ist eine ephemere Erscheinung, diese Blegie. Kaum ein halben Jahr- hundert umschliesst ihr Entstehen, ihre Blüte und ihren Tod. Wir kennen nur fünf Vertreter der Gattung; und schwerlich hat es viel mehr gegeben, Von bedeutenden Dichtern ist uns mur einer nicht erhalten, allerdiugs gerade der älteste. Soweit man ur theilen kann, stand ihm von den Nachfolgern Properz sehr viel näher als Tibull. Dafür haben wir neben den beiden Meistern des Τένος seinen Verniehter und in der Person dos Lygdamus einen interesenntem Dilettanten, der die sobon weralteto Form noch einmal verwendet. Von den Quellen, aus denen diese Diehter schöpfen, ist uns die wichtigste, das erotische Epigramm zum ‚guten Theile erh die Komödie in der römischen Uebertragung und in ihren griechischen -Ansstrahlungen bekannt, die Bukolik durch Theokrit. Nur von der Sagenelegie besitzen wir leider zu wenig. Die Entwicklung der Rhetorik liegt klar vor Uns. Selten sind wohl die Bedingungen für das Veratiindnie einer an- tiken Lätteraturgattung so vollzühlig vorhanden, wie für die römische Elegie, Wir wollen diese Gunst des Schicksals denn much nieht ungenutzt Jassen. Die Aufgabe haben wir nicht mehr dahin zu stellen, dass durch Sammlung, Vergleichung und Zu- rückführung der Stellen, in denen das gleiche Motiv verwendet

Sagengedicht, das nur durch dio Bozichung auf den schon früher in Verbindung mit des Dichters Liebe genannten Gallus Aufnahme findet, Viol ungeschickter ist der Versuch des Horaz, die Sage im Liede xu behandeln, ohne jede persöuliche Note, Als Analogio int dies ο, I 15 interessant. Keine dieser Freibeiton, auch keine ähnliche, hat sich "Tibull gostattet, Die eutreffendst Schilderung von Properzens dichto- rischem Charakter, die wahrsto Betonung dessen, was ibn über Tibull hinnushobt und ihn zum grüssten römischen Elogiker gemacht hat, findet sich noch immer bei Morir Haupt Opuse. IIl 9003, Ich ber merke auch, dues Haupt, obwohl er die scharfe Scheidung zwischen subjectiv-erotischer und objestiwerzählender Elegie nicht macht, doch für Proper wonigutens nicht an Nachbildung ganzer bellenistischer Gedichte glaubt,

ADNOTATIONES CRITICAE AD LIBANIT ORATIONUM EDITIONEM FOERSTERIANAM

Commentatio secunda,

Citins quam feri posse oredideram laboriosissimae huius wditionis legere nobis licuit partem seeundam, spiwum volumen continens Orationes X TI— X X V, ad quas adnotare nonnulla pergam.

Faciam initium ab indicandis formis recentioribus, quas passim librarii optimo cuique weriptori obtrudere nasolent, per- poram ab editore me quidem iudice haud raro, plus minusve ad- dicentibus libris, aut invectia aut perpetnatis diligentissimo Atti- corum leetori et imitatori pro probis et antiqnis:

P. 21, 2 Συρρακοσίων (sie!) pro Συρακοσίων, quod habent. CVBM, dum in P recte alterum p erasum est.

P. 89, 1 Διοσκούρους, sed Διοσκόρους recte I,

P. 93,18 µολίβδου, At boni libri CAT habent μολύβδου.

P. 131, 5 ἑταιρίας. At VIBM praebent ἑταιρείας. Οἱ. prior Commentatio, Mus. Rhen, 1904, p. 514.

P. 183, 19 κνίσσης, sed in C eorreetum, i. e, corruptum, ο κγίσης, quae genuina vocabuli forma raro servata e

P. 150, 1 ἀγαλωμένων (acd n supra a). Et V recte ex- hibet ἀνηλωμένωγ, quae forma genuina ab ipso editore e libris recepta est p. 180, 7; 212, 5; 251, 19; 260, 8; 309,15; 812, 165 498, 21. Denuo sera forma ἀναλοῦτο recepta est e pluribus codd., lieet MV exhibeant ἀνηλοῦτο, et παρανάλωται p. 945, 1 lectum. in omnibus ut videtur codicibus.

P. 165, 12 ἐξώσθη. At passim occurrit forma augmentata, v. o, p. 292, 6 ἐξέωσεν συνεξέωσεν; 318, 6 ἀπεωβοῦντο; 488, 11 ἀπεώσατο.

P. 173, 8 Τίνεται (hrveras T m. 2), sed. ibidem I. 20 ylr- γεσθαι (yivegüni VMO), quae forma altica passim recurrit, v. 0. p. 11, 2 et 7; 16, 5; 30, 15; 69, 18; 77, 7; 79, 17; 91, 7; 98,8;

mm

Adnotationes eritiene ail. Libanii Orationum editionem Foersterinnam. 107

99,7—395, 9; 406, 14; 479, 18; 524,2: 565,6; 566,9. Aeque vitiosum. est ἀγατινώσκοντι 312, 4 et similia alibi. Melior forma. servata est ruriu v. o, 137, 9, Cf. v, I, 286, 4.

P. 220, 1 ψεκάδας, sed correctum, i.e depravatum, e forma. atticn yaxábac.

P. 338, 15 εὐράμενος, sed εὑρόμενος est in V, merito pro. batum Gasdae et restituendum IV 269,17, quem loenm citat Foerster,.

- P. 240, 6 τετελευτήκει (ut δέδεικτο 314, 4, ubi tamen recte V ἐδέδεικτοὶ, quamquam passim apparet forma augmentata, ut p. 264,14 ἐδεδύνηντο: 969, 19 ἐλέλντο; 319, 6 ἐμεμνήμην: 399, 20 ἐπεπόνθεσαν; 397, 5 (ef. var. lect. ad ve. 7). Porro ef. p. 546, 14; p. 648, 15; p. 549, 6.

p. 3268,10 Rete hie quidem παιανίζοντες formae παιωνί- ζοντες (quae ionicae originis efiam in Atticorum scripla saepe se insinnavit, ἀπὸ τῆς κοινῆς ni fallor) praetulit editor et p. 218, 15 πανανίσατε, «cd bine corrigendum fuerat συγεπαιώνισαν p. 524, 7, ‚abi conferatur lectionum. varietas.

P.296,17 φατρίαν (ex P, sed supra q raaura). Forma in

weris quidem tituli» obvia, ned suxpecta in Libanio, licet. recurrat. p. 301, 5. - P. 806,4 πλεῖον, sed recte V exhibet πλέον, quod paene constanter alibi apparet v. c. p. 337, 4; 945, 7; 545, 45 546, 14; 552,18; 564,12, Prorsus ut Attici Libanius usurpat πλείων, πλείονος cett. iuxta πλέον. ^

—— P. 810, 18 Κάσσιον ὄρος τὸν Κάπσιον. Reote untiquiores editiones uno sibilante hoc nomen scriptum praebent.

ο P.96,3 et 920, 9 ciet Notabilis forma attica,

P. 825, 2 ἀνδρίαν, Genuinam formam ἀγδρείαν pare codi- eum servat hie itemque p. 320,13 et 451, 12 et paseim alibi, Cf. prior comm. p- 311 ad Or. XI.

-P.342. 18 et 343, 5 πολέῳν, ahsarda lectio pro πολέοιν (ef. utrobique var. lect.), ut ante monui Comm. I p. 844 ad Or. XE 4 203, Eandem formam saepius alibi in hoc volumine recepit editor. ‘PB, 949, 17. λουοµένων (ubi © perperam inserit V, recte ‚eradie [). Sine mendo p. 507, 2 legitur Ao6c8at.

P. 359, 13 λεποψυχοῦσαν tralaticio vitio pro λιποψυχοῦ- σαν, Of, p. 617, 12.

P. 369, 18 'Akabnuiag vitio non minus wolemni pro ΄Άκα- δηµείας.

108 van Herwerden

P. 805, 16 σήμερον pro τήµερον, quod recte legitur p. 363, 17; 410, 9; 505, 18 etc.

P. 489, 19 βασανίσειν. Pars codionm babet βασανίζειν. Prooul dubio vera lectio est βασανιεῖν, ut Libanium meripuieae: fidem faeiunt ὀνειδιοῦσιν p. 96, 5; χαριεῖσθαι 99, 7; Ἀογιοῦνται 105, 26; χαριουµένους 145, 5; ὁριεῖν 484, 10; ὑβριοῦσιν 527, 20 et similin alibi. Etiam p. 449, 4 seripserim καλοῦσιν pro κα- Maovaw.

P. 400, 6 ἐχάννυτο, sed reote érávuto CAV v. In P, unde peesimam formam edidit Foerster, recte prius V erasum ewt. Cf. prior comm. p. 334 ad Or. T $ 159.

P. 491, 15 ἄστεος pro ἄστεως. Sed ef. v, l.

[P. 517, 16 θνήσκειν pro drrodvnaxeıv ipsius Libanii error, ut sequiores omnes, poeticam a prosaiea Atticorum dictione non satis distinguentis. Eodem pertinet κτείνειν pro ἀποκτείνειν v. ο, p. 328, 17 et alin nonnulla.]

P. 548,2 ὑγείαν, sed V recte corr. ὑγίειαν; 552, 7 ὑγείας, sed V exhibet ὑπείας.

P. 506, 13 Πνυκί pro Πυκνί.

Ullene est in his omnibus formis serioribus, quae non aeque saepe, ne saepius dicam, in optimi cuiusque soriptorim Attici codices eese librariorum culpa insinunvit? An probabilius longe pluribus librarios formas atticns Introduxiase eri presertim aoriptoria textum pro novielis, quibus ipsi utebantur? Confdenter equidem, si Libanium ederem, omnibur istis sordibus eius textum purgarem, neo parcerem formae πεινασάντων Or, 1 210 exh. pro πεινησάντων, de qua iniuria dubitabam in priore commentatione p. 335, nec formae ἐθάδες. Or. XV 8 79, p. 152 pro antiquo ἠθάδες, quam formam primus Thucydidi Il 44 olim reddidi, De falsis accentibus in κωλύσαι pro κωλθσαι wimilibusque vix ext quod moneam.

His igitur utcumque expeditis, ordine percurram huius vo- luminis orationes partim gravissimas neque exigui pretii propter argumenta saeculi quarti partie posterioris historiam epeotantim, adnotaturns i quid notatu dignum animadvertero.

Or. ΧΗ 8 27 "Oca μὲν οὖν παιδαγωτῶν τε ἐγκειμένων καὶ ὑιδασκάλων φοβούντων ἐδέξατο τῇ ψυχῆ τὰ πρῶτα τῶν Ἱερῶν καὶ τὴν ῥίζαν Éxovra, εἰπεῖν παραλείψω, Foerster ad- notat "ἔχων εἰπεῖν coniecit Reiwke probabiliter, έχων ἂν εἰπεῖν Sintenis', Equidem eorrexerim καὶ τὴν ῥίζαν ἔχων, ταζοτὸ εἰπεῖν παραλείψω, nisi forte praeferendum τάς’), non enim di-

mm—

Adzotalioues criticae ad Libanti Orationum editionem Foersterianam 109

ligentissima more attico distinguere utrumque pronomen sophistam, fldem facit Or. XIV. $ 15 λαβεῖν δὲ μικρὸν μὲν ἠτιάθη χρυσίον Έλαβε W οὐδὲ róbe. Cf. Or. XVII. $ 37 évi δὲ ἀνεβαλλόμην τὴν σπουδήν, ὡς αὐτὸς μὲν προαπαλλαζόµενος σοῦ δὲ «ic TÓbe ἀμυνοῦντος et p. 301, 18.

Or. XH. 8 58 φιλοσοφίας δὲ ἡμμένον καὶ ἐπὶ τὸν ἐκείνης παρακύψαντα λειμῶνα δόξαν περὶ τοῦ θείου παράσηµον οὐκ ἑνῆν περιφέρειν, ἀλλ' εὐθὺς τὴν κηλῖδα διέρρυψε καὶ τοὺς ὄντας dvi τοῦ δοκοῦντος ἐπέτνω πρὸς τὴν ἀλήθειαν ἡγεμόνι Φιλοσοφίᾳ χρησάµενος. De re cf. Or. XII] 8 12. latellege (θεοῦς) τοὺς Óvrac ἀντὶ τοῦ boxoüvroc, sive ea vox excidit (quod crediderim), sive audienda est ex antecedente θείου.

Or. ΧΗ 8 36 Hie et ΧΗΙ 8 19 Libanius Athenas vocat τὴν λῆξιν τῆς ᾿Αθηνᾶς,

- Or X $42 δοκιµάζωμεν δὲ καὶ τὸν κυβερνήτην τὸν ἤδη κινοῦντα τοὺς olaxac. μὲν οὖν ἐκπέμπων ἐπὶ πολεµίους εὖ πράττοντας οὐ γίκην αἰτῶν οὐδὲ κράτος οὐδὲ ἀριστεύειν ἐξέπεμπεν. Multo concinnius foret ἀριστεῖου, sed vulgata tamen ferri posse videtur.

Or. XH $ 45 ὡς Tàp μὲν ἐν τοῖς κωλύμασιν ἔστενε μὲν οὐκ ἠρεθίζετο δέ, τὰ δὲ πράγματα ἀπωλώλει, τοῖς βαρ- Bapoıg ηὐξάνετο τὸ φρόνημα, τῶν d' ἐπηρεαζόντων κίνδυνος οὐκ ἠνείχετο, λαβὼν οἶμαι δύναμιν μικράν τε καὶ πολιορκεῖσθαι μαβοῦσαν. Sub verbo oluaı manifeste corrupto mon οἴχεται nee Πει, quae Foerster proponit, latere mihi videtur, sed ὥνρμα (bpuá2). Verbo πολιορκεῖσθαι sensu τοῦ ferre obsidionem Li- banims utitur ad Thucydidis exemplum III 52 οὐ Ὀννάμενοι mo- Ἀκορκεῖσθαι. Οἱ. TIE 109.

Or. ΧΗ 8 49 Inlianus, homo literatissimus et antiquae hi- ‚storine gnarus, vocatur τῶν ἀφ' oU Τεχύνασιν ἄνθρωποι πολε- pu τέμων. Οἱ. Or. XII 8 19 πέµων «τῶν adde cum Gasda) ἐκ τῆς Ἰωνίας λόγων et XVIII 8 18 καί ποτε τοῖς τοῦ TIAG- πωνος Τέμουσιν elg ταὐτὸν ἐλθὼν wre, et $ 158 τοὺς πεπλη- ῥωμένους ποιητῶν τε καὶ λογοποιῶν. De Iuliani studio pru- fieiendi in rebus suis e veterum praeceptis notabilis est locus Or. XVIIT 8 53: αὐτὸς δὲ peuvnuévog τιῶν παρακελεύσεων ὧν. ἤκουσεν ἐν ταῖς συγγραφαῖς τῶν παλαιῶν ἐκείνων διεξιόντων στρατητῶν, καὶ καλώς εἰδώς, ὅτι λόγος τοιοῦτος ἔρτων fyyoó- µενος εὔψυχον ἐπὶ τὴν συμπλοκὴν παραπέμπει τὸν στρατιώτην, eine λόγον κτὲ. Cf. etinm 72.

Or. XII 8 52 καὶ διὰ τὴν σὴν (Inliane) καὶ Ἰνώμην καὶ

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τύχην καὶ µόχθους καὶ τέχνας οὐ καθ᾽ ἑκάτερον τοῦ πολέ- µου τὸ στόμα τοῖς βαρβάροις ὑπῆρχε πρατεῖν. Ad exem- plum Homerisi πτολέμοιο μέγα στόμα Il X 8; XIX 813 et στόµα ὑσμίνης XXII 959 ila scripsit Libanius.

Or. XH 8 54 ἀφικνοῦνται σοι τῆς δόξης αἱρομένης οὐκ ὀρχησταὶ καὶ μῖμοι yeAwrog ἀφορμᾶς kouiZovreg οὐδ᾽ αὖ- ληταὶ καὶ κιθαρῳδοὶ δείπνων χρησίµους ἐξελαννον- τες λόγους, ἀλλὰ σµήνη τε ῥητόρων καὶ φιλόσοφος ᾿Αθή- γηθεν «re. Libanius respicere videtur Philippi I, qualis a De- mosthene describitur, mores, simul memor Platonis e Symposio Soeratis pellentia citharodos Conv. p. 1704. Pergit rhetor? κα- κὺς μὲν ἰδεῖν, καλλίων δὲ χρήσασθαι (i. e. ὁμιλῆσαι), πλεῖστον. μὲν ἀνθρώπων ἔχων vov, ἐν δὲ λότοις ἄριστος εἶναι μᾶλλον δόξαιβουληθείς, alludens ad Aeschyli de Am- phiarao verba Sept. 592 aqq.

οὐ γὰρ δοκεῖν ἄριστος, AAN εἶναι θέλει, βαθεῖαν ἄλοκα διᾶ Ppevög καρπούµενος, ἐξ fig τὰ xebvà βλαστάνει βουλεύµατα,

Or. XII $ 59 πρόσταξις hkev ἀδελφὴ τῆς προτέρας προ- στιθεῖσα θαλαττίῳ χλαμύδος βαφῆ λιθοκόλλητον ται- víav φἑρουσάν τι καὶ αὐτὴν καρποῦ θαλαττίου. De reguli hoe. insigni ef. Or. XIII 8 33: ἄταμαι δὲ τῶν στρατιωτῶν ἐκείνων, οἳ στεφανούμενόν σε τοῖς rpomaioig ὁρῶντες οὐκ ἤνεγκαν ui περιθεῖναι τὸγ ἐκ λίθων στέφανογ, δεινὸν νοµίζοντες τὸ μὴ συµβαίΐνειν τοὔνομα τοῖς ἔρτοις μηδὲ συνάδειν τὴν τιμὴν παῖς νίκαις, €f. Or. XVIII $ 99 riv ταινίαν τὴν χρυσῆν et Ammianus Marc, XXI 1 8 4 ambitioso diademate utebatur (Con- stantius) lapidum fulgore distincto.

Or. XIII 847 ὅτε móp μὲν ἐπὶ βωμῶν αἴρεται, καπνῷ δὲ ἀἡρ iepi, καθαίρεται. Certa mihi videtur Cobeti emendatio αἴθεται, cuius corruptelae ansam dedit sequens ka6aíperat,

Or. XII $ 52 ὃς ve καὶ τὴν δοκοῦσαν ὥραν τῶν ἐμῶν. ἐπιστολῶν παρελήλυθας, Cf. qnae leguntur de Iuliani epistulis. Or. XVII $ 16 et XVIII $ 302. Difficillimum sane est nobis, recentiorum, Gallorum praesertim, imbutis in hoc literarum. ge- nere lepore et elegantia admirari, imo non despicere, tam rhe- toris quam regii eius discipuli epistulas exilos saepe et paene semper invonustas.

Or. XIV lectu dignissima e&t non solum ob formae εἶδ- gantiam, sed otiam propterea quod inde apparet quanta fuerit

αυ

Adisotationes oritione ad Libanii Orationum editionem Foorstarianam 111

animi bonitate et misericordia et Bdelitate erga amicos sopbista Antiochenus.

8 15 πλητὰς uévror (ἔλαβε Aristophanes) πολλὰς καὶ χα- λεπὰς καὶ πολλαχοῦ τῆς τῆς ταῖς ἐκ µολίβδου (1. µολύβ- Φου] σφαίραις, ἃς ἠτήσατο Παῦλος εἰς θάνατον ἀρκέσειγ. Cogitanda videntur agella distincta pilis plumbeis. Οἱ, Prudent, περὶ στεφ. X 116 íehur plumbei et cod. Theodos. III 35 leg. 2. -Plumbalorum vero iefus in imgemuis corporibus mon probamus. Caret hoc loco et hac signiflcatione Thesaurus graecus.

‚Or. XIV &18. Τοιούτοις, βασιλεῦ, προσπαλαΐσας "Apı- στοφάνης Κύκλωψι δεῖται σοῦ, καὶ ἡμεῖς δὲ συνδεόµεθα πέµψαι παρᾶ τοὺς οἴκείους χαίροντα καὶ Τε buváuevov διάχειν τῶν προγόνων ἀξίως. Corrigendum arbitror ant καὶ ἔτι aut eum Gasda. (cf. var. lect.) ὥς χε.

Or. XIV 8 36 μετὰ τούτων (qui penatibus suis reddito Aristophane gaudebunt) ἐστὶ Φῆλιξ 5 καλὸς καὶ τεγναῖος, τούτῳ. μὲν ἀρχαῖος ἑταῖρος, θεοῖς δὲ γεωστὶ φίλος ἡγεμόνι Gol (Iu- liane) χρησάµενος ἐπὶ τὴν γνῶσιν τῶν κρειττόνων” ὃς ἐπειδὰν. Ty τὸν Τνώριμον, ἐγκαλύπτεται τῶν δεινῶν oUm) λελυ- κὠς οὐδέν. Imo vero ἐγκαλύψεται, quod mireris neminem.

correxisne, Ceterum ex h.l. et p. 153, 20 eorrigatur. p. 98, 18 ἐνεκαλύπτετο pro συγεκαλύπτετο.

Or. XIV $ 46 uera μεντᾶν στενάξαι Μένανδρος (pater Aristophanis) ὑπὸ τῆς, εἰ αἴσθοιτο τὸν vlóv αὐτῷ xpn- µάτων ἐνδείᾳ πολλοῖς τῶν αὐτοῦ χειρόνων ἐξιστάμενον τῶν πρωτείων. Fugisse videtur doctum editorem, qni veterum locos, quom respicit aut imitatur Lib: » diligenter afferre solet, no- tissimus lliadis locus II 125

κεµέγ οἴμωξειε Ἱέρων Ἱππηλάτα Πηλεύς quae verba repetivit Herodotus VIL 160: κε ner! οἰμώξειε 5 Πελοπίδης ᾽Αγαμέμνων πυθόµενος Σπαρτιήτας τὴν ἡγεμονίην ἀπαραιρῆσθαι ὑπὸ Γέλωνος τε καὶ Συρακοσίων.

Or. XIV 8 53 ἐν τούτοις τοίνυν Évbexa μὲν καὶ διακο- σίους στατῆρας ἐγκέκληται λαβεῖν οὐχ ἁρπάσας οὐδὲ βιασά- μένος, ἀλλά τινος μισθὸν ὠφελείας, bg συκοφάντης έφησεν, ἣν vàp δὴ συκοφάντης, Aaßeiv, ἀλλ' οὐκ ἀπολαβεῖν ἐθέλών. Athenaeus VI p. 223 E agens de Demosthenis dioto wsque nd tuedium repetito monentis Athenh alonnesum a Philippo mon aceipiendam wed recipiendam esse, affert. Alexidiw Στρατιωτοῦ fragmentum (Mein. F. C. IE p. 478 sq.) ubi (quamvin iniuria) nt b. I. ea distinctio ridetur tanquam sophistica.

18 van Hörworden

Or. XIV 5 63 ἐτὼ μὲν γὰρ οὐδ' Ἱερὰ τῶν κειμένων ἄνοι- κοδομεῖν ὑπὸ ταῖς τοῦδε φροντίσι φαίην ἂν πλημμελές. δρ rap οὐκ ὀλίγων τῶν νῦν ἐπ' ἐκείνων (1. ἐκείνῳ eum. Reiskio) πεταγµένων τόνε σωφρονέστερον καὶ οὐδένα τῶν θεῶν ófpid- µένον ἀπεληλακότα τῆς ἐπιμελείας οὐδένα, Necewmario wup- plendum (ώς) ὑβρισμένον "neque quemquam deorum video, ἴ- pote iniuria passum, horum ullum ab ea cura depulinse, Beilicet emnt qui Aristopbani vitio verterent, quod rem habnienet oum ἑταίρᾳ rib τῶν ἐπὶ σκηνῆς πυναικῶν (8 60) "Quidni haberer” respondet rhetor 'non ext philosophus Platoniens aut Pythn- ‚gorieus nec hierophanta, a quibus vita adeo xaneta exigitur, satis- que erat, si abstinens nb adulteriis ἐγ ταῖς ἀφειμέγαις εἰς "Aqpo- δίτης ἐξουσίαν τὰς τῆς φύσεως ἐκούφιζεν dvárkag.

Or. XIV $ 86 τοὺς θεοὺς ὤμνυ φυλάττων ἀκριβέστερον. &vbpóc Ὑπαρτιάτου τάξιν. Optime (Thy) τάξιν requirit Reiske, meque ullum ent omisso artienlo praesidium in Rhes. 664, citato α΄ Foorstero. Quil enim quneso Libanio cum poeta tragico, cui artieulum in prosa necessarium omittere jus est?

Or. XIV $ 69 μὴ πλείτω πρὸς τὰ πέρατα τῆς τῆς "Apır στοφάνης μετὰ δακρύων, ἀλλὰ βαδιζέτω μετ' εὐφροσύνης πρὸς τὸ τοῦ Πέλοπος χωρίον. ἐν µέσῃ Πελοποννήσψ διητείσθω τὰς σὰς ἀρετάς, ἔχει γλῶτταν ἀρκοῦσαν τοῖς ἔργοις, Aeyému πρὸς τοὺς Ἕλληνας, ἐν οἷς ζῆς καθ’ ἡμέραν, & τεθέαται. Locus impeditus et vix wanus, Suspicor; διηχείσθω τὰς σὰς ἀρετάς” ἔχει γλῶτταν ἀρκοῦσαν τοῖς λύγοις᾽ Νεχέτω πρὸς τοὺς "EÀ- ληνας, ἐν oig «ἔργοις) ζῆς καθ᾽ ἡμέραν, τεθέαται. Ser- wanti vulgatam certe supplendum erit τοῖς «σοῖς» ἔργοις.

Or. XY 8 23 καὶ mob τὸ θεοὺς ἀνθρώπων elvat κρείτ- τονας, εἰ rb μηδὲν ἁμαρτάνειν καὶ παρὰ τούτοις dEub- σοµεν εἶναι. Aperte alluditur ad versum ap, Demosthenem p. 32, 16 et 19.

Or. XV 8 39 extr. μᾶλλον bt ἀκολούθησον σαυτοῦ φι- λανβρωπίαις (an τῇ σαυτοῦ φιλανθρωπίᾳ2], τούτου Y&p οὐδὲν. (ἂν) εἶχον μεῖτον εἰπεῖν. Pessime editor de suo addidit ἄν, quod quantocius deleatur. Non enim praeteritum Indieativi est bulum loei, sed si quid peccatum esset, requireretur aut ἔχω aut By Éxowr. Atex usu sermonis quotidiani eodem su adhiberi potest merum imperfectum, ut etiam latine reote dixerin ioc enim mihil aliud melius dieere habebam. De εἶχον pro ἔχω cf. Ar. Pac. 143 et Lys. 758; similiter ἦσθα pro et Av, 1051, Plut, 970, aliaque.

Adsotationes eritieke ad Libanil Orationum editionem Foorsterianam 113

Or. XV $ 53 ἴσως τις ἀπήγγειλέ σοι μετὰ τῶν ἄλλων webs ἔτι πολλοὺς τε καὶ μεγάλους παρ ἡμῖν ἑστηκότας, 6 τῆς. Tw ἐνοικούγτων εὐσεβείας ἐποιοῦ σημεῖαν, lic τῶν μὲν βου- λομένων καθαιρεῖν ὄντων, σεσωσµένων δὲ τῶν οὐ κειμένων TOig τῶν ἀχθομένων τῇ καθαιρέσει µάχαις. Coniecturis in locum Impeditissimum aecedat haec mea: ὡς τῶν μὲν βουλομέγων κα: Βαιρεῖν πεφευτότων (ant ἀπεωσμένων ant simile quid), σεσωσµένων δὲ τῶν οὐ κειμένων «νεῶν» ταῖς τῶν ἀχθομένων. 7T) καθαιρέσει µάχαις.

Or. XV 8 58 extr. κἂν ἔλθῃ τις ὡς ἡμᾶς Eevog, biabpa- μεῖται τὸ gru, καθάπερ ol τὰς νοσούσας. Excidiwse post vor σούσας voc. πόλεις probabiliter putat Gasda, sed eur practeron desidorebur participium, ut exiwtimat, me latet, Facillima vor- reotio foret (yc) τὰς νοσούσας, sed propter huiu» accuwativi pluralis raritatem (ef. Thesmur. II p. 488) dubito.

θε. ΧΥ 865 ὥσπερ τὰρ οἱ τῶν Ἱερῶν ὑπὸ τῶν θεῶν διὰ, Tv χρησμῶν ἐκβαλλόμενοι σιρῶσιν, ὡς ἂν ὑπὸ τῶν ἅπαντα εἰδότων ἐξεληλεγμένοι, οὕτως div ἂν ὡς κακῶν µνησθῆς, οὐκ. ἔχουσιν ὡς συκοφαντοῦνται λέγειν. Ante µνησθής inserendum widetur pronomen σύ, quod paullo port $ 66, 19 recte Foerste- rum aupplevisse arbitror in verbis δὲ (cU) βούλει ποιεῖν, endem euim utrobique requiritur emphasis,

‚Or. XV 3 07 οὐκ ol μὲν νόμοι Ἱράμματα ἄλλως, dpxal δ) ἐπωλοῦντο, κτέ, Corrigendum puto ἀρχαί, Cf. infra p. 127 ad XX 8 33.

Or. XVI $ 18 yüp ἄνθρωπος μίαν ταύτην ἡδονὴν, Ἄδεται τὴν ἀπὸ τοῦ μηδὲν ἑαυτῷ συνειδέναι πονηρὸν wre. "Av- Βρωπος plerumque contemptum, hand raro etium commiserationem. indicat, hie vero, ubi neutra notio apta est, expectatur ἁγήρ, nisi forte ἄνθρωπος est interpretis emblema.

Or. XVI 5 28 "AAA ei δοκεῖ, τὴν &ropàv ἑῶμεν καὶ πάν - Tuv ἀέρων τὰ ἐγκλήματα. An πάντων «τῶν» áépuv? Quam- «uam expectabam porius πάντα (rà) τῶν ἀέρων ἐτκλήματα.

Or. XVI 8 52 extr. φανῶμεν δὲ ἄξιοι βασιλεῖ τῆς mpo- πέρας ἐλπίδος, (53) ἐκεῖνος diero μάλιστα ταύτην (sc. τὴν πόλιν] ἑαυτῷ ιν καὶ τὰς ἄλλας ἀποκρύψειν εὐνοίᾳ xré. Displicet meyndeton. Malim certe ἐλπίδος, (be) Exeivog aut ἐκεῖνος (τὰρ) κτὲ.

Or. XVII 837 πολλῶν μὲν ὁπλπών, πολλῶν δὲ Ἱππέων, Vv, οἶμαι, φοβερύτατον τὸ παρὰ τὴς σκευῆς ἄτρωτον (seil. αὐτῷ Bvruv), τριακοσίους αὐτῷ (Iuliano Constantius) τοὺς

AMbein, Mus. f. Philol. X. F. LX. 9

114 van Herworden

ἐκέλευεν ἔπεσθαι. De his entaphrastis equitibus. prater locos allato» ab editore (aliosque quos snppeditabit Fun- violati s. v.) vide huius ipsius orationis $ 206, ubi de Constantio: dicitar καλύψας Ἱππέων σιδήρῳ σώματα Περσῶν ἀκριβέστερον, καὶ τοὺς ἵππους ὅπλοις ῥυόμενος τραυμάτων.

Or. XVIII 8 42 νῦν δ' μὲν (Iulianus) πάντων ἣν ἄκυρος. πλὴν τὴς Χλαμύδος, ol στρατηγοὶ δὲ κύριοι. Quantopere rhetor luliani amore et Constantii odio rem exaggeret, luco clarius ap- paret e sequenti narratione. Vide v. c. 8 40 (p. 256, 14 κα). et ef. Ammianus Marcelliuns,

Or. XVIII 8 50 ἀλλὰ τοῖς μὲν τὰ σημεῖα φέρουσιν, ὅπως, «ἰδαῖεν τηρεῖν τὴν τάξιν, δίκην ἐπέθηκε ζῶσι τὸ μὴ καὶ ἀπο- κτεῖναι τῇ νίκη δούς, τὸν δὲ µέγαν ἐκεῖνον, τὸν βασιλέα, τὸν αἰχμάλωτον πέµπει Κωνσταντίῳ «re, Non facio oum Foeretero ζώσι corrnptum putante vel potins lacunam statuendam ewse, sed simpliciter deleverim manifestum interpretamentam ζῶσι, virgula posita post ἐπέθηκε,

Or. XVIII 8 10. Φρακτοὺς (?) χιλίους --- λιμῷ λαβὼν ἔπεμψε δεδεµένους τῷ µείζογι xré Seilieet Constantio, qui alibi ann solet πρεσβύτερος. Ambigo signifietnrne is cui matus.

essel. imperium an sit latinismus = maior. Quamquam a Intinie- mis nbstinere solet noster et pro priore explicatione militat $ 9T. exu. διδόντες (Iuliano) τὴν. peiZu τάξιν τε καὶ προσητορίαν. et. & 99 καὶ ἐδέδοτο τὰ uciZw. Pergit paacis interpositis rhetor? ἐκείνους μὲν οὖν λαβὼν βασιλεὺς δώρα τε ὠνόμαζε καὶ Toig αὐτοῦ λόχοις ἀνέμιξε κτὲ. Sententinm postulare verbum. νομίζειν intellexit iam. Morellus, sed aine causa coniecit ἐνύμισε, quia vel nptios est imperfectum évópiZe, quol procul dubio restitnendum, Passim utrumque verbum a librariis confundi nemo. ignorat.

Or, XVIII 8 79 αὐτίκα δύο ταυτὶ πῶς οὐ λυσιτελέστατα μὲν τοῖς ἄλλοις, γνώμης δὲ δεξιωτέρας τὸ τιμαῖς μὲν αὐξῆσαι τὴν προθυµίαν τῶν ἀγαθῶν, ἃς αὐτοῖς προὐξένησε παρὰ τοῦ. τὰ τοιαῦτα νέµοντος, ποιῆσαι δὲ τοὺς τὰ τῶν πολεµίων. ληστεύοντας ὧν κρατήσουσιν beomörag; ἐοικὸς τὰρ δὴ τοῦτο ἐκείνψ σαφῶς τῷ τὸν κοµίσαντος πολεµίου κεφαλἠν χρυσίον. δέχεσθαι τής τόλµης (of. 8 45, p. 256, 9 sqq.). Obreurum mihi. m quis «it τὰ τοιαῦτα νέμων, quia de Constantio, qui Iuliano Ina commendatos ab ipso vix honoraturus foisse videtur, nt cogitare, licet de quo alio cogitari possit non videum. Or. XVII. 8 76 προῄει τὰ μὲν dyWv, τὰ δὲ κτώµενος,

Adnotationes eritiene ad Libanii Orationum editionem Foersterianam. 115

ἐκώλνε δὲ οὐδείς. ὀψὲ δέ ποτε ol Ὀυστυχεῖς ixéreuov δέον πρὸ τοῦ πυρός. Num haee significant: quia hoe necessarium. oral anie ignem; i. v, niei igne sua omnia conzumi videre vellent ? Mira sane breviloquentia praesertim ín oratore satis prolixo.

Or. XVIII 877 τὸ μὲν πρῶτον αὐτοὺς ἀτίμως ἀπέπεμψεν, ὡς b' αὖθις ἥκον ἄτοντες ἱκέτας τοὺς βασιλεῖς καὶ τὸ σκῆ- πτρον ἔχοντες εἰς τῆν ἔκυπτον, ὠνεῖσθαι τὴν εἰρήνην. ἐκέλευε τῆς Ιάσεως τῶν κακῶν κτέ. Non intellego cur addatur τὸ σκήπτρον ἔχοντες, ubi agitur de supplicantibus aubmieso wultw. Melius intellegerem τὸ σκήπτρον (οὐκ) ἔχοντες, «ed fortasse aliud quid excidit aut depravatum est ἔχογτες, pro quo ῥίπτοντες ant aliquid simile expectatur. Quaerat aliue!

Or. XVIII $81 ἐπεὶ καὶ τοῖς οὕπω σπονδῶν τετυχηκόσι τὸ προσδοκώµενον δέος ἠσυχάζειν παρήνει. Cum editore iuro wxpectes δεινὸν pro δέος, sed facilior correctio videtur τὸ ζτώνὸ προσδοκωµένων δέος,

Or. XVIII 8 87 extr. καὶ dua τὰ πλοῖα παρέπλει καὶ τῶν. ἐναντίων à στρατὸς ἀγτιπροσήεσαν, ὡς dh σχήσοντες Zeurvövan πειρωµένων. Vera videtur correctio manus seoundae 00- diei Marciani 1 πειρώµενον, nam genetivum pluralom quo- modo explicem non invenio.

Or. XVIII 8 139 ταῦτ' οὖν αἰτιώμενος καὶ ταῖς σφαγαῖς. ὁρῶν nöEnueva τἀκείνων ἔφυγεν & κατεµέμφετο καὶ τοὺς μὲν δυναµένους γενέσθαι βελτίους LG Aj v ev εἰς τάληθές, τοὺς. δὲ τὰ χείρω στέροντας οὐχ εἶλκεν. Malim ἔφεντεν, minus propter sequentia imperfeeta (de conatu quae dieuntur) qumm ob universum sententiam, Cf. etiam sqq. οὐ uévrot Bodv ἐπαύετο.

Or. XVIII $ 184 extr. Multo rectius Reiske explebat τού- πους δὴ τοὺς Κερβέρους καὶ πολυκεφάλους «ὕδρους» εἰς ἰδιώτας. ἐξέβαλε κτέ. quam πολυκεφάλους Cf€), quod ineptum est, pro- plerea quod Cerberus aemper erat πολυκέφαλος,

Or. XVIII 8155 ἑωνοῦντο μὲν πευθῆνες καταστῆναι καὶ τὸ σχῆμα fjv φυλάκων, ὅπως μηδὲν dyvooi βασιλεὺς τῶν ἐπ' αὐτὸν συντιθεµένων, τὸ δὲ ἔριον καπήλων. Transponendum videtur ἑωνοῦντο πευθῆνες καταστῆναι, καὶ τὸ (uiv) σχῆμα (nat σχῆµα «μὲν)) ἦν φυλάκων xr.

Or. XVII 8 139 ὅλως δὲ τών ἀφορμῶν f| μὲν ἐν ἀφανεῖ τε καὶ συχνή, fj b ἐν φανερῷ τε καὶ bf κτὲ. Corruptum. este συχνή vidit Foerster, conieiens νυχία (Attieie proprium ent

f νύχιος). Num κρυπτή ο

18 _ von Herwerden _ 25

Or. XVIII $ 184 οὕτω δὲ Twv δικαστῶν (Iulianus) dbero δεῖν τοῖς σεων ἐμμένειν. Affert editor duns Gasdae οἱ violentiorem ἀκροτάτων et leniorem. xpokoria in vitio ponitur, et melius conieceris pes πάτων. Uf. ἀκριβολογουμένους p. 37, 5.

Or. XVIII 8 187 ἐδέεατο τὸ δικαστήριον ἐκεῖνο κ λεις ὑπὲρ πρωτείων ἀμφισβητούσας, di τῶν. C

θάλατταν καρπουµένη, Vix in tali sententia numerus posse viletur. Scripserim καὶ (büo) πόλεις.

Or. XVIII $ 189 "Apri μὲν οὖν τῆς ἐν τοῖς I ἐμεμνήμην κοινότητος, νῦν δὲ ἔχω τι μεῖζον εἰπεῖν x in antecedentibus fit mentio Fuliani in re sacra parteilichkeit), sed $ 182 sqq. orator agit de hac exercendis iudiciis, itaque hic seripsisse videtur. ἐν στηρίοις,

Or, XVIII 8 190 οὐ γὰρ τοὺς φόβους καὶ τὰς ss rd εἴσω τὴν χεῖρα ἔχειν καὶ τὸ κύπτειν eig τήν. Βλέπειν εἰς τὸ ὑπόδημα μᾶλλον fj τὸ meum κτέ, ^ Libanius ad Demosth. p. 420, 10; 421, 16. p. 305,5 P Aewohin, p. 4, 26; 29.

Or. XVIII $ 199 ἀλλ’ ὅμως τὸν οὕτω βραδὺν dig φόνον πάλιν ἐβούλευσαν ὁπλῖται δέκα κτεῖναι καὶ μελέτης τῶν τακτι- κῶν ἀνέμεγον ἡμέραν, pen δὲ εὖ ποιοῦσα προλαβοῦσα τὸν καιρὺν πάντα ἐξήλετεε καὶ τὸ τέως λανθάνον ἤδετο Vix sanum est ultimum vocabulum, non enim hercle camfabafur mut decantabalur («m ntrox acelus. Num corrigendum Über, scil. lulianus? Saepius Libanius in omittendo subiecto, abi e prae- grewsis quamvis aegre effici potest, est neglegentior, lusto lom gius distat, qnod. expectamus, ἐδήλω σε,

Or. XVIII & 221 ἐνταῦθα φοίνικας ἐξέτεμνον, ἀμπέλους, ἀγέσπων, ἐκίνουν ταμιεῖα, κατέσκαπτον, μετ ὀρτῆς ἤσθιον, ἔπινον κτὲ, Imo vero ἐκένουγ, nisi egregie fallor.

Or, XVIII $229 Οὕτω πάντα ἦν τοῦ βασιλέως ἥττω καὶ οὐδὲν τὸν ἄνδρα ἔφερεν. Verto el nihil virum sustinebat, le. resistere ei poterat, Cf. 8 277 πρῶτον μὲν γὰρ οὐκ ἄνεγκον. οὓς πρότερον ἤλαυνον. Veteres eo sensu nenrpant verba ÜmO- µένειν et. ὑφίστασθαι.

Or. XVIII 5 244 εἴτε yàp maplowv oi στρατιῶται τοῖς πλοίοις οὐκ ἦν προσελθεῖν ταῖς πόλεσιν, cir dm’ ἐκεῖνοις

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Adsokalinues eritioas ad Libanii Orationum oditioucın Fourstariamem 117

wr! ἂν αὐτοῖς al wies. εἴτ' ἀναπλέοιεν διὰ τοῦ πε μέγας καὶ µέσαι ταῖν πόλεῳν (1. πολέοιν) Ineredibile diotu ent eriticos quamquam bie ab ‚almonitos mon intellexisen necessario corrigendum. TX ma. δὴ Περσῶν τὸ δοκιμώτα verat [T bora TOV καὶ xardxov τὴν ὄχθην ἀσπίσι τε λαμπούσαις καὶ Immois ype-

muy. Mirus verborum ordo pro hoe: ἀσπίσι τε λαμπούσαις καὶ τόξοις ἠσκημένοις. καὶ ἴπποις xal ἐλεφάντων. At ita intellegi non potest ἠσκημένοις, et recte κε babere videtur vul- "Ἠσκημένοις, unde pendet τόξοις, iunge cum ἴπποις (ef. Eur. Iph. Aul, 89 »q.|. Equis vehebantur Persarum sagittarii. Distinguuntur gravis armaturae milites, vagittarii equites, elephanti.

Or. XVII 8 274 Τίς ον κτείνας (lulisnum), model τις ἀκοῦσαι, ποὔνομα μὲν οὐκ olda κτέ Cf. tumen Or. XXIV. 88: δὲ προσπεσὼν fjv καὶ τρώσας Ταϊηνός τις (2) ἐντολὴν. πληρῶν τῷ σφῶν αὐτῶν ἄρχοντι, ubi vide eruditorum coniec- taras in Foersteri noto critica. Pro Cobeti euspicione Χριστιανός fortiter militant Libani verba $ 274: πάλαι τε ἐπεβούλευον καὶ πότε buvméévreg εἰργάσαντο τῆς re ὄλλης ἀδικίας αὐτοὺς. ἄνατ-

οὖκ ἐχούσης ἐπὶ τῆς ἐκείνου βασιλείας ἐξουσίαν καὶ μάλιστα Τε τοῦ τιμᾶσθαι τοὺς θεούς, οὗ τὸ Évav- Tiov ἐζήτουν, ut intellexit inm Sozomenus hist. ecol, VI 1 p. 218, citatos ab editore.

Or. XVIil $ 277 πρῶτον μὲν γὰρ οὐκ ἤνεγκαν οὓς mpó-

΄λαυνον, ἔπειτα (δὲ) δελεασθέντες εἰρήνης ὀνόματι πάντες ἑβόωι δέχεσθαι. Voculn δέ inserta ab editore facillime sane potuit haplographin elabi, non vero neglezendum apud opti- mum quemque scriptorem passim antecedenti πρῶτου μέν respon- dere nudum ἔπειτα, Hunc aotem idiotismum non alienum essc a. mostri. stil docent huiue orationi 8 3 πρῶτον μὲν ἔπειτα), 5 a (τὸ μὲν πρῶτον ἔπειτα), $ 146 (πάλαι μὲν ἔπειτα) et or. XXI $ 14 (πρῶτα μὲν efto).

Or. XVII $ 279 or ἔπυτε πολλάκις ἐθαύμασα τοῦ Μήδου, ὡς παρὸν πλείω λαβεῖν οὐκ ἠθέλησε. Cum Cobeto unice Üraeeum esse arbitror ἐθαύμασα πῶς (ὅπως), nec movet me Thac. | 90, 4 dudum correctus, quem obmovet Fosrster. Hio eo faeilior erat error, quod antecessit ὡς, iure in (DOT' correctum ab editore.

Or. XVIII 8282 τοῖς Ἱεροῖς ὑποχωρήσειν τοὺς τάφους,

ns © vau Herwerden

πάντων ἑκόντων ἐπὶ τοὺς βωμοὺς. eed on ent indignabundi monaci exelamatio: τάφους, ἀσύνετε,

σιν βρύοντας. Sanctorum intellegendi videntur. sepulcra, qualia reperiuntur iu catacombis (of. Th. Mommseni opus Reden und Auf- adlze p. 294. -315) οἱ largiore acosü Christianorum. quibus mortui sepeliabantur.

Or. XVIIT $ 284 παραπλήσιον γὰρ δή τι in olov ef τις ἀνδρὸς, διφῶντος καὶ προσάτοντος τοῖς Φφιάλην Ψυχροῦ τε καὶ διαφανοῦς ὕδατος Γευσαμέγου T. TOV ἁρπάσας οἴχοιτο. Non est huius loei τὸ πρῶτον, PME vice, sed πρῶτογ, quare corrigo YeuGapévou τε πρώτον.

Or. XVIII 8 288 ῥητορικῆς δὲ διδάσκαλοι συζῶντες πρό- Tépov τοῖς ἀρχὰς ἔχουσιν ἀπελαύνονται τῶν θυρῶν ὥσπερ dv- δροφόνοι (nune mortuo Iuliano), πλήθη δὲ γέων τὰ περὶ αὐτοὺς πρότερον ταῦτα ὁρῶντες φυτόντες lic ἀσθεγ εἲς τοὺς λότους ἄλλην ἰσχὺν ζητοῦσι, Procul dubio corruptum e&t ταῦτα, pro quo oppositio postulat δυνατά aut ἰσχύοντα aut σβέ- ναντα, e quibns δυγατά fortasse reliquis est praeferendum. In extrema & obiter eorrige χρῄζει pro χρήζει.

Or, XVIII 8 300 οὗτός (Iulianus) ἐστιν τῆς Ῥωμαίων. τῆς ἔξω τε v óuo0 καὶ κρατῶν καὶ τὸ μὲν σῦμα έχων ἐν τῇ πολεµίᾳ, τὴν b' οἰκείαν ὑπό τῇ βασιλεῖᾳ καὶ ταὐτὸν dur νηθεὶς πρός e τὸ πάντα ἠσυχάειν ἀπών τε ὁμοίως καὶ πα- ρώψ. οὔτε yäp βάρβαρος ὅπλων faro παρὰ τὰς συνθήκας οὔτ) ἔνδοθεν ἀνεφύη θόρυβος οὐδὲ elg Obsuriora mili sunt verba τὴν b' βασιλείᾳ. Num forte fuit: τὴν (sive ταύτην! d’ ζὡς rhv? οἰκεῖαν ὑπὸ τῇ βασιλείᾳ, sed hane mon minus quam patriam Wmperio suo parentem? Qua entia verbis sequentibus illustratur. |

Or. XIX 8 3 ἐπὼ δὲ τὸ μὲν μηδὲν ἐκ τῶν λετοµένων ἔσεσθαί nor δυσχερὲς ἀπό τῆς σῆς (o T'heodosie) φύσεως εἶχον καὶ τρόπου, xré. Fieri sane potest ut µαντεύεσθαι vel τεκµαί- peoda, quae fuit Reiskii sententin, exciderit (subaudiri posse memo ei hodie assantietur), sed non minus probabile videtur eyov depravatum esee ex ἔγνων.

Or. XIX $ 6 θυμόν τε κατ' ἀρχόντων ἄδικον (vulgi) kal ἐν ἕλξεσι ταῖς ἀπὸ τῶν ποδῶν θανάτους, Illustrat haec verbu loeus Ammiani Marcellini XIV 7, 15: adorti sunt Montium et hirsulis vesticulis cruribus eius. inneris diearicatum sine. spira- mento wllo ad usgwe praetorium traxere praefecti.

Or. XIX 8 10 καὶ τουτὶ τὸ xaxóv έλθοι μὲν ἄν ποτε καὶ

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Adnotationes eriticae ad Lilonii Orationum editionem Foorsterianam 119

ἐπὶ σμικρὰν πόλιν, alc δέ ἐστι μετέβη, πολὺ τοῦτο ἐν ταύ- Taie. Suspicor: πολὺ τούτου ueiZov» ἐν ταύταις.

Or. XIX 8 16 ἄλλως θ' ὅτε σοι καὶ δόξα πλείων év- πεῦθεν κτέ. Hane ipsam formulam = ἄλλιις τε xai ἐπειδή nus. quam legere me menini, sed conferantur multa similin novieii wsus formulus ἄλλως τε ἄλλως τε καὶ exempla collecta in "Thesauro T. p. 1554 sq.

Or. XIX 819 νῦν 5' ópüv ἔξεστι καὶ τὸν Ἰουλιανόν (v- πεῦθεν εὐδοκιμεῖν xré. Mirum Reiskii errorem in quem ipsum Cobetum pertraxit, Constantinum Magnum designari, non Iulianum Apostatam optime refutat editor. Praeter locos allato ab illo ef. infra & 54 et Or. XXIV $ 5.

Or. XIX 8 52 Dicitur de Antiochia οὕτω πολλὴν περίκειται γῆν, ὥστε πάντα μὲν φέρειν, αὐτῇ δὲ ἀποχρῆν. Melius in- tellegam: air) δὲ ζμηδὲν ἀποχρῆν.

Or. XIX 857 al δὲ πρὶν τὰ ἀπὸ τῶν ἀγρῶν δεῦρο ἄγουσαι καθ ἑκάστην πύλην Óboi τάκ τῆς πόλεως πολλαχῆ µερίζουσιν, Imo τὰκέτὸς) τῆς πόλεως, i.» τοὺς ἀγρούς.

Or. XIX. 8 60 πολλοῖς ἀπόλωλε χρήματα, βασιλεῦ, πολλοῖς Βεράπαιναι ἐν οὐ φορητοῖς καµάτοις, πολλαῖς µητράσιν ἐκ πῶν Τονάτων ἐξέπεσε τὰ παιδία κτὲ. Miror neminem vidisse Libaninm pro θεράπαιναι κοηρεῖεκε θεραπεῖαι. Rimm movet vulgata. Cf XXI $ 20 οὐκ ἔχοντες larpóv ἀντιθεῖναι τοῖς ἐκ πῆς ταλαιπωρίας, sc. παθήµασιν, quod additum malim,

Or.XX 84 τούτῳ δὲ ὄντι τοσούτῳ τὰ διὰ τῶν ἔρτων ἐπέβηκαν δραμόντες ἐπὶ σέ τε καὶ τὴν τυναῖκα τὴν ov καὶ πέκνα (seil horum simulere) χερσί τε καὶ κάλοις ταῦτα dei- Ἔαντες χαμαῖ, Foereter post τέκνα de suo addidit καὶ, aed praeterea dubito num sanum sit δείξαντες, pro quo expectatur ῥίψαντες. Ceternm passim Libanius usurpat δεικνύναι pro

1.

Or. XX £18 ἐπαινῶν δήπου σὺ καὶ Λακεδαιμονίων καὶ "Αθηναίων τὸ σεσωκέναι πόλεις ἐμέμψω πολλάκις ἑκατέρων τὸ διεφθαρκέναι πόλεις καὶ Φου bi βελτίους (Rv) ἀμφοτέρους εἶναι μὴ προσθέντας τὰ σκυθρωπότερα. De meo inseroi ne- eessariam partieulam eonditionnlem, quam textui inferre non du- bitare debuerat Foerster supra & 10 extr. scribendo πόσους (Av) δέοι κτέ,

Or XX & 36 ἐν οἷς ἔγεστιν ὁρᾶν λάµπουσαν τῷ βασιλεῖ τὴν φύσιν, ὅταν ἀπολογῆται μὲν ἐκ τῆς τῶν ἠδικη-

120 van Hormorden

κότων κακίας. Si verba sana, intellege. quae addita malim ὅταν ἀπολογήται μὲν ὑπὲρ ὅλης τῆς πόλεως ἐκ τῆς wre.

Or. XX $ 38 Anat b' οἷός ἐστιν, ἐκεῖνος ἐν τῇ τῶν qi- λανθρώπων διατριβῆ. Delsatur virgula.

Or. XXI 87 τούς τε δεῦρο μετοικοῦντας ὅσοι τε εἰσὶν ἐν τῷ τῆς πόλεως ὀνόματι, je. ὅσοι τε "Avrioynvol xa- λοῦνται. Notabilis loontio, cuius nullum novi exemplum.

Or. XXI $ 11 οὐδαμοῦ γὰρ ἀνῆρ (Caesarins) μὴ πρά- fuv Über κατεπηγγελµένος ἐλέγχεται. Imo vero ἀνήρ, bw. b ἀνήρ. Of. infra p. 137 ad or. XX 8 38.

Or, XXI $19 xalroı τὸν ἀπερισκέπτως τῇ τοῦ τάχους ἐπιθυμίᾳ χρώμενον πολλὴν ἐφέλκεσθαι καὶ τὴν βλάβην ἀνάγκη, ἀλλ’ ὅμως (vixa τὰ νικώµενα, καθάπερ ἀέρος, οὐδὲν ἐφαπτόμενα τῆς yig, παρευόµενα, Agitur de ineredibili veloeitate qua Caewarins eurru veetus Antiochia ad Theodo- sium properavit, ausum Antiochenorum defeusurus, sed intellegi nequit varıbpeva, quod e praegresso ἐγίκα labem accepisse vi- detur. Nee melior ost altera leotio κιγώµενα, quod facile qui- dem mutaretur in κιγούµενα, sed vereor ne τὰ xivoOpeva iusto obscurius voesretnr currus, quem tamen algnifieari docent verba sequentia. Consideranti autem verba antecedentia: καὶ νῦν τοίνυν. τῷ βουλομένῳ ταχέως διαδραμεῖν map’ ἐκείνης καὶ τὸ bebu- γῆσθαι μηδεγὸς τῶν ὑποσκελίζειν εἰωθότων παρηνωχληκότος, οἷα πολλὰ ἂν ἐξ ὀχήματος συµπέσοι, ἀλλ’ ὥσπερ ἐξ ἀδάμαντος öyrwv μὲν τῶν τροχών, ὄντων δὲ τῶν ἐπ᾽ αὐτοῖς, οὕτω πάντα κρεΐττω τοῦ τι παθεῖν ἤρχετο (i.e. je), πληττόµενα μὲν TOig πεφυκύσι λυμαίνεσθαι, κρατούµενα δὲ ὑπ' οὐδενός, pro- babile videtur eodem pertinere participia ἐφαπτόμεγα et πο- pevöneva. Unde mihi nata est suspicio τὰ γικώµενα ant cor- roptum esse (v, ο, ex τὰ mpoepnpéva) aut ut emblema delendum. Certam emendationem fortasse reperiet aliquis me ingeniowlor. Cf. etiam 8 23 extr.

Or. XXI 8 21 πολλὰ μὲν οὖν σὲ τὰ mepupavi ποιοῦντα, Καισάριε, μάλιστα δὲ τοῦτ᾽ αὐτὸ τὸ νῦν. σεσώσµεθα τὰρ τῇ βασιλέως ψήφῳ, ἔρχεται δέ τι σωτηρίας καὶ ἐπὶ τὴν diy πνώ- µην. Propter σεσώσµεθα γὰρ xré. expectubam potius τι «τῆς) σωτηρίας, quam debemus Theodosio.

Or. XXI 823 extr. τίς yàp μᾶλλον ἂν εἰκότως ἐκαρπώσατο τὰ ypáupara τοῦ uóvou τῶν [τοὺς] ἵππους ἐλαυνόντων µιµη- σαμένου τὰ Καισαρίου mrépd; Cogitandi videntur eqnorum veotores in oireo, num vero recte articulum deleverit Foerator

Adnotationes eritiene ad Libanii Oratienam elitionem Foersteriauam. 191

soultum dubito, quoniam paeem apud optimos scriptores reperitur ἐπὶ τοὺς ἵππους ἀναβαίνεν, βάλλειν τοῖς λίθοις, similiaque, mbi nos artieulum omitteremus.

Or. XXI 8 24 σὲ δὲ µακαρίζω μὲν τῆς τοῦ βασιλέως cü- volag, µακαρίζω δὲ τῆς φρονήσεως, µακαρίζω δὲ τοῦ τε τοιαῦτα μὲν εἴργάσθαι, τοιαῦτα δὲ σεαυτῷ συνειδέναι. Praestat sane Foersteri conieotura vocolam τε cancellnntis Reiskianae, mutandam

κινδύνου, σαφοῦς ἐξαρπάσαι καὶ τὸ (deleverim) vj ναῦν έπα- μήνασαν ἀποκρούσασθαι ληστάς, doi δὲ οὐκ ἀφ' ἑνὸς σώματος. δέκα εἴκοσιν fj dig τοσούτων jj φιλοτιµία, ἀλλ ὅσων oüb* ἀριθμῆσαι ῥάδιον. ὅτῳ δὲ εἰπεῖν ἔνι καὶ σεσωκέναι πόλιν, AAN oU τι re τοσαύτην οὐδ' οὕτως ἀρχαίαν ob" οὕτω πολλοῖς áv- Βοῦσαν τοῖς ἁγαβοῖς, Ubi proeul dubie reponendum ἐτί(έρ)ψ.

Or. XXI & 92 µηδέτερον τῶν ἀναλωμάτων φύγης, ὅπως

Or. XXII 8 16 εὖ ποιῶν τοίνυν διατελῶν πολλοὺς μὲν ἄνδρας, οὐκ ὀλίτας δὲ πόλεις καὶ τῶν ἐν τοῖς ὅπλοις τοὺς ἠπυχηκότας. ποιῶν ἀμείγους ταῖς τιµιωρίαις μᾶλλον 1} ιαφθεί- ρων ἀνέσχεν ἡμᾶς τότε βαπτιζοµένους. «τοὺς μήπω µεθεστή: κύτας κατέσχε καὶ τούς, εἴπερ οὐκ. αὐτὸς ἠλπίζετο, πάντως ἂν αὐτοὺς πλάνοις bóvrac ἔπεισεν ὑπομεῖναι τὴν παρουσίαν, Non sufücere. vwidetur inwertus ab editore cum Heimkio articulus, sed ia esse huius coniectura, exeidisss verba τούς τε Τάρ. Fallitur vero Reiske, cni sseentiri videtur editor, $ 17 ὅτι δὲ παῦθ' οὕτως «ixev, iovro μὲν οἱ τῆς ἀληθείας ἡμαρτηκότες ἄψεσθαι putans post εἶχεν deesse, τοδὶ τεκµήριον aut ὧδε σκο- πεῖτε, nam obtinet ibi breviloquentia Xenophonti et optimo eni- que scriptori familinris.

In fine eiusdem $ διὰ δὲ τῶν παρὰ τῆς δεξιᾶς ἐδείκνυ τὸν κατεγνωκότα, Notabilis periphrasis pro διὰ τῆς δεξιᾶς «ive potine τῇ δεξι.

Or. XXII 8 18 ἐκεῖνον δὲ εἰδέναι τε καὶ οὐκ εἰδέναι τῶν αὐτοῦ τι κάλλιστον, ἀγτελλόντων μὲν ràp ἀκούειν οὐδέπω δὲ

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199 van Herwerden

Or. XXII 828 di μὲν δὴ ἐδίκαζον, ἡμεῖς δὲ προσηδρεύο- uev, 6 δὲ (Rllebichus) ἐδόκει τισὶν οὐχ αὐτοῦ moreiv, tic ὁμολογίαν ἕκαστον τοῦ τῆς ἀδικίας σπέρματος κατακλείων, ἀπειλῶν ἑτέρους βασανίσειν (1. βασανιεῖν) τοὺς ταῦτα κατε ροῦντας, εἰ μὴ συγχωροῖεν ἐκεῖνοι. Obsenra mihi eunt verha οὐχ αὐτοῦ ποιεῖν, sed perspieua erunt, si scripseris: οὐχ αὐτοῦ (m) ποιεῖν. νε, rem facere a se alienam. Verum non expedis 8 30 verha. ἔδει dmrouAévoi, neque Ellebichi iocnm, qui mar- ratur $ 38 (nisi forte est perfrigidus) satis intellego.

Or. XXII $ 40 κἂν ταύταις (sc. ταῖς εἰκόσιν Foerster pro καὶ T.) ἴδοι τις ἂν τὸν τρόπον τῆς πόλεως: dvr τὰρ ὧν έπαθον τῶν πολλῶν τῶν πρότερον ἔχειν ἐν ἑκάστη quA) καὶ παύταις (F. pro ταυτησὶ) τὸν ἄγδρα ἐβούλοντο. Delenda videntur verba sensu cassa καὶ ταυτησί, quae habeo pro varia lectione primorum verborum x&v ταύταις, et artieulum port πολλών abesse malim. Virum tanti faciebant Antiocheni, ut elus imaginem in unaquaque tribn habere vellent.

Or. XXIV $25 καὶ αὐτόχειρ ἤρητο πάνυ dh πιστεύων ἀνωτέρω πάσης ibéac ἐλέγχων ἠδικηκέναι. Imo vero ditur Tepw, procul ab ommi gemere culpae suae argumentorum i. &% à metu ne ullis argumentis culpae convinci posset.

Or. XXV 8 27 καὶ οὐδὲν οὕτως dbóvarov ἐρώμενος ἐπαγτέλλει, μὴ πᾶσα ἀνάγκη τῷ τετρωµένῳ. καταπράττειν. €i δὲ ἀμήχανον, τεθναίῃ Oürrov ἂν f| προαπείποι. καΐτοι δού- Aoi Τε ἡμετέροις τὰ ἀδύνατα τῶν ἔργων ἤδη τινὰ παραίΐτησιν. ἤνεγκεν, ἔστι δὲ olc «καὶ rà) ἀδύνατα μὲν οὔ, μάλα δὲ ἐρπώδη. Foerster de euo inseruit καὶ τά. Artieulo quidem opus videtur, sed vocula Καὶ eur addatur nullam video causam idoneam, Ar tieulum etiam requiro $ 31 extr. καὶ rexuaípouat τοῖς νοσή- µασιν ἐπὶ πάντα ἐρχομέγοις «τὰ» σώματα. Hecte κο haberet singulari numero ἐπὶ müv σῶμα.

Or. XXV 842 extr. κυκλουµένων δὴ τὸν ἱερέα τῶν olo- nevwy κεκινῆσθαι τὰ περὶ τὸ θεῖον νόμιμα χαλεπώτεραι κυµά- Tuv αἱ τοῦ ὄχλου προσβολαί, Manifesto αἱ προσβολαί pendent. a genetivo τῶν οἰομένων κικινῆσθαι τὰ περὶ το θεῖον γόµιμον, itaque deleatur τοῦ ὄχλου, quod est glossatoris.

Or. XXV 843 AM ἐπὼ μὲν αὐτὸν ἐβουλόμην io» eivar. λεύθερον, αὐτὸς µε ἕτερα διδάσκει κτὲ, Reote fortan editor. de auo inseruit partienlam condicionalem, quam eum alibi saepius post ἐβουλόμην omissam legere me memini tum. Arist.

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Adnotationes eriticae ad Libunii Orationum editionem Foersterisnam 193

Han 866 ἐβουλόμην μὲν οὐκ ἐρίζειν ἐνθάδε, ubi tamen Meineke meweio an iure proposnerit μὲν (Av) οὐκ.

Or. XXV. 844 ἣν δὲ κυµατίας dog Ἱένηται καὶ θυμὺς εἴσίῃ τὸν ὅμιλον. ποδῶν ἂν δέοι τηνικαῦτα τοῖς ἡχεμόσι, μᾶλλον δὲ πτερῶν, εἰ μέλλουσιν ἀποφεύξεσθαι τὸ πῦρ. De re cf. De- most, IX 136; Com. anon. Mein. IV 615; Eur. Hec. 608. Addatur bie locos ji& quor plurimos de usu voeis πῦρ figurato collootos widebis in Tbesauri vol. VI p. 2246.

Or. XXV 840 σοφιστής Tàp ἀνὴρ Σίσυφος ἀτεχνῶς à 'Owpu περὶ τὸν λίθον μοχθῶν, Vix dubito quin rhetor dederit «παρ Ὁμήρῳ xri.

Finem huic commentationi imponere lubet exseribendo, quia al nostram aetatem vix minus quam ad Libanii saeculum, mi ultima verba excipimus, pertinet, looum de praeceptorum aer- witete $ 47 δουλεύει δὲ οὐ µόνον τοσούτοις ὁπόσων ἄρχει (diselpnlis), ἀλλὰ πολλοῖς μὲν παιδαχωτοῖς. πολλοῖς δὲ γονεῦσι καὶ μητρί Τε καὶ τήθῃ καὶ πάππῳ. κἂν uh θεῶν παῖδας dmo- evo τοὺς γέους, κἄν ὧσι λίθινοι, τέχνη νικήσας τὴν φύσιν. κατητορίαι πολλαὶ καὶ ποικίλαι πανταχόθεν ῥέουσι, τῷ δὲ ἀνάγκη κύπτειν eig γῆν λόγων μὲν οὐκ ἀποροῦντι, τῇ σιγῆ δὲ καταπραῦνοντι τὸν φιλαίτιον. Melius et verins diei non potuit.

Non tetigi, quia inutile, multas egregius, quae in notis criticis leguntur, Foersteri coniecturas, Ex quibus certas una cum Reiskli, Cobeti, Gasdae, uliorum huiusmodi emendationes vellem pari iure. ám textum ndınieissst atque admisit aliae tam suns quam alionne me quidem iudice nihil illis certiores Nam aut nullam omnino aut probabiles omnes coniecturas recipi sann iubere videtur methodus, Perpendat quaeso lector locupletes editoris adnotationes criticas, ut sibi pereuadeat me non iniuria viro optime de Libanio merenti boe quidem exprobare. Quamquam difficile esse ubiqne iustum seryare modum lubens concedo.

Ne quid maioris quidem momenti me fngeret, quamvis non sine taedio (veterum enim sobrietatis sanitatisque amanti displicet dnfatum et fucatum istud dicendi genus) hoc volumen intenta mente relegi nec sine fructu, ut arbitror. Haud enim ita paucas maibi anppeditarit repetitn leotio observationes, quas infra oum lectore rommunienbo.

Or. XII 8 9 εὗρε δὴ τοὺς ἐξιόντας φιλοπόνους τε καὶ φιλοτίμους καὶ δικαίους καὶ φιλοκινδύνους, ταῦτα δὴ τὰ dá,

m van Horwarden

xw. Verte: hae fuae (Inline) eiríules, Tolerha oro Serrius lae werba hubehat Reiske.

8 16 εἰκότως dpa παῖδες Ῥωμαίων καὶ πρὸ τήρως Χι- παροῦ τίθενται τὴν τιμὴν κτέ. Meminerat, ni fallor, huec seri- bens Libanius Cratini de Cimone verba in Archilochoram | mas λιπαρὸν füpae εὐμχούμενος. ]

$ 2% Locum merito de vitio suspectum Foeratero sie wup- | plendum suspieor: τίσιν οὖν οὕτω συμφέρει καὶ τὴν ἐσθῆτα ταύ- | την ἐνδῦναι καὶ τὸ σκῆπτρον ἐνεγκεῖν καὶ τὸ φάρµακον µνή- ung ἀπαύστου (meiv τε καὶ) πρὺς τὸ μέλλον ἀφεῖναις |

8 84 ὅσοις ἔδει γενέσθαι κακώς. Or. XVIII 5398 ἐπεδὴ | κακώς μὲν Eder ταύτη τενέσθαι, Flosculus est Herodoteue, €f. Her. | 8; IV 79; IX 109. ,

594 σὺ δὲ ἄδεις πολὺ πρότερον τῶν ὀρνίθων fj rix ruv λότους fj τὸν ἑτέρων τόκον λαµβάνων. Cf, XHI$ 9 = Praeivit rhetori Enripides Suppl. 180.

Or. NIIT 29 xai σε διεδέξατο τράπεζα τῶν. πολλῶν οὐ διαφέρουσα. Graecum hac in re est ἐξεδέξατο, Pnawim a librariis utramque praepositionem confundi in vulgus notum Pat.

Or. XIV 8 26 τοὺς ye δεξιωτέρους καὶ παρὰ τὴν ἀξίαν ἀτυχοῦντας οὐ περιοπτέον. Malim equidem ἀξιωτέρους.

Or, XV 8 48. Propter opporita τῶν dvbpüv requiro (rv) πυναικῶν.

Or. XVI 8 13 ἐν ἡμέρας σμικρῷ μέρει. Etiam hane for mulam apud voteres legere me memini, aed ubi, inm exoidit.

Or. XVIII 5 18 Dicitur Iulianus a Platonicis didicisse: τί τε fj ψυχἠ καὶ πόθεν fixer καὶ moi πορεύεται xai τίσι βαπτί- ζεται καὶ τίσιν afpera: καὶ ric: καθέλκεται καὶ τίσι µε- τεωρίζεται re. E sequenti verbo eiusdem potestatis Heraus ρίζεται liquet. mendosum esse alperaı. Temporis autem mo- mentum non dubito quin corrigendum sit äpderat, quod ver- bum Plato aliique simili metaphora sed in bonam partem umür- pant, qua in malam adhibetur oppositum h. l. βαπτίζεται. Cf. infra 8386 τὰρ ἐπὶ τῷδε λύπη βαπτίζουσα et 8 146 τὸ δὲ ὑπο- λελειμμένον ὀλίτον ὃν ἐβαπτίζετο κτέ. Ceterum haec verbi βαπτίζειν metaphora. novicia videtur. Cf. Thesauri vol, p. 108.

$ 11 τούτων εἷς τῶν στεφάνων, U) καλλωπίζομεν τὰς πό- lec, ἐκλυθεὶς τοῦ δεσμοῦ xaraßaivwv ἦν ἐν τῇ τοῦ βασιλέως κεφαλῇ καὶ fipuoge xré. Quia non uma sed multis coronis urlw ornatur, necessario corrigendum ext olg pro Qj.

B 69 yuvaixeg καὶ τέκνα. Hoc ordine Libanius et sequiores

-

Adnotstiones criticae ad Libanii Orationnm editionem Fonrsterianam 195

aeribere solent more magis Romano quam Graecorum veterum, qui plus liberis quam uxoribus tribuentes hos priore loco ponere assolent.

& 85 καὶ ταῦτα ἐποίει Φλωρέντιος οὐ τῷ τὰ δίκαια &ypm- φίσθαι, τῷ δὲ vopiZav ἐκεῖνον αὐτῷ θήσεσθαι. Novicio usu pro αὐτῷ προσθήσεσθαι. Cf. Synesii epist. Bl ot 84 d,

$89 τὴν τούτων αἴθων τε καὶ τέµνων. Veterum est xa luv (s. κάων] T. κ. T.

894 sqq Longe aliter et verius, opinor, Tuliani defectionem = Üonwtantio purpuraeque assumptionem narrat Ammianus Mar- sellinus XX cap. 4 aq.

8 106 πάντως δεῖν (lulianum) ἀφίστασθαι τῆς τιµῆς (im- peratorise κο.) καὶ διὰ πάντων εἶναι τὸν πρότερον (Constantium). Exeidisse arbitror πρῶτον, inserendum ante aut post εἶναι aut post πρύτερον, ut wit sententia: ef in ommibus primum esse prio- rem. Cf. Herodot. I 25; ΤΙ 63; VIII 69; Dio €, XXXVIII 90,

& 104 ole γε οὐκ ἐξήρκει πλουτεῖν, ἀλλ’ cl ui] καὶ κοινω- νοῖεν ἀξιώματος ἠγανάκτουγ, ὡς ταύτῃ δὴ κρύψοντες τὴν δου- λείαν, xol ζώνην εἶχον μετὰ τών κεκτηµένων φρίττειν ἀνατ- κάζουσαν καὶ στενωπὀὸν καὶ φυλακὴἠν καὶ πόλιν. Obtinet h. 1. rara admodum significatio vocis ζώνη, qua denotat δύγαμιν, de qua ef. quae paucissima leguntur in Themuri vol. IV. p. 61, qui- bus bic locus addatur.

8 159 Aóyu δώρῳ πολὺ βελτίονι συών τε καὶ ὀρνίθων καὶ ἐλάφων, cry τοῖς βασιλεῦσιν ἤγετο. De hoe more vide quae plurima collegi in Lexico meo graeco suppletorlo et dia lectico s. v. στέφανος.

8179 59. Desoribenti et laudanti Iuliani castitatem οἱ va- tieinandi peritiam rhetori obversatne esse videntur Hippolyti Eu- ripidei (of. va. 1004 aq.) ot Xenophontis imagines. De luliano vate legatur Ammianus Mare, XX 1, 6 sqq.

8 19! initio. Malim φορῶν et ἐφύρει pro φέρων et ἔφερεν, ut ibilem reote legitur qo peiv.

$ 190 ἀλλ οὐτὲ ἐπεένετο τῷ βραχεῖ τούτῳ xal κούφω κτὲ. Non intellego. Num aliquid excidit?

$221 καὶ τοῖς μὲν di’ ὄχθης ὑψηλῆς τε καὶ στενῆς ἐλαύ- νουσι τὸ ph βραχήναι ὑπῆρχε, σφαλερὸν δὲ fj στενότης (vine), ol 8" ἐκεῖνο φεύχοντες ἐν τοῖς ὕδασιν ὠχοῦντα, καὶ δεσπότη πε ὑοῦλος χεῖρα dipeye καὶ δοῦλον (abesse. malim articulum) δεσπότης ἀνέσπα. Receptam hane a Foorstero lectionem etiam. miuns intellego quam vulgatam ἐχοῦντο, quam fortanse obrue-

198 van Herwordon. ——

bantursticet interpretari ; illa enim prorsus inepta, quia τὸ ὀχείσθαι mon ifa grave erat, Hand male Reiske vonieeime videtur €l- λοῦντο.

8 300 ἐν ib δὲ τοῖς ὀρόμοις τῶν ἵππων στρατὸς dyu Deu xevai τῶν φορτίων, ἐκ παραγτέλσεως ἦσαν al vites.

To λόπῳ μέν, ὅπως ὀφθείῃ τὸ σιτηρέσιον, Eh (παρανήλωτοῦ), τὸ δὲ Epyov ἦν οὐ mpoeidörag ἐξαίφνης ἐμβι- βάσαι τοὺς στρατιάτας [ἐβούλετο]. Deletn virgula post ἣν, vancellavi emblema ἐβούλετο cum codice Marciano app. KOL 3,

5.256 Suppleverim: τὰ μὲν οὐδενὸς ἀπαντῶντος πεπρατ-. μένα, τὰ δὲ (πολλών) ὄντων τῶν µαχίµων τετολµηµένα. ——|

8 364 extr. AAN εὐθὺς ἐκκλίναντες épeuyov. Pras- tulerim codicis Vindobonensis lectionem ἐγκλίναντες. Fere peto utrumque verbum a librariis confunditur.

8276 "Ad ὑπὲρ τοῦ Περικλέους Θουκυδίδης φησίν, ὅτι τῇ τελευτῇ Aaumpörepov ἔδειξεν, ὅσον ἦν αὐτὸς τοῖς πράγµασι, ταῦτ' ἂν ἔχοι τις εἰπεῖν καὶ περὶ τοῦδε, Malim ἔδειξεν ὅσος (ic inm Fabricins et Reiske) ἦν αὐτός, Gp τοῖς πράχµασι, raÜT' «Te. ut inter se opponantur verba τῇ τε- λευτῇ et τοῖς πράτµασιν.

* 8 281 Διὰ τί οὖν, θεοὶ καὶ δαίμονες, μὴ ταῦτα (xv- φώσατε, διά τί μὴ τὸ μὲν ὑμᾶς ἐπιστάμενον TEvog εὔδαιμον, τὸν δὲ τούτοις εὐδαιμογίας αἴτιον κατεστήσατε; Adnotat. editor “Post αἴτιον vocabulum quale est γικῶντα exeidisse putat Gasda'.— Equidem potius erediderim Libanium dedisse κατε- λεήσατε;

8 303 παῖδας τούτους (orationes et epistolas) ἐκεῖνος Bar väroug xeraMAomrev, οὓς οὐκ ἂν χρόνος δύναιτο μετὰ τῶν ἐν ταῖς σανίσιν ἐξαλεῖψαι χρωμάτων. Fortasse hane cogitationem. wophistae veteris memoriae plenissimo suggessit nota fabula de Epaminondae liberis, victoriis apud Leuetra et Mantineam reportatls-

Or. XIX $2 ἐπὶ δὲ ἐμαυτὸν χειροτονήσας ἥκω μέγα μὲν. ποιούµενος, el ὁπόσον εὔχομαι δυγηθείην, οὐ μικρὸν δὲ καὶ αὖ- τὸν τὸν ὑπὲρ τῆς οἰκείας ( Antiochiae) πόνον, x&v ἀτυχῆσαι τοῦ. τέλους Τένηται, κριθήσεσθαι ὰρ ἠγοῦμαι τῇ ywbun μᾶλλον τοῖς οὐχ ὑπάρξασι τοῦ δοῦναι κυρίοις, Non tantum δοῦναι corruptum est, sed etiam quaedam exeiderunt ante verba TOig οὐχ ὑπάρξασι. Tntellegerem: κριθήσεσθαι τὰρ Πτοῦμαι τῇ γνώμη μᾶλλον f] «τῷ χρήσασθαι λότοις) τοῖς οὐχ ὑπάρξασι τοῦ δύγασθαι (Boissonade, malim δια voca) κυρίοις.

8 23 "H οὖν ἕτερόν σε δεῖ γενέσθαι σήμερον (1. τήµερον)

Aduotationes criticae ad Libanii Orationum editionem Focrsterianam. 12T

καὶ ἄνω ποταμῶν πορευθῆγαι τὸ πρᾶγμα fj ἕως ἂν éxeivoc ἧς, μηδὲ vv ἐπὶ δίκην ἐλθεῖν. Lectio recepla sane minus ab- surda est quam v.l. εὐρεθῆναι, nec tamen sana. Dederat, oi quid video, rhetor Bufjvat, memor loci Enripidei Suppl. 520 ἄνω rap ἂν ῥέοι] πρἀ τμ αθ' οὕτως.

8 28 καὶ προελθύντες (mpooehäövreg?) οὗ Φλαβιανόν εὖ- ρήσειν £u KK o v, οὐχ εὑρόντες εἶτα ἀνέστρεφον. Bensu cassum. est ἔμελλον, pro quo expeotatur quod nignificet anpectabant, Πλ" moy. Nonne corrigendum οὗ Φλαβιαγὸν (οὐχ) εὐρήσειν ἔμελ- Aov? Neque enim hue pertinent loci, ubi µέλλειν fere respondet. verbo Intino debere, de quibus of. Thesauri vol. V p. 756. Arti- fleiosius ita dictum esse obiecerit forsitun quispiam. At tulin amat. sophista. Incredibile autem dietu est quam saepe negatio in cor dicibus perierit. Of. supra p. 115 ad Or, XVIII 8 77.

& 31 ἦν Táp m δαιμόγιον ἐνταῦθα, ἦν ἔνδου, xat" ἕκαστον κατηνάγκαζε βλέπειν, αὐτὸν δὲ ox ela ῥήεαι φωνήν. Locus impeditus. Verba τὸ καθ᾽ ἕκαστον nequeunt esse obiectum. verbi βλέπειν, quod non admittit accusativum obiecti, sed con- wiruitur cum graepositionibus εἰς, πρός, ἐπί, itaque necemsario sunt subiectum. Bed quid tunc fiat pronomine αὐτόν Num cor- rigendum τὸν καθ᾽ ἕκαστοντ

Or. XX 818 δὲ τὸν éprurépu διακρουόµενος Βάνατον ἤγετο στένων πινόντων ἐκ τῶν Tp v ἄχρι µέθης τῶν περὶ τὸν Ἀιμένα κεκακωµένων. Lege: (rero οτένων ἐκ τῶν ἀγρῶν. «ὑπὸ add. Morellas> πινόντων (móvruv?) ἄχρι µέθης τῶν περὶ τὸν λιμένα κεκακωµένων.

8 88 extr. ὥστε τοῖς κακοηθεστέροις ἐπήει πρὸς ἀλλήλους λέχειν ὅτι ἀν ἣρ ἐξ ὀρνίθων ἡμῖν ἀφῖκται et $55 extr. καὶ τι- μῶν ἀνήρ ἄξιος. Utrobique cum artieulo seribendum ἁνήρ, ut supra p. 120 lam correxi Or. XXI 8 11 οὐδαμοῦ γὰρ d vp (Cae- marius) 6 μὴ πράξων ᾖδει κατεπηγτελµένος ἐλέγχεται et p. 115 (àpxali) Or. XV $ 67.

Deo volente posthae in hoo adnotandi genere pergam.

"Traiecti ad Rhenum. H. van Herwerden.

ENTSTEHUNGSZEIT UND VERFASSER DER AKRONISCHEN HORAZSCHOLIEN -

In der Ueberlieferung der sogenannten akronischen Horaz- scholien nimmt der um die Herausgabe des Horaz.wnd aeiner Erklürer so hochverdiente Keller zwei Recensionen an, von denen er die Entstehung der recensio A in die Mitte dew 5. Jhdtw., der. recensio Γ etwa um 000 ansetzt. Diese beiden Revensionen wind aber natürlich nur Entwicklungsatufen ein und derselben Grund- form, Dass die recensio A nur die Hälfte umfasst, ist Zufall. Dass die recensio T im vierten Buch der Oden und in den Epoden stark xum Porphyrion abschwenkt, ist ehenao Zufall, zumal ja die Handschrift v, die sonst zu y steht, anch in diesem Theile der Dichtung der recensio A ähnlicher bleibt, so dass sie als Bindeglied gelten kann. Der wesentliche Unterschied der beiden Recensionen besteht eben darin, dasa sie οἶποι verschiedenen Zu- satz porphyrionischer Scholien erhalten haben, Auch der Pari- simus A hat manchmal zu derselben Stelle zwei einander wider xpreehende Erklärungen, von denen- die eine wörtlich mit Por- phyrion stimmt zB. C. IIT 11, 12 zu crwda. Diese Thatsache iet für die Entwicklung des akronischen Kommentars von grosser Wichtigkeit, weil es danach notwendig wurde, den ursprüngliehen Namen aufzugeben. Abgesehen von diesem verschiedenartigen Zusatz porphyrionischer Schollen zeigen sich aber die helden Re censionen in ihrem gemeinsamen Kerne überaus nahe verwandt. Oft stimmen sie in seltsamen Entstellungen der Namen überein wie H 1, 1 Marcello für Metello; 11 2, 5 Scipio (Caepio); ILL 4, 17 Domede (Damocle); 111 6, 9 Decius (Decidius): ΠΕ 11, 23 Ditenestra (Hypermnestra); auch wanderliche Verderbnisne wie Y 4, 16 sommus IT 3, 10 generaliter TII 4, 63 wee specialiter peri 111 27, 46 serus indignatione 111 28, 12 Irimorsa IV 2, 19 Aelimelas sind ihnen gemeinsam. Solche Uebereinstimmung jet mur bei Gleiehheit der Quelle denkbar.

Entstehungszeit der akronischen Horarscholien 129

Um so eindringlicher erhebt sich daher die Frage, welcher Zeit der ursprüngliche beiden Recensionen gemeinsame Kern an- gehört. Keller hält den Verfasser für jünger ale Porphyrion, und man scheint jetzt meist seine Meinung zu theilen. In diesem Sinne hatte eich Kiessling (de personis Horatianis Greifswald 1880 S. 7) ausgesprochen und jetzt Wesener (Quaestiones Porph. Leipzig 1894 S. 168). Ἐκ giebt aber mancherlei Gründe, die gegen diese Annahme sprechen. Es soll hier versucht werden darzulegen, dass der ursprüngliche Kern unserer akronischen Seholien älter ist als. Porphyrion.

Ks iw bekannt, dass die Scholien unseres Akron sehr oft mit denen Porphyriona fast wörtlich übereinstimmen, Daher hat denn Keller (Symbola philol Bonnens. 1864—67 S. 501) be- hanptet, dass Akron den Porphyrion au mehr als hundert Stellen ausgeschrieben babe, und er hat jetzt in seiner Ausgabe jedesmal durch den Zumatz ‘ex Porph. angegeben, wo das geschehen sein soll, Demgemiüse hatte schon Wessner (aa. O, S. 168 u. 171) alle seiner Meinung nach aus Porphyrion entlehnten Scholien zusammengestellt. Ist aber die Aehnlichkeit der Scholien der einzige Beweisgrund, so steht der Schluss auf schwachen Füssen. An sich ist es ebenso gut möglich, dass Porphyrion entlehnte; wer beide Scholinsten haben aus gleicher Quelle geschöpft. Diese Frage lässt sich nur durch Einzeluntersuchung von Fall zu Fall entscheiden, falls e& überhanpt möglich ist. Es liegt daher nahe, eine eingehende Vergleichung vorzunehmen, um fest- zustellen, ob das Früher oder Später noch manchmal nachwein- bar iiti.

Diese genaue Vergleichung ergiebt nun die Thatsache, dass "Porphyrio recht oft die Erklärungen unseres Akron zu wider- legen sucht. Besonders wichtig sind dabei die Stellen, in denen er einen Irrthum Akrons berichtigt; denn dann wird die Wahr- scheielichkeit, dass er gerade unseren Akron vor Augen hatte, ‚eine recht grbsse. Uebrigens zeigt sich auch hierbei, wie sehr

rion das Hauptgewicht auf die formale Erklärung legte. Sehr hünüg richtet sich sein Einspruch gegen die Deutung der epitheta, für die er eine bezeichnendere Erklärung vorschlägt.

Irrthtimlich bezog Akron cazulis fidelibus (C. 11, 27) auf die Brauchbarkeit der Hunde zur Jagd, wenn er sagt silentium.

* Εκ jet bier mit Akron immer unsere Sammlung gemeint, während der berühmte Grammntiker stel» Helenius Acton. dos wird. Mbein. Mu. f, Philol, X, Y. LX

δω

no Graffunder -

dm vesfigando sercantibus, Dagegen wendet Porphyrion mit Recht ein Melius generaliter aceipimus quam. wt. venationi. famtum 108 fideles. intellegamus. ete. (vgl. E. Schweikert: de Porpbyrionis et. Aeronis scholiis Monast. 1864 8. 38). Ohne Grund deutet Akros pudica mulier (Epod. 99 u. 41) in dem Sinne, als ob Hormz gerade die Bittaamkeit an der Gattin dea landmannes babo her-

dingal; . . . sed hoc ait: Quodsi el uzorem habeal, quae. alioqui pudica est. test autem. utique accidere, u sor non sit, Hier beachte man das wHique "jedenfall, das Porphyrion oft bei einem. Gegenentze anwendet. -

nn verhalten sich folgende Beispiele: ποσα dueem .

fuisse, 154 quid od cam ricliion present de. Porph. Sab

dixerit, Porph. Epod. 15, 13 potiori! meliori rivals Acr. pos Β, 490). Poliori non tz swa persona Flaccus dixit meque emim wi valem sibi suum praefert), «ed qui apud te potior est. Porph. C. HL 11,12 cruda: intacla, immatura. Acr. Der zweite Theil des Scholions stimmt wörtlich zu Porphyrion: sime: non intempestiva, sed anime oruda, dd est erudelis ac per hoc aspera. alque horrens maritum, Bei- lünfig mögen hier drei Fälle angenchlomen werden, in denen eben- falls der οἶπο Theil des Scholions mit Porphyrion stimmt, während der andere Theil dazu in offenem Widerspruche steht: Sat. II 7, 38 Levem nasım nidore supinatur, qui nimium delectatur. et inclinatur. odoribus pulmewtariorum. Acr. Der zweite Theil (V. 37): Nidore autem non "odore tracto', sed "risw', unde. et renidet. Die Partikels καν sd sind. unserem, Porph, verloren ‚gegangen. Sek 14, SS Die Worto fertur, quo rara securis erklürt Akron durch ein Mürchen, #0 dass die Deutung ist "a quo luvio ruro fertur securig, wie die "Worte flueius ile, qui raro habet aureas secures (Kallar L UT zeigen. Der andere Theil (Keller 8, 92,1) und Porphyrion.

mit Recht quo al& Adverbium des Ortes (ad quem montem") anf. Dann fügt Porphyrion kineu: Hoc ewim significai: ferlur quo rara securis. Nam utique non faeile itur in ea loca, quae sint missis alta. οἱ abrupta. Der Gegensatz liegt hier wieder in utique und in der Wort- stellung. Kbenso Ars poet. 47 (bidental).

Mehrfach kommt es vor, dass Akron in seiner Erklärung zwei Müglichkeiten offen lässt, von denen die eine Porphyrion

Entstehungszeit der ukroninchen Horazscholien. 131

bestreitet. Zwar denkt Akron bei una sospes mavis ab ignibus (C. 187, 18) auch an die einfache Bedeutung: aul navi, qua fugit Cleopatra; aber wenn er dann fortführt au per allegoriam ostendit Cleopalram primum . . . Caesarem cepisse, . . . Augustum deinde lemptasse, sed eum eius vitasse complewus; ideo una sospes ete, «o sicht man, dass er es doch vorzog, mit kühner Ueber- imgong das Bild zu deuten anf Augustus, der als einziger dem feurigen Liebeswerben der Königin widerstanden habe. Dagegen hebt Porplıyrion nachdrücklich hervor, dass die einfache Erklärung notwendig sei: Uma mavis qua seilieet effugit wiela ab Augusto; ed unam nanem ὑπερβολικῶς dietum accipe, Dass ihm dabei win Gegensatz vorsohwehte, deuten. die Worte scilicet und sed an; der Gegensste der einfachen Erklärung aber ist die allegocische. Ja es scheint sogar, als ob er auch den ersten Theil der akroni- schen Bemerkung habe berichtigen wollen, weon er darauf hin- weist, dass Kleopatra nicht etwa nur ein einziges Schiff bei ihrer Flucht gerettet babe. Denn da Akron so sehr den Nach- druck auf una legt, $o konnte man ihn wohl ao miasverstehen.

In gleicher Weiss lässt Akron die einfache, wie die alle- ‚gorische Auffassung für aura (C. 118, 24) gelten: Auf facili- fas, qua in amorem trahuntur, aut unguentorum odor cte, Wenn mun Porphyrion bemerkt: Amoris aura, quae cos ad te fert; sed lique hoe per allegoriam dicitur, so ist wieder aus sed wlique erkennbar, dass er einen Gegensatz dachte, Denn der Sinn ist doch: nicht einfach, sondern übertragen. Für die Verwendung von weizue vergleiche man Oarm, saec. 4l, wo ausserdom mit monssed der Gegensatz klar ausgesprochen ist.

Dasselbe Verbültaiss tritt klarer und bestimmter in folgenden Fällen hervor: C. | 20,5 mecha: aub inligas . εν aut fabricas, Aer, mentis: mom inicis, sed fabrica. Porph. C. 131,1 Putatur tamen domi $wae Horatins Apollinem dedicasse, ad quem hoe scribi, Aor. Ergo dedientum non a se, sed qui alioqui dedicatus est. Porph. C. 149, 12 Aut cum cupidine ,.. aut cerle... per iocum etc. Acr. Non... cum iocn ... sed... sic virum Veneri cum saevo foo.

Da Porphyrion besondere der formalen Erklärung seine Aufmerksamkeit zuwandte, ist ganz natürlich, dass er einige- male auch gegen die von Akron vorgeschlagene Wortverbindung ‚streitet, Pälschlioh dachte Akron den Genetiv parentum (0, I 2, 953) abhängig von pugnas, wenn er sagt: pugnas morle Cac- warís im posteros redditas dieit per bella eivilia. Deutlicher noch ám Com. Craquii: maiorum pugnas propter bella eivilia. Mit Recht

HIER in

Vorphprion einen zur Stelle

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Entstehungszeit der akronisehen Horazscholien 133

da er, wie es scheint, einzelne Gegenden Italiens genauer. kannte, die Akron wohl nicht gesehen batte.

Bekanntlich widersprechen sich die Nachrichten über die Lage von Termeina in merkwürdiger Weise, no dams sogar ein nd derselbe Schriftsteller von der hohen und niedrigen Lage spricht (Liv. V 12. 1V 59). Der Grund ist sehr einfach; Tempel und Burg lagen oben, die Stadt senkte sich zur Ebene und zum Mafeo (prona ud paludes Liv. IV, 59). Für jemanden, der die Stadt nieht selber besucht hatte, war natürlich die Lage der Burg masngebend. Es ist daher begreiflich, dass Akron (Sat, 3 5, 25) sagt: ad Anner eivitatem, . . . guae posifa est super amonte candenie. Da Porphyrion die Gegend nach dem Augenschein kannte, berichtet er genau, wie die Stadt später in die Ebene werlegt sei. Dann führt er fort: Mons ille .. . non candida saza habei, sed calci. coquendae aplissima. Nissen (Ital. Landeskunde U 2, Β. 642) setzt die Verlegung der Stadt in den Anfang der Kaiserzeit.

Hierhor darf man wohl auch ziehen C. IV 14, 12 Alpibus tre mendie: terribilibus Acr. meiuendis propier. altitudinem, Com. Oruquü, Non Alpes tremendas . . ., sed hos . . . timendos, qui eas habitant,

In einigen Füllen atroitet Porphyrion auch gegen Akron, weil er ihn misaversteht und seinen Worten eine andere Bedeu- tung unterlegt, als jener beabsichtigt hatte.

Wenn Akron zu Noricus ensis (C. I 16, 9) bemerkt ez Jprovimeia forrum Taudavit, so meinte er auch nur ein grimmig scharfes Sohwert; aber die Worte klingen no, als ob er gerade das Eisen jenes Landes habe rühmen wollen. Also versteht ihn Perpbyrio nur halb, wenn er entgegnet: Speciem pro gemere po- Σά. Non enim. Norico (αίμα enses fiunt, sed eto.

Ebenso sind zu beurtheilen: Epod. 16,45 mumquam fallentis: frwcübws abundanti. Aor. semper feraeis y (Kurschat aaO, S. 4). mom «st perpetuum. epitheton oleae, sed ibi nunquam fallentis. Porph. Epist. I 18, 47 inhumanae Camenae: quae non pascet, avarae, Aor, (Hanthal 11 477, 6). quae vietum non adfert. Com. Cruquii. Non ex perpetuum. epithelon, «ed inhumane cum aspicit, iam laedit. Porph. Bat. HI 1,35 De se ipso ait: Utrum sim . , . anceps, Acr. ego dubius wm et incertus etc. Com. Cruquii. Ein Gräcismus. Non ego dubius um, xed incertum est. Porph.

Grüsser ist wieder die Zahl der Stellen, an denen Por- phyrion mit Unrecht gegen Akron streitet oder wenigstens beider Ansichten möglich sind, Ex scheint, dass Akron genau untor-

Eins ebenen klare Einheit bewahrt Akron in der Methode, mach der er die von Horaz für bestimmte Personen erfundenen

Ansius (Sat. ] 2, 64), und Malthinus mit Maecenas [hier und Epod. 134). Kine solche Einheitliehkeit bewahrt Porphyrio nieht. Einige Male (Epod. 3, 8 und Sat I 2, 64) sehliesst er wioh jener Annahme an, aber in Bezug anf den Maecenas verhält er wich ablehnend: Sub Malthini nomine quidam. Maecenatem suspi- camur signifwari. Ab re lamen nomen. fnit (Sat. 1 2, 25). Ob man nan zustimmt oder nicht, nirgends tritt so deutlich her- vor, dass der Kern unseres akronischen Commentars einen indi- widuellen, einheitlichen Charakter besitzt und dass er früher als Porphyrion ist.

Weniger wichtig sind folgende Fälle, wenn sie auch an Boweis- kraft nicht geringer sind: C. IM 5, 52 Suera . . . rapuerwnt Homami ete. Aor. Men Bowaworum dertra, sed eorum, qui ete. Porph. C. IV Colnhrae Pierides: EX significat Ewniwm. Acr, Swa tul! intellegi

——

Entstehungmeit der akronischeu. Horuzscholien. 156

carmina. Porph. Epit. I 19,8 Ueber Vinnius Asin. Adludit no- BSc mor ee sc eins ingenio vwlb videri. Άσε ostendit. mon aliquo vitio hoe copnomen Vinnio eonHigiete, sed nne Porph. CLOUD Ecce n dominis suis. resumbentibus in Leto simulant, ferner

Manchmal geht Porphyrion auch nicht so weit, dans er Akrons Ansicht völlig zurückweist, sondern er Anssert nur leiaen Zweifel, indem er eins andere Erklärung danebenstellt. Meistens det dabei die Partikel uirum-an verwendet. Akron leitet ab- stemius (Epist. I 12, 7) wie Quintilian (I 7, 9), Gellius (X 23, 1) won είν ab: Abstemius . . . eo quod abstincat temelo id est eino. Porphyrion zieht die Ableitung von abstinere allein. vor: -Absfemius, qui abstinet; am, wl quidam putant, abs temeto id est siccus ae sime vino el sobrius? Sein Zweifel richtet sich aluo nicht nur gegen die vorgeschlagene Etymologie, sondern auch gegen die eigenartige nur für diese Stelle passende Deutung des Begriffs, Ns wir also die Disposition des akroninchen Scholions in seiner Entgegnung wiederfinden, da auch in sobrius ein An- klang vorliegt, ist os hier sehr klar, wen er mit quidam meinte.

Aussordom beachte man nach: C. HI 19, Pelignum oppidum u... frigidae regionis. Acr. Utrum. in Padigno oppido ... ans“. apesiem pro genere poswit? Porph. (C. IV 9,18 Castorí quoque et Polluei laudes dictas, Acr. Utrum Castorem ac Pollucem significat, am gemeraliter ete. Porph. Epist. II 1,11 fatali . ..; ita emim [labor] semper adiunotus Herculi [uit, wt oto, Aer. Utrum . . . fatis Iunonis, m .. s pro capitoli ae molesto? Porph. Epod. 18, 4 opportunitatem partem uliquam de die. Acr, (v. Hauthal I 500,9). Utrum occasionem, quae de die pluvio incidit, an ut convivia de die dicebantur etc, Porph.

Nun könnte man noch mehrere Stellen angeben, in denen Porphyrion unter alii oder quidam anf eine Ahnliche Erklärung hinweist, wie sie in Akron vorliegt. Jedoch fehlt dann die Be- weiskraft, wenn nicht gerade die besondere Fassung das Ver- dültnies klarlegt. Das aber ist bei zwei Stellen der Fall. Die eine genügt es zu nennen (Sat, I 2, 1 amdubaia), da schon E. Sehweikert (n.a. O. S. 38) davon gehandelt hat. Die andern handelt von dem Ehebruch des Sallust (Sat. I 2, 41). Der Be- richt darüber stimmt bei beiden Soholiasten. fast wörtlich über- ein. Da aber Akron die einzig masrgebende Quelle (Asconius

Jan. Graffunder

Podianus) benutzt und nennt, da er ferner diesen Bericht durch | die Worte ut supra erposui (Sat. I 2, 64) ale sein Eigenthum kennzeichnet, so muss hier Porphyrion den Akron ausgeschriehen haben, denn Asconius hatte sicher einen viel ausführlicheren Be- richt davon gegeben. Auch sonst kommt ns noch mehrfach vor, dass Porpbyrion mit Akron wörtlich oder fast wörtlich überein- stimmt, aber die Belegstelle des letzteren fehlt: €. HI 6, 45 (Cicero), C. III 11, 2 (Cioero, Statins), C. ΤΗ 2, 17 (Cato).

Nachdem so die Stellen zusammengetragen sind, in denen Porphyrion die Erklärungen Akrons widerlegt, bezweifelt oder anf sie Bezug nimmt, erhebt wich die Frage: wie steht es um= gekehrt? Kommt es ebenso oft vor, dans Akron wider Porphyrion streitet? Da ist ca nun merkwürdig, dass in dem gesammten Commenter Akrons nicht eine ei einwandfreie Stelle sich vorfindet, in der die Auffassung des anderen verneint oder wider- legt wird. Nur einmal hat es den Anschein. Beide beziehen funibus Hibericis (Epod. 4, 3) auf Spanien. Dagegen denkt Porphyrion (Epod. 5, 21) an den Pontus: Zliberiam ,. , mune, quae in Ponto cs, Wenn daher Akron bemerkt: ef Aic quidam rolumt Hiberiam non. Hispaniam. dicam, sed Ponto civitatem. wi- einam, so scheint es, als ob er gegen Porphyrion atreite. Aber er weist ja jemanden zurüek, der an beiden Stellen Hiberia für den Pontns ausgub, wie aus οἱ Aic quidam ersichtlich ist, Da Porphyrion das mur an einer Stelle thut, kann Akron ihn nicht meinen,

Jetzt iet es möglich, aus der bisherigen Darlegung einen Schluss zu ziehen. Während Porphyrion etwa 40 πι] Akron zu widerlegen sucht, ihn berichtigt oder auf ihn Bezug nimmt, ist der umgekehrte Fall nicht ein einziges Mal mit Sicherheit nach- zuweisen, Soll man non annchinen, dass alle diese Btollenge- rude so schon in einem alten Commentar standen und Jahr- hunderte später von unserem Akron abgeschrieben asien, «o dass dieser dennoch nach Porphyrion anzusetzen sei? Ueberall da, wo Irrthümer berichtigt werden, iet das nicht glaubhaft; denn der lrrtbum ist früher als seine Berichtigung. Auch hätte ein Spüterer doch sicher den berühmten Commentar Porphyrions und seine Beriochtigungen benutzt, Da ferner der Einspruch Porphyrions sich oft auf nebensüchliche Dinge und Kleinig- keiten hezieht, wo müsste man schon annehmen, das jener bedingungwweime angenommene spätere Commentar der alten Quelle überaus Ahnlich gewesen sei. Denn wer in Nebensachen

me

‚Entstehungszeit der akronischen Horazscholien. aT

dem Vorgänger folgt, wird in Hauptsachen erat recht abschreiben. Man wird sich daher kaum dem Schlusse entziehen können, dass der Kern des ‚akronischen Commentars älter ist als Por- phyrion.

‚Eine nicht geringe Stütze gewinnt dieses Ergebniss durch die Betrachtung der Quellen, welche Akron benutzt, Es iet schon anderweitig daranf hingewiesen, dans die wphtesten in jener Sammlung citirien Dichter der Zeit Trajans angehören (Keller Symb. phil Bonn. S. 501), Ganz dasselbe gilt aber von den citirten Grammatikorn, Historikern usw, wie in der Ausgabe Kellers jetzt leicht zu übersehen ist. Alle Citate des Donat, Servius, Isidor, wie sie in früheren A vorfanden, wind beseitigt. Auch das Citat des Isidor (C. HT 29, 4) steht ja mur in einem Theile der Handschriften der . recensio [, genügt also nicht einmal, um die Zeit dieser Hecension zu bestimmen. Belanglos ist ebenso das Citat des Servius (Sat. I 9, 76); es sind dort zu anfestari vier verschiede: Erklürungen angebüuft. Wir werden als ursprünglich doch wohl das dritte Scholion betrachten, daa einen Vers des Plantus an- zieht. Auch das Citat der Theotistus kommt auf die Kappe des letzten Reoensentem. Auch hier (Sat, I 5,97) liegen zu Bari moenia. zwei entgogengesetete, durch alifer getrennte Erklärungen vor. Ds man also die Wahl hat, so fchlt der Zwang des Sehlusses, Durch solche Stellen kann nicht der Satz um- gestossen werden, dass in unserem akronisohen Commentar, wie er in ursprüuglicher Form beiden Revensionen gemeinmum war, mur ältere Grammatiker, von Suetonius rückwärts ge- rechnet, eitirt werden.

Eine Bestätigung erhält diese Thatsache dureh eine nähere Untersuchung über die Quellen im einzelenen, die Akron benutzt hat, Es mag hier herausgegriffen werden das Verhältnies, in dem unser Akron zu Verrius Flaccus steht. Genannt wird derselhe allerdings nur einmal (Carm. saec. 8), und zwar allein in der Teeensio Γ. Da aber dieses Scholion inhaltlich dasselbe bietet ale die mehr zersplitterten Bomerkungen der recensio A, so dürfen wir es sicher dem ursprünglichen Bestande »urechnen, zuma) abgesehen von Varro und Sueton niemand so häufig von Akron benutzt ist als Verrius.

‚Schwer verderbt und auch wohl dureh eine Lücke entstellt ist die Erklärung: Manes dii boui dicebantur, unde et mane tractum. putaler, aut certe somnus. polius quam inferi, qui eunt. fabulosi

Me Graffunder

(0.1 4,16) Aber soviel ist sicher, duss potíus quam inferi tinen Gegensatz verlangt; und der natürliche Gegensatz zu jr feri ist allein superi. Der erste, der, so weit wir wissen, die manes für superi und inferi ausgab, ist Verrine: Jdem di superi aique inferi dieebantur (Festum S. 157). Denn wenn er mme auch mit mane in Verbindung setzte (8. 125 Mane, 8.122 Mater malwla), so hob er dennoch die Ableitung von manare (8. 158) atürker hervor. Hier bleibt allerdings etwas Zweifel übrig, wegen der Verderbniss unserer Stelle. Einen anderen Weg mehllgt Sebwerdt (Proben einer neuen Horazrecension Münster 1868 8.48) ein.

Bestimmter iet die Quelle folgenden Seholions zu erweisen: Bidentes . . . oves duos annos habentes, sic vocatae ab emimen- tioribus dentibus, qui circa duos annos maseunlur (C. ΤΠ 28,14). Die alte Deutung von bidens als Zwelzahn bestritt heftig Nigidius Figulus (Gellius XVI 6), nach dem es aus bidenmis oder. bienmis entstanden ist, Hygin vertheidigte wiederum die ältere Ableitung, indem er auf die Thatsache hinwies, dass jene Opfer- thiere unter acht Zähnen zwei längere (duo ceteris altiores) haben (Gellius XVI 6). Diese Auffassung theilt auch Verrius: ‚Bidentes , . , oves duos denles longiores ceteris habentes (Paulus 8.33). An ibn lehnt sich Akron au, indem er die Zweijährigkeit durch den Grund des Hygin oder Verrius vertheidigt und dabei die Ableitung des Verrius ala Zweizahn wählt. Dass Servius (Aen. IV 57), der dem Akron sehr nahe steht (eminentiores dentes), spilter ist, erweist der in ihm vorliegende Widerspruch, Wer den Grund der zwei längeren Zähne annahm, der durfie doch nicht zu der Etymologie des Nigidius (bidennis) zurüchkehren. Denn diese thörichte Ableitung sollte ja gerade dureh jenen Grund widerlegt werden. Ke ist also ganz klar, dass unser akro- nischen Schollon in der Reihe vor Servius und nach Verrius liegt.

Sonst ist Verrius noeh in folgenden Füllen benutzt: C. IH 97, 11 1. Festus S, 197 oscines, 8, 205 praepetes. Epod. 1,6 * 5. 805. Kpod.5, 18 wf eupressus recisa wumquawm. repullulat, ita. morlwi non redeunt ad vitam, Com, Cruquii in Fortsetzung unseres Scholionw, Paulus S. 83: Auiue generis arbor ereisn mom we naseitur, sicut ez mortuo niil iom ert sperandum. Sat. 1 6, 68 Lustra ferarum cubilia. Paulus S. 120 Zustra ... aprorum cubilia ete. Sat. 113, 95 Cerdonem . . . Graeci a lucro, Paulus 8.56 Cercopa Graeci appellant... quasi wepdwva, Sat. IL 3, 978 Corriti . . . qui Cereris ira pereutiuntur. Nonius S. 41 Cei Cereris ira vorati. Vgl. Paulas S. 54 cerritus, S. 119 Larvati. Sat. II 5, 11 Privum. Paulus

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Entstehungszeit der akronischen Horazscholion 139

erm Prieos Epist. T11, 13 furmi, Puülur S, 84 furrum, Epist. Y 13,10 Lama et equa in via stans... Lamas lacunas maiores eto. Paulus & H7 Lacuna ... aquae. collectio . - alii lamam alii lustrum dicuni. Epist. lH, 10 tesqua loeo. deserta οἱ difficilia (aditu dij Com. Cruquii). Festns S. a) aspera, diffeilia aditu, Epist. L 16,60 JLawerna. vae Salariae luewm habet . . . fures laeatores, Paulus S. 117 senis fwres ; . . sab tuiela dene Lowernoc . , in eius luco eo. Ars. poot. 4 beluam marinam ... pistricem. Paulus S. 30 Balaenam "Dax Verbiültniws Porphyrion zu Akron einerseite und die Untersuchung über die von dem letzteren benutzten Quellen andrerseits ermöglichen es nun einigermusmen, die Zeit zu ber stimmen, in der der Kern unseren akronischen Commentars vor- fasst ist. Da Porphyrion von lulius Romanue citirt wird, #0 mus man ihn etwa um 200 ansetzen, also unseren Akron un- geführ nm 150. Da ferner die letzten von Akron eitirten Schrift- steller unter Trajan lebten, wiirde man ungeführ die gleiche Zeitbestimmung erhalten. Denn die Niehtbenutzung aller späteren ‚Quellen kann doch nicht Zufall sein. Jedenfalls gewinnt man so einen Spielraum, der etwa von Trajan bis Commodus reicht, Dazu stimmt vortrefflich eine Datirung, die topographische Nach- richten Akrons uns an die Hand geben. -Er sagt (Sat. 18, 7): im hoc loco, im quo modo sumt horti Maecenatis, ubi sun! modo Ἁταϊαπαε, Darin bezieht sich der erste Theil nuf die Zeit den Dichtern, der zweite auf die Zeit des Scholiasten. Auch wo ge- winnen wir als terminos post quem die Zeit Trojans. Einen terminus ante quem erhalten wir nus der Anmerkung Akrons über den Wassermangel in Canusium: similiter e ibi aqua deest Ad in Equo fulicio (Sut. 1 5, 91). Diese Anmerkung konnte nur geschrieben werden, bevor die Stadt durch Herodes Atticus (Konsul 143, gest, 176) eine Wasserleitung erhielt, dio dem Mangel abbalf (Nissen aaO. S, 856). Umgekehrt konnte Por- phyrions Losart duleior erst nachher entstehen. Sehr richtig hatte Keller (Symb. phil. Bonn. 8. 501) beobachtet, dass Akron gerade im Apulien am besten Bescheid weiss; damals glaubte er sogar sohliensen zu dürfen, dass Apulien seine Heimath sei. Jedenfalls ist es äusserst unwahrscheinlich, dass die Herstellung einer be- Tühmten Wasserleitung in der bedeutendsten Stadt der Provinz sich seiner Kenntnis entzog. Dass er aber davon schwieg, wenn die Suche ihm bekannt war, ist kaum anzunehmen. So erhilt man als spüteste Grenze das Jahr 176. Es bleibt also als Susserster Spielraum etwa die Zeit von 117 bis 176, in welche

Helenius Acron war ein Gegner des er verlangte, dass duo und ambo im Accusativ die Endung -o hätten. Bei Charisius (Keil Gram. Lat. I 119, 12) oder vielmehr bei [ulius Hemanus heisst es: Helenius Λένον sic [ambos] oportere. diel ... . disputavit, Verriwmque dieit errare ete. Ferner (Keil |. 126, 17): Terentius in Adelphis ' tu illos duo. . .", ubi Helenius Acron. "pro duos, Dazu halte man folgende Anmerkungen unseres Com- mentars: Sat, II 3, 180 ambo: Pro ambos, Sat. II 7,62 im ambo: Pro in ambos (gloss. Γ Keller Horati opers II 1 S. 116]. Inu tritt ala unsicher hinzu Sat. I 7,15: duo: pro duos wt Verg. ete, eine Anmerkung, die aus den Ausgaben des 15. Jbdts,) stammt, aber in den uns zugänglichen Handschriften zu fehlen scheint, wie man nach Kellers Schweigen annehmen muss. Diese drei Stellen wären in den gesammten Werken des Horaz die einzigen, wo die Bemerkung gemacht werden konnte, Doch sieht man auch von dem letzten Beirpiel ab, die Uebereinstimmung | μα immer noch eine sehr auffüllige.

Ferner hatte Helemius Acron darauf MER dass prius oft nicht die Reihenfolge, sondern den Grad der Bigen- schaft oder Stärke bezeichnet: Prius pro melius, utilius, antiquius. Terentius in Eunucho: Nil prius ncque. fortius, Nisi Helenium Aeronem errasse dicendum est ete. (Charis I 910, 18). Dazu stimmen folgende Anmerkungen unseres Commentars: C, IV 9,5: priores: meliores (Com. Cruquii und v. Kurschat aaO. 8. 16). C. IV 10,4: priorem pro meliore dixit. Sat. II 5,80: prioremz

α Schon din editio princeps (Mediolani 1474) hat dieses Scholion- Da dieselbe oftmals zu Kellers et steht, muss man sie zur rüoenio x rechnen. Dagegen Fabricius (Basileae 1555), der eine editio Axconsil zu Grunde legte, banutzte für den Acron eine dem codox v ähnliche Handschrift.

Entstehungszeit der akronischen Horazscholien Ht

meliorem (Com. Cruquil und y. Hauthal IT 298). Auch diese Stellen finden sich mit Ausnahme einer (Porph, C, 1V 10, 4) nur bei Akron, der sich also darin völlig gleich bleibt. Man darf also diese Art der Erklärung als bezeiehnend für seinen Com- mentar betrachten.

Ebenso nachdrücklich hatte Helenius Acron hervorgehoben, dass primus häufig nicht Zahlwort Ist, sondern den Theil einer Sache bezeichnet; Terentius in Adelphis: in prima fabula; wbi -Helenius Acron: pro in primo (Charis, 210, 10, 29), Achnlich lantem unsere Boholien Sat. I 5, 58: Prima ca: prima tabula, pares fabularum (f. Hauthal II 301). Epist I 1, 1: Prima Ca- mena: principio operis mei. Sat. IL 2, 99: Mire ait. prima tellus; Mo enim tempore, quo mundus .. . formatus est. Auch diese Bemerkungen finden sich nur im Akron, nicht bei Porphyrion. Es ist ja auch seltsam, dass ein Römer überhaupt glaubte, diese Redeweise erklären zu müssen. Und dns iet auch wohl der Grund, warum jene Bemerkung des Helenius Acron dem lulius Romanus auffiel, «o dass er glaubte, «ir anführen zu müssen.

Eigentliche Zeugnimse dafür, duss unser akronischer Com- mentar von Helenius Acron in seinem Kerne verfasst sei, giebt es bekanntlich nicht, Das Citat bei Porphyrion: Memini me legere apud Helenium Acronom (Sat, 1 8,25) ist. unbrauchbar, weil das Soholion des Aeron (Epod, ὃν 25) über Sayana zu trümmerhaft ist. Nichts gewinnen wir ferner nus dem Citat in den Persinsscholien (II 56), oder’aus der ganz zusammengenchmolzenen Anmerkung in Fb (C. IV 9,86): Aeron interpretatur | Lollius, welche Cruquins in seinen Handschriften κο las: Acron inter- pretatur. modo consul est Lollius, Nur das ergiebt sich aus diesem letzten Scholion, dass noch im 9. Jhdt. ein den Namen des Akron tregender Commentar vorhanden war.

Werthvoller ist schon jene vielumstrittene Glome in den Exoerpten Sonligers: zanga pellis Acron migris medium impedüt erus (UGIL. V 813), welche auf das akronische Soholion: pellibus: caleiamentia, zangis (Sat. I 6, 28) zurlickweist, Ob- wohl Loewe (Prodrom. Gloss. Lat. S, 40 fL) die Quellen und Entstehungsart der Sealigerexeerpte einer genauen Untersuchung unterzogen hat, ist εκ dennoch nicht erwiesen, dass Scaliger jene Glosse den Beholien selbst entlehnt habe, wie Loewe annimmt, Er selber weist nach, dass vielfach Bemerkungen der alten Scholiasten in die Gloseen übergegangen sind (aaO, S. 50. S, 98), zB. aue einem Horazscholiasten in die Glorsae

nu? Graffuuder

Philoxeni (S. 188). Wenn nun der Name des ei ‚einmal einer solchen Glomse beigesetzt ist (S. 194), warum it | es denn wo ganz unwahrscheinlich, dass auch der Name de ebenso berülinten Helenius Acron sich iu den Glossen erhalten hatte? Es bleibt also immer die Möglichkeit bestehen, dus Sealiger jene Bemerkung in irgend einer uns nicht mehr wor- liegenden Handschrift fand. Dann aber liegt in ihr ein Zeug- miss, wenn man die Frage nach dem Verfasser unseres akro- nischen Commentars stellt. - | Ganz bei Seite lassen darf man ebensowonig das Zeugnis. Jer Handschriften, die unserem Kommentar den Namen des Akron voransetsen. Freilich gehören sie meist dem 15. Jhdt. an, eine nämlich der Parisinus 7988 dem Anfange der 13. Jhdts. (Keller S. VI). Es kann auch nicht geleugnet werden, dns solches Zeugniss sehr unsicher iat, Aber wenn man behauptet, die Schreiber dieser Handschriften hätten den Namen aus jener bekannten Stelle der vita Horatii (Keller S. 8) entnommen, »» ist dieser Schluss nicht minder bedenklich, Sie hätten ja ebensogut den Namen des Modestus wählen können. Viel natürlicher ist es, sich den Hergang in folgender Weise zu denken. Als der ursprüngliche Kommentar des Helenius Aoron im 5. oder 6, Jhdt. einen Zusatz aus Porphyrion und vielleicht noch aus anderen Erklürorn erhielt, gab man den Namen auf. Aber der ursprüngliche Commentar erhielt sich vereinzelt da- neben. Ist das nun für dae 9. Jhdt. erwiesen, so ist em doch auch für das 13. Jhdt. noch möglich, Wenn nun ein Mönch des 13, Jbdts, den uns überlieferten Commentar mit dem ur sprünglichen verglich und fand, dass beide im Kerne über- einstimmten, so lag es sehr nahe, den Namen zu über- tragen. Einen leichten Schimmer von Beweiskraft darf man daher doch noch dem Zeugnisse der Handschriften zuerkennen, In der vorliegenden Unteranchung sind drei Gründe er- wogen, Zunächst ist dargelegt, dass Porphyrion unseren Akron etwa 40 Mal zu widerlegen sucht, ibn berichtigt oder auf ihm Bezug nimmt, Danach muss Akron zum mindesten in seinem Kerne älter sein ale Porphyrion. Zu demselben Ergebniss führte die Betrachtung der von Akron benutzten Quellen und Schriftsteller, die über Trajan nicht hinansreichen. Mit Hinzu- zlehung einer auf topographische Nachrichten gegründeten Da- firang gewann man ouf diese Weise als Abfassungszeit des akronischen Kommentars etwa die Mitte des 2. Jhdte, dh, ge-

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Quellen s Heiligthum in. Jab ab eios führte, Nach der Niederlage von Salamis gui πανε, den Befehl zur Pländerung des Tempels und schickte, als dieser sich weigerte, den Ennuchen Matakas mit der Weisung ab, die Dempelschätze zu rauben, Derselbe kam dem Gebote nach und kehrte zu dem Könige zurück: 29, 27 Ξέρξης δὲ περάσας eig τὴν ᾿Ασίαν καὶ ἀπελαύνων eic Σάρδεις ἔπεμπε Μεγάβυζον ερ μη συλῆσαι' ἐπεί δὲ ἐκεῖνος πα! ἀπο- Aera | eivoüxos. ὕβρεις

αρα Ξέρξης ἀπὸ Βαβνλῶνος εἰς Τέρσας mapayivera, Müller S. 07 bemerl dieser Stelle: haec omnis reliqui το: rom seriptores ignorant. Ac procu] dubio referenda xunt Per- sarum vanitati, Hine sua hausit Ctesias, quem inter Persas com- Velli Medici historiam totius narrationis tenor coarguit.

auch Wecklein (Ueber die Tradition der Perser-

verwarfen ο τα 1876) und Pomtow (Die Perserexpedition nach

N. Jahrb. f, Phil. 1884, S. 222 f) die Nachricht des

ii ihe, dass Horodot die alten

'eibgeschenke in Delphi noch « iderlegt werde, doch i "Wecklein in ihr eine griechische Diehtung daran er- nnen zu dürfen, dues Megabyzos den Auftrag des Herrschera ablehnt and ein Éunuche ibn ausführt. Für die Ueberlieferung des Ktewns jet Lanzani aaO. S, 51 eingetreten. Nach dem

iege von Salamis, so führt sie aus, hatte auch die delphische s! das Bedürfnis, ihre verrätherischen Beziehungen 1 Perserkónige in Vergessenheit zu bringen, zum Beweise für br loyales Verhalten diente ihr der Angriff der Persor auf ihr auch die Plünderung dew Tempels nach den glorroichen Waf m der Verbündeten set, das Ansehen des Gottes zu igen, die Absicht des 's musste sie deshalb durch das Eingreifen der Gottheit selbst scheitern lassen, Diese delphieohe Uoberlieferung ist uns bei Herodot erhalten. Ganz anderen Ursprung hat die Notiz des Ktesins. ch Salamis brachen die delphischen Priester mit dem Könige, dafür vorlangte dieser Rache; zugleich sollten seinen Unterthunen gegenüber die Einüscherung Athens und die geraubter Tempelschätze seine Waffenerfolge bezeugen. Herodot und Ktesios stehen nach diesen Ausführungen in un- lönbarem Widersprüche mit einander, und es bleibt nur die ned, Mus. £. Viol, 8, f. LX. 10

Msn e Wahl, Piss für den einen Ye ‚anderen | Sache li

| pm dr X Voci d in mee equi Lanzani mit ihrer Hypothese von der Ereignime bei Kterias Recht, dam Grtekhenfand stehen. ein besonderes Co

der Aufgabe betraut, nehmen. Fiel aber "ie En Entscheidung EN inj Salami, wie wir dies in Wahrheit nach M haben, und war der König mit seinem Poe zu Avion „gurückgekehrt, dann führte Expedition gegen Delphi gunx pude der Miguel mit der Bemerkung ^Agiav lüsst sich ἀποστέλλεται .... τὸ ἐν. συλῆσαι sohlechterdings nicht in Einklang br eee. steht es mit den on MH καὶ δὴ οὕτω

lon. zur Plünderung des Apollotei Weitermarsches kehrte der wäre ο der Unmögliehkeii Streifzug Delphi zum Ziele gehabt hätte, Es ist klan dass Ktesins von einem poetas in Asien gesprochen bat, das in τὸ ἐν Δελφοῖς lepóv cin Fehler bris Der Geschichtsehreiber mag τὸ τοῦ 'AmóM Dy haben, daraus ist im Auszuge des Photlos τὸ ἐν d xeworden. Welches Apollobeili hum auf den Ire seiner Schätze beraubt worden ist, darüber geben uns pe Schriftsteller Aufschlume; as ist der Tempel in Didyma dr YI 19 Ἱερὸν τὸ ἐν Διδύμοισι, Paus. VII 2,4 τὸ Ἱερὸν τὸ Διδύμοις τοῦ Απόλλωνος). Xerxes liess, wo berichtet E Kallisthenes bei Strabo XVII p. 814 diosen Tempel plündern, und die Priesterschaft der Branchiden selbst war es, die wer- rätherisch die Tempelschätze auslieferte: τοῦ ᾽Απόλλιωνος τὸ ἐν Βραγχίδαις µαντεῖον ἐκλελοιπότος, ἐξ ὅτου τὸ pa ὑπὸ τῶν Βραπχιδών σεσύλητο ἐπὶ Ξέρξου περσισάντων. Sie wurden dafür von dem Könige an einem Orte Sogdianme angeriedelt, Jessen Zerstirung durch Alexander den Grossen Strabo, Diodor,

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M Guvamipav, Curt. VIE 5,28 Mileto quondam iue eum © Graecia rediret, transierant et in ea sede con-

ihre zweideutige Haltung in der Schlacht bei Salamis rächen. So berichtet Pausanias, der binzufügt, dass damals auch die von Kanachos gegossene, später von ‚os den Milesiern zurück- Loa Apollostatue weggeschleppt worden wei VIIT 46, 3 ἐπενεγκῶν Μιλησῖοις ἐθελοκακῆσαι σφᾶς ἐναντία "Aen. γαίων ἐν ελα ναυµαχήσαντας τὸν χαλκοῦν ἔλαβεν Απόλλωνα τὸν ἐν Βραπχίδαις, vgl. I 16,8; ll 10,5. Auch Herodot spricht von der Plündernng und Zerstörung des Branchidentempels, verlegt dieselbe aber in die Zeit des Dareios und lässt wie mit der Einnahme Mile zusammenfallen (VI 19 19 ἐν Διδύμοισιν, b vnög τε καὶ τὸ χρηστήριον guAnddvra

), man bat daher die entgegenstohende Ueber-

, welehe Xerxes die Vernichtung des Branobidentempels , auf einen Alexandersehriftsteller zurückführen wollen. fand sie sieh bei Kallisthenes und hat, wie sich aus Diodor und Curtius ergiebt, auch hei Kleitarch gestanden, aber daran kann doch kein Zweifel bestehen, vor ihnen sehon Ktesins die gleiche Erzählung geboten bi Auch er kennt nur einen Angriff auf Delphi und befindet sich mit der Tradition Herodots im Einklang, dass ein starkes Unwetter ihn vereitelt habe; was man aber im Auszuge des Photios über die Plünderung dew delphischen Heiligthums durch Matakas liest, ist anf das Apolloheiligthum in Didyma zu beziehen. In der n ob dieses unter Darelos oder Xerxes seiner Schütze be-

zaubt worden ist, dürfte die Entscheidung gegen Herodot und für Kiesias fallen, am persischen Hofe war er gewiss eher in Wer Lage, darüber sichere Kunde zu erhalten, al jener.

Cüln. Friedrich Reuss.

Ms Miscellen

Zu Strabon.

TII 189 heisst jen vu den Turdetaniern: 0 &EeráZovrat Sd MAU ee καὶ τραμματικῇ x

ἔχουσε 3 Cubes oue S RUE ἐτῶν, geschichtlich recht interessante Stelle wird noch - dadureh, dass sich der von dem Ken

lasgene Gewährsmann mit ziemlicher Sicherheit T es ist, wie W. Ruge (Quaestiones Strabonianne (ρε. | p. 30), einer Andeutung C. Waohamuths folgend, Eum

vermuthet hat, Aeklepiades von Myrlea, Verfasser | ριήτησις τῶν τῆς Τουρδητανίας ἐθνῶν,

mals von Strabon benützt. Weder Huge

B. A. Mueller De Asclepiade Myrleano p. 16 e

haben den Fehler der Ueberlieferung bemerkt; NER

nur eines Hinweises, dass zu schreiben ist ο.

ἐπῶν, Man kann die in Verso gekleidete britannische

lehre ichen; es x diseiplinam conveniunt. d ο... dbi numerum versuum. ediscere. dicunt ie σι, "t 14). on in, G. Knanok, Eine Inschrift aus Pharsalos ο -

Der Güte des Herrn Prof. C. D. Buck in Chicago ich den Hinweis auf eine Inschrift aus Pharsalos, die mir | Abfassung meines Aufsatzes "Thensuliotis und ο irem 58,598 f.) leider entgangen war, die αἱ den darin behandelten Gegenstand, die durch die z von Avolorn und Westgriechen bedingten lokalen Vi der nordthessalischen Mundart, vou einigem Belang ist. Sie is veröffentlicht von G. de Sanetie in den Konsens

er eurà d, Plgesderns "Aüávbpo

schrieben. daraus erklärt E ez Ma e des F in E im Gegensatz zB. zu Εασίδαμος Phalanna R Kern Inser. Thess.

syll XIX und Εάσανδρος Orchomenos CIGSept, I 3175, 38 —, aber sie bezeichnet den langen o-Laut noch in drei Füllen unter vieren mit Ὁ, und zwar nicht nur in der Endung dew Gen. ne wo os rich um eine von der des Gen. Plur, damals noch

weichende Vocalfirbung handeln könnte, sondern auch in der

1 De Sanotis orgünzt den Schluss der ersten Zeile zu Seid os ist aber, um Anscheine nach a ME ‚Schreibung

jedenfalls nur ein Bachstabo weggefallen. Ich hubo is nicht, schrieben im Hinblick auf einen anderen, otwa. DEus

er Nühe von Pharsslos Coll-Beoht 328: ᾿Αφθονέτω Μανιχέω,

ορ wir werden sie also in die ersten zu haben,

Das wichtigste, war un» der kleine Text für dio Sprach- lehrt; was schon der erste Herausgeber angemerkt Buck meine Aufmerksamkeit auf ihn

agte, während in archaischen (Kern XVIII a. Larisa) s Hoffmann Dial. II N, 16, 46 τα. 7,7. 19.57 eda alanna. "Eg. ápy. 1900, 83 N. 3, 6 Krannon) Urkunden. Hilt man sich gegenwärtig, dass sonst "rol ταί dem , Eliwchen und Dorischen im weitesten Sinne des Wortes , οἱ αἱ aber dem Asiatisch-Aeolischen, Tonisch-Attischen ischen, so wird man geneigt sein dns τοί pe E Rechnung der westgriechischen Thessaler zu ‚schreiben. Allerdings ist die Scheidung von Westgriechen und "achXisehen" Be nach τοί ταί und oi al nicht so glatt nnd lich Ihren wie etwn nach Εἶκατι und &(FJixoct (Rhein. ae aa0. 614 123 Denn wir finden einerseits im Kretischen, einem der ^. "dorischen Dinlekte, von den ältesten Dean, an ol al, bis auf den ussereten ως der Insel, m cem aus Ttanos τοί E bres 2; 3. Jh.) roíbe

und das ist wahrscheinlicher, so lange

itige unzweidentige Ueberreste dieses vordorischen in geschichtlicher Zeit anf der Innel nachgewiesen wird! annehmen dürfen, d,

dureh οἱ al vorgenommen hat, die schon Jahrhunderte früher bei ‚den Ισ Griechen stattgefunden hatte; Ttanos kann von dieser Um, tung wersehont geblieben sein oder nachträglich vem dori Kleinasien her, für dessem Einfluss auf den Osten Kreta Blass in der Einleitung zu seiner Ausgabe der kretischen Inschriften in der Collitz-Bechtel’schen Sammlung ΤΗ 2 S, 228 f,

ο Indisien beigebracht hat, roí erhalten haben, Auf der anderen Seite aber hat Homer neben ol al noch roi rat, und diese Thatsache wird man »prachgerchichtlich nicht wohl anders ; m können als dahin, dass zu der Zeit al Jh ubilden begann, bei den Aeolern suropäischen Mutterlandos die &

t. µας die soeben Meister in seinem Buche: Dorer und Achüer I (Lei) 1903) über diese Fragen entwickelt hat, kann ich, νο en im einzelnen aus der Sebrift gelernt habe, doch im 'odauern weder was Kreta noch was Lakonien

"Argolia b eire m mich ansohliewen.

^mm

bildungen im Gebrauch waren, So könnte man allenfalls auch in dem Toí der pharsalischen Inschrift ein U alter Zeit erblicken, dh. meinen, die Neubildung οἱ al. im östlichen Thessalien, nicht auch im ex funden, Doeb wird man, i μενα EET pour een erst vorgetragenen Erklärung den Vorzug das epiiere Eindeingen der Weatgrischen verent morti salen in zweite Form von Bedeutung in unserem ἀγέθ[ε]καν: sie ermöglicht über óv- und dv- in Thenmalien be- stimmter und besser zu urtheilen als Rhein. Mus. 58, 000 ge- schehen. Die Pelaagiotis weist von den archaischen | (Kem XVI. XVIIL XX) an óv- auf wie die Acolie. Αἶκο ist dv. in Pharmalos von den Wewigriechen. ein- hrt worden, und wenn von jüngeren Inechriften ebendaher ie eine (Hoffm. 68, 1) àv, die andere (Hoffm. 67, 4) óv- bat, wo ist jenes altberechtigt. dieses erst von der Pelagiotir her meu herübergebracht worden im Zusammenhange mit dem Wioder- vorrücken Mlläollecher Bpracheigenthümlichkeiten von Osten nach Westen, das wir in jüngerer Zeit auch sonst an dem einen oder ‚anderen Punkte beobachten können (vgl. Rhein. Mus, 58, 601. 608], oder aus der Redeweiee der Penesten von Neuem am die Ober- füche gelangt. Damit wächst denn auch die W; dass die ἁγ-, die wir noch weiter westlich, in Kierion Hoffmann. 63, 11, Pelinn« Coll.-Becht. 836, Trikka ib. 990. in freilich recht späten Inschriften antreffen, nicht erst durch die Gemeinsprache dorthin verpflonzt, sondern seit dem Einbruch der Weststämme dort heimisch sind. Bonn, Felix Solmsen.

Zeitbestimmung einer Inschrift

Die Inschrift CIA. II 1,172 verlegt Kühler etwn in die Zeit von 340—533, weil mebrere der hier erwähnten Personen aus den Seeurkunden Demosthenischer Zeit bekannt sind und der Schrifteharakter auf die 110. oder 111. Ol. zu weisen scheint. Te Ansicht Köhler« folgt Larfeld (Handbuch 4, griech, Epigra]

95], ebenso Michel (Recueil d’ inscr. Gr.) und Kirchner

opogr. att.). Index wird unter den Beisteuernden Pamphilos, Sohn der Chairephilos, aus Paiunia erwähnt, von dem wir wissen, dass er nebst seinem Vater und Brüdern, Pheidon und

* Im übrigen scheinen rol rat in der älteren epischen Sprache lediglich als selbständiges Pronomen, nieht als Artikel verwendet worden. zu sein; wenigstens habe ich bei einer Durchsicht der Belegstellen in der lias, die ich an der Hand von Gehrings Index vorgenommen ποί in letzterer Funktion nur W 369 und Q 687 gefunden, also in mn erkannt jüngeren Büchern. Dazu stimmt. dass auch die Tragödie bis-

ilem vol μὲν rol δὲ sagt, doch lässt wich die Frage, woher wie dis oem hat, bei den mannigfalligen Quellen, nus denen ihre Sprache ge- speist worden ist, nicht beantworten.

ln.

Miseellon. 15t

nitische Bürgerrecht auf Antrag den Demosthenos σε. ΠΠ 998 Anm. 4). cmd diee. Ereignis wird von | iu Zussmmenhang mit der grossen Theuerung, ee eintrat rx erst i. J. 325 ) war, gebracht | Larfeld aO. H za CIA IV 2, 179b), Zu den reichen Ausländern und Metöken, die wegen ihrer Verdienste und Beiträge damals durch Verleihung des attischen Bür, Se Sa wurden, treten demnach wa. Chnireplilon und Diese Ansicht Schüfers scheint wohl wem zu wein, und ist meines Wissens von niemand bertritten worden, muss sich also auf die Zeit nach 330 beziehen und lich kurz nach 328 zu setzen. (ar tiber die Theuerung ο τα Mittbeil, VII 211 10). ihre 328, als die Eyre e und freiwillige E m Ankauf von ως wurden, wird es geschehen sein, daas Chalre- Bin och. eine freigobige Spende von Salzfischen dargebracht MM. Hyperides ed. Blass. fr. 184: μετὰ ταῦτα ὕστερον. fov ἀναθησόμενοι τὸ τάριχος.]. Mit dieser Datirung steht die Inschrift keineswegs im Widerspruch, obwohl einige der bier schon um 840 oder etwas früher als Trierarchen be- kannt mind. Die grösste Bedenklichkeit möchte Archebios, Sohn des Archebisdes nus Lamptrai bieten, weil or schon 373 als Trierarch v et int; doch iet nicht befremdend, dans wir λα, wenn er im J. 913 zwanzig Jahre alt war, noch 928 unter ei Lebenden finden. Kephiodoros, Sohn des Meidias aus Ana- gyrus, ist ein Sohn des bekannten Meidias (Dem. XXI), der um 330 als tot erwähnt wird (Aisch. lll 115). Ein Bruder des Er Pamphilos, Pheidippos, kommt in den Seeurkunden als Trierarch vor.

Johannes Sundwall.

Zu Horax Oden (Schluss)

ΤΠ 8, 9 f. Hao arte Pollux et vagus Herenles enisus aroes aftigit igneas. Das mythologische Gewand, das Horaz zumal über den z heil des Gedichtes (den ersten Theil der Rede der Juno, v. 18-36) gehängt hat, darf nicht darüber

, dass es ihm mit hae arte als Ableitung der Vergótte-

rung Ernst ist und dass er die Göttlichkeit des Pollux (und

md der übrigen] weder auf Vaterschaft einer Gottes (trotz. ugillatus bewährte

(trotz Martis equis v. 16) noch etwa auf eine nur im

Aonstantia zurüekführt. In dem, was Horaz meint, 8, 7—9 rationalitiaeh in Gegensatz zum Wegen übermenschlicher Willenskraft

brt Ep. I 1, 7 f) sind Menschen (wie erst kürzlich noch Caesar) vergüttlicht worden; und zwar haben Ihre Mitmenschen sie vergüttlicht und zugleich sie zu Söhnen eines Gottes erklärt, Stand dooh letzteres Horaz vor Augen

198 Mincellon.

von Alexander dem Grossen, dem als Solm des bezeichneten, an durch die Diadochenfürsten | Gerede den "voles über Octaviam. Im. m leitet er IV 5,35 f. das Gottesthum dew H. Üastor ans der Denkbarkeit Griechenlands und nennt er Ep. II 1,5 f. Romulus, Liber, “post ingentia faeta deoram in templa. οι Ἀνκωμα dea. Undaukee, xil λα die Menschen lohnten, hütte davor hüten müssen, να ποτ ης templa herumdeutete, um eine Vere i dureh die Gütter, statt durch die Menschen, zu gewinuen. Beer Unverkennbar sind III 3, 9—16 die Ausführun, eben erst vorausgegangenen Strophe IH 3 An reoludens immeritis mori caelum megas temptat Mer via mitte Ix dort auf göttliche Abstammung. Sur die Bag εν iegreicho Manneskraft ist es, welche (IIl 2, 1Τ-- 90) Fn elbstündigkelt behaupten lümt und (III 2, 21——24) einer kleinen Minderheit eben dieser Kraftmenschen dureh. ihre Kraft sogar den Weg zum Himmel, zur Göttlichkeit Die ‚gleiche kleine Minderheit wird HI 3, 9—16 ans | viri propositi tenaces (v, 1—8) heraus, σα Auch durch die Einheitlichkeit von III 8. wird ratio. nalistische Anffassung der Vergütterungen des Mythus erfordert. Denn nur so sind diene eino treffonde Parallele zu dur Augustus bevorstehenden Vergütterung, Nur für Betrachtung nämlich hat das Gedicht Romulus zum Gegenstand, Betont maa nicht aowobl, was der Dichter ^" ale was er am- deutend meint, so ist das Gedicht in Anwendung von Strophe III 3, 21—24 img seiner Vergütterung | und ein Hinweis auf die Verdienste, denen er

symbolisch anf [so zuerst von Th, Mommsen ausgesprochen) die erderben drohende Entweihung des römischen Reiches durch das eittenlose Paar Antonius und Cleopatra, sowie auf die Er- rottung aus dieser Gefahr durch Octevian. Der dritte Theil des Gedichten (v, 37 ff) fügt das weitere positive Verdienst. des Oetavian an, das nunmehr Rom auf zeitlich und räumlich unbegrenzte Weltherrschaft rechnen darf, sofern es nur (v. 97—42 und 58—60) die Rückkehr der soeben abgewendeten Gefahr vermeidet, dh, sofern es nicht orientalische Sittenlosigkeit ein- reissen ldsst und nicht den Schwerpunkt des Reiches von der Stätte alten Römergeistes hinweg in den Orient verlegt. Für Rasrung der Einschränkung, welche "dum longus inter saeviat lion Romamque pontum und Ilions thutsKehlich

Neubosiedelung betont, darf Verf, auf seine Behandlung dieser Ode in der 1891er Festschrift des Schneeberger Gymnasiums verweisen. Ja es mag vielleicht geradezu ein "Nebenzweok' der Üde gewesen sein, im Interesse des Kaisers otwaigem Velke-

NE

gerede , das auch Augustus (wie Caesar nach

die Absicht zuschreiben mochte, den Herrsoher- sitz in t zu verlegen; denn, wo webr sich Augustus mit ıler Zurückführung der lulier auf Hier und Troia und Venus

nd.

[ -'Mittel zur Fügsamkeit' versteht man Erweckung von an) Horaz. Aber durch ein Gebet, von Chloe κο: liebt zu werden, würde der Dichter seinen Entsagungsentschluss ‚aufheben. Da,

em Dritten, wis Tibull I8 der gegen Marathos durch unerwiderte Liebe zu wird. Aber wesentlicher als die Strafe ist auch bier die Liebe orweckende Kraft des flagellum Veneris. Und wungen wir] dies auch ohne dass gestraft werden soll. Auch Tibull 1 5,5 waren die verbera des Dichters welbst nicht Strafe, sondern mur Schmerzensbringer. Besonders bemerkons- werth aber ist Martial VI 21, wonach Venus zwar ihren un- getrenen Liebhaber Mars "saepe furibunda veeidit, aber ander- seite Venus am Hochzeitstag von Stella und Violantilla aus blosser für die Treue der Stella diesem aroano perensxit loro. Der dem jungen Paare befreundete Dichter schliesst: Bemdarst, sed tu iam, den, caede duos (die letzten zwei Worte nicht ohne eine varin lectio). Bei der Vorstellung von dem heisse Liebe erweckenden Riemenschlag der Venus sind eben wohl mehrere Vorstellungen zusammengeflossen: die schmerzen- bringende Geissel und der Liebe erweckende cestos Voneris (der aber auch bei Martial daneben in der althergebrachten Vor- stellung vorkommt); vielleicht hat dabei anel Parallele der Frauen befrachtenden Schlüge der Luperci irkt.

TII 29, 49. Ich halte für Rede nicht vixi, sondern Vixi; em... verit.

IV 5,17. Gegen dio Annahme, dass bos dn& weidende Rind meine, bt schon das Masculinum und ist entscheidend die Wiederholung von rura. Bezeichnete rura das eine Mal die Weiden, das andere Mal die Getreidefelder, so wäre die Wieder- IS win Bülfehler. Dagegen eine schöne Redeigur ist sie LJ

H

in der Steigerung: "Sieher dnrohpflügt die Fluren dar Rind, mührt die Fluren Ceres und seguendo Fruchtbarkeit. Der Ausdruck parumbulat ist gewählt wegen des langsamen Schreitena,

αν.

IV 9, 341—414. In der Featwehrift. naslums 1891 8, 75 Anm. schrieb ich: Die * keiten die Worte zu construiren sollten zweifellon richtigen Erklürung zurücktreten,. prudens und rectus bezogen und v. 37—39 nli gleichen Uebergang in den Vokativ II t, 13 ff. v. 39 (voll Hoheit nicht durch Amt nur für sich der Gegensatz zu non unius anni in gemeinen Ai

reiecit dem

besondere anch die Repetundenprozesse (auf die wohl deutet} an den Senat und ihre Annahme und Instrul Konsuln verwiesen hat, iet die be e nius anni für dem vindex avarae fraudis (v. 37) und erbittlichen Richter (v, 41) besonders bedeutungsvoll. Grimma, Walthe;

Zur Textgeschiehte der grüsseren Pseudo-Quintilianschem Declamationen -. 1. Die subscriptio -

Nach Declamation 18 Andet sich bekanntlich in allen Hi schriften der 19 grösseren Paeudo-Quintilianischen Di | folgende subsoriptio ? pri et emend»vi Domitius | de codice fratris hieri* feliciter mihi et usibus meis et dis | nibus, Eine zweite subsoriptio findet sieh nach declam | in "weiten Handschriftenolasse (Parisinus 16230 und Bor- bonianus 029): legi et emenduvi ezo dracontius cum fratre. ineomparabili arrieo urbia rome im scola fori traiani felieiter. -

Aus diesen beiden Fassungen orgiobt sich, dams Domitius | Dracontíus und Hierius gemeinschaftlich in der schola fpi

einen kritisch abeorrigirten Text, was ja legi et emondavi be- dentet*, der Declamationen hergestellt haben und zwar auf Grund-

Inge der 10 geöneren Preudo. Quiniilnisehen. Deeltmationen (1898)

^1 Hierionie Sorhomiamn ο Hnterianus, äunipalis Tran, doni Bohr iy e imi, spigolat ine, studi staliami di flologia olassica V (1807, 2 τρ Leo, G. g. A. 1899, 174. 4

‚dem Hierius gehörenden Handschrift, wohl in der Suus -Hierius seinen Text vorlas, und Dracontiun die ab. weichenden Lesarten in sein Exemplar eintrug, DAR zugestanden wird, daxs auch diese Textresension, Fer den Sa Hi va Wes eva E An len. Heidenthume. 'atlir] hat sich das Interesse. sn der Persönlichkeit des Dracontius und Hieriur zugewendet, dass e bis jetzt gelungen wäre, ein sicheres Ergebniss zu gewinnen, Leider kann dieses auch der Verfasser nicht bringen, aber er möchte eine Vermuthung en die hoffentlich zu weiterem Forschen nach dieser Rich- tung bin anregt,

Aus der Zabl der in Betracht kommenden Personen scheidet. zunächst aus der Dichter Dracontius, obwohl man wegen seiner ‚rhetorischen Interessen an ibn denken könnte und gedacht hat?, da er den Namen Blossius Aemilius Dracontios trügt. Auch der

ntius, der unter Konstantin in den Jahren 820 and 321 magister rei privatae Africae war, wird kaum derselbe

Christenthum. slim br manche Are gegeben. Ebenfalls ausser Betracht lassen ist der Draconti! r Schüler des grammntieus Felicinnus war, den Hammer Für Hierius bieten sich zunächst zwei aus kaiserlichen Edikten bekannte Beamte, von denen der eine vom Jahre 425 , der andere gegen das Ende des fünften Jahrhunderts höhere ellungen bekleidete, Auf einen dritten Hierius hat Hammer. hingewiesen. Er denkt on den Adressaten des 66. Driefes des Prokopior won Gaza, der wohl identisch ist mit dem Lehrer der

lateinischen in Rom, den Prokopios dem Anwalt Eu- dalmon als Klient empfiehlt. Ein vierter ist der orator urbis Romae, dem Augustin ungefübr 379 seine Schrift de pulero et apto widmete, der, obwohl er als geborener Syrer ursprünglich ‚griechischer Rhetor war, auch als lateinischer Rhetor Erhebliches leistete ®, In ihm sieht Rohde unseren Hierius, der ja leicht vom grammatious zum orator urbis ae aufgerückt konnte, Und leve Ansicht war bis auf Dessauer allgemein angenommen. Er machte indes darauf aufmerksam, dass die Münner, in di wubseriptiones genannt sind, meist den höchsten Kreisen a

3 Lommatzsch, Litterariache Bewegungen in Rom im 4. und d. Jahrhundert n. Chr. Zeitschr. f. vgl Litteraturgeschichte, N. F. 15 ae ART.

Beiträge, m den 19 grösseren Quintilianischen Declamationen [t v 97 Aum. Berliner Phil, Wochenschrift 1899, S, 221. 5 Seitz, Die Schule von dues (1892), S, 15. * Augustin, confem. 4,

D Misoellen.

pen und so sieht er denn in Hierius gleich ürdenträger, vielleicht einen vicarium wi würde sich auch wesentlich leichter aus

Aber dann bleibt ein Bedenken, das in den e Tes incomparabili liegt. Ist frater wörtlich zu

de Dracontius ala Veranstalter der recensio den | der Gesellschaft angehóren wird, sein Bruder H matiens oder orator kaum denkbar. Dasselbe gilt, bei weitem. wahrscheinlicher ist, frater nur als vertri dient. Das Prädikat frater kam mur Leuten oder gleichen Alters zu; Höherstehende tituli p niedriger Stehende Älius!. So kommt frater vom im Gleiehstehenden auch in der subscriptio des Mediceus u der bucolica des Vergil vor, auf die Deasaner hinweint: Rufus Apronianus Asterins v. ο, et inl...... codicem fratris Macharil v, ο, non mei fiducia set ad omnin sum devotue arbitrio.

Bekanntlich scharten sich die römischen Grossen, die ihre literarischen Neigungen und Fähigkeiten zugleich Im j gegen das Christenthum und für die Erhaltung der alten hW nischen Sehriftwerke verwendeten, um Q. Aurelium j ale ihren Mittelpunkt. Und in seinem Kreise müssen die beiden Münner suchen, denen wir ea zu danken haben, unser Text der Deolamationen auf guter, alter

Nun empfiehlt Symmachus einen Domitins seinem Flavianus ep. II 76; amor tuu» in Domitium notus et ademit mihi commendandi ei laborem, pro quo hoc anffeeerit, mibi quoque eundem prikon μίμος quae res illi incrementum pntroeinii tui, ut spero, - probabiliorem quippe eum tibi faeiet communis al

ieii. War es dieser, der sein Interesse den Declamationem zu- wandte? Da der Beiname fehlt, lässt sich leider auch nicht feat stellen, ob er identisch ist mit dem Drucontius, der 804—867 vicarius Africae war. Aber schon Rohde meinte, dass in einer Inschrift dieses. Dracontius, e VIII 7014, vor Dracontius sehr wohl Domitius Raum gel en könnte,

Sicher dagegen ist ein en In jenem Kreise nachweisbar,

1 Engelbrecht, Patri Titolwosen bei den epütlal die Adrossaten der Symmach

Vrüdikat fentor gogobon ist.

‚che Annlecton (1809), S, 61. Vgl, desselben. hem Kpistolographen. Us 8.11, wo jefe zusammengestellt sind, denen das

Miscollen. 17

"Wir losen nämlich in dem interessanten 395 oder Ende 394 ver-

| armen adversus Flavionum!, das uns in lebendiger Dar-

in das Jahr 394 versetzt, wo die altgliiubige Adelepartei

unter des Flavianus dureh einen Aufstand die alte. Gi (zn rotton unternahm, Vers 47 #.:

| qu us) bierium doeuit sub terra quaerere solem,

eum forte pirum fowsor de rure dolasset, ‚ae ewe deum oomitem Bacohique magistrum,

ultor, Etruscis semper amicus,

Eigennamen wegzukonjieiren. Haupt- Mommsen lesen hierum, Urener bibernum. m diese Aenderong nur deshalb, weil man zufällig nichts von dem Vorgang weies, auf den hier angespielt wird. “Weder scheint uns die Persönlichkeit dieses Hierins, mag er sein, wer er will, eo hervorragend gewesen zu soin, dass ein Versuch ihn fürs Heidenthum zu gewinnen, besonders erwühneus- werth ee ist der Vorgang derart, dass eine Beschränkung auf diese Person wahrscheinlich ist, Hat Flavinn überhaupt An- für den Mithrasdienst geworben, so blieb er sicher nieht dieser Persönlichkeit stehen, sondern suchte seine weiter zu sichen’, sagt Seofelder S. 46. Dies Verfahren scheint mir grossen Bedenken zu unterliegen. Wer kann sagen, ob nicht die Nebenumstünde, unter denen Hierius dem Mithras- dienste gewonnen oder wiedergewonnen wurde, oder als Anhänger desselben zu einer besonders provocirenden oder sonst auf eine Weiss aus dem Rahmen des Gewöhnlichen herauntretenden Hand- lung veranlasst wurde, in dor damaligen unrahigen Zeit Auf- sehen genug machten, auch wenn wir nichts ana sonstigen Quellen darüber wissen. Das Gedicht iet ju unter dem frischen Ein- drucke der Ereignisse entstanden. Und wenn nun dieser Hierius obendrein ein Mann in hoher Stellung war? Und letzteres ist nicht unwahrscbeinlich; denn im Jühre 395 war nach cod. Theod. 16, 9, 30’ein) Hierion vicarius Afrione, auf den bei der Sel heit des Namens unsere Verse zu beziehen nahe genug liegt. Und dieser Hierius könnte wohl vor oder nach 995 vicarius. L. Ob man nun den Hierius, der 395 it dem seit 425 erwähnten Hierius? oder ae identificiren darf^ wage ich nicht

len. Wem es zu kühn erscheint, en ein orator Un Romae bis zum vicarius gebracht haben sollte, der aei zB.

3 γε]. Seefelder, Ueber das carmen adverwus Flavinnum, wo auch die ‚Litteratur angegeben ist; über unsere Verse 8. 44 if. ος nud es Anrede unter Anhängern des Mithruscultes öfters,

NE des griechisch-römi- A jeschic les Untergranges den jgriechisch-röni Heidenthums 1 (1887) 290,

188 Miscellen. auf die Carriere des Bonus verwiesen, an den des L 955 gerichtet ist, der erst Lehrer der Rhetoril Arabiae war. Wenn nun auch die Urheber unserer Ri der Deolamationen dem für den alten 1 Kreire des Symmaehus angehörten, und daran zu nicht der geringste Grund vor selbst bei dem hyp Charakter des eben Vorgetra; €— " e" lich, dass das dis omnil keit hat, wenn auch der Θάνο Qd an “eine

nog ud Dass gerade die bibliotheca Ulpia!, denn cms

lehnt werden wir s die kd fori Mai , ein, wenn nicht der Mittelpunkt des ge * und somit als Hammelplatz für die Anhänger A Glen 9 besonders geeignet war, zeigt Gellius XH 17, 1% So ist es | Ed hehe dans E πο,

it wo sie im VEG ini: Paulluhae, wohl κών gegebene für ihre Arbeit erwarten konnten. G. Lehne

Die Heimath des Cornelius Fusens

Cichorius hat vor Karzem? den auf der Inschrift d datengrabes von Adamclissi genannten Prüfecten mit d präfeeten Domitiane Cornelius Fuseus identifeirt. | Herkunft des Cornelius Fuscum sagt Tacitus bist. 2, juventa quaestus eupidine senatorium ordinem exueral Galba dux colonie suae eaque opera Ll und zwar nach Tacit. bist. 3, 4 die Procuratur der nonien. Dem hohen Rang dieser Procuratur. entspricht & Cornelius Fusons seit langem in kaiserlichen Diensten Verdienste, die aich Cornelius Fuscus als militärischer Führer denn das heisst dux, seiner Heimatstadt in dem Galba erworben hatte, müs bedeutend gewesen Eure mit wie die Beförderung zu dem hohen Amte begründen Wie aber soll Cornelius Fusens solche Thaten verrichtet wenn er nach Cichorius aus Pompei stammte? Was it es, Pompei für die Politik jener Zeit? Clu| Vielmehr kann mur eine Colonie gemeint sein, die auf dem einzigen Kringaschauplatz

! Ueber sie vgl. Conze, Berliner Sıtzungsberichte 1854, 8. 1969 ff. Mi rl p Rep gl. auch die ‚chrift dea Grammatikors carm. at. 1343 = CIL. YI S46, auf dio ich von der Redaction dieser Zeitschrift aufmerksam gemacht verde. ischen Aler in der Dobradsahn, 1908, p. 88. n vn. Mommsen Staatsr. 3, 559 Anm, 2.

Miscellen 159 jenes Bürgerkrieges lag, in Südgallien und deren Betheiligung

An diesen Kitmpfen so allgemein bekannt war, dass Tacitus en gar nicht Babe findet, ihren Namen zu men Die Colonia. Ibimna Galliens ist aber Vienna Tacit. 88: Veterem

iso

‚ot Viennenses discordiam proximum bellum ac- Multae i E dum crebrius infes Tantum propter lbamque pugnaretur. Mitms Lugdunensium occasione an ei fiscum verterat; multas n in Viennenwes bonor, Vel. auch 66. 07; 2, 29, Das b Tes Adamelissi ist von dem Siege, "den Traian an dieser Bi ie der Stadtname Tropaeum Troiani unwiderleglich sigo siam chin hat, nicht zu trennen. A. v. Domanzowski.

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8H

Lickenbüsser

1. Die spärlichen Ueberreste von Hellanikos Schriften, den ursprün, ας en Wortlaut bewahrt haben, «ind durch die d um ein werthvolles Stück vermehrt worden, di en Rlteren "Logographem „nacheinend fremde Form der

en Er idem ub ide da zu (D 444 ne iur jy mi μισθῷ ἐδουλεύσαμεν. ζητεῖται διὰ τί CEN rede gh spe, µέδοντα. Ἱράφει

δὲ ἐν à τῶν T, » "Mera ipit afro λέτεται Ποσειδῶ καὶ "Απόλλωνα δουλεῦσαι Λαομέδοντι ὅτι ὑβριστῆς ἦν. πειρώµενοι (πειρῶμεν die Ha.) οὖν ἀνδράσιν εἰδόμενοι ἐπὶ MAE dpa eite καὶ oU, τεῖχος λάινον ἐν τῷ I ἐπ᾽ ἀκροτάτου.

2 cn ἐτείχισαν (τειχίσαι die Hs), τι vüv Πέρταμος

α . Allein wollte man auch das stammelnde Ungeschick, dan der Ausdruck in der vom PERLE CE her; Be Fassung zeigt, ldig hingehen lassen: ein kritisches Verfahren, das an einer le eine Wortendung hinzufligt, an einer zweiten eine Verbalform ändert und sich dann doch noch zur Annahme einer

Lücke an einer dritten Stelle genüthigt sieht ('entre Λαομέδοντε et ὅτι d ER probnble'), bricht über sich selbst den Stab. Wie das Stichwort des Scholiasten lehrt, gab dus πειρᾶσθαι bei Hel- lanikow das Motiv zum δουλεῦσαι ab. M ‚gehört das un-

vollständige πειρωμεγ- noch zum ersten Satze und ist za ergänzen zu πειρωµέγους αὐτοῦ, Dann folgt mit εἰδόμενοι τειχίσαι ein sog. cum Bann: Also war wie so oft zB.

nnt, so sicht man wie qr anze Sehadem daduroh entstanden ist, dams das Auge eines Abschreibers von der Silbe Be. in πειρωµέγους, auf die τα Conjunction vor οὖν abirrte. In seiner Vor- stand also vermurhlich: Μετά δὲ ταῦτα λέγεται Ποσειδῶ "Απόλλωνα δουλεῦσαι Λαομέδοντι, ὅτι ὑβριστῆς ἦν πει- feriri oue ron. έπονται pév) οὖν ἀνδράσιν εἰδόμενοι «τεῖχος λάινον . .. τειχίσαι, Noch einfacher würde sich

die Herstellung gestalten, wenn man etwa mach (φημὶ γὰρ zy echte puevéa Kpoviwva ..« oder Xen, Kyrup. I fee edu U annehmen dürfte, eu habe mit dem Participinm von

ein unvermittelter Uebergang aus der πια κα sönliche Construction stattgefunden, so hm. zu engines iS

50 f.

πειρώμενίοι αὐτοῦ. oi μὲν) οὖν... Indewen reichen -

Analogien schwerlich aus, um diese Auffassung zu | 2. Im letzten Fuscikel der Jabreshefte des Oesterr.

r. arch.

Instituta (VII 2 S. 210 ff.) bat R. Heberdey den im EX UL.

8. 252, 11 ff. überlieferten Festbrauch der Ärtem: inschriftlicher Nachrichten als eine Art en und dabei wieder auf die weite Verbreitung der Sitte, (

lder alljährlich durch ein Bad zu reinigen, hingewiesen, Unter psi freilich much sonst nicht vollständigen Nachweisen

misst man vor Allem die lebensvolle Schilderung, Franchi de' Cavalieri (Studi e testi VI 1901) h Martyrium des h. Theodotos 8. 70 von dem m 1 zu Ankyra ontwirft. Da sie überhaupt in dor pbilol Litteratur unbeschtet geblieben und jene Publication land wenig verbreitet xu sein scheint, so sei ew ges die entscheidenden Worte borauezuhoben, zumal geeignet wind gerade die ej EAD Feier zu vera οὕσης δὲ συνηθείας αὐτοῖς ἐν τῇ Re ov Alm λούειν τὰ Edava (vorher sind Artemis und A ἐκρῆν. ον ἕκαστον αὐτῶν Em’ ὀχήματι

ee νεξῆλθεν δὲ καὶ τὸ πλήθος τῆς πόλεως πάσης ἐπὶ 5

πῶν Tıvonevwy. αὐλών γὰρ καὶ κυµβάλων ἦχος ος ολ, xi T) Y xal Aun p; ermancl ελιυμ 'χουσῶν τοὺς πλοκάµους ὥσπερ µαινάδες, b à mobüv Erivero πολὺς xaraxpovóvruv τὸ ἔδαφος, καὶ mo μουσικὰ μεθ᾽ ἑαυτῶν eixov, καὶ οὕτως ἀπῆχον τὰ. es

ven din das von

Bonn. A. Brinkmann,

Verantwortlicher Rodactone: August Brinkmann in Bonn.

(21, December. 1904.)

163 Nilsson

orwähnt und anf smyrnäischen Münzen der Kaiserzeit! dargästellt; ‚sein hohes Alter bezeugt aber der attische Schiffskarren, auf dem Dionysos thront, der auf drei schwarzfigurigen Vawenbildern abgebildet Int,

ALAIN

Der ionische Soaverkehr und Handel war früh zu reicher Entfaltung gelangt, die, da die Anfünge der Kolonisation etwa. in die Mitte des B. Jh. gehüren, moch beträchtlich weiter | hinaufgeschoben werden muss. Während dieser Fahrten würde allmählich ein ausgedehntes nantisches und gi a hin Wissen gesammelt, für dessen Erhaltung und Ueberlieferung man Sorge tragen musste, da es den praktischen Lebenszwacken diente, Daher sucht man auf diesem Gebiet zum Theil die Wtesten Aufzeichnungen in griechischer Schrift; daher ' die Entstehung der Naturphilosopbie in lonien möglich, Wissen war zum Teil für jede Stadt oder, wie man mut, | Archiv jeder Stadt eigenthümlich nnd mag Fremde verwahrt worden sein. Man wird sieh aum Vei erinnern, dass Portugiesen und Holländer im 16. Jh. den Ves der Soewege nach Ostindien an Ausländer mit harten Strafen ber | legten. Den Milesiern, deren Fahrten hauptsächlich nach. - Schwarzen Meere gingen, waren die dortigen Gostado a kannt; über das westliche Mittelmeerbeeken wussten die F pied am besten Bescheid new. Ex iwt nur natürliob, dass diene Nach- richten, die mit dem täglichen Leben und den Ehe. der Tonier aufs engste verknüpft waren, im Mittelpunkte des Intereses standen und allmählich mehr und mehr bekannt wurden, Besonders am Anfang waren dio Erzählungen von den kühnen Fahrten mit vielen aehónen Schiffermärchen durchsetzt. Spuren des all- ‚gemeinen Interesses für diese Dinge sind längst in den home- rischen Gedichten erkannt worden; ist ex doch gerade der er weiterte geographische Gesichtskreis und die Freude an Er- zählungen von fernen Gegenden, die die Odyasee auszeichnen, und ist nicht das Anwachsen der Kenntnisse den Irrfahrten des Odysseus zu Gute gekommen?

80 entsteht denn die Frage nach dem litterarischen Nieder-

1 Gosammelt von Usenor, Sintfluthsngen S. 117 u, Anm. * Das dritte Exemplar Scherben von einem Skyphos aux der Akropolis erwähnt bei E. Pfubl, De Athen. pompis maris S. 72 u A, 8l.

Κατάπλοι 108

schlag dieser Kenntnisse, insofern sie nicht nor gelegentlich zum Aufputz andersartiger Gedichte verwendet worden ist. Litto- rarisch können sie in dieser Zeit nur in versifizirter Form ge- dacht werden; die oben erwähnten Prosaanfzeichnungen, über Wie man sich gewöhnlich zu grosse Vorstellungen macht, ver- dienen diese Bezeichnung nicht. Aber die namhaft gemuchten Reste dieser Litternur sind überaus kümmerlich und man bat sich sehr wenig um wie bekümmert; steht doch noch die noth- wendige Grundlage, die von Ed. Meyer geforderte Durch- arbeitung der "hesiodeisehen' Litteratur aus. Für die Geographie sind wir am besten gestellt; wir haben hier wirklich ein längeres Gedicht, den homerischen Schiffskatalog, die jüngste Zuthat der Ilias.

Die verschiedenen Abschnitte dos Schiffakatalogs sind ent- weder go dieponirt, dass wie 1. zuerst die Stüdte verzeichnen, brw. die Landschaft nennen und danach die Anführer, und zwar ist dies die gewühnlielste Art, oder so dass sie 2. mit dem Führer anfangen und dann die Städte nennen, woher seine Leute gesammelt sind zB.

B 527 Λοκρῶν hremöveuev ᾿Οιλῆος ταχὺς Alag . . -

531 di Küvov τ' ἐνέμοντ' ᾿Οπόεντά τε κτλ. Nan "wir von den Kretern:

B (M5 Κρητῶν b' "Ibopeveüg δουρίκλυτος ἠγεμόνευεν. i Κνωσόν 7’ εἶχον Γόρτυνά τε τειχιόεσσαν Ἀύκτον MiAnröv τε καὶ ἀρῃνγόεντα Λύκαστον Φαιστόν τε ᾿Ρύτιόν τε, πόλις ἐὺ ναιεταούσας, ἄλλοι &' oi Κρήτην ἑκατόμπολιν ἀμφενέμοντο"

450 τῶν μὲν ἄρ' ᾿Ιδομενεὺς δουρίκλυτος fyrenóveuev Μηριόνης τ ἀτάλαντος ᾿Ενυαλίψ ἀγδρειφόντη ποῖσι b' ἅμ ὑτδώκοντα µέλαιναι νΠες ἔποντο.

Der wirkliche Anstoss ist nicht da» vielgescholtene ἑκατόμπολιν in V. 6401, sondern das dem Wortlaut nach das hundertstädtige Kreta ein Theil der Insel sein muss, der Knossos, ‚Gortpn usw. nicht einfusst. Die V. 649—651 nuszuncheiden und in V. 052 zu τῷ b' ἄρ' ἅμ' zu Ändern, wie Köchly thut, heisst nur den Anstoss zu verdecken ohne für die überflüssigen Verse eine Erklärung zu geben. In Wirklichkeit kann die doppelte Erwähnung Kretas nur ale eine doppelte Redaktion verstanden werden. Die eine gehört zu der zweiten Art

! Neunzig Städte t 174.

164 Nilsson (Κρητῶν b' Ιδομεγεὺς ἡγεμόνευεν, di Κνωσόν τ’ εἶχον κτλ); ienschweissung der Schlusevers

von dieser ist bei der Zusamm: ausgelassen, Die andere ist von der ersten Art (ἄλλοι 8 di Kpnmv tüv μὲν ἄρ' ᾿Ιδομενεὺς kr): hier int die ge nauere Aufzählung der Städte unterdrückt, weil sie in dem anderen Stück schon vorkam. Die Anreihung dureh ἄλλοι 8 di entspricht dem in dem Katalog sonst gewöhnlichen Gi bé.

Noch ein Rest einer ähnlichen Doublette scheint in der Be- sehreibung von dem Reich des Odysseus fängt an: fa B 631 αὐτὰρ᾽ Οδυσσεὺς. Κεφαλλῆνας. Aoc πα

ot ῥ' Ἰθάκην εἶχον καὶ Νήριτον εἰνοσίφυλλον. neos am Schlusse wird aber wiederholt B 636 τῶν μὲν ᾿Οδυσσεὺς Are Ad ufmv ἀτάλαντος.

Was bedeutet nun dieser doppelte Anfang, der gegen das ileichmüssige f} oin durch seine Willkürliohkeit stark sbwtioht? Es taugt nicht die Ausrede, dass, wo ein Gesamminame fehlt, κο dass die Formel Λοκρῶν ἠγεμόνευεν Αἴας mit folgender Spezialisirung unmöglich ist, der Dichter das Gebiet durch die | einzelnen Städte zuerst bezeichnen musste und erst dann die | Führer nennen konnte. Bei Lakonien, Arkadien, Elis! kommt der Landschaftsname zuerst, dann die Spezialisirung und sohliew- lich die Namen der Führer, Nun zeigt es sich, dass der An- fang viel seltener mit den Namen der Führer gemacht die andere Weise weist gerade die doppelte Zahl auf, Ein Schluss, dass der Schiffskatalog wie die Erwähnung der Kreter is zwei verschieden angelegten Katalogen zusammengeschweisst , ist höchst unwahrscheinlich. Vielmehr scheint die Sache sich folgendermaassen zu verhalten.

Füngt man mit den Führer an, so giebt man eben einen Katalog der Führer, und eine Aufzählung der Helden nebst deu mon folgenden Völkern ist so recht das einzige, was dem aristokratiechen Geist der Ilins passt; ein Katalog der Ge- meinden, die Heeresfolge leisteten, wäre sehr befremdlich. Dux. wird es aber, wenn die einzelnen Städte und Landschaften am die Spitze gestellt werden. Wir sehen nun, dass der Aüde ber sonders im Anfang Anläufe macht sein Gedicht zu einem Hellen- kataloge zu gestalten, um den epischen Stil zu wahren.

Y Bei Elis an zweiter Stelle nach einem Stadtnamen,

3 Bocoter, Phoker, Lokrer, Reich des Odysseus, Aitoler, Rhodier,

Syme, Gefolge dos Ganous, Magneten

nec

Κατάπλοι 165

B 487 (ἔσπετε] οἵτινες ἡγεμόνες Δαναῶν καὶ κοίρανοι day πληθὺν δ᾽ οὐκ ἄν ἐπὼ µυθήσοµαι οὐδ' ὀνομήνω,

Das entgegengesetzte ist es aber gerade, war er in der Baupt- sache tbut: gewöhnlich füllt er in den Baun der geographischen Aufzählung zurück. Die Form, wodurch Städte bzw. Landschaften in Versen aufgereibt wurden, muss also älter sein als der Schiffs- katalog, da sein Verfusser trotz seiner besseren Absicht sich doch diese hier unpassende Form bat anfzwingen lassen. Aus der äusseren Form des Gedichte wird also der Nachweis ber stätigt, den Niese aus anderen Gründen, die neben den an- ‚geführten vollgültig bestehen bleiben, geliefert!, dass der Schiffs- katalog ohne ältere Quelle undenkbar ist, und dass diese Quelle eine verwifizirte war.

Ἐν gab also eine alte περιήγησις τῆς Ἑλλάδος, wie wir das Recht hsben sie zu nennen“. In der letzten Zeit der Aöden,

3 Veberhnupt ist Nieses Buch, Der homerische Schiffskataloy als historische Quelle betrachtet, das fruohtbarste, das über diose für das hellenischen Mittelalter «0 wichtige Urkunde geschrieben ist, und seinem Rosultate ist im allgemeinen beizustimmen, obgleich in Einzel- beiten Einspruch erhoben werden muss,

3 Eine Periegese in wo alter Zeit ist nicbts bofremdlicher, auch wen mau die wngeblichen Anleihen von den phönizischen Handels- Tivalen nicht überschätzt. Die Periplen kennt schon die Odysmee, „wie der feste Ausdruck ὁδὸν nal µέτρα κελεύθου zeigt. Die Summe von den sufgerammelten Erfahrungen musste irgendwie aufbewahrt werden. ébóc καὶ µέτρα κελεύθου entspricht völlig dem Inhalt der Periplen. ὁδός sind die Stätten, an welchen der Weg vorbei führt, µέτρα sind die Wegelängen. Sehr auffallend ist, dass Hesiod seine Anweisungen über die Schifffahrt mit einem Verse wie

Op. 898 δείξω bi τοι µέτρα πολυφλοίσβοιο θαλάσσης. einleitet. µέτρα π. 0. klingt an die µέτρα κελεύθου an und kann nichts anders bedeuten, Es folgen aber Anweisungen über die für die Schifffahrt: günstigen Jahreszeiten, die unmöglich µέτρα m. 8. genannt werden können. Ist es eine minsbräuchliche Erweiterung des home- rischen Ausdrockes? Denn ich darf mich wohl nicht zu der Ver- muthung versteigen, dass der Vers ursprünglich als Einleitungsvers wines alten Periplue gedient hat; dort wäre er freilich an seinem Platz, VW. Bérard baut sein phantastischen Buch Les Phöniciene et T Odyssée auf die Annahme von alten aus dem Phönizischen tiborsetzten Periplen auf. loh hatte gehofft, dase E. mit einer gründlichen Untor- suchung des hier berührten Themas anfangen würde, sah mich aber völlig getäuscht. Durch einen πο lichen Versuch, dio ge-

EE

geführt. Das dürre Gerippe suchte der dem Heldengesang unzugleichen durch fast alle! der Beschaffenheit des Gedi angepasst rind: Preis des kleinen Als, dew laos, Tlepolemos, Nireus; Geburt der Ai und lalmenos des Peirithoonsohnes Polypoites die Kentauren gestörten Brantnacht; Tod den glück des Philoktet, Groll des Achilleus, die auf die in B herrschende Situation Rücksicht

In einer andersartigen Einlage tnucht schon den werdenden Hationalimmus auf; die Ark: nicht kennt, und ihr Führer Agapenor mussten der Vorlage erheischten geographischen Volle gehen; die Vorlage sagte aber, dass Arkadien war; also mussten die Arkader Schiffe von einem a lich Agamemnon bekom Dies erweist. Periegese jünger ist als die alte Zeit, da A Meere reichte, Dagegen weicht der Diehter * lage ab, die die Gegenwart darstellt, um seine als Hintergrund dienenden Verhältnissen des Helden, zupassen®, war nicht ohne schlimme Verwirrung abgi Niese hat gezeigt, welche grobe Unkun: Aüde zur. wo er die Quelle verlassen und auf eigene Hand Gol schneiden muss.

Von Gewicht für die Beurtheilung der Vorlage übrig gebliebene Einlage, die Geschichte von Thamyris

nanen Üertliehkeiten der Odysseus-Abentener in der machzuweiseo, wird sich die Existenz von Periplen wiebt | Deren lassen.

* Mit zwei Ausnahmen, über die w. u.

? Bei Neda, Gebiet dew Lepreion, arkadisch. ale Atqsitki tl Kallim. in Jov. 38 8; vgl. Cortius Peloponneeos I, 166 f,

3 ZB. in der Thollung der Argolis zwischen Mykene N^. der Sonderstellung von Orchomenos usw.

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me

Wie liest weh nicht glatt ausscheiden. Thamyris wird im Epow sonst nicht erwähnt, noch kann eine brauchbare Ursache ge- fanden werden, um in das fertige Gedicht ein «ο absolut nicht zugehöriges Stück hineinanarbeiten. Die einzige Erklürung ist, dass die Vorlage die Geschichte bei der Erwähnung der Stadt Dorion erzählte und dass aie aus dieser in den Schiffakatalog mit bereingeschlüpft iet!. Die alte Periegese war also nicht nur eiue trockene Aufrechnung, sondern gab auch örtliche Sagen zum Benten.

Es ist im dieser Darlegung ohne weiteres vorausgesetzt worden, dase der Schiffskatalog im Ansehluse an die Tlias ge- diehtet ist, Obgleich die Entscheldung anf die dargestellte Ent- wicklung eigentlich nicht einwirkt, muss die Behauptung präzisirt werden, denn das Gegentheil ist mehrfach, besonders von Bergk und Niere, behauptet worden, Jener® hat die Απ. sieht begründet, dass der Schiffskatalog ein Bruchstück eines anderen Epos oder gar ein selbständiger Gedicht sei, das den Aus- zug von Aulis achildere. Um den Bestand des Katnlogs mit seiner Meinung in Einklang zu bringen, muss er eine Reihe von Stellen ausscheiden, wo auf die Umstände Rücksicht genommen

4 Auch Bergk Gr. Littoraturgesch. 1, 588 A. 16 weist diese Episode "dom ursprünglichen Gedicht zu, Ueber seine Ansicht von dem Ursprung des Sohiffkutaloges «, n. Niese aaO. S. 29 meint, dass die Geschichte missverständlich aus Hesiod (bei Steph. Byz. v. v. ‚Aumov) von dem Verfasser des Kntaloges eingeschaltet sei, der durch einen Gedächtniesfchler das hesiodische Dotion gegen Dorion ver- fanscht babe. Geseizt nun, daw die Tbamyrisgewchichte wirklich

l' wei, soheint oe mir für die Annahme Nieses vorhängnisvoll, dass die Sage in ihrer Art wo einzigartig ist und dass diese ver- einzelte Episode zudem anf einem Irrthum beruhen soll. Wie viel ein« facher, wenn sie aus der Quelle mit herübergenommen ist. Der "Irrthum' wird auf doppelter Lokalität der Sage beruhen. Es int be- kannt, wie oft Namensühnlichkeit Verpflansung der Mythen, Ansprüche zweier oder mehroror Ortschaften und daher Verwirrung in der Sagen- geographie hat. Uebrigens ist das 'hesiodeische! Frgm. (Rzach? 946) beanstandet worden von Murkschoffel (Frgm. 257, S, 389 f.), dagegen Sittl, Wien. St. 12,0 , Aber wozu der Streit und die Aendo: rung zu Ἡρωδιανός statt "Hotodog bei Steph. Byz.? Wer weiss, welcher Dichter sich unter dem Namen Hesiodos verbirgt, vielleicht einer, der zur alten *hosiodeischen’ Litteratur gehört, vielleicht ein noch spätwrer. Für die Homerstelle mit diesem "Hesiod" zu operiren, ist jedenfalls. zu

* Bitch, Litieraturgesch. 1, 006 ff

168 Nilsson

wird, die die Zeit der Tlias an die Hand Protesilaos, Krankheit des Philoktet, Groll d dazu alle diejenigen, die das Rüsten erwihmen!, immer, dass Zueütze in dem Schiffekataloge 1 sind, mit Sicherheit ist keiner erwiesen answer - Tie arbeiteten Abschnitt von Athen, der den attiechen patriotiemus zur Schau trägt, So oft man Α΄ Kataloge vorgenommen hat, ist man von einer vorausgefausten Meinung ausgegangen, nach der man den Text hat, wie in diesem Falle Bergk, für die Auftheilung | in fünf zeilige Strophen Köchly#, u Das positive Zeugnis dafür, dass der Auszug won Auli geschildert iat, findet Bergk darin, daas der Aüde eine ander Situation als die des Lagers vor Troja vor Augen hat, indem er die Schiffe anstatt der Truppen aufzühlt, wie man in dem Land- krieg vor lion erwartet, und dass die Abfahrt geschildert wird: B 509 τῶν μὲν πεντήκοντα veeg κίογ, ἐν δὲ ἑκάστη κοῦροι Βοιωτῶν ἑκατὸν καὶ εἴκοσι Baivov. Aber in diesen Versen denkt der Dichter nicht speziell an Aulis, sondern an die Abfahrt von der eben bezeichneten

! B 525-6, 67780, 587—90 und 568, von welchem s. u. Es ist bemerkenswerth und zeugt meines Erachtens für die Echtheit dieser Verse, dass sie allo im Anfang des SehiHekatalogs stehen, wo das Bemühen des Dichters, die Form des Helden- und Heereskataloys durchzuführen, am meisten wirkt.

? Dass sich ein paar Zusätze In gelegentlichen Zitaten finden (rum Preise Argos’ Agon des Homer und Hesiod S. 348 Ma, über Stenlor s, Schol, E 785) beweist nur, dass der alte Bestand gegen Er- weiterungen gewahrt worden ist, nicht dass unser Text von Inter polationen durchsetzt ist, Vgl, die homerischen Varianten bei Strabo: (gesammelt von Ludwich, Arist. hom. Textkritik 1, 68 f), "die ohne Einfluss auf die homerische Ueberlieferung blieben' oder die Dubliner und Genfer lliaspapyri. Die Möglichkeit einzelner Zusätze bestreite ioh nieht; halte aber wie Niese für unberechtigt, sie mach einen aprioristischen System entdecken zu wollen.

3 Gegen Köchly W. Biumlein Fleck. Jahrb, 75 (1857) 97 4f, und Niese καθ, 11 ff. Nobenbei bomerke ich, dass bei strophischar Glinde rung dio Trennung der Strophen durch Sinnabschnitt bzw. starke Inter- punktion unerlässlich ist. Nun tbeilt Köchly ab 60/1 ᾿Ελεψήνωρ toc. ΄Ἄρηος»- Χαλκιωδοντιάδης, 0004 βοὴν ἀγαθὸς Διομήδης || καὶ Σθένελος, Durch die Modifikation von Christ (in seiner Kiasansgabe S. 398) wird die Strophentbeilang illunorisch.

mm

Heimath. Schwerer wiegt der erste Punkt, uber nur scheinbar. Bataillone und Brigaden von bestimmter Grüsse kannten die Griechen damals nieht! ; das einzige Mittel, eine Vorstellung von der Heeresmacht jedes Führers zu geben, was der Dichter ge- rade bezweckt, war die Zahl seiner Schiffe anzugeben, und das lag besonders nahe, da Schiffe und Schiffslager eine ο grosse Rolle im der Ilias spielen. Da weiter die Heimathatüdte aufgezählt worden, das Heer sich aber jetzt in Troja befindet, folgt e bei- nahe von selbst, dass die Schiffe, die die Krieger dorthin gebracht hatten, erwähnt werden; dies war eben das Mittel, die geographische Vorlage mit dem Kampf vor Troja zu verknüpfen.

Bergk bemerkt selbst, dass die Differenzen zwischen dem Sehiffakataloge und der Ilias sehr gering sind. Meges, sonst Fürst der Epeer, wird geliehen, um den unbedeutenden Echi- naden einen König zu geben. Führer der Phthier sind in N Medon und Podarkes; die phthiotisehen Leute dew Protesilaus werden im Kataloge von Medon geführt, whrend dieser ge- borgt wird, nm den Schaaren des Philoktet, dessen Städte in Magnesin liegen, einen Leiter zu geben; beide Veränderungen sind vielleicht mit Bergk anf eine ursprüngliohere Sagenform zurückzuführen. Die Genealogie ist in B und N die gleiche. ‚Somit stimmt alles. Sollen wir glauben, dass ein Dichter, der seine Ilias so genau kennt, dass er jeden, auch nur an einer Stelle erwähnten Held anfsucht und richtig plaziert, nicht "im Anschluss an die Ilias gedichtet hat? Das kommt zuletzt darauf an, wie grosse Differenzen es zwischen der Ilias und dem kyklischen Epos gab, und das können wir in allen Einzel- heiten nicht nachweisen.

o schwer eine Entscheidung ist, würde ich daher glauben, dass der Sohifinkatalog, wis sein Prooemium zeigt, als Einaollied gedichtet ist, das im allgemeinen an die Ilias angeschlossen ist; für eine bestimmte Stelle innerhalb des grossen Gedichtes ist er nicht bestimmt; dass er nicht mit Rücksicht auf die jetzige Stelle abgofasst worden ist, wie Niese will, zeigt das Nichtfesthalten dor in B gegebenen Situation. Später ist er an dem einzigen Platz, wo in der That eine Musterung des Heeres passte, eingeschoben worden, ohne dass er an die hier gegebene Situation nngepusst wurde und das hat ihn gerettet.

3 Das zeigt sehr charakteristisch Nestors Ruth B 362 (f. Auch Phratrien und Phylen sind ursprünglich von unbestimmter Gröme,

απο Nilsson

Wir haben bis jetzt untersucht dns katalog seinen Kritikern bietet. Ex iet der Umstand, dex Arkader und andere Völker

die Ilias nicht kennt, aus der Erweiterung | Kenntnisse, wie man sagt, dh. aus der ale Poriogose, die vollständig wein munste, leicht zu ihr Wissen vorzuführen, ist im Grunde der H Wichtigere, aber schwerer zu verstehende Fin 1 das Ausgelnesene geben. Da die dorischen Asien erwähnt sind, würde man erwarten, und üolischen berlicksichtigt wurden. Waram ο Mossenien dann?!

Zum Theil muss hier der Troerkatalog Er iet nach dem Vorbild des Sehlfakataloges vat ringerem Interesse, aber guten Kenntnissen? | und fusst auf denselben Vorstellungen von dem. Streitenden wie jener. Den Troern gehört Pe pres man kann ihnen nicht Feinde vor den Stadtthoren goben; nur in den entferntesten Ecken Klein-Asiens war ei auch befremdlich, Noch weniger konnten die griechischen Kolonien zu troischen Bundengenossen gemacht werden; werden daher einfach ausgelassen und nur die Völker dew Binnenlandes Myser, Mäoner uaw, werden angeführt. also der Grund, warum von dem ganzen kolischen verlautet, das Troja am nüchsten lag und natürlich wu Interessensphiüre gerechnet wurd. nd daseelbe gilt von lonien.

3 Megara fehlt nicht; Nisa B 508. S. Wilemowite - aa Unters, 8, 22.

3 Hier sind reine geographische Einzelnachriehten. pus Quelle übernommen: die wilden Maulesel B 859, die Silberminen im Alybe B 857; Kenntnisse des landesüblichen Kulta aet die Furain λίμνη unweit Sardes B AUS, die die Kultstätle der spiter Artemis Kokonvi genannten grossen Göttin ist.

3 Zum trolschen Bundesgebiet gehört das unter Gygen von deu. Milesiern kolonisirte Abydos nebst den anderen milasischen Pilanze städten Arinbe und Perkote und ganz unerklärlich die auf der euro- piüiehen Seite liegende, Holieche Stadt Sestos. Wenn man mrgiel, dam eine Griechenstadt nicht unter den traischen Bandesrerwandten aufgeführt werden kann, würde sich hinaus win σσ ergeben, Dass cn aler drei milesisehe Kolonien sind, wird kein Zu- fall wein, und wahrscheinlicher ist, dass dieselbe Büswilligkeit, ide Milet zu dan Barbaren rechnet (e. u.), sich auch auf soine Pllanzetädte erstreckt hat. Wenn man die Sache wo auffumt, würde der Troer-

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Kardmaor nr

Es giebt nur eine Hagrante Auwmabme won dieser natür- lichen Regel im Süden des ionischen Gebiete: Milet und Μυκάλης αἰπεινὰ κάρηνα, wie der Dichter uusmalend sagt; die

und blühendste Griecheustadt Klein-Asiens und der Grund den ionischen Bundestempels, dessen Gott schon die Ilias kennt}, werden den Küpeg βαρβαρόφωνοι zugeschrieben in grellem Widerspruch zu der Wirklichkeit. Das kann mur absichtlich ein. Wenn man sagt, dass der Dichter den homerischen, dh. vor der Kolonisation bestehenden Verhältnissen Rechnung trage, κο verschlägt das nicht. Warum sind damn alle anderen Griechen- städte ausser Milet und den milesischen Pflansstädten aungolansen? Kein Grieche rechnet es sich zur Ebre, seine Stadt als ehemals barbarisch zu bezeichnen; diejenigen, die Autochthonie bean- sprechen konnten, waren darauf besonders stolz. Daher ist ein Milesier als Verfasser des Troerkatalogs undenkbar. Die Milesier waren bekaunt als halbkarisch. Sie nahmen karische Frauen, auch ihre Fürsten waren Nichtgriechen?; aber davon int e& ein weiter Schritt, den nur Böawilligkeit thun kann, sie für Karer auszugeben,

Der Troerkatalog muss aleo von Feinden der Milesier ver- fasst worden sein und auch nicht von ihren speziellen Feinden wie den Samiern, sondern ist ein Ausfluss des Neides gegen den gesammten ionischen Stamm. Diese Feindseligkeit spiegelt sieh in der dem jonischen Bundesheiligthum und somit dem ganzen Stamm ungehefteten Schmach wider. Wegen den Stammes- gegensatzes müssen die Schuldigen also Dorer sein und höchst wahrscheinlich die mächtigsten unter ihnen, die Rhodier. Die Insel war ein grosses Handelscontrum wie Mile. Da kommt die Rivalität und Eifersucht immer von selbst.

Diese Vermutbung wird kühn erscheinen; doch wohl noch kühner, wenn ich auch für den Sohifskatalog rhodischen Ur-

beanspruchen will. Doch ginube ich, dass die Wahr- meheinliebkeit, dass diese Annahme das Richtige trifft, erhöht wird, wenn Gründe sich dafür beibringen lassen, dass die beiden Gegenstücke aus demselben Ort stammen.

katalog nach Gyges nbgcfast worden sein, unter demen Hegiorunj Abydos von den Milesiern kolonisirt wurde. Welches Larissa B gemeint ist, bleibt ungewins. 1 Y 408 { ὡς ὅτε ταῦρος. Ίρυτεν ἑλκύμενος Ελικώνιον ἀμφὶ ἄνακτα ΤΟ ,

? Christ vermuthet zu B 500 und zur St, dam Siüdte, die Agamemnon dem Aehilleus zu geben vers] 1 149 ἐπτὰ δὲ οἱ δώσω «b ναιόµενα πτολίεθρα. -

P. 11, 31 f.; N, 8, 12); der Spartaner Syngros sagt

einer homerischen Reminiscenz fj xe μέ οἰμίξειε 0 | ᾽ΑΤαμέμνων πυθόµενος Ἑπαρτιήτας τὴν ἡγεμονίην ἁπαραιρήσθαι Γλωνός τε καὶ Συρηκοσίων. Seinen Wohnsitz in Sparta hak wchon für die Telemachie E. Schwartz nachzuweisen unternommen (Ague memnon von Sparta und Orestes von Teges in der Telemaehie, Stramburger Fustschr. zur XLVL Versammlung d. Phil m. Schulm. $,23—94). Ais Sparta die dorische Vormacht wurde, hat es dem Ίο rühmtesten König der Sage beansprucht, um seiner Stellung dia Weihe des Alters zu verleihen, und dorerfreundliche Dichter sind ibm ge- folgt sowohl in Sieilien wie in Böotien. Die spartanischen Ansprüche sul Mesrenien im Namen des Agememnon I 149 f, mümen won der-

UN ai

Κατάπλοιν 173

Vollständigkeit des Katalogs. der die Arkader und entlogene nörd- liche Stämme mit herein zieht, doppelt befremdlich und kann nur aus politischen Gründen erklürt werden. Wenn die Mossenier der Zeit erscheinen sollten, forderten Sage und Geschichte, dass sie selbständig auftraten; das erlaubte aber nicht der Stolz und die Ansprüche Spartas?. Daher hai man gesagt, dass der Sebiffekatalog zuerst in Lakedämon schriftlich fixirt wurde- Ἐκ ist aber ein Nothbehelf, für einen Theil des Ilins-corpun eine spartanische Redaktion als manusgebend zu betrachten, die dann in Athen umredigirt sein muss, Dass das Buchhandels- centrum Athen weinen Text durchsetzen konnte, versteht man?; Sparta konnte es ebensowenig als Argos (& o.) gelingen.

Da also Sparta selbst ausgeschlossen ist, kann nur ein Ort, der im alten Gebiet des Epos lag und zugleich zu Sparta bielt, in Frage kommen. Dies trifft zu auf die grösste der dorischen Inseln an der Küste Klein-Asiens, Rhodos. Zwar leitete die Sage die Abstammung der Rhodier von Argos her, aber zu dieser Zeit als der Stammergegensatz und die Spannung zwischen Dorern und loniern in den Kolonien sehr gross war, hatten die dorischen PHanzstüdte allen Grund, zu der dorischen Vormacht zu halten. Daher haben die Dorer Klein-Asiens Spartas Ansprüche auf Messenien anerkannt gleich wie der sicilische Dichter Stesiehoros, indem er Agamemnon zum Spartaner macht.

Noch wahrscheinlicher wird diese Annahme, wenn man den Abschnitt über die dorischen Inseln B. 653—080 verstehen und erklären will, anstatt den Knoten mit dem kritischen Messer. abzuhauen,

Den sieher interpolirten Preis Athens ausgenommen, giebt

selben Hand stammen, die Memenien im Schiffskatalog ausgelassen bat. Dies unterstützt sowohl die Ansicht, dans der Katalog für die Tlias gedichtet ist, wie die jetzt vorzutragende Hypothese.

1 Also ergiebt sich ein terminus post quem. In dem ersten messenischen Kriege gegen Ende des B, Jb. wurde Memonion unter das wpartaniwohe Joch gebeugt; dio arte Hälfte des 7. Jh. stimmt wohl zu der mus inneren Gründen muthmaasslichen Zeit dieser Katalogpoesie. Der Schiffskatalog muss vor dem Troerkatalog ver- fasst sein, ob man aber diesen vor oder nach Gygos dh, der Mitte des 7. Jh. wetrt, beraht daranf, wie man die Erwähnung von Abydos auf- fasst (e. B. 171 Anm; 3).

3 Wilumowltz, Homer. Untars. 206 f.

dom Haus eines Spromaes aus diesem mag er vorgetragen haben, Das Stammesgefühl nebat. der Aufzählung bewog ihn, auch andere - inseln zuzufügen. Diese Inseln kannte der Aüde aus eig:

und brauchte daher keine besondere Quelle. Die er sonut folgte, beschrieb dar Festland. Das

die griechische Truppen our nur dem Festlande (un den westlichen Inseln) kennt, und daher sind die der

bekannten Völker des Fextlandes aus der a Die dorischen Inseln fügte der Dichter aus eig, zu. Was das Interesse nicht gebot und die P hatte, kam nicht mit. Daher fohlen die Kykladon | Awolern und Toniern besetzten Inseln an der Lemnos. witanter iH 467, & e) in freundlichen Bezi

Das

städte Klein-Asiens ist oben gesprochen”,

t RE e 3n Betref von Themallen, dessen Sıhdte auf die Fürsten vere

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wurde früh auf Rhodos heimisch, und auch sonst wird mau thodischen Einfluss in der Ilias bemerken!, Alles dios zu- “ainmengenommen glaube ich, dass Rhodos mit grönserir Wahrscheinliehkeit als irgend eine andere Stelle als Ent- stehungsort des Schiffskataloges betrachtet werden kann.

Der Schiffskatalog hat in den späteren Zeiten eine un- gebeure Antorität besessen, weil der grosse Namen Homers ihm zu Gute kam. Er drang in den Unterricht ein, 80 dass er das eigentliche geographische Lehrbuch der Griechen wurde; in einigen Staaten war es gesetzlich bestimmt, dass die Jugend ihm erlernen musste, Es war eine alte Geschichte, dams die Athener durch Berufung auf B 557 f. von einem Inkedämonischen Schiedsgericht Salamis zugesprochen erhielten. Strabo (s. bes. 8 p- 332) hält es für nothwendig, sich mit ihm auscinanderzusetzen* So ist es gekommen, dass für dieses Machwerk die sicher viel bessere Quelle und die ganze sonstige geographische Litteratur der iunier, die bei ihrem grossen Handelsverkehr nieht gering zu veranschlogen ist, fast spurlos verschwunden ist. Sie ver- altete eben durch neue Entdeckungen und Erkundigungen all- mählich, und was auf diesem Gebiet veraltet ist, wind weggoworfen, wenn es sich nicht, wie unser Schiffskatalog, ala Anhüngael einen ewig bestehenden Werkes rettet.

Dass der Sehiffskatalog rhodischen Ursprungs ist, steht mun in einem gewissen Gegensatz zu den landlkufigen Ansichten über das Lehrgedicht, Fast einstimmig wird die böotische, lehrhafte Richtung der ionischen, die ihre Freude im Erzählen hat, entgegengesetzt, und der Unterschieil wird anch durch tief- winmige Betrachtungen über die Verschiedenheit des Stamm- charakters begründet. In diesem Urtheil klingen die Verse Hesiods nach:

"Theog. 27 ἴὃμεν ψεύδεα πολλά λέγειν ἐτύμοισιν ὁμοῖα,

Téuev b^ eür' ἐθέλωμεν, ἀληθέα πηρύσασθαι, Hesiod hat ee so gefühlt. Er ist die erste Dichterindividunlität Griechenlands und den Verfawer der Mahnlieder an Perses

tbeilt werden mussten, sind die Angaben des Kataloges iu hohem Muasse verwirrt und entstellt (Niese aaO. 8. 18 (T). In der Südoslecke Klein-Awiens konnte man den Norden Griechenland am wohlechtewten. Vobrigens int wicht wahrscheinlich, dass dem Verfasser des Schilfs- kataloges die Schuld für aio Entstollungen beizumensen i

3 Bes. Tlepolemosepisode E 62% 668; liber | 148—153 s. 8.172. A. 1.

een wo eoneipirt oder fand ihn in der vor. Als dann der Streit mit dem

nicht weiter helfen, sind die Vorbilder Op. 202 #, und die Sprichwörter. Solche koi Homer vor. Hesiod hat also nicht zuerst versifizirte Form gegeben; es scheint überall metrische Fassung hinzudrüngen.

3 Lobrs, Quaest. epícan III isi von dieser ausgegangen, schionst aber in ihrer Durchfüh hinaus,

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Hesiod ist auf das engste mit Klein-Arien verbunden!. En ist kein Zufall, dass der Urheber der sog. böotischen Dioh- tung vou &eliwchen Eltern aus Kyme geboren ist. Er hat das Diobterhandwerk und die konventionelle epische Sprache in der Schule der ionischen Adden gelernt, die dialektisehe Färbung ist wehr unbedentend. Mit der epische Sprache muss er auch das Epos gelernt haben, und es ist zu vermuthen, dass er von dort auch das Lehrgedicht übernommen hat. Die Entstehung seines Rüge- liedes ist durch die tiefen seelischen Erschütterungen, die darin einen Ausdruck fanden, verstündlich; sein Lehrgedicht scheinbar un- vermittelt da in zwei Formen: für die mythologische Genealogie und für das praktische Leben. Das ist zu viel für einen Mann zudem im einer Zeit, die durch ihre ganze Art die Poltextiena Indivi- dunlität zurückdrängte.

Am leichtesten Andet sich Anschluss für di genealogische und katslogisirende Epos. Don Fürsten- und Adelsgeschlechtern, xu deren Ehren ein Aüde mitunter eine Erzühlung von irgend einem ihrer Ahneu in die Ilias eingelegt hat, mochte bald die Lust kommen, von ihrem ganzen erlanchten Stammbaum zu hören. Sie werden nieht weniger Werth darauf gelegt haben als Hekataios, der sein Geschlecht im sechzehnten Glied auf einen Gott zurückführte. Daher das grosse Interesse Homors für die Ahnen seiner Helden. Es giebt bei ihm richtige Ahnen- reihen sowohl wis andere Kataloge?. Nun eagt man gewöhnlich, dass diese von Hesiod abhängig aind die zwei zuletzt er- wähnten «ind deutlich jünger ale er aber das ist weder be- wiesen noch wahrscheinlich. Jedenfalls zeigt em, dams den Toniern der Sinn für diese Art nicht abging.

Sie schrecken also nicht zurück, das epische Versmaaes für

J Scharf und bündig hat dies Wilamowitz ausgesprochen: "Hesiodos (wohl am 100), der aus einer Äolischen Familie stammte mud als Hintersasse in dem böotinchen Askrn aum Dichter ward, hängt vollkommen von dem homerischen Epos ab; seine stolzaste Kr. Jumerung ist, dass er bei den Leichenspielen eines Fürsten in dem tonischen Chalkis den Preis erhalten hat; und um #00 ít keine Dichtang in Mytilene populär‘. Eur. Her? 1 8, 66.

? Vgl. Busolt, Gr. Gesch. I2. 143. Z 145 ff. Ahnen des Diomedes und des Glaukos, B 101 (T. die Vorgänger des Agamemnon, Heroinen- katalog in der späten Nekyi um von dem allerjüngsten, dem awischen Schifs- und Troerkatalog oingeschobcnen κατάλογος τῶν ἀρίστων B 761-770 zu schweigen.

When. Mus. f, Fbllol. X. Y. LX. 1:

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einen lehrhaften Stoff zu verwenden, wenn wie nur li für den Stoff hatten. Die Stammtafeln mussten wich die ihren Beruf einprügen; daher sind die trockenen Ahnenreiben in das Epos hineingeschlüpft. Versißzirte Form unterstützt das Gedücbtniss, und es dürften nicht erst die Rhetoren sein, die Memorirverse verwendeten, So ging die Form won den genenlogischen Anfzühlungen auf andere Gebiete über, deren Stoff praktisch beherrscht werden sollte. Die Erga und die Bolotia sind die Zeugen, obgleich beide aus künstlerischen Rücksichten wngestaltet vorliegen; deshalb sind sie auch be- wahrt, Um reine Lehrgedichte kümmert sich Niemand, wenn ibre Lehren überholt sind. E Der Zweok der obigen Erürterungen ist o4 ‚gewesen ne | zeigen, wie dis Fäden auch in dem lelirbafiem Epos padh Ms] Heimat des Heldenepos zurücklaufen, Em ist nicht nur so gewesen, dass festländische Dichter einen neuen Stoff in die feststehenden Formen gegossen haben, Die Boiotin ist auf Rhodos zurecht gemacht; alle Wahrscheinlichkeit spricht dafür, dass die zu Grunde liegende Periegese von Hellas alm ein für den praktischen Gebrauch bestimmtes Gedicht in den grossen ionischen Handels stüdten entstanden ist. Schliesslich darf man vermuthen, dass Hesiod auch in stofflicher Hinsicht dem Lande seiner Eltern etwas schuldet, und ee ist ein unnötiger Umweg die versprengten Reste lehrhafter Poesie bei Homer durch Annahme hesiodeinchen Einflusses zu erklären. u Um die Entwicklung weiter zu verfolgen, mtiasen wir den Resten des alten geographischen und astronomischen Lehr gedichte nachgehen; an und für sich sehr dürftig, haben sie dazu das Missgoschick gehabt, in der Neuzeit allgemein be- aweifelt zu werden. Wenn solche in etwas späterer Zeit in Lonien nachzuweisen sind, wird das die Entstehung des Lehrgediehtw. in Klein-Asien erhärten; denn es ist viel unwahrscheinlicher, | dass fostländische "bóotische' Aüden nach lonien gewandert sind und das Lehrgedicht dorthin übertragen haben, als umgekehrt. Hesiod ist Sammelname für die Lehrgedichte, wie Homer für die Heldengesünge. In unseren Bereich fallen zwei "hemio- deisch@ Werke, ein geographisches, das fast einstimmig vere worfen worden ist, nnd ein astronomisches, das hart an- gegriffen ist. . Die Γῆς περίοδος wird von Strabon in einem Ephoroscitat 7 Ves Ergm. Re! 291, 954. Strabon führt 7 p. 302 nn, wns

Κατάπλοι ım

erwähnt, so dass man glauben sollte, dass sic gut verbürgt sei, Hiermit wird aber ein anderes Hesiodcitat einige Seiten vorher?

zusammengestollt, wo es heisst 'Holobog µάρτυς ἐν τοῖς ὑπ' Same παρατεθεῖσιν ἔπεσιν und daraus wird der Schluss gezogen, dass die Γῆς περιῄτησις ein von Eratosthenes zusammengestelltes Florilegium von hesiodeischen Versen geo- ‚grapbischen Inhalts? sei. Erstens iet die Zusammenstellung der ‚Citate willkürlich, zweitens ist παρατίθηµι bzw. παρατίθεµαι irr- tbümlich gedeutet; "zusammenstellen, ‘sammeln’ bedeutet es nicht, dagegen (gewöhnlich in Medium) oft “als Beispiel an- führen’, “ritiren'® Um das Zeugniss des Ephoros los zu werden, behauptet man, dass Strabon auf eigene Hand die Quelle, db. die Worte ἐν τῇ καλουµένη Γῆς mepiobu, in das Citat ein- gefügt habe, was ebenso willkürlich ist. Das einschrünkende Wort καλουµένη kann nicht angeben, dans das Werk nicht von Hesiodor sei, wie Güttling will, sondern nur dass der Titel dem Inbalt nieht entsprach, was bei vorgerlickten Kenntnissen für eine alte Periegese selbstverständlich ist. Den Gnadenstoss suchte Kirchhoff dem übel berufenen Titel zu versetzen, indem er für ἐν τῇ καλουµένη Γῆς mepıddw schrieb ἐν καταλόγων tpítu *, vin Gewaltmittel, das keine Berechtigung hat, wenn man nieht ein wereinzeltes Citat eines Titels eo ipso für verwerflich hilt. So ist ἐκ gekommen, dass das Fragment entweder in den Adespota oder wie bei Rzach? in dem Kataloge untergebracht wird. Mir will es scheinen, dass das Work scinen schlimmen Ruf nicht ver- dient; im. Wirkliehkeit ist es dureh Ephoros und Strabon sehr gut verbürgt: Wäre e& denn etwas merkwürdiges, wenn eine von den alten, versifizirten Periegesen, deren Existenz zugegeben

Ephoros über die Skytken berichtet. Ks heisst hier µεμνήσθαι 8 ^ αὐγῶν τοὺς ποιητάς, "Ounpov μὲν ᾿Ὑλακτοφάτων ἁβίων τε, δικαιοτάτων ἀνθρώπων φῄσαντα τὴν τῆν καθορᾶν τὸν Δία, Hdíobov M ἐν τῇ καλουµένῃ Γῆς περιόδω τὸν Φινέα ὑπὸ τῶν ᾿Αρπνιῶν ἀγεσθαι "γλακτοφάτων ἐς Ταῖαν ὀπήνας oci ἐχόντων", Die sachlich unbedeuten- ‚den Aenderungen der Ueberlieferuug ». bei Rzach. X Strabon 7 p. 300; das Ένατη. H.! 252, 100 Iantet: “Αἰθίοπάς τε Atyus τε Ιδὲ (ms. Arpvori δὲ) Σκύθας mmmpokroós, ? Güttling-Flach p. LI, vgl. εν Frgm. 189. "B. den Theseurus; das Passiv zwar dort nicht belegt, aber «olbetverständlich. * Philolog. 15 8. 10 A., d. homer. Odysseo 326; dagegen Niowo Entwicklung d. hom. Poesie 999 A. 3.

mander den Aufgang zu früh ee der Plejaden noch nicht sichtbar war, Ei mehrere Tage zu spit, nachdem dns Gestin sichtbar untergegangen war. Dieser Beol merkwürdig, dass er nur dureh das zühe Festh | ein alten Tradition erklärt werden kann, eben ı Frühuntergang der Plejaden mit der Herbsitag- ο zusammenbrachte. u—— Besonders grob ist die Bestimmung des "| 7 dichtes, ungeführ einen Monat zu früh, sogar vor mischen Untergang, der 18 Tage nach der | stattfand, wenn nicht Plinius den griechischen ; u genau wiedergeben sollte. Die Beobachtung deo u Seeleuten zuzuschreiben wie jene in den Erga; dM Nachtgleiche konnten sie nicht auf den Tag Bee " allgemein einige Zeit umfasst haben, während der Nacht ungefähr gleich lang erschienen?; dann | Frühuntergang der Plejaden mit der Herbsttag- und N: verbunden werden‘, Wie man aber auch diese genauigkeit erklären will, es bleibt die "hesiodeische" Angabe die ungenausste und folglich ülteste in der. :axteeigesdet MIN der Bestimmungen. "Hesiod ist die Dadurch wird das fragliche Gedicht auch als alt Niemand wird glauben, dass ein alexandrinischer Fälscher s der Mühe unterzogen hat, eine Astronomie zu schreiben, er die Angaben der Auf- und Untergänge der Gestirne, die er i seinen astronomischen Handbüebern vorfand, konsequent

5 -

* Danelbe bei Pseudo-Geminos (Lydus, de ostentis etc. ο. muti); Herbsimaohtgleiche am 1. Tag der Wange, Untergang. jade am 15. des Skorpione.

3 Dasselbe bei Ps,-Geminos; Untergang am 19. Tag t Sala.

? Der Tag nimmt unter der Breite Athens zu dieser Jahreszeit m Im 36) ab, also viel langsamer und weniger merklich als

uns,

* Die Differenz ist weit grómeor als won Hosiod Op. v. 90 den Spätaufgang des Arkturs 60 stuit 57 Tage nach der Win wende erfolgen lüsst (dele, Handb. der Chronologie 1,246). Di Leute haben eben hier mit der runden Zahl 00 Tage (zwei Monate) ziemlich richtig gerathen,

Επ

zurückschob, um seinem Werk das Aussehen des Alters zu geben und zugleich völlig werthlos zu machen. Nach alledem milssen wir also die ‘hesiodeische' Astronomie der nlten Zeit zukommen lassen; "hesiodeisch' ist sie so gut wie die kyklischen Epen homorisch «ind.

Wir haben also unter dem ' hosiodeischen* Nachlasse ein geo- qraphisebes und ein astronomisches Gedicht, die für Schiffahrt und Handel sehr nützlich waren, wenn sie auch nicht direkt auf sie absehen. Wir kennen freilich ihren Entstehungsort nicht. Es giebt aber audere Gedichte derselben Art, deren ionischer Ur- sprung gesichert ist: die Astrologie des Klooatraton von "lenedos und eine zweite, die dem Thales beigelegt wird. Ob wirklich er wie verfasst hat, ist für unseren Zwook gleichgültig ; die ge- naueren, mehr wissenschaftlichen Angaben liessen das Werk für den ersten grossen Astronomen der Griechen geeignet erscheinen. Während es, wie Simplicius! mittheilt, nach der Ansicht einiger die einzige Schrift des Thales war, schrioben cs andere einem anderen Ionier, Phokos von Samos zu; es wird Ναυτικὴ ἀστρο- Aoyia genannt? Auch über sie hat Manns das Verdammungs- urtheil ausgesprochen ®; positive Gründe fehlen; die subjektive Tendenz von Maass, Werke wenn möglich als Pseudepigraphen, und wenn sie der alten Zeit zugeschrieben werden, als alexan- drinische Fälschungen darzustellen, ist oben so bedenklich wie allzugrosse Leichtgläubigkeit. Wilamowitz erkennt ohne jedes Bedenken ihr Alter an, noch weiter geht Diels, der meint, dans Thales nach seiner ganzen Richtung die Schrift wohl verfasst haben könnte #.

Gerade im der Zeit des Thales war die milesische und onische Sohifffuhrt sehr rege nnd betriebeam; gorade damals wurden die grossen Fortschritte in den astronomischen Kenntnissen ge-

! Diols, Doxogr. gr. S. 475, 14; Frg. dee Vorsokr, S, 19 B 1 Aéyerar (Θαλῆς) δὲ ἐν ypaqic undev καταλιπεῖν πλὴν τῆς καλουµένης ἀστρολογίας. Wahrscheinlich ist dasselbe Gedicht in der Vita

bei Suidas gemeint: ἔτραψεπερὶ μετεώρων ἐν ἔπεσι. 3 Diog. La. 1,9 κατά τινας μὲν αὐγτραμμα κατέλιπεν οὐδέν. A τὰρ εἰς αὐτὸν ἀναφερομένη Ναυτικὴ ἀοτρολογία Φιώκου λέτεται εἶναι

Maas, Aratoa (Philolog. Untors, 12) S, 152,

* Wilamowitz, Timotheos S. 86 'eine ναυτικὴ dorpooyía ist schon im 6. Jh. Buebpoesié. Diels, Philosoph. Aufsützo Zeller ge- widmet S, 244 A. 1.

der der Nautik zu Gute kam. Diogenes L inti mach der Erwähnnng der Ναυτικὴ

δ'αὐτὸν (Thales) óibev εὑρετὴν τῆς dp

ἐν τοῖς Ἰάμβοις οὕτως:

καὶ τῆς ἁμάξης ἐλέτετο

näher steht, ist als 5. Ma ο für die Seefahrer sehr ı £ eripit Nun ist die Ausdruckeweiac. genes stellt Thales ale den Entdecker des ki Kallimachos, der diese Ehre den Phönikern sagt, dass er die Sternchen des kleinen Bären | Will das nur besagen, dass er die Linien b man sich die Konfiguration des tn, scheint weniger zu sein als in dem Wort σταθµ! ich möchte eine Vermutung zur gefälligen Erwij Jetzt steht der Stern a zweiter Grösse Sohwanzes den kleinen Bären, dicht im der Nähe dea N so dass seine Stelle leicht kenntlich ist. Im wegen der Veränderung der Rotationenchse der Erd. sesion) anders, Es gab richt einmal ein Sternchen, war

"Diele aaO. S. 244. ^ i snail

? Vgl. Schol. Arat. V. 29; cum folgenden vgl.Arek Y. Sic.

-

Κατάπλοι 186 Platz bezeichnet werden konnte’, Ich meine nun, dass Thales den Ort des Nordpols genauer zu bestimmen gesucht hat durch Limiem und Messungen, die von dem kleinen Bären ausgingon. So wurde as epäter gemacht, und wir suchen den jetzigen Polarstern auf. völlig analoge Weise auf, so dass wir durch die zwei hin- teren Sterne des grossen Büren eine Linie ziehen, die die Minf- fache Länge des Abstandes zwischen diesen beiden Sternen hat?,

Der Zusatz des Kallimachos πλέουσι Φοίνικες stellt die Entdeckung in Beziehung za der Schifahrt; wenn die Phünizier nach dem kleinen Bären segolten, bestand der Fortschritt darin, dans von nun an auch die Griechen hai ihren Meeresfabrten die genauere Bestimmung benutzten. Eine solche Bestimmung hat ihren natürlichen Platz in einer nautischen Astronomie, Dn aber die Lehrsitze des Thales wahrscheinlich nur durch die Schultru- dition überliefert wnrden, bezieht sich wohl Kallimachos auf diese, night auf die Ναυτικὴ ἀστρολογία; eher würde man auf Vermitt- lung dureh die Geschichte der Astronomie von Endemos rathen, Ja in dieser, von Bestimmungen des Thales von Sonnenfinster- nissen und Sonnenwenden die Rede war.

Die ionische Naturphilosopbie machte nach Thalen reiesende. ‚Fortschritte, Die astronomischen Rerultate, die für das praktische Leben von Bedentung waren, warden nochmals in ein Gadieht zusammengefasst von Kleostratos aus Tenedos, der als Schüler des Thales galt” Er lebte ungefähr um die Wende den 6/5. Jahrhunderts; und sein Alter ist gegen alle Zweifel geschützt durch die Erwähnungen bei Theophrast de sign. 4 und Pwendo- Skylax 95. Plinius N. H. 2,31 setzt ihn nach Anaximander. Er soll zuerst eine Oktaeteris aufgestellt und die Thierkreiszeichen

———- U Für die Sebwierigkoit, den Polarpunkt im Alterthum genau zu bestimmen, sind die Ausführungen Böhmes Rhein. Ma», 49 (1847) S 98 fr nahe belahrend. = Nachdem ich auf den Gedanken gekommen war, dass der Aus- druck auf diese Welse zu erklären sei, habe ich bei einem Astronomen angefragt, wie dies Erklärung mit der Stellung den Nordpo 400 v, Chr, stimmen würde. ine Antwort darf ich als stätigung beanspruchen, denn or erklärte, dass wenn man Linie durch die zwei hinteren Sterne des kleinen Bären (B und T) zieht und zweimal verlängert, oder wenn man gegen diee Linie durch den heutigen Polarstern eine senkrechte Linie zieht, die Stelle, die der Nordpol damals einnuhm, ziemlich genau gotroffen wird. 3 Quellenstellen und Fragmente bei Diels, Frg. der iVorsokr. S 006 f.

des Widders und dee Sehützen ee s Gedicht Αστρολογία ! hat Parmeniskon bewahrt, die sieh anf den Untergang des Bootes und

Zwur war die Astronomie der Kleostratos nicht nusachlies- lich für die nautischen Bedürfnisse bestimmt. Man darf vermutben, dass er eine vollständige Darstellung des Themas zu beab- sichtigte.

"Wie eifrig die Astronomie in Ionien im 6. Jahrh. getrieben wurde, zeigt sich überall; al« Illastration zu den Gedichten dienten die ersten Sternkarten, die ziemlich gleichzeitig mit der ersten Erdkarte des Anaximander gemacht sein dürften. Darsef deuten die Nachrichten von den Erfindungen neuer Sternbilder und vor allem entscheidend, was der glückliche Sobarfbliok Bethes entdeckt hat: dass die Bildtypen einiger griechischen Sternbilder auf das Tonien diewes Jahrhunderts zurückgehen, und zwar iw dies gerade für den Schützen gesichert, der in dea Miniaturen ας Gestalt einer altionischen Silens hat?,

Es dürfte jetzt angemessen sein, dio disiecla membra des ionimohen Lehrgediohtes zu sammeln. Wo die ülteste dem Hesiod zugeschriebene Astronomie verfasst worden ist, wissen wir nieht, aber lorien, wo "Thales und Kleostratos in dieselben Fusstapfen traten, ist bei weitem das wahrscheinlichste. Wenn sowohl "Thales wie Kleostratos um die Wende des 6/5. Jahrh, ale die Pros schon erwachsen war, poötinche Form verwenden, muss das auf altem Herkommen berahen; das Lehrgedicht war in miseh, von Boeotien ist es wahrlich nicht dahingebracht worden. Für das geographische Lehrgedioht hat der Sohiffskatalog die Spuren verwischt; aber dieser int selbst auf Rhodos zurecht- gemacht, wo rege Beziehungen zu lonien bestanden and ionischen Wesen früh einzudringen anfing. Leider lässt sich der Ent- stehungsort der dem Schiffekataloge zu Grunde liegenden Berie- gese von Hellas nicht direkt ermitteln; duss sie aber vor dem

? So lautet. der Titel bei Athen. T p. 978 A; Φαινόμενα V. Arati. 3,5 p. 924, 11 Munss ist Angleichung an den Namen dew armlelschen. Gedichts in einer Aofrechnong-von Verfamern astronomischer Werke, die inngerummt als Φαινόμενα bezeichnet werden. 4 3 In den Schol. Eur. Rhes, V. 338 ἀλλ’ ὁπόταν τρίτον "op En’ ὀγδιίκοντα µένησι (Booten) σκορπίον «ic ἅλα πίπτει dp ἠοῖ φαινοµένηφι. ? Bethe, Das Alter der grriecb. Sternbilder, Rhein, Mum, 65. (1900) 414 d.

[=

Κατάπλοι 187

Abschluss des jetzigen llinebesfandes in Rhodos bekannt war und die ionische Abstammung des parallelen astronomischen Feen acm bier für en Ursprung. ^"

Die Modem det von ---- ausgegangen, von denen sie dann weit abgeschweift ist. Es iet dem Anscheine nach für eie wenig herausgekommen, und bei der Dürftigkeit der einzigen Erwähnung fehlen bestimmte Anhaltspunkte ; wir miissen uns begnügen den Zusammenhang aufzuweisen, in welchen sie eingeordnet werden können. In der nautischen Litteratar haben die Hafenbeschreibungen neben den Periplen ihren gegebenen Plata; jene Gattung wird von Strabon ausdrücklich neben dieser

Beschreibungen über 'die Einfabrten in die Hafen’ missen in dem alten lonien existirt haben; es mag sich eine solche in der Lokaltradition, bezw. dem. Archiv von Smyrna be- wahrt haben und dort κο gut bekannt gewesen sein, dass Ari- stides in seiner Rede an die Smyrnüer darauf anspielen konnte,

- Diete Κατάπλοι wären verei&zirt, und gerade wie in den Erga und den alten Periegesen und Astronomiem waren in ihnen hei Gelegenheit mythologische Erzählungen eingeschoben, wie jenes Aition, das den Dionysischen Schiffskarren erklären sollte. Eben diese Nachricht giebt einen Anhaltspunkt für eine Zeit- bestimmung. Dass Dionysos über das Meer gefahren kommt und auf seinem Schiffe alles Gute des Lebens mitbringt, soheint eine ionische Vorstellung zu sein; besonders den Athenern ist sie geläufig. Der Schiffskarren kommt dort und vielleicht in umge- stalteter Form in der phokäischen Pilanzatadt Massalia vor. Das Fest, in der der Schiffskarren umgeführt wird, sind die altioni- sehen Anthesterien®. Also ist es wahrscheinlich, dass das Fest erst, als die klazomenischen Flüchtlinge das früher üolische Symrna eingenommen hatten, in der überlieferten Form eingeführt wurde. Zwar erzählt Herodot 1, 150, dass jener Hanıdstreich gerade bei einem Diouysosfont ausgeführt wurde; dieses Fest war aber eim anderes; es wurde ausserhalb der Stadtmauern gefeiert; der Behiffekarren aber wurde von dem Hafen nach dem Markt ge- führt. Nach Paus. 5, 8, 7 gehörte Smyrna za den ionischen

3 Strabon 8 p. 352 οἱ μὲν ἰδίᾳ λιμένας N wepimouc N mrepió- δους γῆς A τι τοιοΏτον ἐπιγράψαντες.

3 Virl. um. meine Studia de Dionysiis attisis (Lund 1900) 8. 126 if. Wagenzug bi den Floralin in Mamilia Justin 43, 4, 6.

188. Nilsson

Stüdten, ale Ol. 23 der Smyrnier Onomastos siegte; die Angabe ist gut, aber wie bald vorher der Uebergang erfolgte, int um gewiss, Die Sage ist wohl bald danach entatanden mit Beziehung auf ein wirklichen Ereigniss, vielleicht im Anschluss an die ältere Erzählung von dem bei einem Dionysosfest gelungenen Hand- streioh. Wir können unsere Κατάπλοι frühestens in das Ende des 7. Jahrh. oder hesser in das 6. setzen, was zu der somstigen Entwicklung dew altionischen Lehrgediehte gut stimmt.

Man wird aber behaupten, dams die Κατάπλοι ebenso gut ein alexandrinisches Gedicht sein können. Dagegen wie auch dafür lüsst sich nichts bestimmtes sogen; man möge jedoch fal- ‚gende Erwägungen prüfen. Das alexandrinieche Epor bezw, Lehr gedicht ist in der Wahl des Stoffes wenig selbständig, und knüpft an die alten Vorbilder an. So sind die vielen Lokalepen Messe- niaka usw, mit den Korinthinka des Eumelos, der Atthis dew Hegesinos usw, zu vergleichen. Die Periegesen knüpfen direkt an den Schiffekatalog u. i, dio Georgike an Hosiode Erga an. Deneelben Anschluss zeigen die Titel Μελισσουργικά des Nikan- der und "Epya θαλάσσια des Pankrates!, Die Ornithogonia der Boio (bezw. dem Boios) beschäftigt sich auch mit der Mantik wie die alte Ornithomanteia. Auch der grösste Vertreter des Lehr- gedichts, Arat, hat "Hesiod", "Thales *, Kleostratos als Vorbilder gehabt, Doch hat er im Vergleich mit ihnen seinen Stoff be- sehrünkt; er giebt eine Beschreibung des Himmelsglobus; die alten Gedichte die Zeiten der Auf. und Untergünge der Sterne, und das horiodische wenigstens mythologische Namen und Einzel heiten, eine Beschränkung, die aus künstlerischen Rücksichten geboten ist, da die Auf- und Untergänge für poctische Behand- lung sehr unerquicklich waren. Hier knüpfen denn auch die Katasterismen an.

Auf stoffliche Originalität können nur die abstrusen Theriaka und Alexipharmaka des Nikander Anspruch machen. Hier war es sicher wie bei den orphischen Lithika der Stolf mit seinen Beziehungen zu Mystik und Zauberwe: der die poetische Be- handlung hervorgelockt hat, Bone] worth ist in diesem Zu-

? Dow war der eigentliche Titel, denn Athenüus eitirt so am drei Stellen. während er 1 p. 13 B ihn mit einem allgemeinen Namen. unter den Verfassern von ᾿Αλιευτικά aufführt,

3 In einem bestimmten Falle ist. vielleicht direkte Entlehnung sus "Thaler" zu statuiren; a. ο. S. 180 f.

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dis

B

* Vgl Cie. orat pro M. Fonteio et pro C. Rabirio

(Rom 1590) S. 28 €. ? Vgl Bees Phil Abb Di

Ie

ki

ili

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| Zu Genecas Schrift tiber die Freundschaft 1 |

innerste Lage in demselben letzten Quaternio, zu dem Blatt 40 ‚gehört, war, oder ob wir Reste von drei Quaternionen des Traktatn besitzen; überhaupt scheint bezüglich der Reihenfolge der drei Fragmente vorerst nur das eine klar, dass Blatt 40 das vore

fahr einen unechten Freund statt des wahren za finden.

Wenden wir une pun zu der Erwägung, ob won dem Ge- danken dieses Bruchatüeks eim Weg zu den Ausführungen einer der beiden innersten Quaternio-Lagen 15—10 44—39 hinüber- führt, so fesselt uns zuerst der Satz am Anfang dee Fragmmuter 15—10 "ague momento amieitise vestrae exoleseunt, quarum

n

messa maximum pignue eet. Mag aber auch die Freundschaft

des TpamQtÜc gewiss gerade in der Kennzeichnung einer er- heuehelten Freundschaft auch von Sesecs erwähnt worden sin, o lässt sich doch wahrscheinlich machen, dass der Satz am Απ. fang des Bruchstücke für den Hanptinkalt der vorausgegangenen Brörterung nicht charakteristisch imt, dame Fragment 15—10 nieht mit Blatt 46 Verbisdumg zu bringen is. Mit Ausnahme aämlich den einen erwähnten Satses am Eingang füllen das längere rinmliche Trennung drohenden Eattremdung vos weinen Freunden esigngensztreten habe, ein Thema, das freilich im Laelius zB. kaum gestreift, doch wet Thales Sprach φίλων παρόντων καὶ ἀπόντων pégruco! ein ungemein belichter Punkt in des antiken Belerionen über die Freumdeehaft ge wesen ist. Umd weil benedes αλα much dem Matze

ie? Biekel uL |

itaque momento . .. pignus eat das Fragment mit neuem Ab- satz! anhebt: "Una peregrinatio eradit animo ius omme; al ware longior haec est et longinquior, excidit notitin quoque, mor tantum amicitia. quod ne possit aeciderg . . ., wo werden wir gerade auch mit Rücksicht auf das ohne nähere Bestimmung ger setate Wort ας schliessen dürfen, dass im vorhergehenden Absatz ebenfalls schon von Verhaltungsmassregeln bei zoitlioher Trennung von Freunden die Rede war, und zwar besonders von der Bewahrung des "iue amieitine'2 bei klirzarer Abwesenheit Dem Gedanken ἐὰν δὲ χρύνιος ἀπουσία yivmtaı, καὶ τῆς φιλίας δοκεῖ λήθην ποιεῖν geht der Satz über das Schwinden der Energie der Freundschaft durch das Getrenntsein voraus? Diese Erkenntnies aber ist für die endgültige Beurteilung der Reihenfolge der Fragmente entscheidend. Denn werfen wir nun einen Blick auf die Schlunssitxe des dritten Bruchatiickn 44 —898, so finden wir, dass im letzten Absatz dieses Fragments, kurz ele das Palimpsest abbricht, gerade von dem Recht, dem Au- spruch der Abwesenden auf die Besorgung ihrer Intoreasen durch die Freunde gesprochen wurde: 'Quaeramuw a venientibus quid absentes agant, debitoribus illorum instemus, eredítoribus respondemus, inimieis rewistumus. Und aueh die vorher- gehenden Ausführungen dieses Bruchstücks 44—39 beschäftigen sich offenkundig schon mit dem Nutzen des persönlichen Za- sammenseins, mit dem Schaden des Getrenntseins für ein Freundschaftsverhältnies. Handeln somit die beiden Quatermio- Innenlagen über denselben Hauptgegenstand, so scheint es un- zulässig Blatt 40 des letzten Qunternio zwischen ihnen anzusetzen. Das Kapitel über Freunde und Schmeichler, das den Laelius schliesst, schloss auch den Traktat Senecas.

Der kurze Hinweis, welche Abschnitte antiker Theorie über die Freundschaft in den drei Fragmenten behandelt sind, dürfte aber nicht nur die bisherige Anordnung der Bruchstücke, für welche Studemund durchschlngende Gründe vermisste‘, he stitigen, sondern er war auch nötig für eine zu versuchende Lösung der wichtigsten Aufgabe, die noch an den Fragmenten

! Für Kapitelanfang ist im Palimpsost vorgerückter jrüewerer Buchstabe, Kürze der vorhergobenden Zeile kennzeichnend.

® Dor. Begriff ist aus Cic. Lael. 25. 63 geläufig.

3 Vgl. Aristot. Eth. Nie, 9, 6 S, 1157b 9/19.

* Vgl, S. IV/V.

-——

Zu Senecns Schrift über die Freundschaft. 193.

zu erledigen ist, nämlich für die Ergünsung der zehn ersten Zeilen les ersten Blattes 44”, deren Zusammenhang infolge der Verfassung des Palimpsestes bisher nicht erschlossen ist.

In der folgenden Niederschrift der nach dem Apographon Stademunds S. 13 erhaltenen Buchstaben des zu ergänzenden Textes werden die von Studemund durch doppelten Fragezeichen als "litterae ineertissimae' bezeichneten Reste, die er selber in seinen Abdruck S. 26 nicht aufgenommen und auch bei seinen

chen unberlicksichtigt gelnssen hat!, vernach- Wüssigt; die “litterne incertae' werden durch einen untergesntzten Punkt als solche gekennzeichnet; Punkte in der Linie be- zeichnen die fehlenden Buchstaben, deren Zahl auf Grund der Lücken im Apographon geschützt, genau mit der Anzahl der won Studemund in den Text S. 26 gesetzten Punkte überoin- stimmenl? gleichwohl besonders der Nachprüfung überlassen wird. de tristior quam wolebat

gres som defecit ..... ler alterius oculos tu

ewo3o002599&^

10 . ww... est hie qui que

Erst von Z. 11 an wind die Gedanken Senecas fortlaufend überliefert, über deren Ziel und Inhalt bereits bemerkt wurde dass «io vom Nutzen des Zusammenseins von Freunden für den Bestand ihrer Beziehungen und von Verhaltungsmassregeln bei Verhinderung des persönlichen Verkehrs handeln. Der Text des ganzen Fragments zerfällt naeh der Ueberlieferung in drei Abschnitte, von denen der zweite mit "Quisquis reconciliari

3 Bo ergliust er Z. 1/5 "per modestiam advenit, obwohl er stati "6 zwischen "d' und 'r "u' im Apographon als littera incertimima.

3 Zeile 3 war ein Punkt weniger zu setzen, woil sonst das Höchstmans der in der Zeile zulissigen Buchstaben (21) düber- schritten wird. »

bein Mex. {, Phllol, X. Y. LX. P

: ad à;

vul ..., der dritte mit'Qnaeramus a venientibus quid ab- sentes agant , . . beginnt, Um die Situation an dem trümmer- haft überlieferten Anfang richtig zu fassen, ist en wesentlich zu benchten, dass in den beiden ersten Abschnitten dies Bruchstücke, welche, von dem amicus "questurus "sollicitus, won der querella, der ‘ira’ der Freunde, von erlittenem Unrecht, von dem reconciliari sprechen, mieht etwa im allgemeines darauf hingewiesen wird, dass Freunde bei »getr Zwistigkeiten auf rasche Versöhnung zu drüngen haben, wie etwa zB. ein Stobaeuskapitel Mahnungen unfauste: ὅτι 2 ταχείας ποιεῖσθαι τὰς πρὸς τοὺς φίλους διαλλατάς 1: v zeigen Sätze wie "nil autem oomponitur infer absentes und "quae. absenten inritant et concitant, ad praesentinm non ferunt, dass es Beneca im besonderen darum zu thun ist, nla Versöhnnnge- mittel bei dem iurglum familiare der Freunde die persönliche Aussprache zu empfehlen. Und zwar wird in dem zweiten Ab- schnitt, wenn anders in dem Batze "Quisquis reconciliari vult, contrahat plurimum' (über den noch unten gesprochen wird) das Wort 'reconeiliari' auf die Situation schliessen lässt, dem- jenigen, der im Gefühle eines Vera Versöhnung wünseht, gerathen seinen Freund persönlich aufzusuchen; in dem ersten Abschnitt aber deuten Worte wie "questurus venif "neo tuto epistulis omnis querella committitur' darauf hin, dass andrer- seite auch dem Empfindlichen, der sich gekränkt fühlt, anf gegeben wird, zu dem Freunde zu eilen und eine Aussprache über seinen Klagepunkt herbeizuführen. Das eigentliche Thema, | das offenbar schon bei Beginn des Fragmente zur steht, dürfte am besten mit dem bei Aristoteles? überlieferten Verse zu bezeichnen sein: πολλὰς δὴ φιλίας ἀπροσητορία dıeAugev, Wenn wir nun von den Z. 10/13 sich findendem Sätzen "questurne venit. at contra se ndfuit et satisfacienti satisfecit” rlickwärts schreitund au dem von Studemund zum Theil. gelesenen, zum Theil sicher ergünzten Satze Z. 6/6 "»olo gre | ira defecit diesen in der Weise interpretieren, dass dem sich ger krünkt füblenden Freund cin Schwinden seiner vielleicht zu Unrecht bestehenden Entrüstung schon auf dem Wege zur persönlichen Aussprache voransgesagt wird, so möchte dem am den Empörten geriobteten Rath zur Versöhnnng eine Vor“ führung des iratus, eine Schilderung seines vielleicht unberechtigten

! Vgl. Phot. bibl. S. 1132 38 B.

? Eih, Nic. 9, 6 S. 11567 18,

pm———

Zu Senecas Schrift über die Freundschaft Mm

Eifers vorausgegangen sein, wie wir deren mehrere bei Seneca lesen. So werden zB. die Gedanken des wegen unwewentlicher Dinge auf seine Freunde Erzürnten const. sap. 10, 5 mit folgen- den Worten zur Schau gestellt: "ille me hodie non admisit, cum. alios admittere? . . . "sermonem meum aut superbe aversatun est ant palam risit .. non in medio me Jeoto, wed in imo eollocavit” Mit derselben anaphorischen Verwendung von "ille aber, die in den Anfangsworten des Fragments "ille tristior quam solebat occurrit': “le. . .' zu beobachten ist, werden die irri- tamenta der Erbitterung gegen einen bisher Befreundeten ir. 2, 34,1 dargelegt: "ille me parum humane salutavit; "ille osculo meo non adhaesit: ille incohatum sermonem cito abrupit; "ille ad cenam non vocavi&; "illins vultus aversior visus est! Ver- muthen wir also, dass das Fragment mit einer Zeichnung den Seelenzustandes eines gegen seinen Freund Erregten einsetzt, so werden wir von Z. 2 'ille' an noch einen ähnlichen Ge- danken in der Art des vorhergehenden erwarten; zweifelhaft bleibt nur, ob die Mahnung zur Versöhnung, die wir Z. 5/6 in den Worten 'solo gressu ira defecit' antroffen, eben erst mit diesem Satze oder sohon weiter oben die Vorführung des sich verletzt fühlenden abschnitt. Es wird aber gewiss nur eine Möglichkeit in Betracht gezogen, wenn wir darsn erinnernd, dass Seneca geradezu häufig mit Partieipien die Periode schliesst (so dial. 19, 6,3 . . . urbem et virtutibns et vitiis magna pretia ponentem. 12, 7, 6 . .. Enandrum in ripe Tiberis regna Arcadum conlocantem. 12, 14, 2. . . animum tuum | in wuis praeter ipsos amantem. mat. 9 praef. 10 .. . erranse in Üceano ignota quaerentem.) bis Z. 4 'quaerentem' die Z. 2 mit "illé beginnende zweite Klage des Erzürnten reichen lassen und am Schluss von Z. 4, am Anfang von Z. 5 bereits eine Auf- forderung zur Bexünftignng, eine Erinnerung an die Freundes pflicht im Sinne des folgenden "solo . .. defecit suchen. Falls aber richtig oben bemerkt wurde, dass Seneca nach dem ganzen Sinn der erhaltenen Ausführungen in der gegenseitigen Aus- sprache der Freunde die sichere Heilung einer amicitia exulcernta erblickt, κο erregen nunmehr, wo wir von dem Philosophen die Angabe eines entscheidenden Mittels für die Besänftigung dew sich in Klagen ergehenden Freundes verlangen, die Reste im Palimpsest Z. 4 'ermo, die sich bei der Unleserlichkeit den einen vormusgehenden Buchstabens sofort zu “sermo’ ergänzen lassen, unsre Anfmerksomkeit. Mit dem Hinweis auf die be

106 Bickel bs

sobwichtigende Kraft einer Auge in Ange geführten Unterredung mochten allerdings die Reflexionen des an der Aufrichtigkeit weines Freundes Zweifelnden am wirkungavollsten werden. Von dem sermo nmicorum heisst in wenn auch anderem Zussmmenbang trang. an. 7,2 'sermo sollicitudinem leni; demnach ergänzt sich Z. 5 5. . mit zu "lenit, welcher Verbum Seneca ungemein oft gebraucht hat (vgl. zB. ir. 1, 1, 1. 3, 39,8. 3,39,1 u, 8 dial. 2,14, 2. 6,12, 5. 7,5, 4. 9, 9,2. 19,5,2 epist. 93, 15); das Objekt aber, die Person, welche die Unterredung besänftigt, kann nur der mit seinem Freunde fallene sein, dessen Gemüthaverfassung in den beiden mit "Ile | beginnenden Sätzen geschildert war; der Anfang von Z 5 Wiss. ο der Mitte der Zeile befindliche Lücke sicher geschätzt werden kann, lässt nach den erhaltenen Besten mur das Wort "discordem’ zu, dms dem Schriftsteller. (vgl. zB. nat. 1,5, 8 epist. 81, 31. 92, 10). m Indem wir also auf die genauere Feststellung der von Z. 3

Πο bis Z. 4 "quaerentem sich erstreckonden zweiten Beschwerde fürs erste verzichten, scheint uns Seneca den im direkter Hede gegebenen Klagen des Entzweiten plötzlich mit den beiden kleinen Sitzen ‘sermo ii&eordem lenit; #0lo grewsn ira defecit"

entgegenzutreten, Sätze, die vielleicht nicht nur seinen Gedanken. und seinem Sprachgebrauch, sondern auch seinem Bedürfnis nach kleinen rhetorischen Kunstmitteln entsprechen, das sich im dem allitterirenden Anfang der sententiae minutissimne bie zum Ueberdruss gefiel!

Schreiten wir nun zu der Herstellung des 7i

zwischen Z. 6 und dem von Z. 11 an leicht lesbaren Texte, der mit den Worten “quosturus venit at contra se adfuit et satia facienti satisfecit! beginnt, 30 mag zuerst bemerkt werden, dass die Annahme eines Natzaohlusses nach "venit Z. 11, für die sich Studemund im Gegensatz zu Haase entschied, dem Gedanken die Spitze nimmt; gerade in dem einen Satze vereinigt bildet das "contra se adfuit zu dem 'questurus veni! einen wirkungs- vollen Gegensatz, Da aber Studemund vor 'questurms Z, 10 noch "eat hie qui” gelesen bat, so kann, wenn thatskohlich der. ganze Satz seinen Gipfelpunkt in dem bemerkten Gegensatz hatte, nichts anderes dem Relativsatz qui questurus , . at. . vorausgegangen sein ala ein Urtheil über das in ihm dargelegtm

t Vgl. Rausehning, de lat. Sen, & 97

Seneons Schrift über die Fruundschaft a Verhalten des amicus; der Satz konnte lauten: "verus amicus et hie qui... Erheben aber dio Z, 10 sicher gelerenen Buchstaben "n&' die Vermuthung, dass *amiens mit irgend einem Attribut versehen vorausgiug (verus amicus int wie 'vera amicitia formelhaft bei Cicero und Seneca, vgl. Lael. 29, 35. 54. 58. 59. 64. 80. 81. bonef. 6, 34, 2. 7, 14, 4 epist. 3, 3. 6,9 πι s.J), zu einer probablen Möglichkeit, so leitet andrer- seite die Schwierigkeit Z. 10 die Lücke von drei Buchstaben zwischen “amiodus und "est auszufüllen auf den Vorschlag, den ganzen Satz “verun amic)us . . . satisfecit' (Z. 13) als Frage zu fassen, | die durch die in der Lücke anzusetzende Partikel “non”, welche statt 'nonne’ überall im Dialog Senece begegnet (vgl. zB. ir. 1,10, 2 dial. 2, 15,1. 9,8,5 epist, 4,4. 8,6. 20,7%) ‚den entsprechenden Sinn gewinnt. Durch eine bei ihm #0 be- Hebte naehdrueksvolle Frage mochte Seneca das Verhalten des ‚echten Freundes gekennzeichnet haben, dem freilich ein Verdacht über die Zuneigung des anderen sich aufzwang, der indem sofort diesen aufgesucht und in der Unterredung die Aufklirung und Beseitigung des Miwaverstündnimses selber am meisten ge- fördert hat.

Diesem Bilde aber des versöhnlich bei der Unterredung Entgegenkommenden bat Seneca, wie die Worte Z, 7 ‘alter alterius oculos tulit' ankündigen, die Zeichnung des Unerbitt- lichen vorausgeschickt, der dureh Zweifel an der Freundeatreue bo- "wunrubigt, sich zwar zu einer Aussprache entschlossen hat, aber in der Besprechung selbst misstrauisch und unbeugsam blieb, Dass Seneca dies Verhalten lebhaft zurückweist, dass zwischen den Sätzen Z. 5/0 solo gressu ira defecit und Z, 9/10 "verus amio)us (non) est hio . . .?' der Gedanke “alter alterius oculos tuli eur mit einer Negation versehen (oder etwa als mit nam’ eingeleitete Frage) Platz hat, scheint von vornherein sicher; wie denn auch am Schluss von Z. 6 nach 'defeei? nicht nur für die erste Silbe des Wortes “alter”, sondern noch für drei weitere Buchstoben, für ‘non’, 'num oder ‘nee’ (so Studemund) Raum bleibt. Es fragt sich nur, wie etwa der Satz “nee aDter

* Die im Mittelalter unter Senecas Namen vorhandene Schrift vers amicitia" (vgl. Manitias Rhein. Mus. 47 Erglnzungsh, S. 47) - den Kxeerpten nu» den Briefen 'de paupertate zusamman-

w' und 'non' in der Frage vgl. Seyfferi-Müllor,

b

im Verein mit Symemyme geeeiet bat, und. bietet sich (seb ir. 2, 15, 4 ingenfi , ... feri et intraetabilie; Phaedr. 971 animam

Wortes mit "durus in der Wendung " intrastabilem’ dar, «o dürfte man versucht sein die Buchstaben 2. 9 ‘du’ als Reste einer Form des Adj.'duros anzuseben. Es fehlt lediglich ein Verbum, um unter Festhaltung“ denselben Subjektes, auf welches "tolit geht, und unter Verwendung der Bezeichnungen intraetabili' und durus zu dem Batze "(ues alter alterius orulos tulit aut. . 2 eine passende Weiter führung zu gewinnen. In den Buchstaben Z, 9 ο) und Raum dreier Buchstaben zwischen "oes' und 'dw' scheint das ge- wünschte Verbum gesucht werden zu müssen. Es möchte aber keine Abweichung von der Deberlieferung, sondern eine Deu derselben sein, wenn wir das C" der Uncialschrift (das übrigens Studemund als unsicher bezeichnet, Niebuhr als ' Ins) als 5G" nehmend 'gessit' ! ergänzen und, was die in Betracht kommende Bedeutung und Struktur von 'gerere' angeht, unter Berufung auf | eine Stelle wie dial. 6,5,5 cogita non esse magnum, rebus prosperis fortem gerere? den ganzen Satz in folgender Form

1 Uober die Vertauschung von ο vnd 'g'in der Seneew-Ueber- lisferung vgl. 3B. die Sammlung bei Gertz, Ausg. d. Dial. Ind. S. Add. "gowerit int für "oomerit‘ überliefert dial 19, 10, 6.

3 Vgl. ». d. Stelle Gertz, dessen Verteidigung der Ueberli sich auch durch den Hinweis stützen lässt, dass zu 'se gerere das Adverb gesetet wird; so dial 2, 19, 3*»e fortins gerat, 10, & lus *-

ο Ἐν erübrigt noch zu den nun SZ! dan cR UN dass Z. 9, in welche nach den vor- geführten Vermuthungen der Text "gen(sit) du(rumque . verus ami)' füllt, das Höchstmanss der wulüssigen Zeilenlünge von 21 Buchstaben nicht, wie ea den Anschein hat, überschreitet; das Palimpsest schreibt nämlich "que gewöhnlich (11 mal) so smi Ende wie auch Innerhalb der Linie mur 2 mal begegnet , Freilich würden der Anzahl der von Btudemund S. 26 in seinen Text gosetzten Punkte nur 19 Buch- staben auf die Z. 9 fallen; aber die Möglichkeit, dnas noch ein "E am Ende der langen, die Zeile schliessenden Lücke Platz fand, wird schon nach Einsicht in das Apographon S. 13 gern zugestanden werden. Andrerseits dürfte das zu ποια) ver- amathete Attribut "rerué, auf das ja freilich auch kein einziger Best hinweist, derch don Gegensatz, in den sich zu dem vorausgehenden "gessit! stellt, weiter empfohlen werden. Wir wenden une nun zurück zum Anfang des Fragmente in der Erinnerung, dass oben die genauere Feststellung des ο ο αμ, gesetzten "ille 7. 2 be- ‚zweiten Reflexion des unzufriedenen amicus unterlassen Deroh\den’Zusemmenhiang dos Ganzen also eckeint”s dnss der zu ergänzende Satz mit Z. 4 "qunerontem” abschliesst; aber da in Z. 3 sicher überhaupt mar der einzige Buchstabe ^w" gelesen ist, so legt die Schwierigkeit oder die Unmöglichkeit zu einem gewissen Ergebniss zu kommen klar zu Tage. Unter den verschiedenen Möglichkeiten den Text zu er- ‚gänzen mag wenigstens eine im einzelnen vorgeführt werden, Wir gehen davon aus, dass die zu der Situation bei Beginn des Eragmente oben S, 195 gebrachten Stollen ähnlichen Zasammen- hangs zwar zu dem Gedanken 7. 1/2 "lle tristior quam solebat -meeurrit" mit Wendungen wie "illius. vultus aversior visus ewt "uw. treffende Parallelen an die Hand geben, dams aber von den übrigen Klagen missmutbiger Freunde, welche bei Seneca sich Binden, eigentlich keino die Ergünzung der nach dem zweiten “ille im Palimpsest erhaltenen Kaste zu fördern vermag. Mit um wo ‚grösserer Zuversicht möchte man κο dem Gedanken Raum geben, lass in einer Schrift über die Freundschaft Klagen im Munde des über den Freund Empürten am natürlichsten, ja eigentlich nothwendiger Weise in derjenigen Beschwerde ausklingen, welche,

300 Bickel

wo immer in antiker Litteratur über Frennde geklagt wird, die Grundstimmung giebt, nämlich in der Behauptung im Unglück verlassen zu sein. "Thatsüchlich scheinen die Z, 8/4 gelesenen Reste in alver(m)a! die Vermuthung zu kräftigen, dass Seneca die Schilderung des Seelenzustandes seines questurus in dem Ausruf denselben gipfeln liess der Freund eile ibm bei dem Kampf gegen die "adverse (über Wort und Begriff vgl zB. dal. 1,2, 1 und 9. 1,3, 1. 9,14, 2. 11,10, 2. 12,5,1 mat. 8 praef. 7 und 8) nicht mehr mit der früheren Treue zu Hülfe. Entsprechend dem Gesammtzusammenhang aber kann mur won einer ja nachher sieh als unberechtigt horausstellenden allgemein. gehaltenen Beschwerde über ein allmähliches Nachlassen der Freundestreue die Rede sein. Besinnen wir une nun, wie der bezeichnende Vorgang des allmählichen Sich-Zurlickziehens von der Freundschaft ausgedrückt werden konnte, so mag zuerst Lael. 76 verglichen werden: “amicitise sunt remissione usus eluendae et ut Catonem dicere audivi dissuendae magis quam diseindendas. Am ebarakterietischeten «ngt Fronto & 165 N. “dient debuisse me amicitium cum eo desinere, postquam cogmo- veram gratiam eius apud animum tuum imminutam', Der transitive Gebrauch des Verbums ^dexinere', der ja Immer möglich war (vgl. zB. Cic. epist. 7, 1,4 Gell. 2, 12, 8), ist viel- leicht dem vieles vereinzelt »ugenden Schriftsteller Seneca, während er einen gezierten Ausdruok für eine '"querellu nausi- antis animi" sucht, deshalb erlaubter Weise zuzutrauen, weil gernde von den Augusterrn dieser Gebrauch aufgenommen war; vgl. Verg. ecl. 8,61 iam desine tibia versus. 9, 66. Qv. ars 2, 726 (Sil 12, 725). So mag am Schluss von Z. 2 "ille si’ und in der grossen Lücke am Anfang von Z, 8 eine Wendung wie "Hle Ga)m <dedsicit fidem , , 7 zu suchen weinl Auf dan Objekt von "desinere" wäre (unerentem’ zu beziehen, vom. dem seinerseits wieder ein Accusativ wie zB. 'remedia’ abhlngig (welches Wort indems, falls die Z. 3 von Btudemund als un- sicher bezeichneten Buchstaben *u' ond m wirklich überliefert sind, ausgeschlossen ist) den Satz "ille (ia)m (desiit fidem rem)eidia) in adverieda quaerentem" vervollstündigte, Dem bei Seneca so beliebten Gebrauch des auf ein Abstractum bee zogenen Particips des Praesens, wihrend zugleich noch eine

3 Vgl übrigens npist. 107, 10 das üborlieforte "dowinnmus . . - vurwuw! (desimus AB), Zu "dest vgl, fol. 40v 12 "abt.

201 weitere Bestimmung von dem Verbum oder der Phrase abhängt, iis kennzeichnen wie dial. 9, 10, 2 conmetndinem , . + gravissima. addueentem. 11, 1,3 naturae . . - Bnem revocantis. ir. 8, 3, 5 iram . . . spiritus μα dm proelia.

Die Zusammenfassung skmmtlicber über den Anfang der Fragmente! | ‚gebrachten Vermuthungen, die zum Theil freilich mur auf die Feststellung des Sinnes der Sätze Seneons zielen,

riel Text: 'GD|le tristior quam solebat | oceurrit ; ille. m (de)sie|lit fidem remde(dia) in alver-|&)u quaeren- pes le)nit, solo | gressu. Dra. defecit.

nec al-) |ter alterius ovulos tulit aut intracctabilem) [gessit Mu(rumque. verus ami-)|(c)us (non) est hie qui quem [turus venit, at contra sc ndfnit et entisfacienti satisfecit ?

‚Bonn. E. Bickel.

* Abgesehen von dem Anfang hat eine textkritische Besprechung der ee mach der Fürsorge Studemunds nur an wenigen Stellen noch einzusetzen. Der Beginn des zweiten Absatzes des ersten Brach- tückes Blat 39° Z. 5/9 lautet nach Studemunds Revension "Quisquis rosoneiliari vult, contrahat plurimum: moltum operis facit in rem amicitia Im Palimpsent schliesst "operis an “plorfmum’; "maltum' ist von der Hund des ersten Correktors ER der Zeile über "operis zu lesen. Als Nachsatx zu "quisquis reconciliari wult ist eine Verhaltungsmaseregel für den, welcher Versöhnnng inblick auf die der unverständlichen B. XXXI) Wendung 'contrahat plurimum? nachfolgenden A ο operis facit in rem praesentem perducta amicitia "quao. «κά praerentinm non ferunt 'optimum est itaque dio cies Dociegenkius praetermissum est ,. in id tempus woponi, quo possint sat obiecta defendi ant indefenss donari kann nicht mweifelhalt sein, das Seneca dem Reumüthigen nur unter der He- dingung eine sichere Verzeihung verhürgt, dass or seine aufrichtige Trauer bei persönlicher Zusammenkunft dem Gekrünkteo erkennen lasse. Für den Begriff seine Trauer zeigen' sind Bilder wie 'frontem Oontraberw (vgl. ir, 9,2, 5, 3, 95, 4) 'animum contrahore (vgl. dial. 12,1 5; aueh 2, 10, 2) Seneca geläufig. So dürfte flr das über der Zeile nachgetragene "multum! "vultum: zu leen und nach "ul" (hinter dem εν leicht ausgefallen sein mochte) in den Text zu setzen 1 Vater. Aufrechthaltung der wenige Zeilen vorher bei den Worten imexplorata fronte per quam produntur animi... zu denkenden Süwation giebt Seneca dem, der Versöhnung sucht, den Rath und die Vertröstung: “quisquis reconciliari vult, valtum eonteshat; plurimum. poris facit in rem prawontem perducta amicitia."

LESARTEN UND SCHOLIEN ZU JUVENAL AUS DEM DRESDENSIS D* 153

Die Dresdenor Handschrift D* 153, die im 12. Jahrhundert xu Trier im Mathiasklostor? von einer und derselben Hand gleioh- münsig und sorgfältie geschrieben ist, besteht aus fünf Quater- nionen und einem Quinio, der eigentlich ein Septenlo ist, von welchem jedoch das erste Blatt der zweiten und vierten Lage, sowie das zweite Blatt der dritten und fünften Lage vor dem Beschreiben des Pergaments herausgeschnitten sind. Daher ist der Codex «o eingerichtet, dans auf Blatt 50 dem letzten der Handschrift noch die zweite Hälfte der 16. Satiro steht, der Rest des letzten Blattes ist durch Memorialverae, kleine mytholo- gische Abschnitte und einen mystisch-theologischen Anfsatz im 14. Jahrhundert ausgefüllt worden. Trotzdem Sat. Ἡ-- ΧΥΙ eine Uoberschrift* besitzen, hat der Codex weder am Anfang noch am Schluss eine Insoription und auch die Weberschrift zu Sat, I fehlt. Nirgends findet sich am Rande ein Hinweis auf den Schreiber, nicht einmal zur "probatio pennae' iat der Rand be- nutzt worden, Die Hdschr, ist aber im Mittelalter wohl unans- gesetzt benutzt worden, das ergeben dieäusserst zahlreichen Schoken- einträge, die mit dem 12. Jahrhundert beginnen und erst mit dem 16, Jahrhundert enden; es sind hier mindestens fünf verschiedene Hände zu unterscheiden, die zu verschiedenen Zeiten Erklärungen an den Rand und übergeschriehen haben.

3 Vgl. meinen Aufsatz im "Trierischen Archiv Heft VIT, 90 ff. (1904). Die Hdschr. wohrscheinlich durch Maugérard (vgl x Traube und R. Ehwald, I. ©. Maugérard, Abh. d. K. bayer. Akad. d. Wiss. IIL KL 93. Bd. 2. Abt. 8. 360 f.) nach Drosden verkauft worden.

? Diese Unberschriften geben allerdings nur die Zahl des I trellendon. Buches und der Satire un.

zu Juvenal au» dem Drosdensis D^ 159 208

E aa ER I Text.

Bevor w och zu den Scholien übergehen, ist es nöthig erst den Text der Hari auf seine Stellung in der Uober- lieferumg zu prüfen. Die Handschrift ist welbstverstündlich zu den cold. gehörig, die ja aber bekanntlich oft ge-

won 0, Jahn in seiner Ausgabe (Berlin 1851) worden. Wie wenig sie aber dort zu Rathe gezogen wird, | sieh daraus, dass wie vor V, 91 überhaupt nicht angeführt Auch hat Jahn unterlasen, gerade auf die Momente aufmerksam zu machen, da er nur εἷ- Stellen anführt, bei denen der Dresdeneis von der Veberlieferung abweicht. Ex ist zunächst festzustellen, dass Dr (Dresdensin) ganz im ail- sich sehr eng mit den von Hosius (Apparatus criticus

a Tuvenalem p. 2) verglichenen AMHLVB, aber auch mit DE "berührt. Ich greife hierzu eine Anzahl bezeichnender Stellen heraus, bei denen Hosins in seiner Collation die Ucbereinstimmung jener sechs ersten Codices mit O bezeichnet, und gebe die hier- mit übereinstimmende Lesart von Dr!.

1 2 codri. 122 pregnan« 7 oloantas. 49 Tedin. 106 ‚Bebriaci campo. IIl 19 aque. 191 servo, 168 negavit. 212 asturi. TV 19 serioque. V 4 galba. 42 illii. 142 simul. VI 82 ippia ludum. 338 pavet. 276 cornea. 38b alti. 430 ant lara, 541 red 603 decepta. VII 14 asini. 73 albiolos, 130 Tongilli

eei ΥΠ 5 eoryini 93 tutor. 157. 161. 167 damasippus. TX 40 aique envet. 117 laufela. X 61 wiridunt. 131 parante. 203 quo iam. $65 habes, XI 128 hilis 184 XH 18 Evasi. 76 rursus. XIII 97 laudas 148 rubi- mis XIV 38 damnis huiusce ot. 164 hacc] en. 247 caveam.

= sioulie. XV 20 eyanew 64 seditione, XVI 1 Galle. 20 ‚eobors tamen, 24 taligatos. 39 vetulo.

Anden besitzt Dr eine bedeutende Anzahl von Stellen, wo die Uebereinstimwung mit den meist dasselbe überliefernden Codiees MLHBY oder mit einer anderen Gruppe jener Hand- schriften nicht mattlindet. Das wichtigste hieraus stelle ich hier xusammsen, #0 dass die in Klammern gesetzten Codices der

mug vor P das richtige überliefern, und sic ist wohl bis jetzt Seti tid dior

204 Manitius

Ueberlieferung von Dr widersprechen und Dr das richtige wnt- hält, oder in selteneren Füllen falsches überliefert. »

134 f fehlen nicht (HVBR). III 82 Signabit (MHLYBR). recumbet (AMLVB). IV 86 aferre (AMLVBDE). V 72 arto- kopi (ALMVBHFRD). VI 247 vol (MHYBR). 501 tanta (AM. HVBF), VIII 53 cecropiles (VBDE). 66 Exiguis trito (MLV DE). 128 in fehlt nieht (MVB). 133 ponas (MHVBR). 145 santonico (AMBLVDEH). 256 pube (LBMBYVDE). IX 18 De- prendas (MH VBFC). 19 deprendas (LMHVBFO) 143 f. nicht verstellt (HVBM), X 87 in jus (AHVBM), 112 as (MILV DEDE). 114 aut ciceronis |MLVBDE). !70 gyaro (ALHVBF]. 173 ho- minum (AMVBHR). 214 exoudiet (MLHYBEDE), 217 iam cor- pore (MLHVBDE). 246 pilius (MVBH). 258 Incolumi (AMLH). 272 vixerat (MILHVB). 274 iusti quem. vox (MLHVB), 351 dueti (HBMDE) XI 55 fügientem (LRVHA). 85 dabat (ΜΥΗΤΡΕΙ. XII, 98 conferret (LHV). 46 escaria (ALHV). XIII 112. sten- tera (AH VLE), XIV 16 animas (LVBH). 85 ‚gustaverat (HB DE) 149 abeant (LHVBDE). 192 vigila (LHVB) XV 46 turba (ALRHY).

Weiter sind diejenigen Stellen namhaft zu machen, wo Dr mit einer oder zwei anderen Handschriften jener Gruppen das richtige bietet oder auch von der richtigen Ueberlieferung mb- weicht. Die betreffenden Codices ind unmittelbar neben die Lesnrt den Drendensis gestellt,

161 Flammineam L. 100 illi L. 162 rutilumgue L. 181 animante tnba B. 171 flamminea L, IT 27 olaudius DE, ΠΕ, 36 vulgi M. 263 gutto M. 266 Porhtmea H. 397 pontis L. IV 50 dubitari, iu übergeschrieben (vom Scholinsten) HM. 120 leyam. DE. V 17 ouleitra ΑΝ. 97 detergens M. 2 Iagoena HB, 39 Vyrro B. 74 vix B. 118 radentur HR. 121 videas HM. VE 29 thesiphone M. oxagitere M.. 63 bathillo VB, 74 ispulla M. 77 laphyrus BV. 110 iaeinetos M. 125 lieiaog V. 186 venaonia ΠΒ, 228 vel M. 247 vel A. 259 ciolade L. 206 ad rodow b. 332 friotum ML. 324 similabitur A. 409 niphntem D. 491. 494. ®EKAS? (ühnlich L). 497 matrona. VII 12 Aleinoen M. 89 atsi M. 52 vachetes (DEV) egro qug in A, 62 ouhoe A. 93 philomena A. 123 federa H. 164 circuagat H. 178 swexeentia L. VIII 27 Spllanus Ἡ. 33 parvam AL. 66 Exiguis trito AB. 90 exhausts (exausta M). 102 Parrasi MH. 105 dolo bella ML.

t Nicht, wie Jahn p. 67 aagicbt, qeHac.

Lesarten und Seholien zu Juvonal aus dem Dresdensis De 163 20%

πάν MR, 215 agamennonide BL. 245 vulscorum, IV 48 A. 50 suecina BV. 63 poscis L, 84 auctorum VB. 105 HL. 109 archimachiri B. X 68 quid mihi] quiequam V "ese 8B astricta B. 150 alios A, aliosque corr. scholiasta. ο οταν DE. 180 fugit L[A]. 165 et] ao HL]. 17O gyare IBB iupiter AH. 189 Hoc altus eelumque tuens hoc pallidus Hec recto vultu solum hoe et pallidus optas; primus ver- espımelus est L. 217 inm corpore. 224 amillus L.. 246 pilins τα MV. bellorofonti LB. 326 nempe] verte L.

A. XI 27 [NQOICEAYTON M. 35 ug ΜΑ. E 51 est hio DE, XII 3 cedimus HV. 56 na- Tune stagnante sinu HV, ubi LV, 93 Nec] Neu L. H. LOL heestonden H. 113 gallite A. XIII 19 equi- 32 phesidium H[L] 48 adlanta H. 50 aut omíss. L, i AL. 95 thisis AV. 152 brateolnm L. 171 quatiere "ore LF. 185 ymeto LB. 230 urguet A. 226

242 pudorem, swperscr. vol ruborem, (vice veraa LV). post ES 14 sequitur Et quod maiorum vitio (A) sequi- turgue minores; hic versus signis ericis pone | translatus est. 52 quoque DE. 63 fremit DE. 240 meneceus L. 270 pingui LV. 271 lagenas L. 280 agamennona LV. 315 abest DE. 921 dieet LV. XV 4 cireopitheci V. 5 mennone LV. 43 lucc av moete H. 75 fuge H. 114 saguntus B. XVI 49 ipsis DE.

Man ersieht aus diesen Lesarten, dase Dr »ich unter den verwandten Gruppen hauptsächlich an L anschlieset. Doch sind mehrfach winhtigere Uebereinstimmungen auch mit A sowie mit der Florilegienüberlieferung DE anzuführen gewesen. Auch lüsst sich eine gewisse Hinneigung £n M und V nicht ver- kennen.

An dritter Stelle sind dann die wichtigen Lewarten zu Geben, im denen Dr von den verwandten Groppen! überhaupt abweicht und allein mit P (oder p) oder anderen von Jahn ber ‚nutzten Handschriften den richtigen Text überliefort-

I 114 habitat (0). 194 caules (ODE). V 10 possit (0), VI 462 poppeana (0). VIL 120 aut (OR). VIII 7 versus ad- ww (ORDE) X 310 I nune et (ORDE). XI 37 Ne (0) XII 17 itus (0) XIV 295 hac (ODE) XV 36 vulgo (0). 93

peopsittkii deuil 1; iui

% Die Codices, von denen Dr hior abweicht, sind in Klammern hinter die Lesart von Dr gesetst.

90 Manitius u

talibus olim (0). 104 Urbibus abnueret (0). 119 quis (0) XVI. 45 lacernas (0).

Nach Jahns Collaionen ist hier V 10, VI 462. vir 12 XI 37 und ΧΥ 93 übereinstimmend mit f (Paris. 8071). Er X 310 bietet Dr die einzige vollständig richtige Ueberlieferung,

An letzter Stelle sind die dem Dr eigenthümliehen Les- arten hervorzuheben, dh. solche variae lectiones, welche wich entweder nur im Dr allein oder etwa noch in einer oder der andern von Jahn collationirten Handschriften finden, Ist letz- teres der Fall, so wird die betrefende Sigle unmittelbar neben die Ueberlieferung von Dr gestellt,

15 Telaphus. 17 ubique omiss, 54 Aut. 68 fecerit, fecerat corr, Scholiasta. 106 maiue, us in ras, ser. scholiasta. 117 honor, honos corr, 145 nova per cunctus nec tritis, 150 dicas pu, 11 26 verri atque homicida. 44 seQntinia, scatinia corr. 56 68 pollnicas. 118 Cornici, 119 dietum est. 141 prodest eondita pixide lide est. 164 telaces, x superscr. t a schol, |i brachg. HII 24 Deterit. 57 rechedimpna. 68 nicheteria. 74 yseo- 76 geometer, 8l chonchilia, 83 cottona] quotona. 85 aventinum, 89 antheum. 102 endromyden, prius andromeden, 180 albanam. 144 samathracum. 186 amati] amiei, 188 prestantqne. 195 eon- texit w®. 224 frabaterig. 246 capiti owiss, 255 Serraco, Sarraco. vorr. 263 Strilibus. 277 eontemte. 288 premim, man. posterior mscr. prohemin. 315 plures. 318 Innuit Sc 321 satüurarum im satirarum eras, IV 16 paribus sane, 28 glutisse. 65 piscens. 76 sedet in acdit corr. 101 intelligat. 121 pugnam, V 18 som- nos 39 fiolas. 42 iaspi. 72 fingis amantem] scholiasta ΧΙ ut videtur 3aeculé. superscr. vel finge tamen te, 52 quam. 91 afrig. 92 domino. 106 eriptam medie. sabarg in wubure eorr. 118 afl- dius. 119 et disiunge. 198 Si vis tunc. VI 21 Antiquum. 48 ρου rigat. 51 coronas, 52 tende] necte pad, 64 Tuscia bd, Ti alel- ling. 80 canopeo, 81 eurialem aut mirmilonem. 86 inproba] impia, 92 Thirrenos, 98 n&vim pu» 102 inventa est* abedfzux. 133 Yppomanes, 171 kartagine. 183 die. 231 tibi est. 253 haec

! Auserdom werden hier die Correcturen im Dr mitgetheilt, so- weit aio überhaupt von Interesse sind

? Die Stelle scheint bei Hosius aungefällen zu sein.

* Dei Horius wohl ausgefallen.

* ionenta statt inventa mass es much wohl bei Hosius p. 14 heissen.

Lessrten und Scholien zu Juvenal aus dem Dresdonsis De 153 997

tamen ipsa] et tamen illa. 257 movebie 264 sonphium positis. 274 ipsis spectantibus. 295 istos] hyatros ς 309 mincturiunt. 310 simponibus. 337 poenem. 338 sint. 402 toto quid. 405 pregmantem w, 407 cometem. 415 solet] facit. 416 ocius] pro- finus, 424 interes miseri, 426 Enophorum. 429 et] atque. 447 porcum et, 450 henthimema. 458 collo gemmas, 488 enedit]

de. 494 bie] hec. 531 loquuntur. 550 armonus. 564 serifo. 854 eupient ux. 658 clitimestrnm. VII 1 tantum est c 32 putes 56 Nuno. 64 seyrry. 144 Sardonice. 187 sufficiant. 208 Spirantesque pu. 298 vultum. exigete, VI, 16 atritus. 17 Bqualentes 70 ac] aut. 105 istine] illinc, 113 inbellen p. 117 illi] istis. 193 Auri et, 160 ydumeg. 152 volusos (9) brutosque. 186 Siphsrio w. 229 antigones tu personam (0) telanippes. IX 37 AITOC RAPE ΦΕΑΚΕΤΕ NAPA KINAIAOC!. 45 miser ille minus, 76 Signarat. 81 cireusgas. 99 nec] ne. 105 hostis bdhe. 124 modo] mihi (v?). X 21 umbräs, s postea. aser. 40 Totum, 54 supervacua vel pernitiosa. 68 quid mihi] quiequam (superser. im V). 7l eportola, 109 eduxit. 150 alios, aliosq; suppl. seholissta. 162 bithinio. 198 tales. 194 tabrien. 198 enm] tum. 201 Usque] Atque. 222 hyrrue 248 per tot. 322 haee Oppin] Opieia. 948 rebusve quid utile, XI 4 Conven- tus, vel convietus superscr. scholiasta. 21 ΓΝΩΘΙΣΕΑΥΤΟΝ. 52 lle] Inde. 81 thyrinthius. 63 missi. 81 volva fg. 191 damna. 139 phenix opterus (pu). 166 narraseo w. 175 lacedemomio. XI 1 doleior] elarior c 7 aris, 47 olimpthi. 54 Reeidit, κ. superser. w a sehol. 6O lageng pu. 110 belli, príue verisimile bellique. XIII 18 At pw. post 18 sequilur gutta eavat lapidem consumitur anulus usu. 34 scripsit in margine scholiasta, om. q. 43 formow. 65 miranti iam sub cg. 73 ille cfe. 97 antichera. 115 neneus. 103 putat, pulas corr. 105 quatiens. 197 graium. 311 indulget, 238 tandem] tamen. 249 thiresiam. XIV 2 hae- suram] stque rogam. 11 renato corr. ex remoto, past 14 se« quitur. Ἐν quod maiorum vitio eequiturque minores, 17 paribusve. 19 syrena fugello. 41 ac] et. 68 Hec. 85 rapto, corr. rupto. 36, 92 cetronins w. 161 ct punica. 209 alfa et beta. 216 πο- quitie, cum. 229 omissus abcdfgLVDE. 241 quarum ς. 252

Y Die an zwei Stellon nicht richtige Wiedergabe dieser griechi- schen Worte bei Jahn p. 08 aus dem Dr bitte Hosius auf die Hdsehr. wfmerksam machen können. Dr Wherliefert die Worte bedeutend richtiger als AHLVEM.

208 Munitius

metridates. 967 coritia. 300 velanten XV 2 cocodrillon dc. 19 syllam, 27 vineo c. 124 bistones c. 134 causam lugentis, 168 Noc scirent, XVI 3 exeipiet pc. 21 officiunt, priws affii- unt. 28 non] ne. 46 mincturiente, -- Sieht man von den Eigennamen sb, so bleibt hier immer noch ziemliches Material. Mehrmals ergiebt sich deutlich die Vorlage einer karolingischen Handschrift, da a und u verwechselt werden, so V 106. 121. VI 531. XIV S5. Zuweilen sieht man aueh deutlich das philologische Bestreben zu glätten und zu bessern!, das ja in karolingischer Zeit sehr üblich war, Auch Versehen sind häufig genug, obwohl sich Dr hiervon meist viel freier hält als die Handschriftengruppe O. So sind Abbreviaturem zu- weilen falsch aufgelöst, wie IX 124 modo in mihi Aber e& bleibt doch eine ganze Reihe von Lesarten zurück, welche auf eigene Ueberlieferung deuten und sonst unbekannt sind, Zu- weilen giebt Dr auch den Schlüssel für die Cormptelen anderer. Handschriften, wie XV 134, wo cauwam lugentis den Anfang bildet für casum lugentis (c). Wichtiger erscheinen VILI 105: und X 54, da sie für den Text Beachtung verdienen. - Im Anschluss hieran mache ich auf eine zweite Dresdner Juvenalhandachrift aufmerksam, welche bisher von O. Jahn sehr sporadisch für die Juvenalausgabe und vollständig von deme selben für Persius benutzt ist. Die Handschrift ist Dresdensis D* 155, aus 104 Blättern® in Kleinquart bestehend, die sich im zehn Quinionen und einen Binio gliedern, ungerechnet ein Vorsteh- blatt, d orsto Seite frei geblieben ist, während die zweite eine Vita Iuvenalis enthält. Der Codex ist sehr hübsch ge- schrieben und besitzt zwei zierlich gemalte Initinlien, Die Provenienz findet sich fol. 108" mit den Worten "seriptus per me Gherardum Johannis del Ciringio civem et notarium Florentinum. de anno domini MOOCCLU de mense Augusti. Die Vita (ohne Aufschrift) anf dem Vorstehblatt p. 2 hat folgenden Wortlaut: Decius [unius Juvenalis patria fuit Aquinas, Natur est patre libertino. Floruit (referente Suida) imperante Domitiano sub initium millenarii quinti. Praeceptorem habuit Frontonem gram- maticum. peram dedit weribendis watyris et carpendis hominum. i quam ob causam etiam a Domitiano cum in ipsum et alios

ΣΤΗ, 188. 3 0. Jahn spricht in seiner Pereiusausgabe p. CCI nur von 88 Blättern; bis 89° reicht jedoch Juvenal allein.

Ἱκνατίει, und Beholien zu Juvenal sus dem Dresdensis De 159 908

liberius seripsisset in exilium actus eese dicitur in quo etiam wertuus esse creditur, Satyras quibus im corruptissimon seculi ai mores invehitur, scripsit XVI plenae varietate ubertate ur banitste et tanto acumine sententiarum ut ipeum Perwium vel Horatiom superare videatur.

Die Satiren ind mach Büchern eingetheilt,- bei den früheren fehlen die eigentlichen Ueberschriften und erst VIIT lat "de elaritate nobilium", IX "loquitur ad parasitum quendam", Xl "de victus comparatione, ΧΙΙ ‘ad Corvinum de reditu Catulli", XIV de institutionibus ad Fuscinum', XV ‘de rolligionibus Egypti", XVI ‘de castrensibus ad Gallum". Diese Ueberschriften stimmen von VIII bis XII wörtlich mit denjenigen dew Paris. 9345, XIV und XV mit Monac. 408 und XVI mit Leid. bibl. publ. 82 und Voss, 18, Die Uebersehrift fehlt wie in unserem Codex von I— VII auch in Voss. 18 und Vose, 64.

"Die Handschrift selbst ist enuber und gut geschrieben und zeigt wenig Correoturen und wenig Versehen, die dem Schreiber zur Last fallen. Die Üeberlieferung ist natürlich. die der Inter- ‚polati, aber zuweilen weicht wie von HVBLM oder von O ab und giebt die richtige Lesart wieder; ist dies der Fall, κο wird mie bei der folgenden Zusammenstellung gesperrt gedruckt sein. Die für die Geschichte der Handschrift wichtigen Lesarten gebe ich hier gleich im Zusammenhang.

1 21 vacat] iuvat. 81 Flamineam. 102 ego sum. 117 com- putat. 130 arabachesur. 199 quamvis. 159 despiciat. 160 veniat, ΤΙ 5 horum, 10 cincdos 93 tinetum. 100 Auctoris 145 mareellinie. 159 lllo eorr. Illu. quid. LII 17 et] atque. 88 Condunt. 46 norint. 58nune. Το traulibus, alabaudis, 82 Signa bit. reemmbet. 103 andromeden. 138 nimia. 185 libis. 995 ohiron, 212asturii (astari areturi ODE Dresd. 158). 217 euphranoris, 224 paratur. 246 tignum. 263 Strigilibus pleno, 288 cognonoen, 309 haec] id. 312 notavos 318 Innuit IV 9 vietata, 18 si munere. 31 ruptaret. 84 hie consistere, 42 aporit. 78 profecti. 127 Excidet. 129 patriam rombi. V 13 solidam, IT Nee mit PS. 94 nolit. 167 atque] at. VI 18 et. 69 phebeis. 120 Contimueque jacens ennetorum absorbuit ictus; om. OR Dresd. 163. 196 censenniau. 257 tegumen, 291 «ollima in turre. 308 Cum] Tunc. 318 vox] uxor. 403 ere. 432 Ceciderit, 491. 494 yekas (simil. H). 509 Annorum, 524 Vorticibus, abluat, 578 wuccida. 652 et fata (ifa P). VIE II tripodas. 20 von. 106 prestent. 134 statharia, 175. 186 sexcentis sextertin.

nein. Mos. f; Phlol. N.Y. LX. u

1

210 Mat VII 4 humeroqne minorem (of. Jahn p. 86 | Corvinum (ordo versuum: 4.2. 8, 4. 7.5. fium posthac multa contigere virga, 66 Exigui exuta, 117 illie] ipsis, 145 sandonico. 168 ae] ot. 186 Pbas- ma] fama, 201 graochum pugnantem. 203 faciem. IX 1& 19 deprendas. 37 graeca omissa sunt, 40 et envet. 119 positu post 193; posit. X 21 umbram. 114 aut ciceronis. 155 Acetum. 172 Sareophngo. 298 pyalen. 305 haben, ubest corr. ΧΙ 27 graeca omissa. 55 et fugientem, 130 comperat. 10/2 omilluntur. XU 101 ecatombem, XIII 28 Nova,

sirum, 217 induxit. XIV post 1 versus Et quod

(sie A) sequiturque minores. 18 rutilus. 29 nune ham ora 49 obstet (sic Pav). 52 quoque. 124 minima 219 Exigua | cereris iegens, 229 versus non omissus. 240 miceneus 987 | lucernis, 326 quadraginta. XV 27 lunco] iano, 75 instat. 88 nil 124 britonos. 142 oredit, 166 et] aut, XVI 8 n& ο

Man sieht, dass io diesem Dresdensis die Zahl der den | Interpolati entgegenstehenden Stellen grüswer ist, ala. n: | De 153.

Schliesslich ist zu bemerken, duss Dresd. 155 sich nicht selten mit D^ 153 oder den ihm schr nahe stehenden LM be- rührt. Das orstere ist der Fall II 56 aragne, 68 polluiens, 1Η. 78 geometer, VI 183 die, 309 minturinnt, 338 ein, XL 4 Com | ventus, das letztere (L) IT 116 aseindere, IIT 94. agat, 307 pon- lima, IV 54 ex gquore toto est, VI 202 muwtacia, $99 quam mad | (M) 1 181 mingere, III 29 arturius, 120 diffllus; herimacur, mad. (LM) IL 93 tinctum, 153 quod, III 277 diffendere und (LM Dresd. D* 153 oder LDr oder MDr) I 162 rutilomque, Hl 38 | vulgi, VI 322 friotum, VII 178 sexcentis, IX 63 poscis X 170 gyare usw. Soviel steht aber fest, dass Interpolation und die Aufnahme von falschen Lesarten, die durch Lewefehler emt- standen sind, in D? 158 schon einen weit höheren Grad er- reicht hat, als in D* 153. Jedoch sind beide Handschriften wegen der Sorgfalt in der Copierung keine zu unterschätzenden | Mitglieder der Interpolatenclasse,

IL Scholien.

Die Anzahl der Veröffentlichungen über Juvenalschellen

ist in den letzten zehn Jahren nicht gering gewesen,

und seit Höhlers Edition (Jahrbb. f. class. Phil. Suppl. XXIII. 381) ist über die Cornutusscholien helles Licht verbreitet, Des |

Lesarten und Scholien zu Juvenal aus dem Dresdensis De 189 211

gleiches sind durch E. Lommntzsch (Qunestiones Iuvenalianae, Lips. 1895) die Excerpte bekannt, welche der Pithocanus als Einträge von p aus den Cornutusscholien besitzt. Zu dieser doppelten Ueberlieferung kommt nun der Dresdensie hinzu, welcher zwar ebenfalls Excerpte aus Cornutus bietet, aber diese in Verbindung mit Exeerpten aus den Scholia vetera dex Pithoe- anus setzt, Auch anderes mug noch hierin verarbeitet sein, namentlich zeigen sieh solche Glossen, wie *ie Lommatzsch p. 8 gekennzeichnet hat, die nur grammatikalischen Inhalts sind oder zur Erleichterung beim Uebereetzen dienen. Zum Vergleiche kommen hauptsächlich in Betracht die von p im Pithoeanne übergeschriebensn und von Lommatzsch καθ. S, 21 if. heraus- gegebenen Scholien und Glowen sowie die Cornutusscholien, die von W. Hühler Philol. LIII 6506 (f. und Jahrbb, f. el, Phil. Suppl XXIII 281 H, ediert worden sind!, Die Dresdner Hand- schrift D^ 153 enthält gleiohzeitig überschriebene Scholien, aber ausserdem eine grosse Menge späterer Einträge, die sich in vier deutlich erkennbare lünde gliedern. Wir sehen hier von diesen Beholien saec, XIV bis XVI ab und betrachten nur die Einträge des ülteren Scholiasten. Dicaer hat zu einer jeden Satire eine Inhaltsangabe an den Rand gesetzt, die mit denjenigen der Cornutus- schollen Aehnliehkeit hat. Diese Inhaltsangaben gebe ich hier wAmmileh wieder, wührend von den Seholien die unwichtigen übergangen werden, und zwar so, dam die abgedruckten Be- merkungen won den Cornutusscholien und anderen bekannten Sammlungen abweichen oder irgend eine interesannte Ueber einstimmung zeigen. Die hinter das Scholion in Klammern ge- setzten Buchstaben bedeuten, dass an der betreffenden Stelle Aehnlichkeit mit den bekannten Sammlungen sich findet (p = Lommatzsch p. 21 f, C Hübler Philol. oder Juhrbl. oder Programme, P = scholia vetera Jahn 173 8.)*.

Satira L. In hae satira indendit Iuvenalis reprehendere tam prohos quam improbos poeta; probos autem quia seribebunt eum nul- lum penitus inde fructum remuneratione acciperent, improbos

3 Vorher schon veröffentlichte Höhler io zwei Programmen einiges; ‚Scholis Juvenalis inodita. I. Kenzing 1839. IL Etteoheim 1594.

3 Die kurzen Scholien, die sich als Aunzöge nu» Cornutus er- geben, lanse ich absichtlich bei Seite.

£9

158 vehetur Seneca megera vetellus (immior- 170 ülos im mortuos si mon licet im vivos.

pene

Lesarten und Scholien zu Juvenal aus dem Drusdensis D* 159 213

Batira IL.

Im hac satyra redarguit ypocrisin? illorum qui exterminant faeies suns nt videantur boni et cum ipsi sunt viciosismimi tamon reprehendunt alios vitiosos. Hii autem sunt indices et cetori eivitatie pastores. (of. C).

4 gypio tenax. terra unde imagines flebant et hie pro imagipibus ponitur.

7 archelypos principaliter et optime factos. Cloantas Clountus fuit umus de VH sapientibus.

13 wariseg inflaturg que funt ex nimio coitu.

23 Loripedem Iaureum pedem habentem vel loris connexum, quod dicit innocens corrigat nocentem.

49 verantur vel dum negliguntur vel dum resuscitantur.

50 subit coneumbens vel succumbens.

90 Clamaiur a virie ad mulieres. gemit A. f. e. non ent hie Indus aliquis vel que dat signum conveniendi meretricibus.

93 Oeeropiam uhl colitur. Baptg populi sunt et interpretantur molles. lassure vitiis suis, Cocyton Proserpinam ab infernali flavio sic dietam.

100 Actoris yroniee. spoliwm quod abstulit ei Turnus quod potius erant arma. id

111 fracia artata ut plus feminei viderentur.

114 guiluris captus wel voraginim. conducendusque vol pro doc- rina cantus vel voraginis,

131 ανιαρίο qui nobis predicet quil inde futuram ait, tam pro illo monstro est opus wugure quam pro i&to exe si con- tingeret, huiusmodi enim semper aliquid portendunt.

142 palmas ut inepicint wi parere posset.

148 mwmere quin Nero eum inde remuneravit.

153 pueri quibus facilius aliquid. persuaderi possit.

158 Cremerg ubi Hannibal vicit Romanos. consumpta similiter ab Hannibale.

168 pueris illis entibus?

Batira III.

Hie reprehendit Romanos qui quoslibet vitiosow extraneos wtinm proferebant probis et honestis et haeo per disoemsionem

1 Matth. 6, 16 hypoerits tristes, exterminant enim facies sums.

3. Diese Form giebt die späte Zeit der Abfussang. y

[e κ

μ.μ

Lesarton und Scholien zu Juveoal aus dem Drosdensis D* 158 215

238 Druso somnolento. wifulis qui etinm. multum. dormiunt (P). 266 Porhtmea Carontem quasi porro meantem (P). 381 alifer nisi aliquem ceciderit (P). 396 prosewcha putilus locus ut iuxta cloacas. 306 cwslode militibus qui exagitant latrones. 307 Pontina iuxta Alpes. pimus silva latronibus habundans (P) 317 mulio qui minat mulum. 320 Elvinam villa prope Aquinnm, Satira IV.

Hie reprehendit Crispinum de libidine et ingluvie et posten transfert se al Neronem notans eins qnoque nimiam ingluviem.

1 Crispinus ille notubilis occurrit mihi.

19 Precipuam optimum quod erat scriptum in cera, tabulis quas ipsi sigillo imprimendas detulerunt; signator enim erat sub- scribens se in loco alterius.

26 provineia proprinm nomen terre *.

35 Cantandum molli se forti indignatione.

40 Duries maritima vel quam Dori i. e. Greci condiderant.

55 fisci nd mensam regis pertinens *,

65 Alridem Neronem quia de genere Orecorum (C). Piscens proprim nomen pisoatoris (P).

98 gygautis simes, quod dieit malo esaé ignobilis quam nobilis.

105 (aeemdg ipse quoque ut Domieius cum uxore Neronis con- enbuerat.

149 penna vel quia regum legati ne detinerentur permam fronti prefixerunt vel quia aliqui iter facientes litterulie scriptis de aliquibus adversitatibus (P) sibi oecurrentibus per οὐ” lumbas secum avectas domum remandare solebant.

153 cerdonibus qui solent outes depilare.

Satira V.

Reprehendit hie parasitoa qui pro alienis sumptibus sustine- bant alapas et mults convitia (C) et hoo per Trebinm quendam «qui promiserat ei se amplius talin non facturum,

2 quadra quarta panis parte (cf. Serv. Aen. VII 118). 8 erepido editus loous ubi mendicaret, tegelis tugurii.

* Auch diese —— dürfte für den Ursprung der Sehollen im Frankenreiche sprechen.

? Auch hier versetzt "ee Schollast den Leser in frünkisohe Ver- hältnisse,

^

mem

Lesarten und Scholien zu Juvenal aus dem Dresdeus D* 158. 217

50 Cereris culus sacris ut Veste preerant virgines sacerdotes.

64 veriog quoniam se demingit pre nimia libidine.

65 subifum cum miserabilis excitatio seminis sui subito venint,

wibi tamen cum mora concitari videtar.

70 Αεοὶ recitatoris et eorruptoria.

71 Urbions proprium nomen comedi. Afelling quim amat eum.

BO lestwdineo quod pendet in testudine.

81 Eurialem illum ioculatorem.

124 Britannieo qui Alina Neronis sed probus co anno natus ent quo victi sunt Britanni, unde etiam Britannieus dietus ent,

156 Beronieis Cleopatro.

175 parentem Amphionem qui se ipsum interfecit propler mortem. filiorum.

205 Dacicws proprium nomen a Dacis victis.

flammea. poplum rubicundum unde velabantur primo nubentes ad tegendum pudorem:

234 simple: wed amphibologice omnia vel smbigue intellegi possunt.

246 Endromidas vestes tenuissimas. ceroma unguentum athle- tarum luctantium,.

250 Florali Flora et Bona meretricum dee sunt, (ubg ad con- vocandas meretrices.

280 Quintiliane excusa hoo faotum.

297 coromatum propter ludos Olympicos. Tarentum conditum a

—C Tara duce.

911 moventwr scevendo et orisando.

817. Menades ipse dico . . . insang ut lanstiog; mene est lung.

937 simplex omnes aifectue! suos simpliciter et sine simulatione et ambiguitate manifestat, quos in publico eelat.

338 Illuc im templum Palladis.

348 Simpuvium vas flotile. cafimum vas etiam quo utebatur Numa in sacrificiis.

344 Valicano inde afferebant argillam,

382 Sardomiches prociovi lapides. pecfime aliquo instrumento ne lederentur digiti.

385 Lamiarum nobilium. quercum consulatum; quereu antem in Capitolium inveoti iam tune faeti consules coronabantur.

400. paludatis indutis paludumeuto.

401 mamillis non babens pudorem; pre pudore enim mulieris su- dant mamille.

3 6 effectus,

A

35 Manitius -—

423 exclamare vel propter exagitatum eee ICH RP. nitum qui flt in coitu.

432 serpens οἱ infecerit veneno eno puse vomitus suus assimilatur corpori longi et extenti nione at in dolia profunda cadentis.

447 lavari ut vir, mulieres enim sine precio balnsabant.

449 Dieendi genus vel indieinle vel demonstrativum vel delibe- rativum; vel sunt genera dicendi grammatica dialectica re- thoricn,

450 henthimema. festinata! conclusio εώς ο) eonelusio. -

476 libraria que pensat famulabus lanam.

525 regis quem Tarquinius possederat (P).

526 si si archigallus dixerit eum iussisse.

534 Anubis Mercurii qui depingitur in specie cani propter κα. gacitatem, eui capit planum et quasi calvum eet.

553 Chaldeis qui sunt maximi aruspicen.

555 Ammonis barenosi Iovis in Libia.

558 amicitia quam habet cum domina. /abella in qua aliquid de arte mathemation vel nigromantig soriptum erat.

562 genium ingenium divinationis,

573 sucina sucinum est unguentum quod mannum capdorsin ees woont, ideo in m portabant (C).

574 ephimeridas caleulationes, ephimeris enim est competat stellarum et dierum. r

581 Aptior pro positivo. Pelasiris liber quem Een siris mathematicus (C).

593 metarum finium. Marcii campi. vel theatri.

584 popisma extremitas coitus, partem pro toto. (C).

590 delphinorum duorum fratum nobilium. eolwnnas ereas in honore illorum erectas.

596 ufque qui iuvent extinguere partum auum. necandas potius. quam nascerentur ad extinguendum alios.

602 suppositos et pro fllii» babitos pueros. gamdia adulterarum. abieientium illos; quae deposnisse gaudebant et quocumque modo interisse eos summo voto expeetabant,

603 Ad ubi ponebantur. lacus quin abiecti pueri tollebantur,

611 Philtra quae supponebantur euleitrix.

629 pupilli quorum pater mortuus est et mater vivit.

# Ist bei Georges nur mit Auson. Mor.89 belegt. Ob dasselbe Wort?

m"m—-

Lesarton und Scholien zu Juveuil aus dem Drosdensis D* 153 210

653 Alcestem quae audito oraculo quod virum egrotantem morte e mortua. est (C).

661 fer wei semel = Alio, bia a Pompeio. medicamina que har buit Metridates ne loderetar veneno,

Satira VII

- Heprehendit hic Romanos quod nou procurant poetus qui paupertate coacti conducunt balnea et fornos, et hoc facit luu. daudo Neronem qui olus procurat eo» et hoe yronice, post etiam - quod euinscumque conditionis homo nullam ipse quo-

soi fruetum dignum recipiat.

(6 Aganmippes fontis in Boetia Musis consecrati. 10 auclio auctionarius qui emendo et vendende auget res snas, 15 Bithini Bitbinin est pars Grecie que et Altera Gallia et

Gallogrecia numeupatur, lpsi eunt ot GalatbQ.

19 momordit qui mos est poetarum, vel eogitàbundus vel in

52 eachetes malus mos. cacbo malum, eohe mos.

54 Seyrrg Nisgquwe Apolline et Bacho i.e. sapientia et quiete,

ς ano vas fictile a loco ubi factum est.

87 Paridi pantomimo Neronis, Aganes fabulam,

54 Proculeius qui bene procurabant poetas.

106 Si poetis et historicis quia gaudent umbra nihil datur, die igitar quil causidieis, qui non gaudent umbra?

110 codice brevi in quo debita pecunie scripta erat.

118 Sive magna sive parva sit causa quam defendis, tantumdem eonsequgris. hinc cum deberet exequi fructum. priu» ordinat emusas. cansidicorum vendicanda et defendenda caumidicis.

118 scalarum graduum in quibus ut editiores essent et melius &udirenfür stabant causidici,

119 petammeumius perna i. e. dimidius baco.

490 Pelamidum piscium minutorum et vilium.

126 in vestibulis in introitu civitatis vel in porticibus,

130 rinocerofe notai genitale membrum; rinoceros idem est quod amicornis.

134 silattaria marina, stlatta enim est mare. 150 Non solum causidiei perdunt laborem suum sed etiam doetores rethorice artis.

Lesarten nnd Scholien zu Juvenal aus dem Tresdensis De 159 921

114 resinata uncta, resina est unguentum quod pilos anfert.

128 aeerseeomes vel proprium nomen vel aecerwitne comes qui calliditate sun aa asum domini sliquid ab aliquo. vater quat.

132 Tilamida omner Gigantes qui sunt filii Titani et ferre.

162 Cyame proprium nomen macellarig !.

168 enliees qui dabantur post balnea, líféa cortine post qnas faiebant

171 glas Damasippi. ostia ad flumium exitus in mare wbi pre- dones maris exeuntes vel introeuntes exciperet et conficeret.

175 sundapilarum feretrorum.

186 Siphario preeio recitationis, phasma fabula.

190 triseurria multiplices sonrrilitsten nobilium.

195 fime licet «int turpes in omnibus supradiotie tamen quod sint recitatores minus decet.

197 Zelotipus simulatus amans.

201 Graceum mobilem. falce ut olim quod tamen dedeeebat,

208 galea pugnantem Graecum non habes dedecus sed ladentem Neronem. fridentem seilicet faswinulam in qua pendebat rete.

205 effudi ad capiendum precedentem Graecum, et ipse lege ludi

208 spira galere redimienlum pellei rotundi in similitodinem

ger.

214 culleus sacems parricidalis.

219 cmiugii Hermiones.

220 mwmqurm wunquam recitator erat in theatro ut iste Nero.

331 Troia quod Nero fecit; caius Troig eubversionem et incen- dium wt imitari weriptis posset, Romam im XII partibus in- endi fecit.

232 rimdiee Vergimio scelerum Othonis, hii enim duo Othonem eiderast.

226 peregrína ubi Greca scripta. recitabantur,

226 αρίωσι quo corossbantur poete.

390 ecloto effigie. [mago queiam faeta est im bonorem omninm Romanorsm que vocatur coloseus i colens se mode effigies enim colosens. dieitur(])

990 Manitias

241 Leucade ubi contra Antonium et Cleopatram. pujmavit.

242 Thessalig ubi Brutum et Cassinm occidit.

253 Nobilis Lutatius. lawro in triumpho. «collega Mari. s cunda quamvis enim ignobilis esset Marius prius triumphum aosepit qnam Luctatius.

259 natus Tullius Servilis Tullius Hostilius Servilius fuit filins Tarquinii non Superbi sed alterins regis cuiusdam Roma- morum et captive virginis.

3960 bonorum quia post cum regnavit Tarquiuius Superbus.

264 Coclite Qui defendit hostes ab exercitu dum pons rumpere- tur ot postmodum transnavit. Mutius dextram combussit in igne quia a Porsenna aberraverat.

265 virgo Clelia obses data Porsenne nufugit.

278 asilum propter latrones aliosque huius conditionis homines qui ad asilum vocante Romulo primo confluxerunt.

Satira IX.

Reprehendit parasitos et paticos qui cum in iuventute. lucrari deberent unde postmodum viverent, tantum invigilant libidini et luxurig, et hoc per Nevolum qui prius domino suo placuerat modo egentissimus erat.

2 Marsia vichus & Phebo et exoorlatua.

22 Ganimeden aliquem patieum in templo Pacis,

a7 KINAIAOC duloes mores mollis viri.

49 Cullori vestro quasi fossori !. morbo cultoris.

51 ver quo humores oresonnt οἱ maior libidinis prurigo cat.

54 passer libidinose *,

88 Legalum quod legitime oum uxore datur. eadweum quod hereditatis iure post mortem parentum ad uxorem redit.

101 curía celavit qug ibi tractabantur, qug curia est juxta tem- plum Martis.

109 librarius dispensator domus. archimachiri magister macherg i. euling.

Satira X.

Hie reprehendit petentes nociva et negligentes profatura subiungens que et quomodo debeamus petere.

! Nach Georges in dieser Bedeutung mur Auson. epigr. Ti, T (Peiper) postico vuluere fossor.

?. Diese übertragene Bedeutung findet sich boi Georges », v. nicht angegeben.

Leesrten und Scholion zu Jurensl aus dem Drosdensis De 153 998

53 Mamdaret wminaretur. unguem verpum ad contemptum et Tortunae.

116 adhuc qui nondum dedit nisi assem pro doctrina.

118 s/erque Demostenes et Cicero.

120 egsa Ciceroni ab Antonio.

125 Philippica quam potuit Cieero inveotus in Antonium vocans sans invectivas "Philippiea' secundum Demostenis invectivas in Philippum,

136 arcu triumphali senlpto.

156 awbura platea Romg

161 preforia proprie sedes pretoris sed hic pro palatio ponitur.

165 Cannarum wbi confecit Romanum exereitium. wor eum Homani a Porsenna eum reposcerent.

166 Anulus ex quo sorbebat venenum.

174 Velificatus a Xerse, Athos mons interruptus ducto mari per medium.

175 elassibus quibus navigatum prius super Athon.

176 solidwm propter pontem inter Seston et Abidon.

179 qualis viotus a rege Atheniensi Telamane.

183 stigmate ustione ferri initi.

188 Du non solum superiora optantur sed etiam longa vita.

200 giugiva eo quod dentes giguat?.

221 Themison proprium nomen vilis medici.

222 Basilius tyrannum. Hyrrus causidious et captator.

274 Croesum qui a rege Persarum in eroce suspensus est, Solo- més unius de septem sapientibus.

217 vicla a se prius.

278 cive Scipione vel Pompeio.

286 Sersalum prius a febribus. wicto illi postmodum a Cesare.

394 Verginiam iussa a paíre Verginio eonsule occidi cum Appii decemviri euiusdam vim passa fuisset.

3 eod werpum. Diese und sodere Stellen mit gleichem Verseben ergeben, dass die Scholien in die karolipgische Zeit hinaufreichen müssen, da dies Versehen in den Abschrifton karolingischer Codices ja sehr käufig vorkommt.

? iid. orig. ΧΙ 1.

μα...

2 Manitius

3995 dare ita filie forma obest. "

301 Sanguine qui est velum nature. friual VV

313 airo constellatione et eventu.

814 Martis deprehensi cum Venere.

317 mugilis serpens positus cum ipsis im oulleo,

325 Zellorofonti Qui propter repuleam moveret miens ad ο. meram oocidendam periclitabatur sed tamen

tione deorum acoepto ocoisa Chimnera incolumis evasit! N. 932 extinguendus vel modo ab ipsa nisi consentiat vel postmo-

dum a Nerone.

Satira ΧΙ,

Delicias pauperis et avaritiam divitis reprehendit, sed verba. hec ad Persicum prodigum quendam specialiter dirigit. M

3 Apicius idem Romanus qui patrimonium suum luxuria con-

sumpserat.

48 Lameibus in vadio?.

69 Asparagi fungi, etinm est genus piscis ®,

137 Pergula est servus eo quod voraces servi omnia per gulam. mittant,

141 ulmea in ulmeie mensis comminuta vel propter verva de ulmo faeta.

175 Lacedemonio ubi inventus est ludus. pytismate ludo. orbem sentellam.

198 quo fragore. colligo coneipio. pammi corting retro quam pueros et puellas rapiebant et eis abutebantur.

206 serlam ante quam non licebat in profestis diebus balneare,

Satira XI.

Hortatur hio Corvinum ad sacrificandum pro reditu amiei ui Catulli qui periclitatus in mari eiecerat omnem divitias uas pro salute vite, Unde etiam ipse laudat Catullum ot promittit ae hostias pro eo daturum. Reprehendit autem heredipetun ami cos pauperes negligentes et pro testamentis divitum omnia fa- elentes.

98 Iside in euius templo pingebantur naufragin. 44 Parthenio proprium nomen fabri.

! f, Hygin fab, p. 0.

?. Hänfigen Wort dor Gerichts und Staa tesprache den 8. und 9. Jahre hunderte,

® Dieu Bedeutung scheint noch unbekannt zu sein.

ρε ο κας σαν maxima potrioe 3. ' 76 brachia a Traiano quia primitus m Julio.

E verlice quod voverant pro tempestate sedanda,

84 farra farinam et sal.

9? Incernis que propter festum et nocte et die. ardehank, "eei indiga scribantur beredes, πω

μμ nr pen ‚festamento pro quo Masc 122 re Agamemnon Alium suam sacrificare. voluit.

Satira XIII.

Hine reprehendit Calvinum dolentem de pecunia quam cui- dam nolenti sibi reddere accommodaverat adducens diversas oau- as quare non debeat dolere, Reprehendit et illos qui depositum reddere nolunt.

A sortem urnam.

10 fortung contrarie. acervo acervus fortune sunt omnim infor- ^uniorum genera.

een vol sibi idem evenisse aliquando quod dieit: tuum infortunium novum non est sed otium ante multos annos simile sepe contigit.

30 mullo cum simt VII tantum metallorum genera.

33 Phesidium illum divitem. eocalis quia fecit conductos magnis wi preconiis. agenlem causantem vel recitantem.

38 bulla oblectamento puerorum. dignissime quia stultus es.

34 3 veneres luxus et voluptates. aliena abiurata.

37 rubenti igne vel victimarum sanguine.

89 faleem pro quolibet rustico instrumento,

40 Saturnus qui instruxit rusticos agriculturam.

45 Liparca Liparis ost una ex VIII insulis Eoli in qua ent officina Vulcani.

52 Tuscis ipsi enim per soripta sun omnis memorie servabant.

63 agna pro qua reperta debent sacriflcari.

97 Antichera insula nbi crescit elleborum.

99 Pise ubi pro cursus certamine coronabantur oliva

Das Wort findet sich nach Georges nor Phaedr. IV 5, 95. 3 Dies Wort ist bisher noch unbezeugt. 5 Diesen Vere hat an den Rand hinzugeschrieben. 15

"I

ΣΑ

35 Titan Prometheus primus dicitur homines solis animasse.

58 capul indiget minutore.

91 Posides proprium nomen, amasius Neronis.

109 Falli! homines vel ipsos.

114 Hesperidum pomarii. Ponticus velleris.

153 tunicam siliquam. lupini genus leguminis.

160 Talio rege Babinorum. arubat quando pauci sufüciebant.

? el. Isid. orig, XII 7. 3 Zu dem Vers M" Et quod. maíorum vitio sequitueqi hat der Sohreiber am Rande das Zeichen f; gesetzt,

Lesarien ond Sóbolien zo Juvenal aus dem Dresdénsis De 15$. 297

181 Vestinwsyue qui servabat Vestam. semer Apius.

186 perone caleeo de erudo corio.

| 199 rubras quin vel minio vel auro soriptas.

196 Dirue quod dieit sin bonus miles. affegias tuguria-

217 culti rasorii? vel gladii.

240 Mencceus qui propter responsum se pro patria interfecit.

205 pefauro ludo illo dieto a petendo et tauro. Nam ita docti erant tauri qui bomines Impeterent et cornibus in altum isteront et iterum recipientes non lederent.

305 hamis lorieis vel uncis pedum.

308 testudine purpura. dolia vere qui habet multa est attonitus, quia qui non habet, non est attonitus,

321 aliud sient sapientia pareitatem laudat ita natura minimis

contenta est.

324 ordimibus graduum. dignalur dignam iudicat. Ofho con- stituit ne quis emset in equestri ordine i, e. in XIILL gradu, misi haberet 0000 sestereia nummorum.

Batira XV.

Hic reprehendit Romanos inbumane viventes et hoc latenter sub persona Egyptiorum ne Romani sempiternum obprobium inde vonsequantur, non quod Romani hominem comederent sed alia scelera huic similin plurima fecerint. Et soribit ad Volusum mmieum suom qui foit de Bithinia. Maxime tamen per hoc monstram Egyptiorum notat avaritiam Romanorum pro qua plebi nun auferentes quasi homines comederunt.

2 eocodrillon werpens aquaticus qni apprehensum hominem devorans mox lugubrem faciom ostendit; cuius etiam stercore candor eutis provocatur.

4 circophetiei montis (C).

5 magieg urtifieinlis. Mennone in cuius honore constructa erat. Diceps aimmlachrum erat ibi quod hino regem indc salutabat solem; ned ea párs qug regem salutabat n Xeree pretereunte ablata ost (of. C).

16 arelalogus. virtutis looutor.

20 Cyaues Cianes est nula maris in qua saxa per mare va- intur que dicuntur Symplegudes. uires Ulixi ab Eolo datos.

* Dies Wort fehlt bei Georges, Das Wort rasorius setzt rasor = Barbier voraus, eino Bedeutung, die hei Georges s. v. ebenfalls nicht

belegt. ist

cA

191 ira cum faciant tantum scelus 1 home Ee Hie reprehenditillos qui per militarern pote modum gravant, quos potios deberent tueri. V felicis Vere feliela quia. licer sh si subeam cartra fortinm quia probie. loo est sub secundo sidere et sub bona

50 res aus, su/flamine sufllamen vocatur sax

quiequid contra impetum currentis rote

ponitur pro mora.

‚60 phaleris ornnmentis equorum. torgwibus quod - honoris. =

^

Radebeu] bei Dresden. m.“

Y Stimmt. fast wörtlich mit C (bei Höhler IL p. 20) il * Stimmt ebenfalls fast wörtlich mit €. 5 Stimmt bis dahin wörtlich mit C überein

die τομ ine; und zwar auf das | also das Sch watzen. ν

προ anb getan ou. AE ἴθι vuv, ἄθρει oiov πρὸς ἀλλήλας. Θεσμ. 267: Av λαλῆς δ᾽, ὅπως τῷ φθέγµατι

πιθανῶς. , Ἐκκλ. 16: καὶ ταῦτα συνδρῶν οὐ λαλεῖς Ebenda 119: ἄλλαι dom λαλεῖν µει

Aus dieser schnellen Abschwächung der ich schliessen zu dürfen, dass wir mit ein schen Volkasprache zu thun bnben, Daher wohl fige Vorkommen bei Aristophanes. In die höhere ew erst bei Demosthenes eingedrungen zu sein. schwächt sich die Bedeutung fabulari immer meh: doqwi ab, zB. bei Polyb. 30, 1, fi = πει (se, Eüuévnv) πλάπιον ἐν τῷ πολέμψ. yerovevan λαλ Περσεῖ —; 31. 30. 18: ---φαγερῶς ἐλάλει κ τοῖς ναυτικοῖς. In der gleichen Bedeutung massenhaft i Sept. (in der Gen. 64 mal, im Exod. T4 mal), zB. G τὴν πόλιν περὶ fig ἐλάλησας. 31, 24: un ποτε λα Ἰακώβ πονηρά. 31. 801 οὐ μὴ par, ἕως τοῦ λαλῆσαί, µατά µου. Ebenso im N. »B. Matth, 26, 18; ἐὰν xnpoyérj τὸ εὐατγέλιον τοῦτο ἐν ὅλῳ τῷ κόσµι, αηδη: gerat καὶ ἐποίησεν atm, Hier tibersotzon E Luther und Weizsüeker: wird geredet werden, doch schel

| Bedeulungsgeschichte griechischer Worte E

hierin noch die ältere Bedeutung durchzublicken, wie sie bei Aristoph, Thesmoph, 545 vorliegt, wo es pnpiZw bedentet. Dafür spricht auch Apok. 10, 3 and 4: καὶ ὅτε ἔκραξεν, ἐλάλησαν ai ἑπτὰ βρονταὶ τὰς ἑαυτῶν φωνάς, wo zweifellos zu übersetzen ist: liessen die sieben Donner ihre Stimmen ertönen, und nicht, wie Luther thnt, redeten die sieben Donner ihre Btimmen. Nüher komınt dem richtigen Sprachgebrauch Weizsäcker, welcher übersetatz und als er rief, da gaben die sieben. Donner ihren Ruf. Für die vou mir vorgesehlagene Uebersetzung spricht sich auch Petretiini, Papiri Egizi S, 65 aus, Vgl. auch Alkiphron fr. 5, 2: αὐτὴν λαλοῦσιν rühmen, preisen; Anth. Pal. T, 47: AaMn- πέος zu rübmen. Abgesehen von diesen Stellen herrscht jedoch in der κοιγή die Bedeutung rede! vor, so ausschliesslich in den Papyri, zB. Oxyrrh. Pap. I Nr. 88, col. 1 10: καὶ τίνι ἔχομεν λαλῆσαι μὴ ἐχον[τ]ες τὸν ἀκούοντα; venda eol 4: [vo]v οὐκ oldag, τίνι [λα]λεῖς; Amhermt Pap.] Nr.I eol. VL 6: λαλῶν λότους Avoniag; ebenda Nr. 20: ὑπερηφά]νως µη- κέτι λάλει unw. Diesem Gebrauch wird nun aber stark ent- ‚gegengenrbeitet durch das ebenfalls schon bei Polyb. in dieser

16, 84, 6: Ó δὲ βασιλεὺς ἐξαπορήσας κατὰ τρεῖς τρόπους ἔφησεν. αὐτῷ συγτνιώµην. ἔχειν ὑπερηφάνως ὁμιλοῦντι —. Ebenso im N. T, zB. Luc. 24. 14: καὶ αὐτοὶ ὠμίλουν πρὸς ἀλλήλους περὶ πάντων τῶν συμβεβηκότων τούτων. Doch ist dieser Ger brauch zunächst noch vereinzelt, er beginnt erst aufzükommen, berrachend wird er dnun in don späteren ehristlichen Jahrhunderten, doch immerhin noch vor dem 10. Jhdt. So heisst en in der Vita Eu- fhymii (ed. de Boor): xai ὡς ταῦτα ὠμίλουν, ἔρχεται δαΐμων πρὸς αὐτούς; ebenso in den Aet, Apost, apocr, 82, 18; 175; 113 (nach Hatzidakis, Einl. 218). ὁμιλία in der Bedeutung fabella, loquela auch in den Hermen. Psendodos, 8. 447 und 454. - Daneben aber behält λαλώ reden noch das ganze Mittelalter hindurch die Oberhand. So findet es sich in mittel» griechischen Texten au folgenden, chronologisch geordneten Stellen : bei Leontion Neap. (el. Gelzer) 67, 19:

Ἐυνέθετό µοι παῖς ἵνα ἐγὼ λαλήσω τὸ πρᾶγμα αὐτοῦ τῷ κυρῷ. Bei Theophanes (ed, de Boor) 326, 6:

καὶ ἐλάλησε κβ΄ κόµητας. Bei Mich. Glykar (ed. Legrand, Bibl. gr. vulg. I) v. 985:

Ῥλέπεις, ἀπῆμέ uc χολή, τὺ τί λαλῶ οὐκ ἐξεύρω,

P-

| | | D |

Im dem Gedicht von den Vierfümlern (ed. v. $7: vi θέλετε; τί χρῄζετε; τί & v. 898: καὶ λαλήσω ῥήματα καὶ

ln dem 1. Gedieht anf Belisar (ebenda p, 30 v. 140: καὶ μὴ ἀποφεύρῃς τὸ λαλῶ,

'H γλῶσσά τους | ἐλεεινὴ δὲν ἡμπορεῖ

In späteren Texten lüast das Wort in dieser Bed:

nach, und im Erotokritos (16. Jahrh.) kommt sie. nur einmal vor, E 657:

"Erpoíkno" à Ρωτόκριτος ἐκεῖνα ποῦ τοῦ.

Sonet steht dafür immer μιλῶ, zB. A 153, 361.

932. A 10, 85, 43, 241, 253, 399 usw.

Im Ngr. ist λαλῶ statt μιλῶ nur noch mum

halten, zB. im eyprischen Dialekt λαλῶ rou νὰ πάπ.

θέλει Λαλοῦν µου τὰ µελαχρινά, πῶς ἓν έχουν áfy)

τε...

mme 0 CHEN

Bedontungsgescbichte griechischer Worte 293

Nähe Νάλε, καὶ ποιός d^ ἀκούει. Tlorög μοῦ τὸ λάλεν νάρτουσι πούτα στὴν κεφαλή µου; FX λαλῆς τόσα λόπια, λαλῶ, πῶς ἐπαϊλλανες. Auch in der Bedeutung meinen’ kommt ee vor, wie im Gemeingriseh. λέγω, xB. λαλῶ, πῶς ἔχω δίκαιο (Nach Sa- kellarios Κυπριακά 11 628).

Veberhaupt scheint sich λαλῶ = sprechen auf den kleineren Inseln der kleinasintischen Küste erhalten zu haben, zB. auf Amorgos: Ίντα λα[λ]εῖτε (Thumb, Indog. Forsch. 121, der es indess nicht al& λαλῶ erkannt hat); auf Patmon: στόµα µου, πλέον μὴ λαλεῖς (Δελτίον τῆς "lorop. καὶ Ἐθνολ. "Er. TII 349, Μοιρολότια Nr. 1); auf Kos: τὰ µάτια σου λαλοῦν λαλοῦν (aus einem Disticbon).

Im Gemeinneugriechischen kommt λαλῶ selbst in dieser Be- deutung nicht mehr vor, wohl aber substantivische Ableitungen wie λαλιά Ruf; vgl. die griech. Nationallıymne von Solomos, v. 6: κ’ ἑκαρτέρει, x' ἑκαρτέρει φιλελεύθερη λαλιά, "und es sRumte, und es aäumte, er, der Freihi » Ruf‘, Und in einem trape- αι, Volksliede: Δράκοι μ', ἀκούτω λαλιάν, ᾿Ελλενικὸν λαλιάν. Im Agr. bedeutet λαλιά noch Geschwätz, Geplauder, Genpräch, Dialekt, Das agr. Adj. λαλητός zum Schwatzen oder Reden ge- schickt (zB. Sept. Hiob 38, 14) ist im Ngr. substantiviert er- halten, zB. xovrá στὰ ποτήρια, τὶς προστατές καὶ τὰ Topyox- πυπήµατα τῆς μασιᾶς, εἴτανε καὶ rd βαριόηχο, τἀκατάπαφτο λαλητό ... mob δὲν μποροῦσε νὰ λείψη ποτές .. . Ἑφτα- λιώπης, 'H Μαζώχτρα 8. Von Composita des Verbums λαλῶ gebören hierher διαλαλώ und (ἐπιλαλῶ, Ersteros be- deutet: ausrufen, verkünden, letzteres eigontlieb zurufen, dann apeeiell vom Zuruf des Treibers an wein Pferd, und daher: an- treiben, und schliesslich, mit einer merkwilrdigen Bedentungs- Übertragung: laufen. Vgl Korais, "Ar. 4, 1, 277. Die erstere Bedeutung «Β. noch im Erotokritos: A 1151, Γ 2166. A 608, 784; die letztere aber kommt schon in der Chronik von Morea (14. Jabrh.) vor, zB. v. 5983. Ebenso im Apokopos v, 511:

καὶ περπάτησαν ποτέ, καὶ ἐπιλαλῆσαν,

Im Ngr. ist es in beiden Bedeutungen noch in Dialekten erhalten, zB. im epirotischen; so heisst es gleich im 7. Verse des ᾿Αθανάσης Διᾶκος von Valaoritis (Ποιήματα, Athen 1891, Bd. 2 8. 251):

* Soll man aus diesem büufigen Vorkommen von λαλῶ im Cypri sehun wowie daraus, dass Ad bei Sakellarios fehlt, schliessen, dass diesen dem eyprischen Dialekt überhaupt fiemd ist?

m

Bodoutungsgeschichte ο Worte 285

der κοινή das alte Adw, epiüter κελαδῶ (κ. u). Auch im Mgr. und Xgr. ist die Bedeutnng "singen durchaus anf die Vögel be- hränkt; zB. in den "Rhod. Liebexliedern heisst e& 74, 24: κι ἀπὸ τάδόγια τὰ λαλοῦψ, évav mouM ἐσύ 'Gar Ebenso 92, 5. Und ngr. zB. Λαλοῦν ot xoükkor στὰ βουνά κ' ol πέρδικες στὰ Δάση bei Passow, Uarmina S. 96 Nr. 120 v. 1. Λαλοῦν oi πέρδικες Ἱλυκά . . . bei Valaoritis, ᾿Αθανάσης Διάκος 3. Ge- sang (Ausg. v. 1891, 263 v. 1. Von Menschen gebraucht nur im Vergleich zu den Vögeln, zB. /j ἀηδονολαλοῦσα nachtigallstimmige Mai Zu bemerken ist noch, dass sich im Nr. eine weitere Spezialisirung dieser Bedeutung voll- zogen hat, indem λαλώ auch vom Krühen der Hiikne gebraucht wird, xB. λαλοῦσαν τώρα οἱ πετεινοί: Ἐφταλιώτης, Ma- ζώχτρα 8. 82.

Eine naheliogende Vebertrugung ist es, wenn Xa) ebenfalla schon bei Theokrit in transitirer Bedeutung vom Erklingen bezw. Spielen eines. Instrumenten gebraucht wird, zB. Theokr. 20, 29; λαλώ qUA. Vgl. lat. tibia vano, Ebenso noch im Ngr., zB. bei Passow, Carm. S. 401 Nr, 524 v. 15:

Λάλα το, Γιάνη u, λάλα το, λάλα το τὸ σουραῦλι,

Auch intransitiv: λαλοῦν τὰ Öprava, die Instrumente er- tönen. Davon hat siolı ein neues Sabstantiv-Partizip abgerpalten: τὰ λαλούμενα die Musikinstrumente, zB. bei Εφταλιώτης, H Ma- ζώχτρα S. 61.

Im Uobrigen ist aber selbat vom Singen der Vögel Aa nieht das einzige und häufigste Wort im Ngr. Re ist, wo viel ich sehe, von Singrögeln nicht Ablich; dafür gebraucht man xehait)dW, ein altes. poetisches Wort, das schon bei Homer und den Tragikern vorkommt in der Bedeutung "raunohen, tosen', be- sonders vom Wind und vom Wusser, epüter auch von Vögeln zB. Lukian, Philops. 3.

* Bel Pindar und den Tragikern bedentet ea “laut bemingen', und auf einer Inschrift im Αθήναιον 3 S. 484 Nr. 2 heisst es; περπνὰ µέλη κελαδῶν. In den Hermen. Pseudodos. 8. 491, 68 steht: keAabeli)v cantitat, Im Ner. wird mit solcher Vorliebe ‚vom Singen der Nachtigall κ. Worte ἀηδόνι (sprich: nibóni) beeinflusst wurde und in der zweiten Silbe ein sekundären i einfügte: xeAaldi. Vgl. J. Schmitt bei Psiohari, Etudes de philol. néo-grecque, Paris 1892 p. 2 heisst es in einem Volksliede:

Ti κελαϊοεῖ ránbóvi, Oodwpii Κολοκοτρώνη;

δρ... P"

t, dans es selbst lantlich von dem

& Βο

—CBedeatungsgeschichte griechischer Worte an

Enpög, das in seiner alten Bedeutung wiederum ersetzt wurde

"Die Reste der alten Haupt-Bedeutung “frei von Nüsse’ im Ner., sowie die Keime der neuen Bedeutung im Agr. lamen sich mun deutlich erkennen, wie an der Hand der Texte gezeigt werden soll Darauf wird versucht werden, die neuen Bedeu- tungen des Wortes, soweit aie im Agr. noch nicht ausgebildet sind, festzustellen und aus der ursprünglichen abzuleiten.

4. Die gr. Bedeutung ist noch erhalten in Zusammen

mit Substantiven, wo Eepo- das erste Glied bildet, Hierher gehören: o, ein Im Sommer ausgetrookneter, nlao waasére

Ἐηροχειμάρρους), ξεροπήγαὶ ση bei "Theophanes 395, 21: ξερόλιβος).

Ξεροτρώχω agr. Enpoparäw; dazu Enpoparla, Essen trockner Nahrung, dann die Fastenspeiss; s. Sophooles, Lex. s v. Prodr. 3, 340, 352, 354.

Eepöreixog eine aus Steinen ohne Anwendung von Mörtel gebante Mauer. Ebenso ξερόλιθος und Éeporpóyaloc.

Ξερομάτης Επρόφθαλμος, ὅστις δύσκολα καταφέρεται εἰς δάκρυα (Κοταῖα, "Ar. IV 356).

εεροπέτρι τύπος πλήρης πετρῶν καὶ ἄνυδρος: Pa- wpatis, Χιακὸν γλωσσ. 260.

Ξεραπόδοχο, eim zerhrochenes, gesprungenes Gefiss, das daher nicht mehr für Flüssigkeiten, sondern nur für trockene Dinge dient.

epokaipia ξεροκαιρία, Morosi, Bova 194,

Ξεροχτίζω, ohne Mörtel manern.

Hier ist überall noch die Bedeutung des Troeknen im Ge- ‚gensatz zum Nassen, Flüssigen sichtbar; ex bezieht sich also auf Gegenstände oder Handlungen, mit desen ursprünglich die Vor- stellung des Plüssigen, oder doch Feuchtes sich verbindet, wie ποταμός, βρύσι, xeiuappos, ἀπόδοχο, nám, xrizu.

2. Wie in diesen Composita sich die alte Bedeutung er- starrt erhalten hat, und wie sich ao ihnen das Schwinden der agr. Bedeutung erkennen lässt, so beobachten wir in gleichartigen Bildangen das Aufkeimen der nesen Bedeutungen, nämlich zu- nächst der von "dürr' und "mager. Dens auch diese scheinen sich, wie κο häufig, zuerst in Composita amrakündigen,

28 Dieterich,

Wir stellen zunächst einige Beige ir de Μάνος dar, getrocknet zusammen: ^ bei Theophrast, c. pl 2, 8, eder von

Εηρόκαρπος trocknen, dh. dürren, nicbt. h es Enpoguüpvn bei Alexander w, Tralles 11 pre tronkne, dh. welke Myrrhe, PE Ἐηρόφλοιος in den Geop. 9, 16: mit därrer, tr Εηραμπέλινος bei Laur. Lyd. und Suidas: von des verwelkten Weinstooks, daher auch rot. Ξηροφορῶ hei Iren. 560 A (138 n. I, Migne. amy dürre Früchte tragen.

Enpomow) bei Diosc. 5, 120: trocknen, dürren. Tes Verum Füpabu nod πα Ub ts schon früher diese Bedeutung angenommen zu haben,

in klassischer Zeit, wie bei Xen. Der Ueber; ist auch deut- - lich zu verfolgen: os ist dus Verhiltniss von Ursache und kung, In dem die alte zu der neuen Bedentung steht; was kein Wasser oder keine Feuchtigkeit hat, muss saftlos und dürr werden. | Damit ergiebt sich auch die Uebertragung vom Wi

die Vegetation, die der Feuchtigkeit bedarf. Der

Trocknen im Gegensatz zum Saftigen, Frischen liegt ale hier zu Grunde.

Eine weitere Uebertragung ist die von Pflanzen Mie und Menschen, also von der vegetabiliwchen auf die > Welt: die Trockenheit und Saftlosigkeit des Fleisches «le Magerkeit, womit wir zu der zweiten neuen kommen. So apricht Lukian Tox. 24 von einer Enp& Ex ps mageren Frau, und Diocl. bei Ath. 7, p. 320 D hat die Bildung

3mpócapkog mit trocknem, dh. dürrem, magerem Fleisch. Auch dés deniscke tronken wowie das engl. dry spielt ja BERNER Bedeutung ^mager' hinüber: vgl. er sieht trockenaus, he has a dry face. In byzantinischer Zeit finden wir denn auch die Komp ξήροψις "with a dry face bei Mal. 306, 10 (naeh Soph. m. v.). und ξερόχειρ Theodoros Staditee 777 C. (Migne Bd. 99). Von bier aus erklärt sich das kretische Substantiv τὸ ξερό = τὸ σκέλος. bei Jannarakis, Kretas Volkslieder 253, 21; vgl. Thumb, Byz. Ztschr. IX 158. Hier sehen wir bereits deutlich, wie weit wir. uns von dor agr. Bedeutung entfernt habon: im Agr. würden diese Bildungen bedeuten: einer, der ein nicht nassos Gesicht, eine nicht nasse Hand hat.

9. Aus der Bedentmng "dr? entwickelte «ich weiter die

αρ

=

_ Bedentungsgeschichte griechischer Worte EI

von hart, spröde, starr; ein dürres, welkes Blatt verliert auch seine Geschmeidigkeit, es wird hart und starr!. So wird es schliesslich in eigentlicher und übertragener Bedeutung auch vom Menschen gebraucht, zB. um die Kussore Regungelosigkeit zu be- zeichnen: ἔμεινα Eepög ἀπὸ τὴν Tponäpa µου, ich blieb atarr vor Sobreoken, Und wie man Im Deutschen von einem Starr- kopf sprieht, ganz so im Ngr. Eepoképolog (im Agr. bedeutet Ἐηροκέφαλος einen, der einen trocknen Kopf hat, zB. bei Al. Aphr, Probi. 6, 8). Da die Starrheit der Glieder ein Symptom des Todes ist, nimmt Zepög im Ngr. graderu die Bedeutung "tot an, zB. ἔπεσε ξερός er fiel tot nieder, Dios iet wohl die letzte Phase in der Entwieklung des Wortes, soweit es absolut vor- kommt. Nur aus der Bedeutung "hart hat sich noch die von "keusperig (von Brot, Braten usw.) abgespalten, zB. sagt man Ξεροψημένο ψωμί knusperig gebackenes (hartgesottener) Brot; auch vom Fleisch: scharf gebraten; Zeporhravo, eine Art Blätterteig.

Es hat sich aber in Zusammensetzungen noch eine jüngste Bedeutung herausgebildet, die ihre Wurzeln erst im Mittelalter zu haben scheint, Wenn nämlich Eustethius Od. p. 1914, Di Tl. 19, 41 Enpöpwvog "mit rauher Stimme’ anführt, so erinnert das an ngr. Bildungen wie Ξερόγελο, dus Papazaliropulos 8. 473 erklärt als βεβιασμένοι καὶ εἴρωνικοὶ έλωτες, Achnlich ist «bà. das Verb. EepoorakiZw ἀναμένω τινὰ ner’ äywviag. Auch das allgemein übliche Ἑεροβήχω und Eepoxarentva mit Anstrengung husten, achlunker’, gehört hierher. Hier hat ulwo Zepög die Be- deutung "gequält, mit Anstrengung die sich leicht aus der von "rauh” ergiebt.

Was nun mit Anstrengung geschieht, das hat keine natür- Hohe innere Veranlassung, es wird zur Mache, zum Schein,

So erklärt sich wohl die merkwürdige Bedeutung in ver- balen Zusammensetzungen, die Krumbacher in seinen 'Mittel- ‚griech, Sprichwörtern' S. 173 Anm. belegt hat. So bedeutet das Sprichwort: 6 xöguog ἐχιογίζονταν w' fj πριὰ Eepoyrevitovrav etwa: die Welt wurde verschneit, dh. in Trauer gehüllt, nnd die Alte klimmte sich zum Schein die Haare um sich

# Inpoxorria bei Eus. Alex. 440 D und Prodr. 3, 610 (Legr. 74) bedeutet nicht ein trooknes, sondorn oin hartes Lager. Und wie man im Deutschen von einem harten Ton oder Schlag spricht, wo auch Im Griseh., el. καρδία µου χτυποῦσε τερὰ στὺ στῆθός µου.

INTERPRETATIONES LATINAE

I

Quintilianus inst. or. I 6, L3 eum scripsisse videatur: "illi autem idem (seil. analogine defensores) eum interrogantur, eur 'aper apri et "pnter patris faciat, illud nomen positum, hoc ad aliquid esse contendunt", ea verba primum idcirco tangere von- stitui, ut Spaldingii errorem removerem ab aliis propagatum, Nam ille vir eeteroqui de Quintiliano egregie meritus quod adnotat (wol. I, p. 145): "aper igitur nullo alius rei respectu dicitur, peter refertur ad filium", id certe vel ideo falsum est, quia aper eodem iure referri potest ad porcam, quo paler al fllium. Nec recte Bpaldingins versatus est in explicando eo, quod vocat Quintilianus “ad aliquid", licet Graecum illud philosophis, rhe- teribus, grammatiois aeque notum πρός Tt verti bone observet addatque ipsae grammaticorum latinorum interpretationes, ut Cha- risli: "sunt quaedam nomina τῶν πρός Tt i. e. ad aliqui, quae non possunt intellegi solu ut pater, mater, Primcimni: "ad aliquid dictum est, quod sine intellectu illius ad quod dictum est, pro- ferri non potest, ut Aliue, servus. Ut brevis sim, pater non potest 9440 sine mare aliquo, qui pater factus rgo "Gaius pater" "Marcos pater' plena erunt. At per se stat "aper qui est uw mawenlus, taque si licet sermone depravato uti, pater quaxi est 'accilenw' quod ἐπίθετον Graeci vocant, et re vera eorum, quae wunt 'ad aliquid, exemplum 'dexter ab Isidoro producitur. Quaeritur igitur quid sibi velit alterum, quod Quintilianus dicit. "illud (apri) nomen poritum', cum iam de sententia ipsa vatis constet. Sed 'poxitum' vix quisquam adhnc toleravit, pro qno 'simplieiter positum" Spaldingius edidit, "nude positum" Walmius vonieeit. Meliora, nisi fallor, docebit Macrobius Saturn. I 4, qui disputatione baud ita dissimili exponit: "ei (Bacehanale seil. wt eetern) singulari numero dixeris, non idem wigoifionbis nisi ‚adieeeris fewtüm, ut Bacchannle festum, Agonale festum et reli. qua: ut iam non posiirwm sit, wed adieelirum, quod Graeci

Rhein, Mus. f. Pblol X, Y. LX. M

p

"uec" quidem.

instit. or. Y 13, 6, quo loco haee leguntur | "Quaedam argumenta nuda ponere satis non « Quid enim libri? “Nuda’ omittunt

falsum est. Dirsimus αν poer este, q

dem plane intellectis: "taceo de Tuscis. Ft quoque: nam nt eorum sermone utentem Ve tatar, quom ad modum Pollio reprehendit. nm lieet omnia Italien pro Romanis habeam! secundum bonam rationem proferri et Mules catione tam bene demonstrari potest, q teris: "loh schweige von den Tuskern and "x Praenestnern: denn an Veltius tadelt 1 deren Sprache rede, sowie Pollio an Livius die 1 Pi zusetaen hatte, mag ich auch alles Italische für R Hiuleam dixi hane sententinm, quae recte conti quem ad modum Pollio reprehendit in Livio P quod commemorandum esse puto, licet omnia manis haboom'. Hoc recte perapexit Kiderlinius id iecturm salutem petivit, minus recte meo indiolo. - video, omnino hune in modum «ontinuanda est oratio: taceo de Tuseis et Subinis et Prnenewtinix | omnia Italica pro Romanis habenm’ i, e. "ich. schweigi Tuskern und Sabinern und auch den Praenestinern:. ltalische darf ich für Römisch halten‘, Itaque "licet" moniunetio quae vocatur, sed verbnm, idqne si coninneti habet pro infinitivo, neqne a sermone Latino decli tilianus_ neque a propria consuetudine, | Loquitur autem.

ee |

Interpretationes latinae. 343

imperii Romani eivin, cui bene Romana videri poterant, qune Italica essent, quare tacere potest de vocabulis quibusdam, quae antiqsieribus haud ita bene latina visa erant, Sed postquam proposuit; "iaceo de Tuscis et Sabinis οἱ Praenesinis quoque, quasi parentbeseos loco commonot de criticis ilis, qui vocabula inde petita quasi peregrina vituperaverant: hae parenthesi finita. redit in viam. Tota igitur perihodu ut reete intellegatur, sie interpunctione distinguenda est; Ίος de Tuscis. et Sabinis et Praencstimis quoque (nam ut eorum sermone utentem Vettiam Lucilium inscctatur, quemadmodum Pollio reprebendit in Livio Patavinitatem): licet omnia Italica pro Romanis habeam’, Ex- tat simile structurne genos IV 1, 21: "id quidem in consilio am- pliore uteunque tutius (nam et mali inhibentur et boni gaudent), apud singulos vero numquam suaserim’, et paullo intricatius IV 2, 61: bis tribus narrandi virtutibus adiciunt quidam magni- fcentiam, quae neque in omnes causas cadit (nam quid in plerisque indielis privatis de eerta credita, loeato et conducto, jnterdietis habere loci potest supra modum «e tollens oratio?) meque semper est utilis.

Tres faciunt collegium. taque de tertio libri primi loco sententiam proferre non dubito, qui est ο, 5, 59 sq.: "ac si reperias grammaticum veterum amatorem, neget quidguam ex latina ratione mutandum, quia, eum sit apud nos caens ablativus, quem illi nem habent, parum conveniat uno cass nostro, quin- que Graecis uti. quin etiam laudet virtutem eorum, qui poten- tiorem faccre linguam latinam studebant mec alienis egere imstitntis fatebantur: jode Castorem media syllaba producta pronuntiarunt, quia bee omnibus nostris nominibns acoidebat, quorom prima positio in easdem quas Castor litteras exit, et wt Palaemio ae Telamo et Plato (nam sie eum Cicero quoque appellat) dicerentur retinuerunt, quia latinum, quod o et n litterin finirelur, non reperiebant, ne in a quidem atque s litteras exire iemere masculina Graeca nomion recto cnsu patiebontnr ideoqne wt apud Caelium legimus Palin eincimnatus et apud Memalam “bene fecit Euthia’ et apnd Ciceronem ' Hermagora', ne miremar, «quod ab antiquorum plerisque Aenea! nt “Anchisa είς dictus. De hoc loco disputuns Meisterus in eo libello, quo Ciceronis textum a Quintiliano exhibitum examinavit, temere egit quod ' gramma- ticorum quorundam! opiniones a rhetore osstigari adfrmat. Ipae quidem Fabiue grammatioum wümque ita deserihit, ut ipsum. nom

tringit" veterum amatorem"

m eins noniectara adsequi

irrisione proponit Quintiliamus? N producta enuntiatum memorat, sim adnotat Gellius IV 7: "Valerius P

latinorum exemplum p etl exeunt lima, ut 'animal',

esse puto, quae narrare pergit Quintilianus: atque s litteras exire temere maseulina Graeca | van patiebantur" e. q. s. ita scilicot ut intel] auetorew infra appellati. Atque observandum. verborum ambitu apparere Paluemonis n Anchisae, id quod non mirum est in homine. Vergilio commentarios conscripserat. Iam q Üiceronem scriplum inveniri ' Hermagoru", neglegendum videtur esse hoc testimonium, goras scribitur libris omnibus, quos babom! misi fallor, iwm ipsa Quintiliani aetate, Sed monium, redire potest ad exempluriu Ciceronis ipso illo inspecta, qua de re Suetonius Leo Plautinische Forschungen p. 91 q.): 'M. i Berytius legerat in provincia quosdam veteres li 8 grammatistam durante sdhue ibi antiquorum "memorim m omnino abolita sieut Romae. hos eum deinceps peteret atque alios cognoscere cuperet in proposito mansit mul plaria eontracta emendare. ac distinguere et adnot Profecto autem, qui vitam consumpsit in librorum. rum eonleetione, etiamsi antiquiorum libros maiore eat, tamen de Cicerone quoque scire quaedam potuit, nesciebant.

Interpretationen latine. 245 ν n luvenalis dum eorum artes depingit, qui licet ipsi wint divites, sportulam cotidie petere. consuerunt, "sequiturque maritum. languida vel praegnas et eireumducitur uxor', in fine disputationis totius (| 123 sq.) exemplum eius addit, qui absente petit uxore "ostendens vacuam ct clausam pro coninge sellam", Cuius auda- ciam simul et calliditatem quo clarius ante ocnlos ponat, ipsam indueit hominis sermocinationem potius, nisi fallor, dlinlogi specimen inter elientem. "Galla mea. est’, inquit, Deinde cum videat patronum dubitantem, cunctantem, relustan- tem, rogat moraris? eoque procedit insolentiae, ut uxorem quasi praesentem compellet: "profer, Galla, caput. Ecoe igitur viotus tanta impndentia patronus veritusque, ne videatur molestus ease matronae getentiosimee, iam desistit acrius instare, itaque inter- pellat loquentem: noli vexare, quiescet. Sic igitur distinximuw totum sermonem: "Galla mea est’ inquit "citius dimitte, moraris? profer, Galla, capu. 'noli vexare, quiescet", quem quidem adbne ita interpungere solent, quasi sit tota elientis oratio inde » verbis Galla men est’ naque ad illud "noli vexare, quiesoet'. Qua tamen in re primum hoc molestum est, quod effectum fraudis ignoramus nec, quid faciat patronus, utrum re era decipiatur necne, audimus, deinde offensionem habet 'quiescet" fatarum, quod intellexit inm ie ‚qui in Pithoeano correxit ^quiesif, quem etium recentiores quidam secuti sunt. At ai patrono dederis illud 'noli vexare, quiescet’, bene intellegi poterit faturum quasi imperantis auctoritate enuntiatum, cuius usus non psuca exstant ista aetate exempla et lueulentissime de co ex- poruit Bonellus lexioi Qnintilianei p. LII sq. Hio usus nee emper nec ubique ab iis recte observatur, qui scriptores Iatinor edunt, velut est quidem Apnlei Metam. XI 6 p. 209 E.: 'quod si wedulis obsequiis et religiosis ministeriis et temacibus cawti- monis mumen nostrum promerueris, seies ultra statuta fato tuo spatia vilam quoque iibi prorogare mibi tantum licere, et id quidem bene, sed cum apud eundem III 5 p. 42 E. in optime libris hnec scripta inveniantur: "ignavia omnis facesset ο pootore: stricto muorone per totam domum oaedes ambulet', malust nune "faeessat" edere nec reputant eam diseimilitudinem, quam est in "facesset" et "ambulet", Graseis commendari exemplis, velut hoc

medicinae auctores praecepta, quibus loous ut de emendatione eius aliquid certius inntum quidem constat, Grattium, etel poeta. onseripsisse, quae seripsit, quod ut uno es velim eum quae posuit v. 470 aq.* stringendae nares et bina ligamina ferro armorum geminaque cruor ducendus ab a eonferas Hippiatricorum p. 10, 39: θἐραπεύων 3^ χάνοι αἵματος ἀφαιρέσει λύων τὰς ἐν τῷ d καὶ τὰς dv τῷ order vel p. 38, 4: πάντας.

σµονῆς καὶ ἱἡμότητος πάσχοντας ἄριστον @ τῶν ἁτκώνων καὶ βραχιόνων. De ip v. 424 sq. Graltins marinas balneas commendat, fum ent eandem medelam notam fuisee Coh quam Hipplatriei quoque passim commemorant.

! Itaque ad intellegendum pootam non sine commod κυνοσόφια, Byzantine adhibebuntar, quae Hercherus in Aelioni cdidit; cf. ο, g. Grattii 979 sq. (ct 995 quidem 'eust figurwte quasi 'custodia') cum cynosophii p. 987, 21 Herchy, cum cynosophii c. 9 p. 590 H, Sed quod maius ext, u materiae dispositio, quam legitimum fuiswe bin Hierncles equis soribens Hippiatr. p. 3, 11 29.

H

pnem——

Toterpretationes lutinae 3

vocamus md Chironis mulomedieinam, ab Eugenio Oder egregie editam, quo in libro de maleos morbo pernieiosissimo inler alim haec marrantur $ 198 (p. 58 Oder): 'hic morbus se ad eorpora. inerescens ustione extinguitur vel sangninin detractions miccatur. quare iubemus eos in agrum proiei, ut auram et solem pasai eandem similiter curam ils praestent, nt ustio et sanguinis de- trastio. sol exurendo omnem humorem huius morbi exiecat, aura detrahit omnem corruptionem corporis et plectoriam sanguinis et humeris plenitudinem, et atringit omnia, quae ex duplici ratione

à i alterutrum omnibus rebus subvenuit'. Qnamquam enim diversos morbos diversarum bestiarum tractant et Grattins et Chiro, tamen nee olarins est wnum atque idem eos commendare medicamentum, quod constat ex aurwe solisque adplicatione, quam nos Luft- und Sonnenkur voonmus, Quam si uni tantum. morbo utilem existimasset Cbiro, mon addidiseet: alterutrum ommibus rebus subvenuit. Kt quantum entis spirantibus veteres medici tota medicina tribnerint, docet aldıpaz nsus in multis hominom morbis adhibitae. Indidem amaris salubria flamina vocat Apuleius XI 5. Ipeam vero me: dendi rationem. quemadmodum interpretati sint, iterum Chiro Iuonlentiesime exponit, eum dicit sole ardente humorem morbi exsicoari, aurarum flatibus eundem detrahi: scilicet humorem sole qrotraetum ex venis vento diwipari simus ipsi murue utilitatem aestivo tempore experti. Et hoo quidem 'exkudare vitium" Grattius vocare videtur. Sed ea res utcunque se habet, oui, «quaeso, potest esse dubium, quin, quomodo sol et aura apud Chironem, eodem modo apud Grattium clari faces solis venti- que iuxta ponantur? His autem versibus illa salubria, quae medicinae enusm adhibentur, vel ideo coniuncta proferenda erant, quim, quae essent vitanda, inm praecedente sticho poeta docuerat: pluvias οἱ Cauri frigora vitent. Ergo sequi debent utilia. Qua re intellegimus quanto fuerint in errore illi erilici, qui eo quod traditur "a vento' adducti orediderunt iussisse Grattium canex a ventis removeri et soli exponi. Quod eo minus toleran- dum est, quin solem sine vento non tam salutarem quam pernieio- sum esse visum ex ipso Chirone apparet, euius. hnec sunt verba: stringit omnim (seilicet aura), quae ex dupliei ratione calore vel Tigore coneipiuntur. ltaque ea, quae per se nimiam vim habent, mura mitigat, et de rigore iterum congruit Graifius, eum prae- wipit: Cauri frigora vitent. De plaviis nihil habet Chiro, aed per e apparet idcireo ens exitiosas ewwe visas, quia sioontioni

- E =

318 Rudermacher

corporis offieiunt. lam igitur quaeres qua ratione fleri posit, ut verba Grattii, quatenus corrupta eunt, ita restituantur, ut alter medicus consentiat eum nltero. En igitur μάς initio versus littera scribimus : -

κοκ et pluvias et Cauri frigora vitent,

Sie mngiw: ut nudis inoumbunt vallibus aestus, |

Da vento clarique faces ad solis, ut omne

exaudent vitium, Haec si recte disputavimus, eur nudas valles Grattius dixerit, apertius erit, utpote quae ventorum aceeasnm non impediunt, Sod persistumus in nostro poeta, Pergit enim totius eurationik modum enarrare versibus hie:

subeatque latentibus ultro, 4

quae faeta est medicina, vadis. per Quibus in verbis intellegendis vel potius emendandis mirum in modum laboraverunt homines critici, cum, quid sibi vellet illud "vadis , non satin constaret, sed iterum Chiro ommem eximit dubitationem ipse quoque do intestinorum vadis loentus, cf. PE et maxime 64, 25 sq.

Pasotäin catalogum quem composuit. Grattius inde a veri

497, apte conferemus cum iis, quos in eadem maleria alii proposue- runt, velut Arrianus Cynegeticorum 23, Pseudoppisnus, Hippiatri- corum auofores, neque obliviscemur eins anonymi, qni weripait Ίππων ἀρετὰς κατ' ἔθνος in Crameri nnecd. Oxon, IV 356 sq. Verum ex his omnibus nemo eum Gratrio ullam habet familiari- tatem praeter Oppianum. Quod breviter admonere possum, multunr. operae frustra expertus. In alia re felicior fuisse mihi sum visus. Nam eum versibus 161 sq. de cane Hyrcano poeta tradat:

Sed non Hyrenno satis est vehementia gentis

tanta suae: petiere ultro fera semina ailvis.

Dat Venus acoossus et blando foedere iungit.

Tune el mansuetis (uto ferus errat adulter

in stabulis wltroque gravem euccendere tigrin.

ausa canis maiore tulit de sanguine fetum, similem quidem historiam etiam Aristoteles (hist. an. 8, 27, 8—8, 28) narrat et Aelianus (hist. an. VIII 1) ac Plinius, ed non parvam intercedere differentiam. apud hos Aelianus docebit, eulus verba. ex Aristotele sine dubio hausta haec sunt: τὰς κύνας ἄτουσιν eig τὰ ἔνθηρα χωρία καὶ roig δένδροις προσδήσαντες -- ἀπαλλάττονται oi δὲ τίτρεις ἐντυχόντες αὐταῖς, ἀθηρίᾳ μὲν καὶ λιμῷ συµπεσόντες διασπῶσιν αὐτάς' ἐὰν δὲ ὀρπῶντες

ἀφίκωνται καὶ κεκορεσµένοι, συµπλέκονται αὐταῖς. Secundum igitur Aristotelem Plininm Aelianum canes in silvas aguntur ibique arboribus adligantur, neque id ignorare videtur Grattlus, Tem leviter tangens:

petiere ultro fera. semina silvis, licet id quod dieit "nltro, minus bene congruat cum ceteris suotoribus, qui invita cane feturam fieri testantur. Verum a tommnuri historia proreus abhorret, quod poeta addit:

Tune et mansuetis tuto ferus errat advlter (i. e. tigris)

in stabnlis. Ergo non pendet ex Aristotele, sed ex alio quodam scriptore, uem ut eruamus, nova nobis via ingredienda est, Nam toto hoc, de quo agitur, canum catalogo vide qua ratione materiam dis- posuerit. Enumerentur cenew hi: Medi, Celtae, Geloni, Persae, Serae, Lycnones, Hyreani, Umbri, Britanni, Molossi, Athamanil, Macedones, Acarnanes, Aetoli. Seenntur de mixtura gentinm praecepta, deinde canes Sicul, Sycambri, veriruhae, meisgontes, quos optumos iudicet. Patet igitur Asiaticos primos nominari, deinde Europaeos, Mirum autem videri potest, quod inter Medos Gelonosque Celtae ponuntur neque certe id moris Romanorum est, qai wie appellare Galliae solent incolas Ipse quidem Grattius totius dispositionis aeumen percepisse non videtur, quoniam eosdem exnós posten (v. 194) Gallos vocat!. Nempe, quem sequitur, is auctor Κέλτας Γαλάτας intellexerat, Asiae habitatores, ex Gallici» canibus idem prodaxerat teste Grattio Sycambros ct vwerirühae, [taque errore suo Grattius convineitur, dum ex Graaco quidem fonte haurit sed male baurit. Hino igitur illa fluxit doctrina, quam in poeta latino miramur, hinc metagontis quoque nomen. Fuit nutem Graecus ille auctor post Alexandrum Magnum, quia, quae de eane Indico narrat, ex aliquo Alexandri Magni historiarum seriptore petisse videtur, Fuit, nisi fallor, Cynegeticorum scriptor quidam dootus Alexandrinus, Et haeo quidem haotenus; nam, ut niunt, nomina sunt odiosa?,

3 Nomina omnino commutat its, ut pro Celtis ponat Gallos, deinde retineat Gelonos (v. 177 v. 195), iterum pro Aetolis (187) vocet. Calydonios (196).

3 Unam eamque brevem almanitionem addere mihi lieet. Nam quod exstat. Grattil 197 sq.:

Disco agedum et validis dilectum hastilibus omnem. Plurima Threicii nntritar vallibus Hebri cornus

950 Radermacher

v BELL

De Senecae epist. 89, 22 priusquam agum, ] um

praofanda sunt de luvenalis sat, IX 54 sq. quo lo monstrum esse contendit tam horridum quam molem illum, qui sit avarissimue, eum «it idem ditiesimus, quam sententiam ita exprimit:

die, passer, eni tot montis tot praedin mervas

Apula, tot milvos inter tua puscun lassos?

te Trifolinus ager fecundis vitibus inplet

suspectumque iugum Cumis et Gaurus inanis. |

nam quie plura linit

quantum erat oxhausti lumbos donare elientis

iugeribus paneis! I. Sellicet cum exclamat "quantum orat", id cum ironia pronuntiatum esse volt intellegi, quasi 1 lumbos donare olientis ingeribus pauci&. De hae ro mulla esse dubitatio neo vero umquam fuit. lam ad Senecae epi larum locum provoco supra laudatum, ubi perstringens hominum luxuriosornm voracitatem in hmec verba effunditur: "ad vor deinde transeo, quorum profunda et insatinbilis gula hino maria soratatur, hinc alia hamis, alia laqueis, alin retium wariis generibus eum magno labore persequitur: nullis animalibus pax. est ('pareit' Buecheler): quantulum est ex ietie epulls, qi toL comparatis manus, fesso voluptatibus ore libati&? In enuntinto νε quae natare non potest, ita succurrunt, ut. addant post "εκ aut ipsum ho "ew? tollunt. At certe Tavenalis docet ab illo 'quantum est, cui aequale erit "quantali suspendi infinitivum, ipsum vero dictionem oum dospectu quium adhibitam non minus quadrare in Senecam quam in Tuwenalem quis negabit? Observandum igitur e&t in codice optumo Bam bergensi prima manu non esse scriptum 'libatiw, wed 'libastis', ut ai Hense, deinde correctum, id quod veteris mendi videtur vestigium. Quare propono: "quantulum est ex istis epulis, quae per tot comparatis mane, fesso voluptatibus ore libaese! Totam. hane disputationem Seneca elaudit verbis hie, quae crucis signo adfecit Hense: "infelices, exse quid intellegit malorem wow

vix dubitari potest, quin "Threlelis nutritur vallibus Hebr? posta. seripserit, primum quia "Ibreiei inutritur truditur nee raro s et | longa confusae suni, deinde quin enallagos ort amantissimun v, e. © in versu 201 "vormuta leporis vostigia"

σσ

Interprotationes latinae 281

famem habere quam ventrem". ldem laudat Gronovii conieoturam qui "esse quid' mutarit in 'eequid', Sed mihi certe omnis Anferpretatio pendere videtur a recta ipterpunotione: "infelices! Gase (i e. "edere" contractum) quid intellegitis? mniorem von famem habere quam ventrem?" Namque ex hoc oritur πλησµονή, quod stomasbus eapere nequit, quae gula desiderat, De inter- rogationis secundae forma conferas Terentii Hec. 618 et alin multn. post Terentium (Schmalz, Lateinische Syntax 8 102): cum in- dignatione profertur.

Seneca in ep. 79, 2 dicit: "si baec mihi perseripseris, tunc fibi andebo mandare, ut in bonorem meom Aetnum quoque ascendas, quam consumi et sensim subsidere ex hoc colligunt quidam, quod aliquando longius navigantibus solebat ostendi. ldem in ep. 91 sortis humanae condicionem deplorans exemplisque inlustrane, quanta sit inbecillitas nostra rerumque nostrarum endudiias, pergit bao sententia (8 11): "non tantom manu faeta labuntur nec tantum humana arte atque industria posita vertit dies: inga montium diffluunt, totae dosedere regiones, perta sunt fluctibus, quae procnl a conspectu maria stabant. vasta vis ignium colles, per quos relucebat, erosit et quondam altissimon vertices, solacia navigantium, ad humile deduxit, Quibus tertius accedit Aelianus variae bist, VIII 11; οὐδὲν ἔτι Βαυμάσομεν el fj τῶν ἀνθρώπων φύσις θνητὴ οὔσα καὶ ἐφή- μερος «φθείρεσθαι αὐτοὺς ἀναγκάζει, ὅπου καὶ τοὺς ποταμοὺς. ὑρῶμεν ἐπιλείποντας καὶ τῶν ὁρῶν δὲ τὰ ἠψηλότατα ἀκούομεν µειούμενα καὶ ἐκεῖνα. τὴν τοῦν Αἴτνην φασῖν οἱ πλέοντες ἐξ ἑλάττογος ὁρᾶν f| πρὺ τοῦ ἐβλέπετο τὸ δὲ αὐτὸ τοῦτο καὶ τὸν Παρνασσὸν παθεῖν καὶ τὸν Ὄλυμπον τὸν Πιερικόν, Quae #i inter »éwe comparaverie, primo observabis eundem 0880 senten- tiarum nexum apud Senecam ep. 91 Aelianumque, deinde hurc ex illo hnusisse negabis, quia etiam Parnasum commemorat ÜOlympumque monies a Senecu non appellatos: ergo statues tommunem esse quendam fontem, ex quo hausit nterque. Nec tamen is fuit geographus vel rerum naturalium seriptor, quod si sb, vel Strabonem similia soiro putares vol Sonocam in maturalibns quaestionibus vel enm, qui Aetnae carmen oesinit, Fuit homo quidam, qui Aetnae montem ipsum ano incendio comburi minuique nautarum testimonio usus adfirmarat; idcirco omnino non delet quaeri inter eos auctores philosophos, qui de ignium eruptioniban varias quidem sententias prodiderunt sed in 60 eongrums, quod montem incendii viam putabant, non

gc

959 Radermacher

alimentum. Non fuit Posidonius, ut brevis sim: tionum scriptor aliquis, emins nomen in obscuro e est, de Aetna opinionem commemoravit, enm ipsi esse visam haec verba ep. 79, 2 testantur: "potest hoc non quía montis altitudo. descendit, sed quia ignis eva minus vehemens ao Inrgus effertur, ob eandem causam. per diem segniore", in quibus baud sine onusa ‘per diem’ mi sieut apparet ex Nat. quaest. II 26, 4: "Maiorum nostrorum memoria eum inevla in Aegaeo mari wurgeret, ern mare ot fumus ex alto ferebatur; nootu demum prodebat ignem

eqs. Sed haee non sunt tanti; itaque pergo ad en quae 4e cuntur ep. 79, 2, vitio apertissimo Inquinata; "nentrum autem incredibile est nec montem (scil. Aetnam), qui devoretur cotidie, minui, nee manere eundem, quia non ipsum exest sed in inferna valle conceptus exaestuat et aliis paseitur, in ipso m

mon alimentum habet rod viam". Apertieimnm dieo | quod subiecto carent ea june sunt: ezest exaestuat hahet, nee tamen facile memoria suppletur, quod ignis, cuius nulla est in verbis antecedentibus mentio, aliud. Nam cum Beneca dicat in ipso monte ignem non 3

eundem, quin ignis «ub monte esset. Nam si ipse com ipse quoque mons est ignis nutrimentum, non ost nutrimentum. in monte tamquam receptaculo, Ergo nisi fallor, ut instare sententiam exprimeret, woribere oportuit philosophum: montem (i. e. ips monté) non alimentum habet sed viam. haer quidem leni emendatio est, qua adbibita quod restat in, videtur esse vestigium eius quod sopra desiderabamun et Buechelerus dewideravit igmis; quare totum locum sie resituoz "neutrum autem ineredibile est, nec montem, qui devoretur οὐ- tidie, minui, nec manere eundem, quia non ipsum exest sed in aliqua inferna valle conceptus exaestunt et al iis paaeitur ignis, iprum montem non alimentum babet sed vin Transeo nd tertium Seneose loeum indieandum, qui exstat ep. 75, 12, qno loco de iiw loquitur, qni maxime sunt in virtute. proventi: "itaque qui plurimum profecere, extra morbos suni; adfectus adhue sentiunt perfecto proximi, secundum genus est eorum, qui et maxima animi mala et adfectus deposuerunt, sed ita, ut non sit illis seeuritatis suae certa possessio'. Quibus in

--

μη

Interpretationes latinae 959

verbis id unum me pungit, quod intra brevissimum unius €on- trarü spatium bie idem exprimitur subieetum, eum dieit "qui plurimum profeoere' deinde 'perfeoto proximi Sunt enim idem. Quod mihi non tam videtur elegantiae quam inertiae cuiusdam esse exemplum, Ecce autem libri optimi: non 'proximi' testantur sed "proximis', deinde in Veneto corrector ultimam « litteram delevit. Et id quidem male fecit; misi enim fallor, haeo multo est inenndior oratio: "itaque qui plurimum profecere, extra morbos wunf, adfectus adhue sentiunt. perfecto proximin se cundum genus est eorum, qui et maxima animi mala et aifectna deposuerunt, (un in enuntiatione "perfecto proximis secundum" eodem modo diclum est, quo 'nulli Campanorum secundus Livius dixit vel "haud wlli veterum virtute secundus Vergilius. Poteram his esse contentus. Sed malo unam admonitinnonlam widere eamque brevissimum de ep. 76, 30, ubi de iis bonis sermo est, quae sunt extra. virtutem: "etiam si favente fortuna in unum congesta sunt, dominis suis incubant gravia et illos semper premunt, aliquando et inlidunt. Quo loco 'inlidunt' vetus ont Gruteri coniectura; nam libri "inludunt exhibent. Id antem fortusse verius. Totam enim imaginem apertissimum est sumi wh Ineubo daemone, qui incubat gravis et homines premit. At proprium est horum immundorum spirituum, quibus etiam In- vubones feruntur, ludere homines sub varia specie atque figura; bine ἀπὸ δαιμόνων ἐπιαλτῶν ἐνεργείας τὸ ὀνειρώσσειν (Suidas v. ὀνειροπολεῖν), hine horrida somnim, hine mentis alienatae Welirationew (Hippoer. morb. saer. p. 592 K sq. Horati art poet.454, Rodii Payches IT p. 849). Aliud est In nostratium superstitione sed eodem pertinet, quod credunt, αἱ quis talem Ineubonem sibi insidentem prehendere conetur, nihil teneri manibus nisi stipulam vel pennam vel erepidam (cf. Wuttke Der deutsche Volksaberglaube p. 404). taque quod Senecte libri testantur “inindunt‘, etiam mordaehns teneo. Etenim super- sülionis mira quaedam est stabilitas, mirus conexus, quo e genere me motiora repetam, satis habeo Aelü Lampridii mentionem fecime, qui in Antonini Dindumeni historin 4, 9 narrat: "solent pueri pileo insigniri naturali, quod obatet rapiunt et advocatis eredulis vendunt, si quidem: oausidiei hoo invari di. suntur Haeo enim etiamnune manet opinio; ef. Wuttke l. 1. p.627, Sel ut in viam redeam, etiam de bonis bene mihi intellegi posse videtur, si inludere dicuntur eos, qui possident,

An

9M Radermaeher

M -L- Quaedam Latina intellegere aut emendare po! scias, quae respondent, Velut Quintilianus cum di "mapíkBacig est, ut mea quidem fert opinio, alicuius. wtilitatem causae pertinentia extra ordinem exourre licet suam esse opinionem adfirmet, tamen re - vertit deinitionem, quam si minus olarus au certe scholiasta ad Demosthenis Mid. 77 p. ἐστι δὲ παρέκβασις λόγος ἐξαμώνιος ev, συναγων πρὸς τὸ πρᾶχμα, lam qnod in Graeco sermone idem '&ed' in Intino!, nec recte fecit, qui pai & Quintiliani textu removendam ease statuit. Exo nere ent, quod de poetis Cicero tradit in Oratoris par "tum etiam nonnullorum voluntati vocibus magis inserviunt, quo loco rectius "voluntate" intellegi, q coniecit, nune Philodemus docet poetieae fragmento ! VM 100: κινεῖ yàp οὗ τὰ ἀποίητα ἀλλὰ τὰ πι (διανοήµατα. δὲ καὶ voór' écri) ᾿Ηρακλεοδώρου | ὅλως vónua μὴ κιγεῖν: ex hae enim Heracleodori sequitur, ut vocibus magis qnam rebus inserviendnm Gompors, Philodem und die nesthet. Schriften der bereil Bibliothek p.925 n. p.51q.). At in eodem Oratore male. B 124:'narmationes credibiles nec historico sed prope. sermone explieatae dilncide', tenendum fuit, quod est in. omnibus: explicatue, dilucidae i. e. διηγήσεις πιθαναί, σύντομοι (nam historici est secundum Ciceronem ubertas qnaedam et copia. sermosinandi of. Oratoria 8 68), σαφεῖς, m de | ‚Eike satis est proponere Quintiliani haeo IV 3, 31: " plerique seriptores maximeque qui sunt ab ies peg lucidam, brevem, veri similem', In sequentibus cum serip- minosae et

sisse videatur Cicero seeundum libros: "tum wunt lu quasi actuosae partes duae', ad eum loonm (id quod editores) duao pertinent Nonii glossae, altera p. 182, I mosum positum pro elaro, Cicero in Oratore; tnm eunt li et quasi jactnosae partes duae altera p. 190, 10: "ii positum. pro laetantes. Cicero in Oratore: t. s. ]. e, q. fuetuorae. p. 4.’ Est igitur "inctuosae vitium vetustissimum; nam yerum

? Apuleius quidem Metam. ΧΙ 10 p.911 E. woripsit : "secundus vestitu. quidem (1. e. μέν] similis sed (i. e: δὲ) mnaibus ambabun gerebat altaria", quo loco "manibus ambabus" ideo premitur, quía ille prior lucernam sols. dextera. portabat; locus est Quintiliani simillimus.

waíes, quique in urbe erant quosque ad eam * Etruria acciverant. 0, 1 Intentus eiendo f dique ei Etruria accifis, Plin. n, h, 85,157 eui locaret "Tarquinius Priscus Iovis effigiem in C Die noch vorhandenen Bauroste sowohl dos Fondi der Tbon-Dekoration des Tempels sofern sie den etruskischen Einfluss klar stellen | Nachr. d. Götting. Gesellsch. d. kisch war endlich die Lehre, dass bei der 8 Anlage von Tempeln dieser drei Gottheiten erforder (Serv. Aon. 1 422. prudentes Etruscae disciplinae aiunt. ditores Etruscarum urbium non putatas iustas urbes, in ires portae essent dedicalae οἱ Lot eiae el (ot templa, | nis Minervae.) Wissowa hatte darum die besten Gründe für dies dass dio neue Güttertrias, die don ehemaligen nur i alten Gebetaformeln fortlebenden Verein von Juppiter, M rinus verdrüngte, über Etrurien nach Rom gekommen we u. Kultus d, Römer 8. 36). Aber grade hier fungen die e tigkeiten Denn wenn auch die Stellung des Juppiter und der Juno in diesem Vereine selbsbveratündlich int, da wie ja in ganz Italien als die höchsten Gottheiten vorehrt werden | sowohl dem Wesen als der Namensform nach zusammengebören (Jovis, Tovino & Wissowa Rel 113 f), aus welchem Grunde ist. Minerva ihnen al dritte Gottheit konstant zugefügt worden ®

à

Minerva auf dem Capitol und Fortuna in Pmuanero 27

Wissowa ua. ist geneigt, hier griechische Einflüsse an- zunehmen: „Die Gottheiten sind alle drei italisch, ihre Ver- bindung aber wird sich entweder so erklären, dass die ganze In Griechenland allerdings nur vereinzelt (Pausan, X 5, 1) anchwein- bare Trias Ζεύς, ρα, ᾿Αθηνᾶ von dort aus in Etrurien. Auf- nahme fand und mit deu genannten einheimischen Göttern gleich- ‚gesstat wurde, oder dass ebendaselbst nur Minerva unter dem Finflnsse der griechischen Vorstellungen von der Stadtgöttin Athene zu Juppiter und Juno gesellt worden ist.“ Aber auf ein vereinzeltes griechisches Zeugniss die ganze etruskisclss Lehre aufzubauen, kommt mir zu kühn vor, und wenn die Stellung der Minerva in der Trias wirklich auf griechischen Vorstellungen berubte, wäre es gar nicht zu verstehen, warum Minerva eher in Etrurien als Athene in Griechenland in den Dreiverein hätte auf- genommen werden sollen, Vielmehr müssen wir in der etrucki- schen Gottheit selbst, die mit der italischen Minerva gleichgesetzt worden ist, die Erklärung suchen. Und ich glaube, dass ein Vergleich zwischen den beiden aunführlichefen Verzeichninsen etrnskischer Götter, dem Texte des Martianus Capella I 41-61 und den Insehriften der Piacenzaleber?, uns in dieser Hinsicht den Weg weisen kann ®,

Die etruskischen Götter werden in diesen beiden Doku- menten auf 16 Himmelsregionen verteilt, Die kapitolinische Trias begegnet uns, wie wir es erwarten können, in den drei ersten Regionen bei Martian: ! Juppiter, Η Juno, III Minerva, Die entsprechenden Götter deranlben Regionen anf der Piacenza- deber sind 1 fins 2 uni, 8 fedum.

Schon Deecke hat gewagt fedem mit Minerva zu identi- heiren und hat auch wahre Natur dieser etrankischen Gott- heit erkannt, indem or sie mit der etruskischen Schicksals- und Orakeigättin Τηθύς (Plutarch. Romul. 2) gleichaetzte. Die Be- stätigung dieser Annahme fand er darin, dass in der 18, Κο: ion die deminutive Pluralform desselben Stammes Jellumr auf der Bronze den Fula minora bei Martian entspricht (Deecke

3 Deecke, Etruskische Forschungen IV. Da» Templum von Pis- θέα 1580, Ktr. Fo. u. Studien, Hl. Nachtrag zum T. 1884.

* Diese Vergleichung habo ich in meiner demnächst erscheinenden Arbeit Die etruskische Disciplin: Góteborgs Högskolas Ärkeift 1905 durchgeführt, auf wolche ich für die Eirzelloiten verwaise. Hier nehme ich nur voraus, was zu dem vorliegenden Thema. direkt gehört

Hielo, Mus. f. Phitol, X. T. LX. Wm

eG

κο... |

E

geborene Tochter des Juppiter in pisse. i die keine Götterkindschaften kennt, sonst durch:

wiederfinden, Vielleicht dürfen wir sogar aus d: Pales sccundanus einen Favor primigenius hon dass diese Gottheit Favor einem etruskisehen | entspricht, geht daraus hervor, dass Martianus die } voluti vel. superiores, die sogar über Juppiter selbst. Favores opertanei in Reg. I bezeichnet'. Ex sini di und Namen (natürlich alao auch nach Geschlecht) ur Götter, die Juppiter der diseiplina etrusea gemis h ehe ei inen verheerenden Blitz, die dritte Manubia, : (Sen. n. q. TI 41, 2 Arnob. a. n. Il 40). Sie stellen | das Fatum des Juppiter, Auc aic, dar. d Dass auf der Piacenzaleber unter cilensl in Reg. 15 u. 7 diese Gottheiten zu verstehen sind, habe ich im. oben erwähnten Abhandlung dargethan, Es würde al ‚u führen, es hier zu entwickeln. Wenn eilen vollständige |

1:80 ist zu schreiben anstatt Farores, Opertanci, S. E... B

ο Abhandlüng. p

Minerva auf dem Capitol und Fortuna in Praonesto MU

int, entspreohen sogar cilens cilen genau den Favores Faror bei Martia. (In Antinm wurde ein Sehwesternpaar Fortunae ver- ehrt, Die Belege κ. Wissowa Rel. 209 A. 2.)

Wenn also Martianus ules et Favor verbindet, Servius Dan. Aen, 11 325 ales et Fortuna’, bezeichnen sie eteuskischen Gottheiton: also Favor uud Fortuna Da sun in Praeneste die otruskischen Einflüsse sor stark gowosen sind, hege ich kein Bedenken, in der dortigen Fortuna Jovis filia primigenia eite Erscheinungsform des etruskischen Schickanl«wesens zu erkennen, das Martianus Favor lovis füius nennt.

"Aber Fortuna wurde nicht nur als die erstgoborone Tochter Juppiters iu Praeneste verehrt, sondern auch in dem Tempe] des Auppiter puer als die Mutter des Juppiter und der Juno nach Cio. de div. l1 55 is est hodie locus saeptus religiose propter. Fovie pueri, qui laceus cum Tunome Fortunae in gremio sedens mammam ad- qelens castissime colitur a matribus. Eodemque lempore in en leen, sibi Fortunae nunc est aedes, mel ez olea |luzisse dicunt,

Wie ist nun diene doppelte Rolle der Fortuna zu erklüren? Mommsen bei Dessau Hormes XIX 454 fasst Juppiter und Juppiter uer als verschiedene Göttergestalten auf: Fortuna ist die Tochter des Juppiter, die Mutter des Juppiter puer. Aber dass man den Namen des hüchsten Gottes auch einem anderen gegeben hätte, scheint mir doch unglaublich. Aus demselben Grunde will ich ads Stütze dieser Ansicht niebt den Umstand anführen, dass Mar- tian wirklich Juppiter und Juppiter Seoundanus für verschiedene Götter gehnlten bat? Wissowu dagegen glaubt, dass nur die allgemeine Dentung die Kinder, die diese mütterliche Gottheit an ihrer Brust süugte, für Juppiter und Juno erklärte, und dans Inppiler puer κο auf dem Wege fnlscher Interpretation aus dem Namen "Fortuna Zovis puer primigenia" entuommen sei (Rel. u, Kultus 209). Wie sobarfsinnig diese Erklärung auch ist, kann aie doch nur als ein Nothbehelf betrachtet werden. Cloero (s. oben) unterscheidet ausdrücklich den Tempel der Fortuna (primigenia) und den des Juppiter puer, und in der auf das Anrathen etruski- scher Haruspices eingeführten Orakelgebung (Cic. de div. ll 86

X Berv, Dan, Aen, 11326. Tusci. penates. Cererem. εἰ Palem «t. Für- unam dicunt; vgl. Caesius bei Arnob. a. n. 1140 Fortunam arbitraiur et Üererem, Genium Iovialem ac. Palem (sc. Venatos Etruscos caso).

? Dies erhellt aus den Worten, die er in der HL. Region hinzu: fügt 147 aed omnes eirca spsum. Iovem. fuerant in praesenti,

fent die Get der: Maker, goes A ist etruskisch. Ja, ich wage ew sogar, die

aut Minerva identificirt worden ist. Die

‚etruskischen Minerva tritt in den Uenkmälern weilen wird sie ale Gattin des Heroules-Genius der Juno gesetzt (s. R. Peter Ronchers Lex. T :

Ciste (A. Michaelis Annal, d. Inst, 1873 8, 221) d sinischen Spiegel (Gerhard LII 153, Taf, 166) ist des Mars ?.

So lösen sich alle Schwierigkeiten. Die |

zwei verschiedene Schicksnlsgottheiten:

1. (ePum Minerva, die Mutter des tina— Ji uni Iuno, Fortuna in Praeneste;

2. cilens— Favores, die Kinder des fina —Ju] opertanei in Keg. I, (Pales at) Favor Iovis filii bei Martian, Di involuti bei Seneca, Fortuna und Caesius, Fortuna primij Praeneste.

In Praeneste hatte mmu für diese beiden Schicksalswesen

mur den einen Namen: Fortuna. Den Unterschied bezeichnete

n^

! Wohl nur oino Umsehreibung für Juno. Vieleicht ia nie primigenia, weil Jupiter secundanus genaunt wird. »

3 Dara auch die Muttergottbeit von Capua' a.

ist, vermutet wohl mit Recht Wissowa Nel, 209 A, 8, die Literatur s. da

® Das vollkommen verhöllte Kultbild der Fortuna in foro boario, die von Servius Tullius in Rom eingeführt worden war (s. Hi Peter. Roschers Lex. I 1509), ist wohl auch in Verbindung mit dem vorhällten

etruskischen Schicksslswesen zu bringen.

‚Capitol und Fortuna in Praeneste 261

mau zwar durolı das Epitheton primigenia. Aber es war eine ganz watürliche Entwickelung, wenn wie trotzdem nur ale ver- schiedenen. ‚rmen derselben Gottheit aufgefasst warden und darum auch Primigenin eine Frauengöttin wurde (so CIL. XIV 2863 nationu orafia “Tür Kindersegen κ. Zordan Symbolse ad hist. relig. Italicarum alterae, Regiment. 1885, p. 411.

In der Capitoliniechen Trias aber, die wir auch bei Martian und anf der Bronee von Pincenza wiedergefonden haben, ist Mi- merva-teüvm von Aufang an die hohe Mutter der höchsten Gott- heiten. Thre Stellung in dem Dreiverein Tupiler-Inno- Minerva. ist also genau dieselbe wie die der Leto in der gricohischen Trias Apollo Artemis Leto. "Schwerlich wird es ein Apollon- heiligtam. gegeben haben, wo man nicht auch seiner Muttor Ver- ohrung. sollte" (Höfer. Roschers Lex. Let 1966). Wie die For- tuna (Minerva) in Praeneste, stand in dem römischen Concordia tempel eine Latona, die ihre Kinder trug (Plin. n. h. 3M, 77). Durch die Ldentificirung wit Athene ist Minerva aus der Mutter im die Tochter verwandelt worden. Um so weniger ist os zu werwundern, dass sie bisweilen mit Fortuna Primigenia in Ver- bindung gebracht worden ist, wie Annali dell’ inst, 1855 S, 85 Trieiam in Iunonario hanc Minervam Fortunae Primigenine dono «ledit/cum ara.

Göteborg. Carl Thulin.

* Don Ausdruck des Statins vily. I 3, 80 Praenestinae. sorores or- klärt Wissowa Rel, 209 A. 2 so, das Statius die Fortunakulte von Pruenste nnd Antium verwechselt habe. Eine solche Verwechslung dag allerdings nahe, da wir jetzt gesehen haben, dass cs auch in Prae- mee 2 Fortunae gab, aber vielleicht hatte man wirklich den Unter. schied vergessen und die beiden Fortunae auch hier als Schwestern aufgefasst,

s i agus psest lae, Aber dass es eine Arbeit ist, ergiebt sich aus dem, was eben. zweiten Hand gesagt ist. Es muss im höchsten. dass Halm, der sich hierüber echwerlich täuschen | der zweiten Hand selbst da in den Text gesetzt seine Kollationen keinen Zweifel liessen, dumm etwas ganz anderes geboten hatte (zB. ebeu bei jen nicht minder, dass er zwar durch Kursivdruck | erientiren verspriobt, was von m. 2 herrlibrt, di (zB. 88, 99 fL. vgl. eine Anmerkung zur Stelle) gessen hat. Ja, der Leser bleibt bisweilen nicht mur Zweifel, ob Halms Text auf m. 1 (P) oder m. 2 (|

in

* de errore profanarum ruligionam 364 somdern manchmal soheinen sogar ohne bestimmte Angabe Les- arten der Princepe (a, besorgt von Flacins llyrieus, Strass- burg 1562) in den Text gesetzt.

"Wenn soweit der Tadel Halm trifft, so geht das weitere die an, die die Handschrift selbst eingesehen haben, Bursian und die, die für Halm collationirten. Das» ihre Arbeit gaoz mnzulünglieh ist, bat sich kürzlich im Vorfolg einer allerliebsten Entdeckung Weymans herausgestellt (Revue d’histoire et de littérature réligieuses III 1898, 383). Weyman erkannte, dass der Anfang von Kapitel 17 au» der 4. quintilianischen De- elamation $ 19 genommen ist, Es lohnt noch einmal den Text des Firmicus nach Halm und den der Deklamation nebeneinander abzudrucken.

Firm. Quint. sidera ... quaedam una serie siderum ... quaedam velut ‚et eohaerentia perpetna simulque infixa ac cohaerentia perpetua vopula'a lucent, alia toto sparsa semelque capta sede collucent, caelo vagos cursus swis me- ΔΙΑ toto sparsa caelo vagos our- tiumtur erroribus, certis emetiunfur erro-

Das einzige, was Halm bei Firpieae: dx Apparat notirt ist simalque u: semelque P. Schon hiernach ist ja kaum ein Zweifel, dass P (von οἱ ac abgesehen) wörtlich zu Quintilian stimmte; Boll aber gelang es nuf Weymans Bitte, dies vor dem Original mit absoluter Sicherheit zu constatiren. Die Stelle hätte bei genauem Zusehen auch vor Weymans Entdeckung schon im P gelesen werden können,

Aber wir sind mit der negativen Seite unserer Kritik noch nieht fertig, Wiederholt bietet ganz deutlich a einen Text, der den Halmschen auf p beruhenden weit übertrifft, ja zweifellos der eéhte alte ist. Diceterich, der in seiner meisterhaften Mithras- liturgie die Wichtigkeit der firmieinnischen Nachrichten für unsere Kenntnis der alten Geheimkulte ins hellste Licht gesetst hat, zog aus solchen Stellen S, 123 den Schluss, dass Flacius Illyricus eine andere Handschrift ale P_ benutzt habe, Aber es liegt ‚ganz anders, wie folgendes Beispiel zeigen kann.

Firmieus spricht S. 82 von der platonischen Dreitheilung νοῦς θυμός ἐπιθυμία. Nach der Halmschen Ausgabe hei won der letzteren quac. prava desideria quaeque sopores cupiditatis monstrat iu tenebris, Dieser Text beruht in wesentlichen Stücken nieht auf P, sondern auf p. Was sich Halm dabei gedacht hat,

nütz ος ausgeführt rer sind. Hier, re die zweite Hand einzelne erkennbare Buc n o auf den Sion zusammengeflickt hat; das por von. ursprünglich das pos von praeposterae, von in fend dn, €, ebr, $ alte oder richtig erneuerte Buchati willkürliche Ergänzung, usf. Aller Wahrschein] also Flacius Illyriens den Text von P noch ohne | besserungen der zweiten Hand geschen*; diene hat | à erst die Handachrift verwüstet: Wo Flaeius von P liegen durchaus Nachlässigkeiten oder (sehr | Emendationen oder Interpolationen vor, letztere | kenntlich, wo sie len Rhythmus stören (zB. 104, 4, 18; 110, 8; 116, 11 nach dem griechischen Text der 119, 23; 120, 19,30; 124, 8; 125,31 wo die KI achten; 128,2 desgl; 129,22 usw, umw.) Goldkö Ueberlieferung eind also aus der princeps nur dann. wenn wie gegen p steht, wo P nicht zu lesen iet; kommt ihr nieht mehr Werth zu als jeder boliel Ausgabe). Aber much in jenem Fall ist sorgfältige. geboten, und zu P durchdringen zu können immer dri wünscht.

1 Dort stehen auch die Belege aus der Mathesis B, 64,

3 Weit weniger wahrscheinlich ist ee, dass Flacius "Korrekturen noch die Schreibungen der ersten Hand

3 Vollends unmethodisch ist os freilich, oine Lesmrt der priucops zu Gunsten von p zu verwerfen, wie es Hal 121, than hat (das Pasaahlanım providentia. dieinas vaaiestatis imeenit, aigna worum Pascha nobis ostenderet, aber signum Ρα)

"

profanarum. religionum. 368

E f e b h en Photographieen gelingen würde, | cerfüllte sich leider nur ganz selten. So war ven praeposterac | eupiditatie inlecchran 89, 0 «ο viel zu erkennen, dass diese Lesart. | und damit das oben gefüllte Urtheil über die princeps ala ge- sichert gelten konnte; $2, 6 erschien in sicheren Resten statt des sinnlosen agrorum ferarum das von Halm im Apparat mit "fortasse" eingeführte agrestiwm ferarum, das auch durch 91, 9 bestätigt wird. - Da aber die Kunst des Photographen weiteres nicht ausgab!, war es, namentlich &o lange die Handschrift selbst nieht ein- gesehen werden konnte, erwünscht, anderweitige Hilfamittel für die Textfestsetzung zu gewinnen. In der Thut giebt es drei solche, von denen Halm keinen Gebrauch gemacht hat zum Theil weil sie seiner Zeit noch nicht bekannt waren, zum Theil ‚der merkwürdigen Nachlüssigkeit, mit der er ‚gerade diesen Schriftsteller behandelt. hat. Das letztere ist der Fall bei den wörtlich bennteten Stellen utoren. Dass Halm die von Weyman herangezogene | entging, ist ihm nicht zu verüheln. Aber dass |

85, 22 cum semitiro comilah« wus Aeneis IV 215 stammt, hätte | er ebonso erwühnen sollen, wie dass die Sohilderung des Raubes | der Prosorpina in Kapitel 7 dureh Ovid fast. IV beeinflusst ist- "Wenn diese Stellen textkritisch nicht ausgeben, so haben um-

! Zu dem einen wichtigen Ergebniss hat sie mir freilich noch ver- holfen, dass ich Traubes Ausicht über die Gleichsetzung des Vaticanus mit dem Mindensis des Flacius und moine Datirung der zweiten Hand sinbolsn konnte. Traube hatte die Identifiention, wie er mir mittheilt, much seluerseits schon vollzogen und schreibt dann weiter: "Die zweite Hand kann sehr wohl saec. XVI sein; die erste ganz gut deutsch, ob auch Mindisch, kann ich und lsat sich wohl überhaupt schwor sagen. Usmöglich it ow gowirn nicht, dues dio Handschrift nicht nur Minden wehörte, sondoru dort such wee. X geschrieben wurde, Vgl melue Bemerkungen zur 7. Auflage von Wattenbach, Deutschlands Geachichte- quellen 1,8. 380 f. Wahrscheinlich scheint mir indessen, dass sie karo- lingisch und nicht ottoriseh ist."

® Beweis 87, 10 aptus locur qui gratia sua pwellares a nimor «t ineitaret pariter et lenerel. c fast, IV 139 praeda puellares oni- mos proledat imomis. Beobachtet bei unseren Seminarübungen von H. Widmann, der such ST, 26 statt des sinnlosen per alium locum besweri per alium lacum (De [uvenco ete, Diem Breslau 1905 Thos.). Vargl. Cie, Verr. 1 4, 107.

EA Ur ien d et recidant in cam ommia ot

aT frugum substantiam volunt Proserpinam dicere, quia feugon hominibus cum seri coeperint prosunt.

Terram ipsam Cererem. nomi- mant nomen hoo a gerendi frugibus mutuati.

20 ex bellorum casibus Ma-

3 Hier int die Stelle aus Pseudo-Quiatilian. ‚Art Contaminstion.

vor ο juasi magna. vertat, Minerva aimiliter belli- oum nomen eet quasi aut mi- muat aut mineur,

22 venustas hominum Venue dicta est. -—

27 videtis αἱ vestros ementiti- . ios et fietos deos turbulentus

vobis deorum traditae «int et nomina.

Firsmious de errore profanarım religionum

ELS

vors, Minerva autem quae vel minneret vel minaretur.

(869a. E) . . . Venerem mostri nominaverant atqne ex en potius venustas qnam Venus ex venustate.

(8 70) widetiwne igitur, ut . tracta ratio sit ad eom- menticios et fiotos deos? quae res genuit falsus opiniones er- Toreejue turbulentos ot auper- atitiones paene aniles. Et for-

mae enim nobis deorum et aelales et vestitus ornatusque noti sunt.

Ich habe das alles auegeschrieben, weil es nicht nur für Firmiens' Quellenbenutzung höchst charakteristisch ist, sondern auch der Textgestaltung und Erklirang dient, Dass 7. 12 ff. so nicht in Ordnung sein kann, sollte längst klar sein; durch Cicero wird es sicher. “Nach dem, was man gern thut, benennt man die Kraft und Natur der Erde Dis paler, Was thun denn die gern, die die Erde so nennen? Ciooro zeigt, dass der nene Satz mis Terrenam begann. Nun braucht man nur noch das ei vor ex zu tilgen, dann ist alles in bester Ordnung; auch Halms Einfall mare als Objekt zu maníes zu fussen (im index verborum) kann dann zu Gunsten der einfach natürlichen Oonatruktion mare Neptunum dici voluerunt in Wegfall kommen. Wesentlicher noch ändert sich der Schluss des ganzen Abschnitte; statt den, wie oben durch Kursivdruck angedeutet, nur auf p beruhenden ‚ementilicios (sol) hat commenticios xu. treten, und wieder zeigt die princeps, dass sie aus der noch unverfülschten Handschrift ger flossen ist: sie giebt commentitos, Im folgenden beruht vobis mur auf Conjektur von Wower; das nobis von P wird durch Cicero aufa sicherste bestätigt, bietet nber ohnehin keinen An- silos: tradirt sind doch die einzelnen Göttergestalten und ihre Namen den Christen wo gut wie den Heiden.

Aus Cicero stammt weiter die Etymologie der penales in , Kap. 14 (benohte namentlich Z, 15 omweé quod vescunfur homines penus vocatur ο” Cio. $ 65 cal enim emne quo vescuntur homines emus), ferner die Aeueserungen &O, 10 HL, die aus dem Zu- sammenhang (syrischer Kult) merkwürdig berausfallen :

pei σα μόν άν νῃ in den T stinetu alienis fnhiabant(—.—..—!), sondern musste di t fi ‚gühalten werden alimis inhaerchunt =; vorgl. die v Stelle beigehrachten Parallelen usw. usw. *

Firmicus de errore profanurum religionum. 2 | Funestae v. metuenda e. -u--u-, wie der neutrale Plural ies. Gerundivs sehr oft benntzt wird, um den ersten Trochnens der | Rlamsel zu bilden (Wolf de olananl. Ciewron. 029) 77, 17 quormm extant hodieyue reliquiae: relliquiae verlangt die Klausel | zur 78, 8 Λος ordiwalos a se pati wolmere sacerdotes: | da eolwere mur von p gegeben wird, ist gewies vielmehr volum. zu schreiben —,-—-; vgl Z. 91 hane volunt omnium esse matrem, 82, 4 steht am. Soitensehluss vor dem Blattausfall vos ilaque qui. dicitis in his. templis rite. Gaera fieri)? Magorum ritu. Persien, cur haec Fersarum sola laudalis? si hoc Romano nomine. dignum. qpatatis, ut Persarum sacris, ut Persarum legibus sorviat. Der Nach- satz in weggefallen; mit legibus servia! konnte der Vorderwatz wobl rhythmiseh richtig &bsehliessen „u; aber der Sinn verlangt ganz deutlich vielmehr sereiatis (der Nachsatz hatte den Inbalt: dann misst Ihr ebenso gut viele andere Fremdkulte | pflegen) und dadurch wird der rhythmimche Schluss eher noch besser: degibus servialis 2022622. 9,5 der Mensch ab Apolline ὃς Marsyae casibus crudelium tormenlorum eruciatus. discat Halm nach Bursian ohne rhythminchen Sohlune. Die Ueberlieferung giebt statt erweintus noch einmal casibus, also die tadellose Klansel rasibus discat των die sich zudem Z. 19 "wiederholt, Wahrscheinlich schloss also der Satz bei Firmiens anf er Marsyae c, d., ex Marsyae fiel aus, ward am Rande unter Wiederholung von casibus nachgetragen, geriet dann an falscher. Stelle in den Text und verdrängts da den Akkusativ, von dom ernd. form. nbhing, also ordinem oder dgl. 93. 10 durchaus richtig P: semina paene ommium scelerum a diis suis peccantium turba. collegit. —..—; Halm colligit ist für den Sinn nicht nöthig und der Rhythmus wird dadurch mindestens schlechter, 98, 12 darf nicht gelindert werden Pelops . . . proditorem. (Myrtilum) eliam ipsum periurus adgressus est —. s periuriis der princeps vernichtet die Klausel. 100, 5 die Tempel der Heidengötter sind vielmehr Gräber: in Aomorem homimum perditorum | aedes pro sepuleris miseranda hominum servilus facit, So Hi mit. dem ziemlich seltenen Schluss ως ohne Cretieus davor. Da P statt fuci! nur fi hat, ist fecil einzusetzen ο ων 100, 26 respuit. remedium. medicina? Halm mit P; da aber in diesen aehon von erster Hand remedia gebessert ist, wird man ex jedenfulls vorzuziehen haben: remedia medieinae wu 105, 23 pestiferum veneni virus hausisti u eb nefarii

180 ergänzt Bursian, gewiss richtig. wie das folgende soln zeigt.

roc

Fox giae A ens ganz rhy! : -u--o--v--e. 118, 24 Maria virgo D hominum. soboles immorlalis societatià. eineulo Bursian obne Noth und zum grössten Schaden di οσο, 194, 2 verlangt die Klausel di ad astenlation(em) ingeni. u, 125, Halm angenommene Interpunktion undas aub remis veslris etc.; Doppelpunht hinter m pungirt wo keine Klausel ist, 127, 11. randorum mandatorum in haec verba. colligit: langt eine Aanderung ebenso dringend wie der weder (mit Halm) verba eofligitur __, oder ela Bursian; Subjekt veneranda ler Z. 10) . . . verla co 128, 30 animadversionis ezitium dise, V disee -u--, vgl. mathes, 33, 26; 955, 20m

Einige weitere Vorschläge, die ich maehen dienen sieh zum Theil auch der genannten Hilfs: der Isiskult ist eigentlich ein Kult des Wassers, vergüngliehen uud schädlichen; dann heisst on vom Ti illam, quam despieis ignilam, vencrandi spiritus. tur, Der Relativsatz sollte rhythmiechen Abschluss | ihn aber nicht; auch fasse ich nicht, wieso das ' igmita heissen kann. Also jedenfalls illam quam venerandi spirifus maiestate decoratur. Da iat die K

! Ueber die thommtiechen Formen von ferre bei Merraes 29, 090.

pn

(— ο de errore profanarum religionum. m

in Ordsung (Firmicus liebt die attractio inversa), der Rhythmus Villam quam. despieis ιο} und der Sinn (vzl. zB. Apostel- gesch 2 καὶ ὤφθησαν αὐτοῖς διαμεριζόμεναι Ἱλὠσσαι dire

denn wer, wie Halm, in der Wendung 106, 4 in apoculypsi id est in revelatione. dus Interpretament tilgt, vernichtet den Rhıythr mus -u--u-o (vgl auch 116, 6; 126, 1T). Und am einer ganzen Reihe anderer Stellen war Halm ohnehin dureh den Zu-

"und Wortlaut genóthigt, das id esf stehen zu lasson (109, 8; 109, 2; I17, 24 und 27; 118, 10). Auch ein Zeichen wie füchtig er mit diesem Texte glaubte verfahren zu ditrfen! 89, 10 Sol spricht zu den Heiden quis vos, caduct homines . . ad hoc fantwm facinws impegit, ul profano nefariee cupiditatis errore et mori we dicalis arbifrio et vivere. Vor arbitrio snuss ein Adjektiv ausgefallen sein wie mortali oder alieno oder vestro, am wahrscheinlichsten wohl das letzte, vergl. 90, 10 92,5 wer die heidnischen sarra vorehrt, amt malis suis solacium quaerit. aut facinora eorum facila coilatione conlaudat hoc oplams, hoc quaerens . . . ub eb sibi liceat, quod diis suis Hewit, Unklar ist sowohl, worin hier der Trost für eigene mala bestehe, wie das folgende eorum, dns bei der überlieferten Textgestalt gor keinen Bezug hat, Aus dem ganzen Zusammenhang der ersten Kapitel ergiebt wich die michere Besserung: auf dis suis solacium quaerit ; Vergl, insbesondere 78, 25 (die Phryger haben den Attisdienst eingerichtet, ut satis iratae mulieri facerent aut ul paenitenti selachem quaererent) und 87, 24 (Hennenses uf possent maternis ductibus em aliqua. parte incenive solacium, inferorum vegem wir- gimem rapuisse finzerunt). 94, 22 Eure Tempel verlegt ine Theater; alier. dignior Tocus religianihus. istis inveniri son. poterit;

- E 2

"D

NEUE FIRMICUS-LESUNGEN

Einen Aufenthalt in Rom während der Herbstmonate des werflossenen Jahres benntzte ich auf Anregung meines verehrten Teehzers, Herrn Professor Skutsch. dazu, die verblassten und theil- weise von einer jüngeren Hand rescribirten Partieen des ood. Wat. Pal 165, der einzigen Handschrift, in welcher uns die kleine Sebrift dea Julius Firmicus Maternus de errore profanarum religionum erhalten ist, noch einmal zu untersuchen. Mein Haupt- zweck war dubri zunächst festzustellen, inwieweit die Emenda- tionen, die von Kroll und Skutsch unter Beobachtung des ste- enden firmicianischen Sprachgebrauche und durch Gebrauch an- derer kritischen Hilfamittel gefunden worden sind, in dem Ur- text der Handschrift eine Stütze finden. Bald nber zeigte es sich, dass wielfach auch sonst die Urschrift, wenn anch nicht ‚ohne Sehwierigkeit noch zu erkennen war, und dass nur von xem ersten Kollatoren, Bursian, Wilmanns und Lorenz, nicht die genügende Mühe und Sorgfalt auf die Entzifferung dieser schwie- Tigen Stellen verwendet worden ist. Bo gelang es mir an einer grösseren Anzahl von Stellen den richtigen Text festzustellen.

"Wenn ieh nunmehr die Ergebnisse meiner Kollation vor- lege, wo babe ich nicht nur die neuen Lesungen mitrathellen, ‚sondern auch die Bursisusche und die Halmsche Ausgabe an einer Reihe Stellen zu verbessern, an denen sie entweder dio erste und zweite Hand nicht genügend auseinanderhalten (vor allem auf fol la) oder, was noch häufiger ist, als unsicheren Text be- zeichnen, was doch ganz eicher in der Handschrift zu lesen int,

Zuvor jedoch ein Wort über die lokale Vertheilung der er- loschenen und rescribirten Particen. Es ist bisher noeh nicht hervorgehoben worden, wie es kommt, dass die verdorbenen Stellen über das ganze Buch verstreut sind: handelt sich immer um die äusseren Seiten der einzelnen Quaternionen, welche natur- gemäss, solange die 5 Hefte nicht zusammengebunden waren, am

Bibeln. Mus, f. λος X. F. LX. 18

24 Ziegler

meisten den verstórenden Einflüssen ausgesetzt waren. οσο lich sehen wir, dass die am schlimmsten mitgenommenen Seiten fol. 1a, 5a, 12b, 13a, 20b, 21a, 98b, 29a sind; fol. 1a be- gi»nt den ersten Qunternio (demsen 9 erste und 3 letzte Blätter bekanntlich fehlen), fol. Da den zweiten, 13.4 den dritten, 314. den vierten, 29a den fünften Quaternio; fol. 12 b schliesst der zweiten, 20 b. den dritten, 28 b. den vierten Quaternlo. Hingegen ist fol. 4 b gut erhalten, weil es, bevor die beiden iusseren Bogen des ersten Quaternio verloren gingen, eine innere Seite bildete, Ebenso stand es zu Anfang mit fol. In, doch war es nach dem Verlust der üusseren Bogen die erste Seite des u

und gelangte so in den gegenwärtigen, beklagenswerthen Zustani.

‚Ausser diesen äusseren Seiten der Quaternionen sind ew nur vereinzelte Stellen, an denen die Schrift erloschen und pis machgezogen iet.

Die nengefundenen Lesungen habe ich, soweit on m schien, dureh Heranziehung von Parallelen aus beiden erhaltenen Wirken unseres Sehriftstellers ala dem firmieinnischen Spraeh- gebrauch entsprechend nachzuweisen gesucht.

Für fol. 1a gebe ich zunächst eine Abschrift, welche genaa angib!, was von erster Hand noch erkenntlich und was von zweiter Hand übergenchrieben ist, Als einzig sicheren Merkmal konnten hier wie überhaupt die Buchstabenformen dienen. Auf die Farbe der Tinte ist nichts zu geben; bald ist die erate Hand dunkler, bald die zweite. Die im folgenden gegebene Zeilen- abtheilung ist die der Handschrift,

Tol. 1a (75, 176,12 Halm).

m.1. quod in fabricacione hominis ar.if . . . "AP... aon ominis ariifaa sir kb RE

πι Ἐν diximus annuis pditog co.m.m . . ] οκ ο ο ος ας eommnonltlon Du ad crews specialiter. retexendn «unt...

I tentifcalionem veritatis

m, 2, manifestis rationib y ρε testimoniis "diei

m.l. natione pb.bim . erdi.b . . . . . por t m. 2. nalion& pbabimux per diabolü esse Τνξιᾶ d perfecti

m.l, ut per h.c „ps ma

m.2. . per hoc sps maculata con

E

μμ...

Nene Firmicus.Lesungen. 6

m.i, licitatis perversa . . tione p. . . 5

m. 2. ο ο eine’ pereerier. πας

m. 1. ros hom „# perp.tuis c.lami.tib; . . . .

m.3. .s homines perpetuis calamitatib; implicitos

m.1. QUATTUOR elemeNTA e . . .

δν τος Leer propi νομού

m.1. inveni. . .dnbit& id est ign& aqu. . rem . » m3 o. riquis.w.f. €. QE une arm’

m. 1. terri .ed ,e element. diversa sun. , . Pp.e#s

mid. . . sed Mec elementa . ersa sunl vel i potes

mil. tate 6. tr.r.à In .rro.e sont itaqg g.nt . . εν »2. coste lien fica ic

πι. Ἱ. elem. . .bu. praeipü.dh. . .

mU Mencnit irfikant príncipaNI αἄλνο depulil & we ml... .m....6.eaxe. 0b. . m,

m. 3. quasi sümü dew quasi celera ex. ipso habeant. sub

m. 1. stanti .al.re Νικ] πέος qu.d om. el. nt.

m. 3. stantiä calore nescientes quod. oma elementa 1 m. |, ex ipsa si. sua eontrorieta . ooniunota . » .

me» o. 0. . mb swa cont.vi . te coniuncta Et quod

m.l, & ipsa habant fabr . tor. q.i sim.la . &

m. 2. d ipsa habeant fabrieatore din qui singula. suis

πι, I, locis ordinibusgue constituens .e . . oda,t

m. 2. loeis ordinibusque constituens. creavit. quod aut.

m. 1. mente aut cogita . coll .

m.2. menle . cogilatione Boer

τη. 1. qnod ocnlis r.imus dy.a v.rb. . soeietate » m. 2, quod oculis cernimus divina verbi su m.l, o,positü equat. . rporü , . ratio m.2. cp .. equala corporü moderatione. .ἘΕΥΡΤΙ INCOLE AQUE . . . .

h EG YPTI INCOLE AQUARU BENE "ela PERGIPIETES m I, Aqui colunt a. . suppl. . à . .. m3... aqu. 4 licant aquas. eupeliciona.

m. I, volorü continua.one . „an. .d in s&

o. y wsliens poveruntur. Sud. in da

m. 1. eris ΜΙΑ que myste. , voen, nddu.t ‚rag.n 5 ma... Slería vocant addunt. tragica

m T. funera & funesta ealam.t.tg . . . . tam .

m.2. fun. . 0. . sta calamitatis metuendae. certamina

Ss

spondirendes. 2 bination ergab sieh boi genauorem προ] gelesen batte, sondern, nur ein wenig audor swüehlieh in P; e! hatte a dem Sinn zuliebe gefügt. Die ganze Stelle lautet nunmehr | Anapher; Our plangitis fruges, cur recrese semina? Uober don rhythmischon Schluss des des s. unten (S. 292). Auf fol, 3a sind mehrere Stellen stark steht nicht, wie Halm, der editio princeps folge luere, sondern, wie Skutsch vermutetez sich die Klausel: volunt sacerdotes = —u_ braucht Firmious gerade in unsorer Schrift b hüufig, Man lese, wenige Zeilen nach der (79,1 45): . . . etium baec saora physica volum composita: amare terram volunt froges, Attin vero hi volunt esse, quod ex frugibus nascitur, poenam L sustinuit hoc volunt esse, quod falce messor- facit. Vergl. ferner: 17,19; 77, 8,91; 80, 80, 29; 88,25; 89,3; 99, 21; 09, 5; s verwendet Firmiens dieses volunt in ähnlicher Hane namque, quam dieunt himarmenen, volun hominum ceterarumque animantium quadam societate. κκ. Omnia vero, quae ad enreum vitae pertinent, in moi volunt eese posita potestati » Vergl. ferner II 8,2; 11 UT 1,7 new. Das Perfectum voluerunt erscheint nur kurz hintereinander in de err, pr. rel. 101, 4; 101,12; 1 und ebenso in den ersten 3 Büchern der Mathesis mur im.

iE

\ Neue Firmicus-Lesungen m Capitel: IIT 1,88 1, 7, 11 (zweimal), 18, 17. Die Form voluere begegnet niemals. -

Firmieus führt fort (78,30 T.1: Sie annuis sacris cum ho- more terrae isfius funeri» pompa componitur, ut cum persus- deretur hominibus qnod colant terram, miseri funeris venerentur

| exitium. P, et cam persunderstur ... venerantur falsch a Halm. | Die Verbindung m cum findet sich zB. in der Mathesis I 8,4: et | μι tam inepta disputatione lieentia se argumentationis extollit, ut, eum fato animadvertendi quodammodo licentiam tribut et totius polestatis concedat imperium, id quod minos est ei deneget, κε. 11 18,3: Soienda sunt haee antem omnia, ut, oum ad apo- telesmala venerimus, euncta míscentew et Lemperantes sententins - Die nüehste zu verbessernde Stelle ist 79,15 Π. Hier las man bisher, a folgend: Quid hoc frugibus profuit, ut fletus suos annuis ulalatibus seminent, at strati funeris calamitatibus inge- messant, quod dicant physiea ratione compositum. Da /leius se- minent Unsinm iet, conjieirte Halm statt felus : [elus recht ungllicklich, denn abgesehen davon, dass man nicht Früchte, sondern Samen süt, ist /ltus offenbar hier an seinem Platze, In dem Verbum semiren! musste vielmehr die Corruptel zu suchen sein. Dies erkannte Dieterich und schlug die leichte nnd an- sprechende Aenderung geminent vor (s. Hepding, Attis S. 49). Die Wahrheit hatte er aber doch damit nicht getroffen, sie ergab sich aus einer genaueren Betrachtung der fast ganz erloschenen ‚Stelle in P. se las man, aber re mit der geläufigen Hochzichung des Hakens des r vor folgendem e steht wirklich da; es folgt nicht: mín, sondern mit der gleichen Zahl von 6 Grundatrichen: mon also nicht seminent, sondern: renovent. flefus renovent empfiehlt sich von selbst; es bedarf kaum des Hinweise darauf, dass removare auch sonst bei F. vorkommt, Von viel höherer Bedeutung it es zu hören, dass dann nicht das kaum verstünd- liche st sfratí funeris, sondern das ohne weiteres durchaichtige; mt renati funeris steht. Das rhetorische Oxymoron renati funeris und die Parechese renorent ^ renati da haben wir unsern Firmicus, wie er leibt und lebt! Ei beweisen. Zu unserer Stelle vergl. besonders 100, 8: ut tristis lamentationie exitus renovatus annuis Inctibus renascatur, Ferner 77,10: alia est aqua, qua renovati homines renascan- tur. 104, 24: caelesti cibo renovate hominem perditum, ut quic- quid in vobis mortuum est divinis beneficiis renaweatur, math.

E Ziegler I4,9:... ut (Luna)... renata fulgidi splandoris ae reso-

vata luminis ornamenta circumferat, anssordem 120,11 und 26; renasci: 77, 1; 10, 12; 55, T8 T math. III 1,9. (ululatibus renwent = u) ———

Alles Uebrige auf fol. 32, was Bursian und Halm ale um sicher bezeichnen, ist sicherer Urtext von P, so insbesondere auch die Sätze, die 79,17 beginnen: Lugetis ei plangitis et luctus we- stros alia ratione celatis. Novit agricola, quando terram. aratro dimoveat, novit, quando | hier, nicht naeh swleis, φον fol. $a sulois frumenta committat , . . Jedes Wort ist hier frmicanisch. Allein in der nücheten Umgebung unserer Stelle finden wir eine Fülle von Parallelen. Man die oben behandelte Stelle 78, 4: Cur plangitis fruges, cur recrescentia In getis'semina® Οἱ, ferner: 76, 26; 76, 29; 77, 8; 77, 165 78, 8478, 9; 78,14; 78,24; 79,12; 79,14. Mit der Phrase alia ratione celatis vergleiche man 78,3: alio genera eelefur. Das Verbum celare, ein Lieblingswort des Firmicus, steht allein auf S. 78 noch dreimal: Z. 1,25, 26. Der Ausdruck norit guamdo in durch die wiederholte Anapher gesichert. Auch die shythmischen Klauseln sind überall intact: Firmicus schliesst die 4 ‚parallelen, mit noeit quando beginnenden Cola alle mit der gleichen Klausel u 5: aralro dimoreal ev frumenta. committat. > colligat se feles > foslas terat fruges. Für die Richtigkeit der einzig bisher noch nicht belegten Worte lerram aratro dimoveat findet sich ein Beweis anderer Art. Moore hat in seiner Dissertation (Julius Firmicus Maternus, der Heide und der Christ, Mele. 1897) S. 40 #, auf die Vorlicbe des F. für poetische Ausdrücke, | insbesondere die Häufigkeit von Vergilreminiscenzen aufmerksam gemacht und eine Reihe von Reweisstellen angeführt. Einen neuen Beleg gab Skutsch oben S. 205. Wo wir also an einer unsicheren Stelle des F. einen Vergilanklang Anden, dürfen wir diese Uebereinstimmuug als Beweis für die Richtigkeit des Firmioustexteo in Anspruch nehmen. Auf diese Weise wird die Phrase ferram aratro dimoveat gesichert durch Verg. Georg. 11, 513: agrieola incurvo ferram dimovit aratro. Das Gleiche gilt für die Worte quid hoc frugibus profuit (79,15) mit Hinbliek anf Aen, VIL 302: quid Syrtes aut Scylla mibi, quid vasta Charybdis profuit?

Die letzten Worto anf fol. 4b (82,4) sind fast ganz er- loncben. Lorenz bat serviat gelesen: es ist, wie Skutsch ver- mmtete, serviatis noch zu erkennen. So ergibt sich der klare

ee

| nn

Neue. Firmicus-Tasungen EC

Satz: Si hoe Romano nomine dignnm putatis, nt Persarum sacris, ut Persarum legibus serviatis (= -.- u).

Es folgt, nachdem die 2 letzten Blätter des ersten Qua- ternio ausgefallen sind, fol. 5 a. Mit dieser Beite steht es fast noch schlimmer als mit fol. 1a, weil hier fast alles, und zwar vwielfaeh offenbar falsch, von 2. Hand nachgezogen ist, Nicht

ist nur dasjenige, was der Corrector nicht mehr lesen konnte, was also schon damals ganz verblasst war. Auf dieser Seite ist mir jedoch gelungen, grüsstentheils noch die Züge der erston Hand zu erkennen. Nachstehend gebe ich den hergestellten Text mit genanem Apparat der Lesarten von P und pp und der Varianten von a, wieder mit der Zeileneintheilung der Handschrift. Wo Ligaturen fehlen (zB. agrestiu 7. 3), sind ‚sie nicht mehr zu erkennen.

fol. 5a (82, 5—83, 16).

quas armata elipeo loriea consecratur. Tertia etiam pars est quae in asperis seeretisque silvarum agrestium ferarum sortitur imperium. Witima pars tripertitae istius divisionis ostendit

5 libidinum vias, quae prava desideria qnaeque praeposterue oupiditatis monstrat inlecebras. Ideo unam partem eapiti adeignant, ut hominis iram quodammodo denota- re videatur. Aliam in corde statuunt, ut diversarum cogi-

l. que armata. oli .e. lor... tec. . .ladiis P; quae armata clipeo lorics tecta p; ut wrmata elypeo lorica tboracse gladio et hausta a. 3, „„wonaeoratur. T.r.in etiä par» ont quo in asperis P; εν conaecra- tur. Tortia otià pare eet quan... p; qua a | altera ci. Bursian; possis etiam conicere alia, cf. v. 8. 3. secretisqa s.lvaru agrestiu ferwrü sortit.. imp.r.. P; sivarü agroríü ferar societut comphidit. gi agrestiumgs ferarum sortita imperium «|| agrestinm coni, Halm, in «παρ. photogr. wid, Sbutsch. 4. Ultima par tripertite . stius di» wacion.n sab... P. ...tite αν divisionis estimat p || o«tendit. ei. ‚Skutsch 5. libidini vias que prava desideria qu.q; .postere 2"; lie bidinü vias... desiderin quaeqa sopore p; praepostorae a, Kroll (Bl. ‚phil. Wehschr. 1897, 1481), in im. phot. vid. Skutach, 6, cupiditatis monstrat inlocobras. Idoo unà parte . P; eup. m. in tenobris. I. un. p. p; soporis in marg. deztra add. p; monstrant a; inlocebras a Kroll Skutsch, 7T. eapitis ndeignant vt hominis ira quodäm,.o deno..P; osp. ads. u. h. ΑΛΑ quodá modo renis ese p (es in marg. dextra, we in linea. sequ.); iram. Alenotare a || capiti Halm, qui tamen capitis essei P nescit, 8, ro Fir deatur, ΔΙΑ in cor.. statuunt ut diversaru cogi Pa; se... ntur (pro videatur). ...in vorde ponunt at iecoris p] videatur iam eoniccerat Skutsch.

enlm? Quod potest dividi corpus se est esse mortale. Ergo «i anima as pus est. Si corpus ext, necewse est si ilis, O egregia erroris istius ao p Maximum nobis benefeium ex ista co confertur: commentis istorum ao sacris (fol. 5 b: esse mortalis.)

9. et 10, plane consentiunt. Ppa. AM.

Burg, Halm. 94. sie Pa; nihil nisi ost esso mortale, 95. ista swpplesi; νι τὰ P; res a | -pus ent el ista ipsi 26. O egregia ei. Kroll ae idetur exstare in P; om.

iratum animas volunt a; eommentis istarum Pe Jurs, Halm || πλ nisi confertar p.

Neue. Firmicus. Lesungen. 381

- Die neuen Lesungen entsprechen alle dem Sprachgebrauch des Firmieus und erklären die bisher verdorbenen und unver- ständlichen Stellen. Zudem werden durch sie die geforderten

Klauseln hergestellt. w

4.9 (82,7) sortitur imperium = -u-s u. Beide Worte sind dem Firmicus geläußg. Zufällig erscheint sor/iri sonst nicht in dem Buch de err. pr. rel, öfters aber in dor Mathesim, zB. 12, 11 1E 15,45 1026,45 128,3; 1128, 4; 1 30,6; ΤΠ 1, H4; imperinm verwendet Firmicus auch sonst gern wie bier zur Bil- dung der Klausel um Satzende. Cf. 94,16: traxit imperium; 100,19: commisit imperium; 109,19: deformabatur imperinm; 111, 11: »ustentas imperium; 113, 21: donat imperium; 125,26: propagastia imperium; 190,29: gubernetis imperio (die letzten Worte der Schrift); matb. [ 2, 4: denegabit imperia; 18,4: con- eedat imperium; I 7, 38: promittebat imperia; ΗΤ 3, 20: decernit imperium; IIl 4,8: committatur imperium; Ill 5,8: faciet im peria; HI 5,94: tradatur imperium. Ebenso wie an unserer Stelle ist dio Klausel durch cine dem Schlusswort vorangehende, auf -fer trochiiech nurlantende, passive Flexionaform gebildet in den angeführten Beispielen 119, 19; math. III 4,8; FIT 5,34.

2.4 (82,8) ostendit. Nach dem als alt sicher erkennbaren st glaubte ich ra zu lesen und ergänzte s(ravit, Da die Lesung aber unsicher ist, #0 ist wohl das von Skutsch vermutete, dem rmiclanischen Sprachgebrauch eigenthümliche osfendi ale wahr- ‚echeinlicher vorzuziehen.

2.5 (82, 9) praeposterne upiditatis inlecebras. praeposterus. ist ein Lieblingewort des F., das er besonders gern in Verbin- dung mit eupiditas oder ähnlichen Worten gebraucht, Cf. 83,8: praeposteras Mariis cupiditates; math, II 80, 13; praeposterne cupiditatis instinctu; ILL 9,11: insana cupiditate praeposteros; If 6,29: libidinosa cupiditate prueposteros; ILE 11,9: απιοτία eniusdam praeposteras cupiditates, De err. pr. rel. 87, 1: prae- posteri ınmoris incendiis [wozn Moore, aaO, S. 18 die Pari stellen math. VII 15, p. 203, 51 (der Baseler Ausgabe von Pruck- ner 1551) und VIIT 6 p. 216, 51: prueposteri amoris studiis occu pati anführt]; math. IIT 6, 22: praeposteris libidinum ardoribus. Auch allein oder in anderen Verbindungen begegnet praeposterus. Of, math. £2, 3: elata inctantiae animositate praeposteri ; 113, 1: stultam inctantes animositatem, praeposteros et . . .; II T, 10: ‚praeposterin dementiae camibus. Auch inlcocbrae in ähnlichen Verbindungen wie an unserer Stelle ist Firmicus golàuüg. Vgl.

EI Zieglor

math, 1 2,7: luxuriosas libidinum illecebras; III 4, 86: assiduis amorum inlecebris (mach Krolls sicherer Herstellung Herma XXIX 536); I1 6,29 u, ΠΠ 11, 1: amoris inlecebrae, Ferner de err. rel, 95, 16: erroris inleoebras; math. l 5,3: eoploma. oratio! lecebris: II 30, 12: speetaeulorum illecebris; of. Kreli, Bl. phil, Wehsehr. 1897, 1481 u. Hermes XXIX,628. —— 2.7 (82,10) capiti seripsi: capitis ρα, Ew ist unbegreif- lich, wie Lorenz eapiti lesen konnte, da doch die alte wie die neue ganz deutlich capitis bieten, Trotzdem. wird man eapilis im capiti ündern müssen. Denn offenbar ı unam partem (Z. 6) dem aliam. in corde statuunt (2.8) und dem tertia pars constiluitur in iecore (Z. 10). Es hundelt sich alıo um einen Theil der Seele, und zu unam partem ist animae zu er- günzen. Der Sion ist: Einen Theil der Seele weisen sie (die Verfechter der Lehre von der Dreiteilung der Seele) dem | zu, sodass er den Zorn (den Affekt) gewissermassen zw zeichnen scheint. Genau in Inhalt und Form wird fortgefahren: Den anderen Theil der Seele verselsen ers, sodass cs das urwaldartige Durcheinander der verschiedenen Gedanken zu enthalten scheint. So müssen wir die Worte wohl verstehen nach Z. 2. Der dritte Teil der Seele wird im der ‚Leber stationirt, aus der Begierde und Wollust hervorwächat, E wird also der Kopf als Affectscentrum, das Herz ala Vi centrum, die Leber als Sinnlichkeitscentrum bezeichnet. | wir das überlieferte capitis halten, so müssten wir es von unam parlem abhängig machen, Dadurch würde aber nicht nur der ganz neue und kaum mögliche Sinn hineingobracht werden, das ein Theil des Kopfes, nicht der ganze Kopf, die ira beherberge, sondern ex wlirde auch die oben beaprochene, klare orrespou- sion nnam parlem ον aliam e tertia. pars. zerstört werden, und ein zweiter formaler Grund wir wären genöthigt adsiguan ohne nominales Dativobjeot direkt mit dem aledann Anal zu fassenden Satz wi... videatur au verbin Die eben zu- rückgewiesene Auffassung hat wohl die Aenderung dea ursprüng- lichen. capiti in capitis veranlasst. Für capitis würde die rhyth- misohe Klausel sprechen: capitis adsignani = u--=; allein vor ul ist sie nicht erforderlich und steht auch nicht an der ent- sprochenden Stelle den folgenden Satzes: aliam. in corde sight, 7.'5 (89,10) iram denotare videatur. Der Correater, der aus denofare : renis esse machte, hat das r von denolare fürs ger lesen. 8.0.8. 277 zu 79, 15.— Das Compositum denolare ist sonst

al

' j Seuo Virmicur Lesungen 288 bei Firmicus nicht geläufig, während er das verbum simplex mefare öfter braucht. Math. lll 5, 16 steht deno/afio, allerdings in der Bedeutung "Beschimpfung': (Sol) faciet periuros perfüdos et erebris ob hoe denotatiomibus miseros. Dass die ira hier als erster Teil der Seele genannt sein muss, erhellt aus Z, 17 (83, T): aliud enim mens est aliud ira wlind libido, Die ira ist es auch, auf die sich die im übrigen durch den Ausfall der 9 letzten Blätter des ersten Quaternio und das völlige Erlöschen des zweiten Theils der ersten Zeile von fol. fia rettumgslos ver- dorhene Stelle bezieht: qwae avma!a clipeo lorica tecta. gladiis eomsecrafer, Denn der diesen Worten folgende Satz: altera «Ham pars esl . . . betrifft offenbar die mens (cf. Z, 10—83, 1), der dann folgende: Uifima pars . . . die li denolare vi- dealur ergiebt die Klausel ος... oder auth -u-=u-..

Z.8 (82,11) statunne Pa, Trotz Halms Note: cuius verbi mullum: vestigium in eod. est ist statuunt. mit Sicherheit zu lesen, Das Wort ist bei Firmicus selten, aber nicht ungebräuchlich, cf. 84,27; 91,18; 99,2; 108, 2; math. 1 3, 7; 18,5; TI 30,5 mew. Gestützt wird staluunt durch die neue Lesung in

Z.10 (83, 1) constituitur Pa: Firmikus sotet zuerst das verbum simplex, dann das compositum. Dass nur comstifuitur, nicht construitur (p, Halm) stehen kann, geht einmal mus dem Sinn hervor, denn consiruifur ist unverständlich, sodann aus der Tbatsache, dass construere sowohl in unserem Werke als in den ersten 3 Büchern der Mathesis überhaupt nicht vorkommt, währ rend ich mir für eonslifueré aus de err. pr. rel, nicht weniger als 12, aus matb. I—If nahezu 400 Belegstellen notirt habe.

2.12 (83,2) genitalium seminum collecta. feonnditas Ppa: die ganze Phrase steht wörtlich auch math. III 1, 9.

7.15 (83,2) inpugnet P. Dieselbe Schreibung ohne Awsi- _ milation findet sich in einem Theil der alten Has. der Matherin $. 13,9: L3, 7; E 4, 115; 17,35; II 13,6; 114,2; 038, 2; 3129, 17; ΠΠ 4, 10 new. und dazu die Noten von K. u. S. Ebenso ‚schreibt P. inlecebrae (82, 10 u. 95, 18); nur so war die Cor- zuptel 82, 10: im fenebris und math, HE 4,36: in latebris müg- lich. Vgl auch die zu 82, 10 aus der Mathesis angeführten Stellen. 7.22 (88, 12) sqq. Quid etenim? Quod potest dividi corpus ent. Corpus nutem mecesse ent esse mortale P. Wir haben eine Reihe von 5 cretici, | ditrochaeus, 1 oretieus, 1 tro- ehneus, Durch das Bestreben des F. möglichst viele Kretiker

984. Ziegler

hintereinander zu bilden, ist vielleicht das sonst ganz unerträg- liche Quid etenim? entstanden und möglicherweise für echt zu halten. Durch den Rhythmenfluns wird ferner die meus Lesung corpus aulem. gesichert, welche vor dem Halmschen qued corpu. ausserdem den Vorzug hat, dass das corpus noch schneller auf. genommen wird, wodurch sich die zweite Prämisse unmittelbarer und lebhafter an die erste ansehliesst. Die neus Lesung findet auch eine Btütze in a: Quod autem corpus es. 5

2.25 (83,13) sqq. Si corpus ost, necesse est wit ı..m ipia mortalis P. Dass ila oder besser isa zu ergänzen ist (über dir Vorliebe dew F. für isfe e. Moore aa0. S. 14), 5: tikerfluss vom ersten est ab.

2.27 (83,15) consecratione P. Diener mes ausserdem 81,29; 84,28; 91, 18; math. 1115,15. Viel häufiger ist das Verbum consecrare, welches in de err. pr. rel. nicht wer niger als 24 mal vorkommt (78, 95; 80, 125 82,5; 89,195 88,23; 86,21; 88, 5; 88, 15; 88, 21; 89, 18; 90, 25; 91,23; 91, 30; 97,5; 97,15; 97, 27; 99, 9; 99, 26; 103, 12; 111, 24; 119, 75 121,10; 129,27; 126,9), dazu math. ΠΠ 10,9. Dass ew sich hier um eine consecratio, die heiligen Lehren einer religiösen Sekte handelt, oder dass wenigstens Firmicus die vorgetragenen Anschauungen dafür ansieht, geht aus den gleich darauf folge den Worten hervor (83,18): Sie sunt, «soratiesimi imperatoren, elementa a perditis hominibus eonseerata. Von der ira, dem. einen Theil der Seele, wurde 7.2 (82,5) genngt: quae armata se conseeratur. conszeratione confertur ergiebt eine legi- time Klausel; cf. 84, 28: consecratione componunt. und unten 8, 2 zu 109,2. Oioero hat öfters Ablative auf -one an gleicher | zur Klauselbildung verwendet (s. J. Wolff, de claus. Cie. S. über den gleichen Gebrauch bei Spüteren s. Skutsch, nn: 61, 194.

2.28 (83,16) κο »aeris P. Der Herausgeber der Pr erkannte das @ von ac, das Anfangs -s und das r von saerís und ergänzte absurditatum; Bureian sah anscheinend nur das r und schrieb nugarum. Dass saera an die Stelle passt, beweist das eben zu consecratione Ausgeführte: die eben von F. bekämpftem Lehren sind commenta, Eräichtungen, und sacra, Mysterienlehren, Der Ausdruck commenta ac sacra streift au ein Hendiedyain. Das Wort sacra als '"Mysterien' ist in de err. pr. rel. musser- ordentlich häufig. €f. 76, 11; 77, 26; 78, 9; 10; 19; 23; 801 79,2; 27; 81,24; 27; 82,4; 84, 98; 9!, 97; 92, 4d; 081

P

πμ

Nene. Firmieus-Losungen 386

100, 105 120, 115 14; 17; 19; 127,7; math. II 80,1; II] 5,97 (zweimal); 11 6, 18.- Ex folgt fol. 12 b und fol. 13 a mit einer Anzahl erloschener 94,10 et filium und fugitivus, was Halm als unsicher. kureiv druckt, ist in Richtigkeit. fugitivus, ein bei F. nicht sel- tenes Wort, ist in ähnlicher Weise wie bier (fugitivus abscon- Altar) wur Bildung der Klausel verwendet math. 1 7,37: fugi- fies decedat. Eine kleine Rippe im Pergament befindet sich gerade so vor dem zweiten | in /ugifícus, dass man versucht iet "amus zu lesen: daher stammt die Lesart von a: a Spartanis. 94,14: 0 τα... di(?) dellendique casus P; cultas a, edd. ramus wird von K, sehr häufig gebraucht, Fast gleich un- merer Stelle ist math, III 4, 25; Bebiles ... enana; of. auch de err. pr. rel. 108, 10: Eean ensus «nos misera Inmentatione defle- wit; ferner: 76,27: miserandum casum regis sui; 94,22: casus muortesque; 98,10: ex urbium casibus; 100,7: acerburum mor- fium casus; 101,20: ex bellorum casibus; 101,29: ex humanis usibus; 108,96: in acerbis casibus; 199,30: per varios cnsus; cf math. II 20,9; Η 90,12; 1I 98,2; 11 2, 15; ΤΗ 5,7 100, 7; IIT. 5, 18; IIT 7, 10; III 7,12; III 18, 12 uxw, Die Vorliebe für dieses Wort hat. Firmieus von Vergil übernommen ef. Aen. 19; 204: per varios casus = Firm., de err. pr. rel. 122,20 (s. 0); 221: nunc Amyci casum gemit ον 108, 10 (s. 0.); 240; 99; 614; 615; 823; 754; 10; 98: et casum insontis mccum ' indignabar amiei, (s. ο. Aen. 1221); 105; 507; 583; 750; IIL 183; 265; 299; 817; 504; 709; IY 560; V (201); 850: me licent ensus qnisereri inaontis amiei (ef. Aen, 98 u. Firm. de err. 76,27 nu. 109, 10, s. o.); V 453; 700: casu coneussus acerbo (cf. Firm. 106,26 s. οἱ)! 869; VI 32; 377; 475; 581 usw, Die unsichere Lesung ra, .di liesse nur die Ergünzung rabidi zu; dieses Wort weiss ich aber sonst bei Firmicus nicht zu belegen und kann daher diese Lesung nicht mit der gleichen Bestimmt- heit hinstellen wie die anderen. Nahe liegt caduci, cf. math. 20, 12: caducis miseriarum casibus; nicht allzu fern steht auch acerbi, was mehrfache Parallelen bei Firmicus hütto (s. o. 100, 7; 106, 26; math. II 2,15; Verg. Aen. V 700). Yon. 94, 21—95, ll. gebe ich den neuen Text im Zusammen- lange. Wo im Folgenden nicht anderes bemerkt wird, ist alles sicher lesbarer Text von P.

-

986 Ziegler

Halm 94, illie amorex deorum vilis turba deeantet, illic ensus mor- tesque saltentur, illic deorum. exemplis ab | impuris « facinerosis magistris melius mens perdita et adalterium| docetur et facinus, & as Discite etinm, saerosnneti imperatores, vonerandum Alexis | driae numen unde sumpsit exordium, ut et hulus inepta fragi|litate detecta ad veritatis exordium mortalitatis mo- 95,1 strae sermo | revocetur, Cum in Aegypto aeris ardore arescentibus frugibus maliltiosa famis immineret, aus. religioso patriarchne semine proeren|tus iuvenis interpre- tatus somnium regi& totum quicquid | imminebat ostendit. 5 Ioseph erat, Incob filius, qui ob pudicitiam | In carcerem | abreptus post interpretationem somnii fuit | particeps regui- Nam septem annorum collectis et servatis fruc|tibus al- terius septennii egestatem divina mentis providentia mil tigavit. Huie post mortem Aegyptii patrio gentis sune in- stituto | templa fecerunt, et ut instue dispensationis gratiam. mopoxteritas | disceret, modius, quo esurientibus framenta diviserat, capiti | superpositus est. k

94,22 malt..tur P; saltentur von Halm schon orgänat, deorum ex.plis P, d. i. exemplis gemiss Skutsche Vermutung (welcher auch die Belege giebt).

94,23 impuris P; impiis pa. impius hut an den wenigen Stellen, wo es von F. gebraucht wird, immer den eigentlichen Sinn 'gottlos, irreligiós', Cf. 103, 17: sacrilegis ot impiis x 1l 10,10: nefaria ot... impin,.. scelera; III 19,6: (Luna Mer eurins Mars) saerilegos, templorum spoliatores, ininstos impior inreligiosos homieldasque perfieient. Hier sollen die Priester. aber nicht als irreligiös, sondern als unsittlich bezeichnet werden. Dafür ist bei Firmieus impurus eins der stehenden Wörter Vgl. de err. pr. rel. 80,91: impuri et impudiei corporis; 80, 31: impuri corporis; 113,26: impuro ore sacerdos; math. I 7, impurís et offeminatie Antonii cupiditatibus; II 10, 2: indomitum. inpnrum libidinosum; TII 6,4: infames lbidinosos impurow; TIL 6, 14: inpuros libidinosos infames; III 6,15: inpure et inpudice; IIl 6,29: impora libidinosa; ebenda: infamis... et qui zes in- puras committit; LII 6,99: inpura aut libidinosa cupiditates WIL 9, 1: turpes infames inpuros inpudicos cinnedos,

94,26 ut & huius inepta P. Das dh h int nur game sohwach erkennbar, deutlicher uiws, welches a, Bursian und Der

E

Neue Firmicus-Lesungen 9st

renz für wnís ansahen. ὑπορία, ein oft bei F. vorkommendes Wort, hat schon Lorenz erkannt, Die Stelle bedarf nach der gegebenen Verbemerung keiner weiteren Erklärung.

95, | wurde von Kroll aaO, durch Vermuthung her- gestellt eum in Argupto aeris ardore arescenfibus frugibus maliliosn fames imminere. Wirklich gelang es in P zu lesen: ew in egypl „aeris ar 0 .. arescenlibus [rugibus malitiosa famis immi „erd. Das Folgende ist gänzlich erloschen; es können 5—8 Buchstaben gestanden haben.

95,2 religioso patriarchae semine P; religiosi a, edd. ef, 95,7: divina mentis providentia P; divinae a, cdd.

95,3 iuvenis interpretatus P; nicht: iuvenis Joseph interpr. da, edd); ebenso 95,5 in carcerem a.reptus P; nicht: in car- erem missus, ereptus (a, edd.).

95,4 Joseph erat Jacob flin. An diesen Worten musste man Anstoss nehmen, solange man annahm, dase der Name des Joseph: im. vorangehenden Satz schon genannt sel. Da dies nicht der Fall ist, κο ist die Stelle in Ordnung. Der Gedankengang iet folgender: Als in Aegypten die Hungersnoth drohte, deutete ein Nachkomme des Patriarchen den raum des Königs und sagte die Zukunft voraus: es war Joseph, Jakobs Sohn, welcher wegen seiner Keuschheit ins Gefüngnis geschleppt worden war, wach der Deutung des Traumes aber Mitherrscher wurde.

95, 10 modius ist mit der sehr grossen uncialen Form (Y) ger wehrieben, welche die Lesung Quo modo (a, edd.) veranlasst hat und auch soviel Platz einnimmt, dass Lorenz und Wilmanns vor esurien- dibus Raum für etwa 12 Buchstaben conetatirten.

95,10 cnpiti fam; capitin P; auffülligerweise der- selbe Fehler in der Weberliefung wie fol. 5a, v. 7 (82, 10). Von 95, 11 nomen cliam bis 96,8 mwriatur ist der Text, wie Halm ihn giebt, ganz sicher lesbar, nur

95,14 steht nicht CAPIOCTOC (Halm), sondern CAPPAC- TIEC, was also dem erforderlichen Σάρρας παῖς vollkommen

t.

96,9 bietet a. das unmügliche defensor Stoicorum. Lorenz las: s....r.rü, Halm ergänzte simulacrorum. Dies ist dem Sinne nach möglich, der Raum zwischen 2 und dem ersten r ge- stattet aber höchstens 3 Buchstaben, Die Wahrheit ist, dass in P, ganz eicher lesbar, &merorü steht. Ueber die Bedeutung vergl. da» zu fol. 5n, v. 28 (88, 16) Genagte. veritatis. inimicus ist sicher,

- af

3588 Ziegler

Vor den nüchsten beiden besonders verdorbenen Seiten, fpi 20 b und 21a sind noch einige Stellen zu erwähnen —— Zu 97,27 bemerkt Halm: post wit in est quinque serve literarum, cius prima Wiera a (Abaris?) adhns dispieilur, Das radierte Wort war audite, Der Schreibe hatte eben (97,25) geschrieben: Pulladii etiam quid sif mumem audite. In Erinnerung daran schrieb er auch bier: iam gwsr sit audite, Er bemerkte aber sofort seinen. Irrthum, adirde pe dite und ersotzte es durch das richtige comsiderale, | Auf fol, 16b hat die rechte, anf fol. 17a die linke obere Ecke stark gelitten. Der Grund ist klar: e& handelt sich um die Mitte des 3. Quaternios, und die beiden Seiten lagen hier au dicht genug aufeinander, um vor Ve (Dasselbe galt auch für fol. 2b und fol 3a, welch letr- ere Bee, wie wir oben sahen, mehrere verblasste | Die erste verdorbene Stelle (101,5 f.) ist won Weyman her- gestellt worden (e. Skutsch im vorliegenden Hefts S. 263). Für die zweite Stelle (101,27 i) hat Skutsch ebenda Beziehungen zu Cie. de nat. deor, TI 70 nachgewlosen und für den Text umsnrer Stelle nutzbar gemacht, Doch war auch noch Weiteres zu er- mitteln, Die Stelle hat zu lauten: E. Tlalm. m" 101, or videtis, ut vestros commenticios et fieton | deos turba- 102, ı lentus error exoogitat, ut snperstitionibus anilibus | et formae nobis deorum traduntur et nomina. Sed. omnia | veritus detexit et ratio sanne mentiw invenit, ut investigatis omnibus atque detectis, quae. sacrilegus error absconderat, veri|tas servata luceret.

101,27 ut vr.» .. mentieios P; oommenticion Shufsch.

101,98. cog... . ut mpstitionihns P; (error) exeogital (= -o--o-) habe ich ergänzt, da der Raum nicht mehr ala EL | Buchstaben nach cog zulässt; vgl. 102, 1,

102, 1 nobis P, Skutsch, de | 0.8... e. ee T Pe. JP: traduntur habe ich orgiinzt im Anschlusa an das traditae sunl der ed. pr. Ebenso gut wäre ezeogitet und tradanfur. "Ueber. die Verwendung trochüisch auslautender Passivformen zur Klamanl- bildung vgl. 8. 281 das zu fol. 5a, v. 8 (82, 7) Gesagte, insbesondere | moth. ΠΠ 5, 34: tradatur imperium, u.de err. 94, 24: docetur etfaeinus.

102,2 detexit & mtio vane P. el

102,3 atq3 de...tis P: deteetis a || voritan servit |

Neue. Firmious-Losungen 958

veritatie wemita pa; veritas (in v)ita Bursim. Der erste Herausgeber (sowie der Corrector p) erkannte noch se, verlas ru als m und das schmal geschriebene, mit ganz kleinem Vor- schwung verschene 4 als i (so auch die modernen Collatoren; die umgekehrte Verwechslung hat a 94,10 begangen, ». oben 8.285). sersafa passt ausgezeichnet an die Stelle und iw auch ein büofg von F. verwendetes Verbom. Of. 84,12; 91,9; 98,14; 15; 98,17 u. 18: reservare; 98,32; 99,27; 100,5; matlı, HIT. 1, 145 7,9; 12,1; 14, 10. Die Clausel int erst jetzt in Ordnung: servata luceret = -- u.

Wir kommen nun zu fol. 20 b und fol. 21a.

108,3 steht; ecce lapis iste crit vobis in testi monio P; mihi im testimonium a, edd. vobis iet. sehr verschwommen, ganz sicher aber in (esiimouio, Weiter atimmt alles gemäss dem Halm- sehen Text bis 108,31. Richtig ist also aueh septentriom (108, 26), venerandi n . minis 108, 26 (also numinis oder nominis), membra (108,28). Daun folgt

108,31 Cui autem restitit vel ou profuit lapia? P; meistit... pareit a. restilit ist siober trotz Reifferacheide ent- gegengesetztem Zeugnis (vgl. Halma Note: resistit a: restitit Bursian; meulrum in P exslare teslatur Gieifferscheid), Dusw dann 2, nicht p steht, sah Reifferscheid, der, der Wahrheit schon ‚ganz nahe, proerit oder perif las, Für profui! spricht restitit, as parallel zu sich auch nur ein Perfectum voertrügt. Beide Worte werden öfters von F. gebraucht. resistere ist neben seinem sonstigen, nieht seltenen Vorkommen bei Firmieus ein wstrologischer Fachausdruck, den auch der Christ noch aus seiner ‚alten-Praxin beibehalten hat (wie vielleicht auch comstiluere, s. ‚oben S, 283 zu 83,1). Cf. math. IT 3, 1: si nulla maliwoln stella wie oi posito (lovi) ex aliqua parte restiterit; III 3,2: Quolsl ie per noctem love posito malivola stella restiterit; LII 3,12: Quodsi sic posito love in nocturna. geniturn. entibus ei his, quibus diximus, Luna ab eo recesserit; of. IIT 3, 10 (zweimal); All 4, 39; III 8, 94. prodesse, das in der Mathesis nicht wehr hüufg begegnet (1 7, 40; I 7,42 (zweimal); 1 13,5), jet. in de err. pr. rel. geradezu ein Lieblingewort des Firmious. 8. 17,10; 19,15; 81, 14; 88, 19; 59, 11; 98, 4; 98, 15; 101, 19; 109,20; 119,13; 120,25. Unter diesen Stellen sind einige, welche sich mit unserer Stelle insofern noch näher berühren, als auch an ihnen von religiösen Symbolen gesagt wird, dann sie dem Menschen "won Nutzen seien‘. 77, 0 redet F. von der Wassor-

= hein. Mus. f, Philol, N, P, EX. 19

20 Kieler

verehrung der Aegypter und ruft ee hane aquam, quam colis, pulas aliquando. n eine Cultbundlung in den Mysterien der Proserj 120,24: mihi tibi poteri ignis iste prodesse. 118, von dem xymbolum ταῦρος ὁράκοντος καὶ ταύρου bpéxuy πο: Tp. Der Christ erkennt in der Schlange den diabolus und führt ibm an (119,12): fu haec faciens hominibus le miseria prodes dadas. Vom Gott selbst gebraucht F. das Verbum prodem 88,18: ....ut (Graeci) deos dicant, deos esse eredant, qi sh aliquanda profuerim. 98,4: (vom Palladium ist die Rede) mew. debalur deus, wi prodesset. emplori, ... (98, 15) sed. aliquando nce profuit, Diese Parallelen beweisen, da hier an seinem Platz ist. Bedenklich bleibt nur moch, keine der gebräuchlichen Clauseln steht: profuit lapis uu. "Wir haben also hier die Clauscl, die, schon bei Cicero viel ml tener als die anderen (s. Wolff, de claus, Cir.), In der späteren Latinitiit immer mehr verschwindet. Indess lässt sich zeigen, dass der Schluss -U-u-, obwohl er nicht oft begegnet, doch für Fir- | mieus noch als Clännel Giltigkeit hat, Ich hebe zum Beweime | mur solche Stellen hervor, an denen diese Clausel an Orten er- scheint, wo eine solche unbedingt erforderlich ist, während ieh, solche Stellen, wo eine Clausel nicht durehans nóthig wi rhythmische Schluss -u-u- also zufüllig, nicht als | Clausel stehen könnte, übergehe. Math. II 7 schliesst das eejaliter explicabimus. 8,3- : posterioribus explicabimus, Vor indirektem Fragesatz steht Il 12: etiam nos scire convenit. II 16 mohliesst der Sutz: in XI. ab horoscopo looo. Das 1H 18, 2 am Satzsehlus stehende ΧΙ. ab horoscopo loco praeponitur kann doch wohl nicht mudem wie ale veu- | Lumu-c-u- gemeint sein (s. u. B. 299), IL 19,82 siout superius di; : 20,11 : prineip σα. locos; 1 23, 1: inmerito. diximus; [1 27,3 (Satzschluss): tertio et sie veteri per ordinem; 138,3: dominus primos aceipit dies; II 28,4: invenire pomme | mus; 190,9: nec promittas nec exigas; 7190, 14 (Satzsehl):- imitiori caerimoniis; 1l 30,15: memorem divini semini geris; I 1,14: curaum aervare non potestz Ll] 1, L8: initium. siguis omnibus datum ost; MI 1,18 (am Schluss des Absohmitia]s | ex hoe signo inchoari convenit (die Länge dew schliessenden im infin, praes. pass, wird von Firmicas meist nicht benchtet); I | 2,4 (Sotzschl): graves et oversiones maximas; IIl 3, 41 in om

en F

mm

Neue Firmicus Lesungen. 291

nibus actibus favit; IN 2, 6: augmenta patrimonio dabit; lll 2, 7: semper patrimonium suum; 11 2, 17 (Satzschl.): radiationibus re- spexerit; II] 2,20 (SatzeehL): aut stagnis semper adiacent; ΙΤ 2,28: oecedespoten vocant; III 3, 1 (Satzachl.): ex maxima parte minuitur; IIL 3, 6: nnutios. regum vel dneum vel ludicum ; WI 8,6 (Satzschl.): in templis honores frequenter maximos; ΤΠ 3, 14 (Satzschl,): argentarios; IJI 3,14 (Schluss des Abschnitte): loci vitio mutmabitur; HE 3, 19: honestos quidem moribus facit; III 3,20 (Schl. d. Abschn.): qualem in quinto loco descripsimus ; TM 4, T (Satzschl.): facinori malam eonseientiam ; III 4, 15: eor- poris parte debiles; III 4,18: dolores et lacerationes corporis facit; HE 4,22 (Schl, d. Abschn.): seditiones pericula; IJI 4,27 (Satzsebl.): sola sui ostensione liberent; III 4, 28 (Sohl. d. ΑΝ mobnitte): terribiles provinciis et civitatibus; LIT 5,4 (Schl. d. Abachn): omni potestate deici (vielleicht ist aber ἀδίοί zwei- sibig xu lesen; dann gehört die Stelle nicht hierher); IIl 5,11 (Satzechl.): everslone ac dissipat; IT 5,21 (Schl d. Ahschn.): captivos faeiet hos eosdem auf exules (oder ist cosdem nicht zu elidiren?); MI 5,97 (Satzschl.): eorum facient quae onte diximue; ILI 5,38 (Sohl. d. Abschn.): perseverantia nocent; ll] 6,1 tem gratos venustos divitem; ΙΙ 6,8: ab imperatore maximas; 111 6,17: ant in templis manere sordidos ... qui nunquam ton- deant comam; Il] 8,20: diximus loco ; III 6, 29 (Schl. d. Ab» schnitte): sororum filiis; III 7, 3: divinos sensibus facit; LII 7, 2) ek ease cum bonia bonum, eum malis malum; III 9, 2 (Satzachl,): et famosos ín actibus suis; LIE 11, 2 (Satzechl.): impediantur no- fibus; IHE 11,8: frequenter exules; IE 11,3 (Schl. d. Abschn.): insanos mut frenetioos facit; ITI 12,13 (Schl. d. Absohn.): aut apopleeti aut frenetici; TII 12, 20: frequenter nb instituto deci Want; 1H 13, 4 (Satzschl.): dividunt loca; 1 14, 6: mobilen facit; III 14, 9: solis societate liberaverit; TIL 14, 10: Inquirendum ita- que est tertio die.

Auch die Sehrift de errore pr, rel. bietet eine Reihe von Be- legen für die Clansel ο. Cf. 77, 28: bane volunt esse mortem. iridis; 78,5: Our recrescentia lugetis semina (doch wohl kaum: Tügetis semina, sondern: 2 | ον | -e-u-)5 79, 5 (Satzachl): faleo measor maturis frugibus facit; 80, 27: tibiarum cantu vo- ennt deam sunm; 81,29: O dira numinie consecrati (Satzschl.): inventam. virginem rapit; 88,15 (Satzsoh momime; 91,8 (Satzschl.): poreuw exse maluit; vielleicht. auolı 92, 11: in tanro rapit (dns vornngehende und das folgende Kolon:

coeperint; 97,9: wescendi et AEN ver leyes eg ος

vorangehende und das folgende Kolon: de T er eb religionis secreta perdidici =

=u- [στο Firmious oder wer sonst di j

wollte hier offenbar eine rhythmische Vi Nachahmung der rhythmischen griechischen Fi βέβρωκα, ἐκ xuufálou πέπωκα, Τέτονα p 108, 22: dulee ent caeleste pabulum, duleis Dei Üorresponsion wie in der oben angeführten Stelle 104,8: maoonli mala; 104, 21: nihil vobis wit cum 105, 4: felicitatis Lranaferre gloriam; 109,27* g fortius (dann: erultate fidenter); 112,90: entspricht das rhytlmisehe Kolon : feserta mo des a in reserea). (Beabsichtigt ist der Rhytlimas der übersetzten Bibelstelle 115,18; dominus fo " α potens in proelio); 119, 17: draco eet qui colitur, Hess 121, 23: nocturnas epulas confici iubet. Meist geht, angeführten Beispielen sich ergiebt, dem "Ablauf" = ein Cretieus oder Molossus oder Choriambus oder Da aus. Der ‘Ablauf’ ως. ist bisweilen noch einige vorgesetzte Trochiüen erweitert, B, Zielinski, Philol IX 600. An der eben behandelten Stelle steht wor profuit lapis der Molossus | tif we] cui (oder, Jambus gememen wird, der Creticus ew] cui].

109,2 habe Ich an der verblichenen Stelle nach con lesen können. Die Ergänzung comiungil in a Wahrscheinliohkeit für sich, da Firmicus diese Form den Verbums cöniungere mit vorangel -one sehr häufig braucht, vor allem in der A, nischen Ausdruck radiatione coniungere (in der Math. T- 50 Beispiele); collisione coniungunt math, 1, prooem. d; eoniuneti 1 5,12; agitatione coniunxit 1 0, 2; ratione ΠΠ 7, 6, Trotzdem werden wir vielmehr Mee schreiben haben; das Firmious gerade in Verbindung mit aeguale moderatione braucht math, IE 10, %: Aequinoctiale hen ideo dietum ort (Aries), quod in hoe signo horas noctis. weqnata moderatione componit: HET, 12: hu qu dam moderatione composita ... ornamenta; de err, |

Neve. Firmicus-Losuugan. 292

71,5: neglecto. Deo summo, qui omnia. divina uFifleii modera- fione romposuit, Τμ]. 76, 6 fL: quod oculis eernimus divina verbi sul societate compositum, aequata corporum modera- one in hoc toto. Mit anderen Ablativen auf -one verbunden steht. conpomers math. III, prooem. 2; III 6, 31; de err. pr. rel. | $4,258. Man beachte auch, dass an unserer Stelle dem componit | dm nächsten Satz colligit entspricht: umgekehrt steht. oorrespon- diremd erst colligimus, dann compositum 76, 0/7; eine neue Stütze für componit an unserer Stelle.

109,3 steht nicht gentes, sondern uires, Man verlas bis» her das r als t, den zweiten Grundstrich des à und das sale m. Der Sinn ist nunmehr klar: Christus fasst die Kräfte dee alten und des neuen Testaments in eins zusammen, wie der Ecketein zwei anstossende Mauern verbindet.

109, 4 nach (dem sicheren) diversitatem las ich: „x. ol. ta. Es ist kaum möglich anders zu ergänzen als exsoluta. Um zum Verständoiss der Worte zu gelangen, müssen wir die ganze Stelle betrachten. Nachdem Firmicus die Nichtigkeit des heid- nischen θεὸς ἐκ πέτρας constatirt hat, führt er fort: (108, 32) lapis autem hie sanetus, id est Christus, aut fidei fundamenta. wustentat aut in angnlo positus duorum parietum membra aequata moderatione conponit, id est veteri» et novi testamenti in. unum. colligit vires aut certe eorporis et abimi diversitatem exwoluta domini immortalitate consooíat aut legem promulgat aut. Firmiena geht won dem bekannten, auf Christus bezogenen Psalmwort aus (cf. Ps. 118, 22; Matth. 21, 42; Act. Apost. 4, 11; Hom. 9, 93; 1. Phil 2, 6—8). Der Vergleich mit dem Eck- stein wollte die grundlegende Bedeutung Christi für den Bau der ehristliehen Kirche bezeichnen. So versteht dies auch Fir- mieus zunächst: Japis (Christus) . . . fidei fundamenta sustentat, Dann aber geht er dazu über, den Vergleich schärfer zu fassen. Er macht sich das Wesen und die Funktion eines Eckateins klar: duorum. parietum. membra aequata. moderatione. conponit, dh, er verbindet die Glieder zweier Wände in harmonischem Gleiehmanss, oder, in allgemeinerem Sinne gefasst, er vereinigt zwei entgegengesetzte Elemente, er bildet einen Ausgleich, eine Vermittlung zwischen ihnen. Wenn wir mit Firmieus diesen weiteren Sinn in dem Bibelwort »rkennen, ao betreten wir die Brücke, auf der er zu seiner nan gegebenen Auslegung und An- wendung des Vergleiches kommt. Christus ist die vermittelnde Kraft wwisehen den vires des alten und neuen Testamente wie

- p.

294 Ziegler

wermittelade Element zwischen den mus, Körper und Geiet, Mensch und Gott: diversitatem. comsocint. Wodureh erreicht Christus das® er-

wir wohl denken, weil nai immortalitas für den Menschen nicht etwas absol sondern ein für ibn von Anfang bestimmter nur

Sünden von ibm gewissermaassen verpfündetes Gut ist - wir überhaupt den Sinn des ewsolvere so scharf mit jedem einzelnen Wert cines Mannes |

ins

wollen, der mit den gleichen einmal für gut eh den verschiedenartigeten Dingen zu Leibe geht mm die eben besprochene aequata moderatio —, dem es r auf rhetorisches Gleichmanss als auf logischen | ankommt, dass er unserer Stelle mit uut . . . aut. eine Reihe von christlichen Schlagworten anfügt, n Bilde vom Eckstein, deseen Erklärung sie der Form nach noch dienen müssten, nicht das mindeste zu thun haben. Da dürfen wir nicht logische Schürfe suchen, sondern müssen wenn wir erkennen können, wie ein Gedanke sich andern reiht, κά

109, 5 quod est, 6 superalo eo, sublimitatis ist. 109, 6 nach imperium ist nichts zu erkennen. Dans s nicht gestanden haben kann, lehrt die Clansel, vielmehr ae jedenfalls der Satz mit dominationis imperlum (vgl. S. fol, 5a, v. 3= 82, 7), und das geforderte sit int wohl qurim einzufügen, Nach imperium folgte wohl af, dus passende | Wort zur Ueberleitung von der vorangegangenen Auseinaı zu der nun folgenden Apostrophe an die Kaiser; der gestattet nur 2—3 Buchstaben.

Hiernach bietet P alles, wie Halm es giebt, his 109, 17 Dort giebt a: Cuius favore eminentes prostratores estis. hostium vestrorum. Die neueu Collatoren sahen, dass cuimy Zu satz von a ist, weshalb Bursian seinerseits eius nach favore ein- | fügte, Es ist jedoch keine Aenderung nothwendig, denn gerade hier ist der Text von P noch so sicher fast auf don oreten Blick zu erkennen, dass es mir ganz unverständlich ist, wie er Barsinn und Lorenz entgehen konnte, Er lautet: Favore eminentim

ET

Nene. Firmieus- Lesungen 306

itf (d. hs dei) vi es usw, Ebenso klar ist das Folgende; hier bot (anschliessend an hostium vestrorum) a: quorum opera Romanum Armabatur imperinm; Wower emendirte infirmabatur, Bursian vermuthete vezabatur; er hätte sehen müssen, dass in P deformabatur steht, welches ausgezeichnet an die Stelle passt. Firmicns konnt infirmare nicht, während er deformare einige Male gebraucht, Cf. math. L 7, 20: quiequid panlo ante istegrum videras, statim confecti corporis exuloeratio deformabat; l 8, 6: nondum eorporis deformatione completa; I 10,8: diver- sam speeiem deformationis; IIl 2, 9: perpetuae valitudinis vitio deformat; IT 20, 9: misero squalore deformis; IIl 6, 16: gravi foeditate deformem.

109, 19 legis erigite, 21 prostravistis eaercitum ist in Richtigkeit. Dann folgt (109, 22) Felices vos p... pes ac velwntatis suae Deus fecit esse partielpes P; vos quoque p (mur. diese zwei Worte); vos quoque gloriae a. Ich erglinze principatus, ein bei Firmicus beliebtes Wort (vgl. de err. 36,1; 78,9]; math. II 29, 19; III 1, 11; 1, 18; 3, 3; 3, 8; 5, 28; 6,21; 8,2: 14,3; 14,8). Jedenfalls ist ein Parallelbegriff zu voluntatis erforderlich. Das quoque von zweiter Hand steht über. dem verblichenen Wort, es ist also alcherlich falsch und felices eos mit dem Folgenden zu verbinden. Weiter geht es

109, 24 idololatrins excidium et profanarum aedium ruinam propitium Christi numen vestris manibus reservavit. (ruina propitid xpi n.men P; propitius Christus populo a). Weiter boten a und die Herausgi Ille spiritalibus. (armis) malos spiritus, vos mala terrena vicistis, Das konnte nicht stimmen, denn wir sind gewohnt den Rhetor Firmicus seine parallelen Kola mit peinlicher Durchführung der Besponsion ihrer Theile bauen zu schen, Das (auf der folgenden Seite ‚stehende, aichere) mala terrona vieistis mun cine genaue Ent-

in dem Vorangegangenen haben, So ist es auch; denn in P steht thateächlich nieht malos, sondern malis damit gewinnen wir in den spirifalibes malis dus gennus Gegenstück zu den mala ferrema und nicht spiritus, sondern resti . . « zu ergänzen restitit; also: Ille spiritalibus malis restitit, von mala Lerrena vieiatin eine Antithese ao rocht nach dem Herzen des Firmicas! Ueber den firmieinniachen Gebrauch von resistere vgl. oben zu 108, 31, S. 289. Die rhythmische Klansel Int in Ordnung. Nach resti... ist in der Hs. ein y von zweiter Hd, zu erkennen: p hatte also offenbar restingwit ergànzt.

erasum est, om, ὃν eem Das in P fuum, sondern deum (dh), also eine vom | Dittographie; fum ist somit aus dem Text xi ed. pr. hatte es aus dem griechischen 4, 10 und Loc. 4, 8: κύριον τὸν θεόν σου 3

Zum Schluss sei noch einmal darf h werthvoll die erste Ausgabe für die Herstel textes ist. Wie sich oben zeigte, #timm! der neuen Lesungen mit a überein, zom Theil bi] die Grundlage zur Erkenntniss den Textes in P. was Kroll und Skutsch schon aus einigen hatten, in noch weiterem Sinne bewahrheitet. -

Breslau. Konrad

DER PINIENZAPFEN ALS RÓHRENSCHMUCK

Gegen das allgemeine, seit langem für unerechütterlich ge- haltene Dogma der Kunstgeschichte, dass die obristliche Kunst des Mittelalters auf dem Kulturboden des römischen Westens er wachsen sei, lüuft seit einiger Zeit der Kunsthistoriker Josef Strzygowski mit temperamentvollen Streitschriften Sturm, deren auffallende Titel 1 wie weithin sichtbare Feldzeichen wirken. Es wei unzulässig, so behauptet der unermüdliche Gelehrte, von einer römischen Reichskunst zu sprechen, die, aus der nationalen Eigenart der Römer hervorgegangen, auch im Orient die alte hellenistische Kunstübung verdrängt habe und dann die all ‚gemeine, breite Grundlage für die gesammte Kunst der Christen heit geworden sei. Der Charakter des "romanischen" Stils habe sieh vielmehr im griechischen Osten, inbesondere in Aegypten entwickelt, gewissermaassen als die letzte Phase der hellenistischen Kunst, deren Ausgangspunkte in den grossen Kulturzentren des hellenistischen Kreises, in Alexandreia, Antiocheia und Eplesos nieht in Rom zu suchen seien.

Die Hichtigkeit dieser Annahme, deren Tragweite ohne weiteres einleuchtet, kann natürlich nur durch genaue Einzel. ustersuchungen erhärtet werden, und so verficht denn Strzy goweki in dem Aufsntsc Der Pinienzapfen als Wanserspeier® denselben Gedanken, nämlich dass die Frucht der Pinie cin

mbolisehes Schmuckmotiv der christlichen Kunst sei, das wie die Weintranbe und der Granntapfel vom alten Orient her un-

mittelbar über Syrien in die abendlündische Kunst des Mittel-

alters eingedrungen sei, Aus seiner umfassenden Kenntnis biw-

her wenig bekannter Denkmäler weist er nach, dass der Pinien

‚chichte;

1 J. Straygowski, Kleinasien, ein Neuland der Kunstg Orient oder Hom, Einleitung 5. 1—10

% 3. Straygowski, der Pinienzapfen ala Wamerspeior, Mittblgn. d. Arch, Inst, Rönı, Abthlg. XVII 1909 8. 155—206

πρ...

Gegen diese Annahme Petersens, dues Form, Material und Einrichtung gerude geführt habe, den Pinienzapfen als wenden, hat Huelsen (Róm. Mitth. XIX 1 geltend gemacht hat, dass vermutlich κ hauung des Pantheons diene Frucht als hat Be ist ihm gelungen, aus dem 1 drei Exemplare anfruünden, bel denen am | röhre ein durchlöcherter Pinienzapfen aufsitzt, langen Beschreibung sei aul die Abbildungen Fig. 7—9) verwiesen, durch die alle Ein: licht werden. Falls diene antiken Pinien: einer Zeit stammen, in der nach Petersens 9 nische Pigna noch al& Knauf auf dem Dache des κο ist damit die Theorie von der rein zufälligen ersten Pignabrunnes widerlegt.

Allein die Zeit jener antiken Bronzepinien wit Sicherheit bestimmen. Dass aber diese Frucht als speier wirklich, wie Huelsen (aaO. S. 116) vermutet,

4 EB Petersen, Pigna-Mrunnen, Mitthlgn. d. Arch. Abthlg, XVII 1900 8. 312—395.

? Die Akten xur Gewehiehte der vatikanischen Hueleen vorgelegt, Rüm. Mith. XVII 1908. 8, 2047; S, Fi 110, A

Der Pinienzapfen als Röhrenschmuck am

in der frühen Kaiserzeit, sondern bereits in hellenistischer Zeit allgemein beliebt gewesen und häufig verwendet worden im, dafür soll im folgenden der Beweis erbracht werden, freilich sicht unmittelbar von den Denkmälern her, sondern ans der Be- schreibung praktischer Einrichtungen, die im allißglichen Ge brauche gewesen sind,

In der überans reichhaltigen Sammlung der “pneumatischen Druckwerke'? beschreibt Heron von Alexandreia “dor Mechaniker" eine grosse Anzahl von Apparaten, bei denen er mit Hilfe zn- sammengeprewater Luft Wussert mannigfaltige, für den naiven Zuschauer ganz wunderbare Wirkungen erzielt. Im 9. Kapitel des TI. Buches (8. 224, 18 Schm.) schildert er einen Thyrsos, der den Ton einer Pfeife oder dio Stimme cines Vogels erklingen lässt, wenn er ins Wasser getaucht wird. Dabei wird ausdrück- Hich vorgeschrieben, dass die hohle Verdiekung des bronzenen Thyrsos in der Form eines Pinienzapfens (στρόβιλος 3. 226, 1 Schm.] gebildet werden soll, wie es durch Figur 53 der Aus- ‚gabe veranschaulicht wird. Durch die Spitze des Pinionzapfens wird ein Loch gebohrt, um das Wasser durchflicasen xu lassen, durch dessen Druck die in der hohlen Pigna eingeschlossene Luft zusammengepresst und durch ein Pfeifchen getrieben wird, Diener Zauberthyrsos Herons ist also eigentlich nur eine Anwendung des “Weinschöpfere', den Heron unter den praktisch brauchbaren Apparaten (τῶν eig ἐνέργειαν κατασκευαζοµένων S. 56, 15 Schm.) beschreibt, nur dass bei jenem Schöpfapparnt die Rühre nicht in einen Hoblkegel, sondern iu eine Hohlkugel mündet.

Dass derartige Vorrichtungen nicht etwa bloss in «len Köpfen gelehrter Mathemutiker existirten, sondern wirklich im täglichen Gebrauche waren, beweist auch ein antiker Wein- schöpfer im Berliner Museum®, der aus einem hohlen Bronze- stnbe ‚und einem daran gelótheten runden Hohlkörper besteht. Hier haben wir wiederum, wie bei den Huelsenschen Exem- plaren (&. o. 8. 298) eine Röhre mit einem durchbohrten Hohl- kegel, nur nicht bei einem christlichen Lebensbrunnen, sondern bei einem antiken Weinschöpfer. Du der kegelfürmige Hohl. körper im Umriss einem Pinienzapfen gleicht, so iet der Berliner Weinschöpfer ein regelrechter Thyreos, nur dass die Schuppen

* Heronis Alex, op. I. Pneum, et Autom. rec. Guilelm. Schmidt. 3 Vgl. R. Zahn, Athen. Mitth. XXIV 1890 S. 339 ff, Umschau V 1901 8. 229 f.

-—

ier: Plalonvapfen, dient. ale. ως δε, scheinlich haben die von Huelaen- ähnlichen Zwecken gedient. Das eine |

Ergebniss gelehrter Forschung gewesen. Das H wissenschaftlichen "Theorie welt vorausgeeilt. Ba sechsten Jahrhundert v. Chr. stammen mehi nach denselben Gesetzen wirken. Auch bei jenen. ist im Grunde genommen eine Röhre ‚einem löcherten Hohlkörper vereinigt. Doch ist ein Bi dieser Hohlkörper die Form eines Pinienzapfens gn aus so früher Zeit bisher nicht nachgewiesen,

Noch lehrreicher ist der im 25. Kapitel di 4B. 278, 1 Schm.) beschriebene Apparat, bei dem.

4 Der Vergleich mit dem Berliner Weinschöpfar lehrt, ‚Stiol des in Fig. 63 abgebildeten Thyrsos zu kurs κ wird meist etwa. die doppelte Länge der Kegelhühe 3 R. Zahn, Athen. Mitth. XXIV 1800 S, 339 ff.

D

Der Pinienzupfen als Róhrenschmuck 901

Röhre, dureh die Wasser strömt, an ihrem freien Schenkel die Form eines Thyrsos erhalten soll, lediglich zu dem Zwecke, um der Vorrichtung ein gefülligeres Aussehen zu geben wie S. 230, 4 Sehm. mit unzweidentigen Worten erklärt wird: μὲν οὖν MN σωλὴν εἰς θύρσόν διεσκευάσθω, - - - ἵνα εὐδιάθετον ij τὸ ὅραμα. Diese Vorschrift, die sich in der älteren Fassung (a) des Heronischen Textes als später hin- zugesetzter Verbemerungsvorschlag abhebt, hat dem Bearbeiter der Sammlung offenbar schon vorgelegen, da in der jüngeren Fassung (b) der Thyrsos von vornherein als wesentlicher Be- standiheil des Apparates betrachtet wird. Auch hier bat die Spitze des hohlen Pinienzapfens ein Loch, um das Wasser aus dem Susseren Heberschenkel durch den Pinienzapfen in den untergehaltenen Becher ausströmen zu lamen. Der Apfel der Pinie dient also als Mundetück für eine wasserführende Röhre, zu keinem anderu Zwecke, als um dem Apparat ein gefülligeres Aussehen (vgl. Fig. 69) xu geben. Eine tiefere symbolische Bo- deutung hat der Pinienzapfen an dieser Stelle sicherlich nicht. ‚Freilich Biesst das Wasser, das aus der durchbohrten Nuss aus- strömt, mach unten, Allein obensogut kann natürlich cime ‚Röhre, deren Ende mit einem Pinienzapfen geschmückt jet, boi genügendem Druck einen Wasserstrahl nach oben senden,

Dass auch eine derartige Anlage, bei der die Flüssigkeit aus der Spitze eines Thyrsos nach oben sprang, deu Alten be- kannt gewesen ist, lehrt die Anfführung cines fahrenden Autor annten, die derselbe Heron im orsten Theile seine» Werkes über die Automatentheater (S. 350 ff. Schm.) susführlich beschreibt, "Naehdem anf einem Altar, der vor einer kleinen Statue des JBakcehos! steht, sich von selbst ein Opferfeuer entzündet hat, spritet aus dem Thyrsosstabe, den der Weingott in der linken Hand hält, eine Weile Wasser oder Milch heraus, während cr mit der Hechten Wein aus einem Becher auf einen zu seinen Füssen gelagerten Panther giesét. Der geheimnisvolle Vorgang erklärt sich einfuch geuug: Aus einem im Duche des Tempels werborgenen Gefter, das mit Milch gefüllt ist, führt eine Röhre hinab zur Basis der Bakchosfigur und von hier wieder empor durch den Stab des Thyrsos in den Pinienzapfen, in den ein

4 Vgl, Heron op. 18, 997 Fig. 94a Schm; der Automat ist nach bei W, Schmidt, Heron von Alexandria, Neue Jahrhh. 1899 TA. I

Fig. 17 algobildet,

a --

lediglich Attribut des Bakchos, De Opf gewissermnassen das älteste Beispiel eiu nistischer Zeit, der bei siner gottesdienstlichen lich in beidnischem Kultus, verwendet worden In der nämlichen Sammlung Her werden librigens noch andere Körper von mm als Rührensbschluss verwendet, Bei dem oben Weinschöpfer (8. 56, 12 Sobm.) mündet eine bronzeno Hohlkugel, in deren Wand am κ. feine Löcher dicht nebeneinander wie bei einem sind. Bei dem doppelten Heber ähnlicher Kon Schm.) kann man sogar aus derselben Kugel B kaltes und warmes Wasser zugleich ausfliessen pee Heronsbrunnen (8, 170 Schm.) wird die Wasserrühre Körper eines kleinen Satyrn unsichtbar in einen geführt, dergestalt, dass das Hübrenende mit dem stück zusammenfüllt. Hier dient also ein. Wi Wasserspeior, ans dem das Wasser in ein dam Becken strömt. Infolge einer ähnlichen Einrichtu bei dem Heronaball (8. 242, 9 Schm.) das Wasser Schlauche hervor, den ein Satyr trügt Auch das Trankopfer (S. 262, 4 Sohm.) wird dadurch er) die durch die Hände der Figuren gehenden Weinrbhren Trinkgefisse (σκύφη) endigen, wie die etwas wortkarge 8 rung (S. 204, Schm.) nach der ganx ähnlichen des Bakehosopfers (Autom, 8, 282, 20 Sohm,) zu

E

Der. Pinienzapfen ais Röhrenschmuck E

Die zu allerlei Spielereien verwendeten Zaubertrinkliörner (xB. 8. 100, 17; 334, 8; 388, 9 Schm.), aus deren unterem Ende ver- sehiedene Flüssigkeiten ausstrümen, hatten gewiss dieselbe Form, wie die zahlreichen erhaltenen Trinkhörner (furá), deren unteres Ende in mannigfach gestaltete Thierküpfe ausgeht. Bereits seit dem Ende des sechsten Juhrhunderts lassen sich in Attika Bei- spiele von Prinkhörnern, Bechern und Kannen nachweisen, denen man die Gewalt von Thier- und Menschenköpfen gegeben hat!, Da die Röhren der Vexirhürner Herons naturgemiss in den Rachen des Thierkopfes münden, «o sind diese Gefisse gewisser- manssen Wasser- und Weinapeier, gleichwie der Löwenkopf als Wasserspeier in der antiken Kunst allerorten angebracht worden ist, Bie alle beweisen, wie verbreitet die Sitte gewesen int, das Röhrenende mit fgürlichem Schmuck zu umkleiden.

Darum ist es durchaus nicht verwunderlich, wenn much der Pinienzapfen ala Röhrenschmuck im Alterthum allgemein beliebt ‚gewesen ist. Bei genanerer Durchsicht der Sammlungen wird wich gewiss noch manches ältere Exemplar finden. Gerade die Form dieser runden, sich nach oben verjüngenden Frucht bildet, wie die von Virruv (IV 8) für Rundbauten empfohlene Blume oder der Mohnkopf auf dem Philippeion zu Olympia, einen harmonischen, künstlerisch empfundenen Schmuck einer Run- dung und passt eben darum vortrefflich für eine Wanserröhre, die in der Mitte eines Brunnenbeckens ihre Strahlen eutsendet. Deshalb dürfte auch die vatikanische Riesenpigna von vorn- herein als Brunnenschmuck gedient haben, wie Lanciani schon mohrfuch ausgesproohen hatte, bevor die lebhafte Diskussion über diere Nues sich entapann. Und wenn Petersen? die Frage aufwirft, wie man dasn gekommen sei, den grossen Pinienzapfen als Wasserspeler zu benutzen, da eine derartige Verwendung ohne Analogie sei, so ist darauf zu antworten, dass hier viel- mehr ein weitverbreitetes Schmuckmotiv ins Riesenhafte über- tragen worden ist. Es hat gewiss schon früher viele plastische Pinienzapfen gegeben, sei es als Bekrónung von Rundbanten, web als Mundstück wasserführender Röhren. Denn bereite

X ober die Rhyta der votikaniachen Vasensammlung vgl Helbig, Führer H Nr. 1270 ( Nr. 595). Gesichtsurnen kommen allenthalben vor.

3 Das Pbilippeion ist zB. abgebildet. bei II. Luekenbach, Olympia. und Delphi S. 95.

5 K, Peterwen bei Amalung, Die Skulpturen des Vatikan. Mu- »eums | 900 Anm. 3.

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904 fe die Wende des. Dakcardecid

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quefüss soll die Form en m das Oel in kleinmn Röhrchen ausflesst*, Dasselbe beschreibt ein Vexirgefüss ("Weindieb‘ ssen Pinienzapfen auf einer Röhre aufsitzt. Bukchosopfer ist schwerlich von Heron in | erfunden, da er ausdrücklich angiebt, dans or seiner Vorgänger, insbesondere die T studirt und deren Erfindungen sich ‚zu Nuts Damit würden wir vielleicht noch. um zurückkommen, also etwa in die a: lhunderts v. Chr. Somit atcht nunmehr fest, hunderte früher, ehe das Christenthum zu ei sich entwickelt hat, der durehbohrte P risch grestalteter Röhrenschmuck allgemein Darum dürfte die Annnhme Petersens nicht. halten werden können. Die vatikanische P Beispiel von den Pignsbrunnen, deren cs in R antiken Kulturwelt gewiss viele gab. Die Achnlichkeit der christlichen Denkmi gowski nachgewiesen hat, mit den antiken E klar vor Augen. Bei den beiden Brunnen, die nuc

* Vgl K. Tittel, Heron und seine Faohgenossen, 1901 8. 404—415.

3 Philon Byz. Pneumatiques ed. Carr& de Vaux p. Der Apparat ist auch abgebildet von W. Schmidt, Neue. TH. 14. Vgl Huelsen, lm. Mitth. XIX. 1904 8. 110.

(0 Der Pinieszapfen ale Röhranschmuck a05

"remen', von Kaiser Basileios T dem Makedonen (807—881) er. bauten Muttergotteskirche sehmückten, erhob sich in der Mitte einer runden Brunnenschnle ein kreiwelfórmiger durchbohrter Kegel). Dass aus dieser Pigna ein Wassorstrabl sich urgoss, wird zwar nieht ausdrücklich hervorgehoben?, aber iet doch selbstverwtAndlieb, dass in der Mitte einer "Wiwwerkunst ein Strahl emporgesandt wird, wenn um den Kegel rings im Kreise holıle Marmorsäulchen stehen, “von denen allen (!) das Wasser in Strömen herabiiesst, Welchen Zweck soll denn das Loch im dem durchbohrten Kegel mitten in dem Brunnenbeoken gehabt haben, wenn nieht ein daraus hervoreprudelnder Strahl gewisser- manssen die urchitektonische Fortsetzung des Kegel gebildet hat. Die von Strzygowski ungeführten Darstellungen auf Mossiken und Minlaturen bestätigen diese Ansicht Auch der mystische, in dem Palaste des Theophilos (829—842) errichtete Brunnen des Trikonchos, dessen vergoldeter Pinienzapfen Ge- würzwein ependete (Strzygowski S. 191), hat seine Parallele in dem alexandrinisehen Bakchowopfer, bei dem Milch oder eine andere Flüssigkeit dem durchbohrten Pinienzapfen entstrümt.

Auf welchem Wege und durch wessen Vermittlung die Schöpfer der christlichen Pignabrunnen jenen Röhrenschmuck bezogen haben, darüber int das letzte Wort noch nicht gesprochen. Die Mög- lichkeit, dass die mittelalterliche Kunet hiermit ein orientalischen Symbol übernommen hat, kann zwar nicht gelengnet werden. Aber ein Beweis ist aus der verhältuiesmissig geringen Zahl der Beispiele noch nicht erbracht; auch müsste man erwarten, dass in der literarischen Ueberlieferung der Gedanke, dass die Pigna das Sinnbild des Lebens in Gott sei, sich widerspiegelt, Da aber der Pinienzapfen als Rübrenschmuck bereits für die hellenistische Zeit nachgewiesen ist, κο ist es ebenso gut denk- bar, dass die christlichen Künstler einen Gedanken, den das griechisch-rümische Alterthom bereits entwickelt hatte, auf- genommen und weiter gebildet haben.

Ferner sollen die Thiere, die um den Born sich soharen, ein ‚charakteristisches Merkmal ayrischer Kunst sein. Allein derselbe Heron beschreibt in seinen Drnckwerken mehrere Lauf- brunnen, um die die Thiere sich wie um eine Trünke sammeln;

Da sitzen Vögel aller Art 'an einer Quelle oder bei einer

! Κωνοειδὴς καὶ διάτρητος στρόβλος, Strzygowski, Kom. Mitth. 8. 190.

3 Darauf beruft sich Petersen, Róm. Mitth. S. 315.

ein. 3s, t. Philol, X. Y. LX. 3

306 Tittel Der Pinienzapfen als Röhrensehmuck

Grotte oder wo sonst fliessendes Wasser sich findet" und zwitsehem, bis eine danebensitzende Eule sie verstummen macht (S. 90, 11 Sehm.). In ähnlicher Weise wird au einen "Ort mit fiessenden Wasser’ (S. 136, 10; 140, 7 Schm.) die Figur eines Thieres, sei es Vogel oder Vierfüssler, gesetzt, das mit lautem Geräusch das Wasser schlürft und den Anschein erweokt, als hätte ον Durst, Der Laufbrunnen, aus dem die Thicre getrlinkt werden, ist démparh in den letzten Jahrhunderten v. Chr. zu automatischen Spielereien verwendet worden, mithin eine allen geläußge Vor- stellung gewesen. - a^. Aus diesen Ausführungen geht hervor, dass der Pinien- zapfen kein sicheres Fundament bildet, um die einander wider sprechenden Ansichten von der Entstehung der christlichen Kunst des Mittelalters zu stützen. Gewiss ist es unmöglich, die Am schauung, dass der römische Westen in der künstlerischen Ent- wieklung die führende Rolle gespielt hat, mit der Theorie zu beweisen, der Piuienzapfen wei als Wi zuerst im Rom lediglich infolge einen Zufalls bei der vatikanischen Pigna wer- wendet worden. Allein auch für Straygowakis Beli der Verwendung der Pigna als Wasserspeior sei dor Orient wie #0 oft der gebende Theil, der nehmende Rom, ist der Beweis nieht erbracht: Es ist auch naeh denen Ausführungen immer noch wahrscheinlich, dass die christliche Kunst des Mittelalters den bereits im Altertbum entwickelten Gedanken, das Ende wasserführender Röhren mit einem Pinienzupfen zu schmücken übernommen und ihren besonderen Zwecken dienstbar gemacht hat. Zwar ist Heron ein Alexandriner, allein darum ralmsen die in seinem Sammelwerk enthaltei Lehren noch nicht dem Orient entstammen, und das die in den 'Druckwerken und Automatentheatern' vou Heron vertretenen Anschauungen etwa nur in Alexandreia oder im Orient bekannt gewesen sein sollten, wird bei dem lobhaften Interesse, duss in verhältnisamdanig. früher Zeit solchen automatischen Wunderapparaten entgegene gebracht worden ist, niemand im Ernste behaupten wollen. Die vielfach benutzte Sammlung ist bei dem lebhaften Wechselver- kehr zwischen Rom und Alexandreia gewiss weit verbreitet ge wesen, so dass die darin niedergelegten Gedanken nicht aus schliesslich Eigenthum des alten Orients, sondern Gemeingut der antiken Kulturwelt gewosen sind, n Leipzig. Karl Tittel,

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RANDBEMERKUNGEN

L Ueber die Zeit dea Minwejus Felix με von Philologen und Theologen soviel geschrieben worden, dass en fast vergeblich: scheint, xu dieser Frage das Wort zu ergreifen. Wenn ich os dennoch thue, so geschieht es in der Hoffnung, für die Ansicht einen hervorragenden Historikers auch philologische Gründe an- führen zu können. Harnack hat in seiner Geschichte der alt- ‚christlichen Litteratur (II 2 8. 321—330) die Gründe auseinander- gesetzt, welche für eiue Ansetzung dem Octavius im 3. Iahrhüt, sprechen; so siegreich mir seine Argumentation erscheint, so bezweifle ich doch, dass sie alle Philologen überzeugen wird, welche an die Priorität des Minncius vor Tertullian glauben (wobei viele gewies von dem Eindruck der stilistischen Ueber- legenheit des Minucius abhängig sind: vgl. Woelfflin Arch. f. Lex. VH 483) Zumal da Hnrnack gerade auf alle Argumente verzichtet, die sich bei einer Detallvergleichung des Octavius mit "Tertullians Apologoticum ergeben, während bei dem Philologen bisher diese Detailvergleicbnng im Vordergrunde des Interesses ‚gestanden hat. Nun it es ganz richtig, dass diese Frage für keinen der beiden Autoren von so grosser Bedentung ist, als tr dem Leser der unendlichen Minueiuslitteratur erscheinen musa; aber dass sich bei der Vergleichung zweier irgendwie von ein- ander abhängiger Autoren keinorlei Argumente für die Priorität des Einen ergeben sollten, wird der Philologe #0 leicht nicht glauben.

Ich meine mun wirklich zwei Stellen anführen zu können, deren genaue Betrachtung allein schon über das gegenseitige Verhältnis Wer beiden entscheidet. Vorher möchte ich aber noch eine dritte besprechen, über die ich wesentlich anders denke. , welche sich darüber geüussert haben. M. behan- ie euhemeristisohe Lehre von der menschlichen Natur des Saturn: Surturmum enim prineipem huius. generis el ewaminis

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loquuntur, Ein Zusammenhang der | "Tert. c. 10 ist nicht abzuweisen, schon dort die Folgerung gezogen wird: "wenn #0 int es auch seine διαδοχή, alao eure Veberfluss steht auch das Citatennest

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commentator. eiusmodi antiquitatum. aliud. quam. gaverunt .-. Diese Stelle verwendet man ein. Priorität des Minucius; er rede von Cassius und i bei ibm gelesen, aber den tbüriehten Zusatz Seren macht, wihrend M. vielmehr Cassius Aber erstens nennt Tert. den Cassius Severus mo zweiten Stelle gleichen Inhalts, nd nat. 12 (wo er vier Autoren noch Tacitus aus eigener Kenntniss müsste also den Irrthum zweimal begangen hab L dieser Mann nicht bloss Rhetor gewesen, sondern hat: grammatische Fragen (Schanz Il 1? 302, Brzoska | Wissowa III 1748) und über Malerei geschrieben, da ihn als Quelle für Buch 35 nennt, Das lässt auf eins ewrio ‚schliessen, die sich sehr wohl einmal auch auf die Herl Saturn erstreckt haben kann. Dazu kommt, dass Th "Tert. c, 19 noch einmal erscheint, bei Min. nicht jenem direkt oder eher indirekt! bekannt geworden. während Min. aus ihm bloss hier, wo er gegen seii Gewohnheit mit Belesenheit prunkt, den Namen Aber selbst weun der Zusatz Severus falsch würe, « C bei Min. ohne Cognomen erscheint, ist kaum ala Argument um verwenden, denn es ist nur eine Concession an die οποία, deren Bedeutung für seinen Stil Norden aufgezeigt hat (Ind. lect. Grypb. 1897 8. 16) Weil Thallus und Diodorus kein Epitheton hatten, so durften »nch Xepos und Cassius keinen haben; diesem etilistischen Grunde hat er Severus geopfert, nicht einer höheren Einsicht von der Persönlichkeit dieses Autors. j ? Und zwar scheint er das Citat dem Justus von Tiberims zu. verdanken, aus dem auch Jolinm Africanus boi Kusab. pr. ev, X 10 die zweimalige Erwähnung des Thallos mit Diodoros sumammen (Gelzer Africanus [ 90 nach v. Gutschmid).

..—

_ ——

Bandbemerkungen $09

Die eine Stelle, welche ich für nchlagend halte, ist Min. 31, Se Tert. 9,7. Joner sagt: ius ost apud Persas misceri eum mairibus, Aegyptiis et. Atheniensibus cum sororibus legitima connbia; memoriae εἰ (ragoesiae vestrae: ineestís gloriantur, quas vos libenter. el legiti et ditis; Bei diesem heisst ew: Proinde incesti qui magis, quam quos ipse lupiter docuit? Persas cum suis matribus misceri Clesias refert. sed οἱ Macedones suspecti, quia exm primum Gedipim tragoediam audissent, ridentes incesti dolorem . . . (fast gleichlautend κά nat. | 16). Weist hier schon die Gleichheit des Ausdrucken Persas misceri cum malribus darauf hin, dass ein utor den anderen beuutzt hat, 5o wird das durch die Um- gebung bestätigt: was Min. in $ 4 über die Aussetzung von Kindern sagt, steht mit so ähnlichen Wendungen bei Tert. gleich hinter den ausgeschriebenen Worten, dass auch bier ein Zusammenhang angenommen werden muss. Ueberhanpt deckt sich Cap. 30. #1 des Min. ziemlich genau mit Tert. Cap. 8, 9. Da mun Tert an der angeführten Stelle die Erwähnung des Ctesias mehr hat, so ist er das Original.

Die andere Stelle ist Min. 81 ο” Tert. 48. Jener sagt $7 addunt istis οἱ illa ad retorquendam. veritatem, in pecudes aves beluas hominum animas redire. mon philosophi same studio, sed mimi convicio. digna. ista. sententia est. Das versteht man erst, wenn man bei Tert. liest: age iam, si qui philosophus. adfirmet, ut ait Laberius, de sententia. Pythagorae hominem fieri ex mulo, eolubram &x muliere, ct im cam opimiomem omnia argumenta eloqui. virtute. distorserit, nome consensum movebit?! Also "Tert. hat die Laberiusstelle aufgestöbert, Min, seinem Satze die ge- schickte. Zuspitzung gegeben; weil es ihm auf die Antitliese des Philosophen und Mimen ankam, hat er die Eigennamen fort- fallen lnssen.

Hi. Die Erkenntnis, dass Minucius von Tertullian abhängig ist, klärt nur über eine seiner Quellen auf, deren er zweifellon mehrere benutzt hat; denn wenn er aueh kein Gelehrter war, sondern ein Rhetor, und wenn er auch nicht entfernt über die

! Die Stelle fehlt unter den Testimonia Boenigs, die leider auf der einen Seite unvollständig sind, auf der anderen my führende und Ueberflüssige enthalten. So bringt er es fertig, au 91, I, wo gar nicht einmal vom Beschmutzen der Götterbilder durch stercus animalium die Rede ist (vgl. uber Arnob. 229, 4), das κατατιλᾶν τῶν "Ἑκαταίων durch Kinesias anzuführen (warum nicht auch Nikolai an Werthers Grabo?).

‚ches Iere-

nmm

‚griechischen Apol lich’. Wie wo oft, hat hier die sti ihm den Glorienschein des selbstständigen Fo gewoben, die Erfahrung lehrt aber, dass Matorisl vom Anderen zu beziehen und es mur. xüarbeiten pflegen. Aber ich will hier micht frage mufrollen, sondern nur anf eine Stelle. die Benutzung griechischer Apologisen ber hebt. In C. 21, 3 beruft sich M. auf einen. an seine Mutter, in dem die Enthüllongen Priesters über die menschliche Natur der Götter waren, Dieser (vielleicht in ohristlicher oder | gefälschte) Brief erscheint nur noch iu apologeti bei Athenag. 26 und August. civ. dei VII 5. zwar sind alle drei Autoren von einander mun behauptet, dass Min. selbstständig auf d sam geworden sei, der muss annehmen, dass At} Augustin ebenfalls zufüllig auf diese erlesene Ra: geworden sind eines immer unwahrscheinlicher | Also hat irgend ein älterer griechischer Apolo, bervorgesogen, und von ihm aus ist durch den drei genannten Autoren ihre Kenntnies ME. Um den Text des Minuoiue hat sich

! Das unterscheidet ihn zB. von Cyprian, während der und durch rhetorische Arnobius seiner Art näher kommt.

3 Durch F. X, Burger Minueior Felix und Seneca, Er gehört auch za den Quellen des Tertullian, vgl. exp. 12 (fr.

* Vgl. den von Joseph. arch. XI 8, 3 angeführten

ie ernsthafte phälologisehe Durchforschung dieser

thut dringend noth; Vieles dürfen wir von Gellelens Apo erwarten. Einen Beweis für Bezichangen zu Clemens ich glaube) s. u. 3191.

-- c.

Randbemerkungen sn

Langensalza 1780 (a. ü.) herausgab, ein grosses Verdienst er- worben. Er hat festgestellt, dass hinter C. 21, 8 der Zusummen- hang infolge von Blattversezung dureh eine Einlage gestört ist und sieh durch deren Entfernung wiederherstellen lässt, Das war eine zweifellos richtige Bebanptung, und mit Recht sind alle späteren Herausgeber ihm gefolgt. Aber er fand auch die Stelle, an welche jene Eininge in Wahrheit gehörte, und auch hiermit hat er allgemeinen Beifall gefunden: er setzte wie nlimlich zwischen den Schluss von C, 21 und C. 29, 9 (nach der seitdem blieben Zühlong). Es thnt mir leid, den Glauben an die Richtig. keit dieser Einsehiebung erschüttern zu müssen; aber weder ihr Anfang noeh ihr Schluss past dahin, wo er jetzt steht, und wie unterbrieht eine in sich geschlowene Erörterung in stürender Weise. Min. behandelt von C. 20, 5 an die Lehre des Euhemerus : os werden Zeugnisse von Philosophen und Historikern für die menschliche Natur der Götter aufgeführt und von C. 21,9 an gezeigt, dae Lente, die geboren und gestorben «ind, nicht Götter geworden sein können; dnx Facit wird in 8 12 gezogen: unde masifestum est homines illos fuisse, quos εἰ natos legimus et mortuos scimus. Daran schliesst vortrefflich, was in der Hs. unmittelbar folgt, jetzt aber durch Lindnere Einachub davon ge- | trennt ist (C, 23,9): quis ergo dubitat, hominum! (horum P) | imagines eonsecratas vulgus orare et publice eolere? eine Wendung, | die durch die Erwähnung der statuae und imagines in C. 20, 5 vorbereitet ist. Was jetzt dazwischen steht, handelt von ganz | anderen Dingen: von den Absurditäten des Kultus und der Mythen, an deren Verbreiteng die Dichter einen verbüngniss- wollen Antheil haben; kein Wort von der enhemeristischen Lehre! Der Schluss des verstellten Abschnittes (C. 23, 8) eifert über die geistige Trügheit, welche sich Lügen wie die von Mars’ und Venus’ Liebschaft und Ganymed« Entführung immer wieder aufbinden lüsst, ohne nach der #0 nahe liegenden Wahrheit zu forschen. Mit der nach Lindner anschlieseenden Erörterung über die hominum imagines hat das nichts zu thun®. Noch schlimmer

1 Erst durch dime trefliche Emondation Halm, deron Richtig- keit Niemand bezweifelt, wird es klar, wie eng der Zusammenhang ist; zugleich eine Entschuldigung für Lindner, der Morum für richtig hielt (übrigens auch seine Umstellung mit aller Zurückhaltung vor- sehlog, wenigstens in der mir vorliegeoden Aumgabo von 1760)

1 Bemerkt ist das von Useuer, der ganz richtig von einem

annm

Nus müsste "sich gentis. die Sl lassen, an die der Abschnitt gehört. es mir nieht gelungen ist; in C. 18, 7 Lücke wor, aber sie, kann | aic bim ME

unwabrscheinliche erg Sate das pulgus zu den vorher gemeinten (nur. nannten) eruliti im Gegensatz gestellt werden aber der betonte Begriff owlgus auch anders μι 3 feh halte much demipias ... ad sparris m. t.; nicht für lateinisch, Die von Vahlen (bei Halm. Lactanzstelle scheint nicht von Minueius abhängig zu ein ähnlicher Uebergang bei Clem. protr, IV $5, 3 64, 1 an die Rede davon, dass Götter aus Menschan en es beimt nun: πίστις ὑμῖν τώγδε αὐτὰ ὑμῶν τὰ. τύρεις, δευμἀ καὶ τραύματα καὶ δακρύοντες Bent, dann. Zeus’ Klage um Sarpedon (wie Minus, 23, 4). ? Ein sehr interessanter Fall, der den allmähl einzelner Blätter aus einer locker gewordenen Blattlage erkeunen lässt, findet sich Firmic. math. I 49, 18 Ausgabe.

Bandbererkungeo. 93

lüge die Möglichkeit in ©. 20,5 vor, aber für wahrscheinlich kann ich auch das nicht halten. Vielleicht sind Andere glück- licher; aber wenn die Ansicht richtig ist, dass vor dem Anfange der verschobenen Partin etwas verloren ist, κο dürfen wir nicht ‚mehr damit rechnen, für diesen Anfang einen glatten Anwehluss. zu finden; und am Schl wird es vielleicht dadurch erschwert, dass mit der Pointe cwm sil veritas obvia, sed requirentibus eine

| abgeschlossen war und nunmehr zu etwas Anderem

Die Adelphos des Terenz beginnen mit den Worten des aus dem Hause tretenden Micio: Btoraz ! Non vedüt hac nocle a cena. Acschinus Neque seroolorum quisquam. qui. advorsum ierant.

Die mech heute gangbare Erklärung steht schon in den Donat- scholien; ich will sie mit den Worten Kauers geben: 'Micio ruft, im der Thür sich umwendend, nach dem Sklaven Storax, einem der adversitores seines Pflogesohnes Acschinue Da er keine Antwort erhält, tritt er aus dem Hause. Das ist auf- fallend; denm Mieio muss doch schon im Hause constatirt haben, dues Aesohinus nicht heimgekommen ist; auch vermisst man, wie Spengel betont hat, eine Antwort des Storax. Spengel selbat hat eine andere Erklärung vorgeschlagen, die xB. von Plewmeiw Aufgenommen ist: Storax kommt hinter Mielo aus dem Hause, hört dessen Mittheilung an und antwortet darauf durch ent- eprechende Aktion, worauf er sich hinter Micio zurückzieht, du. dieser die folgende Rede mehr an sich selbat ule an den Sklaven riehtet. Aber ος wäre eine grobe Ungeschicklichkeit des Dichters, wenn er in so muthwilliger und überflünsiger Weise eine stumme Person elnführte, die sich nach den ersten beiden Versen an die Mauer lehnen und Maulaffen feil halten müsste. Da also beide möglichen Erklärungen starken Bedenken ausgesetzt sind, ro hätte eine Frage zunächat untersucht werden müssen: ob denn ‚Storax vin Name sein kann, Das ist in der That der Fall; wir finden zB. einen Storax in Rem CIL, VI 26879, einen Satrius Storax in Benevent IX 6407, eine Christin Plenia Storaein in Brescia Y 4850; häufig ist der Name aber keineswegs, Da Donat ihn ab odore herleitet, so denkt er wohl, wie man längst ‚gesehen hat, an eine Nebenform von Στύραξ: auch diesem wird als Name citirt aus Pantikapaion CIG. 8518 IV 77 (bei Laty- schew nicht zu Anden; Xrópavog einige Male in Tanais, zB. H 452, I1 Lat) und erscheint als Hundename in Xenoph.

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MISCELLEN

Ymelan, Philepseudes Cap. 11 und 24

Tm elften Capite] von Lucians Lügenfrennd wird die Ge- schichte einer Schlangenbeschwörung berichtet. Ein Weinberg- arbeiter namens Midas ist gebissen worden; da wird eim Daby- lonischer Magier citirt. Er heilt den Kranken dureh Be- ee machdem er ausserdem auf den gebissenen Fuss en Stein ‚gelegt hat, der von der Grabstele einer Jungfrau stammt. Und "Midas nahm sein Bett und wandelt seinem Acker zu. Dann geht der Magier an die Austreibung des Gewürms. morgens begiebt er sieh aufs Feld, lima "mus einem alten Buche sieben heilige Worte, rüuchert mit Schwefel und Kienspau, indem er den Ort dreimal umschreitet, Da kommen alle Kriechthiere zum Vorschein, nur eine alte Schlange bleibt zurück, Der Zauberer sendet eine von den ermchienenen als Botin aus, lie Alte zu holen; als alle vollzühlig versammelt wind, haucht er sie an}, und wie verbrennen, Dies ist in Kürze der Inhalt einer Geschichte, die Lucian nach seiner Art trayo- stirend erzählt, aber doch κο treu, dass auch in Einzelheiten der Ton seiner Vorlage gewährt bleibt, Denn erfunden hat Lucian diese Erzühlung so wenig wie die anderen im Lügenfreund. lch will nur nebenbei darauf hinweisen, dass man in Indien Schlangen- bis behandelt, indem man einen Stein von geheimnissroller Zu- sammensetzung auf die verwundete Stelle legt?; dort wird auch von den Beschwörern gewerbsmässig die Kunst betrieben, Grund» stücke nnd Gebäude von Schlangen zu reinigen? Vielleicht ge- vligen diese Indicien, um die Vermuthung zu stützen, dass Indien die Heimatb der Erzählung ist. Merkwürdiger ist, dass noch heute fortlebt und zwar in Tirol. Ich lasse die ‚Sage im Original sowie Zingerl ufgezeichnet hat! ; "In Steeg lebte einmal ein Zanberer. Di vereprach, die Bergwälder von den "Würmero, deren Anzahl in furchtbarer Weise zugenommen hatte, zu befreien. Er ging deshalb auf den Berg, machte ein grossen, ‚grossen Feuer an und sagte zu dem Lenten: "Wenn Ihr eine ! Durch Anhauchen tötet der böse Feind Kinder, Wolf, Ztechr. £d. Myth. I] 8. ΤΙ Nr. 2. Vgl. Temme, Volksmgen aus Pommern S. 58.

E ya Brehm, Thierleben VII 8. 360.

Val Brehm no. S, 260. * Wolis Ztach, für d. Mythologie II S. 348.

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zuletzt | Krone anf dem K er amehlingt Eine sich mit tu Feuer, darin b dieser Fassung kennt auch Kärnten Bra lsburger Variante (bei Bochstein, Die

reichs 19 S. 101) rischi die Schlange, die a alt?“ Auch aan Schwaben und Tüfringen aufgezeichnot A perse Sagen! zwar mit lerem kontaminirt, aber stehend, als der Beschwürer am Leben bi aus der Schweiz bei Vornaleken, Alpeı Lucian erzilhlt in einem spliteren. Mannes, der irrthümlicherweise starb, in und dann wieder lebendig wurde, Da sie christlichen Erbauungsliteratur aufgenommen kann es nicht gross Wunder nehmen, wenn s pfalz plötzlich als Volkssage auftaucht, freilich fasst, dans wie ihren Ursprung fast verliugnet?. | kein Schmied noch ein Schuster, sondern ein nfichst aus dem Himmel verwiesen, in die Hölle einem rotgepolsterten Sessel Platz nimmt, 1 Weges kommt, führt ihn hart an: "Mach,

α Brehm n0. 8. 356, 2 Heppolé, Sagen von Kärnten S, 199. (Die Erisdinoh, 5

rift für Theodor Go Wien 19 3 onm Aus der Oberpfalz WP Ss oe r

> Mincallon sm

wo du bist; dieser A geht dem Amtsyogt ron Kolm- berg. o. HN Mau Se wieder in ihren Leih zurück," Charakteristisch ist die Er einen hohen Herrn Disc Pointe am Schluss; man möge die amaloge Sage vom ichen, die ‚Gror, Holzlandsagen S, 90, ie Tir Erzählung, die in der Zischr. des Vereins 'olkskunde 1898 S. 398 steht. Oftentar bundelt verbreiteten. Sehwank. l. L. Radermacher.

De Morobaude imitatore Senecae In Merobaudis editione quae a Vollmero curata modo pro- dit p. 454 inter nddenda adnotatur ad paneg. pros. ed 5IA8

mid eis prodest non hahere co(n&cio qui? habent con- [re Vibe Seneone servata a Lact. inst. 6, 24, 17 "quid tibi "en habere conscium habenti conscientium. an

jes Seneenm popularem suum ipse legerit editor dubitat, revers apprime studiosum lectionis Annaeanae Merobaudem faisne duabus aliis einsdem panegyrici sententiis probatur. nam et p. 9 H A 19 s "etenim reete factoram summus fructus est fecisse mec ullum virtutum. pretium dignum ipsis extra ipsas est sumpta. est ex Sen. clem. j, 1, | "quamvis enim recte factorum vernx fruetus sit fesise nec ullum virtutum pretiom dignum illis extra ipsas wt", et Merob. p. 9, 19 ». 'nec ullum quod imitari velis exempla extra te quaeris ex Sen. ibid. 8 "nec quod te imitari welit exemplar extra te quaerit, num etiam breviores quaedam

locutiones Senecae sint, expedient facile quibus Monaci index Annaeanus praesto est.

Bonnae, E. Bickel.

dngmentum. offimentum. detramen

ist ein heute kaum bekannten Wort; als tech- nischer Terminus der Bau- und Manrermeister bezeichnete e& das Bindej zwischen gesonderten Theilen einer Wand oder Mauer, wie ken, Im Int-griech. Glossar Il 93,58 wird iug- menia durch ζεύγματα erklärt; Varro bei Charisius p. 135,18 verbindet later hilum iugmenta, offenbar Baumaterialien; mit an- dern Urkunden über bauliche Gerechtsamen, wie gemeinschaftliche Mauer, stellt Henzen Orelli 7312 folgende Inschrift aus Cusercoli zusammen, welche wohl aus Rom stammt, obgleich ich aus CIL, VI in Ermangelung der Indices die Nummer nicht angeben kann; dugmenlum εἰ paries insuper (die Wand darüber) privatus aedium. predi L. Ponti Astyli εἰ Aciliae Theoeritue. Bine ältere, vollere Form des Wortes registriren unsere Lexika aus dem alten Cnto agric, 14, wo er für den Bau einer Villa mit Mauern, Pfei- lern, Balken, Schwellen, Pfosten iupumenta, asseres, fulmentas und dann mit den Mauern die nóthigen iugumenla et antepagmenia auf- zählt; Georges ward wohl durch die grundlose Conjectur inga-

ELI

Paelinus für Paelignus, im UE. Mus, LIX p. 39). edit bat dat 84 f, das alte iumentum, Joch- oder

jene Meinung it gründlich "ierit wicklung in DH und ähnlichen Fällen

das auf dem lapis niger C 3 gefundene ionemen Zusammenhung dort us unklar, man kann | feln und das angeschlossene

pues ers (vgl. I Mus. ΤΝΤ Ku

man auch für Zugvieh je Piles lat. E oe Up 53 iugmentarius. της, vimg- Die Glosse steht zwischen dumenta und Schreiber wird dureh Abirren zur letzteren wich Aber im Trastat de praenominibus 5 heisst es: « frugmentum, nune frumentum ejfertur. Entweder | Entweder ld schediasma des Verfassers, der nur menium von fruges benannt sei, etwa wie Varro I et mentum ab iunctu und Gellius. XX 1, 28 iumentum a Nonius dann p. 54, 25 iumentum a iungendo mit den lichen aber doch anissverstündlichen Zusatz g lil in adtrita. Oder wenn man eine so positive Me wohl unterrichteten Antiquars nicht schlechthin pn Frugmentum hat irgend wo und wann neugebildet vergleichbar solchen handschriftlich sehr verbreit

Miscellon 310

halbriehtigen Noueompositionen, wie zublogmen für subtemen Meere; ezugmen (Ribbeck Verg. mol pP 4e. Keinesfalle ging peel lautlich aus frugmentum

rien, beim wog. Pliloxenosll p. 138, 18: offimentum πηλος, beim #0g. Servius II p. 527, 1: ofimentum elos. Welche Erklärung in πηλός oder fioc? denn ee und nicht etwa ἕλος wird man die um jenes πηλός willen transoribiren müssen, Gewiss kommt jedem zur Vergleichung sofort suffimentum in Sinn, und von dessen Stammuwort lässt sich leicht eine solche Bedeu- tung für offimentum gewinnen, wie das einfache fimus hat. Läsen wir oder oder eine ähnliche Uebersetzung, wo würde ich mit diesem Etymon und dieser Lesung mich zufrieden

fidnis ableiteten, wegen εν ee pere n EA Nortsipye adfınis und in Redewendungen wie tempus negotio finire { κ. ep. VI 2, 8) zu Tage tritt, die Zugehörigkeit zu fixa, Pus behauptet (comm. Mommsen. 1877 y. 235); der jm Ansatz von figmis als Grundform beriehtigt sich nach dem Obigen von selber. Ich reihe noch ein seltenes, Bann Wort der jüngsten ο ρις an, von dem man sich deshalb kein Licht für die einstige Grundform versprechen darf, detramen. Pelagonius ve- terin. 199 ampflehlt hei tiefer verwundeten Stellen eine Mixtur von Röthel und Honig in die Wunde zu thun cum deiramine panmorwm, wit etwas Übarpie, bevor ein Lappen (panmus) und Hurehtrünkter Schwamm aufgelegt wird. Das alte (rama war damals, gewiss unter dem Einiluis von slamen und sublemen, mit denen dus Wort denn auch in den Tironischen Noten p. 99, 16 Schm. xüsammen, inet erscheint, zu (ramen umgestaltet: hoc tramen el subtemen f ῥοδάνη GLK, IV p. 584,48. Die Neuschöpfung detramen ist gewiss unter Einfluss des Begriffes deirahere erfolgt. Und bierin liegt wohl eine Bestätigung des Etymoma, trama von Möglich dass die Vocallünge in /rama auf framma zu- rückgeht; de von frayula geht purallel der von tegula regula usw. Die Kürze des Stammvocala in dem jüngst gefun- denen vegell« (in dem alten Vers advena quam lenis celeri velit

entgangen. Ich muss mich mit dem G mein Aufsatz wenigstens dazu dienen wi Auffassung vom Wesen der römischen Elegie

hen, als es durch Némethys Breslau 18. Februar 1908,

Verantwortlicher Redneteurı dvuunt Brink: (27. Μάνα 1905):

νο ημάς dn un muro che limita un bel. pomo. ad. ‚parte pi bassa, in contrada. Bagnoli, Cucciola. | E'iserisione,

dal dott. Cacciola, al quale appartiene",

? Von Bormann in den Imseriptiones 6 (1800) 5. 199—112 no, 421—440; danach von Sammlung der griechischen. Dialekt- Inschrift. (1904) & 342—276 mit kurzem Kommentar. '

P. Orsi. voröffontlicht (Jieiata. di sind im ganzen mur 22 Worte

7 Una nuova. iscrisiome [nansiaria scoperta. Rivista di storia. antica 4 (1899) S, 594—130. ^

Ein neuer Kümmereibericht aus Tauromenion E

Ruhe liessen, fragte ich bei Prof. Bormann au, ob er mir eine bessere Abschrift den Steines mitteilen könne. Er schickte mir dann vier won Hizzos Hand herrührende Papierabklatsche und regte mich zu einer gründlichen Bearbeitung der Inschrift an. Da ich bei Herstellung der Kopie auf Grund der vielfach ver- sagenden Abklatsche zu der Ueberzeugung gekommen bin, dass für die vollständige Ausnutzung der Inschrift eine Kollationirung des Steines dringend notwendig ist, so will ich hier meine Ab- schrift veröffentlichen und ro eine Grundlnge geben, auf der sich Naehkollationirumg vor dem Steine leicht vornehmen lässt, Ich beschränke mich aber nicht anf diean Aufgabe, sondern gebe zunächrt eine kurze Uebersicht über den Inhalt der länger be- kanten Inschriften aus Tauromenion, gehe dann auf die Be- schaffenheit des meugefundenen Steines ein und gebe eine Ab- sehrift in Versalien nebst einer Transskription in Minuskeln. Dann folgen einige Bemerkungen üher Inhalt und Entetehungezeit der Tnechrift und endlich eine kurze Darlegung dessen, war una diese tauromenitanischen Texte über das sieilische Münzwosen zur Zeit der römischen Oberherrschaft lehren. Die eingeklammerten Zahlen beziehen sich auf die Nummern und Zeilen der Bormann- sehen Ausgabe.

Auf die von Bormann vorangestellte und der Zeit von etwn 263—120 v. Chr. zugewiesene Liste der städtischen Prä- toren (421), in der Uebersehrift bezeichnet als Grpareyol διὰ πέντε ἐτέων, brauche ich nicht einzugeben. Wichtiger ist hier der Bericht über die Verwaltung der Gymnasien (422), aus dem ich zum Vergleich einen Jahresabschnitt hersetze (Z. 136— 155): “Unter Endoxos des Soris Sohn. Gymnariarchen Apollodoror des Phrynis Sobn auw der Phyle Aag. und Phryniw Philistion Sohn aus der Phyle Emap. Zugang 59253 Talente, 77 Litren, Ab- gang 35015 Talente, 73 Litren, Rest 2617 Talente, 45 Litren wnd ausgeliehen 21650 Talente, 79 Litren, Für den Agon und für das Mahl 4236 Talente, 25 Litren und auf Bürgschaft nus- geliehen (dv dvboxefmc) 17414 Talente, 54 Litren. An Oel Zugang 9901, Kudoi (—44!/, Hektoliter), Abgang ebensorirl (rà foov)'. Diesen beiden noch vereinzelt gebliebenen Inschriften steht eine hisher aus acht Steinen bestehende Gruppe von Texten ‚gegenüber, deren Inhalt völlig gleichartig ist, allerdings im Laufe der Zeit eine immer kürzere Fassnng erhalten hat (423—430). Hier handelt ew sich nm Berichte der obersten priesterliehen Behörde, der Quistoren und der Aedilen (sie welbst nennen sich

unter Ariston 14110 T. 94 L, 4d !

480 T. 8L, Tamini: Zugang 7097 T. 110 I,

10 L, Rest 243 T. AOL Im Depot.

Von den Tamiai unter Ariston 1642

des Panganiaa. 730 T,, .

(dv ἀνδοκεία Ζωτικοῦ) 1666 T. BRL -

an Geld (χαλκοῦ): 1068 T. 80 L.,

Zugang an Bohnen 769 Medimnen, 11 Hemil

liter, 85,1 Liter), Abgang 7 Hemihekta |

768 Medimnen 4 Ilemihekta (= 402 Held

den Sitophylaken des Vorjahres (τοῖς -

14 L. ; davon im Depot des Pausanius 720 T.

des Vorjahres Rest an Bohnen 480 3

(7951 Hektoliter, 61!/, Liter), Rest am

(= 8 Hektoliter, 1!/, Liter). Von den Get

des Vorjahres an Bohnen 18 Medimnen (— 9 H

Getreidekapital (crmbviov) der Phi

80 L., Abgang 1971 T. 80 L, Rest 1911 '

kapital des Eukleidas: Rest 9095 T. 40 L^ Diese 27 Posten finden wir nur in d

alle andern haben nur 12 bis 14 ο

Hieromnamones und Tamini Zugang, A

Sitophylakes den Rest an Bohnen, ferner Air

! Diese Posten sind dem folgenden Monate ám Artomisios nicht vorkomm: Monat und erscheinen auch später

Ein neuer Kámmereiboricht aus Tauromenion 925

Phrynis und des Eukleidas je einen Rest, der für das erste be- ständig 18393 T. 40 Litren, für das des Eukleidas ebenfalla ohne Ausnahme 21777 T. 110 Litren betrügt. Dazu kommt aber noch ein aus freiwilligen Beiträgen (παρὰ τῶν ἐπαγτειλαμένων} fundirtes Sitonlon zum ständigen Betrage von 3533 T. 40 L. Schliesslich trifft man noch zweimal einen Posten ἀτορᾶν διὰ. πωληµότων. Sonstige Veränderungen kommen in den bisher be- kannten Urkunden nicht vor. Die in der Höhe der einzelnen Summen oft herrschenden, nicht unbeträchtlichen Schwankungen könnte man nur durch eine Tabelle veranschaulichen.

Mit der Gleichartigkeit des Inhaltes dieser Inschriften steht Material uud Form der Steine, in die sie gegraben sind, im besten Einklange, Wenn der schmutziggraue, scheckige marmo di Taormina un sich sohon für Inschriften wenig geeignet ist, so hat er unseren Texten noch durch seine starke Neigung zum Abblättern geschadet, was besonders bei dem neugefundenen Steine bedanerlich erscheinen mass. Alle für diese Inschriften verwendeten Blöcke haben dieselbe Form. Ihre rechteckige Deck- füche hat eine Breite von 670—865 mm, eine Höhe von 845 bis 630 mm und ihre Körper eine Dicke von 265—850 mm, Alle vorliegenden Fundnaehriehten sprechen dafür, dass diese Blöcke von einem Gebände in der Nähe des Thenters verschleppt sind. Sie haben also wohl zugleich ala Wandbekleidung gedient und sind offenbar in weit grüsserer Anzahl vorhanden gewesen, so dass man noch auf weitere Funde rechnen darf.

Der neugefundeno Stein, zu deaen Behandlung wir uns jetzt wenden, schliesst sich schon in der Form eng an die ülteren Gegenstüeke an, Er ist 840 mm breit, 440 hoch und 350 dick und suf der beschriebenen Fläche sauber geglättet. Die Ab- blätterungen würden nicht »o erheblich sein, wenn der Stein beim. Entfernen des Mörtels behutsamer behandelt worden wäre, Wüh- rend der obere und der untere Rand der beschriebenen Fläche nicht nllzusehr gelitten haben, sind die beiden Schmalränder stark bestoasen und abgeblättert. Der Stein weist vier Sehriftcolumnen in ihrer ganzen Breite auf, nur hat die letzte am Aussenrande aus dem eben angegebenen Grunde einen Streifen in der Brei von etwa 4—8 Buchstaben eingebüsst. Von einer fünften (also der ersten Üolumne) ist nur ein 2—4 em breiter Streifen vor- handen, dessen unteren Theil die Abblätterungen ganz zerstört haben. Hier gewahrt man vor dem Ende des Blockes ein lüngliches Loch, das offenbar den Dübel aufgenommen hat, durch den dieser

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Abb. 1. Anordnung der fuschrift am

lichen. Der Zeileubestand der ei er nicht gleich; Columne II enthält 38. Columne IV 42 nnd Columne V nur 22, ging der Bericht über ein Jahr zu Ende Raum frei geblieben. Für das neue Jahı ein neuer Block verwendet werden. A} mehr auf ihre Breite zu messenden Columnen nur Columne II eine gleichmüssige Breite Columne IL und 1V werden die Zeilen sohmiüler, wie auch bei all diesen drei C zu Columne V die Schrift nach unten zu flüchtiger wird. Während die Schrift oben je nach der Buchstaben 6—7!/, mm hoch ist, erreicht wie. 5 mm Höhe. Der Steinmetz hat also seine | lage ohne Vorzeichnung auf den Block Ubertraj Collegen behandelt auch unser Handwerker , besondern Abschnitt, rückt den Monatsnamen Zeile heraus und lässt die letzte Zeile des Absch laufen, 4

Zu der nun folgenden Kopie in Versalien folgendes zu bemerken. Auf eine diplomatisch. g

Ein nouer Kämmeroibericht i

Tauromenion qn

‚gabe aller Buchstabenformen musste verzichtet werden, Welche ‚Schwierigkeiten das gemacht hätte, zeigt ein Blick auf die in Abbildung 2 gegebene Probe aus der Inschrift, nuf der auch die Neigung des Steinmetzen, viele Buchstaben monogrammartig zu- wamtaenzuriehen, stark genug zu Tage tritt, Da die Abbildung nach dem Abklatsche hergestellt ist, κο erscheinen hier alle Ver- tiefungen des Orginals erhaben, In den Formen der Buobstaben herrscht eine noch grössere Regellosigkeit als auf den bisher he- kannten Steinen. Vom ersten Buchstaben kommen drei Formen ποτ, meist A, daneben A und A, son: rdienen Erwähnung €, © (ob auch © war au» den Abklatechen nicht xu ermitteln), E neben # TI neben fl, C, T neben 7, CO neben W; t adscriptum kommt

Abb. 2. Ausschnitt mus der Inschrift: Zeile 108—114. Hy

nicht vor. Wo sich in meiner Kopie Lücken zeigen, ist der Text dureh Abblätterung verloren gegangen. Die durch Schraf- firung bezeichneten Stellen habe ich auf den Abklatschen nicht mit einiger Sicherheit entziffern können; ich hoffe aber, dass hier cine Nachkollationierung des Blocker fast überall ein ‚günstiger Resultat bringen wird. Unterstrichen habe ich alle Buchstaben, bei denen die Richtigkeit der Lesung mir nicht über allem Zweifel zu stehen schien. Die Varianten der Rizzo- schen Kollution mitzutheilen, habe ich uls zweoklos auf- gegeben. Da Rizzo die Zeilenenden 1—22 als Zoilenanfünge transskribirt, die Zeilen 108 und 107 ganz weglässt, keinen einzigen Monatsnamen herausbringt, viele sinnwidrige Lesungen

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Ein neuer Kämmereibericht aus Tauromenion 329

zB. statt des so oft vorkommenden τὸ ἴσον regelmässig ov zu Tage fördert, so kann bei ihm von einem tieferen Iringen in das Verständnies keine Rede sein. Gleichwohl hat ich um diese Inschrift durch die sachlichen Angaben über Auffindung und Gestalt des Blookes wie durch seine sauberen ‚erabklatsche recht verdient gemacht und ohne sein Eingreifen 9 die Urkunde heute wahrscheinlich nur ein paar Leuten in rmina bekannt.

ΙΟΥ 101 I[VIL[IA IIIIIINAEKA I]JIKOCIOI TITEL INO. η μμω ΙΙΙ ΠΙΙΙΙΛΟι ING JiNGONE] I] THALIA JATION ΤΟΥ CCA IIIAAE TONI/IJI CCAPECA ΛΟΙΠΟΝ EINAME JIITTTAKOCIOIKA JITIITILIIIINONTTON IIIITION (19--90 Zeilen sind ganz zerstört.)

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Ein neuer Kümmerelberieht aus Tauromenion Lg

5 "louvio[u . xjau[iatc ἔσοδος yat ἑπτακισχίλιοι ἐἑπτακόσιοι πεντήκοντα eig, λίτραι τριάκοντα μία, ἔξοδος γ[όμοι] ὀκτακισχίλιοι ἑπτακόσι οι πεντήκοντα ἑπτά, Mr[pai] τριάκοντα ὀκτώ, λοιπόν νόμοι δισχίλιοι πεντακύσιοι ἑξήκοντα

κ. ἑπτά so, monov κυάµων λοιπὸν τὸ ἴσου, σῄτω- γίοις πᾶσι λοιπὸν τὸ ἴσον, τούτου παρὰ τοῖς δυοῖς ἄγδροις τοῖς ἐκπεπορευμένοις γόµων FE µυρι- ἄδες ὀκτακισχῖλιοι ἑξακόσιοι (xoci τέσσαρες, λίτραι τριάκοντα καὶ ἐν θησαυρῶ γόµων µυρι-

bs ἄδες τέσσαρες.

Κοϊνκτιλίου, ταµίαις ἔσοδος νόμοι ἑξακι[σ- xialıor] πρι]ακόσιοι ἑξήκοντα eis, λίτραι τριάκοίν- τα. νε 0... Eoldog γόµοι πεντακισχίλιοι óxra- Μόσιοι τεσσαρ]άκοντα τέσσαρες, λίτραι τριάκον-

w τα λοιπόν ν]όμοι τρισχίλιοι ὀγδοήκοντα τέσσ[α- ος με: κ] τούτου νόμοι δισχίλι[οι δι[ακόσιο]ι ἴκοσι παρὰ τοῖς πιωλησάντοις οἴκί- ας καὶ χώρους Εένοις. παρὰ τὺ δόγμα νόμοι πεντακόσιοῖ iue eee ss νόμοι διακόσι-

[3 mu uem [λίτραι] τέσ[σαρ]ες «inn

» Κυάμω(ν λοιπὸ]ν τ[ὸ ἴσ]ον. σιτωνίοις πᾶ- σι Mov Tb ἴσον. τ]ούτο]υ π[αρ]ὰ τοῖς buoig [ἄνδροις τ]οῖς ἐκπεπορευμένοις νόμων t€ uupi- δες [ὀκτ]ακισχίλιοι ἐξακόσιοι ἴκοσι τέσσα-

w pé, [λίτρ]αι τριάκοντα καὶ ἐν θησαυρώ, vo- μων µυρ]ιάδες τέσσαρες.

Σεξτιλίου, τ]αμίαις ἔσοδος νόμοι δισμύριοι

κώσιοι ἐνε[νή]κοντα Tpeig [λίτραι

ἔξ[οδος] νόμοι µύριοι τε-

«λίτρ]αι ἴκοσι πέντε

λοι]πὸν νόμοι µύριοι χίλια, ἑξακόσιοι πεντή]κοντα buo, Mrpat πέντε. κυάµων λοιπόν τὸ] ἴσον. σιτωνίοις [πᾶ- σι λοιπὸν τὸ ἴσαγ. τούτου] παρὰ τοῖς bvoi[c

w ἄνδροις τοῖς ἐκπεπορευμένοις] ν[όμων

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Ein neuer Kämmerelbericht nus Tanromenion 3

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RE [μ]υριάδες ὀκτακισχίλιοι ἐξακόσιοι ἴκοσι πέσσα[ρ]ες, Mrpar τριάκοντα καὶ €v θησαυρῶ. νόμων Μυριάδες τέσσαρες.

Σεπτεμβρίου, ταμίαις ἔσοδος νόμοι δισμύριοι πεντακισχίλιοι διακόσιοι δέκα εἷς, λίτραι πριάκοντα µία, ἔξοδος νύµ[οι] δισμύριοι ἕξα- κεσχίλιοι πεντακόσιοι ὀγδοήκοντα, Ἀίτραι fxo- σι τέσσα[ρες. λοι]πὸν vóuor μύριοι διακ]όσι]οι ὀγδοήκοντα τρεῖς, λΜτραι δέκα δύο, xváu|uv] λοι- πὸν τὸ ἴσον, σιτωνίοις πάσι λοιπόν τὸ ἴσο[ν. τ]ού- jov ἐν ἀνδοκείαις νόμων TE μυριάδες ὀκτα- κἰισχήλιο]ι ἕ[ξα|κόσιοι ἴκοσι [τέ]σσίαρες λ]ίτραι τριά- xov|ra. καὶ ἐν Βησαυρῶ νόμων [μυριά]δες τέσσαρες.

᾿Ὀκτω]βρίου, ταµίαις έσοδος νόμων [πε]ν/τ]ήκοντα, μία] μυριάδες δισχίλιοι ἑκατὸν πεντήκοντα πέν- τε, λίτρ]αι τριάκοντα pie. (Eobog νό]μων πεντήκον- ra µία μυριάδες πεν[τακισχίλιοι] ἐνακόσιοι δέκα. Έε, λπραι δέκα πέντε. [λοιπὸν] νόμοι é&oxag- χίλιοι πε]ντακόσιοι τριάκο[ντα δύο λί]τραι ἴκοσι ὀκτώ, τού- που νόμοι]... « τακισχίλιοι . .. .. [όσι]οι ἴκοσι πέντε παρὰ τοῖς πιλησά]ντοις οἰκίας καὶ] χώρους Σένοις. nop δόγμα νόμοι] πεντακόσιοι.. "LETS

(aov. icri E "ug 5i ἴσον. τούτου ἐν [ἀνδοκ]είαις vó- gov XE [μ]υριάδες [ὀκ]τοκισχίλιοι ἑξακόσιοι ἴκοσι πέσσαρες, λίτραι [τριάκοντα καὶ] ἐν θησαυρῶ vópurv µνριάδες τέσσα[ρες. t Νοεμβρίου. [τα]μ[ίαις ἐσοδ]ος νόμων...» [μυρ]ιά- δες ἑπτακισχίλιοι νε ων τν ακόσιοι ὀτδο[ήκον]τα [ό- κτώ, λίτραι δέκα δύο, έξοδος vópw[v] «=... + μυριά- δες ὀισχίλιοι ὀκτακύσιοι . ήκοντα [λ]έραι δέκα «κ [λοιπὸν vónuv . . . µυριά]δες χίλιοι ένα: «[λίτραι ἴκ]οσι ἱκυάμ]ων λοιπὸν τὸ (Gov. σιπωνίοις πᾶσι λοι]πὸν [τὸ ἴσο]ν. τούτου ἐν ἀνδοκείαις νόμων ££ μυριάδες ὀκ]τακισχίλιοι ἑξακόσιοι ἴκο- σι πέσσαρ[ες, λίτρ]αι τριάκοντα καὶ ἐν θησαυρῶ

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Ein neuer Kämmereibericht aus Tauromenion. 385.

ἄκοντα évvéa. κυά[μων] λοιπὸν [τὸ ἴσου.] σιτωνί-

Is o πᾶσι λοιπὺν τὸ fo[ov. το]ύτου ἐν ἀν[δο]κείαις γό- gu Ἐξ µυριάδείς ὀκτακ]ισχίλιοι ἑξακόσιοι ἴκο- , σι τέσσαρες, λίτραι τριάκοντα καὶ ἐν θησαυρώ vó- | µων τέσσαρες μυριάδες.

᾿Ἰανοαρίου. ταμίαις ἔσοδος νόμων τρεῖς μυριάδες d-

» κατὸν ἴκοσι πέ[ντε], λίτραι τριάκοντα ὀκτώ. ἔξο- boc νόμων τρεῖς μυριάδες ὀκτακισχίλιοι δια- κόσιοι πεντή[κοντα, λίτρ]αι δέκα ὀκτήν λοι- πὺν νόμοι µύριοι διακόσιοι [πεν]τήκοντα, λίτραι δέκα ἑννέα. τούτο[υ vó]uor ὀκτακισχίλιοι τρί-

1 axómor ἴκοσ[ι Njerpat ssec παρὰ, TOig πωλησάντοις οἰκίας καὶ χά[ρου]ς

Εένοις. παρὰ τὸ Ὀ[όγμα] νόμοι π[εν- ARNO εν τον ντε [νό]μοι δισ[χί]λι- ot τεσσαράκοντα ἐννίέα 5... εν ων εν

MNT κυάµων λοιπ[ὸν τὸ ἴσον. σιτωνίοις πᾶσε

λοιπὸν τὸ ἴσογ. τού[του ἐν ἀνδοκείαις vóu]uv XE μυριάδες ὀκτ[ακισχίλιοι ἐξακύσιοι ἴκο]σι τἐσσ[αρες], λίτραι [τριάκοντα καὶ ἐν θησαυρ]ῶ. νόμων τέσσαρες [μυριάδες,

αν Φε[βρου]α[ρί]ου, ταµίαις ἐσο[δος vóuor.......- xl Mot πεντακύσιοι δύο, λίτρα... μύριοι χίλιοι ἑπτακόσιοι 1E, λοιπόν νόμοι µύριοι ἑξ[ακισχίλιοί «εν ων νε κ κε ἐγεγήκοντα τέσσαρες, λίτραι δέκ[α. κυάµων Ao]i-

im πὸν τὸ ἴσον, σιτωνίοις πᾶσι λοιπὸν τὸ ἴσον. τούτου [ἐν dv-

Φοκείαις νόμων BE [μυριάδες] ὀκτακισχίλιοι ἑξ[ακόσι-

οι ἴκοσι τέσσαρες, [λίτραι τριάκοντα καὶ ἐν θησαυρῶ νόμων

Ιάδες τέσσα[ρες. [uvo- Μ[α]ρ[τ]ίου. rauíme ἔ[σοδος νό]μοι πεντακισχίλιοι

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Aus der S, 328 eingeschulteten Tabelle, Monateposten übersichtlich vorfübrt, wird der gewinnen, dass die Länge der Inschrift au

keinem rechten Verhältnisse steht. Wären stai ausgeschriebenen Zahlwürter für die einzelnen Po verwendet worden, so hätte wich der Text auf

ringeren Raum zusammendrängen lassen. Aber. E nehm wein, das dies nicht geschehen Int; |

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Ein neuer Klimmereibericht aus Tauromenion 397

were ἀκόσιοι Tpidxov[ra], λίτραι v[pi]ix[ovra. ἔεοδος νόμοι µύριοι τρισ]χίλιοι] ἐξακόσιοι τριάκοντα, Μτραι πριάκοντα, λοιπόν νόμοι uüpior ἐξακισχίλιοι ἑπτα- κόσιοι ἐνενήκοντα ἑπτά, λίτραι δέκα ἑπτά, κυάµων. λ]οιπὸν τὸ Ίσον. σιτωνίοις πᾶσι λοιπὀν τὸ ἴσου. τούτου ἐν ἀνδοκείαις νόμων XE μυριάδες ὀκτακισχίλιοι dEu- κ]ό[σιοι] ἴκοσι τέσσαρες, λίτραι τριάκοντα καὶ ἐν θησαυρῶ

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γόμων τέσσαρες μυριάδες.

"An[pi]Mov. ταµίαις ἔσοδος vouwv δέκα τέσσαρες uupiib[ec δισχίλιοι ἑβδομήκοντα, λίτραι [ἴκίοσι. έξοδος νόμων δέκα τέσσαρες μυριάδες δισχίλιοι τριακόσιοι, λίτραι Ίκοσι τρεῖς. λοιπὸν νόμοι uópiot ἐξακισχίλιοι mé[vra- κόσιοι ἑξήκοντα ἑπτά, Ἀίτραι δέκα τέσσαρες. τούτου νό[µοι ἐνακισχίλίοι sun... σιοιτεσσαράκοντα ἐγγέα, M[rpat τριά- κοντα παρὰ τοῖς πωλησάντοις οἰκίας καὶ χώρους, π[αρὰ τὸ δόγμα νόμοι πεντακόσιοι . κ. Ὑόμοι ὀήακόσι- οι [τεσσ]αράκοντα ..... .

πεντακόσιοι πεντήκοντα τρεῖς, λίτραι ἴκοσι,

Νόμων RE μυριάδες ὀκτακισχίλιοι ἑξακόσ[ιοι τέσσαρες, λίτραι τριάκοντα καὶ ἐν θησαυρῶι νόμων τέσσαρες μυριάδες,

wörter sind natürlich mit einer ganz andoren Sieherbeit zu lesen ale es die Zuhlzeichen gerade bei unserer Inaohrift sein würden. Ex sei gleich hier bemerkt, dass in dieser Inschrift die Grup- pireug der Werthe bei den einzelnen Posten von der Gruppirung in

abweicht. Diese gruppiren nämlich

die Posten nuch altem eicilischen Brauche in der Weise, dass

der geringete Werth an der Spitze und der höchste am Ende

der Summe steht, während in unserer Inschrift nach gemein- 38

Rhein. Mus. f. Philol X. F. LX.

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116. 149). Ehe wir auf das sich energisch Element der neuen Inschrift eingehen,

Nachtheil für das Verständnis der In Auch der Bericht über den April, den | sich namentlich in seiner zweiten Hälfte auf dez

kehrenden Posten füllt zunächst anf, dinas gänzlich fehlen und aller Wahrscheinlich] Mai und April nicht vorgekommen sind. Wo die ταµίαι in jedem Monat mit Einnahme, Die σιτοφύλακες waren auch in der letzten gruppe nur noch mit einem κυάµων λοιπόν ve betreffenden Stelle unserer Inschrift werden die nicht genannt, wohl aber läuft dureh alle Monate κυάµων λοιπὸν τὸ ἴσον. Man muss annehmen, dass « unter dem Mai angegeben war. In der grossen | dann monatlich die Betrüge des σιτώνιον Φρύ und des παρὰ τῶν ἐπαγγειλαμένων aufgeführt, und gleichlautenden Summen. Das Kapital den 13338 T. 40 L., das des Eukleidas 21777 T. 110 παρὰ τῶν émery. 3593 T. 40 L, In unserer h monatlich die Notiz wieder σιτωνίοις πᾶσι λοιπὸν τὸ | hier unter dem Mai die Beträge der drei Sitonia. geführt waren, ergibt sich aus dem ΕΙΛΑΜΕ von. offenbar ein Rest von ἐπαγτ]ειλαμέ[νιων ist. Unter Monaten wird der Gesammtbetrag der. Sitonin in zwi gleichbleibenden Posten zusammengefasst. An zw

Kin neuer Kümmereibericht aus Tauromenion 599

findet sich durch alle Monate als ἐν βησαυρῶ die Summe von 40000 Nomoi. Ds, wie später zu beweisen sein wird, 8 Nomoi ein Talent ausmachen, so entspricht dieser Posten genau den 19338 T. 40 ων die in den ülterem Inschriften als Sitonion des Phrynis bezeichnet werden, ist also offenbar mit diesem Sitonion identisch. Als erster Posten erscheint während Juni, Quinctilis und Sextilim der παρὰ τοῖς bvoic ἄνδροις τοῖς ἐκπεπορευμένοις. Diesen hatten die ταµίαι (andere Beamten nennt unsere Inschrift nicht) offenbar übernommen, als die dweiri des Vorjahren am Ende des Jahres die Jahresausgaben geprüft und Entlastung er- theilt hatten, also bei Beginn des neuen Geschäftsjahres. Vom

ab läuft dann dieselbe Summe als ἐν ἀνδοκείαις durch alle Monate, war also Ende BSextilis auf Bürgschaften ausgeliehen worden. Die 68624 Nomoi 80 L. dieses Postens setzen sich offenbar zusammen aus dem Sitonion des Eukleidas, 21777 T. 110 L. 65333 Nomoi 30 L. und einem Sitonion παρὰ. Türy ἐπαγτ. im Betrage von 3301 Nomoi. Ganz neu sind schliesslich je drei nur im Quinetilis, Oktober, Januar und April vorkommende Beträge. Der erste, zwischen 2000 und 9000 Nomoi sohwankende Posten wird oharakterisirt als παρὰ τοῖς πωλησάντοις οἰκίας. καὶ χώρους Zevoig und ist für die städtische Verfassung von Wichtigkeit. In Tauromenion besassen also die ξένοι die vüg καὶ οἴκίας ἔγκτασις oder γᾶς xj Ευκίας ἕππασις, wie os ge- legentlich auf Inschriften des Mutterlandes heisst!, Unter οἰκία καὶ χῶρος haben wir offenbar zu verstehen "Hana und Hof’, wie sie den meist dem Handwerk und der Industrie obliegenden Halbbürgern für ihre Zwecke nóthig waren, Aus der Inschrift geht hervor, dass sie beim Verkaufe ihres Grundstücken eine Summe an die städtische Kasse zu entrichten hatten, also eine Art Umentz- oder Verkaufasteuer, die an die attischen ξενικά erinnert. Der zweite Posten lantet für alle vier. Monate παρὰ

* Die Belege in Darembergs Dictionnaire 2 8.495. Ex sei nnch erinnert an die ebenfalls inschriftlich nachzuweisenden warowtüvrtc καὶ πεωργεῦντες ἐν Λιγδίαι πόλει Ξένοι, die H, van Gelder in seiner Ge schichte der alten Jhodier (Hang 1900) S. 292 genauer behandelt. Er. zeigt wuch, duss in dieser späten Zeit Εένοι vielfach mur eine andere Benennung für µέτοικοι gewesen ist. Aunführliober M, Clere De ia condition des étrangers. domiciliós dans les. différentes cités. grecques in der Renun des Universités du midi 4 (1898) S. 1—19. 153— 180. 249—915,

3 Wie in der Insobrift aus Chios in Dittenbergers Sylogé n. 571 7. 25: καὶ τῶι χώρωῄι τώ] πρὸς τῶι ofxun. χρῆσθαι Κλυτί(δα]ς xorviit.

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‚grossen Zeitraums, also etwa wines oder m n sind. Da die neue Inschrift sieh. so reichen die | In PUR hinab, Für die Datirung unserer römischen Monatsnamen und die duoviri, unt beiden höchsten Beamten eines Munieipiums o verstanden werden können, eine sichere G römischen Monate sprechen dafür, dass Zeit nach 70 v. Chr. fallt, deun in iesem s in Sieilien noch allgemein nach griechischer eintheilung!. Aus der Liste bei Plinins menion in der Kaiserzeit römische Kolonie | Anlage giebt Diodor einen werthvollen Auf unter dem Jahre 358 v. Ohr. erzählt, wie Vater des Timaeus, die Bewohner des von Di Naxos oberhalb der alten Stadt auf dem ] siedelte, und dann fortführt: 'Alsbald nahm

1 Cieoro in Verrem 9,9, 199. 190: ut e ceterorumque Graecorum, quod suos dies mensesque delis lunaeque ratione . . . tum XXXV dies longum, ut reliqui enses in suum hoe si Homac fieri posset —.

?. Nat. hist, 3,86: eolomia Tauromenium, quae atem

Ein neuer Kimmereibericht nus Tauromanion E

groseen Aufschwung und die Einwohner gelangten zu grossem Reiehthum. Obwohl die Stadt sich eines namhaften Ansehens erfreute, vertrieb Caesar zu unserer Zeit die Tauromeniten aus der Heimath, und der Platz erhielt eine römische Kolonie'!. Diesen gewaltsäme Vorgelien lässt sich mur auf einen Vorfall aus dem Kriege zwischen den Triumvirn und Sextus Pompeius zarlickführen. Als nämlich Ootavian im Sommer 36 bei Tau- romenion landete, liess er die Besatzung zur Uebergabe anf- fordern. Als diene verweigert wurde, mnaste er ohne weitere Deckung sn der Küste das Lager berieheu und entzing nur mit genauer Noth einer Ueberrumpelung*. Dass Octavian diese Lebenegefabr nicht vergass und auch aeinerseits den Tauromeniten seine Abneigung zu kosten gab, ist begreiflich; nur fragt es sich, wann er in Tauromenion Veteranen angesiedelt hat. Aus den Annalen wissen wir, dass Augustus, als er von Ende 22 bis Mitte 21 v. Chr. in Sieilien weilte, nach Syrakus und anderen Städten Kolonisten schickte", und kein geringerer ale Mommsen hat behauptet, oben damals milase auch Tauromenion römische Kolonie geworden sein®. Aber wenn Augustus erst damals dies Exempel atatuirt hätte, so würden die aristokratischen Dunkel- männer, auf die die antimonarehisehe Tendenz dieser Annalen zurückzuführen ist, das nicht verschwiegen haben, Wird doch gleich weiter erzählt, Augustns habe den Athenern Aegina und Eretrin weggenommen, weil sie es, "wie einige behuupten', mit dem Antonius gehalten hätten®, Hätte Augustus damals wegen vines fünfzehn Jahre zurückliegenden Vorfalles eine so grausame und kalte Rache genommen, so erführen wir gewiss davon. In

1 Diodor 16, 7, 1: ταχὺ δὲ τῆς πόλεως ἐπίδοσιν λαμβανούσης οἱ μὲν οἰκήτορες µετάλους περιεποιήσαντο πλούτους: δὲ πύλις ἀξιόλογον ἀξίωμα περιποιησαµένη τὸ τελευταῖον ἐν τῷ καθ ἡμᾶς βίῳ Καΐσαρος deem ποὺς Ταυρομεγίτας ἐκ τῆς πατρίδος “Ρωμαίων dmowlay

Dan Appian ἐμφύλια 5, 109: ἐλδήιν d' Eni τὸ Tauponéviov προσέπεµψε μὲν ὡς ὑπαξόμενος αὐτό, οὐ δεξαµένων δὲ τῶν φρουρών παρέπλει τὸν ποταμὸν τὸν Ὀνοβάλαν, V. Gardthausen Augustus 1 B. 269.

3. Cassius Dio 54, 7: à δὲ Αὔγουστος τά τε ἄλλα τὰ ἐν rf) Σικελίᾳ διοικήσας καὶ τὰς Συρακούσας ἑτέρας TE τινας πόλεις ἀποίκους "Ρωμαίων ἀποδείεας ἐς τὴν Ελλάδα ἐπεραιβη,

* CIL X 8. 718.

5 Dio anO.: "Αθηναίων δὲ τὴν τε Αἴπιναν καὶ τὴν "Epkrpiav (ἐκαρποῦντο yäp αὐτάς), ὥς τινές φασιν, ἀφείλετο, ὅτι τὸν "Avriviov ἑοπούδασαν.

machte die Stadt zu einer Vi hatten die Triumvirn auch Regium. und die Liste jener 18 Municipien gesetzt, die il die Anlage von Kolonien hergeben sollten. Ab entgingen sie auf Eingreifen des wi lehnenden Verhaltens dem Pompelus ge "Tauromenion dagegen hatte nicht den Gnade des Siegers zu rechnen. Fällt nun die neue Inschrift in die Zeit der römischen Kolonie? Dagogen sprechen so. dass ich diese Frage unbedingt verneinen mi hatte Antonius seine ler de Quinchili mense Zulío 4 gebracht® und wenn diese Umnennung sich im d auch vielleicht erst nach einiger Zeit dur E es doch für ausgeschlossen, dass eine von Caesar Eegründete Kolonie diese Umnennung noch na Du ferner mit der Einrichtung der Kolonie eii gestaltung des Besitzes und der Verwaltung n ist, so hat Octavian bei Beritzergreifung von wiss auf jene Kapitalien, über die hier in den In richtet wird, die Hand gelegt, vorwusgesetzt natür] Tauromeniten diese Gelder nicht bei Zeiten HT schaff hatten. Unsere neue Inschrift macht aber d den Eindruck, als ob nach Abfassung der älteren Is radikale Umgestaltung der kommunalen Verbält menion eingetreten wäre, sondern führt zu der U dass die Tauromeniten bei ihrer Aufsetzuug noch is Weise ihrem Schacher nachgingen und ihrer alten

1H. Dessen im CIZ, XIV S, 889. 3 HL Nissen alische Landeskunde 3 8. 988. 908. ? Die Belege bei E, Fischer Römische Zeittafelm (1846) |

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! Kin neuer Kümmereibericht, aus Tauromenion 543

Saubohnen in ausgiebigem Masse huldigten. Ferner würde dus Griechische als amtliche Sprache einer römischen Kolonie sehr befremdeu. Wenn auch feststeht, dass das Latein in Sicilien erst

|. "unter Augustus wirklich Boden gefasst hat, so musste Tauromenion doch nieht nor darum eine Ausnahmestellung einnehmen, weil en

| römische Kolonie war, sondern weil die neuen Kolonisten dureh ihren langen Dienst bei Heer und Flotte des Lateiniscben gewins völlig müchtig waren und gewiss ihren Ehrgeiz darein setzten,

| sich auch durch ihre Sprache als römische Bürger auszuweisen. Ich will das an der Hand der gleichzeitigen Kolonialmünzen hier nieht weiter darlegen, Wir müssen also dem durch die neue Inschrift aufgestellten Problem auf eine andere Weise bei- zukommen suchen.

Von allen sicilischen Städten waren ij J. 70 v. Chr. am vortheilhaftesten gestellt Messana, Tauromenion und Netum; als eieitates foederatae zahlten sie keinerlei Abgaben und erfreuten sich also einer gewissen Unathängigkeit!. Von diesen Bundes städten erhielt Messana noch in republikanischer Zeit das volle Bürgerrecht, wurde also Munieipium, wihrend Netum nur des Iatinischen Rechtes gewürdigt wurde®, Um dieselbe Zeit wurde dasselbe Recht deu beiden Städten Centuripae und Segente ver- liehen. Von Henna haben wir Kupfermünzen aus der republika- nischen Zeit mit der Aufschrift MVN HENNA und M. CESTIVS L-MVNATIVS ILVIR®; Henna ist also ebenfalls in dieser Zeit Munieipium geworden. Dasselbe gilt für Lipara, das Plinius (3, 93) ein civium Romanorum oppidum nennt, dh. Municipium. Diese An gabe wird bestätigt durch liparische Münzen ebenfalls aus republi- kanischer Zeit mit der Legende T- MAPKIOCA - - - T- ACCONEYC ΔΥΟ ANAP#, Bei dieser Sachlage müsste es doch Wunder nehmen, wenn Rom in dieser Zeit nicht den Versuch gemacht bütte auch zu Tauromenion in ein engeres Verhältnis zu treten. Es ist achade, duns Tauromenion unter römischer Herrschaft keine Münzen mehr geprägt hat; sonst wären uns wohl die δύο ἄγδρες won Tauromenion nicht erst aus der neuen Inschrift bekannt ge-

3 Cicero in Verrem 3, 13. 5, 55. Genaueros bei E. Pais in Archivio siorieo sieiliann. Nuova serie 13 (1AER) 8. 189—186.

3 Mommsen. im CIL. X 8, 718. 716.

? A. Holm Geschichte Siciliens 3 (1898) 8. 130.

^ Holm aa. S. 724, beseer Catalogue of the Greek Coins in the British Museum. Sieily (1876) S. 204 und J. Friedlünder Zeitschr. [. Numism. 6 (1819) S. M.

und die jührlich wechselnden duoviri licher Nachricht See tien Dade die Anlage der Kolonie i. J. 36 zurlicks mio acts eS E CREER weren niemals erholt hat, Mit diesem kleinen Beitrage zur Erklärung. sohrift muss ich mich hier begnügen und es eri in aller Kürze den durch diese tauzomenif gestellten und für die römische Zeit auch in Weise beantworteten numismatischen. Fragen. früher bekannten Inschriften rechnen ausschliesali ; und Litren, die neue dagegen nach Nomoi und. älteron Inschriften ist noch ein für das sicilische beachtenawerther Sprachgebrauch her Rubrik die Bitophylakes wird gelegentlich an Bohnen auch ein Umsatz an Geld verzeich n den κύαµοι als Geld χαλκός gegenübergestellt.- gleich sehen werden, allo diese Beträge durchaus dacht werden müssen, #0 wäre der Ausdruck Κα) unangebracht, wenn es #ich hier nicht um ein der währung aufgepfropftes Bilbersyatem handelte. D weise ist also dem römischen Sprachgehrauche Rom würde man in diesem Zusammenhange lange führung der Sesterzenwührung noch von fabae und

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! Mommsen im CIL X 8. 3,

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Ein neuer Kümmereibericht aus Tauromenion 916

baben. In welchem Verhüliniss in diesen Inschriften die Litra. zum Talent steht, hat bereits Otfried Müller erkannt, indem er einige Ponten nachrechnete und fand, dass auf das Talent 120 Litren geheni, Dies Ergebniss ist richtig und braucht hier nieht nach- geprüft zu werden. Wohl aber haben wir fostznstellen, wie viele Litren die neue luschrift auf den Nomos rechnet. Die höchste auf unserer Tabelle vorkommende Litrenzahl beträgt 39. Soviel hat der Rest vom Dezember; der Zugang vom Januar hat 38 Litren, zusammen 77 Litren, Abgehen im Januar 18 Litron, so dass ein Rest von 59 Litren bleibt. Der Rest vom Januar weist aber mur 19 Litren auf; die übrigen 40 sind also ala ein Nomos ver- rechnet. Mithin enthält das Talent 120 Litren, der Nomos aber mur 40, es gehen also 3 Nomoi auf das Talent.

Den inneren Zusammenhang zwischen Talent und Litra können wir nur verstehen, wenn wir in die ältere Zeit der sici- tischen Prägung zurückgehen. Von Haus aus standen sich auf Sieilien die attische Währung der Griechen und das ungemiünzte Kupferpfond der Sikeler als Repräsentanten grundverschiedener wirthschaftlicher Verhältnisse gegenüber. Zur Erleichterung des Verkehrs sahen sich die Griechen gezwungen in ihr Silbersystem. eine Werthstufe einzufügen, die gonan dem Kupferpfunde entsprach. Diese kleinen, von den sioilischen Griechen ebenfalls als Litren bezeichneten Silbermünzen kommen bereits unter den ältesten sieilischen Prügungen vor und unterscheiden sich durch ihr ab- sonderliches Gewicht scharf von den ihnen an Grüsse nahe- stehenden Obolen, Für die Ermittelung des Normalgewichtes dieser kleinen, meist stark angegriffonen Stücke ist eine. Nach- richt bei Diodor nnter dem Jahre 479 v. Chr. von besonderer Wichtigkeit. Er berichtet, Damnrete habe sich nach der Schlacht von Himera bei ihrem Gemahl Gelon um Milderung der Friedens- bedingungen für Karthago verwendet und die Karthager hätten ihr zum Danke goldene Krünze im Gewichte von 100 Goldtalenten überreicht. Alsdann habe sie jene Münze schlugen lamsen, die nach ihr Damareteion genannt wei, "Sie fanste zehn attische Drachmen, hiess aber bei den sieilischen Griechen nach ihrem Gewicht das Fünfziglitrenstück'?, Otfried Müller hat diene

1 Die Dorier 3 (1894) S. 917.

3 Diodor 11, 96, 3: νόμισμα ἐξέκοψε τὸ κληθὲν dm" ἐκείνης Δα- μαρέτειον- τοῦτο ὃ' εἴχε μὲν ᾿Αττικάς δραχμᾶς, δέκα, ἐκλήβη δὲ παρά τοῖς Ἐικελιύταις ἀπὸ τοῦ σταθμοῦ πεντηκοντάλιτρον.

6 Willers

Damareteia in den schönen syrakusanischen Zehudrachmenstückes mit dem Korakopf widererkennen wollen Obwohl er damit die allein in Frage kommende Sorte richtig getroffen hat, im er doch insofern, als die von ihm bezeichneten Stilcke zwei Menschenalter jünger sind als die Damareteia. Gleich darf | erwarb der Duc de Luynes eines jener seltenen syrakusanischen Zehndrachmenstücke, die der Uebergangszeit vom srehmisehe zum freien Stil angehören und «uf der Vorderseite den Tw Delphinen umgebenen Kopf der ols Nymphe gedachten Stadtgötie in dem ganzen intimen Reiz der genannten Kunstrichtung tragen, während die Rückseite ein Viergespann aufweist, das vom Lenker mit Aufbietung seiner ganzen Kraft Im Schritte gehnlten und von der schwebenden Nike mit dem Siegenkranze ausgezeichnet wird (Abb. 3)*. Von dieser Münze lassen sich zur Zeit acht

Abb, 9, Damaretéion, 3j.

Exemplare nachweisen; ich kenne aber im Augenblicke mur won sieben Exemplaren das Gewicht, nümlich: 44.429; 48.5; 43.99; 43.213; 45.195; 43.155; 43.084 g. Der Durebsebnitt aus diesen Gewichten beträgt 49.417 g. Da das erste Stück übermtünzt ist, einige von den suderen dagegen Spuren leichter Almulzung zeigen, so steht das gefundene Durchschnittsgewicht dem Normal gewicht ausserordentlich nahe. Das Museum im Syrakus besitst eine kleine lünglichrunde Scheibe aus Kalkstein, gefunden 38 km westlich von Syrakus bei Palazzolo Acreide, dem alten Akral, mit einem Längsdurchmesser von 28 mm und auf beiden Seiten ab- 1 Die Etrusker 1 (1828) 8. 397.

3 Duo de Luyner in don Annali. del’ Instituto 2 (1830) S, 81-88, Müller pfichtete ihm sofort bei (ebend, 8. 337). Gute Abbildungen in Num. Chronicle 1874 pl. 1,10; bei Head Guide to the Coins of Ihe An- eients pl. 17,93; Holm Geschichte Siciliens 3 Taf. 2, 9 (danach. hier. Abb. 3: das Londoner Exemplar) und sonst.

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Bin neuer Kämmereibericht aus Tauromenion MT

Auf der einen Seite liest man in hocharchaischen Buch- staben orarep| ὄικαιο (Abb, 4). Das Gewicht des Scheibehens beträgt 17.4 g). Da das Stück ale "voll- wichtiger Stater' bezeichnet wird, «o kann ex kein Gewichtstück im eigentlichen Sinne sein, sondern nur eine Art von Kontroll- gewicht, mit dessen Hilfe man auf der Wage leicht feststellen konnte, ob ein atti- sches Tetradrmohmen, die sieilische Haupt- : eourantmünze (στατήρ), wirklich dasgenotz- Abb: 1 Kalkstein. Jy. liche Normalgewicht hatte, Die seltsame Scheibe ist wohl unter . sieiliechem Einflusse entstanden und setzte die anfangs gewiss gegen die Münze wmisstrauischen Sikeler in Stand, die Tetra- . ürachmen auf ihr Vollgowicht nachzuprüfen. Das Gewicht von 17.4 5 gäbe für 10 Drachmen 43.50 g; also 0.083 g mehr ala unser Durchschnitt aus den Damareteis. Da ioh nicht weise, ob die Scheibe mit einer Prücisionswage gewogen ist und dureh äussere Einflüsse keinerlei Veränderung ihres Gewichtes erfahren hat, so scheint es mir sicherer, bei dem Durchschnitt von 49.417 g zu bleiben, Dass or sich nicht mathematisch genau mit dem wohl eine Kleinigkeit höheren Normalgewioht des Damaretei bedarf keines Hinweises; aber mathematische Sicher] wir eben mit unserem Material nicht gewinnen*. Di das Gewicht des Damareteions, 43.417 g, dureh 50, κο Anden wir das Gewicht der Silberlitra, nümlich 08683 κ. Das Effektiv» gewicht von sechs archaischen syrakusanischen Litren im Bri- tischen Museum betrügt 0.887; 0.899; 0816; 0.816; 0,745; 0.659, also im Durchschnitt 0.79 g; während ein Hemilitrion von Leontini mit sechs Werthkugeln nur 0.376 g wiegt?, Wenn man sieh erinnert, wie schnell sich unsere jetzt aufgerufenen

1 Veröffentlicht und abgebildet von P. Orsi in der Zia di «storia antica 5 (1900) Β, 45 (danach hier Abb. 4).

3 Die drei mir bekannten archaischen Dokadrachmen von Athen wiegen 42.700; 42.65; 40.60 und sind offenbar nicht stempelfrisch. Aus den Durehsehnitten der attischen Goldmünzen, die D. Köhler (Zeitschr. f. Numism. 21 (1808) 8. 5—16) der Zeit von 407—008 su- chreibt, wiirde sieh für die erste Reihe ein Dekndrachmon von 40 000 g, für die zweite ei solches von 42.909 g ergeben. Auch dies Ergebniw beweist nichts für dus ursprüngliche Normalgewicht der attischen Drachme.

? British Museum Catalogue. Sieily S. 11 m, 46-Db; S, 83 n. 29.

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Da nun in den tauromenitanischen Talent gerechnet werden, so meint er eine einfache Division zum Ziele 196.8 g durch 120 und behauptet genau gleich */ des römischen Dann dividirt er dieses Gewicht durch Silberlitra und ermittelt κο ein Werth und Silber wie 1:250% Dies Verhältnis“ später auf das ültere römische Münzwewen und | und Sesterz seien Ausdrücke für denselben 1.3. 268 nieht ein As im Gewichte von antiquarische Ueberlieferung meldet, wiehte von vier Unzen (Trientalas) Μα Das Fundament, auf dem alle diese Kombir aufbanen, rubt auf einem nicht zureicheud #0 ein Verbültoiss vom Silber zum Kupfer ο Zeit ein Unding. Wir wissen jetst aus Paj Ptolemaeus |. Soter (306—285) dae. Kupfer Silber wie 1:120 auemünzen lies". Da ew wie um kupferne Scheidemünze bundelte, wo entapı rang dem damaligen Marktpreise des Kupfera. bereite i. J, 1566 der Baron d'Ailly auf Gru 3 Gesch. den röm. Münzwesens 8. T9. ® Münzwesen S. 80, 83. ? Die Belege bei Fr. Hultsch Die (1908) 8. 18.

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Ein neuer Kümmereibericht aus Tauromenion 3

reichhaltigen Sammlung naebgewiesen, dass dem seit 269 (nicht 268) geschlagenen Denar ein As von zwei Unzen zur Seite steht. Für jeden, der mit antiken Münzen umzugehen versteht und im Pariser Münzkabinett die betreffenden. Partien der Ailly’schen Sammlung durchsieht, sind die Folgerungen Aillys zwingend. Zehn Sextantarame wiegen 515-8 g, der älteste Denar dagegen 4-518 gi nlso beträgt das Werthverhültniss hier wieder 190: 1. Ich führe diese Thatsachen an, nieht nm ihnen irgendwelche Be- weiskraft für die Altere Zeit beizumessen, sondern weil sie die ältesten für uns bisher erreichbaren Belege für das Verhältnis zwischen Silber und werthhaftem Kupfer in der Münzprügung bieten. Für Sieilien bringt uno Aristoteles volle Aufklärung. Er hatte in seinen Politien bei Behandlung der griechischen Städte Sieiliens gelegentlich auch über das Münzwesen Bemerkungen gemacht und im Onomastikon des Pollux sind einige davon er- halten. So lesen wir bei Pollux: “Das sicilische Talent war nur sehr wenig werth, und zwar das alte, wie Aristoteles sagt, 24 Nor mei, das wpütere 12; der Nomos sei anderthalb Obolen werth'!, Aus diesem Zeugnisse können wir den Werth dem sieilischen Talents genau ermitteln, nur müssen wir zunüchst über den Werth des Nomos in» Klare kommen. Dazu verhilft uns wiederum eine Stelle in dem numismatischen Abschnitte des Pollux: “Der γοῦμμος. scheint römisch zu sein, dem Namen der Münze nach; er ist aber auch griechisch und war bei den Doriern in Italien und Sicilien im Gebrauche. Denn Epicharmos sagt im Topflager: 'aber och werden schöne fette Lümmer mir zehn Nomoi bringen; denn sie stammen von einer , ... Mutter’ und weiter: "Rufer, mache dich suf und kaufe mir gleich für zehn Nomoi ein schönes Kalb? Auch Aristoteles bemerkt in der Verfassung von Tarent, dort hiesse eino Münze Nomos, auf der Taras, des Poseidon Sohn, auf einem Delphin reitend dargestellt sei’. Wenn Aristoteles hier

19,87: τὸ μέντοι Σικελικὺν τάλαντον ἐλάχιστον ἴσχνεν, τὸ μὲν ἀρχαῖον, ὡς ᾿Αριστοτέλης λέγει, τέτταρας καὶ εἴκοσι τοὺς νούµµους, τὸ δὲ ὕστερον δυοκαίδεκα" δύνασθαι τὸν γοῦμμον pla ἡμπωβόλια. Howe S, 961, 589 (wohl mit Recht unter der syrakusanischen Ver- fassung). Die sbscheuliche Schreibweise γοῦµµος. ist lediglich Trans» skription von mummus und gewis nicht vor der Kaiserzeit auf-

3 9,79: δὲ νοῦμμος bod μὲν εἶναι "Popaluv, τοὔνομα τοῦ νομίσματος, ἐστὶ b' Ελληνικὸν καὶ τῶν ἐν Ἱπαλίᾳ καὶ Σικελίῳ Δωριέων, "Επίχαρμός τε τὰρ ἐν ταῖς Χύτραις φησίν

Londoner Exemplar 12.1367, zwei andere I Durchschnittegewicht der sieben Stücke b

Die genannten 124 Drachmen sind gleich 62

ein Gesammtgewicht von 756.8092 g, n gleich !/, Stater sind, also 4.0688 κ schwer wi

δελφῖνι ἐποχούμενον.

5 ΓἨρ]ακ[λ)εἴοι d(m' ᾿Ἠτα[λίας] τὸ πρότερον καὶ. uloluls] Ἰταλιωτικοὺς ἑκ[ατόν]” τούτου Αἰτιναῖον bpaxual 4 πέτορες, τέτορες ὀ[δελοί. Bulletin de 2 8.31; danach B. Keil im Harmes 39 (1904) 8. 651—

? Abbildungen zB. im Cntalogue of the Greck: Museum. Central Grece. pl. 4, 18. Head. Guide politische Situation Hiller von Gürtringwn in Wi L S. 9058.

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* Das erste im Hirsch'schen Aukti m. 1665, das andere bei Ward Gre Coins (1902) B TRO mir bekannte, aber unter 19 g stehende Exemplare las

mem Ein neuer Kümmereibericht aus Tauromenion ant

| gewieht der 124 Drachmen 4 Obolen: 760,878 g. Wählen wir | mun aus den Bestiinden des Berliner Münzkabinetts 100 ungefähr | gleichzeitige tarentinische Didrachmen mit dem Taras. Die | Nummern 102—205 des Katalogs! wiegen mit Ausschluss von | drei plattirten Stücken zusammen 781-39 g. Vergleichen wir diesen Posten mit dem obigen Resultat, so finden wir ein Mehr- | gewicht von 20.512 g. Diese Differenz ist ganz belanglos; die Berliner Exemplare sind durchweg schöne, ausgesuchte Stlicke, während die Herakleer offenbar nach Delphi Stücke schickten, die ihnen gerade zur Hand waren. Ausserdem wird die Tempel- kasse die 100 Nomoi aueh nicht allzu günstig tarifirt haben. So haben wir den Beweis dafür, dass die von Aristoteles er- wähnten tarentinischen Numoi wirklich die bekannten Didrachmen waren. Dass auf diesen Nomos zehn Litren gingen, beweisen die Theilstücke- Um nun auf Sicilien zurückzukommen, κο finden wir bei Pollux seltsamerweise die Behauptung δύνασθαι δὲ τὸν νοῦμμον τρία ἡμιωβόλια. Nach dem oben ermittelten Gewicht von 43.417 g für das Zehndrachmenstück würden 1!/, Obolen oder %/, Drachme wiegen 1.085 g; da aber die Silberlitra, wie wir gesehen haben, 0.8683 g wiegt, so passt das angebliche Ge- wicht des Nomos überhaupt nicht in das sicilische System, Nun macht es keine Mühe nachzuweisen, dass der obige Ansatz über- haupt nicht von Aristoteles stammt. Aus dem Lexikon des Diogenianos iet ein Fragment über den Werth einzelner Talente erhalten und darin heisst es: παρὰ δὲ Σικελιώταις τὸ μὲν ἀρχαῖον ἦν vodupuy wb, νῦν δὲ if. δύναται ó νοῦμμος τρία ἡμιωβόλια, ὡς ἐν τοῖς περὶ Σώφρογος Απολλόδωρος”. Also der im 2.Jahrh. v. Ch. schreibende Apollodoros aus Athen hatte in seinem Werke über Sophron dieme Gleichung aufgestollt. und vielleicht ist sein Name bei Pollux dem exeerpirenden Ge- lehrten zum Opfer gefallen, der dem Texte des Pollux seine jetzige Gestalt gegeben hat. Offenbar fand Apollodor in seinem Quellonmaterial keine genaue Angabe über den Worth des Nomos und behauptete dann rundweg, der sicilische Nomos habe den- selben Werth gehabt wie der ihm bekannte Nomos, nämlich der römische Sesterz, Da schon im zweiten Jahrhundert die attische Drachme dem Denar gleichstand, so entsprachen sich natürlich

1 Meschreibung der antiken Münzen Bd. 3 (1894) 8. 244—960. 3 Metrologiei od, Hultsch 18.800. Aristotelis librorum. fragmenta. ed. Rose S. Bil.

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der zwar nichts Anderes leitet al die aus zehn Untereinheiten bestehende Gros Diese ursprünglich rein griechische B Lehnform summus von Haus aus kleineren Einheiten bestehenden Si niemals der Litra und dem npe In der Verfassung von Himera war A

pereea fa hazzarke WARTETE rinthischen Stater®,

stellung vom Werthe dor Litra. In dem korit stater hat Aristoteles dns een Münzumlaufe seiner Zeit harauı

schaftliche Stellung Athens auf Sicilien ersel Korinth verdrängte bald mit ien Stateren drachmenstück, das dann auch in Bicilien nur

3 Ditlenbergers Sylloge 2. Aufl. n. 088, Zeile 3 Pollux 9, 81 δεκάλιτρον δύνασθαι μὲν δέκα ὁ] fpa Κορίνθιον,

Ein neuer Kümmereibericht aus Tauromenion 353

schlagen wurde. Das Ergebniss spiegelt sich auch in den Funden wieder, Ein bei Castranuovo in der Provinz Palermo gehobener Behatz enthielt etwa 45 Tetradrachmen attischen Funses, darunter als die jüngsten 10 von Agathoklen, dagegen etwa 152 Pegasos- stateren!. Ein anderer Fund aus Palazzolo Acreide lieferte 6 Vier- drachmenstücke, darunter eines von Agathoklee, und 454 Pegasos- stateren®. Auch in Sieilien sind solche Stateren mindestens seit 350 geschlagen worden. Die 13 im Britischen Museum vor handenen Pegasosstateren mit der Aufschrift ΣΥΡΑΚΟΣΙΩΝ wiegen im Durchschnitt 8,573 g°. Die Litra von 0.8573 g steht also mur unmerklich unter der alten aus dem Demareteion er- mittelten Litra von 0,8699 g-

Das Ergebniss aus unserer Darlegung zwingt zu dem Schluss, dass eben der Pegunosstater der νόμος ist, von dem Aristoteles wprieht. Nun sagt er, dus alte Talent habe 24 Nomoi enthalten, dan spätere (also das zu seiner Zeit gangbare) 12, 24 Nomoi sind 240 Litren und 12 Nomoi 120 Litren. Also hielt das alte "Talent 240 Litren, dae spätere nur 120, Jetzt is der Weg ge- bahnt. Da die 10 Drachmen des Damareteions ein Gewicht von 43.417 g ergaben, wo wogen 6000 Drachmen, das Talent, 26 kg 5 g. Diese Summe, durch 240 dividirt, ergiebt 108.335 g. Das ist also das Gewicht der alten sicilischen Kupferlitra, Setzt man mit der literarischen Ueberlieferung das attische Talent 80 römischen Pfunden, 26.196 kg, gleich, so ergübe sich für die Litra ein Gewicht von !/, römischem Pfunde, also 109.15 g. Obwohl die Römer das attische Talent schon im eigenen Inter- eane gewiss nicht mathematisch genau tarirt, sondern eher etwas mach oben abgerundet haben, so empfiehlt es sich doch, die Litra zu 109.15 g anzusetzen, um so glatten Anschluss an das römische Gewicht zu erlangen. Dividiren wir das Gewicht der Kupferlitra, 109.335 κ, durch das der Silberlitra, 0.8683 g, so erhalten wir ein Werthverhältnisa des Kupfers zum Silber wie 1: 124%, Da, wie wir sıhen, dies Verbültniss unter dem ersten Ptolemüer und i. J. 269 v. Chr. in Rom wie 120:1 stand, so war der Werth des Kupfer seit dem 6. Jahrh. nur wenig ge- wunken, Die Reduktion des Tul von 24 Nomoi nuf 12 geht, wie man bereits richtig erkannt hat, auf Dionysios den Aelteren

* G. Romano Sopra alcune monete scoverte in Sicilia. Paris 1862. 3 Noligie degli scavi 1897 8. 436. ? British Museum Catalogue. Corinth S. 98.

bein, Mus, f, Plllol, N, F. LX. 23

aw

xurück! Früher rechnete man auf dus Talent | während Dionys seinen Wertb auf 12 Nomoi beschränkte. Auf die Gründe, die diese | haben, kann ich hier nicht näher eingehen, dadurch niemand geschüdigt wurde. Die N: betrügeriechen Manipulationen, die der Tyrann ai des Münzwesens vorgenommen haben soll, sind absichtliche Entstellung des Wesens und Zwecken

Willers:

Abb. 5. Lipara, Lites und Hemilitrion des schweren 3

Reduktion und kennzeichnen sieh schon durch ihre Wid: als Ausflünne blower Gehiüesigkeit. Ein richtiger Ty natürlich auch Münefälschung treiben, wie einstmals das | Polykrates und Hippias gethan haben wollen. Solche H gehören in die Geschichte der rhetorinchen Technik. —— Die silberne Litra wurde von vornherein nicht nur ? Das hat nouordings besonders A. Evans betont 225), der auch dem wahren Werthe des Nomos bereits. ber auf halbom Wege stehen blich. j

Ein neuer Kümmereiberlelt aus Tauromenion 956.

«ES updates Sites der Inl geutoki, solers

auch ihre Theile wurden vielfach bis auf das Zweionkienstück hinunter in Silber ausgebraebt. Dieser Umstand hatte zur Folge, dass die Kupforprägung sich auf Sieilien nicht in der Urprüng- lichkeit entwickeln konnte wie das Schwerknpfer in Mittelitalien. Die um 450, also melr als hundert Jahre nach Einführung der ‚Silberprägung, beginnende Ausmünzung der Kupferlitra zeigt be- reits eine erhebliche Reduktion des ursprünglichon Gewichten der Kupferlitra nnd ist in ihren verschiedenen Normalgewichten ao komplieirt, das sie hier nus dem Spiele bleiben muss, Nur eine sieilische Insel hat sich nie mit dem Silber der Griechen be- freunden künnen, und ale der Augenblick gekommen. war, wo sie r ı Münze nicht lünger entrathen konnte, sich kurzer hlossen, ihre alte Kupferlitra in Münzform zu bringen,

war die Hauptstadt der liparisehen Inseln. Von Lipara ‚hositzen wir eine schwere Kupferreihe, die durchgehends auf der rılers den bärtigen, mit einem stattlichen Pileus bedeckten Kopf ile» Hephaestus acigt und bei den beiden schwersten Sorten auf der Rückseite Jas Hintertheil eines Kriegsschiffes mit an- sehnlicliem ἄφλαστον, unterhalb deasen an einem galgenförmigen Gerüste das vom Bug herkommende Verbandtau befestigt i&t (Abb. 5). Die bald rechts: bald linkeläufg gestellte Legende AITAPAION lässt uns über die Heimatlı dieser Münzen nicht im Zweifel. Nuch dem schönen charakteristischen Kopfe des He- phaestus zu urtheilen, ist diese Reihe kurz vor oder nach 400 ‚geschlagen. Während die achwerate Sorte keinerlei Werthzeichen aufweist, hat das Halbstück sechs Werthkugeln, die übrigen je drei, je zwei und je eine Werthkugel und zwar mitten im flde, denn das Schiffshintertheil kommt hier nicht vor. Die Serie be- steht also aus Litra, Hemilitrion, Tetras (nicht Trias), lJexas und Onkin. Am seltensten ist das nchwerste Nominal, von dem hier zum ersten Male ein Exemplar abgebildet wird, Das Exemplar des Münchener Münzkabinetta wiegt 108.08 g, ein anderes im Museum von Cefalà 107.25 g und das dritte (beim Antikenhändler Sambon in Mailand) 106 g. Vom Hemilitrion kenne ich 18 Exem- plare mit einem Durchschnittsgewicht von 46.19 g (viele stark abgenutzt), vom Tetras 15, vom Hexas 14 und von der Onkin 7, deren Gewicht ich hier übergehen kann. Dass wir ew hier mit einer Serie vom Gewichte des vollwichtig ausgebrachten Kupfer- pfundes zm thun haben, liegt auf der Hand!. Später hat Lipara 1 Bisher ist diene Reihe völlig verkannt und behauptet: worden,

und Worthkugeln auf dieser R auf der schweren, haben die 58 mir

E. das alte Kupferpfund in seiner stärksten 1

Gewichte von Yy5 der ursprünglichen Selm Als die Römer i. J, 241 den Wi ganz Sieilien als römische Provinz eii Regelung der »icilischen Courant Schwierigkeiten gemacht haben. Denn "Tagen des Agnathokles durch die ewigen gesogen und heruntergewirthachaftet massenhaft geschlagenem Silber der τοῖς meinden damals nur noch wenig im Verkehr Rom brauchte also auf diese älteren Sorten nehmen. Anders stand es dagegen mit dem 3 τι behrlichen Verkehrsmittel des tüglichen ‚sin sei nach der Eroberung durch die Römer | t des römischen Trientalusmes geschlagen. Aber Ro auf Sextantarfoss und überliess ausserdem damals - prügung noch ganz den einzelnon Gemeinden. noch die Bemerkungen Imhoof-Blumers über diese 8 18 (1886) S, 282), Er sotste sie in des 4 Jahrb, u wichte die auf die Hälfte reducirts ursprüngliche | Abb. 5 die Litra nach einom Abgusse des Münohöner Hemilitrion nach Holm Taf. 7,7 aus Imhoofs Samm

Ein neuer Kümmereibericht aus Tauromenion 357

dränguisse hatte eine Anzahl von Gemeinden die Kupferprägung miemala ins Stocken gerathen lassen, so dass bei der römischen Okkupation eine beträchtliche Menge Kupfergeld im Verkehr war, Die römische Regierung hatte keinen Anlass in diese lokale Prägung einzugreifen, sondern liess die Gemeinden ihr Kupfer rabig weitersehlugen. Während an die Stelle des alten sicili- schen Silbers die römische Silbermünze trat, beguügte sich Rom dem Kupfer gegenüber damit das Werthrerhältniss dieses Klein- Eeldes zum römischen Silber festzunetzen. Wie das geschah, darüber giebt uns eine äusserat werthvolle Glosse bei Fostus die wolle Auskunft. Sie lantet: 'Talentorum non unum genus, Atticum est sex miliwn denarium, Rhodium et. cislophorum qualtuor milium el. quingentorum denarium, Alezandrinum XII denarium, Neapoli- fanum sez denarium, Syracusamum rium denarium, Beginum wietoriati!, Danach wurde also das syrakusanische Talent drei Denaren gleiehgesetzt. Es ist klar, dass oa sich hierbei nicht um das Talent von 12 Nomol oder Pegaaoastateren handeln kann, sondern um ein Talent, das aus 120 Litren der in römischer Zeit umlaufenden Kupfermünze bestand. Denn das Silbertalent war ja natürlich mit dem Silber verschwunden. Drei Densre waren also genau so viel werth wie ein Kupfertalent. Wie wir oben bereits sahen, entsprach der i. J. 269 in Rom eingeführte Denar zehn Sextantarassen im Gewichte von 545.8 g, das Aequivalent in Kupfer für drei Denare betrug also 1037.4 g. Soviel wog das hier gemeinte Kupfertalent; theilen wir dies Gewicht durch 120, so erhalten wir ale Quotienten 13,644. Also wog das

‚Abb, 6. Litra des Pyrehos, !A.

syrakusanische Talent 1637.5 g und seine Litra 18.644 g?. Eine Litern von diesen Gewichte fanden wir eben schon in Lipara.

1 Fer eodieis quaterwionem decimum sextum. denuo edidit Th. Mommsen (Ph. u. hist, Abh. d. Berl. Akad. von 1864) 8. 69.

? Mommsen stand trotz allon Scharfeinnes dar Glosse dos Fertus rathlos gegenüber (Müncwesen 8. 81).

kann es mach der vorstehenden Darle unterliegen, dass dies Talent mit dam

‚überwog schon von vornherein ausserdem gehörte Tauromenion bis he Syrakus. In der neuen Anschrift

meniten offenbar zu barbarlsch und

Sesterzen war ihnen nicht ‚gellin! vönog aushelfen. Achnliche U wicklung des Münzwesens in den meisten tu hielt zB. in Rom der Denar seinen Namen

man nicht mehr 10, sondern 16 Asse auf il der Denar in römischer Zeit muf Sicilien das

! Die Stücke sind abgebildet im Zritieh Teswaly pl. 20, 18—10. loh gebe da» Gewicht Münchener und des Londoner Münzkabinetts. Abb; H.

Ein neuer Ksmmereiberioht aus Tauromenion 968

herrschende Courantstück war, ergiebt sich auch aus den Ver- : "Wie kann von einem Agio die dieselbe Münzsorte allgemein im Ge- brauche ist? *, Auch sonst kommen auffallend viele in Denaren apereehnete Geldektze in den Verrinen vor. Aus den auf Sieillen zum Vorschein gekommenen Miünzfunden gewinnen wir nicht nur eine Bestätigung für die weite Verbreitung des Denars auf der Insel, sondern auch den Nachweis dafür, dass der Demar in römischen Vorläufer gehabt hat, In Aufräumungsarbeiten für die Ausgrabung Ende 1875 auch ein römischer Quadrigat zum Vorschein, also eines jener Rilberstticke mit jugendlichem Januskopfe uud Quadriga, die Rom von 269—216 in Capua hat schlagen lassen und zwar sum Normalgewicht von 6 Seripula 8.829 g*. Neuerdings fand sich ebenda beim Freilogen der grossen von Norden nach Süden führenden Strasse ein kleiner Schatz von 25 andereren Quadriguten®, wihrend kurz darauf auf einem Acker in der Nähe noch ein aus mehreren Hundert Quadrigaten bestehender Fund gehoben wurde, aus dem Salinas 102 Exem- plare untersucht hatt Ea int kein Wunder, dass diese Sorte eher ihren Weg nach Sioilien gefunden bat ala die Denare; denn die Quadrigaten waren ja dazu bestimmt an die Stelle der tarentinischen Nomoi und der Pegasosstateren zu treten, deren Schwere allmählich. bis zum Normalgewicht des Quadrigatus war®, Nach dem zweiten punischen Kriege

trat natürlich der Denar an die Stelle des nicht weiter ge- sohlageuen Quadrigatus. Der älteste bisher bekannt gewordene wieilische Denarfund ist indens erst kurz nach dem Bundes- genossenkriege vergraben. Lieser beim Olympieion von Syrakus wn» Licht gebrachte Schatz besteht aus 67 Denuren, einem Vio- toriaten und zwei Sestersen; doch scheinen ihm mach der Auf- findung einige fremde Stücke beigemischt worden zu sein", In Verrem 3,1814 nam collyhus exse qui potest, cum utuntur. ommes uno genere nummorum? Die Wichtigkeit des Denare für den damaligen Verkehr in Sicilion hat schon Mommsen richtig erkannt (Münzwesen 8, 664).

3 Notizie degli scavi 1816 8. 18.

3 Ebenda 1894 S, 211.

* Ebenda 1894 8, 399.

# Vier im Londoner Münzkabinett vorhandene P. Agsthoklos halten im Durchschnitt nur 6.574 g (Catalogue. Corinth 8. »».

* G, de Petra in don Notizie 1896 8, 495.

setzen wir den Modins 8.739. Liter z stellte sich in Dentsehland der Preis

des Jahre 1902 anf 14.92 Pfennig pr 8.733 1 würden. alo 190/5 Pfennig Sicilien für 2%, Sesterzen 8.733. 1, wo | =1 Denar 18.9728 1. Eine solche Men; 8, Pfennig kosten. Zu diesem Denar für jene Zeit ansetzen, Bei der lichen Verhältnisse in Sieilion in römischer Werthverhültnies wohl auch auf das Tauromenion übertragen. Der Wert! 6 M. 9014, Pfennig entsprochen, der und der der Litra 5!/, Pfennig. Auf. eine von wirthschaftlichen i suchung über die tanromenitanischen Verwal

AUS VERGILS DICHTERWERKSTÄTTE (Georgica LIE 49 —470)

| Meine in möglichst knapper Form gehaltenen Zusammen- stellungen wollen als Fortsetzung zu den Aufsätzen im Hermes |. (1902 u.) 1903, Rheinischen Museum 1909, Philologus 1904, sowie den Programmen des Köllnischen Gymnasiums von 1897—1890 und 1905 die wissenschaftliche Beurtheilung der dichterischen Arbeit Vergils für den grössten Theil des dritten Buches der Georgica ermöglichen, nicht für die Einzelheiten selbst goben.

Die vorausgeschickte Tabelle bietet eine Uebersicht über die Disposition des Ganzen und über die für die einzelnen Unter- abtheilungen vorliegenden Quellen oder die Stelle einer solehen vertretenden Muster. Durch kureiven Druck wind die Stellen bezeichnet, zu denen Vergil im wesentlichen mur eine poetische Paraphrase giebt oder an die er aich sonet im Ausdruck ganz eng anschliesst. Blosse Muster für sprachlichen Ausdruck sind in der Tabelle nicht aufgeführt. Neben dem Schema der vergili- sehen Disposition ist die Stelle angegeben, die die betreffenden Abschnitte in der Disposition Varros einnehmen, Die lateinischen Bezeichnungen der einzelnen Abschnitte sind die varronischen,

Im Hanpttheil meines Aufsatzes stelle ich den Text Vergila (in der linken Columne) dem seiner Quellen und Muster (in der rechten Oolumne) übersichtlich gegenüber. Den Vergiltext gebe ich dabei mur soweit, ala es mit Rücksicht auf meinen Zweck und auf den Umfang meiner Kenntniss der Quellen und Muster nöthig it und zwar, ohne die Kürzungen zu kennzeichnen; oft fehlt gerade der schönste Sehmnek. Die Quellen und Muster biete ich gleichfalle in möglichst verkürzter Form unter An- deutung der Auslassungen.

Ich mache ausdrücklich darauf aufmerksam, dass die Zu- sammenstellungon die Achnlichkeit, nioht die Verschiedenheit der Texte wiederspiegeln sollen. Vergil wählt so aus, dass er in Wahrheit oft dem Gesammttext der Quelle als Ganzem völlig

‚Aus Vergils Dichterwerkstäite LJ

MO-44| BIV 1A 12d a causae morbi V.111,21—23 4- AA5-13| EIY 2 |A12 d v coratio 1,164. Arist, h. a. VIIE21T AG4—469| BIV 5 ΙΑ E2 d f eigna - απο απο, Seuchengefahr. - Εκανε Beispiel einer Seuche] Nicht mehr be- A566 handelt

Varros Disposition ist folgen B de pecore maiore, C in pecuaria quae propter eam sut ex ea unt. AI oves, capra, lI sus ; BI boves, JI asini, III equi; Cl muli II canes, III pastores. Jeder dieser neun Theile hat drei Unterabtheilungen: 1 de pecore parando, 9 de peeore pa- scondo, eum iam emeris 3 de numero. Daraus ergeben sich 27 partes. De numero wird nicht weiter zerteilt, dagegen | und 2 in je 4 Theile; also 9x4+9x4-+9= 81 Theile, 1 zerfällt in a) aetas, b) cognitio formae, c) seminium, d) ius in parando, 3 zerfällt in a) de pastione, b) de fetura, o) de mu- frieatu, d) de sanitate (d wieder in & cnunae, wigna, Y curatio). Bei C I muli fallen de fetura und de nutricato fort; dafür 'ac- eedunt' bel AT und II de extraordinario peeudum fructu, näm- lich de tonsura und de lacte et caseo, so dass die 81 Theile wieder voll sind.

Vergil stellt A und B um, von C behandelt er nur Il, und zwar nur nebeneüchlieh. E I und IIT, ebenso A I und II werden gemeinsam besprochen, BII und AIII fehlen. Bei pecus maius finden sich 1 und 2 in der varronischen Reihenfolge, 3 fehlt. Eben dort sind 1a u. 1 b umgestellt, auf 1 c wird nur bei den Pferden eingegangen, d füllt weg; 2, b, ο behalten die var- ronische Reihenfolge, 2 d fehlt, Bei den peendos minores fehlt der Abschnitt 1 gan, wir finden nur 2a und 24; dann aber "aecedunt' de toneura und de laete et caseo.

"Wir sehen, Vergil verziehtet auf eine vollständige, metho- dische Behandlung im Sinne Varros doch wohl sehr zu seinem Vortheil; er will nur Muster für die poetische Behandlung der verschiedensten in sein Gebiet fallenden Stoffe geben; dafür hat er zablreiche zum Theil sehr ausgedehnte Exkurse, die die ur- sprüngliche Disposition zu stören scheinen, die aber trotzdem sie sämmtlich keine freien Schöpfungen Vergila sind für Vergils dichterisches Taktgefühl den schönsten Beweis liefern.

Natürlich sind im einzelnen aus Varro r. r. hauptsächlich benutet Buch IT 5 und 7 über Rinder und Pferde einerseits, so-

u Li j einigen ge n ώρα am dem D Ban il ‚Gogensalz zum hohen Norden, 16,2 über (88 1. 2. 3) de bubus, endlich 21 de eu

VI 18 dat grossentheils Wort für Wort

dem grossen Exkurs über den Amor d Angaben aus dem S. Buch hat Vergil - daran, dass Georgica IV 1— 8280 aus Δ΄ le zusagen znsammengeseh weisst sind (of. Phil

A pollonius Rhodius ist hier sicher | beet of 8.393 T).

ansser 151/2. 205—208. 394 us. 384—390. 469. Die Exkurse könnten alle ohne jede Störung di langes ausgeschieden werden, Leber sie noch ei Β Die beiden Haupttheile de pecore maiore und | minoribus werden jeder durch einen sehr langen 1 geweblosen, V. 200—983 und 470—506. Der. amore handelt a) von Rindern, b) vorzugsweise, aber ‚schliesslich von Pferden. Der letztere schliesst des Dichters ebenso wohl den zweiten Theil des dri ab, als das ganze Buch. Er bezieht sich nicht | peeudes minores, hüngt aber mit dem diesen gew schnitt insofern zusammen, als er an den nur di Theil de sanitate anknüpft. Beide Abschnitte | erste nur mit Einschluss der Einleitung zu b mit Einrechnung des Abschlusses für beide . gleich lang, nümlich je 283 Verse, Der zweite eine besondere Einleitung. Mehrere ganz kurze E: ‘Historisches’. In die Augen fallend ist die Verfahrens des Dichters in Bezug auf die beiden Exkurse 103—122 und 196—204. Vers 9 123 ff. hingen ursprünglich zusammen; daun wurde xi

| ‚Ans Vergile Dichterwerkstätte [E]

vollständigung de» Theiles B III ic seminium (gloria) das Bei- spiel 103—112 eingeschoben, darauf die beiden historischen Ex- karse bis 117. Nun paste aber 128 nicht auf 117, deshalb wurde noeh einmal auf B IH 1b (uetus) als die Hauptsache zurückgegriffen. Aber die Anknüpfung ist trotzdem nicht wieder so passend geworden, ala sie ca Anfangs gewesen war. Die Verso 205—208 folgten ursprünglich etwa auf 195 (genan kann hier der Einschnitt nicht bestimmt werden); dann wurde das Beispiel 196—201 eingeschoben. Aber daranf konnten nun nieht mebr unmittelbar die Worte tum demum ff. folgen. So wurde auf 179— 181 curückgegrilfen und ihr Inhalt in 202—204 wiederholt,

Bei 209—983 jet die Sachlage folgende: Vergil ist durch "Varro auf den Gegenstand aufmerksam geworden, hat dann Ge- maneres aus Aristotelee und anderen theilweise unbekannten Quellen entnommen. Aehnlich verführt er überall oft, hier noch 3B. an folgenden Stellen. 140—186 Anregung durch Varro, Ausführung nach Dichtern, 330—348, Anregung ebenso, Aus- führung nach mir unbekanntem Schriftsteller. 349—333, An- regung ebenso, Ausführung naeh meist unbekannten Quellen. 594—397 Anregnng ebenso, Ausführnng nach Arintotelem, 400— 413 Anregung durch Hesiod, Ausführung nach Varro.

49—59. (Se quis* Y. H 5, 7 (qui? gregem armentorum. paseet equos sen luven- emere vult) (observare? debet primum, son), (corpora? praeci- ut sint eae pecudes aelate potiux ad pue matrum legat) fructus ferendos integrae quam iam ex- (turpe?oaput) (plurima? partae), ut sint . . (oblongae?), (amplac)* πο ο . ., (Intis frontibus)!, . . (pilorin® au a mento palearía pen: ribus) . ., (cervicibus? eraxsis ac longis), dent.)tum(longo®nullus (a5 collo corpore apoleo [i. e. palea] lateri modus), (omnin* demissa) . ., (codam" profusam usque magna), (hirtae aures.) ad calces ut habeant) . . cruribus .

1 1 (nec mibi displiceat (colore potissimum nigro, deinde robeo, maculisinsignis etalbo.) tertio helvo, quarto albo.)

(et? gradiens ima verrit.

vestigia. cauda.)

60—12 (aas Lu- —— V. I 1,18 primum nt bonum pares einam pati desinit ante pecus, [dns gab die Anknüpfung] . . decem), (post quattuor scire oportet, qua aefate quamque pecu- ineipit ammos); (cetera dem pwrare habereque expodiat. itaque mec fetume habilis) (nee in bubulo pecore minoris enitur anníoula.

εί αν

per refie et (subolem armento sortire quolan- nis.) (nec. non et pecori est idem dilectus equino.

73/88 (quos* statues summitlere), (a* teneris impende laborem.) (pe- coris !? generosi pullus) [in arvist! (altius in- greditur [ef mollia erura reponit.) (primus! et ire viam) et!^ fluvios temptare minantis au- det), (nec !* vanos horret. strepitus) (argutum? caput), (brevia* alvor), (Iuxuriatque5) toris ani-

gab V. Εαν 18. V. Π T, Venus #0 von Buchs mehrfach IV 1251 hymenaei [ο naeos L. V 944 ampla. V. 11 7, 4—6 (equos. quos velis [2. Person habere), (legere? oportet

mplieata. partem cervicis), (pectus? Ta num), . . (ventre^ modico) (spina? maxime duplici reetis . . ), (ungulis® stirpe magni interest qna. que ab hoe mobiles a reg

‚Aus Vergils Dichterwerketütto 308

mosum pecus) honesti spadiees glancique, co- lor deterrimus albis ot gilvo. (densn* (wba οἱ dextro iactata. recumbit. jm armo;) (mt? duplex.

Dazwischen: illi (ar« dea* cervix) Dann: tum, (siqua! sontzn pro- απ] arma dedere, ) (stare? loco neseit,) (mient* au- ritme) [et tremit. artus, collectumque fremens. volvit sub [naribus ignem. Dann: (cnvat- que? tellurem).

89-91 Beispiele von Zuohthengsten.

99—94 talis (iubam cervice effundit equina) (eoniungis adventu) Ipernix) Saturnus et (Pelion) hinnitu fugiens implevit.

95—101*, Auch κοὶ- che aber im Alter aus zusondern: ubi annis de- ficit, &bde nec ignonce [semeetae. (frigidus. in Venerem senior eto.) (ergo) animos (aevom)-

cuntur .. . equi? bon| fatarl signa,) (si cum !* gregalibus pabulo?! eon- tendit im currendo , . .); (si, eum?* flumen travehundum eet gregi, in primis progreditur) (ae. non!* respeotat uliow.) Statt in pabulo: [im arvis nuch der oft benutzten Stelle L, V. 925. Ennius von einer Kranichschaar: perque fabam re- punt [et mollia crura reponunt. honesti VW. H 6,2 von Eseln, Zu der Farbe of, Varro über die Kühe (zu 49 f).

Apoll. Rhod. TIT 1258 dg 5 6r ἀρήιος. ἵππος (ἐελδόμενος” πολέμοιο) (σκαρθ-. μῷ)"ἐπιχρεμέθων (κρούει” mébov.) αὐτὰρ ὕπερθεν κυδιόων (ὀρθοῖσιν " ἐπ' οὔασιν] (αὐχέν'ὁ ἀείρει) V. κ. o. maribus non anguatis, TI, V 30 et Diomedis equi spirantes [maribus ignem. L. V 1076 et fremitum patulis (V. non angustis) ubi maribies edit (ad arma). L. III 489 von einem plötzlich krank werdenden Men- schen [et tremit artus. Von dort noch mehr auf die Pferde übertragen. cf. auch L. VI 1190.

Vers 89-04 geben Beispiele tüch- tiger Zuchthengste, Für 93—94 ist dan Muster:

Apoll Rb. II 1235 ἔνθα μὲν Οὐ- ραγίδης Φιλύρη Κρόνος, εὖτ' ἐν (ὀλύμπῳ) Τιπήγων ἤνασσεν, . . . Ῥεΐην ἐξαπαφώὼν παρελέξατο. [τοὺς b' Evi λέκ- τροις τέτµε θεὰ μεσσητύς.) 5 b' ἐξ εὐνῆς ἀνορούσας (ἔσσυτο) (καιτήεντι qui ἐνολήκιος Immun.)

Diese Verse entsprechen denen über die Rinder 60— 72 und sind wie diene Umschreibung von V. H 5,17 (s. οἱ) dileotus quotannis habendas et reiculne reisiendas, (quod loeum oceupant earum quae possunt fers fructu) Bei den Rindern wurde die Erürterung über die

Rhein. Mux. f. Philol. N. Y. LX. E]

103—112 monne wi-

awblime videntur aera.

que (sequentum): tan- tus amor Jaudum, tantae est vietoria curae.

inäcw... old’ dem nedioıo.... ὑπὸ om Ἱστατ) áeiponé: ἅρματα d’ ἄλλοτε,

varo πουλυβοτείρη, ἀϊξασκε µετήορα, - πασσε δὲ θυμὸς & άστο Ἱεμένγων . . οἳ

πνοιῇ b' Εὐμήλοιο |

net. L. 1l 263 nonne.

factis tempore puncto posee tamen prornmpere- ete. nonne vides.| L. häufig zB. 1I 196. IV 807. 1286. V | 141 in der Brust: ai ο ao metus L, IV 927 mw mora nee requies] Ferr

xB. 1146, IV 302, 996. iuvenum und tanfaest 3

Aus Vergils Dichterwerkstätte sm

anders als bei Homer auf die Pferde bezogen, iuvenum of, 118 und 165. 112 weist auf 102 zurück.

113—122 primus Servius xu 113: Varro in libro, qui Erichihonius qualtuor Admirabilium inseribitur, Krichthonium ausus iungere equos, La- nit primum quattuor iurwisse equos ludis. pithae equitem docuere Maerobius VI 2,19 Verse des Varius: sub armis insulare] quem non ille sivit lentae moderator solo: Ein junges Ross habenae qua velit ire, aed angusto priue besser, quamvis saepe οτε coercens fnsullare] docet oxmpis fingit- fugn versos ille egerit que docendo. Der Reiter insultat und hostis et patriam (Epi- macht durch das Ross, mit dem er gleich- rum) referat fortisque sam verwachsen ist, stolzdröhnende (Mycenas). Schritte. V. I 7, 6 (Thessalici) equi

gerühmt, dort$ 1 Rosseherden im (Pelo- ponnea). (Fpirotischen) Vieh bei Varro gerlühmt: I 1°, 6; 1, 2; 2, 20; 5, 10,

123—197 (His! anim- V. Hd, 17 (praeterea! quod ante adversis instant [οἱ om- admissuram diebus triginta arietibus nc mis impendont enras tauris datur plus eibi, ut viren habeant), (denso?) distendere(pin- (feminis? bubns demitar), (quod? maces- Qui*), quem legere du- centes melins concipere dicuntur.) V. II vem et maritum; wecant 5, 12 armenta . . . ante admissuram herbas Äuviosque mini- mensem unum (ne" cibo) (et* potione sirant, ne nequeat su- ne impleant), (quod ? exintimantnr focilius. peresse labori invalidi- —maerae concipere.) contra tauros duobus que patrum referant mensibua ante admissuram Λούνα et ieimnin natl. (ipsa? an- palea ac faeno facio (pleniores), Zum tem macie lenuant ar- Ausdruck V. II 7, 4 equos ad admissuram menia volentes,) (fron- quos velis habere legere oportet amplo desque? negant) (et* eorpore, und V. 12, 13 von arietes in fontihus arcent.) eurem demselben Sinne: hordeum at datum, qmatlunt ete. (hoc fa- firmiores fiunt ad laborem suntinendum. eiunt, nimio ne luxu ob- I. I 597 nec totiens possent generatim. tunsior usus sit genitali saecla referre naturam, mores, victum areo et sulcos oblimet motusque parentum. L. | 257 forsao Snertim, sed rapiat wi- peendes pingui. [et omnes L. zB. Ill tiens Venerem interius- 598 und IV 666. L. IV 1106atgne in qne recondat.) eost Venus, ut muliebris conserat arva.

198—142 Rursus cnra. V. VET, 10 (enm! conceperunt equae), mafrum succedere in- (videndum ne aut laborent plusculum)

143—145. (siltibus in) vacuis pascunt et plena secundum (flu- mina), museus tibi et vi- widiseima gramine ripa, (spelnnonequs tegant et waxen procubet umbra).

(162 cetera. pascuntur viridis armenta per her- bas)

146— 156 est lucos Silari eircn ilicibuque virentem plurimus Ad- durnum volitans, quoi nomen asiloRomanumst, orstrum Grai vertere vo- cantes, asper, acerba νο». mans], (quo tota exter- rita silvis diffugiunt ar- menta), furit mugilibue aether concumsus .. . hune quoquo, nam (me diis fervoribus) (acrior instat), arcebis gravido pecori armenlaque par acon sole recens orto Rh, I 1265 ὡς W ete. πετυµµένος ÉGGvTO.

προλιπὠν καὶ έλεστ

pe

Aus Vergils Diehterwerkstälte 918

157—161 Post par- tum notas et nomina inurunt, et quos aut pe» cori malint summittere habendo ant (aris ser- ware saeros) aut acin- Here terram,

162— 178 cetera pas- cuníur viridis armenta. per herbas; quos ad usum formabis agre- atem, iam (vitulos) hor- tare viamque insiste do- mandi (ac primum) eirclos cervici aubnecte, debine, ubi colla ser- vwitie adsuerint, (iunge pares) et ο0ρο gradum eonferre iurencos, (at- que illis(rotae) ducantur inanes) (per terram. et summo vestigia (pul- were) signent,) post va- lido nitens sub ponderc faginus ais" instrepat. 174—193* + 205—

208: (!pubi indomitae)

οὐδ' ἀτέλης ὄθεται . . . Int μύκημα κακῷ βεβολημένος οἵστρ w. Zu μύκημα dureh Vermittlung eines römischen Tra- ‚gikers benutzt Aexchyl. Sept. 141 bopt- πίνακτος b' αἰβθὴρ ἐπιμαίγεται. Das Schreckliche nach L. V 93 asper, acerda tuens] immani corpore sorpens.

V. H 7,15 equi quod nlii sunt ad rem militarem idonei, alii ad vecturam, alli ad adm/ssuram, nlii ad cursuram, non item sunt spectandi atque habendi. V. H 5,10 von Rindern: (ad victimas faciunt atque ad deorum servant sup- licia.)

pascuntur armenta ans Varro. & zu 143, V. 1.20, 9 (novellos) enm quie emerit iuvencos, si eorum colla in furcas destitutas incluserit ac dederit cibum, diebus paucis erunt . . ad domandum proni. tum ita aubigendum, ut minutatim adsuefaciant ot nt (tironem eum veterano. adiungant) (et primum) . . sine aratro, tum eo levi, principio (per (harenam) aut molliorem ferram). quos ad veo- turas, item instituendum ut (inanin primum ducand (plaustra) et, si possis, per vieum ant oppidum. Il. V 838 néfa δ' ἔβραχε φήτινος ἄξων βριθοσύνῃ.

V. UI 7, 11—18:

(!Quinquementrir V. IL5, 17 (seme-

non (gramina) tan» bus pullis factis) stribus vitulis) (obi-

tum neo salicum fron-

obieiendum oiunt furfares triti-

des wlvamque pa- (farinam hordenciam eios et farinum hor-

Justrem, sed (fru.

molitam enm fur- deacenm) et teneram

menta mann carpes furibus et siquld (herbam). sada,) ("wee tibi im- aliud terra natum V.H 2,17 von

^

(*Atque haec iam primo depuleus ab ubere matris audeat) inque vieem det (mol- libus) ora capistris. At, iribus exaclis ubi quarta acceaserit. Aetas) (carpere gy- rum ineipiat sitque. laboranti similis.) Dann nach dem Ein- schub 205/8: * Tum. demum farragine eorpus creseere inm domitis sinito; (nam- que ante domandum ingeniis tollent. ani- mos)

laudibus et plausae sonitum —— oervicis amare|,interdum (im- ponere iis puerum) soo. (hueco. facere, - eum sit trimus:)(Pfum. enim maximecrescere: ao lacertosum fieri.) aunt, qui dicant post annum etsex menses eoulum domari posse, sed melius (post tri- | mum), à quo tempore farrago dari solet.

193° —201 tum eur- 1. XX 219 If. Aáp

sibus auras provooet

ac viov ᾿Εριχθόνιον per aperta volans ceu ἵπποι ἕλος κάτα Bo liber habenis aequora ες, τάων καὶ Βορέης

pm

‚Aus Vergils Dichtorwerkstätte am

vix summa vestigia po- nat harena. qualis by-

perboreis aquilo cum densus ab oriw ineabuit

silvae, longique urgent ad [lifora ffuctus, (ille volat simul arva fuga,) (*simul [aegwora ver rens).

262—204. Dann ist es gut zum Rennen und zum Kriege. spumas aget ore cruentas.

209—211 sed non alla magis viri» indu- stris firmat quam. Vene- rem et caeci stimulos

‚al d' ὑποκυσάμεναι ἔτεκον δυοκαΐδεκα πώλους. (al! b' ὅτε μὲν σκιρτφεν ἐπὶ Ζείδωρον ἄρουραν, ἄκρον ἐπ᾽ ἀνθερί- κων καρπὀν θέον οὐδὲ κατέκλων.) (ἀλλ ὅτε δὴ σκιρτῷεν ἐπ᾽ εὐρέα νῶτα θαλάσ- σης, ἄκρον ἐπὶ ῥηγμῖνος ἁλὸς πολιοῖο θέεσκον.) Es ist deutlich, dass Vergil sich an obige Stelle anlehnt, ebenso deutlich aber aueh, dass er mit Bewusat- sein abweicht. Dort waren as Füllen, Kinder des Boreas, hier ist es Borens selbst, der mit windschnellen Füllen ver- glichen wird. Vergil hat mit Bienenflelsa gesammelt Nachdem er durch Varro (s-zu 113) von Erichthonios' Rossen er- fahren, sah er nach, wo er weiteres von ihnen erfahren könne,

L. 1271 venti vis. . nubiia [differt, interdum rapido percurrens turbinecampos arboribus magnis sternit montisque su- premos silvifragie vexat flabris . . . sunt igitur venti, ni mirum, corpora caeca, quae (mare), quae (terras), quae denique mubila caeli verrunt ete. L. V 488 und VI 405 [camposque natanlis vom Meere, ebenso VI 1142, Dagegen VI 267 von den Feldern eamposque natare. L. V 1227 vis . . venti in- duperatorem super [aeguora verrit. Auch aequora verrere bei Lucretius zB. V 266 und 388, VI 623 f. [liora fluctus ecl, IX 43 (G. II 108).

ZB. Ennius p. 74. Vahlen von einem. per emerula laetaque prata hineilenden Pferde: spiritus ex anima calida spumas agit albas, (Auch L. III 487 spumas agit s. zu V. 34.)

V. 1 1,18 praeterea habenda ratio, quanto antequam incipiat admissura fleri mares a feminis secretos habeant, quod fere in omnibus binis mensibus ante

"

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lat gemens plagas 8u- perbi vietoris. ergo omni cura virie exercet. et inter dura iacet per- nix insirato saa cubili frondibus pastus et temptat seac atque iraéci in cornua discit arborin obnixus trunco ot sparsa ad pugnam proludit barer Weise denutet. L

d. Menschen der Urzeit: |

Durch Vermittlung ben 742 ταῦροι b' ὑβρ

pnm

Aus Vergils Dichterworkatätte am

335—241.Dann kehrt er zurück: jluclus ufi, medio coepit cum nl- bescere ponto, (longius exaltoquesinum trahit), utque volutus ad lerras dmmane sonat per sara. (neque ipso monte mi- nor procumbit,) at imn exaestuat. unda. vortici- bus nigramque alte sub- decal harenam.

242— 244 (omne genus hominumque ferarum- que et aequoreum, pecus des, volucres in furias. dgnemque ruunt: Amor ommibus idem.)

245—249. (!tempore. mon alio ([leuena) sae- wior meo funera tam multa (ursi) στ dedere) (tum saovos aper) tum pemima ti- gris: heu male tum Li- byae solis erratur in agris.

250—354. nonne. vi- des,] ut fremor. pertemp- tet equorum corpora, si wolas odor attulit auras. (neque eo» iam frena

κέρας B8upoóuevor κο. III B6 paste taurum, iam cornu petat et "pedibus qui spargut [harenam.

U. IV 422 Ansturm der Danaer: ὡς M ör' ἐν αἰγιαλῷ πολυηχᾶ κῦμα θαλάσσης ὄρνυτ΄ ἐπασσύτερον)Ζεφύρου uno κιγήσαντος' πόντι μέν τε πρῶτα κορύσσεται, αὐτὰρ ἔπειτα χέρσῳ ῥητνύμεγον µετάλα βρέµει, ἀμφῖ δέ t' ἄκρας (κυρτὸν iöv) (κορυφοῦται), ἀποπτύει b ἁλὸς ἄχνην. Der Sand bei Vergil tertium comparationie ef. 234 und 241. L. VI 700 beim Aetnnansbruch vom Meere: sazaque subicetare et arenae lollere nimbos. albescere schon I 367, of, L. U 773; dort auch vom Moor.

Aristoteles hist. an. VI 18:

$ 1 (πάντων δὲ κοινὸν (τών ἴψων) τὸ περὶ τὴν ἐπιθυμίαν καὶ τὴν hboviv ἐπτοῆαθαι τὴν ἀπὸ τῆς ὀχείας μάλιστα). L. I 1 Venus. . per το quoniam gemws omne animantum con- eipitur . . tibi rident aequora ponti... primum volueres te diva tuumque. eigmni- licant initum . . inde ferae pecudes ete.

3 3 xol? τὰρ (ἄρκτοι) καὶ (λέον- τες] χαλεποὶ τοῖς πλησιάζουσι vivov- ται. $ 3 καὶ (ol ὕες οἱ ἄγριοι) χαλε- πώτατοι. Bei Vergil leaena. Die Form ihm geliufg nach Theocr. II 15 (zu eol. VIT. 43 fL) fj ῥα λεαίνας μαζὸν ἐθήλαζε; und Catull 64, 154 quaenam. te genuit sola sub rupe [leaena? Ferner Catull 45, 6 in te perdite amo . .. solus in Libya .. . veniam obvius loni. L. 1 288 stragem dat.

(V. 117,8 contra ab locis equae mares equi tangunt.) 8 7 (ol de ἄρρε- veg ἵπποι διαγιγνώσκουσι τὰς θηλείας. τὰς συγνόµους ταῖς ὀσμαῖς,) $5 Stuten [οὐδένα édgt πλησιάζειν, ἕως

1

ἔχουσι [πρὸς τὸν λιστα μὲν immi nux ipsa dedit) Glauci Hengste: δάκνουσι JFolniades mali» mem: καταβάλλαυσι καὶ b bra absumpsere gua- Dadurch auf Gli drigae. Vermittlung benutzt Ποτνιάδες πῶ 269—270. Die Brunst Lili auf führt wie über Berge ferae pecudes pen (et. flumina. tranant.) (et rapidos /ranant- 371—283 (vere) quia. 8 4 al μὲν οὖν Th

κ)

-

Aun. Vorgils Dichterwerkstätte 3

calor redit ossibus, ver- sae in zephyrum stant (rupibus altis) et vento. gracidae (diffugiunt),

(lentum) destillat ah in- gneine virus, (quod [sae- pe] malas legere no- wereae miseueruntque herbas et non innoxia verba.)

284—294 sel fugit tempus, singula dum eupli circumvectamur amore; superat pare al- tera, hine laudem fortee sperate coloni. (nec sum mimi dubins, (verbis) ea eincere magnum quam sii) sed me (Parnasi denerta) per ardua (dul- cia) raptat amor, iwval ire iugis, (qua nulla priorum. Castaliam ) molli devertitur orbita. elivo. mmc magno ore sonandum,

ὧν ἐξανεμοῦσθαι περὶ τὸν καιρὸν ποῦτον .. . ὅταν δὲ τοῦτο πάθωσε, (θέουσιν ἐκ τῶν ἄλλων ἵππων),.. - βέουσι δὲ οὔτε πρὸς ἕω οὔτε πρὺς δυσμάς, ἀλλὰ πρὸς ἄρκτον A νότου. τότε δὲ ἐκβάλλουσί τι" καλοῦσι δὲ καὶ τοῦτο ὥσπερ ἐπὶ τοῦ τικτοµένου Ἱππομανές. (καὶ ζητοῦσι τοῦπο (μάλιστα πάντων) αἱ περὶ τὰς φαρµακείας.) & 5 ῥεῖ δὲ αὐταῖς ἐκ τοῦ αἰδοίου ὅμοιον τον, (καὶ κά: λοῦσι τοῦτό τινες ἱππομανές, ἀλλ’ οὐ τὸ ἐπὶ τοῖς mio: ἐπιφυόμενον.) ἐργῶδες b' εἶναί φασι λαβεῖν. (κατὰ μικρὸν vüp jeiv) Ferner hinter $ 11 (ὁρμητικώτατα μὲν οὖν .. . πρὸς τὴν ὀχείαν τὴν εἰαρινὴν ὥραν ἐστῖνι)

Geführt wurde er auf diese Stelle durch V. I 1, 19 in fetur« res in- credibilis est in Hispanim, wed est verá, quod in Lusitania ad oceanum in ea regione, ubi est oppidum Olisipo, monte Tagro quaedam e vento concipiunt certo lempore equae. Nach monte Tagro rupibus altis.

L. 1 921 (schon benutzt zu II 475 Π). Nunc nge, quod superest, cognosce et clarius nudi, (nec me animi fallit quam. sinl obscura:) sed nori peronmt thyrso laudis spe» magna meum vor et simul inowseit (munvem) mi in pectus amorem musarum, quo mune instinotus mente vigenti (avin Pieridum) peragro (locu) mullius ante trita solo. iuvaé (integros accedere fontis) atque haurire, iuvatque novos decerpere flores insignomque meo eupiti petere índe coronam, unde prius mulli velarint tempora musw, L. V 97 neo me animi fallit quam res nova mira- que menti accidat . . et quam difücile id mihi sit pervincere (dictis). L. V 736

at

300—305 + 314— 321 post iubeo capris (stabula (a ventis) Ai- berno opponere soli) haec quoque mon eura mobis leviore fuendae. (314) (pascuntur vero silos et (summa Lyenei)) atque (ipsae redeunt. In tecta et gravido su- perant vix ubere limon. (ergo! omni etudio gla- elem ventosque nivalis nvertea) wietum feres et virgen. pabula.

306—313 (nec! mi- mor usus erit, quamvis. Mitesia magno. vellera. mutentur Tyrios incocla rubores :) (densior hinc. ‚suboles,) (binc? largi oo-

539 und ecl. X 18. goldenen Zeit: ipsas. rent distenta Wunder, hier Tb va, dt

bellica? tormenta) . . dam nationes haru vwestitae, V. IL 3,8

Aus. Vorgile Dichterwerkstàtto 380

pia lactis;) quam magis exhausto il wbere muletra, Ineta ma- gie pressa manabunt flumina mammis. (nec* minus interea barbae incamaque menta ton- dent hirqui snetasque comantis neum? in cn- strorum et miseris ver lumina *naulis.) 823—338. (at zephy- ris cum lacta vooantibus αεθία») in saltus utrum- que gregem atque in paweua mittes, lueiferi primo cum silere fri- gida cura carpamus, dum mane novom, dum gramina canent et [ros in temera. pecori gratise simus herba. (inde ubi quarta sitim caeli col- legerit bora et cantu querulae rumpent [ar- busta cicadae, ad puteos. antalta greges ud etagna. inbebo eurrentem ilignis potare canalibus un- dam;) aestibus at me- diis) (umbrosam exqui- rere. vallem), (sicubi magna lovis antiquo robore (quereus ingen- tis) tendat ramos aut sicubi sacra nemus ao- eubet wmbra,) (tum te- mui» dare rursus aquas) et paseere rursus solis. ad occasum, cum frigi- dus aera vesper tem-

mammulns pensiles habeant, quod (eae fecundiores*:) wbere wint grandiore, ut + ἶας multum) .. habeant. Für lana: Milesa vellera nach anderm Dichter, vielleicht Theocrit XV 125 πορφύρεοι δὲ τάπητες dvo µαλακώτεροι Umvou“ à Μίλατος ἐρεῖ,

Ziegen in saltibus V. IT 2, 6, Schafe dort V. H 2,9.

V. H 9,10 f. (aestate) eum. prima luce exeunt pastum, propterea quod tune. herba vuscida meridianam, quae ent ari« dior, iucunditate praestat . , (sole exorto polum propellunt), nt redintegranten rursus nd pastum alaeriores faciant, cir- citer meridianos aestus, dum defervorcant, (sub wmbriferns rupes) et (arbores patu- las) subigunt, quoad refrigerutur. aere wesperlino rursus pasount ad solis occa- sum. ab occasu parvo intervallo inter- posito (ad bibendum adpellunt) et rursus pascunt, quond contenebravit. (iterum enim tum inonnditas in herba redinte- grabit) (baee a vergillarum exortu) ad nequinoctium autumnale maxime obser- want.) Ausdruck: ecl, VIII 14 frigida vix cnelo noetis decemserat umbra, eum. [ros in tenera. pecori gratissismus herba, Damon . . eoepit: Naawre , . Lucifer. cf. [ 988. ecl. II 13 sole sub ardenti rewonant [arbusta cicadis. Dort aus Theoerit.

*

perat (et saltus reficit imm roseida luna) li- toraque aleyonem reso- mant, acalanthida dumi.

399—348 Quid pa- stores Libyae, quid pa- deua prosequar et raris habitata mapalia fectís? (saepe) (diem* noctem- que et mensem) pasei- tur itque pecus longa (in deserta): omnia se- cum armentarius Afer agit tectumque . , Amy- elaeumque oanem; nicht anders als der römische Soldat.

349—983 Anders iat es im hohen Norden: ‚die Thiere nur im Stall, (!neque nllae ant her- bue campo apparent aut arbore frondes) Dort Schnee, "semper. hiems, immer kalte Winde, tum (3401 pallentis haud um- quam [discutit umbras,) mec cum invectus equis altum pelit aethera, ) (nec cum praecipitem Oceani rubro lavit aequore cur- rum.) eonerescunt aub- ito currenti in flumine erusiae, (undaque inm tergo ferralos sustinet [erbis, puppibus illa prius, patolis nune ho-

Angeregt sicher dureh V. II 2,9 eontra illae in saltibus quae pasewstur et a feetis absunt Jonge, portant secum erates ant retia, quibus cohortes (in wo- litudine) faciant, ceteraque ulemWlia (longe!) enim et late im diversis loc paso (wolent), nt mula milis abaim saepe hibernae pastionos ab aestivis, Das iet nach einer unbekannten Quelle auf libysche Hirten übertragen wonlen. Durch cohortes (das übrigens bei Alioh- tigem Lesen leicht missverstanden wer den konnte) hat Vergil jedenfalle die Anregung zu dem Vergleich mit den Soldaten erhalten. Muster etwa Nicander Ther. 670 σκυλάκεσσιν "Apu- κλαίησι κελεύων. ων

Angeregt durch V. I 8, 4 vom Norden: mam intus paene (sempiternae? Aiemes, neque mirum, quod sunt regiones inter. elreulum septemtrionulem et inter en dinem caeli, nbi (sol® etinm sex mensibur. continuin non videtar.) itaque (iu oceano *. in ea parte ne navigari quidem dieunk propter mare congelatum.) Fundanius, (Em! tu ibi quidquam nasei putes poss. aut coli natum?) vernm est illnd Paenvi, ‘sol si perpetuo sit mut nox, flammiwo vapore" frigore (terrae! fructos em- nis interire.) . . illis in sementri die aut noote (quemadmodum? quiequam aut seri aut alegcere aut meti possit) Das gab Vergi] Anlans, sich weiter umzu-

sohen. Od. XI 14 ἔνθα δὲ Κιμμερίων |

ἀνδρῶν bíuóc τε πόλις τε ἠέρι καὶ νεφέλῃ κεκαλυµµένοι. οὐδέ ποτ αὖ- τοὺς ᾿Ηέλιος φαέθων καταδέρκεται

‚Aus Vorgils Dichterworkstätte 384

spita plaustris) neraque diesiliunt volgo etc.

373 von den cervi: frustra. oppositum. frn- dentis peotore monem.

981 hyperboreo sep- lem snbiecta (rioni gens.

984--393 Si tibi la- nitium eurae, primum aspera silva lappaeque tribolique absint; fuge [pabula lacta. continuo- que greges villis logo mollibus albos, illum aries nigra subest vui lingua palato reice, (ne maculis infuscet vel- lera pallis nascentum.) munere sie niveo lanae [Pan dens Arcadiae cap- Tam te Lana fefellit in nemora alt» vocans mectu aspernata vocan- tem.

ἀκτίνεσσιν, (ο 08' ὁπότ' ἂν στείχησι πρὸς οὐρανὺν dcrepóevra,) (οὔθ' 6c ἂν y ἐπὶ ταῖαν ἀπ οὐρανόθεν. προτράπηται”) ἀλλ’ ἐπὶ vóE ὁλοὴ τέ- ταται δειλοῖσι βροτοῖσιν, L. IV 316 [discutit umbras, L. VI 626 una nocte vias quoniam persaepe videmus siocarl mollisque luti eonerescere crusta. L. VE 550 et ubi Japis cumque vini ferralos atrimque rotarum succutit [orbes, Zu den Folgen der Kälte cf, die der Wärme L. 1491 diseiliunt . , neri. L. III 1000 loe est adverso nixantem frudere monte saxum. Zu 376 ff. Paralleistelle I 300 IT. ef. auch II 519 ft.

$. oben bei Varro oireulum sepfem- trionalem.

(V. H 2,18 ovibus pollitie, quae propter lanae bonitatem, ut sunt Taren- tinae et Attiene, pellibus integunter, ne lana inguinetur,) V. Π 2,3 und 4 de forma ovem esee oportet corpore amplo, quae lana multa sit et olli, willis altia et densis quae id mon babent, maiores nostri apiens mppellabant ac rei« ciebant. $ 4 von den arietes: animnd- vertendum quoque lingua ne nigra aut vari (quod fere qui eam habent nigras ant varios prooreant agnos) 1152 subit aspera silva, lappaeque tribolique, [pabula laeta hänfig Versschlans bei Lueretins zB. I 15. 257. II 864. 596. 875. 1159, Besonders die Stelle, zu der die unsrige in bewusstem Gegensatz steht L. 1| 317: nam saepe im colli tondenten [pabula laeta lanigeran reptant. pecudes. Zur Geschichte von Pam und Luna Macrobius Sat. V 22, 10 und Probus: Nicander huius est autor hi- storine. [Pam deus Arcadiae soll an ecl, X 26 erinnern,

398—899 etiam ex- | creto prohibent a ma- fribus hacdor primaque praeftgunt ora eapistris,

400—403 quod (sur. gente die) mulsere (Ao- vísque diurnis), noote premunt. Anderes parco sale contingunt.

404 —413 (Nec! cura.

(aut impaentos horrebls (Hiberos)), euren fimi- dos onugron, leporem, eanibus venabere [dam- mas, volutabria silresti- bus apros lafraiu tur-

mem

V. 116, 2. (multos. colere non expedit vieinorum, nt... , in Lusitaniam. V. 121 dignitate et acres - quam multos quos vigilare. Sonst noch V, II u. . ouston pecoris, D

‚Aus Vergils Dichterwerkstätte 385

labis, premes ad retia cereom.

414—435

414—424 Disco ct «doratam stabulis accen- dere caedrum galbaneo- que (agitare) gravis ni- dore cheiydros. snepe sub pratsepibus [mala Jacfu vipora delitait aut. adauetus coluber pecori (sdspergere virus). (tol- lentem miras) et sibila «olla. tuxmentem deice.

425—434 ο ctiam anguis, qui, (dem! am: mes ulli rumpuntur fon- fibus et dum vere ma- dent udo terrae ac plu- vialihus austrie), sogna. eolit ripisque habitane piscibus inglaviem ra-

Verteidigung für maxime oves, deinde caprae, has enim lupus captare solet, ‚sul opponimus canes defensores. Thiere, die eich vertheidigen: apri qui in silvis saepe dentibus canem occiderunt, 8 4 Sie müssen sein latralu gravi. $ 5 videndum ut boni semini sint. itaque et à regionibus appellantur (La- ones), Epirotici, Sallentini. videndum me a venatoribue . , . canes emas, «. quod. ο si viderint. leporem aut certum, quod enm potius quam oves sequentur. 8 10 (nee non ita panem hordeaceum dandum, ut non potius eum in lacte den intritum,) Statt Epirotiei Molossum nach L. V 1063 inritata canum cum primum immane [Molossum mollia riota fremunt duros nudantia dentes, ecl, VIII 38 cum canibus timidi venient. ad poenla. [dammae. ecl V 60 nec relia cereis ulla dolum meditantur. ef. ecl. II 75.

Nicander Theriaea.

51 Nai μὴν καὶ βαρύοδμος ἐπῖ pAoyi ζωτρηθεῖσα χαλβάνη . . καὶ, . κέδρος . . καπνηλὸν ἄγει καὶ φύξιον ὀδμήν, τοῖς δὴ χήραµα κοῖλα.. κεινώσεις, 411 χέλυδρος genannt, 21. σταθμοῖο καὶ αὐλίου ἑρπετὰ φύτδην ῥπιδίως ἐκ πάντα (διώξεαι). 179 ψαφα- póg t ἀναπίμπραται αὐχῆν ἄκριτα ποιφήύσσοντος, ὅτ' ἀντομένοισιν ὁδουρὸς ἄῑδα (προσµάξηται) (ἐπὶ Zapıe- vis κοτέουσα]. L. II 408 et [mala inetw.

359 Π. von χέρσυδρος und ἀσπίς: 366 ὃς t ἤτοι (τὸῖ πρὶν μὲν) ὑπὸ βροχθώδει λίμνη ἄσπειστον βατρά- xoig: φέρει κότον. (ἀλλ: ὅταν Übup σείρος αὐήνησι), τρύτη b ἐν πυθµένι λίμνης, καὶ 160" 6 Y' ἐν xépaw τελέθει ψαφαρός τε καὶ ἄχρους θόάλπων ἠελίῳ βλοσυρὸν δέµας, ἐν δὲ

Rhein, Mus, f. Piel X. F, LX LE

386

misque explet; (*post- quam exusa palus,) cauli in siccum, (eno- vit* agris asperque sili) atquefexterritus® aestu).

435—439 mne mihi tum mollis sub díco cur ere sommos neu dorso nemoris libeat inouisse [por herbas, cum positis novus exuviis nitidusque dwwenta volvitor aut (ca- tulos) tecti aut ora re- linquens arduus ud s0- lem et linguis micat ore. trisnlein.

440—463. morborum. quoque te rausan et signa docebo. ovis temp- int scabiem, (ubi frigi- dus imber md vivom persedit. et bruma), vel vum lonsis adhaesit su- ideiroo (fluviis) pecus. magistri perfund[unt aut tonsum

contingunt. corpus (amuren) et spumas mi- scent argenti οἱ pices et pinguis unguine ceras. mon famen ulla magis praesens fortuna Iabo-

Jahn

κελεύθοις γλώσσῃ ποια N διψήρεας ὄγ Vermittlung be

541 ooo καρχαλέοι, κεκογυμένει ἐκ πεδίοιο. ,

21 (x- o.) σταθμοῖο διώξεαι A dnt Mes p πόνοιο xepieuvábos fioc ες ebdng, fj καὶ Av’ ὕδρ Aógov... ἵνα moin σκοµένη σκιάει Χλοάοντας

τίθησι. 124 1] ὅτε σὺν (τέκνοισι) 6cpao- µένοισι ... lay. 197 an τρ Jap οἱ δὲ καθ Όλην ὄφιες λεπυ- ρὴν θάλπουσι τενέθλην, und’ ὅτε jac vfjev φολίδων πέρι Τῆρας ἀμέρσας üv ἀναφοιτήση νεαρῇ κεχαρηµένος WB. linguis micat κ, o. Τλώσση ποι- φύγδην. ne libeat, cum ef. 128 pil sur‘ ἐνὶ τριόδοισι τύχοις, ὅτε. [per herbam L. zB. | 260, bei Venit u 527.

vY.1 1,31 Tüierkranklieitenz euius scientiae genera duo . unum nd quae adhibendi medici, alterum quae ipse etiam pastor diligens mederi possit . . . animadvertendum quae eujusque morbi sit causa, quaeque aigna earum causarum sint et quae quemque morbum curatio sequi debeat. $ 22 fere morborum cause. sunt, quod laborant propter aestus nut (propter frigora). . febrem .. . 8 93. perfunditur (aqua)et perungwitar oleo et vino tepefscto, el iuicitur aliquid, me. frigus Incdat. . . «i hoe genus rebuw non proficitur, (demittitur sanguis), ma- xime e eapite .. . quae pr | oportet. magistrum pec

2 |

LT

Aus Vergils Dichterwerkstätte 387

rumst, quam «i quie ferro potuit rescindere (summum] uleerin os. alitur vitium vivitque teglendo, dum medicas adhibere manus ad vol- méra pastor abnegat. quin etiam profuit aestus avertere et inter ima (ferire) pedis (salientom sanguine venam), wie gewisse nördliche Völ- ker thun.

V. 11,6 de tonsura ovium pri- mum animadverto, antequam incipiam facere, num scabiem aut ulcora habeant, ut, si opus est, ante curentur, quam tondeantur, tonsurae tempus inter πο: quinoetium vernum ot nolatitium, cum sudare inceperunt oves, a quo sudore recens lana /onsa sucida appellata est. tonnas recentes eodem die perungunt vino et (oleo), non nemo admixta cera alba et adipe suilla; et si ea tecta wolet 4868, quam habnit pellem inteotam, eam. intrinsecum eadem re porungunt ot tegunt ursus. siqua in tonsura plagam accepit, eum loeum oblinunt pice liquida. quam wleeris os vielleicht nach Aristot. b. a. VEHI 21. Dort von Schweinen; Myra δὲ ol ὑοβοσκοί, ὅταν αἴσθωνται μικρὸν dv ἄλλον μὲν οὐθένα τρόπον, ἀποτέμνουσι [b' ὅλον]. Idülsehes Pech durch Vermittluog aus Theophr. h. IX 2, 5. L. IV 1068 von der Liebe: ulcun enim riceseit et inveteraseit alende, Gleich nwshher colmera. Dann einiges auch nach L, VI Ende, woreus ein grosser Theil den folgenden Abschnitten geflossen ist. zB. L. VI 1108 [ad ossa L. VI 1125 pestilitas . . fruges persidit

in ipsas. Für Vers 464—470 kenne ich Quelle oder Hauptmuster nieht.

Berlin.

Paul Jahn.

|

Zu Didymow Pemostbenes-Commentar. 988.

weitere Verbreitung gefunden. In einer Recension von sehr auch- kendiger Seite! wird ex als eins der Überraschendsten Ergebnisse. des neuen Fundes angeführt, dass die vierte philippische Rede yon Anaximenes verfasst sel.

So scheint e& mir hohe Zeit, einmal nachzuprüfen, was | Didymos an neuem Material für das Verstündniss der Rede bei- bringt, und wie weit hierdureh die modernen Angriffe gegen die Echtheit bestätigt oder widerlegt werden.

Da ist denn zunächst festzustellen, dass Didymos und die vorzüglicben Alexandriner, denen er folgt, die Echtheit der Rede nieht im mindesten bezweifelt haben, und dies Zutrauen erhält grade durch das tiberraschende Urtheil über die 11. Rede ein gewissen Gewicht. Wir dürfen jetzt zuversichtlicher sagen, dams erat im spütesten Alterthum der lücherliche Purismus eines Ana- | stasios von Ephesos um des Wortes µαγδρατόρα willen die Rede Demosthenes absprach*, ein Argument, das doch heute nur noch von jemandem erwähnt werden kann, der bereits aus andern Gründen von der Uneobtheit überzeugt ist.

Weiter verhilft uns Didymos zu einer ganz genauen Zeit- bestimmung der Reds Er gibt col 1,29 an Τοὺς κα]ιρ[οὺ]ς τοῦ λότου ráy' dv [i συνίδοι ἐξ ὧν Φιλόχορος προθεὶς ἄρ]- xovra Νικόμαχίον (341/0), das Folgende ist hoffnungslos zer- stört, wir schen nur, dass er in der zweiten Hälfte der Columne gegen ein Hinabrüeken in das Jahr des Theophrastos (340/39) mit Recht polemisirt. Er weist die Rede also ebenao wie Dio- uysios von Halikarnass (Ep. nd Amm. 10) dem Jahre 341/0 zu. Daneben kennt er uber noch einen nndern Ansatz col 2,2 γιοι δ[έ φασι τὸν λότον ἐπὶ Ewjorrlelvoug (12/1) σνντετάχθαι, Die Gründe der &vıor sind leider wieder ausgefallen, gleichwohl lässt sich leicht zeigen, dass diese Leute vollkommen recht haben. Am Schluss seines Commentars zur dritten Philippika ool. 1, 14 vitirt wänlich Didymos wiederum Philochoros, der unter dem Archon Sosigenes berichtet? xoi συμμαχί[αν "A]Onvoio[t] πρὸς

* Deutsche Litteraturzeitung 1904, Sp. 2357.

? In Radermachers Artikel über diesen Mann Pauly-Wimowa Real-Eacyel. Suppl | 77 ist versehentlich erste statt vierte Philippika gedruokt. Zur Zeitbestimmung des Annstasios hilft jotet dio von L. Behilling Jahrb. für Philol Suppl. XXVIII 733 festgestellte Thatsuche, dass er von dem im V. Jahrh. lebenden Gecrgnos Mono« eitirt wird.

5 Ihe Ergänzung der Lücken wird durch ein Aisehinesscholion p. 395 Schulte erleichtert,

590 Alfred Küórte ο Χ[α]λκιδεῖς ἐποι[ήσαντο καὶ ἠ]λευθέρωσαν (Ώρεε

folgenden Archon Nikomachos offenbar als erstes E Vertreibung des Rleitarchos aus Eretria erzählt. Vorgehen in Euboia weiss aber die vierte Philippika Philipps thatsächliche Beherrschung von seinen noch ungeahndeten Uebelthaten Bündniss mit Chalkia ist mooh nicht zu Stande nämlich in der bitteren Klage 5 8 οὕτω. πεφρονήμεθ᾽ ἐκ τούτων ὥστε τῶν ἐν αὐτῷ : ὄντων οἱ μὲν ὑπὲρ τῆς ἡτεμονίας ἡμῖν | ὑπὲρ τοῦ ποῦ συνεδρεύσουσι, τινὲς δὲ καβ' νεσθαι μᾶλλον fj μεθ) ἡμῶν ἐγνώκασιν mit denen, den Sitz der Bunderyersammlung streiten, die CI sind, haben schon Schaefer! und Weil unter H i lI 91 erkannt, Offenbar sind die Verhandlungen m Gange, aber noch nicht abgeschlossen, demnach ist | Sosigenen vor dem Skirophorion verfasst, nach wm spätestens Anfang Juni 341, Aber auch nach wir über die Wende des Mai nnd Juni kaum denn die Rede περὶ τῶν ἐν Xeppovrjau (VIII) ist beim. den Frühlings 341°, die dritte Philippika (IX). vor der vierten deren Echtheit vorausgesetzt. d worden, alle drei müssen also auf einen Zeitraum drei Monaten zusammengedrängt werden, Das ist ein I der für die Beurtheilung der vierten Philippika nieht -- lich. ist. Die nächnte Belehrung gibt die sehr austührtiche Behand“ lung des Hermias von Atarneus col, 4, 60—6, 02. Dnen dieser | merkwürdige Mann mit den Worten $ 32 "Enad' πράττων καὶ | συνειδίις ämavd' Φίλιππος κατὰ βασιλέως παρασκευάζεται, οὗτος ἀνάσπαστος Τέχονεν gemeint sei, wussten wir «chon ams einem Scholion, aber die Bestätigung ist matürlich sehr will-

* aaO, 101, 3 So überzengend Schaefer 113 467, Weil egent ue 1112 368; die Haoptstellen sind $8 14 und 18. 3 Die Versuche, das Zeitverhültnims dieser beiden pee um. sudrehen, sind von Spengel Δημητ. des Dem. 77 und Schaefer 13 | 467 f. achlagend widerlegt worden, -

E k

Zu Didymoy ο ο an

Kommen, zumal] Didymos über Process und Tod so erlesone Ge- lehrsamkeit mittheilt. Enttäuschend iet es zunächst, dass die schwierige und für die Echtheitsfrage unserer Rede hochwichtige ‚Chronologie dureh keine positive Angabe gefördert wird. Ich muss oft Behandeltes kurz wiederholen: Diodor erzählt XVI 52 unter dem Jahre 349/8, der Rhodier Mentor ssi von Ochos wegen seiner Verdienste um die Unterwerfung Aegyptens zum Satrapen des asintischen Küstenlandes ernannt worden, babe den vom König abgefallenen Hermias mit List in seine Gewalt ge- braobt und dann durch gefälschte Briefe auch dessen feste Plätze gewonnen. Diese Erzühlung ist sicher falsch datirt, denn ea steht erstens fest dureh Isokr. V 101, dass Aegypten noch 346 frei war und sogar dem Perwerkünig eine arge Niederlage bei- gebracht hatte, und zweitens haben wir Apollodors umantast- lares Zeugnis dafür!, dam Aristoteles vom Jahre des Archon Theophilos 348/7 bie zu dem des Eubulos 345/4 in Atarneus bei Hermins gelebt hat. Da nun Strabo ΧΗΙ 610 Aristoteles’ Fort- gang von Atarneus ala eine Folge von Hermins' Gefungennahme und Hinrichtung angibt, haben viele moderne Gelehrte, so Bergk?, Judeich*, Dittenberger*, dessen Sturz ins Jahr 345/4 vorlegt®. Aber auch dieser Ansatz lüsst sich mit der Chronologie des ägyptischen Aufstandes schlecht vereinigen und Strabo, der auch fälschlich statt Mentor den Memnon ale Ueberlister des Hermias menut, kann sehr wohl irriger Weise Aristoteles’ Fortgang mit dem Sturz seines Freundes combinirt haben. So nuhm Boeckh die Daten des Manetho über den Sturz des Nektanebos II. und den Regierungsnntritt des Ockon zum Ausgangspunkt und ver- einigte sie mit unserer, freilich von ihm athetirten, Rede derart, dass er Hermias' Ende ins Jahr 341/0 setzte‘. Nach E. Meyers Nachprüfung? ist der 16. Nov. 241 der officielle Anfangstermin von Ochow Regierung in Aegypten, aber für absolut zuverlässig halt Meyer die Manethonische Chronologie hier so wenig wie in andern Fällen®.

Y Jacoby, Apollodors Chronik, S. 316 Fr, 56.

3 Rhein. Mus. 37, 359,

* Kleinnsiatische Studien 220,

^ SIG.3 199 n. 8.

5 Auch Schaefer hat sich in der zweiten Auflage des Demosthenes. J 4&3 f. dieser Ansicht. ungeschlossen.

* Kl. Schriften VI 15.

? Forschungen zur alten Geschichte II 488 if.

"lu seiner Geschichte des alten Aegyptens sagt er S. 396 "So

Einsetzung thessalischer Tetrarchen, weg von Epirus 342 vorgenommen | 46—50 wurde dann vor allem der ik im Frühsommer 342 begann und bi Thrakische Ortsnamen haben wir

vor, die unter dem Eindruck der ersten | erfolgt sein wird?, im 4&, wie wir lesen, ein bisher unbekannter Aristo

ut Aogypten noch einmal persisch geworden (

! Griechische Geschichte II 606, 1. 3 Die Ergänzung der Buchaahl ist

‚gegen Beloch Griech. Gesch. 11 533, 1 an dieser nieso fest. Für unsere Frage kommt nichts darauf toi 5 Vgl. bes, Schaefer I3 442 f. und Beloch II.

5 910 Stoph. Bys, s v. ᾿Αγησσός, 916 |

AT = Steph. Byz. Ἄστακος, MS = Steph. By 349» = Stoph. Byz. s v. Μελινοφάχοι, 358 -- 8 κῆποι.

71344 = Athen, XIV. 697°, vgl. Satyros bei AU Stepb. Dyz. s. v. lería.

ER | )

Zu Vidymos! Domosthones-Commentar 888

sieh Philipp in dem 340 an die Athener gerichteten Brief beklugt bat. Es kann demnach keinem Zweifel unterliegen, dass Theopomp Hermias" Sturz mitten zwischen den Ereignissen der Jahren 342/1 berichtet hat, also genau in der Zeit, in der wir ihn nach der vierten Philippika voraussetzen müssen. Als Bestätigung tritt die Angabe hinzu, dass Anaximenes im 6. Buch τῶν περὶ ®i- Ἄνππον Ἱστοριῶν die Geschichte des Hermias ausführlich be- handelt habe (Did. col. 6,60). Im folgenden Buch stand (Did. vol 11, 12) die fingirts Rede des Demosthenes gegen Philipps Brief, die wir heute als XI. im Demosthenischen Corpus lesen, und, wie Wendland überzeugend dargethan hat!, auch der Brief ‚Philipps in der uns ‚erhaltenen Ueborarbeitung des Anaximener, Da allein diese beiden Einlagen 12 Teubner- Seiten füllen, muss Anaximenes' Darstellung grade dieser Zeit sehr ausführlich gewesen sein, und dazu stimmt, dass wir anf den thrukischen Krieg bexügliche Fragmente aus Buch 7 und 8 besitzen?, Alae auch die Stelle der Hermias-Episode bei Anaximenes verträgt sich vortreiflich mit dem aus Thtopomp gewonnenen Ansatz 342/1, wenn wir anch aus Anaximenes allein wenig würden schliessen können, da wir nicht genug Material zur Abgrenzung. der voran- gehenden Bücher haben‘.

Sobald nun die Möglichkeit feststeht, die Anspielung unserer Rede mit der Chronologie des Hermias zu vereinigen, wird grade diese Stelle ein starker Be: für die Echtheit. Der Redner knüpft nämlich an die Verschickung des Tyrannen zum Grosskönig die Hoffnung an πάσας τὰς πράξεις βασιλεὺς οὐκ ἡμῶν κατητορούν-. πων ἀκούσεται, οὓς ὑπὲρ τοῦ συμφέροντος ἂν ἠτήσαιτο τοῦ ἀδίου λέγειν ἀλλὰ τοῦ πράξαντος αὐτοῦ καὶ διοικοῦντος, ἴιστ' εἶναι πιστάς, er setzt almo vorans, der König werde den Spies genellen des Philipp schon zum Ausplaudern ihrer gemeinsamen Plüne bringen; dass dazu die in Athen so hochgeschätzte? πίστις der Folter mithelfen wird, sagt er nicht grade, aber er wird im Stillen darauf gerechnet haben. Diese Erwartungen sind nun aber fehlgeschlagen, wie wir vor allem durch den hier besonders

1 Hermes 39, 419 (T.

? 11 = Harp. ss v. Μάστειρα, 12 = Harp. s. v. Kahn.

% [m 4. Bach wurden Ilalonnesos (10 Harp. s. v) und das Ge« fecht bei Hermaion aun dem Jahre 753 (9 Kustr. ad Arist. Eth. Nie. IE 8) erwähnt.

* Vgl. ll. le. VHE 19, Dem, XXX 37, Arist, Rhet. 1 16, 19100 31.

πα

μερες, ο 5 of i] ν μη[δ]ὲν [rü|v Φιλίππων

das leicht erreicht, Die gnüdige Hermías Standbaftigkeit hat ihm doch so. Verortheilten die üblichen Martern bei di und der Unglüekliche kann vor seinem | Gefährten melden ὡς oüb[(]v ἀ[νάξιον εἴη qu ἄ]σχημον bwrmemparuévog, damit int Treue gemeint, die er durch Verse Durch Preisgabe der Plüne «eines Vi nuneiation anderer hitte er wein Leben viell aber «eine ἀρετή verloren darauf ist die. Kullisthenes zugespitzt, die mit dem οὐδεὶς τεκμήριοῖν ἔδωικε τῆς ἀρετῆς dv Erat hierdurch gewinnt auch m. E.

Freund volles Leben, Hermine hat wirklich | willen das Leben geopfert, wie au die Heroen. σᾶς N ἕνεκεν φιλίου μορφᾶς xárapvéoc.

ἁλίου χήρωσεν αὐγάς. τοίγαρ ἀοΐδιμον ἔργοις, ἀθάνατόν TE uiv a

3 Die ‚erste Aussage, zu der Hermins hatte Kallisthenos natürlieh vorher mitgetheilt,. leider nicht mitausgeschrioben.

P s ist noch nicht gelungen, ol passendes Worte worden, storben vinzusetzen,

4

Za Uidymos Demosthenes-Commentar sus

Μναμοσύνας θύγατρες, Διὸς Εενίου σέβας αὔξου- σαι φιλίας Te τέρας βεβαίου.

Termin! Tod hat wegen seiner Verbindung mit den grössten Männern der Zeit bedeutendes Aufsehen gemacht, Aristotelen’ Gedicht und Kallisthenes' Darstellung haben seine Standhaftigkeit und "Treue verherrlicht!, wie sollte da ein »päterer Fälscher darauf verfallen, in einer beiläufgen Anspielung den bekannten Gang der Katastrophe so anders vorauszuselzen, dass seine mit ‚grossem Hafünement chronologisch ausgerechnote Bemerkung fast. unverständlich wurde. Εν scheint mir zweifellos daas die Worte unserer Rede in jener Zeit der Ungewissheit über Hermias" Schicken! geschrieben worden sind, ala wohl seine Verhaftung und Versehiekung, aber noch nicht sein Tod bekannt geworden waren. Bei den kolossalen Entfernungen war diese Wartezeit recht lang, an sechs Monate gingen allein mit dem Transport des Gefangenen wnd der Rückkehr der Boten hin®, und man ge- winnt aus Kallisthenes durobaus den Eindruck, dass auch die Untersuchung längere Zeit gedauert hat. War also Hermins" Verhaftung im Winter 343/1 erfolgt, κο konnte die Todewnaoh- rieht kaum vor dem Hochsommer 341 nach Athen gelangen,

Absichtlich habe ich bisher eine Stelle ausser acht ger laesen, die alles Gewagte umstürzen würde wenn sie etwan anders wäre ale ein unglüeklicher Einfall de» Didymos; sie mus in Zusammenhang mit dem Folgenden betrachtet werden. In seiner scharfen Bekämpfung der grundatzlichen Feindschaft gegen den Perserkönig sagt der Redner $ 34 von ihm: καὶ πρότερον. συνεπηνώρθωσε τὰ τῆς πόλεως πράγματα καὶ νῦν ἐπηγτέλ- Mero, εἰ δὲ μὴ ἐδέχεσθ' ὑμεῖς AAN” ἀπεψηφίζεσθε, οὐ τά T' ἐκείνου αἴτια, Die zuhlreichen historischen Belege, die Didymon für den ersten Theil dieses Satzes beibringt, haben «so wichtig sie historisch sind für das Verständniss der Rede keine Be- deutung, denn dass der Redner hauptsächlich an die Unter- stützung des Konon denkt, hat man längst gesehen, neu und

3 Selbst der giftige Theopomp, von dessen Fähigkeit "zu schreiben rechts und zu schreiben links’ dio Nebeneinanderstollung der beiden Stellen aus dem Geschichtswerk und dem Brief an Philipp col. 4, 6 und 5,31 ein achr interessantes Zougniss ablegt, sagt nieht etwa, dass Hermias Aussagen über Philipps Pläne gemacht habe, Etwas anderes ist es, wenn sich Didymos unter dem Eindruck der Demosthenesstelle au einer unbedachten Vermuthnng der Art hinreissen lieet col, 8, 20.

3 Vgl. Her, V 09.

sprechungen. Philipps zurückweisen. | an das Philochoroscitat angehängte V. durch στοχάσαιτο δ᾽ ἄν τις " mentators gekennzeichnet 2 nern freundlich gestellt, διὰ. m m^ vlorjaw, πρὸς àv ἐξοίσειν ἐμελίλε. ap’ ᾿Ε{ρ]μ[ίο]υ τοῦ "A[rapvéus] τὴν λιέ]μου παρα[σκευήν. Arnim und andere habi des Hermias sicherlich mit Recht. hergestellt dymos also voraus, der König habe schon“ Gesnndtsehaft des Jahres 344/8 Hermius g die Mittheilungen erhalten, die Demosthenes X, eich das mit den Angaben seiner Gewährsmi Katastrophe schlechterdings nicht_verträgt

5

? Wilamowitr Ergänzung dioses Namens jm | sus wahrscheinlich, trotz des überlieferten

3 Die durch Blas wewentlich. verbesserte: lautet ἐπὶ xoó[r]jou βασιλέως πέμ[ῳ]αντος ". iitoüvroc τὴν [φιλ]ίαν [διαμένει]ν ἑαυτῶν tiv 6 Troie π]ρέσβεσιν "Αθήνηϊαι διαμε[νεῖν] Bamaeft τὴν σιλεὺς ἐπ[ὶ τὰς) "Ελληνίδας [ἴηι] πόλεις,

Zn Didymor' Demosthenes-Commentar aer

seiner Chronologie der Rede, ist ibm entgangen, und die An- nahme, der König habe einen Aggressivkrieg (ἐξοίσειν) gegen Makedonien beabsichtigt, ist für sein historisches Verständniss kennzeichnend. Er ist bier mit der Chronologie genau so will- kürlieh umgesprungen wie bei der Zeitbestimmung der Rede XIII, die in derselben Columme erst nach dem Philokratischen Frieden (eol. 13, 25) nnd dann in das Jahr 349/8 gesetzt wird (13, 40)1. Der Werth des Commentars beruht eben ausschliesslich auf den vorzüglichen Quellen, die dem Chalkenteros zu Gebote standen, und wo wir diese bei ihm ausgeschrieben finden, ist das, was er an eigenen Combinntionen hinzuthut, für uns belanglos. Für die Auseinandersetzungen über das Thoorikon (35— 45), Abschnitt der Rede, der im Grunde das verwerfende Urtheil der modernen Kritiker am stärkaten beeinflusst hat?, weil er der Principientreue des Demosthenes widerspricht, bringt Die dymos nur an einer Stelle neues und schätzbares Material bei. Die Ángube des Kedners $ 37 f., dio Einnahmen Athons hätten zeitweise nur 130 Talente betragen, seien jetzt aber wieder auf 400 Talente gestiegen, hat mehrfach starkes Bedenken erregt?, Jetzt wird wie dureh Didymos bestktigt. Leider int in unserem Papyrus das Belegmaterinl für die Geringfügigkeit der Einnahmen nach dem peloponnesischen Krieg ausgelassen worden, 10 leere Zeilen nach col. 8, 54 sollten es enthalten, aber die Erhöhung der Einnahmen auf 400 Talente wird durch eine in Theopomps 27. Buch eingelegte Rede des Demagogen Aristophon aus der Zeit unmittelbar vor Abschluss des Philokratischen Friedens vol. 8, 61 bestätigt +.

? Mit Blass, Archiv für Papyrusforschung III 292, bin ich über- zeugt, dass dieser sehreiende Widerspruch niemandem zur Last zu legen ist ale Didymos selbst.

3 Boeckh Stantähnush.® 307° "Insonderheit it die S. 141 vore kommende Vertheidigung des Theorikon mit Demosthenes in geradem Widerspruchs"; ähnlich Sehaefer III Beil, 100.

3 Riehdant angt "dor auchliche Inhalt, was die Einkünfte Athens und die Leístungsfahigkeit der Bürger anlangt, widerspricht allem, was wir von Athens damaliger Lage wissen, und dic 400 Talente sind höchst wahrscheinlich aus Lykurgs späterer Verwaltung antieipirt, Vorsichtigor äussert sich Boeckh aaO. 567 f.

* Ἐν ist mir nicht ganz verständlich, warum die Herausgeber in ‚den Indices beider Ansgaben Arintophon einon selbständigen Sehrift- steller behandelt haben, während Namen und Vokabeln des genau in

«ti

und Aristomedes für eine Fiction den 'pri

zu erklären}, Dies Verdammun

medes denn auch die Pforten vases

und Pauly-Wissowas Realen

en einige feine Kenner, die den re πα sondern echt Demosthenisch fanden. So L die Inveotive überrasche zwar in Β admirablement éerite; par la véhémenoe, cortain art perfide, elle rappelle quelqnes - doyers contre Exchine. Tout en m 1 dans une harangue, je ο puis πιο persander, fuussaire Achnlich urtheilt Blasa®, der dan & amen Ausweg gerüth, das Stück für eine mic lichung bestimmte Stilübung des Demosthenes ge Persönlichkeit zu erkliüren, Nun ersehen wir ai dass Aristomeder ein realer, übel beli des Redners ist. Sein stehender Beiname ist &

derselben Weise col. 14, 58 bei Thoopomp redend krates mit Recht unter Ths. Autornamen gehen. keinem Zweifel unterliegen, dass beide Reden "Theopomp sind, wie Periklee' Leichenrede mach dem 9 dem "Thokydides

? Schaefer II Beil. 99, Rehdants zu $ 70.

Zu Didymor! Demosthenes-Commentar 399

| Ehrentitel κλέπτης ist feet auch zum Beinamen geworden. Dein- arehos nennt ihn, die Komiker Philemon und "imokles greifen ihn mehrfach an, unter seinem Spitznamen war er uns sogar längst als Feind des Demosthenes bekannt, und einer der wenigen | schlogfertigen Witze, die wir von dem Meister der Kunstrede besitzen, ist eine glückliche Abfertigung des Chalkos in der Volksversammiung!. So scheint Didymos wieder einen An- klagepunkt zu Gunsten der verdächtigen Rede aufzuhellen, aber eben das, was zur Entlastung dienen kann, würde zu einer schweren Belastung, wenn die Herausgeber mit ihrer Anmerkung zu col. 9, 53 recht hätten, Sie identificiren den Feind des De- mosthenes mit dem IG. IT 794 col. d 28 und IG. 1006 genannten "Αριστομήδης ᾿Αριστοφῶντος ᾿Αζηνιεύς. Gewiss liegt diese An- nahme nahe, denn die Zeit passt und Didymos sagt col. 9, 48 δύο ᾿Αριστομήδεις εἰσίν, er kannte also ausser dem Pheraeer und dem Chalkus keinen andern Zeitgenossen dieses Namens, Bo bat denn auch Kirchner in den Nachtrügen seiner Prosopographia Attica 11 S. 447 Nr. 2013 die Gleichsetzung wie eine erwiesene Thatsache behandelt. Dann wäre der *eherne Dieb’ also ein Sohn dew Staatsmannes Aristophon, der seit dem Archontat dex Eukleides ein langes Leben hindurch eine wichtige Rolle im Staatsleben gespielt hat, nicht besser aber auch nicht schlechter ala die andern Demagogen des IV. Jahrhunderts. Wenn os nun in unserer Rede heisst 73 σοὶ μὲν γάρ ἦν κλέπτης πατήρ, εἴπερ ἣν ὅμοιός σοι, κο wird der Vater des Aristomedes als todt angenommen, Arixtophon aber lebte damals noch, wie wir zufällig wissen: In einer Schatzmeister-Urkunde des Asklepieion 16. Π 766 Z. 8 ff. wird unter den neuen Weihungen des Jahren 340/39 eine Schale aufgeführt, die ᾿Αριστοφῶν ᾿Αζηνιεὺς ἀγέθηκε, Ja ist unvereinbar mit unserer Stelle. Sollte sich hier etwa der geschickte Fülseher verrathen? Aber dieser selbe Fülseher kannte doch seinen Demosthenes nnd die andern Quellen jener Zeit vortreflich, er musste wissen, dass Aristophon von De- mosthenes nicht weniger zehnmal namentlich erwähnt wird,

% Plot. Dem. 11 πρὸς δὲ τὸν κλέπτην ὃς ἐπεκαλεῖτο Χαλκοῦς καὶ αὐτὸν εἰς τὰς ἀγρυπνίας αὐτοῦ καὶ νυκτογραφίας πειρώµενόν τι λέγειν, *olba', εἴπεν, ὅτι σε λυπῶι λύχνον xau. ὑμεῖς d ἄνδρες ᾿Αθηναῖοι μὴ Θαυμάζετε τὰς Τινοµένας κλοπάς, ὅταν τοὺς μέν κλέπτας χαλκοῦς ποὺς δὲ τοίχους πηλίνους ἔχωµεν.᾽

3 Vgl. Kirchner Pros. Att. 2108 und IL S. 418 und den Artikel von Miller bei Pauly-Wissowa Realencl. II 1005 ff.

was Didymos aus Deinarch und den 1 gut zu dem von Demosthenes bekümpften. zu dem Sohne des Stantsmannes pai Hefe des Volkes, ein stadtbekannter D man nichte weiss, der aber durch seine ]

andere. Das einzigo, was wir von dem. zusammen mit dem berühmten Timotl

archie geleistet und im Jahre 3506/5 1 richtig abgeliefert hat wis soll der

schaft und zu diesen Leistungen n

Sohn eines geachteten Vaters, so würde Al Komikern nichts eifriger vorgehalten werden Wohlstand und die Schande, die er über habe. Dass Hermippos, dem wir das Mat verdanken), nur einen Athenor dieses Ni Zeit kannte, int nicht wunderbar, da der 8 wenig hervortrat; wir kennen aus In Männer gleichen Namens, und wer Lust hat, ans Kollytos, der im Jahre 330/29 Diaetet war, halten.

3 Vgl. besonders XVIII 162, 219 XX. 146.

4 Darum lässt ihn Thoopomp gegen Ee sprechen, Did. vol. 8, 61.

? Dieln, Kinl. xu Did, Xl, 3.

* Prosop. Att. 2014 16, II 941.

Zu Didymos! Demosthenes-Commentar am

o bleibt es also daboi, dass auch die Aristomedes-Invective. ‚durch den Commentar von allem. Verdacht entlastet wird. Schritt für Schritt räumt der Commentar Steine des Anstosses aus dem Wege, sehlechterdings allen was an historischen Ereignissen und Voraussetzungen in der Rede vorkommt, lässt sich durch vor- züigliche Gewährsmänner stützen! und alles passt für eine kurze Spanne Zeit im Frühling 341.

Wenn die Rede kein originalee Werk den Demosthenen ist, κ. sind an sich drei Möglichkeiten denkbar. Eratens könnte sie das Werk eines zeitgenössischen Redners wein, das wie Hoge- sippos Rede περὶ 'Αλονγήσου mit Unrecht dem Demosthenischen Corpus einvorleibt ist. Dann würde sich die genaue Wahrung einer ganz bestimmten historischen Situation vortrofflich erklären, aber diexe Annahme iet gänzlich ausgeschlossen durch die umfang- reichen Entlehnungen nus Demosthenes Chersonesrede. Zweifelloe will der Sprecher Demosthenes sein?

‚Zweitens könnte eim Fülscher nach Demosthenes' Tode die Rede auf seinen Namen verfasst haben, wo wie der λόγος ἐπι- πάφιος vorgibt die von Demosthenes 388 gehaltene Grabrede zu sein. Dies ist die Ansicht der meisten älteren Verurthoiler der Rede, aber sie ist nnhaltbar angesichts der Fülle von histori- schem Material, das nach Demosthenes' Tode niemand so be- herrschen konnte, bevor nicht die Alexandriner ihre Studien zur Erklärung der Redner gemacht hatten. Stellen wie die ‚Hermins-Anspielung, die Aristomedes-Invective, der Hlchtigo Hin- wein auf die atockenden Verhandlungen mit Chalkis sind, wie Weil einmal treffend sagt, “les marques les plus certaines et comme le owehet möme de l'anthenticité" Ein Hermippos hätte vielleicht die Detailkenntnisse besessen, um eine so raffinirte Fälschung zu begehen, aber ihm lag ja die Rede bereits als Demosthenisch vor. "

80 bleibt drittens die besondere von Blass und Weil ver- fochtene Annahme, die Rede bestehe ganz oder fax ganz ana

! Die einzige nicht anderweitig überlieferte Nachricht steht in 8 9 ᾽Αντρώνα ἐπρίατο, dies unbedeutenlle Factum passt: aber vortraff- lich in den Gang der Ereignisse.

3 fch weiss nicht, ob sich Diels für diese oder für die zweite Möglichkeit entscheidet, wenn er Einl. XLIX einen " echten Isokrateer” als Verfasser annimmt. Beilüuüg sei bemerkt, dass das von Diels X 70 beanstandete ἐργώδης (falls ool. 9, 49 im Papyrus and) dach auch schon bei Xenophon Mem. 1 3,6 II 6,9 vorkommt,

Reh. Mu, f. Phllol. S, T. LX 25

-

"Mais ποσό M scheinlich zu machen, müssten unbed

dem Zugestündniss entfernt, dans

Ich bin in der That überzeugt, dass Ex auch bei Demosthenisehem Ursprung ungleich besser als bei Zuhilfenahme an : Fälnchers. Vorbedingung ist allerdings, dass T lich um die Mitte des vorigen Jahrhunderts | verzichtet, dies oder jenes ist matt, übertrieben, kaun es nicht.von Demosthenes sein. Die vier ‚ganz gewias kein Meistoretüch, sie füllt gegen die = und die Rede vom Chersones starb ab, aber sie | lit αν I o schlecht, wie sie oft gemacht wird*, Z dass die Rede unmöglich in der Volksyargegs kann, denn es ist undenkbar, dass Demostli

? TII? 080 f, 3 las? Versuch wäre freilich auch ohne nate Zu zulchnen, weil dio Theorika orst mach 355 unter 1 verwaltung eo grosse Bedeutung gewonnen haben, vgl. Gesch. 11.498 8,

? Am gerechtesten wird ihr Weil in seinem. und der Einleitung dasu, während besonders Rehdanı in die Worte hineininterpretirt und sich dann tri Dummheit des Sophisten die Hände reiht, «B. 8 3l, :

Zu Didymos! Domosthenes-Commentar. 403

nach der Chersones-Rede vor dom Volke so grosse Partien aus Ahr mit geringen Aenderungen zu wiederholen wagte!. So hat denn Wilamowitz* den m. E. einzig möglichen Schluss gezogen, das Werk ist keine Rede, sondern eine politische Broschüre in Redeform, die gewisse Grundgedanken der Chersonesrede wieder holt, aber der inzwischen veränderten politischen Sachlage Bechnung trügi?. Zwischen die Chersonenrede und unsere Bro- sehlire fällt die dritte Philippika, und in ihr taucht zuerst der Plan auf, durch den alle Abweichungen von VIII, alle Halbheiten und Sophistereien in der Flugschrift verursacht werden, der Plan vom Grosskónig Subsidien zu erbitteu, IX 71 heisst es: ταῦτα δὴ πάντ᾽ αὐτοὶ παρεσκευασµένοι καὶ ποιήσαντες φαγερὰ τοὺς ἄλλους ἤδη παρακαλώμεν, καὶ τοὺς ταῦτα διδάξοντας ἐκπέμ- mwpev πρέσβεις πανταχοῖ, εἰς Πελοπόννησον, εἰς Ῥόδον, cic Xíov, d βασιλέα λέγω, οὐδὲ vàp τῶν ἐκείνῳψ συμφερόντων. ἀφέστηκε τὸ μὴ τοῦτον ἐᾶσαι πάντα καταστρέψασθαι!, hier wird die Gesandtschaft an den Grosskönig nur als eine vou vielen, die Noth tbüten, erwähnt und mit einem halb entschul- digenden Zusatz wersehen, der kluge Politiker streckt zunächat einmal einen Fühler aus In der vierten Philippika nimmt dieser ersichtlich noch mnpopulare Plan Kusserlich auch keinen breiten Raum ein, aber er wird doch in vier Paragraphen warm empfohlen, und diese Parsgraplen (91 —84) bilden das Centrum der ganzen Schrift. Auch die rednerische Kraft erhebt sich in ihr an nicht sehr vielen Stellen zu solcher Höhe wie in der prachtvollen Periode (34) gegen die, welche den Groskönig fürchten, aber Philipp nichtd; Sallust lat wohl gewusst, warum

% Die libereinstimmenden Abschnitte aind am bequemsten zu« sammengestellt bei Westermann Quaestiones Dem, III 149 ff, es ent- aproehen sich VIII 38-45 = X 11—1T, VIE 47—51 X 22—97, und (mit einer grómeren Alweichung) VIII 52—07 -- X 55-70,

7 Aristoteles und Athen II 215, 5.

? Natürlich kann Demothenee VIII damals noch nicht veröffentlicht haben.

^ In der kürseren Rezension der Rede (S) fehlt die Stelle von πανταχοῖ un, aber we ist unzweifelhaft Demostheniseh. llus Neue Jahrb. XIII (1904) 499 erklört sie auch aus rhythminchen Gründen für unentbehrlich; ich hekenne, mich darauf nicht zu verstehen.

5 Sehr richtig sut Weil: Ce trait couronne dignement l'óloquont. moreoau qu'on vient de lire. Je ne comprends pas que de bou esprit aient pu l'aitribuer à un faussairo, Voilà du Démowthóne et du meilleur.

erinnert, aber das hindert μον duos die Πε Gold, so lange er sie mit gutem Gr politischen Pläne-auf stürkete beeinflussen m Sie allein erklärt Demosthenes" gegen | änderte Stellung zu den Theorika, die κο hat, die aber bei einem Filscher noch wäre, denn der Mann musste doch Dei rungen über diese Sache kennen. führungen über diesen Abschnitt? haben miel Anerkennung gefunden, zum Theil wohl weil "richtigen Umstellungsvorschlag (85—45 vor 1X 31 πρώτον μὲν vp οἷς βασιλεὺς. mon Aavro0, οὗτοι μισούσι καὶ πολεμοῦσι Φίλιππου. ? Diod, XVI, 75, Arrian Η 14, 5 7! Pans, 1 39, 10, * Wir verdanken Aischines Jl] 288 den ἐπὼ ὑμῖν Χρυσίον οὗ δώσω” u^ µε αἰτεῖτε' οὗ Yàp M

® Ansser bei Aischines wird sio nur von Philipp. Ep

und weil er selbst vor der skrupellosen politinchen Klugheit des Demosthenes orschrickt!. Dass die Theorika der Krebsschaden Athens waren, hat der Redner schon vor acht Jahren erkannt 3, en bat er nicht gewagt, direkt mit Anträgen auf ihre Abschnffung vorzugehen, dies Odium will er den Leuten überlassen, die sie einst eingeführt haben®. Jetzt hat er längst eingesehen, dass die feile Menge dies Opfer kaum jemals freiwillig bringen wird, reigniert egt er ΥΠ 31 ἡμες οὔτε xpüpar' εἰσφέρειν BovAóue&" olr' αὐτοὶ στρατεύεσθαι, οὔτε τῶν κοινῶν ἀπέχεσθαι δυνάµεθα. Die Furcht im Kriegsfalle die Theorika einzubüseen, hindert das Volk mehr ais irgend obwns anderes, seinen flummenden Kriegsreden Gehör zu schenken. Wenn es ein Mittel gübe, dem Volk die Theorika xu lassen und andere Gelder für den Krieg aufzutreiben, dann, ja dann dürfte er hoffen die Menge mit sich fortzureissen, darum hat er schon im Jahre 949 bekannt IIT 19 εἰ mg ἡμῖν ἔχει καὶ τὰ θευρικἁ ἐὰν καὶ πόρους ἑτέρους λέπειν στρατιωτικούς, οὐχ οὗτος κρείττων; εἴποι τις ἄν giu ἔχωγε, εἴπερ ἔστιν, ἄνδρες ᾿Αθηναῖοι, Was damals unmöglich schien, ist jetzt in Bereich der Möglichkeit getreten, dae persische Gold soll

die Kriegskosten decken, die Theorika der Menge verbleiben. Ganz deutlich darf er das noch nicht sagen, weil die Subsidien ‚eben noch unsicher sind, aber um jeden Argwohn zu zerstreuen, ala plane er einen Angriff gegen das Palladium der Freiheit, wic sie der Athener von damale verstand, stellt er sich, ala billige er die Institution grundsätzlich und sei nur gegen eine Ausdehnung der den Btaatemitteln gegenüber berechtigten Grundslitze anf das Ver- mögen der einzeluen Reichen. Er konnte diese Verleugnung seiner Grundsätze um so eher wagen, als er, soweit wir sehen ‚können, seit acht Jahren nichts gegen die Thoorika unternommen hatte. Wohl zu Muthe ist ihm in der Rolle eines Vortheidigers

J Wenn er S, 100 Anm. von dom Schluss des $ 38 sagt: "eine ‚Stelle, die doch kein ehrlicher Mann ohne grössten Widerwillen lesen kann o vergisst er, dass Demosthenes auch nicht auf "ehrliche Männer‘, sondern auf eine tief herontorgekommene Masse wirken will.

2119-290, III 10-13.

FT 19 καὶ λύειν η), dr ἄνδρες ᾿Αθηναῖοι, τοὺς vóuouc δεῖ τού- τους τοὺς αὐτοὺς ἀξιοῶν olmep καὶ τεθεἰκασιν΄ o0 τάρ ἐστι δίκοιον την. μὲν χάριν, fy πᾶσαν έβλαπτε τὴν πόλιν, τοῖς τότε θεῖσιν ὑπάρχευν, τὴν. 3’ ἀπέχβειαν, δι dy ἂν ὅπαντες ὄμεινον πράξαιµεν, τῷ νῦν τὰ Rmo" εἰπόντι ζημίαν γενέσθαι,

—" |

Εξ

hat, freilich ohne vollen Erfolg, die h zu verschmelzen. Aus der gehaltenen Rede kann er. jener Theile nieht gebrauchen, die speziell. den dessen Freibeuterzüge angehen (1—29), diese 4 ja bereits durch Volksbeschluss in Demosthen dagegen liegt ihm daran, die allgemeinen | zweiten Haupttheil ausmachen, dem. schlafen ' eindringlich vorzuführen, Zwei Axiome sind er mit der suggestiven Kraft seiner gewi 2 festen Ueberzengung seiner Mitbürger machen ist der nnveraühnliehe Feind Athens und Fassung, seine ganze Politik hat nur das eine nichten, darum muss man sich rüsten und wel noch Zeit int. 2. Wer gegen die zum Kriege dräm auftritt, ist ein von Philipp erkaufter Verräther weitigt werden. 1 Um den ersten dieser Gedanken vorzu| mosthenes seiner. Flugschrift eine Einleitung,

% Ich rechne daxü auch den viel augegrilfenen den vorangehenden guschickt vorbereitet wirdı Al Schwachen haben eineu Anspruch darauf, vom Staat

wie alte schwache Eltern von ihren Kindern. Dae int gusagh, aber für jene Zeit ganz zutreffend, die mehr leisten für den Staat, sie wollen von ihm.

Zu Didymos’ Demosthenes-Commentar 407

‚Schein einer mitten in der Debatte gehaltenen Rede wahrt (1—10). Ueber die Vorzüge dieser Einleitung brauche ich mach Spengel wnd Weil kein Wort zu verlieren. Nun folgt der erste Haupt- gudanke (11—27), im wesentlichen genau so formmlirt wie in der Chersonesrede, aber doch nieht ohne kleinere und grünsere Abweichungen. Die Aenderungen sind theils stilistisch, theils sachlich. Von den atilistischen will ich nur eine zweifellone Verbesserung anführen: VIII 38 heisst es Εἰσὶ τοίνων τινὲς οἳ τότ' ἐξελέγχειν τὸν παριόντ’ οἴονται, ἐπειδᾶν ἐρωτήσωσι; “ri οὖν χρὴ ποιεῖν; Das ist ein recht bedonklicher Satz, denn un- mweifelboft sind diese τινές ganz im Recht, wenn sie von einem * Redner nicht bloss schöne Worte, sondern bestimmte Vorschlüge, was geschehen soll, erwarten. Das hat Demosthenes gefühlt und dem Satz in X 11 folgende Form gegeben Εἰσὶ τινες oi πρὶν ἀκοῦσαι τοὺς ὑπὲρ τῶν πραγμάτων Aóyoug εὐθέως εἰώθασιν ἐρωπᾶν' ri οὖν χρῆ ποιεῖν; οὐχ Tv’ ἀκούσαντες πονή- σωσιν χρησιμώτατοι yàp ἂν ἦσαν ἁπάντων ἀλλ' ἵνα τοῦ. λέχοντος ἁπαλλατῶσιν. Dabei gibt der Redner freilich eine rhetorische Pointe auf!, aber der Gedanke kommt klar und un- zweidentig heraus.

Saehlich ist folgende kleine Aenderung nicht ohne Be- deutung®. In der spöttischen Schilderung von Philippe thraki- schen Eroberungen, die für ihn unmöglich Selbstzweck sein können, spricht Demoxthenes von den thrakischen 'Ungllicke- nestern’ und setzt in VIII 44 hinzu ri γὰρ ἂν ἄλλο τις εἴποι Apopriov καὶ Καβύλην καὶ Μάστειραν καὶ νῦν ἐξαιρετ", in X 15 lauten die Sehluesworte καὶ νῦν φασιν αὐτὸν ἔχειν. Offenbar sind inzwischen nach Athen Gerlüchte von dem glücklichen Erfolg jener Bemühungen gedrungen, die zur Zeit der Chersonesrede noch nieht zum Ziele geführt hatten.

Viel wichtiger ist die einzige grössere Aenderung: An die Stelle den einen Paragraphen VIII 18, der in engem Anschluss an das Vorhergehende mahnt, den Leichtainn abzulegen, Opfer zu bringen, zu rüsten, ist eine Gruppe von 5 Paragraphen ge- treten X 17—21, die zunächst wider Erwarten viel Wasser in den feurigen Wein der Kumpfeslust giessen. Um Gotteswillen

* Die in VII folgende guwandte Antwort οἷς dr τὸ δικαιότατον καὶ ἀληθέστατον τοῦτ' ἀποκρινοῦμαι, ταύτα ji ποιςῖν A vuvi ποιεῖτς.

3 Blu leognet das HI? 385, 1 mit Unrecht.

3 1n don Handschriften folgt καὶ κατασκευάζεται, was Weil wohl mit Recht athetirt.

Rede, wo derselbe Gedanke am Anfang und 68) auch vorkommt? Ich vermuthe, anke an das persische Gold mitspielt. B aus, so war voraussuschen, dass eine lahme unzureichenden Mitteln nichts erreichen

mühsam angeblasene Gluth in den Herzen

In den folgenden Parngraphen bie Abschnitten (22—27) int faust nichts gm Apostrophe mór', d ἄγδρες ᾿Αθηναῖοι, τὰ. σοµεν; mit der Scbilderung der ἀνάγκη Sklaven war eben nicht zu überbieten. Wie ; unmittelbar auf diesen flammenden Appell an das

! Erwähnung verdienen nur die wärkeren. gegen Willkür der Feldherren gefordert werden, und in 29 Philipp könne sich noeh winmal ebenso ängstlich wm ‚der attischen Streitmacht sorgen müssen, wie jebet seinigen, Beides sachlich und stilistisch untadelig.-

δώ

Zu Didgmos' Demosthenes-Commontar 409

freien Mannes den klugen Rath folgen Iussen können, vom Grow- könig, dem Erbfeinde griechischer Freiheit Subsilien zu erbitten! Das ging nicht an, darum ist ale Puffer zwischen beide Abe schnitte die matte, breit ausgeführte Klage (23— 50) geschoben worden, dass die Athener nicht nur keine persönlichen Opfer bringen, sondern nioht einmal gute Rathachläge zur rechten Zeit anhören mögen. Das leitet immerhin leidlich xu dem folgenden Mittelstüsk. der ganzen Schrift über.

Ebenso wenig liess sich der zweite aus VIIT ühbernommene Abschnitt, die leilenschaftliche Bekümpfong der Parteigünger Philippe in Athen unmittelbar an die Verteidigung der Theorika anknüpfen, denn in dieser Frage hatte Demosthenes nich ja plütz- lich auf den Standpunkt seiner sonstigen Gegner gestellt. Auch hier war wieder eine ich möchte sagen neutrale Ueberleitung aöthig. Er wählt dafür einen grossentheils historischen Rückblick waf die schödlichen Folgen, die Athens Preisgabe seinor Hege- monie- Ansprüche für die ganze griechische Welt gehabt hat (46—53) Den Grund dieser Preisgabe erkennt er in eben jener Veberschätzung der materiellen Güter, die den Streit zwischen Arm und Reich um die Theorika hervorgerufen hat (dadurch iat die Verbindung mit dem Vorangehenden nothdürftig gewahrt), und ihre Folge ist Philipps Uebermacht und Athens Verlassen- heit, was dann leicht zu den Angriffen gegen die makedonischen Partoigänger führt, Dieser zweite Uebergang (54) ist überaus ‚geschickt, viel besser als die Verknüpfung der beiden Haupt- ‚gedanken in VII 52. Der folgende Kampf gegen Philipps Freunde in Athen stimmt von 55—70 ungefähr ebenso genau mit dem entsprechenden Abschnitt in VIE (52— 07) überein, wie die erste jener Rede entnommene Partio mit ihrer Vorlage. Kleinere stilistische Aenderungen sind nicht selten!, ich nenne den in VIII fehlenden prächtigen Vergleich der Verrither mit Wellenbrechern, an denen die Wogen der Volkukraft ihre beste Wacht verlieren ($ 03), auch eine grössere Abweichung findet sich, der Ersatz vou VIII 57 dureh die breiteren Ausführungen in X 58—61. Sehr merkwürdig ist dann der Schluss der beiden Werken gemeinsamen Partie. Wir lesen VIII 67—X 70 Οὐ τὸν αὐτὸν δὲ τρόπον περί 8" ὑμῶν καὶ περὶ αὑτῶν éviouc πῶν λετόντων ópó βουλευομένους' ὑμᾶς μὲν τὰρ ἠσυχίαν

? Bla! Neigung, die kleinen Verschiedenheiten in beiden Redou zu verwischen, halte ich für methodisch falsch.

angesehenes Individuum. οσα n zerzaunen ala etwa Aischinen i. D

db ale]: dam Oberaktar να TA i Mögen im einzelnen Se ceiter ig

in welcher grösseren Schrift fehlten di a

vierte Philippika aus ihrer Entsteh

des Demosthenes heraus sehr wohl zu ver

uns über eine Anzahl der achwierigsten |

2, Neue Fragmente des Tim Der Neigung des Hermippos, die ‚graphik auszunutzen?, verdanken wir drei A liche Komikerfragmente, von denen besonders "Timoklea' Heroen, Schwierigkeiten macht. De "Teubner-Ausgabe col, 9, 70 Π. Ἑρμῆς [t] Maia? ταῦτα σ ἂν ἣν π[ρ]όθυμος” Καταβέβηκεν. χαριζόµενος vàp ᾿Αρ[ι]στομήδηι τών x ἵνα μηκέτ' αὐτὸν Σάτυ[ρ]ος κλέπτην. Hierin beruht zunächst συνδιακτορεῖ auf Con hat es aus dem überlieferten sinnlosen συγὸ

1 Vgl. Hloss, TIE? 391.

? Vgl. Diels Did. Einl, XL 2.

® Buechelers evidente Besserung. [4] Μαΐας. der ersten Ausgabe scheint dureh den Papyrus | t

Zu Dilymor Demosthenes-Commentar an

Ein Verbum διακτορεῖν ist bisher nicht nachgewiesen, wäre ju. aber eine einfuche und der Komödie durchaus entspreobende Bildung, ebenso das Compositum συγδιακτορεῖν. Dennoch halte ich die leichte Aenderung nicht für zutreffend. Erstens über- rascht das neutrale Object. ταῦτα, da ala Gegenstand des biakro- ρεῖν doch nur ψυχαί denkbar sind, und dann passt das Com« positum συγδιακτορεῖν nicht zu dem Subject Hermes. Der Gott ist ja doch der eigentliche διάκτορος, als συγδιακτορῶν. müsste man also nicht ihm, sondern eine andere Person erwarten. Ich glnube deshalb, dass aus der unmöglichen überlieferten Form, ebenfalla mur mit Aenderung eines Ünchetabens, zu machen ist συνδιακονεῖ, "Hermes der Sohn der Mais hilft hierbei mit. Das Verbum guvdiaxoveiv kann ich freilich auch nicht in der Komödie nachweisen, wohl aber das Substantivum συγδιάκονος (Poseid. 26, 1), und dar Simplex diaxoveiv ist den Komikern ja sehr. geläufig.

Ferner habe ich ebenso wie Buecheler! starke Be- denken gegen Wilumowitz! Vorschlag ἂν i mpóBupog für das überlieferte αντιπ[.Ἰοθυμως, "Falls er Lust dazu hat’ wchiene mir nur dann verständlich, wenn im Haupteatz ein Imperativ oder ein Futurum stünde, Geschrieben war ohne Zweifel ἀντιπροθύμως, zu Gegendiensten bereit, Dem Sinne nach passt das vorzüglich, der Gott hilft mit aus, zu Gegendiensten be- reit, weil jemand ihm gefällig gewesen ist. Voraussichtlich hat Wilamowitz an der unattischen Länge des | vor πρ An- stoss genommen, die ja in der That auffällig, aber doch nicht ohne Beispiel ist. Ich habe die Fragmente der mitt- leren und neuen Komödie auf die Behandlung der Verbin- dungen von muta cum lingulda durehgesehen und dabei Fol- gendes beobachtet: Der Regel nach machen nur die schweren Verbindungen (media mit p, v. A) Position, die leichteren nicht, aber Ausnahmen von dem zweiten Theil dieser Regel sind bei den jüngeren Komikern häufiger als bei Aristophanes", Da die Herausgeber solche Ausnahmen gern beseitigen, werden mir voraussichtlich Fälle entgangen sein, die Zahl der von mir πο tirten Inhaltlich und sprachlich makellosen Verse ist aber doch gross genug, um jede gewaltsame Aenderung unmethodisch er- scheinen zu lassen.

?. Teubner-Ausgabe 8. óf. 3 Ueber diesen vgl. Kopp Rhein. Mus. 4l, 249 £.

des Hermes in die Unterwelt die Spottnamen “Dieb” zu hefreien, so. Hermes etwa berlichtigte B ‚geholt habe, neben denen ο erschien,

Schwierigkeiten anderer Art Es, Citat aus den Ikariern. Die bisher bel

Au der ursprünglichen Kürze des Jota. kaum zu zweifeln.

3 Dagegen Timokles 5 00% Χαβρίου

3 Cobets Behauptung (Nov. cot. 29), m wird dadurch widerlegt, dass Plutarch vorangehenden Paraphense Demetr. 12,2 braucht,

^ Blas Vorschlag, statt γὰρ " "Apioronndn scheint mir gut.

35 Buecheler nimmt nach Subject von καταβέβηκεν keiten zu machen, willig in die Unterwelt stieg 'g Aristomedi ut huic relinqueret lonorificam istam. diesen leisten Gedanken vermag ich aus den ri. nicht berauszuholen,

ΕΕΞΑ

Zu Didymos’ Dam ostbenes-Com mentar am

diesen Stückes sind swümmtlich bei Athenaios erhalten und dieser eitirt einmal IX 407 f ἐν Ἰκαρίοις σατύροις Timokles hat, wie urkundlich festeteht (1G, Η 973), im Jahre 310 das Satyr- apiel Lykurgos aufgeführt, ar war nach Athen. IX 4074 amoh Tragiker!, und κο hat Wilamowitz (Index schol. Gott. 1589, 23) Athenzios Angabe, die Ikurier seien ein Satyrspiel gewesen, vertheidigt. Die von ihm glänzend hergestellten Ioniker (Athen. VII 339 = fr. 17 K) sind nach keiner Seite hin verwerthbar, denn sie sind in der mittleren Komödie neben den Paeonen des Eubalor (fr. 112 K), den Kretikern des Amaxilas (fr. 12,2 Κ), den Eupolideen des Alexis (fr. 237 K) nicht weiter auffallend Sehr merkwürdig wäre es dagegen, wenn Satyrdrama und Ko- mödie um 340 einander so ähnlich gesehen hütten, dass man im "Ten keinen Unterschied merken kann. In den nun auf fünf an- gewachsenen Frogmenten der Ikarier (Kock II 458 fr. 14—17) herrscht genau derselbe herbe persönliche Spott, dieselbe Neigung, mit einem Schlage gleich mehrere Fliegen zu treffen, wie in Timokles’ sicheren Komödienfragmenten, und dass jemals scharfe Angriffe gegen die verschiedensten Zeitgenossen dem Satyrdrama eigenthim- lich gewesen wären, scheint mir ebenso unbeweisbar als unwahr- scheinlich. Auch dio eplrlichen Rente von Lykophrone Menedemos, jenem späten Pfropfreis vom attischen Baum auf alexandrinischen Holz (Nauck FTG. $17), enthalten nichts Entsprechenden, die Be- sehreibung des frugalen Philosophenmahls, die der alte Seilenos seinen nichtsnutzigen Kindern vorträgt, ist durchaus zahm ge- halten,

Das neue Fragment giebt m. E. den Ausschlag dafür, dams bei Athenaios ein Versehen anzunehmen ist und die Ikarier für eine Komödie zu halten sind. Erstens sagt Didymos nichta davon, dass sie ein Satyrepiel sind, sondern führt alle drei Citate über Aristomedes mit den Worten ein col 9, 61 καὶ ol κωμικοὶ 5' αὐτοῦ μνημογεύουσι, und der gelehrte Kenner des Dramas würde die Merkwürdigkeit persönlicher Angriffe in einem. Satyrspiel gewiss nicht unerwähnt lassen. Dunn aber und das ist noch wichtiger enthält das Citat am Schluss eine ‚ganz speziell der Komödie eigene Durchbrechung der Situation mit einem Appell an die Langmuth der Zuschauer:

1 Ich bedaaro, in meiner Htecension. von Kirehners Prosopographia. Attion, Gölt, gel. Anz, 1909, 544, diese Stelle im Anschluss an Meineke falsch ausgelogt zu haben.

Pr 4

Weshalb Autoklos für die Roll lässt sich noch akmen. Sicherlich ; Diels mit dem von Theophilos in de ale eleganten Zecher erwähnten Ant Bergk (rell. com. Att. 251) und Kirchner {

passt nicht übel zu dem σον e des Flótenspiels (auch wohl der F Ausgeplünderter (yuuvóc), dem man pe zogen hat, ist er für die Rolle des Mareyas | an den Backofen woll er gefesselt werden, etwas darin suchen, die Speisen möglichst he vgl. Ath. 6 , Dass Aristomedes zum weil man in seiner Gegenwart auf das | muss, gehört schon zu den Witzen, die angstvolles Au erpressen würden; noch viel der Kalauer, der dem Mitunterredner, falls er medes aufpasst, die Rolle der Prokne in Aussich dann bestohlen den Kopf kratzen (κνῆν) wiirde. dem Partner zu toll, wuxpöv "fauler Sünder bittet das Publikum, es möge zischen. Dieser Schluss klingt stark an das | Fragment aus Kupolis’ Prospaltiern 244 K. | be. Schluss horsetze, weil ich es richtiger zu vera τὸ δεῖν' ἀκούεις!; Ἡράκλεις, TOUT". τὸ σκῶμμ) ἀσελγὲς καὶ Μεγαρικὸν καὶ σφόδρε Ψψυχρόν. ---Γελῷ Qràp dic) ὁρᾷς, τὰ παιδία.

! Für das überlieferto τὸ, beivi hat Meineke. bv. vorgeschlagen, letzteres zieht Wilumowitz, Hen

Za Didymor! Demosthenes Commentar 415

Die Aebnlicbkeit der beiden Fragmente ist wohl ein- leuchtend: in beiden Fällen macht ein Schauspieler einen Witz oder etwas was dufür gelten soll der andere tadelt das als yuxpöv, da zieht der erste das Publikum mit ine Spiel; nur ist Eupolie der Wirkung seines schlechten Scherzes auf den anspruchsloseren Theil der Zuschauer sicher, während sich Timokles beim Publikum entschuldigt. Was bedeutet aber in Eupolis' Versen der Anfang τὸ beiv ἀκούειςῇ. Wilamowitz, der 5 béiv' schreibt, nimmt einen gemeinen Gestus mit dem ledernen Phallos an, um eine möglichst enge Verbindung mit den schon von Fritzsehe herangexogenen Versen der Wolken 537 if, herzu- stellen.

ὡς δὲ σώφρων ἐστὶ φύσει Oxépac'* ἥτις πρῶτα μὲν

οὐδὲν ἦλθε ῥαψαμένη σκύτινον καθειµένον,

ἐρυθρὸν EE ἄκρου παχύ, τοῖς παιδίοις ἵν γέως, so οὐδ) ἔσκωψε τοὺς φαλακρούς, οὐδὲ κὀρδαχ᾽ εἵλκυσεν

οὐδὲ πρεσβύτης λέτων τάπη τῇ βακτηρίᾳ

πύπτει τὸν παρόντ’ ἀφαγίζων πονηρὰ σκωμμµάτα!.

Aber wenn es sich um eine Geste handelt, bleibt das ἀκούεις auf jeden Fall unverständlich, ee müsste Ópác heinsen, mag man nun 6 btiv! oder τὸ deiv’ einsetzen, Anderseits kann τὸ Béiv' weder auf ein vorangegangenes bestimmtes Witzwort noch, wie neuerdings Kaibel meint?, auf das Folgende gehen, es muse etwas Hürbares Allbekanntes und doch nicht in Worte xu Fassendes sein. Das Rätsel löst sich, sobald man eine Bühnen- weisung im Geiste hinzufügt, die in dem Mimus aus Oxyrhynchos* eine o wichtige Rolle spielt πορδή. Auf irgendwelche Vor- haltungen seines Partners antwortet der Schauspieler mit einem Furz, τὸ béiv' ἀκούεις;

Auch in der alten Komödie Wussern sich die Spassmacher ‚gern einmal von hinten, wenn ihre behenden Zungen versagen 4,

nach der Ueberlieferung liegt τὸ näher und nur ihm vermag ich einen befriedigondon Sinn abzugowinnen.

% In den Scholien werden Kupolis’ Prospaltier au 041 angezogen: os wird die gnnzo Partio wesentlich auf ihn gemünzt sein, ohne dans man genaue Uebereinstimmung mit bestimmten Versen erwarten darf.

3 Er notirt κα dem Fragment: ioentus aliguis erat rustic et inficete, tum alter 'andin, quod spectatores de talibus iudicant? meher- oule, inquiunt, hoe ont graphice Moyaricum."

3 (irenfell und Hunt Oxyr. Pap. IE 413, 8, 41 ff.

* Vgl. bes. Arist. Frö 10.

ZUR UEBERLIEFERUNGSGESCHICHTE DES FIRMICUS MATERNUS DE ERRORE

Am Ende des Aufsatzes über meine neuen Firmieuslesungen im Rhein. Mus. LX 273 Π. habe ich darauf aufmerksam gemacht, dass viele der neuen Lesungen mit dem Text der ersten Ausgabe des Firmicusbüichleins durch Flacius Illyricus (Strassburg 1502) zusammenstimmen, ohne noch einmal besondors zu betonen, dass dadurch die bisher allgemein geltende Ansicht Bursians zu völliger Sicherheit erhoben wird, dass nämlich der codex Mindensis, auf Grund dessen Flacios seine Ausgabe veranstaltete, und die 1856 von Bursian gefundene vatikanische Handschrift des Firmicus, tod. Vatio, Palat. 165, identisch seien', Ein merkwürdiger Zu- fall fügt on, dass gleichzeitig von anderer Seite die Frage ein- gehend behandelt und in entgegengesetztem Sinne beantwortet worden ist. Friedrich hat in seiner viel Gutes enthaltenden Dissertation “in Tulii Firmici Materni de errore profanarum rer ligionum libellum quaestiones (Bonn 1905) die Ansicht auf- gestellt und ausführlich begründet, dass Flacius eine andere, heut verschollene Handschrift benützt haben müsse.

leh würde «o bald nicht wieder auf die Frage zurück- kommen, wenn ich den Leser mit einer ins einzelne gehenden Erörterung aller in Betracht kommenden Stellen belistigen mlisste, bei der hier und da doch dem subjektiven Empfinden freier Spiel- raum belassen bliebe, Glücklicherweise erledigt ein bisher nicht zur Sprache gebrachten äusseren Moment die Sache mit einem Seblage und ermöglicht uns eine völlig objektive Entscheidung.

Bekanntlich zeigen die Ausgabe dew Flaciue, dh. also sein cod. Mini, und die uns erhaltene Is. die gleichen Lücken am Anfang und nach 82,4, Dies brauchte an sich noch nichts zu beweisen; es könnte vielmehr, wie Friedrich annimmt, seinen

3 Mit Bestimmtheit ist auch Skutsch für diese Meinung ein- getroton, Rhein. Mus. LX 953. οί, Mus, f, Phila, X, Y. LX. n

oder, wa

macht, auf

Fall aber höchst unwahrs

(vgl. 8. 422). 1 Also Flacins hatte unsern cod, V

von der Handschrift nbweioht, dass Fri verüchtliehor Indieien zu der None der edit. prine. sei aus einer anderen Grund sind die mangelhaften wolche auf den en zu der Urschrift vordrangen; und was ‚geschrieben iat, das ist allerdings zum ala was die erste Ausgabe bietet, ΤΙ ersten Hauptzeugnisse, auf welche Fried: die falsch reskribirten Stellen 82, 9—| Handschrift (und zum Theil CES Wee > graphie) unter der zweiten Hand die mit | Urschrift gelesen habe (a. Rhein. Mus. LX. den meisten anderen, scheinbar von der e Stellen dieser Seite thatsüchlich der Text de übereinstimmt, zeigt ein Blick auf dem von

1 s0pores.(82, 9) steht. wirklich genau über Über dem (sehr schwachen) p, por über‘ post, besonders re und se wie hier, sind leicht zu renovent P, seminent a Durs. Unim; ebenda. 82, 11 denota | re Pa,

D E

Zur Weberlieforungsgeschiehte des Firmicus Maternus de erroro 419.

"Text und kritischen Apparat (vgl. daselbst Z, 9, 8, 11, 18, 14, 38 und dus 8 284 zu Z, 28 Gesagte).

Hier haben almo die Mängel der Ausgaben Bursians und Halms Friedrich irre geführt.

Etwas anders steht es mit dem Anfang von fol. 5* (82,5). Hier fat von der ersten Hand kaum noch ein Schatten zu er- kennen, ond das fer ... ladiis, welches ich doch noch za lesen glaubte, it nicht so sicher, dass ich es unbedingt festhalten möchte. Vielleicht, wahrscheinlich sogar, hat also das Moracue (sie!) gladio et hasta, welchen a bietet, auoh in P gestanden 1, doch ist die Stelle sicherlich nicht so zu verstehen, wie Friedrich (S. 9) sie erklärt. Er bringt wie in Zusammenhang mit den sacra Persarum, von welehen 81, 16—82, 4 die Rede war, und meint im Hinblick auf die von ihm angeführte Parallele Macrob. Sat. 117, 16: auctorem aut de femina quadam agere, quae armis in- ‚duta luminis deo consecratur, aut ipsam numinis imaginem in mente habere simillimum est veri! Friedrich übersieht dabei, dass zwischen dem den Mithraskult belreffenden Stück und den fraglichen Worten am Anfang von fol. 5* ja ganze zwei Bllitter ausgefallen sind. Ist es an sich schon recht unwahrscheinlich, dass in dem ganzen verlorenen Stück bis zu unsorer Stelle immer- fort noch von den Mithrasmysterien gehandelt wurde, so beweist der Zusammenhang der Stelle nach der Lücke (S. 82, 6 i£), dass dieses Thema lüngst verlassen war: wir stehen ja mitten in der Darstellung der pytbagoreisch-platonischen Lehre von der Drei» theilung der Seele von Friedrich selbst in dankenswerther "Weise beleuchtet, 8.7 —, zu der das Ende des verlorenen Theils die Einleitung gebildet haben muss. Die Worte quae armata otc. wind zwar infolge des Verlusten des Voraufgegangenen nicht zu verstehen, &o viel aher ist klar, dass sie sich auf irgend eine bildliche Vorstellung der ira, des ersten Seclentheile, beziehen müssen (rgl. 8. 289 meines vorigen Aufsatzen).

Der vierte Hauptgrund, den Friedrich für weine Meinung ins Treffen führt, ist das Abweichen der Ausgabe des Flacius von P in dem Texte des Verses ang dem Mithraskult (81, 20):

B µύστα βοοκλοπίης συνδέξιε" πατρὺς αταυοῦ. π. µικτάβω µυστάκυ κλοπίης σύνδετε πατρὸς ἀπάγου.

* Die Verlesung durch den Corrector war leicht möglich: es ent wprechen sich in den beiden Worten (Aeraeae (a) und teefa (p) die gleichen oder bnlichen Zeichen ! und f, o und e, r und f, a und a.

3 Dam dien Wort beizubehalten ist, hat Dietrich (Mitürasliturgie,

in a den fehlerlos

‚eben bei aller schuldigen Ho

lehrten jener Zeit haben, in textkriti Massstab an sie Jagen wie an einen. de int nur ein echtes Kind seiner Zeit, wi Aenlerungen sich einen glatten Text überall seine Konjecturen anbringt.

theils treffend, theilm das Ziel verfch , an allen Stellen vor, an denen Flada (ziemlich vollständig gesammelt von Frie es sich nicht um leichte Verlesungen omnia a; 83, 20; 94,29; 95,4 rw), Untersuchung der Hs. die Ueb n erster Hand mit a dargethan oder den Fineius zu seinen abweichenden

79, 15. 82, 6. 7. 10. 11. SE 3.

macht.

3 Flaeius vorstand anscheinend überhaupt. 86, steht in P; AIQNYCOC AE tOBHOIC à OETIC ΔΥΠΕΔΕΞΑΤΟ ΚΟΛΙΠω ΔΙΔΙΟΤΑ.

zu haben, richtig zu stellen war gewiss kein abor Flacin? διανοσὺς δὲ φοβητεῖς δύσεν ὑπεδέξατο κόλπι, δαιδίοτα κρατερὺς dp. ES Fehler mögen auf Rechnung de» D 18, Achnliches üfters.

Zur Ueberlieferongegeschichte des Firmicus Maternus de errore 421

14.99.96. 95, 10. 102,3. 109, 17. 22. 90. 98). Es ist keine Stelle, an der man nicht leicht erkennen kann, was Flacius zur Aenderung bewog. Sehr oft liegen auch Nachlüssigkeiten vor, die uns nicht so sehr wundernehmen werden, dm der orthodoxe, zelotische Theologe Flacius doch nicht so sehr auf die Worte als auf Gedanken und Inhalt der Schrift des ihm kongenislen Heidentödters Firmicus Werth legte. Man lese nur seine Vor- rede! Das Genngte für jeden einzelnen Fall zu erweisen er- Kbrigt sich, nachdem das eingangs vorgebrachte Argument es über jeden Zweifel erhoben hat, dass Flacius unsere vatikanische Hx, keine andere, vor sich hatte.

Eine andere, noch offene Frage sei es mir bei dieser Ge- legenheit gestattet zu erwähnen und zu beantworten; die Frage, wann die vatikanische Ha. reakribirt worden ist, Skutsch hat im Rhein, Mus, LX 264 darauf hingewiesen, dans die Reskription erst nach 1562 vorgenommen worden sein muss, da Flacius Tiyrieus aller Wahrscheinlichkeit nach den Text von P noch ohne die Verscblimmbesserungen der zweiten Hand gesehen habe; weit weniger wahrscheinlich sei es, dass Flacius trotz der "Cor- Yecturen' noch dio Schreibungen der ersten Hand erkannt habe, Es kann sogar als ganz sicher bezeichnet werden, dass Flacius den Text noch uncorrigirt vor wich hatte. Denn unter dem thö- riehten Unsinn, den die zweite Hand übergeschrieben hat, noch das echte Gut lerauszuerkennen, hat eine Mühe gekostet, wie sie Flacius gewiss nicht auf die Entzifferung der Hs. verwendet hätte. Oft hatte ich es an manchen Stellen achon aufgegeben noch etwas herauszufinden, und nur eine zum dritten oder vierten Mal wieder vorgenommene genanesto Betrachtung führte schliess- lich doch zum Ziele, Dieser Arbeit hat sich Flacius nicht unter- zogen, das dürfen wir mit Bestimmtbeit sagen, nachdem wir ge- sehen haben, mit welcher Nachlässigkeit er bei der Textgestaltung verfuhr, Auch darf man nicht einwenden, er habe die Züge der ersten Hand vielleicht noch deutlicher und weniger verblasst gesehen, Hat er doch selbst an nicht reskribirten Stellen auf derselben Seite, auf der er so oft das Richtige gegenüber der zweiten Hand bietet, fol. 5°, mehrmals falsch gelesen und da- nach gellndert: 89, 12 Corpus autem P, Quod. aulem corpus est a5 15 commenta P, comilantia a; consecratione P, consequentia aj 16 isforum ac sacris P, islarum absurditalum a; ühnliches an vielen anderen Stellen, «. S. 420,

Wir mussten uns diese Verhältnisse so eingehend klar

Vor der Ausgabe des ganze erste Seite (fol. 1*). Hier princ. E (hiermit sei fiot

von zweiter Hand am Rande. auch in der ed. prino, Ebenso 94, 22 sallalores pya, saltentur P5 102,3 latis) semita a, aber (veritas) sereata P; 1 (ae =.) Dir fiot. quoque gloriae au... ea Ls. P. E Von der zweiten Correctoren à (ps Corresturen auf fol. 5^ (82, $5—89, 16)

Dios ist ein neuor, ovidenter Bewei

Hs, hatte, Ferner beweist es, dass er i Augen hatte, nicht. was ja auch denl derselben; diese müsste ja sonst erst nach dei gemacht sein.

® Aumer 83,8 estimat py a; P bot doch. Bemerkung S. 281), welches eini)onds straeit libidinum. eina = ergiebt. Der poetische Auxdruek pur: ον den Firmicun, cf. «B. Lucret. HI 1028. Bei. zwei Lieblingsworte des Firmieus, perversus |

Zar Ücberlicferungsgeschichte des Firmicus Maternus de errore 423

von zweiter Hand nachgezogene, jedenfalls richtige condilio p, oder p, zuzuschreiben ist, wird sich kaum eutscheiden lassen. Die Ansetzung von zwei Correotorenhünden ist aber nicht etwa bloss ein Nothansweg, auf den wir dureh das Verhältnisse der Correetüren in P zur ed. princ. geirängt werden. Bestätigt wird unsere Annahme auch dureh äussere Merkmale, welche ich früber nur nicht erwähnte, weil ich die heute behandelte Frage moch nicht ins Auge gefasst hatte. Was auf fol. 1* von erster Hand steht, ist tiefschwarz; wo nichts mehr zu lesen ist, ist die Tinte abgesprungen. Die Correcturen sind mit blawer Tinte in flüehtiger Schrift gemacht, und der Schreiber gibt sich meint nicht die Mühe, den alten Schriftzügen zu folgen. (Ebenso ateht es 94, 22 und 102,9.) Was er corrigirt, ist zwar durchaus nicht alles richtig, verräth aber immerhin Nachdenken und ein ge- wisses Verstündnies (zB. die beiden Ergänzungen am Rande 75,2 und 76,2). Niemals ist ον solch baarer Unsinn, wie wir ihn so ‚oft auf fol. 5* finden. Hier ist, umgekehrt wie auf fol.1*, die alte Schrift ganz verblasst und erloxehen, nachgexogen aber mit schwarzer "Tinte, wobei der Schreiber meistens mit üngstlicher Sorgfalt bestrebt ist die Züge des Originals getren nachzumalen, Diese Beobachtungen setzen uns in Stand, die Schicksale der Handsehrift in folgender Weise darzustellen. Geschrieben. wurde sie im 9. oder LO. Jahrhundert vielleicht in Minden, jeden- falls in Deutschland (dies ist Trauben Urtheil, s. Skutach aaO. 8. 265). Za uubestimmter Zeit gingen die beiden Rumseren Bogen des ersten Quaternios verloren, gewims aber schon recht früh, denn schon im 15. oder 16. Jahrhundert war die nunmehrige ersto Seite, welche vorher fol. 3*, also eine Innenseite des ersten Heftes, gewesen war, in einen solchen Zustand gerathen, dass der Gelehrte, der um diese Zeit die Handschrift corrigirte, nicht mehr alles richtig lesen konnte und daher selbständige Ergänzungen vorachmen musste, Dic schon corrigirte Handschrift wurde von Flacius in Minden gefunden, worauf dieser nach ihr seine Aus- ‚gabe 1562 voranstultete. Vielleicht apch war Flacius, der Ent- decker, selbst jener erste Correotor. Innerhalb der nächsten sechs Jahrzehnte kam der codex nach Heidelberg ob durch Flacius selbst?! und wurde von dort mit dem grössten Theil

5. 281) zusammen: omaia perversa praepostera sunt ratione. Lukroz- puren werden auch sonst öfter bei Firmicus zu finden sein.

1 Flacius betrieb für seine grosse ecclesiastica historia (Basel 1660-1874) theils wollet, üheils durch Freunde, dis er für sein Unter-

»

-

1E 421: "Als derselbe (Murcus Wi bos ‚eine griechische Handechrift des A andere sehr alto Handschriften gefunden sie durch einen Reiter so bald als.

bittet «ich vom Herzoge (Johann Friedrich dem.

ein Empfehlungsschreiben an den Abt, 7

3. 1661 dom Nic. Gallus, dass er neulich

geschichte mit ungemeiner Mühe den Mönchen, Codiess abgerungon

berg stand Flacius in ba Bene Pfals

öffnete er Flaclus seine Büchervohiitze und.

(S. 491). Flacius widmete dem Pfalegrafen meine 3 burg 1557. Hiernach dürfte die scheinliehkeit für eich haben, dais Flacius auch.

oder sie vinlleicht von vornherein mit pl berg augekauft hat.

en

pu

INSCHRIFTLICHES ZUR GESCHICHTE DER ATTISCHEN KOMÓDIE

Der Gewinn, den die Geschichte der attischen Komödie inschriftlichen Zeugnissen verdankt, ist sicherlich bei der Lücken- haftigkeit unseres literarischen Materials recht hoch anzuschlagen. Im Vordergrunde des Interosses stehen ait lüngerer Zeit mit Recht die unschätzbaren attischen Urkunden 1G. II 971—977, denen noch jüngst Edward Capps ein hochwichtiges Ergebniss abgerungen hat! und deren vermehrte und verbesserte Nenherans- ‚gabe Adolph Wilhelm hoffentlich sehr bald vorlegen wird. Neben sind in letzter Zeit einige römische Steine IG. XIV 1097, 1098, 10984 mehr als billig vernachlänsigt worden, obwohl auch sie in ihrer Art höchst werthroll eind. Ohne Kenntniss davon zu haben, dnes Wilhelm auch sie in seinem Werke über die Ur- ‚kunden zur Geschichte der attischen Theaters behandelt, habe ich mich vor Jahr und Tag mit ihnen beschäftigt und ibm einiges Neue abgewonnen. Natürlich habe ich Wilhelm meine Ergebnisse, wo weit sie mir im vorigen Jahre schon foststanden, mitgetheilt und zu meiner Freude auch seine Zustimmung zu einem Hanptpunkt, der Erklärung von 10981, erhalten. So könnte es überflüssig erscheinen, dass ich meine Resultate hier noch gesondert vorlege, ich wage es aber gleichwohl, weil in Wilhelm Werk, dessen Erscheinen sich über Erwarten verzögert, dio litterarhistorischen Folgerungen nicht so ausführlich erörtert werden können, wie ich es im Hinblick auf die neue Ausgabe ier Komiker für geboten erachte.

Den drei kleinen Bruchstücken, die von einer einst sehr umfangreichen Urkunde geblieben sind, ist das Geschick nicht hold gewesen. Sie sind nicht nur alle drei jümmerlich ver-

J The introduction of comedy into the City Dionysia (University of Chicago, decennial publications), vigl. Wochenschrift für klass. Philol. 1904 Nr. 15, 393 fT.

- 59

kleine Pragment 10982. sind Bruchetück OP Rt in der Vil

erschloss, über 1098a fehlen leider inhaltliche Ucbereinstimmung ist bei «

zuzuweinenz aachlich würde on 9 Bruchstück von einem zweiten. rühren sollte. Die beiden gri | Nr. 229 und 930 Aufonhme in durch das Räthselhafte ihres In gunson Reihe von hervorragenden Meineke?, Usener®, Bergk *, Mad: Abe ohne achten tolg, "rad dien VII (1885) 1811f. das Räthsel im fund seine vortreffliche Arbeit fast gar kt Kaibel hat sie nicht gekonnt und κο der griechischen Inschriften Italiens. die von Wilamowitz unabhängig von. Erklärung mit, während ibm 1097 und unverständlich blieben. In den Addenda steckt, ist dann das neue Fragment von und doch enthält es nicht nur die sichere aens Auslegung, sondern auch dont Bei dieser Sachlage halte ich es für klürung Petersens nicht als anerkannt

3 Gui Dill com. di Roma 1488 p. 149 8 Ai lnstra di marmo, Dio Buchstabeuformen viel schlanker als im Corpus, aber natürlich οἱ ? lisi. erit. 210. ? Symb. philol. Bonn. 001. ^ Rhein, Mus. XXXIV 293 und früher Coma ant. 143. ® Kleine Schriflen 470 Π.

gar

Inschriftliches zur Geschichte der attischen Komödie an

noch einmal ab ovo zu beginnen!, Das was zunächst nuf den beiden grösseren Fragmenten ins Auge füllt, ist die grosse Zahl aitischer Archontennamen des V. und IV. Jahrhunderts und die wicht minder grosse Zuhl von Dramentiteln im Dativ. Viel ver-

traten ferner die Worte &vixa (1097 7. T, 1098 7.15), Λήναια (1098 Z. 9 u. 15), ἐν ἄστει (1098 Z. 11) hervor, auch lässt sichin 1097 7. 7 sofort ein bekannter Komikername Λ]ύσιππος ergänzen, Also denkt man an ein chronologisch geordneten Ver- zoichnies von dramatischen Aufführungen oder Siegen. Dazu stimmen aber die Jahreszahlen der Archonten nieht, denn in 1097 folgen auf einander die Jahre? 434, 440, 437, 431, 434, 410/9, 394, 990, 495, 439; in 1098 304, 382, 975, 974, 365, 349, 967, 364, 956, 352, Und was bedeuten ferner die Zahl- zeichen Γ 1098 Z. 3, À 1097 Z. 2, E 1007 Z. 6? Bergk wollte in ihnen die Zahl der Richterstimmen sehen, mit denen der Sieg zuerkannt worden aei; Usener, der die ehronologische Archonten- Folge innerhalb der durch diese Zablzeichen abgegränzten Ab- schnitte erkannt hatte, hielt sie für Nummern zur Bezeichnung des Dichters. Beide Erklärungsversuche befriedigen nicht, um so einlenohtender ist Petersens Deutung. Die Ziffern bezeichnen den Platz, den der Dichter von den Preisrichtern zugewiesen er- hielt, unter f werden alle Stücke eines Dichters in chrono- logischer Abfolge mitgetheilt, mit denen er Bter wurde, unter & und E die, welche an die dte und 5te Stelle gesetzt wurden, Also nieht eine Siegerliste haben wir vor uns, sondern eine Liste der Stücke verschiedener Dichter, unter jedem Namen nach dem Erfolg geordnet, die Stücke gleichen Erfolges nach den Festen ger schieden in chronologischer Reihenfolge. Wenn Petarsens Deutung von den wenigen, die sie Überhaupt erwähnen, nicht freudig an- genommen worden ist, so kommt das daher, weil man Scheu trug, für das Ste Jahrhundert fünf konkurrirende Komiker anzuerkennen?.

% Das ontspricht thatsüichlich auch dom Gang meiner eigenen Unter- suchung, die im wesentlichen fertig war, ala ich Petersens Arbeit zu- fällig kennen lernte.

3 Da die dionysischen Aufführungen in die zweite Hälfte des atlischen Jahren fallen, gebe ioh. bei jedem Archon nur das zweite Julianische Jahr seiner Amtszeit.

3 Vgl. Albert Möller Lehrbuch der geiechischen Bühnenalter- thülmer 291 Anm. 1; günstiger Aussert sich Bodensteiner Burs, Jahresb. für Altorihumewios. CVI 195, aber nuch or findet in P Deutung un-

gelöste Schwierigkeiten,

Jahre 388 kennt fünf, und d ee: T bezeugt. iem Ben in tia Ucberlieferung.

besten stechenden Einfachheit liegt gar kein Widerspruch Dichter für die Jahre 425—408, - le \ 440, 497, 494, 491; das vortrügt | | Wir müssen eben lernen, dass Dichter auch in der ülteren Zeit fünf. jahren des peloponnesischen Kriegs auf di jeher übliche Dreiaahl beschränkt, Zeiten aber wieder auf die alte Hi also keine Nachlüssigkeit, wenn. toteles verhältnisse wahrlich genau bekannt wi mur dio Fünfznhl erwähnt.* Sollte P eine Stütze gebrauchen, so liefert 1098a, denn da steht in Z. 6 p geschrieben, und dass von einem Dichter Rede ist, lässt sich mit Sicherheit beweisen - Die Erkenntniss, dass sich die Komddi der wetteifernden Dichter ursprünglich schied, ist immerhin ein kleiner G cheren Ertrag kann man den F 1 es gelingt, die ursprüngliche Zeilenbr m. E. mit Hülfe von 1098 möglich, da die Urkunde nicht in Heihenschrift. stabenzahl also innerhalb gewisser Grenzen wohl Petersen als Kaibel haben die et bereits gemacht, aber die Folgerungen aus Ihr Dass man in 1098 nicht die Zeilen bellebl kann, so dass etwa mehr fehlt als erhalten 2. 5-6, wo zwei auf einander folgende

α Die richtige Datirang de» hier hat Capps Amer. Journ. of Arch. IV (1900) 74 3 Ar. πολ. "A6. 56,3 ἔπειτα χορητοὺς τρ AE ἁπάντων Αθηναίων τοὺς πλουσιωτάτους. καθίστηπέντε, νῦν δὲ τούτους αἱ φυλαὶ φέρουσιν.

EE

pe

Inschriftliches zur Geschichte der attischen Komödie 429.

werden, also nur der Name des Stückes fehlt, Ist hierdurch die Grüsse der Lücke in gewisse Grenzen eingeschlossen, so wird sie genau bestimmt durch Z. 9—4. Da Z. 5—6 nur der Name des Stücken fehlt, kann in Z, 8 hinter ἄστει nicht ein anderer Arehontenname + Stück + ἐπὶ Φανοσ- fehlen, sondern die Worte ἄστει ἐπὶ Φανοσ- schliessen die Lücke zwischen beiden Zeilen. So ergibt sich für Z. 8, oder richtiger von dem ersten erhaltenen Buchstaben von Z. 3 bis zu dem darunter wiehenden von 2. 4, die Zahl von 29 Buchstaben, und da grade diese Zeilen etwas loekerere Buchstabenstellung zeigen als die untere Hälfte des Fragments kann man 30 als Normalzahl, 28 und 32 als äusnerate Grenzen des Erlaubten ansehen. Thatwüchlich lassen sich alle Zeilen unter dieser Voraussetzung befriedigend füllen, und ich glaube den einen Einwand, den man gegen meine Bestimmung der Zeilenbreite machen kann, am besten zu entkräften, wenn ich zunächst meinen Ergänzungsverauch mitt! . Aus prak- tischen Gründen habe ich den Zeilensnfang in Höhe de» am weitesten nach links erhaltenen Buchstaben (Z in Z. 9) an- genommen, unbekümmert um etwa dadurch entstehende falsche Wortbrechungen an den Zeilenenden; die klammerlosen Zahlen rechts bezeichnen die sicheren Archontenjahre, die eingeklam- merten die von mir beispielsweise ergänzten, 1098. ΕΠΙΧΙΟΝΩΣΜΑΙ ΞΔΙΟΝΥΣΟΥΓΟΝΑ ΑΜΠΡΑΚΙΩΤΙΔΙΓΕΝ ΤΡΑΤΟΥΕΡΕΧΘΕΙΕ 5 ΛΕΙΕΠΙΧΑΡΙΣΑΝΔΡΟ TOAAMANTOZIOIE ΟΔΥΣΣΕΙΕΠΙΚΗΦΙΣΟΔ ΕΠΙΑΠΟΛΛΟΔΩΡΟΥΑΓ ΞΙΠΠΟΥ AHNAIA Επ ΟΙΩΙΕΠΙΝΑΥΣΙΓΕΝΟΥ ΞΝΑΣΤΕΙΕΠΙΧΙΩΝΟΣ "ΕΙ ΕΠΙΑΓΑΘΟΚΛΕ "^ HIGOY AHMOYA OYANTEPOTII u NIKAAHNAI ΙΕΝΑΣΤ VET AP

Eh h ]wL

mit denen der Dichter an den ρα, können sie nicht wohl aufgeführt καὶ an don stüdtischen Dionysien zwei

haben würden, was für diose 1

folgen 9 Stücke, die den dritten Platz dass erst die städtischen Aufführungen lenaeischen von 967 und einem früheren Jal vierter scheint der Dichter nur einmal 4

breite vorzieht. Die Klammer, de. i der einander unmittelbar folgenden Ami lässt sich nur dadurch auflösen, dass ma einen Wechsel des Festen annimmt, dann Χαρισάνδρου einen Titel (etwa 7 Buchstaben) Arohontennamen (mindestens 7 B), + nener Titel ergänzen und käme anf mindestens 52 Buchsta lich aber mehr. Ein boshafter Dämon hätte es di

3 Ebenso möglich wie die Ergänzung Ki Κηφισοδίότου (58/7).

Insehriftliches zur Geschichte der attischen Komödie 431

grade die zweite Lenaeenaufführung dieser Klasse cinJahr hinter die letste städtische fel, dass ferner der Beginn der Listo vierter Preise an den städtischen Dionysien durch eine Lücke versehlungen wurde und dass endlich die erhaltenen Stücke dieser Kine chronologisch un das letzte Lenasenstück dritter Kinme an- schlossen, sodass Dionysien dritter, Lenacen dritter, Dionysien vierter den trügerischen Schein einer fortlaufenden chronologischen Reihe hervorrufen. Wer eine so ausgosuchte Tücke de» Geschioks für glaublieh hält, iet durch mathematische Beweise nicht zu widerlegen? und mag dann jede weitere Bemühung um die In- schriften als verloren ansehen ich vermag nicht daran zu glauben, und halte die vorgeschlagene Ergänzung in den Haupt» sachen für sicher genug, um darauf weiter zu bauen.

Schon Boeckh hatte beobachtet, dass unter den Titeln zwei bekannte Stücke des Annxandrides Z. 7 ᾿Οδυσσεύς und 7, 14 "Avrépuc? vorkommen, an zwei andern Stellen lassen sich Titel desselben Dichters ergänzen, 7. 5 Αχιλλεύς oder 'Ηρακλῆς, Z. 8 "Άγροικοι oder "Arxiong; ersteren ist der Zeilenlänge wegen vor- zuziehen. Da auch die Zeit genau für Anaxandrides passt, dessen. ersten Sieg die parische Chrönik (Ep. 70) 376 ansetzt, hat bereits "Wilamowitz bei Knibel im Corpus bestimmt ausgesprochen, dass wir Z. 1—14 Stücke des Annxandrides haben, und zwar den Behluss der mit dem zweiten Preise bedachten und alle dritten, vierten, fünften. Wir erschen daraus, dass er neunmal dritter, einmal vierter und wahrscheinlich viermal fünfter wurde, Grade die Liste der zweiten Stücke muns schr lang gewesen sein, denn nach. Suidas hat er 65 Stücke verfasst und zehumal geslegt, or müsste. Mempach 41mal den zweiten Platz erhalten haben. Diese Zahl int aber ganz auffallend hoch und wird wohl unrichtig sein. Ieh wage freilich nicht die Zahlen bei Suidas anzuzweifeln?, aber wir müssen bei Dichtern der mittleren und neuen Komödie immer damit rechnen, daas sio Stücke annserhalb Athens aufführen oder mur ala Bach erscheinen liessen, denn sonst sind die hohen Zahlen

3 Zu meinem Bedanern verharrt Capps, dessen Briefen über die Insehrift ich viel Anregung verdanke, bei dem Glauben an diesen boe- haften Zufall.

3 |n dem einzigen erhaltenen Citat Ath. XIV 604b stoht aller- dings £v "Avrtpüvri in den Handschriften

* Da Suidas die Gommmtsummo der Siege an Dionywen und Lennoen anzugeben plleyt (Capps Amer. Journ. of Philol XX 298), darf man die drei Lonaeensiege IG. II 977 nicht etwa den zehn bei Suidas hinzufügen.

inn

Zahl;

iE Ξ

(821—290)* und in dieser Zeit hätte ο den niedrigsten Apollodorisohen Ansatz zu. in Athen aufführen lassen können, wenn neun Jahren sogar vier Plütze zur Ve Nun ist es ja nicht zu bezweifeln, dass Produktion derselbe Dichter

Stücke aufführen konnte, das ültest die Didaskalie des Jahres 3861 (IG, II 9 Diodoros an zweiter und dritter Stelle vierten Jahrhundert, alses in Athen wahrlich

3 Eingerechnet habe ich die neuerdings

497 bekannt gewordene ᾿Ανθρωπογονία uni fortgelassen alles Unsichere, Kuibels

Renleneyel. I 2519 wir klnnten 119 sichere Druck- oder Schreibfehler bernhen, -

3 Um die Zahl 260 herauszubekommen, 99 Jahre auch der Sohn an jedem Fort ein die Bühne gebracht, dieser nlso thatsächlich fünf Plützen besetzt haben.

3 Vgl. Jacoby Apollodors Chronik 858 ff.

* Capps Amer. Journ. of Arch, 2 Series IV T4 Diotimos der Archon des 3. Jahrhunderta int, das Boloch Hermos 38, 133 auf 287/0 festgelegt.

a

Insehriftliches zur Geschichte der attischen Komödie 433.

und aneh die grössten verhiltnissmissig selten den Kranz errangen, [το πο τς πε πες |. bleibt also keine Wahl, eine beträchtliche Zahl von Stücken des Antiphanes und Menander sind entweder ausserhalb Athens oder“ überhaupt nicht aufgeführt worden, und was bei diesen beiden | Diehtern besonders klar hervortritt, wird auch von andern un- fruchtbaren Komikern wie Eubulos und Alexis gelten. Auch für Anaxandrides llinst sich die Möglichkeit nicht bestreiten, dass seine 65 Komödien nicht sümtlich in Athen zur Aufführung gekommen sind, und dass daher die Liste der zweiten Stücke in unserer Urkunde vielleicht bedeutend kürzer war uln wir oben bereshnet haben. Jedenfalls ergibt sich aber aus der verhältnine- milsig geringen Zahl von Stüeken, mit denen er vierter und fünfter wurde, gegenüber den zehn Siegen, dans Anaxandrides zu den erfolgreichen Bühnendichtern gehörte, wenn auch die von ‚Chamatleon bei Athennios IX, 274 b erzählte Geschichte, er babe alle Stücke verbrannt, mit denen er nicht siogte, eine bereite im Altertbum widerlegte Fabel ist. Ziemlich viele Titel des Steins "Αμπρακιῶπις, Διονύσου Τοναί, ᾿Ερεχθεύς, "hb und die beiden halb erhaltenen Mawópevog! und etwa Aupomoiög® sind uns litierariscl nicht bezeugt, das ist aber keineswegs wunderbar, denn wir haben hier ja Überwiegend Titel von Stücken, die weniger gefallen haben.

Nicht olıno Interesse für die Geschichte der Komödie iat eine Angabe in Z, 8—9- Dass hier Boeckh richtig ergünzt hat ὃν’ ᾿Αναξίπ- που, kann jetzt nach Bestimmung der Zeilenlänge kaum mehr bezweifelt werden, dann ist es also auch Mitte des 4. Jahrh. noch vorgekommen, dass cin Dichter sein Stück durch andere einstadieren liess, Aristoph: 1ο gern tat, unl gerade wie bei jenem blieb der wahre Verfasser neben dem Mittelsmann bekannt, Man möchte diesen Anaxippos gern mit dem gleich- namigen Dichter der neuen Komüdie ileutificiren, aber die Sache bleibt unsicher, weil diese Aufführung im Jahre 349 doch recht weit von der Zeit des Antigonos und Dematrios entfernt jet in der Amaxippos nach Suidas blühte; wer 349 ein Stück ein-

X Stücke dieser Namens gab von Dipbilos (1 559 K.) und Diodoros (18 11572).

3 Ich verdanke diesen Vorschlag Edward Cappa, der an ein gleichnamiges Stück dex Anaxilas erinnert, Die Ergünzung π]ομῶι halte ich für überzeugend, aber neben Λυροποιός sind natürlich viele andere Öewerbe Αὐλοποιός, Κλινοποιός, Ὁπλοποιός usw. möglich.

bein. Mos. f, Philol, N. V. LX 98

ion. 8, 410,

Tnsebriftliches zur Geschichte der altischen Komödie 435

A]óowrrog ἑνίκα μὲν [Λήναια ἐπὶ Γλαυκ- 410/9 Ἱπ[που Καταχήναις, [ἐπὶ Διοκλέους Bá- (408) κχ]αις, αὗται µόγαι σῶι[αι" B δὲ ἣν Λήναν

wa iem) Διοφάντου Διονύ[σου vovaig: Y' ἐν 394 &c]re ἐπὶ Νικοτέλους [Titel + 9 Buchst.‘ M ἐν 390 ἄστ]εζ ἐπὶ Λυσιμάχου [Titel -- 10 Buchst.” €’ ἐν 425 dare] ἐπ] Mopuyibou [Titel + 8 Buchst. ἐπὶ 'Au- 439 (432) óbo]ug Κολεοφόροις.

Die ersten 6 Zeilen gehüren einem Dichter, der wesentlich Alter als Aristophanes ist, Zuerst kommen zwei Stücke, mit denen er den dritten Platz erhielt, und zwar an den Lenaeen, denn sonst hätte er an den Dionysien des Jahres 434. zwei Stücke aufgeführt. Dann folgen fünf Stücke, mit denen er ἐν ἄστει vierter wurde, und zum Schluss eins, das die fünfte Stelle ἐν ἄστει bekam.

Üharakteristimoh für die Frühzeit ist es, dass zwei Stlicke gar keinen Namen tragen, sondern einfach xwptpbia heissen. In den Archiven waren offenbar in älterer Zeit die Namen der kon- kurrierenden Komödien nicht immer verzeichnet, und man konnte dann mur fentstellen, dass der und der Komiker den und den Platz erhalten hate. Dagegen ist Σάτυροι keine Gattungs- bezeichnung wie xwuwdia, sondern ein Titel, denn Komiker, die auch Satyrspicle schrieben, gibt es im 5, Jahrhundert nicht, und wir kennen Zärupoı betitelte Stücke von drei Diehtern der alten Komödie, von Ekpbantides, Kratinos und Phrynichos. Leider meheint keiner von diesen hier zu passen. Phrynichos hat nach dem Anonymus περὶ κωμιρδίας zuerst 429 nufjreführt!, ist also or- heblich zu jung, Kratinos, der in die Zeit so gut hinein passen würde, hat seine Σάτυροι 424 zugleich mit Aristophanes! Rittern auf die Bühne gebracht (hyp. Ar. Rit.), und Ekphantides, dessen Batyrn das einzige spüter von ihm erhaltene Stück gewesen zu wein scheinen, is zu alt. Da er nämlich in der Dionyslen-Sieger- liste IG. IL 977 ummittelbar auf Buphronios folgt, dessen einziger Sieg ins Jahr 458 fallt (1G, IE 971), muss er seine theatralische Laufbahn spätestens um 455 begonnen haben, und es ist dann nicht abzuschen, wie bei der chronologischen Ordnung unserer Urkunde! Lysippos auf ihn folgen konnte, der 439, so viel wir sehen, zuerst aufführte, 410/9 zum ersten Mal siegte, Wir

1 Soidas gibt die 56. Olympiade an, aber mit Meineke wird πτ statt πε zu schreiben sein. * Darüber siehe unten S. 440 f.

Gi k

In beiden Listen Ist mein zubringen, doch sind die Schw m. E. geringer, er müsste dort ersten Kolumne eingenommen haben, 7.& Der Majuskeltext den litterarisch nieht bezeugten Titel Καὶ ist nur für einen Buchstaben loeror und 1098 Z, 9. Mit Sicherheit folgende Stück am gleichen Fest acheinlichkeit, dass es denselben Erfolg falls làsst sich in der Zeile ausser dem Titel der Zunnte ἐν ἄστει oder Λήναια ein B δὲ ist kaum Platz übrig. Bergks Titels Βάκχαι ist durch den Zusatz 3 Κύκνος oder Kömpioı wäre auch deni ? Nur bei Ömepa ist das Adjcctivum cub

luschrifülichen zur Geschichte der attischen Komödie 497

gesichert, denn das einzige Stück des Lysippos, aus dem wir Fragmente haben, eind die Bakchen; statt σώιζεται, wie man weit Bergk zu ergänzen pflegt, habe ich σῶιαι gesetzt, weil eine. entspreebende Notiz in 1098 a4 sicher das Adjectivum enthält! Zweifelhaft bleibt es, ob sich die Angabe über die Erhaltung auf beide Stücke oder nur auf die Bakchen bezieht, doch int es wahrscheinlicher, dass beide gemeint sind, da in 1098a Z. 7 auf einen pluralischen Titel das Adjektivum im Singular folgt?, 2.12. Nach dem ersten E hnbe ich den Ausfall einen | an- ‚genommen, weil nicht der Schluss eines Titels sein kann. Die zunächst bestechende Annahme, dass dem E durch Nachlüssigkeit des Steinmetzen oder Abschreibers der für die Zahlzeichen ‚charakteristische Strich genommen sei und hier bereits die Liste der ίση Stücke beginne, wird durch die Folge der Archonten 435 und 439 ausgeschlossen. Zwischen Lysimachos und Mory- chides muss eins neue Preisklasse beginnen, und da niemals mehr als fünf Komiker konkurriert haben, kann die fünfte Klasse nrst in Z. 13 anfangen. Zur Not list wich auch ohne das ergänzte Jota auskommen, dann muss man in Z. 11 einen längeren Titel und danach $'b]t annehmen, ein solches δέ ist freilich unnüthig, aber nicht unmöglich, da die ganze Urkunde keineswegs mit pedsntiseher Genauigkeit stete die gleichen Formeln anwendet. Für zweifellos halte ich es, dass bis zum Schluss des Fragmentes nur Sibeke des Lysippos angeführt werden, denn die Ergünzung ‚eines Dichternamens in Z. 12 ist durch den Raum unbedingt aus-

Bo erhalten wir einen Ueberblick über die ganze lange, aber keineswegs sehr ruhmreiche Dichterlaufbahn des Lysippos. Nicht weniger als 49 Jabre liegen zwischen seinem ersten nnd seinem letzten Stück, und in diesen fünf Jahrzehnten hat er kaum. viel mehr als sieben Stücke? aufgeführt. Als er anfing, waren

3 Das halbe Q ist in Gattis offenbar recht sorgfältiger Abschrift. «0. bestimmt gogobeu, dass ich nicht zu Ändern wage.

3 Ebenso ist in der Hypothesis der Medeia an den Titel den Satyrapiels Θερισταί angeschlossen οὐ ounZeran, und in der Hypothesis der Achurner wird Elmsleys Vorschlag, die Noti» od σώιζονται so um- zustellen, dis» wie ausser Kratinos Χειμαζύμενοι auch Eupolis Nou- μηνίαι betrifft, durch das Fehlen von Fragmenten der Νουμηνίαι drin- ‚gend empfohlen.

? Zu den sieben auf dem Stein nachweisbaren können noch ein paar erfolglose hinter diese Κολεοφόροι kommen.

Wichtigeres noch für die anderes Fragment (4 K.) dienen

dem anapnestischen Theil der Dichter sich mit seinen Gegnern wur

voraussetzt, einem Konkurrenten u fremde Ideen mur aufgeftischt wie einen al er diesen Vorwurf von sich selbst ablehnen, -

Das ist die ültere Art, die wir bei Ari Stücken nur bis zum Frieden (421) n dings scheint er ihr auch noch in dem geführten Amphlaraos treu geblieben zu er sie wohl schon als altmodisch Y

doch achr wahrscheinlich. ? Diod. XII 10. . * Thok, V 19 u, 24 vgl, Athen, Mitt, XXI;

Inschriftliches mue Geschichte der attischen Komödie 439

erste der beiden aus der Parabase dieses Stückes erhaltenen Eapolideen fr. 30 K. οἶδα μὲν ἀρχαῖόν τι δρῶν κοὐχὶ XX ἐμαυτόν.

als Entschuldigung der folgenden Selbstverteidigung auffassen, zu der fr. 31 K. gehört —.. ἀφ' οὗ κωμῳδικὸν μορμολυκεῖον Ervwv. Bicher ist, daas bereits dic an den Dionysien desselben Jahres aufgeführten Vögel (685 #,) den anapaestischen Theil der Parabase dem Inhalte des Stückes anpassen und dass in keinem der folgenden Stücke an dieser Stelle die alten literarischen Fehden wieder auf- tauchen. Die Verkümmerung der Parabase macht damn bei Aristophanes schnelle Fortschritte, die eigentliche anapaestische Parabase haben nur noch die Theamophoriazusen, denen aber Ode, Antode und Antepirrbema fehlen, Lysistrate ersetzt den Verlust der Parabaso gewissermassen durch die Verdoppelung der epirrhematischen Syzygie, die Frösche lassen sie einfach fort, ohne ein Surrogat dafür einzuschieben®, und in Ekklesiazusen und Plutos ist vollends keine Rede mehr von diesem einst so wich- tigen Theil der Komödie, in dem der χοροδιδάσκαλος in persön- lichen Verkehr mit dem Pablikum trat, Wir sehen nun, dass ein «o untergeordneter Dichter wie Lywippos in diesem Punkt wesentlich konservativer ist als Aristophanes, zwischen Lysistrate und Früschen hat er noch eine Parabase alten Stils gedichtet, wie sie bis zum Ende des archidamischen Krieges üblich gewesen waren*, Uebrigens wird man mit Rücksicht auf die Erwähnung des Lampen die Bakchen möglichst nahe an den terminus post quem 410 rücken, und dann entspricht der Name der Archon Diokles (4098) den Raumverhältniesen am besten.

Ich komme nun zu dem kleinen Bruchstück 1098, dessen Zugehörigkeit zu 1098 oder einer nahverwandten Urkunde Kaibel erkannte, ohne aus ihm wesentliche Aufschlüsse zu gewinnen ®, Den Versuch einer fortlaufenden Ergänzung wage ich hier nicht, «enn wenn er auch für einige Zeilen (bei 30 Buchstaben Zeilen-

1 In gewissem Sinne ist die mpöppno der Mywten 353 fT, ein Ersatz der Parabasen-Aunpaeste, aber sie steht in der Parodon,

% Ttatherford Übersicht die Entwicklung der Parabare nicht, wann er Class, Rev. XVIII 440 vorschligt, die korrupte Stelle der Kratinos- hypothesis eol I 8 πιώνποιη in περὶ θών ποιήσεως aufsulösen und auf dio Legitimirong des jüngeren Ῥοείκ]ον zu bezichen, vgl. Hermes XXXIX 495.

* |n die umstehende Durchzeichnung des Cliobós aus dem Corpus habe ich in Z. 4 nach Gatti A statt A eingesetzt.

T—1

«4

Tnschriftliches zur Geschichte dor attischen Komüdie 444

als. das entsprechende Ereigniss in Xenophilo' Leben. Wahr- ‚scheinlicher ist wohl, dass Xenophilos überhanpt nicht ἐν ἄστει ‚gesiogt hatte und die Reihenfolge der Dichter durch ihre erste Erwähnung in den Didaskalien bestimmt wurde, Dazu würde co gut passen, dass in 1097 das früheste Datam des anonymen Diebters (440) grade um ein Jahr dem ersten Auftreten. dew Lywippos (439) worangeht. Zweifellon waren Telekleides und Xenophilos vor Lysippos behandelt, unser Fragment ist also dus erste der ganzen Urkunde,

Mit dem Rest der Inschrift vermag ich leider nicht viel

7, 1. In den verstiimmelten Buchstaben kann ἐν ἄ[στει stecken.

7. 2. Da ευµι in keinen Archontannamen passt, liegt die

Εὐμενίσιν nahe!,

2. 8, ἐπὶ orgünet sich leicht, aber in dem Archontennamen wird ein Schreibfehler stecken, denn es gibt schlechterdings keinen mit Εὐδ- anlautenden attischen Archon, Das Wahrscheinlichste ist wohl, dass ἐπὶ Εὐδήμου für Εὐθυδήμου (431/0) verschrieben ist”. Allerdings ist auch die umgekehrte Möglichkeit nicht aus- geschlossen, dass der Stein gegenüber der litterarischen Ueber- lieforung Recht hat. Die Archonten der Jahre 450/49 und 426/65. heissen nach Ausweis der Steine Euthynos, sie werden aber in der Litteratur sehr häufig Euthydemos genannt?, und die beiden einzigen Zeugen für den Archon des Jahres 431/0 Diodor (XII 88) und der von Athenaios V 217a ausgesehriebene Autor stimmen beide in der falschen Form für den Archon von 4206/5 überein, möglich iet es also immerbin, dan» auch 431/0 der etwas häufigere Name Énthydemos den Eudemos verdrängt hat.

Z.5. Der Accusativ Στ]ερρούς ist nur verständlich, wenn er von einem Participium abhüngt, und dass nicht etwa ein Schreib- oder Lesefehler ein ı durch v ersetzt hat, lehren die folgenden Buchstaben av-, an deren Stelle man ja ἐπὶ und einen Archontennamen erwarten müsste, wenn der Titel in dor üblichen

! Ein Stück dieses Namens wird emeimal schol Ar. Ritt, 529 und Tohannes Alex, de acc. p. 29, 95 Dind. Kratine eitirt, doch ändert man hier wohl mit Recht den Namen in Εὐνεῖδαι.

3 Dieselbe Verwechslung findet sieh bei dem Gastronomen Kuthy- domos, der zweimal (Athen. IX 309 0 und 371a) Eudemos heisst,

3 Die Zeugnisse bei Kirchner Prosop. Att. 5654 (mit dem Nach- trag LL S, 460) und 5655.

bedenklich. Hinter diesem. vier Buchstaben, offenbar schloss hier "Telekleides, der also nie die letzte und man liess den Rest der Zeile frei. Dann folgt noch eine besondere sich grósstentheils deckt mit Z. 11. die bei Telekleides der Liste seiner ' ‚gehängt ist, in ganz übnlicher Fassung nophilos vorangeschickt zu sein. Leider ist den Sinn dieser Bemerkungen zu entı wv. 11 supplendum esse apparet ἐπὶ τὰ ]pira |

3 Didymi fragm. ed. M. Schmidt S. 340, 8. 1 Für ein nusgeschriobenes πέμπτος ist jedem kein Platz.

Inschriftliches zur Geschichte der attischen Komödie a (similiter v. 9) eo fortasse sensu, ut nec tertias nee quartas ille unquam talisse dieatur“, aber diese Ergänzung ist keineswegs so sicher, wie Kaibel meint. Einer Durchführung seines Vor- schlages in Z. 9 steht zunächst das erste N dieser Zeile entgegen. Diesen Anstoss sucht folgender Vorschlag Cappa, den er mir brieflich mittbeilte, au heben ἐπὶ τὴν γίκη]ν καὶ ἐπὶ τὰ τ[ρίτα οὐκ. ᾖλθεν, aber abgesehen davon, dass diese Bemerkung auf Telekleides nicht passt!, kann jeh diese Formulierung nicht für möglich halten, sondern würde erwarten οὔτε dvixa oüre τρίτος Av, oder οὔτε γίκας οὔτε τριτεῖα ἔλαβεν οὐδέποτε nach dem Muster der bekannten Stelle der Sophoklesvita 8 vixag d' ἔλαβεν κ ὥς qnot Καρύσειος, πολλάκις δὲ καὶ δευτερεῖα ἔλοβε, τρίτα (τριπεῖα. "Turnebus b' οὐδέποτε. Da der Stein verschollen jt, Heat sich leider auch nicht nachprüfen, ob an letzter Stelle ein P gestanden haben kann, Gatti gibt einfach |.

Man kann auch einen wesentlich andern Weg zur Ergänzung einschlagen und in 7. 9 schreiben ὤ]ν καὶ ἐπιτατικά, in Z, 11 ἄκ]ριτα καὶ ἐπιτα[τικά, aber leider führt auch dieser Weg zu keinem Ziel, denn obwohl ἐπιτατικός ein grammntischer Terminus let, sehe ich doch nicht, wie man das Wort hier erkliren soll*.

Ich bedauere ew lebhaft, die Interpretation der Inschrift mit dem Eingestündnis meines Nichtverstehens dieser Zeilen schliessen zu müssen, und hoffe sehr, das andere glücklicher aein werden. Keinesfalla vermag diese ungelörte Schwierigkeit moine Deber-

(ng zu erschüttern, dass die ganze Urkunde in der von mir durchgeführten Art ergänzt und erklirt werden muss.

Es bleibt uns mun noch übrig, Anlage und Zeit der ganzen Urkunde zu betrachten, Die geringen erhaltenen Trümmer lehren, dnse die Inschrift von geradezu riesigem Umfang gewesen wein muss. Die ersten Stücke des Telekleides, der in der Lenaeenliste. zwel Stellen vor Kratinos aufgeführt ist, missen mehr als 100 Jahre vor dem letzten iu 1098 verzeichneten Datum (349) auf die Bühne gekommen sein, und wenn wir sehen, das mo unbedeutende Komiker wie Lysippos, ja ganz versehollene wie

1 Für Cupps besteht dioses Bedenken nicht, da er für die gunze Urkunde viel längere Zeilen annimmt und so einen Anonymus nach "Telekleides einvobiobon kann.

3 Donat, de com. VIE 4 erklürt ἐπίτασις als inwolutio argumenti, euius elegantia eoncetitur, derselbe spricht praef. ad Andr. & von einem προτατικὸν mpógumov und erläutert dies als (persona), quse semol in« ducta in principio fabulae in nullie deinceps fabulae partibus adhibetur.

a - ar

313 fr, 1004 gesammelten Fragu i über die einzelnen Stücke enthalten habe, setzung ist ein Akt moderner Willkti Nietzsche Rhein, Mus. XXIV 189 m.2 sel hat. Das Riesenwerk in 120 Bii Bibliothekskatalog? freilich einer von lichkeit und für einen solchen R d Ordnung der einzelnen Fächer ein Undin

180 schreibt Wilamowite statt des nog! τῶν κατὰ χρόνους καὶ ἀπ᾿ ὀρχῆς.

3 Vgl Susemibl Gesch. der griech. Litter. zeit 1 998, Christ Grlech. Litteraturgosch. 4.

3 Besonders deutlich sagt das Trotzos. L ποὺς πίνακας Dorepor Καλλίμαχος ἀπεγράψατο, fast 5. 51.

Inschriftliches zur Geschichte dor nttinchen Komódio 445

wirklich sicheren Angaben, die wir über die Anlage der πίνακες. haben, die Liste der Sohriftsteller über Kuchenbäckerei bei Athen. XIV 643 & (fr. 100 d 7 Schn) zeigt denn auch alpha- betische Ordnung. Nimmt man hinzu, dass die Werke der eln- zelnen dramatischen Dichter in der Bibliothek in sich alphabetisch geordnet waren, wie für Aischylos und Aristophanes die in Handschriften erhaltenen Kataloge, für Euripides die inschrift- liehen und die Reihenfolge der meholienlosen Dramen zeigen‘, xo ist es sehr bedenklich, als Hanptprineip des Katalogs für die Dramatiker das ehronologisehe statt des alphubetischen an- zunehmen. Benchtet man nun weiter, dass in dem Titel πίναξ κατά χρόνους τῶν ἀπ ἀρχῆς Ὑενοµένων διδασκάλωγ. ein deutlicher Hinweis auf die Aufführungen, die διδασκαλία, liegt, «o wird es vollends unwahrscheinlich, dass dies Werk nur ein Theil des grossen Kataloges war. Warum wählte denn Kallimachos den eigenthümlichen Ausdruck διδάσκαλοι, wenn dies Werk sich nicht auf die Chronik der Bühnentbätigkeit der Dichter beschränkte? Stücke wie Euripides Andromache und Arohelaon oder Aischylos' Aitnai, die nicht in Athen aufgeführt waren, also in den Didankalien nieht standen, werden wir in dem πίναξ διδασκάλων kaum erwarten dürfen, während sie in dem Bibliothekekatalog natürlich berücksichtigt wurden. Nach alledem halte ich Nietzsches Ansicht, der πίναξ διδασκάλων sei eine Vor- arbeit für die grossen mivaxeg gewesen, für durchaus begründet. Dann dürfen wir aber in dieser Liste bibliographische Angaben wie Anfungsworte und Zeilenzahl nicht voraussetzen, sondern nur etwa das, was die römischen Steine bieten, ein Verzeichnis der Dichter® κατὰ χρόνους mit ihren Aufführungen und dazu gelegent- liche Bemerkungen, die für ein gelehrtos Publikum von Interesse. waren, Im wesentlichen ist das nur eine sehr praktische Um- ‚genppirung des von Aristoteles in den Didaskalien gebotenen Ur- kundenmaterials, statt der einzelnen attischen Feste werden hier die einzelnen Dichter die Träger der litterarhistorisch so wichtigen Daten, nus Eigenem thut der Bibliothekar mur Notizen über das Schicksal der Stücke hinzu. Wem eine solche schlichte Registrirung für Kallimachos zu dürftig erscheint, den verweise ich auf den mivaE τῶν ἀπὸ Γυλίδα νενικηκύτων Πύθια καὶ τῶν ἐξ ἀρχῆς. τὸν ἀγῶνα κατασκευασάντων des Aristoteles und Kallisthenes

Y Vgl, v. Wilamowits Aal, Eorip. 196 if 5 Auch die Dithyrambiker werden dazu gehören.

3

I |

Jacoby Whein. Mus. 59, 96 ff.

EBEN

Insehriftliches zur Goschichto der attischen Komödie 44T

die man sonst sicherlich ohne weiteres über Bord geworfen hütte, Am liebsten wird man eine der im Angnstue Zeit gegründeten Bibliotheken mit gexonderter griechischer Abteilung als Ort der Aufzeichnung voraussetzen.

Sind diese Gedankengänge richtig, so gewinnen unsere Steine für die Geschichte der Wissenschaft kaum weniger Bedeutung als für die der Komödie,

Basel Alfred Körte,

NACHTRAG

Es ist meinem Bruder Gustov nun doch gelungen, Zutritt zu dem verschlossenen Paradies der Villa Albani zu erhalten und den Stein 1097 nachzuprüfen. Die Ergebnisse seiner sehr dankenawerthen Prüfung sind folgende:

1. Z.8 nach Καταχήγαις ist ein leerer Raum für etwa drei Buchstaben. Dann ist der Name des Diokles etwas lang für den verfügbaren Platz und man wird eher an Alexis (405/4) denken müssen, da der ebenso gut passende Kallias der Frösche "wegen ausgeschlossen j&t. 2. Z. 12 hinter E hat nie ein Jota ‚gestanden, ew ist ebenso wie in 7. M1 hinter ἄσ]τει und in 7. 18 hinter | ein kleiner Raum, der knapp die Breite eines Buch- stabens hat, leer gelassen. Demnach ist in Z. 12 mein zweiter Vorschlag S δ]ὲ vorzuziehen . 437),

Die Sorgfalt den Drucker im Corpus bewährt sich also’ in fast allen Punkten, nur im Z. Il ist das kleine Spntium nicht beachtet. A. Kürte.

——

Miscollen.

lam cum medieinam hnic loco tulisse nobis videamur, posten anquiramus, sintne fortanso, quae coniecturae nostrae faveant. Rogandus avtem mihi est lector benevolus, ut i m "NOM QUA de argumento Aebarnensinm commemoravimps, mi cacopelin legat' Lysistratum'z habebit exordium Lyric Nar

Ῥουλει εὔδουσι κοὐχ ἤκουση Quid? Plana res est ο et manifesta, Neve quicquam. omittam eornm, quae ad rem pertinent: habes Eecl 739 sq.: σὺ δὲ deüp' fj κι δὸς Gir πολλάκις ἀναστήσασά » εἰς ἐκκλησίαν ἀωρὶ νύκτωρ bii τὸν ὄρθριον vópov. » Unde denuo intellegitur, quam usitata talia fuerint Aristo- inni. Leipzig. R. J. Theodor Wagner,

Ad novissimam Alciphronis editionem.

Accepta. nuperrime a Schepersio recensione Alciphronis epi- stularum, quam looupletisimam curavit apud Teubnernm, hoc rhetoris opus denuo intente mente relegi, unde factum est ut de locis nonnullis me iudice hucusque laborantibus corrigendis nutae mihi sint suspieiones, quas nunc additurus sum iis quas in Mne- mosynes. vol. XXX (a. 1902) agens de Schepersii proeodosi apud Woltersium cum eruditis communienvi, diligenter nunc ab litore in hae recensione wignificatas.

ui ci σὺ δὲ ῥάδιος ὢν τῷ ὀφθαλμίν καὶ πρὸς πᾶσαν ἀφροδίσιον κεχυµένος, ἀτιμάσας ἐμὲ καὶ τὰ κοινᾶὰ παιδία

—- E Ἑρμιονίδος µετοίκου, xré. inepto ῥδιος, multa aptiora se offerunt, velut ἰταμός, vaibfjc. τακερύς, sed certi nihil. 110 $ 4. ἀναμείναντες οὖν ἀπολῆξαι τὸ κλυδώνιον καὶ xa6apüv αἰθρίαν. πενέσθαι, περινοστήσοµεν κτέ. Vetus et pro- batus scriptor, quia αἰθρία est purum ct énnubile coelum, καθαρᾶν misisset, sed Aleiphronis, non glossatoris, esse eum vocem fidem Meat 1 8 3, ubi minus sane inepte legitur τῷ καθαρῷ τῆς

1 ο & 1. Μέμηνας, θυτάτριον, καὶ ἀληθῶς ο irm &Eéavrnixa) e, insanis, quod melius coit cum pi

un 17 $2. σοῦ δὲ ἐξ ἐκείνου µήτε ἀκέσασθαι µήτε ἀνε-

λέσθαι (se. τὸ bixruov) βουληθέντος μεῖναι (sc. ἐφασαν], µη:

devög τῶν ἐνοικούντων ὡς ἀλλοτρίου Orpráverv ἐπιχειρήσαντος,

Vix sufflcere videtur nudum μεῖναι, sed iure expectatur (Ekel) μεῖναι, seil. ἐπὶ τῆς ἠόνος τῆς ἐν Σαυνίῳ (8 init). 99

ibeto. Mos. f. Philol, 3 Y. LX.

..

πρ ποῦ τὰρ ἐχὼ κατ' ἀτρὸν ibpócu Κωλιάδας n : P - Ia

Imo vero Κωλιάδα, ut dederat rhetor. ex Ly- wistratae Aristophaneae initio, sed librariis re OR αι tiptrus Mt ἐθέλω list mi.

ipérue οὔν, σίµβλους ὑπὸ τῇ merpg ἀποκλάσας, κηρία i un τοῖς Βεοῖς ἀπηρξάμην, ἔπειτα δὲ τοῖς φίλοις

Quid. sit ἀποκλᾶν σίμβλους me quidem

ἀποκλᾶν ο itaque bees ον en mérpq, ἀποκλάσας κηρία veoyevii, Mere abesse malim. ise nec fortasse genuina est vocula δὲ, quam EDU

optimus codex Vindobonensis LS EL d ef. pies

p. XII, ut. passim apud pes LN

τον μέν sequitur nndum ἔπειτα ο νε Ἐν ἐν Aleiphrane ef.

& 3 τὸ μὲν πρῶτον elta φανερῶς ποιηµάτια ἠδεν.

1124 extr. παθὼν δὲ Ἰνώσεται οἷόν ἐστι τὸ τὴν. te σωφροσύνην Qui» ἀσπάζεσθαι, Sic potius correxerim EA Maehlyo ἀτιμάζεσθαι, Ineredibile dictu est, quot locis apnd scriptores graecos perierit.

"x $1. καταπέλτας. Hic et ubique repite MR formam gentinam καταπάλτης praeter μας docent. titali graeci mend quod Fes er: deber σος

u 37 v οὖν "/ ; κατὰ end yovey ἡμέραν, Νηστεία δὲ τὸ τήµερον εἶναι κ ο xré. er r ο

Schepers coniecit τὴν προτεραίαν, deleto: quid mutandum putarem, potius πρώτην mularem in EU At wann videtur vulgata. Quia enim nntecedumt ee (sic recte Hirschig) σεµγοτάτη τῶν ο opti, ad πρώτην commode subaudias τῆς ἑορῆς. ——_

38 extr. τοὺς δὲ ἀνδραποδίζοντας ἀπὸ τοῦ ποὺς νέους ἀθῴους [εἶναι τιμωρίας] ἀπέλιπον.

Non solum eum Cobeto εἶναι expunxerim, sed vin τω piag, quod glossema esee infra III 26 extr. vir summus recte agnovisse videtur. Glossatore enim tale additamentum. —— videtur quam Aleiphrone.

112 $3. ἀγνώμογος yäp, ὡς ἔοικε, πειραθεῖσα τοῦ | πίου καὶ μικροπρεποὺς περὶ τὰς ἀποδύσεις τὴν pri: ἔχουσα, kr. Hectissime editor in Corrigendis praetulit v lectionem. ἀντιδόσεις, nam ἀποόσεις absurdum est. expeetabam potius vocem simplicem, di Di 2 $1 Ren τὰς σεις κέχρηται τῷ, βαλαντίῳ. cr. 1

III 19 extr, μήτε οὖν ἐς VET ur "a oven! κῴη 6 θεοῖς ἐχθρὸς Λικύμνιος, ὃν Erb τῆς 4 lege eum Cobeto) φωνῆς ἕνεκεν ὀρθοκόρυζον ἡμῶν ἔκρινα. 2

Merito | Schepersio non satisfecerunt. propositae conectar

wr

Miscellen. L2!

sed quod ipse, red woenbulum requirens, ALL SD (sie). coniecit, id duplice nomine peceat contra sermonis indolem et logimm. Neque enim verbum κρώζειν habet iota adseriptum, meque inde formari potuit substantivum in ζος, quia verbi radix ent πρωτ”, ut confirmat subst, Κρωγμός, itaque conicere debuerat, aut ὀρθιόκρωγα (cf. κρέξ a verbo κρέκειν) aut ὀρθιοκρώκ- την (ef. ur a κράζειν). Quid lateat ignoro.

III 19. Narrantur philosophi quidam in convivio flagitiosis un Be omniwm animos ad sese converlisse, (bare ἡμῶν πῶν παρασίτων (ita pergit epistulae auctor 8 9) οὐδεὶς ἔτι Aófoc" T6 τὰρ θέαµα καὶ dv θυμηδίαν παρεῖχεν οὐδεὶς τῶν εἰς τοῦτο. κεκληµένων, καίτοι Τε καὶ Φοιβίδης ó xi&apubóc καὶ μῖμοι Ye λοίων oi περὶ Σαννυρίωνα καὶ Φιλιστίδην οὐκ ἀπελείποντο, ἀλλὰ πάντα φροῦδα καὶ οὐκ ἀξιόχρεα, εὐδοχίμει δὲ μόνος πῶν σοφιστῶν λῆρος.

Lectionem codioum ἀπελείποντο, sensu passivo num sententiam praebere nego; manifeste requiritur sensu nentro οὐκ ἀπέλειπον, mon desistebant, sed pergebant suis nrtibus delectare, quamvis frustra, convivas, Nem forte fuit: οὐκ Peer πω sut more, ut οὐ more in tmesi legitur 1282

11122 8 I. τοσοῦτον ἀπέχει τοῦ ζηλοτυπεῖν τὰς ἑταίρας (wie pro éoprüg Pieron) ὡς πρῴην λότου ῥυέντος αὐτῷ ἐπὶ ToU συ ou, πολλὴν κατέχεε βλασφημίαν τῶν τὰ τοιαῦτα

Admisen Meinekii emendatione pij» ὑπομενόντων, legen- tum suspicor: λόγου ῥυέντος «περὶ» αὐτοῦ, i.e. περὶ τοῦ ζηλο- Tumeiv, cum sermo incidisset de zelolypia, licet paullo insolentius dietum alt ῥυέντος pro ἐμπεσόντος. Ceterum subdnbito an Hem- sterhueii gravior mutatio τοὺς ἐραστᾶς praeferenda sit Pierso- nionae τὰς ἑταίρας, quippe quae minu» claram praebent sen»

tentiam.

MI 984 5 3, καὶ ἔδει πάντως fj ápoüv fj φελλέα éxxa- θαΐρειν fj τύρους περισκάπτειν καὶ τοῖς βόθροις ἐμφυτεύειν, οὐνέτ' ἀνασχετὸς fj διατριβή.

Multum dubito de sanitate verborum Φφελλέα ἐκκαθαίρειν, Vix enim satis probabiliter coll. Il 18 8 2 et Aesch, Sappl. 265 (x8óva κνωδάλων ἐκκαθαίρειν) ad hoc verbum suppleveris Aó- κών aut θηρίων, 4 hie agitur de opere aliquo rustico mon mimis alieno a vicinis. Expeetatur hie v. e. ὀχετοὺς ἐκκαθαί- Ρειν, sed frustra quaero aptum vocabulum, quod facile in φελ- λέα potuerit corrumpi. Quaerant

11138 $2. Scribitur de homine avaro et sordido: σππεῖται δὲ οὐδὲν τῶν πολυτελῶν, ἀλλ ἄρτον τὸν ἐξ ἀγορᾶς, καὶ ὄψον. εἴποτε εὐημερίας ἡμέραν ἐπιτελοίη, δρυπεπεῖς A φαυλίας.

Cur vilis alt cibus panis in foro emptus, nemo facile dixerit, sum praesertim. Athenis laudarentur ol ἀγοραῖοι ἄρτοι, nt docet Lyncei Samii locus in epistula ad Diagoram apud Athenneum III p.109 D. Corrigendum existimo ἄρτον τὸν ἐξ ὀλύρας, panem

CUM

Cf. loci citati in Thesauri vol. V p. 1928 sq. κ. v.

1H 39. 1 extr. ‚ms παῦτα ἕκαστα ἐχθράᾶ Mem ee ἐχθρὸν βλέπων, ut II 7, 2. recte scribitur. τακερὸν βλέπεις, Hl 16 8 2 δριμὺ βλέπει ουτε, Vit orem M CLEA $2 t à D ste Puer Iv 8 καίτοι ve ibumv τι v mE rd ὃν map! Εὐφρονίῳ τρίτην ἑσπέραν πολύν τινα

ρων ἐτῶν. $ 1 τρίτη" surrunt 119 $3 et 1190. 11128 $3 πέµπτην E Quim facile ταύτην post τρίτην a librariis neglegi potuerit.

in oculos.

IV 13 $ 14 κα. Manifesto pessime procedit im alt narratio, quo perspeoto Meineke ovollocanı graphum 14 post 15 hunc locum sic eani adimere d κλωνία quee συνέδει ὥσπερ ‘dä πρέπει poi, φίλη, σκέψαι», ^ b! fuv TN Aure Ree ver bg xp &i' λέχουσα, ij δὲ Tüurl' ἐκ τοῦ κόλπου προφέρουσα ἐπεδείκνυτα, δὲ fj δὲ φύλλα ἀπὸ τῶν κλωνίων ἀφαιροῦσα à

ἀκκιζομένη” καὶ τὸ bh Ἱελοιότατον, πᾶσαι v àp. guten

ἀνιστάμεναι ἀλλήλας λανθάνειν ἐβουλόμεθα: pies δὲ oi ἄν- θρωποι (I, ävdpeg cum Cobeto) ὑπὸ τὴν Κόχμην παρήρ- xovro. [$14] διανίστατο δὲ Non ἡμῶν μὲν τῶν τυναι- κών τὰ πλήθη (pro πάθη}, πῶν ἀνορῶν δὲ ἔμεινεν (pro ἐκεῖνα]' ὑπεκδυόμεγναι οὖν uixpóv ἄπωθεν συνηρεφή τινα λόχμην εὕρομεν, ἁρκοῦντα τῇ τότε ἐνταῦθα διανεπαυόµεθα τοῦ mörou καὶ τοῖς Kon χιτωνίσκοις) ἀπιθάνως εἰσεπαίομεν. [8 15] οὕτως. Wadi παρεμπορευσαμέναις τῆς ἀφρυδίτης πάλιν Juve

Partim recte, partim weous loeum ita pulse

Ne iusto diutius lectores detineam, nuno eundem 6, ut mibi quidem videtur, emendatlorem. [8 16] Könere A κλωνία puppivng συνέδει ὥσπερ στέφανον ἑαυτ' ή ] "él πρέπει uoi, φίλε (siol.), σκέψαι’, fj b' fuv ἔχουσα κάλυκας. ἐπῆν ει (eum Herchero, qui deinde delet λέχουσα, quod meseio | an servari debeat transpositum post 'iboU Tauri"), Ed ἀποπγεῖ λέχουσα, δὲ ufa ἄωρα ᾿Ιδοὺ raum” ἐκ τοῦ. που προφέρουσα ἐπεδείκνυτο, f| δὲ ἐμινύριζεν, fj be

πελοιότατου, πᾶσαι [γὰρ deleo cum Herchero] ἐπὶ ταὐτὸν VAM vwodverv ἐβουλόμεθα, [8 14] διανίστατο δὲ ἤδη h πῶν γυναικών τὰ πλήθη, τῶν ἀνδρῶν δὲ ἔμεινεν" ὑπεκδυ

Miscellen. 465

[rper sar one Nis PIRE $t ol '€ κραιπάλη auov* [8 15, 1.6] ear οἱ

ἄγδρες ὑπὸ rhv λόχμην παρήρχοντο. [8 "p e

ανεπαυόμ:θα. τοῦ. Do (an l^ ve κάν τοῖς xoruviowoic πιθανῶς συνεπαίζομεν, [$ 16] οὕτως μικρὰ μαμα σαμέναις τῆς ἀφροδίτης πάλιν συνειστήκει πότος” x

Sie demum omnia optime procedunt. dede mulieres omoia faciunt et gestibus et eermomibus qnae suam virorumque libidinem excitare possint, deinde surgentes pleraeque, paullisper adhue manentibus virís, petunt silvae lora secrets, qno mox suh- secuntur illi, quorum amori tum largius indulgent,

In hi» primum certissima coniectura rescripsi φίλε pro φίλη, quin ex ii» quae huie loco antecedunt liquido constat mulieres non inter se colloqui sed eum viris, unde simul apparet sanum ewwe ἀκκιζομένη p. 129,4 Delicias enim factun! meretricem, ut magis etium incendant amatorum vupidinem. Deinde recte me posuisee verba Βατέρᾳ δὲ παρήρχοντο (p.120, 6 »q.) post verba ὑπεκδυόμεναι B8áAcpov (p. 128, 15 sqq.) arguunt voces λόχμην in priore et τὴν Aóyumv in posteriore looo. Tandem sen- tentia fagitabat ut p. 128, 17 «q. pro verbis sensn casis re- ponerem κἀν τοῖς κοιτωνίσκοις πιθανῶς συνεπαίζοµεν (a, τοῖς ἀνδράσιν), εἰ in cubilibus non invitae colludebamus. Ver- bum amatorium esse παίζειν nemo ignorat.

IV 16 $ 1. ἐπί, δέσποτα Δημήτριε, ὅταν μὲν ἔξω σε low —, négpika καὶ ταράττοµαι καὶ ἀποστρέφομαι ὡς

ilv.

Niei exiguae esset nnetoritatin recentior cod A, UE πέφρικα addit καὶ δέδοικα, hace verba genuina esse credi ponnet propter Ar. Nub. 1183 δέδοικα καὶ πέφρικα, qui melior ent verborum ordo.

IV 17 82. οὐκ ἂν αὐτοῦ ἠγεσχόμην φθειριῶντος καὶ EEE κτὲ.

Neo Φφιλόνοσος nec φιλογοσεῖν alibi extant. Quin vero hoe verbum, si graecam ost, vix aliud potest significare quam amare morbum sive libenter aegrolare, Maque tantummodo recte diceretur de aegre imaginario, bie vero agitur de vere aegrotanti et mullis morbis obnozio, vide ne Aleiphron scripserit πολυγοσοῦντος. Cf. Thesanr. κ. v. πολύνοσος.

Ibidem $ 4. οὐκ dpa πρὸς τὸν veavigkov οἴκείως ἔχειν ἐκ πολλοῦ πρὸς σἐ µοι τἀληθῆ, Ada καὶ τὴν πρώτην ἀφροδίτην ἔμαθον map’ αὐτοῦ [σχεδόν reote del. Polak] κτὲ, Subdubito num reete eo habeat Mor eum insolita ellipsi verbi εἰρήσεται. Expeotabam πρὸς σὲ ἐρῶ τἀληθῆ, sed fortasse. nihil novandum.

Ibidem $8. καὶ μὲν γεανίσκος ὢν ἀνέχεται τὸν ὕστε- pov ἀντεμαστὴν τέροντα, δὲ τὸν δικαιότερον οὐχ ὑπομένει,

Pi pov Hercher de wo dedit fepairepov, deleto Ἱέροντα, incertissima coniectura, quin eodem iure conieoeris aut πρεσβύτερον aur, quod praeplacet, ῥυσόν. Vix autem reote

1

LI Miscellen.

seni amatori opponitur iwsijor, quare vereor me T due devenerit e verbis μας Textr. dig οὐ bixaiórepow ἐκείνου ἐροῦντος, et genvinn lectio sit νεώτερον.

IV 18 rv 14. ἐὰν δὲ διορχισθή (δὴ recte Meineke) por Γλυκέρα, ἅπαξ αὐτὴν ἁρπάσας κατεφίλησα” ἂν ἔτι ὀρτίζηται, μᾶλλον αὐτὴν ἐβιασάμην" per δεδάκρυκα. Antecedentes. noristi suadent Ed DL : DA 19 817. καὶ εἰ wes ie a κα) τὸν Πειραιᾶ καὶ ίδιον καὶ τὴν Μουνυχίαν | «πάντα) xar' ὀλίτον ὅπως ἐκπέσωσι τῆς pr σὺ Mic παῦτα (codd. πάντα) ποιεῖν τοὺς. ορ) ή” διαπεπλεγµένος ὅλως ἤδη not

uribus de causis ies vetbo sına M ei peotator aliquid huiuscemodi :

καὶ el «ἀπολύειν) πειράζεις ἀπὸ σαυτοῦ ἐμὲ Πειραιᾶ καὶ τὸ ἀτρίδιον καὶ τὴν Μουνυχίαν καὶ Y ὅπως κατ’ ὀλίτον ἐκπέσωσι τῆς ψυχῆς, (ὡς vel δύναμαι ταῦτα ποιεῖν (ὑπομένειν Ἡ), οὐδὲ σὺ λος ιν ui

"Traieoti ad Rhenum. H. van Berwerdimh

TIINATPAN EINATPAN?

Nuperrime in Journal of Hellenie Studies XXV p. ra Ramsay cdidit recentissimam Isaurine novae inscriptionem: | πίας ἐκόσμησεν (sepulero ornavit) τὴν mivarpav eum hac iw notatiome: Probably a native word, indicating some Me obscure e (perhaps. [ather's sister). in Phrygian in-

tions.

At multum inter se differant πίνατρα et πάτρα, quae e forma feminina iuxta πάτρως, Eauidem non non dubito quin non πίνατραν legatur, sed. eivarpav εἰνάτεραν pro. u passim in seris titulis oocurrunt formae µητέραν, imilesque quam plurimae. Magnifice Papias ille. MEI mi ) fratris καὶ uxorem voenbnlo Homerico honorare sibi visus est], Hove. H.

Zum Tempelgesetz ven Alea Das bekannte, sprachlich und sachlich gleich Tempolgonetz von Alen? jet an der Stätte den alten Tegen weit der Ruinen des grossen Athenatempels gei Allein da in Tegen much Urkunden des im Jahre Be gründeten arkadischen Bundes aufgestellt wurden und aus

1; jedoch Ab. Min. LIX 162,1. D. Rad IH XII (1899) p. "951 d. n. AE ht Migbol ps 695, Solmsen Inser. Gr. díal. n. 1 v sächs, Gesellsch. d, Wiss. 1889 | p.11 Πε, Danielmon Epigraphica. Hoffmann Griech. Diol. 1 p.

Miscellen. 408

ο ‚ein höheres Alter der Inschrift sich Meier. zwingend beweisen lässt, eo ist die Möglichkeit ab» zuweisen, dass wir gar nicht mit einem Gesetz von Tegea, sondern einem Gesetz des Bundes xu thun haben, woraus sich die weitere Möglichkeit ergiobt, dass es «ich nicht um das Heiligthum von Tegea, sondern das einer andern arkadiachen Stadt handelt. Beide Fragen haben denn auch verschiedene Beant« wortung gefunden, ohne dass aber nach der einen oder andern Seite hin ein entscheidendes Ergebniss erzielt worden wäre. Und doch bietet dazu, wie ich glnnbe, der Text des Gesetzes xwoi wiehere Anhaltspunkte, die bieher übersehen worden sind und deshalb bier kurz behandelt werden mögen,

Ich beginne mit der Frage, auf welche Stadt sich das Ge- etz bezieht. Darliber scheint freilich auf den ersten Blick kein Zweifel möglich, du iu der Inschrift wiederholt die Ortsbezeich- nung lv "AMat (Z. 5. 11. 16) oder κατ’ 'AMav (Z. 24) vorkommt, und eben darauf gestützt hat Meister das Genetz auf die arkar dische Stadt Alea bezogen, in der sich, wie durch Paus, VIII 23,1 feststeht, auch ein Heiligihum der Athena Alea befand. Wenn diese Ansicht mit Recht bisher allgemein abgelehnt wurde, so "war dafür wohl der Gedanke manssgebend, dass ein Heiligtum von der Grösse und Bedeutung, wie sie unser Gewetz voraussetzt, wohl dem grossen Tegea, aber nicht dem kleinen Alena zuzutrauen det!, Diese Erwägung ist berechtigt, freilich nicht ganz sicher, ‚Entscheidend gegen Meister scheint mir gerade eine der Stellen, wo die Ortsbezeichnung iv "Αλέαι vorkommt, Z. 11 heinst ew nämlich: iv "AM: μὲ νέµεν µέτε Eévov µέτε Faoröv, also ein Verbot in Alen Vieh zu weiden. Ein solches Verbot aber passt wohl für einen heiligen Bezirk, vielleicht auch für einen be- stimmten Stadttheil, aber nicht für eine ganze Stadt, deren Ein- wohner danach sieh weder Pferd noch Kuh, ja nicht einmal eine Ziege hätten halten dürfen. Gerade also aus dieser Stelle geht evident hervor, dass mit dem Namen ᾿Αλέα nicht die Stadt

sein kann, sondern nur der Borirk eines grossen Heilig- πια, wie es das zu Tegen war.

Damit ist aber noch nicht gesagt, dass die "Tegeaten selbst das Gesetz gegeben, An und für sich ist es sehr gut möglich, dass der Arkadiael und das Heiligthum der Athena Alea zum Bundesheiligtum erklärte und die Gesetzgebung darüber selbat in die Hand nahm, ähnlich wie ew von Seiten des Büotischen Bundes den Heiligtümern des Amphiaraoa und Ptolos gegenüber geschah, In der That haben Bérard und Danielsson dies an-

X Ich bin versucht sogar noch einen Schritt weiter zu gehen und

au den er de Dansazisn: iive δὲ Gp el Ἀρτέμιδός

ιν ig καὶ ᾿Αβηνᾶς ᾽Αλέας καὶ Διονύσου ve καὶ ἄγαλμα zu

entnehmen, dass nur Dionysos, nicht mber Athena Alem einen Tompol mit Kultbild hatte, während in der Insobrift der Cella ausdrückl

Erwähnung geschieht (Z. 3Η, Freilich fragt ew sich, ob man die

"Worte des Pausanias so scharf nehmen darf.

An Miscellen

genommen, Aber mir scheint die

für ihre Ansicht vorgebracht!, Eye cima AS

seits eine von ihnen bersthefe Stelle der li ‚entscheidend τελη En ries Die Frage ist freilich

und ‚desbal an ich x

der auch anderweitig bekannte Rath von Tegen sind, ‚Zweifel, Zweifelhaft ist nur, wer mit den πεντήκαντα gemeint ist. Da nun von einem zweiten 50 Mitglieder zählenden Rathe von Tegen nichts bekannt ist, verstehen jene darunter den aus den δαμιοργοί der einzelnen Städte bestchenden Rath des Arksdischen Bundes, der nach dem Bundendekret ; (Dittenberger Syl 108) aus 50 Mitgliedern bestanden habe. Argument scheint bestechend, bili aber keineswegs Stand. Zunächst wre em doch im höchsten Maasse auffellend, wenn in einer Bundesurkunde zwei so ganz wer- schiedenen politischen Organisationen an Behörden wie die Arkadischen πεντήκοντα und die Tegentischen τριακόσιοι ohne jedes erklürende und Lene einfach nebeneinander gestellt würden. Vor allem ‚gerade wr Bundesbeschluss, auf den Bérard und Danielson sich » in Wirklichkeit gegen sie Denn, m seinen Pri- skripten ἔδοξε τῆι βουλῆι τῶν "Apxábun. giebt sich, dass der Bundesrath iy m dn Hia κοντα. führte, sondern einfnob ^ βουλὴ τῶν "Apkddwv hiess.

Dabei hätte es doch wegen der für die Bundes brauchten Bezeichnung μύριοι Arne nahe HE den Bundesrat einen ühnlichen Titel, wenn er WE

hätte, zu gebrauchen. Allerdings ergeben die folgenden Unterschriften dor δαμιορτοί 80 Namen. M

das scheint mir gewagt, daraus den Sehlues zu E dans die βουλή, verfwsungemissig 50 Mitglieder zählte. Denn

die Zahl der anwesenden δαμιοργοί hing doch I Linie von der Zahl der zum Bunde gehörigen Gemeinden

die sich leicht dureh Austritt und Eintritt von Mitgliedern ändern

3 Sie stammt im wesentlichen bereits von dem gober Bórard, wurde aber dann orst von Daniolason entsdhii treten und formulirt Die von Meister ausführlich entwickelte 4 os handle sick um das Gesetz einer arkadischen am 50 Hieromnemonen mit ol πεντήκοντα gemeint nM beraht auf irethümlichen Vorannsotsung, dam e& nur am) H monen gab (zurückgewiesen bereits von [eei ei Ponly-

1974) und ist daher von mir nicht weiter

te aber schon Börard an eine ühuliche Krlláru und ihr sogar schliomlieh den Vorzug gegeben. Πεν mouen urtheilt wichtig Danielsson S. 3.

-—

Miscellen. 47

konnte. Jedenfalls aber int unstatthaft, daraus gegenüber dem. klaren Wortlaut der Präseripte auf den Titel πεντήκοντα zu schlicasen. Andrerseitm steht gar nichts im Wege, für Tegea selbst eine solebe Behörde von 50 Männern anzunehmen, Ich möchte darunter freilich nieht einen zweiren neben den Drei- hundert fungirenden Senat verstehen, sondorn einen Ausschuss den Rathe der Dreihnndert, entsprechend den attischen Prytanen, zur mal dadurch sich wohl «her orklären ie, dues nicht gesugt πεντήκοντα καὶ τὸς τριακοσίος, sondern tc.

‚Soviel über die Gründe, die für die Urheberschaft des n dischen Bundes angeführt worden «ind, nun zu der Stelle die, wie ich meine, entscheidend dagegen spricht. Es handelt sich um dieselben Worte, die ich bereits oben benutzte: lv ᾿Αλέαι μὲ Νέμεν µέτε Eévov Here Fagröv. Er scheint mir ganz unmög- lich, dass die Gesetzgeber des Arkadischen Bundes sich so aus- drückten: für sie gab ex doch gegeniiber den Ξένοι keine Ραστοί, sondern nur Arkader oder Tegeaten, Mantinoer usw. Der Unter- schied von Εαστοί und ξένοι konnte nur von der Gesetzgebung einer einzelnen Stadt gemacht werden, dh. also in unserm Falle, da der Stein in Tegea gefünden iat, eben von Tegen. Ich möchte sogar daraus den weiteren Schluss ziehen, dass es damals, als die Tegeaten diese Bestimmung erliewsen, überhaupt noch keinen Arkadischen Bund gab, das tsenetz also vor das Jahr 371/0 füllt. Denn es scheint mir Unsserst unwahrscheinlich, dass zu einer Zeit, wo der Bund bereits bestand und der Tempel der Athena Alen wohl als eine Art Bundesheiligthum galt, die Te- genten auf ihre Bundesbrüder aueh nieht die geringste Rück- wiebt nahmen und sie den Fagrof gegenüber einfach ala Ξένοι ansahen und behandelten.

Plon. Ludwig Ziehen.

TIPOOYMA

Eine merkwürdige Verwendung des Worten πρόθυμα (vel, Ludwig Ziehen, die Bedeutung von προθύειν, in dieser Zeit- schrift N. F. LIX, 1904. 391 ff) findet sich bei dem jüdischen Bibelüberwetzer Aquila. Er übere&tet Exod. 24,6 die Worte er goss (die Hälfte des Blutes) in die Opferbecken ἔθηκεν ἐν προθύ- μασιν μασιν (Orig igenis Hezaplorum quae supersunt ed. F. Field 1 122),

! Ohne hieranf näher eingehen zu wollen, bemerke ich doch, dae auch dieses A}, Meister mit Recht für bemerkenswerth er- jelsson’sche Auffussung spricht. D. meint, wei swischen dem Bath der Arkadischen ‚schen Rath getheilt gewesen, aber von einer lung och in der Praxis kaum die Rede wein, wann gan ie Zhstinmang einer der beiden lorlansen τα gewinne: immung scheint mir auf jeden Fall etwas anffallend, aber am σαν ων nh entia. elem as aal dr gar nicht um zwei von einander verschiedene politische Behörden handelt

...

wührend BETEN, εἰς κρατήρας haben. Einer Methode folgend, die noch heute bei den Septuagintaphilologen beliebt ist, glaubte Montfaucon seiner Zeit, die μιαν lan; müsse wich mit der hebräischen Vorlage sachlich decken | gab also ἐν προθύµασιν durch in pateris wieder (eitirt und ab- lehnt von Field a4O.). Ebenso hat der Soptungintalexikograph En Behleusner (ich citire nach der Londoner Ausgabe von |} zu πρύθυµα die Erklärung palera, was | ern sanguini. Solbatverständlich kann aber mpó8upa nicht patera be- er auch bei Aquila nicht. Der jüdische Uebersetzer hat vielmehr entweder einen anderen Text vor sich ‚oder er hat aus einem mir nicht deutlichen Grunde die Stelle nicht wörtlich übersetzt. sondern verändert. Wie der Satz jetzt bei Aquila lautet, kann er bloss bedenten, Moses habe die erste Hälfte don Bluten zu Voropferm verwandt. ἐν iet dabei wkla- vische Nachahmung des z der Vorlage. Heidelberg. Adolf Deissmann,

Zur Appendix Probi

In der Appendix Probi 153 ed. Heraeu« lautet die Ueber lieforung raueus non raucus mit irrthümlicher Wiederholung dor Schulform wie zB. in der Glosse no. 28 gyrus mom gyrus. Vor dem an zweiter Stelle stehenden raucus ist nach Förster Raum für noch einen Buchstaben, Endlicher schrieb daucus non drancus, was, obwohl draucus = daucus zB. bei Pelagonius Lee un Ihm überliefert ist, kaum annehmbar erscheint. Buecheler und Usener wollen bessern raweus non (dyrauens, unter Hinweis auf raucus ul» Variante von draucus in Martialhandschriften (κ. dem kritischen Apparat von Heraeus, Arch. f. lat. Lexikogr. XI 823). Gegen diese Conjeetur möchten wir nicht sowohl geltend machen, dass das umgekehrte, dh. draucus non raucus zu erwarten stünde, denn Inversion von Schul- und Vulgärform scheint in der Ap- pendix Probi auch sonst vorzukommen, ale vielmehr, dass unseres Ernchteng draucus zufolge seiner en μας in die doch offenbar wenigstens theil: wollende Appendix Probi p οκ ng pni bier auf zwei weitere Möglichkeiten, die Verderbniss zu. heilen, auf- merkeam zu machen.

Zunächst könnte man un raucus non fraucus denken, eel | getadolte „Nulgärform vielleicht an prov. raue “schwach” und ital. /ioco "heiser’ eine Stütze finde, und entweder als Coi bildung von rawcus und Aaccus, oder aber als unter wirkung von fauces entstanden aufgefasst werden könnte (κο wie zB. vedisch dvär-, dur- "Thür' aus id, dAvor-, dhur- von Bloom- field unter Zustimmung von Wackernngel, Altind. Gramm. | 8. 12 auf Rechnung einer Becinflussung seitens ved. didm "s gesetzt wird), Indessen ziehen wir es vor, rducus herzustellen. Wie man weiss, ist in der Velkusprache der Kalaarı

Miscellen. 358

zeit au. durch ein u der folgenden Silbe zu a dissimilirt worden; vgl volgärlat. *farus (sardinisch Zarı, alban. lar)! = hoohlat, laurus, vulgärlat. Fasfus, Glacus, Agustus, agurium (altfr. aür, cür), ups hochlat. Faustus, Glaucus, Augustus, augurium, auscultare (hierüber zuletzt Carnoy, Le latin d'Espagne d'aprés les inseriptions 87 Π. und Ablberg, Stedia de neoentu latino 15 f, die beide mit Recht betonen, dnss dieser Wandel von au zu a nicht, wie zB. Meyer-Lübke, Gröbers Grundriss der rom. Philol, I? 470 meint, auf die Stellung in ο ώς Silbe ber schränkt war) Wenn also ein racus vorläufig auch nicht direct nachzuweisen ist, so darf doch seine Existenz im Vulgärlatein mit Sicherheit orachlossen werden. In der vor der getadelten Form der uns beschäftigenden Glosse in der Handschrift = stehenden Lücke scheint ein später wieder getilgtes d gestanden zu haben, also raucus non übe. Wir möchten darin einen im Sandbi entstandenen Gleitelaut (vgl. frz. gendre aus lat. ge- nte)r«) schen und verweisen zur Stütze dieser Ansicht auf Mulo- medieina Chironis p 268, 32, wo aus sucum rusei in der Ποῦοτ- Jnferung cum brusei geworden ist (mr) m br im Sandhi; vgl. frz, nombre nus lot. num(e)ru).

laptuen Inetaca und Verwandtes

Es ist eine suttsam, bekannte Thatsache, dass Steinmetzen und Handschriftensehreiber in dem Bestreben, den ihnen allein geläufigen vulgürsprachlichen Formen aus dem Wege zu gehen,

να Spar Mevon versteckt sich wohl. in. der Mulamedieina irn 17,1 ed. Oder, wo die Handschrift bietet oncalari und der ach unserem Dafürtaltan nicht bacas lauri, sondern bacas ars aie Inden Tert seien acllan- Dam segonst Immer bacn aur heim, {siche don Index specierum Odors p. 461) ist keine Instanz hiogegen. Ans dem ursprünglichen Paradigma ing. larus, Acc. wing. aber sing. om. plar, ltwri, Dat. abl, Dior, laurt mussten’ nach E ae ως Naturnothwendigkeit zwei Dublotten laurus, lauri und larus, lari verselbwtimdigt werden, dio lang» Zait hindurch neben- einander im Gebrauch sein konnten. Wir benntzen die Gelegenheit, um auf ein paar andere verkannte Vulgarismen in Odars Aus unschätzbaren Lehrbuches der Thierheilkunde binzndentan. gor druckt, dur musste auch (4, 11 und 16 quagulatus, sowie ης

„nd 68.3 quogulatio in den evt aufachmen (f. quagiator

L Hr is 14, ferner fal. guoglo). Desgleehen durften 30, 10 anlontiene (cf. om vel alia saleatica CG L, V 431, 63, ferner franz. sawrage, many‘ und 100, 6 surifray anregt (ef. nie fragia CGL. II A3, 1; 56, 0; 886,59 und ofi; νε]. auch aangueugin noben και Thes. . emend. od. Goetz Il 290 κ. v. Μαν. guisuga) nicht In die Adnctatio eitien verwiesen warden. | Endilch hat

pilus Tem laus Appendix. Probi 02 E: „Heraus pigt (vgl auch noeh Lübke, Gri

cmm

460 Miscollen

oft über’s Ziel hinausschiesnend byperurbane ‚geschaffen haben, indem sie beispielsweise, weil im Vulg "on vor Dentalen verstummt war, während die e der Ge-

bildeten aa in dieser Stellung festhlalt, vorsiehtehalher vor d und τος jedem ! ein m einfügten. Ein bisher wenig interessanter Spezialfall von solcher TEE A trat ein, wenn zufolge konvergirender Entwicklung zwei EN Hochsprache auseinandergehaltene Konsonenti im Vi idiom in einem gemeinsamen dritten Lautkomplex Der Steinmetz oder Schreiber eines Manuskripte griff dann zu- weilen fehl und setzte statt der thatsächlich zu TER Konsonantengruppe die für ihn der Au nach damit identische andere. Ein charakteristisches det das. in den Glossen zweimal überlieferte (CGL. V 3; 10 nd 386,36)

Taptuca= lactuca. Inlautendes -ei- erscheint AMET seit dem dritten Jahrhundert unaeroe Zeitrechnu LJ milirt; vgl. zB. lattuca im Maximaltarif des Diol n

p. 828 (italienisch ακρη), awor CIL. VIII ο SaL πιο - Appendix Probi ed, Her auetor won autor; aufio = Pompei, suppl. ed. Mau et Zangemeister, pare I, XXVI. XXIII, LXV 25; ofogenti ibid. XXVI 27; imoitus CIT. 5561 usf. Schon zwei Jahrhunderte früher war x ea ebenfalls in -(()- übergegangen; vgl. selfembris CIL. I 3886, lnscr. Hiwp. christ. 101; 378; Alle Boletin de la Haal academia de bistoria XXXVII 477 (italienisch spanisch setiembre); setima CIL. NI 8, 230395 μις A68; scritus CIL. IX 2827 ete, (Stolz, Histor. Ser 1319; Lindsay, Die lat. Spr. 102 f; 91; Deere. 4. lat. Laut- und quy 249 f, Pirsop, La να lat. de la Gaule 91; Carnoy, Le latim d'

inscriptions. 165 fL; Wick, La fonetioa dalle imcrision Pompeiane 38 f). Da nun der Ungebildete oder der beim Schreibon die hochlateinische Form wir im Allgemeinen kein Kriterium besass, um jedesmal zi beiden theoretisch vorhandenen Möglichkeiten den τῖο scheid zu treffen, #0 war es ee dass er in. wie laftuca gelegentlich anstatt für -ct- für «pt- umgekehrte Lapaus ist dem Urheber des vermuth Jahrhundert unserer Zeitrechnung entstandenen Codex des Livius (Bibl. Nat. ms. lat. 5730) passirt, der fol, 71, lib ΧΧΗ cap. 57 statt consaeplum | consectum Maurice Prou, Manuel de palöographie. Recueil de A'écriture du V^ au XVIII* wicle. Paris 1904, planch: Ganz entepreehend steht in den Glowne codieis Vaticani & CGL. IV 128,31 obsita; obsecta vel cireumdata Mir saepta wel eircumdata, und im Codex Riccardianus m. 11 Are veterinaria des Pelagonius, cap. 1 suetilissimo für.

Auf dem Zusammentreffen von »ps- und «cá- (-z-] im (ef. isse CIL. IV 148; 1085; 1294; seriserunt CIL. VES, 22

Miscellen. 461

bei Pelagoniue cap. 252; ital, esso, serissi; ferner

{ CIL. XH 1146, bissit De Rossi, Inscr. christ, urbie eisit CL. τι 2662, VIIL 8112; ausilium Inscr. Hiep. ehrist. asungia Pelagonias cap. 207; ital. dissi, sasso; siehe Stolz πα 320; Lindsay aaO. 91, LL7, 123; Sommer a0, 257; Pirson aaO, 70; Carnoy aaO. 168; Wick aaO. 40) beruht der Schnitzer ixe statt ipse, der nach Sueton einem Legaten dew Augustus die Stellung kostete (Sueton, Augustus 88: που ego id motarem, nisi mihi mirum videretur tradidisse aliquos, legato eum consulari successorem dedisse ut rudi et indocto, cuius manu ini ápsi scriptum animadverterit), und umgekehrt das in der οποία Chironis cap. 599; 870; 879; 923; 993 und bei Dioseoriden 11 56; 57; V 134 überlieferte abrungia statt arangía, sowie absungiantur statt arungianfur bei Pelagonius cap. 470 (mit -bs- für -ps- wie zB. absinthivm gr. ἀφίνθιον) [νε]. Rh. Mus. 59 p. 35 und 320]. Die bisher nambaft gemachten Beispiele. haben wohl ledig-

lich graphische Bedeutung, denn dars ein Zusammenhang be- stehen sollte zwisohen dem lapfuca der beiden Eingangs citirten Glossen und dem rumänischen löptäeä 'Lattich' scheint aun- geschlossen. Es i&t jedoch a priori wahrscheinlich, dass irrige Rückschlüsse, wie sie den Schreibungen Japtuca, consectum, suetilissimo, iae, absungia au Grunde liegen, vom. Volk auch beim Sprechen gemacht wurden, und dass die daher rührenden Un- formen, wenn sie sich einigermassen hänfig wiederholten, achliens- lich festen Fuss fassen mussten. Das ist thatsüchlich geschehen mit salma (cf, Isidor, orig. XX 16, D: sagma quae corrupte vulgo dicitur salma und italienisch salma Last’, spanisch salma, alia, "leiobter Packanttel', dann auch "Tonnengehalt ), das der sich korrekt ausdrücken wollende gemeine Mann an Stelle den vul- gren sauma (französisch somme "Packsattol, Last, althochd, Soum "Last eines. Saumtbieres, Saumthier') setzte, weil in ger ‚wissen Gegenden | vor Konsonant einen dem u rich stark nilhern- den sonus pinguis hatte (vgl. «B. cauculus, cauculator, cauculosus, lüufg in den Glossen und jin Schriftstellertexten späterer Zeit, statt caleulus, calculator ete.; áltestes Beispiel wohl xauxou- Adropı im Edictum Diocletiani vom Jahr 301; siehe Eckinger, Die Orthozruphie lat. Würter in griech. Insehr. 12 und Mey Lübke in Gröber's Grundriss 4, roman. Philol. I* 475 haben w: frz. aure, prov. aufre, iche Lehnwort sagma war (sauma aus sagma wie peuma, vor dem in der Appendix Probi 85 ed. Heraeus gewarnt wird, nus pegma; vgl. auch noch fleuma = CGL. IV 77, 26; V 157, 15; 501, 19; Mulomed, Chironis

1415 fraumenta = fragmenta in der Itala, Aot, npost. apocr. 59, 7 confraumentum = confragmentum CGL. IV 44, 6 in einigen Hand- sehr.) Den richtigen Sachverhalt hatte hier bereits der trefíliohe Rönsch, Zeitschr. f. roman. Philologie III 103 erkennt; um so

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462 Miscellen

mehr muss en hefremden, dass Gröber, Arch, f. Jut. Lexikogr. IV 458, Hatzfeld-Darmesteter, Dictionnaire général de la. lungue frangaise 2054 und Behwan-Behrens, Grammatik den Altfranzö- sichen* $ 148 Anm. neuerdings von einem Uebergang von -gm- in »Im- sprechen. ‚Genau #0 wie ai Salma, verhält es sich mit dar italienichem smeraldo und spanisch-portugierischem esmeralda zu Grunde liegt; *smaraldus : à (französisch émeraude, provenzalisch esmerauda) : smaragdus = preis sagnt,. La Chaux-de-Fonds (Schweiz). M. Nie

Figna Die weiteren Beispiele von Trank ausstrablenden Pinien- m, die Tittel oben S, 297 Heron bei Arc gewiss dankenswerth. Doch hatte ich zu dem was pe Róm. Mittheill. 1904 S, 107 schon angeführt hatte Qs

Gestalt gewesen, liess ich damit die zweite natürlich fallen; die erste hielt ich fest und halte sie jetzt erst recht fest,

Die von Tittel angeführten Beispiele von Pinienzapfen alm Röhrenschmuck wind Thyreen oder thyraosähnlich, Er denkt

messer, denn so weit int die untere Oeffnung der Pignn, int doch im Alterthum ein Unding. Nehmen wir also an, so diek nur die tragende Säule gewesen, die freilich, je dieker sie war, desto besser den Zweck zu tragen erfüllen mochte, desto um- ähnlicher aber such, wenn sie nicht überlang war, das Ganze einem Thyrsos machte. In dem dicken Rohr hätte dann due eigentlishe Zuführungs eserrohr stecken müssen. Aber da müsste doch die Pigna unten geschlossen wein hie an diesm Hühre. Wenn sie im Atrium von S. Peter als Kantharon Wasser strahlte, wird man meinen, wo muss die Oeffnung ja auch ge- schlossen gewesen mein. Allerdings, und das war nicht

da sie daselbst auf stoinornom Sockel im Bassin stand, nicht: Krönung κ Rohrs oder einer Säule, Dass die Pigna aber mur dureh derartige nachtrlgliche Vorkehrung zum Wasserspeier lioh gemacht worden konnte, zoigt am bosten, dans sie nicht ursprünglich solche Bestimmung hatte: Ihr unterer ies wie er im Vatikanischen Katalog I S. 898 beschrieben ist, augenscheinlich für eine andre Verbindung M br irgendwelchen Röhren gemacht, wie auch die an #6 an-

_ -ς-

Mineellen. 468 gleichen Stellen der einzelnen Nüsse eingebohrten Lüchlein be- weisen, dass wie nicht zum ersten Gedanken des Werkes ge-

Berlin, E. Petersen.

Amores

©. Crusins in seinem Artikel über die Elegie in den soeben ausgegebenen Lieferungen 72/73 der Pauly-Wissowaschen Real- eneyklopüdie (Bd. V eol. 2260-2307) erweist mir die unver- diente Ehre, in einer Heihe von nachtrüglichen Anmerkungen

n meinen Aufsats Zur römischen Elegie (diese Zeitschr. 1905, 38 ff.) zu polemisiren. Ich muss diese Ehre am so höher schätze: Crusius seinen Artikel mit dem Gestündniss beginnt (eol, 2: ) das freilich im Munde eines Mannes, der es übernommen hat, für unser vornehmstes philologisohes Lexikon die zusammonfassende Darstellung des gegenwärtigen Wissens von der Elegie zu geben, etwns seltsam klingt es sei ilm „eine Verwerthung der neueren monographischen Beiträge nur in sehr bescheidenem Umfange möglich“ gewesen, weil ihm „lie Zeit zum Nacharbeiten im einzelnen fehlte“. Mit einer Arbeit sich zu beschäftigen, die sich in dieser Weise selbst als veraltet bezeichnet, kann eigentlich niemandem zugemuthet werden. Aber aus Dankbarkeit will ich ebenso wie Crusius, nur nach der anderen Richtung eine Ausnahme machen und an einem kleinen Beispiel zeigen, wie Crusius gearbeitet hat.

Folgenden Satz lese ich ala Anmerkung zu col. 2293: „Jacoby S. 71 wagt die Vermutbung vou Skutsch zu der An- nahme auwzudebnen, dass seit Gallus "der solenne Titel der Blegienbücher A mores gewesen sei 0 bei Properz, Tibullusw. (während doch Lygdamus T 6 selbst den Titel Neaera bezeugt): wie dus durch die angeführten Stellen bewiesen werden soll, bleibt unklar. Mir scheint der Titel A more» (wohl nur zufällig an die Ἔρωτες des Phanokles anklingend) charakteristisch für die weniger individuelle Art Ovidu,""

Ich glaubte und glaube noch, die verbreitete Ansicht wider- legt zu haben, dass die römischen Elegiker ihre Blicher mit Müdohennamen überschrieben hütten; und ich habe die Ver- muthung ausgesprochen, der wahre Titel sei Amores gewesen. Die Indicien, die mich zu dieser Vermuthung führten, erscheinen Urusius nicht musreiehend denn so ist wohl sein „bleibt un- klar" zu verstehen. Ob er darin Recht hat, mögen andere ent- scheiden. Denn ich beabsiehtige ja nicht, gegen die oben aus geschriebene Anmerkung zu polemisiren weder gegen sie noch gegen die übrigen, in denen Crusius einzelne Sätze meiner Arbeit aus dem Zusammenhange reisst und dadurch den Leser irreführt, sondern ich will sie zur Beleuchtung von Crusiua" Arbeitsweise benutzen. Diese dokumentirt sich in dem Satze, mit dem Crusius die Frage nach der Betitelung der Elegien-

SOL INVICTVS

Es ist bekannt und anerkannt, dass unsere Weihnachtsfeier des 95. December der christliche Ersatz für das heidnische Ge- burtsfest des Sol Invietus war. Der mit der chronographischen Sammlung des Jahres 354 n. Chr. erhaltene Kalender hat zu dem Tage den Vermerk!

VAII kal. ian. n(atalis) Ineicti, circenses) missus) ΧΧΧ. Geburtstag des Sol Invíclus war also der 25, December, gefeiert durch 30 (atatt der sonst üblichen 24) Rennen im Cireuw. Diese Spiele haben den Sieg des Christenthums noch überdauert und sind sogar nach Constantinopel übertragen worden, nur wurden sie in christlicher Zeit zu Ehren der Kaiser abgehalten, wie wir durch Corippus erfahren?. Es bedarf keines Worts, dass von diesen jährlichen Circusspielen der von Aurelian gestiftete pen- taeterische agon Solis (Ἠλίεια bei Jallan) unterachleden wer- den muss.

In einer Sammlung lateinischer Übersetzungen von Pre- digten des Johannes Chrysostomos hat sich eine Schrift über die Heiligung der vier Jahrpunkte® erhalten, die bei der Gostaltung des christlichen Festkalenders eine bedeutsame Rolle gespielt hat. Ihr Verfasser, ein aus büuerlichen Verhältnissen hervorgegangener

1 CTL T p. 356 = 12 1 p. 958, über dio Beschaffenheit des Kalondors s. Mommwen in den Abhandl, d. süchs. Gesellach. 1, 570 f.

? Corippus in Iandem Tustini (Mon. Germ. bist., soript. ant. IIL 2 p. 126 f) 1, 314. Π. bes. 342 f. Corippus zeugt für die Zeit von 666/7, in der die drei ersten Bücher des Panegyricus erschienen sind, s. Partach 20. p. XLVL.

"Die Schrift De solistitiis et arquimoctiis ist als Homilie des Jobannes Chrysostomus de natieitate domini in ο lateinisehon Sammlungen von dewen Predigten öfter gedruckt worden. Eine kri- tische Bearbeitung werde ich in meinen Aktenstücken ror Geschichte des Weilmachtsfests veröffentlichen. Ji *

Rhein. Mus, f, Philol, N. F. LX. 30

t ux "

römischer Kleriker, sucht den geführlichsten Einwand, den ebenso Heiden wie strengere Christen gegen die kirchliche Weihnschts- feier erheben konnten, mit folgendem Trumpf ubzuweisen:

"Aber man nennt den Tag auch Geburtefest des Zunichus, Ja wer ist denn so unbesiegbar ausser unserem Herrn, der den Tod siogreich unterworfen hat? Und wenn man sagt, e& sei der Geburtstag der Sonne, nun er selbst ist die Sonne der Gerechtigkeit, von dem der Prophet Malnchias gesagt hat (4, 24): Aufgehn wird euch, wenn ihr seinen Namen fürchtet, die Sonne der Gerechtigkeit, und Heil ist in ihren Schwingen,

Die Worte sind in einer Zeit geschrieben, ala das heidnische Fest noch gefeiert wurde. Die Abwehr, die sie bezweoken, gibt dan vollkommenste Zugestündnise. Es ist merkwürdig, wie lange sich im Osten die Kunde von diesem Hintergrund des Weih- nachtafesten erhalten hat. Ein syrischer Scholiast zu Bar alibi? erzählt;

“Die Ursache, weshalb dio Väter das Fest des 6, Jannar (Epipbanie) abünderten und auf den 25. December. vorlogten, war folgende. Nach feierlichem Herkommen pfegten die Heiden am 25. Dec. das Geburtsfest des Sonnengotts (würt- licher: das Fest des Aufgmngs der Sonne) zu feiern und zur Erhöhung der Festlichkeit Lichter anzuzünden. An diesen festlichen Bräuchen liessen sie auch das Christenyolk iheil- nehmen. Da nun die Lehrer der Kirche die Wahrnehmung: machten, dass die Christen an diesem (heidnischen) Feste hiengen, kamen sie nach reiflicher Erwägung zu dem Ent«

an diesem Tage (25. Dec.) fortan das Fest des wahren Aufgangs (db. Geburt), am 6. Jannar aber dus Fest der Er- scheinung (Epiphanie) zu feiern. Und diesen Brauch baben sie bis zum heutigen Tage zugleich mit der Sitte, Liohter anzozünden, festgehalten" z Mit überramchender Offenheit wird hier zugestanden, dass das Weihnachtsfest nach bewährtem Grundantz kirchlicher Politik geschaffen worden ist um eine für das christliche Volk gefähr- liche heidniache Festfeier, den Geburtstag des Bonmengotts, ersetzen, - Von diesem heidnisehen Feste weiss keiner der zahlreichen

1 Memmi Bibl. orient. 2, 164 zuerst von Gradner in, Wien Zeitschr. f. d. historische Theologie 2, 239 herangezogen, Senke Herrn Prof. Lietzmann eine Revision der Üebersmtzüng.

ol invictus. 4er

altrömischen Kalender etwas, Es kann erst im Verlauf der Kaiserzeit aufgekommen und geregelt worden sein. Von einer Uebertragung auf den christlichen Festbrauch konnte aber vor der staatlichen Anerkennung des Christenthums nicht die Rede sein. So lange sie zu kämpfen hatte, war die christliche Kirche genötigt und hat es verstanden sich keusch won offener Berührung mit Heidnischem zurückzuhalten, Erst um die Mitte des IV Jahrhunderts beginnt für sie im Gefolge des zuströmenden neubekehrten Volks die Nothlage, welche sio zwang die heidnischen Festtage dadurch unschädlich zu machen, dass sie ihnen eine christliche ITmdeutung gab. Das konnte durch willkürliche Verfügung geschehen, indem die Gedüchtniss- feier eines Heiligen, der ursprünglich zu dem heidnischen Fent in keiner Beziehung zu stehn brauchte, auf den Tag verlegt wurde. In unserem Falle war ein so Ausserlicher Vorlauf un- denkbar. Wenn die christliche Gemeinde und ihre Hirten über- zengt sein sollten, dass der Heiland gerade am 25. December geboren sei, musste der Begriff des unbesiegbaren, allmächtigen Sonnengottes sich so eingelobt haben, dass er auch für die Christen unwillkürlich zu einer Anschauungeform des Heilands werden konnte. Nur unter dieser Voraussetzung konnte man darauf verfallen den Geburtstag Christi an dem üblichen Datum der Wintersonnwende zu suchen, Für die Entstehung des Weihnschtsfestes ist es daher unerlässlich die Geschichte jenes römischen Gottesbegriffs genauer festzustellen.

1

Dieser Sonnengott hat mindestens während des halben Jabr- hunderts von Aurelianus bie unter Constantinus (274—323) an der Spitze der Stautsreligion gestanden. Aurelianus hat dem Triumph, den er nach der Niederwerfung der Palmyrener feierte. (274), dauernden Glanz zu verleihen gewusst, indem er durch seine Anordnungen die Geltung des Sol als obersten Hof- und Reiehsgotts sicher stellte, Er gründete das prächtige femplum. Solis anf dem campus Agrigpae! und stattete es prankvoll aus; er erweiterte die jährlichen Cireusrennen am 25. December durch

3 Chronogr. v. 354 in Mommsens Chron. min. I 148, 9 Aure- lianus . . . templum Solis et castra in campo Agrippae dedicavit vgl. Hieron. chron. p. 185 fg Schöne, Vopiscus v, Aurel. 35. 95. 39 un, Mehr bei Preller-Jordan, Rom. Myth. 1, 408 f. Wissown, Religion und Kultus der Rümer p. 307 Marquardt Rom. Stastsverw. 4, 89 Anm. 4.

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ass Usener

den grossen pentaeterischen agom Solis (oben S. 465); er schuf endlich ein Collegium der pontifices Solis, das, wenn nicht κο: radezu über, doch mindestens ebenbürtig neben die alton ponti- fiees Veolae gestellt war.

Der Sonnengott war damit als Hof- und Reichsgott officiell anerkannt. Aber man würde irren, wenn man seine Öffentliche Geltung erst von diesen kaiserlichen Anordaungen herleiten wollte. Durch diese wurde nar anerkannt und geregelt, was längst in die Erscheinung getreten und herangereift war. Ein Vorspiel war schon die Weihung einer Kolossalstatue des Sonnen- ‚gorten durch Vespasianus im J. 75 gewesen; Nero hatte sie als ‚sein Bildnis bei Zenodoros bestellt!, Seit dem Ende des ersten Jahrhunderts verbreitete sich, von den Legionssoldaten getragen, der Geheimdienst des porsischen Mithras rasch im Westen und rückte die Verehrung dos Sonnengottes in den Vordergrund; die orientalischen Himmelsgötter (ddalim), die zu Rom Eingang fan- den, wirkten in derselben Richtung. Immer stärker machte sieh. das religiöse Bedurfulea geltend, die göttlichen Kräfte zu einer allmächtigen Einheit zusammenzufassen; den Weg dazu hatte der Bynkretismus erülfoet, der in hellenistischer Zeit mit der Ver- breitang der ägyptischen Götter in Flnss gekommen war. So wuchs eine Theologie heran, die in dem sichtbaren Quell von Licht und Wärme die umfassende einheitliche Gottheit erkannte, zu der die übrigen Götter sich wie Brechungen und Strahlungen verhielten, Diese Theologen, von denen wenigstens &iner uns noch fassbar ist, Cornelius Lobeo*, haben es fertig gebracht, ungofähr alle männlichen Götter, und noch einzelne Göttinnen wie Nem u, auf den Sonnengott zurückzuführen. Ven ihrer Weisheit trieft Julinnus der Abtrünnige, die vollständigste Vebersicht ihrer Lehre verdanken wir dem Macrobius (Saturn. 118-323).

Die Allmacht, die sich danach für den Sonuengott ergab, findet ihren bezeichnenden und officiell gewordenen Ausdruck In der Benennung Sol Imviclus oder kuraweg Invietus. Dies ist der Punkt, wo die pantheistiseh ausgeweitete Vorstellung des Sonnen- gottes sich mit dem mehr und mehr an orientalisches Despoten- thum anknüpfenden Selbstbewusstsein der römischen Kaiser deckt, Soit Commodus wird inviclus stehender Bostandtheil der hkaiser-

3 5, Eckhel doctr. n. v. 0,935. 489 Becker Rm. Topogr. 5 3901. ? 5.6, Koutaer, Cornelius Labeo (Progr. von Pforte. 1817) 8; 93:0 fc

gr

Sol invictas. 469

lichen Titulatur!: dieser Kaiser hatte nieht nur zu orientalischem Cultus in weiter Ausdehnung Neigung gezeigt, sondern auch am Geheimdienst des Mithras theilgenommen ?,

Das Attribut Sol ineicfus hat ausser Mithrae auch den orientalischen Himmelsgöttern (bdalim) zugestanden?, die in den Westen vorgedrungen waren. Häufig erecbeint dieser Gottes- name auf Inschriften, deren Reihe sehon mit dem J. 158 n. Chr. anhebt*; aber nur wenn besondere Anhaltspunkte hinzutreten, ist ein sicheres Urtheil über das Wesen des Cultus möglich. Nur soviel steht fei ithras iet Gegenstand eines Geheimdienntos, der in unterirdischer Kapelle (spelaeum) ausgeübt wird; jener Sonnengott, von dern wir ansgiengen, fand ebenso wie die orien- talischen bdalim üffentliche Verehrung in Tempeln. Schon die Gleichheit der Benennung machte es unvermeidlich, dass die vere wandten Vorstellungen sich gegenseitig beeinflussten. Es war daher verzeihlich, wenn man den öffentlichen Cult des Sol invictus früher von dem dee Mithras nicht unterschied, oder, wie neuer- dings üblich geworden, geradezu aus dem der orientalischen Himmelsgótter ableitete. Ganz so einfach liegt die Sache nicht. Wir besitzen gewisssermaassen officielle Zeugnisse in den Pri- gungen der Reichsmünze’. Aus den Bildern und Beischriften der Münzen ergibt sich, dass zwar Begriff und Name des Sol invietus aus dem orientalischen Baalovltus stammt und seine Wurzel im Elagbal von Emesa hat, aber Bild und Vorstellung griechisch-römischen Ursprungs ist und schon vorhanden war, bevor r Sol den orientalisierenden Namen Inwictus erhielt. Es scheint mir unerlässlich die urkundlichen Zeugnisse der Münzen

! Das nähere bei Cumont Zeztes et monuments fg. rcl. aus mystires de Mithra 1 287,8 vgl. seine Mysterien des Mithra (deutsch 1909) 8.79 f, Septimius Severus hat im J.193 und 194 Invicto impera- tori prägen Inssen, Cohen IV? p, 98 n. 350—935.

? Lampridius Comi, 9 (nach c, 11 wurde untor seiner Regierung der October fnvíctws genannt), vgl. Cumont Textes et mon. 1, 981.

δει Cumout Textes et mon. 1, 48.

* Wissown, Religion und Kultus der Rümer p. 306,5.

# Ich babe vor Jahren den Bestand den Berliner Münzkabineta von Alexander Soverue an durchgearbeitet. Meine damaligen Auf- zeichnungen wieder zu beleben bat mir dann die hiesige Münzeammlung des Herrn van Vlenten geholfen, der mich mit grösster Zuvorkommen- heit unterstützte. Daun erst habe ich die Listen H. Cohan's (ου. hist. des médailles: ómpériales, TIe 6d, Par. 1580 ff) dorehgearbeitot ; meine Vorweisungen beziehen sich durchwog auf dio zweite Ausgabe.

CENE

genau zu vorhören, auch wenn nur der Zweck erreicht wiirde, die Bedeutung dieser eben so offenen wie wenig benutzten Quelle der Heligionsgeschlohte anschaulibh xu machen.

Auf den Münzen des III und IV Jahrhunderts ist der Sonneogott für die Prügung der Rückseite häußg verwendet "worden. In allen wesentlichen Zügen bleibt das Bild unverändert: dio Vermutbung, dass den Stempelschneidern ein Cultusbild der Hauptetadt Vorlage war, müsste als vicher gelten, auch wenn nicht eine Münze des Kaisers Probus?! unter der Aufschrift Soli imvieto uns den Gott in scchmänligem Tempel stehend zeigte, Der Sonnengott mit Strahlenkrone geschmückt, nackt bis auf die über die linke Schulter zum Rücken herabfallonde Chlamys, pHegt mach links gewandt zu stehn oder zu schreiten, auf das rechte Bein gestützt; die rechte Hand mit ausgestrecktem Fingern ist wie zum Segnen erhoben, die linke trägt entweder die Peitsche oder die Weltkugel. Eine gewisse Familienähnlichkeit mit dem Vaticaniseben Apollon, der dieselbe Vertheilung von Stand- und - Spielbein hat, ist nicht zu verkennen. Daneben geht die verein- fachte Darstellung dor blossen Büste mit Strahlonkranz und At deutung der Chlamys. Die Peitsche in der Hand des Gottes lasst darauf schliessen, dass in ereter Linie eine Darstellung des von seinem Viergespnun dahingetragenen Sonnengottes berlüok- sichtigt wurde, wie sie in Rom zB. auf dem Tempelgiebel des Apollo Palatinus angebracht war. Die Weltkugel werden wir "uns in der Hand des Tempelbildes zu denken haben, das für alle uns besehüftigenden Münzbilder manssgebend wurde.

Dies Bild begegnet bereits auf den Münzen des Elagabal (218—222)*. Der kaiserliche Oberpriester des Jmvichus Sol Elagabal, der sich selbst invichus sacerdos Aug(ustus)* nennt, bat den konischen Fetisch seiner Heimath, den er nach Hom über- geführt und zum obersten Reichsgott gemacht hatte, nicht selten im heiligen von vier Rossen gezogenen Wagen nuf seinen Münzen darstellen lassen. Aber daneben hat er auch zu dem oben be- schriebenen Bilde gegriffen. Und dass damit nicht eiwa eine

* Cohen (s oben S. 469 Anm. 5) VI 321, 691

3 Vom J.219 Cohen IV 337 n, 134 1. 1. 330 ebend. 388 a 153— 100. 3. 221 ebend. 341 n. 184—8 (stehend, nach Museo Immer mit der Peitsche,

5 Als Beischrift des opfernden Elagabal auf. Όποιος 221 Όομοα IV 329 f. n. 58—66. »

Sol invictum. m

wesentlich. verschiedene Gottheit dargestellt werden sollte, zeigt der Umstand, dass dieselbe Umschrift conservator Augusti, welche der syrische Fetischstein auf der Quadriga erhält, auch einmal dem strablenbehrünzten Sonnengott mit der Peitsche gegeben wirdi, Auf einer Goldmünze, deren Vorderseite die Umschrift Antoninus. pius. jeliz) Aug(ustus) trägt, hat dies Bild mit leichter Umbildung (Sol schreitet nach rechts, und trägt statt der Peitsche den Donnerkeil) sogar die Widmung Soli propugnatori erhalten®,

Dies Bild ist eine Schöpfung hellenistischer Kunst und ge- hört einer anderen Welt an als der Fetisch von Emews Dass es neben dem Fetisch auf den Münzen Elsgabala vorkommt, ist ein Beweis dafür, dass ea vor Elagabal bereits vorhanden und geläufig war. In der That begegnet die hellenistische Darstellung des strahlenbekrünzten Sol mit Peitsche und erhobener Rechten bereits auf Münzen des Septimius Severus aus den Jahren 197, 198 und 208; ebenso im J. 211 unter Geta; anf den Münzen des Caracalla von 214— 7 wechselt bereita Peitsche und Himmels- kugel in der Hand dea Gottes?, Ueber Septimius Severus. zurück lässt sich das Bild auf Münzen nicht nachweisen. Aber an Vorläufern fehlt es nicht. Als solche muss einmal die strahlenbekrünzte Büste des Sonnengottes, nach rechts gewandt, gelten, wie sio M. Antonius, unter Augustus der Münzmeister L. Aquillius Florus, Trajan, Hadrian (bier auf einigen Goldmünzen mit der Belachrift Oriens) und Commodus * prägen liessen. Sodann der strahlen- bekränzte Sonnengott, nackt bis auf die im Rücken flutternde. Chlamys, in der Rechten gewöhnlich die Peitsche, auf dem Vier-

? Coben IV 325 n. 19; als Legende zum konischen Fetisch auf der Quadriga ebend. 396 n. 20 vgl. 395 n. 16—19.

? Cohen IV 549 n. 272.

? Seplimius Severus 197: Cohen IV 46, 431-5. 198; Coh. 17, 449-451. 203: Coh. 33,503; daneben strahlenbekränste Bilste des Sol mit pacator orbis (nueh 201) Coh. 40, 355 (ebenso nuter Caracalla Coh, IV 162, 170£.), und Sol auf galoppierendem Viergespaun (von 197) 16, 482. Geta hat Sol mit Peitsche Coh. IV 270, 105. Unter Caracalln Bol mit Weltkugel Coh. IV 169, 243 (vom 9. 214). 179, 935. 181, 908--- 360, mit Peitsche (von 217) Coh. 183 f. n. 388—390; daneben Sol auf Quadriga 178, 327. 181,303. 164, 9918,

^ Antonias: Cohen 149, 68-70 vgl. die morkwürdige Darstellung des Kopfes von voruen in einem Hauskapellehen 3% 19—14. L. Aquillius Florus: Coh. 1112, 857. Trajan: Coh. IL 38, 187 (vgl. 188 f. mit Lorbeor- krans) 46, 66-7, Hadrian: Cob. II 206, 1180 and mit Oriens 189, 1003—8. Commodus: Coh III 294, 491.

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47 Usener

gespaun einherfahrend: dies Bild, den Griechen längst geläufig, erscheint seit Hadrian öfter auf römischen Münzen; unter An- toninus Pius und Commodum ist zu einem förmlichen Gemälde erweitert: Sol fährt über eine Wolkenschicht zum Himmel hinan, vor ihm auf der Wolkenhöhe Phosphoros, unter der Wolken- schicht am Boden gelagert Telus mit Füllhornt; Auch die von Titus und Domitianus, Trajan und Hadrian beliebte Darstellung. der Aeternitas (Augusti) gehört hierhin: die verhüllte Göttin hält die Köpfe von Sol und Luna?, Wie ein Vorgeschmack dos späteren Synkretismus, von dem wir schon gesprochen, berührt uns end» lich eine ganz allein stehende Münze des M. Antonius aus dem 4, 43. v. Chr.", auf welcher der nackte Sonnengott mit Btruhlen- kranz und den Fittichen der Nike ausgestattet, nach links hin den rechten Fuss auf cine Weltkugel setat; in der R, hält er den Stab des Hermos, in der L. ein Füllhorn: auf dem Kücken hängt Bogen und Köcher des Apollon; hinter ihm steht der Schild des Mara am Boden, vor Ihm auf abgestumpftem Kegel breitet der Adler des Zeus seine Schwingen aus: ein

sches, allo göttliche Macht in &inem vereinigendes Bild,

Mit dem Sturz Elagabals wurden auch seine Anordnungen aufgehoben, und sein syrischer Fetisch fel der Vergessenheit anheim. Aber bereits unter seinem Nachfolger Alexander Severus tritt, vereinzelt schon im J. 222 und 228, häufiger seit dem J. 230 das Bild des struhlenbekrünzten Sonnengottes mit weg- mender rechter Hand, Peitsche oder Weltkugel im der linken, wieder hervor und behauptet sich von nun an unter den Stem- peln der Reichsmünze, Unter Alexander Severus ( 235) und Maximinus (t 238) wird dem Bilde noch keine kennzeichnende Beischrift zugefügt, Erst nach 289 erhält es unter Gordianus die Bezeichnung Aeternitati Aug(usti), unter Philippus (244—89)

* Hadrian; Cob. Il 292-8. Aelius Verus (197): Coli. II 204, 69. Soptimine Severus: Coh. IV 45,432. Caracalla: Coh. IV. 118, 827. 181, 353. 184, 391—5 usw. Ausfübrlichere Darstellung des Antoninus Pius; oh. II 381, 1196 Commodus: Coh. III 296, 70.

3 Titus; Coh. 1430, 19. Domitianus: Cob. 1470, T, Trajan: Cob. ll 18,8—5. Hadrian: Coh. II 115 f, n. 198—135 vgl. 199, 1114.

* Coben IV 423, 212 mit Peitsche (J. 229); 434, 341 mit Welt-- kugel (J, 228); J, 290; Coh. 441, 587—324; 7. 231: Coh, 443, 411—118. ischreitend n, 417 f£); 4. 932: Coh, 444, 496—457 (schritend mit Peitsche n. 481—7); J. 288: Coh. 444, 498. 445, 430—451; 1. 996:

Cob. 446, 453—7. Maximinus: Coh. IV 511, 68,

Sol invictus am

Acfernit(ati) imper(i)!: dort trügt der Sonnengott in der L. die Weltkugel, hier die Peitsche; wir haben eben gesehn, wie diene Vorstellung der Asternitas bereits seit den Flaviern vorbereitet war. Deutlieher wird die Legende unter Valerianus (253—60) Vater und Sohn: der bald mit Weltkogel, bald mit Peitsche ausgestattete Sonnengott heisst auf ihren Münzen Oriens Au- ‚olustorum)®, Erst seit. Gallie (* 268) beginnen die Münzen offen zu reden, Hier erhalten wir zu dem bekannten Bilde nicht mur wieder die Beischriften Aeternitas Aug(usti) oder Aeternitati Aug. und Oriens Aug. oder Augg.®, sondern nun zum ersten Male auch Soli Invieto*: die Münzen mit dieser Legende geben dem Gott bald Weltkugel, bald Peitache in die Linke. Auch Intimere Beziehungen des Kaisers zu diesem Sonnengott wagen sich her- vor: wir begegnen den Legenden Soli com(i)i Aug. und Soli cona(ercatori) Aug.^, aber es ist nehr bemerkenswerth, daas diese Beisehriften noch nicht durch das Bild des Gottes selbst, sondern. dureh ein Symbol, gewöhnlich anfspringenden Pejgasos, zuweilen einen nach rechts schreitenden Stier illustriert werden. Die Gegenkaiser des Gallienus führen dasselbe Münzbild: die Brüder Macrianus und Quietus (261) mit der Beischrift Solineiclo, Postumus. (260-7) mit Oriens Avg. (dem umstrahlten Kopf des Sol int ‚pacator orbis beigeschrieben), Victorinus (265—8) mit blonsem Invietus, auch Oriens Aug. und Astern(itas) Aug. einmal mise- riuehlich. adventus Aug.® Tetricus (268—74) gebraucht die Bei- schriften Oriens Aug. (so auch der Sohn), Aeternit(as) Aug. [paca (o)r? orbis, aber nennt den Bonnengott bereits eonserval(or)

! Gonlianus: Coh. V 26, 7—45. Philippus: Cob. V 161, 6.

3 Valerianus Vater: Coh. V 310 f. n. 132—144, Sohn: V 539, 4-4.

3 Aelernitas Aug. Coh, V 351, MI. Actern. Aug. 351, 36 f. Mel. Aug. S51, 34, Aeternitati Aug, 308, 50 f. Oriens Aug. 409 f. ην 689-705. Oriens. Augg. 411, 100—113.

^ Soli ineieto Coh. V 437, 045. 989 (mit Weltkagel). 987 f. (mit Peitsche).

5 Soli com(i)ti Aug, Pegasus nach rechts rich erhebend: Coh. V 496, 978, Soli coms, Aug, Pegasus wie eben 430, 979—#0, nach linke m. 981-2; Stier nach r. achreitend 436, 981—5.

* Quietus Sol. invicto Coh. VIT, 13 ἐν Macrianus Sol. invicto 5, 12 (beide mit Weltkugel) Postumne Oriens Aug. Coh. VI 38, 919 f. Oriens S. C. 97, 911. pacator orbis (Kopf) 96, 214, Victorinus: Invictur (schrei- tender Sol mit Peitsche) Coh. VI 78, 45—50 (Büste n. 44) Oriens Aug. {mit Peitache) 71, 77; Aetern. Aug. im Berliner Münrknbinet, adoenius Aug. (Sol mit Peitsche) Coh. 69, 6.

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Sol invictus m

erscheint am häufigsten Oriens πρι, seltener Soli invicto, eon- ‚servatlor) Aug(usti), Aetermit. Aug.!

In der kurzen Regierung seines Nachfolgers Tacitus (275—6) könnte en fast scheinen alm sei das Bild des Sonnengottes von den Münzen verbannt gewesen. Tacitns lässt sich die Weltkugel in alter Weise von Juppiter reichen?, Aber mit der Legende Providen(tia) deor(um) erscheint doch mehrmals der Sonnengott: mit der Weltkugel in der Linken und mit erhobener Rechten, gegenüber die P'ides militum mit zwei oder einem Legionszeichen 7. Und kürzlich iet, wie mich Herr van Vlenten belehrt, ein Bronze- medaillon diesen Kaisers im Handol* aufgetaucht, dessen Ra. den ‚Sol mit erhobner Rechten, in der Linken die Weltkugel, von dem Viergespann nach links getragen darstellt und die Beischrift

Um so geliufiger ist den folgenden Kaisern das Minz- bild. Florianus hat ca mit den Beischriften pacator orbis, Paar aeterna, eonservator Aug, er erneuert auch die uns von Aurelian und Tacitns har bekannte Darstellung der Providentia deorum®. Unter Probus begegnet es mit der Legende Aeternitas Aug. und Aelernitali Aug, Oriens Aug. (much ausgeschrieben Augusti m. 892)": unter dieser Beischrift bald in der gewöhnlichen Dar- stellung, bald im Viergospann, bald wie unter Aureliun mit zwei Gefangenen; weitaus am häufigsten mit conservatlori) Aug(usti) und Soli invieto (häufig im Viergespann, oft auch als Brust-

1 Oriens Aug. Coh, VI 190 f. n. 198—860, Soli incicto 201, 300--- 23% vgl. 5. 474, 6, conservat. Aug. 158, 66—65, Arternit, Aug. 116,8. 67 ohne charakteristische Legende auf der Goldmünze vom J. 875 Coh. 194, IT&. Einige Münzen stellen auch Apollon dar mit der Legende Apollini cons, (177, 11—14); es ist bemerkenswerth, dass einmal zu der Beischrift Apol. cons. Aug. dem Stempelschnaider statt. des darzustellen- ‚den Gottes das geläufge Bild des So! in die Finger kam (177, 10).

® Cohen VI 224, 31. 230, 99. 931, 106. Ebenso auch Carus Cob. NI 362, 18, 362, 105; Carinus 887, 40,

* Cohen VI 300, 94—97 vil. oben 8. 474, 4.

* Auetonskntalog (X) von griech, und röm. Münzen, unter Leitapg von Dr. J. Hirsch (München 1904) n, 1108, abgebildet Taf XVIII.

^ pacator orbis Sol mit Peitsche Coh. VI 945,46 f, Pax aeterna ‚ebenso 245, 49 conservator Aug. Sol auf Quadriga mit Peitsche Gold- münzen 219, 16 f. Providen. deor, 247, 10—13.

Α΄ Aeternitas Avg. Cohen V1 268, T5—8.. Aeternitati Aug. 968, 89, Oriens Aug. in gewöhnlicher Darstellung 999, 386. 994, 392: mit Vier- gespaun 994,390—1; mit einem Gefangenen 299, 397 mit zwei 303, 853—9.

—-

A6 Usener

11471, und hier wird nun zum erstenmal die enge Beziehung des Gottesbegriffa zum Kaiser durch die Bezeichnung Soli ineieto comili Augusti?, zuweilen Soli invicto Aug(usti) zur Geltung ge- bracht. Eine in ihrer Art einzige Illustration dazu liefern Münzen, auf deren Vorderseite das Brusthild dex Sol mit Peitsche dem Bild des Kaisers zur Seite gestellt wird®, einmal geradezu alw ‚Sol comes Probi Aug. Eine bisher unbekannte Goldmünze, die ich durch Horrn van Vleuten kennen lernte, gibt auf der Vs. die vereinigten Brostbilder des Kaisers und des durch drei Strahlen kenntlichen Sonnengotts nach I. mit der Umsohrift Sol comis (oder conis?) Probi Aug. und auf der Rs. dus Brastbild des Sol (fünf Strahlen sind kenntlich) nach r. mit der Legende Soli Ππείοίο comiti Aug.

Unter Carus, Carinus und Numerianus (282—4) wird zwar der Name des So] auf den Münzen nicht genannt, aber sein be- kanntes Bild erscheint unter der Umsehrift Oriens Aug. oder Augg., conservator. Auggg., Acternit(as) inperi*; und Carus hat auf der Vorderseite von Münzen mit der Legende deo e! domina Caro Ang. die Brustbilder des Sol und der eignen Person gegenüber- ‚gestollt®, Carinus unter der Beischrift Firtus Augustor(um) ein u

! eonservat. Aug. Cohen VI 970, 171—973, 204. Soli imeieto mit. Viergospann (theile in Vorderansicht theils nach l. laufend) 311—391 m. 840—690, Im Berliner Münzeabinel «ub ich rahlroiche Silbormünzen dieser Legende mit Brustbild de» Sol.

3 Soli invieto comiti Aug. mit Brostbild den Sol nach rechts Coh. VI 929,696 f, mit Viergespsnn mach 1. (Sol mit Peitsche) T2, 606; ‚Soli imoi. com. Aug. mit Büste nach r. 317, 639.

? Coh. "VI 289,900; Vs. imp. Probws invictus Aus. uM BRE bildern des Probus (mit Lorbeorkrans) und dex Sol (mit a τν Jte. imp. Probus cons. II Probus im Quadriga von Vietoria bekrimel.

Unedierte Bronze des Berliner Cabinets: Va. imp. Cues. C. Probus Ag. mit Brustbildern des Probus und des Sol [mit Peitsche) Hs, aduentus Aug. Victoria voran, der Kaiser au Pfard, Soldat mit Tropaenm. Kleinora bei Coh. VI 299, 480. Va. Sol comes Frobi Aug. mit den Brest bildern des Sol nnd des Kmiwers, Rs. p. m. tr. p. cos. TIT strahlen bekrüuzter Sol nach 1. schreitend. Unedierte Goldmünze Auctionskatalog XII (1904) n. 664 (Taf, XIV). wr.

* Oriens Ag. Carinus bei Cohen VI 390, 68 mit Weltkugel, mit Peitsche 390, 00 f: Oriens Augg. Numerlanus VI. 318, 34-40 (mit Welt- kogel n. 85—6, Peitsche 31—9, Brustbild 40). consereat, Anggg. Guld- imlinze des Numerianus 970, 19. Aetermit. inpery (no) Carus.

? Cohen VI 363,27 f. (abgebildet p. 354), suf der Ea. i rei publicae (Fel. mit Scepter und Cuduceus nach L, r. Säule, ο

Sol invictus am

Bild prägen lassen, worin Carus von Bol, Carinus von Hercules bekränzt wird, während jener diesem eine Nike darreicht!,

Für Diocletianus und Maximianus Hereules stehen Juppiter und Genius populi Romani, für Maximianus noch besondern Hercules im Vordergrund. Aber auch sie haben das Bild des Sonnengottes nicht ausser Gebrauch gesetzt. Maximianus lässt den Sol mit Peitsche prägen unter der Beischrift Oriens Augg., Diocle- tianus ebenso bald mit Peitsche bald mit Weltkugel, aber auch mit den Legenden Aefermitati Augg., und Soli invieto*, Dagegen scheint von den Münzen des Maxentius Sol geradezu verbannt zu sein, ihm sind Hereules und Juppiter, anch Mars die begleitenden und erbaltenden Götter. Galerius Maximianus prägt sowohl die ganze Figur wie das Brustbild mit Soli invicto und Oriens Augg.; unter der Beischrift Clarilas Augg. ist von ihm wie von Diocletian, Maxi- menus Hereules und Constantius 1 die Aurelianische Darstellung deo Sol mit Kriegagefangenen benutzt worden®. Von Constantius I Chlorus gibt es nur wenige Münzen mit stehendem Sonnengott (or trägt Peitsche) und der Beischrift Oriens Aug.* Tn voller Geltung tritt der Gott dann wieder bei der jüngeren Generation hervor. Maximinus Daza und Licinius der Vater prägen das Bild mit den Beischriften Soli imvielo und Soli invielo comiti, jener auch noch mit Oriens Augg., dieser mit comiti Aauugg.*

! Cohen VI 408, 189 mit Abbildung, s. auch Frübner Les me- daillons de l'empire romain p. 249.

? Maximianus: Coh. VI 698, 429 £. Diocletian: Oriens Auglg). ebend. 464, 349—304. Aeternitati Augg. 416, 18 Soli invicto 465, Ahr x Anm, 3. Der britannische Sonderkaiser Carausius prägt den Sol mit Weltkuge] unter der Beischrift Invietus Aug. Coh. YII 14, 100 theils mit Weltkagol theils mit Peitsche als Oriens Aug. 20, 180 --6 und auf. Viergespann n. 1. mit Soli invieto 34, 336; sein Nachfolger Allctus hat Oriens Aug. mit Weltkugel und Peitsche VII 47, 20.

* Soli invicto stehender S. mit Peitsche Coh. YII 122, 200 Büste 199,198 f, auf Quadriga (mit S. inietar) Coh, Vl 548, 35. Oriens Aug(g). VIT 117, 154—100. claritas Augg. VII 109, 10—11 (mit einem Gefangenen); ebonso Diocletian Coh. VI 416, 1 f, (auch chne Gefangenen, auf einer Münze des Bonner Provincialmuseums: Va. Diocletianus p. p. Aug. Brustbild des Kaisers nach r. mit Strablenkranz Re. elaritas Aug. Sol mit Woltkugel nach 1. stelnud); Maximiauus Hercules Coh, VI 496,28 f. Constantius I Chlorus Cob. ΥΠ 58,8; «. van Wervoke in Publications de la section historique . .. de Luxembourg 1895 vol, 49, 808.

* Cohen VIE 77, 209—11.

? Maximinus Dasa: Coh, VIT 157 f. m, 163-179; Oriens Augg,

418 ‚Usener

Vornehmlich Constantinus der Grosse hat den stehenden Sol (nur ausnahmsweise auf Quadriga) oder sein Brustbild in den Jahren 308—393 überaus häufig als Münzatempel benutzt! mit den Bei- achriften comiti. Aug. nn., comiti Aauugg., Soli comiti -Angg. wu, Soli invicto, Soli invict. com. d. n., am comili, einmal Soli inviclo aelerno Aug. Bemerkenswerth ist, dass sowohl unter Constantin wie unter Maximin der Sonnengolt zus weilen den Kopf des Serapis trägt“, ein Symptom der damit verknüpften synkretistischen Vorstellungen, und dass ihm nach dem Vorbild der Aurelianischen Münzen zuweilen ein bezw. zwei Gofangene beigegeben sind. Der auffallendte Beleg für das persönliche Verhältniss, das der Kaiser seinem Geleitsgott gegen- über empfand, ist eine zwischen 305 und 311 geschlagene Gold- münze^, auf deren Va. unter dor Beinchrift comis (κο) Constantini. Aug. die Brustbilder des umstrahlten Sol und des lorbeerbekränzten Kaisers hintereinander gestellt sind, wie Bex Ptolemier Königin und König. M Auffallend selten haben Constantine Söhne er und Crispus Münzen mit der Aufschrift Soli invicto comiti. ge- prügt*; unter den wenigen des ersteren verdient die Goldmünze Erwähnung, auf welcher der strablenbekrünzte Sonnengott naclı 1. stehend, in der L. Peitsche, dem Kaiser einen Kranz aufs Haupt setzt. Dagegen haben Constans L und Constantium IT, ausser herkümmlichen Abstractionen wie Roma bezw. mopolis, Moncta, Victoria (einfach und verdoppelt, also rein

166, 196. Licinius Vater: Soli imeicto comiti VII 204, 101—8, mit Vier-- ‚gespann 205, 164 (s: auch S. 478. Anm. 2), comiti Amrugg. 189, I—B:

J comiti. Aug. nn. Cohen VII 229, 39—58 comiti Aawagg. 394. B4. Soli comiti Augg. nn. 358, 606 Soli inoieto 28B, 607 f, Soli imeveto cow. d. m. 289, 600. Soli invicto comiti 289, 511—549 (wit einem Gefangenen | n. 517. 519 f. mit zweien 518, nuf Quadriga 547-9) Sol imeieto determo | Aug. 989,510. Die Beischrift Oriens Aug. fehlt bei Constantin L

3 Serapiskopf trägt Sol bei Maximinus Dara. Coh. VII 188, 186— 3,160 f, Lisinius VII 204, 169 f, Conmtantin dem Gr. ΤΗ 989, BOT. | ® Cohen VII 205,916. Zu comis (auch unter Maxizalamus Herm,

Coh, VI 497,38) at, comes stellt nich equis nuf einem Goldstüele des- selben Kaisers 244, 199 und Frühner méd. p. 383. Er.

* Constantinus I]: Cohen ΝΗ 887, 182—8, Crispux. comiti Coh. VIL 363, 136 £. Soli imeiclo 963, 136. Die Conwantinos IT ist abgebildet bei Coh. 347, 189 uud Pröhnen, 1édaillons de l'empire rom, p. 296; er

mmm = σι

Sol invictus. ne

eorntiv), Securitas rei publicae! überhaupt keins Götter mehr auf ihren Münzen geduldet. Schon auf Prügungen Constantius 4. Gr. ist dem üblichen Bild des Sonnengottes die Beischrift elaritas rei publicae gogoben worden?: darin ist eine absichtliche Verschleierung des früheren Verhältnisses des Kaisers zu seinem Geleitsgotte nieht κα verkennen; sie wird noch deutlicher, wenn man das Vorbild dioeletianischer Zeit vergleicht, das von elaritas nicht rei publicae sondern Augustorum spricht (s. 8.497, 8). Wir werden darin bestärkt, wenn wir wahrnehmen, dass eben diese Darstellung und Beischrift auf den Münzen des Constantinus IT und Crispus, auf denen die Legende Soli imet comiti wohen no selten geworden i&t, «ich öfter wiederholen“, Noch enter der Regierung Constantins des Gr. muse der Wendepunkt eingetreten sein, mit dem die Beseitigung des Sonnengottes für die Miinz- stätten eine Nothwendigkeit wurde. Aus den wichtigen Unter- suchungen F. Hettners über römische Münzfunde in den Rbein- landen® ergibt sich, dass die Prägung des Sonnengottes unter den bekannten Legenden seit dem J. 323 aufhört; selbst die Münzen mit elarilas rei publicue gehören der mit 329 ubgerchlon- senen Epoche an: der Uebergang hatte sich vorbereitet schon als die Verwendung von Soli imvicto (comiti) durch Constantin noch gestattet wurde. Den Wendepunkt bildet, wie schon Hettner- bemerkt hat, die Entscheidungsschlacht gegen Licinius (Juli 393). Constantin gieng aus ihr ala Alleinherracher hervor, er war jetzt durch keine Rücksichten auf Mitherrscher mehr gehindert, die Folgerungen seines Uebertritts zum Ohristenthum zu ziehen. Das Aufhüren jenes Münzbildes war nicht dns Werk unberechenbaren Zufalls: gleichzeitig verschwindet der Mars conservator oder pro- pugnator von den Münzen des Kaisers, und es werden nun all- ‚gemeinere, für Helden und Christen unanstönsige Bogrifs wie Providentia Augg. oder Caess, Spes oder Salus oder Securitas oder Tranquillitas rei publicae, Beata tranquillitas, Pax publica, Gloria &ureifus oder Romanorum die Regel.

Den Kaiser, der sein persönlichee Vorhültnies zu seinem

# Coben VII 467, 182—5, Unklar ist mir die Bedeutung dor strahleubekräuzten weiblichen Figur 462, 143.

3 Constantines 1: Cob. VIL 232, 36—8, Constantinus I: C, VAL 369, 44—60. Crispus cbend. 243, 51—55,

® Westdeutsche Zeitschrift für Geschichte und Kunst VI (Trier 1887) 119 df. VIL (1889) 117 If. (leider nicht zum Abschluss gebracht) besonders VI 145—8.

D

40 Usoner

Goleits- und Schntzgott auf den Münzen so nachdrücklich betont hatte, sehen wir auf dem Höhepunkte seiner Macht dies Ver- hältniss plötzlich lösen. Der Wechsel war nicht so jähe und gewaltsam wie es scheinen könnte. Statt des Gottes der sicht- baren Sonne schenkte Constantin nun seine Verehrung dem Gotte, der die Sonne geschaffen, Et orielur vobis timentibus momen meum Sol iustitiae, el sanitas in pennis eius: diese Stelle dew Propheten Malachias (4, 2) war das Schlagwort, mit dem die Kirche die Verehrer des Sob invicíus zu bekehren dachte, und es wird ihnen noch im Sendschreiben über die Jalrpunkte entgegen geworfen, Aus der nie versugenden Rüstkammer der Bibel konnte man nieht leicht cine aohlagendere Waffe hervorlangen. Es ist als ob man die "Sonne der Gerechtigkeit gerade für Constantin gesucht und gefunden hätte, An dem sieghaften Zauberwort haben sich die Prediger des IV und V Jh. förmlich berauscht. Um nur ein paar Proben zu geben, so besingt Ephrem der Syrert Maria mit dem Verse: “Aufgegangen ist aus ihr die Sonne der Gerechtigkeit, die durch ihren Aufgang die ganze Welt erleuchtet hat’ oder: ‘Die grosse Sonne hat sich zusammengezogen und in leuchtender Wolke verborgen; die Jungfrau ist Mutter dessen geworden, der den Menschen und die Welt geschaffen hat’. Die achte, schwerlich sohte Weihnachtspredigt des Augustinus (sermo: 191) hat in mehreren Handschriften folgenden von dem üblichen Text völlig abweichenden Eingang mit Beimprosa:

"Christus der eingeborene Sohn Gottes, die wahre Sonae der Gerechtigkeit, hat über die Lande geleuchtet ohne den Himmel zu verlassen, dort ewig weilend, hier zeitlich vorüber eilend; dort Gründer der Ewigkeit, hier Dulder der Menschen- zeit; dort ohne der Standen Fall ununterbrochen lebend ohm Niedergang, bier unser Leben bofreiend von des Todes Untor- gang. Dort weiss or durch die Gluth seiner Erhabenbeit der Engel Seelen zu κ... bier der Menschen Leben nnd. Sitten zu begründen’ usw.?

Noch bemerkenswerther scheint mir eine bald Ambrosius,

α Ephrem h. VI auf Maria v. 7 bei Lamy 9,640 und h. XIX v. 4 bei L. 2,699 vgl. h. XIII 8 (L. 2, 120) XXX 1 (L. 2, 819). Ea lat. zu beachten, dass Justinus bei seiner Vergleiohung won Christus und Sonne im c, Tryph, c. 121 die Worte des Malsobias noch nicht berücksichtigt

* Stellen des Maximus νου Turlı, πο box: VIRA DON CI p. 888 usw. begnüge ich mich zu nennen.

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Sol invictus. LI

bald Maximus von Turin beigelegte Weihnachtspredigt!. Un- geschsut knüpft wie an die volksthümliche, will sagen mytho- logische Vorstellung von der Sonnenwende an. Weil das Jahr die Umlaufzeit der Sonne ist, muss dem nonen Jahr auch eine mene Sonne leuchten. In der lüngeten Nacht wird eie geboren und wächst mit dem zunehmenden Licht der Tage. Der Prediger beginnt "Ganz gut pflegt das Volk den heutigen heiligen Ge- burtstag unseres Herrn "die noue Bonne" (sol motus) zu nennen, und weiss das mit solchem Nachdruck zu. behaupten, dass auch Juden und Heiden sich in diesem Ausdruck zu- sammenfinden. Wir wollen das bereitwillig festhalten, weil mit dem Aufgang des Heilands nicht nur das Heil dos Menschengeschlechts, sondern auch die Helligkeit der Sonne selbst sich erneut, wie der Apostel sagt (Epheserbr. 1, 10) “auf dass er durch ihn alles erneuerte sowohl was im Himmel ale was auf Erden is?’. Denn wenn die Sonne sich ver- finstert beim Leiden Christi, so muss sie heller als sonst leuchten. bei seiner Geburt‘. Und nun nimmt er die Gleichung won Sonne und Christus so ernsthaft, dass es für ihn eine Thatsache wird, dass, wenn Christus zur Nachtzeit geboren, die Sonne selbst in dieser Nacht den Lauf dor Natur durchbrochen habe und früher aufgegangen sei. Er entwiekelt dann noch weitere Erkenntnisse, Wenn man von neuer Sonne spricht, so gibt em anch eine alte. Das ist die Sonne dieser Welt, die Verfinsterung erleidet, durch Mauern ausgeschlossen, durch Wolken verdunkelt wird; die Sonne die auch den Verbrechen und Sünden der Menschen leuchtet,

"Was also könnte die "neue Sonne’ anders sein als Christus der Herr, von dem geschrieben steht: "Aufgehen wird euch dieSonne der Gerechtigkeit" und von dem der Prophet den Sündern die Worte in den Mund legt; "das Licht der Ge- rechtigkeit hat uns nicht geschienen und die Bonne ist uns nicht aufgegangen” (Weish. Sal. 5, 6)... . Der also iet die neue Sonne, die das Verschlonsene durchdringt, die Hölle aufschliesst, die Herzen prüft; die neue Sonne, die mit dem heiligen Geiste Todtes belebt, Verdorbenes wiederherxtellt, Abgelebtesfuuf die Beine bringt... Er ist wirklich die

? Ambros. serm. VI p. 420 Maximus Taur. # IV (de die nat. 1I) p. 49 ed. Rom. ein, Mus. f, Philol, Y, LX 31

E Usener |

gerechte und weise Sonne, die nicht ohn Unterschied, wie

die Sonne dieser Welt, über Gute und Böse sich bewegt,

sondern (ein Licht) das mach wahrhaftigem

dem Heiligen aufleuchtet und dem Sünder untergeht usw.

Auch in die Liturgie des Festes ist das Wort, vermathlich

sofort, aufgenommen worden. In der Weihnnchtmesse des missale Golhieum! heisst es: Orlus es nobis verus sol iustitiae, esu Christe, venisti de caelo humani generis redemptor, in der gallicanischem: © oriens splendor. lucis aelernae οἱ sol iusliliae, veni ef ilumina. sedentem in fenebris et umbra mortis,

u

Wenn erst Christus ala die wahre und ewige Sonne, ala die Bonne der Gerechtigkeit aufgefasst wurde, so war die Ver- gléichung mit dem Sol Invichus gegoben, und ew lag nun für die so viel bebandelte und so vielartig beantwortste Frage nach dem Geburtstage Christi die Antwort nahe. Aber von dieser mehr mythologischen al geschichtlichen Vermuthung, dass Christus am Wintersonnwendtsg geboren sei, war es noch ein weiter Schritt au der kirchlichen Anordnung einer Geburtsfeier an diesem Tage.

Ich war deshalb völlig ruhig, als die Anfindung de» IV. Buches von Hippolytos' Commentar zum Daniel den Beweis zu erbringen schien, dass bereits Hippolytos die Geburt Christi auf den 25. December gesetzt habe, Das hat gerade so viel Werth, wie wenn ein Armenier in seinem Exemplar des Hippolytos be- zeugt findet, dass Christus am 6. Januar (Epiplanie) geboren iat*: Sollte sich nun jene neue Nachricht als echt erweisen, no konnte durch wie nur bewiesen werden, dass schon Hippolytos oder ein naher Vorgänger jene chronologische Vermutbung gewagt habe; wichtig wäre das für die Geschichte nicht des Weihnachtefenten, sondern des römischen Sonnencultus gewesen. Eben darum war em wünschenswerth den Gang durch die Münzen zu machen, von dem wir kommen.

Es ist erstannlich, welchen Staub die Stelle des Daniel- oommentars aufgewirbelt hat, Man wird mir gern erlassen, die inzwischen erwachsene Litteratar vorzuführen und zu kritisieren.

1 Mim. Goth. bei Mabillon De Tit. Gall. p. 190: Antiphomar vou Compiögne in der Mauriner Ausg. des Gregorius m. t, IIl-p. 406: e

Antiphone boraht auf Josaias 9, 2 vgl. Ev. Matth. 4, 15.

3 Dom Pitra, Analecla saera t. IV p. 337.

B

Sol invietus. LJ

Síatt dieses unfruchtbaren Umwegs empfiehlt sich die Quelle

selbst zu prüfen.

Nachdem cr sich mit scharfen Worten gegen diejenigen ausgesprochen, die sich die Mühe machten nach den Jahren und Tagen des Herrn zu forschen, obwohl dieser sle una verborgen habe (4,22), führt Hippolytos fort (c. 23):

"Damit wir aber auch in diesem Falle die aufgeworfene Frage nieht unerlodigt lassen, weil der Monsch nun einmal neugierig int, so wollen wir der Gewalt weichen und nothgedrungen, was zu sagen nicht erlaubt iet, aussprechen. Die Jahre, die man von Gründung der Welt und von Adam an zählt, machen uus ja das Gesehte deutlich. Die erste leibliche Gegenwart unsores Hora, vermüge deren er zu Bethlehem geboren ist, erfolgte nämlich am vierten vor den... des April, am achten vor dom ersten Januar, an. ‚einem Mittwoch, im 42. Rogierungsjahr des Augustus, und von Adam ab gerechnet im Jahre 5500; gelitten aber hat er im 33. Lobens- jahre am achten vor dem ersten April, au einem Freitag, im 18. Jahre dew Kaiser Tiberim», unter der Consulat des Rufus und Rubellio und da Kaiser Gaius (Caligula) zum vierten Malo Conil war zusammen mit Gaius Cestius Saturninus, Ks müssen nun noth- wendig die 6000 Jahre voll werden, damit der Sabbat kommen kann, die Ruhezeit, der heilige Tag, an dem Gott 'ruhte von allen seinen Werken, die er zu thun bogonnen hatte (Gen. 9,3). Der Sabbat ist Typus und Bild des kommenden Reiches der Heiligen, wann sio mit Christus zusammen herrschen, der dann selbst von den Himmeln herabkommt, wie das Jolmunes in seiner Offenbarung webildert (20, 4), Denn ein Tag des Herrn ist wie tausend Jahre (Ps. 89, 4). Du nun in sechs Tagen Gott alles geschaffen, so müssen die 6000 Jahre voll werden; denn noch sind sie nicht voll, wie Johannes (Apok. 17, 10) sagt: "die fünf sind gefallen, aber der sine lebt" dh, der sechste, 'der andere ist noch nicht gekommen’ + damit meint er den siebten, in dem die Ruhe stattfinden wird, (c. 24) Aber sicher wird einer sagen: wie willst du mir beweisen, ob im Jahre 5500 der Heiland geboren ward? Leicht solli du belebrt werden, liober Mann. Was in der Wüste einst von Moses mit der Stiftshütte geschehen, damit wurden nämlich Typen und Bilder der geistigen Geheimnime geschaffen, damit du, wern am Ende der Tage die Wahrheit in Christas gekommen, ihre Vollendung zu erkennen vermüchtest. Denn es spricht zu ihm (der Herr): "und du wirst die Lade aus unverweslichen Hülzern herstellen, “und wirst sie vergolden mit lanterem Golde innen nnd aussen, und wirst ihre Länge auf 2'/, Ellen bringen und ihre Breite auf 1%, und ihre Höhe auf 17, Ellen (Exhod. 95, 10 f.): diese Muass- angnbe zusammengerechnet ergibt 51, Ellen, damit die 6600 Jahre deutlich werden, wo der Heiland gegenwärtig aus der Jnpfran

Sol inviotun 485

A γὰρ πρώτη παρουσία τοῦ κυρίου ἡμῶν ἔνσαρκος, ἐν fj πεπέννηται ἐν Βηθλεέμ, πρὀττεσσάρων ἁἀπριλίων ἐγένετο πρὸ ὀκτὼ καλανδῶν Ἰανουαρίων ἡμέρᾳ πετράδι βασιλεύοντος Αὐτούστου τεσσαρακοστόν καὶ δεύτερον ἔτος, ἀπὸ δὲ "Ada πεντακισχιλιοστῷ καὶ πεντακοσιοστῷ ἔτει” ἔπαθεν τριακοστῷ; τρίτῳ ἔτει mpö ὀκτώ καλανδῶν ἀπρι- λίων ἡμέρᾳ παρασκευῆ ὀκτωκαιδεκάτῳ ἔτει Τιβερίου Καΐσαρος, ὑπατεύοντος Ῥούφου καὶ Ῥουβελλίωνος, καὶ Γαἴου. Καΐσαρος τὸ τέταρτον Fatou Κεστίου Σατορνίνου,

Auch Bonwetsch hat sich natürlich an diese Ueberlieferung: angeschlossen, nur dass er es als Herausgeberpfliobt be« trachtete, durch Anwendung ockiger mern das Verständnis zn erleichtern. Es bedarf allerdings keines Wortes, dass zwei- mal, an den oben durch den Druck hervorgehobenen Stellen, der Text durch doppelte, sich gegenseitig ansschliessende Zeitangaben ontstellt ist. Aber on lat gerade ene beste Textquelle, welche die von Bonwetsch ausgesehiedenen Zusätze πρὸ τεσσάρων ἀπρι- Mwv und nachher das zweite Consulpaar bezeugt, und in dem zweiten Falle wird das Gewicht dieses Zeugnisses nooh dureh die Uebereinstimmung der nltslavischen Uebersetzung verstärkt. Diese Sachlage macht uns zur Pflicht, die verworfenen Steine aufzuheben und einer sorgMältigeren Prüfung zu unterziehn.

Wir wollen von dem zweiten Falle, dem Jahre des Leidens, ausgebn, trotzdem er unserer Frage ferner zu liegen scheint. Dar vierte Consulat des Gaius Caligula, dem Un. Sentius Satur- ninus (denn diesen erkennen wir leicht in dem Verderbnies Falou Κεστίου X. wieder) beigesellt war, fällt in das J. 41 n. Chr., von lier aus ergibt sich ula Geburtsjahr des Heilands, wenn derselbe nach der ausdrücklichen Angabe unseres Textes im 90, Lebena- jahre starb, das J. 8 n. Chr. Das ist allerdings ein Ansatz für das Leben Christi, der unerhürt scheint, und er vereinigt sich weder mit dem 43. J, des Augustus, dessen Herrschaft keine Rechnung je mit dem J. 34 v. Chr. begonnen hat, noch mit dem 18, J. des Tiberlus, noch mit dem angegebenen Wochentage: denn Im J. 41 füllt der 25. Mürz auf einen Montag. Und doch ist ge- rade dies der Ansatz des Hippolytos oder, um mich vorsichtiger auszudrücken, einer der Ansätze, die or versucht hat, geweven,

Kyrillos von Skythopolis, dessen sorgfältige Zeitrechnung ausser Zweifel steht, hat zwei Thatsachen, die ihm von besonderer Wichtigkeit waren, den Tod des hl. Euthymios und desfh.fSabas durch alle ihm verfügbaren Mittel der Chronologie festzulegen

‚Sol invictus. 487

geführt gewesen sein, Kyrillos hatte den illustren Namen auf- geschnappt und den Bericht über ihn nicht weiter angesohn,

Hippolytos hatte also das Weltjahr 5500, dem er durch Bibeldentung sich genöthigt sah die Geburt des Heiland zu- zuweisen, mit dem J. B n. Chr. geglichen; und wenn er, wie es im Danielcommentar geschieht, den Heiland nach dem Johunnes- evangelium 33 J. alt werden liess, musste er dan Leiden in das 3.41 n. Chr. dh. Gaio Caesare IV Cw. Sentio Saturnino cos, legen. Soweit hat A und der altslavische Uebersetzer den echten Ansatz des Hippolytos bewahrt, und wie das falsche Consulpaar Rufus (vielmehr Fulus) und Rubellius, so missen die meisten dazu ge- hörigen Zeitangaben der gewöhnlichen Deberlieferung gemäss ein- geschwürzt sein.

Dereelbe Vorgang wiederholt sich bei dem Ansatze der Geburt. Die nur in Hs. A erhaltene erste Tagangabe πρτεσσάρων. ἀπριλίων. zeigt schon durch ihre Lückenha!tgkeit ihr Alter und eine gewisse Vernachlässigung. Sie steht ganz vereinzelt in unserer Ueberlioferung, und die Vernunft spricht dafür, dass ebenso acbr wie das zweite Datum des 25, Dec, jedem späteren Loser unhe lag, das orste von jedem Verdacht einer [nterpolation frei ist, Nur fragt sich, welohe Mondphase des rümisohen Kalenders ausgefallen ist, ob Kalenden oder Nonen oder Idus. Die Ant- wort gibt der auf das Jahr 292 gestellte Osteroyolus des Hippo- Iytos, in dessen zweitem Jahr die luna XIV n(pó) d’ νω(νῶν) ἀπρει- (Δίων) eintritt; dem Tag wird der Charakter & (Mittwoch) gogeben und die Bemerkung zugefügt: Τένεσις X(pıoro)ö. Hippolytos hat also wie in der Ostertafel, so auch in der Schrift über Daniel die Geburt Christi auf den 2. April des J. 8 m. Chr. angesetzt, πρὸ τεσσάρων (vwvüv) ἀπριλίων.

Der Werth der durch die Athoshandschrift und den alt- schen Uebersetzer vertretenen Ueberlieferung ist durch diese rwügungen in helles Licht getreten. Man muss staunen über die Treue, mit welcher trotz den durehgreifenden Ueberarbeitungen, durch welche die wichtige Stelle mit den Veberzengungen späterer Zeit iu Einklang gesetzt wurde, das alte in diesen Quellen fortgeführt worden ist.

Den Commentar zum Daniel scheint Hippolytos im J. 202 abgefasst zu haben!. Ale er zwanzig Jahre später seine Onter-

ts. Bardenhewer, Dos bl. Hippolytos Commentar zum Buche Daniel (Freib. 1877) S. 08.

Sol invictus 389.

meine Boreitwilligkeit von ihm zu lernen so wenig vermindert wie meine Hochachtung für den ausgezeichneten Gelehrten, Dasselbe Kulenderbuch, aus welchem ich den 25. Docember 354 als Datum der ersten Weihnachtsfeier zu Rom zu erschliensen ‚ginnbte, der Chronograph von 354 enthält auch unter dem Titel depositio episcoporum ! eine Liste der Beisetzungstnge und -Orte der römischen Bischöfe der Zeit von 264—352, Man über- zeugt sioh leicht, dass die Reihe der von 254 bis Ende 335 verstorbenen Pübste nach dem Kalender angeordnet und dann nachträglich dureh Zuftgung von Marcus (f 1. Oct. 336) und Jnlius (f 352) ohne Rücksicht auf kalandarische Ordnung fart- geführt worden ist, Die Liste war also nach der Beisetzung Silvesters unter Pabst Marous im J. 336 und zwar vor dem October zuerst aufgestellt worden. Sie beginnt nun aber nicht mit dem Anfang dee bürgerlichen Jahres. Dem Januar vorauf liegen die drei Daten VI kal, danuarias Dionisi in. Callisti III hal, ianuar. Felicis. in Callisti prid. hal. ianuar. Silvestri in Priscillne, zum Beweise, dans die Liste auf ein mit VIII kal. iam. dh. dem Geburtstag Christi beginnendes kirchlichen Jahr gestellt war. Denn die darauffolgende Liste der römischen Martyrfeste (depo- siio martirum) zeigt die gleiche Anordnung und wird oröffnet® durch die Notiz VIII kal. ian. matus Christus in Betleem Tudeae. Duchesne hat mich mit Recht getadelt, dass ich jene Bischofa- liste nicht in Betracht gezogen habe. Hätte ich sie erwogen, 50 wäre ich davor behütet gewesen von den Anfangsworten der Martyrliste vorschnellen Gebrauch zu machen und hätte ale richtiger aufgefasst, um den Beginn der Weihnachtsfeier nicht etwa weiter zurück zu verlegen, sondern voran zu schieben. Dueheene freilich sagt (p. 14): "en tite de celui-ci (der Mürtyrliste) on trouve la fóte de Nol, an 25 décembro' und so ist ihm die Anordnung nuch der Bisehofaliste ein zwiogender Beweis für die kirchliche Begehung des Weihnachtsferter, die danach zeitlich

1 In Mommsets Chronica minora I (Monum. Germanine historica, sorr. ant. t. IX) p. 70.

?. Vgl. Giambaitista de Rossi, Roma sotterr. 1, 118 und Mommsen. a0. p. 38,

? Mommsens Chron. min. I p. 71.

490 Usonor

über das J. 335 zurück reichen würde, Das ist ein wehr nahe liegender und darum verzeihlicher Irrthum, aber ew bleibt eim Trrthum, auch wenn ein Ducheene ihn vertritt. Die Eingangw- worte der Martyrliste enthalten mit nichten die Bezeichnung eines Festes, sondern lediglich eine einfache geschichtliche Nachricht *, Wie die Notiz gelautet haben würde, wenn der Tag als kirch- liches Fest beseichnet werden sollte, das kann man nach der Angabe zum 22, Februar mafale Petri de cafedra ermessen, Für die römische Kirche war die Geburt Christi am 25. December längst ein Glaubonaaatz gewesen, ehe ale daran dachte dem Tag auch seine festliche Weile zu geben. Das klingt seltsam, ist es aber nicht, Seit dem zweiten Jahrhundert war man, wie Clemens von Alexandreia zeigt, bemüht den Geburtstag des Heilands durch historische Conjeetur zu ermitteln, nur nicht zur Befriedigung der Festfreude, sondern eines natürlichen Wissens. drangen. Von der kirchlichen Feier eines Geburtstags hielt eine tiefe, im Gegensatz gegen dus Heidentlum gewurzelte Abneigung zurück: man lese, wie sich Origenes und Arnobius darüber äussern, No hat die römische Kirche den, wie wir geschen, in Rom selbst. aufgekommenen Ansatz von Christi Geburt auf den 36. December. zwar schon gegen dae J. 386 offeiell anerkannt und zum Aus gunjspunkt ihres Kalenders gemacht, aber noch im J. 854 nicht die Folgerung gezogen, den Tag zu einem kirchlichen Fest zu erheben. Das ist im Chronographen klar ausgesprochen, und wir haben on aus ihm zu lernen.

Und doch war ich mit dem J, 354 der Wahrheit nahe gekommen, Durch den bekannten Oxforder Gelehrten Comybeare ist inzwischen die aus dem Anfang des VII. Jahrh. stammende Schrift eines gelehrten Armeniers, Ananias 'dew Rechners aus Bhirak über das Geburtsfest Christi? hervorgezogen worden, Darim

! Das hatte ich schon im Weihnachtsfest 1, 207 richtig erlangt, aber unrichtig verwarthet.

? s Weihnachtsfest 1,19 f,

5 The Expositor ed. by W. Rob. Nicoll. 1896 n. XXIII p. RT. Die nngezogene Stelle p. 326 lautet vollständig: "Zu seiner Zeit: dies Font am kaiserlichen Hofe zugeluecen und ullenthalben, wo jemand. sich entschied anzunehmen, nahm man es frei und offen sp, mur. nicht in den Hauptstüdten der vier Patriarchen, die die Throne der bh. Evangelisten inne hatten’, Die Untersuchungen über die Aufnahme des Weihnachtsfosten im Osten, die ich Weihnnchtef, 1, 214 ff, gelegt habe, zoigen, wie genau Ananias darüber unterrichtet war,

Bol invictus. 491

findet sich die positive Angabe über die römische Weihnachts- feier, dass zur Zeit des Kaisers Constantius "dica Fest am kaiser- lichen Hofo zugelnssen’ worden sei. Die Glaubwürdigkeit dieser Nachricht wird wesentlich erhöht durch die anschliessende Bemerkung, dass das Fest in den Patriarchalkirchen des Ostens zunächst nicht anerkannt worde: Das letzte Jahr, in welchem K. Constantius Weihnachten erlebte, war 960, er starb am 3, Nov. 361. Das Weihnachtsfest ist also xu Rom in der Zeit zwischen 354 und 380 eingeführt worden, H. Usener.

das Pest erst nach der Zeit des Coustantius im Orient gefeirl zu werden begann,

loh benutze den freien Raum, um zum zweiten Theile meiner teligionsgeschiehtlichen Untersuchungen (Christlicher Festbraueh 1887) S. 24 f, einen berichtigenden Nachtrag beizufügen.

Das Largum sero des Johannes von Holleschau hatte ich dort auf Grund einer Subscription dem J. 1426 zugewiesen, Die verschollene Handschrift, in welcher das Buch so datiert war schien die einzige zu wein. Inzwischen hat Wilh. Creizenach in den Germanistischen Abhandlungen Hoft XII: Beiträge für Volks- kunde, Festschrift für K. Weinhold (Broslau 1896) S. 10 zwei Handschriften der Universitätabibliothek von Krakau (n. 1700 und 1707) nachgewiesen, in welchen die Schrift des Johannes v. Hol. erhalten ist. Beide gehören dem XV Jahrhundert an, und die eine (n. 1707) iet laut der Subscription von einem Gregorius Chodek im J. 1419 geschrieben. Damit ist erwiesen, dans das Largum sero sehon vor 1419 verfasst sein mnes; das J, 1426 war die Entstehungszeit der einzigen früher bekannten Handschrift.

Die metrischen Wirkangen anluntendor Consonantengruppen usw. 493

Mit diesen Erscheinungen labe ich naO. 129 ff die Ba- handlung in Parallele gestellt, die wortschliessende Silben mit kurzem Vocal und consonantischem Auslaut vor anlautendem Digamma bei Homer erfuhren: auch sie gelten als Längen nur in der Hebung, während sie in der Senkung lediglich den Werth von Kürzen haben. Die Ausnahmen, an denen es auch hier nicht fehlt, «ind wiederum in genau umsehriebene Kreise gebannt; bei 3 oder 4 von ihnen handelt or sieh um die Senkung des ersten, bei 1 um die des zweiten Fusses, und 42 weitere werden durch die Reflexivformen οἱ (41) ed (1) geliefert, die sich in- folge ihrer enklitischen Natur mit dem vorhergehenden Worte xu einer ähnlich engen Einheit zusammenschliessen, wie wie durch τὰ πρῶτα usw. gebildet wird.

Ein Zufall hat mich bei Gelegenheit ganz anders gerichteter Arbeiten auf diese Dinge, die ich für mich längst abgethan wähnte, zurückgeführt, und es hat sich mir herausgestellt, dnas, won man bisher nur für die im obigen namhaft gomachten Lautcombinationen beobachtet hat, in Wahrheit für sämtliche über- banpt vorkommende Consonantenvorbindungen zutrifft: sie alle wirken Position im Inlaut durchweg, gleichgiltig welche Stelle innerhalb des Verses die Kürze, auf die sie folgen, einnimmt, im Anlaut aber bedingungslos nur dann, wenn der kurze wort- schliensende Vocal vor ihnen in die Hebung füllt; steht or in der Senkung, &o füngirt er ala Länge nur unter denjenigen Um- tänden, die man bei den oberwähnten Gruppen ala nothwendig ermittelt. I ind diese Umstände nicht vorhanden, o giebt; ew bei Homer kein Beispiel, in dem Kürze in der Senkung vor mehrfacher Consunanz im Beginn des folgenden Wortes ale Länge gewerthet wäre, Es kommen ausser den schon erledigten Gruppen in Betracht Ok Gy, Om σφ 08 Op, στ 0B Z, mag man als Aussprache dea letzteren für das Epos db oder bU voraussetzen; Ey; kr χθ, πτ φθ. Ich habe an der Hand von Gehrings Index sämtliche Stellen durchgeschen, an denen Wörter dieser Anlauts in llias und Odyssee vorkommen, und stelle das Ergebnies folgendormaassen zusammen,

Kurze wortschliensende Voeale in der Senkung werden vor anlantenden Consonantengruppen, wenn wir abgehen von Fällen, in denen die Quantitüt dureh v ἐφελκυστικόν hergestellt werden kann (fj κε ζὼς áuevnvóg... E 887, ebenso mit ke im 1. Fuss | 424. M 275. T1445. P 38. 1130, 0 524, mit κε im 2. Fans W 805. elye στηρίξασθαι... Φ 342. ἴσκε ψεύδεα πολλά...

N

494 Solmsen a

7208, χερσὶ ψηλαφόων.. . ει 416), in der Geltung von Längen verwendet z

1. wenn es sich um Verbindungen von Artikel mit Sub- stantiv handelt: H 212 ὣς εἰπὼν τὸ σκήπτρον, K 321 ἀλλ re or τὸ σκῆπτρον: N 745 deidw μὴ τὸ χθιζὺν; η 192 µνη- σόμεθ', ὥς x’ ξεῖνος, 0 101 πάντων ὥς x' à Εεῖνος, 0 251 παΐσατε ὥς χ' Εεῖνος, p 586 οὐκ ἄφρων à Ξεῖνος, σ 401 αἴθ᾽ ὠφελλ' Εεῖνος, φ 314 ἔλπεαι al y' Ξεῖνος, φ 424 Τηλέμαχ', oU Εεῖγος. Insgesammt 10 Beispiele, sämmtlich im 2. Funse;

2. vor den enklitichen Formen σφιν) σφεας dque opunv: 1. Fuss Γ 300 ὧδέ σφ' ἐπκέφαλος, A 106 —1 236 Ζεὺς b σφι Κρονίδης, K 435 ἐν δὲ σφιν Ῥῆσος, A 350 ἔνθά, σφιν κατὰ ica, A 734 ἀλλά σφι προπάροιθε, M 7 ὄφρά σφιν vijag, M 348 ei δέ σφιν καὶ κεῖθι, κ 234 ἐν δέ σφιν τυρόν τε; B 704 ἀλλά σφεας κύσµησε, E 151 ἀλλά σφεας κρατερὸς, p 212 ἔνθά σφεας ; ἔκιχεν. 2. Fuss Η 478 παννύχιος δέ σφιν κακά, 2253. 6 00. ο 57. υ 179, w 99. 489 ἀπίμολον d ἦλθει 0 317 εὔδειν ἀλλά Gque bólog; O 155 στήτην' οὐδέ σφωιν div. 3. Fuss κ 394 φάρµακον οὐλόμενον, τό σφιν. πόρε πότνια Κίρκη. 4. Fuss © 412 ἀντομένη κατέρυκε, Διὸς op! ἕννεπε pü8ov. A 115 ἐλθών εἰς εὐνὴν ἁπαλόν σφ' "rop ἀπηύρα. Insgesammt sind dieser Fülle 24, davon 1% im 1, 9 im 2, 1 im 3, 2 im 4. Fusse, Sie vergleichen wich mit der, wie oben angegeben, 42 Mal begegnenden Langmessung. kurzer oonsonantisch ansgehender Sohlumssilben vor For Feu, und wenn bei diesen die enklitische Natur der beiden Formen als das die Lüngung ermöglichende Moment durch die Thatsache sichergestellt wird, dass vor dem possessiven οὗ dn ὃν usw, eine derartige Werthung nicht stattfindet (Hartel Hom. Stud. 8, 73 f£), so mangelt es auch für σφίν usw. nicht an einer Gegenprobe: vor σφός iat kurzer Vocal am Wortende in der Senkung. nur in 2 Versen lang gemessen, Z 202 oj µε σφοῖσι δόµοισιν. (οὕτως ᾿Αρίσταρχος, ἄλλοι δὲ ol μ’ ἐν σφοῖαι δόµοισι Didymon) und E 231 ἀμφὶ σφοῖς ὀχέεσσι, beide Mal im 1. Fuss, also unter die besondere Bedingung fallend, die unter Nr, 3 heraus zustellen sein wird. Der enge Anschluss von σφιν an das vorhergehende Wort wird, soweit das überhaupt noch nüthig ie, in helles Licht gerückt durch den Bau von κ 394 P&pkaxoy οὐλόμενον, τό σφιν πόρε πότνια Κίρκη; wäre nicht mo σφιν κο gut wie ein einheitliches Wort, κο würde ier Vers in zwei gleiche Hälften auseinander fallen ;

-—

σσ ----.

Die metrischen Wirkungen anlautender Consonantengruppen usw. 480

3: im ersten Versfunse: W 568 xe σκήπτρον (v. 1. X«poi); W 149 τῆν ja Σπερχειῷ, σ 419. φ 264 ὄφρα σπεί- σαντες; E 303 oi µε σφοῖσι (v. L. μ (v, m 0.) E 991 ἀμφὶ σφοῖς; M 434 fj τε σταθμὸν, φ 45 ἐν δὲ σταθμούς, p 494 οὔτε στηρίεαι, P 178— 183 ἐκ δὲ στέατος; A 381. N 355. T ΕΤ. p 424. τ 80 ἀλλὰ Ζεὺς, © 242 ἀλλὰ Ζεῦ, A 753 Evan Ζεὺς, Ο 97 ola Ζεὺς, W 43. u 339 οὐ Ζῆν, P 271 ὄφρα ζωός, V 585 τώ δὲ ζωσαμένω, K 77 mäp δὲ ζωστὴρ. a 129. 9 461 χαῖρε Εεῖνε, m 44 ἤσο E&v (v. L ἠσ᾽ d»), w 263 ἀμφὶ Zeivw, ο 70 üvbpi Zeivodökw, O 26 τὸν σὺ Eüv βορέῃ; Z 163 N δὲ weucauévn « 95 uf µε xreiv, E 481 ad δὲ κτή- para, a 875 ὑμὰ κτήµατ, y 813 πολλὰ xrjpav'; p 11 δαῖτα πτωχεύη, p 19 δαῖτα πτωχεύειγ; m 333 ἀλλὰ φθέωµεν, ı 407 €i δὲ qOeyEanévou. Insgesummt 39 Belege;

4. im zweiten Versfusse: η 89 ἀργύρεοι δὲ σταθμοῖ, wo Aendernngsvorsehlüge (σταθμοί ' äpyupeoı Barnes Wolf Bekker, ἀρχύρεοι σταθμοὶ Kayser) theils durch die Stellung von Adjektiv und Substantiv in den umgebenden Versen, theils durch das ständige δὲ im Beginn derselben widerrathen werden und des- halb lieber mit Lndwich in die zweite Vershälfte einzugreifen ist; Y 194 rov, ἀτάρ σε Zeug, X 559 αἴτιος, ἀλλὰ Zeug, x 177 ὡς xev δηθἀ Zwös, P 405 τεθνάµεν, ἀλλὰ ζωόν, A 484 πρὶν μὲν τάρ σε Luv. c 223 πῶς vóv, εἴ τι Ξεῖνος (so Aristarch und einige Hss, v. l ef τοι und el τις], 0 42 ἔρχεσθ', ὄφρα Zeivov, 0 145 δεῦρ’ dre καὶ σὺ ξεῖνε, 0 159 οὐ τάρ σ' οὐδὲ ξεῖνε, ο 536. u 936 ai γάρ τοῦτο Εεῖνε, τ 325 πῶς γὰρ ἐμεῦ σὺ ξεῖνε; B 340 γνώµεναι el τε ψεῦδος, | 115 d ydpov, ob τι ψεῦδος, Insgesammt 15 Stellen;

5. im vierten Versfusse: u 265 geben La Roche und Ludwieh ebenso wie frühere Ausgaben nach einem Theil der Hes. οἴκος ὅδ', ἀλλ ᾿Ὀδυσῆος, ἐμοὶ δὲ κτήσατο κεῖνος, man wird aber, da dies der einzige Vers in seiner Art wärs, keinen Anstand nehmen mit anderen Hss. wie zB. Cauer thut, M ἐκτήσατο zu schreiben (vgl. die Versansginge | 400 Τέρων. ἐκτήσατο TInAeóc, w 193 ἀρετῇ ἐκτήσω ἄκοιτιν).

Gegenüber diesen Summa Summorum 88 Belegen mit Lang- messung giebt es nun bei Homer folgende Fälle, in denen kurzer suslautender Vocal in der Senkung vor anlautender mehrfacher Consonanz als Kiürze eingestellt igtz

E 778 fy ῥοὰς Σιμύεις συμβάλλετον ἠδὲ Σκάμανδρος

M 21 Γρήγικός τε καὶ Αἴσηπος bióg τε Σκάμανδρος.

rre ich nicht, so ist bei éinem Worte die echte Form, wie sie nach allem Bildungsanalogien zu erwarten ist, in unserer Usber- lieferung völlig, also schon sehr frühzsitig, durch eine andere verdrängt, die ähnlichen Rücksichten auf die vermeintlichen Er«- forderninse des Metrums wie Kápavbpog -ιος ihr Dasein verdankt. Die Sache int interessant genug, um eine siii diraiutE zu verlohnen.

Das dee Verstärkung Uinende; mit Sudatantiyen - Adjektiven sich verbindende Prüfx Za-, die Aolische Form: für bia», das bei Homer in ζαής ζάθεος ζάκοτος ζατρεφής ζαφλεγής. ζαχρηής vorliegt, erscheint in drei Beispielen als da-: δαφοινός -εός, das neben φοιγός "blatrotb' steht wie Ζάλευκος (Rhein, Mus, 59, 493 Anm. 1) neben. λευκός, δάσκιος, δασπλῆτις. Der letztgenannte Ausdruck wird von Homer nur an einer Stelle als -Epitheton der Erinys gebraucht: ο 234 θεά δασπλῆτις ἐρινύς und ist nus diesem Verse von Theokrit 2,14 als Beiwort der Hekate, von den Orphischen Argonaulica 869 Ab. als Beiwort ebenfalls der Erinyen übernommen; eine Nebenform ὁασπλής. verwendet Simonides Fr, 38 B. neben ΧἈάρυβδις, es lässt nich nieht entweheiden ob noch aus lebendiger Kenntnims oder ala epische Glosse, und setzen von Späteren Euphorion zu Eopns,

bein, Mos. 1. Philol. N, Y, LX.

pléva pliti, serb. plijérém plj?ti, nltéech. plevu pläti neudech.

pleji pliti, groswruws, poljá polött usw,! "Mauern. (ein)reissend! iat, wie man zugeben wird, für den Kriegsgott ein ebenso passendes Beiwort wie "sehr, mit Macht reissend, zorrend’ für Robde in diesem Museum 50, 6 ff. auseinandergesetzt hat, und“ für die Charybais. Von den antiken Etymologien hingegen

die Anknüpfang an πελάζω, au der Curtius Grdz.^ 278 und Bréal- MSL. 11,958. 12,11 festhalten, von Seiten der Bedeutung un- brauchbar, die Verbindung mit πλήσσιω, die Weleker Gr. Gütter- lehre 1,699 übernommen hat, »us lantliehen Gründen binfüllig*,

Unter den drei Wörtern mit da- für Za- sind δάσνιος und δασπλήτις in ihrer äusseren Form san am begreifen: *abü- = ar wt) n

* Eine ebervialt über den pestem Bestand giebt Torbiórna-- son Die gemeinslavische Liquidsmetathese (Upsala Un. . 1902) 34 f, der im Indikativ nur "gelegt als uralarisch unerkonnt, *peljg durchweg als einzeldialektische Neubildung angesehen TER yr = Die Betonung des Infinitirs grruwm. polöff klrum, weist auf wine zweisilbige Wurzelform neben (pet | ας ο αμ ἀσπάλα-θος, vielleicht aueh in (ἀ]σπάλα-ξ, würde also in ungeseliwüchter Gestalt zpzU lauten, und daru verhält sich (ojrAn: in δα-σπλῆτις τει. χεσι-πλῆτα wie πλησίον dor. πλᾶτίον zu πέλας πελάζω usw. "peg. wwinersoits it allem Anscheine nach von einer anders erweiterten Wurzelgestalt (s)pzlu ausgegangen, die wir vermuthlich auch in σπαλὺ- σσεται Anden dürfen; sie stoht neben (s)prls wie elwa Herw (Int. stewo gol sirawjan gr. στόργυµι al. strmómi) neben stri (ai. atrndmd lat. stratus) Auf (εστία beruht auch gemeinslav. *pelveiX "Unkraut" jn alt- bulg. pléveht, altruss. polovehi usw. [Torbiörusson 95).

3 Den von ub eingeschlagenen Weg, om zu don Ursprüngen von δασπλῆτις ond τειχεσιπλῆτα zu gelangen, hat, wie es scheint, bereits 6. Schönberg betreten Usbar grisch. Componita, in deren ersten Gliedern viele Grammatiker Verba erkennen, Dorpater Diss, 1868 8, 98, ‚Sch. übersotzt δασπλήτις 'schr sausund, quilend' und stellt ax zu einer "Wurzel spar', über die er ausführlich in einem dor Kuhnschen Zeit- schrift eingwsandten Aufsatz handle. Dieser Aufsatz ist aber, soviel ich sehe, nie gedruckt worden.

δάπεδον Zimmerboden, Erdboden’ ateht nach der zuerst‘ won - Ebel KZ. 6, 79 f. aufgestellten, heute wohl von allen ausser Prellwite Et. Wib. 08 und Leo Meyer Hdb. i. griech. Etym. 3,198 gebilligten Etymologie für dmmebov, dh. enthält die schwächste Form des consonantischon Stammor dem-"Hans’, von dessen Paradigma im Griechiseben weitere Reste in δῶ, in δεσ- πότης aus "δεμό-πότης "Hausherr' und ín ἔν-δον für "ἐν-δομ, eigentlich "im Hause !, erhalten sind; wein b setzt also idg. d. fort. Wir wissen nuu heute genug von griechischer Lnutentwick- lung, um behaupten zu dürfen, dass wenigstens in Ionien ein der- artiges b rein lautmechanisch auf keine Weise zu C werden konnte (vgl. dazu Hoffmann Dial, 3,609). Wir wissen aber auch genug von der Art wie die jüngeren Epiker mit der altüberkommenen Sprache ihrer Dichtungsgattung umgegangen sind, nm uns zu der Annahme berechtigt zu fühlen, dieses ganze ζάπεδον sei ein reines Kunsi- produkt, geschaffen auf Grund des Nebeneinanders von da und Za- bei dem Verstärkongspräfix und geprügt, um dem nüchtern pro- saischen Wort (δάπεδον Her. 4, 200. Xen. Cyr. 8, &, 15. Inschriften aus Trozan IG. IV 823, 43. 45 [4. Jh. v. Chr.] und Epidanrow ib. 952, 44 [4.—8. Jh.]) einen höheren, der gehobenen Sprache des Distichons angemesseneren Klung zu verleihen; seine Etymologie war natürlich längst nicht mehr durchsichtig und konnte daher kein Hinderniss für diese Zustutzung abgeben",

Man wird die Frage aufwerfen, warum nieht schon die Verfasser der angeführten Verse selbst nach Mustern wie dä- σκιος ὃα-σπλῆτις ein δα-φοινός statt ζαφοινός gebildet haben wollen. Unmöglich ist das natürlich nicht, ich gebe aber der im vorstehenden dargelegten Ansicht deshalb den Vorzug, weil eben mach Ausweis dessen was wir bei Σκάμαγδρος"ιος σκέπαρνον und Ζάκυνθος Ζέλεια beobachten, die alten Dichter gar keinen Anlass hatten das rogulire ζαφοιγός -εός zu vermeiden, Dies stimmt mit den genannten vier Wörtern hinsichtlich des quanti- tativen Baus der Silben vollständig überein, und das ist ein Faktor, der im Gegensatz zu denjenigen Lantgrnppen, von denen wir im Eingaug unserer Betrachtungen ausgegangen sind, für

! Diese Deutung von (vbov, die neuerdings (Ztwehr. f. österr. Gymu. 1888, 152) Meringer geyoben bat unter Zustimmung von Wacker- nagel Verm. Beitr. z. gr. Spraehk. 40 und Brugmann Gr. Gr.® 999, ist ihrem Kerne nach schon 1855 von Kuhn KZ. 4, 315 ausgesprochen,

3 Wie wich die antike Wissenschaft mit ζάπεδον abfand, lehrt die Hesychglome Zámebov: µέτα έδαφος.

Die metrischen Wirkungen ο...

RA des folgenden Wortes das gebieterinoh erheisohte, aber auch - nicht sie ala Länge einzustellen, wofern nicht die besonderen Vergünstigungen des ersten und in geringerem Grade auch noch des zweiten Verefusses sie dazu ermuthigten. |

Aus Hesiod wird in der & 497 aufgeführten Litteratar über

zu prüfen, und das Ergebniss ist: wie stimmt. in jedem Betracht mit den Gepflogenheiten Homers überein. Anader dem zitirten | Vesie^ gibt on. nn | Silbenfolge 2, kurzen Vocal als Kürze enthilt: "Theog. 315. Εὔηνόν τε καὶ "Apbnoxov θεῖόν τε Σκάμανδρον. | (Κάμανδρον Cod, DJ, I dazu zwei mit δαφοινός -εός: | Sent, 250 δεινωπαὶ βλοσυραί τε δαφοιναί τ’ ἅπληταί τε Seut. 159 εἷμα ὃ᾽ ἐκ ἀμφ' ὤμοισι δαφοινεόν αἵματι φωτῶν. Sonst begegnen ad 2: 6 Stellen mit LAngung vor σφι(ν) (Sout. 62. 895. Prem, 117 Ke.) 93 Εκ" δέ σφ’. Scut. 114. σφιν. Theog. 63. ἔνθά σφιν. 624 ἀλλά σφεας, die beiden im 1. Versfuss); ad 3: 8 Stellen mit Längung im ersten (Throg. 485 τῶι δὲ σπαρτανίσασα. Op. 360 καὶ τε ous | iv, Theog. 399. Frgm. 156 Ra! 194 Rz τὴν δὲ Zeig. Theog. 669 οὕς τε Zeüc. Op. 47 ἀλλὰ Zeug. Op. 188 οὐδὲ Zeivog. Op. 709 μηδὲ ψεύδεσθαι); ad 4: 2 Stellen mit Liingung im zweiten Fuse Theog. 47 δεύτερον αὖτε Ζῆνα. 529 οὐκ ἀέκητι Znvóc). Darüber hinaus treffen wir kurzen wortschlieseenden Vocal in der Senkung überhaupt nicht, weder als Länge noch als Kürze, vor Consonantengruppen im Anlaut des folgenden Wortes gesetzt. Die Untersuchung müsste nun, ähnlich wie das Untersuch,

durchgeführt werden. Man wird es mir zu gute halten, wenn ich das anderen Kräften überlasse. Nur eines sei es erlaubt noch anzumerken: wenn der Vater der Sappho bei Suiduw Exauavbpüvunoc diese Form haben auch Herodot 2,135 und Aelian V. H. 12, 19. und Κάμων denn so ist überliefert,

U Mit Hilfe des Iudex Hesiodeus von Paulson,

bE-

B. Jahrh, verfasst sein liees?, Alle die aber, denen innere Gründe für die Abtrennung des Briefes 11 von dem Hauptstook der Sammlung nicht vorzuliegen schienen, die gleichwohl sich des Glaubens nicht entschlagen konnten, dass der fberlieferte liber de copia verborum sur Erklärung der sonet gegenatands- losen Notiz des Briefes 9 heranzuziehen sei, wollten entweder Martin nicht ale Verfasser der formmla gelten lassen, oder aie glanbten unter Betonung, dass der Titel We copin verborum" lediglich dem Gmomolog, nieht ebenso dem Traktat 'de quattuor. virtutibus zukomme, das Excerptenwerh seinerseits ale die Quelle des Tugend-Trsktates und der Schrift Martins hinstellen zu können und ibm ein literarisches Leben bereits für die Zeit vor Hieronymüs züsprechen zu dürfen®. B Während aber die Annahme, dass der Verfusser des Brief- wechseln die ana überlieferte Sohrift im Sinne gehabt habe, nun- mehr auch in den litterargeschichtlieben Handbüchern die herr- schende scheint, ist die umgekehrte Möglichkeit, das handschrift- liche Auftreten einer Schrift "de eopia verborum von der Notiz in dem Briefwechsel herzuleiten, zwar in Betracht gezogen worden, indess nicht zu ihrem Recht gekommen. Besonders hat Baur (Hilgenfelds Zeitschr. f. w. Theologie L 1858 p. 465 fj) darauf hingewiesen, dass nach dem Zusammenhang der Briefe

* Br. 11 "qui meus, tous apud. te locos, qui tuus velim nt. vgl. mit Hier. vir. ill. 12 "in quibus (epistolis) . . . optare se d (Seneca) eius esse loci apud nos, oujus sit Paulus apud christianos".

? Vgl Westeeborg, Der Ursprong der Sage, dar Senecu Christ gewesen sel (Berlin 1881) 5. 19-21,

5 Eine Uebersicht. über diese Vermuthungen bietet Schanz, Gesch. 4. Rim, Litt II* (1901) S. 319.

Die Schrift des Martinus vou Bracara formula vilae honestae 008.

linischen Offenburung dieser einen erhöhten Glauz hätte vere leiben mögen. Unter dem Sinne dieser beiden Ziele der Ab- faesung lassen eich sämmtliche Ausführungen der Briofe er- schöpfend begreifen, Brief 1 und 2 stellen einleitend das Vor- handensein von Beziehungen Seneeas zu den Christen und Paulus fest; Brief T ist der Gipfelponkt, die Vorlesung der Paulinischen Briefe vor Nero, gegen die der Autor Br. 8 unter dem Versuch, ‚einer realistischen Sehilderung möglicher Verhältoisse den Apostel. sich anfünglich strüuben lüest (über den sachlichen Hintergrund der Worte Br. B 'eavendum est enim ne dum me diligis offen- wum domipne fnoiaw usw. ist gleich unten zu sprechen); im Schlussbrief (Br. 14) entscheidet sich Paulus, Senecn als rede gewaltigen Vertroter des Obristenthums am Neronischen Hofe förmlich zu beglaubigen. Vorbereitet ist der Gipfelpunkt des Hauptmotivs durch die Briefe 3 und 4, in denen die unter dem Einfluss des Apostels stehende Vorleserthätigkeit Senecas bei Nero geschildert wird. Wie aber die fromme Phantasie vom Kaiser Nero als Christen eine fast mehr als subjektive Be- rechtigung besitzt durch die historische Thatsache, dass die Kaisorin Poppaea Sabina sich zum Judenglauben bekannte (vgl. Mommsen R. G. V S, 493), so verfehlt der Autor der Brief- snmmiung nieht, diese ibm bekannte Thatsache durch das Brief- paar 5 und 6 in den Zusammenhang seines Bildes von den Be- ziehungen des jlidischen Apostaten zum Kaiserhof einzuweben und er verwendet diese Thatsache auch Br, 8. bei der Ausmalung der anfänglichen Abneigung des Paulus gegen die Vorlesung seiner Briefe vor Nero. Danoben setzt nun in demselben Br. 7, in dem die Mission Senecas, zwischen Paulus und dem Kaiser zu vermitteln, in der Lektüre Paulinischer Schriften zum Höhe» punkt gelangt, das Nehenmotiv der Briefsammlung, die Vor- führung des Schriftstellers Seneca im Dienste der Sache des Paulus ein (vgl. vellem itaque cures et cetera üt . . , cultus sermonis non desit). Wiührend die Ausführung dieses weiteren Gedankens den ganzen Brief 13 füllt (vgl. . .. rerum tanta vis et muneris tibi tributa non ornamento verborum sed cultu quo- dam decoranda est,..), und auch im Schlussbrief der Sammlung, den Paulus an Seneca richtet, bemerkenswerth zur Geltung kommt (vgl. Br. 14 praeconis ostendendo rhetoricis inreprehen- sibilem sophiam), kann die in Br. 9 von Seiten des Rhetors dem Apostel übermittelte Notiz "misi tibi librum de verborum copia" nur als Gipfelpunkt der Phantasie von der Einwirkung An-

a4

Die Schrift des Martinus von Bracara formula vitue hanestae 1l

gleich eine Reihe sachlicher Unterscheidungsmerkmale der Sprache, der Bildung des Verfassers und der Ueberlieferungsumstiünde diesen Wlteren Brisfen eigenthümlich erklürie (8. 1820). Wie aber Harnack die völlige Willkür einer Abtrennung ler Briefe 10 und 11 von dem Grundstock der Sammlung dargelegt hat (Thool, lätt.-Zeit. 1881 Sp. 446), so enthalten diese beiden Briefe zwar keine Verstärkung der Züge, die oben alm für das Vorständniss ‚ler Sammlung wesentlich hervorgehoben wurden; indem we jedoch die Höflichkeitsregel, die Paulus dem Höher gestellten Seneca gegenüber durch die Nachstellung seines Namens in der Briefanrede zu beachten versichert, zum Gegenstand einos be- sonderen Meinungsauatausches machen, stimmen sie gut zu der Art, wie auch in den übrigen Briefen der Antor an dem Vor« hültniss des Paulus zu Seneca malt Brief 12 nun. aber, der allerdings, wenn er der Sammlong ursprünglich zugehörte, die oben gegebene Darlegung ihrer Tendenz als unzulänglich kenn- zeichnete, rübri thatalohlich von einem anderen Verfasser her. Dies steht schon deshalb fest, weil dieser Brief einen urkundlich gesicherten Plate in der Sammlung überbaupt nicht besitzt; Argent. und andere Codioes stellen ihn zwischen das zusummen- ‚gehörige Briefpaur 10 und 111, der Ambr. bringt ihn von sechster Hand am Ende der Sammlung*, obwohl Br. 14 durch seinen In- halt sich. als Abschluss der Correspondenz zu erkemnen giebt, Auch Harnack muss dem daorch seinen Stil, seine historischen Nachriebten, durch seine Anspielung auf Verg. Aen. 5, 815 aus gezeichneten Brief fremden Ursprung suerkeunen (Sp. 446 m, 449), ein Eingeständuiss, dan für ihn um so bemerkenswerther ist, als er dabei seine Ansicht einer ursprünglich griechischen Abfassung des Briefwechsela für Br. 12 nicht aufrecht erhält, Scheint somit die Richtigkeit der aufgestellten Vermuthungen über die Motive der Briefsammlung an allen ihren Theilen geprüft, so or- übrigt noch in Kürze darauf hinzuweisen, wie mit der Erkenntnien, dass dem Rhetor Seneca in den Briefen ein Denkmal gesetzt int, die eben jetst erwähnte Meinung Harnacks einer Üebertragung des Briefwecheels aus dem Griechischen unvereinbar ist. Ver- gleiche, wie sie der Verfasser vor allem in Br. 13 zwischen dem

? Vgl. Kraus, Tüb. Theol. Quart. 1867 p. 618. Fleury, S. Paul et Sinique II p. 324 Anm. 1.

? Vgl, Gertz, Ausg. d. Dial. Sen. p. VIIL in ausdrücklicher Be- ridbtigung der Angaben Wachsmuths und Wewterborgr-

SER

hat unter Senecas Namen oder unter dem jenigen des Martin von Brocam oder apokryph überliefert eine —- bis zum. 10, und 0. Jahrh; znrücligehende Tradition (vgl: Rombach, er μον 113.1888 Ρ. 88. - ανα U

‚Erklärung darbieten, wie gerade der Abhandlung über die Tugenden der dem Paulus Seneen-Driefwechsel eutnommene Buchtitel wins meistens dem Seneca der Traktat "de quattuor virtutibus" im Mittelalter zugeschrieben wird (vgl. zB. Haase, Ben, lll p. XXI.

Manitius p. 47 S. Emmoran saec. X "liber Senecae de IV virtutibus. Canterbury saec. XIII N. 247 SHE ne MEM virtutibus prineipalibus‘. N. 386 "Seneen .. . de IV.

Schenkl, Bibl. patr. lat. Brit, p. 26 "Senecae .. . de IV vir tutibur. saec, XIV. p. 26. p, 89 "Seneca de quattuor virtutibus cardinalibus sive de formula vitae honestae', suec. XIV, p. 08. "liber virtutum Senecae". saec, XIV. p. 87 'Seneone ... de quattuor. virtutibus. saec. XIV), so tritt doch auch zu jeder Zeit eine handachriftliche Tradition für die Martin'sche Antorachaft. in. die Schranken (vgl. Caspari, Martin v. Bracara's Schrift de corr. rust. p.XXV Anm.3, Schenkl, Bibl. patr. . die ihre be- sondere Bürgschaft in dem Briefe Martins an den König Miro besitzt, wie er in einigen der ältesten Codices Monac. 14738 saec. X Paris. 2772 saec. X (sonst noch zB. im Mut. Atest. V C £1 saec, XIII Laurent. lat. XXIIL Vgl. Caspari. p. XXVI Anm 8) den Traktat einleitet, Und da mun in dieser Einleitung Martin ausdrücklich den Titel “formula vitae honeatae ala von ibm für den Tugend-Traktat ausgewählt bezeichnet, so wird anch die Handschriftengruppe, die wie der älteste aller Codices der Ab- handlung, der Monae. 144 saec. IX, unter Verlust des Briefes den πλοία, Mus. f, Phllol, N. W. LX. E

Die Schrift des Martinus von Bracara formula vitas. eine gleiche, ee die in der

Der völlig alles rei wenn anders man im 12. Jahrh, nach einem Gegenstand für die litterarhistorieehe Naehricht der Paulus-Beneea- Briefe suchte, für die Benennung 'de onpia vere boram’ im Anspruch genommen werden. ^ An

So legt auch die Prüfung der handechriflichen Üebedleferung on nahe, den Execerpten mit dem Titel des Briofwechsels innerhalb der ähnlichen Litteratur die jüngste ‚Entstehungszeit zuruweinen,

lung gegen- über dem Traktat ‘de quattuor Firtutibas’ und der ‘formula’ Mar- tins zusprechen wollten, bereits durch. die Interpretation dew Briefwechsele in Wegfall gekommen is Nach der Sachlage dor handachriftlichen Bezeugung ist es eine natürliche Annahme, im der formula vite honestae” des Martin von Bracara die Quelle aller mittelaltorliehen Exeerpte über die vier Tugenden κα suchen. Wenn aber die Wiedergewinnung des antiken Gutes, das in dieser Exoerptenlitteratur beschlomen liegt, mit einer urkmndlichen Re cension der ‘formula’ zu erledigen zu sein scheint, wo. ist eine solche bedenteame Werthung der Martin’sohen Schrift nunmehr noch dureh eine weitere Untersuchung zu rechtfertigen. Sowohl wird der durch die ältesten Codices gebotene Text des Tugend- "Traktates über seine Aussern Beglaubigung hinaus ala originelles Kigentum des spanischen Bischofs za erweisen sein; vor allem aber werden die Quellen dem Moralisten und die Art ihrer Ver- wendung bestimmt werden müssen, um entscheidenden Aufschluss über die historische Bedeutung des Traktats zu gewinnen.

Die »prachlichen, loxikalischen und stilistischen Kigenthüm- Mehkeiten der formula, die ihr Martins Verfasserschaft siehern and zugleich dus individuelle Werk des Bischofs gegenüber seinen Quellen beleuchten, sind auf Grund der ültesten. Deberlieferung zusammenzustellen; die von Weidner (Magd. Progr. 1872 p. 8.1.) verglichonen Handschriften Monac, 144 saec, IX—A und 14738 saec, X —B, ausserdem der von Rossbaoh (Brosl. Philol, Abb. 1.8 p. B8 f.) eollationirte Paris. 2772 saec. ΧΞΞΡ werden in erster linie heranzuziehen sein, andere von Rossbuch beigebraehte- Co- dices, der Mut, Atest. V C 11 saec, XIII und der Vat. Reg. 1440 sec. XIII, wie auch die von Florez (Espana Sagrada. XV.

ausschlaggebendes kritischer Hilfsmittel auch - bei der Hecension der Martinschen Schriften au die Hand giebt; so dürfie corr. 7 statt "appellare voluit mit dem Cod. Tolet, der einen Teil der Schrift nach Caspari p. LXXI selbst am besten - überliefert hat, “appelläre volázit zu schreiben sein, der Satz ^aliussvoluerit' ist noch von ut" p. 7, 10 Casp. abhängig; ebenso gibt der Tolet. Kap. 9 statt des unrhythmisehen stellae factae. sunt "stéllae sunt βοσκοί Kap. 13 'Pilato Pontio qui de Ponto provineia netus' ist "Ponti nieht mit Mai entsprechend Kap. 15.

die natürlichere mn des Gedankens, die zugleich den rhyth- maisechon Verstoss 'orneintur gemens' beseitigt, wie sie der Tolet. darbietet, zu ersetzen: 'et caro illa iam de rewurrectióne rocépta. in aeterno erociatu gemeos desiderat iterum móri, ut non séntiat poénas, sed non permíttiter möri, ut asternos pérferat cruojátug. Im übrigen mag die Beachtung des Rhythmus in der Sehrift ile. eorr. ded m e die Schlüsse der Vorrede veramschau-- licht werden: κ oaritätis accépi, =... Meses ο

déo πο. κ weripta dirigerem, .

Die Schrift dia Martinus von. Braers formula vitae hon

vgl. 2, 9 inonntus incidit; inchutus inobdit jd

bus bonis plena: plena ,. . cogitatiónibus bönis ABP; ebd,

otio: ótio márcet ABP; 6, 3 vocaberis . .. malus homo: m 'hömo vociberis ABP, Nach diesen Beobachtongen wird Rhythmus offenbar auch bei gen ο Ueberlieferung zur Feststellung des ursprünglichen Toxten

formula heranzuziehen sein. So erweisen he von AP 2, 10 dura mollit árdun exaóquat, 8, 2 tenacitate sor- didus aut obscirue exiatas gegenüber den Lesarten von B and jüngeren Handschriften 'ardua exaequat dura mollit, "tenacitate. swoniiduy im Hinblick auf dan Erforderniss der Klausel aln allein anmehmbar. Die Wortstellung in BP 5, 2 nülli nocére verdient vor nocere nulli des ältesten A wegen des Rhythmus den Vor- zelner Codicos, die gegenüber der übrigen Tradition allein frei vom Vorstoss gegen das rhythmisebe Grundgesetz sind, ale ur- sprüngliche zu achten seln; die Schreibung: den einzigen Β 51 coram Ómuibus pótest gegenüber 'corem bouis potest’ von AP wird durch zahlreiche antike Parallelen des Gedankens empfohlen. (vgl. zB. Isokr, Dem, 17 ἅπαντα δόκει ποιεῖν ὡς undeva λήσων. Sen. epist. 10, 5 nihil ... roges nisi quod rogare possis palam. epist. 43, 3, 83, 1 benef, 2, 1, 4. 6,27, $. 5, 98, 5. 7, 4, 7 Morob. paneg, D frg. 1A p. 7, 8 V.) und durch den Rhythmus als die richtigs gesichert. Nicht minder wird der Cursus velox oder planus einer varia leotio zu Gunsten derselben gegenliber einer zwar nicht unrhythmischen, doch weniger gebräuchlichen Klausel der entgegenstehenden Lexart bei sohwankendem kritischen Urteil den Ausschlag geben; so dürfte zB. zu billigen mein: praef. litteris admondri P anstatt Iittaris dlmones B. Haase; 2, 7 stäbilin sit et cérla B Mut. Vat,-Heg. Hause anstatt stäbilis et crta sit AP; ebd. mon recédat a véro AP Mut. Vat-Reg. anstatt a νέτο non recödat B Haase; 6, 3 häbent nec yersutum AP anstatt häbet neo versütum Haase. Im übrigen jedoch muss ausdrücklich betont werden, dass der Rhythmus als kritisches Hilfsmittel bei der Recension der formula aur in einer durch die bisherigen Beispiele verauschaulichten zurückhaltenden Weise Verwendung finden darf; nunmehr j&t darauf hinzuweisen, dass, abgeschen von dem Einleitungebrief und der Schlussmusführung der formula, wo Martin die ihm eigene Kunstfori der Rede besonders beachtet, der Text des Traktats eine Anzahl Verstönse gegen das vhyth- wische Grundgesetz in einstimmiger Deberlieferung enthllt, wg.

der Schrift zu rechnen sein: 2,1 perpenso (Mart.

4, 15 superbio (Mart, superb, 6) 4, 12 u. 6, 2 scrutator.

Lat. mort, pers. 10, 1) 7, 1. festinus (Cassiod, war,

epist, 7, 90 Avell. p. 70, 20). Ausser dem Gebrauch dieser neuen Worte kennzeiehnet eine grosse Anzabl semasiologischer Rigen- thümliehkeiten das Latein der formula. impingo im Satz praef. seo ... tenuitati meae .. . a cauti Inpingk proterviam ist offen- kundig in der Bedeutung "zum Vorwurf machen’ gebraucht; bei Gregor von Tours begegnet erimen impiogere formelhaft (vgl. Bonnet p. 254); die in der formula angetroffene besondere Be- dentung dee Verbums findet sich aueh Conc. Rom. x. 501 Mon. Germ. 12 p; 426, 11 quae . - . papae . . . ab adversariis. ipsius. dicebantur impingi. Sodann wird praef. libellum hune mulla sophismatum ostentatione politum, sed planitie purae simplicitatis: excerptum statt excerptum (so B Haase Weidner) mit P exertum. (exerptum Mut: exeroitum Flor. Ms) unter Anerkennung einer bestimmten im jüngeren Latein besonders häufigen Uebertragung. von exerere am schreiben wein. Die bisherige Lesart libellum: excerptum pflegt überall als grundlegender Beweis für den Ntterarischen Charakter der Martinschen Schrift herangezogen zu werden; aber wie sehr immer Martin zD. in seinem Moral-

etraktat de ira fremdos Gut benutet bat (vgl. unten), so giebt

er doch keineswegs in der Vorrede einen Hinweis auf die Art

seiner Schriftstellerei. Der Sinn der Phrase libellom exerers

wird verdeutlicht durch Beispiele, wie wie sich bereitn in Senecux Wi poetischer Rede (Here. O. 22^ secreta mentis ore confuso

exerit) und Plin, epist. 8, 7, dann überaus zahlreich in jüngerer

An

Die Schrift des Martius von Bracara formula vitae homestas 525.

palatam taum fames exeitent (so AP: excitet. B Haase Weidner) non ssporos ist der plurnliache Gebrauch des Abatraktums fames - (wenn aueh nicht in der sonst im Kirchenlatein üblichen Be-- deutung "Hungermnäthe”) zu bemerken; vgl. Traube, Ind. x Cassiod. p. 568 Guenther, Ind, z. Avell. p. 991. Hoppe, Syntax. d, Tert. p. 88—91, Alsdann möchte ein [one in mannigfacher Recension gegehener Satz form. 4, 5 der bei Haase lautet; non tibi affingas quod non eris [nee qued es] nec maius quam es wider velia Martins eoclesinstische Syntax besonders kenn- zeichnen. Die einstimmige Ueberlieferung von AP Florez: . . . neo quod maius quam ew videri velis, die auch B abgesehen von der Schreibung magis für maius schützt, hat Weidner unter "Zustimmung Rossbachs mit gewiss leichten Aenderungen zu nec qu(i)d esae) maius quam es videri velis umgestaltet. Indoss dürfte im Hinbliek auf die im späten Latein nach videri ab- gesehen vom Infnitiv xugelnssenen Strukturen, wie Avell. p. 678, 80 sic mihi videtur qnia quiequid factum est destruitur (vgl. sonst zB. Ven. Fort. carm, 7, 12,99 videor e, acc. c, Inf.) die Interpretation des einstimmig überlieferten Textes ohne irgend welche Aenderung möglich erscheinen; von nec velis videri dürfte der Satz quod es maius quam ew abhängen. Zum Gebrauch dew Neutrums maius mag verglichen werden inet. 2 dum singuli se plus volunt videri quam sunt (Zur pointirten Stellung quam os videri velis vgl. 2D. Sen. epist. 111,9 lomgioresque quam sunt videri volunt) Weiterhin iat in der formula die Verwendung des finalen Genetivs des Gerandiums bemerkenewerth 4, 10 nullius. per assentationem amioitium merearis nec tuam promerendi ad te aditum aliis pandas (so ABP Weidner: nec ad tnam promerendam alis ad te aditum pandas Hause, Vgl. Dräger, Synt. If p. 834. Leo, Plautinische Forsch. p. 92 Anm. 9) Der in der Phrase tuam promerendi zu beobachtende nachklassische tran- sitive Gebrauch des Verbums promereri ist Martin auch sonat geläufig, vgl. hum. 2 sermones qui promerendae gratiae aditus. non laborum merito, sed adsentationum rimantur acumine. ebd, 5. Zur Verbindung von interest c. dat, mit folgender durch an». «

an eingeleiteter Doppelfrage 5,4 nihil tibi intersit an firmes an

iures vgl. Ünssiod. var, 1l, 10, 1 nec interest talibus (aegrotis)

an sumere cibum an »ustinere ieiunium; vgl. auch Hoppe, Synt.

d, Tert. p. 29 und 73. Das im Kirchenlatein sehr beliebte Ad-

verb iugiter findet sieh zn einem Adjektiv gesetzt wie 9,1

duota ingiter leni zB. Cassiod. var. 1, 2, 7 lugiter novella.

Die Schrift des Marlinus von Bracarı formula vitas honestae 327

die Lehren eines einzigen der römischen Moralisten mit seinem - "Tugendtraktat zu verbreiten gedachte, no wird doch auch hier die genaue Prüfung des sprachlichen Ausdrucks der formula eine gewisse Orientirung wenigstens herbeiführen. Ohne den lediglich vorbereitenden Werth einer Untersuchung zu verkennen, die auf Grund sprachlicher und gedanklicher Anklünge eine Quellen-

beziehung zwischen zwei verschiedenen Autoren zu ermitteln

strebt, mögen nunmehr die Gedanken der formula und die Art ihrer Fassung dureh einen Vergleich mit den erhaltenen Schriften Seneca als den Meinungen und der Schreibweise dieses Moral-

schriftstellers allenthalben am meisten entsprechend gezeigt

worden.

Die Ansicht, dass Excerpte aus Ciceros philosophischen Schriften in der formula enthalten seien, wie sie Weidner (Progr. Mogd. 1879 p. 1), May (Progr. Neisse 1892 p. 2) und andore zu begründen versuchten, stützt sich auf Ciceronische Parallolatellen. zu dem Traktat (meist au» Cie. de off geholt), die genauer ge- prüft eine andere Schlussfolgerung nahe legen. In den Worten form. 2,5 in futura prospeetum intende et qnae possunt eon- tingere, animo !mo eunota propone , . . totum ante prospielea. mam qui prudens est, non dieit: nen patavi hoc fleri", quia non dubitat sed expectat, non suspicatur sed envet hat man eine Be- ziehung finden wollen auf Cie. off. 1,81 ingenii magni est pras- eipere cogitatione futura et aliquanto ante constituere quid ac- Cidere possit im ntràmque partem . . . mee eommittere nt ali- ' quando dicendum Wit non putaram', Aber entsprechender noch ale Ciceros "non pataram" erweist sich dem Ausdruck der formula Sen. ir. 2, 31, 4. turpissimam excusationem osse non putavi"... omnia expeeta. dial. 6, 9, 5 "non putavi futurum". 9,11, 9 "non putavi hoe futurum", Die Seelenetimmung der Thoren dureh einen im direkter Rede gebrachten volksthümlichen Ansruf zu kemzeichnen int eines der nllerbelisbtesten Mittel der Stilistik Senecas, vgl. noch dial. 6,9, 9. 9,2, 14 ben. 4, 21, 6. 4, 84, 4. 4,88, 1 *alind putavi, 7,26, 2 epist, 22, 4. 72, 2. 76,85. Den gesammten Gedanken der formula, dans der Weise in seinen Plänen jede Möglichkeit der Zukunft in Betracht ziehen solle, spricht gerade Seneoa besonders biußg ans, und war mit Ahn- licheren Phrasen nls «ie Cicero darbietet, vil. zB. epist. 88, 17 quid Heri possit, noie ... totam exspecto, 91,4 in omnia prae- mittendns animus cogitandumque . . . quiequid potest fiefj. 91, Τ---Β. 98, 5— 7. 99, 22. 107,3 dial. 6, 9, 1. 9, 11, quiequid .. . fleri

Die Schrift des Martinus von Bracsra formula vitse honestus 899. grammatiseher und lexikalischer Eigenthümlichkeiten enthält, die

Cicero fremd oder minder geläußg, sicherlich in seinen philo-

sophischen Schriften überhaupt nicht vorkommen, dagegen für Senecas Sprache reobt eigentlich charakteristisch sind. ZB. int die Verbindung fugax c. Gen. 4, 12 esto vitiorum fugax ipse in der Prosa zuerst bei Sen. überliefert, vgl. bon, 4, 32, 4 gloriae fugacissimum (nat. 3 praef. 12). Das Adj. praeceps 'substanti- visch gesetzt wie 10 per abrupta praecipitia begegnet bereits bei Ben. epist. B, 4 in praecipitia cursus iste dedueit, 108, 24 inter praecipitia lenti sumus (110,3, 120, 7), wenn auch das jüngero Latein den Gebrauch des subatantivirten Adjektivs noch viel mehr. ausgestaltet hat (vgl. Traube, Ind. z. Cassiod, p. 512. Paschas. verb. sen. 25, 2 Migne 73, 1049 A per diversa praeoipitin). Ebenso vgl. zu artum substantivisch verwandt 4, 1 in artum desideria tua constringe Son. epist. 76, 7 in artum quae dieta sunt contrabum; zu ox facili 4,4 viotus fibi ex facili sit vgl. dial. 9, 1,11 ben. 3,8, 2 epist 74,15. 121, 5. Eine Futurform wie 5,4 tranales hat auch bei Sen, gesicherte Tradition, vgl. nat. 9, 10,3 transiet. ben. 2, 1, 2 iniet (Neue III? p. 326); der Abl. des Comparativs auf -i 9, 2 severiori ist gleifalls nohwerlioh bei Ben, überall zu ünderen, vgl zB. dial 1, 1,6 tristiori (Neue 118 p. 266). Das zweigliedrige Anyndeten, das in der formula öfters überliefert und herzustellen ist, zB. 4, 8 ne in convivio, ne («o AP: vel B Haase) in qualibet . . ., 4, 11 non eris audax, non arrogans, 5,0 aperta illi pax ent, secura (wo ABP: et secura Mut. Flores Haase) tranquillitas, giebt gerade der Rede Senecas häufig ihr eigenthümliches Geprüge (vgl. Hermes sz Dial. 5,21,3). In semasiologischer Hinaieht mag zB. dureh einen Satz wie 7, | momentis omnibos supercilia sur« rigens die Verwandtachaft der formula mit Senecas Wortgebranch veranschaulicht werden, zur Bedeutung vou momentum vgl. dial. 10, 10,5 singuli tantum dies et hi per momenta praesentes sunt. olem. 1, 19, 5 ben. 2,29, 5. 2, 30, 2 dial, 6, 7, 2. 6, 16, 8. 9, 14, 9. 10, 1, 4. 12, 17, 2 opist. 4, 7. 58, 23, zum transitiven Gebrauch von surrigo vgl. dial. 3,1, 4 subriguntur capilli. nat. 6, 4,2. Die Bedentung von quousque, wie sie 2, 12 quo eundum sit vel quousque begegnet, ist Cicero fremd, Seneca geläufig, vgl. epist. 99,9 intellegis unde quo evaseris οἱ ex eo suspicaris quousque mis evasurus, Ebenso gebraucht erst Seneca, micht schon Cicero vindicta in dem Sinne wie form. 3, 3 vindictam putabis vindicare potuisse . .. vindietae genus .. . ignoscere, vgl. dial 2,10, 1 bel Mus. f. Philol, N, f. LX. a

soa poc aus den Phrasen Sen, 3, 6, 3 in multa die- enrrenti negotia, 3, 8, 4 multae querellae ineidunt, alius spem. mostram fefellit, alius distulit, User dntercepit, 3, 6, 5 multa. temptanti. atque 32 transferre: entspricht, Sen, A, 6,0. inpatiens 6 lapsu. Wegen des Rhythmus ist geändert Sen. 2, 18, 1 aliter compescere zu v. 19 compéscere iam eréctam, Sen. 3, €, 1 tranquilla conlocatus zu v. 22 tranquilla lochtus, Sen. ebd. venerabilis est et dispositus zu w. 34 venerábilis in- venitur, Sen, 3, 6, 6 transferre sine lapsu zu v. 32 sine lipen transfírre. In Kap.4 p. 409, 38 contra 410, 33 sordidum entspricht p. 409, 33 eontra prima ergo cnusus 410, 2 iras- cimur Sen, 2, 22, 2 contra primas itaque causas 3 irascimur ; abgesehen von einigen durch den Rhythmus bedingten Aenderungen iet Martins non . . . pateant für Sen, ne sint beachtenewert, vgl. oben S. 524. Der folgende Gedanke p. 410,2 multi 4 irae- euntur int von Sen. 2, 22, 4 auspieionibus iraseimur in der 1. Person Plur. ausgesprochen, die Umsetzung in die $. Person erzielte neben der Abwechslung gegenüber dem bereits v. 2 vor- ausgehonden. iraseimur an Stelle dea Satzachlussen innocentibus irasoimnr den Velox innocéntibus irasoüntur. v. 4 plurimum 11 non facile eredéndi effieiet enteprieht Sen. 2, 24, 1 plurimum 2 effüciet non faeile credendi, v. 11 si non vis 17 his modis praewenienla est ira Sen. 3, 11, i non vis circum seribends multis modis ira est. Der Sate v. 17—19 multas iniurias transit prudens et plerasque non accipit, quis ant oa neseit, aut si scierit, in ludum eas iooumque convertit schöpft seine Wendungen aus Sen. 3, 11, 1 multae nos iniuriae transeant, ex quibus plerumque non accipit qui neseit und 9, 11, 2 pleraque in lusum iocumque vertantur. v, 19 mam si quereletur 22 irrépserit refutända entspricht Sen. 9, 12, 1 querellas manu.

ficit ratio παω iei Unter Herstellung des Rhythmus | 25,4 clavis . nibus.

elápsa, anstatt Sen, 2, 26, 3 in res effui elfündere, anstatt Sen, 2, 25, 3 mollis p mólli« est, anstatt Sen, 1, 16, 1. eerie

18 peocantem peocita corrigere,

proficit p. 412, 20 non prüficit. Prag I haec 419,29 pati ist der Satz p, 412,29 dicet gebildet aus Sen. 9, 29, 1 maximum s maximum dilatio est, v. 8 erat agendum, ipsi pótine iubeámue id tempus veniat quo ipsi iubeamus, | mur. v. 24—27 si fremit temptaveris tollere, quia graves habet impetus. eitar si partibus capiatur entspricht Sen. 2, 99, 1

pootat; neo universam illum temptaveris tollere, grayes habet impetue primow, tota vincetur dum partibus earpiturl ν. 28 agendum est nt primus eine fervor 29 tenuetur entspricht Sen. 3, 19,4 ut primus eius fervor minus denen eit, p. 412, 30. pugnet 413, 5 formantur Sen. 3, 13, 1. pugen foru Ü p. 418,5 sio 6 sentiat nemo Sen, 3, 13, 8 quod tiret, v. 6 faciunt 9 damnare Sen. 2, 98, 8 faeiet damnare, v. 10 faeiet 14 fecerit utiles Sen. 2, 54, 9 faciet utiler fecerit, v. 14 nihil gloriosius 15 commutare Sen. 3, 54, \ est gloriosius mutare, v. 15 irascitur 21 cum volueris re- werü non poteris Sen, 2, 34, 5 iraseetur non poteris rerelli eum voles v. 21 qui 24 canem & quo morsus ent Taneinet

Bis Κώρείας Voc aris a Bermel elo Mal e diesor Periode in anderer Ordnung, Martin stimmt mit don Hand- schriften. —— -

der gesummte Rec Lor That für jeden einzelnen Gedanken und jede

Martins das Vorbild bei Seneca gefunden ist. Auch von der Vorrede an Witimer ist noch

und Satzglieder eine Beurtheilung abzugeben.

schliensende Sentenz p. 408,2 nihil ergo minus quam irmei |

prudentem decet wurde keine Parallelstelle angeführt; doch ist die Möglichkeit zu berlicksichtigen, dass der Satz eu Sen, 1, 15,9. nil minus quam irasci punientem decet in irgend welcher un- mittelbaren Beziebuug steht, Der Nebensatz Kap. 5 p. 411,5 aut certs ut suum apud te insimulet inimisum dürfte nach dem Zusammenhang, in dem ibn Martin vorausgeht ut amieitins dirimat eohaerentes nach amicitias cohaerentes di: ducere 2, 29, 2 in der verderbten Stelle zu suchen sein und wird bier bei der textkritischen Untersuchung verwertliet werden müssen, In dem Satzo Kap. 5 p. 411, 29— 30 qui ergo semper futuram aliquod. quod se offendat existimat, minime cum acciderit. iraseetur ist der Nachsatz minime iruseetur dureh Sen. 2,91, 5 - semper futurnm aliquid quod te offendat existima nicht unmittelbur- veranlasst, Der Satz bei Beginn des Kap. 7 p. 412, 22 haec dicta sunt ne veniat quis in iram, ebenso der Scblussentz des ‚ganzen Traktats Kap. 9 p. 414, 9$ itaque vario modo ira sananda est sind offenbar Martins eigenstes Gut. Von den nunmehr an- gegebenen unwewentlichen Sätzen jedoch abgesehen bleibt in der That lediglich eine einzige Stelle ohne Beziehung auf die uns er- JalteneSehrift Senecas de ira, nämlich die Ausführung mit der Martin seine Schilderung de effectu irae beginnt Kap. 2 p. 408, 11-18 quemeumque obtinuerit, nullius ewm meminisse officii sinit, da enm patri inimious est, da filio parricida est, da matri noverca est, da regi tyrannus est. Von diesen Worten könnte nur das Kolon da fllio parricida ext mit Sen. 1, 2, 2 alium Alii parricidio. dare sanguinem iussit zusammengebracht werden, Weil aber die grosse Lücke im 1, Buch der Schrift Senecas, auf die zuerst Muretus aufmerksam gemacht hat, gerade innerhalb der Schilde- rung der effectus irne unbricht, möchte es unvorsichtig sein, jene längere Ausführung Martins durch Sen. 1, 2, 2 allein veranlasst zu halten. Es ist vielmehr anzunehmen, dass der Ausführung Martins verlorener Seneca-Text zu Grunde liegt, zumal da ein Aufgreifen schon berührter Gedanken gerade auch innerhalb Seneoas Schilderung vom Zorn und seinen Wirkungen zu beob- achten ist, vgl. zB. 1,1,2 inqnietne manus, 1, 1,4 complosae

ENTIS

παραμυθητικός oder

oder θεραπευτικός (vgl Stob. IT 44, 16 W. Clem. paid. 1, 1. p. 90,8 St, δὲ πάθη mupauvünmnxóg ᾖᾷται, 1, 1,4 p. 90, 186 St. θεραπευτικός) wiedergiebt, offenbar bei der Uebernahme des Poseidoninchen Systems seine eigene literarische Thätigkeit nicht ausser acht gelassen hat. Von den fragmentarisch er- haltenen Schriften Senscns ist der Dialog de remediis fortnitornm nicht wie Hartlich de exh. hist. p. 300 Anm. 2 meint, ein ὑπο- θετικός, sondern ein θεραπευτικός, eine consolatio, Dans Beneon weiterhin unter suasio den ὑποθετικός versteht, haben Bernaya (Phil; Hypoth, p. 596), Hartlioh (de Pre hist, p. 289), Wend- land κ. Mur. p. 8) besprochen; aber die Scheidung der suasio von der praeceptio, die für Seneen nach dem Sinne seiner Ausführung zweifellos achr wohl möglich war, findet sich

versucht; im Gegentheil weisen Bernays (p. 593) und Hartlich (p.989 0. 804) auf die Verwischung der Grenzen der einzelnen Topoi ausdrücklich hin, Um nun zuerst noch den griechischen Terminus der praeceptio anzugeben, wo ist hier das Mienverständ- mis Wendlands Quaext. Mus. p. 8 (dem StWühlin Clem. paid, p. 90, 3 folgt) zurlickzuweisen, der mit der prueceptio Senecas. den Aórog διδασκαλικός des Clemens zussmmenbringt. Clemens wünseht sein trilogisch angelegtos Werk Protreptikos Paidagogos Stromateia mit traditionellen Litteraturgattungen der Philosophie in Parallele xu stellen; seinem Paidago;os spricht er den Werth einer suasio zugleich und consolatio zu; während aber von dem λότος διδασκαλικός gesagt wird, dass er ἐν τοῖς οτματικοῖς δηλωτικὸς καὶ ἀποκαλυπτικός sei (vgl. paid, 1,8, 1 p. 90, 92 Bt.), ontspricht dieser διδασκαλικός offenbar überhaupt keinem Zweig der pruktischen Morallehre, sondern der institutio in die Deerete der Philosophie, die Seneca in den Briefen 94 und 95 allen praktischen Ermalnungen entgegenstellt (vgl. bes. 94, 45), Dem Wort nach interpretirt Seneca mit praeceptio (hierfür vgl. schon Hartlich p. 283) den griechischen Terminus παραΐνεσις, vgl. epist, 95,1. Der Sache nach aber kann Seneca mit der praecoptio, die er an erster Stelle vor dem ὑποθετικός, dem παραμυθητικός und προτρεπτικός als wiebtigeten Zweig der praktischen Ethik auf- führt, nur die Literatur περὶ καθηκόντων (vgl. Stob. TI 44, 19 W.) gemeint haben. Ueber den Zusammenhang der Pflichtenlehre mit lem "Termimus praecipere bei Seneca vgl. zB. epist. u 3 officia.

Kbein. Une f. Philol. X. FW. LX.

Die Schrift des Martinus von Bracara formula vitae honestae 54i

Βούλεται ... τὸ μὲν καλὺν τοῦ ἐτκωμιαστικοῦ, τὸ δὲ o τοῦ συμβουλευτικοῦ. 1, 89,9 p. 142, 23 παιδαχωχὸς τοῦ. ἠμετέρου συμφέροντος ἐστοχασμένος, Wie es das Wewen der Tee cM dass er ohne Voraussetzung einer dogma-

m aus des Akademikers Philon Rechtfertigung der Aufnahme des ὑποθετικός in sein System der Philosophie hervor, vgl. Stob. II 41, 18: W, ἐπεὶ δὲ καὶ τῶν µέσως διακειµένων ἂν- θρώπων πρόνοιαν ποιητέον οὕστινας ἐκ τῶν παραινετικῶν λό- Tuv ὠφελεῖσθαι συμβαίνει μὴ δυναμένους προσευκαιρεῖν τοῖς διεξοδικοῖς πλάτεσιν . . ., ἐπεισενεκτέον τὸν ὑποθετικὸν λόγον. Diesen Hypothetikos der synkretistischen Ethik mit seiner Epsinetik und seinem Utilitarismus wird Seneea im Sinne gehabt haben, als er von der praeceptio im engsten Sinne die suasio unterschied, Wenden wir uns nun zu der näheren Betrachtung der praeceptio in den Schriften de officiis, so ist zu gestehen, dass dieselbe zum Theil die ümlichen ὑποθήκαι wie die sunsio abhandelte, vgl. zB. Cic. of. 1, 52 non prohibere aqua profluente, pati ab igne ignem capere si qui velit, Phil. hypoth. (Ens. praep. ev.) 3084 μὴ πυρὸς δεηθέντι φθονεῖν" pi νάµατα ὑδάτων dmo- κλείειν. Während aber die sunsio die Rechtfertigung der ὑποθήκαι. in vernlinftigen Erwägungen sucht, hat Seneca für die pracoeptio der Traktate de officiis die einfache Beziehung auf dan ethische System als ausreichende Begründung erachtet; die Tugend irgend- wie ala nützlich und vortheilhafr zu empfehlen hat für die auto- nome Ethik der Stoa keinen Sinn; qui praecipit dieit: illa faeien si voles temperans esse (epist. 95, 66). Die Inudatio der muanio andererseits wird in der Parainetik der Pflichtenlchre zur schliochten descriptio der Tugend, zum characterismor oder ethologia, die von der kritischen Reflexion als besondere Art der praktischen Morallebre, aber ala nächstverwandt mit der prasceptio epist. 95, 65

hervorgehoben wird; qui deweribit mit: temperams ext qui illa faeit, qui illis abstinet. Giebt uns somit Seneca selbst genauen Aufschluss über die stilistische Doppelform der Ausführungen seines verlorenen Werkes de officii, so lehrt uns ein Blick muf die formula vitae honestae, dass die meisten Sätze dieser Schrift in dem für die Litteratur de offioiim ausdrücklich in Anspruch genommenen sprachlichen Ausdruck gehalten sind. Vgl. mit Senecas "illa facies si voles temperans esse form, 2,9 si pru- dentiam amplecteris, abique idem eris 2, αἱ prudens esae ουρία, in futura prospectum intende. 2,9 si prudens eet animus tuus,

Die Schrift des Martinus von Bracara formula vitae honestae 551

aus dem 2. Buch, sich durch den Vergleich mit Martins formula als eine traditionelle deseriptio des prudens ausweist. Vgl. be- sonders Panait. animus atque mene viri prudentis . . . prospiciens consilia cogitationesque contra fortunae verbera .. . protendens usw. mit form. 2,5 si prudens esse cupis, in futura prospectum intende et quae poseunt contingere animo tuo cuncta propone usw. Dementsprechend muss bei der Rekonstruktion des Pflichtenwerks des Panaitios Ausgangspunkt der Untersuchung sein, dass die theoretische Tugend der prudentia im 2. Buch behandelt war.

Bonn. E. Biokel.

Randborerkongen LI

mübseliges Nachdenken die Structar entwirrt bat. Man könnte daran denken, hinter V. 10 eine Lüeke anzusetzen (wie solche in dem Gedicht vorhanden sind), aber eh pisa ves mostri. felicia cura.

V. 82 lesen wir: o male devoti pratorum erimine geli (crimine B. erimina PT die anderen Hes, dürften ganz entbehrlich sein) Die Vulgata hat aus jungen Has, praeforum erimine uuf- genommen; das soll die Feldherren bedenten, deren Veteranen jetzt angesiedelt werden. Aber dann müsste dinisi, nicht devofi dasteben; daher hat sich Rothstein für die Lesart orimina ent- schieden. Aber ds der Dichter and sein Geführte als βουκόλοι auftreten, eo muss e vielleicht heissen: pastorum carmina,

VI Für die Ciria bleibt auch nach den trefflichen Bei- frügen von Buecheler, Leo und Vollmer noch mancher xu. thun. Ich will mur eine Stelle behandeln. Beylla will Nisos bereden, seine Einwilligung zur Ehe mit Minos zu geben, da wind ihr alle Gründe recht V, 300:

(flet AR, wohl Conjeetur statt deg in H überlieferten fit. Die sehr zahlreichen Vorschlüge entfernen sich fast alle mark won der Ueberlieferung; auch Hnupis quem par sit habere ist höchstens möglich. Ich möchte mit geringer Aenderung lesen:

eum. Τους communes oui non plaewere nepotes.

VII. Cieero bat im Orator die Lebre von der σύνθεσις aus persönlichen Gründen sehr ausführlich behandelt und eigens für diesen Zweck beson: Studien gemacht, die ihn auch auf das Gebiet der Metrik und Grammatik führten. Mau vermisst in diesem Abschnitt manchmal die Leichtigkeit, mit der er sonst über seinem Stoff zu verfügen pflogte; dan liegt eben daran, dass er sich einen Theil der erforderlichen Kenntnisse erst ad hoc angerignet hatt, Dabei behandelt er auch die Lehre vom Hiatus und behanptet, dieser wei für die Römer noch unerteiglicher alx Bi αν Griechen (152 mobis ne si cnpiamus. quidem distrahere

1o hatier erst jetzt das Kapitel der Rhetorik des Aristolelos (all 8), das über dan Rhythmas der Prosa handelt, eingesehen, während es ihm bei der Abfassung von de oratore noch unbekannt war (vielleicht ex sich heranchreiben lassen, wie Usoner Sitzungsb. d. bayr. Ak. 1892 S. #97 annimmt) Dabei übernimmt er’ aus ihm auch die Bemerkung über die drei Rhythmengwsehluohter (3 193), die hier störend und überflüssig ist, unchdem die Sache schon in $ 188 behandelt war.

|

Randbemerkungen Si

IX. 4,69 Der Rhythmus der Satzanfünge ist leichter zu treffen als der der Schlüsse, weil er nicht vom Vorausgehenden abhängig ist: exordium sumunt, cum ea quamlibet «it enim composita. ipsa, graliam perde! si ad cam rupla via venerimus, Em muss der Begriff Clausel eingeführt werden, und Spalding hat den Sinn getroffen, wenn er clausula für ea einsetzt; die ursprüng- liche Fassung ist kaum wiederzugewirmen, sicher nur soviel, dass perdet nicht, wie Meister will, von cum abbiingig gemacht werden kann. Gleich darauf wird sich quamlibet sit enim (bene) oder (apte) oder etwas Achnliches empfehlen. Es geht weiter: nam quo cum fif ut cum Demosthenis. severa videafur compositio: τοῖς θεοῖς εὔχομαι πᾶσι καὶ πάσαις . ... Ciceronem carpont in his: familiaris eoeperat esse baimeatori. Don verdorbenen Anfang stellt man mit Spalding her: mamqwe eo fü; aber man kann mit namque cur näher an der Ueberlieferung bleiben [παπι quo fit Rufinus),

ΧΗ 10, 18 Cicero ist. von seinen Zeitgenossen ala schwületig bezeichnet worden; jetzt halten ihn Manehe für jeiumus und aridus: ile famen, qui ieiunus a quibusdam et aridus habetur, non. aliter. ab ipsis inimicis male audire. quam nimiis floribus. et ingenii adfluentia potui. falsum. utrumgue, sed tamen illa. mentiendi pro- ‚pior occasio, Beide Vorwürfe verdient Cicero nicht, am ehesten noch den der ariditas (vgl. 8 46): sollte es nicht probior heissen, mit einem jener Oxymora, in denen Quintilian Moister ist?

X 1,77 duleis in primis et neutus Hyperides, sed minoribus causis, ut non dixerim utilior, magis par. Hierin jet ufilior wicht die geeignete Correetur zu par, nuch pflegt eine derartige Cor- rectur mit ut nom dicam u. dgl. nachzustehen, nicht voran- zugehen, Also steckt in wüilior eine Berichtigung zu minoribws und es muss heissen wilioribws, (Nachtrüglioh ache ich, dass schon Machly mit futilibus auf dem richtigen Wege war.)

IX. Germanieus legt in seine Bearbeitung des Arat eine ausführliche Beschreibung der Thierkreiszeichen ein (V 531—564), der im Original die kurze Aufzühlong V. 545—49 entspricht, Dabei ändert er die Reihenfolge ab: während Arat mit dem Krebs beginnt, füngt er mit dem Widder an, logt dann aber doch in der folgenden sieh eng an Ara! anse (V. 589 ff.) wieder dessen Anordnung zu Grunde. Das hat Be- fremden erregt, und zuletzt hat v. Winterfeld (Rh, Mun. LVIII 48) daraus auf einen engeren Zusammenhang der Arntea mit den Frogmenten der κ. κ. Prognostica geschlossen: weil hier in fr. III

cantans volítarit (IM Ba Se iei ar et come fal sidera carmimé dedueturum see mundo promittat? bue «adit Tibullianum illud: carmine purpwreast Niei coma: carmina wi sint | er humero. Pelopis won niluisset ebur (1 4, 63). adde Propertium Romana moenia disponere wersu conwturum (IV 1,57). alind volnit Claud. Stil. II 171 cum Amphionem medilanlem carmine muros. a Br

180 mec lamen. in rigidos exit eontenta canales | vis animae. flammaeve . . . de verbin «wit confenta aliter iudico atque editores. nequo enim agi viletur de spiritua intentione: confenium disitur quidquid anguetis est finibus cireumseriptum (eingeschränkt). hoc opinor in animo habuit poeta vim animae fammaeve por inter- venin fistulom terrae non ferri velut quam fistulis plumbeik aut tubulis füetilibus aut rivis per canales structiles ductam (Vitr. VII 6,1). aqua fistulis seu canalibus contenta certo cum du- citur: anima vel flamma per viscera terrae bue illue diveürrentes ibi exeunt ubi cedunt proxima: «if audi foras μα... emilit atque furens (Οία vomit igneus Aetna, cöntinendi verbum: eodem sensn pomit Vitr. VII 6, 9 aqua inmittatur et in geni- eulis aut versuris alligationibus aut pondere. saburra contineatur.

162 namque ilis quaecumgue vacant in hialibus omnis | et 4696 introilw Solvun! atituque patenti | conceptae langwent vires... et introitu waspisor idem valere quod 187 im ipso Zimine. omnen enim vires qnaeenmque illi» in hintibus vaeant L e. vacuae sunt angustiaram vinculis etiam Intreltn vel im ipso introitu patn- larum faucium teneraseunt; quae simulatque vustae profundo voraginis conceptae sunt languent i. & immolae iacent ut mare canicnlae diebus (Mam. V 211 langwefquo suis Neptunus in undis). languidum fit quidquid solvitur: Ov. Her. XII 114 languida. laetitia solvar ab ipsa wea, aditus orateren In spatiosum ambi- tum patentes intellego: 181 Aime vawfi ferrent aditus 195 arceuf. aditus 159 στα | quod palula in promplu cernis vastosque recessus 337 vasfosque receptus.

223 pigra laboratis responden praemia curis G. hace olim germanice reddidi: der Lohn für die aufgewondete Mühe kommt zwar nicht gleich, aber er kommt (Philol. LVT 109). profero

Rhein. Mus, f. hilol, N, Y. LX. 96

sidus in omne caput. (Prop. TV 1, 84 coll. .

endem molestias afferebat cum esset. frigida: stella (Verg. Lucan. X 205 Vitr. IX 1, 16). brumale sidus. p navigationem impediebat; femaz autem saepius ita positum legitur ut desit genetivus: simul audimus quid teneatur. ut pauen seligam: temas est homo qui nummon tenot aret conditon,

detinent. nt atella sie dies Saturni παν fait Tibullo taste: Il ego sum tausatus aves aw! cmina dira | Salurnive saeram me tenwisse diem (X 3, 1T). 391 quae sunt in libris forte flerere nec facile mec metriene conwuetudini satisfaciunt. cum in v. 290 nutri inentio fat mo iure Birt (Philol LVII 630) postulat aliquid. quod austro respondent novumque subiectum elicit horeae ut haee. continetur oratio: sire inrorsus agunt mubes ef nubilus auster| seu borene flerere caput lergoque ferunlur; ad mendum of. 170° furtim O euri 6. aquilones tamta vi montem infestant (286 sqq.) ut enput eius quasi factatur ne moleste feremus τὸ Ümep- Βολικώτερον τοῦ σχήµατος similibus aliorum commentis monemur, considera quaeso quantum Stiliehoni suo Claudianus Ππραίοῦ (L 136): nieibusque profundum | scandebat cristaius Alhon Tate- que corusco | eurvatas glaeie silvas. umbone ruebat; spud eundem R. Pr. II praaf, 20 excussit gelidas pronior Ossa wives i. e, ipse mons flectit caput ut Orphei carmina melins auribus excipiat; Lucan. | 545 ora feroz Siculae lazavit Mulciber detnae | nec fuli in caelum flammas sed vertice prono | imis in Hesperium cecidi! lalus . . . Morum pronum montis verticem patimur, quae restant verba lergoque feruntur etm ut opinor regionem indicant. ex qua hiberni flatns adspirant stenim noscio num fergum montis Romanis totum montis superfüeiem ut nequoris fluminis agri signiücaverit; pluralis numerus exstat apud Liv. XNV 15,12 ut ad terga collis ab equite suo insessi hostem incaulum pertraherel ; hie aversa collis (Rückseite) intellego, quod utut est malim tergum interpretari montis latus septentrionnle quod est aversum seu fergum ab austro spectantibus. ita singula singulis respon- dent: auster a. meridie montem infestat, aquilones » contraria parte adflant qui incursu. vehementissjmo eaput. montis. Nexerunt et in septentrionali eiu» latere ferner i. e. impetu rapiuntur

(199) siout saxa partem montis sunt funditus exhanstae. - isa) oratione lieat ambiguum sermonis dileeidum reddere: "emm atra arena subveotatur montis partes subveetantur vel "montis partes in! atra arena suhrestantur” vel'atra arena subveotata montis partos subvectanfur': Stücke den Borges werden als schwarzer Sand nusgeworfen. +imilie videtur ablativus in v. ertinetos- que sw) Phrygas Hectore i.e. Phrygus extinctos Heetore suo extincto vel Phrygas im Hectore wuo extinetos. quem ablativum instrumenti nomines an ut barbare loquar coincidentiae parum refert: non semel eodem usus est Propertius exemplis simillimis difficilioribus tamen quorum ambiguitas augentur admisso

artificio: IIT 19, 21 tugueo Mina venmdata Seylla figura, | tondens purpurea regna paterno coma: Seylla enm purpuream patris eomam. tondet regnum paternum delet: I 13, 17 el cupere uptafis animam deponere verbis h. e. animam deponere optata verba dicentem; 118, 37 ul. postquam sera captiva est reddita poena V. e. cum captiva reddita est sera poena est soluta.

aliter se habere puto 112 sew nympha perenni | edit humum. limo furtimque obstantia mollit, poetae «| simplieiter loqui libuisset nec nympham ille nec limum praediosre debebat peren- mem. poterat erosionem quae perennat ubieumque nympha sub terris latet: Tib. | 4, 18 longa dies molli sara peredit aqua Stat. Th. VII 810 eed seu pwire aolum carpsitqwe terendo| unda latem. sensus ablativi liquet: solum aquis exesam in limum putreseit. est profecto liberius dieendi genus quod intel. legatur expeditius quam certum in grammatices ordinem ad- gregetur,

383 magnis operata rapinis | flamma mica latosque ruens emundat in agros: fervidum amnem ex crateribus undantem Graeei fuaxa® vocabant; Latini quibus talis appellatio deenet patrii sermonis egestati aubvenire varie laborabant. qui cum lapidem molarem ceteramgue materiem igne fuere crederent

1 de hoe praeporitionis us cf. Beiträge zur Erkl. des God. Aetna. Ρ. 1, 18. i 3 Lavastrom, cf. Griech. Stud. f. H, Lipsius p. 52 sqq. ubi vooa- bulí ῥόαξ usum enatrayi,

140 rác ἐρεύγονται μὲν ἁπλάτου πυρὸς ἁγνόταται ἐκ μυχῶν παγαί Aesch. Prom. 367 ἔνβεν ἐκραγήσονταί ποτε | ποταμοὶ. i Tboc. FIT. 116 éppón . . . 6 ῥύαξ τοῦ πυρὸς ἐκ τῆς. Lye. Leocr. 98 p. 160 Méferai Τὰρ κύκλι τὸν τόπον περιρρεῦσα τὸ müp Con. Narr. 48 αὐτοὺς δὲ πέρι ἐσχίσθη τὸ πῦρ Paus. X 28,4 ἡνίκα ἐπέρρει τῇ Κατάνη müp τὸ ἐκ τῆς Αἴτνης , . « σὺν δὲ αὐτοῖς τοὺς Τονέας τὸ müp . . : dev Philostr. Apoll. V 17 χώρος δ᾽ εὐσεβῶν περὶ οὓς τὸ müp ἐρρύη Aelian. up. Stob. Flor. 69, 38 τὸ váp τοι πῦρ. . . διέστη Hermog. De inv. 2,2 p. 181, 20 Sp. fj Αἴτνη, καὶ ὡς πυρὸς ἔχει ῥύακας Marw. Ρας. |. 67 καὶ τὸ müp ἐρρύη xàov ἐν Σικελίᾳ περὶ τὴν Αἴτνην Schol. Aesch. Prom. 872 ποταμοὺς δὲ mupóg ποὺς + » + ῥύακάς φησι . . . Lemm. cod, Palat. (of. Wernsdorf, PLM. IV 372) διὰ τοῦ πυρὸς οὐδὲν ἕτερον 3| τοὺς ἑαυτῶν Yovéac βαστάσαντες ἔσωσαν. «ed de Graecorum usu haec wat superque: Latini non aliter igmem vel ignes dixerunt cum mo- larem excoctum et effusis crateribus profluentem signiücare volue- runt: Val. Max. V 4 ext. 4 patrem et matrem humeris per medios ignes Aetnae porlarunt Hygin. Fab. 254 Damon matrem ewam es igne rapuit, Phintias patrem nota rerum confusione Solin. p. 50, 16 M iuvenes duo . . . illaesi ignibus Oros, 18 ezaestuantibus Aelnae montis. ignibus. favillisque calidis Sil. XIV. 85 adsidue. subnascens profluat ignis. Aetn, 622 cunctantis vorat ignis 698 fertur | ile. ‚per obliquos ignis. fraterqwe triumphans (fertur coni, Buecheler, Hb. M. LIV 6) 641 eirca gémimos avidus sibi temperat iqnis. meque minus constat ignidus irriguis (28) aut curtis nen fortis... ignibus (488) fluvium Aetnaeum describi, hic illio residet serapulus eum Vuleanius ignia latiore sententia possit accipi. velnt Cic. N. D. II 98, 1 eruptione Actnaeorum ignium Iustin. IV 1 identidem Aetn, 1 ruplique eavie fornacibus. ignes 448 posceret. ignes, in vv. 208. 360. 464 ignes qui dicuntur misi fallor vapores eunt igneo splendore collucentes (Sudhaus recte: Fenergarben, Feuer- erweheinungen; de re controversa of. Humboldt, K. 1 150. IV 406 Bunsen, Poggend. Ann, LXXX 249. 258). hue fortasse pertinent. Lucr. VI 699 exwtollere flammam lustin. l. J. une flammas, nunc vaporem, nunc fumum eructet, Aeto. 98 moros . . . ignes. de lapidis molaris copiis subnascentibus et in dies inexhaustis inter- pretor coll, Claud. R. Pr. I 156 inerhaustum . . . sulphur. incendii vocabulo tam eruptio designatur quam eruptionis singula phaenomena: lustin. IV 1 .Aetmae montis . . . dural in-

Analecta in Adknam.

poeta planetas im v. 234, simile u exemplum ex Astronomjeis afferre licet | I 98 quis να, conatus pectore (anim | invitis ul dis ewperet deux. κο]. 713. inguiruntque sacras humano pectore causas: id genu ablativum instrumenti vieem obtinere docet aed plus voluit poeta: (tu eum sis humano pectore, angusto nimirum at que debili praeditus tantum conaris? wel ut idem aliter ex- pediam: ‘in tantis humani pectoris angustiis tantum conaris? sic Claud. Manl. Theod. 81 parturit innumeros angusto pectore mundos. quantum uno easu comprehendi possit idem Mani- lius qui dieitur lucnlento mobis exemplo monstrat I 518 sur eula dinumerare pigel quotienaque. reeurrens | lustrarit. mundum. vario sol igneus orbe: vario orbe wi intellegas quasi sit dictum. erbe variante grammaticae fortasse satisfeceris, poetam non item; qui quid |n mente habuerit lectis demum eis percipitur quae subsequuntur: omnia mortali mutantur lege creala | nec se cogno cunt terras vortentibus annis | et mulant variam füciem per saecula. gentes . . . oonsideres insuper V 618 solvitque haerentem. vinclis de rupe puellam | desponsam, pugna. nupturam dote mariti: Andromeda ita nuptura fuit ut pugna pro dote marito obtingeret vol ita nnptura ut maritus in pugna dotem acciperet vel ut marito pugna dos esset. haeo exempla non eam ob causam profero quod plane esse ejusdem generis atque Aetnae locum existimem; sed | longus fui im rebus subtilioribus ut ignotum poetam non singu- lari licentia demonstrarem evagaril.

AT8jfum si quis lapidum summo pertabuit igni . . . poeta quid dicturus fuerit ex eis colligendam est quae contraponuntur. lapis igitur molaris ubi deeiduis obrutus saxis velut in fornaos terreur insito humore exuitur (479 sqq.) congeries enim illa caducis saxis sublata fornacis vice fungitur. hine sequitur ut in v. 476 deseribendum fuerit quomodo lapis ille melaris sone habeat ubi nulla saxorum egestorum congerie tectus patenti caelo. ignesear, quod ut dilucidum fieret ablativum summo... igni positum suspicor. guis autem per enallagen? aummms dicitur ut-

? me hoe quidem indignum memoratu videtur nblativi cansalin qui saepe reperitur in Aetna (of. Beiträge... p. 6) licontioris audneine mullum exstare doeumentum. non ausus est poets quali» Manilius ut UL 10 lacerum fratrem stupro h. v. fratrem. Must MEE ste cupidinis poenas lueret.

3. huie figurae quantumvis pocta student (cf. Beitrügu. . «p. 1 sqq.)

Analecta in Actnam- LE

actu» ventis inter Aetnam Liparusque commeandi αν praebent.

617 colligit: ile arma et πλάκα orae cipit ru raptis Wlum sua carmina lardami: arma uou esse bellica sed domesticn, cotidianae vitae supellectilem apparatumque, omnes denique res ad vitam fugitivo sustentandam idoneas mihi quidem. liquere fateor: arripiunt τί τις βούλοιτο ἐπικούρημα τῆς

φυγῆς ut ait Conon Ἱ. Ἱ. dp y; 1A tho qn D MT poetam cogitant versiculos suon anxia eura ab ingenio huius loci non unum ob causam alienum iudico. carmina cum Munrone dico magica vel incantamenta sanotas maturae leges invortero valentin qualia sagae declamitabant (Hor. Ep. 17,4 Ov, Am. HII 7,29). de Medea Ov. Her, VI 83 sqq. 87 mee fueie meritisve placet sed carmina. πουν . x dla refrenat aquas obliquaque flumina sistit. M. VIE 199 cum volui. ripis mirantibus amnes | in fontes rediere suos. eudem quae (Val Fl. VI 443) mutat agros flwviwmque vias simulatque per opaca silentis coepit iro cum . . . wie averli collibus amnes miramur (VIl 391) Megasra Rufinum in oladem generis humani. stimolatura pari faeultate gloriatur: versaque mon promo cureavi flumina lapsu | in fontes reditura suos (Claud. Ruf. E 159). de wagae suae viribus Tib. I 2,44 fluminis haec rapidi carmine. vertit iter. Erichtho quae superos carmine flectere posit (Lucan. VI 527) dubium non est quin Auvios in caput vertere didicerit ut Thessala (ib. 473). iam eum mmis ille fervidus in urbem deBueret quid mirum si quis hunc quoque eon/afo carmine (Ov. M. XIV 369) sistere conatus wit? eodem fortasse qno Circe ritu ler moviens carmen magico demurmurat are (ib. 58) deceptus ille quidem spe cum imminente periculo satius sit in fugam se dere quam vana superstitione tardari. ceterum observes prono- minie similitudinem im eis verbis quibus Ciree üdere ne suis artibus profitetur (ib. 357): mec me mea carmina fallunt. huno Catinensem civem wua profecto fefellere, nam Aetnaen sistere fluenta nulla hominum evaluit unquam saperstitio: sufüoit Pietas (640) culus »umine teneri volucrem cladem et a fratrum itinere prohiberi Buecheler nos docuit.

Lipsiae. R. Hildebrandt.

Vorgünge, die bei Apamen. wurden: σεισμῶν vévonévov ἀνεφάνησαν περὶ. αὐτῶν λίμναι te a πηταὶ ὑπὸ τῆς κινήσεως ἀνοιχθεῖσαι, πολλαὶ δὲ καὶ ἠφανί- σθησαν. Ganz ähnlich lesen wir in der Schrift περὶ κόσμον. 396 a 6: οἱ δὲ (sc. σεισμοῖ) χάσµατα ἀνοίγοντες καὶ τῆν dvap- ρηγνύντες ῥῆκται καλοῦνται' τούτων δ᾽ οἱ μὲν καὶ mveüua un. 005b. Spin Φαίνουσι τὰς mpó- τερον οὐκ οὔσας. Bei dem nahen. Zusammenhange

vernünftiges giebt: 1) quod si praseipiti oondantur Aumina terra, - , Sus Ha 3) d ape jah μες ar

Auffallend sind folgende dii Conjunetive v. 283 7. 389 Oonerescant animue penitus, seu forie eavernae - introitusque ipsi servend, seu terra minutis rara foraminibus tenues in se abstrahat auras.

Das ist um so auffallender als der Diehter v. 290 fortführt sire introrsus agunt. Aber auch das Verbum servare ist verkehrt, Die Eingänge sind nicht der Platz zum Halten, sondern entweder (nach v. 162—165) zum Auflösen gewpannter Game oder zum Einsaugen, wie cs sogleich won den kleineren Eingängen, den minuta foramina, heisst, dass sie die Lüfte ein- ziehen. Den riohtigen Modus und das richtige Verbum erhalten wir, wenn wir statt servent einsetzen sorbent. Dieselbe Frage, die hier gestellt aber nicht entschieden wird, finden wir bei Seneon N. Q. VI 24 wieder: quomodo intret hio spiritus, utrum per tenuia foramina nee oculis comprehensibilin am per maiora ac patentiora, Nach sorbent ist abstrahit zu corrigiren, Ueber conorescant wage ich nieht zu entscheiden. Ks ist möglich, dass der Dichter wie Lucrez VI 451 (Nubila concreseunt) den neuen Abschnitt mit Conereseunt animae anhebt. Ex ist aber ebenso möglich, dass bier wie an vielen anderen Stellen des Gedichis ein Vers nusgefallen ist, und der Autor mach den grossen Ex- onree 219—282 recapitulirte: Non dubium est igitur, quin . . . sonerescant animae penitue. Erst in dieser Form wäre ein enger Anchluss an das Resultat des ersten Theiles bis 218 gewonnen.

* Also in der engeren Heimath und «u Lebzeiten des Poridonium

Ó |

Zar Veberlieferung des Gedichten Aetna.

vlla domus servans aciem duransque tenaci

saepta fide, tanta est illi patientia. vieto: »

vix unquam redit in vires atque evomit ignem. " Da auffallende oritur (eooritur) passt κο prächtig in das Bild, dass ich ος mach wie vor für richtig halte, Wie ein Unwetter, ein Raubtbier brieht das Feuer los, wie Plinius vom Lüwen cooritor sagt (N. H. 8, $0). Aber dann ist kein Zweifel, das ignis zu schreiben ist, da das Feuer der Augreifer ist und der Stein, gleichsam füchtend, zerflierst, Im folgenden Vorse ist haustis xu schreiben (se. lammis) Denn der Dichter müsste ein voll- ondeter Querkopf gewesen sein, wenn er hausti (sc. ignis) nach flammas hätte ergänzen lassen wollen, statt das Natürliche zu wählen, das ihm freistand.

'V. 502 wird beschrieben, er aus wi Schlackenpanzer des Lavastromes der feurige Kern berausspritzt, wenn die Massen auf Widerstand stossen:

502 volvitur ingenti strepitn, praecepsque sonanti. oum solido inflixa est, puleatos dissipat iotus €t qua disclusa est, esndenti robore fulget. Εκ ist gar kein Zweifel, dass zu lesen ist pulwatos dissipat ignis, und der Verschluss dissipat ignis bei Lucrez VI 103 empfiehlt die ohnehin wohl einleuchtonde Emondation. = ΄

H Wie immer man auch die Ueberlieferuug von 456 ff. inter- pretiren mag, 476 haud equidem mirum: facie que (qua?) cernimus extra, ai lenitur opus, + restat; magis uritur illic Micitatque magis vicina incendia saxum, soviel ist si » dass statt restare der Begriff cowsare erfordert wird, Es ist die Rede von allerhand brennendem Gestein, das auf den Abhüngen des Berges liegt und je nach der Bei- mischung von lapis molaris lebhafter oder schwächer brennt, Drinnen brennt alles stärker, draussen schwächer. Das pilegt der Dichter mit cessare auszudrücken, Eine vortreffliche Pa- | rallele ist v. 167 quippe ubi qui intendat! ventos acuatque morantis in vacuo desit, cessant (sc. venti). B * 1 contineat C continuat S qui teneat G; vgl. 981 πουν, quid intendat ventos,

Zur Vobertieferang den Gedichten Autzn ο.

Dass in unserer Ueberlieferung Verse fehlen, dadki im zwei Füllen (v. 188 und 286) das Gyraldiniache. ενας An der Echtheit dieser Verse zu zweifeln, liegt nicht der go- ringste Grund vor, beide sind unentbehrlich! Interessant ist es, dass nach v. 335 In G ein Vers, in C schon zwei verloren gegangen sind; denn 236 iat nur in G erhalten, muss aber echt sein.

235 scire viees etium signorum et tradita jura

(scx cum nocte rapi, totidem cum luce referri)

senem nens [n0] oransior orbe]

nubila eur caelo, terris denuntiet imbres, 236 ist dadurch vollkommen gesehützt, dass die Disposition von v. 306 eingehalten ist, An die vices Auf. und Niedergang schliessen sieh die kurs, damit sind die Einflüsse, speziell die meteorologischen Wirkungen gemeint. Wie der Satz gelesen werden kann, habe ich probeweise durch eine Entlehoung aus Avien angedeutet. G hat bier eine dreiste Fülschung nubila cur Panope caelo denuntiet imbres. Wenn die gute Panope Wetter machen könnte, wären die tradita iura im Sinne des Dichters heillos verwirrt.

Zum Schluss möchte ich noch eine Stelle besprechen, wo das Ursprüngliche wie in vielen Fällen nicht mit Sicherheit fentzustellen ist, die aber die Grenzen, die unserer emendatorischen Thätigkeit gesteckt sind, gut vor Augen führen kann und methodisch von Interesse ist. Der Dichter führt den Gedanken aus, dass sich die Evolutionen, die die Gascondensationen und speziell das Erdbeben veranlassen, in grosser Tiefe und nicht etwa an der Oberfläche vollziehen. Die Uoberlieferung der Verse 160—162 ist im C und G sehr verschieden, C giebt:

160 sed summis si forte putas concedere causis tantnm opus et summis alimentum viribus oria quae valida in promptu vernis validosque recessus

1 Ueber die Lücken der Ucberlieferung ist in den Götting. go- lehrten Anzeigen 1908 Nr. 7 eine Vermuthung ausgesprochen, vgl. bes. 8.541 f. In den durch G überlieferten 150 Vorsen findet sich eine Verderboiss mit anschliessender Lücke in v. 162, abermals nach 25 Versen ein Plus in G (188), nun nach M Versen ein wahrscheinlicher Verlust (nach 211) und nach 24 Versen (nach 235) ein Plus in G (206) und ein Ausfall in beiden Ueberlieforungen. Dass wir mit äuserlichen Momenten in der Ueberlieferung zu rechnen haben, beweist auch die Tbatsache, die sich jedem Kritiker aufdrängt, dnas der zweite Theil des Gedichten viel besser überliefert ist als die Partie bis etwa v. 900,

Zur Balosmythologie

dass die eitirten Verse aus einer Parodie des Euripides sta sie müssen darum doch am thatsichlich Gegebenes | Also stand schon in aristophanischer Zeit fort, dnan die Teams. im Zugang des Hades untergebracht waren. Verse der

rücken hierdurch in eine besondere Beleuchtung. Ἐν halast in w 24 von den Seelen, die Hermes ins Jenseits geleitet, lass sie ziehen map! ᾿Ωκεανοῦ τε jode καὶ Λευκάδα πέτρην ἠδὲ παρ' ᾿Ηελίοιο πύλας καὶ δῆμον ὀγείρωγ. Dann kommen sie zur Asphodeloswiese. Zweifellos sind Etappen des Weges bezeichnet; die lette ist das Volk der Träume. Man darf es jetzt rubig aussprechen, dass hier keine andere Vorstellung vorliegt als bei Vergil. Die Erkenntuies ist wichtig, um festzustellen, wie alt die Quellen des Glaubens wind, aus denen das Epos des Lateiners ‚schöpft. Wir wollen nun noch einen Schritt vorwärts thun. Sieht man sich die Unterweltachilderung der Frösche nchärfer an, so ergiebt sich eine weitere beachtenawerthe Uebereinatimmung mit dem römischen Dichter, Die Topographie des Aristophanes ist etwas elgentümlieh; diese Eigenthümliohkeit hängt zusammen mit. dem Umstand, dams der dramatische Dichter an den Fortschritt der Handlung gebunden war. Er konnte die Bewohner des Hades nicht anders vorführen, als jn einer Reihe von Bildern, die auf einander folgen und jedesmal einer nouen Situation und Vorwickelung entsprechen, So kommt es, dass der Mystenobor den beiden Kumpanen Dionysos und Xanthias schon vor den Thoren des Pluton begegnet!, Auf dem Wege dorthin erleben sie aber auch das Abentener mit der Empuse, und offenbar ist sie nur eins von den Vs. 143 angekündigten θηρία. Man wird sich nun erinnern müssen, dass an gleicher Stelle bei Vergil die Chimära und sonstige Ungethüme erscheinen. Das wind kein Zufall sein. Wenn an anderem Orte ausgeführt worden ist, dass die Empuse von Rechtawegen in den Hades gehürt®, so wäre richtiger gesagt worden, dass die fances, die Zugänge zur Behaaseng des Platon, ihr eigentlicher Platz sind. Aristophanes und Vergil müssen uns als antike Zeugen für die weit verbreitete und gewiss alte Vorstellung, dass die abgeschieden

! Dar Mystanchor ist orphisch; zu ihm gehört sein Gegenstiiek, die (orphischen) Sünder, die nicht weit von den Beligen im Sehlamme sitzen sollen, Dax orphische Jenseits ist won dem Hades des Platon ganz abgetrenut; kam dem Dichter gar nieht darauf an, die vor» schiedenen Vorstellungskreise organisch zu verschmelzen.

? Das Jenseits im Mythos der. llelleneu S. 106 if.

C

x

Tar Hadesmyihologie

ibo an. "Mensch, ich bitte dich, willst du wohl schweigen und nicht meinen Namen nennen.’ Xanthias erwidert: "Gut denn, Dionysos’, und der Andere darauf: "Diesen Namen noch weniger als den ersten.”

Sieht man sich an, was die Erklärer zu der Stelle be- merken, «o findet man die Meinung, der verkappte Herakle« wolle seinen Namen nicht genannt haben, well einst ier echte dert unten übel hauste und in schlechtem Rufe stand. Dagegen ist einzuwenden, dass kein Name bei den Dämonen der Hölle wo gelürchtet sein musste wie der dew Helden, der den Kerberos überwältigt und aus Licht geachleppt hatte, Das weiss Dionysos. recht gut. Er würde sonst, als der Thürhtiter des Pluton ihn befragt, sich nicht mit allem Selbatgefühl, dessen er fibig ist, als "Ηρακλῆς καρτερός vorgestellt haben”. Zudem, warum winl noch strenger verboten, den Namen Dionysos vor der Empusa auszueprechen? Mir scheint, nur Annahmen, wie sie oben be- richtet worden wind, geben eine vollkommen befriedigende Er- klärung für das Verhalten dee Gottes auf der Reise zu Platon. Die Empusa darf nicht wissen, wie er heisst; andernfalls würde sie Macht über ihn gewinnen. Demnach darf schon Aristophanes als Zeuge für den Volkeglauben gelten, dass der Verstorbene, der in» Jenseits fuhr, seinen Namen vor den ihm begegnenden Gespenstern gebeim halten musste. Wir hören, dass ca in Athen weit alter Zeit üblich war, den Namen des Hierophanten bei den eleusinischen Mysterien zu verschwelgen; da tritt uns der Brauch in anderem Zusammenhang entgegen, aber der Grundgedanke ist ein gleieher, nämlich den Trüger des Numens zu schützen".

Ich vermuthe, dass, wie die Empusa, «o auch Kerberos anfangs zu den Ungeheuern gehört hat, die vor den Toren des Hades lagern. Noch in späteater Zeit hat man nicht vergeaeen, dass er die Wanderer bedroht, die zum Hause des Pluton wallen. Aber er ist nun freilich hinter die Thür zurückgewichen und zum Wachhund geworden. Alle diese Unholde am Wege ge- riethen in eine schwierige Lage, als man die Wasser, die einst auf Erden das Reich der Todten und der Lebendigen schieden, mach unten verlegte, als man den Palast des unterirdischen Hades mit ihnen amgab. Dass der Aoheron an dieser Stelle nicht ur- ὠνθρωφὶ, Ineredw, μηδὲ κατερεῖς τοὔνομα. Sa. Διόνυσε τοίνυν. Au, TOUT" {θ' ἧττον Βατέρου.

! Frösche Vs, 461.

3 Vgl. Kroll a. 0, S. 246, Auch Rom bemas einen Geheimnamen,

‚gewiesen werden; wie dann dir Riese, von seinem Weibe herbe | geholt, sofort einen von ihnen ergreift und verechlingt, und die andern ontsolzt dnvonetürzen. Das ist ein richtiges Märchen, echt im Ton bie auf die Dreizahl der Ausziehenden und das Weib alu Wegweiserin!. Es hat mit modernen Menschenfressermärchen auch. den Zug gemeinsam, dass die Eintretenden zuntichst die Frau des Unholds vorfinden, und dass dieser selbst erst nachher nach Hause kommt”, Märchen von Menschenfressern sind nicht eben selten, und wenn man sie nebeneinander stellt, so zeigt sich, dass sie auf wenige Typen zurückgeführt werden können. Auch Polyphem ist solch ein Typus. Mit Rücksicht auf diene erhebt sich allerdings die Frage, wo der Anstoss liegt, der die sehaffende Phantasie des Volkes dazu geführt bat, von Menschen- fressern zu erzühlen. Es giebt unter den modernen Märchen einige, die dem homerischen sehr nahe stehen; jüngst hat v. Held* eine arabische Erzählung nachgewitsen, die dahin gehört. In anderen findet sich noch heute ein deutlichen Anzeichen, dass der Menschenfresser mit dem Fürsten der Unterwelt identisch ist. Ogre auf französischem Gebiet und Uorco auf italienischem haben in ihren Namen die Erinnerung an den alten Orcus bewalirt, Im einem dänischen Märchen, über das bereits Usener* allos Wesent- liche gesagt hat, wird der Menachenfrenser nachher als Satan un- mittelbar angeredet; in einem vlämieohen, das Wolf erzählt, wird ibm die Seele abgesprochen?®. Dies ist kein fremder und unschter Zug, wie Wolf gemeint hat, sondern beweist im Gegentheil das dämonische Wesen des Ungsheuern. Nach deutschem Glauben haben ja auch die Nixen keine Scele, nach ungarischem der

? Leber die Droizsbl s. 2B. v. Halm, Griechische umi albanische Märchen S, 81. 8. 58 Grimm. D. Hausmärchen DE UE NC 200, 919, 23%, Usener Dreihelt S. 7 ff. Das wegweisende Mädchen soin antikor Analogen in der Hekalc- und Demoterlogende, ferner in de Erzählung des homerischen Hymnus, wie Apollon auf der Suche nach Mormes von dem ἅλιος Τέρων sorechigewiewon wird. Kirke, Nansikan, Tiresins in der Odysseo sind so zu verstehen, Moderne Parallelen bei Lidzbarski, Beiträge zar Volks: und Völkerkunde Bd. IV S, 47 mit Aum, 2.

? Vgl Leo Frobonium Das Zeitalter dew Sonnengottes (Borlin 1904) S. 876 ff.

? S, v. Held, Märchen und Sagen der afrikanischen Nager 5. 45,

* Rheinisches Museum 1901 8. 198 ff.

? 4, W. Wolf, Deutsche Märchen und Sagen S, Hi f. N, 99.

Zar Hadesmythologie

andere geben mag, die nichts als Mythos enthalten, Häufig be gegnen in der Ausgestaltung Züge, die man rommnhaft od

fach phantastisch nennen darf. Sieht man auch völlig nb von diesem - Beiwork, so wird man immer noch von Fall zu Fall entscheiden.

müssen, Eine antike Menschenfresserlegende steht in den Akten des hi. Andreas!. Da wird erzählt, wie der Apostel in ein Land von

α Dureh die Uebereinstimmung mit einer Episode in 1001 Nacht ist erwiesen, dass in den Andreasakten ein alter Märchenstoff ver- arbeitet ist. Diem hat baroits v. Gutschmid festgestellt (s. jetzt Ε. Reinach, Les apótmes chez lo» authropophages in den Annales du musée Guimet XV 1904 Conférence du 17 Janvier S. 6 ff). Mürchen- haft ist ausser dem Uebrigen noch die wunderbare Meerreie des Apostels und seine Landung am Gestade, während er schläft (s. Köhler, Kleine Schriften E 8, 809). Als Andreas dec Matthias befreit, rettet er mit ihm zahlreiche andere Männer und Frauen, die von den Manschen- fressorn gefangen gehalten wurden ; da selimmert wohl die Erinnerung aur Todtenreich durch, an Hades mävboxog. Das uralte Motiv von der Be- freiung der im Hades Gefangenen ist in besonderer Art aber zuletzt kein anderes als in der Geschichte des von Herakles be- freiten Theseus oder do» von seiner Mutter zurückgoholten Horus. Ich mache noch auf eine Kleinigkeit aufmerksam, die für die Erklärer des Homer Interesse hat, Wenn ein Fremdling von den Monsehen- fressern gefangen war, gaben sis ihm ein Träuklein, das ihm den Ver. stand nahm, sperrten ibn ein und warfen ihm Gras zum Verzobren vor, So hielten wie auch mit Matthins. Sindbad (vgl. Reinach 8, 22] erzählt ähnlich. Er wird nach einem Schiffbruch mit seinen Gefährten von schwarzen Wilden gefangen genommen und in einea Saal vor den König geschleppt. Man bringt eine Schüssel mit Speisen, wie sie ihnen vorher uie begegnet waren. Wer davon ass, vorspürte ungeheuren Appetit und verschlang alles was ihm vorgesstzt wurde, unter nàrrischen Gebärden. Auch Kirke reicht den Gefährten des Odysseus zunächst einen Zaubertrank, ἵνα πάγχυ λαθοίατο πατρίδος αἴης, verwandelt sie dann, sperrt sie in den Sohweinestall und wirft ihnen thierische Nahrung vor.

239 οἱ δὲ συῶν μὲν ἔχον κεφολὰς φιινήν τε τρἰχᾶς τε xai δέµας, αὐτὰρ voüc ἦν ἔµπεδος ὡς τὸ πάρος περ. Der letzte Vers fügt offenbar zu dem Bilde einen unechten Zug. Denn die ursprüngliche Bestimmung des Zaubertrankes, wie sie in den Aota Andreae am deutlichsten wird, war doch die, den Gefangenen den Verstand au verwirren, so dass wie sich salbat für wirkliche Thiere hielten, wio Thiere ompfanden and demgemüsms Gras oder Eicheln zu sich nahmen. Auch Nebukadnezar wurde nach der bib- Nischen Ersählung zunächst wahnsinnig und frass dann Gras wie ein

ἐκκλησιαστκῆς. λότοι f. Zum Inhalt des Buches,

Geschichte der orientalischen Kirche unter Constantin

passt nur dieser letztere Titel. Dass er ursprünglich iat,

mit allerdings noch nicht gewagt; denn ee!

seinem Werk kam es Gelasins vornehmlich darauf a

handlungen und Beschlüsse von Nienca zu sammeln

wohl denkbar, dass er aus diesem Interesse heraus acinem. y

don nicht recht passenden Titel eines Quellonbuches zur nicueni-

schen Synode gogeben hätte, Die uns handschriftlich vorliegende Ueberlieferung n

Ahnlich wie die des Photius auseinander. Der Hi

römischen Coneiliensammlung von 1608 bemerkt iu der "ou

sa dem Abdruck des Syntagına, dass simmtliche ihm bekannten

Handachriftön keinen Autor nennten. In dem cod. Ambros. ist daa.

dritte Buch überschrieben: Γελασίου τοῦ Κυζικηνοῦ λόγος τῆς

ἐκκλησιαστικῆς Ἱστορίας τρίτος. Die Ausgabe des Balforens

. | -

überhaupt nieht nennt, PT renean eer Caesarea nicht nur gelebt, sondern auch ein | Werk hinterlassen hat, liegt der Verdacht doch allzu 1 unser Syntagma nur durch Verwechselung einen 1 Verfasser bekommen hat’. Iob stehe deshalb. lieferung, die den blossen Namen des Gelasius | cod. 15 und cod. Ambros.) nicht ganz über, Wir wissen zu wenig, ob sie nicht auf Combination beruht, die von dem chronologisch | Gelasius von Caesarea wenigstens den puse d ee. Heimath des Verfassers bezeichnende Cyzicenus | wäre dann aus. der Vorrede entnommen. Es spricht entschieden zu Ungunsten | der Ueberlieferung des cod, Ambros, dass eie Rang und RE ort des Gelasius nicht nennt und wohl auch nicht weiss. » Man hat früh begonnen an der Darstellung des Gelasius Kritik zu üben. Schon 1608 geht die römische Conciliensamm- lung mitihm scharf ins Gericht. Nicht viel später will Johannes - Launoiue (epist. pars VIII ep. I p. 697 jf. Cantabrigiae 1689) sein Buch als völlig wertblos erweisen: acripiorem hunc ante Photium - a quo laudatur, vizisse certum est; sed quanto tempore vixerit, in- verfum (p, 697], same im apocryphis ducendi. sunt. commentarii, qpuós Gelasius de aetís Nicaeni synodi » nihili faciendus. est (p. 699) lautet das strenge Urtheil. Auch heute denkt man. gewöhnlich nicht anders. Hefele schreibt in engem Anschluss an Dupin IV 280 f, bei Wetzer und Welte V 230: "Er [Gelasius] will

! Achnlich schon Caspari is einem Aufsatz der von ihm, Johnson und Nissen hrwggb. Theol Zeitschrift Band 1. Vgl dewelbon: Un-

gedrockt« Quellen I Vorrede.

zusammengehören und, da Gelasius sie sicher nicht selbst ge- schaffen hat, aus einer Quelle geschöpft wind. Duss diese Quelle das Buch des Dalmatius ist, ergiebt sich daraus, dass zwei davon (Dialog und Diatyponeis) in der Vorrede ausdrlicklich als aus. diesem stammend genannt werden.

Die Citate zeigen aber nooh weiter, duse di ERR RR Dalmatins nichts anderes wie eine Publikation der Synode von Nicaes ist oder wenigstens sein will; denn in den Diatypoweis. reden die nienenischen Väter selbst, und sie verweisen auf den zuvor geschriebenen Dialog. Bei dieser Sachlage erklärt | es sich such, dass Gelasius für das Buch des Dalmatius keinen Autor nennt; handelte es sich um das Synodikon des Athanasius, die Synagoge der Sabinus oder eine ähnliche Urkundensammlung, so würde das bei dem seine Autoritäten sonst namentlich anführen- den Sehriftsteller überraschen; anders wenn ihm eine von der Synode selbst vorgenommene Veröffentlichung ihrer ὑπομγήματα, vorlag: sie war natürlich anonym.

Ausser den genannten Stücken entnahm ihr Gelasius noob, wie er selbst sagt, τὰς τοῦ πιστοτάτου βασιλέως Κωνσταντίνου τοῦ ἐν τῇ συνόδι συνερεύσαντος θείας καὶ ἀληθῶς ἀποστο- λικὰς ἐννοίας; der Ausdruck hat etwas unbestimmtes, kann aber nur die Gelasius eigenthümliohe Begrüssungsrede des Constantin | an die Synode meinen, Dic in der Vorrede genannten Excerpte Aus den δόγματα der heiligen Väter über die gesunde Lehre, ihren ἀντιθέσεις gegen die Arlaner, Ihren frrpaqor έλεγχοι | gegen jener Blasphemie scheinen, wofern wie nicht mit den κο: nannten Stücken zusammenfallen, in unserm Werk nicht ver-

werthet zu sein,

Nixi di und Verwandtes

folge aus Corinth stammenden, Bildwerke Roms auch in ihrer einstigen Heimath keineswegs sacrale Bedeutung gehabt und keineswegs wirkliche Geburtsgötter dargestellt hätten, sondern gewöhnliche, zu profanen Zwecken verfertigte Weihgesehenke ge- wesen wären, die im Laufe des 2. Jahrhunderts vor Chr. von den Römern als Beutestüeko eines Ihrer damaligen Feldzüge in Griechenland von hier nach Rom entführt worden wären.

Ich glaube dieser Behauptung Wissowa's auf das Bestimm- teste entgegentreton zu müssen, da sie mir nicht nur aus einer willkürlichen und falschen Interpretation der Worte des Festus entsprungen zu sein scheint, sondern auch im Widerspruche mit andern antiken Naohriehten und Kunstdenkmilern steht nnd von einem heutzutage sich leider wieder oft breit machenden Stand- punkte einseitiger Geschiohtsforschuag ausgeht, bei welchem jeg- liche vergleichende Methode beinahe principiell ausser Acht ge- lassen wird und oomplicirte Erscheinungen des Cultualebens ein+ zelner Völker, wie zB. der Römer, einfach als Erlindungen späterer "aetlologisirender Denter über Bord geworfen werden. Auf diesem Gebiete ist in jüngster Zeit gar viel, besonders von Epigonen Sehweglers, gesündigt worden.

Betrachten wir dio Festusstelle vorurtheilsfrei, Bie lautet, mit einigen unwenentliche Worte betreffenden Aenderungen Müllers und Jordans, folgendermassen (p. 174 u. 177 ed. Müller): Nixi di appellantur tria signa in Capitolio ante cellam Minervae ge- nibus nixa velut praesidentes parientium nixibus, quae sigma (so Müller statt des handschriftlichen sua) sunt qui memoriae pro- diderint Antiocho rege Syriae superato M.' Acilium (statt des handschriftlichen m. acillum) cum praeda (so Jordan, Topogr. d. Stadt Rom I 2, p. 17 m. 12, statt dew handaebriftlichen subtracta a) populo Romano ndportasse atque ubi sunt posuisse; etiam qui capta Corintho advecta bue, qune ibi subiecta (mo steht deutlich im Codex Farnesianur, col 25 geschrieben vgl, Thewrewk de Ponors photographisehe Ausgabe desselben, Budapest 1898, tab. ΥΠ —; Müller las fülsehlich: subvecta) fuerint mensae.

Vergleichen wir diese Worte des Festus mit der, wenn nicht ebenfalls auf Verrius, so doch nuf gute grammatische Quello. zurliokgehenden Notiz des Nonius (p. $7), der zufolge enixae dieuntur feminae uitendi, hoc est conandi et dolendi, labore per- funetae, a Nixis (Quicherat schlägt vor, vel a Nixis zu schreiben), quae religionum genera parientibus praesunt, eo lassen beide Stellen bei unbefangener Beurtheilung nur den Schluss zu, dass

Nixi di und Verwandten in sich zusammen; Erstens int es

theils allgemeinen, theile prügnant-speciellen.

bums niti sehr wohl möglich, wie wir unten sehen

die von Festus erwähnte knieende Stellung der drei

Nixi di nicht bei. allen. drei Figuren, sondern wohl nur bei einer von ihnen dureh den Akt des Kreissens, hei den andern aber durch andere Umstände bedingt war. Zweitens ist mit dem Aus«- drucke Nixi di durchaus nicht gesagt, dass in jenen drei sinn.

auch sonst für männliche und. weibliche Gottheiten ‚vereint ger braucht und nicht selten sogar deus für dea gesagt. Endlich aber wire sogar die Annahme, dass in den Nixi di nur männ- liche Geburtagötter im Akte des Kreissens knieend dargestellt wären, an und für sich gar nieht so ungehenerlich und uj bar, wie sie Wissowa erscheint, wenn wir un ee auf die Geburt der Athena und der Dionysos bezliglichen my: thischen Vorstellungen von einem kreissenden Zeus}, pigs solcher, unter dem Namen Ζεὺς λεχεάτης, sogar einen besonderen. Cult und Altar zu Aliphera in Arkadien hatte (Pausanias VIII 26, 4), andererseite der bei vielen primitiven Völkern dee Alterthums und der Neuzeit verbreiteten und walrscheinlich mit jenen mythischen Vorstellungen im Zusammenhange steben- den Sitte der sogenannten couvade oder des Männerkind- betts orinnern, welcho in einer symbolischen Uebernahme der Wehen nnd Leiden der gebürenden Frauen Seitens der Männer besteht?. Freilich erscheint der die Athena oder den Dionysos

? gl, Schneider, Die Geburt der Athena (Wien 1880) und Hoyde- mann, Geburt und. Pllogo. des Dionysos (Halle 1595). Bildlich sind die Vorstellungen von einem kreisenden Zeus besonders frappant auf dem die Geburt Athenas darstellenden struskischen Spiegel (bei Gerhard, Etruskische Spiegel I (Berlin 1843), Taf, 66), wo wir Zeus bei seinen Geburtswehen von der Thalna (= Kileithyis) als obsteteix. unterstützt when, und auf der in der Archaeolog. Zeitung 1849, Taf. VI 1 rer öffentlichten Gemme ausgedrückt worden. Noch barocker, als in diesen Bildnissen, hatte der Schüler des berühmten Apelles, Otesilochus, den Zeus bei seiner Geburt des Dionysos dargestellt. V Plinins (N, H. Ab, 140) berichtet hierüber folgendes: Ciesilochus Apellis discipulus petulaati pietura innotuit, love Liberum partarionte depieto mitrato et mulie- briter ingemescente inter opstetriein dearum.

3 Am ausfübrlichsten und besten hat über die couvade, deren

Nixi di und Verwandtes. 4

der als kreinsend nufgefnunten männlichen Gott-- heiten oder der couvirenden Männer sehr wohl denkbar, und wir

[

mit Nothwendigkeit binfübrt. Da uns nämlich in der röminchen Religionegesehiehte, bestimmten Zeugnissen zufolge, ausser den von Festus erwähnten Nixi di auch noch Nixae, dh. weibliche Entbindnngs« oder Geburtegottheiten, als römische Aequivalente für die griechischen Eileithyien, entgegentreten!, so kann es meiner Ansicht nach keinem Zweifel unterliegen, dass die Be- zeichnung der Nixi di mit dem, ich möchte sagen mehr, dh. zweigeschlechtlichen Ausdrucke quae religionum genera von No-

Tereasotta-Vase und einem Ralioffragmente sus Vetulomin (vgl. Notizie degli scavi 1804, p. 348 Fig. 90 und 1893, p. 511 Fig. T), auf einer Marmorgeuppe zu Palestrina (vgl. Gerhard, Antike Bildworke IIL 4, p. AT und Ges, akad. Abhandlungen II 390 sq. nebst Taf. 49,1 und dara beriohtigend Baus, Eileithyia, im Philologus, Soppl Bd. VIII J (1901), p. 482) und anderwürts. 1 Dio Existenz diesor don griechischen Eileithyion entsprechenden Eatbindungsgöttinnen, die, wie die Letzteren, bald in der Einzahl, bald in der Mehrzahl gedacht wurden, wird für das durch griechische

VE p. 741: Nixa Εἰλήθυια [aus DII 9, 15], Νίκο (dh. Nixae) Εἰλήθνια βεά [aus II] 168,24} und Nixae (δίνες (dh. wohl eher personificirt "Ωδίνες [aus IT 184, 11 und III 166, 33]), sondern auch durch die riel- berprochene Ovidstelle Metam. IX 995 bezeugt, wo statt der in den meisten Ausgaben aufgenommenen Lemarten Lucinam Nixusque pares oder Luelnam Nixarque pares, die Merkel und ihm folgend Ehwnld werkebrt in Lucinam Nixosque patres verändern, zweifelsohne mit der besten Handschrift (Mureinnus saec. X) und manchen alten Varianten (of. Heinrius zu der Stelle und Korn’s kritische Aungabo) zu losen int: Tueinam Nixangne pares elamore voesbam, dh. ich rief Lueinx und die (dieser und unter wich) gleichen Nixae herbei, was einer griechischen Formel “Άρτεμιν καὶ τὰς διδύµας Εἰλειθυίας wörtlich entspricht und «ine Dreiheit identischer Göttinnen deun auch Artemis ist vine Eileithyia (cf. Nonnus, Dion. 41, 414 and Orph. hymn. 2,19) con stituirt.

mur als Kultdarstellung verständlich wird. Wir haben somit in ibr ein Analogon zu den von Festus erwähnten signa der Nixi

di des Capitols zu sehen, und die Bezeichnung Nixi di müsste uns, als eine auf dem Wesentlichen der Darstellung beruhende, sogar in dem Falle ganz verständlich und natürlich erscheinen, wenn in ihr die münnlichen göttlichen Geburtshelfer nicht, wie die gebärende Göttin, knieend, sondern ähnlich wie in der p za Sparta, neben ihr stehend Nichte jedoch hindert uns in der Capitolgruppe auch die minn- lichen göttlichen Geburtshelfer als neben der auf den Knieen gebürenden Güttin knieend dargestellt anzunehmen, wie dies den Worten des Festus Nixi di appellantur tria signa . . . genibus. mixa buchstäblich entspricht. Erfahren wir doch einerseits aus ‚dem sagenhaften Erfindungen-Verzeichniss des Hyginns (Fab. 274, dans in den Altesten Zeiten die Geburtshilfs bei den Griechen und besonders den Athenern nicht sowohl in den Münden der ‚Frauen, alain denjenigen der Männer lag, und an einer wenigstens theilweisen Richtigkeit dieser Angabe werden wir trotz der bei Hygin damit verbundenen phantastischen Legende über die erste athenische Hebamme Hagnodiks deswegen nicht wohl zweifeln können’, weil eine solche Verrichtung von einfachen und in primitiven Zeiten überdies wesentlich symbolischen, auperstitiösen Geburtshilfediensten Seitens männlicher Wesen auch bei andern Völkern (zB, in Amerika, bei den Indern, den Philippinonbewohnern und anderwürt»*) vorkommt, und weil sie für die Urzeiten der ‚Griechen nicht nur durch die wohl auch bei diesem Volke einst vorgekommene, mit jenem Gebrauche sicherlich in naher Beziehung

1. Wio dire mehrere Gelehrte thun : Sprengel, Versuch einer pragma- tischen Geschichte der Arzueykunde 5 (Halle 1821), p, 516; v, Siebold, Versuch einer Geschichte der Geburtshülfe I (Herlin 1839), p. 68 aq.; Welcker, 'Entbindung' (kleine Schriften HI, Boun 1860, p. 195 sq). Haeser, Lehrbuch der Geschichte der Modicin I? (Jena 185), p. Übsg. berührt die Erzählung des Hyginus gar nicht. Nur Wachamuth, Helleniseho Alterthumskunde P (Halle 1840), p. 358 nahm, win ew scheint, die Angabe des Hyginus auf Treu und Glauben an.

3. Vgl. Plom-Hartels, Das Weib®, p. Bb &j.; 93—06; 198 1. 190,

Nixi di und Verwandtes 623

Relief gebildete Gruppe, eine auf den Knieen kreissende Geburte- güttin nebst zwei zu ihren Seiten knieenden, helfenden münnlichen Geburtsgottheiten, so entsteht die schwierige Frage, wie wir diese Gottheiten nüher und bestimmter zu deuten und eventuell zu benennen haben, und welcher Art die ursprünglichen mythisch- religiösen Vorstellungen waren, auf Grund deren jene Bildwerke, ebenso wie die verglichene Marmorgruppe zu Sparta, in Griechen- land entstehen und in Rom ebenfalls als Kultbilder angesehen und verehrt werden konnten. Meine Ansicht von der nüchsten Verwandtsobaft der Geburtsgottheiten mit den Mondgöttinnen, unter deren Schutz die menschliche Geburt stand, kann nur in weiterem, verwandte Mythen (wie die Aüyn ἐν vóvacw) und principielle Fragen der Religionswissenschaft behandelnden Zu- sammenhang dargelegt werden.

Warschau. Oscar von Basiner.

Eine verschollene Priscianbandschrift [>

Da die Zahl der erhaltenen Codices jenes Grammatikers ganz ausserordentlich gros und der Text im Keils Grammatici Latini. ven M. Hertz gut konstituiert ist, würde ich mich nicht für berechtigt halten, die Versäumnis naohzuholen, wenn mir nicht die Angaben, die Fabricins über einen der von ihm ausgebeuteten "septem libri wanuseripti' macht, von einigem Interesse zu sein schienen,

Wir lesen dort, dass er sich eines "Codex Corboieneis bedienen konnte, den er dureh Ausdrücke wie 'optimus, pervetus, perantiguns, antiquissimus hervorzuheben wucht. Nun ist ja im grossen und ganzen auf derartige allgemein gehaltene Alters- bezeichnungen bei Philologen des XVI. und XVIL Jahrhunderts richt viel zu geben, da diesen zumeist die nöthige paläographische Fertigkeit und besonders die kritische Klarheit und Gewissen- hafügkeit in jenen Dingen abging. Fabricius ist hierin nicht viel besser als der Durchschnitt seiner zeitgonónsischen Kollegen. Das aber dürfen wir sicher aus seinem Bemerkungen entnehmen, dass der betreffende Priscian ein ansehnliches Alter besass, wenn er much nicht über die karolingische Zeit hinausging, und dass er jedenfalls durch diese wie durch andere Eigenschaften die übrigen Fabrieius zur Verfügung stehenden Manuskripte weit übertraf, Der Ausdruck “antiquiesimus' iet, wie so oft, wohl auch hler verhältnisemässig zu nehmen.

Eine gewisse Gewähr für Kusseren und inneren Wert bietet ferner die Herkunft aus 'Corbeie. Da erhebt wich nun die Frage, die ich leider nicht zu beantworten vermag: entspricht dies dem französischen Corbie an der Somme oder dessen deotschem Tochter- kloster Corvey an der Werer?

Beide Orte sind al» Bibliotheksstätten berühmt: aus Corbie stammen viele der werthvollaten lateinischen Handschriften von Paris, Amiens und St. Petersburg, die Corvoyer Bibliothek dagegen ist fast vollständig verschwunden und mit ihr die Kunde von ihren Goschicken!. Um so interossanter wäre es also, wenn

3 Es scheint nicht einmal ein alter Katalog vorhanden zu sein. Kein geringerer al» Angelo Mai glaubte aus einer Hs. dor Vaticana einen Bibliothekskatalog von Corwey veröffentlichen zu können. (Spieilegium Romanum V 301—912). Wie bald gemerkt wurde, gehört das Verzeichnis aber nach Corbie (abgedruckt bei Becker, Catalogi no, 86). Die Verwechslung begeht aber noch Chevalier in seiner trefflichen Topobibliographie.

Tüuln- Mos. f. Philol. Ν. T- LX- 40

me

Eine verschollene Priscinnhandschrift

Accedo nd pedisequan.] Hoc nocnbulum unico sibilo recte scribitur im anfiguissimo libro Prisciani, qwi in Corbeiensi bibliotheca. feit.

Siue haee te solum semper fecit ma- xmmi] Priscianus lb. 1&. bis hune locnm citat: ubi in impressis priore loco "maxi mum", posteriore "maximi legitur, In Cor- beiensi, qui unus illum librum integrum con- tinet, utroque loeo "maxumi' soriptum est.

Date, mox ego hue reuertor.] "Dimetor entaleetions est" inquit Prisclanus, in enins libris impressis "Date' male cum quarto wersu jungitur, cum secus sit in Corbeiensi antiquissimo. Apud Priscianum quoque, utin multis Terentii libria "reuertar' scriptum est,

Si impetro, Quid alias malim.] Jm per- anliquo Prisciani. libro, qui Corbeiae fuit, et posteriorem. de Syntari plane. integrum habet, ita citatur lib. 18: "Idsi impetro ete"

Si eneniat, quod di prohibebant dia- cossio.] .. .. apud Priseiamum lib. 18. Non 'diseeswio! med diewidirm', sen nt ent óm Corbeiensi "discidium" legitur.

Quae se inhoneste optauit parare] Probus *parere' agnoscit, ut notauit Riuius. codem modo in optimis bris antiquis eitn- tum apud Priveianum lib. 16. quod al re- elplas, tum "sese" legendum erit.

Nome? sic ub quimus alunt] Parti- culam "sic! non esse omittendam Riuius, Geor. Fabricius et Glareanum monuerunt. Additur etium apud Priscianum lib. 18. in optimo. exemplari, quod Corbeiae fiit.

Mihi ne? Tibi ergo,] "Tibi ergo legendum. nam et Priscianus lib. 16. notat "ergo hie expletiuum esse. et lib. 18 itn scribit: "Attici τὸ "ov mapamnpupaiüv aceipiunt, Plato Τιμαίῳ, σφοδρὰ γὰρ οὖν

ao

Ad Terentii An- driam I1, 96 ex! seiani Inst. XVII N (ed. Hertz IE 1949).

Ad Terentii Απ. Ariam 1 5,88 Pri- seimmi Inst. XVIIT 267 (ed. Hertz IT 346 9).

Ad Terentii Απ. Arlam III 2, 6 ex lib. de metris Terentii 17 (ed. Hertz 11421 0).

Ad Terentii An- dram III 2,48 ex Prisciani Inst. ΧΥΠΤ B3 (ed. Hertz IT

dram IV 5,3 ex Prisciani Inst. XVI 9 (ed. Hertz Il 993).

Ad Terentii An- driam IV 5,9 aq. ex Prise. Inst, XVII 225 (ed, Hertz II 337 a).

Ad Terentii Απ. dram V 2,9 ex Prio Inst. XVII 225 (ed. Hertz IT 9373.

rn

‚Eine verschollene Priscianhandschrift

locus a Prisciano adducitur lib. 18, mec phos Υ3, 41ος Prise wsquam pronomen eos" in nostro Corbeiensi Inst, XVIII 178,243. additur, cum in improssis bis alieno loco 8089 (ed. Hertz II inueniatur, 20901. 3294. 3171).

Is senem per epistolas Pellexit.] Apıd Ai Terentii Phor- Prisciannm lib. IO in aliquot manuseriptis mionem 1 2,17 ex ‘per epistolam" legitur. quod lib 19 est Prim. Inst. XVIII etiam in impressis: ubi in mostro Corbeiensi 242 (ed. Hertz II ita legitor "llli uovouyl. Similiter Terent, 3281). in Phorm. Is senem per epistolum Pel- lexit modo nen montes auri pollicens'.

Nam quae inscitia est Adnorsum stimu- Ad Terentii Phor- lum] In nosiro antiquo Prisciano, libro 18. mionem 1 2,27 «q. extremo, qui in uulgatis libris graeca omnia ex Prisc. Inst, XVIII falsa habet, hoe prouerbium grasos ita re- 281 (ed. Hertz I fertur πρὸς κέντρα μὴ λακτιζέτω. 3561 80q.)-

Ego im insidiis hie ero succenturiatue.] Ad Terentii Phor- Priscianus in libro de ponderibus et men- mionem I 4,51 ex suris legit "in subsidii. in impressis au- Prisc, lib. de Pon- tem loeus citatur, quasi sit in Eunucho, deribus 26 (ed, Hertz Sed in nostro antiqua omnia recte habent οἱ Vl 4153). graeca perspicue leguntur, quae in nullis impressis inueniuntur.

Non, non sie futurum e&t] Loeus men- Ad Terentii Phor- | dosus est apud Prisoiunum lib. 18, qui ez mionem If 1, 73 ex | mostro Corbeiensi ita emendandus ᾿οὐδὲ tóbe Prisc, Instit. XVIII | ἐποίησεν atque οὐδὲ τόδε οὐκ ἐποίησε 255 (ed. Hertz Il | pro eodem ponunt Attiei, ex superuaeuo 33710). | duplicantes abnegationem. Terentius Phorm. |

Non, non sic futurum est.

En unquam iniuriarum audisti mi weri- Ad Terentii Phor- ptam.] "Iniuriarum' dicam seribere est mionem II 2,15 ex ποιεῖν γραφὴν κακώσεως. .. luro solem Prisc. Inst. XVIII tibi "Iniuriarum" me tibi scripturum dicam. 247/248 (ed. Hortz Hoc enim diligentiesimus Grammaticus I] 3329). | Priscianus ntroque loco citato docuit lib. 18. ubi in libris imprewis pro ij μὴν ποιήσειν quod est perspicue in Corbeiensi, mendose. legitur "ei μὴ (M80 θήσειν. Sod de hoc alias.

Göttingen. Paul Lehmann,

μέγας καθελεῖν δυνηθείς, καὶ κύνα τρικάρηνον ἐξ "Abou 6. ἀνατατών, Αὐτείου b' ὀχυρὸν τεῖχος σκυβάλων καθελεῖν buvn- eig (irrthümlich wiederholt statt καθᾶραι ὃ,, καθάρας o.ii.]. παύρους δὲ καὶ ἔλαφον 5 ἀνελών ὧν μυξωτῆρες ἔπνεον πῦρ, à καὶ καρπὀν χρύσεον στελέχους ἀπολαβών, épmeróv ἴοβόλον ἀνελίνν κτέ, Unverkennbar ist zn Anfang die Bezugnahme auf das πρῶτα μὲν ἐν Νεμέῃ βριαρὺν κατέπεφνε λέοντα, δεύτερον. ἐν Λέρνῃ πολυαύχενον ὤλεσεν ὕδραν, ob im folgenden ‚etwa eine abweichende Fassung dieser in mehreren Versionen um- laufenden (Anth, Pal, app. Plan, 92, Schol. Sophocl, II 8. 24 f. Df., 0. Jahn Zilderchroniken S. 74 #.), auch wiederholt ina Lateinische übersetzten (Anthol. lat. I1 627 R. = PLM IV S. 146 Bübrens, ‚Auson. 8. 106 Peiper) Versus memorinles benutzt. ist, wird sich dagegen bei der stark poctisch gefärbten Diction des Sohriftchens schwer mit Sicherheit entscheiden lassen. Eine prosaische, mit rhythmischen Satzschlüssen a: ffürte Metaphrase des ganzen Carmen das auch für mam ähnliche Aufzählungen wie die der 12 Liebschaften des Zeus bei Nonnos VII 117 H. das Vorbild abgegeben hat findet sieh in den Seholien des Kosmas zu den Gedichten Gregors von Nazlanz, Mai Spicil. Rom, 1T S. 37 [Migne 38, 975): 'Ardın χαΐροντα τὸν 'Ἠρακλέα φησίν. οὗτος. Τὰρ δώδεκα διανῦσαι λέγεται ἄθλους. πρῶτον ἐν Νεμέᾳ τῇ χώρᾳ τὸν Bpiapóv ἀπέπνιξε λέοντα” δεύτερον ἐν Λέρνη τὴν πολυαύ- Χενον ὤλεσεν Übpav' τρίτον τὸν ᾿Ερυμάνβιον κουφίσας ἔρρηξε. x&mpov- τέταρτον ἤγρευσε τὸν χρυσόκερων ἔλαφον" mépmrov τὰς Στυμφαλίδας ἐξεδίωξεν ὄρνιθας Éxrov rüv λαμπρὸν Zube στῆρα τῆς ᾽Αμαζονίδος ἑκόμισεν: ἕβδομον Αὐγείου τὴν κύπρον ἐξήνυσεν ὑποστάς' ὄγδοον ταῦρον ἐκ τῆς Κρήτης ἐξήγατεν. ὀλέθριον΄ Evarov ἐκ Βράκης τὰς Διομήδους ἤλασεν ἵππους" δέκατον ἐξ Ἐρυθείης ἑκατὸν βόας ἤλασε τοῦ Γηρυόνου" év- δέκατον ἐκ τοῦ bou τὸν Κέρβερον εἵλκυσε xóva* διωδέκατον εἰς Ἑλλάδα τὰ χρύσεα ἤνεγκε uia. Wenn übrigens Rohde Psyche? U 8.990, 1 in dem bei Preudojustin alabuld folgenden Satzgliede καὶ 6 ὄρη πηδήσας (nicht πιδύσας, wie S. 634, 18 6 ποταμὀν πηδήσας und Lobeck zu Alas V.90 zeigt) ἵνα Ad Übwp ἔναρθρον φωνὴν ἀποδιδόν (wie es auch die Zosimonlegende bei Vassiliev Anecd. gr. byz. 8. 16% kennt) den Hinweis auf ein verschollenes Märchen vom Lebenwwaswer zu finden geglaubt und sich ihm: Fartwängler Gemmen 111. 8. 20R angeschlossen hat, κο

le motae. xl eni τῷ stel rm. η.

3 τινοµένων (codex) S(abaiticus) B κατ fehlt inS 10 Vor- bild wie Currus legen κινδυνεύεσθαι nahe 13 νοµίση S, für Opt. m. div soost kein Beispiel δημιοῦρτούμενον 5 verb, v. Papad. M ὡς steht für A, vgl. κ.α. die vergessene Bomerkung 1. Bekkers zu Apollon. de pron, S, 904 15 moraday S 18 ἐξωρεῖν 5 was freilich wu- nebst anf Εξαρεῖν weist 19 TOv bwproupévu 8.

Im Uebrigen ist das Martyrinm auch durch die Anführung krotiacher Ortenamen und Aufzählung der Bisthümer von Kreta (8. 237) nieht ohne Interesse.

5. Mannigfache Fäden verknüpfen die obriatliche Legenden- dichtung mit profaner Novellistik und Komanlitteratur, denen einmal im Zusammenhange wird nachzugehen sein, Gleichsam ein äusseren Zeugnies für diese (noch von Lucius Die Anfänge des Heiligenkuls 1904 8. 845, 1 unternchlitzte) Verbindung liefert die aus den Kreisen der Sinai-Mönche stammende Geschichte des jungfränlichen Galaktion (Migne 116, 93 M.): dio Eltern des Helden haben ihre Namen Kleitophon und Leukippe er- sichtlich dem Liebespaare des Achilles Tatius zu verdanken. Ob ge- rule diese Münehsnovelle noch weitere Beziehungen zum weltlichen Roman aufweist, wird sich erst beurtheilen lassen, wenn ihr noch vorhandener älterer Text veröffentlicht sein wird.

6. Den Belegen fir die Popularität den Namens Philistions im späteren Altertham und frühen Mittelalter, die H. Reich Der Mimus I S. 425 (f. gesammelt und A. Körte in Zibergs Jahrbüchern ΧΙ 8.548 um ein inschriftliches Zeugniss vermehrt hat, Iaasen sich weitere Stellen aus den Passions d. s. Leaterime eto, p. p. 1. Vitean 1897 hinzufügen. So wird in der ersten Fassung dex Martyrium der Katerina c.4 8.7, 8 9. die Gelehramkeit der Heiligen mit den Worten gepriesen αὐτὴ ἦν μεμαθηκυῖα πᾶσαν. BiBAov ῥητορικὴν τῆς éxBipriuuv καὶ δημοσθενικῶν δογμάτων ἐπιστήμης, πᾶσαν τέχνην Ἀσκληπιοῦ καὶ ᾿ἑπποκράτους καὶ Γα-

κ...

Miscellen sr

538, 15. "Avr-avbpiya 776. Εὐ-φαμίσκος 3248 (unsicher). re ον 630, wenn die übliche Auffussung dieser Form als ATE nieht die Mus, 59, 485 Anm. 1 Een: ale jektivum zutreffen wollte; aus der Komödie Λαμαχίππιον "e Ach. 1200. Sophoelidisca im Persa des Plautus, ein Name, den wir eher mit Ritschl sn UT 329 ale "Σοφο-κλειδίσκη denn mit K. Schmidt aa. 383 als "Σοφο-χλιδίσκη (zu. χλιδή) deuten werden, ıa ein Kompositum des Sinnen "wer sich anf versteht! im Griechischen, soweit ea überhaupt mit eee gebildet werden konnte, doch wohl "χλιδόσοφος hätte lai | müssen. Von Φιλόκωμος könnte man in diesem Peeters Φιλοκωμίδης Athen IG. VII 347, 1 anführen, indess bat es mit | iesen Namen mit dem Sehnörkel "Ίδης eine andere Bewandtniss als mit den wirklichen Hypokoristizie. Woher Philocomasium stammt, verrüth uns der Text des | Miles nicht; denn unglücklicher Weise ist grade die dafür ent- seheidende Stelle Vers 100 in einem Masse verderbt, dass eine | | | |

sichere Herstellung nieht zu erhoffen ist. In der Ueberlieferung heisst der Vers: amabat meretricem matre. Athenis Atticis, Ritxehl bat für matre allam einsetzen wollen, und Per rührt der in den Einleitungen gewisser eommentirter Ausgaben zu lesende Satz, das Mädchen sei von edler atheniacher Herkunft . Mit Hecht hat aber Leo schon vor 22 Jahren (in Museum 38, 25) dagegen eingewendet, dass Damen vom OA ‚der Philocomasium nieht im Athen geboren und erzogen au sein pflegen ; sein Heilngeversuch, der wahrecbeinliolste von allen bisher unternommenen, wie auch Gütz im kritischen Apparat der zweiten Auflage der grösseren Ausgabe anerkennt, lautet: amabat meretricem (itidem quae illo tempore habitabat cum aus) matre Atbenis Atticis. Wo Pbilocomasium's Wiege gestanden hat, liest une nur das Sufüix, das ihren Namen schmückt, erkennen, dies aber mit genügender Deutliehkeit. Boun. Felix Solmsen.

Zu Martialis 4, 64 Vom Janioalum aus bewundert Martial 4, 64 die Aussicht. anf Rom und seine Umgebung; er stand dabei nicht auf dem Gianioolo, sondern auf einem nördlichen Vorberge, dem Monte Mario (O. Richter Topogr. d. Stadt Hom* 269), also etwa im Westen gegenüber der Porta del Popolo und Villa Borghese. Der Diehter sicht im Norden von Rom Fidenas. veteres brevesquo. Rubras; Et quod virgineo cruore gaudet Annae pomiferum nemus Perennae. Illie Flaminiae Salariaeque.

Miscellon

daher schildert Ovid ex ponto 1, E, 37 die Gegend a oampus Martius folgendermasaen : i Us, /— Gramina nunc Campi pulchros speetantis in hortos, jue et euripi, Virgineusque liquor, und fast, 1,464: Hie nbi Virginea Campus obitur aqua.

er vor. Der Ausdruck gaudet Tur en dem

PEL Du riis Qupd ver di DOritecint Ses n war

itg. ed FEN in Dean Fichtenhain ent Noch.

iy ες i πρ ip: Lex.? 9, 390). virgo nöthige Wasser lus. pomi- ha MA. ολα lieferte, so pem soins ς ve

passend und berechtigt. Sie wäre auch dann nicht hin wenn der Hain nicht am ersten Steine der Flaminia, som er hinaus und scitab angesetzt werden sollte, denn die -durehzog ja das Gebiet zwischen der Flaminia. und Salazie, auf welches Martial blickte.

Berlin. Ernst Ansmann.

Zu Caesar b. 6, 7, 25, 4 Cum duabus legionibus in oceulto €um omnibus impedimeı » misit coartatis πα oliortibus, 5 ist unsere Vermuthung, dureh die wir der vielfach be- 'handelten und misshandelten Stelle Heilung zu verschaffen hoffen, Ἐν handelt sich für Caesar darum, die nacb Abzug von 2 Legionen übrig bleibenden 4 Legionen in der Stärke von 6 Legionen er- scheinen zu lassen. Nipperdey bat das einfache Rechenexem; (praef, p.93 aq.) insofern ganz richtig gelöst, wenn er jede der 60 Kohorten dieser 6 Legionen nur 2 Manipel statt 3 stark sein liat. Eine wolohe reduzirte Legion besaas also 10 Kohorten = 20 Manipel, alle 6 Legionen 60 Koborten = 120 Mamipel, während der Normalstand 60 Kohorten = 180 Manipel gewesen wäre. Wenn nun aber Nipperdey vorschlägt; misit manlplis Li fd demptis cohortibus, so ist dies nichte anderes als ein jernes Glossem in den Text eingeschoben, Die besseren Codd. haben alle: "enptis quibusdam cobortibus’; im Andin. und Oxon. steht: "captis quartis quibusque (quidem Oxon.) oohortibus'; auch im Leid. seo. lest man "quartis. Aus der von uns angenommenen ursprünglichen Losart eoartatis quidem kann mit Leichtigkeit die Reihe der Fehler ab-

t; reliquas copias

Wiührend wir den Schluss dieses Bandes vorbereiteten, entführte uns der Tod unerwartet und schnell unsern Mit- arbeiter und Collegen in der Redaction, Herrn Professor

Hermann Usener,

von dem wir stolz sind eine Abhandlung noeh in diesem Sehlusshefte zu veröffent- lichen. Er starb am 21. October früh- morgens, kurz vor seinem 71. Geburts- tag; der siebzigste, 23. Oct. 1904, war unter grosser Theilnahme der gelehrten Welt als ein Freudenfest begangen und hat für mündliche und sehriftliche Reden, in Blättern des Tages und Büchern der Wissenschaft den Lehrer und .Meister zu schildern und zu preisen den Anlass ge- boten, An unserem Museum hat er bei- nah ein halbes Jahrhundert mitgearbeitet;