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Hheinifches Muſeum

für Philologie. Herausgegeben

von

F. G. Welcker uno F. Ritſchl.

Neue Folge.

s Schöter Gabrgana.

frankfurt am Alain. Berlag von Johann David Sauerländer.

1848.

Mufeum

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Philologie.

Seraudgegeben

von

% G. Welder un F. Ritfchl.

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Scankfurt am Main. Berlag von Johann David Sauerländer -..

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Samen der Mitarbeiter.

Herr €. von Eckenbrecher in Berlin.

A. Émprrius in Braunfchweig- 1 R. Enger in Oſtrowo. €. &. Firnhaber in Wiesbaden. 3. franz in Berlin. 1. ftri in Bürich. YD. Freund in Breslan. 1. Seel in keyden. €. Gerhard in Berlin. €. €. Gläfer in Breslau. fi. W. Göttling in Jena. &. 4. Grotefend in Hannover. f. Günther in Berlin. F. Haafe in Breslau. 4. fjalm in Hadamar. M. Haupt in Leipzig. 4. Hauthal in Bonn. 4. fjrimfort in Bonn. W. Genen in Rom. 4. ££. Hermann in Göttingen. M. Hertz in Berlin. ©. Jahn in fripiig. fi. £. Kayfer in Heidelberg. fj. firil in Halle. 4. Lachmann in Berlin. Th. Ladewig in Neuſtrelitj. fj. Sangenfiepen in Barmen. A. ſehrs in fAónigoberg. f. Serfch in Bonn. U. Κοετο in Trier. 10. Marckſcheffel. in. Hirfchberg. 1 p. Matranga in Rom. R. filerhel in. Hlagdeburg. Ch. filemmfen in Rom.

Namen der Mitarbeiter. vil

Herr €. Alommfen in fiel. » 2. Hauck in Halle. ».' S. Oſann in Giefsen. » .$. Paldamus in Greifswald. » €h. Panofka in Berlin. » €. Peter in Sfleiningen. - f. Preller in Weimar. » Cb. Preffel in Paris. » fi. Drien in Kiel. n FS. Richter in Königsberg. » 4. Ritfchl in Bonn. » 4. Ritter in Bonn. n £. Rofs in Halle. » Mi. f. Roth in Bafll. ái fj. Sauppr in Weimar. m A. Schäfer in Dresden. » A. W. von Schlegel in Bonn. + » A. Schleicher in Bonn. » £.D. Schmidt in Bonn. » MM. Schmidt in Schweidnitz. " €. Schneider in Gutha. » S.W. Schneidewin in Göttingen. » S.&. Schöne in Herford. n f. Schopen in Bonn. » €. A. Schwanbech in Köln. ^ fi. Schwenck in Frankfurt a. ftl. n NM. Serbech in Hildburghanfen. beg Α. Sintenis in 3erbft. » f. Spengel in Geidelberg. n f. Stephani in Dorpat. n J. Strange in Urfeld. »- €. Studer in Bern. » YD. $. Geuffel in Tübingen. » 4. YD. Allrich in Hamburg.

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Die Bartifeln AN und KEN Wet: og es. - Sui om. Merkel 258. 414

Kritiſche Rachlefe zu den griehifchen Jambilern. Bon 9t. $mitt 501 Des Aeschylos Eumeniden. Deutsch mit Einleitung und An-

merkungen von G. F. Schömann (Greifswglid;:1845.). Ώρα. :.: '

8. Brien . 161 Des Aeschylos Otesteis, griechtsch uid "deitich Nersubg. von

J. Frank (Leipzig 1846.) Bon. Dimfelben . . 561 Zum Boing des Bratofgenee. Bon fm. Bóuibi e" . 404 Epigrainfhatüii Gráecorim vjiété iun tertii, ‚Bar. F. Th.

Welöker . 2. 8 Ueber bie 29futgilden ahetren. Bon 8, urljäe . 194

F. W. Üilricls beittáge zur Erklátüng ine fij ddpi . Won 8. Breller . lieber bie gloſſographiſchen Gtubien bel "wa β ρε ντο von Ba

Bon 9. 9taud . 821. 480 loannis Tsetzae Schilbiddi Id Ld Prolédohibà. '^ Ed. Π. Keil, |. (0 (0008 203,

fefe Wahrheit dub νὰ ber viti d So R. 2:908. —— 7.

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Der Togatendichter Fabius Doffennus. Bon $. Dünker . 283 Die Schriftfiellerei des M. Terentius Barro unb die des Ὀτίρε-

ned, nadj bem ungebrudten Katalog des Hieronymus. Bon

8. Ritídl . . . . . . . 481 Die Beronefer Scholien zu VBirgil. Bon Q. Keil . . 969

flebet bie ältefte Schrift ber Negyptier. Bon ὕ. Dfann . . 579 Sum Verzeichniß der alten &ünfller. Bon δ. OG. Welder 381. 642

De apparitoribus magistratuum Romanorum. Scr. Theod. Mommsen . e . . e . . 1

Miscellen.

Litterarhiſtoriſches. g9gfophbron. Don 2 Shmidt . . . | . 135 Don 8. δ. Hermann e . 610

Der Diljorambenbidjter Kydias. Wntrofybes. reto: bes. Nriftoteles, Ariſtophanes, Ariſtarchus. SRegafíeibet. Agallis von Race. fon X Naud . . . . 431. 480 Bas verídjaffte dem Bacavius den. Namen des doctus poeta? Bon Th. Ladewig . . . . 611 Horatianum. Ser, I. Bernays . . . . 137

Wittheilungen aus und über Sandfäriften.

Hesiodii Scuti argumentum. Ed. Tycho Mommsen. 299 Handſchriften brà Bindarus. Bon Demfelben .. . 435 Die Chreſtemaihie bet Proklus Bon $. ei... 141

Inhalt κ ' Gels.

Die Scholien 96 Tzetzes zum Ariſtophanes. Bon Dewms felben . . 616

Das Fragmentum Casinense bes Varro de lingua latina. Bon Demfelben . . . . . eo14

Zu Birgils Catalectis sU. Zu Balerius Flaccus Bon $9do Mommfen PBomponius gátue.

Vitae Horatii. Bon G. G. GIáfer

Supplementum Festi a C. O. Muellero editi. Ed. H.

Keil . . .

Zur Kritil und Erklärung bet Texte.

Miscella critica in tragicos Graecos. Scr. F. G.

Schoene .

Zu Wagners Poetarum tra gicorum Gr. fragmenta (Pas

. 626 . 438

e. 618

. 901

τὶδ 1846.) Von €. 9taud . . . 461. 480

Eieben Eonjecturen zu Sophofles. Bon 15 Bergk

145

Spicilegium zu ben Fabeln des Babrius. Bon A. Nauck 629

Zu $etobot. Bon €. Spengel.

Zu 9itfenáut. ‚Bu Bhilorenus Gloss. h Bon D. Jahr .

151 476

Su Hefyhius. Bon 8. Shwend . . 471. 642

Enniauum, non Lucretianum. Scr. 1. Bernays

Zu Horatius. Bon Baldamus . .

Zu Berfius Bon &. Hauthal . . .

Su Seneca. Bon D. Jahn .

Sn Tacitus (Ann.) Bon 2. Urlichs

3n Bellius Bon M. Gert

Zu Genforinus Bon D. Sabn

Zu Servius. Bon Demfelben . .

Zu den Horaziſchen Gdjoliaften. Bon Demfelben’

Zu ben fateinifen Metrifern. Bon 3. Gäfar -

Zu Lactantius Bon M. Schmidt .

Parorgorum fasciculi 11. part. 2. (in Homerum, Non- num, Plutarchum, Terentium, luvenalem, Ci- coroneom.) Scr. C. F. Hermannus

Gyigtapiijdes. Bon W. Henzen

. 635

. 479 . 632 . 910 . 67 . 636

634

478

157

. 319

614

κει Inbalt.

Sei metriſche Inſchriften. Bon $5. Nommfen .

Drei metriſche Srabfchriften. Von A. Nauck

Rrááclogifdes. Medea unb bie Boreaden. Bon D. Saba

Topograpbifhes. Bon 9. Urlichs

. 160

De apparitoribus magistratuum Romanorum.

„Bartholomaeo Borghesio auctor."

»Misi Tibi, vir summe, quae his diebus conscripseram de magi- „stratuum Romanorum apparitoribus ut Tua ope et emendatiora et au- ‚ctiora in lucem proferrem. Quod me quoque facere non miraberis, ‚cum Te intueamur quicunque in his rebus operam collocamus. Tuo iudicio in utramcunque partem prolato mihi decisum erit, qui cum „hoc scribendi genus civibus meis num «acceptum sit futurum penitus ,ignorem , ad Te me recepi“.

Borghesius ita a me rogatus precibus meis abunde satisfecit et in plenis suis doctisque epistolis cum alia probasset, alia correxit: gravis- simumque ego de pullariis errorem ab eo admonitus sustuli. Quae prae- terea mihi subministravit eis ila usus sum, ut non mea mihi esse vide- rentur, quare quae a summo viro profecta erant ea sive mihi persua- serat sive minus, omnia adscripsi. Quod praeterea praemittam non habeo , nisi scriptam esse hanc dissertationem ad cxemplum egregii libri quem de vigilibus Kellermann reliquit; bene enim de his nostris studiis merere mihi videbatur qui aliud aliquod inscriptionum genus ita com- posuisset, ut ipsa compositio pro commentario esset. Titulos apparito- rum quos nossem omnes typis quoque exscribere in animo erat; quod postea pro titulis argumenta sola dedi, id Musei Rhebani potius quam meis rationibus tribuendum est. Re tamen id non multum interesse ne- que huius libri qualemcunque utilitatem eo sublatum iri confido.

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Propositum nobis est colligere inscriptiones quae super- sunt eorum, qui magistratibus Romanis dum officio in Urbe St. f. η. R. 8. VI. 1

2 De apparitoribus magistratuum Romanorum,

fungereniur mercenariam operam praebebant. Non agimus igitur de honestioris ordinis hominibus qui lege moreve ade- rani magistratui, ut sunt quaestores quique in cohorte sunt; item omittentur servi publici, quos et ipsos magistratibus et sacerdotibus lege attribulos esse refertur *), et in his archi- tecti, quos habuerunt quidam magistratus (Frontin. de aquaed. c. 100. Cic. in Rull. II, 13). Omilttentur denique accensi. Etsi inter accensos servi non reperiunlur, lamen longe diversa fuit eorum conditio a scribis reliquisque apparitoribus, quae diversitas iam inde apparct, quod de collegio accensorum nihil omnino tradilur, cum apparitorum publicorum omnia ge- nera in collegii formam abierint. Omnium scribarum et re- liquorum eorum hominum munus etsi infimum publicum tamen erat, accensorum vero privatum et maxime libertorum. Quam consuetudinem, ul patroni libertis accensis uterentur, comme- morat Cicero (ad Qu. fr. I, 1, 4) multique lapp. confirmant.

*) SCtum (Frontin. c. 110) de curatoribus aquarum; cf. Marini Arvali p. 246. Frequentius etiam inveniuntur servi publici sacerdotiis attributi, v. Orell. 2853. Marini p. 211 sq.; quos re vera populi fuisse etsi non ignoratur, tamen iuverit addidisse illustre exemplum eiusdem hominis, qui modo se ait servum Deae, modo servum reipublicae iu his duobus lapp, Volsiniensibus relatis ab Adami (storia di Bulseno Il, p. 154) aliisque.

DEIS. DEABVSQ|IPRIMITIVVS JDEAE. NORTIAE [SER . ACT jEX. VOTO RVFIAE || PRIMITIVAE | CONTVBERN.... || SANCTISSIMAE(]PRIMITIVVS [

R. P. SER. ACT| B. M. FEC.

**) Accensi velati, de quibus alioloco egi, omnino huc non per- tinent. Falsus est accensus simpliciter positas Mur. 25, 3; «di denique ad census provinciarum accipiendos (Grut. 403, 5) hoc tantum cum accensis libertis commune habent, quod interdum simpliciter aces - sus audiunt (Orell. 3180 = Kellermann 282). Erant enim isti occupati in cura tabularum censualium, de qua re ita ad me scripsit Borghesius: „Post abolitos censores aliud censendi officium Romae extitisse dubitari „Non potest, cui in Notitia dignitatum Imp. Occid. septimus locus inter »Officia quae Praefecto Urbis suberant assignatur, Qui ei praeerat, in „cod. Theodosiano appellatur magister census, a Dione, qui solus ex an- »tiquioribus eius mentionem facit, τὰς τιμήσει ἐγχεχειρισμένος »(LXXVIII, 4), in titulo graeco C. 1. G. 3397. EHI. KENZON. TOY. »4EBAZTOY, in latinis A. CENSIBVS (ut in lopide Fulginiate ine- „dito quem tu mihi attulisti alioque Journal des Savans Nov. 1837 „P. 665); ex quibus omnibus apparet munus fuisse minime exiguum „solitumque dari post splendidissimas procurationes. Recte ad id retu- nüsti Ürellianam 3180 referremque quoque Muratonianam 25, 3, nisi

De apparitoribus magistratuum Romanorum. 3

1. L. Licinius Secundus accens(us) pairon(o) suo Licin. Surae prim. secundo tertio consulat, eius (p. Chr. 98. 109.107) ΠΙΠΙ vir. Aug. col. Tarracon. = Orell. 3127.

2. C. Oppius 6. C. Leonas adcensus patron [cos.] - Grut. 68. 3 et alia eiusdem hominis Grut. 446, 4.

d. leere ron n. Vialor tribuni(ius] accensus a patron[o]. allectus IIIIII vir. Aug. veter . . . . Fabrateria = infra viat. trib. n. 3.

„esset maxime suspecta. Ab hoc magistratu pependerunt publici ab £,censu Mur. 983, 5, adiulores ad census Kellerm. n. 308, scribae cen- „soris (Don. VIII, 37, qui tamen titulus admodum suspectus est) deni- „que momenclatores censorii (Orell. 3231) sive nomenclatores a censi- „sus (Grut. 599, 4. 5. 630, 5. Maff. M. V. 257, 8) Quos diversos esse „a luis accensis, et ad censorium officium pertinere id probat quod „unus eorum dicitur nomenclalor censorius.“ Quae scripsit ad me vir summus, ut errores quosdam meos corrigeret (ego enim, etsi reliqua recle intellexeram , tainen minus considerate nomenclatores a censibus retaleram inter accensos) , apposui, ut discrimen inter eos qui sunt. ad census quique sunt accensi melius intelligatur. Quod vero et ego antea senseram et Borghesius rescribendo confirmavit ab accensis non multum esse diversos nomenclatores simpliciter ita dictos, id nunc minime probo. Cum enim accensi nou patronis solum, sed plerumque patronis consuli- bus operam se dedisse dicant, nomenclatores ad unum omues simplici- ter dicuntur Augusti, Caesaris, Potiti Messallae (L. Calpurnius L. l. Fullus somenclator Aug. Grut. 598, 9; Ti. Claudius [Ianuarius Gratianus somenclat. Aug. Grut. 599, 1; M. Aurelius Facundus nomenclator Caes. s. Murat. 896, 8; T. Flavius Callistus Aug. lib. nomenclat. lahn spec. p. 93; Tyrannus momenclat. Potiti Messallae [cos. 722] Mallei M. V. p. 133, 8; M. Aemilius Lepidi (cos. 759] lib. Felix. nomenclator Grut. 999, 2) neque novi ego ullum exemplum quo referantur ad magistratus. Nam Hermodorum praetorium (al. praetorii, praetoris, praetori) nomen- elatorem (Fabr. 200, 490. Reines. XVIII, 22. Murat 956, 1) consulto omitto, suspectus enim tilulus est ex lLangermannianis vel ex sched. Vat. et Barb. proveniens. Alius praelorius nomenclator Orell. 3232 item spurius est et conficius a Ligorio ad genuinae Grut. 630, 3== Orell. 3231 exemplum, uti et alter titulus Grut. 14, 13. Quae cum ita sint, etsi negolia accensorum ei nomenclatorum non multum diversa fuerunt (v. lapidem Mur. 537, 3 M. Aurelii Regini Aug. lib. nomenclator. ab amissione , id est admissione) , conditio tamen minime erat eadem; no- menclatores enim operam domesticam domino dabant, accensi publicam magistratui, ut eorum officium etgi privatum libertorum, tamen ad publi- ci similitudinem accederet. Ita explicatur cur inter accensos servi non reperiantur , ia nomenclatoribus haud pauci (vide praeter Tyranni lap. supra cit. Grut. 599, 3. Hermogorus Feliz Aug. nomenclator et Donium c. VII n. 141. Syneros C. Calvi Stolonis nomenclator); explicatur quo- que cmm ex accensorum loco multi ad scribarum, viatorum, lictorum musnera vere publica proveherentur, cur ex istis nomenclatoribus nemini id successerit.

4 De apparitoribus magistratuum Romanorum.

4. Descripsit Borghesi in Villa Campanae Romae. CN. CORNELIVS MAGNI: L OCEANVS . ACCENSVS PATRONO . IN . COS ANTIPHO . MAGNAE SYNHETVS . MAGNAE . L A . MANV | notatque pertinere ad cos. a. 758 Cn. Cornelium Cinnam Ma- guum. 5. Tibure repertam ineditam communicavit idem : C.IVLIVS. AVG.L. SINZZI PROC ACCENSVS . DIVI. CLAVDI. ET NERONIS . AVGVSTI PATRONORVM

6... «ος ον a cubiculo, proc .. . . frum. accensus palro .. . . Mur. 769,3. Cardinali iscr. Velit. n. 52

7. Fortunatus Aug. lib. ab epistulis, accensus ρα. iron. divo Aug. Vespasiano, lictor curiat. viat. honor. dec cos. ct pr. = infra viat. cos. n. 7.

8. Antemus Ti. Caesaris Aug. |. a rationibus accensus de lat(ere) ab Aug. = Orell. 2931.

9. Eutactus Aug. lib. proc. accensus de lat(ere) a Die Vespasiano = Mur. 899, 2.

10. M. Livius Aug. lib. Secundio accensus Drusi Caesaris alumnus = Grut. 598, 8, quam interpolavit Ligorius Mn 907, 11 et magis etiam 742, 7.

11. M. Abonius Acanthus IM vir aug. adcensus cos : Mafiei M. V. 480, 2.

12. Q. Considius Q. 1. Eros viator aed. pl. |. Papiria, Lu percus Quinclial. vetus, accensus cos., magister trium decu riar = infra scrib. quaest. in fine.

15. T, Tellienus Felix Augustalis scriba librar. aedil. cu

JD e apparitoribus magistratuum Romanorum. 5

"Ww YER., viator aedil. plebis, accensus consuli = infra scr. aedil. WA, 24.

14. Quartio lin vir accens. cos = Ursati mon. Patav. Ῥ. 96.

15. P. Fultonius P. L. Apollonius mag. vici accens. = Ma- Yiui Arv. p. 496 qui male expl. ind. p. LXV.

Posui accensorum lapides omnes quotquot novi, cum simil- lima fuerit eorum conditio et apparitorum publicorum, quae res inde iam intelligitur, quod plurimi utroque officiv functi sunt, Ne tamen discrimen ignores, accensorum operae non erant perpetuae (vide e. c. inscr. n. 1) ut aliorum apparitorum, ideo- que cum illi causa perpelua carerent, collegium constituere non poterant; deinde cum apparitores post publicam quandam δοχεµεασίαν publice nominarentur, accensi patronorum voluntate et creabantur et deponebantur. Unde in lapidibus accensi re- feruntur ad unum aliquem magistratum, apparitores publici ad ipsum munus dicilurque accensus Surae consuli, viator qui consulibus apparct *). -- Consimili ex causa praetermillo ap-

*) Borghesius cum approbasset quod ego posueram de qnattuor solis generibus apparitorum, scribis lictoribus viatoribus praeconibus, ia de accensis rescripsit. „Accensorum officium tibi videtur ad tempus Juisse et privatum neque mercedem eorum ex aerario esse erogatam., „Obstat tamen SCtum a Frontino relatum, quod «uit: Placere cos qui „aqwis publicis pracessent cum cius rei causa erira Urbem | essent licto- „res binos el sercos publicos ternos, architectos singulos et scribas et Jibrarios accensos praeconesque totidem habere quot habent ii per quos „frumentum plebei datur. Cum autem. in urbe eiusdem rei causa. aliquid „sgerent, ceteris apparitoribus iisdem praeterquam lictoribus uti. Re- „ensentur hic accensi inter apparitores eademque ratione. ut ceteri a spraefecto aerario mercedem accipiunt, Re tamen melius considerata, ‚missis servis publicis et architecto, qui ex peculiari ratione curatori „quarum attribuebatur et coniunctis scribis et librariis [vel melius ex- smunceta particula εἰ] restant solita quatuor genera apparitorum , nempo „Ictores, scribae, accensi, praecones, eo solo discrimine , ut pro via- ‚oribus nominentur accensi. Cum tamen curatores aqnae his carere „oa potuerint (quis enim iis viam fecit intra Urbem ubi lictoribus „son utebantur, nisi viatores?) negotiaque accensorum, qui et ipsi ibant ,mte magistratum (Suet. Iul. Caes. 29) a viatorum negotiis nun diversa „lserint, mihi viatores οἱ accensi videntur iidem esse. Idem indicet „Japis Veronensis quem citasti (n. 3) VIATORI. TRIBVNICio ACCENSO. »A.PATRONo, qui non admittit supplementa longiora, si recte Maffoi „um repraesentavit. ld solum suspicari licet ut proximum inter licto-

6 De apparitoribus magistratuum Romanorum.

paritores magistratuum provincialium, quos magistralus ex Urbe secum educere eodemque provincia deposita reportare consuerant, ut et ipsi ad tempus tantum operam darent neque in collegii formam redigerentur. Quod diversum erat in offi- cialibus urbanis. Etsi enim hi quoque re et origine annui erant ut magistratus ipsi, lamen mox videbimus qua ratione munus eorum perpetuum evaserit et collegia conslituerentur. Quae res fecit, ut urbanorum officialium memoriam multi la- pides servarint, provincialium soli auctores. Cf. quae dicla sunt in fine cap. de app. mag. municip. De municipalium ma- gistratuum apparitoribus ad urbanorum exemplum constilulis in fine pauca addemus.

Reslant itaque praesertim scribae lictores vialores prae. cones *), quorum lapides componam. Hos omnes cives Ro- manos fuisse testantur inscriptiones, esse debuisse praeler

„res, ita unum ex accensis intimum fuisse et proxime praeivisse, qui „inter augustales fuerit accensus de latere, eumque licuisse eligere ,magistratui, ad exemplum proconsulum tempore liberae republicse „(Cic. ad Qu. fr. 1, 1, 3), ut tamen et ipse niercedes ex aerario acciperet „etw hunc fuisse constitutum ad tempus consulatus*, Haec Borghesius. Lapis Veronensis certe nihil probat neque ibi coniungendus est vistor accensus , cf. n. 5; sed recte notavit Borghesius accensos et viatores eodem officio functos esse ideoque in SCto pro viatoribus positos esee accensos, Attamen non ideo improbavi quae de accensis in lapp. supra notatis scripseram; nam constans est usus supra expositus, ul viatot consulibus apparuisse dicatur, accensus consuli (vide praesertim n. 1.2. 4. 13.) neque intelligo cur tot lapides ad unum accensum proximum referre debeamus, praesertim cum de hoc alias minime constet et in huius coniecturae gratiam solummodo excogitatus sit. Sane aliud dican- dum esset, si aliquando accensum consularem sive consulibus in lapp. offenderemus; ut nunc res est retento eo discrimine quod supra propo- sui dicemus consulem praeter viatores, qui dabantur a republica, acces. sos quot vellet ex libertis suis sumsisse et utrorumque opera promi- scue usum esse; raro autem el minus proprie viatores accensos quoque appellari. Quod factum est io SCto Frontoniano; et ne quis miretur le- gem ita loqui, fecit eo loco, quo se refert ad aliam legem ubi de

re accurate cautum erat,

*) Quaedam ex his nominibus, nimirum scribarum et praeconum. ad artes et opiflcia quoque pertinent, quod monere sufficit. Scriba« praesertim eiusmodi frequentissimi sunt; quin quod invenitur SCRih« LIBRARIA Orell. 4212. Nam male correxerunt ibi SERva; vidi ego lap in Mus. Borbonico qui clare habet SCR. In titulo scr. quaest. nm. 4 idem videtur dici primum SCR., deinde ubi munera recensentur scr. q seXS pRIMVS.

De apparitoribus magistratuum Romanorum. 7

Dionem XLVIII, 6, 43 Sullae lex de XX quaestoribus v. 6 al. de eis quei cives Homani sunt. vialorem (praeconem) unum legunto. Mercedem accepisse eos eadem lege praecipue edo- cemur; quod si SCtum de curatoribus aquarum, ubi sermo esi de apparitoribus servisque publicis, de mercede cibariis annuis dandis altribuendis cavet, mercedem refero ad appa- ritores, cibaria annua ad servos publicos. Quod attinet. ad ralionem pecuniae solvendae, ex SClo cit. apparet magistra. ius quorum opera uterentur eorum nomina ad eum detulisse quiserario praeerat et hunc singulis solvisse quod debebatur. Eo pertinet etiam, quod in fine legis Corneliae nomina via- lorum praeconum decurialim conscribi iubentur in tabulis ad adem Saturni in parieie inira caveas alligendis, nam ea sedes erat aerario contigua. Quantam mercedem in annum acceperint, ignoratur; Martialis versus: Artes discere tul pe- cuniosas ? Praeconem facias vel architectum ad privatos ma- gis quam ad publicos architeclos praeconesque referes. Scri- berum certe mercedes (nam diversam omnino acceperunt di- versa apparitorum genera) salis amplae erant et honestati or- dinis accommodatae. Implicatior est quaestio , qua ratione ad olficium admillerentur; contraria enim videntur gravissi- morum auctorum testimonia. Livius XL, 99 L, Petilium scri- bem in decuriam lectum esse a Q. Petilio quaestore auctor est, eamque leclionem lex Cornelia luculenter confirmat; con- ira si audimus Ciceronem Verr. Ill, 79, decuria scribis emi- ter, itaque traditur in vita Horatii poetam sibi scriptum quae. siorium emisse similiterque in doctis scholiis ad luven. V, 3 M. Favonium Sarmentum egisse equitem Romanum et decuriam qwque quaesloriam sibi comparasse *). Explicatio petenda est &lege Cornelia, quae accurate de apparitoribus legendis ca- vet; etsi molestum est quod non proponit rem novam, sed in

*) Emtio decuriae memoratur quoque in duobus lapidibus Reines.

X, 32: Mur. 298,3 et in Perusino fragmento apud Vermigliolium p.428;

sed cum in his decuriis servi quoque recenseantur, non fuerunt appa-

iater sed potius referendae sunt ad familiam Augusti et ipsam de- tam.

8 De apparitoribus magistratuum Romanorum

asliqus lectione ea corrigit, quae ascia quaesioris. οἴδεία pe- stelare videbantur; ita enim factum esi, ui nobis, qui legendi medem saliquum ignorames, mala in lege salis ebscura sini. Id omnino agitur, ui pro tribes viatoribus tribesque prasse- mibus, quot adhac singulis annis quaestoriüs quaesiori urbano ed acrariem spparseranl, qualieor substiusaimr sive ui sim- quierem annorum decurise (ila enim minus proprie ferma isl hemimes dicuntur) singulis hominibus sugcaniur. (und cum exira erdiaem im tres amnes proximos quaestories (qui ammi quaesierü incipiebent a die qua megisiralum quaesieres mi- ben, ü e. a Nemis Decembribus) stalim amie KR. Des. eim αμα quo lx ferebeiur , facere imbeenter cousules, sequüur wb es mpore, quo lex ferebatur, tres decurme trium am-

49. 56) erdinaise essct; mas faisseni, ad queesisrem τας spectesset, cu) erdmeria leclio qualerasrum dalur, ui tesus- rum reper habuerat, Lade efiriiur quaestores son brgisse si quesaque sam spoarüeres, sed cos, qui post triemmimm ed aeraruma sperem: neque id rafiene caret. ὅπου Ha fa- dum cd. αἱ see mera cu KOC Bore apeareres adespamd campo. Be quacdcr Üramedahemhas ο τὶς uamnüres sd schrret. Quod qued eh M me cxhraerdueri Φάσο decis quaeritur permissa et Erei isn. qub es decere win- arem quacdam staat Éasse, beodes (wm όσες aem eid me UP o3. Chr. (ui ce aame hàxm bgem weamms, de- eme au-erUm .ÀX S... enänmze erumd. tamem idee mon anam ασ ce amp piures decem quam iR: due crmm- ins eb benqwee quo Coram commas ia quingeremmn dede. ssi. m ὃν smpeber amet: cmd erum decani? quadMTB- rem τυπος. qua: tabu sb Wi arcere RR deux Ün- ware IR spas amer. wt nalen $usse qüercumgne cnndamm, mar ere 35)]À. , SOÀ CK ipsa jepe. Ur «mx came ew ov. δὲ m dum wi quu in eur uale dno Inc κιλά quaiur in lncum pur Άκρας püsheenencis arem leges subiti

De apparitoribus magistratuum Romanorum. 9

weon licebit. Legibus igitur et plebiscitis comprehensae erant zaliones, per quas in viatoris scribae praeconisve locum alium legere viatorem cet. quaestori licebat, id est, nisi certa causa epparebsai cur refici non posset, eundem viatorem facere ne- «esse erat. Ila munus, re ipsa annuum, cum penderet ex voluntate annui magistratus , imminuto postea legum beneficio arbitraria magistratus lectione perpetuum evasit, ut qui id sibl compararat haberet unde totam vilam sustenlaret. Perpetuum monstrent lapides omnes, quorum nullus iterationis notam ex- _ hibet. Sed ulterius etiam processerunt benelicia apparitorum; ex lege citata enim ius eis erat, causa proposita cur ipsi non possent decuriam administrare, vicarium dare subdere quem quaestores accipere oportebat. Quod est ipsa illa venditio decuriae, quam supra commemoravimus ; ius enim vicarii dan- di ita tantum differt a libera decuriae venditione, ut emtorem nisi esset persona idonea quaestor repellere posset. Vicarii isi nominantur denique in antiquissimo titulo lapidi Tiburtino inscripto (Marini atti p. 675. Orell. 3202): Hoc monimentum apparitorum praeconum aedilium velerum vicaritóm est εἰ po- sierisque eorum. Apparitores praeconesque aedilium pars ve- leres erant, pars vicarii sive emtores, quod idem plane cadit in scribas reliquosque. Conferendus est cum Romano hoc ti- [ο sequens quem ego in Samnio peragrando reperi Saepini: L.NERATIO.L.F VOL . PRISCO PRAEF. AER. SAT. COS LEG.PR . PR. INPROV PANNONIA SCRIBAE . QVAÉSTOR ET. MVNERE . FVNCTI PATRONO Quae inscoriptio praeterquam quod docet pependisse scribas quaestorios ut olin a quaestore urbano cum is aerario prae- esset, ila postea a praefectis aerario Saturni, sola est quae cum scribis quaestoriis coniungit munere funclos, Quod quo

30 DBeappariteribas magisirataum Romanorum

perámest. dubusi potest; videntnr imen mh manere Game m emeqe decem summ venduderumt. Quis ui srpaacmi cuun- NENS iS παετρᾶσοας BE. Boream cousimé,. da ουσ seem. hcm - mae cim colepe qued obüamerant da rema. sf im egals sacruagme decretisgar bemerdcruis ασ mérrezsemd. Bo. muERE ConSerindum comveu

δις prarmüums. quae cti men πάπας de camus sp- puzüssum generibes, imen ad omm referenda sud. de sim- guis chasbes videndum cx quaesmm sei consinermdar. suam mecum εἲ merum. ποσο cum speurüduames L e. mperzäsen ceasulen prarierum crasum (v. ERBE. cas. D) aksrumger sim Ἰωδυτίοεῖς bessrs. ct οφ smpula maputraübe; sypurchent, iamen» apparderes cumcdhrm ener emmes m codem collegio επ - quod piane contreram ect in mepstakbes muaerdbes Ba eo c gumei»- pangar umm colorum edfícebamé. vmá&ares anda cd oan. ἕὥπους dee diversa. Vegar ον csse $08 Roeprsaridan bes rebas consum jrarrersänzm sis slnibhnerunmé: coma zedäcs et sm enum ei morb gnam o -mevime πάς SE

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δε apparitoribus magistratuum Romanorum. 1t

au istraluum eutem minorum ministri disiuncli erant, ut dixi- -»mxA3üs, et suis quique magistratibus solis addicti, ut apparito- zes quaestorum , tribunorum plebis, aedilium curulium, prae- 2erea aedilium plebis et ll] virum capitalium Ill virum viarum «c urandarum, denique vicomagistrorum plane inler se diversi essent. His omnibus liclores non fuisse notissimum esl; con- Έπα quaesiores, aediles curules, tribuni habuerunt οἱ scribas eL vialores el praecones, nisi quod aediles viatoribus carue- zunt. Aedilium plebis reliquorumque magistratuum ralio sin. gularis est neque hic per indicem expóni potest. Rem vero ita instiluam, ul primum cuiusque classis exempla componam, deinde subiungam, quae adnolanda videntur.

A. Apparitores magistratuum maiorum.

L Lictores cos. et pr.

1. Q. Cossutius Q. |. Speratus lictor ex III decuris qui magistratibus apparent Fabrett. 159, 276. 2. Ti. Claudius Scythopolitanus lictor trium decuriarum «= Reines. XI, 20c Piccart. Cardinali iscr. Velit. n. LIII. 3. Ti. Cl. Antigonus lictor III dec. = Grut. 630, 10. 4. C. Cornelius Felix lictor III decuriar. C. Saufeius Epeaphroditus lictor III decuriar. = Don. Vill, 36. Mur. 947, 9. Fabr. 126, 43. 5. L. Tullius L. f. Pater lictor III decuriar. = Grut. 60, 11 ex emend.; nam Mazochi f. 83, 4 dat. IIII decuriar. 6. L. Volusius Primanus scrib. libr. q. II dec, et lictor I dec. = Reines. ΧΙ, 18. Donati 324, 7. Anecd. Rom. IL, 474. Visconti op. var. I, 113. Fea fasti p. XXXIV. 7. L. Maelius Successus lictor decurialis = Mur. 318, 1.

8. Ti. Claudius Esquil, Severus decurialis lictor «s Grut, 391 , 1.

12 De apparitoribus magistratuum Romanorum.

9. Q. Nasidius Severus lictor decur. = Mur. 760,6 pro- pe Nicomediam.

10. L. Roscius Encolpus decurialis decuriae licto. = opti- me Marini I. A. p. 123., praeterea Grut. 681, 1. Murat. 974, 7. Fea fasti p. XXXIH.

11. L. Pompeius Aug. lib. Fortunatus numenclator acensus lictor Aug. III decuriar. = Grut. 630, 5. Jahn spec. epigr. p. 98.

12. L. Aninius L. |. Eros lictor Augusii Caesaris = Mur. 866, 10. Arsulis.

13. L. Tossius L. f. Luc. Pius Trebonius Sabinus lictor Imp. == Fea fasti p. XXXV. Vidi ego quoque Romae in hortis Vaticanis. '

14. Persicus libertus manumissus at consilium procuratoris nom. apud Domilian. Caes. in secun. cos. exercuit decurias duas vialoria οί licloria censulares == Mazoch. £. 173. Grut. 631, 3. Orell. 2676.

15. P. Aemilius P. f. Nicomedes pater decurialis decuriae liot. cos. trium deouriar. X primus, item decur. lictor. popu- laris denuntiat. Xprimus, item praeco aedilium curul. Xpri- mus == Murat. 669, 7. cf. Marini Arvali p. 626. Orelli3216.

10. P. Aemilius Nicomedes iun. d. III inter decem primos = Mazoch. f. 106. Grut. 348, 7. Orell. 3757. Lapis corruptus est neque facile dicendum, quid lateat in vocabulo DOMINO post nomen P. AEMILIO. NICOMEDI. IVN.; sane nou est DOMI NObili ut voluit Hagenbuch, sed latet officii accuratior determinatio. Lictoribus attribui mon alla de causa nisi quod patris titulus (n. 15) eo quodam- modo ducit neque ab eo hunc separare volui. Videtur lapis fractus a dextra. et male suppletus; unde habemus v. 9. Publiam Aemiliam , quae sane non fuit in marmore. Ten- favi varia ut liet. IN. D. Hl, ut ex praepesitione IN male effecerint DOMIN. s. DOMINO; vel melius fortasse lictori DOMINO. D. Ill, ut supra habuimus lictor Aug. III dec., lictor imp. Res tamen est iucerta.

Deapparitoribus magistratuum Romanorum. 13

Adde his lictores proximos:

17. M. Ulpius Aug. lib. Phaedimus Divi Traiani Aug. a potione item a lagena et tricliniarch. licior proximus et 4 comment, beneficiorum = Grut. 578, 1. Orell. 794.

18. M. Valerius Achilleus lictor proximus Laurens Lavinas = Grut. 630, 6. Orell. 3218.

Sequuntur denique lictores simpliciter dicli, in quibus erunt euriati, populares, municipales quoque, sed distingui non pos- sunt ne hi quidem cum locus ubi lapis inventus est non mul- tum probet; ut c. c. M, Ulpius Phaedimus nm. 16 &Selinunte mortuus est.

19. Ti. Claudius Festus lictor idem decurial. decuriae pul- kriae = Orell. 5010. Fea fasti p. XXXTI.

20. M. Coelius Dionysius lictor = Grut. 631, 4 Montfau- eon diar. Ital. p. 150 ex hoc lapide lictoris imaginem aeri incisam dedit.

21. M. Cornelius M. l. Apollonius lictor

M. Cornelius Q. |. Macedo lictor = Marini Arv. p. 969.

29. L. Helonius L. l. M. . . « lictor... «Ξ Mur. 2045, 4. Romae.

23. C. Papirius C. l. Hermo lictor = Borghesi oss. num. dec. XVII. oss. 7. Parisiis in museo.

24. C. Pompeius Nymphicus lictor = Donat. 391, 1.

25. M. Servilius M. 1. Rufus lictor Grut. 631, 5. Romae.

26. Sex. Titinnius Martialis liclor = Mur. 980, 7.

97. C. Trebius Hermes lictor = Fabretti 710,313, Anecd. Ctt. I, 472. Romae.

98. L. Trebonius Philetus lictor Mur. 981, 3.

29. M. Vibius Felix licor = Donatus 322, 1. 2. *). Erant igitur tres decuriae lictorum qui magistratibus**) appa-

*) Grut. 317,7 T. Ael. Malco. liclori (al. tectori) eq. praelorias. coh. III pr. incertae lectionis est neque ad lictores pertinet cum in his hominem militarem nullum invenerim.

**) Notandum est magistratus hic usurpari de solis magistratibus cum summo imperio, quod redit in prima inscr, viatorum cos. , ubi di- cuntur viatores qui cos. et pr. ceterisque magistratibus epperent.

14 De apparitoribus magistratuum Remanorum.

rebant (a. 1) itemque Augustis et Caesaribus, quod compa- ratio vistorem qui Caes. et cos. et pr. spparebant indicat, inser. ll. licforis Aug. III decur. comprobat. Unde etiam se- quitar lictores Augusti n. 12. 13. lictoresque proximos n. 17. 18. tribus decurüs adscriptos faisse. ldem sane ac Bcfor trium decuriarum est lictor decurislis (7. 8. 9.), nam decurieles sunt qui sunt in decuriis. At decurialis decuriae licloriae n. 10. hand paullum recedit a Romana consuetudime loquendi, mam qui addictus est corpori in partes diviso, solet partibus pre tolo uli et ex omnibus partibus socium se praedicare, minime vero ex una ea parte, quam re vera obtinet. Cuius usus plura exempla collegi de tribubus p. 86, unde suf&cit hic comme- morasse iudices qui ex quinque decuriis, nunquam ex prima secundave dicuntur, Quare haud scio an male Encolpum in- ter lictores consulares retulerim, cum referendus faisset ad lictores curiatos vel vicomagistrorum, quorum re vera erst wma decuria. Quodsi re vera fuit ex tribus decuriis, eo con. fugiendum est, ut statuamus primam eorum, quae consulibus apparebat et imperatoribus (quod demonstrabitur in praeconi- bus consularibus), ila et numero et honore prac reliquis dua- bus crevisse, ut non solum ubicunque certa aliqua decuria commemorelur , es sit prima consularis (n. 14. 15. 11.19. 13. Cod. Theod. Ll infra cit.), sed decuria quoque lictoria con- suleris appellala sil simpliciler decuria lictoria. Ex tribus decuriis magg. maiorum el Augustorum una consulibus per- missa est, quae dicitur decuria lictoria consularis in lapp. n. 14. 15. et in cod. Theod. L. VIII t. 9 C. I (ordines de- curiarum scribarum librariorum et lictoriae consularis) *). Quam comprehensam fuisse in tribus decuriis inde apparet, quod P. Aemilius Nicomedes, qui in tribus decuriis erat de- cemprimus, ut munus accuratius etiam indicaret addidit se faisse decurialem decuriae lictoriae consularis. Nam decurialis

*) Lapis Reines. I. I, 19 erdinem lictorun III, decuriarum ces. commemoraas, quod male convenit cum una decuria lictoria consulari lapp. genuinorum, aperte falsus est et Piccarlianus. Gud. 6,7 eundem dedit e codici Redii,

De apparitoribus magistratuum Romanorum. 15

et decemprimi officia si in duobus collegiis habuisset, éfem hic quoque inserendum erat ut postea faclum est. In reli- quis duabus decuriis erant ceterorum magistratuum lictores, neque tamen vicomagistrorum s. populares, quiin eadem inscr, n. 15 diserte opponuntur decurialibus trium decuriarum. Ne lictores curiatos quidem fuisse puto in tribus decuriis, cum isli dicanlur esse ex decuria curiatia quae sacris publicis spparct ; accedit, quod in tot lictorum curiatorum titulis ne unus quidem trium decuriarum mentionem facit, in tot licto- rum ex tribus decuriis nullus decuriam curiatiam nominat, Belinquuntur ita duabus alteris decuriis lictoriis liclores prae- laum qui in Urbe erant reliqui enim ordinarii magistratus ubani liberae reip. tempore lictoribus carebant sacerdolum- que, ut flaminis Dialis et virginum Vestalium lictores ex de- caria curialia sumli videntur. Quare antequam forma reip. mutaretur et in imperatorum gratiam ut alia omnia ita licto- rum quoque numerus ordoque perlurbarentur , tres decuriae fuerunt, una consularis, duae praetoriae. lllam fuisse XXIV hominum , facile patet, cum duodenis fascibus consules ute- rentur; praetores sub finem reip. cum octoni singulis annis crearentur omnesque morarentur in Urbe, usi sunt XLVIII lictoribus, Unde apparet singularum decuriarum numerum eundem fuisse, id est vicenorum quaternorum hominum et oplime convenit, quod senatus Caesari cum diclalor lertium quatuor triumphos ageret, concessisse lictores LXXII, nimi- ram quolquot erant in tribus decuriis (Dio XLV, M, 19.). Trium decuriarum ordinatio denique ad id tempus referenda es, quo praelores numero aucli et iudiciis deslinali sunt. Celerum exercere decuriam vialoriam el licloriam consulares in lap. n. 14 sive, ut est in lapide viat. cos. n. 17 habere decuriam vialoriam consularem non significal praeesse decu- riae, neque adhuc lapides dederunl decuriae magistrum, quos omnino non pulo extitisse (v. iufra in scr. quaest.) ; sed com- perata locutione [Ctorum de nave vel taberna exercenda ta est accipiendum ul significet hoc negotio agendo vitam

,

18 De apparitoribus magistratuum Romanorum,

sustentare. Qui homines igitur non erant nisi decuriales. Ut autem magistri non inveniantur, certe lepides dederunt. decem- primos (n. 15. 16.) , αἱ in tribus decuriis scribarum quaesto- riorum inveniuntur sezprimi ilemque ordinem utrorumque com- memorari in codice Theodosiani vidimus. Sed de hac re sermo redibit ubi agetur de sexprimis; eadem enim ulrorwm- que ratio est, sed sexprimorum paulo melius nota.

2. Viatores cos. et pr.

1. Imp. Caesari Hadriano viafores qui ipsi et cos. et pr. celerisq. magistratib. apparerent et h. wi. = Grut. 154,6, titulus honorarius positus p. Chr. 118.

9. Imp. Aelio Caesari Antonino imp. Hadriani filio Oialores qui Caesarib. et cos. et pr. apparent. α α. = Grut. 256, 4. 5, titulus honorarius anni p. Chr. 138.

8....... viator qui ca[es] etl cos. et pr. appa[rei] idem vesliarius lentuarius [scr. tenuiarius] = Don. VIH, 88.

4. Neritus Divi Claudii [lib.].. . . . princeps officii imper. ο... . viator appa[ruit Auguslo] = Grut. 599, 6.

δ. . «. « Liconius. . . . . Fal. Varia... . viator Oue- 30r... . = Mur. 1018, 8

6. L. Faenius L. lib. Prosdeclus οἰαίογ qui cos. et pras- toribus apparuit item quinquennslis collegi Anto[niani] = Gud. 208, 1, melius Mur. 700, 2.

1. Fortunalus Aug. lib. verna paternus ab epistulis, ac- census pairon. divo Aug. Vespasiano, lictor curiat,, via. ho- wor, dec. cos. el pr. = Grut. 586, 6. Orelli 3197. Vidi Fie- remtiae in Museo publico.

8. C. Plotius Atedianus Asialicus εἰαίογ cos. pr. = Grut. e8T , 3.

9. T. Staberius Secundus coaclor argentsrum vietor con- swlaris et praet. = Grut. 636,1. Orell. 3252: cf. Grat. 76, 9.

10. [M] Sutorius M. |. Pamphilus lictor curiajt. a s]acris peblicis P. R. Quiritium cialor qui cos. ei pr. apparet decurio

De apparitoribus magistratuum Romanorum. 17

conlegi fabrum ferrerium. M. Sutorius M. Ἱ. Barnaes viator qui cos. ei pr. apparel = Grut. 632, 1. 11. L. Tullius Diotimus €iator qui consulibus el praetori- bus apparuii == Grut. 1093, 5. 19. M. Valerius Admetus viator pr. ei cos. sevir aug. «e Fabrett. 410, 349. Nibby contorni di Roma I, 40. 13. M. Claudius Musaeus dec. ciat, consul. = Don. VIII, 34. Murat. 945, 1. Fabrett. 717, 384. 743, 517. 14. T. Staberius Epigonus viator consularis : Grut. 627,2. 15. . . Vetulenus L. f. Pal. Proculus Anthianus vialor cos. = Orelli 3251. Galetti Capena p. 12. 16. Persicus libertus exercuit decurias duas vialoria 8 licforia consulares = supra lict. cos. n. 14. 17. Tutichylag qui fuit margarit. Πίο habuit dec.

eiat, consularem et colleg. dentr. Rom. qq. pp. fuit. = Mur. 515, 5. Orell. 4076.

18. L. Licinius L. fil. Pal. Herodes eques Rom. decuria- lis decuriae vialoriae equestris cos. [Sequuntur multi honores municipales quos obtinuit Ostiis] = Marini Iscr. Alb. p. 56 Orelli 2204.

Viatorum simpliciter ila dictorum pauca quae novi exempla ad viatores quaeslorios reieci. Viatorum consularium quot decuriae fuerint, ex lapidibus certo effici non potest. Quod in lapidibus non paucis nullus trium decuriarum mentionem facit, unam decuriam viatorum consularium et praetoriorum fisse indicat, elsi praeconum quoque eorum magistratuum tres decuriae ex unico lapide innotuerunt. Contra ad tres decurias viatorum slaluendas ducit frequens commemoratio decuriae viatoriae consularis (n.. 13. 16. 17. 18), ubi con- sıles brevitatis causa pro omnibus magistratibus Romanos po- silos esse qui credit, non explicabit, cur tres decuriae licto- mm qui magg. apparent nunquam dicantur consulares, sed consularis appelletur ea sola decuria, qua re vera consules Webantur. Denique cum hac decuria licloria consulari ita com-

ponilur viatoria consularis n. 16, ut idem de ulraque statua. Sf. f. 99. 8. 8. VL 9

18 De apparitoribus magistratuum Romanorum,

mus necesse sil. Neque omillendum est cum tria sint genera apparilorum magistratuum maiorum, constare de duobus (li- ctoribus nempe et praeconibus) ternas utrosque decurias ha- buisse, quarum primam occuparent apparitores consulares eius ordinis id quod sane multum facit, ut detertio quoque ordine qui est viatorum, idem obtinuisse arbitremur. Obsial quidem inscr. Fortunati n. 7. si ibi commemoratur ViAtor HONORa- tus DECuriae COnSularis ET. PRaeloriae, sed id ipsum facit ut accipiamus eam de ViATore HONORato DECuriali COnSu- leri ET. PRaelorio.

Quod attinet ad Honore Vsos, in titulis honorariis po- nendis viatoribus subiuncios (n. 1. 2.) quod eadem plane ra- tione observabimus in pullariis, ubi post decuriales decuriae pullariae sequuntur b. s. *), rem explicat inscriptio Saepinas supra relala p. 6, quae posila esl a scribis quaestorsis ei mu- nere funclis. Munere enim functos ct honore usos eosdem esse patet, praeserlim cum ulrique inferiorem locum obtine- ant quam ipsi decuriales. VIATor HONORatus, qui est im solo lap. n. 14, num ad honore usos referendus sit valde du- bito. Multo difficilius est explicare quae fuerit decuria ista viatoria equesiris consularis, quam novimus ex unico lapide L. Licinii Herodis equitis Romani n. 19. **) Borghesii opi- nio, quam in nola plene apposui ***) co redit, ut seculo ter-

*) Praeterea. honore usi non inveniuntur nisi in municipelibus ti- tulis Urbinatibus, et ibi inferiori quoque loco, ut haec explicatio ad eos quoque pertineat mutata scilicet ita ut rerum diversitas postulat.

55) Nam Teanensis lapis, quem produxit Pratilli via App. p. 228 et ex eo, ut videtur, Broccoli (Tiano Sidicino p. 369):

2o. . ECILI. CAECILIANE . SEX . OVINI

..... VIATORIS . EOVITIS ... .. . 2. PATRIS . RARISSIMI . NA... .. O2. . ENCOM .....

in censum non venit, cum suspeclus sit ut reliqui Pratilliani ; etsi inter Teanenses Pratillii multi genuini sunt. Certe lapidem co loco, quem indieat Pratilli, diligenter quaesivi, sed frustra et Teani nunc non ex- tare asseverare possum.

***) Quod Marini iscr. Alb. p. 120 de hac decuria dixit, merus error est; decurialem enim decuriae non fuisse decurialem trium decu- riarum (viatoriae, equestris, consularis ex Marinii scntentin) non potest megari. Neque quae dixit Labus in nota ad p. 29 diss. mihi non visae Mereellii de lictoribus (Milano 1828), ut Marinium contra Ab, Bordem

De apparitoribus magistratuum Romanorum. 19

Mio (cuius est lapis commemorans Divum Severum) cum ma- gezistratus curribus uterentur, viatores quoque consulares pedi- Bious ambulare desierint et equis impositi currum anteierint. Sied valde dubito, num viatores equestres accipi possint de Eaominibus equo insidentibus; homines equestres non signiſi- cant equo veclos sed equestris ordinis quod confirmatur cum = editione equitis Romani L. Licinio Herodi attributa tum eo apod in lot viatoribus consularibus hic solus repertus est m «mo honestus (vide in fine diss.). Praestat igilur comparare z za quae Sueton. c. 14 de Domiliano tradidit, senatum decre- v Esse ut quoties gereret consulatum equites Romani quibus & «rs obtigisset trabeali et cum haslis militaribus praecederent -^wam inter liclores apparitoresque. Quod quidem ille recusa- w Ri, neque possunt esse equites Romani isti sorte lecti iidem ER «- vialores consulares; sed potuit seeulo terlio, quo nullum

C e-fenderet, causam Marinii iuverunt et facile probavit Marinii adversa- was lapidem Herodis pertinere non ad tres decurias, sed ad unam via- %oOriam consularem hic diclam praeterea equestrem proptera, ut Bordae "widebatur, quod equis usa est eo tempore, quo positus est Herodis titu- 3, nempe post imperium Alexandri Severi vel Caracallae. Quam ex- Plicationem ut commendaret ita scripsit Borghesius: „Inde a Traiani et »»Madriani tempore consules curribus vehi coeperunt, cum in ineundo ».mmagistratu, quod ostendunt nummi, tum in aliis occasionibus e. c. in »Circensibus (Iuv. Sat. X, 36). Imperante M. Aurelio ne minores qui- „dem magistratus vehiculis abstinebant ; ait enim Spartian, c. 2 de Se- »Pümio Severo tum legato proconsulis Africae: Cum eum quidam mu- »Ricipum suorum. Leptitanus praecedentibus fascibus ul antiquum coniu- »lernalem ipse plebeius amplexus esset. fustibus occidit. .. . Ex quo „factum est, ut in vehiculo eliam legati sederent, qui antea pedibus am- „miabant. Sub Alexandro Severo denique curribus utebantur cum ma- „gistratus omnes tum ipsi senatores; Lamprid. Alex. 43: Carrucas Ro- mae οἱ rhedas senaloribus omnibus ut argenlalas haberent permisit , „interesse Romanae dignilatis putans ut his lanlae urbis senatores vecla- ‚enter. Moribus ita mutatis, cum non requirerentur amplius viatores „qui magistratum a turbae impelu defenderent, servatis lictoribus pe- „destribus ad actus solemnes, in aliis occasionibus magistratus contenti „esse potuerunt vialoribus equis impositis, ut commode currum praece- „derent populoque indicarent qui sequeretur, qua consuetudine nunc fere „principes utuntur. Quam meam opinionem non deponam propter rei novitatem solam ; multo magis enim recedit ab antiquo more, cum olim „magistralibus equo ne intrare quidem in Urbem liceret, postea eos li- »bere iisse per vias in carruca vel carpento, unde Vopiscus in Aure- ,laao c. 1. A Palatio inquit usque ad horlos Valerianos swo me et »udiciali carpento accepit praefectus urbis οἱ illustris Iunius. Tiberia- „us, qui tum et consul erat u. c. {044.44

20 De apparitoribus magistratuum Romanorum.

adulandi genus praetermittebatur, simile decretum ferri in ho— norem alius imperatoris, ut in consulatu ineundo praesto eim essent viatores consulares ex ordine equestri, id est ut via— tores consulares legerentur ex equilibus Romanis.

3. Praecones et apparitores cos. et pr.

1. Primum locum merito obtinebit inedita inscriptio extra Romam (alla Torre de Schiavi) a. 1830 reperla, quam Amal . dedit it Borghesio, Borghesius mihi :

C. MATIVS. AMPHIO . PA'KONVS PRAECO. EX. TRIBVS, DECVRIS

QVI . COS. CENS.PR. APPARERE, SOLENT APPARVIT. CAESARI. AVGVSTO

ΜΑΤΙΑ . C. C. C. L: IVCVNDA. VXOR

C. MATIVS. VRBANVS. CONLIBERTVS ARBITRATV. C.MATI. VRBANI. CONLIBERTI

9. ordo decuriae luliae praec. cos. ob merita M. Falcidi Cupiti praeconis et apparitor. Aug. nov. Fior. 1781, 487. Orelli 4921. Exscripsi Neapoli in Museo unde corr. v. 3. HYPATIANO. Reperta est Romae intra urbem in vinea Marchionis Bussi in valle Quirini ad eccl. S. Vitalis, ubi videntur constitisse praecones consulares.

3. C. Calpurnius Sp. f. Col. Apollinaris apparitor Aug. praeco dec, luliae = Ita emendavi corruptum titulum quem . Reines. IX, 9. Langermann. Gud. ind. p. Ο. Fabrett. 704, 949 ex schedis Aegii, Mur. 891, 5 ex schedis Averoldi, 2042, 5 ex Ravennatibus produxerunt, Mur. in arce Ferentinati, Fabr. apud Argos, Reines. Ferrariae, Gud. Romae extare dixit. Fa- brettium verum retulisse probat filii tribus Quirina communis Graecorum, cum Collina patris inde repetenda sit quod erat - spurius, Sane in monstris his APPARITORI. AVG. PRAE- CONI. PECVLIAR. (Fabr. Rein. PECVLIARI) IVLIAE. M.F VLLITTAE (al IVLITTAE, FVLLITAE) MATRI latebit APPARITORI. Ανα. PRAECONI. DEC. IVL. PATRI. IV- LIAE. M. FIL. LITAE (t) MATRI; nam praeco peculia-

De apparitoribus magistratuum Romanorum. 21

ris, quem alii inde exsculpserunt, res est nihili. Emendato praeterea in fine eius tituli pro CVI sive C. V Q. V., id est quaqua versum, satis correcte procedet.

4. L. Aratius Phoebus decurialis decur. luliae praeco- [num] consularis = Grut. 36, 6.

5. L. Aufustius L. l. Felix praeco cos, Fabr. 703,946. ex sched. Barb.

6. Marius L. lib. Doryphorus praeco cos. = Vide de hoc quae diximus in viatoribus sacerdotum. Suspectus titu. lus est.

7. Mercurialis tribunicius apparitor Augg. Mur. 910, 10.

Paucissimi supersunt praeconum tituli neque id propter paucitatem praeconum, qui tres decurias implebant, sed pro- pterca quod hoc apparitorum genus vilissimum ct infimum erat. Unde lege Iulia cautum est ne ad honores municipales admitterentur (v. 104 ne eum qui praeconium dissignalionem liktinamve faciet IIoirum IIIIvirum rvenuntiato). Quid mi- rum igitur quod turpe praeconis nomen monumenlis inscri- bere noluerunt? Inter paucos aulem qui supersunl praeco- num titulos pars perlinet ad eos qui quaestus privati causa hoc munere fungebantur , qualis est Horatianus praeco ad merces turbam qui 'cogil emendas (art. poet. 419) et in lapidibus prae- co de Subura (Grut. 625, 10) aliusque de regione portae Ca- penae (Grut. 626, 7) *), ilem praeco et dissignator Grut. 625, 11 aliique fortasse complures, quos ad utros referas ne- que constat neque refert. Praecones vero isli privati non di- cuntur apparitores, quod est nomen praeconum publicorum usitatum et sollemne , cf. lex de repet. v. 49 viatores appa- ritoresque Val. Max. VII, 3, 9. Suet, Domit. 14., et quamquam ad omnia horum ministrorum genera perlinet, proprie tamen refertur ad praecones; vide tres primos titulos C. Matii, M. Falcidii et C, Calpurnii ct inscriptionem p. 5 relatam , quae nominat apparitores praecones aedilium veteres vicarios. Unde

*) Praeco de regione Palatina Murat. 958, 5 Ligorianus est. -

99 De apparitoribus magistratuum Romanorum.

epparitorem Augustorum n. ; inler praecones retuli referam que eodem M. Vergilium Eurysacem, cuius sepulerum paucis ante annis repertum est Romae cum litulo: Est hoc seonmu- mentum Marci Vergilei Eurysacis pisioris redemploris appa. ret (Annali dell’ Inst. 1838 p. 231). Exercuit Eurysaces cum pistrino εἰ operum publicorum redimendorum negotio eliam praeconium monsiraique adhuc monumentum, quam quaesiuosa fmerint tria ista officia. Quod atünel ad vocem APPARET omissis aliis interpretalionibus quae nemini probalae suni, Borghesi et Caninae qui suppleverunt APPAREToris, ego non improbo; elsi in titulo quo MARCEI scriptum est omnibus lit- leris, verbum non plene scriplum molestum est, praesertim cum spatium sufliceret; seque placet insolentior forma APPARE- Toris pro APPARIT., quam sane VERGILEI pro VIRGILEI mon defendet. Quare cum in titulo C. Να, qui etsi minus velustus tamen Augusleae aelalis est, legissem sine coniun- clione: C. Maltius - praeco. Apparuit ceL, in mentem mihi venil ila Eurysacem quoque scripsisse; est mosmumentum Eury- sacis pisloris , redemploris , apparet, pro quo postea dixis- sent qui apparet s. apparilor. Nam neque omissio eius, cui eppsreerit, exemplis caret el praesens lempus unice verum est, cum Eurysaces vivus monumentum fecerit uxori Antisliae el sibi.

De forma in quam praecones redacti erant pauca su- persmnl post ea quae de lictoribus praesertim diximus; τὶς eaim ab horum forma diversa est, Tres decuriae praeconum BEC primum prodcunt ex unico ei inedito titulo C. Matii, quae dicuntur apparere con:ulibus censoribus praeloribus *), ad eos magistratus, quibus ministrabant liclores, recle acce- dentibus censoribus qui licloribus carenl, quos eliam in cete- ris megistraibus quibus praelor cos. el pr. vialores apparere dicuntur (vial cos. I) praesertim indicari credo. Ordinem de-

δὲ Kotanda est cemsorum interpositio inter cemsales et praetores

contra aatQuam consactadiwem quam relinet lex secoli septimi ap. Span- geb. p. οὐ. v. 13 DIC COS. PR. MAG. EQ. CENS.

De apparitoribus magistratuum Romanorum, 93

curiae unius, quem in licloribus consularibus codex Theodo- sianus commemorat, hic nominat inscriptio M. Falcidii, quae ex litterarum forma ad bonam aetatem perlinel. Denique praecones qui imperatoribus apparebant non solum ex tribus decuriis fuisse intelligimus ex titulo C. Matii praesertim, sed discimus praeterea, quanam decuria imperatores usi sint. Decuriam consularem iis esse permissam comprobat cognomen luliae a decuria praeconum consulari ita adscitum ut non de» poneret consularis appellationem ; comprobant praeterea tituli C. Calpurnii et M. Falcidii, qui cum in decuria consulari ese sent, Augusto se apparuisse profilentur. Unde generaliter ex ternis decuriis liclorum, viatorum , praeconum singulas easdemque primo loco honoreque constitutas imperatoribus concessas esse consequitur; quod de viatoria consulari iam suspicali sumus cum de equestris cognomine ageremus.

4. Lictores curiati et alii sacrorum ministri.

1. L. Antonius Epilynchanus liclor dec. curiatiae quae sacris publicis apparet qq collegii fabrum lignuariorum Ostiis sevir Aug. in provincia Narbonensi colonia Aquis Sextiis «x in basi statuae Ostiis rep. Grut. 356, 5. Orell. 3217.

9, . . . Sutorius M. |. Pamphilus lictor curiaft. a. sJacris publicis P. R. Quiritium viator qui cos. et pr. apparet decurio conlegii fabrum ferrarium supra viat. cos. n. 10.

3. Aptus lictor cur = Grut. 680, 7.

4. Ti. Cleud. Amerimnus lictor curiatus = Grut. 33, 4. cum not. Hdth.

5. Domitius Abascanlus lictor cwriaius fusor ollarius = Grut. 630 , 9. .

6. C. Flavius Hermes lictor curiatus = Grut. 1033, 4.

7. T. Flavius Aug. 1. Epictetus ab epistulis, a copiis mil., lidor curiatus = Mur. 771, 3. Orell. 2922. Cecconi Pale- strina p. 18.

8. Fortunatus Aug. lib. verna paternus, ab epistulis, 86”

24 De apparitoribus magistratuum Romanorum-

census patron. Divo Aug. Vespasiano, licfor cwriaé., vwist. honor. dec. cos. et pr. viat. cos. n. 7.

9, C. Iulius Primio licfor cur. = Grut. 630, 8.

10. T. Manlius T. f. Palat. Clementianus scrib. aedil. curel. licor curiatus = Fabrett. 708, 297, quem sequor. Grut. 326, 6. Mur. 963, 6. Mon. Matt. Ill, p. 111. Orelli 3940.

11. T. Petronius Pompeius Chresimus licor cwriatius «= Grut. 1116, 5.

12. M. Porcius M. 1. Pollio scr. libr. aed. cur. lic, cur. «= Grut. 326, 12.

13. . arius L. lib. Doc. . . .... . (lictjor curiat == vide «quae mox notabimus.

Lectorum curiatorum s. curialiorum (n. 11. cf. 1.) una tantum erat decuria, nempe curialia quae sacris publicis P. R. apparebat; quam ad minimum triginta hominum fuisse sequi- tur ex imaginariis comiliis curiatis, in quibus singuli lictores triginta curias repraesentabant (Lael. Felix ap. Gell. XV, 97) neque ila pauci esse potuerunt, cum salis multi lapides eorum exlent. Uno honorario L. Antonii Epitynchani , qui Ostiensis est, excepto tituli omnes Romani sunt, el recte, cum enim comitia curiata extra urbem fieri non possent, lictores quo- que curiatos homines urbanos fuisse consenlaneum est. Prae- terea ex hac decuria sumlos esse lictores flaminis Dialis et virginum Vestalium supra suspicati sumus.

Sequantur pullarii.

14. M. Aurelio Caesari decuriales pullarü et h. u. == Mur. 939, 6. Orell. 2456. Basis honor. a. p. Chr. 146.

15. Ti. Claudius Festus lictor idem decurial, decuriae pul- lariae lict. cos. n. 19.

16. C. Calpelanus C. |. Cliptius viator pullarius prior vir Culicinae = Masoch. f. 91. cf. Marini Arv. p. 550. Grut. 637, 5. *)

*) Cannegieter et Orelli (ad 2456) interpretati sunt. de pullario priori iidemque pro PRIMI. PII. in fine corrigunt PRIMI. PVL, in qua

re sibi ipsi non constiterunt, cum utroque loco aut primus aut prior ponendum esset. Coniungendum autem est non pullarius prior, sed

eapparitoribus magistratuum Romanorum. 95

Praeter falsos lapides, quos vide apud Marin. iscr. Alb. 120, consulto praetermittimus pullarios ex familia libertorum, M. Pompeium Alimetum pullarium patroni praefecti castro- m Marini l. c., C. Norbanum Quietum Fabrett. 677, 30. 694, H; quos ad decuriam pullariorum accessisse probari non jest, sed simili conditione erant cuin accensis libertis de nbus supra egimus. Pullarios publicos unam decuriam effe- sse apparet, videnturque tamen neque inulti fuisse neque pnoraliores. Simillimum est collegium viclimariorum, cuius ια certus lapis *) superest Fabreit. 450, XIII = Orell. 2453 Mi p. Chr. 119: colleg. victimarior. qui ipsi (Augusto) et Xerdotibus et magist. et senatu apparent, quod cum com- dis eorum impugnaretur liberalitate eius restituta sint. Recte i referuntur inter collegia apparitorum magistratuum Roma- (rum, sed reclius eliam inter sacrorum ministros, de quibus gere nobis non est propositum; quamquam difficillimum est paritores sacros et publicos plane secernere, cum sacra mnia publica quoque sint ita ut in nolo lapide Venusino iu- caretur aut sacrum aut publicum esse locum. Eodem iure 10 victimarii et pullarii huc referri potest collegium tibicinum . fidicinum Romanorum qui Sacris Publicis Praesto Sunt **)

ir eir, cum toto titulo perlecto Culicinam appareat primum €. Cal- !ano Cliptio nupsisse, a quo habuit filium primum pilum C. Calpe- vum Livianum, cuius uxor ultima est iu titulo, deinde Q. Fabio Cy- 6. quem primum nominavit in monumento suo. Si filium ex primo IIimonio excipimus, quem postea additum esse id probat quod alte- s generationis est et penullimus articulus a parlicula ET incipiens alem se esse prodit, ipsa Culicina ultima est diciturque ET. LIVIA. VAE. AVG. L. CVLICINA. Mazochius aliique dederunt LIVIAE, quod Mu caret ; Liviam fuisse matris nomen monstat cognomen filii C. lpetani Liviani. De ultima parte tituli ab reliquis separanda di- m est iam in annol. apud Grut.

*) Nam Orell. 2454. 3634 Lur. 864, 1 ad militaria officia per- eat, Orell. 2455 falsa est, Fabr. 677, 35 Victimarius videtur cogno- n esse. Denique Cn. Pisentius Cn. f. Clu. Capito victimarius in la- le Eugubino Fabr. 639, 332 = 677, 35 ad rem municipalem refe- idus est.

**) Orelli 2448 = Grut, 175, 10 ubi in fine suppl. et expl. [g.] C. D. D = genio huius collegii dant dedicant, Orelli 1803 = Rei- s. 183, 167. Tertium lap. Formianum Orell. 3876 = Grut. 491, 10 9 vidi in villa Ciceroniana (Castellone di Gaeta), legique et ego TVB. iC, P. R, etsi litterarum V. et R. non supersunt nisi tenuia vestigia

26 De apparitoribus magistratuum Roman:

possuntque alii ministri; non langemus autem nisi sok lores sacerdotum publicorum eosque ea ex causa .solu rem de viatoribus absolvamus. Flaminum viatores adh suni reperli, ut hi eiusmodi apparitoribus caruisse vide conira qualluor maioribus collegiis sacerdotum publico: R. viatores vel certe viatorem fuisse et id arguit quod collegia omnia fere viatorem habuisse videntur et qu duobus ex qualtuor illis constat, de tertio auctoritas polest elsi infirma, denique lapides viatorum sacerdoh rari sunt, ut quarli collegii viatrorem inventum non 688 facile tribui possit, Viator VII vir. epul. fuit D. Caeliu L. Satur Mur. 174, 6 (ex museo Albano); viator so Augusialium est in hoc titulo quem descripsit Borghesi in aedibus Sabbi - Colonna: VALERIAE DONATAE. VXORI CARISSIMAE. FECIT TI. CLAVDIVS AVG. LIB LYSIMACHVS. VIATOR SODALIVM. AVGVSTALIVM ET. SIBI. POSTERISQVE SVIS. ET. LIBERTIS ET. LIBERTABVS POSTERISQVE. EORVM Viator augurum denique legitur in sequenti titulo, cuit tem maiusculis scriptam Pighius Romae descripsit in hannis et Pauli ediditque Grut. 1103, 1., integriorem ea Passioneo dedit Mur. 718, 3 unde negligenter ri Orell. 2176: 4 mARIVS. L. LIB. DOryphorus anulos aureos DOC

punctumque inter P et R satis evanidum est. Videntur igitur tibicines sacrorum P. R. fuisse etiam tubicines sacrorum populi | nam de tubicine sacrorum principiorum, nempe sacerdote Laure yinate, nemo credo cogitabit. Cf. praeterea Grut. 30, 2.

πι 4

Deapparitoribus magistratuum Romanorum. 27

... coNSECVTVS. A. DIVO. COMmodo scrib. aedilic. et

... IriBVNIC. SCRIB. LIBR. Aedil. curul. praeco cos

.... EC. QVAESTORIVS. SACErdolal. viator augurum

.... 0R, CVRIAT. LAVRENS lavinas fecit sibi οἱ

u... Ἀθ. Asclepiodote coniugi ilem liberlis

libertabusque eorum

Velnit me Borghesius diffidere titulo quem communicavit Pas- sioneus, omnium suae aetatis hominum sollerlissimus iuvesti- galor inscriptionum Lalinarum. Ego quoque bene intellexe- nm haec additamenta non referre genium Ligorianum el ver- $m sexium praesertim omnino genuini speciem prae se ferre; sed toi nova miraque ex hoc solo lapide prodeunt, ul nisi

$m auclorilate nilatur, eo uti vix suslineam. Praeterea

cum multo ante Pighius, et ipse homo peritus, non reperisset hisi exiguum eius fragmentum , potuit quidem Passioneus ali- Quanio plures litteras fortasse sub calce latentes detegere, sed poluit eliam supplementa in codice aliquo reperire, cuius au- Clorilas sane non erit ipsius Passionei. Quare cum auclori- qua nititur lapis non ea est quae omnem dubitationem exdudat, complura sunt in istis addilamentis admodum suspe- Cla. Anulorum aureorum allributionem praeter hunc nullus lilulus quod sciam commemoral; et expectaris sallem anulum Pro anulis, nam sus anulorum impetrare Dig. XL, 10, 6, quam loculionem Borghesius comparavit, salis ea diversa est ab hac consequendi ipsos anulos. Viator augurum quod in hoc solo lgpide memoratur, non habet difficultatem, cum VII virum epulonum quoque et sodalium Augustalium viatores ex singu- lis lapidibus noti sint; tamen offendit inepla ista et superva- canea vox sacerdoíalis, quae cum sequi saltem deberet, prae- missa videlur ut fractum SACE . . . . expleretur. Kalator ez sacerdotio augurali (Suet. de clar. gramm.), quo collato Bor- ghesius sacerdotalem viatorem augurum excusavit, longe abest tb inani illa et inconcinna repetitione; certe male dicitur sa. terdotalis viator augurum ut male diceretur publicus viator contulum. Offendit porro quod v. 2. 3 dicilur SCRIB. ΑΕΟΙ:

28 De apparitoribus magistratuum Romanorum

LIC. ET TRIBVNIC. *), quo significari non possunt nisi duo munera scribae aedilicii et scribae tribunicii, At ita plerm- que observatur, ut qui duobus magistratuum generibus simul apparuit utrumque coniungat particula ET, qui duo munera eiusdem generis sustinuerit, munus bis ponat; unde legilur VIATOR. CONSVLARIS. ET. PRAETORIVS ; sed SCRIBA. AEDILICIVS. SCRIBA, TRIBVNICIVS (scr. trib. n. 2 similiter- que scrib. quaest. 6. 14. lict. cos. 15) cuiüs regulae prsele1 hanc et inscr. scrib. quaest. 16. exceptionem aliam non novi Omnium vero obstaculorum gravissimum est', quod Dorypho- rus hic primum dicitur scriba aedilicius , deinde scriba libra- rius aedilium curulium, Borghesius eo confugit ut scribam diversum crederet a scriba librario, citata inscr. Ostiensi Fa- brett. p. 739 n. 480 patrono decuriae scribarum cerarioresm et librariorum et lictorum et vialorum item praeconum et Stc Frontiniano quod ait scribas et librarios accensos praeco- nesque. Quae dislinclio si vera esset, confunderetur toli huius disputalionis ratio, quae non novit scribas nisi libra- rios; at minime admilli potest, Nam in SCto Frontiniano insertum est a librario, qui quid esset scriba librarius nor magis intellexit ac editores nostri qui interpungere solent in- ter scribam et librarium; Ostiensis autem titulus non nisi 86” curatius describit scribarum officium quorum opera magislrt- tus utebantur et in epistolis scribendis in tabulis ceratis (undt cerarii) et in libris conficiendis ut censuum, professionum (undt librarii). Qui retinere vult scribam aedilicium a scriba librario a dilium curulium diversum, ei confugiendum est eo, ut scribam 46’ dilicium plebis accipial de scriba aedilium, Quod tamen non solur inconcinnum cst propter inaequalitatem appellandi sed false plane et perversum ; scribae enim aedilium pl. cum ita rari siti ut ex uno neque eo plane certo lilulo innoluerint, curulis vero notissimi et plurimi, quis scribam aedilicium ad ist

*) In Muratoriano exemplo enim v. 3 a principio integer videl esse , ut est v. 2; quod si scribis SCRIB. AEDILIC. ET scrib. TRIB' NIC., ET contra lepidis consuetudinem insertum non minus offendet.

paritoribus magistratuum Romanorum. 29

poluit? Deinde ubicunque aedilicius simpliciler inve- d pertinere ad aediles curules infra docebitur. Quibus 3 semel iterumque perpensis equidem lapidem nunc suspectum dico, quatenus non proficiscilur a Pighio, supplementis Muratorianis amplius utar.

B. Apparitores quaestoris urbani. 1. Scribae quaestorii.

Incipio a lapide ante paucos annos Tibure eflosso e in Giornale Arcadico LXXVI, p. 323. T. SABIDIO. T. F. PAL MAXIMO SCRIBAE. Q. SEX PRIM. BIS. PRAEF FABRVM. PONTIFICI SALIO. CVRATORI FANI. HERCVLIS TRIBYNO. AQVARVM Q. Q. PATRUNO MVNICIPII. LOCVS SEPVLTVRAE. DATVS VOLVNTATE. POPVLI DECRETO. SENATVS TIBVRTIVM L. Pontius L. fil. Pal. Martialis qui fuil scriba quae- sexsprimus = ita rectissime emendavit Orelli 3242 e in lapide Amatius Romae in aede S. Chrysogoni: Arv. p. 443 male SEXSTRIMVS. , P. Septumius P. f. Col. scr. q. de sezs primis = Mur. |. 977, 6. Orell. 3756. Tibure rep. Huc pertinere videtur titulus Marinii Arv. p. 806. spartae inventus et imperite ita descriptus:

30 Deapparitoribus magistratuum Romanorum.

.... LIVS. TI. F. POP. CLEMENS, SCR. XXVI

„u... E. A. POPVLO. lIVIR. IVRE. DICVNDO. CARSVLIS. SEX

.... X. SCRIMVS. MVNVS. GLADIATORIVM. MYNICIPI quem ita restituere conatus sum, in emendando v. I. see tus Marinium:

"PM LIVS. ΤΙ. F. POP. CLEMENS. SCR. XXVir

trib. mi L.A. POPVLO. IIVIR. IVRE. DICVNDO. CARSVLIS. SEXies scr. q. seXSPRIMVS. MYNVS, GLADIATORIVM. MYNICIPIb., dedit.

5. L. Neratio L. f. Vol. Prisco praef. aer. Sat. sır- bae quaestori et munere functi supra p. 6.

6. L. Aelius M. f. M. nep. Quir. Rectius scriba qudesio- rius scriba aedilicius donatus equo publico ab Imp. Caeswe Traiano Hadriano Aug. [habuit praeterea in provinciis pluri- mos honores municipales v. scrib. aed. n. 2.] = Mur. 10061. Differunt alia exempla Grut. 174, 3. 4. 349, 1. Maffei M. V. 466, 15. Rep. Carthagine nova in Hispania.

7. Aelius Valerianus scrib. lib. q. III dec. = Reines. Xl, 14 e sched. Piccartianis.

8. Sex. Aelius Victor scriba quaestorius = Grut. 1090, 15 cf. 14. 16.

9. P. Annius Protectus scrib. libr. q. III dec. = Grut. 626, 7. 10. Sex. Atellius Sex. f. Pup. Paetus tr. mil. scr. q. = Fı- brett. 58, 340. Don. VI, 31. Mur. 785, 8. 11. Refertur a de Masi storia degli Aurunci p. 178 alla torre di S. Imato SEX. CAECILIVS. SEX. F. QVIR. BIRRONIANVS. SCRIBA. LIBBAR QVAEST. ΠΠ. DECVRIARVM. IIVIR. QVINQVEN. P. C. SINVES GRATISSIMIS. PODIVM. AMPHITHEATRI. A. SOLO. FECIT 12. M, Cutius Amemplus ser. libr. q. III dec. = Reines. XI, 15. Maffei M. V. 286, 10. Marini atti p. 550. Vidi Flo- rentiae in hortis Boboli. 13. C. Ennius C. f. Ter. scri. q. = Donat. p. 310,6. 318, 2. 14. Q. Fabius Alricani [cos. 744. Borghesi] I. Cytisus via-

eapparitoribus magistratuum Romanorum. 31

r quaestoris ab aerario scr, libr. tribunicius scr. libr, quae- orius trium decuriarum.

L. Numpidius L. |. Philomelus scr. libr. q. III decuria- m = pullar. n. 16. ldem L. Numpidius L. l. Philomelus viba librarius quaestorius commemoratur in alio lap. Fabr. 3, 394, unde nomen correxi, quod apud Mazochium est upidius Philomenus.

15. C. Furius C. f. Clu. Tiro scr. q. IIII vir. quinq. ter mif. = Mur. 597, 3. 704, 4. in via Flaminia Carsulana.

16. Sex. Mutilius Sex. f. Col. Primus scr. q. et aed. cur. : Fabr. 633, 282. Nomenti.

17. A. Pompeius Carpus scrib. libr. q. III dec. = Marini er. Alb. p. 56. Cardinali iscr. Velit. p. 155. Orell. 3243.

18. Sulmonensem inscriptionem hanc dedi ex historia Pe- forum manuscripta auctore de Matteis, unde qui ediderunt t Pietro storia di Solmona p. 37 et Lupoli Corfin. inscr. à. 2. p. 374, quaedam male descripserunt.

D. SEVERIO. D. F Q—0Q. F. Lup.

PAL. SEVERO. AED

III. VIR. I. D. PRAEF. PRAE

SIDIORYM. ET. MONTIS, BERONICES

SCRIBAE. QVAESTORIO SCRIBE de P. Lup. DECIMIA. PROPOSIS. MARITO DECIMA iidem. OPTIMO.

19. L. Tarquitius L. f. Pom. Etruscus Sulpicianus scriba kKestor Grut. 625, 4. Orell. 1189.

20. C. Telegennius Optati l. Anthus viator quaestorius ab mero et scriba librarius quaestorius (rium decuriarum = "mw. 627, 7.

21. M. Valerius Nedymiles (?) scrib. lib. q. III deo. = ir. 719, 404.

99. L. Volusius Primanus scrib. libr. q. III. dec et lictor

dec = lict. cos. n. 6. In corrupto titulo C. Vibii Publi- ni Mur. 63,6 = Orell. 1549 haud scio an non recte emen- rint Marini Arv. p.827 et Orelli PVBLILIANVS. SCR. ϱ.

32 De apparitoribus magistratuum Romanorun.

pro SER. Q., cum in ea corruptela patria potius quaerenda videatur.

2. Viatores quaestorii.

1. Divae Piae Faustinae οἰαίογ. q. ab aer. Sat. = Orel. 3253. Annali dell Instituto 1834 p. 24.

9. Viator ad aerarium = ita legitur in sacco pleno nım- morum cui adpictum est cochlear quoddam unde nummi de- promerentur. Mur. 507, 7 inscriptionem edidit; ego vidi Vaticano.

3. Artorius lulius Augendus *íator quaestorius ab aere- rio Saturni = Grut. 627, 4.

4, Q. Fabius Africani |. Cylisus eiator quaestoris (1) οὗ aerario, scr. libr. tribunicius, scr. libr. quaestorius trium decuriarum pullar. n. 16.

5. T. Fl. Hermes ο. q. = Fabretti 283,183. Nibby cont. di Roma III p. 353. Tusculi.

6. C. Iulius C. f. Pal. Rufus trib. mil. bis, fani curator, v. ᾳ. ab aerario Salurni. = Grut. 424, 8. Fabrett. 706, 21$. Exscripsiin Vaticano. Litterae sunt pessimae et insunt alique! menda v. 2. CE. F, v. 5 V. O, genuina tamen est. Est be sis dedicata Herculi Victori Tiburtino.

Q. Lucretius Q. 1. Gemellus vialor. quaestor, ab aerario

“IL. Lucretius Q. I. Chrestus vialor quaestor. ab aere" rio = Grut. 627, 6.

8. P. Martius Quir. Philippus curator viae Praeneslina® aedilicius curulis v. 6. ab aerario, tribunus fabrum navalium Porlens. = Grut. 1027, 4. Exscripsi in museo Neapolitano Est titulus honorarius u. c. 948.

9. C. Telegennius Optati |. Anthus viator quaestorius ab aerario et scriba librarius quaestorius trium decuriarum = scr. quaest. n. 20.

10. C. Vibius Fronto viator quaestorius ab aerario = Amas» dutius anecd. litt. 1, 473.

De apparitoribus magistratuum Romanorum. 33

11. C. Ulpius Fronto viator g. = Grut. 50, 3. Mur.336, 4. Basis dedicata Herculi Victori Tiburtimo a. 168 p. Chr. M. Trebellius Argolicus tabslarıus viatorum quaesto-- riorum ab aerario. T. Flavius Polyclelus ο. q. = Mur. 751, 1. 981, 1. Orell. 3245. Suspectum lapidem C. Iunii Neniniani viatoris quaestorii. Grut. 35, 2. omisi.

Sequuntur pauci lapides qui simpliciter nominant viatores.

13. Via. et scr. libr. = in titulo honorario Don. III, 1. Mur. 972, 7 uude fluxerunt Ligorianae Mur. 960, 3. 972, 7. Non referri potest nisi aut ad quaestorem aut ad tribunos Νοε, qui soli habuerunt et scribas et viatores.

14.. . . Valerius C. l. Stasimus mag. conl. vialorum «a memorie Romane I, 89. Orelli 3256.

15. C. Paconius C. et 9. |. Nico viator = Mur. 968, 6 Plorentiae.

16. C. Calpetanus C. l. Cliptius viator pullarius = lict. ar. n. 16.

17, L. Vatinius 9. ]. Quintio viator = Fabr. 754, 607 fb Anisio.

18. . . . rlius Q. P. |, Clumenus οἰαίο .... = Grut. 627, 18, Romae.

19. Nonius Dida viator = Grut. 1116, 9 Ameriae. Er his n. 18 fractus est, n. 15. 17. 19 reclius ad viatores mmicipales referuntur, ut viatores Romae simpliciter ila dicti wn inveniantur nisi in tribus lapp. 13. 14. 16. Cognomen αἱ eiator Grut. 627, 11. 12. Orelli 517. 3401.

12.

3. Praecones quaestorii.

Non inveni nisi unum exemplum idque dubium eius tituli de quo supra egimus, ubi legilur v. 3. 4. praeco . cos . . , EC. QABSTORIVS

Buppleri potest aut scr. III dEC QVAESTORIVS aut praEC. Wf. f. guit. R. 8. VL 3

34 De appariteribu$ magisiratuum Romaserum,

QVAESTORIVS, quod magis placei; insolitum enim est 4mae- storium in fine locutionis ponere. Si genuinum est addie mentum, quod infert preeconem consularem, omnino supplen- dum est praEC , cum in principio v. 4. non . excidetint nisi ires quatiuorve litterae et v. 3 tum in fine integer sit; prae- lerea ita coniunguntur duo praeconis officia, ut coniuncia sunt in titulo sacerdotia variaeque scripluree. Diflicultetesi tamen facit quod hic homo honestior fuisse videtur quem press conis conditioni congruit.

Vides plurimos esse scribas, heud paucos viatores, ‚Prag conum vero superesse exiguam memoriam. Ne lamen negw quaestores hoc eliam apparilorum genere usos esse, cavit lex Cornelia et de viatoribus et de praeconibus quos quaeeloribu ad aerarium apparere oporteret, utrorumque numerum eundem esse iussit, Paucitas titulorum ex vilitate muneris repetenda est, neque mirum est, cum in praeconibus comsularibus ho- nestioribus sane ministris id observarimus, idem pjus etiam valuisse in praeconibus magistraluum minorum. Etsi, cum prae- conum quaest. ulilitas maxime in venditionibus publicis quee- storiis agrorum bonorumque credenda est conslitisse, quae sub imperatoribus desierunt, id quoque dici potest, praecones quaestorios ad liberae reipublicae tempus magis referendos esse, Apparilores quaestorum dicuntur quaesiorii; quae. storis eliam diclos esse ex inscr. viat. 4 male descriptae mi. nime effici potest. Soli viatores dicuntur ab aerario Suturm sive simpliciter ab aerario, nonnunquam eliam ad aerarium (n.2.); quod additamentum in his fere perpetuum scribis nun- quam attribuitur, neque casu id factum esse evincunt tituli Q. Fabii et C. Telegennii, qui iidem dicuntur viatores ab &erario et scribae simpliciter. Caussa cognominis videtur non ea quad &d aerarium viatores apparebant (ibi enim scribas quoque quaestori adfuisse consentaneum est), sed propterea quod ibi consistebant ad templum Satorni, ubi repertus est. titulos eom

Do apparitoribus magistrateum Romanorum. 35

bomorariüs n, 1., cuin sotibae quaeslorii consisterent in Avon- lino (Fest, s. v.). Omnino eiusmodi designationes locales non déterminaht officia collegii, sed locum ubi &cholam curiamve habet 5), quod ut melius intelligatur, comparentur tituli duo- rum Turpiliorum A. liberlorum Publii et Quinti qui fuerunt redemptores ab aerario **) cum tilulo quem descripsi Romae ia museo Campanae edidilque L. Canina (descrizione della Speranza Vecchia e del Sepolcro di Eurisace Rom. 1837 p. 42) M. CLAVDIVS PRISCVS REDEMPTOR . ALACO . FVNDANI VIX ANN . XXXV Yislores quaestorios eoiisse in collegium probant cum lituli 1.9, communi eorum scilu positi, tum tabulerius eorum (inscr, 1?) **); una decuria eos conténtos fuisse praeter ea quae Npía p. 8 proposui probant tituli 4. 9. in quibus ii ipsi, qui $ profitentur scribas ex Ill decuriis, simpliciter se dicunt viatóre$ qu&esiorios. Omnino in viatoribus nulla fit decuria- rin mentio, nisi in lege Cornelia, quae attribuit et iis et peeconibus singulas decurias qualernorum hominum, cum wAe ehm legem ternorum fuissent, In scribis contra fre- quentissima est et fere sollemnis commemoratio trium decu- ntrem, de quibus accuraliota sciremus, nisi in lege Cornelia aime tantum et exigua pars capilis de scribis superesset. Numc et numerus ignoratur οἱ forma et munerum distributio, neque quidquam scimus praeler nomen solum el ea quae al.

*) Unde etiam refalatur interpretatio litterarum singularium V. Q. ia titmlo P. Martil Philippi (viat. 8.) de Viro Quaestorio; nam Vir Quae- storius ab aerario ferri non potest.

**) Oderici p. 205 coll. I. lulia municip. v.46 sq. Tertius REDEM- PIOB. AB. AER. exstat spud Vernazzam inscriptt. Albae Pompeiae p.67.

*9*) Conferendus est titulus Mur. 918, 3. Marini Arv. p. 673 Orelli 2975 ubi invenitur Turannus verna lab. apparilor. sacris omnium. im- munis. Minus recte Marinius et Orellius explicaverunt de tabulario oo- demque epparitore sacris, cum ita non intelligatur quo pertineant verba omnium immunis ; rectius coniungetur sacris omnium immunis coll. Orell. 4085 immunis Romae regionibus XIV et Marini Arv, p. 210 cui immu- sitas . . . data es(l) ab eis sacrum faciend. . . unde restat TARularius APParitorum. Qui ad quos praecones pertinuerit, cum ipse tacuerit ignoremus.

36 De apparitoribus magistratuum Romanorum

tinent ad sezprimos, qui inveniuntur et in inscr. 1 4 d apud auctores.

Cic. de N. D. Ill, 30. Sessum it praetor ut iudicetur qui transscripserit tabulas publicas. ld L. Alenus fecit, cum chirographum sexprimorum imitatus est. :

Vet. fragm. $. 124. Hi qui sunt ex collegio sexprimo- rum habent a tutelis excusationem , sed non simpliciter sed post unam.

Inter scribas quaestorios et sexprimos eorum ea ratio videtur intercessisse quae erat inler seviros proprie ita diclos et Augustales, Ut seviri erant. sex magistri sacris obeundis lecli ex Augustalibus, ita sex primi videntur fuisse selecti homines sex ex tribus decuriis, vel bini ex singulis vel potius Sex primae decuriae primi, ad munera quaedam maiora obeun- da et rem collegii regendam *). Quorum auctoritas in tabolis publicis conficiendis cum praecipue valeret (Cic. 1. c.) , recie maiora quoque praemia legibus iis atlributa sunt (Vat. fr. |. c.). Munus perpetuum fuisse indicat collegium sexprimorum (Val. fr. 1. c.); collegium enim non consistere nisi ex causa per. pelua non semel monuimus. Deinde cum simpliciter dicantur vacationem habere a lulelis, neque ea ad tempus restringa- tur, ex causa perpetua eam habuisse putandi sunt. Ipsum de- nique nomen sexprimorum, quod confer cum decemprimis ex senatoribus, non significat magisterium ad tempus, sed condi- tionem aliquam perpetuam honorificentiorem **), Quod novi-

*) In aliis quoque collegiis sex magistri inveniuntur; ita in cor- pore lenunculariorum Ostiensium Orell. 4103. Grut, 1077. et in corpo- re fabrum tignariorum Ostiensium Orell. 820, Grut. 268, 1.

**) Haec cum intellexissem et exposuissem, tamen inscr. n. 1 cum dare videretur SCRIBAM Q. SEXPRIM. BIS deterruit me, ne eam viam tenerem, non ausum coniungere BIS. PRAEF. FABRVM. Sed ex hoc timore Borgbesius me exemit his rescriptis. „Ego quoque diu credidi „iterationis notam semper referendam esse ad officium praecedens; re »tamen diligentius considerata hanc regulam veram inveni, ubi numeris „sive per vocabulum iterum iteratio notatur ; contra BIS modo anteponi „modo postponi honori iterato. Ecce exempla aliquot ex lapidibus: „APPI. MAXIMI. BIS. COS tempore Domitiani (Orelli 772); I. POMPO- „NIVS. L. F. LEM. GRATVS. V. C. BIS. COS anni incerti (Riccy del spego Lemonio p. 28 melius quam Mur. 363, 1); AVFIDI VICTORINL

De apparitoribus magistratuum Romanorum. 37

anus de sexprimis (quos non fuisse nisi in scribis quaestoriis inde arguss, quod in Vat. fr. simpliciter dicuntur sexprimi, «uod male scripsisset lCtus, si aliud praelerea collegium ha- Buisset sexprimos) , transferendum est ad decemprimos alio- zum collegiorum ut trium decuriarum liclorum cos. et pr., Jictorum popularium, praeconum aedilium curulium, qui omnes innotuerunt ex uno lapide lict. cos. n. 15 cf. 16. Neque alii fluerunt Xviri raro memorati (vide infr. p. 49 not.); de his enim ea novimus quae ex comparalione sexprimorum erui possunt. Ordo in decuriis, quem invenimus in decuria praeconum con- ssuülari (praec. cos. n. 2) et in decuriis scribarum librariorum et lictoria consulari (cod. Theod., vide p. 14), minime cum his confandendus ess, cum ordo referatur ad singulas decu- xias (ordo dec. lictoriae consularis, praeconum consularis, «quae singulae erant ex ternis decuriis lictorum et praeconum magg. maiorum; item ordines decuriarum scribarum librario- vum), sex vel decemprimi ad totum collegium, ut monstrat praesertim decurialis decuriae lictoriae cos. , trium decuria- rum Xprimus (lict. cos. et pr. n. 15). Ordo erant decuriales quicunque erant pleno iure, sex vel decemprimi erant tot primi ex prima decuria collegii. Magistri collegii quo perti- nuerint, non apparet; inventi sunt in duobus titulis, quorum unum magistri conlegii vialorum supra dedimus viat. n. 14., alter hic est. Q. Considius Q. I. Ero[s] viator aed. pl. lege Papiria, Lupercus Quinctial. cetus , accensus cos., magister frium decuriar. *) Summa difficullas haec est, quod quo

„PRAEF. VRBL BIS. CONSVLIS u. c. 936 (Orell. 1176); ACILI GLA- „BRIONIS. BIS. COS. u. c. 939 (Grut 364, 1); ASPER. BIS. COSVL. SPRAEFECTVS. VRBIS u. c. 965 (Murat. 353, 1); L. MArio L. F. „Quir. MAXimo AVRELiano FETIAli. BIS. COS u. c. 976 (Cardinali „iser. Velit. n. 35), quibus adiungam Graeca: AT. 40N IOTAION „AYAOT YION KOYAAPATON AIZ YILATON u. c, 858 (C. I. G. 3549.); Bale PJOT. AZIATIKOY. 4ἱΣ TILATOT u. c. 878 s(C. I. G. 2587); TN KAAYAIION ZEBHPON AIZ TII «ΤΟΝ u.c, 3926 (C. 1. G. 4154)». *) Fabret. 457, 77. Orelli 2253. De falso exemplo vide Mari- mium Arv. p. 681. Visconti opere varie 1 p. 164. Genuini alterum apographum hoc inveni in cod. Vaticano 7113 {. 3:

38 De apparitoribus magistratuum Romanorum

illos lapides referamus ignoralur; viatorum enim collegimm potest esse quaestoriorum, polest consularium aliorumve; item. que in Ill decuriis íllis libera optio est inter tres decurias lictorum , viatorum, praeconum qui apparebant magistratibus maioribus, denique tres decurias scribarum quaestoriorum. Fieri potest ut magistri hi sint ipsi illi sex vel decemprimi; diversum denique usum loquendi id excusabit, quod megistro- rum lituli sunt remotioris antiquitatis, id quod in altero litte- rae monstraverunt, in altero mentio legis Papiriae, eontra sexprimorum omnes recenliores apparent.

Antequam concludam hanc partem de ministris quaesto- riis, duo nolanda sunt. Primum perlinuisse eos minime ad quaestores omnes, sed ad solum quaestorem urbanum aera- rio praefeclum et propriam fuisse eorum curam aerarii et ap- parere ad aerarium; unde cum pro quaesioribus praefesli aerarium administrabant, ab his scribas pependisse (sor. quaosi. n. 5.)). Quod monuisse sufficiet. Vieloribus ad id usi videm- tur, ut saccos in aerarium portarent vel inde depromerent; cf. anagiyphum viat. quaest. 2. Deinde videndum est de eo quod dicit Varro αρ. Gell XIII, 12: Im magistratu Àa- bent alii vocalionem alii prehensionem alii neuíirum, eo» cationem ul consules οί ceteri qui habent. imperium, pre» hensionem tribuni plebis et ali$ qui habent viatorem , nequa eocalionem neque prehensionem wl quaestores el celeri qui no« que lictorem habent neque viatorem. Quod quomodo comois liandum est cum inscriplionibus qui lol viatores quadstariog dederunt? Locutusne est Varro de iure anliquo, quo quae- stores viatoribus carerent et tacuit eos postea et quidein Lio

Q. CONSIDIVS. Q. L. ERO. s. VIATOR. AED. PL. LEGE. PAPIRIA 00 ae?

LVPERCVS. QVINCTI Er ALVETVS LE ACCENSVS. COS a Uu Auct, MAGISTER. TRIVM 78 re E

CONSIDIA. Q. L. ANNA. i LEGE v. 2 pro quo Fabr. babes I Falsum etiam exemplum iubes η

De apparitoribus magistratuum Romanorum. 39

Sullam accepisse eiusmodi ministros? Quod minime placet. Rectius fortasse putabimus Varronem de quaestoribus in ge- mere loculum esse, ut excipiendus essel quaestor urbanus, cui in cura aerarii viatores apparuisse constat, Quos iure omisit, si recte diximus eos non fuisse viatores qui prehenderent, sed qui commearent (Fest. v. viator) nummosque portarent,

C. Apparitores tribunorum plebis. 1. Scribae tribunicii.

1. Q. Fabius Africani l, Cytisus viator quaestoris ab aera- wio scr. libr. tribunicius, scr. libr. quaestorius trium decuria- xum pullar. 16.

2. T. Statilius Messallinianus praef. coh, ll Asturum scri- &a tribunicius scriba aedilicius = Grut. 582, 4. Orell. 3241.

3, T. Veturius T. |. Crescens scriba libr. tribunicius = Grut. 627, 8.

4. . . arius L. lib. Ώου. .. ... nsecutus a Divo Com- [modo, scrib. libr. trijbunic. scrib. libr. afedil. curul. pra]ec. quaestorius sace. . . .. » . (lictor curial. Laurens Lavinas c supra p. 27.

2. Viatores iribunicii. 1. L. Marius Phoebus viator tribunicius decuriae maioris

mercator olei Hispani in provincia Baelica = Grut. 1116, 1,

Orell. 3254.

2. L- EPRIVS- CHILO- VIAT: TRIB: PL: PRI- AC: Pl Grut. 627,9. Titulus corruptus, quem difficile est recte emen- dare, etsi multa tentari possunt e. c. PL. EPRIA. C. FIL....

3... . tialor tribunic. . . a patron . . idem allectus INT vir. aug. veter. . . . Fabraleria = Maffei M. V. 190, 8.

3. Praecones tribunicii. 1. P. Herennius P, 1. Chresto praeco tribunicius = Doni Nur. 965, 10.

40 De apparitoribus magistratuum Romanorut

9. Castilius (?) C. 1. Phileros apparitor. tr. pl. = Gra 1093, 8. cf. scrib. aedil. 8.

3. Mercurialis tribumicius apparilor Augg. = praec. ce n. 7. Cf. quae dicentur ad inscr. scrib. aed. n.

Tribunorum plebis ministri rariores sunt, ut ipsi tribu plebis non nimis communes in lapp.; nam per tribuniciam in peratorum potestatem omnibus tribunorum privilegiis et offici sublatis inane evasit nomen lribunatus. Quamquam vero αἱ paritoribus iis non opus erat, habuerunt tamen in memoria pristinae dignitatis scribas vialores praecones. Omnium u videntur singulis decuriis, quod de scribis constat per oppc sitionem scribae tribunicii el quaestorii trium decuriaru (scr. 1.), de reliquis probabile est; decuria maior quo perl nere videatur, indicabitur ubi agetur de scribis aediliciis.

D. Apparitores aedilium curulium. 1. Scribae aedilicii.

1. C. Avilius Licinius Trosius curator scrib. de suo fec Bebryx. Aug. l. Drusianus A. Fabius Xanthus cur. scribis libre riis et praeconibus aed. cur. scholam ab inchoato refeceru marmoribus ornaverunt Victoriam Augustum et sedes aene: el celera ornamenla de sua pecunia fecerunt. In parte ext riori: Bebryx Aug. |. Drusianus A. Fab. Xanthus cur. im: gines argenleas deorum septem post dedicationem scholae mutulos cum tabella aenea de sua pecunia dederunt *).

5) Est titulus scholae quae dicilur Xantha in clivo Capitolino Gn 170, 3, ubi pro curatore scholarum , quem is habet, potius quam cu aliis curator. scholam reposui ex Ligorio apud Mur. 227, 3 cwratort scrib. quo ducit alter lapis eiusdem hominis Mur. l. c. 2044, unde quoque &pparet quando scholam ínchoarit. Is ita a me restiti tus est:

Imp. Caes. M. Aurel. Anto

nino pio fel. Aug. Parth.

max. Brit. max. Germanico

max. pONTIF. MAXINO IZ

tr. pot. XVII. IMP. II. cp πι. . anon C. AVILLIVS. LICIBIVS 9. «7X. uM os Hi

-—

Deapparitoribus magistratuum Romanorum. 41

2. L. Aelius M. f. M. nep. Quir Rectus domo Roma qui el Carthaginensis et Sicelitanus et Assetanus et Lacedaemon el Argivus et Bastetanus scriba quaestorius scriba aedilicius donatus equo publico ab Imp. Hadriano aedilis coloniae Car- laginensis patronus reip. Assotanorum civis adlectus = scrib.

quaest. n. 6. 3. L. Albius L. f. Fab. Rufus scr. aed. = Fabr. 386,225.

4, C. Apidius Proculus scrib. aed. curul. praef. fabr. Cassius Priscus scriba aed. cur. Don. V. 164. ex sched. suis. Mur. 675, 5. 5. [Ti.] Claudius Ti. f. Pal. Paulus prae. coh. 1. Thrac. in

Britann. trib. leg. XIII. gem. in Dacia, scrib. aedil. cur., cu-

τί, Circeiensium. = Marini Arvali p. 34. 6. L. Cornelius L. f. Pal. Terentianus scrib. aedi. el

Yoir. = Grut. 326, 4. vid. Smet. Romae. Cf. Grut. 49, 1. 7. T. Culciscius T. f. Vol. Proculus praef. fabr. sorib.

(d. cur. = Grut. 326, 5. 8. P. Curlius P. f. lustus scrib. aedilicius = Grut. 326,7. 9, M. Ennius M. f. Men. Vicetinus scr. aed. curulium, ar- Mamentarius decuriae, q. decurio Viceliae, dec. colonia Sa- lumia, aedilis Suessa *).

TROSIVS, SCRIB. LIBR AEDIL. CVRVL. CVR. Ii DEVOTVS. NVMINI MAIESTATIQVE. EIVS *. 4, rescripsi pONTIF. pro ONI. H., v. 5 XVII pro AVII, nam fracta Mia pumeralis pro vestigio litterae A accepta est. Murat. retulit ada M Chr. 60. Nerone imperante, cf. Marini atti n. 102, cum sit ni fallor msi p. Chr. 214, quo inchoata est schola q. d. Xantha, absoluta &isde per Xanthum et Drusianum. Grut. 1093, 8, DECVRIA. Q (sive ex Smet. 152, 17 qui non vidit leges DECVRIAEQ.) interpretatus sum de quaestore decurione Vi- cestino „- item armamentario decuriae vel decuria. Quod quid sit et- η incertum est, tamen armamentarios non esse eos qui curam gerunt ermorum in armementis positorum (quod volunt quidam) constat ex hes à. p. Chr. 138, quam Antonino Pio posuerunt scribae armamenta- —* 2533, 5). Tertius armamentariorum lapis Regii extat. Con- 8; Aevilius C. f. Cla. Mela ex decuria armamentaria quinq. vir Μια, a : 100, 7) Unde apparet fuisse decuriam armamen- f iorum, ex qua decuria fuit etiam Ennius

49 De appariloribus magistratuum ARomanarun

10. L. Fabius Hermog[enes] equo publ. scribs aedil [i quinque] dec. adlect. flam. divi Hadr[iani] = Cardinali | di plomi n. 397. Giorn. Arcad. T. XXVIII. p. 556.

11. L. Fabricius L. f. Pal. Caesennius Gallus, eq. Rom pontif, L. L., scrib. aedilic., omnibus honor. in c. Ost. f.. Mur. 154, 4. 699, 8. Orell. 2178.

12. T. Fl. Rufinianus trib. leg. IIII Flaviae our, vier. Os et Campanae, scrib. aedil. curul. = Don. VI, 36. Mur. 703,:

13. Fortunatus decuriae scrib. libr. aed. cur. = Gru 326, 9. vid. Smet.

14. C. Tulius lustus eq. R. scriba decur. aedilic, mai, de funclus in prov. Britannia = Fabr. 458, 78 qui ipse exscrieii

15. C. Iulius C. f. Aem. Receptus scr. decu. aedilium cu rullium = Mur. 709, 6.

16. Sex. Iulius Paulinus scrib. aedil. cur. = Mur. 98, 4 e sched. suis. Genuinam esse non affirmo.

17. L. Iunius Lyco scrib. librar. aedilium curulium = Grut 42, 6. Basis Herculi et Silvano dedicata.

18. Q. Lollius Q. f. Valerianus scr. aed. curulium = Naf- fei M. V. 357, 3.

19. T. Manlius T. f. Palat. Clementianus scrib. aedi. ct- rul. liclor curiatus lict. cur. n. 10.

90, P. Marlius Quir. Philippus curator viae Praenestinae aedilicius curulis v. q. ab aerario, tribunus fabrum navalium Portens. viat. quaest. n. 8. *)

Vicetinus praeterea scriba aedilium curnlium ; sed obscura est ipsa me: minis ratio, fortasse non repetendi ab armamento navium, sed ab er mario quo tabulae condebantur. Cui magistratui eiusmodi scribge αἱ buti sint quaeque negotia administrarint plane ignoratur.

*) De hoc titulo ita ad me scripsit Borghesius. „Pertinet nen & „scribas aedilium curulium, sed ad aediles curules municipales , quo „rum duos animadvertit Furlanetto in Lexico Forcelliniano (v. Curuli „6. 5), alios reperies Grut. 1091, 12. Murat. 13, 1. Doni p. 75, 9 „Quod attinet ad Ariminensem nostrum Orell. 3979 addam ema „chium cum veram lectionem feliciter divinasset, nom recte lapi „esse interpretatum, qui ita explicandus videtur AEDILI. CVI. ge Cy. SRAVLIS luris Dicio ET PLEBEIA. MANDATA. EST.« Cum ante omnia alia mnnera P. Martii Philippi sint ex publicis minoribus ,. nei

οἱ apprime conveniant cum offciis soribee nediligii, mgl

aritoribus magistratuum Bomanorum. 43

3x, Mutilius Sex. f, Col. Primus sor. q. et aed. our. = καοσί. n. 16.

M. Porcius M. |. Pollio scr, libr. aed. cur. lick. cur. ας , n. 12. irut. 326, 11. Suirio in museum Vatic. inlatus, ubi it Kellermannus et ego quoque vidi

D M PRASTINAE. FRONTONIS SCRIBAE. AEDIL. DIESPITRIS

detur corrigendus alter Sutrinus Grut. 326, 10. P. Frontonis scribae aedilis; quod sequitur ad alium pertinet. Nomen Prastinae insolentius erroris causa » de C. Prastina Pacato Messalino cos. u. c. 900. ium Bull. Nap. a. Il p. 130. μυ. Sallustius T. f. Pub. Virgula scrib. aed. cur. = °c. epigr. p. 140. Mur. 738, 1., qui alio loco 1081, 1 dedit cum altero titulo Grut. 285, 4, qui ibidem nempe S. Severini in Piceno. Borghesius auctor ex diligenti apographo, quod reperit in codice de »nfirnari Gruteri et Iahnii textum, nisi quod Iahnii phus notas numericas solverit.

T. Stalilius Messallinianus praef. coh, II Asturum scri- nicius scriba aedilicius = ser. trib. n, 9. >, Sufenas P. f. Pal. Myro eques Romanus decurialis m aGedilius curulium, Lupercus, Laurens Lavinas, s Neapoli Antinoilon et Eunostidon decurio llllvir Ib. Long. Bovillenses] = Fabr. 456. XVI. Mur. 1034,3. $859. Titulus honorarius simillimus eliis Fabr. 456

P. Tettienus Felix, Augustalis, scriba Bbrar. aedi. viator aedil, plebis, accensus consuli, Grut. 94, ll. 1621. Ex hac fluxit Ligoriana Mur. 610,1. Vidi erni in aedibus episcopi; litterae sunt optimae.

ribae vocabulum supplere, plane ut praec. trib. n. 3 babemus um tribunicium apparitorem Augy.

44 De apparitoribus magistratuum Romanorum.

98. L. Varronius L. f. Pal. Capito scriba aedilic, accensus velatus, Ilvir quinquen., curator viarum patronus coloniae. == Grut. 483, 3. Vidi in Castellone di Gaeta in villa Cieero- niana. Titulum posuit ordo quidam Regalium. 20..... arius L. lib. Ώου . . . . nsecutus a Divo Com-

[modo scriba libr. tri]bunic. scr. libr. afedilic. pra]ec. quae-

storius sace. . . . [lictor curiat. Laurens [Lavinas] = supra

p. 27. 30. .... nus. iurisprudens scrib. aed. cur. = Marini F. A. p. 143.

E |

Omisi spurios titulos L. Volusii Himeri scrib. lib. «=. aq[uing.] dec. Mur. 159, 6. et Allifanum L. Oppii C. F. Fer. —. Prisci scribae aedil. Gud. 8, 11; hunc enim a Ligorio pre-—— - ficisci etsi Gudius tacet, tamen indicat pagina manuscripti Gu-—— *

diani ab editore in marg. adscripta.

2. Praecones aedilium curulium.

1. Scholae quae eis cum scribis communis 'erat titulum supra dedimus.

9. Hoc monimentum apparitorum praeconum aedilium 90- terum .vicariüm est el posterisque eorum = Marini atti p. 675. Orell. 3202. Litteris vetustis. v. supra p. 9. |

3. P. Aemilius P. f. Nicomedes pater, decurialis decuriae lictor. cos, trium decuriar. Xprimus, item decur. lictor. popu- laris denuntiat. Xprimus, item praeco aedilium curwl, Xpri- mus == lict. cos. n. 15.

4. Q. Haterius Q. l. Olympicus appar. aedil. permissu col- leg. ap. Hateriae coniugi fecit. = Mur. 2015, 6. Cen- tra Maffei M. V. 199, 1. Orelli 3255 legunt COLLEGE AVRificum, quod hic non videtur locum habere. Fuit aut COLLEGii APparitorum aut COLLEGARum.

Aedilibus curulibus non adfuerunt nisi scribae et prae- cones; vialoribus caruerunt, quod praeter silentium. lapidum de vialoribus aed, curul. probat titulus scholae communi ep-

REM

BN

De apparitoribus magistratuum Romanorum. 45

peritorum aediliciorum inscriplus, qui nominat. solos scribas et praecones, Unde in his confirmatur quod. ail Varro eos zion habuisse vistores; nam non de solis quaestoribus lecutus «2st. [n apparitoribus aedilium curulium collocavi' quicunque ssimpliciler aedilium s. aedilicios apparitores se professi sunt, JMovit me praeler eximiam apparitorum aed. pl. raritatem (pree- «30 adhuc non prodiit, scriba unus et is dubius) id praesertim, «guod in titulis viatorum aediliciorum quos ad aediles plebis zpperlinere constat, nunquam ponuntur aediles simpliciler, sed wabique aediles plebis; unde aedilem simpliciter positum de «-uruli accipiendum esse sequitur. In collegia coiisse et scribas aed, et praecones probat <=ommunis utrorumque schola (scrib. 1.). Communes etiam ha- K»uerunt duos curatores, qui non videntur fuisse collegiorum Amnagistri, sed rectores dati ab Impp. ut curatores municipio- ®-um (Orell. 3898. 3899. 3902) et collegiorum. (Orell. 2163. <=f. 2417). Curam non fuisse perpetuam monstrat iterationig "nota (p. Al ann.). Quod ad praecones atlinet, collegium eorum ®=memoralur n. 4 el monumentum eorum commune n. 2 , quod X:»roprium est collegiatorum. In id cum ex verbis tituli lege- «que collegii non inferuntur nisi posteri, tamen permissu col- Wegii praeconis cuiusdam uxor quoque illata est (n. 4). Una «lecuria contentos fuisse praecones aedilicios inscr, n. 3 per ©ppositionem non obscure arguit, unde quoque edocemur de decemprimis in ea decuria. Quod facit, ut M. Vetium quoque JM. L Cissum apparitorem Xvirum et VIvirum Aug. Trebulae Suf. (Mur. 756, 8) non sine aliqua probabilitate ad hoc prae- conum genus referamus, in quo solo decemprimi s. decem- viri commemorantur.

In scribis aediliciis rarissime commemoratur decurialio, scilicet ex triginta nostris titulis in quatuor solis 13, 14. 15. 26. Ex his unus est Fortunati n. 13, qui clare ait unam so- lam decuriam scribarum aediliciorum fuisse, verbis decuriae (i. e, ex decuria) scrib. libr. aed. cur. (Cf. lict. cos. 10 quae- que ibi notata sunt). At quid faciendum est de titulo n. 14

ἀδ Deupparitoribus magistratuum Romanorum,

quo dicitur C. Iulius Iustus SCRIBA. DECVRiae AEDILICiaG MAloris? quid de titulo simillimo L. Marii Phoebi qui fuit VIATOR. TRIBVNICIVS. DECVRIAE. MAIORIS (viat, trib. 1.)? *) Res plane inoerta ost. Fortasse cum in scribis aediliciig Xviri commemorentur (scrib. aed. n. 6.) eosdemque in viatwribus tribuhiciis statuere nihil vetet, Xviri hi appellabamtur decuria menor. Neque tamen ila Xviros dictos esse eredimns ideo quod decem fuerunt, quo posito univorsus soribarum aédili- ciorum numerus ad viginli restringendus essei; hanc enim vetustam vocabuli significalionem apparitorum tituli non amplius noverunt. Cum decuria in aliis modo totum collegium, tnode partem quotam eíus significet, in scribis aediliciig, ubi a re- liquis scribis secreti erant. Xprimi ut collegium sexprimorum a Scribis quaestoriis, ea pars collegii quae pertinebat ad Xviros esse poluit deeuria maior, cum reliqua turba efficeret decu« riam minorem. Quod videlur rationem habere, etsi res im coniectura posita est; nam ita intelligitur cur in una decuria scribarum aediliciorum nihilo minus distinguantur decuriae maior et minor. Ceterum ne propter numerum tilulorum qui aetatem tulerunt cogites, perquam mullos fuisse scribas aedi. licios, reputes eos mullum potuisse in republica et fuisse ex civibus honestissimis; unde numerus inscriptionum ex dignile- te potius scribarum quam ex mullitudine repetenda est.

E. Apparitores aedilium plebis.

1. Furiae Sabinae Tranquillinae coniugi Gordiani decuriales aedilium pleb. et pleb. cerialium = Mur. 251, 4. ex

*) Huc denique traxit Orelli lapidem n. 3431, quo nominatur M. Gavius M. f. Palat. Sabinus SCRIBA. AED. I. D. PRAEF. FABR , in- terpretatus in indice SCRIBA. AEDilicius primae Decuriae. Erravit au- tem; nam lapis est Beneventanus ubi fuit magistratus dictus modo PBaefectus CERialis IVRi Dicundo (de Vita cl. III n. 14. 15. 16) mode AED. Iuri Dicundo (id. cl. III n. 10); ut Gavius iste fuerit et scribe et aedilis i. d. Beneventi. Ceterum ne quis erret, ín lapide apud de Vitam cl. Il], n. 14, quem vidi Beneventi, non legitur PRIMO. CER. I. D, sed PR. CEB. I. D. ut in aljis omnibus, quod mendum neque unicuin meque gravissimum est in hoc lapide describendo a de Vita commissum.

" ται

De apparitoribus magistratuum Romanorum, 47

sschedis fr. Imeundi melius quam Don. Ill, 49. ex Manstianis, «guae omittent alterum pleb.

2. Q. Considius Q. 1. Ero[s] viator aed, pi. lege Papiria, JLupercus Quinclial. vetus, accensus cos., magister trium dé» «-uriar = vide supra scrib. quaest. in fine.

3, T. Tellienus Felix, Augustalis, scriba lihrar. aedil. urull., eiator aedil. plebis , accensus consuli. = scrib. aed. mn. 97.

4. Q. Maecius [Q. 1.] Idaeus viator aed. pl. Mur. praef. amd T. IV. y. 9. n. 8, item Pansa Amalfi p. 187 qui its dedit. «P». MAECL ... .nIDAEI. VIATORI j MED. .. . PL. Unde FWiuraterii textum in quibusdam correximus.

5. L. Atiedius L. |. Dorus scr. libr, aed. pl. = Muret. 044, 4. ο sched. Pighianis.

In apparitoribus aedilium plebis praecones desunt, scri-

K»se uno titulo nituntur et eo, qui neque optimum auclorem Kaabet et in quo facile legi potuit SCR, LIBR. AED, PL. pro ESRCR. LIBR. AEDIL.; etsi conditio libertina L. Atiedii non ita IMc»ene convenit scribae aedilium curulium. Restant soli viato- JE*eg, quos et ipsos non habuerunt ante legem Papiriam (n. 2); “mt ex Varronis mente recte aediles plebis in eis magistratibus <>ollocemus, qui neque vocationem habent neque prehensionem. JLex Papiria quo tempore lata sit et cur aedilibus plebis via- "tores dederit, ignoramus; pertinet tamen sine dubio ad ulti- na tempora liberae reipublicae primave imperatorum ut reli- «uae leges in inscriptionibus obviae Cornelia, lulia municipa- lis, Petronia. Nam sub impp. legum ferendarum consuetudo mox abolita est; ante Sullam autem titulus Q. Considii qui linguae archaicae nullum vestigium monstrat, scriptus esse non polest, qui cum scriberetur lex nominatim ibi laudata recens esse debuit, A Sulla autem ad Augustum nulla fere nova res de aedilibus plebis statuta est praeter institutionem sedilium cerialium u. c. 710., quo coepti sunt creari aediles sex, duo curules, quattuor plebeii, quorum duo Ceriales dieti annonam procurarent idque in suum. usque tempus mansisse

48 De.apparitoribus magistratuum Romanorum.

Dio auctor est *). Quos institutos esse per legem Papiriám suspicor, cum qui annonam procurabat sine vialoribus esse non posset et in inscr. 1. decuriales nominatim ad aediles plebeios ceriales referantur.

Ε. Viatorum IIIIvirum cap. et IIIIvir. viar. cur.

1. In honorem domus Augustae. Ti. Claudius Secundus coactor cum Ti. Claudio Ti. Quir. Secundo f. eiatoribus Illoir el Illloir. scholam cum statuis el imaginibus ornamentisqu omnibus sua impensa fecit = Grut. 169, 5. Romae in Aventine

2. Viat. III vir. capet. IIII vir, viar. cur. «Mur. 2026,5 qui male VIAT. CVR.

Tres viri capitales sine prehensione esse non potuerun quae commode data est etiam llllviris viarum curandarum eadem decuria utrosque usos esse praeter scholam communem docel quod dicitur viator IIIvirum quatuorvirum, non vialor Illoirum viator qualiuoroirum (cf. p. 27). Exile munus fuisse arguit quod neuter lapis sepulcralis est nemoque sollicitus fuisse videtur, ut monumento suo inscriberetur id officium. Casu factum est ut Ti, Claudius Secundus inscr. 1. coactor etiam " essel ; coactores enim argentarii sane diversi fuerunt ab eits. modi viatoribus, Eorum erat auctionem perficere et pecunia: exigere (unde Horatii pater, qui erat coactor argentarius, di. citur in vita Hom. coactor ezactionum), ut pro centenis num. mis centenos singulos ab emptore acciperent et singulos reti. nerent pro opera el periculo, quod οἱ ipsum eos spectaba (Dig. XL, 7, 40, 8), centenos venditori solverent (Cic, pm Cluent. 64. pro Rab. Post. 11). Apparet fuisse eos homine eiusdem conditionis ac praecones reliquosque apparitores quare Horatius cum praecone componit (Sat. I, 6, 86) , api

*) XLIII, 51 cf. Dig. I, 2, 2, 32. Nummum gentis Critoniae (Ecl hel V, 198) ad eam rem non pertinere nunc conmstet, anteriorem αἱ esse a. 705 docuit thesaurus Cadriani repertus (Riccio mon, del miglie p. 77). ; (o se λε κ

Εν H F . v EI

De apparitoribus magistratuum Romanorum, 49

des cum viatoribus (viat. cos. n. 9. et supra viat. Ilvir. 1.) Ceterum aliquoties inveniuntur in lapidibus Grut, 76, 1. 583,6. 626, 5. 6, Mur. 945, 10. 975,3; apud Nibbyum (Viaggio an- liquario I, 58) exstat coactor argentarius Caesaris n.

G. Lictores vicomagistrorum.

In titulo saepe cilalo P, Acmilii Nicomedis is dicilur decurialis decuriae lictoriae cos. trium decuriarum Xprimus, item decur. liclor. popularis denuntiat. Xprimus, ilem praeco sedilium curul. Xprimus. Cui similis est aller Anagninus edi- lus a Pasquale Cayro (discorso storico sulla città d'Anagni p. 152) et Maria Candida Dionigi (viaggi fol. 24), accuralius mihi a Brunnio meo exscriptus Anagniae in foro :

EVHODI M. AVREL. SABINIANO AVGG. LIB. PATRONO CIVITATIS. ANAGNINOR. ITEMQ. COLLEGI CATLATO RVM DECVRIALI DECVRIAE

LICTORIAE POPVLARIS DENVNCIATORVM ITEMQ. GERVLOR. SEDET DECEMVIRALIS

S. P. Q. A. ERGA AMOREM PATRIAE

ET CIVIVM QVOD THERMAS LONGA INCVRIA

NEGLECTAS SVA PECVNIA RESTITVERIT.

STATVAM EX LEG. SVIS. PONEND CENSVER

OB CVIVS DEDIC. DEDIT. DECVR. 3. V. SEXV

3H POP XI ET EPVLVM SVFFIC

Quse verba aut accipi possunt de una decuria lictoria popu- lii denunciatorum gerulorumque, in qua Euhodus fuerit et decurialis et decemviralis *), aut de duabus, decuria lictoria populari denunciatorum alteraque gerulorum, in utraque qua- rum Euhodus fuerit decurialis et decemviralis. Haec inter-

5) Ne quem turbet, quod DECEMVIRALIS oppositum fuisse puta- wes DECVRIALI, eiusmodi casuum confusio frequentissima est in in- ιν. osterioris aelatis, ut sexcenti lapides habent D M 0. IVLII.

cal PATRONO et similia. Ceterum decemviralem ei decemprinum im hoc loco apertum est.

Su. 6 yu. N. 8. VL 4

50 De apparitoribus magistratuum Romenorum

pretatio verior videlur, ifem enim in lapp. plerumque signiß- cat incipere rem novam aliique tituli decurielium gerulo- rum *) tacent omnino de, denunciatoribus, ul reliqui denun- ciatorum tituli de gerulis, ut coniunctio ulrorumque in lep. Anagnino casui tribuenda esse videalur. Lictores hos po- pulares denunciatores (nam de lictoribus denunciatoribus, nor de lictoribus denunciatorum accipiendos esse istos titulos do- cel basis Amalfitana Grut. 254, 4. Orell. 2544. quam p. Chr. 149 Antonino Pio posuerunt socii i. e. decuriales liclores po- pulares denunciatores Puteolani) attribui vicomagistris urbanis qui cum instituerentur a Caesare Augusto, acceperunt togam praetextam et lictores, quibus in suo quisque vico certis qui. busdam diebus uterentur (Dio LV, 8). Praeterquam enim quoc non facile invenies alium magistralum cui hanc decuriam al- tribuas, probabile est lictores infimorum magistratuum segre- galos fuisse a lictoribus summorum ; accedit quod popularei lictores oplime conveniunt vicomagistris. Denique in bas Capitolina Grut. 250 quae recenset quinque regionum curato- res οἱ vicomagistros, singulis regionibus singuli attribuuntur denuncialores, id est ipsi illi lictores populares. Quod ad numerum decurialium eius decuriae attinet, sane non fuerun! singulis magistris vicorum sui lictores; cum enim non habe- rent nisi certis diebus, compluribus magistris idem lictor ap- parere debuit. Contra non minus errabit, qui ex basi Capi- tolina numerum denunciatorum rediget ad XIV ; absurdum enim erat Xprimos in decuria qualtuordecim hominum conslituere et cum bini simul lictores magisiris vicorum apparerenl, ex alia regione lictorem adhiberent necesse esset, quod rationem non habet. Cum autem in ouratoribus quoque, quos bino:

*) Sabinae Tranquillinae Gordiani III uxori titulum fecerunt dece. riales geruli Grut. 1085, 11; item Fortunatus decurialium gerulorum dispensator p. Chr. 166 in honorem domus Augusiae lunoni Lucinae aram dedicavit (Grut. 1009, 12). Cf etiam Grut. 696, 4, quod exem- plum inspecto lapide qui est in Museo Vaticano admodum detritus Kel- lermannus praetulit alteri Don. 148, 50. Murat. 758, 2. Videntur faisst ex familia imperatorum et imperaterum principumque leotiens portavisse,

. E T, ο. - ο δαν

De apparitoribus magistratuum Romanorum. 51

fsisse constat et ex Curioso Urbis et ex ipsa basi in reg. XII, eadem in qualtuor regionibus ex quinque non habeat nisi sin- gulos, idem in denunciatoribus accidisse consentaneum est et luisse tot denunciatores quot curatores, id est XXVIII. Qui Dumerus exiguus bene convenit tilulorum paucitali oflicioque alioso; deinde cum bini essent lictores singularum regionum, oplime magistri vici suis quique diebus lictoribus uli potue- Tun. Quid denunciaverint, non dicilur, credo tamen dies ferisrum, praesertim conceplivarum, ut legitur in lapide quo- Qam vici Censori lustratio erit Idibus Septembribus. (Orelli 2481).

H. Apparitores magistratuum municipalium.

Etsi non mihi propositum est de magistratuum munici- P alium apparitoribus omnia colligere quae ex inscriptionibus de tis accepimus, placet tamen pauca de iis quoque addere ad E*e«wnparationem instituendam magis quam ad rem absolvendam. viros, qui erant quasi consules municipiorum, duos li- -ftores babuisse notum est, undo duo fasces appicli sunt li- “mio duumviri Nucerini, quem post alios edidit Avellino opu- $«solj li], 155. 173 cuius de hac re observationes conferendae $wanL Lictor duumtiralis est in lapide Capuano pessime edito €t Muratorio praef. ad T. IV, p. 6, n. 8, quem ita descripsi iwi Museo Borbonico : (imagines viri et mulieris) P. OCTAVIO. P. LIB. SVCCESSO LIC. IIVIRALI. CAPVAE CAECILIAE. Q. F. SALVTARI SIBI. SVISOVE. SOLO. PRIVATO VIVI. FECERVNT Alerum lictorem duumviralem non facile invenies *), etsi

*) Nam spurius est lapis Nomentanus Polidoro Bruttia vindicata (in alee libri Barrii et Aceti de Bruttiis Rom. 1737) p. XXII: M. ONESIMO. FVLYO 5 LICTORI. MVNICIP. NVMENT j| OPT. COH. V. PRAET | K.CONIVS. B. MERENTI | ET. SIBI. ET. FILIIS. DVLCISS | JA. F. XII.

——

59 De apparitoribus magistratuum Romanoru

lictores Brizianorum sunt apud Grut. 631, 6 cf. 3., appe tores et limocincti (tribunalis in tilulo honorario quatuor Veronensis apud Orell. 3219. Denique in lapide Ostiensi: brett, X. 450 nominatur patronus decuriae scribar. cerar et librarior. εί liclor. et viator. item praeconum , unde in ligitur id municipium accurate imitatum esse quatluor spp lorum genera quae erant Romae; etsi Ostiis quicunque ap ritores erant in unam decuriam coiisse videntur. Similiter cidit Narbone Grut. 630, 12: C. Manlius C. f. Pap. Ih Umber ezs decuria lictorum viatorum quae est c(olonia) 1 lia) P(aterna) N(arbone) M(artio) cf. 626, 3.; unde re tuendus est alter Narbonensis titulus Grut. 624, 9

p. CORNELIVS

P. F. PAETVS

licTOR. VIATOR

ο, l. P. N. M, P. XV Borghesius lamen banc decuriam lictoribus municipalibus al buendam esse negavit, formulam enim QVAE EST propr esse eorum qui ad tempus alicubi habitarent, citavitque scriptiones affines Berytensium qui Puteolis consistunt Mu 231, 4; Italicorum quei Argeis nogotiantur Grut. 375,5. Q re cum praesertim C. Manlius Rufus ipse se ex Umbria ori dum professus sit, decuriam hanc lictorum viatorum appar se proconsuli provinciae Narbonensis censuit. aereo ts in eo, quod apparitores proconsulis decuriam effecisse cuntur; nam aliud exemplum decuriationis in ministris : gistratuum provincialium non novi neque casu id factum supra dixi, sed propterea quod apparitores eorum non perpetui ilaque in decurias collegiaque coire non pote Neque intelligo cur ista decuria quae est Narbone, non luerit esse Narbonensis, cum lapides non desint, in qt artifices Romani Romae alicubi consistere dicantur; de re videatur Marini Arvali p. 12 cum annot.

Restant socii licdores populares denunciaiores Pule

citati in proximo capite ex unico lapide, cuius similem &

De apparitoribus magistratuum Romanorum. 53

»ullum reperimus ; unde quo pertineant non effici potest nisi ex comparalione liclorum popularium denunciatorum urbano- rum. Qui si vicomagistris atiribuendi sunt, vicomagistros sulem in municipiis referunt Augustales (nam larum Augusla- lium colendorum causa institutos esse vicomagislros in urbe, in Italia Augustales olim demonstravi): lictores isti populares denuncialores Puleolani pertinent ad Augusiales Puteolanos. Quod confirmatur fascibus binis qui in sexvirum Augustalium lpidibus frequentissime inveniuntur appicti; ut in duobus his inedilis, quorum priorem descripsi ex lapide Solopacae prope Telesiam, alteram ex schedis accuralis Aeserniae :

C. CAESENO

C. L. POTHO

SEVIR. AVG (fascis interiit lapide fracto) ET. C. CAESeno

fascis

Aeserninus hic esl:

CN. RVLLIVS CALAIS SEXVIR. AVG fascis (bisellium cum suppedaneo) SIBI. ET. MARIAE CORINTIDI CONTVBER V. F.

fascis

Seribae denique municipiorum, ne hos omisisse videamur, mi- nine poluerunt deesse, postquam censiones in municipiis per- agebantur (v. |. lul, municip.). Neque desunt; ita in lapide Sulmonensi Don. V, 162. Mur. 201, 7. 726, 7. , quem ipse Sulmone descripsi, est P. OcTAVIVS. P. F. EVtuclANYS. SCR. SVL, in allero Venafrano, Cotugno Venafro p. 292, M, VALERIVS. VICTOR scRIBA. VENAFTAN., in inedito Aeser- vino CN. MARIVS. CN. F. TRO. SEVERVS. SCRIBA. AESER-

54 De apparitoribus magistratuum Romanorum.

NINVS, Decuriae tamen scribarum praeter exemplum Ostiense supra relatum aliud in municipiis non novi.

Perfeci quod mihi proposueram, ut apparitoram titules colligerem, ordine disponerem, interprelarer. Id addendum est, ne quis frustra quaerat, multos quidem ex his officiis pleri obtinuisse, sed non accessisse per gradus a minori ad maius; ordo enim nullus reperitur. Invenitur qui fuit scriba aedäli- cius scriba quaestorius (scr. qu. C. 16.), scriba aed. scrálbe trib. (p. 27 ct trib. 2), scriba trib. scriba quaest. (pullar. 16. D > praeterea viatores quoque perveneruni ad scripluram, pre e€-— sertim quaestorii ad quaestoriam (sor. qu. 20. pullar. 16) wel tribuniciam (pullar. 16) vel aediliciam (viat. qu. 8), sed etigm ΕΣ vialor aedilis plebis ad aediliciam (scr. aed. 27.) Quid que»d ex lictoribus quinque ad scripturam accesserunt, unus cons #3” laris ad quaestoriam (lic. cos. 6), quattuor curiati ad aedi Bi- ciam (p. 27. lict. cur. 10.12. 13.) Viatores consulares ide 1 lictores fuerunt sive consulares (lict. cos. 14) sive curiati (vias cos. 7. 10), lictor consularis et popularis item praeco aedi 3- cius (lici, cos. 15), ex pullariis denique unus lictor (lict. cc» 5 19) alter viator (lict. cur. 16). Quare etsi in his discrimis τν apparent, ut praecones ab aliis longo intervallo separatos fule®“ se , lictores et viatores autem paene exaequatos (unde elias*! coniuncti fuerunt in decuria Narbonensi et eiusdem ording-9 homines audiunt apud Gell. XII, 3), nullus tamen ordo cerni tur nedum munerum series, et qui potuit aliler esse in MR ciis pecunia emtis? Munera quot quis obtinere potuit eodens tempore eum gessisse credendum est. Quod ad dignitatem apparitorum atlinet , in universum non erat magna, et e H- bertis plerumque ministeria magistratibus et sacerdotibus ge- rari Tacitus auctor est (Ann. Xlif, 97). Eos tamen non &ihil potuisse in rebus publicis cum rebus gerendis interessemk et facile magistratmum sive gratia sive socordia quidvis obtine-

De apparitoribus magistratuum Romanorum. 55

rent, praeter auctores, qui mulli sunt de honeslissimo ordine scribarum , lapides quoque comprobant de iis maxime qui aderant magistratibus mullis rebus occupatis, ul praefectis aerario in cura tabularum publicarum et aedilibus curulibus in emtionum vendilionumque negoliis, Scribae erant honorifi- centissimi apparitorum , sequebantur lictores, tum viatores ul- tämique erant praecones; quo ordine recensentur in titulo Ostiensi p. 52. Praecones sane omnium erant contemptissimi, aamde in his reperitur neque ingenuus neque tribus, si exce- peris P. Aemilium P. f. praec. aed. 3. et C. Calpurnium praec, eos. 3, spurium id est quasi liberlinum et ex tribu Collina szpxuriorum, ne honor quidem ullus nisi seviratus semel p. 45.; Ppraeconis filius inter decuriones Puleolanos receplus (praec. «ων, 2) in memoriam revocat praeconis filium L. Aeiium Sti- Menem Praeconinum. Viaiorum longe maior pars erant liberti Bao.minesque infimi ordinis, unde tribus raro appareni, rusti- 41526 bis tantum (viat. quaest. 8; cos. 5 lectio incerla est et E* AL fortasse scr. pro FAL), multi vero in iis artifices repe- Wüwntur fabri, margaritarii, vestiarii, coactores argentarii, Ewercatores olei multique homines ex sacris collegiis tenuio- Yum, ut ex Antoniniano et dendrophorum et sevirum; maio- Wes honores nulli apparent, nisi eo referre placet officia quae- dam domus Augustae (viat. cos. 4. 7.), sacerdolium Luperci (viat. aed. pl. 2) equestremve honorem filiorum viatoris con- sularis (viat. cos. 16), nam equitis Romani L. Licinii Hero- dis, qui fuit decuriae viat. cos. equestris, ralionem plane sin- $ularem supra exposuimus, Vialores autem quaestorii, quo- nm officium maximam fidem flagilabat, meliori conditione fue- mmi; in his enim neque reperiuntur sordida ista opificia et luerunt duo homines satis honesli, alter tribunus fabrum na- valium Porlensium et curator viae Praeneslinae, aller trib. mil bis et curator [ani Heraclis Tiburtini. Eodem fere leeo fuerunt lictores eiusdem ordinis homines, Plurimi sunt liberti, ingenui pauci, tribus perrarae neque nisi urbanae, οί οἱ minisleria apparent vulgaria, ut fabri lignarii, fu-

66 De apparitoribus magistratuum Romanorum.

soris ollarii, nomenclatoris ad census, quique paullo hono- ratiores sunt , in quibus sunt liclores proximi , ministeria ob- tinent domus Augustae (cos. 17. 18. cur. 7. 8.) vel sacer. dotium Laurolaviniense (p. 21. cos. 18) patresve fuerunt equi- tum Romanorum (cos. 8. 14. 16). Quantum nihilominus po. tuerint, demonstrat titulus Ti. Claudii Severi lictoris decurie- lis (cos. 8), quem posuerunt .piscatores et urinatores in Ti- beri amne ob navigationem scapharum eius opera adquisitam, Sequuntur longo intervallo scribae, quorum insignem in re publica locum praeter Ciceronem lapides clare arguunt. Aedi. lium plebis quidem et tribunorum liberti omnes sunt nequt ullo honore insignes, excepto T. Statilio scriba tribunicio ϱ praefecto cohortis, qui tamen non mullum probat; cum emim idem fuerit scriba aedilicius , per hunc honorem ad praefe- cluram pervenisse pulandus est. Longe alia ratio est quae. storiorum ei magis eliam aediliciorum. Libertos in ultrisqut non inveni nisi ternos (aed. 22. 27. 29. cf. 1., quaest. 14 20.), quorum omnium ralio ita comparala est ut antea fue. rint sive viatores sive lictores et per hoc officium in maim scriplurae se insinuare potuerint, praeler unius L. Numpidi Philomeli scr. quaest. 14 in titulo seculi Augusti, quo horum Scribarum minorem adhuc honorem fuisse credo. Tribus quo- que nominantur honorificentissimae quaeque ei plurimae rusli- cae; Palatinam saepissime apparere (quaest. 1. 2. 18. aed. 5 6. 11. 19. 26. 28) inde repetendum est, quod ad ministeriua urbanum faciliorem accessum habebant homines in Urbe nali Minora collegia et opificia nulla memorantur, nisi quod unm Scriba aed. n. 27 Augustalis erat; qui accensus consuli e viator aed. pl. cum fuisset, extra ordinem scripturam videtu adeptus esse. Contra scribae et quaestorii et aedilicii mull habuerunt equum publicum (quaest. 6. cf. p. 4 de M. Fabi Sarmento aed, 2. 10. 11. 15. 26.) et locum in V decurü (aed. 10) multi officia publica non infimi ordinis, ut curs viarum (aed. 19. 20. 28), munus accensi velati (aed. 98) vigintiviratum (quaest. 4) sacerdolia denique pontificis (quaest

D e apparitoribus magistratuum Romanorum. 57

1. aed. 11) Salii (quaest. 1), flaminis D. Hadriani (aed. 10), Ls urentis Lavinatis (aed. 11. 26. 29), Luperci (aed. 26). Magis etiam diversitas inter hos et alios apparitores apparet isa«le quod cum in his praeler viatores quaestoris nullum ozxanino hominem militerem invenerimus, hic nohis praesto susmi praefecti cohorlium (aed. 5. 25.), praefecti fabrum («quaest. 1. aed. 47.), tribunus fabrum navalium Portensium (5 ed. 20), praefectus praesidiorum et Montis Beronices (quaest. 183), tribuni militum, in quibus unus a populo (quaest. 4. 10. ıed. 5. 19.). Maxime autem scribas honoribus et officiis suis Kauznicipia praesertim Urbi vicina prosecula sunt, unde habe- mus in jis summis honoribus funclos Ostiis (aed. 11.), Circeiis (&ed. 5.), Bovillis et Neapoli (aed. 26), Tibure (quaest. 1), Carsulis (quaest. 4. 15.), Formiis (aed. 29), Sinuessae (quaest. 1 15, Sulmone (quaest. 18), Vicetiae Saturniae Suessae (aed. 9). Quin ad provincias ea consueludo propagata est, ut L. Aelium Rectum scr. quaest. scr. aed. multae civitates in Graecia et Hispania civitate honoribusque decorarent (aedil. 2.) Quan- tm potuerint in rebus gerendis, inde intelligilur; quibus re- bus valuerint quid est quod exponam, cum raliones publicas cohfcerent et mercium mercatorumque curam agerent? Sane Scribis polins quam aedilibus attribuendum est quo adhuc pro lege utimur edictum aedilium curulium de rerum vendilionibus, unde optime convenit scribam aedilicium , cuius nomen aetas BObis invidit, in inscr. 30 dictum esse surisprudentem. Romae 1846.

T. Mommsen.

Ueber Wahrheit und Dichtung in der qvi chiſchen Kitteraturgefchichte.

Eine populäre Borlefung.

Son

4, Lehrs.

Unfere Qittevatue bat mehrere befannte, auch beliebte SDiditu gen, deren Stoff und Helden ber griechiſchen Litteraturgefchichte a gehören. Ich will auf Aelteres, 3. B. Wieland, nicht zurückgeh fondern nur ber Kraniche des Ibykus, des Arion unb der Sapp gebenfen: an fie, welche eben fehr dazu geeignet find, will ich mel Bemerkungen anfnüpfen.

Nie { ein Ereigniß beffer bezeugt geweien als bie ευ nenfahrt des Arion. Schon bei bem Water der Gefchichte wire d Sache ausführlich vorgetragen. „Lesbier und Korinthier“, fagt 1 „erzählen ed, Und „bei Zänaxon flet von Arion ein eher Weihgeſchenk, ein Menſch ber auf einem Delphin ift." Und mel nod. Aelian (All, 45 Xhiergefch.) giebt uns das Epigramm, ὃι unter jenem Weihbilde gefchrieben ftanb:

Dies Fahrzeug trug vettenb des Kyklons Sohn ben Arion

Unter der Götter Geleit aus dem Giciliffen Meer. Auch, fo fährt derſelbe Aelian fort damit unfere Verwunderung we geiler verbe, auch Hat Arion dem Poſeidon einen Dankhynmus g mund iſt folgenber:

Neber Wahrheit unb Dídiungin der griedhifch. x. 59

Der Θύμα höchſter, Meerbewohner,

Poſeidon mit goldenem Dreizack,

Erdſtuͤtzender, Wellenbeherrſcher.

Die gefloßten ſchwimmenden Thiere

Um dich tanzen ſie im Kreis,

Mit der Füße leichtem Wurf

Aufſpringend im Schwung;

Die nackenſträubenden

Schnelleilenden Thiere,

Die Muſenliebenden Delphine

Ernaͤhrt in der Salzfluth |

Bon den göttlichen Mäbchen ben Nereiden,

Die Amphitrite gebar.

"Die ihr in Pelops Land

Zu Tänarons Küſte

Mich geführt, ba ich irrte

Sm Sieilifhen Meer.

Tanzend mit frummem Rüden,

Der nereifchen Fläche

Zurche ſchneidend,

Die unwegfame Furth;

Der Männer Trug ſtürzte mid)

Vom meerdurchſchwimmenden

Hunpgeglätteten Schiff’

In die purpurnen Oewäſſer. leji;en$ haben wir bie Geſchichte δεί mehrern Alten erzählt. Dan RR, am etwa bít ausführlichfien zu erwähnen, fie auſſer Herodot, wp beffen Ergihlung Uulns Gellius eine angenehme Ueberſetzung Nbotben , Sefonvers bei Dio Chryſoſtomue (or. 37. in.), ber auch '*n Herodot vor Augen fatte und fid ifm nahe genug anſchließt, Mei Doid in ven Festis (11, 83 ff), ber ziemlich djroniimáfig er» MER, und in beu Kabeln ved Hygin (194) finden. ΠΠεία neben Derodot i fie von allen uns erhaltenen von deinem eingehender we duterefiakter vorgetragen als von Plutarch (Sympos. ssp. τή). uf einen Vergleich beider kemme sch noch zurück.

60 - Ueber Wahrheit uno Didtung

Die Kraniche des Ibykus find uns in einer funflgemáfen Be- handlung aus dem. Altertfume nicht erhalten. Die Sprichwörter- fammler erzähfen nur: Die Kraniche des Ibykus wird von folden gefagt, bie unerwartet für ihre Vergehungen beftraft werben. Iby⸗ kus namlich, als er von Raͤubern getóbtet wurde, rief Kraniche zu Zeugen an, die er über fid) fliegen faf. Nah einer Zeit erblid- ten die Räuber, da fie im Theater fafen, Kraniche darüber herflie- gen und fprachen zu einander: die Kraniche des Ibykus. Auf biefe Beranlaffung wurden fie ergriffen und beſtraft. Sonſt ift fie zur eibifchen Folgerung mehrmals benntzt, theils δεί Proſaikern, theild im ber Anthologie. Als Lokal findet fid an einigen Stellen Korinth genannt.

Solche jedenfalls wunderbare Geſchichten kannten bie Griechen aud) von andern ihrer Dichter. Aus Gründen welde fi unten ‚ergeben werden, flee ich das fchon aus Phädrus (IV, 24) befaunte Ereigniß daneben, das Simonives betraf; αἴ[ο ſchon aus hinreichend fefíer Zeit. Dan fagt, als Simonives zu Rranae in Theffalien bei Stopas, einem reichen und erfaudjten Manne, Tyrannen von Theſ⸗ falten, fpeifte unb ihm das Gedicht, das er auf feinen Sieg in den öffentlichen Spielen gefdjrieben, gefungen, worin zur Ausſchmückung nad Sitte der Dichter vieles zum Lobe von Kaftor und Pollur ges ſchrieben war, äufferte ihm jener gemein genug, er werbe ihm bie Hälfte ber verfprochnen Belohnung für das Lied geben; das andre möchte er fij von feinen Tyndariden, denen er ein gleiches Theil Lob ge(penbet, einfordern. Kurz barauf wird bem Simonides am ‚gezeigt: e ftänden zwei unbefannte junge Männer vor ber Thür, bie ihn angelegentlich herausverlangten. Er ftanb auf und ging hinaus und fand Niemand, Während biefer Zeit inbeB flürzte der Saal, in dem Skopas fchmaufte, ein 5 wobei Slkopas felbft mit den Seinigen den Tod fand.

Auch Quintilian erzählt die Geſchichte (AI, 2, 11); bod) ba ſtellt fi der leidige Unglaube ein: „wiewohl fagt er dies Game von ben Tyndariden fcheint mir fabelhaft. Auch hat der Dichter ſelbſt diefer Sache nirgends Erwähnung gethan, ber wahrlich über eine Sache, bie ihm fo febr zum Ruhm gereicht, nicht würde geſchwiegen haben”.

W^uultwtutt:

uu lb

in bet griechiſchen Ritteraturgefchichte. 61

Wie mögen fid) wohl die Philologen zu dergleichen verhalten ? er lebte Bearbeiter bed Simonives der, wie ich vermutfe, jetzt fet5ft (don anders tenft findet ſehr wahrfcheinlih, Skopas habe ftd einft irgend etwas ganz befonvers granufames gegen die Thefla- Liter zu Schulden kommen faffen. Aus Rache haben die Theffalier ühm den Saal, ven er fid) zum Siegesmahle bauen fie, untermi- mirt; ben füßen Dichter aber (poetam dulcissimum) haben fie vor» Her heransgerufen. Man fennt biefe Art natürlicher Erklärung wie $te genannt wird, aus einem andern Gebiete gut genug; ein jebe® 2g aftum wird als wahr vorandgefett, nur bad Wunderbare abge; ftreift; ba aber die Fakta dann audeimanberfalfen und fif Schaden fun, fo fegt man fie nen zufammen, mit ber ſtillſchweigenden Cr» Ecxubnig unb Mothwendigfeit, was fif) verrenft hat, zu zerren, 1996 ze τοῦ mt Schließen will, ein Stückchen hineinzuſetzen, bis bie plump⸗ Vt «e Marionette zu Stande gebracht ift, bie gleich geſchmacklos und απ» πο οὐχ ift. Indem wir davon hinwegzueilen wünfchen, trifft es fi Eu, bap wir bei einem Manne wie SO. Müller Grfag zu finden X5 ofen. Man fagt uns, den Urfprung der Fabel von Arion Habe =>, Müller ín ben Doriern 'erflärt. Wir beeifen nnd ben ges Feten Mann veben zu hören. „Ich bemerfe, fagt er, bap wir SR > underbarer Weiſe bie Fabel von Arions Delphinenfarth noch in

V VS ren Entftehen darlegen können. Die tarentinifche Kolonie war von anaron nach Italien gefchifft mit bem Kult und unter bem Supe tänarifchen Poſeidon. Dies flellte der Mythus dar, indem er En Taras felbft auf einem Delphine hinſchwimmen Tieß ; vole. ihn Xe tarentinifchen Münzen zeigen. Nun [ος Arion dieſelbe Kahrt mue Un umgelehrter Richtung auf diefelbe Weife gemacht haben; unb bie "Cyuffiiebe ber Delphine, vielleicht auch irgend ein anderer Umſtand Ἅπαμβίρ Helfen, die alte Sage anf ihn zu übertragen.” Wie viel ätherifcher und das anweht! Verſtanden aber hoffe Sch Hat oon ben geehrten Anwefenden es Niemand fogfeid) und ich €ruf nit. - , Gerabe biefelbe Fahrt nur in umgekehrter Richtung auf dieſelbe Weiſe.“ Man kann fih in diefe Worte fehr vertie- fen, wenn man voraudfegen wollte, fie bedeuteten etwas anderes, als wa bie gemeine Sprache nennt: umgefevt von Tarent nach

62 Beber Wahrheit unb Didtung |

Sümareu. Man wird fi in ber Guperfen Verisgenfeit Pefinbe wenn man glauben follte, das „unter bem Schutze umb mit or! Kulte des tänqriſchen Poſeidon“ thue hier etwas zur Gade. Shen man außerdem noch ein Präſens (ſoll) in ein nach allen Togifdja Befegen nötkiges Imperfeltum verwandelt, fo erhält men das ει ſtaͤndniß, unb es giebt Fein andres: man fah ben Taras auf be Delphin für ben Arion an, umb zwar deßhalb, weiß ber Leah Arion von Tarent nach Tänarum gefahren war wie jener vom qUi narum nach Tarent, unb weil der Delphin ein muſilliebendes The íf. Aber, werben Sie fagen, bag erflärt ja gar Die Sage mij and kommt uns etat wunderlich vor,

Auch Welder, ber über den Delphin unb ben Hymmus be (rion. einen Aufſatz gefchrieben (Rheinifches Mufenm 1833 p. 399; hat πώ damit nicht begnügen fónnen. Doc finde ih mich i δι Nothwendigkeit, bie Anfichten des trefflicden Mannes hefreiten z müflen. Müller mug doch ben Hymnus bes Arion, wenn er guet baran badjte, für unächt gehalten haben. Dazu kann fi Welch nicht verſtehen; , tenu ber Hymnus habe im Iyrifchen Ansbrud ει fo ſchoͤne Fülle, fo kunſtvolle Durchbildung, Halte fi im Prach vollen ber Malerei fo glüdíid auf ber Linie, jenfeits deren Uebn maf und füngelei unvermeiblich [Φείπεα, taf ες mit dem fehönfe in verwandter Tonart die Vergleihung aushalte. Man müffe all das Gedicht nicht buchſtäblich verſtehen.“ ch begreife volifowmn daß ein Dichter, bev aus einer gefährlichen Seefahrt fid) fhwinumen an'6 Land gerettet, im Ausdruck der Frömmigfeit finsen fomue o bein Delphin, Poſeidon, trug mich an tag fihere Ufer! oder ow baB er, wenn nidt fo fromm, im bichterifchen Selbſtgefühl den mufiffie benden Delphin zu des muſiſchen Meiſters Rettung berbeifuunnen barftellt, ober fid) vorftellte. Denn beides kounte in jeuer Zeit fo gar ernſt gemeint fein. Allein [είπεν von beiven, tvrber bad. (e fühl der Frommigkeit, noch das des dichteriſchen Gelbfibemuptfeint womit vermathlih Dankbarkeit vereinigt fein würde gegen baé treu freuntlide Thier und eins von beiten verlange ich, wenn {ὲ jenes Verſtändniß des Hymnus überhaupt zugehen foff treten ü unferm Hymnus hervor; weder den Gang bat: Hoher Jüesrgel

in der griechiſchen Litteraturgeſchichte. 63

Boſeidon; um bij tanzen die Delphine, welche mich ans Land pei⸗ seen, als hinierliſtige Männer mich in'ó Meer geſtürzt. Wr ipéefrm nun, was (d verlange und vermiffe, hat Welcker in bey LD>yunus feinen Anftoß gefunden; aber ter Schluß macht ihm δα. Senlen. Denn ben Sturz in's Meer durch bie. Binterlifiigen Män⸗ sae r kann er wicht glauben. Warum nicht, was ev darüber [agi beten ih nicht recht zu verfiehen. Nicht gefagt wird, ba Weng überhaupt nur eine endlich glückliche Rettung aus Gefahren e£usr Serreife die Thatfache war, ber Husprud durch Rettung δες «E^ elpfine viel ferner lag und unendlich viel unwahrfcheinlicher wird. ED och wie bem aud) [ε: es fteht ja in bem Achten Hymnus: mis Ui rb Welder (i bec Schwierigfeit entziehen? ? „So fagen wir denn” Deußt cé, um den Oymaus gu reiten, „Da Arion eine wunderbar glüds EEexje Rettung von räuberifhen Nahftellungen, ben er OQERÍ einer Serfahrt glücklich entgangen war, unb beren Umflänbe im Dua Siyl eines Dankhymnus an Pofeidon nicht eingingen, burd Weiſtand des Delphin ausbrüden wollte, fo war er genótfigt Dee erfohrenen Angriffe ober Abfichten auf fein Leben ober feine Dose in ein Stärzen in die See zu verwandeln; unb wer ben my Ki ufen Ausdruck des erfien, der uicht neu war, verſtand, fomir mücht darüber in Zweifel fein, bap auch bad zweite nur bildlich qu πας πιει ſei.“ Aber erſcheint uns Arion, der Töne Meiſter, da nicht ein me» Wig ſtümperhaft? Sodann nad) 19.6 Darftellung ijt bie Seefahrt Etwas aufälliges, e Rettung bezog fid anf feine ober gar feiner Dabe Rettung aus den Anfällen von Räubern und was [οί ba der Delphin? | Man wende bie Kühnheit, denn immer noch fcheint Kühnheit it dergleichen erforderlich, da an, wo fie hingehört. Des Hyunus iR unächt (vou dem Epigramm giebt ed auch 98. zu); und das iſt von allen, was bier in Frage kommen kann, das gemiffege: denn Wi fnnen wir mit unfern eigenen Augen fehn und mit unfern εἰ» um Ohren vernehmen. Und von all den Herrlichleiten, welche W. uns oben aufgeführt hat, finden wir nichts, feine Fülle unb feine δι, Wir fehn ein Aggregat von iBeimürterm und poetiſches

64 ^o Weber Wahrheit und Dídtung

Termen, ans bem gangbarften Vorrath ber griechiſchen Dicrerfera de. Hermann, ber hierbei allein in Betracht fommen kam, κα einmal das Gedicht freilich vor vielen Jahren (ad Aristot. poe 235.), zwar nicht wegen Fülle und Pracht, aber wegen einer a dern guten Eigenfchaft gelobt: wegen ber Anmuth; ev nemnt eum venuslissimum carmen Arionis; wobei dahin geftellt bleibt, οὗ e ed in jenem Augenblicke auch wirklich für ächt hielt, ober ba e$teu—€ nicht darauf anfam, ϱϐ der Kürze wegen mit bem Namen δεµί»-- nete, unter bem es nun einmal geht. Es dürfte darüber fo genbes zu fagen fein. Das Lob ber venustas will felbft in fp terer Zeit für ein griechifches Gedicht noch nicht viel bebeuten. :Damcer griechifche Dichterfprache hat feit ber homeriſchen Grundlage eine βρε «^ zahflofe Menge von anmuthigen Bezeichnungen, worunter die ἴδε- wörter allerdings befonvers genannt zu werben verbienen, fi amm ^ ſchaffen; fie Hat fid) eine ſolche Leichtigfeit in Stellungen und πα” bern angeeignet, und dies alles hat fie, da fie nie un

warb, da aus bem immer gegenwärtigen Homer wenigſtens παν Hang und Leben bewußt unb unbewußt gefhöpft ward, feftgefalteuumm- mit fij gezogen, mochte fie das Gegebene unmittelbar benugen, ode ——" bei der gebachten Fügſamkeit Analoges παφ[φαῇει. So i es ge] fommen, daß felbft bie Dichter fpaterer Jahrhunderte, die um

ja ínfipib heißen müffen, eine gewiſſe mut man möchte fg nicht 108 werben fónnen. Man Tann dies am Heinen Epi

wie am großen Epos wahrnehmen. Dies aber ἴαπα um fo πρ tänfchen unb über Schwächen wegfehen laffen, wenn mam δε --” baß jene Anmuth nicht bloß in ber äußern Erfcheinung der Gpteje liegt, fondern daß jene alten Wörter und Fügungen, woeldje πο fatte ober nachſchuf, ihren Reiz zugleich einer poetifchen Anſchauung / einer treffenden Empfindung, einer anfpredjenten Vorſtellung zu verbanfen haben, unb fo. mit der angenommenen Sprache zugleich

eine Menge fo guter Eigenfchaften des Inhalts mit hinüber gelei⸗

tet wurden. Wie febr aber das tänfchen fann, bavon will (d), war

eben ein allgemein befanntes Beifpiel zu wählen, zwar eine profe"

fhe Schrift anführen, die aber viel poetifche Farbe fat; wie über» haupt bie fpätern griechiſchen Profailer, fogar wo ber Stoff weniger

in ber griechiſchen Litteraturgeſchichte. 65

"peg neigt, im Gefühl des Mangels an Ternhafter Tüchtigkeit viel⸗ Fach zw jenem Schnuckwerl Hinäbergegriffen haben, das ihnen bie Poetiſche Sprache bieten konnte. Ich meine jeht ven bekannten Schäfer- zesman.:be6 Pougué, der nicht nur einen jedenfalls fo geſchmackvollen «ήσαν wie Paſſow, fonbern ber felbft Göthe getäufcht Hat, welcher a fu ſehr erhebt. Dies gefchah, wie ich überzeugt bin, durch ſolche iigenfihaften der Sprache und bes Ausdrucks, wie ich fie geſchildert Neebe. Denn mit nod) größerer Ueberzeugung [ρτεφε (dj e$ ans: augen iſt jener Roman fo füppiff und infipib ale etwas nur ασ fam. Was nun den Hymmus des Arion betrifft, fo will ih, ob⸗ u Nei Hermanns Superlatio meiner Empfindung nad ter Sache εἰ. "Ro mmag qx viel ijut, die venustas zugeben; bie man übrigens nicht zum. «οὗ meiner Ueberſetzung beurtheilen mug, vie ich jebt nur gang FL tig Hinwerfen konnte; ich würde au bei größerer Muße, fovief cm NE im Griechiſchen wirklich bacon vorhanden if, ſchwerlich ganz et» TE eden Tönnen. Aber das werben doch die verehrten Anweſenden Fame waßrgenommen haben (worüber wo möglich nod weniger zeit fein kam, und was ihm entfchieven das Urtheil ſpricht) daß Ub-erzr fein Gebaufe if. Das Gedicht fónnte von Uhland fein; wie “Eu ober von Schiller 3. B. (don nicht fein könnte, fo fann δεί ben t ten griechiſchen Lyrikern jebet Bruchſtück, das man fi aufſchlagen "Rm Gte, ben Unterſchied fchlagend empfinden faffen. Bon ſprachli⸗ pen Gegengründen darf ich aud hier wohl des Dialekts erwähnen. —Da⸗ Gedicht iſt im attifchen Dialekt mit einigen untergemengten bo» Cam ERSen Formen in ber Abwandlung gefchrieben, nad Art etwa ber Silk ire in ben attifhen Tragödien. Wie konnie ver lesbiſche Lyriker "EE rion folgen Dialekt fingen und kennen?

Run fónnen wir ungehindert unb ungetänfcht durch das falfche ie die Frage aufftellen: was maß man von biefer Gefchichte αἴθ Wahrheit behalten und vie Antwort ertheilen: Nichts. Auch nicht de gefährliche Seefahrt? Mit Sicherheit ans dieſer Gefchichte aud

wit einmal eine Seefahrt. Aber eine Veranlaffung muß die Sage Vo Gaben. Ja eine ethifche Beranlaffung und ethiſchen Urfprung

waj Πε Haben; daß fie auch einen Hiftorifchen hoben müffe, muß Set. f. Wr. R. 3. VI.

66 |. Weber Wahrheit uu? Diatung

(f$ laͤngnen. Und biefe ethiſche Veraulaſſung fiegf im ben bei Eye zählungen, die ich abfichtlich zufammenflellte, von Arion, Ibyles εν Simonides, wie mid) dünkt, deutlich genug vor Augen unb in afiem dreien ein und diefelbe. „Die Dichter fleen im befombori au ο” zugeweilen Schutze ber Bötter.” Das iſt auh uns verlänktid. Aber nicht immer find bie Zeiten, wo ba6 mit einer Lebhaſtigkeit, Innigkeit und ich möchte fagen Heiligleit gefühlt wird, daß Aw ín die Cage verforpert; nicht immer hat ber Körper der Gage yos tifche Geftaít genug, um für immer anfprechend zu fein. Dem Quit den war der Dichter nicht nur ber Träger feines λαούς immer ber vorzüglichfte, lange ter einzige; nicht mr der Έτ unt» Mahner bed Guten unb Rechten, ober wie er ed gern καθε, bognmunmm Schönen. „Die Geſetze, fagt ein Redner, befeblen nur, bie Dichter em lehren und bereden bie Menfchen zum Rechten.‘ Er war ihnen wie in —— Prieſter; fie fonuten ohne ibn ihre Götter nicht ehren; ev (iuf die e Yigen Lieber, orbnete ihnen ihre Chöre, er leórte fie »ft ῄῴαν aig. MEN Kinder bad Zefllied, womit fie zum Stempel des Gottes zogen, wag EE ihnen noch im Alter eine erhebende Erinnerung blieb. „Noch olo EE Gattin fagft bu: 3d fang den Göttern, Als ben Wefitag brachte ber Zeiten Umlauf, Nach die Lieder, wie mir die SBeifem angeb Flaccus der Seher“, fagt Horaz in griechifhem Sime unb vemmtorerm—— lich nad griechifchem Vorbilde. Aus folder Stimmung heraus eo fhien der Dichter und vorzugeweife ber Igrifche umverlepfih sog Menfihen nnb unter befonbrer Aufſicht der Götter; biefe lebendige Idee ſchuf fid) die Materie. Dasifder Urfprung jener Mythen uund ähnlicher; denn wir finden benfelben Glebanfen wod mehrmals fen (πε - in den Dichtergeſchichten wieberlehrend, 1. 99. ben, von beffen os Archilochus in ber Schlacht getóbtet war, wies bie Pythia, ald er ein ba$ Drafel befragen wollte, mit ben Worten zurück: ber ben Muſen⸗ priefter erfhlug, entweiche vom Tempel. Und fo fort.

Wie viel nun, wenn fuf einmal die Sage verräth, Thatfache bleibt, ἴαπα nie, wenn nicht anbre Zeugniffe hinzukommen, gewußt werben. Zwar ift es natürlich und ift auch oft gefchehn, daß fie dabei an irgend ein Faltum , das fonft aus tem Leben ber betref⸗ fenden Perſon gangbar ober beglanbigt war, auknüpfte (bei Di

in bet zriechiſchen Littevaturgefichte 67

s mania cn eis Gebicht); allein weiches chen Dies Faltum wie weit ed vríde, faun wie gewußt erben; ja nothwendig p6 überhaupt nicht. Was ben Simounides betrifft, fo iſt wahr, unter feinen Biegesgevichten fid) eines fand mit einer Epiſode

Me Dioskuren ; allen bie Alexandriniſchen Gelehrten Hatten übers

gene Gründe, dies nift als für den Skopas gefchrieben angue rmn. Daß er mit den Gfoyaben. befreundet lebte und für fie tete, Wee beweiſen verfchiebene Ueberbleibſel von Gedichten; unb je (f, daß einige von ber Gfopabenfamilie durch ein plögliches damig ihren Tod fanven; es fiheint auch wahr zw fein, baf bte» Wird einen Einſturz geſchah; gewiß nicht wahr, daß Simonibes ws allein gerettet worden, aber auch nur zugegen gewefen. Denn K wur wird, wer die Art jener Dichter fennt, dem Quintilian Gt geben, baf dies irgendwo ín feinen Gedichten hatte erwähnt | müffen, nur nicht fowohl, wie er fagt, bed Diubmes wegen, als | Grömmigfeit; fondern Simonides hatte auch ein Klaglied (δρῇ- ), eine Dichtungsart, worin er febr berühmt war, auf ben plöß- en Untergang ber Gfopaben geichrieben (deſſen Anfang erhalten uns alſo auch ba fam nichts Davon vor. Der Richtung, bloß | den Mythen bie wahren Fakta Herausichälen zu wollen, anftatt, 8 immer das frühere ift, bie wirkende Tore, können ſich aud hilologen immer noch ſchwer enthalten. Sie führt zu dem

Behrteften; fie führt zu bem, womit uns (nidt ohne Beichämung B man es fagen) noch in ben legten. Zeiten aufgewartet worben m Geſchichten des trojanifchen Krieges und bec Amazonen. In ber Gefchichte bes Arion hat Herodot bie Idee nicht deut⸗

augefprodgen, was fpätere Erpähler mehr und minder thun; h fie ſchwebt unſichtbar aber fühlbar über feiner Erzählung; ganz f der Urt bet. adjten Mythus, ver unbewußt fchafft, unb (id feine tbanfen nicht würde auszufprechen willen. Und dieſe Art giebt fer Erzählung Herodots ihren beſondern alterthümfichen Reiz, wie ew andern, wo er ber Sage, bie er nod) befler verfieht als vie eſchichte, nichts anfat burd) ben Drang nad) fritif, bem zu ge» igen feine äußern Hülfennittel fo umzulänglic find, und aud) feine Mira, ich meine bejonberé feine Yſychelogie, δε auf zur eine

68 lieber Wahrheit und Dichtung

Pſychomythie ifl. Da die Sage eben fid Feines Ziels bewußt, (9 iſt fie noch einfach und haſcht mirgemb nadj Effelt. Hierin iſt num die Zergleichung zwifchen Qerobot unb Plutarch intereflant und left ved). Bei Herobot trägt ihn ein Delphin, bei Plutarch ſammelt fi ein Schwarm um ihn und Löfen fie fi) ab in bem Dienſt ihn gm tragen. Plutarch [aft biefe Fahrt durch mehr als zehn Meilen gefag Herodot nennt feinen Raum. Plutarch läßt ferner ihn Abends ine abflürzen, und während ber Fahrt Mond und Sterne bervoriveten.. Er (divert die feierliche Stimmung feiner Seele dabei: unb feine Betrachtung über das allwaltenne Auge der Vorſehung. Man fiei— hier alle Elemente, die in den Händen eines ungefchisften Rhetere- bie Cade hätten verberhen fónnen; allein bei dem geſchmackvollen Manne ift e& auch in dem modernen Gewande eine fehr hübſche Erzählung geworben. Diefen beiden Darftellungen iR Schlegels Gedicht wohl nicht gewachlen; noch weniger fonnte er etwas fing tun. Schiller zu loben ift überflüffig, bewundern wird man Φεβ,

Sinn und Sorgfalt um fo mehr, wenn man bie Stellen der Alten,

bic er vor fif fatte, mit feiner Dichtung zufammenpält.

Doch ich muß biefe erfte Duelle, aus welcher fo viel Zabel Dafte8 in bie griechifche Litteraturgefchichte gelommen, veríaffen. Sie

war bei den Griechen Tange wirkfam.

Sch wende mich zu einem zweiten Punkt. Bon Sophokles wird ein breifadjer Tod angegeben unb wird es [ῴοα in hinreichende alten Quellen. Nach einigen flarb der alte Mann am Kern einer Traube, die ibm denn fo genau find bie Berichte fein Schaw- fpieler Kallippides ſchickte; nach andern mußte ev bei SBorfefem ver An⸗ tigone , ba er gegen das Ende auf eine lange Periode traf, die gar feine Snterpunftion zuließ, feine Stimme fehr anflvengen', unb ver» lor mit der Stimme zugleich das Leben. Nach einer dritten Nach⸗ richt endlich (and) fdon Diodor) verlor er das Leben aus Freude über den Sieg feines Dramas, αἴθ er, wie Valerius Maximus fagt, in hohem Alter, ben Sieg noch erlangen zu können ſehr beforgt war und doch endlich mit einer Stimme fiegte.

Wenn ich nun erzähle, daß Euripives foll von Hunden ger viffen fein, Aeſchylus feinen Tod fand, indem ein Adler eine Schild⸗

(n bet griechiſchen Litteraturgefhichte. 69

Wiróte auf feinen kahlen Scheitel warf, den er für einen Felſen hielt, Daß Chryfippus der Citoifer foll vor Lachen geftorben fein, als er einen Efel Feigen effen fab, ber Gonifer Diogenes an einem rohen DOehſenfaß, ten er gegeffen: fo wird wohl niemand (i bewogen Fühlen, unter den Erzählungen von Sophofles aud) nur eine für Evahr zu Halten. Wir haben Bier fogar ein SeugniB, man Tann 4 agen ein ansorücliches Zeugniß dagegen. Bald nach bem obe ae Sophofles führte der Komiker Phrynichus eine Komödie „bie SMufen” auf. Darin famen die Berfe vor: Glückſeliger Sophofles, Eer nad) langer Lebenszeit Verſchied ein glücklicher und ein viel begabter Mom: Nachdem er viele fhöne Tragödien uns geſchenkt Und fchön —eendet von feinem. Leiven heimgefuht. So fpriht man wohl micht bei auferorbentlidjen Umftänden bed Todes. Ich nehme mir emit eie Mühe zu zeigen, daß bie britte Tobesart worauf man es ur Ilenfaliis fonnte beziehn wollen, alle innern und auch äußern Brände gegen ſich hat. Sn jenen Verfen des Phrynichus fovit fid . Hit ie auffallende Zärtfichfeit aus, mit der Sophoffes von ter griechi- "E «p Komödie ift behandelt worden. „Denn liebenswürbig war er WE er und ift er dort” fagt Ariſtophanes vom ihm. limb jene Tobes- ten, bie übrigens nicht Spott, fonbern nur Späße enthalten, "E— "Moenfo wie bie andern beigebrachten, führen uns wieder in eine am»

«re. Werkſtätte der Erfindungen, die Komödie. Ein älterer funflgenog des NAriftophanes war der bekannte Er Φον Kratinns, welcher in dem allgemeinen Rufe ftand und auch Eye pen Komikern deswegen bes Spottes genug zu hören hat, baf er ber Weinflaſche zu fleißig zufprach. Nun heißt e8 in einer Scene Web Friedens, wo über ‚verfchtedene Angelegenheiten Athens Erkun⸗ Wigung eingezogen wird: „lebt bann ber weife Kratinus nod ? Der WE ft geftorben als die facebümoníer einen Einfall machten. Wie Mena? Er fanf in Ohnmacht, als er fie ein volles Weinfaß ser»

^E caen faf." |

Hier Haben wir ein anfchaufiches Beifpiel, wie fofdje Gefchicht- Shen in der Komödie aufgebracht wurden, und namentlich auch über Dear Tod. Denn das wichtigfte Ereignig im Reben ift ber Sob. eher find jene Erfindungen nicht immer fo verftänblich ; nicht immer

70 Ueber Wahrheit und Distung

wien wir, wet temit gefagt fein ſollte. Manchmal find ed velat yófe, ganz guimäthige ober weniger: eine recht verbe Hape ziemt dem Großvater der Tragödie wohl und tem Guripives fold) eim im. 'famer Tod. Bir und aber neben einem Xragifer gleich tie an- dern begegneten, fo neben bem fratium$ der gleichzeitige Qomilst Eupolis, von bem wir in verſchiednen unfrer Quellen leſen, er fei ven Alcibiades auf ber Fahrt nad) Sicilien ins Meer geworfen wore den. Damit verhält e$ fd fo. Eupolis Hatte in einer fomóbie beu Alcibiabes verfpotiet wegen feiner Theilnahme an ven für unzũchtig geltenden Drgien ber tfracifgen Göttin Solptte, bie fj «md in Griegenlaub in jener Zeit eingefihlicgen hatten. Dan naunie We Selnejurt βάαται, tie Tower oder Täufer, unb fo hieß au jene Komodie, weil jene sacra mit einer Onftration der Eingeweih- ten, tie durch ein Bad geſchah, verbunden war ober verbunden fein [οὔέε: unb viefe Geremonie war e$ eben befonderö, welche fie in ven Ruf ter Unzühtigfeit una Ausihweifung Ὀταφίε. Wie zum Cupolis ben Alcibiades ale Theilnehmer an biefem Tinterienden tar ſtellte, fo follte (id) offenbar Alcibiades durch ein gleiches im ber Virklichkeit am ihm gerächt haben. Ein Scholiaſt weiß fogar die Worte, tie Alcibiades dabei gefprodjem umb obenein Berfe: Untergetaudht auf ter Bühne von bir will ich in des Meeres Zell eintaudjenb dir Tod geben im berberen Naß:

Eicero entjchultigt fij einmal gegen ten Attifus über einen. Kifleri- íden Irrthum, worin er bem allgemeinen Glauben gefolgt fei. Das bei fagt er: „wer hat nicht gefagt, tag Eupolis ber Dichter ee alten fomótie von Alcibiades, ald er mad) Sicilien fite, ins Meer geflürzt worden? Tas hat Eratofihenes widerlegt, indem er €tüde beibringt, die Eupolis nad jener Zeit aufgeführt. Wird deß⸗ Halb Duris von Samos, ein forgfältiger Gefchichtefchreiber , weil er mit vielen geirrt fat, verlacht?“ Hieraus fehen wir, wie al die Sage war, daß bie Widerlegung des Forſchers nichts verfchlug, uub wie dergleichen in Befchichtsfchreiber von bebeutenbem Alter fam (denn Duris febte unter Ptolemäos Philadelphos), bie wenn fie andy nicht forgfam waren, Ὀο bei vielen dafür galten, und jebeu« falle als Duslle (a den Händen ber Spätern blieben, wie dies md

in ber griechiſchen Litteraturgeſchichte. 71

Dem genannten Duris der Fall ift, ben Plutarch Diogeneó Laertius zumb andre benudt haben. Die Widerlegung bed Eratofihenes Tann uns [don recht fein; allein zumal mitten in ber Mafje ver Fik⸗ fionem auch ofne fie würden wir weber glauben, bag feldft ber übermüthige Alcibiabes einen Mitbürger fo ohne weiteres beim Schopf gefaßt, nod) würden wir ihn für fo empfindlich gegen ven Spott der fomiler halten. Denn die ganze Fiktion, wenn fie als Ernſt genommen wird, verräth ein Mißverftänpnig des griechifchen Komoͤdienſpottes *).

Wären ber uns übrig gebliebenen Schriften mehr, fo würben wir jene Gegenbeweile verftünbiger Forſcher häufiger antreffen; aber «πώ das Schaufpiel, wie viele fie umfonft gewarnt, würde fid) Yänfiger wiederholen.

Als Beiſpiel einer ausgedehnten Fiktion der Komödie Fan nichts beſſeres gewählt werden, als Sappho und Phaon. Diefe ganze befannte Gefchichte gehört ber Komödie.

Wir fennen noch jet zwei Komödien unter bem. Titel Phaon, von Plato und von Antiphanes; 6 unter bem Titel Sappho, eine ans der alten Komötie (von Amipfias), 4 aud ber mittlern, eine ans ber neuern (Diphilns). Die erhaltenen Bruchſtücke find gering. Ες müflen aus mittelbaren Duellen fchöpfen. Bon Phaon wirb erzählt: Phaon war feines Gewerbes ein Kahrmann von Lesbos (isgendwo (pied) nach bem Kontinent; einft habe er unbefannter Weiſe die Venus, die (n ein altes Weib verkleidet war, unentgelt» abergefabren. Dafür verjüngte ihn die Göttin unb gab ihm eine Salbe mit, mit ber er fich täglich falbte, und fo ber fehönfte Menſch wurde und alle Frauen in fid) verlicht machte. Zulezt, [εθί einer hinzu, damit wir die Komödie recht handgreiflich haben, warb er getödtet, weil ex auf einem Ehebruch ertappt ward. Nach Pli- wind ward er baburd) fo fdjón, daß ev eine Wurzel fand, bie dieſe Kraft befigen follte. In ben Liedern ber Gappfo (eint Phaon

*) Gar zu fvaßhaft If die Wendung, bie einige nehmen, Alcibiades Eoldaten hätten den Gupolis nicht erfäuft, fonbetn nur im Wafler auf- unb abgetaucht (Cram. Απ. P. 1, 7): vielleicht zur SBermittlung erfunden, damit os fpäter noch Giüde aufführen Tonnte

72 Ueber Wahrheit uud Didtnug

gar nicht vorgefommen zu fein. Die Perfon, glaube ich aus ver fhievenen Gründen, iſt von bem Komifern nicht erfunden, fonberm war, wie ber fihöne Daphnis in Gicifien, aus ter Bolfsfage: allein ' bie Komiker bemächtigten fid) ted ſchönen Adonis und brachten ihn mit der Sappho in Verbindung. In einer erhaltenen Scene bes Platoniſchen Ctüdé finten wir ihn in einem Buche fcfen, worin aufs zeizende Mittel aufgezählt find; in einer andera, wie bie Weiber ſich in Haufen heranträngen und ihn fehen wollen.

Was bie Sappho betrifft, fo hatten es tie Komiler dahin gebracht, tag ſchon einige ältere griechiſche Geſchichtsſchreiber (Nym⸗ phis) fid nicht anders zu Helfen wußten, als baf fie eine boppelte Sappho unterfchieden, die Dichterin unb eine Hetare und zugleich Harfenmädchen. Ferner hatten fie ihren Dann (verheirathet aber war fie wirflih) Kerfolas genannt: unb if. wahrhaft [ἀφες, ich, wenn biefer Name ernſthaft in die Litteraturgefchichte gekom⸗ men ift bei Alten und bei Neuern, denn nichts fann gewiſſer fein ale fein komiſcher Urforung , ber fid) [ῴοα burdj bie obfcóne Bebeutung verräth: χέρκος nämlich Heißt cauda aud) in der obſcönen Beden⸗ tung. Eie hatten recht zum fontraft ifr bie beiden biffigften griedhi- fihen Dichter, tie Jambographen Hipponar unb Archilochus, zu Liebhabern gegeben: was wegen ber Zeitverhältuiffe ganz unmöglich it. In ber Heroide des Dvd, Sappho an Phaon, tritt audj ifr Alter gegen feine Jugend hervor und ihre Häßlichleit: fie [εί frei» lich Hein von Wuchs und fhwarz von eint, fdreibt fie ihm. Das mif wußte auch Ovid nicht umzugehen ; feine wigigen Pointen, bie et babri anbringt, haben nicht vermodjt, ber Sache das fomifdje abe zuftreifen: bin id) Hein, läßt er fie fagen, fo ift bod mein Name groß: bin ich nicht weiß, fo hat fid) auch Perſeus in bie Aethiopin Adromeda verliebt. Dagegen höre man bie Stimme eines Seit» und Landsgenoſſen, Alcäus, der fie in ciuem zufällig zu metrifdjen Zwek⸗ fen. erhaltenen Verſe anvebet:

Veilchenlockige, hehre, mildlächelnde Sappho. Verhältniſſe nun, welche man in Griechenland zu komiſchen Zwecken (fuf, die den Griechen immer von neuem zu Spaß und Gelädter vorgeführt wurben, wie viele Thränen mögen fie Deutſchland [don

-

in ber griedíf den Litteraturgeſchichte. 73

geloftet haben! Auf welcher Seite ber gefunde Sinn ift, möge man fefbft beurtheilen. Das Verdienſt, auf ben fomifchen Urſprung ver meiften Nachrichten von Sappho hingewiefen zu haben, gebührt Weder in ber Schrift: „Sappho von einem herrſchenden Vorurtheil befreit”. Damit man fid aber von bem Umfang, in welchem bie Erfindung der fomifer auf die Litteraturgefchichte einwirken Tonnte, eine angeme(fene Borftellung bifbe, fo wird man fij erinnern, bag Poefie und Philoſophie nicht für etwas beiläufiges galten, fonbern 4$ eingreifenb unb wefentlich gehörig zur respublica. Daher denn auch der altern Komödie beide und ihre Nepräfentanten vielfach ben Stoff darboten. Wie ganze Komödien des Ariftophanes unb bedeus tende Theile in andern fi darum drehen, iſt hinreichend befannt. Un fo machten e$ die andern. In der mitilern Komötie aber toute den bei (don beſchraͤnkier Freiheit der Bühne nicht nur bie Gelehr- im, mit benem fie feine Umſtände zu machen fatte, hervorgezo⸗ gen: aus dieſer Periode ſtammen be[onberó viele fomifche Erfin⸗ tungen unb liebertreibungen über bie Pythagoreer ober Pythagoriſten, wie fie fie nannten: fondern neben ber Mythologie, bie fie nun humoriftifch behandelte, bilvete befonvers.auch die Behandlung ber ältern Dichter eine eigene Klaffe von Komödien. Ueber bie in ber mittlern Komödie verfpotteten Dichter hatte man ein eignes Bud: wie foloffal unfre Berlufte find was eine Qritif, bie nicht irre gehn will, fid) nicht oft genug vergegenwärtigen fann und wie fefe wie verzichten müflen, das einzelne auf [είπε Duelle zurückzu⸗ führen, während wir bie Vorftellung eines reichen Lebens und fei» ner unfehlbaren Wirkungen immer gegenwärtig haben müſſen das alfo mag man daraus crmeffen, daß Athenaus an Stüden, bie ber mittlern Komödie angehören, deren wir fein einziges δε[ίθει, über 800 fennt. Das wird oft nicht zu unterfcheiden fein, ob, was ben Stempel des Humors, ber Qomif, bed Spottes an fif trägt, από ber fomóbie feinen Urſprung bat ober aus ben Neibungen bee wirklichen Lebens in. feiner bamaligen Freiheit, Deffentlichleit unb Ge. mein[amfeit. Diefer Punft verlangt feine eigene Betrachtung. Man vergegenwärtige fi einmal ven Schwarm der Philoſo⸗ phen, weiche feit Sokrates bie nächften Jahrhunderte in Athen ihr

74 fleber Wahrheit unb Didinng

Weſen trieben. Bel ber unbefchränften Gebanfene und Kedeſreiheit eines begabten Volls entwickelte fij jede Richtung; δεί ber wurd Holizei und Konvenienz nicht eingeengten Freiheit des Handelns αν» wickelten und äufferten (ij die verſchiedenſten Richtungen. Da Ichrke amd gebahrte fij ber Eynifer neben bem Nriflippeer, der Epilurcer neben dem Stoifer, und alle Mittelflufen hindurch in S fabemifers, Ariitotelifern und wie fie fon(t Namen Haben mochten unb. fid nef Anlage und Grundfägen auch in berfefben Schule verſchicden (fub tirten. Und ba$ alles bewegte fid) nicht (n ber Zurldigegogenfeit des Katheders: wo ein Philoſoph, wenn's fehr gut fommnt und e febr liebenswürdig if}, einmal feine hundert Schüler um ſich ver⸗ fammeln mag, aber bod) feine Schüler: vielmehr anuf öffentlichen Plägen, in Hallen, Gymnaſien, wo Neugierige unb Wißbegierige, Geſchäftige und Müfige, Freunde und Gegner, ober und Gyilirr famen und gingen, hörten und horchten, ſahen und beobadhtelen, jeder nad ber Stimmung die er mitbrachte. Und biefe Philoſephie war nicht eine buchgelehrte; fie Hatte und folte haben eine ewm | είδατε Beziehung auf das Leben; ausprägen follten fi) in ben Qu» = fangen ber Philoſophen, ja am feiner Perfon felbft feine Grundfäg; ging ja das bis zur Kleidung herab, an ber man bie verfchieheen Schulen unterfheiden konnte, Mantel und Schuhe, Bart und Gh. Hatte nun einer das Bild eines Philoſophen, ich will wicht [ως | an Diogenes, aber an Sofrates genommen, fo war (fm bie de "h gantere Haltung, in der Plato unb die Seinigen aufzutreten pfley 2 ten, ein Anftoß, eine unphilofophiiche Weichlichfeit ober lleppigitit, Y bie fie denn auch foger ald Unzüchtigkeit vaiffirtem ober amd) em» 1 fij glaubten, fic fónne nicht dabei fehlen; unb wie leijt ſich | ber Vorſtellung verzerrte ober erdachte Gefchichten finden, weiß wl jeberman. Glaubte der eine und [εδ in einer wnb berfel- ben Schule fand (id) natürlich folder Zwiefpalt, tem Philoſo⸗ phen gebüfre fij von ten Großen und fonigem ferm zu Kalten, nicht Gunſt, nicht Geſchenk von ihnen anzunehmen: fo Iraudgte ber, welcher anderes Meinung war, für ben Spott nicht zu forgen, und für Gefchichten, was er angenommen und bafür gelitten und geleiſtet, eben fo wenig. Glaubte einer, bie Weisheit, gefkäut auf

in der griechiſchen Litteraturgefhichte, 75

wenige Grundſätze wie fie bie Natur anweiſe, beftehe mie. in ber Lord äbung (ἄσκησις)ι gleich war ihm ber Philoſoph, ben er ſeine Schüler angelegentlih in ben. Subtilitäten ber Diafeltit üben Bj, im beſten Fall eine Kächerliche Figur. Mit folem Bilbe mug mn am ben Diogenes Laertind gehn, um in biefem Labyrinthe vom Ssrftoten und Erzaͤhlungen fij einen Weg zu finden.

Wenn Cicero einmal fast (fin. 3,25): „nie Berkehrtheit wol» Im wie den leichtfertigen Griechen überlaffen, daß fie mit böſer Rachrede diejenigen verfolgen, von denen fie in ihren Anfichten über Wahrheit abweishen”, fo mag dahin geftellt bleiben, wie viel babe ὅτι Leichtfertigkeit anzurechnen fei: ein febr großer Theil fällt ohne Srifef auf bie angegebnen Verhältniſſe des Lebens. Freilich aber Wi amp wod) (πό Auge gefaßt werben, daß fie von feber Art fem Kmentaler Schonung im Umgange fehr entfernt waren. Das lag ut in ihren Ratur, noch in ihrer Berfaffung: von bem Owpigno wen an, vergleichen faſt ein jeder Hatte and bie Πε fo öffentlich ge⸗ Wenten, bali viele ganz geveöhnlich damit genannt wurden, ja der eigentliche Rame förmlich damit vertaufcht ward war man durch tle Gtufen des Lebens hindurch gewöhnt zu geben und zu nehmen, tib derb. |

Bir müffen nod der Deffentlichleit und Freiheit, wenn man WR, Frechheit bec Rednerbuͤhne gevenfen. Eine bedeutende Ríaffe tes griechiſchen Schriftitellern bilden bekanntlich bie Redner ſelbſt. Die num waren faft alle Partei; Ariftofraten, Demokraten; für Wilipp, gegen ihn: uud fie fchonten fij dabei perfónlid) wahrlich wt, mochten fie auf ber Volkebühne, mochten fie vor bem Richter einander geratben. Aber aud) in Privatfachen, die fie für andere führten, warb ef mit ter Wahrheit nicht genau genommen. Was fentzutage Hierin bie Praxis ift, weiß id eben fo wenig, als was bie Philoſophen bacon lefren. Panätius erlaubte dem Sachwalter: verisimile sequi eliamsi minus sit verum (Of. 2, 14). Und Eicero äußert fid) einmal darüber mit merkwürbiger Offenheit (pro Giment. ο. 50). Die Derbheit des Tone, in bem das worgetvaget urbe, fleigert jedenfalls ben Cinbrud ber Gefáffigfeit : und öffent fd) wie e verhandelt war, wurde e$ weitergeiragen, wenn aud

76 Ueber Wahrheit und Diätung

bie Rede nicht was aber aud) gewöhnlih war ſchriftlich her ausgegeben wurde. Das aber mochte noch fchlinmer fein; dem in bie Bearbeitung zu dieſem Zwed trug man wohl aus blos fiib ſtelleriſchen und künſtleriſchen Miotiven noch manches hinein. (Bei Cicero ift bad ohne Zweifel der Fall und zu wenig beachtet wer den). Athenäus Bat und das Bruchſtück einer Rebe erhalten, die Lyſias für einen andern gegen einen Philofophen, den Sokratifer Aeſchines gefchricben: „über eine Schuld.” Ich fege ben Schlaf ber zum beliebigen Ergötzen over Erfchreden:

„Mit Tagesanbruch fommen fo viele vor fein Haus, ik Geliehenes zurüdgufordern, tap bie Vorübergehenden glauben, et ſei geftorben und fie verfammeln fij zum Begräbniß. Und effe Einwohner im Piräus find fo gegen ihn gefonnen, baf fie meinen, es fei viel ficherer in bad abriatifche Meer zu fchiffen ale mit ihn Gefchäfte zu machen. Denn was er borgt, hält er viel mehr fir fein Eigenthum, als was ihm fein Bater Hinterlaffen hat. Hat et nicht gar das Vermögen bed Salbenhändlers Hermäus in Beſih ae nommen, nachdem er feine Frau verführt, bie ſiebzig Jahr alt iR? Snbem er fich anftelíte in fie verliebt zu fein, Hat ev fie fo zu tim men gewußt, bag fie ihren Dann und ihre Söhne zu Bettler machte, ihn ſelbſt aber in einen Salbenhänder verwandelte. So verliebt ift er mit feinem Püppchen umgegangen unb gemop ihre Jugend, deren Zähne zu zählen Leichter ift, als bie Finger am ihrer Hand.”

Biel mehr dürfte hinter dem allen wohl nicht fleden, αἴθ baf Aefchines, obgleich ein Philofoph, ber ben fofvatifen Ton in feinen Dialogen fo gut nachgeahmt haben foff als fein anbrer, ba alle gemeine menſchliche qood theilte, ein fehlechter Zahler zu fein: arm war er nach andern unb [Φείπί mande Zweige des Erwerbs ergrife fen zu haben. Gegen benfelben Aefchines gab e& nod) eine anbre Rede des Lyſias über Sykophantie. Man glaubt Gründe finden zu fónnen, warum in Rofias fi gegen Aefchines eine Feindſchaft feft» geſetzt. Mag fein. Für das, wovon id) rebe, macht e6 femem Unterfchieb.

Doch ich Tomme zu einer andern Duelle unermeßlicher Ver⸗

in bet griechiſchen Litteraturgeſchichte. 77

ufaltungen und Erfindungen: jene ſophiſtiſche und rhetoriſche Cit» ας, welche fif) bejonberó tt der Beftalt von Reden und Brie⸗ fen zur Aufgabe ber llebung unb ber Oftentation machte, im Nas mm bedentender Männer ber Bergangenheit Briefe zu verfaflen, Per vertheivigenb und angreifend fi in Neben über fie auszulaf- fen. Insbeſondre muß bemerft werben, daB es fihon von ber So⸗ phiſten Seit fer eine beſonders beliebte Aufgabe unb funfiftüd war, grobe diejenigen, die ber allgemeine Ruf feierte, herabzuſetzen und ungefehrt. Man nahm bie Themata theils aus der mythiſchen Ge» Kihte, wie man tat Lob des Therfites und des Cyfíopen, bet Bafıris fdjrieb, theils aud der politifchen Gefchichte und Litteratur, bie bei ben Ritteratoren natürlich befonders beliebt war. Bon ven alleſten Sophiſten eingeführt blieb biefe Art ver Rhetorik gangbar ; Jelrates übte fie mit feinen Schülern; fie war gefchäftig unter bem Polmmäern; umb in ben römifchen Jahrhunderten, als die Griechen, denen es beftimmt war, alle ihre Anlagen in funfiform zu bringen, ire Geſchwätzigkeit zur Kunſt geflalteten, lebte fie beſonders zu Ente des erſten Jahrhunderts mit erneuter Energie wieber auf. Das dítefte Beilpiel, wenn ich dieſen Angenblick nicht irre, Mj in bie Litteraturgefihichte gehört, mag die Anklagereve des Sokrates fein, welche ein Schüler des Sokrates, Polyfrates ver» ſaßte. Diefe Rede war famge vorhanden und ber Glaube, baf e$ diejenige Rebe fei, weldje wirklich für Sokrates Anfläger gefchrie- ben und wirklich gegen Sokrates gehalten worben, bei vielen ver breitet: fon Hermippus, ein Schüler des Kallimachus, der über Öitteraturgefehichte viel fdjrieb, war diefer Meinung geweien. So Wef wir wiffen, erft Kavorinus, Zeitgenoffe des Gellius, bemerkte, bem könne nicht fo fein: benn in tiefer Nebe bed Polykrates wür⸗ beg bie Durch Ronon wieder aufgerichteten Manern Athens erwähnt: ein GreigniB das 6 Jahre nach Sokrates Tode eingetreten. Dies iſt ganz richtig. Aber auch außerdem liegt uns bie Sache ganz Mar sor: da Sokrates im Buſiris audtrüdfif) an ben Polykrates über befe Reben verhandelt, intem er ihm einen rhetorifhen Fehler nachweiſt, and auforüdii als von einem rhetoriſchen Kunfiſtück fpri i, -Ronnte ein folder Irrthum ohne Wirkungen bleiben

78 Leber Wahrheit uud Dihtung

919 Veiſpiel von Nachrichten, worin wan dugcublidéi Ye πεύκο folder Rhetoren evfeunt, wohl fchon von ber ſchlechten Gorte, meg nnd Zoilus, die Homersgeißel wie es genannt wir, dienen. Er hatte ein Buch gefchrieben, worin er eine Dinge äflfe tiſcher Ausſtellungen und fprachlicher Fehler im Homer in ſpottenden Ton eufftellte. Dies galt nicht ſowohl bem Homer ſelbſt, als den Gelehrten, bie fij mit ihm befchäftigten: wie ſchon die Bibel a gegriffen ift, um bie Theologen zu ärgern, ober and Merger über die Theologen. In diefer SOppofition gegen die Gelehrſamkeit fans er auch wicht vereinzelt, fondern das waren kyniſche Grundſätze me denen er fij befannte.

Nun aber Iefen wir, baB er Homers Bildſäule zu geifet pflegte. Und von feinem Tode, um einige andere ähnliche Geſchich⸗ ten zu übergehn, ſagt Vitruv: nach einigen fei er „gleich ele ein Batermörder” von Ptolemäus Philadelphus gefrenzigt worden, 294 anbem fei er gefleinigt, nach andern zu Smyrna lebendig vexbvami, endlich er [εί von bem verfammelten Griechen in Olympia vom Felſen geſtürzt. Daß er ihn mit Ptolemäus Philadelphus Iufauumenbring, iſt beiläufig ein Anachronismus. Er fann zu deſſen Zeit wicht mehr gelebt haben.

Diefe Rhetoren ſtellen in allen Verhältnifien das Lehen das, wie es nicht ig, darin befigen fie eine wahre Meiſterſchaft: fie fab übertrieben untvafr in affeftirtem Haß und affeftirtee Zaͤrtlichleit: und die Welt hat immer nichts zu thun, als fi) um ihre zufälligen Helden zu kümmern.

Ueber bie falſchen Briefe Hat uns Bentley bie Augen aebiuet burg feine Differiation über bie Briefe bet Phalaris unb über bie Briefe des Themiſtolles, des Sokrates, des Euripides. Diet ig eint von ben feltenen Beifpielen in ber Gelchrtengefhichte, we ein Beweis fo geführt warb, daß jebex Zweifel abgeſchnitten wub unmöglich wurde. Se war bie Wirkung außerordentlich. «ον ſeha wir alle bie lamäglickeit, daß fo etwas überhaupt nur aus ber Wiel- lichkeit des Lebens hervorgegangen fein kann, and wir fehn ed jetzt, nachdem uns bie Angen geöffnet find, anf vielen andern Gebieten; früher haste feum ber eine ober ber andre beſcheidene Zweifel am

in ber zriechiſchen Litteraturgeſchichte. 79

Wr Aechtheit. Diele Getoaft bed. Vorurtheils wolle man auf) den pejiéen Gijesalen zu Gute rechnen, wenn fie fo vieles fortge⸗ Ment, ohne ed in feiner Wunderlichleit zn erkemen. Wiewohl au freifi bei vielen der oft bewußte, oft unbewußte Reiz einteirkte, Wuppante$ vorzuiragen. In ben Briefen des Phalaris fommt mehreres anf Pitteraturgefchichte bezügliche vor, vas laͤppiſch erfon- nen ff. Da Stefichorus ín Ratina flirbt nnb begraben mirb, forbern bie Oimerenfer bie [Φε ihres Dichters zurüd ; bie Ratinenfer welgern Μ; die Himerenſer drohen ihnen mit Krieg. Phalaris bietet feine di» Wemotjde Bermittlung an, er foll in Katina begraben bleiben; We Himerenſer follen ihm einen Tempel errichten: είπε Ehre von der Niemand weiß unb bie auch feinem Dichter aufer (n fpätern Selten etwa bem. Homer zu Theil geworben if, bem ber Epiflolo- graph das eben nachgebichtet hat.

Des GStefihorus Töchter läßt ev anch vortrefflihe Dichterin« un ſein. Es iſt wahrfcheinlich das ganze freundfchaftliche Berhäft- nij des Steſichorns zu Phalaris, das wieder fehr zärtlich (fi, von Sj erlogen; bie ältere οτίεφί[ώε Anflcht davon war eine ganz an» Me Unfer Sifetor fat auch, da er nod) ein paar Dichter für ben Jalaris brauchte, fie ſich geſchaffen.

Bir finden bei Himerius eine Uebungsrede: eine Anklage des Θες auf Gotilofigfeit (wie Sokrates). Es ift gegen Epilur nie tae ſolche Anklage angeftellt. Es ift eine Fiktion, und fo andre, Selig wit die römifchen Rhetoren Befepe fingiren, bie nie exiflix- kn, wm danach einen fchiwierigen Prozeß zu führen. Die Yariften wien zu fagen, zu welchen Irrthümern das Beraulaffung gegeben het. Dürfte ich mir noch erlauben, an einem Beifpiele, das wir zenlich verfolgen fómnen, Urfprung unb Fortgang einer Wiftion Bie à Me fpätern Zeiten varzuftellen, fo würbe id dazu ble Nachricht von ber Digamie bes Sokrates wählen, woräber ein bolänbikher Gelehrter Lupe eine fehr fehägbare und umgreifende Unterſuchung jegeben hat. Allein ich fürchte befchwerlich zu werben.

Die Lüge Hat fi, wie gewöhnlich, auch diesmal fo breit ge» madht, daß wir vom der Wahrheit, bie (don von Natur ſchmächti⸗ ger ig uud engern Raum zugemeffen erhalten hat, evt wenig geſchn

00 Deber Babhrheit aub Zidtang

heben; ax bed) müjt πού mer εἶθ eine Lmellen grsammd wr den, από ver Crümtuaym Tier, men ϱἳ οπί Βου c- fime. 3. P. ελα wi: Srsgrammunker, tie iore Susi in Grabfcheifiei berußentzr Dichter gif Grctrie zer, ieaem die Büter mit je belijchen ARzmen erĩcades, eter die ετ: πόσα Dicheer Lichedrerhäli⸗ mj ΑΔ $i εξ: pu verzuglihüen um iex Griechen cu Φἑωιόβει Verbaltrrũe crgedentet, sed time ie die griechiſche Fiueraturgeichibte meer jede andere des SSumbrrferem, WE Senderbaren, des gabeſbaft ca ver des Eunterlichen acfommen d Die Geichichte des Usmabren im Xrfolzen, kaum wohl nicht gan see Intereũe ser, aut welchem QGwfete es such geſchehe; ie $nnf, m welchem Bertiche πε sch grübt werte, erſtreckt dee Virkangen πε Krane. Kür πατε Binerikatt bedürfen wir der meiner 3Wemmra τα cin: rölige Umpeitalnmg m ter Pehantluug ber griechtichen füteritwrae dire πας ihrer Ouellen. Die Art, taf jeder ſeinen Suter für ih betrachtet und ans ber leterüeferumag über ijm mit sermeintlicher Krınf das Weſen heransnnden will: του” bei der Grantiog Peíclgt wirt, auf tix mam fih wohl gar ehe zu Gute t$ut, alles für wahr gelten zu fafien, was allenfalls unte allenialls sernünftigen Geitörfen ío εἰπιεῖα betradtet neh venfbas® wäre: ii wahrhat unertriglih; nicht die Wahrheit, mit DET Geſchmack finvet δεί tiefer Safe!» unb Aneldotenkritik feine Rech“ nung. Bielmebr mit tem Eindracke ter entiofen Berunflaltunge# muß montem cimelnen Yerfitärten nachgehen, ans tenen fie je o** gegangen; tie Maſſen jedesmal desienigen, was ron gleichem CE druck if, zuſammenfaſſen: tanum wirt man fehen, was das Gimefst gelte! Wie id) das meine, wird wenigſtens aus tem Vorangege genen erfennbar gewejen fein, aud) hoffe ih mit weldem Reed ich das meine. Es war leicht tice wenigen Zuge qw entwerfes® füme e$ aber darauf an, ein Werk zur vorbaltigen Grundlage für zu ſchaffen fo werten erjt die Zeiten das fehen, vie mic» einen Riebuhr ſehen werten.

Go [Φ[οῇ tiefe Abhandlung eor einigen Jahren da fie gefhre ® ben ward. Heute mége fie a'fo ſchließen: „Wer tas tägliche «9 ben fennt oder auch nur tie Zeitungen, weiß tap neben jeder i4

in ber griehifchen Litteraturgeſchichte. 81

utenden Thatfache eine Menge von falſchen Auswüchfen wuchert, πι abfichtlichen oder unabfichtlichen Entflelungen, felten alle bis zu rer Geburisflätte zu verfolgen, aber alle dem reifen Beurtheiler Üfommen gleichgültig. Bon ber beliebten Tonciliatorifchen Kritik gegen wirb jeber Notizenzuwachs als ein baarer Gewinn an Ber- bgen betrachtet: quilibet praesumitur bonus: und muß wegen Igubringenden Berbachtes auch ein Anklagezuſtand eintreten, man Au bexnod) zur Defenfion alles Erdenkliche und faum Erdenkliche reinigen zu müflen“, Dahlmann,

Wet. (. jju. α. 8. VL 6

Epigrammatum Giraecorum

Spicilegium tertium.

1. “Ιδε[ίᾳ τόδε σή]μα xavgo] Τιμοκλής ἐπέ[θηκεν. Titulus Eleusinims vetustis Hitteris scriptus, a L. Ross editus in Gerhardi Diurnis archseolog. 1844 p. 959. De oo repla in nomine propria vocali v. Franz. Elem. p. 6. 7. 2. dguoc «4πναῖον ρτεμιδώρον. Καὶ τὸ πρὶν ἐν πολέμοις τηρῶν πυργον, παροδίτα, xai νῦν τηρήσω ὥς Óvrauat, véxvg e». Stele Attica in Museo Britannico, "ubi descripsi. Ver“ druog laurea corona includunlur, infra quam sequitur men et anaglyphum, vir decumbens pateramque manu tenes hinc distichon duobus versibus scriptum. Nomen «{ηναῖος numo Milesio legitur apud Mionnelum Suppl Vol. Vl p. 26 In eodem Museo a. 1844 descripsi titulum, quem prope Te narum viderat Pouquevillius, unde transiit in C. I.n. 144 et in Syllogen nostram n. 25. Scriptus est in parva tabu- ex maiore marmore excisa; hexametri duo quinque versil» litteris profundis exarati sunt. 9 *, Σῆμα 100. Οὐαίου «4ιονυσίου, τῶν d’ ἔτι npVoder, Πείθωνος πατρὸς ov xai Φειδίππου τὸδε Φείου τούτου. τῶν τ ἄλλων ὧν τύπος εἰκόν ἔχει. Athenis in stele, in qua eorum quorum effigies supra inscr ptionem effictae erant nil nisi pedes eliamnum extant. Descripe a. 1843 edititque L. Rossius in Demis Atticis 1846 p. 87 n. 140. 3. Θευδότα, à [ματ]ηο o' ἐἶτεκἸ ἐς τόδε δάκρυ. a[g»]a γὰρ ἁρπάξας σ᾿ "filec ca» ἐμάρανεν ἀκμάν.

Epigrammatum Graec. Spioilegium tertium. 83

In isihmo inventum ex tribus apogrephis conspirantibus edidit L. Rossius Hellenic. fasc. ll p. 97. G. Hermannus iu programmate de loco Callimacheo 1847 p. 10 emendavit érex" ὃς πολὺ danov. Bed in Theodoridae epigrammate ab ipso collato: Θεύδοτε, κηδεμόνων µέγα daxpvor, ut δάκρυον est caussa lacrymarum, ut apud Herodotum VII, 169 ὀόκρυμα est res lacrymabilis, ita illic zods δάκρυ ad raptum Plutonis vel omnino ad slelen δεικτικῶς referri potest, tentum luctum quantum bic significatum vides. Quare TOAE non muto in I10.4Y, quae a sculptore permulula esse, praesertim in tam brevi inscriptione, vix credibile est. Append. Epigr. n. 229 79nac ἄφνως ’Aidac.

4. Ἐσθλὸν ıjd’ ἱερῆα καὶ εὐσεβῇ ἀμφικαλύπτει x90» ἦδε Κλειτοφῶντα τὸν Ἐρασισθένους, στήλην ὃ᾽ ἔστησες σὺ πατὲρ ἐπὶ σήµατι τήνδε" αὐξοῦσα φήμη» πατρὸς εὐκλεῆῇ γραφή.

In hortulo urbis Syrae descripsit Le Bas Revue arohéo- log. 1744 T. 1 p. 41. Jambos pro pentametris ut poneret, TOminum compositione coactus fuil scriptor. Eadem licentia In Append. Jacobs. n. 259: inventor artificii Simonides. Ge- Nilivo Ἡρασισοένους lilleram finalem addidi, quae si revera DOn exsculpta fuit, lapicidae haec fuerit culpa. In ultimo Versu neque asyndelon est, neque ellipsis praeter frequenlis- Simam illam verbi substanlivi. Sola igitur prosodia laesa in Marge. |

5.

'O µουσοτέχνας μ᾿ ἐκτρέφει Καλλίκ[ριτ]ος,

πᾶσαν µάθησιν ὑμνοποιὸν ἐνδιδούς:

sic µέερα δ᾽ ἥβης ὥς αγῃρόμη», τότε

ἄωρος εἰς ἄστρεπτον φᾠχόμην τόπο».

ἔχεις ἅπαντα μύθο», εὐόδει ξένο,

In Amorgo insula invenit L. Rossius Inscr. fasc. Il nm.

M8, resütui C. A, Keilius in lahnii Annalium Vol. XL p.

84 Epigrammatum Graecorum .

282, quocum in omnibus convenit Franzio in huius Mus T. III p. 93. V. 1. emendant uovcoréyvyc. MEARAPEOE V. 2. TMNOISOTON. V.3. OHKHZ. 4ANHPOMH, Keil. ἀνηρχόμη», non negans ferri posse cliam quod scriptu est. HBncç µέτρον Hesiodus Op. et D. 130, ἐν βιοτῆς µέερο Append. Epigr. n. 340. V. 4. ZQOSEIZAP. MII TO ON L MHNTP.ON. V. b. ETOOHI. C. L n. 370 3. χαῖρε nopoóslta- ὄγνωκας, ἔρρωσο, ὁγίαινε, suode. Is cobs. Append. n. 236, 2 ἀλλὰ σταθεὶς ἄκουο καὶ ade ἄπει. 6.

Τέχνας μὸν napacayoy ὄχει τάφος: εἰμὲ Xovooo[»,

πατρὶς d’sorı Ἀνίδος, ya μ ἔχει 'Ροδία.

In cista cineraria quadrata, in qua arlis quidem nota de sideratur, in insula Rhodo. Edidit L. Rossius ^rchaeolo Zeitung 1845 p. 134. Xevoo» nomen videlur esse novucı Sosimi, fabri ferrarii, artis nagaonuo» sunt scuta. Syll. Epig Gr. n. 3, ubi plura afferuntur συνθήµατα τέχνης: alia symbas eiusmodi habes apud Antipatrum Sid. n, 88—90. 92 s.

7.

Ἰσομέ, παλαιγενέος νήσου πέδον, αφθιτε δῇμει

coi μεγάλων δώρων xai νέκυς οἶδα χάριν"

εἰκόνι καὶ στεφάνοισιν ἀειμνήστεῳ [τε γερασθεἰς]

onuarı τοῦ πικροῦ ῥῦσιν ἔχω Θανάτου.

In Co insula, in vico Cephala descriptum a iuvenib ' Cois, a quibus accepit L. Rossius Inscrr, Gr. ined. fasc. 2 p. 43 n. 304. Quae male exceptae fuerant litlerae, eae sus omnes eiusmodi, ut et facile et certo corrigi potuerint. Να cur displiceat invocatio To9ué, ἄφθιτε δῆμε, non intellig equidem, cum amori in populares, quo insigne est epigramas quam maxime convenire videatur. V. 1. ΝΗΣΣΘΥ. V. AEIMNHZTO. Rossius 2 in O mutato supplet ἀειμνήστοι = κοσµηδείς, gravi cum melri damno. Sed non monumenm!

spicilegium tertium. 85

magis quam imagine et corona a civibus impertita continetur ῥῦσις Φανάτον, quare ad haec omnia pariler eam refero. In schedis, e quibus haec edita sunt, hanc inscriptionem conti- nuo excipit allera: o ὁάμος 6 '"loOuteráv ὀτίμασεν τιμαῖς αρίέταις Σάτνρον Θεμιστοκλέους ἱατρὸν στεφάνῳ χρυσέῳ ἀπὸ XQvod» ν καὶ εἰκόνι χαλκῇ ἀρετᾶς ἕνεκεν τᾶς κατὰ τὰν πόχναν καὶ εὐνοίας τᾶς ὃς αὐτόν, οἱ quum in utraque et vici nomen et effigies una cum corona inter se conveniant, prae- terea autem nomen defuncti epitaphio non additum sit, pro- babilis est coniectura editoris hoc cum antecedente inscri- Ptione conimngendum esse ila, ut in stele ipsa adscriptum Cogilemus decretum publicum, quo nihil honorificentius esset Satyro. Idque eo magis verum esse pulo, quod inde argu- Enenim el inventio elegantis epigrammatis illustrantur, Sa- tyrus quidam commentarios scripsit in aliquot libros Hippo- Crateos. 8. Πύκτην άσκεπτον λεύσσεις dus, τὸν κατέπεφνεν Πάρδος, ὁμοιῖου τουξόµενος θΦυνάτου.

Ex Smyrnaeis Sherardi schedis editum in C. L nm. 3284. In 4ZKEIION cum Π ligato charactere expressum fuisse videtur T. Nomen ”Aorsxtog legitur ibid. n. 2427. -—ZETZEIZ, OMOIEIOT et TETZEMENOS, quod in τευξά- δεενος mutavit edilor, pro τυχὼν dictum putans, Praetuli futurum. e 9.

Στόρτῃ γυνή αὐτοῦ καὶ ᾿4σκληπιάδης ὑὐὸς αὐτοῦ Javap, δευτέρῳ πάλφ Θρᾳκῶ», µνείας χάριν’ Ἐννεάκις πυκτεύσας ᾧχετο eic Alonv.

Pentameter hic legitur in marmore sepulcrali, quod ab isthmo Cyziceno ante paucos annos Alexandriam delatum edi- dit et cum anaglypho, quo ornatum est, explicavit Letronnius

archéologique 1846 Vol. Ill p. 1—11, cui nemo poterit &ssentiri quod ultima verba hexametrum constituere putal:

[4άναος] ἐννεάχις (vel ἐνγεάχις «{άναος) πυκτεύσας

ῴχετ) ὃς «4ἴδην,

86 Epigrammatum Graecorum

cum admissa modo synizesi in primo vocabulo neque supplez——- mento, cui in marmore non est locus, neque mutalione prae - positionis eis in ἐς opus sit. Tres ultimi versus sunt: XAPIN NNCAKICIITKTETCACO XQ TOGIC AIdHN. Nomine Ἑόρτη augentur exempla in hoc Museo T. M pP. 243 ad ep. 14 congesta, quibus addantur etiam Zfvrauame- €; quod habet Papeus, “Anasa, €. |. T. II Add. n. 21930 ei Jlooodoxia, Ross. inscr. fasc. lll n. 285, HEVRESIS, Bullame-£. archeolog. 1847 p. 30, Xovoos, nomen puellae in vase pict ««», de quo minus recle iudicat O. lahn Archaeolog. Zeitung 1862080877 p. 40. Derivatum 'Eopr:o; ex Libanio et inscriptione Athenicrmmum ami advocat Letronnius. Etiam in Aeolicam et Cypriam formam mm ἔροτις, quae lamen in Argivo quoque titulo imvenitur inf —mr-1 n, 21, 6, Romae incidi in titulo Collegii Romani, quem imum ac transcribo simul propter adiectivum παµµουσος. D. M. EROTISALVMNO DVLCISIMOETP.AMMVSO GTMNICOVALENTINES FILIESMEESYIXITANNOS XVI DEFVNCTVS- EST- IDIBVS IVNIS: DIES. ATVRNI ORANON A Pentametrum agnoscit etiam Le Bas in eodem diario a chacologico T. Ill p. 84, corrigens ἐννάκε, quum in Anth Pal. XIV, 120, 5 legatur Εννάκι d’ ἐννέα Movoa.. Sed i polius scribendum é»rrtax:.

10, Er’ ὠκιμορω[τάτ]ο[υ] -fuxigntodorov πατὴρ Nontoc χῶσεν εὐερκῇ ragor, καὶ Σεστὸν oixro[o]U παιδὸς aro σήµατι

spioilegium tertium. 87

sInus Bwuoy, πενταέτους v sixe εέκνον, 5 κενὴν Όνησιν ὀμμάτων, χαράξαχο,

τὴν πᾶσαν sig γῆν ἐλπίδων xQvyac χαρά».

µήτηρ ὃ᾽ ὧν οἴἶχοις, d τάλαι»’ ὀδύρεται

νικώῶσα ὀρήνοις πενθίµην agora.

Cii ad mare, nunc Guemlick, descripsit Le Bas, Revue de philologie 1845 T. I p. 34, qui versum 1. paulum super Septem reliquos eleganlia quadam calligraphica eminentem Sensu quoque ab iis distinguens scripsit: ἐπ αἰκυμόρω φόνον Aoxinsıodorov, ila ut haec verba tanquam indicem epigram- mati superscripla esse videatur pulasse. Sed neque φόνον Sensum praebet commodum, neque polest ferri Dorismus οὐκυμόρω. Lillerae, si recte dignovit peregrinator strenuus, hae sunt:

EIIQKTMOPOIOIION AZK A4HILIOAOTOT. Em quibus quod pro I bis scribimus T, difficullatem non ha- bet, facillime errari poterat etiam in lillera T, sed dubitatio- em movent O pro 4 lectum et duae lineae II pro uno z, quum reliqua omnia optime scripta esse videantur. Schneide- Winus in Ephemer, Halensibus 1843 m. Mart. Append. n. 143 Testilnere conalus est ὁπ᾿ ακυμοίρου τοΐον, in quo neque 2020, rago» placet et plures litterae mulandae fuerunt, ne "licam de forma insolita ακύμοιρος, ad imitationem vocis κα- 3*64,0:poc &ccomodala. Versus pessimus erit utcunque restituas -"Bpidis scripturam. Super filium coacervalus est tumulus, ἐπὲ -«Φοκληπιοδέτον πατὴρ χῶσεν τἆφον (ἐπὶ cum gen. ut apud MA eschylum σῆμ ἀπ ἀσπίδος ἔχει), exstructum igilur hoc Ἐχλοάρ sepulcrum, σῆμα, cui tum imponitur vel stele, vel ara Senulcralis. Veluti pater supra n. 5 στήλην ἔστησεν dni «3 5) uat, C. 1. ll p. 978 n. 3797 e σῆμα τε xoi βωμὸν τεῦξεν *X xxopS«uuévp , ut super Epaminondae tumulo stelen legimus Positam apud Pausaniam VIII, 11, 5. In sra ipsa sive stele "sculpta erat effigies pueri. Nöntog nomen est in C. I, nm. 2241, 1949. V. 3. ANQ, Schneidewinus, ἀγχοῦ, contra

, 6X quo ara sepulcralis non ad latus sepulcri, sed super

88: Epigtammatum Graecorum

ipso ponebatur. Brevis producia est eliam in {σχληπιοδύτο-----ο, V. 7 non temere nec sine vi illatus est Dorismus d τάλαιν e, sed alludit haec vox et tanquam formula poetarum dictis c——le luscinia, ut Plutarchus de fortitud, Alex. 11. 7 scribit ó σιδαρε ο; ἐκεῖνος πεπαινόµενος. Aliquando etiam vim comicam hahummet vox Dorica ut apud Horat. Sat. il, 133.

11. Xaigs Τύχη, ψυχἠ καλή, ζήσασα ἔτη &. Τύχη δυγάτηρ Talov τοῦ Ἑρμογένους τοῦ Πύθα. Scalae Novae (Marathesii), non longe ab Ephesesso. Boeckh. C. I. n. 3025. De littera numerali in versum coac—-!& vy. hoc Museum T. II p. 243 n. 14.

12.

Magxoc 7’ ἀδελφὸς καὶ Τρόφιμος σὺς εὐνέτης

coi τόνδε τύµβον, à xaln Κορινδία,

λάΐϊνον ἔτευξαν α[κυ]μόρῳ µνήµης [χάρ]υ.

Ἰήόνους ἰδοῦ[σαν] sixoo" ἐνια[υτῶν] κύκλους

Alöns κέ[κευ]θε τὴν κα[λὴν] Κορινό[ία».

In Phrygia in vico Eriguez descripsit Le Bas, Reoue desee philol. | p. 335. In stele, in qua imago mulieris sedentis exsculpta fuit, nunc destructa, utrinque scripta haec sunt—” Lacunae omnes explentur facillime.

13. Aittaydoos "Idrya τῷ ἰδίῳ vli urjuxc ἔνεχεν.

Ov τὸ Φαν[εῖ]ν ἀλγεινόν, [dne] vo[de] πᾶσι ndngora:,

ἄλλα [noi» ἠλι]κίης καὶ γονέων noortpo».

o[V γ]άμον, οὐχ᾽ ὑμέναιον ido», οὐ νύμφια λέχερα

χεῖμαι, έρως π]ολλ[ώ»], ἐ[ρά]μενος πλεό[νω]ν.

Non longe a vico modo indicato invenit Le Bas unaque cum praecedente epigrammale edidit p. 334. Priore disticho saepius usi videntur, v. T. I p. 207 n. 12. (C. I. n. 3136.) Ultimus versus, si revera hae eius sunt in marmore re-

liquiae :

spicilegium tertium. 89

TI KEIM AIE. O44 .N.. MENOSILAEO .. N Ber non videtur aliler posse suppleri quam in quem sensum anie me dn supplevit, si recte intelligo, editor Parisiensis, quamvis in verbis E eximie falsus, qui scribat: go» πολλῶ», ἠράμενος πλεύνων, em- abe portani avec moi de nombreuz regrets, en ἰαιεεαπέ de plus nom. brreuz encore. Producla in ἐραμενος initialis sequente liquida non satis excusatur. Hesych. ἐράμενος, snıdvuroas. Lilterarum forms antiquior: TOIIZIOITIOI, IIEIIPOT AI.

14.

Ovyoua uo: MevéAaog* ἀτὰρ déuag ἐνθάδε κεῖταε,

ψυχη d’ ἀθανάτων αἰθέρα ναιετάει.

Hoc quoque epitaphion una cum antecedentibus et in- "entum et editum est p. 335, ubi quod editor pro incoguito 2PPonit epigramma in canem scriptum cum .antea tum in C. I. n. 2559 editum est.

15. JBáexavog 7 φθύνος [j]os νέον Εὐκλάδιον καλόν, οἴμοι, [καὶ] κλαίει σε τεκοῦσα, ἐπεὶ πολὺ φίλτατος ἦσο, καὶ λύπας µεγάλας κατελίµπανες οἷσιν ἀδελφοῖς, καὶ Ionvel σε γυνὴ καὶ παῖδες δακρυχέουσι», βωμὸν στησαντε[ς] τὰ προγράµµατα ταῦτ ἐπιθέντες - λαϊνέφῳ τύµβῳ, µυρόμενοι περί σου. Μνήμης χάριν».

Non procul ab Eriguez in vico Assardiick. Editori Tuod 1.1. p. 336—38 lapicidae culpa aliquot versuum formam Jistorem esse putat, assensus, lenius tamen illo ita restitui, WE vy, 4, adiecliva νέον el καλο», quorum prius monosyllabum et, locum mulare iuberem et pentametrum formarem altera

€phthemimeri, quae post hexametrum quartum legitur el * Gallico Crilico prorsus expulsalur, ad finem carminis revo- Cala. Similem aberrationem ante oculos pono n. 19, Nomen Εὐχλάδιος ex Libanio in Onomatologum suum intulit Papeus, Κλάδος jn pulchro eiusdem cum his proventus epigrammate

80 Ueber Wahrheit unb Didtung

haben; und bod) müßte noch mehr als eine Quellen genognt. oe den, aus der Erfindungen floffen, wenn es auf Bollläntigleit um time. 3.2. etwa wie Epigrammatifer, tie ihre Kunſt in Grabſchrifte su beräßmter Dichter und Gelehrten übten, ihnen tie Bäter mit yasz- boliſchen Namen erfanden, oder bie erotiihen Dichter Ciebetver$at t- πε. 3d Habe jedoch tie vorzüglichften und ben Griechen είετι« thümlichſten Berhältniffe angebeutet, aus temem in bie griechiſche Litteraturgefchichte mehr als in jebe antere des Wunberbaren, Des Gonberbaren, des Fabelhaften und des Wunverlichen gefommen ü ſt- Die Geſchichte bed Unwahren zu verfolgen, Tann wohl nicht gaazı3 ohne Sntereffe fein, auf welchem Webiete e$ aud) geſchehe; und Die Kritik, in welchem Bereiche fie auch geubt werte, erſtreckt ipe Wirkungen weit hinaus. Für unfre Wiffenfchaft bebürfem wir Det meiner Meinung nach είπε völlige Umgeftaltung in ber Behaudlu 2S3 ber griechifchen Litteraturgeſchichte und ihrer Quellen. Die Art, t «x jeder feinen Autor für fid) betrachtet unb ans ber Ueberliefrumu®E über ihn mit vermeintlicher Kritik das Wefen herausfinden will: wo 0" bei der Grundſatz befolgt wird, auf bem man fij wohl gar etue zu Gute thut, alles für wahr gelten zu faffen, was allenfalls απ allenfalls vernünftigen Geſchöpfen fo einzeln betrachtet noch είδος wäre: ift wahrhaft unerträglich; nicht die Wahrheit, nicht νε Geſchmack findet bei diefer Kabel» und Anefootenkritit feine δὲ nung. Vielmehr mit dem Cindrude ber enbfofen SBerumftaftunge— ^ muß man den einzelnen Werkftätten nachgehen, aus denen ſie hervor— gegangen; die Maffen jedesmal desjenigen, was von gleichem ίππο brud it, zufammenfaflen: dann wird man fehen, was das Einzelne gelte! Wie ich das meine, wirb wenigftens aus bem Vorangegan genen erfennbar gewefen fein, auch hoffe ih mit weldem 9tedj a ich das meine. Es war leicht diefe wenigen Züge zu entwerfen zou füme es aber baranf an, ein Werk zur vorhaltigen Grundlage ba” für zu fchaffen fo werben erft die Zeiten ba$ fehen, vie toieber einen Niebuhr fehen werben.

Go ſchloß diefe Abhandlung vor einigen Jahren ba fie gefchrie- Sen ward. Heute möge fie alfo fihließen: „Wer das tägliche Le⸗ bon. [επί ober auch nur die Zeitungen, weiß bap neben jeber δε.

in der griechiſchen Litteraturgefchichte. 81

eutenden Thatfache eine Menge von falfchen Auswüchfen wuchert, om abfichtlichen ober unabfichtlichen Entflellungen, felten alle bis zu per Geburtéflátte zu verfolgen, aber alle dem reifen Beurtheiler offfommen gleichgültig. Bon ber beliebten Tonciliatorifchen Kritik agegen wird jeder Notizenzuwachs als ein baarer Gewinn an Ber- gen betrachtet: quilibet praesumitur bonus: und muß wegen ffaubringenben Berbachtes auch ein Anklagezuſtand eintreten, man laubt dennoch zur Defenfion alles Erdenkliche unb faum Erdenkliche erfuchen zu müflen. Dahlmann,

Epigrammatum Giraecorem

Spicilegium tertium.

1.

Ayretlya véde oz[um xarjo] Τιμκαλῆς ind[Syasv.

Titels Eleusinies vetustis Htleris scriptus, a L. Λουί editus in Gerhardi Diurnis archaeolog. 1844 p. 259. De cet-— repla in momine propria vocali v. Franz. Elem. p. 6. 7.

2. ὄτμος «4πναῖον Αρτεμιδώρου. Kai τὸ πρὶν ἐν πολέμοις τηρῶν πύργον, παροὐξεα, xai νῦν τηρήσω ὡς ὀύναμαι, νέχυς ar.

Stele Allica in Museo Britannico, "ubi descripsi. Verba é ὁῆμος laurea corona includuntur, infra quam sequitur no- men et anaglyphum, vir decumbens paleramque manu tenens, hinc distichon duobus versibus scriptum. Nomen «{ηναῖος in numo Milesio legitur apud Mionnetum SuppL VoL Vl p. 266. In eodem Museo a. 1844 descripsi titulum, quem prope Tae- narum viderat Pouquevillius, unde transüt in C. I. n. 1495 et in Syllogen nostram n. 95. Scriptus est in parva tabule, ex maiore marmore excisa; hexametri duo quinque versibus litteris profundis exarati sunt.

9 *,

Σῆμα x00 Οἰναίου «4ιονυσίου, τῶν ὃ᾽ ἔτι πρὀσθεν, Πείθωνος πατρὸς οὗ xai Φειδίππου τόδε Φείον τούτου. τῶν T ἄλλων τύπος εἰκόν ἔχει.

Athenis in stele, in qua eorum quorum effigies supra inscri- plionem effictae erant nil nisi pedes etiamnum extant. Descripsit a. 1843 edititque L. Rossius in Demis Atticis 1846 p. 87 n. 140.

3. Osvdora, [μάτ]ηρ o' ἔ]τεκἸ ἐς v00s δάκρυ: α[φ»]ως γὰρ ἁρπάξας 0’ ’Aidas ca» ὀμάρανεν ἀκμάν.

Epigrammatum Graec. Spicilegium tertium. 83

In Isthmo inventum ex tribus apographis conspirantibus edidit L. Rossius Hellenic. fasc. II p. 97. G. Hermannus in Prrogrammate de loco Callimacheo 1847 p. 10 emendavit érex' ὃς πολὺ δἀκρν. Sed in Theodoridae epigrammate ab ipso collato: Θεύδοτε, κηδεµόνων μέγα daxpvoy, ut daxpvor est caussa lacrymarum, ut apad Herodotum VII, 169 daxpvua est res lacrymabilis, ita illic τόδε δάκρυ ad raptum Plutonis vel omrnnino ad sielen Φεικεικῶς referri potest, tantum luctum quantum hic significatum vides, Quare TOAE non muto in ILOAY, quae a sculptore permuluta esse, praeserlim in tam brevi inscriptione, vix credibile est. Append. Epigr. n. 229 79 na) ἄφνως ᾽4ἴδας.

4. Ἐσθλὸν ı7jd’ ἱερῆα καὶ εὐσεβῇ ἀμφικαλύπτει χθὼν nds Κλειτοφῶντα τὸν Ἐρασισθένους. στήλην d’ ἔστησες σὺ πατὲρ éni onuarı τήνδε" αὐξούσα φήμη» πατρὸς εὐκλεῆ yoapn.

In hortulo urbis Syrae descripsit Le Bas Revue archéo- log. 1744 T. 1 p. 41. lambos pro pentametris ut poneret, NOminum compositione coactus fuit scriptor. Eadem licentia in Append. Jacobs. n. 259: inventor artificii Simonides. Ge- Bitivo Ἐρασισθένους litleram finalem addidi, quae si revera non exsculpta fuit, lapicidae haec fuerit culpa. In ultimo Versu neque asyndeton est, neque ellipsis praeter frequentis- simam illam verbi substanlivi. Sola igitur prosodia laesa in πατέρ. |

5.

'O µουσοτέχνας u’ ἐκτρέφει Καλλίκ[ριτ]ος,

πᾶσαν µάθησιν ὑμνοποιὸν ἐνδιδοὺς"

si; µέερα d' ἤβης ὡς αῄθόμη», τότε

ἄωρος εἷς ἄστρεπτον φχόμην τόπον.

ἔχεις ἅπαντα μῦθον, εὐόδει ξένα,

In Amorgo insula invenit L, Rossius Inscr. fasc. II nm.

l8, restituit C. A. Keilius in lahnii Annalium Vol. XL p.

84 Epigrammatum Graecorum ,

289, quocum in omnibus convenit Franzio in huius Mus T. II p. 93. V. 1. emendant µουσοτέχνης MERAPEOE V. 9. TMNOIZOTON. V.3. OHKHZ. ANHPOMHN Keil. ἀνηρχόμην», non negans ferri posse cliam quod scriptus est. °Hfns uéroo» Hesiodus Op. et D. 130, ἐν βιοτῆς µέτραι Append. Epigr. n. 340. V. 4. A4QOZEIZAP. MI TOI ON E MHNTP.ON. V. 5. ETOOHI. C. L n. 37% 3. χαῖρε ποροδεῖτα. ἔγνωκας, ἔρρωσο, ὁγίαινε, εὐόδει. IR cobs. Append. n. 236, 2 ἀλλὰ στωθεὶς axeve καὶ ade ἄπει. | 6.

Τέχνας μὲν παράσαµο» ἔχει τάφος εἰμὲ δὲ Xovae[»,

πατρὲς 'ὅστι Κνίδος, ya μ ἔχει Ῥοδία.

In cista cineraria quadrata, in qua artis quidem nota de sideratur, in insula Bhodo. Edidit L. Rossius Archaeolog Zeitung 1845 p. 134. Χρύσων nomen videlur esse novum. Sosimi, fabri ferrarii, artis παρασηµον suni scuta. Syll. Epigr Gr. n. 3, ubi plura afferuntur owrInuara τέχνης: alia symboli eiusmodi habes apud Antipatrum Sid. n. 88—90. 92 s.

7.

Ἰσθμέ, παλαιγενέος νήσον πέδον, apdııs δῆμε,

coi μεγάλων δώρων xaé νέκος οἶδα χάριν»

εἰχόνι xai στεφἀνοισιν ἀειμνήστῳ [τε γερασθεἰς]

σήµατι τοῦ πικροῦ ῥῦσιν ἔχω Φανατον.

In Co insula, in vico Cephala descriptum a iuvenibu: Cois, a quibus accepit L. Rossius Inserr. Gr. ined. fasc. Il p. 43 n. 304. Quae male exceptae fuerant litterae, eae sun omnes eiusmodi, ut et facile et certo corrigi potuerint. Nau cur displiceat invocatio Ἰσομέ, ἄφθιτε δῆμε, non intellige equidem, cum amori ia populares, quo insigne est epigramma quam maxime convenire videatur. V. 1. ΝΗΣΣΘΥ. V. 3 4EIMNHZTO. Rossius Q in O mutato supplet αειμνηήστοισι xo0u5Jt;, gravi cmm metri damno. Sed noa monumento

Spicilegium tertium. | 8b

xz»egis quem imagine et corona a civibus imperlita continetur Q ὧσες Φανάτου, quare ad haec omnia pariler eam refero. In schedis, e quibus haec edita sunt, hanc inscriptionem conti- muo excipit altera: ó dauoc ó Ἰσομιωτᾶν ἐτίμασεν τιμαῖς πρίέταις Σάτνρον Θεμιστοκλέους ἰατρὸν σεοφάνῳ χρυσέῳ ἀπὸ χΣουσών ν καὶ εἰκόνι χαλκῇ ἀρετᾶς ἕνεκεν τᾶς κατά τὰν zéy»a» καὶ εὐγοίας τᾶς ὃς αὐτόν, et quum in utraeque et vici ssomen et efügies una cum corona inter se conveniant, prae- terea autem nomen defuncli epitaphio non additum sit, pro- babills est coniectura editoris hoc cum antecedente inscri- p&äone coniungendum esse ila, ut in stele ipsa adscriptum c«»gitemus decretum publicum, quo nihil honorificentius esset &$anlyro. Idque eo magis verum esse pulo, quod inde argu- nmmenlum et inventio elegantis epigrammatis illustrantur. Sa- Ly xus quidam commentarios scripsit in aliquot libros Hippo- c*ur"aieos. 8. Πύκτην ᾿4σκεπτον λεύσσεις dus, τὸν κατέπεφνεν Πάρδος, ὁμοιῖου τευξόµενος 9vrarov.

Ex Smyrnaeis Sherardi schedis editum in C. I. nm. 3284. In 4ΣΚΕΠΟΝ cum Π ligato charactere expressum lum sse videtur T. Nomen ”Aorsxrog legitur ibid. n. 2427. —GF ETZEIZ. OMOIEIOT et TETZEMENOS;, quod in τευξα- F- ayoc mutavit editor, pro vvyo» dictum putans, Praetuli futurum.

9. yon $ yurn αὐτοῦ καὶ ᾿4σχληπιάδης ὑὸς αὐτοῦ Aavap, δευτέρῳ πάλφ Θρᾳκῶ», µνείας χάριν’ Ἐννεάκις πυκτεύσας ᾧχετο eic ᾽4ἴδην.

Pentameter hic legitur in marmore sepulcrali, quod ab isihmo Cyziceno ante paucos annos Alexandriam delatum edi- dit et cum anaglypho, quo ornatum est, explicavit Letronnius Reoue archéologique 1846 Vol. Ill p. 1— 11, cui nemo poterit

usentiri quod ultima verba hexametrum constituere pulal: lAi⸗oec] ἀννεάχις (vel ἐνγεάκις 4άναος) πυκτεύσας ῴχει) ὃς fio»,

86 Epigrammatum Graecorum

cum admissa modo synizesi in primo vocabulo neque supple mento, cui in marmore non est locus, neque mutatione prae positionis eic in ἐς opus sit. Tres ultimi versus sunt: XAPIN to NNCAKICHTKTETCACOo XQ TOGIC AIAHN. Nomine ‘Eoorn augentur exempla in hoc Museo T. Il [ 243 ad ep. 14 congesta, quibus addanlur etiam Juvanıı quod habet Papeus, “ἅπάτα, C. I. T. II Add. n. 21430 « Προσδοκία, Ross. inscr. fasc. Ill n. 285, HEVRESIS, Bulle archeolog. 1847 p. 30, Χρυσός, nomen puellae in vase pictc de quo minus recte iudicat O. lahn .4rchaeolog. Zeitung 184 p. 40. Derivatum Ἑόρτιος ex Libanio et inscriptione Athenient advocat Letronnius. Eliam in Aeolicam et Cypriam formar ἔροτις, quae tamen in Argivo quoque titulo invenitur infr n. 21, 6, Romae incidi in titulo Collegii Romani, quem bi transcribo simul propter adiectivum πάµµονσος. D. M. EROTISALVMNO DVLCISIMOETP.AMMVSO GTMNICOV ALENTINES FILIESMEESVIXITANNOS XVI DEFVNCTVS- EST: IDIBVS IVNIS- DIESATVRNI ORANONA Pentametrum agnoscit etiam Le Bas in eodem dierio a chaeologico T. HI p. 84, corrigens ἐννάκι, quum in Anthe Pal. XIV, 120, 8 legatur ’Eyraxı d’ ὀννέα Movoaı. Sed im potius scribendum ὀννεάκι.

10, En’ αἰκυμορω[τάτ]ο[υ] ᾿4σκληπιοδύτου πατὴρ Νόητος χῶσεν εὐερκῆ τάφο», zal ἃι ὑκαϊο]ὗ παιδὸς à» σήµατι

Spicilegium tertium. 87

ἔθηκε Pouoy, πενταέτους v. εχω τέκνου, 5 χενὴν Όνησιν ὀμμάτων, χαράξατο, τὴν πᾶσαν sic γῆν ἐλπίδων κρύψας χαρᾶ»,

µήτηρ ὧν οἶκοις, à τάλαιν, ὀδύρεται

γικῶσα ὀρήνοις πενθίµη» ἀηδόνα.

Cii ad mare, nunc Guemlick, descripsit Le Bas, Revue de philologie 1845 T. I p. 34, qui versum 1. paulum super Seplem reliquos elegantia quadam calligraphica eminentem sensu quoque ab iis distinguens scripsit: ἐπ αἰχυμόρω φόνον AMorinnıodorov, ila ut haec verba tanquam indicem epigram- Mali superscripta esse videatur putasse. Sed neque φόνον Sensum praebet commodum, neque polest ferri Dorismus Szeuuöpo. Lilterae, si recte dignovit peregrinator strenuus,

&e sunl: EIIQKTMOPQIOIION AZK AHILIOAOTOT.

In quibus quod pro I bis scribimus T, difficullatem non ha- bet, facillime errari poteret etiem in littere T, sed dubitatio- "rem movent O pro A lectum. εἰ duae lineae II pro uno z, Quum reliqua omnia optime scripta esse videantur. Schneide- Wwinus in Ephemer, Halensibus 1843 m. Mart. Append. n. 143 M'estituere conalus est dn’ αἰκυμοίρου zolov, in quo neque οἵον τάφον placet el plures litterae mutandae fuerunt, ne icam de forma insolita ὠχύμοιρος, ad imitationem vocis κα- "e ὁμοιρος accomodata. Versus pessimus eril utcunque restituas Yapidis scripturam. Super filium coacervatus est tumulus, ἐπὲ —4ox192:00ó:0v πατὴρ χώσεν τάφον (émi cum gen. ut apud N eschylum oZu' ἐπ ἀσπίδος ὄχει), exstructum igitur hoc “unodo sepulerum , σῆμα, cui tum imponitur vel stele, vel ara WEepulcralis, Veluti pater supra n. 5 στήλην ἔστησεν ini «znuarı, C. I. Hl. p. 978 n. 3797 e σῆμα τε καὶ βωμὸν τεῦξεν «αὐποφθιμένῳ, ul super Epaminondae tumulo stelen legimus w>ositam apud Pausaniam VIII, 11, 5. In dra ipsa sive stele «»3xsculpia erat effigies pueri. Nonros nomen est in 6, I, n.

1941. 1949. V. 3. AND, Schneidewinus, ἀγχοῦ, contra

WASURM, ex quo ara sepulcralis non ad latus sepulcri, sed super

88: Epigrammalum Graecorum

ipso ponebatur. Brevis producta est etiam in {σκληπιοδύτο: V. 7 non temere nec sine vi illatus est Dorismus τάλαιν sed alludit haec vox et tanquam formula poetarum dietis c luscinia, ut Plutarchus de fortitud, Alex. II. 7 scribit σεδαρει ἐκεῖνος πεπαινόὀµενος. Aliquando etiam vim comicam hab vox Dorica ut apud Horat. Sat. ll, 133.

11. Xaígs Τύχη, Ψυχἠ καλή, ζήσασα ἔτη £. Τύχη θυγάτηρ Talov τοῦ Ἑρμογένους 100 Πύθα. Scalae Novae (Marathesii), non longe ab Ephes Boeckh. C. I. n. 3025, De littera numerali in versum coac v, hoc Museum T. ]I p. 243 n. 14.

12. Magxog Y' ἀδελφὸς xai Τρόφιμος σὸς εὐνέτης coi τόνδε τύµβον, ο καλὴ Κοριρόία, λάϊνον ἔτευξαν α[κυ]μόρφ µνήµης [χαρ]ι».

Ἰήόνους ἰδοῦ[σαν] εἴκοσ᾽ ἐνια[υτῶν] κύκλους

Alöns κέ[κευ]θε τὴν κα[λὴν] Κορινθ[ίαν.

In Phrygia in vico Eriguez descripsit Le Bas, Revue : philol. I p. 335. In stele, in qua imago mulieris sedent exsculpta fuit, nunc destructa, utrinque scripta haec sun Lacunae omnes explentur facillime.

13. Alttaydoos Ἰάννα τῷ ἰδίῳ vli µνήµης ἔνεχεν.

Ov τὸ Φδαν[εῖ]ν ἀλγεινόν, [ἐπεὶί] το[δε] πᾶσι πέπρωται,

ἄλλα [πρὶν ἡλε]κίης καὶ γονέων πρότερο».

ο[ύ γ]άμο», οὐχ) ὑμέναιον ἰδών, οὐ v9ugia λέκτρα

χεῖμαι, έρως π]ολλ[ῶν], ἐ[ρά]μενος πλεό[νω]ν.

Non longe a vico modo indicato invenit Le Bas unaqu cum praecedenie epigrammate edidit 'p. 334. Priore distich Saepius usi videntur, v. T. I p. 9207 n. 12. (C. L n. 3136 Ultimus versus, si revera hae eius sunt in marmore m

liquiae :

spicilegium tertium. 89

KEIMAILE. 0AA.N.. MENOSILAEO .. N non videlur aliler posse suppleri quam in quem sensum ante me supplevit, si recte intelligo, editor Parisiensis, quamvis in verbis eximie falsus, qui scribat: ἐρῶν πολλῶ», ἠθάμενος πλεύνον, em- portant avec moi de nombreuz regreis, en laıssani de plus nom. breuz encore. Producia in ἐραμενος initialis sequente liquida non salis excusatur. Hesych. ἐράμενος, ἐπιθυμήῆσας. Litterarum forma antiquior: TOILJIOITIOI, IIEIIPOT AI.

14. Οὔνομα µοι ἸΜενέλαος. drag δέµας ἐνθάδε κεῖται, ψυχἠ à' ἀθανατων αἰθέρα ναιετάει. Hoc quoque epitaphion una cum antecedentibus et in- ventum et editum est p. 335, ubi quod editor pro incognito

app onit epigramma in canem scriptum cum antea ium in C. 1. η, 2559 edilum est. |

15. Βάσκανος 3 φθόνος [ἦ]ρε vEor Εὐκλάδιον καλόν, οἶμοι, [καὶ] κλαίει σε τεκοῦσα, ἐπεὶ πολὺ φίλτατος 700, καὶ λύπας µεγάλας κατελίµπανες οἷσιν ἀδελφοῖς, καὶ Ionvel σε γυνή καὶ naldec δακρυχέουσι», βωμὸν στήσαντε[ςἹ] τὰ προγράµµατα ταῦτ ἐπιθέντες ᾿ λαϊνέῳ τυµβῳ, µυρόμενοι περέ σου. Μνήμης χάριν. Non procul ab Eriguez in vico Assardiick. Editori Ta oj |. ]. p. 336—38 lapicidae culpa aliquot versuum formam istoriam esse putat, assensus, lenius tamen illo ita restitui, W vy, 1. adiectiva νέον el καλόν, quorum prius monosyllabum cat, jocum mutare iuberem et pentametrum formarem altera hephthemimeri , quae post hexametrum quartum legitur οἱ * Gallico Crilico prorsus expulsatur, ad finem carminis revo- Cala. Similem aberrationem ante oculos pono n, 19, Nomen Εὐκλάδιος ex Libanio in Onometologum suum intulit. Papeus, 8 Κλάδος in pulchro eiusdem cum his proventus epigrammate

90 Epigrammatum Graecorum

agnovit Schneidewinus in huius Musei Vol. IV p. 474. Si— milia sunt Gvgor;, Μόσχος, «4άφνις. V. 9 TOICIN, fortassomm seulptoris culpa, qui eliam V. 1 OIMIMOI scripsit, cum οἶσιν pro cei; dici nesciret. V. 5 scr. γράµµατα. Notissima cum sit mali oculi superstitio (cf. T. Il p. 264), certos tamea homines invidia enecatos mon memini me invenire memorales.

16.

Ἕρσεα cov, Πωώμπειλλα, xai εἷς κρίνα βλαστήσειεν ὅστεα xali] Φαλλο[ὑ]ς ἐν πετάλοισ[ι] ῥόδω»,

ἠδυπνόου τὸ κρόὀκου xai ἀγηράτου ἁμαράντ[ου

κεὶς καλὰ βλαστήσαις ανθεα Äsuxoiov- 5 dis, iaa Ναρκίσσῳ τὸ πολυχλαύτῳ 9 'Τακήθφ, [x]as σὸν ἐν Ὀοψιγόνο[ις] ἄνθος ἔχοι τι χρόνος. . ΕΕΠδ]ε yafe], ἠνίκα πνεύμα μελῶν ἀπέλνε Φίλιππος, «4Πη]9[η]ν ἀἄκροτατοις χείλεσι προσπελάσας, στᾶσα λι[π]οψυχ[ο]ύντος ὑπὲρ γαμέτου Πωμπτιλλ[α 10 τὴν κείνου ζωὴν ἀντέλαβε Javarov. [T]o/5y» o[v);vy/[a]» ἔτεμεν Φεός, ὥστε Φανεῖν μ[ὲν] Πωώματιλλαν γλυκεροῦ λύτρον ὑπὲρ γαμµότου,

ζην d’ ἄκοντα Φίλιππο», ἐπευχόμενον διὰ παντὸς

συγχεράσαι ψυχ[ῇ] πνεῦμα φιλανδροτάτῃ.

In sepulcro ex ipsa rupe cum innumeris aliis excavato et in formam aediculae insigniter exornato, fastigio quatuor columnis suffulto, in Sardinia ante portas urbis Cagliari, in suburbio Santa Tenera. Vulgo dicilur Grutta dessa Bipera, quam descripsit et delineatam dedit Vir praestantissimus Alb. della Marmora in itinerario Sardiniae iustis laudibus cele- brato, P. alt. quae est de antiquitatibus insulae, p. 510—513, tab. XXXV, 1, una cum inscriplionihus, quibus οἱ extrinsecus et intrinsecus instructa est, Lalinis novem el dusbus Graecis, in rupe excisis et quotquot sunt in eandem uxorem fidem scriptis, cui maritus Cassius Philippus sepulcrum dedicavit. Latina quidem edila exsiant apud Muratorium p. 1638, 4, Burmannum Anthol. Lat. T. Ii p. 60 s. aliosque, sed curatius

Spicilegium tertium. 91

descripta sunc leguntur in Itinerario p. 486— 88, uno epi- grammsie etiam aucta. Graeca, quum longioris Muratorius Primum tamiummodo versum, alterius trium versuum initia protulisset, primus in lucem protraxit della Marmora deque iis disputavit Le Bas in sppendice libri p. 570—586, ubi etiam apographum pluribus lilteris auxit, quas in carta humefacia in ipsum lapidem impressa (estampage) agnoscere liceret (p. 577). Duo sunt quae in Graeco epigrammate non significata La- línorum duo feferunt, exilium mariti et matrimonii tempus. Urbis alumna graves casus huc usque secula coniugis infelicis, Atilia, cura marili, hic sita sum, manibus grali sacrata marili, pro cuius vila vitem pensare precanti indulsere dei; ne cesset fama meremur. Alterum: Unum et vigenti bis iuncti viximus annos, una fides nobis gaudia mulla dedit. Et prior ad Leth[en] quum sit Pomptilla recepta, tempore tu, dixit, vive Philippe meo. Nunc aeterna quies Ditisque silentia maesta hanc statuere ampla pro pietate domum. (uud proxime sequitur votum uxori piae, dolore propter Marili morbüm excruciatae expressum et a diis exauditum, quod praeter unum omnia concelebrant, his verbis mariti no- mine praedicat : Languentem tristis dum flet Pomplilla maritum, vovit pro vita coniugis ipsa mori. Protinus in placidam delabi visa quietem occidit. O celeres in mala vota dei! Has audire preces! vitam servare marito! ut pereat vila dulcior illa mihi. V. b legebatur: has audite preces, unde facium est ut s emendaret servale et v. sequ. ille, quod pugnat Cm v, quarto, quo non uxor toquilur, sed maritus. diis obiicit "Ola mnis cito implela, quae, ut nunc videmus, quum mala

92 Epigrammatum Graecorum

feerint, omnino audire non debuissent. Cf. epigr. Graecum v. 13. Celerum vides iam, quid verum fuisse videatur, quid et feminae maritum in exilium comitatae et mala multa lubeati animo et amore aucto potius quam imminulo cum ipso per- pessae admiratio, quid poetica elegantia addiderint, ut in novae Alcestidis famam Pomptilla excresceret. Alius dubitanter adeo vel ambigue hanc famam tangit: Quod credis templum, quod forte viator adoras, Pomptillae cineres ossaque parva tegit: Sardoa tellure premor comilala maritum, proque viro fama est me voluisse mori. Et cum illo Pomptillae sepulcrum domum ad veritatem dixis- set, alius qui post Philippi mortem poetavit, templum inde facit el ex mortali deam. Hic Pomptilla iacet cineres amplexa Philippi, coniugis; his aris includitur (arcja duorum, quae facit ad famae vivens [orbe] argumentum. lunonis sedes infernae cernite cuncli, numine mutato fulget Pomptilla per aevom. V. 3. Le Bas FACIT AD mutat in (acifae, in lacuna scri. bens erif. Sed emendandi licentia in hoc monumento non probanda, et supplemento solo, quale excogitavimus, tolera- bilis restituitur sententia. V. 4. in lapide est AEDES, ex- cusabili sculptoris errore. Gravior error est quod Le Bas V. 5. NVMINE mutat in nomine. Nam luno inferorum mutata est in Pomptillam dum eius in locum illa succedit, quod in- sulsae adulalionis genus non inauditum est in titulis sepulcra- libus, v. huius Musei T. Il p. 244. Quod diversum est ab eo, quod propter ironicam quandum tecli coniugalis cum Pro- serpinae thalamo comparationem in aliquot epitaphiis Le Bas falso statuit οἱ hic et in libro suo Monum. d’antiquite figurée p. 170, iuvenes anle nuptias mortuos sponsos Proserpinae habitos esse, similiterque Plutonis sponsas virgines immatura morie peremias. Ut ad Graecum carmen accedamus v. 1. ἔρσεα propler

spicilegium tertium. 93

Hesychii glossam ἔρσεα, δροσώδη cum ocrea coniungitur: que les cendres fecondés par la rosée se transforment. Quod vereor ui siare posset etiamsi &posa, ὁροσώδη, non potius scribendum esset ἑρσαῖα, quod a versu excluditur. Mihi ἔρσος serlum esse videtur, ut ἔρσις, ἔρσις, nexus plexus, sertum dici pro copia florum. Ad ἔρσεα autem ex sequentibus Telrshenda sive repetenda esl praepositio eic, ex usu poetarum frequentissimo. Pind, J. I, 39 ῥεέθροισε τε Zfígxac καὶ nag Espera. P. VIII extr. Ai καὶ κρέοντε σὺν «4ἰακῷ, P. II, 59 πεάτεσσέ τε καὶ περὲ τιμᾷ. Alcm. fr. 37 φοίναις καὶ dy Φιάσοισιν ἀνδρείων. Sophocl Antig. 364 ed. G. Herm. ποτὸ μὲν xaxó», ἄλλοτ én' ἀσθλὸν ἔρπει, Philoct. 1370 λέγεις ᾿ἀτρείδαις ὄφελος 7 π' ὁμοὶ τὰδε. De metamorphosi cinerum in flores Commentator confert luven. ΤΠ, 909 a Pers. I, 38—492, Anthol. Lat. T. 11 ep. 246. 157. et 186, quae lamen omnia paulo diversa sunt praeter ullimum, cum in tertio disticho, ὡς ica Ναρκίσσῳ x. v. A. sententia ahsolvatur, quae in illo carmine Latino pariter continetur.

O mihi si Superi vellent praestare roganti,

ut tuo de tumulo flores ego crescere nalos

cernam, vel viridi e ramo vel flore amaranti,

vel roseo vel purpureo violaeque nilore ;

ut quum praeteriens gressu tardante viator

viderit hos flores, litulum legat et sibi dicat: hic flos est corpus, Flavia Nicopolis.

In quibus usus sum Burmanni emendationibus p. 136. V. 11. ab initio T' excidisse reor, non probans oigv: ainsi un Dieu a rompu celie douce union. V. 5. N.4PKISZOI et 14ΚΙΝΘΩΙ. 14 OLA4ANAPOTATHI. 13 ZHN.

Alterius epigrammatis Graeci quae fuerit sententia ex iiis versuum , quae conservata sunt, certo colligi potest, quomodo expressa fuerit, ex paucis litteris et loco et ductibus admodum incertis, nunquam poterit erui, quamvis versus non impe explevit Lebas. Parcarum una quum iam in eo esset,

94 Epigrammatum Graecorum

wt filum vitse Philippi verleret, votis suis Pomptilla effecit, = ille viveret, ipsa pro eo extingueretur: 'Ἑσ[τ]ρεψεν Moıpwr µία νήµατα «. - « «ο. [ε]αξς ἰδίαις εὐχαῖξ . « « « « - « ο [ή] περίφρων Πωμπειλα «. « « «ο ο «ο Ttc [ὑ]πὲρ γαμέου . « - . .. De Cassio Philippo, Pomptilla et filiis eius ex inscriptione supra poriam sepulcri extente disputat Lebas p. 584 ss. cwi mon accedo quod propter illam a filiis sepulcrum post mortem petris in memoriam miraculi, ut vocat, cuius fama per ingülam eximia fuerit, exstrucium putat et certamen musicum instiinium, ex quo prodierint tet epigrammate, nempe quae praemium ob- tinuissent. Uni Pomptillse dedicatam monumentum iestificatur titulus in epistylio per totam sepulcri latitudinem extractus: . POO. (piae) MEMORIAE. ATILIAE. LF. POMPTILL AE. BENEDICT AE , et maritum dedicasse demonstrat etiam epi- gramma primo loeo a nobis descriptum et hoc maxime, quod collatis annotationibus criticis p. 574 s. ita restituendum videtur: Templa viri pielas fecit pro funere magno Pomptillae; meruit [femi]ua casta coli. Nam se devovit iam [defilcienie marito, rapta viro, [s]a[lvus staret] αἱ ille, sumo. Non miramar Pomplillun tot oelebraiam epitspbiig, | quum saepius in eodem lapide duo, tria, quatuor, Graeca cum La. tnis iuncta insculpla videamus (Syll. Epigr. Gr. n. 23 cf. p. XX, C. I. T. II p. 58 n. 1988b p. 841 n. 2347), matronse autem illius dignissimae casu mulli ut moverentur constantia eius faceret per longam vitam probata et, cum gravi morbo maritus correptus esset, dolor tantus, ut non verbis tantum Alcestidis votum repeterel, sed anxiae curse etiam Succum- beret, quo amici eo magis affecti sunt, quod maritus ex peri- 61050 morbo recreatus est. Et fortasse eodem modo Calli- eratia nova Alcestis facia est, qualem praedicat epigramma iucundissimum Anthol. Pal. Vil, 691, quamvis etiam alio modo

spicilegium tertium. 95

vitam pro marito obtulisse potest. Post mortem Philippi, ut Thebis factum videmus in epigrammatis sacrophagi T. II p. 236 n. 6 editis et ut res ipsa ferebat ut saepe fieret, postea sepulcrum ab eo extructum a filiis eius et Pomptillae tribus et ipsi et posteris destinatum est, quod indicat inscriptio lacera supra portam ium addita: ATILIAE. L. F. POMPTILLAE. MAMMEAE. OPTIMAE. F [et c.] CASSIO. PHILIPPO PARENTIBVS. SANCTIS L. ATILIVS. FELIX . . . 2 « «ο» . .... e. 5. 5. . CASSIVS. LIB. POSTERISQVE. SVIS

17.

[4f»9oc] ὁρᾷς yalns τὸ ποθούµενον ἐν artgétoci:

ovyoua po, τόδ ἔϊφ]υ, '1άκινθος év9uds κεῖμαι.

ζῆσας ἔτη xf.

Lapis Cumanus editus a Raymundo Guarini, Lexici Osco- Lalini stamina quaedam, Neapoli 1842 p. 85, cuius quam dicit restitulio magis quam credi potest absurda est.

© κ. OPALT.AIHLTOILOBOTNENON ENLTEOEELLINOTNOM.4MOITOAE ITAKINOOLENTAZEKEIMAI Z. ET. KE. Hyscinthus supra inscriplionem insculptus defuncti nomen significabat pro more satis vulgato, de quo v. Syll, nostra p. 135 et Annales Instit. archaeol. Vol. XIV p. 214. Extinctum est ab initio vel ἄνθος, ut ἄνθεα γαίης dixit Cypriorum poeta, Vd τέχνον, ut Aeschylus Sept. 273 flores vocat παμµφόρου yeinc sáxva. V. altero. ἔφυ posuit etiam G. F. Grotefendus in Recensibus Gottingensibus 1846 p. 508, qui in priore sup- plebat ἐνθάδ᾽, sensu non perspicuo.

18. Tí; βροτὸς οὐκ ἐδάκρυσ᾽, ὅτι τόσσον κάλλος ἆπῆλθεν el; &dd ; ἣν ἤρπαξας ἀπὸ γονέων Moipat κατ... ο

6 Epigrammatum Graecorum

ζ]τες ἔζησεν ἔτη B', µῆνας ιά, ἡμέραςρ f.

Εὐψύχει «4ροσερί' οὐδεὶς θάνατος. .

Romae in novo Museo Latéranensi in operculo g

phagi minoris. luscriptio edita est in lahnii el Klotzii

Annal. philol, 1844 Vol. XLI p. 102 atque iterum 1845

XLIII p. 450 ex apographis Lud. Stephani, Scripta est n

versibus utrinque dispertitis intersita imagine defunctae, Syll. mea n. 100.

TICBPOTOCOTKGA.A

KPICEOTITOCONKAA

A0CAILH AGENICAC

PAHNHPNACANAIO

PTONGoNMOIPAIK.4

TQ1 -AILAN. TICGZH

CGNGTH. B. M. 14. H. I

GT'PTXIAPOCGPIc

Ä OTAICAOANATO«.

Difficullatem incredibilem .parat exitus secundi hexa vel potius heptametri, ubi editor legit KATE —0/1.4N men defunctae inesse pulans, Kurs.... παν, quum in | scheda nomen non posse cognosci dixisset, εἰ has li minusculis omnino non expressisset. Tum scripsit Ev deooepa. Mihi «4{ροσερὲς nomen esse videtur, ut 4 Apoon, «4ρόσιλλα, et fortasse pro vocativo scribendum σερίς, cum post iota sigma minutissima forma, fere ut ii quente 48 AN ATOS, in lapide extare videatur, Nullus; ter hunc in hoc marmore nomini apponendo locus re erat, quod in stelis supra hexametros scribi solet, ut i cobsii Append. n. 275 (C. J. I. n. 427): ὅσεις καὶ τύος τὰ πρόσθεν γράµµατα φραζει. Praeterea neque locus m aptus esset finis hexametri, neque ex litteris xars . . . ο nomen Graecum extundi potest, neque denique K4TG —01 est in marmore, sed est quod in apographo meo qus potui expressi et quod etiam Henricus Brunn, quum : rogaius haeo.signa post me denuo examinaret, agnovil, 7

.

spicilegium tertium. 97

et quarla versus littera, quas sequitur signum 4, quod alias pro H ponitur, hic non potesl esse FI, obscurae sunt. et in- cerae, iunctee autem cum sequentibus ΑΠ adeo mirae sunt, ut lapicida videatur, quum verbum in scriplo legere non pos- set, posuisse quae nemo alius intelligere potest, ut saepe faclum videmus in codicibus Latinis ubi Graeca im- mixta sunt, Hexamelrum iustum expleret zs9aAviar. Prae- lerea prior editor signum interrogationis ponit in fine prioris versus, tum scribit ἠνήρπασαν. Sequitur apud eum τές ἔζησεν, quo sensu, non dixit neque poterat dicere, et i2;vai, calami, ut videtur, errore. Droseris ἀπῆλθεν εἰς ἀέρα, µαικάρων εἰς αέρα, ut esi in Jacobs. Append, n. 244, 4, Ouod scripsi ἥτις pro εις, ipsa unius litterae lacuna cerium est. Prius ad sensum dictum est, tam pulcram puellam. Y. 3 correxi ἥρπαξε. In eodem epigrammate apud Iacobsium in Append. n. 981 v. 1 legitur ἐξήρπαξε et v. 10 702aca* n. 271 ἐξήρπαξε, n. 250, 1. 260, 5 συνήρπασε.

19,

Ἠμην ὥς zug» φωνὴν καὶ πνεῦμα καὶ εἶδος,

ὠρτιτόκου φωτὸς Ψυχιον ἐνδόθ᾽ δχω»,

αἴσιος ép φιλότητι καὶ ὄλβιος ἐμ πραπίδεσσε,

μηδὲν ἄγαν φρονέων, θνητὰ δὲ πάνθ᾽ ὁρόω[ν. 5 ἦλθο», ἀπῆλθον ἄμεμπτος, à μὴ δέµις οὐκ ἑδόκευσα, eir ἡμην πρότερο», Eits χρόνοις ἔσομαι.

παιδεύθην, παίδευσα, κύτος κόσµοιο πέδη[σα,

θείας ἐξ ἀθανάτων φωσὲ φ[ρ]άσας doesac. χεύθει yala φίλη µε, τί d' ἁγνόν; ὅμως ὀνομῆνῃς: 10. πᾶσι φιλητὸς dvgo τῆς «4υκίης «4ιμύρω».

Hoc etitaphium in urbe Sinigaglia in aedibus Baviera, (00 marmor olim una cum multis inscriptionibus Lalinis ab llutri sacerdote collatum erat, a. 1845 a se descriptum Gulelmus Henzen eodem anno mecum communicavit Romae lus commorante. Mentio eius facta est in Ephemeride Insti- ii archaeologiei (Bulleitino) 1845 p. 35, ubi de moribus

Ruf. f. Phil. R. 8. VI. 7

98 Epigrammatum Graecorum

quidem philosophi Lycii, quales poela describit, parum vulgz-am ribus minus recte iudicatur. Sed parum intelligi pote carmen antequam animadverteram primi pentametri altesmmms hephthemimerin, suo loco omissam, in fine adiectam esse.

Ä ο. ΗΝ K. HMHNoCHMHNOoGNKAIITINGTMAK 4IGLAOC

APILTOKOTOoTOC AICIOCGMOIAOTHTIK AIOABIOCGMILP AI LAGO] MHAEN AT ANOPONGoNONHTAAGILANGOPOo HAG0NAILHAG0NAMGMILTOCAMHOGMICOY KG za. . KETIA

&ITHMHNNIPOTEPONEITEXPONDICECOM Ai

ILAIAGTOHNILALAIGTCAKTTOCKOCMOIONEAH CA GG1ACGZ A0 AN.AOo NOoCIOC AC ACA PGTAC KGTOII41AO0IAHMQGTIZATNONOMoGCONO

NH4H ILACIOIAHTOC ANHPTH CATKIHCAIMT PoN TPTXIONGNA £ ΟΘΕΧΟΝ.

Lapicidae scribendi inscitiam produnt syllabae plurium ver- suum finales inter versus integros minoribus ductibus in- terposilae et menda varii generis. Versus primus, alter el terlius, Henzeno referente, minore spatio disiuncti sunt quam reliqui, unde licet coniicere lolum pentametrum primum ab initio omissum postmodo non tolum interpositum esse, ut in 1. v. omissa syllaba ΗΝ superscripta est, sed dimidium ad finem reiectum quia in arctiore spatio aegrius exsculperetur. Ei lineolae a fronte et in fine dimidii versus loco suo inserti in- dicare fortasse debebant, alteram partem alio loco esse quae- rendam. V. 2. Il pro TI ut v. 5. MH ligatum est. V. 8. in ILPAIILAECCI G et I finale sunt minulissima. Mendose Scripta sunt in pentametro primo GXON, v. 8. 40.4N.48eN et OCACAC, v. 9. ONONH 4Η. V. 5. Quaestionem inter Epicureos, Platonicos, qui animas ad aetherem redire crede-

Spicilegium tertium. 99

bant, οἱ Pythagoreos magnopere agitatam, laudi sibi tribuit philosophus Limyrensis, cum hominis capitum transcendat, quod non vel scrupulose vel partium studio iactaverit. Haec rixa tam frequens erat, ut in eiusdem marmoris inscriptionibus erumperet, v. C. I. T, II p. 987 n. 1907 bb. Epicureus lo- quilur in epigrammate protomae inscripto in Museo Bononiensi, Syll. Epigr. n. 61, quod in eius Musei Catalogo p. 117 denuo edidit vir doctus Schiassi; Pythagorae sententia expressa est in epigr. ap. Diog. Laert. Vill, 44, quod emendatur in Zim- mermanni Diario 1834 p. 108. V. 7. Circumlocutionis xvrog κόσμοιο vagus esi Sensus, τὸ τῆς ψΨυχῆς xvrog Cicero apud Pint, Tim. p. 44a verlil animus, κραδύ]ς νοερὸν κύτος, Or- Pheus ap. Clem. Alex. p. 63 et 723, κύτος οὐράνιον Synesius. ldem de insomn. p. 14906 à» τῷ κύτει τοῦ xdouov. Sensus Verborum κύτος κόσµοιο πέδησα esse videlur, philosophum mundanis rebus non nimis affici se passum esse, sed sensuum ilecebris resistere didicisse. Ceterum :*hoc disticho eundem morum disciplinam iuventutem docuisse declaratur, modo recte lego hunc versum, in quo 45 aurem offendit, cum φωσὲ φράσας excusationem habeet, Sed BZ non esse ἐς, certum - videlur, cum Sigma vicies septies forma legitima scriptum sit, Xy autem insolita quidem forma, Lalini Z simillima, sed ta- men non dubitabili, orla ex Z, quae est in sequente titulo, hoc solo loco extet : quo admisso etiam de verbo φράσας vix erit dubilan- dum, Divinae autem virlutes hoc in ore non sunt mysticae illae Neoplatonicorum, αἱ ἀκροτάται τῶν ἀρετῶ», ác 0 ἔνθους Ἰάμβλι-. 2% ὑπερφυῶς Φεουργικὰς ἀπεκάλεσεν, nti legimus in Marini Vita Procli ο. 26; sed nobiles, natura stia divinae, a diis hominum ge- neri impertitae. V. 0. Abrupto orationis in hoe disticho generi secomodatus videlur sensus, quem interpungendo adoptavi. Usilatissima in titulis sepulchralibus laus est dy»ró» dici (la- eobs, Append. n. 282, 5. 331 et al.), quam philosophus dum aceipit, simul tamen pro modestia sua addit, verum verbi sen« neminem morlalimnm explere. At certo tribui ei potest alerum, quod fuerit κῶσι φιλητός, adversetiva awtem non

100 Epigrammatum Graecorum

sine vi omissa est. V. 10. Ross. Inscr. fasc. II m. 13 χαίροις πᾶσι βρότοις, Εὐτύχου ὄχγονθ πᾶσι φιλητέ. 20. » 090 Tıß. Ovsr[ell.

Κεῖμαι πᾶσι Φίλος, λείψας ἐν κλειεῇ [ἄπ]ασιν

ol; ἀρέσας [ἔλαχον] θαλερὸν στέφος Ἡρακλῆος.

πά]ντα ἐνὲ στήθεσσι κάλυψε τὸ πἆάνσοφον [ήτορ.]

νῦν μνησθήτ', [ὅτ]ε δεῖξ' loa ζωὸς ζωοΐσι βροτοῖσε,

[νῦν] µέμνησθε λό[γων οὐ]ς ζωὸς ἔλεξα

εὐθύτογρος πᾶσιν ἔπι σ[υ]νι[είς.

In museo ducali Parmensi, a cuius Directore Lopez, Vii optimo et de illo museo augendo meritissimo, transmissum est hoc apographum, in quo litterae 4 et M formam habe minusculorum nostrorum, A a vulgeri Graeca abhorrente: quam ad n. 19, 7 annotavi.

QVI IIVIETE POSSIS ONoTIBOTIT KGIMAIILACIOIAO AIPACENK AGITHI ACINOICN.APGC AC 06.4 4GPONCTGOOCHP.AK AHOC NTAGNICTHOGCCIK A ATPETOILANCOOO C NINMNHCOHTG IAIRICAZOOCZOOI TOICIMGMNHCOG.40 GZo0CCG.AGRAGTOT TONOC ILACINGILICIN Pantomimum celebrari ex verbo AIA stalim agnovi; | aliquot vocabulis si verum non assecutus sum, non i magnum erit damnum. Non melioris notae est epigramma - mimam Basillam a lacobsio editum in Notis ad Append. Epig p. 970, post etiam a Petrettinio Papiri 1826 p. 61 et nup in Arneihi Catalogo Statuarum, inscriptionum al, musei im

Spicilegium tertium. 101

Viennensis p. 18; nimirum haec ars ultimg fuit omnium, qui- bus cultior aetas delectata erat. V. 1. xAsızy, vocabulum igrnolum, nescio num hic significet famam, an idem quod x47- *Oc, τὸ πλῆνος, a Ducangio ex Glossis mss, allatum, quo in- diücelur Collegium saltatorum, οἱ σύσκηνοι qui vocantur in am scriptione in Basillam. Versum sequentem intelligo de Corona in festo Herculis accepta, cui alius saltator vel coronam vel aliud quid dedicat apud Muratorium p. XMLXXV, 4: P. RVSTICELLIVS SALTATOR HERCVLi ViCtori- M. Hercules Victor pluribus in civitatibus, Tibure maxime cultus est. OICN, οξσιν, contra-metrum, Ad accusativum στέφος et λείψας et ἆλοιχον miro modo spectare videntur. V. 4. 418 pro JEIE, Ub v, 1. ad AIPAC omissum & postea additum est superne, Simplex ἔδειξα pro ἐπέδειξα, ut δείξεις pro ἐπιδείξεις in in- . Scriptione, quam Lamiae descripsi et edidit etiam Ludov. Ste- Phani in Itinere Graeco n. 16: παραγενόµενος ἐς τὰν πόλιν «εέξεις ἐποιήσατο. Polybius apud Athenaeum XIII p. 576 f. JMivoriov µία τῶν anodedsıyusvov καὶ κοινῶν δεικτηριάδων, ubi Valesius ad Diod. Exc. p. 606, 65 Wessel. recte mimas intelligit. Orell. Inscr. n. 2620 LYSOR EPIDIXIBus i. e. ἐπι- - Sa/£tegi, Poll. IV, 97 ἐπιδείχνυμαι de saltatoribus. V. 4. Mimum Vitalem, quod varias personas tanquam vivas reprae- Sentaverit, epigramma elegantissimum Anthol. Lat. IV, 20 (n. 1173 H. Meyer.) v. 15. his verbis praedicat: Fingebam vultus, habitus ac verba loquentum, ut plures uno crederes ore loqui. V. 6. ced9vrovoc, qui in rectum tendit, igitur aple el fa- tete (treffend) respondens, reponens, intelligentia prompta (σωνιείς), insignis dicteriis suis.

21.

Moaoóno]uc µοι χθῶν Πἐλοπος τὸ Πελασγικὸν erts Πγυταγόρας πατήρ, «4ἰακοῦ; ix γενεᾶς. |

102 Epigrammaium Graecorum

Eiui de Νικοχρέω», Ὀρέψεν µε ya περίχλνστος Kunoog, θειοτάτων ἐκ προγύνων βασιλῆ.

Στᾶσαν Ó' ᾿ργεῖοί µε χαριν χαλκοῖξο τίοντες, "Hoq ὃν εἰς ἔροτιν πἐμπο[ν ἄεθ]λα νέοις.

Eodem anno quo inventum est prope urbem Corfa ei. gramma in proxenum Menecralen (quod Romae commentatus a. 1845, Patris Secchii dissertatione de eodem scripta ratione habite, cum post multos alios & Franzio ex iisdem, quibus usus eram, illius civitatis Ephemeridibus cum annexis monu- menti delineationibus nuperrime denuo editum videam, quam. vis non in omnibus mihi cum doclissimo viro convenit, nunc nolo hic repetere) hoc quoque ediderunt Graeci duo, Georgius Chrysoberges (4οκίμιον περὶ τῆς ἐν ᾿4ργει Nixongeovreiov ἐπιραφῆς, ἐν καὶ περὶ τῆς ἐν Ἱερκύρᾳ ἀνακαλυφθείσης Ἠήενεκρατείου, αὐτοσχεδιασθὲν ὑπὸ I. X. ἐν Ναυπλίῳ 1844) et Christophorus Philetas (4ιάλεξις περὶ τῆς dv Kroxvog 1Μενεκρ, ἔπιγρ. ὑπὸ X. ®. ἐν Κερχυρᾳ 1844 p. 32 36.) Ego ex Philetae libello Romae exscripsi; postea ex priore re- petitum vidi etiam a. L. Rossio Archaeol. Zeitung 1844 p. 344— 50. Lapis pertinuit ad basin cum stetua regis Nico- ereontis, de quo accurato disputasse Chrysobergen dioit Phi- letas simulque de genealogia regum Cypri et plura ex libro eius excerpsit Rossius, Pnytagoras, de quo v. Theopompus ap. Phot, Cod. 176, Euegorae filius fuit et frater Nicoclis, noli omnibus ex tribus sermonibus ad cum missis ab Isocrate, in cuius Encomio Euagorae c. 26 pro Πρωταγόρας Chryso- berges nunc restituendum vidit Πνυταγόρας, ut apud Diod. LXVl, 46 pro Πρωταγόρας et LIV, 4 pro Πυθαγόρας. Epi- gramma sex versibus scriptum videlur; nam quod in apo- grapho primi, tertii οἱ quinti quae spatium folii non caperet; KONAPIO2, KATZTO2 et TES ab initio versuum sub- scripta sunt, non veram tiluli imaginem repraesentare suspicor. ' V. 1. IAT .... MZ, non esse Marge πόλις uoi vidit Phi- lelas. Argos quod dicitur χθώ», Kuesterum idem ad Aristoph, Thesmoph. 118 conferri iwbet. V. 3. IA cum compareat,

B - E

Spicilegium tertium. 103

uterque Graecus digamma F substituit, & περίκλυστος, quod eL ab arliculo alienum, et, nisi esset, tamen non debebat pomi, quia omnino veleris scripturae in toto epigrammate vesiigium non adest. Scripsi ya, Rossius y' d. Sophocles Amtig. 928 d γῆς Θήβης ἄστυ πατρῴο», Eurip. Iph. Aul. 801 yàg λιπων Dagoaiov, pro adiectivo, quod Androm. 22 jegũtur γῆς ἐᾷ Φαρσαλίας V. 6. Chrysoberges néuno[v9" ὕτα Ἴλα, vel hoc sensu: ἐἑστησάν µε εὐχαριστοῦντες πέµποντα be χαλκοῦ ὅπλα, vel hoc: ἐστησάν µε εὐχαριστοῦντες πέμποντε be x. ὅπλα, Philetas: τὸν ὁποῖον ἔπεμπα (néun' Oy) sic ὅπλα TQ 3 νέων», εἰς ὁπλισμὸν αὐτῶν, Sccurus praeterea de prosodia YO cis Ἡραίω», Heraeorum, quam a Chrysoberge acceperat. Cui aulem, qui quidem Pindarnm legerit, non in mentem veniat deszzi; 4ργείη, proprium Achivorum et primarium certamen im quo scutum aeneum etiam praemium propositum erat?

22. "Aysınarpoıo 9vyaroa νέην ὅτι Καλλίχλεια[ν Aivdos ὠνέστασεν πρεσβυτότα πολίων», µαάµµης ἠὑκόμοιο χαριζοµένη γεράε[σσι», 7 ποτε καὶ χρυσῆν εἰκόνα Φῆκε Κόρης.

Lindi descripsit L. Rossius, v. huius Musei Vol. IV p. 190. Γέρατα non honores, dignitates sunt, sed munera diis Civitetis dedicala, inler quae insignis fuit imaguncula aurea Proserpinae; nam de hac, non de Calliclea sermonem esse, non videtur dubium. ἱήάμμη autem hic mater est, non avia.

23. Nixlag µε ἀνέθηχεν ᾿4πόλλωνι vios Θρασυμήδεος. v κά ς 1 3 , 1 , Έργων ὧν 0 πατὴρ Ίργασατο τὴν δεκάτην σοι. Calymnae in ruderibus templi Apollinis. L. Rossii Inscr., Gr. fasc, III n. 298. Thrasymedis Parii opus erat Aesculapii Colossus χρυσελεφάντινος in templo Epidauri, Pausan. II, 27, 9. ipliones diversae sunt, pedestris altera, altera metrica, in qua supplendum ex priore nomen dei et praeterea ἀνατίθημι,

104 Epigrammatum Graecorum

Jn epigrammate Anthol. Palat. XIII, 25 Timodemus Cere wi Pylaeae τῶν κερδέων δεκατεύµατα dedicat ex voto, Non berne haberet ad ἔργων quod scribi possel τηνὸ’ '"Exazg», quamvis Staluam fuisse decimam dedicatam probabile est.

94. Κό. Βαλέριος '"Iovàiaróg Zuvo.

᾿4σκληπιῷ ἑητῆρι «4ιὸς Σωτῆρος ayalıu

σὺν βάσει ἀργυρέῃ γύψου µεστῇ ἀγέθηκεν,

ἀσταθμον dg Ein καὶ ἀτείμητον καὶ ἀχραντον.

Ex Maffei Mus. Veron. p. XXXVIII et Donat. p. LX12-:

6 edidit Boeckhius C. I. T. II n. 3159. Synizesis eade deinceps in primis duobus vocabulis. Deorum stetuae in alà€9* ^ rum deorum templis dedicalae pariter alque mortalium nas» 9 nolae sunt innumerae.

25.

Aoxtıxiov μορφῆς [μὲ]ν ἔχω τύπο»: εἰχόνα d’ αὐτ[ος5

Φεσπεσίης ἀρετῆς φορέει σεύµα φωτὸς ἑκάστου,

Τίς τόδε καλὸν ἄγαλμα; τίνος χάριν; 7 t9 φωτὼν 5

n πόλις ἀντ᾽ ἁγαθῶν «4{οκτιμίῳ μεγάλα[ν.

Laodiceae ad Lycum, hodio Eski- Hissar (παλαιόκασερσ” ——

in epistylio columnae (quae basis forma non insolita est ν Rossii Hellenic. fasc. 11 p. 97.) C. I. T. IIl p. 4t n. 3945 V. 1. in fine ATTE.

26. Kovnro τῷδε ταφῳ Σοφοκλῆν πρωτεῖα λαβόντα τῇ τραγικῇ τέχνῃ, σχῆμα τὸ σεμνὀτατον. Epitaphium inter pauca memoria dignum, ex ipso poelae , patrio sepulero, undecim stadis anle urbem versus Deceleam sito. V. de statua $ ' ' Name Inslituti Archaeol- Vol, XVllI not id debetur..

spicilegium tertium. 105

famam refert, ex qua Lysandri iussu et Sophoclem sepultum et baec ipsa verba inscripta esse credebatur. Nimirum quanto hoc honorificentius poetae si vel homo Spartanus et inimcus Atheniensium palmam ei adiudicasset. Καὶ Avcavdoo; nv»- «)ανόμενος παρα tà)» φυγάδω», τίς ein 0 τελευτήσας, καὶ µα- «)εὸν ὅτι Συφοκλῆς ὑπάρχει, κἤρυκα néuyag ἐδίδου Φάπτειν" λαβών δέ φασιν ἐπέγραψε τῷ τάφῳ ταδε. Ad λαβὼν intel- lige τὸν vexgov, quem comilante caduceatore filii in praeto- rium adduxissent, non τὰς 2497rac, quod proponit Fr. Ritterus Didymi Opusc. p. 151.

27. Τρεῖς aogiínc πολυΐστορος ἔκκριτοι αστέρες olor, ὀνθέμενοι βίβλοις ὄλβον αἀπειρέσιο», ᾿Αρχύτας ἠρξε, Πλάτων πλάσυνε, τέλος δ' ἐπὶ πᾶσιν, ὥς ἔτυχε κληθείς, 9ῆκεν. 4ριστοτέλης. I. Bekk, Anecd. Gr. T. II p. 472. Crameri Anecd. Pa- T. IV p. 282 in Excerptis poeticis Codicis 352. V. 3. Bekk. πλατύνεις. Cramer. p. 281. Πλάτων 6 κλεινὸς 0 πλα- * * voy τὰς goérac.

ris.

28.

Cic. Tusc. 1, 48. Simile quiddam est in Consolatione J^Oseforis: ail enim Terinaeum quendam Elysium, cum gra- £e, filii mortem moereret, venisse in Psychomantiam, quae- Tesıtem quae [fuisset tantae calamitatis caussa: huic in tabellis tes huiusmodi versiculos datos: Iqnaris homines in vita mentibus errant. Euthymous potitur fatorum numine letho. Sic fit utilius finiri ipsique tibique. Graees habet Plutarchus de Consol. c. 14: ^Hiov νήπιο: ἠλίδιοι φρένες [ἀνθρώποισιν Zacır] "ai NdSuyooc κεῖται µοιριδίῳ Θανάτῳ. le ἦν γὰρ Cot» καλὸν αὐτῷ, οὔτε γονεῦσι».

106 Epigrammatum Graecorum

Primum versum explevi, cum apud Plutarchum exeset is φθόνες ανδρῶ». Aliter expleverunt Hadr. lunius et Bache

de Meziriac: 7.nov νῄπιε Ἠλύσι ἠλίδιοι φρένες ἀνδρῶν, placuit Wyllenbachio hoc Ἠλυσέ ἠλίθιοι,

Epigrammalum Thebanorum a nobis in Musei T. Il p 236 n. 6 editorum apographum sero inveni cum schgda evolverem a Mustoxide, cum in Corfu urbe eum salutarem acceptas: quicquid enim chartarum epigraphicarum ex et inde tempore, quo in administranda novicia Graecorum repu- blica in insula Aegina partes eius fuerunt honorificae, unde- cunque collectarum conservaverat, benevole mihi tradidit Vi cl. Quo apographo quamvis non in integrum restituitur priu: epigramma, nolo tamen privari antiquitatis scrutatores. Es autem hoc, nisi quod lillerae OQ formam inversi 7M similen non exprimo.

MAPMAPEH 4IG0Cr MIOGPOAQNI ACTGPIOOT.A NHATMONTIINONGXONTAKAI ....GNOICTGILAPO

ONAHMOCXPTCRCTEDAND ........ MH. BOTAHTATTONGHPAEQGHAPH ......... OIC KGITAICNM A AGONTOCAI

ZOCIMOCTIOCGI PAFETON API GMINOTNOOGNIOMGNHN AIELRC OCTICA4A4NTO AM. AGGCO AINGK TNGICC MGNHAÁTN ΧΩΡΙΟΤΟΤΠ 4Ι4ΟσΠ ATGPOCOTG XOK AP ACTPOC AQCGITHTGILOAGIK AITOTAMGIOANMTPLAÀ

Octo iambos, qui sex versibus exarati sunt, non exscribo quum pauca sinl quae discrepent ab editis. Emendantur ta men hinc nonnulla. Pro 'zfvgdvuoc enim V. 2 οἱ seriben- dum Νηδυµος, ONHATMOC utrobique. V. 6. HN pr ἄν. V. 8. AAAETTENOTC, tum ILANPGIZON, igitn πάνριζο», vocabulum novum, sed loco suo g&ooomQde' Adest in scheda etiam tertium ej

spicilegium tertium. 107

in C. I. n. 1656 editum, sed destructum quale inveni, ita ut septem fere litlerae singulis versibus uno traclu transverso excisae sint. V. 6. OAIToN legitur pro OAITON, quo non tollitur receptae scripturae et constructionis obscuritas,

sed orilur nova. V. 9. ad GINGK additus est semicirculus, apostrophi nota.

Fr. Th. Welcker.

TR

Foannis Tzetzae scholiorum in Ari stophanem prolegomena.

Postquam Angelus Maius Spicil. Rom. V. p. 247 in Am- brosianae bibliothecae codice lohannis Tzetzae commentarium ingentem in Aristiophanis comoedias exlare indicavit, magma inter uiros doctos orta est suspicio, hoc esse illud ipsum Caecii commentum comoediarum Aristophanis, e quo is, qui scholium Plautinum a Ritschelio a. 1838 e codice Romano editum scripsit, eximia de Ptolemaeorum bibliothecis deque Ho- meri carminibus a Pisistrato in ordinem redactis testimonia se hausisse dixerat. Quo factum est ut, cum Mediolani uer- sarer, cupide illum librum peterem : nec fefellit opinio. Inueni enim Aristophanis fabulas tres Plutum, Ranas, Nubes plurimis Scholiis illustratas et illis praefixa ipsa quae quaesiueram, quanquam mullo quam expectaueram copiosiora, prolegomena. Est autem codex C. 292 sup. 4 mai. bombycin. saec. XIII. „ex libris Georgii Merulae“ αἱ ascripsit Maius, lilleris, maxime in scholiis et dispulalionibus grammalicis minulissimis, hic. illic etiam admodum detritis et mullis scripturae compendiis scriptus. Continet autem graecos poelas scholiis instructos complures, relictis inter binos poetas vel binas poetarum fa- bulas aliquot schedis, quae partim eadem, partim alia ut vi- delur, sed vix recentiore manu commentariis quibusdam et brevibus sententiis grammatici maxime argumenti oppletae sunt. Dabo igitur primum, ipsius libri ordinem secutus, ho-

Tzetzae schol. in Aristoph. proleg. 109

rum poelarum indicem et brevem disputationum grammaticarum, quae interpositae sunt, notitiam: quanquam has quidem nihil fere nisi inanes Byzantinorum grammaticorum nugas continere, saepe eliam scripturae negligentia lusui cuidam librarii quam doclae commentalioni similiores esse moneo. | Fol. 3— 13. 4eschyli Septem ad Thebas. Schedae 1 et 2 enim, in quibus initium fabulae Aeschyleae nunc obtrunca- lae scriptum erat, ut paucae quaedam aliae codicis chartae, antiquis perditis saeculo XV. adiectae sunt. 14 et 15 saec. XY. litleris carent. 16—18 variae senlentiae et disputationes grammalicae, in quibus sunt haec: 7 βιβλιοθήκη τοῦ φιλα- Φέλφου πτολεµαίου ἣν unsImxev ἐν ἀλεξανδρείᾳ εἶχεν βίβλων µυριάδας vd. τὰ πάθη τῶν στίχων περὲ ἀνακρεοντείων στίχων περὶ κοινῆς συλλαβῆς. 190—390 Aeschyli Persae. 40- 40 dispp. varr. ἐρρενίου Φίλωνος, γνῶσις τῶν ἡλικιῶν €i; λουχιανὺν στίχοι all. 49 ---108 Aristophanis fabulae cum T'eisae scholäis. Inter Nubes et Ranas interpositae sunt dispalationes melricae, reliquis quae in hoc codice insunt Similis argumenti commentariis longe et meliores et diligentius Scriplae: e quibus alio tempore quaedam proferre mihi propo- situm est. 109 175 Lycophronis Alexandra cum commen- lario Tzetzae. 176—180r. Hesiodi scutum Herculis, ὑπύθεσις Θεῷ τῆς ἀσπίδος ἐξήγησις τοῦ τζέεζου xv. io. 180u. Varia, τοῦ τζέτζου ὅτι ὀλυμπιονίκης Φαλῷ ἐλαίης ἑστεφα- "vro, 181 ---200τ. Pindarus fin. ἀρούρης (9). 206u. 218 Varia. ἀρχὴ σὺν Φεῷ τοῦ λεξικοῦ κατὰ στοιχεῖον. ἀλεῖσθαι σημιαίνει τὸ µυληθῆναι: desinit in o littera 208, ἕτεραι ἀέξεις. Φέρετρον ἦγουν Φόριον ἐστὶὲ δὲ καὶ τοῦ νεκροῦ 7 αλίνη--- ἐυμολογικὸν κατὰ στοιχεῖον. ἀλδαίνω τὸ θεραπεύω παρὰ τὸ ὥρδω, ἕτερον ἐτυμολογικὸν κατὰ στοιχεῖον. 315 doy; τῶν διαλέκτων, ad quae ascripta sunt haec: do. γβαμματικοῦ ἀλεξανδρέως. γράφει δὲ καὶ 6 κορίνθιος πάνυ καλώς πορὲ ὁιαλέκτου ὃν καὶ ἔχω. 219 263 Hesiodi Opera et dies. τοῦ τζέεζου ἐξηγησις τῶν ἔργων καὶ ἡμερῶν ἡσιέδον. 953—955 varia. De Musarum nominibus. 40-

110 [loannis Tzetzae scholiorum

yivev φιλοσόφου περὶ ἀκυρολογίας αυθαγόρου mapa σεις. παροιµίαι Φερμώδεις (ἄβρωνος βίος fin. exQu eve. σθαι τῷ δακτύλφ). 256—299 Oppiani Haleutica cum paucis scholiis, praecedente argumenli exposilione longissime 258 u. ὁππιανοῦ ἁλιουτικῶν βιβλίον πρῶτον τοῦ µακαρίτοι τζέτζου ἐξήγησις. 300—334 Dionysims Periegeta. 335 33 variae dispulaliones theologici argumenti. 339 362 Theo critus, quem excipiunt «jo» et πελεκὺς carmina.

Ex his igitur quae nunc edere statmimus haec sunt, que ab inilio schedae 43 usque ad mediam fere peginam 44 u leguntur.

I. βύβλος 4ριστοφανους Τζέτζην φορέουσ᾽ ὑποφήτηνο 1. ᾿4λέξανδρος 0 44ἰτωλὸς καὶ 4{υχόφρων Χαλκιδεὺς, µεγαλθ δωρίοις βασιλικοῖς προτραπέντες, Πτολεμαίῳ τῷ Θιλαδέλφη τὰς σκηνικὰς διωρθώσαντο βίβλους, τὰς τῆς χωµφδίας κα τραγῳδίας καὶ τὰς τῶν σατύρων φημὶ, συμπαρύντος αὐτοῖ xai συνανορθοῦντος xal τοῦ τοιούτου βιβλιοφύλακος τῆς το. σαύτης βιβλιοθήκης Ἐρατοσθένους, ὧν βίβλων τοὺς πίνακα, Καλλύμαχος”) ἀπεγράψατο: 4λέξανδρος ὤοδου τὰ τραγικὰ “4υχόφρων τὰ κωμικά νεανίαι ἦσαν Καλλίμαχος xai Ἓρα. τοσθένης. Οὗτοι μὲν τὰς σχηνικὰς διωρθώσαντο βίβλους ὡς τὰς τὼν ποιητῶν ἐπεσχέψαντο ᾿ρίσταρχοέ τε xai. Ζηνὸ doros- ὕστερον δὲ καὶ ταύτας ἁπάσας πολλοὲ ἀνεφάνησαν ** ὑποφητεύοντες xai ἐπεξηγούμενοι «4ΐδυμοι, Τρύφωνες, ' Hoe διανοέ, ««πολλώνιοι ***), Πτολεμαξοέ τε ᾿4σχαλωνίται καὶ 0 Κυθήριοι. Πρότερος δὲ ἦν Ζηνόδοτος Ἐφέσιος ****), ε δὲ | ner αὐτὸν “4ρίσταρχος, ἄλλη τ ἄλλων γλὠσσα πολυσπερέω ἀνδρῶν: μεδ οὓς xai οἱ φιλόσοφοι Πορφέριος, Πλούταρχος

5) re. σώστερατος suprascr. man. see. De Sostrato Nysaco gram matico, Pompeii magai praeceptore (Strab. XIV. p. 650) cogitavit Similiter autem res iudicanda est, atque illa, quod Athenodori nome: lis, qui Pisistrato iubente Homeri carmina collegerunt, in Parisim codice ascriptum est.

**) ἂν ἐφάνησαν

***) ᾿Ρόδιος ποιητής suprascr. m. sec.

te?) ἱ. Ζ. 6 ᾿Βφίσιος.

in Aristophanem prolegomena. 111

Πρόκλος, ος xai πρὸ πάντων αὐτῶν καὶ πρὺ τῶν χρόνων τῶν Πτολεμαίων φιλοσόφων ἑτέρων μερὶς o9 µετρία xai 6 ἐκ Staysiomv αἰθέριος νοῦς, 0 τοῖς νέοις σοφοῖς τοῖς ἆνεγνω- χέναι µαθήµατα λέγουσι [τὰς τούτου βίβλους οὕτω κατονομά- ἴουσι "] διδάξας τὰς νυκτερίδας λέγειν εἶναι τετράποδας xai ὡς 0018509 ἔχουσιν αἱ τῶν ἔππων καρδίαι καὶ Bow» δέ τινων», zug ὡς ἕτερον τὸ πξόν ἐστιν καὶ ἄλλο τὸ πιμελὲς, καὶ ὅτι τὰ γνεε ιψώνυχα ovx Oysvrixa **) τῆς ἱέρακος τεσσαρακοντάκις p ῥυπῇ ἐπιβαινομένης, καὶ ὅτι τῶν ὄρνεων βαρὺ καὶ πτ2]τικὺν 7) περιστερᾶ, καὶ ὅτι τῶν ἀναίμων οὐδὲν ὠοτοχεῖ, τοῦ πολύποδος ἀναίμου τε Όντος xai τύσον γόνον ὠοτοκοῦντος, ὡς ἐχῖνός τε da πέντε γεννῷ, Ev δὲ τὸ ὄστρεον, καὶ og ὑδόντας ἔχει μέλισσα, καὶ ἄλλα ἅττα τοιαῦτα µυρία By v6 ὑεοορητικοῖς, πρακτικοῖς καὶ ὀργανικοῖς τούτου συγγράµµασιν: & µεύνοις τοῖς ἀνεγνωκέναι βοῶσι µαθήµατα δοκοῦσι Seonéoiá τε εἶναι xal ἀτρεχέστατα, ἀπὺ Ó' αὐτῶν τῶν ἔργων ἐληλεγ-- µένοις 7 μηδὲ ὅλως ταῦτα Φεάσασθαι 7 καὶ Φεασαμένοις καὶ ἀναγνοιοῦσιν ***) ἀναισθήτως ἔχειν τὰ μάλιστα" ταῦτα τοῖς τοιούτοις κομψοῖς xai οὐρανοβάμοσι σοφά τε xai ovrog ὄντα δυκείτων xai ἀληθέστατα, ἡμῖν δὲ τοῖς περιπεζίοις το xai ὁλαίοις καὶ μηδαμοῦ μηδαμῶς μηδὲ ἓν βιβλιδάριον ἀναγνοῦσι πάντα”) ἔχφυλά τε δοκοῦσι καὶ ἀποδάσμια καὶ ἀληθείας πορρωτάτω ἐχτρέχοντα καὶ κωµῳδίας ἐπάξια ὥς τριςάθλια τας τριςταλαίπωρα ἔχγονα φρενὸς ἐξεστηκυίας πεπαταγµένης χαὲ ἁπαγοῦς. «4εινὸν γὰρ ἂν Ein καὶ ἄτοπον, εἰ Ευριπίδης οὐκ ὤν φιλόσοφος ἐχωμφδήθη, σώφρων μᾶλλον tino» πανδαὴς καὶ αἰθέριος καὶ πάντας ἁπλῶς σοφοὺς διασυρων Ψυχὴν ἀθανατωτέραν εἰπῶν καὶ µυρία μυριᾶκις ἕτερα ἄτοπα, μὴ κἂν ὡς ἀφιλόσοφος Εὐριπίδης ἀλλά µοι πάρατρο- χαάσαντι τόσον πάλιν ἀναληπτέον τοῦ λόγου τὰ καίρια.

*) Quae uncis inclusimus glossema esse videntur aut ad µαθή- Kata vocem ascriptum aut ad ea qua mox sequuntur ἐν τε Φεωρητι- χοῖς elc,

**) ὀχωτιχά cod. [Mox scr. ῥοπῇ.] "*) (Ser. ἀναγνοῦσιγ.] πάγτη col.

112 loannis Ttzetzae scholiorum

Q. Ai oxıpıxal βίβλοι, ὧν καὶ αἱ τῆς χωµφδίας εἷας---σὶν, ὡς καὶ προλαβὼν πρότερον εἴρηκα, xai ὠρθωώθησαν καὶ n— 0λ- λοΐῖς ἀνδράσιν ἐπεξηγήθησαν, καὶ ἥκιστον rz, ἐλάχιστον τὸ ἐπιλήψιμο» ἔχουσι».

3. Ἐπεὶ δὲ Sango σὺ τὴν ἐμὴν ἐθέλεις τῷ νῦν ἐμαποαφί- λοχορεῦσαι *) συγγράµµατι καὶ τὴν Γοργώ δὲ τὸ Κλεομέναρ-ους θυγάτριον Πειθώ τε καὶ τὴ» μεγαλοπρεπεστάτην Πολυμνίαν-- xui »4φροδίτην λόγου καὶ Χάριτας περιχορεῦσαι τὸ ἐναρμόνι —=W, voi μιὲν ἐγὼν ἐρέω, σὺ δὲ σύνθεο κα µευ ἄκουσον. ᾿Ίστορ----ία. «Ἡ Xango μελῶν λυρικῶν ὑπῆρχε ποιήτρια ἰΜιτυληναία oe Ίσα zo γένει, Σχαμανδρωνύμου θυγατὴρ' Ἀάραξος δὲ ἦν als ἀδελφὺς, ὃς τὴν Podcnw?*) τὴν ἑταιρίδα ἐκ Aay9ov ὀνησα I '"Idóuovog δούλην ὑπάρχουσαν, σύνδονλον δὲ τοῦ λογοποι τοῦ καὶ μυθογράφου «4ἰσώπου, καὶ ταύτῃ συνῆν' καὶ τούτου Erst? 7j ἀδελφὴ τούτου Σαπφὼ µέλει ivi τῶν αὐτῆς καθάπτεται o μετρίως. .. 2... 979) Ἱστορία. Γοργὼ δὲ δυγατὴρ . d Κλεομένους τοῦ Σπαρτιατῶν βασιλέως, yvvg δὲ Av EEE" ἐκείνου τοῦ βασιλέως καὶ στρατηγοὺ, πᾶνυ ἐχέφρων tt! νουνεχὴς. Καὶ γὰρ ἐνναετὴς οὖσα ἔπεισε πατέρα τὸν ἕας σι τῆς μὴ πεισθῆναι ᾿Αρισταγύρᾳ ****) τῷ Ἱστιωίου γαμβρῷ κο =" ἀνεψιῷ εἰποῦσα" ἁπατῆσει σε Ó ξένος πάτερ εἰ un ἄποσκ C τ an’ αὐτοῦ. καὶ ὕστερον δὲ παρὰ «{ημαράτου γράµµα σταλᾶ» Se i πένακι κεκηρωμἑνῳ διὰ φόβον ódogviaxoy δηλοῦν τοῖς 7faxoce «7? πάντα τὸν Ἐέρξου σκοπὸν, μηδενὸς 1) δέ τι γνῶναι ἐσχύοντοι «5 P αὕτη τοῖς «{άκωσιν eine, xai ξέσαντες τὸν κηρὸν εὗρον yQdps-s» A para δηλοῦντα τὸν Ἀπέρξου σκοπὀν. Τοιαυύτη μὲν 2v 7 loo «» γω" δὲ ταύτης πατὴρ Κλεομένης uarcig μεληδὸν 1) ἑαυτᾶν 3! χατέτέµεν, ἀπὸ κνημών ἁπαρξάμενος µέχρι γαστρὸς xe mE X ἐντοσθίων αὐτῶν. "Ἱστορία. 'H Πειθω µία ἐστὶ τῶν Xaprroazmcmo» 7 Πολυμνία µία ἐστὶ τῶν IMovooy, Ovıw μὲν ταῦτα amd’

3) ἐμφιλοχορῶσαι cod. [Ser. ἐμφιλοχωρήσαι.

0) "dodó τὸ ὄρος ac σαι rec.

***) E codice descripsi ita: ὄχτρὸς, unde coniicias deuregor. “r) ᾿{ρισταγόρῳ cod.

T) µηδένα cod.

11) µελοθόν cod.

in Aristophanem prolegomena. 113

αν καὶ πραγματικῶς ἔχθυσιν: ὀγὼ δὲ χαριεντιζὀμένος λιτικῶς") οὕτως εἶπον τὼς τέσσαρας χάριτας τοῦ λό- M ἀρετᾶς, τήν τε σαφὴν καὶ τὴν συντομία», τὸ πιθανύν | αὐτὴν τὴν ιιεγαλοπρέπειαν. O γὰρ τῶν ὀνομάτων σμὺς xai τῶν λέξεων ἐργάτης τῆς σαφηνείας ἐστίν. h Περὶ ποιητῶν πολλακχις ὑμῖν ἐδιδάξαμεν καὶ περὲ γοραίας καὲ ἀγυιατίδος κοµφδίας καὶ ἀγυρτίδος, ὅτε εύρημα καὶ ὅτι τραγφδίας µηήτηρ dori καὶ σατύρων" b περὲ τῆς λογίµης ημῖν **) xougólag uoi ἐστι dida. Avın n κωμφδία τριττή ἐστι, πρώτη, µέση xai ὑστέρα. je μὲν πρώτης γνώρισμα λοιδορία συμφανὴς xai ἑκάλυπτος: τῆς µέσης δὲ καὶ δευτέρας 79 γνώρισμα τὸ λικωτέρως καὶ pu) καταδήλως λέγειν τὰ σχώµμιατα, οἷον τὸν mty στρατηγὸν ἀετὸν ὄφιν ἀσπίδα κρατήσαντα καὶ δηχ- ***) ὑπ αὐτῆς αὐτὴν ἀπόρριψαι» ἐχρᾶτο αὕτη j τοῖς συμβολικοῖς τούτοις σχώµµασιν ὁμοίως ἐπί τε ξένων ολετῶν' xai τρίτη δὲ καὶ ὑστέρα συμβολικῶς ὁμοίως 6 τοῖς σκώµµασε, alla κατα δούλων καὶ ξένων, ου ı ys κατὰ πολιτῶν' Ίδη γὰρ οἱ πολῖται ἀδικεῖν ἆἄναι- po» ἤρξωντο, καὶ. οὐκ zOelo» παρὰ ποιητῶν τῶν xai κάλων καλουμένω» ὀλόγχεσθαι. Trc ov» κωµφδίας τῆς µένης πρώτης πρῶτος καὶ εὑρετὴς γέγονεν ἸΜεγαρεὺς ερίων Τριποδίσκιος, viog cv Φιλήνου ὃς φαύλη γυναικὲ wor ἀπολιπούσῃ αὐτὸν «Διονυσίων ἠγμένων εἰςελθὼν | Θέατρον τέσσαρα ἰαμβεῖα ταυτὲ ἀνεφθέγξατο à μόνα κείνου συγγραμμάτων» ἐφευύρονται ****) τῶν ἄλλων ándy- Ιφανισμόνων»' ἀκουετο λεῶς ), Σουσαρίων λέγει Tade doc Φιλίνου ἸΜεγαρόθεν Ίριποδίσκος Kaxov yv- ;, αλλ ὅμως, δηµόται οὐκ ἔστιν εὑρεῖν οἰκίαν xaxov. Οὕτως 7 πρώτη xeugdía τὸ σκῶμμα εἶχεν ππάλνυπτο»" ὀξήρκεσο δὲ τὸ ἀἁπαρακαλύπτως οὐτωσὶ xc

| παραγκλιτεχῶς cod.

) 1. ὑμίν: uisi pro uos quod non satis cerlo me legisse signi- xai scribendum sit.

**) δειχθέντα cod.

"5) ἐᾳεύρεται corr. ἐφεύρορται cod,

P) λέω cod.

. f. 99i. 8. 8. VI. 8

114 Ioannis Tzetzae scholiorum

umdeiv uézoig Εὐπόλιδος, "Enti ó' οὗτος tig vdixiffue τὸν στρατηγὸν ἀπέρριψε σχῶμμα καὶ φανερῶς τὴν sgaváósi τούτου διελοιδόρησεν, ἔτυχον δὲ τότε καὶ ταῖς τριήρεσιν ὃν ὥς ναυμαχίας προςδοκωµένης, xsievet τοῖς στρατιώταες καὶ ἅπαξ ἐκβράττουσιν αὐτὸν eis τὴν Φάλαττα», καὶ dnos το, 7 σχούῳ dedeusvov ἀνάγοντες xai κατάγοντες ἦσαν

Φάλασσαν, καὶ τέλος περιέσωσαν τοῦτον, τοῦ «4λκιβιάδον πόὀντος αὐτῷ βάπτε µε σὺ Φυµέλαις, ἐγὼ δὲ σε κατακλύ ὥδασιν ἁλμυρωτάτοις, xai 7 οὕτως 7 παντελῶς διεφθαρμέ τοῖς κύµασι τῆς T5 φανερᾶς καὶ τῆς συμβολικῆς κομῳδέ ἐπαύθη, 7 τοῦ τοιούτου Φανάτου περισωθεὶς οὐχέτι κώμφθι µετῆλθεν anagaxakvunıoy, ἀλλὰ ψηφισμαθέντος «ἄλκιβιαύ κωμῳδεῖν ἐσχηματισμένως καὶ p προδήλως, avrog τε Έυπολις Koarivög τε καὶ Φερεκράτης καὶ Πλάτω», οὐχ « λόσοφος, 4ριστοφάνης τὸ σὺν ἑτέροις τὰ συμβολικἁ µεταχι ρίσαντο σκώµµατα xal 7 δευτέρα κωµφδία τῇ ἀτεικῇ ἀνεσπι τησεν "*). Ὢς ὁ) ἐπέπλεον ἐπεχείρουν οἱ ᾿τεικοὶ ἀδικεῖν 1 οὐδὲ συµβόλοις ἐλέγχεσθαι z9:àov, ἐψηφίσαντο συµβολικ μὲν γίνεσθαι κωµφδίας, πλὴν κατὰ μόνων δουλων xai Eine κάντεῦθεν καὶ τρίτη κωμφδία ὀφάνη, ἧς ἦν Φιλήμων a ἸΜένανδρος. 4λλ᾽ ἐπεὶ τὰς διαφορὰς τῆς λογίµμης κωμφθδὶ εἱρήκαμε», λεκτέον ἤδη καὶ πόσα µέρη αὐτῆς.

b. Meson τῆς κωµῳδίας εἰσὶ τέσσαρας, πρόλογος, öl χοροῦ, τρίτον ἐπειςόδιον καὶ τέταρτον ἐχοδος. Καὶ πρὀλο) µέν ἐστι τὸ µέχρι τοῦ χοροῦ τῆς εἰςύδου:. δὲ Gua τῇ εἰ 00g τοῦ χοροῦ Aeyouévg ῥῆσις µέλος καλεῖαι χοροῦ’ dası 00:0» δέ ἐστιν µέλος μεταξὺ μελών xai ῥήσέεων δύο χορᾶ ἔξοδος δέ ἐστιν 7 πρὸς τῷ τέλει τοῦ χοροῦ ῥῆσις. Καὶ vat µέν εἰσι τὰ µέρη τῆς κωµῳδίας" µέρη δὲ παραβάσεως ὅπε Πρώτα δὲ τὰ «{ιοννσίου xai Κράτητος καὶ Εὐκλείδου ῥητέ μοι, ὄπειτα xab***) τὰ ἡμέτερα ταῦτα σαφῶς ἐκδιδάξονι Ουὐδὲ γαρ οὐδ' «βρά τράπεζα μὴ µετά τροφῆς εὐδίαν "OH

*) συλλαβεῖν αὐτὸν add. codex Parisinus

**) ἐπεσκίρτησεν ?

***) δὲ cod. ...... ****) εὔδειαν cod. LEERE

in Aristophanem prolegomena. 115

0354) γαλήνη un μετὰ τρικυµίας καὶ κλύδωνα οὐδ' 7 opat- Öz 2]ς καὶ dger καὶ χάρις τοῦ λόγου σαφὴν τοσοῦτον οἶδεν £z? ερραίνειν, εἰ μὴ μετὰ τὴν κατ Ἐμπεδοκλέα µελαγχουρο», σε πὰ δὲ Τζέτζην Τοῦλαν καὶ Ἱερκεσύραν περιεπιστάτην εἰεσειφείας καὶ μᾶλλον εἰ σοφοῖς λόγοις αὐτὴ ἑαυτῇ ἀντιβαί- »oO»ca γήνοιτο ὁτὲ μὲν ἀρνίον, ὁτὲ δὲ εραγίον, ὁτὲ δὲ κὀν- Jo a»poy ἀειδούριον, καὶ δὴ κριτικωτάταις ἠκροᾶσοε ταῖς ἀκοαῖς. O χορός φασὶν 6 κωμικὸς εἰςήγετο τῇ ὀρχήστρα, καὶ Aoyesioy χαλοῦμεν, καὶ διαλεγόµενος μὲν τοῖς ὑποκριταῖς µέ- Έροις ἑτέροις, πρὸς τὴν σκηνὴν ἑώρα τῆς xougüiag* ἀπελθόν- Ton» δὲ τῶν ὑποκριτῶν πρὸς τὸν δῆμον ὁρῶ», ἐκ τετραμέερων ες; στίχους αναπαίστους ἐφθέγγετο, xai τοῦτο ἐκαλεῖτο στροφή" εὗτο ἑτέρυυς ἐκκαίδεχα τοιούτους ἐφθέγγετο, καὶ ἐκαλεῖτο τοῦτο αντίστροφος. ἅπερ ἀμφότερα oi παλαιοὶ ἐπίροημα ἔλεγον. 034 δὲ πάροδος τοῦ χοροῦ καλεῖται παράβασις. Ay οὖν ὥς ἐκ πόλεως ἐβάδιζε πρὸς τὸ ΦΘέατρον, διὰ τὴς ἄρι- στερᾶς ayldos ἔβαινεν, εἰ d’ ὡς dn ἀγροῦ, διὰ τῆς δεξιᾶς ὃν τετραγωνιίζοντι τοῦ χοροῦ τύυπῳ, πρὸς µύνους ὁρῶν τοὺς Ὀποχριτάς: ἐξελθύντων χορὸς ἑπτάκις στρεφόµενος, πρὺς εἐμφότερα τὰ µέρη τοῦ ὁήμου ἑώρα. τὸ d’ ἑπτάστροφον 9 y»ua τοῦτο παράβασις ἐκαλεῖτο τῷ γένει, καὶ 7 πρώτη δὲ ὄρχησις ὁμωνύμως τῷ γένει παράβασις 3), τὸ τρίτον μακρὺν al πνῖγος, τὸ τέταρτον ᾠδὴῆ καὶ στροφὴ, τὸ πέµπτον ἐπίρρη- &€a, τὸ ἕκτον ἅμα ἀνιῳδὴ καὶ ἀντίστροφος, τὸ δὲ ἕβδομον «Ἐνεαπέρρημα. Ταυτὲ μὲν τῶν ἀνδρῶν εἰσὶν ὤνπερ ἔφημεν" 3εεἴνπερ ἡμεῖς συντόμως καὶ ταῦτα καὶ σαφεστέρως εἰρήκειμε», * αἁρνίον δὲ 33) καὶ τραγίον σκοπεῖτε. Tovrorg 7 στροφὴ ?€exé ἀντίστροφος ἀνωτέρω μὲν ἐπίρρημα ἐκαλεῖτο, νῦν δὲ 5 «233 5 καλεῖται καὶ σετροφἡ: τὸ δὲ ner’ αὐτὴν πέµπτον µέρος x "*€Qorua, 7 ἀνιῳδη δὲ καὶ ἀντίστροφος, ἀντεπίρρημα δὲ τὸ €. «κεόρος. ὥστε συμβαίνειν τὸ ἐπίρρημα πεντώγυμον γίνεσθαι,

δεν μὲν τὴν ἑαυτοῦ κλῆσιν, καλεῖσθαι δὲ καὶ orgopnv καὶ

- *) μὲν οὖν πρώτη ὄρχησις κομµάτιον ἐλέγετο, δὲ δευτέρα αρ Snariuus τῷ γένει ἐκαλεῖιο codex Parisinus. τε

116 loannis Tsetzae scholiorum

ἀνείσεροφον. qid; κατ αὐτοὺς καλεῖται καὶ σεροφὴ ὡς 7j ἀχτῳωδὴ καὶ ἀντίσεροφος. ἀλλὰ ταῦτα μὲν οἱ κομφοπρεπεῖς ἐξηγηταὲ καὶ διδάσκαλοι» olg εἴπου xav μιᾶς λέξεως ἆβασα- γίστως ἐπείσθην, ειθὺς κατ αὐτοὺς ἀνηρτημένος µετέαωρος Ὀιρίων τοῦ ψεύδους αρίδηλος γέγονα, τὀργοισιν αἰώρημα φοι-- zog déuag*): ὥς ἄρτι ποτὸὲ τὴν ἔφηβον ἡλικὸν ) πασᾶν καὶ τὸν αἰθέριο» ἐξηγούμενος Ὅμηρο», πεισθεὶς "Ηλιοδωρῳ τῷ βδελυρῷ, εἶπον συνθεῖναι τὸν Ὅμηρον ἐπὲ Πεισισεράτοι ἁβδομήκοντα dvo σοφοὺς, ἑβδομήκοντα δύο εἶναι καὺ τὸν ——— Ζηνόδοτον καὶ ᾿άρίσταρχον' καίτοι τεσσάρων urdgay éni— —— Πεισισεράτου συνθέντων τὸν Όμηρον, οἵτινές siot» οὗτος ἐπι-- κόγκυλος, Ὀνομάκριτος 4θηναῖος, Ζώπυρος ᾿Ηρακλεώσης, κα: Ὀρφεὺς Ἱροτωνιάτης' «Ζηνοδότου δὲ χρύνοις ὑσεέροις In τοῦ Φιλαδέλφου αυτὸν ἀνορθώσαντος, ἔπειτα δὲ πάλιν roi -um— ᾿Αριστάρχου. Ταῦτα μέν µοι ΗἩλιοδώρῳ συµπέπτακεν, Tl δὲ τραγικὰς βίβλους ἐξηγησαμένοις πεισθεὶς, ol; καὶ αοὗτα πα--αί φασι τὰ αὐτὰ, tino» Ὀρέστην καὶ Akxnorın Εὐριπίδου Û6 τὴν Σοφοχλέους ᾿Ηλέκτραν εἶνωί σατυρικὰ δράµατα, ὡς. end. mm πένθους εἰς χαρὰν καταλήγοντα, xat οὕτω.μέεροις καὶ λοιποῖςππῶρα» µου συγγράµµασιν γράφων ἐδίδασκον, ἕως ἀναγνους Eags-———— πίδου πολλὰ δράματα εὗρον xai ἔγγων τὰ σατυρικὰ da" para τέρψεις θυμελικὰς ἁμιγεῖς xai γέλωτα φέροντα. "E ***y - } τοὺς πολλοὺς καὶ τοὺς λεξιγράφους Ὁμηρικοὺς ****), a 4yróg—— * ^ σαν sig τε λέξεις τιὰς καὶ ἱστορίας καὶ ἕτερα καὶ τοῦ. motg-—— τοῦ κατεψευύσαντο, ὥσπερ καὶ οἱ προκδίµενοι ἄνδρες τοῖς magi 39 - τῶν σκηνικῶν τῶνὸς ὁραμάτων διδάγµασι», ὥς an ae τῶν βίβλων ἐλέγχονται. «ἀλλὰ παρέντες τὰ περητὰ Guy, au m συντύµως καὶ ἀληθὼς καὶ ὥς 0 vovg ἔχει τῆς βίβλου vaUza 9" ἐχθείημεν. πᾶς δὲ ἀληθείας ἐρῶν κριτικωτάτως βασανιζέεω--ααα-- το σύγγραμμα.

ll. Ετέρα αρχὴ t)-

3) Lycophr. 1080.

**) Ita videtur esse in codice, e quo ezcripsi sic 34s. ***) Kal dw? rc u.) *'O cod. m LET

+) ίβλος ἀριστοφαίνους dla? φορέους). ) pg, aia. do

in Aristophanem prolegomena. 117

1. MAéfarüpog «4ἰωλὸς καὶ Avsuppwv 6 Χαλκιδεὺς,

ἀλλὰ xai Ζηνύδοτος à Ἐφέσιος τῷ Φιλαδέλφῳ Πτολεμαίφ συνωνηθέντες βασιλικῶς, μὲν τὰς τῆς τραγῳδίας, «{«υκόφρων δὲ τὰς τῆς κωµφδίως βίβλους ὁιώρθωσαν, Ζηνόδοτος δὲ ες Ὁκηρείονς «αἱ τῶν λοιπῶν ποιητῶ». γὰρ ῥηθεὶς βασιλεὺς Πτολεμαῖος, Φφιλοσοφωτάτη τῷ ὄνει καὶ δεία ψν-- X5, καλοῦ παντὸς καὶ θεάματος καὲ ἔργου καὶ λόγου τελῶν ἔπεθυμητης, ἐπεὶ διὰ «ημητρίου τοῦ Φαληρέως καὶ γερου- σέων ἕξέρων ἀνδρῶν δαπάναις βασιλικαῖς ἁπανταχόθεν τὰς Αέβλους εἰς «4λεξάνδρειαν ἠ9ροισεν, δυσὲ βιβλιοθήκαις Tav- weg ἀπέθετιο, oy» τῆς ἐχτὸς μὲν ἦν ἀριθμὸς τετρακιςμύριαν εδεςλάλιαι ὀκεακόσιαι"), τῆς ὁ) ἔσω τῶν ἀρακτόρων xai βασι- Άσεου fier» μὲν συμµίχτων "'") αἀριθιιὸς τεσσαράκοντα uv- wıadss, ἁπλῶν δὲ xai ἁμισγῶν βίβλων μυριάδες ἐννέα, ὥς 6 ᾱς αλλήμωγος νεανίσκυς cy τῆς αὐλῆς ὑστέρως μετὰ τὴν ἀνόρ- Ἕωσεν τοὺς πίναχας αὐτῶν ἀπεγραψατο. Ἐρατοσθένης δὲ ''"") ἡλικεώτης αὐτοῦ παρὰ τοῦ βασιλέως τὸ τοδοῦτον ἐνεπι- σκεούθη βιβλοφυλάκιον. ᾽4λλὰ τὰ Καλλιμάχου καὶ τοῦ Ἔρα- οσθένους μετὰ βραχύν viva χρόνον ἐγένετο τῆς συναγωγῆς zo» βίβλω», ὡς ἔφη», xai διουθώσεως, x&v μετ ****) αὐτοῦ zo» Πτολεμαίου τοῦ Φιλαδέλφον. Tore ds συνηθροισµέγων eiracar}) τῶν βιβλων τῶν Ἑλληνίδων καὶ ἔθγους παντὸς καὶ «rp» αὐταῖς τῶν Ἑβραίων, ἐκεῖνος ἀφειδὴς βασιλεὺς, ὦν πο- αγ ειμεὼς χρυσορόας, αλλ ἔπιταστόμως ἐκρέων, τὰς ἐθνικὰς μὲν Ö μεογλαωσσοις ἀκείνω» ἀνδράσι «πνεν tig T6 γραφὴν ὁμοῦ καὶ γλῶσσαν "Ελλάδα µετήµειψεν, οὓς xai τὰς Εβραΐδας di’ εβδομήκοντα δύο ἑρμηνεντῶν 'Ββραίων «ποφῶν πεφυκύτων καθ ἑκατέραν ὑιάλεκτον. Tus ἐθνικὰς «air οὕτω µετεποίησε βήβλους' τῶν Ελληνίδων δὲ βίβλων, «xac xa$ προλαβὼ»ν ἔφην, τὰς τραγικὰς μὲν διώρθωσε ὁν ᾿4λεξάν- «Ῥρου τοῦ «4ἰτωλοῦ, τὰς τῆς κωµῳδίας διά «{υκόφρονος,

3) οχτακόσιοι cod. **) συμμικῶν cod, Fortasse probabilius fuerit συ Dr. me, di om. cod. P put “| in

απ. 9) dadysoy cod.

118 loannis Tzetzae scholiorum

did δὲ Ζηνοδόου τοῦ 'Egscíov τὰς τῶν λοιπών ποιητῶν.

Tas Ὁμηρείους δὲ κατεξαίρετον πρὸ διακοσίων καὶ πλειόνων

ἑνιαντῶν Πτολεμαίου τοῦ Φιλαδέλφονυ καὶ τῆς διορθώσεως Ζηνοδῦτου συντέθεικεν σπουδῇ Πεισίσερατος") παρὰ τῶν τεσ- σάρων τούτων σοφῶν. ini Κογκύλον, Ὀνομακρίτου τε ᾿4Θη-- φαΐου, Ζωπύρου τε Ἡρακλεώτου καὶ Κροτωνιάτου Ὀρφέως- Οὗτω μὲν ἐν χρόνοις τοῦ Πεισιστράτου τοῖς εέσσαρσε τούτοις σοφοῖς αἱ Ὁμηρικαὶ συγγραφαὲ τεµαχίοις ntQupegousras gos— οτέθησαν καὶ βίβλοι ἐγένοντο" χρόνοις à, ὡς ἔφην, τοῦ Φι- λαδέλφου παρὰ τοῦ Ζηνοδότου αρθώθησαν» μετὰ Ζηνὸ-- ὅοεον ᾽4ριστάρχῳ πάλιν ὠρθωθησαν τεταρτῳ 7 & ἀπὸ Ζηνο-- dorov τελοῦντι. Καὶ πεφυρµένος καὶ βόολυρὸς Ἡλεόδωρος,, ovx εἰδὼς ὅτι ληρεῖ, φὑύρῃ καὶ πάντα σύμμικτον κυκεῶνα,, μᾶλλον κοπρεῶνα nom, ἐπὲ Πεισιστράτου εὖν Ὅμηρον συντεθῆναι καὶ ὀρθωθῆναι ληρῶν παρα τῶν οβ, ἐπεκριθῆναι de πάντων τὴν Ζηνοδότου καὶ Αριστάρχου σύνθεσίν τα καὶ διόρθωσιν, καὶ ἡμᾶς fire νεάζοντας καὶ πρώτους ὑπηνήτας

σολοῦὔντας ἔπεισεν οὕτως ἔτι mov **) ἐξηγουμένους so» Ὅμηρο»,

ὥς xai ἕτεροί τινες κομψοὶ καὶ αἰθεροβάμονες, ol; ἂν καὶ

µέχρι μιᾶς λέξεως αἀβασανίστως ***) ἐπείσθη», καὶ un ἐκ τοῦ

Ἀθιμένου τῆς παλαιᾶς βίβλου 35") τὸ ἁληθὲς ἁπηκρίβωσα,

xat' ὀκείνους παραληρῶν ἐφαινόμην, ἀλλ’ una καὶ δὲ ταὐςὸ)

παθὼν τῷ νεάζονει τῷ πάθει µάθος ὀθέμην, καὶ τούτους. μὲν

ἤγημαι κομψοὺς αἰθερίους, αὐτὸς δὲ ἐκ τῶν κειμένων ἀνθέων

τῶν βίβλων ὥςπερ τις μέλισσα φίλεργος ὁποῖα δυναίµην

σιμβλοποιῶ, οἶμαι δὲ καὶ τῷ µέλιτι πολλοὺς διεκτρέφω. Kar

µυζαέ τινες δυςγενεῖς 11), og οὐδὲ τῷ ἀττικῷ οὐδὲ τουύτφ

ἐζῆσαι duvausvar, ὅμως λάθρα σὺν ὁμοτρόποις περιιπτάµοναι

περιβομβοῦσιν ἀνήκουστά τε καὶ παράληρα, ἀλλά µοι τόσον

τροχάσαντι Y}}) ἀναληπτέον πάλιν τοῦ λόγου τὰ καέρια.

T:

3) πεισεστρα cod.

55) ἐπί cod.

3.5) ἀβανίστως descripsi e codice.

****) βιβλίου cod. t) τοῦτο cod. 4

TT) dusuereis corr. δυςγενεῖς. . Per ) I. παρατροχασανιι. NV

in Aristophanem prolegomena. 119

2. Περὶ ποιητῶν πολλάκις ὑμῖν ἐδιδάξαμεν καὶ διαρκῶς ἔκαστα ὀξεπίστασοε, tidy τε τούτων καὶ τὰ γνωρίσματα τῶν σκηνικῶν το τοὺς χοροὺς ἐκ πόσων ἀνδρῶν xai τέ ἑκάστῳ τὸ dégor, xai πῶς ἐφευρέθησαν, καὶ ὅτι") λέγονται ὁδράµατα καὶ οὐ γράμματα. ᾽4λλά καὶ rU» ἐπιδρομάδην τῶν σχηνι- xy ποιηµατων τὰ καίρια διδακτέον uoi, ἵνα καὶ ψώραν ἔξη- γητῶ» ταῖς διαφοραῖς ἐκκαθαρωμεν, καὶ τὸ «4ιονυσίου t6 xoà Εὐκλείδου καὶ Kodtgrog σκολιῶς καὶ πεφυρµένως καὶ ἅπα- τηρήτως γραφὲν εἰς τὸ περὶ μερῶν κωμφδίας καὶ παραβάσεως εὐθντατως v6 καὶ ἆφυρτως μετ ἐπιστώσεως σαφῶς παραστη- σωµεν 33) xara τε τὴν πρᾶξιν αὐτὴν καὶ τὸν voir τῶν βι- βλίων xai την ἀληθειαν. Kai δὴ πρῶτον ἀρκτέον µοι λέγειν τὰς διαφοράς.

3. 'H κωµῳδία μεμιγμένον τοῖς σχώµµασι εἶχε τὸν ydlaza 9 τεραγφδία πένθη καὶ ovugopacg* corvQuxg δὲ ποίησις οὐκ ἀπὸ πένθους εἰς χαρὰν καταντᾷ, ὡς Εὐριπίδου Ὀρέστης καὶ «4λκηστις καὶ τοῦ Σοφοκλέους Ἠλέκτρα, ὥς xduà οἱ ἀσκέπτως ληροῦρτες ἐξηγηταὶ καὶ γράψαι καὶ dıdakas Ίπατησαν, ἆλλ᾽ ἁμιγῇ καὶ χαρίεντα καὶ θυμελικὸν ἔχει γέ- Aera, οἷον Πρακλῆς πραθεὶς τῷ Συλεῖ γεωργὸς δοῦλος ἐσταάλη εἰς τὺν ἀγρὸν, τὸν ἀμπελῶνα δργάσασδαε, ἀνεσπακῶς δὲ di- κόλλ]] προφρίζους τὰς ἀμπέλους ἁπάσας νωτοφορησας τε αὐτὰς εἰς τὰ οἴκημα τοῦ ἀγροῦ Ψωμους μεγάλους ἐποίησε τὸν 3) *osirro τε τῶν βοῶν ὠύσας κατεθοινᾶτο καὶ τὸν πιθεῶνα δὲ διαρρήξας xai τὸν κάλλιστον πίθον ἀποπωμῶσας τὰς 9vpag

Σα ὧς τράπεζαν θεὶς 7095 καὶ ἔπιγεν ἁδὼν, καὶ τῷ προεστῶτε τοῦ ἀγροῦ δριμὺ ἐνορῶν, φέρειν ἀκέλευεν ὡραῖα τε xai u λακοῦντας, καὶ τέλος ὅλον ποταμὸν πρὸς τὴν ἔπαυλιν τρέψας eg παντα χατέχλυσεν δοῦλος καὶ ὁρ..... ."***) ο α γνικώσατος γεωργός,. Toravra τὰ σατυρικὰ ὁράµατα, οὐχ Ola γράφουσιν oi ἀσκέπτως ληροῦντες καὶ ἐμὲ αὐτὸν ἁπατη-

*) Litteras non satis cognoscere potui: fortasse xai διὰ εί. t) παρασεήσαιµεν cod.

eos), τῶν cod. eot Anus? 2, ?

120 Ioannis Ttetzae scholiorum

σαντες. Alla ῥητέον καὶ τῷ βίῳ ταῦτα λυσιτελε. 'H εραγῳδία λύει τὸν βίον’ s κωµφδία 029) συνιστᾷ» θυμελικοῖς δὲ τοιούτοις οἱ σάτυροι καθηδύνουσι, λυρικοὲὶ δὲ, οἳ '") καὶ κυκλικοὲ καὶ διθύραμβοι, 7 ᾖνουν κυδαίνοντες dOAgrag αἰγῶσι νικώντας 7 ὕμνουν «4ιόννσον 7 καὶ ἕτέρους Φεούς. 'Emai τοσαῦτα σαφῶς ἡμῖν καὶ συνεύµως ἐρρήδηι Φέρε καὶ ονως ταῦτα τὰ δράματα ἐδιδάσκετο, διδακτέον poi.

4. Πρῶτο» μὲν ἐν ἑαρινῷ καιρῷ πολυαναλώτοις δαπά- ναις κατεσκενάζειο 7 σχκηνὴ τριωρύφοις οἰχοδομήμασε, πε- ποικιλµένη παραπετάσµασι καὶ ὀθόναις λευκαῖς καὶ µελαί- ναις, βύρσαις 16 narayovoatc καὶ χειροτινάκτῳ nvpi, ὀρύγμασε τε καταγαίοις καὶ ὑπογαίοις, καὶ ὑδάτων δεξαμεναῖς cic εὐ- πον Φαλάσσης ταρτάρου ἆδου κεραυνῶν xai βροντῶν», γῆς καὶ νυκτὸς, οὐρανοῦ, ἡμέρας xai ὠνακτόρων ''") καὶ πάντων ἁπλῶς' αὐλάς τε οὐ μικρὰς εἶχεν ἐξειργασμένας καὶ dyideg sis τύὐπον ὁδῶν, Jia μὲν οὖν ἀριστερᾶς ἀφίδος ἐχάρον», ἂν ὡς ἐκ πόλεως ἦσαν ὀδεύοντες ὥς πρὸς ἀγροὺς xai Θέατρα". ἂν δὲ πρὸς πόλιν ὥς ἐκ θεάτρων 7 ἀπ' ἀγροῦ, διὰ δεξιᾶς. Tw- aj:a μὲν τῆς σκηνῆς ἐργασία.

D. Τὰ σκηνικά d’ an’ αὐτῆς καλούμενα δράµατα καὶ πρακτικῶς ἐτελεῖτο καὲ λογικῶς. Σύστασις δὲ τούτων ὑπῆρχε τὰ τῶν ὑποκριτῶν πρὀςωπα’ πρύςωπα ὁὲ τοῖς μὲν τραγικοῖς καὶ σατυρικοῖς dva δεχαὲξ ἦσαν. κωμικὸς δὲ εἶχαν xd: & πρόςωπα ὑποκριτικὰ TOY τριῶν σκηνικῶ» ποιημάτων», «à οὗ» xeia τῷ καθ Evi αὐτῶν xai οἰκείῳ ἠροισμένως τι δρῶντα, χορος ἐκαλεῖτο,. «{ιαιρεθεὶς δὲ χορὸς εἰς μὲν εµήµατα deo, ἡμιχόρια ανομάζετο, παραγρηστικὼς δὲ καὶ χορός» al de εἰς ἕνα ἕνα drundn καὶ μµερικὸν, ὑποκριταί ἁὁπλῶς ἐκαλοῦστρ κοινῷ τῷ ὀνόματε, διά τὸ μὴ ὀννασθαι uid κλῆσει περιν ληφοῆναι, ὡς χορὺς καὶ τὰ ἡμιχόρια. «ιαιροῦρται γὰρ τὰ uspixa ταῦτα tig πὐσα; εἰς προλογίζορτας, εἰς ἄγγελον, eis ἐξάγγελον, εἷς κατασκόπους, eig φύλακας, Eis ἤρωας, εἰς

3} τὲ cod.

39 οἱ 9d. le 5) ayaxıopoıs cod. ο o7

in Aristophanem prolegomena. 121

Φιοὺς, εἷς ἄλλα µυρία. Τοντων οὖν τῶν προώπων τὸ ὅλον ἄθρεισμα, xai χορὺς ἐκαλεῖτο, εἰςελθὸν εἰς τὴν ὀρχήστρα», ἔφασαν καὶ λογεῖον, τὴν δὲ εἰσέλευσιν ταύτην οἱ ué- lev ἐστέ µοι, ὅπως ἂν καὶ καλέσειας, εἶτε εἶσοδον, 7 εἷς- ἆλευσιν, ἐπήλυσιν, 7 ἐπίβασι»ν, 7 παροδον 7 παράβασι», 7 ἄλλως πως σηµαίνων ταντό εἰελθὸν οὖν καὶ παραβὰν εἰς τὴν ὀρχήστραν τοῦτο τὸ σύστημα nar, καὶ χορὸς ἐκαλεῖτο, πρὸς τοὺς ὑποκριτας λόγους ποιούµενον, τὸ πρὀςωπο» βλέπον ti πρὸς τὴν σχηνὴν. ἐξελθόντων δὲ τῶν ἐποκριτῶν πρὸς εὐ τοῦ δήμου µέρος ἐστέφετο, 7 τὸ δεξιὸν 10 ἀριστερὸν, xai παλιν ἀντεστρέφετο πρὸς τὸ ἕτερον xai ἔλεγέ τι ἑκατέροις τοῖς µέρεσι», εἶτα ἐξήρχετο, καὶ τέλος εὸ dgaum ἐλάμβανε. Ταῦτα μὲν ἦσαν πρακτικὰ µέρη τοῦ ὀράματος, παράβα- σι, σεροφὴ, ἀνείσεροφος καὶ &5odog* xai λογικὰ µέρη αὐτῆς d, ἀντιπαράβασις ἤγουν πρώτως, ὁευτέρως πρόλογος, s dysi τῆς στροφῆς καὶ τῆς ἀντιστρόφου λόγια καὶ φδὰς zei ἀντῳδάς 7) ἐπιρρήματω καὶ") ἀντεπιρρήματα εἶποις, οὐ ὀαμάχομαι" καὶ 5j ἔξοδος udn καὶ τὸ ῥῆμα τοῦ δράµατος τὸ ὀπιτελεύτιον, & οἱ αἰθέριοι καὶ οὐρανοβάμονες λαλοῦσιν ὧσπερ λαλοῦσιν' ἔχετε δὲ ταῦτα τῷ ἑαθέντι µοι προοιµίψ, dàa µακρὰν αὐτῶν αποτρέχοιτε, μὴ καὶ ἀκοὰς ὑμῶν καὶ Vıyag λυµανθείητε. ὙΤαῦτα μὲν τὰ µέρη πρακτικῶς t6 κο λογεκῶς τῶν δραματικῶν ποιημάτων ὑπῆρχεν' τῶν δὲ ἱορικῶν συγγραμμάτων τρία ἦσαν τὰ µέρη, στροφικὺν xai ἀρτιστροφικὸν λόγια, ἑκάτερον ἑκατέρῳ ἐσαρίθμους ἔχον τοὺς στίχους, καὶ µέερων τῶν αὐτῶν" πρὸς τοῖς στροφικοῖς δὲ καὶ ἀντισεροφικοῖς τρίτον ἦν µέρος τὸ ἐπφδικὸν λόγιον, ὁμωνή- μας Ἀ”) καὶ ταῦτα λεγόμενα τοῖς ἑαυτῶν πρακτικοῖς, τῇ τε σεροφῇ καὶ ἀνεισερόφφ καὶ ἐπφὸῷ ἤτοι ἐξόδῳ καὶ ἐξελεύσοι Xeé ἐπιλύγφῳ. Καὶ γὰρ καὶ οἱ λυρικοὶ πρὸς ἕκάτερον µέρος τοῦ ῥηµου *9*) ὀρώντες ἐφθέγγοντο τὰ ποιήματα, καὶ τέλει

*") Ante xej vocabulum, a quo nova pagina initium capit, alte- "at κα) in extrema altera pagina add. cod. s nd

9) cod. —E

LI

199 loannis Tzetzae scholiorum

τοῦ δράματος μέλλοντος παύεσθαι τὸν ἐπῳδὸν ἐφθέγγοτε, Ar τὴν ὑστέραν ᾠδῆν τε xai τὸν ὀπίλογον, Eis οὐχὰς τὸ πλεῖστον αὐτὸν περικλείοντες. Προοίμιον δὲ τούτοις οὐκ js ος ἐκείνοις, ὅτι ἅμα τῷ εἰςελθεῖν eig τὸ Φέατρον πρὸς sir δῆμον στραφέντες ἅμα τὸ αὐτὸ ἔλεγον καὶ στροφἠν καὶ np µιον. "Evexa μὲν τῶν εὐχαρίστων ταῦτα ἐγράφη μοι ἀποδρί- n5095*) δὲ καὶ ὑμεῖς τούτων, γεννήματα ὀχιδνῶν καὶ dys- ῥίστοι. («Φαάμενοι δὲ καὶ τὸ γένος τοῦ ποιητοὺ xai τὸν 619- nó» τοῦ ὁράματος, χωρίσωµεν ἐπὶ τὴν τοῦ κειµένου σαφή» xai σχολίων τινῶν ἀναπλγρωσι».

Sequitur in codice γένος ᾿4ριστοφάνους, deinde Πλούτον ὕποώεσις, lum versus ires

Βίβλος ἐγὼν oyedın πρωτόγραφος, αὗταρ 0 Τζότζης,

Φαυλογραφος περ Eur, πρωτογράφος ἔσκεν ὀμεῖο'

Συμβολα d’ εἰςοραᾷς πᾶσ ἀρίγνωτα ταδε:

quos ires fabulae Plutus, Nubes, Ranae (45— 105) exeipiunl Schedae 106 priorem paginam Equitum argumentum et primi quinque ipsius fabulae versus occupant, in allera autem pagina versus Tzetziani legunlur, quibus argumentum Auium conline- tur, praemissis aliis quibusdam, quorum hoc est inilium: ὄρνιθες ὑοᾶμα xouixüv ᾿4ριστοφάνους' γραμμαεικὸς Βυζάν- τιος, οὗπερ ᾿4οιστοφάνης ἔγραψε τὴν ὑπόθεσιν, f) κεῖεαι τῷ Big ΊΤζέεζης τὸ ὁρᾶμα τοῦτο δὲ δειάζει καὶ ἐξαέρει, ὡς ««υσιστράτην, ᾿4χαρνεῖς, Εἰρήνην τε καὶ ἄλλα. Scheda 107 saec. XV scriplura vacat: 108r, in secundo Auium versu de- snit; reliqua enim isla argumenti descriptio occupat: 108u, commentariolos grammalicos continet. Quae quidem omnia ila, ut in codice perscripta sunl, apposui, ut in reliquas quo- que, aul in plures cerle quam in tres illas, a Tzelza scholia fuisse composita intelligatur: immo uix dubito quin in ipso co- dice, e quo Aınbrosianus descriptus est, aul omnes aut pleres fabulae extiterint, e quibus librarius, complurium poelarum carmina compositurus, eas quae maxime celebratae erant de-

9) ἀποδρεπέσθεσαν cod. An voluerit da0doenéGÓpaay? -

in Aristophanem prolegomena. 123

tompserit. Et extant fortesse Auium scholia in codice Ur- . iste 141, quo usus est Kusterus (cf. eius praef. in Aristoph.). leqe enim erat, cur Otto Schneiderus de vett. in Aristoph. coll. font., qui suo quidem iure, ut tunc res erat, Tzetzam waibus Aristophanis fabulis operam dedisse negavit, ad so- am Plutum huius codicis inscriptionem revocaret. Hunc autem Aristophanis commentatorem Ioannem fuisse, quoniam fuerunt wi de Isaaco fratre cogitarent, nunc ipsa illa, quae dubitatio- wm moverat, de Homeri carminibus fabella ab loanno in ixegesi lliadis p. 45 et 125 ed. Herm. prolata, hic vero (I, )éc agr: ποτέ eic.) ab ipso correcta firmatur. Celerum de psis scholiis rectissime iudicavit Kusterus, ea quae in iis le- wreniur marima ex parie in editis ad Arisiophanem scholiis ετολεξεὲ quoque occurrere. Nam si convicia quaedam et "aas iaclationes, quibus egregie gaudet ineplissimus homo, fesecneris, ita omnino cum scholiis a Kustero editis consen- mmt Ambrosiana, ut pauca, quae novi aliquid contineant, ssenerim, anliquiores autem auclores praeter velerum com- kenlalorum, qui οὗ παλαιοὲ σχολιογραφοι vel οἱ παλαιοί dici elent, rarissime in auxilium vocati esse videantur.

Sed ut ad id quod propositum est redeam, duo vides esse rooemia, quae cum non lam re, quam verbis dislent, tamen ix vereor, ne quis ex uno Tzelzae prooemio alterum ab altero omine diverso modo concinnatum, et a terlio quodam, qui oanihil interesse inter priorem et secundam forman intel- xissel, utrumque coniunclim positum esse existimet, Primum aim tam genuinum Tzelziani sermonis colorem prae se ferunt, b excerpentis ex antiquiore commentario manum, qua multa, slut ea quae de Aristotelis discipulis deque Heliodoro et tragi- yum poelarum inlerprelibus scripta sunt et scholia inepta in ieptos ipsius aucloris versiculos composila, aut omissa esse ıt mulata expeclaveris, allerulrum passum esse mihi non pos- m persuadere. Deinde in summa argumenti similitudine non lum. quaedam utrumque sibi propria habet, ut in altero est ammalicorum antiquorum memoria et de Susarione historiols,

124 loannis Tzetizae scholiorum

in allero de salyrorum fabula et de scenae ornamentis dispe latio, sed eliam in iis quae utrique communia sunt tanta ver borum diversilas est, velut in ipso exordio de Plolemaeores bibliotheca, ut haec omnia ex uno quodam commentario de ducta esse minime probabile sit. Quo fit, ut ipsum Taetae alio tempore aliter scholiis suis praefatum esse credsm: : quibus praefationibus cum priorem posuisset librarius, poste alteram, quam in summa rerum intellexit praestantiorem subiecit. Atque in simili argumento saepius se versatum ess ipse indicet his verbis I, 4: περὶ ποιητῶν πολλάκις Sg ἐδιόαξαμεν καὶ περὶ τῆς ὠγοραίας καὶ ἁγυιατίδος wp fac sqq.

Itaque cam duos habeamus Tzetzae commentarios, que rum summa est et cum iis quae e codice Parisino edid Cramerus Anecd. Paris. 1 p. 3 sqq., repetiit Meinekius fragm com. graec. ll p. 1234 sqq., et in aliqua parle cum scholi Plautino a Ritschelio edito similitudo, quaeritur, quo bem iria vinculo inter se contineantur, Nam cum post editum Parisinum περὶ xwumdıa; grammaticum magma inter vire doclos nala sit dissensio, aliis ex illo ipso Plautinum scholia ducium esse confidenter affirmuntibus, aliis e communi utrum que fonte derivatum, maiorem autem Plautini scholii fidem ess aientibus: a qua quidem lite excusatio nobis petenda est, s in simili argumento diutius, quam pro rerum exilitete ps erat, versali esse videbimur: haec omnia iam facilius e codice Ambrosiano iudicatum iri speramus.

Atque de Parisino quidem grammatico difficilio quaestio. Nam si recle modo argumentati esse pulabime erunt fortasse, qui terliam Tzelzae praefationem illa disputa lione contineri dicant. Cui sententiae praesidium peti pole: cum ex iis Ambrosiani codicis verbis, quse in nostram per tem modo interpretati sumus (quibus de forensi comoedia, i quod ab initio Parisini commentarii fieri videmus, alio tem pore se exposuisse indicat scriptor) tum ex his Parisini gram mici νους p. 1235 Moin. γέγονο δὲ τῆς μὲν πρατης neue

in Aristophanem prolegomena, 135

ες ἄρισεος τοχνίτης οὗτός τε Αριστοφάνης καὶ Έυπολις καὶ μΜεῖνος, quae ad praefationem Aristophanis haec pertinere Πο indieant. Accedit praeterea, quod Heliodori de Homero pe Pisisiralo ineptias, quibus antea se in errorem in. eium esse fatelur Tzelza, hic tanquam vera narralas esse lemus. At vero obstat Ambrosianorum prooemiorum com- milio, quorum ulrumque in aliqua rerum quae narrantur rersilale tamen eundem sequitur argumenti tenorem, ut ini- | a Ptolemaei curis faclo per adumbratas comoediae aelatesg | definiendas fabularum partes decurrat, cum in Parisino ementario primis capitibus ordo turbatus sit. Obstet deinde, od nihil istarum adhortationum, quibus admoneri legentem scriptoris inuenta vendilari videmus, hic legimus, Οὐείαπὶ wiquo adversariorum sentenliae non solum sine ulla refu- ione positae, sed etiam ita, ut ne a Tzetza quidem expectari ierat, obtruncatae et inter se commixtae. Quare cum non egrum Tzelzae commentarium, sed excerptum ex hoc α senliore quodam grammatico nobis oblatum esse appareat: ım ad Tzeizam haec quoque referenda esse, quamvis haesi- et Cramerus Anecd. Oxon. p. 13, post Ambrosiani codicis limonium nemo negabit:) eo usque progredi non dubito, ut seter prima capita reliqua omnia aut ex ipso Ambrosiano ro aut ex iisdem cerle prolegomenis, quamvis ex alio codice te fuerint, ducta esse contendam.,

Nam si recesseris ab iis, quae ante disputationem de exandrinis bibliothecis institulam posita sunt, reliqua ita mparaia esse videbis, ut, quemadmodum ex utroque Am- iani codicis commenlario, aliis omissis, aliis ınulalis atque brevius coniractis, conflata sint, facile cognoscas. Initio im a priore commentario facto mox ubi rem de Ptolemaei dis hic indicalam potius, quam explicatam vidit breviator, alterum pergi. Qua in re quod ipsam illam de Pisistrati is Homericis fabellam acriter a Tzeiza impugnatam temere Weit, imprudentiae et negligentiae hominis omnino tribuen- m est cum Ritschelio Corollar. p. 6; praesertim cum admo-

126 loannis Tzetzae scholiorum

dum probabile sit, omnem hanc de Alexandrinis bibliolhec et de studiis Pisistrateis narrationem, quam in prolegomea Aristophanea delatam esse iure miratus esti Ritschelius d Schol. Plaut. p. 37, ea sola de causa tam copiose hoc let a Tzelza expositam esse, ut quavis occasione arrepta Heliodt rum, cuius opinione se in errorem induclum esse modo ine lexerat, redargueret suumque ipsius errorem corrigeret. B verlitur deinde grammaticus ad priorem praefationem , ut = tiquorum interpretum nomina inde Iransscribat et resecl inanibus verbis, omissis quae antea aliunde petita posuerit quemadmodum comoedia per ires aetates mutata sit, expom Tum vero ex altera parte integrum caput tertium interpos qua in re non inutile est scire capita et interstitia, quae fi cimus, in codice rubris literis distincla esse. Rursus aule ab eo prioris partis loco, in quo substiterat (I, 5) opere m texio ea quae de Dionysio, Cratete, Euclide scripta inves non minus, quam ante de Heliodoro fecerat, corrumpit, eoqt perturbatus ordinem quoque rerum invertit. Ita his ad fine perduclis reliqua secundae partis capita, quae satis ineple ita, ul hominis indolem prorsus pervideas, verbis γένοιτο ἂν σαφεστέρα 7 τῶν τοιούτων διδασκαλία ὧδέ πως (p. 194 anneclil, suo modo in usum suum converlit, Nihil in his e quod dubitationem relinquat, nisi quis forte, ut dicam qu sentio, brevem de comoedia Alcibiadis auctoritate mul narrationem (p. 1239) aliunde pelitam esse dicat, ut de quai prioris partis capile nihil Parisinus grammaticus atligerit, Sed ἀπορίαν movent prima codicis Parisini capita, qu in Ambrosiano partim desunt, parlim tam diversis verbis, hinc pelila esse non possint, concepta sunt. Atque illud e quo intricatiorem hanc rem evadere dixi. Nam cum hon maximus sit et cum aliis nonnullis commentariolis, qui fabu Aristophaneis in codicibus praelixi sunt, et cum Diony Thracis scholiis Bekk. Anecd. p. 747 sq., el vero ctiam ct Tzeizae iambis Cram. Anecd. Oxon. lll p. 340 sqq. consenm dici nequil, quae inter has Byzantinorum grammeticort

in Aristophanem prolegomena, 127

scripliones ralio intercedat. Quanquam quoniam hanc quoque Parisini commentarii partem e prolegomenis Aristophaneis kausiam esse vidimus, probabile sane est, aliam quandam Trelzae scriplionem, quae in historia comoediae indaganda versabatur, sive ab ipso Aristophanis interpretationi praefixam, sive ab alio quodam grammatico in brevius contractam et in boe loco posilam exltilisse, e qua non solum haec codicis Parisini pers, sed ea etiam, quae in simili argumento versantia sc in libris Arisiophaneis legunlur, excerpla sint. Ipsum tiem Tzetzam scholia Dionysiana secutum esse non sine pro- Ibilitate coniecit Rilschelius coroll. p. 17, quanquam praeci- pam huius opinionis fundamentum, quod in simili apud ummque de Homeri carminibus narratione positum est, ever- kre conabimur, Nam Parisinum grammaticum a scholiasta Dionysii usurpatum esse, quae fuit Schneidewini sententia Ephem. Golting. a. 1840 m. lun. p. 950, minus veri simile - ed maxime propter verba anle cilala ydyors δὲ τῆς μὲν πρῶ- της sqq., quae in scholiis Dionysianis p. 749 magis integra ! "habes sic: καὶ τῆς uà» παλαιᾶς πολλὰ γεγόνασιν, ἐπίσημος Κρατῖνος καὶ πραττὀµενος' µετέσχον τινος χρὀνου τῆς παλαιῶς κωµφδίας Ευπολές τε καὶ ριστοφάνης,

Haec igilur de Parisino commentario, Ad Plautinum sem scholium iudicandum cum praeter hunc iam bipertila codicis Ambrosieni prolegomena proposita sint, e quibus eius origo investigelur, de illis Parisinis quam incerta res sit, teslis est eorum qui de hac re disputaverunt dissensio, nec minus diversa a latinis prior Ambrosianorum pars. Contra altera pers iia cum eo consentit, ul non sit iusta causa, cur hoc esse illud, quod se seculum esse latinus grammaticus fatetur, Caecii commentum negemus. Quanquam enim non,ita graeca sequilur, ut verbum verbo reddat, tamen, ne dicam de sen- lenliarum quam vides aequalitate, nihil est eorum, quae in lMinis aliter quam in graecis dicla sunt, quod non possis Italo homini tribuere, Nam ut haec de Ptolemaeo Philadelpho qui πέν in modum favebat ingeniis et famae doctorum hominum

128 loannis Tzetzae scholiorüm

facile addere poterat, praesertim cum saepius regem ab aucio suo similiter laudatum esse videret, ila propter verba graec arlis poelicos libros in unum collegerunt et in ordinem re gerunt, pro quibus in graecis est unum διώρθωσαν vocabult non opus est ut de alio fonte, qualem finxit Ritschelius con p. 20, cogilemus. Neque enim mirum, quod Halus, quem ı cerpsisse potius sua e graecis οἱ (lolo commentario perle summam argumenli reddidisse, quam graeca verba iranstuli: intelligis, pro διορθοῦν verbo, cuius vim nec intellexeral, 1 uno vocabulo reddere poterat, alia substituit, quae c! ἀθροίζειν el ovra9goíGe» verbis postea posilis, ium maxime µετά βραχυν τινα χρόνον τῆς συναγωγῆς ı βίβλων ὡς ἔφην xai διορθώσεως indicala csse videbanl nisi quod alterum de grammaticis, alterum de rege val non animadvertit. Ea quae proxime sequuntur, in quibus e οἱ rupto nomine Ῥίμσα, dummodo certius de codicis script constaret, praesiantiumque faciendum esse coniicias*), r habent quo dubitationem moveant. Mox autem de Eratosth: et Callimacho non solum verbis siculé refert ot full praete qui idem asseverel adieclis suo arbitrio nexum sentenliar supplevit, sed eliam istum aulicum regium bibliothecarium 1 dubito quin e graecis νεανίσκος τῆς avinc, quae s quid sibi vellent non poterat perspicere, petiverit. Admod contraxit librorum barbarorum el curae Pisistrateae men riam, ita lamen, ut quomodo graecum scriplorem per sing sequatur, bene perspicias. Denique quae Heliodori fab relata et argumentis quibus a Tzelza impugnala erat indic in fine annolalionis de Aristarchi aelale posuit, non corru illa quidem, sed e graecis verbis reragrq 7 πέµπτῳ ἀπὸ, νοδότου τελοῦντι male ab Italo intellectis profecta esse vit *) Quod Bernhardyus in egregia censura libri Ritscheliani An crit. Berol. a. 1838 m. Decemb. p. 828 coniecit οἱ LXX, quamet eo verissimum, quod sequentem vocem senum non mutavit, non | babile esse nunc facile est intellectu. Ritschelii autem coniee prehensa secum (de schol. Plaut. p. 16, ipsi improbata coroll. p.

sola litterarum similitudine commendatur. [per alezamiriam in & pendio illo latere coniecit Eugenius Misklerwe: Asciburgensis. }

in Aristophanem prolegomena. 129

ltaque cum alium habeamus graecum commentarium ali- eguanto propius quam illum Parisinum ad latinum accedentem, eguem in Plautino scholio expressum esse probabile sit*), ec- equis est, qui Parisinum potius ex Ambrosiano excerptum ei praesto fuisse contendat? Imo sua quisque retione Tzetzianis «opis usus est; qua in re cum maiorem fidem is expetal, «qui graeca graece reddidit, at latinus accuratius auctoris sui wesügia pressi. Quo fit ut rem universam iudicanti optime fecisse videri debeat Ritschelius, quod quamvis acriter impu- emus Plautini scholii auctoritatem fortiter defendil eique propter illa Parisina quidem, dum utriusque origo inuestigetur, Rdem deirahendam esse negavit. Contra nunc eliam alium fontem circumspiciendum esse nego. Nam id omnino hac dispotatione eflicere volui, ut nec Parisinum commentarium nec scholium Plautinum iam sequendum, sed ad sola Tzetzae prolegomena e codice Ambrosiano edita, utpote genuinum illo- ram fontem, recurrendum esse ostenderem. Nem ut paucis eomprehendam quod dixi, ila prorsus sentio, Parisini n&o6 κὠ- Μψόίας commentarii auclorem praeter prima capita, ex aliis Wibusdam prolegomenis Aristophaneis petita, priore Am- brosiani codicis perle cum altera conglulinala negligenlis- sme rem suam gessisse, scholiastam Plautinum autem alteram pariem, eamque in iis quae inde petivit mullo et copiosiorem praestantiorem, seculum esse, nonnulla autem, quae non satis intellexerat, suo arbitrio mutasse. Restabunt nunc duae commentationis noslrae parles, al- tra ut quae sit Tzetzae in iis quae tradil auctorilas exami- aelur, id quod iure Bernhardyus |. c. p. 824 de homine satis

*) Collegii Romani codices, in quibus est Plantinus liber, e quo Ritschelius illud scholium descripsit, magnam parlem ez aliis Iesui- ferum. eollegiis, et multi quidem e superiore Italia Romam ollati mat, Quare si de patria et origine Plautini codicis certiores fieri

ins, id quod ner eorum, qui illi bibliothecae praesunt, invidiam

e deqhit, iude fortasse cum quadam probabilitate colligeretur, Ita- an; seholia in eo scripta composuit, ipsum Ambrosianum codi- mfgériore Italia, ut videtur, postquam e Graecia advectus est,

1 oculis usurpasse.

κα. 8. 6. VL 9

190 Towmhis Tzeizae scholiorum

suspecto desideravit, altera ut numquid novi ex fontis, ad quem iam revocali sumus, integritate erui possit quaeratur. E quibus cum illud quod ad testimoniorum auctoritatem per- tinet partim ex universa Tzelzae fide, omnibus nec sane im- merito reprehensa, sed a nemine unquam accuratius examinis, partim e fontibus, quibus in hac narretione usus erat, iudican- dum sit, prior locus, nisi argumenti amplitudo deterreret, vel ea de causa nunc omittendus erat, quod Tei iateriem mox novo libro e Vaticano codice edendo auctum iri accepime. De auctoribus autem, a quibus ea quae narrat peliveril, aliquam certe partem e bono et antiquo fonte derivatam esse, tum propter certam et à fabulosa inventione alicnam narralio- nis naturam, tum propter idoneam singularum rerum inter se congruenliam communis eral omnium post edilum Plautinum scholium sententia. Quae bona opinio quanquam graecis ver- bis in aliis forlasse minuitur, ut fieri solet in hoc genere, fi universam testimoniorum indolem accuratius perspicere lict!, augelur tamen in aliis. Antiquos enim auctores omnino ® praesto fuisse, sive integros ipsorum libros legit, sive excerpt ex illis cum nominis indicio commentarios habuit, testes sw Dionysii, Cratetis, Euclidis atque Heliodori n% mina. E quibus Dionysis nomen, iam antea simul cum "Te liquis e Parisino codice proditum, Meinekius fragm. co". graec, Il p. 1240 ad Dionysii Halicarnassensis minoris 0” σικῆς ἱστορίας libros XXXVI, de quibus cfr. idem Mein. hie. crit. com. p. 16, rettulit: nec profecto improbabiliter, prae- serlim cum in Tzelzae περὶ διαφορᾶς nom» versibus, & Cramero Anecd. Oxon. 1 p. 343 sqq. editis, ad versum 926 τὰ σκηνικἁ γράφοντες ἐμπεφυρμένως in margine codicis Meer- manniani ascripta, legantur haec δίορύσιος 6 ἄλμιαρναδεὺς καὶ ἕτερος κατα τὸν τζέτζη. Quanquam, dum de huius notae..ari- gine conslet, videndum, annon reclius de Dionysio: ZojMfto cogitaveris: quem criticam artem in Aristophaals. fabulis.la- clilassc cognovimus e schol Av. 1297 Dii | emendavit Fabricius bibl. graec. IV‘, 44

in Aristophanem prolegomena. 484

wgoc, bunc esse Dionysinm Phaselitem, cuius περὶ τῆς ων- w&rov ποιήσεως Aber im wila Nicandri citatur, coniicias. uem allero joco posuit Cratetem celebrem gremmeticum ergamenum esse, recte censuerunt Meinekius |, c. et Muelle- 3s Mus. Bhenan. V. a. 1837 p. 358, minus recte tamen Mei- ehius fecil, quod ad uraypayac Jgeuarixac, quem librum uer hisloriae comicorum fonles recenset hist. crit. com. graec. 13, eius. memoriam referre videlur. Aegre enim adducor t.credam, huiusmodi de tragoediae comoediaeque partibus ege nominibus earminum choricorum disputalionibus, quas | hie et in iambis 1, c. eius auctorilati tribuit Tzelze, in tali hro looum fuisse. Frequens aulem est eius in scholiis Ari- Igphaneis memoria: cf. Schneider de voL in Aristoph. schol nt. p. 88. Qui.quanquam omnia ex eius de dialecto Allica bro peliià exislimat, sunt iamen, quae vix possunt nisi e πο] in poetam conscriptis profeola esse, velut schol. Ran. . 06, maxüne vero quae schol. Eq. 959 additis verbis οὕτως o ίρατῃς ad eum referuntur. lia enim non dubilendum quin "cle scripserit pro our ,Smxgerge Valckenarius ed Eur. hoen. 008 3). . In his igilur annolstionibus Cratetem non mi- us, quam Dionysium ‚ea. quee Tzeiza ad eos refert exposuisse - rbitror. Euclidem denique de. simili argumento eb eodem Zelza Cram, Anecd. Oxon. |. c, .impugnatum videmus: non idelur aulem diversus esse ab illo quem Homeri scholia Lips. . A, 5 de versu Hemerico disputantem introducunt, Nam & in Homeri interpretatione versabatur, ila comicis quoque el tregicis poetis operam dedisse, eaque occasione oblata le parübus fabularum exposuisse videtur: cf. Muell Mus.

ben. |. c. | . . Maque de hi» fribns ‚grammatigis cum invenerimus, ad rum sive.in tragicos sive in ;epmicos .poelas commentarios plenis. 9 Tzelaa improbales zevorari posse, quamvis sciam wre. de annotationum .acriptione cogitandum esse, non —RX SAridtöpklenis Interpretes numerari video

—— P.

"239

132 loannis Tzetzae scholiortim

videlur tamen casu factum esse, quod d&nyynral καὶ ida. σχαλοι illi dicuntur 1, 5. Quod autem Heliodorum quoque inter antiquos, quibus Tzetza usus fuerit, fontes recensuimus, mirabuntur quibus de Byzantino Heliodoro, Dionysii Thracis Scholiasta, persuasit Ritschelius de schol. Plaut. p. 147, coroll. p. 9 sqq. Nam cum Heliodori nomine inscriplam in artem Dionysii annotationem, similem ei, quam sine nomine positam habes apud Bekkerum Anecd. p. 797, videret a Villoisonio Anecd. graec. II p. 193 e codice Marciano proletam, in alio autem Dionysii scholio Bekk. Anecd. p. 767 et ex eodem Mar- ciano codice Vill. II p. 182 eam quam ad Heliodorum Tzetza refert sentenliam expositam animadverteret, hunc Bekkerianum interpretem ipsum Heliodorum eumque cum reliquis Dionysii interpretibus in Byzantinorum grammaticorum numero ponen- dum esse conclusit. Conlra quam ratiocinationem quae Bern- hardyus p. 839 sq. monuil, iis post editum graecum commen- tarium, illa enim de scholio Plautino dispulata erant, nullam amplius vim tribuet vir egregius. Sed dubitationem excitat coniuncta antiquorum grammaticorum cum aetatis Tzetzianae homine memoria, el augetur magnopere dubitatio eo, quod sub finem prioris prooemii λεξιγράφοι Ὁμηρικοί reprehendun- tur: id quod non posse nisi ad Heliodorum pertinere ei, qui verba proxime antecedentia consideraverit, patebit, Revoca- mur igitur ad Heliodorum γλωσσῶν Ὁμηρικῶν scriptorem, prae- sertim cum hunc cum Apione prae ceteris τοὺς γλωσσογράφους dictos esse sciamus: cf. Ritschel. de schol. Plaut. p. 142. At vero bonum et ab ipsius Arislarchi aetate, ut videlur, non ita longe remotum grammaticum, multorum quae Apollonius in Jexico Homerico posuit, auctorem, num ineptissima de Pisi- strati curis Homericis cam Alexandrinorum studiis commixtis fabula dignum putabimus? Minime id quidem probabile, prae- sertim cum dubitem, num talis narratio, etiamsi minus inepta fuerit, in glossis Homericis locum habuerit: imo ne id quidem verisimile dicas illum librum ad Tzetzae aetatem propagatum esse. Sed praesto est alia scholiorum Homericorum collectio,

in Aristophanem prolegomena. 133

qua Euslalhium usum esse movimus, ipsa quoque Heliodori e& Apionis nominibus nescio quo casu insoripla, sed a genuinis utriusque grammalici scholiis uno volumine comprehensis, ut docuit Lehrsius de Aristarcho p. 387—392, quaest. epic. p. 1, prorsus diversa. Nam Heliodorum verum nomen esse, quam- vis constanter Herodorum Eusiathius scribat, persuadent Val- ckenarius de schol. Hom. opusc. ll p. 151 et Ritschelius de Schol. Plaut. p. 143 et ind. schol. hibern. Bonnens. a. 1840 P.X. In his aulem commenlariis elsi multa procul dubio fue- runt, quae ab oplimis auctoribus pelila erant, quippe quos $^ üsdem fundamentis quibus codicem Venolum Iliadis inaedifica- ios fuisse idem Lehrsius demonstreverit, quid mirum, si in lam incerlae aelalis libro, quei aut ab ambiguae fidei homine originem duxisse, aut noviciorum grammalicorum manus pas- sum esse ipsa falsa auclorum inscriptio docet, illius historiolae locum fuisse credimus *). Hunc igitur librum ut Eustathius ad Homerum. inlerpretandum adhibuit, ita Tzetzam quoque, cam exegesin lliadis scribere, usurpasse atque ex eo et ad bunc et ad Eustaihium praef.. ]l. A. p. 5 et ad Dionysii in- lerprelem, islam fabulam propegalam esse arbitramur. Nec vero in eo offendendum est, quod solum Heliodori nomen posuit Tzetza. Similiter enim Eustathius p. 762, 9. et p. 786, 22 (cfr. Lehrs quaest. ep. p. 2) solum Apionem, p. 809, 3 aulem τοὺς περὶ ᾿Ηρόδωρον nominavit, cum de eodem libro utriusque nomine inscripto cogitaret. Facile aulem propler celebrem antiquioris Heliodori memoriam inter λεξιγράφους bunc quoque interprelem referre potuit.

Sed borum quidem omnium sententias improbat Txelza:

*) Pauca sunt, sed certa in iis, quae ex ᾽4πίωνος καὶ Ἡροδώρου ὁχομνημάτων libro Eustathius affert, indicia, fuisse in eo, quae non poterant ex Aristonicl, Didymi, Nicanoris, Herodiani commentariis peti Sufficiunt enim haec tria a Lehrsio indicata: Eustath. in Il. p. 7, 11 sqq , Graecos bis Troiam profectos esse, p. 157, 5 deam την a loue in montem Troianum iactam esse, p. 474, 38 que mad- modnm Nestor aciem instruzerit, Quae cum in rerum materia ex- plieanda versentur, aliunde atque ez illorum commentariis- gramma- tiis ductà dese videntur.

134 foannig Taetzae prolegomena.

lis autem quae ipse narrat vis quaedam accedit inde, quod antiquorum libroram auctoritatem so seculum esse gloriatur. Etsi enim haec Il, 1 ἐκ τῶν κειμένων ἀνθέων τῶν βήβλων et ll, 2 κατὰ τὸν νοῦν τῶν βιβλίων nec per se magni facio et de fabularum potius lectione quam de grammaticorum libris interpretor, tamen, quantum quidem ad primum caput quod est de Ptolemaei Philadelphi bibliotheca et de Homeri carmi- hibus, non centemnendum est, quod dicit Il, 1 ἐκ τοῦ κειµένου τῆς παλαιᾶς βίβλου τὸ aÀg9àg ἀπηκρίβωσα, praeserlim cum τοὺς παλαιονς el in his prolegomenis et in ipsis scholiis an- tiquos grammelicos dicere consueverit. Hic aulem antiquus liber, cuius se aucloritate niti profitetur, qui fuerit, non est cur vanis coniecturis assequi studeamus, Quanquam de Pisi- strati curis non improbabiliter Ritschelius coroll. p. 13 et Nitzschius Melet. de hist. Hom. ll, 4 p. 17 ad Asclepiadem Myrleanum (v. Lehrs. analect.) se revocarunt, quem ἐν τῷ Fxsg βιβλίφῳ τῶν γραμματικών de Orpheo Crotonista atque Pisi- strato exposuisse ait Suidas v. Ὄρφευς. De Ptolemaeo Philadelpho autem amplam coniiciendi copiam praebent: grammaticorum de Museo libri, quos recenset Klippel de Mus. Alex. p. 11— 14. Alque in his quidem iam subsistemms necesse est.

(Continuabitur,)

9? i8 ce Y LI e m

Litterardiſtoriſche

1. 89ykophron.

Die über bie Achtheit ober Unaͤchtheit der bem Lyko⸗ ꝓhron wor Thallie zugeſchriebenen Alexaubra fallt mit ber andern , »E man die beiden Partien 3. 1226 1282 wb 1446—14h0,. welche Teinenfalls unter Ptolemäus Philadelphus qe» Fqrieben fein Tonnen, mit Niebuhr für ber urſpruͤnglichen Bet Des Gediqhts angehärig, nter. mit Melden für fpätere unter rönifcher Haft Hingugefügte Jnterpol atiowen halten will. Diefe dos men meiſtentheils die eine fole zu betrachten, welche

uch Giaitünfes bei fid abmachen fünne, über welche fig aber eine vr 32* der Kritik Futſcheidung nicht omnes lage: fagt Bernhardy, eint ſolche Quierpotaion fei weder un⸗

, ned erweiſbar, unb "ih fi hei feiner SBefgredung des Gegenſtaudes in einen Unbeſtinnutheit, welde feine eigene Anficht xit erlennen (dft. Und doch fib bie Elemente zu είπε Sicher⸗ feliang der Sache (don in Anteutungen Früherer verſtedt, verdie⸗ aber, da ſie dort leicht unbeachtet bleiben, wohl eine Zuſam⸗ meuftellung und Berbindung zum Reſultat. So lange man freilich bei dem dhuomolsgifchen diépusHe ſtehen bleibt, Tommi mas über Die Nothwendigkeit nicht hinaus, ein zu Beweifendes voraus- fegen, nämlich entweder bie Entfichung bed Gedichts unter Piole- min ure ober hie Aechtheit der beiden offenbar fpäteren

iR das kleinere Stück nu us m nnd Berufarby bemerft warden, bes Glebichts aufheben [afje,

136 Miscellen.

indem dann an ben Schluß ber Weiffagung bie ῥήμαια σ treten, welche bie Herrſchaft Aleranters befchreiten, unb audj Inhalte nad) viel bedeutender find als die bunffe Schilderun MWaffenthat bed Tarpinius. Indeſſen hat jene Rüdficht ai Stil durchaus nichts Enticheidentes bei einem Produkte, bei dem fünftleriihe Vollendung nicht gerade zur Vorausfegung der ! machen darf, und die Begebenheit mußte einem bald banad) S benvden wohl bereutender fcheinen als fefbft bie Eiege Aleras Aber ob bie Anslaffung oder Beibehaltung der Verſe 1226 eine für den Jufammenfang eben fo gleichgüftige Sache fei, ifl andre Wrage, über welhe der Englinder Royfton im Clas journal vol. ΧΙΙ, p. 2, not. 2. fi fo äußert: lt is ev from the manner in which the passage alluded to is co cled with the subsequent lines, that it cannot be an inte lation. Und in der That ſchließt fid) tie Erwähnung ber nal mäßen Trennung von Aſien und Europa im 3B. 1283 fag. eng nothwendig an die beiten vorhergehenden Verſe au, welche bie vel der Troja zerflörenden Achäer rügen: minbeftens hätte eine ſolche Beziehung das γαρ in B. 1233 gar feinen Gin, überhaupt begriffe man nicht, woher viefe ploͤtzliche Wendun— Gedanfens ἴάπιε. Die Berfe 1981, 1232 fefbfl aber fagen bag die Troja zerflörenden Achäer dafür ſolche Uebel erd würben:

τοσαῦτα μὲν δύςτλητα πείσονται xaxa

oi τὴν ἐμὴν µέλλοντες αἰστῶσαι πάτρα», während unmittelbar vorher bie Niederlaffungen des Aeneas in [ien befchrieben vourbem. Daß das nicht angeht, haben aufmer! Qefer ber Alexandra längft eingefehen, fowohl ber 9Inongmue, bem bie beiden Otanbbemerfungen in bem Reipziger Exemplar Potterſchen Ausgabe flammen, und ber zu B. 1281 fihrieb: non cohaerent cum historia Aeneae, worauf er dann feine nung von ber Unächtheit der vorangehenden Erzählung ftágt, der aud in diefen Dingen feinen vorurtheilsfreien Blick be rende Charles Kor (f. Niebuhr's 990. Muf. Ill, 465 .). ber Urheber der Alerandra auch geweſen fein mag, nimmer fonnte er doch die glüdlichen Erfolge des Aeneas und feiner $ fommen ὁύσελητα xaxa nennen, und bie faffanbra ihren & mann zu denen rechnen Iaffen, welche fie burd) οἱ τὴν ἁμὴν | λοντες αἰστῶπαι πάτραν bezeichnet. Denn das ift etwas, um mit Niebuhr zu reden, „Niemand einem Andren zutranen ı wenn er fid nicht [είθᾷ in Acht nchmen muß, um nicht bafi gerathen.” Demnach fanm der Tert gar nicht urfprünafid) bie ftaft gehabt Haben, welche wir jept fefem, unb ba bie Erwäh ber ben Achäern ermadfenben Uebel, wie auh 8. 5. Hermaur merkt Hat (im der Recenfion oon Bachmanns Ausgabe bec Sera

Litterarhiftorifhes. 137

$n ber Schulgeitung 1831, 6. 399), ganz natürlich an bie vorher gehende Erzaͤhlung von dem Geſchicke des von Troja heimkehrenden SVoomenene (B. 1214— 1995) und dadurch mittelbar an- das von 39. 1090 au Berichtete ſich auſchließt, fo ergiebt Rd) ale einfache Mothwendigkeit das Refaltat des Auonymus unb Boreus, daß die Verfe 1216— 1280 ale Interpolation auszuwerfen fin *). Denn etwa eine Umftellung vorzunefmen unb die Berfe 1231, 82 vor $8. 1226 zu räden, daran hindert wieder bie oben erörterte Zufanmengehörig- feit Ὀίε[ες beiden Berfe mit bem von 3B. 1283 an Folgenden. Was aber ben Interpolator bewogen hat, das Stück gerade an bieler Stelle einyufchalten und dadurch unmittelbar 3 enhangendes aufeinander zu reißen, war offenbar bie für ben Römer beſonders fühlbare Analogie ber Geſchichte des 9lenea& unb ber 9toftoi: denn da die aus Iehieren genommen Erzählungen gerabe hier abichließen, fe glaubte ex ihnen nod) als bebeutenbfte die von Aeneas hinzufügen ja müffen, vergaß aber, baf ες dadurch die beiden Schlußverfe des ganyen Abſchnittes fiunlos machte. Go wäre denn abgejehen von allen chronologiſchen Rüdfichten die Unächteit zwar nicht des Stüdes 1996 —19859, wohl aber des Siückes 1236 -- 1980 bewiefen, au leute man felbft auberweitig einen Lykophron aus ber Zeit römifcher herrſchaft ale Berfafler des Ganzen, fo würde man bennod eft Yartie nicht reiten können. Da nun aud das andere Fleinere Stüd, welches anf bie Römerzeit binweift (B. 1446 1450), immerhin für den Zuſammen beffer gemiBt wird, auch eine Einfchiebung deſſelben durch die offenbare Juterpolation bes. größeren fehr an inlichleit gewinnt, fo fällt für eine fpätere Zeitbeftiuumung des Gedichtes jeglicher Grunb fort, und man muß (i$ ſchon beu Diáter ber Pleias als Berfaffer ber Alexandra gefallen Taffen. .

Berlin | Leopold Schmidt.

9. Horwmtianum.

In novis quaestionibus Horalianis suis Kirchnerus ex Codice Gothano 2b notabilem, ut ait, neque ab ullo adhuc proditam carminis saecularis Horalieni inscriplionem protulit hanc (p. 24): Incipit carmen, saeculare quod patri

*) Fat [Φείπί es, als fei der Ausbrud in diefem interpolirten Stücke etwas weniger überladen unb unverfländlich als in ben übrigen Tbeilen bes Geihtes, was.freilih, um mit Sicherheit behauptet zu werben, einer fehr in das Vinzelne eingehenden Unterfuchung bebärfte. Keinenfalls fann aus ία ——— bei dem alexandriniſchen Kunſtdichter gar fo indivi⸗ Nu aiit ους! 18, bit Sventität ves Dichtere web. .

138 Miscelten.

meo οἱ malri meae cantaveram ad okorum pue- rorum puellarumque ad Apollinem et Dianam proseutice tetracolos Ad huiusque normam eandem inscriplionem minus plene ex codice Menteliano a Gudio sic

exscriptam: Incip. Sclare. carm. qd patri. ne. can- laver. ad chorum puellarumque ita conslituit (p. 45): Incipit saeculare carmen quod patri meo can- taveram. Unde collegit haec (p. 24): Haeo ipsa a Vettio Agorio puto fuisse addita, unde si non alia Horati carmina, at sallem carmen saeculare illa. aetale eliam decantari soli,

si non illis quibus olim compositum esset, al suis cerie ac proprüs modis colligitr. Quo invento postea (p. 65) utitur, ubi telrastropham carminum compositionem inde explicat quod Horatius ea ad lyram cantari voluerit. lam novo exemplo intelligimus ex leviusculo scribendi mendo uberem graviorum errorum segetem pullulare. Neque enim ipse Kirchnerus, post- quam semel indicatum erit, negaverit sub patri meo et malri meae latere patrimi et matrimi, Significetur autem ab eo qui proximis ab Horatio saeoulis (v. Kirchn. p. 66) inscriptiones singulorum carminum confecit: virginos illas quas dicit Horatius carm. saec. v. 6 lectas puerosque castos iales fuisse quibus patres et matres adhue viverent (v. Paul, Diac. s. v. matrimes), sive, ut est in oraeulo Sibyllino de lu- dis saeculeribus edito (apud Zosimum ll, c. 6; v. 22), ok ἀμφιθδαλῆς ὅτι φύτλη. Corrigenda igitur est tota illa inseri. Ρίο sic: Incipit carmen saeculare quod patrimi el natrimi pueri puellaeque cantaverunt ad cho- rum ad Apollinem e. q. s. vel quaecunque alia verborum conformatio plecebit, modo ne quid de Vettio Agario sexto post Ch. saeculo carmen saeculare canlante inferatur,

lacobus Bernays.

Epigrapbifches. 3wet metrifde 3nfífdviften 1.

In der Magliabeechiana in Florenz wird von dem Journal, das von 1740 bi6 1792 in Florenz unter bem Titel Novelle let. terapie hauptſchlich unter fam£ó Leitung erſchien uud auch in

ασ...

ο le

Epigraphiſches. 139

im. 6€ iR ein Gpigramm auf ben ríap das οὖσε bel ver Ki gefunden fat und darum vom Herausgeber wie m

angiebt unb fi anf eine frühere Publication in den Εκ.

cerpt. miscell. Ital. et Helvet. literaturse T. I. P. 3 p. 236--40

Mos * von Meyer macht das Gedicht den Schluß

$: Bom videlur aevi valde antiqui esse;

* doch rg ($ einer des anmuthigſten Reſte bor goldenen Cpodje

wt romiſchen Literatur. Dafür braucht man Ir m auf. die fel-

Reel ή e Stern geſedt Hat ber Brei —* Augufe 3

geſagt, den der Freige em [αφ Freigelaſſ

eren

(udin Kailſers. Gefiniben wurde die Safchrift ums 3. 1758 dei 8. Gregorio in Tivoli, an der Stelle ver Billa des

Brem und wohl mögen bife Bellen von einem ber poctifchen Steunbe Auguſis herrühren, Deren Bewirthung im Taiferlihen Palaft Yulins ον zu beauffihtigen hatte *). Bielleicht [πο im

eines ree von liburtiner Stein eingegraben, bie ein κ y

und ‚Im Gefichte Aehnlichkeit mit den hatte die 6 hatte wicht

gelitten, wer aber für bie Novelle wie eb fiheint vot Ama»

6 hutiaet Hand glücklich ergänzt worden. Diefelben Ergän⸗

re fat au Td außer daß. er 9B. 4b [τε Placehs

eu enthäst PROBAtur.

au κά Toyo: dieſem heiligen ber Sys íem

und bed Priap παφίσίόια, fo würde es ihm —X wenigſtens m quelligen Waldetn nicht fehlen, wo man auch wohl noch

ule Hört, nur freilich nicht mehr lateiiſche. u

ϱ,

fle von ben Manern ber alten tnerflabt PR wich ehrt Don Θα αν einem , nt

ent a-cora wunlégrum fub zidjt felten: Orell. 1588. 230,

140 . -Miscellen.

bie Ummoßner i Pioppi mexnem, íf vor kurzer Zeit (m ber Xie von 12 Palmen unter andern Grabfleinen ein großer Cippus funden, 54 neay. ών 25 breit, ber au beiden Geitenf, de wie gewöhnlich Krug und Schale zeigt, auf ber Vorderſei aber eine —* edet in Senaren. 3d Habe fie —— wo ber Stein einſtweilen jetzt unter andern zum 3 ber Kirche beflimmten alten Baufteinen liegt, bis ex einen paffeu Plag erhält, abgeſchrieben und abgeflaticht, und tfeile ge un ben Vert mit, fowie eine Gchrüitprobe, welde zeigen wixb verkehrt Guarini tie Juſchrift £m die vepublifanifchen Zeiten hat. Die Schrift ſowie bie ardjaifirembe Sprache führen auf das prie Jahrhundert. rt ift. bie von Guarini ner vagum mansio Neap. 1946. p. 3 sq., a mit gemwoßnter X achlä wie $1 à. B bei ihm fautet: ID D QVAL QVALE EST HARitib. e DATVM. BV, wo BV (flatt y diu) erlärt wird durch be vortat. Die Supplemente von 3. 12 an (denn bis dahin wan fie faum zu verfehlen) find ebenfo unbraudbar. Der Stein ift w F νε nicht wenig αλ es muß über benfelben ein m des Omfivument am beftimmten Stelle in ſenkrechter ini big uud Gergegogen fei fein, woburd in jeber Zeile etwa 10 Ba flaben verſchenert und mehr ober weniger unleferlih geworben fin Um die Größe ber Lüden einigermaßen zu beflimmen, habe id den beſonders beichätigten Zeilen angegeben welche Vuchſtaben 0 und nach der Rüde übereinander ſtehen. Die fonft forgfältige Schr it an ben verlofchenen Stellen zum Theil gar nicht, zum ο mit Mäfe und Unſicherheit jcramégubringen: ih füge mod felgen

en hinzu. S) 11. laedium , nicht taedio, was die Tüde wicht

"3. 12. Na SVM if mod ein A zu erkennen und bet

* ir Don σ vn O zu folgen i es ii, aber * ws . e ngu edigt wenig hier dem

e , vielleicht übel ein 2 δα eine befiere. Quae ih sr ich gefchrichen, wenn es ber Raum geftattet Hätte.

3. 13. Rah CVNCTA folgt ber Reſt eines runden αι ſtabens wie C ober S, bann ber. Zipfel eines A ober R amb mu ſenkrechte Linien; mit welchen Spuren bie Ergänzung cunelanie DR an per, limina ober dgl., an bie ich fonft dachte, um

Gern itte ig legendum ge reicht wer für en. LE C ober LE d abe i$ wi Clim gelefen zu haben.

3. 16. scopulum erfordert die Größe ber ud scoplum.

Zu 4S. 166.

D-M

M-POMPONIO M-FiL: M. N- M. PRON. M-ABN COR. BASSVLO

vr QQ & NEMORE PECORIS - OTIO -TR ANSFVNGERE r- MENANDRI - PAVCAS VORTI SCITAS FABVLAS ET IPSvs ETIAM SEDVLO FINXI NOVAS ]DQVALEQVALEST CHART: 5 ΜΑ. DA] vw by

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Epigraphiſches. 141

3. 17. Nach ber Größe der Lücken müſſten hier nod zwei brei Buchſtaben mehr geftanden haben als AC omniBVS, viel- jt alfo ac et omnibus ver vgl.

Diefe Reftitutionen, fo unvollfommen fie find, werben bem m doc wohl ſchwerlich bebentenb verfehlt Haben. Unzweifelhaft rt diefe Infchriit eines Komöbiendichters aus dem dritten Jahr⸗ bert nach Ehrifto, der fowohl lleberfepungen von Menandros ale iginalſtücke publicirt hat (chartis mandavit diu) und im feinem und funfzigften Jahre fid) felbft das Leben nahm, zu bem (nte anteften ber römijchen Epigrappil. Ob fid fonk Spuren finden ı biefem M. Pomponius Baflulus, weiß id) niht; aus unſerm me feóen wir, daß er aus einer alten Kamilie war unb feine sen bis zum vierten Gliede zurüd verfolgte. Er fat die Tribus Aeclanum, die Eornelia, und mar alfo vermuthlich oon da ge- tig; doch finde ich fonft nicht, daß die Wamilie ter Pomponmer Wecfannm einheinifh war. Dagegen war feine grau. CANTria NGa ohne Zweifel aus einer in Aeclanum heimiſchen Familie, die font felten erwähnte gens Caniria häufig i(t (m Gelanenfer Briten (Cantria Primilla: Lupoli iter Venus. p. 193; Cantria ila ib. p. 98, Guarini ric. Ecl, p. 83; Cantria Gemella id. B6. P. Cantrius P. f. 602. ltalus id. p. 102. u. a. m.). 6 Municipalamt, das er beffeibete, eines Duumvir quinquennalis em wir im einem ähnlichen Steine von Aeclanum bei Guarini eilegio eclanese dell’ 1824 Nap. 1826 p. 1:

TI CLAVDIO TI FIL TI NEPOTI COR MAXIMO Q IIVIR QVINQ f. w. von einem kung Menfchen verwaltet, der im zwanzigſten ye feines Alters farb; e$ hatte daſſelbe alío eben nicht viel auf , obwohl e$ ber hoͤchſte Poſten in Aeclanum gewefen zu fein int. Unfer Duumpir mag fij wohl mehr mit literariſcher αίθ : Municipalambition geplagt haben, und nah dieſen Berfen zu heilen müflen [είπε —** zierlich und gefaͤllig geweſen ſein.

Rom. Th. Mommfen.

Mittheilungen aus Handſchriften. 1. Chreſtomathie des Profis.

* Die VChreſtomathie des Ῥτοϊίας (ft, fo viel ich weiß, nur aus fe bent der Mabriber, ans ber Tyaſen bie bei» :nuglOpngov und περ τῶν Kunpior

140 Miscellen -

, md ber Denetianiichen, aus ber durch Siebenkees außer ver δε vita nod bie Auszüge ber übrigen Gedichte hervorgezogen find. Unter vieſen Umftänden ift e$ viellcicht mit ohne «πίεπῇς, su erfahren, daß [ noch eim brüter hierher gehöriger Coder ın der Herzoglichen Bibliothel zu Parma findet. Es ift ter coda »» ll. 33 chart. saec. XV over XIV, feinem Inhalte nad, twr es (det, bem Matrilenlis ganz ijutid. Cr enthält nad einen einzelnen Blatt aus ber Batrachomyomachie guexft γένος öpanoen. Ὅμηρος 6 ποιητῆς veióc gy βωτραχομνυμαχίαν, bam ner κλου LL όμηρου. '"Enov κέβκωπας κονουύς, darauf του αὐτοῦ περὶ τῶν Κυπρίων λεγομένων ποιηµατων. ᾿Επιβαλλα --συμμαχησάντων, Darauf nic τῆς ἐλιαύος καὲ ὀδυσσείας nud nad) einigen andern ἐξηγήσεις und ὑποθέσεις die Ilias mi terlineargloſſen. Für bem Text bietet bie Handſchrift tape fi leinen winn. In dem Abfchnitt über bie Kyprien wenigſtens, bes verglichen habe, ſtimmt (te mit der Madriver fo genau überein, def entweder bie eine aus ter antern, ober beide mit großer llebereio ſtimmung aus einer dritten abgefehrieben find. Doch will ét i Beweiſe bie Abweichungen von Gaisfords Ausgabe Derfegen, wobei ich da, wo ber Drud von ber Madrider Hanpfchrift abweicht, diefe durch M, die Parmenſer durch P Pryridyut. p. 472 βουλεύεναι]. βούλετωι do PM ἐπαρθεὶς της ἑλένης έπειτα δε] έπειτα καὶ, addon p. 473 aigel αξρει PM Ἅ«ἀπετέλεσεν λυγέως PM βους] Bas έφαι--- ϱὀμενοι PM λυγευς PM ἀγγέλλει τῆς En’ ἔλιον σερα---- tía; οἰδίππουν καὶ τὴν ἠραχλέος p. 474 προρποιησάµε----

0Ο» ὀδυσσέα παλλαμίδους γενόμενα] yévqu. προζἐέσχουσωα

διασκεδάννυνται P διασκεδάννυται nupayeröuerov τοῦ _ 7 in’ ἔλιον ΡΜ p. 475 μηνύσασα Ἀειμονας τὴν reir Jod δ9υύθι τῇ «αὐτῇ ἀγιλλεῖ PM κατεληφδη i. m. yo. κατεβλήθη Χνηνου τοῦ ποσειδῶνος ἍΒλένην ἐπιθυμεῖ - ᾿{χιλλεὺς On. ποριοικίδέων παλαμέδους.

2. Das Fragmentum Casinense be$ Varro de lingua latina.

Daß ber Mediceiſche Eober des fBatro Laur. 51, 10 die Duelle der vielen andern Varroniſchen Handſchriften, die [dmmtfidj ans bem 15. Fahrhundert flammen, fei, Darf jet wohl als bie

lich allgemein angenommene Auſicht beirachte ‚Werden; unb wenn bine onion An neueren noch eine andere Herkunft ies acf gegliederten Stamm

Mittheilungen aus Handſchriften. 143

kaum zu gründen unternahm praef. p. XVII, fo fann biefer Irrthum fi nur aus der Mangelbaftigkeit der Coflation, bie ibm gu Gebote fand, erflären. Wer indeß über vie Zuverläſſigkeit aller älteren €oflationen, felbft vie Sorgfalt eines Viktorius nicht ausgenommen, einige Erfahrungen ρεπιαΦί hat, mag dad Meifte, was zu einer an- deren Anficht verführen fonnte, fdon auf Rechnung ber ungenügen- bem Eollation gefept Haben. Ich will hier nur die Stellen, bie Müller p. XVI zur SBegrüntung feiner Anficht hervorgehoben fat, aus einer genaueren Bergleihung ber Qanbjdrift berichtigen. V, 57 ut talas eamidem. V, 112 hee t. h. heae corr. eae. V, 141 fällt in den jegt fehlenden Zouaternio Laur. 51, 5, eine febr genaue Abfchrift giebt eae amoenere. Vl, 86 salutare quesierit. V,

22 sola tre, wobei fid) bie Verwechfelung von t und a [είΦί aus der longobardiſchen Schrift des Med. ertlárt, wie denn hieraus überhaupt viele Irrungen ber neueren Handichriften, micht aber bes Med. ſelbſt, veffen Original offenbar weit älter war als Lie fongo- bardiſche Schrift, entflanben find. Noch mag bemerkt fein, bap VII, U viros b, 5. XV (nit XII) viros gefchrieben flieht. Au die Modeneſer Handfhrift, auf bie Müller großen Werth Iegt, ift nichts, als eine gewöhnliche Copie bed 15. Jahrhunderte. Wenn wir demnach auf die Autorität einer einzigen Handfchrift befchränft find, fo fdeint e8 ein erwünfchter Gfüdsialf zu fein, taf fif für Den zwar Meinen aber höchſt wichtigen Abfchnitt V, 41—57 eine zweite Duelle in bem Cober von Monte Casino bietet, der aus den Treitih febr mangelhaften Mittheilungen, bie ber Paduaner Morgagni «Calogerà raccolta d'opuscoli scientifici T, IV) aus vemfelben ge» znadt fat, bekannt if. Es iff dies ber codex 361 archivii Casi- mensis memb. 4. saec. Xl fin. (vel XID, wefdjer Vegetius, Fronlinus, dann bie Varroniſche Stelle von Capitolium dictum an %ie in tribum libros scripsi, barauf Petrus Diaconus de locis sanctis enthält, Die Wichtigkeit, welche man der Hanbfchrift we: sen ihres Alters beizulegen geneigt ift, [Φείπί auf den erften Blick zu geivinnen, wenn man manche bebentenbe Abweichungen von ben Vesarten des Med. bemerkt. p. 16 ed. Muell. capitolinum 'M Capitolium C cum fundamenta foderentur edis M cum foderentur fundamenta edis C hinc mons MC absauinis necata armis el M asauinis necata armis necata et cuius M C etiam M eciam C antea M ante C in hac M'C p. 17 porta quam lunius scribit ibi quam nunc vocant M Ῥογία quam nunc vocamus C quod post aedem M ct ideo quia post edem C muri sunt M muriss- sunt C aliquot de causis dicunt. nevius. ab M abpellatur pluribus nominibus, ab C tyberi M tiberi C alii ab rege auentino 'albano quod sit sepultus alii auentinum ab M et ab

144 Miscellen.

rege albanorum auentino ibidem sepulto et ab C comunt M commune C dianae templum M templum diane C ego maxime puto quod M et C paludibus M inpaludibus (

cuius MC quatum dicitur MC escendebant A aseendebant C ae fimam MC locus sacellum labrum ! locus est qui dicitur sacellum labrum C . facere etiam nun dicuntur M quod usque nunc faciunt C faciunt. merce dicilur. a merendo et ere, huic vecturae qui ratibus transiben quadrans ab eo lucilius scripsit. quadrantes ratiti. Reliqu M faciunt. Reliqua C cum MC urbi MC p. ! argeos dictos pulant. a principibus qui cum ercule argiuo ve neruut M argei aulem cum hercule argiuo olim - venerunt {

scripla est MC suburbana MC esquilina MC

suburbane MC celeuibenno M celeuibenna C dicitu romulo venisse auxilio contra latinum regem M venit in auxi lium romulo contra latinum regem C post (potest corr. post M celii obitum M C munita Joca M loca munita C sunt 3 dicuntur C ab eis M et ab eis C el ideo ibi Me ibi C stareM posuerunt C quod is deus elruriae. Prin ceps M quem adorabant. Princeps C celiolum cum celio: coniunctum MC Huic iunctae om. MC ceronienseu MC scriptum sic est M scriptum est sic C cerolienses que triceps circa mineruium qua in celio monte itur in taber nola est cerulensis MC

Go viel mag genügen, um eine Probe von ber Beſchaffenhei des Textes in ber Son lsrif zu geben, Mehr anzuführen wirb uunüp fein, nachdem id) mich burd) Bergleihung einer Φθ[Φτί mi bem Med. ſelbſt überzeugt habe, daß tiefer aud) hier das Drigima (ft. Beide Hanbfchriften flimmen in vielen Kleinigkeiten, namenttit in der febr ausgedehnten Interpunction. unb in den großen Anfangs bnóftaben, die yf bisweilen im Text finden, mit ganz unbebeuten den Ausnahmen überein, und wo fid) fo große Uebereinfimmung in Kleinen findet, da fann aud) die Abweichung im Großen nicht au verfchiedene Abftammung, fondern muß auf tie Willkühr des Schrei bers zurüdgehen. Die erffärt fid) aber bier genügend aus ben Zwed bed Excerptes, wobei e$ mehr auf ben Inhalt, als auf bi Worte anfam, Um ber Meinung; baf etwa beide Hanpfchrifte aus einer gemeinfamen Duelle gefloffen feien, zu begegnen, fege id noch folgende beiden Gtellen ber. p. 20 ap | pellati. E qui nobiles duo colles uiminales a ioue uimino quod ibi are sunt qui quod | ibi viminacta fuerint. colles quirinalis quirini fanua sunt. M | appellati. e quis nobiles duo colles quirinalis quirin fanum sunt C p. 21 |ibi conserunt. sed hoc alii a palantic uxore latini putarunt, Eundein. hunc locum ape | core dictum putant quidam. taque nevius balatium appellat. huic cerma-

Mittheilungen aus Handſchriften. τα

lum. et velli | as conienxerunt. quod in hae religiane scriptum: est. .Germalense. quinticeps apud edem romo | li. et ueliensep- sexticeps in uelia' apud edem deum penatium. Germalum a germanis romu.| lo .et remo M ibi consederunt. et hoc a pa- uxore latini. | Germens a germanis Romulo et Remo. . ον Selten Stellen erflärt ſich bie Lüde in C ans Meberfprin- von Zeilen, indem das Wort, bei bem ber Schreiber abiyrte, ——* an derſelben Stelle der Zeile ſteht, wie das, wo er wieder einlenlte. Noch wahrſcheinlicher wird dies Verhaͤltniß ber beiden vielleicht nur einige Jahre auseinander liegenden Handſchrif⸗ ten dadurch, daß auch der Mediceiſche Codex, wenn nicht aller An- trägt, in Monle Casino gefchrieben ijt. Nach bem Aeußern zu urtbeilen, gehört er ven zahlreichen Handſchriften, die bort auf Anfiften des Abtes σι (1053—87) in einer fehr zier⸗ fien und bentlichen longobardiſchen Schrift von den Diönden ge⸗ frieben wırden. ©, Tosti storia della badia M. C. 1842 Il, p. 12 ff. und Leo Ostiensis chron. Mont. Cas. IV, 473 ed. Mura- tori. Daß von dort Dasbfäräten naf bem βίοβει 8. Marco in Ser, we der eon im 16. Jahrhundert zuerſt auftaucht, ϱε” fouımen feien, mie zwar fonft nicht befannt; bod) finden fi in der. Soureatíona πού mehrere. Handſchriften berfelben Herkunft, z.B. 66 20 lustinus mit der gewöhnlichen Eignatur von Monte Caſi⸗ Ah Wie Handſchrift des Tacitus und Apuleius Laur.. 68, 2- Senat $6dft wahrfcheinlic eben bafer unb unterfcheidet fi im if^ ren Schichſalen nur dadurch von der bed Varro, bag biefe ετ[ im; 15. Jahrhundert von dem Kloſter Seruntergelommen gu fein fcheint, —— bei ber die Abſchrijten fi bis ins 12. Jahrhundert "fdon weit. früher. e or bietet —5 Ge⸗

fen von p zweiten alten Pe begleitet, Μιὰ, beim Barry

We erit ends leſerlich nnb auper einigen Raudbemer⸗

fangen: dus nfgehuten Jahrhundert von menbationen zweiter

δα faf. Obi fd eie f " . L *. ei

Sur Keitit unb Erfldrung. u Sieben Conjecturen zu Sophokles.

. Det ir des * inde v en iſt, bietet noch za und ſchwierige ών ας νε. παν bye fintt offen und anbrfangen die. Fehlar

ipi ασε regel 10

148 | c "i$celles.

und verborgenen Schäden m ven Tag zu bringen, pflegt biefelben vielmehr zu verhüllen und nimmt Lieber zu bem Seltfamften mb Un⸗ gehenerlichfien ihre Zuflucht, als tag fie bie Nothwendigkeit einer Cenjectur eingeſteht. Wander Dat fij durch feine Schrift über die Trachinierinnen das Bervienft erworben, auf dieſen Zußand να Kritik aufmerkfam gemacht zu haben, wen aud) Bas Reſaltat jener Stadien mehr αἴθ ein negatives zu Betrachten iſt. 3d will im Fol⸗ genden einige Stellen des Sophokles fuv behandeln, bebe aber ab fichtlich nur leichtere Berderbniſſe hervor.

l. Tradinierinnen V. 697 ff.

Τὸ γὰρ καταγµα τυγχάνω ῥίψασά πως τῆς οἷός, προῦχριον, ἐς µέσην φλόγα, ἀκτῖν) ἐς ἡλιώτιν' ὡς d ἐθαλπετοι,

ῥεῖ πᾶν ἄδηλο», καὶ κατέψηκται χδονὲ 40997 ualıor' εἰκαστόν κτλ.

Daß die Stelle fo, wie fie in unfern Ausgaben fiebt, nicht von der Hand des Dichters herrühren ἔδαπε, fat Wunder wichtig bemerkt. Denn óc µέσην φλόγα Tann man i folder Verbindung nicht Leicht anberd als von der Flamme des Feuers verfichen, nad der fiheinbar erläuternde Zufag «xr£»' 8g ἡλιωτι» hebt die Schwir⸗ rigkeit nicht, obwohl es hinzugefügt fcheint, um jene Zweidentigkeit zu entfernen. Aber wer wird einem Dichter wie Copbofted) wenn από die Trachinierinnen gerade nicht das vollendeifte Drama find, ein ſolches Unvermögen, ben Geranfen Har und klaſſiſch zu geflalten, zutrauen? Indeß Wunders Verfahren, der den ganzem Vers Bevout- wirft, wird Niemand Leicht billigen; tie Gründe, welche ex zur Ber bádjtigung anführt, find ἄπβεβ ſchwach; πφροχρίειν wird bwró Lucian Alex. c. 21: σιάλῳ τὴν σφραγίδα προχρίσας finfánge Ich geſchützt; der abfolute Gebraud) von προχρίειν ohne Object bedarf an diefer Stelle feiner. Rechtfertigung, und wie Wunder an auf das entferntere Subftantivum bezogen Anfloß nehmen. fomntr, begreife ich nit; 7 wäre ja ganz unlogiſch. Die Stelle laͤßt ſich mit geringer Aenderung herſtellen; ich fchreibe:

Τὺ γάρ xurayıa Tuyyurw ῥίψασά πως

τῆς οἷὸς, προύῦχριον, ἐς µέσην x 90va

ἀκτῖν) ἐς ἡλιῶτιν. ὡς ὁ) ἐθαλπετο,

ot? πᾶν ἄδηλον καὶ κατέψηκται φλογί, Ich benfe die Sache ſpricht für fi fefbf: mitten auf bie Erbe, gerade wo bie Sonnenflrablen am heißeften brannten, wirft fie den Wollflocken und dort wird er in ber Gluth ber Sonne dom ſelbſt verzehrt; PAoyi ift an ber zweiten Geile, Ba: ωλελη; dc -ufıarıy unmittelbar voraudgegangen, nit πιο d kein unwoſe nilicher πάρουν

Zur Krittt usb Erklaͤrung. 147

Re. víaeué wb meine Cmenbatiow από durch bie qim bro Norici keflätlgk: 0 ydg Bow». τοῦ ** Mira c φίδαι to». Rádnlev ὀρριψα ὑπὸ τόπο» κατλἀὰμβανόμενον τοῦ jü(év- Ἱῆν γὰρ déyr» ἀκεῖνα ἡλεῶτεν εἶπει alſo falte der Paraphraſt eine Localbezeichrung, wie eben ὃς µέσην ρθω vor Augen. Da der Cod. Laur. 4 κατέψικται bat, o if vieleigt κατέψισται vas NRichtigere; vergl. Etym. M. p. 815. 53 wo, 09s» καὶ τὸ xaruyın, und Syfopbron 98. 639 ψίσεταν πόρνον γναῦψ. | | |

fl. $5itoftet $5. 31: NE. ‘Opö κονὴν οἴκὴσιν ἀνθρώπω», diga. OA. Of bor οχονοέός dati είς T0987; . DE, «Δτοιπτὴ ya φυλλάς, ὡς ἐναυλίζονεέ tq. Od. Ta 3 ἀλλ ἔρημαι κοὐδέν 809°’ ὑπόστεγον; Seltſam if die Stage des Odyſſens, info noch felffamer aut» gtertiatt ; fytuueiu ertlärt 20095: ,0mnem victum apparátumque, «uo sd Ἠϊναι sustentanda&m opus est, notat, ofxoro.öc sU. tem 4otivo dietum: videtur, ut conprehendat utensilia, qui- bes: lexus: ali(ais in modum domus insirustur. Allein burd | Werden Aut bie Schwierigleiten der Stelle Har her⸗ oban, aber enffecut; Odyſſers fonnie nur, wie tiet ανω. fer. —— als dir Autwort des Neoptolemus n gar keine Sparen darauf hinden⸗

witat) (ate. benfe, der Dichter ſchrieb ov Ns dct! ὀπιστ ^vi a p Einfehr, Aufenthalt, Wohnort, iſt beliebter Ausb et. So bei Aeſchylus vor allen, wie Sept m. 645 πόλεν. "Es: narpar δωμάτων =’ ἐπεσφροφάς, Eumenid. 548 . fal :Seweriuong drıorpöpag δωμάτιον, und (m Philoktet (Arist. Ben: 1830) Inspyard ποταμὲ, Bodvouol s' ἐπιστροφαί, Gornmé in ΕΝ auonymen Berfe bei Cufatbine

7 Ki ve γύρω sai Supe ὀπισεροφά:, 0 Ver: Diekiebe mit. Recht dem Aeſchyluo beilegt z und zwar glaube ich i ev auf die Φρύγες zurädzuführen, indem ich Hesych. v. En στροφαί διατριβαί, δίαιται. «4ἰσχυλος Φρυξίν θα Das ber einem | haften Dichter an od, et au Ne u⸗ tet Sofitel ' M

Ines

e$ Vol, I: p. 388 Dindorf: οὕτω λαμπρά »& nci τὰ Orca κέκτηται, xa) Ovré Ιταλία τῶν Mire» ὑπερορᾷ, οὔες 44ἴγυπτος οὕτω "Qoo, oUra «Φύλαγος, οὔτο Σνρων καὶ Κελίκων, ποιητης ἂν

148 Miscellen.

εἶποι, ἐνστροφαέ, wo nie smeoroogal Gerzuftellen íft. Warum follte num nicht auch Sophoffes in dieſem Sinne ἐπι- στροφὴ gebraucht haben? Denn ter Sinn ber Frage ift: limb ít nidt drinnen ein wohnliher Aufenthalt? b. B. beutet nichts an, daß jemand bafelbft wohnt, fi) aufhält ?

ll. Antigone 38. 262:

El; γάρ τις ἦν ἕκαστος οὐξειργασμένος, κουδεἰς ἐναργής, ἆλλ ἔφευγε τὸ un εἰδέναι. zutv Ó' ἔτοιμοι καὶ µύδρους αἴρειν χεροῖν καὶ πὺρ διέρπειν καὶ θεοὺς ὁρκωμοτεῦ»,

τὺ une ὁρᾶσαι uns τῷ Συνειδέναι

τῷ πφᾶγμα βουλεύσαντι µητ᾽ εἰργασμένφ.

Die Erflärungs» und Berbefferungsverfuche an biefer verzwei⸗ felten Stelle aufzuzählen und zu widerlegen (t. nicht nöthig; aber wohl gerechtfertigt einen neuen Verſuch zu machen, felbft auf die Gefahr Hin, bag man ung befdjufoige, bem Dichter ungewöhnliche Formen aufzudrängen, ein Borwurt , womit gewiß bie am meiſten bei der Hand fein werden, welche durch Interpretation das aller ungewöhnlichfte, ja oft geradezu unmóglided bem Dichter punutfen, wenn nur die Vulgata baburd) gerettet wird. ch benfe aber, bie Kritif müffe vor allem ven Gedanken fefoft fireng ins Auge faflen, und dann verfuden mit möglichfter Schonung ber leberlieferung neine agemeffene Form herzuftellen. Ich [cfe:

κοὐδεἰς ἐναργής, ἆλλ ἐπεῦκεο un εἰδέναι,

and jeder gelobte es nicht zu wiffen, ober auf ansv- xv o. Die foncopifhe Korm εὖκτο findet (ij in ber cykliſchen Thebais, f. Schol. Soph. Oed. Col. v. 1375: Εὔκτο δὲ Ai βα. oumi καὶ ἄλλοις αφανάτοισιν. Warum follte nicht Sophofles, ber fo Manches aud bem Sprachſchatze der Epiker fi) angeeignet fat, auch tiefe Form gebraucht haben? Ganz ahnlich ift Philoktet $8. 494: Πολλά γὰρ τοῖς ἐκμένοις Εστελλον αὐτόν, ἰκεσί- ους néuno» λιτὰς (was man mit Unrecht in ἐγμένοις verändert hat), obwohl nur die Cpiler biefe Form gebrauchen; vergl. aufer Ixuevos ovgoc, bei Hefiod. Theog. 481: "Erda μὲν ixso φέ- θουσα Φοὴν διὰ νύκτα µέλαιναν Πρωώτην ἐς «4ύκκον, und (Eu: phorion δεί Steph. Byz. v. {ωδώνη" "Ixto μὲν ἐς 4ωδῶνα «4ιὸς Φηγοῖο προφῆτι»ν.

IV. Oedipus König 98. 1098: Τίς σε τέκνον, τες a' ἔτικτε τῶν μακραιώνῶων aga Πανὸς ὀρεσσιβάτα που

Zur Kritik und Erflärung. 149

προσπελασθεῖσ᾽ 7 σέ y6 τες θυγατηρ _ «4οξίου; τῷ yag πλάκες ἀγρονόμοι πᾶσαι φίλαι. Hermann hat. zwar mit Recht vie von Musgrave und Andern verworfen, daß θυγάτηρ nichts weiter als Jungfrau bebeute, allein feine ‚eigene Erklärung, wonach θυγατηρ jn µα- xgateb»o» gehört, τές 0’ ἔσικτε τῶν µακραιώνων apa Όνγατηῤ, προςπελασθεῖσα Πανύς nov «4οξίου, muihet dem Dichter eine ganz unerhörte Härte zn, bie durch das wiederholte τές, was übrigens im Cod. Laur. A fefit, nicht gehoben wird; fo wie bie Worte lauten, koͤnnen fie nur von einer Tochter, nicht aber von einer Geliebten bes Apolo verflanbeu werben. ‚Und wer find benn jene naxparmres? Etwa nichts weiter als οἱ ngörepoı? Das müßte bod erft durch beftiunnte Belege erwielen werben. Nun —* aber auch das Metrum mit der Strophe nicht überein; man Bi πα vergeblich bemüht dort zu dubern; Vers und Gedanke fab

in έχω μάνεις tipi καὶ κατὰ γνώµη» ἵδρες, | οὐ τὸν Όλυμπο», ἀπείρων à Κιδαιρώὼν οὐκ ἔσει τὸν αὔριον πανσφληνον, μὴ οὐ σέ ys xai πατριώταν Οἰδίπου κελ. unb bem gemäß maj nun bie Antifirophe verbeffert werben. Auch [ft Gd mit Leichtigkeit die Hand bes Dicpters berflellen: Tic σε, Σάκνονι τίς 0’ ἔτικτο τῶν μαχραιώνων ρα . Πανὸς ᾿ὀροσσιβάτα πατρὀς πελασθεῖα, 7 y εὐνά- τειρα τις “4οξίου; τῷ γὰρ πλάκες ἀγρονόμοι πᾶσαι φίλαι. „Belde DIS mphen, o Kind, —X dich geboren indem ſich gr ater San, ber im Gebirge hauſt, nahte, ober hat etwa eine Belichte des Apollo dich eboren, oder Hermes oder Dionyſos von einer der Delitonifen 3 n mpben dich empfangen.“ Wie leicht OYNATEIPA in OY ATHP vererbt werben fonnte, leuchtet ein; die Umftellung von τὶς gewinnt aud di bas Fehlen des Sronomens im Leur. A. einige Unterſtütz ὠνάτειρα ift 8ᾳ. gergenoffin, wie δεί * ή d 88. à. 804: Mnnors, unnorá u & ΠΜοῖραι λεχέων «4ιὸς εὐνάτειραν ἴδοισθε πέλουσα», μηδὸ Σλαδεήμν γαμέτᾳ τινὲ τῶν FE οὐρανοῦ. | ούνήτρια Soph. Trachin. V. 018, Πωτρὸς ale Beiname m kann ich nicht nadweifen in diefem Angenbiide, ich vente e$ rechtfertigt fid ſelbſt. Die µακραίωνες find die Nymphen, πώς Ichenden, nicht etwa vie Unfterbligen, vergl. Heſiod.

de vor Lot. γενεὰς λακέρυζα κορωνη

ὠνδρῶν.γηράντων' ἐλαφος δὸ το τοτρακόρωνος, ερεῖς d ἐλάφους 6 κόραξ γηθᾶσκεται αὐτὰρ gold

159 Misgellen.

ὀννέα τους αόρρκας" δέκα à' ἡμεῖς τους φοίνικας νυμφαι ἐὐπλόχαμοι, κοῦραι Zhi; αἰγιόχοιο. Jede Zweiventigfeit wirh hier fern gehalten, weil gleich baragf Pau erwähnt wird, var ava acta Jevögneye auvdıg Qoug χοροηή- φεσι Νύμφαις, ire κας᾽ αἰγίλιπος πέτρης στείβομσι κάρηον, Πᾶν ἀναχεκλόμεραι, Σόµεο» Φεὸν, ἀγλαέθειρον ατλ. (Homer. Hymn. VI, 2.)

Y. Oedipus Golon. B. 1300: Σοὲ προςτροπαέους, à πᾶτερ, λιτὰς ἔχων αὐτὸς U ἐμαυτοῦ ξυμμάχων το τῶν έµων, οἳ νῦν Siy ἕπτὰ τάξεσι, ger ἕπτα τε λόγχαις τὸ Θήβης πεδίον ἀμφεστᾶσε nur, Es ift bod unwahrſcheinlich, daß Sophoftes, blos wm ben Bere zu füllen, zu tem ἕπτα τάξεσι mod) ein ἕπτὰ λόγχαις ‚hin zugefügt babe, denn das erſte Wort befagt ſchon alles, da eben auch nur wie τάξις einen Heerhaufen begeicpnen σα im Lexic. Soph. IL ©. 37 [Φε zwar das Auseruds gefühlt qu Haben, indem er bemerkt: „Oed 1314 videtur armatos armali exercitus duces signifcare.c Allen wie biefer Ginn in ten Worten liegen könne, fat er en ws ben. Der Beber ift [eit » heben, man mu f ' Ol »v» 5v» inta t ἀσπέσιε ξὺν ἕπτά τε λόγχαις. Ter Dichter flatt einfach und profaifj σὺν £nıa Taseoıy p

zerlegt den a&ftracten. SBegrif im feine Theile, unb bietet ms i em einfaches, anſchanliches Bild ber mit Schild unb Speer be- waffneten Heerhaufen.

Vl. Yjas 8. 001: TE. 'Io µοί um. XO. «λωρεῖ πρὰς j3«g, οἶδα, γενναία dur. ΤΕ. 'Io μοι um, ΄ XO. Order σ᾿ ἀπισεώὼ καὶ ài; οἰμῶξαε, γυναε, Τοιοὁ᾽ ἀπολλαφ δεῖσαν ἀρτίως φίλον.

Γενναία ὅνη komm κατ ein edles, nicht aber, ma$ bie Gr. Κάνες vergeblich zu keweifen fi abmahen, cin großes, [Φορ Leid bezeichnen. Es ii vielmehr u verbeſſern:

X xQO; Zaap, οἶδα, γενναία y Urat. AXepsi πρὸς Z3ep iR unperfünlich gefagt, es greift ans Ders wie, wenn ib wicht irre, am einer unteren Etelle παιει πρὸς g- παρ, und chen das Verkennen dieſer gewoͤhnlichen Structur hat das Verderduiß der Stelle herbeigeführt. Sc, am nur ein Beiſpiel amu: führen, ıR die ſchwierige Ενας im Oed. Rex 197:

Zur Kritik unb Erklärung. 151

τέλει γὰρ εἰ ει »vb ἀφῇ. τοῦτ) 6n ἦμαρ ἔρχεται. ganz einfach herzuſtellen: Τελεῖ γάρ" εἰ τι νὺξ un κτλ. e$ erfülltfih, ed hört nicht auf, wo zeAsiv gerade fo zu verſtehen ifl, wie in ber Cíeftra V. 1409 τελοῦσ upar, Weiter maß nun im den Worten des Chors gefchrieben werben: Ovder 0’ anıora καὶ dig οἰμῶξαι dv», τοιοῦδ᾽ ἀποβλαφδεῖσαν ἀρτίου φίλου. ἀρτίως ift unendlich matt und dafür ἀρτίου ans bem Cod. Laur. A. von zweiter Hand herzuftellen, eine Lesart, bie aud der Scho⸗ liaft vor Augen hatte, indem er erklärt γνησίου: οὐ γαρ ἐστι zoorıxör, und eben[o Suidas V. ἀρτίως, obwohl cr in feiner gt» danfenlofen Weife den Vers als Beleg für αρτίως anführt.

VI. Elettra 3. 43:

OV yao σε un γήρᾷ τε καὶ γχρὀνῳ μακρῷ γνῶσ', οὐδ᾽ ὑποπτεύσουσι» md ἠνθισμέγον.

Die Schwierigkeiten der Stelle erfennt der Scholiaſt ganz gut, ohne jedoch durch [είπε Exrflärungsverfuche fie zu heben: Ti- vec τὸ ἠνθισμένον ἐπὲ τῆς κεφαλῆς ἤκουσαν, oiov ταῖς πο- λιαῖς ἠνθισμένον' τοῦτο δὲ ἀπίθανον' ἐγνώσθη γὰρ ar, &l xai τοσοῦτον ἤλλαξεν τὴν κεφαλήν. «ἄοκεῖ οὖν µοι τὸ ἠνδισμένον αντὲ τοῦ ἠσκημένον' οὐ um OU» σε ἔπιγνῶσι τοιαῦτα πλατ- τόµενον' εἰ δὲ τὸ nıdiouevov ἐπὶ τῆς ἠλικίας δεξαίµεῦα, ἔστιν οὐκ ἐπὶ τῶν τριχῶν, ἀλλ ἐπὶ παντὺς τοῦ σώματος. Ἠνθισμένον fonn weder oom grauen Haar, noch aud) von der Ber. Heivung verflanden werben, höchſtens von einer Hetäre, bie ανθινά hágt, könnte man fo reden. dj vermuthe:

Οὐ γαρ σε pn Yn0@ τε xai χρὀνῳ axo

γνῶσ οὐό' ὑποπτεύσουσιν ὧδ' ἠκισμένον: und davon hängen eben die Dative Υήρᾳ und χθόνῳ ab; denn bie Zeit und das Alter haben den Diener fo verändert und entftellt, daß eine Wiedererfennung nicht zu befürchten ift.

Marburg, März 1846. Theodor Bergk.

3u Herodot.

Oerobotué hat bit eigenthiimliche Art ver Erzählung, an bie Erwähnung eines Namens ober Volkes fogleich die geſammte bro» wit deſſelben anzufnüpfen, und bi8 auf ben Zeitpunft, welchen er

159 Miscellen.

darftellen will, herunter zu führen. Nicht viel anders war wohl bat Berfahren feiner Vorgänger, der Rogographen, die mit epifcher Aus dehnung ihren nefchichtlichen Stoff zu behandeln fuchten. In ben Hiftorifchen Angaben und der Treue derſelben muß man den Herodot nach feiner eigenen Individualität und tem Geifte feiner Zeit bear theilen ; es iff kindiſch, Alles was er fagt, glauben und vertheibt zu wollen, weil er e$ fagt. Die fpätere Ausbildung weicht fo febr von jener Zeit ab, bag Ariftoteles von ihm im tatelnden Sinne mit dem Prädicate uudoloyo» fprechen fonnte. Man fieht, wie ber alte Glaube bis auf feine Zeit fich erhalten hat, und sch halte gerade das in feinen Büchern für befonders beachtenswerth, bafi jener naive fromme Gíanbe, wie das Göttliche den Menfchen fid) mittheilt, wicht ale befonderes Gigentjum des Herobot, fonbern ale ein Gemeingut affer damaligen Griechen erfcheint.

Unter ten Spätern hat Herobot ein Nachbild an Pauſanias ge- funden ; biefer ift nicht minder gläubig ober abergläubifh damals freilich eine nicht ungewöhnfiche Erfcheinung ; aber während jener vielfeitig ift unb in den verfchievenften Yändern fid) umthut, Eigen⸗ heiten und sorge anderer Bölfer mit Wohlgefallen erzählt, fpielt diefer, in alten Mythen, Sagen und Gedichten außerordentlich ber wandert, den Stodgriechen, da er feinem ehrenvollen Vorgänger fo» gar zum Borwurfe macht, daß er von ägyptiſchen Pyramiden weit läufig βε[ρτοφεα, das Schaphaus der Diinyer aber, bie heimifche Größe verfchwiegen Habe; und fo [deut er fif nit, bas Mähr- den von Rhamfinitus auf griechifchen Boden zu übertragen.

Daß Paufanias ben Herodot zum Mufter genommen hat, fiet man aus ber Art, wie auch er gleich jenem epiſodiſch erzählt, aus ben theils beftimmten Angaben, theils beſonders ſtillſchweigenden Beziehungen auf Herodot, enbfid) aud) aus der Eigenthümlich⸗ leit der Sprade, die fid) bis auf Kleinlichkeiten erſtreckt; wenigftens wüßte ich nicht, von wem fonft Paufanias die Formel ἐπεί τε ober den häufigen Gebrauh bei Zahlenbeflimmungen von oco» τε umb ähnliches der Art genommen haben fol. |

Aber während Paufanias in den Handfchriften, welche fid) ev» halten, durch Süden vielfach entftefft ift und oft kein Gag ohne An- ftoß gelefen werden fann, murbe Herodot ein weit beffete& 8008 be. ſchieden, obfhon auch bei ihm nicht affe Gobiced derſelben Art find. Einige wie S. V. faffen mebrered aus, zufällig VIII, 76—84, weil in bem Cremplare, von welchem biefe Abfchriften ftammen, Blätter fehlten; eben fo vieleicht auch I, 46—53. 77—9. 73—5, abfidgt. lich 1, 56—69. 131—6. 199; anderes ift zufammengebrängt I, 96 —100. 138—77; alles dies zumeift im achten Buche, wie man fieht: doch dürfte nach tiefen Erfcheinungen e& diplomatiſch nit (che auffallen, wenn auch in der andern Claſſe von ten

|. 122 fehlt. Leicht kann der Gedanke entſtehen bel, ο

Y

Zur Kritik und Erklärung. 168

Eobices umvelfländig find und abſichtlich mandet übergehen, % tn ben audern mande Di ion ansgelaffen werben : [4 αν biefe Art das Fehlen der von Rinos 1, 106 pret

EHaren fei. tele Angabe di w a auf unfeen Herds

bot; e6 ift faum glaublich, bag ΜΑΧΗ in foätern für pefiebil) 4ebab

tenen Gebichten fa ou „eesählung ber Art über Ninos berjand; aber mie tt falten, ben Ort nachzuweiſen, wo

era p, und (ft in deſſelben Arifioteles Eitation vr

Θοὐρίου fein μνημµονικὸν ἁμάρεημα, fo wird au

bie Verſchiedenheit des damaligen Herodotus von dem felgen

σοι Ungleichheit und Unebenheiten ver Sprache find bei vr Sitectiive ‚flörend, und e$ wäre eine würbige Aufgabe für einen füngern Yhilologen, die vielen grammmatifihen Zwetfel ή Wevenfen vurch tige Vergleichnng und νὰ Studium Μι einem ſichern Refultate zu bringen ; beffere Beachtung ber. Gramma⸗ Ext uud bes eigenthümlichen Sprahgebrands bed Antors wird (wie zzi aus ' Anmerkungen fehen Tann) vieles zur En an

Hi, 109. Sefo a fih auf feinem Zuge affe sit Yet, bie ihm Wiberfland p d f frs TT. eàxi- 4εοισι —— καὶ re? }λιχομένοισι nepi τῆς « λευδερίης, τούτοισι μὲν στήλας ὀνίστη ἐς τὰς χώρας διά 2’ραμμάτω» λεγούσας .. og δυνάμει τῇ ἑαντοῦ κατεσερἐψατό ενφιας. Die eigenthämliche Qonfivuctíon des Wortes γλέχεσθαε Bat fon H. Stephanus ang ee und aud das von 9B. Dinderf Um 257 zur Vertheidi beigebrachte gemügt mit; [ο fénnte —— hof f Te a ας (er init, seit. adf ad

e t aar fev wünfchten, veicht m ,

Das wollten alle, auch die, been Stähte ber Eroberer ἁμαχητὶ xad aunarden] befomien hatte; ber Gebanfe fordert vielmehr: melde

anua ΄ ſich gern allen Gefahren κ»

tem blefe Veden aber mit Matthiae im Verbum yc

, μα πει, E gegen allen Sprachgebrauch, fo weit

154 Miseellen.

und ee vorliegt: ch falte daher bie Stelle für verberben us glanbe den oben amgebeuteien Sinn buch bie leichte Aenberug aAxiuoıcı ἐνετύγχανε καὶ dsırav γλιγοµέναισι περὲ τὴς ἐλεν- Φορύης zu erlangen, woburd) audj der Sprachgebrauch des Werbumt in feinem Rechte erhalten wird.

il, 108. Noosnoag δὲ 6 Σέσωσερις ἐς τὴν Hipuntop . ye μὲν όμίλφ το» Ennyayeıo, To» τας χωρας κατεσερέψατ, σουτφ μὲν τᾶδε ἐχρήσατο . τοὺς οἱ λίόους, τοὺς ni του- sov του βασιλέος κοµισθέντας ἐς τοῦ Ἡφαίστου τὸ igo» dar τας ueyadet περιµήκεας, οὗτοι ngay οἱ ἑλκύσαντες, xa τας διώρυγας τας vu» ἐούσας ἐν αἰγύπερ. πάσας οὗτοι ἀναγκαζ- pro, ὤρυσσο»'" ἐποίευ» τι οὐκ ἑκόντες Aiyunro " πρίν ἑοῦσαν ἁππασίμην και ἁμαξενομένην πασαν ὀνδεα τοζ- ζων' ἀπὸ γὰρ τούτου τοῦ χυόνονυ «4ἴγυπτος ἑοῦσα πεδιὰς πᾶθε ἄνιππος xai ἀναμάδευτος }όγονε.

Grammatiſch fónmen nur die Unterjochten, bie Seſoſtris «i feinem Zuge mit nach Aegypten gebracht hat, das Subjeet zu ἐδοί- ευν bilden; daß biefe gezwungen gearbeitet haben , fprechen bie Worte ἀναγκαζόμενοι ὥρυσσον ventlih aud, und fo enthält ber folgende Satz ἐποίευν . . ἐνδεᾶ τούτων, wie etwas überflüffiged, fo auch falſches; ihnen feldft nemlich mußte e$ ganz gleihgältie, fein, ob Aegypten ἑππασίμη καὶ ἁμαξευομόνην oder ein vomE Kanälen durdfhnittenes Land war, ἄγιππος xaé ἀγαμάδεντος--

Daß demnach diefe nicht gemeint fein Können, ift Harz taf Sofia u verſtehen ift, lehrt der Zuſammenhang bes Ganzen ebenfo * πως nicht gerne durchſchnitt er die Ebene Aegyptens mit nälen, aber er that es doch, χατέταµε ds τοῦδε Eiyexa την porum 6 βασιλεύς, damit aud die ferneren Stäbte Nilwaſſer hätten, zo των μὲν δῇ εἴνεκα κατετμήθη 7 Atyunros: Die Aenderung dec⸗ Pluralis in ben Gingularis ἐποέεό τε οὐκ Exe) ift durch bes Gedanken geboten. Die Abwechfelung rovds εἵνεκα und bam rou— των εἴνεκα mag auffallen, findet fid aber ebenfo I, 145— 6.

M, 141. Mera δὲ τοῦτον βασιλεῦσαι τὸν ρέα τοῦ Ἠφαίσον, τῷ οὕνομα εἶναι Σεθῶν' τὸν ἓν ἀλογέῃσις ὄχειν παραχρησάμενον τῶν µαχέμων «4«ἰγυπτίων, ας οὐδὲν δεησόµενον αὐτῶν» ἄλλα τε δὴ ότιμα πφεεῦντα ἐς 7 adsouc καί σφεας ἀπελέασθαι τὰς ἄρονρας, τοῖσι dni τῶν προτέρων βασιλέων δεδόσθαι ἐξαιρέτους ἑκάστῳ, dusbd exa dpovpas.

Die Eonftruction biefes Satzes iſt ungriechiſch und ἴσκα darch nichts gerechtfertigt werben; das fat (dou Valcenaer richtig ev faunt; ju glauben, ber Genitiv behaupte feine telle, wel. Devobat, ba ἐν ἀλογήῃσε geſchrieben, ἀλογίην ὄχειν im Simu falte, (f εί

Zur Kritik und Erllärung. 155

Verkennen allee Anakoluthien. Nicht minder auffallend iſt die Zu⸗ famunenftelung ber Wörter ἐν ἀλογίῃοι ἔχειν παραχρΊσβµενρ», wo das Participium wenigfens überflüffig ig. Noch etwas befkem- vet im biefer Erzählung, wie fie gewöhnlich anfgefaflt und gedacht wird. Sethon fol als frommez, auf Gott allein vertraugader Prie⸗ her δατρεβεῖί werten, bem barum göttliher Beiſtand nicht verfagt wird, Es lat fu nicht beufen, daß der Priefterftann, von weichem Weft Legende ausgeht, von dieſem feinem Heros geradezu ohne alle Beranlafung bie Kriegerkaſte wegwerfend behandelt wiſſen wolle;

das iſt nicht im See folder Sagen, und würde tem Jeiligen Manne wenig Ehre briugen; vielmehr waren bie Gofbeten mit We- fm ihrem nenen König, dem ίρευς τοῦ Ἡφαίσιου agre: den, Sethon aber kümmerte ſich wenig um fie anders Amaſis Il, 172 —; weit entfernt, durch Gefdente ſelbe (i6. geneigt zu machen, hat er ihnen manche Vortheile entzogen. Dieſer Gedanke wird darch die Aenderung παρθαχρησαμένων gewonnen, womit zugleich auch bie grammaliſchen "Betenfen verſchwinden.

Da man ποιεῦντῳ ἐς αὐτοὺς nicht wohl verbinden faga "), fo wird ἄτιμα ἐς αὐτοὺς anfammen gehören, was eben fo einzig daſteht; übrigens bifbet Fe bje Aufnüpfung eines neuen Sahes am ἔχειν, unb ed ift nicht, wie fonft fo häufig τε Ó5 .. xal das enge Zufammenfaffen zweier Begriffe, etwa wie cum . . lum (m Latei- zuifchen; wäre Viefeó, fo würde eine andere Faſſung ted ganzen (e. YTanfené erwartet; Die nemlich: τὸν ἓν ἀλογίησι ἔχογτα n008- 2ρησαμένων τῶν μαχίμων Alyvarıoy E άλλα 18 δὴ ὄτιμρ 200,684» αὐτφὺς καί σφεας ἀπελέαδαι τὰς ἀρούρας. «πι $: ben ift τῶν πρότερον βασιλέων, wie fonft gelagt wird,

, wenn man nicht and V. S, das einzige προσβε» vot» S eben will,

IV, 36— 45. In biefem Crenrfe bei Gefegenbeit wed Na- - mené Ogperboreer ſpricht Herobpt von ben Welttheilen in ihren For⸗ men mit SDejiebusg auf Helatäud und andere Vorgänger: γελῶ ὑρέων γῆς megsödoug γράψαντας πολλρὺς ἤδη, καὶ ουδ ένα vóQ» ἔχοκεας ἐξφγησάμενον, ol Ἠλκεανάν τρ ῥεόντα 7ράφφυσε πέριξ την Ην ἑοῦσαν κυκλρτερέα ὡς ἀπὸ τόρνου, xai τὴν Aal τῇ Evamnn ποιεύντων ἴσην' ἐν ἀλίγοισι γὰρ ἐγὼ δηλώσω μέχαθός το ἑκάστης αὐτέων καὶ οἵη τίς sarı ἐς yoa „> ‚exgorg. Daß vdo» ἐξηγησάμενονγ (obfhon νοὺς ὁμᾷ καί νοῦς gyourt) hier nicht richtig fein fbrme, müffen mehrere icm ur früher geahnt haben; man erivartet καὶ οὐδένα » éyorra Fönynaan ους; aber bot ächte Hat Dobree aejebeu νόφν ὀχόντως, eine ſchöne Verbeſſerung, die ihren Platz in Din⸗

EET V, 67.

156 Miscellen.

borf$ Ausgabe verdient hat. Da wieberholt ἑκάστη (left, aber nur Aflen und Europa genannt ift, fo müßte man Libyen im Ge banfen ergänzen. Ich finde biefes eben fo unwahrſcheinlich, ale el auffallend ift, tag im Kolgenden, wo Herobot tie Geftaft Aſiem zuerſt beſchreibt, am Anfange | der Name Aſien gar nicht erwähnt wird, unb ift dafelbfi an αὐτῆς richtig, fo fordert fhon die Gram matif, bag das Wort “4σίη in irgend einer Verbindun vorange⸗ ngen iſt. Dort werden bie zwei Küſtenländer, áxtai, ihrem Um a nach beftimmt : ἔνθεν μὲν 9 duro ἑτόρη τά πρὸς pe ei» ἀπὸ Φασιος ἀρξαμένη, παρατέταται ἐς Φάλασσαν παρά το τὸν Πόντον καὶ τὸν Ἑλλήσποντον μέχρι Φιγείου τοῦ Τρωικοῦ, τὰ δὲ πρὸς νότου αὐτὴ αὕτη ἀκτὴ ano τοῦ Mv. ριανδρικοῦ κόλπου τοῦ πρὸς Φοινίκῃ κειμένου reire τα ἐς Φάλασσαν µέχρι Τοιοπίου ἀκρης" οἰχέει δ᾽ ἓν τῇ ὠκτῇ ταύτῃ ὄθνεα ἀνθρώπων τριήκοντα. Indem, um ben Umfang biefer einen dr; zu beftimmen, oben bie Linie von Phaſis bie Sigeum, unten vom Moriandrifchen Bufen bis zum Triopiſchen Vorgebirge ezogen wird, bleibt die beide einfchließende Linie «(von ten aſiati⸗ νὰ den Griechen) von Sigeum nad) Triopium, die natürlich nicht feh⸗ len Tann, ganz unerwähnt. Auch ift es falſch, daß damit ſchon be είπε cixr und zwar bie von Aſien erſchöpft ſei. Doch um dieſe zu erklären, muß die Angabe des zweiten Küſtenlandes vom ſüdlichen Wfien, wie fie bei Herobot ftebt, mit feinen Worten vorausfolgen: j à ? ἑτέρη ἀπὸ Περσέων ἀρξαμένη παρατέταται ἐς τὴν Eovdonv Φἀλασσαν, 4. τε Περσική xat N ἀπὸ ταύτης ἐκδεκο- μένη “σσυρίη, καὶ ἀπὸ ᾿4σσυρίης 7 "doa. Anysı δὲ αὕτη (ου λήγουσα et un νόμῳ) ἐς τὸν κόλπον τὸν ᾿4ράβιο», ἐς τὸν 4αρεΐος ἐκ τοῦ Νείλου διώφυχα ἐσηγαγε. Μέχρι m νυν Φοινίκης ἀπὸ Περσέων χώρος πλατὺς καὶ πολλός έστι͵ τὸ δὲ απὸ Φοινίκης παρήχει διά τῆςδε τῆς Φαλάσσης έκτη avr: naga τε Supr τὴν Παλαιστίνην xal Alyunvov ἐς τὴν τελευτᾷ' ἐν τῇ ἐθνεά ἐστι τρία μοῦνα. ταῦτα μὲν uno ΓΙερ- σέων τὰ πρὸς ἑσπέρης τῆς Aoinc ἔχοντά ἔστι. Inhalt wie Sprache zengt unwiderlegbar, daß axın αὕτη vom mittellänbtichen Meere zu verftehen ift; eInftos aber fat meines Wiffens nur Nie bubr ( Chifer. phil. Schriften I, 152) genommen: wobt gewiß das mittelländifhe Meer; wenn fid nur eine unge» zwungene Deutung für diefe Worte barbóte; denn baf diefe gebridt, maht über bic Deutung ber übrigen bedenklich. Der Fehler liegt. offen da; unmöglich kan⸗ Φετοῦοί, nachdem er bie erfte ακτὴ vollendet (αὕτη μέν νυν 9 ἑτέρη τῶν ἀκτέων) unb bie zweite beyonnen fat, mitten (n ver einen Theil der erfteren anfnchmen und hier die Fortfeß bem liefern, was er oben ausgelaffen bat. Die erfle Acte weit fie Aften betrifft, von Phafis nad Gigeum, vom’:

„nm

Zur Kritik und Erflärung. 157

Triopinm , von ba an ben myriantrifchen Buſen, von ta Phönizien atlong, Syrien bis Aegypten; bier cnbet fie als afiatifche ἄκτη, beum ihre Kortiekung bildet Libyen. Herodot zieht die Linie nort» ih von Phaſis bid Sigeum, bann füblíd vom myrianbrifdjen Bu⸗ (n bie Triopium; hier mußte bie dieſes und Sigeum verbinbenbe &mit folgen, bann kehrt er zurüd zum lebten Ente der Linie fo weit fe gezogen war, bem myriandriſchen Bufen, ober Phönicien und fahrt fie bis Aegypten. Nach den Worten 38, 44 µέχρι Ίριο- πίου ἄκρης fehlt die oben bezeichnete Berbindungslinie, die vielleicht barch Gleichllang ausgefallen ift, unb tie Worte welche unten fteben, 39, 59. 55 µέχρι μέν νυν ΘΦοινίκης . . . ἐς την τελευτᾷ her ben ihre wichtige Stellung verloren unb gehören vor οἰχέει d’ ἐν

τῇ ἀκτῇ ταύτῃ &)vea ἀνθρώπων» τριήκοντα.

$&, Spengel.

3u den lateinifhen Metrilern. | Wenn auch δεί der Herausgabe von Anecdotis das Verfah—⸗ ven gebilligt werben mag, durch bloßen Abdruck der handſchriftlichen Seftalt eines Werkes eine fefte Grundlage für weitere kritiſche Be⸗ Dandinug au liefern, fo fann ed bod) bei folhen Ausgaben, welche Zum gewöhnlichen Gebraud) dienen, aljo einen Iesbaren Text geben Pollen, nur getadelt werden, wenn ber Herausgeber fo getreu ben Sandſchriften anfängt, daß er offenbare Fehler weder verbeflert, waoch, wo eine leichte Verbeſſerung fid) nicht barbietet, wenigftens bie Fehlerhaftigkeit anbeutet. Man findet zu dieſem Tadel δεί ten Ausgaben grammatifcher, xhetorifcher unb Ahnlicher Schriften, welche weicht fowohl einen abfoluten Werth, als ben cínem größeren Publi- «um gleihgültigen fpeeiellen für die Entwickelungsgeſchichte einer Wiſſenſchaft Haben, öfters Veranlaflung; aber fo wenig innern Reiz «xudj tie Kritik folder Schriftfieller im Vergleich mit denen, die Durch ihren äfthetifchen Gehalt anziehen, gewähren mag, fo darf man Doch gewiß von bem, welcher einen Schriftfieller herausgibt, wie KangWweilig biefer auch fein mag, das Beſtreben vorausfegen, in das SBerftánbniB beffelben einzubringen. Diefes Beftreben vermiflen wir in Gaíéforb'6 Ausgabe der scriptores latini rei melricae «Oxonii 1837. 8). Der Herausgeber hat zwar nicht die Abficht efabt, einen folchen Text zu geben, wie man ihn bei jeder Fritifchen be eines Claſſikers fordern dürfte, fondern e$ war nur fein βίας, wm feine eigenen Worte zu gebrauchen, „ut contextum, qua- «umque de causa viliis ubique scatentem, leclionibus manu- scriptorum codicum, quae praesto habebam, adjutus, paullo emendaliorem, quam antea ferebatur, elficerem.“ Es ift aber nicht eben, warum man das Verbeſſern auf ein ſolches paullo oↄber augenfälligen und nothwendigen Emenvationen nicht y einraͤnmen foll, wie den Lesarten einiger Codices, unb

158 Miscellen.

Gaiof. Hat aud; tiefe Art der Kritik keineswegs ganz ausgefäteflen; wenn er aber bier und da wirklich aud ohne Handſchrift &mbet oder bie Berborbenheit einer Stelle durch einen Afterisens ambeutel, fe ift ed nidt yu rechtfertigen, daß biefe& Berfahren wicht ec a gewendet ift, wo offenbarer Unfinn unmöglich dem auch wed fo ae Wawfeníofék unb ungenauen Grammatiker zugeſchrieben Werben fom. Bisweilen zeigt felbft die unrichtige Interpunction in einer foul

anz gefunden Stelle, baf ber Heramsgeber gär feinen Sim th Fate, was man von einem Manne, ber bod) Fein Renling in die fen Literaturgweig ift, am wenigſten erwarten ſollte. «ή Beilpiele mögen dies Urtheil begründen; wir wählen fie ans einem folchen Abfchnitte, ber eine forgfältigere Behandlung verbient Sith, weil er für bie Kenntni ber alten Rhythmik und Metrik nicht οὖν Bedeutung fft.

Be Marius Victorinus lib. I in dem Abfchnitt übe Arfis und Thefis ecap. IX, $. 4. p. 51 Gsf. 2482 Putsch.) fea bie Worte: Trochaeo autem et i&mbo éontisria inter se ralio est: alterius emm prius longa tollitur, dehino brevis ponitur: alterius secundum suam legen! stcut supra dicti ordinis immulalur*). Hier hätte bod) wohl die Berdorbenheit ber Stelle augedentet werden follen, da gewiß zu feiner Zeit eim lakeiniſcher Schriftſteller fo Dat fihreiben können. Was ber Berf- fogen wi, iR im Allgemeinen Mar, wiewohl bie Worte zn verdor— den fib, um eine fichere Emendation zm machen. Ebemdaſ. $. 100 müſſen die Worte qua ralione sescupli ét paeone® eontimebumtur einen ſerbſtſtändigen Sat: Hilden, während ihre enge Verbintang dM dein Vorhergehenden bei Galsford gar [είνα Ginn gibt. Cap. X, 6. 4. Nam ut longs prima dactyl= düabus brevibüs insequentibus pet sibi el aequelib**) est etc.— Was (0E Hier Sibi, wo der 3Berf. fagen will, taf im Dactyfut— Arfis amd Theis guis viel Seiten faben ? Ebenbdaſ. S. 6. Secundus autem rhylfiinus in iambo dupK ratíono sübstitit, qua (rochaicé et utraque iontea monosentos, Unius dhim temporis arsis ad disemon thesi comparattf. So Λε wir bti Goief. veg mónosemos in diefer Verbindung gär Γεβιε Gun gibt, ift. ebenjo augenſcheinlich, wie daß ed zu vem Kolgenven gehört ale Gloſſem ober Variante fr un usd l'emporis***). Ferner müßte wenigſtens trochaeus et ulérque ionichs geleſen werden, woeni nicht eine flärfere Corruptel anzunehmen iff. Φ. 7, Eadem él im iónicis metris duph ratione versatur. Φα fid $iec * auf nichts beziehen Takt, fo iſt offendär Patio zu: leſen. X, 4 6. Sic spondeus e μίας longás, han ον μα.

5) [€ dt. sic ut supra dicli ordinis ratio immu "m [

CTS arilis et aequalis ! nd eb

“en (umgefebrt: Monosemos enim anis —]-

Zur fritif und Erflärung. 159

baechium seu bacchium, in prima sede posita longa molossum reddit, So Gaisf.; es leuchtet aber ein, bof bie Worte in pri. na sede posilà zu brevis und bacchium, nicht zu longa mo- lossqiM gehören. Wenn Galéf. ſodann den Vichveinne fortfahren läßt: Quo genere trisyliabi et tetrasyllabi usque ad hexasyliabos sdditemewto temporum processerunt, ut dictum est a disemo ab Óuodecasenwrün, seu a dichrono ad duodecachronum, fo επί et fich hierbei wieder gar nichts gebadjt zu Haben; offenbar f vor additamento zu interpungiren, denn Birk, geht, nachdem tt von den incremsontis syllabarum gefprochen hat, zu den incre. menlis temporum über, wie er vorher angefünbigt hatte. Φ. 10. Peg aulem dictts est, sive quia pars mensurae et modus qui- dem: simfller pes vocalur, sive elc. {6 liegt auf ber Hand, daß Die Inkerpunction zwifchen quidem unb similiter wegfallen Wu. €. 19. Pedes ergo simplices sont duodecim, qui precedunt adcrescuntque a duobus temporibus ad sex, ex qui- bus disyllabi, + quod quattuor temporum existunt. Hier fat ber Hegb, einmal die Cor. uptel angedeutet; bie Berichtigung: ex quibus disyllabi quattuor duum, trium et quattuor lemporum existunt, ergibt fid feit ans bem Zufammen- δακρ *), $. 30 [egt Birk. aus einander, wie zweiftibige Füße Ht drei⸗ und vierfilbige ausgedehnt, und dieſe umgefebrt in jene aujammengegogem werben foónnten; hier läßt ihn Gaisf. fagen: Utraque autem divisa [nämlih im Spondeus] tetrasyllabum e «quattuor brevibus, id est, proceleusmalicum pedem dabunt, Qui rursus contra consocialis inter se brevibus ad originem Teverlelur, id est, spondeum reformabit: quod aeque dactylus **t anapsestus, brevibus suis in longum copulatis , efficient rnolosswm. Eum qooque trium telrasyllaborum parentem Dednm in promptu est cernere. Nam divisa prima eius longa Aenicum &x«0 ἑλώσσονος, lerlia ionicdm ano μείζονος, media <horiambem gignit, Eine ſolche Gebanfenfofigfeit darf man bem Srammatiter nicht anufbürden, da fie von felbft verſchwindet, wem man die Ssterpuuction nah efficient flatt nah molossum

9) 6, 27. Horum arsis ac thesis eadem est, quae anapaesto et «lactylo. Mn diefer Stelle ftóft man an, denn es ift vom Bacchius unb Valimbacchius die Rede, die mit dem SInapáft und Dactylus nichte gemein zu haben [άείπει. Nach dem Gange feiner Darftellung muß ver Verf. bie τθνίθπιί[θε Geftalt des Bacchius mit der des Palimbaechius vergleichen, weit er auch bei den übrigen in näherer Beziehung zu einander flebenten 68, Ben, p €. Tribrachys und Molnfius, Amphibrachys und Ereticus u. |. wm. jedesmal bieje Vergleichung anſtellt. Er (deint alfo man zu wollen, daß

il und Palimbackhius dieſelbe Umfchrung ftattfinde, wie bei :fbaiigiué. Wreilich ift bei der fonftigen Verſchiedenheit bet nicht poffenb; doch wird man das bem Brf., nicht

ip exfFürben müflen.

UTERE

Ελ n

rennen

160 Miscellen.

fest und eum wegftreiht. Φ. 45. Sequunlur paeonici pt. des, numero qualluor, qui sunt penlasemi, sescupli enim re. lione consistunt: ideoque metris minime inutiles aestimantur. Sed epitriti dicli ob adiectionem terliae partis, quam suwel | paeones, meritoque a Graecis ila dicli ἐπίτριτοι: nam sus heptasemi, unde ltetrasyllabis, qui sunt numero decem el sex, | qualtuor lantum utiles asseruntur elc. Hier hat ſchon Gain, wie Gaisf. fefbft angibt, metris minime inutiles in utiles verwandelt, toad theils durch bad Folgende, theils durch bie fonflige Lehre des Biet. (cf. lib. II, c. 10) erfortert wird. Noch Liebe möchte man jebod minus uliles leſen. Sodann wirb οἱ fir sed epitriti zu ſchreiben, und nach epilrili ein Komma zu feher fein, fo daß das Verbum sequuntur auch hierher gehört. eben falls aber ift vor unde tetrasyllabis ein Punkt zu feten, denn es wird bier nicht weiter von den Epitriten, fondern von (ámmtfiden bisher aufgegählten vierfilbigen Füßen gefprocdhen. €. 64. Quifit ut inultiplices harum figurarum numerus pef differentias oriatur. Es ift tod) wohl multiplex zu fefen. $. 65. luxta quae intelligi datur varia divisione coniugatio— num, naluram versuum, vel a trochaico in iambicum, vel aD iambico in trochaicum posse Iransduci. Wie fam ber Origs. dazu, einen ganz Maren Gag durch eine fo finnlofe Snterpunctio ss zu entſtellen t

Doc genug über einen für viele unintereffanten Gegenſtand Das Geſagte wird als Probe genügen.

Marburg. 3. Cäfer.

Zopograpbifches.

Die genenwärtig tn f bend: tes Palatins auf oflen wa Kaiſers von Rußland betriebenen Ausgrabungen haben bekanntlich⸗ in einer Tiefe von mehr "als 50 Palmen anf einen zwiſchen S— Seoboro und bem fogenannten Haufe Caligulas mit großen Tra— vertinplatten gneflafterten Platz geführt, welcher beträchtlich höher liegt als das Pflafter neben ber Phofasfäule, und deſſen Steine in einer andern Richtung, parallel mit der δεί C. Teodoro vorbeige- henden Straße gelegt find. (Bol. d. funfibfatt ο. o. S. N. 58). In Rom [Φείπί man ten Plag für das Comitium zu haften. zweifle aber nicht, daß er zu jener Anlage ber fpätern fta gehört, von welcher folgende, etwas verborbene Snfdrift des Ane», nymus Einsidlensis berichtet. IN FORO PALATINI, δε. pulo romano suo domini οἱ principes nri valentiniánuy" | el curante flavio cupraxi. Für biefe Annahme, (V Localität die fchlechte Conſtruction einer aud fteinen ausgeführten Mauer, bie nad 9b grenzen foll. 4

Bonn, gebrudt δή

Des Aeschylos Eumeniden. Deutsch

mit Einleitung und Anmerkungen

von &. F. Schömann. Greifswald, 1845. 4,

Unter obigem Titel hat Hr. Schömann dem Publikum eine Bearbeitung der Cumeniben übergeben, bie fi bem Philologen als Borarbeit einer größeren und umfaflenderen Arbeit über biefe Tra- ιδυίε anfünbigt, ben übrigen Freunden antifer Ῥοε[ε aber bad Ver- kändniß diefer äfchyleifchen Schöpfung vermitteln und erleichtern fol, Daher find bie Anmerkungen, tie ter Meberfekung beigefügt finb, oppelter Art, theils mehr das Sachverſtändniß erläuternde, theils Ihe, die die Erklärung und Kritik einzelner fehwieriger ober vere erbter Stellen betreffen. Der Ueberfegung ift eine Einleitung über en trilogifhen Zufammenhang, die Defonomie und ben Inhalt un» rer Tragödie vorangeſchickt, an die fi ercursartige Bemerkungen ber ten Urfprung ter Cringen, ben Begriff der Blutrache, den Stunmftein der Athene anreihen.

Hm. Schömann's Schriften über den Aeſchylos find ein το» endes Zeugniß von der Hingebung und Liebe mit der derſelbe tfj den großartigen Schöpfungen dieſes erhabenen und fo gewalti⸗ ‚en Dichters zugewandt, und edn tem eifrigften Streben, beren gan- e$ Verſtändniß und volle Bedeutfamfeit jetem Freunde des Alter- hams aufznfchließen. Hiezu ein bewährtes Studium im allen Zwei- zen ter Philologie, unb eine gewiffenbafte Verarbeitung des Ma- kerials, fo daß jeber Korfcher ben von Hrn. Schömann bargelegten 1 "erg mit Vergnügen folgt, und fid) gefórbeet fühlt, ſelbſt

» Suflimmung nicht fchenfen fann. vu. 11

162 Des Aeſchylos Eumeniten

Recenfent beabfichtigt num nicht die in ber Einleitung targe legten Unterfuchungen in ihren Hauptmomenten den Leſern vollſtän⸗ big vorzuführen was auch bem Zwede tiefer Zeitfchrift wenig entfpräche, fondern nur flüchtig zu berühren, nnd cinije Punkte zu erörtern, wos eine andere Darftellung ber Gadje aus richtigerer Erklärung der betreffenden Stellen hervorgeht; genauer aber be kritiſch⸗ eregetifche Behandlung einzelner Stellen zu beſprechen.

6. 1—5 wird der trilogifche Zufammenhang dargelegt; hie wird ber Zorn ber Artemis gegen das griechiiche Heer abgeleitet au. = der unfrommen Gefinnung der Griechen wegen verfiumter Opfe> unb eine Andentung in Agam, 674 und 121 sq. gefunden Cp. 52 3. Allein die dafür beigebradjte Stelfe Agam. 67 enthält feinen $9 «x weis für bieje Anfıht. Denn hier ift gar nicht bie Nede von text Artemis, vielmehr wird die Urſache diefes Kriegs, als cine Rach —⸗ zugs, von bent Chor dargelegt und zwar als eines vou Zeus je νιος angeorbneten: „wegen des verfepten Gaftrechts fanbte 3evumt νΣένιος die beiden Atriven, bie ὑστερόποινος Ἔρινυς, gegen Tro „und wie e& num auch fle$en mag, ber Rathſchluß ted Zeus wine) „vollführt d. B. Troja geftraft werden. Denn auf feine Wei— d „wird Paris (Troja) abwenden Zeus Zorn wegen ted gegen det „Gaſtfreund verübten Freveld”. Diefen Sinn forbert der Zu menfang. Und man wird durchaus zu παραθέλξει aud dem Sog" hergehenven 4λέξαγδρος b. $. die Troer als Subjert Hinzudenfe— müffen unb nicht mit Hrn. Schömann “ἀγαμέμνων b, f. bie Griecher* Ueber die Erklärung der Worte ὠπύρων ἱερῶν läßt fi ſtreiter* Rimmt man mit Hrn. Schömann ἀπύρων ἱερῶν nad ber Gloſſ t bes Heſych (cf. Eur. Hippol. 145) für nift bargebradjte Opfer fo if ed ein Eunhemismus für die Verlegung des Gaftrechte σα Menelaos. Es fieBe alfo: Paris hat bem Ζεὺς ξένιος ein επ Iofes Opfer gebracht b. $. ihm nicht geopfert, d. h. das heilic? Gaſtrecht verlegt. Auch die zweite Stelle bedarf einer Berichtigus Die Berfe Agam. 132. 135 überfegt Hr. Schömann:

Denn Οτοῇ hegt tem Haufe die Tochter der Lato,

Weil Zeus fliegende Hunde

Morden das jammernde Wild sr.

von G. $. Shömann. 163

Wie Tann der Dichter fo fpredjen? Zürnt denn bie Artemis bem Hauſe ber Atriden, weil die Adler bed Zeus bie Häfin zer fleiſchen? IR nicht die Gtructur der Dative höchſt fohwerfällig, ja unerträglih? Man bebenfe aber, daß ber Ehor im Bilde fpricht, unter den Adlern bie beiven Atriden verflebt, unb daß die Artemis nicht [ο febr bem Haufe, als ten beiten Atriden felbft zürnt. Hält man diefe durchgeführte Vergleihung ber beiven Adler mit ben Atriven feft, fo wird man ἐπέφθονος mit κυσέ verbinden, und oixor flatt oixq leſen. Alsdann ift tie Structur richtig, der Zufammenhang einfach unb jdn. Die Adler geleiteten ja den Heereszug aus ter Heimat nach Troja v. 111. 1235 unb der Gegenfaß der Heimat (Hellas) zu dem gegenwärtigen Berweilen oor Troja ift. hier nicht weniger motivirt.

Wenn endlich H. Schömann p. 2 von Agamemnon’s Entfchluß feine Tochter zu opfern fagt: „nach fangem Schwanfen fiegte endlich Rachſucht und Ehrgeiz über bie Stimme der Natur und ber Bater« liebe‘ fo beruht diefes auf einer falfhen Erflärung ber Stelle Agam. 198—930. Nicht Ehrgeiz und Rachſucht beftimmten den Vater zu biefem Schritte; wie fónnte Agamemnon dann als tragifhe Perfon bie Theilnahme des Hörers und Zufchauers in Anfpruch nehmen ? wäre er nicht ein bem antiken Begriffe der Tragödie geradezu wi⸗ berfprechenber Gegenftand gemefen Aber er erfcheint auch nicht fo unmüybig bei unferm Dichter. 2. 198 wird er rebenb einge, führt, unfchfüffig unb zweifelnd ob er Kalchas' Seherſpruch fid fü- gend [είπε Tochter opfern, ober ben Zug aufgeben fol. Aus ber ganzen Färbung der Darftellung erhellt deutlih, daß er feinem vä⸗ terlichen Herzen folgend mehr zum zweiten hinneigte. Denn wer fo fpricht: βαρεῖα ὃ᾽εἰ τέχνον δαΐξω, ὁόμων ἀγαλμα µιαίγων παρ- θενοσφάγοισιν ῥείθροις πατρφους χέρας, ift fein gefühllofer, von bloßer Ruhmſucht getriebener Vater. Ya ber Dichter fügt nachher ausdrücklich hinzu 911: enei d’ avayxas edv λέπαδνον φρενὰς πνέων δυσρεβῆ τροπαίαν, ἄναγνον, ἀνίερον, τόὀῦεν τὸ παντό- τολµον φρονεῖν µετέγνω. Wenn ed alfo heißt: er änderte kien Sinn und Entſchluß (µετέγνω) fo taf er die graufe Thot beſchloß, [ο muß er vorher auders geftimmt gewefen fein. ($8 war

164 Des Aefſchylos Eumeniden

die Alternative entweder wortbrücdhig zu werben und treulos ben Heereszug zu verlaffen, oter feine Tochter zu opfern um ben Zorn der Göttin zu befänftigen. Diefen Conflict zweier berechtigter Prin⸗ eipien, zweier Pflichten, αἴό Heerführer den Zug nad Troja zu führen, weil bie dem ganzen Hellas απρείθαπε Schmach fonft midt gerächt werben konnte, und als Vater das natürliche Gefühl ber Liebe nicht aus bem Herzen zu verbannen, läßt der Dichter bew Agamemnon fefbft 35. 199 210 ausſprechen. Nachdem aber, fügt der Chor hinzu, er bem Joch der Nothwentigkeit fid) nebeugt, da wandte er feinen Sinn bie graufe That zu befchließen; kenn bie Berblendung umſtrickt des Menfchen Sinn. So alfo vertheivigt ber Dichter keineswegs die Sreocít9at des Agamemnon , aber giebt und auch nicht bad Bild eines von unebíen und niedrigen Motiven at» [eiteten Mannes, vielmehr eines folchen, ber nicht gefühllos gegen die Stimme der Natur und ber väterlichen Pflicht, Ten Pflichten des Heerführers Genüge leiftend, die heiligſten Pflichten ber Pietät verlegt. Dafür leitet er Strafe, ift aber unfers Mitleives und unferer Theilnahme wertó. Müßig aber ift die Frage, warum Aga- memnon, ba er bod) mehr feinem väterlichen Gefühl nachzugeben hinneigte, dennoch feine Tochter geopfert babe. Der Dichter fonnte ihn nicht anders darftellen als die Cage, falld er eine tragiide Perſon bleiben foffte ; aber andrerfeits auch nur einem eblen Triebe wnb Beweggrunde den Schritt zu folcher That beimeflen, bie Eides⸗ treue tes Heerführers, das gegebene BVerfprechen zu wahren. Hiernad wird aljo bie Darftellung des Q. Schömann p. 2 unb 12 und 13 etwas gu mobificiren fein. '

Es folgt p. 5—8 die Darlegung des Inhalts diefer Tragö⸗ bit; p- 9 sq eine treffliche Entwidlung des ethifchen Gehalts berfel- ben: ‚eine Ausgleichung der höheren durd, Rückſichten ter Sittlich- feit. beftimmtcu Gerechtigkeit Colympifche Götter) und des bloß na» türlihen, unbebingtem Tribes nach Stade, der die Thaten nur nach ihrer äufferlichen Befd:affenheit, nicht nad) ihrem innern fittlis den Gehalt auffapt (Erinven)“. Diefes zu begrünten werben bie beiven Handlungen ber Klytämneſtra und bed Ὀτεβεό nach ihren Motiven vorgeführt p. 11—24. Die Motive ihrer That find un

von ©. $. Schömann. 165

bfer, unreiner Befchaffenheit; dazu töbete fie einen fieggefrönten pefoen , ten verehrten König feines Volks, den Gatten, ven Bater hrer Kinder. Den Dreft mabnen die Erinyen bie ihm- obliegende Pflicht ber Rache nicht unerfüfft zu laffem. Aber indem er die Mutter töbtet, verlegt er ein heiliges Naturgefeg unb ift nun bem Erinyen verfallen (p. 22). So fat alfo Klytämneſtra mehr als in bloßes Naturgefeß verlegt, SOveft mehr als ein bloßes Natur- μ[ερ an ihr gerächt. Bei diefer Erörterung hat Φ. Schömann An- af genommen gute Andeutungen über ben Urfprung der Erinyen p. 57—64), taf fie nicht aud ber Demeter ἐρινύς abzuleiten, ondern als xzosc ἐρινύες zu faffen feien, beiyufügen unb ausführ- ich über ben Begriff unb das Wefen der Blutradhe zu fanbefu . 65 sq. Trefflich werben in Bezug auf die Blutrache die Ber timmungen unb bie religiöfe Auffaffung der fpätern Zeit, fo fern efe zum Verſtändniß unferer Tragödie dienen, erläutert.. Aber nicht mbebingt fónnem wir dem beipflichten, was in Bezug auf tiefen Punkt xem beroijchen Zeitalter vinbicict wird; namentlich nicht, daß eine εἴίαίδ[ε Sühne an bem Mörder hätte vollzogen werben müjfen um Ón von tem an ihm baftenden piaculum zu reinigen. Dies fol» prt 9. Schömann aus Od. 23, 118: daß felbft dann ber Mörber Tiehe, wenn dem Ermordeten auch gar nicht viele Rächer narhge- lieben. Darin [iege ein anderes Motiv zur Flucht, als tie bloße Furcht vor ber Blutrache. Denn über biefe Furcht würde fij ein Mächtiger geringen und ſchwachen Gegnern gegenüber habe hinweg. een können, nicht aber über die religiöfe Schen und Furcht vor er Ahndung der verlehten Götter der Gemeinde. Diefe fei αἴ[ο er Anlaß zur Flucht; deshalb [εί ber ‘Mörder von den Heiligthü- wrn der Gemeinde ausgefchloffen; deshalb fei felbft nad) der Ver⸗ zhnung mit ben Angehörigen bed Ermordeten irgend welche τε» igiófe Handlung und Sühne erforderlich gewefen, um ben fo on ber Blutſchuld Entlevigten wieder zur Theilnahme an ben sacris aufzunehmen. - Daß für tiefe dargelegte Anficht Fein Zeug- up im Homer fet, berechtige nicht das Gegentheil zu folgern, daß sergleichen veligiöfe Sühnungen überhaupt im homeriſchen 3eital- ker wicht (latt gefunden hatten. Vielmehr werde eine umfichlige

166 Des Aeſchylos Cumeniben

fritif mit F. 9L Wolf fagen: hacc omittere poetae licit tan- ix quam notiora.

Diefe Dedurtion beruht auf einer Annahme, bie, wie wir un- ten zeigen werben, nicht bemicfen ift noch fi irgend rechtfertigen. 481. Schon (m Allgemeinen wird man mit Grund bie Wrage auf- werfen, warum denn in fpäterer Zeit 3. B. bei den Tragiferme die religiöfe Sühnung ausdrücklich erwähnt wird, obgleich fi bots nicht (dngnen faffe, das diefe tanquam notiora jedem Griecher—— als felbſtverſtaͤndlich und nothwendig einleuchtete Warum wir ihrer nie Erwähnung gethan an ven vielen Stellen, wo des Mör— - ders unb feiner Lage im beroifchen Zeitalter gebadjt wird? ατα wird in bet den fomerifdjen Gedichten bod) nachgebilveten Aethiopi— ansbradiich die religiöfe Suhnung erzählt? Man wird befaupteummum dürfen, eben weil bie religiöfe Sühne infpäterer Zeit eine Haupt fache war, eben weil auf fie alles anfam für den Mörder, besfal- 9 wird fe ausdrücklich erwähnt. Und anderfeite wird man Seren - folgern dürfen, wäre im heroiſchen Zeitalter die religiöſe Shhne rcm forberlich geweien, Homer hätte fie eben fo wenig als Arktinos ode πι die Tragifer unerwähnt laffen fónmen. Und doch findet fid) micumem genbé auch mur bie geringfle Dinbeutung auf eine ſolche weligio Handlung.

Aber e$ gilt im Einzelnen nachzuweiſen daß Homer nicht bief Be Sühne Hätte unerwähnt laſſen dürfen, ober bie Frage zu erörtern 7: ruhte nach Homerifcher Vorſtellnng wirklich ein piaculum auf bemmm? Mörber? Hier fdeibet H. Schömann zwifchen ber Lage bes flüdj- 9 tigen Mörbers im Anslande, und des Mörvers vor ber Wiud | Dee Moͤrder, heißt es, mit einem piaculum behaftet, war won bru * Teilnahme an ben Heiligthümern ber Gemeinde ausgefchloffen, ew * mußte eben deshalb, und fo lange er von biefem uiht gereinigiie z tear, Iandflüchtig werden. Er mufte alfo zuerft durch ein Ῥαβηεκ ® fi mit ben Anverwandten des Ermorbeten verfónen, um alt= erft bie Sühnung und Reinigung, die ihm bis dahin unterfagt, qum erhalten. Er galt wicht nur den Anverwartten tes Ermordeten fonbern aud) bem eigenen Stammesgenoſſen als Unreiner. Φθίν fer fireng zu ſcheiden die Frage, ob. ver Mörder an im ndo

—wu

von ©. F. Schömann. 167

[anbe einer Reinigung beburft habe, um dort zum Verkehr mit Menſchen und Göttern zugelaffen zugelaffen zu werden Letztere Trage läßt $. Schömann unberührt mb unbeantwortet. Bejaht man fie, fo if fein Unterfchieb zwifchen dem heroifchen Zeitalter and ber fpäteren Zeit; wirb fie verneint, fo erfcheint das Verhält⸗ niß als ein burdjaud unnatürlihes. Der Mörder galt doch nur als nmrein, weil ev bie Götter der Gemeinde verleßt. Hier nun ffjeiben zu wollen zwifchen ten einzelnen Gemeinden, daß, während ber Mörder ber einen Gemeinde als Blutbefleder galt, von ihren sacris weggebannt war wegen des Frevels gegen ihre Götter, er der andern Gemeinde nicht als folcher erfchienen; dieſes zu ſcheiden iſt fpipfindig, ja eine Scheivung bie das religiöfe Bewußtfein und etbifche Gefühl nicht Hat machen können, fobald es den Mord als eine mit piaculum helaftete That θίπβεΠίε, Er mußte vielmehr αἴεα als Unreiner unwirdig dem Altar der Götter zu nahen gelten. Betrachten wir nun aber bie bomerifche Zeit. Daß damals auf bem Iandflüchtigen Mörder Fein pinculum haftete, weder im den Augen der Fremden zu denen er fam, noch er fid) fefbft als einen Unreinen betrachtete, ergiebt (id) deutlich aus Od. o, 256 —981 und e, 77—89. Hier fehen wir, daß Theoflymenos gar fein Bedenken fet Πώ a[8 Mörber zu befennen, und ben Telemach, ber gerade opfert, bei bem heiligen Opfer und ben Göttern zu befchwören ihn aufzunehmen, und anbererfeits daß Telemach feinem Augenblid an» fleht ihn ohne weiteres aufzunehmen. Theoklymenos führt den Todt⸗ ſchlag bloß an als Urfache feiner Klucht aus der Heimat, unb vere gleicht Darum feine Rage ber des Odyſſeus; weiter Περι Telemach auch nichts tarin. Nicht befchwert er fih, daß durch das piaculum des Fremdlings fein Opfer befleckt fei, nein nur als einen Unglüd- lichen betrachtet er ven Mörder, und nimmt ihn freundlich auf. In Ithaka erweiit er ihm affe Nüdfichten der Gaftfreundfchaft, ofne daß aud) nur tie leiſeſte Andeutung eines piaculum , irgend einer Sühnung (id findet. Und doch ift ber Hergang ganz ausführlich berichtet, und bod) war der dringendfte Anlaß zur Erwähnung εἰ» zer Sühnung fowohl für ben Theoffymenos als für den Telemach M. Würde Theoklymenos nicht ben opfernden Telemach gebeten

168 Des Aeſchylos Eumeniden

haben ihn erft zu fühnen, damit er das Opfer nicht beflede, würde Selemad) nicht, bevor er den Mörder gereinigt, ihn von fid fern gehalten haben? Und nun nur noch des heimlehrenden Odyſſeus, der fid) für einen landesflüchtigen Moörder ausgiebt, zu gebenfen, wie hätte er dies gethan, hätte er fid) baburd) als einen Unreinen befannt ? Warum fingirt er den Mord, wenn biefer ihn als cim Gräuel hinſtellte? Beweiſes genug daß die fpätere Anfchanung ber homeriſchen nicht zu Grunde fag.

Und weiter felbft ben eigenen Stammesgenoffen galt der Mör⸗ der nicht als unrein. Hätten nicht die Gefährten den Odyſſens fdewen müffen nach ter Erfchlagung bed Sohnes tes Sbomenene? Hätte c8 nicht einer Sühnung vor ber Abreife bedurft? Und bod erzählt DOtyffeus, daß er fofort nad der That fij aufgemadt. Wie nun? Hatte fid Odyſſeus mit ben Anverwandten bed Gemor- -- deten aufgeföhnt? Mit nichten. Und doch forberte $9. Schömann bie als Bedingung efe an eine Sühnung und Verkehr mit ben Ge- meindegenoffen gedacht werben konnte. Wer ferner unbefangen Πε[ die Worte des Telamonierd Ajas, ten in ſcinem Zorn unbengfam groflenben Achill zu verfühnen: | Selbſt ja aud) vom Mörder des Bruders

SOber des Sohnes, ber erfchlagen, empfängt man fühnende Buße,

Und er bleibt im Lande daheim um reichliches Sühngeld:

senem befänftigt das Herz fid) und bie gewaltige Zornswuth,

Wenn er die Buße empfing : wird zugeftehen daß, wäre eine Sühnung bem homerifchen Zeitalter nicht fremd, fie fo gut wie das gezahlte Bußgeld Hätte erwähnt werben müflen. Die ganze Darftellung hätte eine andere Färbung erhalten, weil der Mörder mehr in den Vordergrund getreten ware. Denn wie fpäter der Mörder, das auf ihm Iaftende piaculum, bie erforverlihe Sühne, als die Qauptíadje bei ber Blutrache er» fpeint, ehe an eine Verföhnung gedacht wird, fo ift hier bie Buße nur cine Genugthuung für bem Anverwandten. ft biefe befriebat, [ο ίᾷ ber Mörder gefidert. Er bleibt daheim, und erfährt Teine weitere ftránfurg. .

Dod genug der SBeipiefe. Sie beweifen zur Genäge swa

von ©. F. Schömann. 160

gefprochene 9infijt. Sf bem fo, fo werben wir das Mo⸗ bes den Mörder zur Flucht aus ber Heimat hinweg bewog, E finden fönnen in einer religiöfen Schen vor ter Rache ten Gentilgótter. Es ift nichts anderes, was den Mör⸗ ber Heimat trieb, als bie Furcht vor der Blutrache, tie ben Anverwandten bed Grmorbeten drohte. Auch dies wird brüdíidje Zeugniße belegt. Theoklymenos befennt, daß bie ir den ihn verfofgenben Anverwandten des Erfchlagenen ibn Deimat gebannt, Od. v 270 275:

in ausheimiſch auch ich; denn sch tobtete jemand

| Volks; unb ev fat viel leibliche Brüder unb Vettern Bweidenvden Argos, ti» Hoch vorftehn ben Achäern.

on diefen zu meiden ben Tod und das fchwarze Verhängniß ich.

ο. Ψ 118 fett ed:

wer auch einen Mann nur tóbtete unter dem Volke,

m gar nicht viele Vertheidiger nachgeblieben,

et fid) doch und verläßt ber Seinen Gefchlecht und die Heimat. ir fchlugen die Ctüge des Reiche, bie die ebeljten aller ng’ in Ithaka find,

yt in bem accentuirten Sufag „weldem aud gar mic verwandte als Rächer nachgeblieben” im Gegenfag zu bem en Fall eine Beftätigung, bag die Furdt vor der Blutrache to ber fudit war. Wie aber, fragt 9. Sch., fonnte ticfe w Flucht bewegen? Würde über tiefe Furdt ein Mächti⸗ gen unb fchwachen Gegnern gegenüber fij nicht feit. θα» egfegen fünnen? Ich will fein Gewicht darauf legen, daß t Zuftand ber Rohheit wäre, wie fie ber homeriſchen Welt t. ie homeriſche Welt, und ihr analog bie altgerma- ‚eilt tiefe Verhältniffe in ihrer natürlichen Einfachheit ung fittlihen Motiven, bie, wenn audj noch nicht ausgebildet Xdeft, bod) in Keime fdon da find. Aber darum fonnte ber ed nicht, weil der Anverwandte that, was Sitte und von ihm Heifchten. Denn 9tade am Mörder (dien fid P verfteben, fomit als Pflicht und Ge[eg für bie An-

e 170 Des Aeſchylos Cumeniben

verwandten in dem Sinne, in welchem überhaupt davon tie Rede feyn fann in ber Zeit, wo die Sitte Gefege und Pflichten aut madjt und macht, und nicht zwiſchen Brauch unb Geſeg ſcheidet. Dies lefren uns die Beifpiele $20. 5 176. 31.5483. Der Ruhn des Rächer if groß und wird befungen, er that ja was Gitte und Brauch feines Zeitalters von ihm forderte. In dieſem Sinne ſpre⸗ chen die Verwandten der gemorbeten Prätenventen Od. e 433: Schande ja wär’ es fürwahr, aud) ſpäterm Geſchlecht zu verneßmen Wollten wir nicht bie Mörber der Söhn' unb leiblichen Yrüber Strafen. Go ift die Sache geboten, denn Blut fordert Blut; fo Deifum ! e$ die VBerwandtenpflicht Od. o 272. Darum trat auch ein πιάφίπαας, ger Mörder nicht den fchwächern Geguern entgegen. Dies war edili, was feine Kraft lähmte.

Faffen wir zum Schluß zufammen, wie das heroiſche Zeitalte bie Blutrache auffaffte. Die Verfolgung des Mörbers ift Eadmmmmmt des Berwantten nach altem Brauch, fpäter ift es beſtimmtes Gelreezume- Diefe Verfolgung und Rache am Mörder ift untermeibíódy, ii (——m2 fo weit gefeplih als tie Eitte Gefege υοτ[ώτείθι. Verfolgt de—* Anyerwantte ben Mörter, fo tfut er was Sinn und Eitte bes Seine alters von ihm heiſcht. Beruht alfo die Verpflichtung der ία, rache auf dem bloßen Gefühl des Angehörigen, fo überläßt wu —⸗ Sitte e$ auch feinem Rachefühl, ob er ein Rächegelb nehmen, ober—À was meiftens geſchah, auf Tödtung veriofgen will. Deshalb wirt”? der Mörder landflüchtig, felbft wenn ber Gemorbete auch feinem zahl —" reihen Geſchlechte angehörte. Wie die Anverwandten nicht für der— Mörder fleben, weder beffen Schuld noch Berantwortlichleit tóei—— lem, fo wird ber Mörter antererfcits auch nicht geſchützt von ftie— ' nen eignen SSermanbtcn. Indeß gilt er feinen Angehörigen ni ale wein, und ihrer Gemeinfdjaft unmürbig; gefaft und verfolo l9 iR et mur von den Anverwanbten des Gemorteten. In ten Augen" feines eignen. Geſchlechts fowie aller Fremden, zu denen er flüchtet, erfcheint cr nur als cin Unglüdlicher. Daher findet ber flüchtig Mörter überafi ohne weiteres freundliche Aufnahme, denn niemand —7 glaubt durch bie Gemeinfdaft mit im Unheil über fij und fern

von ©. $8. Schömann. 171

Hans Herbeizuzichen. Er ift ein Unglücklicher, Hülfsbebürftiger und findet deshalb Mitleid. Somit müflen wir bie Vorſtellung, wo⸗ nach ber Mörder allen als ein Unreiner galt δί6 er fid) durch eine religidöfe Eübne gereinigt, ter fpätern Zeit vinbiciren. Wir befen- nen, daß in einfachen, natürlichen Verhältniſſen, die die Keime hö⸗ berer Entwicklung enthalten ohne fie entwickelt zu haben wie uns anolog in Bezug auf die Blutrache die altgermanifchen entge- gentreten der Todtſchlag eine hänfigere Erfcheinung war, und barum auch minder fireng genommen ward. Selbſthülfe lif folcher Zeit mehr eigen. Das ethifche Gefühl war noch nicht nach allen Seiten in jeder Weife ans Licht getreten, wenn e$ auch in einzel» nen Zügen mächtig hervortrat. In heroifcher Zeit iff der Ver⸗ wandte, beffen Befriedigung und Verſöhnung, die Hanptfache, in fpäterer Zeit der Blutbefleckte ſelbſt (Vgl. Höd Kreta 3, p. 275.) Kurz es ift dies eben ber Unterſchied ber beroifhen Zeit von ber fpiteren, daß diefe alles εἰθί[ώει fafft, jene mehr natürlich. Diefe etbifche Entwidlung fehen wir fo vecht deutlich an bem Beifpiel des Oreſt. Wie ganz anders erfcheint ev und feine That im heroiſchen Zeitalter, und in ber vorliegenren Tragödie? Als er ben Aegiſth und bie Diutter ermordet, gab er feinen Argivern ein herrliches Mahl Cd. y 307; fein Ruhm als Rächer ift groß und wird befungen, bewn er that was bie Sitte forderte. In der Oreſteia dagegen ver- folgen ben nicht einmal freiwilligen Mörder die Erinyen der Mut- ter; allen verhafit und unrein muß er bie Verſöhnung der Götter burdj eine refigibfe Sühne fuchen.

Wir haben tiefen Punkt ausführlich behandelt unb, fcharf ſcheidend zwifchen ver beroijchen und fpätern Zeit, tie Nefultate afammenftelt, bie eine hiſtoriſch⸗ Fritifche Prüfung als [Πάω herausgeftellt Hat, nicht in ber Meinung Wefentlicheres und Neue⸗ res vorgebradjt zu haben, als was ber trefflihe Lobeck, Höd und mein verehrter Lehrer Nitzſch ausgefprochen ; allein dem Ver⸗ ſaſſer vorliegender Schrift, deſſen Name in ber Reihe ber erften Erforſcher der griechifchen Antiquitäten (tebt, glaubten wir es ſchul⸗ Wg zu fein, feine vorgebrachten Gründe vielmehr zu wiperlegen, als einfach anf die Reinitate ver Korfchungen jener Männer zu verweifen.

172 Des Aeſchylos Gumcniben

ul

Wir kehren zurück zu unferer kurzen Ueberſicht der Ginfeitung. »P S. 25 38. Senen Colifionsfall zwiſchen bem natürfidjrn, um |^ bem zugleich fittlichen Rechte zu fchlichten, mnB eine anbere Macht * eintreten. Die Athene, bie Inhaberinn ber höchflen Weisheit wird \ als folche, die unparteiifch zu entfcheiden weiß, von beiden Parteien anerfannt. Sehr [ῴδα rechtfertigt H. Sch. die Form des Rechte— ftreites, die man getadelt weil der Kampf als ein ganz ἀπβετίίφες erfcheine; allein wenn Φ. Sch. p. 35 in ber Geridjtéfcene ſelbſt et— was Unbeſriedigendes findet, weil iu ihr nicht alle Momente her— vorgehoben feien, und fieber eine gebrángte Zufammenfafjung affer beur— Momente, bie in ben verfchiedenen Thrilen ber Trilogie zerſtren oorfommen, gewünfcht hätte, fo glaube ich forkert er etwas, wei einer wirklichen Gerichtsverhandlung freilich angemeffen, der {ατ[εῖ----- [ung des Dichters aber eine unerträgliche Breite und Plattheit gege beu hätte. Es fteht ja ber ganze Hergang dem Zufchauer lebendi vor ber Seele. Die Losfprehung durch bie Athene bringt dem Ore fle feine Beruhigung wieder. ©. 39 49. Diefe Losoſprechiun des Dreft erhält gleihfam ihre volle Weihe erft durch bie Beruhi gung und Berföhnung der Erinyen, fte werden nun Eumeniven. 9iuamps rückſichtslos ſtrafenden Rachegeijtern find fie fittliche Mächte getoore ten, bie zwar firafen aber nicht mehr unbedingt jeden ber äußer— lid das Gefeg übertreten, fondern nur ben, ber aud innerlich ge» —7 frevelt und vor bcm höhern, fittlichen Richter ſtrafbar ijt. Cie find aus der alten Weltordnung in die neue Ordnung der Olym⸗ pier eingetreten. Diefer Wandelung der Rachegeifter in Eumeni⸗ ben gemäß wird mum auch bie Etiftung des Arcopags nicht nach ber gewöhnlichen Cage, fondern bei Gelegenheit dieſes Rechtshandels als ein von ber Schutzgöttin des Lantes zum Heil der Bürger eim» θε[εβίεό Hriliges Inflitut dargeſtellt. Wenn H. Sch. aber p. 99 tiefe Stiftungsfage eine Erfindung des Nefchylos nennt, fo ift dies gewiß zu viel behauptet. Fand doch cine große Mannigfaltigleit unb twee fentfidje Verſchiedenheit in den Gründungsfagen einzelner Stäbte flatt, bie man doch gewiß nicht als des Vollsglaubens enibehrenb betradjten wird. Ebenſo wird man focalfagen, bie vom ber a wöhnlichen Wajjung ber Sage abweichen, m

von ©. F. Schömann. 173

Cage, unb fomit bed Glaubens an fie abfprechen dürfen. So fann ich mich auch nicht überzeugen, daß 3. 38. die Darftellung der Dedi- pusfage, wie fie in Sophofles Oed. Col. οτ[Φείπί, nur eine Erfindung des Sophofles feg. Es war dies eben bie Legende, wie fie im De- mos Kolonos an das Oeiligtbum ber umeniben, mit dem der Eul- tus des Grenzheros fo eng zufammendhing, geknüpft war; ed war eine Euftuslegende. Als eine ſolche erfcheint mir auch tiefe.

Bei ber fritiffen Behandlung des Textes hat es fid) fidtlid) gerät, bap der Hr. Verf. die urfundliche Grundlage deffelben nicht genau unterfucht Bat. Auch in metrifcher und fprachliher Hinſicht £ft tie afchpleifche Strenge nicht hinfänglich anerfannt. Φ. Sch. Würde fonft theils mehr bie Ueberlieferung tes Mediceus zurückgeführt, t heils aber auch nicht fo Häufig bie Bulgate gerechtfertigt haben: fo &- 5. 3B. 229 nicht ba$ n 005, ober 65 xai δὲ vertheidigt haben.

V. 36. wird von H. Sch. überfeht:

Daß id niht fefftehn, kräſtig nicht fortfchreiten Tann. Der Begriff (eft ſtehen ift Hier ungehörig. Die Pythia will eiligft aus dem Tempel heraus, vermag dies aber nicht mit ihren Füßen: Der Hände Hülfe muß hinzutreten. Daher kommt es auf das fte» ID en fónnen ober nicht können, wie aud 38. 37 zeigt, gar nicht €a1z. Sodann fat σωκεῖν qud nicht diefe Bedeutung, fondern nad % m uns erhaltenen Zeugniffen und ber Gtelle des Sophoflis ift =8: fónnen, vermögen. Erfordert σωχεῖν al[o einen Verbal⸗ Ἐν cgriff, den man mit Beibehaltung ter Bulgate nur fehr künftlich aus > em Baoı» entnehmen könnte, fo wird bad doppelte μήτε... μήτε *)

*) Man könnte, bie Bulgate zu vertheitigen, fid) vielleicht berufen auf Soph. Oed. Col. 492. λείποµαι γαρ ἐν τῷ un ὀύνασδαι un ὁρᾶν, δυοῖν =eaxoiy, [. Hermann's Mete zu dicfer Stelle Aber auch zugegeben daß Eioꝰ ὁρᾶν richtig fey, würde taturd) das μήτε... μήτε unjerer Stelle γιό nicht ſchützen lafen. Dort ergänzt mon. leicht zu duraodas aus bem Dorhergehenten ὁδωτά ten Begriff des Giebenó; ein folcher Begriff ers Sieht fif) bier aber nit aus bem Vorhergehenden. Und aud) dort ijt μηδέ

nit Gimsley vorzuziehen. Sind allertings die SBeifpicle des Gebrauchs von 47 .... μήτε aud) gar nicht felten, [ο paßt bed) das Verhaͤltuiß ber hier zu⸗ Yàmmengeitellten Begriffe durchaus nicht in jene Satzform. Denn un dü- »e0das ijt ein weiterer Begriff und umfaßt an jid) [ώση bie in tem ἐμοὶ daily οὐχ ὁδωτά ausgefprochene Unmöglichfeit, wozu das zweite un ὁρᾶν ua ein Gperielles hinzufügt. Es müßte aljo nachgewiefen werten, daß dar diefe Berbindung der negativen SRartifel un... . μήτε zwei Satzglie—

174 Des Aefhylos Eumeniden

(id nicht rechtfertigen faffen, vielmehr mit Droyfen das zweite in µηδε zu ändern fein: ὥς uns σωκεῖν μηδέ u’ ἀκταίνειν βασι», τρέχω δὲ χερσίν

„fo tag ich micht die Kraft Habe nicht einmal fortzubewegen mens „Fuß, nein mit ben Händen laufe”. Daß (ifj Häufig µήτε.... δὲ entfprechen, belegen mit vielen Beifpielen Francke de part ne- gat. II, 18., Hartung Partik. I. 195., Matth. p. 1446. Auffallend fóunte mar (deinen. die anakoluthiſche Structur ὡς unse aeoxely.... τρέχω δέ flatt des SufinitioS τρέχει». DBergegenwärtigt man fió indeß die Situation, wie die Pythia in ber beftigflen Gemütheauf regung unb peinlichften Angft vor jenen Ungethümen aus bem Tem pel eilend befe Worte fpriht, fo wird man tiefen Uchergang in bie birefte Rede natürlich und angemeffen finden.

$8. 41. ift die Wellauerfche Interpunction beibehalten. Die Stellung ber Worte räth aber προςτρόπαιον ἔδραν ἔχοντα (füfat- flehende Stellung einnehmend) zu verbinden, woburd bie ει | abgerunbeter und gefälliger wirb. | V. 45. ift tie Vulgate αργῆτι µαλλῷ nach dem vorhergehen⸗ den λήνει matt und lähmt die Rebe. Es Liegt frin. Gewicht af | dem Begriff „Wolle”, womit ber Zweig bes Schupflehenden um wunden war, fondern darauf taf es fange Kloden (Krämpel gefrapter Wolle wie man im Nieverfähfifchen fagt denn taf ed feine Fäden gefponnener Wolle find zeigen die Vafen —) unb get von weißer Wolle (inb. Es bedarf aber mur einer geringere Aenderung um diefen Begriff herzuſtellen. Dan [ώτείθε mit Bothe ἀργητομάλλφ. Alsvann find, wie der Είπα ber Gtelle ed erfordert, die Hauptbegriffe μεγίστῳ und ἀργητομαλλῳ.

$8, 67. verbindet H. Sch. ἁλούσας Unsp nnb lafft πεσοῦσαι flatt das verbi finiti folgen, eine Structur, bie bem Gebanken nicht paffenb wendet. Was Heißt beun πεσοῦσαι „hingefunten fr

ber in ber Weife verbunden würden, daß das erflere im Allgemeinen [det bie Verneinung enthielte, das zweite ein Ginzelnes nod) befonders

Da mir tote Beifpiele nicht befannt find, billige ich Gimeley'e SBerbelle zung 270. '

von G. 8. Schömann. 175

fie‘ nachdem gefagt ift: ἀλούσας ὑπνῳ „vom Schlaf gefeffelt‘“ ? Der Zufag ift matt. Hingegen orbnet fid) die Gebanfenfofge [ῴδα unb richtig, wenn zuerft ber allgemeine Ausbrud ſteht «Aovoag „Te find gefangen", und darauf ter fpeciellere folgt: ‚fie find nem- [lid in Schlaf geſunken“.

Auh die Bulgate γραΐωι V. 69 weiß ich nicht zu vertheidi- gen. Man erwartet gewiß von jedem guten Schriftfteller, daß nach den Worten ai κατάπτυστοι χὀραι er hinzufüge, wer benn biefe fheußlichen Jungfrauen feyen. Bon Jungfrauen ferner wird fid) ſchwerlich γοαῖαι nadjweijen laſſen, abgefehen davon, bap nach dem farfen Begriff }ῥαΐαι das nachfolgende nularar durchaus nichts- fagend mare. Dieſes fühlte Valdenaer und vermuthete bcm Einne mad) ganz richtig νυκτός. Die tiplomatifche Kritif wird aber vicl- mehr yalac *) hberftellen. Daß Apoll nad) hergebrachter Vorſte!⸗ Inug die Cringen hier Töchter ber Gaa nennt, während fie fid) felbft als Töchter ber Nacht bezeichnen, wird man nicht als Grund zur Wiverlegung diefer Verbefferung anführen.

Ueber die fehwierige Stelle B. 75 78. bemerft 9. Sc.: αν uiti ift mit Hermann zu leſen; aber wer wird bem Aeſchy⸗ „los einen Gas zutrauen wie biefen: fie werben vid) fowohl über „das weite Feftland treiben, wenn bu (nachdem bu) immerfort über „die durchirrte Erde gefchritten bift (ſeyn wirft) als auch über das „Meer * Die herkömmliche Interpunction läßt ihn aber wirklich fo vfpredjen.^ Ganz fo wurde Hermann jedenfalls nicht überfegen, der mehrfach darauf aufmerffam macht bag xaí/.... τε nicht fiche für τε.... xa. H. Sch. unterpungirt und überfegt fo:

Sie jagen bir, wenn auch des Feftlands Weite du

Durchſchritten, raſtlos über irrdurchſchweiftes Land

Und übers Meer und ringsumfloßne Inſeln nach. Diefe Erklärung kann nicht gebilligt werden. Macht denn πλα- νοσιβῇ χθόνα nicht einen Theil von ἤπειρος aus? Auch be» ruht diefe Stelle, wie H. Sc. fie mit Wellauer Tieft, auf reiner Gonjectur. Alle Codices haben πόντου und βεβώντ. Geht man

αλ 9 Dieſelbe Eonfechur hat aud) H. Winfelmann gemacht, verändert ' mit Unrecht πεσοῦσαι d' αἱ in πνέουσιν al.

L] * A

PT

176 Des Aefhylos Eumeniden

von dieſer handſchriftlichen Grundlage aus, fo erkemt man fofort, taB im βεβώντ᾽ nicht βεβώτ) ſondern das poetiffe Wort βιβώντ' fledt, eine Emendation bie um fo fieret ift, als das Particip der vergangenen Zeit hier nicht paßt. Sodann entfprechen fid) offenbar die beiden Begriffe δι) ἠπείρου und ἐπὲρ nörzov (cf. Scpt. 85). Hermann’ ur’ αεί, fo gefällig es anfangs fcheint, Tann ih nicht billigen, tfeif$ wegen dir Gtellung bes αἰεί, theil® weil bit 9tebe etwas fehleppendes taturd) erhält. Das rechte Wort ἅλαισι ſtellten Emperius und Droyfen her mit geringer Aenderung (AN AIQI = AA AICH. Aledam ift βιβώντ) ἅλαισι πλα», 29. cine weitere Ausführung des Begriffs Jt ηπείρου. Ganz ebenfo verhättesfih 157 mit dem zweiten Gliede. Zu ὑπὲρ πόντου íft bie nähere Erklä- Y rung περιρρύτας πύλεις. Steht nun aber handſchriftlich πόντου feft, fo fann ter Accuſativ πόλεις nicht von ὑπέρ abfangen. Dat verbetbte καί ift mit Wiefeler in κατα zu ändern: κατα περιςρ” ρὗτας πόλεις „von Inſelſtadt zu Snfelftabt^, eine Eorruptel it wegen des vorhergehenden τε um fo leichter entfichen fomnte, ER wird die Periode vollfommen abgerundet: ἑλώσι γαρ σε καὶ δι ἠπείρου μακρᾶς βιβώὼντ ἅλαισι τὴν πλανοστιβῆ 590va

ὑπέρ τε πόντου κατὰ περιρουτας πόλεις.

$56 man [ιακρᾶς beibehalten, ober mit Emperius μιακραῖς, we! Φεθ mir ven Getanfen zu kräftigen ſcheint, [Φτείδει will, darübe⸗* [apt fid ftreiten.

$8. 87. fcheint die Ueberſetzung:

Denn bein Vermögen wohlzuthun ift feftverhürgt nicht genau ben Sinn ber Stelle wirkerzugeben. Es fanbeft (a nicht um das Wohl thun, foubern um tas Thun, um bie Efül- [ung der Pflicht.

$8. 04, εἶδοιτ ἄν, on, καὶ καθευδουσῶν τέ del; gea ^ $. €. [ο wicter:

96r (daft wor! he! wozu bedarf's ter Echlafenven ? Diefe Frage im Munde ter Alytämneſtra ift gam αλβ SBerflebt es fi) nicht von ſelbſt, baf Klyt. nicht wünfgt bef wem Erinyen fchlafen, während fie ven Oreſt verfolgen

. 298.4. 8 Ogimasm.: : i $71

ir Θήκη zwiſchen vieſer Frage unb. bem daran ge» en dyà 9, Der ganzek. Ginalion gemäß fin. tiefe. Werte viel⸗ leoni Dein ash büterm Label geſprochen, weit Mytiunefken Willingen: ijee. Pfligtvergeffenfeit: verhält. Dion ſqareibe voler Iseräuberiem Accent: sudo’ av, ein, καὶ «αθευδονσών s ΕΦ sur Immerhin, weje, ja gar Sqhlafender bebesf es A gg er bcc aera Wo or. Cáhjeg. η Orvantent..

9 ——⏑———⏑——————— wie wis fein Migifer," πι mit. Tyrwhitt leſfen mäße μὲν ätravor. d πμ

* ο δλδ e$. 15910 ^— e 3$ jnigg δὲ mel‘ ἄπρόσκοκνς Boedo "ο I t erflären, fo taf er am Schluffe [είδες befennt, „Wefchylos feine jt wohlgethan zu Haben biefen Gebanfen bier anzubringen, denn ix die Erinyen würde bod) mobi ber Schatten ber Klytämn. aud) 1 Sagedíiójte und mit wachenden Augen ebenfo gut und fo beul- à ſichtbar geweien feyn, ald im Traume.“ Es iff mit bem Cage dit anzufangen troß alfer verfuchten Verbeſſerungen, unb Necen- glaubt aud) jept mod) diefen 9B. ſtreichen gu müſſen, weil er ei» m der Klytämn. ganz unangemeffenen Gedanfen giebt. Klyt. nem» d entrüflet über die Pflictvergeffenpeit ber Aurien, tabelt ibre feit mit bittern Worten, Wie paſſt hiezu nun eine Ent⸗ igung dieſer Pflichtverſaumniß, bie jedenfalls in den Worten at? Streicht man aber ben Vers, fo iff der Gebanfengufammen- ing richtig unb qut. | y. 66 giebt grabe in ven Eumeniben mehre Zufüge der Art, bie Gelegenheit glei zufoımengefellt werten mögen . 0,076, Braicht auch H. €d. Abgeſehen non ber fehlenden Milisbungtpextitel, wirft and der Gedanle. Nicht bie Wie⸗ ME ο bie den Oreß veinigte, fonbern bie καθαρ- bes. Mirder vicht gefüßet, Bleibt ex "^ in V niét$ en ιδ 2^ E

178 Des Aeſchſlos Eameniden

An den 93. 581 583. nafm zuerft Wieſcler gegründeten o fish. Die Bulgate Läfft feine paffenbe Erflärung zu. Dean 1) fer bert Drefi den Apoll auf, ihm zu erklären ob er mit Recht ie That beging oder mit. Wozu will Dreſt dies hören? er welj.u je. Dwil Oreſt bann dieſes Zeugniß des Apoll ben Richtern ww tragen. Wozu dieſes? Warum forbert er ben UApoll nicht auf, [6 ber Zeugniß abzulegen, da Apoll ja als Zeuge auftritt? . δή ſteht das Hier gegebene Sachverhältniß in Saiberfpru zu ber zen burchgeführten Verhandlung, Apoll hat ſich befaunt καὶ iw. δικήσων αὐτός 39. 549 (cf. 84); Oreſt fagt von ifm 564 µαριν- qst δέ nor; Apoll tritt [είδει als Zeuge auf 8. 584 --- 501; unb Athene fagt von ihm, nicht von Dreft, avroc 9' χρήσει αὐτὸς ἦν 6 μαρευρῶν 98. 765. Daher billige ich Wiefeler’s Qt terpumetion und Erklärung ber. erften Berfe

ndn σὺ µαρτυρήσων ἐξηγοῦ dd µοι "AnoAAov Ei σφε σὺν dixn κατέκτανο». „on gabft mir ja die Weifung”. Bel. 565 µάντις Snyeln σοι μπουν Indeß kann die Herſtellung der übrigen Bert ὁρᾶσαι.... ὥς φρᾶσω weder bem Gedanfen noch ber Form noch gerechtfertigt werben. Denn fprachlich ift zu δικαίως ein Verbum €" forberlich ober δίκαιον zu fchreiben. Zugleich denlt jeber μον fangene aus dem ὁρᾶσαι natürlich ein ἔδρασα zu δικαίως iR d banfen Hinzu, während hier δικαίως δοκχεῖ τὸδ᾽ αἷμα zu verbot ít. Der Sinn íft micht getroffen, weil κρίνειν nicht Sache pe! Zeugen ift, fonbern bes Richters, unb. in ber Cpreámed f diiudices quoniam te dicturum professus es das Eine über 9 st ft, weit diiudicare Yinlänglich anzeigt, daß Apoll ſeine Net mung ausſpreche. Schleppend ift ber Sag τῇ σῇ φρενὲ δοκεξ τό aluo, matt die Wieverholung biefe$ Gebanfens, ber [ῴσα obe⸗ faſt mit denſelben Worten vorkommt, V. 558, 446, Dieſe Verſe ſind daher ein Zuſatz, aus jenen angeführten θεία” von ſpaͤterer Hand zuſammengeſetzt und ungeſchickt auf den ο das übertragen, was oben an bie Athene gerichtet war. Cos Ebenfalls gehört zu den Snterpofationen 38. 404. ‚Die QU kann nicht fagen: (dj ziehe Dich ben Erinyen vor, ge M4

„SzÄAFFsıe ας

ein 9 d A E κ

von 6, δ. Schömann. 179

f auf, weil Oreſt nicht barum gebeten hat, nod) auch etwas ber * gefchieht. Auch (gt fid) αἱροῦμαι nicht vertheidigen. Durch gung biefes Verſes wird ber erforderliche Gedankenfortſchritt und thwendige Gegenfag Hergeftellt: Der Rechtshandel ift. ſchwer zu tſcheiden; aud tarf id felber ihn micht enticheiden, weil mir durch Unheil erwähft; benn du machſt gerechten Anſpruch auf u und Theilnahme, weil du als Gefühnter mich anffebft ; an» zerfeits (inb jene nicht Leicht zu befeitigen unb werben, wenn i$ & frei fpreje , meiner Stabt Unheil fenben.

$8. 115 und 116. Φα. Sch. Veberfegung :

Befinnet eu, Gottinnen aus ber Unterwelt, Es if der Schatten Klytämneſtra's, ber euch ruft

ihert fi) der Hermannfchen Erklärung, bie von Enger bündig Win vitat if. Es giebt 39. 116 ben Grund zu bem gQorjcars ptt adt, Run fann aber dies, baf Klyt. ein Schatten ift, fei and feyn weshalb bie Exinyen zur Pflipterfüllung fi ij angetrie- a fühlen follen, [onbern daß fie eben fiptámn. ., bie vom Sohne mordete Mutter iſt. Daher liegt aller Rachdrud auf Kivrar- νήστρα καλῶ. Wie bie Kiyt. zu Anfang ihrer Anrede bitter bie flichtvergeſſenheit ber. Exinyen tabelt εὐδοιτ) ἄν, fo wieberholt fie m Schluß baffelbe, f i$ bellagend bag fie fi i$. bem Schlafe über- ſſen. Daher ftt ὄναρ, welches fi i$ affenbar auf Yooynoare seht, mit Nachdruck voran. Die Stelle ift affo zu überfegen: Erwacht, ihr unterisbifchen Göttinnen , denn bie eu als Traum⸗ eſicht (im Schlafe) jebt ruft, das bin id, bie Riytimnefire."

88. 118. wird Hermann’ Berbefferung οὐκ ἐμοί gebilligt, (fen Giflürung aber: „meine Berwanbten zwar, nicht ich, haben eſchützer“, vertaufcht mit folgender: „denn Befreundeten Hilft am, nijt mir”. Sie ift eine höchſt gezwungene, wenn nicht bem anne eniftellende. DVerfteht man unter ben προσίκεορες Apoll id Hermes, fo ifl der Gebanfe matt, weil der rechte Gegenfag (ft. Sind bie Erinyen gemeint, fo ift es allerbings ein bitterer jogesrf, bag fie bem Feinde Hülfreich zur Seite ſtehen. Allein Wpk denkt Αφ, nit, bie Gringen bem Drei befreundet zu Weg. ug, die Worte geben einen ganz matten Gebanten, weil

180 Θεέ Aeſchylos Cumeniben

bas fíd von fefbft verſteht, baf man bem Vefrennbeien gerne WR. Hermann’s Erklärung giebt den harten Worten ber Klyt. ihre vedi Kraft und Färbung. „Ja flófnt nur, ver Mörder aber (f [ο benn meine Feinde haben Beiſtand, nicht ich.” Der Einwand dei Hu. Sch., daß zu φίλοις, wenn es Berwanbte bezeichnen fol, eis Begriff der Feindfeligfeit hinzutreten mußte, ift nur fheinbar. Dem biefe Bezeichnung ber Feinpfeligleit oder ber Liebe, die da ſeyn fole aber nicht vorhanden iſt, liegt in ber Färbung des ganzen Geber kens. Es deutet jeder bíeftn von ber Rfpt., ber vom Sohne ge morbeten Mutter, gebrauchten Ancdruck φίλοι anf denjenigen, ver als Berwandter Liebe hegen follte, aber nichts weniger als liebe⸗ voll gefinnt ift. Aefchylos Konnte bafer auch fagen ἐχθροὶ, ben dies (ft der Sinn. $8. 128. hätte Hermann’s Verbefferung τὶ δρᾶς „ſchaffeſt Dt was’ Aufnahme verdient. VUeber ben Ehorgefang 8. 138— 167 bemerkt 9. Sch. δα Dat Ynfang von einzelnen, das Ende von mehren Ehorenten gef gen fep. Ich weiß nicht worauf tiefe Annahme fij ΠΜ. δι die Inbicien, die zu folder Annahme berechtigten, wie fie δες -4 in bem erften Chorgefang ter Perfer und des Agamemnon vorkieger 3) finden (i$ Hier nicht. Daß tiefer Ehorgefang nit vom ganas? Gor, fondern von einzelnen Choreuten gefungen, ergiebt fid fei ans ber Betrachtung des Metrums und der Aureihung ber einzeln? Säge an einander. Betrachtet man biefen Gedankengang θέλανε ο fo fielen fid) fofort 14 Rola, die den 14 Cforenten αφίσα find, Heraus, wie fie Hermann zuerſt beftimmt Vingeflefit Game. V. 138 nemlih, von 9. 139 unterbrochen (nicht mur wirb bass" Gedanke abgebrochen, aud) ein anderes Metrum tritt ein) wi 5B. 140 und 141 fortgefest, b. h. der angefangene Gebanfe er ſtändig ausgefprochen, baffefbe Metrum wieder aufgenommen. Diam fes find 2 Theile. 3. 142 wird ohne Verbindung angereift, axem zwar in anderm Metrum. Ebenfo 95. 143. So ergickt 6 FT bie Strophe die Vertheilung unter 4 Perfonen, welche andy π-- Antiftrophe gilt. In bem zweiten Strophenpaar nieht adii -” verhältniß ber beiven burd) παρεστι angeret "

von OG. F. Shömann. 181

vie die aſyndetiſche Anknüpfung berfelben ebenfalls je 2 Perfo- &. (Go bleiben für στρ. y unb ars. y , wie es ber Satzbau $ fdon heiſcht, je 1 Perfon. Der Ehorführer ſpricht einleitenb . 8 Trimeter 135 138. So íft der Chorgefang auf bie ein- fte, fi) von ſelbſt ergebende Weife unter 15 Perfonen vertpeilt, ren Aufflellung κατὰ σεοίχους biefe feyn dürfte:

10 13 ο Dn "2215 8 8

Jetzt einiges Einzelne. V. 149 iſt überſetzt: „Wer iſt der die⸗ 3. wohlgethan heißen mag". Der Gedankenzuſammenhang (vgl. . 156 sq.) fordert dieſen Sinn, daß nichts von bem, was Apoll getfan, gebilligt werben fónne, wie ihn audj tie Worte zi vd’ ἐρεῖ τις δικαίως ἔχειν; geben. Verfehlt aber [Φείπί p bie Berbefferung und Erklärung ber Berfe 158 -- 160. Ich ([ fein grofies Gewicht darauf legen, baf eine foldje Giructur d Giefífung der Worte, wie fie $. Sch. annimmt, ſchwerlich s einem ber Zuſchauer verflanden wäre, aber nicht äſchy⸗ €) ift die Ungleichheit ber Interpunction in σερ. unb a»r., mad) in ber σερ. vor nupeorı, in ber avriosg. nad) πλέον inter» agit ifi. Daß mit Abficht, aufer ber firengften metrifchen Re⸗ που, eine Gleichheit felbft im ber Silbenzahl ber fid entfpre- nden Worte ὑπὸ φρένας, ὑπὸ λόβον περὶ πὀδα, περὶ ea; daiov δαµίου προςδρακεῖν αἱμάτων elc., die Wie⸗ fe[ung Ὀε[είθει Worts παρεστι an berfelóen Stelle der στρ. b ἁντ., ja felbft eine Aehnlichkeit der entfprechenden Silben erftrebt liegt Har vor. Daß in folchen Fällen bie äfchyleifhe Strenge t.genane(le Refponfion auch in der Interpunction verlange, belegen x wie Beifpiele, ein wiverfprechendes unverberbtes wüffte ich nicht. _ Musa if ber Ausdruck ὀρόμβος zur Bezeichnung des mit Blut befled⸗

4e Des Aeſchhlos Cumeniben

fen Erdnabels wenig poetiſch und paffend, und eine Schilderung bes nabels in fo ſtarken Begriffen gegeben, bie den folgenben Sig: 7ᾶς ὁκ- già» nooodgaxelv αἱμάτων fÀogvoov ἀρόμενον ἄγος ὄχαν matt, ja 'überfläffig madjt. Die äfchyleifche Technik verlangt abe nod) einen Schritt weiter zu gehen. Weil in ber σερ. ber mitxe- θεστι angereihte Gag nichts ift. als eine weitere Ausführung uh Erörterung des voraufgehenden, fo i aud in ber ἀντις. ver mit πᾶρεστι beginnende Satz in bemfefben Berhältnig zu dem vori⸗ gen zu nehmen. Betrachten wir zur Betätigung ven Zuſammen⸗ hang und Fortgang des Gedankens. «τρ. a’ Ausruf über das ent- fegíidje Weh was ihnen wiberfafrem, avrıor.a’ und zwar von bes jüngern Göttern. «τρ. 4 Schilderung wie tief fie dieſes beiroffezt denn einem Todesſchauer ähnelt es; arrıoza. P und zwar fhaffiet biefes bie jüngern Götter, bie auf bluttriefendem Thron throne sn, emn blutige Schuld haftet an ipm." Wie man tiefen ον μι als richtig unb εἰπ[αῷ aneifennen wird, fo wird han —— ijſchee Conjectur go»óliet 9áxe billigen, bie ſich fo fnm bie Leichtigkeit der Veränderung des OI im ON wi H EI, der Ῥετίαι[ῶππῃ des θρόνος mit 9ᾶκος, und ganz befoi | firj ben Gleichtlang mit bem entſprechenden µὲσολάβε einpfiehlt. Der Gebanfe (ft alsdann vieſer: „Solches iſchafe⸗ Pie jüngeren Götter, die durchaus wiverreditid walten viget „noch dazu auf einem von oben bis unten bluttriefenden αγά t „Denn blutige Schuld haftet am Nabel”. Die Berfe würden dagien: | τοιαῦτα δρῶσιν οἱ νεώτεροι θεοί κρατοῦντες τὺ na» ὀίκας πλέον φονολιβεῖ 9axq περὲ πὀδα , περὶ κάρα. πάρεστι γᾶς ὀμφαλὸν προσδρακεῖν αἱμάτῶών βλοσυρὸν ἀρόμενον ἄγος ἔχειν. Aus metrifchen Gründen ift $8. 155 βαρύ τι περίβἑρυ tb Rucichten ber diplomatiſchen Kritik V. 1020 µάντι σὸν ἀθωή--- z- 8. 164. trifft die Ueberſetzung o2 Beil trog Gotterrechts die ο”

von ® δ. 6$émaus. 183

Han nift genau, giebt wenigſtens leicht Anlaß au vevmutáen, H'n. Sch. mit Müller unb andern ber in ber Promethensſage zeſprochene QGebanfe, tof bie Menfchheit unter ber Gottheit e unb es Frevel ſey tie Menfchen fo fehr zw ehren, vorge⸗ vebt Habe Den Erinyen, die das Recht ber alten Bötter ge- Die neue Ordnung vertreten, fam ein foldher Gebanfe nicht in Mund gelegt werben. Cutvüflet aber die von Apoll erlittene Mo, verweiſen fie 28 ihm mit harten Worien, vaß er felber Bett wider Me göftlide Satzung ten Muttermoͤrder geſchützt. ber Φείβί ed hier Spuren τίων ähnlich wie oben {46 ἱκέταν tor: und ven vom; Oed» bewtet Ahrens richtig durch Verglei⸗ tg von Choeph, 394.

ἀλλὰ vouoc μὲν, Φφονίας σταγόνας

χυµένας ἐς πέδο», ἄλλο προςαιτεὲν

αἷμα. fe Satzung, daß Blut Blut fordere, oerfegte Apoll. Daß aber )»& vouo» θεών wicht anzutaften, verbürgt nicht nur der pafe Gebanfe, den biefe Worte geben, fondern au die handſchrift⸗ Auctorität. Zwei Handſchriften verſchiedener Familie, Med. und .L., bieten dieſe Lesart, und die Vulgate sagaroue» führt aufdaſſelbe. Warum H. Sch. V. 108 ἐν xapa πάσεταε in κάρᾳ geänbert, ich feinen Grund; nach meinem Urtheil if ἐν κάρᾳ der Afchy- ben Dietion angemeffener. Ebenfo bat die SBerbefjerung des erbien ἐχείνου in avz’ ὀκεῖ, indem ber urfprüngliche Eober n bad SBerberbniB zuaozog’ ἐκεῖ gehabt, welches ein metriſcher Sefferer alsdann in ἐκείνου verberbt, feine Wahrfcheinlichleit. Ihe metrifche Verbefferungsverfuche,, namentlich wo es nicht galt ® Trimeter herzuftellen, werden fid) wohl nur in byzantiniſchen Id., nit aber im Med., der aud) ἐκείνον ‚giebt, finden. Dex κα ift deshalb ein Schreibfehler und nad ven Schriftzügen iff heſcheinlicher das Hermann'ſche Erspov... ἄστιν ὃν, ober wir durch einen Freund mitgetheilte Berbefferung Wiefeler’s ! νέου. Letzteres falte ich für das richtige. €i Tiner Heinen Aenderung bebarf aud) 3. 198

gap ‚dauoıcı τοῖσδε πρόσφορο» μολεῖν.

184 Des Aeſchhlos Cumeniben

Den Dativ ὁόμοισι darf man ja nift mit uolsfv verklahe; gehört ev aber zu πρόσφορο», fo fehlt ber Subjectebegriff, ne Porſon verleitete τασδε zu emenbiren. Man ſchreibe mit Sese vung eines Buchflabens

οὐ γὰρ ὁόμοισι τοῖσδε πρὀσφοροι μµολεῖν.

$8, 999. Hat Φ. Sch. mit Recht die vielfach gebilligte Cmmte tion Hermann's κακκυνηγετῶ nicht aufgenommen. Da nemid u- veut im Futurfinn gefprochen ift, wie ganz teutlid) die Sniwed bes Apoll zeigt ἀρήξω, ῥύσομαι, fo fanm bameben das ri [uer nicht beſtehen. Indeß κακκυνηγέτις ift fein Wort. Aus beu ver ει berbten Zügen der handſchriftlichen Lesarten flellte Martin rich tig δει

µέτειμι zörde gor ἄκρα κυνηγότις.

8.239 nimmt $. Sch. Anftoß an ben ἀνδροκμῆσε µόχθσας, weil bie Erinyen von ihren eignen Mühfalen vebeten, unb glaube ber 2esart des Rob. ἀρδροκμῆσι eine Beftätigung feiner Cines 1 tion ἀρθροκμῆσι zu finden. Allein die Unterfachung ber αν 1 fdriftliden Hülfemittel felt heraus, daß auf bem Rob., we " NN vom Med. abweicht, gar nichts zu geben ift, miljin modgs à

"

κμῆσι nichts ift als ein Schreibfehler. Ferner paßt cud) gar adest ber Begriff zur gegenwärtigen Situation, wenn bie Erinyen er" fij bekennen, daß fie mübe wären ohne bem Mörder erjagt zu i9" ben. Run aber befteht das Wefen ber verfolgenden Eriayen wicht gleich ben Mörder zu fahen, fonbern ihn erſt mübe zum sub bann auf ihren in Ermattung binwanfenden Yang nieberz zen, vgl. 38. 340. Diefe Art ber Berfolgung ift auch hier die ganze Ervenflur ifi [don burdjjagt. Daher iſt αν dooxm ήσαν f actío» genommen bier durchaus paffenb.

V. 948 verlangt Metrum und Gebanfen das οὖν qu fie 9. Es liegt nicht in dieſem Verſe eine Antwort anf die Worte £397 245 247 des erfleren Ehorenten, fondern der einfache Gate E daß ber zweite Ehorente den Ort entoedt, wo Ότε Schuß ge £X fumben. Mithin ift bie Betheurung 7 οὖν unſchicklich.

8. 309. Die freilich verberbletedart ber Codd. οιδοίµοθ’ fr offenbar auf ead ganz anderes, ale vie herkönmliche μα

von G. F. Schömann. 185

Ἱδόμιεθ᾽, die aus Turnebus Eonjectur ἠδόμεσθ᾽ eniftanb. Ahrens reffliche Herftellung εὐθυδίχαιοι d'oió 6 9" εἶναι (eint Qn, Sch. algangen zu ſeyn.

Es folgt ber Feffelgefang ber Erinyen 311— 374, 9. St. μεθ eine neue Erklärung der Verſe 340 ff., und nimmt bie in ben Danbfchriften überlieferte Folge und Orbnung ber Berfe 346 350 gegen bie neuerdings allgemein gebilligte Umſtellung in Schub. Was sum das Erſtere betrifft, fo wird man über Sinn unb SBSerbefferung »tefer Stelle nicht abfchließen fónnen, οὔτε bie Strophe 33. 330 ff. jit betrachten. Diele Tief’t und interpungirt H. Sch. mit Wellauer fo:

γιγνοµέναισοι λάχη váó' 6g? ἁμὶν ἐκράνδη.

ἀθανάτων Ó' ἀπέχειν γέρας, οὐδέ τις ἐστι

συνδαιτωρ µετακοινος. Q6 wird Aayn τάδε auf die vorige Antiſtrophe 320 ff. τοῦτο γὰρ λαχος „das Amt ben Mörber zu verfolgen” bezogen, unb mit θανάτων 330 erft ein neuer Gebanfe begonnen. Sft nun aber derſelbe Gebanfe fchon in ben Berfen 320 328 ausgeführt, fo e$t man nicht, wozu die Wiederholung. Ferner ift ber Geban- lengang nicht motivirt, vielmehr der Sufammenfang unterbrochen. Dber if irgend eine genügenbe Vermittlung zwiſchen ven einzelnen Sliedern ber Berfe 320 331, fobafo man τάδε λάχη auf bat Borhergehende bezieht? Kommt hinzu, bag bie äfchyleifchen Stafima Rete fo befchaffen find, bag mit jebem Givopbenpaar ein neuer Ge⸗ banfe beginnt; daß ber Scholiaft 88. 330 die Partifel ds nicht Περι, fo wird man Aayn τάδε auf das Folgende beziehen, vie Interpunction nach ἐκρανθη tilgen, unb in den Worten ad avaro» ἀπόχειν χέρας eine Ausführung ober Erklärung, oon welder Art, wie befchaffen biefe λαχη feien, finden müffen. Nun aber bie Worte ἀθανάτων ἀπέχειν χέρας für unverderbt zu halten, ver» bietet die Unfchicklichfeit des Gebanfend, ber an ein handgreifliches fid vergehen gegen die olympifchen Götter erinnerte. Schon Evers ſtellte den Sinn her burdj bie leichte Abänderung an’ ἔχειν γέρας, an ber mur noch das adverbielle ar’ zu verbeffern ifl. Denn 1) würde im dactylifchen Rythmos bie zum Verſtändniß unerläffliche Miexſcheidung von ἀπέχειν unb an’ ἔχειν burd) bie Auoſprache

185 Des Weffolos Cumeniben

wicht Haben erreicht werben fönnen, 2) verlangt ber Gvbaufe einen fpeciefferen , genaueren Begriff als uno. Es wir offenbar bei Verhältniß der chthonifhen Götter (Erinyen) zu ben Dis piern bezeichnet; wie dies unzweifelhaft erhellt ats dem Schluß des Ehorgeſangs 350 374. Und tiefer Schluß giebt auch Die απού felhafte Verbefferung tiefer Stelle an vie Hand. Die Worte 8 364 Aayn δεῶν diyocrarovyr! avnla, 373 γέρας wa λαιῦν, xa/nto ὑπὸ χθόνα ταξιν ἔχουσα gebieten 1B. 330 κ ſchreiben

«θανάτων dıy’-Eyeıv γέρας —. Denn bie Erinyen als chihonifche Werfen find geſchieden von beu Dlympiern. Nachdem wir mm eine Grundlage gewonnen, wirb fid leichter über den Sinn ber Antifirophe entſcheiden faffen. Bolllommen richtig find die Grüne, die H. Schömann gepth bie bisherigen €^ drangen ‚geltend macht. 66 widerfpricht bem SBefen der Crinyemt daß fie von ſich behaupten fofften, fie Hätten ven Olympiern vedi eft ter Berfolgung eines Mörbers abgenommen. Heeenfent fi in ver Berbefferung des ἀφελεῖν mit H. Schöõmann [ασ κ ‚getroffen zu fein; im Uebrigen verftebt er die Stelle fü. Nach de obigen Prämiffen fcheint mic folgender Zufammerthang erforderlich 9 ‚wie wir einerfeits, ‘als chthoniſche Weſen, ein von bem Όψεις 'piern gefthiedenes Loos und Amt haben, ihrer Ehren wicht tig, fo anbererfeits find wir eifrigft beſtrebt unfer Amt ſelbſt um am vollfüßren,, unb wollen feine Eingriffe von ben Olympiern une aem t fallen Yaffen.” Und bíefen Sinn gewinnt man durch folgende |

Aenderung der Bulgata:

σπευδοµένα ἀπέχειν τινὰ τᾶσδε µερίµνας,

Φεῶν ἀτέλειαν ἐμαῖσι λιταῖς ἐπικραίνειν

und’ ἐς ἄγκρισιν ἐλθεῖν eine Aenderung, die noch eine biplomatifche Beflätigung dadurch er— 39" häft, taf Med. und Reg. L τᾶσδε geben. Die 9intiftropfe Iu 19" tet alsvann fo: Eifrigſt aber find wir beftrebt, wenn jemanb die fée Amt uns entreißen will, ihn fern zu faltem, 'unb ben "an m ums gerichteten Bitten Cre. Kiybämnefite) zu bewirlen Quem —7

von ©. F. Schömann. 187

„Sicherung und Ungeftörthelt von Seiten ver Olympier 8 Apoll, ber teh ung DVerfalfenen ſchützt), auch micht unſere iche vor Gericht zur Entſcheidung zu ſtellen (am und ae ichte Sachen find fíquibe und bebürfem keiner gerichtlichen Unter- bung). Hieran fließt fid vaffenb das Folgende: denn Zeus t uns chthoniſche Götter feines Götterraths nicht werth erachtet. e Worte ἐπικραίνειν efficere, perficere, praestare, unb ἀἴσι Kırakz bieten feine Schwierigleit. Gegen tiefe Erflärung Tiefe ) um einwenden, baB bie angenommene Bebeutung von ureleın ) nicht durch Beifpiefe belegen Yaffe; indeß möchte ich deshalb n Aeſchylos, der ín dem Gebrauch einzelner Wörter fo kühn ift, ſes Wort nicht abfpredjen. Wir übergehen das Einzelne, worin e von Hrn. Schoͤmanns Erfläring tiefer Verſe abweichen; nur V fol kurz berührt werben. Mich wundert, baf man fo allge» in fid) erffärt gehen die von Hermam aufgeftellte Waffung ber orte dualoı Rıral;. Diefer paffice Gebrauch if bodj eine ge- huliche Sprechweiſe, und der Stun bier febr paſſend: die an uns idjteten Bliten der durch Sohneshand gefallenen Mutter, gegen ren Gewährung wir Telnen Einfpruch von Seiten ber jungen Wter dvuſden. Wären die Worte unerträglich, fo läge mäher zu m ἐμαῖοι δίλαις, aber fteilich dem Sinne nad) minder ſchicklich ! Me hHandſchriftliche Lesart.

Es ftagt ſich Jetzt, ob die von Hrn. Schoͤmann berpeftellte nbiſthriftliche Jolge "ber Verſe 346—50 mad) V. 354 zu !billigen . fDie Οτήπος, weshalb ich die Hermannſche Umſtellung für evi⸗ 1t halte, find dieſe. Um mit 'bén weniger ſchlagenden zu beginnen’ find die Anzeigen einer Reſponſion in ven Berfen ἀνατροπὰς ὅταν «4ρης, = µμάλα γὰρ οὖν ἁλομένα τιθασὸς dv, φίλὀν ἕλη etc. -- ἀνέκαδεν βαρυπεσῆ elc. esivent, taf man fi vom Gegentheil ſchwerlich wirb überzeu⸗ n fönnen, zumal ‘bei einem Dichter, der bie forgfältigfte ftroppifche efponfion immer onrchführt. “Die Mefoden ferner, berem Hr. chlmann drei ſtatuitt, finden fih'in den Stafinia' weder bei Aeſchy⸗ 3$ 10$ Sophokles, erft Eutipides ſcheint fi dies erfhubt zu fa» en, ^ irn fonmt die nach V. 343 "angenommene Rüde, ohne bof

188 Des Aeſchylos Eumeniden

ein Anlaß au tiefer Annahme in ver fchriftlichen Meberlieferung ober einem Dangel des Gedankenzuſammenhangs vorliegt. Enblich ig ber Gedanke ver V. 346 350 fo Pefdjaffen, vaß er fi) offenbar auf bie Strophe 335—330 bezieht. Ueberdies wiberfpricht bie fas ſchriftliche Sofge der Verſe dem Gebanfengufammenfang. asm wirb man es gut heiffen können, baf τανύδροµοι biejenigen ge nannt werben, welche von Hochmuth aufgeblafen find (δόξαι :' ἀνδρῶν καὶ ua’ ὑπ αἰθέρι σεμναί), fondern viel natüviide beziehen auf bie um bes Mordes willen flüchtig gewordenen. Ns ber Tanz, durch den fie ben fodjfafrenben Sinn vernichten (τακό- µεναι μινυῦουσιν) wird minder paflend durch ἁλομένα βαρι- πεσῇ xaragéQo ποδὸς ἆκμαν bezeichnet, als bie Berfolgung des flüchtigen Mörbers, ven die Erinyen, wie ber Jäger fein 290b, erſt müde beten (ἐπὶ τὸν διόµεναι). Endlich begreift man nit, nachdem von bem Sturze des Stolzen gefagt iſt Φύσφορον ara, . was der Zufab foll. πίπτων δέ. Durd die Hermannfche Umſtelug wird der Zufammenbang ber beiden Strophen ein treffliher. 20. : Uns ift δεί unferer Geburt dies Roos geworben, getrennt von tet Dlympiern unfer Amt zu haben, und ihrer Auszeichnungen zu ent⸗ bebren; denn wir haben bie Pflicht ben Mörder zu verfolgen. Dem nun, wie ſtark er auch ift, jagen wir nach unb vernichten ihn. ντ." Doch eifrig beſtrebt find wir jeden von biefem Gefchäfte fern zu gal ten; den an uns gerichteten Bitten Sicherung vor ben Ci

ber Olympier zu erwirken unb nicht vor gerichtliche Cnifieibumé unfere Sachen zu flellen (Zeus ja [Φΐοβ uns von feinem ΦύΗ στ rathe ans). Haflig dann alfo babereifenb fegen wir bes zuge? (were Wucht auf fie (benn ihnen ben ſchnell Fliehenden fixaude 1? bie Füße) zum granfen Leib,

Uebrig ift ung noch die volle Entfprechung ber στρ. unb ἀντιστ a£" erzuftellen. Die dvssorg. ift in rhythmiſcher Hinficht ohne Auſt⸗526 unb bedarf feiner SBerbefferung, aufer bag vor τανυδρύµοις , γάρ einzufieben, und ebenfalls mit Hermann αἱματοσταγές δειμµατοσταγές zu ändern ifl. Somit haben wir eine dem verderbten Schluß ber σερ. herzuſtellen. Das metri) fees 099" ὁμοίως verbefferte Hermann treffend in ὅρτα περ Öpoos, mi

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m NM ovg, MA | ar, KM.

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von G. F. Schömann. 189

ber gut ba$ Up’ αἵματος νέου in νέον αἷμα ,ba$ junge Blut des Mörder.” Denn νέον αἷμα ift friſch vergoffenes, nod) nicht gefüßntes Blut, vgl. 8. 195. On. Schömann’s dp’ αἵματος νέου len ſchon des Verſes wegen nicht fichen. Betrachtet man aber das Cupit 99' αἵματος νέου und bayt bie Crflärung des Schol. διὰ τὸ νέον αἷμα τὸ νεωστὲ εἰργασμένον Un’ αὐτοῦ, fo wird mon zugefleben, daß beides ein Gloſſem ift für ein ſeltenes Adjec⸗ tip, welches bem Begriff eines Mörders, ber eben die bintige That vollführt, enthält. Daher vermuthe ich, daß Aefchylos fchrieb: ini τὸν, à , διόµεναι κρατερὸν Όντα περ, ὅμως µαυρουµεν νεύὐαιμο». Sp it die volle Refponfion bergeftellt; zugleich erfennt man, wie Kun ein fchöner Fortfchritt durch den ganzen Ehorgefang hindurch gegeben iſt. Jedes der vier Strophenpaare enthält einen neuen Giebanfen und führt diefen im Einzelnen aus. Zugleich reihen fid) dieſe vier Abfchnitte trefflich an einander. Hinzugefügt mag mod Werden, daß das Particip σπευδοµένα nicht für das verbum finitum zu nehmen ift, fonbern durch den parenthetifch eingelegten Sep Ζεὺς γὰρ u. f. w. die Periode etwas Anakolnuthiſches hat. Der Participſatz wird burdj µάλα γὰρ οὖν aufgenommen wwb fovigefegt, val. Hermann Opusc. VI. p. 72.

Endlich ift nod fury zn handeln über bie Art, wie H. Sch. fie viefes Stafimon vorgetragen denkt. Er theilt feine drei Meſoden 334—339, 343 345, 346 350 ben brei oberflen Erinyen &ta, ähnlich wie der anapaftiiche Eingang zum Staſimon ihnen zu-

' Sài Mein diefe drei Mefoven find nicht nur von jenen anapäftifchen

Deifinitten in rhythmiſcher Hinficht durchaus verfchieven, fonbern ud unter fid) fo tisparat, baB bie Schömann’fche Annahme ſchwer⸗ Teich Bifigung finden wird. Aus der Betrachtung des ganzen Staſi⸗ zuuon ergiebt fid) aber, tap im Anfanz bie größte Gemüthsaufre- gun (i$ ausfpriät, je weiter zum Schluß, beflo mehr tad Οδ ver Erinyen beruhigt erídeint, Dies beweiſt [don än« Bedid nicht nur die vefrainartige Wieberfehr der Berfe 314 319 ani δὲ τῷ τεθυμένῳ u, f. w., fondern aud) der haſtige päoniiche Rie

190 Φε Aeſchſzlos Eumegiden

mus, ber awé im 9. Strophaupaar noch wiederlehrt aber niji mit denfelben vefraisartigen Worten. Der Rhothmus der [ία Strophen ift im Ganzen gemellener als zu Anfang, es fehlen we Paonen ganz. Kurz Rhythmus ſowol, οἵ dem entſprachesd de Gedanke wird zum Schluß hin ruhiger unb gemeſſener, bie größe Vewegtheit des Gemüuths fpricht (i iu ben päoniſchen SBevfeu as. Daher vente ich mir:

στρ. a 311 315 d»r. a 990 324.

σερ. B 399 334 «vr. ff 340 345.

στρ. y = ap. y' σερ. Ü' = a, d vom χορὸς τετράγωνος mit ber Tanzbewegung der ἀμμόλεε ge- fungen. Dagegen jene päontfhen Theile

316 —319 = 325 328 336 —339 = 346 350 308 bem χορὸς κύχλιος wie bei bem Dithyramben wit einem ο Rigen Reihentanz um die Thymele herum gefungen. PDiefer TEAM zum Ausbruc der höchften Aufregung ift nicht minber bem οδό’ ſprochenen Giebanfen als tem päomifchen Rhythuus augemeſſen. $8. 408 ift die Bulgate κλνειν δικαίως zu verbeffern in

εεν δίκαιος,

$8. 413 ift bie Menderung des 7’ in 0’, bie H. Sch. mit But {Πε aufgenommen, zu billigen; zu tabe[n aber δαβ das hapdſch liche ἐπαξίων in ἐπαξίως verfihlechtert if. Hier bie fan iliche Meberlieferung verlaflen, iet Unkritik. Daher Tefe mon

σέβρυσαι y' ἀξίαν 0’ ἐπαξίων.

8.439 begnügt H. Sch. ſich ebenfalls nicht mit ber haudſchr⸗in⸗ dichen Weberlieferung, die Hermann’s fdjav(er Blick als fo , fgreiben erfannte :

xouwao’ à λουτρῶν ἐδεμαρτνρει φόνο», fondern ändert mit Scaliger xpvyaca* λουτρων Eden. weil nad Hermann’s Lesart: „das Gewand begeugte ben Ro s. Bade” Dreft ſchon ale befannt vorausſetze daß bec Muh im verübt ſey; dies bürfe er aber nicht, weil ng ®-

von O. F. Schoͤmann. 191

9". Diefer Grund ift nicht beweifend. Sind bod) die Eumeni⸗ α nicht allein gegeben, fondern das Schlußſtück einer Trilogie, fo (f$ die game Handlung vor ben Augen bes Zufchauers anfgeführt, Aglich ifm befannt ſeyn muffte. Die Hauptſache ift aber, daß es m Dreft bier gar nicht darauf anfam, im Detail zu ergählen bie Irt wie fein Vater getödtet, fonbern dag er getöbtel, unb zwar enterliftig getödtet fey von feiner Battın. Daher iff bie iamptfadje das Sie das ben Bater umfing, Nebenſache das iBab. Raflen wir uns alfo ſchon von Seiten des Sinne entſchieden ge- em Hn. Sch. Lesart entſcheiden, fo ſtützt bie Hermannfche überdies nach e handſchriftliche Ueberlieſerung, auf die H. Sch. oft zu wenig giebt.

Andererfeits 38. 445 nehmen wir, gewiß mit Grund, Auftoß 4 ὑπαιτίους. H. Sch. überfeßt das zwei Berfe voraufgehende ««4ο- as ἐπαίειος „mitſchuldig (ft Lorias‘‘, dies ἐπαιτίους „die Gul» gen“. Der Sinn ift getroffen, aber wie barf man, fragen wir, t einem Gage ein und baffefbe Wort in verſchiedenem Sinne neh ent wie durfte Aefchylos, ber den Apoll, der zum Morde vietb, Ἀιαίτιος nennt, num aud) ben Oreſt unb bie Kiyt., bie ben Mord Mifügrten, ὁπαιτίους nennen? Ueberdies nennt ter Dichter bie Ritter nirgends ἐπαιτίους, fondern ἐχθρους, αἰτίους, ἐναντίους. egteres iſt ganz beſonders entſcheidend, dag man hier Tefeu muß:

ἔρξαιμι τοὺς ἐναντίους.

Schließlich einige Bemerkungen über bie Verſe A48 467, ber deren Sinn und Zufommenhang ausführlich p. 213 219 ges ımdelt (ft, aber nicht ganz befrietigend, weil V. 448 nurichtig ers art ift. Φ. Sch. lieſt mit Wellauer

τὸ πρᾶγμα μεῖδον εἴ τις oleraı Tode βροτὸς δικάζειν zu ſchwer ift vieſer Handel, wenn ein Gterblicher ihn beuft. zu reiten“, Diefe Erflärung fteht mit der Grammatik und bem Zus mamenbange in Widerſpruch. Der griechifche Comparatio fat nicht le Bedeutung des zu fehr, nimis; bafer Hermann’s 7 τις evi» ent richtig iſt. Freilich darf man dies nicht, wie oft gefchehen, über» „die Sache ift ſchwerer, als daß ein Sterblicher fie entfchei- A, weil dies heißen müffte 7 τιν’ οἴεσθαι. Den Άν

192 Des Aefhylos Cumeniben

menhang anlangend, handelt es fid gar nicht barum, baf ein Sint licher diefen Fall entſcheide. Wer hat denn bie Athene aufgeforber, daß ein Sterblicher Ὀίείει Streit ſchlichte? Gewig niemand, Wie faut man alsvanı aber ber Göttin diefe Worte in den Murd le gen, ober wie Tann fie fpäter ein aus Menſchen zufammengefehtet Gericht nieverfegen ? SOveft bittet aber die Athene, ber auch die Erinyen vie Schlihtung bes Streits übertragen haben, fie (Hj möge entfcheiven (446 447), worauf die Göttin antwortet: „Der Fall ift nicht fo einfach unb Teicht, wie du (ein Sterblider 5) ijs die denkſt, tap ich fofort eine Entfcheivung abgeben Taun. Um überdies kommt für mich Hinzu, bag ich ihn nicht einmal entſcheiden darf. Denn welche von beiben Parteien ich audj freifpreche, id ziehe mie Haß und Zorn zu, ba bu als Schuöflehenver unb Geſühnter meinen Cup in Anſpruch nimmft, jene aber, falls fie abgewiefen, fid nicht werben befänftigen faffen, foubern meiner, der Gut göttin, Stabt mit allem Unheil brofen. Deshalb faxa £6 den Streit wicht entfcheiden, indeh weil bie Sache einmaf MW weit gebiehen ift, will ich ein Geſchwornengericht nieberfegen.” ή diefe Weiſe weiſ't die Göttin einerfeits bie ihr augemutfete yo» fónfidje Entſcheidung ab, anberfeitó aber übernimmt fie die Schlc # tung des Handels herbeizuführen. Es leuchtet ein, daß μεῖζον u δικαζειν zu verbinden, und ὀξυμηνίτους zu leſen ift. Die B. 461 aufgenommene Emendation Pearſon's δικασε--- s égxíovg αἱρουμένη, bie bem Güme nach vortrefflich ift, will wicht beſtreiten, aber auch nicht verhehlen, wie mid dies Beben" baf bie Aenderung nicht eine fo Leichte fry, immer abgepalten Hat κ für evivent zu halten. Die Eorruptel ὁρκίων αἱρουμένους ift auch burd) Eorrection entftanben, theils weil fie das Einfache und ὃ- —" flönbliche in einen Unfinn verändert, theils weil fie fj in a8 Codd. findet, und ber Med. feine Spuren eines Correcrtors —M fi trägt. Es ift alfo ein Schreibfehler. Und da mun bie ΝΟ’ lichleit der Schreibzüge nichts weniger als auf jene Emenbation εν fo Habe ich vor Jahren fdjon vermuthet

auf Vir s "s eni obgleich allgemein gefprodien, tod ger μασ

au

von ©. F. Shömann. 193

δρκιόν y' αἰδουμένους mit Vergleichung ber Steffen 98. 650 ὅρκον αἴδεσθε und 680 αἰδουμένους τὸν ὃρ- or, ohne fie für evident ausgeben zu wollen.

Wunder nimmt e$. mich, bap H. Sch. lieber bem Aefchylos eine Ingenauigfeit in ber Anbentung bes Locals ber Gerichtsflätte zu- taut, als das ohnehin fdjon verbäctige 750 für verberbt zu hal en. Das Ho laͤſſt fich deshalb nicht verhifertigen, weil ber Stel- ung nad) διαιρεῖν zu 7&o, bem Sinne nad aber auf κρίασα bie Richter) zu beziehen if. Die bisherigen Berbefferungen treffen «6 Rechte nicht, auch nicht das ἔζω von Ahrens weil ein Futur sforberlich if. Es Tann, wie mir fiheint, nur zwifchen zweien bie Vahl fein, entweder ἄξω „ich werbe fie hinführen“ (unb dies hat bí» Nomatiich größere Wahrfcheinlichkeit) oder mit Vergleichung ber fo» hotleiſchen Stelle Oed. Col. 638 o6 νιν rato φυλάσσειν zu reiben τάξω, weldes, weil ed bem Siune angemeflener ift, vor» xyeben feyn wird.

Und hiemit wollen wir unfere Bemerfungen über einzelne Stel- en abſchließen. Wenn wir in Bezug auf die Scenerie vielfach bent D. €. nicht beiftimmen fónnen, glaubten wir dies unberührt Taf» en zu dürfen, ba wir im Ganzen Hermann’s Anfichten beipflich- en. Wenn wir das vom Φ. Sch. für die Crffarung ber Eume- iden durch die Einleitung und Ueberſetzung Beleiftete entweber gar sjt ober nur flüchtig berührten, unb befonders unfere über eüte eine Stellen abweichenden Anfichten vorführten, fo geſchah es theils a Rückſicht auf den Zweck diefer Zeitfchrift, theils und beſonders bm Wunſche H. Sch. zu enifprechen in Beurtheilungen vorliegenber Schrift recht viele Mittheilungen zur SBenugung für bie beabfichtigte größere Bearbeitung zu erhalten. In dieſem Sinne find bie Des merkungen gefchrieben, deshalb nicht blos H. Sch. Anfichten beftrit- ten, ſondern tie unferige auch mitgetheift.

Kiel, Auguft 1846. Car! Prien.

. J. Philol. R. 3. V. 19

Ueber bie lykurgiſchen Rhetren.

Die neulidj in bem IV. Berichte über bie Verhandlungen be Königlich Saͤchſiſchen Akademie ber Wiffenfhaften (S. 136 ff.) wn Öffentlichte Abhandlung des Herrn Geheimen Hofrathe Göttlir wüber die vier lykurgiſchen Rhetren Liefert ein fo merkwürdige und folgenreiches Ergebniß, nämlich nichts Geringeres als bie vo Apollon bem fpartaniichen Geſetzgeber mitgetheilten Sapungen i ijrer urfprünglichen metrifden Form, und zwar fo finnreich aufgefaf und fo febenbig bargeftellt, bag man nur mit Bedauern das anm thige Bild vor bem unbefangenen Side verſchwinden ſieht. Den freilich, wenn man nad dem hiſtoriſchen Gehalte jener Bermuthunge fragt, fo ſteht zu fürdten, tap er auf ein geringes Maß beichränfe.

Bon ber befannten Thatfache ausgehend, daß bie lykurgiſche Geſetze von Apollo felbft hergeleitet wurden, flellt Göttling die Be hauptung auf, daß auch im der jeßigen Faflung bie Gerameter mod erfenntlich feien, worin der Gott fid imperativifch an Lykurg werd und ihm bie Ausführung feiner Befehle äbertrage, uud unternimm e$, auf die vaticanifdjen Auszüge aud Diodors fiebentem Buche, απ ein Fragment beó Tyrtäus und bie Stellen bei Plutarch neflügt den Ramen der Berfaffung, ihre vermeintlich nothwendigen Prooi mia und bie Nhetren ſelbſt Herzuftellen. Der SBerfu ift nicht br erfte. Schon im Hermes 99b. XXV, 6. 190 ff. war vie größe ve Rhetra nebſt ter Novelle des Könige Theopomp in Berfe ge bracht worben; indeſſen fdjeint Hr. ©. auf tiefe frühere Reftitution, da er fie nicht anführt, fein Gewicht zu legen. Die Einlei- tung der Eunomia lautet nah un. ©. folgendermaßen:

Leber die Iyfurgifdjen Rhetren. 195

ETNOMIA, Ilgoorua,

Ἔκεις, Auxöopys, ἐμόν nori πίονα vgoy

Ζηνὲ φίλος καὶ πᾶσιν Ὀλύμπια δωμµατ᾽ ἔχουσιν.

4ζω 7 σε 9609 µαντεύσομαι 7 ἄνθρωπο».

AM ἔτι καὶ μᾶλλον Φεὸν ἔλπομαι, «4υκόοργε.

Ey Ἔκεις 0^ εὐνομίην αἰτεύμενος. αὐτὰρ ἐγωγε

4ώσω τὴν οὐκ ἄλλη ἐπιχδονίῃ πόλις ἔξει.

Εἰσὶν ódoi δύο, πλεῖστον an’ ἀλλήλων ἀπέχονσαι,

μὲν ὀλευθερίας ἐς τίµιον οἶχον ἄγουσα,

H à' ἐπὲ δουλείας φευκτὺν δύµον ἡμερίοισιν.

10 Kai τὴν μὲν διά 7’ ἀνδροσύνης ἱερῆς ὁμονοίης

"Ea: περᾶν ἣν δὴ λαοῖς ἡγεῖσθε κέλευθο».

Τὴν δὲ διὰ στυγερῆς ἔριδος καὶ ὠνάλκιδος ἄτης

Εἰσαφικάνουσιν’' τήν dz πεφύλαξο µαλιστα.

Dazn kommen uod zwei Verfe von zweifelhafterem Zufammenhang:

Καλῶς rysiodaı καὶ πειθαρχεῖν [νόμος ἔστω].

* * 15 'H φιλοχρηµατίη Σπάρτην ὀλεῖ, ἄλλο δὲ ovder.

Vers 1— 6. gehören vielleicht zufammen, obgleich bei Qe» τοι |. 64. die zwei Tegten Berfe fehlen. Vollſtaͤndiger findet Πορ tas Orakel in den vaticanifchen Auszügen aus Diodor (Exc. Vue Vil i. Dindorf); fonft geben ed Theodoret De Gr. affect. X. p. 690, ed. Paris. unb Euſebius Praep. evang. V. p. 131. Steph., bis Joco, Letzterer mit der Variante Jılmuevog fett αἰτεύμενος unb bem JSufape καὶ τὰ τούτοις συγεπιλεγό- Κεν ανα. Alſo befand fij ber ὁιαβόητος χρησμός, welden Plu⸗ towe$ Sl. 5. bem „Inhalte nad) ebenfalls vollftändig in Proſa Wierergibt, in ten Werken des Denomaus und Porphyrius, woraus Vie Nirchenväter ſchöpften.

Vers 7 13. aber Περί bei Diodor erſt nachdem auf bie Frage kykurgs, welche Geſetze den Spartanern die nützlichſten fein würden, bie Antwort ter Pythia ἐὰν τοὺς μὲν καλῶς ἡγεῖσθαι,

τοὺς δὲ πειθαρχεῖν νομοθετήσῃ, welde Göttling erft nad 38. 13. ED zwar unverbunden Hinftellt, erfolgt ift. „Auch in biefem Oralel ift

196 Ueber die Iylurgifhen Rheiren,

Lykurg imperativifch angeredet (nicht bad Bolf ber Spartaner)« meint bercumrt SBerf., indem er offenbar feinen Blick auf das legte Wort nsgv——— λαξο feftet. Es geht aber ein Plural nyeio9s voran, der unmoͤg 4’ lich von Lykurg allein verflanden werben kann: folglich ift guguftem— ben, ob jenes πεφυλαξο fo unbezweifelt feflftebt. Keinestwege. Bes —i Enfebins, welcher daſſelbe Drakel aus Denomaus Sammlung ent— P lente, lautet ber legte Vers bei Steppanus Εἰσαφικάνουσε. |] 1 τὴν δὲ πεφυλώχθαι μάλιστα ἀνδρείους εἶναι κελεύεις, in Όεσα-τ Cölner Ausgabe 1688, welche nach ber Parifer vom J. 1628. gt macht wurde, Il. p. 225: Εἰσαφικάνουσι. || τὴν δὲ negvlaydaı_ -. Mahkıora ἀνδρείους x. τ..λ. Verbeſſert man vie leicht verſchrie benen, nod) von Gaisford irrthümlich zur Profa gezogenen Werte ^, und Tieft man mit Krebs Lecit. Diodor. p. 135.

Eioagıxavovoy- τὴν δὴ πεφύλαχθε μάλιστα, fo erfieht man, daß diefes Drafel nicht an Lyfurg, fondern an me vere. Herrfcher gerichtet wurde, unb zwar in einem Augenblicke, wo e$ darauf anfam, zwifchen Freihert und Tyrannei zu wählen, b. h. an Polydorus und Theopomp, welche den Gott perfonfid) um Rath fragten und nach den Worten bed Tyrtäus Fr. 9.

DorBov uxovoavısg Πυθωνόθεν oixad' ἔνεικαν

µαντείας τε 9εοῦ καὶ τελέεντ) ἔπεα.

Wenn nun feftfteht, daß beide Könige felbft nad) Delphi wanderten, um bie Stimme beó Gottes zu vernehmen, fo wäre fein Grund, auch das [ορίε Stud von Göttlings Einleitung, den Spruch

“A gıhoyonnaria Σπάρτην ὀλεῖ, ἄλλο δὲ οὐδέν nicht mit Plutarch Inst. Lac. 42. als ein ven Königen Alkamenes unb Xheopomp ertheiltes Drafel zu betrachten. Indeſſen will bie Warnung vor Geldgier und ihren Gefahren wenig zu jenen alten Zeiten paffen ; unb ich ziehe daher bie Erzählung des Theopomp (Fr. 66. ed. Paris.) vor, wonach Pherecydes, durch Herafles Ge⸗ bot getrieben, ben Königen verbot, Gold und Gilber zu ehren Diog. Laert. I. 11. 2.).

Auch bei 3B. 14. ift es zum Mindeſten zweifelhaft, ob fene Vorſchrift bem Lykurg ober jenen beiben Königen beigelegt werden

Ueber bte lykurgiſchen Rhetren. 197

müffe. Für letztere Annahme (prit. Theopomps Apophthegma δεί Plutarch Ap. Lacon: p. 221. F. «4έγοντος δέ τίνος, ὅτι 7 Σπάρτη σώζεται διὼ τοὺς βασιλεῖς ἀρχικοὺς ὄντας, Ovx, ἔφηι ἀλλά δια τοὺς πολίτας πειθαρχικους Όντας, während bet Dio⸗ bor im einer offenbar falfchen Verbindung jene ben Königen Alfamenes und Theopomp ertheilte Antwort (B. 7—13. Göttl.) durch biefen Ginnfprud) veranlaft wird. Ὅτι 6 αὐτὸς ἠρώτησε τὴν Πυδίαν mola vüuiua καταστήσας μάλιστ᾽ ἂν ὠφελήσαι τοὺς Σπαρτιά- τας. τῆς δὲ (εἰπονσης, Dind.) ἐὰν τοὺς μὲν καλῶς ἡγεῖσθαι, τοὺς δὲ πειθαρχεῖν οµοθετήσῃ, παλιν ἠρώτησε 1( ποιοῦντες καλῶς ἡγήσονται καὶ τέ πειῶαρχήσονσι». Sn bem gättlingfchen Verſe aber geht nicht allein der weſentliche Gegenfag τοὺς µιέν τοὺς de verloven, ſondern ber Gott gibt jenen imperativifchen Infinitiv, tel» den er in ben Rhetren wieder aufnimmt, flörend auf.

Allerdings fteht unferer bisherigen Erörterung der Bericht Diodors unb ber angeführten Kirchenväter entgegen, welche alle ober bie mei- fen jener Sprüche auf Lykurg zurüdführen. Indeſſen haben ihre Angaben der Evidenz gegenüber feinen Beſtand und faffen fid) aus der Beichaffenheit der Orakel fefbft, fo wie aus den gewöhnlichen SBorfteffungen über den Gefeggeber Hinreichenn erklären. Die bel- phifchen Antworten wurben nach Qerotot VI. 57. von ben Röntgen unb Pythiern bewahrt, ohne allgemein zugänglich zu fein. Da fid Me Maſſe anhäufte, und bie Verfe nach tem Bebürfniffe hervorge⸗ zogen, ja, wie Lyſanders Gefchichte Tehrt, interpofiert wurden, fo ges rieth die Beranlaffung mancher ebenfo in Vergeffenheit, wie ihre Deutung ſchwierig wurde. Man vergleiche die Erzählung Plutarchs Qf. 22. von bem Auftreten des Divpeithes (u»zo εὐδοκιμος ἐπὲ

χρησμολογίᾳ) gegen Ageſilaus. Als vie fpäteren Forſcher und Pragmatifer die Gefchichte ber SSerfaffung behandelten, lag es nahe, die organischen SOrbmungen Apollos auf Lykurg, ben Sefengeber, den Liebling des Gottes, zu beziehen. Οὐδὲν ae διαφέρει Ilvdiovs 7 «{υκουργείους καλεῖν (νόμους) meint Theodoret De Graec. aff. IX. p. 611. Während alfo vie ältere Sage, wie fie bei Herodot und XZenophon De rep. Laced. c. 8. fid erhalten Hat, Lykurg nur einmal nach Delphi reifen und mit ber

198 Leber die Iykurgifhen Rhetren.

göttlichen Sanction ausgerüftet [είπε Geſetze verkündigen läßt, dich⸗ teten Andere nicht allein ein förmliches Frage- und Antwortfpiel, fondern ſchickten ihn auch mehrmals zum Tempel“). Bon biefen, [εί es von Ephorus ober Hermippus, entlehnte Diodor feine Ans gaben.

Wir Hatten bis jept, was bei Böttling fi verband, aus einander reißen müffen: angenehmer ift bie Möglichkeit, zwei ges trennte Glieder des erften Orakels zufammenzufügen. Freilich weit getrennt find fie nicht, fie finden fid) bei Euſebius auf einer Seite, find ínbeffen, fo viel ich weiß, nicht zufammengeftellt voorben. Was Eufebius V. 27. angefüntigt hatte, eine Beleuchtung des berühmten Drafels burdj Oenomaus, das gibt er im 28. Kapitel"), ws dabei audj bad Ende jener abgebrochenen Berfe, welddes mit gerin- gen, zum Theil fdjon von Gaisford gemachten Aenderungen fo herzu⸗ ſtellen ift:

ἝἜως ἂν µαντείαισιν ὑπόσχεσις fj τε καὶ ὄρκοις,

Καὶ dixag αλλήλοισι καὶ ἀλλοδαποῖσι διδῶτε,

Ayvos καὶ καθαρῶς πρεσβηγενέας τιμῶντες,

1υνδαρίδας ὃ᾽ ἑποπιζόμενοι ἸΜενέλαν rs καὶ ἄλλους

5) Gíem. Alerandr. Strom. I. p. 651 fin. τόν τε αὖ «4«υχοῦργο» τὰ youoderıza, εἲς «4ελφοὺς πρὸς τὸν '«πόλλωνα συ»εχὲς ἀπιόντα, παι- Φδεύεσδαι γῥάφουσι Πλάτων τε καὶ ᾿4ριστοτέλης xai Ἔφορος. Bgl. Strabo X. 4. p. 739. Alm. Bolyan. I. 16. 1. Das Borbild war Minos, dem Zeus die Gefe&e gab, ähnlich Zaleucus, ber fle von Athene empfing.

5) 144 Re τῶν μάλιστα maps τοῖς "Ellggs θρυλλουμένων τοῦ Πυθίου χρησμµῶν sic τις ἦν καὶ πρὸς Auxoüpyor, Q προσιόντε 9 Πυδία ἐπεφώνησε τὸ βοώμενον ἐκεῖνο, χεις κ. t. À. xaà τὰ τούτοις συνεπιλεγόμενα: φέρε, xai πρὸς ταῦτα τίνα ποτὲ συ- veider προδηλωδεὶς ἔλεγχος ἐποπτεύσωμεν' γράφει δὲ ὡδε. Kap. 28. „Alla σὺ τὸν Τυρταῖον (lies: -4υκοῦργον) προκαδηγεαόνα xai σχοπὸν ἑλδόντα ποτὲ dg σε, üxtu ἔφης éx κοίλης «4ακεδαίµμονος Ζηνὶ φίλον καὶ πᾶσιν Ὀλύμπια δώματ ἔχουσε, δίξεσθαί τε el 9εὸν αὐτὸν μαντεύσῃ 5 ἄνθρωπον dÀl ἔτι καὶ μᾶλλον Θεὸν [ἔλπομαι], ὅτι ᾖλθεν εὐνομίαν αἰτήσων. καὶ πῶς, εἰ Φεὸς, oix ἡπίστατο νό- pov πολιτιχον g φίλος τοῦ ἄιὸς καὶ πάντων τῶν Ὀλυμπίων: dAX ἐπεὶ οὐ δίχα Φεοῦ ἴσως τὰ τοιαῦτα εὑρέσχεται, δέδειχται τῷ Φειο- Tarp ἀνθρώπων ὑπὸ τῆς Φεοῦ φωνῆς φέρε, ἴδωμεν 15» θεία» φω- vn», xai ἐδίδαξας τὸν .4υκοῦργον, χεις εὐνομίαν διζήµενος αὐτὰρ ἐγώ σοι Adam. dog εἴποιμι ἂν ἐγω. οὐδεμίαν γάρ πω ὁόσιν οὐδενὶ ἐπηγγείλω τοιαύτη».

Ueber die Igfurgifden Rhetren. 199

Ayavarovg ἤρωας, ol ἐν Aaxedaruov dig,

Οὕτω χ ὑμών περιφείδοιτ' εὐρυόπα Zeig.

$8. 1. Die Ausg. ὑποσχέσεις τε xal ὅρχους, Viger πο- σχέσιας, fo daß bie Accuſative von διδωτε abhängen. Dies gebt aber [άοιι wegen des Sinnes nidjt an- Denn was für Schwüre leiflete man den Drafel? Die ὅρχοι beziehen fid) vielmehr in der vorgefchlagenen 2ε6- art anf die monatlichen Gibe zwifchen Königen und Volk. DB. 4 wollte Baldlenaer Diatr, Eurip. p. 110. unb zu Eurip. Ph. Schol. p. 679. Me- νέλεω» fchreiben. Die flatt der Bulgata Μενέλαο» von Gaisforb aufges uommene Lesart Μενέλαν hat handſchriftliche Gewähr.

Ob indeſſen viefe Geſtalt des Orakels bie urfprüngliche war und nicht ‚vielmehr die wenigen Verſe bei Herobot den ächten Kern enthielten, woran fich jene Ausführung anfebte, will ich nicht ente ſcheiden.

Faͤllt ſonach der Verſuch, jene vereinzelten Sprüche in die Προοίµια zuſammenzufaſſen, unglücklich aus, fo fragt fif weiter: hatten denn bie lykurgiſchen Gefebe überhaupt Proömien? Ich muß bier Oöttlings eigene Worte anführen: „Sie haben fomit offenbar „zu der eigentlichen Rhetra diejenigen Proömien gebilvet, welche „Plato *) für jede gute Gefeggebung als nothwendig erachtete, ob⸗ »gleid fie in ben neueren Gefebgebungen ungebräuchlich feien. . . . »Dergleichen Proömien mögen auch Zaleucus und Eharondas ihrer »GefeBaebung vorausgeſchickt haben**); denn baraus daß Plato vfagt, dieſe Proõömien, wie ev fie gebe, feien neu und ungebräude "lid (natürlich für feine Zeit) folgt Teinesweges, bap er felbft ber »erfte Urheber folher Einleitungen fei; ev, der Bewunderer fparta= » niſcher Berfaflung, [Φείπί fie den dorifchen Geſetzgebern nadjgebifoet » zu haben, und Eicero fagt geradezu, Plato habe feine Proömien Mad) denen des Zalencus und Charondas gebildet.“ In der That? Plato begreift unter jenen Proömien die ganze Lehre vom Kultus ber Bötter und Vorfahren, von ber Seele und bem Leibe u. f. w. alfo ganz etwas Anderes als jene vermeintliche Einleitung der ly⸗

5). , Legg. 4, 12, €. 722."

**) „Die unter ben Namen biefet Gefebgeber bei Stobaeus Flor. Tit. XLIV. ftehenden Bragmente fofdjet Broömien (deinen, wenn gleich fpätere „Erzeugniſſe, bod) einiges ächte durch Tradition Erhaltene zu haben. Cicero »(Legg. 2, 6) faunte bie ächten nod). Vergl. über viefelben audj Heyne „Opusc. 2. ©. 62 ff.“ u

200 Usher ble Iylargifgen Rhetren. kurgiſchen Berfaffung, und verwahrt fi vor jebem Mißverſtändniſſe

durch bie Worte: τῶν δὲ ὄντως νόμων ὄντων, οὓς δὴ πολιτι- xovg εἶναί φαµε»ν, οὐδεὶς πώποτε ovUv εἰπέτι προοί- Mov οὔτε Συνθέτης γενόμενος ἐξήνεγκεν εἰς τὸ φῶς, dg οὖκ ὄντος φύσει. Hätten biefe vor einem Lacedäͤmonier ausgeſprochen werben fónnen, wenn er in feinem eigenen Staate Sroömien fanntet Dem platonifchen Dlufter aber find bie bem Zaleucus und Eharombat untergefchobenen nadjaebiftet worben, wie aus feinen eigenen Wor⸗ tem ſich ergibt, ohne irgend εἶπεν Aulaß im ihrer Gefehgebung. Wenn aber Böttling anf Cicero fi beruft, fo muß mon glauben, baf er ax Bentleys Abhaudlung fd) nicht erinnerte; denn ba die falſchen Prodmien älter waren als Cicero, fat Bentley nie geläng met *), und warum follte biefer bie unddte Waare weniger benupt Haben ale Diodor, beſonders wenn er ausbrüdtich erklaͤrt, baf es gar nicht entfcheiven wolle, ob es einen Befengeber Zaleurns gege- ben habe ober nicht; Platos Berfiherung aber beweif und, va fe nach feiner Zeit entſtanden, unb bie JIuduction von Sefeucut. auf gyfur fällt meg.

Enblih Haben wir von jener Einleitung nod) ben Titel zu be. tradjten, „welcher ihr (ter. lylurgiſchen Berfaffang) urfpränglig all ‚gemein in Sparta gebußrte, nämlich ευνομία flatt πολιτεία. (59 meint Göttling übereinfiimmend mit Bach zu Tyrtins p.40. Dieſe Bermuthung hat viel Wahrfcheinliches wegen jenes Orakels, bee Namens Gunomeó für Lykurgs Bater, ter 9iuttrüde bei Herodot & a. D., Plutarch 9l. 30, gez. Colot. 23, des Gerichts von Sortàné und ter Analogie mit Kreta. Dei näherer Petrachiung aber wird fic unfigerer. Nur dam wäre fie unzweifelhaft, wenn - irgend cin Peifpiel des Sprachgebrauchs εἰνομία τῆς πάρτης in comeretrm inne vorläüme. Danach aber wirb man vergeben®

*) And his [the impostor's] forgerr met with good entertainment, because the old constitution of the city Locri was then altered, and was no longer in being to discever the cheat: which imposed, there. fore, upon Diedorus and others, sad prevailed upon Cicero himself so far, that he seems to stand meuter, aud promoumces on no side. For it appears there that Cicero meant this 3 Preface that Ste-

baeas aftecwards met with. Bentler, works Dyce. London 18360. vol. 1. p. 383.

Ueber bie Iylurgifhen Rhetren. 201

ἱκόμι, benm bie Lesart εὐνομίαν τῆς πόλεως bei Arifioteles Pos kt. 1. 6. 9. Göttl, weldje ver gelehrte Bf. gegen die handſchrift⸗ lich eben fo bezeugte εὐδαιμονίαν „außer Zweifel geflellt " nennt, weiß ber Jufammenbang eben fo wohl wie ber ariftotelifche Sprach gebrauch qurüd. Sft es nicht eine unerträgliche Tautologie: napi τὰς yuyalxag ἄνεσις καὶ πρὸς τὴν προαίρεσιν τῆς πο- ιτείας βλαβερὰ καὶ πρὸς εὐνομίαν nóleoc Sie vortrefflich wird Dagegen die Summe ber Nebel zufammengefaßt in den nachtheiligen Folgen für bie Berfaffung und den Wohlftand bes Staates, den Zenophon*) und Plutarch**) mit demfelben Ausorude Keimen. Mit deutlicher Beziehung auf die obige Stelle fährt Ariſtoteles fort Φ. 10: Ta δὲ περὶ τὰς γυναΐῖκας ἔχοντα μὴ καλώς, ἔοιχεν, ὥσπερ ὀλέχθη καὶ πρότερον, οἱ µόνον ἀπρά-. - Süd» τινα ποιεῖν τῆς πολιτείας αὐτὴν καθ avıny, ἀλλὰ συμβάλλεσθαέ τι πρὸς εν φιλοχρηµατία», Das Wort εὐνο- Ma aber feunt Ariftoteles in Betreff Lacedämons nur aus Tyrtäus: dnlov δὲ καὶ τοῦτο dx τῆς Τυρταίου ποιήσεως τῆς καλουµέ- ης Εὐγομίας. Die Berfaffung von Sparta aber führt δεί allen alten Gchriftſtellern, welche davon handeln, Thucydides, Zenophon, Ariſtoteles, Polybins ben gebräuchlichen Namen πολιτεία» e$ muß alſo für das Wort svrouia eine andere Bebentung gegolten haben. Diefe ergibt fif ans ben Gegenfägen «ακονομώτατοι.. µετέβαλον ἐς εὐνομέην bei Herobot, στασιάσασα. . εὐνομήθη bei Thueydides J. 18, leicht: es ift wie bei Homer Obyff. XVII. 487. das Gegentheil ber ὄβριςοῦεε nach Ariſtoteles Polit. IV. 6. 3. τὸ πείθεσθαι τοῖς κειµέ- "c όµοις und τὸ καλῶς «εῖσθαι τοὺς γόµους olc ἐμμένουσι», Wt Gehorſam gegen die Gefebe, beffen bie Spartaner fih im Tode rümien, und bie Orbnung ber Geſetze, welche der delphiſche Gott kflätigte, der abſtracte Begriff ter guten Verfaffung, ber buono Silo ber Florentiner, welchen bie Noth des meffenifchen Krieges Tyttaus einzufchärfen bewog. Diefen aber hat ver Dichter wahr

8)

i Τοὺς νόμους ols πειθόµενοι ηὐδαιμόνησαν unb προέχουσαν εὖ- Ἡμονίᾳ την πατρίδα ἀπέδειξεν. Xenopf. De re p. Laced. I. 2.

*) Ta μὲν οὖν χυριωτατα xai ulyıora πρὺς εὐδαιμονία» πόλεως ne οὖν end μέγιστα πρ 7

202 Leber die Iylurgifgen Rhetren.

ſcheinlich als Göttin gefaßt, wie bei bem Lafonier Alfman (Fr. 46. Bergk) Tycha bie Schwefter der Eunomia heißt, bei Pindar Wie ἔεία im Staate ber Lofrer waltet, bei Hefiod Theog. 902, (ure mia der Dike unb Eirene Schwefter, bei ihm und Pindar DI. 9 16. ber Themis Tochter genannt wird. Wollte man aber bie Ber faffung von Sparta mit diefem Ausdrucke bezeichnen, fo hätten ή viele Staaten denfelben Anſpruch: Lokri (πόλις εὐνομουμένη De mofthenes g. Timoer. p. 468, πλεῖστον χρόνον εὐνομηθύτη Strabo Vl. p. 397, ὅτι εὐνομεῖται Schol. zu Pindar, DI. 11. 139 Rumä (Ephorus Qv. 5. Müller ἡμεῖς δὲ περὶ τὴν τῶν v pev ειταδίαν), Athen (Diog. aert. I. 10.113. εἰ γὰρ ἔτι 3 τευόντεσσιν 4θηναίοις καὶ un εὐνομημένοις ἐπεθηκατο Ila. σίσερατος), Aegina (Pindar Iſth. 4. 22. εὔνομον mol») bie Lycier (Strabo XIV. p. 080, εὐνομουμένοις) und £r (Strabo X. 4. p. 731. εὐνομουμένη). Die πρείγιστοι ἐπὲ εὐνομίας auf einer kretiſchen Inſchrift (Corp. inscr. Il. p. 398, 407.) aber find eben fo wenig als bie Congregazione del buon governo in Rom Verfaffungswächter, es find in Kreta ήν fadje Polizeiherren, welchen das Necht gegeben wird, Verbrecher it verbündeten Städten zu greifen. Mit bem Titel ſteht es folglich um nichts beffer, als mit bem Terte der Proömienz er wäre uber dies völlig unnütz, ba eine Verfaffungsurfunde, welche einer Ueber⸗ ſchrift bedurft hätte, in Sparta nicht beflanb, fonbern mur We Rhetren, welche bie Gefege feineswegs umfaßten, auf Lykurg zu⸗ tüdgefüfrt wurden. Che wir über tiefe unfere eigene Anſicht ansiprechen, Halten wir uns an Göttlings Darftellung, welde 098 dem Gedanfen Müllers, bag in ber erften Rhetra eine birerte Au⸗ r:de des delphiſchen Gottes an Lykurg enthalten fei, und won bet Bermuthung, auch biefe fei metriſch audgeforodjen, ausgeht und die profaifche Form berfelben bei Plutarch Lyk. 6. einer fpätern Um fohreibung beimißt, bie aus Tyrtäus Fr. 2. berichtigt werben koͤnne. Wie dies gefchehen fei, gibt Göttling nicht beftimmt an: jebenfol® hätte man gewünfcht, auch den Zuſatz Theopomps nicht blos erwähnt, fondern erörtert zu fehen. Halten wir bie Erzählung Plutarqhho fe, fo ſchrieb Theopomp feine Beſchränkung Hinzu, und dann wir

Ueber die lykurgiſchen Rhetren. 203

μή bie lykurgiſche Rhetra in Proſa abgefaßt; ober wenn nicht, fo git die Stelle des Tyrtäus das bem Theopomp unb nicht bem ὃν. Isıg ertheilte Drafel, und bann verliert ihre SDebeutung für ben tetern viel an Gewicht. Auch müfte fif bann ber 3ufag in netriſche Form bringen faffen ). Mit ben Worten ver Iykurgifchen Retra bei Plutarch nimmt Göttling zwar gewaltfame Veränderun- ger vor, indeſſen wäre das δεί ber großen Verderbniß des Tertes ka Grund, feine Oerflefiung zu verwerfen, wenn fie nur fonfl haltbar wäre *). Sie fautet, wie folgt: Ῥητρα a. Σχυλλαίου «4ιὸς igóv idgvoausvov καὶ “4θήνης, Φύλας φυλάξαντα καὶ οβὰς ὠβάξαντα, Θεῖναι μὲν βουλῆς ἀρχηγέτεας βασιλᾖας, Πρεσβυγενεῖς δὲ γέροντας, ἀπελλάζειν κατ ὁρδόν, diuov δὲ πληθει νίκην xai κάρτος ἀφεῖναι. Vergleichen wie bamit unfere Duelle. 9tadjbem Plutarch die Cinfegung ber Gerufia gefchilvert Hat, Mitt er Kap. 6. alfo fort: Οὕτω δὲ περὶ ταύτην ἐσπούδασε τὴν ἀρχὴν 6 Avxoüg- γος, ὥστε µαντείαν ἐκ «{ελφῶν κοµίσαι περὶ αὐτῆς, ἣν ῥήτραν καλοῦσιν. Έχει δὲ οὕτως. „Arög Ἑλλανίου καὶ 4θανᾶς Ἑλλανίας ἑερὺν ἑδρυσάμενονν φυλὰς φυλάξαντα καὶ αὀβὼς ὠβάξαντα, τριά- χοντα γερουσίαν σὺν ἀρχαγέταις καταστή- σαντα, ὥρας ἐξ ὥρας ἁπελλάζειν μεταξὺ Ba- βύκας v6 xa£ Κνακέωνος, οὕτως εἰσφέρειν v6 xai αφίστασθαι' δἁάμῳ δὲ τὰν κυρίαν ἥμεν

5) Im Hermes a. a, O. ©. 147. wagt Hr. ©. folgende SBetfe: ἆλλ' al κε σχολιὰν αἱρέωνται δηµόται ἄνδρες πρεσβυγενεῖς τε xai ἀρχᾶγέται συναποστησάντω». Es ſcheint aber tod) noihwendig. daß, wenn bie Iyfurgifche Rhetra η νε abgefaßt war, aud) bie theopompiſche biejelbe Gonftruction

3) θα ben [εβίει Worten bei Plutarch bemerft Grote, Hist. of Grece vol. 1I. p. 461. not. 2. The Mss. however are incurably cor- "V, and none of the conjectures can be pronounced certain.

9^) 34$ brude die Worte aus der Ausgabe von Gintenis ab.

304 llebet die lykurgiſchen Rhetren.

καὶ xgaroc.' Ἐν τούτοις 10 μὲν φυλὰς φυλαάξαι zu ofas αβάξαε, διελεῖν ἐστι καὶ κατανεῖμαι τὸ πλῆθος εἷς µερίδας, dv τὰς μὲν φυλὰς τὰς δὲ ὠβὰς προσηγόρευκη, “ἀρχαγέται δὲ oi βασιλεῖς λέγονται, τὸ δὲ ἀπελλάζεν, ὀκκλησιαζειν. ὅτι τὴν αρχἠν καὶ την αἰτίαν εἷς πι” τείας εἰς τὸν Ilv9ıov ἀνῆψε. Τὴν δὲ Βαβύκαν xai τὸν Kvaxioıa viv Οὐοῦντα προσαγορεύουσιν. ᾿«4ριστοτίκ δὲ τὸν μὲν Κνακίωνα ποταμὸν, τὴν δὲ Βαβυκαν yige- pav. Ἐν µέσῳ δὲ τούτων τὰς ἐκχλησίας ᾖγο», οὔτε se στάδων οὐσῶν ovrt ἄλλης τινὺς κατασκευῆς. κ. v. À. Augg Ἑλλανίου καὶ Αδανᾶς Ἑλλανίας ἱερὸν ἑδρυσάμενο Die erften Worte lauten in den Handfchriften Sog συλλαε- yiov καὲ αθηνᾶς συλλανίας ἱερὸν idpvoauevog, bie Vulgata rührt von Bryan und Baldenaer gu Thever. Avon. p. 291. fe, von denen jener bem Eigennamen, bíefer den Dorismus in ᾿4θωας einführte. Hier hat nun Göttling ganz Recht, wenn er bie [6 bar febr leichte 9lenberung Ἑλλανίου unb Ἑλλανίας verwirft, wel fhon die Lesart nicht darauf führe, und ein bellenifcher Zeus & Sparta zweifelhaft, eine helleniſche Athena aber ganz unerbört fi Denn ber 99ía& Hellenion in der Nähe ber Agora, über beffen Be sennung Ῥαμ[απία lll. 12. 5. zwei verfchiedene Meinungen wv bringt, mag zur Verfammlung ver griechifchen Buntesgenoffen be fimmt gewefen fein, ein Heiligthum aber wird daſelbſt nicht cv geführt; folglich gab es keins, unb höchftens entfprechen auf ver Agora der Zend Xenios und Athena Kenia (li. 11.) bem Ber besgenofien, Zeus Agoraios und Athena Agoraia bem θα niern. Was aber Göttling an tie Stelle fet, paßt nod) wel we miger. Er flößt συλλανίας aus und [ίεβ Σχυλλαίου «4ιὸς iger ἱδρυσάμενον καὶ 'Adnens, ohne zu bebenfen, baf eine Nihem ohne Beinamen bier gar feinen Sinn hat. Zu Σκυλλαίυ bei er fij auf Steph. Byzant. Σκυλλήτιον, inbeffem ift bie Gut fier verborben *), und jedenfalls berechtigt uns nichts, in Spark *) Σκυλλήτιον, ὄρος Korins. οἱ παροικοῦντες Zxvllados- Zu

hioc y&Q Ζεὺς αὐτοῦ τιμᾶται, ἔνδα decir ἀποθέσθαι τοὺς Kovoitfs

e te» Znaprurtor τὸν «ία. ie Stelle behandelt Salmaſins ἐν

u$ p. 100. Die Ueberſchrift if jedenfalls aus bem vorhergehenden Wl

.2aa "wo ο ul Rn

Ueber die Ipfurgifden Rhetren. 205

me Skyllaios anzunehmen, den weder Pauſanias nod) eine namhaft macht. Göttling freilich findet das Bild in jener Statue auf ter Afropolis wieder. Diefes fei nad) ber « einem Schüler der Fretifchen Fünfter Dipoͤnus und Oft, rtigt worden, müffe aber nothwendig älter fein unb werbe fBeinamenó wegen einem Schüler des Skyllis (warum bem ber biefem ſelbſt ?) beigelegt, habe mit Athena Ehalkiöles : Tempel inne gehabt, an deſſen Stelle fpäter DL. 60. ber ber Athene Challiöfos emporflieg, und dieſes Heiligthum ε Rhetra. Kühne Schlüffe. Bon jenem Learchos oder bef- rchos war ja nur baó Eine gewiß, tap ev bie Bilpfänle les feine Lehrer und feine Zeit fo wenig, bag er von Cini» Dipönus unb Skyllis, von Andern an ihren Meifter Däda⸗ reiht wurde; er war aus Rhegium, αἴ[ο bebeutenb jünger rg; ferner fland das Bild micht im Tempel ver Athene, paneben, theilte alfo das Heiligthum Teineswegs. ᾿Όπισθεν Ἀαλκιοίχου ναός ἐστιν ᾿4φροδίτης ᾿ἀρείας .. Τῆς xov δὲ ἐν δεξιᾷ «4ιὸς ἄγαλμα “Ὑπάτου πεποίηται IH. 17. 5. und 6.); und emblich hieß er anders als berie- (chen die Rhetra meinte, war alfo für Sparta berfelbe Gott Zeus Hypfiſtos in Athen unb höchſt wahrfcheintich berfefbe, Herodot VI. 56. Οὐράνιος nennt. Gleihwie namlich auf polis die Stadtgöttin Athena fdou von ber achäiſchen Zeit e, fo wird bort auch Zeus von Alters ber als höchfter unb yeßgott verehrt voorben fein, beffem Priefler beive Könige Wie alfo ber Hypatos mit bem Uranioe, fo feheint der Zeus on, wie ihn Herodot nennt, mit dem Zeus fodmetad, beffen

eſchwaͤrzt, denn von Ζχυλλήτιον fann. Zxvllatog nit herfommen. muß mit Ealmofius überall Σχύλλιον, Σχύλλιοι, «Σχύλλιος oder », Ζκυλλαῖοι, Ζκυλλαῖος gefd)rieben werben. Letzteres ziehe id) t italiſchen Gegend vot. Die Spartiaten aber fonnten als Grs 8 Zeus in feinem. Mythus genannt werben; Salmafine ändert πω», inbefjen muß das Mort γάρ eine Verbindung jener Sage Ortsnamen ausdrüden. Daher hat man wohl Ζχυλλαίων zu

Es ijt nichts natürlicher, ale daß man, wenn eine Höhle ben b, bie Bergung des Zeus dorthin zu verlegen, bie Gfylláec ben jeigefellte. Da das Wort mit σχύλλα, σχύλαξ zufammenhängt, Zeus den Deinamen vom Orie und nicht umgekehrt.

206 Ueber die Iylurgifhen Rhetren.

Tempel neben einem Denkmal des Tyndarus flanb (Sauf. a. a. D 4), übereinzuftimmen. Das Richtige zeigt fi, wenn man ben Ju ſammenhang ber plutarchiſchen Stelle betrachtet. In ber legte Hälfte des vorigen unb in biefem Kapitel ift nicht ſowohl von de Berfaffung überhaupt als von ber ficherften That Lykurgs, ber Ei fesung ber Gerufta als einer notmenbigen, auf bie Ῥθνίει m Dben begründeten und bochberechtigten Körperfchaft, bie Rebe, m auf fie bezieht Plutarch bie Rhetra (περὶ αὐτῆς). Folglich wh die Stiftung eines Heiligthums für Zeus und Athene nicht mit be Staate im Allgemeinen, fondern mit der Anordnung bes Rathes p ſammenhangen. Der Rath follte unter den Schuß derjenigen be ben Götter geftellt werben, welche denfelben auch in Athen hütete des Zeus Bulaios unb der Athena Bulaia. Ihnen nebft ben Di furen waren in Sparta bie zwifchen ber Agora unb ber fofone m alten Marfte von Paufanias erwähnten Altäre gewidmet‘); b Dienfi des Zeus Bulaios wird für fpätere Zeiten durch zwei fal nifche Infchriften bewährt**): sch hege alfo Feinen Zweifel, taf b Anfang der Rhetra von einem Jıog Βουλαίου καὶ ᾿ 49ανᾶς Βου λαίας ἱερόν vebete, welches Lykurg errichten ſollte. Der Fortgan umfaßt die Gliederung des Bolfes, die Zufammenfegung ves Ἆί thes unter ben Königen, alfo bie weltlichen Einrichtungen, bett Schub jenen Göttern anvertraut wurde.

. φυλας φυλάξαντα καὶ ὠβὰς ὠβάξαντα"' τριάκοντα γερουσίαν σὺν ἀρχαγέταις καταστἡ σαντα Hier hebt bei Göttling die Benupung eines Fragmente 09

Tortäus an (Sr. 9. bei Bach), welches, bei Plutarch zum Theil, f Diodor am volftändigften erhalten, den Inhalt ber Rhetra, voietod ber elegifchen Form zuliebe etwas weiter ausgeführt, wiebergeht

3) ἐστι δέ 11 χωρίο» ἔχον aroac Er TergayWrp τῷ σχήµατι, in σφίσιν ἐπιπράσχειο ῥῶπος τὸ ἀρχαῖον" πρὸς τούτρ «4ιὸς - λίου καὶ ᾽4δινᾶς ἐσεὶν "4μβουλίας βωμὸς καὶ “ιοσχούρων καὶ t0 ᾽4μβουλίω». Paufan. III. 13. 4.

**) Corp. Inscri apt |. n. 1245. u. 1392. u. dafelbit Bödh.

***) In biefen Worten findet η allerdings ein Teiblicher Hexamen Bielleidy war ec e$, welcher Böttlinge JBermutfung veranlafite.

Leber die Iylurgifhen Rhetren. 207

j, nur mit bem Unterſchiede, tap vie Apoſtrophe an Lykurg in t& allgemeinen infinitiviichen Befehl des Apollo an bie Spartaner geändert ſei. Gegen blefe Annahme flreitet die Confiruction: εθ bert ber einfache Acc. c. inf., welcher von τελέεντ᾽ ἔπεα ober abhängt. Das Fragment aber enthält nicht bie Berfaffung Mygé, fondern die Rhetra des Theopomp: Alles alfo, was jenem unten Zufage entfpricht, kann für die Iykurgifche Rhetra nicht $gebenb erfcheinen. Ferner find die Verſe, wie fie δεί Oöttling danderen Neueren fid) finden, mur vermutbungsweife und nicht t anfprechend aufammengefept, cin Umftand, auf den Schneibewin lecl. p. 4. finweift.

Φοίβου uxovoayres Πυθωνόθεν oixad' ἔνειχαν

µιαντείας τε 9εοῦ καὶ τελέεντ ὄπεα

ads γὰρ ἀργυρότοξος αναξ ἕκάεργος ᾽4πόλλων

χθυσοχόµης ἔχρη πίονος ἐξ ἀδύτου,

ἄρχειν μὲν βουλῆς δεοτιµήτους βασιλῆας,

οἷσι µέλει Σπάρτης ἱμερόεσσα πόλις,

πρεσβυγεγεῖς δὲ γέροντας, ἔπειτα δὲ δηµότας ἄνδρας

εὐθείαις ῥήτραις αγταπαμειβομένους

μυθεῖσθαί τε τά καλὰ καὶ ἔρδειν παντα δίχαια,

μηδέ τι βουλεύειν τῇδε πόλει [σκολιόν]. δήμου δὲ πληθει νέχην καὶ κάρτος ἔπεσθαι, Φοῖβος γὰρ περὶ τῶνδ᾽ ὧδ᾽ ἀνέφηνε πόλει.

So foffte Tyrtäus gefchrieben haben? fo tautologifch, daß ev Wins nicht weniger als dreimal baffelbe reden lief fo unconcinn, Fer bem Demos vier bis fünf Verfe, den Königen, anderthalb hmete? fo unrichtig, daß ev bem Demos Befugniffe beilegte, (δε er gar nicht Hatte? fo unlogiſch, bafi er bem δηµότας a»- ας nod ein δήμου πληθει enigegenfete? Unmöglich. Am "een läßt es fich rechtfertigen, wenn bie Neueren aufer Schnei⸗ Wir bie Eingänge bei Ῥίπίατ V. 1—2. und bei Divbor $8, 3—4. mmenfügen, denn das ift ja eins und baffeffe. Aber auch ber ing bei Divdor fann fij nit an ἀὠνταπαμειβομένους Reihen, denn ed ijt hier nur von ber politifchen Bedeutung bed kun bie Rede, und flanb ϱὁ denn einem jeben Demoten zu, in

208 Ueber die Iylurgifgen Rhetren.

ber Verfammlung zu veben 0 war e ihm möglich, daſelbſt alles Gerechte zu tun $ Setzt man aber mit 2. Dinborf, δει m. U eine βατίε Sutecpunctíon nach ἀνταπ., fo weiß ich nicht, welsjet Gubject zu dem Folgenden gehören fol. Die feptem. viec Werke vüfrem zwar aud) wohl von Tyrtäus Dev, es fehlt aber etwas be zwiſchen; das Subject zu den erfleren Deiben find bie ος welchen wohl anflanb, in Wort, That und Rath für das allgemein Befte zu forgen und baburd bem Bolfe Sieg und Herrſchaft qi . verleihen. Wollte man bios deshalb, weil die Berfe im ὅτι hintereinander folgen, fie verbinden, fo hätte man Unrecht, ben erfien Herameter φιλοχρηµατία Inagınv ὀλεῖ, ἄλλο δὲ οὐδέν abe zufchließen. Der Epitomator hat die Verwirrung zu verantworten 5 er fief die profaifche Erzählung Diodors aus, welche jene Spride- trennte. Der ganze Gedanke ift in dem plutarchiſchen Bruchſtüdck volftändig unb mit großer Präcifion ausgebrüdt: bie inbaltfcäwerem Menderung liegt in bem Wort εὐθείαις, worauf Theopomp [πα Geſetz begründete.

Göttling aber, welchem fene Unterſcheidung nicht nöthig er— fien, ſchneidet aud ber profaifchen Rhetra bei Plutarch Allee wege was bei Tyrtäns fehlt, und fet δίπλα, was ihm gut tünft, fo pf- folgende Verſe entftefen:

Φυλας φυλάξαντα xai ὠβὰς ὠβάξαντα,

Θεἴναι μὲν βουλῆς ἀρχηγέτεας βασιλῆας,

Πρεσβυγενεῖς δὲ γέροντας, ἀπελλάζειν δὲ κατ ὁρθύν, « 5 Anuov δὲ πλήθει γίχην καὶ καρτος ἔπεσθαι,

Darin οπΗρτίΦί 38. 3. 9εῖναι etta bem κατασεήσανιωα Gonft ift der Vers untabelig, allein die Einfchaltung des Werte βασιλῆας unnöthig, durch die bei Plutarch folgende Erklärung ᾱξ-- χαγέται δὲ οἱ βασιλεῖς λέγονται ausgefchloffen, und die Φε der Namen für die Gerufia (βουλή, πρεσβυγενεῖς, γέροντες) Ki“ mißfällig. Die Saffung von 3B. 4. aber. [Φείπί ganz verfehlt. Πφ-- σβυγενεῖς [οί von Φεῖναι abhangen. „Du fol die Alten gH Geronten maden.^ Aber πρεσβυγενεῖς ift ja in Sparta ae amtliche Benennung für bie Geronten, fo wie ἀρχαγέται für WR

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Leber die Iykurgifhen Rhetren. 209

Könige‘), unb in jener Berbindung bei Tyrtäns, welche Hier gewaltfam zerrifien wir, dichterifche Fülle. ἀπελλάζειν δὲ xar’ 0090» yaht nicht auf &ylurg: ,, Du follft eine Verſammlung nach beftem Gewiſſen halten.“ Rein: Du foff(t feſtſetzen, bag fie gehalten werve. κατ ὀρθόν, welded aus bem Worte οὕτως bei Plutarch, das urfprünglich ὀρθῶς geheißen habe, gemacht wird, „entfpräche ganz ben εὐθείαις ῥή- τραις δεί Tyrtaͤus,“ dieſer Zufab aber iſt ja fpäter als Lykurg. 8. 5. endlich beruht anf einem Mißverfländniffe ber Stelle des Dichters. Denn dort ift von ber Herrſchaft und bem Siege die Rebe, welchen das Volk nad) außen Hoffen bürfe: unfer Bf. aber nimmt νίκην für „die fegte Entſcheidung beim Stimmen. Sehen wir endlich auf den Inhalt jener fünf Verſe, fo finden wir gerabe von ber Körperfchaft, welcher das Drafel Apollos galt, fo gut wie nichts, bem fouveränen Demos Sieg verheißen, als ob es fij um Kampf im Innern handelte, unb alle wefentlichen Beflimmungen des Berhältuiffes ber Regierung zu: Bolfsverfammlung, über Zeit und Ort ver letztern mit Stillſchweigen übergangen.

Ganz anders ber Sext. Plutarchs, mit beffen Herftellung wir fortfahren. Die ετβε Schwierigfeit begegnet uns δεί bem Worte wroraxo»ra, welches früher faft allgemein zu cac gezogen, wow Sintenis und Döhner aber nach. Elavierd Vorgange mit bem Fol« genden verbunden wurde. Die erftere Weife laßt fid) nit Halten: es wäre undenkbar, baB bann zu φυύλας das Zahlwort fehlen follte, «9ου undegreiflich aber ift. Göttlinge Meinung, oder vielmehr fie Beſteht aus zwei Unbegreiflichleiten. Ex wirft ba& Wort τριάκοντα πείφί aus, hält e8 aber für einen fpätern Zuſatz bei einer fpätern Medaction und Niederſchreibung, von ber wir weiter nichts wiffen. » ‚Einen ſolchen 3uíab, ſchon aus König Theopomps Zeit, führt ⸗Plutarch felbft an,“ b. 9. einen neuen Artifel, welchen man bem Sefege nicht einfchob, fondern anhängte, „einen andern Tönnen wir „außerdem in ber erftien Rhetra madjmeifen. Es ift das die Zahl „dreißig, welche δεί Plutarch παΦ bem Worte ὤβας hinzugefügt „wird, während Suidas (unter cac), obgleich er die Worte der 5) Τοὺς πρεαβυγενέας καὶ ἀρχαγέτας ἀποστατῆρας εἶμεν. A. u.

0, Mol. nod) Plutarch an seni ger. sit res p. ο, 10.

Dal. f. pit. 8. 3. VI. 14

210 Ueber bie Iylurgifhen Rhetren.

„Rhetra fonft ganz wie Plutarch anführt, tod) biefe Zahl nicht fet." Dam die Ammerkung. „Gaisford und Bernhardy haben πού „Handſchriften bie Worte ber Rhetra bei Suivas überhaupt wegge⸗ „laſſen; aber ich fann nicht glanben, taf der ganze Zufag von bem „Boiländer Herausgeber herrüßre, weil‘ biejer bann au& Plata „gewiß auch τριάκοντα hinzugefügt haben würde.” Bei der Sei tik des Guibad ift vom Glauben weiter nicht bie Rede, fonbern son ber einfachen Bemerkung Villoiſons Anecd. Gr. tom..1l, p. 961, baf Demetrius Ehalfondylas ben Schriftfteller bei feiner Aus gabe interpolierte, und von ber einfachen Regel, bof, was in bes Handſchriften nicht, wohl aber in ber Cbitio princepó ftet, zu bie fen Interpolationen gerechnet werden muß. Alfo if aus einem af gemeinen Geſetze auch der beſondere Fall zu beurtheilen. Geber wir aber einen Augenblid Göttlings Behauptung zu, fo mnf, wem auf die Anslaffung des Wortes etwas anfémmt, daſſelbe in be Duelle des Lexikographen gefehlt Haben. Als feine Duelle nennt ec

aber Plutarch; folglich müßte tat δεί Plutarch ftebenbe Wort Gel Antarch gefehlt Haben. Wenn alfo τριάκοντα weder gefrichet mod mit oic verbunden werden barf, fo bleibt nichts übrig «cm

beris bie Zahl ber Mitglieder der Gerufía zu erbliden, wovon

$t. b. die Rede war, unb das gefchieht um fo zweckmaͤßiger, gpl ja hier eine nene Einrichtung eingeführt wird, welche bie Sufam——? menfehung bes Rathes vollfiánbig enthalten muß. Ohne Haupte—mtt Bleibt freilih τριάκοντα, wie ©. richtig einwirft, mißlich, inbeff πα

Iehet ber Zuſatz Theopomps, daß man in officieller Sprache mi

d γερουσία σὺν ἀρχαγέταις, fondern οἱ πρεσβυγενῆς σὺν ac” Χαγόταις fügte, und bie Stelle Plutarchs (an seni ο. 10.), base namentlich das delphiſche SOrafe[ fif jenes Ausdrucks bebiente. u τὴν μὲν ἐν «4ακεδαίμονι παραζευχθεῖσαν ἀριστοκρατίαν το * βασιλεῦσιν Πνυδιος Πρεσβυγενέας, δὲ «4υκοῦργος avra —7 κρυς Γέροντας ὠνόμασεν, und zwar begreifliher Maßen, wes. der Rame Gerufía ober Geronia nicht delphiſch, fondern kretiſch, bie Herleitung ber Gefebe aus Kreta aber von ber Beglaubigung durch den delphiſchen Bott fehr verſchieden war (Herodot I. 65.). Hält man alfo dafür, daß die Rauen Άι T inna nud

r

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Ueber bie Igfuvgifden Rhetren. 91t

Delphi, bie zufammenfaffende Benennung Gerufla von Lykurg "ben wurbe, fo wird man bie erftern Bier vermiffen und zu frei» $aben: τριάκοντα πρεσβυγενέας σὺν ἀρχαγέταις γερουσίαν αστήσαντα.

2... ὥρας Eb ὥρας απελλάδειν μεταξὺ Βαβύ- xag τε καὶ Κγακιῶνος ) οὕτως εἰσφέρειν τε καὶ αφίστασβαι ..

In ber fofgenbem Stelle, welche bie Beziehungen diefer neuen rufía zum Volke ausdrückt, find zunächft die erfien Worte ὥρας ώρας, die Müller faft unerklärlich (djienen, von Schömann An- |. iur. publ. Graec. p. 122. unb nach ihm von Göttling fehr von ber regelmäßigen Sufammenberufung bes Volkes bei jebem Umonde erklärt worden, fo baf von beiden Genitiven ter erfte bem befannten Gebrauche von νυκτὸς, δείλης verglichen wer» muß. ἁπελλάδειν aber, welches Plutarch durch ἐκκλησιάζειν ärt unb mit einer verfehlten Etymologie, tie hoffentlich nicht von fioteles berrührt, von Apollo ableitet, muß tranfitio genommen | von dem Halten einer Berfammlung verflanden werben.

Die Bezeichnung des Dried aber µεταξὺ Βαβύκας τε xai ακιῶνος ift gewiß fo alt als die erfie Abfaffung ber Rhetra shaupt, nicht allein weil bie Angabe bes Ortes zur Genauigfeit Beilimmung eben fo wefentlih gehört wie bie Zeit, fonberu b weil bie Bedeutung der 9[udbrüde den Spätern unflar war. der find auch wir nicht im Stande, eine unzweifelhafte Erklärung felben zu geben, ba ber Topographie von Sparta, fo dankbar auch des Leiftungen anerfannt werben müflen, ed bennod) namentlich. einer genauen Befchreibung des Bodens fehl. Die Pläne bei Aller, €eafe, Göttling unb Riepert, die Karten, ſowohl bie fran» ide als bie in Leakes Peluponnesiaca. 1846. beigegebene weichen Bezug auf die verfchievenen Bäche fer von einander ab. Gött⸗ iy verzeichnet, was zu feinem mede genügt, neben dem Eurotas w bie von 9t. O. von deſſen [infer Seite ihm zuſtrömende Kele⸗

Y. Den richtigen Accent hat Göttling (djon in feiner Accentlehte ©,

212 Leber bte 19kurgiſchen Rhetren

fina, den Denus Cwelcher fid) nad) Leales wiederholter Berficherung [Peloponn. p. 116, 347, 351.] eine englifhe Meile von ber Gtabt in ben Eurotas ergießt, während nad) Göttling bie ganz nahe babei befindliche Brücke wohl eine Stunde entfernt ift), unb auf ber red» ten füblid) von Sparta den Trypiotilo, welcher nicht „bei τὰ Sondern nördlich davon im Taygeton entípringt unb oon bem Dorfe Trypi feinen Namen trägt. Ein anderer ziemlich ftarfer Fluß er gießt fid) bem Denus ziemlich gegenüber in ben Eurotas. Bei eafe, ber das Terrain fonft febr gut wiebergibt, flimmen Plan und ert nicht zuſammen. Sener (Travels in the Morea vol. I. pl. 2) zeigt hart unter der Akropolis einen Bach, welcher daſelbſt als Va⸗ byka bezeichnet wird; im Texte aber p. 180. nennt er, durch bie Stelle Plutarchs verleitet, die Kelefina fo. Bei Kiepert fließen unter ber Akropolis zwei Bäche gegen den Eurotas hin. Einig find bie drei Gelehrten über ben Anafion, welchen fie für ten Trypiokil - alten, aus feinem andern Grunde, als weil er der bebeutenbere- zu fein fcheint, und bad von ber gelben Farbe fergefeitete Bev noch in antern Namen vorfómmt, bem Berge Knafadion in Lafontte (Pauſ. ΠΠ. 24. 5.) und Knakalos in Arkavien (Sauf. VIII. 23. 3). Die Babyka halt Leake dem Plane zufolge für jenen Bach, weicht ba$ Stattgebiet nad) Norden begränzt*); Niepert nicht, wie (9 aite ling angibt, für die eine Stunde (vielmehr etwas über eine e N' δε Meile) von Sparta entfernte Brüde über ten Eunrotas m weit von ber Einmündung bes Denus, fonterm näher an ber Steel, nahe δεί ber Mündung jenes namenlofen Bades; Göttling m zweifelnd Roß (Reifen durch Griechenland Th. 1. &. 190. Note 9 39.) endlich für eine Brüde über ben Eurotas, welche von Sparta «cui den Weg nach Therapne führte, unb deren Spuren fihon ge «ft nachwies. Schwer wird e6 immer bleiben hier zu entſcheiden, 9

, Pol. Travels I. p. 151. The remains of the aqueduct ca ro traced across the valley which separates the heights of Sparta fre * the branch, or long counterfort, of Mount Taygetum, which I mer " 1 tioned in our approach to Mistrá; a small rivulet from an opening , the mountain flows along the valley into the Eurotas. P. 152. Fir” 3 beginning from the north, there is a small insulated hill with a

summit . ..; it stands between the north - east end of the lar se height and the junction of the northern rivulet with the Eurotas.

Leber dic lykurgiſchen Rhetren. 213

be Zeugniffe ber Alten bunfef und toiberfpredjenb lauten, mit eini» ger Sicherheit aber läßt ſich folgendes behaupten. Die Stellen, welche in Betracht fommen, find Plutarch. of. 6. 9efop. 17. und Heſychius u. b. 38. Bon dieſen leidet bie erfle ausführliche an einer Berberbniß, welche, fo viel ich weiß, bloß Leake wahrgenom⸗ men bat*), Τὴν δὲ Βαβύκαν (xai τὴν δὲ cod, Paris. A.) καὶ zo» Kraxıwsa vy» (εἰς νοῦν lect, Vulcob,) Οὐνοῦγτα προσα.. ορεύουσιν' “4ριστοτέλης δὲ τὸν μὲν Ἰνακιῶνα ποταμὸν. τὴν «Jà Βαβύκαων γέφυραν. Hieraus, wie e$ fiheint, nimmt Tzetzes au Lykophron 38, 550. feine Erklärung Krnxeiov noranog «4α- Ξκωνιχῇς, ὃς ὕστερον ἐκλήθη Οἰνοῦς, welche Göttling für ein Mißverſtäͤndniß des Plutarch Halt, „welcher ben ganzen Platz ami» „then Babyfabrüde und fnafion zu feiner Zeit Denns genannt fein „läßt, ein Rame, ber vom Fluß Denus ganz verfchieven ift, mit „welchem Tzetzes ihn verwechfelt. Ein folder Ort hätte alfo dort gelegen, wo nah Göttling fij bie Sparttaten „wie die Kroaten in Wallenſteins Lager **)» zu ihren Berfammlungen fagerten; t. 5. in ter Ebene, welche fi öftlih von ben Hügeln der Stadt an ben Eurotas hinzieht, ober mit andern Worten ungefähr bort, wo [ρᾷ- ier bec Dromos erwähnt wird. Diefe Gegend aber kennen wir genau: gewiß Tagen bort die Limnai, wohl aud) Meſſoa, und jeven- falls müßte Denus, wenn es an biefer Stelle fid) befunden Hatte, amiter den Komen der Stadt verzeichnet werben. Aehnlich unb nicht viel beffer Müller Il. &. 87: „Das Lokal derfelben war bei Sparta „jwifchen dem Flüßchen fnafion und der Brüde Babyka, wo hernadh ‚tn Ort Denus, ter Pitana ῬεπαΦδατί, alſo von ber -Stabt weft- sich lag.“ Aber Pitana war nicht ber weftliche Theil von Sparta, Denn dicht dabri fand bad Siforion (Polyän. II. 1. 14., Plutarch. Ageſil. 39.), dieſes aber war ber Artemis Sora, welche aud Linmatis hieß, geweiht, fließ alfo tod) wohl an die Limnai. Mül- lev wurde durch Paufanias lll. 14. irre geführt, wo nur ©. 1. Die Gegend weftlih von ber Agora befchrieben wirb, dann aber

*) Trav. |. p. 180. . it is difficult to discover what he thought, 9wring, perhaps, to a defect in his text.

**) Engel Batte Πε befanntlith mit ben Kofafen verglichen.

214 Ueber bie Iyiurgifgen Rhetren.

6. 2. mit den Worten Καλεζται δὸ dv τῇ Inapın m. f, w. ein neuer, von Leale richtig unterſchiedener Abſchnitt begiunt. Der Ort Denus aber muß nörbli von Sparta gelegen haben. Gr fónmt außer bei Stephauus Byzantius und bei Ptolemäus ΠΠ. 16. 22. sur δεί Athenäus I. p. 31. C. vor, wo in einem Fragment des All⸗ man (110 Bergl.) οἶνον ö’ Οὐνουντιάδην erflärt wird durch bie Worte xai τὸν ἐξ Οὐοῦντος xai rov .ἐξ Ὀνόγλων καὶ Σταθ- por. . χωρία δὲ ταῦτα τὰ καὶ πλησίον Πιτάνης. Reale Pe- loponnes. p. 350. fudjt die Gegend ziemlich weit norböftlich δεί Spina an der Duelle des einen von ven beiden Hauptarmen des Denus, weil dort nod) heutzutage viel Wein wäh. Wahrfchein- Sicher if ed mir, taf er näher an Sparta lag. Denn. in ber Stelle des Athenäus werden alle Orte näher beflimmt: 4λκμάν ds που ἄπυρον οἶνον xai ἂνθεος ὄσδοντα φησὲ τὸν ἐκ Πέντε λόφων (ὃς ἐστι τόπος Σπάρτης ἀπέχων σταδίους ἕπτα) καὶ τὸν ἐκ «4ενθιάδων (ἐρύματός τινος) καὶ zur dE Οὐν. κ.τ.λ. . « . καὶ τὸν ἐκ Καρνστου, ὃς ὗστι πλησίον 4ρχαδίας; vermuthlich δε. zieht fub elfo der Beifap πλησίον Πιτάνης mit auf Tonne, und es ift zu [ῴτείθει χωρία δὲ ταῦτα καὶ πλ. Il. im Gegenfage zu ten Wörtern τόπος mb ἐρίματος, nicht, wie Reale meint, κεζ- ται. Daß aber Ὀίε[ε iCemu& nicht ſüdlich von Pitana, innerhalb der Stadt lag, was ja zu 9lífinane Zeit bei ter zerfireuten Be» fihaffenheit von Eparta möglich geweien wäre, geht ans den übri gen Stellen hervor, es muß alſo vor Pitana, b. f. nördlich von Sparta geſucht werten. Da ifl bod nichts natürliher ale ven Namen des Ortes mit tem Alufle zufammenzubringen, citoa an beu Zufammenfluß mit dem Qurotat, wie e$ Kiepert anf feiner Karte getban bat. Damit aber find wir fo weit von Cparta verfchlagen, baf cine Bolfsrerfaunnlung daſelbſt ſich nicht tenfen läßt. Und das fat auch Plutarch Teineswege gewollt. Die Worte τὴν δὲ Βαβυ- καν καὶ τὸν Κγακιῶνα durch ben Plat zwiſchen beiden Grenzen zu überfeken, verträgt fi weder mit tem Sinne nod) mit ber Sram⸗ matif. Wie aus bem Citat des Ariftotelee hervorgeht, gab aud derjenige Gelehrte, welchem Plutarch im erften Theile des Sates folgt, eine Erklärung der beiten bunfeln Worte. Tz» δέ καὶ

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Ueber bic fofurgifden δείτε. 215

τόν, τὸν μὲν τὴν δέ. Er nahm den Knakion für bem Fluß Denns , wie wohl auch Lykophron*), unb bie Babyka für bes Wort iR ausgefallen. Zieht man aber Hefychins zu Rathe, fo läßt ed fid) vielleicht ergänzen. Denn es ift Außerft wahrſcheinlich, daß folgende Gloſſen zu derfelben Wurzel gehören Baßvas- Bopßo- ος, πηλός. Βαβέη' yeıuagoos. oi δὲ πόλις (lie$ πηλός). Βαβυχκτα γέφυρα. Demnach läge ben verjchietenen Deutungen bes Wortes Βαβύκα, veffen Etymologie wir bahın geſtellt fein faf» fen, etwas Gemeinfames zum runde. Es konnte den Schlamm und ben fchlammigen Fluß bedeuten, und ed fag nahe, aud) bie Brüde darüber abjechvifch zu bezeichnen: von βαβύα füme fefvxe mi zurückgezogenem Accent, wie in bem von Böttling angeführten, frei- fi nicht unzweifelhaften Beiſpiele µηδίκη. Wenigftens bhrfte biefe Ableitung der von Böttling verfuchten wohl vorgezogen wer den, denn Babys ift in Sparta em ganz unbefannter Name und vielleicht kaum griechiih. Der Flötenfpieler Babys trägt einen phrygiſchen Namen; von bem Bater des Pherekydes ans Sy⸗

*) Den Kampf zwiſchen ben SDDiotfuren und Aphelariben fest er πᾶπι: lif; an die Furt des Knakion, entgegen der gewöhnlichen Erzählung, weldhe ibn in Meflenien vorgehen läßt, aber in Webereinftimmung mit der fparta- niſchen Tradition, welche tutd) die bei Paufanius ΠΠ]. 14. angeführten Denfmäler, tie 3teyden im Dromos, bae Phöbäum, das Haus des Tyn- darus u. f. m. beglaubigt wird. Auch Pindar berichtet Nehnliches, aber ohne nähere Befimmung, vgl. Böckh. zu 9tem. X. 60. Lykophron aber báuft Unvereinbares. Die anıylläiihen Brabileıne, das ἄγαλμ) "Aida Pindars, würten für den fürlichen Grenzfluß, ten Trypiotifo, wenn nicht die Pheraͤer beu Lärm tes Streits gehört hätten. Pheraäͤſ aber Bat man nach Livius XXXV. 30. chne Zweifel auf derfelben Seite, wie den Berg Bar: Beflfene& zu (udjeu, nach €eafe Pelop. p. 335. und Kiepert bei Βόττία, au einem ber Juflüffe des Denns. Denn der Binwurf von Roß, 9teijen 1. ©. 177. Anm. 23, daß tie Pyrrhi castra. ια Polybius V. 19. fübli een Srarta lagen, ift nicht begründet. Denn, wenn Philipp auf feinen verbse: renden Zügen einmal in Amyflä fand, fo felgt darans nicht, Buß er immer im Güben von Sparta verweilt habe- Um vielmehr nach Afine zu gelans gen, mußte er das unmegfame Gebirge tes Taygetum umgehen, alfo fid) nordöfli von Sparta vorbeiziehen. ein erſtes Lager war alfo. im bet Schanze des Pyrrhus, das zweite beim Karnion, in ber Kromitis: von ba fiel er über fine her, um nun am Meere entlang wieder in afonien ein- jubringen. 2eafe hat ganz Net, wenn er Pyrrhi castra. in den Winkel amijden Denus und Eurotos legt. Zieht man femit die Erwähnung von Pheraͤ in Betracht, fo erhält man das Refultat des Scholiaften: der Kna⸗ kion gilt tem Lyfophren für den Oeuus.

216 Ueber die Iylurgifhen Rhetren.

ros ift es auch zweifelhaft, ob er einen griechifchen führte, und m Griechenland ſelbſt (f£ bie Benennung unerhört. Auch Laßt fid) Fein Beifpiel finden, daß eine Brüde dort den Namen des Diagiftrais gehabt Hätte; und wenn man auch bie römifche Analogie gelten Tief, fo reichte fie erft dann aus, wenn bort Cestius ftatt Pons Ce- Slius gefagt worden wäre. Demzufolge hätten wir δεί Plutard zu lefen: Tp» δὲ Βαβυκαν χεύμαβῥον καὶ τὸν Κνακιώνα νῦν Οἰνοῦντα προσαγορειουσιν, Unter dieſer Vorausſetzung, wenn ihm ter Denus gleich dem Knakion und die Babyfa ein δίαβ war, fo iſt die [εβίετε nicht in bem namenlofen nörblichen Bach, ſondem im Trypiotiko zu fuden. Ueber viefen aber führte eine Brüde, welche von Gel Itin. of the Morea p. 222. und Leafe Trav. I. p. 157, Pelop. p. 115. befchrieben wird, unb tiefe, nicht bie über den Eurotas, meint Ariftoteles, der bann unter dem Knalion jenen unbefannten Bach verfteht. Factiſch alfo ftimmen beide Erklärungen barn überein, bag fie das ganze (Θεδίεί von Sparta von Süden nach Norden durch beffen ἄπβετβε Grenzen bezeichnen, nicht aber jene (de zwifchen dem Trypiotiko und der Eurotasbrüde, und nur durch diefe Annahme läßt fij bie Stelle Plutarchs Pelop. 17. vor dem Vorwurf der Tantologie [djügen. ᾿Εκείνη δὲ µάχη πρα- τη καὶ τοὺς ἄλλους ἐδίδαξεν Ἓλληνας, ὡς owy Εὐρώτας οὐ µεταξὺ Βαβύκας xoi Kraxıwvog τόπος ἄλδρας ἐχφέρει µαχητὰς καὶ πολεμικούς. Der Eurotas bezeichnet dort bie Leis besübungen und Spiele, die andern Worte das Snnere der Stadt, bie Stätte der flrengen Erziehung. Diefe Auffaffung, im Wefent- lichen vie Teafefche, Hat auch ben Vortheil, bag man mum nicht nó» thig bat, cine Verlegung der Bolfsverfammiung vom Eurotas ins Innere anzunehmen. Denn es wird dadurch der Ort der Agora bezeichnet, auf welche auch tie folgenden Worte Plutarchs Lyk. K. 6. fid beziehen. Diefe aber wären völlig müßig, wenn nicht der Schrift. ſteller eine fpätere Ausſchmückung derfelben Gegend im Sinne hätte. Εν μέσῳ δὲ τούτων τὰς ἐκκλησίας ἤγον οὔτε παστάδω» οὐσῶν οὔτε ἄλλης κατωπκενῆς κ. τ. A. Unter ben παατάδες verfteht er vornehmlich die στοὰ Περσική (Banfan. lll. 11. 3.), unter der ἄλλη κατασκευή aufer tem Theater, den Bildſäulen und (e.

- αυ. λα 7? PUR UI.

Ueber die 1ykurgiſchen Rhetren. 217

wien, welche er gleich darauf anfüfrt (ορί. Plinius XXXVIII, 30), gewiß einen für die Bequemlichkeit der Berfammlung beſtimm⸗ tea Bau, die Skias, ἔνδα Tal νῦν ἔτι ἐκκλησιαζουσι (Pauſan. ll. 19, 8.)5 biejer aber, gegen DI. 45. von Theodoros I. von Samos errichtet, follte den mufifalifchen Aufführungen an ben ftat» zen und Öymmopäabien ein paſſendes Local geben und entfprad) im Namen und Geftalt den nenn zeltähnlichen Hütten, welche an ven Rarneen aufgefchlagen wurden, nach tem Etymologilum Magnum ein rundes bededtes Gebäude und das Odeon ber Lacedämonier. Er fand zwifchen bem Tempel des Apollun Karneios unb der Agora, worauf der Ehor am ben Gymnopädien tanzte: wir müffen alfo fließen, daß beide Feſte von Alters her an tiefem Plage gefeiert werden, und dürfen vermutfen, daß durch tiefes Feſtgebäude ber eigentliche Markt (Sauf. Ill. 13. 4.) von ber Agora getrennt wurde, Anh fegen die früfeflen Erwähnungen der Ephoren dieſelbe Stätte voraus, nnb fchon unter Lykurg ſelbſt wird ter Agora von Plutarch 8.5. gebadjt. Grund genug, fie immer dort zu fuchen, wo fie fite [ει gefunden wird, mitten in der Stadt in ber Mitte zwi⸗ Ken den beiden Bächen, und nit mit €. IF. Hermann Antiqq. , lac. p. 44. in ter Nähe der Etadt. Damit ſtimmt auch Plutarchs Seit (4. 26.) von ter Gerontenwahl und dem dabei benußten Orbáube überein, bad wir, weil für bie Entwicelung ter Ber- ſiſſang uns merkwürdig erfcheint, im Folgenden ausführlicher bes freien.

Πρὸς δὲ ın Φκιάδε, fährt Pauſanias Ill. 19. 9. fort, οἱ- χοὐόμημα ἐστι περιφερὲς, ἐν δὲ αὐτῷ Jhös καὶ ᾿4φοοδίτης ἀγάλματα ἐπίχλησιν Ὀλυμπίων τοῦτο ᾿ἘΕπιμεγίδην κατα- σχενάσαι λέγονσι», οὐχ ὁμολογοῦχτες τὰ ἐς αὐτὸν ᾿ 4ργείοις, όπου μηδὲ πολεμῆσαί φασι πρὸς Κνωσίους") Epimenides. Anweſenheit in Sparta fleht aber noch burd) anderweitige Erwäh—

*) Bgl. Hl 21. 4. Πρὸ τοῦ ναοῦ τῆς 4θηνᾶς Ἐπιμενίύου ἀέγονσιν εἶναι τάφον' ««αχεδαιμογίους γαρ πυλεαήσαντας πρὸς Krw- σίους ἐλεῖν ζώντα Ἐπιμιενίδην, λαβόγτας δὲ ἀποκτεῖναι, διότι σᾳίσιν οὐχ αἶσια ἐμαντένετο" αὐτοὶ δὲ ἀνελύμενοι S«yos ταύτη φασίν. ΠΠ. 11.8. καὶ τά γε ἐς ᾽Επιιενίδην Anxedasuovlous δοξάζω μᾶλλον «4ρ- γείων λέγειν ἐοικότα.

318 Ueber bie lykurgiſchen KRhetren.

κάνει fet ); fein Denkmal δω fi in oem Amteh Ephoren an ber Agora; unb bie Argeier, welde fein Grab. Stadt zeigten, fabelten, er [εί von ben gacebümonirm seti ben, weil ex Ungünſtiges prophezeite. Diefes Mißgeſchick U wicht auf den Krieg genen Knoſſos beziehen, weil dieſer m von Panſanias verworfen wird. Weil aber doch etwas Wahn war, da die Gpartaner nach Diogenes Laertins L 10. aus | gefchöpften Bericht κατά ει λόγιον feinen Leichnam bewofi hat man wahrfcheinlich an ben arkadiſchen Krieg zu denlen. biefer, beffen Unglüdefälle (bie Niederlage bei Drchomenos) ausſagte, iſt fein anderer old ber von Herodot |. 65 ff. fanias I, 3. 5 f. erzählte, worin bie Spartaner unter bei zung ber Könige Leon umb Anarandrides (b. b. von 600 v. fortwährend geichlagen wurden wub erf unter den folgende fhern zur Zeit des Kröfus den Sieg errungen hatten. Alfe Epimenides nach feinem Aufenthalte in Athen nach Sparta fel. feine Anwefenheit in tiefen unglüdlichen Krieg. Wir $a ner in ber angeführten Stelle des Diogenes Laertius noeh bere. Zengniß für feine bedentende Tätigkeit in Sparta, w die geringe Berderbniß des Textes feridjfigen. Nach von ber Prophezeiung bed Sehers über Munychion geredet Diogenes fort: λέγεται δὲ ὡς καὶ πρῶτος αὐτὺν «4ἰακὸ καὶ «{αχεδαιμονίοις προείποι τὴν vnó '"oxudow | προςποιηὐηνα τε πολλάκις ἀκναβεβιωκέναι. Θεόπομ ἓν τοῖς Φαυμασίοις 3), κατασκεναζοντος αυτοῦ to Tel ger ἱερὸν ῥαγῆναι φωνὴν ἐξ 9ιρανοῦ, ,, Ἐπιμενίδη, gi gar, ἀλλὰ Zho;^ Κρησέ τε προειπεῖν τὴν Aaxedaı ἦττων vno ᾿4ρχάδω», καθαπερ ποοείρηται" xai δὴ πι φῦησαν πρὸς Ὀρχομένῳ. γηθᾶσαί τε ἐν τὀσαυταις η αὐτὸν ὅσαπερ EIN κατεκοιμήθη καὶ γὰρ τοῦτὸ qae xounoc. ἠ]υοωνιανὸς δὲ ἐν ὁμοίοις φησὶν ort. Korpn τὸν ἐκαλουν Κρῆτες' καὶ τὸ σῶμα αὐτοῦ φυλαττουσε

*) Gíem. Alerantr. Strem. I p. 399. Potter. Iatian Or. at p. 275. 20.

**) Fr. 70. ed. Müller.

Ueber bie Iglurgifhen Rhetren. 219

ῥαιμόνιοι παρ ἑαντοῖς κατά τι λόγιο», ὥς φησι Σωσίβιος Αάκων. Danach läßt ihn Heinrich, Evimenives aus freta. ©. 79. einen Tempel auf der Inſel erbauen, aber was fonnte ben. Rreiern m einer Prophezeiung der Iacedämonifchen Niederlage liegen? und wie foff man den Gag ofne cin Verbum confiruieren? Kurz flatt Κρησί τε ift φησί τε zu Tefen, und fomit erhalten wir bie nähern Umflände jenes Baues, welchen Pauſanias ihm zufchreibt. Es war ajo ein Tempel des Zeus, ber urfprünglich ben Nymphen geweiht werden follte, umb bie Prophezeiung richtete fif an diejenigen, welche fie anging. Die ofympi(de Aphrodite, welche fonft mit bie» fen Beinamen nicht vorfómmt, vertrat in eben der Bedeutung vie Aymphen, wie fie in Eli nadj Strabo VIII p. 528, Pauf. V. 15.3. mit ben Nymphen zufammen geftefit wurde*). Mit viefer großen Ach⸗ tung vor Epimenives Andenken hängt auch die feltfame Nachricht von feiner Haut zufammen, welche, mit Weiffagungen bededt, im Ehoreion verborgen wub bewahrt wurde. Bol. Enivas ᾿Επιμενί- das. Proverb. Vatic. IH. 97. in Paroemiograph. Gr. ed. Leutsch

5 Steht damit etwa Pafiphae, Aphrodite Paflphae δεί Lydus De mensib. p.B9. Schonw in Berbindung? Die Geſchichten wenigftené bei Plu⸗ ird Agis $8.9. find offenbar gemadjt und leicht verftánblid). Daß fie den Mond bedeutete und eine Himmelsgättin war, zeigt. bie Spectio de coelo [a wie der Name und das ὕδωρ «Σελήνης bei Panfanias ΠΠ. 26. Da man fie aber nicht unterzubringen wußte, ordnete man fie den fieben Atlan⸗ fien eder Blejaden Bei; wegen ihrer prophetifchen Gaben verwechfelte man M mit Kaffandra, und in beiden Ginfichten lag bie Beziehung auf Helios, mit dem fie zufammıen in X6a(amá verchrt wurde (Pauſ. III. 26. 1. JIa- epens nicht Zlayins), unb Apollon zu nahe, als daß nicht dadurch allein Ἠίατά) leicht auf Daphne hätte Fommen fónnen, Wir können aber in dieſen verſchiedenen Gaben die Bedeutung der Gebräuche erfennen. Sie Waren nicht allein prophetifh, fondern aud) wefentlih Sühnen, denn darauf beziehen fich bie Plejaden (Stüller, Sor. 11. 65. 330.), fo wie auf bie reinis gende Kraft des Lorbeers bie Identificierung mit Daphne und vielleicht felbil mit Kaſſandra. Der Schlaf un bie weiflagenben Tränme gehören in das Innere des Tempels, bie Beobachtung des Himmels auf ben freien Platz Moor, wo die Statuen ber Paſiphae unb des Helios ftanben. Es liegt abe, auch bie ennaeterifhe Himmelsſchau in &parta felbft damit zu vers Binden, welche, falls in jenem Tempel Aphrodite Olympia der Paflphae entiprah, in diefem Statt fanb. Bafiphae aber war παΦ Panfanias feine einheimiſche Gottheit. Halt man damit bie Tretifche Göttin znfanımen, fo nd man auf bie Vermuthung, daß Epimenides ihren Dienft ven &nof- 08 entweder einführte oder wenigftens von Thalama nad) Sparta brachte und vielleicht feibft jene Himmelsfchau, bie Müller uralt nennt, anorbnete,

220 Ueber bie Iylurgifgen Rhetren.

et Schneidewin. I. p. 309. Richtig erflärt biefe Nitzſch De hist, Homeri 1. p. 161. von ben διφθέραι, welde mit feinen Sprüden befdjrieben waren, eben fo wie die Haut bet Pherekydes, weldem t. a. jener Spruch über ven 9ladjtfeil des Geldes beigelegt wir. Diefe lebte aber wurde nicht von den Cpforen, fonbern von ben Königen bewahrt (Blut. Pelop. K. 21.), woraus bie Sage vn feinem gewaltfamen Tode in Sparta burdj die Berwechfelung feme Haut mit ber von ihm befchriebenen entſtand. Verſchieden aber ik der dritte Fall mit der Haut bed πε. Denn die Stelle des Step. Byyant. ᾿«4νθανα ift zwar nicht, wie Nisfch meint, verbere ben, gibt aber einen andern Sinn. Bekannilich fuchten vie Spar taner forgfältig die Reliquien der Heroen und Gótterbifocr, fo wis die Oralelfprüde, an teren SBebenutung Niemand zweifelte, ned Sparta zu bringen. Wie das Pallabium des Odyſſens ihnen über bracht wurde, wie die Gebeine des Drefles den Sieg über Tegesmm entfehieten, fo bemächtigte man fif, wo man fonnte, ber heiligen verborgenen Prophezeiungen und ber licherrefte ber Propheten. Be— fonderes Gewicht fcgte Kleomenes darauf, und mit Recht, denn bie weile Benugung ber Drafel gab ifm jene gewaltige Stellung ve Kriegshelden nach außen. Er brachte das Drafel der Spiffflratibrume von der Akropolis nach Sparta (Herodot V. 30.); er benuste ve beiphifche SOrafel zum Zuge gegen Argos (Oerotot Vl. 76.); unbe e8 war natürlich, bag er tie Willigfeit ber Behörden durch Weile gungen fif fiherte.e Darauf bezieht fi die Stelle bei Stephauut. "Avdava πόλις «4αχωνικὴ, µία τῶν ἑκατὸν' κέκληται δὲ, dg Φιλοστέφανος, παρὰ ᾿4νθην τὸν Ποσειδῶνος, ὃν Κλεομένης «4εώνίδου ἀδελφὸς artÀov καὶ ἐκδείρας, ἔγραψεν ἐν τῷ δέρµατι τους χρησμοὺς τηρεῖσθαι. Anthes hieß ber Gofn tef SPofeibon, und nad ifm hatte Anthana feinen Namen erhalten, noth⸗ wenbiger Weife ange vor Kleomenes. Er war alfo der Heros bet Stadt unb darin vermuthlich begraben. Als nun Kleomenes von Argos abzog und fein Deer nah Thyrea führte, um won dort zu Schiffe nah Nauplia und Tirynth überzuſetzen, opferte er bem Meere einen Stier (Herod, a. a. O.). Schon dies führt auf teli- Αἰδίε Gebrande und Opfer an Poſeidon. Anthana aber fag nahe

Ueber bie Inlurgifhen Rhetren. 291

bei Thyrea (9toB, Reifen I. 6. 163 f.). Es darf alfo vermutfet werden, daß er bie. Reiche bes Anthes auffuchte und dort auf feiner Haut glüdverfünbenbe Sprüche zu finden vorgab. Davon ſchrieb t nach Sparta die Runde, welde Sieg hoffen lieh, mmb orbnete We Opfer ihnen gemäß an, nachdem er ben Tobten aus feiner Gruft erhoben ‚hatte,

Alfo durchgehende wurde bad Andenfen des Epimenives mit ben Ephoren in Berbindung gebracht, und e$ fragt Πώ, ob es nicht einen befonbern Grund gab, warum gerate fie taffelbe heilig hielten. Wir benfen ja. ner Tempel bed. Zeus unb der Aphrobite, wel: Gem duch ein Wunder bie Theilnahme bed Gottes audgebrüdt war, Hand ganz.nahe neben ber Skias, tiefe aber, welche vielleicht (don Damals zu Berfammlungen benugt wourte, dicht am der 9(gora. Dort aber befand fi) jenes Gebäude, welches bei ben widtigften Wahlen eine große Rolle fpielte. Es ift gewiß eins und taffelbe,

ba an das gum [είπε Heiligihum bed Phobos neben bem Ephoreion mücht gedacht. werben darf, ein Tempel aber, um bie Untrüglichfeit ber Ganirofe zu heglaubigen, erfordert wurde, und ein anderer nicht 'oprfónmt. Alſo darin [Φίοβ man bie auserwählten Männer ein, Welche zw enticheiven hatten, wem von den Carbibaten der Geron- tenwürde das lauteſte Beifallsgefchrei der Verſammlung zu Theil geworden mar, eine wenn aud) vofe Künftlichkeit, welche ſchwerlich ὅτε tie. .ältefte Zeit hinaufreicht. Läft fid) num zeigen, baf bie ERohl, der. Ephoren mit der eben erwähnten einige Aehnlichkeit hatte, To liegt die Vermuthung nahe, bag die Erbanung bes Tempels und Epimenides Wirkfamfeit eben mit dem Cpforate nnd beffen Wahl enge zuſammenhing. Diefes Laßt ſich freilich nicht unwiderſprechlich beweifen, aber bod) wahrſcheinlich machen. Um genaueften unb bt»

fonuenfen redet darüber Schömann zu Plutarchs Agis p. 117. ff.,

ee irgend. ein Refultat für erreichbar zu halten*). Darin wa»

mentlich Rünme ich mit bem geehrten Berf. ganz überein, bap bie

befannte Stelle bei Plato Legg. lll. 11. p. 692. durchaus nicht

*) Die Abhandlung von Gabriel De magistratibus Lacedaemoniorum Berol. 1845. i mir nut duch Schömanns Bericht in Schneidewins Philos legue L 4, ©. 713. befaunt geworben.

292 Usher bie Iykurgifhen Ὀθείνρε.

mbtjígt, am eine Mitwirfung bes Looſes bei der Wahl zu benfen. Denn ἐγγὺς τῆς «ληρωτῆς δυνάμεως waren alle Aemter, welde ohne Rüdficht auf irgend eine Befähigung von Jedermann beffeibel werben Tonnten, und bad bezeichnet Ariftoteles als eine Eigenthün⸗ licleit bed Ephorats. Auch läßt fi bie große Stetigleit der Ye ih und bie bewundernswürdige Keftigfeit, voomit ber [acebümon le Staat nadj innen und außen von den Ephoren verwaltet wurde, bei einer Herrfchaft des blinden Zufalls nicht begreifen. (Exifers man aber das Roos, und zieht man bie Zeugniſſe der Alten in wägung, daß fammtliche fpartanifihe Aemter zu bem wählbare ge hörten, fo bleibt faum eine andere Behörde übrig als bie Bolfsnerfaum fung. Denn tie Gpforen felbft werben burd) bie Aenberung be Gefinnung, welche zwifchen ben Ephoren zweier auf einander folgen ber Jahre vorfallen fonnte (Thucyd. V. 36.), und durch bie Erieägum ausgefhloffen, daß eine [olde Wahl nothwendig oligarchiſch oder dvraosevrng werden, alfo jenen bemolratiffjen Charakter verit ven mußte, den Ariſtoteles Polit. I. 6. tem Staate beilegt, wh auch nicht πιωιὰαριωώδης genannt werten fonnte. Derſelbe Einwan gilt gegen eine ausfchliekliche Betheiligung der Gerufia, welde tit Magiſtratur gewiß auf tie Homöen befdránft hatte. An bie fb ige darf man aber für bie fpätere Zeit nicht denken. Senf bliebe nur bie Bollsverfammlung übrig, ber man ja and) bie ή ihres eigenen Vertreter vor allen beimeſſen möchte. Mehreres wv einigt fich, tiefe Dieinung zu empfehlen. Juerft die unzweifelhaft Spuren von einer intirecten Bewerbung: tie Anefbote vom Dem Bruder Chilons (Diog. gaert. 1. 3. 1.), tie Stellen in Plutacch Agis K. B. διαπραξάµενος 6 "Ayıs ἔφορον γενέσθαι τὸν Aw cardgor, S. 16. διέδωχε δὲ λόγον ὡς καὲ ardız ἐφορεύσαν. Dann tie Erzählung des Polybius IV. 35. Da vom Antigene W lykurgiſche Verfaſſung bergeftellt war, fo mußte tas Ephorat in MM gefegmäfigen Weije beicht werben, und es Täßt (i) annehmen, man auch δεί revoluticnären Auftritten tie Sormen derſelben usó lichſt beobachtete. Tort aber beikt von ter. Partei des Mens" nes, toj fie mad) tem Worte ter Ephoren ἑξῆς δὲ τούτου, κά" κόλονθον τῇ προαιρέσει ποιοῦττες, ἀνεῖλον μὲν τοὺς περί

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Ueber die ykurgiſchen Rhetren. 223

sQrdav τῶν γερύντων' ἐφυγάδευσαν δὲ τοὺς ἀντειπόντας Kp «4ὐτωλοῖς' εἴλοντο ἐξ αὐτῶν ᾿Ἐφέόρους. συνέθεντο δὲ Mg τοὺς «4ἰεωλοὺς τὴν συµµαχίαν. Dffenbar wurden bie ichläfte über die Perbannungen und das Bündniß vom Bolfe in m Verfammlung gefaßt, eben bert ging alfo auch bie Wahl ber horen vor fij. Indeſſen wiverfprechen einer birecten. Wahl bie caunten Stellen Yes Ariftoteles Polit. II. 6. unb IV. 7. 5. ofne Zweifel. Da die Wahljorm ber Ephoren überhaupt, bei ben Ge- irn ober mar die Beurtheilung kindiſch Heißt, unb bei den Letz⸗ κε euéprüd ld) geiudelt wird, baf fie aus Canbibaten genommen anden, fo erhellt, bap man um das Cpforat fid) nicht beim SBolfe warb; wb daun müßten wir einer andern Rörperfchaft das Vor⸗ qlagerecht beilegen, wobei wieder nichts Kindiſches vorgefommen vie. An ber zweiten Stelle ferner wird ein umläugbarer Gegenſatz wiſchen Gesouten und Ephoren aufgeftellt, und ich gebe Schömann μπήκα Reit, wenn er ed nicht wahrfcheinlich findet, bag Ari⸗ boteles den ungenauen Ausdruck τῆς δὲ µετέχειν für τῆς δὲ καὶ μτέχειν [οβίε gebraucht haben. Am wahrſcheinlichſten nimmt man Uf eins indirecte Wahl an, und zwar, ba jeber Gebanfe an das 6 durch bie angeführten Stellen ausgefchloffen wird, beffen An- verdeng auch nicht unvernünftig θίεβε, durch ein Drakel, bem bei t Berufig gebräuchlihen ähnlich. Denkt man fif, bag in ber herſammlung etwa auf ben Vorfchlag ber Ephoren einige Wähler eren wurden, die dann nach gewiflen Zeichen die neuen Cpforen eſtimmten, fo hat man wenigſtens eine demofratifche Form, welde, ex fie richtig und iyew beobachtet wurde, einem fpätern aufgeflär- a Benrtheiler allerdings kindiſch erſchien und zugleich dem unrecht Aigen Qinfuffe Einzelner Raum gab. Fand aber eine Befragung Φ Himmele Statt, fo liegt es nahe, fie im jenen Tempel zu nifegen-

Sei dem auch, wie ihm wolle, jedenfalls mußte die Wahlform me demolratiſche fein, unb dann war fie jünger als die Einfeßung t$ Ephoyats. Denn von wem ging bei den Spartiaten überhaupt We Beſetzung der Aemter aus? Gewiß nicht von ber Vollöver- Wenlung, ba diefe zu Aufſehern der Zucht und Agoge nicht Diog

224 Leder bie Iylurgifhen Rhetren

Homden beſtellt Hätte. Vor Alters mußten tie Könige, im beren Händen die Gewalt vereinigt fag, tie Aemter ernennen. Dies je gen tie Pythier am deutlichften, unb, wenn man mit bie Δεκρείῇι der Alten verſchmäht, auch tie Ephoren. In einer fo bunfeln Ge fhichte aber, wie die Cntwidfelung der fpartanifden SSevfaffintg f, thut man febr Unrecht, wenn man bie wenigen Angaben, welde wi haben, beſeitigt, e8 [εί denn, Daß ihnen andere, over, wie bei einigen Stellen des Yfofrates, die Evidenz entgegenflände. Nun haben wi aber für bie Cinfe&ung tes Ephorats burdj bie Könige zwei be⸗ fímmte Zeugniffe Plutarchs. Das eine eom. f. 10. lautet fo ausdrücklich und genau, es hat ferner einen fo bedeutenden Urheber an Phylarhus, daß nur die völligfte Unmöglichkeit ums beweges dürfte cd zu verwerfen. Diefe aber ift keineswegs vorhanden; wie» mehr ſtimmt Plutarchs Nachricht mit ber Vorflellung, welde wi" und von dem älteften Zuftande Spartas machen, überein. Wie di bem Staate des Heroenzeitalters, ging alle Gewalt von ben Ränge“ ans, deren Macht auf Gottes Gnade bevufte. Sie beffeibeten tal oberſte Priefterwürde, das Amt bed. Feldherrn und Richters, were fie fortwährend einen Theil beibehielten. Einen Rath und er Volkoverſammlung hatten fie zwar auch wohl vor Lykurg neben fan aber mit der unbeftimmten Gewalt, die wir aud Homer Τε Der Fortfchritt ber lykurgiſchen Verfaffung beftand darin, ba biam» Gerufía förmlich conftituiert und die vollziehende fowie bie geſezge bende Macht ber Könige am ihre Mitwirkung gebunden, bag tee Eriminafgerichtsbarfeit ihr übergeben wurde, und baf eine regelmä— Bíge Verſammlung über ihre Vorſchläge mit völliger Gewalt zu 3 entfcheiven abftimmte. Die Souveränität ber Könige wurbe babur$ - nicht aufgehoben (mur daß bie zu Gefegen erhobenen Rhetren über ihnen flanden), und deren Ausflug waren die verfchiebenen Wemter, welche fif als nothwendig herausſtellten. Eben fo wie bie Pythier, beren Tätigkeit bod) immer tie freie Verbindung ber Könige wil bem defphifchen Drafel controlierte, von ihnen ernannt wurden, fo werben fie auch biejenigen Richter, denen fie einen Theil ber Ge vífjtébarfeit übertrugen, felbft eingefe&t haben. Died Berkd bauerie auch bant mod) fort, ale Bie-«

Ueber die Iylurgsfgen Rhetren. 995

nter Theopomp. Der König feste felbft das Ephorat ein, alfo och auch die Cpforen, wie wir es faffen. Er übertrug ben Epho- ein mit bem richterlichen zufammenhängendes, aber neucd Amt, le Sorge für die Gefege, und flillte dadurch jene Unruhen und je» en Hader, ben die Novelle zur Rhetra veranfapte ober bezengte. Das war das SBefen bed Ephorats von nun an, die Verpflichtung, ke die Unverletzlichkeit der Gefege, welchen bic Autorität des Got. i ein zu ſchwacher Schirm geweien, zu forgen, darauf zu halten, Könige und Volk nicht abwichen von bem rechten Wege, baf a6 Blut ber Herakliden nicht ftode und nicht verfälfcht, tie Satzung yfurgs nicht übertreten, die Jugend nicht verborben, bie Muſik dt gefchändet, das Volk der Spartiaten nicht durch Fremde veru vinigt, vie Helotie nicht gefährlich werbe, und tiefe Aufgabe haben de Ephoren bewundernswürdig gelóft. „Die Gefege find ſtaͤrker M8 Spartav antwortete Demarat, als man ihn um tie Urſache [εί- we Berbannung fragte (Apophthegm. Lac. p. 220. A. vgl. Seres. VII. 104): ,ber gute Herrſcher wird von ven Gefeben πώ den Ephoren beherrſcht“, fchrieb Agefilaus, αἴδ man ihn ans Κῄει zurückrief (Plutarch ib. p. 211. B.), unb aus Ὀίεεπι Grunde Mein erflärt es fi), warum ter König vor den Ephoren aufftanb, ke aber nicht vor ifm. Bon Haufe aus waren bie Ephoren fein igentlich demokratiſcher ober tyrannifcher Magiſtrat; es begreift fich x*bejen leicht, taf fie ihre Gewalt mehr und mehr vergrößerten. Sie waren ed gewiß nicht, fo [ange ihre Ernennung von den fo» rigen ausging. Theopomp wird nicht eine fo völlige Revolution Böngeführt haben, tof er mit einemmale eine tyrannifche Obrigfeit über (i feble, woran er feinen Nachfolgern gar feinen. Theil ließ: def er es nicht that, beweift bie zweite Stelle Plutarchs Apophth. Lac. p. 217. C., welche Müller Dor. Il. ©. 117. Anm. 3. "b Schömann zu Qut. Agis K. 8. verwerfen, 8. S. Hermann in ven Jahrb. f. wiſſenſch. firitif 1837. ΙΙ. ©. 263. durch die [ῴΐα» ende Bemerkung vertheibigt, in den Apophthegmen „liege das Be⸗ fein dieſes feheinbaren Widerſpruchs zu deutlich ausgedrückt, wachrouniſtiſches Berfehen vermuthen zu laſſen.“ "Ava τὸν θαυμαζοντα, διὰ zu οἱ Egogor τοῖς βασιλεῦσιν

M A. 8. V. 15

996 Heber bie [olfurgifden Rhetren.

οὐχ ὑπεξανίσεανται, καὶ ταῦτα ὑπὸ τῶν βασίλέων µενοι, Aıa τὴν αὐτὴν αἰτίαν, ἔφη, δὲ ἣν égogevet weil fie das Geſetz vertreten, unter beffen. Herrſchaft au mige fid fleffen, weil fie baburd) befteben. So rebete In dritte Nachfolger Theopomps zur Zeit des zweiten 3 Krieges, ben wir aus Qerobot VIII. 131. als einen Bor Leotychides, aus Paufanias lll. 7. 5 unb 6. als Sohn damus und Bater des Archidamus Tennen lernen. I Zweifel ift bort ber Stame ᾽4ναξίδαμος zweimal aus b gehenben Ζευξίδαμος unb bem nachfolgenden ᾿4ρξίδαμο: ben. Ein Anarivamos fómmt nirgendwo vor, Anarilas a befannter boríjjer Name. Alſo noch im fiebenten Jahrh Ehrifius, da das Ephorat ſchon gewaltig war, wurk von den Rönigen beftellt, εδ war alfo immer noch eine ber Regierung, feine Regierung. Freilich wird „mit ter g Regierungsrechte zu eutfcheiven bie Regierung jelber ü ( Dahlmann, Politik S. 175.), aber biefe llebertragung g fam Ῥίαδ. Um affmádjtig zu fein, mußten bie Ephore Königen ganz unabhängig werden. Diefen Schritt that tarch viele Menfchenalter nach Theopomp Afteropos, abe Kleomenes (Herodot Ill, 148.), ber fi an bie Gpfoi mußte, um bie Bertreibung eines Fremdlings burdjgujebet benfalló vor Demarat, ber nach feiner Cntjegung das Πείοείε, wozu ihn die feindlichen Könige ohne Zweifel hätten. Joxe αἱρεθεὶς ἆρχην, fagt Herotot VI. 67.

die Stelle eines Geronten nicht fein, ba bie Gefrhicht bald nach ber 9[6jepung des Königs vorfiel, man alfo müßte, daß unterteffen ein Geront geftorben wäre nnd fi nig um beffem Stelle beworben Hätte, was um fo unmi fheint, ba er ja gewiß noch nicht fechzig Jahre aft war. aber verfteßt, wie ber fonflige Sprachgebrauch bartfut, u bas Ephorat. Die Samier wenden fid) DI. 63. 3. an t τες (III. 46.), Kleomenes aber fonnte ihnen nicht antıwı in Plutarchs Apophth. p. 223 D. im Wiverfpruche mi gefagt wird, weil ec ert OL 64. 3. vie Regierung a

Ueber die Igfturgi(den Rhetren. 227

Athener DI. 72. 2. ebenfalls mit ber Bitte um Hülfe an bie ag- χοντες (Vl. 106.), in bem ganz ähnlichen Zalle IX. 7 ff. an bie Ephoren. XThemiftofles οὐ προσῇῄει πρὸς τὰς ἀρχάς (Thucyd. l. 90.), nad) Plutarch Them. 19. täufcht er die Ephoren. Wo wir alfo bie Archonten oder die Archai ſchlechtweg erwähnt finden, haben wir die Ephoren darunter zu verflehen [ει natürlich, weil überall, wo in Athen ber Archon genannt wurde, in der Jah⸗ tesrechnung unb bei Verträgen, in Sparta ber Ephor Πα feiner erihien, nnb das um fo mehr, ba dies faft das einzige Amt war, welches durch die Bollswahl vergeben wurde. Es ift deshalb aud) bei Herobot VI. 58. unter der ἀρχαιρεσίη, welche zehn Sage. sach bem Leichenbegängniffe ted Königs nicht Statt findet, eine Epho⸗ renwahl zu verfieben. Ja die Anekoote von Chilons Bruder, ber äber Zurüdfegung bei ber Wahl Hagte, beweift, tag [don biefer Beife turf) Wahl zum Ephorat gelangte (Diog. Laert. I, 3.) 3), amd zwar van Zurückſetzung gewöhnt. Chilon aber ſchlug nad Düngenes zuerft vor, die Ephoren den fónigen beizugefellen. Nun Dar er ein Zeitgenoffe bed Epimenides, ein Dann, deſſen politischer Tiefsfid in dankbarem Andenken fortlebte. Da er ſchon vor ber GO etat des Pififtratus deffen Vater Hippofrates in Olympia einen 98 a: gab (Qerob. I. 59.) , wilcher feine Vorausſicht zuerft bewies, Pefiftratus aber Ol. 63. 2. als Greis flarb, fo nimmt wohl Fifcher (Sr, Zeittafeln (65. 112.) mit Recht an, bag er DI. 46. 1, wäh- Texzb Epimenides nach Athen reifte, fdjon erwachfen war. Damit σκι die Angabe bei Diogenes Laertius überein, tag er um Ol. 52, im Greifenalter fland. Demnach befleivete ev tat Ephorat DL 55. oder 56. in hohem Alter, und ed liegt nahe, bie Unbil, welche Dun wieberfufr, etwa in einer mißlungenen Bewerbung um bie Ge» tOrztenwärbe zu fuchen. Unter biefer Borausfegung dürfen wir den Gleifnamigen Schwiegervater Demarats füglid für feinen Enfel $a£tm**) und befommen bergeftalt folgende Stammtafel:

*) Ariftogoras Hätte afjo, wenn er feiner Sache vertrante, ſich no au bie Ephoren wenden fünnen. Wer mag Archilochus vertrieben haben ?

**) 8. %. Hermann, Antiqq. Lac. p. 95. annot. 184. meint: Chilo- Rem certe quod Herodotus Demarmeni, Diogenes Demageti Gum,

228 Usher ble Igfuvgifden Rhetrem

Damagetos (Diog. Laert. I. 3.)

Chilon geboren etwa 632 v. G., wenn er axbel | [. 52. fhon 60 Jahre at wu

un ü— Chilonis (SamblihV.P.zu Ende) Demarments ſtarb bei den olympiſchen

len, gleichzeitig fein fBater, al | fo wohl B. 58, 1568, (8: | tob. VI. 65.) f. α. Ba

nn N E Prinetadas (Φετοὺ. V. 41.) Gbilon (Heron. VI, 65.) H

A Anarandrides Berfalos , Demarat

Kleomenes Demarats Söhne blieben πμ —W zye

. Ρ. 224. D.).

Chilon DL. 140.2. 8ο

ο ας

πο von

αὐτῷ καθήκον

' zara γένος tu Baoılelay.

Alfo aus einem vornehmen Gefchlechte flammte Chilon her snb was wir von ihm twiffen, zeigt feinen bebeutenven (in fug. Gleich ber befanntefte Sprud unter den Hellenen, feü Urtheil über Kythera, das beffer vom Deere verfchlungen wär (Herod. ΥΠ. 225, Dive €. I. 71. 4.) hängt mit den Kriege gegen Argos zufammen, in beffen Beſitz die Inſel fid) befaul (Φετοῦ. 1. 82.), und zwar wohl mit ber erfien Einrichtung nad der Eroberung, weil Chilon bie Befchaffenheit ver Inſel kennen fernte

dicit, librariorum tantum errori tribuo, Bei Herobot ficht der Nam burd) die ameimalige Grräbnung fe, man müßte alfo bei Diogenes ám dern. Allein gerade der Name Damagetos wird als ein ädht fpartanifı

duch Thucyd. V. 19. unb 24. unb bie entfpreddende Yorm Damagon Ilf 92. beglaubigt, und baf aud) ein Damarmenes Ὀα[είδβ vorfam, zeigt, um be Bhilofophen bei Photius Cod. 167. nicht zu erwähnen, bie Form Iauap- µενίδας C. Inscr. I. 1389. Auch fordern die Seiten eine Trennung beiden GBilonen. Denn wäre Perfalos die Tochter des Weijen gemejen, fo hättı fie, da diefer ſchon vor Piſiſtratus Geburt ermadjjen war, etwa mit bem Leptern in gleihem Alter deben müflen, aljo fhwerlih bie Giferjudgt

Demarat unb Leotychides, welcher uod) im zweiten Berferfriege ein τβίβει war (οὗ . . zareynoa ἐν Znágig Herodot VI. 72.) erregen

eu.

Ueber bie Iyfurgifhen Rhetrei

tbe ex in jene Worte απόθταΦ. Vermuthlich ging di gung bes fytberobifen von ibm aud. Danach fiele { sor DL 58. Er war cin Wohlthäter der Cacebám V. Hist, III, 17.), ein gerechter Nichter*), ein gu eise Hort der Berfaffung, teren Beobachtung er οἱ

Ep hor feinem Volke in einer Reihe von finnvollen ür fo inhaltfchwerer Kürze einfchärfte, bag Ariftagoras Axt kennen lernte, da man ihn von Sparta ausw S mteſte wurde von allen Ephoren wiederholt: γόμοι Aber auch die übrigen paffen faft ſämmtlich auf bad dere ſpartaniſchen Einrichtungen: τὺ τὰ ἀπόρόητα bee Heimlichen der Verwaltung, σχολἠν εὖ διαθέε Bol, beffen Muße fprihwörtlih wurde; ἀδικούμει PS ou» if aud ber oben erwähnten Antwort gema “> extr μάλιστα ἐν συµποσίρ eine Regelung für 7 «ος uo» εὐτελῆ ποιεῖσθαι ein Gebot, nicht nach ben ! hc ente. Die übrigen Ermahnungen endlih: γήρας τι σα αν ἑαυτόν' Inulav αἱρεῖσθαι μᾶλλον 7 κέρδος a exu τῆς ἑαυτοῦ οἰχίας xaÀog προστατεῖν' τὴν ME ᾳςλοτρέχειν τοῦ you: θυμοῦ κρατεῖν' μαντικὴν p Me ὁδῷ un σπειδειν' Aéyorra μὴ κιγεῖν τὴν χι AZ «Οῆσθαι find fümmtlih fo ádt fpartanifhe Regeln, Yilon als einen Hauptvertreter ted. Nationalcharafteı en, Daß tiefer Mann in bem Staate eine große eift ie Borfehrift νόµοις πείθεσθαι, welche die

*) Sehr fchwierig ift bie in tet verberbenen Gtelle des X Rs zur Unverſtaͤndlichkeit entitellte, bei Gellius 1. J. nur ang Wıng. K. F. Hermann meint Ant. Lac. p. 89. an. 156: qt uod cum duobus aliis de causa capitali cognovisse di 7]. got. Polit. II]. 1. 7. non omnino convenit. Wo jteht das cuc «8 n5at fiel der Proceß in Chilons früheres Leben. eagı "-wuoque vitae ipso animum eius anzit, fayt Gellius, yaoi are γηραιὸν ἤδη Orta εἰπεῖν . . . κρίνω» γάρ ποτε Die Gadje war ferner cine capitale: conservandi amici aamiei salute. Wenn wir ihn alfo afá Ephoren darüber rii "aufB er das Ephorat fdjon vorher einmal bekleidet haben, lar WYgmtoó mwurbe, b. B. vot DI. 56. Un bie Gerufia dürfen Denken, da er ja, am in ihr zu δει, alt fein mußte.

230 Ueber bie Iylurgifhen Rhetren.

jährlich mit einem charakteriſtiſchen Zuſatze erneuerten*) (Put. $ menes 9.); daß feine Xhätigleit Widerfacher fand, bie ihm sub nem Bruder wiberfabrene Zurüdjegung, fo wie ber Ausſpruch Gellius, wonach bie Freundfchaft mit Einigen Feindſchaft mit An vorausſetzt; daß Ὀίε[είθε bad Ephorat befonders anging, bie 9 richt, welche ihm bie Stellung beffelben neben ben Königen θείπιαβ Wie nun, wenn er e$ gewefen wäre, welcher ben Magiftrat bal zu feiner Macht erhob, tap er den Königen ben bis dahin gei Einfluß auf feine SBefegung raubte und bem Volfe übertrug? 1 Epimenides, beffen Andenken gerade von ven Gpboren befon geehrt wurde, durch fein Auftreten in Sparta, burdj feine Säl bie Stiftung jenes Heiligthums, die Prophezeiung ber argivi Niederlage ben Weg zu Chilons Reformen bafnte? Man v nicht ein, daß ja dann Afteropos nichts gethan hätte, bie Ge des Amtes zu erweitern. Denn diefer [Φείπί, wenn Müllers ft finnige SBermutfung das Richtige getroffen Hat (Dor. ΠΠ. ©. 1! bie Leitung der Volfsverfammlung, welche von ber Iykurgifchen ! tra ber Geruſia unb ben Königen übertragen war, ben Qf zugewendet zu haben, unb zwar wohl zu berfelben Zeit, wo erbitterten Kriege gegen Arladien und Argos zu Innern Aufregu lett Beranlaffung geben fonutem nnb bie Gefeggebung Solons anberwärts zu einer Revifion ber Verfaſſung einfub. Die una feßte Feindfchaft gegen tie Tyrannen, welde im fechsten Jafı bert v. 6. Spartas Ruhm begründete, e.fíart. fi) viel fe wenn wir fie als das Syſtem der von ben Ephoren geleiteten gierung, deun als eine freie That ber Könige betrachten, welche mit ihre beften Bundesgenoffen ftürzten. Wie wenig wir aber ben innern Bewegungen in Sparta wiſſen, lehrt bie merfwä Geſchichte δεί Plutarch, amat. narrat. 5, an deren Wahrheit nicht deswegen zweifeln darf, weil fie fonft nicht vorfümmt. Wir kehren von diefen unfidern Bermuthungen zu ut Rhetra zurüd. Daß die Worte οὕτως εἰσφέρειν τε καὶ

*) Ob etwa tie Heloten den Schnurrbart wachfen ließen ?

**) Auf die Stelle Plutarchs Sept. sap. conviv. 7. faux i Gewicht {ερει, welches 4. F. Hermann ann. 155. ifr gibt. 5 us

Ueber die Iylurgifhen Rhetren. 231

erexcóat yerborben find, Teuchtet ein. Man bat verfchievene Aen⸗ berzmaen vorgefchlagen. Döhner fchreibt, ficher bloß aus Conjectur, xot οὕτως, ἄπβετβ matt: ed foff eine Volfsverfammlung Statt finden, unb fo, d. δ. indem man eine Berfammlung hält, ein Borfchlag eingebracht Deben, als ob ed fonft möglich wäre. Göttling: ὀρθῶς, Tühn usek> ohne rechte Bedeutung, denn es verítebt fi) von ſelbſt, taf bie Masiftrate, was ihnen oblag, richtig tum follten, und das Ge- fes Hätte ja eben heftimmen müffen, was dazu gehörte, ben richtigen TEX eg einzufhlagen. Weit anfprechender fchlägt Sauppe, Epist, crit. P- 68. αὐτώς vor, nämlich die Alten mit ten fónigen. Allein 4b gyefehen davon, baf man τούτους erwarten würde, vermißt man «urch µέν nah avroc im Gegenfape zn daum und wird bie Aen- be -wung des logiſchen Subjectes auffällig finden. Ich glaube, daß De Vmittelſt einer leichten Umftellung geholfen werben fann. Schreibt Wem καταστήσαντα οὕτως ἀπελλαζειν x. v. λ., fo erhält man Cim Berbinbung, worin das Verhältni zwiſchen ber Gerufia und Cem olfe nachdrücklich bezeichnet wird. Erſt nachdem bie Phylen Vtmeb Oben georbnet unb ber Nath eingefeht ift, foll ber Geſetzgeber Das Bolt berufen und bemfefben Vorſchläge tun. Im Folgenden Brandt man das erfte τε nicht etta in δέ zu verwandeln, fonbern es ſteht diefes, wie auch bei Thucydides zuweilen, als Eopula ber Sagtheile wie καί. Bon ben Verbis (ft bad erfle deutlich. εἰσφέ- Q ei» heißt wein Gefeg eindringen”, obgleich Göttling e$ durch iubere Xibevfept. Dem Gebanfen nad muß alfo ἀφίστασθαι einen Ge- genfag dazu enthalten. Sauppes Erflärung p. 68. concionem di- mittere, was ἀφιστάναι heißen würde, ift wohl nur aus bem Ende Des Kapitels entnommen, dort aber bedeutet διαλυειν τὸν δῆμον Vie Entlaffung der Verfammlung, und ὅλως ἀφίστασθαι verftärft Blos ben Begriff un κυροῦν. Müller Dor. Il. ©. 85. nimmt Das Wort für „abrathen⸗, gegen ben Sprachgebrauch, wie Göttling wichtig bemerkt. Diefer überfegt antiquare, ebenfalls nicht genau. Das Medium Tann nur entweder discedere ober desistere und desinere bedeuten. Jenes entfpricht weder bem Worte εἰσφέρειν noch dem Folgenden und bem Zuſatze Theopomps. Kolglich bleibt um die zweite Auffaſſung möglich. Die Borfchrift ging alfo dahin,

232 Ueber die Iylurgifgen Rhetren.

Geſetze vorzubringen und von ihnen abzuftehen, b. h. entweder Vor⸗ fchläge fallen zu laſſen ober ſchon gefaßte Befchlüffe abzuänvern, falls das Volk damit einverftanden fei: dieſes aber habe in beiden Fällen zu entfcheiven. Denn das bebeuten bie Shlußworte ber Rhetra, welche ohne Zweifel von Müller, Eorais, Sintenis eni den Zügen ber Handfchriften γαμωδᾶν γοριᾶν 7 μὴν, bei Bulcobiag ὁάμῳ yvoravnımv hergeftellt find, nur daß ich Lieber mit Keil, Hall. 3. 1846. N. 13. den Genitiv daum und mit Döhner ohne Artifel κυρία» fchreiben möchte. Keineswegs verliehen fie dem Demos bie unbe dingte Souveränität, fondern nur bad beflimmte Recht über eingebrachte Vorſchläge gültig abzumehren. Die 9tfetra Theopomps fchmälerte biefes Recht infofern, als tie Verfammlung, wenn fie 9fenbevunges in einem Öefegentwurfe beliebte, dann bem Behörden nicht weigern burfte, denſelben zurüdzuziehen, während nad) ber Beſtimmung ὃν. furgó ber einmal gemachte Eigenihum des Demos wurde. „A δὲ σκολιὼν δᾶμος &Àorzo, τοὺς πρεσβυγενέας καὶ ἀρχαγέτας ἀποσεατῆρας (|. v. a. ἀποστατας) eiue» *, τοῦτ) ἔστι μὴ κυροῦν ἀλλ᾽ ὅλως ἀφίστασθαι καὶ διαλύειν τὸν duo», d. h. das Gefeb) nicht beftätigen, fonberm ganz davon abfleden und das Volk entlaffen.

Faffen wir die Worte der Stpetva noch einmal zufammen, wie fie dach unferer Herftellung fauten: Εχει οὕτως: 4εὸς Βου» λαίου xai «δανᾶς Βουλαίας ἱερὸν idovoausren, φυλαὰας φυλάξαντα καὶ fla; ὀβάξαντα, τριάκθον» τα πρεσβυγενέας σὺν ἀρχαγέταις γερουσίαν κα- ταστήσαντα οὕτως ὥρας ἐξ ὥρας ἁπελλαζ ειν Abm ταξὺ Βαβῤυκας τε xai Κνακιῶνος' εἰσφέρειν τε καὶ αφίστασῦδαι' dauw δὲ κυρίαν ἤμεν καὶ αρα- τος, fo fehen wir zunächft bie Dorismen nicht confequent durchgeführt ndeflen fragt es fid) fehr, ob Plutarch 4. 8. γερωνίαν, βωλαίου, κατα. στάσαντα fchrieb oder nicht vielmehr das Gefeg in feiner Quelle [don geändert vorfand. Daher wage ich nicht einmal brfimmt, "Adavus aufzunehmen, obgleich namentlich der Schluß ganz borifd fi zeigt. Und nun bleibt uns noch eine Hauptfrage: wovon hängt ber Gag ab, und wo ift das Subject jener Accufative? Müller, Dor. l. €, 134. unb |l. ©, 18. Hält bie Worte für eine Aurede des

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Leber die Iylurgifhen Rhetren. 233

delphiſchen Gottes au ven Geſetzgeber, für ein Gebot im Jufinitiv, tita wie Sebovaf gu bem Wolfe ber Sfraeliten fpredje; und Góttling, isben er dieſer Meinung beipflitet, führt dazu bie Stelle aus heſiode Werfen und Tagen 93. 391. an γυμνὸν onsıgsıy, γυμνὸν Bowreir, yuvuvoy d’ dudar, εἰ x gia navı' ἐθέλῃησθα ἔργα χοµήεσῦθαι Zfnunregoc , womit Perſes angerebet werde. nbeffen hat ſchon Matthiä $. 546, dieſe Stelle als einen alterthümlichen Redegebrauch erflärt, worin gar kein beflimmtes Subject gedacht bib, umb jegt fiebt man wohl ein, daß dort ber Sufinitio nicht für fu flieht, fondern von ben V. 390. vorhergehenden Worten οδιές τοι πόλεται γόμος abhängt, wie Vollbehr durch bie. Inter» Punchon anbeutet und Proleg. p. 65. burdj die Umfchreibung aude brift; His, quae dico, temporibus varia agrorum cultura fa- Ctilanda est ac omnibus agricolis ita ut nudi et serant, el Amen: messemque colligant, id quod et faciendum est et fieri P ΟΙ εί, si iustis, quae modo definivi, temporibus opera aggre- «δρυ Ja, wenn ih Göttlings Bemerkung ju d. St.: lllud yv- £-€ wy σπείρειν κτὲ. videlur arctius cohaerere cum antecedenti- Us, quam vulgo indicant, positura nicht mißverſtehe, nimmt Der geehrte Bf. ſelbſt eine ähnliche Erflärung an. In unfer heira aber würde Lykurg unmittelbar angercbet, unb in biefem Hole müßte, wenn ber Infinitiv flatt des Imperativs gebraucht wäre, Wiupijicntig ber Nominativ ber Perfon damit verbunden werben, sn aus diefem grammatifchen Grunde ift Müllers Meinung um» De vingt zu verwerfen. Dazu kümmt, bag am Schluffe das Subject Vx» edet, man alfo in ber directen Rede eine dritte Perfon erhalten Vio θε, wonach κράτος ἦμεν für κ. ἔστω fände. Zu einem foL en Wechſel aber Tiefe fid) wohl Fein Beifpiel finden. Noch une Wahrheinliher wird bie Auffaffung jener Gelehrten, wenn man bez Infa des Königs Theopomp beachtet. Denn darin erhalten Voir wieder andre Perfonen als Subjecte und einen andern Numerus für tos Berbum, eine Berbindung, die in der That ungrammatilch und im hypothetiſchen Gage einzig genannt werben müßte. Denn da darin ein geſetzliches Gebot enthalten ifl, welches in einem gege- Venen alle, ſobald dieſer eintritt, wirken fol, fo müßte in ber dirceten

234 lleber die Iylurgifhen Rhetren.

Rede ber Eonjunctiv xe» ἔληται gebraucht werben. Demma bleibt nichts übrig als bie ganze Nhetra für einen im Acc. c. is abhängigen Gag zu erklären, welcher von einem bei Plutarch au gelaffenen und durch bie Eingangsworte ἔχει δὸ οὕτως evfeih Hanpifage regiert - wurde. Nur unter dieſer Vorausſetzung ἴδαμ wir bie drei andern Rhetren, wovon unten, begreifen , da diefe f gewiß nicht auf Lykurg, fondern auf bad Volk beziehen. Um zw en ffeiben, ob biefer Hauptfag entweder einen Ausfprud des 6098 ober des Volkes enthalten habe, müßten wir bie Bedentung di Wortes ῥήτρα näher erörtern. Indeſſen bleibt uns nichts weih zu thun als bie vortreffliche Abhandlung von 9tigf De hist. He meri I. p. 51. sqq. auszuziehen. Nitzſch bat volllommen bewi fen, daß das Wort bei den Doriern nichts befage als einen Be trag (bafer δεί Lykophr. 470. ἐν ῥήτρῃσι δημοτών) unb bel einen auf bem regelmäßigen Wege gefaßten ober "vorgefchlagen Beſchluß ber Stantsgewalten, und biefe Auslegung durch den Grai gebraudj von Tarent und Byzanz belegt. Danach tbut er wel aud) in Sparta, wo ja bie Rhetren von Epitadeus und Agis θείας find, biefefbe Geltung des Wortes vorauszufeten unb in ben ob angeführten SBerfen von Tyrtäus an bie von ben Geronten ei brachten Gefege zu denken, über welche bad Volk abmehren fofil Wenn alſo die Gefege. Lykurgs Rhetren heißen, fo müffen fie eb fo wie die Maßregeln des Epitadeus und Agis in ver üblich Gefegesform, b. 9. nicht in Verſen fondern in Profa verfaßt a etwa auf Fellen niedergefchrieben worden fein, nicht aber als Or Telfprüche Apollos betrachtet werben. Jedoch faffen fid) bie enig gengefesten Verficherungen Plutarchs um fo weniger befeitigen, ! wir ja ihm allein die Kunde darüber verbanfen und er bem Te in bem alten Aufzeichnungen der Spartaner gefunden haben ma Nicht nur berichtet ev von Lykurg 8. 6. µαντείαν ἐκ 4ελφι κοµίσαι, 25v onrgav καλοῦσιν, fondern auch de Pyth, orac. f! bie Mhetren feien bemfelben in Proſa gegeben worden, αἱ ῥῇερα δι ὧν ἑκόσμησε τὴν Auxsdarnorinv πολιτείαν «4υκοῦργο ἐδόθησαν αὐτῷ καταλογάδην, unb bag in ber älteflen Zeit 1 Auctosität der Orfepgeber in Sparta fi befonders auf die Concil

Ueber die lykurgiſchen Rhetren. 235

b Orakels ſtützte, beweift Theopomps Verfahren, welches burdj das Fragment des Tyrtäus allem Zweifel entvüdt wird. Es er. git fij alfo zweierlei: 1) tag die Rhetren Lykurgs in ber ge» wöhnlichen Worm von Gefehen nievergefchrieben waren und 2) baf

| darin bie Billigung des delphiſchen Gottes erwähnt wurde. Was num Wt erfte Folgerung betrifft, fo dürfen wir uns burdj bie erhaltenen frortanifchen Beſchlüſſe mit Sicherheit leiten Yaffen. Nicht allem wird in der Litteratur fein Geſetz anders als in abhängiger Rebe angeführt, was immerhin auf tie Rechnung der Schriftfteller ge» förieben werden fónnte, ſondern eben fo wenig in denjenigen Ans ordunngen, beren Text unverfehrt erhalten if. Go heißt es, um das von Müller Dor. II. &. 393 f. verworfene Defret gegen Ti⸗ motheus nicht zu erwähnen, in bem Vertrage mit Argos Thneyd. V. 71. Kaırads δοκεῖ τᾷ ἐκκλησίᾳ τῶν «4ακεδαιμονίων Evufla- λέσθαι norrog 4ργείως, ἀποδιδόντας x. v. À., ähnlich im Bunde mit Athen ebd. 93., ferner im Corp. inscr. I. n. 1334. Ἔδοξε τ[ᾳ] πόλει τῶν Γερονθρατών, Πέλοπα «4αοδάµαντος Aaxs- Φαιμονίων πρόξενον εὖμεν, 1335. ἔδοξε τῷ κ[οινῷ τῶν Aa- æ ]ε[αι]ωονίων Φίλωνα . . πρόξενον εἶμεν, alfo ganz fo, wie Wir in ben attifchen Denkmälern zu fejen gewohnt find. Mit gto» Ber Wahrſcheinlichkeit laͤßt fid) affo eine ähnliche Form für das SGprundgefeg der Verfaffung vermuthen, die Plutarch deswegen €uffieB, weil ex fie nicht brauchte, und vielleicht, weil er fie bei fei- Wem Gewährsmanne nicht fand. Denn ſchwerlich wird er das Ori⸗ Esel felbft gefehen, es vielmehr aus einer abgeleiteten Duelle in Eizem gemilberten Dorismus unb einer weniger alterthümlichen Ge» ftalt 'entuommen haben, worin ber für alle Verordnungen gleich Oder ähnlich fautente Eingang nicht bei jeder wieberholt wurde, Nur e δαν wird fid die lykurgiſche Rhetra ausgezeichnet Haben, baf Apollos Drafel in ben Erwägungsgründen angeführt wurde. Im Uebrigen dürfen wir Plutarchs Erzählung von bem Vorfchlage des Sefeges (f. 5.), wonach Lykurg mit feinen Freunden die Agora betrat, um abflimmen zu faffen, af$ ganz richtig gedacht gelten Taf» kt Somit würbe bie Rhetra, einmal angenommen, niebergefchrie- den und aufbewahrt worden fein. Ob dies zur Zeit Lykurgs qt

*

236 Leber die Iylurgifchen Rhetren.

(deben [εί oder nicht, wage ich nicht zu entſcheiden, febe aber feinen Gruud, tie Möglichkeit zu läugnen; die einfache Abfaffung unb bie Ausle- gung ber Spätern, morunter Ariftoteles das Document nicht be— zweifelt, fprechen jedenfalls für ein fehr Hohes Alter. Demnach hät ten bie Eingangsworte bed. Ganzen etwa fo gelautet: "Ensido «3 Θεὸς ἔχρα τὸν Avxovoyov νοµοθέτην τῶν «{ακεδαιμονίων 7ε--- νέσθαι, ἔδοξε ἐκκλησίᾳ, dog κ. τ. À.

Wir wenden und zu ten drei Fleinern Rhetren, beem |. ebenfalls allein Plutarch gelegentlich gebenft und zwar niemals um - einer fefifleenben Form, fondern nur tem Inhalte nah. Gótilisag Hat auch fie in Verſe gebracht, im Ganzen ſehr ge[djidt, nah uxw ferer Betrachtungsweife freilich, welche bie Rhetren als Geſetze, nictiDi als Drafel anfieht, ohne Noth. Die erfte derfelben Tautet bei ihr:

Mn πολλοῖς χοῆσθαι und’ ἐγγράπτοισι vouoıoıy, die betreffenden Stellen Plutarche aber Cof. R. 13. Νόμους Bi ysygauuévovc «{υκοῦργος οὐκ ἔθηκε», ἀλλά µία τῶν καλοπα--" µιένων ῥητρὼν ἐστιν αὕτη und Mia μὲν οὖν τῶν ῥητρῶν j 3. ὥσπερ εἴρηται, μὴ χρῆσδαι vouoıs ἐγγράφοις. Diefe petunt hält Schömann Antiqq. iur. publ. p. 132. ann, 15. für [αδεῖῥα[κααδ) auch fiel der Wieverfpruch, welcher in einem gefchriebenen Berbommmmtt ber Schrift liegt, ſchon Danfo, Sparta I. 2. 6. 65. verbint—! Maßen auf. Nisfch fat daher einen Unterſchied zwifhen Rhetr—* und Nomos ín der Art aufgeftellt, daß jenes Wort fid) auf da —9'

politiſche, dieſes auf das Privatrecht und die Proceßform fid) bezug —* babe. Die Möglichkeit läßt fid nicht beftreiten.. Denn wenn Mi fer, U. Schriften 1. ©. 400. meint: „Daß aber ber alte Grund ac" „ſatz Spartas, ter mehr ein Symbolum der Verfaffung überhaup mdi „als ein Geſetz genannt werden fann: νόµοις μὴ χρῆσθαι &yyga— 79 „Pos, vorzugsweile auf tiefe Testen Theile des Rechts gehe, is 8 4 „eine durchaus toilffüvíide Annahme des SBerfafferó; bei rouom- =! „dachte wohl Fein Grieche, befonders fein Spartaner, ausſchließlic „ober auch nur zuerſt an Criminal⸗ und Privatrecht” fo feine

er die Stelle Plutarchs nicht wieder angefehen zu haben. Den bort wird jene Unterſcheidung ausdrücklich audgefprodjen, wonach Qe "' burg die Grund⸗ und Hauptbefiimmungen ben Sitten unb der Crit,

Ueber die Iglurgifhen Rhetren, 237

fug ber Bürger einprägen und dergeftalt unveränberlich machen wollte, za δὲ μικρὰ καὶ χρηματικὰ συμβόλαια καὶ µετα- πίπτοντα ταῖς χρείαις ἄλλοτε ἄλλως βέλτιον ἦν μὴ κατα- λαμβάνειν ἐγγράφοις ἀνάγκαις und’ ἀκινήτοις ἔθεσιν, ἀλλ édy ini τῶν καίρων προσθέσεις λαμβάνοντα καὶ ἀφαιρέσοις, ἃς ἂν oi πεπαιδευµένοι δοκιμάσωσι. Das bieje Beftimmung aber auf leinen Fall eine Iykurgifche fein konnte, exfennt Nitzſch ausdrück⸗ ἵφ an, fdon weil man zur Zeit Qpfurgó gewiß nicht vor übertrie- bener Schreiberei fi zu fürchten brauchte, ba an längere Aufzeich- nungen bei dem Jujlanbe ber Schreibefunft unb ber Seltenheit des Naterials nicht zu benfen war. Er glaubt vielmehr, die Beftim- mung [εί in einer fpätern Zeit, da andere Staaten fi eines ge frichenen Rechtes bebienten, befonders für die Ephoren in ber Ab⸗ fi$t gegeben worden, das gefährbete alte Rechtsverfahren autrüd» lich zu ſichern. Aber auch fo bleibt eine unübermintlide Schwierige tt, Ein ſolches Verbot und eine [olde Unterſcheidung iſt nie beachtet worden. Um von den geſchriebenen politiſchen Geſetzen, 3 D. demjenigen, welches beiden Königen verwehrte zuſammen aude auiefen (Herod. V. 75.), abzufehen, erwähnen wir nur Diejenigen, Ὀήφε fid) unläugbar auf Privatrechte beziehen und ausdrücklich Rhe⸗ iri heißen. So die Rhetra des Könige Agis, fo namentlich bie des Tyitadeus, welche in ber Zeit zwifchen Lyſander und bem macedoni- . fóm Nebergewichte gegeben wurde. Hätte jenes Verbot damals be» Randen, fo läßt es (id) nicht benfen, daß nicht bie Könige und bie Geronten baffelbe einer fo bedenklichen Neuerung gegenüber geltend gemacht Hätten. Später aber konnte es nicht gegeben werben, wei fnft die Rhetra des Epitadeus dadurch wieder aufgehoben war. Der fiffie Verdacht entfteht alfo, daß es von irgend einem fpätern Theoretiler, welchen die Verfchiedenheit der lykurgiſchen Gefepgebuug vor den übrigen überrafchte, gemacht wurbe.

Die zweite Rhetra könnte allerdings für ganz alt gehalten Werden und müßte es fein, wenn, wie an fid) wahrſcheinlich, das Gebot die Häufer einfach zu bauen einen Gegenſatz gegen bie Pal⸗ We der achäiſchen Könige ausſpräche. Göttling ſtellt fie folgen, dernaßen fer:

238 Leber die Iylurgifhen Rhetren.

Oixoy τὰς ὀροφὰς απὸ πρίονος ἐργάζεσθαι,

Καὶ πελέκει μούνῳ τὰ θυρώματα, μηδενὲ δ᾽ ἄλλφ, indem er bei Plutarch Lyk. 13. die gewöhnliche Lesart ohne ὅτι verändert. "Ετέρα δὲ πάλιν κατὰ τῆς πολυτελείας, ὅπως oix πᾶσα τὴν μὲν ὀροφὴν ἀπὸ πελέχεως εἰργασμένην ἔχῃ, τὰς θύρας ἀπὸ πρίονος µόνου xai μηδενὺς τῶν ἄλλων ἐργαλείωφ. ᾿Εκ δὲ ταύτης τῆς συνηθείας φασὲ καὶ «{«εωτυχίδην τὸν ag σβυύτερο», ἐν Κορίνδῳ δειπνοῦντα xai δεασάµενον τῆς στόν τοῦ oixov τὴν κατασκευἠν πολυτελῆ καὶ φατνωματικήν, dpi τῆσαι τὸν Edvoy, εἰ τετράγωνα nag' αὐτοῖς τὰ ξυλα ΄ϕνετι Hierzu bemerkt Göttling, welcher fihreibt τὴν μὲν ὀροφὴν d πρίοχγος und τὰς δὲ θύρας ἀπὸ πελέκεως: „Ich ziehe hier ! „Lesart πρίονος flatt πελέχεως mit Schäfer vor, weil vie bei P „tarch nachher erzählte Gefchichte von Leotychides dies forbe „Ueberdies iſt man wohl im Stande ein Dad aus neben eina „gelegten runden bloß mit ber Säge abgefchnittenen Stämmen, , bti unferen Schweizer und Tyroler Häufern, vergleichen bie fir „tanifchen gewefen fein mögen, zu bauen‘, aber fjchwerlich eine ı „dentlich gefügte Thür (Jugo) mit ber bloßen Säge, dazu geli „nothwendig ein Beil.’ Aber dies ifl gar feine Lesart, (onbe wie Sintenis zu Put. Perikl. p. 286. deutlich darthut, Gonjeel δεό Anonymus, und zwar eine unftatthafte, weil die Drbnung 1 Handſchriften durch die genaue Parallelftelle Apophth. Lac. p. 9$ B. beftätigt wird. Auch paft bad Argument von dem Apophtheg bes Leotychides nicht, ba tiefes fi auf die im Innern eines £x ſes fihtbare Ausſchmückung der Dede mit Gaffetten, welche du viercckte Ballen gebilvet werben, bezieht, die Dede aber ſelbſt den Schweizerhäufern glatt zu fein pflegt. Allerdings hat ΦδίΗ! in feinem 3Bebenfen über die Möglichkeit eine Thür blog mit ! Säge zu arbeiten Recht, aber vermuthlich fagte ber Sprud b gar nicht aus. Denn die übrigen Stellen Plutarchs lauten v allgemeiner, ᾿Εκέλευε δὲ καὶ τὰς oixiag ποιεῖν ἀπὸ πελέκει καὶ πρίονος µόνον, Reg. et imperat. apophth. p. 189, ὥσπερ ö Avxovpyog ἀπὸ πρίονος καὶ πελέκεως χελεύσας ' δυρώματα ταῖς οἰκίαις ποιεῖν καὶ τὰς ὀροφὰς, ἄλλφ δὲ |

Ueber die lykurgiſchen Rhetren. 239

χρῇσθαι τὸ παρώπαν ἐργαλείῳ, Quaest. Rom, 87. Aıa τοῦτο Φεῖος «4{υκοῖργος ἐν ταῖς voici ῥήτραις τὸ ἀπὸ πρίονος xai πελέχεως γίνεσθαι τῷ θυρώματα τῶν οἰκιῶν καὶ τὰς ἐρέψεις, ἄλλο d’ ὄργανον μηδὲν προσφέρεσθαι. οὐ πολεμῶν δήπου τε- θέτροις xai σχεπάρνοις, καὶ ὅσα λεπτουργεῖν nepuxsv, De esu, carn. Il. 2, und befonders beachtenswerth Proflus zu He- fobé W. u. T. 425. Πολὺς ἐν τούτοις 6 Πλούταρχος, ἁμυνό- µενος τοὺς γελώντας τὸν Ἡσιόδον τῆς µικρολογίας, xai Πλά- Ίοονα λέγων περὶ τῆς τῶν σκευῶν ἐν τοῖς οἶκοις διειλέχθαι συρεµετρίας, καὶ «{υχοῦργο» περὶ τῆς τῶν Φυρῶν κατασκευῆς, ἵν) ἀπὸ πρίονος cot καὶ πελέκεως µόνον ἀποίκιλοι Es würde höchſt unvernüuftig gewefen fein, den Bürgern die Bearbeitung bed sothwendigen Holzes zu erfchweren, ganz begreiflich aber, die Ver⸗ derung und Glättung zu verbieten. Wenn daher das Gefeß irgend einen Sinn haben fol, fo muß es für alles Holzwerf nur Säge md Beil erlaubt haben, bie fyntaftifche Trennung in ber erften Stelle Plutarchs aber bem Schriftfieler allein zugeſchrieben werben. Kaum läßt ſich ínbeffen vermuthen, daß über eine ſolche Befchrän- ung ein eigenes Geſetz gegeben wäre. Die dritte Rhetra Göttlings Mn πολεμεῖν ἐπὶ τοὺς αὐτοὺς πολλαῖσῖ στρατείαις beruft auf folgenden Zeugniffen Plutarchs: yf. f. 19. Τρύτην δὲ ῥήτραν διαµνηµονεύουσι τοῦ «4υκούργου, τὴν κωλύουσαν ἐπὲ τοὺς αὐτοὺς πολεµίους στρατεύειν, ἵνα μὴ πολλάκις ἁμυ- γεσθαι συνεθιζόµενοι πολεμικοὶ γένωνται. Reg. οἱ imp. spophih. p. 189. E. Σερατεύειν δὲ πολλάκις ἐπὲ τους αὐτοὺς ἐχωλυσεν, ὕπως μὴ ποιῶσι µαχιμωτέρους, Apophth. Lac. p. 311. D. ᾿Ερωτηθεὶς δὲ, διὰ τί ἐκώλυσεν ἐπὶ τοὺς avrovg; πολεµίους πολλάκις στρατευεσθαι, ἔφη, ἵνα un πολλάκις ἀμύνεσθαι συνεθιζόµενοι ἔμπειροι πολέμου γένωνται, Age⸗ ff. 96. «ὸ καὶ «{υκοῦργος 6 παλαιὸς ἐν ταῖς καλουµέ- wis τρισ ῥήτραις ἀπεῖπε μὴ πολλάκις ni τοὺς αὐτοὺς ῖρατευειν, ὅπως un πολεμεῖν µανθάνωσιν. Vgl. Polyän. I. 16. 2, Denkt man πώ dies als ein altes Gefeg, [o fann man in xr That gar Feine Veranlaſſung und feinen Ausbrud erfiunen.

240 Leber die Iylurgifgen Rhetren.

Wann wäre e$ gegeben worden? Lag darin ein Gebot, bie Achser in ihren VBefigungen ungeftört zu Iaffen? und wie lange galt e$? wurbe es nicht bei jeder Gelegenheit, in beu Kriegen gegen die Diefs fenier, Arkader, Argeier übertreten? Oder follte fid) trgenb eine gefegliche Beſtimmung fo außerordentlich unbeftimmt ausgedrückt $e ben, daß ein öfteres Auszieben gegen benfelben Feind unterfagt wurde ? wie oft war e& denn erlaubt 3 Selbſt auf bie Gefahr Hin, von Nitzſch fitr temerarius ge halten zu werben, kann ich mich nicht überzeugen, daß ein Geſetzge⸗ ber feine Zeit an fo unpraftiichen und fo unmotivierten Beflimmungen vergeubet hätte. Ich gebe zu, daß bie zweite Rhetra allein gam angemeffen erfchiene, aber tie drei ftefen und fallen mit einanber, ba Plutarch fie als Rhetren offenbar zufammen einem Schriftſteller entlehnte. Sonft würde cr im Ganzen vier gezählt Haben. Die Meinung von S9típfd) aber p. 65: praeter rhetram principem il- las tres summae antiquitalis opinionem habuisse, quanquam diversao essent aelalis: praelerea saepius alias exhibilas esse, quae minus nobiles ne Plutarcho quidem innotuissent wir durch bie Erwägung unwahrſcheinlich, daß Plutarch Reg. οἱ imp. apophth, p. 189. ſelbſt nod) eim anderes SBerbet Lykurgs anführt nvyuny χα παγκρατιον tuj ἀγωνίζεσθαι, welches gewiß denſel⸗ ben Anſpruch auf Verzeihnung und Zählung gebabt hätte. Dem wenn Göttling räth, „dieſe nicht als cine Rhetra zu betrachten, [ot „dern als eine Lebensvorſchrift für tie Spartaner, dergleichen and „ſonſt noch vorkommen,“ fo ftimmt dies zu feiner Auffaſſung bed Wortes Rhetra ganz gut. Wir aber, wenn wir ie Rhetra fit ein eigentliches Geſetz halten, werben zwifchen biefer Lebensvorſchriſt und tem nach tem Siege über Argos gegebenen Geſetze, das Ham tadfen zu fafjen (Herod. I. 82) feinen Unterſchied fchen 3). Eine andere Vorſchrift ted Geſetzgebers erwähnt Polpin. |. 16. 3. «-{υχοῖργος προσέταττε τοῖς „Auxwor, τοὺς πολεμίους φεύγοντας ur φο)εύει», ἵνα μὴ τοῦ φειίγειν ἡγοῖντο vo μένει

*) Auch dieſe Sitte. teren Einfübrung mir Fennen, idrribt Plutarl α. &, D. p. 189. tem Lekurg ix.

Hoher ie Igliaugifgen Rhetren At -

ἀλάσέερον Cie fat ganz benfelben. Chacalter wie bod Meo δη riegfhreus, alſo denfelben Auſpruch unter.‘ feine Bi.aifgenommen zu werben,’ uud "man dürfte Dies. vieleicht fürs sit R; 3: Hermanns fiafteg (Antiqq. Lao. p, Alk μμ), 'tabulas. quidem foederis tres fuisse, his: actes klare insoripta esse , quam quae ille (Pldtarchus) mutila aeque inter. se cohaerentia tradidit eine .Gefünfafeit: ves Mbené:serantfeéte, wogegen Müller a: a. D. mit Neiht prole⸗ ib: Die Urſache aber, warum Plutarch oder fein Gewaͤhremanit Möpeinge: u: Sehentvegeln bem. Rhetren beigeſellte, lag mabe: inen. ehumal: wie Gefehe Lykurgs als Drakelſprüche anſah, fo ἔτι diejenigen Weiſungen, welche man von ven lakoniſchen haupt auf ihn zurückführte, als Rhetren betrachten und wählte : diejenigen, an welche fid) berühmte Apophthegmen oder befon- werkwärdige Umflänbe hefteten. Nichts aber: befrembete bie iw Griechen fo, wie der Mangel eines gefchriebenen Privatrechts Se vbflige Willkür, womit vie Ephoren ihr Richteramt ausüb- Daher fegte man vem Charillus (Blut. Reg. apophth. p. 189. ven Ausfpruch δεί, deshalb habe Lylurg fo wenige Geſetze gege⸗ weil, wer fid weniger bebiene, micht viele brauche. Noch bent Pteitt bie Beranlaffung, bie zweite Rhetra zu erfinden, hervor. Mens, ber Wächter ber alten Sitte und das Mufterbild eines Spartiaten, bewohnte das alte Amtshaus ver Könige (Kenophon fep. Laced. XV. 5), beffen alterthũmliche Einfachheit an den ler Ariſtodaums erinnerte. El δέ τις ταῦτα ἀπιστεῖ, ἰδέτω la oua ἤρχει αὐτῷ, θεάσθω δὲ τὰς θύρας αὐτοῦ Wéte γὰρ à» τις ἔτι ταύτας ἐκείνας εἶναι, ὥσπερ ᾿.4ριστό- eg Ἡρακλέους ὅτε κατῆλθε λαβὼν ὀπεστήσατο (Xemopf. M. 8. 7., vgl. Plut. Agef. 19., Nepos 7.).*) Die innere Ein- ung dieſes Danfes entfprach dem Aeußern, unb baber fonnte

&enopbon H. Gr. γ. 3. 20: συσκη»νούσιε o ὅη βασιλεῖς αὐτῷ ὅταν olxos wos, und über den —— ήν, daß ge aud) in eigenen Häufern wohnten: Herod. V. 40. "Aragardes- . διξὰς ἱστίας olxse, id. ΥΠ. 72. xai τὰ οἶχία ol κατεσκάφη. V. 63. τὴν τε οἰκίαν αὐτοῦ κατασκάψαε, Manfo, Sparta Ill. 2.

28 Ueber δέε fyfnegíflen Khetres.

Leotyigines fif wundern, als er in tem Haufe des koriathiſche Gieffreunbes die práóátigen Saaldecken wahrnahen. Ganz dieſelbe Geſchichte aber erzählt Φίαἰατώ Apophih. Lac. p. 910. E. ve Warflané, da er in Afıen véeredte Ballen erblidte. Diefe Cisfod; feit der fónigliden Wohnung ſchrieb man fehr natüríió bem Ὀγί zu, obgleich fie Höfer bis zu den erfien Nönigen Sanaufreid te. Di dritte Xhetra enblich Tuupfte fi ebenfalls an Ageftlaus, welchen fein Feind Antallidas vorwarf, er babe Die Thebaner burd Hanf Kriege das Haudwerk gelehrt, wobei bem Geinbelten freilih be Antwort leicht geworben wäre, wenn er an ben Krieg gegen δα erinnert hatte. Aus biefer Anekvote machte man wieber eim. bles giſches Geſet, aus beffen Bernadläffigung man bab unermarkie Ungföd herleitete. L. Ἠτίιόό.

sannis Tzetizae schelierum in Αξία stephanem prolegomena.

| (Superioris fasciculi commentatio continuata.)

Reliqua, quae de fide scriptoris dicenda erant, sine m rerum disquisilione, quam, ne praeter modum crescat com- enielio, a nosiro proposito alienam esse voluimus, iudicari queunt. Quanquam pauca de hoc quoque genere, quae cum | quae de scholio Plaulino dispulavimus coniuncta sunt, ex- mere visum esi. Nam quod dixi latini grammalici verba, übus Zenodolum Ephesium cum Alexandro Aetolo εἰ Lyco- rone Chalcidensi poetarum libros ie «ntum collegisse et in or- wwe redegisse teslalur, e graeco διώρθωσαν verbo ab ipso μα intellecio el cum iis quae postea scripla vidit commixto iginem duxisse, id nolo in eam partem quisquam accipiat, asi quid ili praesliterint inde constare et eorum quae de c argumenio a summis viris disputala sunt vanitatem evinci istimem. Nam certum quidem illud, διορθοῦ» verbum , pro o quod in priore commentario medium genus διορθούσθαι - demque de re ὠνορθοῦν et óg9ov» positum est, nihili fa- endum, in hoc grammatico genere eam constanter vim ha- we, wi de crilica opera in emendandis libris posita dicatur: r. quae de hoc usu collegit et explicavit Ritschelius Coroll. p. ). Neque de alia signi&caliene, οἱ quis in hoc scriptore du- talioni locus reliclus sit, cogitari posse inde apparet, quod Dram grammalicorum opere ei cum Aristarchea Homeri edi- mae eique aliorum virorum interpretatione, owi iM οσους.

944 loannis Tzetzae scholiorum

tum suppedilaverint, in priore prooemio componitur, el in al- tero tum Pisistrati curis Homericis, tum barbaris libris in graecum sermonem iranslatis ita opponitur, ut utrique negotio quodammodo similis fuisse dicatur. ltaque cum dubitari ne- queal quin ita sibi rem finxerit Tzelza, regem, libris con. geslis, tribus celeberrimis quos secum haberet grammaticis munus imposuisse, ut poetarum libros, nam de prosae oratio- nis scriptoribus quaerere non inlererat Tzeilsae, recensereni, si quid corruptum viderelur emendarenl el veram eorum scri- pturam reslituerent, eosque ita inter se provinciam disperli- visse, ut Lycophro comoediis, Alexander tragoediis, Zeno. dotus epicorum ct lyricorum poelarum carminibus operam impenderet: cum de Tzetzae inquam sententia omni ex parte constet, at hoc ita fuisse vix quisquam adducetur ut credat. Mihi certe persuasit Rilschelius Cor. p. 21 sqq. criticam tot poetarum editionem ab istis viris neque parari propter laboris paucorum annorum spatio conficiendi magnitudinem potuisse neque in deficiente tantae rei apud posteros grammalicos me- moria paratam essc. Welckeri autem interpretatio celeber- rima, qua ad cyclum epicum, a Zenodoto constilutum, latini grammalici testimonium docte et subtiliter revocavit, vereor ne graecis verbis labefactelur potius, quam adiuuetur. Cos- tra hanc operam, qualiscumque fuit, cum Callimachi πίνακας conscribendi studio coniunctam fuisse, ut per se probabile est, ita nescio an ipse Tzelza indicaveril, cum dicat II, 1 ὥς Καλλίμαχος νεανίσκος ὤν τῆς av AZ c ὑστέρως us- τὰ τὴν ἀὀνόρθωσιν τοὺς πίνακας αὐτῶν απεγράψατο el ἀλλά τὰ Καλλιμάχου καὶ Ἐρατοσθένους utra βραχύν τινα χρόνον ἐγένετο τῆς συναγωγῆς τῶν βίβλων xai διορ.- Φώσθως. Id autem si quaeris quale fuerit, quod inter ipsam librorum collectionem ct indicum compositionem medium inter- cedere debuerit, vix quicquam invenias quod magis probabile dicas, quam singula volumina, ita ut congesta erani, ab illis examinata οἱ recognita fuisse, ut quid in unoquoque contine- rotur, intelligerent, num ad auotorem, ouius nomen ferebat,

in Aristophanem prolegomena. 245

perlineret, utrum a bono librario diligenter et polite an vitiose el ila, ul novum exemplum parari oporteret, scriptum esset quaererent, et secundum haec omnia ordinem quendam con- stituerent. Haec enim non minus cum rerum natura, quam cum indole illorum virorum, quorum unumquemque et in iis, quibus praefectus erat, litteris non mediocriter versatum fuisse, et grammaticae arti operam dedisse novimus (cf. Ritschel. Co- roll. p. 24 sqq.; Mein. hist. crit. p. 10; Suid, «{υκόφρων et «λόξανόρος)., conveniunt. In illo autem negotio cum ΄ non solum titulorum, sed eliam ipsorum verborum emendandorum occasio dala essel, qua pro suo quisque arbitrio uti poterat, sequitur id quoque quandam διόρθωσιν fuisse, quae a Tzetza, celeberrimorum Zenodoli studiorum memore, ita accepta est, w, quod ab hoc in Homeri aliorumque poetarum carminibus Beri meminit, ad hoc negotium ab illo prorsus diversum et seiunclum iransferret, idemque duobus, quibus in eo munere sociis ulebalur,, temere tribueret. Atque ita factum esse ex his verbis apparel I, 1 οὗτοι μὲν τὰς σκηνικὰς διωρθα- carro βήβλους, ὡς Tas τῶν ποιητῶν ἐπεσκέψαντο ᾿4ρίσταρχοέ τε καὶ Ζηνόδοτοι *). Celerum non est mirandum, quod latini grammatici verba magis ad veritalem, de qua in summa rerum vides nobis convenire cum Ritschelio |. c., accedere videntur, quam graeca, e quibus derivata sunt. Neque enim fieri pote- rat, quin eo verbo, quod proprium et certis finibus circum- Kcriptum significalum in graeco sermone habet, deleto maio-

*) Nescio an in ἐπισκέπτεσθαι verbo cum διορθοῦσθαι verbo, ta ut eandem utrumque vim habeat, coniuncto tenue quoddam anti- uloris memoriae vestigium, quo sententia nostra confirmetur, haereat. eanquam enim ad Zenodoteam Aristarcheamque Homeri editionem »oc verbum rettulit Tzetza, possis tamen coniicere, e meliore fonte, abi iustis finibus trium grammaticorum munus circumscriptum fuerit, d petitum inque eo de hoc munere positum fuisse. Nam illud ipeum, quod rerum natura examinata probabile esse invenimus, ἔπι- Ὠκάπτεσθαι verbo optime significari poterat. Sic enim dicebant de Po, qui rem, cui praeest, oculis perlustrat et examinat (Xen. oecon. B, 15) unde posteriore aetate ad populi censum transferri solitum, ut Numer. cap. 1 de Iudaeorum censu saepius ponitur. Quanquam, quo- uam incerta res est, noluimus ei nimium tribuere.

946 leannis Tsetzae scholiorün

rem coniectandi jocum lalina verba, quorum aKerum ne ve- rum quidem de illis grammaticis est, relinquerent.

Alter aulem locus qui a latino grammatico ita mutelus esi, ul possinl cuipiam meliora et ex alio fonte derivata sub- slitula esse videri, ad Callimachum atque Eratosthenem pet- linet, quocum coniunctus est is, qui est de librorum in Alexandrinis bibliothecis multitudine. Aique wu ab iis, quae de librorum numero scripta sent, initium cepiäm, duae de hac re prolatae sunt senlentige, altera Ritschelii de schol. Plaut p. 28, allera Bernhardyi p. 831. Quorum ille ila verba interpretatur, ut de interiore vel Regiae bibhetheca voluminum quidem commiolorum quadringenta milia. vel βί- βλων μὲν συµµίκτων αριῤμὸς τοσσαράκοντα uvpiadec waiver- sam el indiscretam omnium librorum copiam complecterentur, sunplicium aulem ei indigesiorum milia nonaginta vel ἁπλὼν δὲ xai ἁμισγῶν βίβλων µνριαδες év»éa eam librorum peritem signifBicarent, quae exclusis binis ternisque unius scriptoris exemplis relinqueretur; quam distinctionem ad exierioris, quae im Serepidis lemplo erat, bibliothecae copias defiaiendas nen adhibitam esse ait, propterea quod in ea singula tantum libro- rum exempla ex altera bibliotheca delata extiterint. Bernhar- dyus aulem singulorum scriptorum libros iis opponi volumini- bus voluit, quibus complures libri sive argumenli similitadine sive auctorum, de quibus dubitabatur, nominibus inter ο coa- iuncli comprehensi essent. A quibas noa dissentire videlur Schneidewinus |. c. p. 952, qui miscellos quos dicimus co- dices opponi simplicibus ait, Et prior quidem sententia ita comparala est, ul ea quae conira disputavit Bernhardyus |. c. a quibus sua defendit Ritschelius Coroll. p. 34 sqq., non im- peditura essent, quominus eam amplecterer, modo viam, qua ad verba apte accommodaretur, conspicerem. Nam cum latina verba, a quibus profectus erat Ritschelius, moa sime artificie ia eam quam posui sententiam deflecti queant, twm aperte adversantur graeca. Viderat hoc Riischelius et auxilium pe- tebat a Parisiai codicis scriptura σεμµιγῶ», PLO qua ovupix-

in Aristopbanem prolegomena. 947

dici oportuisset, si varii. vel mixli argumenti libros signi« "ri Tzeiza voluisset. Nunquam enim hos ovuuuyseiz, sed ϱµεμίχτους consianter appellari. Largimur ex hoo usu recte Mgi quod voluit ille, συμμιγεῖς βέβλους ita dici, ut non sin- derum librorem indoles multiplex, sed mixta condicio umi- wsorum tanquam συμμεμιγµένω» specletur, largimur item οὐττυρία in Ambrosiano codice συμμικῶν vYOCO συμμιγῶν Hius, quam συμµίκτων resliluendum fuisse : seilicet non mi- we difücaliato laborant ea quae opposita sunt ἁπλῶν zus weyor» Nam ui ajuoysic vol anıyel;, hoo est non mixli 4 digesli, recte dicantur ii libri, a quibus alia, quae cum s coniuncia erat, pars discreia esset, iidem quo iure simpli- 6 appellentur, sut cur minus apertum vocabulum, quod ne positi quidem σύμμικτος ratio poscebat, addiderit scriptor, xt intelligo. Nam cum ῥήᾷλοι non ipsi. soriplorum commen- ri eb carmina poetarum sint, sed volumins, quibus haec mprehensa erant (cf. Ritschel. de schol. Plaut. p. 27 et Ind. ot. hib. Bonnens. a 1840 p. IX), ipsa volumina, propterea od singula librorum, «uos conlinebant, exemplaria erant, liquis in hoc numero non compulalis, simplicia dici nequa- am poluerunt, liaque cum ea esse debeat ἁπλῶν et συµ- ετων Verborum vis, quae ipsorum voluminum naluram quo- wa modo tangat, meiorem probabilitatem ab hac parte habet era sentenlia. Sed leboret ex alia perle, quod lanlam rem voluminum, quse diversorum scriptorum libros com- werentur, multitudinem extitisse nullo modo credi potest. ne res Bernhardyum, dubitentem praeterea de universa rorum copia, movil, ut quadringenta vocem ia Plautino scho- , corruptam pularel. In quo recte quidem illud, quod de mero dubilavit, siquidem quingenta fere milia voleminum a plemaeo Philadelpho coacta esse non facile mihi patiar per- aderi: sed cum idem numerus in Ambrosiano codice redeat, m librariis, sed grammaticis, qui numerum optima, ut appa- bit, aucloritate traditum auxerunt, erroris culpa tribuenda detur, [taque videndum, mum ista interpretatio, quam flagi-

948 :Ioannis. Tzetzae scholiorum

iare verba videntur, in aliam partem deflecti possit: quod u assequamur, spem facit verborum, qui in Ambrosiano .codice servatus esi, nexus. Nam cum latinus grammalicus el ad Callimachi et ad Eratosthenis auctoritatem hoc de librorum numero testimonium reltulisset, graeca verba óc o Καλλίμα- Xoc τοὺς πίνακας αὐτῶν ansypayaro certiores nos faciunt, nullas Eratosthenis in hac re partes esse, sed e Callimachi . Tabulis iam numeri definitionem, quam illam mixtorum οἱ simplicium voluminum divisionem petilam esse. Male tamea accidit, quod exigua Callimachei libri memoria nobis relicta est, eaque ila comparata, ul quamcunque ἁπλῶν et συµµέίκτων verborum interprelationem excogitaveris, ab eo non alienam esse concedendum sit, siquidem nihil, quod ad volumina de— scribenda spectaret, in indice librorum non apte positum erat. Ab altera autem parte dolendum est, quod quemadmodum singuli libri voluminibus distributi fuerint, id enim hic agi. epparet, satis certo definiri nequil. |

Nam Herculanensia volumina, quae luculentissima in hoc - genere documenta haberi solent, tum propter exiguum eorum quae e tanta multitudine explicata sunt, numerum, tum quia fragmenta potius quam libri continui sunt, minorem in hao re vim habent. Etenim modum aliquem voluminum fuisse inde apparel, quod exempla librorum inter duo volumina distributo- rum, ne indicatione quidem alterius partis constanter in titulo addila, non desint: cfr. n. 1493 Φιλοδήμου περὶ ῥηεορικῆς 6 τῶν εἰς δυὸ τὸ πρότερον ed. Oxon. I. p. VI, cuius libri altera pars est n. 1007 Φιλοδήμον iid ῥητορικῆς à ib. I. p. 1, et ,n. 1538 Φιλοδήμου περὶ ποιημάτων τοῦ 5 τῶν εἰς δυὸ τὸ B 1, p. 6, quocum coniungendum est hoc n. 1425 Φιλοδήμου περὲ ποιημάτων «. Unde sequitur, in multis voluminibus, quorum aut prima aut extrema verba idoneo sententiarum vel prin- cipio vel fine carent, prorsus incertum esse, quid igne dele- tum, quid suaple natura imperfectum sit, ut ed. Neap. T. IV. Polystrat. de iniusto contemptu p. 2, ibid. IV sec. part. p. 1, ibid. VIII Philod. p. 1. Quanquam, cum in nonnullis volumi.

in Aristophanem prolegomena, 249

mibus, eliamsi pars quaedam papyri restaret, finis libri indi- eatus sit, ut ed, Neap. li p. 12 ei 71 in duobus Epicuri de matura libris, et vol. lll, quod duos Philodemi de vitiis libros in singulis quemque papyris perscriptum continet (cfr, ibid. I Philod. de mus, p. 139, IV Philod, de rhetor, p. 45, VI Philod. de deor, vivend. rat. p. 81, VIII Philod. de philos, p. 37), con- ftendum sane esi, hunc videri morem valuisse, ut singulis voluminibus libri responderent. Sed longe aliter res se habet in papyraceo lliadis volumine ab Anglis in Elephantina insula reperio, quode vid. Phil. Mus. Cantabr. I a. 1831 p. 177 sqq. et Parthey de Mus. Alexandr. p. 81. Eo enim ultimi libri vicesimi quarti versus inde a versu 117, nulla sententiae con- clusione ab iis quae praecedunt disiuncto, continentur, neo deesse quicquam testis est centenorum versuum numeralio lit- teris o elc. ad v. 127, 137 etc. ascriptis indicate. Unde apparet itum, cum iste liber scriberelur, eum fuisse morem, uw si quod opus ab ipso scriptore pluribus libris, qui uno vo- lwnine comprehendi non poterant, divisum esset, singulis vo- hmainibus i&nlum, quantum chartae caperent, nulla illorum librorum ratione habita mandarelur. Quem usum cum in iis quoque libris, qui Alexandriam congesti erant, valuisse proba- biius sit, quam alterum illum, quem in. Herculanensibus volu. minibus animadvertimus, non mediocriter augetur eorum vo- luminum numerus, quae cum binorum librorum partes com- plecterentur, mixta recte dicebantur. Libri enim ita dici solebant, ut non opus universum, sed singulae eius paries weclarentur. Cf. de his omnibus Ritschelium de bibl. Al, p. 90 sq. 30 sq. 193 sqq. | Atqui, ut redeam unde profectus sum, Callimachum in indice conficiendo prima unius cuiusque libri verba posuisse lestatur. Athenaeus VI, 244 A et XIII, 585 C. Quod cum non sit, eur de universo opere polius, quam de singulis, qui- bus distribulum erat, libris accipiamus, mexime si fabulae Qoque unius poelae hac ratione scriptae erant, praeterea Wien voluminis initium indicandum fuerit, consectarium est,

950 loannis Tzetzae scholiorum

simplicium et mixtorum voluminum distinctionem in Callimachi Tabulis et fieri debuisse, el alicuius momenti fuisse, praeser- lim cum ita lantum intelligi posset, quid inter binorum vole- minum materiam vel similitudinis vel dissimilitudinis interesset. Qua in re incertum relinquitur illud, si quando librorum di- visioni cum librarii scriptura convenerit, num inter sim- plicia id volumen relatum sil, an mixtorum numero ascriptum. Pendet enim inde iudicium, num unicuique volumini nolam qua aul simplex aut mixtum esse significaretur, aScriplam esse a Callimacho aut eos libros, qui per complura volumina perti- nebant, seorsum positos, et, cum maior voluminum pers mixla essel, hoc nomine inscriptos dicas. Alterius autem bibliothe- cae libri cur non ex hac bipertita divisione numerati fue. rial, causa est haec, quia ad illos Callimachi indices non per- linebant *).

4 wu Wd wr Win

*) Omisi Plutarchi verba Anton. 58 Καλουίσιος δὲ Καίσαρος

Iraigos ἔτι xal ταῦτα τῶν εἲς Κλεοπάτραν ἐγαλημάτων Ανιτωνίῳ

προῦφερε, χαρίσασθαι μὲν αὐτῇ τὰς ἐκ Περγάμου βιβλιοθήκας, ir als A μυριάδες βεβλίων ἁπλὼν σαν. Nam cum ἁπλοῦπ vocabulo de libris dicto certa, quae ubique valeat, significatio non —“

insit, sed secundum id quod opponitur in diversas partes accipi queat, non video quod ab his verbis auxilium iure peti possit. -Ita-

ue in re incerta a certis testimoniis proficisci rationi consentaneum

uximus, ut ab hac certe parte nostra sententia , quam scimus habere uo laboret, quodam modo commendetur. Eadem autem de causa

e Plutarcho nunquam non ambigua manebit interpretatio. Possumus enim numerum ex ipsa Calvisii oratione petitum non de volumini- bus vel codicibus, sed de libris, qui, cum pluribus exemplis exta- rent, tamen tanquam singuli ab oratore numerati sint, dictum existi- mare. Contra si verba a Plutarcho addita et ad voluminum numerum pertinere putas, de numero minus accurate definito cogitari potest: ua sententia haud scio an rectius ἁπλώς, quod aliis placuisse

deo, scribatur, ut sit ὡς ἁπλὼς εἰπεῖν. Denique ascribam Matteri verba histoire de l'école d'Alexandrie ed. 2. T. 1 v. 143 , Notre In- connu, qui a pu copier en cet endroit Callimaque ou un scoliaste de l'auteur du Musée, en venant faire une distinction formelle entre les volumes simples, dusya, volumina simplicia et digesta, et les volomes commixtes, συμιμιγᾶ, semble expliquer le terme de βιβλία ἁπλόα qu'emploie Plutarque, dans le sens d'ouvrages dont le dépouillemeat est fait, dont l'integrité et l'authenticité sont arrétées, dont toutes les pieces faussement attribuées à l'auteur ont été écartées par les Chori- zontes, en un mot, qui ont passé sur la planchette, ou, suivant Ga- lien, on déposait les ouvrages examinés et dont enfin on ne comptait pas les doubles.» Opinionibus magis quam argumentis haec, sicot teliquà, quae de hoc argamento idem scriptor commentus est, nitunter.

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ALMA LLL MA

in Aristophanem prolegomena. 251

Sed in his quidem minor est graecorum a latinis verbis ifferentia. Magis cnim recedunt ea quae ad Callimachi et ratosthenis vitam spectantia posuil Tzelza. De quibus hanc ibi finxit sententiam , libris a Zenodoto, Alexendro, Lyco- brone recensilis el in cum qui videbatur ordinem redaclis, 'allimachum atque Eratosthenem, qni iuvenes tunc in aula regia ΄ ersarentur, suas suscepisse provincias, aller ut indices libro- um componeret, alter ut bibliothecae praeesset, Nam quod iretosihenem quoque in libris recensendis tribus 'grammaticis ffuisse dixerat in priore prooemio, improbare videtur in al- ero ἄλλα μὲν Καλλιμάχου sag. Vix minus fabulosa haec licas, quam quae de eodem argumento memoriae tradidit Vitravius VII praef, castigata a Clintonio fast. Hellen. Ill p. 387. Duplex enim inest error, primum quod Zenodotum anle irstosthenem bibliothecae praefuisse Suidas «Ζηνόδ, refert, leinde quod Eratosthenes tesle eodem Suida ᾿Ερατοσθ. tum, :um Pbhiladelphus bibliothecam conderet, vixdum natus, ab 3gergeia demum Athenis arcessitus est*).

itaque cum haud mediocriter infringatur Tzetzae fides, jraesertim cum de Demetrio Phalerio non minus tempora con- "ush videamus (vid. Ritschel. de schol. Plaut. p. 13), ab his ta- zen distinguenda sunt ea, quae anliquioris, quem ille secutus

*) Non erat cur huius narrationis fidem elevaret Bernhardyus Eratosth. p. VII! et 16, propterea quod per breve tantum tempus Eratosthenes Athenis commoratus fuisset, Nam quód huius sententiae argumentum posuit, Polemonem librum περὶ τῆς ᾿δήνησιν "Egaro- πδένους ἀποδημίας inscriptum composuisse, (schol. Aristoph. Av. 11) tno eom omnino non fuisse iu illa urbe ostenderet (cf. Strab. I p. R5), id ita potius intelligendum videtur, Polemonem tam acriter Era- Eosthenem de rebus Atticis disputantem castigasse, ut eum ,ne vidisse equidem Athenas contenderet: cf. Preller Polem. fragm. p. 86. Quare probabile potius, eum tum, cum Aristoni Chio philosopho Athenis ope- ram daret, a tertio Ptolemaeo arcessitum esse. Cum quibus si quis ita Tzetzae narrationem concinnare velit, ut Eratosthenem puerum Alexandriam venisse, deinde geographicorum conscribendorum causa Graeciam peragrasse, illo absente Zenodotum bibliothecae praefectum ene, hoc autem mortuo illum iterum locum suum occupasse dicat, Cheat tamen aetas Eratosthenis: qui cum teste Suida Ol. 126 natus tl, quocum consentiunt reliqua de eius aetate testimonia a Bernhar. dyo 9. XI composita, puerili aetate ad illud munus accessistet,

252 loannis Tzetizae 'scholiorum

est, scriptoris auctoritate nituntur. Hic igitur dubitari nequil quin et adolescentem fuisse Callimacham Philadelpho regnante scripserit et bibliothecae eum praefuisse nescive- ril. Nam cum aliquid tamen ab eo scriptum fuisse necesse sit, unde mirum illud νεωνίσκος ὧν τῆς avAzc efficere potueril Tzelza, tum nec ipse, si de bibliothecae praefecto quicquam compertum habuisset, in tali quidem argumento tacuisset, nec si dixissel, id omittere et in alia aberrare poterat Tzetza. Ni- bil autem refert de illo adulescentulo aulico, quem bibliothecario substitutum esse videmus, quaerere, Nam ut latinus grammaticus suae aetalis rem, cum ab eis quae nar- ranlur non aliena esse videretur, suopte arbitrio intulit, ita ab jpso Tzetza faclum esse pulo, ut Byzantini imperii morerm et nomen ad ea quae de Ptolemaeorum memoria scripta inve*— nit transferret. Nam ipsum Callimachum tali honore Γαποίσαπη esse, eliamsi eius aetate extiterit, Tzetzae quidem testimon® non facile credo. Sed cum illud primi et antiqui auctoris. « bibliothecae praefeclura silentium etiam diserti testimonii qua» dammodo vim hoc loco habeat, sequitur hoc munus, qua» 4 Plautini scholii auctoritate Ritschelius de schol. Plaut. p. 8 ® coroll. p. 29, rei probabilitate motus Bernhardyus hist. lim graec. I, 367 Callimacho tribuerunt, non sine gravi. causa aem. 4 eum referendum esse. Non potuit autem alius ei locus assms - gnari quam ut inter Zenodotum et Eratosthenem , quorus—* utrumque bibliothecae praefuisse tradit Suidas, medius intercez-— deret. Atqui Zenodotus, quem Aristophanes Byzantius, su # Olympiadem 130 natus (cf, Ritschel. p. 79) puer audivit, ado lescens non amplius audire potuisse videlur, Suid. 149t«or09 —— Ol. 133 vel 134 mortuus est. Nam cur ad Ol. 135 eius vi tam producat Clintonius fast. Hell. p. 7, non video ἱσείαπα causam. Hoc autem tempore cum Euergeles regnum suscipe—— ret (Ol. 133, 9), nihil obstat, quominus Eratosthenem Zeno— doto mortuo statim Alexandriam arcessitum bibliothecae prae— fectum esse dicamus. Quo simul hoc assequimur, ut tur» novi regis imperium tum munus modo relictum aptam causam

&ütiünr

in Arisiophanem prolegomenha. 253

raeberet, cur Alexandriam Eratosthenes vocarelur. Neque (erere debemus in eo, quod Callimachus illo honore si quis παρ dignissimus homini peregrino postpositus sit. Poterat aim nescio quae causa esse, cur illud munus, quod quale ierit ne compertum quidem habemus, aut ipsi non offerretur μὲ oblatum ab eo non acciperetur.

Quanquam hoc quidem, siquidem de Tabulis Callimacheis onstat, iam exigui momenti esl. Gravius enim illud, quod oc testimonio erepto aliud de Callimachi aetate sub. lituitur, quod quamvis tenue sil, tamen in incerla rei memo- ia baud contemnendum est, Nam cum certis documentis elas viri non conslitula sit, alii Zenodolo aliisque qui inde b ultimis primi Plolemaei annis floruerunt aequalem fuisse ixerunt, alii posterioribus, quorum eliam per Evergelae im- erium gloria pertinuit, eum adiunxerunt, Quorum rationes L perspicianlur οἱ num quid momenti allerulri parli ex novo ocumento accedal intelligatur, reliqua testimonia el quae iis ituntur sententias examinari necesse esl. Ad Zenodoti igi- ar aelatem, 'ut in recentioribus subsistam, Callimachum re- ocarunt Ritschelius de schol. Plaut. p. 86, qui ab Ol. 114 sque ad Ol. 135 eius vitam pertinuisse existimat, Heckerus usest. Callim. p. 16 sqq., qui inter Ol. 116 et 134 eam oercel, et ut videtur Clintonius fast. Hell. Η1, 15, qui usque d Ol..137 eius aetalem producit; ab altera autem parte tant Bernhardyus ad Suid. p. 46, cum Ol. 127 Callimachum dmodum adolescentem fuisse ΄ dicat, et Droysenius hist. Hel- emism. II p. 725, qui consentiente Bernhardyo hist. liti. maec. II p. 1035 ab Ol. 125 usque ad Ol. 135 eum floruisse 4algit. Antiquorum autem scriplorum testimonia, e quibus dius aliud fere prae ceteris seculus est, haec sunt.

1. .Suid. Καλλίμ. "Eni τῶν χρόνων ἦν Πτολεμαίου 105 Φιλαδέλφου καὶ παρέτεινε µέχρι τοῦ Εὐεργέτου κλη- θένος Πτολεμαίου. Gell. N. A. XVII, 21: Bellum adversum Poenos primum coeptum est (u. c. 490 = Ol, 129, 1) neque diu: post Callimachus poela Cyrenensis Alexandriae apud Fin.

254 loannis Tzetzae scholiorum

lemaeum regem celebratus est. Quibus hoc certo colligitur, Callimachum Philadelpho regnante (123, 4 133, 2) celebrem usque ad Evergetae imperium vitam produxisse, hoc est ante OL 139, 3 mortuum esse. Nam quod Weichertus de Apollon. Rhod. p. 29 propter παρέτεινε verbum primis Hius imperii annis eum obiisse contendit, speciosius quam verius dispetalum est, Nullam enim id vim habet, nisi ut fipem, ultra. quem non exlendi debeat vita, constituat. Gellii autem verba eo inclinant, ut sub finem potius, quam inilio Philadelphi imperai Callimachus floruisse videatur.

2. Arat vit, Il, p. 432 ed. Buhl: Μέμνηται δὲ αὐτο w (άρατου) Καλλίμαχος ὡς πρεσβυτέρου οὐ µόνον ἐν εοῖς dr e- γράµµασιν, ἀλλὰ καὶ ἐν τοῖς πρὸς Πραξιφανη», Ib. 1, p. 4: Γ27- θαιῷ τῷ Κυρηναίῳ (ὁ ᾿4ρατος) ἐπεβάλλετο, παρ) οὗ καὶ dn γράμματος ἠξιώθη. E quibus cum ea tantum quae posteriow”© loco posui animadverteret Ritschelius p. 88, immerito Call &- machum Arato natu minorem fuisse collegit. Recte enim Berrm - hardyus Annal. Berol. p. 839 concedente Ritschelio Coroll, 39 30 eum , qui hanc vilam scripsit, errasse (minus probabilile=! enim errore ad librarium revocato γηραιός substituit Clim fast, Hell, III, p. 7), et ex alterius testimonii fide natu minc» rem potius fuisse Callimachum contendit. Quare cum Aratus 9 nec post Ol, 118 nec multis annis ante natum fuisse comstc——" (cf. Ritschel. p. 88 et Clint. II, 368), consequitur Callimachur—9** mon anle Ol. 118 natum esse, E quo iudicanda sunt haec—— ia quibus cum antiquioris memoriae hominibus eius nome componitur vil. Arat. I, p. 3 ed. Buhl. ov»zxuaos Al ξάνδρῳ τῷ «4τωλῷφ καὶ Καλλιμάχῳ xai ΠΜενάνδρῳ (Naar ὄρφ coni. Ritschelius p. 86) καὶ Φιλητᾷ. Schol Theocr. p 4 800 ed. Kiessl ἐστέον ὅτι 0 Θεόκριτος ἐγένετο ἐσύχρονοςοό τοῦ «4ράτου καὶ τοῦ Καλλιμάχου καὶ τοῦ Νικάρφρου. ἐγένετας) ini χρόνων Πτολεμαίον τοῦ Φιλαδέλφον.

3. Schol. Viet. ll. II, 234. οἱ περὶ Ζηνόδοτον πολο--- πόδακος διὰ τὸ Καλλιμάχου Κρηνέων 7’ Εὐρώπῃ µισγοµέόνων” iustor. Schol. Bar. 8 Ay di alot» οἱ καὶ παρὰ

in Aristophanem prolegomena, 95b

την αὐτὴν (Εὐρώπην) ὠνομάσθαι τὴν ἦπειρο» (φασίν), κα- 9axnsp καὶ Καλλίμαχος, Ζηνόδοτος δὲ an’ αὐτοῦ. Quae cum Heckerus ad Aeliorum librum a Callimacho iam ad senectutem vergente, ut ait, scriplum revocasset, Callimachum senem Ze- nodolo aequalem fuisse nec vitam ultra huius mortem duxisse collegit. Sed ut taceam quod de nominum corruptela cogita- vit Bernhardyus hist. litt. graec. 1l p. 1035, quoniam de eo quod ille posuit, non potuisse Zenodotum in critica arte exercenda a Callimacho argumenta petere, alium aliter iudi- calurum esse vidco, nullam Zenodoli nomen cum Callimacho coniunclum argumentandi vim habet. Nam et ex alio Calli- machi carmine iuvenili aetate scripto haec memoria petita esse potest, et ipsa Aetia ex Naekii ratiocinatione Mus. Rhen. Il, 619 a. 1831 ante Hecalen carmen (ab viro scriptum non ab iwcene), composita ad seneclulem referre vix licet. Omnino autem haec ita comparata sunt, ut ab iis non proficiscendum, sed e temporum ralione aliunde constituta res iudicanda sit. lMtaque nihil inde colligitur, quam Zenodoto vivo, hoc est ante ΟΙ. 133 clarum fuisse Callimachum.

4, Suid. ᾿άριστοφάνης. µαθητής Καλλιμάχου xoi Ζηνοδότου, ἀλλὰ τοῦ μὲν (Καλλιμάχου) νέος, τοῦ δὲ (Ζη- sedorov) nal; ἤκουσεν. ltaque ut Aristophanem adolescentem institueret, ultra Ol. 134 vitam provexerit necesse esl.

b. Suid. Ἐρατοσθένης μαθητής Καλλιμάχου τοῦ 1015109. Unde, cum nesciamus cuiusmodi illa inslitulio fue- mt, sive puerum Eratosthenem in vico Eleusinio eius scholis iaterfaisse, id quod minus probabile est, cum Weicherto |. c, dicis, sive Evergela regnante ab eo nescio qua disciplina eruditum ponis, vix quicquam efficias, quam Callimachum Era- ikostene natu maiorem, hoc est ante Ol. 125 natum esse.

6. Apollonii vit, p. XI ed. Well, Καλλιμάχου μαθητής t$ uà» πρῶτον συνῶν Καλλιμάχῳ τῷ idım διδασκάλῳ, ὀψὲ δὲ ind τὸ ποιεῖν ποιήματα ἐτράπετο. Suid. "Ifc. ἔσει δὲ Barnim ἐπετετηδευμάνον tig ἀσάφειαν καὶ λοιδορίαν εἰς τινα [M ys»opevor 8,900» τοῦ Καλλιμάχου: ἦν δὲ οὗτος ᾿4ποι-

956 loannis Tzeizae scholiorum

λώνιος γράψας τὰ «άργοναντικάα. Nihil in his inest, cur Callimachum propter Apollonii, quae Erathostheni aequalis erat, aelalem diu post Evergelae imperii inilium mortuum esse aut conlendamus aut negemus. Nec plug proficimus eorum aetate, quorum praelerea aut praeceptor aut amicus fuisse dicilur, ut Heracliti Halicarnassensis Strab. XIV p. 656. Diog. Laert. IX, 17, Philostephani Cyrenaei Athen, VIII, 331 D., Istri Suid. Ἴστρος, Hermippi Athen. ΧΙΙ p. 589 C. al.

llaque quae ex his, si cerlos numeres quaerimus, con- stant, haec sunt: morluum esse Callimachum inter Ol. 135 et 139, 3, nalum nec ante Ol. 118 nec post Ol, 126. Iam au- lem accedit Tzelzae vel eius potius, quem ille auctorem se- culus est testimonium, quod Callimachum Philadelpho regnante adolescentem fuisse certioros nos facil, Cui cum non pugnan- libus iis, quae aliunde constant, non sil cur fides abrogetur, sequilur annum natalem eliam ultra Ol. 120 quaerendum esse, ut omnia bene secum composuisse nobis videamur, si inter Ol. 121 et 139 eius vitam coercuerimus, Ad senilem autem cum provectus esse videalur aelatem (Stat. silv. I, 9, 953. Call. epigr. 22, 6. Hecker p. 18), nec mors nec natalis annus longe ab eo quem statuimus fine recedere potest. Contra hanc aetatis definitionem ea quoque, quae e Callimachi car- minibus et fragmenlis ad rerum publicarum memoriam solita sagacitale revocavit Droysenius, eliamsi sic, ut ipsi visum cst, de omnibus constaret, non pugnarent,

Praeler expectationem accidit, ut, cum Ambrosiana pro- legomena a Plautino scholio defendere studeremus, maximam parlem eorum quae de Ptolemaei Philadelphi bibliotheca et de grammaticis Alexandrinis tradita sunt sub iudicium vocare- mus. llia autem quae sunt de Homeri carminibus deque fa- bularum partibus et scenae ornamentis, si quid ex his quoque utiliter colligi queat, quoniam aut omittenda sunt aut copiose traclanda, alii tempori et aliorum eruditioni relinquere prae- stat. Id unum addere libet, siquidem video futuros esse, qui

de -quario lo Onomacriti, Orphei, Zopyri in componendis Ho-

in Aristophanem prolegomena. 257

neri carminihus socio iam cerlius constitutum iri sperent, eius iomen iam in illo libro, quo usus est Tzetza, corruptum ne- me ab hoc ipso intellectum fuisse. Cuius rei certum docu- nentum est hoc, quod cum ἐπὲ praepositione conglutinatum n utroque prooemio primo loco positum est, [taque cum il- ud ἐπὲ ex anliquiore fonte derivatum esse videatur, eoque ervato vix a vocali littera verum nomen incipere potuerit, 'el hac de caussa non probabiliter Bernbardyum Annal. Be- ol. p. 835 et hist. litt. graec. lI, p. 68 de Euclo Cyprio ‚ogitasse dicas. Eo autem erepto nisi quis alium aetatis Pisi- trateae virum, id quod non facile fieri poterit, substituat, iis, juibus de legitimis graecorum. nominum formis quaerere pla- set, res relinquenda est.

Henricus Keil.

Bf. f. Ph. 8. 8. VI. 17

fie Spartifeiu ἄν und κέν bei Homer.

. Dr. $tto Schneider in Gotha gewidmet.

Stadjftebenbe Abhandlung, 1. F., ift der Ertrag eines ber Geſpräche, die wir vorm Jahr in Austaufh grammatifcher Parade sen pflogen. Dergleichen Befprechungen find mir wenigſtens Sel teüfeit genug worden, um fie in bauernber Grinnerung zu tragen u unb in biefem Sinne, nicht um Did ixgenbmie mitoerantmortlidammm für meine Anfichten zu madjen, fchließe ich tie Arbeit ab, wie iam fie begann, mit tröftlicher Vergegenwärtigung Deiner Theilnafme— daran. Nehme ich Hinzu, daß mir eine gleich unbefangene Prüfung von andern fehr achtbaren Seiten her bevorfteht, von £. 38. fa ger in Berlin, von Freund Scheuerlein in Halle, fo habe id) nimmer! zu fürchten, daß irgend ein Nefultat, welches ehrlich errungen wäre ai... ' verfannt werden wird. Sch habe aus ber Homerifchen Grammatil m’ für bie ich einige Studien gemacht, den Punkt ausgewählt, der mir— ſelbſt am bebenfliften war, um die Tragfraft einer [ε[θβάποίβεπα1 Methode zu prüfen. Wäre es blos um baaren Beifallsgewinn zu th geweſen, id hätte vielleicht, fo ſchlecht ich mich auf berglfeidenzumme Calcul verftebe, ziweckvienlicheres finden können. Ernſthaft &treben 7 den zeigt man fi) am beften mitten in ernſter Beſtrebung. R. Merkel.

l.

Um das Weſen von Partikeln zu crfennen, die am häufigfien ο in Verbindung mit ben obliquen Modis vorfommen, liegt e nahe, von ber Betrachtung biefer Modi, wo fie ohne bie Partikeln fle» ben, auszugehen: das Refultat biefer Betrachtung in Abzug gebracht bei ber Erſcheinung von Modus und Partikel wird den Begriff der —#

Die Partifeln αν und κέν bei Homer. 259

Partifel übrig Iaffen. Hierbei ift. jedoch väthlih, was man bisher . nicht getfan , diejenigen Fälle des Modusgebrauchs vorzugsweiſe zu beachten, bie bie Partifel auch gulaffen.

1. Der Conjunctio ſteht bei Homer im qualitativen Gleiche niß, das heißt in Schilverungen, die die Entwidelung, ven Berlauf eines Borgangs veranfchaufichen. Theil, und zwar πιεί ift ber angezogene Fall von innerer Glieberung unb eigenthümlichem Leben, worin bie Borftellung fid) verfenfen [οἳ Ca); theils ift ex an fi inhaltslos, gibt aber ber Borftellung Raum fid) zu erweitern (b); theils hat ber Dichter über den Bedarf des quantitativen ober. par» tielen Gleichniſſes hinaus in Nebenfügen lebendige Handlung vor» geführt (ο).

(a) B 147 κινήσῃ ζέφυρος, 475 ῥεῖα διακρίνωσε, A 141 γυνὴ wımn, E 161 λέων ἐξ αὐχένα ἄξῃ, Z 507 Innoc Seg, I 323 ὄρνις προφέρῃσι, K 361, 362 ἐπείγετον, προ- Ῥέῃσε, A86 λέων ἐνορνύσῃ, A 68 ἁμητῆρες ἐλαύνωσεν, 155 avg ἐμπέοῃι, 293 Φηρητὴρ σεύῃ, 305 ζέφυρος συφελίξῃ, 325 κάπρω πέσητον, Ald κύνες σεύωνται, M 278 νιφαδες nínzos- σι, N 108 λέοντε φέρητο», 334 σπέρχωσιν ἆελλαι, 589 κύα- µοι φρώσκωσι, = 16 πέλαγος πορφύρῃ, 414 ἐξερίπῃ δρῦς, 0 964 ἵππος Fein, 624 κῦμα πέσῃσι, Π 919 ἀνὴρ doaen, 298 Ζευς χινήσῃη, 498 αἰγυπιοὶ µάχωνται, 642 μυῖαι βροµέωσιν P 62 λέων ἁρπάσῃ, 390 ἀνὴρ don, 747 ἡμίονοι ἕλκωσι, S 601 κεραμεὺς πειρήσεται, Y 495 τις ζεύξη, O 258 «vno ἦγε- µονεύῃ, 347 Bouens ἀγξηράνῃ, X 93 δράκων µένῃσιν, 163 ἵπποι τρωχῶσι, 189 κύων δίηται, 337 ἐξερέησι, ε 328 βο- θέης yoyenoı, 368 ἄνεμος τινάξη, 523 γυνὴ κλαίῃσε, ı 399 χαλκεὺς βάπτῃ, v 27 αἰόλλῃ, X 303 αἰγυπιοὶ Φόρωσι.

(0) «4 131 παιδὸς ἐέργῃ uviav, E 598 ἀνὴρ sun, K 183 κύγες ὀνσωρήσωσι, P 435 σήλη esnun, 547 ἔριν τανύσσῃ, Σ90Τ καπνὺς ἕκηται, 6 949 ὠνὴρ τορνῶσεεαι, L 232 χρυσὸν περιχεύσται. (Go aud) noch 1 481 ὡς sire φιλήσῃ, wo bie Inten- fität der Handlung tie Anfchauung erfebt.

(c) Dem eigentlihen Gleichniß vorgängig I 394, M 168, P 62. &emporafe Nebenfüge B 395, 789, E 91 íaft qualitativ,

960 Die Dartiteln unb κέν bei Homer.

501, 594, 7M 981, 286, N 141, O 359, 389, Il 10 qualitatis, 336, P 798, 756, 792; Ὀοροίείήφε «4 116, 262, X 191; relative 1 483, E 138, K 148, M 48, 300, 423, N 64, 138, 180, O 81, 363, 580, I1 960, 590, P 110, 134, 726, 5310, ® 283, 347, X 93, 'P 761, ε 395, 9 594, v 39, o 5990.

Eine Erörterung der Differenz tes eben angebeuteten von der Hermann’fchen Lehre darf unterbleiben, weil vie [eptere beu Conjunctio des Gleichniffes nur im Gegenſatz zum Inbications Praͤſentis betrachtet: durch das obige fofite aud) ter Aoriſt ausge⸗ fehloffen fein. Durch beide Indicative wird anf die Eutfprechung von Gleichniß und verglichenem dem Grade einer Cigenfdjaft wach Bezug genommen: ber Conjnnctio enthält die Aufforberung das eigenthämliche einer Situation vorguempfinben.

2. Der S9telatiofag im bloßen Conjunctio. (fofern er nicht einem bíofen Abfichtfag gleich gilt ober den Zeitfägen oder ΘΙείό» niſſen zufällt) flet entweder (a) eine Gebanferbeftimmung für einen Gattungsbegriff auf, oder enthält (b) einen prädicativen Zufaß zu einem gegebenen Subject. Die Elemente für die Begriffsbilbung erfter Art liegen allezeit im Vorhergehenden unmittelbar vor: ber zweite Fall ijt die Synthefis felbf.

(a) E 407 οὐ δηναιὸς ὃς ἀθανατοισι µάχηται » jeder der u. f. w^, I 508 ὃς µέν 7’ αἰδέσεταε, H 81 etwas unregel- mäßig geformt, N 234 mit fubjectiver Indignation, wie U 288 τις µίσγηται, 9 210 ὃσις προφέρηται. 9 148 ὅτι ῥέξῃ mit εἰθήφει Vertiefung in tie Borftellung, v 329 ὃς μὲν ἁπηνῆς En, 566 ol ελθωσιε.

(b) B 993 ὃν εἰλέωσιν „wenn ihn halten”, T 69 ὃς éxrauigai »voenn er haut“, © 391 „wenn fie ihnen gürnt , I 592 „wenn die Stadt genommen "^, A 127 „wenn ich es wohl ſpreche Ο 401, 499, II 54 „wenn es mannfaft erworben e, 387, T 363, X 73, 7517, „wenn e$ geftredten Laufe zieht”, & 352, 416, d 165, 207, 357, E 65, 85, ο 401, π 19, τ 109, 266, v 119.

3. Ein Temporalfag hat den einfachen Conjunctiv, entweter wenn cin in ber Zeit bann und mann, bann ober bann, eintretendes

Die Partifeln ἄν und κέν bei Homer. 261

n ber Einheit einer Borflellung vorgeführt wird (a); inmer iſt abei der Sinn nachdrücklicher Hinweiſung oder Vergegenwärtigung u bemerfen und die Seitconjunction verliert etwas von ihrem diri⸗ sirenden Sinne, ohngefähr wie das altveuifche temporale „wenn” wm mendeutichen conbitionalen aud) temporal geltenden, wird, Oder b) ber Temporalfag enthält eine eperegetifch individnalifirende Er- veiterung eines andern Satzes, ebenfalls im beiktifchen inne, qw eilen ohne zeitlihe Berallgemeinerung. Im erſten Fall vertritt ie Stelle der Zeitconjunction auch εἰ, Relativſätze ſtehen in. beiben ällen (c).

(9) A 163 ὑπότε ἐχπέρσωσι, 4 334 ὑπότε δαῖτα égo- λέζωμµεν (Befler, vergl. Herm. diss, p. 38) ὄνδα gi’ ἔδμεναι, 62 ὁπότε ἐγείρομεν 4ρηα, ὄψεαι, Z 524 59°’ ὑπὲρ σἐθεν σχε᾽ ἀκοίω, xgjo ἄχννταε, I 646 οἰδάνεται κραδίη ὁπότε vaconaı, N 271 ἵδαμαι ὑπότε νεῖκος ὀρώρηεαι, Ο 207 p9ào» Ór' ἄγγελος αἴσιμα εἰδῃ, Il 345 ὁπότ ἐγώ περ ie, 3 ἄχος ἱκάνει ὁπύτε dono ἐθέλῃσιν ἀμέρσαι, P 98 ὁπότε »z9 ἐθέλῃ πρὸς δαίμονα µαχεσθαι τάχα πῆμα κυλίσθη, T 83 ἄνδρα ἁπαρέσσασθαι ὅτε τις χαλεπήνῃ, Ώ 417 ἠὡς ὅτε Im φανήῃ, 400 ἦμος Πέλιος οὐρανὸν ἀμφιβεβήκῃ, 650 εότ᾽ ἀνὴρ αἰτζῃ, η 72 ὅτε σείχῃσ’ ἀνὰ agv, 202 eur’ ἄρδα- ev ἑκατόμβας, 6 ὅτο οὐφροσώνη ἔχῃ, ἀκουάζωνται, πλή- ωσι, φορέῃσε, ὀγχείῃ, E 60 aisi δειδιότων Cv" ὀπικρατέωσιν νακτες, 170 ónóvs τις µνήσῃ, ο 409 ὅτε γηβάσκωσι», minder Magent, π 968 ὁπότο 'μνηςῆροι xai ἡμῖν μένος κρίνηται fozoc, ϱ 471 ὁπότε ἀνὴρ περὶ οἷς κτεάτεσσιν βλήσται, o 133 po’ ἀφετὴν παρέχωσι 9έοἱ καὶ γούνατ ορώρῃ, 194 ὅτε λυγρὰ εοὲ τελέσωσι, minder eínleudjtenb, T 168 ὁπότο πάτρης ς ὠπέῃσιν dvjg ὧσον ἐγὼ νῦν. Mit nei = 135, 190, | 781.

e 4 950 dad’, fu γερούσιον olvor χόρωνται» Ν 17 ὁπότε φεύγω» ἀρήσῃ, A 522 ἀνδρὼν τρεσσάντων Örs τε ";ὺς φόβο» ὅρσῃ, vergl. Hermann diss. I, p. 27, π 72 ἄνδρ’ ana- ύνεσθαι, ὅτε τις ἠρότερος χαλεπήνῃ, v B5 γάρ v' ἐπέλησεν πάνιων ἐπεὶ βλέφαρ) ἀμφικαλύψῃ, T 336 ποειδἐγµενός aisi

262 Die Partikeln ar und zer bei Homer.

λυγρὴν ἀγγελίην Or' ἐμεὺ φθιμένοιο nvdnter, T 900 ἄλλοτε ὅτε µεταπαυσωλὴ γένηται, D 198 δείδοικε 4ιὸς κερὠυνὸν, ὅτε dr’ οὐρανόθεν σµαραγήσῃ, Φ 111 ἔσσεται n nos 9 dein 7 µέσον ἦμαρ ὁπύτε τις ἔληται, vielleicht Futurconjunctio, «D 323 οὐδέ Ti µιν χρεὼ ἔσαι τυμβοχοῆσαι ὅτε µιν Θάπτωσιν yaoi, v 196 Jen! ὀυόωσιν ἀνθρώπους ὁπότε καὶ βασιλεῦσιν ἐπικλω- σωνται Ov» , bie Götter züchtigen bie Menſchen hart, audj nige fehen wir im Unglüd.” P 46 ἔτι δεύεερον ὄφρα ζωοῖσι μετείω.

(c) .4 341, 4 262, 7 204, u 96, 5 374, n 98. A 230, 543, 554, N 229, a 349, 5 189, 45, ε 448, µ 40, 66, ξ 105, π 998, v 188.

Diefe drei Fälle (ber Bedingungsſatz als vierttr iſt durch äußerft wenige nnd zweideutige Fälle vertreten, wovon unten) zeis gen unverfennbar bie Beflimmung des Conjunetioó, tie im Entſte⸗ den begriffene, vom Geift felbfifländig hervorgerufene Borftellung aufjubrüden. Es liegt dies fo deutlich vor, daß die Frage entftebeu muß, wie fid) diefe Bedeutung zu den anderen unctionem des Mo⸗ dus verbaíte, nnb die andere entflehen darf, ob nicht jene Definition den Erforderniffen ted Modus, einer fubjectiven Deniform, mehr entipreche als die bisher gangbare.

Man definirt den Conjunctiv befanntlih als den Ausdruck „Der realen Möglichkeit‘, ‚ver bedingten Möglichfeit‘‘, „des Bor effent und Begehrens in Gegenwart oder Zukunft“, „ver Borftel- Img mit entſchiedener Erſtreckung auf das Künftige”, „der Tendenz zur Wirklichkeit”, , ber gebeifchten Wirklichkeit”, , ber. gebadoten Vor⸗ ſtellung in Beziehung auf die gegenwärtige oder zukünftige Scit umb die Wirklichkeit.”

Das reale, minbeflená temporale Moment, welches man bem Gonjenctio fo zu vindiciren ſtrebt, während ver Optativ zugeſtande⸗ ner Maßen in ber ungetrübten Sphäre der fubjectiven Vorſtellung verharrt, fann (id) auf Ὀτεετίεί gründen: entweder man hielt daran fft, taf tie grichifchen Modi der Kantiſchen Kategorie der Mög- lichkeit verfallen; oder man machte den Gebraud) des Conjnnetiv mit ἂν geltend unb war (vor Bäumlein) weit entfernt in ber Par-

Die Partileln ar und χόν δεί Homer. 263

tfel ben realen Sinn zu finden; ober man erwog, bap im Qom hunrjie, wo ex bei Homer flatt eines Futurs Rel, aud im dem ber Aufforderung eine entſchiedene Beziehung anf vie Wirktichleit: and« geſprochen if. Blos anf heu Iopien Pantt wir. e$. [ινε joi hier einzugehen,

Der Gonjunetions ericheint bei -— in volifommener a turbroentung etwa it folgenden Stellen: -d 969 ἔδωμαι, Z 459, 40, H 87 εἴπῃσι H 197 δέηται, IL 943. ἐπίσηται,. Q 551 πάθῃσθα, β 333 ὡπότητω, 6 390 yarııar, 465 yarzıa, 6 201 γένηται, 276 singot, µ 191 yé»ryra,, 9 437 γένηται, mit ἂν B 488, 240, T 54, A 386, X 505, mit κεν Γ 417, «4 433, 3 235, 2308, X 944, 0 601, o 265, 389, x 288, 507, annähernd bem GConjunctio ber Aufforderung Z 479, 0 350, 41 83, X 122, 418, 450, u 383.

Das vereinzelte und trümmerartige des Gebraudé characteri⸗ fit ihn als eine ſprachliche Antiquitaͤt: bie ‚Betrachtung mb Ser gleihung des Modus in feiner ibealen Verzweigung dagegen, wie wit Πε darzulegen verfucht haben, ergibt von ſelbſt, bap ſolches for» melles Denkbewußtſein nur einer höchſt ausgebilneien unb verhläur teten Sprache angehören Tann.

Die been rfieimungen erweifen f αμ hochßtens al⸗ ent. einander fucceffin hervorgegangen, wub bie Verſuche fie auf der ſelben Stufe der Spracpentwidelung neben einander zu firiren, ee wa vow Roſt 6. 592, ber beu Futurſinn bon ἐδωμαι befpitigt qu haben glaubt, wenn er überfegt „ich befomme, denl' ich, nicht zu ſehen“, ober von Nägelsbah, ber es G. 243 yaflend findei, beu Gonjunchio Aoriſti in Gleichniffen für Indicative des Future und De andern für Futurconjunctive anzufehen, können ‚wohl nicht be friedigen.

Wie ber Uebergang aus ber temporalen fBebeutung ber Der balform in bie mobale fid) gefaltet, Laßt fuf verfchieven benfen. Entweder die Sprache, ungewohnt Werfen ver SBovflellung als ſolche endyubrüden, befal( fi) damit, temporale Bezeichnungen auf fub- jectiv [ορί[ώε Erfcheinungen zu übertragen. Die höchit entwidelte Sprache Hat in einzeluen Zällen Dafielbe getan. ήέλλεις δὲ ov

264 Die Partikeln ἂν und κέν bei Homer.

ἴδμεναι, µέλλεις ἀρημεναι fagt Homer, wo tie Sache objectio gegenwärtig ‚ober vergangen, mur fubjectio, fofern ver Sprechende die Gewiffeit noch nicht hat, zukünftig if. ᾿4γησίλαε μειοῦν ἄρα γε τοὺς φίλους ἠπίσω fagt Ryfander bei Xenophon: er meint, daß Agelilaus e$ überhaupt verſteht; das Imperfectum gilt ber Borftellung, die er nachholt. Der ganze vielbefprochene Gebraud des Imperfects in bypothetifchen Gàgen der Nichtwirklichkeit fcheint fo zu erflären: für bie aufgegebene, befeitigte Vorſtellung ift. eim Bergangenfein der Handlung fubflitnirt. So alfo Hätte fi we ältere Form des Futurum, die einzige Tempusform, deren Ausfage auf einem verfchwiegenen Denfproceß beruht, wie des Präſens auf einem verfchwiegenen Act des Wahrnehmens, des Präteritum auf Erinnerung, fie wäre, je mehr das Bewußtſein ber eignen freien SBorftellungóbifeung eintrat, zum bleibenden Ausdruck für biefe ge- bildet worden.

Der auch: jene fubjective Betheiligung an Gebanfen, vie wir in obigen Fällen am Modus nachwiefen, trat zuerit ein als et aud der Futur⸗Bedentung in die ted. Conjunctivs ber Aufforbe- rang und ber zweifelnden Frage überging. Lebierer ift nichts am deres ald ein Suturum auf fubjectiver Grundlage, fein Zufammen- fang mit dem ältern Conjunctiv unverfennbar, bie Beziehung beiber auf die Wirklichkeit dieſelbe. Andererfeits Tann man Schritt für Schritt ben llebergang des Conjunctivs der Aufforderung ın ben reinen idealen ber obigen drei Fälle darlegen. Er geht über in den Abfichtsfag durch ſolche Falle, wie Z 340 «ys νῦν ἐπίμεινον donıa τεύχεα duo, ' 71 θώπτε us örrı τἆχισα πύλας “4ἱδαο περήσω, fobann ber Abfichtfag vermitlelft gewiſſer tautologiicher Formen, wie ἀγόρευσον ὄφρα εἰδῶ, δείξω ὄφρα γνῶτον ober durch Das 4; bei ten Verbis des Befürchtens, ober durch vergeiftigte Finalfäge der Art, wie Ο 163 φραζέσθω un u’ οὐδὲ κφατερος περ ἑω» ἐπιόντα ralucon, 8 356 ur τίς poe ὑφαίνῃσιν do- Aov ἄλλου, 415 ur πῶς u ἐχβαίνοντα βάλῃ now πέερῃ κὺ- µα, π 955 un πολύπικρα βίας ἀποτίσεαι, σ 334 µη τίς τοι τάχα oov ὠμεύων αναςῃ, in ten Gonjuncte ber prob» eirten Borftellung über. Wehulich geht im hypothetiſchen Gap,

Die Partikeln ἂν unb xer bei Homer. 265 ,

ie unten auszuführen, ber Conjunctiv bes Antriebs in ben idea⸗ n über.

66 wären mithin nah unferer Meinung jene beiben Ge. auchsweiſen des Conjunctio, obgleich zufällig nur fie im ſelbſt⸗ ünbigem Gag erjcheinen, bennod) nicht für Grundlagen der Beden⸗ ng des Modus in ber Weife anzufehen, taf das reale Element tr jebe weitere Entwicelung deſſelben unerläßlich wäre: wohl aber ätten fie als Grunbformen, fo zu fagen als Matrizen zu gel- m, wo in realer Subſtanz der Getanfentypus. fi) ausprägt; vie tme flellt den Gebanfen in feiner Urfprünglichleit und Neuheit, vie Wbere feine Cntflebung aus bem Geifl var. Die beiben Momente, ie den Mobusbegriff, wie er fpäter feftftebt, zu Tage fördern δεί» en, das ber Realität unb bad ber auddrücklichen Subjectivität δε, leiten auch ferner in ber Geflalt ber Partikeln ἄν nnb κέν bie Fntwidelung des Modus.

Alſo [ΦΙίεβίίᾧ noch einmal: ver Conjunctio, wie in obigen. wei Källen, fo in allen Nebenſätzen anßer den finalen, vrüdt nicht under ben reinen Gedanken aus als der Optativ, dem man bie ngeftcht: aber jener ven frifch und neu im Geiſt erycngten, dieſer κα intuitiv aufgefafiten, dem Geift entfrembeten, wie fogfeid) näher thellen fof. Sn beiben find zwei Hanptrichtungen bes Geiſtes an» deutet, bie in verfdjiebenem Verhaͤltniß allen Bölfern, im vollkom⸗ umen. Gleichgewicht den Griechen eignen.

Dem Begriff des Optativs find zwei [don Tängft gegebene Definitionen viel näher gefommen, als man dies beim Conjunctiv ugeben fomnte: die Hermannifche, taf er der reine Gebanfe fei und "t andere, daß er durchans tem Eonjunctiv antiſtrophiſch gelte. Folgende Bemerkungen werden dienen, beide Definitionen zu ver. mitteln und zu ergänzen.

4. Der Optativ des Wunfches, teffen Vereinbarung mut ben übrigen Erfcheinungen des Modus den Grammatifern nur zur δε» friedigung ber Unmündigen gelungen ift, ift als ein in bie Sphäre Vel Optatioß, d. 9. ber neutralen Vorftellung verfegter Gonjunctio der Nfecdexung anzufehen. Hierbei folgende Zälle:

960 Die Partikeln ἄν und κέν bei Homer.

A, wo bie erfle Perſon des Eonjunctio der Aufforderung ale zweite des SOptatio im Munde eines andern erfcheint.

8, wenn die gewöhnliche Auffaffung den Begriff des Wollens nicht umgehen fann:

Γ 52 οὐκ ἂν δὴ µείνεας, E 456 οὐκ ἂν dn τὸν) ar dpa μάχης ἐρύσαιο, 2 263 οὐκ ἂν δή uo. ἅμαξαν ἐφοπλίο- catt, B 31 ἣν y' ἡμῖν σάφα εἴποι, d 317 ἤλυθον el in- σποις, ν 301 ὅτε pot πρόφρασσ᾽ δπαρήγοες „helfen willft^ e 195 πῶς κἐν uot τελέσειας. Auch in erſter Perfon des Pure, wenn ber Sprechende mit betheiligt, E 39 ovx ἂν dn daaaınm.

b, wo der Erflärung gegen die vulgäre Weife ein. Gewin erwähft, = 22 αἱ γὰρ Óg nore τέκνον ἐπιφροσύνας drélos „wenn bu fíng werden wolltef”, v 62, 'P 804 n. a. m.

c, wo die Erflärung bisher ſchwierig war: B 250 τῷ οὐκ ἂν βασιλζας uva góu ἔχων ὠγορεύοις „darum fofíteft bu mit (immer, bod) f. über das ἂν fpäter) über Könige fprechen; vergl. bie gezwungene Erklärung Nägelsbachs S. 190. v 135 επ Γ 407 und’ ἔτι σοῖσι πὀδεσσιν ὑποςρέψειας Ὄλυμπον „a bádjte du gingft nie wieder in den Olymp”, Z 164 τεθναίης o Ilgoite „vu mußt ja licher fterben wollın”, d 86 ἐθέλοις di xt μῶμον ὠνάψαι , id) weiß du willſt uns gern beſchimpfen“, 192 n(9oió µοι „ich meine, bu willft mir folgen, 600 dago» d’ ὅτι µοι δοίης „welches bu, wie ich höre, geben willſt“, o, 24 il- ὃων avrög ἐπιτρέψειας „ich denke ou wirft auftragen”, o 455 οὐ Gvy' ἂν ἐξ oixov σῷ ἐπιςάτῃ οὐδ’ ἅλα doing „ich βεῖε mit vor du magft nicht gehen”, P 149 πῶς xe σὺ χείρονα gata σαωσείας „wie follft du wohl retten mögen.‘

d, wo ber Einn des Wunfches wirklich eintritt, -Z 791 ταῦς εἶποις d yit u. dergl.

B. Erfte Berfon des Gonj. ber Aufforderung oder des fels ericheint als dritte des Optativ. Η 38, 49 "Exropoc 0909 µεν µένος, οἱ δέ κ ἐπόρσειαν „wir wollen Hector aufforden ſie werden daſſelbe thun, mein’ ij^, T 191 ähnlich, B 97 & uw dvtZc σχοίατο „ob fie freiwillig davon laſſen wollten“, K μί ὦλλ' εἰ τις καὶ τούὺςδε καλέσειε „wenn jemand vufex 2 15

Tie Partifeln ἄν und xé» bei Homer. 267

> "Exrog τίς κε 0’ & ἄλλος ταρβήσειεν „wer fofi bid) mod) ücchten“, 2 74 e τις καλέσειε, 996, T 101 εἰ 960c ἶσον rel. we πολέμου τέλος, (D 490 ὅτε µαχοίατο, 649 xev ῥέξειε (εἰ ἄλλος denkt, was follte einer thun‘, 443 τίς γάρ κ &i- Γελίῳ παρα κητεῖ κοιµηθείη „wer hätte fid lagern mögen“, 9 353 εἰ xc» Ayns οἴχοιτο , menn Ares entfchlüpfen will”, ı, 351 πῶς xé» τίς σε καὶ ἄλλος ἴκοιτο „venfe doch, wie foll einer fommen ", u 334 εἰ τίς µοι ὑδὸν φήνειε, E 498 εἰ πλέονας ἐποτρυνειε, µ 114 ὅτε uoc σίνοιτο „wenn fie ſchaͤdigen wii“, ο 316 δοῖεν χ 139 οὐκ ἂν ἀναβαίη, vielleicht nach 99. 5 zu beurtheiſen, α 386 un σέγε Baoılza πονήσειε, B 34, y 908, e 494, 597, σ 909, v 80, 169, 344, 494, 597, x 91, o 490, B 939 nnb bei ὅτε uz, Serm. diss. I. p. 35. Hieraus entfpringt der eigentliche conceffive Sim: E 212, 2 996, 610.

C. Durd die dritte Perfon des Optativ wird einem andern Νε dritte Perfon des Eonjunctiv der Aufforderung ober des Zwei⸗ fels, wie fie pofitio II 650 und fonft, negatio mit ar nnb bem Κοτίβ als Verbot, oder wie oben gefagt wurde in vergeiftigten Finalſätzen erfcheint, in tie Seele gelegt. 257 τών µήτις ὑπεκ- φύγοι im Gimme des Menelaus, A 363 τὰ πάντα Φεοὶ µετα- uote Θεῖεν, ( 409 agap τὸ φέροιεν ἀναρπάξασαι ἄελλαι, beivemal dem Odyſſeus vorgefehlagen, FOL ὁδέα vài ὁμῆ σορὸς ἀμφικαλύπτοι die Einwilligung bes Achilles voraudjepenb, « 534 (wi κακῶς ἔλθοι im Sinne des Pofeivon, Π 98, 247, v 115 im Cime des Zend. Oft im Sinne anderer umd zugleich im eige- men: [ 102 τεθναίη, 300 ὧδε ῥέοι, A 18 ἤτοι μὲν οἰχέοιτο πόλις, © 512 uz uar» ἁἀσπουδί γε νεῶν ἐπιβαῖεν ἔχηλοι, O 476 sn ue» aonovdi »jac ἕλοιεν, P 340 ἴομεν μηδὲ πελα- cerato, N 232 un κεῖνος argo ἔτι νυςῆσειε, c 461 καὶ vv» öde γένοιτο. Ein [τεπίδες voransgefegter Wille Tann fid auf bie Perſon des Sprechenten beziehen und wird zur erflen Perfon des Dptativ. 7 150 Πατρόκλῷ κόµην ὑπάσαιμι φέρεσθαι. Zu vergleichen aud) A 838 πῶς xe» ἔοι, 2 139 sz. ein, Q 56 4 er.

'" D. Ein ebergang von folder Stebemeife zum eigentlichen

268 Die Yartileln ἄν und χέν δεί Homer.

Dptatio des Wunfches war Teicht, fobald man $3. 99. im ο 354 Ζεῦ ἄνα Τηλέμαχόν µοι ἐν ἀιδράσιν Όλβιον εἶναι καί οἱ πάνντα γένοιτο die [legten Worte außer Beziehung zu Ζευς febte, fobald man Optative wie d 600 0 un τελέσειε Κρονίων oder I 602 ur σε δαίμων ἐνταῖθα τρέψειε varürte in. » 316 un ταῦτο φίλον Zhi πατρὲ yésciro und ΠΠ 90 un ἐμέ y" οὗτής γε λώβοι χόλος. So folgten bamn die Optative ein, ere». E 107, P 640, ® 420, E 103, 408, 406 unb vie ähnlichen, übrigens nicht häufigen, nach, während unvollftändige Eonbitionalfäge mit & und αἱ (namentlich oon N. 6) tenfelben Einn ausbilden helfen.

E. Auch feinen eignen Vorſatz Tann der Sprechende fuf ee genftändlich machen. X 304 µη ua» ἀσπουδέ γε καὶ ακλειὼς ἀπολοίμην, eigne Borhaltung „ich darf warlich nicht thatlos τὴ ruhmlos untergehen.” O 45 καὶ κείνῳ ἐγὼ παραμυθησαίωμ. B 259 gun εἴην κεκλημένος „dann will ich nicht heißen.” 9% εἰ ἐθέλοιμι, σ 357 εἰ 0’ ἀνελούμην, [Φείπδατ naher Eatfälef. Mit av, was ohne Bedeutung für ben Modus, K 243 und e (5 πῶς ἂν λαθοίµη», , wie fam ich je vergeffen”, E 247 δὲ οὐκ ἂν ἆσσον ixoruyr, 9 359 πῶς ἂν δέοιµι, 627 6r ἂν xe µητισαίµην ,id muß ihn nur firafen.” Mit.xer, wovon τν tem R. 15 die 9tebe fein wird, ο 70 xe» ἐρυσαίμεῦα, T 415 xtv Jéoiut» , 637 xcv ὁαμασαίμην, η 212 xcv Ιοωσαύμηϊ, µ 113 xe» ἀμυναίμη», u 387 xe χέασαιµι, v 147 x’ ἔρξαικι, E 190 xe» αγγείλαιμι, ο 317 xe». εὐ δοώσιμι, π 305 κε mir ϱηθεῖμεν, p 561 κεν ἐνέποιμι, τ 598 ἔνδα χε λεξαίµην, ἓν freiwilliger Vorſatz, v 396 κεν φαίη», φ 113 καὶ δέ xe» αὐτὸς τοῦ τόξου πειρησαίµην „ich denke ich foll ihn auch verfuchen“, φ 193 κε μιωδησαίµην. Freilich fommt auch bier der eigentfió wünfchende Modus vor: Q 213, 503, ο 158, c 436 u. f. w.

5. Der intuitive Sinn des Optativ ergiebt (id) zunächſt folgenden Erfcheinungen : |

A. Im Gegenfag zu bem oben nnter R. 2 und 3 bemerften enthält ber 9üefatiofa im Optativ einen attributiven nnb ber Op tati» » Zeitfag‘ neben Haupttemporibus einen attribuhio » eperetifchen Begriff. Go ΙΓ 909 ὁπύτεροι ὑπὲρ ὄοκια nnunvear, A 540

mm mr c apte

Die Partileln av unb xé» bei Homer. 269

Ig; ὃσις δινεύοι κατὰ µόσσο»ν, E 304, Y 986 zepuadıoy dvo y' «dps φέροιεν, 195 ἀνηρ τύσσα γόνατο, M 5 Φεοπρύπος ὃς eidsin, ein gefdjidter Deuter, N 118 ösıc µόμοιο µεθείῃ (oergl. 8. 234 oben N. 2 a), 321 ἀνδρὶ ὃς pog Ein xai δδοι «ημήτερος dxımr, 344 ὃς γηθήσειε», 92. drzo ὃὅσις ἐπίσαιτο, O 731 Τρῶας, ὅσις φέροι πῦρ, P | πάντων βέλε ἅπτεται ὅσις ἀφείῃ, 640 ein ὅσις ἀπαγγεί- ε, X 948 οὐκ ἐσθ᾽ ὃς ὠλώλκοι, P 404 ἄλλῳ ὅτις τοιαῦτω 8 B 336 ὅφις ὑπνίοι, 205 καὶ ὃς Προγενόσερος ‘in, 3 ὃς καταβρόξειο, ζ 286 νεμεσῶ alàg ἥτις ῥέζοι, 9 240 & ὑπίσαιεο, » 901 ὃς σε παρέλθοι, E 405 ὃς κτείαιµι, σ à dpa Sic» ὅτι διδοζεν, x 510 ὄντινα ὕπνος ἕλοι, fefe tichnend, x 138 ἀνὴρ ὃς v' ἄλκιμος ein, wv 101 ἀνδρὸς ὃς dei. Bei Präteritis B 681, E 301, M 408, O 23, O 611, 294, 331, o 317, 422, τ 77, x 315, v 6b. Mit xiv: Z B οἳ xs» πολέες πέσοιεν „die (dj mir fevbenb benfen muß“, 739 ἔνθα xe» ὀργάζοιο, 745 οὗ τό xs» μεμνήμην „daran gedenlen wollte”, a 254 χε ἐφείῃ, n 257 0 xa» ἀμύνοι όφρονι Φυμῷ, φ 169 ὃς κε πλεῖσα πόροι. A 64 ὄνειρο- lev ὃς κ᾿.εἶποι, E 192 ἕπποι τῶν x’ ὀπιβαίην, 342 τὸ- ie» fj xs» ἐρυκάκοι, © 291, K 165 ἄλλοι of κεν ἐγείρεια»; 3909, 940 ὀρῆνυν τῷ xe» ἐπισχοίῆς πόδας, O 735 τείχος zu λοιγὸν ἀμύνοι, 738 πόλις f xe» ὠἀμυναίμεσθα, (D 335 Ἕλλαι 7 xe» χήαι, 2 37 λαοὶ οἳ κεν κῇαιεν, 149 κρυξ ὃς ἰθύνοι, d 560 vec ol xev πέµποιεν, o 140, v 383 ἐς Σι- lauc 69a» xs» ἄλφοι, c 189 φίλοι of xev yoaoısv. Tempo We Γ 55, 2 465, 5 374, 9 116. Hypothetiiche in aͤhnlichem ime ε 485,.9 139, x 13.

B. Durch ben Optativ erfolgt die Ausführung und Eimer mug einer im Futur, Conjunctio ober Optatio von R. 4 hervor zufenen Vorſtellung. B. 339 πῆ δὴ συνθεσίαι βήσεται; dy gi da Boviui yeroıaro; Nägelebachs Erklärung ſchwerlich vid» 5 B 417 Snfinitio ber Sorberung, dann πολέες δὲ. λαξοίατο. 72 ἀγέσθω, οἱ ὁ) ἄλλοι ναίοτε, 109 τεθναίη, ἄὤλλοι δὲ ιαχρενθεῖεε, 254 µαχήσορται τῷ δέ κε νικήσαντι &not10, Z

270 Die Partikeln ar und κέν bei Homer.

479 καὶ ποτέ τις eingo. φέροι ὁ᾽ ἔναρα βροτύδντα, IH dsıdoıxa μὴ ἐκιελέσωσι, ἡμῖν ὃ᾽ αἰωιμον ein, T 250 ὁποῖον x εἴπῃσθα ἔπος τοίου x ἐπαχούσαις, Φ 556, 660 ei d’ w φεύγω ἑσπέριος Ó' ἂν ἱκοίμην, X 108 ὡς ἐρέουσιν ἐμοὶ à ἂν κέρδιον ein, 2149 ugdé τις ἄλλος iro, κἠρυξ τίς οἱ Enni το, a 400 ὃσις βασιλενσει, κτζµατα δὲ ὄχοις, 9 311 παϊδα ἐχέμεν avdı µένων, οἶκον δέ τε dom, 6 31 ὡς κε νέηιαι. dÀÀ' ὄγε ἴχοιτο, 9 330, 342 αἱ yap γένοιτο, αὐτὰρ ἐγὼν εἴ- douu, σ 366 εἰ γὰρ γἐνοιτο, ἔχοιμι, X77 ἔλθωμεν Ava as, Bon γένοιτο. Mit xév: K 345 ἑώμεν ἔπειτα κεν ἕλοιμεν, ΤΟ ὁρμίσσομεν, ἔπειτα κεν ἐρυσαίμεθα, Il 40, 44 do; δὲ pot ῥεῖα δέ xcv ὥσαιμεν, 2 370 οὐδέν σε ῥέξω κακὺν καὶ δέ xe» ἄλλον ἀπαλεξήσαιμε, u 113 xev ἀμυναίμην, ο 944 πλάγξοµαι καί κεν εἰποιμε, σ 164 θυμὸς ἐέλδεται φανῆναι καὶ xtv εἴποιμι, 360 κε παρέχοιµιν φ 77 ὃς ἐνανύσῃ τῷ xo ap εσπούµην. Hierher gehören Conditionalſätze mit Futur obs Conjunctio im Vorberfab, Optativ im Nahfap, A 293, m 138, 988, 9 114, unb Alternativfäge mit Ellipfe bed negativen Git, zu bem ber SOptatio gehörte, Z 308, X 946, f. Cpigner.

C. Die eben gemadjten Bemerfungen führen dazu, bie gap bare Definition des abfolut gebrauchten Optativ, als Siu6brud td rein gebachten, in etwas zu mobificiren. Die Beifpiele Ichren, ej er eine vor dem Geift unbewegt verharrende Borftellung beyeicae, die felbft auf dem Grunde der Wirklichkeit ruht, fo zu fagen emt Funktion der Wirkfichfeit, entweder als Refultat der Steflexion un Erfahrung, ober als fid aufbrángenbe Ahnung. Erſteres K 246 τουτου y ἑσπομένοιο καὶ ἐκ πυρὸς νοςήσωιµεν, O 197 βέλτι- gov tim ἐνισσέμεν, vielleicht zu N. 6 gehörig, I 313 νῦν & κλέος ἐσθλὸν αροίµην, T 391 οὐ μὲν γάρ τι κακώτερον alio πάθοιµι, y 231 ῥεῖα θεός Υ ἐδέλων καὶ τηλύδεν urdga get- σαι, 319 69ev οὐκ ἐλποιτο, E 199 d γέρον ovx ἂν τες wel ἀγγέλλων πείσειε. Das andere O 358 καὶ λίην κεϊνός τε Óv- po» ὀλέσειε, D 274 ἔπειτα δὸ καί τι παθοιµι, 2 245 αυτὰρ ἔγωγε πρὶν ἐδεῖν βαήην δύµον "Aidog εἶσω, ϱ 476 αντί 200» πρὸ γάμοιο τέλος Quratoto κιχείη. Beides in hypothetiſche

Die Partikeln ἄν und κέν δεί Homer. 271

imm axfgeuonunen, o. 530 εἰ ἆλδοι, σ 224 πῶς var e τι πά- w-, v 294 zu» Φύφηιον οἴομαι εἰ no9ev. ἐλθὼν μνηςήραν xédacu 9». Om temyporaler org 5.189, 4 106, 237, 240, ' 943; für Vergangenheit 9 67, 90, µ 380, 5 217.

6. Homer braucht ben Optativ ftatt be Juperfects (n hypothe⸗ δει Sägen ber Nichtwirklichkeit in der Gegenwart. Er bat im Mdjeu Sägen nie das Imperfeet, ſondern biefes erſcheint nur an ty Stelle eines Aorift bci dauernden Qanblungen. in derſelben Sa attung für die Bergangenheit: ond in biefen zwei Stellen, die in er Weile. der Profa aufgefaßt merden fónnten, 184 ovx ar (goa Φερπροπέων ὠγόρανες, Weitſchweiſigleit zu bezaichnen, » 33 .donwaimg ydo x’ ἄλλος ἀνὴρ Tsro, „würde Verlangen gt» agen haben“, übrigens in kritiſch angefotener Stelle. Die übri⸗ m. fob T 453 ὀχεύνανον, E 201 κέρδιο» ᾗεν, 886 ἔπασχο», $310 4, 504 χάδοντο, 636 jer nur nach Auffaſſung ber Bipeliaften, T 273 ἦγεν, X 103 ἦν, v 133 ἐπάλαια», 441 mAaso, 734 deiner, & 311. ἦγονν ı 228 2», 5 62 ἐφίλει, 07 Foe, t 2b. ὄφαιρον, 983 ἦν „hätte bier fein können“, v 306 ἱμφαπορεῖτο, c 984 óxiytic. Es ift in dieſem Gebrauch des Rebus ver Orunbbegriff bed Mobs, daß er eine Borftellung aus ehrt 4n des [ij das Subject bio anſchauend verhält, auf die du- ewe Spite .getriabeu. Wir entnehmen die Bemerlung unfern wstährlichen Adperfarien: οὗ εθ Hat geichehen können, daß wir εἰ» μή überfehen, muß dahinſtehn. Hermann jagt allerdings 6. 39: ved boc (wsum imperfecti) ila plonum et pereulgatum est ul eins praelermülat«r.

.T. Daß in Zeitfägen die Bedeutung ber Wiedecholung dem ων war in Folge ber Tempusformen bes Hauptſates einwohnt, Mt Hermann ©. 37, umnn(tóflid) bargetfan : die bert exwájnien deigen wenigen Bälle, wo flott Qupexfectó der orit ſteht, ſind P 739, T 316, y 106, « 908, ν 22. Die SBebeutung des Mo κ iR in unjerm Cine ganz antiſtrophiſch br .Gonjuneto son R. 3 unb fehr analog bem SOplatio von Nr. 5 A. Gr bezeichnet ine zeitliche Vorſteljung, Die in dem Inhalt des Hauptſatzes noth⸗ venie Pebinot und eigentlich [ώρα mitentjalten iR. «6 610 κοι-

272 Die Partikeln av und xé» bei Homer.

μᾶθ) ὅτε ὕπνος ἱκάνοι, I'216 ὅτε ἀναῖξειεν 6άσκεν, 933 dic νισσα ὅτε ἴκοιο, K 11 ὅτε ἀθρῆσειε Φαυμαζεν, 78 Lan) ὃτ᾽ ἐς πόλεµον Φωρήσσοιτο, O 984 νίκων ὅπότεα ἑρίσσειαν, P 463 ἥρει ὅτε σεύαιτθ διώκων, I 544 ὑπότε ixolaro δόσχε, wo durch den Sufammenfang das erfle dem zweiten untergeordret ik, 566 νίσσοντο φορῇες ὅτε τριγόφεν, T 316 ἔθηκας ότρι- λέως ὅτε σπερχοίατο "ἀχαιοί, T 226, 228 ὅτε σκερτφε»ν Hear, Φέεσκον, Φ 965, X 194 ὑσσάκις ὁρμήσειε ἀποςρέψασει, πλᾶζε, 2 14 ἐπεὶ ζεύξειε δησάσκετο, 768 & τις ἐνέπτοι κε- τέρυκες, β 105, τ 150, c 140 νύκτας Ó' ἀλλύεσκεν ἐπεὶ di. das παραθεῖτο, Stelle von großer Wichtigkeit, 7 283 vga n- βερ»ῆσαι ὁπότε onepyolar’ ἄελλαι, d 101 σε φάσκε ὅτε ἐπι- μ»ησαίµεθα σεῖο, η 138 πυμάτῳ σπένδεσκον Ore µνησαίατν κοίτου, ι 908 ὅτε πένοιον ἐμπλήσας χεῦε, v 99 ἑλουνόντω ὁπότα οπερχοίωτ ἐρετμοῖς, v 40, 371 γυναῖχες ξείνων ὅτε τε δωμαῦδ ἔκοιτο, o 254 τοιούτῳ ὅὄοικας, ἐπεὶ λούσαιτο φαγίμν. Sorgfältig Hiervon zu unterfcheiven find folgende Stellen: B 79 δέγμενος Önors ἀφορμηδεῖεν, H 415 norıdeyuevor ὅπότε ὄλθοι, I 191 δέγµενος ὁπότο λήξειεν, 488 οὐκ ἐθέλεσκες πρὶν οτε ἄσαιμι, K 189 πεὀίονδε τετράφατο ὁπότε díowy, A 543, N 710 ἐξεδέχοντο Orts κάµατος ἴκοιο, ἂν τεύχοιµι eig x ὅλοιεν «49. διὰ βουλάς, P 739 ὅτε σαίησαν τῶν δὲ gan zxowg, Σ 594 δέγµενοι ὁπότε μῆλα ἰδοίάτο, T 139 σενάχεσ ὅτε ὀρῷτο (und hiernach vielleicht απ K 14), Y 147 ὄφρα τὸ χῆτος ἀλέαιτο ὁπότε ui» σεύαιτο, (D 58U οὐκ ἔθελο qtvye? noi» πειρήσαιτο ᾽4χιλῆος, B 43, y 106 ἔτλημεν πλαζόµενοι ὅπη ἂρξειεν ᾽4χιλλεύς, 9 70 πιεῖν ὅτε θυμὸς ἀνωγοι, & 333 τρῖψαι ἐν ὀφθαλμφ ὅτε τὸν ὕπνος ἱκάνοι, 376, E b99 ἕννι- σθαι ὅτε χειμὼν opoıro, π 141 nive καὶ ἦσθε ὅτε θυμὸ ἄνωγοι, σ 7 ἀπαγγέλλεσκε ὅτε τις ἀνώγοι, 148 ὅτο vognasıs, v 138 ὅτο µιµνήσκοιτο, ziemlich fhwierig, w 151 ἕως ἔκοιτο. In bíefen allen glauben wir nichts anderes als feinere Fälle ber oratio obliqua erfennen zu bürfen.

Rimmt man nun die übrigen belannten Fälle ber oratio obliqua und ben Finalfag zu bem hier in ben lepien vier Summer

Die Partikeln ἄν unb. κάν Bei Dome. 973

yeiragenen Beobachtungen hinzu, fo: wirb bie Grunbbebeutung Dpkatio in ber mehrfach. angebeuteten; nicht vaig bieher zur Hung berienteien lij eren

1 . . LI br IL.

1ο νο Μες Tiatueg wer, ven tir mit ahnticen tou» κ fe fen gebenfen "oír, indem wir qur. Partilel ar diegeen] ni mit der Etymologie derfelben uns abzuſinden.

| Hermanns Herleitung der Partikel aus ber apokopirten Pra⸗ "n ara bat mur deshalb Widerſpruch gefunden, weil tie abr me Erklaͤrung bem fontaftifdjen Gebrauch fij; zu wenig anfchloß- Keicht befriedigt von biefer Seite Folgendes mehr. Die unver‘ te ober verkürzte Praͤpoſition findet fi als Abverbinm bei’ Hpives, Apollonins Wjoviut, gewiß Beer Drten Ton: wi de haB 561: . ..

ὃν ὃ) ἑἐτίθει σαφυλῇσι " βρίθουσαν diei

χαλὴν govosiav, µόλάνες δ᾽. dvà Borovsc Ἴσαν, βάΔ: ἔνθα J' ἀνὰ σαφυλαὲ παντεοῖαι ἔασιν. - Cou 4M: mag δ᾽ dolor ζειᾶς, dvà :δὲ Qi λευκὸν ἁμιξάν. WE: τὸν Ure πώοιεν μελιηδάωὀἶνο» ὀψνδρό», ᾿

.. ἂν δέπας dpa ong ὄδατος à adve "aieo nivea | 4. xe9t. . . folge fib mun, . " man s bíefelbe ränmlich⸗ Bedeutung --- f anzuertennen "hätte, wo fie κα erſchein und siepe: ai κεί galt, « 324 :- - οἱ δ᾽ ἔλαχον, τοὺς ἂν κε καὶ ἴθελον αὐτὸς ὀλάσθαν, | & H 286: .. i φρλότω, adruo dyo piis παίσομοι Bp ἂν οὗτος: '᾽ Kyogen das Loss, bie ich Darunter felbft Wt wis tns h. werde ihm folgen. ἐπ. alle Wege, mie et vorangept. Schla⸗ wer noch find die Beifpiele, die den ſo hänfinen, δεί den -meiften Ännfitionen vorliegenden Fall barfteffen, bap die Anfchauung eines mmverhältuiffes we ein steigen ία: der 3e Übertragen wird, Mo - Ruf. f. ppilol. δι. $. VI. 18

94 Die Dartifeln ar und κόν bei Homer.

ἐν πολλῇ xonoq 7 οἱ προπάροιθε θνράων

ἡμιόνων τε βοῶν το ἅλις κέχυτ ὄφρ ἂν ἆγοιεν

ὅμῶες Ὀδυσσλος. t 210: χεῦ ὀδμὴ d’ ἡἠδεῖα ἀπὸ κρητῆρος ὀδωδει

Θεσπεσίη" Tor ἂν οὔτοι ἀποσχέσθαι φίλον ner, „bis einmal, irgendwann im Lauf der Zeit, bie Knechte ihn weg- führten”, „jevesmal war es (der, fid zu enthalten“, letzteres ohne eine Spur von Hypothefis. Bon räumliher unb zeitlicher Bedeutung gehn Sprüpofitionen auf analoge geiftige Anfchauungen über, ἐφ᾽ ᾧτε, χρυσοῦν μετὰ κῶας. SRüumt man eben dies bem- ans ber Präpofition entftandeneu Adverb ἄν ein, fo ift die Anfüh⸗ rung von Erläuterungsftellen überflüffigz; dem mit ber fo erwach⸗ fenden Bedeutung ber Hindeutung auf einen Compiler von Umflän- ben und Gelegenheiten ift einmal bie Funktion einer Partifel über» haupt und zweitens ein Sinn derfelben vermittelt, der von ben Des finitionen bed profaifchen etwa bei Reifig, Thierfch und Bäumfein wenig fid entfernt.

Es wäre dies alfo eine einfache Betrachtung, deren Einfluß auf die Profa-Theorie vielleicht mäßig fein wird, wenn audj nicht ganz unerheblih: um nur eins zu berühren, fo ift das proſaiſche ἔλεγον ar, das Kenophontifche ἔλεξα ἄν in re facta ficher nichts weiter als ein Reſt jener Anwendung des Adverbium auf zeit liche Diremtion. Auf bie Profa fommt ed uns aber hier nicht, noch nicht an, für Homer ift die gemachte Bemerkung von Erheblichkeit: mit ihrer Hülfe Taffen fid bie unberechtigten Anticipationen bes profaifchen Gebrauchs, fowie eine Menge gezwungener Erklärungen, befeitjgen.

Wir fchreiten zur gefonderten weitern Betrachtung ber brei vorhin gefundenen Bedeutungen der Partikel und nennen bie ετβε ben Adverbialſinn: er bezeichnet bap ein Begriff ober eine Thatſache in uud mit einem Aogregat anderer zu denken fei. Die zweite iſt ber Zeitfinn und weift auf ein ba und bort in der Eontinuität ber Zeit. hin, Der dritte mag ber profaifche heißen. unb entpält δε Hinweifung anf die Totalität ber. jevesmaligen: Wirfkigtet: -

Der Aoverbialfinn hat feine. Stelle in beu --

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Die SJartife[n ar und xé» bei Homer. 275

hängigen Futurfähen, wie B 488, d 240, λ 328, 516 κληθύν oder πάντας, πάσας ovx ἂν µυθήσοµαι, E 107 εοὺς: av: dy ἐπιόψομαι, Χ 49 7) 7 ar ἀπολυσύμεθα, unter den übtigen aut» zulöfenden, X 66 αὐτὸν Ó' πὐματόν µε κύνες ápsvevaty, unter den vorerwähnten Greueln. Cr hat Antheil απ ber SBebeu- tung von οὐκ a», ſofern dies urfprünglich heißt wnirgends und niew und durch Negirung ber Befonderheiten, wie οὔτε und οὐδὲν für ev, wie bie Regation bei ber momentanen Bedeutung ber Aoriflfor- men, bie Berneinung überhaupt ſchärft. So 3. 35. O 40, τ 286, v 135. Er läßt fi ohne Zwang, foviel wir bemerkt, überall am» nehmen, wo bie andern (von benen freilich der profaiiche febr füg- fam und bequem ift) nicht paffen, 3. 38. A 00 οὐδ nv ’Aya- Méprora εἶπῃς, «4 223, E 85 Τυδείδην d’ ovx ἂν γνούῃς πο- ἑόροισε µετείη, 39 ἣν τινα «Φιαναῶν προκαλέσσεται, © 10 ὃν ὁ) ἂν Φεῶν νοήσω, A187, A246 καὶ ἂν ποταμοῖο ῥέεδρα Ὠικεωνοῦ, O 348, P 245, Σ 192 ἄλλου d’ ov ev olda, τεῦ dv τεύχεα dvo, I 990, Y 172 ἦν τινα πέφνῃ ἀνόδρῶν av- τὸς 99. dv ὁμίλῳ, a 04, 282, β 216, 960, « 417, u 81 ᾗπερ ἂν ἰθύνετε, o 362 ὡς ἂν ὠγείροι in Gleichniſſen M 42, O 31, x 410. Ueberall if Hinweifung απ] eim räumlich unb Förper- Ed) vorliegendes. Die Optative unter biefen Beifpielen ſtehn flatt Aoriſte, wie dies im Nachſatz hypothetiſcher Säge oft zeſchieht, im Borberfag Γ 453 εἴ τις ἴδοιτο, ἐκεύθανον, N 344 ὃς ηδή- eter, und: oben Ar. 6 Mitte erwähnt werden innen. ——

am Temporalfinn tritt die Partikel zu ben allgemeinen Zeit- fügen im Conjunctio; f. oben Ar. 3 a. Der Giun ber Partilel iſt an ſich dirimirend und hinweiſend, wie der Sinn jener Säge από, barmm verſchmelzen beide zu fefler weitumfaflender Conſtruction. ber bie deiftifche Bebeutung ber Partilel ift. vealer Art, bie bes Ganjunctio ibealer, woraus folgender fo unverfennbarer wie sei κε verlaunter Sinn dieſer Säge entſpringt:

αφ Βν. Der Zeitfag im Gonjutetio, ber wie in ber Seefa | ent» a) "ble Wiederholung, Ober (b) das unbeftimmte Eintreten wlan bezeichnet, hat ἄν, wenn im crften Fall cin erfah-

976 Die Dartifeln unb xá» δεί Homer.

rungsmäßig periodifches ober fonft oft vorfommenbet Saclum, im zweiten ein voransfichtlich zu erwartendes bezeichnet werben foll.

(9) B 228 εὐτ ἂν ἔλωμεν, 4103 ὃτ ἂν τοι ἀπάχθωνται, wie nad) Homeriſcher Anficht fehr Iricht gefhieht, Z 458 ἐπὴν τα πρώτα γένηται, O 406 ^v' ἂν παερί µάχηται, ironiſch otv aligemeinert, I 101 ὅτ ἂν τω α θυμὸς αιώγῃ εἰπεῖν εἰς áya- 9ór, N 285 ἐπειδὰν ἐσίζηται, Ο 209 ὁππότ᾽ ἂν ἐθέλῃσε, T 293. ἐπὴν κλίνῃσι τάλαντα, wie er fletó tjut, a 199 εὐτ ur pi» xauarog Aaßnoı, 553 ἐπὴν τὰ πρῶτα γένηται, ν 101 νῆες ὅταν ὅρμου µέτρον ἔκωνται, & 130 ἐπὴν πόσις ὅληται, ϱ 300 εὖτ᾽ ἂν μηκέτ ἐπικρατέωσπιν ἄνακτες, 323 εὐτ᾽ ἂν dor- λιον ἦμαρ ἕλησι, σ 104 εὐτ ἂν in χαρίτων yopor, τ 206 ἐπὴν ζέφνρος καταχεύῃη, 515 ἐπῆν νὺξ ελθη ἕλλησι δὲ κοῖτος, v 202 éng» δὴ γείνδαι. Auch SRelatiofage mit dirimirt gebachtems Berbalbegriff: τ 333 ὃς δ᾽ av αμύμων αὐτὸς ἔῃ, Penelope βτεδ feioh dafür zu gelten, q 203 ὃς ἄν pur χωνδὸν Ein wiwer ihn wie bu gierig trinkt.“

ΦΙείΦπίβάδε haben ἂν entwerer im Borverfag, der ben Ber- gleihungspunft cinfeitet, 2480, 304, χ 468, w 233, oder im Nebenfag, der ausdrücklich zeitliche Wiederholung enthält, B 3971 oder wenn das ganze quantitativ unb tie €ituation alltäglicher Art, K 5, .4 209, O 170, P 590, T 375, x 216, 411. Der ll» tevidieb vom Gebrauch des Aorift ift. nit. groß.

(b) Das eben Geſagte gründet fid) auf tie Natur ber Sa⸗ de, B 34 εὐτ ἂν σε µελίφρων ὕπχος arzz, H 459 ὅταν οἱ- χωνιαι, 147 ἐπὴν ἑλδητε, D 340 ὁπύτ᾽ ἂν φφθἐγξοµαι, V οὗ Ener µε πυοὺς λελώχετε, a 41 ὁπέτ ἂν ἡβηση, B 374 Star )έἑνηται ἔνδεκάτς, y 45 inzr σπείοης͵ d 419 ἐπὴῆν πεµ- πάσαεται. 413 ἐπὴν ἴόησθε, 475 per Υ ὅταν ἕλθης nad ber waltenden zoiga, 343 ἐπεν ἐφάψεαε, wie bie Göttin vorandfagen trf, Z 207 énr Cg, tet Augenblid nm foumen, 262, 303 donlid, I hil ἐπην αμφικαλένχ, mad Schichalsſchluß σ 960 410, q 157, χ 440; oder auf (abjcctieec Vorausſicht, Zuverficht, Wnunz, .4 242 εὖτ ar πολλοί Jizoxorre; ainrogt, 900 ὄφρ᾽ ar Liga vior ἐὰν wor, A9 or ar μ᾿ ἐρέθεσι, wat fie

Die Sartifeln av und κέν bei Homer. 277

unfehlbar wird, 4 939 ἐπὴν Ἀτολίεθρον - ‚Fine, H 335 67 ἂν adıs vinusde, Z 419 ἐπεὶ ἂν odya nürnor Enter, teübe Ahnung ausbrüdenn, © 373 ἔσαι ta» δε ἂν adre φίλην γλὠν- κεόπιδα εἴπῃ, zuverfichtliches Gelbfigefühl 4 164 ὃν ἄν Kor’ ὁλώλῇ "Doc, Ahnung in innerer Seele, I163 ὑπόε ἂν δὴ »hac ἐμὰς ἀφίκηται αντήὴ, J 158 edv. ἂν ὁμιλήσωσι, T 316 ὁκόν ἂν. Toon δάηται, £2 184, ε 363 ἐπὴν 'σχεδίην κὅμα τινόξη, wie vorauszuſehen, η 319 0go' ἂν ἴκηαι und 445 ὁππκύτ ἂν evöns, ruhiges Vertrauen in bie Fahrt bezeichnend, u 55 ἑπὴν παρεξελάσωσε, ο 337 ἐπὴν ἔλθῃσι, y 954 ἐπὴν οὗτος πέσῃη- €t»; oder auf eignen Vorſatz, Z 119: ὀφρ) ἂν ἐγὼ βείω, © 375 689p ἂν Φωρήξομαε, Κ 63, N 753 ἐπὴν ἐπιτείλω, M 368, Σ 409 ὄφρ) ἂν ἀποθείομαι, P 186 0qo' av din, T 208 und 2227 bei Optativ, 2717 ἐπὴν ἀγάγωμι, d. 494 ἐπὴν πύθῆαι, ν 419 ὄφρ᾽ ἂν ἔλδω, τ 480 ὁπότ᾽ dy wrehram, X 219 ἐπὴν ἀφελώμεθα. Eigenthümlich X 388 ὄφρα ἂν ζωοῖσὴν µετέω, v[o Yang ober kurz ich noch febe." Beachtenswerth hierbei erſcheinen Stellen, wie K 325 τόφ δα γὰρ ὃς σρατὸν εὖμι, gg’ ἂν ἴκωμαι, O 933 εύφρα ἔγειρε, ὄφρ à» ἵκωνται, I1 81 ἔμπεσε Ob éng» giaog ἐν. 9áseti 9ínc; 451 —* δαμῆναι. αὐτὰρ dn» Alan, 558 φιυώ öpe’ ἂν ἴἵκωμαι, weil bier die belftifle Kraft der Partikel nicht wmnittelbar auf etwas beworfichendes fid) richtet, fordern lediglich bwrd) ben vorhergehenden Imperativ oder ähnliches vermittelt (f: es tritt hier etwas δὲν Bebingfheit, von ber man bei ber SDarhifel ſoviel geſprochen Hat, äbnliches ein. Dagegen ift vie oft vorkom⸗ mente Wendung ἀλλ ἄγετ ὡς ἂν. ἀγὼν eine als dem übrigen ganz ent(predjenb zu erwähnen: ber Redende hat im Auge, was e maßgebend für andre vorjsbríngem im Begriff feft. 9. Am Tempvralfinn teitt die Partikel aud zu hopothetiſchen Sägen und bildet 1) Fälle, die denen von N. 8 a. völlig analog find, A 166 ποτε δασμὸς ἵκηται, A 353 ἦν ἐθέλῃσδα, s 190 τις τε φίλον πθοιησοτ ακοίτην wjevesmal, wenn eite an Bermählung benft." Die Partilel trägt bie zeitliche Diremtion in ten Sa hinein, die fonft durch nichts ansgebrüdt wäre. Ebenfo

278 Die Partikeln ἂν und xé» bei Homer.

aber 2) deutet bie Partikel, wie in R. 86, auf das, was im Be. reich der nächften Zukunft aus irgend welchen Gründen zu erwarten αι: Γ 988 εἰ ἂν ἐμοὶ τίνειν οὐκ ἐθέλωσι, E 224, 232 εἶπερ ἂν αὖτε Zeug xvdoc ὀρέξῃ, 1 303 µε σόωσι 9εοί, 578 καὶ τῇ ἁπόσχωνται πολέµοισ, O39 nr τοι χραίσµῃ, 504, νῆας Ein Ἕκτωρ, T 32 περ κῆται, X bb ἦν μὴ καὶ σὺ Juxgc, 487 περ φύγῃη, Annahme ber Mutterliebe, µ ME ἦν πως ἐαπίνης ἔλθῃ, wie mad) 58. 286 wahrſcheinlich, 9 383 ἦν τις ἀχούσῃ, wie nicht anders kommen fomm. Sollte in einigen diefer Fälle die Partikel mehr auf die Zeitumflände als anf be Zeit ſelbſt zu deuten fcheinen, fo würbe tied. bie britte ber oben aufgeführten Bereutungen fein, die fpäter zu betrachten kommt.

Auch Hier gibt e$ Fälle der Wiederaufnahme eines erft fub- jtctio und problematifch ansnefprochenen Gebanfens durch das objec- five ἂν, woburd) dieſes eine bedingende Kraft zu erhalten fcheint: G 478 oU) si κε ἔχῃαι 482 ovd' jr 39° dpixza, Σ 266 πι9εοθέ uo. 973 εἰ d’ ἂν πιθωώµεθα, µ 121 γὰρ dr ὤννησθα, nad) den vorhergehenden.

Diefe ſchon vorhin gemachte Bemerkung führt dazu, eine Eon- ſtraction hier zu erwähnen, in welcher man das temporafe ἂν fei Φεδγοερθ mehr erfennt, die aber, menu wir tie vorigen Falle ride tig beurtpeilt, daraus fuj herleiten dürfte. ΄ |

10. Sm ten Homeriſchen Abſichtſätzen mit αν bezeichnet bie Partifel eine Borflellung, bie als natürliche, nothwendige ober bei lauñge, Folge des Hauptſates gefaßt werten fof: fie wei auf béefe Hin, fofern fie durch das zuvor meift als ſubjectiver Wille antgeſprochene vorbereitet iſt. Den Gm ber Bedingung theilt bie Partikel fiev mit tem er ter tritien obigen Art, das Subflrat derſelben ift in beiden Füllen fehr verkhieben. Π 53 πείθεο ὡς ἄν µοι run» xei xvdog; apres, wbaß tu aldbann“, 270 ανέρες sors φίλοι, ὡς ar Πηλείδην τιµήσοµεν, O 22 δὲ λαάβοιμι ῥέπτασκχον uge ar ἵκηται γῆν ὁλιγηπελέων, unpermeiblidhe Folge, VW 340 ὡς ἂν πλήµνη ὁοάσαεται, beiläufiges Kennzeichen, 3 373 ὅμοσοκ ar µητρὶ τὸδε µνθήσασθαι ὡς ar μὴ xiaferca yooa ἐάπιρ. Pd G7U Aoyraoues eX ας ἐπισμιγερῶς »αττιλλεταες à

Die Partileln und xév bei Homer. 279

16 µνθήσοµοι ὀφρα εἶδει, ἐγὼ d’ ἂν ἔχειτα ὑμῖν Σεῖνος de, lehrreich für den Unterfchieb, » 401 «νυζώσω δέ τοι oce. ος ἂν ὠεικέλιος φανεί], x BA πέμψαώ ως ἂν uj σε κατατρύλῃ, vergl. e 300, = 169, sui ὅπος pas und’ ἐπίχονθε, d; ἔρχησθο», ϱ 14 -4y ἐς πόλιν ὂφρ ἂν ἐχεῖθι data πτωχούῃ. σ 364 πιώσσειν βούλεαι ὄφρ ἂν ἔχῃς βόσχειν γασέρα, w 360 προύπεμψ ὡς ὧν δεῖανον ἐφοπλίσσωσι. Ebenſo nad Präteritis T 331 ὥς ἂν ἐξαγάγοις, m 994. προίεις ege ἁλοίμην. Das vollkonnnene Gegentheil qm dieſem Nachaußenkehren ober Vonaußenbetrachten des finalen. Simes gibt ber Abſichtſatz mit xe». ' :

Exblich Hat die zeitliche Bedeutung des av denſelben Antheil, wie die räumliche ihn fatte, an ber Verbindung οὐκ und ber Iufammenhang bringt es zuweilen mit fij, daß ber zeitliche Gm niemals“ barin vorherrſcht: B 250 οὐκ ἂν βασιλῆας «ἰγορεύοις „ich daͤchte, tu foteft niemals von Königen ſprechen“, I 291 οὐκ ἂν ἐρίσσειαο vnie mochte einer wetteifern«, Z 390 σὺ ἂν µα- χόσαιο καὶ ἄλλῳ vba würdeſt allegtit^, I 376 οὖκ ἂν δὲ αὐ- δις ἐξαπάφοιτο, 444 ovx ἂν ἐθέλοιμι ἀπὸ gelo λείπεσθαι, H 335 οὐκ ἂν νεοίµη»ν. „nie würde ich mehr kehren“, P 711 οὐκ ἄν πως µαχοιτο wnidt wohl lam er ja Impfen“, y: 297 οὐχ ὧν ἔμοιγε ἀλπομέόνῳ τὰ γόνοιτο „nie werbe ich das glauben“, d 78 2Ζηνὶ βροτῶν οὐκ ar τις ερίζοε „wie mag einer wit eut fd mefen", « 277, ε 107 οὐκ ἄν τες νεικόοι. Ebenſo mitunter bei negativen Fragen: K 243, a 6b πῶς ἄν ἔπειτα Ὀδυσῆος λαθοίµην „wie foll ih jemals”, s 100 τής ἂν διαδρώµοι, „wer wirb jemals gern u. f. w.“, 9 208 τίς ἂν φιλέοχει μάχοιτο, 359 πῶς à» ἐγὼ δέοιµιε ‚wie [οἳ ich wich je feffeln“, o 31 πῶς à» σὺ µάχοιο „wie launſt du jemals fireiten wollen.“ |

Die dritte der oben aufgeführten Bedeutungen von. ὧν. βαοεί am leichteften Anwendung in Saͤhen mit Optativen, wie wir Κε M. 5 C fennen gelernt haben. Durften wie nämlich ben Sinwi. bes Modus als eine Function ber Wirklichkeit characteriſiren, fo if ἄν befimmt bieje Wirklichkeit im ihrem ganzen Umfange zu räpräfentı- ven unb auf fie hinzuweiſen. Diefer Hinweis gilt theils Ihrem

280 Die Partifeln αν unb κέν bei.Qomer.

‚äußern Complex, (8), theild‘, umb etivas öfter, ihrem. innen log θεα Zufammerhang, (b): ,üeri aliquid (posse) per causarunzm. quandam cohaerenliam.* Dabei, wie der Modus N. 5 C Φείας- ‚ber Gegenwart, theils der Zukunft, theils, wie beim Ἀοοετδίαίβαα .eswähnt wurde, der Bergangenheit gilt, ſo hat ind ay κ drei sachen Sian (c) (d) (e).

Est (ac) Γ 66 ἑχὼν d’ οὐκ ἄν τις ἕλοιτο --- - bec Welt gewinnt fie aus eigner Kraft“, © 450 οὐκ ἂν µε ερέψειαν- „mich, wie ich pier ſtehe, erfgüttern nidt^, & 59 or’ av ὅτε Φροίης „niemand fiet jegt mehr”, 344 ovx ἂν ver δεαδρακοε 566 „wie wir bier find”, 205 00’ ἂν πεπνυµένος arap εἶποι, & 177 οὐκ ἂν ἐπιβαίη», L 300 καὶ à» nol; ἠγήσαιτο, nx 293 οὐκ ἔλποιον ı 277 οὐκ ἂν πεφιδαίµη», o 321 ὄρηςο- en ουκ ar έρισσειε, ϱ 268 οὐκ ἄν τις ὑπεροπλίσσειεν; 357 οὐκ ἂν τις καλόοι „man pflegt nicht zu laden”, a 415, ν 135 οὐκ ὧν τις νεικέοι.

(ad) K 964 οὐκ ἂν πεπίθοιο, P 480 ovx ἂν von ελαζν, T 209 οὕπως ἂν ἐείη, φ 399 ὡς ἐρέουσ᾽ ἡμῖν 9' ἂν ὀλόγχεα γένοιτο.

(ae) ı 949 ἐπέθηχε SupsOr. οὐκ τόν γε iyMsosres, N 197 οὐτ αν xe» 0vvoatto.

(bc) N 394 ovx χιλλῆι χωρήσειεν, x 158 orx Ὀνητὺὸς ἀνὴρ µηχανόφτο.

(bd) N 741 ἔνθεν ἂν ἐπιφρασσαίμεδα, A 196 οὐχ

ἀειμήσαιτε, 9 239 ὡς ἂν οὔτις ὄνοιιο, u 138 τ ur ἴκοισθε, α 22 ἠσυχί) μᾶλλον t. e Sodann treten and) andre SOptatioe aaf: einer von N. 6 B 949 7 γὰρ ur λωβῆσαιο, Borzuglih aber vie zn Anfang ven 9t. 4 feuntíid gemachten. Ein Beifpiel ausgenommen, 348 οὐκ > ἔγωγε ἄλλα παρὲξ εἶποιμε, das trenherzige Zufage enthält, ‚gehalten [uf vergleichen Optative, wo fie in Bezug auf tie Ge⸗ ‚genwart treten, vom [εδ zu bem contitionalen Sinn von R. 6.

(ac) [52 οὐκ dz µείειας, E 362 ὃς xoi ἂν Ai peyore, Hi οὐκ ἂν ἐρύσωο, N 117 οὐκ ἂν µαχησαίµη»,

Ο 40, P 397, 3 n21, y 232 ῥουλοίμην ur cyoyt, o 156

Die Dartiteln dv und wir bei.Homer. 281

7 ο) ἂν βοσλοήµην λἰπέσθαι, 415 οὗ συ ἂν Bons, ἐδάδι "iy ὁ) οὐκ ἂν φθονέοιµις ο 435 odx as nitiógo, v "880 v ovà? ἂν dy0p61 otc. St on

(be) 4 46 ei 9. " τος ἄλλοις ——

12:00’ ar εασλαίη, M 69 5 v un ἀδέλοιµιν. DAT: Ζηνὸς οὐκ ἂν ἆασον ἑκοίμην, I 205, e 188 dev’ ἂν µηδούκην. :

(ad) 0.869 ἐκ τοῦ d’ àv inani id £69 you; o 402 οὐκ ar ῥνθλσαιο, a 27 ὃν ἂν xoxd μἠτισαίμην:, 7

Für die Vergangenheit ſchließt fid hieran der Geiriud | des ur bei Präteritis in imabhängigen Sägen:

(40) :N 677 τάχα ἂν xui. xódoc yat» önise, n 638 0Ud’ ἂν ἔτι φράδµων ἀνὴρ era, T 270 οὐκ ἄν. ὥρινε, B 184 οὐκ ἂν ἀγόρευες, ...

(be) E 901 5 v' ἂν κέρδιον jer, OQ 455 ovx ἂν ἐφ᾽ ὑμετέρων ὀχέων ἴχεσθον, 2307 zor ἂν nudor ἄλγεα θδυμῷ, X 103, ı 228.

Endlich (aft der wenig zahlreiche Gebrauch des in Dopo. thetifchen Sägen bei Homer, mit Optativ ober Präteritis, nicht wohl eine andre als eben diejelbe Auffaffung zu. Die Partikel in bebin- gendem Sinne blos auf den Inhalt bed Vorderſatzes etwa in brc Beife von 9t. 10 zu beziehen wird für tie Homeriſche λέξις ed o- µένη faft fchon baburdj bedenklich, daß der Borberfap nachfteht, O 91, 0 90; A 504, M 290, ε 39. lleberaff im tiefen und ben übrigen Fällen liegen reale SBetingungen für dos näher. N 950 εἶπερ γάρ κε βλεῖο οὐκ ἂν ἐν αὐχέγνι πέσοι βέλος, fefr gezwungen nur zu überſetzen „ſo fällt es barum nicht“, flatt ‚fo fällt e bei deiner thatkräftigen Weife, B. 987^, Il 747 εἰ δή που xai πόντῳ ἐν ἐχθυύενει γά6νοιιο πολλοὺς ἂν κχυρέσειε, „wenn man ihn im Mecr brauchte, fo wäre er offenbar (be) nũblich“, 274 εἰ μὲν νῦν En’ ἄλλῳ ἀεθλείσοιμεν, v ἂν ἐγώ φεροίμην „io würde ich in gewohnter Weiſe das beſte thun“, Q 367 τῶν siug σε Idoro τίς ἂν τοι voog Ein; „wie wäre bir in deiner Lage zu Sinne”; ver nádfle Vers erflärt die ar. tilel: ovz' αὐτὸς νέος écoí, γέρων δέτοι οὗτος ὁπηδεῖ, (2654 τῶν εἰ τίς σε ἔδοιτο ανὐτίκ ἂν ἐξείποι (bd) ein Ueberſchlagen tes

282 Die Partikeln ἂν und xé» bei Homer.

muthmaßlichen Verlaufs. β 75 εἰ x’ ὑμεῖς γε φαγοιτε soy τίσις ein, wo bad Folgende mit Wiederholung der Partikel Ausführung enthält, o 497 εἰ γὰρ τέλος γένοιτο, οὐκ ἂν ἴκοετο, „es: wäre hinlänglich geforgt (bc), bap feiner füme.^ im Borberfage das Futur flieht, fallt ἂν ganz unzweideutig αι Bereich des Vorderſatzes: (2 906 εἰ οὐ δώσει οὐκ ἄν κελθύρ B 918 ei xev ἀκούσω, 1' ἂν τλαίην, „ich vathe, ſchon jel „ich wollte ed, bei aller Roth, nod) ein Fahr tragen.” Die übr Fälle mit Präteritis find: O 366 εἰ γαρ ἐγὼν τάδε nde', ἂν ὑπεξέφυγε, I1 686 εἰ φύλαξεν, v ἂν ὑπέκφνγε, (omit gehen wir von ber Partikel ἂν zur Darlegung unferer An über bie andere, κέν über.

(Schluß folgt.)

Der Togatendichter Fabius Doffennus. |

Die Crifteny eines Dichters Doffennns, welhe man früßer gemein anerkannte, ift neuerdings gänzlich gefengnet umb durch bie Annahme einer flehenden NAtellanenperfon vieles Namens befeitigt werden. Schon Mercier bezeichnete den Dorfennus *) als Tomifche Perſon (3n Non. v. memore p. 514). Munk, der gegen den Dichter Doffennus feinem Zweifel hegt (de fabulis Atellenis ©. 121 (f), erflärte Dossennus als ſtehende Ῥετ[οα der Atellanen (6. 3 f): Nomen sine dubio inde invenit, quod dorso nimis elilo et gibbosus fingebatur. Philosophi sive sophi partcs egit, eiu scilicet hominis, : qui cerlas quasdam artes magicas: cal- lebat, quibus plebeculae imponebat. Talis hariolus sive vica- Rus haruspex se ea, quae clam omnibus facía essent, scire profitebatur, Fraudulentus credulis rusticis et qui erant eius- dem generis verba dabat, neque id gratis faciebat, sed mer- cede conducla, qua vel pecunia vel cibariis se locupletavit, Novius duos Dossennos simul in scaenam induxit, quorum Wer alteri aemulus fuisse videtor. Denique notandum est, in fabula quadam Pomponii Dossennum, si quidem leclio cerla "5, praeceptoris munere functum esse talis, qualem plagosum Irbilium fuisse queritur Horatius epist, II, 1, 71. 65. 38 δε. εἰδπει Munk ben Cfarafter biefet Perſon als dolosus et magi- ris suis artibus fatuos et superstitiosos rusticos fraudans.

*) Ueber bie Schreibung des Namens vergl. Φεβ in Baͤhrs Littera⸗ turgeſch. II, 688 f.

984 Der Togatendichter Fabins Doffennut.

Hiergegen habe ich bereits in meiner Erklärung des Horaz IV, 295 f. bemerft, bag ich Doffennus als Namen einer ftehenden Per- fon nicht anerfennen Tonne. Aber Bergk hat (bei Ritſchl Parerga Plautina Terentianaque |. p. XIIL.) mit Beiflimmung von Ritfg! bie Exiſtenz eines Dichters Doffennus, ben f. O. Müller bereits in der Gratulationsfchrift an Mitſcherlich (1835) ans ber Stel bes Horaz verbrängt hatte, in Abrede geftellt, und Wr. Ritter hit tin bíefem Muſeum V, 216—923). im folgerichtiger Durdfährun die noch zweifelhaften Punkte über tiefen rein erbichteten Komikr zum Abfchluffe zu bringen gefucht. Die Grundlage aber, auf wei cher bie ganze Annahme einer flehenden Perſon Doſſennus beruft, hat man ganz anfer Acht gelaffen, indem mau ber Beſtimmung Munfs ohne Weiteres gefolgt if. Wir wenden uns zunächf p ten Beweifen der flehenden Perfon Doffennus, um gm zeigen, wie unfiger und haltlos bie Exiſtenz berfefben if, wogegen wir für ta Dichter Doffennus ben vollgültigiten Beweis in Händen haben. Die ftchende Berfon Doffennus beruft 1) anf. rem Sui ener Atellane tes Novius: Duo Dossenni, 2) auf drei Bruchfi- den des Pomponius, in welche man aber ben Namen des Doffenn erft durch Emendation gebracht hat. Zwei tiefer Stellen verbanfre den Doffennus dem Scharffinne Mercier’s oder vielleicht des ve ihm benugten Spafferat "), rie tritte einer Vermuthung Bothe'. Müller bat ten Namen aud) in eine Stelle des 3Barro getragen. Der «εί: Duo Dossenni, zu welchem man die Macci ge- mini des Pomponius verglichen hat, beweiſt nur, daß im biejtt Atellane zwei Perionen Namens Doffennus auftraten, vielleicht àv [i wie die Menächmen des Plautus ober wie bie Brüder des Tr τοπ). Novius fchrieb Gemini, wo man freilich annehmen Könnt, ber vollftändige Titel fei Macci gemini geweſen. Auch vie Ver- niones des Pomponins, weniger wohl die Syri fann man hierher ziehen. Das Vorkommen römifcher Kamiliennamen in ben Atellaner Doffennus it ein Familienname des Fabiſchen Geſchlechts tft ganz unanftößig. Maevia nnb lunius fennen wir als Atellanen-

*) Vgl. Gerladys Norrede zum Nenius 6. XXIX.

Der Zogatenbidter Fabins Doffennus. 285

titel wub im.Lar femiliaris bed Ponwonine wird ein Bafias que geredet. _

; Gehen win zu: den bed bury ben Siarffimm ber eitis mit bent Namen bed Dofiennus befcheuften: Stellen über, fo wäre es an fi, Höchft auffallend, wenn biefer Name, obgleich in ven erhaltenen Bruchſtũcken Namen höchſt felten vorkommen, fid in brei Stellen innen follte, welde von. Nonius in dem. furyen Abfchnitte de in- disorelis adverbiis gleich ‚hinter. einander (p. 513. 514. 516) am; geführt. werben,. und an allen trei Stellen ber Name verborben wäre. Doch betrachten wir bie einzelnen Bruchflüde genauer. 910» sus führt v. memore p. 514 «n: Pomponius Philosophia: Ergo nidossedne, quum islaec memore meministi, indies, Qui iNud aurum. abstulerit. Non didici hariolari gratis (gratiis). SRexeier ſchrieb mi Dossenne ſtatt des finnfefen nidossedne,. mit ver. Erflärung: Inducebat hariolum (Dossennum), qui fidei fa- ciemdae. .causa' multa. enuntiabat,. quae arlis suae ope se fere scivisse-fingebal, ut solent eiusmodi agyriae, Is quum tan. dem,uygeretur dicere, qui aurum abstulerit, negat se dicturum, misi praeseniem pecuniam viderit, Philosophiae inscriptio, quie phüosophorum nomeh ementiebantur isti circulatores. Wäre bie Bermuthung mi Dossenne, welde einen Wahrſager Dofe fru. :ooransfept, αι. unzweifelhaft, was wir unmöglich zugchen füunen, fo würbe daraus πο keineswegs eine flehende Atellanen⸗ perfon: dieſes Namens gefolgert werden können. Da te Atellanen- dichter häufig benjelben Stoff behandelten, fo könnte man vermuthen, vie. Philosophia" nes. Pomponius Habe denſelben Inhalt gehabt, wie vie. dno: Dossenni des Novius, fo baB ein Doffennus als Philo⸗ ſoph aufgetreten wäre. . Der Zitel ber. Atellane heißt nah Nonias Philosophie; Dothe vermuthete Philosopha ; eher könnte mau bei Nonins Pompenius Philosophis fchreiben, wonach das Stüd Phi: losophi geheißen Hätte und in gleiche Reihe mit ven Titeln Aleo- nes, -Follones, .Pictores, Piscatores, Sanniones, Vindemiatores treten οὗτος "), Diefer «εί Philosophia ober Philosophi Jeitet

9) Auch die CEinzahl kemmt zumellen in Atellanentiteln dieſer Art vor, wie Aedituun, Aruspéz,. Augur, Medicus, Pistor, Rusticus. ον

984 Der Togatendichter Fabins Doffennus.

Hiergegen habe ich bereits in meiner Erflärung des Horaz IV, 295 f. bemerkt, daß id Doffennus af$ Namen einer ſtehenden qe fon nicht anerfennen Tonne. Aber Bergk hat (δεί Ritſchl Parerga Plautina Terentianaque I. p. ΧΙ.) mit Beiflimmung von Ritfgl die Exiſtenz eines Dichters Doffennus, ben f. D. Müller bereits in der Gratulationsfchrift an Mitfcherlich (1835) aus der Clef des Horaz verbrangt hatte, in Abrede geflellt, und Br. Ritter hat (ín diefem Muſeum V, 216-223) in folgerichtiger Durchführen; die noch zweifelhaften Punkte über biejen rein erbichteten Komikı zum Abſchluſſe zu bringen gefucht. Die Grundlage aber, auf wel⸗ eher bie ganze Annahme einer flehenden Perfon Dofleunus beraft, fat man ganz anger Acht gelaflen, indem man ber SBeflmmuw Munfs ohne Weiteres gefolgt iſt. Wir wenden uns zunäcdf ja teu Beweiſen der fichenden Perſon Toffennus, um ju zeigen, wi unfifer und halt!os tie Exiſtenz teríefben ift, wogegen wir für be Dichter Doffennus ten vollgültigften Beweis in Händen haben. Die ſtehende Berfon Doffennus beruft 1) anf tem Σά e.ner Atellane tes Novius: Duo Dossenni, 2) auf drei Bruchſni⸗ den des Pomponius, in welche man aber ben Namen des Dofienus erit durch Emendation gebracht hat. Zwei tiefer Stellen verdaulta den Doſſennus bem Scharffinne Mercier's ober vielleicht des von ijm benupten Paflerat*), tie tritte einer Vermuthung οφ Diuller hat ten Namen aud) in cine Stelle des Barro getragen. Ter Xitel: Duo Dossenni, zu weldem man die Macci ge- mini des Fompenins verglichen hat, feme mur, boB im bt Wellane zwei Perſonen Namens Doſſennus anjtraten, vielleicht Ahr lj wie die Menächmen des Plautus oter wie die Brüder bes Tr ven. Novius ſchrieb Gemini, wo man íralid annehmen Bönntı, der volfläntige Titel jet Macci gemini geweien. Auch vie Ver- niones bed Pomponine, weniger wohl tie Syri kann man bierkr Jichen. Das Vorkommen cómijder Familiennamen in tem Atellauen Doffcanus d cin Familicuname tef Fabiſchen Geſchlechts ft aam unanitöfig Macvia aat lunius fennen wir als Atellancn-

UOXN Gerrache Verrede som Wonsà €. XAIX.

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Der Togatendichter Zabins Doffennus. 285

tel amb Αν lar Sonitaria tet Benpeeint war ein Baffas 'üge erebet.

; Geben wir ya: ben drei bury den idera ver grititer mit μα Kamen des Dofiennus befcheuften: Stellen über, fo wäre e$ ax d) höchſt auffallend, wenn dieſer 9tame, obgleich in ven erhaltenen denchſtücken Namen höchſt felten vorfommen, fi in drei Stellen nken .follte, welde von. Ronius in bem. kurzen Abfchnitte de in- lisorelis adverbiis gleich. hiuter eínanber (p. 513. 514. 516) an» efüfyrt. werden, und an allen Ὀτεί. Stellen der Name verborben äre. Doch betrachten wir bie einzelnen Bruchfläde genauer. No⸗ ind ‚führt v. memore p. 514 an: Pomponius Philosophia : Ingo nidossedne, quum istaec memore meministi, indica, Mi illud aurum, abstulerit. Non didici hariolari gratis (gratiis). DMexeier ſchrieb mi Dossenne att des finnlefen nidossedne, . mit et; Erflärung: Inducebat hariolum (Dossennom) , qui fidei fa. Nemdae .causa' multa enuntiabat,: quae artis suae ope se fere wiyisse-fingebel, ut solent eiusmodi agyrise, Is quum tan. lem: urgereiur dicere, qui aurum abstulerit, negat se dicturum, dsl praesenipm pecuniem viderit, Philosophiae inscriptio, wis phüosophorum nomen ementiebanlur isti . circulatores. Bäre dir Vermuthung mi Dossenne, weíde einen Wahrfager Dof- und voranoſetzt, aud) anzweifelhaft, was wir unmöglich zugeben Been, fo würde daraus noch keineswegs eine flehenne 9itellanene κίρπ. Diefes Namens gefolgert werden können. Da bie Atellanen- ihter . hänfig denfelben Stoff behanvelten, fo könnte man vermuthen, Νε. Philosophis: be$ Pomponlus habe denfelben Inhalt gehabt, wie Νρ dno Dossenni des Novins, fo daß ein Doflennus ala Philo⸗ 9b. aufgetreten wäre. Der Zitel ber Atellane Heißt nach Nonias Philosophia; Bothe vermuthete Philosopha; eher könnte mau bei Ronins Pomponius Philosophis ſchreiben, wonach das Stück Phi. losophi geheißen hätte unb in gleiche Reihe mit ven Titeln Aleo- ses, Fullones, Pictores, Piscatores, Sanniones, Vindemiatores teten woürbe *), Diefer «εί Philosophia ober Philosophi leitet

«) Auch tie Einzahl“ kemmt zuweilen in Atellanentiteln blefet Art ver, wie Aedituus Arnspéz,- Augur, Medicus, Pistor, Rusticus. E

236 Der £ogatenbidter Fabins Doſſennus.

von ſelbſt auf die Bermuthung, baB bie angeredete Perſon einer ber in biejem Stüde Lächerlich gemachten Philoſophen geweſen, tu, während fie fid) aller Weisheit rühmten, ein elendes Leben führten, indem fie durch die Dienfte, welche fie bem Volke unb ben Vorneh⸗ men erzeigten, fid) Geld zu erwerben fuchten, wobei fie oft bre Lente arg prellten. Die vebenbe Perfou Dat Hier zuerft dem Philoſophen, ber fid) rühmt das Berborgene zu wiffen, bie Umftände erzaflt, unter welchen er des Goldes beraubt worben; ber Philoſoph be merkt, er wifle dies alles, worauf benn jener fortfährt: „Da vn num dies alles wohl weißt (memore meminisli, wozu man Plaut Capt. Il, 1, 53 Afran. Vopisc. 24 vergleiche), fo fage mir, wer mir das Gold geftobíen!^ Der Philoſoph aber verlangt dafür ftv nen Lohn. Hiernach liegt die Bermuthung febr nahe, taf in ni- dossedne die Anrede mi philosophe ftede. Die Sylbe phi fd durch Verſehen aus und ber Schluß ging in sodne durch leichte Buchftabenverwechslung über, woranf denn bad Verlangen, [ών niſche Formen heranszubringen, zur weitern Entſtellung führe. Schließt fid) die 9lenberung Mercier’6 näher an die Buchftabemzüge an, fo dürfte unfere Vermuthung in. Hinficht des Sinnes ben Ber zug verdienen. Wie man aber auch über bie Herflellung des Brut ſtückes urtbeifen mag, jedenfalls ift baffefbe viel zu unficher, «t baf man aus ihm mit Munk u. a. ſchließen dürfte, Doffennns fi in den Atellanen als Wahrfager aufgetreten.

Die zweite Stelle, in welcher Mercier den Ramen des δή; ſennus Hineingetragen hat, führt Nonius v. publicitus p. 513 aff an: Pomponius Campanis: Datordoscuno ober Datordo- senno et fullonibus publiciter (publicitus) cibaria. 9fRevciert Oerfleffung: Dato Dossenuo ift freilich febr Leicht, aber in melde Beziehung hier Doffennus mit den gemeinen und unzüchtigen Wal fern, den Fullones (vgl. Munk ©. 45 f.) verbunden werde, di Ihwer zu (agen. Munk nimmt ben Doffennus audj bier ale Wahr fager, der nicht allein für Gef», fondern αι für eine Mahlzei wahrfage; aber wie wird biefer Wahrfager hier beu Waller: zu Seite gelegt? Es [Φείπί hier von einem Jünglinge bie Sebe zu fein, ber fein Vermögen auf die lieberfid)fle Seife vergeubeb, Jui

Der &ogatenbidter Kabine Doffennud. 287

mer bei Horaz sat. Il, 3, 226 ff. Die Fullones müffen feiner uft dienen (vgl. Tertull. de pallio 4); mit ihnen fónnen hier uf paffenbe Weife mur meretrices verbunden werden, wonach id "ffe: Dat scorto obscaeno et fullonibus publicitus cibaria.

Wir wenden uns zur dritten Gtelle des Nonius, v. revere- unditer p. 516: Pomponius Macco virginem (virgine):

Praeteriens vidit dissensum (ober duossensum) in ludo reverecunditer Non docentem condiscipulum, verum scalpentem nates.

zothe ſchreibt Dossennimn *), Aber wie iff dann condisci- ulum zu verfteben, das Mitfhüler, nie einfaf Schüler be- eichnet? Weſſen Mitfchüler ift gemeint? Des Doffennus? Dann bürden wir uns biefen ebenfalls als είπεα in bie Schule gehenven Jungen zu benfen haben, was durchaus uywahrſcheinlich ift. Oder esjenigen, ber an ber Schule vorübergeht (practeriens vidit) ? Der Borübergehende felbft würde bemnad) ein Echüler fein, was ıber weniger paſſend fcheint, ba praeteriens vidit auf denjenigen ıllein paßt, ber zufällig an der Schule vorbeilommt, der Schüler jer in die Schule hineingeht. Ich trage fein Bedenken flatt dis- sensum (duossensum íft weitere Berberbung) discipulum herzu⸗ Rellen. Die Corruption erkläre ich aus ber Verwechslung ber Abbreviaturen. So erhalten wir einen ganz angemeffenen Είπα, wobei man nicht unheachtet laſſe, daß discipulum und condisci- pulum mit Abfiht an dieſelbe Versftelle ρε[ερί find. Scalpen- tem nales iff in obfeönem Sinne zu nehmen, wie es, wenn ich nicht irre, fchon Kaspar Schoppe (Scioppius) faßte. Vgl. luv. Vi, 239 f.

Zu diefen drei Stellen hat 8. O. Müller nod) bie des Varro Vil, 95 hinzugefügt: Diclum ınandier a mandendo, unde manducari, a quo in Alellanis ad obsenum vocant manducum. Müller wollte ftatt ad obsenum früher apud Dos- sennum, was (don deshalb nicht angeht, weil Barro, wenn er ben

*) Gr hätte Hierzu tie Stelle Porphyr. Hor. epist. 1I, 1, 175 ans führen fónnem, wo sensus and Dossensus gewerden ijt.

988 Der Xogatcubidter Kabine Dojfennns.

Sprachgebrauch der Atellanen anführt, nie einen befonbern Dichter berfelben nennt (vgl. Vll, 29. 83); fpäter fehrich er den einfachen Aceuſativ Dossennumn, wobei er annehmen muf, Doffennus fei ca Freſſer gewefen. Meine eigene frühere Vermuthung nehme ih jept ebenfo entſchieden zurüd, als id) bie Verſuche anderer, perso- nam und obsonium, verwerfen muß. Barro kanmn bier nur von bem Sprachgebrauche veben, nad) welchem manducus in ben Alel⸗ lanen einen Freſſer bezeichnet, wie in einem erhaltenen Bruchfiude des Pomponins, Piclor. 2 (Nov, v. manduclones p. 17). Hier nach glaube ich, daß obsenum aus Dittographie des gleich barauf folgenden Wortes obscoenum entflanden unb in ad ein Meft des hier urfprünglich flehenden Wortes enthalten ift. Barro fchrieb: A quo in Atellanis edacem vocant manducum.

Wie wenig uns alle diefe Stellen zur Annahme einer fliehen ben Perfon Doffennus, bie man erft hineingetragen hat, berechtigen, bedarf mad) bem Geſagten feiner weitern Ausführung. Aber e gibt aud) Gründe, welche tiefer Annahme an (id) entgegenftehen. Nur Pappıs und Maccus (deinen ftebenbe Atellanenfiguren geme fen zu fein. Daß der Cünud in einer von GCueton (Calig. 13) erwähnten Atellane mit Pappus iventifch und simus eigentlich mut eim Beiwort des Pappus {εί (Munk 65. 34), entbehrt jeder Be gründung. Schon 3. 5). Müller hat mit Recht tie Namen tel Pappus und Maccus als griechiich nachgewieſen (Griechiſche Littera⸗ turgefchichte 1l, 261), wogegen Bucco und Doffennus, welde Mul den ſtehenden Perfonen beizählt, acht vomijd) find. Die Titel Buc- co aucloralus und Bucco adoptalus berechtigen umm fo weniger zur Annahme einer flebenten Atellancnperfon Bucco, als ja aud von Afranius, ber feine Atellanen fdjricb, ein Bucco adoptatus an geführt wird. Auch würde der Bucco ganz mit bem Maccus zw fammenfallen, da bie von Munf (€. 32) verſuchte Unterfcheibung fid nicht durchführen läßt *). Bucco Heißt überhaupt Tölpel, wonad) jene Titel (id) leicht erflären. Vgl. Plaut. Bacchid. V,

*) Munf jhreibt tem Bucce Verſchlagenheit und Lift zu, wogegen

man Appnl. Apol. 2 vergleihe: Ommes isti —, si cum hac una Ref fallacia coutendantur, Macci prorsus et Buccones videbuntur.;! :. oj,

Der Sogatenbídter Kabine Doffennus. 269

‚2: Stulti, stolidi, fatui, fungi, bardi, blenni, buccones, 5. Lipfins epistol. quaest. 11, 22. Mus ber Uinführung bet Nonins . edi p. 507: Novius Buceulo, $at man feftfatner Weiſe einen tef Bucculo gemadt (es müßte barn ja Bucculone feigen 3) nb benfelben nod) feltfamer als Deminntivform von Bucco erffärt. meculo fann ummóglid von Bucco ſtammen, wovon Buccuriculus ber Bucceullus gebifvet werben müßte; eben fo wenig von bucca, a die Endung ulo feine Deminutioformen bildet. Nur von buccula ente man ein Wort bucculo bilden, we aber die Ampliativenbung uf 0 mit ber Deminnhobebentung von buccula (n

ehen wärbe, zu beffet Wegräumnung man fi nicht auf bucculen- 18 berufen darf, ba hier ulentus Endung ift. Ohne Zweifel (ft Mculo ober Buctila zu Iefen, fo taf Wie Aiellane ben Titel Bu- elus oder Bucula führte, wie Thiernamen gat auf dieſelbe Weiſe Kufig in Ateliomentiteln erſcheinen; fo Asines, Asina, Capella, iquuleus, Porcetra, Vacca, Verres aegrolus. Noch weniger ber, als den Bucco, können wir den Doffenms als fte$enbe Per⸗ m gelten faffen. Man erflärt Dorsennus buckelig, und anf iefe Worterklaͤrung hat Ritter (6. 219 f.) feine ganze Auffaffung er Perfon geftügt, δεί toeldjer er mue bie eine Stelle bei Nonius enubt, die beiden andern unberädfichtigt gefaffen Bat. Aber Dor- ermas fann nur denjenigen bezeichnen, ber einen ſtarken, breiten fürdfen fat (über die Ableitungsendung ennus vgl. meine Tateinifche Bertbifeung 6. 88), nicht einen Budeligen, wofür man eine Ab⸗ tung von gibbus erwartet. Dorsennus ift als Zamilienname bes mbifchen Geſchlechts bekannt; es iff eine Rebenform von Dorso gebiſdet wie Labeo, Mento, Naso), weldes wir gleihfalls als Fa⸗ vifiennanen veffelben Geſchlechtes ſinden (Liv. V, 46. VII, 28), [nd wäre es höchſt feltfem, wenn ber Familienmame zur Bezeichnung mer ſtehenden Perfon ter Atellahen geworben wäre, was weber ei Macens, noch δεί Pappus (der Name Papus if ganz verfchie- en) geſchieht. Endlich dürfen wir nicht unerwähnt faffen, taf bie

—— ae 3 mit Bothe tie Form Bucculo δεί,

Su. f. M m o - 19

990 Der &ogatenbidjter Sabine Doffeunus.

Ramen ber flebenben Perſonen Maccus unb Pappus in vielen Stel lanentiteín allein ober nut näheren Beflimmungen fiefen mos vergleiche bie Titel Maccus, Macci gemini, Maccus caupo, Mac- cus exul, Maccus miles, Maccus sequester, Maccus virgo, Pap- pus agricola, Pappus praeteritus, hirnea Pappi, sponsa Pappi Doffenuns aber nur im Titel duo Dossenni erfcheint, was, wart Doffennus wirklich eine ftebenbe Berfon, fehr auffallen müßte.

Se weniger wir bie ſtehende Perſon Doffennus zugeben fé» men, um fo ficherer flebt uns der Dichter Doffenuus, deſſen eve Erwähnung τος in ber befannten Stelle des Horaz epist. Il, 1, 173 finden, wo einige ältere Erllärer in Dossennus irrig einen . Ylautinifchen Parafiten fehen wollten. 4. D. Müller nahm in be angeführten Gratufationt[dyrift das Wort als Appellativum, work ihm Bergk beiflimmte, und erklärte es manducus, geſtützt auf feine unglüdliche Verbeſſerung ber varronifchen Stelle. Ritihl, ber da Ungenügente und Haltlofe biefer Erflärung wohl evfannte, beuteie dossennus fier scurra, Ritter vafer. Alle dieſe Erklärungen far len von {εί weg, wenn ihre gemeinfame Grundlage, bie ſtehende Sperfon Doffennus, fi, wie wir zu zeigen verfucht haben, nicht fab ten laßt. Wäre aber auch wirklich Doflennns als flebenbe Bere gefihert, fo οὔτε bod) tie feine Sprache des Horaz, unb am we nigften in einem ber feinften und geglättetfien Gedichte, bad ag ba Auguftus felbft gerichtet ifl, einen foldjen bem gemeinen Leben nommenen Ausdruck (i eben fo wenig erlaubt haben, als wir eim Harlekin oder Hauswurft zur Bezeichnung eines Narren ober Geden in einem eraften, würbig gehaltenen Gedichte uns geflatten würden. Auch find die Gründe, welche Ritter €. 217 f. gegm bie Erwähnung eines Dichters Doffenuns in der horaziichen Stelle beigebracht hat, fo viel wir fehen, leineswegs treffend. 3unddi [Φείαί e$ ihm unwahrſcheinlich, taf Horaz von einem Dichter, def fen weder Barro in den erhaltenen Büchern, nod Gebigitub, πού fonf ein lateiniſcher Grammatiker Erwähnung gethan habe, Einzel nes und Genaues mitzutbeilen wifle, da er fonft δεί derartigen An führungen ten Kreis des allgemein Belannten nicht überfchritten Gabe und ihm außer Plautns nur nod Cäcilias und Terenz ali

Der Togatendichter Fabins Doſſennus. 291

mibafte römiſche Komiler gelten. Hiergegen erinnern wir zmächſt, n von Afranius (epist. Il, 1, 57) nicht zu reden, an ben aud m(t bekannten Komiker Atta (epist. I, 1, 79) und an den Freund sferes Dichters Fundanius (sat. I, 10, 40—42). Auch dürfen ie bier an bie lacrimosa poemata des Pupius erinnern, ber nur srd dieſe eine Stelle des Horaz und bie Bemerkungen ber 64ο. aften befannt ift, ohne daß man deſſen Grifleny beshalb bezweifelt itte. Wollte man aber auch vorausjeen, fährt Ritter fort, Horaz 13be eon einem vor ibm, wenigftens in bem auf uns gefommenen xhriften, zufällig nie genannten, bald nach Plautus ober noch mit ejem lebenden Dichter Kenntniß gehabt, fo würbe er doch nicht dieſem an ben Alleinherrfcher gerichteten Briefe irgend einen vere bollenen Gewähremann vorzuführen unb mit bem gefeiertfien xö- chen Romifer auf eine Linie zu ftellen im Stande gewefen fein. ber was hindert uns anzunehmen, worauf bie Stelle des Horaz stfchienen finbeutet, daß die Gtüde des Doffennus noch bamals t9tom gefpielt wurden und neben Plautiniſchen beſonders gefielen? va ftellt auch ben. Plautus mit bem Doffennus nicht auf είπε iie, fondern er nennt neben bem Palliatendichter einen Togaten- iter; denn bag Doffennus ZTogatendichter gewefen fer, fchließen ir aus ber gleich zu beiprechenden Stelle des Seneca, wogegen ten nicht etwa anführen darf, bap die von Horaz genannten eda- es parasili auf Palliaten hindeuten, da aud) in Togaten Ῥαταῇ- m unb zwar unter biefem griechiichen Namen auftraten. Bol. Mran. Vopisc. 11 (Non. v. lautum p. 337). Tilin. Gem. 2 Non. v. desuevi p. 94). 13 (Non. p. 495). Quint. 2 (Non. . delicere p. 277). Sm comment. Cruquii wird Doffennus seilich Atellanarum scriptor genannt, aber bie Scholiaften fcheinen ber ben Dichter Doffennus gar nichts gewußt zu haben, unb jene Bemerkung verdient eben fo wenig Autorität, als viele andere Be- limmungen biefer Art in ben Scholien. οί. Weichert reliquiae 5. 221. Munfs Annahme (C. 122), ber Scholiaft habe bem Dichter Doffennus mit ber ftehenden Perfon biefes Namens ver« vechfelt, entbefrt jeder Begründung. Auch fehe ich nicht, was une j ber Annahme. oon Stunt (6. 121), Ritter (6. 217) m. a.

999 Der Togatenvihter Fabius Doffetiust.

ndthige, Doffennus müffe, wenn er neben Plaufus genannt Werbe, wie biefer, Palliatenvichter fein. Vielmehr wird ed, wenn wir mit Orelli in Doffennus einen Togatenbichter erfennen, erſt beutfids, weshalb er neben Plautus genannt wird. Witter bemerft aber mei ter, V. 170—172 des horaziſchen Briefes ſeien bunfef, wenn 8, 173 ff. nicht auf Plautus bezogen würden, weil man bame nidi wife, ob Plautus gelobt oder getadelt werte, ba quo paoto ür beiden Beziehungen gefagt fein fómne. Aber eine Undentlichkeit kann für denjenigen, welcher ven Zuſammenhang beachtet, nicht vov handen fein. Die Komödie, fast Horaz, fordert mehr Fleiß un Seife als die Tragödie. Aber wie maden es unfere Palliaten- und Togatennichter? Daß ver Dichter bem Plautus als Maſter eines geglátteten, mit allem Fleiße gefeilten Ausdruckes nit führen werde, ift aus allem bentlich genug und wird, Wire ed nl iig, durch ta im Folgenden über ben in gleicher Welfe, wie Piaw iu$, erwähnten Doffennus Gefagte noch unzweifelhafter. 18, 175 f. werden grammatiſch freilich nur auf Doffennns, aber dem θέ ned) auch auf Plautas bezogen. Daß in unferer Stelle καί vor der eile des Ausdrudes bie Rede fei, hat man auf newer - dings überfefen. Ich Tann hierüber cinfad auf den in meiner Er⸗ Härung des Briefes aufgezeigten Sufammenfang verweifen. Welche fchlotterige, ungefeilte Sprache, will Horaz fagen, finden wie in £n feren Komödien? Er unterfcheidet aber hier Togaten und Palliaten⸗ und zwar nemt er ftat. ber Dichter die einzelnen Hauptcharakltecc ber feredjeuben Perfonen, bei Plautus drei (nach der belemten Weiſe des Horaz), bei Doffennus einen. Ob bie Harafıten des Doſſeenu⸗ befonders beliebt waren over Horaz ohne beſtimmte Gründe bei Doffennus die Paraſiten hervorhebt, müffen wir umentfchieden lafſfen- Hiernach erlebigt fid) von felbft Ritter's Bemerkung, ver es für auffällig Hält, bag Horaz an den gefrüfigen SParafitem des Doſſen⸗ aus nb nicht vielmehr an denen bes Ylautus Anſtoß nehme. DaB e$ (i Hier nicht vom Charakter ver vargeftellten Perfonen, fénberm som Ansdrucke handle, zeigt awfer bem ganzen Zufanmmenfange wm widerfprechlich der nach horaziſcher Weiſe zur Erklaͤruug von 9^ 173 hinzugefügte Vers 174: Quem. nom euisieio: posegitas pul»

Der Togatendichter Fabins Doffennns. 2903

pita socco, welcher Bers alle diejenigen Erklärungen, welche dos- sennus appellativ faffen und deshalb an tie Charakterſchilderung der fomifchen Perfonen benfen, ſchlagend widerlegt.

Ein anderes Zeugniß für bie Exiftenz des Dichters Doffennus bietet bie Stelle des Seneca epist. 89, 6: Sapientia est, quam Graeci σοφίαν vocant, Hoc verbo Romani quoque utebantur, sicul philosophia nunc quoque uluntur. Quod et togatae libi antiquae probabunt*) et inscriptus Dossenni monumento ti- lulus :

Hospes, resiste et sophiam Dossenni lege.

Smeca beruft fi δί auf bem Sprachgebrauch der Togaten, mp wenn er bie Infchrift des Grabmale eines Doſſennus pingufügt, je ift es höchſt wahrſcheinlich, tap dieſer ein Togatendichter war, ver Ten Sprachgebrauch ber Togaten auf ber Grabſchrift, bie er ſich ſelbſt fepte, iw Sínmenbung brachte. Daß Doflennns (if felbft bie Grabſchrift machte, hat nichts Auffallendes, ta wir ähnliche Girabfi$riften von den Dichtern Nävius, Plautus und acu ins femme (Gell. I, 24), zu denen man ποῷ vie befannten Bere des Ennius (Cic. Tusc. I, 15) und des Pupius (Seifert €. 277) Hinzufügen kann. Auf jenen von Seueca angeführten Ders folgte ein toeifer Spruch des Doffennus, vielleicht aus einem feiner Stüde. Die sad) meinem Gefühle ſehr gezwungene Erflä- rung Ritter’d (€. 221), wonach jener Vers und das ganze Grab⸗ mal des Doffennus in einer Atellane vorgelommen fein foll, wird ſchon dadurch widerlegt, daß der Dichter nicht neben den Togaten eine Stelle ans einer Atellane und zwar auf fo feltfame Weife mit ven Worten: inscriptus Dossenni monumento titulus anführen fommte; er würbe einfach gefagt haben: Quod et togatae et Αἱο]- lanse antiquae tibi probabunt. Doffennus war ohne Zweifel zur Zeit des Genera. noch allgemein als Togatendichter befannt, wo⸗ ber er zu Dossenni feine nähere Beftimmung hinzufügt.

Daß der von Plinius XIV, 15 angeführte Fabius Doffennus (ήν Dichter gewefen, fondern bie dort angeführten Verfe dem Pfau-

*— 9) BaL. Afran. Sell. 1 (bei Gell. XIII, 8).

204 Der &ogatentidter Sabine Doffennune.

iu$ angehören, glaube ich zuerft ausgefprocdhen zu haben. Bergfs übereinftiimmende Anficht tbeifte Ritfhl a. a. SO. mit. Daß te Doffennus des Plinius Juriſt gewefen, ift 55dft wahrſcheinlich, da gleich barauf mehrere Yuriflen erwähnt werben, bod) mörhte ih dies nicht mit Nitter (€. 222) wegen decernit, das nicht allein son ber Cnifdeibung juriflifher Controverfen ſteht, für ganz un zweifelhaft halten. Unter ben SOneffem des vierzeßnten Buches *) nennt Plinius hinter einander Maccius Plautus, Flavius **) (Fa- bius) Dossennus, Scaevola, Aelius, Alleius Capilo, welche fänmt. lich in diefer Folge im angeführten Kapitel bes Plinins vorkommen. Aus bem Antorenverzeichniffe des ſiebzehnten Buches, wo wir Iefen: Sura Mamilio, Dossenno Mundo, C. Epidio, L. Pisone, $at θα, bonin tem Doffennus ten Beinamen Mundus gegeben; aber ofu Zweifel ift bort Dossenno, Muciano herzuftellen, fo tap neben Doffennus ber von Plinius in fo vielen Büchern angeführte Lici⸗ uius Mucianus ***) genannt wird.

Sft aber auch ber von Plinius angeführte Fabius Doffennne vom Togatendichter zu trennen, fo werden wir dennoch auch biefezm. mit Sicherheit den Geſchlechtsnamen ber Kabier zufchreiben foómness. ba wir Doffennus, wie Dorfo, nur ald Familiennamen biefes Ger ſchlechtes kennen. Cine fefte Zeitbefimmung, wann unfer Doffers : nus gelebt habe, ift nicht zu entoeden, da ber Berfuh von Mariuf Mattins (Stunt G. 123) cin höchſt unafüdfider war. Wir möde- ten ihn uns am liebſten als einen Zeitgenoflen des Afranius denfew-

$. Düntzer.

*) Diefelben werden in berfelben Kolge audj unter ben Quellenſchrift flelletu des funfzehnten Buches genannt, wohin fie irrig aus dem vierzehnter Buche übertragen fcheinen.

**) $ietnad) nannte Qabrian Junius Animadv. VI, 19 ben ΦἰΦίεα irrig Flavius Doflennus.

***) Bel. Montigny quaestiones in C. Plinii Secundi naturalis» historiae de animalibus libros (Bonn. 1844) ©. 41 f.

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Mi c e I e η,

Archäologiſches.

Medeia und bie Soreaben*).

An dem Halſe eines Apuliſchen Prachtgefäßes im Berliner Mufeum (n. 1022. Gerhard Apul. Vaſenb. 10) fehen wir eine Frau auf einem Steine figenb in einfacher Kleivung, und nur durch se Phrygiſche Mütze ausgezeichnet; fie Halt in beiden Händen ein täftchen, welches fie einem vor ihr ſtehenden jungen Dann barbie» et. Diefer mit Chlamys und Schild verfehen, fügt (i) auf feine tange und erhebt im Ge[prád) die Rechte; zwiſchen Beiden ift ein Stern fihtbar. Hinter der Frau fleht anf tie Lanze geflübt ein yüngling mit großen Flügeln au ben Schultern in ruhiger Betrach⸗ ung, gegenüber hinter jenem Mann flet ein ähnlicher Flügeljüng⸗ ing im Gefprad mit einem anderen Jüngling, ber mit Chlamys md Doppellanze verfehen, fuf an einem zwiſchen beiden ſtehenden Stein lehnt.

Gerhard (a. a. D. p. 13) erfennt. in tiefer Darftellung bie Bewerbung des Belleroppon um Philonoe, für deren Bater Jobatcs x ben zweiten Jüngling erflärt, während er die geflügelten ita» inge auf bie Kriegsdämonen Deimos und Phobos deutet. Offenbar

5) Dieier Auffag wurde glei nod tem Grfheinen veu. Gerhardé Apuliſchen Bafenbildern für tie ardjáologi(dje Zeitung geídjrieben. Auf bie Benierfung, ba Ῥαποίία tiefelbe Deutung ausgefproden Babe unb μάώβεις

nben werbe, nahm id ibu qurüd. Da aber dieſe Begrüntung bie

ket nid erfolgt i&, fo freie mit Let meinigeu berver, um ciue kurze Wabeutung (vg!. Beitr. g. 193) nift chne Heipifertigung zu Los.

296 Miscellen.

ift tiefe Deutung dadurch veranlaßt, daß die Hanptfeite der Bafe Bellerophons Kampf mit ber Chimaira vorftellt; indeß ijt dies Ten hinreichender Grund, auch Hier eme Vorftelung aus bemfeíben My thenfreife anzunehmen, da auf der Rückſeite unten bie Kalydoniſche Sage, oben Hercules Kampf gegen Gergoneut, am Fuße des Ge fäßes aber dic Nereiven bargeflefft find. Wohl aber erheben fij gegen Gerhards Deutung mehrere Schwierigkeiten. | Zuvörver if mir fein ähnliches Beiſpiel bekannt, wo ber Baier einer ermadjfenen Tochter völlig fo jugenbfid) vargeftellt wär, ale ihr Liebhaber, wie fier ber von Gerhard vermuthete Jobates. Dem es ift (don nicht ganz glei, weun Aithra neben Thefens (Gerhard auserl. Vaſenb. 158), oder Hekuba neben Φεβοι (ebenb. 188. 189) jugenblich evicheinen, weil c6 mit den rauen, unb mentlich ten mythologifchen, eine andere Cade ift. Indeſſen ii dabei wiederum zu Debenfen, daß c6 nicht nothiwenbig (ft, biefe δν gur auf Jobates zu beutem, es fönnte immer nod) ein Genoffe bei Bellerophon fein. Ferner ift zu bemerken, tag in feiner fidera Darftellung Philonoe mit ber Phrygiſchen Mübe erfdjeint, welde nur bei gewiſſen Perfonen als charakteriftifches Merkmal fuf findet Am meiften SBebenfen aber erregt die Annahme der Rampfoämonen. Diefe find auf Bafen altertHümlichen Styls nicht feften (avdf. Bei. p. 132 f), allein dadurch (ft man noch nicht berechtigt, fle auf Bafen fpüterer Zeit auch gu fudjen. Sie würben aber hier auf nicht an ihrem Plage fein, da fle ja ihrer Natur nad Kampf un Streit bezeichnen, wie man fie denn aud) nur bei Scenen ber Art gegenwärtig findet, während fie nimmermehr als Zufchauer bei einer Uchesbewerbung einen vorangegangenen Kampf anbeuten. fóupen. Erwägt man mun dieſen Schwierigfeiten gegenüber, bag tir Söhne des Boreas, Kalais und Zeted, als geflügelte Jünglinge bargeftellt werben, und baf bie Phrygiſche Mütze ber Meveia fehr häufig auf Vaſenbildern gegeben wird (ard). Δία. 1847 6. 37 f.) fo Περί ε6 gewiß am Nächften, iq tiefer Vorſtellung bie Zufanmen- funft des Jafon mit ber Medeia zu erfennen. Jaſon bedurfte Teinpr befonderen Auszeichnung, Medeia ift burdj die phrygiiche Düse Καπί, wie durch tad Käftchen. Dem obwohl dieſes hier, wie

Archäologiſches. 297

in anderen Vorſtellaugen, ein Schmuckläſtchen als Lichesgabe beben- teu ann, fo if es Doch in ben Händen ber Medeia bedentſamer ale ber Raflen (φΦαρεαµόος Apoll. Bb. IIl, 802), ín weichem fie ihre Zaubermittel bewahrt, Auch auf ber Bafe des Midias trägt fie ein ſolches Käſtchen, ferner bei der Erlegung des Draden durch Jaſon (Dubois Maiſonneuve inirod. 44. Guigniaut relig. 173%, 647), unb auch bei ber Berjüngung bes Wieders fehlt bafielbe nicht (mus. Greg. ll, 82, 1. arch. Ztg. 1846, Taf. 40). ὃν bie- fer heimlichen Zufammenkunft peft aud) ber zwiſchen ben Liebenden fihtbare Stern.

Wer yon bem Argonauten außer bem Boreaden gegenwärtig (ei, möchte kaum zn beflimmen fein; man hat die Wahl unter zu vielen. Die Borpaben babei zu ſehen, Hat nichts Befremdendes, ft wir eine Reihe von Kunſtwerken feunen, auf melden fie bei verfchiedenen Abentheuern des Argonautenzugs ale Theilnehmer ev» feinen. Bei Phineus find fie die Haupthelden unb zeigen fid bie Harpyien verjagenb, wie fie fhon am Kaſten des Kypſelos (sauf. V, 17, 3) md am Thron des Amyfläifchen Apollon (Pauſ. I, 18, 9) bargeftellt waren, aud) auf zwei Bafenbildern, bei Millingen enc. uned. mon. l, 15, Stadelberg Gräber t. Hell. 33, unb. M. J. d. J. fll, 49. Daß and auf einer von Birch bekannt gemach⸗ ten Bafe (Archaeologia XXIX Taf. 16. Gerhard audevf. Bafenb. 321. 99) die Boreaden bargeftellt feien, wie fie den Leichnam bes Phinens forttragen, (ft. eine Vermuthung des Herzogs von Ruynes (Ann. XV, p. 6), welde, obwohl von Ouigniaut (rel. do l'ant. IV, 1 p. 276) gebilligt, mich noch nicht überzeugt fat.

Außer tiefer DBegebenheit fehen wir fie als Zuſchauer gegen- wärtig δεί ber Bänbigung bet Amykos durch Polybeufes auf einem Befenbilbe δεί Gerhard (auserl. SBafenb. 153. 154). Hier find fie durch bie Flügel fenntfid; Gerhards Vermuthung, daß fie auf ber Kircherſchen Eifta, die befanntlich benjelben Gegenſtand varftellt, ig zwei ungeflügelten Jünglingen zu erfennen find (a. a. O. p. 18) ífl nun, ba in der Zalosnafe ein fieret Beiſpiel vorhanden (ft, ſehr wahrfcheinfich geworden. Auf beiven Monumenten wird Amyfos von Polgbeufes, auf ber Vaſe an einen Kelfen, auf ber

298 Miscellen.

Ciſta an einen Baum gebunden, was wenigſtens mit ber gewöhnli. hen Tradition nicht flimmt, obwohl auch tiefe erwähnt wird (Schol. Apoll. Rh. II, 98). Diefelbe Borftellung findet fid abgekürzt anf einem bis jebt überſehenen Etruskiſchen Relief (Bartoli sepoleri . 9b. Dempfter, Etruria, reg. I, 9). Polydenkes, das nie geom

einen. Weigenbaum geflemmt, zieht mit aller Kraft beu Strid an, mit welchem er bie auf ben Rüden gebundenen Hände des Anıyfos an biefen feftfchnüren will. Die beiven Figuren entfprechen feft ganz denen auf ber Cifta, nur fehlen ihnen vie Fauſtriemen mit οἱ, fem übrigen Beiwerk. Höchſt wahrfcheinlih war berfelbe Gegenftand anf einer herrlichen Terracotta vorgeftellt, von welcher ung ein Sragment befannt ift (d'Agincourt 4, 2), das die rechte Bnıfl und Seite eines Träftigen Mannes vorftefít, deſſen Hände Hinter bem Rüden zufammengebunden und mit einem breifachen Strick a einen Baum gefeffelt fint.

Ferner jefen wir bie Boreaden, durch Ihre Flügel kennilich, als ruhige Zuſchauer gegenwärtig, während Jaſon unter Medeias Beiſtande den Drachen angreift, auf einem Vaſenbilde bei Dubois Maifonnenve (introd. 44. Guigniaut 1735, 647). Es ift mir de’ halb zweifelhaft, ob auf einem anderen SBafenbifbe (Willingen peirs de vas. 6. Neapels ant. Bildw. p. 396, 143) das venfelben Ge genftand darftellt, der geflügelte Süngling, tweldjer babei gegenmamr ' tig erſcheint, nicht vielmehr für einen ber SBoreaben als für Cro 4 zu balten fei. |

Endlich find fie noch bei bem burdj Medeias Zaubermittel be wirkten Tode bed Talos ebenfalls als müßige Zufchauer gegenwär tig auf einer prachtvollen Ruveſiſchen Vaſe (Bull. Napol. Il, 2.6- ατῷ. 3ty. 1846, 44. 45). Hier entbehren fie bes Kennzeichen ber Flügel, allein die Infchriften ZHTHZ, KAAAIZ laſen über bie Deutung feinen Zweifel zu.

Man fiebt, daß in den bildlichen Darftellungen ber -- tenfage tie Boreaden auch ba, wo fie nicht als Hauptfiguren auf- traten, mit Vorliebe angewandt wurden. Der Grund (ft wohl im ihrer auffallenden Erſcheinung als geffügefte Jünglinge zu fuchen,

Mittheilnngen aus Handſchriften. 299

elche tiefen SDavfleliungen eiat Wrappaniet u κκ, Charal⸗ riſtiſches gab. Otto Zahn.

Mittheilungen aus Haubſchriften.

3. Hesiodii Scuti argumentum ex cod, Ca- sanatensi.

Ti, ἀσπίδος ἀρχὴ τῷ τετάρτφ καταλόγφ φέ- ται µύχρι » xai c. διὸ xai ἐπόπτενσεν (sic) ἀριστοφά- | οὐχ Ó κωμικὸς ἀλλά τις ἕτερος γραμματικὸς, ὥς odx οὗ- ‚m αὐτὴν ἡσιόδου ἀλλ ἑτέρου εινὸς προαιρο[υ]μένου en» ιηρικὴν ἀσπίδα µιµήσασθα. ge ηται δὲ à» dox voOécsisoiavrg. dupireso xai ἠλεκερύων viol ἀλκαίον.

' ἠλεκερύων γηραι 3) ἀδολφὸς. vios. δὲ 0 dàxalog άλεσο τὸν υἱὸν αὐτοῦ ἠλεχερυωνα, λόγων αὐτῷ" ἐὰν «θρώ- j 9 ἁδελφὸς σου ἀμφιερύων, δὸσ αὐτῷ τὴ» περιουσίαν ir & κατόλειψα χάριν οὐιοῦ"''). ἀποθᾳνόντος dxeivov ἡ»- κόθη μετὰ ταῦτα ἀμφιτρύων' καὶ ὀζήτησα τὴν πατρική» ρρεὰν' μὴ διδόντος δὲ τοῦ ἠλεκτρύωνος τῆς τιρν»δον έβα- Asvor*®t), ἐκινήθη κατὰ τοῦ ἀδελφοῦ αὐτοῦ ἠλεκερίωνος. »οςκαλεσάµενος ταφίους καὶ τηλεβόας, καὶ ἀνεῖλεν αὐτὸν d τοὺς υἱοὺς αὐτοῦ. τὴν θυγατέρα αὐτοῦ ἀλκμήνη», ὧσ ναῖκα κατέλειψε». jv δὲ νόμος τὸν ποιήσαντα ὀμφύλιον"''"") λεμον, καθαίρεσθαι «nd ἄλλης χώρας, χρόνουσ reete. ποιη- T d οὖν ö ἀμφιτρύων 4 ἐμφύλιον πόλεμον, απήλθεν eio Φήβασ —RG 5 δὲ αλκμήνη πθριπατοῦσα, ὄλεγεν' ὅστισ ἄνευ- Q4 ὠμυνόμενος τὸν φὀνον τῶν ἀδελφῶν καὶ τοῦ πατρὸς εῆσ, ἵνα λάβῃ αὐτὴν yvralxa. καὶ ἐλθοῦσα sio Θήβας, πον οὕτωσ. ἀκούσασ δὲ ἀμφιτρύων, εἶπεν ἐκδικητὴν γί-

. *) Fort, γεραίτερος..-- 53) Cod. κατέλει ταχάριεν. ***) Βο- 4 ivam deest. Cod. εὔρύθου. ***®) Cod. ἐμφυ.

300 Miscellen.

φασθαι τοῦ φόνου. ἠράσβη γὰρ αὐτῆς ὡς ὠρκίας' καὶ ἀνεψια αὐτοῦ ἦν. ἐτέθη δὲ ἀρὴ 3) ἐν αὐτῷ μὴ µιγήναε, πρὶν καὶ Javarasası?*) τοὺς ταφίους καὶ τηλεβόας. xai απελδων ἀμφιτρύων ἐπυλέμει αὐτοὺς. ἐμνήσθην οὖν 0 ζεὺς καὶ ἠδί- λησε ποιῆσαι βοηδὺν δεῶν καὶ ἀνθρώπων. διοτι ἐν τῷ van τοῦ ἀόλλωνος pv τις **) κύχνος περισυλῶν τὰς δεκώδασ zus τῷ ἀπόλλωνε προσαγοµέτασ. καὶ φονείων καὶ τοὺς προσα)ι- µένονσ, υἱὸσ ἄρεος ****) ὑπερασπίζοντος avr0). καὶ συνζ]- 9s» à ἐπὲ τρισὲ νυξὲ τῇ ἀλκμήνῃ * e) καὶ συνέλαβε τὸν ἠρακλέα. ἑἐλθόντος δὲ τοῦ ἀμφιτρι ωνος u uno τοῦ φόνου τῶν ταφίνν x καὶ τηλεβοων, συγεννασθη τῇ αλκμήρῃ. κα συνέλαβε τὸν ἔφεκλον. ἐγέννησεν οὖν δνοπαῖΐδας" τὸν μὲν ἡρακλέα àr dpsler xai µεγαλόφφονα. τὸν δὲ ἔφικλον μωρὸν, xai ἀνανδρω λέγουσι δι τὸν dia τῇ ἀλχμήνῃ +) ἀνελθεῖν eio τὸν οὐρανύν xai) εἰπεῖν, ὅτι 00 γεννηθῃ ἐν ταύτῃ τῇ vvxti, ἔσται φρόνι- ues. ἀνδρεῖος. πιλοῦσιος καὶ βασιλεὺς. ζηλοτυπήσασα δὲ δὲ 3, 5ga, ἔχλεισε τὰς αἰδίνασ τῆς ἀλκμήνησ τῆς δὲ do yiuns2€. ἀνέωξε. xai ὀγόννησεν ἀρχίππη τὸν εὐρυσθέα, ἑπτάμηνον. x mi ἐδόθη- ἐκείνῳ τὸ εἶναι βασιλεὺς xai πλοίσιος. 1 εννηθεἰσ >: ὕστερον 6 ἠρακλῆς, ἐκτήσαιο τὸ ἀνδρεῖος εἶναι καὶ φρύνιµο —' ἀνδφεῖος δὲ ὑπὲρ πάντασ xai φρονιμώτατος t) χιγηὺθεἰσ οι---- ==) δις Boviz ttt) (διατοῦτο γοῦν ovv5A96 ζεῦσ τῇ dx —) ἁπῆλθε πρὸς τὸν ναὸν τοῦ dnolAovo; ἔνθα ἦν Ö κύκνος zum χει. λαβών uev αὐτοῦ xai τὸν ἑόλαον τὸν ἰἸφίκλου υἱὸν Ov ^ γεργὸν τῆσ xaT αὐτοῦ μάχησ. καὶ ἀπελθων απέκεεινεν αὐ-- τὸν, σχεπασθεἰσ ἠφαιστοτεύκτῳ ἀσπίδι. τὸν δὲ ἄρην ύπερα-π σπίζοντα 1 τοῦ vios, κατα -μηρὸν τιερώσκει. xai i οὕτως toxtta προς xnüxa. ἦν 6 κὔκνος γαμβρὸς τοῦ κἠθκος ἐπὲ Yuya τρὲ i θεµιστόνῃ. ἔλειος xai μήστωρ dosi goi. ἀπὸ µήστορος,- inno9on HH). ἣν λαβὼών ó πτερέλασ τάφου τοῦ τηλεβόου παῖδας ἔσχεν intra. εἰσὶ δὲ οὗτοι. ἀντίοχος. χειροδώµασ.

δι 4 « à L..d

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"*

3

^. á à V

*) Cod. dog. **) Cod. πρὶνή δανατώσει h. e. fortasse zeir

7 vel agıyn. ***) Cod. αἴσ. ****) Cod. d Qot. "HR **) Cod. ἀλμήνη. T) deest in(initivus. tt) Ft. compargtivus ; ex cod. non liquet. ttt) βουὶ satis distinctum, de termi

non liquet. ttti) Puto librarium woluisse &

Zur Kritit und Erflärung. 391

µεος. τύραννος. κήστωρ. Trießoao. τάφισς: µεία- eo") ó ἀθηναῖος, }νήσιον οἶδε τὸ ποίηµα. xai ἄλλωσ Γεμᾶται ἡἠσίοδος * *). ἄλογον γάρ φησι ποιεῖν ὅπλα παρέ- τα ἤφαισίον, νοῖς τῆς μητρὸς ἀχθροῖς. ἀπολλώνιος, ῥό- 5 ὧν τῷ TOUT κεφαλαίῳ φησὲν αὐτοῦ εἶναι. ἔκ τε Σαρακτῆρσῦς, xa) ἐχτοῦ naX ai τὸν ἐόλαον, ||. . . ***) καταλόγῳ. εὐρίσκει» ἡνιοχοῦννοω ttj ἡθακλεί. σησέχορος δὲ ιν, ἠσιύδου εἶραι v ποίημα. Üteóntevxe****) δὲ ὁριε- Ρφάνηό vn ὁπλοπουῖαν {αύνην, oda 6ódca» ιόδου, ἀλλ ἑτέρου τινὸσ Φελήσᾶμεος µεμήσασθαι τὴν om» ἀσπέδα:

Jam enumeralio sequilur nominum digitorum arliculo- que vertebrulum. eamque Soholis excipiunt, quae vulgatis tzianis aliquanto et integriora sunt et differtnt. Ista quac im Aristophanis Byzant. argumentum contnewe videantur banda putavi prius quam. cetbra Tibi: mitterem. omae, 29. lum. 1897. Tycho Mommsen.

Zur Kritik unb Erklärung.

Miscella critica in tragicos Graecos.

Aeschyl. Agam. ο. 129. Difficultatem, quae in vulgato » aut olo» inest, sustuleris: si genitivo restilulo scripseris: oiov un τις aya δεόθεν xvsqa- on ngorvnor στόµιον µέγα Τροίας στρατωωέν. idet aulem genitivus ex àya vocabulo et refertur ad pro- ie exposila (πάντα δὲ πύργων zınun Molpa Aanaseı) sententia sil: ,qualium facinorum caussa cavendum est we

Init rubr. **) Nominativos certus, passivum non ita. ^ 2 p. 8, 6 ita: koi sed quid hoc? —****) Cod. ὑπόπ-

302 Miscellen.

qua deorum invidia obscuret eximie procusum ilud lupatum Troiam frenans.“ Aplissimam autem h. |. eam esse senlea- liam, ex eo patel, quod sollicitudo illa, ne a Troiae. expugns- Hone divina quaedam invidia Graecorum exercitus proficisca. lur, cum saepius in hac fabula tum gravissime a Clytaemne- stra inculcatur vv. 320 333. Ceterum genilivi in verbis ojo» ἄγα si opus est hoc monere plane easdem esi ralio ac v. 69 in his: ἀἄπυρων ἑερῶν ὀργας, quorum signid- calionem ante Humboldtium, Blomfieldium et Wellauerum is- terpreium nullus invenerat. | Ibid. v. 211—216. Hermanni optimae emendalioni ex-

plicationique in una tamen re adminiculum accedere et posse videlur et debere. Nam non iniuria Wellauerus in illo parli. culae τόθεν usu offendit. Quam offensionem lenissima ratione removeris, ubi sic scripseris:

énei d’ ἀνάγκας édv λέπαδνο»,

φρενὸς πνέων δυσσεβῆ τροπαίαν

ἄναγνον, ἀνίερον, TON 8v

τὸ παντύτολμον φρονεῖν µετέγνω, „ium mulato consilio decrevit. suscipere unum omnium aude cissimum. ^ Similiter numerale posuit Euripides Herc. | v. 196 ἓν μὲν τὸ λῷστο», µυρίους οἰστοὺς αφεὶς ἄλλα” τὸ σώμα ῥνεται.

Aesch. Choeph. vv. 400 sqq. Blomf. sic scribendc—?

exislimo :

τότ᾽ av d’ avr an’ ἁλκῆς ὁρασεῖα,

φρὴν ἄρ) ἀπέστασεν ἄχος,

πρὸς τὸ φανεῖσθαέ uot καλῶς. Primi versus correctiones a Blomfieldio sunt profectae, sec 9975» αρ secundo versu ego addidi, poscente et numeroruns9 et grammaticae structurae ratione. Eodemque ducit senten— liarum conformitas, iri quibus de industria variatur in anim£& vocabulo: πέπαλται κέαρ Tore μὲν on Aay xv a x λαινοῦται τότ ἂν δὲ qr» ἀπέστ. ἄχος. Praeterea mira scholiastae annolalio: πρὸς τὸ φανεῖσθαν πρὸρ εὐ η.

Zur τη und Erflärung. 303

& ὀννοεῖν,« vide an inde profecta sit, quod ante illa τὸ gay. homo invenerat vocabulum ad cogitandi facul- referendum, ex quo posset illud suum é»vvos?» repeterc. aulem illud, quod ante daéoracs» inserui, facile senties eleganter signiticare, sententiam hanc (goz» ἀπέστ. ἄχ.) clariam esse ex proximis &n’ ἀλκῆς Yoacela. Dicuntur heec: „Ao fum quidem despero (v. 406) tum rursus auzilio confidens animus abiicere sane solet ae- inem, proplerea quod sperat opportune appropinqualu- "50, SC. Guzilium ^; nam φανεῖσθαι ad ἄλκην referen- est. Eiusd. Suppl. 881 (857 Well.): µέγας

Νεῖλος ἑὑβριζοντὰ o^ ἀποτρέψει-

εν aicıoy ὑβρι». si construxeris: Νείλος ἀποτρέψειεν ἀἴστόν σε, ὁβρί- ψβρι», elsi ὑβριν sine adminiculo quodam cum ὑβριίζειν r iungi posse (cf. Lobeck. Paralipom. Il. p. 502), tamen "abilis isla est verborum collocatio propler ὕβριν non ab vfo/Zovre separatum, sed eliam impedile posl ad- m ἀῑσιον el sine ulla vi in extremo sententiae loco m. Et collocationis asperilas tollelur ei ea, qua in tali alione opus est; addetur vis, si adieclivo quod ad ὑβρι» referri reposito, numeris etiam levi correctione iam ab nventa sublevalis scripseris :

Νεῖλος vfgilorr' ἀποτρέψει-

έν 0’ ἄπαυστον ὑβρι».

ime ἄπανστος dicilur Aegyptiorum vers, quae sane essavit virgines persequi, ul ex ipsis illis cum praecone Mio sermonibus conspicuum est. Ceterum cf. v. 818—23 sqq. Well.). Sophocl, Electr. v. 1281 sqq. Br. vulgata haec suni: as, ἔκλνον ἂν ἐγὼ οὐδ᾽ ἄν ἦλπισ' αὐδὰν. ἄσχον ργὰν o», οὐδὲ σὺν βοᾷ κλύουσα τάλαινα,. Quorum cmenda- ı.desperavii Wunderus, periclitatus ila est Hermannus

304 Miscellen.

apud Wunderum p. 130, ut a tradita librorum scriptura mire discederet. Sed ad inveniendam emendalionem auxilio esse puto Scholia, quibus haec afferlur interpretatio: o φέλαι, ofa» ἤκουσα φήμην περὶ τοῦ ἀδελφοῦ ἀπροςδόκητον, ἐφ οὔτε σιωπῆσαι ἂν ἠδυνάμην, οὔτε ἀκοῄίσασα βοῆῇσαι. Er his primum patet, reperisse scholiastam in exemplari suo anle ἔσχον pronomen relativum, quod suo ég' fj illo explicavit

Nam sua sponte eum interposuisse dp’ #, quo asyndeti aspe- ritatem removeret, credibile nemini eril. Haque usurpando scholiastae testimonio eodem ducimur, quo retiocinaddo Her- mannus (in sua edit.) pervenerat. ut ác ante ἔσχον excidisse suspicemur. Par momentum cernitur in schoastae ifo ofa», quod si in suo fabulae exemplari non invenisset, apparet in— terprelem Graecum nec ultro ascivisse nec relativo ἄν sub— slituisse nec omnino in exclamationem, qamm inesse verbis statuit , incidisse: Alque ἄν etiam non aberat sb illo exem— plari; nam quod interpres posuit απροςθόκηεσ», eo apertum est contineri verba: ἐγὼ οὐδ᾽ ἄν 7Àmo'. Hague non du— bitandum est, quin in illo quo scholti auctor. usus est exem— plari scriptam fuerit: ofa» ixAvor, ἂν ὁγὼ οὐδ ἂν ἦλπισ α--- dus! Quae sententia tam egregi& est, αἱ a Sophocle profe— ctam dicamus. Nam hanc coniicio faisse pristinam verborumss speciem:

à φἠλ', ofa» ἔχλνον, ἂν

ἐγὼ οὐδ᾽ ἂν ἡλπισ᾽ αὖδαν |

ds ἔσχον ὀργὰ»

ἄνανδος οὐδὲ σὺν βοᾷ κλύουσα,

τάλαινα. ,0 care, inquit Electra; qualem audio: vocem, qam spera- vissem nunquam! Quam indignata sim quod mula nec. cla- more excepi.“ Spectans enim ad vv. 1936, 1938, ubi Orestes modo agnitus eam laetius exsultare, un τις ἔνδοῦεν κλύῃ, vetueral, indigne se ferre dicit, quod fratris vocem insperato audilam non maximis cum clamoribus potuerit excipere. “Ag attractione, quam dicunt, cum ὀργάν iunctum est, quum pr.

Zur απ! vut Erklärung. 805

ibijum esse deberet: ἂν, pendens ex χλύουσα, Pro ἄναυδορ sripsi ἄνανδος, sed forlasse recte Ellendtius in Lex. Soph. Ρ. 146 s. fin.: ,&xavdoy adverbisscit, pro ἀναύδως dictum.* eterum vide scholiaste, etsi non plane expediverit verborum »néentiam, quam prope tamen ad veram interpretationem 40- »saerit. Soph. Oed, R. ev. 193 sqq. sic scribendos coniicio:

τὸν © πυρφύρων

᾿ἀσεραπᾶν κράτη

νέμώ» πάτερ, ὑπὸ σῷ Φδίσον κεραυνῷ. elevi igilur Ze) ante πάτερ. His respondent vv. 203 sqq. c restituendi :

nÀac9nnvas φλέγοντ

ἀγλαώπι σὺν (vel ra)

ntvxq πὲ τὸν ἀπότιμον ἐν Φεοῖς Jio», Ιλασφῆναι salis defenditur Eurip. Troad. 203. Hec. 890. ndr. 25. Rhes. 347. 990. |

Eurip. Iphig. 4ul. 147 sqq. post ζ{αναῶν πρὸς ναὺς in

bris haec sequuntur: ΠΡ. ἔσται τάδε. AT. κλήθρων d «ορμια. ἦν γάρ νιν πομπαῖς avsmong, πάλιν ἐξορμάσεις εοὺς αλενοὺς, ini Κυκλώπων ici; θνμόλας. Quorum prima ἔσται - ἐξόρμα, Hermannus recie intellexisse videtur non suo loco »sita, sed post is/c 9uuélagc collocanda esse. In ceteris au- m Blomfieldii probata emendatione πάλιν ὀἐξόρμα, σεῖε χα- ενοὺς dedi. Denique impeditum illud ἦν » πομπαῖς dv. jesc iia explicandum pulavit, ut νιν ex ποµπαῖς pendere di. τοι, quia id idem esset quod τοῖς méuxevot viv. Sed tamen se dobitsvit de νι», el recle quidem, nam summa est con- ruclionis duritia. Blomfieldii vero σείειν χαλινους Patinis- ius est Hermanni rationibus non satis defensus. Qoare vide e scribendum sil:

ἦν γὰρ πρὲν πομπαῖς ἀντήσης,

πάλιν ἐξόρµα κεῖσε χαλινοὺς, nam si prius, inquit (quam scilicel adveneris) obviam (οσα.

Muf. f. PL. 3, 8. VL 90

806 Mascellen.

eris ds qui Iphigeniam adducent, reiro verte illue freu‘, nempe unde venerunt.

Ibid. ο. 368 Herm. Quum pro librorum ἐκπονοῦσ' éyer sec Canterus et Scaliger proposuisseni Zxze». ἑκόντας, hot Musgravius recle dixit neque vim neque venusiatem hebere. Sed vulgata scriptura optimam affert sentenliam , modo inter- punclionem correxeris sic:

µύριοι δὲ τοι πεπὀνθασ αὐτὸ πρὸς τὰ ngoayuara"

ἐκπονοῦσ” ἔχοντες elta d^ ἐξεχώρησαν κακῶς.

Et éxnovovo' el ἔχοντες spectat ad τὰ πράγματα. Nam ver- ba hoc significant: „cum contentione quaerunt opes ; ubi ακ- dem nacti sunt, turpiter excidere rursus soleni.“ Si in δέ illo offenderis, quamquam hoc vim etiam maiorem quandam verbis addere videlur, scribere possis: &t' α ὗτ'.

Ibid. v. 969 sqq. quum Hermannus recte senserit sale- bras quas ad sententiarum tenorem vulgata scriptura 5 Kiv- zaıynorpu δὲ µοι x. v. A. habet, atque se? pro 5 ponen«to commodiorem reddideril orationem, non tamen id bene fecis =* videlur, quod s ἐπείσθη cum insequenti ἔδωκα ἂν iunmc- \- Iungendum- enim erat cum praecedentibus et totum sic cu distinguendum tum scribendum:

χρῆν d’ αὐτὸν αἰτεῖν τοὐμὸν ὄνομ ἐμοῦ πάρα, Φήραμα παιδὸς, εἰ Κλυταιμνήστρα y. ἐμοὲ pulos! ἐπείσθη 9υγατέρ ἐκδοῦναι nooti. ἔδωκαά τ ἂν Ἓλλησιν, εἰ πρὸς Ίλιον κ. v. A: „oportebat eum a me quidem pelere nomen meum ad filiam suam arcessendam, si eo quidem maaime ut mihi virgo παρα iun daretur, permovereinr Ciylaemnesira. Atque 1 (so. nomen) Graecis, si in hac re laboraret profectio ise" Ilium, © Eurip. Herc. Fur. 260: d δεξια χείρ, ὡς ποθεῖς λαβεῖν δόρυ, ἐν d’ ἀσθενείᾳ τὸν πὀ9ον διώλεσας. và» πὀθον e Plutarcho T. ll. p. 793. b. et Par. E, τουθρθταπ|--” queue τὸν noruoy habeat Ald. Sed ne illud quidem samans»

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Zur Rritil.und Gellärung. 397

lenliam affert ei proximis eliam repugaal, Nam imbecilli- aetatis elsi ab agendo prohibet, noa tamen impedit, quo us cupias agere. Qui aulem cupit arma sumere (ποῦεξ lel» δόρυ), quomodo idem eodem tempore quo cupit potest iditatem amisisse? Credo interpretes speciosa subtilitate, 6. in illo τὸν πὀθον inesse videtur, decipi 86 passos esse. »circa suspicor antiquitus scriplum exstitisse aul τὸν πόὀ- y aut τούμπεδον. Quorum hoo quidem quisque videt Bificare firmitatem, illud autem paullo exquisitius di- m est, non ipsum laborem significans sed laborandi h. e. mandi facullalem, positum fere pro τὸ πονεῖν. Notum au- | est de pugna valere πόνος. Sic letet in diclo chori fre- niata a tragicis poelis illa opposilio studii el aclionis, quae 8 ostendilur verbis et facis.

Ibid. ϱ. 1075 sqq. apodosin deesse cum Hermanno et thia slatuit Pflugkius. Negavit R. Klolzius praef. ad Pflugkii - p.» XIX, apodosin a verbis πρὸς κακοῖς incipere di- s, quum δέ saepius in apodosi ponalur. Nego ilem apo- in deesse, nec lamen a πρὸς incipere censeo, sed inter- clione sic facta: |

τὸ μὲν φάώος ἐκλιπεῖν ἐπὶ κακοῖσιν οὐ

φεύγω τώλας, GÀÀ' Ei µε κανεῖ πατέρ) ὄντα,

πρὸς δὲ κακοῖς xaxa µήσεται x. v. A. »dosis conlinelur in verbis φεύγω zalag, ul consiructio

τὸ φάος ὀκλιπεῖν οὐ φεύγω dal κακοῖσιν, αλλ εἴ us

sE narég ὄντα ,moriem non propter mala fugio, sed pro- es quod me putrem occidet.^ Oppositionis vis ad οὐκ ἐπὲ wu in narég ovra maxime inest, αἱ autem esicaussal e, variatur inter praepositionem das et coniunctionem &.

Ibid. ο. 1142. Ald. et cdd. habent: 7 yag συνήραξ w 5 faxxsvo' ἐμόν; Non immerito Plugkius et in: Heathii in Hermanni correctione haesit, propterea quod neutra sen- liam effert satis gravem. Neque male illud vidit, in verbo noa&’ latere videri Ἡρας nomen. Sed quam ipse fecit decturam: 7 γὰρ au» Ἡρας eixtgüc ἦν faugavMae

306 Miscellen.

ci»; eius valde impediia est et longe repete sehlentis. Quare vide an scribendum sil : j yàp τιν Ἡρας οὗότρον jv Baxysavespoc; „mem furore a lumome immisse quodam eram perciias?‘ Άακχενσιμος in Eurip. Bacch. 298 invenitur, seopius aulea . in hac fabula Herculis furor cum bacchatione quedam e€ompt- ‘ratur, velut v. 1119. 871. 879. 888. Olorgos vero statim póst v. 1144 de Herculis farore positum est, Denique iden *Heac ἀγῶν v. 1199 et "Hoac vvyz v. 1393 dicilur. Ibid. ο. 1216. Nbri hebent tum id’ ei σκότους, tum 38’ ei σκότος. Canierus correxit οὐ deig σκότος, quem ceteri plerique secuti sant, Sed censeo idov scribendum, reliem unten per interrogationem exhibenda esse: ἰδού, σκότος yag Wd ἔχει μέλαν έφος, ὅστις xaxd» coy συμφορὰν κρύψειεν uy; Ιδού est attentionem animi excitanlis, ut saepe. : Euripidis Archelai fragm. I. Musgravius et Malthi εν) staluerunt hos esse versus: Aiyuntog, ὡς 0 πλεῖστος ἔσπαρται λύγος, $v» nati πεντήκοντα ναντίλῳ πλάτῃ "Avyos xaruo ym», quos quum Aristopb. Ran. 1906 ut Euripideos profert, scho liasta sane, ᾿ἀρχελάου, dicit, avr» ἐστίν agyg. Sed iders? addit: ὡς τινες ψευδιῶς: οὐ γὰρ φέρεται νῦν Εὐριπέδοας» λόγος οὐδεὶς τοιοῦτος. οὐ yap doti, φησὶν ᾿ρίσιαρχος, rex ?doxsiuov, οὐ un αὐεὺς µετέθηκεν ὕστορον. Haeo αἱ Matth „se non intelligere“ dicit, nihil obscuritatis inesse verbis vi— deo, quae Aristarchum perspicue docent talem Archelai locum» non novisse, nisi forle ille dicit autem Euripidém postea correxerit. Hanc vero Aristarchi aucloritatem per se iam salis valentcm aliae etiam rationes commonent sequendam esse. Nam primum "Euripidem vitae eius scriptores prope emnes memorant scripsisse Archelaum suam', quum in Mace- &onia apud regem Archelaum degeret: ἐκεῖθεν δὲ, ut est apud Vitae Soriptor, Eimsieian, Bacchis additum p. 173, «i; Ma-

Zur Kritik unb Erllärung. 309

χεδονίαν περὲ ᾿4ρχέλφονγ γεγόμερος διέτριψε xai. χαριζόµενος αὐτῷ ὁρᾶμα ὁμωνύμως ἔγραψς. Quae quum Euripidis fuisse extrema vilae tempora constet, nec diu ille spud Archelaum commoratus sit, Ranas autem Aristophanes statim post Euri- pidis mortem commiserit, non probabile est Archelaum fabu« lam tum iam fuisse Athenas delatam et potuisse Aristophanem ex ea sumere quae irrideret. Neque enim ex Euripidis Bacchis item in Macedonia editis Aristophanes quicquam in Ranss transtulit, quod, si fabulam novisset, propter Bacchi in Ranis personam certissiine fecisset. Ergo nun ex Archelao, sed ex alio Euripidis dramate fragmentum illud sit petitum necesse est. Accedit allera ratio. Nam esse illud. dramatis aHcnius Iniffum, ex Aristophane ipso discitur. Tam vero quod Μπαρτ. et Matth, habent. Archelai Fragm. Π.: Δαναὺς, 6 ἀεντήκοντα θυγατέρων πατὴρ, Νε]λον λιπὼν κάλλιστον ἐκ γαέας ὅδωρ, t ar).

lam manifesto est Euripidei prologi initium, ut aut haec aut ila, quae apud: Aristophanem sunt, nen possil esse ex Ar- chelao petita, Atqui haec esse ex Arehelao, cerlissime et a multis est contestatum, de illis tradit umus Aristophanis scho- liasia et satis quidem dubitanter, adiwncta etiam Aristarchi dissensione. Ergo illud Archelao fregmenium falso ascriptum est. Nec ex fabulae reiraclalione aliqua repetendum esse vi- detur duplex imitium. Nam retractajam esse febulam vel propier tempora nagandum esi, noquo Aripiarchus serio ila posui: μὴ αὐτὸς µετύθηκεν $acsgov, ubipse verborum cogor prodi. Sed error aude netus sit, ex ipsa utriusque fragseMi compsralione imteMjgilgr; sam summa esi sepien- line, quaedam etim verberum similitudo, ul eorum origines esse inter se confusas non mirandum videatur.

F. Th. Seheene.

———— ——

310 . Miscellen.

3u Ῥετ[ίη 6.

Sat. 1, 59. 60.

Diele Berfe gehören zu ben fchwerflen bes Dichters. Die größte Schwierigfeit machen bie Worte imitari mobilis unb ἑαμίο. Diefe find noch nicht Heil, und wir wollen fie jebt genauer betraqh⸗ ten. Der Zufammenhang mit bem Vorhergehenden ift. folgender.

Nachdem Perfins einem Dichterlinge, einem Quaſi⸗ Gales (vgl. meine Anfiht im Rhein. Diuf. 1846 ©. 630) als aufgefor derter Runftrichter über deſſen elegifche. nugae fein unumwunbenet Urtheil in verber Offenheit ausgefprodgen [Verum dicite de me! unb ius dicam: Nugaris elc.], geht er zur Verfpottung der ga» zen Gattung folher ſchon bejahrter patriciſcher Dichterlinge über, bie fid) vom römifchen Volle alle Arten ber Berhöbnung im Rüde gefallen Iaffen mußten. Er führt brei Arten folder Berhöhnungen an: ben Storchſchnabel, die Efel6ohren unb bie Hundezunge. Bor allen dieſen ift Janus ficder; denn ber fiet auch Hinter fij unb weiß ben ba etwa beabfihtigten SSerfpettungew zu begegnen; aber ifr fónnt das nicht, ihr alten vornehmen Liebesliederdichter, bie ihr am Hinterlopfe feine Augen habt:

O lane, a tergo quem nulla ciconia pinsit,

Nec manus auriculas imitari mobilis albas, . 60 Nec linguae, quantum sitial canis Apula, tantae!

Vos, o patricius sanguis, quos vivere fas est,

Occipili caeco, posticae occurile sannae!

$8. 50 Hat die Mehrzahl ber Oanbfijrifiem, aud ber älteften unb beften, das aoriſtiſche Perfectum ) &mitata est für den von bem Batilaniſchen Palimpfeften, bem. Leidener Eoder, bem. zweiten Trier- ſchen, dem Ebnerfchen und einem Berner bes 10. Jahrhunderts ge botenen Infinitiv imitaré, welder, wie von bru früheren Herausge⸗

*). Ric. Seinfius fagt in bem 157. Briefe an Grävius (IV. p. 432), imitatur (el bie Bulgata, weldje zwar ben Praͤſensformen pisat ober pinsat entipriäht, die in der befannten, jebod) noch nicht ganz fldern Stelle ιο ? AM bem vorhergehenden Verſe gegeben merbeu, aber fid i εδ, ebenfo wenig wie pisab unb pinsas, weder burd) Qanbfdytiffen no duch alte Drude des Perfius beftätigt Hat.

Zur Kritil unb Erllarung. 311

bern imilata est, oon ben neuern allgemein in den Sext aufgenonte men und αἴθ von mobilis abhängig erflärt worben iſt. Diefe Con⸗ firuction i dem einen und bem andern berfelben fchwerer und bar» wm Achter erfchienen als bie ber voulgáren gedart, bie ich ſchwieriger genannt Gabe und paffewber als einen ſolchen Gräcismus. Dieſer Anſicht bn ih auch ποφ. Schwierig ift imilala est bis zur Härte, ta 8. 59 das Refatioum ganz fehlt und δεί völlig abweichender Eonfiruction aus oem. vorhergehenden Berfe mit oem allgemeinen Inhalte veffelben (⸗zu beffen Hohn“ ober , bem zum Spott") zu nehmen if, und da der Hauptſatz im 60. Vers fogar des Berbs entbehrt. Leichter wird die Conflruction efne Zweifel durch bie Annahme eines Seugma unter bem gemeinfchaftlichen Verb pinst, wenn aus bemfelben der allgemeine Begriff ber Berhöhnung heraus⸗ genommen wird. Paſſender aber erfiien mir die Bulgata imi- (ata est alo mo bilis émilari, weil viefer Oräcismns ganz unlateinifh ift und burd fein einziges urkundlich gefihertes Beifpiel irgend eines Scähriftfiellers bet römifhen Sittevatur bewiefen werben kann. Nicol. Heinſius fam. einmal in Verſuchung, bei Properz IV [gofjmann V] 10, 41.42 mobilis zu Iefen unb baton fundere abhängig zu maden (Adv. I, 3 p. 98 und 757), theilte dieſes Gräpins mit (ερ. 355, IV. p. 498), ließ ed aber, von dieſem gewarnt (ep. 356, p. 430) wieder fahren (ep. 359, p. 456), unb hielt bat hinreichend geficherte nobilis fundere feft. Eine andere Stelle if mir nicht befonnt, wo mobilis mit einem Snfnitio in Frage gelommen wäre. Man iſt gleich damit bei tec Hand, ſolche Conſtructionen für Haparlegomena, für Anomalien, für Dichter freigeiten md für Graͤciomen zu evifüren, und glaubt, mit bem δὲ tiren von "Bener und einigen Horazſtellen [εί das abgemadt md abgetfan. Aber das geht nicht fo, beſonders an Stellen, wo e$ fid um den eigenthümlichen Geift eines Schriftſtellers Handelt. €6 ift [ει Unrecht, tem Perſius Gräcismen aufbrängen zu wellen in einer Satire, in welcher er fi öfter gegen die Griechen⸗ nachahmerei ausfpricht, unb an einer Stelle, oon welcher er fid zu bent Urtheile des vömifchen Volls wenbet, um fogleich wieder bie

312 | Miscellen.

nugari solitos graece zu verſpotten. Viele Redeweiſen remiſcher Autoren, welche für Gräciomen ausgegeben werben, ſind gar keire, und e$ iſt gewiß ber allzugroßen Freigebigkeit dieſer Beneunung ειν gegenzuarbeiten. Eben fo wenig als wir im Deutſchen ben ufu tío nach Adjectiven wie leicht, ſchwer, náglid, geſchickt, eifrig, eilig u. dgl. für griechifche Conſtruction erklaͤren, ebenſe anfatthaft ift es, dieſes im Lateinifchen zu thun. Es geſchieht vie ſes aber faſt allgemein bei vielen Adjectiven, bie ein Vermöger, eine infit, eine Erfahrung, eine Gewohnheit ober eine Art um Weiſe ausdrücken, und fo aud bei bem fij auf idis endigenden, welde eine Moͤglichkeit, eine Leichtigkeit, ein Können oder eine Wür⸗ digkeit zu bezeichnen pflegen. Es find das gröfitentheils gar fein „exempla graecae imitalionis“, anb im Perfins iR, um be Gattung und Tendenz feiner Gedichte willen, ver überferifche Rebe brauch, mos loquendi transmarinus, wie (ju Boffins de com- structione cap, LI nemut, eher zu befchränfen als zu erweitern wöhrend, wie berfelbe ebenda fagt, nulli Latinorum familiarior is sermo est quam Horatio, mazimeque in odis, ubi mire gas- det ἑλληνίζειν. Wubbimann ll, 225 führt von den Hierher gehörigen Adjectiven auf ilis unter lI κατ indocilis an und in Rote 9 facilis, difficilis und ulilis, zu welden Vechner Hellenolex, p. 120—135 god) nobilis aus Hor. 1, 12, 26 Sinzufügt. Nobi- lis mit bem Jufinitiv ift aber ebenfo wenig ein Gräcismus als doclus, aptus, callidus, artifex, suelus, paralus, ja felbft als segnis, piger, celer und aͤhnliche mit Infinitiven verbundene jective Grációmmen zu nennen find.

Sierbei ift auch febr zu beachten, daß kein einziges ber genannten Adjective auf Uis eine Abſicht, einen Bwed ber in bem verbum Iransitivum, von weldem e$ gebilbet ift, enthaltenen Thätigkeit ausbrüdt Diefes würde aber bei manus mobilis imilari auriculas ber Fall fein. Hierin ertenne ich ein Sprachgeſetz und in dieſem Sprachge⸗ fege den innern Grund ber Unzuläffigfeit ber Verbindung von mo- bilis mit einem Infinitiv. Diefe Andentung genäge in dieſer Miscelle.

Zur Ατή und Erklärung. 813

SR mun {ια MObilis imitari aurionias unfateinfh, fo ig $ bagegen NObilis imilgri auriculas niit. Die Berwechslung befer beiden Adjective (ft Häufig unb an unferer Stelle fehr wahr Geinlich, ba von der Bewegung ber Eſelsohren oder ber biefel- rw vorſtellenden Hände bie Rede if. Für NObilis mit trm Snfo jtio imilari ſpricht fehr bie Gíofe ἀοοί in bem Scheliaften. Hefe Gloſſe erklaͤrt vie Conſtruction, hingegen bie andere, facilis, eichtbeweglich (y. B. oculi), das in biefer SBebeniung nur Molut gebraudjt wird, ben Stun. Aus ber Gloſſe facilis bem πε, umb aus bem XTertworte NObilis ber Geſtalt nach, id, uhricheinlih gu einer Zeit, wo [den imünta esf Bulgata war, Obilis eniflasben, während umgelehrt dieſes aus jenem nicht wohl Mfleben fonnte. iud entbehrt NObilis nicht aller bipfomatifdjen eugnije. Nie. Heinfins fanb es in vetustissimo codice* ishe ten 157. Brief an. Φτάνίαθ IV, p. 432), welches vielleicht v eine ber alten Berner n. 257 aus dem 10. Jahrhundert iit, κό welden bei D. asm 6. 13 dieſe Lesart notirt (teft, unb e$ E wicht unmöglich, daß fie aus einer Handſchrift auch in ben alten ende von Brescia (8) überging, ans weídem ich fie mitgetheilt abe. Rehmen wir nun zu ben angeführten Grünben noch ben Um⸗ lab Sings, daß der Scholiaſt das Wort pinsit durch assidue per- *ssi£ erflärt, fo Gaben wir angle bie Entfiehung des Perfects in ber Vulgata imitaia est ermittelt, unb fo bleibt uns, um ben «is Urlesart angenommenen Infinitio imulari zu veiten, nichts übrig, ds ihn von NObilis abhängig zu marheh unb zu fefen:

Nee manus enriculas iméari nobilis albas etc. Qué war dieſer ſchwere, vielbeſprochene Bere. Schwerer sod (i Wt bareuf folgende, utt. ganz befonbers das Schlußwort beffelben.

Sowie in. bem. vorbergehenben Berfe eine mehrfache δε, cenfion des Serfíns hervortritt, ebenfo iB ed in dieſem. An fien Stellen iſt e$ bes Rritifers Sache, bei erwielener Unzulaͤng⸗ lilejt ober Unputäffigfeit ver mehrſten ber vorhandenen Lesarten die Entflehung berfelben zu erforfchen und nachzuweiſen, und entwe- der bie befle, wenn auch weniger beglaubigte aufzunehmen, ober, ift eu Gruben feine ber Aufnahme werth, hinter allen bie Urlesari

314 Miscellen.

anfzufuchen unb zu erfennen, d. 5. zu vermuthen. Wenn bee gleichen Bermuthungen bei irgenb einem Dichter an foídes Stellen wünfhenswerth, ja nothwendig erfcheinen, fo gift vieles ganz be[onberó von bem vielgelefenen Perfins, deſſen vielerllaͤrter und ſehr vervielfältigter SLext, wie wenige bes ganzen claffifches Altertfums, durch die Grammatifer fowohl als durch bie Abfchreiber verunftaltet worden ift, unb wir find in biefer Beziehung ganz ber entgegengefeten Anficht von bem Privatdocenten Tübingens, Herrn Teuffel, ber das Eonficiren bios für ein Gefchäft müßiger Diae tafieen erflärt. Erwüchſe daraus mur ber einzige Ruben, bafi de durch die Crfenntnig unb Auffindung wahrer Lesarten befürbert and vorbereitet, und [o mittelbar zur Keftftellung bes Textes hingefüht würbe, fo wären fie ſchon hinreichend gerechtfertigt ; wie viel mehr aber, wenn fie aus einem längeren Umgange mit dem Dichter ut den Tertquellen veffelben, aus Ueberzeugung und aus bem Beſtre⸗ ben heroorgehen, immer mehr zur Feftfieflung des Textes δείµίν gen und Andere zu veranlaflen, ein Gleiches zu tfun.

Es giebt Stellen im Perfind, bie vorzugsweife Hart zu ner nen find und anf welche ganz das Urtheil von Cofebribge in tex Quarterly Review 1835 Vol. LIU p. 96 Anwendung findet: l call Persius hard, not obscure. He had a bad siyk; but I dare say, if he had lived, he would have learned lo express himself in easier language. There are.many pssse- ges in him of exquisite felicity, and his vein of thought is manly and pathetic. ^ Diefe Härte zeigt fid) befonders ba, we zu flarle Metaphern über die Grenzen eines reinen Geſchmacks $i» ausgehen. An foldden Stellen wird ber mit Perfius wenig oertvastt Kritiker Teicht verfucht, eine Uenverung zu machen, ohne daß fie bee jenigen nothwendig erfcheint, welcher ten eigenthümlichen Φα des Dichters, feine Borftellungs » nnb Ausprudsweife im Ange fat.

Unter die micht geringe Zahl biefer Stellen") gehört amd) der Relativfag dieſes Berfes: linguae quantum sitiat. canis Αμα

*) Denfelben ift. auch beizugäßlen IV, 48: Si facia in pinem. οὓς. |

quid tibi venit amarum, jür w [ches i ſchon sor *éle-- fne barbietende amOrum unb ſodann beg :fik

Zar Kritik und Erklärung. 315

Hier ift siliat, da quantum als Acenſativ und micht adverbialiſch zu faffen tfi, im Höchften Grade auffallend, unb es koͤnnte Yercht Se mand barum, bap die Römer wohl fagten: sitire sanguinem, ho- norem u. dgl., nicht aber sitire linguam, fid) entfhließen zu emen- viren EICIAT, da eicere, proicere, exspuere linguam , für ba6 Heransfiredien der Zunge, worauf e6 fier bod) mehr ankömmt als auf bie Urſache deſſelben, vie fion durch ben Hund ber Apulia si. Hewlosa angebentet ift, folenne Ausdrücke find, und ba, außer ben Drucken AC, einige der äfteften Mil. in München, Bern unb 9o ris (freilich nit in ben unvollſtaͤndigen Colfationen δεί D. Jahn) SICIAT bieten, mit C geſchrieben.

Eine andere Stelle tiefer Art ift. Prolog 39. 14: Cantare

(Hor. epist. 1, 15, 32 unb carm. 11, 29, G1: ventri unb mari avaro) an bem Rand meines Handeremplares fdjrieb, von denen ich jenes fpátet aach bei lo. Sarisb. IIT, 5 unb δεί D. Jahn im Texte, dieſes aber von $einrid) ©. 145 vor Kurzem erwähnt fand. Bon allen Gmenbationen mtfprádje tiefe [εβίετε am mebrflen bem Geifte des Perfius; denn bie von Onpet unb Baldamus, amatum und venerit acrem (venit acw- im ^) find zu matt, ganz verunglüdt aber fdjeint mir bie von D. Jahn S. 178 im Gommentare vorgefchlagene: Si facis, in penem quic- qud tibi venit, amorem, welche er in ben Gert. aufnehmen zu wollen verficdert, wenn βῷ der Sprachgebrauch facere amorem im Ginne von fr lamore, faire lamour erweifen liege. Amarum ift. feflzuhalten. Heinrich findet in πεαρὸς, irritabilis, bie Erflärung, übertragen aus ber philoſophiſchen Sprache vom Zorn; fite bie 2erifa. Die Bedeutung von amarus an biefer Stelle ift noch nicht feſtgeſtellt. Vielleicht führt Seman- ben ble Gíofíe.tbe& Cornutus: Si libidinosus es, nnb die ebenfo allgemeine Atroniſche Auslegung ber Parallelftelle bei Hor. sat, 1, 2, 45: caudomque salacem i. libidinosam darauf, ohne in Heyne's Bemerkung zu ber unfi dern Birgilfiche [Ecl. X, 5: Doris amara i- aqua salsa ac marina] eine Zuflucht zu (uden. Am εἰπ[αώβει unb gang bem befannten Sprachge: brauche gemäß (eint mir bie Bedeutung: Unheil Bringenb, un- zläcklich, bitter; vergl. Ovid: amara pericula ponti; bel Tibull amara dies; bei Val. Max. leges amarae, bei Gafull calices amariores; bet Apul. acidae et amarae nuptiae unb bei Tertull. ad ux. I, 5: libe- rorem amarissima voluptas. So wäre bie Bulgata amarum am (eid, leen zu reiten und zugleich als Perfianifche Metapher zu vinbiciren. Zu beachten ift dabei, daß auch auf den Wollüftling bie gemeinfhaftliche An: tbe énprobe fi bezieht unb fo die Bebeutung bitterböfe, wie aud) wir jean, noch befonberé motivirt ijt. Vielleicht war der Begriff der Hefe. tigfett, ber Leidenfhaftlichkeit damit verbunden, mie bei gelu im Gistins oder bei hostis in ber Birgilftelle (Aen. X, 900): Hostis amare, quid inerepitas mortemque ıninaris? Dann wäre damit weniger Perf.

^22 sons merosa [vg[. Ter. Hec. IV, 4, 88: mulieres amarae i. vielueht Hor, epod. XII, 8 zu vergleichen: cum pene solu- Broperat rabiem sedare.

Μ

310 gieeottey,

neolar, wo Esfaubonng potare (gustare), Heinrig (ew Hor. epp. ], 19, 44) masare (libare, certare!) verſuchte, um wo Stellen wie Hor. satt. I, 1, 68; 2, 108; 1, 7, 100; 1, 9, 103 un» ars po. einen Andern auf captare hinführen Toutes, während vielleicht wieder ein Anderer bent folennen Aucdrucke für ein gewiſſes vrätentiöfes im Munde Führen, Morbringen umb Bar tragen ım Publicum, iactare, (vergl. ructare uno Hor. ars po. 456: sublimis versus ruclatur) beu Vorzug gäbe, das Dichter und Proſailer mit versus verbinden im bem Sinne: Berfe αἲ [ήν gen, fo bag cantare leicht bie Gíoffe davon werben fonnte. G läßt fid) bad alles Hören, aber ed {φαί nicht noth.

An ſolchen Stellen tritt ber eigenthämliche Cha- tafter der Shreibart bes Dichters ber änderungslufligen Hand finbermb entgegen und mahnt, das einflimmige Zeug BiB ber Handfhriften mit behutſamer Schonung zu beadjten. |

Aber nicht fo if e$ bei ἰαπίαε ober ἰακίο und tawim. Hier ift ed weber tie Uebereinſtimmung ber Texturkunden, nod die Eigenthümlichleit des Dichters, die mit grammatifchen ober äſtheti⸗ fhen Gründen für bie Resart fprddje. Im Gegentheil fallen die Plurale lingwae tantao auf nadj dem Singular manus des wt hergehenden Berfes, wo wir viel eher ten Plural erwarten durften, ba zur Darftellung ver Eſelsohren beive Hände erforderlich ware. Auch wird durch die Plurale nicht blos ber Cingular des gemrir ſchaftlichen ει pinsit anſtößig, fondern es flört auch quantum [35j.] nad linguae tantae, das fi mit tanta quies, guankım [Adoerb.J rera silent δεί Lucan 1, 259 nicht vertheidigen vet eni(.Sufeigen fagt. Darum Habe ich bisher mit alten Handſchriften und Druden tanlum*) feftgehalten, für das fif au$ Heinriä (6. 91) entſchied. Indeſſen aufer bem in bie Ohren fallerder Homöoteleuton, welches bem Reime eines Teoninifchen Berfes allerbinge nicht unähnlich ift, fprechen befonvere zwei Gründe gegen dank: 1) 66 ftebt meiftens auf Rafuren, und dadurch wird der VDerdeht

*) Die jüngfle Lesart: Nec linguae fastum, , quantum erklärt und verdammt fih ſelbſt. 4s

Zur Kritik und Erklärung. 317

ſehr begründet, baf es 9) aus bem an ben Rand Hinter ben Were geſchriebenen Scholion des Cornutus: i. e. tantum prolaiae*) in die Texthanbfchriften Sinübergenommen fei. Und in der That fo if εν. Nach Bierem Wiederleſen dieſer Verfe find miv**) ale reí Formen biefes Wortes tantum, taniae unb (ante, als unädt erfühienen. Sie mögen theils aus quantum, teile ans linguae, Φείό ans dem Scholion tentum prolatae. wniflanden fen, das offenbar zur Erflärung ber beiden genannten Tert- Worte, linguae quantum, dient, auch wenn das legte Wort des Berfes ganz febft. Die fona gang über. fläffigen 3ufáge tantae oter tantum, welche beide ben Ber dacht Gloſſeme pt fein unverfennbar an der Stirn tragen, find m viefer Stelle auch zu δεικτικῶς gebraucht, da es ſich Der mr um Ind weite Vorſtrecken ) Ver Zunge, 9. 5. um We Hunds⸗

9) Die Φίοβε der älteften Texrtganbfchriften . . . pro latae ober hte wird wohl Niemaud für breite Junge, latae linguae nehmen unb eon anf die Urlesart zurücichließen wollen [tentae bei Barth afe tomi, nativ, lexse oder lentae als Genitiv].

**) Auch Heinrich (6. 91) hat biefen Vers (δε corrupt erflärt: et wollte Iefen: Nee linguam q. s. c. A. tendst, aber tiefe Gmenbation R wenn fie recht verfiche, aus verſchiedenen Orünben unzuläffig, befon- ders borum, weil die Hundszunge nicht mit ber Hand dargeflellt warde, wie die beiden andern Gef, ſondern mit ber Zunge. Mahrfcheinlih iR Hein⸗ τιώ butd) ben Scholiaften verleitet worden, welcher wenigfiene nad den bisherigen Ausgaben fagt: Tria genera sant ssnnaram: aet πα si are ccenidm , aut auriculas asité, aut linguam sitientis cenis [lied linguá linguam sitientis canis]. Keine meiner Handfchriften bes. Perflus hat ten Accuſativ linguam, feine für das lebte Wort des Ber⸗ ſes ein Verb, weder im Bräfens, noch im Perfect. Ger könnten wir ers warten: Nec linguae q. s. c. A. tentat, temnit, radit, rodit, laesit, lesit u. dgl.

***) Mir erwarten hier blos bie einfache Bezeichnung der Hundszunge. nift aber bie bemonftrative Angabe eines Grades ihrer ginge, denn biefer müßte ja ein geringer fein, 3. B. fo: Janus, ben nicht fo viel, nidjt ein halber Zoll Zunge verhöhnt, gefchweige fo viel als eine (butfige) Apulifche Hündin herausſtreckt! Erhebe ich nun vollends dieſe Ὀεπιοπβταίίνε unb tmparative Angabe des Grades der Länge zu einem Gigen(djaftómorte ber Zunge und fage: „Janus, den nicht fo große, nidt fo lange Sun-

en, als bie burftige Apulifhe Hündin herausſtreckt, b. 5. tie [ángften vers inen", fo kann daraus Leicht gefolgert werben, bag ihn Fleinere ober für:

Bungen bod) verhöfnen. Beides Tonnte und wollte der Dichter nicht ben. p^ frridjt gegen tantum, dieſes gegen tantae linguae. Das [rede Birlotivus: linguae quantum urgirt biefe Gomparation nidjt und "m Beier put ben Begriff der weit vorgeftredten Zunge übrig, auf In tuléunt.

318 | ^ Seiécelfenm. -

zunge handelt, nicht aber um bie Anfchaulichkeit dieſes Verhöhnungt⸗ aetes, der aud) ohne biefelbe als ber ſtärkſte erfiheint. Darum wird (if das [ερίε Wort des Verſes wohl nicht mehr auf tie her ausgeſtreckte Zunge beziehen, fondern auf ben Janus, ber ja in dieſen 3 Berfen angerebet ift als ver glückliche oder Hnge Gott, ber alf den genannten Berhöhnungen zu begegnen ver möge ober verflche, und von welchem ber Scholiaft fagt: per quem vult quemvis sapientem intelligi, ac per hoc solus lanus es . eapiens, qui duas habet facies. Hier ift die Spur ber wahren Lesart, bie über bie Zeit ber Entſtehung ber belannim Hanpfchriften des Tertes und ber Scholien hinausgeht unb wahr. fheinlih bem Worte tante fee ähnlich fab, welches, ali Borativ, nicht wohl feflzubalten ift. Aber ein Vocativ wirb We Urlesart gewefen fein; einen Zurnf, eine beifällige Anrufung 96 Janus wird fie audgebrüdt haben, wie macte, tute, ober tu sa- piens, cautus, tutus es ober dergleichen. Ich glaube, Perſius δαν caule (ορ. IV, 49) geſchrieben, durch welches die fo ἄδεταιθ abog t brochen unb übergangslos bafleenben Anreben O Iane nebſt θα gehörigen Zwifchenfägen, und Vos, ο patricius sanguis gut δει ας teft werden, und worauf die Worte des Scholiaften: solus Iang— est sapiens, fo wie die entgegengefegten Ausbrüde stulti, stolidamm s. a. fif auch mit beziehen können. Nach allem tiefen würden fij bie befprodjenen Bere fo aui

falten:

O lane, a tergo quem nulla ciconia pinsil,

Nec manus auriculas imitari nobilis albas,

Nec linguae quantum sitial canis Apula: caute!

Vos, o patricius sanguis, quos vivere fas est

Occipiti caeco, posticae occurrite sannae!

- Bexvbínanb Hauthal.

3u factantíus Firmianus,

Das Wort sidere, sidera Bat oft Corruptelen erlitten, ir* απώ oft an Etellen vom Schreiber bingefegt worden, wo εδ rei finnlos ift. So verbeffert 3. B. Unger Parad. Thebb. ©. 4902 für sidera in Lutat, ad Thebaid, IX, 379 sicca terra. Dage⸗

Zur Kritil und Erflärung. 819

en fedt sidera im Manilins II, 418 unter illa verborgen: si- era, quot stadiis oriantur quaeque cadantque ftatt illa quot. lod) tiefer liegt burd) bad Wort sidere eine Stelle des Lactanz α Argen, carm. de Phoen. $8. 125. Principio color est, qualis sub sidere coeli Mitia, quem croceo Punica grana legit.

Yer cod. Hafn. $at.foedere. Auch damit ift nichts anzufangen. Bor lem if qualis (n quo flos zu verwandeln. gl. Ovid. Met. X, 736 Cum flos e sanguine concolor ortus Qualem, quae lento celant sub cortice granum ff.

6 Uebrige lautete wahrſcheinlich: Principio color est, quo flos rubet ille, metallo Milia qui croceo Punica grana tegit.

emn 38. 2 bat Voss. Lips. 3 unb Servat. Gallaei vel cod. qui croceo pumica grana legit, * Barthol. Hafn. Mitia cum atic. Mitia sub (vgl. Ovid, Met. I, 554 sentit adhuc »pidare novo sub cortice pectus. IX, 369 volui sub eodem vfíce condi. IX, 379 latet hoc sub stipite mater). Punica ana auch bei Martial: aut imitata breves Punica grana rosas

crocos) Das Gewöhnlichere war Punica poma, mala «unb ana mali Punici. Petron S, 17, 21 Syriaca pruna cum anis punici mali. Ovid. Trist. IV, 607 solvit ieiunia granis inica quae lento cortice poma tegunt. Metam. X, 736. Y, 6 Puniceum curva decerpserat arbore pomum Sumtaque ilenti septem de cortice grana Presserat. (Wahrfcheinlicher : »ntiaque lento septem de cortice grana. Denn bie 7 Körner agen Schuld, daß Proferpina nicht für immer ans ber Unterwelt vüdfeóren durfte. Lento cortice aber ift fo ftebenbe Redeweiſe, iB man fid) auch in Virgil's Georgicis IV ftatt lentum de cor- re gluten verfucht fühlt, lento zu Iefen. Die Worte sontia Yo sumpla find auch fonft vertauſcht. G. Heinfins zu Ovid. Metam. I], 848). Alles rubet, was colore puniceo erfdjeint. Ovid. et. XIII, 581. Metallo croceo founte factamy gewiß nicht hne Eleganz von ber Farbe des Granatapfels gebrauchen. Clans (au Π. Pr. II, 200 (arbos)

330 Miscellen

Fulgentes eiridi ramos curvata eetallo. Sud Hier ift von dem Granatapfel die Rede. Birgit Aen. VI, 144: | Aureus el simili frondescit virga metallo. Ovid. Metam. X, 648: Medio nitet arbor in arvo κ. Fulva comam, fulco ramis crepilantibus auro, vgl. XIV, 113. Silius Italiens IV, 639: Fulvos aurifera servantes arbore ramos. Sehr füfn Virgil a. a. D. Et croceo foetu teretes circumdare truncos, Talis erat auri spccies frondentis opaca llice. Sic leni crepitabat bracfea vento. Der Rhetor Muſa bei Geneca Controv.V, Borrebe: caelatas silvas in cultum viridium dixit, Derfelbe fatte aud odoratos imbres de spat- sionibus gefagt: darin jedoch fand er einen Nachahmer an Apulejus Mo- tam. X, 65.996 Pric. Ein griechifcher Dichter fatte: χρυσορραγὲς ὄρν ον geſagt. Heſych: χο. &] ἀπερρηγμέόνον 7 ἀπεσεραμμένορ ἀπὸ se ? δένδρου, Lactanz felbft V. 1911 Fulvo distincta cauda. metall ®- Richtiger würde ev glauco gefagt haben, vgl. Plin. H. N. X, 2. Ich habe im Obigen fo oft mit bem Worte cortice zu thum gea" baf ich bei ber Gelegenheit gleich eine Ovidiſche Stelle verbefi— mittheilen will, in welcher das Beiwort des Wortes cortice Shwi ^" rigfeiten machte. Metam. VI, 375: Faciesque inducitur illis, un" velut siquis conducto cortice ramos crescendo iungi parite adolescere cernat. So Heinfius nad bem Mebicens: obſchon επ lieber conduct& möchte (vgl. zu X, 512. XIV, 630) ober au daos αἱ si conducià. Allein velut si quis ift Dvivifch unb wen—# gegen dieſe Worte Bedenken wären, läge velut silvae conducto wert näher. Aehnliches fiedt and) gewiß in dem verderbten con—— ducit (Med. 1. Noric.) conducilur (Thuan.) cum ducit (Erfurt. - Der Tpuaneus ift gut und alt, unb fein Zeugniß είπες Silbe nad conducit nicht zu überjeben. Sch vermuthe: Una, velut si quiss frondator corlice ramos (f. Tie Yaffıvendung ur wurbe ϱε” fhwind einmal verwiſcht. Schweidnitz in Schlefien, July 1540, Mori; Schmidt,

x" W

Bonn, gedrucktt bd Cal Gto.

llebet bie gloffograpbifchen Studien des Ari⸗ ftophanes von Byzanz.

Die Gíoffograpbie, jene von ben Alerandrinifchen Gramma⸗ tifern mit fo ταβίο[επι Eifer betrichene Disciplin, zählt unbebiugt zu ihren älteften und bedeutendſten Stepráfentanten den Arifto- pbanet von Byzanz Mehr die anderweitige Berühmtheit biefes Grammatiters, als die Kenntniß feiner Leifiungen mag der Grund gewefen fein, weshalb die Neuern, fo oft fie bie Namen ber alten Gío(fograpfen in alphabetifcher ober chronologiſcher Folge regiftristen, nicht verfehlten, ben Ariftophanes mit befonderem Wohl⸗ zefallen Hervorzuheben. Die geringfügigen Notizen, welde man beſaß einige dürftige, zum Theil unverftändliche Nefte der Ar- raxui λέξεις und «4{αχωνικαὶ γλὠσσαι konnten zwar in bem Prunk gelehrter Citate ihre Nacktheit etwas verhüllen, vielleicht auch, injoweit fie Dinge betrafen, über die wir nicht weiter unter» richtet find, durch ihr heiliges Dunfel den tratitionellen Glauben xm die Ariftophaniiche Gelefrfamfeit fleigern, nimmermehr aber einen, wenn auch nur annähernden Begriff geben von bem äußern Umfang ber ber innern Einrichtung und individuellen Methode der vielge- priefenen Ariftophanifchen ««4έδεις.

Der erfte, welder in einiger Ausführlichkeit über dieſe Acceiç handelte, ift 6. δ. Rauke de lex, Hesych. orig. p. 99. faa., ber fij die Aufgabe {εβί, zu zeigen, wie bie von Ariflophanes απ gehäuften gloffematifchen Gage zunächft von Pamphilus audgebeutet worden, wie fie fobann in das Werk bed Divgenian übergegangen und conjequenter Weife zum größten Theil in unferm Hefychius enthalten fein. Das Reſultat diefer verdienſtlichen Beweisführung it vollfommen fider und läßt fi durch eine Reihe neuer Belege in helleres Licht fegen: die Demonfiration fefbft befchräntt (id anf

gf. f. 99r. n. 8. VI. A

322 Leber die gfoffograpbifden Stubien

diejenigen Stellen, wo bie Ariftophanifhen Stoffen ausdrücklich at nannt werben, iff aber auch für biefes wie wir. fpäter (eben werden viel zu enge Gebiet weder fritijf noch volíflánbis. Nanfe benugt nicht mehr ale drei Gewährsmänner: Crotian, Ather niné und Heſychius. Zu voreffig bezieht er auf bie Adkeıc Erotica p. 312, wo “4ριστοφάνης ἐν ὑπομνημασιν cititt wird, ein fonft nirgends vorlommender Titel, der um fo gegrünbeterem Berbagi unterlicgen muß, ba bie bortige GIoffe πικέριον δεί Hefychius fi nicht oorfindet. Daffelde gilt von ber Quelle Tilphoſſa Del πάν näus 11. p. 41 ε: κρήνη d’ ἐν Bowot/g Tugsoon, dg' | Αριστοφάνης φησὲ Τειρεσίαν πιόγτα διὰ γῆρας οὐχ Unoue- φαντα τὴν ψυχρύτητα unodavsiv. ft hier der Name des δή; ſtophanes diplomatiſch richtig Cwenigftens bat Cuflat$ fo gelefen, Od. x, p. 1668, 7), fo wird bie Stelle auf den Didter zu bezie⸗ Sen fein, beffen Sragment(ammler hier wie öfters une im SH faffen. Bolllommen überfehen ift dagegen von Raute einmal eins Erwähnung des Scholiaften und Euſtathius zu SI. a, 507 (über das auch von Heſychius erwähnte ἄεπτος, welches άριστοφάνης &v ταῖς Γλώτταις anführe), eine Erwähnung, vie für ähnliche Be⸗ merkungen bes Ariftoppanes in benfelbem Scholien tmb bei Euſtath einen Schluß verftattet Hätte; ſodann aber eine reichere Sutiograte für bie Ariftophamifchen Gioffen, jenes bereits von du Cange Gloss. med. et inf. Graecit. Append. pp. 100. 104 Bette, von Boiſ⸗ fenabe aus bem codex Parisinus 1630 im 3. 1819 ebírte haub⸗ ſchriftliche Fragment des Ariſtophanes, welches betitelt δν n ᾿ριστοφάνους τοῦ περὶ λέξεων Φιαλαβόντοφι S. Herod. pim, p. 283—89.

Bei weitem vollſtändiger ift für die aloffematifgen Etubien des Arifiophaned die buͤudige Rot von M. 9. €. Meier ind. Schol hib. Hal. 1842. p. ΧΙ. ΧΙ, der namentlich ben Φλιν : berädfichtigt und wenngleih er mit allen früheren Gelehrten aus den Titeln περὶ ὀνομασίας ἡλικιῶν und περὶ ovyysvızdv übe- porc» be(onbere Bücher macht, bod wenigftens die innere Ver⸗ wandtſchaft diefer vermeintliden Specialſchriften mit ben «4έξες

bes Ariſtvpfanet von Byzant. 393

ihenté ſchlägt auch Meirr zu gering dh, wehh et von ihm nichts

fagt ald dad eine, e$ fei additamentis contaminatum tanto (näm-

tij Aristophanis) nomine indignis. Freilich if die Därftigtelt

jenes dünnen, veftiflirten nnd anbrerfeító wieder mit Byzantiniſchen Zuthaten (wie τὸ λεγόμενον παρὰ τοῖς ἰδιώταίἰς κλοτζάτον

p. 288) burdjfáuerten Excerpts nicht eben geeignet, ven Lefer gün⸗ fig zu ſtimmen, unb (d$ möchte es für Zufall Halten, daß vor Meier noch niemand auf jene bem Ariſtophanes wenig ziemenbe Armfeligkeit Hingewiefen bat. Wenn indeß von vorn herein bei einem Ercerpt denn als ſolches fümbigt es fi in ber Ueber ſchrift an das fungrige Ausfchen nichts befremdliches Hat, fo Findet man δεί genauerer Analyfe, bag in ber That jene unſcheinba⸗ wen Gfoffen für tie Vervollſtändigung wie für bie richtige Beur⸗ “heilung ber Ariftophaniichen «4έξεις von erheblichem Gewinn find. Eine folde Analyfe unternahm vor zwei Jahren ber Unterzeichnete un emer bier gedruckten Abhandlung (Aristophanis Grammatici fragmentum Parisinum illustr. A. Nauck, Halle 1845. 44 66. 2:3), anf deren Ergebniſſe das Folgende fij fügen wird.

Daß zunächft jenes Excerpt wirklich auf Ariftophanes beruft, ergiebt fij ans fünf Gfoffen, wo die im fragm. Paris. fury ange» Deuteten Bemerkungen durch Euſtath genalier Befannt und ausdrad- Wach als Ariftophanifch bezeugt find. Wir theilen die Stellen voll⸗ big wit, am dh diefen Beifpielen zu zeigen, wie die Ariftopha-

Aw iſchẽen Erörterungen unter den Haͤnden der Cpitomatoren zufammen- = efchrumpft find. Im Ῥατίίε Excerpt lieſt man p. 284 vie Worte Sal arkyarünior. Die Ariſtophaniſche Bemerkung giebt Enfl. WO». 1761, 25: ó δὲ σάνναν τοῦτον nabaonunvansvog “Agıoto- are à γραῤιιατικὸς καὶ ἄλλας ἐκτίθέται καινοφώνους λέξεις, «wo» ἄσιλλαν καὶ τὸ στεγανόµιον, δηλοῖ, φᾶσέ «C E. (sol), nap ἡμῖν ni» τὸν τὀπὺν ἓν d ἑστιῶνίαι, παρ «τοῖς δὲ τὸν μισθὺὸν τοῦ πἀνδοχείου. Das Cicérpt p. 285: Mi ToO: dvri τοῦ Ünagys. Kal σἑέμις, (iyi τὸ στίµι. Kal Καρά τισιν πρόςωπος ἀντὲ τοῦ τὸ πρόσωπον. Alle trei Be⸗ wnerfühgdti firiben fid) ansführticher δεί Euflathins. Man vat. p. 1680, 24: Udoita: ὃν τοῖς τοῦ yonumartınod Μριστοφάνους, ὃτι τὸ Ye

994 Ueber bie. gloffograppi[ den Studien

ἀντὲ τοῦ γίνώσχε olds» 'Ouggac avri δὲ τοῦ ἔπαρχε τὸ ἔσο τίθησιν, olov φκαὶ σύ, φίλος, µάλα γάρ 0’ ὑρόω καλόν τε µέγαν τε, ἄλκιμος ἔσσο.« καὶ οὕτω μέν, φησί παρ Ὁκήμ ἔχει καὶ οὐκ ἄλλως' ᾽άττικοὶ δὲ ἅπαντες τὸ ἔσθδι καὶ dm τοῦ ὕπαρχε τάττουσιν. Εὐπολις „un τρηχὺς iodı“, καὶ κώ δαιμόνι ἀνδρῶν, un φθονερὸν ic9' avdgior.“ Ferner p. 1761, 31: ἔτι καὶ τὸ στέµµι, περὶ οὗ ἀλλαχόθδι ἐγράφη, ὃηλο- κὠς προάγει, εἰπὼν ὅτι στέµµις εἰς τὰ ὄμματα χρήοι- uos, Aiyvntíov μέν ἐστι φωνῆ, κεῖται δὲ ὅμως xai παρά Jovı τῷ nom ἐν zur καὶ τὴν µέλαιναν στίµµιν ὄμματο- yedgo»* (vgl. p. 728, 52). .Gobann p. 1627, 43: ὅτι δὲ καὶ ἰσοσυλλάβως ἐκλίδη τὸ γάλα τοῦ γώλα, ἐν τοῖς τοῦ ypaupe- τικοῦ ᾿ριστοφάνους χεῖται, ὅπου φησὶν ἐκεῖνος καὶ ὅτι εὕρηται καὶ πρόςωπος arti τοῦ (r0) πρὀζωπον, um Ρ. 1761, 37: καὶ Πλάτων δὲ, φησίν, 0 κωμικὺς πρές- ὤπος ἐίρηκεν ἀντὲ τοῦ (τὸ) πρὀςωπο.. (ubi zu ven Worten ber Epitome p. 286: Καὶ χῆρος παρ ἐνίοις, exc- περ χήρα, vergleihe man Guft. p. 580, 19: χήρα γυνὴ 5 μετὰ «άνατον ἀνδρὺς 7 καὶ γάμου διάλυσιν underi συνοι- κοῦσα. οὕτω δὲ καὶ χήρος ἀνὴρ. 0 µηκέτε γυναΐῖκα ἔχων, αἷς γραμματικὺς ᾿4ριστοφάνης φησί, λέγων καὶ óc χηρ ωστὴς Ó ἀγχιστευς.

Nach diefen Belegen wird es, denke ich, unzweifelhaft εκ, bap wir in bem cornu inopiae des Parifer Cober wirklich Ariſto⸗ Ῥβαπί[φε Excerpte befígem. Freilich iſt damit noch wenig geholfen. Jenes Fragment giebt meiftens nur dürre Gioffen, von denen man nichts erfährt, als daß Ariftophanes fie befprodjen habe, Es fumi vor allem darauf an, burd) Vergleihung anderweitiger Subfibien aus jenen Trümmern bie urfprüngliche Form der Ariſtophaniſche⸗ Bemerkungen zu gewinnen unb fo ben bintiofen Schemen majeves Epitome gleichfam neues Leben einzuhauchen. Go wichtig dieß di⸗ vinatoriſche Geſchaft für die Ergänzung.ber Ariſtophauiſchen Zunge mente erſcheint, fo ſchwierig iſt Die. Mufgahe,, ame. fehkektine und Phantaflerei jene leeren, Fig -

ve⸗ Ariſtophanes don Byzanz. - 325

Sa ſelbſt bem fGärffien Auge wird e$ bei ben vielfachen Süden int fter. Hülfemittel nicht überall gelingen, fo türftige Anbentungen 38i entziffern, und es mag immerhin gerathener [Φείποι, feine Unwiffen: heit zu befennen, als fif auf fo fehfüpfrigem Boden in unfichern Vermnthungen umherzutummeln. Gin glücficher Zufall macht es indeß möglich, wenigflens an zwei Stellen das Parifer Excerpt ſicher zu ergänzen aub ſomit zwei Ariſtophaniſche Fragmente ansfiubig zit machen, welche Euftath ofne die Namen nnferes Grammatikers ers halten hat. Bei SBoiffonabe heißt e p. 986: Καὶ παράνυμ- φος' πυριώτερον δὲ παρανύμφιος. Ariſtophanes [οἳ αἴ[ο Pemerft Yaben, daß man flatt παράνυµφος richtiger fagen nrüffe παρανύμφιος. Gerade biefe Behauptung findet ſich in einem Iani gern amonymen Qragment bei Cuflatfínt, to νύμφη, νυμφίος, παράννµφος, νυμφεῖον, νυμφαγωγός befprochen werben unb ſchon die Methode den Ariftophanes verrathen könnte. Cufl. SI. 5; p. 659, 41: "Ort δὲ καὶ συγγενικὸν ἐστιν Ὄνομα 5 νύμφη xoi ὅτι καὶ προβεβηκυῖζάν τινα τῇ ἡλικίᾳ νύμφην 6 ποιητὴς κα” λεῖ, oloy- »δεῦρ ἴδι, νύμφα φίληᾶ, καὶ ὅτι παρώνυμος τῇ wugn 6 νυµφίος, καὶ ὅτι παράνυμφος εἶκαιότερον οὕτω λόγιται, ὀρθύτερον γάρ dosi παρανυμφίον καλεῖσδαι τὸν συναλάγοντα τῷ νυμφήῳ τὴν νύμφην --- δηλοῦσιν ol παλαιοί, Diefe Anseinanderfegung gehört alfo, wie ſich aus bent Yarifer Eyrerpt erglebt, in bie Adksıs des Ariſtophaues. Nicht minder evldent Täßt fid) die letzte Gloſſe bei Boiſſ. p. 289: Τοί- πρατος δοῦλος καὶ τριπέδω» xaé τρέδουλος, fuppliren. Der fof man es für zufällig halten, tag fid) δεί Euftath ein aus ven salo: entlehntes grammatifches Fragment findet, wo eben biefe sab mehrere ähnliche Wörter In einer bem Charakter ber Ari⸗ Zufenmenftellungen vollkommen entſprechenden Weiſe

E werden? Τοιαῦτα da (heißt es δεί Euſt. p. 725, 29)

x τις παλαιῶν ἔνφετο παραδείγµατα βλασφημιῶν té) ριθμοῦ, olo» τριςεἙώλης 6 πάνυ ἑξώλης, καὶ "I πολλάκις πεδηθεὺς κἀκοῦργος δοῦλος, ὃς xai —XRX λέγεται xai στήγων εἴτουν σειγ-

aes χθήσέως τοῦ κωμικοῦ τὸ » nau

326 Ueber pig gloſſographiſchtp Gitubien

βολος σρίπρατος καὶ (L7) πολλάκις ἁπημηρλημένος. Xe- φοκλῆς δὲ τρίόὀθυλον ray ἐν προγόρων ὀρῦλον ὄφη, Arva- κρέῳν δὲ εριςχοχορη μόνο» τὸν πολλάκις ἐκσεσαραμόνον, «ρχίλοχος δὲ εφεςοιζψρῇν nov ἔφη τὴν Odow, Ins. ναξ δὲ τὸν τρία ὑπεραναβὰς ἀριθμὸν ἑπτάδονλαν ἔφη πινω. Als Supplement beſenders für bie Citationen der Dicker bient bie Pargffelftelle Hierzu p. 1542, 45, welche Bergk (in Mei, nefeá Com. Gr. I]. p. 974) fefe übereilt bem Ueſins Dionyfint beilegte.

Jft ed gp fnmit gefungen, zwei fon an ſich wicht anerheb⸗ liche Fragmente anf ihren Autor zurädguführen, fo gewinnt. biefe Heine Sutvedung nod) an Werth bush hie weiteren fi non felb anfnfipfenden Galgerungen, deren Evidenz zugleich mufere Bermuthung über ben Verfaſſer der beiden Enftathifhen Stellen von uguem &e- flätigen wird.

3u ber ette: » Ki ἀνεψιαδους, ὥςπερ φελφιδοῦς, τοῦ ἀγεψιοῦ viog" xat ἀγεψιαδῆ ὁμοίως' ὀξαγόψιοι di οἱ τῶν ἀγεψιῶν παῖδες, οὓς »ῦγ λέγομεν διεξαδέλφους“ p. 285 fg. bemertt Boiſſonade fehr richtig: Haec et similia nomina fusius traclayerat Aristophanes ἐν τοῖς Συγγεγικοῖς. Wer bie herge⸗ brachte Auſicht theilt, taf bie Ariſtophauiſchen Συγγενικά eine vog ben -«άέξεις getxennte Specialſchrift gewpigs fein, bra mag e$ bee fremden, Bermanbtipaftsnamen ín einem Excerpt bes Worten πεί Άέξεων zu finden. Indeß würde hieß ἀγεψιαδρῦς, wenn ed pete einzelt fände, feine weiteren Aufſchlüſſe gewähren Mia χελιδὼν θόρος οὐ mol: der ejgfomp , von feinen Giefolge verfplaggme Flüchtling lonnſ· ſchezfrlich den SBetveit liefern, taf zwiſchen hen “άγεις und Suyysrıza ixgend welcher Zuſammenhang flatigr: funben. Nun aber vergleiche man bie beiben fi unmittelbar gu ſchließenden 9tetifeT. Bir finden, zunächſt παρανψµφος η nah gulr- rer obigen Deduftipn das vereiggelte Glied einge laͤngern Sragmentf, welches mit ben Worten begang: ὅτι δὲ καὲ ovyygrıxary dar ὄνομα 7 νύμφη auch bier alfa haben wir Verwanktiiaftige

men. Auf παράνυµφος aber folgt bie Memerfung Über xil neben χήρα: vergleiht man μή fair

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t4 Ariſtoyhaneß von Pyacti- 327

ins (f. 9λ, .fo Bri mon. οὖμε iiie, daß aud WB μπεί im bra Ανά fand, wie bie beyeits Meier im angeführten lad. schol p. XM rijtig erlanpt hat. Comit haben wit im Vins Vier Erckwt drej wamgittelbor auf einander folgende Gijoffru, tueldi über Berwandtihaftenamen handeln. Soll man tiefen. innern Zu- fenmenfang einem blinden Ungefähr beimeffen ? ſoll man glauben, Ariſtophanes habe (n feinen Adkeıs am verſchiedenen Orten, hier über ἀκεψιαδοῦς und Karivioc, ba über νύμφη, νυµφίας, παν οάνμφβς, Kart Über zug, χᾶθος, χηρωατής gefproifen und bei bet m hätten fd) nad bem Ausfall. vieler 3wi- ber δρ zerſprerten Some fo aufammengefunden, baf bie drei Bemerkungen über Perwandtſchaftonamen neben einander gerüdt waren? bef ber innere Zufommeuhaug end ein äußerer gemorben? Säwerlig möchte jemand rana gs geung fein, um ber Qqune den Zufall eine felipe Wunderkraſi izumeſſen. Oder ſollen wir gar anf bey Einfal gerathen, die jegige Anordnung für eine ab⸗ ſichtlicht u plansmäßige Bálfáung ber Vyzantiniſchen Epitomatoren zu Halten? Dich Hiehe freilich den Byzantinern eine Verſtaͤndigkeit ee bie weit über ihren Horizont hinausgeht. Vielmehr eute halten bie Όρο in bem Frcerpt her «άῑξεις auf einander folgenben Wetifel über Vorwandiſchaftonamen eine unzweifelhafte Spur der urferängfigen Acjfipnkanifiäen Pporbuung uub liefern uns [omit den fichern Brweih, bef bie Zuyyerıza feine Specialſchrift aute wadten, ſandern lébiglidg wie bie hiernach au beurtheilende 906» handlung nep ὀγομασίας tin einzelnes Kapitel ber p 17 TT- ^, κ

*) Ob bie Leſer vorſtehende Argumentation für η) halten, «4 ich Verne ber μμ anheinn geben: id) jelbft würde mid igen, wrun nicht bie pon mir BEN Anfiht mehrere Sat ngeu d ne u eru M. Dittrich in bie lels —— μη » Abgeie! " baton ^ ng! Herr Dutrid, „daß % —— ebene wie die rouqalnı RN mit ds an Titel AM Yürben", (verrunthlich „Werben“ Y) „Ip (heint

fi ber λέξεις einer ieldyen Anordnung iu ioiberfrtedhen.^

o i zufanimen, wenn man bebenft, wie häufig bie Oram-

ikafiouen jatt ο) νὰ Schriften frerielle Kapitel ber- a Sunpiefern ber Begriff brt λέξεις meiner Annahme "e d ih nicht ausfindig zu machen. Ju den Ariſtophaniſchen

328 llebet bie gloſſographiſchen Studien

Noch wichtiger als das fo eben gewonnene Refultat iſt eine

zweite Thatſache, welche fi ans bem Boiſſonadeſchen Excerpt und ergiebt. Wir befommen aus ber letzten Gloſſe tie Kenntniß eines neuen Kapitels ver «4έξεις, wofür zwar in ben Ariftophamifchen

Συγγενικά waren doch wohl συγγενικαὶ λέξεις behandelt? Was beit fij alfo Here D. unter einer λέξις, wenn er behauptet, auyysvıxzal Λέξεις gehören nicht in ein Werk περὶ λέξεων * Herr D. fährt fort: „Rod weniger darf behauptet werben, daß jene Erflärungen in ben. γλὠώσ- σαις enthalten waren.” Welchen Unterfchied beliebt Herr D. zwifchen λέξεις unb γλὠσσαε zu machen? Wenn id) nicht irte, it γλὠσσα f. v. α. ἀσυνήθης λέξεις, alfo λέξες urfprünglich ein allgemeinerer Begriff, ber iv beg nad) der Praxis ter Sammler von λέξεις bald genug fid dahin ver: engt, daß λέξες vorzugsweife von feltnern Wörtern g ht wird und alfo mit γλώσσα faſt ſynonym ετ[Φείπί. Wenn id bemnad vom Bloflarium des Ariftophanes rede, fo beziche id) mich damit auf [είπε Ackeic eine Sprachmeife, an der außer Herrn SD. niemand Wnfto nehmen wird. Wer» ner heißt c6: „und es muß bod) wenigftens daran feflgehalten werben, baj die Arrixcel λέξεις die Erklärung der Wörter aus andern Dialelten, ebenfe wie bie γλώὠσσαι 4ακωνεκαὶ ausſchloſſen. In unferer Monographie (fus den wir aber oft die in ben verfchiebenen Dialeften für denſelben Gegen: Rand gebräuchlichen Namen neben einander geftefIt, und fo (djeint mir das eine (?) eine Vorarbeit zu bem anderen (?) gewefen zu fein.” Als Hätte id behauptet, daß bie Συγγενικά zu den Arzıxal λέξεις zu ziehen wären! Ober ift es wirkfih fo undenfbar, daß ein Kapitel bes Ariftophanifchen Werkes Aırızal λέξεις, ein andere Aaxwrıxzal γλὠσσαε, ein brities συγγενιχἁ ὀνύματα, ein viertes περὶ dv. ἡλ., ein fünftes nod) anders überfchrieben war? Und wenn Ἀτίβορθαπεδ Attifhe unb fafonifdje Gef. fen (peciell. behandelt hatte, war es ihm beshalb verwehrt, in benjenigen Kapiteln, welche nicht einer topifchen, fondern einer realen GintBeifung folg⸗ ten, fononyme Ausdrücke für den ober jenen Begriff aus verfchiedenen Dia- leften beizubringen Gnblid ber Schluß ber Dittrichfchen Seltfamfeiten: „War ja bod) unſerem Grammatifer (djon fein Lehrer Kallimahus mit ἐθνικαὶ ὀνομασίαι, µηνῶν προςηγορίαι κατὰ ἕθνος καὶ πόλεις n. a. vorangegaugen." Die Neuigfeit iít überrafchend, unb fie mürbe fid) πού flattliher ausuehmen, menn Πε mit einem Troß von Eitaten aufmarfchirte. Nur fehe ich nicht, was die gloſſographiſchen Studien des Kallimadus mit Ariſtophanes zu thun haben. Sollte das Beiſpiel des Kallimahus etwa zeigen, «6 fei Feineswegs unglaublih, daß Ariftophanes fid) über die Gloſ⸗ fen verfchiebener Dialelte verbreitet habe? Dann fat Herr SD. das Ber: bienft, eine uralte Thatfache mit einem Argument geftäßt zu Haben, auf welches gewiß Fein zweiter verfallen wäre. Ginen Runft freilih ignorirt Herr D. gänzlih, den Widerſpruch in den er 'geräth, wenn er einerfeité bie Bemerkungen über ἀνεψιαδοῦς, παράνυµφος unb χῆρος, welche ur: funblid) aus beu «4έξεις geſchöpft find, zu den Συγγενικά zieht und anbe- rerfeits läugnet, daß bie einen Theil der «4έξεις gebildet haben. Wenn die Συγγενικά eine gefonderte Schrift ausmachten, wie fommt eine Bar: tie berfelben in das Greerpt. der «4έξεις Oder mit welcher Befugniß darf man Benierfungen, die Vs Pee a ei |l tn n zu einer von ben [egteren un en Monographie reinen?! Vielleicht beliebt e$ Seren D. Hierüber m gebm. 07 '

4

Eee vou ΗΝ ?}! 800

ει Αν Open vorhanden fin, : ceci weiteres: d V*alsjftó: za fehlen: ſcheial. Wei: Eu: p. 10 9eiit e0, veo diss, rgíwpasoc,: ορέδονλος feiem.ten tem alten κια, h'steit wir fajen ,-anfer Ariſtophanes iſt, aufert als nope fypura βλασφημιών τῶν». ἀπὸ ἀριθμοῦ.. Schen hiernach νά wyermuthen, daß Kriſtophanes feinem Gloffarium eia Kapitel 5 ῥλκσφημιών 'Anserleibt: habe, daß ev bennad über. δε unveit, Die mit. ber Zeit eine veräipthge Nebeubebeutung ctae kamen. Haben, Γκ) daß bie βλασφηµίαε ans ἀριθμῶν suc oin viele Wötfeilung derſelben gewefen fein. Diefe Vermuthang rb qur Gewißheit erhoben durch das Yartfer Exrcorpt, wo vor ber ien. Gloſſe dvei Bemerkungen fliehen, vie offenbar eben viefem pl ter βλασφημία: angehören: id meine bie Bemerkungen mir: lem (eigentlich ὀχουτὴς ὄνος, dann sic ἀφφοδίσια nposnris), séngog in überivagener Beventung wie :unfer θέ» he, ab ὤγχαρος (urfprünolit) „Lanfbote”, dann f. 9. a. suss- (xai ἄφρων). Der imere Zuſanmenhang zwiſchen diefen loſſen und ben Euſtathiſchen βλασφηµίαι beſtaͤtigt zugleich unfere wee, daß Euſt p. 725 anf Ariſtophanes zu beziehen fel, wie She ie ‘oben nachgewieſene Gontinuität der Gloſſen dreysadeix, ρώνυμµφος und χῆρος. ein neues Analogon bietet. JIawieweit t: Erbrternugen über κήλων und κόπφος ans Eufath fid fuppli- wurd wit einer beträchtlichen Anzahl ἀφα[ίφει Beifpiele bereichern Fon, gebenlen wir künftig. bargutjun: e$ wir fid) ergeben, daß im mats wit wenig anonyme Fragmente zerſtreut liegen, bie aus Ariſtephaniſchen βλασφημίαι entiehnt find. Einſtweilen genüge » auf eine anbere Abihellung biefes Kapitels hinzuweiſen, bie man 5 βλαφφημίαι dns ἀριθμῶν als yaflendes Seitenſtück beiord- a fenn; ich meine bie. ebenfalls von Euſtath erwähnten βλασ- guías: ἀπὸ ἐθνῶν καὶ πόλεων καὶ δήμων. Das vortreffliche engement bei Euſt. p. 741, 21 gehört ohne rage tem Gramma⸗ Dieb find vie weſenilichſten Refultate be. von SBoiffonabe

zEecerpts. Sollte ed anderen gelingen, noch in mehreren mgri Gloſſen vie Fagen bes Nrikopfanifgen: Εθν

330 Leben die gleſſographiſchen Studien

wieberzuestenuen”), [ würbe der Werih jener Cuitone fol ήν lij exhößen. Indeß kann auch bie Frucht bey bisherigen θώκο für die richtigere Beurtheilung ber Ariſtophaniſchen Lite «is ein wit zu verſchmähender Gewinn gelten. Wir (efen, daß einmal die Zuyysrıza und ſodann die aus jenem Excerpt zuerſt erlannten Ἠληηφημίαι lediglich einzelne fapitel ber Adisıc aumeiklen: Wir werben {εδ mit gleichem edt ſchließen dürfen, bap im benfel- ben Aiisıc die Ἠλικίω enthalten waren, ebevío wie We κά nachzumeiſenden Προςφωνησεις. Somit beiommen wir neben des (αἶφει bekanuten «έττικαὲ λέξεις und «4οχωνικμὲ γλῶασαι yet mene Specialtitel der Ariftophanifchen «{έδεις, welche nicht bec ie belen Scheivung von Dinlelten folgen, ſondern bie veafe ober (ev male Eintheilung nach Materien ober nad) ber Natur ber Hüter zum Princip haben. Die Richtigfeit unferer Auſicht oom Timon ber «4έξεις Laßt (i wie zum Ueberfluß nod bur zwei Belege fügen. Einmal durch Schol. S. ε, 601 in Cram. Aneod. Paris. il, p. 242 ober Eufl. p. 777, 54, wo lauter Ariſtophauiſche Θἱ6 fen οὔτε Mennung unferes Grammatikers aufgeführt werben, qw Glofſſen aus ben verſchiedenen Kapiteln der «4έξεις ohne Unterfipie neben einander fleen: ἄττα aus ben Προςφανγήῄσεες, γάγνος eni ben Juyyrrixd , σάννας au$ ben Βλασφημίαι, Ψακαλα au$ ba Ἡλμίαι, in ſolches Gemengfel würde bei völlig geſonderter Büchern wo nicht numöglih, doch äußerſt auffallend fein: απ man an, bag die erwähnten vier Titel in dem einen Werk ber «{άξεις enthalten waren, fo (f die Schwierigkeit ſofort eriehigl. Sodann aber beftätigt fid) unfere Annahme bur bem ganzen Hr fychius. Was Stanfe von einigen wenigen Gloſſen bed. Ariſtophanes nachgewieſen hat, dieß gilt in gleicher SBeije von bem Umfang, ben

*) Einen augenídjrintiden SufommenBang verratüeu bie nepen ein: ander ftehenden (Θίοῇει στέµις und 5 πρὀκωπος (p. 285), bie e sil anomalen Formen e thun haben. Pie Sylloge folder Sbuormitáta fid) ergänzen aus Guít. p. 1761, Ίου wir tiefe ole M pn dw und ἐλέγοσαν, στίµµις, δόκος (dazu fommt βάδος nad) Qufl. p. 1027, 48, vielleicht andy µάθος bei Photius p. 241, 8), Yrodvrags unb nadı- µάτοις (wollfánbiger Gpft. p. 279, 38), 6 πρθόςωπος und τοῦ γάλα ή Qui. p. 1627, 43), eublid) ἀπόστα. unter welcher Rubrif jebodj bit Wepmófien behaudelt waren, ift nicht nachweisbar. |

. MA isifptenet sop Pyaet : 906

M enero Grünen n. Reifopteniftan καν Bwslesie Bri bir Hijcirs br pnr. 4 Μήνα μή Metbonbaniichen Gioferiem tese fo wefonn in M6 wieder, der amor. giniges vermiffen 1354. Coomoniéi iot Ε eríqnent. die anmmalcu Formen, peóe Μάμα en γώ, wie τοῦ λα, 7tghioe, MATURE v. dui), n pars. jeod sinn θεα Begleiter hey Anß ή «μη un δή petes "ήν eH rr Ῥδήη e Aen Tara”),

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A Kr προρώπων zu ben «ἄέξεις qu Πε; igen er ο. 2 πεῃὶ er. bet c "E nen Schluß erlauben, jo ah Sn dito : 5 p hab abe 3 befondere mit Grlänerung rer "> eye; afeidyfallá ein z 6 t : agment bei De: ko vem i Ian iere d UR vdd dc bei i^n "id ru bilbeten tic igne ο. i e atbifcgen Pr dor πο it BES ober di ie Uv p t mud L] in * ria Be. nee! E ing iat uat —* vdusov e taut. e iens d χαλόφωνοε lor d ime Parker bear S μα bei i Qui. » end vij s p l en (wie uo: zızonxaltıy, Enix ur, len ie edd αν i die zd RE ti ydin, dn dndbre, holen ῥόμ-

5399 Ueber die gloſſographiſchen Studien

mäßig vertreten. Wenigſtens würde es voreilig fefh, ἀπὸ tem jeßigen Ueberwiegen ber realen Fächer fi ben beſtinmten Schlaf yt erlauben, daß Ariftophanes vie dialektiſche Sonberung in den Hintergrund habe treten Iaffen. Denn abgefehen davon, tef die Heberlieferung von Fragmenten eine hoͤchſt zufällige ift, fo feft es für die Βλασφημίαι an beftimmten Zeugniffen. Sodann aber war die reale Eintheilung, weldje in ber ausgevehnteften Seife fept bei Pollux vorliegt, bei weitem feltener. Bedenlt man bagegen ber regen Eifer jener gefchäftigen Hände, welche nach Ariſtophanes fi mit den Gíoffen verfchievener Dialekte befaßien, fo Hat e$ nichte befremdliches, bag bie bialektifchen Unterfuchungen durch bat Bel mel von Mitlämpfern mehr verbunfelt und faft ertrüdt wirken; wenngleich eine weit verbreitete Anficht, bie ben Ariſtophanes zum Allvater jeder entlegenen dialektiſchen Notiz in unfern Grammatilern erheben möchte, an δει unnügen philologifchen Meinungen gefést, bie fij weder genügent wiverlegen, nod) irgenbiwie betveifen Taffen. Ehe wir zur Beſprechung ber einzelnen uns befannten Kapitel der Ackeic fortgefen, wird es angemeffen fein, noch einen fugere Blick bei zwei Kragen zu verweilen, vie, wen fie gleich feine qe tügenbe Crfebigung finden füórnen, doch um ihrer Wichtigkeit willen eine furye Erwägung verbienen: ich meine die Fragen mad ber Duellen und ben Schieffalen der Ariftophanifchen «4έξεις ee bleme, die ſchon bei erhaltenen Schriftftellern anf bedeutende Schwie⸗ rigfeiten ftoßen, δεί zerriffenen und verblidjenen Fragmenten begreif- licher Weife mit einer Menge von unüberwinblichen SHinberaifen umringt find, inbeß wenigſtens ammähernd ſich erledigen kaſſen. lieber bie Subfivien des Ariftophanes find wir, wie zu tr warten, nur bürftig unterrichtet. Die Leiftungen früherer ΦίήΝ graphen fónnen nach unfern jetzigen Nachrichten nicht eben ού t* gefchlagen werben, indem aufer Philetas nnb Eratoſthenes miemuP beſonders hervorragt. Zwar ſollen auch Lykophron unb Φακών ſich mit gloſſematiſchen Studien befaßt haben, tod) fab We jd Erwägungen derſelben zu mager, aa hai wide «ων ahung Sales Rang zugeftehen δικα. Dei bie Unterſuchungen feiner Lehe

‚bes tios ienet von θήρας... 333

Suweien, Dagegen benugie ‚ex. ohne Zweifel jewn K Meißen des. uninerfelifien Willens, den Ariſteteles. Rn es Uit, ifi, daß Ariſtophaues bie Hist. Anim, eines aenasera Cty» ενός, fo berückſichtigt ex dieß Buch in bem Kapitel magi µασίας ἡλικιῶν bei δες Veſprechuug von Χλούεης. Vafactem ah. er den Neoptolemus einmal zu citiven (ſ. Meincke Ang).

KP. 359), wofrrn wicht jenes Citat aus einer andern. Quelle

und. erſt ven. Cuflató an. die Ariſtophauiſche Demerfung flot. i£. je dices e$ ας Ἀμφκίφει diez Ne

M. * & Ueber bie dit bel Meoptolemus iſt Sinis Wiſſens nichts Be rr. din im für Jünger halten als Nriftophanes. len auch & die Annahme, bap Nriftophanes eine ei > x^ pond ol[, bie eine nur beiläufig erwähnte Tlf bebenfíldjes. Ariſtophanes jagt (bei Gufl. p. 1817, pim bem ον. μρλοβρέτης feine vermanbt zu fein. à iv Ddogoer uet, Mansi εἴτε the. µολαβρός. Dann heißt e8 bei Gufl.: εοπτόλέμος ἀναπτύσδων εδίε τὸν ἐπὶ τὴν βορὰν ἐρχόμε- Me Munde des Ariſtophaues ig. diefe Bemerkung übevrafd)enb. unb E arro e nur entfernt ähnliches "Beijpicl zu füben; um fo E. "für Guflath, der für fein gelehrtes A mi Bt, unb. eine Gelegenheit zu Digrefe : 2 dern vorüber δι, ür ὃν, quot, Neont. il daher mabr- ὄν, φασί, Ee ... Beifpiel ber mpilationémeigsbe chen. wir, fonleih, in. ber, unmittelbar $c dams bet init. ec MA. tioi καὶ βοροῖ xai

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oͤchte i$ w ber vermeintlich Wrigo: Sio, 239 cranes, bal Ser D. d pue em Scifto.

394 tlebes bie glofſographiſchen Stadien

$98 diriſtophanes für ſeine Iwecke amegebeuteltu iter otn, ihb bd Ariſwphates Hit zu ben Cbthpilatoren gehört, fo i B bei $e Uirvollſtaͤabigkeit ber Äriſtophaniſcheu wid bei frabéct 886 ratur wit ju verrhandern, wenn us zur Beurteilung Def Eitenen iri Freinden bei Ariſtophanirs Bas Hölfige Mattriat (9Η. δή indeß Metflophaned üuf ältere Hiffemittet hie dnb Da gefußt fe, fcheint unzweifelhaft. ine Att von Bekeh Aibbt Lielleicht das Frag ment bet vbotin⸗ B. 318, 20, wonach Heiflophäned bitelduc εὐπή rove Pür' huyapía? hapschyulvöuc Eder: Zieht that amt Grammatiker hinzu, fo wird es wahrfheinfih, daß Ariftophanes über ἀγχιστεῖς, ovyyérsiz und olxeldı im einét Weiſe gehandelt, bie große Aehnlichkeit Hat mit Kallikratidas δεί €téb, a 85, 16: τῶν δὲ ovuniaQovrto» τὸν óixo» αἀνθρωπῶών toi μὲν συγγενέες, tor δ᾽ οἶκῃοι καὶ συγγενέες μὲν ἀλὸ τοῦ αὐτοῦ αἵματος γενόμµεροι οἶκῇόε δὲ ἐπίχτητοι συγγενέεςι ano τᾶς ydum κοινωνίάς λαμβάνοντες vd» καταρλάν. Vebrigelß zeigen aud unlere jetzigen Ariſtophauiſchen Sragmente, fo viel fe immer bei dei fpätern Grammatikern eingebäßt Gaben, in ben erle⸗ fenen Eitaten älterer Autoren eine nicht zu verſchmaͤhende Crubition, bie sim fo Höher anzuſchlagen if, je blonvmiſchet Ariſtoßhanes die ihm zu Gebote ſtehenven Drittel zu verwenden pflegt. Es werben angeführt: Homer, Heflod, Archilochns, Alkman, Sappyo, Hicket, Gitefidjorut, Solon, Anakteon, Hipponar, Lafus, Pindar, Simonidec Balchylides, Aeſchylus, Sophokles, Euripides, Joh, fidus, Krati⸗ mué, Pherelrates, Hermippus, Eupolis, der Komiker Path, Κάβο» phaues, Philchiöh, Meuander (vielleicht aud) Antiphaäies und Anti⸗ machus), από ſpaͤterer Zeit bie Gebichte ves Lykophron wb Kalli⸗ machus; von Proſaikern Herodot, Thucydides, Ariſtoteles nebſt ben Soloniſchen Arvnes; aufrcbem mehrere (namentlich portiſche) Frag⸗ mente, deren Verfaſſer bei den Byzantiniſchen Granmalikern abban- ben gelommen find.

Die Shidfale der Ariſtophaniſchen Adkeıs unterfieiben fif nur wenig von bem flereotypen Redendlähf αι Mini

phanes zu viel zumuthet, wenn er Aellus ιο”) ben in adt

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ΕΙΣΤΕ 147:

bfgriebi, tößwen Wit Κω xij Wanbern, fni Ininentiich ye ή δα: qut Homet matißes als Ariſtarchiſch curſttt, del μανία. Zeugciſſen δε Φεβ! eimlipulis Ariffe⸗ ww geſon. Go y D. Blei. IE 6, 570, mobi ph ΑΜ. is, XIV, p. 619 6. eXRtetilifger jebod) wurde wirt Vert, went iman ſo ſagen darf, ΗΔΗ ber αν a a εώρνὼν ο m pet diugerfertigzleit bie Bucher ju Tauſenden geliefert haben Meint conſequent darauf Giigegangen pu fein, mit peditiiém aififfintes, aber mühfeligen und vielfach zerſtreuteu dei⸗ blé Borgänger in eint betquemere Summe zi bringen

9 Au cunſorien fe naher zu rücken. Kr war

336 Ueber die gloffograpfifgen Studien

fomit ein Vorläufer jener encyliopäbifhen Betriebſamleit, ber bei neuer Auhäufung des verfchwenderifhen Materials feine eignen Werke zum Opfer fallen mußten. Daß Didymus auch des Ariſto⸗ phanifchen Nachlaffes fif bemächtigte, läßt fij an vielfachen Bei fpielen mit folder Gewißheit bartfun, daß man fid) faum ber Ber- muthung erwehren fann, burdj bie Bermittlung des Didymus mögen die meiften Fragmente der «4έξεις in die Homeriſchen Scholien unt aus biefen zur Kenntniß des Euflath gelangt fein. Hiernächſt ii zu erwähnen Pamphilus. Daß tiefer die Ariflophanifchen Gloſſer benußte, zeigt fon Athenäus Ill, p. 77 A; taf er fie in ausge dehnter Weife epitomirte, geht aus ber oben berüfrtem Thalſache hervor, wonach der hauptfächliche Befland des Ariſtophaniſchen Ai- δεις im Hefychine wiederkehrt; inbem unfer. Hefychius eine Ueber arbeitung bes Diogenian ift, biefer aber als eine Hauptquelle ben Pamphilus vor fid) Hatte. Nach viefen if noch zu nennen Φτοίία, der für mehrere Fragmente der Ariftophanifchen Gloſſen gegenmwär- tig unfer einziger Gewährsmann iſt; ob er inbeB ben. SWriftopfanet ſelbſt benugte ober aus fremden Arbeiten fchöpfte, Läßt fi midi entfcheiven. Auf Feinen δα" möchte ich annehmen, bag Aelian, ober (mit 9tanfe de lex. Hesych. p. 102) taf Athenäus unmittelbar den Ariſtophanes ausgefchrieben. Bei ven fpätern Grammatifers, fo viel unb fo oft. fie ben Ariflophanes citiven, darf man faum zwei⸗ feln, tag fie ihre Gelehrfamfeit aus ueuern Subfivien entlehnt je ben. Denn was cia unter bem Namen des Ariſtophanes ſelbſt fid vorfand, mochte bald genug jene verblichene Farbe zeigen, welde wir am Boiffonabefchen Fragment jegt wahrnehmen. (ine einzige Ausnahme macht vielleicht der anonyme Brief in Cramers Anecd. Oxon. Ill, p. 109 ff, bes deſſen Verfaſſer ich nicht abfofut tie Möglichkeit längnen mag, daß er noch unter den Kommenen in ber kaiſerlichen Bibliothek: einen Reſt des Ariftophanes vorfanb, ver fi vor bet vulgären damaligen Geflalt ber Worte unjers Grammat» kers vortheilhaft auszeichnete. Jedenfalls wird man es durch bie bisherigen Nachweifungen hinlänglich gerechtfertigt finben,. mern Gi» tationen bed Ariftophanes fid) aud) im entlegene Winkel geflüchtet haben unb wenn vielfache Spuren. Ariftophanifher. Sewsfungg

bes Ariſtoppanes von λα, 337

den Grammatilern auftauchen, die wohl oftmals nicht wußten, fen Aumerkungen fie nachſchrieben. Das letere gilt befonders B Hellabins, Heſychius und Cuflatj. Die Ehreftomathie des Hel⸗ ums. kennen wir fafl blos aus ben Excerpten bei Photius, wo d) 9ünfig die Scrüneter, in denen das Werk verfoßt war, durch⸗ mmern. Allein auch bieje geringen Refte verrathen in ber Wahl t Gifofjen ein überrafchendes Zufammentreffen mit Weiftopfanet : m vergleiche bie dem Ariftophanes und Qellabiuó gemeinfamen δείε dejo, γάλως, Ielog, τηθδίς, terra, χύρβεις, Όης, woe, µαγίς eine δεί der fragmentarifchen Geſtalt beiver Merem gewiß micht geringe Anzahl. Als. Duelle des Helladius ή man nicht unmittelbar den Ariftophanes betrachten, ſondern B burch ausdrückliches Zeugniß (ier flebenben Didymus. Wie Machine zu Ariflophaniihem Gnt gelangt it, haben wir bereits gegeben; obwohl δεί ihm, man möchte fagen, jedes Blatt Spuren 8 Arifiophanes trägt, fo wird dieſer gleichwohl ἄπβειβ ſelten er» nt; und ficherlich Hatte Heſychins vom wahren Verfaſſer fo οἱ» | αφ. Disgenian herübergenommener Ariftophanifcher Gloſſen faum we. Ahnung beiläufig ein Grund, weshalb bie Eonjeftur Agı- eparous fait “4ρισεάαρχου in ber epist. ad Eulogium unfalte t féeint. Endlich ift gegenwärtig eine vorzügliche Zunbgrube für fern Grammatiker der Homerifhe Commentar des Euſtathius. So entend unb werthvoll inbeB vie bezeugten ober anonymen Frag⸗ mie des Ariflophanes finb, welche hier Lagern, fo Dat Euſtath sued) feine Kenntniß des Ariftophanes Lediglich aus Athenäus b aus vollftändigeren Homeriſchen Scholiaſten. Was δ. A. Wolf olegg. p. 18 vom Euftathins ausſprach: „non tantam , quanta igo íruilur, laudem meruit; plurimum debet iacturae doclio- m scholiorum *, vieß fat fif in nenefter Zeit beſonders durch Μήπετό Anecd. Paris. ποῷ deutlicher beftätigt und wird, Wenn m fernerhin vollflänbigere Scholien befommen follten, fid immer Übenter darihun. ui. Nachdem wir fo beu Umfang, bie ungefähre Einrichtung, bie α web Schichkſale der Ariftophaniichen «4έξεις in den allge ή euiwidelt Haben, wenden wir uns zu ben eins

* €. VI. 99.

338 Leber ole gloſſographiſchen Stuabien

gelnen gegenwärkg befannten Rapiteln derfelben. Wir finden Sin zunächft jene vier oben €. 330 bezeichneten realen Fächer: περὶ ὀνομασίας ἡλικιῶν, περὶ συγγενικῶν ὀνομάτων, περὶ προ- φωνήσεω»ν, περὶ βλασφημιῶν, ſodann die beiden Abſchnille, welche einer dialeltiſchen Sonverung folgen, die "Arsızad λέεις wnb {ακωνικαὶ γλῶσσαι. Dazu kommen eine beträchtliche Yartit von Fragmenten, bie fid) im feiner ber genannten Abtbeilungen un terbringen Laffen.

1. Περὶ ὀνομασίας ἡλικιῶν. Diefer Abſchnitt ) before delte in überfichtlicher Folge die Benennungen ber verſchiedenen Al⸗ teröftufen bei Menfchen und Thieren. Daß andere Grammmaller fi demſelben Gegenfland zugewandt hätten, ift mir nicht belamt. Lobecks Behauptung in Betreff des Didymus und Alerion **) ſcheint fi Tediglih auf Ammonins p. 35 oder Ciym. Gub. p. 194 y fügen; allein aus dieſen Stellen folgt nichts als daB Dibymus bel Ariſtophaniſche Regiſter menfchlicher Altersbeneunungen in feine vet Alerion epitomirten Σύμμικτα aufgenommen. Wenn das Obiel der Ἠλικίαι on fi etwas fleri. erfcheint, fo hat es unter ber meifterhaften Behandlung des Arifiophanes eine Worm gewonnen, die auch jebt wohl im Stande i(t, uns Achtung einzuflößen. Ob⸗ wohl ich nicht fürdte, daß noch gegenwärhg jemand mit 3. 6. Schneider (Aristot. H. A. I. p. XIX. fg.) tie Gelehrten, welde ans tem Alexandriniſchen Mufeum „lanquam ex equo Troieno* hervorgegangen, bes unnüpen Curioſitätenkrams oder geiſttödtender Bielwifferei anklage, fo wird ed doch nicht überflüffig fein, daran au erinnern, daß die beften Alerandriner der realen Crubition einen untergeorbneten Rang lieben, und fie nur als Mittel betrachteten für die überwiegenden Zwecke ber Interpretation und Kritik. δει im Biiltenne Eh 1, &. 229.208 weber mit Urtheile nad mit End Yenutnig. Ginige feiner Guriofa wurden früher befprochen; anderes werten

pir Peiper Willen unten berühren müffen: das Meifte fann fügíid auf fd eruhen.

**) „Hoc de argumento fuerunt Aristophanis, Didymi, Alexionis commentarii singulares ἡλικιώῶν ὀνομασίαι inscripti, quibus. nop. bemt- num solum, sed omnium viventium (?) vocabula c^ ue testatum faciunt reliquiae longe dispersae.*

bee Ariſtoppanes von Byzanz. 339

biefe Zwecke fometen zwar ſelbſt geringfügige Details ein Snteveffe belommen, allein ihre Behandlung mußte eben jenen höhern 998” ſichten (i$ unterwerfen und etwas mehr bezwecken, als das Auffpei⸗ chern eines εί Materiale. Daß Ariſtophanes feinem Objekt lohnende Seiten abzugewinnen wußte, zeigen vie erhaltenen Frag⸗ mente zur Genũge. Cv ging nicht blos darauf aus, die gewöhnli⸗ den Bezeichunngen für die einzelnen Alter, voie tie feltnern Aus- brüde und poetiſchen Gloſſen in foftematifchen Reihen aufzuführen, fonbern berüdfichtigte zugleich vie verfchievenen Formen derſelben Wörter (yraumr und γνῶμα, κολόβρια und µολόβρια), verfolgte fn umb wieder bes anberweitigen Gebrauch ber erläuterten Ofoffen (4o. λέγει καὶ «ττικήν τινα δωδεκῇδα Ivsodaı λεγοµένην Ası- soyronora (Kuf. p. 1404, 60), wie die Ableitungen berfelben (ἀσεραβηλάτης, ψπκαλοῦχος) und gab endlich zur Erflärung eis» zelmer Bilpungen allgemeinere forachliche Bemerkungen: man ver gleiche bia Auseinanberfebung über "das privative ano δεί Cuft. p. 1790, 39. Bermuthlich gehört in eben dieß Rapstel Die Kritik einer Anakreontiſchen Stelle bei Aelian de N. A. VII, 39. Die einzel« mes Fragmente burchzugehen, welche und zeigen, wie Ariftophanes auerft die Bejeichnungen der einzelnen Menſchenalter erörterte (mtv wicht in jener mechaniſchen unb durchaus willfürlihen Abgränzung mad) Jahren, welche Herr Dittiih S. 237 ihm aufbürben wollte), wie er fobamm zu ben Hansthieren wnb hiernächſt zu bem wilden —hieren fortging und einiges über bie Jungen ber Vögel hinzufügte efe einzelnen Fragmente mitzutheilen, ift hier nicht der Sort. Zur. eins möchte ich bemerlen, daß die Auseinanverfeßung über die Aler ebezeichnungen der Hirſche bei Euft. 3L. 9, p. 711, 36 wibe- Denklich bem Ariſtophanes beizulegen iſt. Die Stelle mag felóft für Jich zeugen: "Erspos δέ τις γράφει οὕτω ἑλάφων τὰ μὲν νέα Φεβρού, αἱ δὲ ἀρτίως ἐκ νεβρῶν En ὀλάφους μεταβάλλον-- wa: καλούνται ομάδες, τὰ a δὲ Σόλεια ουκ ἄλλο τι ? ἔλα-

Dt

i ER: Μι Dm

"osa ve iR ſtatt σπαθήνης herzuftellen bei ‚Selnäins Il, σπαθιναῖαι bei dem Schol. Apoll. Rh. IV, ib. ' Gieffe geht Heſychins I, p. 655: Ayal νεβρών.

340 Ueber die gloffographifgen Studien

λεγόμενοι ἡλικίᾳ sivi διαφέρουσιν εἴἶδει καὶ κεράτων idu- τητι καὶ µεγέθει. λέγει Ó' αὐτὸς καὶ τὰς πρὀκας παρὰ ᾽4ρ- χιλόχῳ En’ ἐλάφου τεθεῖσθαι, παρ καέ τις διὰ δειλίαν προωνοµάσθη πρὀξ. In ber unvollfländigen Relation bei Ae⸗ lian *) finden wir bloß die faófe Notiz: τὰς ye μὴν δορκάδας καὶ ζόρκας xai πρὀκας εἰώθασιν ὀνομαζειν.

2. Περὶ συγγενικῶν ὀνομάτων. Dieſen vollen Titel hat Euſt. p. 316 erhalten, wo ἐν τῷ περὶ συγγενικῶν ὀνομάτων Sein anderer als Ariſtophanes. Da fij inbeB, wenn man vos συγγενικά vebele, die Orouaza von fefb(t verflanden (ορ. Eufl. p. 971, 93: ὥς φησί τις ἀποσημειωσάμενος ὀνόματα συγγι- νικά, und bald nadjfer: τὰ ῥηθέντα συγγενικὰ ἐκγραψάμε- vos), fo genügte “4ριστοφάνης ἓν τῷ περὶ συγγενικῶν. Dieſe Citation (ft nah Meiers unzweifelhafter Verbefferung herzuſtellen bet Photius p. 318, wo jegt finnlos ſteht: τῷ περὶ auyyerer. Nicht über Berwandte hat Ariftophanes gehandelt, fonbern über Berwandtfhaftenamen**),. Endlich wird βα ἐν τῷ περὶ συγ-

ἑλάφων ἡἠλιχίαι. Statt ἀχαὶ »εβρώὼν bietet die Handſchrift ἀχαίνε. Mithin ift zu fehreiben ᾿4χαείναι. ἑλάφων ἡλιχία.

3) N. A. ΥΠ, 47. Wie fehr Aelian bie Ariſtophaniſche Glefebrfam: Tei verfürzt hat, zeigen an mehreren Orten bie ausführlicheren Nachrichten bei Cuflath, Allein das Nelianifche Kapitel fcheint auch durch bie Schuld ber Abſchreiber manches eingebüßt zu Haben. Die Lüde in bem Worten παρδἀλέων δὲ σχύωνοι καὶ ἄρκηλοι hat bereits DBlomfield angemertt Gloss. Aesch. Agam. 140. Aber audj von den Namen ter Jungen auf “εδεύς (die bei Quft. pp. 753. 1625. 1821 vollfländiger aufgeführt werben) find bei Aelian mehrere ausgefallen. Denn baf bie beiden Zeng- niffe des Suidas: "Merideic, oi ἀετῶν naldes, Allınvyös, und Πε- λαργεδεῖς, πελαργών naldes, Allıavös, mit Gaiéfotb Nieder zu bes ziehen find, [Φείπέ unzweifelhaft, zumal da beim öftern Wiederkehren bet; [είδει Gnbung ein Ausrall [ο erflärlih it. Somit gewinnen wir aus Gui; das zwei Ariftophanifche Stoffen, von denen weder der jegige Aelian, ned @uftath etwas weiß.

**) Bein Gdjol. S. ε, 124 werben erwähnt περὶ Twv yocyarızs. Auch hier if flat ἵππων zu fdjteiben. ἐππεχὼν. Scholiaſt YA πώ auf Schriften nidjt de equis, (onbetn de re equestri. Meber bie Verwechslung von -ος unb -sxöc val. man noch Athen. VI, p. 228 D: ᾿ριστοφάνης 6 Βυζάντιος νεώτερὀν φησιν εἶναι τὸ ἐπὶ πι- yaxuy παρατιθέναι τὰ ὄψα, wo für νεώτερο» offenbar νεωτερικόν E.

id. Derfelbe Fehler finbet $oL SI. ., 688. p. 272, a,

irs raertqués |. €del, In, 470- Gcqhol. Db. 1, SL. µ, 70 κ. @

bed Ἠτίβορθακεφ von Byzanz. 341

γενικών sad) gewohnter Ellipfe (f. unter andern Bernharby Era- sosih. p. 3. Suid. v. "Iorgoc) einfach gefagt ἐν τοῖς συγγανικοῖς, und beef findet fid beim Gol, SI. Z, 378 in Cram. Anecd. Paris, lll, p. 221, wie δεί Cuft. p. 648, 53 vgl. Φιλιστίδης dv Seyysrinol; Euſt. p. 84, 41. Der Singular Aproroparns ἐν ze Zuyysrinp beim Byzantinifchen Cyiflofograpben in Crameré Anecd. Oxon. lll, p. 194 würde zn emenbiven fein, weun man won jenen Byzantinern ben richtigen Ausorud zu fordern berechtigt wäre. ebenfalls ift die vermeintliche Ueberfchrift Suyyerızos ober Seyyssınöv, weldje man aus biefer einzigen Stelle aufgegriffen hat, derchaus unbegründet. Denn wenn einige bei Athenäus X, p. 494 ©. für Ζηνοφάνης ἐν τῷ Συγγενικῷ den Namen des Ariflopha- meg einihwärzen wollten, fo war dieß eine völlig verunglüdte Con δεν”). Den Stoff ter Suyyerıxa feinen nach Ariftophanes muehrere bearbeitet zu haben. Obwohl ich von Autoren, welche über Berwandtichaftenamen gehanbelt, Ρίοβ ben Philiſtides anzufüh- wem weiß, fo zeigen bod) einzelne Spuren bei fpäteren Grammati- Bern, namentlich durch die große innere Berfihievenheit ber hieher wehörigen Fragmente, taf viele Hände ſich diefes Gebiets bemádj- Sigt Hatten. Man fefe befonders Cuft. pp. 565, 971 nebſt Pollux IN, 5 fgg. und Thomas M. v. τίθην. Hiernach kann es nicht

5) Athenaͤus fagt. ein Trinkgeſchirr führe den Namen ἔφηβος, wie

Dieß Ζηνοφάνης iv τῷ Συγγενικῷ bejeuge- Denen, wefdje hier άρισιο- «ράνης für Ζηνοφάνης vorjäglugen, widerſtrebt am melften der Umſtand, be bie Bemerkung felbft p Grörterung von Verwandtſchaftsnamen | fid) mit im mindeften (didt. Dieb fühlte fogar Herr. Dittrih S. 241. Statt Danach das Phantasma aufzugeben, meint er 66. 242, die Bemerkung fet Sermmihlich in bie Ἡλικίαι zu verlegen. Abgefchen von dem elenden Noth- Vchelf, der bei ἔφηβος als Nitersbenennung dem Ariftophanes eine fo uns Stele zumuthet: was foll mau von bet Meife halten, wie Herr Ditts

d mit 2* umgeht? Zuerſt wird Aosoroparns ſtatt Ζηνοφάνης «feit, offenbar bloß deshalb, weil Ariſtophanes Zuyyerıza geſchrieben; Daun aber die Bemerkung aus ben. Zuyyerıza wieder geſtrichen, weil fte πό mit deren Inhalt nicht verträgt- Kurz dem Athenaͤus wird bewiefen, Daß er flat Ζηνοφάνης ἐν τῷ Συγγενικῷ fagen mußle: “Agsoroyanns ἐν τῷ περὶ ὀνομασίας ἡλεχιῶ». Sft dieß ein Tafchenfpielerfunftftäd, oder fe man ε6 für eine Berhöhnnng pbilologifdjer Rritif halten? Offen⸗ bar muß man bei Wifenius nicht ſowohl απ Ζηνοφάνης Anſtoß nehmen, als am Titel Zuyyerızd, der wegen des Inhalts der Bemerkung gegrün- tes Berbacht unterliegt. ben nad) ber Erwähnung eines Trinkgeſchirrs

δω οὐ nahe, Ζυμποτικῷ qu vermuthen.

342 Ueber die gloffographifhen Studien

befremben, bag von Nriflophanes uns wenig verblieben ift, daß Stellen, welche in der Hauptfache auf Ariftophanes beruhen, viel⸗ fach mit fpätern Zuthaten gefärbt find, daß endlich auch bei möglichft solftändiger Zufammenftellung und Ergänzung der Ariftophanifchen Nefte fid) leere Räume zeigen, woeldje wir auszufüllen nicht mehr im Stande find. Das vorzüglichfte Fragment giebt Eufl. p. 648, 53 (vgl. Schol. 3f. &, 378 in Eramers Anecd. Paris, Ill, p. 158. 221), cine in jeder Beziehung wufterbafte Auseinanderſetzung über &xvoog ἐκυρά, πεγθερὸς πενθερά und ähnliche Begriffe. Namentlich vervient Hier hervorgehoben zu werben bie SDemerfung, daß ber griechifchen Sprache, abgefehen von bem zweifelhaften »υός in S. y, 49, ein fpeciellee Ausbrud für ὠδελφοῦ γυνή mangele. Ob andere im Stande find, bem Ariftophanes zu widerlegen, weiß id nicht: mir ſelbſt ift für ἀδελφοῦ γυνή fein Wort befannt bit auf eine fraglidje Stoffe des Heſychius: Γέλαρος, αδελφοῦ γυνή, Φρυγιστί, womit zu vgl. Γάλλαρος, Φρυγιακὺν Όνομα, παρὰ «Ίάκωσι. Für die Meinung des Aelius Dionyſins, welcher γαλως gleich ἀδελφοῦ γυνή fete, finde ich in ben Stellen der Alten feine ausreichende Gewähr.

3. Περὶ προςφωνήσεων. Die Ariftophanifigen 1Π1ροςφω- νῆσεις, bie man feltfamer Weife bisher gänzlich verfannt hat, find hinlänglich bezeugt durch Euſt. 3f. o, p. 1118, 8: 9 γθαμµατι- κὸς “άριστοφάνης γράψας oc εἰσί προςφωώνῆσεις διάφοροι παιγνιωδἑστεραί τινες καὶ ὑποχοριστιχαί, ἐπάγει, olov amma, πάππανι, μάµμμα, μάμμη, kauula*), τέττα, acea. οὗτω δέ, φησί, καὶ πατέρας μὲν διαρρήδην τοὺς πρεσβυ- τέρους καλοῦσι, xüp ὥσιν ἀλλότριοι, μητέρας δὲ τὰς πρεσ- βυτέρας, τὴν ἡλικίαν εἰκάζοντες, τὰς δὲ ὅτι πρεσβυτέρας kalag καὶ τῆδας. [οὕτω δὲ καὶ τὰς ταῖὸ αδιρούσαις πα- θεστώσας πρὸς θεραπεία» µαίας καλοῦσινι εἰ καὶ νεώτοραι

") 6ο iít ftatt µαμμαία zu Iefen: f. Philologus 90. I, ©. 354, Anm. 9, wo ich gezeigt habe, daß Photius p. 246, 4: Μάνη». τὴν µά- ylay- λέγουσι δὲ καὶ uayay- Agsoropdrgs auf obiges Gtagment qu ber ziehen fci. Wie ich aus. Lobeck Technol. D. "nre hat ion dece eine ähnliche SBerbefferung woraeídi u da Bebum uepdr zu fingiten, ſcheint mir be da

bed Arifiophanes von Byzanz 343

καὶ μὴ πρεσβύτιδες καὶ διά τοῦτο πολύπειροι.] ἐξ ἔναν- ου δέ, φησί», οἱ πρεσβύτεροι τοὺς Ῥέωτέρους παῖδας xas έκανα καλούσι. καὶ Ὅμηρος δὲ, φησί, τοιάύταις προςφωνή- (σεν ἀποθεραπεύων τὴν ἠλικίαν, μαῖαν τὴν πρεσβῦτειν Ad- is καὶ τὸν πρεσβντην πατέρα. Man hat bisher geſchwault, dieß Ariftophanifche Fragment zu ben Ἠλικίέωι ober zu ben υγγενικώ au rechnen wäre. Für die Suyyerıxa entſchied fi Beier Ind, schol, hib. Hal. 1842. p. Xl. n. 87, wogegen Diti« d$ Philol. ©. 248 bie Stelle im Kapitel περὲ or. 7À. unterbrin- m. wollte, Daß ἅππα, πάππα, ueppa, τέετα xc, feine SMiterte zeichnungen find, i wohl jebem einleuchtend; am bie ΗἨλικίαι k alfo nicht zu benfen. Allein auch von den Συγγενικά ift. das ragment burdjauó gu trennen; denn bie wenigen unter ben behan⸗ Mien Wörtern, welche überhaupt Berwanptichaftsuamen fein fón» sm, werben gerabe hier Lediglich wegen jenes abufiven Gebrauchs zadhtet, ber von einem Berwanbikhaftsverhältnig völlig unabhän⸗ « if. Wollen wir alfo nicht bem Ariftophanes eine Ungereimtheit muthen, fo müffen wir glauben, ba bie δεί Euflath erwähnten ῥοςφωγνήσεις παιγνιωδέστεραι καὶ ὑποκορισεικαί von ben Als v6» und Verwandtſchaftsnamen völlig getrennt waren, und was mu nach bem früher ‚gegebenen Umriß der «4έξεις natürlicher fein, 18 bie Annahme eines eigenen Kapitels neoé προςφωνήσεω», b. j. ber Wörter, bie bloß in Aureden (wie die Alten fagen πρυς τινα, $.n26Qí τινος) gebraucht werden? 3n unfern Fragmenten findet nur nod eine Stelle, welche fiher hieher gehört, bie Bemerkung ber 59«loc bei Euſt. p. 659, 46, womit zu vgl. Etym. Gud. p. 38, 17. Doc dürfen wir nad) tem reichen Stoff unb einzelnen Maren in fpäteren Grammatifern. dem Kapitel einen bei weitem pibe Umfang zutrauen*). llebrigent wird unfere Annahme eines

3) Achnlihe προςφωνήσεις find µέλε und w τᾶν (IcKteres wir Helladius erklärt, was wir nad einer frühern Bemerfung ©. 337 nit eg halten möchten). Gben fo findet fi von πέπων in ber Altes

nur ber SBofatio πέπον und πέπονες. Aehnlich ift τάλαν ober ey (Df. o, 327. 1, 68. Theognis 512), was ben Urſprung des ἐν, za» zu enthalten ſcheint. Gobann einige iebfejungen für

Rusben (entlehnt vom Charaktetiſtikum), «ρίθω», σάθων, πόσθων

Fr

344 Ueber tie aloffograpbifden Studien

fpeeiellen Kapitels περὶ προςφωνήσων Teineswege entfrüffet durch bet Irrthum fpäterer Grammatifer, die wirklich Wörter wie ἄπφα und ähnliches für eine befonbere Gattung von Berwanbtfchaftenamen hielten; f. Eust. p. 565, 21: τῶν συγγενικών ὀνοματων τὰ μέν ἐστι κοινὰ πάντων, olo» πατήρ, µήτηρ, αδελφός καὶ τὰ ὅμοια" λόγω δὴ ὅτι πᾶς ἂν εἶποι πατέρα τὸν δεῖνα τοῦ δεῖνος καὶ vió» xai ἀδελφόν' τὰ Ó' ἐκ προςώπου λέγεται ἐδίως, olo» ἀπφαν τὴν ἀθελφὴν ᾿Αιτικῶς μόνη n ἀδελφὴ εἴποι ἄν, καὶ πάππαν τὸν πατέρα μόνος ó παῖς κτλ. eine Auffaffung, die bem Ariftophanes durchaus fremd und für bie meiften feiner Bei- fpiele nicht einmal möglih ift. Eben fo Kar liegt e6 am Tage, daß in ber zuerft angeführten Stelle die Erwähnung von uolo für wipebammc^ ein unpaſſendes fpäteres Einfchiebfel if.

4. Περὶ βλασφημιῶ». Dieß Kapitel, für welches Teine direkten Zeugniffe vorliegen, ergab fid) uns aus bem Boiffonabefchen Qxerrpt, f. oben. Einen ähnlichen Gegenftand behandelte ber Brief des Polemo περὶ αδόξων ὀνομάτων *), von bem ich wet muthen möchte, daß cr an Ariftophanes gerichtet war, zumal ba Wt Hepiades δεί Suid. v. Πολέμων auf eine nähere Beziehung ami fien Ariftophanes und Polemo zu deuten ſcheint. Unter ven erhal- tenen Fragmenten find nur wenige auf bie βλασφημίαι zu beziehen; vor allen bie Bemerfung über κὀλλοψ δεί Euſt. p. 1915, 16, bam über σάννως Euft. p. 1761, 22 und endlich wenn ich vedt vermuthe über µιισητία Sof. Ar. Av. 1620. lm fo reicher (ft bie Zahl ber anonymen Fragmente, welche über tiefe Materie

s. α. Gublid) jene ἐπιφθέγματα, teren (id) namentlich Ságer unb. Hirten bedienen, um $unbc und Heerden anzutreiben: σέτα, ψίτα, χὺρρε unb ähnl., worüber zu val. Guft p. 855, 19 nebft mehreren Gloſſen des Heſy⸗ chius. Bon bet legten Partie fönnte man eine Spur finden in der Weigto- phanifchen Grflärung des σύρβα τύρβα (beun fo iit flatt συρβάβυστα zu fhreiben) bei Phot. p. 557, Gtym. M. p. 736. Doch mag εδ immer ges talfener fein, biefe Erwähnung mit Meier zu den Barömien zu ziehen.

*) ©. Breller p. 114 der an Dorotheus περὶ τῶν ξένως εἰρημί- vor ub Cueteniud περὶ δυςφήµων λέξεων 770: βλασφημιεών erinnert. Auch Phrynichus fcheint in feiner /Ιροπαρασκευὴ für foldje βλασφηωια. eine eigene Nubrif gehabt zu haben, f. Photius Bibl. p. 101, b, ἂν die Bücher περὶ διεφθορυίας oder παρεφδορυίας λέξεως bei Dibymus hieher gehören, wage id) nicht zu entfheibee: :;

n a NY

aul

des Arifiophanes von Byzanz. 345

namentlich bei Euftath vorliegen. So unflatthaft es wäre, in ver» eigee Haft alle ähnliche Bemerkungen für Ariſtophaues gleichſamn wit Veſchlag belegen zn wollen, fo läßt fi boi) mit Hülfe des Pariſer Excerptes eine anfehnliche Reihe unzweifelhaft Ariſtophaui⸗ [ει Fragmente wieber exfennen, die unter fi genan zuſammen⸗ hängen. Auf ber andern Seite bemerkt man freilich ungleich beden⸗ tenbeve Rückſtaͤnde.

b. 6. ᾽ττικαὲ λέξεις und Aaxorızal γλὠσσαι. Bon ben Partien des Ariftophaniichen Gfoffarium, welchen eine Scheivung nach Dialekten zu Grunbe Tag, find dieß die einzigen ung befannten Abtheilungen. Allein auch für tiefen Winkel find unfere Nachrichten zu fragmentarifch und trümmerhaft, als bof ed hätte gelingen wot- Ion, leitende Geſichtspunkte aufyuffnben. Ueber bie einzelnen 936. ten genäge «6 auf Rante de lex. Hesych. p. 99 fag. zu vom weifen. Ä Drceſer fummarifche Bericht möge ausreichen zur affgemeinfen

Knalyfe ber nachweisbaren Kapitel des Ariftophanifchen Gfoffavitm. Remand wird glauben, baf in bíefem fedjó Rubrifen die geſamm⸗ ten Borräthe jener «4έξεις erſchöpft geweien wären. Im Gegen heil bilden die gefammten Fragmente ber befprodjenen Abtheilungen, end) wenn wir bie durch wahrfcheinliche Eonjeltur gewonnenen mit uredjuten, laum die Hälfte unferes jetzigen Beſtandes; δεί ber Mehrzahl alfo ber Sriftopfani(den Gloſſen find wir über bie Spe⸗ tialabtheilung, ver fie angehörten, und fomit über ven Zuſannner⸗ bang, ín tem fie flanden, nicht unterrichtet. Der Hauptſache nad gewäßren daher jene nicht genauer unterzubringenden Worterflärun« gen ein ziemlich Iofes Aggregat gemifchter Einzelheiten, in beren Zerriffenheit das Princip, welches biefe Atome einft befeelte, nicht mehr erlenuber if. Nur wenige längere Stellen geben an fi Coutinwirlihe Wörterreihen, wie vor allen das vortreffliche Fragment über bie Namen der Hirten und Heerben, über 11720» und πρόβα- wis (f. €uft. p. 877, 49. 1828, 56, vgl. p. 1648 fg), welches einige. Rfilid) zu ben Ηλικίω ziehen wollten. In einem innern Spdeuttisóen; βεθει noch drei Sragmente bei Euflathins: über v. ᾖσσα p. 1246, 10, über οἰκέτης p. 566, 12, über

346 Neben bie gloſſographiſchen Stubien

οὐωότριψ p. 1397, 22 vielleicht zerfpeengte Artikel einer Ab ijel(nng περέ ῥουλικών ὀνομάτων, wofür Hefychins und Euſtath reiches Material liefern könnte. Wenn wir [omit nur eon Werigen Feldern ver Ariſtophaniſchen «{έξεις einen ungefähren Ueberblid befigen,. im Allgemeinen aber wieder auf das alte Lofungswert am gewieſen find:

"Ious» γὰρ οὐδὲν τρανές, EN didusga

fo: wird die vorſtehende Unterſuchung wenigſtens dazu gedient haben, über. die Methode unb die allgemeinen Umriſſe des Ariſtophaniſchen Werts ein richtigeres Urtheil zu begranden. Möge es anbern ae Kugen, mit neuen Hilfemitteln ober durch umfichlige Gombination anf tem Gegebenen fortzubnuen, die zerrifienen Fäden mit geſchickter Φωῦ wieder zu verknüpfen umb fo über bie Geſichtspunkte, πού welchen Ariſtophanes feine Borräthe fuftematifirt, umfaflenbere Re⸗ fultate zu liefern.

Ssdchließlich fei e& vergönnt, zur Eutſchädigung ber Leſer, weiche bem Anitiophaues vou Byzanz eine untergeorbnete Wufmextfomieit zuwenden, einige Specialien hervorzuheben, welche zunaͤchſt wit ue fern -4έξεις zufammenhängen, vielleicht aber cher auf ein allgemei⸗ neres Intereſſe vedjnen fónnen.

1. Sn bem Fragment über bie Namen ber menfchlichen Ub teröfiufen finden (i mehrere feltene dialektiſche offen für bet Yunglingsalter. So heißt e$ unter anbern: δὲ Κυρήνῃ τοὺς ἐφήβους τριακατίονς καλοῦσε. Die Form ber Eyrenälichen BHefie (ft ſtreitig. Das τριακατιοι unferer Qerifa beruft Blog. auf Heſychins; von ba fat er Baldenaer in den Text bed. Anmmonius werpflamgt, nidi forwohl aus eigner Ueberzengung, ale wed) der. Ww tesıtät von Craliger, „cui sine dubio nominis ratio conglitil.“ Genft finden (ij bie Barianten τριακαταίονς (Etym. Gud. p. 194 und Ammonii edd. vet.), τριακάπους (Schol. 1. 9, 518 in Cram. Anecd, Par. Ill, p. 232. Eust. p. 727. 1599, wg einigen Ansgg. des Ammonius) unb τρικαδίους (Eust, p..:1788, 54). Herr Dittrich (Φθίοί. I, &. 246) ſcheint ba6:allettindieen den meiften Stellen überlieferte τριακάπους fig: bad halten: wenigſtens will ει e. bei Gui. p.

bes Ariſtophanes von Byzanz. 347

wiffen:. was ex fid) babei gedacht, möchte ich vom ihm hören. In⸗ κά, benfe ich, fann man nur zwiſchen zwei Schreibarten wählen. Ιριακάτιοι (ober nach Ahrens de dial. Dor. p. 981 ερεακατίοι) würde bie breifunbert bebeuten: baf eine folche Benennung abfolnt unmöglich fei, wage ich nicht zu behaupten. Angemeflener aber (Φείπί ed mir, die Gloſſe mit τριακώς in Verbindung zu. bringen und nach Papes Vorgang bie berfefben τριακάς angehörigen Ephe- ben zu verſtehen. Iſt diefe Vermuthung begründet, fo ift nothwen⸗ Dig zw fgreiben τριακάδιοε, unb wirklich findet fii) bafür eine biplomatiffje Gewähr im Euftathifchen ερεκαδιοι p. 1788,. 54. Mau vgl. das Nomen proprium Τριακαδίων C. 1. 1574, 14.

2. Unter verfchievenen Belegen (ur die privative Bedeutung von ἀπό in Zuſammenſetzungen ſoll Ariſtophanes nach dem Gol. 9L 9, 518 (Exam. Anecd, Paris. Ill, p. 232 fg.) oder Cuft. p. 197, 14 angemerkt haben:

ἄποινος. Φυσέα 7 ηφάλιος» unb

axo(flonuia ἑερα, τὰ un ἐπὶ βωμοῦς, ὦλλ in’ ἐδα- φους καθαγιαζόµενα.

Bol. ἄκβ. p. 1720, 25: ὠπούνους γάρ φησι δυσίας κα- λείσθαι τὰς »ηφαλίους, καὶ ἀποβώμια δέ τινα ispa, ὧν οὐκ ὁπὲ βωμοῦ 0 καθαγισµός, aid’ in’ ἐδάφους,

Anosvos ift unfern Lerilographen meines Wiſſens eitis anbelaunt, und mir wenigſtens hat e$ nicht gelingen wollen, bei ál» tern Antoren oder in ben Grammatifern die durch ἄοινος mur gu [leicht verbrängte orm mit weiteren Belegen zu ſtützen. Wenn in. veß bei Heiychins faſt alle Ariſtophaniſchen Gloſſen wieberfehren, me dürfte e$ wicht zu kühn fern, auch diefe Form flatt des jetzigen mosvoc bei ijnu gu vermuthen, 1, p. 416: Aotru ἱερά, τὰ καὶ wage. lieber das zweite Wort vgl. man Heſychius I, p. 457: „Anoßmuog, ἄθεος. xai Ivaraı unoßwuoı, ai μὴ ἐν τοῖς βω- βεοῖς. Auch fiv trage ich fein Bedenken, flatt ἁἀπόβωμος unb «ὐπόῤωμοι zu fihreiben ἀποβώμιος und ἀποβάμιο. ft unfere Bermuifang über den Urſprung ber beiden Heſychianiſchen Gloſſen

Wet, fe Bat vielleicht Ariſtophanes nicht wie der Homeriſche

angeben ἄποινος θυσία und ἀποβώμια

348 Ueber die gloffographifgen Stabien

ἑερά, fonberu umgefehrt ἄποινα ἱερά und ἀποβώμιος θυσία wähnt. In diefem Falle würben wir im Stande fein, weniaftent für ὠποβώμιος die Duelle des Ariſtophanes nachzuweiſen, nämlich Eurip. Kyll. 365:

χαιρέτω μὲν αὖλις 70e, χωιρέτω δὲ θυμάτων αἀποβώμιος

ἂν ἔχει Ovoíay

κύχλωψ «4ἰτναῖος Σενικῶν κρεῶν κεχαρμένος βορᾷ. Dffenbar muß man hier αποβώμιος mit θυσία verbinden, wes aus bem durch Attrartion zum Relatioum gezogenen Φυσίαν ferant zunehmen iſt. Cine 9lenberung fiheint nicht nothwendig; aber axe- βώμιος Κύκλωψ, was viele aus unferer Stelle gefolgert haben (wie das Heſychianiſche ἄθεος verräth, (deinem. ſchon alte Gram matifer den Fehler gemacht zu haben), ift vollfommien finnlos. Die Pointe liegt darin, daß es heißt, ber coffopife Meufchenfreffer opfere jeden, deſſen er habhaſt werden könne, nur fei biefee Opfern ganz eigenthümlicher Art; er opfere bie Fremden nicht ben Göttern, fondern feinem Magen; feine θυσία {εί alfo eine ἀποβώμιος Iv- σία. Freilich ift hiermit ein Punkt noch nicht erlebigt; es heißt am den obigen Stellen ἀποβώμια ἱερά, ὧν οὐκ ini βωμοῦ 6 xaJuyiguocg, ἀλλ’ En’ ἐδάφους. Die [εθίει Worte laffen fid mit der Euripibeifchen Stelle unmöglich vereinigen und find vieleicht ‚nichts als eine Erfindung fpäterer Grammatifev, welde der δε Ariſtophanes, wie bei Hefychins fehlenden Gegenfab nach eignem Giutbünfen zu ſuppliren fuchten und aus linfenntuig ber Ariſtopha⸗ sifchen Quelle auf einen fo unangemeffenen Einfall geriethen.

‚Wegen des anıyz dus, welches Ariſtophanes ummittelbar vorher anführt, [εί bemerkt, bap dieſes Wort nur Adjektivum if und nie „den feltenen Fiſch bezeichnet Dat, wie Euflath uns überreben will p. 1720, 98: ᾿Ιστέον δὲ ὅτι 6 πανεελῶς ὀλίγος ἐχθὸς ἄπιχθυς ἐλέγετο παρὰ τοῖς παλαιοῖς καὶ ἐδηλου τὸν μὴ ἐσθιόμενον: καὶ φέρουσιν ἐκεῖνοι χρῆσιν εἰς τοῦτο dx τοῦ κωμικοῦ. Euſtath bat fid) ohne Zweifel táufdjen [offen burch eine noch jebt und vorliegende Obfervation früherer Grammatifev. Man fe$e Bekk. Anecd. p. 425, 3: Απίχδυς" τοὺς μὴ δσθιομέ- νους ix9ég. ᾿ἀριστοφάνης Ὥραις. Daß Arifiopfanee ἄπεχθος

^ bee Ariſtophanes von Byzanz 3949

X einem mit efbaren Fiſch gebraucht habe, 186t fi wm fo we Meer glauben, da Pollux VI, 41 uns meldet: ἄπιχθυς παρὰ Agsorogarsı 6 ἰχθέων ἄγευστος. Allein ὀσθίοντας was SBevgl Meine. Com. Il, p. 1173) für ἐσθιομένους vorſchlug, ift emere eits unnoffig, wenn man bebenft, daß in ber fpätern Gräcität bae Dedium ἐσθίομαι auflömmt, andererſeits völlig unftattfaft wegen κό Euſtathiſchen Irrthums. Der Grammatifer in Beklers 9inefoota her alfo ἄπιχθυς in bem einzig möglichen Sinne ἰχθύων ἴγευστος, brüdte f$ aber fo zweibeutig ans, daß Euſtathins ihn

3. Ariſtophanes von Byz. bei Cufl. p. 1625, 33: τών ai- may oj μὲν τέλειοι τράγοι καὶ ἔξαλοι 6 δὲ ποιητής ἐν Ὀδυσσείᾳ τὰ τέλεια μὲν προγόνους καλεῖ, τὰ δὲ usta ταῦτα μοτώσσας, τὰ δὲ ἔτι }εώτερα ὅρσας. καὶ ἐσσῆνες δὲ κα» ἰούνται ἡλικία τις.

Daß das Wort ἐσσην von einer Gattung ber Ziegen ge waucht werben fei, ift weder fonft bezeugt, noch nach der anderwei⸗ la geficherten SDebeutung irgendwie benfbar. Bernhardy, bem ich uſere Stelle vorlegte, vermuthete ein Analogon zu dem ummittelbar wrhergehenden Homerifchen Soon. Diefe Bermuthung halte ich für wllfonmen richtig and glaube fie gegen jeden Zweifel fiem zu Innen. Das Wort ἐρσήν (denn dieſe Worm ij wo mit bem Euftath, doch bem Ariftophanes herzuftellen) findet fid audtrüdfid) baengt von Arkadins p. 8, 25: ἐσσηῆν, καµασσήν oiy3zr, vac- oq», ἐρσή», aio», ἀζήν, ἑψήν, wo Robed, der mit gewohnten Echarfſimn die Stelle behandelt bat CParalip. p. 191 fg.), wit Mon» nichts amufangen wußte.

4. Der Anonymus in Eramers Anecd, Ox. Ill, p. 199 ag. Hat mehreres aus den Συγγενικά des Ariftophanes entlchnt, wohl wicht fo viel, αἴθ man ehemals vermuthet Hat. Wenn 3. B. Schneidewin Coni. crit. p. 106 fg. die Citation von Nic. Ther. ) aus Arifiophanes ableitete und das ὁμαίμων», weldhes ber Byzan⸗ iner neben πηῶν giebt, auf eine zur‘ Zeit des Arifophanes übliche daſſung des Nikandriſchen Textes deuten wollte, fo war bieß eine pteij [άκρα zurädfgenommene Uebereilung. Vielmehr ift e$ imet

850 Ueber die gloſſographiſchen Studien

felhaft, bag bie angebliche Variante ὁμαίμων vom Byßantiner velt erlogen if. Auf einer ähnlichen Betrügerei glaube ich jenen Brief⸗ Βείετ zu ertappen bei einem Vers des Komikers Plate (og. Mei-

nele Com. Gr. Il, P. 686 fg.). Die Worte des Anonymus Tauten: Πλάτων οὐχ 6 Φιλόσοφος, ἀλλ 6 κωμικώτατος (denn fe (ft mit Meinele zu leſen), ἀορίσεως ini συγγενείας λάβει (ἐλα- βεΏ) τὴν ὅμαιμος λέξιν. καὶ ἀπεμνημόνευσα ἄν σοι τῶν dam- βείων ὅλων, & μὴ χρόνος τὸ µέτρον καὶ τὴν λέχιν ὀξείλετό µου' ἀλλὰ Tor γε νοῦν τοὺ βιβλίου ἀκριβῶς ἀποεεταμίευκα. λέγει γάρ που xaxeivog: Οὐδεὶς ὁμαίμου σοµπαθέ. . στερος φίλος, xày.p, φησί, τοῦ γένους μακράν. ov yap πᾶσαν τὴν κωμιχὴν ἐξεμελέτησα συλλαβήν. λέγοι d’ ἄν--- που ἄνήρ, μᾶλλον εἶναι φίλους τοὺς συγγενεῖς, κἂν μὴ - ἡμῖν ἀγχοῦ καθεστήκασι Ὑένους, τῶν Eévov καὶ ὀθνείων. Dem Ῥίαίο gehören ſicherlich bloß bie Worte: »Οὐδεὶς ὁμαίήμου συµπαθέστερος Φφίλος« Das additamentum xá» 7, Φησί, τοῦ γένους μακράν, verräth mur zu deutlich den impotenten Ῥεήκό bes Kalfarins, ter fi, weil er die feda Füße nicht Heranszubrin- gen vermag, hinter die Phrafe flüchtet, die übrigen Worte des Did ters fónne er jebt nicht angeben. Es fam bem Byzantiner in bipfomatifchem Intereſſe darauf an, einen möglichft weiten Umfang der Bedeutung von ὅμαιμος berauszudemonftriren; für diefen Zwed fügt er mit bem beften Willen, aber nicht befouberem Geſchick. Oder [ο Plato, nachdem er gefagt hat: „Inter Renten von bene felben Blut findet man die theifnehmenpften Freunde“, den hinkenden Nachzügler folgen laffen: „auch wenn die Verwandtſchaft ganz weit, läuftig it? Nimmermehr fann .ein vernünftiger Autor fid) mit feinen eigenen Worten fo ins Geficht fchlagen, wie überhaupt ein ὅμαιμος mie γένους μακράν fein Tann. Man begnüge fid) affe mit dem einen Bers, an ben fid) paffenb auſchließen wäre One fr. 3: za d’ ἀλλότιρι 809° Όμοια ταῖς nageydoer- βρακὸ ve τε τέρψαντ ὀξανάλωται ταχύ. Y! sj.

b. Heſychius: 'ExvQoc-.arydogog πανήφ, ——

θα, Anno τοῦ ἀνδρύς, nerdepe. (M 6, 235 4. 9.) Hält dieſe Φίαζεδαά

bes Ariſtophanes vou Byzanz. 351

fünbig. Sie ift. vielmehr übercomplett tnb. Hat durch ben Unser . Band fpäterer Grommatifer oder Abfchreiber, welche Exvpoc und πενθερός für ſynonym hielten, eine alberne Berfärfchung bekonnnen. Die Wörter πενθερὸς unb πενθερά, welche nie ἀνδρός, fonbern Reis γυναικὸς πατήρ und µήτηρ bedenten (vgl. Arifl. von Byz. bei Euſt. p. 648, 53 und hieraus Hefych.), find einfach zu frei» den. Diele SBerbefferung, welche aus bem Ariſtophaniſchen αν αλ ergiebt wish οσο τα. le Bi: p. 800, Oft fplter {08 man hen isteoflpit 4 und nevdepog, verlaunt yab ἐκυρός. für. ipte, pite big einen feltnern nsdruck; aus folch einer "unlautern Dueile Hammt das Heſychianiſche: Ἔκυραί, πενθεραί. Die alten Schriftfteller ſcheinen die Ariſtophaniſche Diftinktion durchgängig zu beftätigen, wit eingigee Ausnahme vielleicht des Konnkers Wpblietor Tr“ (einem θά "Exvou (Meinele Com. Gr. 1, . 464; | N, A: Ä

δη le⸗ in δν 1847. .. u E AE: eros u Rus. Phot ttublufss. le I ur ST. 4 í «d Nu ) ον κ. t1 " t us8 02. uH X i2 i OR r Uu Y Baal) frs Y TIME ET: n^ c " . Tm wre. i wer. o: ua. Umum ) ue eo Cfi Sa. HEN Ἆπις ιτ. ιο ση | | u ounce fus t mE et Quei sour eto tot, Iren. c oorr us Ῥνωμή &rhnt: S: od ) era os

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ELIT n ‚Beitraege zur Erklaerung. des Tiukydides. νου Franz Wolfgang

Ulrich. Hamburg 1846. 4

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. Dat wißtigie Refaltet tier verbinden Ώναφήπημε " in der Ränge etwa folgendes. Die Auffafiung des Solopesmo fien Kriegs als eines Ganzen von 27 Jahren (431—404), wie fe fij bei und nach tem Borgange bes Thulydides feftgefegt Hat, - $8 nicht die urfprüngliche, weder bei den Griechen überfaupt, nod beim Thukydides ſelbſt. Vielmehr zerfiel jenes Ganze von 27 Ya vem eigentlich in drei untergeorpnete Zeiträume, nehmlich 1) im ben eines erſien Kriege von 10 Jahren, welcher mit ber Erpebitiom bes Archidamos im Sommer 431 begann unb mit bem Frieden bes Siífíat endete, 2) in eine Zwifchenzeit, welche τε an kriegeriſchen ‚Ereigniffen und verhängnißvoflen Conjuncturen war, wo aber bed We beiden Hauptſtaaten, Athen und Sparta, den förmlich geſchloſ⸗ fenen Frieden wenigſtens in ber Hauptfache beobachteten, 3) im beu f. 9. Defeleifchen Krieg, welcher mit ber Befeſtigung Delefeias burch die Spartaner begann nnd mit der gänzlichen Niederlage ber attifchen Seemacht bei Agospotamoi nnb ber Eroberung Athens turáj Syfander endete. Nach biefem durch den wirklichen Umlauf bet Kriegs vorgezeichneten Schema dachte man ſich feine ΦέΦΦὰ qu δει und nad vdemfelben Schema ift fie von andern θίβομα, namentlich von Ephorus befchrieben worden. Au Rules Weider fein Werk gleich beim Beginn bes Kriege vorzubem fing, Hat anfangs ben Krieg nur bis qum. A

Ultrich's Beiträge y. Erklar. d. Thukydides. 353

reiben wollen, unb noch jetzt finden fuf in den erſten Büchern nes Werks deutliche Spuren, baB er damals nur fo weit dachte. mn aber eilte die Zeit feinem Werke voraus; bie Entwicklung θε immer großartiger; fo faßte denn auch der Gefchichtefchreiber εκ Ziel in einem fij mehr und mehr erweiternden timfange auf. ne Auffoffung, welche in bem erften Abichnitte nur in einzelnen weutungen und wenigen Stellen durchbricht, während er ganz ent» eben ετ in bem Vorworte zum zweiten Abfchnitte des Werks 26 tamit. hervortritt, wo er alfo jedenfall den ganzen SBerfauf r 27 Jahre bereits Hinter fij Hatte. δεί den früheren Büchern ſelbe voranszufegen ift. miplid, ja ivrig, ba, wie gefagt, wieber- It Aenferungen ver Art vorlommen, daß Thukydides nur bis zum leben des 9ífío6: ober doch noch nicht bis zur Zeit Lyſanders ge» δὲ haben Tann, die wenigen Stellen tagegen, wo die Erfahrungen ver fpätern Zeit faut werben (2, 65 unb 100), fpäter nachgetra⸗ n- fein Tönnen. Irrig ift namentlich die Borflellung, baB TH bie Warbeitung bed. ganzen Werkes erſt nach der Bezwingung feiner aterſtadt durch Lyſander, als er aus feiner Berbaumung wieber Imgerufen war, begonnen und baffefbe fobann in kurzer Krift fo Mt gebracht Habe, wie es jebt vorliegt. Vielmehr wird ber wirk⸗ je Berlauf ber. gewefen fein, daß Thulydides die Ausarbeitung rich nach bem Frieden des Nikias begann, aber damals etwa sur κ drei erfien Bücher und bie erfte Hälfte des vierten vollendete. Mie er zu dieſer Zeit nod) nicht das definitive Cnbe bed. Kriegs ı-%. 404 erlebt, fo fomte er feinen Gefichtöfreis auch noch nicht V Vebin ausdehnen; allein das Verhängniß erfüllte fij; ber i κάνε bekam einen autern. Standpunkt zu feiner Aufgabe; Thuky⸗ κά Tebrte nach Athen zurück wb mag etwa von biefer Zeit an, «m J. 402 58 zum %. 396 die übrigen Theile feines Werks Meubet Haben, von ver zweiten Hälfte des 4. Buches bis zu bem gerifienen Ende des 8. Buches. Ohne Zweifel würbe er, wenn das Leben fo lange gefriftet wäre, nicht blos ben ganzen Krieg | Wt Aucdehnuug von 27 Jahren befchrieben, ſondern auch bie Kalbe einer beſchraͤnkteren Auffaffung, welche in den fräperen

354 . 8. 988. Hifeid'e Bettraͤge

plöglicher Tod bem Faden feines Lebens und feines Merle, um man merkt tiefes nicht bios an dem Gnbe, fonbere auch on ham Anfange befjelbeu; find Inconvenienzen fiche geblieben, welche wohl ſchon früher bemerlt oder gefühlt wurben, welde aber erf jest von Qu. Ullrich auf's Klare gebracht ust zugleich mát vielem Scharffinn und großer Kun zu einer geſchichtlichen Cutwidelung benutzt find, afjo ba das Werk des großen Hiſtorilers aut feinem Leben und fein Leben aus feinem Werke ein aus Sát elem, men hat.

Ich beabfichtige im Folgenden nicht eine eigentliche ημίν diefer Schrift, welche außer der Wichtigkeit jenes allgemsinen Re fultates aud) auf bie vielen lehrreichen Detaifunterfuchunges zur Geſchichte und Litteratur des Peloponnefifchen Kriege aufmeckiem zu machen hätte; fonberm meine Abficht ift. nur, auf Grundlage der nen gewonnenen Einficht einzelne Punkte ver Unterſuchang 9ewen zubeben umb näher zu beipzechen, um dabei zugleich wo möglich bie innere und die Meſchichte des Thuſydideiſchen Werkes und einige nachträgliche Bemerkungen nod) weiter aufpellären.

1. Unter den Stellen und Gründen, mit melden fi für ober wider bie Anficht bes Herrn U, Breiten Läafft, if einer bee. flärfiten der »oa ber Weuferung des 3 dides 2, 54 hergenommene. Er hat von ber Def. επι οὐ fügt jetzt Hinzu, die älteren Bürger hätten fi damals viel mut einem alten Spruche getragen: ἦξει «{ωριακὸς πόλεμος καὶ λοι- κὺς un’ avtQ. Man habe fid) gefritten, vb dieſer Syruch wir lich von einer eft (λοιµός), oder ob. ev nicht vielmehr eigentlich von einer Hungersnoth (Ares) gerebet habe; aber gerade wage her damaligen eft habe man ſch quíegt für bie Lesart λοιμὸς οί» fihieven, denn, fagt Thukydides, bie Dienfchen pflegen ff im ihnen Deutungen durch ihre Schidfale beſtimmen zu Iaffen. «οδοί piu» mal wieber ein doriſcher Krieg ins Laub fommeu mub im Belga Mv von eine Hungersnoth entfiehen, fo wird jenes Spruch 9d. wem ſcheinlich wieder mit jener andern Mendung ού. Rum if befonberó aus Kenophon befonnt, af: ων Φα Vrgospotanıni Alles δομή. egy U)

zur Erllärung des Chulygbides. 355

eroorzurufen, daß die Feinde ber Republik in und außerhalb ber Btabt tiefe auf alle mögliche Seife anszubenten fuchten, unb taf ανα auch wirklich zuleßt ver Hunger Athen zwang, [ ben Lace⸗ amoniern und bem Dligarchen auf Gnade und lingnabe zu ergeben. Ras darf alfo mit voller Zuverſicht fagen, hätte Thukydides, als t in biefem Zufammenhange befhäftigt war, bereits das Ende des deiegs im 3. 404 erlebt gehabt, fo würde ex auf bie Hungersnoth Vefet Jahres eine ausvrückliche Beziehung genommen, und fij über- ſaupt ganz anders ausgedrückt haben, vgl. bie Erörterung des iDf.'6 5 70 ff.). Unter den Gegengrünben aber, welde S. 143 [. befproden werben, ift entſchieden ber verfänglichfie bie Senperung l, 93 καὶ ᾠκοδόμησαν τῇ ὀκοίνου γνώμῃ τὸ πάχος τοῦ τεί- vous Onsp vor ὅτι Φῆλόν ἐστι περὶ τὸν Πειραιά, wo von bent Diauerbau des Themiftokles bie Rede if. Man fapplivt nehmlich Wi den Werten ὕπερ vuv ὄτι ὁὴλόν ἐσι gewöhnlich den Gebane km: jest noch, nadbem bie Mauern durch Lyſander zerflört find: ve allervinge darin liegen kann, aber nicht nothwendig barin Liegt, wie ber Bf. 6. 143 einleuchtend ausführt, Nun iſt zu fürchten, eh Here Ullrich in feinem Beſtreben bie Beweistraft biefer Stelle, rd) welche fij aud befonders Krüger hat beftimmen lafien, au ieächen, die Bedeutung der Worte νῦν ὅτι zu fehe in Frage ge- Reit Hat. Diefer Zufab wäre nad) feiner Behandlung biefer Stelle κα mäßiger, wenigftens für wn(re Auffafſung entbehrlicher. Wir begegnen, fagt ex, bier einem eigenthümlichen Gebrauche diefer Spar» Wein. Thrlydides hebt περί auch in andern Stellen burdj vor ὅτι oder ὅτι καὶ νῦν bie Fortdauer eines früberen in einer ie unfere Auffoffung entbehrlihen Weile nachdrücklich hervor, und

9 Dabei kommt €. 74 aud) tie Stellung, welche Thufybides über- aupt zu den Orakeln annimmt, zur Sprache, wobei zu bemerken, daß bier 9$ Wibweifen ihres Cinfluſſes bereit in der Berikleifchen Politik begründet ar ab daß bie bebentenbílen griechiichen Staatsmänner fpäterer Zeit, Gpaminondas und Demofikenes, eben fo badjten, f. Plutarch 20. Gegen die auf berfelben Seite erwähnte Ueberlieferung, BUD des Wpollen ᾽4λεξίκακος von Kalamis, welches fid) zu Athen

der bekannten Peſt gemacht ſei, find von Brunn

fresciae tempora, Bonn. 1843 p. 10 gegründete Bedenlen

856 EB. Ulriä’s Beiträge:

war fo, baf dadurch, wie hier eine Zweibentigfeit entfichen Tann.“ Bielmehr fagt jener Zufag bod) wohl baffefbe, was wir etwa durch fortgefest ausbrüden könnten: „So bid bauten fie bie Mauern, wie fortgefebt zu fehen ifl, wobei ja doch nicht blos auf bie Dauer einer Erfcheinung, fondern au auf ihre Ausdauer im ber Zeit und zwar unter hindernden Umfiänden hingewieſen wird"). Allein dieſe Umftände fonnten, was die Mauern des Pi⸗ räeus betrifft, von febr verſchiedner Art fein, und auf alle Fälle findet keineswegs eine Nöthigung ftatt, grade mur an bie Rieder zeißung berfelben zu benfen. Seit Themiftoffes waren biefe Manern gewiß wiederholt απόρεδεῇειί und verfchönertz; bie Tangen Scheukel⸗ manern waren angebaut; ber Piräens Hatte fid) erweitert, fo bof die Mauern des Themiftofles an vielen Stellen verkleidet fein mod ten und wenigftens ihre "Dide nicht gleich auf den evften Blick beo⸗ bachtet werden fonnte, gleichwie die Mauern des Servius Tulius zu Rom im Laufe ber Republik durch den flädtifchen Anbau meift serfíeibet wurben (Dionyſ. H. 4, 19). Alſo auch auf folde mb äbnliche Umſtände Tann Thukydides hinweiſen wollen. und eben deshalb hat biefe Stelle keineswegs jene entſcheidende Beweisfraft, welche man ihr gewöhnlich giebt. Zumal wenn man bie fury vov Hergehenden Worte über bie Stadtmauer des Themiftoffes vergleit: δήλη οἰκοδομία ἔτι καὶ νῦν ἔστιν Ort. xard σπουδὴν äyd- νετο: wo von einem Zuflande nad ber Zerflörung ber Mauern auf feinen. Fall die Rede fein famn, alfo gleichfalls andre Umſtaͤnde fupplict werden müflen, um jenes ὅτι καὶ νῦν gu. moticiren, Res flaurationen, ftädtifcher Anbau, Vorſtaͤdte tw. dal.

Manche Stellen behandelt ber Bf. nicht ſowohl in ber Abſicht,

*) 3. B. wenn Thukydides in dem Ereurfe über die Ardäologie Gi tiliens 6, 2 von ben Gifanem fagi: καὶ dn’ αὐτῶν Zızaria τότε 4 νῆσος ἐκαλεῖτο, πρότερον Τρινακρία καλουµένη οἰκοῦσε Eve za) »ῦν τὰ πρὸς ἑσπέραν τὴν Σεκελίαν, fo liegt babel bet Gebanfe im Sintergrunde, troß der vielen Ginwanderungen unb Ummälgungen anf eilien haben fid) bie Gifaner im Wehen der Snfel behauptet. Außeror⸗ bentlid) häufig begegnet man übrigens dieſer Wendung in Xenophons Eurer pábie, indem er bei feiner Entwicklung ber Perfifhen Reichs⸗ unb. Heer⸗ verfaffung durch Cyrus bei jebem einzelnen Zuge gewöhnlich hinzufeht, baf man biefe Beſtimmungen fortgefeht beobachte,

zur Erflärung bet Thulybides, 357

um entichiedene Gründe für oder gegen feine Anficht daraus abge leiten, αἴθ um fie in bem Lichte ſowohl ber einen als der andern Borausfegung tarauf anzufehn und demgemäß ihren eignen Zuſam⸗ menhang aufzuflären. jn diefem Sinne wird u. A. 6. 86 eine Stelle, die zur Gefchichte der Stadt Athen wichtig ift, befprochen. In der Befchreibung ber Ῥεβ Heißt es 2, 43, tiefe [εί zuerft im Piräens auégebrodjen, ὥστε καὶ ἐλέχδη ἐπ αὐτῶν ὥς οἱ Ile- ἰοποννήῆσιοι φάρμακα ἐσβεβλήχοιεν ἐς τὰ φρέατα". κρῆναι rap ovno ἦσαν αὐτόθι,. Hr. U. benft bei diefen κρήναις Waſ- erleitungen, wie Meton fie in Athen angelegt hatte (Phrynichos >. Schol. Arifloph. Vögel 999 Ηέτων τὰς κρήτας ayov), udt nachzuweifen, taf Seton fpeciell bem Piräeus Waſſer zuge- Wort Habe, unb bezieht dann auf tiefes Werk jene Anfpielung des Thukydides. Leber bie attifchen Waflerleitungen hat uns neuerdings E. Curtius in der fhönen Abhandlung über ſtädtiſche Waflerbauten ver Hellenen, B. 1847 und in der Archäol. Zeitung belehrt. Sie ſind meiſtens unterirdiſch, fchließen aber bie Vergiftung einer bela- jerten Statt nicht aus, wie 3. B. Solon die alte Stadt Kriſſa yaburch bezwang, baf er bie Waſſerzufuhr derſelben, melde ihr mr) einen Kanal aus dem Pleiſtos zufloß, mit Helleboros verſetzte. Eben fo Heißt e$ bei Klorus IT, 20, daß im Kriege Roms mit ben Pergamenern unter Ariftonifos der Cade durch Vergiftung ber Quellen. ein Ende gemacht wurde: Aquilius Asialici belli reli- mias confecit, mixtis veneno fontibus ad deditionem quarun- lm urbium: wobei wohl gleichfalls an Waflerzufluß durch gegra- me Kanäle zu denfen ifl. Der Sinn jener Worte δεί Thukydides äre nadj Analogie tiefer Fälle: Es hieß, daß ber Feind Gift in e Ziehbrunnen geworfen habe, denn an Vergiftung der Wafferzu- fr von außen fonnte man noch nicht benfen, da die Werke zu efem Behufe, welche wir jet fennen, noch nicht ausgeführt waren. Bir ſcheint aber doch eine natürlichere Erklärung δίεε zu fein: φῆναι find nach bem gewöhnlichen Gyradgebraude der Griechen schaue Duellengebäube, nebmlich folche, wo der natürlihe Duell arch einen lleberbau und fünfllid gefaßte Mündung bergeftalt ge» chert wurde, daß man von außen nicht unmittelbar an den Quell

358 8. 98. "fixi dj 6 Deiträge gelangen, ihn nicht trüben ober giftige Subſtanzen hineinwerfen Yonnte. Go waren alfo φρέατα ben κρήναις entgegengefeht, wie offene Ziehbrunnen ben Röhrbrunnen. In Athen war das erſte Gebäude ber Art bie Cnneafrunos, [. Thukyd. 2, 15 καὶ τῇ κρήνη τῇ νῦν μὲν τῶν τυράννων οὕτω σχενασάντων Ἔννεα- κρούνῷ καλουµέγῃ, τὸ δὲ πάλαι φανερὼν τῶν πηγῶν οὐσῶν Καλλιρύῃ ωὠνομασμένῃ, wo πηγη die Duelle ift, wie fie aus ber Erde feroorfprubeft, xonrn die burdj Ueberbau ϱε[Φᾶδίε Duelle mit Fünftlicher Mündung *). In Athen wírb es folder κρῆραι [εξ Kimon viele gegeben haben; im Piräeus Haben fie alfo evft im weiteren Verlaufe des Peloponnefifhen Kriegs bie offenen Ziehbrun— nen verbrängt; zur Zeit des Demoſthenes wurde biefen Aulagen in Athen von neuem Corgfalt zugewendet (3te SDfgnif. λα ©. 36), unb noch fpäter fcheinen daraus bie Nymphäen entſtanden zu fein, üter welche ich in meinen Regionen t. Ct. Rom 65. 100» ff. gehandelt Habe. Wenden wir aber diefe Beflimmungen auf jene eontroverfen Worte des Thukydides an, fo würde er fageu wollen: Das Gerücht einer Vergiftung des Trinfwaflers entftanb, weil e$ Anlagen von folder Art, taf eine Bergiftung unmöglich gewefen wäre, damals im Piräeus noch nicht gab: ein Zufammenhang, in welchem ich jenen Sufag begreiflicher finde, als in jenem aubern. Aber freilich fónnte man einwenden, daß folie geſchützte Quellen⸗ gebäube ſchwerlich affe durch Naturguellen, bie an Drt und Stelle gegraben waren, fondern manche aud) durch von außen zugeführtes Waſſer gefpeift wurben.

Nicht berüdfichtigt finde ich eine Stelle, welche tod) allenfalls mißverftanden und für tie cntgegengefegte Anficht angeführt werben fónnte, nehmlich 3, 86 πρὀπειράν τε ποιούµετοι El σφίσι δυ-

*) Uríprünglid) ift κρήνη jedes aus einer Bergwand ober fon fer vorfprndelnde Maffer, φρέαρ der gegrabene Brunnen, ber aber audj vom Dfeanos abgeleitet wird, Ilias 21, 197. Dann aber firirt f die eben beftimmte Bedeutung von κρή»ην worüber |. Siebelis zu 3Banfan. 1, 14, 1, Unger Parad. Theb. p. 114 und E. Gurtius a. a. D. €. 23. Bauf. l.c. gebraucht übrigens πηγὴ gleid)bebeutenb mit κρήνη. in zierlicdhes Bin einer zonvn in bem oben beflimmten Ginne ficht man auf dem (dines, neuerdings von Welder commentitten Rafenbilbe, welches bie drei @öttins nen vor Paris barftelit, f. Mamie ah; Asahéol. T. IV, pl. XVIII,

jur Erflärung des Sbufgbibes. 350

surd ab τὰ * τῇ κελί πρώγματα ἡὑλυνεήια γενύσθµε. Siue Verkt Dabei uai om einen vorläufigen Ὀρήκφ der Erpebi- tion, welde hernach durch Wichhiades zur Weöfüihtung Tan. Mel unse auferctſamen Erwägung bee Ἀκιβόννε «uf Gicilien im Bev» laufe der erſten zehn Kriegejahre, ſchwindet inbeffen auch dieſer Qi wes. Die Peleporurſier ſuchten dre Stammwerwdandten gleich pi Krieges zur Theilnahme oer Dffenfive gegen ID und wirklich dachten dieſe daran, worauf fi. gleich. iw we Thuhydideiſchen Werks jenec to δὲ xai διανοούμψ» was aud) erf Durch Hru. Ἡ, feinen rechten Sim ὃν Da brachen die alten Streitigkeiten der Griechen anf en ΑΕ aus; die Stammverwaudten der attifch-ionifchen Gymmadpie rirfen Athen zu Hüffe, welches glei. damals feine ehr⸗ eigigei: un Serefäfüchtigen Pläne and bis in jene enffegene Se⸗ «ΑΦΗ und au cine größere Unternihmang dahin um fo eftt vade, als e6 ία feinem Intereſſe war, ter drohenden Denßor zesorzufonmen,, zumal da durch die Acquiſition von Kor⸗ fpa tet Deg un Sieilien ſehr erleichtert war und der Arieg ges We Pelepomeſier ſelbſt fich feit ber Decapation von Pylos εν m fyders (mer ginhiger geflältete. Nr der Energie des wa⸗ Hermokratrs von Syratus (^06 zuzuſchreiben, daß bet Vorwand - genommen wurde, ſich fon in ber vet bem Frieden des Niflas ded nachdrücklicher (m bie Anger ! Gieiliens zu miſchen, als e$ bereits gefchehen war, ſ. 4, 58 ff. Wohl aber bin (d) Üderzengt, daß Thukydi⸗ tv 3, 82 ff. das bäfere, aber ſchredlich ſchöne Gemälde Söfen Folgen des Kriegs niederſchrieb, wenn από nicht bat p Goo, tod) [on den weiteren Verlauf ber Ereigniffe feit ver geſßerea Grxprvitiou gegen Gicilien, bem Abfall ter attifchen Bun⸗ :wub.Sen innern frünpfen des von Hetärieen unb. leiden⸗ fjefttifm Durhitimpfes yerfehten attiſchen Staates ericht Halte. Bei die Worte inei. ὕστερόν γε καὶ πᾶν ὡς εἰπεῖν τὸ Ἕλλη- —— laſſen auf einen ſehr erweiterten Umfang bet Kriegs j wie er eben. erf feit jenen beiden Creigniffen wirklich. | und. auch zu ber folgenben Charakteriſtik der allgemeinen

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360 8. 19. Ullrich's Beiträge

Zuftände Griechenlands wird nicht [eiit Jemand blos aus ber erfien Hälfte des Kriegs und ber mittleren Friedenszeit die entfpredjenben hiſtoriſchen Begebenheiten erfchöpfend nadtweijen können.

2. Eine fehr wichtige Frage ift, wie Thulydides ſelbſt bie 27 Jahre des gefammten Kriegsverlaufs einge: theilt Habe, namentlich wie weit er bie ſcheinbar friedliche Zwi⸗ ſchenzeit zwiſthen tem exflen*) und zweiten Kriege gerechnet fat. Eine eutfcheivende Stelle wäre 5, 25 καὶ und 85 ἔτη μὲν καὶ δέκα unvag unéczovto un ni τὴν ἑκατέρω» γῆν Orparsücaı, ὄξωθεν δὲ μετ ἀνακωχῆς οὐ βεβαίου ἔβλαπτον ἀλλήλους τὰ μάλιστα. ἔπειτα μέντοι καὶ ἀναγκασθέντες λῦσαι τὰς μετὰ τα δέκα ἔτη σπονδἁς αὖθις ἐς πόλεμον φανερὸ» κατέστησαν: wenn nicht leider jene Zeitbefimmung éni ἓξ ὅτη xai δέκα µῆνας in mehr als einer Hinſicht angefochten wäre. Der Bf. behandelt fie in einem ausführlihen Excurfe au S. 27, wo annádjft bie An ſicht ©öllers, welcher an dem gewöhnlichen Texte feſthält und efe Angabe durch 6, 93 zu erklären fudit, durch triflige Gegengrksbe zurüdgewiefen wird. Die ſechs Jahre werben äußerlich beftätigt durch Suftín 3, 7 pacem, quam non nisi sex annis servave- runt; der Juíag aber καὶ δέκα µῆνας ift infofern ganz zweidentig, als δέκα an diefem Orte, wie fonft, höchſt wahrfheinlih aus 4 entflanben ift, welches fomob[ durch vier Monate als durch zehn erflärt werden fonnte.. So hatte fij Hr. Ullrich (on in feinen Quacsit. Aristoph. Spec. 1. Hbg. 1839, p. 27 für bíe Resart éni 85 ἔτη καὶ Ó' (τέσσαρας) µῆνας entfihieven, mit welder Beflimmung man, wenn man vom Frieden des Süifiad an vedjuet, auf die Siciliſche Expedition unter Alcibiades geführt wird, von tel er Unternehmung, wie Hr. U. in jenem Excurſe jept weiter aut» führt, Thukydides die zweite ununterbrochene Kriegézeit batirt hätte, Cr entwidelt bei ber näheren Begründung feiner Erklärung großen Scharflinn, und namentlich find auch die Einwürfe, weldje man ges -

*) Der zweite Krieg urbe von ben Alten befanntlid) ber Dekeleiſche genannt. Den eriten nennt man jebt gewöhnlich den 9Irdjibami(djen; allein der Bf. madjt es ©. 15 fehr wahrfcheinlih, daß bie Witen nur bie erfien 4 Jahre diefes Krieges den Archidamiſchen genannt haben.

zur Erflärung bes Thükydides. 361

zen ihn erheben fónnte, G. 166 fo trefflich hervorgehoden, daß eine Gegner am beften thun werben, ihn felbft darauf zu verwei⸗ en. Mir fcheint er indeffen glücklicher (n bem Ausdrucke tiefer wöglichen Cinmürfe, als in deren Befeitigung zu fein. Namentlich haben bod) bem Thnkydides in ber fo eben ausgezogenen Stelle bei vett Ausbrudle ἀπέσχοντο un ἐπὶ τὴν ἑκατέρων γῆν στρατεῦσαι ebenfalls folche Unternehmungen vorgefchwebt, durch welche Athen und Sparta wieder in unmittelbar feindliche Berührungen verwidelt wurden, indem fie fif gegenfeitig ihr Gebiet verwäfteten, Athen das Spartaniſche durch Einfälle zur See, Sparta das Attiſche durch Einfälle zu Sande. Wenn αἴ[ο Thukydides bei jenen SBorten ben Zug Athens gegen Syrafus im Sinne gehabt haben follte, fo würde "t Gicilien für eine y7 «4αχεδαιμονίω», das heißt bod) wohl für inen integrivenden Beſtandtheil des Lakedäͤmoniſchen Staatsgebietes Märt haben; denn in bem unmittelbar vorhergehenden Worten venigflene werben nur οἱ 'Adnraloı und οἱ “{ακεδαιμόνιοι ent» jegenaefebt, nit οἱ Πελοποννήσιοι. Stände dieſes ober Tiefe i$ annehmen, bag Th. an diefer Stelle, wie er fonft wohl thut, de Laledaͤmonier für die Peloponnefier geíegt hätte, fo Tiefe fid) vie Beziehung ber Worte ἀπέσχοντο un éni τὴν ἕκατέρων γῆν τρατεῦσαι auf Sicilien wohl nod) eher rechtfertigen, da Gicilien senigfien® feit der Crpebition des Alcibiades entfchieven zur Pelo⸗ omnefifchen Symmachie hinũbertrat. Aber bann hätte Th. fid) bet Intieipation eines Berhältniffes ſchuldig gemacht, welches erft bie folge bed Zuges war, am ben er in jenen Worten gebarht Hätte. jweitens fann Thukydides meines Bedünkens 5, 25, ba fo eben om dem Bertrage und ber Symmachie fpeciell ber Cafebamonier und wt Athener die Rede gewefen, aud) im Folgenden nur an Angriffe u Gebietsverlegungen gedacht haben, welche fperiell das Attifche der ba$ Palebámonifije Gebiet betrafen. Ind drittens wird 3. 9. 1, 28 der Arieg in Sieilien von bem, welchen die Peloponneſier a Dekeleia aus führten, ausdrücklich unterfehieden, wie denn über- αγ die ganze Crpebition nad Sicilien nur als eine Epiſode ber hwifjenyeit erfcheint, in welcher die Friebensverträge zwiſchen Athen Sparta foribeflanden, als ein Ereigniß, durch welches Sparta

909 5 8. ΠΠ τίῴὁ Beiträge

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zwar einen Grund mehr bekam, Athen's Uebergriffe qu. Aünchten, aber noch (einem recht lichen Grund, bie beſtehenden Berträge für ver⸗ let zu Halten, Hatte doch ſeibſt der Krieg, den Athen im Burde mit Argos, Montinen und Elis gegen bie übrigen mit Sparte ver bündeten Peloponnefier führte, noch ait zur Aufhebung ber Ber träge zwilchen Sparta und Athen geführt (5, 48). Chen υφή bringen bie Argiver darauf, bap Athen, um feine neue Vandecge⸗ woffenídjaft zu beſiegeln und mit Sparte vollends zu brechen, bei Baledämonifche Gebiet vos neuem angreifen felle. (5, 56, vgl. c. 115), was denn auch endlich gefihieht, aber erfi nach Ablauf bel 17ten Kriegeiahres und af$ ber Krieg mit Sicilien fon im iege Gange war, zu einer Zeit, als e6 Athen nicht verborgen. fein Ionmie, daß Sparta feinerfeits nun aud; Ernſt machen werde. Zu Wefe Zeit, etwa 7 Jahre unb 4 Monate nad bem Frieden des Still, griffen die Laledämonier und ihre Bundesgenoſſen Argos von neuem an, Athen aber ſchickte bem Iehteren Stante jeg 30 Schiffe uw Hülfe, αἶπερ τὰς onovda; φανερώτατα πρὸς «{ακεδαιμονέους αντοῖς ἔλυσαν», 6, 105. Hatte man fid) [τάρει euf Plänberungen von Pylos aus und Theilnafme am Argivifcgen Kriege befchräntt, die Aufforderung der Argiver zu offenbarem Bruch durch feinbliden Qinfall in afonifa zurücgewiefen, fo hielt mar jebt nicht Tángec zurück, landete an verfchievenen Punkten Lafonifa’s, καὶ τοῖς Aa- κοδαιµονίοις ἤδη εὐπροφάσιστον μᾶλλον τὴν αἰτίαν ἐς. τοὺς - "Αθηναίους τοῦ ὠἀμύνεσθαι ἐποίησαν. Und in ber That erfolgte nun auch oon ber andern Geite fehr bald bie Rüſtung zum Kriege und im Frühlinge barau( ber neue Einfall in Attila, welder We— fBefeftigung Defeleins zur Folge hatte, bei welder Gelegeuheit Thu kydides auébrüd(id) fagt, daß bie Lakedämonier diesmal um fo leich tec fij zum Stiege entfchloffen hätten, weil jept der Vruch ber— Berträge von Athen ausgegangen war, wobei nod) einmal jener dreißig Schiffe, welche ihr (Gebiet angegriffen hatten, gedacht wird. Dei fo beftimmter Hinweifung auf dieſes Ereigniß, als ba ven lebten Ausfchlag gebenbe, wird man wohl vorausfepen müffen, taf. = Thnfybides auch bei jener früheren Aruferung e daſſelbe getedt 3 hat; weshalb (don Krüger an dieſer Stelle dni ἁπτὸ ὄτψ, aui d

zur Erflärung bes Thalybives. 363

bat: eine Sunberung, welche auch mic j^ hin féeint, Qu. U. malt ven Cinwurſ, dieſe Plön

iu dem Berlaufe des Krieges im Ganzen gehol⸗ Aber ba$ follen fie ond) nicht in bem Gimme, tof beg wirklichen Anfang des zweiten effenberen Krieges wi be am balitt. hätte, ſondern bios teu. beld darauf folgenden νά des Zriedene, die forme Wafjebsag να δή» match, von welcher in den Worten ἔπαετα µφτοι uad ερ ligat τὰς µετὰ zu δέκα ἔτη anordug g. f. u. in ſollen fie motiviren. Diefe förmliche Tuffünbigung wird kurz ver. dem Feldzuge bes niéftes Jahres in, ín welchem Zuſammenhauge jenes ὄπειτα vortrefflich » Während biefer Aysorud ſehr nngenou fein wärbe, wenn der Beriväge vor bem Siciliſchen Felbzuge, bey. offenbane g aher erſt ſeit dem Beginn des Dekeleiſchen Krieges Ὀαἡτί wüßte. Bas die angeführten Worte Jußias betrifft, fo het Neem Quelle iedenſalls ben Friedensbruch vo» ber Siciliſchen Er weition an gerechnet ꝰ). Allein e if von Hrn. U. ſelbſt an Roriich nachgewieſen, daß bie griechiſchen Hiſtoriler in ber. Einthei⸗ ing uxb Zeitsechnung bes Peloponneſiſchen Krieges Teineswegs üben , Wwb fo wird man beus auch hier blos anzunehmen foben, taf "ufi ober vielmehr Trogus Pompejus nicht bem Thu⸗ ſondern einer andern Duelle folgte. 3. Zur äußern Θε[φίφίε des Thukydideiſchen Merten Säpt fij wohl nod Einiges nachtragen. So Könnte man, τοῦ wan den Unterfagungen des Hrn. U. nachgeht, auf bie Serwutfung kommen, af Thalydides die erflen Bücher feines Werts wit αΠεία früher ausgearbeitet als bie fpäteren, fonbern * ex fe sd fon früher εκ gemadt it And, verwahrt

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TH

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x a. T, 19 von bem ernenerten Einfall ſelbſt, ben jeht 8. Agis ει. 25 πρώτον fp τῆς χωρας τὰ περὶ τὸ πε lov £djoaav, Ine- Mey dxetyelor

inju: Nam inducies, Y Er u Tu uS

364 8. 88. Ul lrich's Beiträge

fih ber Bf. €. 127 nachdrücklich gegen tiefe Auficht, in der 3900 ten: „daran nehmlich, tag Th. etta bie vollendeten Theile feines Werks entweder einzeln ober den erften Krieg zufammen auch gleich habe ausgehen faffen, ift nicht zu denken“*). Sie ift nehmlich bet Halb nicht flattbaft, weil bereits im zweiten Buche (9, 65 und 100) gwei Stellen vorfommen, welche ert. nad) Vollendung des game Kriegs niebergefchrieben fein können nnb von Hra. U. für fpäter, natürlich von Thukydides ſelbſt nachgetragene Zufäpe erflärt wer den. Die eine diefer beiven Stellen (2, 100) fpricht mit befonde τετ ?inerfennung von den Berbienften des macebonifchen Könige Wo dao um Befeftigung, Straßenbau und militäriige Unsräftum feines Reiches, in welcher Hinficht Archelaos mehr gethan Habe, ali «ffe früheren Könige zufammengenommen: ein 805, welches fide erſt nach dem beflagenswerthen Ende dieſes au um bie SBifbum und Civiliſation feiner SRacebonier fo vielvervienten Könige im 3. 399 nievergefchrieben ift, f. beim Bf. 6. 145 ff. Das fin mn [εν ant mit einer intereffanten, durch tie vita Marcellini φ. 29 erhaltenen Notiz des Peripatetifers Prariphanes, eines Schi lers des Theopbraft, welche ich in ver Abh. de Praxipbane, Dorp. 1842, p. 20 ausſührlicher befprochen habe. Thulydides, heißt εἰ dort, [εί zwar Zeitgenoffe der Dichter Platon, Agathon, Siifevatot, Chorilos, Drelanippives gewefen, welde am Hofe des Ardhelans

*) Die_auf derfelben Seite zu Thukyd. 1, 22 vorgefälagene Slenbes tung: τα ἔργα τῶν πραχθέντω» ἠξίωσα γράφειν oig τε αὐ--- 106 παρῆν καὶ (τὰ) παρα τῶν ἄλλων ὅσον δυνατὸν αχριβεία m ἑκάστου ἐπεξελθών, wo der Bf. τὰ eingefchoben hat, fdjeint mir n nöthig. TH. will fagen, er habe bie Thatfachen des Kriegs nicht nad) 88i für oder ben erften beflen Quellen aufgezeichnet, fondern nah Anleitung defien, was er felbft erlebt oder butd) fehr genaue Qrfunbigung in Erfah rung gebradjt habe- Die beiden Partikeln τε καὶ fafen biefe beiden Dnellen, deren er ſich bebient, wie zu einem Ganzen zufammen und flellenum fle als foldhes der hypothetiſch i eb Leichtfertigkeit, weldje gleichfalls in zwei eng verbundenen Gíiebern charafterifirt ift (οὐκ 2x τοῦ παραιυ- χύντος πυνδανόµενος οὐ) ὡς tuoi ἐδόκει), gegenüber. Das all meine Object ifl τα ἔργα τὼν πραχδέντων ἐν 19 πολέμῳ, welches á— vot napa τῶν ἄλλων von felbft ergänzt: Durch ein eingefhebenes se ^ würde nicht allein die Gopulirung ber beiden Glieber tutd) τε καὶ, fon dern aud) dus u von πα f vad olira pe NRah⸗ dend liegt, da 15. ja ſagen will, er habe a inzelnen aui Genaueſte erkundigt. 0o ae moe US yen 2000758 7. -

zur Erflärung bes Thukydibes. 365

gelebt Hatten, ex: ſelbſt aber fei damals nod) nicht fo befannt gewe⸗ fen, taf biefer König Veraulaſſung gehabt hätte, aud ihn zu ſich einzuladen; aber wadj bem Tode des Archelaos habe Thulydides außerordentliche Anertennung gefunden (καὶ ἐπεὶ μὲν ἔζη 4ρχέ- λωοδ, ἄδοξος ἦν ὡς ἐπὶ πλεῖστον, ας d αὐτὸς Πραξιφάνης δηλοῖ, ὕστερον δὲ δαιµονίως ἐθαυμάσθη). ch denfe mir, baf Prariphanes von bem Aufenthalte des Thukydides zu Slapte $e, ganz in ber Nähe Maceboniene, gefprochen hatte unb δεί ber Oe legeufeit beu Grund angeben wollte, wie es gekommen, taf Chur Iyerves, obgleich ein Nachbar des Kunſt und Wiſſenſchaft Tiebenbem Archelaoe, dennoch biefem Könige nicht befannt geworben fei. Man fet aber auch daraus, daß der große Gefchichtfchreiber, in der Stille fammelsb und arbeitenn an feinem Meiſterwerke, das ev zum κτῆµα ἐς si biſden wollte, während feines eignen Lebens nichte davon hatte bekannt werben faffen. Nur die nächflen Freunde und bie Φέρει feines Hanfes mochten davon wiſſen; Thukydides ſelbſt aber: wer ein viel zu ernfler Mann, daß er nicht die künſtleriſche Ges ungthunng des ſtillen Schaffens dem Genuffe einer epibeiktifchen Auoſtellung feiner Bervienfte sb der Luft am Publikum, weldes iha überdies δεί der eizenthümlichen Natur feiner hiſtoriſchen Auf gabe gar fefe geftört Haben würbe, δεί weitem Hätte vorziehen,

6. 134 fast Hr. U. den Angaben ber Alten, dab TH. [οι ia Slapte Hyle mit feinem Werte befchäftigt: geweien fei, liege viel» leicht nur eine Folgerung aus viefem Werke zu Grunbe, vielleicht Wed) aber and) eine leberlieferung. Cicero d. orat. 2, 13, 56 Rimme mit Didymus (n der vita Marcellini tarn überein, tof $$. feine Büder im Exil gefchrieben Gabe, aber Cicero werbe biefe Angabe wicht aut Divymus gefchöpft Haben, fondern aus einer Altes πα Quelle. Und ohne allen Zweifel war man über die Schichſale ves Thatydides felbft unb über die feines Werkes aus guten und älteren Duellen unterrichtet, aus monumentalen fowohl als aus Tit» Μια, . 6ο gab es in Athen zwei öffentliche Deukmaͤler, welche πι viel beſchäftigt Haben werden unb welche beide hoͤchſt EM: wit Inſchriften verſehen waren, in denen einiger

366 EB. Ullrich's Beiträge

Hauptumflände and bem Lehen des Th. gedacht wurbe: das auf

ige bezüglihe Monument in ben Kimoniſchen Gräbern is der Bar

ſtadt Koile, welches der Perieget Polemon befprochen hatte (Tragm.

Polem. p. 38 fg.), unb auf der Alropolis eine Statue des Den

bios, welder die Rückkehr des Thukydides bewirkt hatte, wie Saw

ſarias 1, 93, 11 venmutólid) mad) Anleitung der Juſchrift να

Statue berichtet; ja es if nenerbings auf ber Surg bo fem

füd einer Baſe mit der fragmentirten Inſchrift OOYKYALIH2

OAOPOY ztnibedt, welde man mit Wahrſcheinlichkeit auf jew

Statue des Oenobios bezogen hat”). Das Zeuguiß eines Älteren

Schriftſtellers vom vorgüglicher Autorität iſt ſchon nachgewiefes;

auch bemerkt, Daß Prarippanes zu jener Rotiz über das Berhältuif

des Thulydides zum Archelaos wahrfcheinlich durch bie Erwäßeun

von Glapie Hyle bewogen wurde. Und bei bem philologiſchen οὐ

litterariſchen Eifer jener Zeiten, wo alle in die Litteratur einfáfo

genben Erſcheinungen mit dem größten Imtereffe, oft ſreilich anf

mit Trämerhafter Neugierde und gehäfflger Klatſchſucht beforodies

wurden, darf man überdies annehmen, daß unter ben Littcraten ber

Zeit and) von Thukydides viel bie Rede geweſen. Manches der⸗

artige hatte Ῥετπαῷ Didymus in feinen Arbeiten über

über welche Sauppe Acla Soc. Gr. Il, 2 p. 432 ſpricht, na fer

ner compilatorifchen Weife ercerpirt, und von diefem iff e& bees

wieder mit andern Iuthaten und Entfeflungen in bie Vita Marcel-

lini übergegangen, welche mon in nenefter Zeit fonverbarer Weile besiwegen, weil έφη wieberholt in ijr genannt wérb, δες Grammatiter, bem man auf die Weiſe mod mesıhes andre SB Atteratur vindieiren Tönnte, hat zufchreiben wollen.

Was aber die Schickſale des Thukydideiſchen Gesine nach bem Tode des Berfaflers betrifft, fo ift bie Trawition, begili entweber die Tochter bes Thukydides, welche bei der Gefegmóeiuli das achte Buch überarbeitet haben fol, ober daß Xenepfon, verliere

Anderer Bnfiht über bie Catus ort Deinbin x ——— erer $ 6 Akropolis von —**— δ. 8, weder aus ber an ολ. t ὃν rien ης

Gries, εἶπεν €telnc pel Seen OR etri

zur Erklärung bes Φε. ^À(O0 807

b Ebspeepes, mit feinen Geſchichtewerle an dem dos Thalybi⸗ b eninkpnfte; das Vorhaudene publicirt Gabe, αρ befanmt α deſprochen, f. V. Marcellini 43, wo bie Guünbr, weswegen β we Buch wet vom ber Tochter des Thufybives"), neh Bp AXenopóon fein. Iran, recht gut entwideli werben, uu Ding. 8. rbi. Wit erwogen aber iſt bie jetzt ba$ Berhältnif des Phi⸗

Bui, wie brum fein hiſtorifchea Wert ſowohl in ber allgemeinen ΙΑ des Stoffs ald in ſtiliſtiſcher Hinſicht veh eifrigſte Stu⸗ μα κά Xjufybibrien durchgängig verrieth, f. bie Stellen bei fee de eii οἱ orig. Syrac. p. 127 (8. wwb bei Maller Hi- Wr. P. XIAX. Auch fein Geben Hatte mit Όσα feines Vorbil⸗ W-wepigilené tía änferlige Achulichkeit, daß ex praltiſcher Staate⸗ um wer, bun verbaumt werke unb in ber Berbannung tie ie, ihe Mjrich, bis qud er wieder zurädigerufen werke; web puer B étin. Erik na; Diobor wm Οἱ. 103, nach ben. gavaueren κ afsmärhigscen Nachrichten δεί Plutarch won DE 98, 4 bit DE

Ib zeniek: in mehrere Abteilungen, vom tun früheſtar: Zeiten Gi ins bis DL. 93, 3, ín weldjem Theile auch tur Yaloponnefifit eg verfau mb zivar ganz nad) Thufybives, ben er zuni Theil il wiederholt Hattez in eine zweite Abtheilung, welde bie

δύο veo Altern Dienye bie DI, 103, 2 umfaſſte, uud in eine | were: ex die Geſchichte des jüngere Divays bis DL 104, 2 feier pa denn (m dieſem Jahre begannen Νε durch Diem wt

v Φως hatte ined des —— * Mw Ti -- ges QU Mo wohl TE εί geforhen mans

366 Ullrich⸗e Beiträge y. Ertl. des Syulybíbet.

veranlaßten kriegeriſchen Bewegungen, in denen Philiſtos ſelbſt N. 106, 1 fiel. Die einzelnen Abtheilungen ſcheinen einzeln herandge geben zu fein, und das Meiſte wurde ſicher in ben Jahren bet Exit, alfe vor DL. 103, 2 ausgearbeitet. Hatte Philiſtos tus (den te mals durch das Studium bes Thukydides feinen hiſtoriſchen Ou amtgebiidet, fo maj feine Velauniſchaft mit biefem Diftevifer bel jedenfalls eine weit ältere geweſen fein, wie denn bie θάψει dei Tpufgbines, fobafb fie einmal publicirt waren, gewiß vorzüglich anf in Syrafus viel gelefen unb. in zahlreichen Exemplaren verterit wurben*), IR Thukydides etwa im J. 396 gefterben, fo werk fein Merk jedenfalls bald nach feinem Tode publieirt, uud yin Zahre fpäter war das gewiß ſchon in vollem Maße ber Well, wer VPrariphanes mit ven Worten ὕστερον δὲ δαιµονίως ὀθαωνμάφθη andeutet. Xenopfon if mit feinem Geſchichtswerle nach der ge wöhntichen Veberlieferung bekanntlich evft nach feiner Müdkiehe au bem Feldzuge des Ageſilaus in Afien unb mach feiner Nuflebefung i i$ Heichäftigt geweien, b. b. vom 3. 303 am, web ba aud Wiek Wert das Thukydideiſche ale cin allgemein beinuntes Yoramsfept,: β führt auch dieſer Weg zu bemfefben Reſultate. Es iſt intereffenl m fehen, wie das großartige Meiſterwerk des attifchen. ιν nes und Befhichtöfchreibers δεβεε Zeit und beſter Schule, welge ſchon fo manches hiſtoriſche Talent gebildet und auf den τεφὰ Meg gewieſen hat, wie dieſes Merk auch fen gleich wed) feinem eviten Belauntiwerben zwei jüngere Hiftöriter, Xenopheon und Pins, zu Unternehmungen entzünvete, welche hinter ihrem Vorbilde feriti en, aber dog immer ju bon Binden ber geichägen Utteratar gerechnet wurden.

preller.

der B bel damals f níángl TT ici N en erede Das "a a tw END Ma ebrei nicht alicia bie Act e ite um [o πες Ste Íebenbi f ος, i bern aud) anf die Keime ber Derwegungen, aus weld "ie TER Dionyfios hervorging, [ώοι ganz deutlich Hinwies, f. He

" X "a . "d

Die Beronefer Scholien zu Virgil.

.. Mater‘ Allem, was von alten Exflärern des Birgil auf uns men ift, gebührt ber erfte Rang ohne Zweifel den von Angelo 6 in einem Palimpfeften der Capitularbibliothek zu Verona ent» len unb im abre 1818 in Mailand herausgegebenen Fragmen⸗ , Joel und in dieſen allein an einer Anzahl von Stellen bie wänglihe Geflaft ver älteſten Gommentare, die ben Compilatio⸗ der Späteren zum Grunde liegen, erhalten if. Indeß fann eit meine Abficht nicht fein, auf ten Werth und die Exrflärungs- e tiefen Scholiaften einzugehn. Theils Tann dies, was ben be» miefen unter venfelben, ben Probus, betrifft, nicht gefchehen, e zugleich deſſen Commentar zu ben Bukolika und Georgifa, auf en wahre Geſtalt erft kürzlich burd) bie Mitteilungen aus einer Her Handſchrift cin ſchwaches Licht gefallen ifl, in Erwägung eben, theils müflen dazu auch biefe Scholien felbf erſt in einer mläffigeren Geftalt, als ed bis Περί ber Sall ift, Allen bekannt , Sd beffrünfe mich bafer jegt darauf, über biefe letztern | eigener Revifion der Handfchrift einige Andeutungen zu geben. . Der Gober, wie die übrigen Palimpfeften derfelben Bibliothek, Bobbio flammenb, enthält nah Mais Angabe Gregorii enar- iones ad lobum saec. IX. Unter den referibirten Blättern, p deren übrigen Inhalt ich auf Blumes Iter Ital. I, 65. 263 eife, betreffen den Virgil 51, nämlich fol. 205 und 2065 I— 216, 919 224, 227 231, innere Dlätterpaare dreier

Rimen, wobei in bem letzten ein Blatt ausgeſchnitten iſt;

2,6 Τι, 24

370 Die Veroneſer Scholien zu Birgit.

934 941, innere Blätterpaare eines Quinio; 243 266, drei Dunternionen. eve Seite enthält 13 Zeilen Text in großer tlm cialſchrift mit breiten Rändern unten, oben und zu beiven Seiten, auf denen bie Scholien fien; wenige kürzere auch als Gloſſen zwi⸗ [ῴει ven Berfen. Durch die zweite Schrift, bie mit ber ετβα parallel Läuft, find oft ganze Zeilen verbedit, weniger bei bem Let des Birgil, weil bier wegen ber großen Buchſtaben überall πού genug offen liegt, um bie Schrift mit Beſtimmtheit zu erfennes, befto mehr aber bei den Scholien, bie mit Heinen Qalbuncialen ge Schrieben, durch bie (efr tide aufgetragene Schrift fo gebedt werben, baf in biefem Halle nur hier und ba einzelne Buchſtaben durchſchin. mern, und nur die Anfangs» unb Schlußworte ber Zeilen beutlih find. Ein zweiter. Bertuft dadurch herbeigeführt, daß vie BIB, als fie für die zweite Schrift beuudt und geheftet würbeh, δεν ten find. Dadurch find an dem obern Rande, ber die inelfien Ode Yen enthält, die erſten Zeilen, ober bod) bie erſte, meiſteirs kosgigi fallen, ſämmiliche erhalteiten Zeilen, wo fie, wie meiſtens ter Wut war, bis an ben Rand reichten, um die Anfangs» ober Schluß worte, je nachdem Πε auf ber rechten, oder auf der Kehrſeite ved Blattes ſtehn, verfürzt voorben, unb endlich ble Scholien des Gupeteh Seitenrandes, die jeboch größtenthells nav "Mein waren, [ο εδ” melt, taf von biefen zur wenige Brehſtaben übrig gebieben für. Mai fat bitfe beiven Arten von iden nicht geſchieben unb Hat εφ verſchmäht, durch Bezeichnung der Zeilenfchlüffe unb durch aenhne- Beſtimmung bes verbedten Raumes den Umfang ber Süden fo jum- beflimmen, baf eine Ergänzung vinigermaßen möglich war. Mi⸗— unter hat er feine eigenen Supplemente fogar nicht beſtimut geli von ben Worten ber Handfchrift gefontert. Bei folder Veſchaffen— feit des Textes, ohne zu gebenfen, baf ben Meiften nur ber höchſt⸗ dürftige Abdruck von Lion zugänglich ifl, darf εὁ nicht wundern, bei bie Scholien bei manchen ragen, wo fie zu Rate zu ziehen δα. vernarhläffigt find, und taf man bisweilen lieber zu θά λε Jl Zuflucht nafm, aí$ aus ber reineren Duelle ſchöpfte. Άωας IR οσα mir nicht gelungen, diefen Mängeln fo, wie es bei πἰπβίαα 4. haltniſſen der 3Bíbliotfel, der bip f^

Die Beroneſer Sih olien zu ΛΙ. a"

μι fein οσο, abzuhelfen. Denk bei gebvtaer Dinge And un⸗ Pier Arbeit und 'nrit Anwendung ton Neagratien wire auch ven bind) bie zweite Schrift verdeckten vder zu ſehr verblaßten Aen πο ein gut Theil mehr ya entziffern fein, va mie am gm wenigen Steffen bie früher angewandten Mittel Schaden ger ı haben. Do wirb auch fo durch petuese Lefting veſſen, vois * dieſen Umſtaͤnden zu [ejen war, ind durch beſtimmte Angabe fà, was fehlt, eine genägende Grundlage möglich Trin. No sue ich, da bie Vermuthung ancgeſprochen (A, daß fi in tek ex Sparen ber kritiſchen Zeichen, auf velie vin Pariſer Aukvo⸗ die Aufmerkiamfeit gerichtet. Hat, ſinden würbe (wen rid) nidt ‚von Bergk in ver 3. f. 9L. 18. 18455 bem dieſe Haudſchrift bod) wohl mit ber Mailändifchen Qanb[drift gemeint fein), "δείς Hoffnung fid nicht Degütigt Tat. Was auf dei erften £ fo fcheinen könnte, (t nichts, als willkäpeii gewählte Jeichen, $ welche bisweilen die Scholien δι tem. betvéffenben Verſe ge⸗ n werben. . $$ láffe einige Stellen als Beiſpiele für tiefe Bemerkungen wh, imb darf wohl erwarten am meiſten Sutereffe zu flotun, m ich dazn Gitate aus Dichtern, die zum Theil amb eine aue dere Befpreßung verdienen, als ihnen in einer Ausgabe werben y. wähle. Allerdings es bei folgen Eitaten micht ar —— Denn das Fragment des Attias dei Civ, disp. (ο. I, 28 . Sub axe posita ad slellas Beplem, unde horrifer . aquilonis stridor gelidas molitur niuis k Gier ad Aen. 8, 98 folgendermaßen verfürgt: sub axe posi- . unde horridus aquilonis stridor | as molitur niues, wo ffufang ber Zeile nicht mehr als 5 Buchſtaben fehlen und daher idas die richtige Ergaͤnzung iſt. Anders iſt auch wahrfcheinlich Uxweichung in Virg. Aen. 2, 124, wo bie Scholien zu Aen. p.exiium flatt artificis scelus geben, nift zu verfiehen. Aber be voreilig fein,. aus biefem und ähnlichen Beifpielen ein " πεβεα Alle Eitate abzuleiten. Zur Rechtfertigung mögen ent Quent. genügen. |

pre | Die Weuonefer Sholien yu Birgil.

sur cd... Zu Georg. à, 3 Sic Lucrelius: -pacuag aures ani- pmRmque sagacem. Bol, Lucret,-I, 45, wo bie in ben aͤchten Hand» ſhriften fehlende letzte Bershälfte fid durch dies Citat ergänzt. Denn af tiefer Vers gemeint fei und wicht IV, 910, wie Mei meint, liegt auf der Hand, und iff aud Bernays de Laorelü sssendalione N. Rh. Muf. B. 5, 6. 560 wicht entgangen. 4. 2. 3u-Aen. 12, 718 Mula metu terram gesibus sum- missa peliui, Denm fo und nit summis appelimi, giebt bie dpanbídrift, wie aud Mai gewiß geſehn ober wenigſtens vermuthet Haben würde, wenn er gewußt hätte, baf Die Worte bei Lucret. 3 09 ſtehn. Dort geben bie Handſchriften petebat, was vielleicht Βλ das darunter flebeube quibat veranlaſſt, und imd up Pontii) im petiuit zu Aubern iR. nr ὃν SBefonberé (nteveffont für ſolche Bereieug seéiibins— JSenauiffe ig das Schokion zu Aen. 9, 687, das, etwas abweidhente son λαό Angabe, fo lautet: Peritum multarum. disciplinarum Anchisen fuisse . . . . « e]. “> ssunt Naeuius | qui ila. deo ait; doctus Anehisa Venus -quem pulcherrima diu , ... ; fata docet, diuinum ut pectus habenet. plu.|post:nox serena est Damit if zufommenzuflellen. Pooh. in Virg. Bncol, 6, 31 p. 352 ed. Lion. Cur ibi Anchisen. fecit sisputantem, quod hic Silenum deum, nisi quod poeta Ennius Aüchisen augurii ao. per hoc diuinum quiddam babuisse prae- sumit: Doclusque Anchisesque Venus quem pulchra dearum fari donauit diuinum pecius habere. Naeuius belli penici lib. Ill sic: Postquam auem aspexit in. templo Anchises, sacra iamensa :penatium ordine ponuntur, immolabet auream uieti- etam pulchram 3. Die [εβίει Worte verlangen wegen des ess

Wo 3) 6ο gebe ib bie Worte sad b bet handſchtiftlichen μα

die ET e Lesatt beruht auf ben Aenderunger des erften Heraut eber⸗

aptiſta Egnatius, dem Schneidewin 9t. Rh. Muſ. S. 4, €. 142'zu

A Ehre anthut, wenn er feine Ausgabe in gleichen Rang mit den Hands

Φείτίει (teft. Gr hat bie Handſchrift, bie er abdrucken ließ, mit großer

Nführ behandelt, nnd zeichnet fid) nur dadurdh vor den folgenden Her:

gebern aus, daß diefe bis auf ben neueflen herab bie nario: fei

hb ο ος Aenderungen nod) immer mehr gehäuft haben. Dicke en

Berfe finden fid aud δεί Cynthius. Cenetensis Mai auct. class.

Die Beronefer Sqcolien zu Birgit; 373

wädtihen Zufaßes, bag ffe tem bellum punicum entnommen find, . afürniffes Maaß. Daß für biefe& Hermann das richtige Schema mfgeftellt Hat, darf jegt nicht mehr bezweifelt werben, und nur bat» ber fann noch Streit fein, ob Müllers Annahme, taf vie Arſio #8 dreizeitige Ränge die Thefis in fid) enthalten Tann, zuläffig fet. Bem ich indeß Hinzufüge, daß viefe Freiheit durch nähere Beſtim⸗ nungen wefentlich eingefchräntt wird, daß ber Accent eben fo gut, pie bei ben andern altrömiichen Berfen, fein Recht geltend macht, κό daß endlich mit tem Versende meiftens, wo nicht überall, ein evoifier Abſchluß im Gebanfen verbunden (ft, Regeln, die fid) an et Beifpielen, die kritiſch ficher ſtehn, entfchieven bewähren, fo iwl Der Borwurf wenigflens, daß auf tiefe Weife aller Willkühr Raum gegeben fei, fallen. Unter dieſer Vorausſetzung alfo [Φτείθε d) vie Berfe fo: * -. Póstquam avés aspéxit In témplo Anchises, sacra in ménsa penátium órdíne ponüntur: auream ínmolábat victimam pülchram. Ww mensa flatt immensa aad Scaliger ad Varr. de l. |. p. 200 κ. Bip. Statt auream möchte des Gedaukens unb ber Verbindung vegen vieleicht auralamque zu Iefen fein. Diefen Geſeten fügt M) nun auch das Citat der Beronefer Sqoliaſten, in dem ! R6 νά Saturnier erkennen foffen : ^. Doctüsque Anchísa Venüs quem pulcherrima divum fata docét diuínum ut péctus habéret. | Der Hiatus zwiſchen divinum imb. ut (ft durch die Caͤſur geret ertigt. Die Mebereinfiimmung mit ber Stelle des Ennins δεί Probus, woran Muffmann Naev. fragm. p. 39 Anftoß nimmt, darf m fib nicht Kindern, bie Stelle dem Nävins zugufchreiben. Demi m von Birgit hinlänglich bekaunt if, daß er Verſe von feinen Bergängern enilchnte, fo ift fein. Grund, daſſelbe Verfahren für kunius in Abrede zu ſtellen. Außerdem bezengt Cicero Brut. 19,

386, ten ich [echt nicht vergleichen fann. An fih ift das feft gleichgültig; iber er konnte fie fchwerlid aus einer andern Duelle haben, als aus’ dem sodex Bobiensis des Probus. Alſo vielleicht eine neue Quelle für bie Rrifif des Lehteren.

yas Die Sevoneteu Scholier zu Birgit

70 αη ή de, daß ex vieles non Naͤvinc entuommes habe, uh uas wit folgen Werten Ca Naevio vel sumpsisti multa, gi fateris, vel si negas, eurripuisti) daß man nicht zweifeln Toms, tef «x ipsissima Ναρρὰ cerba, wie finpmona ſich auswüdt, herũber⸗ win. Dennoch wu die Cuifibeloung ungewiß bleiben, weit der η des, Naͤving im Coder duch eine Cüde von bep Verſen ge ναί iß. Dese om Cube. bec Zeile Gub wehrere Subflobee eg geignitten, wie his folgende wit plu fehliefienbe Zeile zeigt. δε M legten Buchßaben ver Zeile ſind wy» god fo chen mit Stcherheii zn, gerbürgen. Wie vinl aber weggeſchaitten ift, ή. ſich hier vicht eviüteu,. wie bob on wanchan audern Gem, mo im με ὃν qiti ſtehenden Zeilen bie Gains ſichee ift, aberdings geli Gen, fena, Die Zahl Ws Vabßaben, die auf (Mt Weiſe wu zen find, geht etwa bie zn 17. Darnad faun ein Gedauke iei Art geftanden hahen: ‚fuisse, praeter Virgilium etiwe probare possunt Neexiua | οἱ Banius qui ita de: eo ak. Vielleicht würde (don einn Entziſferung her nach fuisse folgenden Buchflaben Auffchlußß geben. Aus demſelban Egunhe wage. ich auch üben die ο, Werto vom plu qu, bie εδ noch bem Günt angehören, feine Vermathung. Nach der lehten Annahme, tie wie: ἀπ weniger wahrſcheinglich if, wäre dieſelbe Chef, weiche rout qu Ennius citirt, gemeint, und durch ungehörige Weweéomem Schr ben. Denn dieſe ΙΕ Α wich fe zu [κι fein: '

. doctusque Aysbigg Venus. quem. pulchra dentem Pe dopavit divinym peckg, babere. *) - -

Zu Aen. 3,81, ίσης —*&& ig, H. fedem alqua auditam iler ab imo A, . . hat wenbediér. Bermuikungen vexanlaßt. Der Coder gigbt (ande sique. qudiem Norah f |». mg unbedenllich famam zu «ρω (f, |

009, Sm bem folgenen Scholion fnb die Verſe Wt Se von Mei rüdfia gelelen, aber wegen ungenügenber: Begeidirung. der

*) [Raum —88 daß Eunins b: Doctus ck Venu quomm —— divum faa "daret fari, divinum ut pectus haberet

3. 8]

Die Beronefer Scholien yu Birgit. 375

Lücken falfch ergänzt, was freilich (jon aus Apoll, Rhod. 1, 134, bem Parrxo gefolgt if, zu erfehen war. Nach den Zeilen vertheilt, lauten bie Worte: Uarro Argonautarum primo: Ecce uenit De- nai mullis | namque salus Clytio, Laerni quem Naubolus ex se, Laernum Naupliades, Proetus. sed Nauplion edit fil | Ρα- naiq. Die Zahl der abgefchnittenen Buchflaben läßt fid Bier mit ziemlicher Beftimmtheit auf 14 bis 16 berechnen. Darnach kann ans. Ende. bec erfien Zeile etwa celebrata propago geftanben $a» ben. Unſicher it die Ergänzung ber zweiten Zeile, weil nicht beuts Md. zu erlangen iR, ob bie Worte mit Danaiq, b. $. Danaique Genfer b. bus We einzige Abkürzung, die vorfommt) fchließen, eher ob under hex ſehr büfen zweiten Schrift, bie barauf folgt, noch einige Buchſtaben verborgen find. Denn bis and Ende reicht bie Zeile wicht, Weun das Erſtere ber Wall ig, wie ich glaube, ba q, wir ſicher fihien, [ο darf mon vermuthen, θα (oder filium) Amy- mone Kuropae Danaique.

6. 34 Aen. 5, 473 Ennius in VI aut animos superant alque 95p . . . ο rima | era belli spernunt. Asperrima δα Mai goſchnieben, unb fo fann allerdings. geſtanden haben, obgleich ber. Raum, wo die Vuchſtaben verdeckt find, mir größer zu fein ſchien; sspera prima würde ben Raum füllen. Die durch das Befchneiven eniftanbene Rüde, die hier in ben Anfang der Zeilen fällt, umfaßt nicht mehr αἵθ 4 bis à Buchſtaben; vielleicht munera, obgleich bie wor © mod. ſichtbaren Hefte eines Buchſtaben eher auf d ober fam benten feinem, Alſo

aul gnimo superapi alque aspera prima munera belli spernunt.

7. Zum Schluß noch ein Scholion, αφ viel Unheil pite yet, und daher ganz in einer beffern Gefalt hier fichen mag. Zu Ecl. 7, 22 quale meo codro codrum plerique uergilium acci- piunt alii cornificium nonnulli heluium | cinnam putant de quo bene senlit simililer aulem hunc codrum in elegiis ualgius honori | fice .. .. ο... . et quadam in ecloga de eo ait TP ille canit quali iu uoce canebas aique | solet nu- meos dicere oinna tuos dulcior ut numquam pylio profluxerit

376 Die Beronefer Scholien zu Birgit.

ore nesloris | aut ...... . oredem .. . . . .. . ua echt tn ne... llam credis mibi. ..... uilam | no- ctem non hilarum posset . . . .. ed..... falleris insanus quantum si gurgite nauta | criseae quaerat flumina castalise Deere the qui accipiendus est gv- σικώς, |

Die Zeilen beräßren ben dupevflen Rand nit, ba fie ber ein auf bem fchmalen Seitenrande gefchriebenes Scholion, das fen weiter oben anfängt, und fij bis hinter die erflen Zeilen viefes auf dem unteren Rande ſtehenden Scholions erſtreckt, von demſelbes getrennt find. Daher find die Zeilen Hier vollſtaͤndig, und was Mai Hinter den erften beiben Zeilen noch gelefen hat, quod s. laude, fleht zwar da, gehört aber jenem, foft ganz zerſtörten, 649» fiot des Seitenranbes an. . 3n ber britten. Zeile ſchien appetat, was Mai hinter fice gelefen gal, mix wafijer; ohne Zweifel Reji appellat. Hinter ail führen bie Refle ver Buchſtaben auf nos dum, quondam ober etwas Aehnliches. In der vierten Zeile giebt Mai sole; mir ſchien soles faft wahrſcheinlicher, obgleich der [ερίε Dad Rabe nicht ganz deutlich iſt. In der fünften if zunächft vor ore wahrſcheinlich, aber nicht ganz fier lo pect. Die. SBorte bes Scholiaften ſelbſt find demnach vollkändig und Πόε, unb Wes was darüber von Bergk de Cornificio ind. lect. Marb. aestiv. a. 1843 und vou Unger im feinem in den nächſten Tagen bier. ev» ſcheinenden Werke über Valgins, von bem bie erſten zwanzig Bogen bereits gebrudt find, unb auf das daher jeBt ſchon 9tádft. zu nehmen wohl erlaubt fein wird, vorgebracht if, fällt von ſelbſt. Ebenſo ift Mar, daß die Berfe nur bem Balgius gehören können. Es Handelt fi) nur noch um bie Herſtellung biefer Berfe. Deutlich find Die beiden erftem Diſtichen; nur barf man ben erflen Hexameter nicht mit ille, wie Mai getan hat, anfangen Taffem, fordern ber erfte Fuß wirb wohl in ber Lüde zu ſuchen fen Da laßt fi mandherlei vermuthen; vielleicht fland geradezu codrus, und in bier [επι Falle wäre zu fleffen: llle canit Codrus. 3m 4. Berfe faf fen die Reſte fich paffenb vereinigen zu: Nestoris aut docto pe- ctore Demodoci. Das Beiwort doctus fieht bem fagentundigen

Die: Berunefer Sholien zu Birgit, 37T

änger, deflen Samen Vergk 6. 7 unb Unger S. 52 mit großer ahrſcheinlichleit Bier gefehn haben, wohl an, wie der Sapphica usa Catull. 33, 19; unb doclum peclus verbindet Martial IX, ). 4. Def aber die Namen des Reflor und Demobofut hier fjeub find, wirb wohl auch ohne bie reiche SBeifpicifammiumg bei nger 6. 51—54 Glauben finden. Derfelde ninmt Anſtoß an Πο ere Nestoris, weil nach ber Analogie von Berbindungen bier εδ nur Pylium os annosi senis oder höchſtens Pylium ος mis hätte gefagt werben fónnen unb weil ſich mie ein Sntorud, la Pyliam seneciutem Nestoris, {τοῦ der häufigen Wirverfolung Μαι Gebanlent finde. Ich fehe noch feinen hinreichenden Unter⸗ Web des Ausdrucdds von Berbinvungen, wie Νεστορέῃ παρὰ vi Πωληγενέος βαθιλζος, un» Alexandri Phrygio sub: pectore La- Wi. 1, 475, um bie Worte zu verbächtigen. Dann aber Περί ger Mj nichts näher, als Pylii zu ſchreiben. Denn. warum ba οτί» pae artis praeceptis indignum “fein folk, wie Unger ©. 57 fagt, be id) nit ein. Etwa weil die Aenderung fo (eit ift, daß jebev καί verfallen Taun? Biel unfritiffer iſt jedenfalls Ungers Ber wen, der neclaris eu riuus ober Keber neciareo aut cantus - tore Demodeci τὸ mod) einiges Andere vorſchlägt. Alle Viele pielereien, wie er fie ſelbſt €. 61 :umfichlig genug nennt, ſind ı Bunde sur. ber. Ergänzung ber Rüde von peclore zu Liebe ge⸗ adt. Daſſelbe gilt von Bergks Bermuthung,. der Nestoris für éoffem α άσε; und vox aut Phaeacis pectore Demodoci yor« Κάρι. Die erfle Aufgabe, wo es fid um eine Rüde handelt, maj Mj wohl fein, die Lesart ber. Handſchrift - Herzaftellen, die bana meerhin, wenn fie falſch if, verbeflert werben mag. Oder ſoll an 6 wirklich einreben, daß ber Schofiaft oder ber. Abſchreiber esipris aut Phaeacis pectore Demodoci geſchrieben $abe Das ere Diftichon bedarf Heiner Aenderung, ta insanus und naula, z. welches [εβίεε Mai raucae gab, vofiffommen fiber leben. auise hatte. bereits Unger ©. 7, ohne das Wichtige zu Teunen, i gutem Gefühl vermuthet. Ebendaſelbſt iſt der Gegenfag zwi⸗ hen flumina Castalise und gurgite durch vaffenbe Beifpiele er⸗

s (x

378. Din Sivesnofev Schobien zu Birgit

. €9 Meilen alfo. wur sed) die Worte von tra. (4 ed, ia be wen allerdings eim drittes Diſtichon Leicht zu erfeumen {β. uh was beu. Gebaxfen betrifft, it fe viel gewiß, bag darin burd) cre- dis. mibi die Meinung eine® Andern über ven, ser ſpricht, enge. führt war, die durch das folgende Diſtichon wrriidgemiefen virt. Zu weld aber geht Unger 6. 10 fff, wenn ev aus bem Bilde eines Schiſſero, welcher ſuͤßes Waſſer ία δεν. ſaczig⸗ bittern Üieevestiche feft, mt deſſen Thorheit jener Irrihum verglichen wird, abnehener will, Balgins fei ven einem Freunde zu einen: heiteren Gebichte enfgeforvert, une weile dies Auſinnen damit zurũch, vag er ait Tomoruber nichto Frondiges geben Bnue. Diefen Quusb Halt e für Horaz wegen Hor, cam, $, 33, worin fBnfginé. von feiner Tomeo über den Tod eines Knaben abgemahnt usb zu einem Φεβ. καὶ GSiegeclied aufgefordert wird, ux flet ie bem Gedichte, ben efe Bexfe enimonmen find, bat olt onmes Sintsertöiguriben. re eje Gedanken ausgehend, fdjeeibt- cu wie beiden Beufe fo: | :.. Quod camlande temen credis mihi publica. festa Nyctimene. hilarum poaset adire meine?

)fein Nyctimene, wa® hier in bem Cinne , wie fsaf Philomeh Reh, geſagt wäre, fait noctem nos, wirber wv um bee fol genden Ergänzung willen gemacht, flat daß dieſe, wenn men fie wagen wollte, β au jene am fij umerdächtigen unb. ſicher βεβεν ven Worte aulehnen mußte. Sane aber iB ef end) darchaus wi kahrlich, ven Vergleich in fo ſtreuger SBeife zu uchmen. Duni den eiafachen Aueſpruch, daß der Angerebeie ſich in irgend einem groben Irrtham befinde, iM ben Wocbrrungen des Vergleiche voll fenes genügt, umb crcdis führt ja amp viel anifihiebener anf eine falſche Dieinung, al auf eine unzuläffige Zunuifung, wie fie in jenem Horaziſchen Gedicht anögefprodien- if. Schon νο, oßee andere Diängel in Auſchlag zu bringen, ſcheint mie daher bief Ergämung wm. Πε, was darauf gebaut if, alles τος zu entbehren. Die Meinung Bergke, der übrigens Me Läden uwnant gefällt [4βί, dem von ihm angenommenen Gedankengange wach aber darin ein weiteres Lob des Eobrus ausgefprochen benfen muß, taf tée Bere, ebenfo wie die Birgilifgen, ans einem Webfelgefennk

9yie-Savonofat Gdpo an o δέν, 329

ολ weh: mid dem⸗ lehten Diſtichan Queb: eine imi bung "ος θές quagium e; gurgita rango ΟΕ η. ras flumina Casleliae) eine auders Perſon eintuete,- welche jenes Lob als einem. guoben Irrthum bezeichne, hat Unger 0. 62 ff. rich⸗ tig zurüdgewiefen. Sie foli fihen! bwrd bie: Bemerkung, daß in der Perfon des Birgit: leinecweges ein SDabrb, [ανετα nur ein Lob übesiben Codrus anegeſprochen wird, und bajer auch ein harter Tadel mad). vorhergegangenem Lobe nicht toilifüfetid in bie des Valgias Yinringehnagen: werben. barfı.:@Bab:ıbie« Dieisitug betriſt, bap umter dem Namen des Qobruó der Dichtep Cornificius verbor⸗ gen fei, was von Unger (don aus andern Gründen befeitigt ift, fo findet efe qu dam vorfiegenben Scholion, das nad Mars Lesart jene Annie mit veranlaßt haben mag, (n feiner jetzigen Gefalt feinen Anhalt mehr. Ohne Zweifel iſt darunter ein mit Virgil umb Valgine befrenndeter Dichter zu verfichn, mag diefer nun wirklich fo geheißen Haben und alſo Grieche geweſen fein, wie Unger em nimmt, ober mag irgend ein anderer, den zu eutdecken vergebliches Beginnen fein würbe, unter dem Namen verborgen liegen. Bergk hatte auferbem die Schlußworte des Scholions qui aceipiendes est φυσικῶς, welde nad einem burd) Die zweite Schrift verdeck⸗ ten Raume von etwa 30 Buchftaben am Ende der festen Seife gu erfennen find, berbeigejogen, indem er fie auf das von ($m vermu⸗ ibete rauco im vorlegten Verfe bezog, und hierin eine Uebereia⸗ flimmung mit bem Juvenaliſchen raucus Codrus fah. Abgefehen davon, baf fene Conjectur fij durch die handſchriftliche Lesart nicht bewährt, flände eine folde Erklärung eines Citates als einziges Beifpiel da, Was burdj die Worte erklärt werben fofíte, ift. ſchwer yt fagen, ba für die Ergänzung ber großen Lüde aller Anhalt fbit. Ebenfo muß ich mich bei bem beiden SBevftn des Balgius, wie am vielen andern Stellen biefer Schofien, mit einem negativen Nefultat begnügen, Denn obgleich ber Gedanke den verfchledenften Bermutbungen Raum giebt, fo finde ich bod) nichte, was dem Sinne und den bier und ta durchſchimmernden Buchſtaben zugleich genügt, vieleicht deohalb, weil tiefe Burhftaben, fo fider fie ſchienen, tod in vereinzelt Refen, um feft verbürgt werben zu Können. Vielleicht

880 Be ivenutei Gdolien qu δε

Auffchluß geben. Auf tie SSevje vertheilen fif die Worte fo:

ha Codrus ille canit, quali tu uoce canebas

z: atque solet numeros dicere, Cinna, tuos

^ .. delior ut numquam Pylio profluxerit ore

p 'Nestoris aut docto pectore Demodoci

4a la... n6... llam credis mihi:..... . vitam "-:' ' moolem non hilerum posset. .... ed . . ... λε . falleris insanus quantum si gurgite nauta -

"Wt. Oriseae quaerat flumina Castaliae. --

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Zum Berzeichniß der alten Rünftler.

66 find zwanzig Jahre her, taf ih im Runfiblatt ben Gil lien Catalogus artificum mit einer Anzahl zerfirent vorlommen- Nr Künfllesnamen vermehrte. Oſaun und Radul Rochette ließen re Nachtraͤge folgen (1830. 1832) und ber letztere hat 1845 kine Lettre à Mr. Schorn bí$ zu einem Bande von 452 Seiten ant- gedehut als Supplément au Catalogue des artistes de l'antiquité Grecque et Romaine. Das Jahr vorher fatte Graf Clarac (n feinem Catalogue des arlistes de l'antiquité, extrait du manuel de l'histoire de l'art chez les anciens 1844, ter auf 270 6, ten eben fo gebrängt, als das Supplement wortreih if, ebenfalls auf die Vervollſtändigung des Verzeichniſſes mit allen. nach und sed in den Naqhtraͤgen oder eimeln aufgelandten Namen feine Waf- mertfamleit ganz beſonders gerichtet. Es i wicht Im Mindeſten meine Abficht, mid zum Hecenfenten tiefer Arbeiten aufzuwerfen sder Bemerkungen auch nur über einen Theil bes dargebotenen Stoffe durchzuführen: bod giebt mir insbefondere das Supplement, νά fij am ten Θ/Πί (den Katalog enger auſchließt, Anlaß, vom Wem eite Reihe von Ramen zu einem Tünftigen Künſtlerlexiken wfommenyufleffen, das freilich im Charakter ber Ausführung, wie & Form uud Anorbnung ſehr verfchieven ausfallen muß von bem wechergegangenen verbienfilichen Vorarbeiten. Sande vow ven Namen, die ich aus bec neueften Runfllitteratur angemerft hatte eine fo Teichte Mühe find ^ unterbeffen in Recenſionen der ge⸗ Φου Bücher, br von Dfann ia ber Dollefien Litter.- Zu,

3982 Zam Berzeichniß der alten Käufer.

1846 N. 41—43 umd des NRochette’fchen allein von Rangabis in Athen in ber Revue archeol, 1845 p. 421—33 und beſonders von Walz in ben Heidelberger Jahrbüchern 1845 €. 383—407 angeführt worben und ich darf mir daher erfparen, tiefe Bier nf, mals anzufchreiben: ich werde alle ausſcheiden, die ich in Bezug af das Supplement irgendwo ſchon erwähnt gefehn habe.

Das Wichtigſte find die von Roß auf der Afropolis von fir dos entdedten Jaſchriften von Erzſtatuen, groͤßtentheils vom Cxyre ſtern (isdarevoaries, Roß überfeht Sicher ber Bär“, n. 9todjette sacrificanles., nad) Plinius, welcher Statuen vom folder δεί mehreren fünflfern anführt) der Athenäa Lindia unb des 3e Φάίαδ, tie er Im. vierten Bande des 90. NRheiniſchen v feum belanut gemaqht Hat. Cv Ίερ fe: ter Schrift si vor die Zeit der Römifchen Herrſchaft, nicht ver bab beitte mb aucht nod) dem erſten Jahrhundert vor :unferek Beitverfiruig, pam sese Eje fendi wet in die mahboniige Zei finca

Bildhauer und Exzsieher.

Archit eles, λάτνπος, ver (einim Sohn einen ense dept. Philipp. Thessel. ep. 78. » . Stjemáoborof, der Bater eines δωρεά Mffen Name yerftört (fi, in einer der Lindiſchen Jaſchriſten, mens ter der Sohn. dem Vater in bec Kunſt nachfelgt und beifkcht, te cher end) hier im Vater ein Erzgießer qe μα. m Rob ee κ. 6. 176 0). 9. 5 ρα τανφ6 von Soli, mi er —* " κ alg Mie in Bros, uud Epicharmos des Epicharus Sohe, Soin, m. ver. Baſis ber Efrenflatue eines Mürngenes. να, ή a. $9. €. 167 f. N. 1. Ade Eubulos mad der Bamberger Haubfgrift : ο” XXXV, 8, 29: Eubuli mulier admirans laudalu-, Bahnlidie: di gilis compulans. $5. v. San im Kunſiblati 1834, ee Berne! ο &xeleftides, unter einem Süeifoefdeni.da ya μήν πα in Wien, nod X. Git Mtheil⸗

Zum Berzeichhniß vor attis Αμ 565

Wopferen 6. 198. EHHKE ,... 3XERGHSEN, "she Rep krekeſtos geleſen 'bufte; da bod mehr als Vici Buthſtaben Ἰωήφει E und Σ fehlen. Ehe θε Juſchrift wird ulii Anftgetpektt APIZTONBIK » SEMMEN1102 EK v. wt der richtigen Bemerkung, tap Miſtonitds mich der Kufgefeitt [εά Konnte. Roß fa& APIETONEIS«E and nahm ih für bieſelbe Perſon tiit einem von Plinius genähhten Känftter. Clare Calal. p. 085, der auch ben Exekeſtides p. 265 Hat. Eine Stätue teb Sertus Pompefns f& Paris Mi tok BOEAIRN APIESTONLAA, und Wxifichives féwmt and) hiernächſt unter Muaſilimos eir.

Slaminins Bacca. Montfancon Diar. Ital. p. 105. D. O. M. FLAMINIO VACCAE SCVLPTORI ROMANO QVI IN OPEPIBYS QVAE FECIT NVNQVAM SIBI SATISFECIT.

Grophon, wem nicht Sxopbon, der Meifter eines anf vine wiebern Säule aufyeftellten Bildes ber Tochter Zeus Gfpbanto, *. i. Eileithyia (eme Erflärung, worauf bie gang unbefangene lnterfa- dung Immer qurüdfommen wird und welche im Supplém, p. 287, wo ein Künfiier Gipjentos geſeht wirb, body ge fehr obenhin ger &onumen If) nach dem Diftichon, weiches anf einer von Melos in bes Haus Nati (n Venedig gebraten fehr alten Säule eingegra⸗ ben ig, ΒΥΙΙ. Epigr. Graec. n. 119. Clarac Catal, p. 100. Die Worte 004 γὰρ ἐπευχόμενος ὀτέλεσσε (τόδ᾽ ἁμεμφὲς ἄγαλμα) brüden die Arbeit ans. Jacobs Append. n. 323 ég- yarıyars παλάμαιόιν ---τελέω. SDeifpiele, daß Künftier ihre eigenen Werle weisen, find hänfıg (R. Rochette Questions. de Phist. de l'art p. 130. Anthol. Pal. ΧΙ, 213 εἰκύνα Myvado- sw ygayag «4ιόδωρος ἔθηκε); aud) nad Gelübde, fommt vor einer fehr alten Inſchrift: C. I. n. 3166 'ἀπολλώγιος .«4ἰνέου

ἀγαλματοποιὺς ἐπαγγειλάμενος ᾿ἀνέθηχε.

Qepbá fos. 3m C. Y. n. 1179: 440.AIZTOT TX

T: dh einer Baſis in Epibauros. Dieß (t ber Name Ders: denn daß bie Goͤtiernamen feit einer gewiſſen Zeit

984 Άντα Verzeich niß der alten f&agles,

anf Stenffen überiragen wurden, was Riebuhr [áugnete, ift in ba Syl. Epigr. Gr. p. 166, ausführlicher von Keil Spec, onoms- tolog. Gr. 1840 c. 1 gezeigt worden, unb bafür lichen fich außer bem sod) Beifpiele zu Dutzenden anführen. Hephaͤſtos ſelbſt kommt {ο vor C. I. n. 628, 1. 5. Ἡφεστος Φιλήμονος Ἐρχιεύς mh Φιλήμων Eipdorov: und gerade für einen Künfller (jt biefer Rum paffenb, fo wie Athena, Apollon, Artemis, Oermed κ. a. wohl adj im Allgemeinen unter beftinuntem Bezuge beigelegt wurben. Dom iR TX als τέχνη zu verfiehen, und fo fieft man auf einer isti ans Wegypten im Mufenm zu Turin Πρώτυτος τέχνη ἐργαστη- θιάρχου, auf ber befannten Tabula lliaca in Berona Θεοδωρηος (Θευδώρειος) τέχνη, bei Ῥαπ[απίαν X, 18, 5 ἀνάθημα ti ὁμοῦ καὶ 5j τέχνη. Aehnlich iff C. L n. 1409 «{ημητρίου iw 4ημητρίου γλυφή , gewöhnlicher aber ἔργον, wie am ber alles Stele des Ariflion in Athen ſteht “Agıoroxidoug Spyor und d bekannten Statuen «4εωχάρους ἔργον, Avcınov ἔργο», 08 Atticiani, woher denn zuweilen ofue ;spyo» der Name des fib ler im Genitio ſteht. Martial IX, 45 «{υσέππου lego, Mar Φώρου τοῦ Ἐφεσίου, Digdumeni, auf gefihmittenen Steinen cher in der Regel und nur zuweilen im Nominativ mit ΕΠΟΙΕΙ währenb nur felten ber Name ber bargeflellten Perſon im Benin ig (M. Pioclem. T. VI tav. 22 not.) Die Juſchrift Ἑρμολόκον C. Ι. n. 4200 „in capite columnae lonicae* wird ebenfals af den Baumeifter ober Bildhauer bezogen: bod) iR möglich, daß tef, wovon Chaudler fpridt, vielmehr die Baſis einer Statue war, de diefe Form vorlommt, und der Name könnte boum aud eine anbett Beziehung Haben. Daß Billoifon be$ TX ansgelafien uwb Yen queoilie ein von biefem als beſondern Stein gegebenes XAIPE mit ADAISTOT in verfelben Zeile verbunden fat, mo e$ eft Sinn if, kann Chandlers Abfchrift nicht verbäcdtig machen.

Muafitimos, Telefons Gofu, Rhodier, macht bes Cry bild eines Onomaſtos in Lindos, Roß S. 171 N. 5, Muaſitino und Telefon bie Rhodier gemeinfchaftlich die des Kallikrates, Tele fon vermuthlich der Sohn des Mafitimos und alfo der Enfel bei schen Telefon, taf. €. 172 R. 6.

Zum Berzeichniß δεν alten Sünftler 885

Maafitimos, bes Ariſtonidas Sohn, Berferliger bes Erzbilves eines [Rafi]fzativas , wie ber Herausgeber vermuthet ar gleich Maler (was in biefen Zeiten. zwar auffallend wäre), in⸗

Wm Plinins unter beu Malern anführt: suni eliam non igno- lies quidem, in transcursu tamen, dicendi, Aristonidas Maasitimus Aristonidae filigs et discipulus, bof. ©. 180 92. 11.

Peithandros, gleichfalls ein Lindiſcher Erzgießer, Sof.

&. 179 91. 10. .. 85 59le$ von Halifarnaf machte in Lindos ei Erzbilbuiſe, wf e. 172 f. 9. 6. 7, fo wie zwei andre in Delos unb Aſty⸗ yolän, die im Supplément ſchon angeführt find. Bei ber letzten iſt auch fein Vater Spofggnotoó genannt.

Protos, ein Kydonier aus Kreta, machte eine Statue ber» ſeben Art in Lindoe, Roß. S. 174 9. 8. Ppthokritos, des Timocharis Sohn, ein Rhodier, machte das Bild des Ariſtolochos in Lindos, welcher Prieſter der Athene geweſen war, Roß G. 170 9t. 4. Ex vermuthet in ihm ben, welchen Plinins unter ben Erzgießern nennt, welche athletas el armatos et venalores sacrificantesque yorzugeweife gebiet fetten. Derſelbe in einer verſtümmelten Iufchrift in Rhodos bei Roß Hellenila M. ©. 108: ΠΝΟΙΟΚΕΙΤΟΣ TIM[oxegıos Βόδιος ἐποίῃσε, 4 | Timocharis von Elenthernã in Kreta, ſchon belaunt aus einer Juſchrift ans Aftypaläa (C.1. II Add. p. 1099 n. 249b); sem ihm auch das Bild eines Erprieflers in Lindos. Roß ©. 169 8.3. . Derfelbe-aud unter ber Weihinſchrift der Statue eines Ke nephantos in Rhodos, Roß Hellenita. II ©. 108.

o fipattos und Zenon, beide von Goli, machten. " weinſchaftlich in Lindos vermuthlich eines ber Erzbilder ber jega- τεύσαντες. Roß ©. 168 R. 2. | Ä

Telefon f. Muaſitinos. Zenon ſ. Sollpatzoe. .

Steinfäneider.

eo fanbrods. In ber Heinen Sammlung im öffentlichen Mu⸗

Ίαν zu Bolterra ſah ih einen Slarabaͤns mit ber griechiſchen 3s Ri. fe PR 5. τι. 25

a

980 Zum BVerzeichniß der dick Ränfler.

ſchrift MYSANZPO. Φο ΣΗΜΟΝΟΣ anf einem älteren Stein wir® Griechenland, Annali d. J. VI p. 198.

Golytimos, JIOAYTEIMOY. Herafles. Duarum ve- lerum gemmarum musei Olivierii explicatio in Goris Symbol. litter. V. VIII 1744 p. 119. Villoiſon in ben Mém. d. Piss. de France T. ΙΙ p. 145. Clarac Cátal. p. 180.

Was tern S etopbitoé befzifft, von welchem Suppl. pi ein belorberter Auguſt mit HPO@IAOC AIOCK OYPIA αι antilke Paſte ungeführt (f, fo kommt in bes Pater Wiligelm μ- xemburgum Romanum ein Stein des Kioflers Echternach Yor, ver maih (jm ben faifer Auguſt im Lorberkranz vorftefit sitit ver ἂν ſchrift HPODIAOC AIOCKOIPOC. Vieileicht Hat er "Gteh and Paſte verwechfelt, da auch das falſch geſchriebene Patcdnymicm auf 4IOCKO YPILA veutet. Bon Hyll os de dft der ſchöne junge Satyr ſchon abgebildet in bem Miscellanee di ose antiche der Eapponifchen Bibliothek in ber Vaticana N. 3016 Tol. 38 mit der 3nftgrift Υ 41060 Z4IOCKOYPIAOY EITOIEL.

Münzftempelfhneider.

Dieſer, deren (dj 1827 nicht mehr als adt zuſammenſtellen konnte, find jetzt im Supplément p. 69—98 adt und zwanzig anf gezählt, als geſichert, affe aus ber beſten Zeit und aus faſt aller . XTheilen Griechenlands. Stieber ſchloß ſeine SBemertungen "über i frühere Lettre à Mr. le Duc. de Luyries sur les gravears des monnaies Greoques 1831. im funfiblatt 1832 Gt. 41. 42 mit diefen Worten: „Wenn niti auch dahin geftefft bleibt, ob die Rn men Exakeſtidas unb Moloſſos Künſilern ober iágiftvatfjéone angehören, mern aud) gegen Nulfivas, Ageſias, Euphas und ba Sicilier Apollonlos gegründete Zweifel erhoben werden dihrften, ff Tonnen wir doch Eumenes, Kimon, Enänetos , Choirion, Vrokles Philiſtion, Kleudoros mit allem Grunde $ón αν Stempelſchneider von Giciliem und Großgriechenland halten, ssh wer fónnte ba, wo bie Nachrichten der Schriftfteller fo gan Hi mangeln, matfematiffje Gewißheit verlangen ?

Mit Recht wird ben Münzen des Theodotos (p. 9”

Sui Berzrichnißz der alten fasi flet. 9587

Mn ber Duc be Luynes zwei Exemplare befigt, ble zu ben fb w archaͤologiſchen Entdeckungen ber Zeit gerechnet werben, ber Mile Griechiſche Styl, aus der Mitte des vierten Jahrhunberis gelegt. Ich fof von ihm in ber herrlichen Sammlung be D. hen Garriri aus Turin in Siyrna den fihönen Apollon en ib, mit ΘΕΟ4ΟΤΟΣ EHOIEI, Rv. Schwan, ΠΥΘΕΟΣ nnb aisZOusíor. Daſſelbe Gepräge nnb mit ΘΕΟΖΟΤΟΣ BOR! ub mit bum Magifivat MLANAPON.AR Qnod ww lauuter Rome), und man etfesmt, daß unter Pytheos ber Kuͤuſtler Doch vervollkommnet hat. Der Ausorud des Apollon iſt volt m Ernfle ber Begeifterung , ber faft etwas in ba —— ε, ahnlich wie in bem Giuſtinianiſchen (jetzt Pourtales), ber wertennbare Aehnlichkeit hat. Dreißig Fleinere Münzen mit bem ben Typus, mit der feinften Manigfaltigleit im Schwan und ber ewegung feines Halſes, aber ohne Namen waren in berfelben eum. - -

Toreuten.

8, Surins Diomedes. Grabark im Mufenm Ehiaramonti. Billig p. 473.) Ueber einem von Adlern gehaltnen Blattergewinde: L:FVRIVS DIOMEDES CAEAATORDE SACRAVIA . Unter vom Lanbgewinbe : CORNELIAE | L- F. TERTVLLIAEVXORI | Didy maon. Virgil Aen. V, 359: et clipeum efferri jussit, idymaonis arles. Wie ber Dichter nad wahrfcheinlicher Erklä⸗ ng ben Toreuten Altimebon in das Hirtenlied aufnimmt (Ecl. Ili, ', bei Sillig p. 36 ,— denn die SBemerfung in Mais Interprr. fgil fidum nomen arlificis; nusquam enim laus hujus operis venitur, fagt nichts, ba zu Virgils Zeit gar mandjer curvus vélator befobt genug gefoeíem fein mag, von bem ber Gramma⸗ Irt nichts wiſſen fonnte), fo ſcheint ες auch hier fij eines grad

88 Zaum Bergeiänif der alten fünfler.

teten Ränftlernamens zu bedienen. Elarac Calal. p. 90. ‚Diet Vermuthung findet freilich eben fo gut Anwenbung- auf Clonge, Sutyches Sohn, Aen. X, 499, bei Giflig p. 470, auf eylanı Aen. .Xl, 304 und auf Alkon, bei Sillig p. 46b.

Auch die ſechs Griechiſchen Goldſchmiede aus ——— ber Dienerſchaft der Güfarn N. 114—122 bei Gori, Zeuris, Ep⸗ tynchanus, M. uf. Agathopus, Stephauus, M. Liv. Menarder amd Hedys, die (d zur Anfnahme in bie Geſellſchaft der Künfie

empfahl, befinden fid jegt ſämmilich darin; οὗ and bie, weér Gori ans andern Inſchriften und aus ifm Lefling in ben Coler neen unter Zaneiti anführt, Habe i$ nicht nachgeſehn.

: Olastünfler.

Srendos, An einem Henfel mit einem fchönen Porträt aul Gratus EIPHNAIOZ ΟΙ64ΩΝΙΟΟ. Bollett. 1846 p. 75, w bemerft ift, daß alle Ὀίεε Glasarbeiter Sidon als die Baterficht ihrer Kunft auch für die ihrige auszugeben pflegen. Alle, ift wel gefagt. Ein Artas nennt fi Sivonier, Supplém. p. 228. main bof. p. 435 (GNNIoN ENOIHCEN, ver hier Hennion ge ſchrieben ift, obgleich‘ wohl Niemand Hennius fagt) giebt fid dieſer Titel nicht. Eben fo wenig der Karthager Julius Alexander Mf. p. 192, wo die Benennungen ὑαλογλύφος, ὁαλουργός, ὁαλεψές (wie für valoyoc, ähnlich wie µυρεψός, zu fchreiben iſt) angefüfrt find. Hinzuzufügen ift ὑαλοτέχνης unb ans einer Infchrift in Sparta im Bullet. 1844 p. 146 3. 24 der 9eAivoxoióc (Gläfermarer) Nikokles.

*

Römische Namen auf Lampen unb anberm Irdengeſchirr mit F. ober FE. find haufig, 3. 8, Cabinet Durand 31. 1460 ff. 1800- Diefe Fabrilanten gehören Teineswegs unter bie Künſtler, es müßte benn fehr ausgezeichnete Borftellungen fih mit ihnen verfinbew- Eben fo wenig die Namen, die man häufig in Athen im amferess Leramilos an Henfeln von Amphoren unb großen Pithen findet. Mieerſch Hat mehrere belannt gemacht in ben Schriften ber Ιδού,

Zum Berzeichniß der alten finger. 889

ben: Alademie, zwei aud 8. Roß im Kunſtbl. 1838 6. 181, boYKPATEYZEYBOYAOY unb ZION Σσίου En KPAroxc. AMttalis im Athen hatte fij eine große Menge gefammelt. - Die jen, die neben ben Namen find, wie ein Dreizack und eine Keule when beiden genannten, bie Wolfsprotome von Argos bei einem wbern und mehrere δεί Thierfch, deuten ohne Zweifel auf bie Ba- itfabt ber Fabrikherrn, bie (id in Athen niebergelaffen hatten und Mt Häufig auch ihre Heimath (freta u. a. Inſeln) neben ben Na⸗ nen ſetzten. Go ift auf bem fchönen gefchnittnen Stein des Phry- Mes mit einen figenben Amor eine offne Muſchel mit zwei Scha- len, die eben fo, wie Windelmann bemerkte, auf den Münzen: von Syrakus vorkommt, und vow Syrakus war der geſchickte Künſtler.

Maler | - Wnaxenor ber Magneter falte bad Bild eines Sängers ge- Wt und die Verſe aus der Odyſſee: ἜἨτοι μὲν τόδε καλὸν ἀκούεμεν ἐατὶν ἀοιδοῦ —- . τοιοῦδ’ οἷος ὃδ ἐστὲ Φεοῖς ἐναλίγκιος αὐδήν , munter gefchrieben, wegen Enge des Raumes aber ven letzten Buch⸗ ben ausgelaſſen, fo bag wer ed [αφ über das Isoig ἐναλίγκιος 1945 lachte. Eustath. ad Odyff. IX, 11 p. 1642, 36. Diogenes Albinus ober Albinius in Gaflien nach einer we Letroune in ber Revue archéolog. lll p. 511 . 583 befannt wmachten ufchrift, bie ev nach ber Schrift, was wegen zweier bechſtaben jedoch zweifelhaft ſcheiut, in das Ende des erſten Jahr⸗ uberi$. (ett. ^ D. M DIOGE NI . ALBino PICTORi | Gnatfon in Thafos (Yeapev;) bei Hippofrates Epidem. |, ? p. 406 Kühn. Bafenmaler unb Bafenfabritanten. u "7. JPICTAPXO: 05° ΡΙΟΤΩΝΟΣ

390 . Zum Berzeiäniß ber alten fünften

Cizeinser). Au einer. aus Berghazi (Berenice) berrüfreuben gh riefelten Bafe des. Qu. Biowell in Lonbon. Diefe mir von Sam. Bich mitgetheilte Smfchrift iſt aud in ber Arckäol. Zeitung 1846 6. 908

Brylos, fyli aus Bulc mit einer ſchönen Aichecha, BPVAOZ ΕΠΟΙΕΣΕ (a6 3 hier und durchgängig ie yr dim Borm S, nur mit fdjerfeu Eden) unter der einen Hardhabe ge ſchrieben. Bullet. -1843 p. 71, nicht Prylos, wie. in der ή Zeitung 1843 €. 141 angegeben iR. Ein Maler Phrylus bj ή πό XXXV, 36, 1.

Eyigenes. Kantharos aus Vulei von ber aeídjmaducfón, aumuthigſten Zeichnung, mit Achilleus, Agamemnon, Kymethea, Ulalegon und Patroflos, Antitochos, Nefor, Thetis. ELILENES ΕΠΟΕΣΕ. Bullet. 1846 p. 68 .

Ergoteles, Kylir, nur mit Palmetten an ben. Henfeln, im

Berliner Mufeum, Gerhards Nenerworbene Denfm. 3. Heft 1640

R. 1779. EPTOTEAEZE ΕΠΟΙΕΣΕΝ HO NEAPXO.

Klitias Maler und Ergotimos Yabrilant. Große welt Ampbore, 1845 bri Dolciano im Gebiete von Cluſium burd fi. Francois entbedt, mit einem Cyclus von Borfleflungen umb 119 erhaltnen Namen ber Perfonen, aus fodjalter Zeit, einzig in ihen Art. ΕΡΓΟΤΙΜΟΣΜΕΠΟΙΕΣΕΝ und πα ver [δει gr ſchrieben KAITLAZMETPADSEN, Bullet. 1845 p. 113. Ar chãolog. Zeit. 1846 ©. 310.

Kritias. An einer Bafe mit „ver Landung der Argonanien à Aegina,“ die mit den hundert erlefenen Lacian Bonapartes ia iei Brittiſche Mufenm gefommen ift, wurde im Mus. Eir. n. 551 μὴ im Rapporto Volcente p. 178 n. 696 gelefen φιτιας, gurriac 66 ifl aber nicht berfefbe Name wie p. 180 n. 798, ſondern KPITIAS ETPA®ZEN. Sam. Bird im Classical Mus. XV p. 99.

Sikanos. Sylix, ald runde Platte auf einem ziewlich Hofer Sup, vom Prinzen von Canino herkommend, bie ich 1843 in C9 fpäter wieder in Rom fah, Artemis ſchreitend, beu Bogen halkeadı in der audern Hand eine Blume. ZIKANOZEIIOIESEN.

Die von Walz angeführten Gilamiou umb Sokles f

- κ -

Zum Rergeichuiß ber alten Künſtler. 394

w$ in Bulleit. 1844 p. 44. 81 genannt, ohne Angabe, οὗ EILOIE- ΕΝ dabei fleht, wie zu vermuthen, ober EI PADZSEN. Poſei- κα Poſeidons Sohn aber ijt in ber zweiten Ausgabe von R. 9to- κε unit Recht ausgelaflen, weil biefe Namen au der Bafe auf m Gott gehen.

Stenis Pupdiis b. i. Stenius Pupidius, Oskiſcher Vaſer⸗ afer. ©. Th. Momuſers Nahdir. zu ben Oskiſchen Studien 346 C. 105, „ver erſte Osliſche Vaſenfabrikant von dem wir er⸗ Seen,“ wobei bem Berfaffer ber folgende entgangen ift.

Stating. Kanthäros aus Bafilicata von plumper Arbeit, warz unb blaß mit einigen Ornamenten pemalt , mit ber (rei x bes Stenis) eingefrigelten Griechiſchen Inſchrift: STATI. PIONK AOL ATRIARPON. Bullet. Napol. 1846 Quly p. 104. uf Griechiichen Bafen fommt ἔργον nicht vor, boi) auf einer Kylix m Gäre EIPTAZETO, Supplém. p. 34. Der Name bcó ampaners, bem das Werk geſchenlt iſt, wird von Jul. Minervini it der gens Cloatia oder Clovalia, die kürzlich in einer Inſchrift a Pompeji zum Vorſchein gekommen iſt, verglichen. Auf einem erthvolleren Werk, ja einem ber werthvollſten, der Ciſta des Col⸗ guum Romanum von Novios Plautios, aud einem ampaner lomanus wird er von Sillig irrthümlich genannt wegen bed med omai fecit), iſt aud) beigefeärieben Dindia Macolnia filia. dedit.

'afen, bie δεί ben im Supplément p. 31 —64 aufge» führten Namen hinzuzuſetzen find.

Die Maler wird man füuftig von ben Fahrifanten abfonbern üffen, wiewohl nicht ſelten der Fabrikant zugleich auch als der tale erſcheint? Immer aber ſollten bei den Namen vie Gegen ande kurz angegeben werben , nicht bloß um δεί ben verſchiedenen jtaten für dieſelbe Infchrift Verwechplung zu vermeiden, ſondern 4 um bie Aufmerffamfeit auf bie Eigenthümlichkeiten ber verſchie⸗ ια Maler unb felbft Fabrifen zu unterhalten unb au leiten, ba

bie beftimmtere Wahrnehmung von biefen ed doch befonberé

399 Zum Verzeichniß ber alten Känſtker.

Amafis. Panofla der Vaſenbildner Amafis, Archäol. Zeitung 1846 €. 233—41 Taf. 39.

Chachrylion. Eine Kylix von ihm mit einem Gia i Berlin, N. 1768 ín Gerhards Verzeichniß, XAXPVAION EIIOLE . E. Eine andere, mit einem Alötbläfer und einer €» flagnettenfchlägerin innen, auswendig Buſiris und ein Gefag, fij sch in Siena unter den damals dahin gebrachten Eaminofchen fe» dert Vaſen, zu denen bie unter Sikanos erwähnte nicht gehörte, bezeichnet N. 572, ETIIKTETOSETP.AOSEN und X AXPV. AIOZ (wie er auch Cab. Durand. n. 359, mit einer Amazon, gefchrieben i) ETIOIEST. Diefe felbe Nummer, mit venfelben Drei Gegenfländen fommt im Muséum Etrusque pl. 16 vor mit Epiktetos als Maler, dabei aber ΠΤΥΘΟΝΕΠΟΙΕΣΕΝ und ik fe edirt von Micali Storia d. ant, pop. d'Italia tav. 90 1.3 p.157 s. (Qin feltfamer Umftand, ba ich weder eine Wiederholung berfelben Malereien von Epiktetos für einen anbern Fabrikanten, noch eine Stellung zweier gleihen Vaſen unter dieſelbe Nummer im urfprünglichen Hauptfatalog des Prinzen, noch eine Fälſchung annehmen mag, noch aber auch einen folchen Irrthum in meinen, obwohl in wenigen Stunden von allen hundert Vafen genommenen Notizen: ſelbſt cin Fragzeichen, das ich beigefügt habe, mag ich mr auf das Z am Ende flatt N beziehen. Nun ift der Name im Catalogo p. 84 anders gefchrieben als im Mus. Eir. πεπίίῴ 44 . ΥΘΟΝ, der ετβε Buchftabe unbeftimmter , fo daß im Bullet, 1839 p. 137 Conjecturen darüber angeftellt werben. Vielleicht ift ber Name Anfangs nicht ganz zum Vorfchein gefommen. Zm Brit tifchen Mufeum, wohin die hundert Vaſen von Siena, gefommen find, wird bie wichtige Frage fid) entfcheiden, οὗ es einen Fabri⸗ kaunten Python gegeben hat. Denn aufferdem ift er nicht befanut, [onbern nur ein Maler Python an einer Lucanifchen Vaſe.

Duris. Zu den vier angeführten SBafen dieſes Malers, fommt eine Hinzu, vie ich 1841 in Rom faf, eine Kylix mit einem Gymnaſiarchen auf bem Boden, figenb feiner Würde πο und einen Beutel in der Hand Halten, ber auf Geldpreiſe eines gymnaffiſche⸗ Feſtes zu deuten ſcheint, " " Men unb BVoͤrftaive

Zum Verzeichniß ber alten Künſtler. 303.

Biden werben geſchenkt u. f. w. Schöne Zeichnung. Der Name wie noch zweimal, gefchrieben 40515, mit 4 flatt ber Form, mit er die beiden anbern. Male vorlonmt unb bie an Vaſen ans alei nicht unbefannt ifl, 2f mit einem Punkt flatt ver dritten Linie.

Epiktetos. Eine Schale (pialto) von dieſem ansgezeich- ten Maler mit Divayfos und einem Satyr in fchönfter Zeichnung, NMIKTETO3ETP.A®SEN, Bullet. 1846 p. 77. Eine andre it einer Tänzerin und einer Flötbläferin ift ihm im Bull. 1840 p. 54 1$. reium beigelegt und dafür, Bull. 1841 p. 135 eine mit einer eoieinifchen Operation zugewiefen. Hier it EIPAZOEN ge- reieben wie bei zwei andern Schalen deſſelben Malers, einer hier yergangnen Mus. Etr. pl. 24 n.1115 (junge grat im Innern, tffen Heyaffes und zwei Kentauren, Dionyſos nnb zwei Satyrm) id ber andere baf. pl. 16 n. 572. Eine Kylie von ihm gemalt unter Hischylos.

Ergotimos, Sabrifant (ΕΠΟΙΕΣΕΝ) , veffeu Name eine : Yegina in einem Grabe gefundne Kylix im alten Styl trägt meführlich befchrieben im Bull. 1830 p. 129), nun aud an ber ven Vaſe bed Malers Klitias. An einer Kylix, ebenfalls fehr ten Style, aus Vulei { der Sohn eines Ergotimos genannt als abritant: EVXEPOZ HOPTOTIMO. Diefer Name if im gpplem. p. 41 falſch gfchrieben. Ich fab bie Schale mit ziemlich hem Sup, die bem Prinzen von Eanino gehört hat, felbft bei Riffingen in Florenz (im Nov. 1841), ber ben Eucheir gern für m aus ber Gefchichte befannten nehmen mochte. Auf bem Boden keine [done Ehimära. Ich Tas: EVXEPOZ 1 EIIOIESEN-

HOPTOTIMOH VIHVZ

i. Ἐργοτήιου, οὐργοτίμου , unb las eben fo wieder andert⸗ alb Jahre fpäter und nochmals im Nov. 1845 (als ich bem treff- hen, werfen alten Freund zum Iehtenmal faf) und fo gab auch Micali , Storia d. ant. pop. d’Jt. II p. 292 not. 123, welder gegen in feinen Mon, ined. 1844 tav. 42, 2 p.248 NVIHVS „(und bie N wird Annali d. Jnst. XV p. 363 aus ber ε Grade ertlärt), wobei er annimmt, baj biefe Bafen iy ober Gifyon mad) Etrurien, auch mad) Adria famien,

394 Zum Verzeichniß ber alten Künftler

bisfen Euchir aber bod) von bem des Demaratog unterſcheidet. Deme Vater if beigefügt wie in TAESONHO NEAP XOEIIOIESENE ... EPTOTEAEZ ΕΠΟΙΕΣΕΝ HO NEAPXO. uy EVOVMI—. 485 ΗΟΠΟ.{ΙΟ over vielleiht ΠΟΤΟ. Run beſitzt abe x ο Emil Braun eine ähnliche [είπε Kylix mit hohem Fuß, obrme alle Zeichnung, mit berfelben Juſchrift, fo gefchrieben: ΕΥΧΕΡΣΕΠΟΙΟΕΣΕΝ HOEP AOTIMOHVIHS :

(ba$ X als ein Lateinifches Kreuz wie in XAXPVAION n.f.w) Iſt nun hier im erften Namen das O ber andern Infchrift aufal £g auégelaffen, wie e8 in ἐποίεσεν falfch zugefett ift, oder haben naar eine form Euzsıps wie uaxaoc, xéoc ?. Sn der zweiten Inſchrift warf ferner in HVIEZ das V ber Enbigung zufällig ausgelaffen feier ; brun H fann nicht der Vocal fegn: alfo ift in heiden die Sowmga Sive, flatt ber von ben Grammatifern angenommenen, aber nicht vor. kommenden vis, vis u. a. Die mögliche Beziehung biefe& Euch ir auf Korinth, da ber Name ein Korinshifcher ift und wegen Det Chimaära in ber einen fix, ifi vor ber Hand in Bezug auf Die Amphore des Klitias, als ein Hauptdenfmal, feftzuhalten De zu der Crgotimos auf berfefben braucht nicht berfefbe mit bem 9a des Euchir zu feyn; in derfelben Familie hat vermuthlih der Nat fi gehalten. Auch ben Namen bed Fabrifanten und Malers Ama Br bezog Micali auf Korinid wegen des weiten Handels dieſer text (vgl. Suppl. p. 32), und hierbei ift es in ber That nicht unidt 9 % baf der Name Amafis in früher Zeit in Korinth ſelbſt vorfom arm! (Yape hat nur ven Eleer Amafis aus Athenäus.)

Cudeir f. ben vorhergehenden Namen. |

Euphronios, Fabrifant und Maler, kommt ferner vor N einer Schale aus Bulci mit Wettrennern umher unb einem δι” Monochrom αμί weißem Grund inwendig, zwei Figuren, vielleic⸗ ber Sieger und Nife, .. ΦΡΟΝΙΟ . ΠΟΙΕΣΕΝ, Bulleu. 1 p. 38. Berliner Vaſen 9t. 17805 und an einer Auphore aus Ei mit Herakles unb Antäog nebſt den Namen, im großarligften ft Gil, in der Conmdpag Gousona (a Bes (19472, ΕΥΦΡΟΝΙΟ «32 BUNERZEN, SEN ep ciet

Zunm Berzeichniß der alten Känftier, 895

ΒΙΑ aus Eäre, mit vier nadten zechenden Weibern, nicht Bacchau⸗ (umen, mit Ramen SIMIKPA, 11.4.4H. = [. w. gelagerk auf weichen Matratzen und geftügt auf große Kiffen, im SBefige des Cat. Eampasa in Rom, to ich fie im Auſang des Jahres 1846 fab. Den Euphronios zeichnet es fehr aus wenn mit den Worten iner bebeuienben Vaſe im Mus. Eir. n. 1836 bis ig οὐφβέ- ια Evgporıoz, wie fh vermuthet habe (Rhein. Muſ. 1833 ©. 83), eit auberer Meiſter feine Waare am beſten heraudzuſtreichen neinie.

Glaukytes. Bon biefem Kabrifanten fam. im Frühjahe (846 ant Balci eine große tiefe Kylix an, woran in fchöufter Zeich- mug Heiner ſchwarzen Figuren ein Gefecht vorgeftellt if. Unter em einen Henfel Γ 44 ΥΚΥΤΗΣ ΕΠΟΙΕΣΕΝ, unter dem, age ern HIIIIOSTPATOSX KAMAIXTOX. Wenn id nicht ehr irre, beſitzt au Gerhard eine unedirte Vaſe aus Vulei κι TAAVKVTHSEHOIESENEME, welded: EME auf bet mdern biefes Fabrikanten nicht zugeſetzt it. ©. jetzt Bullet. 1847 . 125. .. Hermogenes, Fabrikant. Kylix, darin ein weiblicher Kopf nit fang über ben Nacken ferabfalfenbem Haarnep, bie ich im Wine tt 1841 bei Lord, Nordhampton in Rom ſah. Auf ber einen Seite FEPMOAENESEIIOIESEN EME, auf der andern baffelbe πε EME. |

Hischylos (von ἔσχυς) Fabrifant, der im Mus. Eir. n. (68. 1115 mit den Malern Pheidippos und Epiftetos verbunden ft, fommt aud) vor ohne Maler an einer archaiſch bemalten Schale & Berlin 9t. 1740, HIJSXVLAOZENOIEZEN, und nod nals mit Epiftetos an einer Schale aus Vulci, die im Winter 1841 α Rom war, innen ein Reiter, ſchwarz auf gelbem Grunde, anffeu thyphalliſche Gatyrn, ein Trompeter mit des φορβειά, fdóue Fi⸗ gren. Dazu die großen Augen, HISXV.AQZ: EIIOIESEN und WUXTHTOSEIPAQZEN.

w Nikoſthenes. Noch drei Gefäße kann ich ben vielen von (fem Fabrikanten bekannten hinzufügen. 1) Ein zweihenklicher Papf W bei Bafeggio 1841. Zwiſchen zwei ungehenren Mugen trägt

896 Zum Berzeihniß der alten Künſtler.

Aeneae ben Anchiſes, der eine Lanze hält, ΝΙΚΟΣΘΕΝΕΣ ETIOIE- ΣΕΝ. Rv. Rampfgruppe von drei Ῥετίοπεα, auch zwifchen zwei Augen. 2) Ein lekythosähnliches Gefäß, aud ans Vulci bei Bafeggio 1846, mit einem fihönen weiblichen. Kopf in Hochrelief und ΝΙΚΟΣΘΕΝΕΣ EIIOIESEN, der feiner Zeichnung nad von ben Gemälden ber Vaſen des befannten Nikoſthenes verfchieben, wie arch an einer Kylix des Prinzen von Ganimo biefe Verſchie⸗ denheit fi) (jou Herausgeftellt Hat und an einer andern Bafe von (jm mit Gemälde von Epiftetos. 3) Eine niebliche Heine Amphors mit Hähnen und Yanthern in der Sammlung Palagi in Mailand. $06 die Fabriken fo große Verſchiedenheiten in gleichzeitigen Arbeiten zaließen und fuchten, ober ob ein jüngerer Nifofthenes aus berſelben Familie zu unterſcheiden fey, ift nicht ausgemacht.

^ YGanthäos. Eine lir von biefem Zabrifanten befaf 1841 Emil Braun, mit einem Bock unb einem Böotifehen Schild zwiſchen fe zwei Augen auf beiden Seiten. IIANOAIOZ, ohne das fonfl (jm gegebene ΕΠΟΙΕΣΕΝ over ΕΠΟΙΕΙ, wovon ein anderes Beifpiel im Rapporto Volcente not. 705 vorkommt, andre in ber Sculptur (f. unter Phädimos.) Zwei Schalen von Panthäbvs aud {m Mus. Gregor. II tav. 66, 4 a und 69, 4.

Taleides, Fabrifant. Auch eine Denochre aus Campo

nien mit T-4/44ELAESETIOIESE , mit bem bärtigen Dionyfos umd einem Flötbläfer, beide figeno und nadt, aud mit Inſchriften. Bull. 1845 p. 37. ETheosdotos, Fabrifant. Dag ΘΕΘΖΟΤΟΣ fo und πίφί Theodoxos zu fefen fey, ift im N. Rhein. Muf. IV 6. 139 ev innert. Die Ausfprache von T wie od ift befannt genug. So iff aud) Tas wieverholt vorvfommenbe TAENIIOAEMOZ (Fabrifant) gewiß wicht Τλησιπόλεμος zu lejem, fondern bie erfle ‘Spibe (ft verftärkt zur Erleichterung der Ausfprade, Τλημπόλεμος. ᾿

Slefon, Fabrilant. Eine Kylix in Rom 1842, Heraffes and ber Löwe gegen ihn anfpringend, eigenthümlich; darunter ein Safe. TAEZON HONEAPXOENOIESEN. Rv. Daffelbe mit geringer Variation im Lowen und im Hahn. - |

@AAVYNOX6sic) ΕΠΟΙΕΣΕΝ XAIPE, Geburt becttbent,

Zum Berzeichniß der alten Rünfler. 897

x XAIPEK AIILIEINAIXI. Rv. Heratles, Athene, Poſeiden ſt der andern Inſchrift. Zeichnung bei Braun,

Mofailarbeiter.

9. Aelius Harpofration, genannt Proklos, fdmüdt Tychetempel in Perinth, einer kunſtreichen Stabt, mit einem Böoden, wofür ihm eine Statue gefegt wurde; alfo ſchwerlich mit μαι einfachen opus lessellalum , fondern ‚mit einem Kunſtwerk, bag Böckh an ben Tempel ber Fortuna in Pränefle erinnert. J. n. 2094, ὠἀγαθῇ Iuyn (sic). 7 βουλή xai δῆμος ὀτεί- σαν Πο. ἱλιον “ρποκρατίωνα τὸν καὶ Πρόκλον, τὸν τὸ χαιον χατασκευάσαντα, «λεξανδρεῖς οἱ ngayua- όμενοι ἐν Περίδῳ τὸν ἀνδρίαντα ἀνέστησαν τειµῆς χὰρίν. ij κατασκεύασαντα nijt Errichtung des Tempels bebeute, wie Supplém. p. 392 angenommen wird, läßt fi) nicht bezweifeln. 18 es anf Mofait gehe, wird burdj bie im C. J. gleich nadjfol- ade Grabfehrift aus Perinth fo gut wie gewiß, wo ein Künſtler Moſaik, vor allen andern berühmt, einen Sohn gleicher funft t ihn, babet Rathsgenoß Calfo wohlhabenn, [o bap ver Vater ΔΙ mit feinem Kunſtwerk im Tychetempel der Stadt ober vielleicht sächft den dort wohnenden Qanbeléfeulgn ans Alerandria, die ihn oa errichtet hatten, ein Geſchenk machen konnte), hinterläßt, ber f$ Proklos hieß.

Ilaouıs ἐν πο]λίεσσι τέχνην [n0]xnoa πρὸ naylıwv ψηφο[δέ]τας, δωροις Παλλάδος [εύρ]άμενος, via λιπὼν βουλῆς σύγεδρον Πρόκλον ἰσότεχνόν noi, ὀγδωκοντούτης [τοῦδε τάφοιο λαχών. ich Menn Meletematum histor. specimen duplex praemiis re- s ornatorum p. 179 s. beurtheift viefen Zuſammenhang ganz Mig. Das funfhoerf ψηφοδέτης ift im Rhein. Muſ. 1839

289, wo das Epigramm behandelt ift, begründet, vgl. Letronne t la peint murale p. 315, und dazu find auch Ψηφοβόλος, wögoßoAog, ψηφολόγος u. a. Benennungen erwähnt. Bol. Ca⸗ Pon ad Sueton. Jul. Cap. 46. Zugleich werben zu bem beiden ollos die zwei auflerdem bis dahin allein befannten Künſtler jn ο[αῦ, ofos in Pergamos unb Diosturides wi Senken,

398 Bum Berzeichniß der alten Aktien .

wrbäßeit und einer Hinzugefügt, der im Supplément, wo bod ef Stelle eitirt ift, nicht fehlen ſollte.

T. Elaudins Goter, nad einer Inſchrift bei Dell n. 4262: D.M. TI CLAVD I SOTERIS PICTORIS QVADRI—— SVLARI cet. Sehr paſſend Ft die Benenmug pictor sb qua— Mrigulertus iſt gfeidbebenteno mit quadrigarius, quadratsriummm, Mngefäbet ift im Suppl. dagegen p. 227 von einer an ber Struße gefundnen Mofait Arifton, ARISTO FACiebat. eat Totiitiit Hinzu :

Herafleitos. HPAKAEI TOSHPI'AZATO auf en Yet feinen Moſaik, die 1832 zu Rom zwiſchen bem Sebaftin® und tem Paulsthor gefunden wurde, Bacchiſche und Aegyptifche IE guren darflellt und zum Theil im Lateranifhen Mufenm , απ θε 'nod) unter der Hand des Ergänzers {ῇ.

Zenodot. Entfallen ift mir, aus welchem Schriftſteller dd ort Habe: Zenodotus pavimentum praeclarum Pergami. Saumeifler. -

M. Artorius M. Primus architectus, «πίφτήι Swifchen beiden Theatern in Pompeji gefunden, Mus. Borbon. I Ῥ. 5. Ein Πρῶτος ift unter ven vorfergenannten. SBifofattern.

Asklepion, des Meniskos Sohn, οἰκοδόμος, der in Syrien ει Tempel ber einheimifchen Götter erbaute. 'C. J. n. 4449.

Aurentius, ber eine Brüde über den Kydnos in Kililien baute, vie in einem Epigramım bei Jacobs App. n. 270 und m C. J. n. 4440 Höchlich bewundert wird.

Apollvdor von Damaskus unb

Deriphanes von Guidos, Arkhitelt der aleopatra, erwähnt in bem Homeriſchen Alfegorieen von Tzetzes, die Hr. Matranga in Kon ede Vaticaniſchen Handſchriften heranszugeben im Begriff if, fo wie auch Mauvrokles der Samier.

Demofrates, ἀρχιτέκτων, in einer Inſchrift in Sparta, «Bullet. 1844 p. 145 1. 17.

Menetrates, bei Auſonius Mosell. 307, fonft unbefannt,

aber mitten unter berühmten Baukünſtlern, weßhalb ich nicht mit Biking an ben Ryhodiſchen Bildhauer Menckrates denken mifit,

Zum Berzeichniß der alten Künſtler. 300

bet ünter ver fo viel größeren Zahl Serüfmter Bildhauer Μάι Ηπκίὰς fu Heiherlich macht.

Try phhvn aus Alexandria. Vitrüv. X, 16. |

Tympanid, Der Sieitechaufen des Yrachffießenver erſten Hionyſtos war fo koſtbar und kanſtreich geweſen, daß Philiſtus (m MER bán Betzraäbniß im H. B. ferner Gefchichten ansführlich bes (jrírb (Theo, Prógymm.) und Möschion erzählt bei Athenans "V $. 206 d), daß Stimme mit Bewunderung bon ihm fprelfe vie vin Sinberér von ter Velagerungsmafchine bes Demetrios in R$obos, Hieronymos von bem Leichenwagen Alexanders, ein Andrer Jon einem dem Perſerkönig gemachten Leuchter. Wenn tum Cicero V. D. IH, 35 von Dionyſius fagtz alque in suo lectulo mortuus n Tympanidis rogum illalus est, cine Glteffe workn die €on- jecturalkritik fid) Fo rathlos abgemüht Hat, was ift natürlicher als xn Meiſter des Werts zu verſtehn, das feiner Natur nach eine Seit faug weliberühmt feyn und den Namen bes Urhebers mit δε, ühmt machen mußte? Dean forach vom rogus des Tympanis wie vom Serayenm ves Parmenion. Zul. Balerins I, 85: et Parmenio juidem jussa complet, ipse quoque non inhonorus hoc labore. Duippe templum etiam nunc Parmenionis appellatur. R. Ro⸗ Bette, "ber ^ biefe Erklärung in feinen Peint. antiques p. 325 be. rührt, giebt in feinem Künftlerverzeichniß ihr feme Folge.

Hippofrates nennt Epidem. I, 2 p. 404 in Thafos τὸ δέα- fp0» 'Eniyeveos. Hier (ft e$ weniger wahrfcheinlich, bap as Theater sach dem Erbauer genannt gewefen fey; doch ift es wohl möglich.

Einige Bemerlungen zu Silligs Catal. artif.

Awphiſon. Diefer Maler fällt weg, da der Cod. Bam- berg. Melatithio, was Brotier vermuthete, nach 2. 9. Yan in ber fen. L. Z. 1836 &. 256 deutlich enthalt.

Aulanius Evander, Daß Sorpfgrité yu Horat. Sat. l-3, 90 Yon demſelben Evander ſpricht , Weiden Plinius Aulanius (vieleicht Aulianus) nennt, íft Mar. Eben fo far aber aud, taf Mt Grammatiker hier mit Unrecht einen Künftler fuchte, worin VDiuceſnaun XI, 1, 12 md Viele Ihm folgen, ba bte Dichter einen

400 Zum Berzeichniß ber alten Rünfler.

‚seht alten Becher ſcherzhaft einen fchon von Coanber bem Arlader gebrauchten nennt. (38g. Martial. VIII, 6.) S. Matthiä Philel. Encyklop. ©. 136, Jacobs Verm. Schr. V 65. 387, wozu I. Cfr. Jahn in feinen Zahrbüchern für Philol. 1828 VI S. 336 mod) den ‚Grund hinzufügt, daß Antonius ben Evander wohl im Jahr 713 ‚von Athen nach Alexandria bringen fonnte, aber mad ber Zellge ſchichte nicht einzufehen fey, wie berfelbe bis 718, der fpäteflen Zeit die man für die Satyre annimmt, unter Gefangenen nach Rom ge fommen feyn foffte. Daß Kreuzer zur Archäol. 1 6. 47 viefem ‚Künftler , weil er viele berunberte Werke gemacht hatte, aud) ge rabe den Eutychos mit feinem Efel, bie Detavian in Nifopolis in Erz bilden Heß, zutheilen will, [egt eine Borfiellung von ber be mals ausgeubten Thätigfeit ber funft unb ber Anzahl berüfmter fünfler voraus, die mir weit ans zu gering ſcheint.

Bion aus Klazomenä ober Chios, nicht ans Dippofcates, fondern aus Qipponar von Diogenes 2. IV, 38 genannt, aljo anf einer Zeit, worin die Schule, von Chios in ber Blüthe flanb.

Cherſiphron. Das Artemifion von ibm auch nach Vitr. LII, 2,7.

geontion ber Maler fällt ebenfalls weg nad ber Bam berger Handfchrift, worin ed heißt: Aristides pinxit et Leon- tion Epicuri, ftatt Leontionem pictorem. Diefelbe unb bie Mir chener bat

Milon für Mydo.

Philon ber Architekt des großen Arfenals im Piräeus ouf bei Auſonius Mosell. 303 und Philodem de rhelor. 1.4 col. Xll p. 10 ed Spengel. Φίλωνα τὸν ἀρχιτέκτονα περὲ τῆς σκευθ- Όήκης ovrog αὐτὸς εἰσήγαγεν.

Salpion ber 9itfener. Sillig giebt die Infchrift richtig, unb Clarac Catal. p. 192 irrt. Die Zeichnung in der Zeitſchriſt für die alte Kunſt Taf. V ift nad bem Original von bem Bil bauer Rauch gemacht

Caturejut p. 408 nicht caelator, fonberu Maler auf Kryſtall.

Thraſymedes. In einer wohl geſchriebenen, nach Ge⸗ lehrſamleit haſchenden Diatribe gegen einen Grammatiker, wohl aut

Zum eich der alten Rünflen 404

m. Zeit des Diners ober nicht viel ſpater, ‚ia Crauers Απροώ mon. T. lll p. 293 leſen wir: τέ μὴ ὑποκρόῃ τὸν Φρασιμήδης 6nd Knpardar τὸν ἐκ Κατώνης) ; ὧν μὲν διήνεγκε vor nor τὴν ἀγαλμοτοποιητικήν, 6 δὲ τὴν Ἰταλίαν xai Zune fun od, μικρά ταῖς νοµοθεσίαις αἰφέληκο; nnb biefer fo ſehr mporaehobene Vildhauer (ft unbelanut, ber Name ſelbſt Φρασι» wär: {. Φρεσιμήδης, fout im masc. (ouf nicht vor, Daher emanihe ich, bag mit einen Aeoliemus in der Ausfprae Θρασν- ındnc gemeint ift. Dem dieſer fatte. nach Paufanias IL, 27, 9 «9 goldelfenbeinenen Koloſſ des Gottes in Epidauros gemacht, wo. in viele Fremde famen, fo daß fein Ruf fid Leicht weithin verbreiten mate, Ein Nitias, Sohn des Thraſymedes, weiht in einer im Naume des Apsllotenpels von Ralymma gefundenen Sufchrift dem Kpellon ven Zehnten von ben Werfen feines. Vaters: ἔγρων ὧν πατήρ ἠργάσατο τὴν δεκάτη». oo, vermuthlich befleenb in iner Statue: 2. tof Inser. Gr. fasc. IJI n. 298, ver biefen thrafzmedes für venfeiben mit bem berüßmten Hält. .. . Zudem Supplement. 4 Antiphanes. Die Statue mit biefer Juſchrift in Bern mn f bie. fRergeidnife von Fr. Tie und Gerhard 9t. 100. Den Imftand, daß fie nicht evt. 1831 in Syra gefunden worben, fam $ befütigen, indem im Herbſt 1828 cin Franzoͤſiſcher SBiceabmirat e Inſchrift von ifr aus Marſeille nah Paris mitgebracht umb bei wm Maler Gerard mir mitgetheilt fat. 4,, Attikos. Köhler Gel. bet Ehre ber Bilbfäule 6, 109 merkte wicht, daß nur eine είπε Zahl Rünfller Eprenflatuen aut» üprt hätten, ba ja die Menge büefer Statuen unermeßlih war; ubern daß wenige unter (ole Statuen ihren Namen geſetzt Hätten, Maj war ein Jerthum, wie die Lindiſchen vom Roß entbedten In⸗ riften beweiſen: auch aufferdem find bie Beifniele febr zahlreich, d$ Dinomenes δεί Sillig, Gimot im Supplém. p. 402, Antigonos 3. n. 359, Autiguotos daſ. n. 370 b, Kaphifias daſ. n. 1582 Wb viele audre.

Koios. Panvfla beſtaͤtigt in der Archäͤolog. Zeitung 1846 e. 908, Ῥαβ vor ΚΟΙΟΣ an bem alten Helm in Form eines

Sf. f. η. R. 8. VL 96

400 Zum Berzpiänin Ser üáfteu Rünftée.

Heinen Gefäßes (αἴ[ο nit Votivhelm) im Beſitz bes Cof. Qafi fein Buchſtabe ausgefallen ift und Fetronne, welchem Clarae Catal. p. 250, wie immer, beitritt, Unrechi habe bem guten Griechiſchen Namen zu bezweifeln.

Lyfanias ZIONYZOY. Der Name von einem Qai fergenommen (f, wie oben zu Hephäſtos bemerkt wurbe, ohne 9i» fof und KATESKEYAZE bedeutet Herftellung ober Undräftung, Inſtandſetzung der Statue in irgend einer Art. Bol. oben Harpolta⸗ tion, Moſaikarbeiter.

Nefiotes ift ald Eigenname audj Athen. I p. 70 b mi C. J. n. 2685.

Pandeios. In meinen Worten: „Schneider ſchreibt nah Medie. Handfchriften Πανδειος flatt Παντίας und fragt dennoch, ob vieleicht Pantias δεί Paufanias mit jenem Pandeios berfef&e [3 fat dennoch den Sinn, daß wenn Πανδειος richtig gefchrieben if, Παντίας cin Andrer feyn mäffe.

Pharımos. Die Tchöne Statue mit dieſem Namen, bei Efarac Mus. du Louvre pl. 407 n. 703, wird flatt Ganymed yon f$. D. Müller Gölting. Anz. 1836 ©. 109 mit Stedt ei Attifcher Lutrophor genannt, wie fie auf ben Gräbern umverheire i$eter Züngfinge und Jungfrauen geftellt wurben, eben fo wie and weibliche Cutropforen, deren eine in Berlin ift, nach :Dentofifenei und Harpofration zu bemfelben Gebrauche dienten. Hingegen int Müller, wenn er fagt, daß bie Erflärer des Mus. Chiaram. I, 11 den Namen ohne ΕΠΟΙΕΙ ofne alle Wahrfiheinlichkeit für einen Künftlernamen anfehn. Denn ein Latrophor als Grubſtatae Ian fo wenig einen Eigemamen führen wie Gahymtb mit teli Beine men OAIAIMOS bezeichnet werben Könnte, und wer eine Statu weiht fept gewiß feinen Namen nicht an ber Sbnf. Wem ΕΠΟΙΕΙ auf geinalten Vaſen, gefchnittnen Steinen imb. Münzer («πο {ΩΝΙΟΟ) auenahmeweiſe much ausgefnffen wirb, warm nicht auch am Marmor? her ift zu verwundern, daß τὰ mich

öfter geſchehn i(t. Ein andres Beifpiel ift Architeles Supplém. p. 217, Ophelion des 9[riftonibas Sohn, Boullion Il, 32. Clarac Musée de Sculpt. pl. 332 n. 2320.

Zum Verzeichniß der alten Künſtler. 403

Philumenos. Nur dur Drudfehler flet im Kunſtblatt 1827 €. 331 OIMEYMENOC, woraus im Supplém. p. 380 GIAEYMENOC gemadt ift, in ber Ueberſchrift felbft aber „Phi⸗ femenot."^ Der Name ΘΦιλουμενὸς fehlt bei Pape nicht; auch Bent der Arzt Philumenos in ven Auszügen bed Dribafios im 4. 3Bb. der Maifihen Scriptores 8vo vor (wo Φιλόμενος verſchrie- ben if.) Was 3oega über die beiden Statuen vieles Künſtlers ſchrieb, Περί nicht in feinem Leben, fondern war aus einer Nömifchen Zeitung mitgerheilk. Die beiden gleichen Statuen, απ benen beibe Köpfe unb drei Hände fehlten, flelfen zwei mit aufgefchürzter Tu⸗ zica beffeivete Maͤnuer vor, welche mit ε einem Knie auf bem Boden fnieenb fid anfirengen. ο 6, Rupıns, nicht Rufius; Vermiglioli hat ganz recht ge» fMfeh wie ich aus meinen Notizen fefe. Mbelen fagt: „vie οτι ves Fig ein J mit einem Heinen parallelen Nebenſtrich.“ Diefer Nebenſtrich aber, der. zn dem Fnicht vapt, ift nicht gerade, ſondern rtwas gefirämmit, ‚gerade wie ev zum P gehört, nur etwas nachläflig aunefeht. Vei Martial XIV 176 süm figulus Rufi Tieft Schnei⸗ Wil: russi, wiewohl ein Rufus bei Martial und ein Rufins in Vevigie ohnehin nicht eines wären, i. Salpeon aud an einem Basrelief in ber ſchönen Sammlung W$ :Wahtrs Palagi in: Mailand, mit Zend figenb mit zwei fpenven- Wh Frauen, wovdn We eine bem Gott in die Schafe εἰπρίεβί, während re -Gebieierin, hinter viefem, die ben Peplos im Nacken faßt, bie Dardringende zu fen. feheint. Σ44ΠΙΩΝ ΕΠΟΙΗΣΕ.

Bu: Daß ὁπόησα von ihm, wie febr oft, nicht bie αμ anbdrücke, fordern daß er den Grabſtein feben Tief, win: degit i der Schulzeitung 1830 S. 693. n: "Bened Fit ADPOAEICIOC ij yu ſchreiben ADPO- σας, wie auch Gruter p. 1091, 1 hat, angeführt (m Mafia: 1827-6. 326. UC

Masc 8. ©. Belder.

Sum Ἑρμῆς des Eratofibenes.

Im Et. m. 135, 31 Heißt es: Aoyagıns. olov * νιψαμέναι χρήναις (sic) ἔδραμον ᾿.4ργαφίης * τινὲς δὲ διὰ τοῦ εν dai Γεργάφου τοῦ Ποσειδῶνος. τὸ δὲ ἐντελὲς ἐν τῷ Ἑρμῇ „Kor νῆς Γαργαφίης.« Παρμένιος ἄνευ τοῦ y, 7) ἐλλειψις ἀπὸ ἑστορίας. Aus Παρµένιος Hatte ſchon Sylburg Παρθένιος gt macht, und fo ging obiger SDentameter unter die Bruchflüde be Niceners über, wie ed bent bei Meinele Anal. ©, 282 das XXVIII. Fragment if. Go auffällig es nun audj if, daß die Buchſtaben JM und © verwecdfelt fein follten, fcheint es mir gleichwohl nod unftatthafter, hier an einen Grammatifer , wie Bergk (Zeitſchr. f. 918. 1841, €. 86) will Παρµενίσκος, ober wie Meinde a. a. D. mit gleichem Rechte vorfchlagen zu fónnem glaubt Παρμονίων zu benfen. Ein Dichterzeugniß wurde ficherlich aufgerufen, wnb cher möchte ich daher bie Worte Γαργαφίη κρήνη ven Bruchſtücken bes Jambikers Barmenon *) von Byzanz (Meineke am Berl. δαν 146) anreihen. Wenn ferner Th. Bergl ven herrenlofen Dente, meter zufammt ben Worten κρ. I. gewillt (& bem Hermes bel Philetas ober Eratoſthenes zuzutheilen, fo darf ev auch hierin feines Glauben finden. Denn beide Gedichte Hermes waren εν, un fhließen pentametrifche Bruchflüde aus, worauf wir fpäter zurüd⸗

*) δι, Oſann de Erat. Erig. S. 36 erinnert, daß man andj an ben Parmeno denken könne, deſſen Buch über Dialekte Athen. XI p. 509 B. citirt; fimmt jedoch für bie Wenberung ἀαρθένιος unter jeber λίμνη

Zum Ἑρμῆς des Eratofihenes. 408

men. ebenfalls bleibt die Rotiz des Et. m., daß in einem bichte Hermes jener Quell Gargaphie, welcher durch Altäons imenwerthes Schickſal eine fo traurige Celebrität erhielt, Er⸗ juung fand (linger Parad. Theb, 379 fgg.), wohl zu beachten, | wenn ber Bearbeiter von Bruchſtücken die Verpflichtung Hat, forgfam nach Anfnüpfungspunften für da nnb dort Lofe hinge⸗ ute Dichterworte umzuthun, fo wird ung hoffentlich niemand bare fabeín, wenn wir bie Bermuihung aufftellen, daß möglicher (fe die höchſt verumftalteten Hexameter am Rande des Apollobor 4, 4 in engem Sufammenfang mit jener Stelle aus bem Her- is κρήνης Γαργαφίης geftanben haben. Ich ſchreibe bie Mar- Woemerfung ganz aud: τὰ ὀνόματα τῶν ᾽4κταίωνος κυνῶν * ze» οὕτω (fo bie Handſchr, inR3 οὗτοι; in Β 9 fehlen bie kte ἐκ α. f. w. ganz).

An vir xalöv σῶμα περισταδό», ο) ὅτε 9ῆρες . τοὺδάσαντο χύνες κρατεροῦ πέλας ἄρκενα πρώτη

μιτὰ ταύτην ἄλκιμα τέχνα

4dvyxssc καὶ βάνος πόδας ἀγνετὸς 90^ ἀμάρυνθος

καὶ οὓς ὀνομαστί διήνεγκεν, eg καταλέξη.

(xai) Tor’ ’Axtalov κτεῖνε Zftóc αἰνεσίῃσι

πρῶτος γὰρ μέλαν ἀπὸ πίον σφετέροιο ἄνακτος -

παρτός 1 ᾽4ργός τε βορῆς αἰψηροχέλευθος

οὗ d’ ᾽4κταίου πρῶτοι φάγον αἷμα d’ ἔδαψαν

τοὺς δὲ ut! ἄλλοι πάντες ἐπέσσνθον ἐμμεμαῶτες,

^ A4oyalécy ὀδύνων uxoc ὄμμεναι ἀνθρώποισιν. ᾽Φάσαντος Vat. τοῦ δάσαντο Regg. unb Vescent. τοῦ ὁ᾽ αὐτὸ „bey Com. κύνες κρατεροῦ alle Handſchr. ἄρχενα bie ge. καὶ rór alle außer Vat. und Reg. 3. welche nur τότ

αεεῖνε P. D. Ves. R 3. κτεῖναι Val, Med. πρῶτος bie dr. παρτός τ᾿ ὧι oder δὲ ov ind. Mfl. "Azradov t. [; eutgen. d. Med., ín bem Axr ulov.

Um nun mit ben ſcheinbar profaifhen Worten ἐκ τῶν οὕτω hepiunen, fo glaube ich nicht, daß nad τῶν cin Büchertitel aut- Mir i; aller Wahrfcheintichfeit nach fledt darin ber Namen des Ban: ſelbſt, weicher oft bis zur Unkenntlichkeit verftümmelt wurke,

406 Zum Bons c bet Cratofóenst.

wie bie von 9t. Unger 380 fg. angeführten Stellen feltjam boweiſn ᾿ἀκταίονος flatt ᾽«χταίωνος wie von falífigadus CLavaca. Pel. v, 109) ᾽κταίονα gefagt. Xu οὕτω ober οὗτρε gone, id). male richtig zu erfennen , b. i. δἰΦϊρευτάερί, ſchaarweis, in 34 win. die δένενν epifche orm Ratt ἐδίνεο». Der Anfang des einem fehlt [oj rore τοι] "Auzasovog οὖλοι ' - . Ä dıysvy χαλὸν σῶμα περισταὀὀν.

Vielleiht fand hier obenein bi sid flag Benoeipfiung wm σόλο uud ἔναμμα flatt, wenigſtens wohltönender klinat we, δες, sum wie lefen: δίνευν καλὸν ἔναμμα nspsozadar „up, wach ciniget Wutoren Vericht warf Artemis bom Aktion and wur Pe Qudé- Sant wm, unb führte fo feinen Tod herbei. Im Bolgmm mk ber Sinn des Bergleiches der fein: wie ſich die Hape um ein Thier brüngt um es zu Boden zu reißen unb zu bemiítigem ῥή9ες Si» fen wir alfo dreift in 9700c ober δρα verwmandeln; id) aitbe Nee vor, wegen tes Accentes in ben Haubfhr. Dies Zeitwert bed Ber- gleiches fuche ich nicht in bem verberbten ἁασαντο (ὁαάσαντος), fondern in πέλας womit ber unvolllommene Vers abbricht, dem ἄρχενα πρώτη beginnt augenfällig einen neuen Vers. Vermulh⸗ Lich fchrieb ter Dichter Homer nachahmend πέλασσαν ober. πέλασα», mit einem Dativ: ουδει, χδονὲ ober einem Arverh ovddoda, eben- falls gut homerifh. Danach könnte in ὁάσαντο, deſſen erſte Sylbe Iur ijt und hier ver Metrif zuwieder Tiefe, eiwa ὁαμασαντεα fede, welchen Dualis, der turd) Aratos (Dios. 235. 291) vertheibigt werden fann, bie Schreiber coreigirt und in bem Plural zuugewar- beít zu haben [Φείπεα, woraus fi das σ des cod. Val, οί. Gewiß nicht undichterifch würde ber nad dieſen Borausiegungm 64 ergebende Bers fein: τοῦ ἁἆαμάσαστε κύνες «ρατεροῦ πέλρφν xJori νῶτα. Will man eine homerijhe Meminiscenz cem. Dichter zuftellen , fo könnte man ſchreiben: τοῦ κεφαλὴν οὐδάσθε aque; χρατεροζο nelucaur,, und in Anbetracht, daß bie Verſe {μή mehr am Aufange ale au bem Guben gelitten haben, bafi οὐδάσδε nicht fo gar fern tem Pal. roũd' αὐτὸ Liegt, gebe ich bem Feten Verſuch beiweiten ben Borzug vor bem erfien. Darauf müfen am bie Ramın ver Jagdbunde gefolgt jcin, mit tem epifc aulündigenden Berfe:

Jun M4 55c T Eratoſthenas 40a

«ed sefisov, ὀνημοσεὲ ἀιηνεχόως καταλέξδφ,

δε pe laun nichte auders liegen EB τους ὃν i, φούτους, bean ben apirilns. agpar - und c wechſeln in hen DIE. Θα Vert vefiituire fen Sealiger, nur daß er xardärke ſchrieb. Wie wir ihn herge⸗ felit, Ὀψδεί feine gan eylide Gürbung Heyne's ή: „si poo- lae verba, aunt salis quidem ieigna'' "ét mehr. Ornou baram nda | "An ner, μετὰ qim L4 ἄλκιμα air

s fupe καὶ Balle; πόδας φἰχετὸς jd 4καρυγκεύς, δώ des handichriftlichen doyeta , weh. Depse IP. Il, 868 ers, τρία πόλας ἄρκοι Πρώτη prope relia Praie“) [ήν vepuniórte Scaliger ganz treſfend Aamyun, uud hätte frey⸗ US wir. feinen übrigen nerunglüdten Conieoturen zurückhalten fiw wen. Orne, brc fomes für ganz verfehlt erklaͤrt, vergaß bie yasaliele Stelle des Opid Metam. Hi, 915: ‚at netis comilala Merpyia duobus.* Qupín Fab. CLXXI, ím beffen Namenever- Mideiien bie Goryyia ebesfo wenig wermiót wich, als is ber Wf. Minng des Πε[άφίι gm Poiydenles ©, 202 (i 47) Belt., hab ferper cinen unb: Lyncaeste, unfera Auyxsüg, nennt ſo-

Pachitos unb Volatos, wohl unfer Βαλίος, in welchen

γη Mitfcherlih anfpredjenb unb ungezwungen bas hoſchr. Bavoc vwardelt fat. Für Aucio vrdoc habe ich ohne Bedenken Aua- ρυγκεύς geiet. φθηνό; ἁμαρυγχέω . ὄνομα κυριον, wo vielleicht ὄνομα xurag ober κύγειον zu emenbiren ift, obſchon ber Namen end eines WMannes war. Gewiß iſt ber Name für pinen bligſchnel⸗ In. Jogbhynd nit übel gewäßlt. Im Hygin Heißt er verfchrieben Omelymp ys. Uebrigens ift, wie wohl jeber eit erfieht, bie Wafiligeg ber Namen unvoliftändig, und das Eitat lückenhaft. Es folgt: (xai) τὸςτ ᾽άκταῖον κτεῖναι (€) «4ιὸς ἐνγεσίῃοι. Dafür

Aegins καὶ vore (y' ſchaltet mit Mitſcherlich auch Heyne ein, δὴ Dünger Th. 11, 117) "Axzarov ἔθανεν u. f. w., cin mif. füjer SBerfud. Der Bers ift offenbar von der Stelle gerüdt, und wigb weiter unten feinen P lab angewiefen erhalten. Auf ten. fta- talog muften die Worte folgen:

Πρώτος γὰρ μέλαν αἷμα πίον σφετέροιο ἄνακτος

408 zum Ἑρμῆς bes Cratofi$enot.

Παοτός τ ᾽4ργός τε ἨΒορῆς αἰψηροκέλενὃος, Man lefe mit Heyne πρῶτοι, für γὰρ verlange id) vao. θά. Kin wird gewöhnfich mit Scaliger Σπαρτός 1’ οὖν gefchrieben, we für Heyne wenigftens γοῦν verlangte, fefbft aber Σπαρτός 7’ Οὐ- ραργός τε confieirt (Weißſchweif), uneingebeut des Hygin, welder ihn auf Οὐρανίη vs Leiten Tonnte; Dünger vermuthete Ilapda- λέων», denn bod) etwas zu vormipig. Denn abgefehen daß gegen einen Qunbenamen 'Apyos*) rein gar nichts einzuwenden if, mußte, wenn einmal geändert werben fol, bod) Hygins zweites Regiſter nicht unausgebentet bleiben, welches "Ayouos und Αργώ αμ, fo daß alfo in Einflang mit ihm Σπαρτός τ οὖν "Aypıog τε trt Αργώ τε zu coreigiren fein würbe. Da aber ba6 1' & ber Hoſchr. offenbar anf eine Fenininform (n c finteutet, fo-wage ich Πρ» καστώ *''/4oyóc τε zu fihreiben (die dunkelfarbige und bie weiße): den Bores fat auch Hygin. 66 heißt weiter: οὗ d’ ᾽άκταίου (ον) πρῶτοι φάγον αἷμα d' ἔδαψαν. Da hier wie oben die Form Axtaloy wieber vorfommt, fo bin (dj fehr geneigt einen Metaplac⸗ mus und oc anzunehmen (Choerob. orthogr. in Cram. An. Oxx. Il, 168, 15 γέγονεν δὲ ἀπὸ τοῦ ᾽άμφίων ὥσπερ and τοῦ ᾿άκταίων ’Axtulos), aber außerdem erregt gayor ober πρῶτοι, welches man nun lieber anfechten will, Bedenken. Ich wagte am lichften το οὖν "Axrarov βρότον οἷς φαγύνεσσιν ἔλαψαν, bod) finden fid) Teicht noch gelindere Ausfunftsmittel: τοί ῥα zur’ ᾿ἀκταῖον Bowrur**) payor, αἷμα 7’ ἔλαψαν. An ben Bers endlich, welchen Heyne richtig [Φτεδε: τους δὲ wer ἄλλοι πάντες ἐπέσσνυθεν ἐμμεμαῶτες (fiehe Matthiä Gr. Gr. Th. I, ©. 380. $. 6.) ſchließt fij gut: (καὶ) 203’ Axralo⸗ xreirs (κτεῖγαι) «15ιὸς ὀννεσίῃσε, wenn man ihn alfo reftituit: "Axıalov xıeivaı κούρης «4ιὸς ἐννεσίῃσι.

Nicht Zeus Wille führte das Ende des Altäon herbei, fonbern bie

*) 3nt Gegentheil [aat Theodos. Eyz. in t. epit. x«3. Herod. p. 203, 19 Goettl. doyis εἰ δὲ βαρύνεται, ὄνομα τόπου xai x vy ὁς καὶ αν ψρός.

33} Merte anf zus lichte GrateftBene& fehr. Bgl. Schol. Hom. Jl. T. 233. ®Bernbartn Eratosth. spec. gegen's Ente.

Zum Ερμῆς des Eratofihenes. 409

gn «4{ιὸς, welche ex verleht hatte. xai unb τότε erſcheinen als Swörter zur Bersfülung vom Abfchreiber nad) SBilifüge vorge⸗ ' Denmach lautet das Ganze: "Axtalovos οὖλοι «ΐπευν χκαλὸν ἔναμμα περισταδόν, zurs 970a, ' [τοῦ κεφαλἠν] οὐδάςδε κύνες κρατεροῖο πἐλασσαν. καὶ τούτους ὀνομαστὶ διηνεκέως καταλέξω. "Aonvia πρώτη, μετὰ ταύτην ſo] αλκιμα τέκνα, “4υγκεὺς καὶ Βαλίος πόδας αἰνεεός, ἠδ'4μαρυγχεύς Πρῶτοι τὰρ μέλαν αἷμα πίον σφετέροιο ἄνακτος Περκαστώ 3’ ργός τε Βορῆς [1] αἰψηροκόλενθος, Of da ror Axıalov βρωτὺν φάγο», αἷμά τ’ ἔλαψαν Τους δὲ μετ) ἄλλοι πάντες ἐπέσσνθεν ὀμμεμαώῶτες ’Aralov κτεῖναι [κούρης] «{ιὸς ἐννεσέῃσι. Werfen wir nun bie Frage auf, woher ſowohl an biefer Stelle Apollodor das beſprochne Dichterfragment als III, 6, 8 am Wbe ber Pfälzer Hoſchr. lant €. Barth’s Angabe (zu Slat. Theb. 197) das Eitat "Arsıuayov gefloffen fey, fo glaube ich, daß Lefer, dem noch ber Auszug bes Sopater ans bem Werke Apol- ors περὶ 9e» zu Gebote fland (unb eine ffeifige Lefung bie» Wertes befunden die zahlreich daraus erhaltnen Bruchſtücke) fid e zwei ober vielmehr drei Dichterftellen baher anmerfte, da ber r6 ἀργαλέων ὀδυνῶν ἄκος ἔμμεναι ἀνθρώποισιν zur Erwähs ig des Divnyfos gehörte, und vielleicht aus ber Heralleis des ayafis entnommen war, in der bem Traubenfafte ein kräftiges ilieb gefungen wurde Athen. 1]. 37 a. Stob. Flor. XVIII, 22, richerweife war an ben Rand einer Leybner Hoſchr. des Sore rios (de abst. p. 131 Ausg. de Rhoer’s) zu ben Worten τὰ αὔτα beigeſchrieben: τοῦτο καὶ Σωπατρος λέγει Ev ταῖς àx- elc τῶν ἱστοριῶ». (Siehe Preller Polem. 179.) -- Rab en Borbemerkungen wenden wir uns zu bem muthmaßlichen 8er» er des Ἑομῆς zurüd. Ich fagte [ῴοι oben, taf fowohl ber mes des Philetas als der des Eratoſthenes in Hexametern ab. jt waren, unb verweife dabey kurz auf Meinefes Analelten 348 fgg. mit bem Zuſatz daß id in ber Randbemerkung zu

410 Zum Ἑρμῆς des Eratoſthenes.

Girabo Ill, 168 (Kramer TH. 1, 261) nicht tie gexingfie Aenberung für nötbig finde, vielmehr das ganze Gíoffem aber mit bes Diftichon fefbft dem Philetas zutbeile, welcher in feinem lexico⸗ graphifchen Werke fid) noch ein ander mal anf ein Dichterfragment als 3eugnig beruft, welches ebenfalls lange Zeit als Bruchſtück des Philetas felbft ging, bis Schneivewin im Delectus I, 147 ben Irr⸗ thum aufbedte, in welchen zu verfallen bie Worte des Aihenäus eigentlich niemanden veranfaffen fonnten; XV, 768 A: «Φιλητᾶς οὕτως γράφει. Ἰάκχα ἐν Sixvoría ατεφάνωµα εὐώδες 'Ἑστηκ) dugi κόµας εὐώδεας ἀγχόθι πατρὸς Καλὺν ᾿Ιακχαῖον Όηκα- µένη σεέφανον. Daraus Heſych: ᾿Ιώκχα στεφάνωµα εὖὐῶδες ἐν Σικυῶνε, mit Weglaſſung der Belegftelle. Jenes gloſſographiſche Wert des Philetas nun hieß Ερμηνεία, wie ums ber gelebrte 3v terpolator Strabo's belehrt, für eine Gioffenbeutung gewiß eim recht gut gewählter Titel, Wem das Diſtichon gehörte? wer mag entfcheiven. Es pat die Färbung bed Afios Athen. lil, 195 b. und fónnte gut das dritte Diſtichon zu beu zweien abgeben: λωλός, στιγµατίης, πολυγήραος, ἶσος ἀἁλητῃ, ἦλθεν Ἰνισοκόλαξ, evrs Ἰήέλης ἐγάμει, &xÀgrog, ζωμοῦ κεχρηµένος, ἐν µέσοισιν ἥρως εἰστήκει βορβόρου ἐξαναδύς. λευγαλέος ya yir». πεπιγωµένος, dpi ὃ) ἆραιή ἰξὺς εἶλνται κόμμα μελαγκράνιγογ. *)

Der Interpolator des Strabo machte mun bie Worte des Phi letas halb unb Halb zu feinen eignen, unb gab erft ben Reſt dew felben unter bem Namen feiner Duelle, Daher ber verzeihliche Irrthum neuerer Ausleger. Er hätte ehrlich ſchreiben follen: καί Qui4rag γε ἐν Ἑρμηνεία, µελάγκρανις' (ὐξυ)σχοίνου εἶδος, ἐξ οὗ πλέκεται τὰ σχυινία "λευγαλέος δὲ κτλ. µελαγ- χράνινον, ὡς | 4σιος περί τινος] σχοίνῳ ἐζωσμένον. Daß dem fo fep, beweiſt Hefych, der einzige, welcher eine Goffe µελάγκρα- Pt; bat, und in ben anerfanntermafen das Werft des Philetas überging: ελάγκρανις (fo Salmaſius für μελαγκράσις)

*) Bl. I ©. Schneiter im gr. 2er. Thl. 11, S. 56.

Bam Banäc des Eratoſthenes. 48

Πύσχοινος 5 τὰ ἄκρα µελφνίζουσα. Die Gloffe if chenſo anu⸗ efignbig erhalten als bie ᾿Ἰώκχα, allein ein Vergleich brv Gl. 6. Men. , unb ver bei Strabo wird zeigen, bag ſich bie Form beider Qf Haar gleich fieht. Dazu füge Heſych: 9x' αὐνὴν nag" 'Exa- ππάῳ Φιλητᾶς. Und Heſych: δκυζης, παρὰ Φιλητᾷ 'παύσω os m - κήζης ἀντὶ τοῦ, τῆς κάπρας. Die ἄτακται γλὠσσαι (Bohol, ἐφοιι. Rh. IV, 989) des Philetas waren eine andre Gammiuug M6 dic Spunveia; ber Unterſchied zwiſchen Seiten beſtand wechrſchein⸗ in der Anordnung ber Gloſſen, indem bie eine Sanemlung bie Mpéobetijde Neihenfolge feſthielt, bie antre ſeltne Worte eutwebrs and Materien aneinander τείθίε, ober wie fie grobe bie Leltäre Mébot. Auch läßt der Komiler Strato beym Aihenäus ΙΧ, 99 383. auf mehrere Werke ſchließen. Hienach berichtigen wir tos bey Wolf Prolegg.. p. 196. uud Bernhardy Grundr. d. griech. Bi, Gef$..€. 398 Geíagte. Wenn ih nun erwäge, um welt gui heit Sekumter und gelefuer der Hermes bes Eratoſthenes, ale der bes Philetas war, fo nehme ich feinem Auſtand umjere zwei comble uisten Bruchſtücke bent Eratofihenes zuzutheilen, und füge dazu πώ ein drittes viefleicht derſelben Erzählung entnommenes beym Athe⸗ nint V, 180 D. βαθύς διαφύεται αὐλών, ale von. dem Thale Gargaphie gefagt, welches Hygin opacissima'nennt,. Fab. ELXXXI, und beffem eine Felsgrumpe fi) Aktion zum unheilvollen Naheplatze auserlefen hatte. Anhangsweiſe erwähne ich daß in bent oben berührten Bere des S(ntimadjod 4«ὁραστον δὲ µόνον Iano Φμέσωσεν Αρίων vor allem die ionifhen Formen berzuftellen δαν άδρπατον. und μοῦνον. Sm Heſych wird φις erflärt vg r Σοχός. Den fónnte vermuthen: . ^. 4δρηστον μοῦνον d' ἔφις διέσωσεν ᾽46ρίων —; πού, näher an ἵππος würde ἔτης Siegen: Adonorov d’ ἄρα μοῦνον ἴτης διέσωσεν ᾿4ρίων").

Fiel unfer Verſuch dem Eratofifenes und Philetas zu (brem Eigenthum zu verhelfen, nicht unglüdlich aus, fo gelingt uns viel- leicht ein gleiches für Antimachus, betreffs des räthielhaften Titels

πο} Troilus Sophista bey Cram. An. Par, 3$.1V. €. 390. ἵππου ἐγαθοῦ τὸ ἵτην εἶναι καὶ nopevrixov toig ποσί,

419 Zum 'EouzZc des Eratofifenes.

: daxivn. Bt. m. 4, 6. ἀβολήτωρ. βολῶ καὶ ἀντιβολῶ ' παρ τὸ ἀβολήσωρ'. μὴ παρακαλῶν. ᾽άντίμαχος "Iayirg: voi d’ ag’ οἱ ἀβολήτορες ανδρες ἔασιν. ἀντὲ τοῦ μάρτυρες, συνηλλαχάες καὶ συντυχόντες. Οὗτω Φίλων εἰς τὰ ῥηματικὰ αὐτοῦ. Quelle bes Et. m. war baó ῥηματικόν des Philoxenos ). Richtig ent, fpeivet ©. Bernhardy Grunbr. gr. 2. G. 2$. 2, 6. 217. wein Verlaß ift auf die Titel "Apres und ᾿Ἰαχύη (Καταχήνη we begründete Em. Bergks in Zeitfchr. f. Alt. 9Biff. 1835, 301.) ober anf ein einzelnes Epigramm”. An SBevfudjen das bunffe Wort mil in ben Tert des Bruchſtückes zu ziehen allerbinge das einzig fichere Remedium fehlt es nicht, bod) genügt mir weder Blem- {06 ἐάχοντι ὁ᾽ ἄρ᾽ oi, noch Dübners ᾿Ιναχίδας ἄρα οἱ. 9t "Ivaxın hatte übrigens (don Schellenberg gedacht, bod auf δε Bermuthung fo wenig wie auf feine andre ᾿Σχναίη (Beiwort ber Semis) etwas gegeben. Sehe ich reiht, fo wird allerdings ber iDeiname einer Göttin hier geftanden haben, ba bie Semininfem leitenb fein muß, und wen das befannte Fragment des Antimachns: &vda Καβάρνους θῆκεν ἁβακλέας (ἀβλακέας) ὀργεῶνας τών zeitig ins Gebádjtnig kommt , bec wird nicht zweifeln, tap wir im gegenwärtigem Bruchſtück tie Fortfegung ber Erzählung von ver Stiftung des Demetercults und Cinfegung der Kabarnen als Yries flerfamilie empfangen. Die ἀἆβολήτορες ἄνδρες find tie fabarnm felbft, ober Kadaproı wie fie auch hießen. Es folgt daraus taf unter "Jayévg ein Beiname ber Demeter fid) verbirgt, nnb. welder läge näher den Zügen des Kofchriftlich Leberlieferten, welcher wäre feiner Etymologie zufolge paffender als: ᾿«4χαίῃ. Hören wir bie Lerifographen ab. Hefych fagt: rata ἐπίθετον 4ήμητρος ἀπὸ τοῦ περὶ τὴν κόρη» ἄχους ὅπερ ἐποιεῖεο ἐπιζητοῦσα α την. Bekker's Anecd. Th, I, 470., welche wahrſcheinlich aus den meiri- fhen Scholien des Qeliobor zum Ariſtophanes fchöpften: "Ayala ὀπίθετον «4{ήμητρος: βραχεῖα πρώτη ἀπὸ τοῦ ἄχους μᾶλλον 7 ἀπὸ τοῦ nyov. ᾿ 4ριστοφάνης ἐν ᾿4χαρνεῦσιν' οἱδ᾽ ἂν αὐτὴν τὴν ᾿4χαίαν ῥᾳδίως ἠνέσχετο. ©. Meurf. Lect. Alt. 305.

Sal *) $. 6. Stoll Antim. S. 25. dent irrig an. Philo Kereunins ven yblos. oom lat ue ^t.

Zum Ἑρμῆς bet Eratoſthenes. 413

[reuzer Mel. 1, 26. Voß 3. Oynn. a. Dem. 21. Butt. Lexil. I, 120. 3e nach der Etymologie ſchwaukte alfo δαν Silbenmaß et erften in 'Azaln, obwohl die gewöhnlich beliebte Meffung fun μα. Der Eult der ihre verlorene Tochter fuchenden Demeter war ewiß väfter unb ffagenb, vielleicht ein nächtliher mit Fadelläufen evbunben, beffen µήµησις mit der von Kabarnos ertheilten Kunde u bie Böttin, wer ben Raub vollbracht, abſchließen mochte. De⸗ seher ᾿4χαίη war alfo wohl geeignet von Antimachns in feine ἄν Klang von Paros und ben fabarnen verpflochten zu werben. Der ers flefít fid von felbft Her durch Auslaffung des 9. nach τού: 4χαήῃ, roi ἄρ᾽ οἱ ὠβολήτορες ἄνδρες ἔασι. Brauchte Anti» οφ κό jedoch bie erſte Sylbe fury, fo verkürzte ev unbedenklich and) de zweite, und ſchloß damit ben Pentameter ab, welder zum He⸗ meter: ἔνθα u. f. w. gehörte: [I1á9q] Ἔνθα Καβάρνους Θῆκεν ἀβακλέας ὀργειῶνας - χα, zo/ dug οἱ [ἐξ αὐτῆς] ἀβολήτορες ἄνδρες ἔασιν ber: rei d'aga οἱ πιστοί ἀβολήτορες ἄνδρες ἔασι». Die Stelle würde alfo ins dritte Buch ber Lyde gehören, benz das B den JR. Ueberlieferte: TENGA (deinem. mir Gaisford κ. a. wit richtiger in I GNO.4 als TH. Bergk in γένναν zu verwen ein, ber obenein bie zwei folgenden Worte umflellen, und Ke- Ιάρνου flatt des untabligen, zweimal. durch Heſych geflübten Ka- lág»ovc fchreiben mußte, um ben Vers herzuſtellen. Uebrigens ift 8 Φε[νώ: Κάβαρνοι, oi τῆς «{ήμητρος ἱερεῖς κα; (niit ec) ΒΠώριοι zu fihreiben, ebenba Kadapror, ἱερες «4ήμητρος Πάριοι fait 7 ceo. ᾿«4γακλέας für ἀβακλέας zu pmenbiven unterfange dh mid) nigt. M. Schmidt.

——

1

y, Yan Al. -

48 Zum Ἑρμῆς des Eratoſthenes.

: ζαχόη. Bt. m. 4, 6. ἀβολήταρ. βολῶ xai ἀντιβολώ * παρ τὸ ἀβολήταωρ!, μὴ παρακαλῶν. ᾽άντίμαχος ᾿Ιαχώῃ "τοῦ à' αρ ἀβολήτορες ἄνόρες ἔασιν. ἀντὶ τοῦ μάρτυρες, συνηλλαχάος καὶ συντευχόντες. Ooro Φίλων εἰς τὰ ῥηματικὰ αὐτοῦ. Qucle bes El. m. war das ῥηματικόν des Philoxenes *). Richtig αν delet G. εκ Gruudr. gr. 8. ©. 2$. 9, 6. 217. fein Berlaß if auf bie Titel" Aprspuc und Iuxivn (Καταχήνη wm begründete Em. Bergks in Zeitfchr. f. Alt. Wil. 1835, 301.) oder auf ein einzelnes Epigramm”. An Berfuchen das dunkle Wort mit in ben Text des Bruchſtückes zu ziehen allerdings das cing fihere Remebium fehlt es wit, bod) genügt mir weder Blow feine ἐάχοντι δ᾽ ἄρ᾽ oi, nod) Dübners "Irazida; ἄρα οἱ, 8 Ἐναχήῃ hatte übrigens (don Cipellenbeng gebarft, od auf Wife SBermuthung fo wenig wie auf feine andre ᾿ἀχναίη (Beiwort der Themis) etwas gegeben. Gehe ih recht, fo wird allerbinge ber Beiname einer Göttin hier geflanden haben, da bie Semiminferm leitenb fein um, und wem ba6 befaunte Bragment bes Antimachns: ἆνθα Καβάρνους 9ἦκεν ἀβακλέας (ἀβλακέας) ὀργεῶνας τών zeitig ins Gedaͤchtniß kommt , ber wirb nicht zweifeln, tag ο im gegenwärtigem Bruchftäd bie Fortfegung der Erzählung vom be Stiftung des Demetereults und Cinfegung ber Kabarnen als Prie⸗ flerfamilie empfangen. Die ἀβολήτορες ἄνδρες finb die Rabarnen ſelbſt, oder Κάδαρνοι wie fie and hießen. Es folgt daraus tef unter 'Iaxırn ein Beiname ber Demeter Πῷ verbirgt, unb. welder läge näher den Zügen des Kofchriftlich Leberlieferten, welcher wäre feines Etymologie zufolge paflender als: ᾽«4χαίῃ. Hören wir bie eerifograpfen ab. Heſych fagt: "raria dntdsrov 4{ήμητρος ἀπὸ τοῦ περὶ τὴν κόρην ἄχους ónsQ ἐποιεῖεο ἐπιζητοῦσα αὐτὴν. Bekker's Anecd. Th. 1, 470., welche wahrfcheinlich aus den meli fhen Scholien des Qeliobor zum Arifiophanes fehöpften: "Ayara ὀπίθετον «{ήμητρος: βραχεῖα 7 πρώτη ἀπὸ τοῦ ἄχους μᾶλλον 7 ἀπὸ τοῦ ἤχον. ᾿4ριστοφάνης ἐν ᾿4χαρνεῦσιν' or)’ ἂν αὐτὴν την ᾿4χαίαν ῥᾳδίως ἠνέσχετο. ©. Meurf. Lecl. Alt. 305.

Byblo ο) 9. ©. Stell Autim. S. 25. dent itrig an Philo Herennius von

Zum Ερμῆς des Eratofihenes, - 413

ἵεοκ]ει Mel. 1, 26. Voß 1. Oumn. a. Dem. 21. Butim. Lexil. I, 120. 3e nad) der Etymologie ſchwaukte alfo das Giífbenmaf es erſten in "Ayarn, obwohl bie gewöhnlich beliebte Meſſung fug μα. Der Eult ber ihre verlorene Tochter fuchenden Demeter war ewiß däfter und Magend, vielleicht ein nächtliher mit Fackelläufen exrbunben, beffen µίµησις mit der von Kabarnos ertheilteh Runde B Die Böltin, wer ben Raub vollbracht, abfchließen mochte. Des wier ᾽4χαίη war alfo wohl geeignet von Antimachus in feine Er⸗ Πΐκκῃ von Paros und ben Kabarnen verpflochten zu werden. Der κό felit fid) von fefbft Her durch Auslaffung des d nad τού: 4χαήῃ, roi ap’oi ὠβολήτορες ἄνδρες ἔασιν. Brauchte Anti» nachns jedoch bie erſte Sylbe fury, fo verkürzte er unbedenklich auch fe zweite, und ſchloß damit ben Pentameter ab, welcher zum He⸗

meter: ὄνθα u, f. w. gehörte: ---[Πάρφ] Ἔνθα Καβάρνους θῆκεν ἀθακλέας ὀργειῶνας -— "Ag

zo/ d'ug οἱ [ἐξ αὐτῆς] ἀβολήτορες ἄνδρες ἔωσιν ber: Tui ἄρα οἱ πιστοὶ ἀβολήτορες ἄνδρες ἔασι». Ne Stelle würde alfo ind dritte Buch ber Lyde gehören, benz ba & ben Mſſ. Heberlieferte: TENGA (deinen mir Gaicford κ. a. wit richtiger in I’ 'GNOA als TH. Bergk in γένναν zu verwan- Επ, der obenein die zwei folgenden Worte umfleflen, und Κα ligreu Rott des untebligen, zweimal. durch Hefyc gefägten Κω- sgvovs fchreiben mußte, um ven Bers herzuſtellen. Uebrigens if Seſych: Kußagvar, οἳ τῆς Anumspos ἱερεῖς xai (nicht ὡς) Ἱώριοι ya ſchreiben, ebenda Κάδαρνοι, ἱορεῖς Arumsgos 3 Ἰάριοι flatt 7 σωροί. "Ayaxisag für ἀβακλέας zu enenbiven mierfange ich mich nicht. | | M. Schmidt.

———— d

ES Partikeln ἂν und xi» bei Gone. (S djfuf.)

a —r ns

Der Conjunctiv der Aufforderung und ber zweifelnden Qe, wie er gewoͤhnlich Heißt, eine noch unreine, getrübte Form tet bu$, fat in der Sprache einen großen Umfang geiwonnen und ὃν Halten. Wie er auf alle Perfonen ſich erſtreckt und ben Antrieb des Gedanlkens auf fie übergehen läßt, fo beſchraͤnkt er fuf siii auf die unabhängige Cabferm, fondern bringt in Nebenfäße ein. Go jedenfalls Ω 382 and ν 364 ἵνα περ τῶώδε 00m Milan, 5 139 óxód' AnélÓn , a 77 und E 399 ὅπως vootfon, I1.650, x 74, 76 4 µένῃ xai κοµίῃ, 7 ἔπητάι, wohl eut B 233 yorhixa ἣν κατίσχεαι, moie du haben weißt“, I 346 ὄφρ' ἐδέ- Agro», E 53 ὁποτέροισιν xédog ὀρδξη, Φ 104 οὐκ £o9" ὅστις gern, P 394 ὅπως ταβύσῃ, ν 336 πρίν Υ ἔτι σῆς dióyee πειρήσεαι, als Weiſung und Eingehnttg ber Athene, wodarch bit Bebenken der Scholinften gehoben werben, P 256 ὁπότεο Oupé σῷ ἐθέλῃς. Am allermeiften aber findet dies fiat in den hypothe⸗ tifchen Sägen. Es gibt fogar, wenn uns unfere Beobachtung nidt trägt, außer den oben verzeichneten Fällen, wo ber Conjunction ei eine temporale SBebeutung beigelegt werden durfte, mmt eine Stelle im Homer, wo der bloße Conjunctio des Beringungefapes nicht durch den des Antriebs nüancirt wäre, X 36 εἶπερ ydp σε καταχκτάνῃ: ber Harleianus hat κατακτενεῖ. Dagegen: A 81 εἶπερ γὰρ το καταπέψῃ wmog er auch⸗, d 55 εἴπερ yag

Warte Z9 sp wre Gb

yBoséd- Va? oda cg pent ich ind εν οδό, E 208 «Y ουν Ἑπερός jo φύ}ῃσι K 995 einep τε νοἡση, A 110 iQ ka τὸ δὲ, M 993 εἴπὲρ re εἰχώδι , 230 Kite ἐπὲ Hella "NA, Bib dh fe meinten; E 164 NW πως ies 0:16 ed RI" εἶ Δκαῦζηδι an Io, T 164 εὐτερ übvöirdg, ® 876 ΗΝὲρ oUrOR, 4 167, ἐῑπέρ τις Qoi? , 188 εἶπὲρ τε egy: Abeln Ya e ficheh:ihöchteft=, 204 Εἴλερ το σἰδῄφεα u Eine ο ἁδρὴ Oa Eifenfeſſeln halten⸗, 739 ed δὴ ὀδέραὶ Nb ét didt ftlábe etheden tollo; = 991 si εἰς Qà/foir τλἠσομὰ!; Ekegebung Sedorädend, 471; 479 si μὲ µέθείῃ, Parit 9η, Eurſch, à. 349 εἳ 75° ἐδέλῃ ὀλέσαι, vuhelofer Leichtfinn. Dieſen konjunchd vos bet fobfechveit Willenszuthat des tebenbem zu vti. weh fat bet ffiborad! bel veimen Gedankens ſcheint zumädhft "bie Bhkale Sejedit zu haben durch Gebrauch ber Partikel «er. το ο die Ethmölöhie ber ShctiféT Haben wir tuit ehe ohn⸗ όλ) vötzaltagen. Die Herleitung Hermaun's wid r4 on xaT möchte delleſcht Auf die Fälle des angewöhn⸗ Men Gebtauchs Teßterer Partikel zu Hunden je. Ce Zufln- menfleflung derfelben läßt ſich dem für κέν atfzuftblichben Wiek hafe Ptfágen. Kai: ſteht .ἨΝΝΗΙ δεί Wörtern des PbRärvigeh Behfäftn: N 457 7) AWpjsurro Ki οὐός, 9455 Βαρρῄόόεσλὺ 'xäl loc, © 903 οπεύδορτὰ' καὶ αὐτόν, Ν 9/4 Aida δὲ κ᾿ ácróc ἀνέγίω, 93 ὀΐσφά καὶ ἀὐή ΒθΦΤ κάν Wiör Διγνάῦκειν, 2 106 οἶόθδά καὶ ἀὐτός, 7 73 καὶ αὐτὴ, ki8, BT xa? ΜΜΕ Φόμῷ βονλεύέιν, 343 καὶ aftéc ὅρηαι, Mj οἶδα xat αὐτός, y 255 τάδε x’ αὐτὸς dísai, Bei 96, ΜΑ der llli Bewußtſeins: K 120 xa! ἄνώγα, Y 165 καὶ ER T. iw δη xe ἴδμίόν ἅπαντες qu Serfiegá Wb β΄ οἷδε θὲ κάν τε Ἔσαδὲ , uf Wen Tür ſich einen‘; Μι μυ vaſſelbe 358, O 111 Mb Sflert bajejen Mer vr δν pd» ko? τδλὰμὲν, v 83 Hal Brent Kar Wir μῦδον δή xai ἐνὶ ψρεσὺν nos» ἡμῖν, ευ]. ΜΗ —* ver ſtolbewußten Hunblumg: P 104, τ 144 6 A Put) ni» djalsabxih, 15 τούνολα γὰρ καὶ nóvrb» ἑπόπλως, X 370 καὶ Iynoavio, (tb X 249 καὶ κιρδὀσύνἡ

46 Die Sartileln av und xé» bei Homer.

ἠγήσατο, Wiederum bei objectiven Dingen zur Anbentung eines Gebanfenoorbefaltó : P 647 καὶ ὄλεσσο», D 350 καὶ ἐξελάσειε „meinethalben.” T 181 δικαιότερος xai. En’ ἄλλφ ὅσσεαι, y 224 καὶ ἐκλελάθοιτο wwürbe fihon vergeffen," ϱ 558 ofro» xai αἰτίζων Brod wirft du (don bettelad finbeu," o 22 ἡσυχίη ὃ' ἂν ἐμοὶ καὶ μᾶλλον ein wSRufe würde id) fdjon beffer haben,“ V 114 zuya δὲ φράσεται καὶ ἄρειον vtoivo fid) ſchon beſſer be finnen," ἵρ οῦ1 inei καὶ ὄπισθεν, dio, nevoouas vid) werde et, mein’ ich, ſchon erfahren; oft δεί καὶ ἄλλοι wie 4 174 wid habe [don andere, Q 951 wes gibt ſchon andere. Etwas ambers e 606 ἤδη γὰρ καὶ ἐπηλυθε vfdon ja ba," v 156 inei καὶ nüciw ἑορτή weil ja Fe ift." Noch anders 4 76 sax ἂν more xaé τίσις Ein ,,e6 wäre wohl noch Entgelt zu finben;^ καὶ ual, 20» T 900, d 819, 9 154, o 516, καὶ μεῖζον 'P 551, σ 107, Subjectives Gefühl, Sntereffe, Grauen, 7 254, © 510, x 33, 5 421. Schwer zu beuten ift y 196. Ueber vie Geltung bed apo firophirten x' in zwei ber obigen Stellen und Z 260, φ 260 war Streit fihon δεί ben alten Erflärern. Beides, x6 unb xas zu fammen fteft Ο 235, o 546 unb öfter.

Um nun die Ueberzahl ber Stellen mit κέν einigermaßen yt bewältigen, fommt ed am meiften auf Ausfonberung einzelner fefler Punkte an, fo, bag was fid) biefen nicht von ſelbſt untecorbnet, ges wiſſenhaft bemerft wird: die grammatifche Dialektik hat (id) zur Zeit ber empirischen Methode noch gefangen zu geben. Wir tre nen zunächſt Conjunctio und Optativ und fprechen zuerſt vollſtaͤndig von jenem.

11. Die Partikel κἐν ift der Gxponent ber (nbjectioen Berba, b. b. folder, die ein Bewußtfein über eine Handlung ausbräden: fie geſellt fid auch andern zu, um ihnen ben Begriff der bewußten vorfäglichen Handlung mitzutheilen. Beides gefchieht vorzüglich im hypothetiſchen Gage, weil in biefem nach vorhin gemachter Vemer⸗ fung Eonjunctive des Antriebes am leichteſten eingehen und (olde Eonjunctive zumeift fubjectiven Verbis angehören. «έν alfo uw git den Subjectiobegriff der Verbalperſon und befeitigt fo bie mobale Sinwirfung bes Sprechenden, .

Die Sartifetu ἄν und xd» δέ Homer 417

^". Suerfi bei Verbis der Gefimung, 4 B. 19440 Ζ 981, 9 149, 471, K 55, H 110, N 260, 743; 3110, 143, 278, 306, 457, T 71, 147, Y 243, O 481, X 366, 'P 554, 9 335, 8 128, » 322, ε 169, « 520, µ 49, 415,.o 11, σ 965, 268, v 933, 342, φ 250, 348, e 5115 áfnlif 7 75 el xev φρονέῃοε, 2301. 357 unb » 182 ai x’dlenon, @ 364 ei κεν ἱλήκῃ, « 960 «i xsv ὀρόξη, M 9275,.11 88, « 379, µ 216, x 952, e) κε dein, N 820 ai κο ταλάσσῃς, ϱ 51 al xs tsMoos, x 7 wi wa πόρῃ. A 599 ort xav κατανεύσω, Ο 109 δει xe» πέµ- hggs; P 99 ὃν κε θεὸς τιμᾷ, D 104 ὃν κε θιὸς ἐμῇς dr ae. Balm

- :Soban bei einfach μα ‚4 an, 44 701, ® 29, - 82, & 970 ai xe πίθηαι, K 106 εἴ κε μεταστρέψη φίλον jeep, B 364 ei ds xc» co; ἔρξῃς, Neſtor verzichtet auf. ben Sj des guten Rathes, T 138 6i xe» ἄρχωσε, B 100 ei xsv ὑποτρυύνῃς, 5 406 ai κεν xaraÀébnc, & 503 el xe» εἴρηταε B 347 τού κεν νύσφιν βοψλεύωσιν, O 145 ὅτι κει ἀνώγῃ, a 316 ὄττι xev φίλον ἦτορ ἀνωγῃ, 490 ὅτε κεν ἀνείρηται, b 850,9 xe σὺ χαίρῃς, 4 395, N 99 unb wuenbfíd) oft Orr; εν tix, A 197 ὃν x εὖ ino, Y 950 ὁπποῖον “eingode nos, O 40 xe» ἠγεμονενῃς.

Ferner minder hervortretend fubjeetio : n 41, 3199 ai xe» dnécgovta: πολέμοιο, A 404 ai xe φέβωμαιι N 389 si xe» ἐκπέρσῃς, Π 199 ἐγὼ δέ κε λαὸν ἀγείρω, P 99 ali xe στήῃς, 1’ ὃς xe λίπηται, Q 116 ai xs». δείσῃ. Ergänzt durch einen Ribjeciteen SBegriff im Haupt» ober Nebenfab: A 137 ἐγὼ δέ xe» αὐεὺς ὅλομαι, I' 66 000a xe» αὐτοὶ δῶσιν, α 905 φράασε- ται dc xe νέηταε, 970 φράζεσθαι ὅπως xe» ἀποτίσδαι, 900 gend. ὅπως xsv κτείνῃς, β 168 goat. ὥς xs» καταπαύσοµο», B 816 πειρήσω ὥς xsv ἔήλω, y 54b ποίρα ὅπως xs» δὴ ἴκηαι. ^ WEmblidj, wo bie Partikel bie fubjectioe Geltung des Verbums bewirkt: 4 137 εἰ δὲ κε μὴ docct „geben wollen," Z 958 ὄφρα κά τοι ἐνείκω, Bereitwilligfeit bezeichnend, N 936 ai κα yerodıısda wwenn wir werben wollen, 380 εἰ κεν ἐκπέρσῃς wenn vu flürzen wii,” I2 445 xe Lo» πέμψῃς „vie ei»

Ruf. f. Phil. $8. 8. VI. 91

HB Die Bartileln ἂν und κάν bei Homer.

Laubſt zu ſenden,“ Y 186 xe» épà κτείνῃς, mit ſchroffem Spott, etwan „es über dich nimmſt, mich zu tübten," P 692 ai xe σαώσῃ mob er retten will,“ X 350 «/ xev στήσωσε, 7 543 ai ες πολέσσῃς, β 124 copa xe» ἔχῃ - „jo lange e$ ihr gefallen wh au haben,” 133 ai x'avrüg ἑκῶν uni μητέρα néues, µ 53 8 xe λίσσηαι „flehentlich bittefl σ 63 ὃς ud σε 9sryg , ber til) gn ſchlagen wagt,” v 98 ὃς xe» ἐμῆς ye χοίνικος ἄπεψεαε ne mein Brod offen will," φ 306 ei xs τὸ τόξον ἐνεανύοῃς, , we bu dich umterfängft ſpannen zu wollen, ^ - X 345 si xa» dasder πόφνῃς „wenn bu wiſſentlich einen Ginger. getöbtet Haben wir,” VP 79 ai χέν σ᾿ ἐξαπαφω „wenn ich wiflentlich täufche, m. f w.

19. In Abfihtfägen befeitigt bie Partikel diejenige Beziehung auf die Wirklichkeit, bie nad) einer obigen Bemerkung dem finalen Goniunetio nod einwohnt, beſchraͤnkt bie Abficht auf bie Zeit ber Ausfage, veferirt fie als Gedauken des rebeuben ober δε ange redeten. |

A 32 µη u ὀρέδιζε aacizsQag, ὡς νέηαε, bie Gchärfe Jiegt in ber Zumuthung an das Wohl zu benfem. B 385 su τις µεδἐσθω dg κε πανηµέριρι xgırousd’ "domi, das legteve anf alle Fälle zum fubjectiven Geſichtspunkt empfohlen. B 440 joue .0gga xe Φᾶσσον ἐγείρομεν “4ρῃα „sobald als mõglich.“ « 66 πειρᾶν eg χεν Τρῶες ἀρξωσι, im Sinn ber Athene, die dafür au forgen hat. Z 69 µήῆτις µιμνέω ὡς xs πλεῖστα φέρων ἐπὶ vijag ἴκηται „daß er etwan.“ Z 143 wb Y 429 docer 39° ὥς xev δῶσσον ὀλέθρου πείραθ’ ἔχηαι, dieſelbe Ironie wie in A. 2 364 ὡς xe» καταµάρψῃ mit Bezug auf 8. 341. H 463 ὡς κάν τοι τεῖχος ἁμαλδύνηται „nach deinem δώ.“ H 334 ὥς =’ ὁστέα ἕκασεος olxad’ayn „daß jeder bringen fam." O 508 wie B. Ο 235 φράσοµαι ὣς xsv ἀναπνεύσωσι, T 151 & κά τις ἔδηται , af man feben máffe./^ Φ 459 ὥς xe dne- λωνται, Apollo zur Theilnahme au bem Plane eingelaben. X 382 Dgoa zu γνῶμεν. Q 16 ὥς κιν λάχῃ. 22 636 ὄφραω wer ὕπνῳ τερπωµεθα. a 87, ε 31 βουλὴ», νόστον, ὥς κα νόηται, Epexegeſe des Gebaufeuc. B 367 ὥς xe δόλῳ φδίῃς fremder böfer Wille. 7 359 ἕψεται ὄφρα κεν εὕδῃ. 6 25 nduwer, Φύναφαι γάρ,

Die Portibeln «o uno xév $e fme), 49

ὡς «οἱ uuX ἰσκηθδῆς nina, wie d. ε 144, 168, 7191 ὣς 2:6 Ἐεῖνος , gemeinfame, bebädhtige Fürforge. 7 222 fremder Gebante, 9 100 ἀέθλαν πειρηθῶμεν ὥς y'ó Kslvoc ἐνίσνῃ φίλοισιν, nicht Abficht, fondern Geſichtopunkt. µ 51 ὄφρα xe ἁκούῃς π 233 ὄφρα κε Bovisioonen',mit bem Gebanfen, zu beraten.” » 237 ὕφρα ἰδέω καί xe» φράώσσσμαι. σ 182 ὄφρα sii pos παρστήστον, ſehr bezeichnend: bloßer beiläufiger Gebanfe ber Penelope. τ 44 ὑπολείψομαι αὐτοῦ ὄφρα κ«ἱδτε. δμωὰς ἀροθίζω ganz ebenfo. τ 317, 319 κάτθετε οὐνὴν de «οὐ Φαλπιόων ἔπηται ὥς x dvdo» Φείινιο µέδηταεν ohngefähe geich einem ethiſchen Dativ, „daß er mir wohl unb warm rufe.” gp 176 πθλασαι δοκοῖσιν ὥς κεν δηθὰ Loo; ἄλγια πάσχῃ mit VDerweilen ber Borftellung dabei.

7 Φίεηα nod) einige Relativſätze, die eine ſabjectio reſtringirte, fo zu ſagen außer Gleichgewicht mit ber Hanblung ſtehende Abficht etitrüden, 2 110, 147, 176, 196 δῶρα zu κο θυμὺν invn, α. 996, 8 756 ὃς xev ὄχῃσιν , nad) meiner Meinung haben muß,” B 213 ἑταίρους of κε διαπρήσωσι, d 29 7 allor πέµπωμεν ἑκανόμαν ὃς zs. quinos, Gleichgũltigkeit des Dienere, ver um bat fepie nicht chen beſorgt IR, & 37, ο 311, » 400 κε στυγέῃσι Mavor müsnigli$ grauen fol,’ o 385 dasdos 6 zs» τόρπῄσι», ſe bdenlt wer Ihn. (it, c 86 sig ees ὃς x enó iva τάἆµῃσε [ beuat. m. .

13. In Zeitſaͤtzen bezeichuet xó» einen tn fubjectiver Weiſe Mieten 3rityusft. Dabei kommt es zuweilen anf Ausſcheidung fol- Mer dile au, wo xiv bem Zeitpunkt nicht. gilt, ſondern wad N. 11 pm Sebum gehört. Uebrigens ift die Sache unverlcunbar und wimeattil tine Bertaufchung von xév und ἂν nach bem obigen un⸗ möglüh.‘ Man: vergleiche mur. 5. B. B 331 WAR’ ays µίμνετε maivreg αὐτοῦ sic xsv aoru Πριάμου ἕλωμον», ober I' 990 µἀχήσομαι αὖθι μένω» εἶως κο τέλος. πολόμοιο κιχείω mit 44 989 dni» πτολίεθρον ὅλωμε», oder A 990 Onósa κέν µιν yola Ain xoperoc, worauf der Diener Acht Haben folf, mit α 199 εὐτ' ar μιν χάµατος κατὰ γοΐα λώβησι», ober d 588 àys νῦν ὀπίμειρον ὄφρα xev ἐνδεκάτη το ὑψωδενώτη τε yérgros mit

490 Dis Sartilela av und κάν bei Gomeo

B 374 04000» uz μητρὶ µυθήσασθαι πρίν y' 0v ἂν ἑνδεκάτη yévgrat, oder 205 ἔνθα καθεζόμενος μεῖναι αθόνον εἰς ner ἡμεῖς ἄσευδε ἔλθωμεν mit dem folgenden wird ἐπὴν ἔλπῃ ἡμέας nori δαωμαθ᾽ ἱκέσθαι.

So alfo E 266, H 30, 71, 291, 377, 396, 6 180, I 48, 138, 610, 707, K 69, 80, 170, 443, A 191, 193, 208, .666, 764, 5 6, 77, 236, 504 ὁπύτα xsv νεῴμεῦα aus eiguer En ſchließung, I1 246, 455, P 454, 632, S 191 ἐπεί xa Ya „wie ich wohl weiß,” 280 ἐπεί χε ἵππους δρύμου «op , Soit, al6 wäre das δίο feine Abficht gewefen, T 190, 402, Y 731 dnsi κ᾿ ἐπίσπῃ, Φ 198, 134, 931, 531, 534, X 195, 109, 958, 359, Offenbarung des flevbenben Qefior, 7 10, 944, 4 154, 183, 431, 554 ὄφρα xe» Ἕκτωρ κῆται, β 97, 90, 358. 9 490, ο 378, wo ín Betracht von 38, 345 aud) ſtehn fonnte, 9 318, v. 59 wo mit Zeinheit (nbjectio gehalten, was auszuſprechen fari fift, » 155, 5 154 „wenn da ihn ſelbſt fiebít, ^ ο 25, 75, o 56, * 144, „443, w 274 „wenn ich, nad) bem Orakel, erleben weite," v 353,0 88.

Hier erledigt fij der Wall, baf s 361, 5 259 ἂν und x neben einander flefen, indem es nichts auffallendes hat, weun neben ber Anerkennung ber ausgemachten Wirklichkeit nod ein fubjectived Achthaben auf dieſelbe ausgebrüdt wird. In bem. andern Gtelles A 187, 202, N 197, 2 437 haben bie ſubjectiven Verba Auſpruqh auf die zweite Partikel.

14. Noch weiter erſtreckt ſich ber Gebrauch der Partilel πόν, indem fie dem ganzen Satz eine fubjective Geltung ertheilt; zunächft in logiſcher Weiſe ungefähr in folgenden Fällen:

a. Nach der formel αλλο τοι ἐρέω nad ἀθαίίφεα, die einen fubjechio qw probncirenden Gebanfen ankündigen, pflegt xe zu folgen. B 257 ἀλλ ἔκ τοι ἑρέω si x’ ἔτι 0' ἀφραίνοντα Μιχ. «4 40 ἄλλο δέ τοι ἐρέω ὁππόεο xcv καὶ γω. E 909 d. d. τ. 6. al xév uot πολύβουλος ᾽4θήνη κᾶδος ὀρέξῃ. H 76 dde δὲ µυθέοµαι εἰ uév xe». dub κεῖνος ἔλῃ. ϐ 986 ww ὁ’ ὀγω ὀξορέω --- αἱ μέν xsv deg Ζεύς. Ο 212 αλλο d. rz. 4. ab xe» ἄνου ἐμέθεν πεφιόήσετοι. ἵδ 410 ὧδε γὰρ ἐξερέω

Die Vfastifeln und dr dei fomes, εί

| xe φερώμεθα,. P 673 ὧδε γὰρ ὀξερέω ol uw ῥοέσουσιν. B 188 AAN’ &x τοι dgéeo αἲ κο νεώτερον ὅπο- pévne. ϱ 290 dàà' ix r, à. ai x’ ἔλθῃ πρὸς δώμα. o 549 kàé d. s. d. ai x αὐτὸν γνώω. σ 49 xéxÀvrs ὄφρα τι hae; γωστέρες wald’ αἰγῶν χέωται ὁππότερος δὲ x6 νικήσῃ. "98 PAX ix τοι ἐρέω ai ner α οὗτος νικήσῃ. 7488 ὧδε ἐρ ἐξερέω «i χ᾿ ὑπ' ἔμοιγε Φεὺς δαµάσῃ µνηστῆρας, v gb -iéulit$. 919 σφῶιν ὁ) ὡς ὄσεταί περ καταλέξω. ci 5 ón' ὄμοιγο δαμάσῃ, 9 215 ὧδε yao ἡμέτερο» ys 7009 τε- ύραθαι dia. ὁππότε xev. τούτους rinnen. φ 337 dés γὰρ Ir κό µιν ἐντανύσῃ..

b. Ueberall, wo wie σ 43 nad Auefprefung einer -- Minfarhe eine weitere Ausführung, Zerglieverung be$ darin ent. altenen Bebanfens erfolgt, pflegt κών zu fliehen.

-4* I 69 avsap ἐμὸ καὶ ἸΜενέλαόν auußulsıs nuysodas. Αύζορος xs νικήσῃ. I 137 naynoovsas negé σεῖο. τῷ δέ κε waren: Γ 417 µηείσοµαι, σὺ dd κεν ὄληαι. A 303 „haltet tag Ruhe,“ ὃς κ’ ἀνὴρ ἴἵκηται. 1 960 ὄψεαι πλεούσας. |-dé κεν ᾿εὐπλοίην dan. O 494 µαχεσθε. ὃς δὲ x’ ἐπίσπῃ. 999: τῷ καέ τις ἀπολέσθω 72 σαωθήτω. ὃς δὲ κε ἐρύσῃ. 479 θυμὸς ὠνώγει. drag εἰ wt» ὀναρθξης. P 9 Πάτροκλον μίωμεν. αὐτώρ ὁπεί κε τεταρπώμµεοθα. W660 κελεύομεν οπληγέμεν. m δέ κ Απόλλων doy. 7.805 κελεύομεν πει- ἠθήναι. ὁππύτερός κε φθῇσιν. « 654 ἂν ἐξείποι xat. κεν φάβλησες Ῥένηεαι, 5 194 ἀλλ᾽ ἄλλως ἄνδρες ἁλῆται ψεύδον- V ὃς dd x αἰλητεύων Ἰθακην ἔκηταιι ' φ 74 Φήοω γὰρ µέγα Κον. ὃς κε ῥήίτατ ἐντανύσῃ, v 577: ähnlich. φ 118 καὶ ds Ψαυεὸς πειφησαίµην. εἰ dd xev ἐντανύσῃ. Etwas freiere Bers Mung 71 946 {απ 8. 241, 353 zu 351. δεί hypothetiſcher iim be) erfien 684 IP 944 εἰ γάρ κε παρεξελάσῃσδα ox )B^ ὃς x4 σ᾿ ἔλησι. Ganz frei. Y 308 xai παίδων naldsc τοέ ws Ἀετόπισθε /όάνωνται, 7 948 ol xtv due derregol λί- wis «® 127 ἐχθὺς ὃς κ φώγησιν.᾽

ο, SfBefentfid) dieſelbe Erſcheinung (t es, went ein inbéreet affernatio

6$ einem geſagten entfpringender banken som xá» begleitet If.

42 Die Sartileln ἄν und xé» δεί Comet

B 391 κε νοήσω. Z 442 αἰδέομαι Tomas, ai x . κακὺὸς Gg ἀλυσκαζω. A 408 καχὸν μέν ὃς δέ x' ἀρισεενῃαι. ή 910.µήπως χολώσεαι, as κε σιωπῇ οἴχωμαι. I1 31 τί ate ᾿ἄλλος ὀνήσεται al xs μὴ ἀμννῃης. 1 499 εἰ κε συλήσωσι, X 91, 180, Τ 167, Y 301, Φ 438, 8 101 ai xe» ἄτερ σπεί- gov κῆται, β 199, v 395 πῶς danosaı, Es xc». αὐσταλέος δαινυῃ. |

d. Nur eine Combination der Fälle b unb c, unb, wenn ev forberlich, eine Rechtfertigung ihrer Annahme liegt darin vor, daf bei vollſtändig ausgefprochenen Alternativen, an denen ba6 fubito tive Denken feiner fefbft inne werben muß, κέν in einem ober beiben Gliedern ftebt.

B 365, 366 ὃς 9'gytuüvo» κακός ἠδ' ὃς x ἐσθλὸι ἔῃσι. T 281 ei μέν κεν Meveiaog 984 εἰ δέ x' AAétzar- doos. I 415, 417 τούτῳ μὲν & xtv 1dyatoi δῃώσωσε», τούτφ ᾽4χαιῶν δῃωθέντων. @ 499 τῶν ἄλλος μὲν ἀποφθίσθο ἄλλος δὲ βιώτω, ὃς κε τύχη, bie Alternative concentrirt. @ 533, 533 εἴσομαι αἱ u’ Τυδείδης 7 xtv ἐγω 1o». I 419, 414 εἰ μέν κε εἰ δὲ xe, I 508, 510 ὃς µέν v' αἰδέσεται ὃς δέ x’ άνήνηται. 71 431, 433 4 ἐπεύξεαι 7 xev. ὁλέσσῃς, M 67, 71 εἰ μὲν γάρ εἰ xe. N 749, 743 η xe» πέσα- pé», n xev ἔλθωμεν. P 91, 94 εἰ μέν κε, εἰ κε. Σ 306 7? κε φέρῃσι, 7 κε φεροίµην. D 553, 567 εἰ uév xev gevyo, si δέ xev ἐναντίον ἄλθω, X 944, 246 7 xev, n κεν. "P 319, 322 ὃς uév Ὁ) ἑλίσσεται, ὃς δέ κε χέρδεα εἰδῆ. Ὁδ 855, 857 ὃς uév κε βαλῃ, ὃς δέ κε τύχη. α 968 m xe» νοστῆσας au τἰσεταὶ zB καὶ οὐκί. a 287, 980 εἰ μέν xe» ἀκούσης, si di xe τεθνηώτος ἀκούσῃς. β 918, 990. ε 466, 470 εἰ μέν w norauQ Ἀύκτα φυλαξω, εἰ δέ κε καταδράθω, & 415, 4i7 µήπως u' ἐκβαίνοντα xag, εἰ dd κε παρανήξυµαι. µ 137, 139 τὰς εἰ μέν x’ ἀσιγέας dag; εἰ δέ κα σίνηαι. µ 156 Pe εἰδότες 7 κο θάνωμεν, 7 xe» ἀλευάμενοι φύγωμεν. x Q60.3 x&y νῶιν ἀρκέσει, Πέ vw! ἄλλον µερμηρίξω. x 938 Dui. e 70, 82 εἰ κεν ἐμὲ uvgotzoec εἰ δέ κ’ éysb. vettemub: σ 905 οὐκ σἱδ᾽ εἰ κέν t? ἀγέσει Φεὸς κιν dien: um a. Mir

$i? Sartifcin ἂν und κάν Dei θέ . 423

ef μὲν x’ ὄλθωσι οἱ δὲ ἔλθωσι. 2 305, 398 «i μέν xt» ῥότήσῃ εἰ θὲ κε un ὄλθῃσοι. Auch bei Prätetitis und Sue irit häufig, E 885, 547, 733, 734. Y 311, Φ 906, α 908, à 80, ε 417, n 238, 900, a 265.

Von diefen vier Nummern, die ten größten Theil ber Bei⸗ fpitte dieſes Partilelgebrauchs umfaffen, hangen bie fetten brei fo wit [n fi zufammen, daß barüber ein Irrthum nicht wohl mig. πό fein υ τε. Allzu empiriſch und ifolirt mag vielleicht die Be⸗ werlung von R. 11 erſcheinen, deren Sinn mit einmal eigentlich angesehen iſt. Indeſſen ift fie tichts weniger, als ein etwa Mäg- lich vorangeſetzter Nothbehelf, um Stellen unterzubringen bie fonft winerfirebten. Eike Art Bermittlang viefer umb ber andern Num⸗ nern bilden und von bem gemeinfamen Grundbegriff beherrfcht find end) ohne Zweifel bie folgenden File, welche obigen Regeln fich entzogen, teil wir die Baſis berfefben nicht erweitern wollten. | 66 geht ber Gebrauch von xév noch über ben N. 11 mit bent Beifptel aus N. 236 bezeichneten Punkt hinaus und dient bagu bei Berbie, die kein Thun an fid) bezeichnen, eine ſubjective Bethätigung enfysbrüden: o 202 χαλεπὴν δέ τε φῆμιν Όπασσεν Φηλυτέρῃσε γυναιξή, zul 7 x' εὔεργος ἔῃσι „auch die ihrestheils brav iſt.“ 22 εἴσομαι al χε rv yop „ob ich treffen fant," x 167 ai κο ερέσόων γε γένωμαι, y 66 ὃς κεν ἀλύξη, Σ 971, T 79 ὃς κε φύῃ, H 5, P 658 ἐπεί κε κάμῃσι, H 171 ὃς κε λάχῃσε, ϐ 282 αἱ xtv φῶς yérgat , bei µέλει A 593, 4 353 und feft uft, bei xt ydro, αἱρέω, ἐρύκω, ὀρύω, A 307, Y 454, Π 725, Y 436; 09907, 403. Ferner bel Berbis ber Handlung wird nicht δε Lpätigleit des Subjects fondern fein Bewußtfein und Gefühl bezeichnet: B 231 xev ayayo , Gitelfeit des Therfites. J 158 aölboc Pau πέρι κῆρε µιεκάρτατος, ὃς a' ἑέδνοισι βρίσας rd’ ἀγάληίαι „wer das Glück zu empfinden weiß.” ο 70 ve- αὐόδώμαι δὲ xal ἄλλῳ ἀνδρὶ Eeivodoxp ὃς κ᾿ ἔξοχα μὲν gi. dijon, ἔξοχω ὃ’ ἐχθαίρῃσι, ſchlagend, „ver da zu erfreuen meint, di im Orande heläftigt.” [324 ὡς ὄρνις νεοσσοῖσι προφέρῃσιε

φλήσνέκα ine κε λάβῃσι. © 24 baffelbe ſchwaͤcher. X 509 ine

M Μορέσώνται ͵ nach Gefüfien erfättigt Haben.“ v 83

404 die Partikeln ἂν und xév bei Homer.

ὁππότε xév τις ηµατα μὲν κλαίῃ, νύκτας Ó' ὑπνος ἔχῃσι „CHE ee fid ausweinen darf.” Desgleichen Bewußtfein bei objectiven Ber- His: γιγνώσκειν, πυθέσθαι, ἀχούειν, ἰδέσθαι, εὑρίσκει», Q 688, E 118, o 549; 2 592; ® 575; P 93, 100, 652, 116, 467; M 309, # 299, o 23 avtíx' ἐπεί κε πυρὺς 9egéo, mit fubjen tivem Schauer, wie E 350 7 0’ ὐίω ῥιγήσειν πὀλεμόν γε καὶ & χ' ἕτέρωθι πύθῃηαι. 9 147 οὐ γὰρ μεῖζον κλέος ἀνέρος ὄφρα κ’ ἔῃσι ,fo Tang er fidj das Leben fühlt.” c 29 ὃς κε yé- 2ήται etwas fehwerer. E 481 ὃς κ ἐπιδευῆς. Werner uit boi eigne Thun oder Sein, fondern ein anderes Factum auf jemanbet Bewußtſein bezogen: B 475 ῥεῖα διακρίωσιν ἐπεί κε voug µιγέωσιν, „wenn fie fie gemifcht fehen.” T 353 xev φιλότητα παράσχῃ επι ex fid) verpflichtet weiß.” D 279, T 260 τένυνται ὅτις κ᾿ ἐπίορκον ὀμύσσῃ „ven fie meineidig erfinden.’ I 249 ὄφρα ἴδητ) al x’ vunıv ὑπέρσχῃ χεῖρα Kooriwv, ähnlich w 140. E 199 τῷ νῦν at κε 960g neıgwuerog Erdud’ ἵκηται ταρ si xs 4ιὸς Ὀυγάτηρ Apooditn ἐλΌῃ, „wenn bu mit bem new erfchloffenen Blick beides gewahr wirft,” áfnli Y 130, 335 umb oft ὃς xe» ἵκηται, Z 225, E 890, 3213, y 355, ζ 909, η 39, v 904. Z 450, 454 ov µοι Τρώων τὀσσον µέλει, 00009 σεὺ ὅτε κέν τις ᾿4χαιῶν ἄγηται „wenn ich bid) mir abgeführt denken muß.” © 33 «4αναῶν oAopvgousda οἳ xcv dj ὄλωνται. 691 χαλεπὸν πάντων σβέσσαι µένος 0g κε σεῦ ἄντα —X Z 600 κεραμεὺς πειρήσεται ot κε Φέῃσιν. T. 110 ὃς xev ἐπ' ηματι τῷδε πέσῃ μετὰ ποσσὲ γυναικός, etwas fhwerer. A 764 ἐπεί κ᾿ ἀπὸ λαὸς Όληται „wenn er es vernichtet fiet." P 40 ei xev βάλω. Y 167 ὅτε κέν τις βάλῃ „wenn ex fid) getroffen fühlt.” 195 νεμεσσώμαι οὐδὲν κλαίειν ὃς κε Jaynoı, wie H 410, T 228, 5 97 τὰ δὲ τοῖσι παρασχεῖν oi 0’ ἄγωνται „die, wie du bevenfen mußt, bid) geleiten." ο 981 παρ aug φιλήσεαι ola x’ ἔχωμεν „mit allem was wir bei ung finden mer ben,’ o 7 ἐπεί κέ τις ἀποπέσῃσιν „wenn fie fpüren, daß eines herabgefallen.“ Sogar ohne audbrüdlid genanntes Subject, bem bie Beziehung gift: © 405 ἕλκεα « xev µάρπτῃσι χεραυνύς, d 585 οὐ μὲν γάρ τι κασιγνήτοιο χερείων og xcv ἑταῖρος ἑὼν

Die Partiteln ἄν und κάν bei Homer 485

ssxvopéva εἰδῇ, δίεε ethiſche Bedeutung ber. Yartilel α bie Méfr Spite getrieben. | |

: fit geben über zum Optativ mit κάν. Der. Mebus hat nichts mit Gebanfeaprobuction zu thun, bafer die Partilel mit (8 bemfelben Sinne δεί ihm ftehen kann, wie ev [ο eben nachgewieſen wurde. Am leichteften noch exfielt fid) ber Alternativfion, N. 14 d, y. B. E 483, 885, P 506, Σ 308, X 946, 953, 0 599, ο], 9 570, 5 284, e 300.. Bereinzelt im Winalfog M 26, 8 δὲ, 9 21, c 73, im Zeitfap Ο 70, B 78, δεί den gewöhnlichfien Bubjectioverhis B 123, O 285, X 211, B 54, ϱ 903, o 367, r.589, η 315, A 60, 2.50, O 106 unb oben ip N. 5 «4 einige Stellen us ZDang.

Ya ben übrigen in jener 9tummer mit aufgeführten Beifvielen e$. Statio mit κέν iff bie. cigentbümlide Wirkung ber Partikel erſichtlich, bie allgemeine, flefenbe Eigenſchaft, bie. ber Optativ bezeichnet, für den gegenwärtigen Fall Deroorgubeben.

Zwei oder drei Arten des Optativ haben allezeit ober über- wiegend bie Bartifel δεί 89: : es find die vou N. 6 unb 9. 5 B um C.

' 156. Conditionale Optative ber oben: ‚bezeichneten Art haben allegeit κάν, weil bei allem was als nicht wirklich vorgeftellt werben fol, nothwendig bad fubjective Bewußtfein hervorgerufen wird. Ihr Umfang ift fehr groß; wir fielen bier nur die zufammen, bie nicht zugleich das charakteriltifche Qenujeidjen ver -nächflen Rummer tra⸗ gen; fchließen auch die voflftánbigen Eonbitionalfäge uod) ant.

I 32, H 28, 38, 456, I 303, 601, K 303, M 344, N 37, 3 107, 190, 333, 336, P 260, 416, T 81, 2661, B 75, 185, » 114, 443, 649, 651, & 985, 9 334, » 141, E 131, p. 987, n 159, 243, σ 2925, v 381, φ 259. T 41, 1318, I 157, N 377, & 224, 563, TI 44, P 488, E 155, 193, u 182, 9 77.

Die legten zwölf. Faͤlle enthalten erſte Perſonen fubjectiver Berba. Bei biefen walten eigentlich zwei Gründe für xer: eim mel die. Unwirklichkeit des ausgefprochenen, wie fie ben Gebraud der Partifel auch bei Aoriſten herbeiführt; fobarm die Entfrembung

490 Die Yartikeln ἂν unb xév δεί umet,

eigenſten Gebanfen, wie fie bet Optativ bezeichnet, bie unfehl⸗ bar auch das Gefühl ber Subjectivität wedem mug. Wir elem daher wicht an, alle erften Perfonen des Optativ mit sé», ie zu Enve Ver Rummern 4 E und 5 B aufgeführt wurden, auf biefelbe Welfe qu erflären. Wie e8 mit ver Auffaffung des κἀν bei aubern Gerfonen des Dptatios namentlich in felbfländigen Sätzen zu 6, tem, ob baffelbe aus dem fubjectíoet Siam der Verba allen few zuleiten, may ned) unenffchieven bleiben. Wir geftehen baf in um abhängigen Saͤtzen das Vorkommen ber Partikel in diefem Sim auch beim Conjunctiv felten iſt; die Stellen E 235 ἐγὼ δὲ κι jódé χάριν und Fl 129 ἐγὼ δὲ xs λαὺν ἀγείρω dürften bie einzigen fein.

16. Κέν fieht beim Optativ, winn der Satz Ῥατ feinen hyperboliſchen, pointirten, fcharf individnaliſirten Ausdruck eine fbjtetioe Φοτία gewonnen fat. Die Optatioe ſind dieſelben, We wir unter N. 5 B unb C ohne biefe® κέν femten gelernt Guben.

Dieſer Ausdruck der ſelbſtbewußten Svenie, der matt δεί ὃν mer vielleicht mach vieler Meinung nicht fuchen follte, aber in ves fefgenben Brifpielen ſchwerlich wird Täugnen füónnem , verbindet auch mit einigen andern Optativen zu mannigfachem Sinne: B 12 νῦν γαρ xtv ἕλοι, trügliche SBevfodung, I 304 »9» γάρ x'"Bxrog' ἕλοις, pſychologiſche Berechnung, $2 57 ein xs» τεὀν ἔπος, Ste nie, d 644 δύναιτό κε καὶ τὸ τελέσσαι „wer follte ed meines," Z 998 ὥς οἱ yalu χάνοι, mit einem gewiffen Zaubern von Bruder gefprochen.

(C) Crfler Grad: A 347 νῦν δὲ φίλων χ᾿ὀρόψτε καὶ ei δέκα πύργοι χαιὼν, N 321 ἀνδρί x'ovx εἴξειο ὃς θνητός v' (n καὶ ἔδοι Anu. a. I 57 ἐμὸς δὲ κε xdi παις εἴης. P 38 j σφιν κατάπαυµα γενοίµην,. T Al5 »ῦν δέ κε καὶ ἅμα Άνοιῇς εφύροιο Φέοιµεν. K 911 μέγα xév «οἱ ὑπουράνιο κλέος sin. A 654 δεινὸς ἀνὴρ, τάχα xtv καὶ ἀναέτιον αἱ - τιόῳτο. P 629 ἤδη μέν ks καὶ ὃς ῥέγα νήπιος sin }νοίη. E 91 μῦθον ὃν oU κεν ἀνὴρ διὰ στὀμ’ ἆγοιτο. N 815 54 κι πολὺ φθαίη πόλις περθοµένη. 753 5 ydo 8 καὶ ἐκ Im νάτοιο σαώσαι, 595 καί κ᾿ sic ὁνιαυτὸν ἀνεχοίμην. 9 218

DIE Partiteln ἄν unb κάν bei Damen MM

πρῶτος x' ὄνδρα βάλοέμι. ı 131 qégot dd xt» ὥρια πάννὠ pla =’ ἄφθιτος ἄμπελος ‚sin, µ 107 οὐ yap 4ὲν grade o 8" ὀνόοίχθων. u BT té». xc» via τνιθὰ Bake» κοάσαιµε. 395, v 904 xà/ νύ xev. dj δεκάτην γενοὴν βόσκοι. o 545 up «ο nal οὐχ ἀτελής, übevdus bejeichnende Stelle. :bierju We GSqilderungen mit φαίης κεν, ode xev. ἄλλως, Mile ai fo» yerbein and Sutioibaafiftrangen enthaltend P 220, 4 129, 539, M 389, 448, H 54, O 697, y 124, « 73, 176, 195, 280, p 77, 83, 88, 109, o 514, 580, σ 917, v 909,

Zweiter Grae: O 143 ὠνὴρ δέ xev ovrt «{ιὸς voor εἰρύσ« eairo οὐδὲ mul’ ipdıuoc. N 988 vo δὲ καί κ ἀγαθοῖσιν ἐπεσταίμεσθα μιώχεσθαι. M 998 ὧδε y' ὑκοκρίαιτο 9aonpónog ὃς eidein. P 398 οὐδέ κ’ "Agng ὀροσαιτὸ. T 81 ἀνδρών ἐν énadp πῶς κάν τις ἀκούσαι 5 simo T 218 ἐγὼ δέ κε Yonuarı προβαλούμην, T 227 πότο tér wig ἀναπνεύσειο nd- »«e. 7 345 ουδ) el »» vr "detineri Φεῖο» ἐλαύνσοι. d 64 οὗ se $ixej toroveds τόνοιε».

(B) Erſter Ordo: 4103 3 ya9 xo» δειλός si ὀπειδομω.. B 109 φινξόνται zad? δέ uev εὐχωλὴν Anowr, B 181: τῷ κὲ vay ἠμύδειω. «4 935 ndoi δὲ xe Τρώεσοι ages. 4 171 ὄσσεται κάὲ id» ἐλθγχεύτος ἱκοίμην, 4 900 τῷ κε sáy' ἡκύσειε Z 400 ἡμαὶ δὲ κε xépdtor ein χθόνω δἐµοναι. H 158 τῷ κε say ἀντήσεια. Z 465 ὅτε πάν τις ἄγηται καί άν levó» ὠφαίνθις, I 19ὔ οὗ xe» dijiog din tóoca γένοιτο. I 445 οὐκ ἐθέλοιμι οὐδ) si xe». Unoosoín Φεός. B 144 νή» ποινοί zs» Όλοισθε, β 334 οὕτω αεν καὶ μᾶλλον ὀφόλλειεν πόνο», übermüthigfte Ironie, 7 339 τοῦ uà» ἄσβεστον κλόος sis, 9467, 181 τῷ κάν τοι 9εῷ ὡς οὐχετοῤμη». ν 991 κορδαλέος „sin. v 390 καέ xe εριηκοσίακσε µαχοίκη». 409, 406 σύτω Τρ xe» duxisin sin, πρόφρων 25» di λιτοίµην, wolle Ironie, e 136 πάνεες κε πικρόγαµοι. 9 243 τῷ xev ἀγλαίας dıaoxs- ἑάσειεν. φ 374 τῷ κε τάχα στνγερῶς αόμφαιαε. "Zweiter Grab: 1363 ματι κε pitt ἱκοήμην fubiective Verechnuug, wie auch ε 34. Κ 55 xi'vip κε µάλισεα Αεθοίατο ΗΝ 6 4 709 εἴ κεν ὀρίνοις, viele nach N. 11. O 50

498 Die. Partileln ur und xév bei Homer

ΣΨ.κε µεταστρέψειε. 545 σὺ dd κεν τάφου ἀντιβολήσαις. 9 163, τ 310, v 237, 9 200.

17. Bon ben Iepten beiben Nummern unterſcheiden fich die Gonbitionalfáge mit ausdrücklichem Vorderſatz in nichts wefentfidem, 39ο der Cinn von N. 16 nicht vorliegt, findet fid) ber von 9. 15 meift in erfien Perfonen: B 80, 6 23, M 399, N 485, A 210, P 102, P 156, 2 892, n 148, v 42, v 315, in andern Z 49, was zweimal widerkehrt, © 385, ε 206, a 357, 9 196. Am allen übrigen Stellen fpricht derfelbe pointierte Sinn, wie im veri gen: B 193, 4 35, Z 985, H 195, Θ 196, Θ 205, N 976, J1 71, Π 624, P 169, 8 948, y 993, 346, 223, ι 456, e. 223, 315, 407, σ 246, 954, 376, 384, τ 198, 589, v 49.

Hieraus folgt, daß wir bie Partikel xé» zwar für fehr geeig⸗ net erfennen müflen, im Nebenfag folder Bebingungsfäpe, deren Refultat felbft in Proſa immer ein fubjechver Ausſpruch iR, zu fangiren: daß aber unfere Partikel nicht, wie man meint, bie Folge rung unb Herleitung aus bem Vorderſatz enthält. Es wäre niji eben unmöglich, einen folhen Sinn für fie aus N. 14 b abzuleiten, wohl aber erfcheint es ganz unnöthig. Immerhin mag man als ein vermeintlich flarfes Argument geltend machen, daß das profaiíde tiefelbe Etelle wie κέν einnehme unb jenen Iogifchen θδίπε $abe. Niemand Hat beide Partifeln etymologifh zu tbentificiren vermocht: baß ber Gebrauch beider 3. 3B. in den Seite und Abſichte⸗ ſätzen verfchieben, bag bicfe Verfchiedenpeit von größerem Belang unb Umfang als bie möglichen Eollifionsfälle in ven Bedingungsfägen fel, (t von uns dargethan. Iſt in fegtern ἂν für eingetreten , fo iR nicht bewiefen, daß die Anffaffung des Sapverhältuifles dabei biefeibe geblieben ifl. Partikeln gehn unter, weil fid) Anfchaunnges weifen verlieren, entwideln fid zu neuen Bedeutungen wie rheto⸗ riſche und logiſche Denkformen fid) auprágeu. Auch ar ift [οι δεί Homer in Entwidelung begriffen; awd apa hat feine logfſch folgernve Bedeutung evft nah Homer erhalten.

Die Erfcheinung von χέν beim Aoriſt [afit fi völlig in ber Weile von R. 15 auffaffen. Der Verlauf einer Handlung wirb rd ſubjective Anfchanung deſſen, tat gefchehen wäre, wenn eivoat

Die Yartiteln anb xi» bel Sowek 400

anbere. nicht vazwiſchen trat, ergänzt oder unkerbrochen: 81108, E 29, 88^, Z 73, H 104, 9 00, 130, 1948, 216, T 545,4 310, 750, M 465, N 723, E 258, O 121, 459,.Π. 008; P. 319, 530, 613, Z 151, 165, Y 04, 288, ® 911, 544, X 208, P 154, 389, 490, 540, 733, 2713, #230, y 955, 958, 174 203, 441, 502, » 320, 426, 436, η 278, :. 79, 303, ui 70, 9 904, E 32, 38, 369, π 220, 1 982, φ 128, 226, 241, 39; 4t, 50, 598. Man würde wahrfcheinlih mit Unrecht in biefen Fällen der Erzählung bem χέν nur anf das vorige hinweifende, and ihm folgernde fra;t beifegen. Dafür fpräche höchſtens feine Gel» fung im hypothetiſchen Vorderſatze F 525. Auch wo der Satz mit xí» anf einen vorausgehenden Wunfch folgt, wie 21 382, T 59, ® 279, 439, #547, v 274, σ 401, o 381 if es nicht κάν was die Folgerung ausdrückt, fondern das τῷ, r0, οὕτω, welches überall dabei flebt. Da nun aus folder Redeweiſe ber eigentlich Wypothetiihe Gag mit εἰ erwachfen ift und aud) in ihm fid τῷ fin- det, fo ift auch in ihm xé» mur Ausdruck des fubjectiven Denkens: H 847, 85%, ı 497, v 20, o 284. Meberbem fehlen Fälle nicht, wo fid) diefe Bedeutung ber Partikel auf andere Weife audj beim Aoriſt funb gibt: in ben oben N. 14 d zu Cube verzeichneten Aiernatiofällen: im Sinne von R. 16, D 57, O 998, Π 617, X 17, 838, v 307, v 47, o 61, 90, bie feptem Fälle denen mit φαίης xcv entjpredenb: in mener unb fehr eigentpümlicher Weiſe 4 491 ὑπὸ xs» ταλασίφρονά περ δέος εἶλεν, ε 130 of κά σφιν καὶ νῇσον ἐυκτιμένην ἐχάμοντο, » 333 ασπασίως γάρ κε ἄλλος dyno Vero, σ 264 oi κε τάχιστα ἔχριναν, τ 95 al xev ἔφαινον, überall fubjective, fogar xeflectivende Erhebung über den Gegenganb bezeichnend.

Ohngefähr wie tiefe letzterwähnten Fälle ſtehen bie des δν’ turs mit κέν faſt ſämtlich außerhalb ver (m obigen gegebenen Ueberſichten und Gefichtspunfte, ohne deshalb unferer Anſicht im ganzen Gefahr zu drohen. Alternatiofälle machen fid) darunter be- merklich, wie bereits oben N. 14 d angebeutet, Wir flellen bie übrigen kurz nach Analogie zufammen: A 139, O 401, ο 524, τς 558, brofenbe Verhaltung, B 220, T 409, 7.675, τοπ,

989 Die Yartileln ἂν und xév bei Homer.

44 523, & 239, 267, 7 559, κ 346, vorbehaltliche Zufage, T 138, κ 439, SBeforgnig, 4 176, M 226, P 241, 558, X 70, lebhafte Anfchaunng, A 175, © 169, P 515, y 216, « 36, x 292, ϱ 540, Zuverfiht, B 258, O 215, Y 335, n 989, fer werer Beobachtung vorbehalten, © 262, y 80, E 00, wböre mir gy wat ich fagen werde,“ K 44, 282 „hoffentlich,“ E 102 „fichk bg wohl,” π 438.

$9 i 8$ c e E T e η.

[nma nce ]

Sitterarbifterifebes.

1. Der Dithyrambendichter Rydias. Bon au erzählen unſere Litterarhiftoriter unb. Kragmentfommier ei und ohne í(tgenb welded fen, ex flamme aus Hermione. Di Meinung i mit der Zeit fo eingewurzelt, bap man, wie es κκ vergeffen Sat, nach ven Grundlagen zu en, auf beneu fie —** δὲ man ih nad den Zengniffen über Kybias wm, fo wat man zu finden, dab vie Tradition, welche ihn ans Qer elei, feine feftere bafis t s eine wo nit graben m unfichere unb willkürli ermuthun felle v A or roig di φασιν αὐτὸ ο. Finds ben notus " phe Àvgac. Go líeft man jest wach einer Eon- von Perphardy flatt des handſchriftlichen E

jettur vou παν auf bírft " hs man perde Sermioneer ausgegeben. Pa vgraphifch wa Par an ben andern Dithyrambendichter zu denken, ber —* Setíbe? genannt wird, on Name übrigens in ben sei Barianten erſcheint. Der handſchriftlichen Εεθατὶ (n ben Ariſtopha⸗ wijden Scholien kommen am näcften Photius p. 160, 19: Κ᾿- δέδῃης dM ipai (zu lefen διθυραμβικὸς) ποιητῆς « ἁρχαξος, dab Eiym p. 166, 4: τύπου δὲ πατρωσνρικοῦ ὅντα πα- 2 p? P ει διφθόγγον, Avcıdeid 2 Φείδης, Καλλείόδῃς, «4χιλλείδης Coieflei t 4γκλείδης $ Schol Arat. 733. Vit. Arat. H, p. 435), ᾿Εχεφυλλείδης, νθρωπείδης, Θερρελείδης. Hiernach ſcheint es mir ganz evident zu ſein, wicht Kydias aus Hermione abflammte, fondern frin Ku Zedides; denn biefe Form, welde aud) durch Heſychins 1l, p. 945: Κηθείδης διθυράµβων (vermuthlih διθυραμβοποιὺς), eine Art vor befbmnit, [eint die am Ret b aͤhrte pt zu e T nicht uns 25 was man aus Ar. Nub. 984. { 006 mehreren Orammatifeen aufzwingen tolle LS Srt Gr

432 Miscellen.

f. Altertfumswiff. 1845. p. 977. fag. bezog das Κυδίδου bet Ariſtophaniſchen Scholien auf jenen zweiten Ditbyrambifer ; nur war es είπε feltfame Uebereilung, wenn er durch eine SSariante im Gub das getäufcht, meinen fonnte, jener Dichter hätte den monftröfen Namen Κυκίβιος geführt, den ες gleichzeitig für . υκέβιος (alfo Avxißiog) χιθαρῳδυς in einer Snfdrift von Stoff herftellen wollte, Diefe übereilte Bermuthung bat Berg ohne Zweifel Tängft zurüd⸗ genommen; allein nicht minder übereilt war e$ , wenn Schneidewi im Rhein. Muf. Neue Folge Band V, Heft 9. dagegen geltend machte, daß wir durch Bergks Muthmaßung zwei Dithyrambı fer aus Hermione befámen. Nah bem. was wir. gefeher haben, ift c6 eine burdjaud wilfürlihe unb unwahrfcheinliche 9l» nahme, bag Kydias aus Hermione abftamme.

9. Moschop. Opusc. p. 75: κατὰ μὲν ὅμοιον γένεται alvıyua, ὡς 0 ἀνδοκίδης 6 Πυδαγορικὸς ἔλεγε' ζυγὺν μὴ ὑπερβαίει», γαμψώνυχας μὴ τρέφειν κτλ. “νδοκίδης: vj lag allervings fer nahe, allein von einem Pythagoreer Andokides fhweigen unfere Nachrichten. {6 ift vielmehr zu Iefen Ardoo- κύδης; baf bicfer über bie Pythagoreifhen Symbole ge It, von mehreren Seiten her hinlänglich bezeugt. Außer Clemens

lexandrinus, lamblichus V. Pythag., Nicom, Arilhm. .p. 70. vgl. Theologum. Arithm. p. 40: “νδροκυδης ó Ilvdayogı- x0c 0 περὶ τῶν συμβόλων γράψας καὶ Εὐβουλίδης Ilv9a- γορικὸς κτλ.

3. Schol. Od. y, 341: ἐζήτησαν διὸ τί τοῖς Φεοῖς ἀπέ- νεµον τὰς γλὠσσας. οἱ μὲν ἐκόμισαν, ὧν ἐσιι 4«εώνδρου 4ρκτιάδης xara πατρῷον ἔθος Ἰώνων. Aehnlich Schol. Harl. in Crameri Anecd. Paris Ill, p. 435, 21. Buttmaun wollt an diefer Stelle emenbirt haben: «1έαγύρος “ἀρκτιάδης. Keil meint in den Vindiciae onomalolog. p. 13. n. 2:, Ista 7 4ρ- stuadng qui expediret. nondum reperlus est.“ Mir (djeint ϱ unzweifelhaft daß bie urfprüngliche Lesart gelautet: «4έανδρος καὶ Aontadns. Den Homeriſchen Kritiker Aretades finde ih er wähnt in beu Schol. Jl. 2. 110. Vielleicht iſt ex derfelbe, ver über das Zufammentreffen verſchiedener Schriftfteller (περ ovr- ἐμπτωοσεως) gehanvelt hat, παῷ Porphyrius bei Euseb. Praep. evang. Vol. i p. 462. Gaisf.

4. Bei Plutarch adv. Epicur. p. 1095. E. fief mam: κιδαρφῳδῶὼν καὶ αὐλητῶν έωθεν uxgoacoutrog Eis TO Φέαερο βαδίζεις, ἐν δὲ συμµποσίῳ Θεοφράστου περὶ συμφωνιῶν ὅδια- Asyouérov καὶ 4ριστοξένου περὶ μεταβολὼν καὶ Agrar φάνους περὶ Ὁμήρου, τὰ ara καταλήψῃ ταῖς χερσί, dvo- Σεραίων καὶ BdeAvrruussos; Man [Φείαὶ hier in den Bor ten ᾿ριστοφώνους περὶ Ὅμηφου cine chrenvolle Beziehung auf die Homeriſchen Studien bcd. Grammatifere Ariſtophanes wafrnef- men zu wollen, wie 3. 3D. Toup bei Bernhardy zum Suidas 1, 1.

Litterarhiftorifches. 433

p. 734, 6. tie Stelle benußt, um zu zeigen, daß Ariſtophanes von Byzanz über den Homer gefchrieben habe. Allein die Bulgate íft entfchieden falſch. Wie der Zuſammenhang Iehrt, hebt Plutarch im Gegenjag zu den finnlicheren Beluftigungen, um die fid) die Epiku⸗ reer bemübten, die edleren Genüffe hervor, bie in bent vertrauten Umgang und den geiſtvollen Tiichgefprächen litterariſch und äſthetiſch bildeter Männer zu finden feien. Wenn mun auch wirflich die omerifhen Studien des Ariſtophanes fid durch Geift und Scharf m befonders hervorgethan hätten, fo waren doch dergleichen ge- ferte Objekte philologifcher Kritit nimmermehr geeignet eine Tiſch- ellſchaft zu unterhalten und als Würze des Mahls zu dienen. ußerdem wäre e$ höchſt befremblich, wenn bem Epifur ein Aleran- driniſcher Grammatifer gegenübergeftellt würbe, der ungefähr Dum dert Jahre fpäter gelebt. Vielmehr zeigen die voraufgehenden Na- men dee Theophraft und Ariftophaned, taf flatt ᾽4φιστοφάνους zu leſen it. 4ριστοτέλους. Die Richtigkeit diefer Bermut$ung ergiebt fij überdieß aus einer früheren Stelle p. 1005. A, wo «6 beißt: µεμαθηκοσι», εἰ μηδὲν ἄλλο, γράφειν περὶ Ὅμηρου καὶ περὶ Εὐριπίδου, ὡς ᾿4ριστοτέλης καὶ Ἡρακλείδης xai ΦΔικαίαρχος"). Dunkel find mir im obigen die Worte περί µε- ταβολῶν. Sollten etwa hiermit phyfifalifhe Fragen angebentet fein (Wetterveränderungen und ähnf.), fo würde man erwarten: ᾿ριστοξένου περὶ συμφωνιῶν διαλεγοµένου καὶ Θεοφράστου περὶ μιεταβολῶν καὶ ᾿4ριστουτέλους περὶ Ομήρου. Ueber die Verwechslung der Namen ᾿4ριστοτέλης, “4ριστοφάνης, ᾿4ρί- σταρχος 1. f. w. haben viele gehandelt. Unter andern Stellen gehört hierher Schol, A. Jl. N, 60: διχῶς ᾿4ριστοφαάγνης, Καὶ χεκοφώς καὶ xexonus. Gtatt ᾽.4ριστοφάνης fihreibe man mit den Schol V. ᾿ 4ρίσταρχος. Bon Ariſtarch fteht es feft, daß er ben. Homer zweimal recenfirte, nicht von Ariftophanes: in den Schol, Jl. ©, 513. und Od. s, 83. wird ftatt as ᾿4ριστο- Φάνους (was einige feltfamer Weife auf die Gíoffen des Arifto- phanes beziehen wollten) Ly fefen fein 7 ’Aororopuvovg. | 5. Schol. Jl. E, 040: ΙΜενεκλῆς δέ φησιν ἐψεῦσθαι τὴν ἐπί Ἰλίου στρατείαν. Statt Mevexins [ῶτείθε man Me- γακλῆς. Ohne Zweifel ift dieß berfelbe, der in gewohnter Ba- rietät **) anderwärts Nleyaxicıdng heißt. Außer Bernhardy Grunbr. b. Giríed. itt. 1l. p. 194. vgl. man Schol, Jl. X, 36: Me. γακλείδης δέ φησι ταῦτα πάντα πλάσματα εἶναι, unb Schol, A.

*) Auf bie tragifchen Studien des Dikaͤarch bezieht fid) unter ans dern Argum. Rhesi: 6 γοῦν δικαίαν ἐκτιδεὶς την ὑπόδεσιν τοῦ Ῥήσου γράφει xata λέξιν οὕτως. Statt δικαίαν fefe man, wie id) enderwärte gezeigt habe, {ικα{αρχὸς.

' " **) Die Scholia Dionys. Thr. p. 790, 24. 26. erwähnen einen Grammoatifer Ilfyvdagos. Iſt bamit vielleicht Prolemäus Pindarion gemeint?

Ruf. f. Philol. R. 8. VI. 28

44 Miseellen.

Jl. X, 205: ΑΠεγακλείδης πλάσμα εἶναί φησε τοῦτο τὸ pere. µάχιο», wo Schol. V. ebeufalls fehlerhaft Μενεκλείδης. Bei Ge ſychius I. p. 127. ig 2 lefen: ᾿49ηνᾶ, εἶδος αὐλοῦ, ήεγακλεί- ὅης (ftlatt. Meyaxdeı‘ 6. Ueber ben P ermeintiióen Agallias 508 Cor eyra. Von ben Schülern des Grammotiferó Ariſtophanes fenum wir mar Ariſtarch und Kaflifratus etwas genauer; über bem df δωρος ᾿ριστοφάνειας if δεί der Frequenz bed Namens und ben flepenben. Irrthümern der Abfchreiber fat nichts ſicheres zu ειν teln ; bei Artemidor [ῴείπέ fion ber Spottname —— * gáres anjuteuten , bag er feinem Lehrer wenig Ehre gewacht. Daß ber Perieget Polemo nur Jeitgenofje, wicht Schüler des $i Rophanes war (wie man ehemals aus Suid. v. Πολέμων qon hatte), ift bereit von andern bemerft werben. (Eine gleiche wanbtuiß hat es mit dem vermeintlichen Agallias non Corcyra, deu meines Willens ale Reuern (wie Wolf Prólegg. p. 194. 916. u. 4.) für einen Schüler des Ariſtophanes ausgegeben haben. οὖν * Duellen ſteht hiervon nicht ein Bort. Qu "yallac Κερ wird au drei oder richtiger an einer einzigen Stelle Schol. 4 490. erwähnt; denn aur auf tem uns vorliegenden Jengmis omerijden doli en Die u“ caben bet Eust . der 39, us» Arsenius Viol. n Scholien zur Gonlepdir Rebt nun folgendes: τίνες δέ εἰσιν αἱ δυο πόλεις; ᾿4γαλλίας Κερκατ- padog, 6 Agıorogpareı yymaınog, Eins τὰς dus πόλεις εἶναι Αθήνας καὶ Ἐλευσῖνα, αχατασχενάζαν οὕτως, τήν μὲν ngoréga, &ntt κατά γένεσιν TOU - XÓÜGHOV πρώτη πόλις αἱ “49ῆναι u. f. w.: ber folgende gelehrte Un⸗ ſinn ift uns hier gültig. Der ετβε Blick lehrt sort ba bie hergebrachte Anſicht, weld den Agallıas zu tem Schülern ped Ariſtophanes zählt, auf einen Flüchtigleitsfehler berubt; beum wilden yımgınos und µωθητης befteht ein Meiner Unterſchied. Sehen wir une aber writer um, fo finden wir, bap bie game ?Iunafme eines Agallins von Gorcyra auf baé Berfeben eines Abichreibers pimnetäuft Man vergleiche eins frũhere Stelle unferer Scholien, JL >, 483: zai & Κερχυραία g oi πιθανώς ὥς Ἡφαιαιας Ἐριχδονίου —R or, τὴν ἀρχαιογονίαν (wohl αρχαιο- λογίαν) τῆς ᾿αατικῷς ἐγκατέγραψε τῇ ἀσπίδε. γην μέν, ὅτι αι ποχθονες ᾿ orgaron, πρὸς ὃν συ»εσεήσαντο τὴν 20- lırstar Φάλασσαν, ἐφ᾽ ἧς οἰχοῖσι dvo πόλεις, Ἔλευ- olira xut "£rrixnr 2. f. w. und man wird feinen Augentlid zweifeln fönnen, daß am beiden Stellen tiefelbe Autorität aemeint ift; bie in Rede fteßenbe —5 hieß weder Agallias aod Dalis, ſondern was ſich darch Ber

Mittheilungen aus Handſchriften. 43b

bieduug beider Corruptionen ſehr leicht exgiebt --4γαλλές, Diefe gelehrte Corcyraͤiſche Dame, veren Grillen höchſt mpunberfi es Natur gewefen fein mögen, wird ebenfalls in einer Homeriſchen Kur erwähnt bei 91t5. 1. p.-14. D: ὀφχῆσεις ὁ) ol παρ) no αἱ μέν τωες τῶν κυβιστητήρων: αἱ δὲ διὰ τῆς 44 omg, 5c τὴν εὗρεσιν "dyallic ij Κερχυραία γραμµα- ss#n7 Ναναικάαᾳ ἄνατίθησιν, ὡς πολίτιδι χαριζοµένη. Somit befommen wir ein Urtheil über bie Zeit, in ber. fie gelebt Cunge- fähr 200 ο. Chr.), und fónnen zugleih bie orm ihres, Namens, Athenäus angiebt, gegen die Variante Avayaklıc δεί Sul àq6 auch biplomasifh ficher fleflen. Beim Schol. Jl. S, 490. if Mío zu [Φτείθεα: «4γαλλὶς Κερχυραία, n ᾿4ριστοφάνει }νά- (uoc und. bald nachher κατασκευάζουσα οὕτως: vermuthlich durch Das γνώριµος bit ganze Eorruption veronlapt. Die Sellen des Euftathins und Arfenius beweilen, daß fie bie fehler- hofte Lehast unferer Scholien bereitd vorfanden unb argío$ fort» Wanzten; ver Richtigkeit unferer Verbefferung können fie kein Hin- verniß in ben Weg Tegen. | | | So eben erfahre ich durch Schneidewins gütige Mittheilang, was mir entgangen war, daß bie Dame «4{αλὶς 7 Kepxvpara δε, wits von W. Dindorf in b. Zeitfchr. f. Altertfumswifl, 1839. p. 1135. befeitigt worben ift: was Dinborf mit glüdlihem Takt er- rieth unb mar als Vermuthung μας ift nunmehr, denke ich, zur unzweifelhaften Gewißheit erhoben. mE | ' elle, 1847. Auguſt aud.

Mittheilungen au8 SDanbfchriften.

4. Handſchriften des Pindarne. (Aus brieflicher Mittheilung : Slorenz, 8, Aug. 1847.)

„Sie wiffen, daß ich mit der Abſicht nach Italien τείβε, die tefeféft befindlichen Pindarhandſchriften einzufehen, welde, wie uf Wale, nur zum alferfleinften Theile benupt worben find: ih vurfte Über dennoch faum erwarten etwas Bebeutenberes zu finden, mad» bem mit fo reihen hanbfchriftlichen Mitteln fo Großes von Bödh Wieifie ift. So Habe ich bie erfle Zeit meiner Reife, während

n Bruder noch in alien war, mehr allgemein den Zweck ver» bs Anfchanungen zu gewinnen, habe Reapel und Sicilien bereift, x felbſt einen wenn oud) κατ kurzen Ausflug nach Athen gemacht,

436 Miscellen,

ehe ich in Rom über die Diff. des Vatikans fam. Hier aber ver änderte fid) der Charakter meiner Reife fogleich, als tad zweite MI, welches id mir geben ließ, augenicheinlih von großer Wichtigken [oot für bem Tert als für die Scholien fid) zeigte. Es iR ein

ombyc. (Vat, 1312), dem großen vielfach ſich der Uncialſchrift nähernden Charakter nach zu urtbeilen, feinenfaffd fpäter als in bes Anfang S. XI. zu fegen, alfo den von Böckh benugtem alteftes 9$. Par. A. und Goll. wenigftens gleichzeitig, und wie tiefe fr# fer als bie ínterpofivenben Metriker S. ΧΙΙ ex. und XIV. in. Da num Par. A. unb Gott. nur bic Olympien und Pythien vollſtändig enthalten, ter Urs. aber (id) nenne ben Vat. 1312 fo, weil er im Befige des Fulv. Urfinus war und biejer ber Einzige getvefen if, welcher feinen Werth exfannt hat, intem er alle abweichenden Le% arten an ben Rand feines auf ber Bat. befindlichen Handeremplart ber ed. Rom. bemerkt hat), Heine iden (Ol. 1. Anfang. V. ΡΥὰ, ] und II (3. Th.). Isthm. VIII. vulg. größtenteils) abgerechnet, ver ganzen Pindar mit den alten Scholien enthält, fo fteigert fig dw durch fein Werth und e$ wird möglich fein, Eine Handſchrift fir das Ganze zu Grunte zu legen. Der Tert ter Nemeen beruft wefentlich auf der ed. Rom. und bem Aug. C.; run ift aber ber Urs. die Duelle für jene Ausgabe und für tiefe Handfehrift. Sit jene, indem Zacharias Kalergi eken bei feiner princeps der Ede [ien gar feine andere Hantichrift batte als ten Ursinianus, mi deffen durch Wafler und Feuer entjtandenen Föchern bie Lücken à ber ed. princ. übereinflimmen, fo wie das Ende der Edholien be Rom. mit bem Ende des vorfegten Blattes der Handſchrift überen fimmt. Das Iegte Blatt ift námlid) fo zerftört, taB Kalergi d gar nicht abbruden lief. Daß ter Aug. C. aus bem Urs. abge fhrieben ift, gebt aus der Art, wie cr abbricht,, ſchlagend hervor. Der Urs. ift natürlich von mandjen Fehlern der aus ihm hervor gegangenen Bücher frei, ja er hat felbft für bie Olympien umb Pythien ältere Lesarten als alle von Böckh benutzten Mſſ., nament ih in Bezug auf den Dialekt Vieles, was 93ódf de coniectura (a den Text gefegt bat.

Was id) angeführt habe, würde vielleicht nur zu einem Nad trag berechtigen, wenn nicht jegt Florentiniſches dazu füme. Der Tert der Scholien für tie Nemeen und Iſthmien beruht noch eimi auf ber princeps, viele wie ich fagte, auf dem Urs. Die ieh Handſchrift, im ter fte exiftiren (id fenne feine dritte), ift ber Med. B., welder von Böckh burd) del Furia nur für ben Stext ber 9Remeen und Iſthmien verglichen worden ift, unbegreiflicher Weiſe aber nicht einmal für das in der princ. und alfo auch bei gan lückenhafte und unvollſtändige Ende ber Schol. Isthm. VJ

Ill. vulg., da doch (djon Bandini gom) φας angiebt, daß ber Cod. mehr enthalte als herausgegeben fei, mit Anführung der Schlußworte.

Mittheilungen aus Handſchriften. 437

Bödh muß febr falfch Darüber berichtet worben fein, wenn er im πετ Note auf ber [εβίει Seite feiner Ausg. der Schol. fagt, ber Med. B. enthalte nicht, wie er geglaubt habe, mehr als die befann- en Scholien. Und per follte aud) fonft wohl Bandini bie ganz

x zu Isthm. VIII, 133. vulg. gehörigen Schlußworte ber Scholien des Med. B. genommen haben? Ich Habe fie abgefchrie- κ und redigirt und werde fie nádjflené vorläufig befannt machen. Daß alle Rüden, welche aus ben Löchern im Urs. fich bis in Böckhs Iusgabe fortgeerbt haben, dadurch ausgefüllt werben, verfteht fid) on fefbft : der Urs. iſt aber bei weitem älter und correfter als er Med. B. (S. XIV. in. bomb.) und unbedenklich ihm zu fof» jn, wo er mur zu lefen ifi. Auch werben bie ans bem Urs. ftam. enden Lücken in den Schol. Pyth. (3. B. in dem Sophoklesfrag⸗ nente zu Pyth. IV, 398. vulg.) turdj ben Med. B. nicht ergänzt, velcher da nicht reicher ift als der Gotl.

Das dritte und vielleicht das ntereffantefle, was ich ge⸗ under babe, find Scholia recentia zu ten Pythien, Nemeen und w einem Theile der Iſthmien. Eine Hanvfchrift der Badia, welche ΙΦ unter den nur handſchriftlich Tatalogifirten der Laurentiana be, indet, enthält Οἱ. V. 4. Th. Οἱ. VI. of VII. 3. Th. Ol. XIV., dann te Pythiſ unb Nemeifchen vofifiánbía (bi8 auf eine Lüde in 'yib. IV. V.), endlich Isthm. IV, 33—VIl, 19 vulg. Die margi- ialia Hiezu find theils eine Bearbeitung der alten Scholien (ent- ten aber aud) ſtellenweiſe Neues, indem ver Bearbeiter die πα- πιά vollſtändiger voríagen), theils Pritifhe Noten über de von ben Byzantinern gemadjte Interpolation a6 metrifden Gründen, wie beren einige zu ben Olympien #6 tem Mosc. B. von Böckh publicirt find; Mosc. B. enthält aber wr Olymp., Cod. Abbat. Flor. nur foviel aus den Olymp., baf nan feben kann, daß es viefelbe Interpolation ift. Höchſt interef- aut ift es nun, daß Demetrius Triflinius eigenpänbige Gorrefturen n biejem Cod. find. Am Rande von Pyth. |l. ſteht: ἐντεῦνεν nsrendn τὰ nvJia παρ [5]uov «{ημητρίου τοῦ τρικλινίου, belches ganz mit ber ben neuen Scholien (Olymp.) in ver ed. lom. vorangehenden Notiz übereinftimmt. Montfaucon, der Cim, ige, der meines Wiſſens von biefem Mſ. Notiz aicbt , lis es ins e Jahrh., id Hätte es cher ins Ente des 14ten geiett bie Bahrheit wird in der Mitte Liegen unb ver Cod, S. XIV. fein, m6 ber Zeit des Demetrius, und wahrfceinlih von einem fei» we Schüler gefchrieben und nachher vom Meifter fefbft. durchcorri⸗ £t fein. Wie muu ber Ursinianus die Quelle eines Theiles ber efen nichtinterpolirten Mſſ. i, fo ift der Cod. Abb. Flor. die Duelle te8 am ſtaärkſten interpolirten Par. Β. und wahrfcheinlich

bes Med. A. unb ves von Aldus für vie Pythien, Nem. und bennzien Eoder 5 und Beide, der Urs. wie ber Cod, Abbat,

438 Miscellen.

Haben das gemeinfame, daß jeder in feiner Art anfd Höchfte aceitrat geſchrieben ein Prototyp feiner Klaſſe ift.

Habe aufer diefen Hoſchrr. noch etwa 30 Pindare mir durch die Hände geben laſſen, alle unbenutzt, aber wahrſcheinlich auch nur wenige darunter teffen wert. benugt zu werden, wem auch 12 darunter der nichtinterpolirten Alaffe angehören *)."

Tycho Mommfen,

5. Zur Rebensbefhreibung des Horatius,

Sin ber einen Handfchrift der Horazifchen Werke, vie fid anf bet biefigen Rehdigerſchen Bibliothek vorfindet, flebem vier Leben⸗ befchreibungen des Horatius, von venen zwei bisher uod) nicht ot brudt (demen. !) Die Handfchrift felbft ift ziemlich jung, auf ὃν pier geichrieben, und enthält außer ben eben erwähnten Sebentie freibungen, bie ven erften Ῥίαρ einnehmen, noch das Centimelrum Seruii in einer doppelten Geflaft, worüber bei einer anderen Qe genheit Bericht gegeben werben fol, und manderlei metrifche Dar legungen eines Jüngeren. Dann folgen bie vier Bücher Dden, Wt ars poelica, bie Epoden, bie Gatiren, zuleßt bie Epifteln. 2)

Die beiden, wie es [Φείπέ, noch unbefannten Lebensbefchte bungen will id) bier mittheilen, eben fo bie Lesarten zu ver Vila Horatii, welde tem Suetonius beigelegt wird, und bie zu eine fürzeren, die fid) unter andern in der Barter »Bothe’fchen u gleich Hinter der vorgenannten findet. Eine friti[dje Würdigung ich in diefem Augenblick nicht verfuchen, ba mir dazu einige be weſentlichſten Hülfsmittel abgehen. Meberfchriften mit Nennung ve Verfaſſer fehlen übrigens im der Hanpfchrift bei allen vier Gebest

*) „In Perugia Babe id) einige Sachen von Bebentung, wie mir fheint, gefunden: ben Kommentar des Pomp. Laetus zu Ovids θελα von einem feiner Schüler an ben Rand ber Ausg. von Bern. de Novarı 1486 gefchrieben, und durch den ganzen Schriftileller hin marginalia (Gor: jefturen oder aus 90$. ?) vderfelben Art. Ferner Bianconi's Apparat zam Celſus, Bergleihungen von 15 Handfchriften Alles im Sirivafbefg (Wo wofát Filippo Seneſi).“

1) Die von Kirchner Quaestiones Horat. ans einer Berliner Hank

fed milgeffeilte Vita Horatii ftimmt mit Feiner von biefen Delta erein,

2) Diefelbe Reihenfolge der Horazifchen Schriften bietet aud) We zweite Rehdigerſche Handfchrift, welche auf Pergament gefchrieben if, abe buch he ort are und en durch εν tit hgift,

t Jtbt oft große Schwierigkeiten für das féfen | ΄ d d anfer den glofſirien Worten des Tete) "

Mittiheilungen aus Handſchriften. 439

beſchreibun Die Handſchrift ift in ber neueſten Anordnung $e zeichnet Sect. J. 5. 4. Alle Abweichungen außer zufälligen veibfeßlern werben genau angegeben werben.

Horatius Quintus Flaccus praecone petre natus liberti nae condicionis oriundo Venusinus füit, quae ciuitas Apuliae est. Non tamen aut opibus uilis aut studio, nam litteris li- beralibus eruditus est pro ingenii claritate, quod in tantum in eo iam puero eminebat, ut ultra meritum natalium talibus disciplinis faceret eum actum uideri. (Dies fdjeint verberbt *) Hic post studia ralionalia (? röna cd.) philosophiee causa Athe. nas profectus inter Epicureos primum locum tenuit. Fami- liarilatem etiam Marci Bruti adeptus est, eius, qui cum Au- gusto Romano dimicauit : nam et tribunus militum ipsius fuit. Post uictoriam uero ciuilis belli interuentu Maecenatis Horatio Caesar indulsit, Fuit autem idem Horatius statura breuis, lippus, obeso corpore, iracundus, obscenis ınoribus, ila ut cu. biculo -speculeto uteretur, quo se coeuntem uideret. Natus est autem Vl. Idus Decembr. Cotta et Torquato consulibus. LVIIe (LXXVII? cd.) aetatis suae anno periit, herede Augusto, Sepultus est in Esquiliis iuxta tumulum Maecenatis. In opere suo Alcaeum imitatus est, in Satira (Satyra cd.) Lucilium. In principio carminis sui se Epicureum fatetur, cum beatum dicit pro uoluntate uiuentem, ut Virgilius :

Trahit sua quemque uoluptas (sic)

Ergo illum ponit beatum, qüi ex animi sui uoluntate facit, quae uolt, ita tamen, ut hoc ipsum uelle in parte honestatis wersetür. ipsa enim uoluntas et summum bonum est. Decem et nouem modos melrorum in carmine suo posuit, Prima i (sic) ode monocolos est, id est, cantus unimembris, nam Asclepiadeus dicitur, qui constat ex spondeo, duobus Choriam» bis et Pyrrhichio. Dictum est hoc metrum a poeta Asclepiade. Choriambicum duabus fertur caesuris et penthemimeri (penti- mimere cd.) heroica et duobus Daciylis, aut ex Spondeo, duobus Choriambis et Pyrrhichio seu lambo pro ultima indif- ferente. In Horatio autem sciendum Oden non Eclogam dici, quia Ecloga Virgilii Bucolicorum est.

Daran [Φίίεβι fi, mir durch einen einfachen Abſatz geſchie⸗ ben, Me zweite Vita, welche folgendermaßen fautet:

Horatiss poeta dubium esl atrum Apulus an eliam Ve- nusimus fuerit: confires. enim sumt in termino, üt sob uno termimo coniungamtur. "Vnde ipse dicil:

Nam Venusinus arat finem sub utrumque colonus.

Peis patre liberlino nalus admodum ignobili in tantum, ut

τω Αι 8) ΘΑ ια. 3. 8.

440 pos. s. Miscellen.

salsamentarius esset. Vnde improperaium est a quodam Ho- ratio: Quotiens uidi petrem tuum brachio se emungenlem. Missus a patre Romam in tantum culmen peritiae oblinuil, ul ad poeticam (poetriam cd.) perlingeret. Vnde ipse dicit: . Romae nutriri mihi contigit atque doceri.

Coluitque praecipue Marcum Brulum, a quo et in tribunali ordine computatus est. Orto uero bello apud Philippos ex parte Augusti contra M. Brulum, eo quod interfecisset ipse el Cassius in senatu auunculum (auonculum cd.) eius, [glium G.

u Iefen. G. lulium ober Iulium Caesarem?). Consenlit isle (latus cum Bruto caplusque in praelio. Auxilio (ames Maecenatis non solum priuatus est morte, uerum etiam illo procurante familiaritatem Augusti promeruit , ueniensque . Ro- mam factus est contubernalis Virgilio. Et sicut Virgilius Au- gusto Aeneidem , Maecenali Georgica, Pollioni Bucolica, ila Horatius his tribus fauet, unde et in primis ad Maecenatem Scribit. Scripsit primus apud Latinos lyrica carmina , imitans Graecos poetas, Alcaeum et Sappho atque Pindarum. . Vnés. ipse dicil ;

Indictum carmen Romanis artibus addo.

Libri uero eius sunt X. Carminum libri quettuor, Epodos, de poetica (poelria ed.), unus (unum οὐ), Epistolarum dus, Sermonum duo, in quibus omnibus XIX. uarielatibus melro. rum et usus. Statura aulem fuit breuis, obeso uentre , uno tantum morbo laborans, sicut et Virgilius : inpaliens elenim fuit libidinis.

Es folgt mum in ber Handſchrift bie Vita des S : bod, wie [jon bemerkt, ohne befjen Namen. Berglichen iſt dieſelbe mit dem Abdrucke in ber Dateien Ausgabe, Leipzig 1892., me fie von pag. XXXI—XXXIV. ftebt.

- Die Ueberfährift fehlt. - Quintus] feft. quidem] feft. quolies] quociens. ^ immungentem] emungentem. militum meruit] militum esse meruit. quaeslorium impelrauit compa- rauil] das erflere Zeitwort vom Schreiber ausgeſtrichen. in gra- Παπ]. fehlt. dilexerit] dilexit. ubi inquit] feft. tu tuum] futum. Minno me u. strigosiorem] Muno (me fehlt) ο. frigo- siorem, in exlremis, tali] (in fehlt) extremis iudiciis tali. memor esto] esto memor. . epistolarum quoque]. ept- stolarum. ^ ut hoc] ut fehlt. adducere] abducere. ^ ueniet igitur] wenset ergo. amicitiam ingerere] amicitiam suam ia- gerere. destitit) desiit. e quibus] e ift corrigirt ans im. fueris: quoniam] fueris Recte enim et non (emere feceris, quoniam. —ualetudinem] ualitudinem. possel] possil. coram - illo] ilo coram. ἀνθυπερηφανούμεν] 4NGHQYGOAMNO :

H. pulissimum] purissimum. penem] pene.

Mittheilungen aus Handſchriften. 44!

um] lepissimum. . quidem] quippe. usque] tiet Wort fte$t t der Selle. sed et Vindelicam] sed ut widelicam. pro- r hoc] feft. lectos quosdam] quosdam lectos. iratum] sci. in plerisque] :pleuis q (tmpleueris quae?) infame infame libi sil. expressitque eclogam, cuius] expressique »gam ad se, cuius. sustineas] sustineat. ltalas] ytalas.

Saliris] satyris. Dionysius] onysius (vielleicht Onesimus 2). accusem breuilatem] ut accusantem. quantuluscunque] miulumcunque. sed si] si fehlt. ογκωδέστατος] OIKW- ICH at OC. speculato] speculo *) quocunque] quociens-

domusque eius] eius fehlt. Tiburni] &burtini. et

gi] (ef fehlt) eligi. eius titulo] titulo eius. commendan- se] commendalisse.

Elegi uulgares] eligi uolgares. Epistola autem) epistola mm. idus] ydus. Cotta] fehlt. Coss.] consulibus. De- sit V.] Decessit autem V. Marcio] Mario. C. Asinio] wino. Coss.] fehlt. ui ualetudinis] fehlt.

Die Barianten zu der zweiten Vita bei Bothe p. XXXIV. ! folgende: | |

Quintus] fehlt. migrauil] commigraui. puerum] feft. rarium] litterarum. coluitque adolescens uenerabiliter urgil] dies alles fehlt. scripsit carminum] scripsit. aufem minum. Epodo» unum] epodon (unum fehlt), | Sermonum Epistolarum Il. De arte poetica unum] de arte poelica li- ws unum. sermonum libros τι (Epistolarum fehlt). Hele- s Acron] Acron Helenus. optime omnium Acron] Acron sen melius omnibus. Decem et IX. tantum odas variis ralius compositionibus lexuit, quorum decem ín primo car- wm libro: in tribus reliquis singulas, in Epodon sex rep- «es constitutas.

Daran fchließt fid) eine metriſch geordnete Ueberficht der ein⸗ ien Dven ohne Werth, bie alfo füglich wegbleibt.

*) Zu dieſer freilich unfauberen Stelle füge ich einen Vorſchlag ja, ba die Bulgata feinen paffenben Sinn giebt, und andere Berbefle- gen nicht genügend erfcheinen. Mit Hülfe des Leffing’fchen scortans, ube ich, (aft fif am leichteften fo Herflellen: nam specula toto cu- Rlo scortans dicitur habuisse disposita , ut u. f. t.

Ῥτεδίαα, Glaͤſer.

Be.

449 Miscellen.

Epigraphiſches.

| Drei metrifde Grabſchriften. ut. 9t off Attiſche Demen p. 102:

τὸν ἀειμνήστους ἀρετᾶς παρὰ Λἆσι πολίταις Κλεινὸν ἔπαινον ὄχοντ', ἄνδρα ποθεινόξατον Ηαισέ φίλῃ τε γυναικί. Τάφου À' ini δεξιά, pnrep, Κεῖμαι ang φιλίας ουκ ἀπολειπόμενος. Nicht ohne Grund, wie ich glaube, hat Welder an bem ἀειμνή- στους ἀρετάς δεό erften Verſes Anſtoß genommen; allein fear Aenderung asıurnosns(?) ἀρετῆς ift für vie viplomatil ſeſtſtehende Lesart des Steines offenbar zu gewaltſam. Roß glaubt die B bensart uperug ὄπαινον ἔχειν vertheidigen ga tóm, ohne [ebeó ein ähnliches Beiſpiel anzuführen. Allein gelegt auch, tie Griechen hatten fo gerebet, toad mir febr zweifelhaft ericheint, fo giebt es bof gegen bie jepíge Schreibweife ein anderes DBebenfen, bet and Welders Eonjeftur nicht αὐθίῃ. Da nämlich im zweiten Diftichen ber Tobte, welchem das Epigramm gift, redend eingeführt wire, { iſt e$ nothwendig, baf das erfte Diftichon eine Anrede an benfel- ben enthalte.“ Man theile baber bie Buchſtaben ber überlieferten tedart etwas anders ab und fihreibe τὸν αειμνηστον σ᾿ ἀρετᾶς (oder meme mar will, αρετής) παρὰ πᾶσε nollzasg Κλεινὸν ἕπαινον ἔχοντ᾽, ἄνδρω ποθεενόσατον wzà, 2. Corp. Inscr. n. 2127: ATAALANOIKTEIPOSETHO AYK AAYSTOIFETD ITY M BQI HYNAESYNHPOQOONXOPONEXOISO8IMENOZ Na bos foff das Diſtichon gelautet Haben: 44 ταλαν, οὐψτείρω σε πολυκλαυστφ ini τύκβῳ, qvv δὲ συνηρωων χῶρον ἔχοις φδίµενος. Hier iſt zweierlei bedenklich: einmal das συνηρώων, was weh fontaftif fij rechtfertigen läßt, nod für den Siun genügt, fofert ber Todie noch fein ἥρως ift und alfo aud) feine συνήρωες (fein Herven zu Eollegen) haben fann. Zweitens dag sv» (ober wi Lobeck Paralip. ram. Gr. p. 93. fdreibt, zv»), ει Kom durchaus auffällig ift, deilen Bedeutung etwas [Φίε[εδ fat, oft man nicht etwa annehmen will, daß die Heroen nad) Anal heutigen Theaterfiße theils qute theils fchlechte Pläge —— Es iſt pe Frage zu ſchreiben: A sala», οἰκτείρω σε πολυκλαύστῳ ἐπὲ τυμβῳ, νῦν δὲ σὺν ἠρωῶω» χῶρον ἔχοις φθίµενος, |

Der Stan ift Mar: „ih bedaure Sob, M va abet ana]

Epigraphiſches. 415

hinuber biſt, fo wuͤnſche ich bie einen Ῥίαρ unter tes Heroen.“ Ueber bie Verbindung ber Präpoſition συν mit dem Genitiv . man Böckh C. I. Bo. I. p. 1008, a. Die Aenderung von H in NYN bebarf bei ber großen Aehnlichfeit von N und H fama eines Beleges; wer ein Beiſpiel begehrt, vergleiche Etym. Gud. p. 14, 51: ᾿ίδηλον ἄρνα, wo für ἄρνα offenbar zu Iefen ift 2072. 3. Rhod. Cpigramm bei Roß Hellenifa 1, 2. p. 108: AOIZOYKENEAMOXOQNAPISEPEAAEXEIPON QMAZNYO2NNOAAONADAYPOTEPA ATESTPATOYYIOZSENASTOISIILZENO®ANTOS BEINOISAPETASAELAIIOAAEKAME ANTIKAIOITAYTANNOSTOYXAPINEIKONAGENTES AYTAKAIEYK AEINTPAMMAT AIIIEPIAQN Die theils verflümmelten, theils corrumpirten Schriftzüge ergänzt der Herausgeber in folgender Weiſe: Πολ]λοῖς οὐχ ἐνεὰ µόχθων χάρις 6o[y]a [δ]ὲ χειρ[ώ]ν. . Tac yrjouas [ών]θῶν πολλὸν ἀφαυρότερα. Οὗτος] ᾿.4γεστράτου υἱὸς ἐν ἀστοῖσι[ν] ῴενόφαντος Καν] Σέίνοις ἀρετᾶς ἄξια πολλ᾽ ἔχαμεα. Φ]ανεέ καὶ οἱ τανταν νόστου χάριν εἰκόνα Φέντες Τ]αῦτα καὶ εὐκλει[ά] γράµµατα Πιερίδων. Die meiften Ergänzungen find unzweifelhaft; nur im erſten Diſti⸗ «ον glaube ih von ber obigen Herftellung abweichen zu müffen. Sollte je ein Grieche γνώμης ἄνδη gelagt haben? Das πολ- λοῖς οὐκ ἐνεὰ µόχδων χάρις, „vielen ift nicht flumm der Dank für ihre Mühen‘ iſt mindeftens ein febr gezwungener Ausdruck. Ferner fiebt man nicht, wie der Gemeinpfag „soya δὲ χειρῶν rag yrouas αἀνδῶν πολλὸὀν ἀφαυρότερα"' mit bem folgenden Rob des Xenopbantu$ irgendwie zuſammenhängt. Endlich ift χαρις ftatt APIZ unb avdav ftatt NYOQN etwas gewagt. Statt «4ΡΙΣ vermuthete ich früher ἔρις, vielleicht indeß ift eine 9lenberung gar nicht nöthig. Belanntlich haben die Dorer nicht felten a ftatt ε, wie in Aoruuuıs, ἰαρεύς, ἑάραξ, σκιαρός und fonft, f. Ahrens de Dial. L Gr. p. 113 sqq. €8 ift mir wahrfcheinfih, daß im firengeren Dorismus auch ἄρις flatt. ἔρις ebraudjt wurbe; eine Analogie hierfür liegt vielleicht im ber inten- —* Partikel ἐρι- oder αρι-. Für NYOLN wird offenbar die einfachfte Acnderung fein μύθων, wo μύθων ἀφαυρότερα nicht anders zu verfiehen als λόγου µείζω, κρεῖοσον λόγου, μεῖζον "ibi carmine maior und ähnliches. Hiernach bürfte zu [ῴτεί» ein: Πολ]λοῖς οὐ κενεὰ uuyIwv αρις. ἔργα δὲ χειρῶρ γν]ώμὰς Tb πουλλὺν αφθαυρύτέρα. - tea sort A 68°) Αγιοιῤῥάτου οἷὰς mà.

444 Miscellen.

Nachtraͤglich Habe Ich das akademiſche Programm von G. Her, mann befommen (De loco Callimachei hymni in Delum et qui- busdam epigrammatis, Lips. 1846.), ber p. 11—13. folgenve Gerfrllung vorfplägt: | 1 001

Εσθλοῖς οὐ χενεὰ μόχθων xupız' ἔργα χειρῶν

FP»opuagc καὶ μύθων πολλον ἀφαυρότερα. Τοῦος 'Aysargarov υἱὸς ἐν ἀστοῖσιν «Ξενόφαντος Καὶ Σείνοις ἀρετᾶς ἄξια πὀλλ’ ἔκαμεν. ᾽Αντίπαλ’ οἱ ταύταν νόστου χάριν εἰκόνα θέντες Ταῦτ) ἄπεδον κλεινῶν γράμματα Πιερίδων. Hätte unfer Epigrammatarins [ο gefchrieben, es. würbe ihm uidt zur Unehre gereichen; allein bem Kritiker iſt es nicht evfaubt, feinem Autor mehr zuzumuthen, als er nachweisbar vermocht dat. oem alfo im zweiten Bers ein xai eingefigoben md B.6. ' AYTAKAIEYKAEINTPAMMATA it TAYTAITEIONKAEINQANTPAMMATA geändert wird, fo fcheint mir dieß zu weit gegangen. Eher wär den wir zugeben, bof ber Autor unjere® Epigrammes „ineplus e stolide arrogans* erfcheine (Hermann p. 12.) obwohl wir bie fen Borwurf etwas hart finden , ale baf ein Kritiker es unte» nájme, nach eigenem Guttünfen den Autor felbft zu reformiren.

Halle, 1847. Auguft Rand,

Qut Kritik und Erflärung.

Caroli Friderici Hermanni

Parergorum Fascic. Ill. part. 2. (Cf. vol. V, p. 608 sqq.)

XXXI.

Terentii Andria quum aliis locis tum I, 1, 25 critioos exercitavit; ubi quum vulgo sic legeretur: 05 Nam is posiquam excessit ex ephebis, Sosia,, .. μι Liberius vivendi fuit potestas nam agtea, - Qui scire posses aut ingenium noscero,

Zur Kritik und Erflärung. 445

Bentleius et numerorum et constructionis stribligini ita mederi aggressus est, ul et copulam ac ad finem primi versus adde- rel, et in secundi principio libera scriberet, quo facto simul etiam illud se lucrari pulavit, ul incommodam comparativi Bberius significationem eliminaret, quae iam antiquis gram- malicis tantum negotii facessivit, ut Donatus vel gradum comparativum esse prolinus negarit. Quippe, inquit, si nunc liberius vivendi potestas erat, etiam dum ephebus esset libere vivendi potestatem habebat; atqui hoc falsum, dum in metu agebat et sub magistro; vel hac igitur de causa illa forma eliminanda videbatur. At cnim hanc rationem iam alii refu- larunt, ut vir doctus in Misc. Obss. Amstel. T. Ill, p. 391 et Schopenius de Terentio et Donato, Bonn. 1821. 8, p. 6; ne- que adeo necesse est ut cum hoc eo confugiamus, ut Pam- philum etiam inter ephebos aliqua libertate usum esse argua. mus; sed simpliciter ad eam coınparalivi naturam redire licet, qua interdum, ut Nitzschius ait ad Plat. lonem p. 59, animum a contrarii cogilalione revocat; nec si verbi causa Achillem | cochlea celeriorem dico, huic quoque celeritatis laudem tri- buo. Queecunque enim, ut Platonis verbis ufar, τὸ μᾶλλον xai ἧττον recipiunt, non absolutam, sed relativam vim habenl, quae prout accipitur eiusdem notionis et maximum et mini. mum gradum comprehendit paulatimque decrescendo vel in conirarium sui mulari potest, ut praeclare Grauerus in Zeil- schr. f. d. Alterth. 1842, p. 30: das Maximum und das Mi- nimum der fides bleiben doch immer fides; aber die negative Seite verliert sich am Ende so weil com Mitielpuncte, dass sie als das Gegentheil von dem erscheint was sie seyn sollte; *) quod si vel maxime liberius maiorem libertatis gradum signi- licat, non tamen solum liberum a servo distinguit, qui elsi omni liberlate careat, tamen si omnino gradus libertatis sta- luere placet, eliam minus liber recte dicetur. De compara- νο igilur salva res est; tanto magis autem laborant numeri, de quibus vereor ut aut Schopenii ratio, qui vivendi in duas syllabas contrahit, aut Francisci Ritleri machina, qui liberius trisyllabe pronunciat, Terenlianae elegantiae conveniat ; deni- que ne illud quidem duritie caret, quod aut copulam conira

*) Eadem causa est loci epist. Cic. ad Brut. I, 2: magis mihi probatur severitas militum quam tua, ubi frustra Marklandum clemen- fiam desidersre monui in Vindic. latin. p. 40 et in Epimetro contra Zumptium p. 17, adeoque extra comparationem usu venit, ut Famil. I, 1 officiwm accusari pro inofficiositate, Yab. Ill, 7: cognosce ae- quitatem expostulationis tuae, ubi Cicero tantum abest ut. aequam Appii Egposinlationem dicat, ut eiusdem éniqwifatem potius demonstra- wes HE! . mE

446 Miscellen.

libros in fine versus inseri aut construclionem ila institui ne- cesse est, ut verbis liberius vivendi fuit potestas pro apodosi habitis a v. 28: quod plerique omnes faciunt adulescentuli, novae senlentiae initium capiatur. Quibus omnibus coinpre- hensis haud scio an oplinıa medela haec fuerit, ut integra verba, in quibus difficullas cernitur, una cum ' praecedente Sosiae appellatione, curs nulla ratio apparel, pro glosse- mate *) exiurbemus, Simonisque orationem hunc jn modum conlinuemus: Nam is postquam excessit ex ephebis nam antea Qui scire posses aul ingenium noscere etc.

Liberius certe vivendi polestalem habuisse, qui ephebis exces- sissent, adeo constabat, ut boc Sosiae narrari opus non essel, nec si maxime Romanis ignolum fuisset, sequentia: dum aelas melus magistri prohibebant, quanquam de sententia ambiguum relinquebant : posterius demum , quum hae fabulae aut in Scholis legerentur aut grammaticorum doctae sedulitati male- riem. praeberent, id ipsum, quod sibi quemque ex tolo sen- tentiae tenore colligere consenlaneum crat, claris verbis enarrandum videri polerat Alque commodissime accidit, ul non modo apud Cic. invent, Il, 23 verba liberius vivendi ſuil potestas ab oplimis libris absint , sed eliam de Orat. Il, SU, ubi idem versus laudatur, Sosiae nomen non exstet; quod elsi in Rhetoricorum libris bis adiectum legitur, tamen ne sic quidem raliones nosiras lurbat, si quidem vel eodem modo quo reliqua illa verba a librario suppleri vel ab ipso Cicerone versus explendi causa adiici poterat, ul sequens Sosiae men- lio haberet quo referretur; denique ne ad Ciceronem quidem incorruplum Terenlium pervenisse necessc est.

5) (Insiticiorum in Terentianis fabulis versiculorum plura exstant uam plerique suspicantur exempla. In prologos Heautontimorumeni e Phormionis illos irrepsisse, qui tanta interpretibus negotia facessivere: uple» quae ex argumento facta est simplici el Quem diceret , nisi haberet, cui malediceret Guilelmus Ihnius vidit in Quaestionibus Terent. Bonnae editis a. 188. Ipso initio Adelphon defendi posse nego quae vulgantar: Profecto hoc vere dicunt : si absis uspiam Aut ubi si cesses, evenire ea satius est, Quae in te unor dicit et quae in animo cogitat Irsta, quam illa quae pareues propitü. Vaor, si cesses, au te amare cogitat e. q. s. Eieotis glosseg atis poetae haec tantum tribues: Wrofecto hoc vere dicunt: si absis uspiam, Quas is te αρ dicil, evenire ea satius est, Iren, quem dla quae parentes propi Vaer 6 F. R.]

9 Zur Kritik unb Erklärung. 47

XXXII.

Odysseae locus IV. 512 sqq. quot difficultatibgs pri- sm accedentem excipiat, qua solet diligentia Nitzschius ex. guit, nec veleres se aliter expedire potuisse videntur, quam eum Androne (cf. Eustath. p. 1507) Aegisthi domicilium . Cytheram insulam transferrent, quo scilicet Maleae men. | expliearetur; Nitzschius vero, quum hoc ferri non posse "ile intelligeret, eo processit, ut aut integrum locum a v. 4 usque ad v. 520, aut cerle v. 514—516 interpolatos iu- earet a sciolo, quj Agamemnonis appulsum ad locum ab gistho habilatum ad tempestatis potius vim quam ad luno- 5 beneficium referre cupiens temere arrepto Maleae nomine rofum silum misere oonturbassetl. Neque enim apparet, omodo, postquam poéta Agamemnonem lunonis beneficio spitem evasisse narravit:

σὸς δέ nov ἔχφυγε κῆρας ἀδελφεὸς nid” ῥπάλυξεν

ἐν νηνσὲ γλαφυρῇσι, σάωσε δὲ norvia "Hon, | »x. eundem in eo fuisse tradal, u Maleao :promentorium al- gerei, quo recto cursu domum rediens nubquem pervenire era: maiorque eliam diflicullas in ea re cernitur, quod ab dem premoniorio, quo paene salvus pervenisse videgalur, ΕΡΕ in eltum relatus eadem tamen tempestalis vi in exug. wm agrum coniectus esse dicilur, ubi olim Thyestes, iam jus filius Aegisthus habitaverit :

Al’ ὅτε dj ray’ ἔμελλε ἸΜαλειάων ὃρορ nino

ἕξεοφθαι, τότε 05 ui» à vag πάδασα Φψελλα

novio» En’ iy9voetrra φέρεν usyala στενό porto

ἀγροῦ ἐπ᾽ ἐσχατιην, 69 δώματα vals Θυέστης

τὸ πρί», drag τὸτ ἔναιο Θυεστιάδης «4ἰγισδος: migue parnm intelligitur, quomodo inde quoque incolumis Aer ventoque retro verso domum veneril:

„Ma ürs δὴ καὶ κεῖθεν épatvevo νόστος Une,

ὄψ 94oí οὖρον στρέψαν καὶ oixaó' Ixovro, Mm sequentia clare doceant eum prope ipsam Aegisthi ha» eoneu descendisse ab illoque bospitio exceptum mox ibi 9 insidiis periisse. Al enim propius inepectus locus, uj bj videlur, nulla omnino medicina, nedum tam violenta, lige, modo hoc recogitemus, quod nescio quomodo inler- plas neglexerunt, in proxime antecedentibus de ingemli ille mpasisie agi, qua redeunlium Graecorum naves adeo dis- Mpee sup, wt Agamemnonis quoque accessio ad Maleam non —Á— aliquem cursum, sed ad errorem referenda sil, "^ Wi marimam perniciem afferre potuerit, nisi Iunonis. be-

& manfragium ia promoniorio procellesissimo probiberge

. 448 Miscellen.

tur; haec igitur ipsa, ut videlur, navibns iamiam naufragium passuris procellam immiltit, qua quamvis initio in altum re- lecti Argivi mox tamen verso divinilus vento ad patriae fines referuntur ibique incolumes pedem in terra ponunt. Sic omnia recle procedunt: lunonis benelicium Agamemnonem non lam domum reducit quam a naufragio servat, quali modo Aiex obierat; procella tamen ab ipsa immissa quamvis gementem eo refert, ut multo propius quam antea ad patriae fines ac- cedat; denique ex hac quoque divino numime servalus ven- loque secundo ad ipsam lerram delatus patriam recuperatam salutat; neque ullo modo opus est ut Aegislhi domicilium in alium locum extra Argolidis fines transferamus , quos ipsos Agamemnonem atligisse sequentia docent:

ἦτοι 6 μὲν χαίρων ἐπεβήσατο πατρίδος αἶης,

καὶ χύνει ἁπτόμενος ἣν πατρίδα, πολλὰ d’ an’ αὐτοῦ

δάκρυα Otgua χέοντ ἐπεὶ ὠἀσπασίως ids γαΐαν : nedum eo confugiamus, ut cum Nitzschio καὶ κεῖθεν et ay οὖρον σιρέψαν, ad reditum ex Aegisthi ἐσχατιῇ trahamus, quo nisi revera Agamemnon appulisset, nec speculator Aegi- sthi eius reditum nunciare nec ipse Aegisthus eum hospilio excipere potuisset. Immo haec adverbia ad 9veAAa» spectanl, quee illum rursus in altum reiectura videbalur, unde etiam μεγᾶλα στενάχειν dicilur , ut qui salutarem eius vim non in- telligeret; haec ipsa tamen in naufragio tantum prohibendo cernebatur, neque ipsius ope, quamvis propius ad patriam re- latus, ipsam terram attigisset, nisi allerum deorum beneficium accessissel, qui procellam in secundum venlum mularunt eo- que facto naves ad ipsam Argolidis oram direxerunt.

XXXIII.

Duplicem Liberi patris cultum Athenis fuisse quum alii tum imprimis Boeckhius in praeclara disputatione Actis Academise Berolinensis a. 1816 —1817 inserta ila evicit, ut iuniorem sive Eleutherensem ab antiquiore Limnaeo sine ulla dubils- tione distinguamus; nec minorem plausum ea Boeckhii suspi- cio tulit, qua Eleutherensein cultum eo maxime tempore Athe- nas migrasse staluit, quo Melanthus victo Boeolorum regt Xentho et sibi regnum et Atheniensibus Oenoen ac Celaenss oppida Eleutheris vicina vindicasse traditur; mirum tamen nec ipsun Boeckhium neque quenquam eorum qui hunc se culi sunt cius loci meminisse, qui quum manifestissime sd hanc fabulam respiciat, exigua emendatione facla quicquid lucis ex insigni illo Boeckhii invento acceperit, eidem itt reddet , ut tunc demum certum illi antiqui scriptoris testimo- nium accedere videatur. Nimirum apud Nonnum Dionys.

Zur Kritik und Crf(árung. 449

XXVIL 301 sqq. Iupiter, dum Baccho filio suo socios ex deo- rum numero conciliare studet, Minervam inler alia hoc quo- que argumento ad opem lerendam excitat:

asyıda σεῖο τίνασσε, προασπίζουσα Avalov,

σεῖο κασιγνήτου µελαναίγιδος, ὃς σέο πάτρην

ῥνύσεται, ἐξελάσας Βοιώτιον ἡγεμονῆα"

xai μµέλυς ἀείσει ζωάγριον ἀσιὸς Ἐλευθοῦς,

πιστὸν ἀγευάζων “ἁπατούριον via Θυώνης,

οὗ µέτα δὴ Qovya ῥυθμὸν ὠνωκρούσουσιν ᾿ἀθῆναι,

Aıuvalov µετά Baxyoy ᾿Ελενσινίῳ «ιονύσῳ: ubi modo ᾿Ελευθερίῳ pro ᾿Ἐλευσινίῳ restitueris, simul insi- gnem loci dilficullatem sustuleris et omnia ad Boeckhii sen- tentiam egregie direxeris. Eleusinium certe Bacchum hoc loco eo minus ferre possumus , quo clarius ipse Nonnus alio loco XXXl. 67 hunc quoque antiquiorem fecit, quem luno metuit ne novus Bacchus Semelae ex love filius exturbet ho- noribusque suis privet:

μηδὲ νέον «{ιόνυσον ἀνυμγήσωσιν 4θῆναι,

μηδὲ Aayn yégac 00» ᾿Ελευσινίῳ Jıovvog,

un τελετας προτέροιο διαλλάξειεν Ἰάκχου,

μὴ τάλαφον «/ήμητρος ἀτιμησειεν ὑπώρης. 3) ἐλευθέριος autem non modo nolum usitatumque Liberi patris cognomen est, verum eliam tolius loci sententiae accuratius exaciae apprime convenit. Respicit enim poeta illam fabulae formam, qua Melanthus in Xanlho occidendo ab ipso Baccho adiutus esse tradebalur, qui caprina pelle tectus pone Xan- ihum apparuisset eaque re effecisse ul Xanthus a Melantho increpalus retro. vertendo locum caedi daret; cf. Schol. Ari- stoph. Acharn. v. 146: Ξάνθος δὲ Βοιωτὸς προεκαλέσατο τὸν ᾿4θηναίων βασιλέα Θυμαίτην, οὐ δεξαµένου δὲ ΙΜέλανθος ἐπι- dpud» Meuanrıog τὸ γένος ἀπὸ ΓΙερικλυμένου τοῦ Νηλέως, ὑπέστη éni τῇ βασιλεία μονομαχούντων δὲ ἐφάνη τά Me- λώνθῳ τις ὄπισθεν τοῦ Ξάνθου τραγὴν τουτέστιν alyida ué- λαιναν ἐνηιιμένος. ἔφη ovy ἀδικεῖν αιἰτὸν δεύτερον ἥκοντα" 6 δὲ ἐπεστράφη, 6 δὲ παίσας αποκτείνει αὐτόν: cuius frau. dis memoriam si Alhenienses inslituto “«πατουρίων festo et µελαναίγιδος «{ιονύσου cultu propagasse fama erat, non in primis tantum versibus, verum eliam posterius, ubi 'EAev9ovg agsoc Thyonae filium Apalurii nomine praedicaturus dicitur, idem facinus tangi consentaneum est. Atqui Ἐλευθοὺς daro», quo duce Alhenienses post Bacchum λιμναῖον sive anlıquio- rem alius dei cognominis laudes Phrygiis numeris cantabunt,

. ?) Fortasse legendum ὀπώρη: ne auctumni proventus , id est Cereris canistra infamet.

Stel. 1, 997. 8. 3. VL 29

450 Miseellen.

quomodo llithyiae civem faciam, quae alibi ᾿Ελευθοὺς ne- mine intelligitur (Pind. Ol. 17, 42; cf. Böttiger kl. Schr. T. |, p. 65), non habeo; vide igitur, ne commodissime Bleuthers- rum incolam interprelemur, sive Pegasum, qui maxime Bacchi sacra Eleutheris Athenas transporlasse ferebatur, sive ipsum Eleutherum, hoc est totam Eleutherensium oivilatem, quae si illus victoriae beneficio ex Thebanorum dilione ad Atticos transiit, velut captivitatis redimendae mercedem Bacchicss illas religiones cum Atheniensibus communicasse dici poteras. Nam quod Pausanias I, 38, 8. Eleutherenses ov πολέμφ βια. σθέντας , alla πολιτείας τε ἐπιδυμήσαντας παρά ᾿4δηναίων καὶ κατ᾽ ἔχθος τῶν Θηβαίων ad Athenienses transiisse nar- rat, non impedit quominus Nonnus aut famam aut, quod i hoc poeta eodem redit, speciem narrationis aliam secutus sil; qui si modo hoc acceperat, eodem tempore et Eleutherarem transitum εἰ certamen inter Xanthum et Melanthum faciem esse, facillime eo delabi polerat, ut idem oppidum, cuiu transgressio forlasse litem de aliis locis conterminis inter Al- ticos et Boeotos moverat, ipsius demum litis praemium fuisse existimaret. Alque omnino haec co minus ad unguem exigi oporlet, quo verisimilius est totum hoc Xanthi et Melanlhi cerlamen ad physicas polius quam historicas fabulas perti- nere, ipsumque adeo Melanthum eundem cum Baccho µελα- ναίγιδι habendum esse, velut etiam Conon apud Phot. Bibl p. 138 Bekk. non uelavaryıdı sed Ἰελανθίδῃ «{ιονυσφ fe- sium institutum esse narrat *); eundem tamen sive Melanthum sive Melanaegidem Bacchum ut eundem cum Bleutherensi hs- beamus, et Suidas cogit, qui T. IT, p. 521 claris verbis Eleu- therum propter filiarum salulem τιμῆσαι Meiuvaryıda 4ftio- yvoo» tradit, et illud confirmat, quod Eleutherarum origo apud Plutarchum Qu. Gr. 39. cum tempestatibus et procellis iungi- lur, quas ipsius µελαγαίγιδος vocabulo declarari probabile est; cf. intpp. Aeschyl. Sept. v. 696; quod si vulgaris fabula Apaturiorum originem cum Meiuvaryıdog cullu Athenas is- troducto commiscuit, nihil obstabat quo minus Nonnus Apatu- riun quoque Bacchum ab Eleutherensi homine repeteret. Mira utique forma ᾿Ελευθω pro Eleulheris earumve ἀρχηγέ- τιδι, quam llithyiam fuisse nemo memoriae prodidit, sed quum omnino nulla quantum quidem scio llithyiae patria coa- stet unde αστὸς ipsius repeli possit, inter ea oppida, quorum

5) Sunt. etiam qui Dacchi auxilium prorsus omiltant, ut Schol. Aristoph. Pac. 890 et Polyaen. Strategg. I, 19, ubi quod corruptissise legitur oraculum Xantho editum: τάξιν dzdtg Ó µέλας «όνον ἔσχε Μελαίνας, integrum fortasse sic fait: φράζευ ἄγαξ ἀπάτην, dadıy

µέλας ἔσχε µελαίνας. AN ^^* WA . ALL:

Zur Kritik unv Erklaärung. at

WWmina poeta sic deformare poterst, multo certe maior pro wabilitas est Bleutherarum quam, quae Naehii semtentis est IWpusco. T. M, p. 189), Eleusinis, quse licet εἰ ipsa ab iewsibus ita victa esse íradater, wi ab eins incolis deo- rem religiones et cerimonias scoiperem, hoc ipsum iamen wis Erechtheo potios multoque ante Metanihom Boeotique regis $aeden poniter , nec. qui Éumolpem vet Musaeum ’Eisv9osc deco» Pateligeret, aut ἁπατούριον «4ιόψοσον immipeuisset aut φφύγω ῥοθμὸν pro Thracico poéfae tribuisse. Hie autem fositig ne ipse quidem Becchus, cui praeesnte Bleuthus cive ktlienienses Phrygios numeros cecinisse dicuntur, ᾿Ελενσίνιος réctius qudm ᾿Ελενθέριος appellebitur, qeod cognomen sive ipsum ab Elemtheris ductum erst, sive ut Welckero placet (Nachtrag s. Trilogie p. 196 sqq.) suum potius oppido nomen imposuit, aplissime ab Eleutherensi cive Atheniensibus com- mendabater; eidemque multo melios quam Eleusinio laccho Mud convenit, quod uera «4ιμναῖον Βακχον celebratum legi- mus; quod sive ad cultus originem retulerimus, esdem huius loci causa erit quae Thucydidis Il, 15, ubi τὼ αἀρχαεύτερα dhorvoia , quab τῷ «4ἱμναι Jıovvog: sgebanlur , solis Bleutherensibus opponuntur, sive anni tempora mensiumque seriem. respicimus , primarium certe Eleutheriensis Bacchi fe- Síüm va asısı «Φιονύσια, Limnaea Anthesteriofum sacra sebsecutum est, Bleusinia utrique eetecessisse constet. Ä

XAAIV.

Cicero pro Murena c. 34 extr. ita disputat, ut locum m creo amicis et iribulibus datum ab ambitionis erimine li. berare: siudeat; ubi etsi monnulla excidisse videmur, quae παπούτσι ad sequens caput parerent, eam iamen lacunam, quam v. c. Klotzius inter verba heec homínes ienusores ef a suis tribulibus vetere. instituto adsequebantur , zeliquit, facili negotio expleri posse arbitror. lllud sane, quod Ernestius, Schüt- sius, Orellius ex vett, editt. retinuerunt, nullo modo ferri potest luec homines lenuiores primum sondum qui a suis eic. ; sed eur tollemus, nulla causes est, nec quee sequuntur sdeo nihili habends sunt, ut eum Beckio dt: Moebio eliminari slius quam ex velustae lectionis vestigiis emendari debeant. B eodd. fateor parum subsidii est, quorum alii nondum qui ou, ο]. vel nedum qui ea exhibent; at quid obstat, quominus alb wu vulgatae ductibus eruamus soc relicwi? Primum,

t,. in. hominibus tenuioribus hoc concessum est, quibus

-S:enino invidiae habebat ditiorum sumtibus procurari

dad spectaroni; mox temen etiam alii boc naoli sual

459 Mibscellen.

ut loca in spectaculis ab amicis tribulibusve acciperent, nulla horum invidia aut suspicione, quia velus. inslilulum erat. Quanquam haec fortasse leviora ; gravior est totius loei auctoritas, cuius nescio quomodo Ritschelii diligentia oblita est, quum in Parergis Plautinis p. 223 omnino- fieri potuisse negaret, ut civibus Romanis loca ad spectandum in ludis pu- blice datis pecani Pr die F en 10 Inde sedie. eine Analogie, dass für die Feste pie mit welchen die Grossen Roms dem. römischen Volke schmei- chelten, dieses Volk mit seiner Privatkasse wäre in Anspruch worden? Quid igitur? si revera omnibus ita liber aditus patebat, ut pariler suo quisque loco gratis invento speclarent, quo tandem pacto vel ambitio vel liberalitas in ea re cerni poterat, si quis spectacula, hoc est loca ad speclas- dum .tributim daret? quamve facullatem habebat, ut, quod claris verbis Cicero narrat, viri primarii in circo totas taber- nas itribulium causa compararent? An circensibus- quidem el gladiatoribus hi enim fori menlione significantur, cf. Vi- ταν. V, 1, Schol. Cic. Divin. in Caecil. c. 16. quosque prse. terea laudat Osannus de columna Maenia p. 16 sqq. ους» cedit..ut spectatorum loca venalia fuerint, nos tamen hensione digni, qui in explicando loco Plaut, capt. prel. v. 10 sqq. eandem consuetudinem scenicis-tribuimus ? Nam de illis aliunde quoque constat, quod nec Murenianae interpretes fü- git, ut de gladiatoribus ex Plularchi V. ο. Gracchi c. 12: ὄμελλεν 6 δῆμος δεᾶσδαι uovonayovg ἐν ἀγορᾷ, καὶ τῶν de- χόντων οἱ πλεῖστοι δεωρητήρια κυκλῳ κατασκενασαντες és µίσὃου», de circensibus e Suelonii V. Caligulae ο. 26, ubi Ma in circo loca ita memorantur , ut alia non gratuils fuisse facile appareat; neve gratuita spectacula existimemus quibus ampliandis Festus p. 134 Müll. Maenium eensorem primum in foro ulira columnas tigna proiecisse tradit, Vitre- vius vetat Maeniana superioribus coazationibus collocari iw bens, quae et ad usum ei ad vectigalia publica recta dispo- sita sint ; quod si ipse Ritschelius hac nos sponsionis formus provocavit, si analogia spectaculorum pecunia Blüret , iam nunc opinor erroris nolam , quam nobis Inurere conalus est, abunde excussimus. Ne tamen scenicorum sal- tem ludorum eam liberalitatem fuisse arbitremur, ut in -.kis certe graluitus omnibus ad quemcunque locum aditus pate- ret, vel illud prohibel, quod primum theatrum, cuius exsirgend Romae. periculum factum est, a censoribus locatus esse ine ditur (Liv. Epit. XLVIll ; of. Vell. Paterc. |, 15.: Valer. Mas H, 4, 2), quos hoc instituto non minus reipublicae veol bus quam speclatorum commodis prospexisse.:ppoh

Zur Kritik und Erklärung. 453

nec si tunc severissimo senatusconsulto effectum est, ut po- pulus. aliquamdiu stans ludos. spectaret, aut loca ad stan- dum commodiora aut ipsos qui his successerunt gradus subitarios gratis dari necesse erat, donec crescens ambi. tionis luxuries hos quoque munificentia sua comprehenderet. Ciceronis enim aetate propter Murenianae silentium facile patior theatra, qualia Scauri et Curionis describuntur, ea quoque re priora superasse, quod qui ludos ederent eidem loca spectatoribus sua impensa pararent; ab initio autem opi- nor satis munificentiae erat, si quis fabulam emeret, scenam exstrueret, histriones conduceret, choregium ornaret, denique facultatem spectandi populo praeberet, qua ut universis frui licebat, ita commoditatem videndi audiendique sibi quisque prospicere debebat; quod si ne unum quidem argumentum exstat, quod clare prohibeat, quo minus in scenicis quoque ludis ad gladiatorum circensiumque exemplum loca venalia fuisse statuamus, vel eis exemplis, quae Ritschelii acumen aliter explicando elevare: conatum est, pristinam auctoritatem reddere licebit. Poenuli certe locus, ubi servi monenlur, ne obsideant, liberis ut sit locus, cel aes pro capite dent, sin id facere nequeant, domum abeant, ınulto simpliciorem explica- lionem habet, si aes pro capiti dandum ad vectigal theatrale, quam ad mercedem manumissionis retulerimus, qualem si maxime solvere voluissent, in theatro tamen eius rei locus non erat, saneque iniuste egisset, qui hanc tantum eis optio- nem relinqueret, utrum se in libertatem redimere an theatro exire vellent; utque scite Ritschelius eorum ineptias notavit, qui servis peculiariler in theatro vectigal pendendum fuisse ex hoc loco collegerunt, ita nihil vetat, ne pedissequos, quos ille probabiliter cum heris suis intrasse suspicalur , si intra caveam manere vellent, et ipsos aes pro loco debuisse arbi- tremur. Neque dissignatores, quos spectatores sessum duxisse Idem prologus docet, gratuilis magis quam venalibus sedibus conveniunt, si quidem gratuita loca in circo certe primis oc- cupantibus cessisse ex Suctonii loco laudato apparet; nec si maxime concedamus tesseras cavearum cuncorumque numeris nolatas, quales ex imperatorum aetate supersunt, donari po- lius quam vendi solitas esse, eius temporis, quod Plautini prologi referunt, eandem condicionem fuisse ipsa sfantium mentio patitur, qui in Captivis ut ultimi sedentibus opponun- lur. Nempe talia theatra, qualia ad Graecorum exemplum exsirucia per cavens el cuneos distributa erant, a summo ad imum per gradus descenderunt, ut ne ultimi quidem loco ad m carerent, neque praecincliones sive diazomala, quo

"e08' quí sero venissent remittit, ultimis potius

Ah | quitceetten.

quem mediis speotaculis conveniunt; si qui igitur extremi siäntes memorantur, ad rudiorum Iheatrorum formam remil- tant, quae pone sedilia venalia etiam standi locum heberenl, jdque quo fdentius eljam nunc de Caplivornm loco gtaluam, ipse Ritschelius el&cit, qui in sequentibus : . vos qui polestig ope vesira censerier,

assiduorum vel locupletium significationem eapite cengis oppo- sitam mecum agnoscil. At si hisirio se eius causa, qni in. ter ullimos standi tantum locum babeat, rupiurum esse negal, locupletes autem reliquum accipere iubel, manifestum sat illum, cui non ubi sedsat locus sil, pauperem esse, locupletes ubi sederent invenisse; quod nisi prorsus ineple standi sedendi- que discrimen cum censu poöla coniunxit, id ipsum, ulrem quis in thealro elaret an sederet, a ro familiari necesse est, itoqua ad veterem Mureli senteuliam indignissi- me a Rilschelio repudiatem revertimur, qui modo ne lisiris- nes immiscujssel, ceteroquin perspicacissime swbsolliu quae dam fuisse intellexit, pro quibus mercedula solsendu erat, a quis in eis sedere vellet. Illud solum facile Rilschelio largi- mur, Prologum, qui οοτία sedilig memorst, a Plauto senbi non potuisse, cuius aetate populum Romanum eüam tome stantem specissse ex testimoniis superius allatis colligimus; noster tamen error ne hec quidem in re ullus est, qui soli Prologi verbis explicandis intenti vulgarem opinionem, qua is ipsi Plauto tribuitur, nullo modo probavimus, neque viri ami- eissimi aequitatem agnoscere poluimus, ubi hoc nobis expro- brat, quod explicalio nostra parum cum vulgari opinione con- venis, quam ipse nobis prorsus assentientibus pro falsa

damnavit | XXXV.

Inter difficillimos Iuvenalis locos merito habetur ini- jum satirae ocjayae, quod vulgo secundum Pilhoeum sio editur:

Slemmala quid daciunt, quid prodest Pontice, longo

Sanguine censeri, pictosque osiendere cultus

Maiorum et stantis in curribus Aemilianos

Et Curios iam dimidios humerosque minorem

Corvinum et Galbam auriculis nasoque carentem 2

Quis fructus, generis tabula iactare capaci

Coroinum, posthac mulia contingere virga

Fumosos equitum cum dictatore magistros ; in iisdem tamen et lectionum varietates tam insignes oxglanl, et virorum doctorum consensus tanta corruplelae sigaa : aget yi, ut in tralaticia verborum forma acquiescere. vix ı

Milia Pratei coniecturam ab Orellio ex wap ου

Zur Kritik unb Erllärung. 450

humerogue minorem, quae salis refutalur Silii exemplo Ill, 49 de Acheloo cornu privato : ο fronlemque minor tunc amnis Ácarnan;

at ipsorum humerorum loco non exigui Codd. habent nasum- que minorem Corvini, iidemque fere integrum versum 7 omit- lunt et v. 8 scribunt famosos , quibus :omnibus. obtemperavit Schmidtius in delectu satirarum Bielefeldae 1835 edito; po- stremo eliam qui v. 7 retinent, plerique lamen pro contingere aliud verbum deducere offerunt, trosque adeo, scilicet ne idem nomen exiguo inlervallo bis rediret, v. 7 Corvinum in Fabricium mutarunt. Quid igilur? recentiorumne editorum Ruperlii, Achaintrii, Heinrichii, inconstantiam sequemur, qui licet v. 4 humeros el v, 8 fumosos praetulerint , eorundem lamen testium, quibus has lectiones debuerunt, in v. 7 ser- vando fidem spreverunt? an alteram ex duabus recensioni- bus, quarum hae varietates clarissima vestigia exhibent, presse sequamur? an lerlia aliqua via ostenditur, qua vel relicta auctoritate vetusta ad genuinam poéla manum perveniri spe- remus? Primam utique rationem iam Handius reiecit ad Slat. Silv. p. 207, cuius haec verba sunt: equidem versum sepli- sum non lantum bonum, sed mazxime necessarium censeo, el facile intelligitur, quo librarii errore hic versus omissus fue- γώ in codice illo, e quo multi alii descripli videntur, non vero «unde ipse nisi ab auctore profectus in reliquos libros venerit, neque ullum interpolationis indicium apparet; utque conce- dam, per sententiarum tenorem abesse poluisse, neque adeo rera esse apud luvenalem interpolationis vestigia, ut non etl hic versus ab aliena manu intrudi potueril, causae tamen, quibus ili editores iudicium suum tueri conati sunt, ad lan- lam medelae atrocitatem non sufficiunt. Nam quod Rupertius Corvini nomen iteratum criminatur, eodem iure prius eius- dem exemplum damnes; posthac autem, quod idem alienum ab hoc loco adeoque ineptum putat, ab utroque Webero satis ex- plicatum est deinde, si transis ab hoo ad alios *), leclionisque varielas, qua contingere apud scholiastam a plurimorum libro- rum scriptura discedit, tantum abest ut suspicionem Ruperlii confirmet, ul hunc ipsum versum malure exslitisse glossema- lisque dignum habilum esse monstret; Heinrichii denique ha-

3) De latinitate vocabuli, quam ipse Schmidtius Plautino exem- plo frmavit, non est quod dubites apud po&tam, cui in hac metri sede vix alla particula suppetebat; sin maxime medela opus sit, praesto erit gaethaec sive ‚posthoc quod etiam Plauto reddi maluit Schmidtius libra-

illo. passim coníudisse constat; cf. Giese ad Cie. divin.

A Turfoll. T. IV, p. 495 οἱ 507.

456 "- Miscellen

riolatio, qua eundem propter sequens fimosos eppictum esse existimat , tota pendet ab explicatione virgae, qua imagines fuligine obsitas extersas esse putat, quasi hoc potissimum nobilitatis signum interpolatori in mentem venire potuerit, x maiorum cerae identidem purgarenlur ; immo ne locum qui- dem habet lectio fumosos sine versu septimo, quia non in- telligitar quomodo in iabwla generis diclatores et magistri equitum fumo corrumpi potuerint! Codicibus vero qui huius causae arbitrium detulerit, magnopere cavere debebit, ne me- merandis polius quam ponderandjs suffragiis piaculum com. mittat eosque duces sequatur, quorum caecitatem: quum meli alii loci tum bic ipse propius examinatus abunde arguat. Ei Rupertius quidem vel Heinrichius hoc ipsum declararunt, quem alias lectiones ab iisdem libris, qui illum versum omitinat, oblatos spernere non dubiterint; qui antem integram horem auctoritatem amplexus est Schmidtius hoc quoque exemplo ut plerisque aliis praestantiorem recensionem deteriori indignis- sime posihabuit. Scilicet eadem haeo codicum familia est, quae Sat. I, 161 verum pro verbum, Ill, 112 aulam pro aciam , IV, 96 destinata pro festinata, VI, 533 caduceo pro cadurco, Vll, 8 arca pro umbra, ibid. 52 cacoéthes aegroqw pro ef aegro, VIII, 197 natus pro minus, IX, 40 computat at- que cacet pro ac cevel, ibid. 100 careas annona veneni pro cüra est, X, 73 turba iremens pro Remi, ibid. 310 nunc

pro í nunc et, XII, 11S turbam pro turrim, XIV, 2 macnlen et rugam pro haesuram, ibid. 67 scrobis pro scobis, XV, 2% temelum deduxerat pro duxerat, XVI, 90 da tesiem iudez quem dixerit pro quum dixerit, multaque alia manifesto et hinc inde ridiculo errore contra sensum adeoque contra metrum seri- psit, cuique vel hanc ob causam etiam si ferri per se lectio aliqua possit, contra gravissima veteris scholiastae codicum- que Puteani vel Budensis Pithoeique recensionem omnium οὐ hunc diem praeclarissimam, obsequium merito recuses; nedum ubi ipsa verba curatius spectata Pithoeanis cedere videantur. Nasus certe Corvini proxime ante auriculis Galbam nasoque carentem non intelligo quo modo ei probari possit, quem ipsius Corvini mentio bis deinceps iterata offendit ; ut mittam nimis face. tem synecdochen, qua pro Corvino denasato nasus deminutus inter maiorum imagines ostenderetur, nisi cum paucissimis nul- liusque pretii libris utraque recensione conflata nasumque mino- rem Corvinum scribere placuerit ; famosi autein cum fumosis com- parati quam ieiune et languide dicantur, ne Achaintrii quidem . iudicium quamvis salis alioquin hebes fugit, cuius haec nola

est: vifiosa forte et certe insulsa haec lectio est, quapn

edam non relinuimus," Quod si hihilominus, ut dixi

Zur Rritit unb Erflärung. 457

sine septimo versu stare nequit, ne huius quidem omissione illius recensionis bonitas commendatur. Ne tamen .ideo Pi- thoeanam recensionem protinus probemus, primum illud .pro- hibet, quod nobis quoque duplex Corvini mentio vix toleranda videtur, deinde mirum est, capaci generis tabula nihil nisi unum Corvinum iaclari, quo si quis praeterea diclalores ma- gistrosque equitum referat, et illud redit quod modo monui in tabula fumosorum epitheton explicationem non habere, et de- ducere potius pro contingere scribendum erit, quia hoc vix sufficere videlur ad declarandum nexum, qui per ramos sive lineas in tabula genealogica ad imagines piclas discurrentes fiat; denique etiam illud suspicionem movel, quod versus 5 et 6 alibi transpositi sunt, ut in Chemnicensi sive Dresdensi, quem secutus Pinzgerus de versibus spuriis et male suspectis spud luvenalem, Vratisl. 1827. 4. p. 17 hanc medelam com- mendavit :

Et Curios iam dimidios humeroque minorem

Fabricium; posthac multa contingere virga

‚Corvinum et Galbam auriculis nasoque carentem?

Quis fruclus generis tabula iactare capaci

Fumosos equitum cum dictatore magistros ? Atqui Coroinum tantus codicum consensus luetur, ut qui Fa- bricium pro altero substituat, nihil nisi ipsa corruptelae ve- stigia emendandique viam tollere videatur; contingere autem cum scholiasta vel contra reliquos libros ita tueor, ut tir cum Doederlino Synon. u. Etymol. t. IV, p. 201 ad bacillum referam , quo gloriosus maiorum iactator imagines visentibus monstraverit ; neque Pinzgeri transpositione multum lucramur, quum nec fumosos a (abula discernat et Coroinum epitheto privet, quo non magis quam Curii et Galba carere posse vi- deatur. Immo ut dicam quod sentio, interpolata poétae verba et ipse iudico, non tamen ut plerique septimum versum eiicio, sed quintum el sextum, quos eidem malae sedulitati tribuo, quae v. c. Il, 21 ex uno versu duos finxit in codice Ulmensi:

Clunem agitant Venerisque novo merguntur in actu, Vituperans ego te ceventem, Sezte, verebor ? iamque scholiastae tempore sextam Satiram tribus locis v, 348. 014. 631 binis ternisque versibus non profecto male factis ditaverat, ut si forte fortuna in nostros codices transissent, aegre ab ipsius poétae versis distingui possent; postremo ne nostram quidem etiam alibi a manu interpolatrice immunem mansisse v. 112 docet, quem etiamsi Pinzgeri interpretatione Inearis, ipsa tamen verba nam sunt haec mazima interpreta- mentum redolent, multoque opinor et concinnius et vividius | rocedel, ubi recisis sutells ste soripseris: - '

450. (0 Wteelle c s.

Deepicias merito; quid resinala iuvenius olc. Nosiro autem loco vide quam. apta omnia futura sint, si ipsum iterali Corvini vesligium persecutus ad uographiam conín. geris , ut haeo sola inilio poéta scripserit: Curios iam dimidios humeroque minorem . Coroinum, posthao multa contingere virga Fumosos equitum cum diolatere magistros, | quemque facile iam reliqua omnis corruptela explicetur, si uidem primum alius pro Aumeris nasum scilicet w IV, 147 Getas, vel VI, 643 saevae Colchidi lorvam, item τα, 60 moesfue pauperiati Senam, nosireque ipsa in salira v. 39 siemmali sanguinem , v. 92 Numitori Tutorem , v. 146 rano Damasippum, v. 202 faciei frontem , v. 294 cantwi sal- tum, v. 255 pubi plebem.substituit, mox alius uberem θεοί. liam etiam longius persequendam retus integrorum versuum per ascripsit, quibus pro septimo intrusis mox etiam. fismosos in fameeos mutari necesse eral, si qui autem ulrosque pariler servarent, el ipsi facile induci poterent, ut eirga ad tabulae lineas vel ramos releia conlingere perspicullalis causa in de- ducere mutarent; postremo ne sic quidem ommibus. difficultas» libus seblalis exstiterunt, qui vel duplicem Corviui menlionem emendando tollere vel "rensponendo efficere studerent, ne eapac iabula solum Corvinum exhibere videretur, iidem la- men confusionem non sustulerunt, qua et vulgata lectio el emnes laborant, qui a stemmalis piotisque. vullibus per currus ei imagines ad tabulam generis et ipsam scilicet piclam re- deunt. Nuno demum omnia sese ordine excipiunt: primum flesurae , quibus illigeta familiarum nomina ia prima aediwm parte collocata esse Seneca Benef. lll, 28 .te- statur; deinde pioli cultus, ad quos ipsos stemmata lineis diseurrisse in alriis Plinius H. Nat. XXXV, 1 narrat; mor currus ahenei (Sat. VII, 120) statuaeque triumphales quamvis mutilae, quales Martialis X, 2. 10 dimidios Crispé equos ridel; nihil igitur restat nisi funosae hoc est veleres cerae, quib temen non ut stemmatis generumque tabulis omnium maiorum imagines, sed eorum tantum continebantur, qui magistratus curules gessissent, ut vel hanc ob causam versui sexio nibil oum oolavo vinculi intercedat.

XXXVI.

Plutarchi Moralia quae dicuntur nondum ita. er mela esse, ul crilica ope supersedere possint, nuper in nullis exemplis demonelrasse videmur aliud nung, ο

Zur Kriiit nab Erklärung. 4

» libello, quo Piuterchus Rpiouroum illad 4a2s βιώσας grü- bus neque iniustis argumentis impugaavil, c. 2: μάλλον αλοῦ καὶ διόρισο» tí». τοῦτο προςεώετεις: εἐ uà» ἁμωθα M πονηρῷ καὶ ἀνοήτῳ, οὐδὲν διαφέρεις τοῦ Aéyevrog: Aa9s αἱ αυρέσσω», Ande φρενιτίζω»ν, μὴ γνῷ aa lazgóc, i91 die ας ποι κατὰ σκὀτου σδαυτὀν ἀγνοούμενος σὺν τοῖς πωθεσι’ u σὺ iO: τῇ xaxia νόσον «νήκεστον νοσῶν καὶ ὀλέθριον, ποκρύπτω» τοὺς φθύνους, τὰς δεισιδαιµονίας, εςπερ τινὰς peyuovc, Φεδιὼς παρασχεῖν τοῖς νονυθετεῖν xod ἰᾷσθαι du. εράνοις, Sentenlia clara est, qua Platonicum illud enthyme- a exprimiter ex Gorgia p. 478: κώκιστα aga bj 6 6 huar καὶ um ἁπαλλατεύμενος . . . Oys00» γάρ που οὗτοι ) αὐτὸ διαπεπραγµένοι siot» ὥςπερ ἂν si τες τοῖς µαγίστοις δήµασι σννεχόµενος διαπράξαιτο ur didovos δέκην τῶν περὲ | aaa ἁμαρεηματων τοῖς ἰατροῖς μηδὲ ἑατρεύεσθαι, of, spebi. IX, p. 591, Legg. V, p. 728; in verbis autem offen- b secundum i9s, quod tantum abest ut ex priore explicatio m habeat, ul ab hoc ipso corruptelam suam traxisse videa- Ff. Neque enim, ut Bpicureus comparalur homini, qui grolem latere iubeat, ita eiusdem sequentia verba esse pos- mi, quibus allerum scilicet abire iubeat meluentem, ne vi. (ram morbum perniciosum et insanabilem castigaturis pan- M; sed ad ipsum polius Epicureum sermone converso ἐσδθι zibendum esi, ut haec sententia exeai: eodem modo, quo eptus sit, qui febricilantem tegebras polius quam medicum Merere iubeat, le quoque scilo, ubi castigalionem meluens Wiurbationes animi tanquam ulcera quaedam obscurilale wsgeris, vitiis tuis insanabilem et letalem morbum effeciu- Wa esse. Mox quoque c. 3 vix dubilo quia pro ἓν' dur Vg νοµοθεεῇς ἀρετῆν legendum sit ἦν durnerí proolivi miusione, cuius exempla habemus apud Plat. Charmid. p. 176: " dnadeır παρέχῃς Σωκράτεε, ei apud Dinarch, c. Demosth, 1: i»' ἐξελεγχθῃ ὁτιοῦν εἰληφῶς παρ ««φπάλου : nisi forte ris magis quam librariorum vilium esse videstur, ut ab. Aes. 157, ubi molim reponi da» pro ἕνα se χρήζης

Myyttiev µοι, quia hoc cerium esse videtur, vulgarem raecorem sermonem bas dess particulas adeo confudisse us 4 Miadis exemplaria iam ante Aristarchum ea Jabes ínvase- . Nam quod Aristarchus versum Jliad. VII, 353:

ἔλπομαι ἐκτελέεσθαι, ἵνα un ῥέξομεν cds wrigendo iv’ sanari arbitratus est, nibilo plus profecit ism Ahrensius in Ritschelii Mus. Rhen. t. Il, p. 174 simili wreciura Odvss. Ill, 327:

λίσφεσθαί δέ µιεν actor iva νημερεὲς drlong, M si constructio particulam Ira respucbei, non magis sd.

460 Miscellen.

mittebat a», in quo idem particulae usus manebat 3); multoque rectius exislimasse videntur, qui totum lliadis ver- sum eliminarunt, cf. Schol. Venet. p. 183: τὸ ἵνα αντὲ τοῦ da» παρὰ ᾿ΗἩρωδιανῷ, παρὰ δὲ τοῖς αἄλλοις ὠβέλισται: hac tamen ipsa re confirmatur vulgaris usus, quem ne Aristophani quidem demi velim in loco notissimo Nubb. 1234: ἵν ay xs- λεύσω 'yo σε, sicut ipse Godofredus Hermannus Opusc. T. IV, p. 133 in Ran. v. 175 pro ea» συμβῶ τέ σοι aliorum libro- rum lectionem ἓν ἂν praetulit, cf. et Porson. ad Eurip Phoen. v. 89. lllud modo cavendum, ne vicissim scriptori relinqua- mus, quod in eiusdem confusionis proclivitate a librariis cor- rumpi poterat; eamque ut nostri loci causam esse malim, quum reliqua Plutarchi elegantia tum illud efficit, quod paulo ante praecedit ἕνα und’ ἀποθανόντες λαθωσιε, significatu con- silii, cui vix probabile est scriptorem diligentem eandem par- ticulam cum alia vi tam prope subiuncturum fuisse. Diffici- liora sunt quae sequuntur c. 4: εἰ δὲ ἐκ τοῦ βίου xudanep ix συμποσίου φῶς ἀναιρεῖς sr» γνώσιν, πᾶντα ποιεῖν ἐξ ἡδονῆς πρὸς ἡδονὴν λανθαάνονσι, ubi hac lantum tenus pro. cedo, ut meliorem sensum fore arbitror, si pro λανθάνουσι legi possit ἄνδανει sive αἀρέσκει: certam vero medicinam ha- bere videor c. 7, ubi plerique post συνόντες magnam lacunem hiare statuunt, ego omnia recte procedere puto, modo sic pergamus: z de ye τῶν ἀνοσίως βεβιωκύτων καὶ παρανόμων ὅδός x. v. A. Vulgo enim legebalur y δὲ τρίτη, quo facto desiderabatur secunda vel media quaedam via inter piorum praemia et scelestorum poenas; necessaria tamen talis viae mentio omnino non est, neque quicquam lenius esse existi- mo, quam ut solam particulam pro nota numerali habitam tertiae illi viae originem dedisse slatuamus, praesertim quum notis numerorum ordinalium finalis syllaba passim ascribi so- leret, cf. Bast comm. palaeogr. p. 851.

*) Inauditum dicit Ahrensius ἵνα post λίσσεσθαε similisque si- gunificationis verba; contrarium docebit Demosth. Cor. $. 155: καὶ ἀξιοῦν ἵνα βοηδήσηῃ τῷ τε πόλλωνι καὶ τοῖς ᾽4μφικτύοσι. Alis quaestio est, num solum ἕνα ante νημερτὲς ultlimam producere possit; at banc quoque sufficienter solvit Mehlhornius in progr. Ratibor. 1840.

EM TET Mantia: n m

Zur Kritik und Erklärung. 461

. Wagners Poetarum tragicorum Gr. fragmm. Paris δεί Divot 1846.

Die Armlichen Reſte ver fogenannten Heinen griechifchen igiler (b. 5. der Trayifer mit Ausnahme des Uefchylus, Sopho- | and Euripives) [πο zwar an Umfang und Wichtigkeit mit un» n Wragmenten der Komödie faum entfernt zu vergleichen; da fie 'B eine fo bedeutende Lücke erfegen müffen, fo mar es immer verbienftliches Unternehmen, die wenn aud) febr fpärlichen Ueber. bſel diefer zum Theil in Monographieen behandelten, zum Theil } brach liegenden Autoren in einem Corpus zufammenzufaffen. 6 Mißliche und Schwierige einer foldjen Aufgabe fann niemand geben und jeder wird von vorn herein geneigt fein einen billigen iaBflab anzulegen. Ob Herr Wagner burd) umfaffenbe Studien, iſchen Scharfblid unb glückliche Gombination befähigt war, ben jigften Anfprüchen zu genügen, mögen gewichtigere Stimmen cheiden; der Unterzeichnete, welcher der Kritif des Herausgebers κ΄ Energie, feinem Werk eine längere Muße gewünſcht hätte, ift enwärtig nicht in den Stand gefegt die hieher gehörige Rittera- in einiger Vollſtändigkeit zu überbliden, uub flatt ein Geſammt⸗ beit zu fällen, beichränft er fid) daher auf einige Nachträge, wel» bei raſcher Durdficht der gegebenen Fragmente fid) ibm barboten,

Auf Pratinas (Wagn. p. 9. 10) bezog ich fdon früher unficherer Dermutfung bie mehrfach corrüpten. funfjefn Trimeter Schol. Soph. Oed. Col. 1375: ὡς καὶ παρά ziv: (Ilga- p) ἐκτεθῆναι αὐτὰ πρὸς τὸ γελοιότερον. Ans einem Bericht ber Zeitſchr. f. Altertfumswifl. habe ich mit Freuden erfehen, SBergt diefelbe 3Bermutfung ausgeſprochen und ohne Zweifel δεῖ, begründet fat, als e$ mir möglich geweien wäre. Das 3Bergl» Brogramm welches hierüber handelt, habe id) noch nicht erlan⸗

fönnen, auch ift e$ mir nicht gelungen bie Schäden jener Berfe

heilen; nur das [Φείπέ mir fijer, daß für avro! γε ovyxo- ντος im 4. Vers zu Iefen ift καίτοι γε σὺν κόψαντες. Für οἷσιν avrovg τῶνδε DB, 13. vermutfete ich αντοῖσιν ἀνεί ‚ds.

Phrynichus fr. 5. p. 14. Tzetzes fagt, das Volk ber

vesc werde auch von Phrynichus erwähnt in ben Verſen: Στρατός nor’ εἰς γῆν τηνὸ) ἐπεσερώφα ποδὲ

Ὕαντος. ὃς γῆν ναἴεν, ἀρχαῖος λεώς. $ das nodı zu Ende bed. erften Verſes [οἳ, ift. ſchwer zu begrei- qmod fihwerer freilich, wie jemand bei ber jebigen Lesart des hes Berfes fid) beruhigen fann. Statt mode ift vielleicht gu üben πὀλυς. Im 9. Vers entweder "Yayres 7v ἔναιον, ober Mc 7v ἔναιεν ἀρχαῖος λεώς. Ῥθτοπίφιό fr. 12. p. 15.

μώ bei Photius p. 560, 14. Phrynichus Ir. 19, p. 15.

400 77 Mideellen.

verfte Hermanns Cotjefhtd Φούσας flit δδύσαις at mit eimi „quo vix opus* abgewiefen werben. Die Bulgate ift finnlos; iv deß [dint das Berberbni tiefer zu flefen, unb ber aweite Ser, wo man bei H. Wagner gegem das Metrum oet M a οξός [fief ') und die hanbfchrtiftliche NAA nur halb erfährt, i Y etftett ganz zu trennen. Geht fraglich [Φείπει

16. 2R Dagegen gewimen wir für bie Aiyvaıoı eine |

aus den vor ton Cobet neuerdings ebirten Euripideiſchen Gcjefien ju Orest, 859: Φρυνιχος δὲ τραγικός φησι σὺν ««ἰγυκτίος τὸν '{ἴγνπτον Axsır εἰς "foyoc.

Ariftias fr. 1. p. 16. κ bof Ποσειδών εἶπε µονήρης λέξις (t mit ten Worten b περισπώμενον dwoxüntera: χατὰ αἰτιατικὴν πτῶσεν' ἐξεκόπη Λαρὰ ᾿4ρισή ὃν Ανταίφ, ὄνθα φησἰν "frtato

αἰγαίου Ποσειδὸ παξς ΄ nero d' ἑμὸς Nach bem Citat aus: Ariſtias wird jeder mit 38. Dinborf nicht al- ττατικην, fondern yarızıy verlangen. Em Sofa ver Pofeidon M Antaeus; viefer wird ſelbſt rebend ein t$ man Fri να wendig ein ἐγω, unb fann dieß mit um d: vorfiegende Wortverbindung umnetrifih Eu Sheer mox d eine ——— Eorruption —— will, fo iſt für XUL. u emendiren erw: Ob ein Genitlv Γβοσειδώ ntfofát fei, on i nicht zu entfchefben. Softte vielleicht fitt αὐαίοσ Ποσειόδα zu fefen fen ὀγω' Ποσειδοῦ ?

Dem Ἠτίβατᾧ von Tegea vinvieirt H. Wa p. 96 bas Citt 4ρῆδος ó Τεγεάτης in ben Scholia Rhes 36. tes qui hoc loce: citatur Arefhus Tegeals, nusquém praeteret commertoratur nec commemorari potuit, quur nomen ’4g- Φος ne graecum quidem sit; pro quo emendsftone, ut eqd. dem opinor, certissima revocandum est Arislarchi namen. Facile enim 'oisragyoc per compendium sériplaem in 465 Jos (4ρῆδος) abire potuit.“ Etwas näher fag body wohl” Aher- Φος, unb wenn (dj nicht (rre, ift durch Hygin eia Ardethus Τε. geates το beyeugt. Wie bem auch fei, der Wortſchwall, twv mit H. Wagner feine Conjeftur umgiebt, war überfläffig: : nenn Zehntheile Dev [engen Reve find gu ſtreichen.

teo pfron fr. 2, 5. p. 21. καὶ πρὸς c τωῦν ódugé-

1) Was man fonft dem Geber. zur eof legen wärbe, türfte ma bei Seren Wagners Licenz cher geneigt fein der Flüchtigkeit des: δή Beiqumeffen; obwohl bie tragiiche Wragmentenfemminng. au wielea. uab dp; Ben Drusfchlern fehr laborirt und iu biejer Qiufidjt ber Didotſ wenig Ehre macht. Man vergleiche, um nur Terteefebler Ben, οὗ τὺς flatt αὐτὸς p. 21. παρέθνσε ftatt παρθένο p. 27. ftatt φιλε p p.119. yas ſtatt xai p. 120. ἡγαχο Blow Mtr Qe? fait Anumwzzgen. m. 180. drum Qul: dover qe n? o

Zur Kritik und Erflärung. 463

kat, ψυχἠν ὁμην. Zu Porfons Emendation ταῦτα ὀύρομαι feat Herr Wagner: „quo minime opus est.“ Bielmehr iR bie Hem derung unerläßlih; ober hat Herr W. einen einzigen Beleg für einen folhen Bersbau, wo ein Wort den 3. und 4, Fuß des Tri- meter ausmacht, mo alfo der Vers wie auf bem Klon im Wei Theile zerhackt wird: καὶ πρὸς Tavr || ὀδύρομαι 8 ψυχἠν éur»?

Ehe Herr Wagner fidj unterfängt, über Männer wie Porſon zn ur⸗ theilen, Pre er fid bemühen fie verftehen zu lernen.

Auf Son fr. 20. p. 27. xurenme καὲ τὰ κᾶλα καὶ τοὺς ἄνθρακας, bezieht fid) ohne Nennung deffelben auch Euftathins Od. p. 1817. Son fr. 22. p. 27. hat Herr Wagner abgetheilt: ir’ ixgopgette , παρθένοε, κύπελλα καὶ | µεσομφάλους. Nikiger dürfte fein: ir’ ἐκφορεῖτε, παρθένοε, | κύπελλα x«i µεσομφα- λους. Son fr. 23. p. 28. Der Bers: „Boiwriag ἐχαρισ) ἀκτῆς ἐκτεμῶν' perftopt gegen eine befannte metvifde Regel: ich ipee nicht, bag bie Lesart ber Cubocía ben Vorzug verbient:

ὠτίας ἀκτῆς ἐχώρισε. Son fr. 36. p. 30: MR’ ὃν γε χέρσῳ τὰς Λέοντος ΊΊνεσα 7 τὰς ἐχίνου μᾶλλον οἰζυρὰς τέ- χνας. Befler, fagt der Dichter, gefallen mir die Künſte des Löwen, als die des geld, ber in ber Nähe eines Keindes fif zuſammen⸗ sollt und jeder Gegenwehr unfähig ift (9uyeiv τε καὶ δακεῖν dun- χανος). Die handfchriftliche Lesart, «AA &v ye (ober τε) χέρσφ feheint mir durchaus finnfod. Für ἐν iſt wohl zu fchreiben Er. Was in χέρσῳ enthalten fei, werben andere zu fagen willen; χαίρω oder Φαρσῶ, woran id) dachte, will mir fefbft nicht genügen. Venn übrigens Köpfe vermutfete, bag fr. 54. κακὴ γαρ δελ- ἕνος ἐν χέρσῳ βίᾳ mit ben befprochenen Berfen zufammenbänge, 4 (ft tief vollfommen unmwahrfcheinlih ; das egregie des Herrn Bagner war hier nicht am Play. Son fr. 60. p. 35. ift nad Bekkers Handfchriften (Pollux 7, 60.) zu fehreiben βραχυν λίνου χύπασσιν. Son fr. 65. p. 36. Die legte Hälfte des DVerfes, ὃν ὁιαρθροῖ δακτύλοις fteht anonym in Exam. Anecd. Oxon. Il. p. 347, 95. wie bereitS Meinefe Exercit. in Athen. Spec. Il. p. 43. bemerkt gat. Bei Heſychius: Πυκνά:. συχνά, συνετα, παλαιά (Son fr. 67. p. 36.) ift flatt παλαιά ohne Zweifel zu emendiren πολλα 2). -—

Achaeus fr. 1. p. 38. Bei Qarpofrat. v. ’Apyas war bie

Serbefferung Τιμαχίδας (ftatt Τύµαρχος) 'Βόδιος aufzunehmen,

2) Wie Báufíg πολλοέ und παλαιοί verwechfelt werben, ift befaunt

fet Statt anderer Beifpiele (Piers. Moer. p. 259. Lob. Phryn. p. 439.

. Od. 9, 163. Porphyr. de Abst. IV, 2.) vergleidje man Etym. Gud.

p. 94,20: "Alsio ix τοῦ Aw τὸ Θέλω, μετὰ τοῦ στερητικοῦ a. ἀλῶ, τε ν > - T ,

Q παλαιοὶ οὗ Φέλοντες nlaywrını καὶ wy ῥούλονται οὐ {υγ-

ss . L4

[pr

464 Miscellen.

ober ba wir Herrn Wagners Conjekturenſcheu fennen, weniaftent anzumerfen. Ir. 25. p. 47. Das Berbum »vugopaivo , wel ches Herr Wagner bildet, verdient als Guriofum erwähnt zu wer den: aus Baßal, βαβαξ, βήσομαι yuvaixag wird ber Vers ge πιαΦί; βαβαῖ, βαβαῦ, γυναῖκα vvupyoßnoouar fittfam wenigftens infofern, ald ftatt bed Pluralis γυναΐκας dem Metrum und der Monogamie zu Ehren eine einzige ben Borzug befömmt , was vermuthlich ber Würde der Tragödie mehr zu emb forechen (dien.

Bom Philokles (p. 63.) Heißt es Schol. Ar. Av. 282: 000: δὲ Alulwrog αυτόν pauıv, ἐπιθετικῶς λέγουσι δια τὸ πικρὸν εἶναι. Herr Wagner hat die Bulgate '«4λμίωνος bei behalten ; es ift vielmehr 'ἀλμίωνα zu [Φτείθεα. Ueber das Wort ἁλμίων vergl. man Euft. Od. p. 1506. }. 6. p. 1859, 55. Opusc. p. 139, 65.

Morfimns (p. 65). Schol. Ar. Ran. 151: ποιητης ὑπόψυχρος ὀφθαλμῶν ἰατρὸς ἀγωαθός, ἦν δὲ καὶ σµι- κρὸς. Statt ἀγαθδός ſchreibt Herr W. nach Meinekes Borgam οὐκ ἀγαδύς, Sollte nicht ἰωτρὸς ἀμαθῆς vorzuziehen fein?

Karkinus Ir. 5. p. 36. Bei Garpofration p. 106, 10. d Πα des Bekkerſchen οὐκ οἶνος ἐδέστησε τὰς γὰρ ἐμφύτου vieleicht zu [efen: ου w’ οίνος ἐξέστησε. -

‚Diogenes fr. 2. p. 104. δεί Stob. Flor. 63, 1: Ora» d' ἔρωτος ἐνδεθῶμεν ἄρκυσι (richtiger wohl ὥρκυσι)

Φᾶσσον Ivparoıs τὴν χάριν nuiovusda,

7 τοῖς ανάγκης ἐν γένει πεφυκόσι.

Die Worte ὤναγχης ἐν γένει [Φείπεα mir fehr bedenklich. JR e$ nicht vielmehr nothwendig zu fehreiben ἀνάγκης ἐν v 6A 6d?

Dionyfius Ir. 6. p. 112. Bei Stobäus Flor. 38, ?. find offenbar drei ganz verfchievene Sentenzen verbunden, bie y fondern waren.

Theodeltes fr. 13. p. 120: bei Stobaens Flor. 32, 6: Anuvi' ἐν ἀνθρώποισι γηράσκειν Epv | καὶ πρὸς τελευτὴην ἔρχεται τὴν τοῦ χρόνου, πλὴν ὣς ἔοιχε τῆς ἀναιδείας µόνο».

Statt τὴν τοῦ χρὀνου bieten cod. Voss. Arsen. [und Damasc] τά, „quod haud dubie meint Herr Wagner a correcloris manu spondeum in quinto pede exstincluri profectum est Herr Wagner traut ben Abfchreibern einen höheren Grad metriſchet Kenntnig unb Sorgfalt zu, als fid) fefbfl, wenn er meint, Hände ber Eorrectoren hätten fid) damit befaft, Sponbeen im fünf ten Fuß zu tilgen. Die Vulgate ἅπαντα πρὸς τελευτὴν ἔρχεται τήν τοῦ χρόνου, tft baarer Unfinn, und ein anfmerkjamer Lefer fonnte das einzig richtige zu τοῦ χρόνου („die Dinge welche der Zeit unterworfen find") zur Noth ſelbſt finden. Was aber über

Zur Ατ unb Erflärung. 465

den Sponveus im 5. Sup gelangt wird, überfleigt jeden Glauben. Her ner [Φείπί allen Ernfles zu meinen, daß ber Spondens im 5. SuB an fij unb in jebem Wall eine Anomalie fei. Laſſen wir die Citate aus Porſon und Leutfch δεί Seite (von benen er» fterer nichts beweift, der andere mir nicht zugänglich ift), fo bedient. fij ber Herausgeber folgender Stellen, um bad τὴν τοῦ χρόνου ja veihtfertigen (was, wenn es bem Sinne mad zuläffig wäre, einer Rechtfertigung von Seiten des Metrum nicht bebürfte):

e Theodekt. fr. 14:

Ilapanınoı0v πρᾶγμ’ icri γῆρας καὶ γάμος"

τυχεῖν γαρ αὐτῶν ἀμφοτέρων σπουδάζοµε»,

ὅταν δὲ τύχωµεν, ὑστερον λυπούμµεθα. Das Metrum Iehrt binlänglich, daß dieß Fragment einem T nicht gehören fónne. „Quamobrem Meinekius pro Θεοδέκτου corrigendum Θεογνήτου esse censuit, quod haud scio an pro- bandum sit.“ Dieß find Herrn Wagners eigenfte Worte unb leichwohl wird auf berjelben Seite bie Stelle benugt, um daraus και ber Tragiler. zu beweifen. Das fonberbarfte aber if, bag gerade im zweiten Vers der unfchuldige Sponbens bes 5. Sujet Herm Wagners Aufmerkfamfeit erregt hat ?) ; tiep. zeigt feine Anmerkung: „vs. 2. offendunt anapaestus in secundo (bod) wohl quarto) et spondeus in quinto pede.*

ο. Theodekt. fr. 16: Γονέων ra τέκνα σῶώζουσιν ai ovu- βουλίαι, wo (id) die Bemerkung findet: „De spondeo in quinto pede vide ad igm. 13.* Mehr binkupufügen. wäre überflüffig.

3. Aſtydamas fr. 8, v. 4. p. 71. bei Gitob. Flor. 86, 3: Er Exarov ἐστιν (ἔργον) εὑρεῖν ἀνδρ ἕνα, xei τοῦτον oi ζη- τοῦντές εἶσε µυριοι. Der erftere diefer beiden Bere, in bem das ἔργον auf einer Conjeftur von Porfon beruht, gehört zu ben loci conclamati, und konnte eben deshalb nicht füglich benugt wer» den. Welche Heilung man auch verfuchen mag jevenfalls zu verwerfen ift. die ungefchickte Interpolation: ὃν ἀνδρα τούτων doriv svQsiv δυσχερές —: die beiden angeführten. Berfe können mit ben drei vorbergehenven nicht in der Weiſe verbunden werben, wie jebt geſchieht. Sie find, wie ber Sinn lehrt, vom Frag⸗ ment des Aſiydamas zu trennen unb einem Komiker (vielleicht bem Menander) beizulegen. Am meifen ſcheint fif zu empfehlen was Grotins hat: "AAN οὐκ (ober Ov dir’) ἐν εκατὸν ἐστιν εὑρεῖν

ϱ) ἑνα.

4, GChaeremon fr. 33, v. 2. Dieß Citat beruht anf einem

Drad- ober Schreibfehler: fr. 36, v. 2. p. 132. hat Meinele ftatt

3) Gähläffe nicht der erfte Vers mit γήρας καὶ γάμος, fo würde jeder auf die Bermuthung gerathen, daß Herr Wagner bie erfie Silbe von Δναφόμεδα Wt Aimmechielang halber einmal fury gemeffen.

if. ( 99. 8. s. τι. 30

466 Miscellen.

μὴ Φελούσης τῆς τύχης vorgeſchlagen un Φελησάσης τύχης: vielleicht aber gehört das Fragment dem Komiker Philemen, ten anderwärts wenigflens ber erſte Bers zugeſchrieben wird.

Chaerempn Ir. 5. p. 125. Athenaus fagt CXV. p. 676. B.): καὶ ἐν τῷ «4ιονύσῳ δὲ 6 αὐεὺς ἔφη ποιητής"

“Στεφανους τεµόντος ἀγγέλους εὐφημίας. Das Berbum τεµόντες läßt fi) wohl Tamm halten; vielleicht ſchrich Chaeremon: στεφάνους 1’ ἔχαντες.

Ebenfo wenig fanm ich mi von der Richtigleit ber Valgate

in fr. 7. überzeugen: |

Πενθεὺς ἑσομένης συμφορᾶς ἐπώνυβος. Man könnte etwa vermuthen: Πενῦευς ἐγω zung συμφορᾶς ino »vuoz. |

Daß fr. 22, p. 131:

Πρὶν γὰρ φρονεῖν U καταφρονεῖρ ἐπίστασαι.

oU yon ποδώχη τὸν τρόπον λίαν φορεῖν'

σφαλεἰς γαρ οὐδεὶς eU βεβουλεῦσθαι δοκεξ verfchiedenen Dichterſtellen verbunden find, lehrt ber erfle mid und ift bereits von andern bemerkt: vgl. Meinele Dienander p. 213.

Den Bers βεβαιοτέραν ὄχε την φιλίαν πρὸς τοὺς yorık (fr. 30. p. 132.) wird außer Herrn Wagner niemand feit f tragiſch gelten faffen.

frate$ fr. 2, 3 p. 134 finden wir folgenden fOuaf - Tri. meter: «Θεραπεία σοι τὸ λοιπὸν ἠρτήσθω βρόχος." | Diefen Bers müffen wir Heren Wagner zurüdgeben. Die wtf chen Worte des Krates giebt Diogenes Laertius. 28806. unfer ttv gifcher Sammler aus der Anthologie aufgegriffen at, ift. zwar au- ctius aber nicht emendatius. '

Moſchion fr. 3. p. 139. Ohne Zweifel hatte Gaitfot Recht, wenn er die beiben Berfe in Stobäus Flor, 195, 3.

Κενὸν θανόντος aydoos αἰκίζειν oma». Ζῶντας κολάζειν, οὐ Φανόντας εὐσεβές. von einander tremnte unb ben zweiten ald anonym bezeichnete.

Sn ber Befchreibung jener rohen menfchenfrefferifchen Borat,

wo bie Kauft herrſcht, fagt Mofchion fr. 9, 17. p. 140:

0 À' ἀσθενῆς ἦν τῶν αμεινόνω ν popa. Das αμεινόνων (at fi) vielleicht vertheidigen; bezeichnender abit wäre jedenfall® αρειόνω».

Fr. 11. p. 141. Im Anhang zu Stobäus Flor. IV. p.434. ed. Lips. m. f. lieft man: JMooyíovoc: Βέλτιύν ἐστιν ἐν µι- xod idi: συστελλόμενον ειθυμεῖν, s µεγάλῃ (μεγάλης) τυγχανοντα δυστυχεῖν. Statt ἓν μικρῷ περιονσίᾳ [Φε es mir notfwenbig zu corrigiren ἐν µικρᾷ περ οὐσέφ. Diele Aenderung wird durch ben Sinn gerechtfertigt: eine xoa περιον- cia wäre ein geringer Ueberſchuß, aljo immer noch mehr als jemos

Zur Kritik und Erklärung. 467

bedarf; für bie Bezeichnung einer bürftigen Lage dagegen erwartet man μικρα οὐσία,. Das ganze Fragment könnte man vielleicht ver» fucheweiſe [ο Herftellen: συσταλέντα d’ εὐκυχεῖν βέλτιον ἐν μικρᾷ πέρ ἐστιν ovato, 7 τῆς µεγίστης τυγχάνοντα δυστυχεῖν».

Mit bem angeblihen Kanon ober wie andere wollen, ben Ranonen der NAlerandrinifhen Grammatiker Ariflophanes und Ariſtarch follte doch heutigen Tages niemand mehr um fif werfen, am toenigften in ber Weife wie e$ Herr Wagner (p. 148.) thut, der alles Srüfere weit überbietet: „Nemini autem ignolum esse puto, quod grammatici certatim narrant (man flaunt über bie anerhörte Fiktion I), Aristophanem eiusque discipulum Aristar- chum . . . cuiusvis generis quosdam (nämlich scriptores) ele- gisse et in cerlos quosdam ordines redegisse. Hac ratione ori- ginem duxisse canones, qui feruntur, poetarum epicorum, ly- ricorum, tragicorum, alios: tragicorum vero ab illis non unum, sed duos canones esse conslitutos. Quorum prior poetas τῆς πρώτης τάδεως, alter τῆς devrsoag τάξεως tragicos s. Pleia- dem tragicam continuerit.^ Schade baf niemand ba ift, ber diefe Cntbedungen fofort fanonifirte.

Bei Sofithens fr. 2. p. 150. 151. find bie ὄνοι xa»- Θήλιοι durchaus unzuläffig. Das richtige dat Meinefe wieberher- geftelit Exerc. in Ath. Spec. Il. p. 19.

Endlich wäre nod mancherlei zu fagen von ben beigegebenen Sragmenten anonymer Tragiker. Der Mangel an fcharfer Kritik unb metrifcher Genauigkeit macht fif begreiflicher Weiſe in biefem legten Abſchnitt, bem fchwierigften Theil der ganzen Arbeit, doppelt fühlbar. Verſe wie bie folgenden :

fr. 43. Que? d’ ἑαυτοῦ πλεῖον ovósig οὐδένα,

fr. 44, a, b. Τὸ δοῦλον ἐχθρὸν γὰρ φύσει τοῖς δεσπύταις,

«4οῦλος πεφυκῶς εὐνόει τῷ δεσπὀτῃ.

fr. 57. Οὐδὲν γλύκιόν (warum wird nit γλυκνύτερον δεί» behalten ?) ἐστιν 7 navr' εἰδέναι.

fr. 61. δεὺρ᾽ ἐδός σοι τί δύναται νῦν, Φεοπρύπε;

fr. 69. To πεπρωμένο» γὰρ οὐ µόνον βψοτοῖς *)

ἀφευκτόν ἐστιν, ἀλλά καὶ τὸν οὐρανόν biefe und ähnliche Verfe ter Tragodie zu vindiciren, möchte aufer Heren Wagner jegt niemand bem Muth haben. Ganz willkürlich

4) Sof icem Vers ein Buß fehlt, fcheint Herren Wagner enigans gen zu fein. Vielleicht ift das Fragment fo zu emenbiren:

Τὸ πεπρωµένον ydo ἐστιν οὐ µόνον βροτοῖς

ἄφευχιον» ἡμῖν, ἄλλα καὶ τοῖς οὐρανίοις.

468 Miscellen

(ft die Aufnahme von fr. 133. ἅπερ ,οὖκ ἔστι φυγεῖν βροεὲν οὐδ' ὑπαλύδαι, Worte bie mindeſtens mit gleichem echte einem Epifer oder Elegiker zngefchrieben werden können. Noch mehr über vafcht ed und ben Bers δεί Apoflolins "Hr οἶνον αἰτῇ, κόνδυλον αὐτῷ δίδου, bier unter den tragifchen Sragmenten zu finden. Am profodifchen Fehler fcheint Herr Wagner feinen zu baben; eben fo ignorirt er die übrigen Quellen, welche aufer Apoftolins die Worte anführen (f. Leutſch Zenob. 1, 92). em Suidas v. Κόνδυλον ben Ariſtophanes aí6 Autor nennt, fo folie ich tief für einen Irrthum; aus Schol. Ar. Pac. 122. evfefes wir, daß ed ein Wipwort des gemeinen Lebens war. Ueberfaupt hätte Here Wagner beffer gethan ſtatt dieſer unficheren Dag, we» che das erfte befte aufgreift, nur Sragmente zuzulaſſen, bie wirklich in Xon unb Yarbe bie Tragödie verraten. Ganz verint hat et fid 3. 38. bei fr. 251. wo aus Suidas v. 4γριωπός der Trime ter Tijy ἀγριωπὸν ἀκρατῶς γαυρουμένην'' aufgenommen if, ber wie wir Ἱερί wiffen nicht einen alten Tragiker, ſondern den Johannes Damascenes zum Berfaffer hat. Den Bere bei €» febins in Ir. 88. hat wohl zuerfi Meinele nachgewiefen, deſſen Gier mit feiner Silbe gedacht wird; follte Herr Wagner wirklich alle Analogie einmal felbftftändig einen glüdlichen Kund getfan ben (was ich nicht fo leicht glauben werde), fo verdirbt cr fofort bie Cntbedung burd) das unglüdlidje Beginnen, bes Euſebius Worte αὐτοῖς τοῖς 0µµασιν κατίδοιµεν τὸν πώντα xoonor in fedé Füße einzuzwängen: dergleichen Tenlamina privatim anzuftellen, mag als profodifche Hebung fehr zu empfehlen fein; das Publikum be ehrt fie nicht. Die Emendation fr. 90. Zvoor ἀπιστροφαί ſtatt noc» ἐπισερ. ift von Meinele occupirt, der ben Vers bem Ye ſchylus beifegt. Die beiven SBerfe (fr. 256.) Τεῦκρος δὲ τόὀξου χθωµενος φειδωλίᾳ ὑπὲρ τάφρου πηδώντας ἑστησε Φρυύγας, flebeu au in Mofchopulus Opusc. p. 76. Bernharby bezog fie (Grundl. 3. Encyflop. d. Philol. p. 102.) ohne Wahrſcheinlichkeit auf Aeſchylus Diyrmivonen. Sehr befremblih muß e$ jedem cer (deinen, deufelben Bere: ὅλοιο θνητῶν ἐκλέγων τὰς συμφοράς unter zwei verfchiebenen 9tummern (fr. 103. und fr. 150.) απ] treffen. Aehnlich, aber noch unbegreiflicher tft ber Wall unter anderm bei fr. 53., mo aus dem Lex. rhet. p. 346, 28. bie Stelle auf- genommen ít: 4ελλαάδες ἵπποι, αἱ raytiar καὶ τοῦτο τρα. γικόν. mit der Bemerkung: , Manifesto perlinet ad Soph. O. R. 463.* So Har das fegte ift, fo febr flaunt man über die (εαν fenfofigleit, womit Herr Wagner Worte eines erhaltenen Sophe⸗ kleiſchen Gtüdé unter die anonymen Fragmente bringen fann, aus bem einzigen Grunde, weil ein Grammatıfer fid) ber allgemeineren Eitationsweife bedient: καὶ τοῖτο τραγικὀν. Es mag bem Süd» tigften begegnen, daß er erhaltene Berfe, wenn er fie ohne Nennung

Zur Kritik unb Erflärung. 469

Duelle bei fpäteren Autoren findet, für anonym halt >): wenn * Herr Wagner wiflentlih unb abfichtlich eine Sophokleiſche Stelle et die Fragmente anonymer Xragifer einrüdt, weil ein Gram: lifer ben Namen des Sophokles nicht hinzuſetzt, fo (ft dieß ein seipieller Unſinn. Glücklicher Weiſe begegnen wir tiefer Ver⸗ rtheit nur noch einigemal (3. 38. fr. 50. 178. -- καὶ ταῦτα (ικα): wollte Herr Wagner mit Eonfegneny fein Princip vei» , fo mußte er affe invixeften Citationen unferer Tragiler unb erhaltenen Fragmente nnter die Anonyma aufnehmen und fonnte Umfang feiner Sammlung leicht verzehnfahen. Dffenbar zu ichen ift aud) fr. 140., wo Herr Wagner vermuthet ein Tragi⸗ Gabe gefagt: Mn onevós γῆμαι πρὶν τελευτήσαντ᾽ ἴδῃς τὸν der ἄνδρα. Welcher tragische Tieffinn: „Wolle nicht eher athen, bevor bein früherer Mann (vernünftiger Weiſe follte t erwarten „bein jegiger Dann“) „geftorben ift«! ine in- ante Probe für Herrn Wagners metrifche Kenntniß giebt Ir. 9, ee in Aelian. H. A. XIV, 14: 7 γε καλουμένη καὶ ὑπὸ y ποιητῶν κεμὰς δραμεῖν ὠκίστη θυέλλης δίκην ben Bers 9 Tragifers wittert. Jedem andern möchte es fchwer werben, biefen Worten tragifhen Schwung und tragifhe Rhythmen zu decken. Herr Wagner liefert uns fofort einen Vers: . . κεμὰς δραμοῦσ)᾽ ὠκιστα δυέλλης δίκην.

wr folhe fappafien, wie bie Quantität von Φυέλλης, find große iſter erfaben: „aquilae non captant muscas*, würde Porſon m falls nämlich tiefe neue Metrik ihn nicht in ſprachloſes launen. verfebte.

Addenda zur Wagnerfhen Sammlung der anonymen Frag- te zu geben, möchte (id) faum lohnen, ba das vorliegende Gon» merat fchwerlich als Grundlage für weitere Forſchimgen dienen B. Um indeß einige Stleinigleiten zu berühren , ſo Hat Bier. er. p. 58. in der Gíoffe des Hefychius: Ἔπιστραάβης ὄχημα, vóv»oc φέρον unzweifelhaft richtig den tambifchen Vers eines * Tragikers erfannt: "En! ἄστραβης ἄχημ) ακινδύνως φέρον». fíten nicht auch die vom Habes zu verflehenden Worte δεί Suid. Πάγκοινος: μουύ δέχεται γλυκερᾶς µέλος (enn fo offenbar flatt µέρος zu leſen) ἑλπέδος' aus einem Tragifer mnen? Daffelbe vermuthe ich von ben Worten

ἐδεξάμην, ἔτεκτον, éxvQégo, φέλε (fdv. φίλαι)

5) Beiläufig mag hier bemerkt werben, daß ber Trimeter {στεῖον εἴν xai κατερρινηµένον bei Meinefe Com. IV, p. 662 (Edit. min. 268 p. 1229.) zu tilgen iit; die Grammatiker in Bekkers Anecd. p. 3. 453, 33. beziehen fld auf Ar. Ran. 901: τὸν μὲν ἀστεῖόν τι λέ- ' xai xareopıynudvov. Gbenjo ift wohl das ἀνεβόησεν οὐράνιον ν bei Phryn. Bekk. p. 4, 20. entíefnt aus Ar. Ran. 781: ὄημος βόα vn Al, οὐράνιόν y' ὅσον. '

470 Miserllen.

bei Demetrius de Elocut. 6. 194. in Walz Rheit. Gr. IX. p. 86. Kerner ἐν ταῖς 4δήναις κατθανεῖν μὲν ἅἁλωώμενον (vermuthlich κατθανεῖν u’ ἁλώμενον) bei Philoponus de Mundi Creat. IV, 6. p. 548 B. Galland. Sodann Clemens Aler. Protr. p. 38: ἐνταῦθα dn τὸ παροιμιῶδες ἐεπιφθέγξασθαι ἁρ- μόστει: πατήρ ἀνουθέτητος παῖδα vovderei, wo zu leien ἀνουδέτητος παζδα νουνφετεῖ πατήρ: ob ber Bei einem Traniter ober fomifer gehört, wage ich nicht zu entſcheiden. Endlich ούτος μὲν οὖν µοι δεῦρ᾽ dei τείνει λόγος, Karpoer. V. ‘de, eine Stelle, die ich neuerdings im Inder zu Meiers Ab⸗ handlung über bem Redner Lykurg beſprochen babe. Der [egit Bers, welchen Ariftophanes in ber tof firata zu berüdfichtigen ſcheint, erinnert an cine bis Περί nod) keineswegs hinlänglich ansgebentete Duelle für tragifche Fragmente, an bie Parodieen unb Reminiscen- zen in der Komödie. Die Alexandrinifchen Grammatifer find uw aud) Hier mit gutem Beiſpiel vorangegangen ; daß für uns manches zu thun übrig i£, möchte ich hanptfächlich. ber Unvolfir bigfeit unferer Ariftophanifhen Scholien zuſchreiben. Es liegt em Zage, daß biefe Unterſcheidung tragiſcher Flosleln in den Komiker, fofern fie bedutfam zu Werke geht und vom jeder phantaſtiſchen Willkür ftd) frei zu halten weiß, ber Bereicherung unferer tragifden Ltteratur, wie der noch alzufehr vernacläffigten Saterpretation bef Ariftophanes in gleicher Weife förderlich fein muß. Vorläufig möge es genügen auf ein Beifpiel biefer Art hinzuweiſen. In den Vesp. 1337. Πεβ man: 9' ἔστιν, αἱ nal; naióa γάρ, xav f γέρω», xaAsiv δίκαιον, ὅσεις ἂν πληγὰς λάβη. fBernfareg (Grundr. b. Gried. Citt. TH. I. p. 38.) halt, wie ed feint, biefe Berfe für ein Zeugniß über bie Griechiſche Anficht von bent Berhältnig ber Sklaven ; wenigſtens benugt er die Stelle um zu zeigen, bafi „bie Alten feíbfi über bie politiiche Schähung biefer ewigen Sinber und am hellſten befebren.^ Indeß fann es δεί δν ftophanes nur Ironie fein, wenn er an das alltägliche „ze ὁ’ ὅσειν d nai; eine fo wunderliche Reflerion anfnüpft. Daß es Arifi phanes auf Berhöhnung eines Älteren Autors abgefehen Hat, ergiebt fuf überdieß nod) au$ ber gleichen Parodie Thesm. 582: τί ö’ „gar, o nal; naióa γαρ σ᾿ εἰκὸς καλεζ», ἕως. α» οὕτω τας νάθους ψιλὰς ἔχῃς. In ber That kann es nicht zweifelbaft fein, wen Ariftophanes pa⸗ τοδίτέ: ohne Frage ben Euripides, deffen ganzem Wefen eine folge gefuhhte Pointe volllommen entipriht. Als Beweis, tag aud) tir —*— der erhaltenen Tragiker dur) die Komödie gefördert werben fann, diene Ar. Ron. 1144. Hier heißt ed von Aeſchylus: ov dar ὀκεῖνον, ἀλλὰ τὸν ἐριούνιον Ἑρμῆν y 90viov προςεῖπε.

Hiermit vergleiche man ben unvoliftändigen Vers Choeph. 124:

Zur riti und Erllärung. 471

* Βρμῆ zdevıs, Σηρύξας ἐμοί, unb niemand wird zweifeln, daß

adj ber Ariftophanifchen Parodie zu fchreiben ift: Bocovvı 'Eo-

ij γθόνιε, κηρύξας ἐμοί, eine Ergänzung, bie (id) auch palaͤo⸗

raphiſch beffer empfiehlt, als die Berfuche anderer Herausgeber. A. 9taud.

3u Hefydius.

Foiavzo, φώρνξ. Das ganz oerberbte γοιαυτώ enthält vei Wörter, und warb erf an die Stelle ῃε[ερί, too es Περί fig übel, nachdem ed verberbt war, fobaf es in die alphabetiſche Rei⸗ ru[oíge fam, die aber nicht auf die Spur ber Wieberherftellung ihren fann. Es ift zu fchreiben yq, ἑαυτῷ, und das ı ftammt κό ΓΙ δει. Auf diefes Lemma folgte yoywrz, φάρυγξ unb 3$ erflärte Wort fiel aus, [ο daB YupvyS zu dem monftröfen wavico als Erklärung fam. Diejes erhellt aus Heſychius felbft, elcher au ter rechten Stelle ji, εαυτῷ und γωγώνη, Φαάρυγξ nf einander folgen [ᾶβι.

Ἔκκνεις, ἐρεθίζεις, ἐπισείες. Die Vorfchläge ἐκκυεῖς in furias agis erflärt) und ἐκκαύεις, ober die Ableitung des Wor- 4 ὀκκνεις, als eines vichtigen, von xvo tumeo, Fünnen nicht ge» ügen, fondern ἐκκινεῖς, womit auch ἐκκυνεῖς hätte zufammenge- ell werben können, tft als das erklärte Wort zu vermuthen, unb dre ἐκκυνεῖς in biejem Artikel vorgelommen, fo dürfte man dieſem Bert Einfluß auf bie VBerberbung von ἐκχινεῖς in ὄχκύεις 1. hreiben. | “JJıunvevorag, περελογισεικος. Daß mit ben Vorſchlä⸗ m διαµευστας ober διαπεύστας als einem doriſchen Wort ge» εν fei ift nicht wahrfcheinlich. {6 möchte eher ὁιαπηνικάσας, αραλογιστικος gelefen werden müffen, denn διαπηνικίσαι wird von eſychius ſelbſt als durch απατῆσαι erklärt angegeben.

“ανίζει, λαγγαζει, βρέχει. Weder λανίζει noch λαγ- ζει fünnen richtig fein, und ba βρέχει zu διανίζει gehört, fo | Bei ber häufigen Berwechfelung von I unb 24 λανίζει als aus εενίζει verberbt anzufehen, und λαγγάζει als eben daraus ver⸗ rbtes und falfch wiederholtes Wort zu betrachten, indem aus NI & NI warb und viefes bann der Orthographie LT angepafit ward.

4εύασθαι, γενσασθαι, Da δεύασθαι verdächtig er» yeint, fo ließe fi vermutben, bap das ευ aus bem Worte yev- εσθαι berfiamme, fo daß ὃδ...ασθαι bliebe, welches (i. feit 6 δαίσασθαι ergeben dürfte; doch die Glofe δεύσασθας, woaoda: (Ctgm. M. ζεύω, τὸ γεύω, ζεύσασθαι, γεύσασθαι) ante auf δευσασθαι zu führen fdjeinen, und wenn auch Heſychius

472 | Miscellen.

ein wegen ber vielen Eorruptelen wenig fidherer Getodérémarn if, fo läßt fij doch eine Korm δεύω gleich ζεύω nicht gerabegn für falfch erklären.

4ωτεῦσι. λωτεῦσι δὲ πάχνη ' ἄνθη ποιοῦσιν αἰἱσχρῦ- τητος. {6 dürfte wohl zu ἵε[ει fein: _

λωτεῦσι δὲ πάχνης ανθη erflärt durch ποιοῦσιν αἰσχρότητας, fie fproffen Blüthen vet Reife, v. {. fie begehen Häßliches.

4αμμῳδεῖ, dgansteves. Das Wort λαμμφδεῖ Ὀκιό eine geringe Aenderung zu einem richtigen herſtellen zu wollen, bleibt eine vergeblicde Drühe, denn weder mit λαµ- nod) mit όαμ- wäre e$ möglich. fen wir biefes Monftrum aber auf in λαμμφ - δεῖ fo bietet fij uns flatt λαμμφ ſogleich daump dar bri ber Berwechfelung von A unb «4 und damit fónnen wir zu ὅρμσμὴ

elangen, denn -5 fchief geftellt warb IM und dieſe Verwechſelung t mehrmals flattgefunden. ὅραπετενειν aber wird als Erflärung von ὁρασμῷ φυγεῖν, aus welchem letzteren das fehlerhafte dei herfiammen Tann , genügen, ba Heſychins umgelehrt doanerevem burch δρασμῷ φυγεῖν erflärt-: Außer Zweifel aber fcheint δε Gloſſe dic angegebene SBerbefferung zu fegem, denn fie flebt nah dem Worte ὁρασμὸς, wohin fie nicht gehört, fo daß bie eigentliche Gloſſe gemefen zu fein ſcheint δρασµός, φυγή. ὁρασμῷ φυγεῖ, ὁραπετευειν, die jest in drei Theile zerriffen iſt mit Umſtelluz von ὅραπετενει», wiewohl darauf fein Gewicht zu legen wäre.

Νίρον, uéya. Νώρεμνος, μέγας, πολύς, xarora- τος, ἔσχατος, ἀσθενής, πλατυς. In νίρον haben wir ein Bruch⸗ ſtück des Wortes, welches vollftändiger, wenn gleich verberbt in vogeurvog enthalten ift. Wir finden 7 im « umb co entftellt wb nehmen daher vno- αἴθ die Sylbe an, woraus. vıo- unb νωρ- eat fanden find. Der Begriff der Fülle unb der Unbedeutendheit war mit biefem Worte verbunden, wiewohl (id biefe Begriffe zu wider. fprechen fcheinen, und dieſe bietet uns »5oi9uoc bar, welches uv zählig bedeutet, zugleich aber durch Verneinung ber Zahl bem fe zeichnen fann, ber nicht gezählt wird, weil er unbebentend ifl. "40g, οὐρανύς, Maxedovec. Die Macebonier mußten, da fie tie media ſtatt ber adspirata hatten, aldno ſtatt αἰθηρ fpe hen, und 247 muß daraus verberbt fein, fo wie adpara, αὐθρία, Πακεδόνες, ebenfalls aus αἱδρία verberbt fein muß.

Κρίες, yelıdov. Das ganz unverflänbliche und offen bar falfche κρίες fdeint nichts mehr zu fein als ber verberbte lle berreft eines Beiwortes, welches die Schwalbe in irgend ενα Schriftſtelle hatte, denn an einen zweiten Namen ber Schwalbe dir fen wir nicht wohl benfen, weil wir einen ſolchen nirgends finden. Ein für die Schwalbe geeignetes Beiwort iR ἀκριτόφωνος, wh ches durch βαρβαρόφωνος evtídrt wird, unb Barbarenton ward sl

Zur Kritil and Erflärung. 473

bem Schwalbengezwiticher verglichen. Man betrachte nur das τί. ſtophaniſche χελιδόνων μουσεῖον und das Wort χελιδονίζειν. Es gätte daher ein Dichter die Schwalbe recht gut βαρβαρόφωνος und eben fo ἀκριτόφωνος nennen können. An das Zeitwort κρί- bs» etwa zu benfen, dürfte ſchwerlich zu einer Wiederherſtellung be6 verberbten κρίες führen.

Bax λος. ἱερευς τοῦ «{ιονύσου, xai κλάδος 6 ἐν ταῖς τολεταῖς' οἱ δὲ, φανὸν λέγουσιν' οἱ δὲ ἐχδῦν. Das Etymolo- gicum Magnum giebt στέφανον für φανὸν und κλαύδιος für κλάδος», und dieſes flebt bem rechten in κλάδος verberbten Worte etwas näher, denn biefes war ohne Zweifel κλαυθμὸς , welches pedi $ felbft in einem von dieſer längeren Gloffe getrennteu Artifel darbietet: Βάκχον, κλαυθμὀν. φοίνικες.

Μέρα, ὄμματα. Ein Wort μέρα in ber iBebeutung η. gen zu begründen, iſt aus bem vorhandenen Material der Grie- chiſchen Sprache nicht ausführbar.. Das Wort ὠμερὴς, τυφλὸς fann gar nicht hieher gezogen werben, ba baffelbe, obgleich bie Borm zu bezweifeln ift, in weit e8 richtig fein mag, zu ἀμείρειν in ber Bedeutung des Beraubens gehört und αμέρδειν zu vergleichen (f. µέρα gehört mit ὀὄµµατα wahrſcheinlich zuſammen und bie Erklärung fehlt, fo daß zu fefen ift µαρ[μαίροντα] ὀµµατα (JI. Jl, 397), λάµποντα. Sn der Gloſſe μερών, ἐλασσω», ift nicht am ein μειρῶν, aud μειερῶν zufammengezogen, zu benfen, fonbern e iſt aus « entflanben, ba e$ für µειων flebt, wie Alberti richtig

Ὀλα εἴ, ἐνοχλεῖ καὶ ὀλαθεῖ, ὁμοίως. Diefe Gloſſe ift enzuftellen mit ὁλ εἴ ἐνοχλεῖ, καὶ ἐξολοθρεύει, und αθεῖ fedt bad verflümmelte ἐξολοθρευει. Doc weder ὅλαεξ nod) ὀλεῖ richtig unb ὀληθείς, ὀδυνηθείς, ὀλήδη, καὶ τὰ ὅμοια dienen nicht zu einer Begründung eines Wortfiammes ὁλ- in ber hier erforderlichen SBebeutumg, fondern ὁλαεῖ unb ὁλεῖ find verfümmelt aus οχλεξ erflärt durch EvoyAel, ἔξολοθρευεει; daß urfprünglich jedoch die Erflärung nod) mehr Wörter umfaßte, er iebt fid) aus ber Gioffe ὀχλεῖ fefbft, denn unter biefem Lemma Roy bei Hefychins στένει, λυπεῖ, κωλυει μετὰ Όχλου. Was aber ὀληθεὶς und λήθη anbetrifft, fo find tiefe aus ὀδυνηθείς, ὀδυνήθη verberbt durch Verwechslung des A mit A und Ausfall des v», fo taf die Erflärung ganz weggefallen ift.

Analeclv, aueleiv. Daß ἁπαλεῖν falſch fei, tft gewiß, und eben fo bag ἀτημελεῖν turd) ἀμελεῖν erflärt ward. Da nun Il wnb T öfters verwechfelt worden find, fo möchte analeiv aus ἀτημελεῖν durch diefe Verwechslung unb die überall in tiefen Gloſ⸗ fem fd fabenbe Berftümmelung entftanden fein. so Φεαμπερές, διόλου, παραγύρως, σαφῶς, τελείως,

Die SBerfudje παραγύρως zu ändern und fo ein ride

414 Miscellen.

tige& Wort zu finden, womit διαμπερὲς erflärt werben Hdunte, werben nie gelingen, fo (ange man glaubt, ba bie vier Sylben, woraus e$ befteht, einem einzigen Wort angehört hätten. Löſt man aber παραγνρως auf in παρα.. und .«γυρως, (o iſt bie Wie berheritellung leicht, nämlich in παρα[παν], weldes δεί Oefodjint fij dur παντελῶς, καθόλου erflärt findet, und ba, wie aud) 4, fter faf, τόρως in γύρως verberbt fein ἴαπα, δεί ber fo Bánftgeu Berwechslung von Ε und T, fo ergiebt fid) bie Ausfüllung deſſel⸗ ben in [ὁια]τόρως von felbfl.

Koovra,xaraonnsrar. In χροντᾷ Tann uns nur eim duferft verderbtes Wort überliefert worden fein , denn ein bemfel ben naheliegendes, welded zu der gegebenen Erflärung paßt, if nicht zu entveden. Die Endung ve dürfen wir als ται annehmen, denn @ iſt αι. Die einzige Vermutung, bie man wagen fous, um zu einem für die Erflärung geeigneten Worte zu gelangen, if xusanvderas (Iliad. 23. 328), aus beffen Verflümmelung | jeueé Ungeheuer entftehen konnte, denn O giebt [είφί O und II ig wit P verwechfelt worden 4. 39. δεί Polyan (65. 373. Cor.), wo unı- στον unb ἄριστον verwechfelt wurden, fo ba fi κ. ϱ- ο. . τᾶν leicht ergiebt.

Σμοκορδοῦ», τὸ oynuarıLsodas τας γυναΐκας. σµορ- δοῦ», συγουσιάζειν. σκοροδοῦ », συνουσιαζειν. Neben ope- κορδοῦν ein Wort σμορδοῦν anzunehmen, (dint bie Gloſſe, σμορδονεὺς, ὑποκοριστικῶς dz10 τῶν μορίων, ὡς ποσθω- »tvc zu berechtigen, doch dann fönnten beide nicht zufammengefteflt werden, fondern man müßte annehmen, aud einer Bewirrung von σκορδοῦν, σκοροδοῦν und σμορδοὺν fei jenes entflanden. Jedocqh für µόριον eine Nebenform σµόριον gelten zu laflen, berechtigt und nichts, ba wir ben Stamm, woher ed fommt, nie mit vorgetre⸗ tenem o finden, unb die Bildung des Zeitwortes auf δόω von uo- ῥιον gar uicht begreifen fönnen, ba fie µορφ-δος ober μµορ-δον vorausfegen läßt, welches ter Analogie entbehrt. In ouopdorsug mag baber ein falfches Wort falfch erflärt fein und oxogdou» over σκοροὸον» fcheint durch eine falſche Schreibung 22 entftanben zu fein durch eine [ῴτᾶρε Stellung des I, woraus mehrmals M κο vorgegangen ift, fo daß σμορδοῦν das verflümmelte fallche σµο- χορδοῦν (f und σμορδὼν auf bemfefben Wege entftanb für oxog- δων erflärt durch ποσθὼν, welchem nadj der Berberhbung des zu erflärenden Wortes eine fafídje Ableitung zugeg ben warb.

Σαρδαναπαλ ας, alloia. Neben biejer Gloſſe findet fi σαρδανάφαλλος, γελωτοποιός. Die Berweifung aufa aapdayor, λυπηρόὀν, andes ift nicht geeignet zur Aufflärung zu führen, ba biefes ἀσαρδανόν ein verberbted Wort ift; denn bic von Sj. | gegebene Erklärung: contrarium Σαρδανίῳ yéAcze ig ummbatid wegen ber Beichaffenheit des Carbonifdjen Ladens, dfi

Zur Kritil unb Erflärung. 476

ééyc und ἀνιαρὸν durch Berflümmelung ent(tanben , fo taf ανὺν aus ἀνιαρὸν verderbt warb und aus beiden jenes Unge⸗ er entRanb. Statt αλλοΐα [εί γελοία zu lejeu in ber evften We, dürfte and ber zweiten ficher hervorgehen, bod) ob bie δεί, Formen σαρδαναπαλᾶ und σαρδανάφαλλος ganz richtig über- ert feien, Laßt fid) bezweifeln. |

’Ayaldsoro», ἆμοιρον, ἄτιμον. Kür bad offenbar ganz de ἀναίδεστον ift αγέρασεον zu fefeu, weldes, wie aus uys- mo», ἀτιμον zu erfehen ift, zuerfi in ἀγέλαστον verberbt ward, welchen A bad d in avardeorov flammt.

Γεστία, ἔνδυσις, µέλη, iparía. Meben viefer Gioffe et fij noch γέστρα, στολή, und Borg, στολὴ, Κυπριοι. µέλη fchlägt Küſter βέλη vor, ale zu einer (Θίοῇε γεσία ober σία gehörig vor; aber ed fann fein Zweifel fein, daß oroAn in ‚7 werberbt warb, burd) cine [ῴτᾶρε Stellung des 5 und eine eberherftellung des auf biefe Weile monftrös gewordenen Wor- in ein wirkliches, ohne Rückſicht auf die Bedeutung, wie es fo geichehen if.

Γόλας, ναυτης. Die Berfuhe, γέλας zu erklären, find zeblich geweien und werben e$ auch bleiben, benn ein Stamm in einer Bedeutung, wie fie die Erflärung durch ναύτης εἰ» vert, findet fid) nicht vor. Nehmen wir aber an, daß γέλας nur Reſt eines verftümmelten Wortes [εί und venfen an die häufige nwechslung von D und Τ (wie γέλεα, τέλεα, welches zweimal elbe Wort ift, fo daß bie Erklärung wegfiel) fo würde ..... το- | fig in ναυτίλος berftellen faffen und die Erklärung burd) "5c ganz richtig fein.

Ἐνδαρθνῖα, ’A9nva naga Meyagsvoıw. Da biefe itin in Megara unter dem Namen αἰθνία verehrt ward, fo et» t, daß wir ἐνδ- und αἰθυία (für αρθυία) zu trennen haben. 8 unverftändliche ἐνδ- mag aus ὀν[α]λ[ία] entftanben fein, ba nnd 4 häufig verwechfelt wurden. So Iefen wir νεδίας, τὰς λυίας, wo νε aud εν burd) SSerrüdung der Buchftaben entfland, & e$ it ἐν[α]λίας zu fefen und die Gíoffe ἐνδαρθνῖα ift nur Reſt einer größeren Goffe, worin nur tie Benennung bet τα erklärt wird.

Κεραΐδες, τῶν προβάτων τὰ Inlea, τὰ ἔνδον ódov- ; ὄχοντα. In diefer Erklärung iſt ſowohl Φήλεα verdächtig als er. Die Zähne inwendig ober innen haben ift eine ſo laͤcher⸗ e Bemerkung, daß fie Niemand zugetraut werben fang; dennoch

bad Wort srdo» vielleicht nicht anzufechten fein, fonbern

Wen demfelben und ὀδόντας ein Ausfall einiger Worte flatt uber haben, welche bie Benennung κεραῖδες erörterten, fo daß größeren Zähne, wovon diefes Schaaf lateiniſch bidens

M κέρατα erfläst wurden. θήλεα aber ift durchaus vere

476 Miscellen.

büdjtíg, denn wenn bidentes af$ κεραῖδες yon ten Zähnen erflärt werben , mag nun bíefe Ramendeutung recht ober falich fein, fo iR nicht abzufehen, warum gerade τὰ Inlea τῶν προβάτων [o da nannt werben follten, ba gar nicht gefagt ift, daß bidens ein weih liches Lamm fein mußte; wohl aber konnte ſolche in πρόβατον das fBeiwort τέλειον führen, denn erſt bann war ed τέλειον ober I λεον und zum Opfer geeignet, wann ed bie Zähne fatte, tede als nothwendig galten, wenn εό κεραῖς ober bidens fein follte.

Νάρα, συνίηµι. Bergebli erinnert Alberti an » aom, ἄφρων, καὶ umoa, denn dieſes ijt ans veaon, γεαρᾶ berberét, fo wie νεαρὸς aud) fonft nod) bei Heſychius imb ſelbſt noch ‚Ärger verberbt ift in den Gíoffen ἄπυρος, νεκρὸς, χαινός und dxv- ρους, νεκροὺς. καινούς, wo »εαρὸς und νεαροὺς zu leſen ih, wie »s5a00c, νέος für »έρας, νέος. In ναρα befigen wir uw ein Bruchſtück, welches in [α]να[φ]ρα[ζομαι] zu ergänzen ift, bem vor » ift ber Vokal mehrmals weggefallen, wie ín νάρει» deſſen Erklärungen Hefychius nochmals unter ἀναερεῖν, und ἀναρεῖν bate bietet, in νέεργε für ἀνέεργε, in νεδίας für ἐναλίας (mit Ber wechslung von A unb 4). Ebenſo ift vage, τηρεῖ nicht στό »agovc, φύλακας, welches felbft falfch ift, erffärt, fonberm bärfte aus [ἐ]ναί 3]oet verſtümmelt fein, während vcl, νοοφυλακτιεῦ und νεωρός, νεωριοφύλαξ bei ‚Helyhins zeigen, baf für ναροὺς zu Iefen [εί νεωρούς. Su »asgó a, δέσποινα, gehört bie ps va ohne Zweifel bem verftümmelten ἄνασσα an, wie e$ fih aud mit bem ερῥα, welches in jedem Falle falſch ift, verbaftem mag; 7076, ἄφρων, wozu νάρη verglichen wird, ift [λ]ηρίώδ]ης, wie noalveı, ληρεῖ, [λ]ηραίνει.

Konrad Shwend.

3u Athenäus.

Athen. V p. 199 C. Unter ben Gefäßen ber Alexandria fhen Pompa werben aud) aufgezählt (rie. p. 199 C) : εἶτα A. βητες ἓξ βανωτοὶ εἴκοσι τέσσαρες En’ ἐγγυθήκαις πόντε. Doi verberbte Wort βανωτοί änderte Dalechamp in ἄμφωτοι, Preller (3. Polem. p. 178) in uovoros, Meinele (exercc. phil. p. 10) in κανωτοί. Mir [Φείπί Balavoro/ ber Wahrheit * Lv te n —* λέβης m unten —* kounte ohne pen

orrichtung nicht fleben, man fette entweder

iyyed5xq Icon, a ober man brad) : e pego an, weldhe βάλανοι, xapva, Pn iiri tronne (Observ. sur les noms des vases tert {β. So fagte man φιάλη βαλανωτὴν "

Zur Kritik und Erllärung. 477

ass ὑπέκειντο aorpuyaloı (Athen. XI p. 509 B) und Yıadz xapvoorn (Athen. XI p. 502 B. C. I. n. 2852. 2860). Das fürniofe Wort ἓξ wollte Meinefe ganz fireichen, mir ift es wahr- fiheinlicher,, daß das Maaß ber λέβητες angegeben war, wie bei den meiften ber aufgeführten Gefäße. Daß dies δεί den gleicher wähnten ληνοί nicht geſchehen ift, ift. begreiflih, ta es fid von ſelbſt verſteht, daß Ὀίεε einen bebeutenben Umfang hatten. Das Maaß ſelbſt [4βι fid) freilich wohl nicht errathen.

Zu $$ifoxenue Gloss.

Philox. gloss. p. 36 Labb.: Βιολόγοε, mellanar&i. Daß Atellanarii zu Iefen [εί beweift gloss. HSt. p. 22: Atellani, σκη- νεκοί, ἀρχαιολύγοι, βιολόγοι. Die Sorm Alellanarius fat zahle reiche Analogieen in der fpäteren Latinität, fo, um in bemfelben Kreife zu bleiben, . |

mimarius, Capit. Ver. 8. Gloss. Isid. strigio (sfrio), mima. rius, scenicus. In benfelben Gloſſen ift richtig flatt min- narius, morio, stultus, malus und ninnarius, cuius uxor

moechatur οἱ tacel verbeffert mimarius, vgl. Salmaf. 3.

Golin p. 986. Auf einer Infchrift (Wiener 355. LV. Anzbli. p.926. 3fAW. 1837 p. 396. Carbinali dipl. mil. p. 325, 626) fommt ein MAGISTER MIMARIORVM vor.

scenarius, Amm. Marc. XXVIII, 4, 32.

podiarius, inter mimos. Gloss. Isid.

exodiarius, Amm. Marc. XXVIII, 4, 33. Schol. Iuven. Ill, 175.

logatarius, Suet. Aug. 45.

urbicarius, mimologus, Fulgent. myth. 1, 17. (urbicus lu. ven. Vl, 171).

Zu Geneca.

Senec. controv. p. 327 Bip. Der Sohn eines armen Man- "mé, ber ermorbet gefunden worden ift, folgt in Traucrfleidern einem Reichen, der für feinen Feind galt, überall nach; biefer befaugt ihn, weht er ihn baburd) des Mordes verbüdjtigen wolle. Er entgegnet meter ἄνδρα: Cuius necessarius ila crudeliter interemli pa- wis dolor est. Dffenbar if p lefen: Cuius necessarius ni tam "aradeljter iaterempli patris dolor est? "^ θα, p, 336: Non potes, inquit, eum abdicare, qui 6$ : dieare, Miraris, si patria lege subducilur, qua dar? Man muß ſchreiben: si patri ea

ns sub abolitione dominationem

478 Miscellen.

deposuit, ut si quis obiecisset tyrannidem capite punireler. 66 ift zu Iefen sub ea conditione.

Qbenbaf. p. 467: Habuimus autem sacrum, habuimus ebur, sacrae maleriae artificem quaesivimus. Lies; habuimus aurum sacrum.

31 Servius.

Nachdem δεί Servius (3. Verg. Aen. I, 533) verfchiebene mythifche Ableitungen des Namens Italia gegeben find, folgen viele finnlofen Worte: Plures alare tenar in pote desatura Minois regis Cretensium filiam ltaliam dictam. Bon diefen [άβί fij ber Anfang twieberferftellen , ber Sinn des Ganzen fo ziemlich t vatben. Die erften Worte fauteten: Plures a Tarente Taenarı nepote de Saluria Minois regis Cretensium filia , dann ift eine Lücke, in welcher wahrfcheinlich gefagt war, cine Tochter des Ta rens fei Stalía unb nach ihr das Land benaunt worden ; hinter diclam mag aiunt ausgefallen fein.

Den 3Befeg dafür gicht Probus (zu Verg. Georg. II, 176), welcher berichtet: Dicitur Tarentem, Nepluni filium , Lacedae- monia civitate, ex Saturia Minois Cretensium regis filia pro- creasse filium. Cine Tochter Stalía wird nicht erwähnt, vod liegt es wohl nahe, eine folde anzunehmen; möglich ifl auch, baf der Sohn, befjen Namen Probus nicht angiebt, ltalus Hieß und bem Lante den Namen gab.

Tarens order Taras heißt bei Probus wie gewöhnlich ein Sohn des Pofeiton, auch Heralles wird als fein Bater genannt (Gero, 3. Verg. Aen. Ill, 551); über feine Mutter wird fonf Nichts berichtet, fie mar wie man jekt fiebt, die Tochter Des Tai naros, welcher δεί Etephanos von Byzanz (S. v. Tarrauog) ein Pruder bed Kalabros beißt. Wie nabe der Tainarifche Cultus mit dem ZTarentinifchen verbunden war, ijt befannt, fo daß biefe genea⸗ Iogifhe Sage durchaus wahrſcheinlich ifl. Nicht minder befannt ijt die Gruppe eines auf einem Delphin reitenten Mannes, welder auf tem Tainaron für Arion erflärt wurde, der gewöhnliche Typus auf den Münzen von Tarent (Welder ff. Εάν. p. 91 f). Diefe beutete man (don im Altertum auf Taras, nah Pollux (1X, 80): “ριστοτέλης ἐν sy Ταραω τίνων πολιτείᾳ καλεῖσθαέ φησιν νό- Μίσµα παρ) αντοῖς voruuor Ep’ οὗ ἐντετυπώσθαι Ταραντα τον ΓΠοσειδῶνος δελφῖνι énoyovueror, nach ter ——— Meinung war es Phalantbos, der Sohn des Taras (Panſ. X, 13, 8). ef dieſes Münzbild einer Statuengrunre in Tarent nachge⸗ biſdet fei, Tick ſich nad ie vielen analogen Fällen ſchon vermut$en; einen Beweis dafür giebt Probus, welcher unmittelbar nach ten angeführten Worten fertfábrt: Hunc proiectum nanfregio facio

Zur Kritik unb Crfíárung. 479

delphinus in ltaliam evexisse dicitur, cuius hodieque testimo- nium manet. Nam in municipio Tarentinorum hominis effigies in delphino sedentis est.

Otto Jahn.

Ennianum, non Lucretianum.

Primus Paulus Merula inter Ennianorum annalium frag-

menta (p. VII) posuit haec verba: rn. quei folmine claro Omnia per sonitus arces...... ;

quae, ex Pelri Danielis Servio exscripta, a Iosepho Scaligero sibi transmissa testatur (p. CCXXXII). Ea cum Hochius (de Ennianor. annal. fragm. a P. Merula auclis p. 28) neque apud Serv. in Aen. I, 35, ubi Spangenbergius (p. 30) ex- slare dixerat, neque alibi usquam possel invenire: suspeclam quodammodo habuit Merulae fidem. "Verum et in Lioni edi- lione vol. I p. 13, in Aen. 1, 31 el in Servii Cassellani part. Ill p. 11 ed. Bergk. leguntur haee: „Arcebat] prohibebat. Significat aulem et continet [Sic Cass. Aliquando sign. et cont. Lion]. Ennius: qui fulmine claro omnia per sonitus arcet. Neque a solo Servio proditur secundi versus particula, quae iam pridem in ruslam mensuram supplela fuisset aliunde, nisi humanae imbecillitati in fragmentis colligendis ad indices confugiendam esset. In Virgilii enim Buc. VI, 31 (vol. Il p. 355 Lion.) haec annolat Probus: Plane trinam esse mundi originem ei Lucretius confitetur dicens: Principio maria ac terras coelumque tuere, Quorum naturam triplicem, tria. cor- pora tezta; Et alio loco: Omnia personilus arcet ter- ram mare coelum. Prior locus reperitur Lucr. V, 93, 94 cum discrepantia aliqua, quam nunc non persequimur. Alterum vero, quem in Cari carmine frustra quaesiveris, cavelo ne, sicul alios quosdam versiculos a solis grammaticis submini- stratos, in lacunam aliquam nostrorum Lucrelianorum libro- rum infarcias. *) Nam a Probo quidem eum tanquam Lucre- tianum non afferri ipsius verba demonstrant (et Lucretius ei alio loco), esse autem Ennianum iam apparuit ex Servio. Probi igitur Alio loco vel ita est emendandum , ut Ennii memoria subslituatur, vel ita interpretandum, ut alium locum alius scriptoris ex grammaticorum consuetudine significari dicas. Ennianum vero fragmentum ex coniunctis Servii Pro- bique testimoniis plenius iam sic prodit :

*) Quamquam hoc ut fleret suasit ille, qui de Lucretiana critica satis dxe/swg nuper scripsit in Schneidewini Philolog. τοι. V y. 38.

480 Miscellen.

ettet] s s] t n qui fulmine claro Omnia per sonitus (personitans?) arcet terram, mare, coelum.

Arcet enim in arces lacilo mutasse videlur Merula, quia his verbis lovem appellari voluit, sicut etiam in illo frag- menlo, quod huic de quo agimus proxime praeposuit, pro Macrobii (Salt, Vl, 1) scriptura eersat scripsit eersa s.

l. Bernays.

Nachträge.

Zu S. 348.

Mit bem Ausdruck ἀποβώμιος Φυσία würbe ſich paſſerd verbinden laffen die ſprichwörtliche Revensart , ἄκαπνα 9ύου- σεν ἀοιδοί", worüber außer Schneibewin zu Eust. prooen. comm. Pindar. p. 23. Anm. 7. zu vergleichen ift Eust. Opusc. 355, 80: ὅσυι δὴ avavóa (zu leſen ἅκαπνα) κατὰ τοὺς doidovc Φύουσι».

Zu ©. 409.

Daß bei Moſchopulus Opusc. p. 75. Androkydes her ftellen (ven auch Clemens Aler. und Georgib. in ba Anecd. |. p. 113. erwähnen), ftanb Tängft feft aus Walz Rhet. VIII, p. 734. Als Entfchädigung diene dafür 3): dms Hephäſt. in Photins Bibl. (3Befterm. Mylhogr. p. 195, Anuoxvöng δὲ Π1υθωγόρω φησὲ καταγραψαντα πάντας τοὺς ἀριθμοὺς τῷ y στοιχείψ κληθῆναι. Daß fier flatt 4ημοκύδης zu Tefen ift ««»δροκυδης, ift meines Wiffens nen.

Zu ©. 462.

Der Genitiv Ποσειδῶ (Ariſtias δεί Herod. uov. λέξ. p. 10, 19.) laͤßt fid) vieleicht einigermaßen fügen durch die Analogie vot Tvgo neben Τυφωῶνος.

Ju ©. 403.

In bem Bruchſtück des jon (Ath. Ill, p. 91. D. Zenob. V, 68. Cram. An. Par. Ill, p. 387) ift für all’ 8v τε χέρσφ vermatflid ju emendiren dÀX ἓν γε κύὐρσα.

9. Naud,

Bonn, gebrudt bei Carl Georgi.

Die Schriftfiellerei des M. Terentins Varro.

Qui vid' io nostra gente aver per duce Varrone, il terso gran lume romano, Che, quanto miro piü, tanto piu Juce.

Petrarca, trionfo della fama, Ill, 37.

Unterfuchungen über Zahl, Inhalt und gegenfeitiges Verhält⸗

MB ber Varroniſchen Schriften gehörten bisher zu den mißlichften. Eine [o werthvolle wie unverhoffte Entdeckung, vie ich mich beeile aachftehend zu allgemeinerer Kunde zu bringen, führt fie zwar nicht mm Abfchluß, bietet ihnen jedoch für wefentliche Punkte zum erflen- mafe einen feften Anhalt, ben man bis jebt ganz entbehren mußte. iBelanntí hatte Hieronymus einmal ein Berzeichniß ber Schriften des Varro entworfen, um gu zeigen, wie weit bie Fruchtbarkeit dieſes größten römifchen Polygrapben dennoch zurück⸗ Ree hinter der des Drigenes. Er bezieht fi felb darauf in vem Buche de viris illustribus (= de scriptoribus ecclesiasti- 19) fap. 54, wo er vom Drigenes handelnd fagt: Et quia indi- rem operum eius in voluminibus epistolarum , quas ad Pau- lam scripsimus , in quadam epistola contra Varronis opera conferens posui, nunc omillo. Bei bem Berlufte biefer Brief emmlung würde man von ber ungefähren Beichaffenheit jenes Ver⸗ eichniſſes gar nichts gewußt haben, wenn nicht durch einen befon- ern Zufall Gtüde des gedachten Briefes wörtlich wären von Ru⸗ finus in feine gegen Hieronymus gerichtete Apologia (= Inve- stivae) Buch |l. fap. 20 aufgenommen worben: Stücke, aus venen die Herausgeber des Hieronymus einen Tüdenfaften Brief ad Paulam zufammengefegt und mit vieler Willkühr den in Handſchrif⸗ ten erhaltenen Briefen des Hieronymus cinverleibt haben (bei Val⸗ larſi ep. 33.) Und zwar Iantet die Stelle des Rufinus im Zu⸗

Maf. f. 9yii. R. 8. VI. 31

482 Die Shriftflellerei

fammenfange alfo: Libellum quendam scribens comprehendere quasi indiculo quodam voluit, quanta apud Latinos Varro scri- pserit, et quanta apud nostros Origenes in Graecis , in quo itla ait: M, Terentium Varronem miratur antiquitas, quod apud Latinos tam innumerabiles libros. scripserit. Graeci Chalcen- terum miris efferunt laudibus, quod tantos libros composueri, quantos quivis nosirum alienos sua manu describere non pos. sif. EI quia non !) otiosum est apud Latinos Graecorum co- luminum indicem lexere, de eo quj latine scripsit aliqua com- memorabo, ut intelligamus nos Epimenidis dormire somnum, el studium, quod illi posuerunt in eruditione saecularium litte- rarum ?), nos in oongregandis opibus ponere. . Scripsi itaque Varro quadraginta quinque libros Auliquitaium , quattuor de vita populi Romani. Et oum enumerasset per singula omnia quae Varro scripsit, addidit post hacc: Quorsum Varronis οἱ Chalcenteri mentio fucta sit, quaeritis? Videlicet ut ad Ada. mantium nosirum *) nosirunque Chalcenierum veniamus, qui tanto in sanctarum scripturarum commenlariis sudore labora- οὗ *), ul iuste Adamastii nomen acceperit. Vultis noscere, quania ingeni sus reliqueri. monünenta? Bequens litulus ostendit. Scripsit in Genesim libros iredecim, Mysticarwm ho- wméliarum libros duos, in Exodo excerpta, in Levitico excer- pta. Et post multa item inquit monobiblia, περὶ ἀργῶν libros qualluor , de resurrectione libros duos, el alios de resurre- chione dialogos duos. Et cum enumerassel omnia eius opu- scula, secundum indicali fidem addidit et dicit: Fidetisne Graecos pariter et Latinos unius labore superatos? Quis enim unquam (ania legere potui, quania ipse oonscripsut Pro hoc sudore quid accept praemü? u. f. w. Wer, der fif für Barronifche Studien interefſirte, fat git

1) non jür Das uunc ter Crude Babe ich biet anticipizt. 2) €c cod. Garn. für scripturarum. J) nostrum aus demfelben cod. hinzugefügt.

4 Anticipirte 9efart. tanto studio in sancteram scriptararum la bore sudavit die Bulgate, und cfae studie cod. Garn.

bes Jh esenééus Barıo. 488

M unglücttiche Wähnechen des Rufigus, mer wie Mancht füj out hreüden vorziehen (4. 8. Mai Borreve zu Cip. do rep. & XX), t -Hueoífüánbigfeit des Briefes bes Hierguymus befíagt . Wer myfte hoffen, tai ετ fid) irgendwo ία feiner Voallſtändigkeit erhal p, hätte? Aber say’ av τις εἰκὸς αὐτὸ τρὺτ’. εἶναι λόγοι, λοτοῖαι πολλά zuyyureıy οὐκ &ixoza. Disfmal Φείίεκ fd) ne franzöfifche Bibliothek, ein engliicher Liehhaber umb ein beut ver. Gelehrter in einen Fand, ber zu dem intereflanteften. auf bie a Gebiete gehört. Als mein vortrefflicher Freund, Profeſſqr ilv» HS (deſſen Vortrefflicgleit feiber ven Rheinlanden nicht laͤnger gönnt fein follte) in biefem Sommer England beſuchte, lockte ihn e unter un$ bur Dánel'$ Manuſcripten⸗Kataloge befaunt ge- grdene Handſchriften⸗Sammlung nach Middlehill: eine Samm⸗ ng, deren hespitaler Befiter Six Thomas. Phitlippe var πε hingebende Liebe zu ben haupſchriftlichen Schaͤtzen der flafft» yen Litteratur, die hentzutage ſchwexlich ihres Gleichen findet, ben oßartigen Sawmeleifer ber- hochhexzigen Italiaͤner des funfzehnten ahrhunderts wiederzuerwecken ſcheint. Durch dieſen kam ihm ein teudtes Doppelblatt, Folioformat, in die Haͤude, gedruckt in des laroneis eigener Druckerei, welches auf feinen drei erſten Seiten 68 anderes enthält ale, vollſtaͤndig wpb unverfunmelt, des Hiero⸗ Aus. Verzeichniß und Bergleihung der Schriften e$ Barro und κ. Drigenes, bie fif im eine „Borrede zu Srigenes über ie Benefit“ gerettet haben. Obgleich c6 tad Iehte von weni⸗ "m überhaupt gedruckten Exemplaren war, gelang es tennodj beu Wien. meings Freundes, fj mif. demſelben beſchenlen zu laffen: gb feiner [iberafen Mittheilung an mich verbanft das philologiſche ablifum hie gegenwärtige Veröffentlichung. Ob Sir X. Philippe u Stud ſelbſt aufgefunden umb abgefhrieben, oder bie Abfchrift m einem, Andern erhalten fat, habe id entweder wicht erfahren bet wieder vergeflen; genommen ift. fie aber aus einer Handſchrift I. Arras. Dos gebrudte Blatt bezeichnet fie, wie man unten et, nur als Rro.849. MSS. S. Vast. Gang aͤhnlich heißt es ı ber Heberfchrift eines zweiten als ungebrudt publicirten Stüdes *),

*) G6 lautet fo: *,LUCIUS ENNIUS SENECA de Graech fuit.

484 Die Schriftſtel lerei

welches das Ende der dritten Seite füllt: PREFACE TO THE WORK OF SENECA IN No. 689 MSS. S. VAST. Dagegen lieft man anf ber vierten Seite cin drittes und letztes Stud”) unter ber Aufſchrift: EX FRAGMENTO CODICIS, IN BIBLIO- THECA S. VEDASTI APVD ARRAS. 1328. Aus $i nel S. 30 erfieht man, taf die jepige Bibliothéque de la ville in Arras zu einem ihrer Beſtandtheile fat die Bibliothéque des ei-devant religieux de 8. Vaast (= S. Vedaslus) : hiermit ift alfo einem gelehrten Steifenben, ber fi das Verbienft einer, gewiß nicht überflüffigen, wieberhoften Bergleihung erwerben will, ver nöthige Anhalt gegeben. j Sd laſſe jest da8 ganze erſte Stud in einem bis auf tie geringften Rfeinigfeiten, απ Drudfehler, treuen und genauen Ab: brud des Driginals folgen, indem ich bie Ausfchließung des ten Drigenes Betreffenden, fo wenig mich darauf einzulaffen age benfe, bod) ben Theologen gegenüber nicht meine verantworten zu fónnen. Ohne Erinnerung wird man feben, daß nicht affe& fo in

Locus ejus de regione Neronis; scripsit bunc libellum et continentissi- mae vitae fuit; qui Paulo epistolas misit, et Paulus similiter illi. Et in tempore Neronis potentissimus fuit, et Magister illius.

„Et hic ante biennium antequam Petrus et Paulus, periit inci- sione venarum et veneni hausto. Magisti, filius Mantuae discipulus Neptuni, alumnus Senecae quid efficit scriptio hujus libri, et ob quam causam scripsit id aperitur et ostenditur, libertas arbitrii testatur libe- rum arbitrium esse ad opus omne, sive bonum, sive malum.“

*The following extract seems to be copied incorrectly from a very ancient

MS. of some century prior to the year 600 or 700, Der Hauptfahe nah ift das febr corrupte Stück ans bem Artifel über Geneca genommen, der das 12te Kapitel des Hieronymus de viris illu- stribus bildet.

*) Ge füllt die ganze Seite, ift aber nichts, ale ein Stüd [ateinis fer Ueberſetzung des Gormenfaré zur Nifomadhifchen Gtbif Ill, 8, wort: aus das treifadje Gitot bre Kepbifoborus, Anarimenes und Gpbo tu$ über die Sinnahme von Koronea burdj Onomarchus ſtammt, weldjes bei Zell S. 103 oder in ben Fragm. Histor. Gr. der Gebrüder Müller €. 274 (lebt. Die Gorruptel ἐκ τοῦ uera τοίχου ijt ganz naiv zweimal mif ex post muro überfegt, ftatt Zouaio» ἐν Κορωνείᾳ heißt εδ Heri- neon in Kiro .. .; dagegen ift Onomarchus bewahrt für 6 µόναρχος, and mit comprehendit richtig κατέλαβε überfept flatt zuıdlaßor. $us Gitat felbft lautet: Historizant de bello hoc Kisissodorus in duodecimo de sacro bello, et Anaximenes in quarto de Philippo, et Eufores is tricesimo. ) -

bes M. Terentins Varro. 48b

ber Handſchrift fleben Tann, was entweder bie genommene Abſchrift ober ber engli[dje Druck gefept fat, namentlich bíe arabifchen Zif- fern und das merfantie Do.: eine Aufforderung mehr, wie zu buchſtãblicher Wiederholung, fo zu einer nochmaligen Einficht der Handſchrift.

COLLECTANEA INEDITA, PER T. PHILLIPPS, BART.

PREFACE TO ORIGEN ON GENESIS. No. 849. MSS. S Vastu Vellum, seculi xil. CONTAINING A CATALOGUE OF THE WORKS OF VARRO. GO" Those marked* are mentioned by Fabricius in his“ Bibliotheca Latina."

*"Mercum Terentium Varronem miratur antiquitas quod apud Lalinos innumerabiles libros scripserit. Greci Ebalte- rum * miris efferunt laudibus quod tantos lihros composuerit, quantos quivis nostrüm alienos sua manu describere non po- - test. Et quia non oliosum est apud Latinos Grecorum volu- minum indicem texere; de eo qui Latine scripsit aliqua com- memorabo, ut intelligamus nos Epimenidis dormire somnum, et studium quod illi posuerunt in eruditione secularium litera- rum in congregandis opibus ponere. Scripsit igitur Varro,

*45 Libros Antiquilatum.

*4 Do. de Vità Populi Romani. 51 Do. Imaginum. 976 Do, Aorıoc Τοπικο»,

320 Do. de Linguá Latind,

*9 Do. Disciplinarum.

*5 Do. de Sermone Latino.

*5 Do. Questionum Plautinanarum. *3 Do. Annalium.

iss] - :2:., 9 Do. .de Origine Lingue Latine.

bill. s. οι

Me Sithriftſteülerei

. "8 Libroé de Poematis.

"3 Do. deOriginibus Sreculi. “3 Do. de Scenicis Actionibas. 3:Do. de Actis Scenicis. 3 Do. de Descriptionibus. *3 Do. de Proprielate Scriplorum. «39 Do. de Bibliothecis, 3 Do. de Lectionibus. 3 Do. de Simililudine Verborum. 3 Do. Legalionum. 3 Do. Sussionum. 3 Do. de Pompeio. 10 Do. Sihguleres. *3 Do. de Personis. 15 Do. de Jure Civili.

9 Επιτοµην ex libris 45 Antiquitatum. 9 Bpitomen ex libris 15 de Linguá Latina. 9 Libros de Principiis Numerorum.

*3 Do. Rerum Rusticorum. 1 Do. de Valeludine tuenda. 3 Do. de Susaritale. *3 Do. de Formä Philosophise. 3 Do. Herum Urbanerum. 150 Do. Satyrarum Menypparum. 10 Do. . Poematum. 22 Do. A Orationum, 6 Do. Tragadiarum. 4 Do. Setyrarum.

et alia plura que enumerare longum est. Vix medium descri- psi invicem et legentibus fastidium est. At é contrario no- stra secula habent homines eruditos, sciuntque pisces in quo . gurgite nali sunt, quie concha in quo liltore creverit. De turbarum salivis non ambigimus, Paxamus et Apicius semper in manibus, oculi in hereditates, sensus ad patinas, et si quis de Philosophis vel de Christianis, qui veré Philosophi sunt,

bed Mm, Terdatias Sutro.

4er

trito. pallio et sordida iumea lechiähn vacaverit, quasi: verátiak

exploditur.

Oudfsum Varronis et Calcenteri mentio facia - sit

quéritis? Uli ad mostrum PAdamantium nostrumque 'Calcen- terium veniarfiik, qui lanto ih sdcrarum scriplurarum com- meéntariis: stidore Irboravit ul juste Adamantis nomen acce- peri. Vullis nosse quanla ingehh sui reliquerit morlimenta ? Sequens titulis ostendit, Scripsit; Libros 1 Excerpta in Psalm. 6.

Libros 14 In Gehesin

- 2 LokalitınOmeliarum

in Exodum excerpta. = 10 Ht Levitióum excer- pta Stromatum, « 36 hi Isalam.

(qu.) 36 DU.

2 9 Johel. - 6 Amos. = ^ 1$ Jonas. - = 3 Michea: - Naum.

« $$ Abacuo.

2 Sophoniss.

= f Aggeunmt.

excerpta. - . 1 Osee de Effraim, Do. Comment,

- 9 Zéchaeri& Principio.

& 9 Mhl&chiam. - 99 Jezechiel.

Exterpt& in Psalmos

Excerpta in Psalnı. 1.

8 1 ad 15: - [1 1 4 - 1 - - - - 1 e . | -». -

+ Orgeubé.

1 9. 3. 4 5

» (1

:

LI wm - α -- - BD e ο ο €" MAL (— v (a. be pem | ο Dee ue μὲ

51. νὰ 53. 57. 18.* 50,

* Sic in MESE. pro’ 5H, ut credo.

48p

. Die GériftRelitetei -

Lihros. 1 ExcerptainPsalm.62. | Libros 15 ln Pauli Epistolam ad

63. 64. 65. 08. - 70. - - -- 7. T--- T

principio. 103.

= d

= [ d e = Lj P er [d „=

1 b "cia b uA P [| [| J

9 - - - 9 Proverbia. "Ecclesiast. Excerpta. - 10 Cantica. - 9 Do. quossuperscri- psit in adolescentia. .=- D Jeremie Lamentatio- nes. - 4 Periarcon.+ - 2 De Resurreclione. - 9 Dialogi de Resurre- clione. - 1 Questiones quedam Proverbiorum. Dialogus adversusCan- didum Valentinia- num de Martyrio.

De Novo Testamento.

Libros 25 In Matheum,

= Q2 In Johannem.

- | In partes quasdam Johannis excerpto- rum,

- 15 In Lucem. .

Romanos.

- 15 In Epistolam ad Ga- lathas.

- 3 InEpistolam ad Ephe- sios,

- 1 [n Epistolam ad Phi. lippouses.

- 9 |n Epistolam ad Co- losenses.

- 93 In Bpistolam ad Thes- salonicenses,

- 1 InEpistolam ad Titum. - 1 Philemon.

Omeli in Vetus Testamentum.

- 17 Omelipin Genesin. - 13Do. in Exod.t - 11 Omeliß in Levilic.t

- 498 Do. in Numeris.t

- 13 Do. in Deuteron.

- 96 Do. jinJesuNaue.t

- 9 Do. inJudicum.t

- 8 Do. in Pasche.$

- 4Do. in Regum libr. 1mum.z

- 99 Do...in Job.*

- 7 Do, inParsmias.+

- 8 Do. inEcclesia-

| sten.$ - 2 Do. in Cantica. t - 32 Do. in Isaiah.

- 94 Do. in Jeremiah. - 19 Do. in Ezechiel.f

Omelie 1 In Psalmum, 3.

beo 9n. Terentins Varro. 489

*

Omelie 1 In Psalmum 4. Omeli 1 in Psalmum 985, - 1 Psalmum 8. - 1 Psalmum 87. - 1 Psalmum 12. - 1 Psalmum 108. - 1 Psalmum 13. - 1 Psalmum 110, - 3 Psalmum 15. - 3 Psalmum 118. - 1 Psalmum 16. - 2 Psalmum 120. - 1 Psalmum 18. - 9 Psalmum 122. - i : Psalmum 22. - 2 Psalmum 123. - 1 Psalmum 23. - 2 Psalmum 124. - 1 Psalmum 24. - 1 Psalmum 125. - 1 Psalmum 25. - 1 Psalmum 127. - 1 Psalmum 26. 1 Psalmum 128. - 1 Psalmum 27. - 1 Psalmum 129. - 5 Psalmum 36.4 . 1 Psalmum 131. - 2 Psalmum 37.+ - 2 Psalmum 132. - 9 Psalmum 38.+ - 9 Psalmum 133. - 2 Psalmum 39. - 2 Psalmum 134. - 1 Pselmum 49. - 4 Psalmum 135. - 1 Psalmum 51. - 2 Psalmum 137. - 2 Psalmum 52. - 4 Psalmum 138, . - 1 Psalmum 54. - 2 Psalmum 139. - 7 Psalmum 67. - 3 Psalmum 144. = 1 Psalmum 71. - 1 Psalmum 145. - 3 Psalmum 792. - 1 Psalmum 146. - 3 Psalmum 73. - 1 Psalmum 147. - 1 Psalmum 74. - 1 'Psalmum 149. _ 1 Psalmum 75. Excerpta in totum Psalterium, - 3 Psalmum 76. - 9 Psalmum 77, Omelic in Novum Testamentum. - 4 Psalmum 79. - 2 Psalmum 80. Omelie 25 In Matheum.t - 1 Psalmum 81. - 39 In Lucam. - 3 Psalmum 82. - 17 In Actus. - 1 Psalmum 83. - 11 In 2dam Epistolam

2

Psalmum 84, . ad Corinthios. -

490 Die SHriftfletleret

Omelie 2 In Epistolam ad | Origenis Frumiani et

Thessalonicenses. ' Gregorii.

- 7 In Epistolam ad Ga- | Libros 2 Excerpta Origenis οἱ lathas. diversarum ad eum

- 1 In Epistolam Titum. Epistolaram.

- 18 In Epistolam ad He- - 9 Esifodori Epistola su. breos. per causa Origenis.

- 1 De Pace. - 9 Epistolarum ejus ad

- 2 Exhortatoria ad Pio- varios. nam, de jejunio, de - 2 Do. aliarum. Monogamis, et Tri- - 9 Epistola pro apolo- gamis. gia operum suorunı.

- 2 In Tarso.

Videtisne et Grecos pariler ei Latinos unius labore superalos.

€» Those marked thus 1, exist complete; thus —, part only; and thus S, not at all.

Go hätten wir denn an δίρίεπι 9(nefooton einen neuen Beleg, wie tropfenweife uns ein günftiges Geſchick feine Gaben zumißt. Alfo audj die unverftümmelte Aufzählung des Hieronymus, von be ren glücklicher Auffindung man (id) die Befriedigung jedes Wunſches verfprad, noch nicht vollftändig, und damit jede Hoffnung auf ein erihöpfendes Verzeichniß verſchwunden! Wie mande Frage bleibt aud) jegt noch ſchwebend, deren abichließende Löfung uns vorläge, wenn bee Bewunderer des Drigenes über das faslidium feiner Lefer, das er vorſchützt, fij hätte hinwegſetzen wollen Wir werden uns mit ben NAuslaffungen, um verentwillen wir alle Urfache haben ihm gram zu fein, fpäter beſonders befchäftigen, unb vorer(t den aud dem Gegebenen zu fdjopfemben Gewinn ins Auge faffen, der allerdings auch (o noch groß genug ift. Er iff es umter vierfachem Gefichtspunfte: durch tie neuen Titel, die und das Ber zeichniß femen Tert; durch tie SBeflitigung ſchon befannter, aber angezweifelter, fowie durch Scheidung folder, die man tventificirt hatte; durch neue oder richtigere Beftinnmung ber Bücherzahl εἰ» ſzelner Werke; bor die jcht ec meuehemm Wiäglihfeit, eine anni

des M. Teyentius Barro. 491

mube Berechming des Gefammtumfangs der Varroniſchen Schrift- επετεί zu unternehmen.

Unter den erſten Gefichtspunft fällt, wenn nicht bie fruchtbare e, bod) feit die interefjantefte Ausbeute des Ganjen: bie neuge⸗ onnene Einficht, tag die weitege Vorftellung , die man von Ver helfeitigfeit des Varroniſchen Talentes haben modote, nod) nicht Mfaffenb genug war. Und zwar uicht nur Innerhalb ver Grerjen iſſenſchaftlicher Forfchung, fondern Aber diefe Grenzen. hinaus au t Gebíete freier Darftellung und eigener Gompofitíon, in Profa ie in Poefie. Schon überhaupt ben Gebrauch metrifher Worm etraute man fih für Varro bisher nur in bem engfleit Kreiſe fur» τ Eyigramme zu ben Imagines, fo wie fpärlich eingeftrenter jerfe in ben Satirae anzuerfennen, oft auch dieß faum recht 1. erſichtlich: obgleich bod felbft ans biefen Reften, bie ungleich ev» eblicher und Lehrreicher find als man gemeint, die Erfenniniß zu böpfen war, daß Varro fogar eine fehr weientlihe Stufe in ber ntwicelang und Durhbildung der gefammten Tateinifdjen Metrik mnümmt. Weder diefe 9üefte indeß, reich unter Anderm an beflen erametern, und elegifcher Diftichen nicht entbehrend, noch bie auf "* Wege einer binlänglih firengen Hermeneutik zu erlangenve ewißheit, bap von Barro fefbfl ein ausführliches Lehrgedicht vere ft fein müffe, Tonnten eine übereifte Skepſis von Ausſprüchen wüchalten, wie wir fie 3. 39. bei Wüllner finden de Verr. tac. €. 7: M. Varronem hexametris vel distichis quidquam BAscripsisse omnino non constat; (5. 93: M. Terentius Varro Bl omnino nullos vel tales certe hexametros scribere non 0iuit; €. 95: donec erroris convincar, hoc ego statuo, M. erentium Varronem hexamelros fecisse nullos. 3m Gegen Me zw folchen Zweifeln lernen wir jebt ben "Barro als förmlichen D vollzähligen Dichter in wei, ja in drei verſchiedenen Gattungen wien. Erſtlich, was niemand ahnen mochte, als XTragifer: wenn Fach nur ſechs Tragödien geweſen fein. werden, die ev als eben (ele Bücher (gerabe wie bei den 150 Salirae) qu einer Samm- Μι Tragoediarum vereinigte, und wenn fie and zur Auffüß-

weder gelommen not Defitmt gewefen fein mögen,

492 Die Shriftflellerei

gar zu 10 Büchern Poomalum, ober vielmehr wohl Poemato- rum nad Gfari(iu$ S. 114, gaben den Stoff Heinere Ῥοε[ει fer: Iprifche, epigrammati[dje , elegifche, vergleichen unter einer Sammlung von poemala allein verflanden werden können, wenn fi auch ber Singular poema von einem zufammenhängenven gré Bern Gedicht brauchen ließ; zumal ja felbft für ihn Lucilius in ben Berfen des Oten Buchs (bei Nonius G. 428) den Begriff des Kurzen und Kleinen als ben eigentlichen feſthält: Pars est parva poema u. f. w., in völliger llebereinjtiummung mit Varro's ebenda erhaltener eigener Definition. Auf δείοε Arten führt Heutzutage nicht die mindefte Spur mehr ; denn daß das in bem Scholien zu Perſius 1l, 36 flehende Epigramm auf Licinus, das fij afferbingt zu einer subscriptio ber Imagines nicht füglid) eignet, feinen Varro mit einiger Wahrſcheinlichkeit beizulegen ift, faun nach bem, was zuletzt Madvig Opusc. acad, alt. 65. 203 f. darüber gefagt bat, nicht zweifelhaft fein. Möglich indeß, daß bie wirklichen Go gien ber Imagines in die Sammlung ber Poemata wieder aufge nommen waren. Aber noch eine dritte poetifche Art werben wir in den 4 Büchern Saturarum fuchen müffen. Denn wenn biefe neben 150 Büchern der Saturae Menippeae als eine befon bere Sammlung beflanben , fo müflen e8 eben von biefen verſchie⸗ bene gewefen fein, folglich feine Menippeae, bie von Varro fefbft gefchaffene Gattung. An die alte (cenijde Salira wird fein Beſon⸗ nener benfen ; faum fönnen wir bafer irren, wenn wir uns bem Barry, ber Alles verfuchte, durch bad SBeifpie (ei ed des Ennins, fei es des Lucilius angelodt benfen, fid auch in berjenigen Satira zu verfuchen, die nicht Profa nnb Vers πι[Φίε, fondern worin ent» weder wechfelndes oder gleichfürmiges Metrum burdjging. (Einen reinern Gegenfag, eine einleuchtendere Ergänzung ber Menippeiſchen bot allerdings das Vorbild des Lucilins bar, während fie mi bem bes Ennius, trop aller Berfchievenheit, bod) ſchon mehrfache Berührungspunfte gemein hatte, jedenfalls mehr als mit ber Lucili⸗ (jen. Nun erſt verftefen wir auch den Grund, warum felbft in Gítaten, wo e$ fonft gar nicht nöthig war, nicht Salirae be$ 3Barre - ſchlechthin aquonpt, ιά apíeg Menippeae oder cynicae =

bes M. Terentius Varro. 493

ber Varro cynicus, Menippeus) bezeichnet werben. Nicht mín» r leuchtet jet ein, wie Varro, felbft zwei fo verfchiedene Gat. mgen von Satire praktiſch cufiioirenb, fid) zu einer theoretifchen sörterung de compositione saturarum veranlaßt fan, ie und das einzige Gítat des Nonius 65. 67 lefrt: eine Erörtes mg, welche unftreitig die uns jet fo bunffe Gefchichte der Salira | ihren Stufen unb Wanvelungen in das hellfte Licht fegte. lewig ijt hiernach, daß mit ber Angabe des Porphyrio zu Horaz pist. I, 3 init.: hic Florus fuit satirarum scriptor, cuius sunt eclae ex Ennio, Lucilio, Varrone (mag man biefes electae mit zeichert Poet. lat. rel. ©. 366 und van Heusde Stud. crit. ! Lucil. ©. 194 (diügen, ober mit Cafaubonus de sal. poesi ὃν 230 in sublectae, ober etwa in einen Buchtitel Electa verän- τη), wenn anders unfer Barro, bann nicht die Dienippeifchen, mbrrm bie fchlechthin fo genannten Salirae gemeint find, die und ieronymus fennen fert. Aber freilich hindert auch nichts, an ven taciner Barro zu benfen, ber als Satirifer durch Horaz hinläng⸗ $ bezeugt i *). Außer den burd) Hieronymus ficher geftell- m Poeficn aber noch ein größeres zuſammenhängendes Gedicht des arvo anzuerfennen nöthigen unabweislich die an Varro gerichteten 3orte Eicero’s in ben Acad. Qu. post. 3, 9: atque ipse varium et egans omni fere numero poema fecisti, die mit ben Erflärern

*) Marum nennt ihn allein, und mit fo feharfer Untet(djeibung Ver- me Atacino*, Horaz Serm. I, 10, 46 als feinen wenig glüdlidjen Vor⸗ iuget in der Lucilifchen Satire, menn bod) aud) der Keatinus, wie wir m fefen, in berfelben Gattung thätig geweſen war? Ich benfe, ber kund ift in einer gewiffen fdjenungévellen Scheu zn fudjen, mit der Horaz m Sauptvertreter beéjenigen Standpunftes behandelt, der eben durch bie rincipiell verfchiedenen Beſtrebungen einer fiegesgewiffen Neuzeit übermuns m wurde. Diefe Scheu war natürlich genug einer Perfönlichfeit gegens ber, auf die fih ale einen Koloß von Gelefr(amfeit und ein Wunder von diſſenſchaft und Bildung uuftteitig eine Verehrung der Zeitgenofien cons atrirte, bie dem Nationalgefühl um fo mehr Befriedigung gewährte, je ixbiger fi) nicht nur Varro's litterarifche Thätigkeit den großen Borbils Tu griechiicher Polymathie anfhleh unb diefen den Ruhm der Unerreicht⸗ is nahm, fondern je mehr fie aud) von ber Idee des Romerthums getra- und von Acht vaterlaͤndiſcher Geſinnung befeelt wurde. Daß εδ Varro den Anhängern feiner Richtung iit, gegen den des Horaz Polemik ftills Ww gerichtet zu benfen, hat mir «Berg f Comm. de rel. com. Att. ἡ, G. 146 f. zu velllommener Neberzengung gebracht.

494 Die Shriftfielleyei

eon den Menippeiſchen Sajiris zu verftehen fprachlich wie fachlich gleich unmöglich tf. Freilich bleibt fo omni numero fingulär ge fagt für omnibus numeris; indeß (deint Cicero abſichtlich είπε etwas ſchwächere Nünnce des Begriffes gefuht zu haben, wie er (ij denn auch nicht entfchließen kann, die Höflichkeit bis zur Weg⸗ laffung des fere zu fleigern; gewiß if, daß zu ber Bedeutung eines carmen polymelrum aud) nicht einmal cine in bunter Mir hung gebichtete oor» Lucilifche Gattung von Salira paßt, ba meh rere Bücher folcher Satirae nimmermefr würden ein poema hei. Ben können. Daß aber bad von Cicero gemeinte Gedicht de re. rum natura überfchrieben gewejen [εί ober bod) gehandelt habe, Laßt fid aus Duinctilian I, 4, 4 und Lactantius Div. Inst. H, 13, 4 bei Weitem nicht mit der Eicherheit folgern, mit der das erften von Oehler Varr. Sat. ©. 34 gefolgert ift. Allerdings werben dort Empedofles, Varro und Lucretius als ſolche zufammengeftellt, qui praecepla sapientiae versibus tradiderunt, nachdem unmib telbar vorher von quaesliones nalurales die 8tebe war; unb ποή unzweideutiger heißt ed bei Lactanz: Empedocles, quem nesciss utrumne inter poetas an inler philosophos numeres, quod de rerum nalura versibus scripsit, ut apud Romanos Lucretins d Varro: womit offenbar als ganz gleichartig bie Berbindung auclo. res carminum Varronem ac Lucrelium δεί Bellejus 1l, 36 gt faffen i(t. Stände durch Gicero mehr als überhaupt ein größere Gedicht feft, wäre mit irgend etwas auf einen Inhalt wie de re- rum nalura Bíngebeutet, fo läge die Möglichkeit vor, daß Duiuch- lian unb beſonders Ractanz ben Reatiner gemeint hätten; bie Roth wendigfeit immer noch nicht, ba mit minbeftens gleichem Redit auch bann an ben Ataciner zu benfen wäre *).

*) Unter bem Titel de rerum natura hatte bet Ataciner frelid nidjió gedichtet ; wohl aber war ſolchen Inhalts ein Theil des Stoffes (tv ner Cosmographia, für die cben darum der mit Mecht bezweifelte Til Chorographia zu eng geweſen wäre. Don den Bragınenten (am volle digen in Meyers Autbelogie n. 78) handelt eines (bei Marius fBicteth uud €. 2503 93. 79 Gaiéf.) von ben mufifalifhen Harmonien ber . im meléfórper, ein zweites (bei Sfiborue de mundo ober de nalgra rarae. 10 und bei Beda) von ben fünf Zonen bes aethorins . eghi nähere Bezeichnung aus „Varros (iir. Mur oi

des M. Terentins Varro. 495

Den bidtevifden Erzeugniſſen Varro's reihen fid feine rebnerifdjen an, von benen wir eben fo wenig wußten, abgefe- ber etwa davon, bag bie laudatio Porciae (Gdtoefter bes M. Cato unb Gemahlin des Domitius Ahenobarbus), bie Varro sach Cicero ad Alt. XIII, 45 verfaßte, bie Form einer Rede ge»

vem Versbaue na allenfalls von Marcus fein, die Bleganz des erflern riguet fid) nnr für beu Publius, bem ja bie, ebenfalls chne alle Unterſchei⸗ dnng nur aus , Varro" angeführten, Bruchfläde rein geographifchen Inhalte smzweifelbaft aufommen. (Seinem von beiben gehört das über die Winde 18, was Meyer nicht als Varrouiſch wiederholen durfte, weungíeid) ber vahre Verfafler aus dem Verderbniß illum paconia bei Diomedes, was wd) Gaisforb €. 471 ale handſchriftlich bezeugt, nod) nicht ermittelt ft) Folglich wird (don tarum aud) die Sphaͤrenmuſik aus dem Ataciner jenomnien fein. Und dieß um fo mehr, wenn beffen Vorbild nah ern: jatbye Vermutung zu Dionys. Perieg. 1. der Ἑρμῆς des Gratoſthenes var, deflen auf Himmelsverhältnifte, Zonen, Geftitue und Sphärenharmonie zezüglichen Inhalt berfelbe Eratosth. 6. 111 ff. nadjgemiefen bat, ma

wd immerhin nad) Meineke's Grinnerung Anal. Alex. 6. 354 bi sicht den einzigen, felbit nicht den Hauptinhalt gebildet haben. Auch das Bebidjt des Licentius an den D. Auguflinns bei Wernsdorf Poet. min. IV, 516 (f. faun man nicht etwa geltend machen als Zeugniß für ein de rerum natura handelndes poema des Meatiners, obwohl bie Unmöglich- leit nidjt zu beweifen if. Mit überwiegender Wahrfcheinlichfeit werben wir vielmehr gerade durch bie astrorum causas clarosque meatus, obscuros quorum ille situs monstrat, unb durch bie sacros sensus, quis numerum dedit ille tonis mundumque Tonanti disseruit canere et pariles agitare choreas, wieder auf die ajfttonomiíd)en Partien der Cosmographia geführt, wie ſchon Wernsdorf bemerfte. Wreili paßt die Schwierigfeit des Ver⸗ Ránbniffeé, über bie Licentius jammert, an fid) mehr auf bie Schwerfälligs keit unfere& Marcus, als auf die in des Publius S8rudjftüden hervorfes fenbe Durhfichtigfeit; aber für ben Begriff des Schwierigen gibt bie Gs higfeit des Licentius einen fehr unfihern Maßſtab. Daß aber gar des M. Barro Disciplinarum libri gemeint fein fónnten, woran Fabricins badhte, ἵβ ganz unbegründet, Der Schein, daß zuerft 8). 7 die Musica, bann 8. 11 bie Geometria, zuleßt 3B. 13 bie Astronomia bezeichnet fei, verſchwindet ſchon dadurch, daß bie Worte Inde figurarum positas in pul- vere formas posco amens äliasque graves offendo tenebras unftreitig nichts weiter befagen als: andj mit Hülfe veranfchaulichender Zeichnung vermag id) nidjt in das Verfländniß einzubringen. lleberbieB find offenbar die beiden Verſe 13. 14 Ad summam Obscuros verflellt und nad B. 8 zu fegen- Qublid) wird wohl niemand mehr bie Auführung des Ronius ©. 477 geltend madjen: Idem (Varro) de rerum natura lib. I: ne familiae rixentur cum vicinis, was zwar ádjt varronifch , aber gute Peofa aus de re rust. 1, 15 ift, daher [don ipfius bie Verfchreibung ix de το rustica erfannte. Dagegen will ih eine Möglichfeit offen Ian: daß nämlich eine Andentung für Lucrezifchen Stoff des von M. Barro Qebidjie$ in Varro's Worten bei Gicero 2, $. 6 liege: Nostra &.080i m. f. w., fo daß hierauf in Gicero'6 Gegentebe bie Gr; nase" dezoͤge. Wo kann Varro font eine Theorie bet

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496 Die Sähriftfelleret

habt Haben werde. So wenig wie biefe, fo wenig brauden bie übrigen Orationes, deren 22 Bücher wiederum an nicht mehr als eben 22 einzelne Reden zu benfen nöthigen, jemals gehaften worden zu fein; εθ konnten reime Uebungoſtücke litterariſcher Prival⸗ liebhaberei fein, wie denn auch Barro als wirfliher Retter weber fonft jemals vorfómmt, noch in Cicero's Brutus auch nur bie fld, tigfte Erwähnung findet. Indeſſen find wir bodj anderfeits über das öffentliche Leben des Barro auch viel zu wenig unterrichtet, ali daß fein jeweiliges Auftreten als Redner ſchlechthin geläugnet wer den dürfte ; fein genus dicendi fonnte für Cicero ein nod) trifti⸗ gerer Grund zu fihonender llebergefung fein, ald in einer dafür viel gleichgültigern Zeit für feinen Bewunderer Anguftinns zu einer Einſchraͤnkung des begeiftertften Lobes mit ben Worten tamelsi minus est suavis eloquio (de civ. dei VI, 2), ähnlich wie fm bei Quintilian X, 1, 95: plus tamen scientiae collaturus quam eloquentiae. Nämlich ber Unterſchied gefaftener und blos gefchrie bener Reden will fid) uns fat als tie einzige zureichende Erklärung für ben auffaffenben Umftand barbieten, taf der Ratalog des Hie ronymus anfer ben 22 Büchern Oraliones qud) nof Suasionum libros III aufführt: fo zwar, bag wir unter biefer geringern Anzahl bie durch wirkliche Anläffe des öffentlichen Lebens hervorge⸗ rufenen Reden des genus deliberativum zu verftehen hätten, une ter oraliones tie, hanptfächlich wohl bem demonsirativum ange bórigen, blos fchriftftelleriich verfaßten Reden begreifen. Ju legit rer Klaffe würde dann nicht nur die erwähnte leudatio Porciee> gehören, [onberm ohne Zweifel ποῷ -mande andere laudatio- Denn gerade laudationes find ed, die Cicero in ver leider lücen⸗ haften *) Stelle der Academ. Qu. post. 2 exir. den Varro fervor» heben Täßt als einen der Theile feiner Schriftftellerei, worin ex po

*) 6ο mit viel richtigerm Blid-Gafanbonns de sat. ρθο G, 202, als alle die Lüdenhaftigfeit fengnenben Renern. Ganz nabattdar d Schneiders Meinung (de vita et ser. Verr. 6. 232), bof mit im be- dationibus philosophiee, wie rollt un ou. wellie, δαν Scheifn de philosophie ober de forma ab" - Ma year, i aber ben Gicero nientanb“ "mid bee dationes" (unb bet 4p ad d s

beg M. Terentins Barro. 497

loſophiſche (b. i. wohl vornehmlich ethifche) Begenflände behandelt babe: snb paffenb für uns fat hier Davies an Ceneca Epist. 102 erinnert: nemo dicit Jaudem funebrem, sed laudationem: .cuius efficium oratione consist. Leicht mag daher ſelbſt die Mehrzahl ber Varroniſchen oraliones eben mur aus laudaliones beftanbem haben: wofern nicht gar jemand vorzieht, neben Suasiones und Orationes nod) getrennt. als einen bei Hieronymus fehlenden Titel Laudationes anzunehmen, was (i$ allerdings fo wenig wider legen wie beweifen ‚Tiefe. Uebrigens wird bie Borfellung eines wenig fruchtbaren Stoffes von biefen laudationes fern halten, wer fi nah 9tíebufre (X. ©. Il, 6. 5 f.) Andeutung erinnert, wie ber Inhalt und das Intereſſe folder Gebádjtnifreben eng ver» wachfen war mit ben alten Samilientrabitionen, und zugleich bie gelehrten Studien damit verknüpft, bie, wie wir fehen werben, Varro ſelbſt auf bie roͤmiſchen Familiengeſchichten gerichtet fatte. Hätten wir ed mit nachvarroniſchen Zeiten zu. tun, fo würben wir und durch suasiones an suasoriae erinnern, unb vielmehr beard) dieſe, als durch oraliones, auf ben Begriff. von rfetor riſchen Hebumgsreven führen laſſen; für Varro fännen suasioneg fchwerli eine andere Bedeutung haben, als in ber Cicero von einer suasio legis Serviliao ſpricht. In den paar Jahrzehnten, in be» men wir ben Varro als eífrigen Anhänger des Yompeius (n. Staats⸗ geſchãften antreffen, werben ſich leicht ein paar Gelegenheiten zur Ansmpfehlung von. Befepesuorfchlägen gefunden haben; und breimal faus fBarro, ohne (ij zur Tribüne zu drängen, leicht tem Drange der Jimfnbe nachgegeben haben, breimal immerhin redend aufgetre⸗ ten fein ohne barum auf deu Namen eines Redners Anfpruch zu meqhen over zu erhalten. Auch if e$ vielleicht micht zufällig, daß der Aatalog die Suasiones gerade zwiſchen zwei Titel ſtellt, die. siano mit der ſtaatemaͤnniſchen Laufbahn: bes Barro in nächflem

fien; denn wenn ed auch in anbern Partien be etwas bunt durcheinander ‚geht, fo ſpricht bod) dafür, ,, tine planmähigere Ordnung flattfanb in ber ba maengeftefit war, namentlih ber Schluß, worin Μαὔεώφει Probuctionen veriig men

) vL

498 Die Schriftifitlieret

Cyene zwei verwandten Titel find Legationum fibi IN und ebenfalls libri MI de Pombeio. Varro's Intereffe ſowohl, als feine Befähigung, über ten Mann zu fihreiben beffem Parkei er mit ausharrender Treue Teftgehalten, veffen Vertrauen er βεπο; fen, beffem Pläne er im Einzelnen gefannt und thätig geförbrrt, tef fen Erfolge und Unterliegen er getfeift hatte, dieß begreift fid) κά fo mehr, je ungünftiger ober unſtcherer vas Urtheil der Zeitgenoffen über Pompejus nadj dem Siege des Eäfar werben mochte, unb jt mehr bem Varro an bet eigenen Rethtfertigung liegen mußte. In biefem Sinne wird er denn auch Feine Beranlaffung gefühlt fobes, bes Pompejus vollftánbige Lebensgefchichte zu ſchreiben, wofür nid de Pompeio, fondern de vita Pompei ber rechte Titel wäre; vir mehr auf die Jahre wird er fid) in ſeiner politifchen Schubfhrfft beſchränkt Haben, in beiten ſich bie Geſchicke Roms und die Iufarft ber Republik an bie Perfon des Pompeins fuüpfteh: Jahre, über beren Ereigniſſe ex als Augenzenge vder tod den Handelnden p⸗ nächſt ſtehender ſprechen konnte. Zumal iſt e$, daB nuſere Ir berfieferungen den Varrb eine Rolle in den Pompejaniſchen Ze fpielen faffen unb zwar beidemale ausdrücklich als legatus Pompeii: zuerſt im SDiratenfriege 687, ſodann im Hispaniſchen Kriege gegen Cäſar 705. Bon fegterm ift e8 aus Cäſar affbefankt, von erftem durch Appian Mithr, 94 unb Florus II, 6 tireft, durch Plutarh Pomp. 25. 26 (nbireft bezeugt. Schon dieß ift vollkommen ars reichend, um einen Buchtitel Legationum (nämlich suarum) p rechtfertigen, unter bem er von feinem Antheil an jenen Unterm) mungen Bericht erftattete. Wer ſagt uns aber, bap dieß bie beiten einzigen legaliones waren, von denen Varro pm berichten hatt? Ich will tie Möglichkeit yang aus dem Spiel faffen, taf ter tf begierige Stamm, der die genauefte Kunde affer Länder und SSoffr zu umfaffen fivebte, und von folcher Umfaffung nod in zahlreichen Bruchſtücken Zengniß gibt das nicht immer auf δίοβε Βεείᾶτε, fer dern offenbar auch auf Autopfie zurüdgeht, daß tiefer als Er nator fij zum Bereiſen der Provinzen und Grenzländer mit libe- rae legationes fonnte beffeiven faffen, die unter dem gemeinfame Ramen legationes mit zu begreifen nichts hinderte; auch für tdi

des M. Terentins Varro. 499

Begriff der eigentlichen legationes führt uns glanbhafte Muthma⸗ Bang über bie zwei begengten Beifpiele hinaus. An ben Piraten- frieg [Φίοβ fi fo unmittelbarer Folge der Mithridatiſche Krieg an, baf es gar nichts Wahrfiheinliches hat, Pompejus werde mad ber Deendigung des erftern feine fänmtlihen 24 (nad Platarch) oder 25 (nad) Appian) Leyaten, mit denen er ja gut gefahren war, Ubtglich gewerhfelt, am wenigften aber gerade ven Varro eatfaffen haben, der, und zwar allein, fi fogar bie feltene Auszeichnung ber corona navalis (rostrata) erworben fatte, wie wir aus Feſtus B. v. unb Plinius N. H. VL, 30 S. 115. XVI, 4 ᾳ. 7 willen. Auch [Φείαί auf perfönfiche Theilnahme an dieſem Feldzuge bie ebenda Vl, 17 8. 51 erhaltene Notiz zu benten: Heustum ipsius maris

(Caspii) dulcem esse et Alexander Magnus prodidit, et M, Verro talem perlatum Pompeio iuxta res gerenti Mithridalico bello, magnitudine baud dubie influentium amnium victo sale. Adiücit idem Pompeii ductu exploratum , in Bactros septem diebus ex India perveniri ad lcarum flumen quod in Oxum inüust, et ex eo per Caspium in Cyrum subveolas quinque non amplius dierum terreno itinere ad Phasin in Pontum in. dicas posse devehi merces. SBielfelfgt irren wir alſo nicht, menn wir ums ben Stoff ber drei Bücher durch bie drei Regationen: im Piratenkriege, im Mithrivatifchen, im Hispanifchen, gegliedert den⸗ ten, ta bie beiden etften, wenngleich factifch an einander grenzend, bod) unter ſtaatlichem Gefichtspunfte ale durchaus getrennte Unter⸗ nehmungen erfcheinen, zu denen auch zwei verfchievene Beſchlüſſe (lex Gabinia nnd lex Manilia) ermächtigten. Denn feit oem. Triumph bes Pompejus, ten biefer nach Beendigung der Afiatifchen Kriege züge 694 feierte , bi zum Ausbruche dis Bürgerfrieges 705 feum fid dem Varro, wenn man die Zeitgeichichte darauf anfiebt, feum Gelegenheit zu einer Regation geboten haben; ummittelbar nach ber Hispaniſchen Legation aber, die mit llebergabe der Legion an: Cáfae endete, finden wir ihn zwar bem Pompejus nah Griechenland ger folgt, jest in Dyrradyium (Cic. de divin. I, 32), jest auf Kor eyra (do re rust. I, 4): aber weber war bieß cime befonbere Legation, noch bot ber kurze Zeitraum 568 zu ber unglüdlihen Cnt,

' 500 Die 6driftRelfevet

ſcheidung bei Pharfalus (706) einen an Umfang ben früßeren tao tionen ' vergleichbaren Stoff dar. Uebrigens bilbete den Inhalt biefer Schrift wohl keinesweges blog bie Erzählung von Kriegsthaten, fondern zugleich bie Mitteilung ber wiffenfchaftlichen Beobachtungen, zu denen Barro, wie fhon Schneider de vita εἰ scr. Varr. 6, 220 angedeutet, gerade durch feine Regationen Anlaß und Gelegen- heit fand. Es gehören dahin insbefonbere geographiſche Beftimmun- gen, für die ich früher de Discipl. libris $. 19 nur das Buch de geometria anzuführen wußte. So aufer ben vorhin vom Kaspi⸗ fhen Deere angeführten die der fchmalften Breite zwiſchen bem Adriatiſchen und Sonifden Meere bei Plinius III, 11 8. 101: hoc intervallum pedestri continuare transitu pontibus iactis pri- mum Pyrrhus Epiri rex cogitavit, post eum:M, Varro, cum classibus Pompeii piratico bello praeesset; utrumque aliae im- pedivere curae. Denn gerade das Adriatiſche Meer (Adriaticum Varro Terentius obsedit, Florus) und das Joniſche (Σικελίαν δὲ καὶ τὸν Ἰόνιον ἐφύλασσον αὐτῷ Πλώειός τε Όναρος καὶ Τερέντιος Οὐάρρων μέχρις "4καρνανίας, Appian) bildeten bie dem Barro im Piratenkriege angewiefene Station, die wohl am ge naueften von ihm felbft fo beſtimmt wird de re rust. Il, praef. 9: sermonibus nostris collatis cum iis, qui pecuarias habuerunl in Epiro magnas, tum cum piralico. bello infer Delum et Si- ciiam Graeciae classibus praeessem. Auf te Anweſenheit in Sfarnanien geht offenbar auch bie Angabe bei Plinius XVIII, 30 $- 307 λιτά: Idem (Varro auctor est) fabam a Pyrrhi regis &etato in quodam specu Ambraciae usque ad piralicum Pom- peii Magni bellum durasse; auf die in Epirus, was Servins qu Aen. lll, 349 Hat: Varro Epiri se fuisse dicil el omnia loca iisdem dici (dicia?) nominibus quae poela comme- moret se vidisse. Nicht minder läßt fid auf bem Piraten- krieg, in bem des Pompejus Daupiflation in Cilicien war, ber ziehen, was Varro de re rust. Ill, 17, 6 von einem Erlebaiß erzählt, bad er in Lydien hatte. Dagegen zum Mithrivatifchen Kriege, auch an ſich natürlicher in bie Schrift de Pompeio als in δε Le— gationum libri , gehört die mit feiner Sicherheit aus Autopfie abe

beg ο. Terentius Barro. 2301

Wende Augabe bei Ylinind XXXHI, 10 $. 136: quem (Piole- im) Varro tradit Pompeio res gerente circa ludasam osa milia equitum sua pecunia tolerevisse, mille convivas dem aureis potorlis mutantem vase cum ferculis sagitaase, wéntlif) aber geographiſche Meffungen , ſowohl in Griechenland "iin Drient wie in Hiepanien (zuſammengeſtellt de Discipl. libr. 19, 2), Fönmen febr wohl mit ven Segationen. (n Berbinbung &xben haben. Freilich muß man jeden ſolchen Bertgeilungeber- , wo es fif um Varroniſche Bruchſtüde haudelt, mit einer Ver⸗ yeung fchließen, bap e6 fid aud) allenfalls auders verhalten Tune. e würde z. B. nicht gern und mit ziemlicher Zuverficht anf vie paniſche Segation das Bruchſtück δεί Nonins 6. 245 berichen: sar revorsionem fecil, ne post occipitium in Hispasia exer- s qui erant relinqueret: quo se coniceret Pompeius , xt piti urgeretur bello. Und bod) if ed, wo man ed am we. ht fuchte, aus bem vierten Buch de vita popali Romanl. Zu diefer Gruppe. von Schriften, die fif auf Die Zeitge- ipte bezichen, gehört aber noch ein Buchtitel, ber uns bei Hie⸗ mins als ein newer entgegentritt ohne e$ zu fen. De suavi- drei θάψει hat Varro ganz gewiß wicht geſchrieben. 1.ουὶ enanes bíefer Art Hat ev nirgend behaudelt «als in ven Logi- keis, und immer wur im einem einzigen Buche. Es iſt mie’ tein ffef, daß in bem Schreibfehler fledt de sua vita. Bon der Hft wußten wir aus Chariſius S. 69 (de vita sus), ohne ih⸗ Fe oti meis e Ree Hr m

JSwiffen ten. poetifijen unb oratoriſchen Schöpfungen von wiſſenſchaftlichen Arbeiten nehmen als ebenfalls freie poſitionen eine mittlere Stellung die Logistorici eim, Daß em Aörıns Τηπικον des Kataloge vichts auderes ale Aoyı- near» fiegt, fieht jeder. Diußte aber ſchon eine Anzahl von Satirae Menippese, von benen die jüngfl erfihlenene Samm⸗

παν 96 Titel zufammengebracht Kat, Verwunderung erre- fo fegen une 76 Logistorici in Erflaunen. Denn nicht mur ven bie im Prodmium zum Ind. schol. hib. Bonn. 1845 4.

509 Die Schriftſtellerei

ſammengeſtellten Spuren, Sicheres und Unſicheres durcheinander ge⸗ rechnet, nicht mehr als 18 Titel, ſondern es befremdet auch auf bea erften Blick, wie Barro fij verfucht fühlen fonnte, [εῷό und ſieb⸗ zig für pofitives Wiſſen fcheinbar fo wenig ergiebige Stoffe, wie de fortuna, de pace, de pudicitia, de moribus (freilich aud de historia, de origino humana, de deorum cultu, de admi- raendis) monographiſch zu behandeln, snb wie er Anlaß fand, fedi und fiebyg einzelnen Zeitgenoffen eine Aufmerkſamkeit durch Dedi⸗ cation einex populären Abhandlung zu ermeifen, deren Gegenſtand zu der Perſon des Empfängers in einer nähern Beziehung ftanb: denn bieg ift e$, was a. a. 3C. ald Merkmale ver Logistorici feflge feft worden. Darım (noefjen ein Verderbniß der Zahl 76 απ» nehmen müßte gleichwohl für eine fehr müfige Vermuthung gelten, ba wir und δεί ber Schriftftellerei bed 3Barco ſchon gewöhnen müſ⸗ fen, ben herkömmlichen Maßftab für wahrſcheinlich und unwahr⸗ fheinlih in allen Beziehungen zu vergefien. Uebrigens wird ber Zitel des Ratalogg do valetudine tuenda, in einem Buche, ſchwerlich verfchieden fein von dem durch Probus zu Virgd Buc. Vl, 31 bezeugten Logiſtoricus Messala, de valetudine; ei beruht gewiß auf irgend einem Verſehen oder Zufall, fet es bed Hieronymus ober ſchon feiner Duelle, daß ber eine Titel von der Gemeinschaft feiner übrigen Genoſſen verfchlagen und nun für eis eigenes Buch genommen wurde. (ein apartes Erjcheinen im bem Katalog des Hieronymus ij um [o auffallender, als es gegen bit offenbare Abſicht des legtern, bie libri monobibli nicht befonvers aufzuzählen, als einzige Ausnahme verftößt. Denn bad faun, bexf ich, feinem. Zweifel unterliegen, dag mit ben im Katalog anfgeführ ten zehn libri singulares nicht ein wirklicher Titel eines eige⸗ nen unb einigen Werkes in fu viel 9(btfeifungen gegeben ift eine folche Ueberfchrift wäre vom Standpunkte der Gewohnheit bet Alterthums reiner Unſinn fondern nur eine willkührliche Zuſam⸗ menfaffung von zehn getrennten Dionographien, die einzeln auf zählen dem Hieronymus zu weitläufig war. Daraus folgt aber für uns, daß Hieronymus in feiner Duelle wirklich nur zehn Mer nobiblia des Varro zählte, viefe Form aljo eine jehr untergeordnete

bes M. Terentins Varro. 003

Rolle in ter Schriftftellerei bed Varro fpielte: fein unmichtiges Moment für Entſcheidungen im Einzelnen und Berechnungen im Ganzen, wie jolde weiterhin anzuftellen fein werben.

Indem wir, über die Logistorici Weiteres uns vorbehal⸗ tend, zu den eigentlich wiffenfhaftlihden Studien Barın'a fortgehen, begegnen wir aufer ben. geretteten Rerum rustica- rum libri tres und ben nicht unbefannten Diseiplina- rum libri novem, ber erften encyklopädiſchen Zufammenfaffung ber eries liberales δεί den Römern, zunächſt drei Büchern de for- ma pbilosaphiae, während wir bisher nur von einem zwei⸗ kn iade wußten aus Chariſius S. 70. Daß de forma philo- spphiae uur eine Abtheilung (cben bad zweite Buch) eines umfaf» ſendern Merfes do. philosophia fei, vie Schneider de vil. et ycr. Verr. S. 939 vermptfete, wurde fion de Discipl. libr. €. 8 geleugnet, mit Recht wie Περί exfichtlich if. Auguſſinus de civ. dei XIX, 1 ſpricht zweimgl fo beftimmt im Singular: M. Varro ig libro de philosophia unp Haec de Varronis libro, bag aufer bem obigen Werk in drei Büchern nothwendig ein liber singularis de philosophia eriftirt haben muß. Aber freilich ift ed eben fo eui möglich, daß Ρίεβ ein Cogifloriend war, wie eq gewiß ift, ba bec von bemfelben Auguſtinus VII, 9 und 34 auch nur einfach ci» tirte liber de cultu deorum einer war (Curio, de deorum cultu nach dem Parifer Probus zu Virgil); wogegen eine Salira, náme lich „Periplu liber I]. περὶ φιλοσοφίας" (über bie Näheres a. a. DJ, [Φωετίιφ fo zufammenhängende Sarherörterungen enthalten bahen wird, wie aus dem Buche de philosophia 9(uguftinué pistheitt. Den wunderlihen μπὺ unfruchtbaren Kormalismus biefec Grörterungen hat Madvig zu Gic. de fin. ©. 838 mit nicht au» gerechter Strenge beurtheilt; faft möchte man ähnliche Spielereien Mer der Aufſchrift de forma philosophiae vermuthen, bennod) aber wohl annefmen bürfen, bap drei ganze Bücher Varro's über P6ifofoppie in den Academicis ad Varronem , wo Gicero ohne Binerfprug zu erfahren philofophifche Schriftſtellerei des Varro ge⸗ radezu negirt, nicht ignorirt werden konnten, ſondern damals nod nicht geſchrieben waren.

504 Die 6driftftellerei

Anf neuen (Gebieten zeigen uns ben Varro zwei wiflenfehaft- liche Werke von nicht geringem Umfange. Zuvoͤrderſt neun Bücher de principiis numerorum, in denen wohl kaum jemanb eine Darftellung der Zahlenlehre im Sinne ber Pythagoreer ver. fennen wird, ber fij ber Aufnahme erinnert, vie Pythagoreiſche Philoſophie überhaupt in Rom fand, und ber fier Spuren, bie auf Varro's Beichäftigung mit (fr und feine Vorliebe für fie bu deuten: worüber e$ vollfommen genügt auf Hert de Nigid. Fig. €. 24 zu verweifen. In zufammengebrängter Fafſung wird be wefentlichfte Inhalt der neun Bücher, ober ein Theil veffelben, in demjenigen ver Disciplinarum libri wievergefeßrt fein, weldee de arithmetica handelte, alfo im fünften; Manches, was à ber öfter citirten Abhandlung S. 7. 11. 13. 17 hierauf bezogen wurd, mag mit gleichem ober größerm Nechte jept bem ansführlichen Werke zuzutbeilen fein. Möglich, daß fid) fo fefbft das Gitat Varro i libris numerorum bei Pfendo-Auguftinus de gramm. &. 20089. rechtfertigt ; nicht unwahrſcheinlich, tag Gellius XVIII, 14 Bei be Erörterung des hemiolios umb epitritos mit ben Worten qui de numeris latine scripserunt audj unfere Bücher im Sinne fatit; faum zu bezweifeln, bag das von ifm I, 20 aus Barro Mitge theifte: huius numeri (novenarii) cubum Pythagoras vim bs- bere lunaris circuli dixit, quod et luna orbem suum lustre septem et viginti diebus u. f. w. (ohne bes Pythagoras Erwih nung auch bei Eulogins 4. Somn. Scip. €. 407 Dr.) ín ben Bir chern de principiis numerorum vorfam, wenngleih es Gellin aus den Disciplinarum libri fdjópfen fonnte. Bewieſe ein beflimw tes Citat, bag Gellius die erſtern eben fo gefannt unb in Hänten gehabt, wie die Ießtern, fo möchte man an jene and) bei der Ci» theilung ber geometrica in orzıxn unb κανονική unb ben amy fnüpften Begriffsbefiimmungen um fo mehr venfen, als vafelhf (XVI, 18) ber principia wiederholt Erwähnung geſchieht; tem baB von einer Behandlung ber numeri in bent Umfange von 9 Büchern die Befprechung nicht nur ber Geometrie, fonbern auch ber Mufit (Harmonik, Rhythmik, Metrik) und der Aftronomie wid ausgeichlofien fein fomtie, Iehrt bie oberflächlichſte Kenntniß ter py⸗

des M. Terentins Barro. 505

thagoreifchen Zahlenlehre. Hauptfächlich aber würbe es jept zweifel⸗ Haft werden, ob bie merfwürbige Notiz von einer noch im fechszehnten Jahrhundert in Rom vorhandenen Handfchrift nes Varro de arith- metica nicht vielmehr auf ba6 Werf de principiis numerorum ober einen Theil teffefben , αἴδ auf ein mitten herausgegriffenes Buch der Disciplinae zu beziehen fei, wenn ihr nicht fehr wahr. ſcheinlicher Weife ein reiner Irrthum zu Grunde läge *).

Am unerwartetfien fommen wohl vie funfzehn Bücher de iure civili, wovon unfere gelefrten Suriflen nicht bie ffeinfle bírecte ober inbírecte Spur nachzuweifen wiffen. Ob ius civile als römifches Recht, ober als römiſches Privatrecht zu faffem fef, ftebt dahin; faft [Φείπί bad Lebtere, ba das ius publicum ſowohl, als das ius sacrum Varro anderwärts, wenn aud) nicht in fyfte- matifcher Erfchöpfung, zu berühren vielfache Gelegenheit hatte, je- nes in ben humanarum, biefes in ben divinarum rerum antiquitates: wogegen bie zu beiden (n bem Verhältniß von „häuslichen“ ober „Privat-Alterthümern” zu „öffentlichen ober "C taatés und „gottesvienftlichen oder „Cultuſs-Alterthümern“ ftehenden Bücher de vita populi Romani ber Natur bet Sache nadj keinesweges in gleicher Weife den überreichen Stoff des ius privatum in fich faßten. Wir find Hiermit fion mitten m

*) Sie beruht auf dem Zeugniß des Bertranius Maurus in der Vita Varronis an feiner Ausgabe ber Bücher de |. 1l. (Lugd. 1563), bie mir weder zugänglich war (daher ber Irrthum de Disc. libr. ©. 11) nod if. Spengels gefäfliger Mittheilung vetbanfe ich tie nadjftebenbe wéttlidje Anführung: Item DE ARITHMETICA libellus eiusdem est ho- die quoque superstes, divinitus a M. Varrone scriptus , uli sunt oinnia ab illo profecta: eum nos Romae cum P. Fabro Augerioque Ferrario viris doctis amicisque nostris ex bibliotheca Rudolphi Cardinalis asser- vatum apud Laurentem Strossium Cardinalem vidimus (p. 205.) Bon Aufonius Bopma wirb ber Sufag gemadjt: Alciatus hoc amplius se editurum pollicetur, quod tamen credo iuris civilis professione , ia qua maximc excelluit, et graviorum disciplinarum studiis impeditus non praestitit. Sehr wahrſcheinlich ift Webers Vermuthung (Boethii Fragm. de arithm. im Kafleler SBrogramm 1847. ©. 36), taf Alciatus (unb, läßt fif hinzufügen, Maurus mit feinen Breunden) fld durch eine der fd)led- tern Agrimenforenhandfchriften täufchen ließen, in denen, wie de Discipl. - 7 nad) Blume bemerkt worden, ftatt ber Weberfchrift „Varronis libel- us de geometria“ gelefen wird „de arithmetica." Selbſt der Ausdruck li- bellus ftimmt. *

506 Die Schriftflellerei

eine neue Klaſſe Barronifher Schriften geführt, bie der hiſtor i⸗ fen, beren Kenntniß burd ben Katalog des Hieronymus eben falls mebrfade Bereicherung erfährt. Eine trügeriiche iſt e$ zu nádfl, daß uns 45 Bücher Antiquitatum βαξ der trabtio» nellen Al geboten werben, unb zwar in zwei Stellen des Kataloge, Gin bloßer Abfrhreiberfehler Tann nicht fein, da dieſelbe Zahl audj Rufinus gibt; aber ein Fehler, alfo ted Hieronymus ſelbſt, bleibt es nichts befto weniger: fo unfehlbar find wir über ben lim. fang von nur 41 Büchern durch cin fo unantaftbares Zeugniß ver. gewiflert, wie bad des Auguftinus de civ. dei VI, 3 ift, wo uns Plan, Eintheilung und Gliederung des Jnuhalts auf das Vollſtän⸗ bigfle und Unzweideutigfte vor Augen gelegt wird. Wenn hiernad bie erfte Hälfte des bewundernswürbigen Werfes aus vier Theilen von je fedj$ Büchern, unb bie zweite Hälfte aus fünf Theilen von je drei Büchern, außer je einem Einleitungsbuche, beftaub, [ο würde ſelbſt mit biefer äußern Symmetrie ber Anprbuung eine Vermehrung um vier Bücher im Wiberfpruch fteben, und wenigftens eine Summe von entweder 44 oder 47 Büchern erfordert werben. Es entfpricht aber auch die Bücherzahl ber Epitome ex libris Antiqui- talum, von beren Grifteng wir hier die οτε Runde exfaíten, auf das Einleuchtenpfte ber Darftellung des Auguſtinus, indem wir bie 4+5 Theile in 9 Büchern wiederfinden, Als Ergänzungen des großen Hauptwerles, und zwar ber erften bie weltlichen Dinge umfaflenden Hälfte, ift. eine Reihe hiſtoriſcher und antiquariicher Spe⸗ eialſchriften zu betxachten, vie entweder in folcher Abficht von Varro nach ber S3offenbung der Antiquitales verfaßt wurden, wie bieß von ben Büchern de vita und venen de gente populi Romani durch Zeitbeflimmungen bei Schneider a. a. D. ©. 234 f. feft ficht, oder auch zum Theil als Vorbereitungen dazu früher gefchries ben fen fönnen. Und zwar faffen fi dieſe Schriften in cin be ſtimmtes Verhältniß zu ber Glieberung der Anliquitates humanae mad den vier Hauptabfchnitten fe&en, in denen Barro bie Geſichté⸗ punfte verfolgte: qui agant, ubi aganl, quando agant, quid agant. Als Ergänzung bes erften Abſchnittes, do hominibus, er feinen die von Gervint zu⸗B | ibi que

des M. Terentins Barro. 607

de familiis Troianis scripsit, ſowie die ebenfalls hei ie vonymus fehlenden libri de gente populi Romani, vier Bücher wie Armobins V, 8 (ert; αἴθ Ergänzung des zweiten, de locis, erfifi der von Varro felbft de ling. lat. V, 56 genammte tribuum liber (nah Spengel flatt des ehemaligen libri), den mit Müller in ben Antiquitates fefbft zu fuchen ber Umſtaud widerräth, daß anderwärts (Vl, 13. 18) Barro bei ganz gleichar⸗ tiger fpecieller Beranlaffung dennoch den Generaltitel in Antiqui- tatum libris micht vermeidet; ſodann, wie man fid) Teicht überzeugt, noch die Rerum urbanarum libri tres; ale Ergänzung des dritten Abfchnittes, de temporibus , nadj glanbhafter Annahme ble Annalium libri tres; des vierten endlich, de rebus, bie libri IV. de vita populi Romani und vielleicht in näch— ftev Verwandtſchaft mit ihnen die A etia.

Der Titel de familiis Troianis empfängt fein Licht beard) das hiſtoriſche Sntereffe der römiſchen Satricierfamifien vie auf ältefte Abſtammung Anſpruch machten, und flebt im Sufammen, $ange mit den Unterfuchungen über römifche Familiengefchichten über» daupt, die, wie man beutfid) erfennt, fid) in Rom zu einem befon- dern Zweige antiquarifcher Forſchung ausgebildet hatten. Hauptbe⸗ lege dafür find des Atticus Arbeiten, gefchilvert bei Nepos Att. 18; des Meſſalla Corvinus Schrift de Romanis familiis, von der Ab⸗ πώ! kritiſcher Sichtung ausgegangen nach Plinius N. H. XXXV, 2 6. 8; des Hyginus mit dem Darronifchen gleichnamiges Buch de familiis Troianis bei Servins zu 93rg. Aen. V, 359. Wie die gens Nautia, für welche Geroind Varro's Schrift citirt, δεί Pau⸗ (us €. 167 (a Troianis dicitur oriunda) wiederfehrt, fo faffen fuf vielleicht die bei Paulus als Xrojanifch bezeichneten Aemilii (S. 93: quod ab Ascanio descendat, qui duos habuerit filios lulium et Aemylon) unb Caecilii (6. 44: appellatos cos di- cunt a Caecade Troiano Aeneae comile) auf Barro gurüdfüf. ren. *) Möglicher Weiſe auch was bei Servius zu Aen. V, 117

*) Damit ftebt nicht πι Widerfpruch, was in Betreff beffelben Cae-

be8 Girünberé Praͤneſte's, von tem nach Saulus Andere bie Gáciliet

die Veronefer Schrlien zu Aen. VII, 681 aus Varros Βορίβος Masies ant de fortuna anführen.

508 Die Schriftftellerei

vom Trojanifchen Urfprung der gentes Memmia, Sergia, Cluen- tia Πε. Die Büher de gente populi Romani mit Krahner de Varr. Antiq. ©. 23 f. für weſentlich djcone logiſchen Inhalts zu erflären finde ich gar feinem überzengenden Grund. Bon alten Zeiten und Zeitperioven war allerdings darin bie Rede, aber nur weil Varro darin und zwar fefe weit ausholen (vom diluvium Ogygis naf Anguftin de civ. d. XVIII, 9. 8) die dltefte Sagen- unb Völlergefchichte überhaupt behandelte, nàm [i um die origines ber Römer bis zu ben lebten Wurzeln κ verfolgen *) , nicht aber nad) Servius zu Aen. ΥΠ, 176 um nad zuweifen quid a quaque traxerint genle per imitationem: eine Angabe ber, wie Krahner G. 10 vollkommen richtig gefehen, eint Verwechſelung mit ben Büchern de vita P. R. zu Grunde fiegt. Das be[onberó belehrende Zeugniß des Auguflinus ο. 13: hae fa- bellae ad bellum usque Troianum, ubi secundum librum N. Varro de gente populi Romani finivit, heweift nichts, ale tef bie Anorbnung des Stoffs die dhronologifhe war, gerade wie bab felbe von ben Büchern de vita populi Romani wahrſcheinlich ge macht werben fann, f. die Andentungen im Prooem. schol, aesi Bonn. 1845 (de tabernis) ©. V f. Dagegen von vorherrfchen chronologiſchem Gefichtspunfte gingen, wie angenommen werben barf, Varro's Annales aus, Hisher nur einmal vorfommenb bei €$o riſius S. 81 (Idem in Annali nadj ter Handſchrift), und torum weit weggeworfen von Krahner G. 12: „nam quis vel fando aliquid accepit de Varrone Annalium scriptore? neque tanli viri Annales deposuisset Dionysius aliique historiarum auclo- res.^ Sole Argumentationen wird man fi bei Barro abgewöh nen müflen. **) Für einen dronologifden Abriß aber, a

*) Daß er in dem Abfchnitt der Rerum humanarum (1l. II- VII) der de hominibus handelte, nicht fo weit ansgriff, fendern fif) auf bie tv geſchichte des römiſchen Bolfs befchränfte, ift ausdrücklich bei περι, nus zu lefen de civ. dei VI, 4: Rerum quippe humanarum libros mes quantum ad orbem terrarum , sed quantum ad solam Romam pertinen ecripsit. Wie fid) mit diefer merengue bie Armähnung des Königs

Crechtheus und feines Stammes „li umanaram secundo“ (Schol. Cic. Sest. II, 299 Dr.) vereinigte, máfen wir ‚uns befdgeiben nicht zu wiſſen.

**) Auch diefe Bam " 6ο Galle gewiß

be& M. Terentins Varro. 509

ber Art etwa ber Annalium libri des Eornelins Nepos, oder bes Annalis des Atticus, in welchen beiven Werfen Niebuhr Bortr. üb. xóm. Geld. S. 35 (Berl. Ausg.) gewiß mit Recht ihrer me fentlichen Beſchaffenheit nad chronologifche Tabellen erfannt hat, und nicht im Sinne altrömifcher Annaliften ober gar eines Living und Tacitus wird man unftreitig Varro's Annalen [don um beswillen nemen, weil eine formlide Geſchichte, eine auf das Detail der Thatſachen an fid gerichtete Darftellung von Barro ganz gewiß nicht in nur 3 Büchern beftanden hätte: auch abgefe- ben davon, daß ja bad ganze Material der römiſchen Gefchichte mit plaumäßiger Bollftändigleit eben in ben Humanarum libri von ihm ausgebreitet wurde, nur nicht in ſynchroniſtiſcher Zufammenfaffung aller Seiten, fondern mehr in flatiftifcher Form unter Rubriken ver- eilt, gerade wie wir jept. „Alterthümer“ von »Gefdidte« untere ſcheiden. Auffallend und verbächtig wäre δεί Chariſius bie (wie man legt weiß, nur von Putſchius interpolirte) Citation des dritten Buches geweien für das Bruchſtück: Nummum argenteum flatum primum a Servio Tullio dicunt; is qualluor scripulis maior fuit quam nunc est (worüber 385 d $ Metrol. 65. 347 f). Die Rand nothwendig fchon im erften ober zweiten: gewiß im zweiten, neun fid) das 9Berf nicht auf römiſche Gefchichte beſchränkte, fonbern borrömiſche in feinen Kreis 3085 barum alfo I. ober 1. nad An- als ausgefallen ift, ba ber Singular ohne Zahl für ein Werl von mebrern Büchern feine Rechtfertigung zulaßt. *) Auch das ift

Mid in Jtídr. f. Alt.wifl. 1845 ©. 394 ganz τεῶί, bem Varro nidjt itifche annotatio zu den Terten alter Dichter zugutrauen, wozu das Anecdoton Parisinam de notis verleiten fonnte. Gegen bie Annahme einer Plautiniſchen Tertesrecenfion babe ih den Varro Parerg. I, G. 80. 367 verwahrt-e Bloffematifhe Sammlungen Varro's über Blautus, ffáviut, Bunins, Lucilius find ebend. €. 180 zugegeben, aber ihre Berarbeitung und Derausgabe nur für den erften Dichter: f. u. bei ben Quaestiones pae.

*) Dias Homeri et Annalss (ftatt Annales) Ennii hat in bem Bars walíáen fBtudjflüd bei Nonius S. 428 nur bie Leydener Handſchrift. Die * meri cibigung wäre, daß auch liber für ein aus mehreren Büchern

bes Werl, in dem Sinne von „Schrift“, bei nadjldfflg tebenben

Maammetifern ein paarmal vortómmt: f. u. bei Gelegenheit der Varroni⸗ de poematis. Bei Gellins VI, 9 bezieht fidj ex Pisonis ^ das unmittelbar vorhergehende L. Piso in tertio annali zurüd.

510 Die Säriftfielleret

nicht wohl möglich, taf bie Geſchichten von Aeneas bei ber Einnah⸗ me Iliums, wofür Schol. Veron. zu Aen. Il, 717 ben Varro se- cundo historiarum anführen, im zweiten Buche ber Annales vorge» fommen feiem , an bie zu benfen Mai fich wohl durch ben (πό darauf für viefelben Geſchichten eitirten Allicus und „L. Cas- sius Censorius® *) verleiten fie. Dafür war ber Plab ger rade im zweiten Buche der humanarum, wie Niebuhr Rön. Gef. 1, ©. 213 fab, mag dafür historiarum verfihrieben, ober wie Krahner ©. 11 meint, nur ungenauer Ausdruck fein. 904 weniger fann das in jenen Schofien bann folgende Item (?) histo- riarum libro I. auf tie Annales , ja nicht einmal auf das erfle Buch ber Humanarum , alfo (wenn Fein Fehler in ver 328 feft) vieleicht gar nicht auf Varro gehen, ba εδ ebenfalls von Ilium, Aeneas, Ascanius und Eurybates handelt. **) 988i unzweibentig ift der Titel Rerum urbanarum, haltbar aber feum eine andere Auffaffung, als daß e$ eigentlihe Stadt gefhichte war: Geſchichte der Entftehung Rome als Gtabt , ὕτα

Des NAtticus Annalis beftand nad) den beftimmteflen Zeugniflen (Nepot AW. 28. Cicero Orat. 34. vgl. Brut. 3) nur aus einem Bude: bie Λε- nales des Nepos nad) Gatull'& „omne aevum tribus explicasse chartis? ans brei Büchern.

*) Freilich ift L. Cassius Hemina gemeint, wie Mai faf; obe Censorius hieß nicht diefer, fondern L. Calpurnius Piso, befen Name offenbar ausgefallen ijt.

**) Da Gelliu& tie fynchroniftiiche Ueberficht, bie er XVII, 21 gibt, (o einleitet: Vt conspectum quendam aetatum antiquissimarum, item vi- rorum illustrium, qui in iis aetatibus nati fuissent, baberemus, . .... excerpebamus ex libris qui chronici appellantur, quibus temporibus flo- ruissent Graeci simul atque Romani viri, qui vel ingenio vel imperio nobiles insignesque post conditam Romam fuissent ante secundum bel- lum Carthaginiensium, easque nunc excerpliones nostras variis diversis- que in locis factas cursim digessimus; ta er im Folgenden erft (Φ. 3) den Gornelius Nepos in primo Chronico (— Annali) citirt, tann (S. 24) das supplicium des M. Manlius bie Angabe tes ſchlechthin genaunten R. Barro nnd deſſelben Nepos gegenüberftellt: fchließlich aber ($.43) für eine andere Mittheilung ans Varro ausdrüdlich beffen etjle& Buch de por nennt, unb diefes Gitat nur zwei Paragraphen weiter für eine áimli Thatfache fogar volltändig wieberbelt: fo ijt wohl die Gombination mi zu gewagt, baf neben des Nepos und Anderer Annalen bem Gellius and die Annales des Varro für feine Greerpte zur Hand waren, und baf au ihnen ber Bericht über des Manlius VBerrätherei genommen war.

beb M. Terentius Warto. 511

affmábfigen Erweiterung, Eintheifung, Veränderungen, ihrer Schick⸗ fefe durch Belagerung, Einnahme, Brand m. bof. namentlich mit 9tüdfidjt auf das Capitol, affo mit überwiegend topographifihem Geſichtspunkte: fel ed daß die Anoronung nach Art griechifcher Pe⸗ riegefen war, worauf der Titel nicht eben fintoeift, oder vielmehr nach der Zeitfolge, womit fid) die Erwähnung des Spartacns im dritten Buche (δεί Eharifius C. 108, bisher Was einzige Seugnif für dieſe Varroniſche Schrift) febr wohl verträgt, wenngleich fid) nicht fagen Täßt, in welche Beziehung gerade Spartarus zur Stabts geſchichte gefept fein mochte. Weber ber fonft vorfommenbe Gegen. fa von res urbanae zu ben äußern Angelegenheiten, wie δεί Cd» far de b. Gall. VII, 6, noch fpecíeff ber zur militia wie bei Gef» ins XIV, 7, nod) ber hänfigfte zu ten res rusticae, wie ja and vita urbana und vita rustica ftefenbe Gegenfäge biſden, bietet eine Einheit gleichartiger Dinge tar, die wir ald Stoff einer, unb zwar aus drei Büchern beftchenden, Schrift zu denken vermöchten; and am gewiffeften wäre e$ eine Täufhung, wenn man in ber Symmetrie von je drei Büchern rerum ruslicarum und rerum urbanarum mehr als ein Spiel des Zufalls fehen wollte. Auf bad erfie πώ de rebus urbanis fónnten fidj hiernach, wie man fiet, Quintilians Worte 1, 6, 19: Varro in eo libro, quo initia urbis Romae cnarrat, fefr wohl beziehen, wenn e$ midjt welt wahrfcpeinlicher wäre, daß Duintilian das einfchlagende Buch ber unſtreitig viel gelefenern Antiquitates rerum humanarum meinte j eine eigene Schrift de iniliis urbis daraus zu machen, wie nod Krahner ©. 17 that, Tiegt nicht bie minbefte Röthigung vor. Wenn fid) die fpeciellen Ausführungen ber bis hieher genannten Ergänzungsfchriften (um fie fo zu bezeichnen) mit der Behandlung derfelben Gegenflánte in den entfprechenden Büchern der Antiqui lales vielfach bedten *): (wie 3 38. der von Lydus de mag. ΠΠ, 74 ©. 269 98. aus den ἀνθρώπινα πράγματα: angeführte Einfall

*) Nichts ift geeigneter, dieſes Berhältniß zu verbeutlichen, als was Mepos Att. 18 von des Atticus Monographien über einzelne römische Bas prid und ihrer Sufammenfaffung zu einer bündigen Geſammtdarſtellung

erichtet. '

512 Die Shriftflellerei

der Gallier unter Brennus nothwendig aud) in ben Rerum urba- narum libri vorkommen mußte :) fo war bief dagegen möglichi wenig ber Fall mit ben Büchern de vita populi Romani, weil das Privatleben als ſolches, wie es fcheint, in ben Rerum humanarum libri feine abgefonberte Behandlung fand. SBenigftenf wird aus biefem eine auf Sitten unb Gebräuche des römijchen Volle brzügliche Angabe niemals gemacht, während bie Menge derartiger Bruchſtücke aus jenen vier Büchern (nur Bähr kennt fieben mec als Hieronymus bei Rufinus) auffallend groß ift. Chen fo wenig wird man es aber für Zufall zu halten geneigt fein, daß alle Bruchſtücke, bie aus bem nad Alerandrinifchen 3Borbi(b Aetia benannten Werke Varro's erhalten find, gleichfalls in das Privat leben einfchlagen, insbefondere aber feines etwa mythologiichen In⸗ halts ift. Auf Nuptialgebräuce geht, was Servius zu Bucol. VIII, 29 und 30, auf die Begrüßungsfitte, was ex zu Aen. I, 405 αν» führt (cuius rei τὸ aitıo» i. e. caussam Varro Callimachum scculus exposuit a. f. 1.) ; tie Erflärung eines proverbium wird zu Aen. VIII, 128 mitgetheilt. Nichts kann ähnlicher fein, als bit Form ber Einfleidung in biefen Stellen ter Aelia; Ideo faces pracire, quod..... oder Spargendarum nucum hanc esse ralionem, u..... ‚und in den ofne Buchtitel δεί demjelben Servius vor fommenden Barronifchen Erklärungen von Leichencäremonien : Mu- lieres in exsequiis et luctu ideo solitas ora lacerare, ut..... zu Aen. Ill, 67; Pyras ideo cupresso circumdari , propter .. ... gu Vl, 216. Hiernächſt zu XII, 603: Varro ait suspen- diosis, quibus iusta fieri ius non sit, suspensis oscillis veluli per imitationem mortis parentandum esse ; vielleicht ſelbſt bei Plinius N. H. XVIII, 12 $. 119: qua de caussa pareniando ulique assumitur (faba). Varro et ob haec Flaminem ea non vesci lradil οἱ quoniam in flore eius litterae lugubres repe- riantur. Mit Vorficht indeffen affe diefe Angaben auf die Aelia zu beziehen mahnt Servius zu Aen. XI, 97 (vgl. zu V, 80): Varro in libris logistoricis dicit ideo moriuis Salve et Vale dici, non quod u. f. w.

Einen be[fonberó reichen Beitrag zur Barroniſchen Polygra⸗ |

des 9. Terentins Barro. 513

phie Haben, wie fif erwarten läßt, feine litte rarhiſtoriſchen Studien geliefert, zu deren Betreibung er neben glüdfifler Muße neuen Anreiz und wünſchenswertheſte Hülfsmittel finden mußte, feit ev, von Eäfer mit der Einrichtung einer Öffentlichen Bibliothek beauftragt (Gueton Caes. c. 44), doch wahrfcheinlich auch deren er⸗ fev Vorſteher wurde. In diefer Thätigfeit ten nächften Anlaß zu ven drei Büchern de bibliothecis zu fuchen wird wohl nicht zu gewagt fein; wir fanntem bavon nur ein zweites Buch burd Chariſius 6. 110. Vielleicht war daraus, was über Schreibma- teriale, Erfindung ber membranae Pergamenae nnd tie aemulatio circa bibliothecas regum Plolemavi εἰ Eumenis Plinius N. .H, XIII, 11 €. 68—70 aus Barro fchöpfte. Zwar feinesiweges auf die Perfönlichfeiten der Litteratur bejjránft , aber doch in ber Form an Borgänge des litterarifchen Kreifes und ſelbſt bibliotheka⸗ rifcher Gewöhnung anfnüpfend (f. Creuzer Ziſchr. f. d. Alt.wifl. 1843 ©. 1059 ff.) waren die Imaginum libri oder Hebdo- mades: womit nicht ftreitet, bag anberfeitó ber Ariftotelifche Yes plos (daher πεπλογραφία Varronis bei Cicero ad Alt. XVI, 11) is einem vorbilblichen Berhältnig zu bem Werke flanb: ſ. Schnmei⸗ bewin Philol. I, ©. 22 f. Durch Plinius XXXV, 2 6. 11 wußten wir, daß biefe intereffante und vielbefprochene Gallerie vom Horträt-Bildniffen ſowohl griechifher als römischer Dichter, Schrift fteller, Gelehrten, Künſtler, Keloherren und Staatsmänner aus 700 imagines beftand; durch Hieronymus erfahren wir, daß fie nicht, wie man allgemein angenommen, in 100, fonvern in 51 Bücher verteilt waren, t. 6. in 50 Abfchnitte von je 14 Porträts, denen, ganz wie ben Humanarum und ben Divinarum fo wie den Bü⸗ dem de lingua latina, ein Buch als Einleitung voranging mil allgemeinen Erörterungen über Bedentung und Bezüge ber Sieben zahl, woraus. uns Gellius II, 10 ausführlichere Mittheilungen macht. Was fid aus diefer Eintheilung, in Verbintung mit ben geringen fonfligen Notizen, für die jDefonomie und Tendenz bes Wertes. folgen laͤßt, ziehe ich vor an cinem andern Orte darzule⸗ gem. a6 die Litterariichen Zugaben betrifft, fo hatte jedes Bild⸗

mij als Unterſchrift ein metrifches Epigramm, unb außerdem einem Stef. f. 99. f. s. νι. 32

514 Die Schriftſtellerei

erläuternden Text zur Begleitung. Scis Terentium , heißt es $a Symmachus Epist. I, 2, non Comicum, sed Reatinum illum Ro- manae erudilionis patrem, Hebdomadon libros epigrammalum adiectione condisse : woraus nicht folgt, daß tie Bilder feine av dere Zuthat gehabt hätten. Von ben zwei erhaltenen Gpigrasmm ift das auf Homer (δεί Gellius Ill, 11) ín Senaren, ba6 anf ὃς Phalereer Demetrius (bei Ronius ©. 525, nad Scaliger's ϱἵ εν zender Herftellung) in Hendekaſyllaben: alfo wechlelte bie Korm be liebig, und Ὀίεβ um fo mehr, als nad Symmachns I, 2 cxir. ash von Andern verfaßte Elogien Aufnahme fanden. Der begleitende Tert fcheint das Maß einer populären Erläuterung nicht über fpeitten zu haben. Zum Bilde des Aeneas gab er eine Rechtfertr gung des Koſtüms, in bem, unb bie Nachmweifung bes Driginals, wonach er ihn wargeftellt, wie bei Lydus de mag. 1, 12 65. 140 8 zu (eben ; beim Bilde Homer’s [a6 man nad) Gellius a. a. D. eit Erörterung über die Zeitalter Homers und Heſiods; viel mehr sed Ῥτο[α, ale nah einem Epigramme, fehen auch die aus bem neumden Bud von Chariſius S. 119 angeführten Worte a vulgu conde- mnarelur aus; nírgeub anberófer ald aus ben Imagines mag ού das Bruchftücd bei Gellius XVII, 4 ftammen: Euripidem M. Varie sil, cum quinque ei sepluaginla tragoedias scripserit, in quig- que solis vicisse, cum eum vincerent aliquol poelae ignavis- Simi, ta feine Schrift des Varro befannt iſt, in der bie griedxfék Poetengeſchichte ex prolesso abgehandelt worten wäre. ^) Bei

*) Sewiß ift, daß eine foldhe Notiz in bie erlänternde Zugabe eint Guripidesbildes jehr wohl paßte. Wer ficht uns aber tafür, daß fe nift . B. aus ten Annales genommen it? Und was fonnte nicht alles in 76 ogistoricis vorfonnmen? Wer hätte in einer Satira. gefncht, was, & Discipl. libr. &. 8 beſprochen, fo cinladend wie möglich auf eine ganz ax dere Schrift (de proprietate scriptorum) hinzudeuten fhien? Mer württ nicht auf bie Bücher de poemmtis das au6 derfelben Satire genemmest Bruchſtück bei Nenins 66, 428 beziehen: Poema est λέξεις ἔνρυθμιοςν id est verba plura inodice in quandam coniecta formam: itaque dtarıyor ἐπιγραμμάτιον» Yocanı pocma. Poesis est perpeluum argumenium dr- ev3uor ut Minas Homeri et Annales Ennii. Poetice est ars earum re- rum In der That, bei fo vielgeftaltigen Möglichkeiten, und bei tet Gewißheit, tag Varro tiefelben Dinge zwei und dreimal an verfchiebemen Orten wiederholend, verbeſſernd, witerfprechend beBanbelte, möchte man hier verzweifeln, eine einigermaßen turchgeführte Vertheilung ber ole Buchtitel citirten Sragmeute gelingen zu (een. ^ c5, 0 au. ou

py, το

des M. Terentias Varro. 515

dieſer Beſchaffenheit des erläuternden Textes wird denn auch nicht zu zweifeln fein, daß Hieronymus im Borwort zu feinem atafog ber scriptores ecclesiastici, wenn er unter denen, bie in enu- merandis litierarum viris ilustribus beichäftigt waren, neben Heruippus, Antigenus, Satyrus, Ariftorenus nnd den Lateinern Ganiva, Nepos, Oyginus, Suetonius, auch den Varro nennt, an be Hebdomades noch angemeflener venfen fonnte, als an die Pa- rerg. Pl. I, €. 621 dafür ſubſtitnirte Schrift de poetis. Diefe, von ber und nur bad ετβε Buch einigemal genannt ward, wirb zwar weit ausführlichere Biographien enthalten, muß fid aber auf die Tateinifchen Dichter beichränft Haben: denn dieß folgt bed daraus, bag bie von Gellius I, 24 und XVII, 21 4. 43. 45 ans bem primo de poetis libro angeführten Notizen den Plantus, Ennius und Nävins betreffen. (Dagegen was über das Todesjahr des Nävins ans „Varro“ Cicero Brut. 15 beibringt, Tann eben fo gut aus ben Annales fein.) Wie gelehrt und amsführlih bie Dar» fleflung fein mochte, läßt fi am ber Suetonifchen Vita Terentii abuefmen, wenn diefe, wie Parerg. €. 622 wahrfcheinlich gemacht worben, ihr Beſtes eben aus Barro hat. Auch die Gefchichte von Garuvius und bem (παρεα Attins bei Gellius ΧΙΗ, 2 fam daher fein, da fie mit den Worten eingeleitet wird: Quibus otium et studium fuil, vifas alque aetates doctorum hominum quaerere ac memoriae tradere, de . . . .. historiam scripserunt huius- cemodi; ſowoht für die Imagines als für bie Annales wäre fie zw lang und zu fpeciell.

Bon den Dihtern zu ben Gedichten ſelbſt wandte fi Varro in ben [ῴοι befannten drei Büchern de poematis, worin ohne Zweifel von ben Eintbeilungen, Gattungen und Arten ber Φοεβε gehandelt, alfo eine Art eon Poetik gegeben war: natürlich δέείε nicht obne Hereinziehung der griechiſchen itteratur, worauf bes Bruchſtũck von übrigens tunf(er Beziehung bei Eharifius S. 76 pewtet: Olympiam non accessit. *) Bon allen Dichtungsarten

- 9) Bemerkenswerth ift der Singular ebend. ©. 113: Poematis,

yon ratio poemetibus íaciat. nam sic inscribit Varro libro swo poematis: ähnlich wie, fogar in einem fpeciellen Gitat, 3. 8. Gervius

516 Die Shriftftellere:

war ed aber, bem Sujlanbe ber bamaligen römifchen Gittevatur ge mäß, vorzugsweife die dram atiſche, in bie fid) Varro's geehrte Studien mit Liebhaberei vertieften : forie wiederum innerhalb diefes Kreifes die Plautiniſche Komötie ald der Gegenſtand feines fpecielfien Intereſſes ericheint. Mindeſtens fünf, wahrſcheinlich ſechs, ja vielleicht fieben Schriften geben davon Zeugniß, darunter drei une erſt burd) Hieronymus befannt werdende. Und zwar läft beffen Katalog aud) am diefer Partie nod) die Spuren einer ur ſprünglich nah Rubriken geordneten Aufzählung erfennen. Dem wenn wir am Anfang zwei vor de poemalis eingebrungene Titel entfernen, und am Ende ben verfprengten Titel de personis wit» ber heranziehen, fo ergibt fid) eine ununterbrochene Reihe oon zehn Schriften, die ſämmtlich Titterarhiftorifcher Natur find, und unter ihnen wieder eine eng verbundene Gruppe ber auf Dramatik bezäg- lichen. Wir ordnen die Ichtern, bie nöthigen Berbefferungen von Schreib⸗ oder Lefefehlern vorwegnehmend, in biefer Folge: de originibus scenicis: de scenicis actionibus: de aclibus scenicis: de personis: de descriptioni- bus: quaestiones Plaulinae. Wie fij viefe Schriften, von weitern zu engern Kreifen fortſchreitend, gegenfeitig ergänzten, liegt auf der Hand und if zum Theil anderwärts nachgewiefen: f. Parerg. Plaut. I, ©. 178 ff. 390 f. praef. &. XXVII f. nnb to$ oben erwähnte Proömium de Logistoricis &. IX f. Die Zahl der Bücher de originibus scenicis, wofür unfer Katalog mit unzweifelhaftem Verderbniß saeculi hat, ftimmt mit bem was wir από Gfarifiud €. 83 und Nonius C. 196 wuften. Dagegen er fcheinen nicht nur tie Quaestiones Plautinae, von bene fonft nur ein liber ll, genannt wird, zu ber auffallend hohen Zahl . von fünf Büchern gefteigert, fondern zugleich das didaskaliſche Werk von gewiß unſchätzbarem Werth über die dramatiſchen Aufführungen, de aclionibus scenicis, auf drei Bücher herabgefeht, während ein fünftes ungweidentig δεί Eharifind S. 74 vortómmt.

zu Aen. I. 368: Cornelius Nepes in eo libro ji» Vitafe] illustrium in- scribitur. Go nod) Varre in libre de origine linguae latinae bei Wppu

lejns, unb liber ephemeridae: wewen. an E

bes M. Zerentiue Barro. « 517

je möglich daher, daß die Zahlen geradezu verwechfelt find, ober ' doch bie 5 Bücher ber Quaestiones Plautinae ans der Fünf- | des im Katalog unmittelbar voranflefenten Titels durch Berfe- wiederholt find. Die früher vorhandenen Notizen berechtigten der Vorſtellung, taf ein erſtes Buch der Quaestiones Plau- ιο allgemeinern Titterarhiftorifchen Fragen, ein zweites ber Erklaͤ⸗ g einzelner dunkler Ausdrücke gewidmet war. Verliert bie fo fite Annahme jept ihr Wunbament, fo Läßt fif) doch vielleicht in ever. Wendung biefelbe Scheidung nnd Bertheilung bes Stoffes halten. Ich geftehe nämlich jept, ta fo viele und unerwartete atſachen ba$ Sealigerſche Princip tes Eontrahirens von Titeln irrig darthun, bei Weitem nicht mehr fo feft wie früher von Identität ter Quaesliones Plaulinae und derjenigen Barroni- κ Schrift überzeugt zu fein, aus ber Gellius IIl, 3 vie uns fo beige Mittbeilung über bie Barronifchen Kriterien für Aechtheit r Unächtheit Plautinifcher Komödien macht: Kriterien, deren An- bung wir die Erhaltung unferer fabulae Varronianae verbam.

Des Gellius „M. tamen Varro in libro de comoediis utinis primos Täßt es bei feiner ſonſtigen Genanigfeit im Citiren wohl als möglich erfcheinen, daß eine eigene Schrift de co- ,ediis Plautinis ausfchließlich jene Titterariiche Kritik zum genflante fatte, unb daß fij mit gloſſographiſchen Einzelnheiten die Bedeutung von amussis bei Nonius 6. 0, und von sa- a bei Diomedes III, S. 483, beide e libro 1l) affe 3 ober 5 ει der Quaestiones Plautinae befchäftigten. Zu beflimmterer féeibung fehlen die Mittel. Auch in Betreff der rathfelhaf- Unführung bei Servius zu Georg. I, 19: Varro de scenicis ginibus vel in Scauro erhalten wir fein neues Licht. Ent wr fedt darin irgenb ein Fehler ober nit. Wenn nicht, fo α diefe Korm eines Titels nach aller Analogie auf einen Lo⸗ oricus Hin, und man hat alsdann mur bie Wahl, entweder em alle Analogie einen aus drei Büchern beſtehenden Logiſto⸗ M: anzunehmen, oder es ſich als nicht unwahrſcheinlich ge» en zu Iaffen, daß von Barro neben einem drei Bücher umfaffen- Wert de scenicis originibus modj ein liber singularis

518 Die Säriftfellerei

de scenicis priginibus vel Scaurus exiftirte. Steckt dagegen ein Fehler in der Sinfüfrung , der näher nicht erratóbar iſt, fo bleiit neben jenem größeren Werk ein Logifloricus Scaurus von unbe Tanntem Inhalt und Nebentitel freigegeben. Weiter weiß ich mit diefem ζήτημα nicht zu kommen, Daß ber unmittelbar auf de scenicis aclionibus folgende Titel de actis scenicis libri IL auf einem bloßen Wieverholungsfehler beruhe, iſt möglih; aera eben fo möglich aber, und durch Verknüpfung fonfliger Spuren ον nehmlich zu maden, ift. das oben vorausgefeßte Leichte Berverbauif aus de actibus scenicis. Sd habe in ber Abhanblımy „über die urfprünglide Geftalt der Bacchides“ (m Rh. Muf. f. Ph. N. 8$. IV, ©. 608 aufmerffam darauf gemaht, daß, unb em Qrunb welcher Berhältniffe, die Anfangszeiten des römifchen Dro ma's feine fchriftliche Ueberlieferung, ober bod) durchaus feine figen und vollftändige, über bie Acteintheilungen der Schaufpiele faites, fombern daß biefe Ießtern, als fie zuerſt Iitteraxifch firirt wurden, gre Bentheils aus den zum Gebrauch der Schaufpieler dienenden Eine rollen zufammengefchrieben werben mußten. Da mun tiefe Stud durch alle Zeiten ber Republif nod) auf tie Bühne famen, fo hatte e$ nicht nur ein gelehrtes Intereſſe (obwohl auch biefed gemügen würde), fondern eiu fehr entſchieden praftiiches, über hie. angemefle nen unb vom Dichter beabfichtigten Abfchnitte im Klaren zu fea, welche in Betreff bes Aufziehens und Nieberlaflens des Aulänni für bie öffentliche Aufführung maßgebend fein mußten. Bon ber Unficherheit, bie in biefer Beziehung herrfchte, und der Berfihieber heit der Meinungen, bie fid) für einzelne ſchwieriger zu beurthei⸗ [enbe Fälle entgegenitanden, geben uns die bafim einfchlagenten Berhandlungen des Donatus zu Terenz eine hinreichende Vorſtel⸗ lung, mit bem Ausſpruch an ihrer Spitze Arg. Andr.: divisionem actuum in latinis fabulis internoscere difficile cst. An te fen Unterfuhungen und Cntídjeibungen aber insbefondere ben Bar zu betheiligen, erhalten wir ein näheres Recht buch bie wo mentlihe Zurudführung eines Hanptprincipe auf bie Autorität des Barro, bei Donat im Argumenlum der Qecgra: Docet aulem Varro neque in hac fabula neque in aliis esse mirandum,

des M. Terentins Barro. 519

quod aclus impares scenarem paginarumqué sint numsro, eum hsec distributio in rerum descriptione, non in numero versuum constitata sit, non dpud Latinos modo, verum etiam spud Graecos ipsos: vgl. Arg. Ad. exlr.: In dividendis acti- bus fabulae identidem meminerimus, primo paginarüm dinu- meralionem neque Graecos neque Latinos servasse. Hieraus ermißt man leicht, wer es hauptfächlich if, auf ben folgende Zeng- niffe zurücführen: Arg. Andr. extr.: Nihil ergo secus faclum est ab antiquis, qui ad hunc modum Terentianas fabulas di- viserunt, unb Arg. Ad.: quos (aclus) etsi ..... minime distinguunt lalini comici, tamen a doclis veteribus discreti aique disiuncli sunt. Nur eine Durchführung übrigens ber rid tigen Abtheilung an allen ober einer großen Zahl von ältern, noch ber Bühne dienenden Stüden macht uns die 9(ndbefnung einer derartigen Barronifhen Schrift zu drei Büchern begreiflih. Wie fchwierige Probleme dabei vorkommen fonnten,, wie cumplieirte Cr» wägungen bie Auffindung, wie gar nicht kurze SBegrüntungen bie Feftftellung ted Richtigen häufig erfordern mußte, Tebrt gar mande ber erhaltenen Komödien; αἴθ anfchauliches Beifpiel fann der a. a. D. für die Bacchides gemachte Abtheilungsverfuch dienen. Troß dieſer Nachweiſungen fol indeß feinesweges verfannt werben , daß es nut eine Möglichkeit ift, vie Bier der andern Möglichkeit eines bloßen Schreibfehlers gegenüber näher begründet worben ; und eben fo wenig will ich verbehlen, daß id) als Titel einer fo befchaffenen Schrift lieber de distributione fabularum oder vergleichen als de actibus sceniois fefen würde. Einen befto einleuchtendern Stoff fett wir in ben brei Büchern de personis, bie fogleih an te8 Ariſtophanes von Byzanz Schrift περὲ προσώπών (morliber GBäreidewin Coniect. crit. €. 122 f.) erinnern, auf die, viel- leicht aus Varro felbfi, Verrius Flaccus bei Feſtus S. 134 9m. Bezug nimmt: Maeson persona comica eppellatur aul coci aut nautae aut eius generis. dici ab inventore eius Maesone co- moedo, ut ait Aristophanes grammaticus. Ohne Awelfel 30g hier Barıo namentlich die befannten ſtehenden NAtellanenrollen ín ben Bereich feiner Darftellung, und was (fonf vom einheimifchen

590 Die Säriftflellerei

ítaliffjen Formen im Gebiete heiterer Mimik und vollsthümlichen Luftipiels harakterifiifch ausgeprägt war; bod wird in einer fij auf die Masten erfiredenden Schrift aud) die Tragödie nicht lee ausgegangen fein. Hiftorifche Belchrungen über diejenigen auf Gc findung, Einführung, Gebraud) ber Theatermasken begüglichen Punkte, bie wenigftens für uns in fo mauderíei Dunkel gehüllt und 98i berfprudg verftrickt find (worüber u. A. Wolff de canticis in Rom. fab. 65. 22 ff.), werben auch nicht gefehlt haben. Daß ich em» lich noch bie drei Bücher de descriptionibus fieber geftelt babe, beruht auf folgenden Ueberlegungen. Descriplio ohne eines beſtimmenden Genitiv *) { nur entweder rhetoriſche Schilperung jum Zweck ber exornalio, wie ad Herenn. IV, 39, oder Cparaf- terſchilderung, Cfarafterbifb, So ungeeiguet descriptiones im er ften Sinne als Stoff eines Buches find, fo [εβετ ἰεῶπί[φει Aut bru (t ed in der zweiten Bedeutung, wofür vor allem an (ic. Top. 22 au erinnern: descriptio, quam Graeci χαραχτῆρα vo- cant, unb weiterhin; descriptio , qualis sit avarus , qualis as- senlatlor, ceteraque eiusdem generis, in quibus natura οἱ vila describitur. Diefen Begriff für Varro fefigupaften nöthigt mu faft getícteri( die Anführung des Chariſius S. 170: Varro in terlio περ χαρακτήρων. Das de Discipl. libr. $. 8 hervorgehoben Bedenken, daß außerhalb ber Menippeifhen Satiren fid) kein τί dijder Titel im ganzen Umfange ber Varroniſchen Schriftfiellere finde, erledigt fid) [ῴοπ baturdj, bag descriptio, wie ſelbſt icerot fBerbeutfidjung burd) feinen Sufag quam Graeci xogaxrZoa vo- cant lehrt, noch nicht fo eingebürgert war, um bed exflärenden Nebentiteld περὶ χαρακτήρων bequem entbehren zu fóunen, wem e$ fogleih richtig verftanben werden follte. Und ein zweites fide ted Beiipiel haben wir an bem Εἰσαγωγιχός, von bem Gels

*) Zwar bei @icero Tusc. I, 17 find descriptiones Zeichnungen, aber in einem JufammenBange, bet die Smeidentigfeit ausſchließt. Πὺ was hätte Varro in drei Büchern über Zeichnungen zu fagen gehabt? Was darüber zu fagen war, hätte in ein Buch de pictura (ober alíes $ exl de pictoribus) gehört, Ginen foldjen Titel, ober bieimcht εἶκεα Ιουδα, aud) die bildende Kunft umfaffenben Titel vermiflen ' um eine Reihe auf Kunftgefhtchte bejäglier: bei Plinius unterzubringen. BENT,

bed M. Terentius Barro. 591

XIV, 8 bezengt: sic enim Varro ipse appellat, wäßrend Aoyi- στορικοί, iria, Ἐφημερίς als griechiſch geſchriebene Titel für Barro zweifelhaft find. Alfo Charaktergemaͤlde hatte Varro entworfen, und wenn wir dabei an Xheophraftifches Vorbild denken, hätte diefe Schrift ihre Stelle unter ben freien , mit künſtleriſcher Abficht verfaßten Compoſitionen einzuneh- men. Allein dann würben wir Descriptionum libri tres, wie Orationum, Suasionum u. |. w. leſen, und nicht de descriplio- nibus. Wenn er über ECharakterfchilderungen fchrieb,, fo mußten das ſchon anterweitig in ber Litteratur vorliegende fein. Wo aber in ben ganzen weiten Räumen ber Litteratur hätten wir biefe ag» beré zu fuchen als in berjenigen Gattung, deren wefentlicher Kern in einer Fülle von typiſch ausgeprägten Charakterbildern beftand, wie leno periurus et amalor fervidus et servolus callidus et amica illudens el uxor inhibens et mater indulgens el patruus obiurgator et sodalis opitulator et miles praeliator, sed οἱ parasiti edaces et parenles tenaces et meretrices procaces, am mit Appuleius Flor. Il, 16 zu reden. Die Komödie war e$ offenbar, unb zwar wohl bie geſammte römiſche neben ber neuen attifchen, deren ſtehende und mit den feinflen Abflufungen wieber- ferente Charakterrollen den Stoff hergaben zu einer Art von ethi« ſcher Profopographie, die vielleicht manche gemeinfchaftliche Berüh⸗ rungspunkte Hatte mit der Schrift de personis, jedenfall manchen Anlaß zur Bergleihung der Griechen und Römer barbot.

Aber nod ein Buchtitel findet nach glaubhafter Annahme nirgend anders als unter den litterariichen Schriften feinen Ῥίαφ: de lectionibus libri tres. Wer etwa an Photii bibliotheca und nach diefer Analogie an Tagebücher Varro's über feine Lectüre bächte, hätte in Erwägung blos dreier Bücher für Aufzeichnumgen einer unermehlichen Lertüre jenen Gebanfen eben fo [ῴ πεί wieder fahren zu Toffen. Huch erwartete man bann. vielmehr de lectione sua oder noch paffenber Lectiomis suae, einen ter in des Gellins Vorrede gu . Renptrngeftioliten Titel. Um es kurz zu fagen, tie Schrift de leclionibus rem nicht alles täuſcht, von ber fo befannten wie eigen⸗

ben Sitte der recialiones , [εί e8 tag bie Leſung

622 Die Schriftſtellerei

in engerm Kreiſe ober vor einem größern Publikum ſtattfand. Da⸗ gegen wirb fogleich eingewendet werden, daß biefe Borlefungen eben mit techniſchem Ausdruck recilationes und nicht lectiones hießen, und zweitens daß die Sitte felbft nicht fo Hoch Hinanfreiche, wm fon dem Varro für drei Bücher Stoff geben zu können, zumal fie ja in irgendwie erweitertem Maße erft durch Afinins Pollio in Aufnahme gelommen fein ſolle. Allerdings finte ich auch in be mir jest zugänglichen Atteratur Über bem Gegenfamb (Ripfine Epist. ad Belg. II, 48, Thorbede de Asin. Poll. &. 103 f, Gierig Excurs. 1. qu Plin. Epis, Plum zu Perſ. I, 15 u. A.) weder für bad eine noch das andere Belege zum Erweis tet Begentheild: denn bie Privatvorlefung bed Attius unter vier An gen bei Gell. XIII, 2 gehört bod fo wenig bieher wie bie Probe⸗ vorlefung des Terenz vor Cäcilins in ber Suetonffchen Vita (ag. Par. Pl. I, €. 390) : und das carmina cum populo iuvenilia legi des Ovid Trist. IV, 10, 57 Hat als Dichterftelle nur alb Beweisfraft. Nichtsdeſtoweniger ift bad Alter ber Sitte fo fidet wie möglich nachzuwerfen, amd der Gebrauch bes legere ín dieſen Sinne, efe fif) recitare feftaefe&t hatte, auf bem Wege des Anal giſirens durchaus wahrfcheinlich zu machen. Beides aus Guetont Bericht de gramm. 2: Crates nostris exemplo fuit ad imitan- dum. hactenus tamen imitati, ut carmina parum adhuc divul- gata vel defunctorum amicorum vel si quorum aliorum pro- bassent, diligentius retraclarent ac legendo commentando- quo et ceteris nola facerent : ut C. Octavius Lampadio Naevii Punicum bellum . . ..: ut postea Q. Vargunteius Annales Ennii, quos certis diebus in magna frequentia pronuntiabat: ut Laelius Archelaus Vectiusque Philocomus *) Lucilii Satires familinribus suis, quas legisse se apud Archelaum Pompeius Lenaeus, apud Philocomum Valerius Cato praedicant: worauf zu ben Zeiten des Aelius Stilo unb feines Schwiegerſohnes Ser.

*) Den in Parerg. Pl. I, ©. 195. 378. praef. 6. XVII befeitigten Quintus Philocomus, gegen ten mit Andern 9ergf in Ztfchr. f. Alt.wiſſ 1845 ©. 114 zu nadjfidtig war, hat aud) Herb ebend. €. 393 richtig

zurüdgewiefen. Ban Heusde's familiaribus suis ift mir nod) iminer wahrfcheinlicger ale das überlieferte familiaris aui.

des M. Tereutins Barro. ; 523

Clodias forigegangen wird, Ob bie lectio eigene ober frembe Se beiten betrifft, Darauf fómmt nichts an; genug, recilare erfcheint bier noch fo wenig als ſtehende Bezeichnung, daß biefem 9indbrude gerade ba, wo man ihn am beftimmteflen erwartete, pronunliare fubftituirt ifi. Und eben fo wenig heißt ed recitare, fondern wenn nicht legere, doch praelegere im vorhergehenden Kapitel: si quid ipsi latine composuissent, praelegebant (Livius et Ennius.) Und abermals c. 16: Primus dicitur (Q. Caecilius Epirota) . . . Virgilium et alios poetas novos praelegere coepisse. Denn das legendo ver erften Stelle ift allervings mit ausſchließlicher Nothwendigkeit nicht ebenbafin zu beziehen; legere, wie ed vom Schüler gefagt wird, ber einen Autor δεί feinem Lehrer Tieft, fo aud) vom Lehrer, der »über ihn [ίεβι ober ihn mit feinen 3n56- rern [ieft. In ber erften Bedeutung ift das quas legisse se apud Archelaum u. f. w., besgleihen cap. 24 vom Balerins Probus legerat in provincia quosdam veteres libellos apud gramma- tistam ; ín der zweiten ebenda magisque opprobrio legentibus quam glorige et fruclui esse, und unum vel alterum vel, cum plurimos, ires aut quattuor posimeridianis horis admiltere so- lebat cubansque inter longos ac vulgsres sermones legere quaedam. Aber ausfchließen fann tod) ben Begriff des recitirenden Borlefens anf der andern Seite der Ausdruck legere auch nicht. Selbft wenn man nicht zugeben will, daß bei Sueton quas. .. . pronuniiabat und familiaribus suis fih auf legendo commen. tandoque zurückbeziehe, indem dieß ala genereller Begriff zuſammen⸗ faffe, was fotann von einzelnen Belegen unter. ihn fubfumirt werde, fo muß man doch einräumen, bag vor unb mit Schülern leſen, im geſchloſſenem Sreunbesfreije (efen, und vor einem größern Publikum leſen, nur Stufen eines ter Hauptſache nad gleichartigen Acts find, wobei die Unterfchiede das Zufällige, nur in ber Verſchiedenheit ber zuhörenden Giubjefte Liegenve find. Und was hindert benn anzue mejmen, daß Barro eben nicht nur die eigenen Mecitationen von Berfaffern, fondern audj die, nicht blos auf äfthetifchen Genuß bee rechneten, zugleich erflärenden Vorlefungen gelehrter Litteratoren in ſeiner Darfielung in Auge fafte 9 woraus nur auf vie Verbreitung

524 | Die Schriftſtel lerei

diefer doppelten Sitte und auf ten Einfluß zu ſchließen wäre, ben ifr Barro auf die Cntroidefun; litterariſcher Bildung beilegte. Einen Uebergang von ben fritifd) »Titterarhiftorifchen Arbeiten Varro's zu feinen grammatifchen ift die Schrift de pro- prietate scriptorum , ín chenfall® drei Büchern, zu made geeignet, wofern angenommen werten darf, taß darin ftyliftiiche Bergleihung von Autoren und Gattungen ein hervortetender Ge fichtepunft war. Das einzige Fragment bei Nonius S. 334 lehrt nichts. Sd fate de Disc. $. 8 vermuthungsweiſe darauf bezogen was bei Gefíus VII, 14 fict: vera autem et propria huiusce- modi formarum exempla in latina lingua M. Varro esse dicil ubertalis Pacuvium, gracilitatis Lucilium, mediocritatis Teren- lium , aber zugleich eine entgegenftehende Möglichkeit nicht vtt fhwiegen, bie fid) durch Chariſius S. 215: ἤδη, ut ait Varro de latino sermone lib. V., nullis aliis servare convenit quam Ti. tinio, Terentio, Atlae: πάθη vero Trabea, Atilius, Caecilius facile moverant (vgl. Parerg. I, &. 104) mit um fo mehr Gem begründen läßt, als es Hier nicht einmal ſtyliſtiſche Eigenſchaften find, fonbern viel tiefer greifende Unterfchiede der ganzen Indivi⸗ dualität, tie bennodj in einem Werl über Sprache Pla gefunden haben. Und zwar in einem Sprachwerk, welches fid) allerdings mit den über tie eigentliche Grammatik hinaus Tiegenden Gegenfländen befagte. Denn fo fipt fid im Allgemeinen wohl das Verhältif zwifchen ben zwei bedeutendſten grammatifchen Werten Barro’s, de lingua latina (ad Ciceronem) und de sermone latino ad Marcellum íaffen, fo mande Dunkelheiten auch fonft gerade bier noch aufzuhellen find. Der Hauptbeweis Tiegt barin, baf et das fegtere Werk war, worin von Varro bie Metrik abgehandelt ward: wofür die Thatfachen de Discipl. Φ. 16 combinirt fine. Freilich nach zweimaligem, fehr unverbächtig ausfehenden Seugnif des Rufinus €. 2707 P. 379 Gaisf. in lib. VII. de lingua la. lina ad Marcellum, während der Katalog des Hieronymus im Ga» zen mur fünf Bücher angibt: wobei ber Kehler bod) wohl anf Seiten unferes Katalogs fein mag. Defto glaubhafter ift deſſen Beſtimmung ber Bücherzahl de lingua latina. Wenn deren Um⸗

dee M. Zeventius$ Barro. 525

fang faft überall frifchweg auf 24 Bücher angegeben wirb, fo Bat man ben rein äußerlichen Zufall, bag tae 94(le Buch das höchſte in Citaten vorkommende ift, als einen ent(djeibenben Grund behan⸗ delt. Und bod) war dafür, daß gerade bief nicht bie wahre Zahl fein koͤnne, ber triftigfle innere Grund ent(djeibenb. Mit welcher gleichfam architektoniſchen Symmetrie Barro bei der Bertheilung unb Anorbnung feines Etoffes in ven Rerum humanarum und di- vinarum libri zu Werke ging, liegt uns ín Auguflinns Mittheilun- gen beutlih vor 9lugen. Diefelbe firenge Regeimäßigfeit finden wir in ben übrigge.liebenen Büchern de lingua latina wieber, umb zwar vom Verfaſſer felbft wiederholt eingefchärft und geftiffent(id) hervorgehoben: V, init. Vl, extr. ΥΠ, extr. VIII, 24. Nach einem Einleitungsbuche (genau wie bei beiverlei Antiquitatum libri) [fief er als Abſchnitt I. folgen fedjt Bücher (2—7) quomodo vocabula imposita essent rebus, unb zwar als Hälfte A. drei Bücher de disciplina verborum originis, und wiederum in dieſer erflen Hälfte als Theil a) quae contra eam, als Theil b) quae pro ca, als Theil c) quae de ea dicantur, fo tap Buch und Theil fid beden ; besgleichen als Hälfte B. drei Bücher de verborum origi. nibus felbft, unb darin ebenfo als Theil a) de vocabulis locorum, b) de vocabulis temporum , c) de vocabulis poetarum. Im velflántigflen Parallelismus hiermit behandelte Abſchnitt II. iu 6 Büchern (8—13) der Stoff quemadmodum vocabula in casus declinarentur, snb zwar als Hälfte A. in drei Büchern de decli- nalionum disciplina, und fier wiederum in Theil a) quae contra eem, 5) quae pro ea, c) quae de ea dicantur; vesgleichen als Hälfte B. in trei Büchern de declinationibus ſelbſt, nad trei Teilen, über bie wir nicht näher unterrichtet find. Wer fónnte nun zweifeln, daß eine bis θίερε fo gewillenhaft eingehaltene Gleichförmigkeit durch das Ganze durchgeführt war? wer wit Müller glauben, bag ber Neft einen dritten Abfchnitt, quomodo vocabula coniungerentur, in elf zufammengehörigen Büchern ot» δε habe ? Bielmehr if Mar, bap, wenn mod eim Abfchuitt folgte, Das Ganze aus 19, wenn noch zwei Abſchnitte, ans 25 Bädern beſtand, usb nicht ans 24. Und bie 25 Bücher werben

526 Die Schriftftellerei

noch beftätigt dur δίε „Epitome ex libris 15 de lingua la. Ana“ bed Katalogs, worin bie V wieberlehrt und muc X für XX eine Irrung if. Die 24 wäre hiermit unweigerlich befeitigt, aber barum noch ganz unb gar nicht bie 25 zur Befriedigung ev Hart und gegen vie flärkften Bedenken ρε[Φᾶρί. Solche erheben βό namlich in brobentfter Geflalt aus Varros eigener Erflärung Vli, exir.: Quocirca quoniam omnis operis de lingua latiaa iris feci paries, primo quemadmodum vocabula imposita es- sent rebus, secundo quemadmodum ea in casus declinarentar, lerlio quemadmodum coniungerentur. . .. . Sollen wir glaw ben, der dritte Abfchnitt habe 12 Bücher gefüllt? Das muß viel- mehr für fchlechthin unglaublich gelten, einmal weil damit ba$ game Princip ber äußern Symmetrie über den Haufen geworfen wäre, und zweitens weil man, wie Müllern 65. L nicht entgangen if für eine Varroniſche Behandlung gerade des fontaftifhen Theile, im Gegenfah zu Eiymologie unb Formenlehre, zwar fehr gern f$ ein ärmeres Material umb einen geringern Umfang würbe gefaflen laſſen, gewiß aber feine größere Fülle und Ausdehnung benfen fann. Man darf hiernah mit Zuverficht annehmen, daß die Gym tar nur von Buch 14— 19 reichte. Was alfo find in Buch 20— 959 Müller meinte, nescio an scriptor in inferioribus libris ad usum vocabulorum et orationis ornatum ot similia argumenta transgressus sit. ‘ch glaube das auch, weil nichts Anderes übrig bleibt; nur baf vergleichen nicht bem Abfchnitt quomodo vocabula coniungerenlur angehörte, fondern nothwendig einen vierten Abfchnitt bildete. Aber gegen Varro's eigene Erflärung von bem tres par- les omnis operis? Gegen Barro’s eigene Erflärung! Denn ih zweifle nicht ober ed zeige einer einen beffern, ja nur einen at: bern Ausweg daß wir hieran einen neuen, unb zwar bem aller ſchlagendſten Beweis dafür haben, baf die Bücher de lingua letina nicht völlig zur Herausgabe vollenvet worden, fondern ohne bem letzten Abſchluß herausgelommen find. Barro muß, uv[prümatié vox der Abficht einer Dreitheilung bed Ganzen anfgebenb, ετβ im Berlauf des Werks auf ten Gevanfen gefonumen fein, viejen Wen darch Hinzufügung eines vierten Theiles zu erweitern. Die Min

des M, Terentius Barro. 537

fündigung der Dreitfeilung iſt aus ber exten Anlage fliehen geblie- ben, wie er ja nah Lachmann's Bemerkung (Rhein. Muf. f. Phil. VI (1839) ©. 108 aud nicht dazu fam, die Privatnokiz BIC InTERMisınvs de re rust. Il, 1 ín feines Handſchrift zu ti» gen *). Eine Epitome konute er immerhin, (ei e zunächft qu eigenem Gebrauch ober zu fpäterer Veröffentlichung, auch aus bem wicht zur legten Durcharbeitung gekommenen Manuferipte machen. Das Verhältniß ihrer ϱ Bücher zu ben 25 kann biefes gewefen fein, daß die je zwei Hälften der vier Hauptabſchnitte in adt ein» είπε Bücher zufammengefaßt waren, alfo immer ein Buch ber Epi⸗ teme (benn fie heißt ja ausbrüdiih ex libris [X]XV de lingua lating, bezog fid) alfo nicht etwa bins auf bie früjer fertige, an⸗ fánglidje Anlage von 19 Büchern) brer Büchern des großen Werks entfprach, einleitenden Grorterungen aber aud) im Auszuge ein be» fonbered Buch gewidmet war. Was aber wird nun aus bem Inhalte der Bücher de sermone latino ad Marcellum, wenn fo» wohl fie als die legten Bücher de lingua latina fif) mit bes über Die Grenzen der Syntar binansgreifenden [ρταφίίφει Partien beſchaͤftigten Aufonins Yopma **) Bibl. Varr. ©. 490 wollte bie yermeintlichen 24 Bücher de lingua latina ad Ciceronem mit bem 7 ad Marcellum, in welchen legtern „de poematis“ aefanbeft werben fei, zu einem Geſammtwerke son 31 Büchern verbinden. Hiernach könnte die Vermuthung einen Augenblid anfprechen, Όαβ das, nur freilich zuerſt ſelbſtaͤndig exiflirende, Werk ad Marcellum

5) Die [epten. ſechs Bücher eia ganz einfach für einen Anhang zu bem eigentlichen Hauptwerf von 19 Büchern erflären zu wollen, deſſen Bliederung durch eine ſolche Zugabe gar nicht berührt worben fei, würbe uns nichts helfen. Dieß fann der ganz richtige Ausdrud fein für die Cut⸗ ſtehungsögeſchichte; aber es wäre eben nicht im Sinne ber Alten, bie zus fällige äußere Entftehung al6 maßgebend für bie Geſtalt des fertigen Werke hervortreten zu [affen, ftatt fie im Gegentbeil mit der einfadhften Mühe von der Welt durch eine sufammenfaffenbe Gintheilung zu verwifchen. Alter minbeflené aber hätte bed) Varro eines fo umfánglidjen Anhange, wenn er ihn als ſolchen anerfannt wiffen wollte, ba Erwähnung thun. mäfjen, wo er fagte omnis operis tris feci partes.

--) Beilduflg and) der etfle, der gegen bie jet befeitigte Sezeich⸗ winng κ erhaltenen Bücher de |. 1. als EN IV—IX die gegränbetften Ber benfen erhob (Bibl. Varr. &, 500 f.) unb auf bem beflen Wege war ble

vidjtige Ddliuug zu erkennen. |

528 Die Schriftftellerei

fpäter wäre ber Verwandtſchaft der Diaterien halber mit dem ad Ciceronem verbunden worden. Das Bedenken dagegen, daß ber Ratalog des Hieronymus beide Werke, und zwar de lingua lalina m 25, und nicht etwa in 19 Büchern, neben einander gibt, wäre noch nicht entfcheivend ; faum binwegzufommen fdjon über ta6 ftir fere, daß nicht ενα nur Acro, Nonius und Rufinus, bie zufällig aus ben [εβίει 6 Büchern ad Ciceronem nichts anführen, fonbers από Gellius und Eharifins, bei denen liber XXII und XXIV ad Ciceronem vorfómmt *), in ihren Eitaten aus bem Werf ad Mar- cellum veffen Bücher befonvers zählen ; entfcheivend aber ift, tef wir ja, um die 10 zu 25 zu ergänzen, feda Bücher ad Marcellam brauchen würben, während uns bie obgleich ſchwankende Neberliefe rung bod) nur ben Anhalt von entweder fünf ober aber fieben Bi. bern gibt. Demnach werden wir auch fier, wie im Kreife ber hi⸗ ſtoriſch⸗ antiquariſchen Schriftftellerei Varros, voteber auf das Ber haͤltniß von Specialfchriften geführt, deren Inhalt fi mit bem entfpredjenben Xheilen eines Generalwerks bedte, intem bie Spe⸗ eiafarbeiten entweder frühere Vorbereitungen ober aud) wohl fpätere Ausführungen waren. Und dieſes Verhältniß findet volle SBeftiti gung durch andere Belege im Gebiete ber grammatiſchen Varro⸗ Litteratur.

Zunächſt durch die drei Bücher de simililudine ver- borum, tiefen Oaupttummefplag der grammatifchen Betriebfamfelt affer Zeiten bei (Θτίεῴει und Römern. Als felbfländige Schrift neben der Heras bed Werfs de lingua latina, die eben ganz bem locus de similitudine gewidmet íft, ſtellt jegt dieſe Bücher uníet Katalog ficher, währenn Spenge! 6. 594 das Citat tes Chari⸗ [πό €. 71 ,e secundo de similitudine verborum* tem Otra Bude de lingua latina zumwies, woran Müller G. 960 zu zwei feln alles Recht Hatte **) wie fi) nun zeigt. Aber ie sinil-

*) Denn diefe Benennung, Ratt lib.. XXI und XXIV de kngug le- ^

tina, Fönnte [ο gut a poliore fein, wie bie ad Septimium . aefdfaisbungs. Bücher von Servius, Philargyrius und Diomedes δοά ad Ciceronem gezählt werben. -

**) Nur die Aetia buríte er, wena U

bed 9X. Terentius Barro. 590

ludo, ten Begriff fcharf gefaßt, begreift mur bie eine Seite ber ge- ſammten Declinations⸗ und Gonjugationéfefre, eben bie ber ana- logia im Gegenfoge zur anomalia; wie Varro überwiegend ben . Gefichtspunft der Analogie verfolgte (n ten Büchern de. sinilitu- dine, fo war ter correlative ber Anomalie in den VBorbergrund geftellt in den ergänzenden Büchern de utilitate sermonis, bom denen wir ohne das einzige Citat eines einzigen Wortes bei Eharifins S. 148, wo das vierte Buch angeführt wird, bie Ἱερίε Kunde verloren hätten. Der gegebene Begriff der ulilitas wird zugleich bezeugt und motioirt durch Varro fefbft de |. 1. 1X, 9. 48: Cum, inquiunt, utilitatis caussa introducla sit oralio, sequen- dum non quae habebit similitudinem , sed quae wulilifatem x. f. w., vergl. mit VIII, $. 26-- 51, worans hervorzuheben die Worte: cum utilitatis caussa verba ideo sint imposita rebus, ut ea[s] significenl, si id consequimur una consuetudine , ni- hil prodest analogia. In ben Büchern de lingua latina geht Barro darauf aus, die Gegenfäge auszugleichen und in ihr rechtes Berhältnig zu flellen, die er in ben beiten genannten Werfen, wie e$ ſcheint, mit abfichtlicher Kinfeitigfeit durchführte.

Ueber ten Inhalt bed erften Buche de l. lat. find wir nicht unterrichtet : barum läßt fich nicht fagen, ob zwei grammatifche Schriften Barro’s, die nod übrig find, in dem Berhältniß einer weiter Ausführung des dort behandelten Stoffes, oder in tem einer Ergänzung bed ganzen Werkes flanben. Beide Titel verban- len wir dem Priscian, den einen ver Tüdenfoften, erft von Spen⸗ pef Praef. ;u Varr. ©. 7 vervollſtaͤndigten Stelle I, 7 &. 37 Kr.: „Varro in primo de origine linguae latinae*, den andern ber fijon von Bondam Var. Lect. ll, 13 ans Licht gezogenen, vn Wald Emend. Liv. 6. 172 f. berichtigten aus 1, 4: ;Varro in secundo de antiquitate litterarum.* Darin, bew Titel de origine |. I. mit tem erſten Buch de |. lat. zu henilficióru, hätte Müller 6. 264, aud) abgefehen von ver jet Wes Mujetn Katalog bezeugten Selbflänvigkeit ver aus 3 Büchern

deu Schriften nennen, in denen Varro (djeine "Dinge behandelt zu Haben. '

A

530 Die Sähriftftellerei

beſtehenden Schrift, Spengeln nicht folgen follen; aber auch mein Sbenti&ciren ver beiten Priscianiſchen Titel (de Discipl. €. 54 ſ.) nehme ich, in Betracht fonfliger Genauigkeit dieſes Gras. matifers beim Citiren der Varroniſchen Schriften, und in Folge bet erweiteoten Blids über die Varroniſche Polygraphie, zurück. Beide Bruchſtücke betreffen die Lehre von beu Buchſtaber; das exfie: ul len scribit, quisa οἱ vicesima egt lillera (quinta vigegima οἱ littera €.) quam agma vocan!, cuius forma nulla e$ vox communis csl Graecis el Lalinis, ul his verbis: aggulus, sg- gens, agguilla, iggerunt. in huiuscemedi Graeoi et Atta ne- sler bina gg scribunt, alii n et g; das zweite: lingua Chal. daeorum singularum nomina litterarum ad earum formas esse faclas, el ex his certum fieri cos esse primos aucieres |ψίο- rar. Gang verwandte Erörterungen über bie Buchflaben füßet nun aus Varvo's zweimal genannten libris ad Alttium Ἠουψείν Comm. Dom. &. 9. 27 an: olim XVI fuisse, postea .ex su- pewfluo addilag alias lilleras οἱ factas XXIII. hebemms hee io libris ad Attium apud Varronem , οἱ cur tei sint el quaro o0 ordine positae οἱ quare isdem Boiminibus vocentur: use ejeben Ruhnken b. Heuſfinger à. Mal. Theod. ©. 64 fehr umglüdlih ad Alticum fuhfituiren, Oſaun Anal. S. 67 feinen Liebling Aleius einführen wollte. Hiernach draͤngt fi fo unabweisber wis möglich die Gom&ination auf, daß eine ter beiden in Rede fee brg Echniten tan ?. Attins gewinmet war. Die Wahl bleidt mái zweifelhaft, wern angegeben wird, bafi ter, an ten ein Bud gr richtet ift, nad antifer Auffaffung nift in der britten Perſon basin vorkommen fam. Wir nehmen temnad de antiquitate. lilterorum ad AMium libros (etwa Ires) als eine (id) fpeciei mit bem Vuch ftaben beſchäftigende Einzolſchrift im Auſpruch, währces ; oem tet Schrift do origine linguae latinae derſelbe Stoff um einen Theil bildete, ein größerer Theil entweder weiter auggteiſes den geſchichtlichen Unterfachungen over auch riymolegsfehen: ξανα gen Raum eröffnete. Ob Appulejus de diphikongis S. 125 0%. unb de nol. aspirat. &. 107, wo er Drthographifch - etymologiſches and Varro's libris (das zweitemal libro), arg ,, gite. lo- Pw

des M. Terentius Barro. 531

linae anführt, wirklich nur aus unfern de verborum origine fan. befnben Büchern de 1. |. fchöpfte, indem er, wie Spengels mir Srieflich mitgetheilte Meinung ift, Barro’s furge Angaben auf eigene Hand erweiterte, will ich dahingeſtellt fein laſſen, dagegen aber bie Möglichkeit nicht übergeben, daß bier von einer Notiz des Lydus de magistr. 1,5 ©. 125 $9. Anwenbung zu machen fei: οὐδὲ γὰρ αγνοήσας Ῥωμύλος 7 οἱ κατ αὐτὸν δείκννται κατ’ ἐκεῖνο καιροῦ τὴν Ἑλλάδα φωνήν, τὴν «ἰολίδα λέγω, dg qas» το Κατων ἐν τῷ περὶ Ρωμαϊκῆς ἀρχαιότητος Βάρ- θων τε 0 πολυµαθέστατος ἐν προουιµίοις τῶν πρὺς Πομπήῆιον αὐτῷ γεγραμµµένων, Ενανδρου καὶ τῶν ἄλλων ᾽4ρκάδων εἰς Ἱταλίαν δλθύγτων ποτὲ καὶ τὴν Alorıda τοῖς βαρβάροις ὀνσπειράντων yarnr. Wie gut Ὀίε[ε Argumen- tation in eine Urgefchichte ber lateiniſchen Sprache paßt, ift Har, und fo wäre vielleicht ın der Annahme von kibri tres de origine linguae latinae ad Pompeium tie Röfung eines Problems gefun- den, bad Krahnern C. 20 nicht ohne das Wageftüd, Πομπώ- νιον für Tlounnıov zu Schreiben und ba ετβε Buch de 1. lat. bem Aiticus gewidmet zu benfen *), Tösbar fchien. War hierbei ganz über» ſehen, bafi ed ja dann bei Lydus heißen müßte ἐν τοῖς (ober τῷ) πρὸς Πομπήιον γεγραµµένοις fyeryvauuerp),, da bod) wahrlich memand eine Borreve zu einer Borrede (denn was ift ein Einlei⸗ tungébudj anders ?) citiren wird, fo fällt diefer Anftoß bei unferer Berfnüpfung afferbing$ weg; aber dennoch bfeibt immer möglich, taß Barro bem Pompejus irgend eine andere, gar nicht nothwendig grammatiſche Schrift zugeeignet hatte, in Deren Einleitung ex (ij über bie Verwandtſchaft italifcher Urfprache mit dem Neolifchen beiläufig aud»

' Ausdrücklich bezeichnet zwar Barro V, init, VII, extr. nur bie Bier 11—1IV, nit I—IV, al$ dem Septimins zugeeignet (qui mihi fait Quaestor d. i. wie Bopma Bibl. Varr. S. 498 binyujebt, in Cili- cia; warum aber nicht eben fo gut in Hispania?) Mber fellte Barro mit der Dedication einer bloßen Ginleitung überhaupt irgendwem eine hefondere Gre zu erweiſen gemeint, vollends gerade den Pompejus damit abgefpeift haben, wie dieſes Spengel und Müller annahmen? Nur was bages den Krahner vothringt: etiemsi temporum ratio hanc sententiam non

t, vix cogiteri liceret Varronem ad Un. Pompeium aliquid de Wagus latina scripsisse, haͤlt nift Stid-

532 . Die Odriftfellerei

lief. Wenn in einem folhen Verhältniß zugleich die auffallend umfländliche Ausdrucksweiſe der. Citatiog ihre einlenchtendſte Gio rang finden würde "), jo laſſen fij aud zwei berartige Schriften nennen, bie in der That an Pompeins gerichtet unb für ihn eigens gefchrieben waren: evgfíd) ber Εἰσαγωγικός, ex quo, wie Gel lius XIV, 7 fagt, disceret Pompeius, quid facere dicereque deberet, cum senalum consulere, ber indeß für Lydus nicht a Betracht kommen kann, ba er wach Barro’s eigenem Zengniß bei Gellins verloren gegangen war; zweitens bie Ephemeris na- valis, welde Barro nah Mai’s Itinerarium Alexandri M. c. 6. Cn. Pompeio olim per Hispaniam mililaturo . . . . elabora- vit, ut inhabiles res eidem gesturo scire esse! ex facili incli- naljonem Oceani alque omnes reliquos motus aerios prae- scientiae fide petere ut declinare **). Freilich müffen wir um ben Varro fer ſchwerfällig benfem, um ihm quyntranen, bap ec fe . wealtifhe Zwecke mit fo unpraktiſcher Gelefrfamfeit einfeitete. Wie bem and (ei, etymologiſche Grórterungen konnten, nad bem Gionbpnnfte der Alten unb des Barro inóbefonbere, von Ὀτεί dern de origine linguae latinae nit wohl ausgeichloffen fein, und fo bürfem wir uns berechtigt haften, ba6 Berhältuiß fanmtti Her grammatifcher Schriften Varro's fo zu beflinmen, daß mit bem aufaflennfien Werke de lingua latina parallel liefen vier Special

*) Bar ε6 nit das Dieparate bes Stoffes in ten προοιρίοις unb im Buche ſelbſt, was bie cinfad)fte Form des Eitats ἐν τοὺς rn Σομπήιον γεγραμµέγνοις umgeben ließ, fo wüßte ih nur nod die Me livitung, daß mit πρθοιµίοες ein ganzes Ginleitnagébud) zu einem gré» Bern Werke gemeint fei. das (nebf dem GBinleitungsbude) dem Spem jugeeignet war, wie möglicher Seife 5. 3B. de iure civili, oder felbR rum humanarum entiquitates, über dereu Empfänger wir nicht unterrichtet find; die Chronologie wenigfiens thäte feinen Ginfprud), ba gerade zwifchen bie Herausgabe ter Humanarum und ber bem Gäfar gewidmeten Divinarum rerum libri der politifche Wendepunkt (706) fallen fennte. Die I dürfen wir, ba wir den Barro 708 und 709 mit den Büchern de * beſchaͤftigt wiſſen, nicht lange nah Varro's Berföhnung mit Giu anjepen. .-

**) Diver wie Schneider €. 226 aus Muratori abbruden (aj: fen: laboravit ut res externas eidem gesiuro aperiret, ve is Ocesni bericuls peteret. atque omnes reliquos motus aerios praescientiae fide declinaret.

des M. Terentins Barro. 533

ſchriften, nämlich mit bem erften Viertel vie Bücher de origino linguae latinae, mit dem zweiten Viertel bie de similitudine ver- borum usb tie de ulilitale sermonis, (mit dem vritten Biertel, bem. fyntaftiichen, feine befannte inzelbearbeitung,) mit bem letzten Viertel, wenn aud) nicht nothwendig deren Inhalt ganz bedenb, bie Büder de sermone latino: während dem Inhalte des evften Vier⸗ tel6 nod vorauslag die Schrift de antiquitate lillerarun, bem Ganzen aber zur Seite βαπὺ erflfid die Epitome, und zweitens ter Abriß de grammatica in den Disciplinarum libris.

Wir find mit ben einzelnen Titeln unfers Kataloge zu Ende und haben jept noch einen Blid auf das Ganze zu merfen, zu biefem Behufe aber zunächft Όαθ Maß feiner Bollftänbigfeit zu prü⸗ fen. Obgleich er 38, ober wenn wir do valetudine. tuenda und einftweilen einmal bie libri singulares X abrechnen, 36 Nummern enthält, fo fehlen tod nicht wenige und nicht umwichtige Barroni« ffe Bücher. Bon folchen find fdjon beiläufig vorgelommen 1. ein .poema* (de rerum natura?) 9. de compositione sati- rarum: 3. de philosophia liber (wenn nídt logistoricus) : 4. de gente populi Romani LIV: 5. de familiisTro. ianis libri: 6. tribuum liber: 7. Aetia: 8. de poetis libri: 9. de utilitate sermonis libri (IV): 10. de an- liquitate litterarum libri ad Attium: 11. Εἐσαγω- yrxóc ud Pompeium, gefchrieten 683, als Pompejus mit Graf [πό zum Conſulat defignirt war, wie Gellius angibt: 12. Ephe- meris navalis ad Pompeium, von Begetins V, 11 füryer ges want libri navales, t. (. Schiffahrts⸗Prognoſtika, verfaßt 677 ober kurz vorher. Hieran reiht fid fogíei 13. bie zweite Ephemeris (rustica over agrestis) in bem Sinne eines Laud⸗ wirtbichafts-Ralenders, jedenfalls nach Gáfar'6& Berbefferung des rö⸗ mifchen Kalenders (708) abgefagt, und als eine Ergänzung (Bore arbeit 9) der Bücher de re rustica anzufehen. Denn fo vürfen teir Aufſchrift und Inhalt dieſer beiden Ephemerides burg Bergfes Unterfuhung im Rhein. Muf. f. pit. 9t. F. 1, S. 367 ff. als feftgeftellt betrachten, und alle frühern Irrthümer mit Stil» ſchweigen übergeben. Ohne alle Ueberzeugungskraft, ja, wie [don

534 Die 6éviftRellevei

de Discipl. 5 19, 3 Gemerft warde, entſchieden widerlegbar if Rrahners (6. 18) und Merkels (Prolus in Ovid. Ib. 6. 361) Berfug, mil des Epbemeris navalis, und zwar als Theile bevírfbrn , zu (bentificiren 14. de ora maritima libri, foem verſchieden vou ,opere quod de liltoralibus est* bei Geli aus: und 15. de sestuariis liber, von 9Barve felbft citirt de |, lat, 1X, 26 „in libro quem de aestuariis feci“: zwei Schrif⸗ ten, über deren eigentlichen Zwedi und Sinlof fij nichts Näheres fo» gen läßt. Wenig Marer find 16. de gradibus libri , woraus Gervins zu Λου. V, 412 ,germanus est de eadem genilrice manang“, non ul mulli dicunt, de eodem germine , quos ille lantum „Iraires“ vocal anfifrt, alfo = de gradibus necessitu- dinum , wie man wohl mit Recht fwpplitt hat. Ob es etwa aud ber privatrechtliche Geſichtspunkt war, unter ven hier eine «τότε. sung ber Verwanbtichaftsgrade geſtellt war, die mehr als ein fünte? Kerner füllt aber jept, bei fo wefentlich erweitertem Geſichtekreiſe über Ausdehnung und Mannichfaltigleit Varroniſcher Schriftſtellerei, aud) jeder Grund weg, 17. Rhetoricorum libros eines Autors zu bezweifeln, ben wir felbft als Berfafler von 99 Vüchern Orationes and 3 Büchern Suasiones fennen gelerat haben, obgleich derſelbe aufertem auch einen Abrig der Rhetorik ale Theil der Disciplinarum libri (de rhetorica) gefihrieben fat. Freilich beruht die ausführlichere Darfiellung auf bem einzigen Zeugniß tet Priotian IX, ©. 879 9.468 v. : „Varro ia IH. Rhe- loricorum* ; aber wie viele nur ein einziges Mal, namentlich aud von Charifine, erwähnte Varroniſche Büchertitel find uns oben be gegmet, die durch den Katalog des Ouremymuó eine zum Theil une geabute DBeflätigung empfangen haben! Wenn fei Gidtung bet Rragmente anterer Schriſtſteller vor Sem der Verdacht toad) fein muß, cb adt unter ſcheinbarer Verſchiedenheit tus im SBicflidyieil Qeide ſich verſteckt, fo iR bei Varro bie entgegengefehte Weithen WON in dem peincipmaßigen Serredée. Vicherliche Ulrike ber qat wire 60, anf das treimel bei ont serere Verre Rhetoricorum (ib, X X. etra ja geben, ba Wej fo gui wir bad it Iufelten Toss fd) Inkente Rei publicae bh. XX usb Es

des M. Terentins Barro. 535

rusticae lib. XX veiner GSehreibſehler I für Roram humanarum Nb, XX, woſelbſt die, zum Theil durch den Inhalt ſelbſt entfhel- besten, Fragmente Ῥορήια lüngft untergebracht Μι; sore tole aud für de re rustica theile de rerum natura (f. o.), theiie de re publica owe de re P. R. in anvern Stellen von ten. Sb» fihreibern ted Nonius gepfuicht ift: wal. de Disc. Φ. 3. Yon wie umgleiher Gewähr vie lleberfieferung verfthiedener Terie ift, bad ift gerade ber Gegenfap zwifchen Nonius und Priselan zu Iehren ſehr geeignet. Den Priccian $aben wir obiit Ausnahme von bewährter Zuverläffigfeit im Citiren Varronifcher Schriften gefun⸗ bem ; mad im enigegengefeßten Sinne Oehler Varr. Sat. 6. 67 geltend machen wollte, ift ohne allen Belang. Um fo zuverſichtli⸗ der dürfen wir der Sache nad) einen Achten Titel in Barzo’s 18. Mensuralibus bei Priscian Vlll, 6. 818 9. 403 Ar. etw, nen, wem auch gern zugeben, bag ver Form nach Piento:Boeibins de geomelr. &. 19231 (ed. Basil. 1596) genauer Varro de mensuris haben may, was indeß auch Prisctaniiche Handſchriften geben. Ich Hatte de Discipl. libr. €, 5. 7 und 13 nachgewieſen, wie fid) dem Varro aus bem Begriff der geomelria im επββια Zufansmenhange damit ber der gromelica abfeitete; baB auf eine Varroniſche Behandlung arontatifdjev Gegenftánbe verſchiedene Bruch⸗ ſtücke linweiſen; daß eiu Abfhuitt από „Varro de geometria^ ältere Agrimenſorenhandſchriften geſtanden Gabe, wovon in unferer äteften nodg wie Meberfchrift erhalten iſt „Iucipil Kber Marci Bar. ronis de geometria ad rufüm felicitos silium; daß Sfivormd, απ bem fij noch febr erfenubare Ausläufer der Barroniſchen 6 [efxfamfedh hin erſtrechen unb Varroniſche Sigteritót einen wenn aud mittelbaren Einfluß auogeübt bat, eigene Kapitel de agris, de finibus agtorum, de wenswris agrorin, in feinen Origines fat. linfiveilio alfo, wie Weber ©, 35 des kürzlich vou ihm herauege⸗ gebenen Fragmentum Boethi? de arithmetica esfannt hat, war ed die Schrift de mensurit, worin Varro viejeffe Agviiaenforen- funft und Aehre eigens in vollſtaͤndigem Zuſammenhange abjanbefte, die er im vierten, de geomelsia überſchriebenes Bude ver novém disciplinae nur in Grunelinien berlährt haben wien: in ähnlichem

536 . Die Säriftftellerei

Verhaͤltniß wie das ere, dritte und fünfte Buch (de grammatica, de rhetorica, de ariihmetica) έῴτε weitere Ausführung ebenfalls in felbftändigen Werten empfingen. Und biefes wäre auch ber Ge fichtepuuft , unter dem bie in Hieronymus’ Katalog erſcheinende Schrift de valetudine tuenda aufzufaſſen wäre, wenn fie doch ſelbſtändig beftanden umb feinen Logiftoriens gebildet Hätte: nämlich als fpecielle Ausführung des de medicina f$aubeínben, muthmaßlich achten Buchs ber Disciplinae. Ob übrigens das i die Agrimenjorenfammlung aufgenommene Varroniſche Stud eben biefe$ Disciplinenbuch, wenigfiens bie auf Gromah? fpeciell bezüg- liche Partie beffelben war, oder aber die gromatiſche Schrift de mensuris fef6g, ift nicht zur Evidenz zu bringen. Im evften Falle müßte jedes einzelne Bach der Disciplinae eine befondere Dedica tiom gehabt haben, ſchon dieß wicht febr wahrfcheinlich ; mod) weni» ger wahrfcheinlich aber, taf um eines einfchlägigen Theiles willen das ganze Buch aufgenommen worden wäre, unb doch bliebe wieter- um für einen berausgenommenen Theil die Dinzufügung des Ras mens, bent das Ganze zugeeignet war, unverflandlih. Im zweiten Falle müßte die Schrift de mensuris ein liber singularis gewefen fein, um mit libellus δειείῴπεί werben zu Tonnen; warum aber finden wir alsbaun neben fo tiplomatiflh genauer Angabe des De bicationénamenó nicht eben fo genau ben Titel de mensuris flatt de geomelria? War etwa gerate biefes [εβίετε der achte von Barca herrübrende Titel, fo daß die Schrift zur Unterſcheidung von bem gleichnamigen Disciplinenbuche den Zufap ad Rufum ,Silbium* (Suilium *) erhielt, ähnlich wie de lingua latina ad Ciceronem und ad Marcellum , weiterhin aber noch größerer Deutlichkeit hal⸗ ber de mensuris nad vem Inhalt genannt wurde? Exdlich nuuflen von nicht unerheblichen Umfang geweien fein SBarro'€ 19. Epistulae umb 20. Epistolicarum quaestionum li- bri: welde Iedtere Auffchrift Gellius Praef. 6. 9 unter ben Bei ſpielen pikanter Büchertitel $at. Das Berhäliniß beider Titel if nichts weniger ale Mar, auch tie beiberfeitigen Srudjftüde in den bisherigen Sammlungen noch gar mit in Drbaung. (Eine wenig Ren W6 ja einem gewiffen Grade pesmifige , in fachlichen Je

des M. Terentins Barro, 537

tereſſe gemachte Zufammenflelung von Briefen haben wir yunádjft ia ben Epistolicae quaesliones anzuerkennen, {εί es daß Varro wirflihe Briefe, in denen er zufällig wiſſenſchaftliche Gegenflände beſprochen hatte, fpäter aus feiner gefammten Correspondenz auf» wählte und zu einer eigenen Sammlung vereinigte *), oder daß er erft zum Behuf einer folhen Sammlung wiſſenſchaftliche Erörterun⸗ gen in Briefform nieverfchrieb **) (womit gar nicht ausgefchloffen if, daß auch diefe Briefe wirklich am ihre Adreſſen gelangten). Als überwiegenten Stoff folcher brieflihen Verhandlung finden wir i den freilich febr geringen Brucflücen bei Feſtus, Gellius, Seraius autiquari(de und flaatsrechtliche Fragen, Punkte aus bem Gebiet de verborum significatione, aud) rein Grammatifches wie bei Eharij. S. 84, 30 über quo loco und quo loci, ober ©. 55 über. quintus tricensimus und quintus οἱ tricensimus; (aud) ©. 81: f. u.) Das legte Buch, welches vorkömmt, ift nicht das von Cha⸗ riſius ©. 97 unb Diomedes G. 371 citite fechfle, fondern min- deftens das fiebente, ba βώ das Citat Epistolicarum Vll. δεί Eharif. S. 55 (mo früher Epistolarum gelefen wurbe) eben fo ungwribeutig als Abkürzung funbgibt wie ©. 84, 30 Epistolicarum libro VI, ver vollſtändig ausgefchriebene Titel and) überhaupt nur zweimal bei biefem Grammatiler fi findet 6. 97 umb 111. Chen barum liegt es aber auch überaus nahe, auf der andern Geite bie zwei Citate Epistularum lertio &, 81 und Epistularum VIII 6». 84, 5 für Verſchreibung flatt Epistolicarum zu nehmen und hier, από einen Umfang ber Sammlung von (wenigflens) 8 Büchern zu fliegen, da, wenn Epistularum libri daneben exiftirteu, bieft bate um bod nicht in ben Händen des Charifinus oder, feiner Gewährs⸗ männer gewefen fein müjjen. Daß fie aber eriflirten, läßt fif aus den Stellen des Ronius, in denen einzelne Briefe ad Caesa- rem, ad Fabium, ad Fufium, ad Marullun, ad Neronem (vgl. de Logistor. 65. VI) angeführt werben, mit Sicherheit keinecwe⸗ ges folgern ; denn was hindert zu glauben, bap bieß eben lauter

*) Auf Anlaß einer wirflihen brieflihen Frage fhrieb Varro au Ser. Guípicius, was Gellins IT, 10 erhalten Bat.

**) iBergi. C. Valgius Rufus de rebus pe episiulam quaesilis bei: Gellius XII, 3 und Gberifíue.

538 Die Shriftfielleret

Briefe der ,Epistolicee quaestiones“ hetitelten Sammlung waren, ba nämlich dieſer [εβίεε Titel bei Nonius niemals vorkommt? Ja in diefer Borftellung zu beftärfen fann eine Vergleichung mit Geffiué fehr geeignet fcheinen. Gellius Hatte vie Epistolicne quaesliones *), und kennt feíne Epistularum libros. Aus jenen führt er das größte Sirudftüd, das wir haben, zugleich mit Angabe des einzelnen Briefes, tem es entnommen, XIV, 7 fo an: Varre ait in litteris quas- ad Oppianum dedit, quae sunt in libro Epistolicarum quaestionum quarto, und nochmals 6. 11: Haec et alia quaedam id genus (ed waren die von Varro aus bem verloren gegangenen Εἰααγωγικὺς ad Pompeium wiederheften örterungen) in libro quo supra dixi, M. Varro epistula ad Op- pianum seripta exsecutus esl. Folglich wirb aud berfeTben Gam [ung gefchöpft fein, was Il, 10 aus einer epistula bed SBarro ad Servium Sulpicium mitgetbeift wird **) : unb bod) nennt hier (Φε, ins die Epislolicae quaestiones nicht au$brüdfid. Wenn e demnach aud) für Nonius unentſchieden bleiben mng, ob fich midi auf dieſe Gammfimg alle jene BriefsCitate beziehen (obwohl: aller dinge in ihnen feine Spin einer willenfchaftlichen Erörterung 6ου kömmt), fo haben wir bis jest ein unzweidentiges, poſitives Zeug m$ für das Vorhandenſein einer zweiten Brieffammlung, Epistu- larum, noch gar nicht. Die Frage aber, ob ein folches in vier Citaten bed Nonius, die nod; übrig find, gegeben fei, wird fid) mi ziemlicher Zmverficht bejahen faffen, aud) ohne daß für die befremdliche Form des Titels, ver mit geringer Abweichung in jenen Citaten wieberfehrt, eine einlenchtende Grffarnng gelingt. Nämlich 65. 141 Varro epistula. latina, &. 419 Idem epistolis latimae, &, 191 Varro epistula latina hbro L, ©. 473 Varro epistula latina lib. Η., überall wie es fdjeint ohne Variante. Was bierin βεᾶ!,

») Daß VII, 10: „Verba Gatonis sunt ex primo Epistolicarum quaestionum“ Catonis irethüntlich Περὶ ftatt Varronis, hat Lipſius Var. Lect. llf, 21 fängft bemerft.

**) Diefe €telle Bat. 9toniu8. ©. 112 ausgejhrieben, und tarum heißt es bier fo ſchwerfällig: im epistula quam adversus Marcum (ic) Sulpiciem dedi, während die übrigen Gitate einzefner Briefe ans den vci

arammatifchen Vorraͤthen ſammen.

des QR, Terentius Varro. 539

darüber wünſche ich von Aubern Belehrung. . Den Begriff von Briefen feflzubalten und nicht eine in epistula liegende Corruptel je vermuthen gehistet Inhalt und Form der Bruchfläde ſelbſt, 4. B. si venisses Capuam . . . . ., si le vindicare in liberiatem non potes . . . ., luum opus... . .; bens ben Gebanfen an einen Satirentitel, wozu die zweite Perfon allein noch paßte, [Φίίεβι lib. I. umb ll. aus *). Am Teichteften [ίεβε fid, indem man von lati- niae auégimge, auf einen Frauennamen rathen, 3. B. epistula Atiniae , und dieſes mit Varro in epistola luli Caesaris δεί Ro ains C. 263 zufammenftellen, woraus erhellt, tag auch Briefe von Cerreiponbenten unter den Barroniichen fid) fanden; wenn es nur beſonders glaublich zu finden ware, bap Barro gerade mit einer Frau mehrere Bücher von Briefen gewechfelt, unb auch die Bruchftäde fefoft mehr danach ausſähen am eine Frau gerichtet zu ſein. Hatte alfo etwa Barra viel in griechifcher Sprache **) correſpondirt, daß feine Epistulae in zwei Oanptabtheilungen, Graecae und Lalinae, geíonbert waren? Indeſſen hatten auf eine folde Scheidung 9tüd- ft zu nehmen allerdings Iateinifche Grammatifer am wenigften Anlaß, wo es fih um Beibringung von fprachlichen Belegen fan» beíte. Oder iſt das lalinae [ocaf zu faffen unb orbnete Varro δεί ber Herausgabe feine Briefe nad) feinen Anfenthaltsorten, von we fie datiert waren? fo bag Lalinae bie von feinen in Latium gelen genen Billen, der Tusculaniſchen unb Gafinatiffjeu, nnb etwa Cam- panae be von feinem Cumanum erlaffenen Briefe gewefen wären. Aber wel ſeltſaue und ungewöhnliche Zufanmenfaflung αἴόνανα

*) Man führe nicht ten Periplus oder ΓΠερέπλονςρ bag

an, den Dehler 65. 61 allerdings richtig als Satira erfannt Bat, he. efe fen liber I. (mit tem Stebentitel περὶ φιλοσοφίας) neben einem liber 1. (wofür ein Nebentitel wie περὶ ἱσιορίας oder περὶ πολιιείας vermutfet worden ift de Discipl. 6. 8) durch bie ficherften Anführungen feftftebt. Deun t6 wird geflattet fein, fid) hierunter nicht Toon eine zweitbeilige Satira, al& vielmehr eine Dilogie von zwei in en zu einauder gefegten unb fid) nut gegenfeitig ergänzenden Satirae verzuftellen : gerade wie ja aud) bie zu einer Trilogie verbundenen Tragödien nicht aufhören drei einzelne Stüde zu fein.

*9) Griediifd foll nad Breller Hist. philos. Gr. R. €. 411

Barro aud) über Philoſophie gefchrieben | aben; aber bei Cicero und Aus guftin, bie dafür angeführt werben, flet fein Wort baven.

540 | Die Schriftflelleret

mit Latinae , anflatt der einfachften Unterſcheidung von Epistulae Tusculanae, Casinates, Cumanae, bie jeder erwarten würde. Und etwa gar Latinae aus Casin. v. (. Casinates entflanden zu den⸗ fen, wird bei viermaliger Wiederkehr auch niemand rathlich finben. Man (iet, ohne eine neue Notiz, die nach einer von tiefen Geiten hin mit fo viel innerer Probabilität den Ausfchlag gebe, um das entiprechenve Bedenken in den Hintergrund treten zu Taffen, ift in biefem Gewoge von gleich berechtigten ober unberechtigten Möglich⸗ leiten. fein. fefter Fuß zu faffen *).

Wenn zu biejer Reihe Barronifher, von Hieronymus über. gangener Schriften noch ein Titel mit bem Anfpruch auf eine eigene Nummer Hinzulommen darf, fo find es allein 21. de comoe- diis Plautinis libri, aus ten oben angebeuteten Gründen. Um Vieles zweifelhafter müffen Augurum libri erfcheinen, tere Begründung durch einen fo wenig felbfländigen und zuverläffigen Autor, wie Macrobius Sat. I, 16 ift, in hohem Grade mißlich bleibt. Aus Barro’s eigenem Zeugniß durfte ein Tribuum liber ale befondere Schrift anerfannt werben, obgleich derſelbe Gegenſtand in den Humanarum vorfommen mußte. Bon ben Divinarum wer es, wie wir burd) Auguſtinus beſtimmt wiſſen, taó dritte Bad, welches ganz de auguribus handelte: wie leicht fann αἴ[ο ben Pin ra libris gatt libro tie Unkritik des Schriftftellers oter amdj fti nes Vulgartextes verſchulden! Denfelben Zweifel deutet Merkel Proleg. in Ovid. Fast. 6. CXV an. Wozu nod fómmt, bof fonft fein einziger Theil der in ben Divinarum behandelten Ge genftände noch außerdem in einer Specialfhrift ausgeführt erfcheint, in bemerfenswerthem | (Gegenfage zu ben. Humanarum: es müßte denn jemanb dem liber ΙΙ. de pontificibus wollen das „Varro im

*) Erf ich bemerfe ich, bof in ,Epist. Letinis® (djon Aufonins Bopura, ähnlich wie oben geſchehen, Epist. L. Atinii* zu finden meinte, οὔπε jebodh dlefe Vermnthung durch eine beftimmte hiſtoriſche Rachweifung

näher ὑεβ δω fria: Man vermißt eben, daß fie mehr als palaͤe⸗

. Rm 5 auf bie viermalige 9Bicberfebr einer unb ber aud) fein zu großes Gewicht zu e: wiederholte Fehler Varro Gallo

des M. Terentius Barro. 541

Pontificalibus“ des SulgentiuS 6. 561 zur Seite flellen. Je⸗ benfalló nicht unter einer eigenen Nummer [át fij aus Favorinus δεί demfelben Marrobins Sat. II, 14 tas Varro ad Libonem primo aufzählen, ba mit Ausnahme der erhaltenen Bücher, bet Logistorici, und ber wenigen Werke, deren Empfänger wir feunen (de vita P. R., de sermone latino, de anliquilate litterarum, de geometria, Ephemeris navalis, Εἰσαγωγικος, Rerum divi- narum), ed fo ziemlich von jeder ber bisher anfoezählten Schriften möglich ift, daß fie Varro's Freunde 8. Seribonius Libo gewidmet war, tie Form des Citats aber nicht auffallenber ift als Varro ad Ciceronem, ad Marcellum, ad Alttium. Mehrbeutig, aber feine eigene Schrift begründend ift die Anführung des Servius zu Aen. X, 894: ut etiam Varro in ludis theatralibus do- cel. Go teni; ed unmöglich ift, bag bamit de originibus sce- nicis ober de scenicis aclionibus gemeint feí, fo fanm man fid) bodj auf die Frage, was das zunächft Iiegende (ri, nur mit Mer» fef (f. Parerg. Pl. I. praef, 6. XXVII) für dasjenige Buch ent» ſcheiden, welches de ludis scenicis ausbrüdlich handelte und über fhrieben war b. í. das zehnte der Rerum divinarum. Daß nichtö anderes als bíefe Divinarum libri mit tes Arnobius VI, 6 bilofichem Ausdruck Polyandria bezeichnet find , ſcheint mir gegen Popma umb Crenger von Merkel Proleg. zu Ovid's Fast. 6». CLXXXIX und Dehler Varr. Sat. ©. 68 ff. fattfam erwies fen, wie anf Schneidew in Philol. I, 65. 23 urteilt. An Historiarum libri neben ben Annales, ven Humanarum und bem Vrbanarum rerum zu glauben wollen wir benem überlaffes, bie. aud) de re publica liber XX für möglich halten, tie Varroniſche Θῴτί[ιεκλαθί mit einem Bellum Punicum secundus aus vem Fãlſcher Appulejus bereichern, eilf Bücher de vita P. R. kennen, die Bücher de lingua lalins und de sermone lelino für einerlei erflären, auch Siagang. vel de historia unb Cetus sive de liberis educandis µε | un ober, wie Lion, in ΘεΠίαθ Worten I, 18 ‚vorabulorum“ einen Barronifchen Buchtitel finden.

m zum Theil im Frühern, zum Theil anbertvárté

}( B. de orthographia ober scenodidascalico),

542 Die Schriftſtellerei

mande mit Recht auf Satiren zurückgeführt (wie „in Plautorino*, sin poelico libro“, praetoriana, de numisınalis, περὶ αἱρέσεων micht zu paralfeli(iten mit περὶ yagaxınoor), ober ald Xheife bet Humanarum erfaunt worden (wie in prodigiosa virium relatione, f. Rraßner ©. 14.) Wie.de bello et pace, de diebus yw fef, fen ift, fo vielleicht de seculis δεί Geroiut zu Aen. VIE, 526, ba in der That de seculis Varro Antiquitatum daodevicesimo ge handelt hatte nad) Genforimud de d. nat. 17.extr.: obwohl mit die Beziehung jenes Varroniſchen Gitat& durchaus mit Fler i. Ein grober Irrthum iſt der dud) neuerlich Mehler Sat. ©. 3) noch feſtgehaltene Complexionum liber VI, womit wohl niemand einen vernünftigen Begriff zu verbinden, wofür auch niemand die Duelle nachzuweifen gewußt bat; fo ftanb nämlich nur vor Pat [Φίαό bei Diomedes 1, ©. 371 ale falſche Resart für Epistolica- rum quaestionum. Die fogenannten Sententiae Varronis find e$ nicht werth, cin Wort über fie zw verlieren. Endlich was das Hoaxisıdslor war, von tem in Cicero's Briefen an 8t ticus wiederholt die Rede i (Varronis διάλογον XV, 13, 3. Ἡρακλειδεῖον illud XVI, 11, 3) imb welches, nachdem Bar fange hatte tarauf warten Iaffen, dem Cicerv fo gefiel (XVI, 19), wird niemand erratben wollen. Doch zweifle ich fmwm daß, wo von Dialogen Varro's die 9tebe ifl, an bie Logistotici jw den fen fci, für welche die Dialogform nad freilich ſchwachen Spuren ale wahrſcheinlich bezeichnet worden de Log. €. XI[ f. Bir Barro in. Wahl, Plan, Form und Namen feiner Bücher unb 96, ertitel fi; an griechiſche Vorbilder anſchloß, läßt fij zwar jet mehr nach einzelnen Belegen ahnen als mit einiger Bol. ſtändigkeit überfehen, dennoch aber wohl mit obne Glück weil verfolgen, namentlich im Gebiet der Satire. eben Herallides Porticus dürfen wir muthmaßlich den SPeripatetife? Ariſton a($ Ber bild für Varro's Tithonus περὶ γήρως betrachten €. Rein. Biel, fe 99i. N. δ. I, €. 194 f) und nach dicken εμάς ΗΝ ſelbſt mythiſche Ginffeibung nicht δα ΗΡΑ Sache

*) fRünlid) für die Logiar 6 eine Menge von Titehe,

des M. Terentius Varro. 643

nur als möglich zu denken, bof für eine politiſche Satire auf das ετβε Zriumvirat der pifante Titel Τρικάρανος gewählt worben , ofne

Bragmenten felbit zujammengeftellten Spuren. Unter dem διάλογος Varronis bei Cicero laͤßt fif aber eine Satire nicht verfteben, und daß je: ner Jırdoyos mit bem ᾿Ηραχλειδεῖον befielben Barro (denn daß aud) Eis ceto. felbit bie Abfiht hat ein Ηραχκλειδεῖον zu fhreiben, geht und hier nidjt an) einerlei ift, lehrt der Zufammenhang und die Vergleichung der Briefe feit. Heraklides aber und Ariſton flanden rüdfihtlih der mythi⸗ (den Ginklebung philofophifcher Stoffe auf einer Linie, und es werben ges rade in bdiefer Beziehung des eritern 4βαρις und des zweiten -Auxwr, worin wie (djeint Tithonus eingeführt mar, zufammengeftellt von Plus tar) de aud. poet. 1, (owie Heraklived als µυθωδης καὶ πλασµατίας bezeichnet vit. Camill. 22. Hiervon fann man fid) verfucht fühlen auf ben Ber ariff der Aufihrift 4ογιστορικοί jelbft eine Anwendung zu machen : worin bod, fo viel fid) abfehen läßt, nur eine eigenthümliche VBerfnüpfung entweder von Mythus unb Geſchichte oder von Philoſophie unb Seſchichte augebtutet fein kann. Indefien iit freilich alles zu wetten, daß im eriten Sinne vielmehr Ἰυθιστορικοί gebildet worden wäre. Nichts fcheint mir willfügrlider und meniger erflärend als Debler’s (Sat. ©. 57) Definition: in quibus, si quid ex fragmentis eorum |?) et ex ipao vocabulo (?, colligi licet, virorum gravissorum dicta factaque Varro getnlisse videtur optimisque exemplis propositis illud potissimum sta- duisse, ut aequalium mores in quodvis vitium indies magis pronos an- tiquitatis probae et simplicis memoriae ope emendaret ac retineret (?). Praktiſche und patriotifhe Tendenzen, im etbijdjen, im teligiófen, im polis tifchen Gebiete, Bat allerdings Varro überall, wo nicht Bervortreten laffen, bod) im Hintergrunde gehabt: aber zu einen begrenzten Bilde von irgend einer feiner Schriften fann uns biefe Beobachtung nicht verhelfen, und in fBetreff der Logistorici dürfte bie allgemeine SBotftellung von philofos phiſchen, nawentlih ethifchen, jebof mit einem reichhaltigen Beiwerk Biftoriídjec Belege durchwirkten, unb mehr populär ale (voftemati(d gehaltenen SDiécurfen dem Wahren immer nod am nádjiten fommen. Heraklideiſche Dialoge (weil wir auf Heraflived gerade beftimmt hingewiefen werden) περὶ δικαιοσύνης, περὶ σωφροσύνης, περὲ εὐσεβείας. περὶ ἀνδρείας, περὶ εὐδαιμονίας, περὶ ἡδονῆς u. [. tv. um[djteiben einen ganz ähnlichen Kreis von Themen, mie Varro's Logistorici de fortuna, de pudicitia, de moribus, de pace, de insania, de deorum cultu; ſelbſt locis physicis mie περὶ νόσων u. dgl. treten zur Seite des Olómeté de valetudine, de origine humana, audj de admirandis; im muflfchen Kreife liegen bie Berührungspunfte von felbft zu Tage. (36 fehlt in Grmangelung von Zeugniffen oder nähern Snbicien an Berechti⸗ a [ρεείείί den einen Heraklides ale Vorbild oder bauptjád)lid)es Bor; b für bie ganze [ορίβοτί[ώε Gattung anzufehen; anberfeits aber, bof nad er es mirc Andern war, ifi das Wenigfte, was an6 Cicero geſchloſ⸗ ‚werden darf, defien Ausprud ,Hoavisideloy* auf „praeclarum aliquid

p re publicas zu beſchraͤnken jebenfallé fein Grund vorliegt. Wenigſtens bie im Allgemeinen au bezeichnen, in der biefe SBarroni[djen Gompofl« inimrraeléen, fann ber Battungsbegriff „Herafleidiſchen Dialoge” ale dienen. Und gelten machen ef man erae

» feine. gange der SBatronifdjeu Subivibnalitàt, wenn nicht als

gewiſſem ſehr homogene Bildung unb ſchriftſtelleriſche

544 Die Schriftſtellerei

taf dabei ber berufene Τρικάρανος des Theopompus ober Anc- rimenes (f. Paſſow Opusc. ©. 166 ff.) vorgefhwebt hätte? An Alerandrinifche Pleiaden und Ariftoteles Peplos erinnerten die Imaginum hebdomades ; vie reine Uebertragung von «4ιδασκα- λίαι haben wir in bem Acliones scenicae, som Ζητήσεις ober Ζητήματα in Quaestiones (Plautinae) , wofür bie Belege δεί Lehre de Arist. stud. Hom. ©. 219 f.; griechiſche Vorbilder für die Descriptiones boten Theophraſts, Heraflives, Satyrus u. 9. Χαρακτῆρες; daß fij die Aelia am Kallimachus anfdplofien, wird ausbrudlich bezeugt; das Wert de principiis numerorum fonnte nur aus griechifchen Quellen gefchöpft werben; in man faltiger Zorm [agen bie Stoffe de poetis, de poematis, de origi- nibus scenicis ín griechifchen Bearbeitungen vor; ohne fewwtnif des Ariftophanes περὶ ngoconor waren gewiß bie Bücher de personis nicht gefehrieben; mit dem Xitel de vita populi Romani it der griedhifche Βίος “Ελλάδος längſt verglichen, zuletzt Yon 9táfe über Dicäarch im 906. Muf. 1, €. 46: unb e$ follte mid wundern, wenn nicht auch für Disciplinarum libri IX irgend ein

Tonart, wie fie aus bet Charafteriftif des Altertbums erkannt wirb: das Bielfei- tige und Bunte feiner gleid)mágig von der Akademie unb bem Lyceum beftudjtefen Studien, die ter ſyſtematiſchen Strenge fid) ent(djlagenbe µεσότης όωελη- τιχή feined Vortrags, unb tod) daneben eine poetifhen Schmuck, Beitete Färbung und bie Würze des Phantaftifhen nicht verfchmähende Darſtel⸗ lung: Gigenfchaften, bie der jympathifirende Römer allerbinge in noch reis herem Maße in feinen Stenippeifden Satiren αἷθ in den Logistoricis zu bewähren Gelegenheit fand. Bon SBarro$ Belanntfhaft mit Heraflides geben übrigens ſelbſt nod) Erwähnungen in den Wragmenten Zeugniß, bei Nonius &. 230. 260 und Lactanz 1, 6. Go wenig aber wie nnfere Geſchichten der Philoſophie tem Heraflides eme Stelle einräumen, bie ibm in einer @ejchidhte ter Bhilcfophen nicht zu verjagen if, [ο wenig brauchte @icero wenn er Acad. post. I, 1 extr. bem Barro feine Verwunderung äußerte: ,quid sit cur, cum multa scribas, genus hoc (nämlich philoso- phiam veterem illam a Socrate ortam) praetermittas*, son ben Lo

ricis Notiz zu nehmen: er urtBeilte eben von ihnen aud), was er c. 3 $.9 ansfpriht: philosophiam multis locis inchoasti , ad impellendum setis, ad edocendum parum, und hatte tabei tie mangelnde Strenge foftemati [ώετ Entwidelung im Sinne, auf bie Barro nirgend anégegangen war. Aber dieſer felbít fonnte cap. 2 extr. neben ben SRenippeifdjen Satiren, αἱθ worin multa admixta ex intima philosophia, multa dicte dialectice feien, unmóglid) die Logistorici übergeben, von denen todj nothwendig mintefiené baffelbe galt; ihre Erwähnung ift eben in der lüdenBaften Stelle (f. ο. €. 496) ausgefallen.

des M. Terentins Barro. 545

näherer Sufnüpfangépunit vorhanden geweſen wäre, als fid) bis jetzt Bat wollen auffpüren laſſen. Dod) dich mur ἐν napódg.

Auf den jet. gewonnenen Grundlagen wird fid) nun annähe- ungewelje eine arichmetifche Schaͤzung des Gefammtumfangó ber Barronifchen Schriftſtellerei anftellen faffen. Vix medium de- scripsi indicem, fagt Sieronymus. Sein Katalog enthält μέ 38 Titeln 522 einzelne Bücher, oder wenn wir bie 45 li- wos Antiquitatum auf 41 reduciren und bie de sermone latino wf 7 erhöhen, 6520. Natürlich ift. nicht an eine Berboppelung Mefev Bücherzahl zu benfen, fondern Hieronymus fann nur die Zahl ber Titel im Sinne gehabt Haben. Hierbei ift aber nicht zu ißerfehen, daß er doch bie bei ihm zu einer Nummer zufammen- gefaßten 10 libri singulares in feinem Driginal einzeln verzeichnet amb, alfo genau genommen 47 ober (mit Abrechnung ber wohl irr⸗ fmi befonvers erfcheinenden Schrift de valetudino) 46 Titel i$ die Hälfte der Gefammtfumme bezeichnet. Monobiblia dürfen wir unter den nicht mit abgefchriebenen nicht fuchen; auf der andern Seite fpringt e$ in die Augen, daß alle großen, umfangsreichen und bebentenden Werke fi) unter den abgefchriebenen befinden. Obgleich wir unter ben auégefaffenen eines (Epistolicae Quaestiones ober Yer Epistulac) von 8, und zwei (de gente P. R. und de utili- lale sermonis) von 4 Büchern gefunden haben, [ο werben wir doch am ficherften geben, wenn wir für bie meiften einen Umfang yon nicht mehr ale 3 Büchern annehmen, die Lieblingseintheilung μεθ Varro, während eine Zweizahl von Büchern in feinem. einzigen Beifpiel vorliegt. Nähmen wir alfo als durchſchnittliche Bücherzahl für 46 fehlende Titel etwa 4 an, fo erhielten wir als Geſammtbü⸗ herzahl für das Ausgelafiene 184, und biefer Betrag zu den 520 ver verzeichneten Maſſe hinzugerechnet ergäbe eine Summe von 704 Barronifchen Büchern. Nun wiſſen wir durch ein febr. fchäubares Seugníg des Gellius lll, 10 extr., wie viele Bücher von Varro gefehrieben waren, αἴθ ex das 77fte Jahr zurädgelegt hatte. Sn ber Borrede zu feinen Imagines gab er an: se quoque iam duo- decimam annorum hebdomadam ingressum esse ct ad eum diem septuaginta hebdomadas librorum conscripsisse: ex qui.

Stuf. f. Philol. R. 8. VI. 45

546 Die Schriftſtel lerei

bus aliquainmultos, cum proscriptus csset, direptis bibliothe. cis suis non comparuisse. Halte er hiernach bis zum Jahre 715 eine Maffe von 400 Büchern verfaßt, unb 727, we er nad Hieronymus aí6 Reunundachziger flarb (prope nonagenarius, we gegen das rhetorifhe seculi tempus αοφωαυέ des Βασ Mar. VII, 7, 3 nicht iu Beirat kümmt), es bis zu unge fähr 700 gebracht, fo würde auf die [egten 11 bis 12 Leben jare ein Betrag vom 210 fallen, b. $. auf jebes bisfer Jah bíe Abfaffung von durchfchnittlich elwa 18 Büchern, und auf bes fechften Theil des ſchriftſtelleriſch thätigen Lebensaltere (eiwa να Q0ftem Zahre an gerechnet) ber dritte bis vierte Theil ber Ge ſauumiſchriftſiellerei Ob jemand an eim ſolches Berhättniß zu plan ben Luft bat, [εί ihm lediglich anheimgeſtellt; für uns bitten wr aber um Erlaubniß einer derartigen Beriheilung bie innene Wahr (Φείπ[ιφίείι abzuiprechen, trop bem bef allerdings Barro's legit Lebensjahre, im Gegenfag zu frühere Perioden eines (ood) nuy ve» übergebenben) Gefchaftslebens durch eine ununterbrochene Diufe de günftigt waren, bap er ferner gegen fein Lebensende nur yujomme» zuftellen ober zur Herausgabe fertig zu machen brauchte, was lini gefammelt und vorbereitet war, bafi endlich Barro mit fo mandem µακρόβιος das Glüd theilte, vog den Schwächen einer decrepila seneclus nicht erheblich berührt zu werben: bean nod im Säflen Sabre finden wir ihn nad Minus N. H. XXIX, 4 $. 65 (sé Baler. Mar. a. a. D.) in ſchriftſtelleriſcher Thätigkeit. Te allem tiefen halte ich vie aufgeflellte Stedaung um fo meh für trügerifch als es feine geringe Zumuthung it, an bem fee Iofen Berlujt von etwa einem Biertelbundert verſchiedener ndi Säriften, ſondern Schritentitel εἶπεν Varro glauben zu fell Der Babricpeinlicfeit werden wir und burd eine SSerbá(tuijraio nung ganz anderer Art unftreitig mehr nähern, wenn wir und ders zu ber wohl nicht zu ſchweren Annahme verfichen, daß iei Dieronymus Ansfage vix medium descripsi indicem nicht αή θὰ Goldwage zu legen fei, fondern tof er bem Mund etwas voll nche, wm feinen Origenes deſto mehr zu Deben, ber eine fo große Gái ieumafie doch aod hinter fuf zurücllaſſe. Und es fragt fi [όν

des 8. Terentius Barro. 547

* nicht mehr zu Gunften biefer verzeislichen lebertreibung, ba» man nicht madred)nen lönnte, als aus ber fdjonenben Rädficht Bas fastidium feiner 8efer, auf die vollſtändige Mittheilnng bes Mead verzichtet Babe.

Bon ben 10 libri singulares, die Hieronymus nicht einzeln haft madt, ntögen wir etwa bie Hälfte unter δει nur aus ten befaunten 20 bis 21 Titeln aujgeiunben haben: ungweifel- :de aesluariis, tribuum liber, und Εἰσαγωγικός; bedaleiden philosophia, wenn vieß fein £ogiftorícuó war; außerdem viel⸗ $4 de mensuris, möglicher Weife aud) etwa bie Schrift de iposilione saturarum. Die Stoffe ber Aelia und ter Epbe- is rustica (cóen nicht eben tanad) aud, nur in je einem Buche wbeít worden zu fein, und für bie. übrigen ben ftatalog bes renmymuós ergänzenden Titel, bie oben ermittelt worden, find | (m Plural bezeugt. Sp dürfen wir denn wohl von den 10 nobiblia des Varro bie Hälfte als unbelaunte bezeichnen. Leber eR wie demnächſt den ganıen Beitand ber vou Dicronymus oer» meten Werke mit Rückſicht darauf was uns vorher unbelamnt, ſchon befannt war, fo ftellt fid) nad jener. Bertheilung ver wgraphilchen Bücher das Verhältniß heraus, daß auf 26 ander Κο befannte Titel 20 nicht belannte fgmmen. Diefes Berhält- haben wir ein Recht im Ganzen. und Großen (fo weit über Μ Wahrfcheinlichkeitsrechuung berechtigt iſt) überzutragen auf bie Hieronymus übergangenen Werke. Zu bem nachgewiefenen 15 16 Xiteln diefer Art (nad Abrechnung nämlich 5 monobiblifcher ben 20 δί 21) darf nach jenem Maßſtabe ein Betrag von α 12 unbelannten hinzugerechnet werden, von denen feine. Spur v übrig ift: wonach fij bie Gejammtzahl ber von vro überhaupt verfaften Werke nift über 74 feſtſtel⸗ würde. Hiernach wäre cd bod) bie bebeutenb Heinere Hälfte noch nicht 30 Titeln, die Hieronymus übergangen. Ihr Um⸗ ift aber feinedweges nad) Mafigabe der Bücherzahl ber von rongmud verzeuhneten Werke zu beurtheilen, weil eben unter " fid) alle größten und bedeutendſten befinden; vielmehr fann für 12 fpurlos verfchwundenen nur die Analogie der 15 bis 16 im

548 Die Säriftfiellerei

Eitaten erhaltenen zur Anwendung kommen. Die legtern, für bie wir durchfihnittlich je 3 Bücher aunahmen, eine größere Bücherzahl mut in drei Källen bezeugt fanden, dürfen wir in runder Zahl gegen 60 Bücher anſchlagen, auf micht viel mehr ald 40 alfo bie unbefenw ten, fo daß mir mit bem Auſatz ber Geſammtzahl aller bei Hier nymus fehlenden zu ungefähr 100 Büchern nicht viel fehlgehen werben. Hierzu bie 520 des Hieronymus gezählt, gibt ald summa summarum annäherungsweife 620 Bücher der ganzen Barronuifger Säriftftellerei. Davon fommt alfo auf die Testen 11— 12 Lebensjahre allein die noch immer recht aufehnliche Anzahl von 130 Büchern, von denen in jedem Sabre darchſchaitmich gegen ein Dupen fertig werben mußte.

Es ift bisher zwiſchen vevfaften und jerauégegebeues Werfen Barro’s nicht gefchieben worden. Gleichwohl fagte Varro (bei Gellius Il, 10) ſelbſt ans, daß feine unerhebliche Zahl von ifa verfaßter Bücher (aliquammultos) niemals erfchienen, weil bei wer Hlünderung feiner Bibliothek verfchleppt und abhanden gekommen (tien : und a(6 Beifpiel dafür dürfen wir ben, wie Barro amber wärts bezeugt hat (bei Bell. XIV, 7), verloren gegangenen ίσα. γωγικὸς ad Pompeium betrachten. Wie nun alfo, wenn Alles was von Varroniſchen Schriften entweder bei Hieronymus feli oder in Gitaten von Autoren vorfómmt, nur von bem zur wir [iden Herausgabe gefommenen Werfen zu verſtehen, von tiefes aber noch getrennt foffje zu denken wären, die, weil eben aus Bar, τοῦ Schreibpult nie ans Licht getreten, audj von feinem Litterater regifirirt und von feinem Grammatiker citirt werben fonmten? Dann hätten wir freilich zwei fehe ungleidjartige Maſſen mit ein ander verglichen, al6 wir das arithmetiſche Verhältniß zwiſchen bes 400 von Barro bis zum 78flen Lebensjahre gefchriebenen und (mil Ausnahme der einen Schrift für Pompejus) den uns nawmenttió) befannten Werfen zu ermitteln umd in gegenfeitige Weziehung p feben unternahmen, und vie Borflellung von der Schriftenmenge des "Barro hätte fid) zu ganz unbeftimmbaren Grenzen zu erweitern. Aber glüdlider Weife wird viefes Bedenken mehr Schein als Wahr

haben, unb zwar barum, weil ber Originalfatalog über die

des M. Terentins Barro. 549

Bearromifchen Schriften, ber dem Hieronymus vorlag, wenn nicht Mes tänfcht, nicht durch eine Zufammenzäßlung ber zu irgend einer befimmten Zeit wirklich gelefenen, fondern in ver That der von Barro κατ überhaupt gefchriebenen Werke entftanden ift, mit andern VDerten, weil ev weder von Hieronymus, noch einem nachvarroni⸗ Mjen Litterator, fondern von Sarro ſelbſt herrührte. Es bedarf mt eines vergleichenden Blickes auf bie einzelnen Titel unferes Ka⸗ jalogs einerfeitS unb bie bürftigen Reminiscenzen in ben weiten Räumen ver fpätern Litteratur anderfeits, um fi [εφ zu über- engen, daß im vierten Jahrhundert bei Weitem nicht mehr bie üftánbige Zahl fo vieler Specialfchriften von wenig allgemei- sem Iutereſſe erhalten war. Wichtigere, namentlich praftifh an⸗ wenb6are oder intereffantere Schriften haben fid) ein paar Sabre muberte länger, die großen Hauptwerke noch weiterhin im littera- iſchen Verkehr behauptet: vor allen die Antiquitales , bie umfaf- endern Sprachwerfe, de re rustica, tie Disciplinarum libri, bie megines, die DMenippeifchen Eatiren (während tie. Logistorici wei feaber außer Umlauf famen), aud) beide Ephemerides, feine Beematif u. a. m.: worüber nähere Nachweifungen eben fo inter» (ent als bier zu weit führend wären; aber nicht minder gewiß (int, daß fo mande Detailerörterung 3. B. im Bereiche ber Dramatif, daß bie partiellen Behandlungen, die fij mit ben entfpre- fenben Theilen umfaffenterer Darftellungen bedten (vie früher als ‚Ergänzungsfchriiten« bezeichneten), taf Tragödien, Satiren fchlecht- ία, Gedichte und Sieben, bag namentlich auch 15 Bücher de iure Avili im vierten Jahrhundert nicht mehr gelefen wurben, und zum kheil niemals gelefen worden waren, wenn fie etwa zu ben bei Münderung der Bibliothek zu Grunde gegangenen Schriften gehör- m. Woher afjo nahm Ὀίεε Hieronymus ? Bon erfchöpfenden itterarhiſtoriſchen Regiftern, πίνακες, bie fid) zumal auf Autoren

φα der Art eines Varro hätten erſtrecken können, wiffen wir ans

er, freilich ſehr (ἄτρίίῷ überlieferten Geſchichte der römifchen Ge- - ehrfamleit gar nichts, und biejenige Quelle, von ber wir ale ber

eichhaltigſten für biefe$ Gebiet willen, ift von ber Abſicht genauer

wb volíflinbiger Mittheilusgen über bie Litterarifchen Productionen

650 Die Shriftftellerei

ber einzelnen Autoren weit entfernt. ch meine bie von ieromy mus [είθῃ anderwärts als Autorität behandelten Suetomifgen Bücher de viris ülustribus: wenn anders in ihnen auch Barrsı eine Stelle emnahm. Denn da er in ber Abtheilnng de gramme- ticis, wo man ihn bod) am ετβεα fuchte, nicht workimmt, fo wait er (um ihn nicht ganz unwahrfcheinfich unter ben oralores zu ser muthen) ben poclis eingereiht gewefen fein: obgleich bod) weber Poeſie feine όαταξετίβί[Φε Seite war, mod) das Chronikon bei Hieronymus, weldhes in dieſer Partie ganz auf Sueton (wii (f. Parerg. Pl. 1, €. 617 3), ihm als poela bezeichnet, fondern „M. Terentius Varro philosophus“ hat. Indeſſen fei e$, bag Gweiss Schrift, wofür ed an ausreichenden Indicien fehlt, aud) eine Wb teilung de philosophis und in diefer eine vita Varronis enthalten babe: mo böten bean bie erhaltenen kurzen Abriffe de grammalicis und de rheloribus auch mur eine entfernte Analogie dar, nad ber in einer vila Varronis ein fo vollzähliger, von ben Korberunge gelehrter Wiffenfchaft autgegangener Katalog feiner ſämmtliche Schriften erwartet werden vürfte? Ich weiß nur Einen, dem a diefem Maße ein Intereſſe für (olde Bollftändigfeit zuzutraue wäre: Varro feíoft, Nichts Liegt πάθει als die Annahme, wj

*) Daß die dortigen „decreta®, wie Herr Gerlach Lucil. Sat. re- liq. proleg. ©. II fagt, „veritatem obscurare non debeant“, darüber bin id) mit ihm fo fehr einverflanden, daß ich glaube, fie fónnen das εἰάί einmal, weil fie im Gegentheil fehr geeignet find die Wahrheit in’s Lid zu feßen. Weiter heißt es mit einem, wie man ficht, unwiderlegliche Beweife für beu erüen Satz: non enim, quae illo satis confidenter aflı- mavit, omnibus credo probsbuntur. Menn das Herr Gerlad) von feinen Prolegomenen zum Lncilius gewünſcht bat, fo ift er beſcheldener als id. Nicht [ο beicheiden würde ich feine Hofuung nenuen, für bie Behauptı daß Sueton's libellus nur im Auszuge auf uns gefommen fei, Ten Beil Weniger zu finden. Unwiderleglich ift freilich aud) dafür ter Verweis, gar feiner beigebracht iR. Umgekehrt bin, idj befcheiden genug, das 2a dem chronographus in vielen PBunften „inconsiderantiam“ nachgewieſen zu haben, felbft für eine inconsiderantia beffen zu halten, dem meine κε creta^ über des Gfronograyben Abhängigfeit von Suelen eine obscnraüe veritatis find: tenn fo hr beruht ausfchließlih auf tiefer Abhängigfeil jede in jener Abficht verfuhte Nachweiſung, daß ohne ihre Borausfegund das gedachte Lob allen Sinn verliert. Daß bed) mancher „homo 69” cius* zwifchen Meinen und Beweifen nicht unterfcheiden lernt, und fit einen Beweis nur Hält was wie zweimal zwei vier ijt.

bee M. Terentius Barro. 558

jentge, ber in feinem 78flen Jahre fo genau anzugeben wußte, ' πεί Bücher er bis dahin gefchrieben, ein Verzeichniß dieſer cher entworfen hatte, fei es in einem liber singularis ober leicht in der Schrift de vita sua, und biefet Verzeichniß in Händen des Hieronymus zu denken fann fein benfbarer Grund errathen. Wie forgfältig und reichhaltig, im Sinne und nad Giefijtépunften griechiſcher Pinakographen, dieſes Verzeichniß zerichtet ſein mochte, davon kann uns freilich das dürre Schema '& mit Ungeduld gemachten Auszuges feinen Begriff geben. Als yaltpunkt für eine grünblihe Bearbeitung ber Barroni« en Fragmente, die entfchievenes Bedürfniß ift, wird ed den⸗ j von unſchätzbarem Werthe fein: weitere Anveutungen für die theilung der einzelnen Bruchſtücke zu geben, als bie im Verlauf vorftehenden Befprechung nothwendig herbeigeführten ober gele- tlich angefnüpften , habe ich abfichtlich unterlaffen.

Zur Erleichterung ber Weberfiht wird ein nah Möglichkeit rbneter Katalog fämmtlicher befannter Schriften Barro’s, mit weifung auf die vorftebenten Erörterungen, nicht überflüffig fein. ' von Hieronymus aufgenommenen find mit Sternchen, und wenn ππό erft durch ihn befannt geworben (inb, auperbem durch Kreuze

eichnet. G. P*1. Libri VI Tragoediarum . . 401

.9. Lib. .. Carminis (de rerum natura ?) 494 P*3. Libri X Poematorum?!) . . 499

r*4. Libri IV Saturarum?) . . 499

1) Mit bemíelben Ramen finden wir die ähnlichen Gedichtſammlun⸗ anderer römifcher Dichter der Altern Zeit bezeichnet: des Calvus bei lines IX, 12, des Ginua ebenb. und XIX, 13, des Yurius XVII, 11: Theil aud) bei Nenius. No unzmweideutiger prägte fid) fpäter ber achgebrauch aus, nach Blinius Epist. IV, 14: Proinde sive epigram- a sive idyllia sive eclogas sive uw multi poematia seu quod aliud are malueris licebit voces: ego tantum hendecasyllabos praesto.

2) Daß tem Horatins diefe SBarronifdjen Satiren nicht uubefanut en, daß Κε nicht etwa zu ben gar nicht ins Publifum gelommenen riften Varro's grossen fheint mir gerade duch den Jujag „Atacino* term. I, 10, 46 beflimmt genug angebentet, Für die ©. 403 δε: plete Schaͤtzung Varro's Seitens bet Seitgenoffen gibt einen fidhern ab bie eine Thatfache, taf nad) Plinius N. H. VII, 30 ϱ. 115 Barro

552 Die Säriftfellerei

* 5b. Libri CL SaturarumMenippearum 492 +*6. Libri XXII Orationum . . . 495 T* 7. Libri Ill Suasionum ?) . . 496

* 8. Libri LXXVI Logistoricon (Ayı-

στορικῶν) ') . . 001.54

der einzige Lebende war, beffen Bildniß in des ſchwer genug zu befriedigen: den Bollio Bibliothek Aufnahme gefunden hatte: haud minore, ut equi- dem reor, gloria principe oratore εἰ cive ex illa ingeniorum quae iunc fwit multitudine uni hanc coronam dante quam cum eidem Magnus Pom- peius piratico ex bello navalem dedit.

3) Daß unter Sunsiones nichts anderes ale legum suasiones, ors- tiones quibus leges suadentur zu verftehen find, lehrt der conftaute Sprad: gebrauch der ältern Seit. Was bei Feſtns S. 282 suasio legis Vocosise (des Gato) heißt, nennt Gellius VII, 13 Catonis oratio qua Voconiam le- gem. suasit, womit vergl. XVII, 6 Cato Voconiam legem suadems. 3j einfachiter Faſſung ebenfo Priscian XII, 943 Cato in legis Maeviae sus- sione, ober was auf baffelbe Binauéfómmt, Gellius VI, 16 Cicero in di- suasione legis agrariae; umflänblicher derſelbe XIII, 3 in oratione C. Caesaris qua Plautiam rogationem sussit, und Xl, 10 C. Gracchus is oratione qua legem Saufeiam dissuasit; was in gleicher Weife bei Seitul 6. 242 heißt M. Cato in ea qua legem Orchiam dissuadet (obwohl (ad; lid) fatfch), brüdt er &. 201 breiter und Bárter ans in sussione ne lege Orchia derogaretur, ähnlih wie 6. 282 in dissuasione ne lex Bae- bia derogaretur (wofür abgefürgt Nonius Cato lege Baebis): vgl. Ron. €. 87 Cato suasione in legem popnli; nod) andere, mit de und As: gabe des Inhalte, Feſt. €. 234 in dissussione de rege Attalo et vecti- galibus Asiae, und Non. 6. 64 Cato in dissuasione de feneratione, me: für wieder Feſtus S. 234 Cato de feneratione legis Innine. Aber nidi blos an Reden ad populum zu benfen. erinnert ſelbſt in ber Worm das Gitat des Priscian VII, 762: Cato in oratione qua swasit im senat. Menn daher einerfeité aus ,Sussionum libri III“ allerdings nicht folgt, daß Barro überhanpt jemals ale Volks redner aufgetreten. fei, intem all feine suasiones fónnen Senatsreden gewefen fein; und wenn es anbetjeiti dem Begriffe nad möglich bleibt, ba& gehaltene 9teben au unter ba „Orationes® in 22 Büchern fid befanden, wofern e& nur feine suasiones mo ten, fondern 3. 3B. gerichtliche Reden oder öffentliche laudationes: fo gäbe bod) eine blot nach [οίώεπι Gefidjtepunfte gemachte Unterſcheidung ein ji wunderliches Gintheilungsprincip für zwei verfchiedene Sammlungen, «lf daß wir nit beunod) ben fo viel einfaderu nnb zugleich turd)greifenbers Gegenſatz von gehaltenen und nur gefhriebenen Reden für Bar feftzubalten hätten.

4) Den über bie Natur unb die Borbilder der Logistorici entwided: ten Bermuthungen wird bie berichtigte Borftellung über ihre Doppeltite entfprechen, wonad die Berfonenuamen, die regelmäßig mit fachlichen Auf fhriften verbunden waren, nicht auf bie ἄπιρ[άπρες im Ginue einer Zueig⸗ nung binmweifen (was aud) nicht durch den Nominativ, fonbern mit ed aut: gebrüdt fein würde), fondern ganz einfach ben Hauptunterrebner des Dialogs bezeichnen, nicht andere ale Laelius, de amicitia: Cato, de senectute. DI

des M. Terentius Barro. 553

* 9, Libri LI Imaginum . . . 513 510. „Libri Ill de vita sua . . . 501 + τη. Libri Ill Legationum. . . 408 + *12. Libri Ill de Pompeio . . . 498 13. Libri II...(VIIlI?) Epistularum?) . . 836 14. Libri VII (VII?) Epistolicarum quae- stionum®). . . 536 #15. Libri IX Disciplinarum?). 503. 535

dafür das Beifpiel ver RPlatoniſchen Dialoge beflimmenb fein Fonnte, bleibt fo lange zweifelhaft, als nicht erwiefen it. daß bie fachlichen Nebentitel derfelben ſchon vor Thrafpllus vorhanden waren: vgl. Hermann Bed. u. Eyſt. b. Plat. Phil. €. 560; aber darin folgte Barro dem Platonis ſchen Giebraudje jedenfalls nicht, daß er feine Geſpräche nut nad) gleichzei⸗ tigen Perfonen (f. ebend. &. 556) benannt hätte. Auf Zeitgenofien (wie bei Cicero's „Brulus“) weifen zwar manche logiftorifhe Titel Bin, wie Auicus, Nepos, Tubero, Scaurus, aber eben fo beflimmt andere (wie bei Gicero „Laelius“ und ,Cato*) auf Berfonen wo nicht einer höhern Borzeit, bed) ſchon geftorbene, 4. B. wenn nicht alles trügt, Scaevola, Sisenna, Marius. Und aud) in biejet Beziehung führen uns Spuren und Seugniffe wieber anf Heraflibes zurüd. Zwar ob deflen Dialoge Doppeltitel zur Wefídjrift atten, it. aus bem Verzeichniß be? Dicgenet nicht erfichtlich, εθ müßte denn in dem ;..fxocaiog ἐρωτικὸς καὶ (50) Kisiwias“ ein folder Reden; aber daB er Perſonen ber Vorzeit häufig eingeführt hatte, jagt Gi; ceto ad Att. XIII, 19: Si Cottam et Varronem fecissem inter se dispu- tantes, ut a te proximis litteris admoneor, meum χωφὸν πρόσωπο» esset. hoc in antiquis personis suaviter fit, ut et Heraclides in mullis et nos sex de re publica libris fecimus.

5) Für eine Scheidung der Varronifchen Epistulae in Graecae unb Latinae (f. o.) ließe fid) das Beifpiel des 9X. Suniue Brutus anführen. won bem eine Samnılung griedjifd), unb eine andere Jateinifch verfaßter Briefe eriftitte: f. die Beweisitellen bei Meyer zu Gic. Brut. ©, 11.

6) Ein einziges Mal citirt audj Chariflus nicht eine rieffammlung, fenbetn einen einzelnen Brief, €. 105: Varro ad Neronem. @erabe darin Περί vielleicht eine Beſtätigung für die ebenda ©. 81 und 84, 5 vermu⸗ tete Berwechſelung von Epistolicarum mit Epistularum , indem fid) bann Thariſins in der Art des Eitirens gleich bliebe. Auch wäre es in ber That εν fehr natürliches Verfahren, was fid) hiernach ergäbe: daß nämlich Gi, late ans ben Epistolicae quaestiones nur unter diefem Sammlungstitel gemadjt zu werben pflegten, Briefe dagegen, bie nur ale foldje unb ohne allen einheitlichen Geftdjtépunft zu Epistularum libri vereinigt waren, audj als einzelne angeführt wurden. Lepteres gälte bann audj von ben bei No⸗ wins citirten Ginzelbriefen um [ο mehr, al® unter biefen fid) zweimal eben- falls Varro ad Neronem befindet S. 26 unb 167.

7) 9tadj n. 15 ließ fid) auch, als parallel ſtehend mit dem erften Bude der Disciplinae (de grammatica) fogleid) einfchalten bie Gruppe m. οκ und im Anſchluß an n. 59 mit n. 42 und 44 zur Rhetorik (n. 16)

ergehen. |

554 Die Schriftflellerei

16. Libri Ill... Rhetoricorum . . 534 17. Lib. (1?) de mensuris (agrorum ?)

[de geometria ad Ru.

fum 2] 8) . . . 939

+ *18. Libri IX de principiis numerorum 504 [+] *(19?) Liber | de valetudine tuenda 502. 536 *90. Libri HI de forma philosophiae 503 (291?) Liber I de philosophia . . 503

+ 999. Libri XV de iure civili . . 905 *23. Libri lll Rerum rusticarum?) . 503 94. Liber | de aestuariis!'?) . . 534 95. Lib. .. Ephemeridis (rusticae) !!) 533

8) Den Anlaß zu biejer Schrift darf man vielleiht barin fuchen, daß Varro zu der Gommiffion ber XX viri gehörte, weld)e im I. 695 in Folge der (nad) Bellej. Il, 4$ von Pompejus empfohlenen) lex lulia agraria bie Landvertheilung des ager Campanus unb Stellas auszuführen hatte, wie er felbft bezeugt Rust. I, 2 und bei Plinius N. H. VI, 52 1.176.

9) Diefes, nnb nidjt de re rustica, ift die alte und Achte Auffchrift- Ann. 22 tießen fid) aud) n. 28 ff. fogleih anſchließen: id) zog ve vor, bie nut in einer Schrift behandelten Disciplinen nicht zu trennen, nnb auf bie geiftigern bie materiellern folgen zu laffen.

10) Hicher geftellt, weil id) jept faum zweifle, daß bieje Schrift landwirthfchaftlicher Natur war, alfo mit bem Stoff ver Ephemeris nava- lis allerdings gar nichts gemein hatte Aus Varro felbft nämlich Rer. rust. IH, 17 (vgl. Valer. Mar. IX, 1, 1) ift erfihtlid, daß aestuaria ein feft. wejentliches Erforderniß waren, um diejenigen Fifchteiche,, welche sal- sao ober maritimae hießen im Gegenfaß zu piscinae dulees, fortwährend mit frifhem Fluthwaſſer zu fpeifen. Won der fünftfid)en Anlegung foldyer „stagna, per quae mare vicissim tum accedit tum recedit^ (wie saestua- ria in bem von Langenfiepen im Xt. Muſ. f. 95i. N. F. V, €.247 bearbeiteten Guetonifdjen Wragmente definirt werden) wird Varro's Schrift gehandelt haben: fo febr ihn auch bergleidjen piscinse von finanzieller Seite nur als foftfpieliger uru& erfchienen. (Denn an aesiuaria im Siune von „Wetterſchachten“ zu denken, bie nah Blinius N. H. XXXI, 3 6. 49 beim DBrunnengraben vorfanten, liegt bod) für ein ganzes Buch gar zu fern.) IR die vorgetragene Vermuthung richtig, fo haben wir an ber Schrift, in Folge des Gitate in de l. lat., ein Beifpiel, wie fid Varro in bemfelben Stoff viel früher monographiſch verfuchte, aí6 er ihn in umfafs fender Behandlung barflel(te,

11) War diefer Wirthfchafte - Kalender Feine Vorarbeit, fondern eim ergäuzender Nachtrag zu den Rerum rusticarum libri, fo fällt feine Abfafs fung nad) 718. lleberbaupt fann e$ niemand entgehen, ba bie wichtig⸗ fle und umfangreichfien 9Berfe Varro's wie eine ᾧτοποίορί[ώε Ueber⸗ fit der näher beſtimmbaren leicht darthun könnte, wenn fle nicht Hier qu

des M. Terentins Barro. 555

96. Libri.. Ephemeridis (Ἐφημερί- dos) navalis ad Pompeium 532

97. Libri... de ora maritima (Litto. ralium) ?) . . . 994

*28. Libri ΧΕΙ 2 Antiquitatum, und zwar . 505

8) XXV. Rerum humanarum . ba

b) XVI Rerum divinarum ad Cae- sarem . . 941

T *29, Libri IX Epitomes ex Antiquita- * tibus. . . 506

30. Libri IV de gente populi Romani 508 31. Libri.. de familiis Troianis . 507

39. Liber I tribuum. . . . 507 *33. Libri Ill Rerum urbanarum . . 510 #34. Libri Ill Annalium . . . 508

35. Liber I Eioaywyıxzog ad Pom-

peium '?) . . 532. 538

viel Raum in Anſpruch ná$me faft alle in bie legten zwei Jahrzehnte feines Lebens [allen, bie er offenbar in gänzlicher Zurüdgezogenheit von öfs fentlichen Gejd)áften nur der Ausarbeitung des mannichfaltigften, wahrs ſcheinlich Tängft gefammelten und vorbereiteten Stoffes widmete. Auch die Imagines hatte er erft zwei Jahre zuvor (716) herausgegeben. In fti: Bere Lebensperioden wird alles Poetiſche gehören, beegleichen die sussio- nes, zumeift audj wohl bie orationes (obwohl bie laudatio Porciae ετβ 709 geichrieben war), vor Allem aber bie überwiegende Mehrzahl ber Mes niypeifchen Gatiren und ber Logistorici : fur Alles, worin Talent unb SReigung tiefer wunderbar organifirten Natur mit mehr ober weniger fhöpfes rifcher Yreigeit erging. Was an ihr eine eingebenbete Gharafteriftif als ών ugsweife interefjant hervorzuheben hätte, das iſt neben bem ernfleften

Forſchungseifer eines wahren Chalkenteros bie licbenémütbige Behaglichkeit eines [ο barmlofen wie beweglichen Qumoré, die er fro Cicero „derög ἀνήρ' τάχα αεν xai ἀναίτιον αἰτιόρεοί (ad Altic. XIV, 25) befehen und namentlich in ben Meuippeis bewährt haben muß.

12) Die Nummern 26. 27 ließen fif auch allenfalls unter bem geographifchen Geſichtopunkte zufammenfaflen, und als parallel mit bem vierten Bud der Disciplinas, de geomeiria, betrachten, (omit nad) n. 17 Rellen. Uebrigens follte es mich nicht wnndern, wenn fro& ber Defrrehung gzosranbiider Gegenſtaͤnde an fo vielen Orten wie n. 11. 15d.

7 unb 28a doch nod) eine eigene größere Schrift Varro's blos ber an mentlich außeritalifgen) gánberfunbe gewidmet gemejen wäre.

io Sicher , weil Bompejus daraus lernen follte, quid fa- ——ſ cum senatum consuleret , wonach der Inhalt in

546 Die Shrififlellerei

bus aliquaımmultos, cum proscriptus esset, direplis bibliothe. cis suis non comparuisse. Hatte er hiernach bie zum Jahre 715 eine Maſſe von 400 Büchern verfaßt, unb 727, wo er nad Hieronymus als Neunundachziger flarb (prope nonagenarius , we gegen das rhetoriſche seculi tempus dequavit des Bali Mar. VII, 7, 3 nicht im Betracht kömmt), e$ bid. zu unge fähr 700 gebracht, fo würde auf bie legten 11 bis 12 Lebens jahre ein Betrag vom 210 fallen, b. f. auf jebes biefer abe die Abfaſſung vom durchſchnittlich etwa 18 Büchern, und auf bes fechften Theil des fchriftftellerifch thätigen Lebensaltere (etwa ven Q0ften Safre an gerechnet) ber britte bid. vierte Theil ber Ge ſammiſchriftſtellerei. Ob jemand an ein folded Verhältniß zu gl ben Luft hat, fei ihm Lediglich anbeimgeftellt; für uns bilten wir aber um Erlaubniß einer derartigen Vertheilung bie innere SBajo fipeinlichfeit abzufprechen, trog bem daß allerdings Barro's (ey Lebensjahre, im Gegeníag zu frühere Perioden eines (doch nur we übergehenvden) Geichäftsiebens durch eine ungatevbrodene Muße be günfligt waren, bap er ferner gegen fein Lebensende. nur zufammen zuftellen ober zur Herausgabe fertig zu machen brauchte, was lif gefammelt und vorbereitet war, baf endlich Barro mit [ο manchen µακρόβιος das Glück teilte, von ben Schwächen einer decrepila senectus wicht erheblich berührt zu werben: bemn nod im Häfen Jahre finden wir ihn nach Plinius N. H. XXIX, 4 $. 65 (sl. Baler. Mar. a. a. D.) in fohriftftellerifcher Thätigkeit. Tu allem viefen hafte ich bie aufgeftellte Rechnung am fo mehr für trügerifch als e8 feine geringe Zumuthung ift, am bem fpe Iofen Berluft von etwa einem Biertelfundert verſchiedener nidi Schriften, fondern Schriftentitel eines Varro glauben zu folles. Der Wahrfcheinlichleit werden wir uns burdj eine Verhaͤltrißreh⸗ Xung ganz anderer Art unftreitig mehr nähern, wenn wir nad aw beré zu ber wohl nicht zu ſchweren Annahme verfichen, daß bet Hieronymus Ausfage vix medium descripsi indicem nicht auf Goldwage zu legen fet, fondern daß er ben Mund etwas voll nahen, um feinen Origenes beflo mehr zu Deben, der eine fo große Schrif⸗ tenmafle bod) noch hinter fid) zurücklaſſe. Und es fragt (i [ώε,

des M. Terentius Barro. 547

ob ex nicht mehr zu Gunften biefer verzeiblichen llebevtreibung, ba» mit. man nicht nachrechnen konnte, als aus ber ſchonenden Rückſicht anf Das fastidium feiner Leſer, auf die voliftanbige Mittheilung bes Katalogs verzichtet habe.

Bon ben 10 libri singulares, die Hieronymus nicht einzeln nambaft macht, ntogen wir etwa bie Hälfte unter den nur aus Gitaten bekannten 20 bis 21 Xiteln aufgefunden haben: unzweifel« haft de aesiuariis, tribuum liber, und Εἰσαγωγικὸς; vesgleichen de philosophia, wenn dieß Fein Logiftoricus war; außerdem viel» leídt de mensuris, möglicher Weife aud) etwa die Schrift de eomposilione satararum. Die Stoffe der Aelia und ter Ephe- meris rustica fehen nicht eben tanad) aud, nur in je einem Buche behandelt worden zu fein, unb für tie übrigen ben Katalog bes Hieronymus ergänzenden Titel, die oben ermittelt worben, find libri im Plural bezeugt. So vürfen wir denn wohl von ben 10 Monsbiblia des Varro die Halfte ald unbefannte bezeichnen. Ueber- Piden wie demnächſt den ganzen Beitand ber von Hieronymus vere zeichneten Werke mit Wüdfidjt darauf was uns vorher nnbelannt, was [οι befannt war, fo ftellt fich nach jener Bertheilung ber monographifchen Bücher das Verhältniß heraus, bap auf 26 anbete weitig befaunte Titel 20 nicht bekannte fommen. Diefes Berhält niß haben wir ein Recht im Ganzen und Großen (fo weit über» haupt Wahrfcheinlichleitsrechnung berechtigt (it) überzutragen auf bie von Hieronymus übergangenen Werke. Zu den nachgewiefenen 15 bis 16 Titeln tiefer Art (nad) Abrechnung nämlid 5 monobiblifcher von den 20 bis 21) darf nach jenem Maßftabe ein Betrag oou etwa 12 unbefannten binzugerechnet werden, von denen feine Spur mehr übrig i: wonach fi bie Geſammtzahl ber von Barro überhaupt verfafßten Werte nidt über 74 feſtſtel⸗ [em würde. Hiernach wäre doch bie bedeutend Meinere Hälfte von noch. nicht 30 Titeln, die Hieronymus übergangen. Ihr Um⸗ fang ift aber Teinesweges nad) Maßgabe ber Bücherzahl ber von Hieronymus verzeichneten Werfe zu beurtheilen, weil eben unter biefen (id) alle größten und bedeutendſten befinden; vielmehr fann für bie 12 fpurlos verſchwundenen nur bie Analogie ber 15 bie 16 in

548 Die Schriftſtellerei

Gítaten erhaltenen zur Anwendung kommen. Die letztern, für bie wir durchſchnittlich je 3 Bücher annafmen, eine größere Bücherzahl mur in drei Kälfen bezeugt fanden, bürfem wir in vunber Zahl gegen 60 Bücher anfchlagen, auf micht viel mehr als 40 alfo bie unbelaum ten, fo daß wir mit bem Auſatz ber Geſammtzahl aller bei Hiere⸗ nymus fehlenden zn ungefähr 100 Büchern nicht viel fehlgehen werben, Hierzu bie 520 des Hieronymus gezählt, gibt al6 summa summarum annäherungswelfe 620 Bücher der ganzen Barronifhen Schriftſtellerei. Davon fommt alfo auf die Testen 11— 1? Lebensjahre allein die noch immer vecht anfehnlihe mall von 130 Büchern, von denen in jedem Sabre burchichnittlich gegen ein Duher fertig werben mußte.

66 ift bisher zwiſchen verfaßten und herausgegebenen Werken Varro's nicht gefchieben worden. Gleichwohl fagte Varro (bn Gellius 11, 10) fefbft aus, daß feine unerhebliche Zahl vou ihm verfaßter Bücher (aliquammultos) niemals erfchienen, weil bei ber Plünderung feiner Bibliothek verfchleppt nnb abhanden gekommen feien : und als Beiſpiel dafür dürfen wir den, wie Barro ander wärts bezeugt hat (bei Bell. XIV, 7), verloren gegangenen Eie- yoyixóg ad Pompeium betrachten. Wie nun alfo, wenn Wd was von Barronifchen Schriften entweder δεί Hieronymus fehl oder in Citaten von Autoren vorkömmt, mur vow den zur οὐ, lichen Herausgabe gekommenen Werfen zu verftehen, von teint aber nod) getrennt foffje zu benfen wären, bie, weil eben aus Bar ro's Schreibpult nie από Licht getreten, auch von feinem Litteratw regiftrirt und von feinem Grammatiler citirt werben fonnten? Dann hätten wir freilich zwei fefe ungleichartige Maſſen mit ei» ander verglichen, als wir das arithmetiiche Verhältniß zwiſchen be 400 von Barro bis zum 78flen Lebensjahre gefchriebenen unb (mi Ausnahme der einen Schrift für Pompejus) den uns namesitió befannten Werken zu ermitteln und in gegenfeitige Beziehung p feßen unternahmen, und bie Borftellung von der Schriftenmenge des Varro hätte fij zu ganz unbeftimmbaren Grenzen zu ereiters. Aber glücklicher Weiſe wird dieſes Bedenken mehr Schein ale Wahr beit haben, und zwar darum, weil der Originalfatalog über bie

des M. Lerentins Barro. 549

rroniſchen Schriften, der dem Hieronymus vorlag, wenn nicht 8 Hänfcht, nicht durch eine Zuſammenzählung der zu irgend einer immten Zeit wirklich gelefenen, fonberm in ver That ber von me nur überhaupt gefchriebenen Werle entftanden ifi, mit andern eben, weil er weder von Hieronymus, noch einem nadjoarronis B ítterator, fonbern von Barro felbft herrührte. Es bedarf eines vergleichenden Blickes auf die einzelnen Titel unferes fa» 6 einerfeit6 und bie dürftigen Reminiscenzen in ben weiten men der fpatern Literatur anderfeits, um fid Teicht zu über» ven, baf im vierten Jahrhundert bei Weitem nicht mehr bie Ránbige Zahl fo vieler Specialfchriften von wenig allgemei- ı Iuterefie erhalten war. Wichtigere, namentlich praftiih au» béate ober interefiantere Schriften haben fij ein paar Jahr⸗ Ρετίε länger, bie großen Hauptwerke nod) weiterhin im littera» eg Verkehr behauptet: vor allen die Antiquitates, bie umfaf- erg Sprachwerke, de re rustica, tie Disciplinarum libri, die gines, die Menippeifhen Eatiren (während die Logistorici früher außer Umlauf famen), auch beibe Ephemerides, feine waetif u. a. m.: worüber nähere Nachweifungen eben fo inter- st als bier zu weit führend wären; aber nicht minder gewiß mt, bag fo mande Detailerörterung z. B. im Bereiche bet muatif, baB bie partiellen Behandlungen, die fidj mit ven entfpre- den Theilen umfaſſenderer Darflellungen deckten (bie früher als gänzungsichriften“ bezeichneten), taf Tragödien, Satiren fchlecht- ; Gebidjte nnb Reden, daß namentlih aud) 15 Bücher de iure l im vierten Jahrhundert nicht mehr gelefen wurben, und zum & niemals gelefen worden waren, wenn fie etwa zu ben bei wderung der Bibliothek zu Grunde gegangenen Schriften gehör- Woher alfo nahm viefe Hieronymus % Don evídjópfenben zarhiftorifchen Regiftern, πίνακες, bie fi zumal auf Autoren ber Art eines Varro hätten erſtrecken Fönnen, willen wir aus freilich febr fürgliy überlieferten Gefchichte ver römifchen Ge- famkeit gar nicht, unb biejenige Duell, von ber wir als bec haltigſten für biefe$ Gebiet wiflen, i(t von ber Abſicht genauer volfftánbiger Mittheilungen über bie litterariſchen Productionen

550 Die Schriftſtellerei

ber einzelnen Autoren weit entfernt. dj meine bie von Dierom mus felhft anderwaͤrts als Autorität behandelten Guetoni(ídes Büder de viris lustribus: wenn anders in ifuen aud Barıs eine Stelle eimnahm. Denn ba er in ber Abtheilung de gramma- licis, wo man ihn bod am erflen fuchte, nicht vorkömmt, fo mifit er (am ibn nicht ganz unwahrfcheinlich unter ben oratores zu ver muthen) ben poclis eimgereíót gewefen fein: obgleich bod) were Poefie feine charakteriflifhe Seite war, mod) das Chronikon bei Hieronymus, welches in biefer Partie ganz auf Sueton fußt (f. Parerg. Pl. 1, 6. 617 3), ihn als poela bezeichnet, ſondern „N. Terenlius Varro philosophus“ hat. 3nbeffen {εί e$, bag Θείο Schrift, wofür e$ an ausreichenden Indicien fehlt, aud) eine Wh teilung de philosophis und in biefer eine vite Varronis enthalte babe: mo böten beun bie erhaltenen furzen Abriffe de grammaticis und de rhetoribus auch mur eine entfernte Analogie bar, nad be in einer vita Varronis ein [ο vollzähliger, von ben Forderungen gelehrter Wiſſenſchaft auégegangemer Ratalog feiner ſämmtliche Schriften erwartet werben dürfte? Ich weiß nur Einen, dem a biefem Maße ein Intereſſe für folhe Bollftändigfeit zuzuirane wäre: Barro felbjt, Nichts liegt näher als vie Annahme, wj

*) Daß die dortigen ,decreta*, wie Herr Gerlach Lucil. Sat. re- liq. proleg. €. IH fayt, „veritatem obscurare non debeant*, darüber fin id mit ibm jo febr einverſtanden, daB id) glaube, Πε fónnen das εἰ einmal, weil fie im Glegentheil [εντ geeignet find bie Wahrheit in's Licht zu fe&en. Reiter. heißt es mit einem, wie man ficht, unwiderleglichen Beweife für den erſten 648: non cnim, quae illo satis confidenter aflir- mavit, omnibus credo probabuntur. Menn tag Herr Gerlad) von (tinc Prolegomenen zum Lucilius gemünfd$t bat, fo ift er befcheidener als ich Nicht fo beicheiden würde id) feine Hofuung nenuen, für die Behauptung daß Sueton’s libellus nur im Augzuge auf und gefemmen jei, ten. Beitell Weniger zu finden. Unwiderleglich ifl freilih aud) dafür ter Beweise, wel gar feiner beigebrad)t iſt. Umgekehrt biu, id) befcheiden genug, baé fob bem chronographus in vielen Punften ,inconsiderantiam" nadhgemieln zu haben, felbft für eine inconsiderantia beffen au halten, bem meine „e creia® über bed Gbroncgrapfjen Abhängigfeit von Suelen eine abscuralio veritatis find: tenn fo febr beruht ansfchließlih auf tiefer Abhängigleit jede in jener Abficht ver(udjte Nachweiſung, daß ohne ihre Vorausfegun das gedachte Lob allen Sinn verliert. Daß bed) πιαπώετ „homo do etus® zwifchen Meinen unt Beweifen nicht unterfcheiden fernt, und fit eam dee i$ nur Bált was wie zweimal zwei cm vier ijt.

bes M. Terentius Barro. 551

verjenige, der in feinem 78flen Jahre fo genau anzugeben wußte, wie viel Bücher er bis dahin gefchrieben, ein Verzeichniß dieſer Bücher entworfen hatte, fei es in einem liber singularis ober nelleiht in der Schrift de vita sua, mb bieks Verzeichniß in ven Oduben des Hieronymus zu benfen Tann fein benfbarer Grund viderrathen. Wie forgfältig und reichhaltig, im Sinne und nad κα Gefichtspunkten griechicher Spinafograpfen, dieſes Verzeichniß imgerichtet fein mochte, davon kann uns freilich das dürre Schema ime& mit Ungebulb gemachten Auszuges feinen Begriff geben. Als Anhaltpunkt für eine gründlihe Bearbeitung der Barroni- Gen Fragmente, die entfhiedenes Bedürfniß ift, wird es bern. 9d von unfhäpbarem Werthe fein: weitere Andeutungen für bie BertHeilung der einzelnen Bruchflüce zu geben, als bie im Verlauf es vorſtehenden Beſprechung nothwendig herbeigeführten ober gele» jentííd) angefnüpften , habe ich abfichtlich unterlaffen.

Jur Erleichterung ber Ueberficht wird ein nah Möglichkeit jeorbneter Katalog fämmtlicher befannter Schriften Varro’s, mit Berweifung auf die vorftebenten Erörterungen, nicht überflüffig fein. Die von Hieronymus anfgenommenen find mit Sternchen, und wenn ie und erft durch ihn befannt geworben find, außerdem burch Kreuze

ezeichnet. ©. +*1 Libri VI Tragoediarum . . 401 9, Lib. .. Carminis (de rerum nalura ?) 494 +*3 Libri X Poematorum?) . . 499 +*4. Libri IV Saturarum?) . 492

1) Mit bemíelben Namen finden wir bie ähnlichen Gedichtſammlun⸗ m anderer römifcher Dichter ber Altern Zeit bezeichnet: des Gaívus bei lelliu& IX, 12, des Ginua ebeud. und XIX, 13, des Wuriue XVIII, 11: ms Theil auch bei Nenius. No unjwmeibeutiger prägte fij [páter bet Sprachgebrauch aus, nad) Blinius Epist. IV, 14: Proinde sive epigram- ata sive idyllia sive eclogas sive ut multi poematia secu quod aliud oeare malueris licebit voces: ego tantum hendecasyllaboa praesto.

2) Daß dem Horatins diefe Varroniſchen Satiren nicht unbefannt even, daß Πε nicht etwa zn den gar nicht ins Sinblifum gelonmenen Schriften Varro's gehörten, fheint mir gerade burd) den Zufag „Atacino“ ı Serm. I, 10, beflimmt genug angedeutet. Für die 6. 493 be: anpiete Schäkung Varro's Seitens ber Seitgenofien gibt einen fidhern Naßſtab bie eine Thatfache, daß nad) Plinius N. H. VII, 30 6. 116 Barro

552 Die Scäriftftellerei

* 5. Libri CL SaturarumMenippearum 40 1*6. Libri XXI Orationum . . . 405 +*7. Libri Ill Suasionum ?) . . 400

* 8. Libri LXXVI Logistoricon (Ayı-

gropixQy)*) . . 901.52

ber einzige Lebende war, beffen Bildniß in des [der genug zu befriedigen: den Bollio Bibliothek Aufnahme gefunden Hatte: haud minore, ut equ- dem reor, gloria principe oratore εἰ cive ες illa ingeniorum quae tux fuit multitudine uni hanc coronam dante quam cum eidem Magnus Pon- peius piratico ex bello navalem dedit.

3) Daß unter Suasiones nidjt& anderes als legum suasiones, on- tiones quibus leges suadentur zu verftefeu find, lehrt der conſtante Sprach⸗ gebraud) der ältern Seit. Was bei Feſtus S. 282 suasio legis Voconise (des Gate) heißt, nennt Gellins VII, 13 Catonis oratio qua Voconiam le- gem suasit, womit vergl. XVII, 6 Cato Voconiam legem suadems. In einfachftee Faſſung ebenſo Briscian XII, 943 Cato in legis Maeviae sus- sione, ober was auf baífeíbe hinauskömmt, Gellins VI, 16 Cicero in di- suasione legis agrariae; umftünblidjer berjeíbe XIII, 3 in oratione (. Caesaris qua Plautiam rogationem suasit, unb Xl, 10 C. Gracchus in oratione qua legem Saufeiam dissussit; was in gleicher Weile bei Gef G. 242 heißt M. Cato in ea qua legem Orchiam dissuadet (chmohl (ad; lid fal), trüdt er S. 201 breiter und Bárter ἀπό in suasione ne lege Orchia derogarctur, áfulid) mic &. 282 in dissuasione ne lex Bie- bia derogaretur (wofür abgekürzt Nonius Cato lege Bacbia): vgl. Ren. S. 87 Cato suasione in legem populi; nod) andere, mit de unb 9s: gabe des Inhalte, Fell. 6. 234 in dissuasione de rege Attalo et veci- galibus Asine, unb Neon. S. 64 Cato in dissuasione de feneratione, we: für wieder Feſtus S. 234 Cato de fenceratione legis lunine. Aber nid blos an Reden ad populum Μι denfen erinnert felbR in der orm Gitat des Priscian VII, 762: (πιο in orstione qua swasit im senals. Wenn daher einerfeits ans „Suasionum libri III“ allerdings nicht [ορ daß Varro überhanpt jemals ale Volks redner aufgetreten (ei, indem all feine suasiones fünnen Genatéreben. gewelen fein; und wenn «6 anberjeilé dem Begriffe nah möglich bleibt, daß gehaltene Reten auch unter tei „Orationes“ in 22 Büchern fi befanden, wofern e& nur feine sunsiones wa ten, fonbern 3. 38. gerichtliche Reden cder öffentliche Inudationes: fo gib doch eine blos nad) ſolchem Geſichtspunkte gemachte Unterfcheidung ein zu wunderliches Gintfeilungéprincip für zwei verfchiedene Sammlungen, à daß wir nicht beunod) ben fo viel einfad)etu nud zugleich durchgreifenden Gegenía& von gehaltenen und nut geſchriebenen Sieben für Bam feftzubalten hätten.

4) Den über die Ratur und bie Vorbilder der Logistorici entwidd: ten Vermuthungen wirb die berichtigte Borftellung über ihre Doppeltitl entfprechen, wonach bie Berfonennamen, die regelmäßig mit fachlichen aid fhriften verbunden waren, nicht auf bie Empfänger im Sinne einer 2udit: nung binmweifen (was απώ nidit burd) ben Nominativ, fondern mit ed est

ebtüd't fein würde). ‚son Aauptumterrebner des Di —** | ;,Ceio, de senectale.

des M. Terentinus Varro. 553

* 9. Libri LI Imaginum . , . 513 *10. .Libri III de vita sua . . . 501 t τη. Libri HI Legationum. . . 498 t *12. Libri Ill de Pompeio . . . 498 13. Libri I1..(VIIlI?) Epistularum>) . . 836 14. Libri VIII (VII?) Epistolicarum quae- stionum®). . . 536 *15. Libri IX Disciplinarum?). 503. 535

dafür das Beifpiel der Blatonifchen Dialoge beſtimmend fein fonnte, bleibt fo lange zweifelhaft, al& nicht erwiefen iit daß tie fachlichen Nebentitel derfelben [ώοι vor Thrafyllus vorhanden waren: vgl. Hermann Geld. u. €yft. b. Plat. Phil. €. 560; aber darin folgte Varro dem Platonis [ὤει Gebraudje jedenfalls nicht, daß er feine Geſpräche nur nadj gleichzeis tigen Perfonen (f. ebent. S. 556) benannt hätte. Auf Zeitgenoflen (wie bei Cicero's „Brutus“), weifen zwar mande logiftorifhe Titel Bin, wie Atticus, Nepos, Tubero, Scaurus, aber eben fo beflimmt andere (wie bei Gicero „Laelins“ und „Cato“) auf Perſonen wo nicht einer Bófern Borzeit, doch fchon geftorbene, 3. B. wenn nicht alles trügt, Scaevola, Sisenna, Marius. Und auch in bie(et Beziehung führen uns Spuren und Seugniffe wieder auf Heraflides gurüd. Zwar ob beffen Dialoge Doppeltitel zur Aufſchrift Hatten, iit aus dem Verzeichniß des Diogenes nicht erfihtlich, c6 müßte denn in bem ;..Ixolasos ἐρωτιχὸς καὶ (7?) Κλεινίας ein folder Reden; aber daB er Perſonen der Vorzeit häufig eingeführt fatte, jagt Gi ceto ad Att. XIII, 19: Si Cottam et Varronem fecissem inter se dispu- tentes, ut a te proximis litteris admoneor, meum χωφὸν πρόσωπον esset. hoc in antiquis personis suaviter fit, ut et Heraclides in multis et nos sex de re publica libris fecimus.

5) Für eine Scheidung ber Varronifchen Epistulae in Graecae unb Latinse (f. o.) ließe fid das Beifpiel des M. Suniu& Brutus anführen. von bem eine Sammlung griehifh, unb eine andere lateinifch verfaßter Briefe eriftitte: f bie Beweisitellen bei Meyer zu Gic. Brut. ©, 11.

6) Gin einziges Mal citirt aud) Eharifius nicht eine SBrieffammlung, fonbern einen einzelnen Brief, &. 105: Varro ad Neronem. Gerade bariu liegt vielleicht eine Betätigung für die ebenda €. 81 und 84, 5 verum: thele Berwechſelung von Epistolicarum mit Epistularum , indem fd) dann GHarifins in der Art des Eitirend gleich bliebe. Auch wäre εδ in der That ein febr natürliches Verfahren, was fi) hiernach ergäbe: daß nämlich Gl, fate aus den Epistolicee quaestiones nur unter diefem Sammlungstitel gemacht zu werben pflegten, Briefe dagegen, die nut αἷθ foldje und ohne allen einheitlichen Gefichtspunkt zu Epistularum libri vereinigt waren, audj «ls einzelne angeführt wurben. Lepteres gälte bann aud) von ben bei ο: uius citirten Ginzelbriefen um fo mehr, a(6 unter diefen fid) zweimal eben: falls Varro ad Neronem befindet 6, 26 und 167.

7) Nach n. 15 ließ ſich aud), ale parallel ſtehend mit dem ετβει

Beige ber Discipline (d (eid) einfdjaten bie Gruppe m. perdes im an n. 50 mi 02 unb οἱ qur. Bietorit (0.16)

554 Die Shriftftellerei

16. Libri lll... Rhetoricorum . . 534 17. Lib. (10?) de mensuris (agrorum ?)

[de geometria ad Ru.

fum ?] 8) . . . 589

+ *18. Libri JX de principiis numerorum 504 [1] *(19?) Liber I de valetudine tuenda 502. 536 *20. Libri Hl de forma philosophiae 503 (291?) Liber I de philosophia . . 503

1 929. Libri XV de iure civili . . 905 *23. Libri Ill Rerum rusticarum?) . 503 24. Liber | de aestuariis% . X . 534 95. Lib. .. Ephemeridis (rusticae) *!) 533

8) Den Anlaß an. biefet Schrift darf man vielleicht barin fuchen, daß Varro zu der Commifflon der XX. viri gehörte, weldhe im J ˖ 695 in Folge der (nah Bellej. Il, 44 von Ponpeius empfohlenen) lex lulia agraria die Landvertheilung be& ager Campanus und Stellas auszuführen fatte, wie er felbit bezeugt Rust. 1, 2 und bei Plinius N. H. VII, 52 $. 176.

9) Diefes, nnb nidjt de re rustica, ift bie alte und Achte Aufſchrift. Ann. 22 liefen fid) aud) n. 28 ff. ſogleich anſchließen: id) 1ο e$ vot, bie nut in einer Schrift behandelten Disciplinen nicht zu trennen, unb auf bie geifligern bie materiellern folgen zu laffen.

10) Hieher geftellt, weil ich jept faum gweifle, daß diefe Schrift landwirthichaftlicher Natur war, alfo mit bem Stoff der Ephemeris nara- lis alerbinge gat uidjté gemein hatte. Aus Varro felbft nämlich Rer. rast. III, 17 (vgl. Baler. Mar. IX, 1, 1) ift erfihtlih, bafi aestuaria ein ſehr wejentliches Gr[orbernig waren, um diejenigen Fiſchteiche, welche sal- 880 ober maritimae hießen im Gegenſatz zu piscinae dulees, fortwährend mit frifdem Fluthwaſſer zu fpeifen. Bon der Fünftlichen Anlegung folder „siagna, per quae mare vicissim tum accedit tum recedit“ (wie aestaa- ria in bem von Langenfiepen im Rh. Muf. f. PH. 8. F. V, €.247 bearbeiteten Suetonifhen Fragmente befinirt werben) wird Varro's Grift gehandelt haben: fo febr ihm auch dergleichen piscinae von ſinanzieller Seite nur als fofl(pleliger Lurus erfchienen. (Denn an aesiuaria im Sinne von „Wetterſchachten“ zu denken, bie nah Plinius N. H. XXXI, 3 6. 49 beim Brunnengraben vorfanten, liegt doch für ein ganzes Buch gar zu fern.) Iſt bie vorgetragene Vermuthung richtig, fo haben wir an ber G drift, in Folge des Eitats in de l. lat., ein Beifpiel, wie Rd fBarra-in bemfelben Stoff viel früher monographifch verfuchte, als ex ihn in uusfefe feuber Behandlung darftellte. Poco] oa τν

11) War dieſer Wirthfchafts - Kalender feine οταν; δώρων. ergäuzender Nachtrag zu ben Rerum rusticangm libi fung nad) 718. Neberhaupt kann es .miemanh (len und umfangreichiten Werke αερα!" fit der näher beſtimmbaren [eiit ba

be$ M. Terentins Barro. 555

96. Libri... Ephemeridis (Ἐφημερί- | dos) navalis ad Pompeium 532

97. Libri... de ora maritima (Litto. ralium) '??) . . . 994

*28. Libri ΧΙ Antiquitatum, und zwar . 505

a) XXV. Rerum humanarum . 541 b) XVI Rerum divinarum ad Cae- sarem . . . 941

T *29. Libri IX Epitomes ex Antiquita- * libus. . . . 506 30. . Libri IV de gente populi Romani 508 31. Libri... de familiis Troianis . 507

39. Liber I iribuum. . . . 507 *33. Libri Ill Rerum urbanarum . . 510 3034. Libri lll Annalium . . . 508

35. Liber I Εἰσαγωγικὸς ad Pom-

peium?) . . 539. 538

viel Raum in Anſpruch nähne faſt alle in bie lebten zwei Jahrzehnte feines Lebens fallen, die er offenbar in gángfidjer Zurüdgezogenheit von öfs fentlihen ®efchäften nur der Ausarbeitung des mannidhfaltigften, wahrs ſcheinlich lángft gefammelten und vorbereiteten Stoffes widmete. Auch die Imagines hatte er erft zwei Sabre zuvor (716) Herausgegeben. In frä- fere Lebensperioden wird alles Ῥοείί[ώε gehören, besgleid)en bie suasio- nes, zumeift auch wohl bie orationes (obmohl bie laudatio Porciae erft 709 geichrieben war), vor Allem aber die überwiegende Mehrzahl der Mes niypeifchen Satiren und der Logistorici: furz Alles, worin fi Talent unb eric biefer wunderbar organifirten Natur mit mehr oder weniger ſchoͤpfe⸗ rifcher WreiBeit erging. Was an ihre eine eingehendere Charakteriſtik als vorzugsmeife interefjant Hervorzuheben hätte, das it neben bem ernfteflen Werídungéeifet eines wahren Gbalfentereó bie Tiebenswärbige Behaglichkeit eines [ο Barmlofen wie bemegliden umore, bie et fro icero'é „derög ἀνήρ' τάχα xt» καὶ ayalısov αἰτιόφεο” (ad Altic. XIV, 25) beſeſſen umb namentlich in den Meuippeis bewährt haben muß.

12) Die Nummern 26. 27 lieBen fif audj allenfalls unter bem geegravhiſchen Befichtöpunfte zufammenfaflen, und als parallel mit dem vieta Duqh ter Disciplinne, de geometria, betrachten, jomit nad) n. 17 η. Welrigené. follte es mid nicht wundern, wenn tre& der Beſprechun Acedaravhiſcher Begenflände an fo vielen Orten wie n. 11. 15d. 26. med) eine eigene größere Schrift Varro's Ρίο ber (na⸗

MS dnberfunbe gewidmet gemejen wäre.

i Pompejus daraus Iernen follte, quid fa- nee consuleret , wonach der Inhalt in

556 Die Sáriftftelfevei

*36. Libri IV. de vita populi Romani

ad Allicum . . . 512 37. Lib... Aetion (4ίων) '*) . . 512 388. Libri.. de gradibus !5) . . 534 [39. Libri... augurum] . . . 540 *40, Libri Ill de bibliothecis . . 513 + *41. Libri Ill de lectionibus!%) . . 591 *42. Libri Ill de proprietate scriptorum 524 43. Libri... de poetis . . . 515 *44. Libri lll de poematis . . . 515

*45. Libri lll de originibus scenicis [ad Scaurum?] 17) . . . 916 *46, LibriV (Ill?) de actionibus scenicis!9) 516

ben Kreis der vierten Abtheilung der Res humanae, vou ben Inflituten (de rebus) , fällt.

14) Da Kallimahus nicht der einzige ift, bet Alıza ſchrieb (Altus des Theophraſt fennt Athenäus, Alzıa ſchrieb ſpaͤter Butas, Alrue Ῥωμαξχα Plutarch: f. Voſſ. Hist. gr. Ill, €. 410 W.), fo würde bas Disparate des Stoffes wie ber Form eher ab: als anrathen, in ihm bat Vorbild für Varro zu fuchen, wenn es nicht bei Servius zu Aen. I, ausbrüdlich hieße cuius rei ro αἴτιον i. e. caussam Varro i seculus exposuit.

15) €tefen biet, weil id) fie nirgenb befler unterzubringen weiß Meinetwegen möge man fie aud) nad) n. 27 fiellen.

16) An Dichterſtellen für legere im Sinne von recitare, von εἰ; genen SSrobuctionen gefagt, fehlt εδ auch außer Dvib Trist. IV, 10, 57 unb ex Pont. IV, 2, 34 (neben recitare Trist. III, 14, 39) nit: f. $e: ταὶ Epist. II, 2, 105. ad Pison. 475. Als Vorlefungen fremder & rif; ten find ,lectiones* nidjt nut bur) das in demfelben Sinne von Cicere, Duintilien, Plinius wiederholt gebraudjte legere, fondern aud) burd) das Sclavenamt des lector" hinlaͤnglich gefidjert. („Weber einen Dichter le fen“ beißt legere aud) bel Gueton de gramm. 11: qui solus legit ac ie» cit poetas.) Die Sitte des Mecitirens ſelbſt aber fif) nicht von zu [uv gem Datum vorzuftellen fann aud) Tas mahnen, daß das verwandte Inſti⸗ tut eines collegium poetarum vcn Balerius Mar. IH, 7, 11 fon für bie Zeiten des Attius bezeugt wird.

17) 9tut ale noch eine Möglichkeit (mir keinesweges bie plauſibel⸗ Λε) [οί es bezeichnet werden, daß dieſes das Berhältuiß des Ramıens Scan- rus zu ber Barronifchen Schrift war, weldhes in dem räfhfelhaften Gilet des Servius verftedt liegt.

18) Wenn in biefem Werf bie dramatifhen Bo bet roͤmi⸗ fen Litteratur regiftrirt waren, fo darf Ungefichts der Thatſache, taf nod) eine Meihe Barronifcher Schriften exiflivie, vou. deren Wuffdrift und Inhalt feine Spur auf uno gelommás IM δε age. für Der

bes M. Terentius Barro. 557

t *47. Libri Ill de actibus (?) scenicis . 518

t *48. Libri Ill de personis . . . 519 t *49. Libri Ill de descriptionibus, περ

χαρακτήρων 19) . . 590

50(?) Libri .. de comoediis Plautinis. 517 *51. Libri V(?) Quaestionum Plautina-

rum 20) . . . . 516

99, Lib. .. de compositione satu- rarum . . . . 493

*53. Libri XXV de lingua latina ad (Sep- tumium et) Ciceronem . 595

T *54. Libri IX Epitomes e libris de l. lat. . . . . 527

hb. Libri.. de antiquitate littera. rum (ad Allium?!) . . 599

*56. Libri Ill de origine linguae lati. nae (ad Pompeium?) . 599 *57. Libri 1] de similitudine verborum 528

58. Libri IV... de utilitate sermonis . 599

fugt gelten, ob nicht ähnliche Titterarifhe Verzeichniſſe von Varro and) Tür die übrigen Gattungen, mindeſtens der Poefle, mögen entworfen worden fein? Gewiß i(t daß, wenn überhaupt irgend einmal im Bereiche bet römischen Litteratur eine umfaffenbe pino kographiſche Leiſtung uns lernemmen worden ift, ed Feine durch Studien und Neigung geeignetere fBeríonlidjfeit ala die des Barro geben fann, der fid) die Herftellung εἶπεθ fo unentbebrliden Hülfsmitteld der Gelebrfamfeit mitteld anfprecheuber Bers mntbung zutrauen ließe. An Altern Verſuchen und Vorarbeiten fehlte e$ nit, wie die Zujammenftellung in Parerg. Pl. I, &. 90f. zeigt. Dieß wäre alfo eine dritte 9tegion (vgl. oben S. 520 unb n. 12), in bec fid) verlorene und felbit bis auf den Titel untergegangene Schriften fBarro'& mut$majiid) ſuchen ließen.

19) Richt vergleichen (dft ſich ber Titel Χαρακτῆρες 5, Ἅνλο- κωμφόδός bei Suidas v. «4ιορυσιάδης, wegen des Zuſatzes ἐν τοὺς zapexısons ἁπαγγέλλει τῶν ποιητῶν. (δεις noch der Titel Κω- μφδούμενα, mmn εθ nift vielmehr nur Hiftorifche Punkte der Kos πιδδίε zu fein ſchienen, mit denen ſolche Schriften fid) befchäftigten.

20). Bergleichbar beifpielsweife bie «4ὖσεις ἀπορημάιων χωμικῶν, bel eM, v. Heat (ων ᾿Αλεξανδρεύς. κ. H

^* 21) εις, wie tod) wahrfcheinlich, biefer Attius ter Sragiler iR, Sebentqrit ‚nur bis gegen 670 ausgedehnt werben fann, fo muß bie 5 Bäder früh fallen, als Barro etwa Dreißiger war,

558 Die 6driftüeiferet

#59, Libri VII(V?) de sermone lalino ad

Marcellum . . . 524

Auf Drigenes unb ben Katalog feiner Schriften mich ei zulafien habe ich feinem Beruf. Aus Redepenning’s Monogra phie erſehe ich inbeB, Daß fid) auch feine Ausbeutung für bie ge lehrte Theologie genngfam lohnen unb in gar manchen Punkten bie Kenntni erweitern, das Urtheil berichtigen, den Zweifel heben wird. Aber das duferlid am meiſten in bie Augen ſpringende Neue, was wir aus unferm Anekdoton lernen, will ich doch lieber ſelbſt vorbringen. Das ift bie Gewißheit, daß bie herkönmliche Angabe von ber alles übertreffenden Schriftenzahl des Drigenes [είθῇ auf einer wuübertro(fenen Uebertreibung beruht, wenngleich keiner abfichtlichen. Bekanntlich flammt jene, von Suidas wieder holte Angabe aus Gebrenuó S. 252 b (I, ©. 444 Bonn.) : λέ- γεται δὲ ὅτι ἐδακεσχελίας βίβλους συνέταξε. Run ift aber bie Summe der vom Hieronymus verzeichneten Bücher des Origeres fo weit von 6000 entfernt , daß fie noch nicht einmal neuntehalb⸗ Sunbert erreicht. Daß des Hieronymus Aufzählung vollſtändig fein foßlte, wird fo wenig jemand bezweifeln, als daß fie. es fein Tonnte. Qft (ie ed dennoch in unferm Anefvoton nicht, fo wird die Schuld an ber getrübten leberlieferung liegen, das Fehlende aber feinen fef erheblichen Unterſchied begründen *). Das Zahlzeichen für 6000 c

*) Bor Allem fehlen bie libri VII contra Celsum. Der Titel ih, glaube ih, an der Stelle ausgefallen, an ver fd) auch ein auberer Angfall urkundlich beweifen läßt. Bor ten libri IV περὶ dozur las ja Ruf mué, wie wir im @ingange jahen, ben Zitel Momobiblia: bie von Hie ronymus ohne Zweifel tazu gefe&te Zahl fehlt bei Ruſtnus. Hieronymm verſtand darunter tie libri siagulares, fo weit c6 feine blos eregetifchen waren: denn veu tiejen beabfihtigte er allertingé eine vollländige Auf äblung im Gingelnen. Alſo wundere man fid) nidjt 4. B. bie in Fabric.

ibl. Gr. VII, 5. 322 Π. aufgeführten Schriften περὶ εὐχῆς, agorot- πτιχος εἷς µαριὺριον, und chwaige autere nicht bei Hierenvmus zu fir ten: fie waren unter beu. Monobiblia begriffen. Sch hebe tiep berwer, weil εξ ganz bajfelbe Berfahren it wie δεί ten X libri singulares des Barr: . und überaus beflätigend für die gemachte Annahme, taf. die beiondere Gr: wähnung eines liber de valetudine tuenda nur eine Inconſequenz und eis Jeiden veu Flüchtigkeit jei, if ter Ἑπτώαπδ analege Fall, tag frog [εν Iujammentaflung unter bem Gellectivtitel -Monobiblia- ted) nod) rer Die- logus adversus Candidum Valentinianum eiuzeln nadjiclat. Dagegen die Stromata (Stpwucreis) ichlen bei Hieronvmus keinesweges; bg

bes M. Terentins Barro. δυυ

hat aud) δεί Suidas Wirren erzeugt und früher bie heitere Mei nung bewirkt, daß Drigenes alle feine Bücher ſtehe ud (σάς) ge

Anfang des Kataloge ijt nur im unferm Goder burd) mehrfache Verwirrung eutftellt, und ungefähr fo herzuftellen: XIII In Genesin Il. Localium (Mysticarum ?) homiliarum .. in Exodum . . (In Exodum) excerpta .. In Leviticum excerpta [. . In Numeros excerpta] X Stromatuin XXXVI In lesaiam . . In lesajam excerpta u. f. m. Sn diefer Ergänzung bin id) Redepenning's Aufzählung Il, S. 194 ge: fsigt, ohne mid) darauf einzulaflen, daß nad) ben Augaben in Fabric. Bibl. 6. 208 ff. aud Gemmentare (nicht blos Scholien Excerpta) zu Sofua und Hiob, fo wie Scholien zum ganzen Bentateudh, zu Iofna, den Richtern, Muth, Samuel, den Königen und zu Daniel biet ihre Stelle finden müß⸗ ten. Aber fo gut wie die Scholien zum Daniel Feine felbftändige Schrift waren, fondern (gleidjwie bie zum Galaterbriefe) einen Theil des zehnten Buches der Stromala bildeten (í. Redep. I, 377. 1, 71): fo gut föunen ebenda felbft bie Excerpta in Numeros, unb vielleicht zu nod) andern alt: teftamentliden Büchern Plan gefunden haben: unb eben daraus erflärt fid) aud) die außerdem ganz befremtlide Stellung dieſes Titels mitten zwiichen eregetifchen Arbeiten. Wenn uns der Katalog des Hieronymus überhanpt etwas lehren [οἷί unb faun, fo hat eben eigene Scholien zu „allen bis blifdjen Büchern“ (Red. 11, 193) Drigenes nicht gefchrieben b. b. δει: ausgegeben. Denn daß diefes beides ibentifd) iit, daß nicht nur ble aus führlichern Gemmentare, fonbern in der That aud) die fürgern Echolien (das genus commalicum des Hieronymus) von Origenes behufs der Veröffentlis djung abgefaßt wurden, unb nicht blos beiläuflge Privatnotizen waren (90 e- ber. 1, 376), das ift wohl eine durch unfern Setalog εδί unzweifelhaft gewordene Giufidjt. Nach Anleitung defielben mögen es im Webrigen die Theologen ausmachen, wenn εδ Ihnen wichtig genug ijt, welche einzelne Bücher des alten nnd neuen Teſtamentes von Drigened entweder in einer, ober in zweien, oder in allen drei von ihm gehandhabten Brflärungsformen (μειώσεις, Ἐξηγήσεις, "Oui commentirt habe- 9m bedenklichſten ſcheint in biefet Beziehung das Urtheil über die Pfalmen, da davon, daß biefe anßer Scholien unt. Homilien auh Gommentare gehabt (Stebep. 1, 388), der Katalog gänzlich ſchweigt. Da ber[elbe indeb erfilih Excerpta zu den 15 erften Pfalnıen, zweitens 46 Bücher Excerpta zu 41 ausgewähls ten Pfalmen, und tritlené (uadh den Homilien) noch einmal Excerpta in totum Psalterium (womit bas „Enchiridium“ bei Red. I, 377 Anm. 3 gemeint fein wird) aufführt, fo liegt bie Vermuthung nahe, daß an einer der beiden eriten Stellen das Wort „Excerpta“ zu ftreihen fel, woburd denn Gommentare ſtatt Scholien entftehen. Freilich immer noch nicht zu ben 25 erfteu Pſalmen, wie Gufebins Hist. eccl. Vl, 23 angibt: allein eben wegen der Präcifion, mit welcher der Katalog bie einzelnen Pfalmen, die von Drigenes commentirt worden, namhaft macht, zweifle id) aud) faum, daß bei Eufebius τε’ mit χε vermechfelt worden. Die Genauigfeit des fatas logs erfennt man unter Anderm aud) an der Unterfcheidung eines Gommentaré in 10 Büchern zum Hchenliede von einem in 2 Büchern, quos óénaupor scri-

560 Die Shriftfiellerei des Barro.

fiprieben habe. Wie mit demfelben Zahlzeichen anderwärts gar leicht Koppa Lin die Sylbe σι übergegangen bei Baft Comm. palacogr. ©. 82.853), fo ift bei ober von Cedrenus ohne Zweifel das Sampi damit verwechfelt worden. Neunhundert Bücher in runder Zahl fonnten demjenigen füglich beigelegt. werden, der e bis in bie Mitte des neunten Hunderts gebracht fatte, Machte er aber auch bie 900 wirklich voll und darauf kann eine Berechnung, bie etwa bie Herapla ale ein Halbes Hundert einzelner Bücher hinzuzählte, mit Zug hinauskommen —: immer bleibt es eine Unwahrheit, wenn Hieronymus mit bem Trumpfe fließt: Videtisne et Grue- cos pariler et Latinos unius labore superatos, und ber Ruhm des größten Bielfchreibers verbleibt bem profanen Didymus mit feinen 3500 Büdern , an tenen das Zeugniß des Athenäus IV, 6. 139 c wenigftens bis jegt nicht fat zweifeln laſſen. Aber bie zweite Stelle behauptet jedenfalls Drigenes in ver Stufenfolge der Angaben des Alterthums (zufammengeftellt im Prooem. schol hib. Bonn. 1840 ©, VIII), wonach mam von Kallimachus über 800, von Ariflard 800, von Ehryfip pus über 700, von Cpifur gegen 600, von Ariftoteles ge gen 500, von Arifiorenus 453, von Klitomachus unb bem Cpifureer Apollodor über 400, von Theophraft etwa 376, von Xenokrates um 215 Bücher zählte. Zwiſchen Epifur um Ehryfippus nimmt Barro feine Stelle ein. p in adolescentia ((o iit zu verbefiern): vgl. Fabric. ©. 221. Redep. , 390: Ὀεθρίείώει an der linter(d)eibuug des Gommentaré zum Hoſea wobei die Vücherzahl ausgefallen) unb der Monographie über eine einzelne telle teffelben: f. Redep. 1, 191. Noch zwei Lüden finde ich außer ben ſchon befprochenen in unferm Kataloge nachzuweiſen: unter ben Gom: mentaren zu den Fleinen Propheten ift nach Amos offenbar Dbabja ausge fallen, unb unter den Oomilien über das 9. T. wird es urfprünglidh ge beißen haben: ib. IV in Regum Πο. 1 ]lin Regum lib. 11 lin Chronica ] in Esdram XXI in Iobum. Bas in „Paschae“ ftedt, das die Reihe ganz fremdartig unterbricht, weiß ih nicht; der Folge der Bücher nach würde man hier Ruth erwarten.

Gegen ba6 Ente tes Katalogs ijt für Pionam und Esifodori wahrfcein lid) zu ementiren Pionium , Cephisodori.

iD. , 1847. 8. Ritſchl.

Des Aeschylos Orestela, griechisch und deutsch herausgegeben von Johannes Franz. Leipzig 1846.

ib

Diefe Ausgabe der Oreſteia, veranlaßt durch eine an Herrn Franz ergangene Fönigliche Aufforderung, jene Trilogie behufs cinet Φεαἰταήφει Aufführung ventfch zu bearbeiten, giebt außer ber lies ríeguug einen in vielfacher Hinficht von ber Vulgata abweichenden end berichtigteren Tert, fowie unter bem Abfchnitt „Lesarten und Rritif" genaue Rechenſchaft über die handſchriftliche lleberfieferung amd vorgenommenen 9(enberuugen. Necenf. überläßt bie Beurthei- ung ber mit vielem Fleiß und großer Sorgfalt gemachten leber- ung Anderen, um fi ausschließlich darauf zu befchränfen, das in hitifcher Hinficht zur Verbeſſerung des Textes Φεείβείε vorzufüh- en, and daran einige Bemerkungen anzufnüpfen. Für bie kritiſche Bearbeitung des Tertes aber wird vorliegende Arbeit fdjon infofern "me neue Epoche begründen, als burdj bie Mittheilung einer neuen να H. Fr. felbft angefertigten Vergleichung des Med. ετβ eine iere Grundlage für bie Kritif gewonnen ifl. Sodann ift bet zuelf. unb Flor. fowie ber Venet. 1 u. 2 von neuem verglichen, ablich die von Anderen verzeichneten Resarten des Farn. n. Reg. ο mitgetpeiít, Es ift fomit der vollftändige Tritiiche Apparat und neiſtens nach neuer und beflerer PVergleihung zufammengeftellt. Bird e$ num auch für eine durchgreifende Textes⸗Kritik unerläßfich ein, bad Verhältniß ber Handſchriften zu einander unb zu ihrer Duelle genauer ermittelt und [εβρεβείίέ zu Haben, fo wirb doch Jeder illige Beurtheiler dieſe Anforberung, die der Herausgeber fi nicht

uf. f. Philol. f. 3. VI. 96

562 Des Aeſchylos Drefteia

ftelfte, auch nicht alt Mangel tiefer Arbeit hervorheben, vielmehr das hier Gebotene mit Dank anerfennen.

Doch wir wenten und zu bem Einzelnen. Die Collation tes Med. ijt weit forgíaftiger und genauer gemacht als alle (rüferen, fo taf nur Weniges vou einigem Belang nachzutragen ijt. Was zunächſt Die Lücke im Agam. betrifft, fo ergibt fi) ans ber top pelten Bezeichnung ter Solia mit arabifchen Ziffern, taB tie ade bereits entftanben war af man den ganzen Cober mit einer fertian- fenden Folionummer verfah, ned). nicht aber zu ber Zeit als bie Blät- ter ber äſchyliſchen Tragödien numerirt wurden. Es fehlt Sol. 1: —94 und 96—31. Daneben findet fif eic ältere Bezeichnung nadj Quaternionen. So ergibt (id), daß eine ganze Lage, und von bet antern bie drei inneren Blätter verloren, oder vielmehr gewalt- fam herausgeriffen find. Denn Iekteres fieht man andj an ben zu rüdgebliebenen Pergamentſtückchen ter heransgeriffenen Blätter, fe wie an ter großen güde im Rüden tes Bandes. Hinſichtlich der zu den Eum. angeführten €edarten ijt folgendes zu berichtigen ober nachzutragen: ®. 10 ἐστίν. 46 λέχος. 66 y πρέπων. 85 µῆ- δικεῶν mit einer Rafur vor d; chenfo uj μελεῖ. 143 Caron χρατηθεῖσα uysar. 161 οἰροίκενον, indem ein verticaler zum erfleren zug herabgezogener Strich das v bezeichnet. 164 nu- θανόμον mit einer feinen Rafur vor tem zweiten ο: aber abgeſe⸗ hen tavon, taf tie meiften ter zahlreichen Raſuren mit Sicherheit auf bie pr. m. zurüczuführen fint, ift fie zu Hein, unt. fast unterbalb ber Zeile, fo daß man fhwerlih an ein urſprüngliches ω benken dürfte. 181 Tröoouyır. 104 τι μήν. 105 ὁ) Έκτωρ, am Rande oluaı δέκτωρ. 220 παρ. 991 µητρώων. 237 rvexgor. 956 ἐχνάνασ᾽. 326 vu»oi;. 340 ἀξιόιισον. 369 οὐχαζεται. 3 Unaı xtxÀnutJa. 34608 μεταῦθις. 508 ber Schreibfehler ἔδεισε unb deıy9r, ift in εὗησε unb ὀήχδῃ verbeflert. 654 σέδεν fieht im Tert, σέβειν am Rante. Tas Zeichen P bezieht fif) nur tar auf, taB der Schreibfehler durch tiefe am Rande beigefügte richtige Lesart zu verbeffeen ſey. 744 orerusw. 753 δέ τε runde y βαρυν ohne nz. 747 πείθεσθε. 791 ὑπόδεται (in ber arı- στρ. ὑποδύεται). 807 ἀοήους. S00 κάρη (das 7 ift ans Bev

son % Franz. 563

befferung eines = entflanden). 537 φῆς. 838 οζνος. 843 προ. παντὺς. 808 τοιαῦτα σὀυστι. 879 σεγων. 8858 ἐνβρνοις, 917 τών ὁ. 055 ξυμπροςπόλοισιν. Ferner erfennt man nicht recht nad welchen Princip H. Wr. verfahren ijt bie unb da bie Accentuation des Med. zu berüdfichtigen. Es kommt im Ganzen nicht viel Darauf an, ob man weiß, tag im Med. 38, 50 nov' 149 τές 958 τίς 939 τν 351 en: elc. (lebt; nuv wird man δεί ber getroffenen Auswahl oftmals veranlaßt feine Abweichung vom SLext vorauszufegen, wo fie fich findet, oder eine Berfchievenheit vom Guelf. 3. B. 162. 300. 413 ze. flatt genauer Uebereinſtimmung anzunefmen. Beim Med. ift vie Beachtung ver Accente deshalb nicht ohne Bedeutung, weil fie uns einen Anhalt geben einen gro» Ben Theil der zahlreichen 9(enberungen und Rafuren mit Eicherheit auf die pr. m. zurüczuführen, ferner die unmittelbar aus bem Med. gefloffenen Quellen zu ermitteln, und enbfid) aud) Die und da im eorrupten Stellen den Weg ber Verbefferung andeuten, z. B. 8. 337 τινα τᾶςὺε. Zur rechten Würbigung des Cod. wäre e$. eben» fall® wünfchenswerth newefen, wenn H. Ar. überall das zur Seite gefhriebene Yota *) angemerkt hätte. Kin Verſehen ift ed, wem (p. 396) 38. 33 gelefen warb διάλειµµα mn; es Περι bort IM, die gewöhnliche Abfürzung in ben Scholien für γαρ.

Betrachten wir ten Text, fo ijt aud) dieſer wefentlich vtt» ſchieden von bem Wellauerfchen gegeben. Namentlich erfcheinen bie Eumeniden, nach Hermann’s trefflihen Vorarbeiten, in wefentli berichtigter Geſtalt. Nicht nur ift mit Recht aus tem Med. fer geſtellt V. 380 αἰανῃ. 490 σοι. 591 περεσκήνωσεν. 468 µε- ταῦδις. 613 φφατέρων. 654 περιστέλλονσι. 740 dar: ἐὸν ὠγτιπενδῆ . . . . zugdiag. 054 φέγγει, fo wie bie Form ἐρί- νυες obwohl aud ter Reg. L. mehr Berüdfichtigung verbient, 3. D. 018 ἀπεύχομαι vorzuziehen gewefen wäre nicht nur, baf das 7 ἐφελκ., vo das Metrum es evforvert, gefegt, mnb ber Dia⸗

*) Zu berichtigen iit bie Bemerkung (p. 365), dag im Med. y p^ en bie Gerwehnheit des Schreibers, der fonſt 74 zu feßen "mee Bet hier 7, freilich) ohne ο wie oftmalé; der unter dem 7 jlehenbe δώ ig der Accent des darunter (tefenten πρσςείδεταε, und fein. Jota.

664 Des Aeſchylos Drefteía

[eft in ven Ehorgefängen gehörig berüdfichtigt i aud) durch Aufnahme einer Zahl umgweifelhafter Emendationen ift der est feir ner urfpeünglichen Geftalt wefentlich näher geftellt. Eine einfade Aufzählung wird am beften zeigen, wie viel ber Text gewonnen fat. $$, 97 πλειστοῦὺ. 90 ὃς 40 Annahme einer Lüde. 53 πλα- τοῖσι. 59 πόνον, 06 ὧν. 118 ἐμοί. 132 σὺ d’. 149 9. 161 doöusvov. 191 eis. 911 τίνεσθαι. 216 λίπω. 946 6 getiigt. 247 y’ ἀλκὰν. 252 nádoi. 257 µητροφύνου. 258 ἄλλος. 280 λιβυστικῆς. 299 aua. 300 εὐθυδέκαιο.. 305 ολιτών. 311 ποινᾶν. 384 ὁρωμένας. 408 a’. 410 ἐφημέ. νου. 443 7. 509 or. 517 δερμῷ. 519 λαπαδνό». 575 κελεύσαι. 667 αἰδουμένους. 714 ἀνηρ. 788 μίσος. 835 ya- µόρῳ. 852 Boro», 856 φιτυποίµενος. 869 ἐξαμβρῦσαι. 889 πρόποι. 879 0. 903 v' d. 920 ὃν ὀργὰν ποινᾶς. 933 πἀν- soc. 934 αἰσιμίαισι. 938 δι se. 959 Annahme einer Cüde, 965 suppone. 968 καὶ getilgt. Indeß verbiente ter Med. nech größere Berückſichtigung; gerabe mande fehlerhafte Lesarten hätten be richtige Berbeflerung an bie Hand gegeben. So führt 8. 7 Φίδωσι d’ z (fo auch Reg. L.) daranf das d zu ftreihen und zu fohreiben φοίβη, δίδωσεν 5. B. 11 Παρνησοῦς auf die Form Π αρνησσοῦ. 445 ὀξυμηνίστου auf das notfwenbige ὀξυμηνίτους. 908 µύρσιμοι auf µόρσιμος. 76 βεβῶντ' auf das poeti(de Wort βιβ o v 1'; fo wie das von allen Codd. bef& tigte πόντου auf ein Verderbniß des καί *) hinweiſt. Man ändere ed in κατα. Wenn ferner Choeph. 740 (723) alle Bücher, Pers. 389 außer Med. noch mande Bücher, die Form κελεύµατα erhal ten haben, fo berechtigt bie gewiß aud) an ber britten €telfe Bum. 226 κελεύμασιν herzuftellen. Abgefeben vom Gedankenzuſam⸗ menfang weiſt das παρανόμον des Med. ([εἴθβ das παρανόμων Φεῶν ver fhlechten Codd.) auf παρὰ vono» 9eo» (Reg. [.) bin, keineswegs auf περὶ νόμων Φείων. Auch beruht bie SBulgakt

| ο) Diefelbe Coreuptel findet fid) 8. 931. xai γῆν zul πόλιν ὁρ- Φοδίχαιοι πρέψετε πάντως διάγοντες. Φ. Fr. änderte, nad) Hermanns Vorſchlag, καὶ yi καὶ πόλις, weldes dem Sinne nad) ganz paffenb if. Geringer und leichter ift aber die Slenberung in xatd yz» καὶ πόλι.

von S. Jranı - 565

$8. 753 ὑμεῖς τῇ γῇ τῇδε jj βαρὺν κότον σκήψησθε anf feiner, ober ſehr geringer handſchriftlichen Autorität; vie guten Bücher geben ὑμεῖς δέ τε τῇδο yr Bapv» xorov. Daher vtte muthet Herr Wiefeler: ὑμεῖς δὲ uns τῇδο γῇ βαρὺν κότον. Gewiß aber wird man fij wundern, daß, während Φ. Fr. affe zur Herfiellung des Textes vorliegenden Arbeiten mit Sorgfalt δεπαδί fat, die Verbefferungen, die doch ber Zuſammenhang mit Nothwendigkeit erheiſcht, feine Aufnahme ober Billigung gefunven Haben. Diver erforbert nicht V. 65 der Sufammenfang bie(em Ge» danfen: wich werbe tir flets hülfreich fein, wenn auch ich mich fern befinde”, welchen das xai . . .. δὲ nicht giebt, wohl aber καὶ 0000 y' anöorarar? Erwartet man nicht 38. 560 biefen Sinn: „ba bift ein Mörder und lebſt, fie fat auch gemorbet, aber ihre Schul ift dur ihren Tod gefühnt fa Wie würde dazu paſſen: 5 δ' ἐλευδέρα φόνου „fie ift rein, frei” doch micht vom Mor⸗ be, denn ben fat fie begangen ; wohl aber von ber Strafe, die fie burd) den am ihr begangenen Morb abgebüßt hat; fie ift durch tiefe erlittene Strafe (porq) alfo jest ftraflos. In gleicher Weiſe ge bietet ſchon die Stellung des Artitels Β. 615 ουκ ἐστι µήτηρ 7 xenÄnusvov τέκνου τοχευς die Menverung des κεχλημένου in κθχλημόνη, um biefen Gebanfen zu gewinnen: „nicht iſt bie, bie Mutter Heißt, aud) Zeugerin des Kindes.” Kemer ift 8. 758 ἐνδίκου al6 Prädicatsbegriff zu χθονός bezogen müßig, während ivdixovgs ven Hauptbegriffen ἔδρας und κευθμώνας erft ben rechten Nachdruck verleiht. Ich foffte meinen, daß die ganz ähnliche Stelle Choeph. 1054 ἐξ Guudro» στάζουσιν αἷμα δυςφιλές auch Eum. V. 54 die Verbefferung des δία in Ada außer Zwei⸗ fel fete. Einen ganz falfchen Gebanfen giebt V. 787 κατα τε ya» flatt xara τε γᾶς. Und gleichfalls wird man bei genauer Beach⸗ tung bed Zufammenhangs und unbefangener Prüfung B. 355 τε, 378 xwAoıs, 673 νέκων, 848 νείχης., 923 κοινοφιλεξ, 198 vi ὅρας nicht anftehen in ben Tert anfzunehmen. Noch rechne ich hieher tie Rede der Pallas zur Einfegung des Gerichts, die H. Fr. nach ber Vulgata giebt, und auf H. Schömann’s Vertheivigung ber Afyndeta und ber überlieferten Orbnung ber Berfe verweifl. Mir

566 Des Aeſchplas Drefteia

figeinen die von Hermann erhobenen Beventlileiten wicht gehoben, Dem webec ®. 651, nod B. 653 findet ber Fall flatt, taf. em allgemeiner Say im Einzelnen ausgeführt ober aus bem Beſonde⸗ ren eine allgemeine Sentenz hergeleitet wird. Uno bod? geflatiet une banw Aeſchylos das Aſyndeton. Was aber vie Berfegung ver Berfe 661—663 vor V. 640 betrifft, fo erwartet man bod) πού bem Worten κλύοιτ ἂν $05 9touór, and) eben die Ginfepunge worte ſelbſt, bie zu Anfang ber Rede geftellt erſt ihren Zweck ev füllen, nämlich bie ans Volk gefprochene Mahnung zu motiviren, während fie am Schluß berfelben als matter Zuſatz erfcheinen. Auch fchließen fidj bie Worte ταύτην μὲν ἐξέτειν ἐμοῖς παραί- νεσιν ἀστοῖριν beffer an die dem Volle eingefchärfte Ermahnung dies Gericht zu achten und heilig zu halten an, ale an tie Ginfey jungsworie.

Andererfeits geftatten metriſche Rückſichten ebenfowenig 3B. 916 λευσσετο» att λεῦσσέ τα, αἴθ 38. 259 ber Kreticus von D. Fr. felber als unſtatthaft verworfen iſt. Die vorgelchlagene Verbeſſe⸗ tung τιν) ἀσεβῶν u£y' n τοκῆας φίλους ift deshalb unftatthaft, weil der Begriff μέγα bem ἐπαξια wideripridt, und jeder «ὤσεβης geftraft wird, nicht bloß usya ἀσεβῶν. Dan könnte [Φτείθεκ τιν’ ἀσεβῶν nov 7 τοκῇας φίλους, wenn nicht der in (id) abgerunbelt Gebanfe 7 τοχέας φίλους abmahnte, tiefen Dochmios in 2 Metra zu zerreißen. Hermann's Berbefferung τιν’ οὐκ εὐσεβὼν (cl. Agam, 363 ode ovx ευσεβής) tft zu auſprechend, bag ich fie widt auch einer [rüber von mir verfuchten Eonjectur vorziehen follte :

n 380» n ξένον τοπρίν τιν) ἀσεβὼν

n τοχέας φίλους. Die ἀ[Φυϊήφε Strenge ſtrophiſcher Reſponfion erträgt auch midi $8. 068 περίσεπτα τὐχοιεε = «δες ὑπ εὐφρονι noun. Richtig befferte man τυχοῦσαι. Aus bemjelbeu Grunde mor auch im bem mit fichtlicher Sorgfalt für Gleichheit und volffomment Refponfion gebauten Chorgefang (8. 130—160) nicht B. 157 u 159 die gleiche Jnterpunftion ber στρ. und ἀντιστ. zu verlegen, vielmehr mit H. διίβ[ῴε φογολιβεῖ 9axq zu emendiren, und zum Vorhergehenden zu ziehen. V. 893 ift ἐπικραίνει mit Unrecht in

von 3. Franz 567

ικρανεῦ verändert. Die firophilche Entiprechung 8. 360. = 368 zuſtellen, ift λαμπα in das nicht nachweisbare Aung verändert, E in ber arr. ten Accent bes xvoo , wie Andere vorſchlagen, andern, und xvoco zu ſchreiben.

Eine fehr verfängliche Art diplomaliſcher Kritif fehen wir V. 0 -- 331, und 434 geübt. V. 340 ijt namlich nach den intere irten Codd. gegeben, und hiernach bie Refponfion ber Strophe zuſtellen verfucht. In ber zweiten Stelle fat ebenfalls bie Les⸗ ber fhlechten Codd. H. Fr. veranlagt zu ſchreiben χρυψασα * zoo» Ö’. Hermann fab auch Dice das Rechte. Einen viel fides w Anhalt für bie Kritik Hätte eine genauere Beachtung ber 66ο. | an bie Hand gegeben. Es würde B, 336 ber Fehler in dp’ ıaros véov erkannt, und nicht das unenibehrlihe, untabelige νροῦμεν als Gloſſem geflrichen [είπ, Auch würde biefer größe. Autorität zufolge nicht bfog 3B. 807 αοίγοις fondern aud) 35. I χρεῶν 462 ὕρκον πορόντας 751 φήσας ber handfchriftlichen erlieferung vorgezogen fein.

Um fchließlich der neuen Emenpationen diefer Ausgabe zu ge- fen, wird eine unbefangene Kritik nicht umhin können, zu be- pten, daß bejonberó ben Gonjecluren. des Herrn 2. Ahrend zu fig Aufnahme in ben Sext geflattet ſei. Auch werden einige Hefferungen des H. F. bei genaucr Prüfung als nicht ſtichhaltig erweiſen. So [lautet B. 482 fg. die arr. fo: ἐσθ᾽ ὅποι τὸ δεινὸν ev

xui φρενῶν énigxonoy

ὀειμαςοῦ καθήµενο», |

ξυμφέρει σωφρονεῖν ὑπὸ στένει.

τίς δὲ under ἐν φαει

καρδίας avıu τρέψων

j πόλις βροτός ὑμοίος ἐτ᾽ ἂν σέβοι dixas ; B Φειματοῖ wbisweilen if Furcht gut, unb als Wäachter ber je wiedergefest [ῴτεᾶί fie" macht die Structur Bart unb. ſchwer⸗ ig, und lähmt burd) diefen 3ufag bie Rede. Wie angemeffeu eget die Verbefferung µένειν; bie überbieß der handſchrift⸗ en lleberliefevung (δειμαίνει) noch näher (lebt. Daß aber

568 Des Aeſchylos Ὀτεβεία

fe$rt fon bie Vergleichnng der Verſe 647 und 655, 656, bie bie Pallas bei ber Einſezung des Arropage fovit: ἐν δὲ τῷ σέβας ἀσεῶν φόβος το $vyysrync τὸ jujdixely aynası und «αἱ ua τὸ δεινὸν πᾶν πόλεως ae βαλε». Tic γὰρ δεδοιχὼς μηδὸὲν ὄνδικος βροτῶν; venfelben Gebanfen und mithin ἐν δέοι aber ἐν φόβφ erforbert auch bier ber Zufanmenhang; und e$ wird mit Beibehaltung des überlieferten καρδίαν ἀναερέφων mur noch tie Einfehung eines Are bebürfen. Dadurch iſt ſowol der ſtrophiſchen Refponfion als dem Sim ber Worte tic ör’ ἂν σέβοι dixay ‚wer wirb noch ehren bat Recht” vie auf ein cerrefpeufi- ve$ „nicht mehr‘ Hinweilen, Gemige geleifiet. Man Mireibe daher:

τίς δὲ under ἐν δέει

καρδίαν ór ἀνατρέφων

9 πόλις βροτὲς 9’ ὅμοι-

e; ὅτ ἂν σέβοι δίχαν ; Auch verfehlt 98. 511 die Bermutfung oou ἁὑπέρβια δαέντα πολλά den Sin der Stelle, ba bie Rebe ift. von einem toflfühnen Wrevfer, der auf wiberrechiliche Weife vieles zufammengefcharrt (520 τὸν moi» 0Aßor), und nicht von einem , ber vielfach Hebermaih gelernt”. Eben fo Leicht wiberlegen ſich andere Goniecturen, wie 98. 164 περὶ νόµων Φείω», 461 ἴζω, 158 9oaror, 345 σφα- Asp’ ἀνυδρόμοις κῶλα, δύςφρον ἄταν, 409 ὃν δοῦναι θέλω, 875 δὲ δὴ, 953 µισθους. Mud) die Reveweife B.302 καθα- θὰς χεῖρας πρὸς φῶς noocrénerrac Tamm ich wicht billigen, halte vielmehr bie alte Cmenbation τὸν uà» zadapas ysigas προνέµοντ) für das Richtige, ta tiefe Art von Berberbuifen fo haufig in bem Codd, fich findet, und 3. 98. Prom. V. 265 wohl niemand jetzt mehr daran zweifelt, ben metrifihen Fehler burd Her⸗ ſtellung des Singular 307 κακώς πρασσοντ zu heben. B. 804 QR am freilich nicht zu tabeln die Beränderung bes Sony indc ἄν, wenn nicht eben flatt bed unbeftinmien ὅσα eim Ὀοβίαπία Subſtantivbegriff erwartet würbe, auf bem ὅσην ſich bezöge, mh baber die handſchriftliche Lesart barauf führte, den Ausfall einti Verſes hier anzunehmen. Daſſelbe gilt von 18. 257. Dagegen ij

U-

eon % Kranz. 569 in der Stelle 3. 620 fa.

πατὴρ μὲν ἂν γένοις ἄγευ μητρός: πέλας

µαάρτυς πάρεστι παῖς Ὀλυμπίου «4ιὸς

οὐδ᾽ ἐν σχὀτοισι νηδύος τεθραμμµένη,

ἀλλ’ οἷον ἔρνος οὔτις ἂν τέκοι Θεός die Annahme einer Cüde nicht nur nicht nöthig, fondern wenn man den Gebanfen, ven Apoll beweifen will, nur richtig accentuirt, fo» gat unſtatthaft. „Vater fam man auch ohne Sutter. fein: Hier ein Beweis, eine Tochter des Zens, ohne im Mutterſchooß genährt zw fein, gleichwohl ein Sproß, wie feine Göttin ihn gebiert“. Dex Begriff, bag man Vater fein fónne felbft one Mutter, ift der, anf ben es anfommt, unb ber dur Hinwerfung auf die Pallas bewie⸗ fen wird. Dazu bedarf es doch ficherlih nicht der Hervorhebung ber Art ihrer Geburt was vielmehr hier flórenb wäre ; unb da man zu bem ovds ein entfprechenbes οὐκ verlangt, ift. ἱπίᾳ, ba ovds nicht felten in dem Sinne von neque lamen firh findet. Allein eben fo flörend, wie unpaffend ift aud) troß ber verfuchten 9fenberung B. 796 καὶ τῷ μὲν ed (Codd. καίτοι ys μὴν) σὺ χἀρτ᾽ ἐμοῦ σοφωτέρα, ba εῷ etwas Unerträgliches enthält, bie Yallas einen Bergleich anftellen zu laſſen zwifchen ihrer Einficht umb ber der Cringen, und dazu bie ber Iehteren als die überwiegenbere anzueriennen. Man muß ven Ders flreidjen. Auch in der Gtefle 3B. 446—48 ift die Schwierigkeit nicht gehoben durch Aenberung des zweiten ὅμως in ἐμοῖς; ed ift weder αἱρεῖσθαι in ber Bes deutung von δέχεσθαι nachzuweiſen, nod auch ber Gebanfe pof» fent, tag bie Pallas den Dreft aufnehmen ober ben Borzug vor ben Erinyen ertheilen wollen. Xilgt man ben Vers 448, unb

‚nimmt das vorgefhlagene vom ſtatt ὅμως (38, 446) auf, fo [Φείπί

mir alles fi gut zu ordnen.

ἄλλως t6 καὶ σὺ μὲν κατηρτυκὼς νόμφ

ἑκέτης προςἤλθες καθαρὸς ἀβλαβὴς dopoic,

αὗται d’ ἔχουσι μοῖραν οὐκ εὐπέμπελο». Um in der verwandten Stelle $8. 533—35 bie unſchickliche Wie erholung bed ὁόμων zu heben, ſchreibt H. Fr.

καὶ µαρτυρήσω» ᾖλθον' Sor: γὰρ δόμῶν

670° Des Aeſchylos Drefteta

ἱκέτης 00’ ayno καὶ uv y ov ἐφέστιος

ἐμῶν. Hermann bat bewiefen, daB zu fihreiben (ft νόµῳ ἱκέτης. Die briven burd) xac verbundenen Sapgliever, bie ben Doppelgrund entfalten, warum Apoll für ten Angellagten auftritt „baß er ein gefühnter ἱκέτης, unb ein Ixdrns in feinem Heiligthum war‘ gewinnen erſt fo ihre rechte Abrunbung. Das Sophokleifihe »u- um JE καθαρός verhtfertigt jene Redeweiſe; und die Bergleichung mit 5B. 696 καὶ Tor)’ ἔπεμψα cov ὁόμων ἐφέστιον zeigt, baf auch hier bad ὁόμων ἐφέστιον unverberbt überliefert iſt. Nicht nöthig fcheint 28. 557 bie 9lenberung des µιασµατω» in μιασμά- τοι», Nicht felten find die Beiſpiele, wo Dual und Plural mit sinander verbunden (id) finden ; und tiefe fümmtlich ändern zu wol (eu, würde wohl Hyperfritif fein. Auch 33. 191 fann man das ὡς beibehalten; man braucht e$ ja nicht in dem Sinne von lan- quam zu nehmen. Mit 9tedgt ıft 3. 755:

un Φυμοῦσθε um)’ uxupniav

τεύδητ’ ἀφεῖσαι daıuorwr σταλάγµαῖαν

βρωτῆρας αἰχμάς σπερµάτων ἀγημέρους. ba6 ὁωιμόνω» anftößig erichienen. H. Fr. vermuthet δια γοω», was nicht anfpricht. Sollte der Dichter nicht uud hier, wie oben $$, 710 gefchrieben haben zugdımv orakayuusa? Dot asyı.ay änderte Scaliger in αὐχμούς; und allerdings iſt αἰχμάς als Dppofition zu σταλάγµατα fein ſchicklicher Begriff; paßt aud) wicht zu dem ἀνημέρονς. Darf man einen Begriff erwarten, wie: Mehlthau ober Rußthau, ber bie Saat vernichtet, fo ift vielleicht an fchreiben «rac.

Daß aber frogbem mande Stellen, bie einer Verbefferung bebürfen, vom Herausgeber nicht berückſichtigt find, (off ihm nicht jum Vorwurf gemacht fein, da eine durchgreifende Xextesfritit nicht durch diefe Ausgabe begwedt iſt. Ueber einige Stellen habe ich bei anderer Gelegenheit in biefer Zeitfchrift gefprochen. Hier mögen einige Nachträge folgen. Zunähft V. 185:

λέοντος ἄντρον αἱματορφύφου θίαύτας εἰχός, οὐ χρηστηρίοις

von J. Franz. 571

ἐν τοῖςδε πλησίοισι τρίβεσθαε µυσος. '

fBerberbt ift das πλησίοις. Es it ein anderer Gegenfak exforbete lich zu dem λέοντος ἄντρον αἱματορρόφου, worauf auch das μεύσος hindeutet, a(d πλησίοισι ober das vorgefchlagene πλονσίοισι. Erwartet man nicht einen Begriff, wie πάνσεµνος, πάνσεπτος, furz einen Begriff des „reinen, heiligen“? Wenn nun aber $8. 673 bie Eringen bent Apoll, weil ev fid) bed Mörbers anneh- me, vorwerfen μαντεῖω d’ οὐκ 89' ἀγνὰ µαντεύσῃ νέµων, fo dürfte man wohl nicht ohne Grund darin eme Beziehung auf des Gottes eigenen Ausſpruch in unferer Stelle exfeunen, unb baher fehreiben : οὐ χρηστηρίοις ἐν τοῖςδε τοῖς ἁγνοῖσι τρίβεσθαι µύσος. Statt des corrupten φρενοδαλής V. 316, kann man Te» fen φρενοδακής over φρενοδαῆς. Berlangt ber Zufame menhang anzunehmen, daß V. 203 der Ehor eine Behauptung, eiu Urtheil aueſpricht «δαβ nemlich der Mord, ben die Klytämneſtra beging, fein Blutsverwandtenmord ftiv, fo iſt ber Artifel nótbig, umd daher zu fehreiben αὐθέντης. Sn ber vielbefpeorhenen Stelle 98, 228-232 iſt weder das anſtößige Afynbeton gerechtfertigt durch bie Bemerkung daß Όμοια im Sinne von ὁμοίως fefe, nod) aud der Gedanke richtig, wie ihn 9. Fr. giebt:

Empfange gnädig auch ben Schuldigen,

nicht morbbeffeft mehr, nicht mit ungefühnter Hand,

nein, abgeſtumpft ſchon, vielfach abgereinigt an

ter Menfchen Häufern, und durch gaftlichen Verkehr. War denn Dreft gereinigt an Menſchenhäuſern und durch gaſtli⸗ den Verkehr? Hatte nicht Apoll viefe Reinigung vollgogen? und (ft dieſe Entführung nicht erft ber Weg, bad einzige Mittel zum gaſtlichen Verkehr zu gelangen b. h. unſchädlich ihnen zu erfcheinen ? Beides beichreist Dreft ja felbft ausführlich 3B. 268—273: der befte Beweis, hier weder eine Ausführung feiner Entfühnung, nod auch bem dort Berichteten Widerfprechendes finden zu bürfem. {ft bem fo, fo dürfen wir hier nicht an die Art ber Reinigung denken, fondern nur erwarten die Ausſage: daß er ein Gefühnter [εί (nicht Sühne erflehe) unb als folher bem Befehl des Gottes gemäß leer eilend Lem Bild ber Göttin nahe. Pünktlich des Gottes

572 Des Aeſchylos Drefteía

Geheiß ausgeführt zu haben (98, 75—77) ſpricht Oreſt hier aus. Daher [Φτείθε man, mit geringer Aenderung *): δέχου δὲ πρευμενῶς ἁλάστορα,

οἱ προςερόπαιον ovÀ' ὠφοίβανεον χέρα,

ἀλλ ἁμβλὺς 70g προςτετριµµένος τε πρός

ἄλλοισιν οἶκοις καὶ πορεύμασιν βροτῶν

Όμοια χέρσον καὶ θάλασσαν ἐκπερῶ»,

σώζων ἐφετμὰς «4οξίου χρηστηρίους,

πρὀςειµι δώμα xai βρέτας τὸ 00» Jen.

Das Aſyndeton ift befeitigt, indem das χέρσο» καὶ Ialao- σαν ἐκπερῶν bie Erflärung gebenb, wie ed gefommen, daß er fo vielfachen Verkehr mit Menfchen gepflogen, bem προςτετριμμµένος untergeoronet, und biefem ἐκπερών, wie es ber Gedanke verlangt „ich machte bicfen Weg auf des Gottes Befehl“ das andere Parti⸗ dp σώζων fubjungit iſt. Häufig findet fid) dies Verhaältniß zweier S$articípe. Als Adverb am Ende des Verſes findet fid) πρὸς aud fonft beim Aeſchylos. Entgangen [Φείπί Herrn Fr. bie von Herman in einem Programm mitgetheilte Berbefferung der Worte «oduar- yo» µέγει $8, 608. Sie lautet:

τίθησιν οὐδὲν, ἀσμένῳ μένει.

Hie und da wird man burch Nenderung der Interpunktion eine richtigere Beziehung ber Worte herzuftellen haben, }. B. 38. 41 (ft nach ἔχοντα die Interpunftion zu flreihen und ἔδραν προς- τρὀπαιον zu verbinden, V. 28 nah La nur ein Komma, V. 5 nah Όελουσης, V. 605 nad Φανόντος ein Komma zu fegen; 2. 300 τὰ κατ ἀνθρώπους nicht mit λαχη zu verbinden, wie fij

*) Mau fönute aud) die Stelle fo geben mit Mufnahme ver Her mannſchen Verbeſſerung μύσος DB. 229.

oU προςτρόπαιον οὐδ ἀφοίβαντον χέρα,

ἀλλ) ἀμβλυς ἤδη προςτετριμμένον μύσος

ὅμοια χέρσον καὶ Φάλασσαν ἐκπερών»,

σώζων ἐφετμας «4οξίου χρηστηρίους,

πρόςειµι das προςτεεριµµένον alébaun in anderer Bebeulung gefaßt. Allen biefe Menderung, unb befonbers die Tilgung bes V. 229 fcheint doch zu gewaltiom,; aii Muß iii ent ina! Ge ΜΤ

von J. Franz. 573

ans ber Bergleihung mit 3B. 874 τὰ κατ ἀνθρώπους ἔλαχον dıensıy ergiebt.

66 ift biefe Tragödie genauer durchmuſtert, um uns bei beu beiden andern füryer faffen zu fónnen. Es gift aud) für biefe im Ganzen das, was fid) bei ber Beurtheilung der Cumeniben heraus⸗ geftellt fat, nur bag bieje Trogödien, bie in verberbterer Geftalt uns überliefert find, unb für bie noch wenige gelungene Vorarbei⸗ ten vorliegen, aud) weniger berichtigt gegeben find. Ich befchränfe mich daher darauf nur einige Stellen zu berühren, die noch einer Emendation *) bedürfen, ober nicht richtig verbeſſert fcheiuen.

Zunächſt ift Choeph. V. 15:

7g πατρὶ τῷ ᾽μῷ τάς) ἐπεικάσας τύχω

χοᾶς φερούσας γερτέροις μµειλίγµασιν; der Dativ µειλιγμασιν fefe anftófig. Erklärt man ihn auch ale Dativ des Zwecks ober Grundes, die Structur bleibt eine febr ge- fhraubte, und eine nach meinem Gefühle durchaus unäſchyliſche. Die von Blomfield angeführten Steffen Pers. 602, Eum. 97, Paus, 9, 17 beflätigen die längft gemachte Verbefferung uec cy paca. 3m erfien Ehorgefang giebt H. Fr. 38. 24 nach Hermann’s Ber befferung, die mir bisher unbefannt war, fo: .

πρέπει παρῇσι φοίνιος διωγμός.

Das Stanleyſche ποέπει παρηϊς φοινίοις ἀμυγμοῖς, obwohl ver Strurtur und bem Sinne nadj gut, fehlen mir veshalb nicht das

3) Gs freus mid) einige PVerbefferungen von $. Br. in ben. Tert aufgenommen zu finden, bie audj ih gemacht habe. 3. B. Choeph. 78 τί «qu (Lodd. τύφω) B. 118 αἱμάτων (Codd. d' ὀμμάτων) Agam. δ. 400 ὀπαδοῦσ' (Codd. ὁπαδοῖς). Aber aud) fo nod) feheint die Stelle nicht richtig. Denn wollte man auch ben Wechfel der Subjecte εὖτ ar τες doxwv παραλλάξασα ὄψες gelten laften, [ο ift doch εὖι' ὧν in ber fBebeutung aliquando nicht nachweisbar. Wenigitens iit es febr bebenffidf, beide Unregelmäßigfeiten anzunehmen. Vielmehr erwartet man ein Verb, finit. zu εὖτ ἄν, und dieſes erhält man burdj Aeuderung cines » in eiu ο. Man fdjreibe daher:

µαάταν γάρ, εὔτ ἂν ἐσθλά τις doxwy ὁρᾷ, παραλλάξασα dia χερὼν βέβαχεν ὄψις οὗ μµεδύστερον πτεροῖς ὀπαδοῦσ ὕπνου κχελεύδοις. „benn eitel, wenn, jemand Gutes nad) feiner Meinung (wie er glaubt, nems „lich im Traum) fieht, ift entfchwunden das Traumbild.”

574 Des Aeſchylos Drefteia

rechte, weil in ber αντ. eine Kürze einer Länge der σερ. entfprad, eine Freiheit, bie fid) Aeſchylos ja nicht erlaubte. Daher τα»

thete ich: πρόπεε παρῇοι Polvıog d’ auvyuug nmb ba dies dem handfchriftlicen παρηϊσφοινισσαμυγμοῖς näher fommt, bae dd aber an der vierten Stelle durch zahlreiche Beiſpiel⸗ gefihert ift, fo ziehe id) es jener SBevbefferung vor. Die corrupte dvr, 8. 33. 53—57 ift fo gegeben:

ῥοπα δ᾽ ἐπισκοπεῖ δίχας

ταχεῖα τοὺς μὲν ἐν φαει,

τα Ó' ἐν μεταιχμίῳ σκότου

στένεε χρονέζοντα Bovci*

τοὺς ὁ) ἄκραντος ἔχει νυξ. and bay p. 361 bemevft: „ver Sinn ifi: einige werben ſchnell „beitraft, andere (pit; unb bie Beſtraften beit vanfle Nacht. Eine genauere Beachtung des Zufammenhangs wird ergeben, daß biefer allgemeine Gebanfe hier nicht Pla Hat, unb einen Beweis liefern für ten noch nicht genug beachteten künſtleriſchen Bau äſchy⸗ [ifder Chorgeſänge, von metrifhen Rückſichten abgefehen, aud in Hinſicht der Gedanfenglieverung. Denn aud) in vieſer Rückſicht if be Fünftferifche Compofltion von unferm Dichter nach beftimmten Geſetzen, und mit großer Strenge geübt; ein Umſtand, ber eben falls für die Kritik einen gemwichtigen Anhalt giebt. Betrachtet mau tie drei Etrophenpaare nur ganz äußerlich, fo fiebt man, taf tie drei Strophen ohne Partifel beginnen, während tie drei Antiſtro⸗ poen mit ber Partikel δέ angereibt find; unb ba bie Strophe immer zu etwas Neuem fortfchreitet, vie Antiftrophe dagegen diefen από. geiprochenen Gedanken nur im Einzelnen ausführt, dieſes δέ das erläuternte, erklärende ift. Der Getanfengang ift aber folgender: στρ. a „Bir find geſandt, beginnt ter Gor, Grabfpenden zu briw „gen auf Klytämneſtra's Geheiß; fie nemlih (ώντ.) bat turd εκ „Traumgeſicht (τε ermorteten Gatten erſchreckt e8 fo angeordnet. στο. 3. Ein eitles Unteriangen ten Mord zu fühnen; es ijt taf „Königehans in Tunfelbeit und Nacht verfunfem. Dahın ijt ja ‚(art.) die alte Ehrfurcht jammt bem Glücke. Todt iſt Agamenmor,

von Y Frauz. 875

win Elend ſchmachten bie Kinder, bie Strafe Ῥαχτί der Klytaͤmne⸗ „Ara. στρ. y. Die bintige That heifiht Rache, e& ift ja (urr.) „eine That, bie durch Sühnmittel nicht gefühnt werben fann." lm alfo in unferm Ehorgefang einen gehörigen Zuſammenhang und Forts fchritt des Gedankens zu gewinnen, muß man bie ziveite Antiſtrophe fo üferfeten: Verſchwunden ift jegt die alte Ehrfurcht (mati. en pfindet nur Furt), e$ ijt ja gefhwunven das Glück. Denn tie im (ſcheinbaren) Glück Wandelnden trifft alsbald ber Dife Schlag (Kiytämneflra entgeht der Strafe nicht); andere weilen im Daͤm⸗ merlicht (Oreft ift. verbannt, Elektra wie eine Sklavin gehalten) j andere bedt (don ewige Nacht (Agamemnon ift tobt). Go -wirb in treffender Steigerung tad. Elend, in welches das Königshaud ge» funfen if, gefchifvert. Und viefen Gedanken gewinnt man turi Hermann’s leichte Aenderung: | τὰ d’ ἐν μετάιχμίῳ σκὐτου μένει χρονίζοντ ἀτυγχῇ.

Dürfen wir nun durch diefe Verbeſſerung bie Stelle als hergeſtellt betrachten, und forderte ſchon eine richtige Interpretation ber σερ. B' und αντ. β den gegebenen Gebanfen, fo beftätigt fi) zugleich bie. oben angebeutete βτεπρε Gefegmäßigfeit ber Gebanfenglieterang im ſtrophiſchen Ban. Jedes ber brei Giropfenpaare giebt einen neuen Gebanfen (στρ. unb uvr. o Zwed nnd ταδε ber Sem dung; στρ. und αντ. β das Bergeblihe ver Genbung um bas Elend des königlichen Hauſes zu heben; στρ. und αντ. y baó Un⸗ ansbleibliche der Strafe) und zwar fo, bap bie ἀντ. nicht mit einem nenen Gedanken anhebt, fondern mur das allgemein Ausgeſprochene im Einzelnen ausführt ober begründet. In Bezug auf bie fehr corrupte Cpobe enthalte id mich aller Bemerkungen, ta id, [ο wenig man über ben Sinn im Allgemeinen zweifelhaft fein fann, eine fidere Berbefferung nicht vorzufchlagen weiß. Ebenſo Idpl 8d) ftreiten über die SBerbefferung ver Verfe 6! = 05; nur das [eit mir fider, daß man V. 62 Yıyorrı aufzunehmen hat, und 393. 64 διαίνοντες mehr anfpricht als προβαύνοντες. V. 79 ift das fant» (Φτί[ήίΦε κατενξοµαι ber Conjectur des Turnebus κατεύξω» pas vorzuziehen; und 1B. 103 τρ) flatt zup’ zu ſchreiben. Mud

676 Des Aeſchylos Drefteia 8. 135 unb 136 ift bie Bulgata beibehalten:

τοῖς d' ἐναντίοις λέγω φανῆναί σου, πάτερ, τιμάορον καὶ τοὺς κτανύντας ἀντικατθανεῖν δίκην. Diefe Eonftruction { hart, unb ber Wechſel ber Subjecte [afi mit Grund an ber Richtigfeit ber Worte zweifeln. Weit beffer war Wellauer's Vorſchlag mit Benutzung ber varia lectio r$ Med. zu fihreiben ἀντικακτανεῖν δίκην, ba aud fonft bie derin Dike (τικωρὸς δίκη) vorfommt, unb in unferm Stüde ihrer öfter Erwähnung gefchieht, auch ber Schatten des Agamemnon av gerufen wird, fie als Helferin zu fenden B.776 nros δίκην ἔαλλε orupazor φίλοις cf. B. 934, 3B. 017. 66 ſoll Cfeftra 2. 162, ale fie bem Ehor mitaetbeift, wie fie auf des Vaters Grab eine gode erblickt, ihm auf feine Frage, von wen diefe geweiht fei, antworten: „Wohl feiner außer mir ift, ber fif fie ſchnitt.“ Erhellt nun aber aus den Worten ter Gíeftra B. 160 εὐξύμβολον πο) ἐστὶ narıı ὀοξασαι, daß fie an bem Bruder benft: un» laſſen ihre Borte B. 164 καὶ un» 0d’ zorı κώρτ ideiv ὁμοπτερος feine andere Deutung zu, als baf fie einen neuen Beweis für die Ride tigleit ihrer Bermuthung entbedt, fo fieht man andererfeits nidi ein, warum fie ed bem Chor vorenthalten fol. Barum hintergcht und tänfcht fie ben befreundeten Chor? ιτ Aenderung eigentlid mur eines einzigen Buchftaben find alle Berenten gehoben. Man lefe : οὐκ εστιν ὃστις πλην £r OC χείραιτο vtr. Wet einer Note des H. Fr. erfehe ih, daß Dobree [don dieſelbe Verbeſſerung gemacht bat. Aehnlich verhält es fij mit der Stelle 8. 205: OP. εἰς ὄψιν Zxti; ὤνπ ερ é3zvyov nula. HA. καὶ τίνα σύγοισθα uoc καλουµένη βροςῶν ;

Sell die Siete präcis unb ordentlich fein, und das τίνα gehörige Beziehung haben, fo muß man nicht Anfland nehmen, o9 neg flati ὠνπερ zu Icien, wie Martin vorgeichlagen hat.

B. 180 hätte 9. Ar. nicht tie Sulgate κτανοῖσ ἐκεί- gare , ἐκὴ δὲ µήτηρ Tuch Wellauer's Bemerkung, daß 7 κτα- voice für & narooxroro; jüche, gereihiiertigt halten ſollen. Selb

von S. Frauz. 571

wenn im Sext flände 7 ακτανοῦσα ué», würbe man ändern mäf- fen, weil hier die Zufammenftellung dieſer beiden Begriffe durch µέν .. . . δὲ unmöglich ift. Richtig ſchrieb Yorfon dp ya µή- τηρ, wodurch ber Begriff ἐμὴ µήτηρ ale Appofition zu 7 xra- νονσα um fo greller hervorgehoben wird. Nothwendig ift 9. 185 Stanley’ Vermuthung ἔαφρον). flatt εὔφρον; denn vie Cfeftra wünfcht ja, baf vie Code fprechen fónnte, damit fie wicht Tänger. in Ungewißheit ſchwebe. Oder deutet nicht das δίφροντις auf eine „verſtändliche, vernehmliche”, und wicht anf eine freundliche Mittheilung® Aber aud) der folgende Vers ὦλλ’ οὐ σαφηνῇ rord” ὥποπτύσαι πλόκον íft anflößig. Mir feheint, mit Benutzung ber Canterſchen und Porſonſchen Bermuthungen beffert man die Stelle am einfachften und [είφίεβεα : ἆλλ᾽. 7 σἀφ᾽ Πδη,

Vollkommen flimme ich Hermann bei, ver 8. 109 nu. 200 ſtreicht. Gut dagegen find alle Schwierigfeiten der Stelle 216 fy. gehoben durch die Umſtellung ber Berfe, nur daß, wohl nur burd ein Ver⸗ fehen, τῷ σῷ xagq flatt τῷ "ud fliehen blieb. Gut (ft ebenfalls nach Anleitung des Med. (μὲν »v») Ἀ. 215 αὐτόν µε vor ſtatt μὲν od»; wenn aber zugleich das handſchriftliche δυςμαθεῖς ἐμέ in ὀυςμαθῶς ἔχεις verändert ift, fo ift dies unnöthig. Noch bedarf 3.214 einer Verbeſſerung; mit geringer Aenverung hat Ahrens ben Bers fo gegeben:

ὡς Orr’ Ὀρέστην rap’ ἐγὼ πρὸς σ᾿ ἐννέπω;

Die neueren Herausgeber fcheuen (id) alle 38. 228:

τερπνὸν ὄμμα τέσσαρας µοίρας ἔχον

ἐμού. προςαυδᾶν d’ ἐστ ἀναγκαίως ἔχον bie 3Baldenaerídje Verbefferung, die Ῥοτ[οα und Hermann aud bif» figten, aufzunehmen. Muß fchon in biefer freudigen Begrüßung unb Anrede des Bruders neben ben abfiracten Begriffen μέλημα, ἑλπές, weit mehr auch an britter Stelle das à τερπνὸν ὄνομα an[predjen, als ber concrete Begriff ὄμμα, fo ftellt vollends ber erlänternde Juíag προςαυδᾶν Ó' ἔστι jene Berbefferung außer Zweifel. Noch aber bleibt mir ein Bedenken, taf. ich an ber Rich⸗ tigfeit des 38, 999 zweifle. 3d vermiffe ein Object zu noocavóa»,

Stef. f. vhilol. R, 9. VI. e

578 Des Aeſchylos Drefieia von 3. Kranz

welches man nur gezwungen in ὄνομα fuden famn; ferner [Φε mir nöthig eine Erwähnung des jeßigen Zeitmomentes, um zu ev fláren, mit welchem Recht und Grund fie den Bruder jet fo be neune. Denn vorher während feiner Abwejenheit vertrat er ihr nicht bie Stelle eine Vaters n. f. w., jegt aber zurüdgelehrt und mit der Abſicht, ben 3Bater zu rächen und das Haus aufzurichten, erfcheint er der Schweſter, jene vierfache Stelle zu vertreten. Do ber vermuthe i: προςαυδᾶν cor! ἀναγκαῖόν σε νῦν. Sf e$ nun aber Dreft, ber biefed zu leiſten gefommen und berufen if, ſollte nicht dann aud die Cdwefler am Schluffe ihrer Begraßung wünſchen, bag ihm dazu Zeus unb Dife unb Kratos Hülfreich zur Seite ftehen möchten, unb mithin V. 235 zu fohreiben fein: ovy- γένοιτὸ σοι.

qd brede hier ab, weil eine beabfichtigte Reife nach Sicilien mid) hindert, biefe Bemerkungen augenblicklich weiter fortzuführen 3).

Neapel, 6. September 1847.

Carl Brien.

3) In dem Auffap über bie Shömann’fhen Gumeniben (δεῖ 2. dieſes Bandes) i zu verbeflern: 6. 178 LY 12 $9 5 onc für χρήσας

» » 15 µαρεύρησο» für µαρτνρίήσω»ν 191,, 18 Aegiſth für Drei

lieber die áltefte Schrift der Aegyptier.

Der nachſtehende Aufſatz, in früheren Zeiten geſchrieben, und damals in ber hieſigen Geſellſchaft für Wiſſenſchaft und Kunſt vor⸗ getragen, wurde auf Veranlaſſung eines befreundeten Engländers von bemfelben ins Engliiche übertragen, und im J. 1841, als diefer ín fein Baterland zurückkehrte, behufs geeigneter Veröffentlichung unter bem Xitel On ibe most ancient character of wriling of the Egyplians mitgenommen. Bon bem weiteren Schichſale beffef- ben babe ich nicht Kunde erhalten, weiß bafer nicht, ob er je fentli befannt gemacht worben ift. Wenn ih jebt nun bie Ver⸗ öffentlihung beffelben in unveränderter Geftaft unternehme, fo Tann ich nicht verfchweigen, daß bie Uebereinſtimmung der darin burdjge- führten Anficht in ber Hanptſache mit den Behauptungen, welche Ludwig Roß Hellenifa I. 6. XVIII ΠηΙίΦβ autaefproden, dazu bie πᾶῴβε Beranlaffung gegeben hat, Teineswegs in ver Abficht, eine Priorität für meine Meinung in Anſpruch ‚zu nehmen, ſondern um burd das Zufammentreffen unabhängig von einander entftande- ner Anfihten nicht fowohl die Richtigkeit der aufgeftellten Behaup⸗ tung zu unterflüben, als vielmehr Dierburd) auf weitere Betracht nahme des angeregten Gegenftandes Hinzulenfen. Es mag zugleich béefer Auffab als ein Beitrag zu ven Erörterungen angefehen wer- den, welche der Inhalt ber gewichtigen Vorrede, bie Roß feiner Schrift gewiffermaßen als Gfaubentbefenntnig an die Spige ge» fett fat, unzweifelhaft veranlaffen wird. Zur Bergleichung muß Bier ausgehoben werben, wie fid) Otof a. a. D. über ben betreffen- den Gegenflanb äußert: „Es muß felbft bei bem Aegyptiern eine Minustel » Calfo demotifhe) Schrift ber Hieroglyphik voransgegan- gen fein, bie eben nur eine monumentale, becoratioe ober Orna⸗

580 Ueber die ältefte Schrift

mentfchrift ift. Der Begriff des Buchflaben unb ber Eilbe, ter Zerlegung eimed Worts in Buchflaben und Eilben mußte ta fein, bevor man auf den Gedanken kommen fonnte, dies Zeichen burd das Bild eines Gegenftandes zu erfegen, beffen Name mit bem ge» fuchten Laut anfng. Nur fo, aus bem rein monumentalen unb becorativen Bebürfniß ber künſtleriſchen Gruppirung der Lautbilder nach ben Anforderungen ber Symmetrie unb bed Raumes, erflärt fif die Vielheit hieroglyphiſcher Zeichen für denfelben Laut. Aus der Hieroglyphik ging bann erft wieder die hieratiſche Schrift δει. vor, als eine nacläffigere, gleihfam curfice Monumentfchrift, zu priefterlichen und auch zu bürgerlichen Sweden (3. B. zu Bezeich⸗ nung der Werkftücde ber Pyramiden, Bunfen Aegypten I. Taf. 5. 7. 8.11). Die Anfiht, nad) welcher bie Erfindung der Buchſta⸗ benfärift von einer phonetifchen Bilderſchrift ausgegangen wäre, fann ich nicht theilen. Auch haben die Buchftabenformen der temo tiſchen oder enchoriſchen Schrift feinen genetifchen Zufammenhang mit den Hieroglyphen (vergl. Saulcy in ber Revue archéol. 1844. I. p. 345. sq.)"

e

Man unter(djeibet, wenn man im Allgemeinen bie €adje auf faßt, vier Arten von Schriftformen, in melden und, was bie Xe goptier in Schrift hinterlaffen haben, aufbewahrt wird, nämlich:

1) die hieroglyphiſche,

2) die hieratiſche,

3) die demotifche,

4) bie koptiſche Schrift. *)

Ohne Hier bie Frage aufwerfen zu wollen, in wie weit bit verſchiedenen Bezeichnungen der ägyptilden Echriftarten, wie fit und son den Griechen überliefert werben, tiefer ober jeuer zukom⸗ men, muß auerft bemerkt werden, taf tie Ichigenannte Art, ledig⸗ [id vom Gefiftépunfte der Schrift aufgefaßt, Hier infofern ausge⸗

*) Ueber ben jebigen Standpunkt der diefen Gegenftand betreffenden Forſchungen vgl. Lepfius Ann. dell’ inst. T. 9. p. 17. fíg., welchem ich haupt ΙάΦῖιΦ gefolgt bin, und Hallifche Literaturzeitung 1839. No. 77. Πρ.

ber Aegyptier. 581

(Φίο[ειι werben muß, als bie Worm des koptiſchen Alphabets bes fanntlih das griechifche zur Grunbíage bat, unb biefed von ben Kopten ober hriftlichen Aegyptiern nicht vor bem dritten chriftlichen Jahrhundert angenommen worben ift; wobei jedoch bie Beziehung ber foptifjen Sprache auf tie altägyptifche immer zugeftanden blei- ben muß. Ferner muß zwar allerdings die foy. hieratiiche unb de⸗ motifhe Schrift infofern von einander unterfchieven werben, als fegtere fid) von jener nift nur burd ben Charakter einer mehr eurfiven Schreibart, (onberm aud) durch sinige Modificationen in der Form einzelner Buchflaben auszeichnet, und bem Gebrauch im bürgerlichen Verkehr vorbehalten wird, während jene ben Ausbrud ber Cpradje im Dienfte heiliger oder priefterlicher Beziehungen ab- giebt. Allein mit Recht wird bie demotiſche Gattung, welche ſich nicht vor den Zeiten bed Pſammetich nachweiſen laßt, nur für einen in der Zeit burd) Verkehr und Bedürfniß entflandenen Dialelt ver hieratifchen angefeben, fo bag, ba ter Glebraud) ber hieraliſchen bis ín die älteſten Zeiten hinaufreiht, fo weit wir nur immer fchriftli- de Monumente verfolgen fónnen, angenommen werben muß, daß bie bieratifche die eigentliche und urſprüngliche Schriftſprache ber Aegyptier im Leben unb Verkehr, [εί es im bürgerlichen ober reli» siöfen Beziehungen, gemejen jei, aus welcher fid) erſt fpäter nach unb nach die bemotijdje hevausgebilvet habe und beide nur ber. Zeit und ihrer Anwendung nad als zwei verjchietene Mundarten, bie neben einander fortbeftanten, anzufehen feien. Hiernach fallt ber Unterfchied beider, defien genauere Nachweiſung im Einzelnen vore suglich den Bemühungen bed Q. Lepſius zu verbanfen ift, für un⸗ fern Zweck als unmefentlid) weg, da nad) unferer Aufgabe nur bie ältefte Korm ber ägyptiſchen Schrift in den Kreis unferer Betrach⸗ tung gehört, und zwar biernach ausfchließlich bie Hieroglyphik unb tie Hieratit als bie alteften Erfcheinungen ber ägyptifchen Schrift. Das Weſen ber Hieroglyphik oder heiligen Bilderſchrift laßt fif am leichteften in beu Arten oder Klaffen, im welde vie ver- (diebenen Bilder oder Zeichen eingetheilt werben, überfchauen unb erfennen. Rad Ehampollion , welchem wir um fo mehr folgen au müffem glauben, als fij feine Eintheilung am Ste. wer von

582 Leber bie älteſte Schrift

Memens aufgefteliten anfchließt, zerfallen ſämmtliche Bilder, welche

die Summe der ganzen Hieroglyphil ausmachen, in brei Gattungen:

1) figurative ober mimifche, in welden das Bild den tar»

zuſtellenden Gegenſtand felbft wiedergiebt, wie wenn 3. D.

bie Sonne durch cín Abbild in ber Form eines Diseus wies bergegeben. wird; kyriographiſch;

2) tropische ober fombolífde, wo das Bild beu Gegen. flanb bedeutet, fei e$, daß das Bild mtr einen Theil bes Ganzen darflellt, oder daß zur Bezeichnung abftrafter Ideen and Begriffe die eigenthümliche Anfıhauungs- und Denkweiſe ber Negyptier durch Mebertragung finnliher Gegenfiute auf überfinnfiche tte erforderlichen Mittel hergiebt;

3) phonetifhe over Lautzeichen, welde wirklichen Bud ftaben des gefprodjenen Alphabetes entiprechen.

Wenn Klemens die beiden erſten biefer Klaſſen unter bem einen Namen der ſymboliſchen zufammenfaßt, fo glanbt Lepfius p. 23 der Sache durch bie Benennung idiographiicher πο näher zu fommen, infofern der Unterſchied diefer beiden Klaſſen in nichts am berem, als in der Verfchievenheit der Beziehang entiocber auf einem phyſiſchen Gegenſtand ober auf einen abflraften Begriff befteht, wel. der beiden verfchievenen Beziehungen nnd Austrudsformen {είπε Sprache von ihrer erften. Entwidelung an entrathen könne. Ohne das Gemeinſchaftliche, was tiefen beiden Arten der Bilderſchrift zu Grunde liegt, zu verfennen, glauben wir jebod) in berjefbem einen Fortfchritt in der Cnttoídefung ter Sprache und ber damıt gleichen Schritt haltenden Schrift anerfennen zu müffen, ber von ber wei teren Entwidelung in der Eultur der Aegyptier ſelbſt bedingt war: trob bem daß von einem anberen Gefichtspimfte aus betrachtet, beide Klaſſen, der dritten gegenüber, in fofern zu einer werben, alf fte fif von tiefer weſentlich dadurch unterfcheiden, daß ein Bild vit: fer als Zeichen für einen einzelnen Theil eines gefprochenen Worte, alfo für einen Buchftaben oder für eine Silbe gilt, während die

Bilder ber beiden anderen Klaſſen zur Bezeichnung eines ganzen

Monte dienen. Gerade aber bie zuletzt angeführte, in ihrer Be⸗ 4 iat EM πουν Thattadge (t für. eine τή»

ber Aegyptier. 583

tige Anficht von ber Entflehung ber Hieroglyphenſchrift von ber größten Wichtigkeit, indem fie den Beweis von der fucceffiven Ente ſtehunz des ganzen hieroglyphiſchen Syſtems, wie es uns jept in feiner Gefammtheit ald ein Ganzes vorliegt, auf das Bündigfte ie» fert. Die Verſchiedenheit der Beftandtheile nämlich, welche wir in der Hieroglyphik wahrnehmen, nöthigt uns zu der Annahme, daß biefelben nicht zu gleicher Zeit und neben einander entflanden fein fónnen, fondern als Producte verfchiedener SBifeungtperioben, wels che das ägyptiſche Bolt durchlaufen, angefefen werden müffen. Der Sprung von der Bezeihnung eines Gegenflanbed durd ein Abbild beffelben bis zur tropifchen Auffaffung durch ein Symbol ift, wie fon bemerft worben, bebentend genug, um eine Grabation in ber Entwickelung ber Bilverfchrift anzunehmen. *) Ungleich größer aber it der Fortfchritt bis zur phonetifchen Bezeichnung einzelner Wort⸗ ifeife burd) ein Bild, wobei nicht nur vollfommene Abftraction, fondern, was noch viel wichtiger ift, und worauf wir unten zurück⸗ fommen werben, felbft die Analogie einer vorhandenen Buchſtaben⸗ fchrift vorausgefeßt wird. Die drei Elemente, bie hier noch in der Hieroglyphik Tiegen, fónnen demnach als verſchiedene Momente in der Entſtehung dieſer Schrift angefehen werben, welche zuletzt zu einem Ganzen vereinigt dasjenige Bilderſyſtem enthalten, das wir in feiner Vereinigung unter bem Namen είπε Hieroglyphenſchrift fennen. Die verfchiebenen Zeitperioven nachzuweiſen, in welchen fih allmählich jene verfdjiebenen Momente entwidelt haben, ift au bem Grunde unmöglich, weil unfere Kenntniß der Hieroglyphik über jene Zeit nicht hinausgeht, in welder wir in berfelben (don jene drei Beſtandtheile ober Schriftgattungen zu einem Syftem verfchmel- zen finden: jedoch wird fif vermuthungsweife weiter unten zeigen faffen, welche äußere und Innere Gruͤnde diefen in feiner Erſchei⸗ nung wahrhaft erfiaunenswertben Complex einer fo großen Menge ber verffjicbenartiaften Zeichen und Bilder zu einem gefchloffenen Schriftganzen veranlaßt Haben. Wenn auf irgend eine Weife, fo (t Tediglich auf biefem hiſtoriſchen Wege bie auch von Lepfius p. 22

*) Vergl. Berger de Xivrey Essais d’appreciations historiques T. 1. 6 50.

584 Leber die ältefe Schrift

geforderte Nachweiſung eines inneren Organismus in ber Vielheit und fdeinbaren Willkür diefer Schriftzeichen möglich.

Um die Eigenthümlichfeit der hieratiſchen Schrift, zu welcher wir jept übergehen, zu djarafterifiren, würde e$ genügen zu ὃς. merken, bag fie nach der jept allgemein angenommenen Dieinung *), wur als eine ind Kurze gezogene Nachbildung und Umgeflaltung der Hieroglyphik erfcheint, eine Anficht, welche, wenn fie ale vie einzig richtige angenommen werben muß, im Voraus bie Frage ent; ſchieden fat, deren Beantwortung der nádjfte Zweck dieſer Unterfu⸗ bung if. Wenn nun aber jene Anficht fi lediglich auf tie That- fade ber äußeren Erfcheinung gründet, b. 9. auf bie Wahrnehmung einer zwiſchen beiden Schriftarten flattfindenden größeren oder gc» ringeren Achnlichfeit der Schriftzüge, fo ift der daraus gezogene Schluß um fo unfiderer und mißlicher, als ed, abgefehen vou ber Möglichkeit, bag diefe Achnlichfeit bem Zufall zugefchrieben werben müffe, durchaus nicht möglich ift, fämmtlihde Schriftzüge ter Hie ratik auf hieroglyphiſche Originalbifver zurüdzuführen. Wenn aud zugeflanden werden muß, daß ein nicht unbebeutenber Theil bet hieratiſchen Zeichen aus hieroglyphiſchen Vorbildern hergeleitet wer- ben fónne, fo bleibt dennoch ein anderer Theil übrig, deſſen Entf hung aus ber Hieroglyphik nicht nachgewiefen werden kann, mod auch überhaupt denkbar ijt. Wenn bem aber fo ijt, fo wird bie angenommene Entftehung des einen ober des andern Zeichens, das mit dem entfpredjenben hieroglyphiſchen Bilde Achnlichkeit zu haben fheint, wiederum zweifelhaft, weil die Annahme eines Sufallé um fo zuläfiiger erfcheint, als feime innere Nothwenvigleit vorhanten ifl, Die Summe aller hieratifhen Zeichen aus der Oierogloppit δει, zuleiten. Wenn hiernach die bisher angewendete Methode weder als eine zuverläffige, noch als eine ausreichende angefehen werben fann, fo wird hierdurch bie obige Thatfache nicht nur im Zweifel geftellt, fondern ed wird auch uns die einzige Grundlage entzogen, auf welcher die bisherige Grunbanfift von tem Weſen des ägypti-

*) Sattam Grammar of the Egyptian language, London 1830 p. XIV: „The Hieratic or Saeerdotal characters are immediately derived from the Hieroglyphie, which will at once appear on comparing them.“

ber Wegyptter. - 585 ſchen Alphabets beruht. Verlaſſen wir diefen rein empiriichen Weg

und verſuchen wir auf eine andere Weile von Sunen heraus, fo weit e$ möglich, Licht in tiefes Chaos ciner Zeichenfchrift zu brin⸗ gen, bie für und als bie ältefte Urkunde der Schrift überhaupt gel» ten muß, und zwar bergeflalt, daß wir bie Hieroglyphik unb bie Hieratif als zwei für fid) beflehente, von einander unabhängige Or- ganismen betrachten und in ber Eigenthümlichleit eines jeden für fi fein eigentliches Wefen und feine desfallfige Beziehung auf den andern auffudjen.

Es i(t mit Recht behauptet worden, daß bie phonetifchen Dies roglyphen ihrer Entftehung nach jünger als bie figurativen feien *); fie bilden recht eigentlich eine Alphabetichrift in der Art anderer Sprachen und verdienen fonad) den Namen von Buchſtaben, deren Gebrauch zum Theil in bem Ausdruck grammatifcher und logiſcher Näancirungen ber Wörter beftcht, wodurch alfo ετβ die Sprache diejenigen Formen erhält, die ber logiſche unb fontaftijdje Ausdruck erfordert. Wenn fid) hiernach tie Erfindung diefer Buchflabenzei- hen aí6 eine fpätere beurkundet, fo wird tiefe Aunahme zur Ge» wißheit durch die Procedur felbft, welche man bei der Wahl ber verfchiebenen Bilter für biefe phonetifchen Zeichen einſchlug. Es if nämlich vollftändig ertoiefen, bag man zur Bezeichnung des Buch⸗ flaben, melden man fchreiben wollte, tad Bild irgend eines Ge⸗ genftánbed wählte, welcher gefproden am Anfange benjeuigen Laut fatte, welchen man burd ben Buchftaben bezeichnen wollte. So wurde, um ein Brifpiel anzuführen zur Bezeichnung des M bae Bild der Eule gewählt, weil dieſe MorAcX (Mulad) genannt wurde; ebenfo diente zur Bezeichnung des L das Bild des Löwen, weil in ber geiprochenen Sprache das Wort gleichfalls mit einem L anfıng In diefer Procedur liegt aber ebenfo viel Willkühr als auf der am» dern Seite bewußte Abfiht und Convention, Eigenfchaften,. welche fern von ber inneren Nothwenbigkeit find, nad deren Gefepen im ber Sprache aud) die Schrift wie ein innerer Organismus in ter älteften Zeit entfteht unb (id) herausbildet. Kine fole Schrift

5) Die Alten fahen bie Thierbilderſchrift ber Neguller, für bie Ale tete Form der Schrift überhaupt an. €. Tacitus Ann. XI. 1

586 Ueber die &Altefte Schrift

würde nur a(6 das rofe Product bes Bebürfniffes ober einer gt lehrten Abftraction und Convention anzufehen fein. Als ber ältere unb urfprünglichere Theil der Hieroglyphik bleibt demnach allein derjenige übrig, welcher unter bem Namen des Figurativen oben be» zeichnet wurde, und ed fragt fij nun, ob wirfiich dieſe Schrift für die ältefte Form ber aͤgyptiſchen Sprache gehalten werben Tann. 66 muß die Möglichkeit einer ausſchließlich figurativen Schrift zugeflanden werden: allein bie äguptifche würbe bis jebt bat ein zige Beifpiel biefer Art fein. Denn wenn Lepſius p. 24 zur Unter ftägung dieſer Behauptung noch die chinefifche und mexikaniſche Schrift anführt, fo giebt ex von erfterer ſelbſt zu, daß ſie ſchon Vieles ent- halte, welches der gefprochenen Sprache nähern. Die merica- nifhe Sprache kann aber ebenfowenig als ein ficherer Beweis ange führt werben, ba unerwiefen ift, ob neben jenen in rohen Formen fprehenden Bildern ober Gemälden, in welchen man eine Spur ber merifanifhen Schrift findet, nicht noch eine andere Eurflofchrift, um mid) fur auszubrüden, vorhanden geweſen fei; war bieB aber aud nicht der Fall, fo wird bie Annahme durch fid) felbft gerechtfertigt erfcheinen, taf ver rohe ulturzuftand dieſes Volkes noch nicht tat Bedürfniß einer Sprachmittheilung durch bequemere Schrift, wit der geſellſchaftliche Verkehr einen folchen erheifchte, Habe fühlen laf» fen, und baf demnach bie allein vorhandene Bilverfchrift nur em Ausédruck religiöfee Sprache gewefen und für Zwede des Cuffii berechnet auch für biefen nur zur Anwendung gebracht worben fei. Muß dagegen eine frühzeitig hohe Cuftur bei ben SDiexifaneru mad Humboldt, angenommen werden, [ο fann man nicht mmbin, neben jener Bilderſchriſt auch nod) eine andere, für ben gewöhnlichen Ser kehr, in bequemerer Form, als vorhanden vorauszuſetzen. Dieß Alles Tann aber auf die Aegyptier und ben Standpunkt ihrer 61. tur feine Anwendung erleiven, ba fo weit hinauf für uns die ir funben der Hieroglyphik reichen, bis über 2000 Jahre vor Cfr, wir fie anf arditeftonifchen "Denfmálern von riner Bollendung fin: den, bie in technifcher Hinficht mit ver größten Zuverläffigkeit auf einen Ctanbpunft geiftiger Eultur [Φίίεβεα Iaffen, ver nur bei ber Annahme eines ausgebildeten nach allen iBrblirfülffen amd Wnforke-

der Aegyptier. 587

rungen des Lebens organiſirten Zuſtandes ver bürgerlichen Geſell⸗ ſchaft, denkbar ifl, eines Zuſtandes des Volkes, mit welchem auch Alles, was und nur von ber älteſten Geſchichte dieſes 9Bolfed über liefert worden, in Mebereinflimmung fließt. n ber Sorm ber figus rativen Hieroglyphen felbft finden fi) aber Spuren eines Stand⸗ punftes der Eultur, welcher ben rohen Zeiten, welden ber aud- [ΦίιεβίίΦε Gebrauch einer figurativen Bilderſchrift zufommen mute, nicht zugefprochen werben kann. Dahin gehört 3. B. das Zeichen bed audgeftredten Armes, welcher auf ver flachen Hand eine Dora. mide trägt. Es ifi mir aber undenkbar, bag in einer Zeit, in tort der man bereits Werke viefer außerorbentlihen Art, wie bie Py⸗ ramiden find, baute, man fid) mit einer Schrift, wie die hierogly⸗ phifch » figurative ifl, beguügt haben fonnte.

Wenn nun (don von vorn herein ber Schluß gerechtfertigt erfcheint, daß noch efe bie Bilderfchrift der fchriftliche Abdruck ber Sprache für bie Bebürfniffe des Lebens geworben, ed eine andere Art fhriftlicher Mittheilung gegeben, die der unmittelbare Ausorud des geiprochenen Lauts gemejen, fo finden fij, wie ich glaube, in ber Hieroglyphik fefbft noch Spuren und Andentungen, welche ben Gebraud) einer andern, alfo früheren Schriftart in fo fern voraus feßen, als diefelben aus ber Bilderſchrift an fi fi nicht ableiten [affen. Dahin darf die Bezeichnung des Numerns der Dbiecte ge» vechnet werben. Nach bem Begriff des Figurativen in der Hiero⸗ glyphik würde man erwarten, teu Plural burdj eine mehrmalige Wiederholung deffelben Bildes ausgedröckt zu fehen, was allerdings zwar, aber Feineswegs ausfchließlich der Fall if: vielmehr bienen mehrentheils zur Bezeichnung des Duals zwei, zu ber des Plurals drei aufrecht ſtehende Striche, wie || und III S). Diefe Bezeich- nüngsweife ift aber als reine Ahftraftion tem bildreichen Ausdrucke fern und enthält eine um fo fidere Hinmweifung auf ein anderes früheres Schriftſyſtem, als darin bie urfprüngliche, ältefte, natür- lichſte, taber auch allen eigenthümlichen Sprachen zu Grunde lie⸗ gente Bezeichnung der Ziffern Tiegt. lleberBaupt mag die Bemer-

: Mol. ?epflu& p. 66. und Tattam p. ΧΙ.

588 Ueber die dltefte Schrift

fung bier beiläufig ihre Stelle finden, daß das bis jet anf bie Araber zurücgeführte dekadiſche Zahlenſyſtem zum Xheil, [ammt ben Ziffern fid) bereits in ver Hieroglyphik der Aegyptier vov, findet, und hiernach bie Ehre der Erfindung den Arabern ftreitig macht *).

Waffen wir das bisher Bemerkte zufammen, fo ergeben fij hieraus als nothwendige Folgerungen, bag die Hieroglyphenſchrift aus einer Miſchung verſchiedener, ετ nach und nach entflandener Schriftarten beflet, die aítefle Art aber verfelben, nämlich tie figurative, als alleiniger Ausbrud der Sprage in Schrift im Wi⸗ berfprud) mit ter nothwendig anzunehmenden Culturftufe bes alten Aegyptens in fo fern flet, als verfelbe ben Bebürfniffen unb An- forderungen des öffentlichen Verkehrs nicht genügen fonnte, bof, faye ich, die Hieroglyphenſchrift, nach bem und jest befannten und fo weit verſtaͤndlichen Syſtem nicht die urfprüngliche Zeichenfrift gewefen fein fónne, taf biefefbe vielmehr als das künftliche Yrobact einer fchon in vielfachen Beziehungen mannichfaltigen Eultur ange fehen werben müffe, wahrfcheinlih von ber Priefterfafte, wie zu vermutfen, für ben ausfchließlichen Gebrauch in allen bevfefben 1’ fommenben Beziehungen gefchaffen. Wenn hiernach das Vorhanden⸗ fein einer andern Seidjenfdjrift vor der Hieroglyphenſchrift ange nommen Werben muß, unb bie weitere Frage nach Weſen wb Beichaffenheit verfelben entfteht, fo wird unfere Aufmerffamfeit zunächſt hierbei auf die fogenannte hieratiſche Schrift gerichtet, anb es ergiebt fich als weitere Aufgabe die Ermittelung tes Berhältaif. ſes, in welchem diefe Hieroglyphenſchrift geftanden Habe, namentlich bie ganz im Allgemeinen zu faffenbe Frage nad) ber totalen ober partiellen Priorität beider. Auf diefen Punkt gefommen, begebe ih mich um fo mehr alles weiteren Urtheils, als ich in ber Eigen

*) Bon der Nichtigkeit biefer Behauptung wirb man fid) burd) eine Vergleihung der hieroglyphic numbers auf der zweiten Tafel bei Tattam binter der Borrede überzeugen. Vergl. aud) Mayer zur Aegyptologie, Grants fuct a. M. 1840. p. 62. Jomard sur les signes numeriques des ancient, Paris 1809 fonnte ich nicht vergleichen. Ueber ein ähnliches Zahlenfoftem ber Indier vgl. Böch in den Abhovndti. V. Berl, Akad. 1841, p. VII. fig.

ber Aegyptier. 550

haft eines Laien außer Stande bin, die anfgeworfenen Fragen, wenn aud mur burd Hypotheſen zu beantworten, die Verfolgung ber angeregten Punkte, wenn fie einfchlägig befunden werben folí» ten, denen überlafjend, welde in biefen Myſterien als Eingeweihte angefehen werben.

Dfann.

Miscelle.

Ju den Horazifden Scholiaften,

Daß die Scholiaften zum Horatins Vieles als Thatſache an» führen, das fie aus den Worten des Dichters, nicht felten durch falfche Erklärung, entnommen haben, ift anerfannt; indeſſen wird ed nicht überflüffig fein, einzelne Faͤlle anzuführen, wo es fid) war. fheinlih machen läßt, voie der Irrthum entflanden fei. Hier zwei Beiſpiele ans ber vierten Satire des erften Buches,

BE. 90. Zu den Worten: beatus Fannius ultro delatis capsis εἰ imagine bei Acron Folgendes angemerft: Fannius iste malus poeta fuit, qui cum ante contempsisset dalam sibi a senatu imaginem, postea dum moreretur petiit, ul delatis in publicum capsis suis cum propriis libris incenderetur, ltem aliter: Fannius Quadralus eo tempore satiram scribebat el erat sine libris. Huius imagines et libros heredipetae in pu- blicas bibliothecas referebant nullo merito doctoris. Die fegte Angabe findet fid) auch in den Scholien δεί Cruquius. Daß tiefe Notizen aus ber Luft gegriffen find, bezweifelt wohl Niemand, aber es ijt meines Wiſſens nod) nicht angemerkt, bap fie aus einer fal- ffen Erklärung bed Wortes beatus ferrüfren. Man nahm dies, wie bei Perſius beatulus , im Sinne des Griechiſchen µακαριος, vom Berftorbenen, und erfand fo die wunderliche Gefchichte von bem fBegrábnif, wobei man, wie Weichert P. L. R. p.291 bemerkt, gu» gleich an Caſſius (s. 1, 10, 63) dachte. Die heredipetae aber, bie dem conviva Tigelli (s. I, 10, 80) fo wenig anflefen, ver- banft Fannius der Bedeutung von bealus, reich, an bie man (id zur Unzeit erinnerte,

590 Miscelle,

$3. 93 ff.: Mentio si qua de Capitolini furtis iniecta Pe-

ΙΙ te coram fuerit u. f. w. Hier bemerft Acron: Petillius cum capitolio praeesset coronam rapuit. Est autem genitivus, de furtis Capitolini Petilli, nam ex crimine Capitolinus Petillius dicebatur de exspoliatione capitolii accusatus. Dubium autem, ulrum (qui, cum) gratia iudicum sit absolutus, tamen Capilelinus vocabatur. Aehnlich Porphyrion: Petillius Capitolinus, cum capitoli curam agerel, coronae subreptae de Capitolio causam dixil absolulusque a Caesare est. Auch die Scholien bei Cruquin flimmen damit überein, und zu |, 10, 26 wirb baffefbe woteberbolt. Man fat längſt bemerft, daß das cognomen Capitolinus fang vorher bei den Petilliern gebrándjfid) war, unb nicht tiefem erf wegen feines Diebftahl beigelegt worden fein fonnte. Aber we ganze Angabe, daß er auf dem Capitol eine corona geftobfen fabe, m offenbar erdichtet nad) den beiden Stellen des Plautus (Trin. |,

.): on nunc ego si le surripuisse suspicer

lovi coronam de capile in capitolio

qui in culmine aslat summo, si id non feceris,

atque id tamen mihl lubeat suspicarier,

qui tu id prohibere me poles ne suspicer? und Menaechm. V, 5, 38 |

Al ego le sacram coronam surripuisse scio lovis

el ob eam rem in carcerem le esse compaclum scio. Das iden die furta Capitolini vortrefflich zu erläutern, obglah man freilih anf bem wahren Sinn ber Plautinifhen Stellen tein: Rüdfiht nahm , in denen von biefem Diebflahl als etwas unmögli⸗ chem gefprorhen wird. So wendet ein Scholiaſt ta$ Plantiniſche homo Irium lilterarum ungeídidt auf die Worte Juvenal's (V, 127) tanquam habcas tria nomina an, wovon aud Servins (jt Verg. id. Jll, 16) eineu verfehrten Gebrauch mad. Kine (ei ähnliche Weife ber Erklärung findet ſich übrigens beim Schol. ν luv. Xlll, 157, wo ed bei der Erwähnung des praefectus Galli- cus heißt: nomen praefecti vigilum, qui inslitulus est, posl- quam Galli capitolium paene ceperunt.

$tto Zahn.

ritiſche Nachleſe zu den griechiſchen Jam⸗ | | bifern.

Archilochus.

Eleg. Bruchſt. 2. Bergk. Der Gedanke ſcheint mir zu ver⸗ ugen: πιτνέω Ó' ἐν δορὲ κεκλιµένος. Ueber πιτγέω ſiehe Her⸗ ann zu Euripives Herc. fur. 1371.

Bruchſt. 18. Schäfer Melet. crit. 65. 138 wünſcht flatt 73’ Όνου lieber: ὡς, wie aud) Liebel anfänglich [Φτίεῦ ©. 79. εὐρι. 1812.)

Bruchſt. 31. Diefe Stelle behandelte zulegt Hr. Schneide⸗ in den Beitr. 3. ben Griech. Lyr. 65. 80., wie id) glaube bar gx zu können mit wenig Glück. Cramer An. Paris. Th. IV. ©, |, 26 fat folgendes: «4τρυγετος. 6 καρπὸς naga τὴν τρυγήν. *4 08 «{ημητριακὸς καρπὀς. ᾿4ρχίλοχος οἱ δὲ οἶσαῦ ήκην σηµαίνει τόνου κώλωνος ὄτρυφαγον περιττεύορτος τοῦ 0. mr Bergk fab ganz richtig, bag dem Groammatifer den Vers oder xgzwei Verſe volfländig mitzutheilen beliebte: obſchon Hr. Schnei⸗ win in onuasısı τόνου nichts anders finden will, als ὅστ᾽ ober με ὄνου, unb die Worte οἱ d οἰσαθήκην für an den unrechten vt verfchlagene, eine andere Anficht der Grammatiker über bie ipmofogie vox azgvyeros einleitende Worte anfiet. Darin hat r. Schn. allerdings Recht, daß nicht δίκην oiov darin fleden un; denn bem iſt ὥστε zuwider. Archilochus hatte gefchrieben:

οἱ ὁ) ὀψοθήκην, oo! Ovov Πριηνέως .

κήλωνος ἐπλήμμυρον ὀτρυγηφάγου, un ift ὀψοθηκη eigentlich der SBrobfad, ber Schnappſack, welcher uſt γυλιός, πήρα heißt. Archilochus bebiente (id) des Wortes in yertragener 3Bebeutumg, wie auch bie deutſche Sprache tut, wenn

592 Kritifhe Nachleſe

fie unebel für das Wort Bauch, Leib vom Ranzen ſpricht. Archi⸗ lochus ſagte alſo von einem Vielfraß: er habe ſich den Ranzen voll⸗ geſackt, wie ein Eſel auf guter Maſt. Dieſe abweichende Beden⸗ tung des Wortes ὀψοδήκη wollte nun jener Grammatiker bei Cramer anmerken und fchrieb in Klammern σηµαίνει [τὸν γυ- λιόν κυρίως μὲν, χαταχρηστικῶς δὲ] τὴν γαστέρα. Godex SBielfra nannten die Griechen ονόγαστρις ἄνθρωπος. Phrynich. app. Soph. Bell. An. Gr. I. ©, 54. ο, a. ἐπὶ τῶν uggvduor καὶ μεγάλην γαστέρα Eyovyıov. Barianten waren zu ben Berfen χόλωνος. κώλωνος. ἀκώλωνος unb drovyggayov. Ueber bie Tebtere hat Hr. Schneivewin a. a. D. geſprochen. κώλωνος erffärt berfefbe durch bene vasatus. Ich glaube nicht, daß ein Gramma⸗ tifer κωώλωνος für das fichere und befannte κήλωνος conjicirte; κόλωνος jedoch mochte einem ober dem andern in ben Sinn gefom- men fein, dem ed unzweckmäßig erfchien hier, wo von der Θεά, Bigfeit die Rede ift, bem Eſel ein Beiwort zu geben, welches auf feine Wolluſt Bezug hatte: paffenber fihien ed tie Bezeichnungen für feine Gefráfigfeit zu häufen. κολὸς, κόλον ift die Speiſe, xo- Ao» alfo ein Vielfraß. Heſych: κολοὺς ψωμοὺς. Andre ſchrieben mit dem « intensivum ὠκόλωνος von ἄκολος. Heſych: ἀχόλους ψωμοὺς, παρ) 0 τροφῆ ἀγύλους ποιεῖ καὶ ἡμέρους τοὺς g«yovrac. Die Gíoffe geht auf Homer’s Odyss. XVII, 222. αἰτζων ἀκόλους oUx Gogac, οὐδὲ λέβητας, nachgeahmt von ΦαΠίπιαΦ. Cer. 116. αἰτίζων ἀκόλους Ts καὶ Exßola λύματα δαιτός, wofelbft ber Scholiaſt: ὠκόλους. ἄρτους. Heſych: κόλ- Aov- ἄρτος (I. κόλλος.) Daher denn κὀλλιξ. κολλικοφάγος. xoi. λίχιος.

Br. 40. fiheint nach Et. m. 47, 23. vgl. Heſych u. b. 38. χυανός' ὃαλαττιον ὕδωρ zu fhreiben :

ἵστη κατ ἠκὴν κυµατος τε κυανοῦ . ..

Dr. 42, 4. fann man wohl aud) ποσσὲ beibehalten : ῥοικὸς, ἀσφαλέως βεβηκὼς ποσσί, xundaus βλέπω». Bgl. in Betreff ber Snterpunftion nad ποσσὲ Bruchſt. 64, 3. οὐδὲ µην κληθεὶς ἐς ἡμᾶς ἦλθες, ola δὴ φίλος. 64, 1. τοῖος ar.

Iownorcı δυμὸς, Γλαῦκε, «{εητίεω nai.

zu ben griedifhen Sambifern. 503

Br. 82. ἐρέω τιν’ ὑμῖν alvor, à Knovxidn, αχνυμένη σκυτάλη. Suidas Th. II, 9. €. 946. κηρυκίνη' ῥάβδος τοῦ Ἑρμοῦ. f- Zonaras S. 1905. κηρυκίνη ῥαβῤδος. Photios €. 169. κη- θυκχίνην. yuralza κηρύττουσαν λέγουσιν. Heſych: κηρυκίνη», $3 καταρωµένη. Ich führe tiefe Gioffe an, weil namentlich bie erfte verbunden mit der dritten auf Archilochus bezüglich erfcheinen fónnte; indem man läfe: ὥς κηρυκένη. Jedoch fcheint ὑμῖν eine Anrede eingeleitet durch zu verlangen. Aber zugleich beutet ed auf einen Pluralis nah ὦ. Am πᾶφβεα läge Κηρυκίδαι: unb allerdings hat Photios S. 162, 9. Κηρυκίδαι: γένος ᾿4θήνῃσιν. Allein „totus articulus anliqui correctoris.^ Auch hieß das Ge» ſchlecht: Krovxes. Harpolr. €. 81, 16. 111, 2. Heſych: xgov- xtc. Zudem [agen bie edeln Athenienfifchen Gefchlechter bod) bem Archilochos zu fern. Da fommt uns denn abermals Hefychios zu Hülfe: Κηρουχίδαι. γένος ἐν Minw ano Kgoovyov. An Mitefifhen Angelegenheiten ift Archilochos' Intereſſe erflärlih. So- nach [efe ıch: ἐρέω τιν ὑμῖν ulvov, à Κηρουχίδαι, ἀγνυμένη σκυταλη.

Damit file Hufchles Anficht zufammen, welcher in Misc. phil. I. €. 27 Ryfambes für ben Kerylides halten wollte. Gegen feine übrigen Vermutungen ift nichts einzuwenden. Sie paffen auf ein ganzes Geſchlecht eben fo gut wie einen einzelnen Aoeligen.

Br. 113. verbefferte Here Schneidewin 3Beitr. €. 97 febr anfprechend: πυρὸς d’ ἐν uvm φεψάλυξ [κάρφει πεσὼν Ίγειρε μαργῶσαν φλόγα.] Geht auf dieſelbe Fabel vielleicht zurüd: Heſych: ἀφεψάλου. avev onıwdngog AaungoU? ft dies ber Fall, dann fónnte der Genitiv der Gloffe auf bie Vermuthung füh- ren, daß e$ Beiwort qu πυρός gewefen fei, und ber Vers, ein voller Jambus, fo gelautet hatte:

πυρὸς Ó' ἐν αὐτῷ (uvq) φεψάλυξ ἀφεψέλου. 9n dem Fragment bei Eufebius P. E. IV p. 15 Gaisf. fdjeint mir zu leſen: ὁρεῖς, ἐστὶ κεῖνς ὑψηλὴς nayoc | toyyvc τε καὶ παρήλεος; | ἐν τῷ κχάθημαι δὴν ἐλαφρίζων μάχη». Muf. f. phil. R. 8. VL 28

594 ! Kritiſche Nachleſe

Die Worte vonyvs τε καὶ παλίγκοτος auf den Adler zu beziehen gebt nicht wohl an; die Stellung ift bod) zu feltfam und unnatür- lid. Defto paflender ift bie Häufung ber Beiwörter zu πάγος, um vurch fie zu zeigen, wie ohnmächtig das Beginnen ber Füchſfin fein würde ben Adlerhorſt erflimmen zu wollen. Für παλίγκοτος $abe ih παρήηλιος gefchrieben, wie denn 4. B. im Diodor 1. 6. 168

παλιν für nuoakıov geſchrieben dt. „xoros aber erfläre ich mir als Bariante für ἐν τῷ burdj καθ’ ov ober καθ ὃν. Näher ale παλίνσκιος würde aber unter allen Umfländen τηλέσκοπος ober τηλεσκόπος liegen. Endlich habe ih 3B. 3. Inv für σην geſchrie⸗ ben. Heſych Hat ἐλαφρίζω»ν, παρασκευαζόµενος ῥᾳδίως. Mithin wird φλαυρίζων, φανλίζων zu verbefjern, überflüflig ge madt. on» ἑ. u. fónnte man nun allerdings faflen: ven Kampf gegen dich mit Leichtigfeit veranſtaltend. Dod) [Φείπί 97» kräftiger.

Pr. 122. d δέκα ταύρους. Go Guibad «:, Scholion |. Pat. Hipp. |. ©. 303 Bell. Cramer ann. Par. IV ©. 84, 11. Iefen: d ἔαδε (Phavorin. ἐαδ᾽) ei; τε ταύρους. Suidas läßt « & weg und beginnt erft mit α de. Gein x entfpricht bem «o ber andern Zeugen. Ueber x und so vgl. Photius Nachtr. 6». 622. Porfon Advers. ©. 53. 131. Baſt 3. Greg. Gor. G. 244. Jakobs Achill. Tat. 6. 5, 1d. Schäfer... dol. Apoll. Rh. 65. 280. 6αί. das’ « behalte ich δεί, und verwandle τε was Suidas nicht hat in

τον, Ich lefe: Eud’ ἑκατὸν ταύρους. Heſych: Lader... ὠφεῖλεν. noer. Vielleicht geht ter Vers auf Herakfes, welcher die Rinder Des Geryon wegführt.

Pr. 1290, (CLXII. bei $ie6el) παρδοκὸν δι enıodor. δεί. der 4. Eimoniveg €. 84. πωρδοκὸν διά nedror. Daſſelbe ver muthete Bergf. Soflte nicht vielmehr eine Berwechfelung der Bad- ftaben « und o vorgegangen fein, wonach mit Zuziehung des Heſpych napduxor. dıvyoor zu lefen wäre: naoduxmr διὲκ πόρων.

Bruchſt. 109. θεβώ: καὶ Auziroyoc φησιν’ oc pate vvv ἄγει τὰ Θαργήλια. Dergf: ὡς φαίδρ᾽ «ye Ταργήλια. Warum πίΦί φαείν᾽ ἅγει oder query, ayec mit S. Liebel, der nur unrid» tig τὰ Θαργήλια ftatt einfah Ταργήλια ſchreibt? Diver ift der Bere irrthümlich bier dem Archilochus beigelegt, und Anagkreon fr. XXXVIII. gemeint ? Wenn Heſychs Gioffe φαξ duoc, flatt mit Palmerius Yurdınnz zu fihreiben, qaia. Innos zu fchreiben (ft, [ίεβε fid aud) yalı ru» ἄγει Ταργήλια foren.

Dr. 117. hat fhon Echneivewin getilgt Beiträge 65. 0, 9; derielbe jpriht €. 97, 10 mit Recht aud 9rudfl. 142. nad Ruhnkens Vorgange ab. Auch Nro. 165 ſollte fid) nicht mehr um ter ten Fragmenten finden, nachdem Liebel 65. 9258 gezeigt, bof das Verbum ὡς ᾿ήρχίλοχος ἐξέλαβεν auf die Recenfion eines Grammatikers weile, und Arzinuayog yu reftituiren fei. Ueber éx-

zu den griedifhen Sambifern. 595

λαμβάνειν ſpricht Schäfer Apoll. Th 11 6. 206 Not. vgl. Schol. Apoll. IV. 989. 1309. Um viefe Rotiz würde alfo Stoll Anti- mach. ©. 112 fg. zu vermehren fein. Noch einmal hat ber Name: "Aoz(koyos ben Antimachos verbrängt. Nämlich auch

Bruchſt. 171. gehört dem Archilochus nicht, fonbern bezieht fi auf Antimach. fr. XCVI. (Schell. 91. Dübn. 90) bei Euft. zur Odyfſf. XIII S. 523, 46 Baſel. euvLore µυδαλέω τε. Gui» bad [ώτίεῦ wohl: µυὐαλέω, dıvyow, παρὰ “νειμάχῳ.

Unter ven Addend. ©. 886. für Archilochne ſteht bei Bergk: Cram. anecd. Par. IV ©. 183, 21. weitläufiger beſprochen von Schneidewin Beiträge ©. 92, ber an ber Autorfhaft des Archilochus merfwürdiger Weile auch nicht zweifelt. Die beiden Gloſſen gehen viel wahrſcheinlicher auf Kallimachus Hymnus auf Apollo V. 45. Dazu jagt der Scholiaſt: Maovrixui ψῆφυι αἱ Ova: λέγεται δὲ αὐτας εὐρῆσθαι ὑπό τινων τριῶν νυμφῶν. dió καὶ Ootaí evouacdnca», oiovei Τρια. Gommentator des Gallimadjud war Theon (ausdrücklich freilid nur von ben Artıa), derſelbe beffen Stoffen in den Hefych übergingen. Defo hat denn aud) unter Goa bie Erflärung : αἱ πρώται µάντις καὶ vvupat καὶ al µαν- τικαὲ Ψήφοι, durch leicht zu entfernende Schreibfehler entftellte Worte. Palmerius wollte αι πρωτομάντιες: bad Natürliche war ai πτερωταί uartixat νυμφαι nad lom. hymn. Ilerm. 552 παρθδέχοι ὠκχείῃσιν ἀγαλλόμεναι πτερυ γεσσι». Zwiſchen αἱ und πτερωταί fiel wahrfceinlich ein y and: ai τρεῖς πτερωταί ift das richtige. Es fcheint, bag Beide Stoffen des Eyril in eine ver- ſchmolzen werden müffen, bod fo, daß gerade bie Tegte beginnt:

ριαδρικκί' µαντεῖαι καὶ ψῆφοι οἷον τρισσαι τὸν ἀριθμόν. ὃρια Ὀρίκη. «ρχίλοχος" καὶ ὅτι ἀπὸ Horw» τῶν 4ιὸς δυγατέρων διωνομάσθησαν, de Φερεκύδης ἱστορεῖ. | &net ρίαι eorr, οἷον τρισσαί κατὰ τὸν ἀριθμὸν. Man Iefe etvo : Opa. „oral και Hütte n Καλλίμαχος: , (hymn. poll. 45) ψῆφοι, οἷον zpıaoai τὸν ἀριθμόν, ὅτι ἀπὸ Θριῶν τῶν Jos Ivy ατέρων διωνομάσθησαν (δι (eint. zu tif» en vgl. Schäfer Melet. crit. &, 111, 65.) ὡς Φερεκυδης ἱστορεῖ AME tQtai ἦσαν, olov τρισσαὶ κατὰ τὸν ἀριδμόν. Demmach wird an Όριαὶ 9gracixat nicht zu denen fein.

Hipponar.

Dr. I. Il. Meineke S. 09. 93. Wenn Bergks SBevmutfung €. 512. richtig ift und fie hat große Wahrſcheinlichkeit daß Dr. 9. tem Dr. 1. voraufzufchicken und fo mit ihm zu verbinden ift j fo wäre εδωσε oH e gefidert gegen Bernhardy Syn. ©. 6. u. Grundz. d. Gr. 28. ΠΠ. S. 379, welchem Meinefe nicht ungeneigt ift δεί, ichten. Alleın i eine andere SBermutfung erhlelte danuck eine große Gonfifeuy, daß namlich in 1, 3 doppelte Xe&oxien ὃν

596 Kritifhe Nachleſe

flanden: σκαπερδεύσαι und καπαρδεῦσαι, von welchen fid) dann καπαρδεῖσαι. µαντευσασθαι Φε[φώ, febr empfehlen würde. Zxa- περδεῦσαι würde aber unter jener Borausfegung Tzetzes richtiger Ῥιτῷ συµµαχῆσαι als Heſych burd) kordognnar erllären. Ant Heſych: Κίκων. Κίκων 4μυθάονος rv, οὐδὲν αἰσιον προθε- MA i ſchuf Meinefe ben Bere: “4μυθάονος παῖς οὐδὲν αἐσιον προθεσπίζων. Allerdings fcheinen bie Worte ein aufgelöfter Vers zu fein. προθεσπίζων hat Heſych suo loco. Doc läßt ſich ebenfe

t ein Jambus aus ihnen geftalten, welcher (id genau an Brudfl. I anſchließen könnte: ᾽ἁμυθάονος οὐδὲν αἴσιον προθὐεσπίζαν. 9ao war als eine Sylbe zu lefen; wie im Simonides: 1, 3 vox ó' οὐκ. Mit Bergls BVerbefferungsvorfchlägen für πανδαύλητος (Vit. 1. Ciz.) ober πανδαάληκτος (Vit. 9, u. 3.): πανδαυκητος oder πανδαύχνητος faun ich mich eben fo wenig beíreumbem als Schneidewin Beitr. &. 103., ohne jedoch, wie dieſer, lieber für πανδαφνητος ober πανδάφνωτος zu flimmen. Aus den Zügen ber Höfch. fann ich nichts anderes herauslefen, als mit Verwand⸗ [ung des x in n: δα. ληπτος, δαφνόληπτος von ber Daphne, bem Lorbeer, weídjer das Haupt frányt, in Seherwahnſinn verfegt. Qa u irgend ein Compenbium fteden, welches den Bers nichts angeht.

IX. Waren in dem Liede an bie ffayomenier etwa bie δεί» ben Flecken Klazomenä's genannt: τυρήν. τύπος τις Κλαζομε- viov Hefych. und ΙΜαιμωγχία. ἐν Κλαζομενίοις τόπος. Hefych.?

Xlll. Was τέαρε deve fei, habe id) noch nicht enträthfeln fónnen. B. 2. fat des «λεμε cod. “ἄτταλεω, mit Recht von Bergk in b. Ztſchr. f. AlterthW. 1845 M. Febr. in Schuß genom⸗ men durch Nicol. Damasc. €. 53. Orell. Ausg. Man fennt ja auch eine Stadt Arruisıa in Qydien, welche freilih nad) Stepha⸗ nus ©. 64. 30. Q3Bflrm. von Attalus Philadelphus ben Ramen haben foll; tie Stadt "Arrurvda ift offenbar alten Namens und Urfprunges. "Artalns war berfefbe Name, welcher fpäter "Arıa- λος fautete, und ſcheint nicht eigentlich igennamen, fonbern ber Königstitel bei den Lydern getoefen zu fein, verwandt vem perſiſchen „Aoraios, tavon Agru —. Daher bie Königenamen Areas, «ττις, “"Akvurıng, Sadvurıns, eine Góttin Arraya9ız beim ober Xantfud beim Heſych u. 39. Hefych -άιτης τὸν ”«άττιν φασὶ Auxoves [Φείπί in Maioreg zu verwandeln. V. 3. hat ber cod. Meyooryv. Daraus machte Schneivewin Meyuorovoc und bezog den Namen auf die fonftber dem Namen nach nicht befannte be rühmte Geliebte des Gyges: vgl. Cfeard) Athen. XIII &. 573 4. Meinefe läßt vie Wahl zwifchen diefer und einem edlen Lyder. Jedesfalls flingt ba& in 38. 4. vorfommenbe Mvsudıdı *) eher an

ϱ) Sttfeg. Xll. €. 551, U. dor ves Ἁωκο Ἀκυσταλέθης als Stasst

zu ben griehifhen Jambilern. 597

einen Franennamen an, ald Meyaorovos. Schrieb Hipponar etwa: καὶ Πήασίστρεω στηλην B. 4. cod. A. καὶ μνῆμα v ὦτος B. καὶ μνῆμα T "sog. rft jept erwähnt, wie mir fheint, Hippo⸗ sar das u»zua Erarous, welhes Klearch noch (aj. Gyges war am Tmolus begraben. Siehe darüber Unger parad. Theb. &. 268. Eben dafelbft auch feine Geliebte. Da nun dieſes Grabmal allge mein unter dem Namen µνῆμα .εταίρας befannt war, fo bürfte bie εἰπ[αῴβε Aenberung fein: καὶ μνῆμ) ἑταίρας, wenn nur bie Züge biefer Emendation nachbrüdlicher zu Hülfe fümen. Doch tem it nicht fo. = aber umb y, v und στ find an unzähligen Stellen ver» wechfelt worden. Die einzig denkbare, graphifch richtige, Aenderung ift demnach καὶ μνῆμα χωστὸν und dieſe wird nicht nur burd bie δεί den Lydern übliche Bauart folcher Denkmäler, fondern aud durch den griechifchen vulgären Gpradjgebraud) agua χῶσαι: val. Jacobs Anth. Pal. ©, 368. ©. Set Miscell. VII, 10, 6. ΙΙ €. 176. $ollur Lex. onom. Ill, 18. Antipat. Siv. 66, 9. Epigr. 619, 4. unb endlich, was die Hauptſache ift, durch Klearchs Worte beftättigt: ὄχωσε μὲν «4υδίας τὸ vvv ὅτι zalouuevov τῆς ἑταίρας μνὶμα. Iſt, alfo diefe Vermuthung ſtichhaltig, fo darf man nicht an uvjua τ Arvog oder µνήμας᾽ Arvos mit Schneide: win, Berge und Meinele venfen, auch nicht an µνῆκα TuoAov worauf man verfallen fónnte, vgl. Apollod. Il, 6, 3., und die Ber- muthung, daß der Name der Königsgeliebten Mytalis gewefen fet, erhält vermehrte Wahrſcheinlichkeit. Dazu fommt, bag den Vers ber Genitio πώλμνδος fließt, was vielleicht richtiger παλμύδος 9ber παλμυδος gefchrieben werben wird, unb die Königin bebeutet faben mag, wie παλµυς, πάλμυος ten König. {Παλμυς kommt in der Ilias VIII, 792 vor: Πάλμυν r' ’Aoxavıov τε Mogv» 9 vi’ “Innoriovos. Und richtig fcheint Chöroboskos zum Theodoſ. BI. 126 δεί SBeffer Anecd. gr. Ill 6. 1408 zu urtheilen: Παλα- µυς. Ilalauvog- τὸ γὰρ Παλάμυδος διὰ τοῦ dog xAi9iy παρ Alayvip ἡμάρτηται. ἔστι δὲ ὄνομα κύριον βασίλεως. Wir werben uns bemnad) befinnen müffen Bergks Ιήυρσίλου τε ober Schneidewins dem ᾿««ιτάλεω nachgebilvete Ἰήυρσίλεω τε aufzuneh- men unb id möchte die ganze Stelle, wie folgt, fehreiben: ὅδευε τὴν End Σμύρνης:

i91 διὰ «4υδῶν παρὰ τὸν ' 4ττάλεω τυµβο»,

xat σῆμα Γύγεω καὶ Maoloıpsw στήλη»,

xal uynua χωστὸν Ἰήνταλιδος τῆς παλμῦδος .. Sollte inbeffen auch Hipponar den möglicher Weile in Vergeffenheit gerathenen Namen der Buhlerin nicht gefannt ober nicht genannt haben, fo flünde noch frei eine Φε[υφί[ῴε Gíoffe µυτταλυτα. us-

name. Mir zweifelhaft. Vielleicht Μυστιλλίδης. Oder waren der Genoſ⸗ fen des Rinchas mehr wie brei? ein Καμμῦς dabei?

598 νο oRritiíde Nachleſe

γάλα hierher zu geben, deren Quantität sch freut wicht verbür⸗ gen Tann; ober daran zu benfen, bafi er die Fürflin, mit einem Schmähwort, welches ihr anftößiges Verhältniß zum Gyges bezeich⸗ nete, charafterifirt hätte; mochte baffelbe nun von µευττός, oder µυρτον ober µυσχνός gebifvet fein; um bie zur Rönigin erhobene, ihr gleich geehrte Buhlerin zu bezeichnen. Denn das Wort τάλις fledt wohl in Mvradıdı nicht. | ΧΧΙ. ΧΧΙΙ. Cramer. anecd. Oxx. Ill. 6. 308.

ὥς 6 Ιππωώναξ' ov µοι δικαίως μοιχὸς ἁλῶναι δοχέει

Κριτίης Xbog ἐν τῷ κατῶξ dovig" καὶ zy καλοῖσι δώσω τὴν πολυστονον ψυχη».

cod. Barocc. xaro$, cod. A. κατωξ, cod.B. ἐν τῷ κτῶξ jovÀ. Nachdem Ahrens Hal. Lit. 3tg. 1844 ©. 842 äüberzew gend bargetfan, daß bie Worte: Κριτίης Xioc fein neues Dich⸗ tercitat bed Tzetzes aus einem fonfther unbefannten Jambiker feien, fondern zum vorhergehenden Verfe als Worte des Hipponar gezo⸗ gen werben müffen, war den Kritikern wiederum ein weiter Spiel raum für Eonjefturalfritit geboten. Ahrens felbft vermuthete:

οὗ µοι δικαίως, ὥστε μοιχὸς ἁλώναι

δοχέει Ἱριτίης d. Xioc ἐν τῷ πτὼξ δούλῳ vgl. Φε[ρώ u. W. δοῦλος: wofür jedoch, wie id) glaube δουλων zu fefen fein wird. Meinefe €. 103. lieſt Κριτίης λίχνος ἐν τῷ κατωγεῳ O04: (fo fagt a. B. Procop. Hist. arcan. von Belifar, der [είπε Gattin beim Ehebruch ertappt: 0 μὲν γαρ αμ- qo ἐν δωματείῳ κατωγείῳ ἐμεμηνει:) fchlägt aber auperbem noch vor: Koins 6 Xtog ἐν κατώγεῳ δουλων. (ud) fómme Koirtıog dageftanden haben: vgl. &obef Pathol. ©. 498. Mid befriedigen feinerlei Verbefferungsvorfchläge, welche an Xioc an lejnen. Es liegt in o χῖος ἐν nichts, ale ὀχεῖον, m. f. Darpokr. ©. 141, 31. Bell. Hefyh nu. a. W. (6 verlief (id) eine überge-

fohriebene Emendation in den Text. Tzetzes fand: ἀχξος. Das ı subscr. ber folgenden Worte aber muß, wie fo häufig, bem » tori»

‘en. Unger parad. Theb. 65. 420. 426 fag. 5 ifl, Gompentium

für (xoc und feine Flexionen; alfo weder als 5 mit Ahrens, nod mit Meinefe als Corruptel anzufehen. Fragment 106 Bergk: "Ar- τιφάνης δέ φασι xaawgiTtıy ἔφη τὴν ἐπὶ τέγους προεστώ- σαν, οὕτω δὲ καὶ Ἱππῶναξ. Man Iefe hier: Ἀριτίης ὀχεῖον τῶν καοωρικῶν ῥούλων. Alle andere Bermuthungen, welche man etwa auf δουλ bed cod. A bauen wollte: τῶν κασωρίδων δοῦ- λος, τῶν κασωρείων δοῦλος, τῶν κασαυρίδων»ν dolow, τῶν σωρίδων Óolora oder δολόµαν find daher durchaus von der Hand zu weifen. Statt δηκέει muß endlich noch ein Sponbeus gefucht werben, vielleicht dose. Oder lauteten die Berfe: οὐ µοι dı-

zu den griechiſchen Yambilern. 599

καίως μοιχὸν ἁλῶώναι don | Κοιτίην ὀγεῖον τῶν κασωρικῶν δουλων XXV. 8, 3. καὶ χρυσοῦ | στατῆρας ἑξήκοντα τουτέρον τοίχου. GSchneidewin Delecl. S. 210. ,τούὐτέρου τοίχου quid sit obscurum.“ und Bergk fowohl, wie Meinefe begnüaten fi) mit biefem monstrum; obſchon Πε alle aus einer Hdfchr. τοῦ νερτέ- oov als Bariante, und die Gfoffen iore und µέρους mitthei- len; woraud fid das Hipponaktifche unfchwer errathen Tief. In ber Bariante ift ερ Dittographie. Hipponar fehrieb τοὔντερο», inte- stinum. Die Gfíoffe ἰωγικῶς aber geht dies Wort nichts an, fondern ἑωνικῶς µέρους (I. μµαρσυπος) ftand über tem zweiten Worte τούσχου. Meinekes χρυσοῦς ijt offenbar richtig, unb ber Bers lautete: καὶ χουσοῦς | στατῆρας ἕξήκοντα, τοὔντερον τοὔσχου. Der Dichter fíejt nur 60 Goldfüchſe als Eingeweide feiner Börfe. Ueber Bruchſt. XXI XXVI. äußert fi) Bernhardy Grunde $5. ll S. 370: es [εί in ihnen das (fenb des Mannes verkündet durch das jämmerlichfte Nothgeſchrei, welches je aus eines riechiſchen Dichters Munde fam. Ich glaube, bte ganzen Berfe Ehre ein Tauniger Spaß des Dichters. Hipponax ſchildert in einer nicht geringen Anzahl von Berfen die Feſtgebräuche der ionifchen Targelien. Diefe Bruchftücde beziehen (i auf bie Hermäen und Theorenien in Pellene. Paufanias VIL, 26, 1 fagt: Ἰόντων δὲ εἰς Πελλήνην ἄγαλμά ἐστιν Ερμοῦ κατὰ τὴν ὁδὸν' ἐπίχλησιν μὲν «4ολιος, εὐχὰς δὲ ἀγθραπων ἔτοιμος τελέσαι. Diefem wurde nun ein Feſt gefeiert, wie mir aus Schol. Pind. lymp. IX, 146. S. 227 Böckh erſehen: ταύτην γὰρ ἐλάμβα- vor τὴν χλανίδα οἱ νικῶντες, olov τρίβωνας. 6 δὲ ἀγὼν ἐν Πελλήνῃ "Eouata καλεῖται. ἄγεται δὲ Ἑρμοῦ καὶ ᾿πόλλω- vog ἑορτὴ Οεοξένια λεγομένη . . . ἤγετο δὲ ἀγὼν ἐν Πελ- λήνη τῆς ᾽4χαῖας τὰ Θεοξένια ἐν zt ri, διὸ καὶ χλανές ἐδίδοτο. Pindaros habe gefagt: καὶ ψυχρᾶν ὁπότ εὐδιανὸν φάρµακον αὐρᾶν Π]ελλάνιᾳ φέρε Hefych giebt daher unter Πελληνικαὶ χλαίναι (denn [ο [teft El. Gaumaije) die Erklärung: inti διαφέρειν ἐδόκουν ai ἐν Πελλήνῃ γινόμεναι, wg xai ἆθλα τοῖς νικῶσι δίδοσθαι. Im Suidas ll, 9. €. 172 καί Πελληναῖος χιτών, ἐπὶ τῶν παλαιὰ φορούντων ἱμάτια. Ev δὲ Πελλήνῃ διάφοροι χλαῖναι ἀγένοντο . . ἐπεὲὶ ἐν Πελληνῃ ἐν τοῖς ᾿Ηραίοις ἆθλον Eridero χλαῖνα, [ει Ruhnken 3. Timäus ©. 916. Ἑρμαίοις, für παλαιὰ Jakobs 4. Anthol. Th. VII €. 159. nayéa. Vielleicht καλαϊνὼ zu lefem. Bgl. Schof. }. Ariſt. Bögel 1421. -- Zu jenem Hermes αἴ[ο, welcher nach Paufanias dem Flehen ber Menichen das geneigtefle Gehör fdenfte, an beffen Zefte der Preis ein Gewand war, weil baffelbe mitten in den Winter fief, richtet Hipponar die Worte: Ἔοιιῇ ἐπεύχομαί τοι, κάρτα yag xaxGc ῥιῶ . . Jos χλαϊναν Innavaxsı. Das flot nun

600 Kritiſche λαφίε[ε.

freilich febr läglic; wie wenig Ernſt e$ aber dem Dichter mit feinen Klagen, ftebt man deutlich an feinem andern Gebet, welches ebenfo grob unbefcheiden, wie jenes erfte befcheiden, wenn aud dringlih war. Er bittet, nachdem er genügfam ετβ nur um ein wollenes Kleid gefleht, gleich um 60 goldene Stateren. Auch tie. fen Wunſch aber vermag und Pauſanias a. a. O. zu erflären $. 2: xut ἀγῶνα ἐπιτελοῦσι Θεοξένια τῷ ᾿«4πόλλωνι τιδέντες ap- γύριον ἆθλα τῆς νίκης. Der Dichter läßt alfo am ben Feſtge⸗ bräuchen der vereinigten Hermäen und Theoxenien ſeine —* Laune aus: wer weiß aus welcher Veranlaſſung.

XXVI. 8. 11. ift vieleicht für ῥήγνυται ober γίγνήται zu lefen: ῥεχνόηται: für ῥικνῶται.

XXIX. B. 9. módte ih: τιμοῦχε dos uoi χρυσὸν ap- γύρου πάλµυν oder mit Qobed zu Soph. Ajax 191. 7 ugyvgor, πάλμυ. Statt dóc µοι vielleiht dooxe oder δώκαις an fhreiben, Ueber 7 ἄθγυρον val. Thierſch Schol. Tremon. fasc. V. ©. 15. (1846. 4.)

XXX. (rotian (66. 388 Franz. fann id) nicht abfehen, war- um nicht φωΐδας, bad Wort gerade waó vermißt wird, in παῖδας enthalten fein ſollte? Stephanus machte πόδας aus παῖδαρ Man fónnte fdreiben: πρὸς τὴν μαρίλην πουλὺ φῴδας Φερμαί- νων, oder πρὸς τὴν µαρίλην xo; δὲ φῴδας Jeguatrov; οὓς φωώϊδας κῶς Φερμαίνων.

XXXIV. Im Philologus Heft IV Habe id) für das hippo⸗ naftifche Bruchſt. XXXII. αθηνᾶ für “4θηναγύρα zu rechtfertigen gefucht. Für Miuvn haben in Tzetz. 3. Lyfophr. 494. die libri deteriores, tie indeffen nicht fo verächtlih find (f. Rhein. Muſ. 1946. ©. 477), Ἰνημη. Daher vermuthe ih wird bier entwes ber Mnva für Mnvodwes ober wahrfcheinliher nod) JMrzoa für Μνησαγόρα zu fejen fein. Sn ber 8edart des Cod. ‚Par. xaro- µόχαιε fónnte, ba T und x oft vertaufcht wurden, xax o) µάταις enthalten fein; wenn nicht Heſych, welder einen andern Menſchen σκότος, einen andern ἀνδριάς nennt, biefen Maler xaxov μήτῖμα nannte: „Musje linverftanb^ unb µάταιε nur Ῥαταρθτα[ε war, fo gut wie eine andre xauxounyavs. ch glaube bap bieje Anſicht viel für fid) hat und würde Ἠνησᾶ xaxov untıua für Dipponal til halten. V. 4. führen wiederum gerabe bie deteriores libri auf bad alfein Sinn gebenbe. Sie leſen für αὕτη γὰρ éatt: avım γὰρ αὕτη. Dan (ῴτοίθε »«vrg γὰρ GUI 9ud Sat. Civ. VI 6. 450 C. ,Vind. a. m. pr. αὐταῖς, in Monac. Β. a m. sec. 5 int. vers, add.c Schneider TE. l| ©, 158. Eben te ſelbſt ſchrieb Schneivewin κλεηδών ober Ad für κλύδων worüber m. f. Lobeck Technol. 65. 188. Not. 11 ganz verfehlt. ὄφις und κλύδων find tie Beifpiele, welde u zur Verthei⸗

tigung feines εόραμιον beibringt. d mag wie C gelautet haben,

zu den griechiſchen Jambikern. 601

ähnlich dem µέδεα, wofür Archilochus wirklich µέζεα ſchrieb (Fr. 197 Bergk. vgl. Lobeck a. a. D. ©. 296. Anm. 14.) Warum fofíte Hipponar nicht κλύζων für xArdo» gefchrieben haben, um fo mehr, als das Berbum κλύζω war? Statt τε ober ye aber wünſchte ich τις oder τοι. V. 6. leſe ich δήκῃ mit Schneibe- win Beitr. ©. 104. Das Ganze: Mvno& κακὸν µῆτιμα unxer yoayns ὄφιν τριήρευς ἐν πολυζύγφ τοίχῳ un’ ἐμβόλου φευγοντα πρὸς κυβερνήτην. ναύτῃ γαρ αὕτη συμφορή τοι xai κλύυδῶν - 5 νίκυρτα καὶ σίνδρωνι τῷ πυβερνήτῃ, nv αὐτὸν Όφις τῶντικνήμιον δήκῃ. Bielleicht jedoch muß συμφορή ἐστι βε[ώτίεδεπ werben. „Mueſa⸗ goras, iſt der Sinn, du dummer Unverſtand male, ja nicht mehr die Schlange ſo an der Schiffswaud, daß ſie vom Schnabel ſich nach dem Steuermann zukehrt. Das ift ein böfes Omen. Denn wenn fie einmal den Steuermann beißt, fo wird daraus ein Unheil für bie Mannſchaft entfteben und für bem erbärmlichen Sclaven von Steuermann ein Meereswogen, was ihm das Schiff aus bem Eurfe bringt.” nel. XXXVIII vertheidigt obed Technol. ©. 77. ἐμβιβάξαν- rtc. Aehnlich ift Panıo βιπταζω. XLII. Paſſow im ler. TH. Il ©. 1186 verlangte τραπηίου für roonniov. XLIV. Für das ſchwierige σείους κάτεγγυς ſchreibe ich mm» mehr: ορούσν ἐὀγγὺς b. i. ὀρούσας ἐγγύς. Das Eompendium

für «c ging in καὶ, dann in κατ über. & und o ift häufige Ver⸗ wechfelung. fchlich fif nad o leicht ein. Jedenfalls liegt ὁρου- σας den Zügen näher als ovdsıs und giebt doch denfelben noth⸗ wendigen Sinn.

XLIX. ift bem Homeriſchen Verſe Jl. XXIV, 742 nachgebil- det: πόρνασχ», ὃν τιν) ἔλεσκε, πέρην ἁλὺς ατρυγέτοιο, ἐς Sa- pov, ἔς v Ἴμβρον .. . und fo genau [Φείπί fid Hippottar daran angefchloffen zu baben, bap Euftathins Variante: iv’ ἐθέλουσιν wohl als Unterlage für die Gorreftur des hipponaktiſchen Verſes wird dienen müffen. Man fehreibe:

xai τοὺς σολοίκους, ἦν ἕλωσι, περνέασι». Auf περνέασι führt auper dem Dialekte, and Bald. Amm. ©. 204. περνόασι» (nadj cod. C. Voss.)

Bruchſt. LI. Halte ich nod) nicht für hergeftellt. Sfanbore wird wohl bier fein nomen proprium gewefen fein; fonbern Sy nonymon für yz. An ten Targelien bat bie Erde alle Früchte des Feldes aus ihrem Schooße emporgefandt. fBeff. Anecd. 1. G. 263, 24. Daher vermuthe id: ἣν φύεσχε πανδώρη | Tap- γηλέδεσιν ἐν χύτρῳ πρὸ φαρμακοῦ. Der ὄγχυτρο» dgl, Of» ^

602 Kritifhe Nachleſe

fed) 9«oygioc. Opferte man an beu Targelien amd ber Erde, bunte gelelen werden: Iusuxe πανδώρῃ | Ταργηλίοισιν ἔγ- χυτον πρὸ φαρμακοῦ.

Anafreon von Teos

wird von Meineke S. 135 mit Unrecht unter tie Choliambifer ge» zählt. S. Bernhardy Grunde. Th. Il &. 576. Das 3Brudjft. ία den Schol. 4. S. ο 543 fat diefelben Rhythmen, wie Nr. 47 (45) mit bem e$ fogar im Zufammenhang geítamben zu haben fcheint. κόψε µέσην fann allerdings nicht bleiben, da wie f. 99. Stark Quaest. Anacr. 6. 18. bemerft, Anafreon an 14 Stellen das Augment, an einer fogar ein boppelted hat; die eine jedoch, wo ev e$ nicht hat: XXVI ózy' keineswegs frei vom Verdacht der Gor» ruptel (f, und vermutbfíd) Iautete: ασπίδ’ ἔριψεν ποταμοῦ xal. λιρὀου προχοῇσι». on als eine Silbe: more lonum. Ya whjerer Stelle wird für κόψε µέσην gu fchreiben fein: ἔκοψε ud. ση» und flatt bed δέρην das ἰοπίφε δειρην, mithin:

διά δειρῆν δὲ µέσην ἔκοψε, xad δὲ λώπος

ἐσχίσθη. Möglich, daß auch Euftath Recht fat, weldjer C. 1001. λοπός dar bietet; dann wäre zu fchreiben:

διὰ δειρὴν δὲ µέσην &xows xad d’ ἐχάσθη

Àozog.

Anafreons Br. 103 fefe ih (wie Br. 15, 3. 4): πλέδαντες [— —] μµηροῖσιν πέρι ugoovc Herodas.

IV. V. 9. A. xzv axi, παραστήκη B. xz» σχιῆ H. vom Groot nah EI. Saumaife: xefs oxınv πέρας znreı. Baldenaer καὶ oxın παραστήκω. Απ παραστήκη ift παρῇς τηκτή enthal- ten: für xz» oxig fdreibe ich mit Meinele xz» σκιῃ. An vie Stelle des ἡμέας habe ich früher einmal δέµας gefept. Das Wort µυὸς (uvo, µύσσω) Fönnte die Vermuthung Annas καθέλκει ſchützen. „Das Alter madt triefäugig und zum Schemen ſchwindet bie fBange.« Homer: τήκετο καλά magria δακρυχεούσης.

Aeſchrion von Samos,

An Bruchſtücken veffefben find mit Einſchluß deſſen, welches ich ihm neulich im Philol. Oft. IV ans Schol. Apoll. I, 168 vin- bizirt babe, und tn welcher Stelle ταυροπρόσωπον (vielleicht: ταυ- θοπροσώπῳ vp —-—-—) dem Didier entnommen fein mag, bis jetzt 7 befannt. Denn Br. VII. δεί Meinele wird dem Aeſchines Sartianus verbleiben müffen. Lydien zeugte ja manchen Dieter, warum nicht einen Sardiſchen Jambendichter Aeſchines. €. Schhneidewin RH. Muſ. 1846. 6. 475 fg. Bernhardy GErdr.

zu den griedifhen Jambikern. 603

b. Gr. L.G. Tb. II 6. 350. 1. Der Katalog ber Choliambiker oder Jambiker möge künftighin um «4ἰσχίνης Σαρδιανός vete mehrt werden. Für dies getilgte vermeintlihe Bruchſtück möge aber aud) ein anderes an die Stelle rüden, ‘Meier de Harpocr. €. 60. Anm. 328., welcher ebenfalls Aeſchines vom Aefchrion um terſcheidet, bringt aus Schol. zu Eurip. Troad. 225 bei: 6 δὲ “ἰσχρίων grat», ὅτι ἐν ΓΠελοποννήσῳ ἦν Kga9ig καλούμενος ποταμὸς, ὃς ἐποίει τὰς χόµας ξανθὰς τῶν λουοµένω». Doch faun diefe Notiz auch in einem epiſchen Gedichte des Mannes Ῥίαθ gefunden haben; welcher ja eine ’Epeonis und Ἐφημερίδες ſchrieb, wenn nicht beide Gedichte 3ufammen ein einziges ausmachten, ober nur dem Titel nach verfchieven waren. Alexanders Aufenthalt im Ephefos bot dem Dichter reichen Stoff. Arrhian | ©, 52 Ist: xu£ εἰ δή τῳ ἄλλῳ καὶ τοῖς ἐν Eysow πραχθεῖσιν ᾽ἀλέξαν- ὄρος ἐν τῷ τοτε εὐδοχίμει, dgl. . Euflath. zum hymn. pentec. des Sofam von Damask. S. 230. bct A. Mai. Wenn nun aber fhon das Zeugniß des Tzetzes die Identität des Epikers mit bem Sambifer feftfteflt (f. Schneidewin a. a. O.), fo erhält baffefbe eine neue Stüge durch einen Jambus bed Aeſchrion mit unverfemnbar epiſchem Stoff ausgefattet: nämlich bem Γλαῦκος ὕπλαττιος ober ποντιος, aus dem mehr übrig zu fein fcheint, als man bisher glaubte, Athenäus enthält ans ihm die von Haupt (Philol. Heft Il 69. 366) bergeftellten Worte: xai 9tov βρῶσιν ἄγρωστιν εὗρες, ἣν Koövog κατέσπειρεν. .

(Euſtath. S. 271. 27.) und erzählt vorher «4ἰσχρίων 0 Σάμιος &y τινι τῶν duußo» Ίδης (I. FTANHC, Κυάνης) φησὶ τῆς 3χύλλου (I. Σχυλλίον) τοῦ Σκιωναίου κατακολυμβητοῦ Ivya- τρὸς τὸν Φαλάσσιον Γλαῦκον ἐρασθῆναι. Choliambifcher Vers⸗ fhluß war ofnflreitig Φχυλλίου Σκιωναίον. lleber viele beiden, Bater und Tochter, fpricht Pauſanias X, 19, 1: οὗτοι περὶ τὸ ὄρος τὸ Πήλιον ἐπιπεσόντος ναυτικῷ τῷ Aéptov βιαίου χει. proc προςεξειργᾶσαντο αφίσιν unwisiavy Tas TE αγκυρας καὶ εἰ ὁή τι ἄλλο ἔρυμα ταῖς τριήρεσιν ἦν ὑφέλκοντες. u. f. wo, Auch Herodot erwähnt den DVerrath des Skyllias VIII, δ. Nun fagt aber tie Lebensbefchreibung des Aratos (Buhle II &. 430) εἰσὲ δὲ καὶ ᾿49θῆνᾶι τῆς Ευβοίας, ὧν µέμνηται ἐν Γλαύκῳ Ποντίῳ «4ἰσχύλος, Freilich ift das Drama des Aefchylus, wel. des mit ben Perfern zu einer Tetralogie gehörte, hinreichend be- fannt, wenn gleich feinem Zufammenhange nadj, in welchem ed zu ten Jerfern ftand, ein verwickeltes "Problem (Bernhardy Grundriß N €. 770). -- Um fo miplider Tönnte es (deinem den im ber ViL Aral. angeführten Vers tem Neichylus nehmen zu wollen. Allein erwogen 1) daß ber Vers ein Choliamb ift, welchen nichts nöthigt burd) bie Emendation περῶν für Περσῶν (n einen 3ambnt-

604 Kritifhe Rachleſe

p verwandeln, 2) daß «4ἰσχρίων und «4ἰσχυλος aud) bei Tzetzes yc. 688. verfchrieben wurden, 3) daß ber Vers mit bem Jambus Γλαῦκος des Aefchrion fehr gut in Verbindung gebracht werben kann fcheint ed räthlih in ber Vit. Arati aud dem Namen «4ἰσχύλος ben des Jambikers zu fubftituiven: ἐν Γλαύκῳ nmorríy "dio ypror *

χάπειτ ᾿4δήνας Ziadag nagix Περσέων . . . Ueber dıadss ᾿49δῆναι vgl. Stephan. S. 102, 98. 104, 9. 6. Mriche Beitr. 3. Topogr. v. Eubven im Rh. Muſ. 1846. 65. 509. Der Bers bezieht (id) wohl auf bad Wagniß ber beiden Taucher von Aphetä, wo bie Perferflotte (ag, nad Artemiſium zu den τις den hinüberzufhwimmen ohne entbedt zu werden. Nehmen wir an, baf Scylias fein Unternehmen zur Nachtzeit auszuführen für gut fand, fo fónnte aus bemfelben Jambus auch das Fr. ll. fein: µήνη τὸ καλὸν οὐρανοῦ νέον σίγμα. Daß Glaufud, der vor trefflichſte Taucher, die Kyane (b. i. die Meerblaue, ober bie Meer fluth) Tiebte, ifl eine im biftoriicher Zeit den alten Mythen nicht übel nachgevichtete Sage. Wahrfcheinlih ift, daß Aefchrion bem Gíaufos in feinem Gedichte die Rolle des Beiftandes und Helfer übertrug, ald Scyllias und Kyane die Perferflotte vernichten woll⸗ ten, aber dafür bie Liebe ber Kyane begehrte. Möglich, tap aud Aefchrion in foweit ber alten Glaukosſage, welche iin in der Liebe unglüd(id) fein ließ, treu blieb, bag er Kyane in Glaukos' Palaft fue abgezogen werben läßt, Πε verunglüden läßt; darauf fónnte Paufa- nias führen: καταδύονται δὲ ἐς Φαάλασσαν γένους rovc ImAeog at καθαρῶς ἔτι παρθένοι. Wie bem auch fei, der Jambus επ’ hielt afío bie Liebe bed Meergottes zur Kyane, die Vernichtung ver Berferflotte durch jene Taucher, und die Kabel von der Apotheofe des Glaukus fcfbft. Ich möchte Athen. Vll. S. 906. εὗρεν für εὗρες Iefen. Auf den Glaukus beziehe ih Fr. II. d’ ἐξελῶν inuvsa φορτίου ζώνην. Schol. λ. ἈροΠ. I, 1310: µεταξυ τῆς ódov ἀποκαμῶν απέθετο τὸ φορτίον τῶν ἐχθυων. Auf die le ober fidj flüchtende Perferflotte endlich beziehe id: r. I:

στενὴν καθ Ἑλλήσποντον ἐμπόρων xog9v

ναῦται Φαλάσσης ἐστρέφοντο µύρμηκες.

Anonymus δεί ®elder Syll. 49 65. 69.

V. 7. wird ἡγητῆρι doch wohl αρειτόλμῳ vorzuziehen fein. B. 10. hält Welcker αιαι für .corrumpirt. Meineke nicht weit vos Grotiud abmeidenb: αἱαζ. Vielleicht jedoch wagte ber elegante Dichter: χεῖρα αρτίχειρα zu (agen; wo nicht, fo 1f bie Aenderung φθιμος ἀρτίχειρ τε (über 6) dovoé καὶ τόξῳ leicht. .

zu ben griechiſchen Sambifern. 605

$8od einmal Archilochus unb Hipponar.

Archilochos 109 (99) bei Erotion. ©. 336. sc ἀπόπρησο ray σκύταν. Bergk 6. 400. tilgt ben Artifel und ſchreibt σχυ- την. Später Zeitigrift f. Alt. Wff. 1845. N. 21. ἀπέπρησεν σκύτεα. Liebel fatte nach Euftach. Erot. lat. vers. Venet. 1560. ἀπέπρισε vermutfet. Schneidewin Beitr, 65. 07. ὕκως ἀπέθρισε oxvım, vgl. Sr. 127. Mir ſcheint ed inbeffen weder räthlich den Artikel zu tilgen, mod) bie doriſchen Formen zu verwiſchen. Auch fat, wie Liebel bemerkt, Heſych: ὠπέπρησεν: ἀπεδάκρυσεν, ὧπε- φύσησεν, unsuapavev,. Freilich [Φείπί [είπε ter Bedeutungen hier zu paflen: allein wir haben ja nur einige Worte vorliegen, und warum follte man nicht verftehen dürfen: „er teinte fid) den Hals aus; er weinte fich heiſer“ wie wir aud) fagen, er fihreit fid) bie Lunge aus, ärgert fid) die Seele aud dem Leibe. Go i3 Homer Od. 2, 81. δάκρυ) ἀναπρήσας vgl. Spitzner à. Il. 433. $5. ll €. 119. (Sich die Augen ausweinen.) IK aube, ed if hier eine Berwerhfelung ber Namen Archilochus unb —8 vorgegangen, wie im Athen. II ©. 111 C. (Pafſow ad Musaeum ©. 214. Liebel ©. 258. 9.) Darauf führt Heſych: σκύτα. τὸν τράχηλο». Σικελοί. Der Vers lauten eh πὸς ἀπέπρησε τὰν σκύταν. [.--Ίνν- | ------------ Hey: πῶς, πὺς οἱ «ῶ- ρεεῖς. Ucher Binologus Bernhardy Th. Il. 6. 890. nah Ruhn⸗ fen ad Vellei. Pat. I, 5 ©. 90. Möglich, daß ber Vers aus bet AIaia war.

Hipponar VI. ὡς ἔχουσι φαρμακοῖς Bergf: al; ἑλώσι Φαρμακους. (1. c). Hm. Schneidewin genügt Beitr. ©. 105 bie Bulgate ; allein das doppelte ἔχειν ift gleichwohl mißfällig und ohne Kraft: „Feigenzweige halten, wie fie (berem für bie bn» opfer halten.“ Das erfte ἔχειν vertritt ja nur die Etelle ber Brapofition συ». Meinefe ©. 06. χρίουσι pungunt, verberant, Tzetzes erzählt Chil. V, 797. bag alle bie zur Reinigung tienen. ben Geräthe endlich verbrannt wurden. Das Berbum fehlt jedoch und ſcheint im naͤchſten ne geflanden zu haben: ὡς κέλφ σὺν φαρμακοῖς | καίωσι, Heſych: κέλφ, πυρ 19 χαυστικῷ. Heſych fat kurz vorher κελῶ, ὁρμησω. Danach fónnte jemand ul; κε- Άέουσι gapguaxovc. Aber das liegt zu fern ab.

Simonides von Amorgo®,

Br. 1,8. 3. 4. [Φτείθι Welder und Bergk: ὠλλ' ἐφήμερα] ası Booroi δὴ ζώμεν, οὐδὲν εἰδύτες. Ahrens Hall. 9it3. 1844. ©. 828. nad) cod. A. B.: a δὴ Bora ζώουσιν. Schneivewin Symb. crit. ©. 00: ἆλλ’ à δὴ Booroi | ἐφημέρειοι ζῶμεν. Allein A- B. gaben in einem Worte ἄδῃ. Es láge zunähft απ “dr zu bem. ben. Heſych: da. ndorn. Arlad. S. 105. ἁδὴ, ndovn. Qo

606 Kritifhe Nachleſe

Ped Technol. ©. 259. Unm. 12. αδείεια, ἀπειρία zu uv fifred Wort. Lieſt man nun «AR ἐφημέρῳ adn fo fommen wir tod) mit bem Metrifchen nicht burd; wir müßten denn ὅη Lauer aufnehmen, ober ζώουσι», an deren Statt ich jedoch διψωώμεν, δι- wanuer, διφῶώμε», OibrueJ mit den entfprecheuden Caſibus vor. ziehen würbe, ba Lobeck die Formen von dılam nicht anerkennt, und auch Hefych nur ὁίζω unb ὀίζημαι bietet. Ahrens Bora ift Παν, reich. Aus Bora unb βροτοί (βρωτού) fiepe fid) Bora t. i. Bo- τῆρες, βοῦται Herftellen, wenn man δεί Simonives den Είπα des homeriſchen Verſes: vnm uygomöraı ἐφημέρια g:goréortt; (Ὀυνῇ. XXl, 85) wiederfinden wollte: 4. B. ἀλλ’ ἐφήμερα à δὴ Borai διζημεῦ’. Doc glaube ich diefes alles für Irrgänge halten zu Dürfen; ba das Zeugniß ber beften Handſchrift A mit «dz auf ganz Andres hinweift. - Ein Dichter, ich erinnre mich augenblicklich nicht, welcher und bei welcher Gelegenheit fpridjt von” dıdov Jo£u- para. Schön wäre gefagt: "405 Boroi im Sinne von Gdov βοτὰ von Menfchen , welche hier auf Erden geweitet werden um bem Hades zuzufallen. βοτὰ unb βοτοί ift leichte Verwechslung. Siehe über « und o: unb ov Schäfer Melet. crit. 65. 66. 93. Aefchylus Pers. 857. Range (021) fagt ἁδοβάται γὰρ πολλοὶ φῶτες ἐξέφθινται. so fiimme wenigftens tiefer Herftelung Pafjows Lex. | ©. 30. für «ydaßuruı vollfommen δεί. Im Thefaurus fand das Wort billiger Weife Aufnahme I S. 689. vgl. 257. Sicher fleht: αἰδοφοίτης beim Ariftoph. Geryt. Fr. 1 €. 109 Dindorf. Athenäos All. 66. 551 B. Auch ὠϊδοφύλοι fat Heſych mit der Erklärung οἱ λεπτοί καὶ ἰσχνοί καὶ εγγὺς Θανατου or- τες. Guyet fiel didonoAor vgſ. Thesaur. | ©, «30. Reiske vermuthete ἀϊδόφυλοι. Snbeffen ift wahrfcheiniich, daß Hefych ai- δοφοῖται fchrieb, in Bezug auf tie Ariſtophaniſche Stelle, weld von Menfchen rebet, die (don mit rinem Fuße im Grabe flefew. σι was bem égzueoor anfángt ift. nur Dittographie für «, und die Worte: αλλ’ ἐφημεροι ἆδῃ foroi ζῶομεν . ſcheinen mir ziemlich fier zu ftehen. Da aber nichts gewöhnlicher war (Balden. Diatr. (65. 277) als daß Wörter auéficlen, welde mit vorausgehenden Sylben Klangähnlichkeit Hatten, fo zweifle ih nicht, daß Vier uad) βοτοί ein Tor ausfiel, ἀλλ᾽ ἐφήμεροι adn Borol τοι ζῶμεν, οὐδὲν εἰδότες .. .

Man fann wohl auch ζωώομεν beibehalten, und auch fr. IH δεί Stob. CX Xl, 2. reftituiren. 3B. 9. 10 müffen von Meinekes zwiefe cher Gonfeftur verfchont bleiben. V. 13. entbedite zuerft Schneider win Beitr. €. 100 den metrijpen Verſtoß: θνητών, unb conjiciit

νηλεῶς. Da bleibt 9 unerlíárt. Schleppte nicht Iarıör = Inn- esi» grobe ſo nach, mie. θνφρῶν ‚oner βροτῶ», fo wäre dies bab

zu den griedifhen Sambifern. 607

einfachfie. Aber ganz entfprechend erfcheint mir Iarrov, fihneller nämlich aufreibend find Krankheiten, ald das Alter. |

8 17. fdoeint Ahrens Bermuthung: εὖτ᾽ ἂν μηχανήσωντα Con» vor allen antern den Sieg davon zu tragen. Er hat nur z/Y in XA verwandelt. Ich war auf zwei anbre verfallen, von denen eine dem Gebanfen, wie ihn Ahrens and Kicht treten läßt, ziemlich nahe kommt, nämlich: εὖτ ἂν vqvoí µήσωνται ζόην, unb eur ἂν und αἰνήνωνται ζύεινν die fid) vielleicht wegen Rettung des d und des Infinitivs Loeıv empfehlen värfte.

ο Zu ®. 18 vgl. Neophron Bruchſt. 3. deffen αὐτεχθιστατῳ µόρῳ, weldes ich andern Drts hergeftellt, bem dvornvm µόρῳ xac- zayperoı entſpricht. Uebrigens fehe ich feinen Grund das fast. fihriftlihe 7 αὐτώγρετοι (A.) burd) xarrayoeroı zu verdrängen.

In Bezug auf V. 13 ift übrigens nod) zu bemerken, daß e$ micht immer räthlich fcheint, die tonifchen Formen ftreng herzuftellen. Sym Anafreon findet fid) ὀρέων, unb tod) wollte Schneivewin mit Emperius im Archilochus ovooc ἠδίον. Daher behalte ich hier νόσοι bei, gegen Ahrens, welcher ὁύστηνοι βροτῶν φδείρουσι φοῦσοι und Schneivewin, welcher ftatt βροτών mit Anerfennung bes νοῦσοι für feine eigene Gonjeftur }ηλεῶς, πρὸ tov vorſchlug.

Fr. 10 bei Welder fommt bei Bergk Sr. 31 kurz weg unter bloßer Anführung ber Stelle aus Bekker's Anecd. Gr. 105, 3. ohne daß ber Stellen gedacht würde, welche den Sinn, vielleicht fogar die eignen Worte des Dichters amsführlicher beibringen. Aus biefen Eitaten der Alten nun ſchuf Welder als Berfe des Simoni⸗ des: naonaı κορδύλησι χρῆν|λόφον [xagrat] ἐγγενέσθαι unb bemerft praef. &. 20: Simonives habe nur an diefer Stelle und I, 13 (fiehe oben) gegen das Gefe& gefehlt, nad) welchem mula cum liquida Sjofition πιαΦε. Wohl etwas voreilig. Denn nichts nb. thigt uns gerade diefe zweifelhafte Reftitution ber Verſe auf. Dif» trant er doch felbft bem Worte ἐγγίγνεσθαι, indem er 6. 76 fagt: „eyyiyysodaı non esse Simonidis, certum est; ἐγγενέσθαι si ab illo scriptum est, excidit aliud verbum.“ Ich glaube es fehlt nichts. Plutarch, Eunapios, und Michael Apoftol. (Prov. XV, 68) febten an tie Stelle eines poetifchen Wortes das gangbare proſai⸗ ſche. Simonides hatte fier feinen Gedanken zu einem einzigen Berfe abgerundet; ev mochte gefchrieben haben:

yon» xoodving παάσῃσιν ἐμφῦναι λόφον, ὀἀμφῦναι ift bier, wegen bed Cinned febr paffenb. Am nächſten fommt Plutarch: de cap. ex inim. util. c. 10. κα; πᾶσα φύσις ἀνθρωώπου φέρει φιλονεικίαν κα ζηλοτυπίαν καὶ pO9ovoy. Go fagt $erobot Ill, 80 vom 9teibe: φόνος αρχῆδεν ἐμ- φύεται ἀνθρώπῳ. Diovor II €. 497. καὶ διὰ τὴν ἔμφυ- τον πᾶσιν ἐπιθυμίαν τῆς avroyouíac. 494: ὅτι ἔμφυτος οὖσα τοῖς ἀνθράώποις 7 τοῦ πλείονος ἐπιθυμία. Demofthenes

608 Kritiſche Nachleſe

€. 1389, 4. τὴν ἔμφυτον τοῦ ζῇν ὑπερεῖδον ἐπιθυμίαν. Dagegen Hom. Il. VIII, 84: ἄκρην xax κορυφὴν 09i τε πρῶ- ται τρίχες ἵππων κρανίῳ ὀμπεφύασι.

Br. XVII. Welder ἁἀμπέχοντες Bergl ἀμφέποντες. Die Worte find allerdings vertaufcht, wie ich anbermárté zum Ehäremon nachgewieſen habe, und [iegt die Bergkſche Gonjectur bem Handfcgriftlihen näher als donacavrez, worauf man nad Ariſtot. Mirab. auscult. CXXIII. ©. 43 Wſtrm. verfallen könnte: εὖναι φασι nap avroic (in Elis) καὶ ἐκτίνους, vi παρα μὲν τῶν διὰ τῆς ὠγορᾶς τῷ κρέα φερύντων ἁρπάζοισιν. Gleichwohl will ich noch auf eine Heſychiſche Gloſſe aufmerkfam machen, die vielleicht hierher gehört: au πετ 0 y. αἀχόμιστον n ıxıırov Κοητες, wo Soping unvorſichtig —RY τὸν ὠετὸν p ἐκτῖνον corrigirt ; das wahrſcheinlichere ift ἀκόρητον, ἀκόρεστον. Simonides fónnte ge- ſchrieben haben σπλάγχν' ἁρπετός τις αὐτιχ' ἐχτίνου diene ; möge man nun ἁρπετός auf die eine ober bie andre Weile erflären.

Br. XIX. (13 SBergf) Lies: ov xo τις und V. 2. ἔδεισ' a», ^ bie Seiten ovno unb B. 2. αι dis Ev haben.

ll. (16 3BergD) Welder Τιεβ κορωνίδης. Dinderf im Thesaur. IV, 858, κορωνίης, fo aud) Berg? comun. crit. spec. ©. 19, weldem früher Welder gefolgt war. Beiſtimmend, wie e$ fpeint, Schneidewin Beitr. &. 101. Aber weder κορωνίης nod κορωνίδης hat Simonides gefchrieben. Denn nicht umfonft haben Etym. M. ©. 270, 45. und Zonaras ©. 330. χκορωνίτης. 6 verſchmolzen zwei Worte in eines. Man fefe: _ xai σαῦλα βαύων ἵππος cc κομῶ» ding.

Für χομῶν möge man nad Belieben cine ber aufgelöſten Formen wählen xouuwr, κοµόων oder, und das wird das vorzüglichfte fein, xousov. Da jetod) ν unb o tem Berfchreiben mehr ausgeſedt waren, aló x und o fo wird manchem vielleicht xoréo» wünjchene- werther fein als χομῶν, das indeß bod burd) vie homeriſchen δεί, fpiele ZI. 8, 49. ὠκυπέτα, χρυσέπσιν ἐδείφησιν χοµόωντε (13, 24) empfohlen wird. Um nichts zu übergeben finde hier Heſychs Gloſſe Erwähnung χορω». τὸ Επιχεχαμµένον τοῦ ῥυμοῦ, welche jedoch wohl mit unfrer Stelle nichts zu ſchaffen at. Ueber srns fiehe Hefych. ἔτης: izauog, Jouovg, ἰσχυρός, η ἰἑστῶρ καὶ ERIGI UY. Ich babe aber das Wort (don bei Gelegenheit eines Fragmentes des Antı- machos gefproden. Man affe ftd) daher durch Gloſſen wie x oo w- νῶν, «γαυριῶν. καὶ ἐκορωνα , ἐγαυρία Gui. Il, I. ©. 348. xogtorra. γαυρουμενον κχορωνιῶ». γλαυριὼν (I. mit 3w wind γαυριῶ») Oefod. nicht irre machen. Denn aud) xoua erHlärt Suidas a. a. $c. ©. 322 für: yavott, uéya guorei τριχών ὑπερβολῃ χοσμεῖται . . . τὸ yag χομᾶν ελεγον arti τοῦ τρυφαν και γανριᾶσθαι xat μέγα φοοι εν, ἄλλως τε xal τὸ τῆς Jedi

wougr. tal. Hefych: xong. Mit weldem Rechte alſo Gaiefert

zu ben griedifhen Jambifern. 609

zum Prollus hinterm Hephäft. &. 470. Leipz. κορωνῖτης fefenb, Zittmann zum Zonarad a. a. 5). ἵππος dg xogoroc τις vermue thend, nebjt ©. 6. Lewis im Mus. Cantabr. | ©. 285. und Mei- nefe Choliamb. Ir. S. 134. 5. dem Simonides auch Chofiamben aufdefteten, iff daraus hinreichend Far. Denn was das Bruchſtück beim Athen. VII S. 299 C. betrifft ὥσπερ ἔγχελυς xara γλοίου, n ift οι fury wie «Πη9αίου bei Anafreon Kretifus ift. (ſ. Bergk ©. 09.), der Vers alfo rein sambifch.

XXIV. (18) Bergf fohreibt für alu ἔχουσι: τημελοῦσι, woe gegen bad bialeftifche ber erheblichfle Einwand wäre. Denn fo füfm tft tie Eonjektur doch nicht, als Schneidewin S. 33 meint, wenn man ſich an die Vertauſchung des spirilus asper und des 1 erin⸗ nert, worüber Unger parad. Theb. 6. 456. piufige Berwechfe- [ung iſt bie von uiua und ἆσμα (Fiſcher Palaeph. S. 198) und don’ ἔχουσι würde zur Noth gehen. Ich vermutpe jedoch , daß Simonides 4y »y' ἔχουσι fdjrieb. Die Stelle berühren bie sche- dae Villois. bei Dfann Ann. Cornut. περὶ δεῶν ©. 987.

XXXI. gehört vielleicht unmittelbar zu XXII.

xai σαῦλα βωίνων Innos ὡς κοµέων ίτης ὁπλὰς δχίνει τῶν ὀπισθίων ποδὼν.

Zu bem bebeutenbften Bruchſtück VIII (6) babe ij nur weniges nachzutragen V. 53. iſt αδηνῆς ganz wnpaffenb. Man ſchreibe: suc 0 ἀδῆς ἔνεστιν ἀφροδισίῃς, oder sung 0' ἀηδὴς or’ ἐν ἀφροδισίῃς. Ueber ὠδής f. Help: ἀτερπής. 38. 94. 5. iſt mir ever unflar und bie ganze Faffung ungefällig. Kräftig wird

ber Ausorud, wenn man lieſt: φαῦλα ταῦτα πόγοι ftatt φυλα und μένει. Auf alle Fälle verlange id πόνοι. φῦλα könnte blei- ben, bann verwandle id) aber ταῦτα in ravra. B. 100. lieg: σὺν yvyaıxi τέλλεται.

Schwerbnig, Auguft 1847. 2E Moriz Schmidt.

Ruf. f. Philol. R. 8. VL 90

9* i 8 c e e nm.

Ritterarbiftorifches.

9. Lykophron.

Im erften Heft des ſechſten Jahrganges dieſes Muſenms Hat Hr. Leopold Schmidt aufs Neue bie Frage berührt, ob ber Ben faffer ber Alerandra mit dem Zeitgenofien des zweiten SDtolemaot eine Perfon fet, und fid gewiß mit Recht der Anficht angeſchloſſen, welche die Stüde, um derentwillen Riebuhr dieſes beftritten hat, für jüngere Snterpolatíonem erflärt. Die Gate liegt fo nahe, bof Viele unabhängig vou einander darauf haben fallen können um wirklich gefallen find; unb wenn ich mir daher erlaube, hier an bie Priorität meiner beffafffigen Bemerkung in der Allg. Schulgeitung von 1831 ©. 399 zu erinnern, fo geichieht ed nur um bei biefer Gelegenfett ein weiteres Argument nachzutragen, das die inneren Gründe durch einen Äußeren verftärfen dürfte. Es iff nämlid Πάει, daß Ariftophanes von Byzanz bereits unfer Gedicht gefannt und einzelne Ausdrücke deſſelben bei feinen gelehrten Srörterungen berüdfichtigt bat; vgl. v. 19 in Cramers Anecdd. Oxon. T. Ill, p. 194, ἐσχάζοσαν aus v. 21 bei Euftathios zur Odyſſee XIV, 350, und ovpasS aus v. 793 bei demf. zu XV, 472, was wir wenigſtens unbebenflich mit Dittrich in Schneidewins Philologus 1, ©. 244 gleichfalls auf Ariftophanes zurücdführen. Wenn nun aber taé ganze Gedicht, wie Niebuhr will, erft nach Antiochos’ 3Befiegung, alfo mad DI. 147 gefchrieben wäre, fo würde ed faum noch wu die Ietten Lebensjahre bed berühmten Grammatikers gefallen fein, ber obenein gerade bamaíó, wenn wir ben befannten Artifel bei Suidas 6. v. “ἄριστώνυμος auf ihn beziehen dürfen, [είπε Bis bliothefariats entfegt im Gefängniffe fag und nad [είπες Befreiung αν en bofem Alter βατ; vgl. Ritſchl, die alerandr. Bibl.

. δή.

Göttingen. 8. 8r. Hermann.

Litterarhiſtoriſches. 611

10. Was verſchaffte bem Pacuvine den Namen des doctus poeta?

Die ältere, noch von Regel de re trag. Rom. p. 47—48. gehegte Anficht, Pacuvius babe den Namen des doctus poela we- gen ber Fülle bed Ausoruds und der Gebanfen erhalten, ift je mit Recht turf) bie von Welder, b. Griech. Trag. lll. p. 1397. und Andern gegebene Erklärung verdrängt, nad) der er den Beina⸗ men wegen feiner mythologifchen und überhaupt gricchifchen Bildung erhielt; nur hatte Welcker nicht 1. I. p. 1395. tad Lob Cicero's, der ihn Tusc. Il, 21 prudentem poelam nennt, cben darauf beziehen follen. Denn im der von Cicero angezogenen Stelle aus den Nie ptri3 war Pacuv., wie Cie. berichtet, mit Gfüd' von feinem Vor⸗ bilde, bem Sophoffes, abyewichen, und Eic. nennt ihn fice einen prudens puela, infofern er durch bie Art, wie er fid) bier frei bes wegte, ſich als einen Mann von praftifcher Zebenserfahrung zeigte. 9er man hätte δεί jener Erflärung nicht ftchen bleiben follen; denn was foll man fid) dabei benfen , daß acus. wegen feiner mytho- logiſchen und überhaupt griechiſchen Bildung von ben Gelehrten, wie Horaz und SOuinftilian berichten, ben Beinamen des doctus poeta erhalten habe? Bei Catull und Properz íft die Sache είπε andere, denn bei diefen Dichtern hing ed von ihnen felbft ab, wie weit fie von ihren mythologiſchen Kenntniffen Gebrauch machen wollten; aber ein tramatiiher Dichter, bir griechiiche Dramen überfegte, wie Pacuv. tbat, mußte ja nothwendig diefen Grab von Bildung haben. $Ober follte er tiefe Renntniffe in feinen Präterten fo augenfällig an den Tag gelegt haben, taß fie ihm jenen ehrenden Beinamen ver- fhafften? Allein abgefehen tavon, bap wir nur von einer Prü- texta des Pacuv. wiffen, fo widerftrebt eine folhe Annahme bem ganzen Charafter der Präterta, wie wir ihn und vorftellen müffen, bod) in fofdem Grade, daß tiefer Gedanke fofort abzuweiſen ift. Hat Paruv. alfo wegen feiner übrigen Dramen jenen Beinamen erhalten, fo muß man fragen, was verichaffte ihm vor fo vielen anteren Dichtern, bie fif ein gleiches Ziel gejegt Hatten, ben Na⸗ men des doclus poela? Hier bieten fid) nur zwei Möglichkeiten: er erhielt ihn mit Rückficht auf die ihm eigenthümfliche Art ver Bes handlung, oder mit Bezug auf bie Wahl feiner Stoffe. Entſcheidet man fid für Sene$, fo wird man zu ber Annahme gebrángt, taf Hacuv. mit großer Freiheit feine Dramen aud dem Griechiſchen überfegt habe, und dieſer Annahme fteht wicht nur nichts entgegen, fonbern fie erhält burd) mehrere Bemerkungen des Cicero fogar noch eine äußere Beftätigung; allein bei näherem Eingehen möchte fie fid bod) unhaltbar erweifen. Denn worin follte dieſe Eigenthümlichkeit des Dichters beftehen? Freilich hatte Pacuv. in ben von Lucilius verfootteten Prologen eine paflende Gelegenheit, feine mythologie

612 Miscellen.

fchen Kenntniffe zur Schau zu tragen; allein einmal mußte ex fih bier auf ten in feinem jevesmaligen Drama behandelten Mythus befchränfen, unb bann, fo war die Verfahren ibm auch gar nit einmal eigenthbümlich, fondern mußte von allen dramatiichen Did- tern jener. Periode eingehalten werden, die δεί bem größten Theile ihrer Zufchauer weder die Kenntnig des Mythus ſelbſt, noch die rafhe Auffaffungsgabe vorausfegen fonnten, vermöge welcher bit Zufchauer das zum Verſtändniß des Stüdes Nothwendige ohne vor, angeídjidten Prolog fid) aus bem Drama felbft hätten entnehmen fónnen. Freilich fonmte Pacuv. ferner feinen Perfonen, ohne durd fein Original dazu veranlaft zu fein, öfters Anfpielungen auf grie hifche Mythen in den Mund legen, wie fr. 2. aus bem Teucer fhwerlich aud dem Sophofles entíebnt iſt, ba bie Worte, man mag fie bem X efamon, ober ber Eriboea, ober endlich ber Hefione in ben Deund Segen, bod) immer einen nicht recht paffenden 33ergfeid) enthalten. Doch wäre ein ſolches Berfahren, bei jeder irgend pa: fenden ©elegenheit angewandt, Manier geworden und wurde ihm Tadel, nicht Rob zugezogen haben. Mehr Gewicht möchte darauf zu legen fein, daß er häufig philofophiiche SRefferionen , wie wir fie im Chrys. fr. 3. 15. Dulor. fr. 20. Herm. fr. 2. fr. inc. 2, finben, an Stellen anbradjte, wo er fie in feinen Originalen nicht fand; denn wenn er diefe Stellen aud) aus Dramen des Eurip, und am derer Dichter entlehnte, fo verrietb er dadurch bod) immer genaue Bekanntſchaft mit den Producten der griechifchen Litteratur. Den- nod aber möchte id) auf diefen Umftand nicht fo viel geben, baf ih mit Gtieglig de Pac. Dulor. p. 8. vorzugsweife in diefem δει, fahren den Grund jenes Beinamens fuchte; denn es iſt zu bevenfen, daß fidi jenes Urtheil über den Pacuv. erft zu den Zeiten des Aus guftus bildete, und bag die damaligen Gelehrten ven Pacuvius we, gen diefer Vorliebe für philofophifche Neflerionen, bie ja fo viele andere Dichter jener früheren Zeit mit ihm theilten, nicht füglich einen doclus poeta nennen fonnten. Der follte Pacuv. das Per fahren der römiſchen Komifer nadjgeafmt und contaminirt haben? Möglich allerdings; fol aber hierin der Grund jened Namens ge fudjt werden, [ο müßte es vorher wenigftens wahrfcheinlich gemacht xe, dag mur Pacuv. contaminirt habe, midt Ennius, nicht ttius.

Läßt fid) ſomit nicht abſehen, wie Pacuv. wegen ber ifm eigenthümlichen Behandlung feines Stoffes den Namen bed doclus poela erhalten fonnte, fo muß man unterfuchen, ob die Wahl fti ner Stoffe ihm denfelben erwerben konnte. In diefem Falle mußte er entweder tie Dramen fpäterer, obfeurer Dichter überjegen, ober er mußte felbftftäntig Gegenftände aus bem mythiſchen Sagenkreiſe ber Griechen herausſuchen und fie, ohne griechiihe Vorgänger zu haben, dramatifch bearbeiten. Das Grflere nimmt befanntlich Wel⸗

Litterarhiſtoriſches. 613

der an. Allein gerade der Beiname des Pacuv. möchte zeigen, taf biefe Annahme in ber Ausdehnung, taf alle feine Dramen gries chiſche Driginale haben follen, unhaltbar {είς denn fofíte er nur deßhalb fo genannt fein, weil er fid) öfters an wenig befannte Ori⸗ ginale anfchloß, fo wäre der Name eines doctus poeta doch in ber That fchr wohlfeilen Kaufes zu erlangen gemefen. Darum fcheint mir feine Wahl frei zu (teben , Pacuvius muß jenen Namen erhal- ten haben, weil er auch Driginaltragödien bidjtete; denn daß er ihn bann mit vollem Rechte verdiente, bedarf wohl weiter feines Be— weifes. Zwar will Welder die römifhe Originaltragödie erft den Dichtern ved Augufteifchen Zeitalters vindiciren, fann fich dafiir aber nur auf die Etellen Verg, eclog. 3, 86: Pollio et ipse facit nova carmina und Ovid. am. lll, 1, 29: Nunc habeam per te Ro- mana lragoedia nomen berufen; aber am ber. erjten Stelle fónnen carmina nova unmöglich tie Bedeutung haben, bie Welder p. 1422 darin findet: ve& fcheint eigentlich eine neue Art, nemlih im Ge» genfage ber herrfchenden alten Tragödie die eben au[taudjente von neuem Styl und wobei fein griechiiches Stück übertragen oder zu Grund gelegt war, anzuzeigen“; venn ein foldher Gedanfe hatte durch tragoedia nova audgebrüdt werden müffen. In der zweiten Stelle aber fpricht Ovid von ber durch ihn ετ zur Bedeutſamkeit aefommenen Iragoedia Romana, infofern auch er bem Urtheile bed Horaz huldigte, bof die wahre röm. Pitteratur erft mit bem Au⸗ qufteifden Zeitalter beginne und alle früheren SSerfudje nicht ale klaſſiſche Producte des SRómergeifled zu betrachten feien. Und αἵ- lerbíngd bfeibt auch bei meiner Annahme ein großer Unterfchieb zwifchen tiefen. fpäteren römifchen Driginaltragddien und denen des Pacuv.; denn während die fpäteren römifchen Tragifer fid) nur auf Stoffe befchrankten, die von ben griedhifhen Xragifern bereits behandelt waren, bei ver Bearbeitung durchaus felbfiftändig vete fuhren und ihr Hauptaugenwerf auf die Worm richteten, wählte Pacuv. zum Theil aud) Stoffe, an welche fid) noch fein Griede gemacht fatte, fuchte fid aber bei ber Bearbeitung derfelben an qriechifche Mufter anzufchliefen, indem er Scenen und Verhältniſſe herbeizuziehen wufite, die in griechifchen Dramen bereits zur Dat» ftellung gebracht waren, Freilich fdeint e$ bei jegiger Sachlage unmöglich zu fein, aud) mur mit einiger Beſtimmtheit die auf folde Weife von acus. bearbeiteten Tragödien nahmhaft zu machen 5 vielleicht möchten Iliona*) Peribda und Atalanta hierher gehö⸗ ren, befonders die Atalanta, da fie, fo weit wir über ihren In» balt ſchließen können, als ein ungeeigneter Stoff für dramatiſche Bearbeitung von ben Griechen wohl unbeachtet gelaffen war. Das

5) Menn Attius ebenfalls eine Siena fchrieb, fo wiberftreitet bag meiner Annahme nicht; er fand bann zu feinem Vorgaͤnger in bemfelben Verhaͤltniß, wie Sophofles zu Aeſchylus.

614 Miscellen.

Eine [εί ſchließlich nod) zur Unterſtützung meiner Vermuthung be merkt, daß dieſe Art der Palliaten eine ganz paſſende Vorbereitung zu den Prätexten war, und daß die römiſchen Komiler sch benk befonberd an Gaeciliu$ durch biefelbe Vorfhule, wie τῷ ander wärts wahrfcheinlich zu machen ‚hoffe, zu den Togaten gelangten. Th Lade wig.

Epigraphiſches.

3.

Herr Freund giebt auf Seite 605, 606 bed Jahrganges 1546 einige Bemerkungen zu meinem Aufſatze über die Saturnifche 3m fehrift von Cora. Ob in berfelben DIFEIDENS ober DIVEIDENS zu [efen, wird fid) mit Sicherheit ohne neue Vergleihung des Gtei nes nicht enticheiven laſſen. Wo ich Beifpiele angeführt habe, die neueren Ausgaben zufolge nicht Dieber gehören, muß id um Nachſicht bitten, mit Hinweifung auf den allbefannten Mangel an neueren Büchern, mit bem man bier zu Lande zu kämpfen hat. Die von Herrn Freund neu beigebrachten Beifpiele würden fid) nod) um einige vermehren laffen, wenn e$ fonft nöthig wäre, val. €g ger, Revue arcliéologique IV p. 197 ff. und einige Bemerkungen von mir in biejem Blättern, 1846 p. 4634. Den Gebraud ber Nominatioform auf eis [dft vderfelbe bis in bie Zeit bed Tiberius berabreichen, und zwar nur aud tem Grunde, bafi tie aud) von mir erwähnte Infchriit von Gora (Dr. 3800) mit duomvires unb eisdem $6d ft wahrfcheinlich i bie Zeit Ὀίε[εό Kaiſers zu fe gen fe. Gründe für diefe Beftimmang der Coraner Inſchrift finde sch nicht angegeben und muß taher glauben, Herr Freund veríaife fid dabei auf tie Orelliſche 9totiy, Windelmann und Nibby feien ^ biefer Anficht gewejen. Natürlich urtheilten beide nur mad ver Conſtruction des Tempels, an welchem fie befindlicd, unb ed ijt befannt genug, wie unficher eine folche Beftimmung iſt. Mir wurde es im Gegentheil weit paffender erfcheinen, ven Tempel nach ver Inſchrift, als tiefe nach ter fubjectiven Anficht über jenen zu beftim- men, und ohne fidere Beifpiele aus nachauguſteiſcher Zeit wird mich Herr Freund nicht von der Nichtigkeit feiner Annahme über zeugen. Wie unfider aber das von ihm gewählte ift, erhellt aus dem Umſtande, bag in bem oben erwähnten 9[uffage Eggers die frangöfifchen Arciteften Guenepin und gamin, welche fpecielle Stu- dien über die Ruinen von Cora gemacht haben, unb Zeichnung und

Cnígtapbifdes. 615

Aufriß bed Tempels dafelbft publiciren , zugleich verfidjern, Nichts redjtfertige bie Anſicht, derſelbe müffe nad Gfrifti Geburt. erbaut erbaut fein; vielmehr gehöre allem Anfcheine nach feine Eonftruction des Sullanifchen Zeit an.

4.

jn einer Recenfion von Herrn 9f. 18. Zumpts Laurentes in der Jenaiſchen Lıtteraturzeitung 1847, n. 60—63, babe id) mid durch bie bid dahin noch für unantaftbar geltende Autorität Lupolis verführen Taffen, bie Inſchrift des Amphitheaters von Benofa fo, wie fie derfelbe bringt, für echt zu halten. Seitdem haben Ῥλοπιπι- ſen's Reifen im Neapolitanifchen gezeigt, wie wenig Verlaß auf diefen Prälaten ift, und ganz befonders bie von mir benugte In⸗ ſchrift hat dafür den fchlagenden Beweis geliefert. Mommſen ſelbſt hat in Benofa die einzelnen Stüde verfelben gefehen, tie von Lu⸗ pofi zufammengefegt und interpolirt worden find; vgl. Bull. d. Inst. 1847, p. 118. Nachdem aber Rupolis Autorität auf tiefe Weife völlig null geworden ift, fefbft wo er bie Infchriften gefehen haben will, fiche ih nicht an, auch zwei απΌτε für unecht zu erklären, welche ich gleichfalls auf fein Wort Hier für echt angenommen. Auf €. 42 nämlich meiner Abhandlung über bic Alimente der römt- ſchen Kaiferzeit habe ich bie von Lupoli, It. Venus, 98, 4, und Guarini, Eclano 109, publicirte Snfchrift das L. Secundius Cres- cens ll vir praef alimon, proc. Apuliae et Lucaniae, ungeach- tet fie aus Pratilli (p. 358) flammt, unb trog ber ungewöhnlichen Form alimoniae und bed Amtes eines praefectus alimentorum, der nicht pratorifch iſt, dennoch nicht zu verwerfen gewagt; eben fo wenig auf &. 43 ten T. Naevius Firmus proc. alimon. curat. viar (Lupoli, lt. Venus. p. 321, 14 = Mur. 2024,1), die ij jest gleichfalls für völlig unecht halten muß. Wer fij erinnert, bag felfermann, b. 5. in viefem Falle Borgheſi felbft bie Autorität biefes Φά([Φετό fo bod) hielt, tag er eine Infchrift nicht zu vere werfen wagte, die einen Praefectus vigilum zu einer Zeit nennt, zu der ein folcher noch nicht eriftirte (Vigiles p. 31), wird es ben Anfänger verzeihen, wenn er fid) durch diefelbe verleiten Takt! Cine ähnliche Nachſicht muß ih auch nod hinfichtlih der Infchrift in Anfpruch nehmen, welhe mir auf p. 37 zu fdjaffen madjte. Ich hatte zu jener Zeit noch wenig Praris in Unterfheidung echter und falicher Steine ; daher tagte ich nicht, biefe im Vaticaniſchen Mu⸗ feum befindlihe Infchrift zu verwerfen, wie ich ed jept, nachdem ih fie mit meinem Freunde Mommſen nochmals einer genauen Prü- fung unterworfen, unbebenffid) thne.

Rom. $8. Henzen.

616 Miscellen. Mittbeilungen aus Hanbſchriften. |

6. Die Scholien bed Tzetzes zum Ariftophanes.

Der codex Ambrosianus C. 299, sup., über den ©. 108 ff. ausführlicher berichtet ift, enthält f. 43 —105. den Plutus, bie Wolfen und bie Fröfhe des Ariftophanes mit beigefchriebenen 669. lien des Tzetzes. Bon den [εβίετα fann man, nach ihrem limfange und nad) bem ausgewählten Notizen in ber vorangeſchickten Einlei— tung zu urtheilen, geneigt fein etwas zu erwarten. Indeß geben fie ihrem eigentliche Gehalte nach bod) nicht viel Anderes als bie befannten älteren Scholien, welche febr oft wörtlich ausgefchrieber find. Ueber dieſe Benutzung feiner Borgänger fpricht fi Tzetzes in feiner Weiſe fo aus: Ran. 935 ed. Kuest, αλινδηῦρας ἐπών] (nad) einigen mit ben alten Scholien übereinftimmenben Bemerkungen) ξαντα κατὰ ῥητόν εἰσι τῶν παλαιῶν' διά τοῦτο xat ἑκτός τὰς κορωνίδως napeyyougo , xai τὰ λοιπά ἐκ τῶν παλαιῶν νόει. Mátatoc γὰρ ἂν ein xat arakynos άνθρωπος εἰπερ αὐτὸς μὲν ἱδρῶσι καὶ πὀνοις γράφω πολλά συντελῇ xat λυσι- τολέστατα, ὡς κάν βραχείας ἐπιτυχῆς γινοίµην ευχαριστίας, σὺ δὲ πολύ µιοι εναντίας δίδως τὰς ἁμοιβάς. Die bier er wähnten κορωνίδες finden fi im Text am Rande ter betreffen ben Verſe, vielleicht ein Beweis taf ber Tert vie Recenfion bes Tzetzes fo weit diefer eine folche vornahm giebt, wofür aud) nod andere Gründe fprechen. Neben der alten C dolienfammfung nun müffen bem Tzetzes allerdings nod) andere SOueflem zu Gebote ges ftanden haben; doch giebt er aus benfeíben nur felten etwas, was nicht (don ſonſt befannt ober aud) wur von entlegener Art wäre, wie 4. 29. das erft fürzlih und vollftändiger aud Orion befannt ge bore Fragment des Phofylives, Ran 962 ἐν vvst καὶ Ovx

» ἡμέραις σκοπεῖ, ὅτι διά τῆν τῶν Φορύβων ev vOSIv npt- μίω αἱ ψυχικαι δανώµεις ὄξυτεραι πρὸς νοητῶν ἀντιλήψεις, 09v ἀφίστως xat Φωκυλίδης, Νυκτὸς βουλενειν, νυκτὺς δὲ τοι οξυτέρη Yon.

Das Wichtigſte aus ber Fragmentenlitteratur, was mir vor Kan. 1260, ift, ift eine Stelle über bie beiden Phrixus bed Euripives | Σιδώνιόν nor’ ἄστυ. Jevregov Φρίξου τοῦτό τενες άρχην εἶναι λόγονσε, ψειδονται δὲ" ᾿τοῦ γὰρ πρώτου Φρίξου rovro ἐστιν ἀρχῆ , δευτέρου δὲ Φρίξου 40,

Ei ui» τος᾽ ἦμαρ πρῶτον ‚NY κακουμένῳ, Καὶ un μακράν δὴ διὰ πόνων ἐνανστύόλουν»' κάν οὐδὲν τούτων τῶν ψυχρῶν *) ἐγθαδι τεθειμένων **) ἐγί-

*) Vielleiht ψυχρῶς. **) τηθειµένων die Handſchrift.

Mittheilungen aus Handſchriften. 617

voaxov τίς 7 Avun, xà» & un τυχαίως προεσχεδίασα ταύτα, οὐδὲν ἂν ἐγίνωσκον τουτων, καίτοι σχεδὸν τά λοιπα τῶν λό- yov αξίων εἰδως ἐπὶ στόματος. Τέως τοῦτο doyr τοῦ ngO- του Φρέξου εστί,

Σιδώγιόν nor! ἄστυ Kaduoc brano»

"Aynvogoc nai; ἦλδε Οηβαίαν χθονα ,

Φούένιξ περυκῶς» &x Ó' ἀμείβεται γένος

Ἑλληνικὸν Jdıoxaloy υἴκησας πέδον :

n 9 jÀ3' *) ἀνάχκῃ , πεδία Φοιγίκης λιπῶν,

—* ἂν. "Hoov τρεῖς 4γήνορος x0001. πρώτου μέν Dorkov τοῦτο aoyn. τοῦ δὲ δευτέρου Φρίξου ἀρχῆ adın,

Ei μὲν το) ἡμ αρ πρῶτον ἦν κακουµένῳ,

καὶ un μακράν δὴ διὰ πόνων ἄναυστόλουν " xai τί δεῖ μακρηγορεῖν πολλάκις» ınde κωμικὺς φλυαρεξ µέχοε τέλους.

. Wür ein anderes Fragment des Euripides giebt ziehe eine richtigere Lesart, als die gewöhnlichen Scholien, tan. 1355. Οἱ- rardus γάνος. Οἱ παλαιοί παρά τὰ εδ Ὑψιπυύλης Ευριπίδον oirarrag τε τρέφει τὸν ἱερὺν Borovv* δοκῶ δὲ προςφυέστερον καὶ πλησίαστερον εἶνωι τὰ ἐν (Φοινίσσαις οἴνα S9? καθαµόέ- ριον σταξεις τὸν πολύκαρπον οἰνάνθας. Bol. . Eur. Phoen. 299 ff. Das Fragment aus der Hypfipyfe, welches jest fo geſchrie⸗ ben wird:

οίνανθα φέρει τὸν ἱερον βότρυν, vgl. Eur. fragm. von Wagner p. 378, wird demnach mit choriambi- ídem Rhythums zu leſen ſein:

oivavdag τε τρέφει τόν 9" Ἱερὸν βοτρυ».

Ein Fragment aus ben Orphiihen ἐφημερίδες, welde dem Tzetzes vielleicht noch vollftändig vorlagen (vgl. Chiliad. 29, 150), giebt des Scholion Nub. 1132. un) ὡς πάλιν nomınv μονάδα, γέαν Oc ἀρχηγὸν ἑτέρου κύκλου οὐσα»,

Οὕνεκεν ὀλλυμένη περ ἀέλπτως γίνεται αὖθις, ὡς Ὀρφεὺς ἐν ἐφημερίσι φησί».

Außerdem mag mod) Folgendes angeführt werden: Ran. 35. xuraßu παγοῦὔργος. καταβηδι λέγεται’ τὸ x δὲ γράφεται, ῦτε οὗτος ξενοτέρως ἀντὶ τοῦ χαταβηδι κατάβα εἶπεν. 'O de Τζέ- τζης ὁωρικῶς φησι xaraßadı οἱ 790 4ωριεῖς xaraßadı λέ- γουσι καὶ ἀποκοπῇ καταβα, ὥσπερ Βελλερόφων ne). οπονναστὲ λαλεῦμες. 1423. "Ak qoum te) av P LLL 3) tig, ἥτοι εἰς ἑαυτὸν 7 dÀÀ φόμην ἂν taviüy καὶ αὐτὸν τὸν λέγοντα"

*) ἦλθεν die Handfchrif:. **) ἔνη die Handſchrift. ***) ὤομ ἂν die Handſchrift, und fo aud) im Text.

618 Miscellen.

xat Ἡρωδιανός φησιν ἑαυτὸν πρῶτον πρὀςωπον οὐ dei λέγειν τὸ γὰρ ξ τοίτου ποοςωπου ἐστιν.

Dies ift das SBebeutenbfle, was mir bei einer freilich nur flüchtigen Durchſicht des Coder aufgeftoßen ift. Viel Neues wird aus den Scholien, aud) δεί genauerer Unterſuchung al$ mir vorzu⸗ nehmen erlaubt wurde, nicht zu gewinnen fein. Daß fie bennod zu einer folchen Ausdehnung angewachſen find, daß Mat fie nicht mit Unrecht als commentarius ingens bezeichnet bat, liegt lediglich an bem Wortſchwall, mit dem Tzetzes ben geringfügigen Inhalt aut. geftattet hat. Davon als Probe ben Anfang eines langen Go. [ίοπό zu Ran. 1363, ber daneben für bie Duellen des Tzetzes nicht ganz unwichtig ift. Ἐμοίὶ δὲ νῦν Φαυμαξειν ἔπεισι πάνυ πῶς οἱ σχολιογάφοι ουτοι οἱ παλαιοέ ὄπισθεν δν λόγοις σπουδαίοις καὶ αἀξιηγῆτοις τῷ ὄντι βραχύ τι φῦεγξάμενοι n καὶ οὐδέν, νὺν ὅτε τράγον οὗτος ἀμέλγει, ὑποτιθέασιν οὗτοι χόσκινα, τὸ ἐκ τοῦ τράγου ἀμελχδησόμενον γαλα συνέξοντες, xai Bono xat πατα- γοῦσι διδάσκοντες, πῶς δεῖ τοῦτο ταλαροις sit κα θρέξαι xai ἐκτυρῶσαι, πλεῖστα μῶροι καὶ φρενῶν τητώµενοι dài 720p ἀνθρώπῳ εἰκαῖα ληροῦντι πειΦεσθε καὶ συμπεριφέφε- 09. Nn τὴν ἀλήθειαν, εἰ µέλη παρεθέμην δρηνωώδη τινᾶ Ευριπίδου, ἐς δάκρυα ἂν ὑμᾶς παρεχίνησα" xac τῆς σαφη»είας ἄνθρωπος χαὲ τῆς δεξιωτάτης ἀνὸς ἕκαστου δράµατος ag yiaeo; xat προοιµίων και τῶν λοιπῶν μερῶν OU µιὸνον ἐστιν ου κατάμορφος; ἀλλά καὶ ατιεπαίνετος 3). ο «ἰσχύλος δὲ ὑπερεύγει **) πλὴν μέντοι τοῦ κρημνολεκτεῖν κας χαίρειν ayav τῇ ἀπαιρεία᾽ ὁ᾽ Ευριπίδης τὸ ἀνοικειοπρόςωπον ἔχει ἐπίλη- nı0v zul τὸ ἐναντιοῦν αὐτὸς ἑαυτῷ r1 πολλοῦς xai ἄλλα arra βραχέα : ἅπερ εἰ θέλοι τις ακριβώς yravas, ἀναλεξασθω βί- Αλον gun», ἐν f, παντοίων σοφῶν πραγµατείας ὑπέβαλον λο- γισμοῦς, Ευριπίδου μὲν πεντήκυντα dvo καὶ ἑτέρων παντοίας Τόχνης σοφῶών ῥίῤλους ἑκατὸν Evvenxaldexa, Qv πασῶν λο}ι- σμοὺς βίβλος µία ἐμοῦ περιέχει στίχοις ἑάμβοις τοῖς πλείοσίλν οὐκ ὄλιγοις. δὲ καὶ µέτρων ἑτέρων, καὶ ἕτεραι δὲ βίβλοι ἐμοί ὄχουσιν ἑτέρων σοφών λογισμοὺς" ου μάτην καὶ ἐναντίως, οὐδὲ xat ἔχθψαν», οὐ πημαίνοντος μου τενῶνι ἄλλα τινας μὲν ἑλέγχοντυς τοῦ περὶ την τόχνην &rexa πλημµελους καὲ τοῦ ὁιαμαρτάνειν πραγμάτων n χθόνων 5 αὐτοὺς λέγειν. ἑαυτοῖς ὀνανείον, ουκ ὀλίγους δὲ, ὥσπερ τὸν Σταγειρόθεν καὶ 4 αλη- »0y καὶ τὸν ΓΠλούταρχον. καὶ οὐ βραχεῖς ἑτέρους τοιοντους.

1. Supplementum Festi a C. O. Muellero editi.

Quo faclum sit, ut Festi codicem, qui est in bibliotheca Borbonica Neapolitana, denuo examinarem, in hoc ipso Museo

"| ἀξιαδαίγειος bie Sbfd)ft. [Borher wohl κατάµοµφος. 3. δ.] 5”) ὑπέρενγε bie Handſchrift.

Mittheilungen aus Handſchriften. 619

Rhenano vol. V. p. 473. narraui. Qua in re quanquam codi- cem non inueni fere nisi in minulis quibusdam rebus, id quod exspeclabam, ab edito exemplo discrepantem, ex iis aulem, quae grauiora dici possunt, perpauca tantum obseruaui, tamen cum liber omni ex parte accurate a Muellero expres- sus esse credalur, non abs re fore uisum est, cam quam in- ueni scriplurae diuersilatem breuiter componere. De uniuersa codicis indole, qui quin saeculo undecimo scriptus sil dubitari nequit, ila exposuit Muellerus, ut non sit quod addatur. Scriplurae aulem compendia, quibus nec mullis nec in- solilis, sed iis salis frequentibus usus est librarius, parum consulto composuit Muellerus. Nam nec omnia exhibuit, nec cum praecipua se apposilurum esse promilteret, ea quae re- liquis rariora essent elegit, Habebis igitur, quoniam id habet sane aliquid momenli in emendatione libri, omnia, ni fallor, si iis, quae apud Muellerum sunt, addideris haec: omis

sal02, cinciuS spe& (spexitl) dr scdo caris popli appellabaN €e Seilate pmum aut dus. Longa i litterae forma nunquam inuenilur, sed

ubicunque eam exstare putauit Muellerus, ibi ipsa { littera ui. liose pro i posita est, errore haud dubie inde nalo, quod in eo codice, e quo Farnesianus descriptus esl, maior illa [ora expressa eral. Praeterea maxime et saepius etiam , quam 4 Muellero adnotatum est, o οἱ e, e et 4, et lilterae inter se permulatae. sunl. E compendiis scripturae autem non alia saepius in errorem induxerunt librarium, quam quibus qwe et quod uocabula significantur, quae ita profecto inter se similia sunt, ut nunc eliam in nonnullis locis certo discerni ne. queant, uelut IX, 17, 29. Quae quidem omnia, si quis singu- los errores quaerit, luculenta de negligentia librarii testimo- nia praebent. Codicem autem, quem ipse descripsit , uetu. state corrosum fuisse et lectu difficilem, e lacunis in conlinui- late uerborum relictis, ascripla interdum in margine uoce caecus, apparet. E qua librarii neglegentia et codicis quo usus est condicione iure uidelur conici posse, haud exiguam uitiorum, quibus liber Farnesianus laborat, partem in hoc describendo demum orlam esse. Quae res ut uim aliquam habet ad uitiorum genus recte iudicandum, ita non omiltenda esl in eo, quod non improbabiliter censuit Muellerus codicem, ex quo Paulus epitomen effecisset, aut eundem fuisse alque illum, ex quo Farnesianus descriptus esset, aut huic admo- dum similem, caque de causa Paulum exiguam ulilitatem ha- bere ad Festum emendandum. Nam quod contra monuit Bergkius in Ephem. litter. Halens. a. 1332 p. 219, aliquot locis ueram scripturam in Festi codice corruplam, in Pauli

620 Miscellen.

epitome serualam esse, ea omnia ila comparata sunt, ul in tanta librarii neglegentia et rei quam agebat difficultate fa- cile potuerint, cum bene legerentur, transcribi male.

Ceterum Farnesianus codex litteris nitidis et perspicuis scriptus est, ita ut praeter pauca quaedam uerba, in quibus membranae altrilae sunt, de scriptura dubitari non possil. Cum primum autem igni adustus est, non crediderim unquam plura, quam quae nunc leguntur, legi potuisse. Nam de mar- gine combusto nihil periisse uidelur: immo nunc etiam ex- Iremae uersuum litlerae saepe non tam propter chartae de- feclum, quam propter nigrun membranarum colorem , quem nunquam non eundem fuisse post incendium factum uerisimile est, legi nequeunt. itaque sicubi plura, quam nunc legimus, Ursinus exhibet, haec coniectura addidisse existimandus est. In codice exprimendo aulem incommode fecit Muellerus, quod cum integram eius scripturam exhibendam sibi proposuissel, lamen minimorum quorundam uitiorum sordes et stribligines, quas dicit, in annotationem coniecit. Quo fit, ut huic nostro supplemento ea quoque, quae in annotatione Muelleri exstant, adicienda sint. Omisi aulem paucis exceptis ea, quac de ae diphthongo, quae plerumque scribitur e, interdum etiam ae, raro e, annotaui, et quae de singulorum uerborum dislinctione saepissime aut omissa aut perperam facta, ita ut ad continui- tatem scripturae, qualis in antiquioribus libris 'est, prope. ac- cedat, dici poterant. Ceterum in annotationes coniicienda fuerunt, quae codex tenet in margine scripta. Diductis autem litteris exprimi curavi, quae reliquis notabiliora uisa sunt aut unice uera.

Quaternio VIIII = p. 153-152. Huius quaternio- nis, qui nunc primus in codice est, non solum omncs mem- branae magnopere attritae sunt, sed primae etiam praeterea lacunis distinctae. Maxiine autem ea, quae omnium prima esl, in media parte magna lacuna affecla est, quae cum in sini- stra eius parte schedula imperite oblita sit, factum est, ut in hac pagina inde a secundo uersu usque ad uicesimum tertium nihil legi queat. Sed cum in his quoque uerbis, quae non chartae defectu sed litterarum pallore laborant, aut nihil omnino, aut nihil certe quod alicuius momenli sit, iis quae apud Muellerum sunt addere licuerit, non interesse ratus sum, illas lacunas accuratius distinctas proponere. Ilaque de hac quidem charla ne integram scripturam repelerem, id quod et longum est el inutile, pauca adnotaui. 1, 12. 4dem 23 aut superiores *) 97. 98, a superiore |ve 4, 31 in L

*) aut superior res. © | a: ann

Mittheilungen aus Handſchriften. 621

VI 32. 33. Volkanalie |tante 5, 1 commentaris 2 abo mundo Best ex his”) 6 c.............. quos | dies 10. stirps 29. angulusque adfizus 6, 4. minis

9. reip. erasa i lillera 6. imperi 11. ad 15. ne vel no 25.aram Öl. sacrif... |. 39. magno ornatu 33. amt . . . . nebataram 7, 93. . .. . . hominis 30. idamaturo 31. matutam 8, 5. quae cumque 19. hi 0, 5. altoquiaint inmolatae 8. Si quid mutierit 28. sesita uallium quod 11,15... .tegon 17. prae ne- frendibus 33. erectheo 12, 2. conpositum 4. intellegitur 5. uulnere 22. mihique iam **) umquem. 23. necum- quam 24. fernunt 25. fereunt 30. nequitur 31. con. pluria 32. praequam 13,2. 3. plurumos 21. quodcum- que 29.id quod 96. edepol 3%. 33. nebula aut quin|facile nequ."] nequam 14,9.scrips... 11. quod 15. nom... uel non... 23. dicitur nostris 31. litterarum 15,8.... nt 19. abatur decau 33. ...ulu 16,3. nanci 5. nace 7, nucisque inlus **?) 11. iugulandis 19. nasci 29. parat. t. 17,14. inpuris-

simum 15. Equis 24. uid anauis, in margine cecus 18,5. nou... 8e.... U.sun... 11. con- plu... 18. ideoque e... 39. natuicu... 29. qua (uel quá) obprobri loc... 31. est m.... 19,5. pa 15 ellat

17. aiteem 18. nue 19. uidetur 26. na 97. ncasus 31. ninume 20, 9. accius 15. in simulante emisera +) 17. inpedimento 21, 8. inpunitus 12. eosio 16. ad

30. uoluerint 39. ne liceret 4t) 22,1. pla... 2. dinale est in 7. quod in 15. dici 21. quos g.. 27. ianicul 93, 4. ore 109. .. o βαθειης 25. neque est 24, 1. ad corr. sec. man. at 18. forte aluimus 21. 99. igno- minia 23. pro c litlera 25. obicitur 30. anaco 25,4. acillum 6. subiecta 19. scribis 15. nictu

16. nittit 18. uinculis 19. ueneno zapla 935, eius 96,4. familiae 11. idn.. 91. si... 96. cum sunt in.... 98. ex min, (?)... 29. inferre... 39. iam 27, 4. ... ia (?) regio 12: DE] DI 14. ONITUR 19. obromam 28, 5. pompei 11. oportunitas 29, 3. effigie sequi 7. aput 8. annos corr. sec. man. annis 18. gloie- satorum 23. ocissime 33. inneruol....ocissime

*) eliam ex his qui inirauere cognosci poluit

*9*) mihi quae iam

) in medio oleae nucisque intus uel in oleis nucibus que intus 1) in Simulanie me miseram.

TU) se loeretcum Pope agi εἰ interpellarentur .

622 . | Misrellen.

b....|. Quae omisi, propter membranarum pallorem cogno- scere non potui nec de gb prorsus constat, nisi quod proba- bilius uidebatur hoc, quam quod Muellerus dedit. 30, 13. ag... 14. er h... 20. graeco... 28. duceret 31, 3. mal (2) w 8...at....... or 11. ..ella sine 16... i 17. anteferuntur 18. .. aque notros ul uidebatur 90. .. .. nuno delos | 90. .. ΕΡΕΣ 33... quiuete ul ui- debatur 32,8. cum. ..... alias, litleris erasis U. exora- lorum item *) 10. 11. quod oritur | tale (? uel coelo) al pro**) 17. aratam uel aratum IN. unde et 23. in- seruniur 25. promitliore..... uius 27. oreal. Quaternio X] = p. 217. 218 et 229. 930. 1,8.9. énperfectis 15. arm quirini 16. eubolcum 19. quae. damnae ul inscribitur 21. personas 283. deconciliare- sibus nisi qui persicus 29. Perpetat 30. pacuius 2, 9. inpulit 4. licel... 15. proic... 18. esti... 19. ne.. 20. inalezandr... 23. sc... 94. sol... 37. ilus 10. dam 11. ..dilur 14. t formon 22. appellabat 20, ..tra 4, 13. non geminandarum litterarum 98. reciplum sirui 99,11. tnperant 14. prodicunt 15. litterae 19. perdideris 27. conpressa 28. deli. quendo 30, 3. quia u... 11. tion... 96. caecilius... uel caecilit ... 32. pacuius 31,11. ausa 39. ferunt 39, 6. pacuius 9. plozint. 11. inplorare 19. at 14. latü 15. parentem puer uerberitas tolle ploras sit 22. antiquitatem 26. diclus 27. neut Quaternio All = p. 233—962. 1,3.4. est rebus quae tangi | possunt qui in marg. cecus 15. quodannis quarum 16. 17, quattuor 2,14. inc.... 410. rem in ipsorum 33. pleb... 33. comu... 3,5. nsue Q0, ..nus 19. ncias 21. ilege 4,11. conplures 12. reges corr. leges 13 prohibus 19. quodque corr. quique 98. maiore 5, 17, menonius 27. deditus seruos 6, 3. quo... 8. pori.... 11. er dua... 21. media... 24. sunlo 98. hab... 7,14. .. nnis 18. ..ntur alta 23. unquam 20. serem uel seret n 8, 1. planitia 7. postume 18. quin sacrificio 23. piscatori corr. sec. man. piscatori$ 96. 97. uolkant 30. pe uaris in marg. cecus 3%. hel 9, 1, islimantur et inmiscuisse on’ 11. at 16. conplures 97. inperio 10, 5. sap 16. trib 18. uetant X.. 93. lanter nam quae soleb... 25. qui eaque fem 11,2. te(?) 19. inpudentior 20. nter 27. .. orationem 98. inpuden- tiam 19, 5. 6 epistularum 16. caecilii 22. poenicüstent *) exoralorum item: et

**) si quid orater fale: alias pro

Mittheilungen ans Oanbfdriften. 623

94. clipeo 98. propiorum 31. inforoubo 13,2. puero nubente 9. secundissime ueniant 18. monstra prae- ciptin marg. cecus, 34. quia ez ..... 14, 1. cess... 2. dd est t 6. lum ez..... 30. n... 34.fe (?)... 15,8. tium ın 10. quirinal 27. at (2) 29. olebant 16, 5. siet uini duo quinquaginta 8. modio 9. mo- diosque 11. adduitque ea 17. geneliuus 18. litte- ram 34..... storis 17, 1. indiscriptionec eas siumquam 8. quaerus | romani in marg. cecus 16. perdeminu- lionem 17. puenisolitis uos 23. uideri 25. conprehen- dendas 29. inipsum corr. idipsum 32. pedum 18, 16. pelui.. 17. co.. 19. capidus (?) 23. praelium 30. icalis 39. promoerium soleta 34. rispomeri 19,2. ..e 10. omus (?) 18. inus maiusue 19. bus 20,7. quat- tuordecim quodecim corr. duodecim 9. lentacula 15. an. tiquod (9) 21. probiquod purgatumque ?1, 6. riebus 11. portio 15. abtributa 17. merces liceat in marg. cecus 18, fermentatis *) 34. Prop sta, in marg. cecus 22,6. tur wid 97. est ut. .. 23, 8 ctae 25. dere | 33. 0€ preco 24, 17. marcius circüdedit . 33. quod scilicet 25,13. quicquid 14 quicquid 25. conplures 33. quod 96, 6. riss... 7. pec... 15. quincti 96. gra - 30. rem eiusmodi κα 27, 9. que 16. ntia sic 33. mae 98, 7. bonibominis 19. andromedoaliberum quae secundum 30. quaestuus corr. quaestus 20, 16. conpositum 27. praeitominis 29. Quod seruitute hosles 32. quod 30, 4. rint 9. sinniu 10. ut pers.. 21. cet de 29. qui 23. praeler... 24. dicunt ti... 30. faciebat... 31,8. nt pro 11. ccus 14. rupla. 18. o Romani 394. manos 28. os equilando iacu 29. „.ulibus 34. em scortea eam pullae 32,2. epistyllo 11. coquendi facere motio si- rodebam 14. adulescentulos 25. suspelleclilis 30. formam Quaternio XIII = p. 265—294. In ultimis huius quaternionis membranis maiorjbus litleris et magis inler se distantibus, quam in iis quae antecedunt, uerba exarata sunt, 1, 3. in om. 5. inperfectam 19. 19. inperfecto 14. pro om.

21. appellabant inestimatione 22. rudis 93. qui 29. 94. inperitum 28. X1III k4 4,5. ciuit 10. aliquod lu- peruma 19. auirum 17, rhom 19. natas 26. nomen historiae **) 27. sycionem 99. conpluris 5,2. rhom 4. inpulsum 6. rhom 12. conplures 17. 18. fug ien-

*) fermenlalus **) in Palatino monte eique dedisse nomón Homue Historiae.

624 Miscellen.

iium 10. rhom 90. romam 25. inpulsus 32. te- lammachi 33. rhomum 6, 11. den.. 106. conpressa 19. educ 20. minati post (?) 27. sigm 31. caus. 71,17. m. lucili 19. ntur ut nae 25. ..eos subrimios 8, 2.3. pala |ia eo 12, nam 14. quicquid 16. id quod 17. ali 18. 19. quiat uere 20. liuis cabra 23. saltant wuibae 26. redhosti titum cum *) 99. comminus 30. pacusus Q, 2. pacuius 9. m. lucilius 13. quam maxima 16. per- tinet 90. alter 31. inpeu 10, 8. mat 10. alioqui 11, 17. oppius corr. oppiis 32, artemoni 12, 5. conpluri- 8.0. oculis quod admodum . 13, 11. . q. adstantibus 24. sacrificis 14,14. iler inu. 17. riman(?) 25. pacuius 26. glorin 31. nanctscitur et... 329. quaecum . .. 15, 5. oferro 7. usquia 12. ouerit 91. quod in fanum a po 16, 3. sino. 19. myslici aelegem id 17, 6. liber 15. pacuius 24. adulescentiam 18, 15. stulta. à 16. bien... 20. summ 21. praeterea 24. esse m.. 27. periculo... 98. reser uel resen 19, 22. nda 24. optere (uelontere) appel 20, 29. uei 21, 13. murmilioni cum 15. gallia 20. mitylenaeos 21. inpediuit 26 perscriblum 27. mure 34. ianiculae corr. caniculae 22, 6. inpr... ^7. homin.. 19. sibyll 16. aed.. 19. paulu e 32. censoresq 97. famosu 23, 7. oribus (?) 14. t. eunt 90. os grai memo 96. none(?) 30. ..i est 24, 32. beneficii 34. utrisque clis: literis, quae interpositae crant, erasis. 25, 3. togis 10. conburendam 12. conprobatus 21. significet 324. con- probat 26, 9. deesse 14. horli in.. 16. ab ariditate si 18. appel 21. mitrai 23. uest.. 93. con... 96. p... 33. πε... 27, 19. ando 19. id amissum 20. epa- ralum 27. sapia(?) 28,0. .ezs sex. et enta 390, S8. pleps 12. aryetis 15. solidum] soldum 10. ferria 23. 24. taurique amplissima 30, 11. lilleram... 15. po... 19. liter formian 24. meminit s 23. mem relinet s 29. qu.. 33.8... 31,9. n(?) sit fami 11...el uti mihi 98. t(?) significare sub 32, 94. prosequerentur -

Quaternio XIIII = p. 207—396, Omnia eo scri- bendi genere, quod ab ultima antecedentis qualernionis parte initium ceperat, exarata sunt. 1, 29. 23. dampnatusque 2,9. co 10. et deis resp 13. pla... 21. puloher 30. es c.. 3, 1l. ..su est. 19. um 16. ..ssimus 4, O. item

20.21. utali 5,5. pro"]per 13.1.1 90. efferi 22. reliquid 26. diligentiam cato 6, 5. feruores.. 13. acc.. 14. pa. . 33. nom... 7,5. cleum(?) 11. ..ueo 15. ..tt

*) cedo. ecquid ie redhostit? iterum. cura. ne se oblectel. facilius

Mittheilungen aus Handfhriften . 695

suburanam 90. ..iratam esse 31. ..t ticos 8, 11. axoy 9, 14. virginem 22. speciei? ans bentur *) 32. ὕιαγ- limone 10, 3. parentib 32. sup... 34. cuig... 11,4 . .ubsidum 5... ntis (corr. sec. man. ntes) subside 6. aciae corr.'sec. man, aciei 19. subi! 13. t iriario 15. ali., erasa ultima lillera. 25. ur mazime 31. cunelae 34. cuius inniplris 12, 14. uentat 13,8. auctoritatem 9. qui aiunt 10. uerbis, deleta e litlera 12. esquilis 23. soboles

98. quid dis detur ex alica 14, 3. a om. 11. dep.. 19. suppli 22. sac.. 27. supp.. 32. uobis l.. 33. pro- seq' corr. prosequ 15, 27. εἰωίαε 31. ..non 33. ..que 34. ..causa gallico 16, 14. inmundissimi 17, 13. avgogion 39. renam 18, 5. Stla.. 21. Stir 99. antiq.. 25. tr(?) 27. romam 33. galli 35. progn... 19,9...orro 11...ro

13. ..stdi 91. ..Mes 32. ratae 34. 3TPnia 35... ma- leficis 20. 4. STPPinta | NTKTI Koman 8. condicione 21, 10. Karine 11. cum aitium ex 25. conpolem 26. pa-

reat 22, 6, lasi... 25. uideatur c 26. autem q 97. Ῥαεπα 923, 5...lem 8. ..is 9...re Á17...t0 18.

| y ..mum 21. ..me 29. ...Sacrificulus 33. utos 24, 10. quicquid 21. paullo 34. inprobus 25, 1. 2. quocumque 20. singulosque 26, 11. oppillu.. 34. finitima.. 27, 3. . . r haberent 7. acuit 19. ..n opera 906. ..bruli 28,2%. culla 22,3. abulize cognitus 7. decembre 10. et 99. 1. UIT. 30, 3. aput. 8. pessimi pi.. 20. idem... 30. animo 31, 16. salunciet 21. ..emo 28. popilium 39. bulae conponeren 32, 1. apollmis 93. ridiculae quae de ip Quaternio XV p. 320—356. 1, 3. eranator

11. 19. salamcidis 13. inpudicitiae 9, 7. demissa.. 15. appell.. 18, dem... 22. cor.. 95. accedit. ir 30. inli

33. trices 3, 9. ..dem 15. is ezspirel 18, .. um 28. alias] a..as 31. ... MENO 32. ..rit 4,3. lyuius

7. Scriptum 10. tnpedimenti 91. nezit (nez) 93. rubricundo 97. numerand... uillis 30. fl..itium 31. I. XVI 5,31. tidem 6, 1. mul.. 27. at.. 33. quod cum] oclum 34. seruum 7, 1. ..to 6. clientium 15. .. um dixit 20. ..editi 26. .. ius 39, esse om. 8, 5. pro- fuerit triae, in marg. cecus 7. sexsagenarisulla οἱ. ezin 33. denari corr. sec. man. denarii 13,1. i] id 4, sinistram sunt parte (fortasse parie prim. man.) 27.

*) specie iugi, iubentur Muf. f. ια, 9. 8. VI. A

696 Midrellen.

aceteris in marg. cecus 32. adsenum 14, 9. seno YZ 10. situm] sum 13. prorzim.. 18. aut f.. 21. adeffig .. 31. ant.. 15,8. ..astis 11. Si.fus 25. uici] «i 96. ..nium 16, 5. proposit.o, erasa una lillera, quae eral ante o 9. usurparunt 17. lauineae 93. cum om. 17,4. conpagem 5. serilibus 9. eadem 13. εορεταπέ, supra- scripto e sec. man. 21. 99. genias 18, 3. ubds.. 9.

hab... 7. cap... 8. ΡΟΗ... 1i.ren.. 20. sabinis pro 19, 11. ..tisse 17. ..e Sacramento 18. ..ne 93. ..nlo traderetur 28. ..siet 33...ant 20,7.8. Sol- lemnia 17. uri 18. ne is] wes: 21,1. 9. assuum in- dicio] iudic 4. quicunque 22,5. aries m.. 10. semisis 13. ualebant.. 17. at... 27. cond.. 28. suffragat... 39. homini.. 23, 1. capitibus 2. .. bem. 3. publicum | 4. . . ecespitam 5. ferreum 8...es 9...rfica 13. ..tangere 14. .. ed 18. .. uffimenta 29. tuae 95. ..fibulum 28. conprehenditsr 30. .. andi 33. ..e in 94, 3. esse piuntur sec. man. Sarpiumiur, in marg. cecus 7. Scribtum 15. numquam 33. hostiliusue sus 95, 12. messalla 44. inrepserit 98. praeteritam 26, 10. dle 15. esl... u... 16. exh... 22. d.. 23. wocari... 94. doctore i... 33. fuerit f.. 27, 5. sig... 6. [α.. 0, ..minum fastigi. quae 15. ..ir... uaccas 20. crus | 94. ...adia 25. ..ditanles 96. ..tes 99. ..eces- samt 30. ..os 31. .. ali 39...s 33...pul 34. ..d- zerunt 28, 7. naeuicapessel 15. le 19. po..stas 29,0. adictam *) 9. itaque 16. lurreno 98, quiMas 31. ez- strucium 30, 1. argaeos e... (uelc...) 11. cari... iscum uicum co... 319. atunla.. 17. cae... 19. perunguere 96. sacrificiorum... 28. e... 33. verris... 34.18 .««ἶδ οί gal...... 3,1... 7.....pulullum 8. thomicem uel thomicam i5. ü... 99. alt 23 ...uiolabis 94. ..0 aspera 2%. ..lela 98. .. euerrus 30....m 31. ...Gs$.. pacuuius 33. ... nidis 34. ...edite Tonsam 30. dubio a...... ua, suprascripto man. sec. ntiqna 33. Tabi

H. Keil. 8. 3u Birgils Calaleclis.

Val. 3260, eine Papierhandſchrijt in 4. enthält vorn die Am gabe von ber Hand ted Fulvius Urſinus: Catullo con altre cose scritto di mano di Pomponio Leto, Ful. Vrs. Allein wenn auch

9) da diciam

Mittheilungen ans Handſchriften. 627

ber Catull. (fol. 1-49.) von Pomponius Lätus gefehrieben fein mag denn tie Hdſchr. dieſes Gelehrten ift. nad) verichiedenen Lebensperioden verfhieden fo fdjeint bod) ber übrige Theil, wel der Catulecta Virgiliana (fol. 52—50.) enthält, faum von 95. V. felbft gefchrieben zu fein. Cs find 10 ober 11 verfchiebene Gtüde, tad legte bie dirae, welche mit tem Vers Et male labe- scant morientia meinbra dolore (125) abbrechen, das llebrige ift weggeriiien. Nr. 3. enthalt bie Elegie auf den Tod Des Mäcenas (52, b.) mit ber Ueberſchrift Incipit Mecenas Maronis und folgender Unterſchrift am Rande (fol. 55. a.) finit elegia inuenta ab enoc in dacia.

Poggio berichtet ung ín mehreren Cteffen (vgl. Ang. Mai Spic. Rom. X. p. 316.) von tem fdon unter Papit Martin (f 1431) durch einen Gothen Nicolaus aufgebrachten Gerüchte, ev habe in einem &[ofter Desora in Dacia tie 10 Decaden des Livius in ganz longobardiſcher Schrift gefehen; mehrere feien vergeblich barmad) auggefandt, aufegt von Pabft Nicolaus (1441 --- 1450) Her noch eon Afcoli, „qui adeo diligens fuit ut nihil iam biennio inuenerit dignum etiam indocli hominis lectione. Daß 950g» alo Hierin zu weit ging, bezeugt nicht nur das Obige, fondern ad SRefpafiano der Zeitgenoffe, im eben des Henoch: trovó poche degne cose di memoria. Trovó Porfirione sopra lutte !' opere di Urazio, ed Apicio de caenis dieci libri. Das Uebrige, wo⸗ runter wahrſcheinlich auch tiefe Glegie, Hält 9Sefpafiano nicht des Nennens wert und fchreibt Senodj$ geringen Erfolg feinen Man- gel an literariſchen Renntniffen zu (Spic. Rom. I. p. 666.) Denn ın fo reicher Zeit ſchätzte man den Πείπετεα Fund gering. Der von Mai nachgewiefene Vat. 1612. enthält allerbings ein Paar Briefe, worin Semanb fiu wegen einer Bücherangelegenheit vertheidigt, wodurd er ben Herzog von Ölocefter beleidigt habe: find fie von Henoch, fo enthalten fie wenigftens feine Aufſchlüſſe über feine Hand⸗ ſchriftenkäufe.

Dacia aber, wie man es [don aus ber einmal bei Poggio vorfommden Sufammenfleffung wit Norvegia fieht, ift nad) der ge: wöhnlihen Verwechslung des Mittelalters nichts Anveres als Dania, das Monasterium de Sora prope koschied ad duo milliaria theu- tonica, quo adiri polest a Lubich biduo amplius (Poggii Epist. XXIV. p. 76. ed. Mehus.) fein anderes als das Ciſterzienſerklo⸗ fter zu Soröe auf Seeland, und jener Gothe Nicolaus wird au$ Schweden fein. Jener Irrthum über Dacin und Danin, obwohl fetbít Mehus (Epist. Ambros. Praefat.) ihn nicht berichtigt, ift ficherlich Längft bemerft worden. Da mm aud) Henoch ohne Krage jenen Nachweifungen gemäß feine Nachforſchung zu Soröe hielt, fo mörhte, wenn jener Unterfchrift zu trauen ift, vie Slegie auf ben Tod des Mäcenas aus Dinemart nad Yualien artoumen Ne. We

628 Miscellen.

Driginalbandfchrift wäre alfo etwa in Kopenhagen zu ſuchen ? Sa ben Briefen des Filelfus beißt ed ebenfalls, daß Henoch bis nad Candavia (Scandinavia) gefommen fei (Ep. Xlll, 1. Blume Iter Ital. Bd. 3. ©. 21.), worunter bod) wohl faum Gent zu verſtehen ift, wie Blume will (Bd. 4. ©. 368.)

uU, Zu Balerius Slaccus.

Bekanntlich fand Poggius 1416. zu St. Gallen den Afconius nnd bie 3 erften Bücher von ben Argonautici® bed 38. &f. fammt einem Xheile des Aten. Mehus fagt in ber SBorrebe zu Ambrogio’s Briefen p. XXXVIII: Laur. Pignorius ait se possedisse codicem quemdam, in quo ad culcem haec legebantur: C. Valerii Flacci Argonauticon. Hoc fragınenlum repertum est in mona- sterio S. Galli prope Constanliam XX. mil. pass. cum parte Q. Asconii Paediani. Drus concedat alteri ut utrumque opus reperiat perfectum. Nos quod potuimus agimus. Poggius Florentinus. Diefe Unterfchrift findet fif) wörtlich ebenfo im Vat. 1613. einem faubern membranaceus in 80. Die Hand ift unge- mein feft, ob Autographon des Poggius, wage ich nicht zu fagen. Das Ichte Blatt (lol. 38.) ſchließt im Aten Buche mit bem Berfe gregibusque ferebat, worauf jene subsrciplio folgt. Vat. 1614. enthält reichlich 4 Blätter mehr und ſchließt arguit ausis ohne jene subscriptio; im Uebrigen ift er dem vorigen febr ähnlich, der Rand und das Format nur find breiter. Die 4 Hpfchr. des V. Fl. in der Laurentiana enthalten affe tie 8 Bücher unb find ang S. XV. Das von Poggio gemadte Apographon des Adconins ift befanntlid) in der Riccardiana , früher in Piſtoja. Die Nummer jenes Vati⸗ canus fpricht nicht dafür, daß ed ber Cober des Pignorins gewefen fei, da tiefer im Anfang des 17. 39. Lin Papua) Tebte, während die Handfchriften aus Orſinis Stadfag ( 1600) viel höhere Num- mern haben.

10. Pomponius Lätue.

In der Bibliothek meines Freundes Filippo Sineſi, Advokaten zu Perugia, befindet fid cin durchweg poſtillirtes Er. der Venela des Ovid von 1486. in welcher bie Faſten von |, 1 lli, 784 am Rande einen Kommentar enthalten, von berfefben Hand gefchrieben wie bie übrigen meift auf Kritik bezüglichen Poftillen. Ueber viefem Commentar fte$t SVBPOMPONIOLETOINGYMNASIOROMANO ; er fcheint alfo bem Pomponins fátué (+ 1497.) anzugehören αν son einem Schüler beffelben gefchrieben zu fein. Einen ähnlichen Kommentar enthält eine ως ει des XV. 3$. Vat. 1603, welcher aber nur bi6 im bem Aufang des Iten Buches geht. Das

Axtographon aber. ned νο Vii ya (ven Boeiefinnen über

Zur Rritit und Erllärung. 629

die Waflen ift Vat. 3263. wo vorn von Fulvius Urfinus bemerkt ift: Ovidio li fasti di mano di Pomponio Leto con sue annota- zioni. Hier ift der Kommentar volf(tánbig, und ſowohl diefer wie der bert von Ῥ. €, im Alter gefchrieben, wie ed der Schriftcharafter zeigt, während die auch von 9D. L. geichriebenen Faſten Vat. 3264. von ihm in früheren Jahren gefgrieben find. Die Vita δεί Sem: ſius ,exiracia ex vetusto codice Pomponii Laeti, cuius apogra- phum exstat in Vaticana bibliotheca* (Reg. Vat. 1801. ift dieß nicht, er enthalt eine von einem neueren Gelehrten zufammenge- elite vila des Ovid) geht in ber Ausgabe bei Sinefi wie in bem Vaticanus voran, und fchließt dort: in carminibus vitam suam non ignoravit annum agens XL ", (sic) Novissimum opus lin- gua ro. scripsit de piscibus et ἅλιευτικα appellavit:

Vat. 3595. ift ebenfalls von 35. €. Hand, obwohl feine Be- merfung des Fulvius Urfinus dies fagt; er enthält bie Thebais bed Statius und den (Ovidiſchen) Brief ber Sappho, beides mit volle ftändigem Kommentar. Es ift ein faubrer membranaceus mit zier⸗ Iichen Miniaturen, deren eine die Sappho barftefft, wie fie in einem Wäldchen anf einem Stein figenb Bioline fpielt, gleich dem Apoll it. Rafaels Ῥατπαῇ. ͵

Tycho Mommfen.

Zur Kritik und Erflärung.

12. Spicilegium àu ben Fabeln bee Babrius.

Der Gifer, meldjen bie neu aufgefundenen Fabeln des Babrius Bets vorgerufen haben, if vorüber. So ftudjtbar indeß aud) bie Beftrebungen unferer tüchtigſten Kritifer für die Herftellung des vielfah corrumpirten Textes geweſen find, fo fcheint εδ zu einer Nachleſe nicht an Stoff zu feh⸗ len. Indem bet lintergeid)nete eine ſolche zu geben verfucht, glaubt er bei Dingen, bie von andern occupirt fein follten, um fo eher anf Nachſicht zechnen zu bürfen, je jchwerer es ift, alle auf Babrius bezüglichen Arbeiten der legten Jahre zu überbliden.

Sab. 7, 7: „od ngodfuc; eine, und‘ ἐνοχλήσῃς'. εἶρ- 24» σιωπών xiÀ. Zu Evoyigogs vermißt man das Objeft. SSermutflid) ig zu [ὦτείθει: µή a’ ἐνοχλήσῃς.

9, 8: ἐπὶ γῆς ἰδὼν σπαίροντας ἄλλον ἁλλοίως, Tooaüı ἐκεριόμησε, τὸν ῥόλον πλύνων’ ,,dyavàia wur ὀρχεῖσθε' ατλ. Beſſer it cbue Zweifel: {ο ια ὔτ᾽ ἐκερτόμησε. Wie oft τοιοῦτος und τοσοῦτος vermedjjelt werben, il befannt. *) Wenn man indeß Gab. 28, 10: „y την

*) Die Stelle des Gotnutua de N. D. 4. über ble Etymologie vou Jlootidur, mit welcher der [εβίε Herausgeber nichts anzufangen wußte,

630 | Miscellen.

ἐμείνου ποσότλια µιµήσῃ΄ geſchrieben hat ποεότητα, [ο ig dieß cul ſchieden zu verwerien. In biejer Babel vom Froſch, der tic Größe bes Ochſen zu erreichen fudjt, fónmt es auf das Quantum an: e& muß alfo heißen: y την ἐκείνου ποσσότητα µιµήσῃ.

10, 19: τούτῳ χολοῦμαι, φησί», o zeig φαίνη. ΘΈο fall χεχόλωμαι die Berliner Herausgeber nad) Meınetes Sermutbung. De [Φείπί e6 nad) der Menge der Beifpiele nicht gu billigen, tag man ben Anayaf im zweiten Buß bis auf bie Stellen bei Lachmann p. XIII. fe confequent hat ausmerzen wollen. Die baudfchriftlicde Lesart war alfo bei ubehalten 57, 6: τῷ τῶν "Apaßwv (Dübner unb Meinefe 10» 4ραβίω») —28* xai diete. 69, 2: χύων ἐδίωχεν (Lachmann ἐδέδητ)) οὖν ἄπειρος ἀγρεύειν. 75, 6: οὐκ ἐξαπαιώ σε, φησί», οὐδ' ἐνεδρεύω (Βαώπιαππ ἐξαρώ und ἐνεδρεύσω). 86, 8: αχώπτουσ’, ἄνάμεει ὃν (]εβ σχώπτουσα, μεῖνορ)ν εἶπεν, ἄχρι πεινήσης. 111, 8: ἐς τὴν μεσόγειον (µεσόγεων), τοὺς ἅλας δὲ πωλήσας. 76, 19. mag ba6 aus Gorais aufs genommene σάλπιγξ 1’ έφωνει ftatt σἀάλπιγξ τ’ ἐχέλευε den Borzug vers Dienen- Dagegen ift der Anapält aufrecht zu erhalten 22, 12: ἕως φα- laxpov 5 νέα τε χἠ γραῖα ἔθηχαν ἑχάστην Tor τριχών dnoaneca. Qo die Handſchrift; jegt fihreibt man ἔθηχ' ἑκάστην. Keins von beiden iR richtig; es muß heißen: ἐθηχ', av’ ἑχάστην ro» εριχῶν αἃἆ τοσπώσα.

Ἆιι Fab. 16. wo die Mutter ihrem weineuden Kinde mit dem Wolf droht, der im Ῥετίαβ auf bieje leere Drohung mit hungrigem Magen jeis nen Raub umfonft erwartet, heißt es im Gyimytfion, die Erzählung fei gerichtet προς τον χεναῖς &natasg ἐξαπατηθένια. Statt απάταες [ejfe man ἀπειλαῖς.

19, 2. 2: τοὺς δὲ ποικίλη κερθω | Wovon πλήρεις πολλάκις μὲν ὠρμήθη. Nach den von Ahrens zuerit beebadhteten 9tccentuationégejeg bes Babrius iit zu jd)reiben : τους δὲ ποιχίλη πλήρεις ἱδοῦσα zEodw πολ- laxıs uir woundn. In Folge diefer Megel, welche mit Ausnahme ven zueis und ὑμεῖς zu Gube des fRerfed eine betonte Benultima verlangt er: weiſen fid) nicht wenige (wenn ich recht gezählt habe, vierzehn) Conjeftu: ren bes Berliner Tertes als unbaltbar; die Begründung im Ginelnen würde zu weit führen. Die Cpimythien, deren Gewähr meiitens jebr zweis felhaft iit, entziehen fld) tem conftanten Gefe& etwas häufiger (val. δαδ. 10, 14. 79, 8. 137, 9): bod) dürfte es immer erlaubt fein, (jab. 4, 8. zır- Φύνου flatt κίνδυνο» unb 12, 27. ὤφ δη ftatt ὀφθῇ vorzufchlagen.

Die 20. Babel: Βοηλάτης &uate» nyer dx χώμµης. τῆς ἐμ- πεσούσης Eis φάραγγα κοιλώδη κτλ. Steht anonym mit ziemlich aufae: [όβειι Metrun bei Photins p. 586, 13: Tz» χεῖρα npospfoorıa τὸν Φεὸν xaleiv: βοηλάτης ἐκ zwuns ἅμαξαν ἄγων, καὶ ταύτης ἑαπεσοι- σης εἲς κοιλώδη q«oayya, δέον βοηθεῖν ἀργὸς ἕστατο χιλ.

22, 3. ift die handfchriftliche ἀεδατί beisnbehalten: Aevxag µελαίνας µιγάδας ἐκλώνέιν χαίτας. Die Anslaftung des Kopula ift. Bei derartigen Antitheta nicht befremdlich.

23, 5. heißt es vom Minberhirten, der einen Stier verloren Bat: FInxe I εὐχην ταῖς ὀρεινόμοις »ύμφαις, 'Eoun νομαίῳ, Πανί, τοῖς ift vermuthlich fo zu emendiren: εἴτε 20yoc καθ ὃν ἰδίει φὖσις Φι- σειιδίων» ἐστιν. H9 οἷο» HNedoaslar ὠνόμασταις „may ec nun ale der Bott, durch deſſen Mraft tie Erde ichwigt, «Ώυσεειδέωρ genannt fein, ober al6 Grrerídyütterer (ἀπυ τοῦ τὸ πέδον σείειν) gewillermaßen Z7e- Φοσείω»ν heißen." Menigfens fcheint mir das vorgefjlagene οἷον 71edo- σείων fall daor 'Πεδοσείων unerläßlich.

Zur Kritik usb Erklärung. 631

πέριξ, ἄρνα λοιβὴν παρασχεῖν , εἰ λάβοιτο τὸν κλέπτην. Go bet Gober. Mit Recht hat Lachmann das λοιβην, was mir vollfommen finn» [o8 ſcheint, aus bem Gert verbannt; allein feiner Bermuthung λοιπόν» fann ich nicht beiftimmeu. Das λοιπόν, fónnte uut. heißen „in Sufuuft^; aber wozu ein jo müßiger Zuſatz? Bedenft man dagegen, wie Babrius εδ liebt, Ὀμτώ malenbe Gpitfeta feine übrigens febr (dmudlojen Grjáblungen mit deu frifden Reizen finnlidjet Pebenbigfeit auszuflatten, fo darf man kaum zweifeln, daß daß in λοιβην ein Gpitheton des Lammes entfalten if: vers mutflid) «ova λευκή». Anftößig ſcheint mir auch der Infinitiv des Ao⸗ riſt; ich dachte an noosageıy, was eine Art Gewähr befömnit durch die Aeſopiſche Gabel 41 Furia: ἐὰν τὸν χλέπτην τὸν λαβόντα τὸν udoyor ὑποδείξηρ μοι, ἐριφ ór cos εἰς Φυσίαν προςαξω.

‚5: οἱ µυες δὲ τῆς ἵττης édóxovv ὑπάρχειν elis» σφίσιν ταύτην, σερατηγοὺς οὐκ ἔχοιεν ἐχδήλους, dei à ἀτάχτως ὑπο- µένουσι αινδύνους. Statt ἔχοιεν it wohl an, Iefen ἔχουσιε».

36, 8: μὲν λίην λεπτός v ἑών x ἀἆβληχρ ὃς οὐκ ἐπεπτώκει, aut; δὲ τύσση φηγὸς ἐξεριζώθη. Das αὐτή ift eine fehr mißlungene Vermuthung flatt des bei weiten lebendigeren uud anfdjaulideren αὕτη der Handſchrift.

39. ig nach bem zweiten Vers lüdenhaft; der Sinn iit aus Fab. Aesop. 53. leicht zu fuppliren. Den Grund des Nusfalls vermutüe id) iu der Wiederichr des Verbum wecstevw.

45, 12. Bem Ziegenhirten, der eine wilde Heerbe füttert und „feine eignen Thiere verhungern läßt, heißt ε6: αἰπόλος γελάσας nlIev εἰς olxovg αἰγὼ» ἕἔρημος. Das γελάσας, was aud) im Furiafchen Aeſop Wab. 261. fid) findet, verftößt in gleiher Weife gegen Metrum und Sinn. Lachmanns ,einóloc ytàoiog reicht nicht ans. Wenn ich nicht irre, ſchrieb Babrius: à αἰπόλος alas dn ήλθεν εἰς οἴχους.

78, 1: Ἴκτινος ἄλλην ὀξέην εἶχε κλαγγήν. Yür κλαγγην ift vers mutblih mit Schneidewin au feßen χλάγγα, vorher entweder mit Dübner ὀξέην ἔχει, oder mit Goitfr. Hermann εἶχεν ὀξέη». Statt des flunlofen allıv haben Lachmann nnb Haupt vermuthet ἀρχήν, was mir mo nicht unpaffenb, doch fer pleonaſtiſch fdjeint. SMugemeffener würde fein ἴχτινος doenv, wo man das Adjectivum in jenem Sinn »eríteben mag, ben das Sophofleifche xrünoc ἄἅρση» πόντου und ähnliche Stellen an bie Hand geben. Wenn es nachher heißt: μιμούμενος τὸν ἵππον οὔτε τὴν κρείσσω Φωνή» θελήσας ἔσχεν οὔτε την πρώτην, fo erregt baé πρώτη» ftatt προτέραν gegrünbetes Bedenken; vermuthlich i zu lefen οὕτετη» zt Qi qv.

Im gheijterftüd der uns erhaltenen Fabeln des Babrius heißt «6 vom Qiríó, der den Klauen des alten Löwen nod) glücklich entſprun en ift, 95, 59: ἐλάφου δὲ φρὶξ ἐπέσχεν wra xal χνήµας. Mit nngung von Meinekes vortrefflicher Emendation möchte id) ſchreiben: qoit AK. εἶχε νώτα xai χνηµας.

104, 7: ovd" ἐπειχείης. Go ift mit Boiſſonade zu lefen. Die umfenft verbächtigte Form ἐπείκεια iſt nachgewieſen im Philol. J. p. 356.

107, 13: στερρὀν 1’ ὀδοῦσι βραχυτάτουες βρόχο» χείρας ἔλυσε τὸν λέοντα. Statt βραχυτάτοις iR. vielleicht vorzuziehen ταχυτάτοες.

Bine fernere Nachleſe (páter. 98. Raud.

032 Miseellen.

13. 8" Horatius.

Qo weit ans der [είδει mangelhaften Vergleihung der fBfanmmidien Handſchriften, wie Πε uns übrig ift, geſchloſſen werden fan, r& namens lid) Orelli in der Mecenflon tet. Inrifchen Gedichte des Horaz zu ter Yesarı jener Handſchriften Häufig mit Recht zurückgekehrt. Indefien felit es tod nicht an Stellen, in welchen nad) fegt die einfachere unb richtigere Έεθατι nie fer codices mit Unrecht verſchmaͤcht ift. (86 möge uns vergönnt jein, euge davon aufzuführen. C. 1, 6, 7:

eo cursus dupliees per mare Ulixei erfiäre Ih aus 11. y, 205 f. von ter Geſandtſchaft des Odyſſens mit We nelaus nach Troja vot Abgang ber Flotte. Die vulg. ift duplicis. Duplex f. vafer, verantus und viele andere Synonyma, bie fld) bem Dichter leicht batbeten, fl tud feine Autorität gefidjert. Auch im folgenden B.: nee saevam l'elopis domum hat das nomen pr. fein Rrädikat. G6 brazdit Abrigens Raum der Werfiherung, baf arabe in diefem Bulle auf ble Lesurt es nicht qu viel zu geben wegen der häufigen Verwechſelung des es und s rade (n den áltelten Sandfchriften, wie Bland. 1 offenbar falfch viriles bet ‚8, 15. Perpetwo zu leſen aus 3 Bland. u. a. Büchern 1, 7, 17; perpetwos {ft nicht, wie Orelli, magis poeticum, fondern gradezu falſch, ta der Sinn offenbar fein foll: „der Notus bringt nit immer Megen“, nicht aber: „der "tud bringt nicht dauernde Regengüfle”, wie aud) Bentley (dien ade, C. 1,11, 5: ht Seu pluris hiemes, seu tribuit Iuppiter ultimam

Qui nuuc oppositis debilitat pumicibus mare Tyrrhenum.

Qe tie antiuifden Bücher, deren Lesart vellig ignerirt, nur von ani mit emem male beebrt if. Und dech if. tie vulg. quae ganz finnlce! Tec hieme errent tat Meer (commovet mic Sere. interpretirt), aber kündigt e€& nicht Piet. (ab uud vet ant. cin Nichtrbileiege ein, Lichtenberg, welcher ın den Anmerkungen inc Ücherfefung ven TPelemieu$ Staliàs. Reife de Stelle ſreilich nicht alüdlid auf den Auewurf des Stremkeli sc bezie⸗ Ber ſuchte. S. die Nacdhtrige im Iten Sante der Mitſcherlichſchen Sn&aabe. Tre Art ent Rede, nut welcher Mitikerlid and jenem debitis: υπό eve Art Iarideripielerei comimovet berautinterpechrt. gilt bessir zu Tage diilia für veraltet, Wie trefflidS raft taxexen qui, wimlich lappher, ter ale Mett te& Ketdere Mei ta& Meer im SXhnter and) ciet, commovet. ple cd wreder in Pose Schranfen ınridrährt (debilitat). mas ter bieme wicht vermag. Nreraerte iR and be Bona ter Winter fhähıg. iertem Andres Mieres annes Levis tanaatis ep. 2. 39, cter meien® Jurreter (eM vo €. 23 19 00 ὃς 6, 17. 18. 3, 18 15. 16. 3. 14, 7. 8. C. 0, ὃν. ο Darin iwacttr quatient

Γαλ crebri iuvenes : Qe s pex Martıniider It amt X wwe o Wert jer beñeres Wer. ie Noe lor eNart fapédem, ο t qr weide actibes tan. Wes WE site w-hm Wer wo οἱ nt DET ammatüllIMber τὰ. Ser? t€ wt uenit werten few» INT femcn Gy s werr ile bec rer Dre ara Sr see Cuvzn Ae- 02 νε D. 9 meer τοῦ er were €SNS co ou ο Sole we alt mr οἱ ανά te Wr der RS nd" 0€ 2.6.

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Zur Sritit und Erllärung. 633

Grund Hatte. Priscian 2, 8, der gewöhnlich citirt wird, führt Argius aus Gtatiuó an, nidjt aber aus Φοταὶ. C. 4, 13, 14:

Nec Coae referunt iam tibi purpurae Nec cars lapides tempora.

Go ber älteite Bland. mit dem Scholion: pretiosi, eine Menge anderer febr. guter Handſchriften, Acro. Dffenbar fat clari, was jegt int Texte zu (leben. pflegt, weit geringere biplomatifche Autorität; ba aber cari mins beflens eben fo paflendes Prädicat als clari an biefer Stelle i(t, verbient jenes zweifelöchne den Borzug. Beweistellen giebt bem, ber Πε verlangt, Bentley, welcher fid) audj für cari entſchied. Daß clari lapides grade Berlen bedeuten folle, wie Drelli anzunehmen ſcheint, ijt nidjt zu erweifen; clari lapides aber im gewöhnlichen Sinne hatte die pce. gewiß fdjon in ihrer Jugend getragen. Auch fiel es fiher cher einem librarius ein aus cari bier clari zu machen, als das Gegentheil wahrfheinlih ift. Wenn bage; gen Bentley 1, 20, 5 mit Recht clare Maecenas eques für care verlangte, fo bat er wahrfcheinlih den Serfaffer diefer Ode, nicht tie Abfchreiber corrigirt. Daß in ben Verſen 3, 4, 9. 10: Me fabulosae Volture in Apulo Altricis extra limen Apuliae

Apulo und Apuliae corrupt fei, unterliegt wohl feinem Zweifel mehr; bie gemadjten (menbationen find befonders aus dem Grunde ungenügend, weil man nicht einftet, wie aus abdito werden fonnte Apulo oder aus sedulae Apuliae, um von Vanderbourg's Puliae zu ſchweigen. Ich lefe:

Altricis extra limina Dauniae

indem ifj mit Mannert annahme, daB ber Voltur fid) nad) Lucanien hin⸗ εἰπβτεδίε und ber Dichter bie weite Entfernung vom väterliden Haufe mit diefer detaillirteren Beichreibung beutlid machen wollte. Wie leicht abet Daunia nnd Apulia von ben Abfchreibern verwechfelt werben fonnten, braus he ich dem nicht weiter auseinanderzufeßen, welche fid) an die häufigen Verwechfelungen von Graius und Pbrygius, lliacus unb Pergameus u. 4, in ten Handfchriften erinnert. Zu beflagen ift daß wir C. 3, 6, 27. εᾳ.: Cui donet impermissa raptim Gaudia nidjt über die Lesart der Biandinii unterrichtet find. Bentley bemerkt, impermissa (ei bie lectio priscarum edd. plurium codicum (alfo febr ſchwache Autorität), während intermissa auébrüdlid) als Lesart guter Handfchriften von Bersm. Pulm. Bentl. Or. Vanderb. notirt unb von Acro beflätigt wird. Wie malerifch ift diefes intermissa, wie farbs und gefchmadlos das möndiihe ἅπαξ λεγόμενον impermissa, welches fireng genommen nad) römijchen Begriffen fogar nit einmal wahr ift, da die Frau surgit non sine conscio merito!

Das ſelbſt in den Gitationen der alten Grammatifer aus Horaz no πιαπώε beachtenswerthe Lesart von ben Heransgebern beffelben überfehen it, babe id) an einem Beifpiele aus Mallius Theodorus in ben Horatiam, P. 8 gezeigt. Ich füge hier nod) einige andere hiuzn.

Gbarifius hat neben mehreren offenbar falfhen Gitaten aus Horaz eine bemerfenswerthe Variante p. 36 ed. Lind. zu C. 3, 14, 19:

Spartacum si qua potuit cagacem Fallere testa.

Die vulg. bei Horaz ift vagantem , unb (d) finde bei Sani, Banderbourg, Braunhard feine varietas |., obgleich ble in Rede flebenbe SBariante, wenn aud) das Wort vagax fonft fij nicht finden follte, deshalb (on merkwüͤr⸗

634 J Miscellen.

dig if, weil der Dichter den Gebraud) der Adj. auf ax zu lieben fcheint, wie Dies auch der Fall mit den Adverbien auf ter ber Wall ig. Rapax, loquax, pugnax, edax, audax, inaudax (C. 1, 20, 1), procax, minax, te- nax, mordax, pertinax, pervicax, capax, sagax, finden fid) bei ihm und zwar meillens zu wieterhelten Malen.

Bei Priscian findet fid 15, 3, 17: Horatius in Carminibus: heu hoc Bacche precor, wozu Krehl bemerft; Od 2, 19, 5. 7. Sed) metet bier ned) anderwärts finden fid) tiefe Worte bei Horaz Merkwürdiger aber ift was Ὀετ[είδε 11, 5, 20 anführt: Horatius: Licentum Satyrorum greges, wo freilich aleid) auffällt, daß bie nähere Bezeichnurg ter Schrift, in ber diefe Worte ftehen jollten, fehlt und man daher geneigt fein mug, den Namen Horatius für corrupt zu halten.

Greifswald. Baltamne.

14. Zu Gellius.

Gellin& N. A. XIII. 6. 3. wirt ter Inhalt eines tem Verfaſſer vou einem Bekannten zur Benugung bei Abfaflung ter Noctes Atticae über: gebenen Buches jo angegeben: At quae ibi scripta erant pro luppiter, mera miracula! quo nomine fucrit qui primus grammaticus appellatus est et quot fuerint Pythagorae nobiles, quot Hippocratae et cuiusmodi fuisse llomerus dicat in Vlixis domo dd'oz»rec; quam ob causam Tele- machus eic. ἀδιρήνες, wie tie meilten tfi. tec jüngafiea Familie geben, bat Sb. Gronco im Terte: ven guten Hfl- haben jo Voss. min. unb Petau., Ad. YPENEC ter Voss. mai., 4. 11PH.V EC Franeq. Thuan. Magliabecch. Vrbin. 309. Man Ἱιεβ σειρήνες; quam in alten Audgaben: 09009005»; es quam vermutbete Caſanbeuus uud Lion bat tieje palmaria emendatio in ben Yet aufgenommen: urzorgots; quam glaubte 3. à. Gronev, ura- στᾷρας; quam Scioppius and der banbidiriitliden Ueberlieferung entnebs men zu dürfen. Es iit zu lejen: „ZAFPHN et quam mit et werden die einzelnen Quaͤſtionen fámmtlid) verbunden uud ähnliches Heranziehen einiger folgenden lateiniihen Buchttaben zum Griechiſchen findet fid) häufi⸗ ger aud) in ben Codd. des Gellins. Giebt man bas el aus EC zu, fo Rebt -SIYPHN in ten Sf. und -/SAYPHY it [aum nech Conjectur zu nennen. Es findet fih. tie Aaup, Odyss. y. 128, 137. cf. Schol. ad u. 128. Hesych. s. u. ΦΡίΠει ad Pind. l'yib. VIIL 86 Rumpf de aedibus Homericis pars prior. Giss. 1534 4. p. 30. n. 39.

Bell. N. A. XVIII. 9. 8. iaat ter Metner Aulianne im Streite um ben Borzug ter. arıch. und lat. Zpradje unt. Poeſie in. feinen griechiſchen Geanetn:. Cedere. equidem uobis dehui ut in tali asotia atque nequitia artium uinceretis. So giebt Ib. Gronev im Yert; fcin Rater glaubte, taf nnter teu 9e&arfen. ter Codd. arcinum (Tornaes.) , arcionum, artimium dentlich „archimimum« verbergen fei unt je fchreibt Cien: carminum wollte Difelius leſen. Ron meinen SR. bat ercinum Voss. mai. arcinnum Reg. Voss. min. Petau. Fran. Magliab S German. unt cinige C8. ter jüngiten Samilie, aus tenen ib jen. Arcimium, artimium, ert mium angemerkt babe Danach vermuthe id: ut in tali asotia alque ncquilia Alciuum wipceretis. Alcimous etſcheint ale Weichling (dcn in tem platoriſchen

Zur Kritik und Erflärung. 685

Wortipiele Polit. X. p. 634 B; mehr f. b. Weider I. Schr. Il. 54 fg. unb

den Auslegern qu. Horat. Epp. I. 2. 28. ; über bie burdj die Grammatifer

bezeugte contrahirte Form vgl. Schneider fnt. Formenlehre I. ©. 75 fg. Berlin. NM. Hertz.

15. Zu Genforinue.

Censorin. de die nat. 18, 13: Nam cum inler primum a Ser- vio rege conditum lustrum et id quod ab imperatore Vespasiano V et T. Caesare III Coss. factum est anni interfuerint paulo ini- »us DCL, lustra tamen per ea tempora non plura quam LXXV sunt facta et postea plane fieri desierunt.

Diefe Stelle ift bie einzige, welche die Zahl fämmtlicher Luſtra angiebt, an deren Nichtigkeit man aud) früher nicht gezweifelt hat. Allein Borghefi hat in feiner Abhandlung sull’ ultima parte della serie de’ cen- sori Romani in ben dissertazioni della pontif. academia Romana di ar- cheologia VII p. 239. ff. nadjgereiefen, daß Πε falfdj ift. Da id) leider zu fpät hierauf aufmerfjam gemacht morben bin, will id) bier bie Haupt: züge von Borghefis Beweisführung mittheilen, in ber Vorausſetzung, baf das jeltene Buch vielen Philologen nicht zugänglich fein wird.

Bor bem lustrum des Vespafianus (826), welches Benforinus als das [εβίε nennt, ging zunächlt dasjenige vorher, welches Claudius 800 abs hielt, indem aus Plinius (VII, 49, 50) hervorgeht, daß zwiichen ihnen Fein anderes Ing. Bon diefem fagt Suetonius (Claud. 16): gessit et censuram intermissam diu post Plancum Paullumque censores; tie lebte ordentliche Genfur war demnach die des 2. Munatius Plancus unb 8. Nemilins Bauls Ins 731, in der Zwifchenzeit können alfo nur durch Kaifer außerordentlicher Weiſe lustra abgehalten worden jein. Bon Tiberius ift dies nicht befannt, wir find aber über feine Regierungszeit fo genau unterrichtet, daß man aus dem Stillfchweigen fchließen darf, e& fei nicht gefchehen. Ueber Anguftus haben wir fein eignet Zeugniß im monumentum Ancyranum (t. Il p. 30 z.) Lustrum post aanum alterum et quadragensimum feci [alteru]m consulari cum imperio lustrum solus feci Ic] Censorin(o ct C.] Asi- nio Cos. [tertiu]m consulari cum imperio lustrum conlega Tib. P sare feci] Sex. Pompeio et Sex. Appuleio Cos. Nlfo drei Maul 766, 745, 725 Bat Anguflus das lustrum abgehalten, denn die im S. 757 angeftellte Bolfezählung gehört, wie fdjon von Andern richtig bemerft worben ijt, nicht ju den lustris. Da Auguſtus fagt, er habe das lustrum. zum erften Mal wieder nad) 42 Jahren abgehalten, fo wird man baburd) auf das Jahr 683 geführt, in welchen in der That 9. Gelliu& Boplicola und Gn. Cornes lius Lentulus bie Cenſur verwalteten. Diefen gingen, wie Cicero (p. Arch, 9, 11) beweist, zunächſt bie Genforen Philippus unb Perperna (667) vorher. Zwijchen biejen und ben Genforen 2. Flaccus unb M. Antonius, deren Luſtrum tie fasti Capitolini aíó das fünf und fechzigite anführen, if freilich bie Genfur zweimal verwaltet morben, aber beide Mal, wie genau etreiefen ift, ohne daß ein lustrum abgehalten wäre, (86 ergiebt fib αί[ο, ta. auf jenes fünf und ſechzigſe Luſtrum uod) zwei zur Zeit der Republik gefolgt And, drei des Augu eine be8 Giíaubius, εἰπθ des Bespaflanns gefolgt fib, im Ganzen Heben, fo baB alfo jenes [εβίε lustrum. nicht das fänf und ſiebzigſte, ſondern ba6 zwei und flebzigfie IR.

636 Miscellen.

Borgheſi iit geneigt, Bier einen Irrthum des Genforinus anzunchuen, der leicht zu erklären fei, indem auf Münzen und Inſchriften der ipáteren Zeit die Zahl V (U) feidt mit IE vermechfelt werben fünne, was wohl dem Genforinns begegnet fein möge. Hier glaube id) von bem verehrten Maune abweichen zu müſſen, ta es mir wahrfcheinlicher it, daß bier nur ein Feb⸗ let der Abfchreiber vorliege- Denn aud) in ten Handſchriften werten U und 11 Häufig mit einander verwechielt, wie es im Genicrinus jelbit (p. 45, 16) nnd fonft geichehen it So hat bei Cic. ad Att. VII, 24 ter cod. Medic. UIM ſtatt III M, Pei Tacitus anno. Ilf, 58 hat Lachmaun 3. Gai. p. 70 LXXU att für LXXIE. bergeflellt, und bei &erviué 4. Verg. ge. Il, 499 if Gicero in Tusculanarum quinto jtatt secundo aus terfelben Ber: wechslang citirt. Bol. Drakenb. 3. Liv. II, 5, 23. 8, 10. XXXVII, 22, &. Preller Regionen p. 206.

3d) benuge tie Gefegenbeit, eine Bemerkung über eine €telle bes anonymen Grammatiferé hinzuzufügen. Bert wird c. 10 citirt Nicocrates is libro quem composuit de musio, wie D liest, Rg haben musico ; bar: aus habe ih musice gemacht, aber musio fcheint ganz richtig zu fein. SRifoftate& hatte eine Schrift περὶ τοῦ ἐν Ελιχῶνε ἀγῶώνος verfaßt (Schol. N. V, 21), in welcher über Aigai achantelt war, daher and) was bei Schol. Apol! Rh. I, 831 aus ihm erwähnt wirt, tiefer Schrift entnommen zw fein (Φείπί, val. Sédb a. Pindar. H, 1 p AXV. 9tud) fann die Nachricht über Boiotes, ben Schu ted Pefeiten unb. der Arne, bei Steph. Byz. s. v. Βοιωτία in demjelben Buche geitandeu haben. Da nun jene Sampfirielt Movosia hießen (Paus. IX, 31, 3) und neben dem Dujeicn anf tem Selifon gehalten wurden, [ο iit es wahricheinlih taf Nifofrates über dieſes Mufeion gefchrieben habe; mwahrfcheinlih find beide Titel auf ein Wert begüglid. So ichrieb 9Impbion veu Ihespini περὶ τοῦ έν "EJaxwrs uov- σείου (Athen. XIV p. 629 A). und Alfitamas nad Bergfs Vermuthung (annall. Alex. I p. 20 f.), tem id) diefe Nachweiſungen »erbanfe. Zur Wefflárung der wunderbaren mythiſchen Nachrichten, welche tert. gegeben fnb, habe ich aud) jetzt nichts Erhebliches beizutragen , nnt Gines bemerfe id. Ghloris heißt tert. eine Tochter tes Teirefias; tiefes wirb beftätigt durch bie Autorität des Peiſandros im Schol. cod Taur. 1. Eur. Phoen. 831, fowie vem Schol. Pindar. Nem. IX, 57, wo fie ebenfalls Mutter des Bes tifífymencé genannt wird, aber vom Pejeiden ; von der Gemahlin des Ne: leus wird fie tert austrüdlih unterſchieden. So gewahrt man andy bier alfo ned) tie Epuren alter Trabdition.

Dtto Jahn.

16. Zu Tacitus.

Aun. Il. 33. distinctos senatus et equitum census, non quia diversi natura, sed ut locis ordinibus dignationibu«, antistcnt et aliis quae ad requiem animi aut salnbritatem corporum parentur . . . Den Sinn ber Stelle aibt Dr. S9Ripperten. (Hall. itt.» Seit. 1847. 6. 178) ridiig au: „tie Unterſcheidung tes Genfus gefdjab eben in ter ND. „ht, tamit tie Senatoren für ibre Mühe im größern Genuß eine Gnt: »fdübigung fünten Aber eben fo richtig Bat Gronov geſehn, daß die „orte „locis, ordinibus, dignationibus“ nur turd eine Vergleichungspar⸗ „tikel eingeführt werten founten. Denn. tiefe Dinge fennten den Genato:

Zur Rritit unb Erklärung. 637

„ren ertheilt werben, ohne daB fie fid) burdj Vermögen auszeichneten.“ N. vermutbet hart und übellautend : sed ut, ut. Das Richtige jpringt in die Augen, wenn ian fid) ſerur gefchrieben denkt: es ift sed ut, sicul. u. ſ. w.

X I. 4. at causa necis ex eo quod domum suam Muesteris et Pop- paeae congressibus praebuissent. verum u. f. m. Der Bortgang der Er⸗ zaͤhlung fordert nach der Ginführung ber SBejdjulbigten eine bloße SBerbins dungspartifel, exit fpäter werben der wirflihe unb ber fcheinbare Grund ihres Todes entgegengeftellt. Lies alfo: ac causa u. f. w.

ΧΙ. 8. Sub idem tempus Mithridates, quem imperitasse Armeniis ** * Caesaris vinctum memoravi. Döderleins (rgánjung iussu ift ohne Zweifel richtig, fein mox aber ohne Spur in ben vorhergehenden Buchſta⸗ ben. Denkt màn fid) im Goder Armenufiuffuq; C. Caefarif, fo hat man das Richtige iussuque C. Caesaris.

Ib. nam inter Gotarzis pleraque saeva, qui necem fratri Arta- bano coniugique ac filio eius praeparaverat, unde melus eius in cete- ros, accivere Vardanen. Unter ben Vermuthungen Döberleins ift eine ridjtig. Das matte und ſchleppende eius uad) metus, welches ſchon Acidas lius auéfirid), entftaub aus Dittographie von meruleruf hier um [ο leich⸗ ter, weil eius fur; vorher ging. Gerade fo fieht eius eius XI 37, XIII 50, certantibus certantibus XII 29, [orent firmando ib. 68, quidem quaestoribus XIII 5.

lbid. solis Seleucensibus dominationem eius abnuentibus. in quos, ut palris sui quoque defectores ira magis quam ex usu praesenti accensus . . Döderleins Grflárung , wonad) sui das perfönlihe Würmort fein foll, bürbet bem Schriftfteller ciue. häßliche Tautologie auf. Es war ja eben (dou gejagt worden, daß bie Geleuciet den Sohn nit haben wollten. Der Grund des Soru& lag darin, daß fie ſchon von feinem Va⸗ ter abgefallen waren (VI. 42). Diejer Sinn fann abet nur burdj eine Uniftellung wt patris quoque sui in die Stelle gebracht werben, ganz wie c. 13. quoque Graecam in Graecam quoque [ῴοι vou Ripfius verbefiert worden ift, anderer Berfiellungen in beiden Handjchriften, mie I. 26 u. 65, XIII. 41. zu gefchweigen.

Ibid. 23. an parum quod Veneti et, Insubres curiam inruperint, nisi coetus alienigenarum, velut captivitas, inleratur? Selbſt wenn das Wort captivitas in couctetem Sinne vou den Schaaren Gefaugeuer gefagt werden fónnte (und es kann nicht gefagt werben), würde bier burdj den Gebanfengang ausgefchloflen werden. Nicht als Gefangener, fondern ald Sieger würden die Gallier in bie Gurie einziehen, nicht mehr Halbe bürger und wenigitens burdj flarfe Golenien tem italifchen Stamme ger nähert, wie bie Morbditaliener, fondern fremde Haufen. Das Berberbniß fühlte 9t. Heinfius; fein captae civitati ift aber falih, denn das Bürgers τεΦί hatten fie ja (don. Es iit nur von ber Gurie bie 9tebe und zu leſen: captivis. Aehnlich flebt z. B. XII 1. imperatoriis flatt imperiis, ib. 15. Syracusorum [αἱ Siracorum (val. noch XII 36 u. 43).

Ibid. quid si memoria eorum moreretur, qui Capitolio et are Romana manibus eorundem per se salis. Da immer nur von bem Schims pfe die Rede ijt, welchen Gallier den Römern zufügien, muß eorum auf jene gehen und in ben verborbenen Schlußworten ein Zeitwort fleden, wor mit bie höchite Beleidigung des Volkes bezeichnet wird. Nehmen wir nun bie ebibenten Verbeſſerungen oreretur, arce und die fdjóne Aenderung ma- Bubias deorum anf, jo bleibt nod) dem per se satis. Denft man fi dies geichrieben aus dempíefarif, unb dies wieder verídyrieben aus dem- pfiffet (ein einfaches s findet fid) auch in dem aus absumpsisser aerharı

638 Miscellen

benen adsumpsiset XII 39), iv begreift man, mie ans bem Strich über e ein i und aus dem folgenten frueretur ein f. werben fennte, wemit ber Abfchreiber einige lateiniſch ausſehende Mörter erhielt. Alſo vem Gapitel nehmen bie Gallier das ans gemachter Bente den Göttern gemidmete Gold hinfort : qui Uapitolio et arce Romana manubias deorum. dempsissent. bid. 27. atque illam audisse auspicum verba suwbisse sacriß- casse . . Mir ſcheint durch einen chen iden beſprochenen Irrthum tae erite Zeitwert wiederholt geweſen zu fein und zwar jo: audisse auspicum uerbaa ubisse sacr. intem b unt d mic üfters vermwechielt waren. Sar: aus machte ter Abfchreiber ein Mert, intem. er aus tem feígenben das s binzunahn.

Ib. 30. exin Calpurnia. .. ubi datum secrctum.... ., nupsisse Messalinam Silio exclamat, simul Cleopatram, quae idem opperiens ad- stabat. .. Da idem fid auf nichts bezieht, ift es mit Mecht ven Do: derlein und Salm (23. f. X. 1843. 6. 397.) verworfen worden. bre Aen⸗ derungen, ſewehl die Umftellung ver comperisset eter, wie Halm mill, id ober id ipsum, find aber entweter zu matt oder zu fügn. Es iſt zu lefen ibidem, nämlich in tem geheimen Jinmer des Kaiſers.

ΧΙΙ. 13. sed capta in transitu urbs Ninos, vetustissima sedes Assyriae, castellum insigne fama, quod postremo inter Darium atqae Alexaudrum praelio l'ersarum illic opes conciderant. Daß ber legte Ort nicht Nines war, haben Alle bemerft, nicht aber, tag man jchreiben muß Assyriae ac castellum.

Ib. 47. mox, quia vulgus duro imperio habitum, probra ac ver- bera intentabat. Man licit moxque, chne Noth, wenn man nur iatenta- bant. jchreibt. Der Strich über a ift, mie an unzähligen Stellen, vergeſſen.

Ib. 56. structo cis Tiberim stagno. Tas cis ijt aus vf entan: ben. Lies trans Tiberim.

lh. G5. convictam Messalinam et Silium; pares iterum accusandi causas esse; si Nero imperitaret, Britannico successore, nullum principi meritum, ac novercae insidiis domum convelli u. ſ. w. Den G'etanten des Narciſſus bat. Nipperdey E. 181 1. jehr aut nachgewieſen. Sein Ber: ſchlag, Britannico successore auszuwerfen, trifft aber eben jo wenig ta Siel wie Döderleins Gebanfe, Πε nad) Silium felgen au laſſen. Narciſſus meint, weber ihm neh tem Fürſten jei geholfen. Wie Meilalina trachte Agriyrina nach der Herrſchaft: wenn Nero felgen jelle, habe er nm Glan: dins fein. Verdienſt, ta fein àditer Sehn Das Neich verliere: bleibe aber Britanniens Nachfelaer, je werte ta& Haus zerrüttet. Demnach itt qu le: fen: si Nero imperitaret, nullum principi meritum ac Britannico succes- sore novercae insidiis n, i. m.

ΧΕΙ. 07. . . adeo turbidis imbribus ut vulgus iram deum por- tendi crediderit adversus facinus, cui plerique etiam hominum ignosce- banı.. Ofenbar ift hier ein Gegenſaß zwiſchen Göttern unt. Menſchen. Mir stellen if heraus, wenn wir Ταν gänzlich unpaflente etiam in tamen verwanteln (plerique. etui.

Ib. 26. quibusdam coalitam libertate inreverentiam co proru- pisse frementibus. cine an aequo cum patronis iure agerent. sententiam eorum consullarent, ac verberibus manus ultro intenderent, impulere vel poenam suam dissuadentes. Darüber finnteun die Vatrene fih. nicht beflagen, daß tie τελεία ος, ibre Meinung qi béren wünſchten, tie Be: leldigung mußte ın ter rase licae, werüber man fie zn Mathe zog. Sit wird Mar, wenn man aus ume das darin verichiudte Worichen ul Ber: ausfdält: wi, eine au Requo c. ῥ.τ. agerent, sent. eor. cons. Zweitens

Zur Kritil und Erklärung. 639

Hagten tie Patrone über Straflofigfeit der thätlichen Beleidigungen. Ent⸗ weder nahmen nämlich tie Klagen einen ungünfligen Ausgang, ober vie Strafe war je gering, daß tie Wteigelafienen wie zum Bohne ten Patro⸗ nen abriethen, taranf zu beitehen. Daß in impulere ein impune ftedt, hat der Verbeſſerer ter ed. Gryph. eingefchen und Döderlein gebilligt: ftatt re uel it ucd) rei uel zu jchreiben, unb tie Stelle gibt ten ſchönſten Sinn.

XILV. 7. post Seneca hactenus promptius respiceret Burrum ac- si scitarelur. Med. Gencfa hat auch feinen Einfall, aber fo Hug ift er, bag er die Cade tem Burrus zuichiebt. Alſo lied: post Seneca, hacte- nus promplus [sc. ait], respiceret Burrum ac sciscitaretur.

Ib. c. δ. atque ubi incolumem esse pernotwit, ut ad gratandum sese. expediere, donec Med. Die Leute rüfteten fid) in Wahrheit, zur Villa ter Agrippina glückwünſchend zu cilen. Lies: pernotuit, ad. Aus dem verboppelten ut wurde uit.

Ib. c. 10 fin. et luisse eam poenam conscientia, qua scelus pa- ravisset. Wer hat je aus Gewiſſen ein Verbrechen vorbereitet? Agrippina hatte vielmehr tie Strafe durch das Verbrechen verdient, weldhe fie ans Gewiſſensbiſſen fif) felbit gab. Lies: quam sc. p.

Ib. c. 12. u. 13. . . mitigata. Cunctari in oppidis Campaniae quonam modo urbem ingrederetur, an obsequium senatus, an studia plebis reperiret ansius, contra delerrimus quisque disserunt. Go [eid)t bie Nenderung cunctanti erjcheint, [ο ſchwer fann id) über den No— minativ anxius wegfemmen. Wenn man aus dem verhergehenden miti- gata ia miederhelt, [ο gibt tam cunctari cinen nicht mehr harten Ueber⸗ gang. Bal. XV. 41. u. 43.

Ib. c. 16. ... . carminum quoque studium adfectavit, contractis quibus aliqua pangendi facultas nec insignis. aetatis nali considere si- mul u. f. m. Solche Leute waren e$, welche fif) neben den Dichter bins febten tnb. ifm ?Berfe mad$en halfen. iet: ac tales uate cons. s. Pom⸗ yejus Lampuritanus (Freher) hat, wie id) ſpäter aus Lipfius jab, hier ein halbes Korn aefunden. Er lieft vati, c8 muß aber ber Ablativ fein, ber von simul abhängt.

Ib. c. 20. an tustitia augurii et decurias equitum egregium iu- dicandi munus expleturos. Beide Stände werden vertorben, jewohl bie GCetnateten, aus denen Augurn, als die Mitter, aus denen bie Richter ges nommen werten. Lies: an iusti negotia augurii augures et u. f. m.

lbid. ceterum abolitos paulatim patrios mores funditus everti per ac- citam lasciviam, ut quod usquam corrumpi el corrumpere quest, in urbe visalur etc. Mas tjt denn das Gubjeft zu quod? Tfateu, nicht Perfonen, lascivia, fremde entjlttlichente Merftellungen. Dieſe können aber nicht verderben werben, fondern um zu verberben, müjen fie verderben fein. Gacitué jditieb: ut quod usquam corrumpere queat: au den Rand ſchrieb Giner die SBarallelftelle aus Germ. c. 19. (er hätte aud) Ann. Hl. 54. εἰς tieren fónnen), die dann der folgende in ten Gert aufnahm.

Ib. c. 21. Graeci amictus, quis per cos dies plerique incesse- rant, tum exoleverant. Halm's Erklärung (Beiträge S. 21.) ift verfehlt. „Dieſe Tracht war in jener Zeit bereits außer Mode gefommen, und nur „Tür ben beſtimmten Anlap auf wenige Tage wieder gebraucht worden. „Wir willen nämlich aus Dio Cassius LX, 6., tag bicje Sitte jd)on unter „Kaifer Glautiu& aufgefommen war.” In Neapel trug Gfaubiué fid) fo, nit in Nom. Auch müßte es dann incedebant oder incesserunt heißen. Tacktus vergleicht bie von Domitian εἰπβε[εβίει Agonen mit ben ueronis ſchen und fchreibt iam exoleverunt.

640 Miscellen.

Ib. c. 22. nam quia discumbentis Neronis apud Simbruina sta- gas, cui Sublaqueum nomen est... Das her villa azégeíacez, X flar unb ven firfürà eingeicher: mas ifrzbt aber am ledueten ewe wad- lee. ($8 brauchte zur cine Züte czecsulen, cm tas zweite ui icdjc: lafen. al. HII. 73 in foro Antiochensium, qui locus . . .

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Ib. c. 26. quosque nobis ab Te animis cognoverat... 3- Borte ab rege (ut unverterker cntocebr parent, wal fürs cete c: Airibate8 tie Rede mar, Statt nobis ieie τῷ motis, wie motae mentes XL 19. unt Hist. I. 26. gebraucht viti.

Ib. c. 32. iam Oceanus cruento aspectu. sic labente aestu ὃς- manorum corporum effigies relictae ut Britanni ad spem, ita ve:eraz. ad metum trahebantur. "mmt maa nut Waltber und Deterlen Britaan unb veterani für ten G'ezitiz, ic if nur sic verterken. Taven i$ 22s 5 aus ialicher Genitructicz, ta3 ic aut et eatnanden cst iu leien: aspeczz et. Wenn ter Otean ichwell, iab er retb aus, wenn er cbbte, fat c menichliche Geitalten ü£tia.

Ib. c 37. et eques protentis hastis perfringit quod obvium c: validum erat, ceteri terga praebuere. Dilficili effugium, quia cii:cz- iecta vebicula saepserant abıtus. et miles εἰς. &xuz man ameitı.z. 2:5 ο gang richtig im Gcter ſtebt und nur der ledit Schreibfebier τη Ui. e elf. sc. fuit zu äntera id

Ib. c. 33. decernite Hercule inpunitatem . ut quem dignitas sc4 defendat. cui praefecius urbis non prout? Der Gedanke in Bar. i ter Mbichreiker dre. indem er em u Cpu ned P Pbrut un. we, 3 MIL 9. c z:t q werwebieite. vii: quae praefectis.

Ib. c. 5S. effugeret segnem mortem. otium suffugium. ὃς :.z: gige Rettung Eiete ter Wutant, πει. Plartas zuerũ ın der Lll feute jammelc. Sräter fenzte viehedi Certale gereanen werten. c2 αἶ[ο, intem m wieterkelt mic: motum suffugium. *;

Ib. c. 39. cuius aspectu. tipsa principis verba referam .:.:- inquit, „Nero... .- et posito melu nuptias Poppaeae malurare z4- rat. Were halte ten Nan feine (Wucebre zu büuratben, weaen τες 30: ver £ulla ust Rubellizs Viertue mänen. Seh πώ Feiteit αἱαι.Εῖ, ct er ta4 Meriiumse zachichelen 3 alie. ein Setanfeteden, welder ted Uu ousdyridr on! zähluna einleitfet. Die Werte werten Gerner mut ten beiten cgi Nero vzt et einige Xe7zidfct zehakt baten. Leſen wir aso car. quit, Neronem moralus est, εἰ. is krareiten wir, mie nemoras >: nero. est werner εἰ verifintez foe.

Ib. c 60. his quanquam Nero paenitentia flagitii coniuge τε- vocavit Üctaviam. Mehr turh das σι πείτε a4 tud Ἆτι cm gen rut er Ne aurud. vuà alt: his Nero quam p. |. Ἀειῖς.ιι: is andgelancıen magis (obo Reètt: Fet 3e bier quanquam für qeaz. t quam iir quanquam XVI. 19. serihriche::.

Ib. c. n1 . itur etiam in principis laudes repetitum venera: : se. iamqne etc. Te; sua inr Verben akt aud bier famroiilli indem er venerant τος jam τετ, zur bitte er dum anamredel 5:Lí- einen A.ridritt in ter τε τοσο Sal, welcker repetitum ald ti ὅ--

* et [E] ir κα ^ id

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Üben erii iche tb. Tas idez Herarich motum [cien weite.” Bet: lider Nachtrag.)

Zur Kritik und Erflärung. 641

pinum. cerfaunte. Xieft man. igitur etiam principis laudes repetitum νε- nerant. iamque, jo ijt bie Smentation fertig. *)

XV. 16. maesti manipuli ac vicem commilitonum miserantes ne lacrimis quidem temperare. vix prae fletu usurpata consolutatio. deces- serat certamen virtutis et ambitio gloriae, felicium hominum affectus: sola misericordia valebat et apud minores magis. Ducum u. f. w. Die Stelle iſt ſchrecklich weitſchweifig, die misericordia fam ja jdjon vov; fie iit (dici ausgetrüdt, denn wenn minores Miedere im Gegenfaß zu ben Belbherru bebenutet, begreiit das Wert ja aud) bie Offiziere in fid), während ted) bles tie Kameraden bedauert werden; ſie iit. mit einem unangenehmen ige minores magis behaftet; ijt endlich burdjaus matt nub überflüffig, tenu daß tie Gelbaten ihre Kameraden mehr betauerten als bie Feldherrn, verstand fid) ven jelbit: das Gegentheil hätte allein erwähnt zu wers ten verdient. Wie ürtere, drängt vielmehr der Fräftigite Gebanfe fid) ane (Ente und an den Schluß: sola misericordia valebat apud minores Magis. Bon ten Magiern, bie der Römer halb (deut, halb verachtet, find fie δε, fiegt werten. Tiridates aber (XV. 24) wur [ο gut Magier wie Vologe⸗ fas uud alle perfijden Könige (Cic. Div. I. 31.).

Ib. c. 50 fin. hic occasio solitudinis, ibi ipsa frequentia tanti decoris testis pulcherrimum animum exstimulaverant. Den Schreiber hat tie Endung von animum verführt. Lies: pulcherrima.

Ib. ο. 51. is... . spem dedit posse impelli et plures conci- liare. Die ver(djránfteu. Infinitive fcheinen mir tod) zu Bart: befier wohl ut conciliaret.

ib. ergo Epicharis plura; et omnia scelera principis orditur. ne- que senalui quod manere. sed provisum etc. ied: neque esse inmo- ium quod maneret, Vom Prüjens geht die Erzählung gleih im folgenden ind Präteritum über, aljo wehl auch Diet.

Ib. c. 52. Was foll denn tus operam nad) daturis, was felbft der fhüchterne Orelli einfhiebt? Das Objekt ijt ja imperium.

XVI. c. 21. eaque offensio altius penetrabat, quia idem Thra- sea Patavii, unde ortus erat, luclis cetastis a Troiano Antenone institu- tis habitu tragico cecinerat. Daß man irgentwo in Italien bloße Fauſt⸗ fümpfe gefeiert babe, iit eben fo unwahrfcheinlich, als daß biefe ludi cestici oder caestali geheißen und den unterfcheitenden Namen auch nad) Einfühe rung muſiſcher Wettkämpfe behalten hätten. Vielmehr erhellt aus ver VBergleihung mit den Suecnalien Neres (XIV. 15.), daß fie wefentlid) Ge: fünges: und Feierfpiele waren, medien aud) Wagenreuneu, Qauftfámpie und andere Beluitigungen hinzufenmen. (56 waren alſo griechiſche Spiele, Mettfürnpfe ter Githaröden, uut in dem verborbenen Beiwort muß diefe Bezeichnung ihrer Aehnlichkeit mit den von Nero in Nom gefeierten iteden. Mir gewinnen fie, wenn wir and) bier annehmen, was jehr oft in unferen Ceder geichehen iit, taB eine Silbe (gre) fehlt, nnd fhreiben ludis Grae- cae arlis. Aug graecaearrif fennte eben fo gut cerafzil werten, wie Hist. I. 43. custodi et a aus custodiae. Ueber tie Nenderung von s in r vgl. tie Beiſpiele bei Heräus, Stud. crit. in Medd. codd. p. 125, über den Gleuiti» 3. 3. alii eiusdem artis Ann. 1. 73. Daß enblid) griechiiche Spiele auf ten. Trojaner Antener zurückgeführt werten, bedarf wohl gar feiner Rechtfertigung für biejenigez " welche willen wie viel Griechifches an

*) Mach einer dunfeln Erinnerung iit mir, alá wenn fo ober ähnlich emendirt depen mir bieje Stelle vor längerer Zeit einmal mitgetheilt hätte.

Stef. f. 99. 8. 8. VI. 41

642 Miscellen

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