START

V -.■ «

MICROFILMED 2006

by

Archival Microfilming Services

for

The Leo Baeck Institute

1 5 West 1 6th Street New York, NY 10011-6301

No reproductions may be made without express written permission!

NOTICE

WARNING CONCERN ING COPYRIGHT RESTRICTIONS

The Copyright law of the United States (Title 17, United States Code) governs the making of photocopies or other reproduc- tions of copyrighted material.

Under certain conditions specified in the law, libraries and archives are authorized to furnish a photocopy or other reproduc- tion. One of these specified conditions is that the photocopy or reproduction is not to be "used for any purpose other than private study, scholarship, or research." If a user makes a request for, or later uses, a photocopy or reproduction for purposes in excess of "fair use," that user may be liable for Copyright infringement.

This Institution reserves the right to refuse to accept a copying order if, in its judgment, fulfillmeht of the order would involve violation of Copyright law.

LEO BAECK E^STITUTE

ARCHIVES

PAPERS OF ROBERT

RAPHAEL GEIS

(1906-1922

AR 7263

MICROFILMED 2006

BY: ARCHIVAL MICROFILMING SERVICES

1133 Dixwell Avenue Hamden, CT 06514

for

The Leo Baeck Institute

1 5 West 1 6th Street New York, NY 10011-6301

Film Size;

T?;i

35mm X 30.5m dOOft)

PET-125

PROOUa

J HR-20

Filming Position: ^ Reduction Ratio: i 1 IX Date Filming Began:, '^.(,-o<p Technician: aa-w

«rnaiM develop befohe entwickeln bis

OEVELOPPER AVANT REVELAR ANTES DE

FEB.2008

%*mi EMNÜ fcMNR

N" Oe LEMULSION No DE EMULSION

243-09

BOX FOLDER 1/83

BOX FOLDER i/146

\

IMAGE EVALUATION TEST TARGET (MT-3)

1.0

i.i

1.25

14.

1 2.8

IM 1b

1^

1^

lää

Itt

HIku

|4^

1.4

150mm

.//

2.5 2.2

2.0

1.8

1.6

J iIPPUED IMUGE

= 1653 E. miN STREET

r-^ ROCHESTER. NY 14609

j5 TEL C716 3 482-0500

= FPX C716D 288-5989

Precision ir/l40E Products A Services

BOX

CONTINUED

A 2 J2es.

'/^I

Tzr,^

r7

^

At: xz. <-_, -j, 2_ r::^ i_i^ ^

i^^ri

Dr. Leo Baerwald

1372 riverside orive

new york 93. n. y.

waosworth 7-s34s

Lieber Herr Kollege Gels,

31. Oktober I963

O

empfangen Sie meinen besten Dank fuer Ihre freundlichen Glueckwuensche ; es ist sehr nett von Ihnen, dass Sie mich fuer Jiuenger halten wollten; das steht in wohltuendem Gegensatz zu dem Kollegen Neu- feld, der mich in einem, ich moecßte sagen, Sammel- nachruf axjif )( Oktogenarlen-Kollegen um ca. 3/)|. Jahre aelter raachen wollte. Auch mein frueherer Schueler Peitz Bloch hat .dch schon in der Pessach-Nummer sei- nes Blattes ueber die 80 hinueber stolpern lassen. Seinen im uebrigen sehr nett geschriebenen Artikel aber habe ich erst Mon.T.te spaeter von jeniand Anaerem zugesandt bekoraraen.

Ich hnette mich gefreut, etvms Jiehr von Ihnen , Ihrer Arbeit , Ihrer Familie u.s.w. zu hoeren. Wer ist es, der Ihnen gelegentlich von mir erz^ehlt ^?- ich hoffe, einigermassen Gutes.

Ein eigenartiges Zusammentreffen ist es, dass ich soeben ein -3riefchen an Prau Elisabeth Kitzinger geschrieben habe, die etwas von mir wissen wollte. Ich habe sie vor ca. 1 Jahr einmal kurz in Washington besucht, als ich meinen Sohn una seine Prau nach W, gefuehrt habe, um ihnen die Hauptstadt unseres Landes zu zeigen. Meine Kinder habe ich an- laesslich des 50 .Geburtstages ire ines Sohnes zu einem Besuch hier eingeladen. Ich selber fahre gewoehnlich jedes 2. Jahr nach Europa, um Ernst und seine Familie zu sehen, er hat jetzt 3 Kinder von ca.9-lli Jahren. Meine Tc c :ter dagegen ,aie hier verheiratet ist, hat eine Tochter von 6 Jahren.

Nun hoffe ich, dass Sie mich auch ueber Ihre Familie etwas informieren; ueber Enkel- kinder worden Sie mir wohl erst in einigen Jahren etwas zu erzaehlen h-hen.

Ihre guten Wuens che erwidere ich fuer Sie und Ihre Familie und bin,

mit den besten Gruessen Ihr

Ürüu,^*ns^

RABBf DR. LEO BAERWALD

1372 RIVERSiDC DRIVE

NEW YORK 33. N. Y.

WAdsworth 7-3345

Selir geelirter Herr Kollege

May 12, 154?

)

o

Ich schaeme niicli sehr, dass ich. xiiren freundlichen

Brief erst nach so lar-ger Zeit heantTJorte, üie

werden mir glauben, dasß icli ein gehaeuftes Mass

von Arbeit habe^ und dass insbesoi-dere meine xiorrespondenz einep sclir^cken erregenden Umfang

angenoin^:'»en hit, 'i'rotzdem ist es imentschiüdbar, dass ich ilire freundlichen Zeilen so l^nge unbe- antT7ortet gelassen habe, und ich muss ihre guetige Nachsicht in iunspruch nehmen*

Zunaechst gratuliere ich ihnen herzlichst zur üebernalime Ihr3r Stellung iL Zuerich» ü;s ist sci^on

ein Vergnuegen , in Zuerich zu leben, ich bin iiimier besonders gern in dieser 3tadt gewe en, die e±i e

so

grosso Menge von Schoenheiten "und Vorzuegen in sich vereinigt. Man hx.t mir allerdings gesagt, dass das Leben dort nicht ganz so schoen sei wie die ötadt und Umgebung, nie juedische Bevoelkerung ist ^wahrscheinlich eirijzieml icher iiischmaschjund der Kern, die üein-schTreizer Juden, sind wai^rsche^nlich nicht die an£^;enelimsten .Lilemox.te unserer ülaubens- gei-ossen» .Hoffentlich hr.ben bie ai:gene?LTine üirfahiui^gen ich mierde mich freuen, darueber von ihnen zu hoeren. Haben oie mit .ur. Taubes zu tun v 'Jas ist er fuer ein kann, Txie kommen Sie mit Ihm a& ? Von i:eu hoere ich, dass er wieder v^rheij^^atet sdL., ist seine Stinu^ie noch so schoen wie ^frueher V Seine Manieren \ind sein Charaicter werden sich wolil nicht wesentlich geaendert habQx , i\icht ihr., woiu aber seine geschiedene ixau if'annie, enn öie sie sehen, bitte ich herzlich von mir zu gruessen. ich dedSD liaeufig an sie und iioffe, dass es ihr bald g'^lin^t, iiirer Tochter nachzukommen, die, wie ich loere, be.reits in i'alestiiia ist.

um endlich auf den mVialt Ilire . Briefes zu korx^.a. : Ich vj-eiss nicht, was die Aeusseruiig des Herrn f"uer einen Sinn hat. ich weni£-:stei s fuehle mich in keiner .jeise durch diese Aeusserung bet3x>ffen, .^enn Herr A. so gut ueber die vorgaenge von 1938 i^d 19^ unterrichtet ist, so haette er auch wissen koeni.en, äass ich , als ich 1938 aus Daclmu nach haiise kam, ein permit fuer Jijngland vorfand, ich habe dieses permit fu.r Monate nicht ausgenutzt, nicht nur, weil

/•

ich nicht von der ü-emeinde weggelien Y/ollte, ehe ein ü;rsatz fler mich da war, sondern weil ich den bedanken immer weiter hinausschob, bis die verhaeltnisse in der Gemeinde immer xinleidl icher irrurden, bie wisser vielleicht, dass Jseiamayer kaum mehr etwas zu sa^en hatte, s ndern fast nur noch der Mann, der die verbindurig mit der Gfostapo fuehrte. Es wexre all^rdin^s fuer mich beinahe zu spaet gewarrden wegzugehen, jbinglai.d, wo damals meine beiden i\.inder weiren, war mir seit dem liXiegsausbruch 1939 versclilossen und icn bin erst im Maerz 194U von Muenchen weggegangen, ich glaub nicht, dass man mir eine m.gebuehrliche jijile zum vorv/urf machen kann, in wieweit Herr A, eix en meiner üollegen, der schon im : ovembor 19(58 w;^ggegangen ist od-r einen ai deren, der Anfang 1939 iviuenchen verliess, mit seir^^r Aeusseruig gemeint hat, weiss ich nicht.

>

jHjs ist mir auch ziemlich gleichguelti

O"

>

ich stehe mit i.iuenchei- , An^ehoerigen der alten Cremeinde und -in er neihe von j?re\iiiden auch aus anderen Lagern^ in reger r^orrespondenz. viele üAUCLchoner au:^ aLler jelt lassen gelegentlich oder regelmaessig von sich hoeren, und da ich gerne die verb-.ndui:ig aufrecht erlialte, i.^'b'^ es viel zu schreiben

Bei Martha .Laaarus sehe ich ihre Briefe und bin demnach, v/enigstens obeqj'flaeclxlich, ueber ihre 'i'aetigkeit und Ihr Ergehen informi,art. Martha L. hat sich gut hier eingelebt« Sie kommt mit einer grossen ZahJL von Frankfurtern zusammen und plaetschert vergnuegt in alten Frankfurter Fahr- wassem. Ilanna , die,v.le Sie ja wissen, durch das Iiind viel Sorge hat, ist selir tapfer und aufreciL 77ir ko./iiiien so oft es uns moeglich ist, mit ihr und ihrem Mann zusajirnen. Manchmal vergeljen aber V/ochen, dass man sich sieht. ^

»

Ich wuerde mich freuen von Ihnen zu hoeren und bin mit den besten Grue^sen, auch im K-amen meiner Frau und meiner Tochter^

DR. LEO BAERWALD

RABBINER

MÖNCHEN 2 SW, HaydnstraBe 10

f^'^^ Jl

T»l«fon 510 71

o

BifM**M, dt/tt^ fCJU«**Z" ^»^"f^ '•>-* -^7^

«^S^M'^tM^ /##4M4fM /M4>»#^ 4Wv /kf^tH^t^NM. ^

X^XIma JcC%i4^i^ , ^^iM^M/#>M<M^

a; ^^y*<f, /C' *^ *^ A*

Ä^ ^<

/

'(^»t^i^l '^

4<^ /M«»/ Xf ^

o

x/

Mh^90^U^ 4c^^M^<>»nA«4

jfün^ JLiaJ^^ A^f*i^4^f<M^ ''/^ /^ ^^^^

/H^ WUiT^

«^-ÄfiM^/^fÄ,"^^ ff

&->4r^7Är'Tr«S5f ^*.T-»/y

>^

WÜ*9«^*>^

£«>J, ?-^

//J^.

^I^.

>(;»?*:^-. - .. ,*« ■■■>■

^4U--'/!-'*-

r.A'Ifcfart»«-»»''—

^•^^ H»A**, tHM^^ ^ ^ .,^ fi^JU^ ^ ^ 4U^

4N*7.fr^,^ '^^•*»->*^ >4*<-^ i^.,«^; -p-^. <:, o

^4,

l

)

i»M

l

LEHRPLAN FÜR DEN REUGIONSUHTERRICHT M DEN MOTTCHENER VOLKS-

Volksschulen,

UND MITTBLSCHÜIBB»

a) Raliglonslehre,

Ulttolsohalen«

Pesttage^SablDathiMonate»

10 Gebote, Pflicht enlehren» 10 Grehote, Glauh anale hren. Sahhath und Feste^Festgeliäaohe Grehete, Q-ehafbuch» Pfliohtenlehre«

Grlaubenslehr e , Bfbelkande #

UT

VII.

I, -IV. =V. -VIII. der Volksschulen, Ceremonlalgesetze, Feste* Gresamtüber Dllok, Insbesondere der Grlauhenslehre mit apolo- getisohen Hinweisen« Ethik.

VIII.-IX.Religionsphilosophisohe Begründung der Glaubenslehre mit apologetischen und ver- gleichenden religionsgesohicht liehen Ausblicken«

Der Unterricht lebnt sich in den unteren Klagsen ganz, in den mittleren nach Möglichkeit an das Pensum vek Greschichta- und Heoräische# HfiJu»* -

gtrtit an«

b) Geschichte

17. 7o

VI. VII

IV.

I^ II «Ausgewählte Erzählungen bis zum

Tode Josefs« III« Scbipfungsgesohichte und Patriar-

ohengeschichte .Moses bis zum

Aus ZUR aus Ägypten.

Moses(;Forts.y, Josua«

Richter bis Salomo.

miLt^befflondet^^r •4#fi5ibellesen||

Fortbild ungsschule *• ^^^'^j^

"TI Bis Ende des Mi 1 1 elalt er s « "^fe'SL II. ca« 500 bis Gegenwart, haupts« Juden in Deutschlax)^«

^•

VI. VII.

/ßosea (Wiederholtmg). Richter

bis Saistls Tod. A./:.>j>.

fiav4d bis Untergang Israels«

Reich Juda bis Untergang des

2. Tempels (n.Miller).

Synhadrion (n.Kay8erling)bi6

Untergang des Gaonats« .

Juden in Suropa bis 1500. ^M^^^ yTlöOO bis Gegenwart« '----'r--rr—^^^

^'

-IX. Wiederholung und eingehen- de Betrachtung wichtiger Ge- schieht sfragen«

Volksschule.

xl« Lesen, Fibel.

III« IV. Vorstufe zum Gebetbuoh(fie**-

Abend-Gebeten. VI. Sabbathgebete« VII« Festtagsgebete« VIII«Rosch Haschono- und Jörn Kipur-

Grebete«

FDrtbildunAsachule« Psalfmen (Auswahl)« II« Sprüche der Väter (Auswahl)«

c) Hebräisch.

I*

II«

Sch*ma, Idf Gebet, Teile des

Tisch- und Nachgebets« Freitag-Ahendgebete, Teile de» Morgen- und Tiöuigeuetä«

IXI. Sabbathgebete«

XV. Festtagsgebete«

V. Rosch Haschono- und Jom Kipur- Q^bete«

VI. Psalaen und Spräche der Vä- ter (Auswahl)

VII. Psalmen und Sprüche der Vä- ter (Brweit er ung der Auswahl)«

VIII.IX.Bibellektüz)^(bes«Pro|üiate9

Hieb).

Pentateuch nach Mi^ßgabe deB Erreichbaren, möglichst im Anschluß an den üb- rigen Lehrstoff«

ß

«»«

H^UtTy^ ^Jti^ A^i^ ^ fSTÜ

^ ;>Zj^ i/f^

-01: =T

^A?/i/tv <eu r^L.

//

/4'5i

^/*^->1bt^^c*tra ^ Ff^iTi

DR. FRITZ RAMBERGER

BKRLINCHARLOTTENBÜRG , 31 , 5 '52 0£BNBUHOSTR. 24

o

Lieber Herr Geis,

v/-as für grosse und unmögliche Dinge verlan- gen Sie:das Leben meistern !und das heute, Heute kann man nur dies tun: zusehen, dass man nicht ganz zertreten wird, sich wehren,v/enn man zu sehr gestupst v/ird, achtgeben, das

s

man einmal und dann v/enigstens ein grösseres Stück von dem kleinen Zipfel erv/ischt ,der von den schönen Dingen an einem vorbeigezogen wird."Jei allem v/as glänzend aussieht, denken, da schaut man nicht dahinter, und sich ad oculos demonstrie- ren lassen, dass es der l.ehrzahl der anderen viel schlimmer ergeht, dazu brauchen wir heute keine Anleitung. Aber Ileister sein wollen, wo heute die meisten nicht einmal zum Lehrlingsdasein zugelassen werden, im kleinen Geldver- ^ dienensberuf und im grossen Lebensberuf ,V7o man gewöhnlich zuza/ilt -quelles pretentions,monsieur !

In harmlosen J?ällen rebrauchen Sie Terminologie , in schlim- meren Ironie. Die haben Sie doch .Die trägt besser als ein S cliw i jTimgü r t e 1 .

DK. FRITZ BAMBEK(^KR

BERLIN CHARLOTTENBURG , 21 , 5 o2

DERNBUROSTR. 24

Lieber Herr Geis,

was für grosse und unmögliche Dinge verlan- gen 3ie:das Leben meistern !und das heute. Heute kann man nur dies tun:zusehen,dass man nicht ganz zertreten wird, sich wehren, wenn man zu sehr gestupst wird, achtgeben, das s man einmal und dann wenigstens ein grösseres Stück von dem kleinen Zipfel erwischt, der von den schönen Dingen an einem vorbeigezogen wird. Bei allem v;as glänzend aussieht, denken, da schaut man nicht dahinter, und sich ad oculos demonstrie- ren lassen, dass es der I.ehrzahl der anderen viel schlimmer ergeht, dazu brauchen wir heute keine Anleitung. Aber Heister sein wollen, wo heute die meisten nicht eininal zum Lehrlingsdasein zugelassen werden, im kleinen Geldver- ^ dienensberuf und im grossen Lebensberuf ,wo man gewöhnlich

- _ _^.. 1

i:«u^ö,jij.o -4ucj.j.t:b jji'c; ütsn oiüHö ,i;ionbiöUi*i In harmlosen Fällen -ebrauchen Sie Terminologie , in schlim- meren Ironie. Die haben Sie doch .Die trägt besser als ein

Schwimmer tel.

Und Ihr Beruf ?3ie haben den Starnberger See, das Hof bräuhaus (auch dieses, jawohl, inclusive Japanischem Turm), die Biblio- thek,das Preysing-Palais, Thomas Iiann zum Mitbürger und die schönsten Barockkirchen zum Aussuchen, Burghausen und Salzburg auf Sonntagskarten - das alles ist mit den paar Juden nicht zu teuer bezahlt, Ist ihnen trotz solcher Deduktion ab und zu zu übel, dann lesen Sie die l^^ranzasen des 13. Jahrhunderts. Das muss helfen. Sie finden dort alle Argumente zum Lächeln, Auf- lachen und Verlachen.

Dies ist die Rezeptur für die r:anz schlimmen Zustände. Aber- im ICrhst gersprochen-Sie finden doch sicher unter den Kindern und jungen 'Menschen, mit denen Sie zu tun haben, einige, um die sich zu kümmern, Ihnen Vergnügen machen muss. Sagen Sie nicht Hein !Ich weiss von Ucko und habe das selbst mit angesehen, was der an reinem Vergnügen und an /jiregung aus seinen Schü- lern herausholt.

Also so dürfen Sie nie mehr zeichnen, wie das letztemal.Denn noch einmal :Sie sitzen in einer schönen Stadt und haben ja doch eine selbständige Stellung. Das bischen Schikane, das man Ihnen antun kann, wird garnicht rechnen,wenn Sie denken, dass es Ton engstirnigen Bürokraten und dummen J^ifcrsüchtlingen kom^nt. Aber ich denke, diese Philippika wird gegenstandslos geworden sein,weil seit Ihrem Brief viel Zeit ins Land Bayern geßsiigen

ist. Sie sehen ich hänge im Unterschied zu einigen rabbi-

nischen Zeitr:enossen noch den liberalen Ueberzeugungen

an und glaube an Höherentwiclclung und Vernünftigwerden der

l^enschheit -auch in otimniungen.

Dass ich Ihnen aber so lange nicht geantwortet habe, hat

nicht solch tiefgegründete Meinungen zur Ursache .auch keine /isch

Pädagogen Absichten - ich bin nur vor lauter Zores nicht dazu gekomr,ien:in den nächsten Wochen muss ich mich zu irgend wel- chen radikalen IHlnt Schlüssen entschlies:5en,ich weis? leider nur noch nicht zu welchen.

Die Schopenhauerausgabe hat IJc.ll,- gekostet plus 15;^:macht l^Ik. 1^65. -Bei Büchern denke ich imraer an Sie, aber es ist noch nichts rechtes vorgekoiru^.en.Es wird weitergedacht. Schreiben Sie mir bald wieder :ob Sie schon an den Tegernsee gehen und wie es Ihnen v/irklich geht und wie es Ihnen zu Hu-

te ist.

Ivlit herzlichen Grüssen

Ihr

^^H<\yk UUMaM^^

Uebersendung des Betrags mir am an^xenelimsten durch Postscheck lie^t bei.

A^ J2C?.

/\-Z2)

'(f^

Ib.

Ax ^^^^TVs

%^-^ji V/V

\9\2']

w

71bfen6et:

tDe^norf:

6troße, f)ouenuininer,

6»bäuöetef 1, 6to<fa>erf

Veraiss nicnfSti

^ergfss nicfifStr^ssfl und Hausnummer

anzugeben.

CttoßC/ Hausnummer, 6ebfiudetcfl, 6to<ftDecf

<^-)

mm

<MJiu

Hilft tl«^

(-Af.^xZ/oX^^

J>-/tA-t !

I

yt. (/7t?L^^^^^

/

7lbfcn6er:

y^oI)nort: .

t\^ Straße, f)au8num(nec,

J

Vergiss nicht Strasse

und Hausnummer

anzugeben.

'tr^ySr-..

Oyft^J'

Straße, £)0U9numnitr/ eebfiudctcfl, eto<ftDerf

-/L. /^

/jJ^'^OutÜ^ ,

?2ß '/k

/M/ ^'^* . rn - 'St^y- ^\^AJ\

^b^^X

^/fPivm^ ^os

CöL L .

ITT. /}

)

*^^\ l'^•^^

UUm^^JL^^i^rr

^ys-', -.K^.«Ä /St^,^ TN'^lj;) ü^,.^ ^ ^v-v ,,.^ .-.y, .r.^^^s^'Z^ ^^^

^-^

J(^

^tt\l -^^ /p^

^ A^a^ u^ 11^ ,,,^

'^^C/^^^^^Cvwtc^

«<^^ süLLu^

„DIE MEISTER" Nr IF'Michelangelo (1475— 15«4). Der Prophet Ileremias iJom, Fresken der Sixtinischen Kapelle.

TTMichelanaelo (1475-1S.4. ^^ ^ ^^^^^ U^y^L^ UA^.^ Cd

--^«.OL^ <i4<^ pi/U^ U^/\ yicuc ÄLccc* yl^ h^M t^ t) "h^ :

cUu/<^4^^ U)o^ ^ e^OUM

z

^^»^ ->«'«^»«v «^^^i-w *r^^ yiy. ^ '^'^ /»iy

»•»*^Äe^:4»^ /^<»-»»0>/; ^^»'r/^^*m* ^ /i^

^ **• y»v*^ ^yJM^ >^Wi|^ -- - -<-' :4^ rft^^^ iW» Ä^

-7 / y-"-"^

7f

1

4

'/o

^outv ?."yi-^b-i.

/

C'

C\\

ü IT/i.

A

-?

O ,' 1

A\k\

"^ A^c^T"^ \

Kfro-^c.

I'^^^ ^^^4^

n

Rabbiner l>r.R.ueis

Haifia^GdalaB/Balea'tlft^ci 43,Akibastreet ;i5,]!abayith Ka^aciol.

4^ uU^ ^^-^

'Paifa/ö-l:i^4ö.

*';

: t

: !

I I

Sehr geehrter Herr Prof essor, sei to'em ich Ihre Schilderung über das Deutsch- land nach iieeridii^un^^ des Krieges gelesen habe ,überle(je ich mir, ob icli Sie m. mit einem -^rief belästigen darf .V/enn ich meine ITeirimun-^' überv/inde , so nur rei^/ ich glaube, dass schliesslich aus Persönlichstem Ueberpersönliches hervor- gehen kann -unc muss.Ich war von 193^. bis 1939 als deutscher Habbiner täti(j, zuerst als Ju^jendrabbiner in rLinchen,oann als Stadtrabbiner in Mann- heim,endlich als Lances rabbiner in Kassel., eine Amtszeit fiel also fast ausschliesslich in die Zeit cies Hitlerre jimes/Vir Rabbiner hatten es in unserer i'»jntsf ührun^: zv-'eifelsohne leichter als unsere irolle^^^en von der '"^.e- kenntniskirche, zumeist kümiierte man sich nicht um unsere StellunfT:na}ime zur deutschen Politik. Ich bin oarum aucli erst 1338 in's I'onzeif rationsla- ^!;er (gekommen, ui i nach meiner J'rellasrunj aus Teutschland ausje wiesen zu v;erden.Ich ^i^^J nacli Paläs tina.'Välirend meiner TMti^jkeit im Leutscliland Hitler's tru^j; micii die IIeberzeu^un(;j,Gass der i^ationalsozialismus eine einhiali^-e hrankiiei tsersclieinun^* ist. Hier, in Palästina aber habe ich ein- sehen muSoen,(iass selbst Juaen-I'auptopfer docli -vom x'^arcliisDius ctn^^je steckt ^' ^roen können/«Vas für (ias deutsciie Vplk cer Versailler '"ertrag v;ar,fär uxe liudenheit i^al?i's tina* s ist es das ^*eißsbuch der en disclien Re^^ierun,^'. \7as ich zuerst bei den -deutschen, Ciann ])ei oen ^^ucen sah, es ist eine Zeit- erkrankun,_; von unvorstellbarem Xusmasc .I^en Sciiulcsoruch /;e/;en dap deutsche Volk als Gesamtheit konnte icli flc'.nacli nicht nie^ir auf recliterlial ten. Ich möchte iieui^e bezv/uif eln,oass ir,;^endeir: europnipches '''ol;- virklich und v.'ahriiaft iriun J^i\ das '/ift des •«•^ationalir mu^^ ist,v.^erin die nationale Situation ein V-^esinnen cuif die ;';eisti,;en ^üter aer iw.^tion Verlan ^';i;e . l^aiuit entschulci^e ich nichts; icii bem'ÜKi mich nur zu verstehen, zu ver- zeilien una aus !:it-ieicen (.\Q.Vi V^e^^j aus C'.i^.v ^erirjuri^; ^-li tzu jehen. Ich h^tbe in meineia ''"mt zu vielen -^-alen an (\k.:x\ pJ oiibie rten Sfir^en v^n f-Z. opfern •^standen, ich wur in (<en ^efr.ini^:niBsen \\rX\ Zuchtliriusern bei schulclos

^/erurteilten, in Irrenhiiasern bei vaiin sinnig.;; 'ieworcent: n.I'ieine Schwerter ist rait iiiror '^''amilie i.J.194^: aus -^^aris versohle j;»i't \^'or(ien,ich habe nie mehr von ihr ^jehört.Ich weiss v/as ein K-Z. ist, wenn ich die Gaskammern auch nicht melir (<;esehen habe. Und dennoch, ich kann nicht blassen. ^^er sehen- ij.^n Xu^es durch aiese Zeit ^e^an^en ist, hat eine neue ^^ealität von 'f^clt und Llensch erfahren, ::>ie ist fürchterlich, so fürchterlich, dass es nur noch

eine Reaktion ^jeben Kann -^i'Jr barme n.ii.is die ..u^xu oaulOh loi i'rogressive ^ I idaiem in London unter der Leitun^j von The hon.Iil: r.ronta^-u ^ len aui- rt)rc.bibe nci.cn -^eutschl . zurückzukeliren, um mit dem '.Viede rauf bau jüd. Gemein-

«•ii'* t%** Ära« •\ * * •«> «^ •!

de (le es sc

6 Monaten iiat aie W)rlo Union ole

m 1 c h

I

I

Unc cunn uzcIl eine persönlichere ^'rii[^:huhe Ua.as/Hciclell)or^j v/iec)er;;;e sehen? Ki t vorzü^^l j^Qh:; terj-^OQhachtun/j;

eil CK' .^ . •i'-^ ■i':niJLüii.-J, n Sie r(ieii3<5nitfreund atadtpfÄDrer

Ilir err-:e bener

Ut^

njija.:

j ./t;

ij. i

'XJ

i^.\i i.ii..4a L/i'

'Ji< i

O.-«

-iio3i;;u-I w;j lodü ^fti;1^.M:>Iliio^ üia'I ao i .tio..iX'.ici ,*ior:ao ict^'I '.ri^-i i üJ'Ciiüj;,, 'liieici

3

ÖI^ J

ioi iK^.itm lioi ü^jOl'iodiJ, ^<ii5 i n

r, '.

i)r

t3

p. j^:.fil'T/i f; ^i) r.fiL'. i.biii).v<~ xiL>^iii Dfiul

ij^Y 'fL'it c

•iOiiiJii.

jj '.

19a;

aijj

f '

j,) f\ i^~i

eci;e.[

' >

iN

OV' "1

.k)I

< ' f

Djfii

<i

-fin>3M ni •r':ri!.'jdi:'xJ b.ij'c? nLt^ nit.i-iü.i{yii;;a>j. : 11 c '.torilvir^j/T: .jii

•;nu- iUi.^r/l' riOiif)

vt^./t üJjl.-i loi'l J .£o:-.aJrfrA oaie ..['1

'i iti lailliiCi^T^iy 'jn.:r.I ril-i AlOXlba^;.Ilii'3ji

11 1

> 11 >^.ljj.{ it^ii irfd.

3.1

.. ;■

'li-i

asfij.t' *rt T'jI-) l'f ^i^»') J 1 .^

0 ii.f. iioil/:}'::oil:iofu"}i.jj'i

D^ •(;)!) aov ;itr f^Iio'I e.i^ji^uui al^^ •lLe^Jt(Ji^L iMt:icv.l3'l.r -o v^: ^nu'crii^'iLJiM 'lüTSöi'^iJ

fifTti'.uir'^ifiM I^v^r

»-.(

'.T ü

ni iiiJü

jjioiif iioln ha^m t^^'iorüui^'i ini^miiii i^'Aoi'iA^/ia^iUV^Ä

-..JljMjoi:^

» ' i

O^^iiC',

l

.■^ 5" n

PI cl

>^»'t

;{fnj

.ij

u

v%

li'J

.•:)v8j>i,u iMf.^x

r '

bfli3l::t;

,a

i'i.L J t .-.

'-'t,

iV IV V

i J .h'

r '■

T fji,

UJ

'i».-i

.1:

.tief oI

f. Ji '■■ <" i ir).!"oaJi.[t;>j) ii

I *i'

«

r 'i-f

•rjfn..r D'M

! f )

\it)TC}I

'(' *

Ji

1 1:

y

toiiü:

>ii

I J J

:)aj'

ijiu'ü t liix:.'0

J;.> !

lOXj,ii/t

i>>o.' ,riii:.a3:<:i9cfc

TT

no

)i:;-i

{ X

rf LtR p,I

j.;

•j-.n.

..«(.i^iXiiO-J^^ /«fov- i:)Cü

J .i.

u i.

.Lo

\'T

J X

axi;

D:

:t r-) .0;; U J

r:i ' i i. ;:>

o

L . 'f

o

i7.^'t

T '.> .1

ai9V i

IUI'

-.1

L .i

\l

.1 -^ i

c:: L

( 1

} 'i'ob .^'f>i/ia:U.

U

J

•• .noaitc.

lOii

ü

rt

'U

n

i 3;; aü-io. n'3iiOc:j.j I.

^> > '

itü

irt

t f.Jiioirti

\f>

HT!

■X

'M

•TJUf

r r

O.

•■ r

.; ! 0 f.

'■'I j:n

•j

•• >1 4 r ->

' -f .* 'T

(4

•^ r

/. 1

) ) /

ioV

if <•

r^/ ;t

1 1 Jk^ Jl . ^ A V.' .^

/ :f^i:t..

) <-

•f*

•V

3J^<

n u

.1 ^i.

itil

ia,

•X;^/ i/a 'UM ii:

l:;

)j

j^:^ i,

-irtixio

^■^ V

7v:

itr

r^ :'t Hf! fi-):^*T 3 rc 1

1I

> >

fl 3r:ii:M

Jjfox.

'3a -i irr Pf f .tn^

u>.l.; J'l C^f/n.

I

1 . ^

i 't i 1 1 1 . rt :- J

^ . r

^o

T '^^

m^iiiiiia>i 2x;

-nn

llü

C 1

ii

•\ )

:j I . J 't

Oiivi>

in

r

;.J

•Tax no/ 'I.

ÜJii

s'ntj^a arva

0 , 'Iit9f^! JiiO i,

JI

ric/ Ji^Jilii'.y* Bijoa sato .tj^ii.Jn'. ao: aav.y^i Ji

A r^

:3X.> UDIÜO

c3'

V

.i;.

.^0

t 1

'■> '■

•). äO rl'19ttil0lii'i 03 .dOiJ.H JstjfO-IXJ

o .:

n^:)ia.-. iit> iioua

öVij.TJl^^GT'i iOi. iiÜ4.

i l «-^

'JX *o

yiO ajLU. a'^.'.rtjiü'Xi:;- iiaa/i

O-

- ii

» . j

f jü. ■<jjj ao.

l

J.X i-.ac:

^if

icv :,Cii:3 io

r

. / Oll y^) i

U'i.J

/!.

ii^^

. n iii •dal '3

'i;:>Jaa aooac.I ax

,«A3

:)yu

aX'3;ii:}'^' :ti.

al L;siJcf'ixi.yi^)Ofji;V; .u^i) :t xf,i nu; ,nt>'i;l^;ix;::;iOij-ta:i . litoaa,

«<A.

i.j

- - y .

fiiüxa yiv/ i;ib. rjaii;/ii,A tiiii:) 't' "t tiUi>f

'!-

'O

aa;j iioi. i^w.n^^uaii^nc

t X '^n ü^- 5 B o CT ' x I JI ;:) a i '•) 'i

..[lo

>'* a

t VV «'

;J

ob «^.[xm-»- ob

JC;'

v/V

'li- .ri

.taa

u

I

J I .r^iiCiiXsiU

fi -,

i>

n:)

/ JL * J

ii ^

i:

ao.j,1 ,)

X -^

■I t^ . i ^

•t ^*

II

ivLi

u '.

C ^30:

'i' 1. ;-iaJaol f ^^:i t .-^l.ti

y j.

iüxXw.v>c' ;t.i:)XJJ

I r

Jl

IC.

( % a fi:

.,' 1

tiOX

•■) nc Jiiv

ti

I V

!.>

xu-z-Ja j

a 3 ü

1 ti ü

wax

> i. j

r r

X ;;f]

J i a

^ 4 Ci >j ; 1 i

Xu V*

DX J

ic

,M

a:a-iab.;i n:):^ i

<^j

JX

üaoQjixoj br:

,>j

IB.;; f^"i

•> '

^ j »•

.'i > ii i r .ni:;.Lii

j 1.

* j

•<

>> 1 ->

O'

»!.!.;

I.: X

xliM.j. i"t bifbi ./

j j

,1^». a^ai

1 1

-.ij

)

j. ^; a 1 i)

i

.li)

I , !

i i

y

Basel, 15. Februar 1946

Herrn Rabbiner i^r. H.Geis

Akibabtreet

<;5 Habayith Hagadol

Haifa-e^eulah

Palest ine

1

I 4'XL

Sehr /rceehrter Herr Dr.!

^8 tut mir leid,dafc8 Gie auf Ihren /^uten Brief v bis jetzt Iceine Antwort erhalten haben.

Mir .var es eine ^':rosse und tröstliche l^reude ihn zu lese deutlich genug durchblicken, dass Sie mi^l^ Ihrer Stellung zu Deutschi- land nicht viele

om 6. November 1J45

n.Sie lassen

unter Ihren Gleubensgenosten zur Seite haben. Und

wie gut versiteht man diese andern I Ich selbst habe ei

lieh gesagt, daes man es von einem Juden heute nicht verl_ den Deutschen anders als von G^rund aus ablehnend gegenübe Und eben heute steht i

nmal auch öffent angen könne, r zu stehen.

n unsern Leitungen eine zahlenraässige Zusammen-

stellung über die furchtbaren Verheerungen, die seit 1935 in Ih

Volk an?.^ richtet worden sind. Umso erouickender

rem

den zu hören, dass er durch Alles hindurchsieht .Gle

ist es, von einem Ju-

iches nicht mit

'Gleichem ver-elten und einfach nach Deutchland zurückgehen und ausge-

rechnet dort aufs Neue seines Glaubens lebe

•^-hnen sagen, dats ich vor dieser Ihrer Ge

n will. Lassen Sie mich

sinnung nicht nur die grdsste

Hochachtung habe, sondern dass ich darin, dasss 3ie mir auch nur in einem einzigen Juden begegnet eine Verheissung sehe. die künftige Verhältnis von Juden und Deutsche

aber das

., , n weit hinausgeht.

Und nun '.vollte ich nur,dats ich Ihnen auch oraktiBCh helfen könnte Aber die allierten LUlitiarbehörden sind mit der iSrteilung vo

se

(auch

Ausreiße ! )e rlaubnissen überaus

n <i«inrei-

emen ^a

ll(h

inüber und herüber) wo nicht irp-endwie

zurückhaltend. Ich kenne kau

m

hätte gekämoft werden müssen, bis die Sache in Jrd

und oft sehr kange

nung kam. Vielleicht

sind 3ie, seit Sie mir schrieben, bere its einen Schritt weitergekom-

men

-enn das nicht der Fall sein sollte

möglichst genaue -i-'aten ber Ihre Perso

so würde ich Sie bitten. mir

n und die Ihrer Gattin, Ihre

früheren Aufenthaltsorte und bes. aber das Ziel Ihrer He

Deutschland mitzu te ilen,da jede Zone

steht. Am Besten wäre es.we

ise nach unter besondern Bedingungen

nn eine jüdische Gemeinde in Deutschland

ie anfordern würde. mt solchen Panieren in der rfand

wohl versuche

Pfarrer Maas habe ich

n, irgendwo Druck hinter Ihr c^esuch zu setze

könnte ich dann

noc

hfo

n

allen Seiten Gutes über ihn.üJr scheint sich i

ersönlich wiederge sehen . Ich höre aber vo

n

n der ganzen Hitler- und

Kriegszeit gerade m der Judensache ganz ausgezeichnet verhalteh zu haben. Im Ueb^rigen hört und liest man aus :f3eu tschland leider Vieles was Grund zur Sorge giebt.Die Allierten haben dort bis jetzt keine sehr weise Politik getrieben und das Resultat ist, dass die Reaktion vielfach aufs neue Feld gewonnen hat. Ich selber bin e ingeladen, im kommenden Sommer ein Gastsemefeter in Bonn zu züd ringen. Aber die dort regierenden ^inglander machen Schwierigkeiten. Der Horizont ist auch

sonst richtig bewölkt. 'Ver weiss, ob es nicht eine

gute Bewahrung sein

könnte, wenn 9ie hinsichtlich der Urfüllung Ihres so anerktlniiMwert-

en

unsches noch eine "eile Geduld haben müssen

Mit freundlichem Gruss!

Ihr

wd^

'^

^6U^1

^t ü

i^U

yj

o

f

ViX

\

1*

^ Akr^Tt ^ n f^NZ-iX^i ^ I ^ C i •- ''^'^'^

; ....V-.;

An XarkttS Barth

5.5.1972

/■

)

Oi

( \

Li' ber Markus,

mit großem Interesse und Wörterbuch habe ich Deine PauluB- Arbeit /gelesen. Bis 3, 3? großartig, darm koinmen doch wieder die Christi. Verkürzungen.

a) Wenn man so ausführlich Uberrdie clir. Weltweite handelt, kann man die Weitsicht der I^opheten nicht üxit einer einzigen Stelle so ^aTiZ nebenbei erledigen,

b) Aus Karnack solltest Du wissen, daß es ixa Mittelxaeer-Raum a. Zt, Jesu 4 /2 Millionen Juden gab. Das wareri etwa 3/2 Millionen ^roselyten.

c) Neben dem VValil-Proeelyten (Ger Zedek) gab*s den Ger-Toschav und die Jirej ochaüiajiiu, von denen die ^-inlialtung des ••Gesetzes" nicht oder nur bedingt verlangt wurde.

d) im talmud. oclirifttum stht es weit über IGO I'roselyten- ütellen. Ich habe sie mal alle zuBaLunen^estellt und untersucht, Proeelyten freundlich (?) in der irühzeit, feindlich mit dem bieg des Chris tentxuiis,' was vtrstliiidlich, Ja rechtens ist.

Aber das weisst Du doch selber, warum läßt Du es unter den Tisch fallen?

Herzlichst

Dein Aba

I .

'J--

jiccn'H^ 4^ ^

(^n/M'M

/'

2^.

An Marlcus Beirth

o

o

26, IV, 72

Lieber Marlcus,

Dan^ für das Buch, IXi bekommst es rechtzeitig nach Basel

zurück.

Dein angekündigter Aufsatz ist übrigens noch immer nicht bei

miij gelandet.

Hoffentlich geht es Deiner Frau nun wieder ganz gut.

Kerzliche Grüße an ji^uch beide von

Susanne und

Deinem Aba

/f

An kariois Lorth

0

16, IV, 72

m Lieber l^!;arkuS|

hoffentlich geht eo Deiner Frau bald wieder gut, ich wünsche

es selir.

Susanne ist unbestritten die weit bessere Hälfte, nur wäre sie

Dir Kleine Hilfe, oie ärgert sich über Theoloßeneigentüialiohi.eitea

öfter und heftiger als ich.

Mr ist geholfen, wenn Du mir in "^chreibmaschinenschrift den

Verlag in Amerilca angibst, es war nicht au eiitziffcrn.

MacJite nit. Euch beiden alles Lebensfreu..dliche

Dein Aba

■■•■«■■— rr-

.i'UKi'v'>:rj*.'

/•

An MarkUB Barth

o

Baden-Baden, 17. III. 1972

Lieber Markus,

Tauluß und die Juden'* haoe ich nicht erhalten. Menech, ich hätte mich doch bedankt! Hast lu noch ein iixemplar?, bitte, bittel

Veranlasse iiiöglichst sofort die Übersendung von ::>tendahl

•*The Scholl of j*iatthew"j:£iit Tieciiiiung an mich, ich orauche es

dringend

üarunu willst Jax überaaupt zu Lili oimon wallfaiiren, ist doch

lächerlich. Ich konmie schon aus Gesundheitsgrilnden nicht.

Wäre aber auch in besserer Verfassung bestiimiit nicht hingegangen

Heschel? Petuchowski? wundert es -Dich? Hoffentlich wird's bei

Plusser nicht unertrH^-lich, ist leider durchaus drin.

Wir Juden sind z. Zt. so unerträglich wie die "bösen" Ciiristen.

Was ist aus uns ni cht geworden?!

Wenns irgend geht, möchte ich Idch zwischen 10. VI. und 10. YII.

sehen! es ist 3n der Zeit.

Herzlich-freundBchafiliche CrriXBe von Haus zu Hau»

Dein Aba

n

?

An ^^ Markus Barth

B»den-13adent 6. II. 1972

(.)

o

/ Lieber Martoi^y

endlich, endlich ein Lebenczeichen von Dir, Du ::3chuft. Seit August wohnen wir auf är^^tlichen Befehl in Bd. -Bad. Gut geht es mir nicht. Wenn Du nach Basel kommst, vergiß lüich nicht wieder, bittel Natürlich sollet Du über das ••Gesetz und Paulus*' und über Israel sciireiben. Du hast ein Recht dazu, Du wirst auch von der Ohristexuaanier abweichen und deutlich machen, daß unsere stinkenden Ställe gar nicht so sehr sich unterscheiden. Freilich Liüßte von Chriötlein und Jüdlein mal darauf geachtet werden, daß wir Juden in unserer Mehrheit nicht mehr unter dem Gesetz leben, Paulus darüber recht entsetzt wäre^

Zu Lili :>imon's hausgebackener Abschieds-Ehrung komme ich nicht, die Daij» spinnt etwas au toll. - 'Casalis war vor einer Woche hier. Ich verstehe mich großartig; mit ihm. .Sein Verständnis des Juden tiuns übertrifft das •V'^infühlunßs^^efühJL'' fast aller deutschen Butheraiier vmi Keformierter. Er kritisiert Israel aus K>orge ui; das Judentum. Diese :Jor£;e, ob der :'»taat Israel nicht das ^i^de des Judentums mit sich bringt, hat heute manch* auf- rechter Jude und rrtU-ierer Zionist^

Eine dringende Bitte: ich kann hier den ICOiJJüentar zu Mathäus von K. otendall nicht bekoL^imen, Kannst Du ilin mir lait Rechnung und /Ingabe des ^.anklcontos sciiicken? Ich wäre selir erleichtert.

Dir und Kosernarle die herzlichsten Grüße von tois beiden

Dein Aba

Markus Barth an Aba

O /

O

( »

5. Jan. 1972

/ Lieber Aba»

Am 21. iXkärz dee ^er gBXigentxi Jalires hast Tu mir einen sehr freurid- lichen Lrief geechriebeni und ich habe bis jetzt nochtniÄl'it dar- rauf gearitv^^ortet. Im letistexi ^olll^v £ing halt zeimlich vielec andere als ioh gedacht hatte J Statt aa der geplanten Arbeit zu sitzen, hatte ich viele iVochen ian£ mit einem der Kaohlassbända meines Vaters zu tun, der vci:. x cruas^cber nicht ganz wunechgeaÄas behan- delt worden war* Dann war ich in Oberauimergau, um nachzusehen, ob man dort etwas erwirken könnte, damit zueanuLen mit dem handels- üblichen iUitieemitißii«n auch andere kitschige Hn^^e verschwinden könnten,/Zum Schluß reiste ich wieder in die USA ab ohne einen Aufsatz über das Gesetz bei Paulus erstellt zu haben, der meinen bommer hätte krßnen sollen. Inzwischen habe ich Jene Arbeit aber naclihclen können, und ich habe dabei - wie auch bei einem Vortrag vor 6 Wochen in einer Syna^tjo^e über den K^taat Israel - so viel an iJich £;edacht, daß ich Dir das Jetzt unbedingt zur Kenntnis bringen möchte. Was mich plagt, ist die Pra^e ob ich Irgendwelche Kompetenz habe, zum einen oder zum anderen Thema zu TQäi^n. A propo» Gesetz iüt mir gaiiz deutlich geworden, daß Paulus, in trefflicher Übereinstimmung z.ii. mit Deut. 335 3-4 daran festhält, daß das Gesetztnur Israel gegeben ist - zum Leben, zur Ausfülirun^ des missionar. Auftrages luiter uen Völkern, mit dem von Deut. 21t ai^- gedrohten Fluch für den Übertreter, Wenn Luther und Kompanie das verallgemeinert haben und lehren, alle J^uenschen sterben oder müssen sterben durch das Gesetz, weil das Gesetz es übernaupt nur aufs Strafen und leichten afefeesehen hat und im besten iall eine Durch- gangspforte auf deofi Weg zum Leben aus Gattde ist, dann ist das als Paulus QU slcgung einfach absurd, denke ich. .Acher ist, daß wenn das Gesetz ein Privileg Israels ist, der dreifache Usus legis, wie ilm die i^eformation und Orthodoxie definierte ziexiilich weit von bchuss ist. - ivoch schwieriger ist meine ivompetenzfrage, werin es darum geht, ob ich aus der Bibel, aus den ^Dti^xmen die IXi in Deinem Büchlein "Vom unbeka^inten Judentum", aus kai'tin -uuber (meist via den trefflichen lernst oimon) Zitate zusaL^Licncrueen dai'f, welche vom Hecht des Fremdlings auf deüi iiiretz Jisrael sprechen und das Gefundene dann mit der heutigen iiehandlung der Jerussilemer Alt- Btadtprobleme vergleichen karm. Dqx üabüi, der ^ich hier eingeladen hatte, zeigte sich selir glücklich darüber, daß ich mit einigsn theol. Gedanken in den total säkularen hochzioniamus seiner Gemeinde

()

( )

a

htoeinplatze. Einig. w«r.i£e filtere und mehr Utig^re Leute epracl.en mich auch sehr freundlich an. Aber wer bin ich, oaer was ist «in Christ, daß ich unu er xuritik üben k«m,weim wi« doch alle, alle ^ iu Glashäusern sitzen? Eb ist einfach etv^ae, oder seto vieles , ^^ blutig schief gegangen mit dieae^nrivmphalistischer. Neu-Zionismu«, Natürlich gibt OS such Juden ux.d tjewis^e Clurist«! in den UoA.Choy Ecicard z. a..)die einen soiort des .Uitisei^itismus anklagen, wei^ man nur im gerinesten darauf hinweist, da« Gott selbst Israel ge- warnt hat, nicht wie ui* uxidereü Völker m leben»

üo oder 30, Aba, ich will ^ich nicht mit -.einen Geschichten und Problemen belästigen, ich bin übrigens noch froh und dankbar, wenxx Sie geistlicher .atur sind, derm wir haber. zur Zeit -^i unserem beminary ( das einen neuen Präsidenten und einen ueueu Dean oe- kommen hat) so viele und so ar,,e m^d so ulöde uxid Katastrophale politische, erzieherische, stude. uisci.e Probly.e, daü alles was noch halbwegs mit Theologie und dem Volke Gottes zu tun hat, einem /wie ein Segen vorkommt.

Wie steht es wohl in ].oohum? Ist es von allen guten Geisteru ver- lassen, seit .u dort nicht ..ehr unterrichtest? Ich hörte kürzlich aus Göttingen, daß i.ainz und i^ochum i^ ..oment die sc! li.^sten, aber auch die eini^i^en wic.itig argen Unruhezentren sind. Ich selbst hoffe imii^er noch ein wenig, doch wohl umsonst, daß mir der Jull-iian- lelu-stuhl in Lasel angeboten wird. Auch in dem sonst so würdii^en Lasel scheinen hinter den ..ulissen heftige iütmpfe vorzugehen. /'du erwähnst Georges Uasaiis in iieinem irief « Wenn Du mit ihm gut Freund bleiben kannst trotz seinen hartexi Urteilen über den Israeli- 0..00+. «Mit« ich es .1a wirklich auch köroieu.l Aber im letzten bom- mer hlt er mich wieder einmal kühl eesciuiitten, und so lasse ich halt jetzt diesen traurigen i;all auf sich geruhen, -.einst .-u üuri- gens. es habe einen ainn, daß ich ..nae ..ai evtl. wieder in i.ade- vormwald antrabe? Was hat sich die gute Lili wohl diesmal ausge-

dacht?

An dieseir. Samstag Abend muß ich in einer judenclo-ietlichen ( = judenmissionarischen? ) Vereinigung reden, zum ersten i.al in meinem Leben. Ich habe nur deshalb angenommen, weil ich bisher , uur vom Treiben solcher Gruppen gehört habe, noch nie aber in di- rektem Kontakt mit dem Unternetoen war. In der .chweiz beschreibt man ^etx.^n Gemütszustand in dieser ^che mit den Wörtern mer isch SBClmuech - das kann man unmöglich ins Hochdeutsche übersetzen.

1^

K)

aber sicher gibt es ein herrlicht» jiddisches Aequivalent.

Doch genug geplaudert. Ich hoffe, Dein rechter AriL sei laugst wieder so herrlich wiederhergeetellt, daß Du die Feder wieder Bchwingen kannst. Wenn nicht, so lass mir doch bitte durch Deine liebe Frau einige Zeilen sukoimen, die mir erzählen, wie qs Luch geht. Ich denke gern an unsere H^^^^&ixxtig^i iffl üchwarzwald und an anderen Orten zurück, und im kommenden boiümer möchte ich L1ach unbedingt wieder sehen. Wann wird das wohl möglich sein, und wo?

iiit allen guten Wtlnschen für das angebrochene Jahr, (möge in»- besondere der i^ruder Leib sich anständig verhalten, sodaß der Gtist Jakobs munter wirken kann) grüßt Dich, Euch

Dein

PS. Rose Larie würde gewiss mit ^^rtMn. i>ie ist aber seit 15. Deü. bei den x^indern in der Schweiz, wo sie viel nötiger war als bei dem stur schaffenden Vater der ganzen üippschaft.

( )

\

-iBT«r*W'

M

An Markus Barth

y

ibaden-Baden, Sanatoriiun Qulsisana

27. März 1971

I ^'

i(

IJ

( )

Dein lieber, fUrßorglicher Brief vom 17. Jarxuar hätte schon länget besintwortet werden Bollen, Aber 25ur Zeit ist bei mir noch alles etwm« kompLissiert, die ArLgina-Pectorißanfälle ko^üüen jreltener und sind fast immer scl-inell überwunden, dafür fällt der ochreibeariü zumeist aus, weil das Rheuma sich gerade dort festgesetzt hat. Man könnte natürlich fragen, sehr respektvoll fragen, mit einem leis-bösen Mick nach oben: v/arum, wenn schon, ausgerechnet der rechte Arm?l Was würde das helfen? öo soll und will ich zufrieden sein, daß ich ganz offensichtlich keinen Dachschaden zurückbehalten habe. Wie es so iUi Einzelnen weiter gehen wiru, weiß ich noch nicht. Aber ich möchte noch ein ijuoh schreiben und in ihm aufzuzeigen versuchen, wie daui Christentum einer Minorität unserer Tage zur biblischen liotsohaft zurück- kehrt und wie wir Juden meines »Dissens davon keine Kenntnis nehmen, und Chrietentum nur ertragen können, wenn es in der apologetischen Schußlinie liegen bleibt, in der es so lange sich befaiid. Das Buch könnte sehr schön werden, es wäre jedenfalls das erste, das ich aus freien btücken schreiben würde. Bei allen anderen standen die l'reunde als fragwürdige Geburtshelfer dabei. Auf ein iedersehen mit Dir freue ich mich ganz besonders, ich xielme an, wir sind ab 1. Kai wieder in Ijüsseldorf, ich möchte mich dann auch vor den l'»tudenten wieder ausprobieren» Maohs gut, mein Lieber. Gräme lUch nicht, auch nicht über i?Yeimd Oasalie» Es ist hsLlt verdammt schwer ein Ciiriöi zu fe«in uxiu wreuix— scheinlich muß man manclimal in ein loch fallen, wenn man ein so ausserordentlich christliches Leben tagtäglich führt.

;jei Du und Deine Frau auf's freundschaftlichste gtgrüßt von uns beiden

Dein Aba

.i. * ---■_^^^

•«Tr -»».'■';■-' r^

^^

An Markus Barth

Düsseldorf, ?• 7. 1970

1 )

Lieber, guter Markus,

Vielen Dank für Deinen Brief, Du schreibet so schön, wie ein alter Talmudist, wenn er Raechi-oohrift schj:'ieb, nur kann ich die Pascha- Schrift weit leichter entziffern als Deine, J)afür habe ich dann auch fUr lange etwas, wenn Du schreibst. Vielleicht ist es ß-ar kein Unglück, daß Du Jetzt nicht nach Israel 4:;efaliren bist, obwohil der jungeshafte i':rnßt bimon sicherlich sehr imglück- lich sein wird. Manches Aufgeschobene ist Ja in der Politik seiir von Vorteil., und schließlich wäre es doch eine politische Eeiae gewesen.4)ie :;ache Gasalis möchte ich nun gar nicht weiter zwischen uns heruFiWälaen. Ich verstehe viel zu wenig davon, und ich bekoiiüiie Ja auch immer nur einen ..ruchteil seiner Aktivitäten vemittelt» Mir tat es nur leid, weil er eine Stunde vor Deinem Diskussiona- bejtrag mir so erleichtert und frö>aich über Euere Aussöhnung ersiählte und er Dich Ja um den Diskussionsbeitrag gebeten hatte. Ich sehe in ihjc einen Menschen, der an der Welt leidet und dem sein ChxTistentum doch wohl oft eine schwere Bürde ist. Und wenn die Kirche über Jal-ir hunderte, um Dein Wort zu ^-ebrauchen, Huren- dieuste allen Mächtigen leistete, dann würde ich das, was Casalis tmt, auch wenn es falsch sein sollte, nicht einen Hurendi«nst nennen. Aber wir brauchen xtKkt darüber nicht weiter zu sprechen, Du wirst noch wissen, wie wir beide zueinander gefunden haben, und mir bleibt gar nichts anderes übrig, als immer wieder auf der I Seite der Angegriffexien zu sein. Wie lange bleibt IhJr eigentlich noch in der Schweiz? Ich würde Dich gerne noch einmal sehen, unter Umstänaen auch nach LjaööI kommen, während mir Euer ij^erieiüiaus durch Beine imponierende Höhenlage ja verwehjrt ist. Und nun laß Dir eine gute Arbeits- zeit für Deinen Lpheser-Kommentar wünsclien und sei oeiir freundschaftlich gegrüßt von Deinei^

Aba

2A

An Uarkus Bairth

( )

DUBseldorf, !!• Juni 1970

Lieber i?'reundl

■nn habe ioh alao Dein Taufbuch gleich zweimal, KoffeiLtlich kome ich bald zur Lektüre, was ja mit meinen schlechten Augen gairnicht so einfach ist. Das überzählige i:.xeiiiplar werde ich mal einem ii.ircheniürüten zu einem Jubiläum oder Geburtstag ■chexiken. Die Herren sollen das i>uch doch in ihj:*er Bibliothek haben, wenn eie Dich verketzern.

/ Mit Dir zusammen in ©adevorü.wald gewesen zu sein, das machte Spaß. Ich haue nur bis heute nicht recht verstanaen, warum Du 80 gereizt \md heftig Dich ^e^en oacaiis gewandt hast. Jedem von uns icann es doch passieren, die Literatur eines an- deren Landes nicht ^ißsxz zu übersehen, und sein gläubiges Engage- ment in politischen x^'ragen ist schwerlich zu überseixen. ^uich «achte die gai^ze oache etvms traurig, weil Casalis mir gerade kurz vor der i^aciimittagssitzung erzählte, wie bct^lückt er da- rüber wäre, mit lir wieder gut zu stehen. Ich persönlich werde immer Cliristen in der Opposition besonders zugeneigt sein, weil ich mir vielleicht nicht zu iinrecnt denke, daß sie es in ihrer Einsamkeit inid Isoliertheit noch schwerer habei. als ein alüer Jude, der daran schon bald 2000 Jaiire gewölmt ist.

Li'

aller

Läse es Dir gut gehen und sei aufs herzlichste

gegrüßt

Yon Deinem Aba

■"Wff"

PiTTSBUROH ThCOLOOICAI. SCMINARY

6ie N. HIOHLAND AVKNUK

PITTSBUROH, PA. 16206

MARKUS BARTH

2122 Beechwood Boulevard

Pittsburgh 17, Pa.

U, It /<^. 1^10

U

Lit ovtf ndu l

,Mi. Ml%k wjjl ^y JJU V LtutA^k,

fXm.€t,yUc

1

mJL A^v '<4)Wyft v#(Z4«i itibiA ^^^K«/ /ria 11044, *

X/l

An Markus Barth

O

p^r^

Friedanweiler, 30. 3. 1970

r

Lieber Karkus,

äer Friedenweiler Urlaub geht zu tode, Zeit für ein Hinüber wink en. Wir haben sehr oft und eeiineüchti^' an Euch beide gedacht. Heute hatten wir Gollwitzere und Bundespräsident Heinemann und seine Frau zu Gast. Vor einer ^^cche c:»peer, der Rüßtungsiiiiniöter Litler'St den ich eingeladen hatte. Wir hatten den Lesuch nicht zu bereuen. Sp##p laß in den 20 Jaliren Haft in opandau die ... ganze Dcgmatik von K.B. Ich frufe ito bei einem ;.:;i)azierg«ng, wie er das feirtiö- gebracht habe in seinen ::.rinnerungen über 600 Seiten seine oclxuld imüier deutlich bleiben zu lassen, aber nie in eine peinliche und billige r.elbstarüclage zu verfallen, Antwort: das liätte ich auch ohne i^arth nie geschafft, bei ihm lernte ich alles über Schuld - Gericlit - Vergebung.

Meine Professur für Judaistik an der Hochschule in jJuisburg «acht Biir viel Spaß, vielleicht zu viel, weil der iMeid der Kollegen

J violleicht bald spürbar wird.

'^^ili oimon behauptet in einem Brief, JJu und Dein jaruder Käiaexi "walirscheinlich" zu einem ^jeminar von (Jasalis und mir nach Hade- / vormwald. Wäre das schön! ! Sir und Deiner lieben Frau die freundschaftlichsten Grüße von

uns beiden

V_

Dein Aba

\

■^^

o

u-t^^

/^ /^i(^*4^4 c-^rr:-^

»^

/;

Düsseldorf, 3. Dezember 1969

O

Mein lieber guter Freund,, da habe ich Dir also einen Brief geschrieben, und meine sonst so auf Ordnimg bedachte Frau verliert ihn. Also noch einmal: "Was Du über die Privataudienz beim Papst geschrieben hast, interessiert mich natürlich sehr. Gerade auch in der verräterischen Offenheit für Deinen Israel-Plan und die Abneigung auf Dich zu hören, M^mi Du die Juden in die Oekumene einoringen willst. Ob es viel Sinn hat, nach Israel zu gehen, kann ich von hier aus nicht beurteilen.^ Aber schreibe doch einmal ganz offen ah Ernst Simon oder Talmon, die müssen ja wissen, wie isoliert sie sind. Ich könnte mir denken, daß dieser Kreis ebenso wenig politisch jcat ins Gewicht fällt, wie zu meiner Zeit die noch viel größere Mannschaft, zu der Magnes, Buber, Miss;z^ Szold und viele andere gehörten. Wann kommt Ihr eigentlich wieder nach Europa? Ich warte schon sehr darauf. Im März werden wir m Frieden- weiler sein, aber ich fürchte, zu dieser frühen Jahreszeit wirst Du nicht in Basel residieren. HaSt Du eigentlich jemals etwas gehört über Deine Chancen^ in Basel? Der gute Gollwitzer hat sich im Schwarz- wald für acht Monate ein^':eigelt und ist offensichtlich so faul, daß er noch nicht einmal Briefe beantwortet. Dafür hatte er c,ber acht Tage den Besuch unseres Bundespräsidenten. Ich muß mich langsam auf meine Lehrtätigkeit an der Pädagogischen Hochschule in Duisburg vorbereiten, allwo sie mich zum Honorarprofessor gemacht haben. Ich habe überhaupt etwas das Gefühl, man möchte mich noch kurz vor dem Abkratzen zum Pfingstochsen ausstaffieren; ich danke nur nicht im mindesten daran, deswegen abzukratzen. -, . , ^

UIXU

jjt;j.iiCiii ivuiuiiicxx uctJ- ö*^ *^

Deiner lieben Frau gegrüßt.

von Deinem

a^i

-■^?*«v^

PiTTSBURGH THEOLOGICAL SEMINARY

616 N. HIGHLAND AVENUE

PITTSBURGH, PA. 15206

d. 19. Okt. 1969

o

Lieber Abba,

Noch Imker schmachtet Dein Brief vom 7. Aug, unbeantwortet unter einer Beige Ähnlicher, obwohl viel weniger wichtiger, Leidensgenos- sen, Du kannst Dir kaum vorstellen, wie viel Arbeit und Leid Du D\4r dadurch erspartst, dass Du nAcU Mitglied einer Fakultät bist. Zwar bin ich nicht, wie mein Bruder Christoph in Mainz, Dekan, und so mit bin ich nicht amtlich verpflichtet, den besten Teil der Wocke mit Fak. Geschäften zu verschwenden. Aber wir haben hier gerade eine saftige Krise , und um zu verhindern, dass der Platz ganz und gar unertrSglich wird ( solange ich (noch?) hier bin), muss man eben böse Schachzüge mit ^^egenzOgen beantowrten, 19 Fak. mit«*lieder versammlen sich noch heu)^e Nachmittag l)rivatim in meinem Haus, um zuuBerle^en und zu planen, was wohl Jetzt zu tu tun sei. Rose Marie wird helssen Most ( alk. frei) offerieren: das wird wohl das beste an dem meetlng sein. Aber darüber wollte ich Dir nicht schreiben.

Am freltag, d. 3. Okt. hatte ich eine Privataudienz beim Papst. Viel wSre zu sagen^ Cber den Eindruckipden die er Mann auf mich machte: die Furchtsamkeit ist doch gemischt mit einer grossen Ehrlichkeit und Demut. Ich hatte in den ca 30 Minuten ynseres GespraShs Gele- genheit, zwei Dinge aufs Tapet und zu des Papstes Gehör zu bringen, die Mit Israel zu tun haben: (1) Die Bubrvision von einem Zusam- menleben von Juden und Arabern in einem ( Foederativ- )j6taiLt , die mir Deine ^reunde E. Simon und Talmon entfaltet hatten, und die unter Politikern heute wohl einzig von Ävnery auf^genommen und hochgehalten wird. Der ßapst war sehr interssiert. Er bat mich, ihm entspr. Dokumenttation zu verschaffen ( das ist die höchste Form von Interesse, wenn nicht Zustimmung, die er wShrend einer Au- dienz zeigen kann), ^a ich hier einen Job habe, und nicht sofort, wie es nötig gewesen wSLre, nach Israel reisen und das Nötige zusam- mentragen konnte, habe ich einen HollSnder, Dr. a Rljk, im Einheitssekretariat, mit dem ich vor der Audienz alles dies bespro- hen hatte, gebeten, die Dokumentensammlung zu machen. Falls Du etwas dazu beitragen kannst oder willst - ich hoffe sehr, aas sei der Fall- bitte tue es. Jetzt oder nie.- Das zweite Judenthema betraf die Teilnahme jüdischer Theologen an allen oekumen. Bespre- iiungen, damit eine kunft. kathol.-prot. Einheit nicht zu einem

^^<^^^ . ,

•1 ^^^^ Äii^ÄÄ heidnischen Symposion auf den neuplaton. 'Grundlagen Augustins *^ ' '^^jvt^:'^'' (dieäeFMann und seine Theol. vereinigt ja alles was Kath. und Prot. ^o.c^«^ .'vV^helast- in sich ) werde. Hie

CO

•'"^ A^^helsst, in sich ) werde. Hier war Pauls Antwort weniger offen: Vv\y\^ ^ es sei ihm neu, dass man August<^n so ansehen könne. Immejthin s

es sei ihm neu, dass man August<^n so ansehen könne. Immejthin solle ich sicher sein, dass die kath. Kirche nicht hinter das Juden- Stafement des II Vatlc. zurückgehen werde. Diese Auskunft half mir natfiHlch wenig, immerhin war das p^tl. Interesse für den anderen Punkt ein interassantes PhSnomen.

Ich hoffe, flu habest Dich von den Anstrengungen des Kirchentages iSxgst wieder ganz erholt, und ich dürfe bald wieder etwas von Dir hören.' ^rüsse Susanne herzlich, auch von meiner Frau.

Herzlich, immer Dein

Ma/C^aa/^

An liuarkua Barth

/

Olaseldorf, 7. 8. 1969

( ;

n

l )

Mein lieber MarioxSt

eben kam jJeiu lieber abrief« ittirlioh auch für mich an der Zeit, um sich 25U melden. Aber nach der Rückkehr von >::>tuttgart gab ea iierge von Post, daneben die christliche Zustimaiiuig und die wütende Ab- lehnung der Juden gegen den ^pringer-batz meines Referates, der tiberall in der Presse erschien, während wir sonst in der Presse radikal totgeschwiegen wurden. Das war der «lille des Herrn von Weizsäcker. k8ü:q,uardt, der unsere Gruppe vertreten rausste, bekam in keiner Pressebesprechung das Wort, Golli und alle anderen Grosskopfigen waren ja nicht da. Darüber gab es einiges Wehklagen, ich fand es so gar nicht schlecht, denn andere Themen sind schließ- lich brennend geworden. jDie Angst vor APO und Arabern hätten wir uns sparen können, die waren gmmicht böse. Mich hörte man 1/2 ütd. an, Beifall kam immer schon vor den provozierenden ^iätzen. Unser Israeli^ (JJr. i'avor^ ein wirklich entztLckender Mann, war ganz schlecht. hT war halt Gin paar Jaiire nicht mehr in Dtsohld. , hatte keine Ahnung von den Veränderungen dieser Jahre, redete verstaubten Quatsch, wurde aber uennoch nicht im Vortrag gestört. In der Dis* kussion konnte ich manches richti //stellen und ein batz von mir, brachte mir die i^'reundschaft der ilraber ein. i>o einfach ist das, wenn aan nur ein bissei gerecht ist. Ich hatte das dchlusswort der Diskussion und schloss mit dem simplen batz ••Was die Judenfrage für die Christen ist und bleibt, das ist die Araberfrage für den Juden." Der Ägypter am 3. Abend sprach demagogisch, immerhin war er mutig. Er wünschte den Tag herbei, da Palästinenser und Israeli gemeinsam Front gegen :Diasser machten. Ähnliches war von dem Juden

Sätze über das '•jüdische Llut" streichen. Auch in anderen Arbeits- gruppen ging es absolut demokratisch zu, was ich bei manchem fabri- zierten Unsinn sehr erstaunlich fand. Nur die Politiker kamen teil- weise nicht zu Wort, der Hauptnann der Gruppe ••kein anderes ii^vange- lium** wurde von Theologen und nicht von Studenten fertig geixiacht, u.a. von Letzger.

Marquardt berichtete ich nach unserer Absprache. '2t hängt sehr in der Luft, kann z. Zt. also auch nichts sagen. Er möchte und müsste sich habilitieren. Aber unser guter Colli ist ja ein vitaler Egoist» Golli schrieb ich Deinetwegen, es kam keine Antwort. Da busanne für

/<^(6-

h

( )

drei Tage in -berlin war, schickte ich sie zu Golli. Er hält •ein^n EixLfluaa in j^aael gleich 0, versprach aber voüi oohwarzwald nach Baiel •^herunterzusteigen*'. I^un, ich werde ihm keine ittihe laaaeni andere geht es bei ihm leider nicht. Kraus war hier, am Boden - wie bei einem Boxicampf-. Die schuld liegt fast aue- sciiließlioh bei ilim - und nicht bei den Jtudenten. Da er 's weiss, musB man ganz vorsichtig sein, der Arme.

Nach Liestal koxmne ich noch nicht, mein Lieber. Die Hitze setzt mir doch Jetzt verdaiümt zu. In btgt. uund da^iach ging^s erst ganz prima. Da ich offensichtlich ein kleiner Junge bin und bleioe, ist die Enttäuschung etwas heftig. Ich dachte wohl wirklich, ich sei ganz über dem i;)erg.

lass Dir nun seljr schone Ferien ohne Zph.brief wünschen. Dir tind Deiner i^'rau die herzlichsten Grüße von ousauic und

Deinem alten

Aba

c

M.W-:

1

Markus Barth

Borza

1961 La Sage VS

d. 4. Au^cr, 19G9

O

O

Lieber Aba,

Noch habe ich kein Sterbcnsv Örtchen vom Kirchentag überhaupt gehört (xKim ich lese halt eine amerikan. Tageszeitung, und diese nur sporodiach), geschweige von dem Tag, an welchem IXi gesprochen haßt. Dafür habe ich jetzt gerade in zwei Nuimnern der neuen Zürcher ^eitimg Ernst öiiutfis review von ^. Welir's Bildbio- graphie über Martin Buber im Uowohl- Verlag^f lesen, u^d dazu Wehres Hiemlich ohnmächtige Duplik, Diese Stücke haben inicl^^r wegen Biibor und biinon interes- siert, s-ndern'beson.'ers a^ ch dav^un, weil derselbe ^elir von ftfcohlt den Auftrag für die üildbiograpliie meines Vaters bekojiimen hat. Kr kommt von Ilud. Steiner und Rittelraoyer her, imd ist offenbar nidit gerade der xManri ,den man sich aussuchen würde. "*un werden wir FariLien,*!;tlieder uns fra,<:en, ob wir ilun Beistand leisten wollen, indem wir ihm Bilder imd Angaben liefern, oder ob wir ihn halt einfach zappeln lassen, wäln-end jener i.err Busch, von dem wir lir erzäJilt haben, das ihm best-raög liebste zustande zubringen versucht . Docli icl? wollte Dir eigentlich nichts besonlores erzählen, geschweige meine kleinen Sorgen anliängen. Ich w)llte mich mir ongele^tlichst (^mdigen nach Deinem Ergehen udtl dem ii-indruck, den Du in Stuttgart gemacht oder erlitten hast. Was ge- schielit mm weiter mit der jüd. Cliristl. Arbeitsgemeinschaft? IlafFreund Marquart weitere ['rosse Worte gesprochen? Und wirst Du weiterliin trotz allen l^rftäu- 8 hungen'von sog. christlicher Seite die Iloffmmg und Liebe nicht aufgeben, dass wir uns einmal doch noch verstehen werden?

Rose Marie und icli haben bald nach unserem letzten ^reffen im hohen Scirwarzwalä einige Tage im Piifrhaus unseres Sohnes Peter verbracht, k-ulminiererid in der (untrainierten ) Besteigung eines Jierges Speer, den ich bis dato noch nicht einmal je mit BevAisstseinj gesehen hatte. Am 10. Juli fuJüien wir über zwei Pässe liieher ins Wallis, umständehalber in Begleitimg einer ilundeiirutter (Spaniel) mit 6 einwöchigen kleinen Hündlein, die wir seitJier hier in Pension haben. Das Schau- spiel der lumderaiitterlichen Fürsorge für die Jimgen hat bei meiner verlobten Tochter T>uth (Heirat am 1. Okt, hier oben) vmd bei der noch im^vcrl lebten 18 j: hrigen Kose Marie raütterliclie Instinkte erweckt oder verstärkt. Erschüt- ternd ist der imgebändigte Egoismus der iJeinen, doch überwältigend die Weisheit der ^utter, die es irgendwie versteht, auch den schwäclisten SägiSigling nicht einfach verkiümuorn zu lasf^en. Tagelang hatten wir Prozessionen von älteren und jüngeren Nachbatchaletbewolinert vor dem ilaus, die alle (Uc Uerrliclikeit aus g:k*jig bescliaunn und beurteilen wollte^. Sonst ist es still liier. Nur eine l^acYibarpfarrerin imseres i:)ohnes Peter, jetzt auch eter, ist n-ch bei ims. Iia- merhin hat es sich wohl sclion c'eutlich herausgestellt, dass in diesem Fall die iitg verbluteten zärtlichen GtfiüJile niclit nur nicht im Wa^chsen, son- er als. imberrimdet ^'irfrV rVt r-r^-"' »^as man doch alles erlebt. Neben allem

gegense

dem eher

habe ich bis Ende Juli brav aju iiph. brief gearbeitet, seit 1. Aug. hat üiich aber i^erienl st imd Faulfieber gepackt, sodass ich als ein dturcliaus vmvor- bildlicher Theologe lae ineif Tage zujjringe. Rose Marie ist soeben mit Peter imd meinem -^u.ler Clia'istoph auf eine l'^l/l: tägige Bergtour aufgebrochen,^ ich aber sitze getrost und Pfeife rauchend a iiuiiieiü olneiboiescB lom und xini*c , c.ic Sclfeeriesen seien auch auf die Distanz sehr, sehr schön.

Noch imiuer ^mrden ivir ims nicht ^yundem, sondern freuen, wenn Du plötzlich mit Deiner Fi^au hier vorbeikämest imd einkehrtest, -^ch weiss nicht mehr, wel- ches Datum mit Dr. Sckoler in Licstal abgemacht wurde. Aber wenn Ilir schon von Düsseldorf bis Liestal gefaJiren seid, seid Ihr schon etwa 3/4 des Wegs bis zu «ms gegangen. Wer A sagt, muss ....

So viel mit herzlichem Gruss, für lieute, Bitte lass bald von Dir hören, und sei üi^erzeug , dass Du noch gar nicht alt bist, sondern dass noch viel

von Dir erwartet wird.

Immer Dein und Eu^er

9

An Maricus Larth

0

Priedenweller, 2. ?• 1969

( )

\^

Lieber i'reuiid, ach was Lieber Markus,

an einea fac iar I^otrufe we^en des i^irolMitages und der drohenden Revolte ai^abisclier otudenten ist Ihr lieber iirief ein wahres Labsal, us war so schön mit Ihnen beiden und über dem Paulus aöcnte ich mindesteixs ein Jai^r mit IhBBn zusarnjuiensitzen. Wäre ich Jünger, ich pilgerte so^ar nach Aiüerika. oo muß ich ein ganzes Jahr warten* ü^im doch nur so eine evangelische ocheiß- Fakultät endlich ein ii^insenen hätte 1 1

Aue Basel wird eh nichts. Der Arzt hat*B verboten, er joaeint, ein Ta^ Tiefebene « 6 Tage weniger i^rholung. Aber Telephon-Nr. und genaue Aneciirixt Kann ich lair ja von liirer ./chwägerin ge- legentlich geben lassen, «enn selbst Golli die Hose voll hatf muß der alte Geis Jbrieflein über Lrie^flein schreiben. Darum fllr heute c^ciiluß.

lir beide grüssen oie und Ilxre seiir liebe i'rau aufs herzlichste

Ihr Aba ^

+ so heiß ich bei allen befreimdeten Linkschristen. Einmal kam nach oinem Vortrag 3 Diskussion ein Pfarrer zu xidr und meinte: Herr Laiidesrabbiner, c.ie sprechen wie der Aba sprechen soll, den ich noch nie hören konnte.

../

\

"^f

■MH

Jtaitttu*. *iM liu^ ^> /Ui (fVisi^*^ J^fi , Jpi^x «*U tuu^ /.U /(k ^UA ^' SL ^f^U. 'Jti' '»**' '**'^ ''•* »^ ^'^ ' '♦' *^ ^'•^ *^^ ^*^^ f^«u«^

Ut a uj^ J^Vm. >^ ^^1i/4.c . s* .u w.u M ^^^j^, '^'-^^

MT^Ln^ in, «^U A/rUH j<y«W^w ^-^ ^.4tyj). S^ ^Ä/ <6*>Vf <-«M«*/ 4*W R^aU^ ViM'U iJt^M ti V%Vi Uu (Uni tLnUrt^^ «/ci, ^u " «»^l **>(/

Wfn

/•^

r

iitUV»«.

OoU IUU'U4.

ltnU4t iUa{ (<4 ^(^ MmJL /^ ^^t4i« UmUuU tOH^ ^ luk^t^Ci^ 0

M^

'^HC

jUjl

Um

ri ^»^y ö j?(^

k/^ wJ\. ''Cv

*<«<{*, /^/s.)

flUlLAJLA ; ßA^^ %(o. ^^_A?

l *ULi< fiej r ucu^c* h cu^ ___ /y o /I Ur

ot i'j

' 7<^ Luoc>ft< tUji'dl, Uöcü £xiLf U^^oi) UcJl^ l^oo

66U(l^ UMsCXJjL {

üuu

Jcßtuu

tXj- I<? kJü

! U23R--r tu>iL_ \ka,^Ouuujlu tu 4-e^CL^

Uu^

^UA -£^

lAJJLoi [di

Auu

ALLcU

LOLA cP df^

/

^

fjJtLtJLL

Vb-eMUd.

t

Q J^ Clc>d>. ^ ^jtuu (Lu ^ iUi^ex f4e^ l/exQU^ Ji><l^._^ J^

X.

.Ct^Ucui (brJtJtS Uy-^JUUU ^ U^ I LOs Uui^ QU^ Uju Ujls kjul

xlL_„__V^o^J<Ai?

X

r

leucjuw S^Aß^öl- ^jiu'cLlr (ytjU ^oc. 74^fl> -

i/

tPjtJL

^t^ Ql-^JLJCA

itjKrt^

JLC^

{ AAAUL]r CXjLKjCX U^

e^i

ut Ujült XdU (yi^ Ul/auuUt^

Um.(A

teco/

uclß4^ i^^^ II^ [(^ LluU ti

cnnCAju

o tju^ difu^jui

oKxjl

i

xiK

t

A-^ rr

O

/^

#*-

^CiU

r.

\/i>eJi4jU (d^ QcudL yQjdit^

JLLt

/L UXcccjO" Uj a> cJüi r ^Qxj^ U^_

atuOi^h ^o oXcxJi \QLJuujujuLs .^ cJ^jlQd cJjp U^Ci ^ ^ lo-e^

kJUUL

^ 'i

l

4cp cju

\XX^JULU tJU tu u^otcc/ .* ÜMsIc^jtiJ TCP ^oa UjirLA'di

t^

ßLucXJL>e

Uodt ü CjlP LLujls

-CUU4 OtucJUs-

(JUutcJ

UjlplP

l'O, ' .„icw Litiu. ^CPcJ

AUJlSLs 'CtI ßtA /-e.*^ ___^

QLUcSL ÜUU 'IUaUm ÜMjl 7<f>QAP tU. J^t<-Ä4-L«

Uoce.

ßi&Au-.

«a

ff<j

f

r<-o

^^-6(^

x4ji-jQ_r

^^'^'■(f

p^ctu* c^^^-^J

jla

cX - QJLCi^ Uuu ^

Cl<^ IqjUjl

iJL lUcTc^U "JtuuLiUj CtxxUU

J^tPUAjr Xju^'luu ^ //t^e^xx^

/^^ AXJUi\U

t^

JUi

_ hUUÜLJLXjkJT

UJO-Jüi'dU^ ^L

^-^^

LUt

JctuüO

/ .

T

i^M

U^

UUxcJ

le KlusjU. JRoLriL

\

mmmmmmmm

O

;«llM^ >*^.^, i(. 23 c* t\ H^ iiM^ ACynJttnffi , Ca IL. ihlU. V^k^ U^umm.

tM«t^.

Uir ^MtiW t^««^ *^ ^'('l '^'<4*«M«< iuMfium, '

kJW^ 4^9 4;Um«c 9>^^(

/4. *^.

b6i«^ fiuM,

o

o

o

l. IT h^ Cf

^/iiw Ift^ 9^*»

wZ>A iA Hi\uUL ^«uiH4, «vlHH. ''v^ Ä*^, 5^ , /• ??• /«*u',

frtUc HMAU^y» /tvw /m ^H*i>(#J!^ /2t K»^ «^ /U i^^u /ajou uo^Ui »t*^ ; ^ )k ni«^ hu/ Hi4^ H<«^ hiilo^AUf, A.ru4,%uu4, ^^nt ^ *

0«. i'ii UrtiXuuJ^ (rU ^««ufkj ^T^A Jcliiv L'rX i***^^y> A^^ , krwVt <4 «u.M. rlJHu >ic 4H/l4/n^fK«< fUnKl tUc Uu*i\tL

i

14*1 U /c'cUm. ^

yv-M.^1

/-4^ ivy. kL^ S*vi<

1^

<^ ' An i.arl:

arlaas Larth

ca. !?• 6. 1969 Fricclenv;cilcr

0

Lieber il'reund,

v/ir freuen unü ßeiir, sehr auf den ^onntae.

Herzlichst

Ihr E. Geis

o

l^

■aaODWiaHBBBK«'

An lüarkiis Larth

O

Prieäenweiler, 23 i 6. 1969

o

Lieber i^reuiid,

es war vdeder so schön nit Ilinen imd Ihrer ochwägerin in ihrer

\ *^ r--^^

V/ollen Jie nicht doch noch einiial heraur^coi^aen? wir beide würden xms heralich freuen, liur bitte rechtaeitig Bescheid, v/eil es langsaui mit freien liiüimern echv/iez'i^ v/ird.

Jjehr freundschaftliche Grüße

%

Ihr Eaphael Geis

2 4

An luariois Larth

SUsaeldorf, 6. 6. 1969

o

()

Lieber und verelirter Herr liarth,

ich hatte gerade verzweifelt und erfolglos Ilii*e amerikanische

Adresse gesucht» kurz danach iiau^ Ihr abrief« i;'ein, oie sind

wieder dal ütiiamt es auch, daß üie in iiasel eine Professur

haben? Mehrmals wurde das erzäixlt.

Am 20. VI. bin ich schon in üerien. Am 14. /15. VI. habe ich

noch mit Gasalis ••aufzutreten, akx 16 .VI. - 15. VII. sind meine

Prau und ich in

laars Kurhotel Wie also wär's mit einer Wiederholung? Körperlich geht es mir eigentlich recht schlecht, ich versuchte immer wieder zu vergessen, aber mein Bickkopf hat zu ansteckend auf andere Organe gewirkt.

Mit Ilirem Herrn Papa habe ich mich recht herumgeschlagen, nun steht er hoffentlich nicht ^anz falsch in meinem i:kirciientat,s- referat •♦Juden und Qiristen vor der i^ergpredigt". Äie schön, daß es Ihrer if'rau wieder ganz gut geht. ;:5eien oie beide aufs herzlichste gegrüßt

Ihr Raphael Oeis

o

^3. j'^M Kif

o

o

Cci:

**;»(( #i-itu4^ iu.< L/vc K^ ;wM /^i yt'u.JL/. 5^^ ^^^^ l^

«;ui

^

.r»)^

5.«.i«.»4.> /•» i^ftYkt o^iiiL U 'IwH Atu^ H*»'^4 ,u^

IL

Wi^C^ 4

\r

i/l

M«i*'> ? '«.

An Markuß Barth cu^ /£^ ^ Z^^ ^^^f^ -W;^ Im^y^ ^^ ßt^^^^^^j^ /^^^)

1/

DReseldorf, 11. XII. 68

r.

Lieber und verehrter Freund,

nun habe ich ilm doch nicht Äehr gesehen, l^ach Colli 'e lbchildei*un£: war sein sterben novh begnadeter als Bein Leben,

Äattirlich denice ich jetzt viel und intenßiv an eein i4ort, "wenn ich je in den Kinuael icoimaen ßollte, ich würde iidch erst nach Iiuozart und darai erst nach Au^ustin und Thomaa, nach Luther, CsLLvin und bchleiermacher erkundigen." Das war nie ein Scherz- wort, dafür tiefer Ernst.

PUr mich ist nicht wenig von dem, was in der Dogmatik über dexi Tod steht, fremd und unverständlich geblieben. Das jüdische Gebetbuch spricht sehr intensiv von der Hoffnung auf ein Jenseits. Je älter ich aber werde und je stärker die Anzeichen des Verfalls, umso weniger bedeute* mir die jenseitige weit, die mir oft er- scheinen will, wie ein Pochen auf Gewißheiten, währen mein Gott mir nichts verspricht, ja geradezu das Vertrauen ohne Garantie, bar jeder Gewißheit über das sterben hinaus, fordert. La ist fast ge^^en meinen Tillen ein Selbstgespräch geworden. Und nun will ich mit den «orten liires Vaters schließen, die 80 sehr für den letzten Vater der ikirche sprecnexii daß unser immer obskurer werdendes Jaiirhundert gerade sexne nilfe nötig hat. Dies wird bleiüen, auch für den alten Juden Geis, mit seinem wenn und aoer.

Ihnen und Ihrer lieben Prau selir freundschaftliche ^jtM^^

Ihr

L

Raphael Geis

/

/

lA

Uli— W—um H \ ^>y^— '^IWr-^Wi— >.-r<^w.»»tMenw>'-*»r>- M^>««(.v.,.-^»^.- *

An Maricua Barth

BUeseldorf, 30. 7. i960

Lieber H«rr Lartl:

0

V I

( >

o

Ihr x>rief vom 21, Juli lag da, als ich von den Perien zurück- kaun« Ich hatte iflB«r noch gehofft, von lernen rechtzeitig zu \

hören, äerm ich war mit meiner Frau ixn ochwarzwald, weixii auch ixQ nördlichen Teil. Nun wird es leider zu eineni ».iedereehen nicht icoiiiinen können, weil i^^ich Reisen xaelir als gebülirlich an- strengen und ich mich nicht schon wieder dem Auto oder der Bahn anvertrauen möchte.

Ich möchte sthr hoffen, ja geradezu darum bitten, daß die Verbindung zwischen uns nicht abreißt. Vielleicht gelingt es doch in den nächstexj zwei Jahren etwas Geeignetes an einer deutschen Universität für üie zu finden. Ich frage hemm und herum (ohjae Namensnennung), aber die Leute sind Ja auLle so überbeschäfti£,t und im Grunde ^ar nicht ijuehr recht fähi^, zu- zuhören.

Am Ende meines Urlaubs war ich bei einer Vorbereitungstagung für den nächstjährigen Lvangelischen is^irclientae in vituttgart, und zwar bei der Cruppe "Gott und Gebet**, da die Gruppe /

••Juden und Cliricten** nicht inelir selbständig auftritt. i:.rstaun- lich, was so evangelische Theologen nicht wissen. Aber vielleicht lie^t es auch darari, daß ich selir spät Liit der evangelischen Theologie angefangen habe und mein bissen also frischer ist. Den letzten Band der Dogmatik Ihres Vaters hatte ich im Urlaub dabei. Da stehen ganz ^oßartige Dinge drin. v.

Ihnen und Ihrer lieben, verelirten Frau die herzlichsten Grüße,

I>ir

Eaphael Geij

\

■<w

Markus Barth

Borza 1961 La Sage

l v (i6i

%

<{4U>

^' vi.liu.iK . Audi $(< ' ^tt ^ Hi^c(4 lUt intit '

(tf UU^ ß^^ f.u A»t H»^}

«»--».j-«M«iii4itjt, J

1

o

An Larlois Barth

1 A

Düsseldorf, 6. 6. 1363

o

Lieber Korr Larth,

Dank für IlxTcn lieben Lrief , Dank für die beiden Lüchor, die diecor ia,^i•e bei i:.ir ein^^etrofren eind, mid in denen ich bis jetal; nur blättern Iionnte. i^reund xa*auG lia-i; lair einen ;:.xricli öurcli die ilechniuiü' ([:;eiuach'fc , indoa er für Ta^^e nach lötoi^bul verschv/un- den ist. Lliel^e altio die Il'a^e, ob oie etv/a in der zv/eiten Juli- v/oche Zeit hätten. Lann könnte lüich meine irau nach l>asel faliren. KoffentlicJ^ £eht es liirer irau doch mittlerweile besser. Was ich mit dem nicht zu tapfer sein meinte, war dies» Jlire ii^au küime aus liebender imcksichtaälimc c^ar zu seiir verheimlichen, \iQm\ es il^ nicht £ut {i;aht und vor den ju'oli:;en müßte man daim etwas ängstlich sein, ilmen beiden sehr herzliche Grüße

Ihr Kaphael Geis

o

- .• r-

•K

V

■^ r

y

"■W"

■WF'

^

►4 /. /uw. H9dO ß^i/

HUTV»! />{*Uc i*M«l.^ *Tt(*W »*^i«^«^^- Ut«Au ftjwc A( W^ IM «44« •i'«^ /t^^

•U44. f. /hiu* i\ tc^w ¥il' iJlwui\J9 ftitf4«V/. yt(i«*l^. /iAa'ik /S^*u^ W*^ ik\t.

<4. ^W. (O.UäU 10' fiAwi f^h'i ^*4 ßfiu^LtM^ 44447 1»> ytUlru. I«i ^JtljL h4«<^ ^ ^^

lUiK 4^ 9«»^ d/üViUL u^ ^

»^Il1*%

/•^ kuJ^ /J«WK

/

I

An Larkus Larth

o

DUseeldorf, 22. üai 1368

o

Lieber, vorelu'ter Frcxond,

Ich habe schon üeraiuue Zeit nichts uchr von Urnen gehurt. Üb üie ivohl imer noch in f.oLi eind? Gerne ;vüßte ich, ob ein iJeeuch bei limen und Ilu-eiü verelorten herrn Vater auch noch in der ersten Jmiihairtc ijeneliia wäre,

Ilmen und lln'er lieben verebten i'ruu die herzlichsten Gitisce,

Ilir

fiaphael Geis

I

?

o

V

/

\

2i

An Karlaie Barth

\^ ^ O

1. ^. 19«t

Vtrehrter freiuid, Lieber Herr I^arth«

o

^;

(Dank, vielen Dank für die Karte, den Brief und den Aufsatz, Wie «ehr ich mit Ihnen tibereinstiiame, ich muß ec nicht sagen. Aber ee feibt in der Korrelation Cloristentum-Judentuia, in der i^e^iiehung Bundesrepublik - Israel Dinge, di- man nicht, noch lange nicht in Deutschland sagen kann. In Amerika ist das nar- rürlioh völlig anders, «ifir hier können nur und allein in einer Exegese des A ^ NI uns zusaüimenfinden, die keinen Augenblick vergißt, wie das Christentum im 3. Beich versagte ~ und das / Judentum unterging«^ Kraus hat ij;:- laai nur den 11. /12. frei. Ich muß walir scheinlich in der darauf folgenden Woche nach Berlin und leider kann ich noch immer nicht Termine zu schnell aufeinaider folgen lassen« Das lieisen strengt mich an. Ich habe 2 aufregende Sitzungen, 1 Vortrag, 1 Podiumsgespräch überstanden und xiicht schlecht. Doch üie rein körperliche i^^rmüdun^ erzwingt Pausen zwischen den Auftritten. iLf^ ist verdammt schwer so zu leben« ......

Bleibt die i'ragei fahren üie schon Anfang Juni zurück? ^ehen müsoen wir uns noch. J^eine j^'rau Könnte mich ja auch zu Ihnen faiiren.

Hoffentlich geht es Ihrer lieben ifrau besser, sie soll bitte, bitte nicht zu tapfer seinl ;5eien bie beide aufs herzlichste gegrüßt

Ihr Kaphael Geis

Werblowsici habe ich mir genau so vorgestellt, von dem ist eben Ehrlich begeistert.

Frau Niegsch las nach Ilirer Abreise nur noch K.-^M, Barth, mit großer Begeisterung! Ich wurde zum theolog. Wörterbuch.

';.--

I

JERUSALEM, Via Dta Hsa JERUSALEM, Via DoSÄsa CERUSALEMME, Via Dolorosa JERUSALEM, Via Dolorosa

roi^s^tvt ^5^

a. ,0

^ Bj:,)t<^j,^ /c

[et

1269/48

?

Cy%ULH^\i.

r

mmmmmtmmßirm

■1^

mmmmmm

LcW^w ßft-^

M hU Jiuik^ ^'

Ju ^

<|.<«UHU.f Ut

Y

^. r^iVa^ A44/ TUuLf^l

r^'

fcftit -^.^ r*»4 Ui-U rJ^ Qyntt^^kJi *t^ rV/ V,t ^ ' '^

7

tUClM. ( *4^

'uVv'v J*** i T

T\AuiJ, i^i fff^ *(•-

./iu*Lu-..vflL /^H^.'/ii cL -6h i;:l'*iu>U.d^J^jf^ut

H ^V^

>U«t l*U4- V«4k<* u* f

>«iL< Silc^Ui'^

U^JUUL t^^UiC. ^f<u\U h h'-iJ^'^'^'^ U^L^nu, 0.

^ ßi^4,kU, Um. Cnib tuM

t r

^ 4ii*^i^A^ ^^kv^ *vi^i. «U. »u«/ iiiuS,

U4mif9 ll4A4.H44it

'ahm. ^Vl*.

fcV«*«A »W -^^ IMA u^^Ufeirw.UAH

Hik i^«*^- /1^ ^^'» «<^^' ^tX^V,

y^^r

fv*^ . .u- uu yv»:ii*c uW' .r;;;.!^ ^* /Wu/ 4*4^ w. ><^ «^

.4 J-tfvi'^^Hr «V»-

UK

1^ tUUmIMl

•'»»-.

^^

«^

iC. 3.

t

s

' i»W m inj, /V4.

W U^ 4<*,^^f ft^iKi, J*M /i%t4t H444:iit ÄioiU uiL /^^>ACtit«

/>^

*n-

Mw^ ^MfC

An Markus x>artll

0

Priedenwtiler, 18. IUI 1368

O

Lieber Herr ^arthl

Ich würde mich unendlich freuen, wenn Sie am konnienden Sonntag ( 24. III.) mich besuchen könnten, es ist der letzte Sonntag. Sicherlich könnten oie hier auch als inein Gast übernachten.

iiie fahren bis Preibur^ dann btraße nach Donau eschingen (jbundesstraße 31) über Hinterzarten - Titisee - Neustadt, bald nach i'^eustadt Abzw*igung liiiksi if*riedenweiler.

Ich freue mich! Grüßen oie Ihren Vater, der sich vielleicht meiner erinnert.

Herzlich Ihr

Raphael Geis

(

/

o

I ^^

Ut^ i*{ >U tm, 44,*«Uk| i«v ki«4.>ilM. 5nt\<*t4. ^<ic4<H f^ hL' «,«*4 -«tW

^i«^» u i^ j^^.Lul^ sji^^i fyui^^u ^uc /t;\K(<.

TU . V*. ?

/lUr «M.

U/.J /2 /•

■■:i- ^i-,-,—^,,. _*,*-•

u

An Markus Barth

/

V ;

(

\

z, Zt. Laers iCurhotel, Friedenweiler

13. III. i960

Lieber Herr Professor, verehrter Freund,

l Ihre otudie lult der mich anrUhreixden Widi^ung erreichte mich noch in DUsBeldorf, Ihr Lrief hier oben, wo ich die Folgen eines Herz- infarktes überwinden soll, l^eide stimmen haben mir gut getan, haben .de innigen Dank.

fite deutsche Situation ist nun eiruüal anormal^ Levinson ein grandioses ±ieispiel allgemeiner und jüdischer Unbildung, Ehrlich ein iuaiui ohne Takt aber großem Geltungstrieb, Jochanan Lloch ein psychisch kranker Mensch, aber gerde die gutwilligen Christen wie Zmh. Gollwitzer schlucken alles, wenn es ebexi. ijMr jüdisch ist. Jüdische lulamlieit, jüdiscl e Arroganz, jüd. -israelischen l^ational- Sozialismus. ^HTein ij'reund i^raus (Kaaburg-fGö ttingen) laid ich haben versucht aus deiü ekelhaften Brei christl-jüd. Verständigung heraus- zukoniLuen. Die Anfänge waren nicht enttäuschen(J| xüraus aber hat zu viel zu tragen, ich bin nach 16 Jaliren Leutschlaxid ein kranker Mmn, der heute noch nicht v^rissen kann, ob er wieder lecht aktions- fäMg wird. Larui^ gerade liatte ^uir so viel daran gelegen öie in Deutschlartd zu halten, aber ich bin beinaiie sicher, eine dtsch. Universität wird oie nicht berufen, denn ::>±e passen ja nicht in den verstaubten Kahmen. Ls ist. also durchaus möglich, daß in der Dundesrepublik diese Chance mit vielen anderen verspielt wird.

Nun zu Ihrem "Paulus". liur eine Korrektur hätte ich arxzubri; das Judentum hat missioniert, es ist ihm sogar sehr sclilecht be— koiümen, als es damit aufhören mußte. Harnack hat für das 1. chxristl. Jaiirhundert die jüd. Devölkerung mit - wenn icn nicht senr irre - 4 /2 Millionen angegeben, von denen wenigstens 3 A^dllionen auf dem Weg der luission zum Jdt. kamen.

Und dann das Gewüsch von oeiden oeiten über das "Gesetz". I) gab es unzweifelhaft eine HsLLacha des i^iath. Evang. II) ^ein liberaler Jude und schon gcirnicht die uesetzaustinenteni herren Levinson und Ehrlich /können sich eJrirlich heute noch auf das Gesetz berufen und III) Wie hoch muß eben der geschmähte Paulus das Gesetz eingeschätzt haben, wei^n er es für Christus hingab, was wäre das für eine Liebe,

:)--

XI

13. IUI ^

II

die geringen Preis zsüilte und Verachtetes dran göbe. Hier scheint mir der Jrxmkt, bei dem wir anset^sen müßten. Beide aber, Gliristen und Juden, verspielen das verkündete Gottesreioh auf Erden, weil wir uns nicht aus den I>astionen der heligionen herauswagen. Religionen haben nur noch selir wenig mit der Glaubenskraft Jesu I und der Propheten au tiux.

Seien :sie kameradschaftlich «•grüit

i

tn

Ihr Eaphael Geis

/

/

/

( /

/ '?,-'

/ ;■

/

/

.1 1

/

/

y

/

r/

A

Ji 5'Hi.i (tcj

O

jk'lk'Cu^L fn^;H (mKCU f^L Vom,, h*-^ T*M],'l*lv d^ muJ -U'um, ZUruk^ \)„fUj,io, Su

I

,t t / I // , f.. /?. / L". f (h .f f 0\. i^

KtHu

MiL L»^*vU,i ^«Wi'f-t^ ^»i**»'

Ä.

Ä(*r<^ Äw^

14

An Mar Im s isarth

I

U

Düsseldorf, 24. II. 68

^ehr verehrter Herr Professor üarth,

ich habd mit i^rößtem Interesüe Ihren Aufsatz In. letzten Prei burger Hundbrief gelesen, i^ntsetzt hingegen war ich von der Dummheit deB Herrn Levinson, der ociinoddrigzceit des ^ti^Tvii i^l^rlich. Frau Lucicner und Herrn Ehrlich habe ich das schriftlich mitgeteilt, also darf ich's Urnen auch sagen.

Sie werden von mir bestimmt nicht e^WLi'ten, daß ich Ihnen in allem zustimme. /Aber m. E. vermitteln i^ie sehr wesentliche i^rkenntnisse, die wenigstens in deutscher Sprache kaum bis Jetzt ausgesprochen wurden.

Fraglich bleibt, ob man eigentlich von jüdischer Theologie über- haupt sprechen kann. Ich jedenfalls habe es immer nur fertig gebracht jüd. Frömmigkeit, jüdisches Denken in die christlich - theologische Sprache zu übersetzen, t^xai man aber von jüdischer Theologie spricht, dann ist der Ausdruck "Leidenstheclogie" durch- aus am Platz. Dicke Lände von Lelegstellen ließen sich zusamiüen- tragen, weit mehr als über den sogenannten jüdischen Optimismus, i^Jatürlich sind wir Juden nach dem 3. Reich allergisch ^^g^ii den Degriff des Leidens, wir vermuten gar zu sctoell und verständlich eine Rechtf ertig-ung des Gewesenen. Aber davon kann bei Urnen ja wsuirlich nicht die Eede sein.

Ich wünschte selir, ^ie fänden eine Professur in Deutscliland und wir könnten uns eines Tages begegnen. i>eien oie sehr herzlich £e>:rüßt

o'^o-

Ihr Eaphael Geis

^)---

riA

T^^^.UiT '^— ^^^

r1^ 72 a

H^/i

A.

'W\

Tt./'K^di^t V^C$>^T^v 4^(^ Ci/,.r:»fYCVO

o

^i^.^^ z^^^^^-r-^^^

A

>Ui^

-l-^/t^^

^Tl^i.^^^^.

^/rkH^l^i^^y^

^^7^^^^^^^^^./^

Für Ihre liebevolle Teilnahme an unserem schweren Verluste sagen wir Ihnen herzlichen Dank.

Frau Eduard Bauer geb. Carlebach Oskar Retwifzer und Frau Gertrud geb. Bauer Moritz Posen und Frau Liesel geb. Bauer Erich Bauer

Mannheim, Frankfurt a. M., Jerusalem

kt riGz

{6iL. -aryi

k

/^IJ SA--i^ ^ "\H^>:>r>^^a ^ !^-:rv

THEODOR BAtJEIl

O

o

MANNHEIM

BKETHOVKNBTKA8HK 20

/

/it

\yO

Y^k ^fßj

'jlL, ^Wr WÄv

/

f

5

Iv^

w #

'/v"-"

/

y / / ' Lj/ //. ^.r/ /_/ < 2^

ivjL^ iLi^Affiu^

f

/}h/L^ "^tsJd >t/uu/

-^•VcV

m/A/^

jf^"^ ^v^'^/ ^^/^ t>y^^ ^'^.^t^^

M/hJL^ f-s-h>^ *

^ /Vi-'rTi^'

j/tc/ uA^^^^ JAl.^0^ Z ^"^A^^

n At>»^ ^V^/H^ /^>*>9^

yi^V*^ ^ H/* ^/

/

4>tlv "hhi^^

\4X4yK^

aa

^*4, Ci

I^Ua^.

■r-^ ^/c^ -Ä^. V -■^^^

t

♦kl

>^-

^1ß^ i^t^^Vn/^ W>C y^vY-

o

o o

THEODOR BAUER und FRAU

MANNHEIM

/^1? T-?, ^1

^1

'^öti~ß

'RfPhyjiL^ ^oi /öLC, Zri.

/

Ä ^S h

I j^^ ^^^<L - U'^v'^nrH^>/J - CM^ ^

h

niyc< ov\

^*^^

Miriam BeerHofmann-J-ens, 412 Gathedral Parkway N.Y*25,N*Yc

20oAa/?ast 61

Herrn Rabbiner Dr. Robert Raphael ^eis Fischerstrasße 51? Düsseldorf ^ermany

Sehr verehrter, lieber Herr Rabbiner:

Ich habe ein sehr schlechtes Gewissen, dass ich auf Ihr so sehr liebes - Schreiben vom vorigen ^ ahTjerst jetzt antworte»

Aber erstens verfließt die Zeit hier so rasend, dann war der Winter mit Krankheiten im Näheren and wei^^ren Kreis aus- /*^füllt,das Wetter war elend, man kam eben zu gar i.>.chts»weil jedes Ausgehen, der i^lltag, doppelt so viel *^eit als sonst erforderte«

Ausserdem aber waren verschiedene Dinge im Schweden, die ich erst abwarten wollte, ehe ich auf Ihr so freundliches Angebot , wegen einer Neuauflage der Werke meines Vaters, antworten wollte«

Vor allein, ich habe die Gopjrrights zusammen mit Pischer^^ aber ich kann den Vertrag jederzeit aufloesen« Nun haben schon vorher ziemlich einflussreichePersonen mit anderen Verlagen Äeaprochen,ohne dass irgendetwas erreicht worden ist.Und nun habe ich doch die Zusage von Pischerverla^tdass sie vorallem '*Der Tod Georgs" neu auflegen wollen und dann voraussichtlich einen Band •♦Biblische Dramen" «Ich hoffe Mitte SeptBBber eine definitive Antwort zu haben. Aber wenn Sie ein ü;f:4)llÄea jetzt tun wollen, 80 wäre es sehr lieb, wenn Sie eben beim Vorlag anfragen würden, ob Sie"die gesammelten Werke " bekommen koennten»Übrigens habe ich mich sehr geärgert,

^ss im Bücherverzeichnis der '^Bücherstube" der Wochenztg ^aT •'uden in Deutschland, die ich zufällig bekommen habe, das Einzige, was jetzt zu haben ist, die Schulausgabe von "»Taakobfl Traum" ,die nochdazu ganz billig ist, nicht einmal angeführt wird, während sonst auch -^Belletristik angegeben istolcb. wollte den Leuten sogar schreiben, aber vielleicht hätte es der ^ erlag ihnen antragen müssen ? ? Wollen Sie so lieb sein und den, den das an- geht, darauf aufmerksam machen»Vielen Dank Jm Voraus.

Ausserdem wird jetzt im Stiassny Verla« in Graz eine Art Monographie (die geben so eine ganze Bücherreihe heraus; über R.'R.H« erscheinen, in der Proben ans den verschiedenen Werken enthalten sein werden. Den,- sozusagen^ verbindendan Text schreibt ein Bekannter von uns, der hier lebt, Dr« -'^'red Farau, Ich' nehme an, dass das doch ein Menge Anfrafren nach den einzelnen Werken hervorrufen wird*

'Aber ich habe mich unendlich über Ihr war|smB Interesse gefreut und ,wenn es noetig sein sollte9darf ich mich doch wohl an Sie wenden,. ,,_

J

Ausserdem wird es Sie wahre cheiiil ich interessieren, dass ira April Heft der Deutschen Hundschau eine beschichte "Das Ende**? (komisch ich habe es vergessen und hier in den erien,habe ich das Exemplar ^icht mit .,von ^en- schele erschienen ist »die »'Die Gedenkrede" als Inhalt so- zusagen hat .Vielleicht koennen Sie es sich beschaffen. Ich habe inzwischen erfahren, dass es kein wirkliches Erlebnis war .sondern aus verschiedenen Episoden zuöammen gestellt« , .

Und nun muss ich aufhoeren,weil es zum Essen läutet und nachher wird es regnen, also kann ich nicht weiter im Freien-schreiben und im Hotelzimmer ist nicht viel Platz.

I j

anod xsd

>

i

I

1.

.«4

Q

SECOND FOLD

II

ehmen Sie aud?. bitte. meine herzlichsten Wünsche für

die -«'eiertage entgegen und ich hoffe,dass es Ihnen recht ^ut geht

/ U hlK

Sehr verehrter Herr Rabbiner: -''

Ich nehme die Feier- tage als Gelegenheit, Ihnen für Ihre so freundlichen teilen über meinen Vater zu danken. Ich freute mich , dass mein Brief Ihrer Studentin - ich habe den Namen leider vergessen - nützlich war .Hat sie die AiJbeit fertig gemacht und ist sie irgendwo gedruckt woraen? ^as in den grossen Tageszeitungen erscheint , bekomme ich ,1a manchmal zugeschickt , aber es gibt ja sicher- lich auch kleinere Blätter, von denen ich dann gar nichts erfahre. Sollten Sie .ie irgendetwas über meinen Vater irgendwo lesen, so wäre ich Ihnen sehr dankbar, wenn Sie die grosse Liebenswürdigkeit hätten es mir zu schicken. Am 26. q. sind es zehn Jahre, seit er gestorben ist und ich bin sicher, dass da irgendwo kleine Notizen sein werden. Ich war voriges Jahr in Wien und sah "Der Graf von Charolais" im i Burgtheater -es war ein ganz merkwürdiges ülrlebnis.

Ich werde mich immer freuen, von Ihnen zu hoeren und ^ vielen Dank im Voraus. Herzlich ';ji.v.oL ^

1

o

UJ1DJ1 naiü njftj»^

ceetlngs and best ^A?isKes

for tke comlna AleW if>ar \ )

f^ ..l".W'l'

■T'Ji» f ."

>2a

/

/

oLL

A^/Z

'^x

?^i-..

f^ Asrtfc, 1 1 ti"

i-^^r^v

JKet/runie^yrn A^/3f-Si^

£U^'' if^

1 "^ U^^li^UA^^ ^

■f

'S^iM/^en

I

1^ -^^'f^t^ ^i^iii^ Mii^' ^ üih^ '

.AA^j4ß>t^ /^

^yut^i'^

Jmt

H^U^

>(^v^

^ iZi^

4444yl>^^44i d}/^

h^

MyueM^ Oh

7 hl

/•Y.

%

I

I

Ä

tiw>^AeUn^X^ iöi 3Y

i^»'*/^^^^ yt^H^ /

/

Lf ^^y^ /^ i^f^^

^i(^H^^

/H^a^ Jk/it^ Jy^ ti4^ Xi/J/i/i t^ßtto/^

^

it^Ji^

■Mf .i/tH^yp^ 44i4C4/l 4li^

M,^ß

'/

'y0ti^

^ ^ /i

'^ füll t^^iL^Jn^ fJ^ Lk.

-tt^^tH^

%^j^ ^J^^ J^U^ M£jU^ Juri

iMn^H^^

^>i^il>^Tt^

w w *^ fw t

A^ f^^^

71^

f€iivr

^/W^U

Coii

/^ZlfL

F

i

^^ TK^u,

^'^u ^^S\

^7.7^7

o

o

o^/iAAAj uaM/M' dCo<Ajji.UAJUyfv^,

Oijuvuu >cc^^, 9^4A^ /"^^i^ti» ^'^ oU' trLooi^ }XMMli>fvou ^>uU% iA^Cf^xu,

ü o

N/ 4J

^XAJU^lH^UaMJ^ , Uf UAAZfh yj'c^Sk^ Cjt4.fiA^^ {^ iyf(4^ UjCjlU ^^^ >

3

d\^i>fy/^/h% d^

J(LLyi/h<y&L^

O

W:

^^ux d^>}u*tfi>ou>(^-

^(^^>*^-l^-£>>^<uy^ cAcc<^ Ji^A^oU^Mf ^ju^jU. ^><2^^ruV Acic .

<>uxx^ i-^ u^ci^ ^ .^^.c^ ^.^..^ c^ JUjd Mul^a^^ ^^o<I^.

^Ua^,U %i..^pc^, doc^i^ (^ r^ ff,^ ^^o^V---^^

An ÜhJz^I ^^^-^^'^^'^^'^Tt^ ^^^^^^'t^^^^

^cfuic^^l^

Ac.<0-V^>L-<-c^

A>ULA^

&i^ jUxM.

f

(

-cc-c^

/l ^'t* C^Cu«/«^

o

^CH. ^U)-^<lCi^

o

#

OCÜ^ dOt^ CßyUCA^^ (^iuA^^C<^A^U^.O}.i.<Xti^C^ /LjLA^ijl^ ^l^CCC^ <i<M^L.C<j

/^^.ow' o^^^iuuk^rv^ d^^^ vinA>tr, Hr^A-e£^ c^u-c^ hikx. i/xx.

Wl"

"3r-

5-^5/

°^Wu^ £ül4vM' ^kuCOL* 4Mc£t*^UH,

o

i--5

u^

t..cAy«x^^^<>wx-<^^t>^^tc<X^^^w^ 0<A%aJiK

icyi^^ujuu ÜL^ ^ ^^^^^y4^^vuubU^4ßuU d^^ iJuA^i^

\AJUA>

n f

'OUUtt

*^^^) VHIX^ ux.<>c^ i^ÖOC OcUtA u(y}.iuBvM^ ^iH>UA,vuyLAx.dJi^L4^ Jt<^

^-^^^g^^^-Uv^ , ..OH^ lA.^U^ K/i^, Ä^ ^-ÄTwx <kM^c^ :U^SUC. ^^'i^, 4.^Z^c^ äx^C^^ Ä^U^M^,,.,,^ ^.^^ ^.„^ ^

■i

i*v

/

<^i^cV^, ^^^ti^^^oUc^ ^^yuM^Yi^^^AA^' Vu^Oou^%^A^

di\y^^.Jr9y^ ppy^r^

^(^M^VUL (/^u^*i^ <y*vüu»fh* ujljJk cK^ dlUA^ d^toHyffiXAß iL>OU* %<^f^lf^ff^UAj

I

o

o

i^w^^ 3>^ ^^""0^

(CöL^^yh^^

/

*H)».vhxt<

I

(yo<jc^Uf j^Zccv^ ^fy^r^xvc^ <Zx*ot<x.^ <^<^ vi*<^ CVcci'c^xx aX/caKx^ ^;toc.ic<X

o

^^^^'i^*^^^. ^V>>'^<^<^CKX4^

a^^if

^nfOtU^ (jinA-i^ ^UMXAjuuJUy[%/*i',

m

""m

o

a

OVblfy tMCU^ $Ua>o cOK^uxi^^k^ 6*ni^ ifi aaXa^ ^^

kZkjJS UAaU^ JU^^ L4JULAAjL^ t^tiCU^ (^'>lXXCUX^U^<yiXf«^CC^. <^/ ^^cXt *^»^00 ^ytn-^Pi^ s}^ xMAAA^ 0<Jje4^ ^^!^^ A^cA ^/t^

diH^ <hX/ ux-t^ >>' ^ou} jL^ic^ 4^ uulajl^ yi^SiKAJulo^

'■53

•a

.'^■t

>:

,.«l.

^^^-t^«^ Vl^Li^n^ A'-(X«CCC* '^XtA^ £^OhUA^^ Ui^ '"'^-^

tx<^t/^ lAc ^(*yUx. ß-riac^ **.H-v^Ut^ , 9W«^ V^iow^ «^^-

yi.9. i^

o

V

c^Kl^ft^x^ I-^ImxX/ (^U^^ uU^f ?U^ (ko^^UV^, VtLÜriXA^J ÖU^tM* s/i^^l^Zcu

'- ■■ ■-■■■-'■ ■'.".^'«^<(-i^s^,...,,ftis«*•^)(^k-^i•a!f,/v?^v;vi

^/v JuuW 8»; <UAMiU^ x^^ .^.^ ^ ^^ .^,,^ ^ä,^.

^ '^^ ^^^ tx^ C^H^fVci^Sur^^t^ cAxJ üt^ •^Vi^-ixx.^^^l.^ <?C<lÄ /cy /^U^fv/u> cfevooctA^^, ^/ VH^^tixX' iAk^TO-i^ ^^^U^^^ OcCl^ f^xg'iyCfhA^U^^^

/fiM^iJuAr€olkxJ^ VuAyf uuHjJ dtAAJL ifJ 3)Lu. ^^^^i-A,<*f-tccikAx-c^ ^^ff^^^xJux ^iiM» Jcuf

•» ^

AJLUHAAJyt

JU- fXjLC

dü,B)üJUL^ t^t^^2otfit^

"^^^,.91^ iiouAÄ,tAA^ •kZA'h'O,^ (4a^ ^i-^Ä^i-t^c©^.

ca^aMaju CCC« "

<Hma K44A,

JUX/ ./(f***^

i'ce.^^ ^

o

^"^P^^ iy^^^tid ^U UAJ^ f^ AAJUKHJULÄ^ -^^K üCiMAAJ -^tcl^^

"^^^.-»«i%&Äk*.,(jj^

/

<X^ ^^^><^ hM^H^fiooyi, ,^ ,.0,,^^^ ^.CUciA^ tMi(^^ COc^

ylj. ir. 3Y

^lO^x^ Uiii^ ^tüLCUj^uuM}^^,

1^*^<HHU* So<^ ^ dvLUJüU, dU aM^

/XAjumnA^

r

y '

"^^JU^LA^ f >\kJA^KA>e ^^LXA^>fKAy<^ Äi' V^-^WV k4aaMa.^<^a^.

rnarn^

„fy^ uu,*^**^ k,^^ , (fe^_ l»**.««,^ U-tCl^ ^-vvi^" -vixxY^ ^H<,t^,T,<.^ <^iM^UA^

--^«^.^ ..W.e<^ -/.^, .^.^ ^ ^^.^^

-^, ^ -^^ .M-e.. 4^ ^^ ^ ^^^^^^^ ^^

_x

th/, IfLoi/^-- '^dU^ ^^^i^o^ l)(kj^ , _

^ V

«

I

i-*^^^^ fi^4^xjuL,x^vnUjU^ ^iCu^, ''^<Uajulo JiMcuZh ^(^Uj ihM ^^^tHf/vC^^-

/^ dAuAt^t^^X^ -pti <^-^ 4>CCt/~^C/LCt. A!iJUUA>VH f^YTuU€i^ <^Y>ui/l<^^^ UtA^rutc-

(Ha^ '^^^\H^ Jüdin jJuf JOLUX i.»HS/u^, ^ uuLAMAM^ 'r^x.fiU^ ^yud»

n JyKLfiAA., .^lACt^Vl^ ^Wv*/l l^ i^nH^TM^U^, t^^

/</ -^"c^ ♦^K<i^ ^«L^^ ^^Hi H4MJUUM4, -CStÄ^ ^WtZ^ f^/wJ jJ(M*4 <^fMjU$ UxyiA %oi\

,M^^(t,yU^/U'ije^iy*^^% ^ S'SiY

f~

^^yHJL/fhf, t^^ty iUA^ Q^y^M V Lc/y-Ul^^-nC^KJU^

\JLKA,%A.>L

6titu^

UAJUUk

'^J^cu^u:^. (^xAjgujuLU^ ^5^^viKÄ^ f; ByyMJu, oJ^ c^<*<^ tW^

8,6'^

^^^tfc^, x^c^^iK^ kaJ, ^jM^^ fMM^ jUA^L^f^ {p^ üc^H^ou^^ ^u^

^^LKAHJ^^iMA^f^AJ» , ^^ ^ ^ M^ &^ AAj}0^fkAA. (^^0^ ^^TiUx^ A.^üJiU^ . jfu (tOU4AAJ >^ ^AA^aX^ hu Uh4UuA ^ÜxA4 fuM^ 4^ >ÄU5 t%^Y/ /^>L^

i'i',«

f

'fm

jxaMJaaUxa:^ pi/^iß%>^ nK^^uJpLAA^ CkAju /laXa^ j> i^x^^^^^n-M^ ^Ä^^

/ -'ff

HJLAUylAAj

(h ~

JJUiA}( 9%A^ ^JUL^ ^*^,{^ ^iMAyil^^HJU^d^iA^ QAJ^^

AUy-^J Ouitfi^ -^JvfUA^ vl^UJ^tA^ Xe KJUU(Ji4.AH^^U.^UAJ d^^U^^uJ^ /Mi

<■ "^X^ »HJVU^ ^. ?>0UMX, J^AM-CU. (?tK*«Wi**

l**t* A«^*<J Ä^ ,^U^.^...^>,, ^,»/^_U.^.,

)

^s

J^tMjUO i^JctKM^^ c4^^>fr%<A, XyV^^ift%AA. 2^* u/ tÄtwU V . ^IX ^C/C^ ^ 'f*^< «^V^

i

<

f

^

üt^^^eSo

^^ s.3y

OhUju^ -Ä/fuitV ISCiMjuutujUyfiM;

o

>i>1^l

Mjul§^ U.am^ la^ M4a>o(/^ 9l^^^U/ ct-^-^cuxxo <t::4Jiccccc; t^C^ Art9^ dlM "^^C^ - ^^^^^

Ö - - 7J <3 U (j

^ Jt^

1'^

1

*^*t/fr-

'^J<M,U^^ ■^^^U4^H^K^,)lM ^ [t^f (2v^, Vi^uV, i-vvii/ Jt*J^ <S^u^ 3(M

O^X M^ ^ ^:^U^ 4U.*ätc^ ..SU^&V^ <-UAjUrV<^

# r

/.. *>' \ ff i . 0 .«•/-

^^-^•-^trvcv Kjuuu^njuu

/-^

!

AAJuJh fy lAJt}fKAAAXA(^<Aßj , Sl^\ *jf^rsh(bljUO , '^Hy>f^ ^l/H^k/Y^' iM^iJcOÜ uAtA^- Ju, XifvcO €UA(^X^U> Mi><-^\.AAf , U-C Ä^-*"«^ <M ^^Aß^ p^ I ^^^^^^ ^ ^^^ "

^Ul/^ U^CO(U4U4^ f^M^OU^^t^ l^Mr'sMU^'*^ iM^ ^"/(yH^UffA fi^itf i^

SCiMu^Xüü pA^^M^UuAjftA^ viK^n^ ju^ 4*.c^adiJ/cA>^^ cu^f^ 'ri^ifoict

%

•^"^^fnlfh» ^ vw/ .k:c£ouxM? vx^h<^ (^«"^ä^-

^-m

MM

o o ^'

^^^^^^^H^U^^^.^^,,^ L^CC^U^ ^^ ^tA^ , i^

<-.c^

t^^-^twA..

i3. s- 3/

i

.IM

«-U^C4,

^^y^y^M^ ^^^ ^t>^iZAU ^ ^ c^^^ßl^ xAluut ^^>^iui/ ^IiZ<^ ^tA<^ ^^v>a< /".

Cyi i/KOiATiuju iZuAty^ <=)^iHjLjU>uü ^^^U^yttu^ , 0%^\^UMa1J% ^ ^ i^^^tx^-^h* vH^

n.

/ V .

-^/l * /

^Vt^t/VWt/U cfOtiZA Mf CnU-«/ UX^X/'HXC ^>W^U^.^JJ^iL>CX> tri^VV^^ ^Lfuit^^ m^tit^iM b'

k1^**WcM /v,^^*^ .V>cxj^v{/*a u-<^^'r.fß^ ^-^^<Ma^ ^JU«^<

s

V

^mm

\

%(t,^

I..

X\^

jlou^^^^£uA. ^Ms^^p/J^ }i\U4^*^^ ^Ti^ JyL^f^&UjuAYäi^f^^^

O^j^j^ fUf tWt, ,^ ^>A^K O^U%AA, VuJ>^ «W/^ "^»^«^

y

■*'

"^ /--?■- u

*

CIJU %

'X^'^^V^ /U/t/VV^

yp^-lüMi

(h'fff^

-^n/t^%^^ifii

%/1^/hH^

:)

' \ >

)

s

m

\

v^. ^.yr

^ÜXA^ -fjfJUw (fcxX^'UX^^do/t^.

«KMK-C^L^U^^ .c/i^A^-^^-^-tf U-C^t-t^/^^»^*^

C

^^^^f^^-CjuCC/ C^L^^^X^ <^lM.COC l.<x. C?>1 ^V^^' WaAjO^ Zi^ CtlxxJ iX^f^ <^LC<J Ä-n <^^

I

,ll-. '.L.l^*' "1*' H Hill— **

1^^ ^.<^X.COLO ^^^^^-'^Hrt^ tA-ti/,3-'-Vul ^^llMJL^t^ ^ßxJcA.Ot.^ (fuHyfUfXH ,

cyx^cx. ^kjU^^<^ ^^^yyOA^u^ ^ ^f^^^^^ /t/Wo, ^:*^.^^ ^^^A^^' /t>

''<^iAjLf<AjL

AU<^<MJ

;,.«.■.:..>«''

vj/ »'■

^ ,^Kx.ci<fe c^ ^^Cu<^ ri*/ ♦t»*^ ^'-^^^' ^^^*^^-^V //-v^.^.^

"fCtMAA.OiJ^ -f*^^*^

'C>(jL^vy(/§<>Ot^

Z3.^'^

ffütAAU. ti^Uif^ dCihUAJL UAMf^Vfr

JxV o^e^ßc^üu . s^6 ^ .y^cHu^ ^xJ^ '<y^ uaakx

VV-.CCX

< /N

/y f » .

-■^??a.

odbrxn 0^xi4*jfO^^jiMA^i,Aju ^ßc£\ >u^€ a-co-c/ owU^ . YiiuUiuoLfi Oma^Uco

^ . iMjx^ ^(f^<^ AAAyUum^ U^iJ^LLUt^ (fetXdot^ rt^' UUU}i.AJUL^K^.,e^

^ iofi^4^ UaaA *hU ^^v^^^3<^cc-c^ ßUJ<^*^^^^<^t^Lo (UkZu^uuu ; kX^ «-rv^6

VU>V U^ ♦HMX cf^tXiu^'

"7/

^^f^ri^ <^fri^ ^hJi, ui^yypyi/i^^tjuü , <^ U^h>c^ ^r>^^

JUW^

tU^^y M<i^ 4X^tV>vi, u'ÄJUÜfx I^Oul^^^ ^ui UKÄAtyt^4ß<^K>Uü luic h^ (MjlU^ ^OAjpjJutiJtA ^^^sOc(yiV^ (ht^Hjfi^ 4^(UjI^xm4^ ^ ^ occcAx^ . ->

'^^W 9^2cJc ^ ^'^OH^ iu^ Oü^^U^ ^^^<^<-^

ClJUtU<^

J

^U^ Ix^^Yl^^^iiA^ ^KJLco , <:c^ vn^J^^V^ c^Ct**^ <Ä^^

<i^yy

ut/.,.w. A; i>c/;.>6£</c>^ ccc-ct^.v.^><^

^ c

*>CU

ZSf(>,J7

ilCtJrV^ 3?if^VH^, AÄAAJUUU ^StjMAMyUAliyjl^ ,

«■

p<^, Aä^ ui,^ Uu,UxAX£ u^aMjJv^ ^'^ru^Yh^ , i^ri^cc^ 4Ka<-c^ ^^cmJ^u.^ ^^

d'^u^uu* A^^t'VUc-cc^

M^

Kxxx

>^OKX^. -6^^^^ c^^^Jux.^ .xxV ^^^--^ c^^.Ax^ ^^^J^ ^Wl-c^x:^^ ^ ./Ow

^7W<x>^ ^ ciixUjUtAr WtxKtf <^f,f\ß<xfpuuu ^ jj,lfi,JOay ^kocU O^^iM^^miA».

^>(yU^uJ^ ^it^ ^ ücit^ JUUui^ AjUUOCA^M^iAAJ^MX JlM^

f^^O-AJUUO

^

«ü

/

Ax^ u^-c^^ix^ . 6Vi hXu^cutAA^ ^\H^dO<A ^u^ ^-^-<^ /^^A-^ ^'»rt^c^

^ .--- «^•'«» g -^ ^ *-*»■ - «www WWti^llb'^ MW-

%

Slu

^^y^(^t^^

"c^U^^y^^^

Tliirqcri'n^e ^'

1 1- 0 ^^ Vi ,

; ..res f

q^. ^. f.

e<x>

^(yTL<y<-^c-n<Zf 'fe^nro<Aji

nfxjuLcu jUm^

30-4' 37

O

X)

"Jl^tX/^ U^OUuß Uj ^fM^ Viuu iX^fit^i^CAJ ^^'n^^CUt^ lOAAjuf-uft^ .

^^^^■^, oO^ UA*^ MA^ ^hJt^ ^ u^ •^^^^u.fiuf^ lüU^ a*/t*^ <^^.

'^ r-i

KO^^ JuJ><JcU^ -{U^^^ <L>UA 8^i pZoU4^ ^ f^CMMj^iiM!

/fx^ IstZuJu^ %*^J>(- ^hM, T^U<9 fi^ fjuU^ g^^ Ofx^aUlU*^,

KAJUUH

/^^^cou IjMjU%, . ^^l/c^ öU ^^rvin^tA/ 4?i*^ f)^ cccc^ f-^ujuJc.

/vn^, iA^5 vvU 4A^ /t^ »(h/Hf^-ri^^uo öOJU^u^ A^, ^''^^ /ilt^ COil/f 4-a>0 dS\<lAA4^ ^ ^ ^Hl^^ j^ ^^^^M^

m

XyCAjL -

\AjUM,

■^ '*'■

f ' w

W

0.

o

o

"fj-

r'

./'

o

H'^

^ ^ ..^ .^^ ,^ ^.^^^^^^.^ ^ ^^

I

y

A^-t^iA^ U.A.A^

^f^*x*^^^*^- h, peu,cc*

^-^UA^ ^Cu^ «^^^i**^

n^ .^UA>C*% !^tM-nM UULdCl^.

/Lx^ ^fyU ^^JUi^

S./7.37

MauCu £otM^ Xji>OLCCt^^^V^iM'^

o

o

A/tQui, ^1>UU

4^.^^, xaaM^ ^^fvC 9r>ouAc

tU^CCi

ÖCUdy-^ %juuA

tAjUL44AJL

VCCod dVCCLAA. C^l^'-C UjlA

4JULAJU4U

/>

ULXu^fl-

tJJcJh y ^ ^ * 2/

^^

i

/i

^^CkxA^ U'u^a^^!^ ^ ^ ^ ^^ ,9^ ^4^ ^ f,^^

lJXA>CC 2^

W^uxcc

x-ccc^ u^

ÜV JlK'^n/Pf^t.^uuu ^^ikj^Mu ijuu4 ^ JlM -

A/\juuL . nii^ 1^ iJh H>äJ^j 0. cJ^tJi^ . . C^, T/io . -

/'V "^0'^'^^

^^^/^c;^^

^ ^7- ^

OoUa^UO -CufUvtt ^fCiHAXA. ijuM^'fk^

a

#

<'CCHL.<C4'

Y^4huJ%X ^ou^ u^ s^lüM/H' ^ ht^uuiAt a^uMaa. d^iijuuJ^ AJ^^^^äü-CAA,

A^tM4s,M. s^u^öc^, i>pMlAjf^ duJi «^i-^kV^ y^ ^ ^^*^-

(Kax.

i^y, «^vuocJc^ ^ ^tAfc^u-uj*^,4^,.CUi^ i^ vU^.

2/7. -/<1 «-->( Ijy - - "'-•1 ••,

. *' ■''■^«i*!.^*i|a»'?a«S**'«

•^L^C^/ '

^

y

V c;

JU-^nf-ct^ V<-'<*>»-M

ÄWik^^

i9 nU^yyi Ä^L^^ «^^Kfih^

liUvt tc^f f^ Ul^Jpr C^Ä ffuA^f^^

^/^

/

\iiiyiuJhl V >tM^^ ^i/yH*'^

M^^Ui

'TV!

Mi/il Ai^iM- y(l4l£ll^Ü^^ ^ß(Ut^

/

•ppyi

^■^ %^ '^'T^ ^

X ih^jüo 'Üv,,,^.^^

U^^f^i^/%ypri^4^^

^ f^ ä. A. fC^^^J^^f^ ,y^ ^^ .

m.il

o

f

^u^j^K^ «^ t^ Iki^Aj^t^tn^ f^^^ocA^ ^o,^4i^ 9>{>^ßA<^

*,

^^\^ <^ u^ u2 d^i<^ S<yJri a.4M .^^i,^ i:^^ Vu^M^

M/ o^ ;i^;x^ hifu^^^^uM^ ^W<CfCt^, od2n^u^u<J^

/ttt^ ItMA^UU' lU^I^JKA,^ 1ÄH.OCC* l9Ux-^JU-C/ 9^ <KCC ttaJo - «^«^ t-OTU^t-t^

J'

%^^juJa a/la^J,

(^^-oe^^cUjU^

f

fl/Vil

\

3rtrcu tOiMM <^^tKca Uti<dUf-^

»j»

vi.->Ai'if.

u

"^ «f > ' V,v f^f '

^i\XXKX><K>J>^ .t

O

\>.>.>y^» > ^ #. >^ '*j^^^ti*^ AJUAX^ uf^i^JLtLUU iAHÜtß pUJ^tAju . ^/ ^>CCCtX/

JCUL^ AJULAJUJL4 (ßiAJÜLiMy^ ; iXf i4(hLfl i/Hi/i d^^^ffl^l uaaaj^ka^ -/U' i^t^u^ hßou^' ^ '^V-^-Äu^Ci/

^^ f'dUfiyH^ A>c"^

?^Uxu' rv>i%^ -^ujjUH i^/v^^fn^iMAA. Jt<x^ U^ ^fh/f^m^^y^

1 * #

xjuJ^^fXjjM ^tJLh^ t^itiHbJu^ 5^'iccc Ai4o€ 4.cl^i^ «^%c^<H-Ä^. i4x^* xux«^ i*^'

x^

I

xiJxyjXiÄ «Kri^KKi >jj^'^

- x>

'v^

U^UJUip ^UA^SkAJi t A^ «^ U>Cct^ /lu<' 4^4^/V^

.♦ »-A

iniKUMkkw

>s>>>

%-..>..«'^ ^^^n?^ K:

f

H-**^ 'cUi'V '^■' <^*

>s)^.^. #Nr* ♦^ ^ '».«IM ^ ^>-. H^ ^ ♦, «KXXI XX>

>>

>^k»<-«.'

»^X> ->>^

rO C^, a.>JKA>^

>VXK»>OJ^ S>xAi si^>>.

ttSi V

r* XXÄaXM> .^.Ml»t>V sw<>Jk>

■>-^^

A,>J!A) Vi»\tx

^- < •♦,> , k>s>>S

» t^.'T J ji-^-i.Js^^'*-*-

,ys>0^>K r*oo^ . i> jjJüJK^f

\r <>

i:3\x>*' xi.^ ♦■ >>^^^

s>>»^>>4jü^j

f V

M* K'v^

OOJ^

i ^^

J

lCV>^j|^

I V

VXW

K>

ir^)*^ '()jÄ>^vr.^J^ Aj

>^ >x>»y!vK>s* V

XXX-V '•n>Js><»-*

y%s ^^SM^)^

>K>.>-*» >^y.x>N>> v>^^ x>jW*>>^^oAV

j >.^ ihit^!^ nKK>> r' 'o^>a^>^.'

'".^ •' .'•' h

•>*. * ^>. >..»-■ -rv>..K*

^A-A>C ^^^^'^^ ''^^ ^>>'*^l j K\ 'v>j

* •>\»i *J^>>\ > OO >lkA.* . ^->tK» >>^<; -♦ '^«*v ^Ai

o

o

3- f. 3/

h yf

^OiuuA, MyUtAf ^t<^^^^^^ UAjU^ivn';

^Z'^^«^'*^ /-^«^ (^?t^^,^.c*^ ^^;,^^

U^ U^^ ^^U^ -A^ yU^ <^^ V^ .^^^ ,^ S^^ QfxUU^yii^ -^i^-^ ^^

■^<J'^^

'I f^^ K^\^^ (_

I -

1 /

f

A,A,^tAy^tT

JUKA^ iAk^fL^ --

jM iliiHlir JfUJMii'iMir

*— -■ ->--^ - , -*■ - ■-■ -- +-- -" ^

-JvH- Ukij^ u^ XifK i^c^fiuoc^UU^ ^U <{J<JtJt4 vu^ A^U-t^-

^ (vU umjyH 4^ **^ -^ K^iuAiäaxyuu^ ^aaU Muh ä.- ptUt^ ,^u^ <*^

••^^^ Jkxx MyuJ>^J^

1

^JiA/c^ d^^ocSt^oo ^Max dcu^

«.»

^ >. ..♦'

■' » \' %.'^-*^~i*

^^<x^fuu, -j^VU/iv, i?lK>(>CAX iUy\H^ ' Ujf^^CL^AA S\MuAjo^iUiju ^ J^ c^^^yic/l^^ /•RtUSUc^t^-C

ifi- Vi^icA^ iW</6Äok/,<» nVt) ^^Ux.^:^^^ ,

«^^X>\,

^>^ki'^^J^M.^>

.-v-

>>

oO" ^

Jo

f-v.j%^>^

<iJJ'

t

\ V

)

»v..»*

•rs>

.\ V\- X

■■^K»0-.'

^ >s»J

'V-^a-W ' '

>>

t^>

V^»0^ ^* j^ >»»4K>

■)(»■•> +v> .V>-J<>^

^ »-.KK -N. > >> .'

^ >o^>«*

JS^v^f*-*-'

»..>•

Ky^

>>J > V

...^«M

1ii7

dotxA^A^ JUyty^^i/^ <i'CcK-x-cdX,cA/^^l/H',

o

u

* ' ■■

.xx^:^ ^5n/<^ ^^A^..^.^ c.-^^;^^^ .Wc^^^ U-<5^.,.,>t^ ^ r^-

»C V J Jl ^ . t * ^ jS , t t '1 L# &^ . „^4^ * ä * ^. . . . * /

U^ f*Itv^ , i^rru^^c^ Ci^ J)^ CßcicAßp^ il..^U^<^ 4^V-Uc''o^^l.Co tÄ^K ^^u&x^

... . .. <L- ^

1

i

i

«tcH^Ccvf 4^P»' ^ SuajlAcU <9>tf^^-^Auco .

shhJnAJt* j tM'ff^JjUA KKAX>b v^tiM/^m^.

CUUiJ/ic/hu

V- " > > \ * ->

3

v^

>,>srs»o

»o->-^

A-KJ

^>Os>

\ V .

> JO^»'

>^ \ >

<JI Y>A>O.J

-«• rfrO

c ^

J

v>«.

JM>

>?

«KKK^-^

II IM II ■■"

mKIfmtmmmmmmm^

m* III ww

/ifg.ir

O

O

M^aJu, -IJlMAf ^^CtMA^Ut^ClJ^^

JCuAj d(MUA^ci<tcc^ v»tft--H.Av« w*^ ^L^Zu^chJ^hi*^ . J

4/<xx.</eX

-ifOl^

s a

s /

^-

^>Ovi 4/<yt-fc CCCt/)? 0 /7

'"•^

H'S.n

oütAJKAi Zl/kA^i^ (lkjj<jujiA^uJUy(^i/*('^

O

O

Jl/CA ^UJÜUüU^ Cti-t^ ^IXX^ fVWÖ*K^aCcc- ^>K>MK-C^ 4^»^^L^L<.C<y I.C<X<-<xX' ^y<^<^c^

^«•MMK'äou^''"^ -'

"MHMi

"^'^W

I

Joe U^ Jr^^Ux i/S<MM*u^ fKU.^. V'^.i^ .5U/^^ (*ocUr ^^cct* ^><2*t.eßKo, . ^n>cc^ «M4t^ JS'.r,c^ «^.ocy ~^t^. CiuZ</S^ i^J^'C t-oj ^^O^u^^^^

^-C-'X-'^i^ V^C^X»**'

^^^■^^^T^, U/.^M^ j^Jf^r^ ULUJ{ ^r^rU ^kX.LAjfV^ *?U^ .2^Wa>oC ulc^

J^uUa. Mumao^^^ !^^ <K j^M OolXaJ ^a^uu^ Svx. . ,^/c/3 o«^^^^ic<^ *-'^**^- yUt^uloi <pt>iCu^ h^^iu^ AxH^v^x^iJ^ »W 'p' 2iuuffJCc^äAK^ nJU^.^juujf'

>U>uu/C ÄA^ '^i^y^ '^*^ ^'^^^ i^ i^i^'*-^

^U f>iM/ , i^ ..lo/i^ ixx^ fi^U:c^ VW./^ Kl^>^^^>M^ccu,^;fiX4i . -dct^ /A^c/;/

<%y(i^t/V»^ t/C/Coc^ (SkJcucAy^iA, «/'IH/^ cX-U-t^ vK^cCC^W^i) -

.^JiMu^ *W*-^ ^x-^ , «-Hi^ «^vc/*^%^<H^ ,5ni'?c^v.f ><MxXy,cU Ä^^aY.

•awjMmwBi«

( ^

'?^8*7

U.

XAjCaj -^A^xU^Uif clto<JUu,^iAAXu-4v^.

f

v.^

•h/H ^^*V^ ^'^-«V' ^^^-«^ -^'^^V' ^^^i^^^<^^^^<^c^ <jkjuUt^ pti^' At* ^it%Mj c/^*A >t</

^ t/irW/V» /t^ccc» »ycu^ KjL^tXy/^ Y**^^^ uüLA^iA^ !KXAAA\i ^^jux^ju A-irtH^vKx/ <-<-<^ JVk/^v

»H*x^ ^i^vj^

&Jl,J^U^

o

3

y^i'ii

d2^^. >A>t^ A^^'I^W» ^^f»«^^/*^ '«-^^ M>Oct '^U^<^f%M

O O ^

\

i^i^Mi

t yo. ^

^^"OUJU MJvU/^ <XjtMAAAAA>L6j^fx^f

uuuuuU

o

w -

"^^^^^HJtf^AA -ßiA^A^^ ifKXM4XA ih^% ^y'^HAJ^ ^ « * . , , ^' ^iAk-L^^yrtlM^ '^ßiJU^

V

i^ x^ f'^yX^ «^^A-oc^ oc^xix.cx^x-<^ i^,<UJUxA.^tui^ <A.^^yi^foMj{A ujt ^^QaMjluu

M*MA^^ .cutx^ -^V«^ ^^'^^ v<*^^ <;^>C^/c^ *Vft^

/^- ^ ^^ ,Sm^^ i^ ^^ ^^^ ^^^ ^^;2c^ ^ 0^^^;^^ ^^^ ,riM^ jUf^^ (/iüx^;^ 4<x.^A^.,^uu, «^'cc^^A. , vr*.<^^ <V**^

M>t^ UJL4MAAJ tyiUAX/'tMAj ^ ^^^ ^^^ iMM^ Öt^ ^L<AA.<AyCch. Oo^ -

^rxtA^A^ui^ xxaJx. ^^uA uZla)- ^x^^f^^vC/^ ^MX>U^

■«*\<'

«MSI

I

o

o o

s yo. ^937

^xo 4t^k££^. ^ßu>t (^Z. -^,r\>cy xx.c*i^ «H^^ *^<x^ ^^H^^>^fU, x<^ . Äk/%

^^U^^ULfl /^ A^i^i^ fnJy^ Soofh ^^olU JUjU^ ö^^-c^ Ai A ^IcA^^-ytXij^

-m(^v^^vuc.. '^U j;^ <^ >fi;uhx^ <i<>^e^ ouuM^ ^u^^^^i^u^ <hH^ X*^ M^U^t^ <*^t4in^c*^3g>,,ew^.ixx> ^ct^^. w-feouHl t^O^Jt-^u^

,<<€«< «tCC -

i^^Wk** ^'^'■«^3i^**«-c*^ *x<^^vct .^i>4.>i.<x«^ <^iJ(gnuUA^ JU^

^, «iflX-b /«-t£ <^ *,co-t/ Y.HA^.t«* ? ^ /^Ct-c*^

x-o

4>COC

/ckLl^ U^uJy <1^C4^CX}«», C/^^x-cU:^ *<%-4^

^ <><-«--«--c w* ^^ni^^c.c4» «^i^c/9 *^

i^tu.

^^ ^^fv^ 9yi ^^^ifCc^

^/*r(y% AAAjl iJUutM*

Ciju-^'^o^x^

%

o

o

i'yftO' iy

äJU.^L«.c^. U,0<4A^^^'^<^U^ '»^^'H^^^ ^ /..d^ -^^.^^ -C*'^'^

^V»^»*** ÄA.vV' /i/t^ ♦VL^yU^ <^' ^ucct*^ 6>*t>f A**-*^.

U.Ht.<A

%%jo.3y

OlStt^iuu iC^LÄ^/^ ^SUMJUUAMMyfVH-i

o o

»^UX OldtMiVjyvU* AJULA^ ^^^V^tAjU ^ioiM^OU' CrCu^ AjLAA^iAJL/ky^ UAJL ^^<^(^

CCCHL^

'1 -.3

4xtyj , MK^ *^ «U/ <x< &Ufux. 'h<Jt^t^ ÖikIäccc uu}<jt^Oft^<yMx^ pd^ .

-^^.^ifw^ Cfiötyi^ ^{vK^. O^fnM Äxxccc«^ .

p

Äcc4 öC^cu/ , {y}M>cuji>f^ L^4JUAJL ^XM, v^iM^ dvcu (Ku^^iyh^ ^^iHU uaXl &rkA(yi ^ ^kMjuaua.' 0 ij oüL/i>iüut ihjuu^^ uuuü-uui' Co^j^a^ uaua%

4U/-

/UXUMX/ z^*^ iXX.^^c^icCC'^UX/ <X>^ t^ Mt/fx^CA^ '^^^^^^ "LA^ÜlpAjod^

A4nu.*<x^

oUyxA^ Jyi *>cX^t/n^^|,£ci^ ^Y^^^t^^^^ß^

uUjL^^^'^^^^y^

ji. /o. dr

i^^^UAJU lUyi'tM' yCu-UjLC^CuM>i*^ ,

f

uu

^ if^ ¥^ ^^^'^^ ^^ H>vH^'po^^^^^^ >A^- ^H<^tf^ u^ i9u/iu4, ^ ^

/|(m>^^>«-o, 4^tfl>e^ tX^Jj^Ct^C^c* t/lAJc^^«X^ A4$iß^CC4K, y)t^<AM^^ <>f^*^ (yfJ 5lXX/-

3J<l/jT,cc 4Rxxi^ aU^aju^a^ '^^iaaMjul^ ^KJUfiuu^ ouuüuf\ '^f^^^^^^ *^

PI

JÜUL4MJ . 6C4^, i/HOch UJÜUCf duifrk. ^UJL^M^i^udx^Ot^UjUU^i^ /MXX-«X-ü

uUjf\u Oc4a^ fnMxU -piMto . W^i-oWx^ v%J.f X^Ja^iCIA«/^ cACcZ/

r

0KjOf>fiüßv ^ «rxyc/j <^<^-exx.cc;o»<' ^<A^^>t%<^\^xjL '^riMir^^^

Ufll'

"HWa^ UtAtM dUMAjÜLijLUüL^Vft,

^ ifvjdoiAXu^ , <yM^ MA^^^aU CiuiM^ c^huXaaX -^ KOci4 ♦<^^ ^^rvt^ iv^Zi^ tcUjv h^A^^f^ , Z^UxJ Altecu. ^hJU Jui KJuuJH -ß^jUji KJ^t^Ü^ytO^^tA «IM ^vv/ix^ cJ^vtA^^U«/ tC^ -COwi^ COC<^ ÖIXXA ,-^>Kxx.^A«x^x-4^Mc-c4=<^*x^ Vt^>f<x^u^ ^<^^ *^<^ '^'

^ if^4i^2Jc4 J^^OM^ -^^

/ ^

■JSiM-Ä^rvuu -f^-^ i^>ftu^ hjUx^ha, >yvM^ .oot*^ *,cc«:<^<<4U*-.c^ ..r«^ oo/. ^u.^^ ^u&^ .^.^t^^ . ^.^ y;^;^ ^^^^ ^^^ ^^^

3

/>

CuLyV^CU^

^. ^i-y/

^XJUij. ^tytJn/)t ^KlM-iju^ijuJliyfiAt s

o

ouui^ </it-^lxXA^

>i '^^^^Sucx.oUc^i^ ^TKx iulco,..c</ i^ulut^ ^2JiA.^. .

4>l><^

*

ÄXXW<«V ^»-»-^^ 3Sl>Ci, »»t-t-Oc^ <VÄ^ ^lU^ iJULA^ ^^ifl 'M^<^ '■^^

O^^^f^itit^ -^»ti/ Cij/' t<^ ^.Jj.,^^ -^CkX^ .tW6V

X 'Jfi'w^^Mx. g(t-.K^c^ ^A^j:<^ Aj^,jJUfi hy^-fvCiA. ,du.uA^ ^M^U. :aviA4'f^

I

^^</U^ (3^ f^ W^ §iyfKAX. J^tAJ^H^tßi

^ßjlAJ'^C^

y

/gfiz.ir

o

o

ß(M4cf ÄA>6 ncAA tliH^liyfiAA^ WcU (£€H^^un^ jgi^iU^ aTu^ Bodo ^^ik-<h4<^-u.-«X^ -h^iu<x^ -

UjUtLA^I^y^

■MMÜ

(UUL4L<A w

^füc ^vcc -^M^4<xx. ^u*K^^<v*<^^^L^SU,c.c*^^ i.^t^i/6^ ^-^^^ ^f<XyfiM^^^^

^^•"ft^Of^ uu^ 'p<4ru ^^

'VKAA./9u<AJU

ü^ 5^u^A^ i3yctx4X^6/i6 «^tc<^ - .i^Vccc:. 9sSc.9l^t.uytCtM^ ^

tJU

'\t A'r«

xr^T'TP^'^''"^

«-*-♦ i/*^

<r^-*^^f^

y 4 /^/ ^

^T'^AtP-*^'^

A:-.Vf

»/Cc^C/tX-«^

•^*-

^^I-^K^ ^?LLlc/<^^5dlc/</6A2^

!h^^iJvcA.^Si^^^VU^ 4%''6iM^J'ÄJ^ ^rUh^i^f^^^ i^'Ui)^t<^^'*

/ . 1^^» 4./ .

JXJii» ^<jOuc $Lu. ^JltA-JU VH^ ^^^41a^u/, ^^v^uXt^cA. ^ju^f^.^ ^ ^t^/U^Jh^rC

♦♦/!«**< &V)i "^IJC^"^ S^jL. i^'x^h^ ^l'^tt-t-iVM. -^icco«*.. S^tXCU*. «KXx COL-t-to A^ A<^^ ^.^4,^ ^ *^VM<^ Ir^-^^tJUn, ^ji^CbU^

^. - xX>c^ 4i;:oL*x<xx 2i 4,iu^<^ s*^^uu. Liß^^ -4vc.lv^

Ä^, '^n^ /.Ki^ -^^^ ^^)C/>* ^rvcc ^Vn ?cxy»/v txcclo<.cc^ i< ^C^xi^ .

1

üX'ty^'h'C^

%

■■

o

/^v-/. J/

^'*t*<.«,»t<. tili -^i^, JvoßJi^ x^uulU/jp^ ikm^

%t*4^

^i^KjdA^^UJUu., OlA^ ^^^rx^^^ou. <^*J<^^^ ^'(/-KSH^ i^^^^-^,

3* fU<M, »^iUm J^ /^ .Ä^OM-c^ ***^

^- ^xJ:^ vvti^i^^ oi^-^ju^ i^^HtxXi^ ,4kMJtA^ <mju^ ^..;h^^c^^'

<u:tii<u^,'h^LA^<^U.iau^ XriL^ -^HJU^ juux>^ 4j<^ M^^

Iju. 67

>cuux

di.

iUu, ^^(u.^ iPßlü^ i>Cu.t4 (>COc^ tl^^ ß^. -. ^

Lcj,%, m /^

/U>«-<^ *^V4X.O^L^ Xjuui^ (iJuLA^^y^ (i<^<><JU^ StHMjL^ U*^ 'SiUHlAA.A.A.^LM^A'^

I

ccca-

JUUUüH, (kM^ 4^\KioH\Jjtf /LA>UOCC^ 'Tcxxx^ V/U-<.4>t.<^e/,^ A^t^^X^iH^ ^

uV^^H^

ALl^^'^^^^^

#

AZ

Y^H

T/rmAtL ^Qi [6U JZT-t.

/

/^ /^/v- <^>^<^*-> ^onM-oo n$>

J eru sal etn , 2o . 3 . 67 , f^om ema, Arl el s t . 3/1 sra el

T^l

t

Sehr geenrter Herr Dr.^els,

soeben von einer zweiwöchigen Vortragarei se durch die Bundesrepublik anl^^'sslicn der "Woche der Brüderlichkeit'' zur^lckgekenrt, finde ich hier Ihren Brief vom 13.d.M« vor, der mich tief erschüttert hat.

Welch zügelloser, lang aufgespeicherter Hass spricht daraus, von dem ich keine Ahnung hatte.Als wir uns 1961 beim Kirchen- tag in Berlin wieder sahen, hatte ich micn ehrlich gefreut und war so naiv anzunehmen, da ss auch Sie dieses wiedersehen begrügsten.Nun, das war offenbar leider mein Irrtum.

In Ihrem unbegründeten Hass gegen mich gehen Sie so weit mich als.^einen Herrn Ben-Chorin'' zu bezeichnen, so als kennten wir uns nicht seit über dreissig Jahre und schliesslich be- zeichnen Sie mich als Dilettanten, was kaum mit dem überein stimmt, was Sie selbst in Anerkennung meiner Jpumali sti sehen Arbeit und meines' Jona* gescnri eben naben.

Aber der zweite Teil Ihres sehr merkwürdigen Briefes erhellt nun manches für mich. Ein tiefes Unbehagen hat sich bei Ihnen eingefreasen und dieses Unbehagen macht sich nun publizis- tisch Luft. Ihren Brief habe ich sofort meiner lieben Frau ge- zeigt, die herzlion darüber gelacht hat und ich werde ihn auch meiner ersten Frau G-abriella Rosen tnal zeigen, mit der mich nach wie vor die herzlicnste Freundschaft verbindet.

Ihre Erinnerung und Ihre Eindrücke müssen Sie trügen. Ich war mit keiner» Freundin* beim Ki rcnentag, die ich hätte auffordern können^nun mit mir ins Bett zu gehen. Ich weiss einfach nicht, wo- von Sie da erz^'hlen.Es kann wohl sein, da ss ich müde war und scherzhaft sagte: Jetzt gehen wir ins Bett damit meinte ich aber wohl allgemein die Anwesenden, da die Zeit der Nachtruhe ange- brochen war. Eine erotische Interpretation dieser Aeusserung ist einfach absurd.

Die Anspielung auf die Hamburger Honorare verstehe ich auch nicht. Ich habe, wenn ich mich recat erinnere, zwei Mal in Hamburg gesprochen Jeinmal unter der Ae^ide von ^'rau Vikarin Timm und einmal unter Vorsitz von Herrn Pastor Ziegenrücker. Nieraals habe ich mehr als das vereinbarte Hnorar und die Anreise kassiert und niemals gab es eine wie immer geartete Differenz mit den Veranstaltern. Hier stehe ich vor Rätseln.

Nun noch zu den Alttestamentlem.Ich habe mich nie als solcher ausgegeben.Mit einigen von ihnen stehe ich besonders herzlich, z.B. dem bedeutenden Göttinger Ezechiel-Forsoher Prof.Zimmerll, der mir einige seiner Arbeiten mit besonders freundlichen Widmun- gen sandte oder mit dem Jungen Professor Kremers in Kettwig.Dle Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Jugend Deutschlands forder- te mich dieses Jahr auf, ihre alttestamentli che Jahreslosung Jes.26, 12 auszulegen, was ich auch in der WERKHILFE, Jugend dien st- Verlag, Wuppertal-Barmen tat. Offenbar waren die Initiatoren dieser Arbeit daran interessiert, eine Jüdische Exegese zu erhalten und sie wandten sich dabei an mich, ohne dass es mir Je eingefallen wäre mich als Fachmann für das AT aufzuspielen«

-2-

Daas loh mich In oielnem Brief auf den Bultmann schul er Prof. Bart ach -Frankfurt berief, der meinen JONA herausgab und mein JUDENTIM IM RINGEN DER GEGENWART 0lnleltete,hatte Ja den aacnllohen Grund, dass Sie mir eine Fehllnterpretatlon Bultmanns vorwarfen.

So könnte loh nun welter und welter argunentleren,aber es Ist wanschelnllch vergeblich: zu Liebe und Freundschaft kann man keinen Menschen zwingen, aber zur Objektivität darf und soll man einander anhalten.

Im übrigen will loh mich an unser altes Gebetswort halten:

:^•J>>^^ J^/ -?Qy^ *t^// ^/SJ^ '(/<£>/ 'ff?/^^*

Mit freundlichen Grüssen

Schalom Ben-Chorln

J9rusal0in,9.2»67,Rom9ma,Arielst.3/Israel

Herrn

Rabb.Dr.R.R.GelB Düflseldorf

e

^>

st

Sehr geehrter Herr Dr^G-els,

heute erhielt Ich die deutaoh- Jüdl aohe Zeltscnrlft KONTAKTE Nr,4, IV. Jahrg. 12/66, In der Ich auf 3,59 eine Rezension meines Buches ZWIESPRACHE MIT MARTIN BU3ER fand, die R.R.a.gezel ohnet Ist, Nun nehme loh an,dass das Ihre Initialen sind, aber Ich bin nicht ganz sicher.

Da Sie doch des Hebräischen m,^'chtlg sind, kann Ich kaum annehmen, da SS Sie schreiben j leider fühlt sich Chorin usw., da Sie doch wissen, dass man den Namen ßen-Chorln nicht mit Chorin anführen kann. Sie würden Ja auch nicht Gurion statt Ben-Gurion, Yehdua statt Ben-Yehuda oder Kochba statt Bar-Kochba schreiben. Nun könnte es sich aber auch wiederum um einen Flüchtigkeitsfehler oder ein Versehen des Korrektors handeln.

Sollte die Rezension aber doch von Ihnen stammen, so würde mich das sehr schmerzen, denn das ist keine sachliche Kritik , sondern ein gehässiger Angriff, voll von Ressentiments und Affekten und loh weiss eigentlich nicht, womit ich Ihren Zorn auf mein Haupt herab- beschworen habe? Ich hatte offenbar irrig den Eindruck, dass sich in den/^vlerzig Jahren, die wir uns kennen, eigentlich nie eine wie immer geartete persönliche Kontroverse gezeigt hat.Aber,wle ge- sagt, man kann sich irren.

Nun aber zur ^ache selbst. Zuerst billigen Sie mir allerlei Meriten eines tapferen Journalisten zu, dann aber kommt der erste Schlag? kein Vergleich mit Robert WeltschlAber, bitte, wann und wo habe ich denn diesen Vergleich herausgefordert?

Mein Buca*'Di9 Antwort des Jona'* bezeichnen Sie als" ein sehr gutes Buch". aber zugleich stellen Sie fest, dass meine theologische Ein- s

ein theologl

logischen t<elhen erschienen.

chätzung* grotesk* sei. Aber^Dle Antwort des Jona", die Sie loben, ist Ja in theologisches Buch. In erster und zweiter Auflage ist es In theo-

Was an der Auseinandersetzung mit Jaspers süXsotazuxkXsibiaxkJcKkx meine

BTTclungslücken(ai9 ich sicher, wie Jeder heutige Mensch habe) erweist^ wird mit keinem Wort an gedeutet .Meine Uebertragung des Begriffes der Entmythologlsierung auf das A.T.ist einfach l?^'cherlich, behaupten

Sie ohne Jede Begrün düng. Hl er möchte Icn nur anführen, dass mein

Auf satz" Jüdische Aspekte der Entmythologlsierung des N.T." (in meinem Buch Jim Jüdisch- christlichen Gespräch , Berlin 1962 3.> 134 ff) die Billigung von theologischen Fachleuten aus dem Bultmann-'^relse fand.

N\xn zxam * Aufbauen einer Legende* Schalom Ben-Chorln*, welche die ^ektüre oft zur Qual macht. Wer baut diese Legende auf? Ich nicht. Wenn auf dem Klappentext "Ben-Chorln, der Eckermann Bubers" vermerkt wurde, so ist das ohne mein Wissen und Wollen gescnehen und ich habe darum gebeten,

diese Eckermann-'^ezelchnung In Zukunft fallen zu lassen.

►, «

CV'

-2-

Was nun das Politische anlangt, so haben Sie offenbar nicht genau

gelesen, denn Ich gehörte politisch nie zur Gefolgschaft Bubers, war nie Mitglied des ICHUD.Es waren primär relglöse Fragen, die mich bereits als Siebzehnjährigen zu Buber füarten.Relgiöse und theologische Fragen bildeten auch immer und immer wieder das Zentrum der <^e spräche, die ich mit dem verehrten Mann fuhren ^durfte.Ich habe mich nie mit Buber verglichen, habe immer in ihm den Meister gesehen und mich als Schüler empfunden. Dieser lebenslangen Verehrung wollte Ich in meinem Buch Ausdruck geben.

Buber war, wie sollte es anders sein, ein dialogischer Mensch^Er wollte den Gesprächspartner zum sprechen bringen und diese Situation spie- gelt sich auch in meinem Buche, das nicht nur die Aussprüche Bubers registriert, sondern die dialogische Situation festa|h|ten will.

Die unsachliche, geradezu gehässige Art der Rezension habe ich tief bedauert. "Kontakte" ist wohl kein sehr weit verbreitetes Blatt, aber darum geht es nicht. Ich habe selbst kürzlich dort einen Artikel ver- öffentlicht; um den mich der Junge Herausgeber A.^elzer gebeten hatte. Es geht um etwas viel Wichtigeres; die Zahl der Jüdischen Teilnehmer am christlich- Jüdischen Dialog ist leider winzig. Sie und ich stehen in diesem Dialog. Sachli ch habe ich bisher keine Differenzen gesehen, die einen solchen Ton, wie er in der Rezension angescalagen wird, recht- fertigen würde.Warum muss also ein solches Bild geboten werden, das es dem Autor und dem Rezensenten Ja geradezu unmöglich macht noch einmal auf einem Podium zu erscheinen.

In publizistischen Dingen bin ich wohl nicht ganz unerfahren. Ich muss sagen, wenn ich zu einer Veröffentlichung eines mir persönlich durch Jahrzehnte bekannten Menschen, mit dem mich gemeinsame Jüdische In- teressen verbinden, so stünde--hätte ich geschwiegen. Der Ton macht die Musiks diese Rezension aber ist voll von Misstönen, An griffen persön 11 eher Art > ohne sachliche Begründung.

An einer Klarstellung von Ihrer Seite bin ich sehr interessiert.

r V

Mit freundlichen Grüsaen

(Schalom Ben-Chorln)

A^U^

w^

fob^KX fkVi'rT^xX. ^(-"A (6Ll

nr.^

m^r^

Tucson,aujLx u...ui 19<i;0,

( / "Vi -

X\ H Ms

^"ein liebor HaffaellAls Ich noch in PJiodos wohnte u#mit der rabbinischen 1?1

tigkoit nur v/eni.^c zu tun hatte, konnte ich es nicht verstehen, v/eshalb Du-h^o- üie Briefe nicht sofort beantv/ort et est »Heute kann ich es vers ohen.Dos

Anit gestattet es nicht eiüfach.LIan v/ird von Kleinigkeiten sosenr in iuispiTicA geno}ii ien,dass dae Korrespondenz fuer eine l'iengere Zeit einfach stoclcb.oo kam es auch,dasG ich nicht Deinen Brief so^ß^rt beahtv/oroete.Pessach und die

r

zahllosen Predigten nariiien mich vollstaendic in ilns:nruch und obv/onl ich

ehnvials den Versuch machte zu schreiben, so Icam iririer otv/as dazwischen und iiinderte iiich daran.

.lienand v/ird froher sein als ich, Dich in USA zu v;isr5en»Vielleicht v/ird sicli doch noch einiial eine Gelegenheit finden, einander zu seiien.Das letzte Mal sahen v/ir uns vor aclit Jahren. Ich hoffe,dass v/ir uns nicht auseinanderge- lebt haben.Und sollte es der Fall sein, dann v/ird ein Zusamr^.entreffen schon alles wiodereinrenken, sofern der gute ..'ille beiderseits vorhanden ist, }i;lbogen,kann ich" off engestanden, kaum verstehen. Ich habe ilim vor einigen ..lO- na en geschrioben,haüe aber bis heui.e keine ilntv/ort erhalten, Vor einiger Zeit hatte ich Besuch,u.zv/ar die l'rau des Prof ,L,Ginzberg, die S,noch von Deutschland aus kennt, Sie meinte, dass Elbogen allen Grund hat zufrieden zu sein, da er ein festes .::jinkoiiTiaen hat, ohne dass et a^> von ihm verlange v/ird, j^aerikanische Gelelierte v/unrden gern mit ilna tauschen, oie versteht es nicht dass er nocii imier einen Anlass findet, uii ueber aiierikanischej?! Juden zu klagen. •j.'rotz allem glaube ich nicht, dass seine Liebe zu Dir irgendv/elche Aenderungen erfahren hat.V/ie solltest Du der Konkurrent seiner Kinderß' sein .^ 'wie ich erraiiren habe, sind docn seine Kinder in Tel AvivVWollen sie auch iia^t{ USA kom^ien?Es gibt in N,Y,eine grosse Anzahr europaeischer Kabbiner,auf ei- nen mehr oder v/eniger komj-it es v/ir::lich nicht an. Die Hauptsache ist, dass Du etv/as schnell findest, sobald .u ameri...anisc en Boden betrittst. Vorgestern habe ich von Ucko's einen Brief erhalten, don ersten, seitdem ich in i-u.xüxika bin. Der Brief spiegelt die i_ri--nstim-mTir. v/idor..,ü -eiit ihnen gut, sie sind "lil? Bre' nenr zufrieden.ijeinen Kamen wie auch o. '^x anuerer ge-

.„aM***--

Tucson,den 6.. ai 1940.

(li

I

H^

; oln liebor KaffaeliAls Ich noch in Rhodos wohnte u.mit der rabbinlschen 'm

tigkoit nur 'venif!: zu tun hatte, konnte ich es nicht verstehen, v/eshalb Du^-öo-

iiä^ ä±e Briefe nicht sofort beantv/ortetest .'loute kann ich es vers.ehen.Doj3

ilTiit ßesuuoüet es nicht eiiifach.I.Ian v/ird von hleinigkeiten sosehr in >inspruc>»

Genonrien,dass dme ICorresponÄenz fuer eine Inenßere Zeit einfach stoclct.oo

kam es auch,das3 ich nicht Deinen Brief soj^rt beahtv/oroote.Pessach und die

f zahllosen Predigten nn/niaen mich vollstaendic in Einspruch uiiö. obv/onl ich

ehrraals den Versuch nachte zu schreiben, so ]caiii irmier otv;as dazwischen und «hinderte jiich daran. '^ llienand wird froher sein als ich, Dich in USA zu v/issen.Yielleicht wird sich doch noch einiial eine aelegenlieit finden, einander zu sehen. Das letzte Mal sahen v/ir uns vor acht J.^.hren.J.ch hoffe, dass var uns nicht auseinanderge- lebt haben. Und sollte es der Fall sein, dann v/ird ein Zus?jit^.entreffen schon alles wiodereinrenken, sofern der gute ;v'ille beiderseits vornanden ist. Elbocen,]:ann ich off engestanden, kaum verstehen. Ich habe iiim vor einigen iio- na en gesc]irioben,habe aber bis heu'.e keine /uitwort erhalten. Vor einiger Zeit hatte ich Besuch, u, zwar die Vrau des Prof .L.Ginzberg, die E.noch von Deu.tschland aus kennt. Sie raeinte,dass .lijlbogen allen Grund hat zufrieden zu sein, da er ein festes .-iinkoimaen hat, ohne dass et ai> von ihni verlangt v/ird. iUaerikanische Geleherte v/uorden gern riit ixüa tauschen. oie versteht es nicht dass er nocii inier eijien Anlass findet, uii ueber aiierikanischej?! Juden zu klagen. Trotz alle'^i glaube ich nicht, dass seine Liebe zu Dir irgendwelche Aenderungen erfahren hat.V/ie solltest j)u der Konkurrent seiner Kinderß' sein .^ V/ie ich erraiiren habe, sind docn seine JCinder in Tel AviWWollen sie auch m^ USA kora-:en?Es gibt in N.Y.eine grosse Anzahl- europaeischer Aabbiner,auf ei- nen nehr oder weniger koiinit es wir]:lich nicht an. Die Hauptsache ist, dass Du etv/as schnell findest, sobald ;u anerii.anisc en Boden betrittst. Vorgestern habe ich von Ucko^s einen Brief erhalten, den ersten, seitden ich in Amerika bin. Der Brief spiegelt die i_riegsstiiT-ung widor.hls geht ihnen

gut, sie sind riit

iiire/i o

eiir zufrieden.jjeinen Naraen wie a^io'^ a n au-orer ge-

neinsamer Bekannte erwaehnen sie nicut .i.onnten sio nichts fuer Dicji in Hai-

1 fa tun?Du bist doch ein cmtev Lehrer,5Jocher Llenschen cit>t es nie genuc.

Du hast mir nie etwas ueber Deine Eltern wie auch Deine Schv/ester verschrie- ben.V/ie .n;eht es ihnen?l[aben sie Deutschland verlassen?V/o sind sie au;;^^cn- ü icklichVCrrucnev/ald ist ;iet:'t wieder in Eroz und wuerde Dir manches ueber mich erzaehlen.Du muessteS'. ihn aufsuchen. Nur weiss ich nicht seine Adresse, er hat mir nie von Erez aus ^:csc rieben, jiJs f^^eschieht jetzu soviel in der V/elt,so dass .an ans Schreiben vercisst.Man hat sich nur das Schreiben ab- gev.'Oehnt ,niciit aber das j rcclien.

i:ir geht es unveraendcrt .Ich kom]:ie nicJit dazu, neue Bueciier zu lesen, aus^^ori einfachen Grunde, v/eil ic.i sie hier nicht auftreioen kann. Du v/eisst nic.vü, wie Tucson beschaffen ist . ilusserde:^: isc s jeti^t deriiassen heiS3,dass i-ian nur scltv/er seinen Pflichten r';erccht wird.

Die Adresse dos Kol e/^en V/ies.ier kenne ich nicht, ich weiss nur, dass er nodi iüEier in N.Y.ist,v/ie di -~ eisten Kurstoilne^v''i^.er,die Liit Ir seinerzeit die englisciien Vorbereituügsklassen besuchten. i''uer den Ilann v/ar es etv;as hart, englisch zu lernen. Bei fort schrei:: enden Alter faellt die i^^rlernuiig einer neuen Sprache sciiY;erer,v/ie Du es wohl von selbst konstatiert haben wirst, nichtig, v;ie ist Dein Hebraeisch?Du hast kein V/ort darueber verloren. Meiner Familie, d.h.'rau ujid hind geht es gut »besonders meinem Kinde, die ^mr f^.nr"' - r.cn denkt und s-nrio:.t . Jemi Qu nach den -"-Ita ton kom:-St,s^ ^virst Du ims besuchen und f est s eilen, v;ie gesciieit unser Kind ist. I^olge nicht meinem Beispiel und sc reiben postv;endend.Ich wuensche Dir die

Krfuellung Deiner V/uensc :e. I It aufrichtigen Grucssen bin ich Dein

'/

/>/^

T'^arcus Breger

555 S.Stone Avenue Tucson,^Lrizoua Januaiy 16tli,1940

Mein lieber, guter Rafael oder auch Robert , gestern e?.'hiGlt icii Dein Schreiben, das mir erst nachgeschiclct v/erden nusste.Die ersten Zeilen Deines Briefes haette auch ich schreiben koennen.Du gibst die Gruende Deines Stillscto;eigens an,G-ruende,die ich, ein anderer, ein dritter, kurz, alle iiaetten anfuelnren koennen Vier hat keine Zores durch-genacht-^,freilich,\vir waren gsd,in keinem Konzentra- tionslager, Judenschlaechtereien hat es in Italien nicht gegeben, aber auch wir haben so manche bittere Stunde durchgemaci.t .Angesichts der andern uii-eignisse, die heute auf alle Juden Kuropas einstuemen, verblassen die privaten Zorres»

\

Ju v;eis3t auch nicht, wie ich es rertigbrachte,Rl'iodos zu verlassen, lies m^il

me

ine Geschichte und Diwirst sehen, v/as man tut, wenn nan zum Aeussersten ge-

/

bracht wird. .

Ich schrieb Dir vor 13 Monat fen,v;ie seh.isuechtig ich auf das griechische /isuni v/artetv'^,das ich dringend noetig hatte, ujti beim amerikanischen Konsul in Athen zu erscheinen, der alle Parliere hatte, da der Dodekanes von ihm und nicht von seinen Kollegen auf dem italienischen ]/estlande bearbeitet v/ird.Als ich bei- nahe sicher war,dass mein Gesuch vom>griechisc en Innenministerium abschlaegig beschieden sein \7ird,so fassten wir den Bntschluss,ohne Visum nach Gi-iechen- /Aand zu faiiren,a :er wieW/ir kauften Billets nach Genua, wohin uns das i^tzeus bringen sollte. Die Zwischenstationen sind Athen, Bri2idisi,Kom. In Athen nahmen wir uns vor, meine Frau krank werden zu lassen, um auf die:3e V/eise einige Zeit dort verbleiben zu koennen.lYir riskierten Gefaengnis,wir hatten aber keinen V/eg. Alles ging gut von statten, obwohl v/ir andere Schwierigkeiten noch zu ueber Vvänden hatten. Das ist nicht alles, ich glaube aber, dieser Ausschnitt v/ird Dir unsere Lage einigermassen naeherbringen und vielleicht unser Stillschweigen erklaeren.Ich erfulir;?! in Aiaerika erst, weshalb Du nicht mein letztes Schreiben M-ciit "beant v/ort et hast. Rabbi V/iesner(Muenchen)und Prof.Elbogen erzaehlten mir alles, was Dich betr^if ,nur vmsste um diese Zeit keiner iJoine Adresse. Sonst haette ich vielleicht zu schreiben versucht» .Vf^u^

kiX>

kM^ 5(k»^^

c

In Amerika habe ich bisher kaum gute Erfahrungen ge acht .Sieben Monate \m- gefaehr verblieb ich in Ilew York^Qie massgebenden ICreise haben mir gute Ver- sprechungen gemacht, die leider nur Versprechungen blieben. Elbogen machte ich meinen Besuch, auch er klagte ueber die Verhaeltnisse und sagte mir,dass er kauiri irgendwelchen Einfluss auf die anerikanisc en Leute haette.Aber auch frueher klagte er, und v/ar dabei doch die assgebendste i-igur im jued. deutschen Leben* Jedenfalls nutzte ich die Zeit sehr gut und lernte englisch. :B\ier die Feiertage kam ich in diese Kleinstadt , v/o es :3 J.Gemeinden gibt, eine üefoi-mge- meinde und eine, die sich orthodox nennt. Ich bin an der zweiten angestellt .Als

> ich kam beteten Maenner und /rauen durchei]iander,Y;a3 ich schon abgeschafft ha- be.ITeberhaupt ist keiner richtiggehend from^i. Jeden Freitagabend predige ic^ englisch, Schabbesmorgen jiddisch, manchmal spreche ich auch ."im ochabbesnachiiit- tag.Dazu ornirien Vortraege ]iiii»i-i,die englisca geiialten v/erden. Es besieht eine ^lebrev/school mit wenigen Kindern nur, die ich juedisc . zu beeinflussen habe. V/ie versciiieden ist alles von Rhodosillein Gehalt ist geringfuegig, sodass ich

Rein wissensciiaitliches Buch noch eine Zeitschrift mir leisoen kann. Trotz allem sind y/ir, d.h. meine Frau und Liba(d'is ist unsere Tochter)und ich zuil'ieden.Es ist doch so scr.lecht sonst in der .Velt.Und die meisten iiefugeerabbis hauen es nicht einmal so "weit"gebracht .

Es tut mit leid,dass Du nicht in Erer. b eiben icannst.Hast Du gute Aussicht« in r:iiiTft?Rnhrelbe sehr, sehr ausfuehrlich.Du bist uns ein zu ^uter j'reund als dass wir auf Deine e:i.rlichen Briefe verzichten icoennten. Ausserdem gelte ich doch als halber '»Jecke'^in meinen Augen bist Du ein halber "Ost Jude- , sodass wir nichts aneinander aussetzen koen^en.Ich schlie3se,weil meine . lau^ auch

schreiben v/ill.

Herliche Gruesse fuer Prof . Gut tnann( wie ist es mit A.lbeck?)und guten Erfolg, wo iinraer Du bist,vmenscht Dir Dein /^J^i/^^

"^.Br^^f r

i«st

^jri ri'^ II

7^0-1, 'tB 2C*F«bruar l^öS.

f^r

T )

'•'•it lieber Raf atl ^ .>m^

.1 \ f^ ■■■' IT-: 9r r

0 iu

fr' j '■'» '_• («1^

*>

T

I'tia 2rltf kat wich 'Ur*]ct ftr^hrt.K? kcTrnrt a»utig<»» Ta^^t* tiicüt oft T®r,''a*^ irr^ voa i#iraii i^ritft "btkonnrt .wta» t^äki

^•rP

.0

fi^« r^" yft} . y

flf tw . »^

r I'crrtPptO« 'eaz ir A'^cketaiü'^ i««t.'Eia# AuaaahTre "bil^^t "'^•r-

#«r « - ; ?

<:»

r ! -T '

6^

.]

ci^# Brltf8cbr#ibar, ''•n iiNitii fuir atwaa «ü,^*

a -»a -^vii

■nt-

•jttT ß

•^^iliijaa Tfea*- 'H

i-f»

a<ra riicht ^a'ö^rft.so iFt I^aia ncbr#ib#^it ''c^^^lt ffobltu«ii^

•ti»' t»«. ♦^Ila 't*^^^

:t«!Ti'» .tn^i»II^

V . ««to

ich habt abaü <»i«iea üavvaip \v^ar,^Äia& ^u. vlcii wahrhaftig ä1»

<T ik'< «^ «( «w r i *♦• gt '*. "wf'

rf p

m^

^1

Frtua'^ betricuLt^t.Viaft icü gcbraib* ,i5't kaiia^^^rag» riiß#r '#r

-O

n<»*

•i'f

aap drr ^i'G'^a ^^tküTr^rt"^«« Er£^'>P'» , 'H^» »thr ^a^al kli«g«*a .Hof-

*' '^«ffl^'^n« T*

••( '■ ♦*< :-, «->

faatlloh v«^ret#hvSt ^a rloh

11 j

«f ««»r

r ti * 1 r

«m

<td •: ^

ffi. •*'

ii*<r # ' «, »^

'^kz ^atfichtew will ir»h ^ir pIw^^w >a .^orl^^'ufia: r&rr^^la ich

-»-r/

T? •!

*Wv^f>r;-f-irfKr'*

•t ^

^*1j1 ai«^^ -*^* * ^"^

i:at

•riÄl.WÄS hi#r auf ^-hc-o«» tiwlgi^z^&sfftia p^'hwtrf *llt . ^i#

» VK' 'r^ «I -^ « *

■r#."t

N3

Hilfgnualltiß flitßrt» «icht gtra^» rticulicb.Atwa» n'ujvöllkoiig- rtiötE will ich nicht au.« T»tii»ar ^aip; •tb«».-i« Hiifi^cu»ll#a «t#llt ich »#lbPt za^siirr-en a.t^i# L^-agipÄrk^it '^•r ^rb^itswiript wix^'' ^ick licht wuTn^#ra#h^«»*

Vialto "^aakj-asa ^a ae ""la l^ti*x^e<# ij^^p'lacht hk.^t.Ip n^iaar j^^aii^'ttt babea Äich ^it ^i«|;t g?i .wi# ^t?r '^air* Cxiit^i» gi»waa'?«lt .ij^ habe ia '^^•r L.arz»a ,abt»r »chliW'«iß i^'ariti^a »ahr vi«l galitt«a. iüft blif»b r«ir aichtf» aa'Vr«* vbrig,al!» zu b»t#a ua"^ ri«^iG# cu i^ohw^ia "«-»^UM laa Mf^ii^ifaa zuhfflfaa.

'i

£« gabt wir aicht g»ra'# »ahr rJt,biY> ab<^r trotz allair? val- lar Hcffauafi^Pu aaaaRt *c at^as "La b#»ak^*'a?'tl^rtujr^" .Ich irais» aicht w&ruw.Es ist 'laft r^at^rlichsta /a» »ich .la^ar ararbti- tta aa"? arhaltta i^UJ»8,I^ia ^laaaaauinlichk'itea ras« ra^ iw i^a K^af aahiwaa am^ »ia zu vargassaa «uchaB.Sia war'^fra uir»?»o u»- aagaoahr>^ar,.1a rahr w^&iß &)« Pia flaakt.Wirl r^ao abar allzuH^hr ao ftia ariiaartj'^aaa fli*cht#t yr^mv wich tia gut#?« Buch.-ia liitaratargattatg bleibt aiaar ia^aa '''btrlaffi^aa .

♦^«T ü^i^aJ-^

Ir.Joiafc8,ti* G^ofilÄfcr8chi»r,arb<»ittt# bitr "^tr V©ll#»» 'ui^f 1t?» ziftitt» Ba»^t8 »•!»•« V;trktB.-it''kla«ftiffch«"Biblictb«lf,-^.b,

-^

t %-

~ '• -ff

4 , - ,-

di« Fachlittratar rb#r n# A»tiV#,iftt »icht ?nhi«oht .^i» w?-'r#

•SyWtmo ^a vi^rfucTrjttPt ,#i»»«^Al za aas zu. Voir?»^^« ,u»j ^ti»#Ti ör-

"-*■' Lid ^^fin' . .t»*/ ' '■

»^ iCi

-.-, ?

laub bti UT« ' rit ii«« zu vtrbriigt»?

üiÄtr Kiw^ ist Btbr igelHf jiii'-b wa?' ibr Haar bttrifft.Icb r«t«

f

*--^ ^:

r

^ir ai,K'iuvi^r zu bab«» .Vitllair^bt wirst ^u rbtr alltw an ''•r»

X t

>.'•

alft ir Augttblick '#>^lc#a .Hoff#vtllrh hab^n wir iwrrpr ait ui»^#r#r ■Liba ^raula.

'♦j

. ifstsjjil

-%V{»

(J

e. *

r r

ücko*8 acbrtibt» Trir ab aa-^ Tii.Faa l#bt »icb abtr auff<»i^aw ^^r. ^it atitrta J^rtuait Äobrtiba« fawt aiobt» ua^ li»b<^a »ur ia ^ar firlaiÄfruaä; fcrt.St#]|Pt ao b »it fillbOf#fl ia •^•rbia'^uaff?Wi# g#bt ••• ^'^'^•Ivffn -Elt^rw aal D#ia#r Scbw#?it#>rcWi# fvhlat "^l I^icb ü-

Scibr^ibt bal'' 'Via*»*'- Oicb b<»rzlicb grv«5^t»1#a

f

fl^ i •»*'•« -ij I -^o"

^■•, ■»

* >5 1 r *.

. Q «9 "fOl J 1

Hulm \Ua

^nü

,T:. ••" *

^(XmacU. e^ ^

r vr r

-•-^-i.^

..":';'?_. Zv,:^. i^aX h^' ^tL/ <i^oMM A^

j^^-'-^ Y^V:>^^,

I W V^ W.-*- V^V--V/

Ä%:l^i; t^^

.1*»

/C")fUAOttL. 4lc ^ GtViv U^>,^

Qm-«-3"

/^^ kü^^^^U^ J^ yi.c^i^^

^^ 0

i<,u

;

iu 1^^

VviKju

^f

CUcr^t^^^^^-^

h

.^JUjl,

«rr

^tn ^■'

n- ^i' 'TU'»» #i<-^

'- •;

M^

^ «^^^

^/t>U

t- 1

'•^ ?t

L fi

•T, *

|- -V

■^ «:»ß

f> -f.,

t

. %n».^Bi

t^- m

■!

r^^

M.Brtgtr

R©<^i/en l.Sfipt«nnb©r 1937,

^.

Meiii lieber, giit^r Robert'-^! ^ Kiitgtgen i^einer Absicht wir^^t^u h^at^ v©n ^\t keinen lartg^n Brief bekewrren.Btin Sehreiben wie. aucki^lJi ^uckaAch^ erhielt ich geeteiti uti<^ ^a ich wit ;J!Slrre8peT?f^er'^ aagenftllcklicb f'*berle-

^

Ki^.

xD

o

U ;

^

V

■*en bin, kann ich nicht einfach auf ^ie I^etails ^eibep Briefes eingehen«

t

Ich freue p-ich Behr,(1af5S % Pich in deiner alt-neuen G#tiieinfle ' woblf Villa t. Es spricht fvr I>einen Einfluss in 9tr Ger-einAej-^ass Du I>lr zutrauen (•arfst,'lie Orgel, ^ie xr^rwutllcb seit Jahrzehnt« IUI Tempel vorhar«^en ist, abzuschaffen. Und ich w^^neche Bir,('aee I'ein Einfluss inaner mehr wachst, nech mehr aber.Dass Deine Ar- be4tsfreu('igkeit keine Grenzen ke^nt-^ann wirst Da Dein )irt als angenehTTff Aufgabe ewpfin<'en nn*' ''abei ein glfcklicher Mensch sein.

Du wirst selbst verstehen, ^aFP ich sa Deiren Fragen nech keine

Stellung einnehnen konnte .M^ine T»ers«nliche Meinung ifit,''asR

ein Konservativer in D»ir,e STr»,.gege g^hen un^ ■ler Chasan -^crt

verbeten -'arf.Uns steht es nicht su.Herz un^ Nieren zu pr-"fen.

Vielleicht hat -^er Kantor Gewissensbisse gehabt, -^a vor^ubeten

un-^/sich aus Parnössoh-Grfin-Ien ^a^u gezwungen sah. Bitte ir-ir zu

schreiben. ob Da auf ein halachisch begr^'^'n^^etes Gatac ten Wert legst.

Ich wnnsche Dir,w«hren^ '^er Feiertage gut unr! ^it Erfolg zu pre- -^igen. Deine Gemein-'e ,«?^ge auf Dich st.lz un^' Du .it ihr zufrie- re. sein.Herzliche Gr.eeel^ wünscht Dir un. D^^er Pa^ili.

t \ Cr '-".' -

' ^^:iq^^. i rr^^ ^

1 1

r#»Av J^KvH "

! ^ ^T

-i ^xr m-^ nmr

, ■■%6*ill rri-*-

tA£^

c/teS^

ql^ Aue£A-

IqJi

<^*

^

J^vH^

>^'

\a^

l^-u

•^ **

nrr

%r^i%

fB

'^N r^f » -"— !-■

•««% r

•rrf«*« rfol"^ *^

^ U kl»

Ik-i.

'7V/6

»V

ii.i

-Tr« o r< «» T«^ ''

''r-. ^ X-A

1-»

1"!

'»'T':?-:>6%d

-»?(

■^P*

' _ i '

«»'w «»noii

■\%^'

Jil'-<' <•►

►H rt

. •» f^ '•

^'jf

rf r? r^^

N ,• ■: «i '^ f* ^ *>

■1 T

.-r f

'•f »\

^T. «v Ä -t »^ ri

%je

«kT--. ö -^ T '

4 »»n* ^

«. « ' 'r*V

r%

,'^'^ T

^rf*^,!!!?'

Äfe

nN

•r

Vf

Rd^i.'^tf^n 3^ ."O^pjp-li^r 1934,

V

kft

8M a«9

to

all all ^«raas

^^•}* rf^'^*^"- ^l»^"*^ •'jfl^lMj^^* ^•^'*

v>

kkkkjCi

->

laab gtw«:.rt« wir«'.

Ve» ü«k»'9 M^rt* l«i;-^af.s !•!# ai- -»?» J.^utr Ist«- «aeli Er«^V y^#l'f #, .

^■,jr

^ _ »iwlat g^taw.W.iK^t T^tt «tw»^ ^«»•»vV», Sraup- babf Iah ?i«?r. Bri^f »rhal- tta.Er r^alita «tbr g^ra laali Hha^o» karraa^ÄT av a»«ere^ lastltnt alJ^ "^a- 'i..v<: z#it rJr Haligloa«pitiloÄap1ii(f za wirkta^IaH kaaa ilir l«i^ar aia'iit <^atg#- ^aakovvf»»,i5elQGii aa? 'a^r ar)iB^*,w*ll ua.*rrfr Aa^talt Ha ^^itt^l ft :l#a,#i- »^ »eui» Lehrkraft «li'^aptaller .%e iah '^iali r^elat <*ri««f»re ,kea«t<»^t ^u 1>»

^^^. »lallt üa?»?'t*h<»a.e>^v^

XiSJ

*Y^ >1^! 5

VH

p -Aviv, v: ^ * ,1 V -^ •■• „♦.^^ . , '^

pio oftVüll n#«e Fra/r^w raj««^t "^ anr -^aa beaatv^orta» .w#»it» Dii ni^tln- ^n i«^« kanrst,Waaw .1a,«© kaan lab blii r^u ^«iaar Aaku»!»ft warten, auf n# iöb r^iali ^abe« latzt fraaa. v^H^'x

Hauta «j)raab i«b -it ''aatflöbea Ju'es, atf -^ar I^urcbralsa irar#«.Si» kaira» aai? E.uLVt^ fabrea zar^^ak.Wif» alla,'^ia voa ^art ko>-»-e»,?'ia'^ aaeb ?»!(• begcifft^rt.Saba^p, ^aJ»?< aur uab#kaaat<» Larit^* blt^rb<>rkot»'r<»a,Ti#lv^#br ir^r^'a leb vlr»b frffae»,w«»a?} gata B^kaarita ua ' Prau!?''a b^^rk^Vaa.

Alla?» (j\it« aa-' «ia frohe?? WieVr?#ha?» Dtin

\^^LlU^ ^iii^XiM^ '

au VM 4^

rrfji«">! •»

-.v(:avVaVA /»^. OHl^^/ii^CLM liAC^^U/». mö^ Aa/U S^J^ (^l*^

D

««

V A *▼ •> * ; *^

A*^ ». iW AIP *'

^t« •* f >: . fr^

«►1

« ^ *t f 11» *r fj *

1 r

*V

r , ^

V.IT'

9ff>

w. W

if

«f«

r r

-.-<•

V, -V \

RoH,Vn ^Ü.Cktober 1934,

, .., ■< u ^ rv .. I .. n ^" J ,' i

Iii<»bpr GreiF',7ul<»t'^t haPt ^a a*^ ^.Augupt vorigen Jabrep fiiepchri^^bpn . Ict war angenehr^ ^'^berrapcht ,nach pc langer Zeit vor> ^Ir eir> paar heiler 'tu

'>( ^

i ti

erbalten. Ep kostete ^^iob beinabe AnPtr«*n^ung. >ine Har)''pcbrift -'U "ent^ -Ziffern" .^ar^it ep I^ir niobt ebeopo ergebt, pobreibe iob Trit ,?'apcbine,,-, leb wuppte gar wirbt /^«pp l^a niobt ^ebr In ■'■f^n<'?ben biPt.^iepe Tat-

«n

(■ •» •> r '' ' «»rf .'11

eacbe effiibr lob einige Tage vor Vr Ankunft >inep Briefes -'^urcb..^.

»

^<x

weinrTbs/ie V Tag^ bei unp zu Gast v^aren.SolltePt ^u. ninbt wiPPen.wer f»ie siB^(Oa baPt wie icb weiCs kein benonierp Na-«»nge ipcbtnip) ^will i'h ^ir ^urcb einige Hetailp b^lfen.Er iPt ^e^ BrePlauer Ser-inariPt r-i« ^n (^41» eigener Aappimcblgei flegte« H'-^'nr'en an'' sie ^r.Pcoeenfel ' aiiP l^'^'-n- cben.WeTnrybP <-rz^blten,'^app T)u y^aob Vannbwi- gegangen bist un^ ^it Or^i- newal-^ ganz bepon-^erp Ptehyt,wa!- ich auch Ti^ine- Briefe entnehn-eJ-ich be- tr-ibt .«ehr ^i^ne i essiirlPtiPche Ein.'^teliuBg 711 Bei.er Elg»u«g zu»- Rab- bi»er.Inh glaube, ^««.ji Tu trot^ -anch^r.pcbleohter Erfabrar,e;en,'1ie viel- leicbt .le^eT Rabbiner n-acht, nicht rePlgnleren -oll?t.WaP ich gar ni-ht ver,c=tehe,i^t,^aP^ Du Dein Verbleiben i^ ^^te vor, V^ G. 'p abhrrgig ^achnt ^1 hast -anch-al D^ine Krisen,™' Da bi.-t Mann.-- g^nug f»ie -rn f^ber-mOw.. Ich erlaube n,ir,Rat.cchl«ge 7u ^rteii^n.^a i^h Dich ein klein "-eni^ k-nne ^ uni ich glanbe/aPf. Du Lieh kau- verHnVrt haben wirst. -

?ir geht eP gs-^. gut, wenn auch ni-ht in allen Be-^ieVungen. Die Tätig- keit al. .olche befriedigt -i^h.Ich bringe >^ei.en H^T^^nÄ ^en Taln-u^ -it >-M.er gewL.en Lei.^htigkeit bei,we.halb ich n^.^ „i. ,, ,,„,, freue.Auch vöi''" ''' ^'" Vorsitzender ^e. Beth-^i.,^«. hier n^mi^h wichtige Befug- ni..ehat,^ie ih^ von ^er Regierung einger^u^t .in^.Die Ja^n haben ,.Vll,h eigene Gerichtsbarkeit uh^ ich habe ^a. Becht,auf Grün' Vs Schulcha«-Ar* u«^ der Ees^onsenliteratur Urteil- ^u fHUen.Fa. hat also hi.r Gelegenheit .ie erworbenen Kenntni^.e jrakti.ch .u verwerten.AnVrselte fehlen -ine. ne notwenngst.n B.cher.u^ wissenschaftlich arbeiten zu k^nnen.^as ich 1,

.^'

'^(^n:^'^^ ^1 . ^

'^cr.h PO Q^rn ^^obte .Überall alsu Li'-ht-an' Snhatt-n?'eit'-T!. 'V.^balh ^-cht^ ich in ab^^ebbarer Z<»it,r)acb Ere^ ^^^})^r) ^ny^ erPti^n?^ in Er«»- 7ai l«»b<*» aw^ zweitens '^a arb<-itcn zu krV.rj{?n,v/ic ep n-ir Inrer vorschwebt- .V.abr^cb-ir!-- lieh wirVeiYjige Zeit verPtrei(-hen,bißk ich r](»n Ilam vfr'"irkli;;hen vcx'-^'e. Ich wer-^e aj..'c noch hi«T peiB,^'eT3n ^ >^icb bP.'=^uohf»t •I^h hoffe ^a^s I^u auf .ieien Fall eine Hei^e nach al^^'F-tina ^achr;t an^ T,\x Mcb bei -^ief^cr Gelegenheit fi^r einige Zeit be^uchf^t.MeiRe Frau ub^ ich freuen un5» .pchc»

i'- r»^T.

/Urauf.Ebo(^OÄ ist wunierh^'bPcb.Hanohe sagender sch^'nste Ort ^r Er-^e In- terePMntereP rir^ eP wohl kau- gebe«, ich bin pchcn ein ^ien^lirbeT* LoVal- 0ffeti^iot gewor-^en,-^''' ^' ' ^

-■^ Schreibe -ir,-?obal' un^ sccf t "^i kannst ,grfPS.,e De*«^ Eltern Deine Schwerter W^ 'Schwager, El bogen wicht 7U vergepprn

r'

Tl

I r

.Ii. S.Herz liehe Gr-Ese f^r Grr^'"newal '' .

<■>* (

t r

I '

rv "^ p"

+ noi

^nnn£

.«W*»'^ {'«•'!**(

0^

-»■

»T

» «»

,-^- ^v f'.i 1

c:t

.T'^l'

f *.

1* 1.1

-^'N j

"''"■a[ÄeÄl"'"J^,,f^,.,W

-+#>«-

^jluAx. M 'j eku il-Uur^iyo

/t ^

a^iu^ öiAvHv\ aak

eii\ Kdci^Q

/V^72

^#LP--

(- ^ai /öLL. IlC-I

/f^s-

/

'/16

)

)^^^

25.XII 64.

Lieber Herr R*^bbiner Cxels,

ich heute n«»oh buergerllohem D^tum 81 J^bre «It geworden bin, fallen mir die N«men der Freunde ein, denen ich h«ette,vor einem J'^hre ,d«nV:en sollen sollen und es big heute nicht get«n h*»be;d«a zu gehoeren vor ^llem Sie, Den middt«soh W"Ji]cr«,^en Sie zitieren, von den "Flaegeln"^^«nnte ich nicht und ich bin Ihnen sehr d^n^b^r d-^fu^r^d^R^ Sie ihn in 30 freundlicher w«ige angewendet h'>ben,

D«ss ich Ihnen nicht fmieher antwortete, h«t neben technischen Gruetoden(Sie sehen wie unbeholfen ich mit zwei Fingern schreibe) vor «llera d^^rin seinen Grund, §«ss ich Ihnen nicht schreiben wollt« ohne Bericht ueber unser Schmerzenskind zu geben : Pro zdor--- und w«r leider nicht viel Gutes zu vermelden. Wir h«ben die Zeitschrift so l«nge herausgegeben, «Is d'^s Geld, vor «llem unse = rer «merilc^nischen Freunde reichte. Seit dem Fruehj«hr Ironnten wir Veine Nummer mehr he r«>usbringen, obwohl sie im M^nusVript vor= l^g.Dos Echo im L'^nde w^r k:lein,d'^s Echo «us dem Auslände gut. Eben l«euft eine Bestellung s*^emtlioher Nummern von der Kgl. Bibliothek in Kopenhagen ein.

Nun ist eine vieine Ho^fhung,d*^ss wir die PubliVntion doch wieder erneuern Voennen.K^disch Lug, Mitglied von D**g«njo,und

OPr«esi.dent unserer Knesset, ist sehr Interessiert d«'fuer,d'>ss Prozdor bestehen bleibt, und ist vor ein p^'^r ^.Vochen nit ans zixm 3t-'-tspr*»esidenten Sch«»z«r gegangen, ura zu "schnorren*^ 3ch«z«r, der Prozdor liest(er kritisierte, eg sei nicht genu^j .juedisch), verspr'^ch uns eine Summe Aier jedes Feft,die ungef^ehr ein Sechstel der Kosten der Nummer decken wird.D«r<»ufhin h«t Herr Zimmermann, der die schwere Buerde der fin'^nziellen Ver«^n twortung tr«egt,iins d'^s '*gruene Li cht "gegeben , d«ss wir eine Nummer he-^'^n^geben koennen.dJe nun Ende J<»nu'^r erscheinen soll,"l3 Beweis d'»'^uer,d<*33 wir leben und weiterleben wollen.

f3o,dies '^Is Bericht. Und nochmals herzlichen D«nk.

%..

Ihr

Hugo Bergm^n

Ti

o

I

jr7 -^^

IMm "»KIT PAR AVION

dßv-ttPvjoß^-Ci'^Y'TS*-^ >2-^^

'u/^bu; bDp

i. t\ 3

EXPEDITEUR SENDER n'^IWn

j^ -__ -Z.

^V'-t.^u..^^

•T'nK -iNn3 nriDQ b^ti:; qnyn •'d'? n'^u/Ti nni na Dtt7'!rr\:; mA''K

Un aerogramme contenant im objet quelconquc sera envoye au tarif d'une lettre- avion.

An aerogramme containing any enciosure will be sent at airmail-lettcroTüte.

PROZDOR

Hebrew Bi-Monthly DEVOTED TO RELIGIOUS THOUGHT

UUphon» 227871

,y ^J

4 7 6 2 1 n

2 2 7871 puVo

a-iaK-Vn

B6.AUv^'ast 63

^

A

/r/;.7

m^^^^iF^*? Briefumschlag Ihr-»s BridfÄs vom SO. :5. ( J .Vsohri «b ^ ch fu-r miGh Dringend b«anU'ort«n^Uinl doch dauurt« ta «in balbas Jahr. Ich ha= Raüh.Dr.Josp«,d^r rnnin Buch "Äf^s^äöff^Fai th nnd »»^- -or^u-^b^rg-^tzt hat und dtir Ich dl« H«rause:ab« innerhalb der IT113 el-Ba«cher v«r^a-V«,^*^ beten Ihn«n ein Exemplar zu schiolcen.Mein Treianlre war,dRgs vi^lliutoht eine * deutsche Aup^ebe dieses Bu^-hes fu-r^ I>i>'en Plan in Betracht Vaeme

Dr.Jonp« v;ar vor weni>?en Ta^en /^^le^en t.l 1 ch der Ju^P-^.ndTconfer-nz 'hier und ich er^aehlte ihm von Ihrem •^orsGhla/?:;er bi^tet,falin ??ie «"lauben, dass ein* deutsch« Ausgabe vaienschenswei-t wner'«,sich la^ t ^ v^m in '^^•r- binaun^ zu setzen .A Ire sge : Rabbi Alfred Jo s^e ,Ph . D. , Bna^ BH th F^nei FoundHt?.ons,l^;40 Rhode Island Ave. ,WashiniR:ton , D. C.

Bitte se^en w3ie das ßuechlein durch und sa^en Sie mir, ob es dem Oe^ danVen entspricht, den Sie /zrefaspt haben.

Dass sich meine Antwort so v«rzoe^ert hat,lie^t zum »»-^-ossen Teile am "?rozdor".Das Dopn^lhef^t 6 = 7 igt nun \r\ der KoT-r.i^vtur -TertV und vvird v;ohl in zehn Ta^en v-rs^ndtber^i t sein.^7ir hatten uns 'iie ma= t:JL\V\\T '^^^ d^-5 relaVtionellen 3chwl -ri^V-ti ten ^i.>,t go ^ross vo -= ,e,^stei.it als v.-ir begann-n und hab-n Buberg '"'arnun.cr.ni ch t zu beginnen ^°Of! '^""^ ^^^^^ ^'^'^"^ Mitar-beiter ^esic>iert sind. die bereit s^nd zu ' sclt^iben.ivenn der Hedalcteur es \vuensch t .ni cht h#»ac^ tet. Das T>rt das ^1« ja gleich nach dem Erscheinen erbalten v.^rienjst technisch ^ron" ^''f.^i'^T'' i:^^^^^^^^^^^^i^ 'Tosef Manila(Emanuel)^-macht,dem v/i*r ein ^^haU rann ^^'f^! halbtae^i^e Arbeit * .'.:e.c-M.cht ur.d dnP i-* m-^-^ ganzer 3tab. T.enn die Isiummer heraus ist, werden wir seh-n,^^'as v;eiter sein w^rd.

Jnterdessen Ist die reli^ioese ?ra,°:e hier sehr aTctuell ^ewo rden. -zu- letzt durch den wochenlangen Sitzstreile der ßn^. Israel nmd du>^ch d'e Le^^r -?r^f?!! Hichter Chaim Cohen, von denen 3ie ivohl -ehoert haben. Lesen oie bitte in der. neuen Nr.ieg Prozdor die Satire von Flusser.d^e Ihnen auch ein Bild geben wird, um was es hier geht.

Alles Oute, lieber Herr Dr. Oei

Interesse, und fuer Ihre taetige Hilfe.

s,zum Neuen Jahre, n.nd Dank Aier Ihr

Ihr

c^

o

V

l

* J

AEROGRAMME

y

/^^;e'^ .^^

PAR AVION

b'AT -INITH Jl-lA"'Nn

1 n Ul 13 o IIJ n t3 N

EXPED>^TCüR - n tnuun

^~

PED^T

t

.«.,

-««**}

JeriigRlem,51 RambanjEr^v Schabbat T'^zaw«

Sehr lieber und verehrter Herr Rabbiner Greis,

Ihr guter ^rief Team -^ro^ einigen Tagen und heute ve^gtaendigte mich die FeuohtwqngerbanTr »dase der Betrag ^''on ?^00 M.Aier Prozdor von Ihnen angelromrnen ist. Ich danVe Ihnen recjht sehr in meinem And meiner Freunde Hajnan, sowohl Iffuer das Geld wi« Aier Ihr lebendiges Interesse, dBs sich In Ihrem Briefe und seinen Vorgeh] aegen auggT)rioht.

Unser Freund ^*filhelm,dec?3en ganze Familie nun zur Barml zwa des "^nVels hier dersammelt ist(die B^irmlzva ist Schabbat Para)Ragte mir.dass er hofft, auf der Ruec'k:reise von hier Sie «m Flugfeld zu se>>en und dann mit Ihnen Ihren Brief zu besprechen.Ihr Vorschlag eines deutschen Prozdor nach Analogie des englischen ist zwar se>^r gut, aber ich sehe-ohne noch mit JizchaTc Zimmeirmann und Prof.Sdan gesprochen zu haben )doch grosse ^

ochwierlglreiten, nicht so sehr finanziell er Art, denn ich nehme an.dass ^^. unsere deutschen Freunde, wenn ich Sie verstehe, die Last tragen mierden, als vor allem das Schwere, dass, wie ich Ihnen schrieb, wir hier Icaum mehr Arbeit auf uns nehmen Tcoennten,die deutsche Ausgabe und Auswahl dann ganz in D. gemacht werden ■uepste.Die Auswahl waere Veine laichte Sache, Sl^"flchreiben,dass Sie und die Menschen bei Ihnen eine "Literatur ueber Protfieme des J''dentaras"wuengchen.Aber wir hier aus unserer Lage heraus, mu©f;^sen uns bemuehen,den Israelis die Probleme der Religion ueberhaupt zu erlrl^eren, damit sie von da aus sich selbst und den eigenen Glauben ver: stehen lernen, und dabei schf^epfen wir zum grossen Teile aus Werlren und Quellen, die in deutscher Sprache erschienen sind, wie Kierlregaard etz. Dies den deutschen wiederzuuebersetzen ist sl4nlos,waehrend es nicht ginnlos ist Aier amerilcanische Juden, wie es scheint^

Aber dies ist nur erste ReaVtlon.Wuerde mich der Himmel drei Jahrgaenge von Prozdor erleben lassen, ^»-aere vielleicht gtoff genug da, in Ihrem Sinne eine Aus^'ahl von Artikeln "^uer den deutschen Leser herauszu= ben.Ich sende Ihren Brief den Freunden nach Telaviv aur weitem TTeber= legung. Auf* je^en Fall bitte Ich Sie sehr 5^hr,mlt ans In V-rblndung zu bleiben. "Hamatchil bemlzwa omrirA lo gnar"* ^

Sehr herzlich DanV und Grus^?

Ihr

O

Bergm

A

y

i

-m Rabbiner Dr. R. G^lg yiftgsftldorf

J'*'nig«il«m(51 Ramban ), 15, II, 63.

<

Sehr lieber H«rr Rabbiner G«is,

Eben hat mir Freund Wilhelm telephonisoh den Inhalt Ihres Briefes an ihn mitgeteilt und ich moechte Ihnen gehr herzlich fuer Ihre positive Einstellung zum Prozdor danVen,V/ir haben da-eine ganz kleine Gnippe von Menschen, es reichen die Finger einer ITi9nd,ura sie zu zaehlen-eine Soche auf uns genommen, riie wichtig v^erien Vann,wenn unsere geistigen und materiellen Kraefte solange hinr<»ichen,bi g wir ein b^^eiteres Echo rinden ^^d f^ine breitere Grundlage. Wir wollen dem religioesen DisT)ut ir srael,der Ja laut genug, aber sehr vulg^er ist, den Dienst '=^-^,'eisen , dasä wir die tiefem Probleme auf ro 1 len, welche der Religion zugmnde liegen und die hier fast ganz unbekannt sind, erstickt vom Kam^f ura die Kaschrut von SlAl und aehnlichen Dingen,

Bisher sind drei Kümmern erschienen und die Nr, 4/5 ist im Dr»uck. Dies wurde erTnoegli cht durch die Unterstuetzung amerikanischer i^reunde Hlln gekuerzter engli scher Auszug begleitet Jedes Heft, Ich schreibe gleichzeitig an Herrn Jizchak Ziramemnann in Tel Aviv, der die Muehe der Herausgabe auf sich genommen hat,dass er Ihnen die bisher erc^chi enenen Nr^^n, so^'eit sie noch vorhenden sind, zusendet, Wir v^e^ien uns ^^euen ^'«nn Sie mitarbeiten koennen, *

Die Herausgabe einer Nr, kostet uns 1500 Do3 1 er,^^^enn Sie uns >>el» ren koennen, diese Last zu tr«gen und des weitere Ergc>^einen der Zwei» 'to'ÖViatgschrift zu sichern, werden wir Ihnen sehr zu Dank verT)-Pl1 chtet sein.

Es ist nun wohl 16 Jahre her,dass wir uns in Sch^^'eden gesehen ha« Venllch freie mich, durch eine, wie ich glaube, gute und wichtige Sache It Ihnen wieder den persoenlichen Kontakt aufzunehmen.

\i

j

^\

i o

Herzlichst Ihr

Huga

Befgman

l

L

. 1

0

'.^^^^'^Mr

AEROGRAMME

PAR AVION

b'A-i TNiTa mA'Nn n^uu'/i .a^aua iniwn duljt dn

EXPEPiTEUR - n'^iiun

^^ 'k " ^^ ^ /i /^ p Ar^o<z.

.^

^-

Ilo. 10/41. ~ U. Ok«d»«r 1849

DIE LOTRECHTE /

Die beiden Tage, an denen si<äi das Haus Jisrael in seinen Synagogen versammelt, um sich dem Gericht zu stellen, ha- ben in der Geschichte unseres Frömmigkeits-Lebens selbst ei- ne lange Entwicklung hinter sich. Ich möchte aus dieser Ge- schichte zrwei Momente heraus- greifen, welche der nahen Ver- gangenheit angehören oand uns so Licht auf unserem Wege sein können, Das eine Moment gehört der Biographie Fran?. Rosenzweig's an. Er hatte in ei- nem Nachtgespräch mit seinen Freunden in Leipzig im Juli 1913 zum ersten Mal das We sen des Glaubens erfahren, hatte erfahren, dass der Mensch, auch der Mensch des zwanzig- sten Jahrhunderts, in seiner persönlichen Not beten könne, und diese Erfahrung war es, die ihn dazu bestimmte, in die Welt des Glaubens ein2.'utreten. und, da er das Judentum da- mals für ein „leeres Portemon- naie" ansah, beschloss er. das Christentum anzunehmen. Es *^ m Monate des schwersten K. ,ens. Er wollte den Schritt vom Judentum zum Christen- tum in bewusstem Handeln vollziedien und verbrachte den folgenden Versöhnungstag in einer kleinen orthodoxen Sy nagoge in Berlin. Und hier er fuhr er das Wesen Jisraels als eines heiligen Volkes: er be- schloss, Jude zu bleiben. Sei- nem Freunde schrieb er: „Soll ich mich bekehren, wo* ich von Gebiurt her auserwählt bin?" Damit beginnt erst sein Leben. das für uns so bedeutungsvoll sein sollte. Das z^weäte Moment, das ich in Erinneinng bringen will, ist die Geschichte von Aim6 Palliare, der uns in sei- nem selbstbiographischen Bu- che „Das unbekannte Heilig tum- erzählt, wie er, der in Lyon als gläubiger Katholik aufgewachsen war, durch den Besuch der Ssmagoge am Jom K-npur den Anstoss zu der ncklung erhielt. welche ik.-. schliesslich in langen See- lenkämpfen zum Judentum ge- führt ihat. Er berichtet uns ge- nau, dass das keine plötzliche Bekehrung wurde, die wie ein momentanes Erlebnis gewirkt hätte. Was den Anstoss zur Wendung in seinem Leben gab. war vielmehr der Anblick der betenden, in den Gebetmantel gehüllten Juden. Er sah das Volk Gottes vor sich, die Ge- meinde, -welche einst am Sinai die Offenbarung empfangen hätte. Was den Anstoss zur Jahr versammelt. lebendige Zeufen der lebendigen Offen- barung zu sein. Das ist es, was ihn erschütterte. Und die Fra- ge, die wir uns in diesen Ta- gen stellen müssten, ist die : sind wir noch Zeugen jener Wirkung von oben nach unten. welche ohne Aufhören die wag- rechte Lini^ unseres Leben^ durchbricht und jede Stunde zur Botschaft macht oder ma- chen kann? Sind wir noch Zeu- gen?

Das jüdische Recht kennt den Begriff der "Edim somemim" der untauglichen Zeugen. Das sind nicht falsche Zeugen. Es

VON PROF. HUGO BERGMANN *)

...werden wie alle anderen Völker?

Wir sagten: es geht um un- sere Existenx, und dies in dop- kann sein, dass die Tat, welche men, der Mensch flieht ins Ci- peltem Sinne, um unsere Exls- sie bezeugen, wirklich vorge nema oder er flieht in die tau- gtenz als Einzelne und um unse- fallen ist. Aber sie sind un send Aulgatoen seines Alltages, re Existenz als Volk. tauglich zur Zeugenschaft, weil Er steh' .im Morgen auf. und

sie nicht dabei waren. Sie wa- schon erwarten ihn alle die ^^^ Einzelne: Darüber kann ren vielleicht anderswo, sie tia- Aufgaben, denen er gehetzt "ur jeder zu sich selbst spre- ben vielleicht geschlafen oder nachläuft. Er hat jetzt -keine ^hen. Es heisst m unseren heu- sie konnten die Tat von dem Zeit" mehr, keine Zeit für t^een Gebeten: -Er kennt die

^

Punkte aus, wo sie sich befin- seinen Nächsten und für

Gedanken des Menschen und

.^*) Eine Bosch Haschanah An- sprache in der Synago^ Emeth w'Emunah in Jerusalem.

den, nicht sehen. sich selbst, und wird da- ^'"« ^^^"^ ""^ ^*^ Triebe der

Wir sind berufen, Zeugen z^ durch von der Notwendigkeit J.at^^ . ff ^""nL^^'^ ntcM

sein- und die Fra-^e die he^jto befreit, sich zu konfrontieren. Menschen, der Demer mcht an un^ gestellt ist lau^tsinS Wir sind heute hierher ge- vergisst-. Dieses Nichtvergessen

wir noch Zeugen öd^.r sind wir kommen, um der Flucht zu ent- ^^J,^^*/^/„ "^'^^r.T.n

untaugliche Zeugen? Können «iehen und uns dem Gericht ^^fn fX.^l ^Sn r^^^^^

wir noch für jene lotrechte ^u stellen. Wienn der Synago- ^h selbs wir nuissen den ern-

Achse der Welt Zeugnis able- gen-Besuch an diesem Tage ^^^^ 1!?!^ vo^,!^r?n^ nnS

gen? Der moderne Mensch lebt nicht eine Sache der Gewohn- ""« .^f ^1 J wYf w lirkSch

metaphvsisch in einer Dirnen- heit ist und es uns Ernst ist. sc ""f ^" '^^„!1 ^'* "^l T "*i

sion. Wir haben gewaltige Ero- muss es uns Ernst sein, um das ^^^iJ^^^^^J^ Jl^^^^ ^J

berungen in der physischen Stehen im Gericht. Wie dieses ^^^^^ZiZ^rT^nlT, Z. ^p^

Welt gemacht, eine phantasti- Gericht aussieht, ob nun so. ^X,^f^VS ' / ^

sehe Technik erfüllt unseren wie es naiv die Dichter unserer S ^^./^•.'^"^ "^^ ^ ""Z^'"

WiUen, und rein technisch ge- Gebete ausgedrückt haben, die ^""^ zu sehen, wie uns Gott

sprechen ist die Einheit des davon sprachen, dass ein Rech- ^^^n^-

Menschengeschlechtes Wirklich- nungsbuch da ist und die Hand, Es geht aber auch um die keit geworden. Wir können al die jede Tat aufschreibt, oder Existenz unseres Volkes als soi- les- und sind doch bettelarm ^^ ^s nach diesem Leben Hölle ehem. Wo stehen wir als Volk geworden. Unsere Welt ist ""d Himmel gibt, oder ein in diesen Gerichtstagen: Vor grauer Alltag. Ich hörte kürz- nächstes Leben, für das wir in einigen Wochen erschien in der lieh den Bericht einer Soziolo- diesem Leben den Grund legen, Schweizer -Die Tat- edn Arti- gin, welche längere Zeit in ei- wie die Karma-Lehre der Inder kel mit der Ueberschrift: "Das nem Lager zugebracht hatte, behauptet, das wissen wir nicht Ende des Judentums-. Der Au- wo die Menschen dasjenige "^d brauchen es nicht zu *or des Artikels sprach, soweit nicht hatten, was unseren All- wissen. Aber ru wissen, dass 'ch aus der Wiedergabe seines tag sonst erfüllt: die Soi^e um wir gerichtet werden, dass wir. Aufsatzes in einer hiesigen Zei- das tägliche Brot. Sie erzählte, wie Karl Barth dies ausdrückt, tung entnehmen kann, davon, das Leben dieser LagerLnsassen «He in diesem Leben ahnungs dass mit der Errichtumg des sei, wie sie sich ausdrückte, ^^^^ Reiter über den Bodensee Staates Jisrael das jüdische ein Leben ohne Punkte und sind, das zu wissen, ist für uns Volk sich auf die politische Kommas, ohne Unterbrechung, von ungeheurer persönlicher Ebene begeben habe, während kein Sabbath und kein Festtag; Wichtigkeit. Denn es handelt gleichzeitig die religiösen Quel und daher die, wie sie sich aus- sich, wie wiederum Barth sag 1«" es Judentums im östlichen drückte, hysterische Reaktion te, beim Glaulien nicht um eine Europa ausgetrocknet sind. Sei- etwa auf ein Fussball-Wettspiel, Lebensansicht, um Weltan- en wir uns dessen bewusst, dass das einen Einschnitt in dem schauung und dergleichen Wer wirklich eine ernste Ge- eintönigen Leben bedeutete. -Harmlosigkeiten-, sondern es fahr für unser Dasein vorliegt Was das Weltbild des moder- geht um unsere Existenz. Schon 1916 schrieb Eugen Ro- nen Menschen so grau und ein- Das zu begreifen und mit senstock an Rosenzwedg: -Glau- tönig gemacht hat, ist die AI- jeder Faser zu fühlen, haben ben Sie, dass der Zionismus leinherrschaft der Materie, wie wir alle verlernt. Wir feiern Zufall ist? Jisraels Zeit als bib- sie sich in der Alleinherrschaft Neujahr, wie es die Völker zu lisches Volk ist um. Das Welt- der Naturwissenschaften, der feiern pflegen, nur darum be- Jahr des Ewigen Juden geht z-j Technik, der Oekonomie, aus- sorgt, dass unsere Spedsekam- Ende, wie Basken, Kelten zu spricht. Wir machen Erfindun "lern gefüllt sind für das Fest Ende gehen. Völker haben ihre gen ohne Zahl, wir erfinden so wenigstens hörte es sich Zeiten. An Stelle des Ewigen Arbeits-Erleichterungen und an< wenn man in diesem Tagen Juden tritt wieder ein Zion Abkürznangen der Arbeitszeit, i^i Radio die Verlautbarungen Aber das ist etwas ganz ande- und der Mensch weiss nicht, des Amtes für Lebensmittel- fes. Sie werden das Hebräische was er mit der gewonnenen Verteilung hörte aber dass ini metaphysischen Sinne, gera- freien Zeit anfangen soll und uns allen der Prozess gemacht de wenn und gerade weil es das Problem der Freizeit ist wird, das zu erleben, haben wir vielleicht noch einmal Sprache selbst ru einem sehr schwieri- verlernt. Ich selbst, der zu Ih- wird, nicht retten. Das (jüdi- gen Kapitel unseres Lebens ge- «en spricht, so gut wie Sie, zu sehe) Schiff steuert bereits und worden. Alle unsere Energie denen ich spreche. Wir alle ha- ist fröhlich dabei, festznfahren*. wird daran gesetzt, eine Ma- ben den Sinn für die wahr? Rosenstock hat hier in der schinerie zu verbessern. von Dimension des menschlichen Tat tief gesehen und uns eine der wir im lezten Grunde nicht Daseins als menschlichen Das- grosse Gefahr bewusst gemacht wissen, welchen Zwecken sie ^^'^^^ verloren. Aber so wenig Wdr brauchen noir um uns zu dient. Es fehlt unserer Welt mit das Licht und die Farben auf- sehen, um uns zu überzeugen, aüer ahrer tecnnischen Voll- "öitui, /.u exiaiitritju, weuu dei wie gewaltig die Gefahr ist! kommenheit eine ganze Dirnen Mensch^ für sie blind wird, so^dass wir uns von unseren Wur- sion des Daseins, jene lotrechte wenig hört das Gericht auf, zeln loslösen und ein neues Dhnension, die der Mensch des deswegen, weil wir es nicht zur junges Volk -Wie alle Völker- Mittelalters mit all seiner tech Kenntnis nehmen. werden. Eine kleine Gruppe nischen Machtlosigkeit so deut- ^ mittelalterlichen Buch der unter uns, die sich "Aleph" lieh lebte: die Dimension des Chaspidim wird die Frage auf- nennt, weil sie alles von neuem" Sinnes. Der Mensch als Mensch, geworfen, warum wohl an den begirmen und bewusst den Zu- als sinnstrebendes, sinnerfüll- dpei Wallfahrtsfesten, nicht sammenhang mit der jüdischen tes Wesen hat abgedankt zu- aber am Neujahrstag und Ver- Vergangenheit abschneiden wül gunsten der materiellen Welt, söhnungstag das Hallel gelesen propagiert dies mit voller und sein ganzes Leben ist ein wird, und es wird dort geant- Deutlichkeit. Aber durch tau- raffinierter Mechanismus, des- wertet: "weil es im Hallel send Kanäle saugen wir alle sen Aufgabe es ist, dem Men- heisst: 'Denn er neigte mir sein diese Atmosphäre ein. Ist nicht sehen diese Sinnlosigkeit, Sinn- Ohr und in meinen Tagen wer- ^uch in unseren offiziellen leerheit seines Seins zu ver- de ich rufen'. Aber am Rosch Feiern mit ihren Komrnando- hüllen. Der Mensch unserer Haschanah und Jom Kippurim rufen und ihrem Säbelschwin Zeit ist immer auf der Flucht weiss kein Mensch, ob ihm gen die deutliche Tendenz wahr- vor seiner eigenen Siibjektivi- noch Tage zum Leben be- nehmbar, ra werden wie alle tat, die ihm unaufhörlich das stimmt sind.- Können wir uns anderen Völker und die Schwe- Wort zuruft, das Kain hören heute noch ein solches Gefühl re jüdischen eigenen Daseins ab- musste: "Wo bist Du"? Diese der Verantwortung lebendig zuwerfen?

Flucht vor sich selbst kann die machen? Alles kommt darauf Wir müssen in diesen Tagen

yo»-- ''<?nsten Normen anneh- an, ob wir es *|i tun vermögen, mit uns «luch als Volk zu Rate

^

:o:ilOi

gehen. Un: hat heute dreifaltigen fang komn die Verkür bestehendei am Ende ] roth, welch messianisch ablegen. A ewig seienc kommender Sichronoth. die Wurzel an unseren schichte, di sein kann, sind zum den.

All diese nicht Spel< haben eine Bedeutung, ben tau sen i^n ökono] bis zu unst minalität. j gen steht ( wir die Me Kulturen i Welt, voll uns heim# einem Voi kein ander der der " amorphen rechte Ac die Koo seins ist.

Jf

J L D

Prof. ^.npo Per.'Jimann ,7'lipogatan 6

Mosaiska Församlingen

Wahr«nclorffsgai«n 3 STOCKHOLM T«Ufon 23 51 60

r:tockholm,den iG.^Toveinber 1947

Dr. T'obert Rafael Geis ^chirninelstrasse 3

/ i

ü rieh

Lieber Dr. Geis !

L>

Ich möchte nur Ihren Brief vom '^^.v.^'^ts. beantworten, obwohl ich zu meinen] Bedauern meinem vorigen Prief nichts hinzuzufügen habe. Ich möchte nur sagen, daos ich nicht das Gefühl habe,dass man hier Ihre Bewerbung von vornherein weniger berück^sichtigt hätte, als die, anderer Bewerber. Die letzte Probeprec^igt hat hier vor mehr als eiiiem ^airire stattgefunden und seither ist niemand mehr

zur ^robe berufen worden. :^ch habe aber den einen

j^^>-.r.v. hier einen ^abbinf.r berufen wollen, der

Eindruck, dass di-- Herren -_- ^ . .

in seiner Stellung zur Orthodoicie eine gewisse mittlere i^mie ein- nim'nt,da sie nicht wollen, dass die '^/ahl d Fabbiners zum ^tein 'jes Anstosses Inder ^-emeinde werde und dass die Orthodoxen den ^abbiner von vornherein ablehnen. Das ist ein [:tandpunkt , der ja ver-

ständlici ist.'^as sage ich Ihnen im

-^ Sie gesagt worden.

allv-^emeinen

j-5

es

ist mir aber

nicht x^n Bezug au

Herr Dr. Coldschmidt hat Ihnen wohl unterdessen über unser Gesnräch

geschrieben.

Sehr herzliche Grüsse

> /

f -^

A ^ -^

1

Robtrt Kafa«! f}«i8 Zürich 3 SchiRiintlßtrasB« 3

Zürich, 16. Novtm'ber 1947

i

Hochv#i#irt«r Htrr Professor B«rgrriann, /ntrr I)r.fiol(iBClir'ii(it itat rair seine Unterhaltung mit Ihnen mitgeteilt, wo- nach icli für (iie Stocidiolmer Gremeincie zu liberal wäre. Ich habe es ja ei^^entlich imirier in Orclnun^^ gefunden, wenn ici. den Liberalen zu orthodox, aen Orthodoxen zu liberal war. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, wie in lebendit;«ß Judentum sich mit diesen Be^iriffen einer bestimmten Hpoche unserer Vert^ano^^heit noch vertragen kann. Aber scjimerzlich bleibt diese "Verurteilung für mich nicht weniger als wenn man etwa meinen Zionismus be

»

sw.ifBln wollt«, nur weil ich mit kein.r politisch.n Part.i konform g.h.. Vi.ll.iclit ist «8 töricht von mir zu glaubun.dKs Jud.ntum li.Bs« sich aun dem B.8t.h.n(l«n,un(i das sina ja in d«r Oolah di« 0«m«ind.n,«nitu.rn,w.nn ich mir das auch einmal als Auf sab. ^.stel t hatte. D.nn ich bin d.r M.inui^jr man soll. Bestehendes nicht einfach einreissen.iun eines fernen Neuen wil- len.Man solle vielmehr im Alten das Kommende und Zukünftige vorbereiten, mag «8 schwer sein und oft im Kampf gegen die Starrheit des -Bestehenden Energie anscheinend vertan werd.n.Ks scheint mir dennoch sicherer und pro- duktiver als ein Bemühen unter den Trümriern des Zerstörten^! Atoer das brauche ich Dmen.hochverehrter F.rr Prof.ss^or.Ja wirklich nicht zu sagen. ich habe nachgerade Ihre G.duld m.hr als genug in Anspruch ge- >om...n.Eine Bewerbung von mir liegt in St.nicht m.hr vor.nachdem ich etwa

vor einem %Tahr meine Papiere zuruCA vwAx«.iic^ ..^^^. -

•irgendeinem Schritt meinerseits noch Erfolg versprechen.^^^üroen Sie es mich Ja bestimi-it wissen lassen.

Mit ergebenen frrüssen

Ihr sehr dankbarer

.1^.«« ■^. »<

(

)o Berginann,.Klipngatan

1 Forsamlingen

TOCKHOLM /•Ufon 23 51 60

Stockholm, den ^1, Oktober 1947

N

Herrn

Dr. Bobert Kafael G

Schimnielötrasse 3

Zürich

eis

Lieber Dr. G e i

vom 17. 9. und 9. er. aus beiden spricht»

Vielen Dank für Ihre Briefe und vor allen füi das Vei trauen zu mir, das

Ich übersende letzt Ihr T>!anuskript an ^^r. Goldschmidr\ Ich'habe es -etzt ,aa ich diese '^'oche über Cohen sprechen soll, noch ein- mal durchgeblättert und hatte wiederum den guten Eindruck der ersten i^ektüre. Ich möchte nur darauf aufmerksam machen, dass beite j^ die 'Yorte " der sich für genau so einzig halten muss wie Gott selbst" nicht die Billigung Cohens finden dürfte, denn der Begriff •' einzig " ,auf Gott angewendet , nat ia den bestinmiten ^inn : völlig verschieden von aller Freatur, lässt sich also nicht auf den [.'enschen übertragen.

Zu ihrem zweiten liriefe.Ich habe mich über die Verhältnisse hier erkundigt und folgendes erfahren: Die Verhältnisse in Stock- holm werden erst eine x.lärung erfahren, sobald die Ernennung des Oberrab-iners erfolgt sein wird.r^er Kabbiner in Göteborg.Dr Loel», soll m zwei "ahien in Pension gehen. Sonst ist nichts frei In dei Gemeinde ^irondheim in Norwe.^ien, die letzt wieder installiert wur- de, wäre wohl der i^edarf nach einem Lehrer ,aber die Gemeinde zahlt nur PCO Geel/en .Ich werde die Sache weiter im Auge behal- ten und Ihnen ^Utteilung geben, sobald ich etwas erfahren sollte.

Herzliche Grüsse

-^ rZ _

/^

\

j^ o''^'^

^P^v yt v> a

l/V/^n

-V/

V^A^

Bobert Rafacl Gels

Zürich 3 Seh Imme Istrasse 3

Zürich, 17. September 1947.

Hochverehrter Herr Professor Bergmann ,

< *

Ich wäre wchl kaxan Rabbiner geworden, wenn Ich nicht gerade In einem völlig assimilierten Milieu gross geworden wäre. Der Schrecken über den RellglonsbetrlA, In den Ich gezwungen werden sollte als ich meine erste Stelle antrat, ist mir nodi s^r gegenwärtig. Dennoch gab es in Deutschland neben dem offiziellen Judentum ja ein durchaus lebendiges Judentum. Dann kam das Jahr 1933 und von diesem Zeltpunkt erlebte ich es immer häufiger, wie echte Judengesinnung aus scheinbar Totem erwuchs, bis hin zu dem ersten Freitag abend In Buchenwald: wir wauren zum Abend- appell angetreten und hörten, wie ein Jude zu Tode geschlagen wurde. Da plötzlich sagten Tausende und Abertausende das Schma und es schien mir, als ob Ich einer der wenigen sei, der es nicht sagen konnte. In dieser Stunde erkannte ich unsere einzig- artige Glaubenskraft, die sich gerade dann bewährt, wenn man slcii "normalerweise" aufgeben und untergehen würde. Ic*i fragte mich damals und die Frage bewegt mich heute noch, ob nicht eine viel grössere Glaubenskraft in den Golah Juden schlummert als man so allgemein annimmt. Es bleibt eine Frage, der ich keine roman- tiscn verzexcnne'ce Anx;wüx.t i.uxgeu jLct«ioc:Ai mvyv»**u«;. w»*v* %««««««« «v«.^» ich "alter Zionist" nach Palästina. Die Abstinenz der Jungen, der Menschen des Kibbuz hat mich nicht verzweifeln lassen, well sie in ihrer Ehrlichkeit Chancen für eine vielleicht sehr späte Zukunft offen Hess. Eine Jugend, die vordringlich nach neuen Formen der Gesellschaft sucht und dabei die Familie preisgibt, hätte die alt-jüdischen Formen, die von der Familie oder besser

- 2

noch VCCI F am Hieratisch nicht zu trennen sind, ja gar nicht übernehmen können, selbst wenn sie es gewollt hätte. Kas mich störte, ich muß es Ihnen wohl kaum sagen, war die mangelnde Reaktion Im Lthischen der sogenannt religiösen Kreise und ich fand, dass in dem Michawort (6,8) vorerst und dringlichst sich religiöse Haltung zu manifestieren habe. Aus dieser Einstellung ist die Cohen-Arbeit entstanden. Die notwendige Korrektur ging mir erst in der Golah wieder auf. In London hatte ich während 10 Monaten genügend Zeit und Gelegenheit \m einzusehen, wie fast alles noch Lebendige unseres Volkes mit dem Zionismus ver- knüpft ist und ohne ihn nicht existieren könnte, wobei die ost jüdische Abkunft der M^rzahl der engl. Juden deutlich in Erscheinung tritt. Seit fünf Monaten bin ich nun Heiig ions- lehrer in Züric*i. Meine Schuljugend ist ebenso nett wie jüdisch ungebildet. Man könnte etwas erreichen, wenn man nicht abhängig wfire und die Direktiven für die Arbeit von Menschen empfing, deren Judentum starr und verlogen Ist. Es macht ganz den Eindruck, als ob der Hitlerschock die jüdische Krise hier nur verschärft hätte. Wäre aber meine Bewerbung um die Stockholmer Stelle berücksich- tigt worden, so hätte ich vielleicht auch in Schweden keine andere Erfahrung ganacht als die, dass man Geduld, viel Geduld aufbringen muss, um zu hoffen, dass in Erez Israel der Tag kommen wird, da wir von den Krankheiten der Welt genesen, um in neuer Form zur Wirklichkeit der Bibel zurückzufinden. Oine diese Entwicklung kann eine fortbestehende Golah jedenfalls die nötigen Lebensimpulse nicht mehr erhalten.

Mit ergebenen Grüssen

Ihr sehr dankbarer

■■ M-P li

/

Rabbintr Pr.R.R.^ei»

Züriik 7>l,imn 26.AU(sU«t 194B Grinfitrnwti^ 19,

t

i

Littour und rartkrter Ftrr Profeimor,

•ntsikuldiiitn ^It bitt« Tl«liiKl»,w#nn i«k Sin s«kon witöer mit einer i^rK^ie belästiije. Bereits rar Tielen •'oeken Ift» lek in der palR»tinen»iBtken Zeitung "Aaudin" Ten 9. Juli 1948, eaBs Kollege Wilkel» zuit Oberrabbiner Ton Sfhweuen t^cfÄiilt wurde und ror «einer abreise Ton Ben-^rion empfan^jen wurde. ?run war iteinee bissen» in Deutnehland übliek^da«» laan die Papiere eine» niekt berüeksiehtiijten Kandidaten üurüekßciaek- te.lBt da« in Seiiweden niekt der Fall.eo bin iek es auek zu- frieden,anderenfall« aber laöekte iek meine Zeut^nisee Toa Vor- stand der StoekiiolÄiT Oeaeinde zurüekrerlantjen.f^ie werden »ei- ne Anfrage, die iek nur persönliek an Sie riekte.beBtimrct Ter- »teken.IeK ^^laube im erkin ein Reekt darauf zu kabcn.wie ein Rabbiner be^jandelt zu werden und allein die -^kre unsere» Stan- des Tert^nlas^ t meine Anfrajje.

Pen Kolle^ran *ilkelm bitte i^ bei Oelt^enkeit Tielmal« ron mir zu grüeßen.iek bin »ieker.dae» er in »einem neuen Amt An- erkennun>j finden wird, wie er es in Jerusalem in so reiehem

Mass 45efunden kat.

I^ T.Affa.TV.n*n und Ikrer Terekrten dattin gekt es reekt gut.

^eien Sie beide auf« Kerzli#li«te gegrüsst

Ikr dankbarer und ergebener

1

]

J

Hobert Rafael rieis

Zürich 3 * SchimmelBtrasBe 3

Zürich, 17. September 1947.

4-

Fochverehrter l^err ProfeaBor Bergmann,

haben Sie vielen, vielen Dank für Ihren Hrief.rie kritißchen Hinweise auf lUnzelB teilen werden für mich bei einer ITeberarbeitiinci; von ^^roesem Wert sein.Üarf ici^ Piich i*.ber über aas Prinzipielle noch etwas ein^^ehen- oer äupsern?sinci niolit Cohen wie Herzl Kinder ihrer Zeit,c5«^.en sie nicht beide-wie wir alle ßchliesBlioh-cer. ^e^^ von aussen nach innen, können wir überhaupt anders alß von dem Denken der Umwelt in den Bereich des Jüdi- schen vor8t08Pen?I)ie Ueberwertun^ des rein i^ithißchen und die ITeber- schätzunc^ des JNationalen sind doch nur zwei Ausdrücke der gleichen 'Ge- gebenheit,wobei ich freilich nicht 8ehe,v/o Kerzl auß Abneigunc^ i^e^n den Helic^ionßbetrieb Kelijion zur Privatßaci.e erklärt, während Cohen doch wohl wirklich zum alten J^dengott der Bibel zurückcjefunden hat.Freilich Bpre- - chen dafjfür mehr noch als manche Aeusserunc^ seiner Nach-Marburger-Zeit L die iSrzählungen von nosenzweig u.a., wozu man die Nig,^j:un- Zeichen haben ^ mu88,wie z.B. : '•^*aß??,8aci;te ich,-oer l^ie:^ ißt mein rirt:mir mangelt

nicht. ••Oder über die Nächstenliebe: "das soll sich nicht entwickelt haben'* oder vom Ursprung des prophetischen fredankene: '•man wird es nie verstehen

können wollen. ••

Wenn meine Arbeit also den Kindruck der 'lleichsetzung von Kthik und Re- ligion mOEKX auf komi en läsPt,so habe icl^ Collen doch wohl verzeichnet- und die i^ehlerquelle liejt bei mir.^avon bin ich auch schon .jeraume Zeit über zeugt. Und hier muss ich nun uia Entschuldigung bitten, weil ich allein öurcli Persönlicließ deutlich macl^en kann, was ich meine. ] Ich wäre vohl kaum Kabbincr geworden, weni ich nicht gerade in einem völli aßsimilierten Milieu gross geworcicn v/äre.Per Schrecken über den Heligions betrieb, in den ich gezwungen werden sollte als ich meine erste Stelle an- trat, ist mir noch selir gegenwärtig. ]^ennooh gab es in Teutschland neben oem offiziellen Judentum ja ein durcl^aus lebendigeß Jucentiim.Tann kam das Jahr 1933 und von dießem Zeitpunkt erlebte ich es imier figerfÜOC wie echte Judengesinr./^ung aus scheinbar Totem erwuchs, bis hin zu dem ersten ij'reitag abend in Buchenwald :wir waren zum Abendappell angetreten und hör- ten wie ein Jude zu Tode gesclilagen wurde. Pa plötzlich sagten Tausende u. Abertausende das Schma und schien mir als ob ich einer der v^enigen rei der es nicht sagen konnte. In dieser Stunde erkannte ich unßere einzig- artige f^laubenskraf t,die sicii gera(ce dann bewährt, ^enn man sich "nor- malerweise** auf. eben und untergehen würde. Ich fragte mich damals und die ^ra;i:e beweist mich heute noch, ob nicht eine viel grössere tilaubenskraf t in den (lolahjuden sclilumiHert als man so allgemein annlmi t.KP bleibt eine 5'rage,der ichi keine romantisch verzeichnete Antwort folgen lassen möchte. Und'^dann kam ich "alter Zionist" nachi Palästina. JUe Abstinenz der «Zungen, der Menschen des Kibbuz hat mich nicht verzweifeln lassen, weil sie in ihrer iJ-hrliohkeit Chancen für eine vielleicht sehr späte Zukunft offen

"/

ja garnicht übernehmen können, selbst v/enn sie es gewollt hätte. •'as mich störte, ich muss es Ihnen wohl kaum sagen, war die mangelnde neaktion im Jü*thischen der sogenannt reliejiösen Kreise und ich fand,da8s in dem Micha- wort(ö,8)vorerst und dringlichst sich religiöse Faltung zu manifestieren habe. Aus dieser i^linstellung ist die Cohen-Arbeit entstanden. Tie notwendi- ge Korrektur ging mir erst in der ijolah wieder auf. In London hatte ich. während 10 Monate genügend Zeit und (ielegenheit um einzusehen, wie fast alles noch Lebendige unseres Volkes mit e.em Zionismus verknüpft ist und ohne ihn nicht existieren könnte.vobei die ostjüdische Abkunft der Mehr- zahl der engl. Juden deutlich in Erscheinung tritt. Seit fünf Monaten bin

1

y

I

ich nun ^11 ionelehrer in Zürich. Meine !}ohluJUci«nd ist ebenso nett vi« jiWiscli völli-T un,/ebilc5et.MHn könnte etwas erreichen, wenn man n ich abhanjjij wäre und die üirektiven für die Arbeit von Menschen empfirjc^', oeren Judentum starr und verlogen ist. Es macht cjanz den l^indruck als ob der hitlerschock die judische Krise hier nur verschärft hatte. Ware aber meine wewerbunti um die stookliolmer Stelle berucksichtijt worden, 80 hätte ich vielleicht auch in Hchweder keine andere J^rfahrung gemach als die,dasn man ue(.uld,viel (Jeduld aulbrinjen musB um zu Eofien,daBs in -rez Israel <ier Tag konmen vird.da wir von den Krankheiten der «elt genesen ,um in neuer J-orm zur Wirklichkeit der «ibel zurückzufinden. Ohne diese Kntwicklun^i kann eine fortoestehende ixolah jedenfalls die nöti 'en Lebensimpulse nicht mehr erhalten. , .. -i

Und nun,hochverhrter Herr ProfesBor, verzeihen f^ie nochmals clepen viel leicht allzu persönlichen Raschi. , .. ,. ,

Ich wäre Ihnen sehr verbunden, wenn Sie mich vispen lassen konnten, wo 1 Ihre Arbeit über da. Alterswerk Cohens finden kann. .^v o.

sollte meine Arbeit noch nicht an mich abtjejan;;en sein, so bitte ich bi die Arbeit einem juten Freund aus meiner Kasseler "eit zu senrten: Pr.r^avid lioidsolimidt.Skulptörvä-en Ift, Stock 7,Ktockh.olm-i';ns.<ede.

ch

e

Mit erjjebenen i/rüssen

Ihr sehr dankbarer

l

^\

tginann/riippgatan 6

•a Församlingen

Stockholm, den B.September 1947

r«nclorHsgafan 3 OCKHOLM Ufon 23 51 60

Kabbiner

Dr. hobert Lafael G Schimmel Strasse 3 Zürich 3

eis

Sehr geehrter üerr Doktor

Ich habe nun Ihre Abhandlung " Der Begriff des Patriotismus ^ bei Cohen " gelesen und danke Ihnen sehr dafür, dass Sie mich Einblick nehmen Hessen in das Manuskript. Meine Einstellung zu "ohen ist, obwohl ich im vvesentlichen m.it Ihnen übereinstimme ,doch eine etwas andere. Ich billige seine Kritik des Zionismus vollständig, wenn ich auch zur -^Rechtfertigung iener " Abstinenz " dei- religiösen Frage» ge<?;enüber , welche der Zionismus geübt hat , hinweisen möchte ( was Sie leider nicht tun)darauf ,dass der Zustand der jü- dischen Feligion in unserer Generation eben keine andere Möglichkeit gab und gibt alL- die der " Abstinenz" . Denn die jüdische Religion in ihrer aktuellen Form heute ist eine ritualistiscne und nicht eine messianische ,und wenn Herzl"^ auf dem ersten Kongress die Leligion mit dei* sozialistischen Formel als Privatsache eiklärte ,so meinte er natürlich die Form der Keligion ,die ihm entgegenti'at .Aber im -Vesen bin ich mit Ihnen hier einig. Aber worin ich mit Cohen und wohl auch mit Ihnen nicht einig bin, ist die Einschätzung der religiösen Bedeutung des Volkstums. Verwirklichung des Gottesreiches in der Gemeinschaft ist ein mögliches /iel in Palästina, aber ich fürchte nicht in Stockholm oder Zürich, nd über diese C-rund- wahrheit des Zionismus- so sehr er sonst sich selbst missver- steht-gehen Sie mit Cohen riinweg.Auuh sciieint mli-,dabö die begeisterten Schlussworte Ihres Buches doch über wesentliche Probleme hin.veggehen, indem Sie den Grundfehler der Cohenschen Konzeption der leligion ,n:imlich ihre Gleichsetzung mit der Ethik , wiederholen .Auf diese Weise entgeht unb das zentrale Thema der Bibel: die wirkliche und wörtlich zu verstehende Begegnung Gottes duich den Menschen. In dieser Beziehung sind wir in den letzten ?0 Jahren doch weitergekommen.

Ich habe nocn einige kleine Bemerkungen. Seite 1'^ : " Die Ethik findet in der ] echtswissenschaft ihre Begründung". Das ist falscn a-jsgedrückt .Es sollte heissen: " öie Ethik findet in der rechtswissenschaft ihre Verwirklichung und Konkretisierung und kann daher aus der -^Rechtswissenschaft nachträglich wieder abgeleitet werden. ". Seite 35: " Die Gott- heit als Idee in Cohens Ethik " . 'ic Darstellung ist hier etwas schwach und müsste wohl ausgeführt werden. Ich würde empfehlen, die von l^cko in feiner Schrift " Der Gottesbegriff in dei- Philosophie Cohens an,;eführte Anekdote von dem Land ^

.t«.. ■',<>l\

■'■m-tTK-

■fr^

- 2-

Tuden de^ Cohen nach dem Schöpfei der Welt Anekdote von dem tscheschisch iüdiscüen "nie einem Gedicht bearbeitet worden. Ich habe si lung des Alterswerkes von Cohen ( Hoge Hado Ebenso müsste wohl der Begriff der Korrelat und vvenn 5ie Seite 34 sagen" dabei bleibt d Selbständigkeit versagt ",mü8ste docn nuf de "Eigenart '* und " Selbständigkeit" ,in welch dieser Frage off enbari,, hingewiesen werden, Seite 221.

Ich möchte noch einmal für Ihre Schrift danken und Ihnen sagen, dass Sie mir besonders in Ihrem ersten Teil sehr viel Neues gebracht hat.

Ich sende die ^Handschrift nach Pauschhaschnah zurück.

fragt , aufzunehmen. Diese hter Ottokai Fischei zu e auch in meiner Darstel- r Seite '^?5) angeführt ion nJEihei erklärt werden-. er Beligion die systematische n IJntei'SChied^ zwischen^ em sich Coheni Schwankung^in Vei'gleiche meinen Aufsatz

^ ;

Herzliche Griisue

m

"•frr

THE HEBRBW UNIVERSITY. JERUSALEM

K

3/

^ y-

yC^

/

m

TLC^

^Öfe^-

^Aiw^a_.

6?^ CdLLjr.^

11 f?

"h <rr f ) c tf- ^&i=^^ -h '^^^

/«^^-x-

Lande 8ral)b ine r Dr. Robert Rafael aeis

Karlsruhe. 1.7. 1952 Herm,Billins8tr.2

Sehr verehrter Ferr Bethge, , ^ :t 4> * * r^-ir^ r.nr.hrprpist uHCl erreicht mich in einer räumlichen

bin und mir innit; yün6Che Sie in nicht zu ferner /ieit zu sehen.

w^rn <5ie es far FUt halten meinen Brief zu zeigen, dürfen Sie es ^e- ItiLf tun-Ob er'^nicht zu perBÖnlioh ^.halten v;ar.werden Sie ara be.ten

entscheiden können.

TTinP Pra^e noch« ich war hier in vielleicht sechs Buchhand langen, keine harte c^f Buch von Bonhoeffer vorrätitj.^oran liegt daB?Ich habe das Such mir dJnn- vom Verlas ^«Btelien la.sen.verstand aber JJ^^^ ^le.o jeder Buchhändler et^-as ej-Htaunl -Lor ju-tneii \.unsch /cr.Wird das Bucr. nicht viel f2elp.sen?,eF. v/äre sehr traurig.

Hoffentlich reht es Ihnen inzwir-chen wieder gesundheitlich g-at.Ein- pfangen Sie f^ir heute herzliche arusse

Ihres sehr ergebenen

4>

%JU^ ^y^-^

ßrluKeu-

'>n-,-7 j(~^ 2^'-^< -'

t^h

.x«C

'-1 '^h

^~i

'y^-—'^

>s

•v

r>A,

A , GrC

>

/>—

,/

Eberhard Bethge btuÄentenpfarrer

Berlin-Charlottenburg Jebenstr# 3 i den 28. 6*52.

Lieber üerr Dtktor Geis,

Zwar ist es mir beinahe etwcs peinlich, Sie mit folgendem Anliegen zu bemühen. Aber mein Verleger drängt mich sehr* loh zeigte ihm voller Freude Ihren Brief* Nunfragt er mich, ob ich bie bitten kjinnte, die Lrlaubniß zu geben, dass er Teile daraus für seine Verlagsveröffentlichungen verwendet« Ich konnte es Jedenfalls nicht abschlagek, b±e darum zu bit ten«

Mit herzlichen Grüssen und V»i'ünschen

Ihr

Herrn

Dr. Robert Geis

Amsterdamm-Z Scheldestr. 96

Eberhard -^ethge btudentenpfarrer

(4) Berlin-Charlottenburg

Jebenstr«3 » den5.6.52. ,

Sehr verehrter Herr Dr. Gels,

t

1

i

-,)

'■>

Schmerzlich bedauere ich, Ihren Brief vom Ende April nicht schon lange beantwortet zu haben. Ich trug ihn lange mit mir herum, weil mich eigentlich kein anderes Lebenszeichen auf deas Buch hiiv so angerührt hat, wie dieses. Nun habe ich endlich durch eine Eussverletzung eine erzwungene Müsse und möchte Ihnen we- nigstens danken, dass Sie geschrieben haben und dafür, wie Sie geschrieben haben. Vielleicht verstehen hie, dass ich zunächst mit einer grossen Angst der beginnenden Öffentlichkeit dieser Briefe entgegensah, weil ich mich um der Nähe willen so unfähig fühlte, abzuschätzen, ob auch Andere so aufregen und treffen könnte, was mich erregte. So freut mich nichts mehr, als wenn Briefe kommen aus einen- Raum jenseits unseres täglichen " Sonn- tag Blatf-Milieus, die mir bestätigen, dass diese Briefe die Kraft haben, alte und neue Mauern, sogar konfessionelle kauern zu durchdriiiget. una anzukommen. Ob Sie mir die Erlaubnis geben können, Stellen Ihres Briefes hier und da zu zeigen und weiter- zugeben? Spontan, wie Sie sich geäussert haben, weraen Sie kaum an so etwas gedacht haben, und man tut immer ein wenig Unrecht aneinander. Aber vielleicht erlauben Sie ee mir doch?

Ihre freundliche Anregung, die Bibelstellen zu zitieren, leuch- tet mir ein> Zumal sich die Leser weithin aus Nichttheologen zusammensetzen. Ich werde dem Verlag gleic?i Kenntnis von Ihrem Wunsch geben. Hoffentlich stehen nicht wieder zu viel der übli- chen technischen Schwierigkeiten im Wege. Die Stellen über die Ciefägnisse habe ich alle nachgeschlagen und meine doch, dass man die Sache d^ch so stehenlassen kann, da, wie Sie ja auch meine, die Tendenz den Kern der Sache nicht verfehlt.

Und schliesslich, der Junge, der auÄ Bonhoeffers Namen getauft wurde, ist inzwischen 8 Jahee, geht zur Schule, sehr ungern und verrät noch in keiner Weise, dass er auch nur annähernd einer Konzentration fähiiR: wäre wie sein Onkel« Die Eltern werö den aufpassen müssen, dass ihre Wünsche urd das geliebte Vor- bild^ dem Jungen nicht zu einer Zwangsvorstellung werden.

Wenn Sie Herrn Frank sehen, bitte ich um eine herzliche Em- pfehlung. In meiner augenblickliche; Müsse lese ich nun auch " BÄs Tagebuch der Anne" zu Ende.

V/enn Sie vielleicht damit recht haben mögen, dass die Auferle- gung einer Schuld auf ein Kollektiv nur die Kräfte des Bösen stärkt, so bin ich doch der festen Überzeugung, dass einzelne Mitglieder dieses Kollektivs ihrerseits den korperativen Cha- raktereiner Verschuldung unnachweislich erfahren uno auf sich nehmen.

Wenn ich hier auch in Deutschland mit Nachdruck betonen kann: ich v/ar kein ^mzi, ich habe selbst gesessen, - so wurde es mir bei einem kurzen Aufenthalt 1949 in Amerika ganz unmöglich in den dortigen Diskussionen auszusprechen und sogar auch zu

fühlen, dass ich mich etwa ausnehmen und von den Nazis abset- zen könne. Vielleicht zeigt nichts so sehr die deutsche Unrei- fe und. Unfähigkeit, ein Volk mit Geschichtstewusstsein zu wer- den, wie. diese Unwilligkeit , Schuld, Katastrophen, liehler in das Bewusstsein mit aufzunehmen« Bis dahin werden wir Deutschen nie wissender wir in V/irklichkeit sind. Wenn man dann noch da- rauf blickt, welchen Streich uns die Gunst der neusten politi- scheniintwicklung spielt, bedarf es vieler Kräfte, um nicht zu re resignieren. Aber nicht mit solchen Gedanken wollte ich schlie- ssen, sondern mit der herzlichen Freude, in Ihrem Briefe Ihnen und auch von neuem Diet!rich Bbnhoeffer begegnet zu sein*

Mit dankbaren ^rüssen,

Ihr aufrichtig, ergebener

. )^-f

/

'/"N^^

. j

5S-

3

1 1

■'■•^

1>

- )

& ^2^^

Prof Dr» Billiöieimer Waldparkstrasse 12^

Uannneim^deu 25* Juli 1934«

vi

JU^.J-J-

( )

Herrn

Rauü^Dr^ü- eis Mannneim

Rapprecntstrasse

U^eenrter Herr Dr*u eis!

in^k\*

■x^

Icn oedauere zunächst ^micn ^anz im iregensatz zu meiuen oisneri^en ü-epflo^enneiteii auf diejenige Anredeform oescnränken zu imiS8en,zu der micn Inr Scnreiuen ▼om 19« d*M, veranlasst«

Meine Antwort nieraixf naoe ion Innen uereits am vergangenen Freitag aoend angedeutet« Ion wiedemolerln unserer fraglicnen Un- ternaltung naoen Sie oenauptet , dass Herr Raou^Dr^irrünewald tad Sie sicn für den kommenden Winter menr als oisner Inre Kreise sucaen werden«Als icn im weiteren Verlauf des Uespräcues lünen meine Ad-- slcnt mitteilte, in der Scnule ölBT «lugend lioer pädagogiscne Fragen oezw^solone jüdiscner ü-egenwartskonde *^u sprecnen, antworteten Sie mir ungefänr in dem Sinne, dass Sie es s&cn woHl denken könnten, dsM Ion Jiieriloer vor dem deutscü'-jiidiscnen Kreise spräcne.Icn oetone nun ausdrtLcklicn,dass es mir in jeder Hinsicnt fernliegt , irgend einen Sacnvernalt -^u entstellen.

Es nat micn nun ausserordentlicn oefremdet^dass Sie von der ausdriicklicnen Vereine arung, die ganze Angelegen|ieit auf mündliciie Weise :6U klären, keinen ü-eoraucn gemacnt naoen, Es wäre mir senr leicnt gewesen, die Sacne in der Form zu erledigen, die der Cnarak- ter unserer ersten Besprecnungen geradezu zwangsläufig nanelegte*

Am Scnlusse Inres Briefes naoen Sie es offen gelassen, od Sie micn unter dem Cresicntspunkt des Lenrnauses oder imter dem der religios-llDeraleii Vereinigung anspracnen. Im Lenmause diene Imn, allen jüdiscnen Menscnen mit der mir möglicnsten Hingabe, in der

relig^-lioeralen Vereinigung naoe icn den ifrad von Einsat^bereitacliaft,

»u oewäaren^den' jede jridiecne Ricntun^ von inrem Fiinrer erwartet,

Aoer auon auf diesem Boden naoe icn mion von jener üt>er Partei- en^e ninauBoegeken und eine Basis an^estreot^die weseutlicn um- fassender ist als etwa die Berlins, Icn verweise Sie in deisem Sa-* sammennan^ auf meine Ausfünrungen des let'^ten Freitagaoend.

Sie rennen offene Türen ein, wenn Sie annenmen^dass von Seiten der religiös-lioeralen Riontung Innen das Hecnt oestritten werde, ^ Sien an alle Menscnen der (xemeinde zn w^den. Andrerseits werden

-Ui».

Sie sion sicnerlicn dessen oewusst sein^dass es auon neoen der

Jugend nocn aufröcnte jüdiscnö Männer giot/die den '^Streit der ^'"^ FakxLl tat en*üD erwunden naoen imd sicn den £&tscnlus3 voroenalten, " bis ^u weicnem &rade sie einem ^eistlicnen Urefolgscnaft zu leisten

et

^ ^vermögen»*' -^

^

Sie werden wonl darin mit tair einig sein,dass wir gerade neute nlcnt da^u da simd, unnötige und unfTttontoare Kam{)f8ituatio* ^^^nen neraufauoescnworen, Damit soll allerdings nicnt gesagt sein,dass ^^ icn einen Kampf scneue^Icn natte scnon manones Mal Kastanien aus dem Feuer »u nolen, ^

^ ^'■'- Unsere erste Begegnung gao mir die ixewänr für eine Zu- ^^saBinenacrbeit,wie icn sie von je anstreote und erwarte te,nämlicn für eine Aroeit aus Lieoe und für einen Frieden, der eines gesunden Auf oau des Judentinns dient« Diesen Weg oegene icn in tmoeirroarer

enoi Treue wj^eiterj

Mit vor^ilglicner Hocnacntungl

'iii<-i

JLV,/

3

)

»^ V

n&t .ßöe^

:10X ö;i 1

TSd)

Rabbiner Dr.G«±s Mannhelm

Mannheir.^den 10. Juli 1954.

^* »

.( )

■t

An Herrn

Prof .Billle; kleiner

M a n n_ h_ e_ 1 m_^

Waldpark ^Jtr. 12

fr >

Geehrter Herr Pr^X.eßßor I

Ich sehe mich leider veranlasst Ihnen gegenüber nochmals fest- zustellen:

1.) Für den Fuhr^rkurs mit dem Thena « AltJüdiBCheß Schrifttum ausser'^ alb der Bibel »» sind vo-^i Anfang an als Teilnehmer Mit- glieder aller Bunde vorgesehen und eine Auswahl soll allein nach menschlichen Beziehungen und rreistl^^er Vort^eroitung ge- trc:ffen werden um ein oedeihliches und InterisiveB Arbeiten nach Movjlichkelt zu sichern.

2.) Filr die drei Schuliin^skurse kommen die 13 bis 15Jahricen aller Richtunjen in Betracht. Von den AusscMuhs irgend einer

Gimppe war nie die Rede,

3.) Ich habe niemals gesagt, dass Herr Rabbiner Dr.Griinwald und ich für die zi> nißtischen Bünde, Sie Herr ri>ofossor, für öie deutsch-.lüdißche Jucend zur Verfüsunp; stehen sollton. 4^ Auf Ihre Anfrage lib^ einen von Ihn m zu haltenden pada- gogischea Kurs im Rahmen iXev Schule der jüdischen Jue^nd habe ich nur erklart, dass dem nichts im Wege stände, wenn Sie einen bestimmten Kreis von menschen d?*für ^e'^innen können.

Ich bedauere es ausserordentlich zur schriftlichen Fixie- rune. meiner AeUBserun^en be2wunt:en zu sein, weil ich weiss, wie sehr darunter persSnliche Beziehungen leiden können. Ich; sehe aber leider keinen anderen Veg mehr, um ganz deutlich

zu machen, was ich meine und auch gesagt habe

Ich muss aufs SchSlrCßte bek&npf en,wenn einem Rabbiner aus seiner, pers<?Jnliohen Ueberzeugung öaR Rficht,sioh an alle Menschen der Geroinde zu ^endenix, bestritten vrird. ÜB ißt Vv/n Tjebel,wenn der Rabbiner von irgend einer Gruppe mit Beschlag ^ele^jit und v^-n ihr ins Schlepptau gonor.men

wird.

Mit vorzütjlicher Hochachtung I

1.

).

ff'Ti ft ^ ^7

Ai^ -7-2- £3

11

/

ß/ti^f^r/EL ^'^^ fciL.'ijry]

4-lZ/

7

y^^ Tf:ilf~'\^-^\UC<<r<x^ 'rxt-n.r^rK^j \^'^Sl,l'S'^'

•'S-^

MAGISTER LIKORFABRIK».^''»"

[. HIRSCH

o

MÜNCHEN VH,^yW*^»l2lt^?yte2Sr/t ^A,

O

MA6ISTERLIK0RFABRIK K.

E Y E R HIRSCH

MÜNCHEN \^ ^■^. 9^^C^ ^^J 9^.

I

•-^ -^^^^^^'tc»'^^,,^ j^'m,\f^y^* 7^s *0^^^

I

o

0

r

yf^tjuu.

:^^c«iM^

/

./

Ä^V^

4

rC^.

^-^u^ y^l

)

'^^^^

*^ 5

y^

^:.^

p v

^

)

**

-^-^^^

' T ■»»^■-

"•*"~':''-^rir— p^-iB— i-jwv—

I -i '■ '.(, f,

■•* *

^WJU.

*«^ »■■

-Y "

/^^■^^C2.

Vmo

'^(fk€^-

K

PAI^fOtL- ?pi Coli, m-.//

-43: A

/;

/V^ ^.-

o ?

U'-fi<»r^VT^

o

^ TtynCU^ yUA4^ f^'^M^^ ^jd^iA/ftMC ^i!(^^H^U9%^ »^CiM^U^f

r^ ^^^^^i4^ ^t^>rm ^iM^i pfn/i^ -k^iac^ ^'yUy^c^rn^tc oh/ ^ /lu^%¥^uK^ ^^ ^do/^ü ß<¥^ . Mu' /i/U'^^ixyrv%.

^^^-C^Cu.

^S^ ^ ^^^^ M.C€<^ ^^{. /)^/ulc ^^>^ .^«^

H4M4^

f \

'MCo'K^n*^

/

p4ii^ iiA^c^^^^:^H-*4^

/

^(^ Z^ ^

/

<<^<^ua^

/

\>

1 ^-T'.' J'-' '

'^mmmmmmmmmmmm

T' \ 1 in '«• ip^.i» nj^m.' 'rrwfi'mm^^i'

^

0

y

•^ /^^'^ ^-^^ ^' -/w: .-^v.' w^.H<^ V<^^ '^•^

4eit^ */<^ -eift^C ^iü' /fV<^ ^' '«^^ AV^ M^0^ii^4$^

$>^yL,,;{t^.^^ . 4vu A!%ii /Cj^ 'vmHi^ ■r^i^fvu ytvi^ ./v^ "ts/iu*^ yt'f^'^^/

'M*4V

ÄiMJic- o^o1Cec4^/f' tc^tJvC ^/ <^*^ <^k^C4i^ Ur^ac^^^Hy^^n-^yi. 'lu^ «^

^^^, ^4yuC -oU^ i^»^ f^-^Uc^^^, ^ -'i^ ^^-^

-et- ^'^Um^^yCAv, - .*t^^ ^'^ ^/^^«^ ^^ -^"^ "^""^

■umA'

/^u^

y^m^^

yU4y

t^,^^^ fi<J^4i^Y4,.fi^i^ h<^ -"^^^

^^ ,s^^. «^-^. - ^^ ^ ^^=.v^^-

n '

ry^yU" ^Mt^^ Ä^'

( yyypui^

'Xt't

/^ ^'<<g#t^ -mW^ >><^ä/ 'Mt*^ ^ft^^t^^Ayi -y/ii a^ '»**«*^ >*^>^

-f»i^ ^Ui^'Tplt^ A/(A^

^ t ^.'i. k.t».

\.

^% "A*^

/

*Wu

^^it^'

rs

0

^ <A^CV^

/

■■^( ^^M^{ <^4

A/\fAv>

^

«^■^ ^o^Ur ^.

^At ^^'4pa^u^

n

^aW^^;/.

^-Wi^ ^^.^ ^/^ ^ xH^v^^;^^^^

t^//- <^/5^.

^¥' ^ ^t^

H<iv\ .

4^ '«^ ,Xh

^?>M*V

4^i

f^<^^< ^'t^U^^^^v^U^i^yt

^yvuV*' ^^rify^iMA^Y/^

V^^ 'THyPu^^

^-, ^ 4^^^

/W'^ j^'''l'^^^,.-ii%4^ >^4^ y^rV^Jr^* "^-^wCt^JÄ^

''7>vv>

ylf

^w. ^wn ,.v ^ ^?;<, ^z 4, ^,

'/^•wf ^rvM^Vt'

s^ ^w^. ^^^,a^i.

<^

t^/V^Kta^

o

# i

1^;

t *^

1

i^^^ ^'4v^vr

Ä#V^V>~/

/A^ /'»yv^

yi-*ufyv

/'■

-V»

Jvn^> i^

i<.

Mf^i -^^.

r*cv^

^^f Uv^ q(^^^ .^^\a^ 4^i

i'H^

^

^--Tt^^ ^*W^

^4^/vv4rt

'^^r^. w/^. .i,,^., J^4^y^

4v

/'

n^i

<^ . >'Hmj<^ 4s^ M %^pw^ J^C </#vv,^ ^ ÄvY .r^ €iO^

*^ ^-

{ ;♦. f

%M^

Ä,<M^ (tUJuA

V

A^ /«A/i

^^v, ,^(^ y^^/^v . yt/i4^

h "^^ ^UM iUt^. - ^i.U'

(^'4

^

^•vw o4a ^^ ^'H#Mr v^^^H*> ^^M^yC

k/*A^i

4/Li4ki

/»♦wv^*^ Ä^,

*i^ /f^„^iU«i^ "^ ■fiALt.-

*Wf/^

/t,

/-^rv^^^^^M

o^m/ry/ ^ /^^'vvvm Jypm. /^^^

^^oi^

**v^

/^

\

'^^^'^r^^ 4i4^ !^

-^K^

^"mU^

/w;

^

/4.

N/U^ I ^^"^ CuXv/rH, (Xa>^ V ^r^

^cJUa/vI

n

tU/vd 0'M/^^C|(XAC'j

5,

H/^^^iaI

y'ioJhA.

U-^.

/fei. x^4^f^ rWv^4

/

Ac^-*i^. J^

'-tt^ -/ H44^i

'^A

/■

/ /

ot^^ ^>^ ^^ 4u^/f^, X^'-^t^ -rvsvv c^yw<. -*^M ^ -^^ ^U^^tr/i^ ^ Ct^ ^^^.., ^l^ Ä^*^./, /^ -^»^^

o^^i-A wCvi*^. '^n,*^ ^THi^ ^*w^«, </^v -*^/V ^ -fVKVSif*^^

o

^^^Aau.

/

h-i

'Äui/ -4^ A^

Utv^

r V

\*-7V Vf

^m

^

'>Jr'U

Ac

H

04^ 4a

4/

/

A ^^

^^ ^.vv^

•t/W,^'-

'^'^ ^l ^M-H"^ ^ ^^^♦•«♦^ 4^^0^.J^

-TvHviA

ll

IvL/..

I f

' w^l \rr V

I a •- w-

/

t ^ * *^

"•^

^VWnr^ji^' ^w^

^V^^KiM

^^ ^f\iAti^

^-/iv»^ ^; fy^^iU^ "MiA^vC

^iv»

"U^U, X'^ Ma4^-^-,^^<JjM^^ .^^

T/^

">

hf\iJ/C

'^^''^^^'^d^

/

''^'''"'^^, 'VW fi '^'^ x-^vHvyA,

-^^i^. *%*

7

^'4>ri,^

1

f

/<^;

?/

^J^44i »^ »^

,'7/>vVVvi^

'ti^T-t/tvTrvH//«

*fv(^^^.

M

''^^Vl

;C^

3

> I

/

A )

j/^^<^. ^i^,^ ^ ^ ^/ X^ .,,^

•4h*u

*''%^>>^94 y^yy\^/^

^vt^vt

,/i^iu^

.kC -^^^^ '

^^^H<^

/

;

K^

^'^^

O

'fi^. S<>r

^^MyrJ.

U^^\

ftri il d^

rf

A.

'i^

-♦V\.

/

•-•r^* »vv-i- ^Äw> tfyt^y^ 1^0Ww. •Vx-'-'w

X^,

4V ^^

/ "'yf^A^l^-'t^^^^^

äj:.

7

^ ^iTy^ ^'t-

' ^VWuÜukr« jKAAUm < ) . ^«iV

^<

'■n-i^

"" '^ ''^'^ '»-••««Win. _ .»^^^^^ . ^,

<-- •«^«-^, "L^i,. %;i,i^^

oVV"

h^^^^^M

.''^H^^

"^^^/^s^) ^^, 2i^iZi.Mkd.

4^Lr ^^tv

y^, >^ /^ Afi;.t4^ .^r^i ^j^'4

^ '*^ 'JC-wv^^^^^ ^.^.^ ,/

'<^*'>VK. iSt4^f ,^^%^,;^

3

J

^♦^ t^

/^ti'^VtV«^^)^^ ,.4W^/^'t*Ä^%w^

^ty\,/i-^.

^MV^/

-K'

/>

«^

»•«vw/

^ <' Av

'%^/C 4^ .^H#-r4< ./V

^

4v^

^^ «i^rA.^^

ir

ÄtUI^.

?

3

O

I

D

O

/^J^ A^^.

./f

'■^^M ^U*i^ /ku

'•i-v -■

^/ -/l

Y^yM a4 . '^U^KoZ/Xl^^^ •'?'>f.4<' -n^/ /^

^^/^ -'V4*

>^

Vi

f.

A^AAJL

AvU <{^ Ä^VH/ -. ^ iv /(t\^f\J^^ ^M -^«^

';•

/• ^lH^tv»v.-^?\^M'«^#

4m/

*^rVhf^

rV*V*

^»*^. i^^ /Aw-^* ./^tw^ y^'^ m4 ^A>^

.^1. /Ottv-

/./^

^

o

Russischer Hof

Hot«l| F«ttsfil«, Restaurant, Klouse

Bankkont'o :

Deufsche Bank und Diskonto-Ges. Würzburg

Telegr.-Adr. : Russischerhof Würzburg

Telefon Nr. 3216

WUnburg, den

Adolf-Hiriershr. 1 u. 3

^

J%>Ms/^

S^Lß^"^

^A- iJW/'MU

*^Hiw^^

:^

^/Ha

<Ai4^^ ^^

r^S^Ä^

^4^ i(i*Cv ^ ^^4^;^

^^H^ ^ip^ <r^^ ^ß/u^t^ üMC^m^

^>u

'L

^Ä/w*v

/^«4^

•"Ä^ .x/ .^i( J^^lUii ^ t^^y^ ,4w^ ' f w/ -^ ^ -^^

A\f\A/S

^^ f<M^ -^X.X ^A.^ ,4im^

.^w i-^^ ^i

Ä^<A>|yw^ /<U^^V

'n^C^^^. ^/ ^^ /N>^yy^,

•^^t^M*».

A/tl

^--- ?^^^ ^^ ^4.;., ^ ^Uf^^J^,

O /^u>^^W'A^ ^lA'^ >hMC6< .

■*/«• , '♦^^ yW^f X^ -^ '•'^ ^ftJ^'TA^

Ä^'''^>>., -v./ ^^ ^//.^ ^J^ viU^-ä^Jn/

A

^^Wv>^^^

>w

/^ ^ mC»Äv.<w^. .^/■'nVv ^/j!^ ^'^^fti-^t^Zf.

^1V*H ^ j^l^ /^^,v^ ^- <^ -K^iCn^vv^. ..^j^i^i*.^ /^

^A.. ^;/ ^^ ^1^;;^ ^^^^ m»^. /^««v/ ^ ^- 1^*^ /kr^

t

•rW

)oH 19ri32i2aU

/

-•yw> '* ^<

i< 4^v^

Ax^/Aft^. <^^ f^^j4J^

L, ^<- Ai .X. .^^^ X>-^ j«/^^^^. V-

^"•■^^^ -^^v

/

^/^/

A^

•^

'»n*«, ymiwr-'n**»' /^vv

/^'

^^i^^ /4^

T^Wvv^,^ ^ .^'(^ jfi^.

•^-^^ *H< ^/^^^iu ^. u, Ä«t «-^^

^^^ X^i

Vt4Ä'

Av/a^

/^t^w ^/

/v^v^

^

3

/V(2 n Qi

A^l'-'S

^ \

/in ?..

lO /^

0

PROF. DR. DR.VI1 F. BLUM ^T'

JjUifS^

zürickJI

KLOSBACHSTR. 48

-^fi*>vkj^

--H^^^^^V^Wex

yiffu^c^^^^^

I

■% '%

■!-*««yv

... .4§

^^^-^^y^uiT

y'H^yi^^^

^YTJt^^^ifW^,

^/A^i^^^^^

y^(hM&

iA^^/ui

'^';;^;:^;^- c^f^^r'H'^^

^^^U^

iL^

«

^*-*<-<-*'«^

^vifl^ ^lit/^^

■y*^^'y*'t^ut/UtA^tM/

^yU^UIU44'-i^

U(/W

^^yyUyCiJ^

3

M ^ J .^

ßiufM^y^'^

""^^^^V^-

^^^.^

lA^'^fii/^/^^

L^l^/iyti/ztUäi/^^

uii/'MtyUif

^^■ri-

\lAy4^l^//t'fM^

i^L^/UiAJ/^y^

^ykh^ Jy^-^A^ lyM^ur^^

;äV

^^y4-*ii**^

4'1^/wMMy

' Ali¥y<^^^JA\£/l4x'

''^..^Ui^,

/^

<^m441^

Jt^mmmtmmttm»

•U.^i.<^-.

"^

I

./

''JU1^Ci4t^ jMni^u>uJ^ !

iJ

.^^4^^<^^^<^^^^l^<^^it^*fit^

'/i^^AhuJ

'■^•>w:

\

ivu/

%Ai^.

PROF. DR. F. BLUM

FRANKFURT A. M., DEN

ARNDTSTRAS8K 51

/^•t^^Mx^t^ ^i^4tr;

"11

tAU^4/l/\/

-VY-//^^4^^i^

1

--^^,

W44yi^

Vyfl^if^^ii^

\

^^uusf.

AU^L^U^

>%*V/fU</f^

>

^^Ü4^.

£- \1C

'/i

(12-

■^^<i^CT fc'/^P/VtEL '^

^.-^

c

ÖLL TV~,?

'^■'~?

/ \

?/^

'Ifl &"■'

^ <r^v^ ■' J

>

/^

^ 1

/

--v /

f ^^ß'ui^ ^^sp

-<^xVv>^«7I

^i,^ ^(^^i^^^i^zr^

^

*.-^5^^

^^^t^'^-^'^^^w^ XC^

rf^^ii- «^

-^^ - M "l ■%.

C^

z^:^ ^C-^ «-^^ -^?-^

I

<

/-^CäLv

3l

II

I

.is^^

1)

i/^ ^^.

;^ J^ j^ t^ w^^^-<^ '^^^^^—

r

( \

•v

)

-

Ü

r

1

1

1

7:

-S)Wi9l<Ci> '

-

A^ 9-2 ^S

'/|^3

2 r^cn ?AmÄ'CL

ei

fei

L

n

^

:n'

/

r

i/iö£

■&;

Ci.'V-vr^

T^^^'^

h^o «=?a

6onn

Bundeshaut

Fernruf 20141 (Ortsverkehr) 201 51 (Fernverkehr)

?Tof.J>T.F.Bö)m

Frankfurt/M, Staiifenstre29a den 17.Dez6Mber 195Ö

Mitglied des Deutsdien Bundestages

Herrn Rabbiner Dr*R«R*Gei8

Karlsruhe

Hemann Billing8tr*2

o

I

Sehr verehrter Herr Rabbiner DreGeis!

Haben Sie sehr herzlichen Dank für Ihren f reiindl ichen Brief voa 2.12«. Da Herr Dr*Heilbrunn z*Zt. leider erkrankt ist, mussten wir sozusa^^en plötzlich eixw sprini^n und haben dabei ein par Fehler gemacht. So war es mir in der Tat ent« gangen, dass Sie Ihren Auftrag schon vor Jahren zurückgegeben haben. Verzeihen Sie bitte vielmals diesen Irrtum!

Nun haben haben Sie aber Ihrer Freundlichkeit die Krone aufgesetzt und mir eine Arbeit von Ihnen geschickt für den Fall, dass sich für unser Handbuch plötzlich Schwierigkeiten ergeben sollten. Auch hierfür danke ich Ihnen herzlich» Ihren wunderhübschen Beitrag habe ich mit Freunde und Anteilnahme gelesen« Die Situation, in der wir Herausgeber des Handbuchs uns befinden ist aber von etwa« anderer Art. Es ist nicht so, dass es uns an Beiträgen fehlte, sondern wir wollten nur den Ablieferungstermin festlegen, damit das Sammelwerk in Druck gehen kann» Allerdings fehlt uns noch ein einziger, ganz bestimmter Beitrag, für den sich bisher kein Verfasser gefunden hat, weil es sich um eine historische Spezialfrage handelt. Aber dieserhalb hatte ich nicht an Sie geschrieben, sondern ich war in der Tat der irrtümlichen Meinung, als hätten Sie sr.Zt. einen Beitrag übernommen und zwar einen anderen Beitraig^ls denjenigen, der uns noch heute fehlt»

Da wir inzwischen die Gesamtheit der Manuskripte dem Verleger übergeben haben und diese Sammlung - bis auf die erwähnte eine Ausnahme - komplett ist, besteht für uns jetzt keine Möglichkeit mehr, weitere Beiträge einzufügen, insbesondere solche Beiträge, die in unserem Plan, der ja sehr streng aufgebaut war, nicht vorgesehen waren.

So darf ich also mit bestem Dank Ihre schöne Arbeit an Sie zurückschicken. Aber ich wäre Ihnen doch dankbar, wenn ich mit der Rücksendung noch ein par Tage warten

I

Bonn

Bundeshaut

Fernruf 20141 (Ortsverkehr) 20151 (Fernverkehr)

- 2 «

Prof. Dr.!"'. Böhm

Mitglied des Deutsdten Bundestages

dürfte, da ich Ihr Manuskript noch einmal in Ruhe durchstudieren und es auch meiner Frau und meinem Sohn zu lesen geben möchte«

Mit den verbindlichsten Grüssen Ihr

o

^-

2^«C»-Ow-*-

c

G

-frölnt

^/lyy,J^r^j

19.Mal 1950

Sihr ^ja^litttr Ktrr ProfußBor,

lih hittfi vi«lmalfi um ICntBChulal^jung^wunn l«h Sl« hnuti^ l)«lK»tiße. 71 «h wärt I>m«n überaus dÄnkbAr,w«nn 31« in «Intm ^»präth mit Herrn Proftsaor Br,K«ller «twaij« Vfirstlnmiani^en iind iCißrvcrstRndnißa« rithtiti Stullen könnten*!)« «halb «rl&ubn leih mir »mun t^ln« Abpohrlft m«ln«R Brlufuß an fJ.Spettabllltät «ln7-ul«(i«n^I«h v«rfil«h«re k«ln«r- !•! ptr8Önli<ihe8 Vurlet/.taseln zu •mpflndtn^di« Clründn meiner Ab- lehnun^s slnci allein eaehlieher Natur«

Ihnen aber, der Sie wie leb innerhalb der ChrlBtl.-Jüd.ArbeitSijemein- seJriÄft täti(^ 8incl,clarf ich vielleleht meine Bewei^riinde noehmalß er- ^■*Hren:lC8 iet eine ^ehein-Pari tat, wenn man Bieh bei der ICrriehtung c^4ier Jüc^ißehen Bozentut an die Jücisehe ^meinde in Frankfurt wendet, wie man ßioh an die Kirchen bei r^ozenturen für ehristlieh-theologi- Behe Belanc^e wendet. Bei aller Verfol^uri^j der Kirchen durch Hitler ißt aie Situation nieht mit der (i%x Jüdißchen ^laubenß^^emeinßehaf t zu ver- ^jleiehen .Wiedergutmachung ißt zweifelßohne eine problematißche Anc^c- legenheit,die Voreorge für eine haeslose ^rziehain^^ einer deutßchen ''u^end aber scheint mir eine chrietliclie Aufijabe.zu der Jüdißch pe- kuniäre Hiifn ßchlechterdingB nicht verlangt werden sollte. Ich bin sicher^dasB die Jüdische Gemeinde in Frankfurt ^'ern ihren Rabbiner für Vorleßiin^jen über Jüdißche Relitjionsgeßchichte zur Vürfü^rung stellt, nur fürchte ich einmal, aasß ein praktlBcher Tlr.eolo^^e jüdischen Crlaubens sieli ßchwerlich iromer von den Hesentimentß ßeiner Jüdischen TTm3ebun^ frei halten kann-vlelleicht darf er daß *jamicht?-und damit ißt er in seiner I^ozentenarbeit schon ;jehemrnt,zum anderen aber dürfte einr solche Dozentur ijarnicht allein in den üniverBltatsbetrieb eingebaut werden. Kin Dozent für Jüdische Aeligionßgeschichte in '^'eutschland hätte nicht nur eine Krziehungeaufgabe gegenüber der akademischen •3'ugend,er müßßte auch v.-ahrhaft und wirklich für ein ^^eligionegeßprSch im weitesten üm- n^ zur Verfügung ßtehen,von keinen anderen Aufgaben in Anßpruch ge- iis^mficn werden.Auß allen Te sprachen, allen ßchrif tlichen Außeinander- ßetzungen,an denen es in den letzten Monaten nicht gefehlt hat, entnehme

len wir hoff en,4aii8 eine nicht zu späte Zukiuif t sich auf dieße Notwen- / digkeit besinnt. J

Knde Juni weroe ich voraußsichtlich zur Einweihung eines ^rcdenksteines füt die Opfer des Faschismus auf dem jüd. Friedhof in Kassel nach Dtsch. kommen, es würde mich freuen Sie bei dieser 'lelegenheit wieder sprechen zu dürfen.

Kt ^%n basten Irüssen

Ihr sehr ergebener

A^ '^^^ 3>

\o^

Vo^^:^j ')^/^m „4rL

X

(

^oii . ijT. ^ ÄSi/Z

' ^ ^ l&s^^, tit)/jr2icfi

/^^o

c

HEINRICH BÖLL

5 KÖLN 1 HÜLCHRATHER STRASSE 7

4. Juni 1970

Lieber Herr Dr. G-eis,

schade, dass wir uns am Juni nicht sehen können, denn am 13. Juni kann ich nicht. Ich hätte Sie so :^Terne nocheinmal gesorochen und ausführlich mit ^- ^ Ihnen auch über die merkwiirdijO^e Oberammer^au-

Affäre p^eppmchen, vielleicht können wir uns ein- mai später verabreden. Am 13. Juni kann ich nicht.

Mit herzlichen Grüssen an Ihre Frau

Ihr

k

u^

^

u

O

/VE 7-2 e^

jo<

P/mKbL

s

A (

LOLl

L

/

1

V\K

z>

o*^^

\n;^ui. Ji^ ' ^\

^'^ \'\\^

Tele.

Phone : WARDHA. 1 1 GRAMS : SARVASEVA

Hans A de Boer SEVAGRAM VIDYAPITH

( Sevagram College ) Sevagram Rural Technical Education Centre

SARVA SEVA SANGH

( Mahatma Gandhi Ashram )

May 15, 70

SEVAGRAM, DISTR. : WARDHA MAHARASHTRA, INDIA

O

Sehr verehrter, lieber Herr Doktor Geis:

Ich danke Ihnen sehr fuer Ihre guten Zeilen vom ds# Sehr wichtig«

Ich beziehe die JUNGE KIRCHE seit zwei Jahrzehnten, schrieb mal fuer Sie und habe bis 59 eng mit Kloppen- ~v bürg zusammengearbeitet (trotz Altersunterschied; ich ) 1925 )• Als ich die JK nicht mehr bezahlen konnte (ich habe hier als Dozent RS 200 = DM 100 per Monat), erhalte ich sie nun seit drei Jahren gratis#

Iht Comment betr. AT und NT, und betr# der »»Dummen" war sehr wohltuend»

I am wishing you all the best so that the Jews become more known as God*s (or G-d's) witness to the w^rld.

Sere it is all very depressing; I just come from the riots in Jalgaon, Maharashtra, of which the world press reported. loo dead; just for religious reasons. They just do not learn from Gerraany (33-45); cholera near#

Do you know (my friend) Elie Wiesel?

Greetin^with Talmud, Taanit IIa; Hagigah l6a; Isaiah

43: 10. )

Herzlic

uesse, Ihr,

^^l^

^^^>^<^

\

PS Ist es nich schwierig hier in Indien fuer Isgael Verstaendnis zu gewinnen» --—---—----—------------.

0 0 ich sehe eben, dass ich ins Englische oben kämm Tut mir leid. Aber Sie koennen sich zurecht finden?

%

WL

'^1

opcn cuthere i^ n^ f7 «^^

P I

BY AIR MAIL

PAR AVION > § AEROGRAHME ^ ,,^ 'NCg^^^ /*

Rabbiner Prof Dr Robert Raphael öeis^^ Fischer Str 55 D-^-Duesseldorf GSRMAllY'/'Federäl'Repü^^^^^

^ Third Feld ^^ ^

^51% ^ ^ 5fW ^ 'M ^- Sender's name and address :•

HANS A. de BOER

SEVAGRAM Dist. : WARDHA

lk4 A I I A O A CUTD A IKiniA

2

•o c o

?j( ^ %3!?^ f^ ^ f1^ NO ENCLpSURES AllOWED

o

•w-

/!(i6

'^/Km/'^O- ^Oi

Ca^L-

i{<ui^uAj^. 4^^ /^/wu yps/

-*>mmmm

y^^K (HKiMj^^ Alt^A. /Euu, fi(iA/\o4i^tt^^ ^A^.ZtA

ÄÄ

i/ «ÖÄ-^ »i«- «^ ^tUA Ott» IC^^^cj^ou^ Aojuul. A^ef /</ euiJ,

"Cm^a

I

.^/

Ujum^

•J^yf^X-cwt

'^^ /-^

>w^

'''^^«uyC

M4. JM«t^

^ a^^C

tu^

^^^-^-^^^^^^^^

^^^

•^ *^;iS', /e -iitXw

O^U^^, ^^,^ »,^^__^ ^ ^^

^t^ f*i H/^/fcA:U/ >^b^<A*^ •Ä' -CJU*^!^ t^ ^-^

» •- ^ ^ A . ^

a;)/

'^«»■-«■"«■•iWfcHi.^i

■W» «■

I

«n

A ^ ^1 C>\

0}

tflt€i?r ^/rm7lq_

/fSS^

h

\

\(j^'h^^\r^r^,J \-:>^mJ C^Vi

RUHR-UNIVERSITAT BOCHUM

ABTEILUNG FÜR EVANGELISCHE THEOLOGIE THEOLOGIE DER RELIGIONSGESCHICHTE

Professor Dr.J.Bouman

Herrn

Professor Dr. Robert Geis

463 BOCHUM-QUERENBURQ OVBRBEinoaTWASSE IS POSTFACH 2148 TEL.: (02321) 399- 2272 TELEX 0825860

DEN

AZ.

5. November 1970

O

hOOO Dfisselciorf 10

Fischerstraße 55

o

Sehr verehrter Herr Kolle^^e !

Es freut mich, Ihnen mitteilen zu können, daß v/ir n:estem eine

sehr fruchtbare Sitzung der Arbeits r^ruppe "Kirche und Israel"

f^ehabt haben« Das Protokoll werde ich Ihnen sofort nach Fertin;-

stellun,^ zusenden.

Ich teile Ihnen aber schon ^etzt mit, daß wir die nächste Sitzung,

in der wiederum die holländischen Gäste, ^Professor Berkhof und

Frau Dr. Flesseman - van Leer anwesend sein v/erden, am Mittwoch,

dem 2. Dezember 1970 um 10. oo Uhr im Ökumenischen Institut der

Ruhr-Universität Bochum, Overber^straße 1?, abhalten v/erden.

Die übernächste Sitzun.^ haben wir verlauf i,^ auf den 27. Januar 1971

fest.ocele.prt.

•vj

o

o

«»

ni t meinen ueöuen 'jri'uj iiDeii

Ihr

^^ C^U^^^-^^^^^^

RUHR-UNIVERSITÄT BOCHUM

ABTEILUNG FÜR EVANGELISCHE THEOLOGIE THEOLOGIE DER RELIGIONSGESCHICHTE

Herrn

Rabbiner Prof. Dr. G e i s s

4-63 BOCHUM-QUERENBURQ OVERBERQSTRASSE 15 POSTFACH 21-48 TEL.: (02321) 399- TELEX 0825860

DEN 25« Sept. Az. 51511

1970

4000 Düsseldorf Fischerstraße 55

^

Sehr verehrter Herr Rabbiner Geiss!

Sie werden sich sicher noch erinnern, daß vor einigen Monaten mein Kollege Professor Dr. S. Herrmann und ich bei Ihnen einen Besuch abgestattet haben, um über unsere Arbeitssozietät "Kirche und Israel" zu sprechen. Wir sind damals übereingekommen, daß wir den Text der Israel-Erklärung der niederländisch-reformierten Kirche als Grundlage für unser Studium benutzen wollen. Ich habe jetzt die Ehre, Ihnen sowohl den ursprünglichen hollän- dischen Text als auch die deutsche Übersetzung zuzusenden. Wie Sie wissen, wurde dieser Text besonders von Herrn Professor Dr. Berkhof aus Leiden und Frau Dr. Flesseman- van Leer von der Gruppe des Weltkirchenrates faith and order vorbereitet. Da jetzt in Holland die Diskussion über diese Erklärung fast beendet ist, möchten Herr Prof. Dr. Berkhof und Frau Dr. Flesseman- van Leer dieselbe auf's Neue mit christlichen und jüdischen Fachkollegen überprüfen. Die beiden Holländer sind bereit, am Samstag, dem 24. Oktober 1970 nach Bochum, Ökumenisches Institut, Overbergstr. 15, zu kommen, um eine erste allgemeine Besprechung über diese Erklä- rxing einzuleiten. Sie wollen uns dann über die Vorgeschichte, ihre Anliegen und ihre besonderen Probleme informieren, damit wir auch ihre Fragen in unsere Besprechung aufnehmen können.

Ich hoffe, daß es Ihnen möglich sein wird, an diesem Samstag an unserer Besprechung teilzunehmen. Da es sich um eine für uns alle sehr wichtige Angelegenheit handelt, möchte ich Sie bitten einmal zu überlegen, ob auf jüdischer Seite die Zahl der Teilnehmer nicht vergrößert werden könnte. Damals hatte ich vorläufig den Namen von Herrn Rabbiner Meyer genannt und möchte Sie bitten, mir im Hin- blick auf die jüdischen Teilnehmer ein paar Vorschläge zu machen,

damit wir dieses Gespräch auf einer breiten Basis weiter- führen können. Sollte Ihnen der 24. Oktober nicht genehm sein, so werde ich mich bemühen, den Termin abzuändern.

Ich hoffe, daß es Ihnen gesundheitlich gut geht und bestelle meine besten Grüße für Ihre Frau Gemahlin und für Sie.

Mit vorzüglicher Hochachtung!

O

o

--/?

J

Vi»?

"^ aPsT>l<,«7? ; YT0.1 ^

i^^-

ty.'j.j.g^'A.it '.'^£>^ ^

*«i^

•«•»•••«►■«r^ ^

( )

o

^"^tUL^dLf, du^ /s'.'TTn f^ '

vC(5

JäU- ^c^/i^ic^^ ■id/^ ßt-^-f §<^*^>

-i^<^t^ 4>^^ je.c<.*~€^ K^dti^

%£i, ü^/A ■<**-«-<-<'^ '^^ «^ .t**^ ^i^y^ (Xl*,^

\eM<:a/u ^c/id^

^ 4W^ ^. /^. '-^'^ -^^^/^^ ^-^-^ 0.^,^0^.^^ /U......^

ci;t ! tu^oL aüyr>^ -' ((M^^-*^ oük^

yiCt^t^'t^a'S^e-*^

■'C'Ol^

•^fe-*«^^^**- ^'

'<k^^re^

it«^

^^4)t-<i*-<-<a^!^f

o*^

t^^,^i2Xt.^^ U'^cAMiz:^ <^vt^^<^ ^^f.

.<^^ ^d«..^.^ -i--^ U^otu,--^ .e^^ ^7^ '^Ü^^^^^^r*^^

^Ji ^ X^^^ A^(^^sl^..^^ a^^'ß^c4. .^.1*.*...^^^^

^Ua,.^^ A^t^t.'c^i.'i.'^^iJ^Z^ff-'ti*^ U..c<^/i/-<c^

if

cU^c^ oLk^^f ^<>^^^ ^^^-^^ oCe4.^ icJit£^

t^'

<^4 < <.

li^i^'h /iy^oU'rUcAJiU^ ^A^T^ d£.i^ ialC - 'Ä? >i!^

r

'T 'Vi* ^' %.«•<«

■■♦-• J#».^* ■•• ..■-,-.♦ *-*»*»-^., ,-»*».-^ -* »„^ w_.*.r Ä»**- •r" •-■-•■ -»(^ •■•>•• r-»- T»-^'— » ^»^» ** ■■W^*

■:tf<|h»#T>»

»-■»^ •* . »f. «•■'•*•*• * ^ *^dr:««'*.

aUf ^u^ R^^cU^i -***-**- ^--*^>*- -55?***^^ ^i^t,*^ /^(^

,^

4^ ^^rr».u..dU^ -t^^^ '^^^'^

s.

^VOc^i

dU

/Ooc^.^.'C.^je^

o({2<^^

^^^ ß^ti0--o<.

^tC^C^c^

.£4.'^<U..4^

tf-

ritcrC.

^

Ä-lO^

fi-/<3c.eJ2£^

j

IN

/l-e i^^e-^

«^

pATWO-

(^ötL^ 7

•rt-

/|

-4-31

\

U'H t^a^'^^"^ ^'^'J

n\c.

PROF. DR. h.c. DR. E.h. LEO BRANDT

STAATSSEKRETÄR

4006 ERKRATH b. DOSSELOORF SPERBER WEG 2 TEL. AMT DÜSSELDORF 642626

28. Sept. 1970

a

HerrnRabbiner

Professor Dr. Robert Raphael Geis

4000

Düsseldorf

10

Fischerstraße 55

Sehr verehrter, lieber Herr Geis,

mit Sorge hatte ich einige Wochen Ihren gesundheitlichen KuiPiner verfolgt, und nun höre ich von Frau Maliszewski, daß alles gut gegangen ist und nur noch ein Rest von Beschwerden geblieben ist.

Ich wünsche Ihnen von ganzem Herzen, daß Sie bald wieder völlig genesen sind«

#

Seien Sie doch bitte so freundlich, Ihrer lieben Frau die herzlichsten Empfehlungen von uns auszurichten und nehmen Sie die treuen Grüße von meiner Frau und mir ent- gegen. Frau Maliszewski wird Ihnen sicher immer erzählen, was wir hier tun und durchzusetzen versuchen.

In aller Verbundenheit

stets Ihr

ILur (Uivu^^

Ifl

läks^

^/motv ^4 CoüL. jiL 1

/^2^A

-r^

ORAND RABBiNAT

o

^^ORAND-DUCHt DE LUXEMBOURO

o

LUXEMBOURO.

59. ROUTE O'ARLON T6l. 251 56

•^ rA^/H

Dr. Cmmanual BULZ. Orand Rabbin

^

'^ktA^

o

■•«MMMMMWMMBlMkHMMMiriMni^MNftAI^

MiMtaMfB«

^Zi/l

liW T'^'^ "■^'^ ' ^

)

^YOTL^

l%'\

\

m^

U^HBSSda

Rev. Victor Hayward, Acting Dlr0ctor, DIvlalon of Studl9a

Dr. W. A. Visser t Hooft. QeneraJ S^cnfry

Chalrman :

Mr. M. M. Thomas

Executive Secretary : Rev. Paul R. Abrecht

WORLD COUNCIL OF CHURCHES

DIVISION OF STUDIES

DEPARTMENT ON CHURCH AND SOCIETV

Secretary :

Prof. Mauricio Lopez

Secretarlat on Raclal and Ethnic Relatlona : Rev. Thomas Okuma

1211 GENEVA 20

150. ROUTE DE FERNEY

Telephone 33 34 00

Cable addrees :

" OIKOUMENE " QENEVA

rs^>

o

o

WORLD CONFERENCE ON CHURCH & SOCIETY - 1966 CHRISTIAN RESPONSE TO THE TECHNICAL & SOCIAL REVOLUTIONS OF OUR TIME

9-i-f^

C/f^ /z fo

Olci) I^Qi

'^^[ciuloaif (77 r

^1

iwiy

(f^'^ Cuif 2<>. öc/i^

^ ^N

ca^^p

^7 jr^ljei/ CiM{/

^^/W^^ diu /^< hcUy

3580

'^^^ /l-i^^

cJu

l^ 7lGl> h\l - ^ÖU-X:XT

^./h^A^-^ti ^exl C^U-

1

/f:ö/5

y

ht

^/KCteiT^ r^'t o><t>tj (*^<^ 5;^

^a^u^ /f. 4^ /f^r

££ec&4c

1

^"im-^l

y^iOe i^^i^/^

^g^^!^ ^j);^^<5^f Uf-c4

^^ ^i^^^^^^^C .^

'^cp^y^^^e^c^^^^'^^f'^'^y^

^i^ih^iM

i:iie,ce^

^^ ua/o^f^j*'^

{^KccoieH^

y^^tt^C^O /iC</

^^t/^^^-^

i^U/- ^?i^^^^

^

^y€'^:^^A^:^^ Ai^

^tf^z^e^

i/m^/'^'^

%

^^^J/u^^^-^^"^'

O

m^^..^.TA^ ■■■■■

<^CC^'

,ryj ju/^}^ YaU^c-^ ^'^t^ßf.JU -^/^-^

>^^^.rt.^^^i^

^^^V

O

^;:^^

^^Ä^^'

/«'^

^^£.^^^^^^'-

#

I

«■

J^

^Ü^>^^<^-c^;^^

^iua€

4^^^'

^"^^"^^

'Q^tcu^^

J^

7^*^ /^^:c^ic^:^^u«^^^.f^^ 4^^4^ i

^S^^^,^ ^ ^^/^^^>^

"m^

^'^^^-^^y^

i^^c

^'^^^'7>^

i

J

X

«

''^c^'U^f^

W^<

l^^^i^^^^'*^

<>;^

^?^£^*tf^

^tr^

^,,2^4^ f^/^^'^.

Äferi

^c

xyj^^iy

et€^

t/p»^^^

*^5^^>^ ^^t:^ooc^ ^^^^=;^'^^^.

^<0^^^^^ y^^tZ^i^U^^ ^Oy^^C^^^

^4^ ^c^cu^a^

ya^^ ^Z^^'T^.

Vsc^

/

^^«^

^Ifi^^pi-e^o

e**^

^c

^fr^^

<äl

/

>Äir^-

,^^^.

^^^'ff^^

S^Ö^^^'-^^

;^^ ^^. ^^^^s::/«.

£XA^ ^"^^

<^^f^^t^^/P, JC

^^:.^A^ J^^^^y^ ^""^^^^^^

l^VTc^

s^iA^^l^^dt^. i^^a^ .^^^^^^ //ee^4^}

V^

^^^^^

''^d^s^^^^j't^. ^'^b^i

A/e

uz

^öfe:

yKt p/rp.^+^\

^

^ ^6iL jnri

'/p

f^/S-S. A^^/ i ^^ «• C^ii s Z*^ - l^'i'^

>

SAARLÄNDISCHER RUNDPUNK

I

o

o

1.

Predigt im Gottesdienst der Evang. Christuskirche in Paris am 28. Mai 1972 (Sendung: 4. Juni 1972) von Professor Georges Casalis

Predigttext: Apostelgeschichte 7, 17-33 Lesungen: I.Joh. 4, 16h-21 - Lukas 16, 19-31

"Sie haben Mose und die Propheten, laß sie

dieselben hören Hören sie auf Mose und

die Propheten nicht, so werden sie auch nicht glauben, wenn jemand von den Toten aufstünde." -

Wahrhaftig! Wir wollen auf Mose hören, um richtig an den Aufer- standenen für unser Leben und Sterben zu glauben!

Erlebnis und Sendung,^ privates und öffentliches Leben, Existenz und Glauben: es i^Ü^sich eine erstaunliche Meditation über die Spannung zwischen diesen Elementen im Leben des Mose, dieses Mannes, der schon zwei Drittel seines Lebens hinter sich hatte, bis ihm der Sinn und das Geheimnis seines Daseins auf Erden klar wurden.

40 Jahre hat er im Hause des Pharao gelebt.

40 Jahre hat er als Hirte in der Wüste vebracht .

40 Jahre wird er als Befreier und Leiter seines Volkes wirken. Er wird geboren mitten in einer Periode des rassistischen Wahn- sinns. Die Staatsmacht, die schließlich nichts vermag ohne die ausdrückliche oder stillschweigende, die legale oder erzwungene Unterstützung des Volkes und der öffentlichen Meinung, hat be- schlossen, eine fremde, ethnische Minderheit ganz einfach aus- zurotten.

Die Argumente dafür waren und sind immer dieselben (siehe Exo- dus 1): es ist eine zu zahlreiche Minderheit, man sieht diese Leute überall, sie sind zu mächtig, sie halten zusammen, sie sind politisch verdächtig, weil sie anscheinend das Land, das sie beherbergt und zugleich ausbeutet und diskriminiert, nicht ganz

.

- 2 -

- 2 -

o

als ihre Heimat betrachten können.

Es ist immer wieder dasselbe: der klassische Antisemitismus im christlichen Europa und im Dritten Reich, das Problem der Schwarzen in den Vereinigten Staaten, die gewaltsame Unterdrückung gewisser Gruppen durch andere wie z*B. gegenwärtig im afrikani- schen Burundi, die Haltung mancher Völker den Fremdarbeitern z.B. der Franzosen den Algeriern oder Portugiesen gegenüber. Seit über 3000 Jahren zeigen sich dieselben rassistischen Züge. Rassismus ist nie eine ungefährliche Sache: da wo man anfängt, einem Menschen wegen seiner Hautfarbe, seiner Sprache, seiner Ge- wohnheiten oder seiner Religion zu mißtrauen, da sind Mord, Blut- bad, Krematorium oder - wie heute - die psychiatrische Spezial- Anstalt nicht fern.

O

Mose wird als ein zu Tode Verurteilter geboren im Sinne von Mar- tin Heidegger, der sagt, daß jeder Mensch '^für den Tod ist". So ist in der Existenz dieses Kindes das "Sein für den Tod" beson- ders tragisch dargestellt - so wie heute in der Geburt jener Kinder der großen Hungerländer, oder jener vietnamesischen Kinder, über die jede Minute eine Tonne von Boraben fallen kann. Gerade das hindert die Großen dieser Welt nicht daran - wir haben es alle gesehen - miteinander auf das Wohl der Menschheit Sekt zu trinken in den Prunksälen der Staatsgebäude, im Kreml und anders- wo.

Wenn Moses am Leben bleibt, so ist dies ein Wunder. Denn die Zu- gehörigkeit zu seiner menschlichen Gesellschaft bestimmt ihn für den Tod. Wird er, wenn er bewahrt bleiben sollte, auch sein Volk vom grausamen Schicksal befreien wollen? Oder wird er sich allein retten und sich damit begnügen?

Nun wird die Geschichte wunderbar und es wird von ihm wie von anderen Großen des Altertums erzählt, daß er durch eine Kö- nigstochter bzw. eine Halbgöttin gerettet wird. Sie gibt ihm einen ägyptischen Namen: Moses. Das bedeutet Sohn. Ähnlich be- deutet für den großen König Ramses, dessen Schwester sie ist, der Name "Sohn des Ras", d.h. des Sonnengottes. Von daher interpre- tiert das Alte Testament auf seine Weise: "Ich habe ihn aus dem Wasser gezogen".

- 3 -

- 5 -

I

Nur der erst selber Befreite kann, vielleicht, später zum Be- freier werden.

Die ägyptische Prinzessin erzieht ihn nun als ihren Sohn, wie ihren Sohn. Aber diese Erziehung hat zum Ergebnis, daß er aus seiner natürlichen Gemeinschaft und Umgebung herausgerissen wird. Muß man hier nicht die Frage stellen, ob nicht .jede Erziehung ent- fremdend wirkt, so wie es heute behauptet wird von Spezialisten der Schulung, z.B. in den Schriften des heute in Mexico lebenden Ivan mich, wie von manchen anderen?

Während 40 Jahren wird Moses die Sprache und die Propaganda, das Benehmen und die Mentalität, die Etikette und Mythologie, die J% Hofmanieren und die Religion der Ägypter lernen und exerzieren. Ist es nicht erneut das Schicksal Josephs, eines Josephs, der nichts mehr von seiner Herkunft, noch von der Verheißung seiner Väter wußte?

3#. Eines Tages entdeckt er die Nichtigkeit und den verbrecherischen Charakter seiner Vorrechte im Vergleich zur Unterdrückung geinoa Volkes und- worauf sie sich gründen. Obwohl nach den Worten meines großen Landsmannes, des Abbe Pierre, "Reichtum dumm, blind und taub macht" , entdeckt er auf einmal in der entscheidenden Begeg- nung mit dem zu Tode geschlagenen Hebräer, daß die Ordnung, in der er großgezogen worden ist, und von der er so reichlich pro- fitiert hat, eine Ordnung der Gewalt ist, in der die einzige Tat- Q sahhe, daß man ein Ägypter, d.h. ein Reicher, ein Herr ist, ge-

nügt, um sich an Gliedern des ausländischen Proletariats ver- brecherisch zu benehmen wie es einem beliebt.

Man kann sie ignorieren, bequem leben; man kann das Schrei- en der Armen überhören, wie es unsere reichen Staaten vor kurzem in der Weltkonferenz von Santiago de Chile für wirtschaftliche Gemeinschaft und Entwicklung einmal mehr getan haben. Ja, Reich- sein macht dumm, blind und taub. Und daran verkommen Millionen.

Wenn man aber auf einmal aus sich herausgeht, aus seinem Palast, aus seiner komfortablen Umgebung herauskommt, wenn man die Wirklichkeit betrachtet wie sie ist, wie kann man dann neu- tral bleiben, auf wessen _Seite befindet man sich? Dies ist die einzig mögliche Frage und die Antwort lautet einfach: ein für alle

- 4 -

- 4 -

o

o

Mal und endgültig auf der Seite der Unterdrückten. Was dann die Wahl der angewandten Mittel zum Kampf betrifft, so ist dies zu- nächst unwichtig: Moses erschlägt den Ägypter gewaltsam. Vie Martin Luther King zum ersten Mal die Not des schwarzen Ghettos entdecktj^ beschließt -^m, mit gewaltfreien Mitteln, den Kampf für seine Brüder zu führen. 'W.e Camilo Torres seine gesicherte Priesterexistenz verläßt und nach der Flinte greift.

Für Mose sind 40 Jahre der Erziehung, der planmäßigen Ab- geschnittenheit von der unterdrückten Minderheit in einem Augen- blick weggefegt.

Alles was er in diesen Jahren gelernt hat, hindert ihn nicht daran, die Konsequenzen aus dem, was er ,g:e3ehen hat, zu ziehen. Möchte uns das richtige Auge geschenkt werden um die Not der Brüder zu sehen. Ein tätiges Sehen: das ist das Entschei- dende für die Welt von heute.

Für Mose ist das erste Ergebnis, daß er abgelehnt wird von beiden Gemeinschaften, von der ursprünglichen, wie von der erwor- benen. Es ist leicht, abgelehnt zu werden und schwierig, ange- nommen zu werden, von denen, bei und mit denen man nie gelebt hat. Das ist die schwierige Erfahrung von Vielen, in der Dritten Welt und bei uns: Man istvbleibt Vertreter seines Milieus; seiner Klasse, auch wenn das Herz sich verändert hat.

Mose befindet sich jetzt in einem Niemandsland, zwischen den Fronten, obwohl er von nun an klar auf der Seite der Unter- drückten steht.

T^"J ^> *> ^N r«« ■»^

er wiederum 4-0 Jahre verbringt, als Hirte, als Armgewordener, als Nomade. Er verschv/indet , und wenn er einmal wiederkommen wird, wird er ein Anderer sein, einer der mit der Welt der Ausbeuter gebrochen, sogar eine ganz andere Sprache gelernt hat. Ja, er wird ein Fremdarbeiter, ein im Exil Lebender, und seine Ehe be- siegelt den Bruch mit der Klasse, in der seine zweite Mutter ihn hat leben lassen.

5. Indem er die Wüste durchwandert, von der ägyptischen Grenze bis in die Nähe Palästinas seine Schafe weidend, lernt er praktisch

- 5 -

o

o

- 5 -

den weg kennen, der einmal derjenige seines ganzen Volkes werden wird. Und in der Begegnung des feurigen Busches erfährt er, daß es die Absicht des Gottes der Verheißung ist. daß er auf der öffentlichen Ebene, als Leiter seines Volkes, genau dasselbe Wiederholen wird, was er vorerst in seiner Person erlebt und dar- gestellt hat.

Die Sendung wird der Existenz folgen, der Glaube seinen Taten nachträglich ihre wahre Wurzel erkennen lassen und ihren Sinn geben. Das. was er erlebt, erkannt, gesehen hat. S^^^ ^^^ die wahre Tragweite des Wortes zu verstehen, das er nun endlich auch gehört hat. Denn allein der Befreier seiner Brüder ist wirklich ein Befreiter!

Diese Geschichte habe ich vor kurzem bis zu diesem Punkt mit meinem geliebten Freund. d^Rabbiner Robert Raphael ^. den Gott kurz bevor der Pfingstsabbat anfing, aus dieser Welt zu sich gerufen hat, erklärt. Wir freuten uns gemeinsam über die Kraft und die Aktualität dieses alten Berichtes... und öetzt hat er das Ziel erreicht, während wir noch hier hoffent- lich im tätigen I,«*«.v-mit:>eiden und kämpfen.

6 ich füge hinzu, was er als Jude nicht aussprechen konnte, wohl aber besser verstand, als manche unter uns Christen: Dieser Mose ist wahrhaftig einer aus der PaiBÜie des Jesus von Nazareth, den Wir als den wahren Befreier der ganzen Menschheit bekennen, der auf jegliches Vorrecht verzichtete, sich freiwillig in die Ent- fremdung begab, Sich mit allen Unterdrückten solidarisch erklarte unlmit ihn!n lebte als ein Sklave, der durch das Geschenk seines

_,. ^-, ^ ,,,,_ V.. .V, ^on TnrS.als Endpunkt seines Kampfes,

selbstlosen jjeOtjn»^ ua.o ^- ^^- / ,^.,7 14-

ein brüderliches Volk schuf, das die Aufgabe hat, durch die Welt- geschichte unterwegs zu sein, als Volk von befreienden, befreiten Menschen, bis einmal der Sieg des Lebens, der Gerechtigkeit und des Friedens, der zu Ostern erschienen ist, die ganze Welt end- gültig erneuert. Mose wahrhaftig begegnen, heißt sein Leben durch die Macht der Auferstehung für die Veränderung der Welt be- schlagnahmen lassen-

I

i - * ..:!-. y

^% -4-

i "

%

S\v./

y^

»tAi^(l^%V>

QS^^t^XU..!

*iA ^v k%V^Ä^*^AoJiiW ^ii i»Hi»v» >Cjj^A*, , »AqUJU t^UA t^. Sf>^iU( X«w^ ^W\

j^^ v,v,^ ^vCtkiv J<Um.X ^ W VUW<>tws,^V ^^

^^^^^M^

'1

•Ä

V,;

8. V. 1972

An georges Oaealis

o

Geliebter Freund,

Hie schön, daß es Dich gibt! Deine beiden Aufsätze habe ich noch in der Kacht gelesen. Großartig die iniiner gegen- wärtige Lezogenheit auf unser menschliches Leben, daher auch der wohltuende Realitätssinn in der Abhrindlung über den Okuineni Sinus.

Bei Dir, I^xarquardt und sehr wenig anderen steht zwischen Christentum und mir keine I/iauer. .Venn ich die biblische Lotschaft nicht hören kann, schalte ich einfach ab. Es lohnt darm für mich nicht«

V/ir stehen, lieber Freund, sehr vereinsamt im Leben. Wir müssen dauernd kämpfen, gerade weil wir die Botschaft der Liebe ernst neljnen, von der '*man"s spricht, die man aber gar nicht will. Wir sind, weil wir i'erletzlich sind, das aber schmerzt oft verdammt. Unser Glück sind unsere n'rauen, nicht?

Eines mußt Du mir versprechen: achte rechtzaitig auf Deine Gesundheit, schone Dich gegen den eigenen willen, es lohnt, glaube es mir. Lan muß Mtte 60 kein »Vrack sein - wie ich. Ich hab's zu spät erkarint. kit ociimerzen wird man schließlicli fertig, das oterben im Leben kann und sollmÄan lernen, aber es ist verdaiümt schwer dieses Ausgeboxtsein in einer .^elt, die der ^Iktion bedarf. Verstanden? Ditte!!

Susanne und ich, wir grüßen Euch beide aufs herzlichste

Dein Aba

N 0 E L 1 970

PROiVlESSES DE LA TEl-lPETE

O

o

Qu'apparaisse . . .

- Je le veux - le refus de la mort.

Je brulerai les chants qui larmoient comme saignement de nez

Et je denuderai l'olivier de toutes ses branches suintantes.

Et si j'ai chante la joie

Sous les paupieres des yeux apeures

C'est que la tempete

M'a promis un vin cepage nouveau et

des arcs-en-ciel !

La tempete a balaye

Le bruissement des oiseaux vains

Et des branchages d'emprunt,

De dessus les troncs des arbres bien en pied.

Qu'apparaisse ...

- Je le veux - la fierte de toi, entaille de la ville, 0 toi gravure d*un eclair sur nos nuits mornes !

La nuit se renfrogne a ma vue

Pour me garder de 1 ' ombre et des regards de la haine.

J'irai chanter la joie

Sous les paupieres des yeux appoures :

Depuis qu'elle s'est levee sur mon pays, la tempete

M*a promis du vin et des arcs-en-ciel !

0

o

i'^i. DARWISH "Poemes palestiniens" (Editions du CERF,1970)

AVEC TOUS r-'OS VOEUX POUR 1971

Georges et Dorothee Casalis 1 1 , rue Voltaire F - 92 - ANTONY

tUMJLi

icßjLO-t^cft^

-<-^

ßuclfC^t^Y

-cOa

Lui

cf Jcci^ u.ac/i

UjUi£-^OU^ '<JLXJ^

^A^^c^c^^ ^-^ ^"^"^

kjuu ^'^Vv^^ , ^^ ^

ZU^,4^Cu

JjL-r*^i^u

c/Lz^<'^

.^ ^ Uci^^cU. S^'^tl f^cLoa. ^-^9^ ^//<u./ZV ■■/-">- Cr.ä Xr^ e.^^fe , ^i^^^^. o^ ^---^^ ^-'^^ ^^^^^^^ P«y^ C^c^^ ^ /Stoc^ ^^^ A<^-^ ^^/i^^ , cx^^^-.^u'ü

Georges CASALIS

^ Rue Voltaire

92 - ANTONn^ TAI. 702-60-00

of<^ t^. r. ^o

I

»^'C^ X^c-vv^ (^t^c^^.Ä. ?^

^^•^.^H^Qf

r

Mi^o-ac^ .^t>^(

. >^

J^^'Cj^mU cU . ^^ ^^^ i-i^M^^

iio^4^^ ?^ XiL. nclJ^

"^ ji.aCA^X4 f^OL/u, '<JUuuO( *<^<Uui

^>(9uuU

'U^ -C4*

cCe^ -^^t^MJU^ ^.u^a/

I

^

Tu, C^^.^^ Loe^c^^^ u^ ^o^liu, C

P-Wä ,-11 L^Zz^/i^ji ^^

LA

rku UkJUy.U^. i>^cjJTL/JC^'u.:\c

yxo^^^^ rhwJiyjir' Am ujlj!,j,^j^ ,^ \

-U—t,

C\jf iVy '"VuK^a i<JKjejM ''Ä^/

Georges '^ASALIS

II, Rue Voltaire ' 92 - ANTONTY

c(^ ^^,7^^o , c^ ac^ ^wA;^ ii^^H^'-. -

o

LA:t.6-0\ äXi £^^UU/Ci "tvIc^u^ä/

^tc^ ^c^ Tk.u^ -^^^^ /^y

6^^vwt v^.-^:

^LCi

c^ -^-^u^ -^leA^A<m ^U- LoX«. ^ '^

rt

^ o6'

Cy^ -^OLÄ.CLCie\

^CicU;!-^ ■fc^^ef^^'^ ?-^-^^

cUc^ oO- ^«--ö^

Aw^aZccc« .<:^ oU^ ■^'^ '**'**^

'CJVV

.unXioti^ <x*^

-^<Uq<

X>LA

^qo^Uxh.

6tA-

.M^.U^ . tVu^ i^t. ^U ^f^cJu^ , cU^ ^- '^

u. ^=>^

oüu^

i4<^'iyU \r<A.cUUu ipüLu. o,^ -<^-^ ^'

A/

•cÄ /lu^/t -t^«^ ^^**^

Li

-^e-UÄ^-^

iLuuU^y

f\A^

AjuU

cM icCÜ^ ^Oüdf <jium Ajnr%< /i^^^^cUtu^

'^ OjlacL <^^Xl^ -eCu.^'f tvCx

UCUU, Crt^cUsUAL ^'

04-^-1

diu. ^ou^of ^ ^'U^ ^f<^^, c^Y ^-y^

CU^y OtO. <C^ y^ ^OjU. Vr^U^AJUit «VCU. -t.tx*ar Ott*. ^cM , -^'J /-«.w^, -'■^^

X^x^ c^^öt/r» ^^ ^>»

cA .c^i^ ^^ujcU " (^tA^^Uu^ -AA^cJ^ . ^<:^ ^^^--- ^-^

XtU ^<JUUU0( ^CXAAXO< Ot

CftUo;\t^ fif:iUu. a>*^ c^cu^

.^UUuuOi fOLS«

U>tuuC,

i^Ulü^

i^ s c^ ot'c^ <^^^ -<4.4-l:g/l

c//> /CU oo , «=^<>t^ .-w-octA

-<S^, <*«tuu -U-cA*. t^^^C^ tu» <*>ti-**^

I^^X^udU «^^

o^ /e«^ic ?^ ^'^ "^«^

fUxt^

(UA^ ^oU -uU^

ct/^ ^tvtu, A^ "^<^<^^ ctu^A^

diu l^f\A.'^ f^JuLu^ ^^ Tl^^^ti:^

ouuu^.

t

t^i

y&/i^

Ua^</

-hrCcU e^A-UA'c^. ^ f^^'

/^cxc^A *ri^<Mr-*4-tr<JG^ '^^

dfcU, oLOurt^ ^^^^^ -^'^'^^^

^^UJ^^oLX o^cU, ^

r^^c^ aU^Cä^ .

hoULLA^ <^^ A<PWCÜM^

<SU-e;i cvwt -^ ^ux^xy

jiy^« d-^^ ^^^^^

<M^

^/e^lcc

» «

^a't.uui , ^lA-c

_^/^ ,cu^ CLÄ, >U^ Ar^c i^f^h^,f*p^

A^/OK-O-t^CAi

ot^cO* /^ ^^"^"^

/j'cJex^ A>M-U-4 '-<jLM<JOf

<JUÜÜx/<^

/lOC« -^^.4-C^

^

3

o

Georges CASAUS

II, Rue Voltaire

92 - ANTONfY

T^l. 702-60-00

o

cCulk -^o . 9- . 6 ^

Ot-t^^

/TU-t (^r\k uai-^^ ^-ouUcZs

•-^^-^-^^/^d-uuc.^ ßlAjüi L\JU

-^^-ur-«^

,/Ä,'^^..C4-<

mucJLju^ Jlt«^ 41^ oc^tu^'

.ß/ JUuUUiuJLs ^ Q^-'^^

^^6^:1

<::IcJUx

r^A./j\A

/-*C Ä-^tH-c^XA^ yMA^-X.

.4JUU

CjU ^^ jCi b<-^^ OLy> GMJU^ct

.AJi^

V^r^v -t-occo/ 4<ftUcJ-L^ci ^^S,«^*»**..

•Kx«

Y

O^iec«^ ffj^^U^. ^►/'-^■■^ '-^°' " -^s -U/c ^.^^.

y>,'/fe ^ fi^jLiAjL ^

tA/U. -U^C/i

U JTuu /'J'^ X2e./J^ .

TU. Ajuuuuo^^ ^ -^ ^U^ f..-U:U^ ^cu^LUc^Ut^

PS ;

U^U^

cAjtvk

..^'cÄxcA cUX^^

/^R ?Z6S

1^

FA-^r/LL

/.

'^ CöLu -ifT'l

A

m

C^w^ l^it^/v/jo

>

iiiS^iÄt!^'

n»i)inia n^nxn nm/^on»i

ZIONISTISCHE VEREINIGUNG FÜR DEUTSCHLAND

BERLIN W 15 / MeinekesfraBe 10

Bank-Kont«n l Drasdnar Bank, D«poslt*n- KasM 54, Berlin W 15. KurlOrslMidomm 181 IwrIa.Bank, EGmbH. B«riin. Dlrcksanstr. 26

PesUchttck - Konto : Barlin NW 7. Nr. 8091

^•mruft J1 (Bismarck) Somm«l-Nufnm«r 9031 T«lograinm - Adrosoo t Orghip Bariin

B«l Baontworlung bitf« oniugaban:

ABTEILUNG I

BETRIFFT :

Berlin, den 16. April 1937

bc/l

Herrn

Babbiner Dr. GEIS

i

lUMHEDI

Mollstr. 37

Lieber Herr Dr. Geis,

wir haben zu unserer Freude erfahren^ dass Sie zum Landes« rabbiner in Kassel gewählt worden sind« Unsere Kasseler Zionisten waren sehr einverstanden mit Ihrer Wahl und ver* sprechen sich von Ihrer Tätigkeit eine Neubelebung der ge- samten jüdischen und zionistischen Arbeit am Platze, ins- besondere auch von Ihrer Tätigkeit unter der Jugend.

Hoffentlich finden Sie in Kassel einen Wirkungskreis, der Ihnen Freude macht.

Mit herzlichen Grüssen

Wir bitten, bei Mitteilungen an verschiedene Abteilungen getrennte Briefbogen su benutzen

nuam nm^xn nmnoa.i

ZIONISTISCHE VEREINIGUNG FÜR DEUTSCHLAND

BERLIN W 15, MEINEKESTR. 10

BANK-KONTINi DRESDNER BANK. DEPOSITEN. KASSE 64. KUR FÜRSTEN DAMM 181 VOLKSBANK IWRIA. DIRCKSENSTRASSE 20/27 POSTSCHECK - KONTOS BERLIN Nr. 8001 PIRNSPRICHERi J1 BISMARCK9031 TELEGRAMM - ADRISSIs ORQHIP BERLIN

Berlin, den August 19?6 BC/Bo

Herrn

Ra'b'biner Dr. R. G e i s, Mannhe im Mollstr. 57

^#i.k h^'i (ki^

o

t

Lieber Herr Dr. Geis,

Ihr heute eingegangenes Schreiben vom J-cL-Mts. veranlasst mich, Ihnen doch noch einmal zu schreiben.

Sie sprechen von der Stunde, dafman sich bewähren und ernst ma - chen mu3S mit dem, was man geleitet und gepredigt hat. Ich weiss, dass es sich hier um Dinge handelt, die letztlich der eigenen persönlichen Beurteilung unterliegen, trotzdem glaube ich aber sagen zu können, dass heute das deutsche Judentum in der furcht- baxen Verfassung, in der es sich befindet, das Feld der persön - liehen Bewährung für Sie und eine Reihe von anderen Menschen Ihrer Art sein muss. In Palästina werden Sie einer von sehr vie - len sein, die sich ein neues Tätigkeitsfeld erschliessen wollen. Im deutschen Judentum herrscht ein furchtbarer Mangel an geisti- gen Menschen, die dem allgemeinen Niedergang entgegenwirken k«ir- rpBrn und richtunggebend in dem Verwaindlungsprozess^ind^ j.en das deutsche Judentum durchmacht. ' ^

Nun zur 3inwanderungstechnik: Das S inw and erungsge setz sieht in der Kategorie B II vor, dass Personen, die einen religiösen Be- ruf haben und deren Lebensunterhalt gesichert ist, von der Pa - lästinaregierung Zertifikate erhalten können. In der Praxis sind folgende Voraussetzungen zu erfüllen:

1) Nachweis der Befähigung zum Rabbinerberuf,

2) Nachweis der Anstellung als Rabbiner durch eine jüdische Körperschaft in Palästina,

5) dass das festgesetzte Einkommen zur Bestreitung des an- gemessenen Untcirhalts für den Antragsteller und seine Familie ausreicht. x\nträge sind unmittelbar an das Immigrations-Department der Pa- lästina-Regierung zu richten.

Daraus geht hervor, dass es keine Schwierigkeit gibt, auch an einen liberalen Rabbiner ein solches Zertifikat zu erteilen. 3r müsste nur die oben angeführten Voraussetzungen erfüllen, insbe- sondere die Anstellung durch eine jüdische K'^-rperschaf t in Pa - lästina nachweisen. Dies wird naturgemäss grosse Schwierigkeiten machen. Ich kann nicht beurteilen, ob oie drüben bereits Bezie - hungen dieser Art angeknüpft haben.

Schalem

A^^<^

Rabbiaer Dr.R.G^ig Mannh^lB Mol Ist passe 37.

Maanhelm, dsA S.August 1936.

'&.

Hsrrn

Rechtsanwalt Bsnno Cohn,

B s p 1 1 g

MeiaeksfjtP.lO.

C

Lif»bsr verehrter Herr Cohn,

ich aariKe Jhnea sehr für die Her.':lichkeit Jhros Brie- fes. 8ip du}»feri mir gkliubea, dass mein Entschluss a cht leicht für laioh war. Nicht aur au» ien Gründen, die Sie Tir ins Gedächtnis rufen, »riuiern was Ja - wenn man ehrlich ist - immer noch ausHOhlaßgebendep als alle sachlichen Bedenken ist, die personlicheliana ich bin mir darüber nac'i meiner Pal äst inareise voll- kommen lar, dass mein Alijah auf Jeden pull ein erosses Risiko für mich bedeutet uni die Gefahr des VersHgens sehr gross ist, aber es kommt einnal die Stunde, da man s'. ch bewahren mu^s und errist m^ichen mugf? mit dem was man gelehrt und gepr^dict hat und wo ein längeres Verbleiben nur noch Feigheit bedeutet, die eg eirif?!n auch un^.^güch machea mirde h^ er weiter sinn- volle Arbeit zu leisten. Jch glaube Sie wer^ien mich verstehen. Hoffentlich machen die widrjgori Umstände der augenblicklichen Polj.tik mit keinen Strich durch die Rechnung.

t

Schalom

liLT.Ol^L.,

ZIONISTISCHE VEREINIGUNG FÜR DEUTSCHLAND

BERLIN W 15. MEINEKESTR. 10

BANK-KONTENt DRESDNER BANK. DEPOSITEN -KASSE 54. KURFÜRSTENOAM M 181 VOLKSBANK IWRIA. DIRCKSENSTRASSE 26/27 POSTSCHECK - KONTO: BERLIN Nr. 8001 FERNSPRECHERi J1 BI8MARCK9031 TELEGRAMM . ADRESSE I ORQHIP BERLIN

Berlin, den 30. Juli 1956 BC/Be

Herrn

Rabbiner Dr. R.R. Mannhe im Mollstr. 37

Geis

t

tk

Lieber Herr Dr. Geis,

ich bedaure auch meinerseits, dass wir keine Zeit zu einem persönlichen Gespräch miteinander hatten»

Aus Ihrem Schreiben entnehme ich nur ungern, dass Sie die Ab- sicht haben, schon jetzt nach Palästina zu gehen. Ich hörte, dass Sie bereits drüben gewesen sind. Gewiss haben Sie den Eindruck gewonnen, dass in diesem Augenblick Ihre Kraft, wie auch die der meisten unserer aktiven Mitarbeiter, wesentlich dringender hier gebraucht wird als drüben. Sie kennen die ausserordentliche Armut an Menschen und €ui geistigen KräfteR, Wir beklagen insbesondere ein Miss Verhältnis zwischen"Erzie - hem und Organisatoren** , wie das kürzlich treffend ausge - drückt worden ist. Sie gehören zu den wenigen Erziehern, die wir nicht entbehren können. In aller Form bitte ich Sie daher namens der ZVfD dringend, Ihre Absicht, schon jetzt nach Erez Israel zu gehen, einer eingehenden Nachprüfung zu unterziehen« Ich glaube, dass Sie wirklich noch sehr viel für unsere Arbeit bedeuten können und uns in diesen wenigen Jahren, die uns für die Bewältigung der wichtigsten Aufgaben vielleicht nur noch beschieden sind, zur Verfugung stehen sollten.

Ungeachtet dessen wollen wir Ihnen aber selbstverständlich, wenn Ihr Entschluss nicht abänderlich ist, bei der Vorberei - tunfi- der Aliiah dienlich sein. Wir haben Herrn Tempel,

«wir «^ -

Pfitlästina - Amt gebeten, Ihnen Auskunft zu geben#

S c h a 1 o m

. ..che Verein!

Babbiner Dr.R.B.Qels,

Mannhe&B

■ollstp.37.

Mannheim, den 29.Jull 1936«

Harrn

Rechtsanwalt Benno Cohn^

Berlin w 16

o

c

^

r

Lieber, verehrter Herr Cohnl

Es war mir leider nicht möglich, Sie wahrend Jhr^d Mannheimer Aufenthaltes Boch einmal zu sprechen^ was /Umsomehr bedaure/ als ich neben sachlichen Praren eine personliche Bitte vorzutragen gehabt hätte. Jch habe versucht als Kapitalist nach PalSstinn zu k 'inmen« Das ist fehlreschlaren. Jch machte Sie nun frar^en, ob Sie es für möglich halten, ''ass iah ein lertiflkat belcoinme oder ob es für liberale Rabbin-'r die s ^. Rabbinerzertifikate auch gibt* Da? gehört nun Ja nicht ln Jhr Arbel tsgobiet, ich wäre Jhnen aber sehr dankbar, wenn Sia diese Prägen der zuständigen Stelle zuleiten wurden und mir m'elichst bald eine Antwort zulcorr.'-en Hessen.

Mit herzlichen Grussen

^ 92<^1

"w

f^mT?r ^AffKtL ^^s CöLL

.1

(Cor^r^/^jJ ^ to>^/-^^T2 |9^'VA ^ ^S'^'^

DR. WERNER CORMAIV

o

o

I

^M^icU, ^hu. 30. w. y-i.

ckxXM. y^k^j SoAv öIOAa'w XOn>^ /)c4tJ«^ . (Bäv A^^isüjJsL JktMcL >t>f >Uxi^

au dkiA^ ÖUÄuilLL cÄU. ^uAoo W/in. Ji^oLiuciülUfli öÜä- -^UMIkAju^^ CLÜu lAitieß^^iotUM/Q xlu (Mijiv ^Ulk ^cÜ- ^t^ /iu^ dlL AlLÜßjLu W^ öÜLcÄlA,

«^^ßfe . '4^W^i- ^ea oi*.u<Lu dfoJc <Su Mt&^«Ui6-;u^/i</^

o

•^auA. ;;xJi Ä^uh %.oji^^

^vAaJ^fli^ cj^ (ilü^ toiiß^

aUi JLuJLJUu^

fj^

ÜU(

OA-. djUtüL CM^m^i

DR. WKRNER OORMAN

i

SDAU^Achd. ckjuuA^Ml^l

^^ik^j)/\AJil ^a,^ ^uj^ytj^ ;^^j^ ^a /i(iüAjiJu^

^xju Xuih^ mX.M Sbix)^i:^ , dji^ A^ oa^(L Mui\, ^\A. A^^'^Ma^

eo AC/v, JkcU ^dl, ^h^i^ Jl^dliu. <^ jüiMuj^ ^ AJt (U\>ui oMäikiL

i6^u/ AcL CLÜcL JLsxJji AA>^ Jiwu. Ote^ilaoaU ^ ^HamUx' ^y^ ^^^

,,Jmkdjuj

^^lAÄjtu -vihcL

^wc

*^^mmmä^

.AM/D ^<U 0(ä. -OcUlIM ' J^ASOU^A^A^t^WX^ . JiOjUiL^duU^,

Jy^ cH^j ^altu'uy (yA.A\My VpJktxcHjlx, A<U^, jMjUA^ ciji aC>.JL,JUi^

)&0

JULj

/y/^y

J^^^lKh JJ^f\Qiji, , X^^QJJJLL X^Ay m\aAMMJC.

hsMJ^^suJ^cyyi ydß^iijßM. MU'M2iku, oj^

^A^

)

Op -^u. ^ Wu. "B/adt JlgAeo. ^ccuUliia.. iä^ ^Jaa^^Msaa^ /yf- ^/ U/W^x(^ /vtu ol\i2/2eu^ 3>^cL »4U- ^••- dü^ -4.'u/oac(>JuiOyp

DR. IVKRNBR OORMAN

o

o

yuik/ /KcL; cfe^oc ^cL X^ didi, dls>^ oaI mu^ Jv'oU-olj^ (hAM. oütL yuu^^ cWi^-yi^/v xW. jiuujt /y><9<^ ^W^^

«

^iv/U^

U-.

^jL ijewjiv 6 Oammu/i

4^'z

/lit

t^A^tt/J i\i\^

tit> r^

^Vb: A:^ 1-::^ ^^o r-

:iL^

'^ {

i i

^-^^^

r- /z . s/.

C:u^ £.j!^6ji^ ^^»s£^^

O

o

^

-'^lu^

M-cjt,

*<jÄ ^C^ 4' 4aA^

<Js

a-^itt<^^

A

<^

^«^

^

^

^*^*y^^

/

0

A^ev

.#c^V

--e*«>v

Ä«vi

^y£;Ä>w ^4^^^-^

^^ix

^4<.*A,

aC^

'Ct^

<^ .^2i^..«-•^*^^ >ii,^

'»-«..'«.^L^^^jt »

J^Oc^K,

Hi »*t>c^

.^-(^i--^

X:^ <Zi^ A^^^-^^^^

^ /4/A ^.^^^ ^J^Uc^J^^jt^cOji^ ^ ^ ^^^^^^

//i^/

4Atf>i/. -^ ^<-c«WJ^*c-/iö^ ^^4<-^

^tct

^^^^-**.

Jiß^A d-t^ ^

x^c^t^l/ ^-t^ux^iA^ J^<-^t^

/*

i^A^e^

Ct0'$^^ /A<^^e^

^

ä4

y /^/<^ x^ iy<-^-*^

^iL^L^^^tßL^

^*#r:

/ /

^

.t-«

•-Z^tx*

.4^ .^^/ou^^x^ J^^c^^u^Oi^^ ^ ^<^ ^^--^

JU'tn^ ^l^UAy <^^^SU^Ä^\/

^iue/^

^U^ -'l^%..<Sc£4^

AAM^M^ A/<Ujß

/

^tJ^L.^^^

<^-<^ 'Qi^^ ^,^^ ^.^z^^/jiu/ .^^^.*^>^x/^>^

«^ «*<£

-****^

//

/

(^^ </^M^

^ ^ ? ^tuMv KcxMu YloUo / T-u^ cU^l^ >/ fiy-Ciu^

^Ch M.QMU /HM4r QCiU

\\

^

^hQj(A Qc{J^ oi &yn

£UUh J'-f^'^ i- cAUi 0^{/y) lAUch

\Uia4 dc^ ^'ahoh^^/i^oii^eKx^'^ o( 15^^ do^ ,^owe4^i ^^ edle

"•ITV-

LEOPOLD DARNBACHER

ÄNNHEIM. <f- /f^- ^i.

Tottersollsfrosse 39

•''^^-- ^Ui<^ ^^^UAy,

/

•\- . /• j*j>

l >

o

I

^^ ifA^/^Oc^^ A, JU^

<^Äi^^

^ z^

y. ^

/»<<••

"(^/^

^^' ^. y^^/u.\a.A ^^ . ^. ^^ ^ji-^^^ ^.

^>^ ^^..^Ä^ ^ ^.^^

-Cfci^

-<!^ -^

^e«' v^»4*^

.^

^^^^ ^^^ ^^

^Z**"

xl^

^a-^^^4^jt4^^^

^itA/ ^tijt^ uUco jCU

-C*-«-*<;^

^l^/<^

^^-«t^

^/yae^

^^^^-a\ß^

V'

-^^-Mx

•*4£l

e*»/

-^y^^c^.

ix**^Z./</^

/

A^Wi

Xc^ C'^^t^

^^^ ^<>C4<^ ^^ce ^^'£ji^ /(ä^^^

/

/^

<i<^

*4<^ ^AgX'Ui^ /«^v

,..%•*. '.'«. ,

^<Wx

/

)

er

/^

*?'->?• ^#. >i>^'<

x^-u*^

/^•^L^V^d^^,^

^^*^^<^Ä<^

/^-

^(u^lu^ U. V 'V]^>

*AtU^ /LjtJM/

fU.4-^^

/

/t^-'U^

AjU.j4^M^ Vil^ i^-^<y^

^

'^ «^

■f^-^^^

..<</

^>-c.«<^^ ,.^161^ -UX/ fi-4jt^^

^U'wt.-t^ j^,.fyo\jLL ^i/tox^c^ P'^^'^ ccC^jt*^^

^hr Aaj^ <ÄAy

-uL/ -v-v^*/ t^Ca^d^

a£C ^^^ü^-^v /tc^>^2-^ AAuß^

^^t^U<M.t^

.^TUi^d - ---^^ ^«ci ^ ^^^^ A^ .WciU->^ ;^^*^

-**«><,

«^

./^ ;^

0C'4^C%<>^ »

/^-«<-u /^t^/t-^ ^Cff'ßc^tjeiy ^

Vajl Äx^-^A-e^--^

^>lyU<^ ;^hr->vii^ Ä^ ^^1<A^ ^ ^^^x^^ ^cX^Loi/ 0^4.c<^

/y-^

ß

CiA-^^ H2i4,tA/ ^ ßC'^^ C^CtM^^^yi^ oCic /'t^^<-«^-^>^<>t^^'4^-ii^

/• / A/ . ^\

<^^ u^^ nia^ '^'-tA^ii^A^ <pCtJ> e^ -^^tJ/ u^ii^^^eM-

Si

//

L

^4ßA^^^(l^^ , f^- ^. ^jy).

Ax^^

,v.

aiA/\yr..J)C& : /, lo^ <^ kUAyU>iy /q^ci/, Ay*^ /(f- /4^<?cV Z<y<-c^^i,>

J-tik/i 4/i4 ^'.^Vvy-T/v X<y'y<y^ 4Um/(/ /UA^^v^^yi^^ X<k,€<ytyu^,

/^6u/

Cr

^^%Xi^ aiy/<.yey^^<y/^ Xa^^^ M^l^ ^ x^ottc^ A^/lIyj i^^ ^tcLt-ct/

Su/Clu^ "^/uM^^ /Zo^Z <^yu./^ Au^ QfyU£-<y^ ^

. f^Ay^i^ty^y Cyyi^^A-^^U/' ^ i fXyUX.t/(ylXyOiy ^* {^(f^t^t^^^sy^f " y vf~ jy-yy

/r^U ^<AHhx^

J'^JjU

Am,

yi/Uy

TmLxI^ ^V. / - ,yi^ ^^h^Xof'oCtc

Aiyi/ iXCAy T^i/^i^yü^ ih^ Qy , '^'(hr^

/tuyi/UU /<-UiyO ^jOL^^ [ l/ttÄvt/

7/fff^ t ^(Xj ^^/^!U/ 4^^ ^Z^Cf^ , ^^/^i/ ttX -T^tO^uue^C-^^l^

/

/X^ Ä^t/c^C^.^^^I^^'üs-j^

/ /

&t^ «^^^Ä^^/^ ,iijj/

iUt4

/ , )

/VW»,

/Vfv

^^

TT-

-'k. I- .•-*.'

- 1 ~\m ^ .

LEOPOLD DARNBACHER

v^

ri

MANNHEIM. ^^ ^- y^

,»*-♦ » •-*

•^ 4^ ^^«/^^ /

^

7-

tx,

A^^^ii^

'*<**^

* ,.»- .

^^Ä<

^*^^ /W -**-^ '^ötv^c.e^

'=t-6s> ^•*- „yw«^^ '^^^ ^^

.*]

-£<M.

rc^4u<ii^

C^k^«x

/

i^

<ri<.^B^

^U^^ - >?^ >C^2<.^^ ^/-^>4^^*-c^. ^

/^Ä-u. >s><^

-*<<^ 4^ f^-tu^

A^<J^^Uj2^^ j(<^

;^^^-5^.

^Vt> -

^e^4^>

^^/iw' ■-'^^i€<^ , ,5^

'^'^^^^

^/^^«^>*^/>^5 -'<i^

*«^

X^g^Ci^

'^^^at4

^/<^i£^

At^

<:?«*

StyKftJtr

y><jk*^ A^

^t-t-t'U-

^^^/ *^>^ '-^W-

y^ -"^Ä?;;^ .«a^

-f-^V/i

/

^dUe^

<^

^.

"•«-e«^

Ä^'

^*-»<.^^v

w^V^

^

^*c*t^ -u*::^

/^

^2^^i<^

^ "^^^'/^ ^U4 - <A^ Jk^^-

^^

^Wä

"^v-^A^ c ^

\o^£^

^C^

""^^ X.

^<<.s.*^

^'^^^tÄX^

-^ A4^xi. . .^^

^^^

/U^»^^^^

r^^

"^ "^ ^^;.^,

"^-l^C

/•^

7^

^^

•^"^'^'■'^'^ jtte^

•^'^^c<^/te. X^i-i^

/kv

«Z

^^2^4^

v

-^^

^^^<^/, -?i:

/

^-7:

v^

«f«:.

"«-••♦^

V

V

-»t^^

-*^<*cw ^^^ ^^^ ^^

^^-«-^Ä^

/

-^^NÄ^ ^«-cC

v^a-«-**^

/

•i'C^

«•«-«•i«^

-♦^A/J,

-^w^

xt£^^

(Zc (:Ctv

n

a^

4«i^i/k««/ M-tA^ O^Ut

M'vf »r >/ \vf\\i\\ <Kfi>M'vrvi

UMod^

~!OUm

Oa^

Vi.

/

tx,^ ^^^^uiX/ <Kc^ ^<<.*-^ .^fU^iM,.^ ^^t/^^'^^-^iyl(!oCt

«^

Ä-H-W', -tA,^ *f-luUt^

f

t'ÖuL,^

T^

/

'^Ult^ -.H^jiu^

^e^ÄxiCd^ V /6u^ l/t.^i/iAZ^ <:^^ ö^

-A-^HX

JL^ß-A^ /aX<jt^^

/

^Zt^

^

/^o^. ^ ^uou^ ^yy^a.^^.^

-<«^

*"^ -^^'M^^i./t^aot^ ^'♦-Ac^tfc-^^i*^

A^-^^t^

A

£<,*<0<^*0^%

AA^c.^ ^-Mjß/^C^^

^/aJUX

<^6l^^ /^

'Ö^/ *^-S/Ce-»*^ /^i<^c-^^<Ü< -

^5^2.^

x.#V

^ a^ /24.

^4^ ccjt^^^yy y <2-«o-. au<.>^^

/

nCu* ^ ^ e* ■■*■ '«»it/^

^:^^

/Um/it^

^ ^ ^*^y

^te4/

^C«^ £/iLh^ ^L>Ct^u^ ^^^^ 4^ -^ ^^?>^ >9^ ^ ^^^^^..ty^U^ .^ui^ ^ ^^

^^^2^ ^t^

i:

/

Z^-»-*«'^ 4k^ ^C^

/^

^A^^iU^ y^?***^ «.t^^ - <2i^^

^"^^^ö^^^

<Zm^

«•«-i'«.

^"'<<^^ ^t^ X^'i/ji^ ^

^4,

'itlf^

^■^

^07

4

<Zc«y /<yK^^JCJ'J ''«t--uW^

'''^-»y^ t--<^c^ ^

< ^<Ä>^ '^^*<^

/

^^-^^:^ v4. ^./.<^

^^C^-cv-^

/^€V^

^i^^Ä*-^ ^ .^Jt^^ <?C

'')'

rCc-^,.^

y^

z

»-*».«*• .^•-t*'

-»t*^:

«^^ '^'^i^^ .^

<J^-«-<^ /^^^ v^^ii^^

>^

..>'

\<^^'^^

^•*'*.m i^

^^T.<^

^■««-Ä«.!^

^

^^^ ^^>^^^ ^^^^^C^k.

*«-^

><^

/

CL^t^'^d€^

^-^UL^

^^.4^

':idl^ Jf^y^Uix M^ ^iU^ Uodo 9^A^ Aoyy^^y--^ ^^

y^t^

CpoitO

^^öt

(k/o/j/y^

%JtA/yi. ^(ynu^/^

i^^^

ip^'^in^^^ui

^^'VWx^

4(1,.^,^ i- f. z;^

S^r

( >

.«■,

f.

^^V

^lU^ /ajl(lvi/ ^^Maj

>^^

.^M^

vJs^

^

/fMä^ /^^^(fL<£/ Jjt^

vC^^M^ Jt^^l^Jt/

yaeJ^iJt/,

/i^-M^

/tv

/»^

/^/m^

tf^cc

^^Uul

M<Jv }^^, *** <(juo*4^ >y^4*<Jt^ ß*<^^MuJ^-4r ''^u**^ ^^<4.

/yW^cc^ i*^^ -»*t^. <i*c*^

A-^-««/

'(^ >^^ Jii^-^

yOMA^ ^^^^-^cty

ftA/ ^t^

/^

^«i^< ,^ ^«5t* yyrBut/ /iJLtSl^^Zu^Jk^

XA^lfr

^

^

4<^

ÄC^

^/^/ - jM^aVt äu<j!/ äUi a^ ilu^ <Ä*wf

x-Z^^

zAu^iit«^

-^^A>a;^

^ait^ .A^udfi^

^iU-cv

Al A^^

iy' ^V-e4/

^fa.Hy^/u^

/Uu/j

y

-^^

^<f>iji^ /i2-^

Aw.

/v>%^ß^

Jty aA ^4t*0n»^

(Hox^ My9/^t>^ a^

^^(U^ J^-t^^-Su^ yu,^\{ Cüc^ v^<jtA^ ^y^^^yuß^^ (U^ ^t<A^^^fi^^

CU^

i^

y-.

Y

ff-v^

^^a.6j^

Jif-^A.

v-^^-^^

/^/t^Äc^ ^^(U<^ ^^i^P ^^^ /U-M^^^*^^^ n/^UuC^^ A4.^^t^

^/^W^vv/m

-^C^«-!-*^

^

/e^cJa^

ytt jj

/a^,^

/y.

'^•^•n >*»-*»>»^ /- ••««<«>4k^ \^"%)Y

J^..

OCix^ CLu^

oCuüt.uy/ <^-X^MA/ (1^4/ ^tcV

^.

AyV- /^.#^

<XtlL^

"^ -2^€^ ySLU6/i^ ^^^^^ <^

yC<£\/

/r C^

-/<-</

^(jm^^

^Cu^ ^jLu^^/fU^ cX^Li^ .y^JU'^^^U.^^JU^

/>

QL<^ y^^f^

.-^-l-c.^«-^

Vxe y^

-"^t^c^.

^

/«i A-'a/cu/

Ä^

%

^^Ut

^ t

&y^ M-M

^>^tyi,%^ Ay(^C^

.^ux.^</Lc// ^-f^c^-^^t^s -^^ ^^^^ ^^ a^Lu^

t^i^U^^jJjL^ ^ ^-^^^ ^ /^o4^Aw ^xii^w ^ ^^ /^A-.^

äa^

/ ^0ij^ ^^■'V^"

a^Jji^ ctLc^ ^^W«^ ^ %^^A^<.^r-^^ j^ ^*^

-Vi^

♦Jj-«

V

Ä^ /«^ MJU^tA/ ' /^-^

/C«/t.^

^^--(A/

V»-^' 'rS

.^^t^ut^ ^^V^^i^i

yUH/^

^Ma^{^

yUtiUf (^uj^ /^äcV Jk^iucM^ ^^ui ^>^

y^^ loC^

A/

(U^

'/It^

/^

^

\ V

.-^^t-H^/iV

<s>L(iAjuJ

yM-C^

^tOif

/

,^^3j<^- U£Zt^ A4ß^

Xi^

^Z.€^

%\

■■♦,^>.y»*

/

^

v^iu^cx^:^ ^ /c£u^tAje.

^^iyOujXy ^'^^^'^tUcjt

\^**-^-^*v»^

^^i^ju^€^^ ^H<J<^ A-^^^^C^-k/ ^^ti^^^.^'^c^ a.ui/C/

t^'-^JjU/ y-fCHS^/ fvUt/i

^ .^c^^t,^ t^-t.^

aCoc*.<^^^^^Uc

i JrO j -i

^i8<^ ^^^<M^

7^<^u<^

» /

u^

Z^Ux^

-M >

//Xu-iX

^ yi/uiAy 0^4*U>^ ^^^^^ «-<-^^ ^^cor <^fc-^

r^-'*'

V^i<yi^^l^ -1lA-t/t

^^t^

;^^i^^

/^

^^Cä.^

'^

J'^^^Mi^ a^ /kI dticU^ 4-<^C^ AjLm^^^x..^^ U^^^^^-^^ ^ y^U^^W^

/^^Ä^

^^2c^ ^e-^W- ^:2i^ /r^4iZ//i^

^^«^

^^-£^ ^«:cz'

i^^

,^^^

t--<-Ccx^ , /

C^^^]/^» ^/%-£<-*.*^

^^^

.e^

4,

/;>

t.<x

:^

cL't^u:j(a^ , ui <^/

A ^«^' i^i^u^ijC

iXC-**^

6C<u^

/^./^ A*'

^

x'^'^'^-^

^/^^^■^f^-U^M^ . '^'^

r

^•♦-«Ä JZ^^UX^

/<^^^

^^'^t^^t^.Ä^d^

(lA/^

S>4(-.*:it ;s-N>

j^Cu^cA^Z<^^^ ^ZzcJu^' ^c^ ^*-...^c€^

"^^^.t^ /u/jU^ ,4-Mf^^^^ ^^ . ^v^ t^Ä^^^t^ .^dx^ej^Xu^i^/^^-

. >^ > >

"rri^MMni iwn I

-s^t-*^-

I

/^^<xt

JuJammJ^ ^^^^^

>

% >

/^

[mA^ -/^ A-<^t^ Ä^A^f^// ^Uvt^ ^V ö^lJlr^ oc/^^Ct^

^i'u.OUy/p. ^<^

d^

^■<'ijüC -^Ic-OxA/ -^-^tA/i

/lt<^€^ c/ ^U.^i^'^lt^,^ /iyL^

>

i^.^^y-tA/ iru^L^ ^~<^c^a^ . cvx^ ^;^. ^/Vi<-Cclty

I \

t

^'t^tyiUvThUt^' «-^^ tii

^cOuoi^^

l^''^£e^

\'

'"2^

Ai l^Mt^ c'^ ^^ i4,^eCf^^

i^

A

€A^ <^<C

- »• --»-^.»^

%m^- -^-^"^ ^PnWii^nwi^^^py» [[■■<pi

•• - ^ -*

^^ - *•'■'

I

f

o

v

^"yAt^ juAßi^/^ ^ Cciox^/

fÜL^ji64-^^-

^^

/

V-^'t^

(Z^i

/^

,^Lt^</i^(X/-t^ {^l£^ As^^ ^

iA/

^^^Lu^MZcA^. ^ J^'/^/£££ui^

^tt^

/"y

aX^u-t^

yU^

cii^

-'^^ //(^ /aZoUcp (A^<^ ^ /tJUje4 .-/cä-^

r

/Ä-O^

y^i*^

<$.cJ^ >U<^- ^^c/<^/t^

^ ^ti^' ^^/^ X^Ujl^ a<ji j^i^^

^rzji

^

^^ZX^ >d^e-<V^ ^^ic^

^Ä^

<^-M>

/

v-t^t-w^it-vv /e^^^^-^^2^

'il/L^ ^

y^'^/

7>^

^^eÄt^f

6u^ aCs..^

^

«/A^^t^ ^

/

,^^^

^^'-c-e-*-* <^fxM^/

£e^c/xcc^ ^ ^tßt^.^ ^^ ^

-^S^-^>XA>-

%/OLu,J^JU^ <• <:^Uy-<^

Cx^ '^^Li^ Jf*^6^-t^

^'t^^y^ldyC^

/Z-'Z-r-^

\y'^^^4lJüt

/7 z. <y\

/^^^yp^ y-^-^-t^^

'IjL'^

I

f Mr;^^^^

r-W - ^ - -■

*^mmmfßmm'mm

o

*^Ä*~y^«^ .;. Lftjii i^.

'^W^ fU^iUf

//

^1^

4^ Am^S^v^ ^Ä^ - ^<^/^', ^^ '^

'^^^-»^

.^ty^V . - . - /^/ ^ -^/^

-HÄ*^ ^^ T^<Wit,^.*^.W ^^/^j^^/^^

^ÄÄ/ .^-.t^y Ak ./Ä«,

y^y-^i/^

-^^^-♦<-^^

r>4^

./^fL/ei^ ./M>f^jU^ ^.i^cW^ ^^ 9%^^^^:t^f^^ -*^>c^

/^.i^/^^^Uv >di^jLue^^

^^

^VsÄi.^*v ^-C^

y. .^^^ AJUfjCi^^^'<^//^-'^^^^^

^^ctu^ lA^ ^^'A^ x^^^^V

/-a.cci

^tci' AAt£o^ .^^l<4y

^^^«^^Ar«W<

^-M/c

(?t-e.^^At^ ^^

t^^Ca^^

%^ Äa^ ^^^t^U^ Oc^t>^^^C%^

'4%/

A6 ^/u.€^u^ -w<-«J^ ^*!^^ -^^^^

>^^^^.,,^^:^ x<^Jc^. ^^^4^:^^ ^^^vä^

y^^t^^ieÄ*^ t^lcJe^^AJhOt^' ^

y^AXijL^Ji^^^ -^^^^A^*^ ^A^ - 4^jS^^ -^••-''^^^

z:^

/^ ß^ouu/f^jtX^^^ -<M^ '^^^ ^ö^ y^^f"^^

^KCO '-»^KMi^JutKU/^J

/7^

-/^^#-«.«-«c^ X^if

<f^^6^

\Ul^

v<-

^ >*-^V' '^'^-« v'^.-^-^t^'

/"

/

/

-«'V

/i^«

-^^♦♦^ >£..*^«t/

'«^

*v

^-t^'<'C*'V

^t^ >IH^

>/^

^yCeX<^

^sCto-

/^A

^^^-C^^j^^

/^ /^f^/

^^KjL*^u^

XpÜ^

Jt\^

l

^"^Jo-^^i^'^^^t-«^ ^^e^

/

^:?:ofc.r

c/io^^

/*-

^tlg.^^*.«^^

{/Ujl ^ccC

Ze^/^^

/,,££/ ^LAl fi!

4m^

I»^--^-'

^ v-<i^

'^ ^/^U<yiyU^ /UU,.cJOu/jU<^ '-V^ CL<X^^C<.UZh/,

/

4mjC^

V

.s^e^

/CtC/fU . ^^-^ju ^^W- ^c»^

^

/

^^^/L/ ^ ^-^

«^^«>t^ ^-«^-^c-iJ^

^^^**<'

•^'^ -' yu*Aa^ Jly//<i

ff-

f-

^

i

». 1

o

o

A^iJiZjLu

AMy

rvti nu///^ ^^utt^d/ ^-^-w» d /fiX^^uy X^Loc<>4^

.it^^

fi^'^^^tCu/j ^/C /•^^fiuiji^ rou^^

^%>vJ^«^

aCa/

<^

^c^^UU yUjt^^

^

d<^

^^ /it^ Ooc<^ tZci^i. -/^ ^

i^v

/(Cju^Aa^ <faJ[^

x^

*

•<*^^

(XaJie^ ttt^ou^

^^^ t^^^tA^ »ML,^

/t^

^^^^^ Je^/vc^0i>O^^^ -^^^^

y^

^'/^u/^^^(^CcoZ

-%^%<JLA^

^:Iajl. C^^ix^

Z€^<::^«.^y^e^^

^S^^Cäi//

i^ ♦^-♦♦u^^^i^

^^«<t^ ^^-^»^ ^?^!^i/ (^-ßjuy l^ jUiä/it^ ^<^

1%^ X4J

^^^^Jj.^-^ ^ **^>^

'#^^ --«-^^

^U^cutaZ*

iA.^

CC£^^^

yce^ -X

A>1 ^A'Cv<^ ^ÜMco& /»cZ^^M^. <f<^

/X

^^4k^ y<^<>'y^t^^ ^^a^^iu^ i^ykJ^t^c^ aCa^

^^.C€^

^^^A /^^OA^' ^^

t^A/ ^^j^ acC£^

jl/^^<XA

tA/ij

/^^ ^

^^5tw ^:^

t^

^^ti^.

fjly .^^^^ Ztuu^

JIa^IA/^ /it. LIa. J^ ,^^Ju^I^/ ^c^^ ^uj^rd^J^ ^uo-U^

\*

j4

/0a^^^^A4.^M^

atc

y^^^A.€.t.^jL.^^ 'i^^Jf^

y^^l.CSieAy^^C*^-'^€^ --^^t^U^ -^'Z.r.M^^ AOUt^

9^

^^iiA/

/Ci^t^.

^^tc^ a^e^ ..^^Cu^a:u^ ^^«^^^^ Aä^^^

^ liulcüx^ ^eUu/

a^

^.u<<>e ,^^u/^ a,£eL* A^^'Ct- Jj^^j^ *^

^ jL, ^-j JU(Mltj ^ a^ ^^ Z^*/^ ^ A£^-^*^^^ /ih^e^

' /

Tiiu

/^^^ ^^^^ ^^u. ^^ r^oU4/ da^

iU^lt.^ y^lß^^u^ .-u^cÄ^Ari^A«^ .-u<^*^€< C^Ujty

^t4^

r

-^^u^

^

Oa^

^

C/<Juy

a:^^^

.yUVv

/X-^^C-^

^yC*^

(^a^jd^

h^

/ui^ ouc^ yßeu<j^ 4^^^^-<^Xu.

;/e4ty.^

.^/c^t^c«^

U^

\

T

/ ^t^

^

A^

'^JUt^ dc^^^^ yV^ ^ ^^^**^^ ^^'^^'^<^

CtCt^

/^^^-«^./^Le^tLe-*- y^^ /l(jBtu^t^'^

^

^^HA^t.^

/

A>^c^

"^icjj^

^^ y^^

^JU-tu^ ^^^*Ya^' tot^ /XÄ.«^^ ^.xS^jt^

^^i^t^^^^.^.»^ je,»<^<^»< -m Xc*^

^.-k-WXO'

J^^^t*^ /^

X^^z^ .^$2^<:^ ^ <^ ^^ ^' ^^ j^^^^^M^y^^

yfu<^

v^^lA^^'

Ar

-^-cÄr

.^

>Ac^^.

<>u^A/ y^j^<^e^/xJju J^

'/

yt^f jt'Vt^ y^t^

/.A^ÄjlC^

A^^^^

/^

/^

jU^4ß^

'/

^ <-^

/-^^fCa^

ü^

/

,-C^^/

^-♦'•^

<a:^ix

^2^-^-»*,^

^/C-

«

^^Ö^.

•*^

:>

^^ V^-w^^ ^-^^^^^i^^-^ ^^^JU^^i^C^ '51^

CC£^ )^

.^^^-tZc-^

\y/Le^u^

4<A/

.^f<ut/

/^^A/»^ /-vuiz^^^^*<^ >Mt*^

^>t

uA.'^Pyi^ /'i.A^^iX/

yUJL^^^t^ y^"^^

^:^^d^^c.-w

^2<^ _^

^''i'Ui/^^ut/u^ H.-^^ a£At^

^^L^ULu) ^ fUw <j:^^^^iJ-lA^^

/

o

o

I

■•i

A-co

/f^k^

^M

/il>l^

^Zi^

fu^' J f-^^*

'^

.2^^

^^6*-

yk^<^4yC

^^

J) ^^^iL^.^^

;^

/-

^e<.»*-*"

^-^^^Jtc^

"y^u^

^e.e>^ ^^^i-^

dC^

«^

^

/

^

-^c -t*«.^ ^Ä^<^

Xv-^^

^

^

CuX^^Uc^*^.

Jt^^..iUA ^-ttx.^^ -^-»-^ ^*^ ^ac^ /iüu^^CCt' **-o^ 4^**' /<:^

4^ ^

'^^iifdt/

^^

z^. ^

A-«.^ \A^c^gytX^

/^^Ä*^

/

/(Uy^

fyt<M U

/

'C^t<^^

A^-oy'

^^/^i^S^iJjU^

Ow^.^.

^^ijtAy

^t^%MjU/

Ä-«-<^

y

v^^*^ y^cJ- 4^^i.6e^ ^^.de^

/

^

/^</^

/

-^ ,***,^ /U4y(A AjU^ y£aJ^^-?JbL^

/z^

'.^^^

- ja^j- - jt

£cch^(Rixiu(^lM>^

I

\f*J^

/y^^fy^J^ JaQM Avmy^Z<U4M^ 'Vom, M/wo J/v^y^ ^^'

3

)

/ <

nxAMl /Midi Jl>4/yi /yyvUAhjJMl

^^m,

AW[Q4.

)/0M^

SkAynt

J(2U\'^^kb^M/Vv^jMMjiJ^Qd(i^

^■V"

i'

^^iZ/ ^..^^tf /Y^-^

^vOix*.«^ C>C66*^ Ji^^fv/lucA^ <£o<AAJ^

■■f«*

■nr

^CA>(yi^C^Z(JUhjCC

; L ^ ^i<!'t2rOv

fii

^2^<J<;:Z

i^i^^r'Oej^^iJ^^

1

i:

k <-i!

{ )

ü

. ^-^n^cu. ^^tt4t/o y^A-^C^ 4/S^ ^^^^a^-^^^yUoooc^uA/ s^

yii^ iM ä^ /<Xy^-i^^iS^ nu^y^e^X«^^ c?^iM,^ü^r '^^^t^^c*/

IMa^ 'y^^yt^y^J -^^i^x^^A^ jL'^^i-ty^ J(yC*^-^-xoe^ 44-cc.c.«-^-;, ^e^ ^^^^<e<c.

// t4NH^ / ciou^ /^4^Lw> ^^t-tvv^ ^e^ n-i-oZ..^ ni^te/

' /o^uA^ /^ 4:-^k^t^ ^/V/ ,^c^^/ cArYflpe^ ^^^<^^^*t«/ ,^ly^^^

V ''2f/i^/jCiyiy^.yiyt.^txA/ .y^.

C\/l/^''c /(iA^wC CU^iu^ ^^*<^'<^^J/

v-^C^CxC^C^

^ y^tA4<^ <^^^trL/, q/e^ ^U:/ 04^ 7x1^^ a^u.^ ^.^.o^Ji^ 3^-

^ tu.C4/Cp;; 4a^j . %4 ^^^^^ ecO/€^<U^-/(:t^ .«^

/:

uUcuJlt/l

^yCt^

^^^^2:-^^

;VzH4^ -'V^

<-<*

(yH/i^u/ y^^>e^ t-i^ycCou^/

W^^^e^ 4ji/Uti

s4^

th/UliM,

^iHlUiA/

e^lyf

M4^€4^^ 'K^,

ct^

/

/

''Oi/u€i^V'^ ^ tttiX^v ^-cty^

y

'^^i^iC O^^iy^^^K^L/

^^^^^(Aet^ e^^c^^i^icV üCi^ ^<^(^^^^cu^

/O

/

4-1

CiyiA^ ^t^-^^ ^e-u>ue^ t^

^iU^L^uO ^/^€Ä>ifH.^i^i^^ A^CulyföZ^

f

i^iß^xA/ Ax-^^6^v (-"^-UA^^ ^y^cS^u/ xr 'f^f^'^, (A-^^^^^i'^ ^-^

}VV«'\y -V^ C

\ /?

IjAyuJoV

/l^ A^^hC^ /

^<"!l"

■f»"

E.D.

Ly

lißA^^^ Ä^eA/

Jl^^-^yy^Ay

NNHEIM.'^-i^^*^-«-'' '^^^

MA

TATTERSALLSTR. 39

o

C/v^.

uX iL/ OiTti^ 4^(.yiZ4A ^ ^

A^

^^9uU/f <^^C(P^ C^ ./^^^iA^^t^ <?<^^^^^ -€^

o

^^^U/u^,

6t^Cc^

^/6c^^

'^j/^Coi^ ^

JÜAAA.

iy4\A^f^(AA^

'?^Ay(y /il^^^i^U^^

ir

I ^?

^ ^l<^t^ M.'C</ly '\^€<.<^ '

{A^ /hAAyi!^ .lXi-u^, / ^''~9-C£t^ * /rVl^ yCc^^ (Z<H^ €^t-ccv^ ^2<^<<V

<^-

'^^M^iL^iAy

'Z^t-t^

V£At^

^ni^^C

U ^^^ /2n4. .:2l/

^ ^ ^ZlLc^ 9z<.^>^ ^2^ ^

^

"I»"

M.^2^Ze>iU ^^^^h>C fiA^C^öe^ '(^ ^^^^<^«^^fu

m^

"/A^ZMy

i^^-CA^Uy '

y iieot.iCy

^Oi'^ / (My^/l'C^tyc^x^X^CCo (^Ji^yi^i-uyy yr^^<--<^o«^ "^^^-^^

rV'^^'^''''''^^'''^'^ ^€€.Oty

i-^fva^^^^e^^ui/

v4^

h^ ^MytiyiC ^'^a^o^^^yx^

^t£e/(/ {^c^i^ /- ^7iyc<^<!^/^ /i^ /Hx-^^yii^Ci^

^rti^

„^^»ir>

71

AV

^''^^ /4^<^L^

Oi^

-<7 >ir^ot^

/^

Ä-^^

II

1

^-^m^

(

'Trit <^/iUyXc^yyy -ci^iü/l/ ^^ >t«^^X^ /^ >^

'tlu^ aU/p J^ ylUoC A^ t^^,^^^^^^^^ -

"'**^ .«-«ic^. Xt-'\jk£^ '^^i^«**^'^ A■^/U-

•-^'.a€c

A*^

^^***<-W «^Ä- <4^£€c^^/!u^ e6t,^Mu/ ~

' /v*^

Aa^

i/«V^

>a-e-c^ i^ '^^^^^^

-^^"♦ccoi. »-Mu/K «^'^«^/ /^■t^u<c.lc^t:iw' ^^y^i^^A/ V^i^^ ^^ ^'^

^^6t^

*«^c'

-^ft^ iLJ^<-<.«/c/*J C^ >U2^6 <

♦c^ ^f</

/

^^^ ^2Se«^

istce' ^^c«/ -^««^««' c^^i^cc' ^^^^^amjLb^

^y^oc^/jy^ ^^'iCtjä^, Ve..^ <<^ ^^^/l^^a^ &<c^u^:^^^

/»'/^/^ -tc*^ >42^Ji^ AHü/i^y .C^^ ^Ck^^ ^'(^^Ü^

^^^^--^ ^'^ OC^^C^y 4jtm^ ,W^ ,i£^

.ÄC-.

^

;4.

-^V^^i^

A^>^

tA^dt^^

^dt^

■^^*^ Ixjl^iM^

t^^U4y

Y^^'t'M/

^^'^ (^t^ -«^Y ^2fc«^ ^^mM ' ^a.^yjC^^-'yk ~

.yc^c-^,^ Ol^<a^^

Z^^ .^'<*-«*/

^-:i*-«^

^

'X*-<.<^ ^^^-fi'

y

aCA.«^0^ yi^t. Wt^^t.^v' -^t^^tO-t^ -.'^iV^ ^-VCi^^ ^^-C^^ ^^?^t^

/>a^^

-»A^i/

y

^

-^^«4^

^::2ii/

^

^a-*$^^-c^n i^-^-yx^ <=«i<*^ <^*v^

^^ai^/<^ /^-^■^«.^t^ '^t/^ /^^A^ldi^ ^^•

>^-c^-«^ iAjU^

//k<jA

'jt^ V

A^ Ji^^^Uc ^--uKf (Xj^^yy

a^ mJu

cu^

Oi^ ^^

ylc^ Aif^ ^^ ^-yu-co^ ^ ^^^^^^LcC A^t^ Au^ ^U/- ^^^äe^

^^KH^H.4JU 2-^ ^^^'^-^^UctAj J^^'^.^t't^ijU/

-^(^-^^ iJt<4£^

^TL,^^

^Jt^^

^5^

-<?«<*i/^i> .

ßCcou^^'

■/^

/'^■t^PVüL.tys,

9.

-^^ ^Aj^Jmi/^u^ M/ /t^A^ /»oCie^c^

y

^t^Zu^^

^¥^JtA/

Q^*<^

^ /^JUOL^

yVt^^A<^

^

r

Ä^ ü.*^^.jUoy6y . Ta^ ^-^^-y

/tyiyn^

a^ l^ At^ä^C^ ^*A. .^ ^ A-«^c4, <^

ß-^^dUv JrUe^ fjlaJUj^

^Y«:^

/^^cj/^

<<<.«X/

■^^T"

LEOPOLD DARNBACHER

' )

(

I

MANNHEIM

Tottersallsfrosse

JIM. ^- h^ ^

•^ Uk, i<l^(^A^ä /

J*^ ^^-fiftA/ ^/^

As^-

'fyO'UL\/ ' -w^^-^t-c^

f^ i^^^^^

fi/^

^^i^U^t.^ ^'^ A.-*^

SjUiA.^

^tt^

/V

aO

-ocig

/dy^^ -^^---i/^ ''<1^45Cf ^^^4cx*^ ^^.y^A^^ _

OCuu^ <5t<^

'^'^■^0^ >2-«^^A-^ ^O^jO^

yT^ '^x-'-^^^^^amy

^XhAJijt Ä»

A

^^>-i^^^ä^ cKe, ^u^ ,<,^ ,^i^

^c«^

^^^^ty^ c<.i.^c4L^

^^^^Jc-c^ <^

^>^>4

/^

»*t»^ ■'s^ci^£c At^

^ ^.^ a,ue «^^ .Mi^

^H^^^*<^ /.y ..4^

-t^

/^

^^'

'^

.i^^x^

^"^^«^-^ >^^*^ ^•^^

^

'-'-^«^

xl^

(7S^'

'^i-<<^^

^^^<^ Cc/€ <^

^«^*

c«^ t;t.ee <al<*'

Z^i«^

AZ<- ^^- , /^

5a^ ^,UtU.„^

^^y^^v^cC/

<*<<>«.

^t^£4ty

-<^*t.

>^.<' ^/

<t^flt*

d!2&« i-e-wv' <:i^<€uC^

t^-^

/^ i^^ect ^tr Ajut^

^Uu^

-«<**' '^A^.c^V^V /^

I

e^/ «<^ ^<^vi^ JU^.^^

/^

KlKtl^*'.i

^^»"

-^

rf->^<r XW^Ii^

-rsrr:

^W

imv^

^/y<

<X^i^^ ^^^i-.^^..^^ ^•€U/^

W \t

\\is\ <Lh »ni>:»f J

Aj^

(7^ -*tKÄ^€«^ >^-<*-**4^

r

^^^ 4;^ cu^^J^ ^^^

4^y 4L^<,.t^ijt.

.^4^^. .2^

-^/y^^ (^^^^ ^«'<i/ <^xf^€£i^

^«^i*

'''*-^-<^-«^ «Cc <«ki-

^^a,^£fU^J

'^'72-

^^^ ceC/

/t&.^^ %£cJ^-

/Ai/.£*.V^

•^if *^c^€u^ -4^^'*^^

^■^^^CK^

^^

oaA,'Avia/&c:i^ ^jt

Syt-i^tt^

aX^ %co^

1?^M^

^A-d-c<t</

/.

^^^f!^&C<yi^ jiAyy'^%<^

c-^iec^Ayi^

-•e^

J2^AA.<^ £^^

a^..

j /.

./

/

yOi,AyiUy^

J

^^^^yW ^c/a.(IA^€^

a:^z^c<^

^t^ /^

./.

^.

/. /

7^ ^i^M^. .^4^ -^:

^,

^AAe^t-

%^^^ ^^»--i^e.c<^ Jc^

ff ^

e/ ^

y6<.CA.,e^ ^^^Ci.AT^<.,C<.^

/üyU^ Aa^ yys'c/ ^V-LCyC £^^4^^

-Oyi/LC,

i4. -^t*; '13^

( )

( )

(

>«X/

^C%^t4jUt^

f^/

a/U

A-<(/

r

.^^ /^Ja^J^i M^ x^ 4^^

/^

1^

Ad/t^ X*-iiVS^

-^

(Mu>^ 4^4/ a/*^ ^^ ''«*#^«<.#V .^»^ Ayc<^^^ t^C^A^

ßuC4M<^y t^^'j^ , ^<<ji M^ ^zx^ Ji^

./(«e^^

*ÄU#^

l£^/(*u^

kjuUi^ ^%uje>C^

r

-^»t/ -^o^ M£*4:Z4/

£^c^^-

^^-w

-»-*»•

.**M^M^ Ä«^*>-e^- ^<^^4-/^«^ ^«^ J^ie<:Ue/^

*r A

.i^

A^

/^ *^::^ ^.«../^ ,-^^ /;i^ ^ ^ -^-^^ ^^.^i^^jw ^.

A

^v»JL*^

i^i/tUA/^ '^ -e*j*/"

-d^ ^<;^v

/

^

1«^,^ yd^/iu. .**tju^ ^O'^^ ^ <^^ut-^ ^«^ .et^/^^^c-x^ -1^^^

yx^i^^^m^ ^-•<^<^4/C/ lo^ÜL^x,

^CtMjLtJ ^ ^S- /-^J^(J2^A ' m/Jl^ 4^£.c*^ ^U0

IhJk^^

^

jt€*y^.

♦•»»

^

A.U/it^ O^ Ct^t^u-mX/

f^^^^n/ J-t^uX^

^*v^^ -x^u<^t^/ /^/u^if^^j'^^ ' /tA/ ^-^y^^

kJUJl

^XjUjUJ <v^iV>£.v .

AA£.ct<£C ^Lu//si/ A^kX^ ^^e

-/^:^

(Z^4^^

^iA.^4^

Sc^^^

y^ß*^

/jU^Uy/

cCi^ sJua<?le^ V ^^^^- a£/t^/£^

/Ka^

/^Ml^^/A

A

^^^*«^^5L^.^i-*-/Itc^ v^^Vz^

Ju<jL<Ji^ "^t^

atfi^

cd^

J^Ocl^r- J^

-f^j^^'«^x<i>^

^ M.<n^%^^(iAjC'

OLi,^

^^ ^i OUi '^^^«^Z

u/m/

^^t\ 4^Mju^

(^(c6^^

^i«A^

/^-a**/.

ll

s

^»i^JcAe^ .-*«<«-/^ fX**/^ ^i^A^- ^ ^^^»»v /"/ft^)u.^^^t.^Ä^ / -«-'■*

,/^f' aZOy ßUi^ /^/^ M**^A ^j^£e.^

^■'<^^A/

Ay^

/

/^

^l2,<-fc^

a^^-<£'

tU/

,-^k/u^

AxJtuM^ Ou^c^ .XJ^ A^ ^^^^ <=^ , ^l<^ ^^^^ , ^

J^^vi^C ^14A^

A-l^Z^.

o

( ^

JC(^.^9^ ^"Cä^^^ ^^

/>^i^-f^ AA-/^p vi-tH>CuJ >-o< X^»^^ /^ ^^^33^► ^^t^^ <^ ^'^i4^ *

^•<

-*«»■ /^Wo» - I^S:y,,e^ ^a^^, ^JV /it^ -»*U- £^^ Oi^ ^^

/

MAX LORSCH

VERTRETUNQEN

MANNHEIM, DEN TATTERSALLSTR. 39

POSTSC HECK-KONTO: LUDWIOSHAFEN A. RH. Nr. 6083

TELEFON Nr. 42096

.c<>c ^^-^<M i^^*,-^ 7^^ ^<^ o(^ ^^^

^;^Uä^.c-^^^ /»^iL^^^

£^^

(/^^^ -t^^CL^ 0^

y^

V

<^ cXte, ^»^,

7^

^-

^''^^^*^U /-C^d^ X^*Citt> -^tf-^^/. ^-^^

p^'^ju^

/'^Zix^iU^- %^ ^^MAiu^

'ä^««^*^ ^€*Ä,^-y^

^«-'*>^ OdtA^ ^tcci^

A

^^^^t<^^^ ^..M^^^^

^i

cf^^C><e^

<::C£4^ acjL^,^^j^

A^^^i/C

a^O^^^^t^

^

/^

V

y^^f-^^

i^n^^^'^

^ ^C^^ Oä^ 4-^ /e>^ <^uC^C.^ ^c.^i«-«l# ^^^S^^^^ '^^^<^ /^^t^ ^cK^<^ .ot.,ja£^ ^^k.^^zf'.

^^C,^

^;

<JÄ c;^^^ / A^el^^Af-cu/

^^^«^'

c^veA

C UP

'^Mv K^lCOoc^ JU-££c

<C-*Wk^tA^/^.<4yy ^f L^^^,f _

)

i^-t^

'■ r

E.D.

o

MANN TATTERSALLSTR

HEIM, // <^^/Uc/ ./^M ^LLSTR 39 / / / .

14/ ^^^"^-^^Ä^

^ ^^ 4h^ f ß^ ^a..J<U.j.,.2.,<a4y

/(yu^ol (yCAy -(-^ /(-u^

"^h/c

t^ IHAAa.

^i^i^-

yoe^^^t'^y^ M^t^ /^a^ ^^ <^^^ ^<^^<^ .^t^.^

^=2^ ^'

'^'M^

fei' 4^ / ^7,AAy/r^lij£ ^t-Oi^ 4^C^^{C!Uj

yt^M^ yCcud ^ -^*/^ iU^cXuo

O^^^-V-7/^^i^

/ttxz

/

7 *^ " *^

iU,^0^

/W6 ^^^

^L^

.^,^^{»<7

^^

.um/ ^ ^h/U^/ ^ ^*<^ ^^^CA^£

■■»■r-

fc

4t^Jjtu. ! ycX fM^ ^Coo<^ /ky/'l/:^^^c^ '<^-^i^

KhkA^

y^jwt/ /iheoi^ 0 /t

AA^^^Üi^

JYV^

■y^^/ZU^

^^^^f^tCot^

4/lo ^-Oy^C^

^?>tx(i

äyOOUyCy

JLAy£oy^

yCtH^c^

J-^^^

C-2>

*>l^e^/^ . \/ '(^

/

f<^^iH^^

^"VV^ ^^c-i^e^u/

-^^?<X^

A/^€.<-^i^ ) e^

/

/

tx^y CiyOtCC 1^

^^■'^*-**«^ ^^t^^^ i^^^l4^

a*^ ^^

«tK^

<^. s

^

t^LA.

■' •^l»"W*Wi>"WM<4.WHB| |i^ j I. II _ 1)1 1 ^

-^•^*^..,..t.,f^ ;- .V..V? ^üä^i^^i...^*^-^'*!

^-T"

■^*tWc/ ,4^.^^ '^M^cu/^ 'Aj^ ^%«a^ Wi^J

/

4^" S^f

xv

^,

^^'^^u^A^utt/

^■■Kty/^

t*v

'^^-cCju^

-^

Ä<i^

/

^

-»-«t-t^V /lifct«^ ,^4ä-<-«-»

-Ä*-^

'**-*^ '^ T^t^-eie/^^

/w^^^ ^y^■^^U^ .^.^/^ ,^e^^

^^"l^^^^^^^-e^ Au^- ^

-'^^y' >«^^*^

«y/?«-*:-^ <-4u^/ .^tie^

^

^£«1/

A»Oh/2

T

-^w

/<

^*^-^ «cc"

**-**v- 4<ii^

T

-e,*.

^^»

'/ Xct^^<^

^

^•^

^^Ä.*^ ^2:<^

/^

yf.

» « «

<^*<«<^

/

y«*<^

^5^

>■

'<^<-.>V tft^

^x--<

If^^e^y

<

Ä-c*^

-^

'^

■^'^^^^^^äA.A*^

t^S^^-'^-w

^«^

^*^ <^-c_*>e

^^-U/^^,^ 'O-^^c^CCi.

-lAi' Ä'

■*-Ä<^

•^w

Ji-^

y^jL'^^'v^

-^ ^ OiOL^

/h^

'<y</.

^"l^L.^ <>..<.^^

>6l^ c^oa^ r

1/

Aec*^^

-i4^

^

<a*^

^«**t-4/

/^ **^«-v<l<t^

S^^*-t^.,^< ^.^

J^tf^

^^^ /^ ^ ^ Ay^ ^

/

^^^^^i^^ 4^ /£Ä^

-^'•^-^^ <2cc^^

<^2e^

-t:^

^/ä^

^^

'C^

^ ^t^C^^^t^

*-<^^^^<^

/5<^ -

/^*^^tv<:/

^ A^ ^J^IV^^U^ /^^**o^

^^'^^-*«^ «^^^

-£4,"%^

--^

<<^c.^

«<t^ »o.«<(^

#

'"-''^ A^..^

''^' ^>i2^^ ^vM^

■"■^

^<^^^**^

'^'^■^ .^^C^ ^"-a^^

Ä<^

-^«-66

^#^

A

J''^<<9

^ At. /»-^.^^ f

V

^ '^^^^ o^^,.^

<jL.t^

y^

I

Leopold Darnbadicr

Mannhtim, den f?- *44A \ VL .

Tattersallstf 39 ^ /

•*vj>i.

MüUt/

r%i

Äjt^^U^

A^'

L

[ )

^^<^£€a.6 ^^u^M

-y*^^A«jt^^ £te\/

<*«*• ^»fc*

/

/

w

^^ÄiO^

/.

-^ ^«le^ U^^

(^Tt / y'- ^/.«^e^

4V d-^L^ye^/i^

Ac/*'£y^^ Ctt^^^

^

^^€^.^ct^

^

^^^-^^^'^^ ^^t/1^

-^

"^

^^Ä-at-^C^-Ä-v/^

^^"H^ _-.

y^'-UuOf

ß^^äM£.

>ß«^.

y^

'l--:

Qo<.>*<A<y

9c

Ä^-V* ^^-««.«*»

/

'->***<' /wi^^ - "i^^'i^^ ma-^^i. ^ ^:^a,cc<^

<ZU

/

<Zct

\

"^ «*^t^_^^

^^W*" >

/

) !

X-

^^uX/' odyu> K^O Jk.<fL^ . . . .

/

MAX LORSCH

VERTRETUNGEN

M A N N H E I M , DEN

TATTER8ALLSTR. 39

r.

^

( ) POSTSCHECK-KONTO

LUDWiOSHAFEN A. Rl

Nr. 6083

TELEFON Nr. 42096

o^^ut/uu. (^^u^iSy

>^ ^^^UoA/ J^ <^^-^^tut^ ^^^<^ ' ^ A^^

^i-c,^^

9^ .^i^iaC

^^U^^<<f ^i<^ >^tÄ^i^. ^y^C>€»(

/

(X^JL^

/'

Wk^

<f-t4^

^<^i-cx-f<i

-<A<i^

^y^

^JLi^XjL^^^

<f-e^^^

/ _

^^CL-^^

/^J^^^/-

/C

^^^C^^^

^ÄE^ X^

^^^^

a.

<»— >v.^v

*

^^--<^*t^^<:^c.^^ /<y<

•^ti'*

^^ ^^-*-c^ >Cc^ ^,.djtJ^a.jei(U^,^ at.4.t4^ JU^

/Lt^ (/a^^

j»/

^€C4^

y^ ^^Ät^

^-

<J^<j!i<£.

Ax^

-^^^u^^

y^UjUf'^^co-t,*^

/X<,^*v^ --

V

//. /-^ . - / , HD.2flOJ XAM

^^'^ au-^e^ %.,^/t. * -u^cjt^ '<t.«y<<•*^;£^

0

MAX LORSCH

VERTRETUNGEN

MANNHEIM, den

TATTERSALLSTR. 39

^ ^-f^C V^^

POSTSC HECK-KONTO: LU0WI08HAFEN A. RH. Nr. 6083

TELEFON Nr. 42006

^^^-^

A*^^

^?-«-u.«^

^^<'^P<i^'^/tu/LA^

Öo^^ : ^ y-i

^yCC'^ x.cC ^Li^Ä. ct££e^ j^r^J^/^

■^ ' - ^^^. <i^4r

^/ JjLc^ /^*^

(fh

o^tv A^^^

<^l^y^f\IY

'X<^

.^^ <^*^

u

'/-^ ,^^>«</£*.*c«-w- , ^^iA-.-^ -»..^v< «-ci^ A-^ ^*«^

öKi4 -*-«v.««.a<ii4.

v

/^-«-t^

**^A^.*v<C .' <^ /tt«^

^^^)l££^

C^z-Cc

"ß^

.^^ öu^ >^ xVs«^. - je^-€^iC/ <X£^

<^ -

^^^W ^,0^^y^^^^cCA^

Ji'*.-»^'%^iAy

-**-^^ 4<Ä-ir

/^iie

^/^: A<^ A^ ^^ ^

^i-t"*MAA^ .

'r

<2^

v2X<;f

^^«4'^4h^ .' <!C€ ^-^i^

.nA.*^^4^ ^^^

^/^-..^^ ^ <^ ^..^^^ ^ <6^-

/^^^^i^ tf-*^ 1/L.^L^^

^<^5<.^**J' Xi.

^ "^"C^^M.^^

^/^Ulw a^ycCp^^ -^s*^

/

f-x^

1/

^-c^

^./

><^t^ Ä^.

<^

'^^'*^t^H^<Ji ^t^^ j^

^2;^ ÄL.^-^^

Ai

-^^>r

^^^^*^Cß^

yc^\

/ y^*^*

V'

'//

*^

'^w'

<2<«/

^•^^/•J,^;.^«^, /^ a^J^^

MMo^/jfJt'

\

r'i

o f \

HMAM

:; T TT t. !

/^'/^ '^*^*^ •^/^c*^^ -

%^a.>€t4.

■•*<£e.

M iJ c/ J4 t

••■, c/*»'^

.^^^^

^

y^^^e-^ a^

*^ - Ä»*-c^ A.-/ ^^-.^ cCe-^ßu^.^

<--/

\

/ x//*

c/- ^r c^ttx'

y!^ /m .^^^-v4/' ^^ yü^ /ue^cni^ €^^^,^<^^-t^Ay

M l^, ca^ <Ar ■.'i:^<a^^

't-

C yU^yrj'e^/i&A

/p .

/^^<?^ Aa^u, /Col^/^ C:tl<y^

/■

ociX

O^^tHt

JloxL \£^axnuaanex

30 Westminster Road brooklyn. n y.

)Uav/ ^

m

1/

I

(^AMil^t

^

S

M^

Ai&jU^ aAe^ J^ Aey^ .^^^ ^^ ^-^

t yUU^

m

e^

>•

/

,z<i^ AX'Uu ^a^U'Uiei^

0[

.U^^^^yiÜa^

^^ /fße^

<U4^ .^H4J£<^ qrddua^^^^ ^ ^^st^^W

'

.:.*...,■/■■ :/j1».a.:,'^l-f.>-':»^fV."-\ ■-"■-.. ..^.r f.mt^ülf.M^lf.

-^ 0 o4 AoAe Mcu ^iu^ auZi c^i^^e£^u^ia^

.yUC yeccUtyU4 ^^A/

/

HA^^^

^ „Mct JSau£c^^^

/

/t^Ä/Ä^. Je4 M^ c^ "a^^i^auij/-

O

ytCU^UC

^

^ U'^^M

^^^^^-^f^^^^^c^/auL.

*^ ^(^4Je^M'et^^ ^ßi^c^uz^

juc^ä^y^^ ^ jSa( ^^ ,.11^

i^

u

fiÜ^C

0i^C CA<?t^/^ßt

UZ-Ac^^^

ylo 0Ui<^ yUi^Xe yU^^^^^^ yQ.Ui4 .^^^t'UiA/ yU/

O

7

'l

///- i^^ ^<^ ^f^ ^^AM^-^ii^'.^KiA^U^

IZ-^oCC

/

UCO<J

ÄÄ5Ä^<^^. ii/^

iyU

l

(U

/

OO^ yCUi^

M^Mj-

eu^

^

'■ .ISi -.i.- .. ^- ^,^iA^S

^eaataua

f'f^^'mm'

o

c

30 Westminster Road brooklyn n y.

a^ /^c^

/i?

7

(^^

lMA,OUC

0^^ yU^ ^Z-U^^J y<lCii

a^i^jd^^ OdA^J'^-^^"^^^-

<iu< yUu Äc4 y^ ^^^^^-^^

iAHA.'CCUi!

&^^

yUH^

yUH^t

i^ yO-e^^fU-d-Ui

^a^e^^ß^

1

uuaUi /p^i^ Au 2u^u^€^

u^^

MfU^i

T'

J

e^-u^ /^

M^^ß^

r^y^^t-^i^

^/

e/tZU^

UMA A^^*<U4

eJi^^ /U^ ySUUy^Ac<J^<.

uuut

7

'McA.

l

^<U!X&^i^^^

l.

ynu M^.<iU^^ ^2^MjaJa/ ::^(^^AA>ti

^

l

^'^«rt^

*^^<ij?e«^

VCAy ^^Um^k^C/ ^/ ^6^ ^l/t-t^C^ C

e-i^i iX*^ 4/%^ ^Cy'^¥ 4 ye^,<^

f...-/. ''-' >cU<.CtsUo ^.c-06^ ^^i^ci/ .^.^.^Z- ^',^

^y^ ^'^f"^^^^ ^^^^ A^^ if*^/ *;.^ c^ c.^w

•Oteaakia^taka

<3kc. 1^ /?M0

c^^^^ OiaM^ C^&U^

\H, </'

u

0^2-

je^öiuuc/.

/HMU

^au^a^ J^ o^O(u>ce>tf

'^^^>-^.- /h)M^Uu^.UH4. UU^J^a/,

'^^^^^M^.^Aeu ?• S.

(^colccf Oc-CC^

^<^<^Cc^l

/^v-eru^Ctu. /juu^

y^^w^lQ,

"T-f* y^U^<X^^ ^/^y^C^U: W6t<lf/J^

^yU'U^ ^<ny. M.^4.

'^U4A,<l,<Ji^ Jcc^><MJh)uu^

(M^U^

M^^4^gt/

^i)Ut.6e^Xzi,u<i><UM .fc</i (jU^ o^ooo

VjAt^^" y^'CU<f< J}Oc/ /^ic/,

A^-.

^ l'/t^Xuu&Cuf

uu^

T

^^^tfß /1/oUi^ W 7 UM ^^»'xyi

-^ t-^^ Aa-U^^^ yyyj su.c.tA,^p.^^ j

3.

ucu< (0 UAa. ocUt h<>^(M. ^^Um .^f^<fc^ ^^'y^u/^ Äoucj^e^ Mf£u^^ mJu^ /iMinJii

^ÜU4,'

^^

^Q^eHf^

i.f^^

'^^U<C^y1^^€^l.'a^/J^tf<cJtA>^-tMt.

A

ax^u^cu^

•^CCCU;^

.^^c^ .^^^4^0^ ..u/iA (teJaiAA

^-^^(^^^^uu A/JuAz^

y^

sj^-dc/co^ uu/e

^■^Jia/.jx^u^ Xu^^^e^ .Az^i

yUCCo /QUz^je^Uc( loc^^^njuu

/

7:

Ap/0 Ji(>^ iiJf^>lJi(XUJa^ /9nM:i^/^H£^ Ouu^.

(JÖ^/^^?a^^.^4^^.^z/Ä^/aÄ^ ^<uJU

ex^

0/

^X'^7t'<XoCC

7

'«^

"V""/

-^

/ /avi.x>rw«<^

/f^<Uu

/n/-C/i^

caae^>ccuccU4

uu

c^J-u^tl^^

t

^^i>U^

f

0(AyUUOj-

,,^tHkJi ,^/y/ (i^^UlU ^71^^'t^

A3

^^.-'

7

^ yUCUU<

'iaÄ4, ^ZH-CU^r^

'M^^ acä^ Äu/e ^(^u^ ^ J^<>^,

C'

t ^Hj /j y^i^^/ S\jy SSl/^^ /yus^-^

U JMlo-^Je^J^d'^j^^

// / 1

fCtii^ /^CäL^U/^^ Q(S-^A,^t'. ^^^^^

4<!äy(^i^ /C(^ ^hiXo^ '*^ ^^^Jo^

<:^^t<AA/ JtÜ^ TÄ-0£// ^^€^W

^^^iu>iy äi^t/ mA^ O^Coice /Aüdb 'Ji^/,

I

i^^<M>ct4y/^ ^^c^ if^tMc^c^

/H<y^^

^v^te Zoc^X^t'n ^^

€^<^0^Sy^ Ä?^

i^j^^

Cul,

'Tlf^^

^f^^Uy'^lUy

^2^

%'Utoiy Ou/O A4j(Z-<y^4^

/.

'T^TlMy

^^^u^z^^"

A^

accv

<^'M.-^^ Zt^ ^Xa^

•7

<f-e^ y^-*^

>ft<v^7^v 2^

'«^'-t^^

^

>M^2^

<a::<^

-^l,-e^> ^^^ -"^ /^'^^ ^^^yh.y^ ^ ^^^^^^ ^!i'l.*^lc.^*^

Ac^x>^

<^^^ 6..^ <c<^

y:

<A^L^

#

b

y7^7^^^^^^.^^tii,^i^^^y^a>A^^

/

^<S^</ /fJf

-^^^t^^^^I^^?^ ^^^ .:?U^^^.^^^V' -^^^^^^

VL^.^i-r' ^a^^^^^^

ff-yy-z^^'^z.^^^

^^^^ .-^^<^tx^ ^a^s^ ^0^^ ^^ ,,ca^ „e^^

/

^T^^t^

^^

I

i

.'Ä

ß-

^!?^^2^tf«? */^^^ t<»4^^^-

^

Od^ ^9^<^t^„^.c^^ /^^o^ <y€^ -^-<^^^<^ - ^L^.ai^

j

yJ^C^ /Qi?' ^^i^^^^/CA/'^i^.'^^e^^^ <»^cSI^

J^^^^ y^U^

qJuu.

e^ci"

r^

r

^^^M^f''^^<^ f4<f^/HHa^ ^6^^^.u<s/iä^

^-^^j^^ (^t^*-^<^ ^S^^fC'oAt^ x^ h'acf^^ ^^^

^a>:z^ -

^9-

^

7

*^i

/>iC^<>c^ C^^?cA^ /'^^g^ ,£<;^d'^iS£^a4 ^c^^^a^ Ä^i%«::;s^

Jf

coroyy-.

^^ iUil^

^>^^*5^

-^^-t^«^

<i^U.ee/,. '^^

^-^^^^^ i^X^

^

Ä^

X'^-t*^><^^<^^>^

-^^^

c^'^^'^^-cA:^.^

^^f^ctejC^Cc^

'^^^^uM. ^'^/>\^yi.^ /c^

TuPc^

MX(ju

^a^ cX ^^

^%-<6^-ei^^

4^^^Uai^

^ /^ /<^^^A^^Xi.w_^ i^,^

y^^<^jA^

y

'^Cc^

~*J^t^J

c^C^co^

'<.€^

?^

£L^^.e^

^

&-

^^^-^^^-cjC^ <::^>uC££^

CJ^ <^ ij«.

<^a^' ^^^

^^

^^'^ , ^)^C<yU^ x^^^-^^U

^

^t^

(X(yu<^

1

***w«

(^^ aC^AAr ^otc^a ^^<^iyt^ yCei-t^^^

r^e^ aJUi/ A^ ^^Ce^

^'H<'<x.%^,

^ht^uJbC^ ^/^^^MjUy^ y^c^^^^^cZ/^ Z' 'T/itf/ ^fit4y

<^<^^-^^

a£<.ou

z^^ty^*^

Aa^

^It'K./tic

S/*

riMUM

LORE DARNBACHER

312 Heathcote Road

äßiU^i^ rioiMt -

/

oCc/n

'^GcJk -^M/yu/n y&coö^-^ ^ra^r- ^3/y<^j! .j^y^ eU^^

JSU»- OttU/:) colt&o y^A-cM: O^coi Jy>-ocM. oJ-ix- ceA ou^qA ^e^. o/h-xJbQA. /ooJhutoJu. ich <^^^OV Qt£o Chi/n ^(yyi^ /n^u^ ^ia^Q yC-i^tc^^^'^^ yß^y^^ AAAAyOc<i^

OQ^i/o?m/yiQi<2j^-dMyri cJ-'i^'-e^eto^ J(3^^ <:h^>^ c^iu ^U-^^-'^ce^

I

V •"

nl nii

[fd%Jn/iß.-r \ 1^ ^Py,^J.

y

(m^ \Jßh yhoUK ^on^vt. cA Jc/\J Ccu e^ /3 cJio-rz

oit^ 'ifafiA.Ui

■u

o^hn^t^ LAy)^ 0^ cc^ qUo^aMk

l(Myy\

QU<i /3/^ ^^^^^^ AuJ'^''<^ oCeAn. /t^k^«^ />'>z.^?^ ^cm^c>^^

Gi-fyhd-H (X^

O/i-zAc^ t5yU^ oioco Aü/^eiyyhre^

(^M-^

BceJt/

AoW^ ^OA finoU Jyj G/Oi^-rt-S I(1(J>^^10^ Uy}n(^ .XU^ylt IJ&^-^'C

i

/V

'^.^

l<J/

I

/y-hH>07^^^C.-h^ ^^?- ^t^n-c^;^ A^eAV ^ eJ^

(?■

/>z-^^/ ^.l^O-O^/^^y^ (^ "? U

-4^.y£6^7^ i^yyT-T^

»8.

U^«^^*^-^^^'^^^^

/

^^d^-iy^Jöi Qy^Ji^nJo

/U^:^/ -^fct^^^A^;

^.

^^t^n^

^(y^^

\

I

QM?yU^ M^M^yr ^eiM^i. Izcrb-t/^ .

AJyU^i ayic€c^ ^<x-n4 o{at^Uf^. ^a^ ^ 0(^ /'>7Mi^ .

^M^n^hn ^^^^e^M^ ^li^^ oi(hl<} c€Uf ryilc^ /Pa % ^>

--V^

I ^

^"■^""^^ ^ ^-

mr^

LA/TneA A^^^ ^zhi ^cM^^yy,/i.yio^ ^-i^(^ M^ on^A^/yyiu^t ^M^yUtn^Ofo^^cf'i y^^ M4 ^1 ^Ahr yh^ Jhu^ iOi

/Huy}-i MU^^f ^ZchMh: f2o-(^ ^eO^ ('O^'ü^a^

/:iilH/v^ U, /zo.. (Hoch M c^^/- Of^<^ (mJU. u. o^^i^

0^ oUA^h'U.ry:ooo(Ui(kM ry>^^yt^

m wii iiiiMiWMMiii>MijffiiSjcgH£aaf*«£»a»p*i»T.-

'mu- Hl, n.h,..i»i>in.^,,,|.M

i'' ' ffiitfiaWii ^1

\

LORE DARNBACHER

312 HeATHCOTE RoAD /^y^

SCARSDALE N.Y. UM iKtJS.

I

^ y

^My[H^liö<Mi-H

^^y(y>^ ^^^UM ÜQiHi J^(kXUK M/yi ^o/.e^^^yiA^ ^^P^Au^ ,

^ ^ (/

0

/

-i^yyyyi

l QUyy^ Mn /V^UAV^ AJ

yh (M"^^ ' <^yÜ A^A4n .'

yh(!hl(Al, Aß/V ol0UAX^vl{y Q ^-^U1<7 (Hz^1 J^{y) ^0^^ ?faA^

ß

<f

(t

i kP^AllU (Muh oiAA 0^ i^jj^^i ^i^i ö^ }iyyy] 5 . OAJq^I^^ oJJ/r /lolhr^ yU. Oiyyyi'7^. Aid^t^ (^^yvko^yPryn^

y^cM

!

■■■■y

NM

mmm

^MV^J (5)-^ Ok^OAAyy^ 3^^ eycUtceJi % ^04<f/l ^AA /iAjU /U^ y^U^yt. ,^

^'U^i ^ ^i qMu<. Qj/dyiyn qA r/^^U^i Uyiyyh (U no^ /riLl/n^^iX^

y(yiyny^^ y<^(^ Ai(Hy(^ /yy^icUi /:) e^o^h OfO^^ e/ u^ j^^i Qj>yv i^^yu^

■^^ (H a<^

3

I

6^ ^ku<^icA^

n, /lA- f

.--lyyyyu.

mm^

yrffp.""-"

-(">

ntuii

*

On Boapd S. & O^OcoivC^ äj/ (H<-

rs j 0 L / A 1 '. ., 0/1, L ,0

-f

A ^ I 4 Jl i J ^ ^ Q ^7 ^ ,

OJr n 7. . . » /i y -

"■^f"

^F

S^yyUAyi '^S^'-r-c^i

I

aucUvC

idMHC

»I.lp

MM. (J .\ J^ A i tt ä 1 ^A.fiA. Ä t Am Jua W

/)m yWAA^ AA/»vC/ vu^eA/r äÄaJ^-%/^ J\/itHA^AA,[

^^•i /Ua^/Va-^W l'OtM/ >^Lm^ 'P'^^'

OÄ^v^^A^^ -^tw(«4

i:<

w^^^

)yU

1^ ^^^

^M^r/KöMi. ^^^^^^iy^J>^

/

G(Uj-hl^^J, /V-O^ c(X<^P^Jn.^

o

Al-(M^ y^U^ /:}yCi^ (Xb-tryithryv-W^AJ. ^ A^ M Qd OA A/ CMn (y^^'^"'^-^-^^

I

»■«»■■w

\m <<i ■■1 ■* -

■ftmmi^''

/J)^ «.jjij&v lU^trt !

jrJt äa> ^-^-^ ^ ^ ^'-^ ^''^ ^

\ \

\rcM\

^•'4\

V V

\i

\-v.

\/

^:^:^>

/

I »^

■. >

^'■4

v ^

w> .--

Vu

-^>*^.

V r

- kV.4 'S*

,^^vi«^"

•^ r^.

C

J

♦v'-

-• *. 4 *

J-v.!^

/t

-«•xj

^ ■< s

\

»*•

--*-* »• ^^^^^

0

(

oUM^yL. oUn '3. -/-^- 3 V,

Zct^i^ ^oMl - ^(M^ !

MUyPi^ y&^Jtn /yyiaU y^Q-^e^ /) (!a^ (^^iu^ ClueJi /^lu^ (XJZ( ■^^oy^H/OiCJt. Oivyuvx Oa-iAjX '^oufo /yj/CHyi/: olOfcA ^\oc^ /yui /v-t^i^M.^XrOiMjL^

cAut

T.

^CHA444oiOi AA^U A^ch-U (kOj -^^ "^i/^jMa^

OjyP-i . OUh^ /Oy^^ Od^yj/UA^ /QX)/OAyH yt^Ol( ÄMe-^- AV-OiAT^ JaOdbe '^«^ O 0- AriA Q(jUi (>^/ ^(AaUI <^ Q^MOAl ^ C4 (kJo yC ß^

OlMU) AiA ocipiyyi Cot Q^M- AVPuyr ^ Qh^^aat C^Hut A(Ioo/}Ma A^^^^ .

OLOlO JAAJ ,-6 CA AAUl OOyAl -^CAi^aIaJ yUpvi GUa^ yUA^l QA. ytdA A^ LAJöAly-lyuCv'

q/UaaJi AV]A.(i4u (^■l^ia CH^HdlifQ^y^ T)yCAA(4< .- ciCo<yvm ^lAl^ /d y^äA^C^aQ /tali

(UMlr (W^yiAl Aoacdotk ylr OiA-ytAU Ä, oh. yvi'-UOy'-^r ^OCÖ yk C^^ yCCyh ykj^ AyiA (H-^i AJ-CH^eA, ^ijJAXi OQlOM. AyptUUd /lyV ßAAylA ä'^ ^^^ ^^^ Q^ , ArjQJih^ (}AJy1AnA)A<^ AVU-u4^Jyl( 4Qi /]A/CAA) ^e^V yMjr'Ayi/-

<j'tuy{A) Ool^ ^(Uyyi Q( (Uyy^e^ ! "Id (U4 UyiA IA/V\ ^ yf ^ yi-'t^l QA A^ (R/O^U^,

(kAyyhAyn (M^ 3 f yiAAyU>Q/ir QyUXAAyi .) /^QyHA>J UOUyolUr OOiAiyl j2a/- M. (MJ/Q AüA (hpi^'^^^ üAjAiyn ^^JyOA AAaIAV Qat QyL UAA/(_ 'JiyUyV'^ AaUAaJoAcA AAVPo "^A/U OAMv^H J/O ^^^ ^ ^. /yiAAAT yf (AytÜy^V U' Odoi QI<a: Jv<A <^lyVt A±Ci .

&^ UüA^_ \}A^uJoJ ■■■U^ Qt ^OADHAAAyya ^ AAlAyl

/\A^4y\AUMx\

•■■^■■■■Ü^Bi

srw"

/lAoKdJU

A/M, llUvM. hjJ> lUi JU\M%\Af M^MAA /Vü^-^- X \aM^^ aM

)

1

/?^^. .^^cUh 3,'%'^'i

/CTXA ll/^i.Pi yii

^p-i^ A^i^^i^L A-</ y(-PPi^

'uut.

^'^<^^t^ /iZi^ ^^M^i J^Ui^^jrn J-^AM^ jAAAAytVl] AaA^ ^y^--^^^^ ^"f^-^^^ ^^A^i

yiyiu^.^14^ /c^Voc^ytJlyv- ^^-^ OyU>i</ ^ ^^^i>i>i^f A^iA^ nyZr /^^^ .x^^-^^i

v!r-'

w-

^^H^

^ ,Ayy(MA4Jj Aaaaa^ui ^uJ ^H^ ^<(y"^^-^jMyL . '^■^ ImJ^l yUuU^ .A^uucf

/A-t yiUuiAyL aM-HX^ MyuAA^<^ MM-'t-^ A%<^%^ iyutUi) .yi^K^^'t^ "ydUl Jj^iyi^ yCuyl^ yU^IA yiMyi^-tyt '' '-i^-iui .

tmmtmmmm

•»— "^

fcyfiyu J^l^^' y^-H4Myty(^lyi ycl^u^t^ ^H^f^^^i^f^

AQ^^^yl AMyPp^l^^U^iTHy^

M. (AA^Ci /^^c^U/8h^ ^^ouuJ/h if^fnr Ch^itf^ ^uf^^ J^^ Aü^^^c^^l ^O^.

/^AÜL My.

-^r ^t^oo '

AliiAnMA

^M aPvV^ A^UvJl/i y

AlA^U

UTii.

^-'^^t^o^v C<JyS^ AUtv^ Ju^ /Cu^<^cc^

QUiA//'ä oUJ} ^ /i'*-^ i4^ ^Uc^ vt^ cüyi/ A^.a/u^<A^

>>

äl4^i/p / -^Aa^ IC4aA }nlAL^y^y

Cu^

^

{ )

^$**<^ /^2U/^ '''^Ä^W^ /

.umJhj^^^ Jen rui^^ ^M^^^i^^!^ Y-ff^

KdcOM- ^ W ,i^ 0«.,«^ -«i«'^ -«^-^^ '^^^^

1!J .^^Z^^^^^^^^^^if^- ^J^Mu^^j^-r^.rsrnH^'^- ^ ^uiMi( aJU D)CcU .^ ^0^ t<?^

^.j^^^/tH^^**^ «i^.

Ä^

i'

3t/v^v6Cvp

"innA^^x^Qxt

>o-v42>l>u^vvv ^^»^

H

I

MMlH

^äL\3-nCT^ ..^iVv^^ X^/w

.•^-wwvi --^vi-'O^-n^ Xlfc-n^''^^

^eO'^^TTXOt/Tl/)!^.

z^yLfMMaiiiJä^i--

M)Mid-

%

"^^^Jly^lS^^M^OS^^Mf^

'T!7rtAvi..A9:2.^31

'Trsj^vj4 -^^e-Wp -^ -vvC^ .i«,^^ .7^^

t^^-n^y^

^^^T^OTt/OCorVT].,

t

-'^u^^^WiC'-

'"iVVix^

^^/^w-n/^ir

.M-lv.-^vii^^">^ _4>

^t^'Vi^'^vJv^ ^x^l^^"^^ f9^)/^nJc;rJ^Qyyruc/ny

f/A^^7i/^ '"IR/vsv^K^-ig^ ^RA^£A>-1CU t

2r?rL^./f7.'r3^

^V^i/\^ _

-'Vvwy-^-v'TK'vt'

QUy^n^^'^'yt^

^iVW^vtwo^^

^VVv-^^'\y^.

'jLvi^nö^Ji^^.^ i'-'triruiJr«.

^

i^lCnVl^ ^^y-^VD ^vJl^lVWl^'Tw^Vn^^Jyn^^ <i-'^L7V'tJrtO-

-'OV'VVl?-

.^X/^ronvcx-^n/TV.

I

>

^Jm/^UMA. nCuU^i

flMcUuJlUM

J^yf, V.^i

-^i/6^-

c

Aüuv^ JUmJM OUwiXuM auaJmmM^mm^A/Mm ^*<^f^^

/tA^u.

/4/W

o-

I

o

yfHhyi

/Ai

m t

/uJn^

/V/y^Mi^

A^yUL

/mi:M.

aMM^^^^'^

yi/^y /HA^Vh^i^

AC<AJiA4A^^

/TU^x^^j^^^^^ /iO^n^ A^Ji^X^J^

I

Aj^n^M'UÄJi

"f/K

^

/tot /^4iA/i^ ^^^^''^^'^MdM^^ ' A^Ü'iA/f

/^/^H#r ^iAM^

—^/C

•^

l

\

AHi4/^ y(AAAM^ xJwf^

OIUma

/^ y ji^^^^i:^ ^^.

I

l/

/yyv

/Jvyyi

Jf^

w /

/

AA

:flf ir r I

0.

U>t>« /><>

o

o

; h' f f)r/(r

/?

L^

2l£2^

/

yy

P05TKAR

^

^TL GiÜv-

'.(2.ÖJ. |i;

JJi

P(^

17 1/^

ii^'W

^S^wi^m^^li»:^ ^Z^^ Jlk-i^,

V

f

Ay^ iA^ny^ ^^^-iWin / y aa uhrtM'^ riJ r^

t^ t

o

o

«

/"u:j^>//:^/A -^AH^^/^:.^^/M/«-^t^^' Jyyi^ PyyiUr^^^t

\

A^U

4a (^(umjJ

^Z^M/^

f^^ /*^/uy&^:^ire^^My(^ u^ : /^^^uiLc^i^c^

(yvt'i/

/

A^»^.

^-^-C

M^y

^^J^'fU/l/ /U'iyUUOf.^A/

'/Cc.t,^y\,

4^

CH^' ) acXu^

o<^

f^l^Uc^y^

y

^"sle^ J^-U^^t^tJt^Xi^ jAS

i'^ic^ .Z<.c.cyK

^

^'OCHLI

(Lt^

.«?<

o

o

A^\M^

/■1^-y^nA

VTL

i

/yyi /YWVyyYvyyi

c&iM^

yu^yyyjyyiyyyyn

/1/1At/

Ar.

/]A/vy}^

'Ai4M

u

W-y^/f^^

/^lo^n/yyi^/iy

/lA^vn

/yyn

M /^hvi^^M^

II

* »

Ar

i

^ /Vv^li. /J^ 0{MJUi4^d^U^

T •■ / Y r/

K)

-o

IL

%Mv',

■/H^

yi«A'

Ayiy*.

'lUU/lyH,

"''^t-^A-W^ii^^^^ J<^ ^ /%KUM^^yUM^yt.<CiA£</^^

<l

•^ -n *■

y'U/i^.

M^^yUi^,^

i' V V

^^^xik't^/k^i''<Mn^/Cj^ Aß--^

yii'i/^i^ /iMiiM/lC iUHTK

/

^S^J^C-»^

^^H<atA ^'/u/jU^ fUc<^ ^^v<JiW^ £i/ ^^^i. ^^-«^e^ -.-c^"/^ ^

1^M/y CUc/i£4n/

/^'-Ä.^^C^

*<y\>^

*- ^^

2/y

<-<X/

«-«^ 'ÄHf^ Lfi<^^/xMy ^W^i24/<^<^. Ä^v«.^

^.

/

*«-l^5t^'<'^^T,

-<^^^

'^t/'t^

^<^C</

- ^y

'^^c/^^/C

r

^^^-X^y

^-^^

*t-t.^*«.

/-**^" ^(eJM^^O^u,^.4u^ . ^üt^ ^^^' >^2^

'<*<^*<-t^'

--^^-«.^^

-"^^^K-* i^

t/^^t^'t^ ^tu/

'^«e^ /Ur^W ^H.<^ *>jMi.K^

/V^&*^.

o

OflfU^ ZnJln^r OilMi' . QioU^,

AA/yyyyyy\'n^nt^H4f

'/»'M, ^•^VHt'Vf^'*'?^

y^^ud^im InMv^ MyU^ni^- AjJ^^ 0{U^ '^.M^

^" - onn

%i/TA^Ji (/. /V^i^AA^ßt^ryin Ayyi/vy^ ^)t'Pl^^^^^ /'^^^^^^

y^^vm^^y^ ^^^ yt^^ aA^, Q^

/iQA^'yi^ y\/'yyy]r

A^ryi^ A^ A)h^ y^^^

/](yi/^AA^^'yin\/yK

y^^.

VhJA 1^

^aaJ^ KoMh^ Kob&u ! nmfyyn. am ^?.^3^.

yiA^^-cU^jy-KU/n'. /ieJ^i Mn^i cu^J ali^i /li ^, /yio^cA fiuyHoj (hv^ J/toMM^ ,

',0^^ ^c/uM ^/x^ dXß<y^ n^ aJiJ

W W' ^ 1

m

SJyy^ /n^^K^ ^ßM A^i^^ yn^'sM^^ ^^r^^ /czW^-^ ^^^^

/^(Ui A(kJ/e./yyi^y(^^^^^¥ , Ch^yiöA rynyßh n^i(^(^^ ^iOio^M

J'Kyyyyy-^-i^^i r^oM OU^t/r Ay(^ nn^Ui /yyi4. (^ /y^'eJn4 a/O^k. S^yir

/yv-e/in^yi r^-i^eMJ Q/Coi^n-m J^q^b^ /viM^/'y'Miy} oüj t4uf^eQu-i/in& (yCi/d oM^Q^h^alo MAoAooA/ir^ . /^^^ lu ^A^^(y /rt^iUU. /O^l^u-^-^^^

^

,

yieM r^wiAio ^i/yyj YöeißX oli^rnn Äi^ Mao& M>

Od QyruJoJM^ Qi mAJJiJ

M(Mn, ^M^Hi^ ^Ae^^ ^ 'tbö^i OÜ^M

D

t

Mwf '^f^ii

.xuJ(X4/ ymAä /iv() JxWvAvA^ xvw^ .A^kA^ J^w/vvvv ^SaaA /\m^wU^

M^W^

■/t\^\^xvVd^ /Vv^A/W a^MA/> ^.^HAiAAT. ^Wl' ^^^O^v\

\vV\AA^w ^vvy^ aaa4^ä aam/ >v vvVwv ^Vy-Oc AVv4K^^ /^iWA? AvlP^v^^ ^/v^?X</ aj^^ xW^ axH^^V

/^HX '^ '^^'^ ^ "^^'^^

«■MWM

.-..«»■,., n..,^^ .V. ..,-....-^ .■..■■..^■■.■j-^^^^j^.^,.. -|fM--|| |||i-Y'-|imrin'iini iiiiiTiMlfliili

/\^y^/\>

t^tlu^ f^4A\/ (if-jUp

/<a-4^i^/ -i^vwX >e<-^ / t^'Oc^ i^JiuA^ /^

V'

^^

^^^

^^

k/C'Cii

(aa/ Am^C^ ^

^'HUAyCuiJ. TJUcv uAAtH^ ATu^ ^Jt^ie^

/.

-»Vi?

' /'^^-^aA.^

^CAyC^UdJy^

'/../. ^ ^\

ÄAyd^^uiy ^f^/^yt^€u^£

</\jCC(Ay

^A^^^^^yC'i^-C^

Ci^ocC t^

<rt'~v

/?

^t

I

-^MJI

t

-A^7Z-^1 Wf7

/

\

lll Dixe^^w

dSt

/ c A

t?%xr 1^/rp^Ai"

■>

idta Sita

/^>'

^^^-TV^

T

Qi.

f)

(\. \

A

A'^1^

f I

jii^taiiMiyüa

\

»■ w

8. Mirs 1967

Dr. Walter Dirks W])R-liauptabt«llung Kultur

5 K ö 1 B - 1

i

Po»tfaoh 18^

I

^ ^

▼•r«hrter, 11 ober Herr Dirks 1

Ihr Brief war sir ein sieAlioher Sohreoken, obwohl ioh ihn fürchten «ußte, seitdem ioh Yon den «omibsn Äufler\ingen unseres so leicht sua Zorne neigenden Freundes Geis gegen tiie erfahren habe. Haohdea ich Ihren Brief saat den Bei- lagen erhalten hatte, hale ioh mit aoinen hiesigen Pro\>nden Dietrich Ocld- nohaidt und Friedrioh-Wilhelo Marquardt eingehend darüber gebrütet. InswitJchen hat Ooldschaidt mit Geis telefoniert und Geis hat oir da«, was er Coldschnidt gesagt hat, heute aorgen in eine« Telefongespräch, das er alt mir wegen der Erkrankung neiner Frau, die er sehr gern aag und die in den nächsten Lagen eich einer OallenblaBon-üjfMiration unterziehen nuß, geführt hat, noch be- stätigt* Danach steht es nun sei Geis, der ja als Einxigor unae-es Kreises an Ihre« Komentar »u der Affäre Fringrs-Hußbaua Anstoß genonaen hat, ist weiterhin gans daait einverstanden, daß 3ie das Referat beim Kirchentag halten, und ist sich eben so wis wir darüber klar, daß wir einen Besseren für dieses Referat nicht finden können, und nicht nur in große Verlegenheit kosiBen, wenn 3ie Jetst absagen, sondern feinen wirklichen :>chaden in unserem «o nohön AUB^edaohten Kirchen ta«8 -Projekt erfahren. Wir kennen alle Reine leichte Erregbarkeit, und deshalb habe ich schon darauf gehofft und damit gerechnet, daß seine lieaktion in kuraor Zeit sich mildern wird. Das sage ich nicht, ua iha das Unrecht anautun, seine Äußerungen nicht ernst su neha«i. Aber entscheidend ist der Stellenwert oiner solchen Reaktioni handelt ea sich ua einen »ornigen Widerspruch, wie er - ob berechtigt, oder unberechtigt swiBChen Freundon inaer einaal geschehen kann, ohne uuoh nur entfernt die Gemeinsamkeit aufzuheben, oder handelt es sich um «inen Widerspruch, d9V Trennung sur Feiere hat 1" Geis ist sich gans klar (und, wenn er sich von Anfang an arüber nicht klar gewesen sein sollte, doch Jetat gans klar geworden)

- 2 -

\

r

rnmam

r\

8 -

I

{\

I

daB •• sioh US ein«!! nldernpruch von 6Br «r^ t«r«n Art handelt. Dmm iat fUr ■loh •ntaohaidand. loh könnta nicht in einaa Kreie axistiaran, in dam loh niohta tun darf» waa von d r Ifainxmg oncfarar Gliadar diaaea Kral»aa ab« vaiohtt ihr KopfaohUttaln und ihran Widarupruch arragt und in da« ioh kaina Fahler naohan daz^» ohne meina Zugahörigkait su dioßan Xraise au gefährden; daa wäre ein enger Saktangeiat» gegen den aioh nein gaiiaaa Wesen aträuht. Bei Ihnen aeteht ea eben ao« Ifißtrauisohea ^eobaohten und engar viohtgaiat naohan Freundschaft unnöglioh und aind gerade ait einem Kreis, wie unaare Arbeitagruppe Ihn daratellt» unverträglich. Dessen iat sioh Gala «ohl be- w\iBt, wenn er auoh in Augenbliok aain<ir aornigan Reaktionen das nioht aua Auadruok bringen kann. loh kann daa uasoisehr ait aller Zuvereicht aagan, ula ioh vor 3 Jahren einen ao heftigen Zunaiamenatoß mit ihn hatte, daß Ihr Jetsiger Briefveohael den gegenüber eins kleine Uüoke iat. Jene fiaohe damala iat alr ao tief an die Nieren gegangen, daB sie mloh «ahrsoheinlioh einon Abschnitt meiner Lebenaarwartiing gekostet hat. Auoh daraals ging ea so wie Jatzti ea nuBte bei Geia erst wieder einige Huhe einkehren, bla er instcuide war, die Dinge etwaa weniger einseitig su nehen <üm sioh darüber klar au werden, daB daa geaeinaame Band dadurch nioht infrage geatallt iat. ^lan aiifita ihn dafür Zeit laaaen und deahalb ihxa auch konsedieren, daB er d%n Briefirechael nioht weiter führte, ??ondem aunäohat für einige Zeit Teretuaate. ?:ben deahalb hat er auoh Jetat auf Ihren lotsten Brief nicht geantwortet; daa iat awar ein Auadruok dafür, daß er sich nooh nicht hat überaeugon lassen, aber auoh dafür, daß er, uxa eine Frint dea Abklingens bittet und aeinen Widerspruch nioht ala Absage auf gef aast wissen will. Weil er Lataterea uns Jetzt aua*- drüoklioh hat wissen lausen, darua glaube ich daa Hecht su haben, Sie au bitten, über diesen l^wist ala einen Zwist unter Freunden die Akten jeiai au ßchließen«

Was nun Ihren KirchiBAggflYortrag anlangt, ao wäre ioh deahalb sehr aehr froh, wenn Sie Ihre 3itte, ioh aöohte Ihnen auf diakrete Weiae helfen, von dleaea Auftrag loaaukonaen, nicht aufrecht orhielten. Ioh weiß, daß di-r Diaput alt Geia Ihnen nioht ein Vojrwand iat, ua dieae Arbaitslaat loaauwerden, ioh bin aber oft genug Bohon ähnlich in der Lage gewesen, daas eine an sioh uner* freu lohe Angelegenheit den Vorteil ait yld( brachte, einen schweren Auftrag loa au werden, sodaB ioh ait Ihnen fühlen kann, wenn Sie die Hoffnung gehabt haben, daß dieser Kuaaer ait Geis Sie wenigstens von der Last dea Kirohen- tagarortragea befreien könnte. Ich weiß, daß Ihr Genundheitnaustand nioht

- 3 -

- 5

O

()

ä%r Mtt« iat» daß Sl« ^uh« brauoh«n. und daß Sie, naohden dl« sohönen Stundan In Arnoldshain Jatit duroh dla Wolka diaaoa Disputes vsrdsokt Ist» fUrohtsn, es könnt« unser s Arbeitsgruppe ein Klub sein, der jeden Ihrer Sätze aißtruulnoh auf die Wa^e eines en^en und vorelneenonmenen Urteils legt. So Ist es aber wlrklloh nlohtl loh möchte Ihnen gern die G^wlsshelt ▼ermitteln, daß Sie sloh bei Ihrem Vortrag In voller Freiheit bewegen können und daß die Basis des Vertrauens und dor Zuneigung su Ihnen ebenso uner- oohüttert ist wie die Zustiiimung au Ihrem Entwurf, die wir in Amoldshaln ausgesproohen haben.

Würden Sie darauf bestehen, daß wir Sie Ton dem Auftrag befreien, dann kämen wir tatsäohlloh in eine Verlegenheit, aus der loh vorerst keinen Aus- weg sehe. Wir haben vorsorglloh eine lange Liste von Namen Jetst durohgm- sproohen, und sind dabei auf keinen gestoßen, dor uns einen wirklichen £r- sats in AUHSloht stellte. Der Klnalge, an den wir denken könnten, wäre Eugen Kogon. Wollen Sie also entschieden nicht, dann milßte loh Sie bitten, Kogon lu bereden, duO er an Ihre Stelle tritt. Das hätte Innor noch den großen Nachteil, daß er bei dor Arnoldshainer Tagung nicht dabei gewesen Ist, also als Neuling in unsere i'lanung eintritt und von ihr wie auch wohl über- haupt von d ir Arbeit unse es Heises viel weniger weiß als Sie. Vr müßte dann den Vortrag von Frau Relohmann sofort lesen, ebenso Ihre Sklsze und für uneere Zueasmenakunft am 3./4.lfai einen Entwurf ausarbeiten. Dlos alles unter der Vorausnetsung, daP er den Auftrag überhaupt übernehmen könnte. Kr wäre uns herslloh willkommen, und auoh Ihm gegenüber beste t von vornh<jreln volles Vertrauen und Zutrauen. A^ or Sie wären uns noch lieber! - Kann Kogon es nicht übernehmen, dann fallen alle anderen Namen ungleich mehr ab und sind bloße

wieder einmal festgestellt haben I Immtir bleiben wichtige Aufträge an ein paar wenigen Leuten hängen.

So habe ich Ihn^^n alles vorgetragen, was un^ bei dlener Sache duroh den Kopf ging. Mir wird ein Stein vom Hersen fa len, wenn Sie mir, wie loh hoffe» Bchreiben, daß Sie auf *s Neue Zuversicht und doch wohl etwas Freude bekommen haben, bei unserer Sache mltsuwlrken. Es Ist dooh auoh eine schöne Ilögllohkelt, und daß gerade Sie als erster kathollncher Hedner - nicht nur In unserer Arbeltsgruppe, Bondern, soviel ich weiß, überhaupt in einer Arbeitsgruppe des Kirchentages i wnluMinamn i auftr*>ten, Ist ein bedeutsamer Zufall und walir- Bchelnlloh überhaupt kein Zufall. Dan« hoffe loh nun auf Ihre weitere Mit- arbeit und auf Ihr Kommen su unssrer 2.Lesung am 3./4*Mal. Mit sehr hersl lohen und dankbaren Wünschen Ihr

RXiujiNKR Dr. Roijkrt Raphael Geis

4 DÜSSÄI^DORF JO, uisn

FISCH KHSTRA8SK SS TKL.£F0N: 44 04 OS

^s/u^,y

O

Wa V<i ^vk \i^w V»*V '^'^ Aj.'^iHjii^;) , ju.» ii^ *u '5%ti

>M»\

y»%M^ \

c ikt.'L. *^'\ vi . Vi ,«1 j ? 'r ,.

-''■"• »^ '-U'

0

W <«' N^

■«'v -««r* ># •»•»'.

^)

"»^ '•v»

il I

Ul4» I

4

^ ^J^ US S »»*

ä(,

CT.

*.'»

^V ^ k*>\ 4^W ^IM^X

15.2.1967

I

d

Ü

Sehr geehrter Herr Dr. Dirks,

ich danke Ihnen für Ihren iJrief vom 14. Februar. Natürlich verstehe ich Ihre Beweggründe bei der Formulierung der :;urzen Fringe-Sendung. Aber ist hier mit dem Veriitehen irgend- etwas getan? Ich, der Jude, wüßte eine viel intimere und darum massivere Kritik des deutschen Juden der Weimarer Zeit und dee Judentums unserer Tage vorsubringen. Darauf konmt es aber in \insortm Zua:immenhang gar nicht an. Wer immer Feliler nennt, heute ttfraH-ch, nach dem fürchterlichen Nazi-Blutbad, um mit diesen jüdischen Fehlern eine - wenn auch noch so vorsichtige -* psychologische Erklärung für das Gewesene au geben, ist mitsclmldig. Wer die Zahl der sechs Millionen Opfer, ob sie exakt ist oder nicht, zweifelnd anführt, ist ein Geeinnungß^enosso der Llörder und verdient keine "Vorgabe", Herr Dirksl Herr Frings gehört in diese Kategorie. Die deutsche Soldatenzoitunt: hat es dem Kardinal bereits dankend bestätigt. Die NID wird aus Frings und - leider - auch aus Dirks Kapital schlagen. Müßte das nicht bedacht werden, wenn man ein Deutscher ist?l

Nie habe ich zu den Vertrauensseligen gehört, die das Ende der deutschen Antisemiten gel-commen sahen. Nie aber hätte ich es für möglich gehalten, daß wohlmeinende Gesprächspartner und lange Zeit Bewahrte durch sehr harmlos erscheinende Hinlier- türchen den deutschen Antise^aiten und Realitonären zur I'ilfe kommen könnten. Das scheint mir das Alarmierende in einem Augenblick, da die Vorgestrigen die Llänner von morgen zu werden eich anschicken. Hat nicht schon einmal das Volk der Opferor und - Ja - auch die Minorität der Opfer die ersten Zeichen bagatellisiert?

Ich habe über die Grenzen der Loyalität einee Katholiken gegenüber einem Kirchenfür st en wahrlich nicht zu befinden. i:ich persönlich \^xindort nach manchen Erfiilirun^en auch rein gar nichts bei dem Kölner Erzbifschof Ich bedauere höchstens, daß die jüdische Gemeinde und die christlich-jüdische Gesell- schaft in Köln mit der EiLinenz einen höchst anrüchigen Frieden geschlossen haben, \'!enii aber ein Walter Dirks bei dem üblen Spiel die €LLlerkleinste Hilfe .-tellung gibt, dann ist das gewichtig. Verlangt die Loyalität eines gläubigen Katholiken dies in der Rede, nun dann v/ilre 3chv/eigen weit besser gewesen. Schweigen ist meines V/issens kirchlich nicht verboten.

t

Zu dem Schreiben des Intendanten nur eine Bemortrung.

t Herr Waltermann beipmptet, iile ich von verochiedenen Seiten

höre, er hätte Sie über die Sendung "Fürst Löwenstein"

informiert. Nachzuprüfen ist das nicht. Aber verntehen Sie

doch, Sie und Korr von Bismarck wären weit glaubw^Jrdigcr als

V/altermann, wenn Sie Suspendierung und Überprüfung nicht

gekoppelt hätten. Jeder weiß, Herr V/altermann hat bekanntes

iJaterial gebracht. Überprüfung längst überprüften Llaterials,

was soll das?

■'I

O

Ein Jude lebt aus und in der Distanz oder er vegetiert nur. Bei aller Einübung des Abstandhaltens finde ich kein Verzeih- liches, Versöhnliches in der Haltung des WDR. 2eide Falle sprechen nur überdeutlich von der Einstellung des offiziellen Katholizismus zur Judenfrage.

I

Ailit ergebenen Grüssen

Rabbiner Dr. R. R. Geis

\

'StBtm^ibUM

WESTDEUTSCHER RUKDFUHK

t

0

V,

T

Herrn Professor

Dr Helmut Goliwitzer

1000 Berlin 33

Nebingerstraße 11

5 KÖLN 1 POSTFACH 1850

WALTF8 DIRKS

LEITER DER HAUPTABTEILUNG KULTUR

^^SAMMELNR.: 20701 DU RC HW A H LN R.: 70703160 81

14. Februar 1967

Lieber Herr Goliwitzer,

ich bin Ihnen sehr herzlich dankbar für Ihr Wort des Verständnisses ins Unbekannte hinein im Fall Waitermann. Leider haben nicht alle Freunde, deren Vertrauen ich zu besitzen glaubte, so reagiert. Die Freiheit ist wahrhaftig bedroht, aber es gibt auch ein Klischee von bedrohter Freiheit und ängstlicher Autorität, in das das Denken vieler meiner Freunde prompt eingerastet ist, als sie vom Fall Löwenstein/Waltermann hörten. Dieser Fall ist sehr kompliziert, und vielleicht ergibt sich einmal eine Gelegenheit, ein paar Worte darüber zu sagen. Die Art, wie Sie darüber schreiben, war mir ein wirklicher Trost in einer sehr schwierigen Lage, in die mich die Illoyalität meines Kollegen hineingebracht hat. Herr von Bismarck hat eine kurze Darstellung des Falles Waitermann gegeben als Antwort auf sehr viele Briefe. Ich lege sie Ihnen bei, aber sie gibt natürlich auch nicht die eigentliche Dimension, die innere Dimension, des Falles wieder.

Sie sehen, daß ich diesen Teil Ihres Briefes persönlich offenbar für wichtiger halte als den eigentlichen Anlaß: Ich habe mir die Tage

I

Mit herzlichen Grüßen

Ihr

Anlage

^ii^9J^

WDR Köln, Wr.Uroff'r.tz 5

Gesetzlicher Vertreter des Westdeutschen Rundfunks Köln ist der Intcndont. Der Westdeutsche Rundfunk Köln konn ouch von ;w<.i vonr» Intendonton fct.vüllmocr)ficjten Personen vertreten werden. Auskünfte über den Umfong der Vollmachten erteilt der Justitiar des Westdcut- ^Mon Rundfunks Köln

-**«?i^*»>n>.)*»T'?*'>'!S*<'' *''<*s^i«r»-*'-i» >■' -rr'

I

Y/alter Dirks

14. Pcbruar 1967

Sehr verehrter Herr Itr. Geis,

l

o

nun iQuß ich v/ieder einmal versuchen, mich zu rechtfertigen. Ich habe mich offenbar echlecht ausgedrückt. Der Satz, der Sie verletzt und betrübt hat, sollte in folgendem Gedankengang seine Punktion haben: Das Gener alvikariat hatte die fraglichen Sätze nicht bestritten, sondern behauptet, sie seien aus dem Zusaciaenhang gerissen. Für den Vergleich Auschwitz-Dresden und den Zweifel an der Zahl der Jüdischen Opfer ließ sich kein Zusanuaenhang denken, in dem die^e beiden Sätze irgendeinen Sinn hätten haben können; sie gingen in jedem Eall so lange au Lasten des Kardinals, als er nicht bestritt, sie gesagt zu h-.ben. Bei dem anderen Satz dagegen hielt ich es für möglich und wollte diese Liöglichkeit dem Kardinal als eine Vorgabe zedieren, daß eine v/eniger anstößige Formulierung in einem größeren Zusammen- hang vertretbar gewesen wäre. In einem Gespräch über Ursachen des Antisemitismus könnte in einer breiteren Darlegung der Ursachen als Teilursache auch das "Image" der Juden und innerhalb einer kritischen Darlegung dieses Images auch das eine oder andere negative Biänomen im Err.cheinungsbild von Juden genannt werden. Ich wollte als Möglichkeit hinstellen, daß eine Bemerkung dieser Art aus dem Zusammenhang gerissen scllimmer klingen muß als aa>: er- halb eines solchen Zusammenhangs. Damit wollte ich aber doch keineswegs Einwände gegen die reichen Juden formulieren und ehensowenig leugnen, daß es reiche Christen des angeprangerten Typs in reicher Pülle gegeben hat.

-r^v 1.« T^^.?^^ v,^^v^ v.n-p-Poin. Si*^ irdt dieser Erklärun,c: befriedigt zu haben. Es ist etwas V.'ahres an Ihrer lieinung, daß ich ^ern ;^it allen gesprächefähig bleiben aöchte. Darin sehe ich einerseits eine Notwendigkeit und anderseits auch eine Schwäche. Daß ich air viele Mühe gebe, den Faden zum Kardinal nicht abreißen zu lassen - ich meine Jetzt nicht meinen persönlichen Paden, sondern den, der potentielle katholische und nichtkatholische Hörer Eit dem Oberhaupt der rheinischen Kirchenprovinz verbindet - bitte ich verstehen zu wollen. Natürlich hat das seine Grenze, und viel- leicht ist sie nach dem Ultimatum an die Kölner Judengemeinde tatsächlich erreicht, aber oitte, verstehen Sie, daß ich im Interesse der Glaubensgemeinschaft, der ich angehöre, äußersxe Versuche machen muß, die Pflicht zu wahren, Analyse und Kritik

/'

i

iiiit dem Versuch zu verlDinden, die so schrecklich aufgebrochenen Klüfte nicht noch größer zu machen.

Der Fall Waltermann ist nicht ein Fall von Freiheit und V/alirheit sagen, sondern ein Fall von Illoyalität. Herr Y/alt ermann hat die Sendung so konsequent an mir vorheigesteuert, daß ich nun bis an mein Lebensende nicht einmal die Möglichkeit habe, Ihrer Unterstellung zu widersprechen, daß die Sendung nie ausgestrahlt worden wäre, wenn ich sie vorher gelesen hätte. In den sechs Jahren der Zusammenarbeit mit Herrn V/altermann habe ich nicht eine einzige seiner Sendungen inhibiert. Sie wäre übrigens in der vorliegenden Form tatsächlich nicht ausgestrahlt worden, wohl aber in einer Form, von der ich hoffe, daß sie besser und wirksamer gewesen wäre. Leider haben Sie wie viele andere gute Freunde das aewicht solcher Illoyalitäten unterschätzt. Die Verantwortung sowohl für das Erscheinen wie für das Nicht- erscheinen dieser Sendung hatte nun einmal nicht Herr \7alt ermann zu trugen, sondern in der Reihenfolge der unmittelbaren Ver- antwortlichkeit gemäß unseren Regeln ich als Hauptabteilungs- leiter. Dadurch daß er mir diese Lögliclikeit entzogen hat, hat er mich genau in die schiefe Lage gebracht, in der Sie mir einen solchen Satz schreiben konnten wie den oben erv/ähnten.

0

Schade, daß man das, was Sie g^goxi mich auf ^^s^ Kerzen haben, in Sachen Frings, und das, was ich z^z^n Sie auf dem Herzen habe, in Sachen T/altermann, nicht gegeneinander aufrechnen kann, llan kann es schon deshalb nicht, weil ganz gewiß in Ihrer Sicht meines Lapsus* unendlich viel mehr auf dem Spiele steht als in jener Ihrer Unterstellung. Ich bin unvorsichtig und unbehutsam gewesen in einer Sache und in einer Situation, in der man es wahrhaftig nicht sein darf. Ich bitte Sie darum, den Versuch zu machen, mir das nachzusehen.

Ich wage Sie immer noch herzlich zu grüßen als

Ihr gez. Y/alter Dirks

ll

I

:i

WESTDEUTSCHER RUNDFUNK

ANSTALT

(t

I

13. Februar 1967

O

o

für Ihren Brief, in dem Sie Bedenken gegen die vorläufige Enthebung von Herrn Leo V/altermann von der Verantwortung für die Leitung des WDR-Kirchenfunks erhoben haben, danke ich Ihnen nicht zuletzt deshalb, weil mir auf diese Weise Gelegenheit gegeben wird, einige Mißverständ- nisse, die sich eingeschlichen haben und vielleicht sogar einschleichen mu'^iten, aufzuklären. Es liegt mir zunächst sehr daran, Sie wissen zu lassen, daß ich nicht unter Druck gehandelt habe. Ein Intendant, der Strömungen dieser Art nachgäbe, hätte sein Amt verfehlt, weil er sich in der Öffentlichkeit wie im eigenen Hause unglaubwürdig machen würde. So ist auch die von mir am vergangenen Wochenende verfügte Aufhebung der vorläufigen Enthebung vom Amt nach Beratung mit den verantwortli- chen leitenden Mitarbeitern nach eigenem Ermessen erfolgt.

Die vorläufige Enthebung eines Abteilungsleiters von der Verantwortung für seine Abteilung ist - das räume ich ein - ein Vorgang, der nur bei Vorliegen ungewöhnlicher Voraussetzungen vertretbar zu sein pflegt. Diese schienen mir freilich gegeben. Herr Waltermann wurde vor der Sendung seines Beitrages von anderen Publikationsmitteln angesprochen, weil wohl über seine Recherchen etwas durchgesickert war. Dadurch wäre erst recht Veranlassung gegeben gewesen, übergeordnete Mitverantwort- liche eigens zu informieren, was jedoch unterblieb. Auf diese V/eise erlangte sein Vorgehen den Charakter einer individuellen Aktion mit den Mitteln einer öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalt, deren Programm nach dem Gesetz allein der Intendant verantworten muß. Dadurch, daß die mitverantwortlichen leitenden Herren nicht zum rechten Zeitpunkt informiert wurden, schien nicht nur die sonst auch von Herrn V/altermann anerkannte Ordnung des Hauses, sondern auch die Pflicht zur Loyalität gegenüber Vorgesetzten verletzt. Der Umstand, daß die Arbeit von Herrn V/altermann sonst im V^DR und auch in der Hörerschaft Wertschätzung gefunden hat, durfte mich nicht von der Verpflichtung befreien, aus dem Verdacht eines Verstoßes gegen die Richtlinien des Hauses und gegen die Kollegialität entsprechende Konsequenzen zu ziehen.

KÖLN WALL RAFPLATZ ; . D U R C H W A H L - N K. 2 v / o 2 1 üO POSTANSCHRlFI 5 Kt^LN 1 POSTFA<JH 1850

'

r ^'

- 2 -

1

Sie wissen vermutlich, da^ die inzwischen vorgenommene Prüfung des von Herrn Waltermann ausgestrahlten Materials ergeben hat, daß es in seinen Fakten zutreffend ist. Daraufhin ist die Suspendierung aufgehoben worden.

Die vielfach gestellte Frage, ob es notwendig war, die vom WDR ge- troffene Maßmhme der Öffentlichkeit mitzuteilen, darf ich mit dem Hinweis beantworten, daß dieser Vorgang nach aller Erfahrung keines- falls hausintern geblieben wäre. Um nicht in dieser Hinsicht Mißdeu- tungen oder Falschmeldungen aufkommen zu lassen, schien mir eine Mitteilung nach draußen angebracht.

Angesichts dessei*, daß in der Tat die Freiheit der Meinungsäußerung mancher Bedrohung unterliegt, begreife ich den Unmut und die Be- fürchtungen, die bei Ihnen aus Anlaß dieses Falles aufgekommen sind. Ich wäre aber auch sehr dankbar, wenn Sie Verständnis für Maßnahmen hätten, die auf nichts anderes abzielten als gerade darauf, den Zu- sammenhang zwischen dem Recht auf freie Meinungsäußerung und der Pflicht zur Verantwortung und zur Loyalität deutlich zu machen.

Angesichts einer größeren Zahl von Zuschriften und meiner Absicht, Sie in dieser Sache möglichst rasch zu informieren, bitte ich um Verständnis, wenn ich nicht individueller antworten kann, sondern Ihnen nur in Form eines vervielfältigten Antwortbriefes schreibe.

C

Hochachtungsvoll

<4nMlilMMiMiMfi|||

r

*u

o

o

' --A sj^

.r %«(«•«"

.i')-y 7r ist V.. .: , . .V , .lebt

^1

9.

2.

19 C7

. -m :

*

f

* . , ■■-■ c -'.

nc^cl' ''si'o

-•

r.S'

■:'j.i^ \ .

. ' .' > . c .

;.U,

r},ol-';

0.-

...... ,

c)ir clO'"

.a Kn.

1"

\\

\X'^ «1

Herrn ^, ^

2r* ..alter' Idrkö v.cßtdeutooher Rundfunk ^^ -

\ -«^ ,♦ . . VI -r S .■> 4 t. ^''. ;? < V *i V i** '; "J r ' , •'•'>■!* '

or l;

-<

privat

'. f 1

»V » 1.

iv^^r^mt :!ü.v! direkt :

h

!•»

■ii;n/' übe.r

Sehr geehrter Korr 2r. lürice, ,

in eiÄea «rfUllten leben h.;bcn Sie die Ehre von i'eindoch .ftcü zu v/Urdieen und zu tragen vcrcitondcn. Seit c.erauatr Zeit ueinen Sie eine« Kotto "eesprächsfähiß üit allen bleiben" folaen zu üUGoen. H un werden Sie Ihren Freunden t^ehr und nehr unverstUndlioh«

Ihre ötünoe au'dWpall Pringa gab iür neue Hoffnung. 28 war " eine trügeriooho Hoffnung. Sic h^^ben freilich zum Schluß Ihrer ^urzaendung einige 'Wahrheiten au uaßcn verut^onden. d.ifür caiiito •- loh Ihnen. Aber vorher h,<iben .sie auch Ihrerseita liinwünde •; gegen die reichen Judea formuliert, dafür wird Ihnen die Deutsche * üoldatenzeituns danken. Das nennen Sie offensichtlich c:cspr:;c;-.G- f ahig ivich allen Seiten bleiben. Gab es iceine reichen Christen dea angeprane^J^ten Typus? Gu^ eo nicht reiche Juden, von acr.cn ütiftungen und Unlvcrcitäten bceser leben konnten als von doi i: Geld der reichen Chrietcr.? .Intiecii^iten sind imaer produktiv in der Erfindung von Gründen, eie eind darin nie zu schlagen. Ist Ihnen heute noch unbekannt, worunter .'.aßseraann bereits 1S21 litt? Dieser horzdeutecho Jude cchrieb in eeincn Luch "ioin .04 als Deutscher und Jude": "Es let vergeblich, dac Volle der i;ichter und Lenker ia Kamen seiner Dichter und Denker zu be^chwi^ren. Jedes Vorurteil, das man abgetan glaubte, bringt, wie Aas cie V.UrBcr. tausend neue zutage ... iis ist vergeblich, das Gift au , entgiften. Sie brauen frleches. i.s iet vorgeblich, für cie zu

l

mm

H

4

1

o

leben und für sie zu sterben. Sie Sagen: Er ist ein Jude." Warum übrigens sollte Kardinal ]?rings kein christlicher iUiti- judaist sein? Er ist es. Sie dürften das noch weit besser als ich wissen. Er hat seiner Ungeduld gegenüber dem störrischen Volk, das Christus auch nach den fürchterlichen iVarnzeichen des Dritten Reiches nicht anerkennen will, wiederholt deutlich und taktlos Ausdruck gegeben. Lassen Mr doch das Konzil. Dort stand Frings aus anderen Gründen in der Reihe der Fortschritt- lichen, also machte er auch das Judenschema mit. Oder wollen Sie ernstlich Frings mit Kardinal König, einem Teil der holländischen und französischen Kirchenfürsten beispielsweise vergleichen?

Das kommt nun direkt nach dem Fall V/altermann. Es mag Gründe geben, die sesen Herrn '.Valtenaann sprechen. War das wirklich nur nach der Üendung über Xöwenstein durchzuexerzieren? Das Material über den Fürsten und seine nationalsozialistische Vergangenheit war Ja längst bekannt, das mußte durch den WDR wahrlich nicht mehr überprüf 1?. werden. Hätte './altermann Ihnen aber seine Sendung gezeigt, dann wäre die Sendung nie ausgestrahlt worden, das wissen Sie wieder weit besser als ich.

f

l^xm reagieren Sie, ich kenne das^ "der Geis hat im Dritten Reich eine zu dünne Haut bekommen". Nur stimmt auch das nicht. Ich habe Privates sehr wohl zu schlucken verstanden, ohne daß Sie meine Schluckbeschv/erden zu spüren bekamen. Den Fall Frings, den Fall Löwonstein erlaube ich mir anders zu betrachten. Haben Sie sich eigentlich nicht einmal überlegt, warum £:erade der deutsche ..Katholizismus immer wieder so peinlich versagt, der Katholizismus, der einigen Grund zur Selbstbesinnung über die Judenfrage doch wohl hätte. Es müßte für Sie, so möchte ich denken, wichtig sein, dieses Phänomen von neuem zu über- prüfen, wem Sio auf einem Evangelischen Kirchentag über Deut sehe, und Juden sprechen v/ollen.

: Et I>:iicn heute noch

:..ltt? Iie;2cr h-r^üiM.^it ergebenen Grüssen

/>le :.t:ut^iCher une «?^--/„' ,. -_ ^ ^ v

(ßabbmer Dr. R. R. Geis)

. •; '^

t.i

,i C 0; <J i.:- V 0 * V-' r i. K. J. -. , v^ -' ••'

« < ..

t

r

t j

M

... .V . •Jt>H.

Walter Dirks

KULTURKOMMENTAR

WT>R-5. Progr., 8. 2. 6?

In alten Zeiten hätte man gesagt: da muß der Satan seine Hand im Spiel haben. Die Woche der Brüderlichkeit oder mindestens ihre Hauptveranstaltung ist in Köln bedrohlTT lA^enn ein Konflikt zwischen Kardinal Frings und der jüdi- schen Gemeinde nicht beigelegt werden kann. Heute erreicht uns die Nach rieht, daß der große Engländer und Jude Victor Gollantz gestorben ist, einer der ersten Vermittler zwi- schen dem verfolgten Volk und den Deutschen. Schon die Erinnerung an diesen Gottesboten und großherzigen und großmütigen Menschenfreund, dessen Leib noch nicht bestat- tet ist, gibt dem Kölner Konflikt etv;as Irreales. Aber die Konstellation ist ohnehin grotesk: Kardinal Erdings hat in diesen Tagen seinen 8o. Geburtstag gefeiert, nicht nur von allen geehrt, sondern auch von vielen geliebt, - geliebt auch von jüdischen Mitbürgern. Diese wissen, wie wir alle, daß er in Rom auf dem Konzil nicht bei Bischof Carli, sondern bei Cardina] Bea stand: er hat mitgeholfen, im Bereich der katholischen Kirche den uralten christ- lichen AntiJudaismus zu Grabe zu tragen, der zu den historischen Wurzeln des Antisemitismus und also zu den Voraussetzungen von Auschwitz gehört. Niemand würde dem liebenswürdigen und tieffrommen Erzbischof, der gerade sein Referat für die Woche der Brüderlichkeit vorbereitete, ausgerechnet Antisemitismus zutrauen. Aber die Allgemeine Wochenzeitung der deutschen Juden hat aus einem Bericht, den der Präsident der amerikanischen Sektion des jüdi- schen Weltkongresses über ein Gespräch mit dem Kardinal erstattet hat, Einzelheiten wiedergeben, die alarmie- rend klingen. Bemerkungen des Kardinals über jüdische Einflüsse in der Weimarer Republik, welche das Aufkommen des Antismitismus erklärten, sind offenbar aus größeren Zusammenhängen gerissen und von dem Gesprächspartner, dem Rabbiner Dr. Nußbaum, mißverstanden worden. Jedenfalls konnte man das nicht nur einer Gegenerklärung des Kölner

V.,

- 2 -

- 2 -

t

Generalvlkariat«s entnehmen, sondern auch in der Um- gebung des Kardinals hören. Das Ist auch einleuchtend: keine Analyse der Ursachen des nationalsozialistischen Erfolgs kann an negativen Einzel zUgen auf Jüdischer Seite vorübergehen, - daß sie, die im Gefüge der Ursachen nur ein kleines Steinchen sind, so ungeheuerlich aufge- bauscht wurden, ist eine andere Sache, Aber ein Vergleich zwischen der t^assenvernichtung der Juden und den Bombarde- ments der Stadt Dresden und von Kirchen wäre in jedem Fall unangemessen, und ebenso die zu einem schrecklichen Klischee gewordene Frage, ob es denn wirklich 6 Millionen Juden gewesen seien, die umgekommen sind. Diese Äußerungen als solche sind in jener Erwiderung des Generalvikariates nicht bestritten worden. Wenn sie wirklich ausgesprochen worden sein sollten, so dürfte man selbst sie ganz gewiß nicht als Äußerungen eines aktiven Antisemitismus deu- ten; was der Kardinal in der souveränen Unbefangenheit mehr des Achtzigjährigen als des KirchenfUrsten in einem offenbar sehr freundlich und locker geführten Gespräch da möglicherweise über seine Lippen kommen ließ, wäre aber leider mindestens die allzu wenig kontrollier- te deutsche Normal-Reaktion, vielleicht dem unbewußten Drang nach Rechtfertigung und Ehrenrettung des Kollek- tivs entsprungen, nach Verkleinerung des Furchtbaren. Anderseits hätte es dem jüdischen Partner des Gesprächs, der den Kardinal ausdrücklich zu den "besten Vertretern

Deutschianas recnnec, wonx aiifecoua,ii^<^ix, ■^.^^.. ~-

Äußerungen seines Pari-ners zu zitieren, die einen gänz- lich anderen Geist bezeugen. Jene lange Erklärung des Generalvlkariat9s, die mit Recht des Kardinals Ver- dienste in Sachen Judentum und, seine oft bewiesene irenische Gesinnung hervorhebt, schloß überraschend scharf und ultimativ: dem Kardinal könne der. geplante ■pestvortrag im Gürzenlch nicht zugemutet werden, solange die jüdische Gemeinde der Stadt Köln - leider wurde sie als "Kölner Judenschaft" bezeichnet - sich von dem

- 3 -

- 3 -

Bericht der jüdischen Wochenzeitung nicht ausdrücklich distanziere. Damit war aus einem Konflikt, den man als eine Verknüpfung unangenehmer Mißverständnisse ansehen konnte, etwas sehr Schlimmes geworden. Die Zeit der Kollektivhaftung ist vorbei. Die Kölner Juden als Gruppe oder als Kultusgemeinde hatten mit den Äußerungen des Präsidenten der amerikanischen Sektion des jüdischen Welt- kongresses nichts zu tun, und sie konnten sich von ihnen schon --eshalb nicht distanzieren, weil sie keine Möglich- keit hatten, den Sachverhalt zu prüfen: das Gespräch hatte unter vier Augen stattgefunden. Der Adressat war falsch: Dr. Nußbaum war es, der gegebenenfalls gestellt werden mußte, nicht die Kölner Gemeinde, und das Mittel war be- denklich: ein Druck auf die christlich- jüdische Gesellschaft, die sich gerade anschickte, Brüderlichkeit zu bekennen. Jenes Ultimatum kann auf keine positive Antwort rechnen.

Da liegen nun die Scherben am Boden. Schwerer Schadwsä ist angerichtet, und die Beteiligten schieben einander die Schuld zu. Der Hauptschuldige ist der Geist der Rechtfertigung. Fände sich Dr. Nubaum bereit, auch über die positiven Aspekte des Gesprächs zu berichten^ könnte der Kardinal jenen Vergleich Auschwitz-Dresden und jenen Zweifel am Umfang der Judenmorde entweder eindeutig bestreiten oder aber als unüberlegte Äußerungen bedauern, könnten beide und alle angesichts dessen, was uns verbin- det, und angesichts derAufgaben, die vor 'ins liegen, sich an die Brust klopfen, statt sich zu rechtfertigen, so könnte auch die verfahrene stadt-Kölner Angelegenheit wieder in die Reihe kommen. Der Cardinal sollte diese Sache nicht seiner Behörde überlassen. Wir erwarten von ihm selbst ein großherziges christliches Wort. Man hat Cardinal Bea als Vermittler genannt, - es wäre in der Tat ein großartiges Exempel, wenn er im Gürzenich den Knoten mit fester gütiger Hand entwirrte. Aber solche Wunder geschehen selten. Jedenfalls darf die Woche der Brüderlich- keit ohnehin durch Abnutzung und allzuviel Pathos bedroht, nicht vollends zum Spott werden. Und auch nicht zum Wahl- schlager für die NDP. Brüderlichkeit hat Konsequenzen. Sie müssen gezogen werden.

Ko^ ^ '"^ .^ , (i,s-

o

o

f

^A.^

S^' C QL^^

oL

D

oaaa.

V (yf

/

Cr<^A, Kc OL-U^ ö^Coc/J U_.U.A^ o/ GUU^ Uu^i {^>T^M^

/

/ . /O Ya. i i

SX'V

/

olcc^ oit'«P<: Icp^UjU U-t^-C^ ^^d^ eJ--^x^

CA-M.c>>( U^tJ^t&y ^ U^AJLA^ J i^'^-^^^-^JL^^

V^C^O-^^ r-'O

/

\^^

a.rc9i/i La/^V^ AAy^ qI oto^ h^c^ L\a^ Ca.>.^o

.^A/>.

-t^ r

^l/^-^-^

'^KV

*^ /

^6^<^

^/*^;Ä^ Inc 6C^^ c/^2^-^ AxA.Oc^ ^

(>CX^

<pA.

6A.t^ /4/a

e

WESTDEUTSCHER RUNDFUNK

Herrn Rabbiner

Dr. Robert Geis

4000 Düsseldorf

Fi scher Straße 55

%

r

5 KÖLN 1 POSTFACH 1850

WALTER DIRKS

LEITER DER HAUPTABTEILUNG KULTUR

'S SAMMELNR.: 207 01 DU RC HWAH LN R.: 20703180/81

15.1lärz 1965

O

Sehr verehrter, lieber Herr Geis,

ich bin herzlich dankbar für Ihren Brief und froh, daß der erste Satz es mir erspart, noch einmal zu allen Nuancen und Wendungen dieses Zwischenfalls Stellung zu nehmen. Ich hätte zu einigen Details meines Verhaltens wohl noch Aufklärendes zu sagen, aber es ist vielleicht besser, ich vertraue lieber Ihrer Person und dem Ton Ihres Briefes und unterlasse jeden Versuch einer partiellen Rechtfertigung. Was Ihre Familie und mich angeht, so bin ich voller Vertrauen auf eine gute Zukunft. Freilich werde ich nie vergessen können, daß ich an einem Ereignis beteiligt war, daß Ihre Überlegungen, unser Land zu verlassen, neu in Bewegung gebracht hat. Verzeihen Sie mir alles, was ich falsch gemacht haben sollte.

Sehr herzlich Ihr

-O

WDR Köln, Wallrafplatz 5

G«t«t2neh«r Vtrtr«fer des WMtd«u»sch«n Rundfunkt Köln Itt d«r Intendant. D«r WMtdeutsch« Rundfunk Köln kann ouch von zwei vom Intendanten bcvollmächti0t«n Ptrtonen vertreten werden. Auskünfte über den Umfang der Vollmachten erteilt der Juttitiar des Westdeutschen Rundfunks Köln

l

12.3.65.

1/

/

/

Nun mu88 ich noch einmal schreiben, lieber und verehrter Herr Dirks, aber danach bitte Aktendeckel zu! (Dieser Brief soll nicht unter die Akten kommen«)

Wie schwer mir das Schreiben als Kunst ist, das erfahre ich wieder und wie der Freilich hatte ich geglaubt, ich könne mich verständlich aus- drücken.Das scheint aber auch nicht zu stimmentlch habe m.W.in meiner Sendung züt dt.Aussenpolitik keine Stellung genommen, Sie hingegen le- / sen egalweg ••Ausßenpolitik^.Wo bitte steht auf den paur Seiten etwas von Verjährung und diplom, Beziehungen zu Israel?Ich meinte Innenpoli- tik und dazu hielt ich mich legitimiert, weil ich zwar auch an die Ju- den denke, aber, weiss Gott, nicht nur an sie. »Yenn ich als Jude nicht blind und verstockt bin, hat die Bundestagsdebatte nur unterstrichen, was meine Purim- Sendung anprangerte. Las sen wir* s. Sie selbst gehören ja zu dem Juden-Ersatz unserer Bundesrepublik, die den starken Mann gegenüber den politisch Schwachen spielt.. und sich immer wieder -auch von Juden -erpressen lassen wird, weil sie Globke und Genossen nicht los wird, die weit schlimiüer sind als die vielen grausigen Nazis vor Gericht.

Bitterkeit und Reelgnation haben mir bei meiner Bemerkung am Tel#flM)n fern gelegen. Einmal bin ich krank genug,um vieles so unwichtig zu neh- men, wie es eh nach einigen Wochen ist. Ausser dem bin ich als Jude gläu- big auf der Seite der Minderheit, der Machtlosigkeit. Es wäre ja gelacht, wenn ich etwas repräsentieren würde und mich bei der erstbesten Gelegen- heit in eitlem Geltenwollen gekränkt fühlte. Was ich aber durchaus nicht ertrage, das sind Juden wie Karl MarXfdie mit einem gigantischen Leiden Geschäfte machen, die sogar mit F^^^ötvausB **gut Preimd'* sind. wenn Marx oder einer der anderen JHMBonzon, die weder Juden noch Deutsche sind, auftauchen, ziehe ich mich zurück. Ich habe mit diesen Herrschaften nichts, aber wirklich garnichts zu tun.Daifüin kann ich in Zukunft auch im Kirchen- funk nicht mehr mitarbeiten. Das soll doch klargestellt sein. .und Sie hät- ten es wissen können.

N\m noch einige notwendigen Kor ekturen zu Ihrer Sendung; Es gibt Ober- kellner aber keine Oberrabbiner .Landesrabbiner bin ich seit 9 Jaliren nicht, weil ich's eben mit Marx U.Genossen nicht aushielt. Also ist auch die Titelangabe in der Radio-Zeitung irreführend.- Jüdischer Rabbiner geht nicht, es gibt keine christlichen Rabbiner ,muss also vielleicht jüd.

Geistlicher heisben,WWri ••Rabbiner" für das Publikum nicht klar genug ist^-^Vom unbekannten Judentiua" sollte Texte bringen|für jrurim gibt es aber keinen nenneswerten Gebetatext. Das Pest selbstf als typisches Pest des Exils, ist mir weit näher als z.B,Chanukka, das in Israel zu einem Sedanstag verfälscht worden ist.Mehr habe ich nicht auszusetzen.

Es bleibt mir zum Schluss nur die Pest st eilung, wie unmöglich für meine Pamilie die ständige Belastung in Deutschland ist.. und dass meine eigene Haut vielleicht doch zu dünn ist, um eine Sendung zu fabrizieren, die einem kalter Dirks wenigstens einleuchtet. Das ist aber kein Unglück, das Wandern ist jüdische Bestimmiing \md es ist sicherlich nicht \inehrenhaft seine Liebe zu Deutschland in der Kraft der Überwindung überschätzt zu haben. Insofeam war die Affäre "Purim- Sendung" erleuchtend und wegweisend, dafür darf ich Ihnen danken.

lassen 3ie sich eine recht schnelle Genesiaig wünschen. Haben oie vor allem nicht zu sehr Angst. Und mm noch sehr herzlich-kameradschaft- liche Grüsse

Ihr

WESTDEUTSCHER RUNDFUNK

I

%

r

Herrn Oberrabbiner

Dr. Robert Raphael Geis

4 Düsseldorf Fischerstraße 55

5 KÖLN 1 POSTFACH 1850

WALTER DIRKS

LEITER DER HAUPTABTEILUNG KULTUR

'S SAMMELNR.: 20701 D U PC H WAH LN R.: 20703180/81

10. März 1965

Sehr verehrter, lieber Herr Geis!

O

O

Wir haben vor, zum Purim-Pest den beiliegenden Text zu bringen. Das erschien uns unter den gegebenen Umständen als die anstandigste Lösung.

Ich hätte unser Publikum gern die Stimme Ihres gerechten Zornes hören lassen, deshalb habe ich es bedauert, daß Sie sich nicht mit der Sendung nach der Streichung jener neun Zeilen einverstanden erklären konnten. Aber ich muß innen auch wohl rechtgeben, wenn Sie meinen, daß diese Streichung den Charakter des Ganzen nicht entscheidend verändert hätte. (Andererseits hat hier auch die quan- titative Dimension eine Bedeutung: mancher, der sich gegen Jene 9 Zeilen endgültig verhärtet hätte, wäre durch den restlichen Text vielleicht doch erschüttert worden. ) Nun, Sie haben mir zugestimmt, als ich darauf hinwies, daß Sie Ihre eigene Verantwortung haben und wir die unsere. Wir sind Ihnen dankbar dafür, daß Sie unsere Ent- scheidung, den Text nicht ungekürzt zu bringen, in ruhiger Wurde akzeptiert haben. Wenn Sie sagten, es bleibe Ihnen ja nichts anderes übriK, so höre ich daraus durchaus eine Bitterkeit und Resignation, die ich ganz und gar verstehe. Es war daraufhin sehr schwer, den v^T^^icht anzunehmen. Aber es blieb uns, so scheint es uns, nichts anderes übrig. Ich hoffe, daß der beiliegende Text einen Ten von dem erreicht, was Ihr Text erreicht hätte, ohne doch der Sache, die ich die gemeinsame zu nennen wage, so zu schaden, wie wir es von Ihrem Text meinten befürchten zu müssen.

In herzlicher Verbundenheit, auch im Namen des Intendanten

I

I

Ihr

^d^Si^

WDR Köln. Walirafplalz 5

G«$«txlicher Vtrtr«t«r des Westdeutschen Rundfunk! Köln ist der Intendant. Der Westdeutsche Rundfunk Köln kann auch von zwei vom Intendanten bevollmächtigten Personen vertreten werden. Auskünfte über den Umfang der Vollmachten erteilt der Justitiar des Westdeutschen Rundfunks Köln

./

1-

Pur im- S en dun£ vVIjR 19 6 5

i

^d

XttCtix/

o

L

Da feiert d:;is kleine Glaubensvolk der Judeii ein frohes Pest; Purim. In den Synagogen wird das biblische I:iuch "Esther '• ver- lesen. Es erzählt von einem Judenho^sser, desrjen Pläne scheitern, vom eitel-aui£^eblasenen Haoian. Dieser Plaman ist zum Q\vp des Judenfeindes geworden, seine Aiilclagerede zum Urwort für alle seine Nachfolger viährend einer langen und leidvollen llxils- geschichte: "•• . . es gibt ein Volk, zerstreut und versurengt unter den Völkern". Minoritäten erträgt man schv/er, die Macht- protzen der Weltgeschichte /sciion gar nicht. Eine hewi^iot- glaubige Minderheit stellt die gewaltsam Mächtigen iimner v/ieder infrage. Der ironische Elick der Schwachen entlarvt die Hampelmänner der Macht peinlich und sclmell.

yierni Juden Hitler meinten, nannten sie ihn oft zu Beginn des Dritten Reiches "Kainan". Hitler ist v/ie Hainan schließlich zu~ gründe ^ij^i^i^u^ih^.^^^ der Rest überlebenaer Juaen kann aennoch des Pestes nicht froh werden. Liegt das nur an der unvorstellbar großen Zahl der Opfer? Verständlich wäre das. Aber - so will uns scheinen - es bedrückt uns noch mehr. Die Atempause der Hoffnung in diesem Nachkriegsdeutschland v/ar koirz und der bösen Zeichen gibt es schon wieder viele. Dem modisch getragenen Philosemitismus mißtrauen wir Juden mit Recht, einmal, v/eil er einem Antisemitismus mit umgekehrten Vorzeichen gleicht, dann aber auch, weil das emotional Senitmentale erfahrungsgemäß jäh ins Gegenteil imiscl.lagen kann, aus frag\rärdiger Liebe in handgreiflichen Haß. V/ir Deutschen verstehen uns gar zu gut aufs Lerauschen, meinte Nietzsche.

TT-n^ cnhny-i Trnr..Tn-f: H<^c! p.-p .qohr r.-okend en mchr und mehr auf uns zu. Die fs^%BJf zutage liegende Diskrepanz zv/ischen der offiziellen Reue luid der Dolitischen Wirkliclilceit: alte Nazis in neuen Positionen; die Unzahl von ^m begnadigten Gnadenlosen;, die btreichelstrafen für Nazimörder. Unter den vielen Un-i-öglich- keiten während der Spc;iinung im Nahen Osten verdient die Erklärun- eines Ministers festgehalten zu werden. Ein Mann, der vorgibt, das Erbe des verehrungswürdigen Theodor Heuss zu verwalten, durfte un.^orügt sagen, vor 12 Jahren hätten die Israelis keine diplomatischen j:;eziehungen gev/ünscht. Offen- Sich blich sind für diesen Herrn, abor wohl nicht nur für ihn, die Berge von Menschenasche, die Hekatomlaen Erschossener,

- 2 -

I

o

l

Ersciilagener, Verliuiie;erter eine Kleini:";keit oder gar ein Nichts, ülDer das man mühelos hinwegkoiixiiien müßte.

V/as eigentlich soll aus einem Volk werden, das nur vom Ausland gelegentlich zur Räson gebracht werden kann, das Berufungen in /jnter rück,[^änglg macht, Korrekturen an lautstark verkündeten Beschlüssen immer nur vornimmt, v/enn der Druck einer empörten Welt gar zu peinlich v/ird? Welches Volk kann eine Lauer- hevormundung ertragen, die hier - leider - geboten erscheint? Und nun gar ein Volk, dessen Selbstgefühl ständig labil ist, schwankend zwischen oelbstverachtung und Selbstlob, Selbst- bemitleidung und Überheblichkeit!

Wie die Konsequenz einer neuen deutschen Legende, die von prominenter Seite in die Welt gesetzt wurde, will uns das er- scheinen. Danach sind die bösen Nazis über die armen Deutschen und die armen Juden hergefallen, eigentlich sind also beide Opfer, Ist das nun Ersatz für die Dolchstoßlegende nach dem ersten Weltkrieg? Menschlich anständig ist es nicht, politi::ch klug auch nicht. Daiiiit werden wir nie über eine Vergrongenheit hinwegkommen, die wir schwatzend dauernd "bewälti^Man", denn es blockiert jeden wirklichen Neuanfang und verewigt das Mißtrauen der Welt ge^en uns. ay^Ji:^ Ult dieser Legende glaubt man dem Vergessen anheim geben zu können, daß es v;ahrschej.nlicli ohne einen von Millionen und Abermillionen bejubelten Hitler keine ^ A~ "und H-Bomben gähe, der Osten nicht im Y/esten stände,- deutsche Menschen nicht geijeinigt und vortrieben worden v;ären. Besiegte können sich Cicucm v/ie Sieger gebärden, Schuldner mit den Mienen von G-läubigern auftreten./ Das reicht schon sehr weit: vom kleinbürgerlichen SL"ammtisc}i bis zum Bonner Pc.rkott. ^ Ein paar in Deutscl-land lebendeü Juden sind natürlich völlig uninteressant. Aber "Jud" un-d "Saujud" ist Schimpfv/ort- und Drohimg geblieben, heute freilich nur für NichtJuden, für Menschen, die man als Intellektuelle vero.chtet, als Opposition jenseits braver Parteien verdächtigt, deren liebend gemeinte Kritik man nicht gelten lassen will, um sich einer weit werdger freundlichen Kritik des Auslandes Mal für Mal zu beiT.^Aen. All das hat erstaunlicherweise Platz, zwisclien dem ^^nL^-.ti^ von ivollektivschr:im und deiüokrati scher Ordnung.

- 3 -

(

c

o

.n

Was daS alles in einer PeGVüetrachtun-'>- zu suchen hat? Mun, einmal meinen v/ir, daß gelebter Glaube nie pjn Lehen vorbei- gehen darf, sonst wird er zur Konfession im toten Gemäuer einer höchst fragwLirdigen 33Stion. Zujn anderen ^^; ist es um einfach nicht möglich, .von Festesfreude zu sprechen, v/enn uns sehr weh uins Herz ist. 'Es ^ibt nämlich noch iniiner ein Häuflein deutscher Juden, denen die Liebe zu diesem räteli^ollen Land selbst nach den unsagbar fürchterlichen Hitlerjahren nicht erstorben ist, die zu vielen - fast immer macht]. osen - Menschen hier v/ieder eine echte Beziehujig gefunden haben./ Unsere ^jäix /jüdische Trauer ist auch eine Trauer um ])outschlpnd.

Vergessen v/ir über all dem nicht, wie schwer den Juden vieler Zeiten das Lachen am Pu.rimfest gefallen sein mag. \'Ierm. wir nach dem \7illen eines großen Talmudlehrers an diesem Tag, der so leicht ein Tag der Haßreal^tion gegen Judenfeinde hätte werden können, nicht zwischen dem verfluchten Haman und dem jüdischen Retter aus letzter Not, Mordechai, unterscheiden sollen, dann gehörte oft viel, viel V/ein dazu, um diesem G ebot einer großartigen Humanität bis zum Ende folgen zu können. Loch die Pratze des Peindes v.'Urde voiu reinen Ivienschengesicht }^j&h=£a3e==ri^^ic: überdockt. Y/einbedingte Ereude,/ein liebensv/ertes Kuriosujoi des nüchternen Judenvolkes. - - - Sin Lächeln blieb. Wie ein Lächeln will uns schon diese Vorschrift unseres Lehrers Raba erscheinen. ; Las Lächeln retteten wir luis, weil eine Vereinig^lng von Glauben und Humor uns prägte, die fast jeder Situation in der Annahme des La-Seins standzuhalten vermochte.

Eines freilich ist neu in der beziehunf:sschv\^erün GeschicJite zwischen den Weltiaächtigen und dem Judenleid: / wir sind nicht mehr allein. Gläubige Christen und konfessionslose Gläubige einer echten Humejiitas, für die in einem sich sehr christlich gebärdenden LeUoSchland kein rechter Platz zu sein scheint, sind unsere Y/eggonossen geworden. Geistig gesellen ist das ein erschütternd Positives, mitmenschlich ma,g hingegen in uns oft Langnis aufkommen. /V/ir können denen, die Merzulande jetzt Lückenbüßer für uns Juden sind, nur Wcmscjien, sie möchten die Listana des Glaubens bewahren, olmo die es kein Durchhalten und Lestehen gibt, ihnen möchte etwas von der jüdischen Loidüberwindung aus der Geduld der Leiderfahrung zuteil werden,

- 4 -

#

C)

die diese neue Minorität dringend l^raucht, bis eine jimge Generation antritt, deren viel gelästerte Skepsis, ^akpais Skepsis auch gegen ^Qöao falschen ^fiationalistischen Zungen- schlag, vielleicht unsere einzige Hoffnung ist. Purini, das Jüdische Fest, muß nun nicht allein für Juden das Psalrav/ort gegen die Mächtigen wachhalten: "Y/ie einen Traum nach dem ErY\^achen, mein Herr, verlachst du, wenn du dich regst, ihr Schattengehild". /Bange machen gilt nicht .' Verzagen darf es nicht geben, /trotz allem nicht!

O

Für d»n SprechT

D«r im Programm «ns^kUndlgt« Vortrag lum Purlm^Fost wul aus OrUndan, dio Ihnan In dar folganden Sandung dargalagt wardan, auafallan. An dar Stalla daa Obar«» rabbinara Dr. Oala aprloht Waltar Dlrka«

Q

I

t

\

^^

(

*

Wenn Sl«t verehrte Harer, nun nicht die vielen von Ihnen vertraute Stlmne de« Oberrmbblnere Robert Raphael Gele httren, sondern die elnee Christen« der erklKren soll# warum die zum Jttdlsohen PurloKF^st vorgesehene Sendung ausfallen mul« so dttrfen Sie »ehr erwarten als nur eine Information Über eine Prograom^Xnderung« Die Gründe fttr diese sind auf« sohluSreloh fttr die Welt» In der wir leben i es erscheint uns angemessen« sie Ihnen darzulegen« an Stelle der Sendung selbst«

o

0

Dasu muS loh einem Teil von Ihnen« den nicht Jüdischen Hörern nMmlloh« auch ein Wort über das Purlm^F^st selbst sagen« Nlt seinem Criarakter hat der Ausfall der Sendung nSm« lieh unmittelbar su tun. Unsere Sendungen zu den hohen Jtt« dlschen Feiertagen wenden sich Jam auch sonst nicht nur an die Jüdischen Mitbürger« deren Zahl nach der Verfolgung« Ver« treibung und Ausrottung in \mserem Land gering geworden Ist« sondern auch an nlchtJUdlsche Interessierte« vor allem an die Christen. Sie begreifen In letzter Zelt besser als früher« daS die Erinnerungen der Juden an Ereignisse der Hellsge* schichte uns nicht trennen« sondern verbinden« Auch wir Christen dürfen Ja etwa die Befreiung der Juden aus der ägyptischen Khech tschaft an den Jüdischen Ostertagen mit«» feiern und sollten es mehr und intensiver tun als bisher« Ee war Ja unser Oottesvolk« das Gott damals fttr seine und unsere Aufgabe und Bestimmung aus dsr Hand Pharaos befreite« Nun« beim Purlm^Fest handelt es sich nicht um einem der hohen Feiertage« und Robert Raphael Gels hat es In seinem vor vier Jahrsn erschienenen Herder-Buch *Vom unbekannten Judentum*^ nicht einmal zu erwXhnen brauchen« Aber es Ist alles andere als ein vergessenes Fest« Hans Lamm stellt fest« dafl es In den Herzen der Juden Immer einen Sonderplatz alngenommen hati ••Besonders die Welsen und die Kinder*« so sagt Lamm«

I

o

e

m 2 ^

''liebten Purim lmm«r mit besonderer Innigkeit«" Man liest en dleeea Tag In den Synagogen das Buch Sethert Aueh dae Ist eine Befrelungegeeohlohte. Die XOnlgln Bether und Ihr Onkel Mordeohal retten die Juden vor dem Vemlohtungaplan Ramans« Die Gelehrten haben an diesem Buch« das offenbar perslsehe Slnflttsee erkmmen lUtt viel herumgerttselt, aber lassen Sie mloh hier nleht kulturgeschlohtllohe Betraeh«» tungen anstellen^ sondern nur berlohten^ daS das Pest Im Lauf der Zelten das heiterste der drei frohen Peste der Juden geworden Isti auch Im modernen Israel wird ee von frommen und anderen Kindern duroh Haskensplel und frOhllohen Unsinn Khnlloh gefeiert wie unser Karneval« Wenn In der Synagoge bei der Lesung des Buches Esther der bOse Haman zum ersten Mal erwihnt wird, durften die Khaben trampeln* sohaz*ren und mit Purlmrasseln Lämn maohen, um Ihren Abscheu aus2udx*ttolcen« Die Erwachsenen aber hielten sich an diesen Tagen viel mehr, als es In dem nüchternen Volle der Juden übllol

war* an den Wein« Im Talmud wird geraten, an diesem Tag so

I viel EU trinken* daS man iwlsohen den beiden Rufen "Ver- flucht sei Haman* und ^Gepriesen sei Mordeohal^ nicht mehr unterscheiden könne* - ein Rat* der den ekstasischen Rausch dieses Tages ermutigt* aber zugleich HumanltÄt und Weisheit bezeugt« Im 17« Jahrhundert sagte ein christlicher Gelehrter Über das Purim» Pest t *Alle geben sich ausgelassenem Proh« sinn hin und feiern den wundersamen Triumph Über Haman« Mach dem Lesen des Buches Esther verbleibt kein BewuStsein vom Exil." Das trifft wohl den Kern der Sachet Purim war in den Zeiten des Gettos* der Rechtsbesohrlnkung* der PUrcht vor Verfolgung* aber auch der Enge des ^Zaunes* um den Glauben*

\

o

o

- 3-

als d«n wir das strsiag« Rltuml«a<rt«ts ▼•r«t«h«n mOMsn« «in fentll« «in Tag dtr Sor^oaigicelt In «Inar Welt dar Sorga.

Und nun soll aln Jttdisehar Rabbinar In dlasan Wlntar 1965 In dar Sundaarapublllc aln frommas Wort dazu «agan, AI« Dr. Oel« sein Manuskript nl^dtmobrisb, vor wmls«n Wooh«n« stand rj ( tr untar das Blndruok daaaan, waa aalt dar Ankündigung von Vlbrlchta Baauoh In Xgyptan in diaaara Land gaaagt und gatan und nloht gatan mordan war« Sowalt «Ir alnlgar»aBan wacha Zaltganoaaan alnd« haban wir alla una In dlaaan Uoohan laiaar wiadar gawundart« gaUrgart odar arragt und una Sorgan gaaMtohtt Jadar naeh aalnam Waltblld« aalnar polltlaohan Elnaleht» aalnar Erfahrung und aalnam Ttmparamant« Abar kdnnan wir una voratallan^ wla In dlaaan Woehan aln Juda dar Kltaran Oana* ratlon ampfundan hat, dar aalt alnem halban Jahrhundart mit- arlabt hat^ waa ihm, aalnar Famllla^ aalnam Volk, aalnam Olauban In dlaaam Land angatan wordan latt Dia Praga lat nloht rhatorlaoh gamalnt, aondam amathaft* 01a Antwort kann ahr* lloharwalaa nur halOant Nein, wir kttnnan %m nloht« 3ba dam varhlngnlavollan Auf und Ab In dar Oeaohlchta dar Jtidlachan Hindarhalt gahBrt nloht nur dla Dynamik dar alUcularan VallMi Oetto Aaalmllatlcm - Antlaamltlamua Olalohbarachtlgung .••«.^^«•4 ««wa v««a^Ai ATtiMcp . **wi*4d»iHnifc«iaahurut* dlaaaa Wort

In OMnaafUBchan au apraohan iind au htfran •)♦ aondam auoh dla Wella kOraarar Amplltuda, wla ala atwa durah dla Bpooha Thaodor Hauaa und alna Zalt gakannaalohnat wird. In dar aln Mlnlatar aalnar Partal daa abanao falaoha nlmllah aohalnwahra wla pharlaÄlaoha Wort auaapraohan konnta, vor iwölf Jahran httttan doah dla laraalla kalna dlplomatlaohan Baslahungan gawUnaoht* War nooh nloht gamarkt hat, wla aloh aalt alnlgan

II

o

o

n

V

n

Jahnm In d#r Tat das morallsoh« K%im dar Bundaarapublik galndart hat, laaa atwa die Leaarsuaohrlftan dar latstan 8plagal*Nuamam nach« Offenbar araatst alna alakalta aehaln« objaktlva Diatanz vom Staat land Volk laraal dan Antlaamltlanma« ao wla dlaaar dan Kltaran ohrlatllehan odar baaaar unahrlat«» llohan Antl*Judalamua abgalSat hatta« Nun, 1^ bralta kaln Material aua^ loh deute nur an. Wlohtlg aber lat^ dat wir, die deutaohen Juden und die nlehtJUdlaohen Dautaohen guten Wlllena, einander die dttnne Baut zuerkennen, welehe die Ver« folgten ebenso wie die gewlaaenhaften Angehttrlgen dea Verw folger«Volkea In veraohledenar, aber verglelohbarer Welee haben« Niemala werden una Schwielen waohaen « ao hoffe loh <», Irmaer wird dleae Haut dUnn bleiben» Ich aagtei ao hofft loh« Manohe reden von der Unbefangenheit, die wir doch endlloh errelohen mUBten. Auoh Oberrabbiner Oela wehrt aloh In der Sendung, die Sie leider nloht nttren kennen, gegen einen *Fhlloaemltlamua^, der einem Antlaamltlamua mit umgekehrten Voraueelohen gleiche und Im übrigen, wie Jedea "emotional Sentimentale*, erfahrungagemXS Jih Ina Oegentell umaehlagen kOnne, nMmlloh aua fragwürdiger Uebe In handgreiflichen KaB« Daa lat wahr, und daa lat wichtig, und daa lat obendrein aktuell, denn man muß bafUrchten, daB aua vielen Uraachmi, aua latentem unterdrückten und verdrüngten Antlaamltlamua, aua Fehlem der HlehtJuMen und auch der Juden, und unter anderem auch aua modlachem und krampfhaftem Phlloaealtlaoua nach den Brelgnleaen dieser Monate In der nächaten Zelt ein kräftiger Antlaamltlamua ana Tageallcht treten wird* Aber philoeemltlaoua lat nicht SSX. «odlach und kraav)fhaft« In Ihm gibt ea neben unbefangener und objektiver Hochschltaung der

- 5 -

o

o

1

0

QtiAlltVttn da« Judentums unter anderem euch das fragwürdige« aber doch wohl aoht#nawerte Element der Befangenheit^ eben der dünnen Haut* Setaen wir den Fall, daB einer au» »einer Familie, «It dem Ich nicht nur durch gleiche Abkunft und ge- melnaamea Schicksal verbunden bin, sondern für dessen Charak* ter ich durch Tat und Unterlassung mitverantwortlich bin, die Machbarfamllle durch laub, Mord und Schindung fttrchtsrllch getroffen hat* Mun, dann Ist es zuviel verlangt, für die 2u- kunft ein unbefangenes Verhältnis der beiden Pamlllen 2U erwarten« Ich bekenne mich mm Phllosemltlsanis aus kollektiver Scham und eigener Mitschuld mindestens durch Onterlassung i m der einzige ertrKgllche Rettimgs versuch aus einer unertrig« liehen 81 tust lern Ist der Versuch, die gesohMvleten Machbam zu lieben* Das mag psychologisch geradezu gefXhrllch sein, durch Aißblvalenz bedroht, - Ich kann es nicht Indem* Ich bin glücklich und froh, i^enn loh einen Ansatz der unbefangen* helt spüre, die fVir Irgendwann in der Tat das Ziel sein muS, wenn mir etwa ein Wort der Kritik am Verhalten eines Juden oder des Staates Israel gerlt, ohne daB ich unruhig werde, wenn einer etwa In dem hochkompll zierten VerhKltnls, In dem wir Deutsche einerseits zu Israel, anderaelts zu den arabl« sehen Völkern und auch zu Ägypten stehen, eine vernünftige Formel zu erarbeltenx versucht* Aber zitr Zelt geht diese Rechnung noch nicht auf, und es muS dabei bleiben, dafl uns von allen Staaten und VSIkem der Welt In der Befangenheit der Schuld Israel der nlohsts, der wichtigste, der liebste Ist <• selbst wenn wir beobachten zu kOnnen glauben, dat es Dummhslten macht. Ja gsrade auch dann, denn solche Ihimm«» holten stehen Immer In Kausal Verbindung mit dem Unl^eschrelb* Hohen, dem On-Mennbaren, dem Unbegreiflichen, was den Juden

6 .

4

o

o

Im Saraan unser«» Volka« angetan worden Ist« So alao ateht*» bei una, bei einigen und vielen von una - ea mag eine Andeu- tung geben von dem, waa ein kluger, aber glelohfalla dünn* hlutljer, zum Olttok dünnhäutiger Jude In den letaten «onaten In Deutaohland empfunden haben mag«

Ala una Robert Raphael Oela aeln Manuakrlpt zum Purlm* Peat elnaandte, vor einigen Woehen, war dl« bundearepubll«» kanlaohe Vurwlrrung auf dem RiJhepunktt Wir lasen XuBerungM von Leuten« die Überhaupt noch nleht bemerkt hatten, daB die dlplomatlaohen Beziehungen daa Selbatveratlndllohate von der Welt alnd. Ja daS Ihr Nichtbeateh« unter normalen Staaten ein Affront lat* Sie taten ao, ala ob ea eine Leistung oder ein Entgegenkommen ael, sie anzubieten* Ja« ale apraohen von einer "Anerkennung leraela* ala ob wir larael nloht aohon durch unaere Wiedergutmachunga-Leiatungen daa Wort abemala In OMnaefUBchen iHngat auf die nachdrUekllohate Welse «n* erkannt hätten. Xn grober Vertcennung der Situation aahen ale nloht, daß ea nach all dem, waa zwlachen 19^ und 19*5 vor- gefallen war, ganz allein lerael war, daa den Zeltpunkt nennen oder andeuten konnte, an dem daa an alch Selbatveratändllohe, daa In dleaem achreokllehen Auanahmefall kelneawega Seibat-

«.w^^^««u^ ^4 ««^«.«» »mM«»i 4 #*Vi wflwi1*f Aim nniTBUtl* dlolomatl«»

aohe Beziehung zwlaehen larael und dem Staat, der aieh ala Erbe dea mlibraucht«fi Reiches weli und auaglbt, der Äindes- republik. loh selbst habe in dlesm Wochen «ur Woche der Brüderlichkeit alle aonst bei dieser Oelegenhelt naheliegen- den moraliachsn &rwägimgen belaeltegelaasen und nicht anderea au aagen gewuSt ala daa nllchteme politlache Worts bietet endlich die dlplomatiachen Beziehungen an - ea lat unerträg-

- 7 -

o

i

o

1

m

0

Höht dl« Folgen zu bedenken; es l»t allein notwendig* •• Ist absolut notwendig* endlich das Selbatveratündliche z\x tun#

Nun, wenn Ich nicht In der Lage wtr«* achöne Worte über Brüderlichkeit «u aagen« ao war Robert Raphael Oela nicht In der Lage, ein JUdiachea Fretidenfeat «u feiern und Ihnen, ver^ ehrte Hörer, den Feiertag dea vergeaaenen Exlla frorwn auaxu«- deuten« Er achrieb politiaoh, und nteiaand kann ea Ihm verargen» £8 gibt keine Mauer, welche die Beliglcn zu eine« in aleh ruhenden von der Veit und Oeachichte ungeatOrten Raum macht« Er achrieb polemiach und er achrieb acharf , in veratündllchar Verbitterung« Wir hatten Sorgen und baten ihn um eine neue Faaaungi Er aohrleb aie wir waren ihm dankbar für Jede Änderung, die den Text für eine Anatal t öffentlichen Rechtem annehmbar machte, vor allem für den neuen Schlufli "Bange machen gilt nicht« Verzagen darf ea nicht geben, trota allem nicht I" Aber ea blieben Worte der Anklage übrig, die wir mit unaerem Auftrag und unaerer Verantwortung für die Wir^ kung nicht glauben vereinbaren zu können« Dann paaalerte etwaa im Lands der Bundeakanzler eratrebte die Aufhahme diplo* matiacher Beziehungen, aein Abgeaandter bot aie an« Wir haben begonnen den noch unentdeckt^i Mördern die Chance der Strafloaigkeit au nehmen. Baa veratärkt« xmmsiMf Bedenken« Wir zweifelten, ob unter den neuen UmatMnden die aufrtlttelnde Wirkung dea zugeapitzten polemiachen Wortea noch im richtigen Vex^mtnia atehen könnte zu dem negativen Schock, den wir befürchteten« Aber der Autor konnte nicht daran glauben« daS die neueaten Bntaohlüaae der Regierung und dea Parlamente emathaf t den Anfang einer Wendung bedeuten ktkmten« Er konnte eich nicht entachlleSen, die bitteraten Sätae aufau« geben« Er hat eine andere Verantwortung ala wlri er achlug den Auafall der Sendung vor, wir atlmroten »u, mit aehr

o

mxaatezan^

. 8 -

n")

wider apruchsvol Ion OefUhlen«

So 0t«ht mit uns« Im Jahr« 1963# zwanzig Jahra nach dam gewaltiamen Ende dea Reglmaa, deaaen Kern der Hofl war« Wir konnten im VOrz 1965 die gemelnaame Aufgabe nicht gemein* aam ItSaen« dea Purlm<«>Peate8 zu gedenken« DUnnhMutig der Autorin dUnnhKutlg wir aelbat, rauflten wir kapitulieren, üna blieb nur übrig, Üinen dleae schmerzliche Story zu erzählen» Wir bitten um VeratHndnla, fUr Robert Raphael Oela und für una«

o

Kiic^ I l'Ci^^'hf (^^ < .

"M^ icj^ iZi^c^ ^lU^ ^yiZU fC ^»^

i44r (/U> U/V^l^ (Ic^ ct<_> icc^ cl^^ U^lUc> U-rUU C'VU^i^ccs ^X£^c^ of^j^

1

\-4

ricUj I4<nj 5^ . ici iuL { ^ uU 'Vuc^ tUc) ^uZ cCcc t^^ •> '^^ ^-axyx* cC^ ^

w

a^

It

"^

CLCulU aMU4^ Ulc<f<si>' UJ^' dc£. tii^' ^^ukru C{^u^ ^ -

icicjUj <suo4 lc^uu4a4- : d^t^ ^-«^^^

(ilUfvCe

aaaam

cUyuu cuM ^uU^ d^ ^UuUrc <s^ic^^c^ I inulcru du^

tUMtä^ m* u^^ ]2mc cu cUt SU^a^ 4^^'c^ Sjt^^

luhu : ^ tiA CeJt£ (iyUj lu^ -^ ^ - ^'^ ItU- ^^ cUu<-<^

%<

m<sy

pc\nc^

WESTDEUTSCHER RUNDFUNK flT

Herrn Rechtsanwalt

Dr. Adolf Weinberg

KÖLN . WALLRAFPLATZ 5 TELEFON 2841

WALTER DIRKS LEITER DER HAUPTABTEILUNG KULTUR

D ü s s e 1 d o r f Zietenstr. öO

2. März i960

t

Sehr geehrter Herr Doktor Weinberg!

Wie Sie wissen, hat es seit einiger Zeit Herr Landesrabbiner Dr. Salomonowycz übernommen, die synagogalen Sendungen für uns zu machen. Leider lässt sich diese Zusammenarbeit nicht/mehr aufrechterhalten. Es ergeben sich von Fall zu Fall Schwierigkeiten, die es uns wünschenswert erscheinen lassen, einen anderen Verfasser für unsere Sendungen zu gewinnen. Wir legen größten Wert darauf, die Sendungen in der bisherigen Form fortzuführen.

t

Wir haben vor, uns in dieser Sache nun an Herrn Dr. Geis zu wenden. Wir möchten an- nehmen, daß auch Ihnen dies als eine gute Lösung erscheint.

In ausgezeichneter Hochachtung Ihr sehr ergebener

(Walter Dirks)

Gesetzlicher Vertreter des Westdeutschen Rundfunks Köln ist der Intendant. Der Westdeutsche Rundfunk Köln kann auch von zwei vom Intendanten bevollmächtigten Personen vertreten werden. Auskünfte Ober den Umfang der Vollmachten erteilt der Justitiar des Westdeutschen Rundfunks Köln

4

Il

WESTDEUTSCHER RUNDFUNK

%

T

Herrn Rabbiner Dr. Robert Geis

Düsseldorf Flscherstr. 55

KÖLN . WALLRAFPLATZ 5 TELEFON 2841

WALTER DIRKS LEITER DER HAUPTABTEILUNG KULTUR

24.5.60

Sehr verehrter, lieber Herr Gels,

anbei die gewünschte Empfehlung, die hoffentlich in dieser Form genügt.

Der Tod von Iwand hat auch mich erschüttert. Gerade an der Universität lichtet sich der Kreis derer, auf die man sich in Jeder Hinsicht verlassen kann. - Was meine Gesundheit betrifft, so suche ich mich in acht zu nehmen. Mein Arzt hat aber auch den Ein- druck, daß die Art der Herzschmerzen, denen ich un- terliege, nicht so gefährlich ist wie andere. Der stark nervöse Charakter der Störungen macht sie zwar subjektiv unangenehm, aber verhältnismäßig ungefähr- lich und ist sogar, da er zu Ruhepausen zwingt, ein gewisser Schutz gegen außergewöhnliche Überartibrengung.

Meine Frau und ich erinnern uns häufig an den unverges senen Abend. Wir haben unseren Kindern sehr ausführ- lich davon berichtet. Die Kinder haben sich am Matzen- Essen kräftig und begeistert beteiligt. Für mich war das Geschenk, für das wir Ihnen herzlich danken, zu- gleich auch eine Erinnerung an meine Jugendzeit: wir bekamen damals von unseren jüdischen Nachbarn und Freunden in der Osterzeit regelmäßig Matzen geschenkt.

Sehr herzlich grüßt Sie beide und die Kinder

( Walter Dirks )

Gesetzlicher Vertreter des Westdeutschen Rundfunks Köln ist der Intendant. Der Westdeutsche Rundfunk Köln kann auch von zwei vom Intendanten bevollmöchtioten Personen vertreten werden. Auskönffe ober den Umfang der Vollmachten erteilt der Justitiar des Westdeutschen Rundfunks Köln

WESTDEUTSCHER RUNDFUNK

%

T

Herrn Rabbiner

Dr, Robert R, G e i s

Düsseldorf Fischerstr. 55

KÖLN . WALLRAFPLATZ 5 TELEFON 2841

WALTER DIRKS LEITER DER HAUPTABTEILUNG KULTUR

28. März i960

Sehr verehrter, lieber Herr Geis!

Die von Ihnen vorgeschlagene Zeit ist uns sehr recht. Meine Frau meint, daß wir die Heimfahrt mit dem Wagen noch schaffen und des- halb kein Hotelzimmer brauchen. Was die Diät be- trifft, so sind keine aussergewöhnlichen Rücksich- ten zu nehmen, die Kost sollte nur nicht allzu schwer und nicht allzu fettreich sein. Ich finde es sehr freundlich von Ihnen, daß Sie sich darüber Gedanken gemacht haben. Meine Frau und ich freuen uns sehr auf den Abend und sind Ihnen sehr herz- lich dalcbar, daß Sie uns an Ihrer Osterfeier teil- nehmen lassen wollen.

I

Mit herzlichem Gruss Ihr

/W) .. I nr I. r-

i

Gesetzlicher Vertreter des Westdeutschen Rundfunks Köln ist der Intendant. Der Westdeutsche Rundfunk Köln kann auch von zwei vom Intendanten bevollmöchtiflten Personen vertreten werden. Auskünfte Ober den Umfang der Vollmachten erteilt der Justitiar des Westdeutschen Rundfunks Köln

WESTDEUTSCHER RUNDFUNK

%

r

Herrn Rabbiner

Dr. Robert Raphael Greis

Düsseldorf Pischerstr. 55

KÖLN . WALLRAFPLATZ 5 TELEFON 2841

WALTER DIRKS LEITER DER HAUPTABTEILUNG KULTUR

15. März 1960

Verehrter Herr Geis!

Meine Frau und ich haben uns sehr herzlich über Ihre Einladung gefreut und werden ihr gern Folge leisten. Etwas Sorge macht mir nur Ihre Bemerkung über die "Stunde des Endes". Es geht mir in den letzten Tagen gesundheitlich gar nicht gut, aber ich will hoffen, daß eich das bald ändert und ich keine Bedenken haben kann, das Osterfest, auch wenn es spät endet, in Ih- rem ^aus mitzufeiern.

Herr Marx hat auf meinen ^rief hin unseren Entschluß verstanden und gebilligt, auf Herrn Dr. Salomonowicz zu verzichten und Sie mit den Sendungen zu betrauen.

Das übrige (Termin für die Aufnahme und Ihr

^^^^^^^ .ToV>r.> "hat Hprr Wieeen-

ManusKripx vom vei^due^cLa^Lx w ^..^ , - w

stein wohl erledigt.

Mit freundlichem Gruß

Ihr

(Walter Dirks)

Gesetzlicher Vertreter des Westdeutschen Rundfunks Köln Ist der Intendant. Der Westdeotsdie Rundfunk Köln kann au* von zwei vom Intendanten bevollmächtigten Personen vertreten werden. Auskünfte Ober den Umfang der Vollmachten erteilt der Justitiar des Westdeutschen Rundfunk. Köln

WESTDEUTSCHER RUNDFUNK

%

T

I

Herrn Rabbiner

Dr. Robert Raphael Geis

Düsseldorf Flscherstr, 55

KÖLN WALLRAFPLATZ 5 TELEFON 2841

WALTER DIRKS LEITER DER HAUPTABTEILUNG KULTUR

31. Oktober 1959

Sehr verehrter Herr Rabbiner Geis!

Selbstverständlich kenne ich Sie, und zwar nicht nur aus Jener eindrucksvollen Stunde mit Düsseldorfer Schülern. Ich hatte ohnehin vor, mit Pater Beda über sein Buch zu sprechen und werde auch in der anderen Sache tun, was ich tun kann. Sie können sich darauf verlassen, daß ich Ihre Bitte ernst nehme.

Mit freundlichen Wünschen und Grüssen

bin ich

Ihr sehr ergebener

/

(Walter Dirks)

Gesetzlicher Vertreter des Westdeutschen Rundfunks Köln Ist der Intendant. Der Westdeutsche Rundfunk Köln kann auch von zwei vom Intendanten bevollmächtigten Personen vertreten werden. Auskünfte Ober den Umfang der Vollmachten erteilt der Justitiar des Westdeutschen Rundfunks Köln

4k 72 <s^

le

r -^AI^Xll col CöiL

/

^

yi)^ /^>^Pt>^^^ '.(^^.^/^ ^Vo-^rv ^ '^"^"V

^■^.^z^

/

Für die liebevolle Anteilnahme beim Tode meines geliebten Mannes, unseres guten Vaters,

Geh. Justizrat Dr. Siegfried Dispeker

Egern am Tegernsee, August 1937

danken wir herzlichst.

Bella Dispeker Dr. Fritz Dispeker Else Dispeker Grefe Weil Dr. Edgar Weil

LANDHAUS DISPEKER

EGERN AM TEGERNSEE

FORSTENSTRASSE

Den, 1r..*.

i

AyvtUr ^^^^^^^^^-^

o

\i

*

^a^

> * \ \

r

^"^^^^ ^^^ ^^i^

/^

^^^

/^

^

''^^ "^^^V^

of

^72^S /l!^

%&FRr ^frpm^ ^oi ^6iL

'A.

AZl /

'-7

/

I ■■ IIIMUll

^^&^v . '.o'<;c^^'^ '"^^t- , )%, - ^W\

K

[r '■mm

5 Köln 1,den 30 . Juni 1971 Llndenstr.45

Sehr verehrter Herr Rabbiner Geis,

Geburtstagsbriefe, besonders wenn es sich «m einen herausraf^enden

GeburtB*ae handelt , sollten mit der Hand geschrieben werden. Aber

da Sie Kummer mit Ihren Au^en hatten und vermutlich auch nach der

Operation haben, ist es doch wohl richtiger .wenn ich auf der Maschine

schreibe. Die Chance, daß dann das Lesen leichter wird, ist etwas

größer .

Sie wollen nicht, daß Ihr Geburtstag laut verkündet ist, doch werden Sie *en Gruß und Glückwunsch von mir, wie ich hof fe , annahmen. Es war mir eine besondere Freude, den Band Ihrer Aufsätze zur Hand nehmen zu dürfen, Wie oft hatten wir es bedauert, daß Ihre Anthologie vergriffen ist. Nun sind die wichtigsten Abschnitte wieder zugäng- lich gemacht. Dann die andern Beiträge alle. Immer waren es sehr wesentliche Anregungen und Anstöße. Beim Lesen erst-ht in mir das Bild des Sprechenden. Wieviel verdanken wir dem Gespräch mit Ihnen! Wie schmerzlich ist es uns, wenn Krankheit Sie hindert, in unserer Mitte zu weilen. Aber auch, wenn Sie nicht persönlich anwesend se$n können, so sind Ihre Worte unvergessen und werden erinnert .Nicht immer stimmten wir zu und werden es auch nihht immer können. Aber selbst wo Widerspruch laut wurde, war doch Ihr Wort stets so be- gründet, daß es zum Nachdenken, zur ^,esinnung zwang. Rückschau am Geburtstag, weil es viel gibt, wofür zu danken ist.

Doch auch Vorschau. Noch immer gibt es Finsternis , Anfechtung , Trost- loses.Ein Glückwunsch hat guten Sinn. Den Segen des Herrn wünschen wir Ihnen, wachsende Wiedergesundung, Wirkenkönnen und WirkendUrf en. Ihr Wort ist uns nötig. In verehrungsvoller Verbundenheit grüßt Sie

Ihr Ihnen sehr ergebner

f. lo^l^Xv.^^Cp^^^ö/r^

DOMINIKANERKLOSTER HEILIQ KREUZ

5 KÖLN, den 39.1.70

UNDENSTRASSE 4B FERNRUF KÖLN 81 08 89/8« POSTSCHECKKONTO KÖLN 684 80

Lieber und verehrter Herr Rabbiner Geis!

Rasch jur Beantwortung Ihrer Zeilen vom 27.1. Der Wunsch nach einer ernsehübertrafjun^ kam von Gesellschaf ten, die keine eigene Repräsentativveranstaltung halten wollen, aber auch wegen der Weite der Entfernung von Köln nicht eine Delegation nach Köln schicken können. Nach Köln kommen Delegationen aus Aachen,Bonn,Düsseldorf »Frankfurt .Dortmund, Wuppertal. Somit könnte

wirklich einmal ein Akzent gesezt werden,

Professor Kraus hat die Laudatio inzwischen zugesagt .Danksagung in Form einer kritischen Bestandsaufnahme ist durchaus erwünscht. Auch Heinricji Böll wird sehr kritisch sprechen. Sie brauchen sich also keinen Zwang anzutun.Für die Danksagung werden Ihnen acht Minuten Zeit eingeräumt . Ich habe mich wegen des Zeitplans gestern noch einmal in Frankfurt erkundigt und erhilet diese Auskunft. Für Ihr Verständnis hinsichtlich des Verscheidens meines Freun- des danke ich Ihnen sehr. Morgen muß ich die Traueransprache halten, aber noch fehlen mir die Worte. Dies in Eile. Wie immer mit herzlichen Grüßen

Ihr

(f, lv},'l(AW(?W^^(/

P. Dr. WILLEHAD PAUL ECKERT

5 KÖLN, DEN 28.10,1969

LINDENSTRASSE 45 RUF 210885

Herrn Rabbiner

Dr. Robert Rafael Geis

4 Düsseldorf Fischerstr. 55

O

o

Sehr verehrter, lieber Herr Rabbiner Geis,

Besten Dank für Ihren Brief vom 25« 1o,. Ich beantworte Ihre fbragen Punkt für Pxmkt.

1. Der Beschluß, Ihnen die Buber-Rosenzweig-Medaille in der Eröffnungsver- anstaltung der Kommenden Woche der Brüderlichkeit zu verleihen, ist ein- stimmig gefallt worden, auch Landesrabbiner Levinson hat zugestimmt, La kann Frau Nave gar- nichts mehr andern. Diese weilt übrigens während des Wintersemesters in Jerusalem und ist somit weit vom Schuß. Mit der Ver- leihung der -öuber-Rosenzweig-Medaille wollen wir ja auch ein Zeichen setzen. Ihr Wirken erscheint uns da exemplarisch.

2. Professor Simon hatte mich vor etwa einem halben Jahr bereits einmal ge- fragt, ob nicht eine Rezension aus Ihrer Feder aax in EMJl^A erscheinen könnte. Ich hatte ihm gesagt, daß mich das sehr freuen würde und ich Sie dieserhalb fragen würde, lebte auch bereits in der Annahme, daß ich Ihnen das bei meinem letzten Besuch mitgeteilt h: tte. Aber das scheint wohl ein Irrtum meinerseits gewesen zu sein. Umso glücklicher bin ich über Ihr An- gebot, in H^UNA die beiden Bücher zu rezensieren. Sobald Sie die Rezensionen fertig haben, bitte ich um Zusendung.

3. Wegen Ihrer letzt jahrigen Ansprache im Düsseldorfer Landtag wandte sich am 2,1o. Frau Cremers an Herrn Hoss: "tibersende ich Ihnen heute das Manuskript der Rede von Herrn Dr. Geis zur Woche der Brüderlichkeit, welches Pater ]<;r»Vp-r+. -io-h<7.t rl o Htp Vf^-rhf^r^dlM-nßrp^-n mit. (ipm ^p^-r-nP'-r—Vf^'rlPifT xrpsnh^i tert. Rind

für die Veröffentlichung in £MUNA zur Verfügung steht; wir würden dann auf eine eigene Drucklegung verzichten." Herr Hoss hat mir eine Fotokopie dieses Briefes und Ihre Rede zugesandt. Ich finde sie als Rede ausgezeichnet. Jedoch eine Rede ist keine Schreibe. Mir selbst geht es immer wieder so, daß meine eigenen Reden, wenn sie als Reden besonders erfolgreich waren, mir als Schreibe gar nicht gefielen. Der Zauber des Persönlichen erscheint mir dann fast wie weggeblasen, l^och immer habe ich erfahren müssen, daß Geschriebenes anderen Gesetzen unterliegt als Gesprochenes. Bei der Rede, die Sie zur Woche der Brüderlichkeit gehalten haben, kommt nun hinzu, daß zum Zeitpunkt der Ver- öffentlichung bereits ein Jahr verstrichen sein wird, und daher habe ich einige Zweifel, ob es richtig ist, anstelle des erbetenen Aufsatzes gerade diese Rede zu veröffentlichen. Hinzu kommt, daß mit dem kommenden Jahr die Zeitschrift

- 2 -

- 2 -

I

nicht mehr von mir allein redigiert werden wird, sondern den -Dispositionen eines Redeiktionskollegiuins unterliegt. Ob ich dieses für Ihre Hede gewinnen kann, steht noch dahin. Stattdessen möchte ich Ihnen einen anderen Vorschlag machen: Wenn Sie jetzt über biblisches Judentum und Tradition ungern handeln möchten, dann würde das Thema, das Sie mit Herrn Hoss besprochen haben, näm- lich das Heferat für Amoldshain im mchsten Januar sehr gut in die Thematik des Heftes 2 passen. Ich habe heute morgen mit l^Yankfurt telefoniert. Wenn ich es recht verstanden habe, lautet Ihr Thema: "Was heißt : Die Juden sind die ^ionkonf6rmisten der Welt?" In ein Heft, das sich mit Tradition auseinander- setzt, dürfte ein solches Thema sehr gut hineinpassen.

4. Sie fragen mich, was ich von Ihrer "Bergpredigt" halte. Ich habe sie endlich gestein lesen können und bin tief beeindruckt. Vor allem hat mich interessiert, welchen Einstieg Sie gewählt haben. Ihre Ausführungen über Jesus und die Zugänge vom Judentum aus zu Jesus führen die Diskussion doch ein erhebliches Stück weiter. Aber auch, was Sie zum Thema Theologie und Devolution zu sagen haben, scheint mir ein Weiterführen der Diskussion zu sein. Jedenfalls kann man aus diesem Beitrag sehr viel lernen.

5. Die Einladung unseres Generalsekretars nach Amoldshain bezieht sich auf unsere Pädag-ogentagung. Weda: ^^au Nävi noch Herr Professor Hendtorf f werden dort anwesend sein. Als Hedner wurdai bereits angesprochen Herr Professor Kantorowicz, Dr. Negt, Dr. Solle, Dr. Dirks und Professor Gamm. Wenn Professor Kantorowicz gewonnen werden könnte, wäre mir das besonders lieb, denn auch ich fände es wichtiger, daß wir uns mit Atheisten, statt daß wir uns mit Zunftgenossen im Dialog zusammenfinden. Ich glaube, damit habe ich nun alle Ihre Fragen beantwortet, und Sie wissen , was ich gerne von Ihnen haben möchte, bzw. was wir in Ü^MA von Ihnen lesen wollen.

Wie immer mit freundschaftlichen Grüi^en

Ihr

(P. Dr. Witlehad Paul Eckert)

Vji^^ni; X.8)cX H. C(

P. Dr. WILLEHAD PAUL ECKERT

5KÖLN, DEN S.September 19^9

LINDENSTRASSE 45 RUF 21 0885

o

V_' J

Lieber »verehrter Herr Rabbiner Geis,

Dank für Ihren Brief vom 3-9«Mit dem Aufsatz rechne ich also sehr bis zum 20.9. »spätestens aber bis 25 «9.; denn sonst komme ich mit der Zeitschrift in Terminbedrängnis.

Ihre Fraf^e , ob 1970 nicht ein Christ wieder an der Reihe wäre, die Buber-Rosenzweif^-Medaille zu erhalten, haben wir uns beJ unseren Vorüberle^unf^en selbstverständlich auch gestellt .Aber es gibt gute Gründe für unsere Wahl. Bisher haben die Medaille erhalten: Prof .Heer für sein provokatives Buch "Gottes eFste Liebe", weil wir fanden, daß es eine heilsame Provokation ist , Dr .Marquardt für seinen Versuch, die Entedeckung des Judentums , aufgewiesen an der Theologie von Karl Barth, aus Aufgabe der cliristlichen Theologie henauszustellei Prof. Ernst Simon, weil er an der Perausgabe der Briefe Rosenzweigs entscheidend beteilip;t war und überdies viele vTahre in enger Ver« bimdung zu Buber stand, auch im politisclien Raum. Mit Ernst Simon haben wir ein^n Juden in Israel geehrt.

Nun wäre ein Jude an der Reihe, der in Deutschland lebt. Niemand kann sich darüber Illusionen hingeben, daß dieses Leben in Deutschland nicht selbstverständlich ist, daß es viele Enttäuscliungen mit sich bringt, daß es mit den Jahren schwerer geworden ist. Sie, sehr verehr- ter Rabbiner sind trotzdem geblieben und Sie üben eine sehr wich- tige^Aufgabe aus, Sie bauen Brücken und stehen auf der Seite derer, die neue Wege zu gehen sich mühen .Angestaubtes gibt es bei der Klerisei, sie sie clirlstlich oder jüdisch . Schranken aufzurichten, Grenzen zu ziehen, ist nicht scTiwer.Auch Illusionen der Vrebrüderung kann man unschwer prodmzieren. Brückenbauen ist etwas anderes. Sie iiaben die Versuche zu solchen Begegnungen gemeinsam mit Prof. Kraus üfr einen kurzen Zeitabschnitt und begrenzt auf das evangelisch -jüdische espräch zusammenges teilt . Sie haben in der Arbeitsgemein- schaft Juden und Christen selbst Ihre Stimme erhoben. Sie haben aber auch im katlioli sehen Raum für Verständnis geworben, nicht nur du: durch das Herder-Bändchen "Vom unbekannten Judentum" , das noch immer eine reclite Hilfe ist,8endern durch so manchen guten und hilfreichen Artikel in der Neuausgabe des Lexikon fürk Tlieologie und Kirche. Aber das sage ich nur , um Ihnen deutlich zu machen, daß wir meinen, niemand wäre berechtigter als Sie, die Buber-Rosenzwei g-MedailÜ e zu erhalten. Daß Sie unserer Bitte entsprechen wollen, die Medaille zu akzeptieren, wiÄssen wir zu würdigen und sind sehr glücklich darüber .

Vo^^ den drei großen Erneueren Baeck , Rosenzwwig und Buber ist die Stimme Rnbers di e ieni p-e . di *^ heute noch die f^-rijOtfe Resonanz findet. Doch scheint mir, sollte die Bedeutung Rosenzweigs auch für das Den- ken Bubers nicht unterschätzt werden. P^s gibt da ein vorzügliches Buc über Dialogisches Denken von Kappar,das mich darin bestärkt hat. Daß Buber denrf^pch der große der drei ist, kann nicht bestritten werden. Was es bedeutet, ein biblischer Mensch zu sein, wird erst richtig klar, wenn man sich vergegenwärtigt , welch weiter Weg von den Anfängen des 1 9 . Jahrhundert s es zu Buber war .Aufregend geradezu war es für mich, die Aufsätze von Jos t , Creizenach etc. in dem einem Jai.rgang( 1 837) zu lesen, den die UniversaJ -Kirchenzeitung hatte. Für heute muß ich schließen. Mit herzlichen Grüßen

Ihr

(j? U.-^ickJ jicW-^ZP^

P. Dr. WILLEHAD PAUL ECKERT

5 KÖLN, DEN 2'}.^0.^^6^

LINDENSTRASSE 45 RUF210885

Herrn Rabbiner

Dr. Robert Rafael Geis

5 Düsseldorf

Fischerstr. 55

O

-hihnen

O

Sehr verehrter, lieber Herr Rabbiner Geis,

In wenigen Tagen wird nun endlich Heft 5 der E^iUKA ausgeliefert werden. Darin steht Ihr so prägnanter Artikel nociunals zur Frage der gemeinsamen Gottesdienste. Heute habe ich nun ein weiteres Anliegen: Ich glaube, bei meinem letzten Besuch habe ich es schon erwähnt. Wir planen für den kom- menden Jahrgang unserer Zeitschrift, die ab 197o außer dem Deutschen Koor- dinierungsrat auch noch von der Deutsch--^sraelischen Gesellschaft, der Kölner Bibliothek GERMAi^IA JÜDAICA und (fem BDIS getragen wird, ein Heft zur Prag der Tradition im Judentum. Dies ist gedacht als Heft 2 des Jahr- gangs, das bereits im März des kommenden Jahres erscheinen wird, dem Monat, in dem wir"*"bei der :^röffnung der Woche der Brüderlichkeit die Burer-Rosen- z\fe±g -Medaille überreichen werden. Da w'.re natürlich besonders schön, wenn im gleichzeitigen Heft der E^iDNA ein Artikel von Ihnen st^3nde. Wir haben uns als Arbeitstitel gedacht:

"Biblisches Judentum und Tradition".

Der Artikel sollte einen Umfang von etwa 1o Schreibmaschinenseiten haben. Er müßte mir etwa Ende Januar vorliegen.

In der Hoffnung, keine Fehlbitte getan zu haben und in Erwartung Ihrer hoffentlich zustimmenden Antwort, verbleibe ich wie stets

mit verehrungsvollen Grüßen Ihr sehr ergebener

(P.Dr. Willehad Paul Eckert)

P.S.: Heute übersandte mir Frau Dr. Luckner die Vorträge der Arbeitsgemein- schaft "Juden und Christen" auf dem Stuttgarter Kirchentag. Ich freue mich schon auf die Lektüre Ihres Bergpredigt-Vortrages.

•mm

DOMINIKANERKLOSTER HEILIQ KREUZ

5 KÖLN, ^i^ 20. Vi

LINDENSTRASSE -—

FERNRUF KÖLN 21 08 89/8« POSTSCHECKKONTO KÖLN 624 80

u

<U v^JjU \(,-^ \V*uu.\^ ^i^W ^-J.

■w

V^-Ca/»/'

4r-

ky^

2>^y'^^JUA ^«^ ^^^^x^ i

<\

^ L XAA/vt

J

Caa<v^ '»t^ f ^

V

.u. ^^> H

'i

lU/ c^y. \ '^A/^ ^M>>^ V^ . : ui<A

^

« ^

•^

\ ^^

W-

dU

2-, «J/N^V/x

Wm^ wl

^t ^Jtouf

i^

V30-^ (>

Uvi^ v>^^^

JLuV

d^

e-^ Va>v/»^

'v^ vUMa^

^•^^

Qj^tJ^

Cv» '^^A-s

^* , ^er ^

'^

CS ^ --VA^

«■Oy

♦-« c.>tu^ ^

lA

Viai'^ j2^ <l

L-</^-»

V NT

VA

%vl>

s

VA^>V*^

i cl^ ^>U-<A^ ^\^?^W..UaiJ Jc^

4>*-OiAh\

V A^-N^^^ («• . W

'■^'^^ wouA

'>\*

t

'^»'W

C^.ÄM üJa^ U^W^ ,a^J cSU-» \^^^- -^rU,,,,,^

'^ "^l^

cJ

C-T VA>\.A^ Va 0^ oJCca^ O

\

yti

e^

VO't-k.

A Ca-.^^

<Ju

u^

-».^

iLcA^j^

N^U^ ^^^S/ ^^^Lovy. . Va-cÄA^c^

t-a-Ma -* i

A/»> C^ CC,

*

,v

X -o^.

\joowo 0

j^

i3uJi^ JaaT

nv

v^vr

cA.

i Uiv r

^.. iL

i|(^^^ tU w.oJu ^' Y^

^vt CM-*A. vAO^Ay^

öCr<^

V

cXaaH

ftAA

'r

^A^L^

l»«

cAx-U^

CoLxjr

v^^ r

'^iA>-^ '^^^W ^xLV(>a^;K/v ^^Xs,Xa3Uv KJLu^

VV^/v

J --^^(u^ Qt.

^A/^

ötJt

*V^- '^.i^ ou

X

L

<A^i^'N/-4^

>^x

^ JUr ^ ^s^3\ Q^>w ^A ^ tjliito^ . Vi^

\

V/-^ >/U-r QA -^r> txjoJl

^•

^

JUU-

i>U

<KÄl P>^ fvT-W -^s^ Jj'-'^^ C^'

U

<j^ ycArfw

>^^

Ca-^

J ^-(

cjr^

^Xo^ ^^v

0^oc^^ <^v.ciN <^J^^

0>*-^.i-^i.'*-^

•-^1<

&^^^

V.A>^'

Q-'V

u

i 4 i^CAA^

jLw O^'-v^jU^ a)U, W>U^^^ Ö^-.^>/u-

%.J^

C'V^V^

s W

;,^v

^vAaA

\L^

u

CX>^J >^-»Vu^

k<^

X\

'vaaA^

r

iA_x«

u>a;

iVA^-^^,

v^

v<>A^

Xov. CL^

V/^^yw^J

,-> 2,v»

^

•<-^ -> d-i,^

^H-

« ji

.»C^ *\\JU^

•>u^

/- r M>c*v

'V^

,^ «'^ V'^^fA t

(U

i/v^^

^ ^Ä-:

cAc^ ^<^co^i^A.<A- w^*'^^ ^^--.^fK^

Y^^

►t

>^^

U-i'S-'^-^ *> ^

rt<^ ^-A

»H-'V^

C)0o

%%

T^

V

[,luLA^

O

VAA/^taAA

JL, VA/^/N j- v^^^

jL\

JOi-F

~ t A » "^ v>^-<^ vA*-»

i;:

a^^^^ ii(^

a>^

*^-^* uc

>^A>. t>

JiA« Vvi^

JU..^ ^c^^uJk

<i^U ^

'^^^--v.

-^^ ^

cMaJi^

l

^

->\.^<A (^

,\c.lU

VA

OD

ü-»' --^A^

^

»yv^-cX.^

v(

ju^ cL. ^5^.^^

oC^ ^^^l

^4

O 6i" iU ->- ^^ ^^^ i^

u ^-^^^

'\ bO < . Öla^

V^

.X-v . VlücX, ^

x^

i-Ä-oM».«^,,^^

V

/V* VA-*

.-ii

0-

\\ (J-v- 0^ -^^

k \'

.^..s^-xU^ ^»^ ^

jI^ VIca-^^^^ ^'^AA/'

IJP

^\Ay^

>^\yv \aV!Lo fc'^-Ay^A

k^ t— >^^ JX qä-

/-» i>o^

^. Q,?.^ d!.-.^-\ ov^^---,

,LcA.^

^,

\')o 't

-^1 -\>»^

(

?■

-^ /v*

^tuA t>L. tÄ--—

(Oiu

^*<-^

V.

,^^ i^.UvA^,^^"

-,-.< Oii) ,/v.^^-«^ v^

'^.VO'

f <>»

-^-CCv

cK ^^

V ^

tN^/^

!)n>^^

A/v qL»

Co6^ A^

^\^ ^\,.X^cl^ UaA^-'^

:U\

t

Q^

iU v^

oOl

;.-0

iXr ^*^ ^

^ vo;. "^"-^^^

5>*Ä,

U^\.y\^^*^

1 -^v ^\-u

?,>«.> cUi ^\^a/. - i^.t,'-,^

"\

V

/> (W^v-A-A

\^

JLV

\>

,tL^\

u;,-

\Ir

vjjoo-^ :A-.'

iS^ ^<;r_ c

?

4

'^ ( >^

5.^

i\/^^M«

V

<^

>Jlkr

K^r^

\\ CAjtA-»

cLv VA^,^^*^/^

JU, ^\. A^ , ^^-c^U

->2/^

Qo

,^4U ^ A^^

/>^v

cX>-^"

o

s^ /^

v< -

\,A-^>

VA^ c\>VA.(

l^^

%.JL^

"> t>A>x.y^

\)

<r>

,\<JU»./^

Q>J<^ >cAj v,i^

XjvlH.^

^ V

^V

^

nJUr

n.^ ö'

-Jo^^ i/'-^

?..JU

*aA

w;

(9^ UAVX . i 9^'

A 'li IZ

120

f^S'^'

\

„l-HJUiHiVi-tipii n ijwi m Ulli

o

I

) '>y\SLf MJU^

^c-4J

UjuU ^^/*u^,^ ^2,oJ^ o^JTZiN^ ^

I H, iiif' ""'■•9' ":mtr-x 1

o

^

4Jt/>\^

yfy^ju^

<l>i.Of^

OJ^

j2m /ut^

^

U/oz^/ui^ k/-^ ; Sij/U

^^^^^Sioiui/ -^'^UJ2. ^t^J^oLsH^Qj

Ja \ J I^^^ w

OlM^ /l^ lMJ~^ /1>x}-i * uÄ^y /^^

^

(pf^ä^p^fiZc

Ok^ cl<^^AmJ\

J{. S^UjO^^^^^ ^

%

■Km 11.. . , ...^

0

w/^W»^*»-^'' ^-^

^^u/l

/v

J. Passbiad^ Propr.

P

riO

^/r-/^

7^/CoU^ (^^"^^o^

^jj^ 3 a^^A^ . '^'

cu^

34^

J^^>*p-

/\ >* /O^J y^ /^

.«fV^ ^W

^^^...^..j^^yvr^^^-^

ö,

^ <¥&id^k^<3^

'JHai^/ (9u€

Ofx^ I f/y

/

oLii

9 9'f

1^^<U.

i<X

). Passbind, Propr.

€V

^'^^ fiUi^^f^

OcA^ Lm^^

Di..r^ "9^y^

J~

4<-^

jj- lioAJ^,

M^

<7rUlyt''^'^A.

^>

j^yi^

o

^&r -f^

/;

y

£}^^/^Ä^ ^ ^^<J2H,

*c^f^

SU^oX^U^

'^C-Ä-^H- .

9^

^

.>

lOrü

^A.

J cJuu}!

0

0\M/(lJi4^^

/W^ ^^^^^^

^H

J i\A->f^i^ f-t-^ <<.<D X-** U>&*, ^V-

J^\ <^^ o<-^ A>J2--^ 'V 'CBt/^

J/CUk

-z-c«?^

^ y(^rrcA.;ayJct

Q^ ^/V »C'x^ Q^c^^f^,

k * ^M/W

V.

lUGANC

ä^'

4^ , !}^yJy)J<ui^

lou ,uyibUi^

^

"-i^^^ j/

I

<c «Awr-^ ^jiu'-A* Ä^. "^ "y,^. .

'r^ ^<L a. -^cu/ye^

^

A.^ 7-Z^S

z.\

Röu^r ?M>irpi- ^<E:]i int nT-i

A:^i /?

)

n^<^

G-ertrud Bhrhardt

J'rarücfurt a.M 6.11.49 Arndts trasse 51

_j

Lieber BoKtor ^eisl

Sie denken gewiss, der Brief an mich ist garnicht angekommen. SO lange habe ich Sie nun warten lassen, ehe ich anttrorte. Tranz untätig bin ich, aber nicht gewesen in Ihrer Angelegen- heit und will Ihnen gleich den Stand der Dinge vermelden. An sich ist die Universität am einem Lehrauitrag sehr inter^ essiert und würde dem auch zustimmen- nur hat sie kein ITeld. Die kathoüsche und evangelische i-a.rche heben auch solche Lehraufträge für ihr Leute zuwege gebracht und imterstutzen das eben geldlich selber. Sie schriaben mir aber, es müsse bei Ihnen ausserhalb der jadischen (Gemeinde sein, sowusste ich nicht. was ich da sagen sollte. Ich sprach telefonisch mit Professor Vossler «em bisherigen Dekan der Philosophischen Fakultät (vorher mit dem Bureau des Kurators, einem Herrn dort}, aber die Pakixltät hat ja woh£ den Vorscnlag zu rafG^en-i'^^^^er wird Professor Vossler jetr-.t durch Prolessor Keller, der Kunst- historiker ist, abgelöst. Dieser soll auch weit weniger leben- dig und gutwillig sein. Das wäre aber nicht s o wesentlich. Vossler meinte, es könne den Aisweg geben,dass der Leiter aes Orientalischen Instituts Prof. Ritter, an Ihnen interessiert väre und eine gelciliche Möglichkeit in seinem Etat schaffen könne. Mit diesem wollte ich aber noch nicht spreclen,äa ich zu wenip von dem weiss, was ich zu Ihren G-unsten da sagen könnte. 'Bitte informieiren Sie mich gloicn dar-ber. (relragt wurde ich, ob Sie herkommen könnten, damit man alles besser bere«len könne, aber da -A-usste ich auch nicht, was sagen^ Wenn es mö-lioh wäre, ?laube ich, Sie^ richteten am besten

die Dinge selber

aus ,

womit ich aber keineswegs ausdrücken

will. d£ss ich nicht senr gerne für Sie alles vorbereite. Nur fehlen mir jetzt einige Kenntnisse, mit denen ich bes- ser verhandeln könnte. Ihr Pemü ist ja unser Kulturstadtrat, er könnte auch von Stadtwegen einen '/^uschuss gew».hren,wenn er will. Möglich, dass' das gerade in i'.ankfurt, um alte ocuuld zl tilgen, gemacht würde. Auch den Oberbürgermeister Konnte man interessieren, er ist durchaus wohlgesinnt. mn müssen Sie mir gleich schreiben, was Sie wimsche^.dass S unternehme und welche Stütze Sie ..ir geben können damit

ich für Sie raicn mü'-:xivrib o x^uri^ betätigen

>r- n vi v>

üer ßeraeind'ü eo weit, dass man sie

Verstäuaniblosigkeit ^^^ . ~ _ ^ ., .^ Ip- 7I-

garnicht heranziehen kann? Ick om naxarlici. ^^f^/^® ^®^^ Sen v-erhältniase dort licht orientiert, kenne ^aoer einen Ferrn von der Pre^i^e.de.sen j^'rau Judan ist una aucb in die Syiagoge gent . Ich habe sie öfters beide dahingehen sehen. Sit d?eseS Iierm(auch -.venn er ein b xschen ein Spinner ist,) v;^r^i+ß "laii ia ar.ch redsn. Peinii «ann ich aedCrzext aufsuchen, £gf mif Sli^tiegeStlica wegen unsrer Schrifgtellergruppe o-«c!nroohen euch sieht >nan sich ja bei Veranstalt .ngen, le? ietzi-4 ^'ektor der uni ist der Dekan, der, meinem Vater Sn '^octo r hVö . überreichte, Professor 3oris Rajewski.Sehr ^?.e?enko:mend .nd aufgeschlossen. Da kön |te, wema nötig, auch eike Empfehlua- meines Vaters Ihnen nutzen.

Dass Sie herkonnnea v/oilen, finde ioh diirohaiza, richtig, ich persönlich wurde mich senr freuen und .verspreche mir von jeder fuhr der Lebendigkeit Tim G-eistigen das Wiedererstar- ken des alten Frankfurts, das doch etvas überfremdet und an die Wand gedrlickt war bisher. Gottlob üind v/ir keine l^undes- hauptsVadt, worüber gerade die echten Frankfurter triurapfie-

^Ö^'t' ■"'^ JJkV JJiiW Xi.» »H^^V W-—^ W*^V ...v -— -L^ö.

allerorts hochwillkommen. Leben kann man hier wie überall, es gibt alles, vieles ist auch billiger, wenn auch Frankfurt eine der teuren Städte ifcjt,inj?f Süddeutschland ist es viel billiger. Aber auch das wird sich einrenken mit langsamer Abnahme aller unnormalen Zustände wie Luftbrücke usv/. G-eistig sind wir noch nicht die Alten, allein auch das wird l^.ngöam kommen, ist halt auch eine (5'eldf rage- Sehr vielen Leuten geht es recht sotiiecht, gerä^de den Künstlern und anderen freien Beru- fen.hinter uns: wenn meine Eltern v/üssten wie ich hier lebe, wäre es ihnen auch betrüblicfi, aber sie wissen es eben nicht Aber auch wir werden mal wieder den Anschluss finden an Ge- schäit(mein Sohn) und Kulti:.r(ich) , dann wird es wieder leich- ter v/erden. In unsern Wrack mit den reparierten Hiesonzimmern ist der Winter kein ffest, man heizt sich pleite und friert doch, abgesehen davon, dass man Hände hat wie ein Kohlenschip- per. Darüber können auch die süddeut«: chen Schränke und die schönen Bilder, die bei mir hängen, nicht hinwegtäuschen* r^esundheitlich geht es mir ^r-ut bis auf die Haare- die sind nun glücklich alle weg, eine offenbar bei uns ganz häufige Krankheit, denn ich kenne einige -^eidti^s, *:nossen,die jung sind und alles, was bei mir beiastend sein könntet garni cht ha- ben und doch einen ilahlkopf .War' s nicht so scheusslich raüsste man drüber lachen. Auch mein sonst in allem kenntnisreicher VatftT^ hat mir nur i:iit dem Versprechen bisher helfen können, s sie kämen wieder! Vlenn ich mir Ihren Haarbusch vorstelle, er- fasst mich der grüne Iteid! Na einen Tribut muss man oilföbar immer leisten, daj/ür sind and<re Dinge gut gegangen, ich besit- ze noch meine Altern und einigermassen kommen wir alle durch. Ach, eben lese ich, dass Sie ja herkomme i wollen! Obsclon ich >^ den ;3rief neben mir habe, war es mir entgangen.A so, jetzt wissen Sie wie es derzeit steht und können entscheiden, v-as Sie zu tun richtig finden.

Ich grüsse Sie sehr herzlich mit Ihrer lieben Frau und dem Töchterchen, hoffe bald von Ihnen zu hören oder Sie gar zu sehen,

Ihre

j

<p

/

/t F^ 1 2^1>

hii^

1?ö^i

K r v.jr^yo[(i^

^ÜS.

ölL . III .^

/

I

122^ ^>^rK^|<Zt^ ^V3/^^^ ^^x^

>

l^f.!- i'^^i

Dr. phil. Ernst Ludwig Ehrlich

Basel, den 8.9»69.

O

o

Lieber Freund,

zuerst eine chatima towa, ferner vorher eine entsprechende ketiwa,u,nicht zu viel Aerger beim Pesttag^skult . Die Hetze jener von mir nicht gelesenen Springerpresse müsste erst bewiesen werden. Ich bin ferner nicht bereit, die Ferren Kiesinger und Strauss(ja Strauss) mit der NPD in einen Tonf zu werf en.Kiesinger ist ein abgetakelter Oberlehrer, der mal Schauspieler werden wollte, und Strauss ein raffinierter Demagoge, aber beide sind keine NPD*s oder diesen ähnlicho Mein Ja zu Israel ist nicht kritiklos , aber aus Ihren Ausfüh- rungen spricht der Verlust des Kontaktes. Das ist alles sehr theoretisch aus dem Armstuhl und der eigenen zionistischen Ver- gangenheit und dem unbilligem Schicksal, das Sie dort hatten. Mich ekeln die Diaspora-Zionisten an, wie sie sich^ angeführt von Me^el Kargers^allüberall herumtreiben.

Ich mag auch teine Bomben aller Art. Aber auch Sie können mir nicht sagen, wie anders Israel überleben kann, als wenn es sich zur Wehr setzt und sich verteidigt, wozu auch Dreinschla- gen gehört. Mit dem Geist sind die Juden nach Auschwitz mar-- schiert. Jetzt versuchen sie einmal so zu sein, wie die andern, vielleicht gelingt s.

Amnesty International und alle diesen merkwürdigen Menschen- beglücker sollen doch selbst in Israel ihre Erforschungen vor- nehmen, statt in arabischen Ländern Leute mit Märchenverstand zu vernehmen. Ich habe in Israel nicht frststellen können, dass die Menschenrechte verletzt werden, wohl aber ,da8s die Araber Tag für Tag aiel-und planlos in V/ohnsiedlungen schiessen und Bomben werfen. Ich selbst war in einer solchen. - Und dass die Kinder von Beth Schean evakuiert werden müssen, weil sie nicht Tag und Nacht im Keller leben sollen.- Wenn man sich auf diesen Staat Israel eingelassen hat, muss man leider Politik und Verteidigung treiben wie es in Staaten heutzutage üblich ist. Mit Buberschen Sprüchen und Schere schewstCi- sehen Aufrufen wird man auch in Israel so abgemurkst, wie un- sere Eltern und Verv/andten und Freunde in Auschwitz umgekommen sind. ^

Das, wofür Sie eintreten, ist edel ,hiöfereich und gut. Vor allem ist es ^^rhaftig und echt. Aber ich d'enke an über 2 Millionen Juden in Israel, die überleben wollen. Und die müssen sich weh- ren, ^nd wenn ihnen dabei Herr Springer hilft, so nehmen sie auch diese Hilfe, weil sie sich nicht leisten können, was Bran.d- eis sich leisten kann. Brandeis kann das G-eld zurückweisen, w^l der fund raiser Sacher, das Pimd Raisingsgenie* das von Sprin- ger zurückgewiesene Geld bei Moische Pinkus aus Brooklyn oder ^reat Neck,N.Y. holt. Israel kann Geld und Hilfe von niemanden zurückweisen.

Das ist alles sehr unedel und sogar tragisch. Aber es ist besser sich zu wehren als pazifistisch zu XKJtx sterben. Was die APO will, weiss niemand, sie selbst auch nicht. Wahr- scheinlich die permanente Revolution. Mir liegt das leider nicht. Ich bin für vernünftige Reform. Das Ergebnis der APO ist u.a., dass sie Adorno zur Strecke gebracht haben. An ihren Früch- ten sollst Du sie er^ennen*-

Aber ich verstehe gut Ihren Standpunkt, weil er schliesslich auch eine Seite in mir darstellt, aber eben nur noch eine Seite. Und nun lassen Sie es sich gut gehen. Und überstehen Sie die Herbstmanöver mit Grazie. ^^^

Herzlich wie Immer yy^^

Ihr Y

/^ n

I

Dr. phil. Ernst Ludwig Ehrlich

Basel, den 4»9# 1969, Amselstr« 25«

^

Lieber Freund,

besten Dank f. Ihron Brief v.1,9» Natürlich gedenke ich mich mit Ihnen wegen Sp» nicht zu streiten a) lohnt es nicht, b) haben wir keine Zeit,

Was meine Kenntnisse anbetreffen, ist es sä, dass ich die "Welt" - das ParadejDlatt des Konzerns - für keine unanstän*- dige Zeitung halte, selbst wenn ich eine völlig andere politische Meinung von vielem habe. Anders ist es mit der "Welt am Sonntag", mit^Bild imd mit der Berliner BZ. Was Dutschke und andere Gremeinheiten der Springe rj/e'sse an- betrifft, sind wir natürlich einig. Sicher mögen Sie mit Ihrem Hinweis auf Iwand auch recht haben, das v/iasen SIE u. natürlich nicht ich. Anders, und da können wir brieflich nicht diskutieren, weil es zu weit führte, ist Iht so leicht hingev/orfener Hinweis "Aussöhnung mit dem Osten". Das ist doch keine pastoraltheologisch- seelsorgerische Frage , sondern eine raachtpolitische, und dazu kann weder Herr Springer etwas dafür oder dagegen tun. Er dient natürlich gratis der DDR- und SU-Propaganda. Er ist Gol^j^für die roten Faschisten wert. Aber mit "Aussöhnung" hat das doch alles nicht zu tun. Das Problem der deutschen Ostpolitik, wo ich sehr weitgehend mit Herrn Brandt einig bin, ist sehr komplex, und Herr Sprin- ger wird letztlich nichts dafür oder dagegen tun könn^-^n. Diese "Aussöhnung" (v^^elch ein der Sache unadäquates V/ort), wird nicht in Bonn entschieden. -

Wer schielt nach "rechts" ? loh wehre mich nur /^gegen \mer*- laubte Vereinfachungen, und dann: Vielleicht habe ich mehr ständi/^e Kontakte mit Menschen aus der DDR und der CSSR als Sie ? Vielleicht hängt meine nüchterne, nicht-emotionale und realistische Auffassung damit zusammen ? Vielleicht sehen Sie die Dinge abstrakter von hoher Warte, als ein edel- denkender A-iensch ?

"RechtsorientieruBg" ist für mich auch ein Grreuel, toewa hl* li. Der rechte Flügel der CDU ist zum Knochenkotzen. Ebenfalls ^eite Teile der CSU mit dem Uralt faschi st en Walter Becher. fiSSBMISBlBJS Niemand , der meint, im Osten würde all da» verraten, wofür Sozialisten einst gekämpft haben, und für das Marx eingetreten ist, ist deshalb Pro-rechts. Das sind wirklich \inerlaubte Vereinfachungen,

o

man kann ihm sagen, dass sein Oeld für einen ^uten Zwenk non ölet. ..

Wenn Sie vüni "totalitären Staaten." sprechen, so denke ich eben an das rot-faschistische Imperium, und nicht allein an Spanien und Griechenland, die natürlich auch nicht meinem Herzen nahestehen.

Ich bemühe mich um Differenzierungen, weil ich meine, die APO- zuraal in Deutschland - beschert un^ vor allem nur Stimmen für die NPD.- Dies nur als Andeutungen.

-*^s freut mich, dass wir diese Dinge diskutieren können, ohne dass wir gegenseitig übelnehmen. Sehr herzlich wie immer

Ihr

?•-

Basel, den 19. 9. 68,

aAi^selstr. 25. S nd,Dank f. Ihren Brief v. 13. 9. i den ich nach meiner gestrigen Heimkunft aus USA vorfand. War 14 Ta"^- ge dort, vorher 3 Wochen, wie Sie wissen, in der Tür- kei, bin also etwas der Heimat entwöhnt. Türkei war schön, u.weiMi Sie das IW lesen, lasen Sie ja auch über meinen Besuch im Sardes. Brachte 2 sehr schöne alte Teppiche aus der Türkei mit u. einiges Kleinzeugs ar- chäologischer Art. Wir haben uns so hier nun eine wirk- lich schöne Wohnung eingerichtet.Was die Kirchentage anbetrifft, so war ich nicht in Essen,u.a.auch darum, weil ich in USA war, dann aber auch, weil Kath.derzeit an unseren Fragen uninteressAHrt sind, weil sie zu vie-* le eigene Sorgen allwr Art haben. Was Stuttg.anbe- | trifgt, so kenne ich a)überhaupt nicht der Programm, b)weiss ich nicht, was ich dort tun soll.Nur dasitzen mag ich nicht .Wenn es irgendeine konkrete Aufgabe gä- be, v/äre ich interessiert , nicht aber nur als reiner Statist. Vielleicht haben Sie die Güte, mich das Pro- gramm wissen zu lassen, dennÄie waren ja bei der Sit- zung u. sind auf dem Laufenden. Im übrigen wird es der- er. ^ -! t r^h f.

Jedesmal - Postleitzahl

Un consell capital: le numero postal

Localltä numerata lettera accelerata

nicht leicnx sein besondere Anteil- nahme für unsere Fragen zu gewinn ei» Es kommt freilich auf die Darbietung u»die Fragestel- lungen an» Diese Karte biete|b passendste Gele- genheit Ihnen u. den Ihren alles

Gute zum Neuen Jahr zu wünschen,

/2i (!^)iT:>%''^

< in

c

LU >Jv/v

<*

a

h^

t. :\- L r

Postkarte Carte postale

Cartolina postale

^kiJk

v^

n^ ^iv\yti'J<

Rabbiner Dr. Robert Raphael Geis

4 DÜSSELDORF 10, dbn 1,9» 1969

Hr

1 I

«

ti uo / ^ucU^y Q^n C^S^

FI80U KR8TR A88K SS TBLKFON: 44 54 BS

Lieber Freund,

IDank dafür, daß Sie sich so schön zuriickeemeldet haben. Daran hnbe ich freilich nicht gedacht, Sie auch unter dem Springer-Freunden oder Pseudofreunden zu finden. Ich über- lege mir, wie es eigentlich möglich ist, einmal zu behaupten, Springer sei gc,r nicht so schlimm, zum andern aber zu sagen, Sie kaufen ihn nicht, also lesen Sie ihn wahrscheinlich nur höchst selten. Es sei denn, was ich für unmöglich halte, Sie hcätten Alte He-ren-Allüren bekommen, und verbrächten ganze Vormittage in einer Bibliothek mit Zeitungslektüre. Ich finde, Springer ist sehr schlimm. Und zwar nicht erst seit den Studentenunruhen. Er hat g^g^n «tafi*^ gehetzt, weil er vor der Gefahr der Vertriebenenverbände warnte, er hat die Vertriebenen- verbände hochgepäppelt, er ist einer der beachtlichsten Bremsblöcke, die eine Aussöhnung mit dem Osten verhindern, und er hat schließlich, und nicht nur im Falle Dutschke, buchstriblich zum Mord aufgerufen. Da Herr Springer nicht anders als Herr Strauß aber gute Demokraten sein wollen, gibt man sich den Anschein der Judenfreundschaft. Ich bleibe dabei: es ist eine üble Bertechung, von He rn Springer, Geld anzuneh- men und die Brandeis-Universität zuminde^ tens in ihren Studen- ten und Profe soren haben mehr Charakter bewiesen, als sie eine Sr ringer-Spende ablehn' en. Sie waren in den Vornazi- Jahren noch sehr jung. Für mich ist das Fatale, wie sich alles wiederholt und wie wir Juden iüiTiier wieder mit n,-.-iCh rechts schielen, wenn es uns im Augenblick opportun erscheint, und offensichtlich gar nicht sehen, daß sich dan eines Tages rächen m.uß. Ich spiele mj ch weiß Gott nicht zum Richter über Israel auf, kann noch nicht einmal beurteilen, was für Israel möglich oder notwendig ist, dennoch scheint mir die dauernde Rech sorientierung, ob mit Springer oder totalitären Staaten bedenklich. Jedenfalls soll man sich nicht wundern und auch nicht schrei^fen, wenndie Linke ?ich das nicht gefallen läßt. Der Studentenführer der ÄPO, Wolff, den Herr Ben Natan einen

Neonazi genannt hat, studierte ursprünglich Musikwissenschaften, sah den Au schwitz- Fi Im und entschloß sich zu einem Studium,

_., -MI^W

das ihir die Möglichkeit der politischen Eint'lußnahme zu geben schien. Genug davon, jedenfalls sind Sie nun plötzlich in nachbarliche Nähe zu Herrn van Daui geraten. Das allein solltp Sie skeptisch machen. 1

Seien Sie für heute sehr herzlich -egrüßt,

Ihr

9 t

Dr. phü.Ernst Ludwig Ehrlich ^ , ^ ^^ r^ ^^

^ ^ Basel, den 29«8t69#

Amsel8tr»25» Lieber Freund ,

die Heimat hat mich wieder. Ich bin zurück aus Iran Israel, beide» sehr erlebnisreich unangenehm» Iran in einem rasanten Aufbau« Indu- strialisierung mit dem Schah als einziger stabiler Kraft im Lande, dessen Feinde im Ausland nur so toben, weil er die Feudalherren enteignet hat, und deren Söhne sich in Suropa unangenehm bemerkbar machen» Die IDntwicklung steht erst inc^en Anfängen, denn erst seit 5 Jahren baut man systematisch und nach vernünftigen Plänen auf* 80 000 Juden sind noch im Lande, davon 60 000 in Teheran» Vorlauf ig u#hoff entlich auch nachläufig noch unangefochten. Sie wissen natürlich, dass sie in einem muslimischen Lande leben.

In Israel ist die Stimmung ruhiger und gefasster als ich dachte» Man inerkt im Alltag wenig, nur die vielen Soldaten unterwegs»Aber die i^ienschen sind sehr ruhig u»tapfer.Sah auch Tavor, der eigentlich recht angetan von Stuttg» war, und dem es gefiel.Hatte sich natura lieh auch gedacht, man würde ihm vielleicht doch ein Leides antun, was man Ja weder Ihnen noch Ahm zufügte»

^ Im "Spiegel" sah ich einen Satz von Ihnen abgedruckt, der mich etwa« befremdete»Ob Sie ihn überhaupt so gesagt haben ? Ich zweifle stark» Und wenn, ist er in dieser Form natürlich fa/lsch Uoungerecht» Der l[]cxg±±Kta Vergleich mit der Springerpresse, sie hetze gegen Dutschke ÄÄgÄX wie früher die Nazis gegen die *^uden ist wohl etwa» übertrieben» Und das jüdische Jerusalem lässt sich doch nicht rom Springer "bestechen", wenn es Spenden annimmt. V/arum billigen Sie Springer nicht eine andere politische Meinung zu, als Sie sie haben mögen»Man muss doch den politischen G^egner nicht derart beschimpfen» Auch ich schätze natürlich nicht alle seine Erzeugnisse» Sie sind aber bunt gewürfelt, es gibt ziemlich viel bei ihm. Ich selbst ver- fahre gegenüber der Springer-Presse so, das s^ ich sie nicht kaufe, ab er deshalb würde ich nicht diese Kraftausdrücke übe?^ iTin verwerid^en» Die im "Spiegel" abgedruckten Auslassiingen über Springer fand ich also recht undifferenziert und daher ungeisisch,denn (Jeis ist eim gerechter Mann, wohlüberlegt in seinen scharfen Urteilen, aber nicht unfair»I)as, was da im "Spiegel" stand, war ober undif f erenziert#Da» Problem und den "Komplex" Springer kann man nicht in 1 Satz und so abhandeln»Das aber nur nebenbei

3 Ansonsten traf ich den lieben Landespeter in Israel wir verbrach- ten nette Stunden zusammen»I)ie weibliche Person hingegen war jedoch schon abgereist, als ich in Jerusalem eintraf. Ich hätte sie so gern mal meiner Frau vorgeführt .Aber das ging ja nun nicht#Meine Frau war

R|

xi.cxuiu.a.oi.i.

«-«I r^

1 A r\

,-< 4-

^ (.-4. c> Ul ^ V>a«

gleiche ^r^

^e;xcivA^ xkixj.^ vs^xxv. ^ou|

Besuch beehrte, und wo ich dann grosso modo das teil gewann als alle anderen, Sie eingeschlossen^ Am judaistischen Kongress nahm ich nicht teil, denn ich war ja in den Ferien»Und Kongresse sind anstrengend »Man muss ja immer zuhören. Was sagen Sie zum vorzeitigen Ableben von Adorno?

Melden Sie sich bitte bald bei mir und haben Sie die Grüte, mir zu berichten, was Sie treiben»

Für heute wie immer hwrzliche Grüsse und alles Gute von

Ihrem

I

I

o

o

I

Dr. phil. Ernst Ludwig Ehrlich gg^g q1 d en 12 5 69

Am8el3tr.25.

icfbeenigfiich. Ihnen zu antworten.Die ^^age, warum S. eigentlich hPiPldlit sein köAnte. stellte auch ich Herrn ^ter. Er meinte, dass niefaSd^Bicf^L»^^ gekümmert habe, er sei ziemlich ^^l^Jl^^Z sessen. niemand habe sich ihm gewidmet, man sei sehr kühl zu i™ «e wesen^Der Sund mag ja vor allem darin gelegen haben,da88 man nicht ^Hn mo« verstanfei hat, bzw niemand da war ^er sich mit ihm

engl, unterhalten wollte. So stellte es ^^^ ^f^, «^^/f^^L^tre Es ist vielleicht hier weniger das Wort "Beleidigung" am Platze» wohl ablr Kühle, wenn nicht Kälte. ür hoffte, zu gl eichgesinnten K^llecen zu komien, und fand eigentlich nur Distanz und Kühle. Sielt 5e?r Pe?e?, womit wir dilses Kapitel wohl abschliessen konw

las* Zeugnisse der Wissenschaft anbetreffen, so ist das jährlich er- scheine Sebrew Union College Annual Sj^^iss nicht schlecht.Ferner ist die von S.S. Schwarzschild herausgegebene Zeitschrift Judaism erstaunlich gut, und die Studien von Braude (zuerst Uebera. Midr.zu erstauniicn guT,, judaica Series sind erfreulich.

Nltürlich^fa^i mIS'schoi"sagen, für die über 5 Millionen amerik.Ju - d^n Ist das alles relativ gesehen dürftig, aber es kommt im Gf^zen Jlel zL^meS, ^d das Nivfau der jüngeren und jungen ^-eration ist gut.Mw Zeit der Zwanziger jähre , wo es wirklich wohl nur L.Cxinzberg

fS'd?e mS:r;ugen haben Sie nicht getreten.nur -ijj^-.fj'p^^i^ '^"- ten ia mal. und so wollten wir Ihnen gleich auch dafür einen J^rel- bSef gebeA.Slmal Sie ja schon mal in Ihrem Leben irgendwem wohl auf die Hühneraugen getreten haben mögen.- bezeuRen,

Tlie Hexe ist am Fall Sandmel unschuldig, total. Das muss i^\°ef^^f°^' A w!wv,«H+ ^mLa denn der S ndmel ist die emotionale Sphäre des Ll^d^spetfrs.Si?«:?' JerSnS^^t rührende Cincinattische Jugenderinne- ri^^en ii ihA und hält ihn für eine Landespeterische Vaterersatzfi- SS obw^l seinVater, der alte Lewinski,ja glücklicherweise noch fS iieser Welt.undzwar in Heidelberg.weilt. Aber der ^^ter hat für den TandesDeter nie eine besondere Bedeutung gehabt, es war die ^ut^er , ielche'^ Lfja^r 1944/45 in USA (auch an Krebs) -rstarbund im WQiiflo Lpwiriski regierte. So war es also der Herr Peter personxicn , Ser Sber Se Behlldlu^ schockiert war, weil ihm der S.etwas bedeu- tot \rp-lne Hetze der Hexe war nötig«— _

Jas'das Rabbina? anbetrifft , in das der Landespeter -nach einem all- fllligen Kra^Smit dem Berufsverbrecher Nachmann - noch unterzubrin- tt^t Ü^". «f^nrach ich neulich darüber mit ihm.indem ich ihn ^ darauf' aufmerksam machte, dass USA für ihn nicht er;C8treDenawerw seHSJd er dSeTin Aschkenas bleiben müsse, denn nirgends sonst hat er ein so interessantes Leben.Denn in England herrscht die ^?osIe Leere und Langeweile, und obwohl die Hl.Lily nicht mehr lebt, fo S?rbelt Lreiist^auf ihr gelegene Staub doch noch immer in den SvnSogen herum. Und liberal-ref orme Rabbiner sind h«^\e /" J«^„ 7e?t^üdi8Cher Obskuranz und totaler Sterilität, der kollektiven vfrblöÄ und der mannigfachen Eraatzbefriedigungen höchst unb^

lehrtrüan hat doch vorwiegend für Gateshead und Bne Brak-Absolven- + PT1 -Bedarf, nicht für derart reformerische.

5nd da er a nicht portugiesisch und spabisch parlieren kann,auch nicht französisch, so bleibt ihm also nur Aschkenas. ^ „«

Sah neulich den netten Lemle.Ist wirklich noch ein guter Typ. So Sn S^stbestand einstiger jeckischer Solidität, dem Untergang ge- weiht.J^rst im Rückblick waiss man, was man gehabt nat.

Kommt nichts bessseres nach.- wH pder am

Dieses für heute. Lassen Sie sich gut massieren, ich bade wieder am

Reisetag. (Donnerstags Himmelfahrt).

Herzlich wie immer

Ihr

8.5.1969

Mein lieber Freund,

Dank für Ihren Brief. Er enthält für michzwet große PoBitiva: einmal sachlich die Beruhigungf dixQ es in Amerika auch gewichtigere Zeugen der Wissenschaft des Judentums gibt^ als es Herr öandmel ist, zum zweiten die Nachricht von dem Wohlbefinden Levinson.e Ich persönlich werde d:i die Angst nie recht los, und ich kann auch den Hilferuf seiner Prqtu kurz vor ihrem Sterben natürlich nicht vergessen.

o

Aber ein inderes: natürlich freut es mich, wenn ich für iiuoh immer der alte Geis und l'^reund bleibe. Kur i.;öchte ich gerne wifisen, was ich eigentlich an- gestellt habe. Bin ich Ihnen wirklich schon einmal auf die seelisch-geistigen Hühneraugen getreten? Und wenn Jat wanxm waren Jie so fein und schrieben nicht 'au*. V/as levlnson-Sandmel betrifft, so fand ich die Reaktion von Levlnson wirklich unmöglich, und es ist auchrecht bezeichnend, daß er erst über die Leleidigung Sandmel's schreibt, und mir bis heute noch keine Antwort gege en hat, worin die eigentlich bestand, und ob Sandmel eich in der Tat bei ihm über den Arnoldshainer Kreis beschwert hat. Mir schien iind scheint das immer noch sehr unwahr- scheinlich. Viel wahrscheinlicher aber ist es für mich, daß die klein Hexe ihn aufgehetzt hat. Aktiv gegen die Dame kann ich Ja gar nicht weraen, well Levlnson selost viel zu distanziert zu mir ;^teht und mich im Ernstfall auch bestimmt nie fragen würde. Die schwarzen Gedanken sind mir nur desue en gekommen, well Frau Navfe in Arnoldshain zu mir sprach, als ob sie Prau levlnson Kr. 2 wäre, und ich dabei sofort eine Bcldeiiiiüung bekam, denn mit dieser Dame zusammen wäre Levlrn^ion in keinem Rabblnat der iVelt mehr unter zu brin^^en. Aber lassen wir beide das Unken. - bchwiiunen Sie viel, ich laß' mich da- für mit einer Sondermassage quälen, sonst aber hoffe ich, werden Sie mir in Krankheit -dingen nie nachfolgen. £s wäre gar zu schlimm. - Sehr herzlich grüßt Sie

Ihr

Dr. phil. Ernst Ludwig Ehrlich

Basel, den 3. Mai 1969 Am8el8tr.25#

O

'd.ti^

\

n

Lieber alter Freund,

vielen Dank f. Ihre» Brief* Also: Sandmel ist zweifellos Mittel- mass, nicht mehr.Wie Sie wahrscheinlich wissen, komme ich relativ oft nach USA. Es gibt dort eine grössere Zahl votzüglicher jüdischer Gelehrter der verschiedensten Richtimgen.Dazu gehört nicht .Er ist ein rechtschaffener Provinzler« Das Niveau in USA ist sicher nicht schlechter als in Europa, jedenfalls ist es in den letzten Jahrzehnten bemerkenswert gestiegen. Damit meine ich die Professoren an guten Universitäten bzw. an den 3 Rabbinerhocftschulen.Das Niveau der durchschnittlichen Rabbis hingegen ist niedriger als das, was Berlin und Breslau ausgeworfen haben» Es wird zuä Schlussexamen auch am Jewish Theol.Seminary viel weniger als an der Lehranstalt verlangt •-

Ich war nun endlich mit Levinson zusammen. Versuchte ihn etwas wegen der G ei s-Sandmel-Af faire herunterzubringen, was wohl auch gelang. Im Grunde hat er ja doch zum Geis das gleiche Verhältnis wie ich:Der Geis kann anstellen was er will, er bleibt unser Freund, Im Grunde geht es ihm gar nicht um Geis oder Marquardt, sondern UB sich selbst: Er fühlt, dem S. sei Unrecht geschehen, so müsse er Sühne leisten« Ich riet, den S.an eine Univ. zu 1 Gastvorlesung auf english einzuladen xmd damit der Sühneleistung Genüge zu tun, was offenbar nun den Pall erledigt»

Ich sprach lange und sehr harmonisch mit Peter» Ich kannte die Hel- ga sehr gut .Wir waren sehr befreundet, wenngleich sie früher eben sehr schwierig war»Das hatte sich in den letzten Jahren gegeben, und die Tragik ihres Todes liegt doch gerade auch darin, dass sie sterben musste, als sie Form und Imhalt ihres Lebens gefunden hatge, und auch weitgehend seelisch ger,undet war. All das, wonach sie strebte, hatte sich vor Ausbruch der Krankheit erfüllt; die sehr harmonische Ehe, der Arztberuf, die eigene Praxis. Als ich sie wenige Wochen vor Ausbruch der Krankheit in Heidelii. sah, war sie so glücklich und harmonisch, so abgeklärt wie niemals zuvor. Ich habe natürlich über die Hysterikerin nichtjmit ihm gesprochen, vor allem, weil ich die Dame ja nie mit eigeneh Augen erlebte. Wir sprachen kurz in anderem Zusammenhang über sie. Er äusserte natür- lich aber keine persönliche Meinung der Emotion.Es könnte ja auch sein, dass sie nur eine gute Kollegin ist, denn in Heidelb.gibt es ja nicht so viele Menschen, mit denen er verkehren kann.Welche Absichten die Dame hat, weiss ich auch nicht. Dass es schlecht wäre, wenn er jetzt etwas unternähme, ist klar. Ich bin dagegen, dass er sich überhaupt derzeit engagiert.

Peter selbst ist derzeit infguter Form. Hat interessante Arbeit, sieht die Gefahren seiner stellungTund agiert ganz vernünftig. Im Grunde machte er mir einen sehr' guten Eindruck. Dass er iH^ Aktivität flieht una selten im Heidelb. ist, kann man ja verstehen. Ich würde mich gewiss an Ihrer Stelle zurückhalten und nicht im Falle jener Dame aktiv werden, weil ja völlig vinklar ist, wie die

Lage ist.

Schwimmen gehe ich, mein Rücken tut manchmal scheu sslich weh, und chiroprakt ist isch" wurde ich eben auch behandelt .^ie sehen, man tut was man kann.

\4<Ww^

Dr. phil. Ernst Ludwig Ehrlich

Basel, den 29. 6. I966 Rudolfstr, 39.

f

O

Lieber Freund,

neulich sandte mir der Karger sein K.H.Jahrbuch. Darin befand sich auch eine Liste von Jehudim in Aschkenas. In dieser ent- deckte ich auch RRGr, o>Mohl dieser sicher keinen Wert legt, darin zu erscheinen. Aber er erschien.Und was las ich da ? Das Sie aijj Montag 60 Jahre werden. Das hätte ich nicht gedacht .Trotz Ihrer Klagen. Und da fand ich, ich sollte für das Isr.Wochenbl. einen Gratulationsartikel schreibon.DRS fand ich deshalb, weil ich es nämlich, wie Sie wissen ^memals tue. Solches überlasse ich den egl's &Co. Aber ich schrieb. E^ben weil Sie ja nicht austauschbar sind, und solche wie Sie, es nicht mehr gibt .Natürlich deutete ich auch an, und das was ich gegen Zürich andeutete , wird man mir erst noch her-usnehmen. - Nun, ich gratuliere Ihnen auch noch auf die- sem Wege, hoffe, dass Sie fürderhin von gesundheitlichen Mo- lesten bewahrt bleiben, und angesichts der 60 Jahrei^ sich sagen, Sie könnten diese Welt auch ohne emotionale Erregungen ertragen. Sie haben Ihr diesbezügliches Soll längst übererfüllt, und ander- seits ist Ihr Soll, was die Welt so gegen Sle"gebosget " hat, eben- falls bereits seit geraumer Zeit erfüllt, so dass Sie von nun an in weiser "^e.-chaulichkeit auf diese Niedernisse von ^'^enschen und Dingen herabsehen können.

Und dann , das schrieb ich auch mit Wochenbett, haben Sie es ver- standen, Menschen für sich in Freundschaft zu gewinnen, einige Menschen, und das ist ja auch einiges. Gregenüb er dem zählen die nicht, die gegen Sie intrigieren, und solche gibts eben auch. Jeder hat sie.-

W^nn kommen Sie nach der Schweiz? Ich habe eigentlich keine kon- kreten Ferienpläne , da durch einige Tagung en^ an den ich entweder teilnehmen muss(BB in Florenz) odery^S^^^^ih^^kT" (christl.- jüd. ) ,mir Ferien zerschnitten sind, dazu koramt-^der 15.7. in -Bamberg Kirchen- tag etc. So werde ich vielleicht 1-2 Wochen herumbummeln. Man kann nicht alles haben.-

Also verleben Sie Ihren Geburtstag gut im Kreise von vielen lie- ben ^'-^enschen , der Gattin plus Oabriel und Jael, und Kraus, und vielen andern, und ich weiss, dass Sie es doch geni essen, dass Sie am Montag schliesslich merken, wieviel Menschen es gibt, die Sie mögen und vice versa, und dass das i^lend dieser Welt, und die un- erfreulichen Dinge, mit denen wir schliesslich 3c±K3t alle täglich zu tun haben, nur die eine Seite der ^^daille sind.- Und das schrieb ich übrigens auch im Wochenbett ,u. da es ja erst naCii v^ 6m -^e^uroSoag erscheint , schrei ue loh es iiuuh fc^lnmal: Sie selbst haben sich ja das schönste Geburtstagsge schenk mit dem Buch und seiner Einleitung und den Zwischentexten gemacht.Etwas schöneres kann Ihnen schliesslich kein anderer schenken. - Dies für heute. Ihnen und den Ihren alles Gute.

Sehr herzlich wie immer Ihr

/

zieht, meine neue iat aber n^cht bezuLwP-ih oL

ixusfaiger ?ii8t.Und sinnlose Sorge. Wns Sie über HarriPT- schreiben, ist richtig. Paulus sait das in Rom 11 t? wL

auf^^f^'^s'? '^\' ^^V '"^^ nichtrHescheltoSiiell er aus dem Schema Bekehrerei liest. Das ist -1.-1. /_T. i T fi

ge^chfu'lAfh^^^-'^' exegetisch unsLllTscy^S^ fet?ilt'^;^^lvi v,^^^ "°°^ ^^'^"^^ ^'^^^^^ "a°>i Rom mit.

fu siieA S?^^?^^^?^''^^ ""^^ ^^^ '^«^ie haben, es denen zu sagen. Die sind viel weniger bös als es sohpint av.p\,

o^. Ausser Ihm ist nicht ein ßinzip-er Kvpbpf Sr. ^^^ v

f»nh n-i^^? !^ ^^® S®^ Sfiche annehmen. Kr. hat ein-

fach nicht geantwortet. Peinlich. Was den "Dialog" mi" den anctern anbetrifft, so versteht man sich einfach

l

nicht. Das merkt man auch am gutgemein- ten Schema. Man ist auf einer andern Welt, trotz persönl< Beziehungen. Man denkt u.fUhlt anders. -Ciinig ist man sich nur «^, dass Antis.itwas ^nhi.ny.1^^^^^^^^ carte postale cartolina postale

tes ist, aber mehr '

weiss man leider nicht. Die ganzen theol.Pra- | gen sieht man von einei ganz anderen Warte aus, weil man sie anders fühlt. Und es scheint keine Brücke zu geben. Wir brauchten lange, es zu verstehen, dass es nur eine menschl. Bezie- hung,aber keine theol. gibt. Und *'umlernen",wer tut das Äfi6on?H^rzlioh

Herrn

I>r. R. R. Geis

Düsseldorf Fischerstr. 55.

Deutschland

3

Basel, den 6.10. 64. T^eber Freund, ich glaube nicht, dass ich Ihnen schrieb sreit ich von Rom zurück bin^War inzwischen noch rasch in Lyon. Was sich in Rom getan hatte, war überwälti- gend. Ausser Bea traten 28 Kirchenf.auf die Bühne u. legten ein' Bekjfenntnis zu den Juden ab, viele spra- chen gegen Bekehrung, fast alle gegen diesen scheuss- lichen deicid-Vorwurf .^s war eine Demonstration, wie sie eben in New Delhi u.Amsterd. nicht möglich war, be- sonders wegen der Proselytenmacherei. Paulus sei escha tologisch zu verstehen, und man solle nicht nur über die Juden von damals und über die Juden des AT reden, sondern auch die heutigen bewahren ein kostbatesEr- be(so -c^ichinger-StEasb. , Daem,Anvers u.der Bischof v.Grroningen im Namen aller Holländer) .HeenanCEngl* ) erklärte, die, welche den Dekretstext verstümmelt hätten(Gicogniani &Co)verstünden nichts davon.Diese Wendung hatte man so nicht ar^rartet. Auch die Deut- schen mit Frings und Jaeger— Paderborn an der Spitze waren würdig, und es war gescheit, nachher noch eine ^ ndererklärung herauszugeben. Einer, dem ich die Hede gemacht hatte, sprach leider nicht, weil ihm seine Kollei^

C.""

k.

Ubelnah^ien, da es er als iiinrer Mann 1933 mal einen NS-freundl. Artikel schrieben hatte. Ich Din verzeihender. Sch£ de. Dafür sprach der W.Bischof aus Trier, aber eher langweilig, wenn auch anständig. Ich gedenke das mal der AG6 vorzuhalten. •Besonders wegen der

Anti-Bekehrerei.Na- türl, werden die iiv. sagen, die Kath. ver- fälschten die Missiors botschaf t .— rhielt heute Brief von WeckJ ling auf dem Weg nacY Beirut. Wie geht es II: nen an den Nieren u. sonst?Schreiben Sie bald mal. Ich bin ein- gepackt in A

^_CHWEIZER

^TL LANDE:

-T pAUSSTi

1964

oü.APRIL-25,CKrOBrR

POSTKARTE CARTE POSTALE CARTOLINA POSTALE

Herrn

I^r. R, E. Gei

4 Düsseldorf

Fischerstrasse 55, Df^utschland

>

y

■WP-

Dr. phil. Ernst Ludwig Ehrlich

Basel, den 21. 9. 64.

O

Lieber Freund,

Dank für Mitfühlen bei der Wohnungsaf faire. Die Bache in Rom ist komplizierter als Sie glauben. Bei der Judenaffaire wissen die anerik. Bischöfe was es bedeutet, 5 Millionen Juden gegen sich zu haben. Diese sind ein Machtfaktor. Es ist also nicht ausgeschlossen, dass das schlechte De- kret stark verbessert wird. Die Plenumdiskuss. finden die- se Woche statt. Ich gehe dorthin am Donnerstag, um zu se- hen, ob sich mit den Voten etwas finfpingen lässt. Sollte dies der*Fall sein, was ich hoffe, kann die Sache werden. Sohluss- abstimmung ist am 15. Oktober «Natürlich haben die amerik, Juden sehr geschrien, das aber ist nicht ohne Erfolg ge- blieben. Im übrigen ist das Schema sicher weniger bös ge- meint, als halbpatzig formuliert, zu viele Köche haben diesen Seh... Brei angerührt, u.a. auch der Cheftheologe von Paul, Colombo, dieser Esel, Ich bin also gemässigt optimistisch. So mies ist es noch

nicht.

Bea hat sicher nicht viel zu sagen, aber es gibt eben pressure groups, und das sind die Amis. Andere pressure groups sind natürlich von der andern Seite auch da.- Sie haben recht, dass wir die AG sich im eigenen Saft schmo- ren lassen sollen. Es ist doch nicht der Härder allein, son- dern es ist die ganze Situation, - '»T,,_ cj^v-i,,^« -; /%v Tr>iie,o on-po nci^r^ nht. . wpi 1 i oh ietzt noch eben

eine Räumungsklage erhielt. iJs ist ein schönes Liben, dieses Leben. Dabei habe ich doch anderes zu tun als aufs Gpricht

zu gehen l . , . -ux r.

Dieses für jetzt. Man kommt aus den simches nicht heraus.

Herzlich Ihr So/^'nge beugt er

MM

gtiHMMM>

m^W

Basel, den 20.6. 1964.

Purkastr. 75. Lieber ifreund, heute nur Dank f. Brief v. 18. 6. Bin im Aufbruch, muss für 2 Tage nach Mecheln zum dor - tigen Fürsten der hl. röm. Kirche. Ich bin Ihrer Auf- fassung: Entweder Ja oder nein.Aber nicht so wie vorgeshhen.,I)ie Leute sind ja naiv, wenn sie glauben, dieser Vissert'hoff oder so ähnlich wäre bereit, in Köln aufzutreten.-^er hält es doch ex officio mit der Mission, die im Intern. Missionsrat bei ihm sitzt lieber so viel Naivität kann man nur kichern. Und wenn er kommt, hält er Ansprache wie im Kaninchen- züchterverein: Der Antis. ist etwas böses, aber natürlich muss die Evangelisation Portschritte ma- chen, denn das Heil muss zu den Verschnittenen ge- bracht werden etc.Gamm kenne ich nicht. Immerhin scheint Berlin ja ganz gut abgelaufen zu sein. Wegen Weckerl. kann ich nichts tun. Er wird ohnehin nicht lange dort bleiben. Wenn sie ihm überhaupt >^ nehmen, was bei seiner eindeutigen Vergangenheit U.Gegenwart ziemlich unwahrscheinlich ist, denn manw«j_ \

%d

6

Hilf den Flu' in der Sc

>\t>n ' 7

I POSTKARTE CARTE POSTALE CARTOLINA POSTALE

sich dort mit ihm

promittieren.SchliesslL

holt man doch Einkünfte

ein. Ich überarbeite

mich jetzt nicht, so

dass ich direkte Pe- . rien nicht notwendig ^ habe, wie auch schon.

Mein Tenninkal ender isr etwas zerrissen, daher jsehe ich nicht ganz J klar. Was ich aber gern hätte, wäre ein Proto- ^

koll von der Berliner ^* -^^ ?• J^?^^

Sitzung, hoffentl.gibts so et was «Haben Sie auch von Grüber ein Sohreibeln ^ wgen der Arendt, Hanna bekommen? Ich weiss nicht, was ich da tun

so 11, recht hat er i,i '

Herrn

4 Düsseldorf

Pischerstrasse 55. Deutschland

)

Dr. phil. Ernst Ludwig Ehrlich

Basel, den 2.6. 64« Purkastr. 75.

f.!

Lieber Freund,

ich bekomme eben den Bpricht der dänischen Konferenz und muss uns in gewisser Weise zu unserer harten Arbeit beglück- wünschen, denn "Ihr" Spezi Härder hat sich bekehrt. Jeden- falls auf dänischem Boden vor den Luthermenschen. Solches sprach er :

"Wir nehmen von jeder gewaltsamen Bekehrung Abstand. Wir bilden uns nicht ein, obschon wir Israel seinen Mpssias im diesem Jesus bezeugen, durch Judenmission Israel zu be- kehren Wir verachten Israel nicht, sondern beachten I»-

xxKi das Judentum als immer noch Gottes Volk.... Wenn die Intention die ist, den Gesprächspartner zu» Christen ziimachen, dann ist allerdings auch das Gespräch nur Mission. Es wird aber heute vielleicht eher und in nicht ganz wenigen Fällen die Aufgabe der Christen sein, den Juden gerade dazu zu rufen, wirklich ein Jude zu sein und zu bleiben und damit an der Stelle zu stehen, an die ihn Gottes Weisheit und Ge- duld stellt. Nach all dem kann es eigentlich eine unmittelbare missionarische Intention im christlich- jüdischen Gespräch auf der christlichen Seite nicht geben. Für den Christen wird es immer so sein, dass er die Judenschaft auf die ^adenvolle Zukunft Gottes hin angelegt und angewiesen sieht. Wie aber Gott diese seine Zukunft verwirklicht, dies wird er Gott anheimstellen.

So liegt es denn auch gar nicht an der missionierenden Inten- tion und dem Missionseifer, auf den es im Gespräch ankommen sollte, sondern letztlich ist bedeutsam allein die Liebe, in der dieses Gespräch geführt wird. Diese Liebe erwächst aber nicht aus dem eigenen Heilsbewusstsein, sondern viel- mehr aus dem, was der Geist an Gott zu erkennen lehrt. Auf nichts wird es bei jedem Gespräch so ankommen wie darauf, dass die, die das Gespräch führen, an der Güte Gottes, an der Erfahrung, der Ajierkennung und der Achtung der Güte Gottes bleiben."

Mir scheint, der Hnrder war recht gelehrig, und er bemühte sich , wei te rzukommen. Nun Herr Rengstorf:

"Judenmission ist als Lebensäusserung der Kirche für diese selbst insofern unentbehrlich, als nur sie die Kirche in lebendiger Verbindung mit ihrer Ausgangssituation und deren theologischer und ekklesiologischer Dynamik zu erhalten ver- mag."

''Rengstorf verband dieatf Theot? mit dem Wunsch, die geistigen Führer des Judentums möchten im Zeitalter erneuter christl.- jüd. Gespräche bei ihrer Beurteilung der Judenmission doch diesem Moment Verständnis entgegenbringen, da in ihm primär gerade nicht die Tendenz erscheine, das Judentum um jeden Preis aufzusaugen, als vielmehr die Erkenntnis der Notwen- digkeit, dem eigenen off enbarungsge sc hichtl. Ansatz treu zu bleiben*" Typisch klebrigi; Judenmission: Jein. Der "eigene offebarungsgeschichtl. Ansatz" bedeutet offenbar Taufe bei Herrn R.

Dieses Ihnen zur (Er)kenntnia.

Hoffentlich war Berlin für Sie angenehm, erfreulich und seelisch entspannend, ^s ist immer noch eine Stadt, die sich von dem sonstigen deutschen Muff etwas unterscheidet. Mit herzlichen Grüssen ^

Ihr

1

Basel, den 26,5. 1964. Furkastr, 75«

Lieber Freund, Dank f. guten Brief .Genau aus den von Ihnen geschilderten Gründen habe ich mich ja ent- schlossen,die Prof. in Frankf. (trotz Aschfc^enas und den damit zusammenhängenden Problemen) anzunehmen. Nur öle Bedingungen sind derzeit so unmöglich ,dass erst 4en- derung notwendig ist .Das erscheint nicht völlig un- möglich aber sehr ungewiss. Daher auch ein Teil meiner Nervosität. Man sollte wissen, woran man ist. j

Hajnb.hat mich weiter nicht um Rat gefragt. Der Mün- :| st er Schammes hat abgesagt, ich nannte einen sehr gu- ten Bei^jiner Mann,Dr.Lisowsky ,den ich seit 20 Jahren kenne (evaiigelischer Emigrant in Bnsel),will gern von Hengst. weg, für den er die Tosefta bearbeitet .Aber ^

ich weiss nichts weiteres. Gelegentlich will ich nach- fragen,doch nicht drängen. Ellie St. kommt leider nicht in Frage: 1) ist sie in Frankf . zufrieden u.hat Ent- |

wicglungsmöglich reiten, 2) sucht man jemanden, der die | nauf gearbeiteten hebr. Gemeindeprotokolle der 3 Ge- | meinden lesen u.herausg.kann.Da könnte sich Lisowsky

einai^i'/t-^ .

■.i

"•■^

einarbeiten, weil er

glänzender Hebräist

ist. Aber ich weiss

nicht, ob die Hamburgef:

merken, wie gut der

Mann wirklich ist. Er

ißt eine glänzende

Begabung mit sehr viel Postkarte carte postale cartolina postale

Wissen u.bienenflei-

ssig, wirklich der recji- te Mann. R. gegenüber kritisch bis ableh- nend, aber als Famili- envater biiher von ihm via Forschungsgem abhängig. Wäre bereit, das zu ändern. Lassen Sie den Birliner Vor- trag drucken?Im Forum'^

Herrn

Dr. R. R. Geis

Soweit für heute . Schrei- ben Sie

,wie es lin ßegd.nßen ist Her zl. Grus se Ihr

7

Düsseldorf

Fischerstr. 55»

in Ber4 3-

Deutschland "*

Dr. phil. Ernst Ludwig Ehrlich

Basel, den 22. 5.64.

i

I

Lieber Freund,

nur kurz heute: Ich komme sehr müde heim, auch sehr de- primiert, aus verschiedenen Gründen.

Meinen Barth-Brief haben Sie falsch verstände^! offen- bar: Ich schätze Barth, nur heute ist es leider zu spät mit ihm; er hat sich zu spät für uns interessiert. Aber das ist nicht wesentlich, vermutlich ist es schief heraus- gekommen, was ich sagen wollte. Ich weiss nicht raphr,waB ich schrieb. Schwamm drüber.

In Berlin habe ich nur kurz mit Härder gesprochen, mit Gollw. nicht, ausführlich mit Goldschmidt, und mit Wecker- ling. Durch Ihren Brief ist ja alles o.)^. Die Christen treffen sich im Juni, ohne uns. Sie sollen sich selbst einmal dann zusammenstauchen. Das Kap. wäre also äusser- lich geregelt, worüber ich froh bin.

Mit V/alz rede ich deshalb nicht, weil ich ihn gar nicht sehe. .

Tut mir leid mit Grolle. Aber der ist so lieb, und so verstört wegen der Juden in Holland, dass ich ihn tröste. Jüdische »'Diakonie".

Wegen der Prof. habe ich wieder einmal verhandelt .Was rauskomrat , weiss ich noch nicht. Ich habe mich entschlo- ssen, wirklich zu gehen, wenn meine Bedingungen angenom- men werden, die an sich keine Bedingungen sind, aber das Land (nicht die Stadt) ist stur und dumm. War heute beim Stadtkämmerer, der sicher ein Juwel ist, aber das Lan^d hat auch mitzureden •-

Ich sollte auch einmal aus all dem Mist heraus, für lange, und wieder ruhig arbeiten, wie früher. Der Betrieb ko*zt mich an. Dqher bin ich froh, dass wenigstens die AG jetzt wieder leidlich o.k. ist. In A.hain war es nett, nur Wirth war dort, und sonst nette

Kinder.

Mein Schreibtisch ist übersät. Ich dachte so im Zug, wenn man nicht heimÄmüsstej um diesen Mist zu lesen. Ihren Heine-Auis. habe ich in den Druck ßegf^hen. Bei der i^urop. Verlagsanstalt. Das ist auch noch eine menschliche Oase in diesem verrotteten Deutschi.

Habe mir gerade Mozarts Requiem aufgelegt, damit ich noch deprimierter werde. Kaufte mir die Brlno Walter- Aufnahme in Frankf .-

Sah Ellie Sterling, die ungemein fleissig arbeitet, jetzt den >nho/TRn. Goschichte der Juden i.Dtschl. umschreibt .Har- te Arbeit ,

Auch Volkswagenwerk notifizierte, dass R. in Hamburg raus- flog. Ihr Briefv/echsel wieder anbei. Deutlicher (und höfl.) konnten Sie nicht mehr. Wahrscheinlich wird er nicht ant- worten. Das tut er immer, wenn es peinlich wird. Soviel für heute. Nehmen Sie es nicht tragisch mit dem B^rth, es lohnt nicht... Wie immer sehr herzlich

Ihr

I

Dr. phü. Ernst Ludwig Ehrlich

Basel, den 15. 4. 1964 Purkastr. 75.

ö

%

%

Lieber Freund, Dank für Brief plus Binl. Es ist natürlich Unsinn, dass Geis ausscheiden soll, oder suspendiert wird. Anderseits haben Sie Recht, man kann den Briefwechsel mit Kraus nicht der- art ausweiten. Sagen Sie ihm schlicht, nn ich bin einfach mit dem Berliner Beschluss nicht einverstanden. Ferner kann man die i>inge nicht schriftlich austragen. Ich bin bereit, um Pfing- sten nach Berlin zu kommen. Man möge daher am Dienstag nach Pfing- sten, oder am Freitag vor Pfingsten in Berlin zusammenkommen* Wenn Kraus erscheint, erscheine ich natürlich auch. Dann kann man sich zusammenraufen; ich will natürlich vor allem mit Grold- schmidt reden, aber auch mit jedem, der dazu bereit ist. So geht es natürlich nicht. Ich lasse mir doch nicht von einem Rumpfvorstand den Geis he rausschiessen. Sagen Sie das bitte Herrn Kraus. Im übrigen hat eine Besprechung nt in Berlin nur Sinn, - wenn er dabei ist .Ohne ihn kommt es wieder zu faulen Kompromissen* Im übrigen weiss Gollwitzer offenbar wirklich nicht, waw er eigentlich in der Frage der Judenmission will, denkt oder meint. Das ist alles ziemliches wirres Zeug. Ich würde ihm raten, und scheue mich nicht, ihm das gerade heraus zu sagen, ehe er sich in Zukunft über theologische Fragen im Zusammenhange mit dem Judentum äussert, möge er bitte erst einmal ein Jnhr nachdenken» Alles andere ist Geblubber. Er hat ja selbst zugegeben, er hätte sich damit eigentlich intensiv nie beschäftigt, das sollte Pro- gramm für die Zukunft sein. Dieser freimütigen Kundgabe seiner Unzuständigkeit müsste er nun auch in der Praxis nachleben* Ob Sie den armen, kranken Jü^lcotte, zu einem Vortrag bekommen, erscheint mir zweifelhaft .' Wenn ja, wähe es sehr schön. Man sollte aber rasch vorfühlen.

An Weckerling habe ich wegen Prag einen ausführlichen Brief ge- schrieben. Da Nasser mit deutscher Hilfe einen einzigartigen Vernichtungsfeldzug gegen Israel plant, und die diesbezüglichen Vorbereitungen schon weiter gediehen sind, als man meint, müsste Prag dazu Stellung nehmen, dass Deutsche den Juden ein 2. Auschwitz bereiten, sonst wird diese ganze Friedenskonferenz zur Farce und ist eine Heuchelei.

Frau Sterling wohnt Frankfurt /M., Schönwetterstr.S.- Was mein Nierenstein macht, weiss ich nicht. Km Freitag gehe ich zum Arzt. Er soll es finden, er hat ja dafür viele Jahre studiert. Ich bin wieder so eingespannt , dass ich völlig eingedeckt bin. Schrieb Aufsatz für ein kath. PapstreisebuchTvorwort Tisserant) über "Abraham in der jüdischen Tradition". Bin sehr stolz, dass

Fragen Sie also bitte Herrn Kraus, ob er vor oder nach Pfingsten rasch mal nach Berlin kommen kann. Das ist produktiver und wir alle sparen Brieffluten. Wir wollen ihn wirklich damit verschonen*

Dieses für heute.

Sehr herzliche Grüsse von Ihrem leicht ermüdeten,

sonst ziemlich schmerzfreien, und daher fleissigen^

/ 6iyy

O

u

13. 4. 1964

o

'

Ich "bitte, mir das Unpersönliche eines SajnmellDerichtes nicht ver- übeln zu Wollen, aher ich kann weiterhin nicht nur noch Briefe in Angelegenheiten AG "Christen und Juden" schreiben.

Auf einer Sitzung in Berlin, dAe ohne Freudenberg und Ki aus vor wenigen Tagen stattfand, konnte man zu einer Einigung nicht kommen. Es vmrde als Kompromiß beschlossen, die Herren, die am Konflikt beteiligt sind, vorläufig an der Arbeit nicht mehr teilnehmen zu lassen, und zwar ebenso die Herren Freudenberg, Gollwitzer, Härder wie Geis. Die jüdische Seite sollte durch die Damen^Reichmann, Sterling und Herrn Ehrlich vertreten werden.

Herr Kraus hatte danach längere telefonische Gespräche mit den Herren Goldschmidt und Gollwitzer. Herr Kraus vertrat die Ansicht, daß die Herren Freudenberg, Gollwitzer, Härder auszuscheiden hätten nicht aber Geis. Er selbst würde nur xinter dieser Bedingung an der Arbeit der Gruppe, insbesondere der Vorbereitung für den Kirchen- tag 1965 teilnehmen. Über diese Angelegenheit habe ich als Be- teiligter nicht zu befinden. Ich bitte die jüdischen Mitglieder der Arbeitsgruppe, sich mit Herrn Kraus gelegentlich ins Benehmen zu setzen, wäre aber dankbar, wenn man schonend mit Herrn Kraus umginge und ihn nicht auch noch unter Briefen begrabe.

Herr Gollwitzer scheint jede Beherrschxmg verloren zu haben und warf Herrn Kraus eine esoterische religiöse Haltung vor, da es ein Christentum ohne Judenmission gar nicht gebe. Für die wortgenaue Wi<<äergabe der Gollwitzer' sehen Formulierung kann ich mich nicht verbürgen, dazu ist gestern zu viel gesprochen worden.

Herr Kraus und ich hatten gestern eine dreistündige Unterredung mit den Herren von Thadden und Lorenz in Hannover. Herr von Thadden verwahrte sich leidenschaftlich und gütig zugleich ^^g^xi ein Christentum, das den anderen seine Überzeugung ins Gesicht boxe, machte keinen Hehl aus seiner Abneigung gegen Härder, war aber von Bolltitzers Haltung - wie wir alle - aufs schmerzlichste berührt. Zum 24. des Monats soll Herr Gollwitzer zu einer Aussprache mit von Thadden und Kraus nach Hannover gebeten werden. Leider tritt Herr von Thadden in allernächster Zeit vonseinem Amt als Kirchen- tagspräsi dent zurück .

Solltp die Gnjppe 1965 in Köln aktiv werden können, zeichnet sich ein Programm in^Umrissen ab. Donnerstagvormittag: alttestamentliche Bibelarbeit Kraus, Vortrag Prof. Ernst Simon. Nachmittags Aussprach und zwar als Podiumsgespräch von 6 Mitgliedern der AG auf Grund der eingereichten Fragen. Kreitagvormittag: Neut. Bibelarbeit Michel, Vortrag Miskotte, nachmittags wieder Podiumsgespräch. Die AG ooll ^ach VoB^ihlag Kraus den Schabbat respektieren und Freitagnachmittag ihre Arbeit beenden. Herr Lorenz gab für Samstag- nachmittag die Anregung zu einem Streitgespräch über Judenmission zwischen Kraus und einem prominenten Vertreter der Gegenposition; dem wurde zugestimmt.

Dr. phil. Ernst Ludwig Ehrlich

0

Basel, den 28. 3. 1964. Furkastr. 75.

er.

X'v.t r

1c

r I , '^ O Ti /^

•X'

#

n

«N

7R

>.- «

Lieber Freund öv^is,

Ja, Sie haben recht. Jetzt ist es Schluss mit der Beant- wortung der Brief fluten nach Berlin und Umgebung. Immerhin •v/ollte ich ^zura iSachlichen den Herren rklar stellen, dass es ^leiri^ klare .JIM is-ohe diinheit^xf^ibt , ^aiuid^ das. hat; (toIIv;. ja "' di^ohaus ^^erstancien.,Ie•h r^'eh'w •durchari^.s. an, (Jass auch ihm jetzt das diskutieren mit mir vergangen sein dürfte, ist es nicht der Fall, so werde ich ihm sehr höfl. mitteilen, dass ich derzeit leider nicht sehe, wie wir im absprach weiterkommen können, und daher halte ich einen weiteren Briefwechsel nicht für . sinnvoll , da wir uns im Kreise be- wegen. Immerhin v/erden Sie mir weder mangelnde Schärfe noch sachliche Unklarheit vorwerfen können, und das tun Sie auch nicht. Anderseits meine ich schon, es wäre falsch gewesen, überhaupt nicht zu antworten. Auf diese Weise ist von der andern Seite doch noch klarer als zuvor zum Ausdruck gekom- men, was man wirklich gemeint und gedacht hat. ^^nd das ist schliesslich nur gut, so dass wirklich kein Zv/eifel mehr möglich ist. Es ist richtig, dass wir von verschiedenen Voraussetzungen an, die Dinge herangegangen sind: Gollw. erhoffte sich eine komfortablere Bokehning als sonst üblich. Dn s konnten wir nicht ahnen. -

Sie fragen, meine Unversöhnlichkeit gegenüber R., und meine Versöhnlichkeit gegenüber Gollwitzer. Dns ist sehr einfach: Der &. , so schien es mir- ich mag vielleicht Unrecht haben, hat im Grunde bisher nicht gewasst , worum es eigentlich ging. Dns schrieb ich ihm ja auch: ''Sie reden soviel darüber, und "haben keine Ahmung, .verstehen, uns ni€ht..^."Er ist jetzt erst -erwaöht, untt^ ich lies.^ keinen -Zv/eife-l,^ das^^ Ihr Artikel ihjn dife Auge '^eöffnöt hat:, wenj^j es ■e^clc\rrif\^iQt^ filr ihn war. Ich billige dem u. die Unwissenheit zu, wenn das auch komisch klingt. Daher schrieb ich ihm. I^un weiss er alles, und nun bin auch ich am Ende mit der Schreiberei. Daher bin ich j e t z t(nicht vorher) Ihrer Meinung: "Klüger wäre es wohl Sie schwiegen..." Dies tue ich nun.

Unsere Differenz in der Sache besteht allein in der verschie- denartigen Einschätzung von a.: Er verstand überhaupt nichts, obwohl wir annehmen, er hätte sich mit den Dingen beschäf- tigt. Dem ist aber nicht so: Theologisch ist er völlig unbe- darft, die Rederei über den Staat Inrael hat das überdeckt. Rengst. hingegen hat eine ganz klare , und ^ eben klebrige

T>r-,,-,-,^^4--;rNv^ ■n-i.-.oö Tno-f^-hö fl -im n.-K»nnH o crf:^'r -nioht. ROnst hätte

er sich nicht so harmlos-gefährlich-dumm geäussert. Ich bil- lige ihm zu, dass er die Dinge in ihrer Tiefe bis jetzt nicht kapiert hatte. Nun hat er es offensichtlich. Daher würde ich auch nicht dem G. eine subjektive Anständig- keit absprechen. Es will offenbar nicht in Ihr Kirn, dass . man sich jahrelang mit Judentum beschäftigen kann, und dann als anständiger Mansch derart schreiben und reagieren wie G. Dns aber ist eben das Problem, über das wir beide nicht hinwegkommen. Es ist aber doch oiu Problem. Die Erklärung liegt offenbar in der Erziehung und Schulung, denn es ist doch kein Zufall, dass ausser Michel nur die 3 älteren Herren: G.,Freudenb. und Härder eine ""Partei" bil- den, alle andern diesen Standpunkt nicht teilen. Das scheint mir daher keine Frage der Anständigkeit zu sein, sondern, wie wir es ja bereits darlegten: Ein Brett vor dem Kopfe. Das scheint mir wej^s entlich zu sein, selbst, wenn der Ton und Inhalt der G. -Briefe uns missfällt.

I

3 "

rl-

&

r '

. rT

o

' r

>-

imerhin darf mn aber saßen, ^md da haben Sie sicher recht: Prinär wichtig ist nicht die Frage der "Anständigkeit", wo wir - wenigatlns was G. anbetrifft- in Nuancen anderer Mei- nung sind,-, sondern es liegen klare Tntbestände vor: Die ^ Hpr^en vei'treteh eine uns unzumutbare Missionsideologie, und d'amit ist leider für uns die Sache nun erledigt. Wir werden im Grunde nicht als Pr^rtner, sondern als wie auch immer geartete "Objekte" betrachtet, denen etwas abgeht, was ™ihSen bringen muss. Früher mit Gowalt, jetzt mit "Liebe". ■Und das ist für uns keine Basis, daher -eht es nicht niehr . Immerhin würde ich aber schon sagen, dass seitens der 3 kei- ne bemsste arglistige Täuschung vorliegt . sondern durch die vielSn^Hhönen Reden d.'s haben wir uns in Illusionen ge- hült. und dieser Nebel ist nun verflogen, „, . , , .+

Im Moment, da haben Sie recht, gibt es keine Tischrunde mit diesen Herren mehr, und es wird abzuwarten sein, was Kraus

und Sie Mitte April erreichen und zu ^^^i°h^^'^^'^^^^^;_^„ieh- Sie mögen bitte aus diesem Briefe ersehen, «i^'-^^^^^^ .^^^J^^''^

•ti^e rein ^ar nichts mehr zu unternehmen, mochte Sie aber bittenreben Jeil ich selbst in der ganzen S.che nichts mehr tue, dass wir K^rrn Michel behalten. Denn das erscheint mir y n-nQ vielen G-rüncien wichtig. -r

?ch hJffe^dLs Sie 4üri,.was faich. anbetrifft , klarsehen, sollte g! oder Härder aA mich schreiben, werde ich sehr hofl. einire zklen des Inhalts senden: Bei der völligen Jerschie- deShfit uiserer Positionen sehe ich leider keine Möglichkeit, die Dinge brieflich zu erörtern, ich kann nur ^i^'^^'^» '^^^^^^ möge untere Haltung erwägen und darüber nachzudenken beginnen,

'weil ein ernstes Nachdenken, wie mir leider scheint, erst ietrt- anzufangen beginnt. Was ich dazu zu sagen hatte, habe

"ich retan. Mohr zu schreiben, sehe ich mich ausserstande. _ FS sfhetnt mir jedoch, dass G. nun nicht mehr antworten wird. E? hat eingesehen, dass ich kein "Objekt" fü^ ihn bin, auch

Das -wärs!* Schreiben Sie bald, was Sie 'darüber denken.

Herzlich Ihr

o

" r

n.

.> _

1 vy

I

-r

rj

w

/b. >

Rabbiner Dh. Robert Raphael Geis

^

\M\

^aVcm^^

4 DÜSSELDORF, den

FISCHERSTRASSK 60

TEi^BPON : 44 04 oa

25.3.64.

t

1 Lieber Herr Ehrlich,

der Brief des Herrn G-ollwitzer vom 20»3»ist die grösste UngeheiLerlich- keit,aloer Ihre Antwort, so gut sie in vielem ist, erscheint mir ^unmöglich. Ganz simpel steht da geschrieben: "wie konntet Ihr Juden in den Kirchen- tag einsteigen Utnicht wissen, dass wir Sure endliche Bekehrung erwarten?" Und darauf antworten Sie noch?!!Ich bedaure,da kann ich nicht mit. Auch verstehe ich nun nichtmehr Ihre Unversöhnlichkeit gegenüber Hengst. und Ihre so wesentliche andere Reaktion auf Gollwitzer.Bit be, tun Sie, was Sie für richtig halten, erwarten Sie aber unter den Gegebenheiten keinen Kampf- i^gefährten im alten Geis mehr.

Klüger wäre es wohl, Sie schwiegen mal gegenüber der Papierflut aus Ber- \ lin. Warteten wenigstens ab, was Kraus u.ich Ihnen Mitte April zu berich- ten haben. Jedenfalls werden Sie bei Ihrer neu-alten Tischrunde weder Herrn Kraus^noch Frau Schneider finden. Ich hoffe, manch anderer wird da auch feh- len, vor allem Michel.

Und dann testieren Sie dem Herrn Gollwitzer noch die Anständigkeit seines Kreises. Haben Sie sich darüber eigentlich informiert?

Ich behaupte, Herr Ereudenberg hat mich mit seinem Hinweis auf die Prie- denswünsche von Fulda gegenüber den Lutheranern belogen. Ich behaupte die weitauseinanderreichenden Erklärungen der Herrn Härder, Gollwitzer, Hoppe ini /v^L^^sind erlogen, denn es besteht ein sehr anderes Protokoll u.das besitzt- kiJ ,'Leuner.Ich behaupte, dass das Protokoll des, Herrn Härder über seine AG in Dortmund "an der Grenze der Legalität" sich bewegte. Die entscheidenden Sätze wurden dem jüd.Mitglied der AG Dr. Plaut vorenthalten und das kann nicnt; damiT entschuldigt werden, daüa Htsrx- Plaut ja ara Gehabbat nicho an-- wesend war; auch dann hatte er ein Recht auf das ganze Protokoll vor sei- ner Veröffentlichung.Ich sehe auch nicht ein, warum ich die jungdeutsche Feigheit gegenüber " Professoren" liebend verscliweigen soll. Herr Hoppe hat deutlich genug im Privatgespräch in Arnoldshain erklärt, die Herren Härder und Gollwitzer hätten sich der Anstellung einer jüdischen Sekretärin für nichtkirchliche Aufgaben widersetzt. Und mit den Leuten wollen Sie noch einmal an einen Tisch????????! ! I ! !

Nichts für ungut, ich verstehe Sie leider auch nichtmehr .(ich habe zwei Jahr- | tausende gewartet, mir kommt es auf ein paar hundert Jahre nicht an. Ob "Ju- demnission" oder "gespräch", beides gibt nur ein und denselben Sachver- halt wieder, da ist mir speiübel, s p e i ü b e 1 , verstanden? X Herzliche Grüs:.e Ihr HmÜ I^tIi!

k

t

/

r"

>i

l

-^''

^i/

L:a^^-

Basel, den 24. 3. 1964. Furkastr. 75.

Herrn

Prof.Dr.H. Gollwitzer Berlin-Nlkolassee Scho penhaueretr 47 Lieber Herr Gollwitzer,

haben Sie besten Dank f. Ihren Brief v, 20,3., der mich sehr ge- freut hat, wenngleich er nach Lage der Dinp:e natürlich auch nicht ♦'erfreulich** sein konnte. Immerhin haben wir jedoch im derzeitigen Stadium unseres '^kritischen Gespräches*' wenigstens erreicht tdass gewisse Voraussetzungen unseres bisherigen Umgehens miteinander klarer geworden sind, was das zukünftige Verstehen befördern dürf- te und die Ahnungslosigkeit mindern. Ihnen ist völlig richtig nun- mehr die Ursache der Missverständnisse und Enttäuschungen deutlich geworden, wobei wir ß^'ß^nseitl^\jy|^ bemühen sollten, wie 3ie es nennen, *«7 "moralisieren", dindetselts würde ich Ihnen gegenüber na- türlich nie von "Betrügerei*' etc. reden, und so befinden wir uns in der gleichen Situation, als wechselseitiger Verstimmtheit aus verschiedenen Gründen Kraftausdrücke zu verwenden. Ich habe auch nie behauptet, Sie täuschten uns etc, so dass wir auf einer sol- chen Ebene wirklich nicht mehr verhandeln müssen; ich hatte im Gegenteil um Versachlichung gebeten, wozu dann allerdings- das kann ich leider nicht zurücknehmen- auch gehört, dass mir die Ju- denmissionare in ihrem theologischen Denken zuwider sind, nicht weil ich diese als Menschen verabscheue, das tue ich gar nicht, sondern weil ich ihre Auffassungen, soweit sie meine P'xistenz als Juden betreffen, ablehnen muss. Und damit sind wir bei der Sache. Aus Ihrem Briefe ist mir überdeutlich geworden, dass wir in der Tpt von vom beginnen müssen, denn wir haben alle die Dinge zu sehr übertüncht» D^s geht jetzt schlechterdings nicht mehr, son- dern in unserer zukünftigen gemeinsamen Arbeit wäre es wohl die erste Aufgabe, die Voraussetzungen klarzule.^en, die überhaupt erst ein Miteinandersein fruchtbar erscheinen lassen.D?izu gehört z.B. auch das Problem, wer eigentlich ein Judenfeind'* ist, und ob einer nicht etwa auch ein Judenfeind sein kann, dem nichts anderes ein- fällt, als die Juden zu ent judaisieren, d.h. die theologische. Endlösung der Judenfrage zu propagieren. Hier gehen unsere Auffa- ssungen einstweilen noch reichlich weit auseinander, weil für mich einer ein Judenfeind ist, der behauptet, Auschwitz sei die Quit- tung für die Verwerfung Jesu, und das hat Herr Wittenberg getan. Für mich ist auch einer ein Judenfeind, der schreibt, Gott könne man leider nicht anbeten, wenn man gleichdam als Koppelkauf nicht auch JpHus als Messias annähme, diese Veisheit stammt von Herrm Reinhard* ^-^nd die Ren^storf-]*'<=*9tB^iele habe ich al«**kl«brlg**be— Hoichnet, und werde dies auch in Zukunft stets tun, weil hier Ju- denmissionare zusammenkommen, die einerseits s^ch dort mit Juden umgeben("Ach wie lieben wir sie doch"), anderseits wollen, dass das Judentum rasch auf humane Weise verschwindet, weil sie meinen, dieser fossile Ueberrest aus dem** Alten Testament y wie man so sagt, hätte keine Existenzberechtigung mehr, und die Christen vergange- ner Jahrhunderte wären daran mitschuldig, dass es noch Juden gäbe, weil man früher das "Christus-Zeignis" eben auf taktisch falsche Weise geboten hätte. Um es nun besser zu machen, nimmt man sogar orthodoxe Rabbiner in Kauf, die man den Theologie-Studenten vor- führt. Im Grunde ist das nichts anderes als ein Zoologischer Gar- ten für Missions-Theologen. DaS Judentum mit einem eigenen Wert der ** Aussage" hat man ja in einer theologischen Vorentscheidung längst abgeschrieben. Freilich will man, gerade als Deutscher, einem Volke der physischen Endloser entstammend, die Juden als Menschen dulden, daher kann sich ja auch Herr Hengstorf in so vie- len humanitären jüdischen Gremien in den Vorstand w^len lassen, ohne mit seinem theologischen Gewissen in Konfliktjge raten.

»

<d

^ < vv

ci^

au? dJf ..5?u:cSlfJie??'^dr!:i' if J^^" ^^^"°^ offen. das. ich diese mir S Selchen lü«en5??ok^^'^°"^.' ^"? vernichte, wenn nähern, mir mflne VxLtpf^ .i i V^*V*i°^®° «^« "^«»^ »l'^ "human" daas dlP« ninhJ^^ A ^* '^ ^^'^ '^^**' bestreiten. loh weiss freilich, Bundeare^ibi^J ^-J* Aulfassung aller Juden, inabeeondere in der

loSempflnSi nicht '.?n««/Sr"'^^ Individuen gibt es überall. Lid -Lwii empiinae niont einmal besondere Scham ^ber r-Ia w«-n •i<^vi\4^«.

d^'^Ld^Ü?'^"' ''' «^^^°^« "-- - Oppo^t^i^tln'Lgelt'eh:!' tu

llir.''^''^'' ""^f.^^ ''^'^^ behaupten, wie Sie das in übrigens wirklich

ps^holSlacrL^: Iw^i^^^"';"' ;^lnat eilung .urÄSiriXi'^'^ Fojrwxiuiugiscn aus einer seelischen Vervmnclim« zu erlria-r«n T)^Ä ■n^w,«^

ti^^^i.i".'?'^^ ^°°^ ^^"^ einfacher: S^ Se^LelterS; ^Jt Sf5- tig oder falsch verstandenen Termini aus dem NT or^t-rlly^r, »^^ IaZ

iVfiT'-Z^ suchen, dass es mich ei^ntiich sS ScStT.S^ ^b«^""

ssen VerStockung her, die man aber nunmehr au brechen imstand« l«+ da man gemerkt hat. dass der «rund fllr diese Vp^Sockung ÄfS^dJn * schlicht be'nnSL^^vJ^^ ^" f^* Chrieten sich in j'hSdfrt^^'" T-t °?i^?^^ f'^t.^!'*®"' ^^ ^«"" si« «ich nunmehr den Juden in ^2*.:lr^i^^ und Rede anders zeigten, so würde ich erkennen^das. i?p ^ni ^!?*? Holawege sei , und der f^ohaden wJlre endllcrbehoSn. Wie bös und dumm seien doch die Christen früher Äewe««n rt«»- -?1

IL'\S??en'"s?:ii' '.%' «^r ""'. ^^ Zi"le führe?di;'j:z^pf ^%:^! aen hatten. So sehen die Hinge für mich aus.

ble weruen dagegen mit dem ivuen T^staru^nt operieren xmA mPir,»«

es als christlicher Theologe tim zu müssen. Mir sÄn^dasi^^i

Auschwitz in der Tat eine T,phre soln müsste. die auch theoloJi^J

Polgen haben sollte, nicht nur auf der rein menschlichen BaSisw.

J ? ^i^«t^"H^^M^°"^''*e ^^ ^^•*" ^'^11«" keine sSegiaSl^rLSJ!' Man müsste darüber nachdenken, und hier hat Jules Isaac gewiss rieh

"ifl^"^?*'''^ ^'f "^^^ ^^^^ anti Jüdische Konz?;?Jon JSs N?r Sie ' Jein" zun Judentum war, tatsächlich Auschwitz den v„g bpi^itet hS Und da soll also alles mit dieser Konzeption in Ordnim« sein ? B. können christliche Theologen heute ^mstlLS beh-SÄ lie müsj!

SpekuStionef J«r""«r%rd^^ri ^"^^^^ ^^' dies8n^he;lSi8Sen ml^^P^^ + ^ *^®^ üpätantike beharren, andernfalls sie sich nicht mehr Christen nennen könnten ? Und da wäre es also in Ordnun«.dlL ?l?!J?f^i^°'' ü"^ ^eminologle weiter durchzuhalten, weSmfhiT

s?T^n"^';n^/J^^°^'=T'P" •"*" ^^* wahrlich nichts mir-SSralS Sieren" una Ketzergerichten zu tun.Hier geht es um das rrrundsätzli-

«^^^°J-'^?/^^e^"^*'' «^«^°^ Golgatha als^in Zeichen mit ^dJutS« VeS ^n iil n?n°^°/: ^^^:^^ ^-^^^^^ ^«^ ^^^ christliche ?SeJ5Sfi. 1!^„^ o?i! ^^^«* tatsächlich nur auf humaner Bnsis betrachtet, fast

!,^ !i!°?/'^^5 ?«^-»J^? f^^<*«^ umzubringen. ^aabm-^^|£^8 nichts meS?^ fr ^^e^'»^*« ^^^^A vit-opiduix Kann erex De ginnen ,"/^lJ Igflfti Im chrlfttH^hÄm Abendland erfolgte (Jesohehen einen Wendepu^t im theSoSShJ^ SJS ken auch gegenüber den Juden bedeute^. Genau darüber haberSS aell sten der christlichen Theologen noch;niqJit jaachzudenken beffonJeS und wir befanden uns in dem IrrtumV^^lfTtltfen es.IUe Sua^eTSä- herung an uns nahmen wir bereits irrtümlich für den Beginn eines neuen theologischen Denkens, und ich verstehe erst JetSt so rich- tig, dass dem leider nicht so ist,

^^f*?.f^F^^^""ß '^i^* ^°°^ dadurch bestärkt, dass 'ie in aller Un- schuld (die, was Sie bitte ein für alle M^ verstehen wollen, von mir niemals angezweifelt wurde), ganz arglos fragen könnent "Ich 5!S"^?i°nJ verstehen, warum das jetzt auf einmal so presRiert.nach-

S«nr, J^v,^?f* f^i^^'^'^r*? ht""^ "Schlechten weitergegangen sind." Wenn ich Sie als Mensch nicht so schätzen wl'räe, und wenn ich nicht wüsste, dass bis tatsählich ernst um die Dinge bemüht sind, würde ich Ihnen sagen, dieser S^tz sei ungeheuerlioh.Nein, nein Lieber, ich verliere wahrlich nicht alle Proportionen, wenn ich eine solch«

«^tohrlstlichte Barbaren, die el^f* ff 2«^^« ^«^«n zu« Teil '^j.rrsai anhingen. Von dfirpn ^4 ^""g-Lumerat von verschlÄdan«» uns einen Telf der Sbergei^eJne J°h T" «"^"^« aba^J^e^rSlt

h?«+^^. u'*^ Theologen zumindest v^l^iV ^^ ^°° ^^nen und den

?,^«^o^iöch zu denken, die üS^ ^n ^^®'^' '^««« -ie nun beginnen lu^g gegenüber Juden und JuSLLf.K^* christliche F^lenf^S' CrlT"^ ^«"«tänden stameSde SlemS';' ""<* ^^^^^ ^i« auf ^JjfZ Wenn aan das tut. komt mn in der Tot ^^«^^""8 dogrnati eieren, aie zusammen gehen kann mi\ a , ^^* '^^ Abwertung d«n i.m-ÜZ, fleht sich stete LfTn MlL?*''' i'ert Schätzung de^fuden d"«^^??''' dentuB wird dor? gf dSch cS?"?*"^^^" ^o« H.ngstorl?*?^! 2 ^n den Juden Guterer^eleeS Jffi''^ überwunden erkläJff'og^Jhf " ee mit Spenden fur JüSscheKinJi'v^f^ ®« "»i* <iem EvangeliJS ii.i

^^''fJ*^^ ^^'^ ^°ll«n aJer ?ur Snf ^!i"'%°^r «^^^ HebSi^hrUnl- sollte doch ger nicht so schwer ^^^^k"" "fS^* ^^ 3^>angellu«. d?. ren das Evangelium ^aieln Ho™^+^^.^®F**^«o sein, wir awln+f!

Sse^^? S '^^ "--:'5ir'S*euen* ^3^:^^^ ohrLtlLSr^Jlij;^.

TeirVr !^f r^^°L-«---«uche1 rsaln^^jg^«-'^ a^Kn*!uel?S

^eht* f^^ ^^*/«« Prophetls^e Seaen??^' ^'^ ""? besinnen kön- ^?e '/«^."^/^^ Vertung seiner Person u^d ail'^t''.'"^''^' ^^^^i aber

sUttd^LfnSeTJolrir^fe L . ' ' '^'^"^^'^ '^*

doch kannten, äber?ra??n"die^^i?/fl^!''* ^^^^«^ ^^«. ob wir nicht

|enuu zu um8^hr.ibeS\Jir!orlBcSen uJ«tf r^^'^«^' ^ie aL^^J* die -egenwart, offere''lerPn ,mo f* dastanden erwachsen ist ai.i-

nehmen können obwohl wS es ke^e^f''-''^" ^^ ^««^«^ ^d nJc^rL- zusamiaen, ohne /bflln>,+ ^v f^ ^®^'» «^rum setzen wir una r,<«v+

weil Jed^r eiJen l^^el^eJen^l ,f^ "^°^ "bekehSe^^ andern

leb^n^r^; «i'^lt wS d1f:rs\e.^J:rfur'chdM'^ "'^' ^^er^einsaaeS'lal-

V®? ! ^^® ober haben stets dfi-Hrhitf?^*"^^*^ "^^ verstehen un« scheint, dass wir einSal d;^ «'h Sw*^?"^*^«"^«" Sinn. Kl? digen müssen. Christus-ZeSs w dooh t^tf^ ^^^^"" ve^stäj- ^f Ji:gf^l^^^lf-h«-.l-lebe'heäL'^L°ht!°i'; l^^^.^^^.Christ ^s

unterscheid;;: Chri3?usze^i,ä"dSr??f ^J?^' ä;rkelTc£i%\- L^" dff" "^r ^^^tut.dass derJSeJe Par Sinh?^ '^^^^^ verstandst seJn! den sein dürfte. Uenn ein Chrllt af«^ ^! '^^^ ^s anderer vorhanl und die Quellen Interpretiert L^w 1?^* ?^"^^ '^^<''«° unterhSSr ;L'; T^ ^^" ^^«««" aehr woS; Sss lc^dli!^^*^"!« Christus-ZeV

|nf airtch"fi\^^f d1ss^a"Ä e'?Jf wir miteinander a= :^d. sei- der Anlass zu dieser Ein sie ht r e ?nhH "^ ^^^^ sind. Vielleicht war zum Guten wenden, wenn mf^ 7w ^^^«blich brutal, aber er läaat «<^^

Iet2t.r Zolt ,oi g„h?" 2???.^"'^' ";«. auch, da.s'daa, "a if

4

\

kann. Das eelgt, die Kluft, die zwischen uns herrscht. Sie mag sehr summarisch umschrieben werden KiK mit der Tiiesei "Die christliche Theologie als Wegbereiterin zu Auschwit»*, Und wenn Sie über den ungeheuerlichen Satz von Wittenberg nach- denken, Auschwitz sei Gottes Gericht über die Juden, weil sl« 2XHI Jesus als Christus verworfen haben, so mussten Sie elgem:- lich, früher oder später, auch zu der Krkenntnie gelangen, dass eine solche Auffassung als "Blödsinn* wohl doch nicht zureichend

umschrieben ist, *4^_ a^-^ J„

Sie versperren sich auch die Klnsicht in die Situation der lu- den, wenn Sie mit unserer seelischen Verwundung 0T)erieren. Auf menschlicher Ebene ist eine solche Sicht von ihnen natür- lich nur anständig gemeint. Es ist ein gleichsam brüderlicher Versuch, uns zu verstehen, und ich bin weit davon entfernt, da- für etwa Undankbarkeit toa bezeugen. Aber mir scheint, es han- delt sich nunmehr primär gar nicht mehr um die ^^'^^«1 ob wir verw^andet sind oder nicht, sondern allein darum, ob die christ- liche 'i.'heologie- nach Auschwitz- so weitermachen kahn. Bür mich ist Auschwitz ein Einschnitt in die bisherige beschichte, se wie für Sie das ftolgatha ist. Und so wie ich mich bemühe, den Sinn von Golgatfea in Ihrer --.xistenz zu verstehen, so sollten Sie in Ihrem theologischen Nachdenken vielleicht aoch auch da- BU kommen, in Auschwitz etwas zu erblicken, was eine Wende für Ihr eif'enes Denken bedeuten könnte. Das Volk Ihres M^^ssias wird zu Millionen vergast, und bisher hatten Sie dariiber nichts an- deres zu sagen, als dass die Christen ihr tat igesMtgefühl an den Juden beweisen sollten, Was Auschwitz für Sie als Christ dsn Juden gegenüber bedeutet, war bisher offenbar noch nic^J^.^eßf»- stand christlichen Nachdenkens in der Theologie. Das ist die Ant- wort auf Ihre Frage, warum es mir mit einem Mal zu presslere. In der Tat, es pressiert mir imgeheuer, und ich bin nicht nacn Arnoldhain gekommen, um mir unter zahlreichen Absichertingen sa- gm zu lassen, ich hätte eine paulinische"D»cke vor den Augen." Uns hat dabei bedrückt, dass^nigen von Ihnen eben nicht viel anderes eingefallen i3t,.^o Ja-J^^^- „+4.„«

Ich stimme Ihnen darin zu, dass man das Ihnen alles etwas netter hätte sagen müssen, denn ich meine, als Mensch haben Sie die Holz- hammermethode gewiss nicht verdient. Aber ^i% ^^^^^5"?*^?!^ Geis seine ungeheure Enttäuschung zugute gehalten, und insofern hat. das muss leider gesagt werden, sein Artikel mehr bewirkt, als viele "getreimt-brüderlichai' bespräche, ciie dazu angetan karen, entscheidendes zu überdecken.

Jetzt sind - ohne Vprtrauensbasis- Dinge gesagt worden, ai« ich natürlich lieber auf dem Boden eines schönen mpnechllchen Rln- vemehmens erörtert hätte. So ««ü^ßen wir suchen, _da8^men8chliche Vertrauen wiederherzustellen, una sysuatitxbOn uSti .A>.i-iL^-".*"- fen zu betrachten, der aber auch sein Gutes hat. Ich glf^»«» das alte Gefäss musste zerstrümnert werden, damit wir miteinan- der ein neues herstellen können. Dps ist nicht mstorale Homi- letik, sondern mein dringender Wunsch.

Mit herzlichen Grüssen Ihr

\

\

//f 6

rf^ öMh^

Rabbiner Db.. Robert Raphael Geis

4 DÜSSELDORF, DAN 2^, 1964

FISCHKRSTHASSK KU TSI.KFON : 44 S4 Sa

o

Lieloer Freund,

/.e. ^^^'^

M7.

ich komme mir schon wie Ludendorff weiland im Deutschen G-eneral- stah vor. Dank für Ihren roßartigen Brief an Gollwitzer. Den Brief von Gollwitzer an oie anbei zurück. Da ich heute neben anderer Post weitere fünf weiten von Gollwitzer, drei Seiten von Härder erhalten habe, die nebenbei nichts neues erbrachten, verschone ich Sie einmal mit den Durchschlagen, zum anderen

L

halte ich mich kurz.

Herr Kraus war für sechs Stunden heute bei mir. '.7ir haben alles miteinander besprochen. Einmal ist er der Meinung, daß weder Sie noch ich weiter mit den Herren Gollwitzer, Härder ^tc. korrespondieren ;=ollen, zum anderen wird er mit Gollwitzer voraussichtlich im\ kittwoch telefonieren, ochließlich werden er und ich kitte des Wionats April mit Herrn von Thadden in Hannover zusaminenkonmien, was aber nicht unbedingt die ganze JtKgKiKjfKH AG wissen muß. Herr Kraus und ich sin^< der Meinung, daß wir den Kirchentag in Köln auf die Beine zu stellen haben, umso mehr als es der letzte des Herrn von Thadden sein wird und es danach zappendüster aussehen miuß . Wir beabsichtigen, in einer kleineren Gruppe von etw i sechs Christen, seclis Juden und sechs noch auszusuchenden J-budenten die :3ache zu schmeißen und das wird auch keiii Problem nein. Ob die Heiren Freudenberg, Karder , Gollwitzer uns ^Jci'wieriglceiTen mach erjwer den, bleibt -'bzuwctr Luii. SelbstverKständlich würden sie zu dem Kirchen ag eingeladen, aktiv an den Vorbereitungen aber nicht beteiligt werden. Dazu ist weder Herr Kraua noch der kleine Herr Geis bereit, und ich möchte meinen, im letzten -auch der gute Ehrlich nicht.

So, das wäre e^ für -heute. Ich wünsche Ihnen ruhige Tage und freue mich noch mehr als sonst auldas Fest der Befreiung, das den herrlichen Beigeschmack hat: eine Befreiung von chri.stlichen Briefschreibern zu sein. Seien .Sie aufs herzlichste gegrüßt.

Ihr

I

0

Dr. phil.Ernst Ludwig Ehrlich

Basel, den 20. '5. 1964. Purkastr. 75.

-.'^-

t

B

Lieber Freund,

das ist alles ungemein widerlich. Das Telegr. von Rengs- torf' ist wohl ein Beweis mehr für seine Schizophrenie. Ich bin sehr ungebildet, was ist der Wahlspruch Mendels- sohns ? Wir haben es eben nicht nur mit Bösen, sondern auch mit Verrückten zu tun.-

Und nun der (xollw. Er schrieb auch an mich einen unver- schämten -Brief, weil Freudenb. i^im geflüstert hatte, ich sei der Spiritus rector Ihres Artikels, Ich hatte beiläufig in Köln erwähnt, dass Sie mir einige Tage vor Erscheinen den Art. gesandt hatten. Sie finden anbei den \/organg. Irgendwie war ich immer geneigt, dass viele Npgative,was ich im Lnufe der Jnhre mit P. erlebt hatte, auf das Konto seines Alters zu setzen. Nun aber weiss ich, dass dem doch nicht so ist, ha.tte er doch bereits vor fast 14 Jahren auch den sel.Thieme schändlich behandelt. Statt in der Sache zu vermitteln, zu glätten, das Sachliche in den Vor- dergrund zu stellen, die Probleme herauszuarbeiten, hetzt er hinter den Kulissen.

Es freut mich, dass wir unabhängig voneinander die Haltung (joIIw. zum Fall Mehl in ö.en Mittelnunkt gestellt haben, Sie wenigstens im Brief an Freudenb. Ich denke, Sie wer- den mit meiner Antwort an Gollw. einverstanden sein, sen- den Sie mir bitte beides wieder zurück. In gewisser Weise war ich eher schärfer als Sie, aber das musste sein, weil Gollw. ja in seinem Brief an mich ziemlich frech war, und auf das Gehetze seines Schv/iegervaters hineinfiel. Es freut mich auch, dass wir beide gegen das Gefasel vom "Christus- Zeugnis" angehen. Das ist eine der üblen Phrasen, die uns immer an den Kopf geworfen werden. Ich glaube, die entschei- dende Bemerkung, und das wird ihn verletzen, ist mein Hin- weis: Gollw. redet so viel über uns, und hat doch keine Ahnung von uns: Er versteht uns nicht. Und darüber sind wir enttäuscht. Gollw. Antwort an Sie ist durchaus (beson- ders auf S.2: Bmberzitat) akzeptabel, aber genau danach handeln die Leute ja nicht, sondern sie werten uns ab, weil wir einen Klotz vorm Kopf hätten, Binde vor den Au- gen, "verstockt" seien etc. Das Akzeptieren der Andersheit des Andern war leider bisher nur Theorie. Im letzten Ab- satz seines Briefes nimmt G. das ja dann auch wieder zu- rück.

Was Ihren Brief v.lb.^. anbexriiit, so wäre es schon wicii- tig, mit vThadden zu reden, doch scheint es mir unnötig zu sein, das Trio herauszuwerfen, nur sollte es nicht mehr den Vorstand bildeh, was ich ohnehin in letzter Zeit vertreten habe. Ich wende mich daher nicht gegen die An- wesenheit der Dreieinigkeit in unserem Kreise, wohl aber dagegen, dass diese ihn selbstherrlmch regiert. Der Vor- i stand muss ohne diese 3 gebildet werden. Auf diese Weise liesse es sich zum Kompromiss kommen. Auch nach aussen hiel- , te ich es für schädlich, wenn wir die 3 vor die Türe setz- , ten. Abgesehen davon hat natür3)ich Freudenb. durch seine '^ Scharfmacherei angesichts Ihres Art. das Recht verwirkt, im Vorstand zu sein. Statt sachlich die Probleme zu sehen, hat er uns alle gegeneinander gehetzt. Und das werde ich nicht hinnehmen. So bitte ich also, Herrn v.Th. nur zu ersuchen, den Vorstand ohne die Breieinigkeit wählen zu lassen, nicht aber zu fordern, die drei müssten aus der AG verschwinden. Dns würde ich in jeder Beziehung für un- klug halten. - Leider komme ich im Moment noch nicht zu ruhigen Tagen,

HT

n.

0

n

hoffe aber das ßelegentlich einmal nachholen zu können. - Im Moment geht es noch nicht. Soweit für heute.

Wie immer, herzliche Grüsse auch an Ihre geplagte Gattin, die Preudenbergiaden über sich er- gehen lassen muss ;

Ihr

.n-I^^

\

D

rr r -

-'■- C

br r

-f -

,r

jj:

O

r^ro

Dr. phil. Ernst Ludwig Ehrlich

Basel, den 28. 2. 64. Furkastr. 75.

Lieber Freund, in Eile Antwort, da ich nachher zu Lewaje muss. Den lieben SRGr kann ich nicht besuchen, weil ich am 8. 3. nach Brüssel gehe, wo grosse intern, jüd.i^onferenzen, dann von dort nach München fliege, von dort nach Köln, bzw. Essen reise, wo ich am Freitag abend zu reden habe, dann nach Köln, von Köln sofort ohne Unterbruch heim. Wieder mal typisch, nicht zu ändern.- Leider. -

Glück\^^unsch für Lewy, hoffentlich klappts. Der Art. ist auch wirklich gut. Also: Ihre Frau mag eindge Exemplare direkt auf Ihre Kosten als Luftpostdrucksache nach Israel senden, darunter Scholem und sehr wichtig: Werblov/sky* Natürlich nur Ihren Artikel, nicht die Nr.

R. -Israel: Ich telefonierte mit dem Berner Botschafter, mit dem ich gut stehe. Dieser sandte ein Telegramm an den (jen.-- Dir. Dr. Yachil. Am nächsten Tag sandte er per Luftpost mei- nen Brief (sehr scharf) mit dem Titelblatt von "Friede über Israel" ans Aussenmin. Da steht ja Ä. als Präsident drauf. Ich habe wegen Schereschewski mich nicht mit Israel-M. -Köln eingelassen, weil ich ausserdem in meinem Briefe geschrie- ben habe. Seh. sei leider gekaufter Hausjude von R. ich will, dass Israel direkt entscheidet, nicht die Knülche in Kölh» Der Botschaftsrat Savir ist mir zu weich und ei^^A.loch^, der Tavor ist mir zu k.Uik. schlendrig, dafür, -^er versteht das Problem nicht. Telegramm des Botschafters und mein Brief ist viel besser und weniger subaltern. Ein Direktor des BB gibt sich nicht mit dem Kölner Missionspersonal ab. ^nter uns: Sie sind wirklich alle subaltern, was natürlich die Schuld des wüsten Schinar ist, der sie alle zur Sau gemacht hat. Mein Botschafter in Bern ist da viel besser. Ich könnte natürlich sogar gegen R. Demonstrationen organis^sren, was ich vielleicht sogar noch tue. Unser Sekretär in Tel-Aviv ist ein wichtiger Misrachnik. Aber das widerstrebt mir noch im Moment. Bringen Sie mir bitte doch vielleicht noch tele- fonisch von Werner das genaue geplante Abflugdatum von R. heraus. JJas sollte ich für die eventuellen Demonstrationen wissen, falls tatsächlich das Aussenmin. desinteressiert sein sollte. Ich gab übrigens Scholem als Referenz an, der alle Unterlagen hätte, und ich schrieb, die Hebr. Univ. darf nun nicht mehr behaupten, (äie wüsste von nichts. Ansonsten habe ich Schroth geschrieben, ich befürworte Er- neuerung des Vorstandes, da Härder u. Freudenb. nicht ^mehr die Meinung aer Mq^orität vertreten und Grollw. äin Anfänger auf dem Gebiete sei. An Hnrder Viabe ich kurz geschrieben als Antwort an seinen Brief an Michel, und zeigte ihm, wie sehr wir auseinander sind, wenn er den doppelt gut findet. Als Drucks, sende ich Ihnen heute die unkorri^ierten Fahnen von meinem Art.i^^s gibt Druckf. , ausserdem lasse ich die Anm. grösser setzen und unten auf der Seite. Sie haben so nur den rohen Text. -

Das wärs für heute. Ich bin also noch die ganze nächste Woche hier. Ihnen gute Erholung.

Sehr herzlich Ihr

Basel 9 den 26. 2. 1964« yurkastr.TJ.

/

H(

1

0

1 Berlin ]S7 Fi8eherhüiien8tr.24«

Sehr Terehrter »lieber Herr Härder,

ich kann Ihnen leider erst heute und nur kur« auf Ihren Brief an Herrn Miohel antworten.Xieaand wird irgendwen rerwel gern, sieh mit andern su unterhalten« aber mir scheint nun doohtdass f5ie die Dinge etwas su einfach sehen.Hier geht es nicht danutdass ■an si<Ai in einen Konproniss findet , sondern swischen den Auffa- ssungen stehen Welten, keineswegs nur dar Begriff der Mission«« Wie schwierig auch das Verständnis swischen uns ist, sögen Sie daraus ersehen, wie Terschieden wir die Auf sät se von Sto'dsgaard und doppelt werten.Mit Skydsgaard ist es so, dass er einige sehr nette Sätse schreibt, ohne aber in die Tiefe su gehen, Ooppelt hingegen gebraucht sahlr eiche Worte und kennt dann doch su fol* genden Brge bnis t "^Kun können Christen nach dra Gesagten den Weg leraels su Gott nicht als den christlichen Weg gleichstehend an-» erkennen» *(S.451)» Hier liegt das Problen, und jeder der anderen Lutheraner, wenn er nicht so antisenitiech wie Wittenberg *Ce ist, würde auch in Positiren Goppelt sustinnen, wenn dieser nur den sitierten Sats anerkmnt» Sicher stehen in Ooppelt e Aufsata manche lehrreimhe Dinge, für die ich ihm durchaus dankbar bin, aber entscheidend ist nun eben doch, dass lextiel auch bei ihm nicht als ebenbürtiger Pförtner gilt, keineswege etwa, daes er das Wort "Mission** nicht so schätst. Df»s ist in der Tat nur Wort- Spielerei, wesentlich ist die theologische Grundlage, Israel ist nicht ebenbürtig» Darum geht es, um nichts anderes« Fragwürdig erscheint mir auch die These, Israels Bund sei ^'eschatologisch aufgehoben**, dass Goppelt dann rerkündet, der Bund sei **unge- kündigt**, aber doch •'aufgehoben**, ist wieder so ein theologisches Wortspiel, das Im Grunde aber sehr viel besagt« Diese Art Dia- lektik ist swar modemdm Unterschied vom Nisslonsgeschwätsy,aber sie besitst die alte Basis«

Anderseits sprechen Sie rem uneingeschränkten 2;eugnischarakter auch des Judmtums«Dann aber müseten Sie /hatürlioh^ die Dialektik Ton Goppelt natürlich ablehnen, denn sonst wäre ja der Zeugnis- charakter ohne Sinn, wenn er ron einem Israel aus er folgte, dessen Bund "eschatologisoh aufgehoben** und dem Christentum nicht ad- äquat sei« Sin Zeugnis kann es nur unter Gleichstehenden geben» sonst fehlt das dialogische^ Element, und die Gr^wlchte sind ver- schob^i«

Ich schreibe Ihnen dies, um Ihnen den Optlnlsrnts etwaa su nehiwn,

gern **misBionl eren** wollen. Ich fllrchte Jedoch, diese Art von Christenmission muss genau so wie die Judenmission scheitern» Schliesslich begreife ich gut, dass Sie sich unbehaglich dabei fühlen, nun in Konflikt su geraten su Henechen, mit denen Sie in der BK treu suaammenge standen haben« Aber mir scheint, dass es such hier, wie früher mit dem DO keine Kompromisse geben kann» weil die Fronten sehr klar sind und nicht Überklei etert werden können^Was mir rielmehr weit notwendiger er scheint, ist, dass wir selbst eret bei uns in der AG su letster Klarheit kommen«Diese seheint mir bei einigen Herren doch noch su fehlen, sie ist aber gewiss in) gemeinssm«! Bemühen su ersielen*

Mit den besten Grus

Cop*t Prof «Michel Dr«Geis

li

I

Dr. phil. Ernst Ludwig Ehrlich

o

Basel, den 25. 2. 1964. Purkastr. 75.

Lieber Preuiid, in Eile heute. Kam eben zurück. Es türmt

sich, aber Sie sollen nicht warten.

Ihren Art. werde ich heute nacht lesen. Danke. Anbei Brief v.Scheresch.üir ist schamlos. Schreiben Sie doch mal an Scholem wegen Rengstorf, Per Adresse: Hebrew University. Das kommt an. Lewin kenne ich gar nicht. Es ist natürlich ein Skan- dal, dass R. mit dem gesammelten Geld fährt .Unerhört. Hoppe und Goldschm. erzählten mir von Ihrer Ruhestellung, solange... Ich bin damit nicht einverstanden. Es ist auch nicht fair gegen die, die mit uns den Kampf füh- ren. Im Grunde sind es alle aus der Troika. Und wir dürfen diese Treuen nicht im Stich lassen, sondern die andern unterstützen. In der Sache haben SIE wieder einmal recht, nicht in der Porm: Also: Rücktritt von Preudenberg und Härder aus dem Vorstand, Rückkehr von Kraus, und neuer Vorstand. Aber nicht so unter Druck. Damit setzen Sie sich in kein gutes Licht. Nur sollten wir in der Sache natürlich hart bleiben. Es ist also nur die Porm, die mir missfällt. Die Sache sieht so aus:

Im Vorstand sitzen 2, die deutlich nicht die Vorstel- lungen der i'iehrheit mehr vertreten, also sollten sie sich zurückziehen. Gollwitzer ist ja ohnehin nicht im Vorstand. Anderseits dürfen wir nicht zu hart mit den Leuten umgehen, sondern müssen ihnen die Chance zum Ruckzug geben. Es arbeitet ja auch in diesen ^'^enschen: Gollwitzer hatte eine öffentl. Diskussion mit dem Braun- Mainz, mit dem ich ja auch früher Streit hatte. Sie en- dete, dass ßollw. den Sqal unter Protest verliess. Das wäre ohne Ihr Auftreten in A.hain nie geschehen, es wirkt also nach. Daher schlage ich etwas elegantere Porm ^or, die beiden Alten zu bitten, sich zurückzu- ziehen. Diese werben wir zusammen mit Goldschmidt über- legen und mit Kraus, und dann ist alles wieder o.k. Nur nicht, bitte, so drohen. Das ist nicht gut. Ich gebärde mich als Ihr älterer Preiind, der RRG ist ja noch ein jüngerer Stürmi, wie man hier sagt.- Kurzf ristig muss man jetzt etwas gegen Rengst . unter- nehmen. Ich sehe nut? den Weg, dass Sie auf Grund des D. dorfer Gespräches an Scholem schreiben, so dass dieser in Jerusalem Skandal schlägt. Sie dürfen erwähnen, dass

.li Ilambux 5 ZiUiü Rüokoriöo gezwungen wurde, da

er als Präsident der Jumission untragbar ist.

Wir sind 2 Arme, dass wir uns mit solchen Saukübeln

abgeben müssen. Ich war nur 7 Tage weg, und mein

Schreibtisch ist übersät. Ein hartes Leben.

Sie aber dürfen Sich jetzt erholen. Wenigstens einer

von uns hat jetzt leidlich Ruhe.-

So, jetzt Schluss.

Herzlich wie immer

Ihr

0

o

stille, unheilige Nacht des 25.2.-

Ich konnte mich nicht entbrechen. Trotz Nacht und Müdigkeit las ich Ihren Artikel- Er ist GRÜSSARTIG. Nur noch ein Stossgebet, dass der Lewy es doch druckt, und der karlige Marx es nicht verhindert, ^^rva^ das wissen Sie ja, es gibt einen Skandal; nur schade, dass der R. es erst erfährt, wenn er heimkehrt. Senden Sie doch ein paar Exemplare per Luftpost nach Israel, oder geben Sie dem Lewy Adressen, an die er den Artikel nach Israel senden soll. Aber nein: Ich irre: Purim ist ja schon am Donnerstag. Also : Sagen oder schreiben Sie dem Lewy, an v/en er alles per Luftpost den Artikel nach Israel senden soll: An Scholem, an Ihren Freund Bergmann. Senden Sie ihn auch an Prog. Zwei Werblowsky, Hebrew University, an Ernst Simon. Lns kann alles der Lewy {ffür Sie tun. Aber per Lufj? post. Aber, lieber Freund, ich zweifle immer noch, ob der Lewy es wagt, den R. Passus zu bringen. Wenn ja, haben Sie viel getan. Bravo. La Sie dem Lewy ja ohnehin einige Adressen in Israel geben, so schrei- ben Sie Mxx ihm auch bitte, er möge mir 5 Exemplare senden, ich werde diese gut gebrauchen können. Ich bekomme ja nur eins, aber das genügt nicht. Ich werde dann überall auch noch mit Tinte den Namen R. einsetzen, damit es auch jeder weiss. Und der vLam wird to\?en, und sich deshalb wieder mit dem Karli Marx in die Arme fallen, weil ja beide zusammen toben. Nein, da haben Sie etwas geleistet. Aber ich zittere, ob nicht im letzten Augenblick der Lewy Angst bekommt. Und dss sende ich natürlich auch an in die DDR an den Pfr. Schulz, mit Richtstrahler Freudenberg. Wenn es klappt, ist der R. erledigt. Id^nrv die «Juden werden jetzt doch nervös werden.- So, jetzt warten wir ab, wie die Bombe platzt. Ich habe den Baum nur als Aufhänger benutzt, wie Sie, und wende mich dann den Protestanten zu. Der Baum ist sehr lieb, aber eben doch beschränkt. Thieme fand das auch. Ihnen recht gute Erholung und Entspannimg.

Dr. phil. Ernst Ludwig Ehrlich

nx

Basel, den 14. 2. 1964. Purkarst r. 75.

Mein lieber alter Freund,

vielen Dank f. Brief v. 13. samt Beilagen. Der Werner ist gut, nur mal druff, wie man in Berlin sagt, er soll nicht locker la- ssen. Wenn Werner weiter so macht, wird es schon klappen. Ihre S^reibübung an den K^uz Scheresch ist sehr löblich, sie müssterfreilich mit dem Hinweis auf jüdische Würde verbunden wer-

an

den, was sich besonders aus dem Munde eines liberalen Rqbben einen doxen gut macht.

Nun, mein lieber alter Freund, Sie ahnen ja gar nicht, wie viel- fältig die Aktivitäten Rengstorfs sind, Wns Sie mir da von der Gruppe Dantine-Pfisterer Dr.h.c, leider auch B.Eckert (was ich ändern werde) und Klinkenberg in spe(was ich verhindere), schreiben, hat nichts mit dem Lex. zu tun. Es ist richtig, dass Eliie Ster- ling da herausgegangen ist, aber das war gar nicht das Lex., sondern ein Buch über Geschichte der christl. jüd. Beziehung. Da ist der Blumenkranz, das kluge Brechmittel auch dabei, jetzt als einziger Jehudi. Ich bin im März viel und lange und oft mit P.Eckert zu- sammen, und werde ihm die Kqbinettfrage stelle: Entweder ich oder R. , und dann wird er sich für mich entscheiden. Den h.c .Phisteter gönne ich dem R., und sie werden sich doch noch verkrachen, den Blumenkranz lasse ich ihm auch, der ist noch querulantischer, Dan- tine ist ein lieber Mediokrer, .Das alles hat mit dem Lex. gar nichts zu tun.

Der Schubert ist ein Geschaftlhuber und Wichtigtuer. Er kämpft ja jetzt indirekt gegen R. auch, weil R. ja seinen Blumenkranz in Köln vorgeschlagen hat, und Schubert seinen Dozenten Mafer los- werden muss, veil er ihm über den Kopf wächst .Der Maier ist ein guter Philologe, der für jedes hebr.Wort einen Zettel hat, den er auswendig lernt. Dns stammt von Schubert, ist aber nur allzu wahr. So lassen wir diese Herren unter sich Fphde austragen. Natürlich müssen Sie in der XXK W^J über R. schreiben, anonym, oder mit einem sehr schönen Pseudonym. Der Geburtstagsartikele jakulator EGL, Ernst Gottfried, thal, Siebenzahl, etc. hat ja auch wel- che. Sie können ja statt unter Robert Gpis unter Robert Lamm schrei- ben. - Für das

Nun habe ich einen coup gelandet, im neue^ Forum, das erst aber in ca. 6 Wochen erscheint, habe ich einen Leitartikel verfasst,er ist von y^Oyen approbiert worden, wo ich dieses ganze Theologen- pack in die XXI Pfanne schlage. Als Aufhänger dient mir das neue kath. Buch von Pater Baum, Die Juden und das Evangelium, und dabei schlachte ich auch gleich den Goppelt (Luth. Rund schau) ab.v.Oyen findeu den Arl . ''öruööcii-tig** und •* prOgrcimmcilibOii** , aut^r er iöt Zt'ü naiv, um zu merken, dass er auch, und vor allem, und nicht nur ich, nachher die Zores haben wird. Ich räume damit mit dem ganzen Ver- stockungsgeschwätz auf, wozu ich ga auch u.a. durch Ihre Zornes- rede in A.hain angeregt wurde. Ich wollte nur eine kleine Rezension verfassen, von etwa 2 Seiten, daraus sind mehr als 7 Seiten gewor- den, mit einem unerhörten Angriff auf die christl. Theologie und deren Poulusmythologie Sollte mir Michel, worum ich dringend bat, dann auch noch seinen Text senden, so haben wir endlich das Dynamit, was diese ganze Blase in die Luft sprengt. Dr»ss die Theo- logen hier keinen Spass verstehen, und genau merken, was ich meine, ist klar. Aber ich kann einfach im bisherigen Stile nicht weiter- machen, immerhin habe ich mich bemüht, im Tone korrekt zu bleiben, und manches steht auch nur in einer langen Anmerkung. Aber es steht da, schwarz auf weiss, und daran können sie nicht mehr vorbei. Schroth hat mich angefra^"!^ , ob ich das Forum öfter erscheinen lassen will, so dass v^ir den Kampf austragen können. Er hat sich nun endlich auch geistig von Härder entfernt, und will mitmachen. Ich bin dazu bereit, doch muss man einen technischen und materiel-

I

I

:^J'

rt : r

-r

r/rv r

r

rv

n.

len Weg finden. Als Einleitung zum Kampf scheint mir gerade mein Art. wichtig ^zu sein.Nntürlich geht er gewiss auch Schroth viel zu weit, weil ich glarmache , dass die Christen endlich mit ihrer fundamentalistj^i sehen Auslegung von PnUlus einpacken sollen Das seien alle^s nur leere Phrasen«-

Den Bulz hatte ich mir zunächst als Gnst vorgestellt. Es hat ja Zeit, bis vor der nächsten Sitzung, da möchte ich ihn aber dabei- haben. Er soll dann entscheiden, ob er bleiben will. Er ist ein f eiyieT* X^erl

Dns wärs für heute. Am Montag gehe ich für 8 Tage weg: Nach Frankf., Calw, Berlin. Berlin aber privat,- Frankf. ist auch kein Vortrag, sondern KonKilsverhandlungen, nur in Calw muss ich leider quatschen. Habe noch nichts. Denke es mir im Zug aus.-

Leben Sie wohl.

Herzliche •(> Ihrem

von

O

O

r:j

^

Basel, den 7.2. 1964

Herrn

SehHlom lißn Ghorin Hehov j^rlel 3

ilJ^ruEalera^jtGmeme

lif-ber Br. Ben Chorin. aer heutp «^in^j-^t nr^-r-r^J^ ^ -n

vor .^x..eiri dirln.daas P=.n/rc+«C^^ -iic,nt verhehlen. Die<^p n»»-., allen nur mö-i.ie>,^n MVt?.?!^ v . '"''^"^^ ^i^chon t-Js^i^^;?. „5f ""

haneigen Juden (wi«. pJS? Jpt- ^i^""" °^«r anderen Weise ni

zurüclc^lehor, müssen! 's?e':j,."rr'.S-J''''i'"^^^ ^°" HengstS^ aen.dasB ausser Ihn^n unrl^^"^v.^^ "^'^^ »'ro-ramm la =iueh fi« mehr auftritt . loh nöcht? jE^^^f^r?''^^^^ '^«^^ ^cein jJd e ^~ Sie dort absagen 3olien;abS''pc r^^!^"-^^^«'?^ nahelegen .d*38 sohen Interesse, wenn q^^ !f ^ ^'^^ tatsächlich nur Im ^f^^^ verbindlichen 3iZ2ZJl\ll''.^\!'^\^^-^'^^^'^^^^^^ nehmen, nicht etwa, "weil der p J ? ^S""" '^«^ «^udeninlsgion ein der Judenmission uAteStehtC >> !ut°'1;If^^'"'<^•'^ J'^ S?Jkt'"

verbreitert ^•^^^^- = ^^n53torf Kpeflh'jL^C^^ ^'^^^ «i««ion

l!rArin*/v '''■ systematisch In der ZelJf^J^.!''^?' ""^^^ ^iber

S?oh^"'^S'* Werblcw8k.°^ln JsS dafJ'i'T:^^«^ ich mit Ll-

tfon^r "^°^^ "'^'2^t)au30hen!fn LuÄi^^^^f**«' «i^« Mlsslons- tion durchaus andersf lr^!:^ '-^"^^^^tschland ist aber rMm fn+tt

aroht, sondern J?e Jun^n ?he«?"n''' "^'^^^ ^^^ Juden dadurch Ji^" defc man ihnen Inrael fi« t^'''^^°Sen systematisch veSlftp? ?!"

Binde vor den l^J^^^al ä'^'^^efTrfl^r.'^^'' ^llUVlkl''^ men kann, weil der W^^ i,, 7^ ^ verfehlt, nicht zu Sott vln.

ll^J^- «ohon in H:^over'?:d2n'"müs:en^%^"^ führe\?c°!* ^•"'" 86 Üblen theologischen PhantlS^oi f "" ^^® ^^^^ 'ieutllch dle- den dort auch einen ProSrtln ws J+" ^urüokweiaen. Sie wer- Freund von Rengatorf , der ln"H«r,J .^^^^''^^ treffen einen

l5fi^''%^^^"^ I«^^«l 'Sch d?e evi^?rf/5? BvangelJuSe- 1963,3.19 u.a. meinte antf Izt^ ^^*^'^'^^'^^^^'^'i" ,folRe 5

Seiner Gerichte auch ^rauenh???^'"'! ^^°^ ^"^ Vollstreckt;* und m den «urchtha?eS ScScksa!?n df^^^^ir""^"* ^«^ H??fer), d?o!r ^«i:i°^te zur Vollstrec w".?.\^ .lüdischen Volkes kämen ^i^°5 «°Pf^den,wenn man belm^fck auf^^^ es immer als kin- -r die Bosheit der .lenschen, ^nsSSdSeJt'^e'^'cTi^l^if^f-

2.-

hen wollte, imct nioht auch die Hand aottee." Dns •'st offenbar flUCh die Meinung von R,

Wif' '^ie sehon, kommen Si« leider in Hanrover in eins sehr üble Gesellschaft, was Sie in dieser Weise nicht wi^^en konnten. Ich vorstehe, wenn Hie jetzt dartiher hetroffen sind, Mjr scheint es daher das beste zu sein, dass f'ie eine sehr scharfe Kode halten, so wie es nonst nicht Ihre ^and meine Art ist, denn wir pflee;en jn sonst nur nit anst and l;^«?n oder zimiiidest aufgeBohlosseneren i'U-nscrif^n zu varniehren.H. hin- gegen iat schizophren: wenn er die Schalom Ben Chorins al« ZuoTcerruRS für seine Tagiingen rewinnen will, heuchelt er T^nrimeFe, sonst aber betreibt er ein nchrnutzlges theole- risches Handwerk, sendet den nmanischen Keschumad HobcovIcI nach Pnris, die Juden zu bekehren, '.vährend er unsereins r.lt zackig norddeutscher Höflicnkeit behandelt. Glücklicherweise haben das hier nun alle Juden durchschrut, und auch in Is- rael. 3o war Prof .Scholem nach seiner Begegnung mit R.öcch sehr peinlich berührt, als er später von einem jua iBCh en Bekannten die ganze Wohrheit erfuhr, nicht nur die halbe, die R. für die Juden parat hat.

All das was ich IJinen schreibe, steht durchaun im ..egensatz zu der Augenschein und zu den, wie R. Sie in Hannover hehar- delt. Dies umso mehi-, als er nun effektiv keine Haua Juden mehr hat, ausser ganz wenigen, die or durch Stipendien an o-«ov, >,iriHo+. . Wp-r seiner aber enlraten will, txit es.^le kon- nen""däher" verstehen, da 38 es mir nicht sehr S^f^llen *^^^»»^« in dieser Gesellschaft zu sehen, wenn auch "bischgagah . So bleibt, Ihnen, wie mir scheint, wenn Sie nicht In ein schiefes Licht kommen wollen, nur ein sehr scharf er Angriff •auf die Judenmission übrig, und auf 3«ne, die ^i^J^^«" ^^- den zwar freundlich nähern, in ihrer Theologie ;)e doch und in ihren Handlungen das Judentum nicht als Weg zu Gott ak- zeptieren. Vielleicht setzen Sie eich auch mit dem "Jig^n Zi- tat von Wittenberg auseinander, denn das ist einfach unge- heuerlich. Las ser^sich durch das 9<rl^^i^^.^^^,^r'^^f Jif*iS' tue, mit dem Sie umgeben werden, nicht f^i^lullen.Sle sind für R. jetzt noch der letzte Jude, den er ^^kommen konnte, ausser mir haben sich in letzter Zeit sehr deutlich von ihm ane di^tSnziert: Dr.Lothar Hothschild .Dr.Geisi.Prof .Hork- heimer, Prof .G.Kir.oh, Prau Dr.Ellie Sterling e-Ec etc ,um nur Senfge^u nennen.Es schmerzt mich, Sie nun als ^^^^^"^5^3^^!* dort zu sehen.Wer"Friede über Israel", Heft 4,1965 5f J^^«^ hat (mit Bild von Rengstorf vorne) .weiss, dase ein j)u|g^t Charakter sich von ihm fernzuhalten hat. So versiichen Sie, STÜlF-eisenen Interesse, sich deutlich zu distanzieren.

iura

<a A-M 'V^<-^ «-«■4- ^v» n^-^-JA O «MQ^r»

yf<;^yf ® iJ^c yUk.- ^M

/b./^

MI

/r. h

j

Dr. phil. Ernst Ludwig Ehrlich

r^ r\.

Basel, den 14. Mai 1964. Purkastr, 75.

ji

r:

-?i c:

f" T*>

i;s

xr.

I Lieber Freund , vielen Dank für Ihren Brief v. 12. Ich hahe eigentlich in der letzten Woche Post von Ihnen vermisst, und freue mich nun üher das Evangelium, Im übrigen bestätigt mir das Verhalten ^Jollwitzers im eirunde das, waa ich eigentlich immer an ihn geschrieben hatte: Er hatte das ganze Problem sachlich einfach nie- kapiert, feucht- fröhlich dramflos schwadroniert, ohne ernstlich nachzudenken. Das hängt u^a, auch damit zusammen, und dieser Gfedanke kam mir in letz- ter Zeit ganz unabhängig von Gollw. , dass Karl Barth eine Wendung zu den Juden erst vor wenigen J?^hren vollzogen hatte, d.h. in sei- nem letzten oder vorletzten Dogmatik-Brind , und ^dies in einem Au- genblick, als die Theologen bereits längst über Barth hinausgewach- sen waren, als seine Wirkimg sich bereits überlebt hatte. Bis etwa zum Jahre 1959 war er eben -nicht nur mehr oder weniger judenmisRio- narisch, sondern überhaupt desinteressiert* Und das Nachdenken über ein neues Verhältnis zu den Juden hielt er für eine krankhafte Ma- rotte von van Oyen. Das hatte sich dann geändert, ohne aber eine . Wirkung zu hinterlassen, da er heute theologisch kaum noch eine j wesentliche Rolle spielt j -es sei deiin in der Theologie-Geschichte, Gollw. hatte völlig den Bnrthschen Ansatz übernommen, samt der ver- krampften Judentheologie, Dem eigenen Nachdenken fühlte er sich aus Ost^-West-Problematik Zeitmangel enthoben .Er schrieb mir ga in seiner offenen Art, er wollte eigentlich erst später darüber richtig nachdenken. Hier liegt der Hund begraben, nicht etwa in seinem Charakter, Er ist ein guter Kerl, aber eben kein Denker, und er verwendete seine Zeit mit anderem.

Von Härder hatte ich sachlich-theologische Briefe: Typisch in seiner Art, sehi^ gutwillig, aber im Zirkel befangen, immerhin abc-r schon etwas besser als sonst. Ich schrieb ihm sehr scharf zurücka Seine Behauptung: "Die Juden dienen dem lebendigen Gott" müsse Konsequen- zen für seine Theologie habon, ansonsten alles eine Phrase bleibt. Aber er rüökt nun auch offen von der Mission ab^ und hat sich in Dänemark recht tapfer ge schla^-^en, wie mit der einzige < anwesende Jude, ein amerik, Rabbi namens Gilbert; in Pirenze versicherte^ Gil- bert ist ein gescheiter Kerl, der die Dinge versteht. Auch den Här- der haben wir jetzt zum Nachdenken gezwungen, und er sieht, dass wir ihm sei mieses Goseires nicht mehr abnehmen, So strengt er jet: ) sein preussisches Gehirn an, dem natürlich engere Grenzen als dem des Goilw. gesetzt sind. Aber die$ üf fi?.iersgehirn ist wenigstens in Tätigkeit, auch schon ein Portschritt. Wir betätigen uns also emi-

oör>T o/-.-r>.Töv»-? a/^in w<:ir»n rS i P ß "hpHont.pn Vflnn. dflRR wir Cbristenmen—

A..

J «

sehen zum Nf^chdenken bringen; denn auch der Ghristengott hat ja die Gehirne erschaffen, nicht nur der jüdische Hache gott JHWJfjJ

.C^^l^z wilj^..J-c4:^mir-»al- v^r^ sehe. loh kann es

/ girb-^mi4i^"'trie6em Nazi.)

Auch ich bin nicht traurig, dass Köln der Ausklang ist. Es kostete doch übermässig viel, und der Effekt ist minimal, Ich werde Hoppe in Berlin mal anrufen, und mir erzählen lassen, Korgen fahre ich nach Berlin, bin 1 Woche weg. Muss noch in A.hain am Donnerstag vor evangelischen Halbwüchsen ^-i^^^n die Judenmission reden.Und dann soll ich mich ja, auf Gpheiss von Freund Geis, auch mal um meine Prof. kümmern. Dieses geschieht nächsten Freitag in Frank|, Und am Abend segle ich dann befriedigt heim, im B^wusstsein, wieder einmal den Judenmissionaren Saures gegeben zu haben, und den Wunsch meines Freundes Gois erfüllt zu haben, mich um die Prof. zu kümmern.

1

In meinem Alter eilt so etwas nicht mehr so, wenn man sonst genug

zu essen hat, Vor 10 Jahren hätte ich mir noch Beine ausgerissen, heute jedoch nehme ich das sehr gemütlich. Das Volswagenwerk-d.h. seine Stiftung, teilte

mir neulich offiziell

o

i

und noch zusätzlich mit, dass Herr Rengst entlaBsen seij ich iinößc das Gold nun freigeben. Ich tat es.-

Wegen der Hebr. Univ. bin ich mit Ihnen und Werner auch skeptisch, denn waa die deutsch- jüd. Arschlöcher anbetrifft, ist meine Verach- tung so grenzenlos, dass von diesen nichts zu erwarten ist. Sie krie- chen vor jedem Goj (Baeck naimte .das: Sie werden zum Reptil), wenn nicht in der Zeitung steht, der Goj hätte 567432 Juden ermordet. Im übrigen wird möglicherweise Rangst orf seine Präsidentschaft bei der Judenroisaion doch nieder^j^legen, um bei der Hebr. Univ. und den sonstigen Kowed-Schautorei- Posten bleiben zu können. Er wäre an sich auch schon allein wegen Hamburg dazu bereit gewesen, nur meinte er, so ein demonstrativer Akt wegen eines augenfälligen Zweckes könnte ihm doch eher schaden. Aber vielleicht tut er es jetzt, wo kein kon- ~ kret^r Anlass ist. Schon in Dänemark demonstrierte er sein Abrücken von der Mission. Aber wohldosiert: Keine Judenmission im Staate Is- rael. Leider hat niemand gleich gefragt: Und in der Oaluth ? Er ist und bleibt aber ein Schwein. Das antimissionarische Gebaren wegen

-o.r Israel geschah wohl wegen der Hebr. Univ. Doch halte ich es für mög- lich, dass er - auch im Zusammenhang damit- vom Missionspräs zurück- ~ tritt.

Von Kraus hatte ich Karte, der mir ganz Ihr^n Standpunkt über Gollw. bestätigte, und meint, wir könnten nun einen Bau einer einstweilen noch dünnen Friedensbrücke versuchen.-

14 Firenze war es ganz nett, es ist eben Firenze. ^nd die sonstigen Aktivitäten dort waren eher harmlos und langweilig. Man war jeden- falls nicht durch Probleme strapaziert. Aus Deut sohl, war glücklicher- weise nur ein doofer Geschäftsführer der Augsburger Gosellsch.f .ehr. jüd. Zus. arbeit da, und Goldschmidt musste abreisen, da sein Herz ^.spukte, es war sein Schwan enge sang vom Koordinieningsrat , es ist tragisch, das Ende eirjes Menschen so sehen zu müssen, der ohnehin immer auf der falschen Hochzeit war. Der arme, gute Goldschmidt hat das nützliche Instrument des Koordinierungsrates nicht spielen kön- nen, sondern erst noch zerstört. Man hätte damit in Deutschland-trotz- allem- etwas anfangen können, wenn man sich die rechten Leute gesi- chert hätte. Er aber trachtete danach, nur senile Greise darin zu haben, die ihn nicht stören: Freudenb, Cahn, Nielen. Das ist eine Tragödie. Und nun zum Schluss ist das eingetreten, was ich der Mug- danin immer prpphezeit hatte: Sie wird im Zwist mit ihm enden. Man hatte ja seinerzeit, v/ie Kraus noch nicht so mit Arbeit eingedeckt war, alles versucht, ihn vom Koordinierungsrat fernzuhalten. Er wäre vor Jcxnrcn ucrc±tgewesen , sich zu engagieren. Und so wie mit Krau», tat man es mit allen guten Leuten. Das aber geht ja schon seit mehr als Jahren, als noch Weltlinger und Vockel regierten, und denen sogar der senile, völlig leere Go3.dßchmidt zu progressiv war. Man müsste einmal die Geschichte dieses Nxillpnvpr^infl Rchrpiben. ein Ar—

9_^ tikel für ein Witzblatt. Ich hatte schon lange versucht, den Botter. weck darein zu bringen, er galt ihnen aber als zu jung und zu forsch. Und daran wird sich auch unter dem neuen Geschäftsf. nichts ändern, dafür sorgt schon der alte Freudenb. Und im übrigen haben diese Idio- ten noch nicht gemerkt, dass man seit 2 oder 5 Jahren die deutschen Bischöfe dafür hätte engagieren können, und Mi s ei ons arbeit unter dan deutschen ev. Landesbiachöf en hätte treiben müssen. Stattdessen je- doch tat ma.n einfach nichts. Hätte die Monumenta Judaica den Leuten nicht den Bea und Ernst Simon auf dem Tablett in Köln serviert, wäre f>^.ioh das nicht zustande gekommen. Die Kunc« gebung war ja ganz gelun- ,' gen(Die Bea-Rede ipt übrigens in den"Stimm(?n der Zeit "von Mai abge- druckt).

N\in SchlusB, ich berichte v/ieder, wenn ich aup B^-^lin zurück bin.

rr o

I r

n.

I

r r

Sehr herzlich^ Grüsse und allp^^ute

Ihr

A-.9

Dr. phil. Ernst Ludwig Ehrlich ^

J

Basel, den 14.4. 1964 Furkastr* 75.

Herrn

Prof.Dr^H. Gollwitzer

Berlin-NikolasseÄ

Schopenhauer8tr.47

Lieber Herr Gollwitzer, ^ ^ ^ tv,^^

zunächst möchte ich Ihnen sagen, wie leid es mir tut, dass Ihre Gattin nun schon so lange krank danieder liegt, und ich hoffe, aass sie sich inzwischen schon auf dem Wege der Besserung befindet* Ich verstehe vollauf ,dass Sie unsere Angelegenheit sehr beschaftigx, und ich hätte mir gewiss auch eine andere Form gewünscht, die ^^^^ auszutragen. Anderseits geht ja auch gerade aus Ihrem Brief v.lu.4o hervor, wie weit wir noch davon entfernt sind, eine "Arbeitsgemein- schaft« zu sein, gerade weil alle Beteiligten bisher sich in einer "Sentimentalität sgemeinschaft" befunden hatten, in der die theolo- gischen Probleme offenbar verdeckt worden waren, ohne dass wir alle

das 80 recht merkten« , ^ ^ ^ ^4^

Ich selbst nehme wahrlich nichts übel, das/^ ist, wenigstens in die- sen Dingen, wirklich nicht meine Art. Nur war auch ich einfach ent- täuscht, dass wir miteinander im Sachlichen nicht weitergekommen sind^ und wir Ihr berühmtes Wort^ von der im Halse steckenbleiben- den Judenmission überbewertet hatten. Ich hatte Ihnen, wie mir scheint, wiederholt geschrieben, dass ich Ihnen Ihre derzeitige theologische Auffassung "nicht übel nähme", nur meinte ich, Grund zu haben anzunehmen, es sei eben eine andereoSie antworteten da- rauf in Ihrer freimütigen Art, Sie hätten bisher noch nicht so recht Zeit gehabt, die Dinge zu vertiefen, das sollte Programm für die nächsten Jahre sein.Nun ist es schon jetzt aufgeb^rochen, man hat dies schon jetzt von Ihnen gefordert, und Sie werden sich dem gewiss nicht entziehen.

So scheint mir der ganze Streit vor allem darauf zurückzuführen tu sein, dass wir Sie theologisch anderwärts wähnten, als Sie heute stehen.Bei einem Manne Ihres Formats, aber auch zugleich Ihres Einsatzes für die Juden musste dann Ihre theologische Haltung ü-nt- täuschung bewirken, zumal da es doch um schlechthin entscheidende

Frafiren £rin£r«

Dazu kommt, und das habe ich mehrmals ■<■ oeffentliclu^und,wi« ich wahrzunehmen meinte, zur sehr tiefen Befriedigung der christ- lichen Freunde, geäussert, dass wir Juden in diesem Kreise zum ersten Male eine Atmosphäre der Brüderlichkeit spürten^ und daher so bereitwillig dabei waren. Als Herrn Geis nun klar vmrde.dass wir mit einigen von Ihnen in entscheidenden Fragen nicht überein- stimmen konnten, schien uns dieses Band der Brüderlichkeit zerri- ssen, und Sie werden wissen, dass Aeusserungen aus enttäuschter Liebe nicht gerade die sanftesten zu sein pflegen. Ich schreibe Ihnen dieses, damit Sie verstehen mögen, warum eine Reaktion dieser Art erfolgt ist.DaS diese unter den sachlichen Gegebenheiten einmal kommen musste, ist mir nun durchaus klar. Ich würde zusammenfassend sagen» Diese uns so betroffen machenden Aeusserungen hätten wir einfach nicht von Ihnen erwartet.Das ist durchaus kein moralisches Urteil, dass ich etwa entrüstet wäre, sondern eine sachliche Feststellung.H. Gollwitzer, der den Juden das Evangelium bringen möchte, passte einfach nicht zu den Bild, das wir uns von Ihnen gemacht hatten, und was Sie uns früher ge- boten hatten.Natürlich bedeutet das nicht, wir sollten nicht um theologische Probleme miteinander ringen, um Fragen der Exegese oder unserer Grundsituation als Juden und Christen. Aber " Juden- mission", in welcher Form auch immer, empfinden wir halt als Unverschämtheit , und das wissen Sie schliesslich sehr wohl, und Sie kennen ja auch die historischen und die theologischen (»runde. Und als treuer Schüler von Karl Barth haben Sie dies ja auch bei

2*-.

ihm gelesen* Aber offenbar mues wohl jeder Christ diese Erfahrung erst bei sich selbst durchmachen,* denn Karl Barth hatte ja darüber bekanntlich früher ganz anders gedacht.

Nun werden Sie sicher einwenden, gar so arg sei es schliesslich nicht, wenn man Dinge sagt, die man vielleicht später einmal an- ders und reifer sehen wird, die sogar möglicherweise falsch sind* Aber in dieser Frage geht es um unsere Existenz, und die Stellung zur Judenmission ist eben für uns das Schiboleth; das ist eine Tatsache, mit der Christen rechnen müssen. Auch Sie würden ja nicht mit Leuten in einer Arbeitsgemeinschaft sein, die der Auffassung wären, das Christentum""sl5i 61n einzigartiger Schwindel, Jesus ein Betrüger und Paul/rfus ein Heuchlwr. Sollte es Juden geben, die einen solchen Unsinn verkünden, so mögen sie im Ghetto bleiben, sich aber nicht mit Christen an einen Tisch setzen.Der Boden des Gesprächs ist einfach nicht vorhanden .Nicht anders geht es uns mit dem Problem der Judenmission, weil deren Theologie den *^uden das einfache EBtistenzrecht bestreitet* Ich darf nicht mehr sein, der ich bin und sein will. Mein Erbe sei ungültig, überholt, aufge- hoben# Nicht allein das Anliegen der Judenmission als solches^ist beleidg^gend, sondern vor allem die dahinterstehende Theologie. Das hat nichts mit Sentimentalität zu tun, sondern es ist einfach eine Frage der jüd. Existenz. Nicht anders ist es schliesslich auch mit den Christen, die, zumal in unserer AG, es doch nun kapiert haben, dass da Juden dabei sind, die das Christentum emstnehmen, sich mit ihm auseinandersetzen, über eine böse Vergangenheit hin- weg sich mit diesem Phänomen beschäftigen. Das erschien uns eben nicht möglich im abstrakten Raum, als rein theologische^Auseinander- setzungi, das war für uns konkret verbunden mit M e n s c he n# Und wir'wähnten uns in einer harmonischen Gemeinschaft von Christen und Juden. Nicht, dass wir über alles einig sein müssten, aber doch, 80 dachten wir, über die Präge des Rechtes auf eigene Existenz gäbe es bei uns keine Differenz. Und dann kamen eben die bekannten Aeu- sserungen, von Ihnen ohne jeden Arg getan, aber sie legten doch et- was bloss« . ^ ,.n j o4^ Um nun persönlich zu werden: Bei Ihnen war es doch wohl so, dass bie mit uns als Juden fühlten und kämpften, wenn es sich um politische Prägen handelte (Israel, Antisemitismus, Nazismus). Daraus schlössen wir, es müsste auch im theologischen so sein.DaS war der Irrtum* Hier hatten Sie offenbar doch noch nicht selbst die Probleme ganz durchdacht, Sie wollten es bald tun, aber hatten es eben noch nicht getan. Daher bewegten Sie sich noch in Gedanken, die wir bei Ihnen nicht vermuteten^Es wäre nicht anders gewesen, wenn Sie plötzlich auf einer Tagung der arabischen Liga erschienen wärei^ oder einen Artikel in der Deutschen Soldaten-und Nationalzeitung verfasst hätten. Unsere Haltiing: Enttä»BChung : "Von dem, hätten wir das wirklich nicht gedacht;" ,. -^ Vielleicht verstehen Sie jetzt etwas teesser, was geschah. Denn auch Sie sind ja einigermassen betroffen, weil auch Sie das von diesen Juden nicht erwartet hätten..»

Leider komme ich einstweilen nicht nach Berlin, vielleicht zu Pfing- sten, aber das steht nicht fest. Sind Sie in der Pfingstzeit in Berlin ?Ich war ziemlich krank, habe einen widrigen Nierenstein, und war lange nicht recht arbeitsfähig, müde und zerschlagen* Vielleicht klappt s aber doch am Pfingsten. Schreiben Sie mir daher bitte bald, ob Sie in Berlin sind. Pur heute nur alle guten Wünsche für Ihre Frau , u^^ Ihnen

herzliche Grüsse von

Ihrem

*/s.e

iJl

10.4.1964.

m

Prof. !)• Helmut Oollwitzer

\

Herrn

Dr. E^nst Ludwig Ehrlich

Purkar Str. 15,

Basel / Schweiz

Lieber Herr Ehrlich!

Meine Frau liegt seit 6 Wochen Bchwor krank in der Klinik. Ich bin ohnehin mit einer rieoigen Arbeitslast in diese Früh Jahrsferien gegangen und nun durch die unerläßlichen täglichen vielstündigen Besuche in der Klinik zeitlich sehr eingeschränkt y daß ich zu nichts mehr komme. Bazu hat mir die Angelegenheit mit Br. Geis in einem Maße seelisch zugesetzt, wie ich es schwor beschreiben kann. Nachdem ich ein sehr schweres, anstrüngendes Somester hinter mir habe, bin ich jetzt etwas am Ende meiner Kräfte. Ich schreibe Ihnen das nicht, um Mitleid zu heischen, sondern nur, damit Sie mir nicht grollen, wenn ich unseren Briefwechsel jetzt gerade, wo er sich einer aussichtsreichen Biskussion, bei der wir die ei^;entlichen Fragen in Blick bekorimen/iähert, nich^ sofort fort- setze. Am liebsten wäre es mir, es könnte einmal mündlich ge- schehen. Wenn Sie hierher nach Berlin kommen, könnten wir es vielleicht arrangieren, daß wir beide miteinander oder auch mit einem kleinen Kreis hier weiter verhandeln. Wann solche Verhandlungen in unserer Arbeitsgemeinschaft - für den Fall, daß sie weiter existieren wird - geführt werden kön- nen, muß sich erst heraus ntellery und mir scheint, sie muß sich dafür erst aus einer Sentimentalitätsgemeinschaft in eine Ar- beitsgemeinschaft wandeln. Ich selbst würde mich an Bi^skussioner in diesem Kreise erst dann wieder beteiligen, wenn ich einiger- maßen sicher bin, daß nicht mehr die Sitten herrschen, die ich jetzt erst erfahren habe« Biskussionsäußerungen, die ich meiner Art entsprechend freimütig, ungeschützt und pro))ewei8e mache (ob sie geschickt oder ungeschickt, zutreffend oder unzutreffend gewesen sind, lasse ich völlig dahinges teilt ) , werden übel genommen, sachlich unerläßliche Fragen gA TaktproblemeK umge- wandelt, - und von all dem erfahre ich nicht das Geringste, fahre vielmehr ahnungslos und befriedigt von diesen Aus- sprachen nach Hause und bekomme ein "Vierteljahr später eine Keule über den Schädel geschlagen. Iqh erwähne dies n\ir des- halb noch einmal, weil Anklänge von übelnehmen und Entrüstixng auch noch in Ihren Briefen ifimer wieder noch hörbar werden. Ich kann theologische Fragen nur auf einer Basis des Vertrauen« und wissenschaftliche Fragenj^nur in einer Atmosphäre harter, rücksichtsloser Offenheit, in der man in Hoffnung auf Be- lehrung; auch möglicherweise Falsches äußern darf, ohne darauf festgenagelt zu werden, diskutieren. Bas habe ich von diesem Kreis erhofft. Vielleicht wird noch etwas aus ihm.

- 2 -

1

In diesen Tagen wird der Rumpf vor stand beschließen, wie es vor- erst weitergehen soll. Ich werde ihm vorschlagen, er solle da- rüber an alle Glieder des Kreises eine kurze, sich auf ein paar Sachangaben beschränkende Mitteilung hinausgehen lassen. Mit herzlichen Grüßen und der Bitte um verständnisvolle Ge- duld bin ich

Ihr /<?

^^^^t^^

/ff, b

I i

I

\

i »

Dr. phil. Ernst Ludwig Ehrlich

yJ

^

Basel, den 24» Furkastr. 75«

"5. 1964o

Herrn

Prof. Dr. H. aollwitzer

Berlin-Nikolassee

Schopenhauerstr.47« Lieber Herr (jollwitzer, haben Sie besten Dank f

20,3. f der inioh sehr ge-

Ihren Brief v, freut hat , wenngleich er nach Lage der Dinge natürlich auch nicht "erfreulich" sein konnte. Immerhin haben wir jedoch im derzeitigen Stadium unseres "kritischen Oespräches" wenigstens erreicht ,dass gewisse Voraussetzungen unseres bisherigen Umgehens miteinander klarer geworden sind, was das zukünftige Verstehen befördern dürf- te und die Ahnungslosigkeit mindern. Ihnen ist völlig richtig nun- mehr die Ursache der Missverständnisse und Enttäuschungen deutlich geworden^^wobei wir Sög®^|^jJ(4^äS§ hemühen sollten, wie Sie es nennerif''^^ "Aforalisieren^I^^ Hjuibi Mi^lts würde ich Ihnen gegenüber na- türlich nie von "Betrügerei" etc. reden, und so befinden wir uns in der gleichen Situation, als wechselseitiger Verstimmtheit aus verschiedenen Gründen Kraftausdrücke zu verwenden. Ich habe auch nie behauptet, Sie täuschten uns etc, so dass wir auf einer sol- chen Ebene wirklich nicht mehr verhandeln müssen; ich hatte im Gegenteil um Versachlichung gebeten, wozu dann allerdings- das kann ich leider nicht zurücknehmen- auch gehört, dass mir die Ju- denmissitnare in ihrem theologischen Denken zuwider sind, nicht weil ich diese als Menschen verabscheue, das tue ich gar nicht, sondern weil ich ihre Auffassungen, soweit sie meine Existenz als Juden betreffen, ablehnen muss. Und damit sind wir bei der Sache. Aus Ihrem Briefe ist mir überdeutlich geworden, dass wir in der T^t von vorn beginnen müssen, denn wir haben alle die Dinge zu sehr übertüncht. D^s geht Jetzt schlechterdings nicht mehr, son- dern in unserer zukünftigen gemeinsamen Arbeit wäre es wohl die erste Aufgabe, die V'oraus Setzungen klarzulegen, die überhaupt erst ein Miteinandersein fruchtbar erscheinen lassen. Dqzu gehört z.B. auch das Problem, wer eigentlich ein Judenfeind ist, und ob einer nicht etwa auch ein Judenfeind sein kann, dem nichts anderes ein- fällt, als die Juden zu ent judaisieren, d.h. die theologische Endlösung der Judenfrage zu propagieren. Hier gehen unsere Auffa- ssungen einstweilen noch reichlich weit auseinander, weil für mich einer ein Judenfeind ist, der behauptet, Auschwitz sei die (Quit- tung für die Verwerfung Jesu, und das hat Herr Wittenberg getan. Für mich ist auch einer ein Judenfeind, der schreibt, Gott könne man leider nicht anbeten, wenn man gleichkam als Koppelkauf nicht auch JeHus als Messias annähme, diese Weisheit stammt von Herrn

TT,- J

J J -

u. xc

ixcx uc -Lv^xx caxo j\xc; ux J.g, uc—»

aeichnet^ und werde dies auch in Zukunft stets tun, weil hier Ju- denmissionare zusammenkommen, die einerseits s:ich dort mit Juden umgeben("Ach^wie lieben wir sie doch"), anderseits wollen, dass das Judentum rasch auf humane Weise verschwindet, weil sie meinen^ dieser fossile Ueberrest aus dem"Alten Testament',' wie man so sagt, hätte keine Existenzberechtigung mehr, und die Christen vergange- ner Jahrhunderte wären daran mitschuldig, dass es noch Juden gäbe, weil man früher das "Ghristus-Zeignis" eben auf taktisch falsche Weise geboten hätte. Um es nun besser zu machen, nimmt man sogar orthodoxe Rabbiner in Kauf, die man den Sheologie-Studenten vor- führt. Im Grunde ist das nichts anderes als ein Zoologischer Gar- ten für Missions-Theol«gen.DaS Judentum mit einem eigenen Wert der "Aussage" hat man ja in einer theologischen Vorentscheidung längst abgeschrieben. Freilich will man, gerade als Demtscher, einem Volke der physischen Endloser entstammend, die Juden als Menschen dulden, daher kann sich ja auch Herr Hengstorf in s# vie- len humanitären jüdischen Gremien in den Vorstand wählen lassen, ohne mit seinem theologischen Gewissen in Konf liktv^eraten.

«*

2.- ^ , .

Was mich anbetrifft, so gestehe ich Ihnen jedoch offen, dass ich auf die "Menachlichkeit " diese- Missionare gern verzichte, wenn ^^ diese mir im gleichen Augenblick, in welchem sie sich mir human nähern, mir meine Existenz als Jude bestreiten. Ich weiss freilich, dass dies nicht die Auffassung aller Juden, insbesondere in de^ BundesreT3ublik ist, aber korrupte Individuen gibt es überall, una ich empfinde nicht einmal besondere Scham über sie, weil ich aen Juden zumindest das gleiche Mass an Opportunisten zugestehe,^ wie

den andern« , ..-, j ,,^^vi.*^Vi

Ich würde nicht einmal behaupten, wie Sie das in übrigens wirklich sehr feiner Weise versuchen, meine Einstellung zur Judenmission psychologisch aus einer seelischen Verwundung zu erklaren. Die Dinge liegen im Grunde doch viel einfacher: Da kommen Leute, die mit rich- tig oder falsch verstandenen Termini aus dem NT operieren, und mir zu beweisen suchen, dass es mich eigentlich gar nicht mehr geben dürfte, und dass ich noch da bin, rührt nur aus meiner überaus gro- ssen Ver Stockung her, die man aber nunmehr zu brechen imstande ist, da man gemerkt hat, dass der ürund für diese Verstockung gefunden sei. Er bestehe darin, dass die Christen sich in Jahrhunderten sch<?MC5ht benommen hätten, und wenn sie sich nunmehr den Juden in Tat, Schrift und Rede anders zeigten, so würde ich erkennen, dass ich auf einem Holzwege sei, und der Schaden wäre endlich behoben. Wie bös und dumm seien doch die Christen früher gewesen, dass sie erst nach Auschwitz das gute und zum Ziele führende Rezept gefun- den hätten. So sehen die Dinge für mich aus. _ „„.„pv, Sie werden dagegen mit dem Npuen Testament operieren^ und meinen, es als christlicher Theologe tun zu müssen. Mir scheint, dassuns.; Auschwitz in der Tat eine Lphre sein müsste, die auch theologisc^ Folgen haben sollte, nicht nur auf der rein menschlichen Basis, ich manchen Missionaren den guten Willen keineswegs abspreche. Man müsste darüber nachdenken, und hier hat Jules Isaac S^wiss rich- tig gesehen, dass die ganze antijUdische Konzeption des NT, die ein "Jein" zum Judentum war, tatsächlich Auschwitz den W^g bereitet hat. Und da soll also alles mit dieser Konzeption in Ordnung sein . Da können christliche Theologen heute ernstlich behaupten, sie müss- ten, um des Christentums willen, weiter auf diesen theologischen Spekulationen der Spätantike beharren, aüdernfalls sie sich nicht mehr Christen nennen könnten ? Und da wäre es also m Ordnung, die- se Konzeption und Tenninologie weiter durchzuhalten, wenn auch in freundlichen Absicherungen ? Das hat wahrlich nichts ^it morali- sieren" und Ketzergerichten zu tun.Hier geht esum das _ grundsätzli- che,ob man Auschwitz gleich Golgatha als ^in Zeichen mit Bedeutung

wenn man die Dinge tatsächlich nur auf humaner B.sis betrachtet, dasi es auch Sünde sei, die Juden umzubringen, hab^jj^w^uns nichts mehr zu sagen, i^in Gespräch kann erst beginnenf*^ jen«?! Im christlichen Abendland erfolgte Geschehen einen Wendepunkt im theologischen Den- ken auch gegenüber den Juden bedeute/. Genau darüber haben die mei- sten der Christlichen Theologen noch^^jaMächzudenken begonnen, und wir befanden uns in dem Irrtum.TM^MtTSii es. Die humane Annä- herung an uns nahmen wir bereits irrtümlich für den Beginn eines neuen theologischen Denkens, und ich verstehe arst jetzt so rich- tig , dass dem leider nicht so ist. „. . , -, tt» Diese Auffassung wird noch dadurch bestärkt, dass Sie in aller Un- schuld (die, was Sie bitte ein für alle Mal verstehen wollen, von mir niemals angezweifelt wurde), ganz arglos fragen können: "Ich kann nicht verstehen, wai-om das jetzt auf einmal so pressiert, nach- dem die Dinge Jahrhunderte lang im Schlechten weitergegangen sind." Wenn ich Sie als Mensch nicht so schätzen würde, und wenn ich_ nicht wüsste, dass Sie tatsä^lich ernst um die Dinge bemüht sind, wurde ich IhAen sagen, dieser Satz sei ungeheuerlich.Mein, mein Lieber, ich verliere wahrlich nicht alle Proportionen, wenn ich eine solche

I

Dr.phil.Ernst Ludwig Ehrlich

3,-

Haltung mit dem Schweig-en in der Nazi-rZeit vergleiche. ' Es imt wahrscheinlich im (Grunde noch ärger. Die Nazis waren zum Teil entchristlichte Barbaren, die einer zutiefst ungeistigen V/elt- anschauung, bestehend aus einem Konglumerat von verschiedenem Wirrsal anhingen. Von denen, die von uns geistig abstammen, mit uns einen Teil der Bibel gerne insajn haben, darf ±cl^ etwas anderes verlangen, nicht nur im Menschlichen. Ich kann von Ihnen und den andern ^KSIÄ Theologen zumindest verlangen, dass Sie nun beginnen, historisch zu denken, die Gründe für die christliche Fehlentwick- lung gegenüber Juden und Judentum suchen, und nicht die aus zeit- gebundenen Umständen stammende Polemik gegen uns dogmatisieren, \Ienn man das tut, kommt man in der Tat zur Abwertung des Judentums, die zusammen gehen kann^ mit der Wertschätzung der Juden^D^s r#ll- zieht sich stets auf den Missionstagungen von Rengstorf. Das Ju- dentum wird dort als durch Christus überwunden erklärt, obwohl man den Juden Gutes ervreisen will, sei es mit dem Evangelium, sei es mit Spenden für (Jüdische Kinderheime oder die Hebräische Uni- versität. Wir wollen aber für uns gar nicht das Evangelium, das sollte doch gar nicht so schwer zu begreifen sein, wir akzeptie- ren das Evangelium allein, damit die Christen christlicher werden, und uns in Ru^e lassen. Wir erfreuen uns an Jesus, soweit er in unserer eigenen Tradititn steht^ und^z.B. in der BergpredigtyDinge neu formuliert, die wir uns erst aus verschiedenen anderen -mellen unserer Tradition zusammensuchen müssen. Wir freuen uns an Jesus, weil er auf iKMxÄMDtsHtMia Gefahren gewisser jüdischer Strömungen hinweist^ und wir dadurch gewarnt werden^ und uns besinnen kön- nen. Das ist das prophetische Element in seiner Lehre. Ihnen aber geht es um die Wertung seiner lerson und die dadurch bereits erftlg-

te Wende in unserer Welt. Warum respektieren v/ir uns nicht gegen- seitig dort, wo wir differieren müssen, wo es so undndlioh vieles gibt, was wir gemeinsam zu vertreten haben? Der Gegensatz ist tief und fundamental genug.

Stattdessen aber bohren Sie alle weiter, fragen uns, ob wir nicht doch könnten, übertragen die Polemik der Evangelien, die aus ganz genau zu umschreibenden historischen Umständen erwachsen ist, auf die Gegenwart, off eruieren uns etwas, das wir kennen und nicht an- nehmen können, obwohl wir es kennen. Wnrum setzen wir uns nicht zusammen, ohne Absicht, ob die Juden sich "bekehren", sondern, weil jeder einen ihm eigenen Beitrag zu sehr viel Gemeinsamen^ lei- sten kann, damit wir dieses besser durchdringen und verstehen und leben ? Sie aber haben stets das "Christus-Zeugnis" im Sinn. Mir

psr» ViP i "h . Hocscs wir* pt nmal H anr» anr»V> liVvor» H S o 00 "PViv»oao n-no ^ro-v^c-f- r> ».—

digen müssen. Ghristus-Zeugnis ist doch wohl, wenn ein Christ aus dem Urgrund biblischer Liebe heraus lebt^ und jeder auf diese V/ei- se mefckt, dass sich dadurch einer vom andern, der kein Christ ist, unterscheidet. Christuszeiignis dürfte wohl falsch verstanden sein, wenn man dartut, dass der andere gar nicht mehr als anderer vorhan- den sein dürfte. ¥enn ein Christ sich mit einem Juden unterhält^^ und die Quellen interpretiert, so ist das legitimes Ghristus-Zeug- nis, und Sie wissen sehr wohl, dass ich dies nie bestritten habe. Aber das bedeutet noch nicht, den Juden ihren Weg als Juden zu be- streiten.

Ich meine natürlich auch nicht, dass wir miteinander am Ende sei- enj miir scheint, dass wir genau erst am Anfang sind. Vielleicht war der Anlass zu dieser Einsicht reichlich brutal, aber er lässt sich zum Guten wenden, wenn man ihn nunmehr versachlicht^und etwas rech- tes miteinander beginnt. Ihr Brief v.20.5« war gewiss ein gutes Zei- chen dafür, wenngleich daraus auch ersichtlich ist, was es eigent- lich noch zu tun gibt. Dazu gehört u.a. auch, dass das, was in letzter Zeit von Mehl, Wittenberg und Reinhard verfasst wurde, von mir- im Unterschied zu Ihnen- nicht nur als "Blödsinn" abgetan wer -

4.-

I

kann. Das zeigt^ die Kluft, die zwischen uns herrscht. Sie mag sehr summarisch umschrieben werden xix mit der These: "Die christliche Theologie als Wegbereiterin zu AuschwitzJ^ Und wenn Sie über den ungeheuerlichen Satz von Wittenberg nach- denken, Auschwitz sei Gottes Gericht über die Juden, weil sie ZJJÄX Jesus als Christus verworfen haben, so müssten Sie eigent- lich, früher oder später, auch zu der Erkenntnis gelangen,, dass eine solche Auffassung als "Blödsinn^* wohl doch nicht zureichend umschrieben ist^

Sie versperren sich auch die Einsicht in die Situation der Ju- den, wenn Sie mit unserer seelischen Vpr^*rundung operieren. Auf menschlicher Ebene ist eine solche Sicht von Ihnen natür- lich nur anständig gemeint. Es ist ein gleichsam brüderlicher Versuch, uns zu verstehen, und ich bin weit davon entfernt, da- für etwa Undankbarkeit fea bezeugen. Aber mir scheint, es han- delt sich nunmehr primär gar nicht mehr um die Frage, ob wir verwundet sind oder nicht, sondern allein darum, ob die christ- liche Theologie- nach Auschwitz- so weitermachen kahn. Bür mich ist Auggli^^H t7. ein Einschnitt in die bisherige Geschichte, wie /für SieVä^^g^Golgatha ist. Und so wie ich mich bemühe, den Sinn von Golgatha in Ihrer Existenz zu verstehen, so sollten Sie in Ihrem theologischen Nachdenken vielleicht doch auch da- zu kommen, in Auschwitz etwas zu erblicken, was eine V/ende für Ihr eigenes Denken bedeuten könnte. Das Volk Ihres Messias wird zu Millionen vergast, und bisher hatten Sie darüber nichts an- deres zu sagen, als dass die Christen ihr tätiges Mitgefühl an den Juden beweisen sollten. Was Auschwitz für Sie als Christ den Juden gegenüber bedeutet, war bisher offenbar noch nicht Gegen- stand christlichen Nachdenkens in der Theologie. Das ist die Ant- wort auf Ihre Frage, warum es mir mit einem Mal JtöT pressiere. In der Tat, es pressiert mir ungeheuer, und ich bin nicht nach ArnoldCiain gekommen, um mir unter zahlreichen Absicherungen sa- gen zu lassen, ich hätte eine paulinisc he "Decke vor den Augen." Uns hat dabei bedrückt, dass einigen von Ihnen eben nicht viel anderes eingefallen ist^^cig )?UjCuo .

Ich stimme Ihnen darin zu, dass man das Ihnen alles etwas netter hätte sagen müssen,* denn ich meine, als Mensch haben Sie die Holz- hammermethode gewiss nicht verdieijt. Aber Sie selbst haben Herrn Geis seine ungeheure Enttäuschung zugute gehalten", und insofern hat, das muss leider gesagt werden, sein Artikel mehr bewirkt, als viele "getrennt-brüderliche*' Gespräche, die dazu angetan karen, jBnt scheidendes zu überdecken.

Jetzt sind - ohne Vertrauensbasis- Dinge gesagt worden, die ich natürlich lieber auf dem Bo<^en pinp« «ehnnp-n men^nhl ioVien Ein- vernehmens erörtert hätte. So müssen v/ir suchen, das menschliche Vertrauen wiederherzustellen^ und s^^stmatisch den Scherbenhau- fen zu betrachten, der aber auch sein Gutes hat. Ich glaube, das alte Gefäss musste zerstrümme der ein neues herstellen können.

rt werden, damit wir miteinan- Das ist nicht past(»rale Homi-

letik, sondern mein dringender Wunsch

Mit herzli

Lchen/tfri

^.

russen

■"^.

i^

t?

>i'v

, den 20.5.1964

Herrn-

Dr, Ernst- Ludwig

FurkaStr, 75

E }i r 1 i c h

B a n e 1 /Schwei

u^.

^€^

Lieber Herr Ehrlich!

Herr Geis hat in seiner Antwort auf den Brief, den ich ihm gleichzeitig! mit den Brief an Sie ^^^enchrieben habe, die Hoffnung ausgesprochen, daß jetzt 3chwei^:en eintreten möge. Ich konnte sie ihm noch nicht ganz erfüllen, sondern hielt es für nötig, noch oinmal eine Klärung der Mißvorständnisne zu versuchen. Wie er das aufnehmen wird^alme ich nicht, Sie können sää^t meinen Brief an ihn sich (ianu einmal von ihm zeigen lassen. An liebsten würde ich ihn Ihnen beilegen, um nicht dai'. alles noch einmal nuch Ihnen gegenüber wiederholen zu müssen, Lber das wäre vielleicht bei so persönlichen Briefen etwas indiskret. So muß ich es Ihnen ge£4:enüber doch noch einmal kürzer darlegen, jedenfalls was das Wort "Mirverstüiidnis" anlangt, das ich soeben gebraucht habe und das mir durch Ihren Brief vom 17«5«» für den ich Ihnen danke, nur ^ bestätigt wird.

Offenbar war unsere Arbeitsgemeinschaft tatsächlich ein Mißverständ- nis. 3ie Frage ist, cb sie daran sterben muß, daß dieses Mißver- ständnis jetzt an den Tag gekommen ist. Der Mißton, der hereinge- kommen ist, entstand dadurch, daß 5ie beide, Geis und Sie, Ihre Enttäuschung als Folge eijKJr Tausclmn^; durch uns verstanden und «♦/ urfr dieser Täuschung nun öff entliclL iji dem maßlosen Überfall des Geis 'sehen Artikels ,..*m^ bezichtig-f^^J^^tatt daß Sie fragten, was der objektive Grund Ihrer Enttäuschung ist, ob er sich beheben läßt oder nicht, - und dies im Gespräch mit uns erörterten. V/enn mich jemand öffentlich der Betrügt^rei bezichtigt, dann mute ich ihm nicht zu, sich mit mir weitt»rhin zusammen zu setzen, und mir nicht zu, mich mit ihm zusammen zu setzen. Sie hab(5n damit alles auf eine morf^.lische >^bene g<aBr'ho"b<>n , mif d^r wir schlechterdings nicht weitcrkOiT.men. Daß es davon wieder we^:|koMrat, dazu können wir nur beitragen, daß wir Ihren mich erfreuenden Schlußworten Ihres Briefes folger, das Persönliche vergessen und das Sachliche ejist nehmen. Das Mißverständnis war gegenseitig. Was Sie von uns erwartet haben, sagen Sie sehildeutlich in^n<rPOn Brief. Sie müssen sich aber darüber klar sein, daß dies bis zu unserer Aussprache in Arnoldshain nie unter uns klar formuliert worden istj^ - vermutlich deshalb nicht, weil es Ihnen selbstverständlich gewesen ist. Wir dagegen unter- stellten ebpnpo als selbstverständlich, daß Ihnen als jüdischen Theologen vom Christentum so viel bekannt sei, daß Sie, wenn Sie mit ernsthfiften christlichen Theologen zusammen sind, damit Menschen zu Partner akzeptieren, die an das Neue Testament gebunden sind, an den ne\itestamentlichen Auftrag wowohl wie an die neut es tarnen tli che Hoffnung, und für die die Rosenzweig-Schoeps ' sehe Theorie, daß die

- 2 -

I

•^'

i

ChriHtusoftVnibarunf: nur den Heidon, nicht aber den Juden nötig sei, wohl ein Thema der Krörterunfi:, nicht aber die Bafsifi und Be- dinp:un^ der Gemeinschaft von Juden und Christen sein kann. Das bedeut<H, daß wir Paulufl und Reine Begriffe "VerKtockung" und "Decke vor den Augen" nicht einfach wegstreichen können, so gern wir es täten, weil uno klar ist, wie beieidif^end sie in den Ohren ungorer jüdischen Freunde klin^^en müssen/ und wie unangebracht sie im Munde einer Christenheit sind, die ^^ich Jahrhunderte lang so schamlos gegenüber den Juden benommen hat; wir können sie nicht wegstreichen, sondern wir müösen (wie es ,1a offenbar bei der Tagung in Arnoldshain Januar 1962, bei der ich nicht dabei war, schon anfangsweL«e geschehen ist) versuchen, horuuüzubekoiiiaen, waii ihr wahrer 3inn ist, was an ihnen als zeitbedingt fallen gelassen werden kann und was für christliches Denken weiterhin verbindlich ist. Genau dafür brauchen wir ihre Hilfe und /hron V/ideraT)ruch, genau so, wie ich (wenn icli etwa alle sciirif tlichcin Äußerungen von E.L. Ehrlich über das V^irhiiltnis voa Judentun und Christentum lese!) meine, daß den Juden für tiir iiachdenken über Judentuia und über Judentum und Cliristentuia die unraittelbare Konfrontation rait den Christen und der christliche l/iderspruch sehr nützlicli sei. Ei3 kann sein, daß Sie an dieser Art "^on Aussprache kein Int' resse mehr habon, laß 3ie ungedulfl/igli fordern, dies müßte längst hinter uns liegen, daß Sie unsere Arbeits^vemoinochaft, wie Sie schreiben, als einc3a"3toi3trupp" gedacht haben, .'ür den (Li^v neutostamentliche Widerspruch zwischen jüdischen und christlichem Gotteszeugnis unaktu- ell geworden ist, und der nit fxiegender Fahne schon nach neuen Ufern zieht, - dann haben ijie .jedenfalls eine andere 3icht unseres Krei- ses gehabt, als ich :-ie liabe und mancher V':n i;jis mit mir. Ich bin Theologe, ich bin verpflichtet/ die Dinge langsau, unsichtig und verantwortungsvoll durchzudenken. DfvS Keuc und Verheißungsvolle an unserem Kreis bestand für mich nicht d.rin, daß ein homogener Cto/atrupp ist, sonderJi darin, daß «Ar endlich, endlich, endlich einmal miteinander, in uneingeschränktem Vertrauen. das, was seit der neutestamentlichen ^^^^it zwischen uns steht, ej^ortern können. Ich hatte auch gedacht, daß Ihnen die V rändorung in der Kontro- vers theologischen Situation zwischen der rönirch-katholischen und der evangelischen Theologie bekannt ist, durch die die Härte der gegenseitigen polemischen Befragung nicht geschwunden ist, aber ge- tragen von einem berei twilügen ^ureiiiandei Küxöii uiid ^uxtOuTinciCr -^ Bedenken der Gegensätze. Auch hier konnte die neue Weise des Zu- sammenlebens nicht damit beginnen, daß jede Seite von der anderen die Abschwörung der überlieferten negativen Charaliteristiken for- derte; wir Protestanten haben in diesen Gesprächen Lutherqfte- zeichnung des Pa||stes als Antichrist und die Bezeichnung der römischen Messe als "vornaledeite Abgötterei" durcli ^en Heidel- berger Katechismus nicht abgeschworen, sondern zur Diskussion ge- stellt, und so ging es auch auf der anderen Seite. Auf diese ^"eise kaitmn vrir vreiter and auf diese W:?ise allein IvO^^mt man weiter. Daß Sic' beide auf Härders Beitrag im "angekündigten Bund" so negativ reagierten, weil er der paulinischen "Decke vor den Augen" nicht absch^örte ohne daß Hie die \'ielen sorgsamen Sicherungen Ä«r be- achteten, nit denen er die Zitierung solcher Ausdrücke umgab^um jedes traditionelle christliche Jberlegenheitsgefühl zu verhindern,

- 3 -

und daß Sie ebenso ne£ativ auf meinen Ihnen allen völlig naiver WeiBe .iiße.nndton Briofwochnel mit W. Thiil ^.oenfall» «"^f;^^«*/ reagierten, weil dort von einer christlichen Zeugnisverpflichtung pegenüber dem Judentum und von dem chri.',1aofe-i8c}ien Uni^emißen heuti- ^,>r niidl^cher HoohFohötzunR Jesu von Nuzareth die Rede ist, das war äilerdinen mir dann eine nicht minder ^rrolio Kn .^üunohung, als <^ie 6le uis repenüb.^r empfunden haben. Wenn das Sichtbarwerden solcher Differenzen uns 2ur KntrüstunK veranlaßt atatt zu ernster Arbeit, dann allerdings brauchen wir keine ••Arbeitsf^enemschaf t

Juden und Christen" aufnuchon. „i,<„^„„-

V.-enn Sie das verstehen, dann wird Ihnen auch unsere verschiedene ■ItellunK zu den Leuten der Judennissiou vielleicht «anigstena anfanrsweißc verständlich werden. Hätten Sie beide vom Anfang unserer Zusamnenarbeit an als Bedingung dieser "'^^'^•«'^«"'''^f ^* «^^* atrilcte Verwerfung der Judenmisf Ion, im gleichen Sinne, wie ble sie Verwerfen, von uns gefordert, dann wäre die Sache von Anfang an klar gcvesenj vermutlich wäre dann aber unser Kreis gar nicht ö'^*^*«"?«"; DaC infolgedesnen von Anfang an ünVlarheit herrschte, ist ^eder Ihnen noch uns zum Vorwurf ^u machen, das hat nich so ergeben, wie sich oft die Dinge erst allmählich klären. Iiinerhir muß ich Sie daran er- inn<^rn. daA T,ir (ich weiß allerdlngn nicht, ob Sie damals schon d^abei waren) uns Einfangs bemüht haben, auch liengr.torf ur.l andere deutsche Gremien aer Juden-tiission in unseren Kreis herein zu bekoninen und daß das nur nn Rmgßtorfs nbneigung gegen den Kirchentag gescheitert ist. Sie sehen daran - auch wenn es für Sie unfaßlich eem sollte. - wi.. naiv wir auf der chriBtlichen Seite der Frage der Judc.nmission zunächst noch gegenüber standen, selbr.t «olche Leute, ^'le' "^^f/^* mir schreiben, "so viel über Israel roden um' uo viel ^'^^/"den um- gehen" wie ich. Krst allmählich haben wir erkannt, wie entscheiden« für Sie jede .-bsage gegen jede Foru von Judennisj.ion istyund wie fe^tA^ Ihnen unsere Beteiligung an di«sor Absage zur Bedingung für

die Möglichkeit unseres

Kreises wurde. Seit mir dt-s aufging, habe

ich eed-änrt, daß dies zum Thena einer unfi.*r«r Tagungen gemacht würde, was dann in Arnoldshain, aber nur in einem ganz ungenugonderr. MüBe, resohehen ist. Dfß uns das erst iia Laufe der letzten zwei Jahrp kl'ir -.vurde, köntien Sie uns nicht verder.ken; ich woi#c Sie darauf hin, daß auch in jüdischen Kreisen in Deutschland die Schürfe der /.bsage gegen R ngstorf und die Semen r.ich errt l".Lau_e der

letzten Jahre entwicKeit nat. .laxuer, rx«ixu.=..-^*o -

in früheren Jahren «engstorf »che Tagungen besucht und waren von den dortiren Eindrücken her völlig ahnungslos, als wü" jetzt von Ihnen die iistole auf die Brust gesetzt bekamen, unt zwischen R<.ng8torr

und Ihnen zu entscheiden. <„„4»_

Was uns christliche Mitglieder uns .rer, Kreises von der Judenmission (abgesehen von der Unerträglichkoit dieser. »Vortes, auf das i"*!. Sie können es mir glauben, ebenso reagiere wie Sie!) in der Sache unter- 8cheidet,wurde in ArnoldshaiB klar h.'rausgoarbextet/ und ich habe es fior. In verschiedene Punkte zu.aiiraengofaßt. Daß diese in Proto- koxl aber unsere Tagung nicht erscheinen, hat auch mich sehr ge- ärgert. (Daß aie auch m diesem Protokoll einen Dolus sehen, httt**, absichtliche überkleisterung dar Gegensätze, l?;««* "" Jf^^ °^^" erwähnten unerträglichen Moralisierung durch Ihr Mißtrauen, von

- 4 -

dei' wir wegkommen müscen; wenn Sie Hardercche Protokolle ebenso gut kennen würden wie ich, der in Laufe von Jahrzehnten eine Unzahl von Ausnchünoen, die Härder ^eleitGt hat, niterlcbt hat, dann würden Sie Winsen, daß jedoo dieser Protokolle so aus- sieht^ and daß dien von ihn oder von «iner lan;i;jührigon Mitarbei- terin, Frau Dr. 3 ohn, ohne jede böae Absicht no geschrieben wor- den iöt). \yiQ aber eigentlich einc^ üo abaoluto Verwerfung der Sache der Judenniaaion für christliche Theologen nöglich sein soll, wie Sie sie fordern, ist nir auch aus Ihren jetzigen Briefe nicht klar geworden. Auf der einen Seite schreiben Sie - in ziem- lich unschöner Wortwahl - daß den Protestanten niemand 4aÄ "Chris tue- Zeugnis, was sie uns zu bieten hätten',' " j^^ beatritten"j^2^uf der anderen Seite beschworen Sie sich in dem >;loichen Satz, daß ich in dem Briefwechsel mit Bfhielyi in dem das Wort Judennission übrigens m.W. überhaupt nicht vorkara, zur Judonnission "Jein" gesagt >iätte, dfas sich doch darauf bezieht, daß ich dort oben von diesem Christus- zeugnis an die Juden gesprochen habe, da.=^ nach Ihrer anderen Satz- hälfte uns von niemanden bestritten w ird . In einer Atrnosphäre, wie sie durch die Art, wie Sio Jber die L^ute d<)r Judenmission - und nur auch über uns, sobald Avir das nicht mitiiachen, - reden, entsteht, kann ?.ch drrübor ly.r nicht sprechen. Diene Atmosphäre ist mir tief zuwider. Ich mache Ihnen danit ab^?r keinen Vorwurf. Ich habe nur die Hoffnung, duR es ii«-e*T trotz allora/Was zwischen Juden und Christen und Juden und Jeutschen von der 3eite meiner Gruppe her geschehen Ist, ^»<r doch noch raöglr'.ch ist^ nonschlich i;Jiteinander zu reden. Diese Hoffnung ist doch die tragende H offmmg nicht nur unseres Kreises, sondern Ihrer Tätigkeit ebenso wie der neinen. In dfeser Hoffnung bitte ich Sie, Ihnen sagen zu dürfen t Ich akzep- tiere es J:'ofort, yfenn Sie mir fragen; Seht endlich ein, wir sind tief Vervvundeto, von Euch tief Verwunde te.^ilr können über alles, was auch nur entfernt nach den nv>rt "Judennission" riecht^ nicht ruhig sprechen, wir sind tief allergisch dagegen, für uns ist das nichts als eine Fortsetzung dessen, was uns Jrhrhunderte lang ange- tan worden ist, für uns ist das das theol^-ginche Nebenstück zu Auschwitz, mutet ims nicht zu, darüber objektiv in ruhiger Sach- lichkeit zu verhandeln, erlaubt uns, daß wir als vc^rwundete Menschen ungerecht sind und nicht in Stande zu prüfen, wie weit unsere Vorwüife zutreffen und wie weit nicht! - \'!enn Sie so sprechen, werden wir das respektieren. Dr nn soll hinter uns nicht pehr darüber ge- ov^■r.r>r.^^/^r. wo>»/^or«. "notin w7Bt»^p nTTerHinprR die theolop'ische Arbeit in unrorem Kreise beträchtlich beschränlt werden, weil sie immer bemüht sein müßte, ein heißes Kisen zu lungehon ; dann könnte vielleicl unser Kreis deshalb nicht existieren, weil Sie nur mitmachten unter der Bedingung, dal^ wir diese gleiche Haltung mitmachen, was wir doch nicht können. Aber jedenfalls: Ich mochte Sie zu keiner Gerechtigkeü und Sachlichkeit drängen, zu der Sie sich aus verständlichen Gründen außer ^Stande erklären.

Da aber. wie ich Geis soeben schrieb, ra.W. für jüdisches Denken in der Reihe der Tugenden die Gerechtigkeit einen obersten Platz hat, kann ich unmöglich unterlassen, wenn schon nicht an Ihre Ge- rechtigkeitsnöp-lichkeit zu ap ellieren, so doch Sie wenigstens um Verst^^.idnis dafür zu bitten, daß ich mich zur Gerechtigkeit ver- pflichtet fühle. R-inhard, Wittenberg und Rengstorf sind keine Antisemiten, was Sie auch sagen mögen. Kin Antisemit ist einer,

- 5

der die Juden verachtet und ihnen 3'6aer- entui: will« Liese JudenmisKionare liebe^die Juden (mancher von iVinen hat es untcri Lebenc^:efahr in den Kfizijuhren bewiesen) und wollen ihnen auf die V/eiee, wie nie ee verßteheny nichtfj Bösec, pondern Gutes antun, wüx:n sie ihnen das Kvan^^eliun bringen. Ichw^iß, daß ich nun riskiere, endgültig Ihrer ix V»-jrachtun^ anheim zu fallen, nachdem Sie mir rohen vorwerfen, daß ich in Arn oldshein "ein errtaunlicheo VerRtändnis" für diese Leute auf£:ebracht hätte, obpwohi xxsk ich auch dort nur gesagt habe, was wahr i«t. Diesen IU?^iko kann ich nicht entgehen, wenn ich mich an das 9 .Gebot des Jokalogy halte: "Du nollst keiri fal.'^cb Zeugnis roden wider deinen Nächstenf* und also auch einen fl)a schon Zeugnis wieder den Nächsten widernprechon. Diet'.en Oebot gilt ebenso dann, wenn ec gogon die Antisemiten geht, wie dann, wenn für Uenschen eingetreten werden muß, c^ic zu Unrecht dec Antir.eraltisnus beschuldigt werden, zu^

Daß Sie/rme\jiur>/ und mir in besonderen vorwerfen, wir hätteniall dem , was diene L^ute ksbK in letzter Ztjit {;oschrieben haben, ge- schwiegen, int lalf^ ein neMiei* und hörhst ül orro.f'chender VDOwurf . Hätten Sie mir einmal angt^deutet, ef? f^ei die "Bedingung unserer Ge- ra }i.-schaft, daß ich dagegen unver'/.iiglich die >'ede.^ wetze, so hätte ich dxB nichor gotan. Ich nuß gestehen, von mir aut? nicht auf den Gedanken r^ckonmon zu f^ein, daß unrere Genf inschaft davon abhängt, daß ich überbeschäf ti^;ter Man:., der in vitalen anderen Auseir.ander- setzungcn steht, zu jeden Blödr-inn, der einen meiner F'reunde trifft, pofort die Peder orgreifen nu/?, wenn ich nicht fürchten will, daß dieser Freund mir die Frewndschai^t aufsagt. Ich habe in Vorträgen, . in Vorlesungen und :>eininaren deutlich su d ienen Dingen g'>sT)rochen,GD ''a^r tatsächlich, geschrie ben habr^ ich außer jenem Briefwechsel mit Tiiiel, mit dem ich schon etwas fjutes zu tun meinte, mich nun aber, wie ich sehen muß, bei Ihnen err;t recht in die Nesseln gesetzt habe, tatsächlich nicrit53, weil icli mit anderejüvbi^schäf tigt war, - weil ich allerdings meine, dies bedürfe einer gründlicheren "Rrörterun^ und weil ich diese ^fründlichere iiur>erung für die kommenden Jahre vor hatte. Ich kann nicht verstehen, warum das jetzt auf einmal so pressiert, liachdom die Dinge Jahr}iunderte lang im Schlechten weiter- gegangen sind. Ir^merhin darf ich daran erinnern, daß ich sofort nach Arnoldshtfti.n Frli ^«id^^nrolohri Vortrn.r in «inror meint^r" Zei tRohri f ten veröffentlichen wollte .und da.'.^ dies nur deshalb nicht geschehen ist, weil Frl. Heidenreich ihn bisher nicht druckf ortig gemacht hat« Sie vo'^lieren aber dann, lieber Herr Ehrlich, wirklich alle Propor- tion, icenn Sie das in eine Reihe bringen, mit dem "vornehmen Schwei- gen in der Nazizelt". Wen sagen Sie das?! - Kbenso hätten Sie unter* lassen sollen, in Bezxig auf Adolf Freudenberg zu schreiben! "Das ist schlicht unwahr". Sie konnton aus den Anfangssätzen meine» Briefes ja deutlich sehen, daß ich nicht Formulierungen fsungtRlfe Freiidenbergs wiedergebe, sondern daß es sich dort um meine eigenen Formulierungen handelte. Freudenberg hat mir nichts anderes gesagt, als diii^ er vop Ihnen ,;ehört hat, Sie hätten den Geis »sehen Artikel schon vorher gekannt« Das allerdirigB schien mir schlimm genug, well ich nicht verstehen konnte, daß Sic sein Erscheinen nicht verhindert haben. Ich spreche davon nicht wegen mseren verwandtschaftlichen Beziehungijaber Adol^ Freudenberg ist ein so gro: artiger Mann, daß

- 6 -

wir beide - erlauben Sie, die Drein tigkeit, Sie mit einzuboziehen! - ihm nicht das Was.=?e' reichen können; daß ihm von Ihnen beiden anauf- richtigea Verhalten zu^^etraut worden ist, das ullerdingy hut bei mir eine r*^pörun^ HUS|:>*elöst , die nicht ^Terin^^er ist,r als die auf Ihrer Soite!

So, nun ist die Fraß-e , ob und wie rtir alle miteinander noch weiter- koiimen. könnte nein, (kß dio.s das Ende ist ; es muß nicht Bein, und anf^esichtP der TTnersetzlichkeit und TTnentbehrlichkeit unserea Kreises habe ich inraer noch die lioffnung, wir setzen uns wieder zusammen. Ich höre aus Ihrem Briefe an ernstesten den Satz» "Sie verstehen uns noch inmor nicht, und das int arp;" . Das hat sich hier offenbar r,^.züie:t. Zuipil^ich hat Mich gezeigt, daß Sie auch uns, die Situation christlicher Theolo/ren, noch nicht verstehen, und da« wird ebenfalls notwendig sein, nicht weil wir, wie jeder Mensch, ßO gern vei standen werden mochten, sondern weil unf;ore Zusammenarbeit nur möglich ist, wenn jeder sich - ohne den Prozeß durch immer neue Fxplosionen und moralische Entrüstungen zu bronson - in die Position ! il^Jji^ 'n^C^"^^^ anderen mit Ihren/ SirdäRgon und Problemen hineinversetzt. Sollten ^ I^^U Sie und sollte Geis bereit sein, weiter mitzumachen, dc-inn wollen

wir vielleicht j^tzt noch keins Pläne schmieden, sondern in Einzel- gesprächen die Erre^^ng dieser \i/ochon abklingen lasnen und dann erst weitere Pläne verabreden. Mit herzlichen GrülBon

Ihr

P.S.: Soeben, wahrend ich diese letzten Zueilen diktiere, kommt Ihr Artikel, für don ich bestens i^-nke^und auf den ich nun sehr gevspannt bin. Ich schicke diesen Bi-ief ab, oiino ihn gelesen zu haben. Das Buch von Gregory^ Baum wurde mir kürzlich von einem jungen anglikanischen Theolo<c«nf der al3 Jude in der australischen Emigration Christ und Engl^mder ,rf^wordo;i ict, als eine der bescen und wichtigsten Ver<3f feutlichun/ren zu unseren Fragen empfohlen. In eine>^ ver^n.rrten Zeit, in der Jode Bemühung den entgegengeset^sten Urteilen^' -nd V^-rur teilunger. verfällst, :?.'nn nur das Streben nach Sachlic})kr:»it und 'lerechtigkeit weiterhelfen. So bin ich nun neugierig, was ic)' aus ihren Artikel über dieses Buch erfr.hre, bevor ich eb selbst lese.

Dr.phil.Ernst Ludwig Ehrlich

u

Basel, den 20» 3. 1964« Furkastr. 75.

t

Herrn

Prof .Dr.H.Gollwitzer Berlin-Nikolassee Schopenhauerstr.47» Lieber Herr GrOllwitzer,

Herr Geis hat mir Ihren Brief v.lA.3. in Gopie gesandt. Darin scheinen mir nun dochCauf S.2) einige sachliche Unklarheiten grundlegender Art zu sein, zu denen ich Stellung nehmen möchte. Das Buberwort von der "Andersheit des Anderen", vom Austragen, sich in die Haare geraten und in die Arme geraten^ist sehr schön. Auch sollten wir uns vom andern etwas sagen lassen, was ich für angepasster halte, als das derzeitige Reden über das "in Frage stellen lassen". Wir sollten auch einander aushal- ten können, nicht resignieren oder Ultimaten stellen. Der Dia- log wird immer ein kritischer sein, spannungsreich und daher fruchtbar. Aber, mir scheint, Sie sprechen hier von Dingen, die niemand bestreitet. Worum es Herrn Geis und mir gegRngen ist, ist die schlichte Tntsache, dass uns von der lutherischen Sei- te die Existenz als Juden schlechthin bestritten worden ist. Und genau das steht doch im Gegensatz zu der von Ihnen aufge- stellten Forderung des Miteinanderseins in einem kritischen Dialog. Herr Geis und ich haben, -keineswegs in einer an sich durchaus verständlichen Ueberempf indlichkeit j,-.in der Haltung vieler Lutheraner nichts anderes als die Jahrhunderte alte Judenfeinschaft theologischen Gepräges sehen können. Wir hat- ten einfach von Ihnen die gleiche historische ''Wellenlänge" erwartet, dass auch Sie in diesen Aeusserungen von lutheri- scher Seite das mithörten, was jeder geschichtsbewusste Mensch wissen sollte. Stattdessen fiel Ihnen leider das vorletzte Mal in Arnoldshain nichts anderes ein als an mich die Frage: Warum könnt ihr denn Jaus nicht als den Messias Israels an- nehmen ? Wir sollten uns also zu einem Judenchristentum be- kennen, und ich darf Ihnen sagen, dass besonders Herr Leuner diese Frage in seiner Gegenwart nicht als besonders taktvoll empfunden hat. Sie mussten doch meine Antwort im vornhinein wissen, und diese konnte doch Leuner nur schmerzen. 2s gibt als# selbst im kritischen Dialog gewisse menschliche Rück- sichten. Und dann erfolgten die bösen Angriffe; sie waren wirklich bös: Mehl, Wittenberg, Reinhardt. Wir mussten aus Ihrer Haltung entnehmen, dass Sie diese Dinge zwar nicht als besonders edel ansahen, aber doch als sozusagen normal. - Und dann Ihr Briefwechsel mit Thiel: "Jeder Christ wird wissenj dass er sich im Christi. jüd. Gesprach mit dieser positiven Wertung Jesu im heutigen Judentum nicht zufrieden geben kann." (S.5). Ich frage Sie nun wirklich: Was wollen Sie eigentlich mehr, dass das Judentum das Christentum, trotz seiner Untatea und seines unchristlichen Schweigens e/'nstnimmt, »^ ihm durch den Juden Jesus ein Verwandtes erkennt ? Also wollen Sie dann doch das Judentum in eine ihm nicht gemäase Bahn zwingen ? Man kann doch eine Geschichte von zwei Jnhrtausenden nicht einfach auslöschen, einen Glauben, den man nicht hat, bezeu- gen: Wir glauben nicht an die Messianität Jesu, und seit seinem Erdendasein hat uns nichts, rein gar nichts berechtigt 5 anzunehmen, jene jüdischen Zeitgenossen, die ihn verwarfen,

hätten Unrecht gehabt.

Ihr Satz:" Dass wir das Zeugnis des Evangeliums an Israel erst dann ausrichten können, wenn vdr von unserem hohen Ross heranter sind, das ist allerdings meine tiefe Ueberzeugung", verstehe ich völlig im Sinne von Herrn Geis: Es mussten die Methoden der Judenmission geändert werden: Bussfertige Zuwen- dung statt arroganter Verachtung. Ist das wirklich das Ertra- gen der "Andersheit des Andern"? Ist das nicht in Wahrheit

2.-

I *

ll

doch der Versuch einer "theologischen Endlösung" aer «^udenfra- ge mit andern Mitteln, nachdem die bisherigen so kläglich gescheitert sind ? Niemand wird von Ihnen verlangen, dass Sie Ihre theologischen Ueb er Zeugungen verändern, aber dann dürfen s:ie auch nicht verlangen, dass andere es tun, selbst wenn man diesen das Christasteugnis "mit allem Komfort" bietet, und nicht in der früher üblichen Form der Strafpredigt.

Ich habe mich bemüht, in meinem Artikel auf zuzeigen, dass wir aus dem Zirkel nicht herauskommen werden, wenn wir uns allein an die spätanti- ke Begrifflichkeit des Paulus halten, der dialektisch zwischen der "Verworfenheit" Israels und dem "ungekünd igten Bund" schwankte, und im G-runde daraus keinen Ausweg fand. Er glaubte, diese Frage werde sich bald in seiner Zeit lösen, wenn sein Herr wiederkomme, ^r hat es bis heute nicht getan, wir aber halten Pauli Begrifflichkeit ein- fach durch und jonglieren mit seinen Tennini, je nach Belieben, die einen so, die andern anders. M^n kann paulinische Aeusserungen zur Ju- denf einschaft verwenden, man kann sie zur Würde Israels gebrauchen. Hier scheint mit ein Ansatz zum V/eiterdenken zu sein, wie wir über Paulus hinauskommen können. Wir müssen es tun, sonst bewegen wir uns im Kreise. Sie aber hatten xxfxQt:±KXKXx5^X9[k±Ksi nur die Furcht, dass wir den Boden unter den Füssen verlören, würden wir es wagen, an Pau- lus anknüpfend, selbständig weiterzudenken. Dnbei sollten wir doch ^vissen, dass sich seit zwei Jahrtausenden einiges ereignet hat, und er in einer ganz anderen Situation, theologischen Bestimmtheit und veränderten Welt lebte. Bleiben wir bei ihm stehen, so müssen wir es bei dem bewenden lassen, was Sie bisher vertreten haben: Knmpf gegen den Antisemitismus, Einsatz für den Staat Israel. Genügt das wirklich ? Brauchen wir dazu eine theologisch arbeitende i^irchentagsgruppe ? ^^egen den Antisemitis- mus kämpft auch Herr Rongstorf, wenn es sein muss, und Israel möchte er als Präsident der Freunde der Hebräischen Universität auch helfen. Uns ist es jejzfdoch um eine theologische Weiterarbeit gegongerif die bis- her freilich kaum begonnen hat. Darunter verstehe ich, so löblich das gewiss sein mag, noch nicht die Bussfertigkeit, die christlichen V/ur- zeln des Antisemitismus bloss zu legen. Dieses Verfahren könnte nämlich nur dazu dienen, der irrigen Meinung Vorschub zu leisten, die Juden würden sich doch noch"bekehren" , wenn das christliche Lnger nicht mehr dieses abstossende Bild eines Antisemitenhaufens iiiKtitic böte. Das Reeht Israels auf seinen eigenen Weg wäre dadurch noch nicht gewährleistet. Darum aber geht es uns. Und das meinte wohl auch Buber, wenn er von dem Ertragen des Anderen in seiner Andersartigkeit sprach. Das braucht na- türlich nicht zu bedeuten, dass wir uns nicht unserer eigenen permanen- ten Fehlentwicklungen bewusst bleiben, aber in unserer Existenz sollten wir uns wohl gegenseitig bejahen, trotz des kritischen Dialoges. Ich kann mich im übrigen - mit Herrn Geis- eines ünbeüagens nicht er- wehren,wenn das Gerede vom "Christus-Zeugnis" derartig zum modernen theo- logischen Jargon jetzt wird. Ein solches Zeugnis ist doch im Dialog mit- gegeben, und mir scheint nun doch, einige von Ihnen haben unbewusst doch kein gutes Gewissen, wenn sie mit uns am Tisch sitzen, dass sie dieses ^♦Ghristus-Zeugnis" immer als Verteidigung gegen andere anführen müssen. Wir Juden werden doch schliesslich von nicht wenigen unserer Brüder auch angefochten, dass wir diesen "Bialog" führen, und es würde uns schon komisch vorkommen, dass wir zu unserer eigenen Rechtfertigung ständig anführten, wir würden Ihnen allen ja nur das Zeugnis des Ju- dentums bieten. Wir fühlen nun doch, dass Sie die Notwendi^eit empfin- den, sich gegenüber Ihren Mitchristen zu rechtfertigen, d&« Sie versu- chen,mit uns einen neuen Weg zu gehen. Bedarf kxk es v/irklich einer solchen Apologie ? Und genügte nicht wohl doch der Ihnen von Herrn Geis nahegelegte Hinweis, dass das wahre Ghristuszeugnis , als es etwas ktstete, durch die allein Christi würdige Tat nicht gegeben wurde ? Vielleicht verstehen Sie, dass ich die Dinge aus dem Persönlichen herausnehmen möchte, um zu sachlicher Klärimg zu kommen.

Mit herzlichen GrÜÄsen

e^A

Dr. phil. Ernst Ludwig Ehrlich

(^i

Basel, dem 17.3. 1964#

Purkastr« 75« Lieber Herr GrOllwitzer,

nicht nur, dass man schon genug mit unerfreulichen Angelegenheiten aller Art zu tun hat, wird man auch noch mit Klatsch belastet, Ich hatte nie behauptet, Anteil am Geis-Artikel zu haben, sondern nur gesagt, Herr Geis hätte mir netterweise seinen Artikel kurz vorher im Manuskript gesandt, d.h. etwa 3-4 'i'age vor Erscheinen.Lpis ist alles, was ich weiss; ich habe mit diesem Artikel sonst rein gar nichts zu tun. Was ich zu diesen Dingen zu sagen habe, habe ich in einem F#rum- Artikel geschrieben, den ich Ihnen mit gleicher Post in den Fahnen zugehen lasse.

Zu Ihrer Sache wäre zu bemerken, dass ich Ihren Briefwechsel mit Thiel natürlich auch nicht für glücklich halte, und wir tatsächlich gemeint hatten, Ihr Wort von der "Mission" (die einem im Halse stecken bleibe) j anders interpretieren zu dürfen, als es nunmehr nachgerade scheint. Was aus dem Geis-Artikel spricht, ist nichts anderes als Enttäuschungo Da schreiben Lumpen wie Mehl & Co antisemitische Artikel, da erscheint Rengstorfs Traktätlein "Friede über Israel" mit einem Bericht, wie ein getaufter Jude nach Pnris gesandt wird, um rumänische Juden zu bekbhren, da findet Herr Härder den Artikel von Goppelt in der Luthe- rischen Rundschau ausgezeichnet, da werden die Protokolle von Arnolds- hain verstümmelt, um die Gegensätze zu verklBikstern, da schreiben Sie an Thiel, Judenmission "jein", nicht direkt Judenmission, aber doch auch wieder, da faseln die Protestanten dauernd vom "Christuszeugnis", was sie uns zu bieten hätten, wo niemand ihnen dieses je best/ritten hat, und dann wundern Sie sich, wenn uns langsam die Geduld reisst. Das ist alles so klebrig und unentschieden, so baalspriest erhaf t ,d.h. nach beiden Seiten hinkend, dass ich Geis voll und ganz verstehe. Wir hatten erwartet, gerade Sie würden in Arnoldhain zu uns stehen, stattdessen waren Sie es, der ein erstaunliches Verständnis für die Antisemiten aufbrachte, ohne natürlich deren Geschreibe zu billigen. Man kann nicht mit Juden an einem Tische sitzen^ und dann sich doch nicht ^^z^rv die Antisemiten entscheiden« Ist von einem von Ihnen ein scharfes Wort ^^g^n ::ehl, Wittenberg, Rengstorf gefallen ? Was haben Sie dazu zu sagen gehabt, dass Härder von uns behauptet, wir hätten eine Binde vtr den Augen, weil wir Christus nicht als unseren Messias anerkennen ?Haben Sie Härder in Arnoldshain widersprochen ? Haben Sie an Wittenberg eine Zeile geschrieben, weil dieser behauptet, Ausch- witz sei Gtttes Gericht über die Juden wegen der Verwerfung Jesu ? Sicher ist das nicht Ihre Weinung, aber wie in der TIazi-Zeit wurde vornehm geschwiegen. Und jetzt, nachdem Geis seiner Enttäuschung Raum gibt, jetzt schreiben Sie alle plötzlich Briefe und regen sich auf. Ich verstehe sehr wohl, dass Sie den Geis-Artikel als"Misston" empf in-^ den. Aber wer eigentlich hat diese i^Üsstöne in die Diskussion gebracht^ Wir brauchen mit Ihnen allen nicht an einem Tische zu sitzen, wenn wir nicht fühlen, Sie gehören mit uns zusammen und nicht mit den Antisemi- ten. Denn die Missionare sind in W?ihrheit Antisemiten, da sie Israel als .verstockt'''' abwerten. Von Ihnen und Harder,^,^ und leider auch nicht von Ihrem Schwiegervater^ ist keinerlei Erklärung g^g^n die Judenmi- ssionare der verschiedenen Schattierungen gefallen, sondern es war vcn der brüderlichen christlichen Einheit die Rede, die durch uns ge- fährdet ist. Nun gut, dann gehören wir eben nicht zu Ihnen, und dann wollen wir Ihnen gern die Gelegenheit geben, wieder mit gutem Gewissen mit Rengstorf an diesen klebrigen Tagungen zusammen zu sein, ein paar von Rengstorf materiell abhängige Juden wird man ja immer noch auf- treiben.

Sie schreiben von KLÄÄ Misstrauen. Sicher ist dieses Misstrauen vor- handen, v/eil kein Bekenntnis zu uns erfolgte, was wir erwarteten, weil versucht wurde, lieb mit den Antisemiten zu reden, sie auf den rechten Weg zu bringen. Wir hatten geglaubt, Sie alle seien nicht so nair, und wüssten, dass das nicht möglich ist, besonders nach dem schändli- chen Artikel von -tteinhardt , der von Rengstorf inspiriert worden war.

2.-

Ich würde sicher nicht behaupten, Sie seien unehrlich, und würden uns als "Aushängeschild" oenützen. Sicher meinen Sie es mit uns gut, aber was mit im eirunde mindestens so schlimm erscheint , ist dieses: Sie verstehen xme noch immer nicht, und das ist arg, wenn man soviel über Israel redet wie Sie und soviel mit Juden umgeht. Ich habe neulich mit Ihrem Schwiegervater über die Sache gesprochen, mit dem Ergebnis übrigens, dass er Ihnen mitteilt, die spontane Hand- lun/' von Geis sei einei^ von uns beiden "geplante Handlung . Das isx schlicht unwahr. Aber aus dem Gespräch habe ich doch entnommen, wir sollten doch Geduld haben, man müsste lieb mit den Missionaren reden, es brauche eben doch Zeit etc. Nun, diese Auffassung haben wir nicht. Wie lange sollen wir eigentlich noch warten ? Wie lange sollen wir es uns noch gefallen lassen, dass theologische Judenfeindschaft ver- breitet wird^ und man uns dann darauf antwortet: Gemach, wir wollen brüderlich mit den theologischen Endlosem reden, ihr musst Oreduia

Sie^?aten! man möge den Anlässen des Misstrauens auf den Grund gehen. Genau das wäre auch mein Rat. Natürlich verstehe ich es voll und eranz, dass Sie sich mit den Lutheranern unterhalten wollen, una niemand hat dagegen Einwände, gewiss auch Geis nicht. 1°^ Yfiss daher nicht, wer Ihnen gesagt hat, Sie waren nicht frei, mit dem zu reden, mit dem Sie es für richtig halten. Aber mir liegt daran, dass Sie dabei auch wissen, wie unsere Haltung zu diesen Leuten Ist. Ich hatte die KirchentagsAG als eine Art Stosstrupp empfunden, der wirklich in dem Gestrüpp einen Weg bahnt, nicht als eine Gruppe Y»n Leuten, die an einem Tisch sitzen und meinen, es sei eigentlich alles bestens, und die Nazis sind böse Leute. Wir wollten, wie mir scheint, doch theologisch miteinander weiterkommen^ und miteinander einen neuen Weg suchen, nicht miteinander so unendlich viel Verstehen für die Judenmissionare aufbringen. So sah es aber leider für uns ^^^' Ifi bedauere es ausserordentlich, und da^ar sicher auch der alleinige Grund für den Artikel von Geis. Ich hbffe, dass mein Artikel Sie etwas versöhnen wird, und vielleicht bringt er ^"^ auch etwas weiter. So möchte ich Sie doch bitten, das Persönliche im Geis-Artikel au vergessen, und das Sachliche ernst zunehmen. v n ^ «v

Ich hoffe dass Sie meinen Brief recht verstehen, ^f.^^lJ^^^^^^^^^J^ nicht verletzen, sondern Ihnen zeigen, was wir wirklich denken, und uns helfen, weiterzukommen. Wir wollen doch das Misstrauen endlich überwinden.

Mit herzliche^^rüssen Ihr

i

/b.4

}f

[lisi n*

-4 ö^

C^^A

19.3.1964.

w

Li«b#r Herr Dr. Ehrlich!

Während ieh in diesen Tagen» nach der Lektüre Ton Geis/ Purim-Betrachtungy darait ufflgehe, Ihnen zu schreiben, un Sie SU fragen, ob Sie in dieser ernsten Bedrohung unserer Arbeits- gemeinschaft nicht helfen können, hc're ich soeben, Sie seien an diesem Geis'schen Artikel beteiligt, hätten rorher Ton ihm gevusst oder ihn gar mit inspiriert« Bitte erlauben Sie mir die Frage, ob

es s

ich tatsächlich so Terhält. Je nachdem, sieht sich die Sache

für mich, und nicht nur für mich^sehr verschieden an*

Venn jener Artikel eine ^spontane Handlung Ton Geis var,dann wird er von mir aus an mvinem Verhältnis su ihm nichts ändern^Ioli liebe ihn und bin bereit, mir von ihm fast unbegrenst viel gefallen zu lassen, weil ich au ahnen glaube, was alles in ihm vorgehtyund welch starke Jefühle und oft auch Verzweiflungen ihn uatreiben» Ist jener Artikel aber eine von Ihnen beiden geplante Handlung» dann sehe ich nicht, wie wir, sofern das nicht bereinigt wird, mit einander weiterkommen sollen. Ich bin nicht bereit, mir gefallen zu lassen, dass mir öffentlich gesagt wird, es werde einem bei «ei- nen Worten speiübel, und ich denke, es können sich die ehristliehen Mitglieder unserer Arbeitsgemeinschaft nicht gefallen lassen, dass man ihnen öffentlich nachsagt, sie würden betrüg n und ihre jüdischen freunde als Aushängeschild raissbi ai eben« Was ist in Sie gefahren? Was denken Sie sich eigentlich? Mit welchen Worten und mit welchen Handlungen haben wir Ihnen das Recht gegeben^ uns so zu beleidigen?

Erlauben Sie, dass ich Sie so direkt anrede? Sollten Sie in keiner Weise an dieser Purin-Betrachtung beteiligt sein, dann ist das alles hinfällig,- dann bitte ich Sie aber um so mehr, mitzuhel- fen, dass wir diesen Mission hinter uns bringen, und zwar dadurch, dass wir den Anlässen, die dieses erschreckende Hisstrauen hervor- gerufen hahen, auf den Grund gehen«

Sollte aber zv. diesen Anlässen das in einigen Taften stattfin- dende Gesprächs i^it den Lutheranern gehören, dann kann ich nur eisern^ sagens Ich habe mir in meinem ganzen Leben noch von niemandem vor-

schreiben lassen

m

it wem ich mich an einen Tisch setze und Gesprä-

che führe, und denken das auch fürderhin nicht zu tun^Wie ich denn auch der misstrauischen Ketzerrichterei in unserer Arbeitsgemein- schaft,so lange sie Gott noch bestehen iasst, widerstehen w«ru«»Htia lasse Härder,^ sprechen, wie er es vor seinem Gewissen verantworten kann, und Gollwitzer ebenso, da beide erwachsene Männer und ausge- wiesene Theologen sind, genauso wie noch koiuer von uns auf den Ge-

danken gekomm

tn ist, die Veröf ^'entlichungen von Geis und : hrlich an

der Elle der eigenen theologischen Ansichten zu messen! i-Wir kennen uns nun, glaube ich, lange geaug, dass wir so offen mit einander spre eben können, wie ich es in diesem Briefe tue. Können wir es nicht, dann machen wir den Laden lieber zu.

Mit herzlichen Grüssen

\

\

Dr.phil.Ernst Ludwig Ehrlich

Basel, den 9. 10. 1963. Purkastr. 75.

»

Lieber Preund, ■D^^ ^f«

na, das war mal wieder ein ßch^iner netter Geisen-i:5rlel. Wegen Hochhuth kein Streit. Man kann da verschiedener Meinung sein, und ich wollte gar nicht diplomatisch sein, sondern die Sache von allen Seiten beleuchten* Immerhin habe ich ja klargestellt, dass Pius als Moral« theologe, d.h. als Christ, gescheitert ist. Nur meine ich, tut Herr Hochhuth der Schmähung zu viel, und wenn Jiden geschmäht werden, schreit ja auch Alljuda. Ich habe nicht verschwiegen, dass die Kirche sehr viel Schuld hat, und die deutsche ganz besonders.- Aber ich verstehe Ihren Standpunkt, und es ist sicher viel richtiges daran.- Punkt. ^ ^ ^

Sie hatten mir nicht geschrieben, dass Rengstorf den Scholem angelogen hatte. R. wurde gerade, weil er Nazi war, nach Kiel berufen. Dort verkrachte er sich 19:>o, weil er kein Nazi im Sinne der anderen Kieler Nazi war, sondern eben nur ein Hengstorf scher Nazi. Rektor in Münster wurde er erst 1952 oder 1953.Wir erlebten ihn doch bei der Sitzung in Godesberg, als er mit l^ueth Streit bekam, damals war R. Rektor. Also Lüge. Ich wusste nicht, dass er nun 60 wurde. Zu seinem ^ Geburtstag schrieb ich daher nur einen 3 Zeilen 13riel, und ich bat mhn um Stellungnahme zu der Lutheraner- Broschüre. Bleibt diese aus, merke ich das als Anm. ^ im Porum an, wenn ich meine Rez. bringe. Diese erscheint im PR auch, mit einem Zusatz von P.Eckert. Ferner weise ich in der "Zeit" auf diese Broschüre gebühren(ä hin. Ich verfasse da mit v.Schenck zusammen etwas für die "Zeit". Man wird sich also nicht beklagen können, dass ich nicht gebührend die Judenliebe dieser Lumpen würdige. Mir scheint das alles ein schön konzentrisches Manöver zu werden.

Was will denn mein Chef(;) Schütte von Ihnen ? Und der Mikat ? Will er endlich die Kölner Prof. mit Ihnen besetzen, oder mit Maier, Johann. ^^ , Wir hatten hier deutsch-schweizer .Kirchentag, mit einem 30 Minuten Referat von mir. Die Sache verlief sehr gut. Aufgeteilt in 6 Arbeitsgruppen über Kirche und Israel. Ich leitete eine in der Aula der Univ., soviel Gojjim kamen zu mir. Es ging mit 5 Arbeitsgruppen sehr gut, nur eine lief schief. Die Schlussresolution ist glän- zend, besser als je erwarLet. , ^^ -, Ansonsten habe ich nichts erlebt. Durch die Aufteilung der Kirchentagsgenossen in Gruppen, die übersehbar sind, in leder Gruppe ca. 60- 200 Leute, kam wirklich ein Ge- spräch zustande. Das Hauptreferat hielt am morgen ein Schweizer Pfarrer, Sie lesen es dann ifam übernächsten

Darsukkot-Pest ist für mich leider nicht Anlas s zum ^ svna^cbgisieren. Das schaffe ich nicht; meine Libido ist am jTk. erschöpft werden. Aber das mag bei mir durchaus Manpelerscheinung sein, und ich bin fern davon, mich etwa damit zu brüsten. Es ist ja nicht nur Präge der Predigt, die man eventuell lesend und schlafend über sich hinweggleiten lassen kann. - ^ . . Melden Sie sich wieder. Sehr herzlich wie immer

Ihr

W "11 '

^^^ j% Basel, öen 14. 1.

j ^ ^ »urkastr. 75. ^ IT^i^^^^ Freund Ueis,

19

)ß^.

f

\

gilt, dass Sie vorher angefragt haben: P.W. ist ein seriöser Wis.senschaftl. , aber leider ein völlig a- sozialer ^iensch, der in keine Creneinschaft passt. offenbar ist er durch sein Krleben in PH-ag u.der pmigr. so geworden, aber das ändert nichts an der Tatsache, dass er für die AG6 völlig unmöglich wäre. -^Leider "spinnt" er und es würde ihm ohne jede Mühe gelingen, die ganze A(x6 in kürzester Prist zu spren- gen., Geis, Ehrl., Sterling, Keichnann, Bulz nüsste ßenix^en. "i^lenn wirklich noch einer vonnöten ist, dann eher Melchior, der ja nach aussen so gut wirkt, u. von dem Sie doch einiges halten, ich etwas weniger, aber immerhin. Und sonst lieber Levinson als Winter. *^ .- Levinson ist lieb, ein sehr guter Kamerad, fügt ^^^sich ein und hat viel Humor. Schaden kann er nicht, ^^^ während P.W. einen glänzenden Vortrag u. ebenso gu~ ;'jtte Diskussionsvoten gibt, dann plötzlich aufsteht, M?^ irgendeinen (Sie, mich, alt Pfr. (Jollw.,etc) als Lumpen", "Gauner", unwissenschaftl.' Dilettanten ete

m

"■■^

i

l

i

bezeichnet^erade be:. unseren ThQien würde

das passieren, da er

ja grosser Bultmanni

ner ist, und erliwürd

.damit alle erschlageJi, 1 l/^T^ l\lWa!L^}[t\ "^-^vc^^ was nihht Sinn der SuIpostkarte carte postale cartolina postale che ist.lJs tiit rair o'^f um^ P*W. leÄd, denn ej-

ist im gründe ein gu4 ter Kerl, aber von ei--

Herrn

^seinem Verlag, hat er

sich völlig zerstrit- ten, ohne eirund, u. ich betrachte es als eind geniale Heisterlei- stung meinerseits, dass ich noch gute -Beziehungen zu und 1^ habe. Herzu

Ihr

4 Düsseldorf

Pischerstrasse 55. Deutschland

1

Dr. phil. Ernst Ludwig Ehrlich

Basel, den 27.9. 1962. Furkastr. 75.

%.

I ¥

i

m

Lieber guter Freiind Geis,

ja, es war Scheisse, dass man uns ausgelaäen hat, 1 Tag vor meiner Abreise. Natürlich bekommen wir keinen Happen Sc^erzensgeld. Aber das will ich auch gar nicht. Nur sehe ich nicht, wie ich da je wie- der reden werde. Aber wir werden uns gewiss bald treffen, denn Ende Oktober muss ich in Köln seinj da lässt sich 'etwas verabreden» So ist die Verabredung nur aufgeschoben, nicht aufgehobext» Aerger ist etwas anderes, dass Sie, falls Sie es nicht wissen, bitte

GtrenE vertraulich behandeln müssen, denn sonst bekomme ich den Aerger. Kraus schrieb mir, jemand hätte vorgeschlagen, nicht ich, sondern Ernst Simon solle in Dortmund reden. Ich habe Kraus darüber meine Meinung geschrieben, und ihm die Entscheidimg überlassen. Andersei|its möchte ich nicht, dass Sie jetzt eingreifen, dennjias sähe Kraus gegenüber so aus, als ob wir gegen ihn konspirierten. Er hatte sehr loyal und vornehm meine Meinung erfragt, und ich habe geschrieben, dass Simon zwar ein guter Hedner ist, aber die aktuellen deutschen und christlich- jüd ischen Probleme nicht kennt. Da käme schon eher Plusser oder Werblov/sky in Präge. Anderseits meinte Kraus, ein Israeli könne vielleicht als "Brücke" Deutschlanif

Israel dienen. Ich meinte, dann solle man Flusser oder '^^erbl. so auftreten lassen, wie das letzte Mal den Chorin. Ein Israeli kann nicht schaden, kann nützlich sein, ohne dass dieser das Hauptrefe- rat hält.

Ich warnte im übrigen davor, Politik mit Theologie zu verquicken, und bat, auf dem Wege weiterzuschreiten, den Sie mit Ihrem Referat geßSingen seien, dasj| die theol. Auseinandersetzung gefördert habe. Schliesslich ersuchte ich, mir mitzuteilen, von welcher Seite der Simon-Vorschlag gekommen sei, ich nehme an, es ist der h.c. Ich sah ja bereits Konsequenzen voraus, wenn dieser in der AG 6 als korrespondierendes Unmitglied teilnimmt.

Ich bin also nicht freiwillig zurückgetreten, sondern habe Kraus als Vorsitzenden, der mich ja auch vorgeschlagen hatte, die Proble- matik aufgezeigt, nun ist es an ihm, sich zu entscheiden. Wahr- scheinlich liegt ein Komplott Preudenberg-Wilhelm vor. Es ist so wie Sie schreiben, mit dem lieben AG 6 Pfarrer. Er meint es gut, aber er verwirrt zu sehr. Hier raüsste Kraus eimnal mehr seine Au- torität geltend machen.

Ich warte also in Geduld, was Kraus nun tut. Ich halte Simon in je- dem Fall nicht für geeignet, weil er nur ein Strohfeuer entzündet. Er ist ein guter Prediger, aber nicht an unseren Dingen interessiert

und hat keine Ahung von der Problematik, ^blowsky ist im Sommer in USA, so käme nur Flusser in Frage, der theol. auf der Höhe ist.

'-(•O

y.e

aber nur- die wißsenschaftl. , nicht die aktuellen Probleme kennt, und gar nicht Deutschi. Daher wäre er gut, als ein Beitragender für Pachprobleme. Ich bin also über die neue Lage nicht sehr froh, meine aber, dass Kraus die sachlich richtige Entscheidung treffen wird, nachdem ich ihm die Problematik aufgezeigt habe. So bleibt mir nun übrig, Ihnen eine gute ketiwa und chatiraa zu Wünschen, und zu hoffen, 8ie mögen sich an den Feiertagen nicht predigend überanstrangen. Ich mag den Keligionstrubel auch nicht so sehr, es ist so unorganisch und gezwungen, ein sozialer An- las s ohne dessen Vorzüge.

. Auch ich freue mich, dass wir uns im vergangenen Jahr näherge- kommen sind, und so wird es weitergehen.

Ihnen und Ihrer Prau sehr herzliche Grüsse O . . und auf bald wieder- persönlich in 4 Wochen

Ihr ' ^

3

B'NAI

fflfflr

T I

E^=

B'RITH

DISTRICT GRAND LODGE OF CONTINENTAL EUROPE XIX GRANDE LOGE DE DISTRICT DE L' EUROPE CONTINENTALE XIX

DISTRICTS-GROSS-LOGE KONTINENTAL-EUROPA XIX GRAN LOGGIA DI DISTRETTO DELL' EUROPA CONTINENTALE XIX

(

Dr. EDWIN GUGGENHEIM President Zürich

\ PAUL JACOB Vice Pr«8ident Mulbouse

LEO FISCHER Vice Pr6«idcnt Copenhagae

ALBERT BRANDENBURGER

Tr<«orier

Zürich

DORY OPPENHEIM

Secr6taire G^n6ral

Laxembourg

R. RATZERSDORFER

Secr6uire>Adjoiiite

Anvers

W. GOLDSCHMIDT Amiterdani

GASTON KAHN Paria

ARON NEUMAN Stockholm

Dr. GASTON REVEL Straiboorg

Dr. RENfi WOLF Marseille

Prof. YOSEPH COLOMBO Milan

Basel, den 12. Juli 1962.

Votre r6ponse a. t. p. k:

Dr. E. L. Ehrlich

Basel

Furkastrasae 75

Tel. 39 39 80

Herrn Habbiner Br.R.R. Geis 4 Düsseldorf -N. Fischerstr. 55«

Dr. E. L. EHRUCH Directeur de TOffice de la Grande Loge de District de TEurope Conü- nentale XIX International CooncU

Lieber Herr Greis,

vielen Dank f. Ihre Karte von gestern, die ich postwendend be- antworten möchte; ich lege Ihnen anbei einen Prospekt, aus dem Sie ersehen wollen, dass Sie am Sonntag, den 26«8. spre- chen werden.Bitte teilen Sie mir sofort mit, wieviel Betten Sie und Ihre Familie benötigen, damit ich die Kopenhagener be- nachrichtigen kann, denn ich weiss ja nic^t, ab die Geisen in voller Stärke anrücken. In jedem Falle bitte ich um Bescheid, es eilt«^^

Die AG V^ verlief harmonisch, und das Fe?ilen des jüd. Vorstands- mitg. WTirde all^gemein bedauert.V/ir sind auf dem Kirchentag in Dortmund gut vertreten, und es brauchte nicht zu einem Kamp- fe zu kommen: Df. Walz gab uns, was uns zukommt und war über- haupt verständnisvoller als erwartet. Die vorgesehenen neuen Mitgl. wurden aufgenommen. Leider hat Dr. Freudenberg den h.c« aus Stockh. als Vollmitgl. gewertet, ohne jemanden zu fragen, sondern erklärte schlicht: ^^Ich fasse seinen Brief als Zustim- mung auf.'' Ellie Sterling und ich konnten uns leider nur viel- sagend ansehen, aber es schien mir nicht guter Geschmack zu sein, offen zu protestieren. Immerhin gelang es mir, Herrn Stamm -Missionar-Freund, abzuwehren unrt gegen den Neutestamentier Ed. Schweizer aus Zürich einzutauschen, d.h. ich unterstützte Dr. Freundenberg dabei vehement, als er selbst den Irrtum be- richtigte.Ich bin auch gegen Stamm, den ich menschlich schätze, nicht aufgetreten, als Dr. Freudenberg ihn plötzlich -deus ex machina- aus der Tasche zog« Ferner wiirde beschlossen, eine Protest. Delegation solle sich mit extremen Lutheranern (Gegner der AG VI) treffen, und mit diesen diskutieren. Ich fand die Idee gut, denn wir Juden haben kein Interesse an einem Schis- ma bei den Protestanten, und es gibt dort Kreise, die sehr em- pört über die AGVI sind. So sollen sich also die verschiedenen Str^ndpunkte im Dmalog begegnen. Die näcliste Sitzung soll in der I.Januarwoche in Arnoldshain sein. Kraus ist wieder Haupt seiner Lieben, was uns alle zu begeisterten Trommelausbrüchen veranlasst hat.Ueber die Darbietung von Herrn alt Landesrab- biner Dr.Holzer, der mit seiner neuen Gattin erschien, werde ich mich mündlich äussern. In jedem Falle ist Dr.H. menschlich ein ungemein feiner Kerl, aber man müsste gelegentlich in Ar- rioldshain ihm noch etv/as Einführungsunterricht geben, welche rerminolo/'iie man in der AGVI tunlich verwenden sollte. Ich ha- be es gerade dort nicht gern, wenn dauernd von "wir", "bei uns" etc. gesprochen wird. Aber sonst war er menschl. angenehm, über

1

II

o

2.-

die Psalmenleistung dann mündlich. ])as ^^^^'^^^/^J^^i^iJ^Sen fremd. Aber ich muss fairerweise sagen, unsere ^hribtlicnen ■R-riirtpr leiden offenbar anders, denn sie litten nlonx f««-^^^» jedenfalls einige nicht. Andere ja. Und so kann ^^^^ «« ^J^J Äur fildungsmäsfig aufteilen und nicht ^°"f«f,?;;;J^f ^^..J^^^J ich gleich sagen will, dass ich mir meiner Lucken mehr als bewusst bin, aber gleichwohl... Kraus war souverän, wie immer. «, -i^ip ^um ])elitzsch-

aöcheSlF^derHe?"e„^S,toreS1lne Hymne auf Ol. Mission ge-

sLr unängeieSm.n Blunenlcran. "f^^'^lZ^^^^XTldi Tlch? Str-

^S^S*.Jn^"?J.f o.foL°5S:A/t-Siire?'riÄ's P% .ein „ir..

scnrexutin wxx , Ha^c. es mir ersioart wurde, eine ADsage

feJSäfn:.f/.le1l„rjunrn"aoh «.mite, .u.en Festspielen

habe ich gar nicht fant»ortet. »ao »»11 °»= ^ ^^ „„ Prankf.

T^^^wnr^ Pinfach schön. Im ganzen: Die Gruppe hat noch nichts ^ %^^L KPiz ve?lo?en. keine Abnutzungserscheinung, keine SwnSnf fSlIof har^ony. Hchade, dass Sie nicht da waren. LeWe^konnte Michel nicht lange bleiben, er musste zu den Rengstorf-Festspielen nach Münster ^^^ ^^^ ^.^^^^

^tÄr^U|run 1.^ !g sta^^

^^Sd^dlr^wSL^b^rg^^kann und ich Puzzle auch an etwas neuem, was aber sicher noch Jahre f^t. Der Versuch einer Geschichte der Juden in Deutschland im 19. Jahrh. bis xy^^, inbei ich Synthese und Quellen mischen will: J).h. HH^i^^^lll aber nicht nur diese Oj^jvorers.ne.^^^^^

K°Sgt"eirdr-fs man'dlin ebL seAen.lch arbeite ^etzt daran ir^etzf^ha^en^L^tinraLfüi^lichen Tatsachenbericht.

Ihnen und den Ihren alles Gute*

HerzKKJii

i:

Dr. phil. Ernst Ludwig Ehrlich

9

Basel, den 25* 5. 1962. Purkastr. 75.

Lieber Herr Greis,

ich kam heute morgen hier an, flog die Nacht durch von N.Y. nach

Zürich, daher nur kurz: Prau Mugdan vertauschte die Briefe, daher

anbei der Ihrige,

Hir ist es gleich, ob der Herr Barg, in Heidelberg liest oder nicht. Er wird es sich üi^erlegen, ob er seine Prof. in Iowa aufgibt. Wahrscheinlich ging die Sache über M. Landmann, wel- cher der Manager von Barg, ist, und ihn allüberall anbietet« Ich finde das etwas unwürdig diese kaufmännische Art der Offerierung, aber die Geschmäcker sind bekanntlich verschie- den.

Zu unserer Tagung nach Frankf . werde ich kommen. Bitte denken Sie netterweise daran, dass Ihr Holländer einge- laden wird, so dass auch der meine das näohs^ Mal aufgefordert werden kann.

Wie gefiel Ihnen mein frecher Art. heute im Isr. Wochenbl. S-* Wenn dieser unter meinem Namen erschienen wäre, so hätten mich die lieben Jiden gehargenet.

In Washington traf ich Jospe, der Sie sehr herzl. grüssen lässt.

Ansonsten bin ich im Moment müde, denn ich entbehrte des Schlafes im Flugzemg, daher nehmen Sie bitte heute nur mit diesem Lebens- zeichen fürlieb In N.Y, hat es mir übrigens nicht schlecht gefallen.

Herzliche Grüsse auch an die gesamte Familie

Ihr

i

1

/

I

Dr. phil. Ernst Ludwig Ehrlich

Basel, den 2. 4. 1962. Purkastr. 73

o

Lieber Herr Geis,

ich will Ihnen nur schnell für Ihren Brief v. 30. 5. danken. Natürlich gehören Sie und nicht ich in den Dreier -Ausschuss, dabei soll es bleiben. Da wir schliesslich in so gutem Kontakt stehen, und uns grundsätzlich über die Dinge ja auch einig sind, können wir diese schliesslich miteinander diskutieren. Mit Freudenb. hatte ich wegen van Ogren langen Briefwechsel, dabei kommt nichts heraus.

Halbe Zusagen gibt es nicht, entweder oder. Wenn Holzer nicht ^iHf dann eben nicht. Was den h.c. anbetrifft, so sollte man das auch als Absage werten. Hhuzpes können nicht h.c. honoriert werden. Sie können sich durchaus auf mich verlassen, dass ich Ihnen zur Seite stehe, wenn Sie in diesen Dingen einfach hart bleiben. Also werten wir h.c. und Holzer als Absagen ? Sie stehen weit besser mit Freundehb. als ich. Sie können einfach sagen, Sie hätten sich mit mir besprochen, und ich sei auch der Meinung: NEIN. Soetendorp hätte ich gern, er hat Erfahrungen in den Dingen. Waa LR, ro -d anbetrifft, so verstehe ich Sie durchaus. Es muss eine menschliche Harmonie da sein, gerade unter uns Juden. Ich wusste nicht, dass da Spannungen bestehen. Wenn Sie nicht mögen, also nicht. Mir ist nur L.R. viel lieber als h.c. Wenn Sie wollen, stifte ich gelegentlich Frieden zwischen RRG und LR, ausserhalb der AG VI. Also soll LR vorläufig nicht in die AGVI, wenn Sie einverstanden sind, bringe ich das mit LR gelegentlich in Ordnung. Er ist im Grunde ein guter Kerl und kein Intrigant wie h.c. Ausser- dem ist er relativ bescheiden, und pi'^t grössenwahns innig gewor- den wie der h.c. I^Ckj^t^-^^^ ^ ^. Den von Ihnen benannten Holland eif kenne ich nicht. Aber wenn ble der ^-^einung sind, der ist gut, warum nimmt man ihn nicht zusammen mit van Oyen auf ? Die Holländer sind ungemein wichtig aus vielen Gründen, §ie wissen das besser als ich. Ich werde also zusammen mit Gollwitzer das nächste Mal auf der Sitzung Ihren Holländer und meinen Holländer durchzusetzen versuchen.

Was Meyer anbetrifft, stimmen wir voll überein. Er ist ein anstän- diger i'iensch, kann aber nichts zur AGVI beitragen. Nur hat leider Anstand unter dieser Spezie Juden Seltenheitswert erlangt. Das

ist die eigentliche Tragik. ..^ . ^ . v, ^

Geis ist nicht zu ungeeignet. Wenn Geis etwas über das bisherige hinaus tun will, kann er ja mit Ehrlich die Dinge diskutieren. Wir sind ein gutes team, stimmen voll über das Vorgehen überein, sind im theologischen einig, was wollen Sie eigentlich mehr. Und menschlich harmonieren wir auch, also worüber beklagen Sie »icii* Im übrigen ist das Unheil mit den neu zukommenden Juden abgewehrt, wenn wir die Chuzpe von h.c. und die halbe Zusage von Holzer als Absage werten. Hier müssen wir eben stur bleiben. Und an Soeten- dorp können Sie ja noch einmal schreiben, wenn Sie wollen, und ihm die Zusage nahelegen, wenn Sie ihn auch für geeignet halten. Dann haben wir wenigstens einen neuen Juden. Und sollte einmal der Frieden zwischen ARG und LR ausbrechen, dann kann LR später hinzukommen, aber das eilt ja gar nicht.

Ich hoffe, dass ich am 13.4. kommen kann. Dann können wir ja ge- meinsam einen Brief schreiben an Freudenb. und uns über die h.c. 8 äussern, zu zweit ist der Brief wahrscheinlich wirkungsvoller. Was schliesslich van Oyen und Miskotte anbetrifft, so werde ich mit aller Energie dafür eintreten, und mit Gollwitzer als Bundes- genossen holen, dass beide Herren eingeladen werden. ^ ^ ^^ Soweit für heute. Ihnen gute ErholJiÄr u. hoffentlich auf bald.

Herzlich Ihr

o

Basel, den 29. 3. 1962. Purka8tr.75* Tel. 39 39

80

Lieber Herr Geis, vielen Dank f. Ihren Brief v. 25.3., den ich nach meiner Rückkehr aus Kopenh. vorfand* Ich bin erstaunt über den Zuzug der Herrn aus Schweden, Holland, England und der Schweiz, da mif Preudenb. die Aufnahme von Herrn Prof.v.Oyen mit der -tiegründung ablehnte, man woll keine Auslander. Aber ich bin heute zu alt und "^ zu viel beschäftigt, um mich über so etwas zu är- gern. Preudenb. veheii^er Protest gegen v.O. ist mir völlig unverständlich u. ist Wahnsinn, da v.O^ hier in der Schweiz Vorsitzender einer sehr ähn- lichen Gruppe ist wie die AG VI, nämlich bei» "A^reizexJCircheivtagJla-wäre er als Verbindungs- Äxni#fv,+ ni,T- w^'Uäi^Ai^^gUndem nötig. Ob die Körn- st, wird sich weisen. W i r lisch verstanden u, waren ome jede Spannung, was ja

Üb nun in Zukunft die Har- monie mit den andern 4 möglich ist, wird die

bh nn ti*efe

■^^

\ u

Zukunft zeigen. , Mir liegt eigent- lich nur der Bernei Uf der Amsterdamer« Ob der doxe aus I^ondon der h»c. aus Stockh.

team-worker sind, ist eine Frage. Es war wohl im Prinzip falsch, die Gruppe derart zu vergr ö s Sern, u, man hätte das wohl schon in Ar- noldshain bedenken mü- ssen. Nun, wir werden sehen. Warum der L.R. aus St. Gallen dann nicLt auch dabei ist, verstehe ich nicht. Dank sei Ih- nen jedenfalls, dass Zürich nicht vertreten ist l Hoffentl.auf bald im Weiler des

Friedens. Herzlich Ihr

POSTKARTE CARTE POSTALE CARTOLI NA POSTALE

Herrn

Dr. R.R.

Baers Hotel und Kurhaus

F r i e d en weil^y

Schwarzwald/Deutschland J

/\-^ ^lez )ni fthr^ ^/rp/t^ec ^i ^q^

/|

A^.i A

jo, Cjo^ , )«^^c

mmmmm

.*»*Tf

'ttonjL

'^ <^^>*<

»/^

^;^' Jt^^oti,

^

//^ S^3

/

ct^^ ^£ü%f ^, tÄ:^

f:i:

/-

-Z^*.^ /W /C^^^ /7 ^^ ^y ^ /f/.

^•^

f.

v<

•V^ ^W <^^' «^ ^^A^ Xf^ ^»/ *,. lii' ^^'^ ^^

a(4^-^.

^ ^^

'»v^ ,'^ /i4^ /^ y^4a< *^

<>tiir -^

■^

^Ut/^

<A4*^9^ <^0f -M«^

^

^ * ^üV^^ ^:<^ ^ ^^

/

♦^ ^^Jl^^ä^ /'^ ^ ^^J^^^

yr^5 ^^

-t^M^i^

-H*^

Kk4p%^

/

1 <iW^

^

Ji?dju/

u'^

^Atf /^V^ y^^'^

f^9^

^"^M^

/^^ ^/ ^..H^ '^ ^^ .^I^ ^ ,'2/ 4^ ^ ^<^'^^

Y/.^

^IP^C«^ /c/^

UV ^*^

>a%^4<^.

/

»^^

(f^A'^^

fl4%4>^

^

?^

>^Wi

k^Jj-u^ ef</ ^'Uf^^^^A^^'^

^f^

^4a^

/

'^^ >^5c;^ »^ ^^o^ 2^^

^^v

-3/

-^w

o^:4<^ ^l

v»^

^4w««^

^4^^1A^ V^

/

l^ C^- ^er ^»''^

<i -

"^^

^ >"*!*

•^

^/^/^v

^ ^^^ >^^

/

/7

n^^

Vw»

-%^

^ ^

f^^

Tu.

X.^^ *^^ ^«^ ^2^ «f^*«^ /'^^S^-

.»«^

O^'yt'^**

V^

,^i^ ^^ 2 7 ^ ^

AIR LETTER

-

VIA AIR MAIL PAR AVION

odX *

^<^(W

a-

^<f^.

(7fVivc< ^»'•m^

(ßf-^

f'^y^ri. A

MESSAGE MUST APPEAR ON INNER 6IDE ONLY NO TAPE OR STICKER MAY BE ATTACHED

IF ANYTHING IS ENCLOSED. THIS LETTER WILL BE SENT BY ORDINARY MAIL

(A

H

■n O

ß.

~ I

^txü^mm- «Pmcig gJÜtl

AIR LETTER

ViA AIR MAIL PAR AVION

fy^'k^^iie^

A

IF ANYTHING IS ENCLOSED. THIS LETTER WILL BE SENT BY ORDINARY MAIL

i 5

0

ü '

^«iw /^ /^^f

<ii>%»^-<«' .><

i V^'i c V- »r- <f* .

-rf-

^;' &'C^ •■H4,-v^ yCu*^ ^'C /^ ^H ***< ^»<^ ^^

'*< «.»

</Äf

/^l^' ^1!^^

I

H^M

J^ f /^J^f

f

I

^ -«<i,^v^

4><' z^-** -^'**-H^ i^5ifcM»y

^

^'V«»f fn^SH%%yA

><

t

SCCONn FOLD

oun 0^9- Tien"^*^'**^ . " ^^^u^y{ j?h^ y^

'/W. - ^^ *ii<f K^t^'^^'CHf^u/t ^ ^

*H

726S '/i2

Köl«r ^AfrfTtU '^t'

TU

'/a'i

^*<, n/v^

•• f _ <^' J

m-A-Kt

^M)ir/&.

,^^Sh/, l/f./z- JSu/UU^«^. ^ fd

^^.

Ae' ^^ii^u^ ^^ 4il ^-a^ 'i^ ^Lä^^ /ar ^ A^i!^ ^^TZa^ /^yx:iCä^&a. A^-i^ .-^acA^

^-Vi/i:^;^ >

*t^

'^i/iUC'

/t^/c-tt^'. «%ife /^^^.^^^li^ /^!yiif^^a^i^ /U^

>^

/a»

'yftc*<^.

kr

^^ i/u

^y/%iy/i4^

■^^^ ^/^^^ji^4^^ y^Mt^j!^^ .^^^^^^^^

Atr^^c^ ^^Ui^

^tCC^ .^(^t^6^^C,^0^

^, T/i/Hd'^^Ui

44c

-a'^4^^'€<^

^'^ ^i^jCi

'^U4^^^

^^ /U ye^X

^t^^^t^fc^£^

^^^f^

>^f^l^

^^:i^.^^>^/^fe^*^^^ ^'..-^''^»^^^i:^ y^.,/^.^^^ Xc^ ^ ^

y^iUc^ ?U^J^<^-^ /^^ ^'-tCr.e^C^ ^i^^y^^^^^.^^

-^<^<^^^^^/<^:^/f^>Jp'^^^*.

i^

yü^K^ ^ ^jtc^:^i!!tAttc^ M^:^^^)^^ ik^^^^^y)i^A^* -^ ^4i^, /to^^/U

^UOAi^

A^ty^i^^^t^

i

-^U^Uy y^c^cK/':^

>^^^^^^^^^i^ ' -^/iic^^^ ^ ^^ ^^^ ^^e/^^^

y/^c;C: ^ ^ /<<ayt^iYjty^;kA ^ ^ /^^^J^^iC^ JtU^. - ^^ yT'i^'^/^ 1^7^.

/dec^Je^^/^^ P^/U^/U

/^H<^

/

^

C^

V/jt^^

^£^^ u/, ^^:^ ^U^l4^

/

.^w -^ -.-

••'••

Jt^ltJ/^yM^/yi /oiiA^ ^"^y^ d^^^ ^

Hu^^

/ffn/^c^ ai^yf^t^^*^

>^-

/^i0U4ir ^^i^ /M^..^aiöyi^iff^ia^^ -

4!^^ ^

^^U^yi^Uc^,

yi^iCu^

^^h/. tiUc ^u^l^ ^'^Y^^^^^^^^ ^^i/rt4^ y/^iyiUc J^ ^:^^^^s^

>#jjv^

tt/£y

^/(y^

^^^ ^ i^it^ f^c^c^/^ut>^

^JUi^Uu^ */

*^^i^

iC44jC'

i^t^i/ ^iai/\

- >^^^?:il^y^ ^^l^ J^^^i^^^i^ >?fe/^ ^ ^i'Mu^r^t^^i^^i^^

>V^ /€^ o^^'^/^^^Cf^i

^e ^ü^t^^^

A -<^^?^ '':^fc^4i^K4^4jt^^^

U /^ .^^u^^ U/^^^ .^^. -^ A^^rj/r/cu /^ AU^

Ui, 4C^

cy^^^

-c^yyru

/^, /i^^e^ ^7i^%^i^ -^/

.^t^c<^

^c^^

^

k^lyC/ i^^^c

/^ A^i^^,

j^ lic^l^-A^ -^■CH<^ t^^4Äi>^«i^<^^^<j;^

x^V^J^t-^c^^c^^^w^ij-^^-^^^?"^- /^ Ajt^^€i4,

"^

/a^/t:r

,/xc^

/

^yi^z^4HXy^

^?^ >^(Cu^t^€^7irT

^

yi€44>^

/^ ^^i^C^^^^a^ yC^' ^

^i /^ i^

^O'ftA^C^^^^^

^..4c4t^

ytOU^ ^^^^<^ "f^^C^

i^^jty^(^Uf4.

^

'y^r^Ä^ /^!^^^

/

H

y^.tc£<€. '^/ a.^Art£r*t^ -^«j/ /^'ryciCiUA- ^i^i^

(^^f!^!4;^a^A^ <^i^^^^>i^«^t.*^

/

^t.'ti/

V'

fa >^^

/k^^^z/^.^^c^4^

Cic^

-^^i^^t^<«/

'/^-

-"•-r'

'^u^i!^iyC/^

' ^^^hf^^"^ ^'^^ ^^^^^e^j^ /^i^/^^^v^^/^ ^^rec¥^ ^ti^'u^^. ..^i^!^

^r^Ä^ Jc/i

iclri^ r^J^ ^* - .y/^ ^l^\y^^t^/^^^ (/& /^li4^^(^ y^C^ ^^^^^^ /f^X&

yUi^

^/

"luM^c 4z^c<^ /^^^u/c^^tt'^cf ^^^ ^:^a^fi^iCu^ ^i^^."

(^ y^O

Äi Hi^O^y/c -^C^^t^ ^tA<. ^^OC /f

^ Ml^-

/"

tc^n C'^*

y^ti^

/^^ A^ (/^A^^i^^

jf/7'^c.iUAa,

t^l^jt-

yf(cu^*-^^^^^^^ ^ ^^^ -^^'^^^^'^^ Jo^o^X^^^c^ -^w4u* jCf^a^^u^.

(

I

i

t'

oa^ i Aul ^ ^^ Amt*- dciu" Jii } ßi^J!i^ Mk^ ^ Im*, mr^c ^lA^oi Wr v^ J}{iiAu'((jUv ^Ht^i^ fltUA/iiiM) fininM />H/tiiiM ''tW l^'^lr If--^ Amu4

l'^ftfk/i J^IhaMm/ iJü/f yiM^äMiÄ aA ^ 4I4mÄ fuMC) y^ -pZr ^uu> AOjCfpc Hl/

jfUtiA

yn^Uui/ AnJUi/ JUoHMA^^veA/iy

,y£o^ ^^i^i*t

^^ty<W /i/(n4i -^uu^ -ik^ pi^Uv/i^ iyW^^:^i/iC<^

r

RABBINER DR. ELK

///• 1 }f.

STETTI N

SCHALLEHNSTR. 21 A

I

M

/^iiifiUi*' "^^ ?P(ah^ /toc^^ %4// I^U -fi^ j{^ ■^f^^j^ /f/d^ ^Ui^

'fin^^fC AtSitOM /fn'^ X^ ^i*/^ - ^^harl/f^. ^ %^ /^ ^"/i^C^

^ ^^rk^i<J^ ^^^l^C/e^ ^^^^^<''^^>^ -^^

.40^^ /€C^^ ^Cä^^A^

^0"$^^^

^V^^-^/^

>^" /V^

,^f^ XÄ^>^..^S^^ JU/Tt^^e^^^^^

cc- ^Cc^t^

^tT/

itu ^rljitt^

it'€^y -tic^e*

4* ^9^!^ -*ä^^^ ^<^ '^t^cA^ ^*^ ^-^^^ '^^^^'^.J-''^^

A^ ^^

-A^

u^

'-^t'eo^

ScJ^^lU/^iM^

^<C^Ci^

.'^^^U^^^^

u in

^

^^Sp^

J'lU }

4fJL.co^

f-

Tjr^uccyti^ 7^^ /ccr ^^ /^/f^<c

..^^^>^rt^c^£^^<^^ ^^^^ /^

.^^Uc

€<^

/

yCr/

l^^l^> ^l^c^^

^

t^^

r

^4^^ ^'((Ci^^^^fO^ ^^^>f^ //>^' ^-^^

"ita.«.^.

Ai(UA/7t^ {i/^

^c^

/^'fcA^itt^

4C4^ !at^ .iu^l^ii

1

^U'€^^/Ccc<^

/U<:-

^tce^

u

/i/''^c(iy^^''i2^

/

6/^/CA^i^x

>

)

^

AK >2£S

/l2-r

l^öttTl

1?

7

t U r 6LL .

A

/^<32

^

/

'|ix<

^ZSA-Sle-^i" r-'/^CfeU.tf '^'~"^"- f^-aVi€CT

1"^^- '"^-v^

.^-,Viy^»*"

JV>,| ■■fX- ' ' ',-*>

^*ii

^-.t!

*•

fiüivV->i

3^^lA^ ^ß<TVlAlHA4i^^

' f M J ^ J^ V y I j > Vf j^ j\i A A rT t M *t^ ^ w

>MiM>Pi^

n-lD4<t^ -U^-VU.^^^ -lO^WlZi^

«s^w^t/j/

O^ui^l/v^//^ /^^Kl/u ^p^iv

«

■»■r'

^(M^^VrkM-

-Sxjiß

^M^^XM^

^y^y'KUxH^ZUn^

JU

--I^^AtHO-^n^^i^

. -i*. ,.Ä^ ... •.-*A.s».-j<n„^y . . ^.<iti.»«maofc3<iW*; »-

■••r

-I

c3^ ''mt:t4M/4^^^ ^i9ur

■•fir"

mßmmm

t

Aj'

C. io . 3

}

KL<_.^,^^ X^.y^.x.y'^St^^^i^ {

\ i

( ^

fc^

y^UL^

X

e^

"5'

/\.^Ä^My

iO^:^^

A^-^",^^

\^

C^K

c.

c?^'

^^-^

kl^^xj^-^ti.

f

^^

/

-, /

y^ a

L_^

O^x^/L^iL..^^ u,>e

i

-h/

^c/t.^^

V

ckI e Ua^ '

U\ä_^aJK

^^.^ ,

^1/^^

L^

,^

.C2

- 25r

U^3c^

I ^ «-'sJ V^'

/^\^.^.d^y<i^AL ^.rc-'^Ca-'

\

--V-X.

<:.iv-^^OC<.

t

g^r-

(^

C

€i^^ C-^^

-Cvl.^/^

I^Aj8_~~^C»X:

y^.

t

)

28

1 -* (-

I

c.

Vo

<:\^^^Al,

c/<^^^

i :>

■Ov-^c-^C^ ^/^"'^

^-^^^--^^-Iw, . ÖA^><^^<^

^r/o^-

u^iz

v^^

i-^s

U-vo.e^s^-'-a,^

W

$

eKuL,y^

l-V

o^V^ ^S^^C^ _

- ^

\-«oj^v>..a^

V-^

\

J

-<><-<_ oo^

r

c^^

cA-^v,<_

'^c.^t^

^^^

.<L^

iC^^^^Jt,

\

oAja^i

e-o

S^

/-^^(>-<„^ >^..-3^ewO

b^X^-»<-^%_. i <l-^\S<.^,^xt

ßkJ^-

cy^<-je.y\_

kp

a.

v^

u_.

0<^.^„<a^

v^^

iö^

\

Ow^C<^ o^

t:-^;^,^^:, co,^l-^4^

r

^A^^^-^^L^

U-^,

^^ 'V»--*.

^^

^

t^

^

U^

^ ^.Jcr^J^^^ L^-c^t^c^

\s:u^ ejj.

yu

r©v^<^

-:::^ f . cPwA3<.,^<_

'U>e

^^^.(^^

./:

t

^:*^^\>Cc -^G>w.X^C^

t>ö»^^ti^

/

■\^ /^>^Jr^^^ WytTtSc^

"T

^^^^5S^^ ^^ ^^^^Vsc-^'a^,-^^

4-c^1

W^l^

^1

0«^/A^-/Cjt_^

^

--' L— ^„-' »

)

O/I.^

(S^v bt^ --fe-^-wD

o^^

iAä^

v<^.L_^t^ .

cAcL^.

ä-

( <^

^r»-i^ U^-^*^ Oo <3>-v^'b'Alx

e.

^'

Z lAäj^ cr^^^<-^^

g^Ljz-^t_

v.._-Cr

b W

^

-Ok

S^i

u^

(r^^A.^^.

^do^VCrv^

]-\c^

[^

t^L-^

v^-

^

, -^

eA..,-^^^ I o -^

<SA^.j^v.^,^.^^i^'

Vt

-O

\

>t>

v^^^^^e^^-A

3.xl^

L^

öcy

lÄ, kjZ-n-'i-^CJ^^^t^^

M.jC5»^^ t4

^^

f^^-*^

\

dTLxA^

oOr-

^

o.c>u^ -

^c^

0.

0\.x_^

\

(5

c^

1N^

iU ^/iU^

ulvji^^J ^«^'5)j^i^

«SK Ai«K!5hX ■..:::J.:^C>^.:.. i>- .^,48.-^^^

zz

^^^

Lo^

v^

1>-^

i^

^

A

1^

'fe^

i'

v^

\

o^>

u^

-^ ^'^-'^^''^

V

^i

V

V

<^>^<-ö<^f^ Os^-"»^^-«.,-;^

^rt-'C^CA.-c^

Iw

t

i

■^^

11

/7

»-c

t

e^'

.<2,

ö d

11

y

^

o^-

yO

h V^

^A: "" ^Ö-v-^ Vir^-V.--^ vi

!

w?

5-

u

a

cy^

ve:.^.

'>

"ö-^t

/

^^nLi^--^

4.--^

Wl.

u.

k;.^

c/>^(>o<_

-t"

d^

V tr t cxU. ^ C><^^

^T^~1~

^ VAocX

^ L>i.^yL^ .

^K^^ U^^

o

Ö^v-lXc^,

_ >^_yv

ut

C3^XW

t

.v^

tc_-

k..^ _

v^J^-o^

l/^-«>^^.i«^_AC

L.5-ir^

cA.fa_-o 3. '

V

KJ

O.

T^ll^

CA

:^

^ »^.x^^^

O

^^,-

"^

L^

"X^^^i^

U^^H-'t^ Isu^

tt^.

ö

X^je-^^.>>0,^^>-

*^^,

.ft^^'

\

'^

>

/

V-.^V/:90^

CO

0-w.

o^

■\j\l- C^Cx^ o>^*

^>^.

u^

i_.

t^^

l— \*^-^A^^ ^rc^

.^^. ^^._:^|p^

o^ii£4it^4{^

X. yJCu^^t/y^ tL^UA^U^ ICÄ/H^iva/I' t*'*^^ *""^ ' l"'

M . s . ^ f- .— <^ty*-t.r\-\^ - -

.A V

V>LeJv_^ >LLcA^^ ^"^A-k>.^ ,

^t^

3?

/ Ö-'-^ .fC*/U...-i^ A

%ö^— -V ^- ^'»^''' )

i '/ -:>

-e^

Ocu

Ä^^XxXje^

<^^

"l'^ ^5^

ol.,.«^

i;.^]

/O

cA,A^

>^6-€J^^

(>\a^S

C^^>v^^.^ ^^^^^^^^^ ^ öv.^:..^ CKj2.^

^^»-^t<^

^^^^^^^^ ^ieJ^ cyU^ r^. UCbto

'--.0^-A>C-

^^-^ -•C-L-^^ (j-^

i<i iro \<.yt>^

oCC^

. ^^

r"

l£k^ 4;?i>c>'oA^ a^^^^A_x^|j

^

"^ " "m"

Lyfe^

«Se^'^fc^^..^,,^^^ 0^^--^l,^A-^-

k^. / y o^-^L^t^ Qt^

(^ k^,

u

O'.

.yCA^-'^^^^4>J2^

L^'NJÖV^O

/^_

Ö-l-^-i^

O'O-'t^

«-0

v^

O^

^Ar^-'^CAy^^t

^■)

vS»-;;-«^^ 6c>ooCc— ^

L^jtC^ ^w

f^ x'^v3K^<

-^U

V>Lc.f^..A_

y-^^-^^ p-'*-''''Cl.

o.X^

«N>.-v.v^ . /A^Qx^^ o>^,Xc.A^

^ \

'O-O*-^-^^

-^

^ü-\-^ Uoo^i^ pt-5»«*^

u.^3dv-

-ti

&o'

-^ A^ ^i^Ä^^cy. .

O^CjÖU

tJ--^^^^ cyi^^fjt^yi^

^iß>f*»riSy\

^^\,

W^V>^vjlX^ A><SLA^6^

,r»j.-,^,.?'1?!*"

y\^^o

oO^

O^^^Sl^

Iv

A

^^^■>V^-^

It

^c^^ J(^\JOC^

-c^

O

Vi,, t

o<-Lo

Ö<.JL.,a^ ^

^r^r-'Y^-t-^e

^>-^(/0

n

-^

^

,v^

0

/Ä/w-c

IW^

3

3o

>n

V\aJr ^

v\>*>Ot^. \/^T^

»

Q-^

oKj,^^.

K)

g<)

WcL.A_Xj

S^^-^^^ 0-k^^

^\/^^^ ^--^v

oK^e^^^^X <Jo

cA^c^o O-ViZ^^r^^h

1^ •"

Ow

v^-^

#:!■

mmmmim

\y^

^^-*V X..>v1aw

^^ ^

r^A

O

^^'^>^0<-iSOöv ( .

OLJC>C

n>

(-^"-t^-t-^fco^C

<>^— -^^->4-^^<->rv.J^-.-^^.'^^ _

xj^AjL \

v*(,

Q

U,

^V9-öv>CoK^

»

O.

<-^

^^-^ ^

N-jN^r^yt^ CvJ-t-A,

a

€U_

Kevs^ci)^ 4^»^

'y-tr^

P^i^sU^

'mW

■^fT"

S'e-^^'V..

^

v_0

0

^^

ux^ . ,.

VC

o*^<*. #

1

^

^

^-^^«— -»— w«-^

aje^j eic-> :»->^Ö

t^-^ ^

^v^

k . C .

■^«r

( )

( )

\j\i^ iluL i^^*<^ *^ {*^^ ^ -H^^J^

tjl u^lfrU JfU 'vwt > ^ßttj

^/ät^ kl

CUibMi^yt^

■•rv

Ä-X?<-'> j>C .

LoL'«-^ Wa^>\>h— - ^

^6-<_^w

3

S"\^<->

^XZJo -

^ Of^JK^A^

Ä^lt. v^ww O'^ot,^*-

. l^>i^v->o

■*'■»'

o

^^^^-^v<.--'^-^a<^

f^

€>o

-^^.^'fcC^-^

o

Q^^.^-y^

■"^■T"

mmmm

o^<^^^

u^.

c v^

Qii!lA)JASL'»*S^ .

■*■▼■

mmi

s.

^

O

^v

4

«/^

''v-«,-«_jt:::

( )

■iiv-

^r"*V_^^^

V.

—»,«_•

o^

?o

l\

a:^:

\A

V>t:

^^:

<-^

«

l'-i

^«^-t:^

KJblS4wi>^

G'^-^>..^^^yU /^^x^>_ju.^

■PT"

^<M«Pi

o

o

^y—

Ä^^ A:r<^JLjo{^ z=o

ar-X M..^

^'^^ |-^><-C. ^^x_^

fC

Gui^ - 94a/ ^Ul

^^

■^•f

0

<^.~^ ^o;:

n>

o

^^

5^

7n-

a^L.*^

^^t-^ Uxv>t^

^

:

iX^A^/\^^.JtJ ^

■^^

L-^L^^

^

\^

r~\.^-^-/

CK^

Mi

a

•-^tx

^

C><s-.

3

Alyt?c_

U

i-^

^t ?-«-/

<>l-ft,^«^

i^

3

£^^ -^^

lt.

K. L'Cte^

Cc£u/«(tk

A\AAtevd»*6<^ M«^

'^

(<A 1'iC«ft^ ^U>*-v , ^ <eu^ Ji«*M^^

^ iin^ia^ i^ju 'ißo/^vc

iU

u^

•^'?r"

ö^-^^ (\JLo*^ -

«SUi^

Q„__ (3A_Ä-^^yk^

^ji,i^jggggiiiigj,i^g^j,igiiiiigg^jiig„^igi,,i,g^^

-^T-

&^-v_^ ^^--rxX>^^><i.;^

<PLi>^>rt^

.cyu^u":

■^T"

■!»i

djdiix Ti^tU.

/

^iga cU^ -eAwu» .^^X*uiu 1 ^ ^2>uv-- /K* A

/ijJid^ \-\- Ut<^ ^ ^f..tX^^dM^^ /sMiIv^^W-

\J^ ^^^et^ W ; ^^ 'Vt^UtW iUju^Ui^, «jv.

/UUw^

^WUJ/K ^J>A<

ü, cU^ (U IUUa^ ^ ^U^ (^ ^

pJiJr^

itiX^oU

T

"^

%4^

■"^■^

K^v^.^

"^

^>^--^-"^^^^ ^<L<^K.^v>t

CO

Ow

( )

O^^u..^ ■+-

oCv^

cAjl^^x/

u-OrOLc.t.o/b' ^

ik>

ö-^^-.-^

öliX^^.^vy^CX'f

Ä^'V^

^^r"V-A>t.

C-^

-e^^^T!-. ^-^-^^^-^

0>

qK.><^

V'vja-^t.

(aLyw„>i^

\

■^T"

'i>ty^

€k^

'^*>*-^^--^

UK^v>

3

<fA-o

^^

^u^

'"vjx-^<-^<i,^x-,'ALX-«

iV-fW- ^

f^

"K- ^

\fi&a^

i«*l

m II Uli»— <— <iww

:m

^-

öj^^^3,yLc^.^^ G><.Ä-^^

V^J-C-

^

^--o-^-^OC

£_-— ^

'"^

V ^-»^^>OC

e-^

^

-b^^^

'k^

s

Ow^

kS

kt:

V—

y..,i ■'■■..yi(^afcje>,TpK.liPi|--JTgyy.- ."^,»5»!:'

o

§^*xx*.

V

^AjL ^<U^

V"Vx-^

9o^

^>\0^ C3s_>Co<^

A-

\-^

3i^

^(^«aU ?Mufl,

O

y

TT-

'^-"^-^t-^CK^^ -4

oK^y^ tv-«^>t?t-<_^ S

^

\3

. -S*.

£>t:ov.^vylc

v^

^'\— ->-»OV,

tr )

\

c?*.'

I

ö-vl-o^^

je.1^^

7 L-*^-^

^^<-^^-<-~

)

. o

Ov--^

•rtr

i «

^

•//

•^-T"

^M-t^^^^v^^Ik^

•^ w.Xt .

o,

(!^0-LU;>A^A>o C><.i^ /^ O-L-^

Uv.oc^'t^tX^ ^ '\./l_-- Wä-^ «Sk-^VK.^^

KJö^^^^n^ U^Cä ^ c^l^o^^^t;

cA-^-^^^/V. <^

L . V-^t^ . (X v^^^ \ kyUyuci

ex.

C/U_>oon_X>-^bc<^ ^w^c_-.'^ -^^

£^

^A^t^v-- ,^

^ )

^owX-M^

■"^ ■) : \SXJL<^i^ak,J^-<^t,ä^

«*, p

mumm

cA^

S^

O^^-o^ cFvl— .M, . Sty^^^^-^^^i..^

ö^^ <^ lÖA^

l^r^y^^ U^

K'.°^

öVu« ^i-vL— <

^^.

0«^

- l^^v-^

ß

--«V Ov.^^^N>l>» HC ^

V---sJ\>^^ Srx«^- öX^

>-

d

>t«_

0

/-

•C.«^V^->w

1

-I U^

j^

iQ-Co-^^

o^^KX Ö^jik^

iM.

>']-

(-X<_^(K'X^

lo/lO-J..^

1^

'^^yi^

O

oAja^jk oCc*, /i>'-<l— «-q*-

Q-w

ö^Xxi-w^-*— w^AX-^

^^cX^L^

^^^

"\, "^ -^C^-na-^-^t-^

€L^

i^

^„^^ \^ CK^^y^

^^\.^t^^n.Mz,

ö^O-«^.^

s^

I

{Ac^

^^

I

'\ A^^^JÖV-AV^

(

c3^Ä^ D, .

Cu.-^-^.

\ 1

\. !>

>

'"Lv^-t^-ot

l-k^

M.

I

u.

c^

S-^

i

\J-^

tr^

b p^

u

s^

i

<?w

V

V^^v^ö^-^

cA--j^-/x-.

<»V-.

a

^

<?>-cyl-v^<r

<>>.-A-A-x^

Mg^v^G^

O-v-^'^C^X

•3

LI ^^Co 12

u.

CA-CXT, /^^Y^K— .-^^usL 'V^-«-^

v^

O'. tT . z

}

A--XV_^t-/^<.^ru'

^

Q-

6K-0

>^.j^-41^A->t

n^

ö-v— ^^ cJ--V-^<^

t

oAjX-a

0-W Sv-C^t.-*^

k^

vr.

-f

'-t^

GvO^^-^O

Vü-Oo . f '' ^ ^

/VXo^

öw

i^\

-.-ök-->V_

■C-o

^

cT^-'^^^i-^»-*^ Mj»^

^fcA/>4\„,^

O^

-e^

i

oo

\

■^r<»JL.<S>{_ .

■••IBi^"^

^. u . -hc

i )

O

rb.

ök C>^-^N— -V.—- ^

Ul

0uu/i<

'Q e<^

C>Oi>i

t

^Aj.

^^

v^^

e^^

^

1><-/U -

ö^-A^AjZ-o V-

(7C<£x^

^rtr~

fc^

k::^^^^-

crCx»

c\lx-

U_ . ^y<^

s^

M

^ve.

-x^tfo^^e

^^^

u

o..^^:^ ^g--^--^ ""—i

^.c^^-'Uyto ;

ii

$o V

e-<i

Wa^S-c

^^

"^^v^

^^^^'vlX^b

^-O

-<:

J

o^

<^c.-^^.^

V€.

oC

t

i^.

^

^

f^-~o>(.

^.

tw

f

i

q/<.^

- >v^L>t^^t:^

>L-..^C^.

o

-^-u^-^^ o'^^^^

c^

5r^-3^

-Är-V.,-<^

cA^

Ur -

H^V.-.

U3^

ASt_^o^-<-'

^^LX/t,^

^v^

'V^^

Mt-

't.xa

vcx^

A>

t

\

oXo

^^v.Ä-^V.-^-' ^-^ ^V^

U-

i^

/^L_^

-. Ve>/^ 1_

^

o^

S",

vQ-c^v^

^2>v-x^v.^ >G<..-^,^ . M ^^^a-o /i.^^r^v->v^^< ^ VLt-

■* m*

mf

AaJs^

(yC^^-t^'U-

>c

0V-\.^yy^<yy^'-c^ '

3

J

i>. 3 (i

W\

uyu.

C<^

i\

*->!>-v-^

--^-«^LcC

CC^ o^^

-c^

cr\l-5_

-e.^^

^~>— <.«^

9^

O—X Ä

a-"^

"j^

. ^

^-xi

Ca

e So

"^

e^-

^ >V-

<S3o^''^S<->-^ orvlv-

- ^

-ii.

t '

\

/^-^(y-x^.o...y\^

. o

06-

Sj>

'V-<_.'-t_

qAj3— ^ -

)

y^

.^.(

v_^

•tc. .'

: U.C

cA.^öL/<h

t^

-5i

/^oOv*. >^t_. C*^'C_JL„^

Uxj-t^-.-^^^'H^

U^^uU/^ '9' ^- 3

oUt^Juwu ^,

v^^^ diift*^ 4tX^ ^ dUf. iiu^.i^u^

^tite<A% - ^>«**^ '^i'***^ ^ße^*^ O^w^U--^^

■»■»-

I

%*^

^

14

(^

dTkWCc

M^'

CrtjLi/, öM» /wCft-" *<^ oMma^^^Z^ ikri-f

Aueu% , ALK ^ttwüc c^, «Ufo « ^-»U iA,

•(J-

Wvv

^.

h^>^^

i

■t ■'

* \

^/HTvMv'

0

u

I

'rv#*,

,y^<

'IT

iwAilt.

'>€0\MA/y^^ii^

wtiX' cUl/ hluUJi

n

^>eA^ j|e^iU CS^ ' tuATclu^eaUj^ lif>^fiu^

»»vir« V »*'■'

(

Cvl

■••^

)

.(»»**Äiir««':

-iJ.lki.,

•^J^i"''^^ '^fiii^

I^p"l>^ill

^>n^:^rL^ O^u'i-^^^ '^^^jr^rTUti'i

f. \

^t-53<^^^^ m?h:^.^.4^

r^

y^/'iyh^^'H^

JUi/ü^^

?tK#-.-¥%^±r=

1'

'f-T'^

_-H€H^^^

*^

^^\^n^

-^^i^^-n^^vn^^-^i

►i^

«^

t

^>*-

j-O

J?

^ <^ y1

K

'-^'^ ^tyi-«

'^^

-M^W^

-^-^^

-^

^V«^^^^

n

'I 12^ ^^'&fe2_ ' -^^i >r , P-v^^^

i'^X

.-•.Jy

o

ALBERTUS-MAGNUS

AKADEMIE

5301 WALBERBERC

KREIS BONN

POSTFACH

53o3 Bornheim-h alber Derg,iy. März 1970

Herrn Rabbiner

Dr. Robert Raphael Geis

4 Uüs sei dort"

Pischerstr»55

Lieber Freund!

o

Spat icorrimt mein Gruß, hoffentlich nicht zu spät. Rber da ich weiß, daß das '* Staatsereignis" vom vorletzten Sonntag für ble kein Staats ereignis ist, und da ich am Fernsehen sehen konnte, mit weicher Mi- schung von Dank und Ironie ;::>ie die ganze bache aufnahmen, kann ich ja auch einen nicht zu feierlichen Glückwunsch schreiben. Ich wäre gern gekommen, und i'.Willehad hatte mir auch Karten bereit gehalten aber jr^flichten der Gastfreundschaft gingen vor. Das Ehepaar Kontars ky hatte am Samstag, unserem Thomasfest, die Musik gemacht - und das war das ;:>chönste am ganzen Fest. Sie waren noch am Sonntag vor- mittag hier, besonders attraktiv die neun Monate alte Tochter Esther. Sie müssen selbst beurteilen, ob ich die junge iiisther dem ninht tdrYw p-anz so iuns'en Kanhael vorziehen durfte. Am Fernsahen saß ich bis zu Ihrer Dankrede. Dann zog ich das Mittagessen vor. Die Kede Heinrich Spölz habe ich erst nachträglich in der v^iedergabe der Frankfurter Allgemeinen Zeitung gelesen. Herr von Mallinckrodt hat einen offenen Brief an Heinrich Böll geschrieben, ich fand Böll eigentlich recht erfrischend. Ob es natürlich stilvoll ist, mit sei chem Eclat auszumarschieren, darüber kann man streiten. Aber man wußte Ahnliches ja wohl schon vorher.

Einen Sonntag zu früh eröffneten wir die Woche der Brüderlichkeit in Bonn mit einem jüdisch-evangelisch-katholischen Gottesdienst, bei dem Rabbiner Uri Themal aus Berlin predigte. Die ganze Sache hatte

BAHNHOF: SCHWADORF FERNRUF: MERTEN 453 POSTSCHECKKONTO KÖLN 524 49 : DRESDNER BANK KÖLN 56-063964 COMMERZBANK KÖLN 5101175

V lj(^ t' o

eine gewisse innere Übereinstimmung. Die i^edigt des Rabbiners kam besonders gut an. Der Opernkantor wurde vou\ vielen gerührt, von an- deren großzügig akzeptiert. I wann sehen wir uns einmal wieder? Ich war auch lange nicht mehr bei meinem Bruder, bzw. nur einmal für ganz kurze Zeit bei der Firmung meiner iMichte. bonst läßt es sich sicher einmal einrichten, daß icfc auf dem Wege nach Wittlaer in der Fischerstraße vorbeikomme. j Ihnen und Ihrer Frau beste Wünsche - vor allem Glückwünsche - und herzliche Grüße

Ihr

o

r

P.Ulr.Faulus Engelhardt OP

o

I

AR ^Z^l

/a>

"K^tt^LL- <fc)i CüLi .m

)

.-f

^ P'

w

7 IL? ^^^^^<^^^^ ,

r?fc'r jt CAri^-

>

■^ m •— *> •"-»"-

■^

/

^?''>-2

/< ^. ^

/

y^C^^A^ /94l^^ 0 .J<^-^^

/--C"^ ^

v-^'->7

(:P^<-r

O^!^

/

O

/

.^

:7

^^-^^"^ C^^^^^f^

/^^>-^ i^ ^^^

^

^

Ä^

^,

y

^A^^-^

/^r^y- ^ /2-try-i^^ ^^^-.^

>^^-v-j

/>V-r^>-^o ^ t/ ^

v.^ -

C^^t^—^

O 7

r

(/

^^^^ ^^4,

C->'e^Z /'^-rT-f

^■-9—%^

/

/^fL

X

.^.r^

i'

-!t^

C'^^^'-»-»-

/

^?

x^-

y

yif^

n^

-r

^ ^^

7^

r/^/^

/

j^

/•^^-^^ (/t^-C

? v^ Ar/^^^ Zcu jt'^

A^-t^-n^

^^T-'^ <r^P-»^^

.^^»"^

^^-r^-9

7

>^.

7/

^-^^r^C^'t^i^ ^

Ä

2r^.

x^^ />-t?

,v

/

'/

'/

1^

^-^^

y^

<Ä-»-7

^^-^^fr^C

^J-

/

i^-^

^"^v^*^

/^^'

/

/^--'^-»-->-^

''''-*^ <^^<J<«Är-^ /C^^-r^

7^

^

</U

öt-^^

<f5i*-<

^^

-y^

»^^--»— ;

-7

■»■^ um, l>ii

^ l '

jT"^^-»^ ^"^^^^-^^^

l^ -^^

C7*-C.

/^

(/-^

/

^^

^*-»->

7 ^?»->-»

/

'&

-^^^^^"^ /:?^ <^^i^^-^f-^^äV </^ Z-i^-^^-c

»"x

^t:^

X

tPi^^"^-^

/

7

r^ . /^

/^^ -^^^

^i^-»--, ^--<r

7

Ar^^

^J8-

/-C^-<

/->-^^

Ä^tr-?^ 'y4

/

^

u

/^

/

X''^«*^^-*-vn <^-r-«'

;?

^-t"«-:?'-? rfS'S!^*-»^-? A-Z— ^

^^2!^^ /^

<5-*->

^ >CS^-»-i,

.^-^^

^-* »-

/(T^

v^^-^

m;";^-

MMMHaaMMM

'««•V-

•mt^

<m—',mm

A z ^^>-> J^^

y/t^O'''»^^

3

/

/

.^-r

^^^^^^ ^^Z^

y

7"'

2^^^>^^^->->

t^"»^

5 ^^^^*--i S / ^^^

^^u^-C^ ^::^^!i.^ / ^

/

D

/

^&

-^

^^

/

O^^f-y-s

/

^

.'<?«

^i^^^^^^^^

/

y

^>*-^

^-^V-^

-^ C^^^^"*^ -9

i^i^-^:^

r^^

^TiC*-^

/

'^^

/<!^^Ä„-> a^/i^ <^/

^^^

^^ «^-^U^ .£2i^

/

/^ ^-^-»-7 ^/^^Wn--^-.^-^

/

g?l^|?1^|y!fv>pai^:ij^^^f^=:.,^''!^^

;K*V »»3^ .-

«i

||#lto-'^'

- 3 '

^^

/Ä,

'^

7 <i;^2>^»-»-a, /O^ /^-^s-V" ^

cT^-e^ A-*^

o

rf:a.-3^-> ^^^<--(

//.

o

4. y<^<^

^ /^.^_ /

"^ «/-i— I. / >-yy--3 /*

^!fe

^—f^

/)'.

^^^tß^ A^->^ /J^y^ ^-e-^

^

/

^ft■^-t.

-/

X^-^-T- ^:^

/^ ^.

^

-^-«^

>" '

/^ /^^^i^ /^

^^^-••.-

^'>'''V*««'->->-Vi

/7

^^-^^»--» /^ , X

^

•-»

^*o^

<s^

^^'^^ /^4^^^,

^^^^^'^^ / 'g-Tjr ^v^ W-^ , /<^^^^^ c /[

^

-^

j:

/

/

<^ .

r^'-^'-^^-y^ /^ 7W-^

-?^

^

<f-, ^^

m«i

•-^mtmnmmt^n

/v.

"Wt^ / /2«=-/'^^^ii.,^^ ^ /C^ ^ ^X^^i^^w^

^a-^

^ *7 <^

P

^T^-^^i-^ ^C:, <^ >>^C^<We>^^,^ -^

--^

'^ -

0

^^--r-C^^^ /^ ^^

7 s

/

r^

^^

/

^^^t-^ ^ ^^!-J^-7'^ ^

/

/%s-

^-^/^v

^--r^r^B^

7

.'^

y^*^-C^ /i-t^ /%l_,r>>r ^-/ ,

/>n'' Ay /^^ A^->-» /-^-^

.^-v-

y

.^^^

f?^'

^P^^^^f-T^

^^

,^:«!?i*-i ^fc^

A ^-i^U^..^.^ : ^a,^:^ ,^U^

y^'

.^

//*

» I

7^

mmtmmi^^

HjLun jßiaiUo Ao^a^o

iS //^/

^x

cJCuj^

X4JCtO

fc^ /yn^ cteo Qj^jC^U^ /O^y^^ a^^

^^ ^iiMa^ c7,^^^^ß^/4&i/ t^i^-^ Gu^.^

A^Jt^u.

olceoA

p4^.

jZ4^<C^4X mfO

{^^^^

•^ ^ciM£ //octkc Ce-6e4j> C?^^^^

^^u^ccüt /^ -<^«^

/

c^

/DO C^^i

'c/^^)

d££^/. .c^c/^o^ ^ou^ ^^^^ -f^^^'^^^

7

'Cl>d>UljCL

lX:x/e^ci

'Cuz£L£jt^ <0^i^.rc^.£Ä^

FRAUMÜNSTER ZÜRICH^^;^^ J'^ ^^^^j&Cr/ ^- //^^tUft^ä.c,L^^

Marc Chagalls Chorfenster Zionstcnstcr : Engel, den Anbruch der Ewigkeit ankündigend Vitraux de Marc Chagall Vitrail de Sion : L'Ange annonvant ravenenient de TEternitc Marc Chagall's Windows Zion Window : Angel announcing the Eternal Life ,

Photoglob-Wehrli AG Zürich 1,9 (jj^ Orell Füssli Verlag Zürich

MADELEINE ERLANGER

o

o

/OO ^

^e> .£•><*.

^-'^***«* pu.&u^ Cc^iaJl^ &JiJuU<=>£A^ .

r-

^^äi^^iec*.

/

;;^ ? ^^cä^ ^ ,^;>^.c*<,€^

SX

Cocu>

A

^

>^^

'<y^

Jc^y^JL. ^*^ Uf^jt^oi^M^ .<.€€4,^ r^-^j^

^k^

/2 « : xv/^» X^^ ^^J^ \

1

L

MAD

o

u

A

y!^<^

f^f

<*^jLa4'/ . iia^<2^rf- ^^uMJ?

/

ay^

Ü2.JL^ /^

«**at*.

<^6U.

/v^ 7-zä

/|7?

04 c^-it L . m— ^

^S3/f

,/

if

■^ ■. M . «

/f24* r^'^'i^'-^ , U'(s.<-v^^ ■"

)

^

Deutscher Gewerkschaftsbund Bundesvorstand

I

Postanschrift: DGB Bundesvorstand 4 Düsseldorf 1 Postfach 2601

Herrn

Prof. Dr. Robert R. Geis 4ooo Düsseldorf Fischerstraße 55

Fernsprech-Sammelnummer (0211) 4 3011 Drahtanschrift: Degebevorstand Düsseldorf Fernschreiber: 858 4822 a dgb d

Bankverbindungen:

Bank für Gemeinwirtschaft AG., Düsseldorf.

Konto Nr. 10002006

Städtische Sparkasse Düsseldorf, Zahlstelle 4,

Konto Nr. 14 005 110

Rheinische Girozentrale,

Düsseldorf, Konto Nr. 31 300 10

Postscheckkonto Essen 695 41

o

Ihre Zeichen

Betrifft:

Ihre Nachricht vom Fernsprech-Durchwahl: 1 0 . 1 0 . 1 970 (0211) 43 01 ..2.Q..Q

Unsere Zeichen

Ve -/Ku.

Düsseldorf

Hans-Böckler-Str. 39 (Hans-Böckler-Haus)

21. Oktober 197o

Sehr geehrter Herr Prof. Geis!

O

Mit verbindlichem Dank bestätige ich den Eingang Ihres Schreibens vom lo.lo.197o.

In dieser Woche findet die im Schreiben des Bund-Verlages vom 28. September 197o an Kollegen Fabian angekündigte Besprechung zwischen ihm und zwei Vertretern des Geschäftsführenden Bundes- vorstandes statt. Sinn der Unterredung ist es, die Modalitäten des Ausscheidens des Kollegen Fabian zu regeln.

Um die Aussprache zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht zu belasten, werden wir die Veröffentlichung des vom DGB erstellten Tatsachen- berichtes zur Lösung des Mitarbeiterverhältnisses des Kollegen Fabian zunächst nicht vornehmen.

Sollte eine Richtigstellung des Deutschen Gewerkschaftsbundes

zu den in der Presse erhobenen Vorwürfen unumgänglich sein, werden

wir Sie weiter informieren.

Mit vorz

pher Hochachtung

0. Vetfte' itzender-

i

Wir bitten, Zuschriften ausschlieBllch an den Deutschen Gewerkschaftsbund, Düsseldorf, und nicht an Einzelpersonen zu richten.

I

"m

t^ ' i\^^ V Oij^.'^ üna/^

A -

h

K M

a

>\ \\kw^^SJ^\Uf\^ ^, Kiüv^

\

^

\

<ü^A y^i^j u\

CiX'i

•?r^t^\.

r

>

K

V ^

»A^

f^tCRl

?A^/f/h:L <eu (ou . JT/l

AZiA

IM

<»i ■■'■ ■■■»■■

iz^

PROFESSOR DR. RODERT RAPHAtL OEIS

ri\

4 DOSSEI. DORF 10, DEN FISCHERSTRASSE 55 TELEFON 44 54 53

20.7.71.

2 1 m ^^n

Sehr verehrter, lielier Herr Professor Feilerer, Danlr, vielen DarJc für Ihren lieben Glückvmnsch.Leider mußs ich den Danlc mit der Mitteilung verbinden, dasß ich Ende Aufißt aus dem Prograininbeirat ausscheide. Die Ärzte verlangen inamer dringender einen Orts-

w

echsel.Wir werden auf einer der Höhen von Baden-

Baden wolinen.

Aktiv konnte ich ja nur Irurze Zeit im Prograouubeirat sein. Ich bewundere heute noch,dass ich Ihnen nicht auf die Nerven gefallen hin. Ihre menschenfreundliche Art hat mich immer v/ieder beeindruckt. Lassen Sie sich für Ihre Arbeit alles Gute wünschen und seien Sie mit dem Programmbeirat aufs freund- lichste gegrüsst

Ihr sehr ergebener

...#W'4L.

^,JJt:'iJ'il '^ »"

\

) ^!

PROFESSOR DR. R. R. GEIS

qo

c

7670 DADIN-BAOFN

METZCtRSTRASSE 41 TEL. <0 72 an 6 490O

vir,,n

Xiif'A

%U >vw

\ (^uAi'Cu OMi VvUwt^ ^

^l^^^AXc^

/VR 7261

l(ho

^ö&Kt e^tm^t^ Ä^i Cöit-JITA

J

\

l^ö /V'^^ n r '-i/v/-' <i£>'<r^ ^ ^\c. T\,ut2.T

;■^s-^>-l•^^C■

Dr. SIGBERT FEUCHTWANGER

5, ROTHSCHIID »iVO TEL. 4624 P. O. I. 1824

1824 .1 .n 4624 paio 5 tj-bidm nm«

TEL-Aviv 21.Dezember ig^H"^"

Lieber Freund,

Wie immer sind i;eine Grusse und \'.ünsche 2um zweiten Dezember pünkt- lich hier eingetroffen und haben mit ihrer Herzlichkeit tazu bei^-e- tragen, die Stimmung dieses Tares zu erhellen und zu erwärmen. Sol- che freundliche Einwirkung war dieses "Vlal besonders willkommen. Der politische Himmel hat sichEr verdüstert und es weht kalt herein m uns von diesseits und jenseits des Eisernen Vorhangs. Auch mir pei*- scnlich hat das ver -an-ene Lebensjahr ein reichliches ^^.ass von kör- perlichem ü.r^^emach beschert und mir dsmit ein für alle ^'^al und deut- lich ins Bewusstsein gehämmert, dass iie Jahre und damit das Leben allmählich schwinden und dass man keinen Anspruch darauf hat, mit un- geminderter Elastizität und Kraft die Schwelle des siebzigsten Lebens' ^•ahrs zu überschreiten.

Karm mai somit auch als Optimist nicht umhin festzustellen, dass es derzeit bei uns nebli^L ist un ^ fröstelt im wörtlichem und im übertragenen Sinn so bitte ich doch aus dieser Feststellung nicht zu schliessen auf eine etwa hier herrschende persönliche oder all;;e- meine Depression. Was mich selbs^ anlanr;t, so habe ich die Folgen meiner Operation überwunden und leide auch nicht im besonderen Masse unter meiner Diabetes, da es ja weder an Insulin noch an Fleisch und ■«^etten hier mangelt vorläufig und hoffentlich auch weiterhin. An diesem Punkt nun sllerdinrs überschneiden sich d:e persönlichen und die politischen Interessen. Aber solche Überschneidung p-ilt mehr ode: weniger für alle Israelim . Die Fra^e ob Friede (oder doch wenigsten Nicht-Krieg) sein wird oder Krieg ist für jeden Israeli eine Fra^e von Leben oder Untergang. Die Alternative "Sieg oder Niederlage'' hat ihre historisch-herkömmliche Bedeutung f^ir uns einf^ebüsst. x^ie Fraid-e ist /restellt: Wie wird es unserem JLshuw er -ehen ,wenn die unausgesetzten Grenzplänkeleien in einen re v:elrechten Krie ^ ausarten?

Ein wahrhaftes Bild von diesem Er--ehen sich zu machen dafür fehlt

den meisten Menschen hier die i-hantasie und das ist glaube ich gut so. Die allj:emeine Stimmunr ist eher gehoben als redrückt. Möch- ten nur unsere Führer ein genügendes Mass von Vorstellun^sgabe und Verantwortun«:-sbewusstsein habenl Dies ist der herzliche ei'^ene Wunsch, den ich an diesem meinen oreburtstsg hege für uns hier und für unser ganzes jüdisches Volk«

Meine Frau teilt nach ''ie vor ihre Zeit zwischen Haushalt(erschwert durch die Diätsor-e für mich) und ihren Körperkultur-Kursen und fühlt sich dabei geistig un"" leiblich erfreulicherweise wohl. Sie lässt he zlich danken fir Deine Jrüs^-e.

Walter ist eben jetzt von einer mehrmonatigen Auslandsreise, die ihn nach der Schweiz, Frankreich, England, U.S,Ä. führte heim^^ekehrt. Sein| ursprün^^'-licher Plan, auch Deutschland auf ai suchen, konnte dieses Mal ans Man":el an Zeit nicht aus -eführt werden. Voraussichtlich wird er

nächs'^es Jahr dorthin kommen.

MVP

Meine Frau und ich würden uns sehr freuen -ele^-entlich wieder einmal Bilder von Euch allen zu erhalten, um^. die Brin erung einigermassen in Kontakt mit der "' irklichkeit zu halten, da schon vorläufig ein Wiedersehen* nicht möglich ist.

Sei mit Deinen Lieben vom Herzen gegrüsst von

Deinem

^. A

\^U Jf^iVc j^'iK^^o n^i^^ /^\^

/*

/

/'

Dr. SIGBERT FEUCHTWANGER

5, «OTHSCHiiD »ivo lei. 4624 p. o. ». 1824

1824 .1 .n 4624 polB 5 iTnon nmiu

TEL. AVIV 29*Juni 1954. n'aNln

1

Kein lieber Freund,

Habe ^ank für Deinen lieben Brief vom 5.v.ll^. und ganz besonders für die beigelegten Photos, die meiner Frau und mir aufrichtige Freu:ie gemacht haben. Diese beiden fröhlichen und gesundai Sprösslinge sini wehrhaft ein herzerfreuender Anblick.

Eines aber bedauere ich: Dass diese prächtigen Exemplare jüdischer Jugend nicht im jüdischen Lande oder doch in jüdischer Umgebung aufwachsen. Dies ist wahrlich nicht Du kennst mich zur Genüge-^ israelisch chauvinistisch gemeint. Es hat sich auf mich übertra-

fen Deine eirene Besorgnis, die Du in Deinem Brief hinsichtlich es rapiden Wiederauflebens des fälschlich tot geglaubten Faschis- mus in Deutschland äusserst. Können jüdische Eltern verantworten, ihre Kinder dort aufwachsen zu lassen ohne Aussicht auf Verwur- zelung oder was noch schlimmer ist, m.it der Aussicht , wenn einiger- massen verwurzelt, jäh herausgerissen zu werden . . . .? Ich kann nur hoffen, dass Du aus übergrosser Nähe gewisse an sich unerfreu- liche Erscheinungen überJeutlich siehst und sie dadurch über ihre wahre Bedeutung hinaus bewertest. Überdies sind ja die Dinge doch ganz im ?;erden. Welche der beiden deutschen Gnindneigungen die humane oder die barbarische die CberhanJ gewinnen wird, wird ganz oder zum wesentlichen Teil von der politischen Jesarrtentwicklung, also nicht nur von inner-deutschen Faktoren abhängen und über diese Entwicklung können wir nicht Bestimm-tes wissenT

Also: Seien wir guter Hoffnung! Zu hoffen ist unser Recht und unsere Pflicht, schon well es did einzige l'-öglichkeit ist, da? viele I^'-iss- üiche des heutigen Daseins zu ertragen und sich des vielen Schönen, das dieses Dasein imm^erhin doch bietei, m erfreuen.

chen— ziemt sich ganz besonders in dieser Brief, der Dir meine herz^ liehen und guten Wünsche zu Deinem Geburtstag darbringen soll.

Alles Gute fiir die Zukunft! Ein zuftiedenes Herz, die Fähigkeit sich an dem Gelingen im Beruf und an dem Gedeihen der Fan^jjie zu freuedl

Sei herzlich f-egrüsst von uns Beiden -nui^ U^a\ju. ^i/Cua^ .

f

brÄ/tl;t^X :t^SÄ *

Dr. SIGBERT FEUCHTWANGER

5, ROTHSCHIIO tlVD. TEL. 4624 f>. O. ». 1824

1824 .1 .n 4624 fialo 5 Tj-uen nmui

i

TEL-AVIV 11.4 .1954

O

D'nN'ln

Mein lieber Freund,

Hab' herzlichen Dank dafür, dass Du mir den Treiburger Rund- brief mit den. Schlusswort Deines Vortrages im "Zentralraf hast übersenden lassen« Bs tut not, uns das Grauenhafte, das uns widerfahren ist in einer Vergangenheit, von der uns kämm ein Dutzend Jahre trennf^n, als Teil eines grossen geschichtli- chen Ablaufes und in geschichts-philosophischer Perspektive aufzuzeigen» Und es tut wohl, solche Anleitung zu distanzier- ter Schau von jemandem: zu errpfangen, der selbst gelitten hat und der an den: überwältigendeit, aber zu bewältigenden Leid mit denr Herzen beteiligt ist« Nur so wird gelingen, was mühevoll ist, aber unerlässlich: Diejenigen, die das Grrauen erlebt und überlebt haben, auf den Pfad zu leiten zwischen hasserfüllteo Sich-Verschliessen in ein verkrampftes Inr-mer-daran-Denken einerseits und einem vorschnellen Verressen andererseits.

Unsere Regierung hier beschreitet vorsichtig tastend solchen Pfad mit Zustimmung der lalehrheit des Israel-Volkes. Immerhin ist mit dem Widerstand und sogar mit aktiven Hassausbrüchen einer Minorität noch so sehr zu rechnen, dass man sogar bewahr^ ten Freunden, wie Prof. Böhm, der kürzlich hier als Gs'^t der Schiluffiim-Gesellschaft sich einige Tage aufhielt, raten musste, nicht unter seinem eigenen Namen in Erscheinung zu treten und überdies dieses sein In Ersehe inung-Tre ten bei seinen Besichti- gun^^en im Land sich in möglichster Stille abspielen zu lassen; der Gast weise und gütige- hatte volles Verständnis dafür, dass er nicht noch nicht allen Teilen des Israel-Volkes als Besucher erwünscht war; denn noch bluten die geschlagenen

Als Jude darf man in diesem Zusammenhang fragen: Sind wir rach- süchtiger und nachträgerischer als andere Völker? Die Antwort darf man nicht nur geben auf Grund dessen, was uns in der nahen Vergangenheit widerfahren ist. Geschah es zur Bekämpfung sol- cher Triebe, dass unsere Thorah verordnetet* Du sollst Dich nicht rächen und nicht nachtragen 1*? Die gleiche Thorah befiehlt, dass wir unversönlich für alle Zeiten Arralek nachtragen müssen, was es uns bei der Wüstenwanderung angetan hat; hier ist also Nachtragen religiöse Pflicht verbindlich noch heute nach 4ooo Jahren. Da werde ein Ethnologe klug daraus, oder ein Psycho- analytikerJ Oder findet der in vielen Fächern gelehrte Rabbi R.R.Geis sich da zurecht .•••••?

\

Dr. SIG8ERT FEUCHTWANGEK

5, tOTHSCHiiD iivo. rei. 4624 p. o. «. 1824

1824 .1 .n 4624 naio 5 tj-mbii nmoj »

TEL-AVIV

3'3N")n

- 2

O

Sei deni wie immer —Du sei Dies zu wissen beruhigt mi korr^mt, dass ich bisher unt auf die liel:evollen Worte, geschrieben hsst. Du weis rrich übor Jeden Deiner Bri als ein Zeiche^ unserer Ve Ersatz für das leider nich sein«

bst bist ni ch, da mir erlassen ha die Du cr.ir st, wie sehr efe freue.

cht nacht rage ri seh I soeben zu Bswusstsein be , Dir zu antworten zu meinen: Geburtstag und wie herzlich ich Jeder ist mir lieb Als ein kleiner

rbundenheit,

t mögliche persönliche Zusammen -

Es hat mich geschrr.erzt aus Deinem Brief ai erfahren, dass Du wieder mit Krankheit zu kämpfen hattest, aber dem Himmel sei Dsnk, dass Du wieder bei vollen Kräften bist um die schv.ere berufliche und ausserberufliche Bürde zu tragen.

Walter erzählte "mir, dass er Dich bei seinem letztf'n Auf- enthalt in Deutschland sprechen konnte, wenn auch nur te- lefonisch.

Lass recht bald wieder von Dir hören und besonders auch von dem Tun und Gedeihen Deiner Lieben. Rine besondere Freude würdest Du meiner Frau und m.irr machen, wenn wir j^e- legentlich Bildchen von Deinen zwei Sprös«lingen bekommen könnten.

Sei mit Deiner lieben Frau nebst Kindern von Herzen gegr isst nxeine Frau schliesst sich diesen Grüssen an—

von Deinem

Dr. SIGBERT FEUCHTWANGER

5, «OTHSCHIID »IVD TEl 46i;4 P. O. I. 1824

IJ J1D3 M9 Q13JM TT

1824 .T .n 4624 F'o""' 5 ttbioh nma»

TEL-AVIV 3»7»1955»

3'aN"in

i )

Lieber Freund,

Sei bedankt für die ÜberaeiidxinglJBiner sohönen Credeiilcvvorte CTlr ojill Strauö laid Deiner ebenso schönen V/iirditT^ig Leo Baeoka» Das Ziiearamen- treffen jener Jalirzeit mit diesem Jubiläum ist ausser lieh gesehen ein Zufall» 3s ist kein Zufall, dass Du diesen beiden bedeutenden Männern - beide vorbildliche Menschen einer mehr und mehr entschv/inden« den aeneration, beide iA Verkörperung besten jüdischen Europäertims - Dich wähl verwandt und verbunden fühlst: und darum auch kein Zufall, dass Du aus dieser Deiner Zugehörigkeit zu ihnen V/orte 2U ilu^or 'iWirdigun^ gefunden hast, die saolilich treffend imd warmlierzig zugleich sind* Es sind ff>-]tf,0,^ Porträts, scharf profiliert sich abhebend von ilirem gesclii cht liehen Hintergrund, geaeiciinet von einem Konner und Liebenden*

Immer wieder steigt in mir - und nicht nur in mir - die Frage au:f t Ist es unser jüdisches Schicksal, dass es bei uns Juden - und besonders in unserem werdenden Judenstaat - solcher Persönliolilceiten so wenige gibt? (Jute Juden, fest verwm'zelt in iliren Volk und ilirer Kulturllber- liefer'jng, weder Panatiker ilirer iaischauutig noch Leisetreter, voll Yerständnis für die Möglichlceit einer anderer 3chau, begabt und geneigt zu Kontemplation und zugleich beru.fen und begabt zu iUcti-/ltät und P^ihrertTim? ~ Aber - gäbe os überhaupt einen Judenstaat, wenn es viele Persönliclikeiten dieses Formats gäbe*..,.? Fragen -— - Tragen.. •»

loh 'Mir de mich herzlich freuen, \/ieder einmal einiges von Dir zu hören über Dich ujid Deine Familie, Dein berufliches und politisches

Txino

Dass Dir nur Gutes widerfahren möge, Friede und Zufriedenlieit

bescliioden sein möge im Kreis Seiner Familie und Deiner Arbeit

dies ist mein herzlicher 'Junsch zu Deinem Geburtstage.

In v/armer Freundsoliaft wie immer.

Dein

>>>

/

<.

Dr. SIGBERT FEUCHTWANGER

5, ROTHSCHILD IIVD TCl. 4624 P. O. •. 1824

"IJllDDMD m3JM T"I 1824 .1 .n 4624 po'io S i')'aBn nnia

TEL-Aviv 17, Mars 1953 ^'a^in

c

Mein lieber Freund,

ich schulde Dir schon lange Dank f ir Deinen warmen und interessanten Geburtstagsbrief, der mir gimz besondere Freude ber^^itet hat; denn er bezeugt die Fruchtbarkeit Deiner dortigen Arbelt und Deine eigene seelische Befriedigung in ihr.

Ob man es gerne sieht oder nicht: Jüdisches Leben wird Teil auch weiterhin ausserhalb Israels sich abspielen, und her unerlasslich, dieser Symbiose eine möglichst erträglich zu geben.

Auch hierzulande hat sich die zunächst geradezu hjjsterische Bekämpfung jeglicher Verbindung mit deutschem Staat, deutschem Volk, ja sogar deutscher Sprache etwas beruhigt. Es dürfen jetzt sogar Lieder von Schubert, Hugo Wolff, u.s.w. , in der Ursprache wieder öffentlich ge-

zura erheblichen es ist dß-

e Gestalt

es einem grossen Kreis von (nicht nur ehemals deu tscherjJuden/lsraelis dies auch wäre. Ganz soweit sind wir eben noch nicht, dass wir ver- stehen,Werk und Schöpfer auseinander zu halten. Derzeit ist aus diesem Kapitel des Nich tvergessens aktuell^^ die Auseinandersetzung dariber, ob deutsche Schiffe in israelischen Häfen als Bringer deutricher Wa- ren, auf Grund des Haager/Luxemburger Entschädigungsabkomraens zuge- lassen werden.

Ich habe wahrlich Verständnis dafür, dass es uns Juden schwerlfällt das biblische Verbot: "Du sollst nicht rachsüchtig sein und nTcht nachträgerisoh" zu beobachten, wie auch das Gebot: "Liebe Deinen Näch- sten, wie Dich selbst". Aber ich meine, unsere verantwortlichen Führer und Erzieher sollten die Erfüllung dieser Gesetze mindestens nicht noch schwerer machen.

Jedenfalls freue ich mich, aus Deinem Brief zu ersehen, dass es in Deutschlrüid hüben und drüben Männer gibt, die der gleichen Meinung

sma, una aass .uu mit gieicngesinnten.^ nichtjudiscnen Kreisen zusam- men in solchem erzieherischen Sinne wirkst.

Dir welter von Herzen fruchtbare und befriedigende /jrbel t und Freude im Kreise Deiner Familie wünschend, bin ich, v/le immer.

Dein

"^

> VUa^

■•*■

Dr. SIGBERT FEUCHTWANGER

5, ROTHSCHILD BIvd. TEL. 4623-624 P.O.I. 1824

1824 1 n 4623-624 iiDTu 5 iTwon nmui

TEL-Aviv ^l.Pehuar 1949>'3k in

2/0.

Lieber Freund,

Bei Rueckkehr von meinem Aufenthalt auf dem Carmel finde ich Deinen Brief hier vor. Du wirst inzwischen, wie ich annehme, von ^Valter die Gruende meines langen Schweigens erfahren haben- Ich geriet im Dezember nach dem Muster vieler anderer Mit- buerger - und, wie ich hoere, auch vieler anderer Mitmenschen in anderen Laendern - in eine schwere Grippe, von deren Polgen ich mich nicht zu e rholen vermochte. Es stellte sich dann auf Grund von Untersuchungen im weiteren Verlauf heraus, dass ich diabe- tisch erkrankt war, ob als Folge der Grippe oder aus anderen Gruenden, ist bisher nicht festgestellt worden. Die Erschei- nungen waren anfangs ersciireckend gross, sind aber ^enso ueber- raschend, wie sie sich einstellten, auch zum allergroessten Teil verschwunden bis auf Restbestaende, wegen derer ich nun- mehr noch unter aerztlichen Aufsicht stehe und noch allerdings abgesohwaechten Insulineinspritzungen unterworfen bin. oelbst- verstaendlich lebe ich Diaet und muss auch in meinem ueblichen Arbeitstempo usw. mich etwas daemp fen. //enigstens verlangen dies die Aerzte. Die :^.eitumstaende allerdings und besonders die infolp-e meiner langen Abwesenheit vom Buero auf gehaeuften Arbeitsmen^en erschweren die Entschliessung, sich solchen An- ordnungen zu fuegen. Auch ist der diesjaehrige Yinter ein ganz besonders harter. Auf dem Carmel erlebte ich ausser Hagel und wilden Stuermen richtiges Schneegestoeber. Die galilaeiachen Berge sahen rus wie unsere bayrischen Voralpen im Vinter. Der Aufenthalt im Sanatorium hat mir auf alle Paelle gut getan.

Es tut mir leid, dass Du Dir unnoetig oorgen gemacht hast, be- sonders dass Du «ngpnoTTimpn hast, mein Schweigen haens:e etwa mit^noch geschuldeten Betraegen zusammen, yifarum haette ich des- wegen schweigen sollen? Im uebrigen: ich weiss von keine© noch bestehenden Schuld, alles ist bezahlt. Du kannst also auch in dieser Hinsicht beruhigt sein.

Die nenerlichen politischen Ereignisse hier schlagen ihre Teilen auch nach der Schweiz. Ich ersehe dies einerseits aus der Vahd- lung, die sich in der Stellungnahme zum zionistischen Aufbau- werk in der N.Z.Z. seit einigen Monaten stark bemerkbar macht im Gegensatz zu der frueheren nicht nur anti-zionistischen, sondern schon fast anti- juedisch zu nennenden Einstellung, ^ie ich hoere, hat sich andererseits auch die assimilatorische Ideologie der "schweizer Staatsbuerger juedischen Glaubens" etwas diesen geaenderten Verhaeltnissen (d.h. in der Entwicklung unseres ^7erks und in der Einstellung der schweizer ^^ntiles; angepasst. Eine Bestaetigung hierfuer ersehe ich indem anlie-

-2-

■^I"

TT-

•r

Dr. SIGBERT FEUCHTWANGER

5, ROTHSCHILD BUd. TEL. 4623-624 P.O.I. 1824

1824 1 n 4623-624 iiOTD 5 TTlKon nmiu

TEL- AVI V

3 ' 3 N T n

Seite 2.

genden Zuercher Artikel eines Herrn Vinter im 'Davar', der Dioh interessieren wird. Ich hege die Hoffnung, dass all dies auch Dir Deine Stellung dort erleichtert.

In der Hoffnung, bald Gutes von Dir und den Beinen zu hoeren sowohl direkt wie auch von Walter, bin ich wie immer mit herzlichen Wuenschen und Gruessen, besonders auch fuer Deine Frau und Dein Kindchen,

Dein

J

ri<x

^(xJyu.\^

Dr. SIGBERT FEUCHTWANGER

5, ROTHSCHILD BLVO. TEL. 4624 P. O. B. 1824

1824 .1 .n 4624 imo 5 ii-ion mm»

TEL-AVI V

1.9.48.

3»3K-*jn

Lieber Freund,

1

Dein Brief, der gestern ankam, entrollt ein reichlich duesteres Bild von der Zukunft, wie Du sie fuer Dich dort erschaust, M, lieg1j?%in neben dem Brief das Bild Deines Toechterchens,und strahlt so viel von seiner Sonnig- keit auf jenes Briefbild, dass die darin vorgestellte Zukunft mit einem Male wie in helles Licht getaucht erscheint. Meine Frau war begeistert ueber das ent zueckende Maederl, sie konstatiert staerkste Aehnlichkeit mit Dir und doch auch unverkennbare Zuege der Aehnlichkeit mit Deiner Frau* Es ist schon so, dass Du nur in dieser '^Beleuchtung^ Deine eigene Zukunft sehen und nur in diesem Jjicht Zukunftsplaene fassen darfst. Mag noch soviel unter äem Gesichtswinkel Deiner Befriedigung von Deiner Arbeit dafuer sprechen, dass Du von Z. weggehst, und sogar dafuer, dass Du eine Stellung in Deutschland annimmst: kannst Du es wirklich verantworten, Mutter und Kind in jenes Land zu bringen? Die Leuchtkraft des Lichtes koennte leicht dort versagen. Man braucht dabei noch garnicht daran zu denken, wie es Juden in Deutschland ergehen mag, wenn ein neuer Weltkrieg ausbricht -----.

Von hier kann ich Dir nichts wesftatlich Neues berichten. Vermutlich weisst Du ja das Wichtigste aus den Zeitungen. Allerdings will es mir bisweilen scheinen, dass gerade die N.Z.Z. ihre Berichte allzu sehr pro-arabisch und pro-britisch -f'^ierbtC was nichts besagt gegen den ^'ert und das ^Tiveau -^er Zeitung im allgemeinen).

Baraberger & Warmann haben auf meine Anforderung hin, die ich ihnen durch unsere Filiale in Jerusalem unter- breiten nnrl -ßrlaeutern liess, den Betrag, den ich ihnen s.Zt. fuer 4tt/ilk^ Rechnung ueberweisen habe lasFen, mir wieder zurueckerrtattet; sie haben in der Tat den gleichen Betrag inzwischen auch von Zuerich ueberwiesen bekommen. Damit ist diese Sache erledigt.

Nun lass*mich schliessen mit den herzlichsten Wuenschen fuer das Neue Jahr, denen sich auch meine Frau an- scnliesst. Alles Gute fuer die Zukunft, und wenn es Dich et- was froestelt und alles Dir duester erscheint, lass Dich kraeftig anstrahlen von Deinen Hausradiatoren, Deiner Frau und Deinem Toechterchen, denen beiden gleichfalls unsere waermsten ^mensche gelten. ^ yC

'. \M£:tm^l^^jm.-^^

Dr. SIGBERT FEUCHTWANGER

5, ROTHSCHILD »ud. Tti. 4623-624 i-.o.B. 1824

1824 1 n 4623-624 11010 5 Ti'ttion nmiu

TEL-AVIV 31. 8. 48

D ' 3 N 1 n

I

Lieber Freund,

wir haben beide Sorge umeinander. Erfreulicher^ weise kann ich Dich ueber unser Ergehen hier beruhigen. Deine Anfragen beetätigen, was ich auch aus ähnlichen Prägen aus Amerika, England und Süd-Afrika ersehen habe, nämlich, dass die Berichte, die schlecht unterrichtete oder übel = wollende Nachrichtenbüros und Reporter von hier und über uns hier hinaussenden, den wirklichen Zustand entstellt wiedergeben. Tel-Aviv speziell ist nie eine belagerte Stadt gewesen und hat nun, nachdem Jaffa von der juedischen Armee besetzt worden ist, auch aufgehört, in der Kampffront zu liegen. Letzteres war bisweilen recht unangenehm, besonders in unserer Bank, die ja im Grenzgebiet der beiden Städte liegt. Seither haben wir hier gelegentlich unter Luft - Bombardements seitens der Aegypter gelitten, die es leicht haben, von Gaza hierherzufliegen, ohne immer rechtzeitig angekündigt zu werden. Trotzdem sind diesen Angriffen erfreulicherweise nur wenig Menschenleben zum Opfer gefallen, und auch der Sachschaden ist in erträglichen Grenzen geblie= ben. Wie in jedem Kriege herrscht Mangel an gewissen Lebensmitteln, wie Fleisch, Butter usw. und ist - nicht infolge Inflation^, die Lebenshaltung noch viel teurer ge= worden, als sie wiSoBifiob schon war. Wie es weiter gehen

wird ? Unsere Führer werden noch viel Energie, gepaart

mit Mässigung und Weisheit brauchen, um dem jungen Staat ein nach aussen und innen gefestigtes Dasein zu sichern. Unsere mili taerischen Siege waren nötig, um der Welt zu zeigen, dass die Geschichtsperiode zu Ende ist, in der Juden sich wehr Im, wie Lämmer abschlachten liessen. Andererseits müssen |fie^ier noch lernen, dass man •'auf Bajonetten nicht sitzen kann".

Das Scheitern Deines Stockholmer Planes war auch mir ein schmerzlicher Veriruös. Dort wäre sicher für Dich ein befriedigender Wirkungskreis gewesen. Ob Dr. Bergmann von vornherein zu Wilhelm entschlossen war und die Auskünfte über Dich nur eingeholt hat, damit im Sinne eines Wettbewerbs^ aliquid fieri videatur, bleibt eine Offene Frage, deren Beantwortung heute ja auch nicht mehr von Nutzen ist. Um W'8 Weggang hat es in einigen hiesigen Zeitungen Auseinandersetzungen gegeben. Es wurden ihm viele schoene Nachrufe gespendet, aber es gab auch Stimmen, die ihm die Annahme des Rufes nach Stockholm als Untreue gegenüber Jerusalem ausgelegt haben. Das letzte Wort in dieser Ausein= andersetzung hat interessanterweise Dr. Bergmann gesprochen in einem Brief aus Stockholm, den ich Dir hier beifüge (aus Blumenthal »3 Nachrichten). W.'s Nachfolger in der Hemeinde ist Rabbiner Dr. Philipp, der, soviel ich höre, bisher sich als Beamter in der Versicherungs-Branche durchs gebracht hat.

.> mimmmmimm

nar

iijiii I..HI i .^mmmwm"'^

MIH.illMWWl»!

im<m

•"'W j| -w'»'

v-fv»'« "

r ^' \ *

;<V*"' -\-"^' 'y-[-»-r'»m- n»^»! w.«

- 2-

Ich höre übrigens von einer Seite, die Wilhelm sehr nahe atand, dass dieser sich erst auf ausdrückliche Aufforderung hin um den Stockholmer Posten beworben hat; daher jetzt wohl auch die Verteidigung Bergmannes. Die Angriffe auf Wilhelm sollen, wie ich höre, in weiten Kreisen starken Unwillen erregt haben.

Ich bin traurig, dass Deine dortige Arbeit Eich wenig befriedigt, geschwelge denn menschlich ausfüllt; aber ich war doch wieder herzlich froh, aus Deinem Brief zu ersehen, dass Du an Seite Deiner Frau, der tüchtigen und unverzagten Gefährtin Deiner Nöte, und als Vater eines herzigen Tdchter= chens, so echte und reine PreuHden erlebst, die starker sind als alle Unbill, Halte Dich daran ! Dazu hast Du noch, wie ich aus »nem Brief ersehe, die Möglichkeit wissenschaf t= licher Arbeit. Pur dies kannst Du Dich trotz allem glücklich preisen!

^, Lc

f«^

rv

A.

^-•^

/^^

P S Bambe^er A Warnann habe ich Deinem Wunsche gemäss durch unsere Jerusalemer Niederlassung anfragen lassen, ob sie den Betrag inzwischen noch einmal be= kommen haben. Je nachdem wie die Antwort lautet, werde ich die Angelegenheit erledigen.

I

Dr. SIGBERT FEUCHTWANGER

5, ROTHSCHILD BLVD. TEL. 4424 P. O. B. 1824

"IJllDDMg mnJM TT 1824 .1 .n 4624 iitio 5 irvon nm»

TEL. AVIV 22. März 1948. 3»aKOn

Herrn

Dr.Robert Geis, ZUERICH 3.

Lieber Freund,

Nachdem ich so lange nichts von Dir gehört habe, hat es mich besonders gefreut von A^ alter,

3 der von Zürich vor einigen Tagen zurückgekommen ist,

direkten Bericht über Dein und Deiner Familie Wohlergehen zu erhalten. Besonders erfreulich war mir die Nachricht, dass Deine Freunde dort die

T'i^ ^ |^4j^ -Oberhand über die gegnerischen Gewalten/gewonnen

haben.

/kW

^/i.^.

t^few

f

Dieser Tage erhielt ich von Prof. Bergman,z.Zt. Stockholm, ein Ersuchen mich zu äussern zur Frage Deiner Signune; für den Stock- holmer Rabbinerposten. Du wirst diese Bewerbung ja wohl trotz des ZMricher Sieges aufrecht erhalten und es w^rde mich freuen, wenn meine Antwort an B. dazu beitragen könnte, dass Du die Berufung erhä]t3t. Dieser Posten wäre ja wohl in mehrfacher Hinsicht ein Fortschritt gegenüber dem Züricher. Die L^berwindung etwaiger sprach- licher Schwierigkeiten dürfte Dir, wenn man Dir entsprechend Zeit lässt, nicht allzu schwer fallen, wie dies ja auch schon die früheren Kazididaten für die skandinavischen Stellungen fertiggebracht haben.

/^-? /> VxA aaA eraTk Vät» ho 1 tn 1 Q flift

brauche ich Dir wohl nichts besonderes zu erzählen. Hier kann man nur den Wunsch äU33ern:(j0tt gebe den Verantwortlichen in allen Lagern Vernunft zur Findung einer richtigen Lösung* Sehr viel dieser schätzens- werten menschlichen Eigenschaft hat allerdings bisher in der Palästinapolitik aller Beteiligten nicht gewaltet.

Sei mit Deinen Lieben herzlich gegrüsst und nimm alle guten Wünsche für Exire Zukunft. . ^-

V

4

.U4

/

t^lui

^hi\

'^^vmo- ^oi (ou

1

A-S5

TC L ' (Sfc'Z- H fc- ' « '"i

iQf,^

EVANGELISCHE AKADEMIE TUTZING

8132 SCHLOSS TUTZING AM STARNBERGER SEE FERNRUF 08158/666

Herrn

Rabbiner

Dr. Robert R. Geis

4-000 Düsseldorf

Pischerstraße 55

Tutzing, den 18. Juli 1966

O

Lieber, verehrter Herr Doktor Geis!

Eben las ich in der Allgemeinen Wochenzeitung vom 8. Juli, daß Sie in diesen Tagen 60 Jahre alt geworden sind. Wenn ich an unser Gespräch in Tutzing denke, dann müßte ich also, um den Alters- unterschied zwischen uns genau anzugeben, etwa sagen, daß Sie 160 Jahre alt sind. Lassen Sie sich von Herzen Glück und Segen wünschen von dem um 101 Jahre Jüngeren. Ich wünsche mir sehr, daß wir in den nächsten Jahren wieder Gelegenheit nicht nur zu einer persönlichen Begegnung, sondern auch zu einem Zusammenwirken fänden. Entnehmen Sie diesem Wunsche, wie sehr ich Ihre geistige Leistung und das, was von Ihnen/ jenseits der Worte ausgeht, zu schätzen und zu würdigen weiß. Möge Ihnen die Kraft erhalten bleiben, im Geiste der Versöhnung ungeachtet aller Enttäuschungen mit jenem Elan der Hoffnung weiterzuwirken, der doch unzweifelhaft ein wesentliches Kennzeichen des Judentums ist. Wir möchten uns gern davon inspirieren lassen.

Von mir selbst ist nur noch zu sagen, daß ich mich am 1. August zusammen mit meiner Frau wieder ein wenig auf Weltreise begebe, diesmal nach Zentralamerika und Mexiko, nachdem wir im vorigen Jahre Südamerika bereist haben. Daß ich im Laufe dieser Reise mehrfach, z.B. in Santiago de Chile, Buenos Aires und Porto Alegre, in Synagogen gesprochen habe, dies zu hören wird Ihnen vielleicht um jener Verständigung zwischen Juden und Christen willen, um die Sie sich so beispielhaft bemühen, Genugtuung bereiten. In herzlicher und geistiger Verbundenheit grüßt Sie

Ihr

H«lf*H» fttt\mt

POSTSCHECK MÜNCHEN 3973 BANK KREISSPARKASSE STARNBERG. ZWEIGSTELLE TUTZING 572297

EVANQELISCHE AKADEMIE

SCHLOSS TUTZINQ AM STARNBE RQERSEE FERNRUF TUTZINQ 666

Herrn

Rabbiner

Dr. Robert Raphael Geis

4000 Düsseldorf

Pischerstraße 55

Tutzing, den 30. Januar 1964

Lieber Herr Doktor Geis!

I

t

Es ist richtig, Sie sind viel, viel älter als ich, aber nicht als Robert Raphael Geis, sondern als Jude. Umso dankbarer bin ich Ihnen, daß Sie sich mit dem viel Jüngeren auf das charmante Max und Moritz-Spiel eingelassen haben, und ich hoffe, daß wir doch noch öfter Gelegenheit haben, als Max und Moritz in Er- scheinung zu treten. Ja, und eigentlich .crehört auch der vor- treffliche Ritter Kraus dazu, unter dessen Attacken, wie Sie so richtig bemerken, dem Murnauer Gnom die Prothese gewackelt hat. Ich kann Ihnen versichern, daß, abgesehen von solchen theolo- gischen Schraten, die Teilnehmer an dem Seminar im Innersten bewegt worden sind. Von mehreren wurde es mir noch einmal aus- drücklich bestätigt, und ich glaube sagen zu können, daß ich auf Grund einer langjährigen Erfahrung ein gewisses nefühl dafür bekommen habe, wie weit und wie tief das auf einer Tagung ^^^^^4.^ „.^n- 4-^-r,„r^ -K»v+ TT-n^ wQQ ^«10 powoViI ptTo f^amstap" wie am Sonn-

tag gesagt haben, das war nun freilich mehr als ein Tagungs- referat. Haben Sie herzlichen Dank nicht nur für das, was Sie gesagt, sondern auch für das, was Sie uns gewesen sind. Dabei denke ich vor allem auch noch an den unendlich heiteren Samstag Abend. Aber solch eine Heiterkeit ist wahrscheinlich nur möglich auf dem Hintergrund eines großen Ernstes. Zu dem, was Sie über die Ehrung des Bettlers im alten Judentum gesagt haben, wollte ich Sie noch hinweisen auf die schöne Formulierung, die der Pinnländer Runeberg in seinem Epos

Postscheckkonto: München Nr. 3973 Kteissparkasse Statnberg, Zweigstelle Tutzing Konto Nr. 7229

i^mt^r^^SilW.

Aokrcot^

"Die Elchjäger'' gebraucht, dort heißt es von dem Bettle^ regel- mäßig: er, der gerAchte Bettler.

Zusammen mit meiner Frau grüße ich Sie in herzlicher Verbunden- heit und Dankbarkeit

Ihr

(Heinz Flügel)

)

3

A^ 7ze'i 'k^ f6\£R.-\

"BArnT^i

^Oi

TliU

n

Av 7

/

/

T*

\1.X

/l^^'MC>^<jti»6;^<U^ Arr^c^ /'?^t - l?^\

■*lM-iU«<a^«a

Dr. ADOLF FREUDENBERG

6368 BAD VILBEL-HEILSBERC

FRIEDENSSTRASSE 19 TELEFON 8 68 03

/. ^^^' /f ^/.

c

/

-y ^ ._x '^sf^^,^^ ^^.o/x A/oi^yf ^^^ >^ :, X^^ ^>« /^ , . .•

^i>^

^x -»^^

-t^. 1^ -

!

Tif^a^-^

>^6^-

^^^^3"^

»/^.

,y^

/

<^

<«*v<^-Ä/ö»^S*<*^ . vv 'f^'U^s ^^'^»^f^e/' ^e^^ a/^

^LL

RABBINER PROFESSOR DR. R. R. GEIS

4 OÜSSELDORFIO. DEN FISCHERSTRASSE 55 TELEFON 445453

^.^V

e

t

\iX\k ÄUV ><isj^u%\>

y-t^'P^^K-

u

6

y

fJ<^t^ötU/ ^/f

I

Ao^^X i^xrf^^ ^*^^i^ ^W ii

>S0^M«nU<\ fttkX

0<. ^. X'^a

K^NM^ hJU «xwv» uU^w ^KiM*% Qu * Jl j flli»^

*^ u^^»VrXw V«v Aw *H QutJUiH

nJ

\ij vvA (^4 Scgu-

^j.^ VkA (^j \

»CK-

^ ^y.o«-Q-g*U

■»■^

o

»^Ct^ //&iA>

en^jn/^^

J

•nr"

mmmm

M^j<^*^/4:

13. 4^1964

o

SthP geehrter Herr Pfarrer Preudenberg,

Herr Dr, Lorenz gestand gestern sanft errötend, daß er und Dr. Walz Ihnen den Hat zur Kontaktaufnahme mit den Lutheranern gegeben haben. Ihre Bemerkung auf der Vorstands- sitzung im JanuaP verstehe ich danach wohl recht als Deckung für die beiden Herren angesichts der ablehnenden Haltung des Kirchentagspräsidenten gegenüber einer solchen Zusammenkunft. Natürlich konnte ich das nicht wissent aber ich möchte Sie wiesen lassen, daß ich nun aufgeklärt bin.

Zu Ihrem Geburtstag die beuten Wünsche.

( >

■^T"

mmmmm

f

\/

'. 3.//

^-r^ <^*Ä //-e&i^./-,

-^U^ (^ ^<iA <^r/^Si

O-M

^^

^&>u/ '^i^^^^

^i^Q^i^ A^Cjf^

^igä Xe^-Z^s ^^-U

■'ii^^/ Afi f'A , (^^ ^4^ ^

'-^^

C(^^/*2^

/^d^-C

?^^

'^^k

iy4^^^^?^

<f^<'^^^^- ^<^

'^C

-^"5^ w

i^w^li«^»

X,

^^^ i^^ i/^ikJA

^ Hc^

^€iW^A . ^-ew ^^i^{^ ^ ^i^,^i>i4A^ .^i^^^^y^

•^-^ V

^

.JkaaaariteMlH

-f-

16. 3* 1364

Harm Pf rirrcar

Dr. k. Preudant erg

6368 ^au yiHiigl->HeilabeMr Wiedensir. l! ^

Sehr geeloTter Herr Pf irrer,

atinc Frau hat in ilirer Keraent:: fllcluceit bei tau gestrige» TtlefoHe^eöpräch lait Urnen nicht den Lut gehabtt Ihnen zu isagen, waij ich ihr aufgetragen Litte, daß ich iur Sie nicht mehr zu sprechen bin.

Über die ünmöglichlceiten im Briefwechael Gollvvitzer-Thiel hatte idi zur gleichen Zeit mit Herrn Irofeesor JJr. B. Gcld»cij]iidt Gelegenheit aUöf:;hr ich zu sprechen. Aber mch ibgeaehen davon, kann ich d .0 TheolOi,i.^ci c auihr acht laeaen, d i.. ja nie ^tiiamen kcvnn, ,erua daß Mencciaiche riicht in Ordnung, iat.

Sie haben in einem ^el^r persönlichen ürief voiq 26. 9. 63 m Krankenbett IJir.r Göttin bei mir den Eindruck erwecken «voll^i, dviß das <Liepl,inte Gespräch iiiit den Lutheranern - wenn auch sekundär - ciuf ••die Frie den fc:jwiinß che der Freunde in Fulda" zurück- i^elie. Meiien Eindruck haben ie erat lüit einem hingeworfenen Äort korrigiert, 31b Iräsident von Th> den in ilraüld«hain 5ie, Herrn Oollwitzer und Herrn Härder beLCh..ür, von die. Plan Ab..t oid SU nehmen, ob .de ver^tel^en oder iiicht, über ein aolches Faktum koi^mie ich iiicht hinweg.

N iCh den teil» theologisch fundierten, teile menachlich bewegen- den Au ultllirungen der Herren von Thadden, ^rof e. «or Kichel, irof e. sor Eijriich, if irrer Leiuier unu f ^ au Dr. Simon hat Ihr Herr ^ chvdegerßohn zuii. Fall Kirchenrat l\el)l nicht Bielir zu aa^wi

fehabt, als doj: sein eigener Vatert If -Jrrer in i^ayern, jede^ «vort ee Herrn I^ehl imteri:.ctoieLen tte. Die Auafulmmoeii des Herrn Mehl aber wiu'en nichts jjündere. J.& eine Sanktionierung:, des Gewe^exiexi unu Furch-cbaren, vielXelcüt .iuch eine Yorberuitunc tUr KoMüendee. Herr Gollützer hat damit ein Uaß von rhrmtasielosig*- keit und Heraenekälte gezeigt, das jede weitere Diekueeion über- flüssig macht. Ein Jude Wcir anweisend, der Jude Geie. Der Jude Geis hat seine oChwester und deren Fai^ailie in \u8chvvit2i verloren, hat seine Eltern halb irr vor ::c}imtvr*:, Verzvveiflun^: und Haß sterben üehen, sein eigenes SclJLcks.il interti>Biert liier nicht. Auchdaiuit wurde nun durch Herrn Go 11 witzer ein Faktum geachaffon, über das hinwegaukoxomen über i^eine iCr ..ft geht.

Ich darf danach um die einzige Freundlichkeit bitten, daß sowohl Sie wie Ihr I crr Schwiegersohn in Cukiuift lEir ^^egenuber i^chwei^en,

um mir die ^Möglichkeit 4M i^^hen^ Liit den letzten zwölf Jal^rcn und ilire^i. völlig, vergeblichen Einsatz fertig zu werden.

Mit den b sten WUni^chen, insbeaondere fUr Ilire «rkranftte Trtm Tochter,

Auszug

aus der Begrüßungsansprache von i)v. Adolf i^Veudenbertj, bei der Abschlußkundgebung; zur Ausstellung "Monuinenta Judaica" und zurhVo^h,^ df^y ]3rüdt.^rlichkGit( in Köln, Kongreßhalle, am 15. März 1964

i

Nach der Begrüßung Ginzeln.-;r Persönlichkeiten und der 4.500 Graste fahrt der Redner forts

" Wir danken Ihnen allen für die ermutigende yUierkennung unse« res Dienstes, den Ihr jjJrscneinen zum Ausdruck bringt. - Der Koordinierungsrat hat im Lauf der Jahre an der Tatkraft und dem riinfallsreichtum unserer Kölner Gesellschaft nur Freude gehabt. Auch unsere heutige Vers-iirimlung verdanken wir wohl nicht zuletzt diesen Eigenschaften. Jintscheidend war jedoch der (iedanke, beim Abscüluß der ./oche der Brüderlichkeit und der Ausstellung "MonurAcnta Judaica" eine gemeinsame Kundge- bung durchzuführen. Dajnit wollten oic und \/ir vor allem Volk zv/ei gleichgerichtete Bestrebungen als Einheit darstellen und beiden neue .Virkungskrafte zuführen* Wir erhoffen von der uns hier geschenkten Entfaltung jüdisciier Derikwürdigkeiten für uns Alte nachwirkendv^ Erinncrungeni dio uns beschämen und eben darum heilendo Kräfte auslösen und für die Jungen, die in hellen Scharen ujid sichtlich ergriffen die ausgebreiteten Schätze des Judentums gesehsn haben, ein entschlußfreudiges Erkennen mit reicher Frucht an Menschlichkeit. Hier treffen sich die Linien mit den bleibenden erzieherischen Aufgaben unserer Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenar- beit, denen sie s it IcUigem in Treuen dienen.

Welche Freude wäre es für unseren unvergeßlichen Bundespräsi- denten iieuß, den v/arniiicrzigen Scliirmherrn der Christlich-Jüdi- schen Zusammenarbeit und für uns alle gewesen, \'^iinn er diesen Tag hätte miterleben dürfen. Sein Andenken verpflichtet uns für die Zukunft. "

Es folgt nier eine Anrede an die di^ei Hauptsprecher der Kund- gebung:

Bischof i. H. vVilhelPi S t a h 1 i n , Professor Dr. Ernst Simon von dc^r Univv^rsität Jerusalem und S. Eminenz, iforr

V i3-nr\i mal Anrrncj-hin R p q

"Ich komme aus Frankfurt, dem gegenwärtigen ochaui)latz des Auschwitz-Prozess'^s, dnr im Stadtverordneten-Saal des Römer tagt. Die schonungslose Aufdecki>ing unbestreitbarer Greuelta- ten, der Einblick in eine riesenhafte, zynisch mechanisierte Todesfabrik, und v/as ich im Geric.itssaal selber Scih und mit Schrecken erkannte im Ausdruck und Verhalten gar mancher Pro- zeßbeteiligter; d.'s alles hat mir ein Jesus-'/ort aufs i\}eue mit einem Inhalt erfüllt, der uns Christen gebieterisch zur Kode

stellt. Der Herr staht auf dem ölberg und blickt voll Traurig- keit herab auf die geliebte Stcdt Jerusalem: '^Uenn doch auch du erkenntest zu di.isar Zeit, v/as zu deinem Frieden dient! Aber nun ist's vor deinen AUgen verborgen." (Lukas 19, 42). Häufig ist dieses V/ort von christlichen Kanzeln und Kathedern

- 2 -

- 2 -

b

>

mit der Überheblichkeit des arrivierten Besitzbü.-gers den Ju- den vorbehalten worden. Nach allem Geschehenen sollte es mit solchen iiedennun v/ahrlich ein ßnde haben. Jetzt sind v/ir Chri- sten vom vVort unseres Horin unerbittlich gefordert, endlich selber die Augen zu öffnen und zu eikennen, was zu unserem Frieden dient. Vir boschranken uns hier unter vielen anderen auf eine Grrundf ordarung von b -sonderer iUctualitat. Unserem Frieden wäre gedient mit einer späten und unausv/aichlichen Er- kenntnis: Re cht sb c . 'Xiß t se in und Rechtsgewissen sind in unserem Volk in erschreck rndciTiViaS'e abgestumpft als Folge der Hechts- zerstörung während der 12 Jahre und der danach vorherrschen- den Leugnung und Vordrängung einer Mitschuld. Unser geltendes positives Recht ist rissig und schwankend geworden; es tragt nicht mehr und schroit nach wagemutiger Jilrneuerung. Für sol- chen f/agemut aber fvohlt es innerhalb unserer heutigen Gesell- schaft an Kraft und -hinsieht. In dieser schweren Not wurde es zu unser aller Frieden dienen, \jQnn Christen sich mit Juden zusammenfinden dürften, um miteinander in den Heiligen Schrif- ten dem offenbarten Rechtswillen unseres einen (rottes und Va- ters nachzugehen und ihn neu. zu entdecken. Daß wir es doch in Demut wagten, uns cm den unvorschütterlichen Boden des uns Menschen aus Gnaden offenbarten Gottesrechts zu klammern! Von diesem Felsengrund aus könnten wir als Juden und Christen, je- der in seinem Glaubensgehorsam und doch gemeinsam, in nüchter- ner Arbeit starke Impulse vermitteln zur endlichen Gewinnung einer anerkannten und wahrhaft verpflichtenden Rechtsordnung, - einer Ordnung, in deren Geltungsbereich Menschen in Frieden und Freiheit als Brüder beioinander wohnen und Gott loben könn- ten.

Juden wie Christen fordert und tröstet bei solchem Tun die Botschaft des Propheten Michas

♦'£s ist dir gesagt, Mensch, was gut ist und was der Herr von dir fordert: nichts als Recht üben und die Güte lieben und demütig wandeln vor deinem Gott." (Micha 6, 8)

Das Recht steht auf dem Spiel! "Laßt uns miteinander wirken, solange es Tag ist, ^.s kommt die Nacht, da niemand wirken kann. " (Joh. 9, 4)

Bruder, warum stehst du draußen?"

*w*

Q

%

o

\

r

/fi-e^S^t^v^^c^x^ ,

^ÄÄ ■Uf?/^,)^*^^ ir -^^ t^^^^M^^^

-^-^^J^tXia^ 0U^>^t.eiJ^ai^ a^^^>^^

«^^*^/ ^9^<a^/^ So^s^ €>\4^0»><3!^, A^'^

^^■^^t*^.

i'

"^^ -^rs^iif^g^ iiie^7>C^

//^

o

^1»

'ssfe^ ^fi^^e^^A

Ä*»**- ^5»!>r?i^—

<5 -

.«y-

O

■•■^

Z^ ^-i^t^^ «»^-{^^^ /S^^t^^i^yi -*— ^

l

km- Freudenberg

Bad Vilbel —Heilsberg, 15. 9. 1963

An r

die Herren : Geis, Goldschmidt , Härder, Kraus, Gollwvitzer,

O

f

Liebe Fre\inde,

mein gestriges Gespräch mi^ Dr« Walz und Lorenz, ergab gegenüber den zwischen uns ausgetquschten Meinungen keine wesentlich neuen G^schts- punkte« Der Wunsch, dass Prof. Kraus sich nur Ja nicht zurückziehen, sondern aktiv weiter dabei sein und helfen möchte, kam dringlich zum Ausdruck. Es wurde uns im Gespräch/die Fülle und Wichtigkeit der uns in der Arbeitsgemeinschaft zufallefirArbeit deutlich. Über Ort und Ge- stalt des nächsten Kirchen tc^gs ist noch nicht entschieden, sodass wir unter diesem Gesichtspunkt vorläafig unter keinem Zeit - oder Pro- grammdruck stehen. Walz wiederholte ausdrücklich, dass uns der Kirchen- tag in unserer Arbeitsweise und Thematik als souverän betrachte und zugleich an weiterer enger Zusammenarbeit interessiert bleibe»

von den Dortmunder Erfahrungen her wandten wir uns den danach für ums vordringlich erscheinenden Problemen zu. Praktisch taten wir das hine- sichtlich der Gestaltung der nächsten Arnoldhainer Tagung, Anfang Jan^ 196^. Pressestimmen und Zuschriften nach Dortmund haben gezeigt, dass die polemische Front gegen unsere AuffasKungen und Denkweise si ch eher verhärtet hat. Es ist noch deutlicher geworden, dass die AbweJir unserer "schwärmerisch -nsynkretistischen und missionsfeindlichen" Be.'- strebung sich besonders im Lager eines lutherischen Konservatismus sammelt, vielfach einer echten Besorgnis entstammt und daher ernst ge- nommen sein will. Dr, bei wird erkennbar, dass vielleicht diese Polemik lutherischen Theologen äxk ein neues Durchdenken des Problems: '^Kirche und Israel*' nahezulegen bq^nnt und in den eigenen Reihoi sich Widerspruch gegen eine verflachende eigensinnige Tradition meldet. Diese Vorgänge werden in aufschlussreicher Weise in der beigefügten "Handreichung " deutlich, die eine Auseinandersetzung von Prof. Martin Wittenberg mit Kirchenrat Johannes Mehl enthält. Es ist ja auch bekannt, dass sich ein^ Ausschuss der VEKLD mit den Frage (^ um Israel beschäftigt und eine grössere Tagung in Bälde geplant isto Unterzeichneter hat ja sei-t Ar- noldhain 1963 die Dringlichkeit eines Gesprächs mit unseren Opponente n betont. Nachdems H arders Bemühungen zu keinem Ergebnis geführt haben, ist denen von Gollwitzer jetzt das gleiche Los beschieden gewesen.. Pfoi Hildtmann-Tutzing war währenij^ G's Aufenthalt in Bayern im Ausland ver-

reist und ein Gespräch mi-c ijischoi uietzleibinger kam ctu Sd Zeit^xündexx

nicht zustande - ohne die Spur einer entsprechenden Absicht des Bischof? Wir müssen nun davon ausgehen^ dass sich unser Wunsch eines informellen Gesprächs in kleinerem J^reis vor dem nächsten Arnoldhain nicht verwirk- lichen lässt. Daraus ergab sich der Gedrajnke dieses Gespräch in Arnolds- selber beginen zu lassen und es unter Zurückstellung unserer bisheri^n. thematischen Erwägungen zum. XHiaii einzigen Inhalt der Tagung zu machen. Wir würden 3 uns opponierende Theologen, etwa Prof« Wittenberg, OKR. Reinhardt und einen dritten, der von ihnen zu benennen wäre, einladen. Ein G rundsatzreferat hielte Kraus, der nach seiner Schrift in der Fur- chebücherei am Zuge sein dürfte und das zweite etwa Hr. Wittenberg oder umgekehrt. Ziel der ^ichlichen Diskussion sollten einige Sätze sein, indenen wir feststellen, worin wir einig, worin noch unklar und worin wir im offenen ^egensatz sind. So etwa kam es in der zwanglosen Fuäda- er Unterhaltung heraus, die ich noch am Abend mit Gollwitzer fortsetzte

G oldschmidt und Härder haben auf meinen Vorschlag einer Sitzung: des Leiterkreises in Berlin bald im Okt. nicht geantwortet. Härder schrieb schon früher von November, was aber zu spät für die ii^ wesentliche Ent-- Scheidung über Arnoldshain wäre. Sollten wir im Okt. nicht zusammenkom- men,was mir Jetzt unwahrscheinlich ist, müssten wir uns rasch schrifi lieh über meine Anregung- s^ Vorseite - verst^ändigen. Nachdem das ge-'^ scheh'en ist und d'ie Referenten und Themen geklärt und die Sprecher an- geschrieben sind, könnten wir uns, soweit wie möglich ab 13. Nov. in B erlin treffen, wo ich bis etwa 27. 11, bleiben will.

Ich bitte also um recht baldigen Bescheid; sonst kommen wir mit A'hain in arge Zeitnot.

Herzliche Grüsse

Freudenberg.

P. S. lieber Dr. Geis,

^Dank für Ihren Brief aus Düsseldorf. Wir brauchen Sie gerade als Ji^^pn, 'der etwas von evang. Theologie versteht. Ich freugmich darüber, dat./ sich auch mir das Gespräch mit de/^ Opponenten erneut als vordrinorlich aufgedrängt hat. Ich wäre sehr dankbar, wenn Sie zu Obigem Ihre Mei- nug -sagten und auch Ihre Beteiligung in Arnoldshain vorsähen. Für die christlichen sespr^ächspartner könnte das nur heilsam sein. Sie würden unwillkürlich verantwortlicner reden. Im Übrigen kann unsere Gruppe ihre jüdiachen Glieder nicht verleugnen. Für Sie würde das Dabeisein manchmal nicht leicht sein,- W^^X von erheblichem Wert, Die Fuldaleute wüssten SiQ^erne in A'hain dabei. Die A. G. heisst : Juden und Chris- ten, und dareus erwachsen bestimmte Verantwortungen für die Sache und den Stil. Das Miteinander dürfte gesef^neter ^ein als die benu'^^'mere/ aber vermutlich unbrüderlicba?e und unfT-uchtbarere Secessio und Bespre- chung in partes.

Herzliche Grüsse

Ihr getreuer

A. Freudenberg

Arbeitsgemeinschaft Juden und Christen beim Dt. Evang. Kirchentag

Dr.A.Freudenberg, Pfarrer i.R.

6368 Bad Vilbel-Heilsberg Friedensstr. 19

29. August 1965

An

Rabbiner Herrn Dr.R.R.

4 Düsseldorf Fischerstr.'p^

G

eis

/

I

I

Liebe Freunde l

Inzwischen habe ich von Ihnen und auch von Kraus die erbetenen Sußeruno-en zu meinem Rundbrief vom 2. August erhalten. In der Kritik tindS? Ins weitgehend einig, dagegen ist ^ber die notwendigen Pol- gerungen noch manches zu sagen. Großen Kummer 5^^*.?^^^^«^, ^rief von Kraus bereitet; Sie ersehen Näheres aus der beigefügten Abschrift meiner Antwort.

was Arnoldshain anlangt, so sind wir endgültig ^^r Samstag, den \. abends (Ankunft), Sonntag, den 5. und Montag, den 6, Januar ange meldet, Rückreise spätestens Dienstag, den 7. früh. Tm resnräch mit Gollwitzer wurde die Möglicbkeit anvisiert, daß wir Ss iJ^oJtsetzung der letztjährigen Arnoldshaintagung am Sonntag mi? dJn Fragen del Rechts beschäftigen und uns dabei durch einen Vor- ?iLlp/aSf gezeichneten Generalstaatsanwalts Dr. Bauer, Frankfurt//M.

roribsäSK?sr/.!faS\eSü^^si?;a?ii?Lf?:L-r:eSiL

T^v, .«^r-Af^ p-lPichzeitiK in Fulda um ein baldiges unverbindliches Ge- spräch bitten' damit wir unsere gegenseitigen Erwägungen kennen, be- vor wir im Leiterkreis zusammenkommen.

^?Sid?Sin?St"Schs,.äß,vorbereitet.Bs^.l.rot^pra.J.sch_^de.^_^ Oktoler. Ab 25.10. Kann Wia»cm..u. •"-•"Jjrj^;;^-; ^-„„^ ,„ j.ok- Ti ^i'„?lS"/LfSneraberni^«eS-prlSs? bleiben, so daß «Ir l?r^rl?^^St^l,r:icJ "Se. dann die ..ei* be« dritte Wocbe a. ^^^

JJ^LlelMng« Sd^r^i" ??S?erH?ia£ann, «t.in. oder Mit beiden Über das Geipräoh »it den Lutheranern zu reden.

isr^eÄf r^eia rs-d^risSiSt^t^s sai^finerssb^s

einen Kostenbeitrag bemuhen.

len herzlichen Grüßen^ ^9^</^0<e^ O^ *

J (A. Freudenberg)

Durchschrift !

i >

Arbeitsgemeinschaft Juden und Christen beiÄ Dt. £▼. Kirchentag

Dr.A.Preudenberg, Pfarrer i#R.

rtsr

Herrn

fix 1

ProfesGor D.Hattä^oachim Kr ans

6368 Bad Vilbel-Heilsberj ?ri0den8ötr, 19

29*AU6U0t, 1963

leb .;

2 Haiabur^y-Volksdorf Herapenkamp

Lieber Bruder Kraas ,4

».4<« .i ^

iioi aid

H r

Ihren Brief vom 16,8, erhielt ich mit einiger Verspätung, weil wir inzwischen mit Gollwitzers im schwarzwald zusammen waren , wo auch über unsire Ding;© gesprochen wurde.

In der Feststellun.^, daß die Vorträge vom Donnerstagabend nicht "am- kamen", sind wir uns nun in dem Leiterkreis einii^: auch darin, daß die beiden Referate, und zwar besonders das von Zimmerli, weite Ver- breitung verdienen. Darüber wäre in der nlLchsten Sitzung des Leiter- kreises zu sprechen.

Gar nicht einverstanden bin ich aber mit Ihrer Resignation hinsicht- lich der Arbeitsejemeinschaft Ouden und Christen. Keiner ienkt wohl daran, sie zu^institutionalisieren" . Alle Formalien sin- weniger wichtig als die Sache, nämlich eine Geiüeinsamkeit der Verantwortung im Durchdenken, weichen stellen und ilanen, wie wir in Theologie, Gemeinde una sonstiger Öffentlichkeit zu handeln haben. Davon kön- nen wir uns nicht dispensieren, enn ich Sie persönlich anreden darf, so möchte ich Sie auf die noch nicht abzusehende Tra;.,weite Ihrer klei- nen Schrift "Begegnung mit dem Judentum" im Kurche-Verlag aufmerksam machen, as Sie da aufreißen und was an Erörterung daraus entstehen wird, muß von einem Kreis echt beteiligter und kompetenter Menschen mit erwogen und ;7;etra;^en werden, k^o kann ich mich einfach mit Ihrem "Rückzug" nicht abfinden.

Da Sie leider an der Mitte November in 'lenf geplanten Tagung im Rahmen des Oekumenischen Rates über das Qekumenische Studienzentrum in Israel nicht teilnehmen können, so w-ire Ixk es doch von Bedeutung, wenn Sie als bekannter Alt-Testamentler and B-teili^ter am Christ-

el; u rUÜoliÖU

U.6x"

lich-jüdischen oesprach mir eine Auueruny^ eines solchen Studienzentrums, möglichst mit eini-en Vorschlägen zu- gehen ließen, h^s wird dort in Genf mancherlei ider^t-nde geben, so daß die Förderer des Plans der Verstärkung bedürfen. Ich will dem Direktor des Genfer Komitees für "Die Kirche und das jüdische Volk" vorschlagen, Professor H.V.Volff in Mainz zu fragen und werde auch festermann nennen.

Von

- ~^--'

! :t't jif^o^doTüU

a^^e^iii

i 1 i "j

ex

'Von Ihrer Absicht, den Vorstt» in der Geseilschaft iiir christlich-Jüdische Zusammenarbeit in Hamburg niederzu- legen, hatte- ich sction mit Unruhe gehört; Ihre Bestäti- gung iacht mir viel zu schaffen. 7ie soll diese notwendige Arbeit weiterziehen ? vir können auf eine gut ff ^^^J^^^^, ^^^J mit Autorität vertretene Hamburger Gesellschaft schlechter- dings nicht verzichten. Die Dinge werden durch den bevor- stehenden Rücktritt der jungen Prau ÄUohac«ek noc^ wesent-,^^ lieh verscharrt, te sehen bie die Zakunit ? Mit sehr herzlichen aber bekümmerten Grüßen und wünschen ^:

a.i

^füB

-1 ;t

--J

■f

SÄ.

f bfiscfi

a^mmM

■-■m- -t

K^ w w

-I9J..H

flie-^rdT -ti

ml ®i

,;3iXü:tu':>^

f

PfOT

juscJi

liw ei«Ä

\ .r4

a

i

57 i-

U

iio

bin ich tlm äol ;tl9i

Iht**

Äi'frlJi *7

'- '

V 1

J ) o

rv -f f

rni

T©djb xiDi aid nei i^

(A.J?'reuaenberg)

nr^fi

r :-»

ß r

r:ll

-t^--

ia.>>^

:j> -i. t>

wil»J

ÖJ,-.'

•\ I-

..;! o

rr

iJ

0 al

11

o

0

1

T -Ofi

)

)

.«»»'<L*a> f

■*-^T^

G fc

>

l'ix

c

ü

l

fiüV

Mi;) lUjK 4440«. ^(Jl/, ^ VVumIh,

V ^IUV»)i«»lu, W lÄ^U MvU«VH\lKlkK) U>}|*H

Mlil l^fUijO CfilVCuu 1

A*H%m

A'«Ä, , ilAivw KiL tCViH,

h.

%^^ U,K Wilsfi/

icvco Vf^i^/i;:) ju(k ok 'Ä<itt »tUk i^v ^

u

HU K

•M (m^A

;

4*. h. ». vi

W k >a4 ^Üil W wA iL |.U)CCi» Mv

4s '^

WU ^V?kWl<lHH/

M^U^ IUh Mm^

(in •'UV

Kvs«) i^lui)

Ji a; %\^w

U^U \Ckl UjL i.J^k2.r/ liüiu. JUiVvJ

M4

«4 An l

OhK

<u

J,

^«iU% Kuilu. - ^4 i(>C

iWM

tiMl (\k uiii

JltO.iC^' V)(4(lil«i Mi>^K

ÖU.'

JUJ

Jvlh. ff .

l4^Jl(

■i"»"

Pfr.i.R* Dr. Adolf Freudenberg

iJ

Bad Vilbel-Heilsberg, d. 15*Jan.l963# Priedensstr 19

I Um

An die Herren

Rabbiner Dr.G eis, Prof.D. Goldschmidt , Prof Dr. Härder, Prof .D.

H.J. Kraus sowie Herrn. Dr. .Lorenz, Präsidialbüro des DEK*_

3

Liebe Freunde I i^

Mit diesen Zeilen möchte ich mich bis Ende April von Ihnen verab- schieden und Sie auch bitten, mir in dieser Zeit keine laufenden Mitteilungen zu schicken. Dabei mache ich die ausdrückliche Ausnahme, daß mich natürlich grundsätzliche Nachrichten, wie z.B. Fort^^ang in der Angelegenheit "Olutzing", oder in der prozeßfrage lebhaft inter- essieren und mir von hier aus nachgeschickt werden können. Wenn während meiner Abwesenheit eine Fühlung mit dem "Räume Frankfurt" nötig wird, so wird sicher gerne Bruder Kallenbach helfen.

So Gott will, schalte ich mich dann spätestens Anfang Mai wieder in das Geschehen ein und wir sehen uns dann in Bochum wieder. Die end- gültigen Termine \ind Anweisungen für das dortige Maitreffen bitte ich, mir freundlich rechtzeitig zu senden. Beim Niederschreiben merke ich, wie sehr mir unsere Gemeinschaft und Arbeit am Herzen liegt. Gott befohlen!

Ihr . >^

/^.?

P.B

mumm

"^^

o

n

1

>üxxV J^

^ Jk »/V<« »A^i^A^j.

.«. w

»^

X •i^<

PS« Lieber Freund!

Dank für den netten Brief v. IJ-^L.Sie haben in der Tat- an

einer "Verdauiingsmüdigkeit" gelitten; denn die Diskussionen

in den 5 Gemeindekreisen am Freitag und Samstag finden morgens,

nicht abends statt. Dabei bleibt lediglich darauf zu achten, daß die jüdischen Beteiligten am Samstag die Versammlungsorte zu Fuß erreichen können» - Ich empfehle, daß Sie Lorenz gelegentlich hieran erinnern. - Im übrigen sagten Sie wohl, daß die Beteiligung an einem solchen "Lehrgespräch" am Sabbath

^ zulässig sei. ^.jjj^ -x .1

Mit herzlichen Grüßen! t

I.

pff j

/UJJ

*j ' . jm.:,^ s.^'^A -'~ •-"■

»•Tf

(.

T1 »

Robert Raphael Geis

4 IÄiß8«ldorf,den 13.I.63« Pl8cherßtr«55

*-^

Lieber \xnä verehrter Herr Preudenberg^

haben Sie vielen Dank flir den Durchschlag Ihres Briefes an Pfarrer Pflsterer und Ihre entzückende Epistel an mich.Ich finde Ihr Schrei» ben nicht grosQVäterlich|Wohl aber väterlich. Es wilrde mich freuen^ wenn es auf fruchtbaren Boden käme. Freilich bin ich aus vielen Br^ fahrungen skeptisch.Das Benehmen des Herrn Pf.war unerhörtyseln respektloses Geschimpfe auf die Professoren sehr bezeiclinend^dle Hetze bei unseren ausländischen Freunden beschämend« Das Bild^das er uns Montag zu später Stunde botyist imvergessliohtStlmlocke wie HitlertAlnii wie Mussolini »Ich misstraue den Emotionalentdle immer einen Haas brauchen.Da ich mit Herrn Präsident D.Dr.von Thadden u* Pfarrer Dr.Schroth am Dienstag beim FrUhstück noch für eine Stunde zusaia-uensassund Pf.Schroth das Gespräch auf Pfisterer brachte, war es sehr Interessant die Ablehnung des so gütigen Herrn von Thadden gegenüber Pfisterer zu bemerken« Danach stänkert Pf.in dem französ- deutschen Kreis ganz ähnlich|Herr v.Th.wäre ih liebendgem los. Aber vor mir, lieber Herr Fr eiindenb er gebrauchen Sie keine An^st zu haben. Die Lavamasaen meines Zornes sind echt alttestamentlich pri- mär ge^eii die Juden gerichtet und eine synagoga militans muss ich in uns rem Kreis wahrlich nicht etablieren.

Bei dieser Gelegenlieit aber noch eine andere Sache^für die ich mich verantwortlich fühle. Am Montag überkam mich bei unserer Besprechiing eine Ver auiuigamüdlgkeitydie man einer Geiss verzeihen mues.Ioh habe nicht recht geschaltet und meine gehört zu haben^daae die 3

Wenn dem so ist^wird es Schwierigkeiten mit der Jüd.Besetzung^resp. Besatzung geben. Selbst wenn ich eiüc^al auf den Freitagabend verzieh-* te,Herr Holz er, Wilhelm und Mayer werden das bestimmt nicht tun. Bliebe zu überlegen, ob wir nicht besser mit 3 Gruppen in die Schlacht gehen. Darum geht dieser Brief auch an die Freunde Hmrder und Kraus.

Sehr herzliche Grüsce

Ihr

■^IF"

?i^

i«ll»

/^« /f ^/.

1

e

oCCe^M, A^«*^

/

^^PIk^,

/

'^"f

h^^

^^^ß^.

a^c/ ^ f^7^ /^/£uf-ß'h^ ?/, S^*-

A

y^

;ia)| »->> 1.- ^'

. j(fi<LM^ß^i^ /^ '^^ y^.

C^//^ A^'^^^*<fc4e^. (^.^![,£.<^9rJ <CÄ«^«*:iJ* >Är<f

As

o

^•r-*^»" ^ '

^

<^<Ätf^^f:;^if^^^4-^

Fr«udenberf^| Pf'. !•

6368 Bad VllbiU - Heilsber^ lo. 1. 1

Burrn

7i7 sehn, tiaii

tresl'iuer ..e , -i-

Lieber nruder j'fisterer,

»Ir sind Bwar im i.eix.aru k mit den Vorb«reitun?^en uMWP#r bertiee- rbisfi, ale i»a ii^« Jan. be^siimen soll; aber ich 'aocnt:; viocri vorsu- caen» lunen beiia uDerwixiden inrer r^ntt iuschan- unci zu weiterer ^uter Zua-iTmaenarbiit ait unser >?m Kreis zu holi'en. ..c k-mn dis nur in knappen r^uwzon ^öacaehen.

1* '.rii ier Andoron^ unserer liodn-.rab ichtön fdr BocAua und Duis- bui-^ .^jr-iehe ich nich auf den Ii':jricht> von irof . '.raua über die de- ziii.:i*ten iVünöChe von Herrn i'ortaiann, .elcao v..,U' rr.eron^: cos i'lans nacn aic.^i ao.:.en.

V^i:Mu^

d.

.^Ctll^

rüJL auo * :- icii AboCaiu.: der T : i^C ..ilr r^a

deutlic'i .ev.ji , . .ie der Schuh hinsieutli.cu "TIJTLIHG*' drucirt. ^.<i ic'/i in ui^3.- . :eil aor VerbbLnuiuu ; aen i/or.iitü iiattet auoile ic ,u3 ir'icKlica i-^l pusi^üs t'Cv,t: Die Arbei. 3^;ei:K*insi haf t hat beijchlos ient ^i^ ^^-^^ B^3arboitunj des Kra .Kreises: Gewipi^^iCia aber tnejio,2i3cne ie^^enaitze in aen evan;^jüiiücaen Kircuen zum Zwecic ein3r brudsriichen lUarunf:: una aiiaahiichen ;^:;röbo.ndi^^Junts

ihre Mit:':;iicaer Härder, .-fi^torer und Jenroth zu beauft 'n. Dieser , ultra, ; Daaeutet zun crict, daü aieae Kieine

l.aaion inoac: aio voi . xrc itv . •: /iü^caa't für

not.Vf>a;^i 1 tonen :oai racaüi:it i ;cl rt« '.- -ie Ku-air:;iabion

re3C£ul«^.^ .-: , ^eu v;ir üji^ cini -ui'u .i., ua*j jc:aeii. alis arei

Z(^\jlist^ Zka erörtern aoien, u inixich aiö r.ont>royji'öe w>or die Substitution des Alten Gotlesvoikeo ocor Bunuea auxo.i das Neue oOw eßvolK oder den Neuen Bund^ «#anx*ena «fir un» i^uä **'un^ekdnai^ten '."juiivV' unu oaait z\x eine. vori.u;ii::en/:üe-:i£itenz 2i;.'i >jaen dynaj^oge und -.iL^cne halren; fernei aie iriicnt zur "Juden;iii33ion",.^odör ab«r ÄUia seibsüverat-^ndiiciien brudoriicher. Zou ,nia; endlich i^lar,^' _ui.un , acw. cn: iotlicneu Antijudaib us oder Anc;ise-

iilti8QU'3| da aaa ac3 ch vcT:^le vt ^ uthor-'nern au führen

istt die hier wegen ^'-rtin T>ut.:i<»r fir.i :^'^ ers >>

lei;.

2aai it.ti^ue:: ^ urdct erw.uine xcn, da^ ,Vv;i.^4/it

ar nie^ 'er 2 iii^r uixcri'.'iitai.:, über rdait in 'Luther im . inn hatte, aber in koinei

W N«' * «it> Kr «»f <ki« w ■•«

ri T»1 1 tr>

r^k *i* «>*•*►

f

■*^

:.ci^. eiLiicrii featen VoracUlag uacaen ;ulitt;. ir unvhu ans viel- mehr uiubxcnllica dtx Theuatiit iclar .>ei , d.ii u r ,^kadeaie- di„-.uuor ri jl i. u t a e n n hi r en. i end ;ritzureion hab^if wie i:'üu auch bei der Zusa:*u*en.soti-ung ^j- rei. nilicbe Freiheit j^ela^i^en weruen müsw.e«

wenn nun L a r d e r /^eoeten wurdt^, die erate parh niiche l'ünlun,:- n::injie mit üilutuann zu ^Lbcruehaen, ho jcschah das nuj: deshalb, weil .1 schon in 1*« Ta:ien nacu Üancn.-n i::hrL una ni ibei /utzing leicht besuchen konnte,

Ihie ^4einunB• daß die •'profesGoren'^Coder ao iic .) auch hier

die Hache an sich ^eria-^^en una ;;ie bei8f»lte ec:r .n;t hitt^n, i»t also ein Irrtuait Fest ateht der i^uftrai-^ au d.i it liederf

die :3icn nun unter «s^gö^seiti^er Initiativ;:- unü .ir ,.uu^ mitein- ander »u ver^itandi en haben; und ich m cht i iaciron» ^a diea in all euxoineren Umrissen vor dem Beauca Hax^uer^ in Tutsine^t weaeatiicher abcir nacti de^i^n Ueapr^ch aiw iildtiUcinn erfolgen nolltc. r -

/

- 2

t\

licht nur ich^ sondern die meisten Vün uns haben Ihr« Terstio^ung aehi- beüauert und je nach Temptraaent verschieden darauf r^a^iert. personiioa «eine ich^ daß bie in Kühe und Oelaüeaneit nucu einmal Ihre Binateilung mit de« Biio/ auf Misere, wie air scneint, übe i aus wicritige ;irbeit»geraeinöchaft überprüien jaochten,

Sie haben mir und anderen fagenüber die Terfahrens^aethoden in Amol. : in scharf kritisiert* Daau nur die Bamericun^^, da^ durcn das Wachst aru der Gruppe stärkere Vorbereit un,: der sau trefienden ..ntacheiaun^an dujx>. den Kleinen Vorstand unusic»^^J^Üc^ War» *'ird unser aller Rachdenkena bedürfen^ uai ohne Aufbau einei '*Grci;anisation" :nit einei ige. liederten Hierarchie ^eb« ^tu finden, wie möjlichst viele Mitglieder lebendiie; am Geachshen and itcenken beteiligt weraen Können, Viöiiöicn-c xhaben wir in A^rnoiaanain in dioser iiichtuna schon ni.t£.licne öcüi'it .e ö;etün, indem öicA z.b. £'^ lutzin.^^ und für aie Beaaiisiilunc: der on^ vort.elegten i^echtaproDleae Idaixiere Axi^eit,fc»o*cuppeii wx^. von aelbat er^jaben. ich acnxe -air.

daid wir eiüpiridch in oi

O o C i.

neiae weiterachreiten könri^ten»

Absciirif . aie33G Sriefös geht an die Herren Kraus, Hard^^r and aei:s«

In aer aoirnunj, daü wir wiöde- in rechte finden, bin ic;:

' e zu einander

•Äit her«lic nen ^rfifienl Ihr

(])r. A. Freudenber-J

31 I>«sraV«r 19^2

Dt« Hans Kall^nbaoh, Studlenleitar der Evangellechen Akademie 6581 Arnoldshpln/ über Bad Homburg v^d.Höhe

S«hr f##hrter Herr Hr. Kallenbacht

t

1

Beifolgend MmNMiide ich Ihnen die von Ihnen •nrüaeohte hi§/H der Teil nohiaer an df^r Tagung rem - 8. Januar 1965« Dmiu beB€frke ich in ^insolnen noch folgrndcei

Herr Dr« 0«iB und Herr Dr. Holser und Frau Holaer iMMien eret Sonntag vomittai^, dito Heri en voia FräBidiun des Kirchoiitages» Ton Th^^ddsAt Wals und Lorens treffen Mrst Sonntag, den 6«1,| aaeh fisch ein* Die Profeaeore . Kraua und Zimmerli rerlass^n Amoldshain bereite an 7»1* abenda« Es vird eich bei der Tugung selbst ergeben, da6 wahrsoheinlich noch andre TeilnsIssMr toreits «■ 7«1« abfahrf^n* Hachrichten darüber habs ioh bisher nioht«

Zu einen Heferat vird Soiint&g vorsiittlir erscheinen Frau Statitsanwältin Dr. Just-PahlRann nebfft ibrrn Cattsn, Sovel t loh velB, vird aber für sie eine Übernachtung nicht benötigt« Bassslbe gilt für svoi Herren aus Duis» bürg und Bochun, nämlich Pastor Bnno Obendiek und Eegierungsrat Dr« Fort« »ann» Diese Verden >'ontac un 11 Uhr su einer Bssprednuig Bit 69m *rbelts<» kreis eracheinen, sicherlich sum Kesen bleiben, aber nicht übsmachten«

Mit herslichen w:egens wünschen sun nsuen Jahr und bestsn GrUdsn Ter«» bleibe loh

;

4^XI.62.

Mein lieber Kollege und sehr verehrter Freund

es war so schön Sie und Ihre liehe Frau hier in IXlsseldorf zu sehen^ so beruhigend Sie in guter Stiiozaung \md Gresundheit anzutreffen»Mitt-* lerv/eile haben Sie sich hoffentlich auch ron den anstrengenden Pest- wochen erholt.

Nun BTUSs ich Ihnen leider die Hitteilung machen^dass Herr Dr.Ehrlich d*oh auf dem nächsten Kirchentag in Doftmmd reden wird.Herr Ehrlich hat offensichtlich den StandpunJct verteten^er sei auf der Tagung in Frankfurt für dieses Heferat bestimmt worden und es sei nicht einzu;-* sehen^warum er diesen Auftrag zurückgeben sollSeEs wird Aufgabe der Hitglieder der Arbeitsgruppe sein das Referat in Inhalt imd Form mit-» zubestimmen^wie wir ja übrigens auch ror Berlin unsere Referate ein- reichen und eine sehr intensive Kritik einarbeiten mussten« Darum hof- fe ich sehTfdass Sie im Januar nach KSSi Amoldsh.koiomen und daran mitwirken das Thema jüdisch rerantwortlich zu gestsuLten«

Seien Sie und Ihre liebe Frau ron uns beiden aufs herzlichste ge- grttsst

Ihr

f»#udenbep ; ^ pf r . i .R .

6368 Bad Vilbel - Heilrt#rg Friedencöti . 19 16, 1o. 6^.

Mj Herren Härder, Geis^ Golddchmidt^ Krius, w

Liebe Freunde, -^^Su^ä^^;^^.

^ Dies iüt der liachg ,n- zu meinem T^unabrief v. 11 1o,, den Härder ^ auch aoldachmidt z\xv Kenntnis brin^^^en möcht

^' iVlit^liederliste: r!, k ^ di»5te Bund" veröf fen ,

ßollte nun die auf G. 51^/13 "Der angekun- lichte Listo der offizielle Aus^^angspunkt sein, auf den auch die nderune^en besehen werden. Der von mir aufgrund der frankfurter Beschlüsse (geführte Schrift- wechsel iiat zu folgenden Zus; gen, also neuen Mit^Vliedern geführt Ds. J. H. Grolle, U T HECHT/ Niederlande, van ^eber f-taaat 41 Profeoöor Dr. Hendrik van u Y E ]S , B A Ö i,: ' t Thiersteinerrain

134'»

Landosrabbiner Dr. Hana Chanoch MEYEHf46D0PTl!JllD,

i>rinz Friedrich-Kcirlstr. 9;

Rabbiner Dr. J. 8 0 E T E H D 0 R P, A M 3 T E R D A

!)• LAIF" ^ ^ ITR/vAT 145

Die Zusagebiiefe füge ich dem ßri f -m Härder mit der Bitte bei, sie zu seinen Akten z\x nehmen. Die Ob«ngexuumten aüsaten nun die biüheri^en N^iChrichten -o en Arnold: h in 1963, sowie die späteren Zuschritten erhalten.

^nu^ültig abgesafi^t hat Prof Dr. ii^duard 5c!wreizer, Zürdtth.

Noc j nicht, jedenfalls nicht von nir ein^rcladen \imrden: Dr. Jugl^ Dahlaiann, b»w. oberstaatGanw. >;chüle wg. Unsicherheit, er von beiden; vgl. Korrespondenz lait Krau und Pfisterer. Bit^e, dass t^^<^\^ Klarung und Frledigun^^ in die Plane! i:iaiiat| Überrabbiner lisenberg, Afien; sov/ie Prof. Dr. W. Dantine, /rien, Blumen^; sse 14t ^einetwegen^aiöckte ich Härder die Initiative über- lassen, jveil ich ,5arnicht3 von ihm weiss und auch zweifle, ob es richLiei ist, i.ja zu fragen, /enn wir nicht auch ?:u;leich ein ge- eignetes Jüdioches Mit ^lied aus Österreich ^^ewinnen. Unser derzeitiger Mito'liederbestand ist 33.

Flnansen : Härders Brief v. ^^ 1o.: ich huibe von Frl. Klatt ia Aürtr&^von irame» Bcharf nur DM :oo,- erhallten, sie ouittiert

und al.. u.^ leich meiner oer^^önl. ah??! .:/a fWr- dio n>ritT^.4-Ä^

eckt und die

TagungsKoöten verwandt. Diese Koatcn cindhun ^ _.

"Arbeitstsemeinschaft hcit hier /eder Cutluiben uoch .:chulden."lch •culage nun vor, dass HAJ .. bis auf weiteres üi^ Kasse übernimmt und sich aie von der KKD dut-ch '^^charf zui^esagten .veiteran I>M <i.ooo,- 'luszalilen lasst. V/ir werden iie su^Teil brauchen für Ausgaben in Axnolashain, dio Fulda hicht trafen kann oder für Bürokosten, die bisher bei mir oder Härder oder Krau« und Geis «Igefailen 3ind oder anfallen werden.

»ür Kraus: Heine Vortjänge btr. OKR Reinhardt, Hamburg «ge ich zu iner Lntl stun bei.

Für den noch nicht unterrichteten "lOlde^fmidt ; Mach dem notwendige- vertraulichlVerzichi auf ein Keferat von irof. Simon hat nun Dr. von Thadden die Herren Dr. Ehrlich und Prof. Zinuaerli offizielll um Übernahme der iieferate am Donnerstag, 25. 7.63 in Dortmund gebeten. Die klei- ne Themenkonferenz soll wegfallen. Vorgeschlagen ist z. Zt. t\^: Dr. EHRLICH : " Joti.es Gesetz und Got'-.es Erwartun im Judentum", für lYof. ZIMMERLI:**Die Schuld tuk Kreuz". die Entwürfe soll es in Arnoldshain .:ehcn. Federführung in dieser Sache bei Kraus.

Herzliche «»-.^xä ^^TTIii:^,^» €^^^

Pfr. i.R. Dr. Adülf Ereudenberg

Bad Vilbel-Heilsberg, d. 11. 10. 1962 . Friedens Str. 19»

Herrn

Prof. H.J. Kraus Hamburg - Volksdorf

Prof. D. Hellmut G o 1 1 w 1 t z er Brione/ s.Locarno

Rabbiner Dr. R. R. G e i s Düs 5eldorf

Liebe Brüder und Freunde!

4

l

1

Verzeihen Sie, wenn ich auf meine Bitte v. 22.8. zurückkomrae , nir bei der Ausarbeitung eines Memoran- dums für Visser»tHooftin Sachen der erörterten Konsultation zwiscnen Christen und Juden im nächsten Jahr zu helfen. Ich habe wohl klar gemacht, daß diese An^'^eleöenheit nicht das Leiseste mit der Arbeits^-i;emeinschaft beim Kirchentag zu tun hat, sondern eine rein persönliche Biete an Sie darstellt.

Ich bitte nicnt um eine Ausarbeitung, sondern mehr um eine icnappe stellungnaii-me zu den von mir dargelegten Gedanken und um einige Stichworte Ihrer ei^'enen Anregun^^en.

Mit herzlichen Grüben I

«-'•

/

ATbalt^^MWinschaft 'Juden und Cürlaten* beim Deutschen Evang* Kirchentag

- Pfr.i.R* Dr. A* Freudenbex*£i -

Bad Viltel-«ell£3bers^ d.U. 10.1962 rledensatr*I9*

An die

Herren Prof» H«J* Kraus Hamburtg«»7Qlkadorf

Prof» D»Dr. Bünther Härder Berlin - MüütSA Zehlenaorf

Rabülner Dr. Eapiiael Gels Diisaeldorf

ft

t

>

Liebe Freunde und Brüder I

Asi lO* Oktober habe Ich in i^ulda mit a 1 L o r e n z und Präsident von Thadden über den stand der Arbeit und die £u lösenden Aufgaben gesprochen« Für das Gespräch lagen uns die beiden ßi'iefe von Krausv, ^8.bJ. und von Härder v»4.lo. vor.

wir stellten gemeinsam fest« daii die nach vielen hin-und

hergehenden Überlegungen nunmehr von Kraus ge^en die Einladung Simons vorgetragenen Argumente durchschla :end seien. Dr. von Thadden wird deshalb keine i?:inladung an ihn ergehen lassen t da^re ,en wird er nun Dr. ; h r 1 i c h und Prof. D. Zimmerii endt?;iiltit5 für die Vorträge am Donnerstag- Abend des Kirchentags einladen.

Thema der Donnerstag-Vortrcige : Nach dam Ergebnis unserer Besprechung in Fuldas

Ehrlich» '*Gottes Gesetz und Gottes Erwartung

im Judentum** .

Zimmerii »"Die schuld am Kreuz".

Zur Deutuno bei ijhrlich: Versuch einer Umreißung des Glaubens frommer Juden; ••Gottes Erwartung" ist doppelter Genetiv; der mii^Vü.utandene und recht verstandene Pharisäer stehen im Thema.

Zu Zimmerii: Schuld umgreift -Ursache - Unrecht, Sünde t Auflehnung - den ans Kreuz ^ehf teten und entkräfteten schuld«> schein, daait Ausblick auf das neue Leben der Begnadigten. Matth. 27t ^5 (vgl. unser Frankfurter Protokoll) steht mitten im ihema.

Fxilda wird mit Kraus rascheatens das Thema abstimnen, weil dieser für den Beitrag zum Vorbereitun^ssheft im Klaren sein mub. Nach unserer Lleinun^s kann Härder die obige Forraulierims iä?binladun^3;süchreiben für Arnoldariain mit dea Vorbeiaalt "etwa** erwcihnen. Dies deshalb, weil dä4 IJArtCtiAwVf^keinen Aufschub mehr duldet. Im abritten v^ird vorgeschlagen, daß Kraus die endgülti?2;e Formulicr\in<^, die er mit Fulda gefunden hat, Härder mitteilt.

Tagesordnung für Arnoldsiiain wäre dann Besprechung des Themas: Referenten Dr. E.L. Ehrlich und Prof. D. «. Zimmerii.

2. Bei dem Gesprach in Fulda Isl mir erneut deutlich geworden, wie wichtig die Einleitunts des Gesprächs mit den Lutheranern ist, obwohl irt^endwie '^beunruhigende'* Anfragen in Fulda nicht vorliet^en. Aber trotzdem verstärkt sich der Widerstand gegen

- 2

- 2 -

dl« b«im Berliner Kirchentag ausgelöste Entwicklung* Die Hache stand zuletzt so, da»;^ Kraus ein Gespräcli^t Reinhardt führen wollte, um einigeriuajien die Obere Inatimmungen und Gegensätze abzustecken und sich Gedanken zum weiteren Vorgehen su machen« wir wären £ür eine baldige Äuiierung Ton Freund Kraus hierzu dankbar* Wir sprachen über das geringe Ergebnis der Bemühungen Knochs ulKt die ßilduni^ eines Unterausschusses, vgl. dea.en Brief v. ^9»y»* Die Brüder in Fulda sind dieserhalb nicht beunruhi t* Dr. i^^ a 1 z hofft, Knoch in 14 ra^^en bei einer Sitzun: im Ruhrgebiet zu treffen, danach weitere Information von .Valz an Kraus. Dieae Sache hängt zusa..iiiien mit

4. den beiden Veranstaltun ,en vor dem Kirchentag, über die wir uns in Fulda Gedanken gemacht haben.

Vor lauf ii;Ser Vorschlag i Je 1 Veranstaltung im März in Bochum und im rheinischen Gebieo, z.B. tssen oder MüAlheim; beide Veranstaltungen nacheinander geschaltet, damit die Möglichkeit besteht, daß der gleiche Referent beide Veranstaltungen wahr- niiiimt ; dennocu sollte eine Doppelbesetzung der Jüdischen und evangelischen Referate vorgesehen werden, ^itr dachten unter allen Umständen an Freuna Geis, den wir um baldige Äußerung bitten, sowie an Härder und Pfisterer. Ich darf vorscniagen^ daii die ij'ederf ühi*unj.^ in dieser Sache Härder üb rniiajit, weil ich selbst vom ^. - inde Noveraber auf Reisen bin und 1 nde Januar die groi^ Amerika-Heise antreten möchte.

Iia Frankfurter irotokoll S. 7 Ziff. i ist angeregt, tfür die Koordinierung der Israel afalirten etwas zu tun. Ich habe darüber mit einem mai^^gebenden i'ann korrespondiert und fest- stellen m -ssen, daü unsere Arbeitsgemeinschaft in ^^ar keiner Weise dazu gerüstet ist, in dieser organisatorisch überaus schwierigen und zeitraubenden Sache etwas Wirksames zu tun. Die Bemühung um eine Koordinierung wird angesichts der Mannig- faltigkeit der interessierten Gruppen und der zahlreichen privaten Initiativen stets Bruchstück bleiben; um etwas einigermaßen Nützliches zu txin, braucht man ein eigenes Büro mit einer voll bezahlten Arbeitskraft auf lan^je Sicht, nebat

)

Sekretärin. Das aber können wir auf keinen Fall in Gang setzen, zumal aie am stärksten interessierten Studenten für solche Arbeit auf lange Sicht bekanntlich aus beruflichen Gründen nicht in Frage kommen. Deshalb die dringende Anre un^;, daß ") wir j^ dieser jache überhaupt nichts unternehmen. ^.ec^^^^^:»;,^^».-^

ItTii •"

r d e J^ s

«nm

PunH cr»V» -no \ Häti

a) Für aie Verteilung ^^ehen wir von dex im Buch: ^\^^£ unge- kündigte Bund" auf s. 5l2^1j^ abgedruckten Liste aus. rinit^e Ergänzungen teile ich ihnen gesondert mit.

b) Die Finanzierung der vagung eingchl. der Reise costen 2. Kl« ist uns wieder vom iCircnentag freundlich zugesagt. Zusatzliche Kosten gehen zu Lasten der Arbeitsgemeinschaft und sollten bescheiden genalten werden (Vorschlag hierzu gesondert als Antwort auf Härders schieiben v. 4.1o.).

/^.l^

"^v

mm^^t'jimm'm^

■»«<

A> Freudenberg

Bad Vilbel - Hellaberg, Priedensstr, 19 23. 8. 62.

1

Liebe Frevmde Gels, Und Kraus,

der in Abschrift beigefügte Brief D. von Thaddens veranlasst mich zu der herzlichen Bitte, dass Sie, lieber Bruder Kraus als Initi-

w^'^^^-^S..^®^^^*'^®^^®^ <^®^ '^^' fälligen üchriftwechsel mit Ehr- lich federführend übernehmen möchten. Ich schlage vor, dass Sie «- sich vorher mit Freund Geis über die Einzelheiten verständiKen. Meine Erwägungen haben sie dieser Tage erhalten. l-ch darf auch an- regen, dass Sie D. von Thadden vom Veranlasoten unterrichteten und mir den Schriftweehsel mit Ehrlich zur Kenntnis bringen.

Gleichzeitig unterrichte ich sie, Br. Kraus, davon, dass Fulda die Einladvmg z\ii?(' Themenkonferenz in Ffm am 24. 9, (vgl. Prot ^•^•4'''^.^ ergehen lassen will und zwar auf 15 Uhr. wie ich schon schrieb, will ich mich auf Wunach von Lorenz um Nachtquartier für die folgende Nacht kümmern; sonst darf ich Ihnen diese Sache zun Regelung mit Lorenz überlassen. M.E. müsste Ehrlich in jedem Fall dabei sein.

Ich bin etwas müde, weil auch sonst reichlich viel an mir hängt.

Mit freundschaftlichen Grüasen

j Ihr

f:

'^j^-^.

i

-^<<f^./.f. ^ /^O:^ /üa^ Jj^-

ff

er.

'^VCv

^^^^^/Cy^.P^a^lK«^^

\

i'

Absender: Dff Df. A. f f^^udsnbeTfl

(Vor.undz^..r^ ßod Vilbel/Hass*

( )

Siedlung H«il»b«fg Frted«nsttffO^ tf

Wohnort, auch Zustell- oder Leltpostamt

Straße, Hausnummer, Gebäudeteil, Stockwerk oder Postfachnummer, bei Untermietern auch Name des Vermieters

^^ / ^.^^^w

[aruxuvHi liOWQNn

|li'\/NiJJiNl

NTFRNATIONALE

FAHRRAO- .AD-

FR4HKfliR*/M*lN

2Ä^-30.Sepf 1962

<T^ //

0

1

^^^B^J)^ , t -? ßtCii

(^M!^ /M::jifA^/^^U*y

f

Straße, Hausnummer, Gebäudetei* Äverk oder Postfachnummer, bei Untermietern auch K—JK des Vermieters

-J?

It9.62.

I

Lieber und verehrter Herr Freudenberg»

für die späte Beantwortung Ihver Anfragen rom 23«8,inuee Ich erat einmal um Entschuldigung bitten.Ich war auf dem Europa-^JCongress der B'nai Berith Logen in Kopenhagen»

Auch ich bin der Ueinungtdass Herr Professor Kraus die Angelegenheit mit Herrn Ehrlich regeln soll 9 rate aber zu einer mündlichen Aussprache und nicht zu einem Brief Herr Ehrlich erzählte mit in Kopenhagen^er treffe bei einer Arbeitstagung der Christl««JUd« Gesellschaft IXissel* dorf im Haus der Begegnung Ende September UX Herrn Kraus. Bas scheint mir die bestCfWeil ungezwungene Chance zu sein» Freilich passt es schlecht zu Ihrem Terminkalender tFft« am 2 9 »Aber wemi wir an Prof. Simon festhalten wollen^macht dieser Texmin überhaupt Schwierigkeiten.Man kann das Thema nicht gut formulieren, bevor man mit Herrn Simon als Refe- renten in Briefwechsel steht «Man müsste auch Herrn Simon erst fragen können, ob er sein Manuskript 2ur geplanten Arbeitstagung im Januar schicken kann und will «Herrn Kraus teile ich diese meine Bedenken mit gleicher lest mit«

Was die Tagung in I>osüey 1963 betrifft, habe ich Ihnen schon ▼ir geraumer Zeit geschrieben, daso ich das nicht als die Aufgabe der AGVI ansehen kann «Aber natürlich habe ich darüber nicht zu bestimmen.Nur wüsste ich keine Jüdischen Vertreter anzugeben. Ich selbst komme nicht in Pi»age,bliebe nur Herr Ehrlich und ich bezweifle, dase konservative Juden eine solche Besetzung als repräsentativ ansehen werden« läe Jüd.Biakussion über das Konzil in Rom sollte Anlass zu einigen Überlegungen geben«Man ^^4^^^^ bedauern, abei- man kann nun einmal in weni- gen j€üiren/iiaöhholen,was Jahrhunderte versäumt haben, schon gami cht, wenn man bedenkt, da^s die glorreiche Generation des deutschen Rabbinats nicht mehr am Leben ist«

Uit freundschaftlichen Grüssen

Ihr

Abschrift

Deutscher Evangelischer Kirchentag

Der Präsident

Herrn

Pfarrer Dr. A. Preudenherg

6368 Bad Vilhel^-Heilsberf; Fried ensstr. 19

Fulda, 21. August 1962 Magdeburgers tr. 19.

Mein lieber Adolf!

Soeben von meinem Urlaub nach Fulda zurückgekehrt, bekomme ich Deine freundlichen Zeilen vom 20.8. in die Hände und beeile mich, Dir kurz darauf zu antworten. Hab Dank, daf' Du so aus- führlich an mich schriebst.

Deine Anregung, den Professor Dr. Ernst Simon, Jerusalem, zum Kirchentag 1963 nach Dortmund als Referenten einzuladen, hat mich nicht nur lebhaft interessiert, sondern mir auch mit ihrer Begründung durchaus eingeleuchtet. Professor Simon ist ohne Frage eine überragende Persönlichkeit wie es deren im Lager der jüdischen Denker nicht viele gibt. Was er zu kagen hätte, wäre gewiß von sachlich hoher Qualität und von einer menschlichen Würde getragen, die der Bedeutung des Evangelischen Kirchentages entspricht.

Eben war Dr. Lorenz bei mir, und wir haben eingehend über Deinen Vorschlag gesprochen. Finanzielle Schwierigkeiten, die natürlich immer zu bedenken sind, brauchten in diesem Falle vielleicht nicht überbewertet zu werden. Wenn der Kirchentag als solcher nur die Hälfte der Peisekosten zu tragen hätte, dann möchten sich doch wahrscheinlich Wege finden lassen, diese Ausgaben zu rechtfertigen und zu decken. Diese V/ege müssen verständlicher Weise auch mit Dr. Walz nach seiner Rückkehr aus dem Urlaub am 10. September besprochen werden.

Was mich allerdings ein wenig zögern läßt, schrankenlos zuzu- stimmen, ist die llberlegung, daß ja zu einem früheren Zeitpunkt bereits Dr. Ehrlich, wenn ich mich recht erinnere, gebeten wurde und zugesagt hat, die gleiche gedachte Aufgabe in Dortmund zu übernehmen. Hier müßte doch mit Feingefühl und Sorgsamkeit erwogen werden, wie man Dr. Ehrlich bitten könnte, sein Jawort ohne innere Verstimmung zugunsten von Professor Simon zurück- zunehmen und dafür einen anderen Beitrag zum Dortmunder

Dr. Ehrlich schreiben und die Angelegenheit vollständig klären, ehe ich mich in der Lage sehe, meinerseits gegenüber Herrn Professor Simon die Initiative zu ergreifen und die offizielle Anfrage an ihn zu richten.

Bitte empfiehl mich Deiner verehrten Gattin auf das wärmste und sei auch von selten meiner Frau sehr herzlich gegrüßt.

Ich bin immer

Dein getreuer gez. Reinkold Thadden.

PS, Bis jetzt ist mein Terminkalender am 9. Oktober noch frei. Ich stehe also am Nachmittag dieses Tages gern für ein Gespräch zu Deiner Verfügung.

.•r^-«^,-:^v>^:.-^

Pfarrer t.R. Dr* a. Freudenberg

Bad Vilbel-Heiisbersi d. 22.8,1962* Friedensstr,19»

yertraullclil

Plan einer Christ lieh- Jüdischen Kons^-ltation in BP«sey 1965 - auf Grund einer Vorbesprechung zwif.chen dem Generalselcretär des Oekumeniac.ien Rates der Kirchen einerseits und dem Generalsekretär des judischen Weltkongresses in Genf ^ dieser in BeK,leitunK von Dr. E h r 1 i c h (liuropoiischer

Vertreter der B'nai B'rith) anderxersei

c s #

Liebe Freunde!

i >

i

o

f t

Nachdem ich Sie schon mit diesem l^ojekt besch:.rtigt habe^ möchte ich liinen das beigefügte sclireiberi an den Genf-^-r Geschuf tsführer GeB"Coii:.dttee on the Church and the Jewish People* zur Kenntnis brinjen. ..s iie.'t lair nun oÄehr viel daiffi, da.w sie mir recht bald Ihre persönliche Auffassuni-: zu dem bedeutaaaen und tich^.ieri^en Projekt zur Kt^nntnis brinjen, v;eil ich nun einmal vun Dr. Visser»t Hoo* ^um eine Auljei'uno zur Thematik gebeten bin* Soweit ich sehe, i^^teht die eigentliche Klippe in der Berührun^s aes

"Religicsen'\ l/nterbleibt sie, so weraen vor.autlich die amerikanischen und anderen Kirchen nicht mittun. Ein Auaklammern dieser Fra^jen wäre auch deri Juden .e^^enüber unaufrichtig und praktisch für den oekumeniochen Rat unmöglich. Auf aer anderen Seite müssen auch Lrzienungs- "ond politische Fra«^en behandelt werden; und es l«t vielleicht der Versuch zu unternehmen, die oekumecische KoMiission für Internationale Angelegenheil]^ stark mit der Behandlung der Sache zu befassen.

Mein Ziel ist, sobald wie möglich an Dr. Visser't Hooft ein Memorandum von knapp ^ Schreibmaschinenseiten mit realisierbaren Vorschlägen zu uberiiiir:teln, und dabei bitte ich Sie von Herzen, mir zu helfen, pie Sache erfordert nach wie vor Vertrauliciikeit. &£jL A».uuj^ ^^ ^^

'<«^i

/

Mit hei^zlichen Grazien 1 Ihr

.2

Hj^c

(Dr. Freud enbe

r "W^^"^^^*^

Anlage I

Verteiler:

An die Herren Haboiner Dr. G e i s^ Prof. D. Gollwitser Prof. Dr. K r a u s.

die

t

2 -

Judenhas;3es nennen möchte. Wir hätten da über bedenkliche Publikationen, wie z.B. die Zeitachi'if t : ••Hation Europa'', "Deutsche Soldatenzeitun^^," und ahnliche Erscheinungen in anderen Landern und die Möglicakieit ihrer Bekämpf on^ zu spre- chen.

Wichtig ist eine Klärung der i^Tagen, die durch die Existenz des otaates Israel aufgeworfen werden. Ergibt sich nicht allmalilich eine klare oekumenische Aufgabe^ im Sinne einer allmalilichen Befriedung zwischen den arabischen Ländern und Israel tätig zu vverden und das iia Rahüien oines groiien Versuchs, die nord^airiJianiüChen und vorderasiatiöcrieij^ arabischen Gebiete sowie Israel als Ziel in ein^m neutralen Block zusainmenzu- öchlieuen, der von den Grroßmachten nur noch wohlwollend geför- dert, aber nicht mahr bevormundet virdr"

Bei einer Begegnung verantwortlicher Ctiristen und Juden wäre es unaufrichtig, wenn das heikle Thema der von den Juden so sehr beanstandeten christlichen "Juden-Mission" unorörtert bliebe* y?ir Christen müssen endlich lait aller Deutlichkeit das uns aufgetragene cnristiuszeugnis gegenüber den Juden von der organisierten "Jaden-Mission" absetzen, die unvermeidlich im Zusammenklang mit dei früheren patriarcliiiartiVig|i#<>ifhen und Tielfach übex^hebliclien Heidenmission gesehen vvird. Aber ^vir müasen die jüdischen Freunde ebenso um VerstdJidnis bitten, daß>4i#uns die i'reude am Zeugnis für Jesus GhxiöLus als eine selbstverständliche Lebensaußerung unseres Glaubens belasaen <und einsehen, dd^ v/ir duixh ^Verschweigen der Frohen Botschaft lieblos an unseren Jadiscnen Brüdern ii.andelng^tä^o^t'tw .

Ich glaube also, dai: die geplante Konsultation im nächsten Jahr stattfinden sollte* Ich will noch mehr darüber nachdenken und die Meinungen von Freunden einholen« Sei doch so gut, die beigefü ;te Abschrift des Briefes unserem gemeinsamen Freund Dr.Visser'tüooftzu geben. Es wäre mir lieb, wenn Du mir bald schreiben wolltest, ob die skizzierten Gedanken einigermai^en realistisch erscheinen. Ich werde meinerseits weiter von mit hören lassen.

Für wichtig hielt ich es, einen Vertreter der "Kommission für internationale Angelegenheiten** an der Konsultation zu betei- ligen, weil eigentlicn alle Fragen voll von politischer Dynamik sind.

Bit herzlichen Grüßen l

Dein

r

<^

(Dr. A. Freudenber

Pfarrer i.R, Dr# Adolf Freudenberg

Bad Vilbel-^Heilsber^-» d. 22.8.1962 Friedens8tr.l3.

Rev,

n S

Axücer G d e r d i

17 B Cixemin des Prfejins

Grand-Sac onnex

Genf /Schweiz

Lieber Freund!

Rehmen Sie uerzlichen Dank für Ihren ini^eressanten Brief V. 12.8.. Nach einer Begegnung mit Vissern: Hooft im Flughafen Frankfurt/M. im vorigen Monat beschäftige icli laich unausge- setzt mit der geplanten christlich-jüdischen Konsultation ia Bosdey. Visser't Hooft hat mich nämlich gebeten, ich möchte ihm einige Gedanken über die Thematik einer solchen Konsultation mitteilen. Bisher kann ich nur sa^^jen, daß auch in dem Kreis meiner Freunde die Auffassung besteht, man solle religiösen Fragen nicht ausweichen, aber die sommerliche» Ferienzeit hat es mit sich gebracht, daij icli oisher noch wenig Gedanken- austausch pfle-^en konnte, persönlich bin ich unbedingt der Meinungi aau die geplante Konsultation stat »finden sollte.

7

^ In meinei^ langjahi*igen Tätigkeit im Deutschen Koordinierungsrat yC ^^Jithtc^j^^'^^^'^ Gesellschaften für christlich-jüdische ZusauiiaenÄbeitXhabe y ^zW'-^i'^/**^^^^ festgestellt, dab es wesentliche Gebiete ^ib' , in denen /V^^ L ^ die Zusamiuenarbeit nicht nur fruchtbar, sondern notwendig ist. jt^lfJ^J^^j " j^n cler Spitze steht das weite Gebiet der Erziehung. Durch eine 4/^iJiu4 ( ^ enge Zusammenarbeit mit Lehrern ist es uns im Laufe der Jahre

gelangen, Interesse für eine fundierte Kenntnis des Judentums und für die Notwendi,3keit ganz neuer verantwortlicher Beziehungen zu ihm seitens der Deutscnen in weiten aciiulkreisen zu erwecken. Wir veranstalten K±H2eiss Padagogenreisen nach Israel, einzelne unserer 36 Gesellschaften organisieren ihrerseits Studienfahrten nacn Israel, darunter solche von älteren Schülern. Es hat sich auch eine Arbeitsgemeinschaft mit befreundeten Gesellschaften in GroB-Britannien, Frankreich, Italien, Schweiz und Österreich herausgebildet, die Anfang November in einer Konferenz in Wiesbaden vertieft werden soll. Auch hier geht es um die Erziehungsfrage. In der beabsichtigten Konsultation von Bossey könnte mit gi'oUem l^utzen darübex gesprochen werden, ?/ie diese Arbeit intensiviert undyauxxh theologische Beiträge vertieft werden könnte». Ich denke dabei an die immer noch ungelösten katechetisciien Fragen bei der Unterweisunff.über die Kreuzigung Jesu; vgl. hierzu die Seelisberger Thesen^^wie die spateren Bad Schwalbacher Thesen usw. Bei der Konsultation in Bossey wäre auch zu erörtern, wie die viel zu schwache Gruppe der in Deutschland verbliebenen Juden verstärkt werden könnte, wenn es gilt, jüdische Gesprächspartner für die vielen Initiativen auf diesem Gebiet zu finden.

Eine wesentliche Aufgabe unserer christlich-jüdischen Zusammen- arbeit und ein interessantes Thema für Bosjey ist auch das, was ich als das "Wächter-Amt" der gut Gesinnten in allen Fragen des noch latent vorhanaenen und immer wieder neu geschürten

- 2 -

i/2^.

15.8.62.

\

o

l '

Llel^er und verehrter Preund, I

Dank für Ihren Brieflich "bewundere Immer wieder Ihre schöne Aktivität« Wie gut 9 wenn einer nicht sein Leben lang nur Iheologw gewesen ist«

Die Hilfe der Israel-Mission wird uns vielleicht die Angelegenheit: doch sehr erleichtem« Jedenfalls wird Simon frei von Schwleri^eiten^mit denen der tapfere Mann sich übergenug herumschlagen muss«

Wenn auch noch viel Zeit fUr alle Einzelheiten uns zur Ver- fügung steht» 80 möchte ich doch heute schon bitten Münster zu streichen und dafür das Institut von Herrn Prof«0,Michel setzen zu wollen «Nachdem Herr Hengstorf bei seinem Jubiläum vor Jüdischen Gästen eine Judenmissionsrede hielt» auf die ihm Kollege Meyer-Dortmund die Antwort nicht schuldig blieb» obwohl er damit das akademische Protokoll verletzte» halte ich es für gänzlich unmöglich Herrn Simon einen Vortrag in Delitzschi anum anzubieten«

Sehr herzliche Grüsse für Sie und Ihre liebe Prau

Ihr

9.8.62.

o

o

Lieber 9 sehr verehrter Freund,

Dank für Ihren Brief vom ?• August. Wie sehr ich Sie um Ihre Reise nach der DJSi beneide^ich möchte das so gern und schon so lange, finde aber nicht hin»

Mit dem Vorschlag von Herrn Prof •Kraus bin ich durchaus einver- standen. Prof .Seelieoaiann kenne ich noch aus Amsterdam, er ist wohl Herrn Prof. Zimmerli, wenn ich mich recht erinnere, besonders ver- bunden. Frei lieh muss alles vexmieden werden, was Herrn Ehrlich weh tun könnte. Ich bewundere immer wieder, wie er ein recht unver- ständiges Benehmen deutscher Universität skr eise trägt.Auch darf keinen Augenblick vergessen werden, dass er in \znserem Kreise der weitaus beste Vertreter jüdischer Wissenschaft ist und es verdient beim nächsten Kirchentag herausgestellt sbu werden, da er 1961 sehr bescheiden zurücktrat.

Bei dieser Gelegenheit möchte ich Sie privat davon informieren, dass Herr Holzer sehr ungerecht t^g«^ Ehrlich bei mir Sturm läuft,mlch mit Briefen bombardiert. Ich vermag das in a3.1er Freundschaft, die ich wirklich für Holzer empfinde , auf zufangen und abzubiegen.Holzer möchte die AGVI gar zu gern mit weiteren orthodoxen Juden besetzen. Ich habe Holzer dieser Tage mitgeteilt,/ dasB keinesfalls an eine weitere Zuwahl von Mitgliedern gedacht werden kann, da wir ja keinen neuen Verein gründen wollen und die Parität durch die Zuwahl zweier konservativer Herrn - Holzer un£ Meyer - für alle zufriedenstellend gelöst ist.JJiese jüdischen Init^riui wülltw iöh Ihnsn nicht Tcrcn,r=^ halten,wenn ich mich jüdisch auch oft dabei schömen muss. Wir sind alle nur Menschen, wir Juden nach drr Hitler-Katastrophe anscheinend aber in besonderer Welse »verwirrt".

Meiner Frau geht es -Gottlob - wieder sehr gut, weit besser als früher, Bei mir blockiert der Rheumatismus nun ausgerechnet die Nervenzugänge zum Kopf ,waa mich bela. Lesen und Studieren sehr hindert. Und was ist schon ein alter, abseits stehender Jude ohne Bücher.

Selen Sie und Ihre liebe Frau von uns allen aufs herzlichste gegrüsst

Ihr

Dr« Adolf Freudenberg

Bad Vilbel-Heilsberg I Priedensstr 19

d. 14.8.1962.

An die Herren

Rabbiner Dr. R.R. G e i s, l^füsseldorf , Prof. Dr. Goldschmidt» Berlin, Prof. Dr. H a r d e r, Berlin und Prof. Dr. H.J. Kraus, Hamburg. /

/

Liebe Freunde I

Nach einem Telefonat mit Dr. G e i s habe ich begonnen, die Einladung von Prof. Dr. Ernst Simon zum großen, jadischen Vortrag auf dem Dortmunder Kirchentag einzuleiten.

Auf Anregung von Dr. Geis habe ich zunächst festgestellt, daü die Israelsmiasion bereit ist, Prof. Simon zur Annahme einer Einladung des Präsidenten des Deutschen Ev. Kirchentages zu ermutigen, aus dieser Bereitschaft wird er^t dann die Tat, wenn Fulda eine Einladung durch Herrn von Thadden zugesagt hat.

Die Finanzierung erscheint nur dann möglich, wenn Prof. Simon vor dem Kirchentag, d.h. etwa ab 2o. Juni zu Vorträgen in Berlin: Freunde der Hebräischen Universität Jerusalem; in Frankfurt: Loeb-Lectures; in Münster: Delitzschianum

und vielleicht in Hamburg nach einem Vorschlag von Prof. K r a usw. eingeladen würde. Auf diese Weise dürfte es möglich sein, gut die Hallte der Reisekosten aufzubringen. !Jit den ent- sprechenden Schritten bei allen diesen Stellen können wir jedoch erst nach Erhalt der Zusage von Dr. ^on Thadden

beginnen.

Für Prof. Kraus: Es wäre seht wertvoll zu erfahren, ob Prof. i e r 1 i den anderen VorLra^^^ in Dortmund übernimmt.

TT

m

Nach manchem überlegen und vertraullcnen Anfragen schlage icn vor, daß wir Dr. Ehrlich gegenüber solange vollständig schweigen, bis wir eine grundsätzliche Zusage von Prof. Simon erhalten. Sollte Simon bereit sein, do konnten wir, auch nach Ansicht der anderen Freunde, Ehrlich eine der großen Vorveran- Ätaltungen z.B. Bochiim anbieten und leichzeitig überlegen, wie wir ihm im Rahmen der Dortmunder Ta;:e, vor allem in den sehr wichtigen Diskussionen einen festen platz geben.

Andere Fra^^en, die aus dem Frankfurter Protokoll erwachsen, können im Augenblick noch warten.

\\

i

Mit freundlichen Grüßen!

^'

(Dr. A. Freudenb

u 8

--^^.s. -

Pfarrer i.R. Dr. Ao Freudenberg

Bad Vilbel-Heilsberg, d. 7. ö. 1962. Friedens Str. 19»

Herrn

Habbiner Dr. Robert "R. G e i s

4 Düsseldorf

Fischerstr. 55

Lieber Freund!

I

!►

Nach Rücickehr von Be suchen von K r a schreibt :

in der DDR. fand ich einen Brief u s, datiert vom 19« 7* vor, in dem er wörtlich "Am feKx meisten brennt mir auf der Seele, daß die Lösung': des jüdischen Redners in Dortmund nicht glücklich ist. Nur senr scbüchtern warf ich den Namen Ehrlich in die Diskussion. (Anm. : Er wurde dann sofort von den Versaiamelten aufgegriffen und entsprechend beschlossen.) Ich glaube , daß wir umstellen müssen und Ehrlich gegenüber aucn noch können^ wenn wir Männer aus Israel wünschen. Dies halte ich für so wichtig, daß wir sehr scnnell unsere Meinung abstimmen müssen, um Ehrlich einen entsprechenden Bescheid zu geben. Meine Vorschläge stellen folgende Reihenfolge auf:

Ernst Simon, Seeligmann,

Hugo Bergmann. M.S. ist es wiciitig, äaß wir Israel gegenüber nur auf den extremen Ben Chorim zurückkommen, sonaern einen wirklichen Vorstoß zum Kontakt mit der Jerusalemer Universität wap^en. ^ ^ - > Für Ehrlich ließe sich eine andere Hauntveran-

nicht

staltung (Bocnum?) finden

ti

Ich hatte selbst bald nach der Versammlung das Gefühl, daß wir hier zu rasen entschieden haben. Ehrlich kam wohl auch dadurch zum Zuge, daß vertier von den Pharisäern und der durch sie geprägten jüdiscnen Frömmigkeit die Rede war und Ehrlich gerade hiervon sehr viel versteht. Es wäre gescheiter gewe- sen, gleich zu sagen, daß wix- hierüber nocii mit Ihnen spre- chen müßten. Nun, was meinen Sie zu den Vorschlagen von Kraus? Von den genannten Herren haoe ich Ernst Simon und Hugo B er g m a n n in Jerusalem kennengelernt und fände es natür- lich großartig, wenn einer käme.

Bevor eingeladen wird, müßten wir mit dem Kirchentag in Fulda ab stimmen una die Einladung entweder von Thadden oder vielleicht von zwei Professoren unseres Kreises ausR^ehen. Am hosten wäre wohl Thadden selber. Selbstverständlihh müß- ten die Leute in Fulda aucn die Gelder flüssig machen. Die Aussprache mit Ehrlicn wäre nicnc gerade schön, weil v/ir Ja für ihn entschieden hatten. Aber aucn das wäre zu schaffen. Ich scnicke Durchscnlage aieses Briefes an Prof. Goldscnmidt , Haraer u. Gollwitzer una bitte sie alle um eine tunlichst besciileunigte Stellungnahme.

Mit herzlichen GrüßenJ ä^^ä^ *w-^

/>^l

Pfarrer i.R. Dr. Adolf Freudenberg Bad Vilbel-Heilsberg, d. 17.7.1962.

Friedensstr.19.

Herrn

Rabbiner Dr. Robert R. G e i s

^ Düsseldorf

Pischerstr. 55

Lieber Freund!

S

Besten Dank für die Zeilen v. 15.7.. Gut, daß Sie an Lande srabbiner Hans M e y e r, Dortmund, erinnern; eB ist irgendwie im Protokoll vergessen worden, auf S. 9 seine Einladung zu vermerken. \//ir waren nämlich in diesem Sinne einig. Ich werde also ihn anschreiben und Soetendorp festzumachen suchen.

Mit Frau Dr. Sterling lief die Sache so, daß ich ihr in einem Telefongespräch nahelegte, sich als Freundin des Kreises zu betrachten, worauf sie mir sa-^^te, sie sei m,it ganzem Herzen und als Mitglied des Kreises dabei und freue sich schon sehr auf die Frankfurter Zusammenkunft. Sie erschien dann auch zu allen Sitzungen und machte bei bescheidener Zurückhaltung recht gute Beiträge. Auch ihre Tätigkeit als Dozentin für Politik als Wissenschaft kann ihre Beteiligung für uns wertvoll machen. Übrigens scheint sie mir menschlich gut in den Kreis zu passen. Nachdem vorher der Beschluß auf Streichung der Gruppe : "Freunde und Förderer" gefaßt war, war sie also ohne weiteres als I^'fitglied zu betrachten und unsere Absprache damals in Frankfurt überholt.

Herzliche Grüße von Haus zu TTaus

TV.-r>

pLe^^^^!i^Ac^^

Freudenberg)

I . . n-v

«. i

^

Dr. Adolf Freudenberg^ Pf * !• R.

t^««

Bad Vilbel ileilöberg Friedensatr. 19

Herrn ' '

Prof. D* H.-J. Kraus

H amburg yolksdprf, Hemperikamp 28 im Durchschlag an Geis und Härder,

Lieber Bruder Kraus,

inzwischen ^f^nsU' daV^flc^anl^rilj-ter i^rotokoll erhalten, und es ist SinJlA sagl. Vorsitzenden einiges zu den technischen

Ich schicke unter Beziehun^^ au. ^oldsthmidtfe 1?un^t)H^^r^;gen der Pub- likation: "Der un^ekündijte Bund'* -^vorauj^t O^aaUch üi±t aer vorgeschla- t^enen 7e^•iub*:^uÄ- mit den! 'Kreuz \^«rlÄg elilver standen bin und dass ich die DM 5>oü»- für ijonürar-und Redakti nskosten an Goldschmidt bezahlt, jedoch lÄ/alz gebeten habe, mir dabei zu helfen^ vgl. Frankfurter Proto- koll i3# 9f zr 4. Härder iiess ich schon durch aoldschmidt bitten, doch wieder einiaal bei Scharf den Verauch zui Beuc^iaffun^ von DM 2.ooo,- zu laach. n.

Ich i^eue nun aem protokülx der Reihe nach:

S«1t A: Die Tagun^^ in Arnoldshain mache ich schriftlich lait Ifcllenbach fest«

S.5» Cfla: An OKR RBIl^HArDT, Haabui*^ schreibe ich noch vor Antritt mei- ner Ferienreise am 17,do. iUiaterer, von ..alz beruxwoxtet, meint helfen zu kioiinen^ weil er ^ute Verbindung:, zu den lata. weisen habe. Ich schrei be jedoch im iülime des Pro-üokolia lait dorn Zusatz, daü uns auch je A- recht seien, wenn er das wolle, ich werde ]{einhardt bitten, seine Ant- wort an Kraus zu übermitteln, weil ic^x erst ab 5. 3. wieder hier sein werde

S«5f C,1b: Die Foriüalierun/; hatte ich anaern sollen, etwa ao: *• ergab sich der Aiile zui^ ge::senseiti^^en i dhlun na imc und Zusajuaeii^rbeit •" Icn wäre Härder aankbar, wenn er bei der r.acnsten rundbriöf liehen Gele- genheit den iit^liadern diese Berichi;i,.ung mitteilen //ollte.

S.8, C unten: Für die Themenkommission habe ich ein .Sitaungsaimmer und Mittage&sen für Mont. c:4. y, besteilti fim^ Ba»el^:r ijof, Wiesenhütten-

i r*i^^

r\1 o +- w

wählend wir für das iicxmburger Gesprach aufkoLiUen iaüö»ten ( iiardery Schari

^•B, Evanß. Referent: :craus/ ist schon gebeten, an Zimmerli zu schreiben weil schweizer ab^jesagt hat(ist dann bei Faith 6c Order in Canada). Falls auch absucitf müssten wir erneux; beraten, ochiiltlich vor Ende Sept., Entscheidung tSeleüi^tlich der Themenkoiami; ..ion 24. 9. anfrage an Kase- mann halte ich für unkluti. «ir kommen an sich schon in genügend Ausein- ander se •. z un^^en .

\ b.Ö/9 f Ich scho-ib Goldschmidt schon dasy wir als Adress n der -- Arbeitbi^emfeinsciiaf t die vya Kraus, Härder und mir ai.^ ücn. »ieine Vertre- tung wird öich finden. ^^"^

D 2: Habe Härder über aoldschmidt {^ebetf^n, die jetzt stehende Mitglieder

/

liste allen Miteiliedern und Fulda zu übermitteln. , ^ ^^ ^ ^

vi^ c hre ib e .ich

D 3: Neue Aufnahmen v. Mitgliedern: An van Oyen, schv^/eizer u. Gro ^

«rürden Sie, lieber Br. Härder als N.T. Kollege die Anfrage bei Dantine

übei»n6hmen? Ich habe gar keine Besiehung.

D 4 überholt, o. oben. D 5: Mein Rundbrief zu AHAVAH im August.

lachtrag I

8* III b^l: Zwei Veranstaltiin^eiii Winter -Frünjahr 1963« Soaben erh. Ite ich Bri f von Loranz» Er ?apa^ch mit den Vor^. des westf . ' Lande sauSHChujisea des UKKT, P. Alex i?*anke, iitten-*uhr, .videystr.i:^2, Toi. 287**-» der tt^^ Leiter des voiksiais Amtes der westf« Kirche ist. iibV^di^ QexatAIlVii''^i»^JPl*cl. Fiinke halt im westf. Teil des iiuhrgebiets den Arbeit SKxeis der i^;v. Akadeniie in BOCHUM für öine :jeei,^note Blattfor zu 3iner aolchen Veranstaltung^» Neben Bochum könne man auch an Recklinej hausen denken» vorbereitet durch SYNAGüGA« (Anm.viell. gerade deshalb das bisher unberührte u. t^rössere ßochuml). Für, dep rheinischen Teil des Fuhrgebiets denkt Lorenz an hissen. Zunächst hätte sich Lothar KNOCH hiermit zu bef i^sen; vgl. B* III%b2. Ich Schreibe ihm.

t

•Herzliche Grü&ee

tnl ae

Freud enberg

' iZi v^

->"

(/e^ '

f

n

y fL^^i^ f'i^ f^^^t^c^

>

,f

JxK,\

t.

f ÄW»

6«r

9

hftt' 'i:eF;

t^t

._ -•»-

«i.'>-'

»^ i^i'

Dr. \dolf Preudenberg

Vertraulich I

.^ 6368 Bad 7UbeI.,JieiXat>aj?«, d. 10.7.196<^

^-m - 4*.IM>o4>*«^ni

Harm

Prof« D. Hans J

k: r a u g

2Hamba r^r- Volksctorf ^ Hsnpenkaiax) 26

:s38sa=ssBsatss»^uii

l.

V

Lieber Bruder Kraus f

ijie erinnern sich der MiLteiluag von Dr. h r 1 i c h über d©n i lan eines Gespr ichs Lwischen je 15 Juden und Ctoisten, SOÄiner 1965 in der Schweiz,

Ich^atte inzwischen die KreuJo, meinen Freund^ Dr. Viaaer't Hooft kurz persön-^ich über diesen Plan zu Sprecher und dabei erfahren I daß die Traj^er dieaer Veranotaltung auf jüdischer oeit;e der Jüdische Weltkongreß (Goneralsekretariat in Genf) und auf cnribtiicher Seite der Oekumenische T?at der Kirchen sein .Süllen. Die von Lr. Ehrlich Vertretenen ^ B* Nal B' ^ith" sind nicht als Trager verantwortlich. Dr. Visser't Hooft hat Jedenfalls nur mit dem Generalsekretär des sionistiach politisch orientierten Jüdischen /;elt;kon 'iresses in Geni*^ Dr. R i e ;^^ n e r, zu tun. Es ist zu De .erken^ daß beim Oekuneni- schen Hat auch das Generalsokretariat die Dinge unmittelbar beax^beitet. Visser't Hooft hat mich nun gebeten, zu den Themen aiesex^ Aussprache aufgrund unserer T'rfalirun^^en Vorschlage zu machen, und das sollte r^^cht bald .geschehen. Dr. i:ie.,ner denkt u.a. an t^ef c^hrlicne Darbietun^^en und Unterv/eisun^en im christlichen J^eligionsunterricht (Schuld der Juden am Kreuz, Matth. 27, 25 usw.). Ferner drantjt sich üie i^ot mit den noch laufenden Kz.prozesisen und dercm weiteren Scuicksal, die Se^ihafti --kcjit aer Nazirichter und derjl. auf, also Ein ,e , die C>ie, lieber Bruder K^raus besonlers bevirüc'ren.

Wir können aber unsere Vorschlage auch auf andere Theraen erstrecken. Dabei ijt sichor davon aa^zu c^ ien, daß dieser interes^jante Versuöh sich mehr im Rahmon der Überwindung von Vorortcilen und von Hau, also der Entwicklung: unbeiar jen

als Z.B. unsere mehr üiblisch-theoiogische Arbeitsweise in der Arbeitsgemeinschaft 'Juden u. Christen'. Ich kann lair auch vorstellen, dau die Jüdischen Pax'tner sich mit den chri /et- lichen Gesprächsteilnetimern gern über die Beiträge unterhalten möchten, die von caristlichtir Seite zur Entspannung ia Osten und zur Konsolidierun^j; des Staates Israel mö^^lich erscheinen, v/ie um^^ekehrt die ciiriatlicnen Partner auf diesem Gebiet sicher für Beiehi^une:^ dankbar waren.

eis und

mir baldmög-

Ich jchicke Durchscnla^j dieses Briefes an Dr. Gollwitzer .ait der Bitte, daß aucli sie liehst ihre Gedanken mitteilen möchten.

Das Besondere an dieser Zusammenkunft ist der weit gespannte Rahmen; etwa je 5 Juden aus ü.iA, aus Kui^opa und aus den anderen Kontinenten und christliciierseits eine -üinliche Streuung, wobei Viüoer't Plooft all«t;rdine3S bemerkt, daß er z.B. bei den

- P -

InTi:

«Indern odiif Irrütanern für diese ^rooi«Wtlk -ar kein ftorstifndhis voraussetzen können. ■^'- """^•"'^^ -^ ^«1»

Für Jede Anregung dankbar, ,3rüße ich Sie r horp-lichl

(Dl"« -. ?«»«d«nb«rg)

A. »; ai

'l '>-*^ f

* C

1.4 .'

rrxxtir;

r

I

10/1

XU

* ,: Jl i. ,

hnti m f ^

ftft #'

f.' .1.

r f

Uta.

%

\ /

\

▼•^tl?nff 6^^^^*f" ^^ ^iöBe i^roDieitlk gar kein T«r«tAnlnls voraussetzen können.

Für jede Anregung dankbar, .e ich Sie sehr" höraichj

(Dr. FreuÄ«b«rg)

: m '■-■ a

. \-

V •!

. ü ; i

J.

-/o./.^z

^■^^Xu^:ny,

'^/^ tÜl^L,

ÄSSft!»7>

■/

«^

-J^Ä«^--

\j^i^'^y4^r:^^-'X^Q^ ^

^A

/^W. 1^^ V<2^'

Ä^

/^.

/

>f0L

(^j/a^

y

)

■■ fai •--'. ^J— iia

pfr. Dr. A. Freudenberg /, > ^

® Bac' ••Ib«l/Hei». /-^. /y ^ n

'^s.

o^l

^^-*y*

^5,^

-^.

,M^' /^^^

^.^

=-*»'

>^e-,^ ^l.*>^-»^ ^^/^

CZ^i^g^^,^,^Aj€.^

/^>*<V <:^^^

^

z"**^^ O^..^^-»,^ c=;«&,^^^ <^y^

-<-Ä

£^..:£^£^ «iv

^♦»-»^

.^^«^i^i^v^ «-^w^ /^^ti^X-Ä^

y»'

yU*jy%;^

^

.c^

/^

•»■>■ >■»►'

^i^^^yai^,.^^

t

^-^'^»»C/ /ß-7'^.'^*^^

Z^:^^ ^c.^^ c:^!Jy^. .^i^ p^z,e^^

/"=•»<

4^^cy

<=^^ ^

/^^•^-*<^^=Z2£A .^^-'^»^ z'^^'*-**^

<fir-t^

/

'^^'Ä*,

/<t«^&V-

crpiC ^Ct^-^Ä«,^:^ <^!%^^w,,>c3i^^^^^'^«<>^

^^/n^i

4€i;to

••••■

mm

ar

I

^fc'ik^ T^i^Say ^^.^^ <^ /fi^r>^k^ -

,^r^' >' J>^

■•■V

Absender:

(Vor- und Zuname)

i^/^t

Siedlung- H3ibbc''g Friedensstralje 19

Wohnort, auch Zu^tell- oder Leitpostamt

Strafie, Hausnummer, Gebäudeteil, bei Untermietern

/

1, MocKwerK oaer rosttacnnuinmer, ^ -, ^ i

\ Name des Vermieters ^ j^/O ^ ^ ^ ^^^ J J ./IxC* ^ «^

Postkarte Ar

^■c:;^^^»^

StrafJe, Hausnummer, GebSudeteil, Stockwerk v.„^. .-^,..> bei Untermietern audi Name des Vermieters

■'■»TJ /,;«

Arbeitsgemeinschaft 'Juden und Cristen'

beioi üt. K/# tCirchiinta^.

6368 Bad Vilbel - Heilsberg Priodcnsßtr. 19

C-T

Liebo «rriunae una lirad^r

•XVxUSt

t*^ 1M|

-^7

zu üfeilionr Verdruas bin ich mit: der Vorberaitun,^ dor l^agung in rechtem

Sei ',.dra.. , zimai reeine .. üIh fn : ,.. .n ^errei'it. .o bit-

te ich lyjLiondnrs Ti-ii^doi* v/i-e bisher wirksam au rio:j.xcn. 1. Ich . - lune .aiu einer i^eate eiapfan^^-rian wi^x.it^^riitleilfun;': von Dr.

Xfif(%ü/*h

j s .Tisidiülbürü übernimmt s-liatliche in iraiLaurt anfallende reilneamer-una yat^uns^küsten, .s eratalftet ferner cUle Reisekos- ten i.1. Kl* einschl. J^.-^uöculd^eii. Zur kur^ciamn aiiyiem X.T. mü;i3teßeder .Teilnehmer diese Bai^iukaatuxl iiitteilen, Zu den uber- 40i44.c- '^ ' n iveia« -.OS teilt nomlich : üifrerenz z^xr I.*Kl., 3cnlaf- w .. i^iOioa 3chl^ie ich folgenden odu.^ vor: Ui^^ere Arbeitsge- meix.öcuHfrverc>ut.efc den 5 üef ereAtui., Cerner Rabb. üxi Soetendorp - A'i3üerd.,.i» den wir nöti^j brauchon^ alio ' eltie'tcosten I. Kl. eva. :iiiü ..crilafv,» a oder Fliegen. »iÄliÄej^deiu üablen wir luit der 9pi.rs ü'':oit 3?echn8naer und feiner -iierren re. Fü:^enannte

aber.. ...je ndO' Kosten ateTT^n wir,ait;r !>• . boo,- . ux- Veri^ujun,,; violleicht erreich^ .urdor die l:icn^/,ji^ bei der L.iv.L^.

b. iS K#'i. ' 3iuium sOil T:u>r ^"^ *Ti^^i:4yl5XCTÄC Dortmund

ta-en. Tcja ver./öi . -i. 1 sohon .m ton i?iii«r ne. cu^

urcLfiun' : ' an jedem der 3 a ./ t^in rTrosne-: if einc^r; -^^^nc-

nenn^r. j ird erv^'o-ren, für uns^^re Arbr-it eir- .w: derveranstalfe tun« am 4bend vorzusehen. Ich rufe Lorenz an rreita^ an^ um daii

^ni3 der üerüi.ujif5 zu orfai^.rcm. Au^seraem: da .vir beide beute rruii ciiri '-t\ii<-^hün ßenr ,r:eitknaj; : v^r^en^ schicke ich dem prisidium^ tr^nr ^^ ..-.t^ 0iÄdÄr^il%^ef\^in amf^nden^ des kleinen l^eitungskrei / äes ern;3T:e Jüecienken . H[-on die v/'erweibun ; an eine abendl. oonaer-

veraast^iltnii'^ anrafade*. Uns^^r Themi darf nicht vvieaer an den Ran>x geraten^ nachd m seine zentrale bedoutun ; in den Gemeinden und BO)<ar in der Tneülü.:^-:^n/;unxt exvkannt zu weraen beginnt. .?^er von I nen im .-leichen cin^^ nach rulda schreiben naochte, sollte das bala tun»' jedoch ohne /orw rl* , vielmehr als Auödruck Mitar- beit ema^-r ^3üre;e. ^. Kacn dtn öesprechurigen und Korr-oponden:? It Geis^ uoll^^itzer^

iiarvuer. Kraus H, Ehrlich^ zun 8chlu3ß dem .;amen Vorschl.v.s, ueis

Kraus habe ich 1 abbiner Dr. Holsier - Lür..on r.sl. an,., von k'&. /^^

^-^K,,4...^ ^^raus Libeniimüit ps« ^o. Si"^'-'^te..tenjii ..^^ _. a bitie ich d.«^. mB Wolff in ^^ainz um das qef erat : 'Die" Ehre Gottes und die ;,chmach dei- nes /olkos' . Gleichzeitig lade ich Klau . .estermann - Heidelberg ein and ber-ite iiin auf die Th^ : ^ik vpr, d iiait ich ihn dann rasch uia aas ' ef erat üitten kann, faliö, - i^zu ceiu chten» oxfi absa.^t. 3. Für Härder und Kraus als den ^ounächst lnterer> ierten füge ich ei- nen Protokoll-Auszug zu der Sitzun : des Dt. t:v. Ausschusses f. Dienst mx an Israel (Rem^storf) : xr^z o^ in Hof ^-eisDiar bei. Fulda ^^errich^ te ich cntsprecnend. Das Protokoll zei-t die Ihnen bekannten ;.>cr#ifO- rigkeiten una Yorurtt ile, aber ^mch ehrlichen -or rn, mit denen ich mich auseinander zu setzen hatte. Aber ich darf die sehr entspannte Atnio8ph.:^^e des uesprächs hervorheben; sie lasst -Hnnehnen, dess die fem vSchlus- festgestellte IbereiustiiODiun.s über eine ständige Fuhluns- nähme zwischen beiden Grupi en auch praktiziert werden wird. Ich Jede^t falls halte das für nolic^ und auf die Dauer lur aussichtsreich. Da^^ würde ich uerne inde Juni etwas sa ,en. 4. F:. ^are e.^ richtig, das Fr^ tokoll aann erst den ^üitaiedern mit Erläuteruns bekannt zu geb-n.

ßti'ybij

.^^^

s - 1

q'

T^fr

Xt^l

U

*

^^-9 •:• sollte Jetzt ein Kund-icxireibea an alle au . ' n mit iTol-» gendem Innilt: niiun , soweiu wie uaö'jJicht schon am 23« sbds,

anzureisjn^ Äwanr^loaes Zusaiamensein ab tto in einen nootx mitzutei-

lenden lokal; Sonnta ^ ^,ü>o Gurt;teaaijen*rt (;ollwit?4er Üb. Jona 1^ 1-:>

ihe KöiDei*ber(5;l^ö5unüSb rr^ini) 1 l,5o Doiainikanerklost-jr Kurt Bcäuaiacner iiti-# *::? miu Äv^en Bericiii.en bes* üb. K.T.63 in Dort-

Alte Nikolaiicirche

uaund; um tu oin jadiacuex" lipr-icner: AU:ilo ,an.; Psalm 7^ / ^^i seinem nicht r .1 ;n i: ' ül^en j/rof# iU'^auö: /3. 1o; 13» 15 Es/^en^

1>f^o i K , io '.irii'i iiusla >;an rö. Öo oder /4 - /.aiprache; 13, 5o Abendbrot; sswan 'loses Z' ^ In.

Montag ö, i> Andacliü in rieil, ^eiot lirclio cioa Dom« Klo«t(:>r3'j 8, :)0 l^rühstüc.^; )tlb /orta/at^: me lihi*e Gotte3 und die sohnacn Jeines VaJLtai«!( Pt^Hf^ei am vr^# d^jr jäd» /reiinde »Goüc zu vermoiden^viell, bes- sei: »a .3 uorrn* ^ Auö3prache mit Pauao bis :.nitta*^e33en 12,3of 15 Kaf- f^öf AbaCiilu33 der Aaasp-i-ache, dann Klärun^^ unseres Dienstes in 'Dortmund, ^irbeit in ^er Zwiacheriaseit, Orgianisätorischeo, n-ichste TaguJleS 18| ^o AbeiiJbrot; ab ]9f3o Gedan.ren- ^iuitaucjcu.

:^.iXi^JK^x^wsm:dA

Prfj

Iflttanaiielle jciet5elim^«/\Jbetzte Zu - odfir ib3afi;en unter An^.abe der gt' ^ nauen ;iUf';?nyB^lt3aaU3r, f^oweit mein /orachi j , -obei ich den Berli-" nern ?orrnull«run ^ und kl. Anderun^sen anhoii'^-.talle.

Nachti' isu <i : Tch lade auch Dr. Soetendorp noch-juls anter dohilderung dea - x^ucüDlans wie der Bitte ein, beidsr . :Msen sBin^^ b^'iondere AufmeritaaTikeit zuzu--veiiden. Es kann laicht s-in, das3 der alte ur. riülaer zv.ax kua.-ti, aber nicht die Ausle-un jbernenmen «»ill.

' t'lt herzlichen Gi^usser!

in*

'^j c

().

:^^.^?^.^Sr

^V. /^t ^.

/-^^^/^^^^

)c«dV;ib*l/He/' Siedlung Heilib« Ffi«!«"»»'''*''* '

t; 9 h ''\c\

^W^

f^d^CA^^^ SS'

Straße, Hausnummer, Gebäudeteil, Stockwerk oder Postfachnummer, bei Untermietern auch Name des Vermieters

^"I"

'^ 1 A^/<t^A^ l^OAAcil t^^^cj^

Dr. A. Freudenberg

O

o

Herrn

M

0

Dr. Robert R. G e i s Baers Hotel und Kurhaus

Friedenwe iler

Lieber Freund!

6368 Bad Vilbei-Heilsberg, d. 10. April 1962. /Schwariwald

i

J<UXX

Mit den beiden Briefen v. u. 6. April haben Sie mir einen Sorgenstein vom Herzen genommen und eine große, menschliche Freude gemacht. Vielen Dank! Genau das gleiche gilt von Ehrlichs gutem Brief, den ich zurück: erbitte. Er zeigt, daii er mein leb- haftes Schreiben gut aufgenommen hat und fest zur Arbeitsgemein- schaft steht. Jetzt dürften wir ins Freie kommen. Ich nehme an, daii Sie ihm am Freitag die hollandischen Zusammenhänge offen und zugleich vertraulich enthüllen werden. Hoffentlich haben Sie bis dahin auch die Äußerung von Crofln . Nach wie vor neige ich dazu, daß die Entwirrung dieses Knotens noch etwas Gedula und Zeit erfordert .Jeaenfalls sollten wir danach streben, möglichst gleichzeitig mit van Oyen einen anderen guten hollandischen Israel-Theologen, sei es Miskotte oaer einen anderen, für unseren Kreis zu gewinnen. So schätzenswert und in seinem heiliR;en Eifer beeindruckend CroOn auch sein mag, können wir uns wohl leider

a<:i -i no Wt ■n'rnncihTno r»"inh+: l^-iQ-hor» ^ ^rcr'\

tauschten Erfahrungen)

O"

^■i

rr^ur T h o -n

nr» a

Q n a rro

-tmijtmmtmma

■•■*•

Nach der Zusage von Kraus üb. Ps. 74 zusprechen, bitte ich qie herzlich, den jüdischen Partner nochmals mit Ehrlich zu üierlegei! aA liebsten wäre mir Geis, aber mir i^* ^uch «olzer oder soetendorp recht, wenn Sie Beide es meinen. Pur die jud. -j sehe AuslLung hielte ich nach wie vor Ps.55 für geeignet Jegeh d?r ^I Ihnen hervorgehobenen Situation der bedrängten Minderheit. Jedenfalls muli sich Holzer bald schreiben und erbitte uarum nach dem Freitag Nachricht von Ihnen oder von Ehrlich.

Saaen Sie bitte Ehrlich meine groiie Freude über seinen Brief weiter und lassen Sie es sich inzwischen recht gut gehen.

Herzlich Ihr

Anlagen!

m

UM

Dr A. Freudenberg

) Bad Vilbel /Hess. Siedlung Heiliberg riodonsstw'J« "

^e^^4A

^^c/:

i\

^(^ ^'t

^

'-y^ . --^ /

■^r-

-''7J)r>«s»<,^'«rs>^ **;*'Vd«*^*^ f^f^^P^^'yX£ P*^;>f "^-i'fp**^ <f

lll ^:

M-0e^-

Pfarrer i.R. Dr. A. Freudenberg

6568 Bad Vilbel-Heilsberg, d. 3.^.1962. Friedens Str. 19»

t

O

Anlagen!

Lieber Herr Geis!

Nehmen Sie herzlichen Dank für Ihre rasche Antwort y. 2.^. und die Unterrichtung über Ehrlichs Reaktion, diemir zur Erhalt\Hig der Harmonie sehr wi entig war. Hotientlich ist es Ihnen nicnt unangenehm, dais ich ihm sofort geschrieben habe; aber ich halte diese Metnode wirklich ±ur besser. Ich mochte Ehrlich davor bewahren, daii er die Angelegenheit v.o. zu stark aufzäumt. Im übrigen hole ich mir nocn Rat bei Gollwitzer, indem ich ihn über alles unterrichte. „^ n - v.

Den Brief an Dr. Soetendorp fuge ich, ebenso wie Ehrlichs Karte wieder bei xind will Sie Jetzt endlicn in Ruhe lassen. Dafür weraen auch meine Predigtverpflichtungen m den Feier- tagen, meine Beteiligung an der Aktion des Ostermarsches und schlieislich die ebenso lieben, wie uferlosen Familienyer- pflichtungen sorgen. Auch in unserem Altenheim, m dem ich einiges zu tun habe, ist allerhand fällig.

wenn ich an Sie denke, so ist mir gegenüber dem anderen Kram wahrhaftig Qie Erhaltung Ihrer Gesundheit und Ihrer Kraft _ am wichtigsten. Icn wunscne Ihnen viel Sonnenscrieiii, wftft gelinde osterlüfte una ^aeihliche R\ihe ,

Pfarrer i.R. Dr. A. Freudenberg

6368 Bad Vilbel-Heilsberg, d. 5.^.1962. Frieaensstr.l9.

Herrn

Rabbiner Dr. R. Rapliael Geis ^Düsseldorf

N Herrn Dr. Günther Härder Berlin

a

Liebe Freunde !

Da ich heute meine Helferin zum Schreiben habe, schnell einige Kurznachrichten:

1. K r a u s erklart sich kurz vor der Abreise nach Israel bereit, die Psalmen-Exegese zu übernehmen. Er bittet für Anfang Mai Verständigung über die Auswahl des Psalms und fahrt fort: "Auf jeden Fall würde ich dringend abraten, einen einzigen Psalm von einem christlichen und einem jüdischen Exegeten behandeln zu lassen. Ich persönlich würde sehr gerne Ps. 7^ einmal beliandeln." - Um Dr. Geis jetzt in Ruhe zu lassen, damit er sich wirklich erholen kann, wäre ich dankbar, wenn wir diese Sache im Benehmen mit Gollwitzer bis Anfang Mai klaren könnten. Bitte schreiben Sie mir bis dahin Ihre Ansicht, damit ich mich dann mit Kraus verstandige.

2. Hinzuziehung weiterer jüdischer Theologen: eine feste Zusage zu konkreter Mitarbeit hat nur Dr. H o 1 z e r, London, gegeben. Die anderen befragten Herren sagen grund- satzlich die Mitarbeit zu, geben aber zu verstehen, daü sie kaum Zeit haben und jedenfalls im Juni nicht dabei sein können. Ich bitte nun Freund Geis, seinen Vorschlag auszufuhren und Dr. S u e te n d o r p zu bitten, seine Teilnahme in Juni möglich zu machen. Ich schreibe ihm kurz im gleichen Sinne unter Erwähnung, da.j die Reisekosten ersetzt weraen. Im übrigen wäre icn Dr. Geis herzlich dankbar, wenn er bis Anfang Mai gelegentlich darüber nach- dachte, wer die jüdische Exegese welches Psalms halten soll, ob Dr. Holzer, er selbst oder wer sonst?ln diesem Zusammen- hang mag auch die Kooption von Dr. Meyer - Dortmund, geklart werden.

5, Nun zum beigefügten Brief an Dr. E h r 1 i c h: Da ich sein Temperament zu kennen glaube, hielt ich es für zweckmäßig, ihm rasch und ganz ruhig zu schreiben, bevor ich seinen Brief bekomme, der die Sache vermutlich schlim- mer machen dürfte. Ich meine, daß wir auch über die Frage v.o. bis Anfang Mai in doppelter Richtung nachdenken könn- ten; nämlich ob es richtig ist, dem nun von E. ausgeübten Druck, der hier offensichtlich sehr stark angagiert ist, zu weichen, indem wir seine recht beacntlichen, sachlichen Argumente anerkennen, oder ob unsere Argumente für die

- 2 -

Zurückstellung nicht doch wesentlich schwerer wiegen.

Wir haben uns ja diesen Punkt in unserem Gesprach v. I.März

wirklich nicht leicht gemacht.

Mit vielen nerzlichen Grüßen

Ihr

(Dr. A^ Freudenberg)

Anlagen!

1

D

Pfarrer i.n. Dr. Freudenberg

6368 Bad Vilbel-Hellab^.^rg» d.5.^*62. Prledena g t r i J

Herrn

Dr. E. L* E h r 1 i c h

Basel /Schwel»

Furkaatr. 75

lieber i;r. Karlich l

Unser s^sieixiaaaier Freiond Dr# G e 1 3 hat mich über Ihre Reaktion auf neinen letzten Brief orientiert. lAssen Sie mich kurz zwei Punkte klarstellen:

1. kleine im Einver /tanania ait den beiden Kollegon vom Leitun rikütaitee iseaachte BeiaarkonfT^ wir sollten erat vor- handene Lachen innernalb DeutyicnlandB aufiüllen, bexios sich eindeutig nur auf erangeiiache Theologen und nicht auf Jüaloche. .^ei Letzteren aüaaen wir, «rio uns :)r. Geis erneut ▼erai-)h ri:e, and wir anderen es ja auch linkst eaerkt haben^ zwangalüiuf io ^^ Herx-en äux ^ckgreiien, Jie Aixsl mdert oder im Ausland tutiü sind. 3ie kv .-ri ea oiir wirklich abnehiüen, da^ die Kr«äuun3;en hinsich-.lich der litarbeit evaxig» llheolov^en innerhalb Deutschlands niciit einfach sind und nocl. etwas ausreifen Äiissen. Darum die vorläul'ige Grenz- ziehung«

2. t)f>iimacn ist meine lifellunsnahae weder ein "fWl^Äanter Protest" noch des l^ttdiicats »'Wahnsinn*' würdig. Ich kann nier2.u nur bituen: "Fr^eunde, nicht dieae Tönel"

tt 3i# aber sehen, daß ich :aich : ur aehr ung€*rn Bahn des Sachlichen und .konstruktiven entferne, will ich :!• versichern, daß wir die verachiüdenen rra en der Kooption einacal, Ihrea Vorscnla^^s ohne ■/erzTig weit'.^r prüfen und zur iClärun^ führen wollen.

Ich schreibe Ihnen so eilig, da iit der spreisisel rasch

aus dem Finger ,ju:zo.;5en wird, bevor er sich fe.>tsetzt und anfun^^t zu eitern.

lilit herzlichen 'rrüßen, unverändert in freundschaf licher

Terbundenlieit ,

Ihr . . ^

%.:-..iv*H^ '

Pfarrer i^R. Dr. A. Freudenberg

6568 Bad Vilbel-Heilsberg, d. 27.3.1962. Friedensstr .19«

Herrn

Rabbiner Dr. Robert Raphael Geis ^Düsseldorf '

Fischerstr. 55

0

Lieber Freund Geis!

Sie sind mir nicht böse, wenn ich trotz Ihrer Ruhezeit Sie mit einiger Lektüre beschwere. Bitte lesen Sie die Antworten der Herren Rabbiner auf die von Ihnen entworfene und von mil; abgesandte Einladung und helfen Sie nun ein wenig weiter. Nachdem Dr. yv^ilhelm im Juni ausfallt, wäre es naheliegend, Herrn. Dr. H o 1 ze r um die Psalmen-Auslegung zu bitten. Ich möchte aber auch fragen, ob wir Jetzt nicht auch Herrn Landesrabbiner Dr. H. Meyer- Dortmund, den ich bei der Hofgeismarer Tagung wegen seiner aufrichtigen •und warmherzigen Art, aber auch wegen eines eindringlichen Vortrags über die Bedeutung Abrahams im Judentum schätzen gelernt habe, bitten wollen, die Auslegung zu übernehmen. Bitte machen Sie den Vorschlag, ob Holzer oder er nun die Aufforderung zu der Auslegung erhalten soll. Es fehlt mir noch die Antwort von Drs. J. Soetendorp, den ich kurz und freundlich erinnert habe.

Ich fuge auch bei, ebenfalls mit der Bitte um baldige Rück- gabe, einige handschriftliche Zeilen von Gollwitzer und bitte um Äußerung, was Sie zu seiner Anregung meinen, wir sollten mehrere Psalmen durcharbeiten? Was denken Sie zu seinem Vorscnlag von Ps. ^-^7 Die Verwandtschaft, aber auch der wesentliche Unterschied gegenüber Ps. 55 könnten für das Gespräch fruchtbar sein. Der Warnung vor einem "Stegreif- Gebabbel" könnten wir durch eine Art von Vorschriften in der endgültigen Einladun^^^ Rechnung tragen. Man müßte den Mitgliedern wirklicn eine saubere, exegetische Vorausbemühung zumuten

Als christlichen Ausleger werde ich zunächst Kraus bitten und. Je nach seiner Antwort, Hans Walter W o 1 f f in Mainz. Da Pfarrer B e t h g e nicht kommen und deshalb die Predigt nicht halten kann, schlage ich vor, daß wir Gollwitzer darum bitten, der dadurch einmal in

Frankfurt zu Wort der Fall war.

käme , was schon sehr lange nicht mehr

eine

Wie schon Prof. Härder schrieb, kam von Fulda freundliche Zusage zur Tagung una die Einladung, die Finan- zierung könnte ich "zu gegebener Zeit gern mit Bruder Wa 1 z vertrauensvoll erörtern. "

Mit dem vertraulich beigefügten und ebenso rückerbetenen Brief von Martin Niemoller will ich Ihnen eine kleine personliche Freude machen. Ich freue mich immer, wenn meine

- 2 -

- 2 -

Freunde auch untereinander Freunde sind»

Nicht end^'ültig, aber ziemlich wahrscheinlich, hat der in die Gruppe eingeladene Prof. D. Holstein in Mainz abgesagt, wahrend der Alttestamentler Zimmerli gern mittut, aber im Juni nicht erscheinen icann. Der Pfarrer Majer - Leonhard in Stutt^^art will, gelegentlich bei uns erscheinen, weist aber auf seine Arbeitsnot hin.

Abschrift geht an Prof. Härder, damit er sich im Benehmen mit Dieter Goldschmidt zu den aufgewor- fenen Fragen äußern kann.

Mit sehr herzlichen Grüßen und guten Wünschen für die K^^

Ihr (Dr. A. Freudenberg) ^^

">

Anlagen!

J

Arbeltsfwii&lxuiohift Vuden imd Christen* beim >6Uu8ohen Bv^ingell sehen Kirchentag

Pffirrer Dr. At yreudenborg

(16) iad Vllbel-Heilsborg yrledenßßtr se 19

Reirrn Rabbiner Dr. Meai:)inger Hecken weg 26 Bern

Sehr geehrt r Herr Kabbln r,

Sie werden Bicherlich wlsson, daß auf dem Evangelischen KlrCi.eiw tmg 1961 eine Ar'beltsgruppe "Juden und Christen" mit einem RellgionsgeBpräoh begonnen hatf wie es die lange Geschichte doe Ch istentums bisher nicht kannte Dieoe Orup . e besteht fort U-.d bl ibt d^ Deu sehen Evangelischen Kirchentag affiliert* Die Menschen^ die sich da zusamaen^/efunden hübent virollen aicht nur für spätere Kirchent ;ge bereit sein, sie vurauclion, leamänd die Grundlagen für ine Witerarbeit in kleinen und großen Kreisen za schiffen. So ist diese Arbeitagruppe VI zu iner ech en Lern- gemeiii chaft gev/orden* Auf Veraiilasjung unser e^s Mitgliedes Rabbiner Dr. Geis erlauben wir uns die Anfrage, ob Sie nicht in dl Q^ Arbeitsgemeinschaft eintreten . öchten, um uns bei dieser wichtigen .lufgtibe au helfen. Wir waren d irlber sehr glücklich und hoffen auf eine baldige, hoffentlich positive \ Antwort.

\

\

Mit ergebenen Grüs.3en Ihr

<v

Auch ant Rabbijn Drs. J. Soetendorp, Amsterdam-Z, de lairea^e-

stra at 145

Rabbi Dr. P. Holzer, 12, Georgian Court, Vivian AveV

London NW 4 \

1

\

\

\

\

Arbeltdgemelnsoh if t 'Juden und Christen* heim S utachen Ev^ingoUachcn Klrchent:ig

Pfarrer Qr« Freudehberg

(16) Bad Vilbel-Hellsberg Frleden&straeae 13

\

överrabbln

V

\ Prof» DTt Et Wilhelm \ Värtavüg'jn 6 Btookhol» NO

Sehr geehrter Herr Profeasorf

Sie wci^den olcherllch wlsoen, d ifl auf de© jJivaagell sehen Kirchen- tag 1961 eine Arbeitsgruppe '* Juden und Chrlattin** mit einem RelicionageaprHoh begonnen hatf wld <,e die ItOige ße olilchte des Christentuiae bisher nicht lrjmnte# lUeLe Orup^^a besteht fort und bleibt deni Deutoohen Evangelischen Kirchentag iffiliart» Sie Men^schent die aioh da zuejuaxL<;mgcfundc;n habent .^ollen nicht nur fUr spätere Kirchentage bor It öoln, sie verbuohoxit lernend die Grundlagen fUr eine Weite, irboit in kleinen und großen Kreisen zu echaffi^n* So ist diese Arbeitsgruppe VI am einer echten lexai- gemeiaschaft geworden. Auf Veranlassung, uncereB Mit^iliedes Rabbiner Dr. Geis erlauben wir uns die ArXr gc, ob Sie nicht in diese Arbei sgemoinachaft eintreten 4Xi<5chtent xm uns bei dieser wichtigen Aufgtibe zu helfen» ^Ir wär<.n d ruber »eto glück- lich und hoffen auf eine baldige hoffentlich positive Antwort«

Pflr unsere nilohste Tagung In Pr^mkfurt am 24« uiid 25* Juni erbitten wir heute schon von Ihnen eine Interpretation von Psalm 35

Mit ergebenen Grüssen Ihr

/

jLrbeltsg^melnschaft Juden & Christen beim Dt« Et. Kirchentag

Bad Vilbel - Heilsberg Vriedensstr* 19 7. 2 1962

Herren

o

Dr, Geis^ Goldschmidt » Härder^ Dr« Lorenz %. frdl« Kenntnisnahme.

^ Termin für Juni)itagung - Mach mehreren Tellefonaten mit Amoldshain und dem Dominikaner— klo3ter»(Haus des Gerne indeTerb-ands) in Frkft schlage ich Jetzt , für die Ta^^uni^ vor:

^^^Hbitagt 2^. Juni (1. nach Irin.) & Montag» 25. 6. in Frankfurt/M.

Taguni^sort : Dominikaner-Kloster, Frankfurt, Kurt-Schumacher - Str.

23 Unterbringung,, voraussichtl. in 2 geei yneten Hotels, zu regeln nach ungefährer Kenntnis der Teilnehmerzahl.

Terpflegunii; mit Ausnahme des 1. i^rühatücka zu preiswerten Bedingg.

im Do.ainikanerklestar,

Damit wir 2 vollständige Arbeitstage haben, empfiehlt sich wohl Anreise am. 23. 6. abd. & Abreise am 26. 6. früh.

Ich wäre Bruder Härder dankbar, wenn er alle Mitglieder sofort ver- ständigen u. um rasche Äusserung; bitten wollte. Sä. E. wäre es ver- lorene Liebesmüh, noch nach einem anderen Tormin und Ort zu suchen; wir würden damit praktisch auf ein Treffen vor d-^m Herbst verzichtet was bei Lage der Dinge kaum zu verantworten wäre

Herzliche Grusse

Arbeitsgemeinschaft: Juden und Christen beim Dt. Ev« Kirchentag

ff *^

Herrn

llabbiner Dr. R.R* jj e i s Prof. D. Dr. Günther Härder, Berlin.

Bad Vilbel, den 5. Febr. 1962.

iaä /

JicuwVus^tV

«V-C4.V-». *— -

^

Liebe Freunde!

» Bevor ich um das Wociienende bis Ende Februar in die Schweiz entschwinde, möchte ich Sie über aen Stand der Dinj^e und meine Erwägungen unterrichten.

1. Die kleine Ta:iungf Geis, Härder, Freudenberg findet enaj^ülti^ aia Montag, d.5.7.ärz im Hotel Metropol/Monopol am Hauptbahnhof Ffm. statt. Ich halte mich von 11 Uhr an in der Halle auf und warte auf Ihr Eintreffen, ::emeinsames Mittagessen auf Re^imentskosten, anschliebend Unterhaltung bis wir ferti^i; sind. Für Dr. Geis wird ein ruhiges Zimmer für aie folgende hacht festgemacht. \n

Tazesordnun;:; etwa:/ Bericht! junj und Ergänzxing der Mitglie- derliste. Hierzu sei bemerkt, daß Dr.Blhrlich die Aufnahme von Prof. van 0 y e n in Basel dringend erbittet. Von andere] Seite wird mir die Hinzunahme aes Neutestamentiers Prof. G o p p e 1 t, Hamburg empfohlen, wir dachten ferner an den Alttestameritler Hans ^^Jalter Wolf, endlich ist Scharf über die Mö^ili ;hkeit zum Finden eines weiteren jüdischen ^'it :liedes nachzudenken.

2. Termin für die näcuste Gesamt-Tat^ung der Arbeitsgemein- schaft, /iie aus dem an Härder übersandten Anlagen hervor- geht, sind die ar<r.i Freunde aus lulda am 16. -18. Juni, dem von A^i^oldshain vorgeschlagenen neuen Datum nicht verfügbar. Fulda scnlc^^t nun alternativ den 2:>.-25.Juni oder vorher den 19.-81. oaer 26. -^6. Mai vor. Im Mai kann ich nicht und höre soeben, dai. de. 2j5.-2i>. Juni in Arnoldshain nicht geht. Ich versuche nun, vveil der 2.-5.Juni für Kraus und mich wevi,en der Jahrestagung des Koordinierunfj;srats sehr ungeschickt wäre (ei^jentlich unmö;i,lich) , im Dominikaner- kloster Frankfurt den 23.-25. Juni festzumachen. Nachricht folgt hierzu baldigst.

3. Inhalt der Junita^^ung: Im Verlauf^weiteren Nachdenkens bin ich bedenklich -eworden, daß wir de^ Juni-Tagung nur an den Fragen der "Polemik" arbeiten. Ich fürchte, daß wir uns damit festbohren und vor allem keine Antwort auf viel existenziellere Fragen aus den Gemeinden finden. Meine eigenen Gedanken umkreisen mehr und mehr das Thema des Gottesknechts. Hier fallen die ei.^entlichen ntscheidungen, hier ist theologisch sehr viel zu klären, hier brauchen wir noch mehr als irgendwo anders das Gespräch mit Jüdi- schen Freunden, hier hat eigentlich das Gespräch mit den Gemeinden einzusetzen. Ich wäre sehr dankbar, wenn wir hiarzu am 5. März ruhi^ä sprechen könntest.

4. ''berle^^un^en zu einem Seminar für berufliche Jugendar- f! beitex^ in den Gemeinden.

-2-

- 2 -

Bruder Härder bitte ich, Dieter Goldschmidt nach dessen RüCKkehr ins Bild zu setzen* Für wichtige Sachen bin ich ab 10.2. in Lac Champex sur orsi^res Val./ Schweiz erreichbar.

Mit herzlichen GrüßehJ?-c /^ ^*^-/^ -^^^-^

(Dr. A. Freudenber

Anlagen Tür Härder: . .

Stihx'b. Ev. Akademie v. 3Q.1. Präsidialbüro Fulda v. 31 «l. Abschrift Schrb. Dr. Walz an

Sup.Int. vVolCKenhaar, Hannover.

Diesen letzten Brief bitte ich aber Dr. Geis an mich zurückzuschicken. Sie sollen auch Ihre Freude an deia Freund in Fulda haben.

)

3

«

s

L

^•*"

«^F

"Tt^

—■ «r-?'7BrT*r

Absender: (Vor- und Zuname)

)

Pfr. Dr. A. f reudenberg

^Bod Vilbel /H«ss.

Slsdlurig H«iUb«rg

Wohnort, auch Zustell- oder Leitpostamt

y^i^' T-^^vn^/.X

Straße, Hausnummer, GebSudeteil, Stockwerk oder Postfachnummer, bd Untermietern auch Name des Vermieters

ü

i

Postkarte

^(Ä^*^

fa.^0i^^'?'^'f^^

( ) Tk^^^^^Y

X.'^'h^}^.

Straße, Hausnummer, Gebäudeteil, Stodcwerk oder PostfachnummcTT bei Untermietern auch Name des Vermieters

Mr. Dr. A. Freudenberg

®BaaVabel/Hess.

Siedlung HeUsberg Friedensstrafye W

BiA Vilbel t den 11 Januar 1962.

Herrn

Pxof \T* H.J« Kraus H a 1 b u r ^ - Volicsüorf

[ zm ^ sm. tu -WS :

Ite .:.c-'.

iS

/

Li«b«r Brudor :rausl

I

un^s-

Ser 3aciael4,ru3 aus Arnaldshaln iiat Ihnen schon ^esei^^lydaB wir in her »licher jr'rfjuridachaft an .ie gedacht und Sie ver haben*

Ich die .i;clulddruni, die—r Tagung der .Mche nach 4g» bericht ib rlaB;.>en» mit dexa sich unsere ireunde Dr. Ifraul« B o h n und Dr» H a r d e r »»Zt* beschafti^j^en* Aber ich darf sagen^ da^^ der gaiii^ -eist des Zusaiaaenseina das bestätigt hnt, was wir schon bei unae^ren beiden ZuHaiaaenkunften vor dem Kir- chentag empf'Andent n jolicn ein wunderbares Vortiauen und ^ ine Freiheit^ dir is ernste Arbf^iten ^er doau befli^^elt. Zusajwien- künTte dleaor ,a t habe ich "iai Kaum der Kirche*' nur in den bt .ten Zeit Kircherikanpfes der L^rei -i«;er Jahr- erlebt.

..ie daiaalSi so «art^n wir auch in Arnoid.ihain fröhlich^ herrlich unbeschwert und in einer erstaunlichen .rt jun^^* Lazu hat in hervorragander feise l^or« u i c ri e 1 nit seinen im wesent- lichen neu-teatament liehen Heferat 'iber die "christlich-'J idi- sehen Kontroverai unkte" geholfer* 'a hat in vielem iraprovisiert über lanjc :;tunden latt uns gefi^pro-oHen und uns vor allem oei der Behandlung der 1 üleiaiken JU. a^n Teataiaent gans neue und wichtige Aspekte fir daö Gsspr^icn mit den Juden geseilt* Das £ur ralch entachcidende r^tichwort ^ das Zitat ^Inor jidljchen 3t;iiTijae:"Man aüßtci i^eradej&u den christlichen heoio^en h Ifen,

den Jesus von azareth

^e^enubei"

dem Herrn Jhiiatue vor der

Tergea uheit zu bewahren*" Hieran trollen wir weiter arbeiten*

ich

AU3^.c^seioimet war.m auch das kxitiiche eferat von i^ h r 1 mit seinen harten Fr n an dia l van^* . hejio^ie sowie das Asmals in Berlin zu icurz _ oaiaene von Härder iiteer das ciuiauiichö ieu^aia* i, e u li « r «»air .uxci^ litfis» ^K.uui«ii It^idcii:' am .rscaeinen verhinde aber c in Referat »er en wir erhal- ten und alle 4 Referate suilent wonn irgend mö^lichf in einem besonderen Beiheft der Kvaii»* Theologie veröifentlicht werden. Damit beschäftigen öich jollwitser und G o i d - sc XI i dt. Die sonder-lublikation der ehemaligen Gruppe 6 steht jetzt auch in aon Uaii-.en i : Benehmen niit dem lüreus- Verla^ fe.i* .:ntacheidend wichtig, ist die Kineinna^ime der »ibelarbeit unter Vorbf^halt einer verla^srechtlich n Klärung, sotfi . die -iterrühiur.^ .ea Referats von H a r d «' r wahren' des Kirchentai;ea.

Kinlacii ba^l ickend wmr dim (^gMiimmohrnft mit den Brüdern von T h a d d e n, ;' a 1 s und Lorenz. Wir h-ibon nach einem ▼on Thadden in reizender voise eapfohltmen hetr-^ktat wirklich so et^1'as wie einen r.hevrM tra^ mit Fulda in evangelischer Freiheit absesvhlo ^:^nt uiid die t Geist hat sich in den weni- gen Ta^en i ja-r mehr durcu^eaetat. Vertraulich darf ich sa^ien«

V

- 2 -

dftß hmwmA^rs ff a 1 B ftunnluMind für die una bawegendan theolo« glachan Prägten Feuar fing una alchtllch von Harsan dabai war» m tßht alao von dea Anaatz iiaaax^ GaoalnaehaTt baraita ao atwaa wla aiiia aaaoialnde Kraft aaö^ die Kint^aa varapricht*

mir dla waltera Arbeit konne-> wir »jle nun einfach nicht ent- behren« vir brauchen ^ie nicht nur ala ainan acht n Kraund und Mitsiraiter in da*, vielleicht sehr f jl.onreichan laad f idar- apruch erro^enien Unternehaent sondfjrn b«aaiiderr> auch al.; Lehrer des Iten e^' aoantaat daahalb action jat t die dringende Bitte« daß oio sich den vor^aaehanon Zei.^ .nkt für unsen^ nichsta Tagung, dir* theologisch unter dem Zeichen der rolemiken im lauen Taataaent und i . nachbibiischen Judentum dar frahen Zeit atahen *#ir. , n^iolich ;onntag, d. }. und Vontai;» d, 4, Juni» Äßglichst wieder in ;anoldahain, freihalten und (iie ;;«nae Zait bei ans aind«

xani eil wir .aie vullas \rar;:.t ndnis f ir rhra Dbaie^alaetunc (ich meine as nicht abgacrif i'en) hcibwi^, aind Sie von den wahr- scheinlich iiicht unbeträchtlichen Verwaltun scaachaftan unaerer Arbeit acaaalnachaft :^anz entbanden. Ha iat n aiich ein Draier- AUiischuß f-ir die CJaschaf tsl Ihrun^ bestallt worden, be^tehand au^ ür. Sei s, Goldachraidt, Härder und !air ala Vor itaenden und in 3ondarhöit ala Verbind un^aaann mit :^ulda.

Icii V. uchr cLmkbar, wenn ^ie recht bald aijuu Ime Zuaa^t

lux- die Juni-. .^ai3C mittailan wollten«

:it herzlichen Grü^n Ihr

1

(A

C)

Stand vom ll>JaB>1962»

!• SehalOB B«n - CUorint Jerusalem «- Romesat Arielstr«^

farrer Et Bethge Ren;^ödorf/«vesterw,, Biir^^eraeister-^inkstr« E»L. Khrlichi Basel/ Schwein, Furkastr»75 ,

4. Dr. H. )i.i^B%T ; ße^^^ ^k^T^^ ^(^^^^^ ^^

?• DTt Adolf Froudenberi;, Bad Vllbel-Heilsber^, Frieden33tr.l9f

6# Rabbiner Dr. Raphael GeiSf Düsseldorf^ Fl3Cheri5trt55t

7. Prof .Dr. Dietrich Ooldachmidt , Berlin-Dahlem, Vo^-^isan^; 4,

8# prof.D. Helmut Gollwitaer ^erlin-Äikolaasee, 3chopenhauerstr.47,

9* Propst DtDr. Heinrich Orüber, Berlin-Dahlem, Im i^lnkel 5$

10. Superintendent Gut Jahr Brehna Kr s. Bitter leid (DDR)

11. jrrof. LlCtDr.Gunter iiarder, Berlin-Zehlendorf, FiöcherhiitteMtr.24,

12. Dr. Hoppe ßerlin-Charlottenburg 9$ Heilsberi-er Dreieck 340»'^^«^ \hiy(^

13. Fr. Helene JacoJtbs, Berlin-iVilmersdorf , Bonner iitr.2,

14. Dr. Hans Kallenbach Ey .Akademie Arnoldshain/Ts.

15. cand.theol. Knoch Beuel/Rhein, Le8aingötr.67f

16. prof.Dr» H»J. Kraus, Uambur^-Voiksdorf , Hempenkamp 28,

17. Pfarrerin Erica Küppers Ffm., Kpp3teinerstr.44,

18. Prof .Dr. ^Karl Kupisch Berlin Ä 30t Fu£4;erstr.34,

19. Pastor Lerchner ..arl-Marxatadt 27f Kixxhberg 2 (DDR),

20. Rev. H.D. Leuner, lO Carew Koad, London ?; 13t

21. Pfarrer Majer- Leonhard ütutts;art-Feuerbach, 3tuttgai'tert^tr.l65

22. Pj?df. Fr.W. Marquardt, Berlin-Dahlem, Hudeloff »eg 28b

23. iTof. D. Otto Stichel, Tübingen, Universität, Inatitutum Judaicum,

24. pfr. yg^. pfisterer Schwab. Hall, seilenheldstr. 11,

25. Dr. Era J. Heichmann, 2 Strathray Gardens, London Ji.W.3

26. Prf Dr. Hans«;eor4; achroth Berlin-Spandau, 7;eißcheider Str. 34,

27. Pfr. schul«, Dresden M 23t ^ildermann3tr.39 (DDK)t

28. Dr. Lili K«±«ÄmÄXK Simon Madchenwohnh-^iis; (22a) .Vuppextal-Ba. Heckiniihauser atr. 2ü6 (Daueradrsae?) ^

29. dr*-isrleoüor^"^t^friin^ i^fm.* ^^^onbor^i^tr^-?.

3ü. Pfarrer Martin stöhr, Darmstadt, Koquettewes 15t

31. ötudlrefir<rferf5nü^nr Trlniua, Bochtmy iPö^t^matinsweg,

32. Pf. Rudolf Weckerling Berlin-Grunewald, Faltei-weg 22

33. Präsidialbüro des Deutschen KV. Kix'Chenta^es Fulda, Magedurgerstr.l?

34. Präsident D. "Qv. Reinold von Thadden, 33. Pfarrer Dr. Hans^Hermann Wals, 56. Dr. Friede bert Lorenz.

^%^-'

•A (I[*A(v^- ii ^^^ ^AV^il/iOSAt^o.

<J\ Hf

TrtKifCwv

' ** ', 'y^'^i*' . ,

-'^ßß^mrtmmä^^

Wr Dr l Treudenberg

Jiil

Bad Vilbel^ den 11 «Januar 1962*

Herrn > . v

Prof» Llc. Dr. Günter Härder

8^ e r 1 i n- Zehlendorf

Flscherhütten3tr.<£4

Lieber Bruder Härder I

<^

I i ^

I (

\,j*?>^

Die wunderschönen Tage von Arnoldshain sind nun vorüber und ich mui. die Korrespondenz mit unseren Berliner Freunden leider mit technischen Din^^en beginnen«

Heute finde ich in der Franlcf . Allgemeinen Zeitun^s» v.11,1.

1962 Ar. 9 auf Seite 4 unter kleinen Meldun^^en folgende

Motizt

"Beim Kirchentag ist eine Arbeit^ipraeinschaft "Juden und Christen" j^egründet worden. Zu Vorsitzenden wurden Pfarrer Preudenberg (Kassel) und je im Wechsel die Prof. Goldschmidt und Härder (Berlin) gewählt

epd

H

* ^J^

Ich ahne nichts wie diese Veröffentlichung erfül.;t ist. Meine ortsbezeichnun^i "KasselJ könnte mit der haxifigen Ver- wechseluniS meines Samens mit dem des sehr bekannten Leiters der Diakonie in Kurhestsen, Pfarrer Freudenstein, zusammen- hängen^ vielleicht auch mit der Eritahnim^ von Kassel als möglicher ort für unsere nächste Voritand3tag;ung. Ich will mit Bruder Lorenz Fühlung nehmen, wie wir uns ^gegenüber der presse am besten verhalten. Richtig an der Meldung ist dem Sinne nach das "je im /Wechsel" bei Goldschmidt und Härder. Aber für den Geschaf tsverlcehr müßte wir m.E. dieses "je im Wechsel" definieren. Ich werde meine Zuschriften nach Berlin beiden Brüdern zuleiten; aber ich bitte diese ^ mir bald-möi;lichüt mitzuteilen, wen ich am besten anschreibe.

In diesem Zusammenhang darf ich sa^en, daß ich mit meinen Bürokosten und sonstigen Spesen vorliufi^ die Arbeitsgemein- schaft oder c-^ine andere Organisation nicht zu belasten brauche Wenn sich die Din^e auswachsen, müssen wir weiter sehen. Wir habenet in Ai'noldshain das großzügige Anerbieten von Härder anj^enommen, das Sekretariat der Arbeitsgemeinschaft zu über- nehmen, und ebenso das An^^ebot von Fulda, uns bei Vervielfal- tij^un^en sowie ihrem großen Verte llun,.,sapparat an Pfarrämter usw. und Adressiermascidne, endlich Druckmö^iichkoiten zu helfen. Bestehen zu diesem inxnkt noch Unklarheiten oder können wir, wie ich meine, bis zu unserer Vor.5tands3itzung[ im März wallten?

2. Vorstandositzun^.

Ab März muß Dr. G e i s eine Kur von 4 lochen gebrauchen, sodaß uns, weil ich vom 12.-<:^ö.if'ebr abwesend sein werde, ei«;entlich nur die ^age v.28.2., l.u.2.3« zur Verfü-ung stehen. Wenn ich Freund Geis ricnti^i ver t nden habe, wäre- es für ihn am einfachsten, wenn er seine Reise von Düsselaorf nach dem Schwarzwald unterbrechen konnte. Er hat an Freiburg gedacht, wäre aber auch mit Frankfurt einverstanaen. Ich schlage präzise Freitag, d. 2.5» vor und meine, daß wir an einem Ta;; fex^ti,, werden sollten. Die beiden Berliner könnten

- 2 - •''«'^\'«rfWboS ;.^

am Vorabend anfliegen und am abends zurückreipsi|ia# Hoffent- lich ^elin^t es Härder, zunächst einmal DM 1#000$- von Präses S c h Fa r f zu bei omuien, da ait ^ir anfangen können. Die Unterbrin^unj^ in Frankfurt mirde ich veranlassen.

schon gleich am Montag habe ich Kallenbach dringend ijebeten, uns die nächste Ta;5un2 3. /4. Juni in Arnolds- hain zu ermöglichen. läheres folgt.

^. Die Einladungen an die kooptierten Herren B e t h g Renigstorf und Majer-Leonhard, Stuttgjart- Feuerbach, sind herausgegangen, ebenso an Dr. Hans Kallen- bach. Die anderen neuen Mitglieder t^sser^^Virth und Prof. Michel sind ohnedies dabei. Unsere Mitglieder- liste ist dennoch nicht in Ordnung; wir müßten sie im Vor- stand abstiirmien. So hatten \flrir in der Schwebezeit als katho- lischen Mitarbeiter an Prof. Dr. M i e 1 e n geschriebeni der aber nicht reagiert hat und wohl auch kräfte-mäßig nicht kann. Überhaupt sollten wir m.E. mit der Zuwahl eines Katho- liken warten. \Afohl aus Versehen habe ich Prof. Zimmerli nicht nach Arnoldshain eingeladen, ferner hat der Studien- Referendar T r i n i u 3 /Bochum nichts von sich hören lassen.

Ich füge in der Anlage eine alphabetisch geordnete Entwurf ) liste über den jetzigen stand bei, wobei ich die Zusagen von Bethge, Kallenbach und Majer-Leonhard voraussetze. Hier bitte ich besonders Härder um Kommentar, auch we^-en der Adressen.

5. Sehr wichtig erscheint mir die baldige Redaktion des zusammengefaßten Arnoldshainer Ta^ungsberichtes, die Dr. B o h n und Härder zusammen übernehmen wollten.

Mit herzlichen Grüßen!

(Dr. A. Freudenberg)

1 Anlage I

>

Durchschrifv.en gehen an:

1 . 3^bbiner Dv. g^^ Geis^,, püsseldorf , /^Ä^/^ ^^ ,^1^ 4^ Z^ 2. Prof. Dr. Dietrich Goldschmidt, Berlin. ^

y

Pfarrer Dr. Adolf b'reudenberg

(16) Bad Vilbel-Heilsberg, d. 27.11. 1958* Friedensstr . 19.

Herrn

Dr, Robert Raphael Geis

Karl sruhe

Herrn, ßillingstr.2

O

Lieber verehrter Dr. Geisl

Ich muß wohl erst in meinen Ruhestand kommen, bevor ich endlich einmal Ihnen wirklich beH-;egnen kann. Wie gut hätte es mir getan, vorigen Sonntag Ihren Vortrag über das Selbstverstandnis des heutigen Judenfums zu hören una Sie zu treffen, zumal ich mich Ja im Zusa^imenhang mit meinem Vortrag über den Antisemitis- mus viel mit dem - sagen wir ruhig - gelii^ibterXGegenstand zu beschäftigen hatte. Allerdings hat es mich gequält, daß ein solcher schwerer Vortrag wie über die Wurzel des Antisemitismus dem Tagesgetriebe und der ganzen Unruhe, aie Menschen he-rein- bringen, abgezwung -n werden muß. Darum eben die Hoffnung auf den Ruhestand! Ich verw-ise Sie übrigens, falls Sie das bisher nur auf i'ranzosisch erscnienene Buch nicht kennen, auf das ausgezeichnete Werk von F. L o v s k y, einem französischen ev. Theologen: ANTISfirvaTIoI/^ ET MYSTÄRE D' ISRAEL. Ica will jetzt mit Hilfe von Frau Vikarin Küppers, die anscheinend eine Verbindung hat, versuchen, eine deutsche Ausgab?* zu erwirken.

Als ii^rsatz des mir entgangenen Vortrags habe ich eben Ihren Aufsatz "Buna und Erwahiung im Judentum" aus der Zeitschrift Saeculum zur fiand genommen und möchte Ihnen gleich sagen, v/ie verwandt und lieb mir diese Ihre Auffassung ist. Es ist da eine Nahe zwischen einem evang. Juden, der ^^^^^^S^l^^^^^i^^^^ sagen kann ohne an Gnade zu denken, und e ine m^vhm^r''$^ifjVrn w 7 ^, der nicht glauben kann ohne die'^ Gegenseitigkeit der Emiina^zu

^ <C^jpy^.i>6c.sehen. Verzeihen Sie das überspitzt- ^eden, aber Sie werden

/ -^vielleicht sehen, wohin ich ziele. Hier, gerade an diesem Punkt scheint mir die Möglichk-sit des fruchtbaren G?-sprächs zu liegen; sehr zum Nutzen von uns Christen, denen das Herumreiten auf so 'vielen, v/irklich veralteten und abgegriffenen Schein- ß;ep;ensätz»i gar nicht mehr weiterhilft. In dieser selben Richtung liegen ja eigentlich auch die Anregungen unserer israeireise^ und ich bin begeistert aus Ihrem Munde das .Vort zu hören, daß Israel niemals ein Normalvolk werden kann und Gott es einfach nicht zuläßt, daß«wir "^en Sippen des Erdbodens gleichen". Dankbar bin ich Ihnen auch für das //ort: "wir sündigen alle, wie Adam gesündigt hat, aber nicht, weil Adam sündigte.

'^4&Si^i^ciS^

O

Eine kleine Anregung! Mein Schwiegersohn Prof. Helmut Gollwitzer, Berlin, Nikolassee, Schopenhau^rstr.47, ist, wie Sie wissen, durch die Reise nach Israel, aber auch schon durch frühere Erkenntnisse stark in Bewegung geraten. Ich möchte gerne, daß Sie und er in ein Gespräch kamen. Zu diesem B.-huf könnten Sie ihm einmal den Sonderdruck über "Bund und Erwahiung im JudentTim" ruhig auf meine schwiegerväterliche Anregung hin senden. So weit für heute i Es ist noch viel zu tun.

Viele gute Wünsche für die Gesundh-iti^.die Ihren, in herzlicher Verbundenheit

Ihr

^^nc^

\%i

f ^ A'V'K^

L

ju. 31 1

A-^^A

\

'"^'^f^-^^--

' r I «^'A^

'■ ' •'"v» ü

i^^-^x

'■» -"Jl

Vf^ sesUf'^ fifrf A/^^

^

MWliS-

^<M

kmtf^mu /m^r^^' '

üi^-

^

Cou

w^'

^'H^ieicuo '(^f Hhiu

€>

J

/^ £' 5^,

:J4r pt4^lT^ 11 fH- M^^,

Jid /uu oJofiCUilu^ f(f/tU ^ ^ -^^ ^M ^ /ä<>6

f

^uuh fPi-^ OiJ)k.C(J<!Mf k^ ^^ ^hM H^^df /fc/^i^^Aa^ /O^^u^/^.

di^ S'-^ AtCn^^äf %w^d^ df/Ul^ Ic^^e^^ ^ J^^ ke^/z^^^i

ß A » ff ' J ß

Mt^M^r^

^'"'' ^ AmaI 9inM Jiacm 4l M^ .Jh/^^ . /J/-^^

AOioU ^ Jk /-^^ ^^^^ ^

■/t 4i^

uZoM. ^Miä^om^ '^i4^^scAm %(/ßiihuu /lu/ lf^)/i^-i^ ^ ^ j^ JrM^Qj^i (^0(/) Udhi^ ^"^ 5?-/^^uü^ i^/T/hi^ /^-yt/^

'dm^

/L

"r/^fjc ^/^ 3-^dt^^^ Wp /^euaJuc ^^-^fic^

M^4^^

r i 1/

t^cr:Ji,0(^ihm:^^'-iUl.

y

/^/^ - 2afmM. Mf^¥^M/.

3. £' 3^.

l

J^ ^^^^^^ ///r^ I>^^^

1//

^ 7161

\V\

r

"^^f^n

4^i [6iL^ w.n

X

-^.^

Y ß^ /^e/^cr:>e>ry^^< - nA->v

3

I

M "

^^^"^ ^^ yfnait£/ <^/u<. ^4^

'/^

/^'/^

Sanatorium Dr. Kohnstamm

FÜR NERVEN-, INNERE- UND STOFFWECHSELERKRANKUNGEN

DR. M. FRIEDEMANN y DR. B. SPINAK

FERNSPRECHER Nr. 48

TELEGR.-ADR.: SANATORIUM KOHNSTAMM

POSTSCHECK. FRANKFURT-M. 45 972

BANKKONTO: NASS. LANDESBANK

»-rr^ f FILIALE KÖNIGSTEIN

KÖNIGSTEIN IM TAUNUS, den.

y/M^ ,aÄf.

J

o

^^^^^

/i^V

^Ä^<^^

-^^/^^ As^c^

^t^^ ^^^^^

f*^U<^^acj^ ,M^ ^ ^^^ rJl^ ^ a^^^^^

^

</^^<4 ^t^//u^^a^^/^

■^

m

^- ; , Sanatorium Dr. Koljnftamm ^ -5^ ^

V^ Könlgltgin, öen .'.J.JL. 19^

** im Taunus ' ~^-

J^^i^cc^, £iA^ 3^€^ /^t^^u^ ^T^^^ //^U€^

'»T»'%-*'*V^»>'

0

•- "V*. A. %._«jV»^' '

^ ■. V

\^

^vi

ji, ' •*•' -«""^i

H

^^ v^ Sanatorium Dr. Kohnstamn4,,t...

. FÜR NERVEN-, INNERE- UND STOFFWECHSELERKRANKUNGEN

A

DR. M. FRIEDEMANN ^ DR. B. SPINAK

FERNSPRECHER Nr. 48 TELEGR.-ADR.i SANATORIUM KOHNSTAMM , POSTSCHECK: FRANKFURT-M. 45 972 \ BANKKONTO! NASS. LANDESBANK

^ FILIALE KÖNIQSTEIN

i

\

.J1

^.:

\ V

"il^tx

, KÖNIGSTEIN IM TAUNUS, den.

IIM

\

19-

Zi

- ^-4

\^)

>H^^>5^**^ y^;^-?»^ 4*4^ i

^'A^^ ^^t^/f^ a'^/^ Chi-^^^^U^ /*^ </^i 4^^iZ ^f^^^^f/ A€^-J4 di^/U

MUMiMMHMMM

)

*^--

^•:« SV

^.•

V

>«o.

J

^,3^51 t^'^

\

^^Ai^ lA jh^ A^^ rV^

4?ij» I

A>5kV

HKl'

Sanatorium Dr. Kohnstamm

FÜR NERVEN-, INNERE- UND STOFFWECHSELERKRANKUNGEN

o

DR. M. FRIEDEMANN y DR. B. SPINAK

FERNSPRECHER Nr. 48

TELEQR.-ADR.. SANATORIUM KOHNSTAMM

POSTSCHECK. FRANKFURT- M. 45 972

BANKKONTO I NASS. LANDESBANK.

FILIALE KONIQSTEIN

vy

KöNiesTEiN IM TAUNUS. DEN 14.. UoTembftr -102- B,

Lieljer Herr Geis !

In Eile möchte ich Ihnen Ihfen Brief 'beantworten, denn ich bin ge- rade im Begriff, nach Zürich abzudampfen. Ich habe den Eindruck, dase Sie noch einmal gerne mit mir gesprochen hätten und durch die Anwesenheit von Herrn Dr. Strich daran gehindert geworden sind. Ich bedaure das natürlich äusserer - dentlich, da ich sehe, dass Sie offenbar wieder neuerdings mit Schwierigkeiten zu kämpfen haben. Der Katholizismus hat natürlich etwas Lockendes, da er viel stärker auf das Gefühl wirkt als das Judentum und vor allem seit Jahrhunderte» bei ihm eine solche Disziplin herrscht, dass für Jedes Problem bereits eine Antwort bereit liegt.Trotzem glaube ich werden Sie diesem Sirenengesang Wider- stand leisten können. Bs sei denn, dass Sie unter de» personlichen Einfluss eines faszinierenden Katholiken kämen. 4 j «

Was die übrigen Versuchungen anbetrifft, so kann ich Ihnen nur immer wieder raten, mehr Distanee dazu zu gewinnen und diese Probleme nicht für die Wich- ^- tigsten im Leben zu halten. Selbst die grossen Kirchenvater ^"^ "i«J* .„J"J von Anwandlungen. Die "Heilige Therese" hatte sogar eine dunkle Vergangenheit hinter sich. Das Klingt alles in Kürze etwas burschikos, es ist aber nicht so gemeint

-, .y. i..x>.c- «4 ~ v^v..^ .^nmoi wisr^A-r n*i »cTAnbAi t . ausfürücheF darüber zu

sprechen«

Pur heute die herzlichsten Grüsse

Ihr

^ /^^//^///^/^^

I M«'. W^U*^.^-'

/VR ^2C3>

ll-yL tl^liK^

p^^yrbv ^\pi

VL^L^

/l

/-^.sA

1

ß4 fe-\'jC.i. AoSt.f» ili^-.^o.

"C.- "^c:-;

■■'.^•i

r

r

/

üdisther

XrefM MJ.

ientt

;.'^. ilj ^3

Seite 5

Die R«ligionsgem«inichaff«n

o

V /

Zum Ableben Ihres Generalsekretärs Dr. van Dam nehmen Sie unsere aufrichtige Anteilnahme entgegen.

Di« Rabbin^rkonferenz in d«r Bundesrepublik

Erst nach Rückkehr von einer Dienstreise erfahre ich von dem schweren Verlust, den Sie und viele seiner Freunde durch den Heimgang von Hendrik George van Dam erlitten. Mit hohem Respekt ge- denke ich seiner Tüchtigkeit, der Unbestechlich- keit seines Urteils, der Noblesse seiner Gesinnung und seines herausragenden Dienstes für die innere Gesundheit unseres Landes. Gott der Herr wolle seine Arbeit unter uns mit seinem Segen beglei- ten. Ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie der Fami- lie des Entschlafenen meine Teilnahme und die Versicherung meines Gebetes für sie übermitteln

\A/ii rn^n

W «Ä ^v

Bischof Hermann Kunst

Beauftragter der Ev. Kirche in Deutschland bei der Bundesregierung

Zum Tode Ihres Generalsekretärs Dr. Hendrik George van Dam sage ich mein herzliches Beileid. Seine große Offenheit für alle Meinungen habe ich einmal sehr wohltätig empfunden, als s[ch Schwierigkeiten zwischen mir und den Judien auf- taten. Allen, die damals zum Frieden zwischen den l^gionen beigetragen haben, bin ich bis heute dankbar. Einer der führenden Männer war da- bei der jetzt Verstorbene. Ich wünsche ihm den Frieden in Gott.

In aufrichtiger Mittrauer

ihr

Josef Kardinal Frings

Alterzbischof von Köln

Zum Tode des Generalsekretärs des Zentralrates der Juden in Deutschland möchte ich Ihnen meine Anteilnahme zum Ausdruck bringen. Auch meine Mitarbeiter, mit denen vor allem Herr van Dam in gutem und engem Kontakt stand, lassen Ihnen durch mich mitteilen, daß sie Person und Werk des Verstorbenen gleichermaßen schätzen. Wir werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren und seiner im Gebet gedenken. Möge der Herr über Leben und Tod ihm den Frieden schenken! Mit teilnehmenden Grüßen Ihr

Prolat Wilholm Wöstt

Leiter des Kommissariates der Deutschen Bischöfe

Freitag, den 17. Februar 1967

rOLITLSCIIES BUCH

ZEIT Nr. 7 -Seite 13

f

Abschied von der Zeitgesdiidite

Dir Weiinaivr He|)ul)lik wiid zum liisloi iscIuMi Stoff / Von Waldemai Besson

Rudolf Morscv: Die deutsche Zentrumspartei 1917— 1923. Droste Verlag, Düsseldorf; 651 Seiten, 48,— DM

Wf er Zeitgeschichte als Epoche der Mitleben- ^ " den begreift, sieht sich zuweilen in einer merkwürdigen Situation. Binnen weniger Jahre wandert oft das, was eben noch wie selbstver- ständlich zur Gegenwart gehörte und auf das heftigste in ihr umkämpft war, aus dem Blick- feld der jetzigen Generation und lagert sich der Geschichte an. Als Brachers „Auflösung der Wei- marer Republik" in der Mitte der fünfziger Jahre die intensive wissensc+iaftliche Beschäftigung mit der Weimarer Republik einleitete, schien es so. als tue man nidits anderes, als ein Stück der eigenen Zeit zu untersuchen und zu deuten. Nach zehn Jahren ist diese Phase zu P^nde. Rudolf Morseys Buch über das Zentrum beweist es.

In der Zeitgeschidite des Weimarer Deutsch- land gab es großartig-erregende Kontroversen und Themen. Anfang und Ende der Republik waren ebenso umstritten wie die Rolle ihrer Militärs und Stresemanns außenpolitische Strate- gie. Als Beispielsammlung wurde die Weimarer Republik den Politologen und Soziologen unent- behrlich, wie sie auch eine unerschöpfliche lund- grube für Apologeten, Ankläger und Memoiren- schreiber darstellte. Das politische Temperament des Historikers, die eine Seite seiner Natur, be- herrschte ganz die Szene.

Bei Rudolf Morsey spürt man von alledem nur noch den Nachklang. Das ist kein Einwand gegen sein Buch, ganz im Gegenteil. 'VCenn nicht alle Zeichen trügen, leitet es nämlich eine neue Phase der Weimarer Geschichtsschreibung ein. in der der unmittelbare Bezug zur Gegenwart feh- len wird, der Historiker gleichsam wieder in sei- nem eigenen Rechte wirkt. Er handelt nun wieder von den res gestae, nic+it mehr von den res gerendae. Wer Bracher mit Morsey vergleicht, spürt, wie sich das wissenschaftliche Klima ge- wandelt hat. Damit wird nicht behauptet, dals eine politisch inspirierte Zeitgeschiciite nicht wis- senschaftlich gewesen sei. Aber die Distanz des gelehrten Historikers ist anderer Art, wobei der Wedisel von der einen Perspektive zur anderen mit neuem Gewinn natürlich auch manchen Ver- lust beklagen läßt.

Der Verfasser besaß für sein Vorhaben die besten Voraussetzungen. Er ist seit langem auf diesem Felde tätig; bereits früher hatte er das Kapitel Zentrum im Sammelband über das Ende der Parteien 1933 geschrieben. Aber jetzt moti- viert ihn nicht mehr in erster Linie die politisdic Streitfrage, sondern der Wille, wenigstens in einem Teilbereidi die Vergangenheit möglidist vollständig in ihrem zeitlichen Ablauf zu rekon- struieren. Als langjähriger Mitarbeiter der Kom- mission für die Geschiclite des Parlamentarismus gehört Morsey zu den besten Kennern der deut- schen Partei geschichte in diesem Jahrhundert. Er ging zwar von keinem geschlossenen Aktenbe- ;. stand aus, aber konnte dennoch aus vielen Quel- len sdiöpfen, und er hat dabei reiche lunde ge- madit. Mit hoher Achtung blättert man im Quel- len- und Literaturverzeichnis des Verfassers.

Nennen wir also getrost als erstes Verdienst dieses wichtigen Budies die Erschließung neuer Quellen. Das bleibt immer die erste Aufgabe der historischen Zunft. Von neuen Quellen fallen auf eine Reihe wichtiger Ereignisse und Personen in der Erühzeit der Weimarer Republik neue Lich- ter, überall dort, wo das Zentrum oder seine

Joseph Wirth stieg zum Reichskanzler auf, wurde aber von der Zentrumspartei als Außen- seiter betrachtet. Nach dsm Kriege wählte er seinen Weg weit weg von seinen früheren Parteifreunden. Unser Bild zeigt ihn in einer Aufnahme aus dem Jahre 1952. Aufnahme up

Führer maßgeblich an der Politik des Reiches be- teiligt waren. Naturgemäß stehen die wechseln- den Koalitionen des Zentrums im Vorder- grund des Interesses, seine taktisch-prag- matische Fähigkeit, sidi mit rec+it verschiedenarti- gen Partnern zusammenzutun, um dadurch erst parlamentarisches Regieren in Deutschland mög- lich zu machen. Em zweiter Themenkreis zielt auf die Verfassungsberatunj.,en, vor allem auf das Verhältnis zwischen dem Ri.-ich und den Ländern und die Zukunft Preußens. Das rheinische Zen- trum, eine der Säulen des \atholischen Deutsch- land, wird Schwerpunkt der Darstellung, die so delikate Fragen wie die der rheinischen Autono- mie oder Separation mit ein>chließt.

Viel ist auch von den Personen die Rede, die bei alledem am Werke waren, von ihren Vorzü- gen und Grenzen, \on ihren Freunden und Fein-

den, ihren Erfolgen und Niederlagen. Eine ganze Galerie der Zentrumstührer öffnet sich dem Be- trachter. Er lernt die Spahn, Gröber, Trimborn, Marx, die Erzberger, Stegerwald und Wirth kennen, und sorgsam differenziert Morsey zwi- sdieii denen, die die Partei führten und zusam- iTienhielten, und denen, die ihr politisches Tempe- rament in die Arena der großen Politik trieb. Man erfährt, daß beides nicht selten auf versc+iie- dener Ebene geschah. Erzberger und Wirth, de- nen das Reich die stärksten Impulse verdankte, waren in der Partei eher die Außenseiter. Vor- sichtig und diskret beleuchtet Morsey auch die Rt)lle Konrad Adenauers, die keineswegs unbe- deutend war. Das konnte sie auc+i gar nicht sein, denn der Oberbürgermeister von Köln war nun einmal einer der Pfeiler der Zentrumsmacht. Kein Zweifel, dais Adenauer seine Schlüsselstellung

nutzte, auch wenn ihm damals offenbar der gre- isere Ehrgeiz noch fremd gewesen ist.

Wer sich freilich nach sok+ien Hinweisen nun friscii-fröhlic+i an die Lektüre machen will, wird sdinell enttäuscht werden, wenn er sich nicht auf hartes Brot gefaßt macht. Denn die Detailliert- heit der Darstellung und ihre Quellennähe sind kein einfaches Pensum. Vi'ir können durchaus die gesc+iickte Gliederung rühmen, die Fülle der An- merkungen und Belege bewundern, dennoch ist ein leises Unbehagen nicht ganz zu verdrängen. War diese Breite wirklidi nötig? Verlieren sich nicht zuweilen die großen Linien in der Masse des Details und werden erst wieder in der klaren Sc+ilußbetrachtung aufgenommen? ^X'enn Morsey, wie in der Einleitung angedeutet, vorgeschwebt hat, eine Parteibiographie zu schreiben, dann hat er den Weg nur halb zurückgelegt. Denn der Biograph des Zentrums kann nicht einfach nur erzählen. Er muß auch werten. Das geschieht zwar durchaus, aber doch vorwiegend in Neben- sätzen oder in fast versteckten Hinweisen. Der ruhig dahinfließende Strom der historischen Dc- skription läßt eben die Unterströmungen nur schwer erkennen.

Und gerade hier hätte man sich von unserem Autor mehr erhofft. Es ist kein Zweifel, daß er die tiefe innere und äußere Krise des Zentrums nach 1918 kennt. Fr deutet auch an, wo die Ursachen liegen. Eine pluralistische Industriege- sclischaft macht eine konfessionelle Partei frag- würdig, wenn die Rechte der religiösen Minder- heit nicht mehr angefochten sind. Auf dem Zen- trum lag die Last der Tradition, die den Kultur- kampf weiter schleppte und die Distanz gegen- über dem säkularen Staat zu einem massiven Vorbehalt gegen die moderne Demokratie aus- weitete. Praktisch-taktisdies Verhalten war mei- lenweit von eigenem Selbstverständnis und der eigenen Programmatik entfernt. Hier tauc+it im Zentrum jene allgemeine Problematik des Wei- marer Deutsc+ilands auf, in dem die Realität der Politik und das Nadidenken über sie in keinem Verhältnis mehr zueinander standen. Was immer .Morseys milde Kritik andeutet, theoretisch fun- diert ist sie nicht, und systematisdi wird sie nicht gehandhabt.

Ob man das einem Verfasser, der Historiker sein will, vorwerfen kann, wird vielen zweifel- haft sein. Vor allen Dingen dann, wenn sie es iür das Charakteristikum des Historikers halten, daß er in der Nähe seiner Quellen bleibt und auch kritische Akzente nur setzt, insofern sie mit der Selbstkritik der handelnden Personen kor- respondieren. Morseys Buch ist in der Tat eine grandiose Paraphrase zeitgenössischer Quellen und Haltungen. Aber sieht der nachzeichnende Historiker nicht eben doch mehr als der Zeit- genosse, zumindest deswegen, weil er weiß, wie die Sache weitergegangen ist? Die Akribie und die Behutsamkeit, mit der Morsey seine Quellen interpretiert hat, kann man kaum übertreffen. Aber könnte man nicht noch einen Sdiritt weiter- gehen, indem man die Begriffe und Motive der Zeitgenossen in die politische Sprache unserer Zeit übersetzt? Freilich, dazu müßte der Histori- ker dann seine Maßstäbe und seine Vorurteile vor dem Leser ausbreiten, damit er ihm auf sei- nen wissensdiaftlichen Pfaden folgen kann. So- lange die Weimarer Republik ein Teil der Zeit- gesdiichte war, drängte die Notwendigkeit der Übersetzung weniger. Wenn aber nun die erste deutsc-he Republik zum historischen Stoff wird, dann stellt sich auch hier das alte Problem des Historikers, wie er nämlich Zeitgenosse und Nachlebender zugleich sein könne.

Wenn China Atommadit wird

Spekulationen über .\bsiehteii und Folgen / Von Hans Kluth

Morton H. Halperin: China und die Bombe. Verlag Wissenschaft und Politik, Köln. Ins Deutsche übertragen von Wilhelm Duden; 127 Seiten, Brosc-hur 12.50 DM

I^as kommunistische China ist auf dem Wege, *-^ Atommacht zu werden. Zwar wird der Weg noch lang und dornig sein, ehe China über eine grölk're Zahl atomarer Sprengsätze und ein wirksames Trägersystem verfügen wird. Jedoch stellt sich heute schon die Frage, wie die Führer in Peking in einigen Jahren oder Jahrzehnten ihre Nuklearwaffen handhaben werden. Und auch die Entscheidung, wie die westlidien Mächte, insbesondere die Vereinigten Staaten, auf diese Entwicklung reagieren sollen, ist schon heute zumindest in ihren Grund- linien — zu treffen. .Morton H. Halperin, einer der führenden amerikanischen Strategie- Theo- retiker der Vereinigten Staaten, befaßt sidi in einer knappen Studie mit diesen Fragen. Die

chinesischen Atomexplosioiien, so erläutert er. haben das Verhältnis zwischen den Vereinigten Staaten und dem kommui istischeii China noch erheblich verschlechtert. Amerika hat klar zu erkennen gegeben, daß es jede neue nationale Atomstrcitmacfit als Belastung der internatio- nalen Beziehungen ansieht Um wieviel stärker wird die ablehnende Haiti ng sein, wenn es sich bei der jüngsten .\tomni.icht gerade um den Staat handelt, der die Vi reinigten St.iateii als seinen erbittertsten [-eind betrachtet?

Die Aussichten, daß in absehb.trer Zeit eine Verständigung, etwa Rüsungskontrollmal.Miah- men, im Bereich der Nuklearwaffen möglich sein werden, sind gering. Jedoch rechnet Hal- perin auch nicht damit, caß es unausweichlich zu einem nuklearen Zusammenstoß zwischen Amerika und China kommen müsse. Zunäc+ist wird das durch die Tatsache verhindert, dal< China wahrscheinlich bis in die achtziger jähre hinein über kein Irägers} stem verfügen wird.

Heinridi I limmler

Heinrich Fraenkel und Roger Manvell: Himmler. Kleinbürger und Massenmörder. .•\us dem Fnglisc+icn übersetzt von Wilm Vi. l.lwenspoek. Ullstein Verlag, Berlin: 26C Seiten, 18,50 DM

Aus der Besprechung des englischen Originals dieses Ikuhes. d.is Waldemar Besson in die- sen Spalten .ingezeigt hat. wiederholen wir die

ti'!.:k.'nJen Sät/e:

N.kH Jff M.ucri.ilsfite lim bleibt kaum ein Wuii^di i>t)en Du' IXirsfeHung liest sich leicht. \ur droht /ussiikii aiigoMchts der Fülle der Intrigen und Machik.imple um den Reicfistührer SS und angestcbts der komplizierten Details der Verwaltuiigsorganisanon der laden der Frzäh- lunu \ crloreii/ (.liehen

Man erfährt nicht klar genui;, was denn nun

eigentlich die Himmler und Göring so faszinierte, daß sie sich so bedingungslos einem .Mann wie Hitler anvertrauten, dem sie sozial und bildungs- mäßig überlegen waren. .Man muß sich da man- ches erst zusammenreime i; bei Himmler das Pedantische und Bürokratische, das nun einmal das Leben in der Marsdikolonne über das einer treilieitlichen C]esellsch.iti stellte und das die klaren Weisungen den ständigen Konflikten und Kompromissen \orzog.

Wir erfahren manche Iiiizellieit. audi \ leles Neue, ilas wir bislang niiht gewulM iiabeii. .An I esern wird es nicht fehlen, (ierade das aber, was den Biographen, der sidi d e totalitäre Herrschaft /u seinem Gegenstand wihlt, besonders reizen muß, lias Ineinander von Person und .Apparat, das hohe Maß an Mitgesialtung bei gleichzeitig iietster Sklaverei auch tur den Akteur Nclbsi, ist als darstellerische Aufgabe noch nicht gelöst.

mit dem es einen Schlag gegen Amerika führen könnte.

Fraglich ist auch, ob die Chinesen zu einem solchen Schlag ausholen würden, wenn sie tech- nisch dazu in der Lage sind. Sicherlich sind die Reden chinesischer Politiker mit daran schuld, wenn ihr Staat heute weitgehend als kriegerisch und verantwortungslos beurteilt wird. Aber für einen Nuklearkrieg haben sie sich bis heute nicht ausgesprochen (auch wenn ihre sowjeti- schen „Freunde" das verschiedentlich behauptet haben,!. Allerdings schätzen die Chinesen die Wahrscheinlichkeit eines atomaren Krieges und die Gefahr einer Eskalation geringer ein als die Sowjetunion.

Wenn also voraussichtlich nicht für einen ..großen" Krieg, zu welchen Zwecken wird C hina dann seine Atomwaffen einsetzen? Hal- perin legt dar, daß diese Waflen in der Kal- kulation der Chinesen einerseits defensiven Zwecken dienen. Sie sollen einen amerikanischen .Angriff auf das diinesische Festland abschrecken. Oflensichtlicfi ist das aber nic+it ihre einzige .Aufgabe. Aucfi die Chinesen wissen, daß einer Atommacht ein besonderer Status zukommt. < hina ist das einzige asiatisdie Land, das ein- zige „Entwicklungsland", der einzige kommuni- stische Staat außer der Sowjetunion, der im Begriff ist, .Atommacht zu werden. Zwangs- lauhg wird diese Fntwidtlung dazu führen teilweise hat sie schon dazu geführt , daß China im kommunistischen „Lager", aber auch m der internationalen Politik überhaupt ge- stärkt wird.

Scfiließlich wird auch sein Verhältnis zu den Nachbarstaaten einen anderen Charakter anneh- men, wenn diese sich einer Atommacht gegcn- ubersehen. So sieht Halperin die wesentlichen Ziele der chinesischen Atomrüstung darin, seine internationale Posu.on aucfi die innerhalb des Sowietbloc-ks /u heben und Nac+ibar- staaten durdi offene oder versteckte Drohungen einer chinesischen Hegemonie zu unterwerfen.

Was können die Vereinigten Staaten an- gesichts dieser Lntwicklung tun? Sic könnten durch eine präventive .Aktion die cfiinesisdnen 1 roduktionsstatten für nukleare Waflen zerstö-

ren und damit den Aufbau einer Atomstreit- macht um Jahre oder Jahrzehnte Zurück- werfen — eine Möglichkeit, die Halperin aus moralischen und politischen Gründen ablehnt. Um jedoch chinesischen atomaren Drohungen entgegenzutreten, empfiehlt Halperin. die Ver- sidierung der Vereinigten Staaten, jeden Einsatz chinesisdier Atomwaffen mit einem Gegenschlag zu vergelten, stärker als bisher herauszustellen, um den asiatisciien Staaten Schutz vor Erpes- sungen durch China zu bieten. Eine solche Ver- sicherung würde auch nicht die Zweifel an der Glaubwürdigkeit der Abschreckung hervorrufen, wie sie in Europa auf Grund des sowjctisc+ien .Atompotentials entstanden sind, da China in absehbarer Zeit nicht in der Lage ist, in Ame- rika selbst große Zerstörungen zu verursachen, wie es die Sowjetunion könnte.

Außerdem sollten die Vereinigten Staaten ihre Überzeugung zu erkennen geben, daß sie nicht damit rechnen, die Sowjetunion lasse sich durch China m eine atomare Konfrontation mit den Vereinigten Staaten hineinziehen. Dadurch würde auch der Rückhalt der Nachbarstaaten gegenüber China gestärkt.

Halperin untersucht, welc+ie Wirkungen ein beschränktes und ein großes diinesisdies Atom- potential auf das Verhalten der Vereinigten Staaten und die Situation der anderen asiati- sdien Staaten haben würde. Sc+iließlidi erörtert er die Implikationen, die sidi aus dem so- wjetisch-chinesischen Konflikt ergeben, und die Möglidikeiten, die für Rüstungskontroll- maßnahmen unter Einschluß Chinas bestehen. Halperin hält diese jedoch für äußerst gering, obwohl oder weil die chinesischen Kom- munisten daran festhalten, daß alle .\tomwaffen vernichtet werden müßten.

Halperin stützt sidi bei seiner Studie weit- gehend auf c+iinesisdie Quellen, offizielle Erklä- rungen und Presseveröffentlichungen (leider hat der Übersetzer es bei der Angabe der englisch- sprac4iigen Quelle belassen, audi wenn sie m deutscher Spradie zugänglich ist). Halperins Un- tersuchung ist leidit verständlich, sie liefert umfangreic+ie Information und bietet ein aus- gewogenes, sac+ikundiges Urteil.

Soeben ersdiienen! Die neuen B^nde*

Berühmte Autoren dieser Reihe:

Stefan Andres

Heinridi BöU

Hugo Härtung

Siegfried Lenz

A. Lemet-Holenia

Jakov Lind

Hans Eridi Nossack

Hans Scholz _,

Paul Sethe

Alexander Spoerl

"Ein zeitgeschichtliches Panorama««. Welt der Literatur

»Hier wird nicht nur jeweils ein be- stimmtes Jahrin seinenpolitischen und kulturellen Ereignissen darge- stellt, sondern einer der Millionen Neubürger des Jahrgangs berichtet davon, wie er selbst Geschichte er- lebt, erlitten oder mitgestaltet hat. Eine faszinierende Komposition.««

Die Zeit

»Es geschieht selten, daß man zu einer ganzen Serie von Büchern bedingungslos ja sagen kann.«

Augsburger Allgemeine

Jeder Band in Gesdienkausstattung zwischen 152 und 168 Seiten, mit 16 Seiten Fotos sowie zahlreichen Abbil- dungen und Faksimiles im Text, Leinen DM 16,80

Erhältlich in Ihrer Buchhandlung Bände : Autoren :

1896

Egmont Zedilin Heimann Kasad(. Walter Abendroth

1897

Gustav Hillard

Otto ßrüe.s

A Lernet- Holenia

1901

PduJ Sethe

Hans Erich Nossack

Eridi Pfeiffer- Belli

1902

Michael Freund Paul Laven Hugo Härtung

1906

Wilhelm Treue Stefan Andres Günther Sawatzki

1907

Josef Muller-Marein Hans Mommsen Wolfgang Weyrauch

1911

Hans Mommsen

Htins Scholz

lan Herchenröder

1912

Bastian Müller

Otto- Ernst Sdiüddekopf

Franz Turnier

1916

Karl- Heinz Janßen Heinrich Mersmann Hans Kasper

1917

Paul Sethe Alexander Spoerl Heinrich BöU

1926 1927

Waldemar Besson Siegfried Lenz Gerd Klepzig

Manfred Delling Karl-Heinz Janßen lakov Lind

Hoffmann und Campe

Seite 14 -ZEIT Nr. 7

LÄNDERSPIEGEL

Freitag, den 17. Februar 1967

Der Rabbi und der Kardinal

Der cliristlidi-jüdische Zwischeniall in Köln / Von Nina Giunenbeig

Köln

Nach fünfcialialbstündiger, erregter Diskussion entschied der Vorstand der Köhiischen Gesellschaft /«r Christlich-Jüdische Zusammen- arbeit am letzten Montag abend: Die Woche der Brüderlichkeit findet statt. Es soll allerdings eine Arbeitswoche werden, mit Vorträgen und Diskussionen, ohne Feierlichkeiten, ohne schöne Worte, ohne Hosianna und Halleluja.

Woher solche Zurückhaltung? Die Gesellschaft der Christen und der Juden sieht sich „am Ende einer Illusion", seit der amerikanische Rabbiner Dr. Max Nußbaum den Kölner Kardinal Frings besudit hat.

Der Rabbiner hatte Ende Januar auf dem Rückweg von Israel nach Amerika in der Bun- desrepublik Zwisdienstation gemadit. Er hielt Vorträge vor jüdischen Gemeinden und versuchte, sich in Gesprächen mit dem evangelisdien Bischof Sdmrj, mit dem katholisdien Weihbischof Keu- häusler und anderen Persönlichkeiten des öfFent- lidien Lebens ein Bild von den Gefahren durch die NPD zu machen. Am 19. Januar traf er in Köln mit Kardinal Frings zusammen. Noch wäh- rend seines Aufenthalts in der Domstadt ver- sudite der Rabbiner den Redakteur des „Kölner Stadtanzeigers", Wilhelm Unger, zu erreichen, der zugleich der Vorsitzende der örtlichen christ- lich-jüdischen Gesellschaft ist. Als Unger, der nicht zu erreichen gewesen war, ein paar Tage später erfuhr, was ihm der Rabbiner vermutlich anvertraut hätte, ahnte er, welche Gewissens- qualen ihm durch Zufall erspart geblieben wa- ren: Hätte er versdiweigen sollen oder hätte er verbreiten müssen, was der Rabbiner von dem 80jährigen Kardinal Frings erfahren hatte?

Der ^Spiegel' verbreitete es am 30. Januar nnter der Rubrik „Personalien". Ausführlicher beriditete am 3. Februar die „Allgemeine Un- abhängige Jüdische Wochenzeitung" , der Rabbi- ner sei vom Kardinal „mit provokatorischen Redensarten antijüdischer Tendenz" überrascht worden. In dem einstündigen Gespräch habe der Kardinal die Gründe für den Antisemitismus in der Zeit des Nationalsozialismus erläutert. Vor allen Dingen der offen zur Schau getragene Reichtum der Juden sei daran mit schuld ge- wesen. Heute gäbe es nur noch kleine jüdische Gemeinden, es bestünde audi keine nationalsozia- listische Gefahr mehr. Der Kardinal habe die nationalsozialistisdien Verbrechen bedauert und hinzugefügt: „Auch die Alliierten begingen Sün- den, beispielsweise Bombardements von Dresden und den Kirchen." Der Rabbiner habe darauf erwidert, »daß der Krieg zwar stets ein mora- lisches Übel ist, daß man doch aber nicht die Kxiegsbombardements mit dem kalten, systema- tischen Mord von sechs Millionen Juden verglei- chen kann*. Daraufhin habe der Kardinal ge- fragt: „Sind Sie sidier, daß es sechs Millionen waren?"

Der Verfasser des Artikels in der Wochen-

, Zeitung war Alfred Wolf mann, Bonner Korre- spondent der israelischen Tageszeitung Ycdeth

^Achrooth in Tel Aviv und der Nachrichtenagen- tur Jewish Telegraphic Agency, London New York. Er hatte den Rabbiner am Ende seiner Reise am 25. Januar im Hamburger Hotel „At- lantic" getroffen, um ihn über seine Eindrücke während seines Deutschlandaufenthalts zu be- fragen. Und so erzählte ihm der Rabbiner von seinem Besud» bei Kardinal Frings. Wolfmann schrieb nodi im Hotel einen Artikel für die Zeitung in Tel Aviv auf deutsdi und einen für

die Agentur in englisdier Sprache. Weil er Schwierigkeiten befürchtete, legte er beide Fas- sungen dem Rabbiner vor, der sie Wort für Wort durchsah.

Als Wilhelm Unger den Artikel in der Jüdi- schen Wochenzeitung las, war seine erste Reak- tion Unglauben. Er bat die amerikanische Nach- richtenagentur AP, einen Journalisten zum Wohnsitz des Rabbiners Nußbaum in Holly- wood Zu schicken und seine Aussagen nodi ein- mal bestätigen zu lassen. Nußbaum wiederholte alles und blieb dabei, daß der Kardinal Frings „Dinge sagte, die mich an die Nazizeit erinner- ten!" Das Kabel, das Wilhelm Unger aus Holly- wood erhielt, liest sidi dramatisdi: „He asked me, are you sure, it was six millions jews? . . . Idi nenne den Kardinal keinen Nazi, nicht In irgendeiner Hinsicht. Aber die Worte drehten mir den Magen um, besonders, weil sie von einem 80jährigen, einem Kirchenfürsten (a prince of cburd]) kamen." In dem Kabel versicherte der Rabbiner außerdem: „Tatsächlich sagte er noch etwas mehr."

Der Journalist Wolfmann hatte in seinem Artikel für Tel Aviv und London nur das Wesentlidie zusammengefaik, um Telephon- und Kabelkosten niedrig zu halten. Dem Artikel für die Jüdische Wochenzeitung in Düsseldorf hatte er kein Wort mehr hinzufügen wollen, was der Rabbiner nicht gesehen hatte. Er kann aber be- riditen, daß Nußbaum während seiner Unter- haltung mit ihm im Hotel „Atlantic" bitter er- regt gewesen sei. Er habe ihm, Wolfmann, er- zählt: „Stellen Sie sich vor, ich mußte mit dem

Kardinal über die Zahlen diskutieren!" Zu den Erläuterungen des Kardinals über den Reichtum der Juden in den zwanziger Jahren habe Dr. Nußbaum erwidert, au :h Nicht-Juden seien reich gewesen. Darauf der Kardinal: „Ja, das stimmt, das war aber keine Minderheit/' Und am Schluß des Gespräches habe der Kardinal den Rabbiner beruhigen wollen mit den Wor- ten: „Herr Rabbiner, ich will Ihnen mal was sagen, mein Vater hat sogar einen jüdischen Freund gehabt."

Nachdem das Gespräch bekanntgeworden war, mutmaßten einige Kommentatoren, das Unglück sei möglicherweise entstanden, weil der Rabbiner der deutschen Sprache nicKt ganz mächtig sei. Max Nußbaum ist aber en deutscher Doktor der Philosophie. Von 1934 bis 1940 war er Ge- meinde-Rabbiner in Berlin, entkam damals durch die Hilfe von Propst Grübt r nach Amerika und ist heute der Präsident der amerikanischen Sek- tion des Jüdischen Weltkongresses, Leute, die ihn kennen, bezeichnen ihn als einen ruhigen, sadi- llchen Mann, der die deutsden Verhältnisse nach dem Krieg sehr diflerenzlert betrachtet habe.

Wolfmanns Artikel hatte in Israel und Ame- rika Sdilagzeilen gemacht audi die „New York Times" hatte darüber berichtet. Kurz nach der Veröffentlichung in der Jüdischen Wochen- y.eitung gab das Kölner (jeneralvikarlat eine Fünf-Punkte-Erklärung ab. Darin wurde auf die aufrechte Haltung des Kardinals während der Nazizeit verwiesen, aif seine progressive Linie bei der Diskussion des „Judenschemas" auf dem Konzil, und außerden wurde gesagt, daß die Äußerungen aus dem Zusammenhang ge- rissen worden seien. Dementiert wurde nldit, wohl aber der Wunsch ausgesprodien, die Jüdi- sche Wochenzeitung möge s ch von dem Artikel distanzieren.

Was nun an Ungeschid<, Taktlosigkeit und Pein folgte, war für einige Kölner Bürger Anlaß, sich an das alte Bibelwort zu erinnern, wonach die letzten Dinge ärger sind als die ersten. Schon vorher hatten sich viele gi tragt, warum nicht der „Spiegel" aufgefordert worden sei. sich zu distanzieren, und warum das Generalvlkarlat erst tätig wurde, als der Artikel in der Jüdischen Wochenzeitung stand. Verblüfft fragte man sich aber auch, wieso nicht die Christen, sondern die Juden die ersten waren, die ellfertige und er- schrodcene Loyalitäts-Erklärungen für den Kar- dinal abgaben.

In einer zweiten Erklärung gingen die Rat- geber im Generalvlkarlat nodi welter. Jetzt hieß es, das Gespräch sei dem Rabbiner „aus Gefällig- keit" gewänrt worden. Der Kardinal sage seine Festansprache zur „Woche der Brüderlichkeit" ab. Außerdem wurde nun die Kölner jüdische Gemeinde aufgefordert, sich von den Äußerun- gen Nußbaums zu distanzier3n. In der Erklärung wird von ihr von der „Jud.Misdiaft" gesprochen ein Ausdruck, nidit aus der Nazizeit, aber aus dem Mittelalter. Aus allidem schloß ein jüdl- sdier Bürger aus Köln, „daß die Juden den Heiland eben doch gekreuzigt haben. Wir müssen wieder einmal kollektiv dafi,r büßen".

Der Skandal zog immer größere Kreise. Die Beteiligten „klüngelten" sich Immer tiefer in die

Berliner Notizen

X^as Rudolf Augstein in einjähriger Vorbe- * » reitungsarbeit nicht .chatTte, machte der 24jährige Jung-Journalist Vlartin Budiholz in nicht einmal einer Woche inöglich: Er beschert den Westberlinern eine neue Zeitung. Am ver- gangenen Sonnabend wurde auf den Boulevards das „Berliner Extra-Blatt" zum erstenmal ver- kauft.

Die Idee, die dieses Blatc gebar, war gerade sechs Tage alt. Gekommen war sie den mittler- weile brotlosen Mitarbeiten des Augstein-Pro- jekts „Heute", das nadi vlelmonatlger ange- strengter Vorarbeit und drei Probenummern an gepflegter linksintellektuelle)- Langewelle und ver- lagsinternen Schwierigkelten seines Mäzens starb.

Das ehemalige „Heute"-Team machte die Feh- ler von einst reidilich gut. Statt in das klein- formatige anspruchsvolle Wochenmagazin ver- packten sie nun ihren Protest- Journalismus in „Bild"-Forniat und -Aufnachung: Auf dem Frontblatt die Rückenfront eines sdiönen Mäd- chens, auf der letzten Seite die letzte Aktstudie des noch schöneren Profi Boxers Prinz von Homburg.

Politisch Ist die rosa Garde des „Extra-Blattes" nicht weniger keß. Mit schnellem Kugelschreiber entwarfen sie ein flottes \ odell einer freieren Stadt Westberlin. Die Teilstr.dt sollte danach von der Bundesrepublik nur nodi außenpolitisch ver- treten werden, im übrigen aber ein autonomes Territorium sein, garantiert von den Siegermäch-

Verwlrrung hinein. Der katholische Publizist Walter Dirks schlug vor, Kardinal Bea zur Ver- mittlung herbeizuholen. Die jüdische Gemeinde wulste nicht, warum sie sich von den Äußerungen eines amerikanischen Rabbiners distanzieren sollte, mit dem sie nichts zu tun hatte und bei dessen Gespräch mit Frings sie nicht dabei war. Der Journalist Wolfmann weiß aber zu berichten, daß es vielen seiner Glaubensbrüder lieber ge- vesen wäre, wenn er die Worte des alten Mannes %crschwlcgcn hätte.

Währenddessen feierte die „Deutsche National- zeitung" Frings bereits als besonders mutigen Mann. Auch die Kölner Kirchenzeitung kom- mentierte das Gespräch: „Er weiß natürlich, wie jeder andere ehrliche Deutsdie, daß Bombarde- ment und grundsätzliche Massenvernichtung nicht ohne weiteres zu vergleichen sind . . ." Mit seinem Zweifel an der Zahl der ermordeten Juden stehe der Kardinal, wie das Blatt versicherte, jedoch nicht allein.

Da griff der Kardinal Mitte der vergangenen Woche selbst wieder ein. Eine Agentur hatte beriditet: „In diplomatischen Kreisen des Vati- kans sind die Äußerungen von Kardinal Frings gegenüber Rabbiner Nußbaum als ,sehr unglück- lich' bezeichnet worden. Nußbaum sei absolut zuverlässig. Mit Frings, so hieß es, sei wohl das rheinische Temperament durchgegangen."

Eine reichlich euphemlstisdie Bezeichnung, wie Alfred Wolfmann findet: „Die meisten Leute sind nur über die Tatsadie ersdiüttert, daß der Kardinal es gesagt hat. und nidit, daß er es denkt. Darüber bin ich ersciiüttert." Am gleichen Tage noch wurde zu aller Überraschung bekannt, der Gemeinde-Rabbiner und der Vorstand der Synagogengemeinde Köln seien vom Kardinal eingeladen worden. „Alles bedauerte die Miß- verständnisse", hieß es in einem vom Kardinal herausgegebenen Kommunique, „und versicherte mir wiederholt, daß seit Jahrhunderten eine aufrichtige Freundsdiaft zwisdien der Synagoge und den Erzbisdiöfen von Köln bestanden hat."

Das Ende einer Affäre: „Das ist eine Des- avouierung des Rabbiners Nußbaum", sagt Al- tred Wolfmann. „Es war kein Mißverständnis. Es waren klare antijüdisdie Worte. Daß die jüdische Gemeinde einlenkte, Ist auf das alte Cietto-Denken zurückzuführen." Und einen Beridit an seine Zeitung in Tel Aviv beendete er mit den Worten: „Ein christlldier Journalist fand die passende Formel für dieses würdelose Verhalten des Vorstandes der jüdlsdien Gemeinde und seines Gemeinderabbiners: ,Sle sind zu Kreuze gekrochen'."

Vielleicht sollte man besser sagen: Die Affäre, die international begann, ist zum Schluß doch noch auf kölsche Weise beigelegt worden. Der Ansdiein des Wohlverhaltens ist gesichert. Kar- dinal Frings wünschte den jüdlsdien Brüdern aus Köln den Segen des Allerhödisten. Mit Sorge im Herzen und nicht sidier, ob sie wirklich schon am Ende der Illusion sind, wollen Christen und Juden vom 5. bis 12. März die „Woche der Brüderlidikelt" nun doch begehen.

„Wenn wir sie abgesagt hätten", erklärte Wil- helm Unger, „würden rechtsradikale Kreise triumphieren!"

Aufnahme: Hilmar Pabelstern

Kardinal Frings ,Mein Vater hatte einen jüdischen Freund'

Protest- Journalismus

ten und der UN. Als Zollfreigebiet könnte sie dem Extra-Blatt-Konzept zufolge zur westöst- lichen Handelsmetropole aufblühen. Die Mauer soll verschwinden, und Flüditlinge sollen nur noch in Ausnahmefällen aufgenommen werden, über die eine UN-Kommission entscheidet.

Der Ausflug in das politische Niemandsland irgendwo zwischen SED-Agitation und frei- demokratischer Konzeption erwies sidi freilich gerade auf Berliner Boden als ziemlich riskant und brachte das Extra-Experiment schon vor dem Start fast zu Fall. Als erste stieg die Ver- triebsfirma aus dem Geschäft aus. Doch mehr als fünfzig Studenten, Oberschüler und „Falken" stellten sich daraufhin als ehrenamtliche Boule- vard-Verkäufer zur Verfügung. Als Im Ellver- fahren die Manuskripte erstellt waren, fiel den Setzern vor Schredc das Blei aus den Händen. Hartnäckig weigerten sie sich einen Tag lang, die Buchstabenkombination DDR in die Setz- tasten zu drüc-ken. Das Heer der Amateurver- käutcr mußte so Stunden warten, bis es am Sonnabend kurz vor Ladenschluß die ersten feuchten Exemplare in den Händen hielt.

Die geplante Auflage von 20 000 war jedoch kaum halb durchgelaufen, als nadi den Druckern die Falzmaschine streikte. Als der Sdiaden schließlich behoben war, verbot das Gebot der Feiertagsruhe die Extra-Produktion.

Doch auch die verkauften 10 000 Exemplare brachten den Berlinern schon einige Aufregung.

Zwei hübsdie Verkäuferinnen wurden von em- pörten Käufern so hart bedrängt, daß eine zu Hilfe gerufene Polizeistreife sie In Schutzhaft

nehmen mußte. Die Beamten demonstrierten dann aber das ganz neue Verhältnis zwisdien Ordnungshütern und jugendlidier Linker In Westberlin: Sie kauften den Studenten gleich fünfzig Zeitungen ab.

Es nützte dem Extra-Blatt-Herausgeber auch wenig, daß er Peter Weiß auf der ersten Seite seiner Zeitung von der SED Rede- und Veröf- fentlichungsfreiheit für seinen Ostberliner Kol- legen Blerman fordern ließ. „Die Welt" meldete unbeirrt aus Berlin: „Er versucht nidit seinen polltlsdien Kurs zu tarnen. Unumwunden ver- tritt er alles das, was auch die kommunistische SED anstrebt."

Trotz dieser Unannehmlichkeiten will das ju- gendliche Journalisten-Team weitermachen jedenfalls noch die nädisten fünf Nummern bis zu den Westberliner Wahlen. Spätestens dann dürfte es pleite sein wenn nldit ein Spenden- wunder geschieht. Denn das Kapitalpolster der Neugründung besteht aus dem Taschengeld sei- ner Mitarbeiter.

Die Druckerei stundet fünf Wochen lang. Bis dahin soll jemand gefunden worden sein, der die Freude an dem couragiert-halbstarken Stoß- truppunternehmen gegen die Frontstadt-Kon- formltät der Westberliner Presse mit barer Münze vergilt. Kai Hermann

Läßt Gott

sich spotten?

Die Anklage wegen

Blasphemie

wurde fallengelassen

Bremen

Der Prozeß wegen Gotteslästerung fand nicht statt. Die Bremer Staatsanwaltschaft ersparte drei Gymnasiasten den Weg zur Anklagebank. Ein Beweis dafür, daß man diskutieren anstatt prozessieren kann, wurde von Sdiülern, Juri- sten, einem Pädagogen und einem besorgten Staatsbürger geliefert. Zu berichten ist von einem Prozeß, der ausfiel.

Die Abiturienten Ingbert, Hermann und Wil- fried hatten in ihrer Schülerzeitung „Das Echo* einen „Nachruf auf Gott" veröffentlicht. Dies war zu lesen: „Nach langer Untätigkeit verschied Gott der Herr. Wie wir hören, hält der Krieg in Vietnam mit unverminderter Härte an, fallen Bomben auf die Zivilbevölkerung, wird Hitler- Anhänger General Ky weiter von Amerika unterstützt, verhungern Menschen, verfault in westlichen Getreidesilos der Weizen, sammeln Kirchengemeinden für einen neuen Anstrich ihres Kirchenzaunes." Die Schüler kamen zu dem Ergebnis ein Gott, der dies alles dulde und nichts gegen Auschwitz und das Warschauer Getto unternommen habe, sei „abwesend, ver- reist, tot. Seine Stelle ist offen, er muß vertreten werden".

Ein Einwohner von Stadthagen zeigte die jun- gen Leute wegen Gotteslästerung an. Bei ihrer Vernehmung baten die drei darum, sich schrift- lidi zu ihrer „Todesanzeige" äußern zu dürfen. Ingbert, er studiert inzwischen Theologie, for- mulierte die Gedanken. Er erinnerte an die „god-is-dead-movement" in den USA und be- riditete von Auseinandersetzungen mit dieser „Gott-Ist-tot-Bewegung" in Europa, er berief sich auf Bonhoeffer, den englischen Bischof Ro- binson und auf die deutschen Professoren Bult- mann, Metzger und Braun. Seine Kronzeugen so der Student hätten sinngemäß längst vor den Schülern ähnliche Zweifel an der Existenz Gottes angemeldet.

Nach der Lektüre des Schüler-Schriftsatzes kam die Staatsanwaltschaft zu der Überzeugung, Gotteslästerung sei auszuschließen. Der Tatbe- stand des Paragraphen, wonach das Gericht tätig werden muß, wenn Gott in roher und verletzen- der Form besdiimpft wird, sei nidit erfüllt. Daß die Schüler die Existenz Gottes leugnen, sei ihre eigene Auffassung.

Gegen diese Entscheidung legte der Erstatter der Anzeige Besdiwerde ein. Da entschloß sich die Staatsanwaltsdiaft zum nächsten Schritt. Sie schickte die schriftlichen Erklärungen der Schüler an das Amtsgeridit in Stadthagen, und so kamen die acht Manuskriptseiten in die Hände des Anzeigeerstatters. Offensichtlich sind ihm beim Lesen die Gewissenskonflikte der jungen Leute erkennbar geworden. Er schrieb an die Staats- anwälte in Bremen: „Ich nehme meine Beschul- digung hiermit zurück." Die Akten konnten geschlossen werden.

Nicht geschlossen ist die Diskussion über Fragen und Zweifel, mit denen sich junge Men- sdien, die in ihren Sdiulen zur Kritik und zum Nachdenken angeregt werden, herumschlagen. Am Rande dieses „Falles" spielt ein Pädagoge eine bemerkenswerte Rolle. Die Schüler hatten ihre „Todesanzeige" vor der Veröffentlichung ihrem Religionslehrer, Hajo Antp>öhler, vor- gelegt und ihn um seine Unterschrift gebeten. Der Pädagoge lehnte dies ab und machte sich die Begründung nidit leicht. Er schrieb für die Schülerzeitung: „Sie bitten mich, auch meinen Namen unter die Anzeige zu setzen. Es freut mich einerseits aufrichtig, daß Sie Ihrem Reli- gionslehrer solch eine Unterschr:ft zutrauen daß wir so miteinander reden können und idi enttäusche Sie ungern."

Warum er dennoch enttäuschen muß, erklärt der Pädagoge so: „Idi stehe mit diesem Gott seit geraumer Zeit nidit mehr auf einem solch familiären Umgang, daß ich sein Ableben mit anzeigen müßte. Wenn Sie mich fragen war- um gab es Auschwitz? oder wie ich es neulich an der Wandtafel einer 12. Klasse ge- schrieben fand warum mußte Anne Frank sterben? so antworte ich nicht mit Gott, son- dern einfach weil Menschen keine Menschen waren. Sudien Sie alles Vorfindliche, Hergebrach- te, die ganze scheinbar abgeschlossene Schöpfung in Frage zu stellen, und, wenn nötig, zu ver- ändern auf eine bessere Zukunft hin, dann tun Sie den Willen Gottes. Ob Sie sich Christen nennen oder Atheisten."

Diskussion anstatt Prozeß, Gesprädi anstatt Anklage. So geht es also auch. Die Nachahmung dieses Bremer Modellfalles ist zulässig.

Lilo Weinsheimer

Dujardin wird gern serviert -

denn sein Alter hat ihn reif gemacht, aber nichts von seinem Feuer genommen.

^

^m,

...deshalb einen

T.. -yf

Abschrift

Der Erzbisohof von Köln

Köln, den 27. Oktober 1952

Fahr geehrter ^err Studienappepr^or !

Ep trifft «u, dapp ich auf vielfachep Drängen hin zum jüdiPchen rieu jahrpf epte einen Glückwunsch ausgesprochen habe, in dem ich auch ausdrückte, mein Glaube und meine Liebe «um Jüdischen Volke veranlasse mich z\x dem //unsch und Gebet, die Juden möchten den im alten Testament verheispenen Messias erkennen.

Es mag weniger klug gewesen Pein, diesen Gedanken aupzupprechen, jedenfaiis darf er von Katholiken, die sich um christlich-jüdische Zusammenarbeit bemühen, nie aup dem Auge verloren werden.

r

Mit verbindlichen Grüssen

ihr ergebener

gez .Jos. Card. f ringp Erzbipchof von Köln.

Herxin

Ftudienassessor Jo sef Konrade

Stolberg/Khld. Katnausstrasse 22

^^■^l_Q2.

6,

^JpnTt)^.

-it_/ \

{öLL

inr ^

/\LQ fif^(:n^^r^L

t^^^rt^c. bA

^i^ve-'^^-fyO JC^ÄyC^i

Ufy^

/

'yOu^yCi

ut^A

K^V^

^lAx^^uv^

/' Ji

^'''t-''T-'-V--I

^^' (A^u^ Z(i.,^^t^ ^yCuv^^,^^^

\yty\^^l-^l^

Tvn^x/Cy<s Qi^^fycA^yn ^C^t

<.yl-t^

f-

Ol OuiT

V

/uf/A ^^1h0^^nr <^tM-t^ ^ -i.^u^i.-vyf^^i^'Ot'^ityn,

o (/-

^

/

t^V^'U-V^ly^ ^

4-^ Z-'/^-^X.--^^

(H-ty<y^^ ty^'lr^

/i^^i^a/r^

^CKyC^Ht^-x^ , ^

/

Cky^^

C<7

OU^V^v^^

o

o

f«Htllok gut abg«la¥Lf «R^ &• ciass mam gratuliaram kann Z¥i iar aÄiigültigaMjfrailiok mötigan StaÄpal¥Lmg,Soka€[a, q[«88 S^a nickt kiarkar ktnma]i;a8 gäba nancha gvita Avis- spracka.Pia ükar liarrit AMdarm wära frailick 8akr rasok arlailigt, Clan» Sia kaban laiiar mit ^kra« äaMaligaA Ur* tail raokt \»akaltan«Pa8 «arkt nan jatzt auck Nlg!- Hiar iat z»r Zait wiadar Kampf \ui ai&am Nackfalgar für SiajMaA will akar arst alias fastlagam^uftci ich kaka B, mit yialar Nat dazu gakraok^t damit aimvarstamdam zu jf sain. Saust bakümmara ick^Vbar uickt um diasa umd 9uda- ra Pimga.Wir laban sakr rukig umd zurückgazagau, umd as ging iu dam mildam Wintar gasuudakaitlick damu auck ar< trägliok. Jatzt ist dar Früklimg da^uud wir kaffaaarst rackt^das8 ar uus gut tuu wird.Jck kiu fast täglick im dar Staatsbibliatkak^abar am {(aokmittag gakam wir dämm sakr aft irgamdwakiu Kaffa trimkam.Var allam simd wir Tan umsarar sakr scköman umd gutgalagauam Wakmumg sakr bafriadigt umd kabau gar mioht dam Wumsok zu varraisai^ wail wir as mirgamds sa baquam kaban kömmam als dakaim^

L

Bbfcndct:

o- -

MüacioLtn 13,

ist nationale Pflicht

Werdet Mitglied im

Reichsluftsctiutzbund.

^tfrgfmatr.Sg

StraS«, Qaa«numin<r. e*bAnbtUU, Stodwtxt oft. Poitf*iuflfa<^nninm«r

IJ»r vms^r« Kimdtr möck-

t#m wir ötkr gtr»« 8«k«m

ak#r das ist Mack mickt ipruokraif .

Vi*lik*ickt sakam wir mmi iiÄtaritsstn tiack tiÄji«! irg«»iw#.fi#ckt gÄt# ?«i- •rt»g#,la88#m Si# mach - M«l «twas vtß 8iok kör«Ä-. Wir ktici« grü88#Ä Si« ktiz- liokst . Jkr

«did o 36

iie^^^^M4(4x

^r. G«iö

M«mkk«iA

6»ra|>«, ^aatnammtr. <5<b4B««t<ll, StorfBxrf oft« Poftf^iiejf««^

nnmmtr

L_

»**!■■ "ri ^'■^^■pi

^^i^^M^??^*^ jy ^U.M.,Uih, vQ -»^^^^^iteVWJ'

'Mte^^

;oa"

<i±-

',y lil^ft/t^

1/i>

t - -t f

/

f

'O.mai - <5. JuixT 19!^

^^^Ä^

<^Riimm(r

%

"/W^^t/7 /i^/^/'n. (Mj/i4iup A^A/ ?y^

rkiHL^Tlß^^Ui

J

3

_J

\A-Ml

'/<-f^^ i4^h^-^U/' />'u./-*^^ i-^^^^

t/-

'/:^Wi^y'//^

I /;^^^;f.. /p^ ^-fK>y<C^^ ^

.IT^Hiii'.lliWWp

tDofjn©rt: .

(ou<^ 3ufleU' oder Ui

1

eiO(fu).rt ^. Po(»/<l)lleMo(()niu6m«

Poß!orft>

</'

TEL€GT?flmTn{ * ,V=»-ZUSPR-ECH€71

f -•'^--s.^'i. DU CRW ■' T \j<-'

U

I

*-)

^^cir^^. |-,-n ,jLtfmÄ4Xn

f/^

w

/

Ctraß«, 6ou0numtner,

>feMCV^ »^ ^^ -<^ W^Ce-^^-^^

;^^>/' ^

f^^^C^p^

A^il^^C^

:/r.

1/ a.^liC4^ ki^^^^M

PtUA/f^^ t4<^>*

/u^eii^

'-^^

^^»

/iC<*<^

^ ^

//^

i

ISSBBI

(5tbt A/.vAl

(aud) 3uflcU' oder £eftpoflomt) -

Straße, (>au0numnier, eebäuöetdl, »/^. a *

€to<f werf od. po|lf<l)Iießfod)numraeK;, x-^t^ &€>C

MA/C ^e.^^hyC44,* ^tA^ ey^ ^^ :ax^^.

6traße, (Hiuonutnincr, <&cbäudeteil, 6to<f »erf

7

o

►^M<^^^

/^ ^Yf.iy.

)

^

^^H4Mt^i^ J^^^f^^^ ^^Cr^r^t.«^^^^

fi

( )

l'^

Tibfendec:

tDobnort:

(aud) 3urtcU' oder £eftpoflanit)

o-

Ctroßc, i)au0nummcr, «ßcbäuöetcft, etorftDCcf od.pofir(t)Iicßfad)numincc

6off5acftat !

'W?

-I*:^.

^^^..^^a^m6^

CStraßc, 6au8niinimcr, <&ebäuöetctl, «StorftuprP

^lUf/^^Uf^!^

^fi^U^",

^i'^^^^^i-e^^it^^-^^^i«*^^^«-^^

^^Mli4^tf^^

tf

>^:^

/^^.

V

^^tkuYA

■xir-

^.

'yTio^i.

^^.

f^-'

rAr^^

'^f4U4^^

^ill^U4,

U/^'#^^'

^i^^#^

7 /i^jtMzj^f^o

^^^

Ui^

/7JUiV )

\fiU^ ^u YY^^^ if**-u*f^i^^''r^^yjr

'^^f^J^

IS^

1?öl£

^/rp/f^Va

)i COLL

r'' A

l'ßyh ^'^*'<^^*^'' '-^^-n&•o^?^^i.->>^in.»i^£E<^

^^(ijfe

OjLj li ^O

s^

MARIANNE FRUGONI WILMERSDOER FFER

#

#

^ '

J'O-^

Lu*:«. iHdinkr iM^ ^<r^

-Itu ft V(( .V^

^<Ui,Q4a V'i' -p ^^ ^'*^ Ifii^ijüu.

tA

n

I » «

(ÜAjJe »V

^{JU U^ [iSi^tJU lüj-

\- ujjil TuJi dkiu.

(mi

ui -Äür

dLu/t£ ia4,

^^

Ur

^^.^^^^^(^ 4(cr 'txu^Ui^^-

II

4ür

IMUXU

O

t ötft.

IK^

r

(W U^ uu, WvhA '^<>Uut"Xutt lu««ui, iur

luclk lUlrt jük>*5t€i

l^xCl

eMxe

^

-«« Jtuu Wfu»

uati

lorM

^

rionu.

AX&jU

u\r

^^ '^"K« Kru

J(tr

tt>e^ Lu

Au^

dii

^i'tr^LuuuuuM

kHclo-

^ i^ ^ äilUt^

ä^juixdjM^

h

ua

T^^tluJU^c^ flt^

UM.

Lru J^u>n /*.! ^

/^

V

/ >

XUJLLtCCu

OXLQjLUj^

uteri- dU^

^

?»i,.i.ui*;j« *i kuA, i«„.ii. «^ ^

^9AJ XJ^ oClWt T(u£.

^

}^[oj, (ixlimcit |\

l<r (c'

UJLl

M^'^^

T^

^Üi otV Üc^ (ft^^

9^U-i*T

{umJ.

a.LUt.<L

.-;'. «.«■•■Siijplj^'Otf

MARIANNE FRUGONI

c/ o AmerlcBn iJ«xpress den 7. ^ull 1949

0

D

<f'

Mein lieber xi.<^bbl Hobby,

tue sear ti^^t mica Dein -trief gefreut und wir beide gra- tulieren Dir recnt Herzlicu zu dem Amsterdqmer üingagement. nofien wir d«ss es dieses w«! ein bleiben'^ er Posten sein wird und Ju einen sctitJnen rtlrkungskreis finden wirst.

VxiUüIöo kb£in J^A i^lOrxT üiLü DxilNi^i ÜJhüJh ADii-.*3.JJli MlTi-üTüillanX«!, i-cu will nicnt wieder janrelang onne ein -^^ebenszeicnen von Dir bleiben*

Nur Amsterd-^m ist wieder mal senr weit für mlcti. Icti komaie sctiemjnie dorttiin und so tut es mir leid dsss wir uns m ZUrica niclitjl*?nger setien koaaten, ^s war mir solcn ein üenuss Hr wieÄer begegnet zu sein, üibt es rioca neute nicat so viele i^^enscaen die so grosszUglg m llnren Ir'ien sind wie -^u#

rtir leben tiler runlg und gemessen das tierrllclie i^'lorenz ungetieuer. Dieses »Weekend fiaren wir zu iJ'reunden ans Meer naca Jj'orte dl Marml. ^s Ist neiss aber trocken liier und die Abende kUtilen imaaer secir ^ngenebm ab. Und die w/ohnung, wenn aucii wmzig klein ist sear gemUtliua*

iiir bleiben bis 22. Oktober m iJiuropa, da 12. Oktober m "^enü spielt und wir tioffen einigen ^nd^ren i^ingsgements koaimt.

mein Mann erst "^m ^^ss es noca zu

m^ca' s gut

Imuier Deine

W

S--.j^ii^^m.J^J....m\>\Ul.J.Äm\..j..)VJj ■m^j'v j-^...jm. ■_;

^COL.E INTERNATIONALE DE GEN^VE

LA GRANDE BOISSI^RE

HE INTERNATIONAL SCHOOL OF QENEVA

69, ROUTE DE CH^NE

Ü

i.

^

^^ulkr ^^oM M^

AJjAi^

XUU

fc^tU^ iwi, '54;- vit

.y^,^ -Ujut) t)*Ui«JU*.

QLuWüvica

iXUT

diu«, UfUeu' Wefiuiu. Ajuud ik touux

T)ui 4vJ- diu" ^i^*«- Wu^, ^Luu. Cil flüu, oOmUc. /jliiu URu. .uLu.«t ocUual ^-ojj^ ^ *"*^ f**^

dLccH u«tll ^u». Uwlokic , (ükr 9lu« 3*^"**^ ■^'^

<W3^ .U,^WUi.<Lt VOlu HCtU«> ftfi. U4i4. ioCcJ«. SMUUk.

0

vrCUI>«Uu(xr A-^^eWifttc (u>Ux

i

0

{

tCOLE INTERNATIONALI DE GENi:VE

LA GRANDE BOISSI^RE

HE INTERNATIONAL SCHOOL OF QENEVA

62, ROUTE DE CH^NE

3)

U viil

1rM<xx ^1" -'öt^Kc

ncU\J«r '80 .

cUr 'Uu v^ »Tin.iuu.ku, ,

3»Ä5u. , xkr »o*uu. AUJux '»Ät ou. ^

b-ft V n oietfe ixko <a&U WöUUelUuxuuft«. ,

1 o^Jt^ J)Xr ^ ^^ ^^^

«ujL iL ixt ILut cuw «Uf ^/^ 2^. - ^**^

\cjt

ftn. .

"^

UCuc

CU,

iei4.

oUau«. ^

Uk uött luJlr wOit

•*i \

K

iv«^

UtOmU

«.^ ui" «iUu.

kffK.

tJ^

/Hl

INTERNATION ALI DE QENI^VE

HE INTERNATIONAL SCHOOL OF QENEVA

LA GRANDE BOISSi^RE

es, ROUTE DE CH^NE

Utujalr

AW9

huuLuJ' iuiCtc

^Ktf

^ il dUjiL ta<*^, P"^ "-*««* l*- ^*^- d v^UM ^-l «H^f -^ ^^ -^^ ^TT"'

i^ H<i^ *ui <uj «.j^»« -^ ji- -^' -- ; , -•

\

-Ott KU, mM, LUr /vU Pft^

laU- dliuui. ^uJl U«J^ dLfcW aOtitrU^i*» ^^AA^fl^tJU^iu- ^toJ

^:Lr Jr^ ^-^. ^ ^ ^u^ r^; -- -^

wi^(6e.

Wic^LKW ßcculmiU.'. ÄA<r ^..x^^ ^^ J^i;.

iuauuluua Wua e-^Iir .er. ^ ^ ^ -- --^

jfltu, -luJtCMur iAuwtU«, ! V jaU aum- A*4«t "^^-^»-^^

ECOL.E INTERNATIONALE DE QEN±VE

LA GRANDE BOISSI^RE

THE INTERNATIONAL SCHOOL. OF OENEVA

6t, ROUTE DE CH^NE

Uy a^ dUr ^ttua«, *^«i- ..^ -»ä ^£^^ J^*^ **^

1.Ö UÜi Md w^tu J)^ J^ '^^^

Grwuh

ttmMnmmmmmmmm

mmm

tjlfimmmmmm

W*

^COLE INTERNATIONALI DE GEN^VE

LA GRANDE BOISSliRE

HE INTERNATIONAL SCHOOL OF GENEVA

62, ROUTE DE CH^NE

^g. ^dh^Loj- (H'^'\

O

«iüeJUr (Um; Mkj^

iHjLtJtüL

Uufll

r^^

D

(C

^0

\A>U>

«1

vv

U^euo

cd

JUm.

ilL

l»r4 dAi^ fiUu. .Wtir

Cu^tU**UjiIi" ^

Wlt

J

ü/?

OÄjuc jjutU Cet ujaU^ct

v(yu

H<

Oouoaifcuji. ^^-y**-

«U*, J)u 5^1

^^

JÜJJL

«Äjurtr

aXUo

LiJr

QjJmxx urTnsl,

^Vnt («Ut*flQ, lol- ! Hauk. Wüwt Cxrmei. HouS» iJtjtl, iß^ >fl4c ffluu- /kolKlfiU^ v-fru. jojuT,

UHU

0.

1. ß h

^^ julijujl ojuaSL c^tc

...... . J \...

i

Alt WWkJl^ KuKuu.-

CÜUV9 u/N*T

^

iHft

f

(

eCOLE INTERNAXIONALI DE QEN^VE

LA GRANDE BOISSI^RE

THE INTERNATIONAL- SCHOOL OF QENEVA

62. ROUTE DE CH^NE

ftnifiiÄU

ICtoMJch

(imI -«4

^Aajuuüb

^druf" dUtt IKttt «Ol^ui .

^ uh1(4ä. ]«-

£firux

JltuAv ^uu^ Xm^Uxl.^

tjg^^ (Wt.llllU4^j-.t-«^4j;3|pT?y,

'^^,- .T, ...i,'" ".'.-rr*."^-'"- •"

l^HxcUr -^^ luuoÄ. alier ^ jjJlouiuJ-uc xu«^

xuul 'ifcluJai xtu«L rui-l UtOIiAa

o

i;>v^

^

l)4mAr

^^-*^^ öLuxcc^

4^a4, (kw S- S>e4fvv\kf /^Cj-^i.

v/s^ r-

>Vv^7S>>

v/f

'^

r i"

A <f .,

^ I

.^U/' i^^

/•

k.

Xi*

^/Gd yzJKi ^

iaJ^V«' ^'^ 'T^^lKt JM^

1(^

.0

*•" ' I »■^Wl«^^'«!***^^«

'^ ^

r TAaaMA) ^«x^o-w Qlcuiorv /e/MöuK^- M^iV'

Jr\«utc\d; ^Aiv^ct ^^vr ^AaaMa] /^/cJ'vorvv /vrvöK^ nf (^rt^

tr;

KKy\a

' -5,

\

'S-'

>

o .

:^

4mmi^^^

cJ^vK^/^^<^^

r

6 r

-res

./T ,/.,-

0

^^"•^

f l Ar

f i "■"

' i

!>..

h-i

f-:.rr-^-St^-

t

Ö1ta^iattne '^i^Y^\c^^^oc^^cl

O

f)n

aA /VI , /Vvi rt^A

f\^/ 9 »^ r •• # ' ' i^v ' i>^ ri^vv^ /^».^•'w

d'ir

/ivna^oi)/W (hüMdA ^ i<tn^. ^^i/n/n ^yW^

d^ JlaWvnc/r omX, nyid 0^ Ka^M^^^

oje/Kwe oUao; 'MMft.6M4(>4|ej(M^^i^

^^-nA^

[MjMQUYum 'MA/lm^A^^^^^^'

AZ -^IQZ

iZe

^6tl:^

'^AT'/TttL ^)-k CüLL

A'^^ n

ytr ^.

ünvLo^/^/^; pri^i^r^aAC'^

)9

^

I

J /

f/Cdx'uj ^x/ir^^AA.

^^U^^^hL^tifL

iniK^'^Jr, Sr ^^^^y^^f^'J^.. ^r-^^aj_

1

t

V

._/^ ^u^^^,^ kr.^

/

Y'Mi ftix. t^inX' /< ^'rl <!^^^»t^f«n'^i. Z&Vz'^ ,4z.?«L._, -^-^^ <?^'^ -"<** -c /^ •^*'

<Vü"

jfUjiJu^ _ ietit^ui - -.i^~ f/'-vtCti^ ^mÜ^jä. /■< <:^-»< '^f?- ^t">S^ .' •ji'cr«^

k:

V7

4fC^

ti^

AÄ^,

;

l^<»rv7

^^

A

H

tot ^'

/

'Mfi

7

K 1 *^

f

hHÜ^-TL-jku- ^^'}^ ^^**^ '"^ A'^- .'"l„>lfV"<< ^»^

.^42^

/

/^/

r'^'Y*' Aw*^ ^^

-^ >«7»»6i /4»^ f^ir ^i^ ^ä*»^ - ^i^U^ jLj

/

*»^ /^^♦«■<3»t/ ^-Z'

l'l^'^

y^*^4^A &C, A^ "^^tdi^U^^^ /^ J'i^ ^i^ /-w^ /^ '^

Y

u,

/

/

/

k <?><?•

K W_-^*^/'^,

1'^

U\. /^ rrC^r^/'k Q,i>^ /»^ .^'^t J^/t'v

f

i-

/C^

kn\^ tN^

l-.

d^i

1^.

" (^ y "

'f^'^f'

h /

^'^ ^ilCj /c,

7^

4i>H /^,

JÄi^— /»t«^' '»**ii

^n^

''^•^A «^^^ ^^A^<ilh m4 ^''^ ^•^<^u /^r^^^e" lic^^jj^rU^ *:^^^»»''^''^ r?^«^

/

''ref'itirAi Afo^ - ,/6.rXl J^«

<</<;

/

^Mt C ^**f;^ ^g'-^^ -f^ve>w*n ^ >7<: 1^./X^ /j*><^ ^ Ä Ah^J^'^

r

'/C^ /4^'

1/^ '•

/

>tn ^ 6rUJ^<^ JtiO^^ \ie^.-i;^rU, ft^^ Ai^<^ "i^*^ ^.jHfl /^<r^i .'^*'4>^_

6u

f

«VWVv

"/^

AK-

^ 1?*^>*L

/i^ /<

'H^-, ^±VTLp

i't/i«

.<c

.Jytru^^'^ "k^-^i. / ^ '"^Z

r

Q^i^V .' ^v>v

^.

h:7

^^4^4^^*? ^/?^^ f^>v^ pci<^ .J^^e^jiCu, »iä^ ^^U^ >^

'^

X

^ 1-4 ^^? i '^:

rtV/'w ^/ ^l i""

/-

/7 «-

n

'***■*»' i^fer»

-,_A^_4 ^S^ ^'^.^ ^^^^.^-JJ^ ^M2'

'iKJyv , r<^

AV^

./^4^i<L

#^

/

.ii4.

0^'

-Oöi^ _iö^-

^F

Q-

4i«^ ^<^ L-s^-^'V*^ >^iV- ^^^^ .f-^4\ )^

'i.vf-

T

^0

<^:.

^

I

f

ß^m, ^^V7^^'><'U\ ^»k^ii^. eUr^ . >^ '^ /"krh?^ ^*^^^/^

'7

tit^ ^CiT'i'Jvyf''^'^ iiOhL.A'^ 4

7

£f'*t^»t^^ jCftyV^

/m.

^

.r- *.V

u.

t^ r /

«3 ^ V<r<i«^ fii

Ö^

-^^^-^ ^A J^^^A^iCr^'^^^ ^^

Jiä^ioU'^ ^r'r(^^ fdi^- ^/i^vV^/A^*

^

.v^Ov,^ A^/.^ 4^^^^o^ ^<'^< '^i '^r fy^-^r^^i^n^ Z^'^-

>

< ^i^ ^*^^

1%^ ^^»»v/^^ <^

/^4^ ^A?_

^/.

'/Utu^ti, '^ /'^^^

^^fCdAü- /rvt^ ^ />7rv-»j Aj'^C^X'^n^-^ Ci^r^^ /CH^<^^' ^^iJM^i^

-^y

'7'

^

/<*<4 <n(A ct^r^ ct)'](^ IcM^^-^t ^'Y^ '^ (dL,^c^^

e-4^v >»Ji ^J^A-T« >*i '^ /^ Ä"^

C^<=^V >7-< '***** ticJflA^ ^^<J^-'^J^ J^f^ ^'^ J^

/

^4. M^

7 c

*^*^ .-»^'^o^, , 'i? <^^^n^>^ /*^

^

?.

%

7

^i^tU^^cj, JL-^t <^< A^*H<^/ .'ISAf'^'t^ cio.iccj^/' JU^cx^^ ^AthM^t^^/f^ ^ M'L fit-''^^^

/?!■

,M

'/

\*v, /;<^/- ^(^if /VA*C. ^ ^

4V<

/T\\

^^-i'^ "^ <f<^ /^-^M^ ^^^ >6-^<-C<J

/

-^^

>^

ZV"-!^

«t/'^x.

ö^

u^

>,f<;/^^»K^V^^y^ Ju^'i^ ^^ ^^ ^^4^ >H y^^^ ^^.'^*'^ ^ *^^C4j

CX

'M'<//~. /c^

/

/%iy $•^1'^

P-. n#5 ,Y*i-^<*^'

/'i't^rü /Xi^

JW^*^

T"

ytt ^i

<n.f^ I

Q-ui^fet^

/

:^^ /

^X^t"

't^-|^^^C(

^^^^KA^

^

•y***^

i;^

V/ -

-'^'^ (/j'5^^''«^- ^ce>v^ <4^ /e^ *^ (A ■*'>^^-M^

/. /7

/Uf^ysJ-

7

r^ ^^ <2(^wv>v ^tlw^.

r

>

9

c

v^

6^ ^

><^

y

f ^ ^^

^ . ^

<. i^

-£/^Ut^e^^^

V

j^.

^*3 hA\^?fV4{ /y^^^Mo ^

r

y/:?^'^'^

/Tt-l^ic^

/

9

6**-H.

^«>^ 4t£< 4/^ Xv,*^

/'^'*«^ ^*^

■• %

Ä^ ^^

^4«^

«yri

/t^7^t>^ /-V JC'^P</i^ no/^/-^ C^^Cc*t-yy^ /.6ir^ ^^«?<^

7^

>v^

^r

^

t'J^ /oh'''^*^ /«vir^V<^

^^HH ^/;-^<^ Ä<!^>^ ^' tf^'^U^ uU /M.';*y^ o^*^^ .^/ty-^. .

?

(^

A^^zä

^ÄuK, &A7^M^-^.l

Oil

Tir.yl

A'l^7^

IT^^ '^^'^ <S/)->Wffc7_

^CJ

\ •■,■■'1',',.

27.11.68.

Herrn c-j.^i-1

O^beratudienrat Georg ot«ll«r

Düsseldorf.

Sehr gteiirter H«rr OterBtudienral;,

leider konnte Ich in dieser J, che. kann ich in der nächaten Woch. zur angegebenen Zeit^^u Ihnen in die Sprechstunde Woche 2ur ang g , Krankheitsurlauh hie Ende

koanen. Danach atier ntus. icn eme« ^ .^^ ^.^ oia

Oktober antreten.Ent8chuldigen Sie darm. den Brief, der als geschriehenes Wort nicht aehr Gewicht ha.en .öchte als ein

H7ZTe: unter die let.te Klassenarheit .eines Sohnes eine Bemerkung g...t.t,die nur dahin verstanden -f ^^^^^^^^^

Sie an Gahriela Ehrlichkeit ^f^^^ ^ ^^^a^he -^^^^^^

der Meinung.Gahriel erschwere sich mit seinem wan^

das Lehen in der Schule.ganz gleichgültig. oh es um ihn,seine

Mitschüler oder die Autorität des G|ymna«ium« geht.

ThlelTs hei einer der ge.tellten Aufgaben ein Fehler unter-

l^fen.wah.lich keine Sach. von Be^-^^'^^^'^t^'^^^f ',f ^

a.r Aufgahe hegann.frug Sie.ob die Aufgabe richtig geetellt

aer Aurgaoe & , Btände, stimme. Er st

sei und bekam die Antwort, was an aer i.*ie

als andere Schüler, die später zu dieser Aufgabe kamen. sich

fiag^d al Sie wandten. korrigierten Sie den ^^^^^'^'^^^^^^

zweifei an der Ehrlichkeit meines Sohnes7Warum aber überhaupt

Kllasenarbeiten vo. awei Stunden,wa. - wir wissen das beide -

du BestliD:unc«n für .in» uo~i" --

Sl, haben darüt.r hlna„. at.r auch In d«> l.trten "•"•» ^^"f

.ohl die sch.lftllch.„ «*elt«. •^«^"f ^^»f "^7i.^^:

ll.rn!die «ut ha..n,.l=h nicht ™r auf .ohrlfUlch Vor- \ZTJs ^ verla,s.n.»ur'.ü,at. darüber ..nlg.tena da. Kol- i.^1 einer schul. Uber.lnBtl.,.n.E3 geht doch nicht an. daf "inVehrer die »ote herab=.t.t...ll er dl. »«ndllch. lels-

,, tun« h..ertet.eln anderer dl, »ot. ^'-'*«"*f ;«; ^^ :'.,f, ,

_ j-,« •RomioT-tninff ausschliest t. von wexcuBi mündliche Leistung von der Bewertung auau^-x

Bedeutung für das Abitur die Noten der Unterprima sincl,iiiu»B ich wohl nicht betonen.

Ich kann mir nicht vorstellen, sehr geehrter Herr Oberstudien- rat, dast wir in unseren Meinimgen weit auseinander gehen. ?Ur einen schriftlichen Bescheid über die angeschnittenen Prägen wäre ich Ihnen sehr dankbar.

Bit ergebenen Grüßten Ihr

1Z&2> 'OmO p-h^-x 'IM^^r^.

t)^ COVL IfT^/l

A'^-s /?

>'

» .

o(^ M^ ^A /:^'y ..^ /^_ ^ ^/^ J^^ ^;^

^ An hiXy^M^ . <^fiH^ ^'^ ^ c^'e /^.

>o

)/>x<?>

» I

|..l

MK^i

$•■

30.5.1955. Mein Lieber, Gestern hatte ich gehofft, dass ich 80 nebenbei ein paar Zeilen an Dich würde schreiben können. Da aber Susan sich plöt'zlich entschloos auszugehen, musste ich Rachel, die mit einer Pili im Bett liegt und den kleinen Adrian übernehmen rUnd so war es aus mit meiner "Freizeit". Ich bin ja immer sehr glücklich, wenn ich gebraaaiiii werde, um das Gefühl meiner Ü.berflüssigkeit einigermassen zu über- winden. Leider bin ich keine sehr gute Arbeitskraft mehr. Ich habe ständig Rückenechmerzen und werde immer steifer, so dass ich gerade noch im Haus heromhumpeln und manche Arbeit ohne grot^se Anstrengung leisten kann. Ich muss damit zufrieden sein und bin es auch, denn was kann man in meinem Alter mit all den Schlemihligkeiten, die ich so schon habe, 'mehr verlangen? Es ist eine sonnige schöne Atmosphäre hier im Hause und ich bin meinen Kindern unendlich dankbar, dass ich das geniessen darf. Es Üpt eben immer nur die Angst, dass ichlihnen eines" Ts^es mehr noch zur Last fallen werde. Unser neues Haus ist* wunder- schöh, ein Schioss, verglichen mit dem alten. Leider konnte das alte Haus 1 is jetzt noch nicht verkauft werden, was .für den armen Ernst eine rechte Sorge ist. Er kann sich nicht ent- schliessen, wie dies hier im allgemenen durchaus üblich ist, auf Abzahlung zu kaufen und so müssen wir Geduld haben bis alles hier so ist wie es sein soll. Die Haupträume sehen schon sehr schön aus und das ist wichtig, da Ernst vor einigen Wo«^ chen von df^r Havard zum wissenschftlichen Direktor seines In- stitutes hier ernannt worden ist. Das hat zur Folge, dass er viel menr gesellschaftliche Verpflichtungen hat wie bisher. Wir hatten beriftts einen "Empfang" von 50 - 60 Leuten vorigen Sams- tag. Ich "freue •mich natürlich sehr über Ernstls schönen beruf- lichen Erfolg, kann mir nur nicht recht vorstellen, wie er die- se Mehrarbeit wird leisten können, nachdem er so schon viel zu viel arbeitet. Aber er konnte diese ehreaivolle Ernennung nicht ablehnen. - Meine 4 Wände sind sehr hübsch und gemütlich. Mein Biedermeierzimmer wirkt hier viel schöner und die daran an ~ schliessende sehr grosse gedeckte Veranda benütze ich als Küche und Arbeitsraum. Der Ra^m ist wunderbar hell und ich schaue auf Bäume und Blumen ringsum. Ich kann wirklich sehr zufrieden sein mit diesem Heim. Die U hat nun auch ein sehr schönes Zim- mer im Stockwerk über meinem, wo auch Tony und Rachel hausen. Sie ist sehr tüchtig undl fleissig, arbeitet in einem Office als Office manager und leistet in ?5 Wochenstunden so viel wie ihr VorgäMger in 40 Stunden gearbeitet .hat . Die Firma ist ganz begeistert von. ihr und das macht sie sehr glücklich. Mein Zu- sammenleben mit ihr hat sich dadurch leider sehr zum Nachteil

■r

f

I

geändert. Wir frühstücken nicht mehr zusammen, weil sie schon um 8 Uhr das Haus verlässt und ich, Faulpelz, sehr spät aulstehe. ,• Zum Mittagessen Äommt sie auch meistens nicht heim und abends is^ sie 80 müde, dass sie früh ins Bett geht. Ich nehme aber diesen Nachteil gerne mit in Kauf, *eil sie so zufrieden und glücklich . ist. Ich habe nur immer An^st. das;= sie sich überanstrengt, ble hat iirmier noch Ischias-Schmerzen und in ihrem Fall mues man sich eben doch immer Sorge machen. Schrieb ich Dir übrigens, dass Leni Peistmann vor^ein paar Monaten einen Jüngling von 20 Jan- ren geheiratet hat - 20 Jahre jünger als sie. Sie schreibt sehr glücklich und die gute D hat sich^amit abgefunden wie mit so Vielem. Übrigens könnt« dieser Jüngling - er ist Schriftsteller- sich nicht in Berlin einlebei und so ziehen sie dieser Tage nach Mannheim, seiner Heimat. Ich 'bin gespannt, wie Leni diesen Wech- sel vertragen wird. Wir sind darüber recht glücklich. Wenn Du mal nach Mannhelm kommst, wäre es nett, wenn Du sie sehen konn-

cnoj isuij

s > < z

Fi

'■1

m =

Z ^

H m

^ r 0 o

0 ni zP

> H

>

z

0

m

> o

2

>

TJ -0

2

ö m

7i

s o > z

m i >

> o

X

m o

z z m

5 PI

o

z

5

SECOND FOLD

^lüi^

test. Sie liebt Dich sehr. I-ch habe noch keine Adresse, werae sie nir später schreiben, weiin Du glaubst, dass Du mal so viel Zeit hast, um Dich mit ihr ziu verabreden. - Mit Harry stehe ich in Korrespondenz. Der Gute schickt mir regelmässig die "Allge- meine",was mir sehr wertvolL ist, denn ich habe ja ^ler keiner- lei jüdischen Kontakt, abgesehen vom "Aufbau" (nebbich). Ich vermisse das oft sehr. Die TI und ich dachten schon öfters da- ran, einer jüdischen Gemeind'e hier beizutreten, aber irgendwie ' habe ich dazu keine Lust. Ich weiss nicht, ob die am0«rikani sehen Juden mir liegen //ürden. In der nächsten Nummer der "Allgemei- ntn" wird wohl ein Bericht über Deinen Vortrag in Bonn sein. IcJi studire immer, ob ich was über Dich finde und freue mich sehr, , wenn es der Fall ist. - Nun habe ich mit meinem Geschreibsel ^ Deine kostbare Zeit mehr in Anspruch genommen wie es recht ist, aber Du weiset nun, wie es üei uns aussieht und das intercssirt Dich vielleicht doch. - Grü^se Susannchen! Dir die innigsten

Grüsse, ..^Le^K, ^n,-*^

i

!

i I

22, Lyndhurst Gardens, London N,W,3. 14. 9.1954.

Mein lieber Robert ,

NatürlicJi war ich und bin ich trotz aller Ver- nunrt und aller "Bemühungen" sehr traurig, dass Du nicht zu mir kommen konntest und dass ich nun wieder von dannen tiehe ohne Dich wiedergesehen zu haben. Wäre ich k£en so elendes Wrack wärg, ich für ein paar l'age zu Dir gekommen, trotz mei- ner Abneigung, deutschen Boden zu betreten. Aber das ist ja -«-- nun leider unmöglich.

Ich kann mir denken, wie nStig Deine Anwsenheit gerade jetzt ist und dass Du viel Grutes leisten kannst. Hof- fentlich spJrst Du auch einen Erfolg der anstrengenden Kur. Schreib mir darüber mal. Ich wäre so froh, wenn Du Dich mal wieder einigermassen wohl fühlen würdest.

Von mir gibt es gar nichts Besonderes zu berich- ten. Die ü hat immer noch Schmerzen und kann nicht laBtfen. Mor«. gen bekommt sie ein Corset, das ihr helfen soll. Hoffentlich werden wir dann am 9.10. programmgemäss auf unser Schiff "ha- tshen" können, wir 2 Alten, Invaliden. Wenn das Wetter gut ist, ist die Überfahrt eine Erholung. Wenn Du also nichts Gregentei- liges von mir hörst, bin ich bis zum 8. hier bei Grlücksmann, ab 20iaO. erreicht mich Post 3709 - S - Street, N.W. Wash.7 D.C

lli ? 1 ."?*' *^? ?*^^ ^*«* ^"^ ^«^8 sehen und ein Woch^^e bei Gabriels verbringen. Sonst habe ich nichts mehr vor Al- le meine Freunde hier besuchen mich netter WeisS! Ich Ji/; i?S<, 2^?* S "^ P*«r von ihnen nach Washington mitnehmen. Dort

;irLn B^?*''!?^*"? gesellschamichen Verkehr wieder einSIm werden. Dafür habe ich die Kinder! ^■•■^»»ui

Ich wtüasohe Dir heute schon alles Gute zu Roaeh- I haschana. Du sollst gesund sein und Deine Arbe" son dJ? Be- ' iriedigung bringen l

ima.T-*. r*H««v!« i"f *^-'- ^^*?«^ schweren Erinnerungswochen S^" Gute?r ^ vereint sind, das weiss ich

Grüsse Susannchen und sei Du iiinigat gegrüsst,

1

flu^ .#^X///f,

^t^

41^

Y^vus rKh/y>^

^U

;.xA^

fi/y^cyi- A'tVlC^f^

/<yy%^i^

'^U^'.^ ö/,'.^;v^-.«i. ^ .4^.^ >v^^^

crn^ i

'^-^'^'^j-r^y^ji^.:''-j!t:zi .-^^^ -^^^

>f4^^,

0(Ala/id'

l^y^^y*^

i^Ai^ ^ ^>^'uO^ ^^^^ ^

f<jKMt^

:t

/j'/^ 7^1^ jk 9 - ♦^V /l/c* AU^'y^ A^^y-e-fM, l^':jtM^ ^U-L^Ä^ . ^/9% ) -K

A'^ /iiK^ fM pv^^ >-^/-^ ^/**^ ^'^ M^olu^^ ^^'-/^^ ^-^

««ti»t»I^Jt^-

Olr^CUj K<^t^J^yi f/KV%JlM 4^/^ 0Ül/'Ufyr\ A^tnA^ A^A^ %^^ ^^ ^h<. \

fUs ^J (^ 4^)tA .^i^y et '^i^iV ^^^ ^^?c -^^wCe. ^ ^^^'4.*w0t^

>4

-*:

aiOJ QNODSS

-'s

z o

(/) z

z u

tri

-^

ä

FIRST FOLD

(\^12'oL V/1

p/mf^tu c^eii (QLL

4

/ / ("

h

<i.|«v4?l^!. LOft^cTr^(♦?t^ r^ )f](^\ Y^y\^

' (

15.4.1970

Verehrter, lieber Herr Dr. Geis!

Haben Sie Dank für Ihre so ausfiihrliohe Antwort. Mir ist daraus deutlich geworden, daß ioh mich in meinen Briefen in eini^^en Punkten mißverständlich ausgedrückt haben muß, so in der Verwendung der Begriffe "Ordnung" und "Abend- land". Ich bin kein " Abendlj^ndnr" und verstehe gar nicht, wie diese Vokabel, diese Vorstellung unterlaufen konnte. Habe ioh wirklich "Abendland" geschrieben?

Und "Ordnung". Ja, das habe ich siche^^lich und bedacht gesagt Aber ich verstehe Ordnung nicht als Institution. Ich meine nicht, daß die gute alte Schule oder die Kirche oder auch nur irgend ein Amtsträger die Ordnung garantierten oder gar darstellten (obgleich ich auch nicht meine, daß Amtsträger, nur weil sie es sind, verächtlich wären). Ich verstehe Ordnuig als Prinzip, als Norm grundsätzlicher Art, als Gegenbegriff zu Unordnung, zu Chaos. Ich meine nicht, daß es heilsnotwendi? wäre, eine bestimmte Ordnung anzuerkennen, r-ber ich meine, daß es unerläßlich wäre, die Notwendigkeit ,)(f^r( dip innere Notv^en- digkeit von Ortung anzuerkennen, zu wissen o-i.er zu erfahren, daß nicht alles gleich, gleichberechtigt, gleichwertig wäre, daß es ein rechts und links, ein oben und unten, ein gut und böse,- daß es so etvras grundsätzlich gibt , daß man lernen und begreifen muß, bevor man zugreift, urteilt, verurteilt und umstürzt. Vielleicht ist Umsturz notvrendig, - aber der Revolu- tionär muß die menschliche Qualität (das verstehe ich ni-^ht billig moralisch) dafür mitbringen. Ein Revolutionär, der ver- antwortlich handelt, der ein Ethos vortritt, der bereit ist, etwas einzusetzen (ni^ht nur das einzusetzen, was ihm nicht

gehört, was er nicht versteht...), ist mir u.

u

ehr sympathisch.

Jesus und die Prophet'-n waren Revolutionäre in diesem Sinne. Sie predigten Buße und Umkehr. Sie waren bereit, sich selber aufzugeben. Sie wußten, was sie tun mußten. D.h. es war ihnen einsichtig. Wo sind heute solche Revolutionäre? Ich kenne nur Pub^tionj.re oder Krawallmacher (das ist ein wenig übertrieben, aber diese sog. Revolutionäre beherrschen doch hierzulande die Szene), Leute, die Eintagsegoismen vertreten ... . Das Biersaufen studentischer Verbindungen und die verlogene Moral büpp'o'ni icher oder ■^y^eTif^^r Kreise ■^^'"-'^ren n^t'''rlich ein Faktum, waren faktisch, meine ich. Aber - und bitte, halten Sie dies jetzt nicht für zynisch - selbst die Verlogenheit, selbst die Fassade hatte noch ihr Positives. Sie bezeugte noch die Anerkenntnis (aus welchen Gr-'lnden auch immer) anderer Normen, sie setzte noch Dämme, das "Gemeine" konnte nicht allgemein werden, ja, es durfte nicht propagiert werden (oder nur in exklusiven Kreisen). Es ist ein Unterschied, ob zwölfjährige Schüler oder Studenten saufen. Ich mache eine ganz einfache Rechnung auf: die Schüler sind jünger, unbedarfter und viel zahlreicher. Gegen die Pille habe ich gar nichts. Ich habe nur etwas dagegen, daß Kinder sie nehmen, daß Kinder dazu var»- führt werden, und ti^i-^ das mit den unbedenklichsten Mitteln.

Daß die 7/elt oder das" Abendland" früher heil waren, das glaube ich sicher nicht. Aber daß man dabei ist, jetzt alle Dämme niederzureißen, das fürchte ich. V^enn man sie niederrisse, um aufzubauen, ein anderes, ein Besseres - gut. Aber wer will das

v/iriStioh, wer bringt dafür die Voraussetzungen mit?

13. April 1970

LielDe und verehrte Prau Dr. Giep.ekus,

Ihr zweiter Brief in die Ferien war so s^inft und der Ostern-Blumengruß ro schön, d:iß ich wirklich alle Kräfte zusammennehmen muß, um noch militant sein zu können. Aber ich will es immerhin verauchen, /.eil es ja nicht um uns als Personen £:eht, lonäern um die Positionen, die wir glauben einnehmen zu müssen.

H

fft&iu;»

S^

Im August 1923 hat C.J. Burckhardt an Hugo von Hofmannsthal einen Brief geschrieben, aus dem ich einige Sr tze zitieren möchte: "Es beginnt eine asiatische Bewegung neben welcher alles, wovon wir reden, wie kleine Gewitter auf eineia Binnen- see erscheint, lieben den ozeanischen Stürmen, die sich in Asien vorbereiten, ^ienn vdr dieser Welt im Aufbruch das lyrische V/ort Abendland entgegensetzen, so denken wir wenig scharf, wir sollten immer fragen: Abendland welchen Morgens." Das war ge chrieben vor Hitler, vor den. V/eltkrieg, vor all den un elösten Problemen, die die Welt seit 1945 nicht zu meistern vern^ag. Es ist be timmt nicht|die Schuld der älteren Generation, wenn d i. Abendland so fr .gwürdig geworden ist. Aber es ist noch viel weniger einer Jugend zu verübeln, wenn sie bei dem Be^^riff Abendland, Abendl-'nAlsche Kultur, abend- ländische Ordnung nur noch hohnlacht. Was ist denn wirklich von diessm Abendland übriggeblieben in den Jahren, d^on Südamerika über Nordamerika bis nach Vietnam hin das Heillose dieser V/elt so fürchter ich deutlich geworden ist. Es ^eht auch nicht an, daß man einen Christen oder einen Juden an seinr Ordnungen erinnert. Die Ordnungen von Kirche und Synagoge hoben kläglich versagt, veraagcn jeden Tag wieder, und was allein übrigbleibt, ist die biblische Bot; chaft der Propheten und Jesu, und das, liebe Prau Giesekus, erscheint mir ein durchaus Revolutionäres. Weder die iTopheten noch Jesus gingen heutzutage in die Gotteshäuser, die angeben, sie zu verehren.

13

(V

Sie gingen zweifelsohne auf die Seite der entLetzlich Entrech- teten über und derer, die d ivon überzeugt sind, nur noch eine Revolution könne die Welt verändern. Diesem Prinzipiellen gegen üb.r sind alle Einzelheiten, die Sie anführen, relativ belanglos. Ich behaupte nicht, mit allen Aktionen der neuen Linken einver- standen sein zu können. Manches ärgert mich, manches halte ich für durchaus verfehlt. Aber bitte, haben Sie schon Jemals von einer revolutionären Bewegung gehört, die das Maß einhält, und ist nicht die Llaßlosigkeit der studentischen Jugend nötig gewesen, um längs fällig Hochscl ulprobleme überhaupt aus der Lethargie der Kultusminister in die Diskussion zu bringen? Und manches immerhin zu erreichen. Was Sie sonst dieser Jugend vorwerfen, man hat e^ eigentlich in Abwandlungen jeder nicht ganz zahmen Generation vorgeworfen. Ich bin gegen Hirsch, vor allem weil ich meine, die revolutionäre Kraft könne dadurch geschwächt werden, -^^ber ob Hasch wirklich schlim- mer ist als das Biersaufen studentischer Verbindungen, das möchte ich bezweifeln. Sie sind gegen den ungehemmten Se». Sollten Sie wirklich glauben, es wäre, bis diese Sexwelle über uns kam, alles in Ordnung gewesen? V/as waren das für Helden,

die mit wohlsituierten Bürgerstöchtern tanzten, Verhältnisse mit Mädchen niederer Herkunft hatten und sich Jede sexuelle Freiheit erlauben durften. Was ^ar das für eine Welt, in der die Frau die Herrschaft des Mannes als Ehemann anerkannte, nur um versorgt zu sein. Ich persönlich, auch wenn Sie mich für unsittlich halten, bin darüber glücklich, daß diese Zeiten vorbei sind und daß die ominöse Pille der Frau endlich die Möglichkeit gibt, ihr Leben zu leben wie sie will und nicht abhängig vom Manne zu sein. Die größere Kriminalität von Jugendlichen ist eine Legende, alle Statistiken, die ich ge- sehen habe, sprechen vom Gegenteil. Aber zum Schluß noch eines: Sie bedauern offensichtlich die Generation der Eltern. In den ; selt.nsten Fällen ist die.-e Generation zu bedauern. Diese Generation oder eine Gener ition vor ihr hat bei Hitler mit- gemacht, hat sich als es zu spät war von Hitler distanziert, womöglich ein Wort des Bedauerns gefunden, und dann kräftig

/

/

',\

( i

( )

SO weitergelebt, als ob kein Krieg verloren worden wäre und die Deutschen Anspruch auf ihr Reich inder Größenordnung von 1937 hätten, .Vir haben ersucht, dieser Generation der Älteren entgegenzutreten, wie ich meine ohne rechten Erfolg. Eines blieb nämlich über beinahe zwei Jahrzehnte erhalten: der deutsche Sinn für Autorität. Die Autorität der Eltern, der Lehrer, der Hochschullehrer, des Chefs, der Polizei und was Autoritätsträger noch mehr sein mögen. Endlich ist eine Generation aufgetreten, die Autorität bezweifelt, und das bejahe ich ab: olut.VA'obei ich keinen Augenblick über- sehe, wie schwierig die Situation zum Beispiel für Lehrer wird. Aber wo eigentlich ist geschrieben, daß Lehrer ein bequemes Beamtenleben führen sollen? Und was sind das für Pädagogen, die mit Jugendlichen umgehen und sich Ruhe wünschen. LIeine An^^st ist eine ganz andere: der Sturm ^,egen Werte, die keine Werte mehr sind, fliegen Autorität n, die kein Autorität mehr yind, könne verebben und eine Generation auftreten, die wieder zuückwill in eine bürgerliche Welt. In Deutschland spricht manches dafür, wenn es dennoch nicht dazu kommen sollte, dann nur, weil weltweit eine Jugend rebelliert und wahrscheinlich immer ein^eil der deutschen Jugend mitreißen wird.

Sie sind so nett und versöhnlich unc laden mich dennoch in Ihre Schule ein. Ich glaube, e. ist besser, wenn ich nicht komme, denn ich würde Ihre Schülerinnen aufhetzen. Grete Schneider hat vor Jahren einmal Ernst Block zu einem Vortrag vor evangelischen Religionslehrern ein^ eladen, und Bloch antwortete: ich föchte diese Jungen Äiänner und Mädchen nicht verunsichern, womöglich können sie keinen Religions- unterricht mehr danach geben. Nun, ich vergleiche mich natürlich nicht mit Bloch, aber ich möchte Sie vor Scherereien

bewahren.

Trotz aller Ljeinun^sverschiedenheiten

herzliche Grüße

Ihres

19.3.1970

Verehrter, lieber Herr Dr. Geis!

I

o

'solchen

von

Verändert habe ich mich überhaupt nicht. Sie Taren gcber wohl bisher noch nicht in die Situation p;ekominen, unüborler^te Briefe von mir zu erhalten. Das aber in-t nioht "Regelfall.

ITun otvras Persönlicher: ich freue mich, daß Sie ausspan nen können, vn'.nsche Ihnen vor Herzen eine gute I'rholunfT, eine rrute Zeit im Schvrarz"^ald. Die.'^er Brief soll Sie auch nicht beunruhigen, Sie sollen und dürfen ihn auch gar nicht beantv.^orten (zumal ich ohnehin in weniri-en Tagen nach V/ien fahre - und mich sehr auf die alte K.K. Metropole, die ich noch gar nicht kenne, freue) .

Ich v^ollte die Jugenfi. nicht schmähen. VJie Könnte ich aus einer- Haltun^: heraus zu meinem Beruf stehen - und ich stehe zu ihm! Die Jugend macht idi es uns heute zrrar sehr sch-rer, aber das i.-t ihr gutes l-lecht, und sie hat es selbst mit sich noch viel schwerer. Und sie hatte es nicht so schwer, wenn wir, unr^-ere V.'elt, unsere "Ordnun';" qlaubh .f ter wären. Aber .... und jetzt m.iißte eine detaillieT te und ausfhrliche Darle'^-ung de;- "a.ber" folgen, und das will ich Ihnen jetzt in Ihrem Url.aub nicht zumuten. Ob Sie nicht doch einmal im Frühling in alte preußische Stift komm.en, wo vor zvranzi"' Jahren die Schülerinnen im Unterbricht nur p^ltJ-.einc^r männlichen Lehrperson itti^ untepricht-^t (untervriesen) "^^ep^?en -.airften, vrenn eine (handarbeitenci.e) '.tiftsdame dabeisaß, wo aber jetzt -."uch b^i schummerigen SchJ.l.jrf estenr die Beat-Band so laut aröhnt. daß man jeglicher Pflicht zur Unterh'J.tunf enthoben i::;t usw. usf.

O

Ihnen herzliclie Gv'X^z - ^J^^d ich finde es nicht nett, dai-i Sie :^ur rdt aer Ju;3ord nachsichtig sind -

Ihre

'A^

Ha

b a J

Uv b (X u

^(hrla '^

11.3.1970

Sehr geehrter, lieber Herr Professor Geis!

!

o

o

o

o

Es war sohön, Ihre Stimme noch einmal duroh den Rundfunk zu vernehmen. Und ich gratuliere Ihnen herzlich zur empfan- genen 'Auszeichnung.

Sie bezeichneten sich als einen Linksintellektuellen. Darf ich da eine Frage stellen? Und ich stelle sie sogleich in ihren Raum: ich spreche aus dem Raum der Schule, wo sich im AU'''eblick Dinge tun, die viele dazu bringen, zu resignie- ren und zu sagen: laßt laufen und fallen, was nicht aufzu- halten ist.

Zunächst meine Frage: darf man im Jahre 1969/70 noch links- int eil ektu^-^ll sein?

Unsere Schülerschaft folgt heute i^eithin Führern aus den linken Reihen, und meirrtons sind diese auch intellektuell, die Fiihror, meine ich, nicht die Masse der Mitläufer und Mitdemonstranten. Was og^rdern sie? Vieles. Und Jetzt sogleüi die Einräumung, mit der sich meine Gener-.tion üt i-^^ ^e^en den Vorwurf ^is abschirmt, reaktionär zu sein: in manchem haben sie recht (sie haben es woh.L wirklich). Sie wenden sich aber nicht nur gegen den Krieg in Vietnam gegen den Krieg überhaupt, gegen den numerus clausus, gegen veraltete Kerrschaftsformen ..., sie wenden sich ^e^en jegliche Ein- schränkung, gegen jegliche Ordnung, ja, sie fordern, indem sie Freiheit forderen, die Freisetzung aller Vierte, alles Tradierten, aller Schranken, die menschliche Gemeinschaft er^t ermöglichen, ja, die Messhsein erst ermöglichen. Frei- setzung im Sinne von Ablehnung. Ich bringe Beispiele: die Zwölfjährigen nehmen Rauschgift, die Ladendiebstähle unserer klugen Schülerinnen nehmen erschreckende Ausmaße an ( "Die Vfirtschaf tsbonzen verdienen ja nichts anderes".), Pünktlich- keit und Sauberkeit gelten als veraltete Trottelmanieren, Geschichte wird abgelehnt (auch im Geschichtsunterricht n soll laufend die einzig interessante Gegenwart^, diskutiert v;erden), man will den Umsturz, ohne zu wissen, war. man denn

natspraxis heraus weiß ich, wie die Kinder (Zwölfjährige und da.nn aufwärts alle Altersstuf en)hemmungslos ihren "sex" aus- leben/. Und sie fordern Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit, Abschaffung der Fressezensur (pornographische und dumme Ar- tikel in Schülerzeitungen sind das Ergebnis), sie rufen Mao Und Revolution. Und das alles ist nicht et^a nur verworrener Idealismus, es ist Programm, es ist Ablehnung von Geschichte, es ist Ablehnung des abendländischen Menschen, der europäisclbn Kultur. Sie wollen alle "Segnungen" und Genüsse dieser Kultur, fordern Besitznahme alles Erreichten (nicht von ihnen Erreichten)... und sind so haltlos, daß sie es nicht einmal genießen, geschweige denn erhalten können. Der nächste Demagoge wird sie zur gläubigen ?Ierde machen. - Da^ ich in diesem zornigen Brief, in dieser bösen Verallgemeinerung nicht das Bild der Linksintellektuellen gemalt habe, ist mir klar. Aber die Linksintellektuellen sind z.Zeit das Idol der Ver- führten. Und die Linksintellektuellen - damit meine icü^nun sicherlich nicht Sie - verwerfen im ungeduldigen Zugritr una

-11-

t t

^i%«V^

14

t

M

1

im Maohenwollen von G^^^schiohte Jegliohe gewordene Gesohiohte, sie schlagen die alten Bäume, ohne nur einen Spi*ößling neu zu pflanzen. Sie .... Schluß damit, den Satz schreibe ich nicht zuende.

Darf man noch linksintellektuell sein? Ich meine nicht: man muß der CDU beitreten oder gar der NID. Das sind keine Altern itiven. Aber da liegt heute auch nicht die Gefahr. Die Gefahr sehe ich darin, daß der Mensch sich zum absoluten Herrn seiner selbr't machen will, daß er dabei - unter dem Mantel der brüderlichen Hilfe- allen andern rücksichtslos seinen Anspruch aufdrängt, daß er Meinunf^en versklavt, der Linksintellektuolle, daß er agiert und gleichschaltet, daß er keine Furcht, keine Ehrfurcht, keine Bescheidenheit, keine Liebe hat. Mein Brief ist auch nicht gerade liebreich. Und ich lache schon ^i^elber über den i^rguß, und ich hoffe, Sie auch ein wenig. Aber mein Zorn ist echt, wenn auch meine Argumente nicht gerade stiGhhaltig4;u^ ,

Und nun das letzte: ich kann mir Sie überhaupt nicht als linksintellektuell vorstellen. Sie sind doch Rabbiner, Sie haben die alte und schreckliche und fess'^lnde jüdische Geschichte hinter sich. Ich kann es mir nicht vorstellen. Sie werden sagen: weil sie sich nicht vorstellen kann, was ein LinksintellektuelleDT ist. ...Trotzdem. Ich kann es mir nicht vorstellen.

Im übrigen haben mich die Schüler nicht gefressen bisher und^üborhaupt noch nichts getan. Und in unserm Hause herrscht Ordnung. Und ich bin gern hier. Und ich unterrichte gern. Nur ich sehe das Elil«^ um sich greifen und die Haltlosigkeit und die Verzweif lun-i; der jungen Menschen, die nun jenseits von Gott und Vater und Mutter kritisch das Paradies auf Erden in eigener Regie erschaffen sollen und dabei immer trostloser werden, immer armseliger, immer verkümmerter.

Nehmen Sie meinen Brief nicht übel I Ich habe ihn schnell und ohne dazwischen Atem zu holen geschrieben. Seien Sie herzlich gegrüßt von jemand, der weder links- noch recHis- intellektuell^ist, aber in einem sehr komplexen Stiftsbereich (Schule, Haus, Internat, Putzfrauen, Schüler, Lehrer, Er- zieher etc., alle gleicherweise brüderlich ihre Rechte fordernd) dafür sorgen muß, daß die Kirche im Dorf bleibt. Ich hoffe, Sie lachen sehr!

^/k*'^^ U/ä^£^ »^A/» *W /vC^ ^U^AA^

STIFT KEPPEL

OfFtl. Neuspradil. Mödchengymnasium mit Frauenoberschulklassen und Schülerinnenheim

DIE OBERSTUDIENDIREKTORIN UND STIFTSOBERIN

Tageb.-Nr.

5911 Stift Keppel-Allanbach, den

Ober Kreuztal (Kr. Siegen)

Postschließfach 20 Post- und Bahnstation» Stift Keppel-Allenbach

Ruf Hildienbad) Nr. 234; 698 iSelbstwähldlenst 02733)

Konten der Stiftskasse < Sparkasse Hllchenbadi 285 Postscheckkonto Dortmund 5590

12.9.1967

K.

Stift Keppel, 5911 Stift Keppel-Allenbadi Postsdille5fadi 20

Sehr geehrter, lieber Herr Dr. Geis!

O

O

Noch einmal : es freut uns sehr, daß Sie uns in Stift Keppel "besuchen wollen. Es ist zur Zeit hier vmnder- sch(:^n, noch blühen die Rosen, die Ebereschen stehen in diesem Jc3.hr ganz besonders prall und rot, und schon färbt sich das Laub ein^enig. Von meinem Zimmer aus sehe ich morgens hin und wieder Rehe, wenn ich frühstücke.

Ich hatte den Busch-Leuten (unser kultureller Kreis hier) hier Ihr Kommen angezeigt und ihnen einige Themen- kreise angegeben, über die Sie wohl sprechen wurden. Mahrenholz (der Sohn des Kirchenmusikers ist das) reagierte so: Sie müßten ( wie nett!) dann Jedes Jahr kommen. Ich habe ihm schon gesagt, einmal wäre auch schon etwas. Was diese Leute nun ganz be^ftiders inter- essiert, wäre etwaj^ folgendes: das alte Volk - der neue Staat. Das ist ein Schlagwort. Es geht um das Spannungsverhältnis: Gottesvolk - staatliche, politische Vfirklichkeit. Ob Sie uns - unter irgend einem Thema - dazu etwas sagen w^arden?

Wäreyf es Ihnen recht, daß Sie uns am Samstagabend (21. X.) einen (^kurzen") Vortrag hielten im Konventsaal (unsere Oberstufe, ein größerer interessierter Kreis...), viel- leicht mit Diskussion?

Zum Abendbrot vorher müßte ich einen etwas größeren Kreis schon einladen (einige biegerländer Direktoren, einen Prinzen Vfittgenstein, einige andere) - wäre Ihnen das recht? Stift Keppel hat eine gewisse Tradition in diesen Dingen. Ich muß mich ein^wenig in die Brauche schik- ken. Den Sonntag hätten Sie aber ganz für das schöne Stift, die schöne Landschaft, unsere 26 Kühe, ..zig Junge Bullen, Rehe usw. Wenn Sie dann am Montag noch irgend- wann unsere Primen besuchen wollten, aber das stünde - wie alles - wirklich ganz in Ihrem Belieben. V/ollen Sie nicht Ihre Gattin mitbringen? Das wäre furchtbar nett!

Ich hätte Frau Schneider gern dabei gehabt, hatte ihr auch meinen Vfunsch, Sie einmal im Stift zu Gast zu haben, mitgeteilt. Und schlechte Laune kann im Stift - Sie soll- ten einmal unsere Kronleuchter und Parkettböden sehen - schwer aufkommen bei Jemandem, der doch für so etwas emp- fänglich ist. (Sie verstehen dooh Spaß,) Aber ich respek- tiere selbstverständlich Ihren Wunsch. Ich bin ^a so froh, daß Sie kommen. Wäre es wohl möglich, daß Sie mit dem

L

«

Zug anreisten? Ich selbst bin am Tag vorher noch in Hamm und kann Sie schwerlich mit dem Auto holen. Die Verbindungen Düsseldorf -Kreuztal sind relativ ordent- lich. Kreuztal ist D-Zug Station, 8km von uns entfernt. Dort mirde ich Sie selbstverständlich abholen.

D'dorf ab 12.37 Hagen an 13.22 » ab 13.30 Kreuzt. an 14.48 (D-Zug)

D'dorf ab 15*03

Kreuzt a Jan 17.25 (durchgeh.

Eilzug)

t

Wenn sich nach dem ''.^nterf ahrplan etwas ändern sollte, würden wir das mitteilen.

Ob Sie uns noch ein Antwortkärtchen schreiben?

Mit herzlichen Grüßen bin ich

3

Ihre

U . Wjl^iy^^

/(UC,^JWv

Wk(\K^

K s. k \>c^

K s<«.l SU(Xt,

o

* <

2

^5'^^^

ii^jijw ftuA^ ictw Cv , ftv9

/

:> H

i*'*'*^ <*■»< '?(<(^

M

t M^ i^«^

OJCi' "J-Ä^^w X*^. fl>^»<««Ä /^ i'U'V^ /A'

^^ /(vvi>^iAw4 UJ(a, D^ 'k'A

r

l/W**»^

l^O"^ Lu'A'i'M-ivuf - Sovy/vy^at / ^»^1 ' AijV^

^

'i

'^

«A^ivViX^ , £^ uJÄv ^ Jw^ ^^t^

/^

i?/'M>'m' tvti'JU

t ^>U .tvSftX^tw

s,

u;av

j^wt^ ö/oTJ

4t^ au UVVV7 PlU*#wv^ *^va%< OkC«^

*>>-& u/Ä^ o^p^ ^^ 'v^^ AmM/ ^qJU/ '^9 ^MjUii^

^J^JU^

l^V lrV*£»W^

^^OU» \/Cli^^ M%, Pw^ /VVt/ui/

ftOiV

^ ■?-

K'»'^ M^-J>wA*-w<*A

tvirt^tfitV ■CA.^tw^ A^vv/i^'^i/kA.

Hüli

<5 /

<^l P. oj 6 - A-wu. ^ä-^v .^

k^A^

:^-^

A^

\

' r

^J^Jtl

itj^M.'

'AJiA^tHa,

»MiMWNMM<MMN

yWi^j.'^ \M^Z, w^ni^v A^w^ uvu^-^rAv 'vtf<vv

U1-:

t

/W*/WWv%^

1

^<vAAv X:^^ ^'iäii y\M^ fi^uJMA. 1^ dj^

kc^ ";. [^w,4^ vJu'-g, id*^ ßf^h^i

i

IVW

6^

r

iX.uMd. ,;^

u-'vyv

<>(^/k^^ ^'<^AJ2^pu^JA u< \k:Jl9Qa,XiJlM'

T

t

i

ä^M^ ^ olc^ ^ ^^ ^^ f^^ ^^

I/Vv<

i^fl^^'

t/^A^

it^'.

A^i^ 1^«^ 'VtfVW^

CM Hr^ ^JL ^*i^ ^/'^-^ ^'-^

1

^i ^^Jj. ly^J^ JC^ j^ ^A'

II

U/l^^»v*-ir^

|a,>i^

I\H2^

^ff'h^r ^A9H7\tJu

ölL.vr-^^

?-"<

llX Ccft^bTg,

(i-'Z '''«'•»rs-^teSVv '»S'-A-^ CoMvXftu^

■)

i°.-v-i.

■^^^ «^ ^.

^ -^^ ^^

'^'

/

-^^^ ^^ ^.-»^

•-.^11

x«4/. ^^«^ ^'^ .;^„^

^'^-'^ ^-^i^.=e^

<;5^/?^,

I

^^^^^^'^^2.^^7

^<^

>^

^^^< ^ÄL ^^:^

<^ ^^^<^^

^^*^^^ ^^^

-^^

^i

/

"^^^ ' ^^

^^^

^^-^ -5«^.^ --^C^^^

X

^i4^ -^P^^ /!^

-^

yL

<^?Ä^^^

X

^.-^^^ ^^^ y^^^^^^ks^

7^

-^^^4^^^

^?^-

'^^^t-^^U^^

^^ ^^^ ^^'P^'Uf^

a^

r^:,^

i

•m mfm

«•■"■

I

^ y^^ ^^ ^/^^y a^ ^.^5=? '^' ->56^^ ^.^^^"^^ ^^^^^

^

y^U^n^ ^ ^.^4^ ^^ ^*«-^>*^

^^ ■^^'^ .

^<i</

.'^rty?

4 d,

/

a:^ ^' -^-^ -^^^^

X

^^^9^ <;:V^ -^if^-^<

^^ ^^^<^^i-4^

y^t^^^P^i

x<^

X

>

^

y^'^e^'^^^^

^

<«?*V»!^'W^'

o

^ ^^n^'^^y^

^;^^#^

^^

/^^ CT'i^isi^V^i^

<^!^

2=1^

^'

.«-"

^^ÄflP<:7

^^--^

^i^ ^2^

^>^Z<^»^^T

^^»^9<^ ^**^5!^Ä

V^l*^*'^^

/•

^<;;;^K^ ^s^i^'Ä^^^

5:*

«»«^

^«^*:^

^-.

i

r

J

■■WN^^M»».

i^.,.W?>t

^^^^^^^ /f^^^^^ <^- ^-^

.;^^'<

'<^-^a*w^^<. 'V*'

VÄ^-

•■1^->ft>*)i,

•V^^B»J1V..

^^;^^^.^W^ fc^z.

v

x-^^

^v-

A/l/r^/uJ''

'^*^^ /^j<y^'^

yijjl^t^ ^<i^ 2^

yi^iyv

' yf^^^^Utr y4'€^

yf yf/^/ --0 ^^ /f>A^^^

^^^^>^^'«^'c*/i^

^

«"^

J

^ ^ ^ ^^^

^^i^»^//Ay^^

Y

A^

.^^^hiM

ß^f-^^n^^KA^

i

IP iiw »f 1, « !^«»!gB—

jX

>-* V3l

^^'J^vi^?^

r>- V \ v.:%

\

\

\

\

*"♦ \J

^%->V i\\y^

yt^t^C^

y^^i^ ^^^ ^^^^i^^ri^.

^

^^y^

•Ss^f-

^>«v

\>

^^^^.^^^ ytA^i^^ ^^Z^f.^ y^^ ^^^^

J/-'€-^yiy^^»yf^

tyt^^9i^^^^'^>^iy^ y^n^^Uliyf

A.5-^\.

^:5 >

* X-

1^

:\

^>4

* ^ ^■

r,<^.

A

J>

V

^^-^-^^^^s »^ V ;^^v*

«^

^M^iiN, W^ vY-»^- '^ »sfc^ ^,;^,^

'*

V

j ^ »,

H

\

N

v\

VW

* v.

\

->i^ ■>:;

^V

V.* <^

^v

/\K 7^01

hub

K61KRT TZATHmi- Cqi

A

n

§

1 IjUT^ ^^ Prr^«r-<2- , /;AOno^<>^ ^o-eJ^e^^T

n^-^ - ncc

N. N. GLATZER

379 SCHOOL STREET

WATERTOWN 72, MASS.

o

o

l

vJ

Ui'dtJ "*"3;,

"Jbu

^j^ es L- )t^ A^'(f "-f

f)0»1<S , ^^«~>Jtfvv

l<^ ßt

I^A^ "^9 ><-«

cj i.... hJjc^ tJU. , ^^^

J^ \,o^(K ly^

,tu*Vwv^C*^

. )e^ Vera- fi^rct.

kl^lu^ . i"*^A^ ^■'^•J^ ^f-- ^'''"' ' ^

c;: -ii;ri - iWi --«^ e:uc v->, - fMy^jyt.

•rs

v^ . U'c^

'^j^v<>^^C''J^^ ^^^:i^

tUiv j€

(^

Jij^f

ifiAit^ , <4*-

i/^ A«/i^; ^^^^^"^

ff^ liA-VvUy

e^v i.u^ :>^ i.-u u,-4 ^-i- 1'^'*]

öCi,«« uu^ Jlli^^ Wi(v^'i<«. <'iiv«^ <tM,L u*li^ V

uXe^ •^''*'*^j''

^..^

LJf^ ^

Weju^j

^+D-CXl'^Vtu^

u. i/ieiU^ A/C4je e.u

Um«» e:uc U^

lliuti'uW

«ijiAaijtt-

^eA^us^4c^sl-|V ^/^ ^'^' 1^

Tx i.v il- K h-^^ oia.,.U fe ?---^ /^

<k

c^ujie*^ U'M

:)

<L l*"*'

4, ivT. ft.- l/c/ifaJuö ju-

w.O-«' Ji'?-»'''^-

[J] p^tleu^S

<*\S(.

D

t,u^

/^/aI.

lU.

o

/

I

•VfUtft'l

Brandeis University Waltham 54. Massachusetts

Department of Near Eastern

AND JUDAIC StUDIES

^J

\x Uun>it - '<'^'( r^^

J^

';

IX ^

tuC

UXA

-L 4^ aÖv<- , ^ '^

ÄK ^\t*^

1/

^CmCw

(Vi

k.:lf. '^'

( ^V [iß.1 i ^

jv VcTu^v

(j^ißC-

^ r

W^M^

,u,

VA

4.. (^i%rc vVl (30^ ^

i^'b

L

avcjuats^c ^

j'\ Ti:i" [i^ e^uf&

li^e^^^

\

Ou

L t:. JM.U.C f>:'iie:'- ' Hj

jf^ V»-^

if

UaS

\I^Jhi^ l>^i^j^/

]^ w.'t^

i

I

ii

^

o

Rakiiinek Dr. Kohkrt Raphaei, Geis

4 DÜSSELDOll K. i>kn

riHCrilKHNTKANNK AA ^ *> \J"\ j f ^i',

TKi.KrciK:

0

Lieber Nahiun,

wie 11.13 von I)ir,daGS Du daran gedacht hact,hab* vielen, vielen Dank.Leider kann ich nur in der zv/eiten Augristhälfte nicht nach Zürich kommen. 13ei mir fallen in dier.em Jahr die Ferien überhaupt ins V/asser, weil ich mein Manuskript am 15. September dem Verlag: abliefern muss ..und wieder einiaal fürchterlich im Druck bin. Wer leicht r^len kann, wird durch schweres Schreiben ja meist be- straft,man ist eben nicht ungestraft Rabbiner gewesen! Vielleicht gelingt es und doch noch einmal, ich vAinsche es sehr. Dir alles, alles Oute. Sei aufs herzlichste gegrüsst

I )

Vir

r

Vi

C

r

\'^

o

o

{W iNt^

\

/

w %

/V^'r>^^

'<*>»

t

%C

r

^

•-.V

V;

i* »^~i> \ ,

7

%i

••Srr

o

Rabbiner Dr. Robert Raphael Geis

4 DÜSSELDORF, dkn

FISCHBBSTRASSB 2 4- ß ^

TEI'EFON: 44 54 SS

Lieber Nahum,

durch eine Rosenzweig-Erief stelle fand ich im "Juden" ,Jhg.VII die Programme des Lehrhauses bis einschliesslich 4.Lehr jähr, 2. Lehrgang. Also brauche ich Deine Hilfe nur für die späteren Jah- re.Biographisches über Eduard Strauss fehlt mir auch noch.

O

Sei sehr herzlich gegrüsst

Lein

u

f

■M

Brandeis University Waltham 54. Massachusetts

Department of Near Eastern

AND JUDAIC StUDIES

4 . Af^.7 ^

6/

L Ctlw "ilixi",

e-, v/cA Cw-

'tVtvuW. ^^/^^^ (!/W Xv L»v^

(;;;^CJI^ JtVeUtjJ •- ly. \'^% I /^iiJ^uA^UUP Ufli/

ft-w-t^vlie- l<?Jt j ^«^'

,4. c IVe

l)i(jX

z^mi'-

ilfi

6u*i^et Uu

cl iU

/\wlu ^^ ^yC- dtj !/oiL^»-H^^*^ 9^

U^ ^u^

IxJ/U^i

Aq^ itL [\fi'».f^.UJl rvil

l/v^^

,,. . Lf »ni^ /^ F

r

^

l\tu, Lt '^y C 6^^^

/X

I.

v»U^

nAiiiiiNER Dr. Ködert Haphaki. Gkis

o

4 IȆSSK1.1H>H F. OKN ^

KISrii KKHTHASHK SU TKI.KfUN: 4t A4 AU

''I. 3. l^'(;

Mein lieber Nahum,

Eiit zunehiüendem Alter f':e\y'ö]-]nl man sich cl Tan, mit irüheron Freunden nur noch im saciilich-no .vvendi; en zu korrcspondiLr^:.:!

«y

ie oft ich freilich an Dici

J S.I

enjce

ii.

..inn ich ••ar nicht sav-er

Der K.amour.Q-er Alttestajnentle.r Professor Kraus und ich solle

n

im Auftrajo: des Kaiser-Verl

'l-:>

' r-r'^:

tj

m

^nchen Auf;;r;tzc iii/or das

->

Jfak

Problem "Judentum - Christenturü" in der Zeit von I^IÖ bis "

herauspet en. Im "Juden" h..;be ich die beiden ^roßarti£:en Auf- sii'tze von Eduard otrauss über Jesus und Paulus herauSjcesucht , I.un wüßte ich {^rern erstens, wie Titel und Untertitel dieser Vorlesunr des Jüdischen- Lehrhauses hießen, zweitens, ob es noch

(f>t«

U/-

indere Vorlesun.c^'e]

:u dem £-'leichen Thema im Lehrh..ius ^ve^sreben

t^-.^o

I - --»•—-—■— IL,

.!«ii..»Mn.r»-«l<«-.»''" "••

und drittens, nette ich gerne einige biograpliische xUi:^^aben

I .^„ ».«M 1 ■' ■" •«■--

Über Eduard Strauss, von dem ich weder weiß, v/ann cijgeboren, noch wann er gestorben ist.

i'-y-Mi**^

o

Kannst m mir da helfen? Ich v/iTe Dir sehr d-inkb !.r

S- i aufs freundsch-T-ftlicliste gegrüßt

Dein alter

OU^

l(.\\/

U

H

RaBBIXKH DK. HOliKRT HAPHAKI. CiKIS

O

o

/

D i; S S E T.D O R F. D£\

Fl SCHERST RASSE 55 TELEFON: 4154 53

5. 9. 1960

Lieber Nahum,

es ist

eine geraiiiüe

Zeit, daß wir voneinander nicht mehr gehört

haben, 'iJenn ich nicht irre, zuletzt bei Deinem Europa-Besuch, bei dem ich Dich leider doch nicht habe sehen können. Nun komme ich mit einer Frage und Bitte: Ich weiß nicht, ob Du noch Beziehungen zwü

^en-Verlag hast oder gar dort mitarbeitetet. Im Auftrag des Her der- Vera i-'-es

-j\->^ -

Titel

m j^'reiour.T sitze ich zur Zeit an einem Bändchen, führen soll "Vom unbeicannt en Judentum " und in dem r.eoen

DChri fT5eTe7?e"

aas aon

meinen Einleitungen mö.^lichst viele

^^JL^^..K^« v^v.^^ ^wiix jL^ u^^a.^e^ 2;u den Themen"Ber jüdische Gottt.-sdienst", "Das j ..disciie Haus", "Bund und Erwählung", "Der Messias der Juden", "Volk und Land Israel" gebracht werden solle Selbstverständlich habe ich dabei nicht selten Veröffentlichungen ochocken-Verla,?:s zitiert« <|i

aes

■tD'

i_e Bibel-Lbersetzun.?, Dein "Jüdische^^ Leoe-

buch^ und den— bi^jVocken-Alminach. iCcnntest Du mir behilflich üem, um die Erlaubnis für den Abdruck zu den üblichen Verlags oedingungen zu erhalten? Ich kenne näialich vom Schock en-Verla^^ niemand mehr.

Sei sehr herzlich A'e^'-rüßt

t>

f

z;«.

von Deinem

Uui

r:x

f>

(>M» <

K^i.

)•

+

l

)^v>^->'

DR. ROBERT RAPHAEL GEIS

Landesrabbiner von Baden

KARLSRUHE/BADEN Q. Mai 1956.

O

O

Hermann-Billing-Straße 2 Fernruf 27885

Lieber Nahum !

Heute morgen erhielt ich -Deinen kleinen Brief, für den ich Dir vielmals danke. Ich möchte Dich recht sehr bitten, ein Wiedersehen in diesem Jahr zu ermöglichen. Man vergisst manchmal, dass man älter wird und vielleicht gar nicht soviel Zeit mehr hat, wie man sich vorstellt. Jedenfalls sind mir in dem letzten Janre eine Reihe meiner besten, freilich älteren Freunde gestorben und das mahnt doch ein wenig, . Sei aufs herzlichste gegrüsst

Dein

'■■ij-i" ijii ■s>*'

o

Landesrabbiner von Baden

KARLSRUHE/BADEN

Hermann Billing - Straße 2 Fernruf 27885

18. k\xp]\xr.t 19;

a?'» '^'

7. \f*:

O

Lieber Nahurs ! Bei einert Gespräche mit Theolo/jen, dac ich vor kürzere hier führte, v/urde die Frage aui>:ev/orfen, ob die Xorrerjpondenz Bubor- Ror.enzv/eig über die Bibelüber.^etzung eigentlich erhalten i-t. Weißt Du darüber näheres? Ich fürchte beinahe, nie wird in den m:cY' den von Buber sein, und der?.entn^3rechend der Öffentlichkeit nie liiehr zugänglich werden.

Liit sehr herzlichen Grü-cen

Dein

t

V

/r,. . lA. V^i^

^^V*!

7.^^-- v' r

w

U-^A.

ß

c

7-^-^^

V

>u

"VI" I.JJU 1.4

"V'r^^yi^;*?;

75^^r

o

Landesrabbiner von Baden

KARLSRUHE/BADEN

Hermann - Billlng -SfroBe 2 Fernruf 27885

17.2.55.

o

Lieber Nalium,

vielen Dank f'ir Deinen Brief und die rlinlagen.Die ITA-IIachriclit war so blöd wie Zeitungen nun mal sind, «'ahrvscheinlich erscheint der Rosenzv/ei-'- Yortrag rdt 4 anderen Aufsätzen im Druck;ich v/erd os Dir dann schicken. I.iaybaum ist ein lieber ICerl,aber strafbar dumr;. ,leider meint er u.a. Rosen- zweig zu verstehen. i]]s wäre schon gut, wenn er Deine Ablehnung notieren v:^\x^ te,er richtet eh' schon genug Unheil an. Ich habe z.B. vor 2 Jahren hier in dem Kreis "Evangelischer Ausschuss für Dienst an Israel" erklären müssen m"it lilaybaum nicht mehr zusam en "auftreten" zu können, so ein Chillul HA- SCHSM war das. Sollte Dir mal die Rarität eines vollständigen Satzes der Monatsschrift-natürlich exclus. letzter Band-zu Gesicht konmen, bitte sig- nalisiere ihn mir. Auch sonst wäre ich für Kataloge dankbar.

Sei aufs herzlichste gegrüsst

^.

\

X

Ul^^v\^:

^,

o

Brandeis University Waltham 54. Massachusetts

!)o^ ^, •''S 6

"^

UtJUj ^sUv ..

^U<^Vt J-1 K

LlTWW-l

cJ/Y«^

4^^,

-i>

A44«.u^

4

m

i

>-/-f,-(/

/

1'

f

i ^

1^

I

AIR LETTER AEROGRAMME

VIA AIR MAIL AVION

PAR

ici^.<UtiU(j^i^ '^.t-%^^

+1

thu>c«v<u

. Q^Är.., ^/:^>^

-:)

ME66AGE MUST APPEAR ON INNER SfDE ONLY NO TAPE OR STICKER MAY BE ATTACHED

IF ANYTHING IS ENCLOSED, THIS LETTER WILL BE SENT BY ORDINARY MAIL

a o

k.

ü U 0)

Prof. N. N. Glatzer

37» school strect watertown 72, mass.

"J

öiuvA.a^

i^rr

#

Vj.JUU^UJv

.JL <fc«-f'

ö?. f.^. 0c^ (Wf ^/- i^- ?«-p^^. ,'\

ruajb- I«^ ^^4^f /kJL-h- ^>Ue.W|

rcJLe. J^

iVUvc-ro vWl

%i

A^

M

I:

C4t->

^Cü^i^LuJl

ucj |)Ma.;c /<^^ u/«^j<.

1/ y

j)u l-wi

[\^) J^, ^ ^j^yjL JU ^ ^"^ ^

S\(rJ^

Cv,<«Jb*4^

VM.>tV'>

JL Ä-tt-i

/c

(h^

Jx

Uyr^

't

(P^i'U-^

X^ TTI v/(r- I)e:*>^ \IJJU^ 1u«^ («u^^ ^ />^

J. if-l-

V/^Ca/

:J

/Omc^ /hv <

tcu-du-

l

/OjS\S oc^i(

:«^

iW^

{^ l^/c^^^

•m>iimm t JM 'm mkmmgUMi*i3t^tt*<^'€

Landesrabbiner von Baden

KARLSRUh^E/BADEN

Hermann -Billing -Straße 2 Fernruf 27885

P7 1 '> ^' ^

o

o

Lieber Nahum,

hab vielen Dank für Deinen Brief und den v/und er schönen kleinen Aufsat

»•The r.iesj??iah as Teacher'*.

z

Ich verstehe auch nicht recht ,v7arum man bei der Neuauflage vor^i Stern orthodox v/ar in der Nichtaufnahme des Aufsatzes '*Das neue Denken" und an das G-ebot das i/erk in drei Bänden erscheinen zu lassen sich doch nicht gehalten hat. Die erste Av/ere hätte doch einen r>inn gehabt und manches er- leichtert, wenn man schon nicht in der Lage war eine gute ^^infUhrun.?; zu schreiben, Ich ziehe z. Zt. mit einem Rosenzv/eig Vortrag durch die deutschen Lande und vermisse sclimerzlich den Band der Kleinen Schriften, mit dem iran- che Sciiy/ierigkeiten behoben v/erden könnten. Bei allem echten Interesre an Franz Hosenzweig gibt es doch nur wenig Llenschen,die bei der Lektüre dos Stern nicht schnell entmutigt v/erden. Selbst mir ist manches fremd gewor- den, so erregend die neuerliche Konfrontierung mit Franz Rosenzweig war. Schade, dass Du nach Fft. absagen musstest.Auf der anderen Seite überlege ich mir manchmal, ob die jüdischen -'■•^uchveröff entlichun-ren in Dtschld.ni.cht ein falsches Bild von einem Land geben, das schon wieder seine Besten kalt stellt und die nationalistischen Schreier gross werden lässt. Sei aufs herzlichste gegrüsst

Dein da-nkh^^r^r»

CWW

V, . l

Giriul^

^i^

i.**Mi

BRANDEIS UNIVERSITY

Waltham, Massacbusbits

o

o

L^JL>1?5^

(^^^^.^JLhfY

(5,:J^ T^t^ck (t-»>AA. )%-.i<- ^"^ ^-^^ ^

J,

U^«*i,V.

A

VJ

r-

6v-:

V

uu^

^'

-h

it^

<J

Prof. n. N. Glatzer

379 8CHOOL STREET WATERTOWN 72. MASS.

(./Vvry<^/L.Nry

i:JUt^U^ ^\-.

^ |X*0 JiuX)-^ \yjj^^

^ju}JL

rt

.»-ij

vaa^

y^^tu.^ >

f

'Scv^ :a. U I— ^

OtO

lLL ^L ])iiL i<^(^ /n'.^ ^

wäU -^ ^ '^^^^^ u^iUrL. (^

>|<A*

etu

X /^i

y

f

-^Jicjw :fev(>^»v^

-i) x

f'h ^/

urk-fr<ue^_ ; r-C CtÄj.

.^^^ I^OM^ "^«^^ p|- . WJ<^ tÄ^ /'■/a^ <^'^}^

M'

^*.^tv^

<^yr'>

<tvJ AtX

A^

1

t't/o^

a^

riw

tc^X,

^

J,

W^^Ia

4;L, /JJA^^^T , ^'

\l^^ $

l/^Vi

It

■ll

\De. cAiabeci i/ccifthaeL Q^eLs

Landesrabbiner von Baden

O

O

KARLSRUHE/BADEN

Hermann-ßilling- Straße 2 Fernruf 27885

U. St. 9^.

M% "^^^P^ •f^

^iM» ji

"^^hhU 4

H^ni

A

?^.

o^U^ikUr^

C ^

(U«aXa y<^ Wh (^<u<i* '.i^^ uMiJc »y ^

4)\ SlHM«i# 0(M AM*V V.Ü<

» ^ 1

uVvivi

. «,•■

:j;Ä<'Ai^ •^•^tf'-a^'jü^-'

■■.'('1

1

PROF. N. N. Gl-ATZER

379 8CHOOL STRECT WATERTOWN 72, MASS.

hju.; '3^^

VM»t-\»^->

t:

t v^

JxTJ' t-^««Mju~

[v<««c- -t '^'^^^i '^-f^'^-^

r

^

^<i--

UuA

f-

l Ot:\ \A-

j

vJ^^

^u|

J '^

t-ju '^^ \K'^c:U~-

JL

gw 'kl

Cu*f-^'

'_ 'y,:JL •^'^

1 laA^

^

Ar

k ^i-

MHi

o

PROF. N. N. OLATZER

379 8CHOOL STREKT WATERTOWN 72. MASS.

g-'i)tM^L (äi'^

Bffi-A-

i/tjw 7

hl ^

Vm-^

tlV

^ «»-v«.

[,Jr/a.->'U /Xi(J>^

fje... i U ^-^ P-^'

Xy^ »*c/

^/a-o [^<^i^^^

cJ^^M-^3

^

icjv^ r^

i

{«J^ •> '-^ ^" ^^'^'^'"^ «-^-^'ß-e-

l^V.'-iJj O— (j^A-

O

c)^

d^to^"^

Crr^dlcv«,) f^ f6^

f'jvw^jtco*^ rte

<:3^

iU

;

*

}^ j^

.i-C)

) ic /^^»^«^ h^t'P

/f.^.V i<^'>^ 0^«t ^ut^/

vy-

»^ ^

(JCj

''e.

.?^

e^^'

Ac^ Iß^^^^y^t^

/4u<«

Lj] C>i^U^ (^-^>

^/r,

*iU^

■»w«»^'-i IWlilliTB-— M

Landesrabblner von Baden

KARLSRUHE/BADEN ^ (K ^X

Hermonn-Billing- Straße 2 Q'V*^*'

Fernruf 7885

o

c

^

t

/"i

4kiV ojr-«^'^ *^ir

f

t

H>H

)^ V

l

fS

fl /!

»^ ^'\ö4i-^'"^

s

BRANDEIS UNIVERSITY

Waltham, Massachusetts

m

ij^ Ts.^uv ^c_

- I

iy.

r

^»^^

a;i

7)

^C>u

h

i-

^ ^f T

C^\A

II^ ä»

j.^ W^

/^.

VK^

jLt

m h

^v j ß^^^u, (vL^U^

l

7)

3^

Ä. i,ii^

Ä.-Pi

f\IU-tr^

l^^iiU : hc^ CücLh . j5^LcnAeov ^ 9 QcKctt^eA. ^^

O

(r«

/—

2.C-/

e\

'o ^ J^«^(>(xri

]t^-^ /'k/'vV, _l ) V öu^-^

u

«»4«

fcv

N. N. GLATZER

379 SCHOOL STREET

WATERTOWN 72. MASS.

lio l\<^ {^C\

'\sJ><^^dJ\ G

TUS ■'

o

r%

h"". üL- ok-**^

ift-^

leA

•Jlo '

Lv ec->^ Uo<i^ J-^' -^ '^-^

(J fc^'

H

v^

.•z^ -

i^ck.^ <aut. . -V r^ - (V^ ^'"^

•4.«_($^i>

K"

hldy^^i;

'jl.^"U '

/

3

ifi

/

MESSAGE MUST APPEAR ON INNER SIDE ONLY NO TAPE OR STICKER MAY BE ATTACHED

IF ANYTHJNG IS ENCLOSED. THIS LETTER WILL BE SENT BY ORDINARY MAIL

^

O

J

o

ü

U

o

o

Landesrabbiner von Baden

KARLSRUHE;BADEN

Hermann- Billing- Straße 2 ^^ ^ «^^^ .

Fernruf 7885

Lieber Nahum, *) -

Dich hier zu sehen, das v;ar eben auch eine der trügerischen Hoffnungen. Heine Gedanken aber sind so oft bei Dir und ich bin so dankbar Dich vrcnigstens schriftlich wieder gefunden zu haben, dass ich Dir das doch mit einem sehr herzlichen «M^sa^en möchte. Ich irän sehe mir von Jahr zu Jahr mehr,dass mir die Kraft zu gläubiger Distance gegeben und erhal- ten werde .Dir wünsche ich ein viel normaleres Leben, es bleibt dann des Aufbegehrens vielleicht doch noch genug. '^ei aufs herzlichste geeirLisst

Dein

Ich war vor ein paar Wochen zwei Tage mit Baeck in ^^^reiburg zusammen. Er hat mit so grosser '«iTärme von ^ir ^esprächen,dass es meinem herzen

E

sehr wohl tat.

Dt. (^.oheti {Jcoilael CfpU

Landesrabbiner von Baden

KARLSRUHE/BADEN ^ L. Cl

Fernruf 7885

O ViWu ^«JWh/ ^W^U ,

o

Tf

%M. Gi^H»..>.«HÄ^. ^X<.^'

i^ ^//M u

fl

^m<t4»^ jj4H» li^ ^H4^tH^^^^^^

jT; A iy'^ . u;«^

s

Vi

;^, «Ut ^ >^ PJX^MJ

M^>^^

h- %'

^M

^^j/V

0

>.T'

(

♦■«^ ij-:*»/.

rar

<..

vZ)r. L/Cahet'i iMn(f.aei Qel^

Londesrabbiner von Boden

KARLSRUHE/BADEN

Hermonn-ßillingSfroße 2 Fernruf 7885

Lieber Nahum Glatzer,

nachoem ich enalich,v/enn nicht mitaer ^erec>:tij^keit Gottes, so doch mit cem Vortra^^ l'erti^^ -jeworden bin,mö:hte ich cioch ein Lebenszeichen von mir geben. Ich habe bei dem Vortrag iibri<jens recht v^eni,^ mit H,Oo}:en p.n- Tanc^en .können, dessen Ansatzpunkt biim sozialen Leid Tenach und Midra^ch nicht ^-erecht v/ird.Das Hingen ura G)tt scheint mir doch primär da t^e^^- O ben,v.'0 es un die -^Tage der -^xistens einer Gemeinschaft geht, im Midrasch des Sche'erith Jisrael.-Die Bacher Bände habe ich mi ttler^^eile ans N."y. bekoriiinen, vielen Lank nochmals, Sollten Dir Katolo^e ins Paus kommen, ^-are

o

o

o

ich Dir iirmier für «^-inreise aankbar.Hier ist man doch recht abrreschnit- ten von der jüc.V/elt und aie Sesch^iflunc^ \:m Hebrai'ca aus Biblio the]:en oft nlci.t >'iö^jllch.So hätte ich jern ?riecr^./.nr. Vs Pcsikta rabbati u.^eder j Sliahu r:.ibbK.-::ebri^ens,n'eisst Da vielleiclit, ob Literatur aber Beer- j Fofraan:'. in A:aerika erschienen ist, vor allem die l^ra^-e beleu':;?itend ,v'ie ein Jude i^u V/ien der *^ahr}:uncert^''pnde zu der Jüc^ .Auffassung jekomr^en ist^Unc "rare **r:.ula,ein Erinnerunisbuch** »Verlag d. Johannes Presse, ir.Y. et^'.^a zu eri3tehen?In -^'reibur^ hört bei mir eine Studentin, d ie ihre Dok- torarbeit über Beer-Hofmann machen will. Das Mädel hat einen jüdischen

GroRsvater -ehabt.den sie noch nicht mal kannte, aber all ihre /erehrunc;;

.V,

uno ihr Interesse ;;eht nach dieser Hichtun:;!.^Tan trifft das hier

'T-ar-

n

icht selten una es hat sein Rührendes

üiT stehen z^-ar erst vor Purim,las& Dir dennoch zu Pesaach schon sa.'^en. Leider habe ich nie einen Seder von Dir ^rehört.

/

^o

Sei aufs herzlici.ste ^eör^sst

%^ U>7^ +^,-'^-'^U

[cJa U-^^

Unf^d,»,!^

o

>V AmBterdtan,cler. 6,4.1952.

Lieber Nahum Glatzer, ^

ich hätte Dir ßchon längßt für Roßenzwei,^^:The ntory of a converBion gedankt, wenn ich nicht seit vielen lochen eine Kervenentzündung im rechten Arm hätte und meine Frau nicht zu jeder Zeit alF Sekretärin zur Verfügung stehen kann. Ich habe die Einfachheit der Darstellung sehr bewundert, bei der dennoch nicht im XMKXKXKK mindesten auf die geiatesge- ßchichtliche "Ortsangabe** verzichtet wird.^enn ich das nach 80 vielen Jahren des Schweigens sagen darf, ich hatte Deinen Stil v/eit schwieriger in -ß^rinnerung und bin voll Bewunderung für die doch sehr positive Einv/irkung von Amerika, vor dem ich persönlich ansonsten doch nur imraer einen horror habe. Ilebrigens gehört zu meinen augenblicklichen Sorgenkindern ein calvinist .Theologiestudent, der seine Schlussarbeit unbe- dingt über Franz Rosenzv:eig machen will und für den Dein Auf- satz doch wohl v;eit v/ichtiger war als meine Schv^crfälligkelt. Wie sehr Deine Arbeit '•Untersuchungen zur Geschichtslehre der Tannaiten* hier geschätzt wird, habe ich Dir -glaube ich- schon geschrieben.Aber selbst bei meinen verschieaenen Vor- tragsreisen in Deutschland kann ich immer wieder feststellen, dass Du ^üf?QC gerade mit diesem Buch bei Jungen Theologen sehr bekannt bist.

Hab nochmals innigen Dank und verzeihe die Kürze und die Tippfehle]^,mein Arm will noch nicht recht mit.

Sei herzlich gegrüsst und

0(/'

l^

^)

Rabbijn Dr. RobeK Rafaci Geis

Srh»td«str«*t 96"' T»l»<ooo 95949

> «

i\A,n,

\rt^

U tioXp!^ P^Ä^«

eÄ>i qA

n

^

\p>^<^^ ^k^4t^^ ^tt/ C^A''^'V'>\ |.^i

^ ?.

:«|?A JifiH (i|^< 'WtMÄ* ii» ^ 'lÄft^A "^

o

o

i^^5

4

Iä^ck^

i

i

i

\i

a

5^

tvoT^^

Ü-i'

l\_

f-

r

f

J^/^ <>

^A ^-H^ Vi^^i^^ Csi <Ä% A ;^ jAc'iCf^&.Ct^ v-m--

\^:j^^ ü^

u«.«

ut.

g

'J ^^

vjk

v-v V.-

r.ri

(T

N>-Ai»f

y

,<J;;i% O-cJ^^Oi» Ci^v'i'^

0

4^

^

^,ifV-»i^

.'N

j?»*t^N?

^^>*tl^ 1

r

\

«>

t

S

ö

,«%

% k

y V*^ ^SQ,;i/UAv,,^i.c<vu

u

J^U »»

Q.W ^^'i

ha^

i4 *

>i

-\

^f^x»«

^'a^

^"^

\

'^^U

ö

/ ^s^

»^«0(.

tÄ%3:«&% c

k^^

•t^*''^

4

V4 V 4

^

\h

u

d^

\

^ C^ Ae« v

h^ tt5^S«J t<iSiJ,

ä

W'^ \<^ ^'A^M ^tlK V ,j|3ia4.i ' M

^ ^ÄY«t

I '.eftöCi^ '

\r

-t >10|

A

ttM 44 uttS^ ^

^«^

^■«.ai 1 >

'JdQ

^

^

V^

(loh.

O

[^tU/^dJ- -

/W- St-'X^e -

i^^u U. .) Cvjt, uh^

u.4u.

^

Vr|^'> 7

O

»•-c

t)

JM'

I

'$%-,*

^

'^ Jv-f^diJ ?^

ifit/r

^fc^^ "(ß . i^.

I

k^ ^261

1^

/jcli CöiL. M

AI

<7 ^'~

k\A^ G.OO' V, hLJ\<t^:i^^^ r

)^c-^

V

HP"'

ALBRECHT OOES

7 Stuttgart- Rohr

Im langen Hau 5 gm 7.Febr«1967 Telefon 78 8991

Hochverehrter , lieber Herr Doktor,

ö

ßiit Ihrem gütigen Brief haben Siemmch sehr beschenkt. Ich habe den Gruß von Raphael Geis mir auf den Schreibtisch gelegt und in verzagten ' Augenblicken befühle ich das ^apier, daß er wahr und wirklich ist, (^±e Chassidim hätten dergleichen auch tun können.

Ihr Buch vom Unbekannten Judentum habe ich und bin sehr froh daran, dagegen habe ich nicht den* Versuch des Verstehens'. In den letzten Wochen hatte ich einige Dinge aus jüdischer Welt im Südd. Rundfunk anzuzeigen, die kleine Maimonidesaus- gäbe, und Bespräche mit Bufecr von Schalom beaCbrin und von Werner Kraft; vor allem einige Stücke aus dem Maimonides haben es mir angetan, und von einer dort entworfenen Schulordnung sagte ich, man möge sie hektographiert der Konferenz unsrer Kultusminister auf den grünenTisch legen: so zeitnahe ist die Wahrheit der Weisen.

O

Mit ehrerbietigen und dankbaren Grüßen

Ihr

\Uf^-t4yf? //^^^

A^ rf^c^

1^"

?öto^

^rp/'TTrLJL. c^es Cä^i. izni

':.^ '->

/^;>

y

■>!— w^i miw n I I I » .«^ ■■

"s'i^J

ImH C^OCr^ ^Ct-^T-»\ I^T T>*W\^^;;;;>

nn?- !^^

Stockholm^ den 25 . Au^rust I953 .

O

o

M«i» lieber J^reund l

" D«r Sar^g ist verscholleH ... " . ITach festlichen

Wochen ist rjun der Alltag wieder zurückcekehrt ; räch festlichen Wocfefin ; denn nicht nur mein Ueburtstag hat sich zu einem festlichen Tage gestaltet, durch Lottes ur^d Ludwigs Anwesenheit haben sich an diesen Tag noch zehn Tage voll gehobener Stimmung angeschlossen; so schade, dass Sie nicht dabei sein konnten

So bleibt mix auch mir nur der schriftliche Weg, un Ihnen, lieber Freund, auf das allerherzlichste zu danken fuer Ihre so lieben, so inhaltsreichen urd Inhalts- tiefen Geburtstagszeilen, mit deren ich mich unendlich gefreut habe und die ich sicherlich schon ein Dutzend Male wiedergelesen habe und die ich mir zur Richtschnur fuer die mir noch bestimmten Tage nehmen werde . Aber ich danke ihnen auch von ganzem Heraew für die Huldigung ,die Sie mir durch Ihren Artikel iv der

Dus*'^'' d'^'»*'*^«*'^ .T.»»'^-; ™«u.« r»--*A-. •.

.j- -j --w„^^>,^^^„ ucx'vurti oareeoracnt hr.ben ; Sie

habei, damit nicht rur nir, sondern allen meir^n Lieber

eii^e grosse Freude bereitet . Und er^dlich darke ich

Ih-e« bei dieser Gelegenheit für Ihre rreurdschaft und

die freu-^dschaftliche Gcsinrurg, die Sie mir in aU de«

Jahre« erwiese« haben u.d um derer, ^ortee^ährurg ich

Sie bitte

Fttr das kommend« n<^ue Jnhr wilrsche ich Ihren urd Ihrer liehen Frau von öuter. das Beste \iv^ verbleibe mi^. herzlichen Grrüaaen fuer Sie Bei%

Ihr alter

^.t-v>X^-^>/2

9

Stockhclja - Joharneshov » den 4 Oktober 49 . Skulptörväijen 15 .

m

Lieber Freund ! ,

Meine Absicht, Ihre hieben Zeilen vom 22 . 9 , noch vor Jom Kippur zu beant- wortt:n , hat sich infolge mancherlei Umstände leider nic:ht verwirklichen lassen »sodass rch mit einer Schi;ld belastet gleich das neue Konto beginnen' musste Ich ^o^^^ass Sie diesen fuer Sie ja besonders anstrengenden Tr^ gut tiberstand sffujid dass Sie mit Ihren Lieben ^t in das 1^eue Jahr hineinge- kommen sind, zu dem ich Ihnen alles nuV erdenklich öute wuenschc, vor allem dass Sie^^n^hrem Mrkungskriise die Anerkennung finden, die Sie verdienen und das» Sie innere Befriedigung haben, die f aer den Gleichmut der Seele so dringend erforderlich ist

Die drei Wochen in Kassel waren nach den ersten seelischen Erschütterungen eine frohe, ja man kann ruhig sagen, eine fröhliche Zeit , und ich habe mich ganz ausserordentlich gut dort erholt und hin als ein anderer - mit neuem Lebensmut - nach hier zurueckge kehrt *^

Lotte war guter Dinge und sah seRr gut aus . Im Augenblick ist sie völlig in Ordnung und hat nichts , nach ärztlichen Aussagen Das einzig Beunru- higende ist die üngewissheit, ob es so bleibt oder ob eine Wiederkehr der ixxitkÄlttix Krankheitse-' acheinungen eintritt . Das kann niemand sagen ; es muss nicht sein, aber es kann sein ; hoffen wir, dass es nicht der Fall seir wird

TTäre uiescr Schatten nicht , dann wäre auch Ludwig restltbs gl uecklich ; ör war, als Uh ankam , stark ueberarbeitet , begann drjnals seine Ferien und war alsbald frisch und sehr vergnmagt ; Yvonne war kurz vor mir aus Eng- land gekommen ; dies und die Freude des Wiedersehens mit mir hat bei allen *' Beteiligten '' eine ausgezeichnete Ferienstimmung aufkommen lassen , und es war fast wie einst ; man hat mich so verwöhnt imd mit soviel Liebe umgeberv dass ich ganz erschaetter t war . Ich glaube, dass ich in den drei Wochen mehr gelacht habe als in den letzten zehn Jahren hier

Puer Lotte ist es natuerlich viel schwerer als fuer Ludwi|r, der seinen Beruf und einige befreundete Berufskollegen hr.t , sich in dem kleinen *^eise von Beamtenfrauen zuruecht mtmikm zufinden ; aber da sie j^itisch alle zu den Nazigegnem gehört haben , so wird sich das sicherlich bald einspielen Die Wohnung auf dem Brasseisberg ist wirklich ein Gedicht , modern eingerich-

_\

,x

tet« vier g^rosse Ziiruner mit her^*r?.icher Aufsicht und Lage ( dicht am W||ld und dicht an der Haltestelle der Elektrischen ) Zu kaufen gieht ^ alles, und an Lebensmei'tteln - vor allem an Ohst und Gemueste , ist kein Mangel ; fuer mi^h , der unter dem Manf:el daran hier leidet, war das eingrosser Genuas

Die Frage, lieber Freund , ob ich mir ein Leb'^n ^^ Kassel noch vorstellen könnte , ist so nicht zu be-ntwortrn ; meinen. E_,achtens kommt es auf die i'ebensiamstände an, unter denen man in der JCmigration l«ht ; ich verstehe heute Ludwig , dast er zurue ckgegangen ist , nachdem ich gehört habe, Y/ie 68 ihjn in England gegangen ist . Wenn ich keine Fc-unilie hier hätte imd auch nicht wuesste, wovon ichhier leben sollte, könnte ich mir vorstellen, dass ich zurueckkehrte» werji ich uort meinen Lebensunterhalt verdienen könn- te , umsomehr als ich ja dann den Ansohluss an Ludw:^, und seine Familie hi* ^ Juedisches ^ejen giebt es dort nicht mehr » soY;cit ich feststellen konnte ; aber die herrliche Natur ist unverändert geblieben ••••••••

Nun bin ich schon wieder einen vollen Monat hier, aber ich dfnke no:'h fast täglich an die fuer mich ^chönen Tage dort unten , und wenn mir das Schick- sal meine Gesundheit las st # drjin werde ich nächsten Sommer wieder dorthin fahr^^n, vielleicht via Amsterdam, um Sie und Ihre liehe Frau auch einmal zu sehen Warten wir es ab Seien Sie mit Frau und Kind auf das allerheralicshte gegruesst von Ihre»

Ci^

0

StockholBt den 21« 12 46 .

^

f

f

O

Heim lieber Pr«und l

Ich Kai)« mich s«hr gefreut » wieder vom IhH^m su hören » und aus Ihren Zeilen ru -^mtnehmem - hoffentlich irre ir-h mich da Bicht - dasG Sic nicht m«*hr «o gequält sind iind sich »ioht^ so 'sehr selbst aerqnälem , Fahren Sie so fort umd lerneÄ Sie, wenn Sie es nicht schOH könne», dar> grosse l'ache»

Das» Ihre Jael Ihr Olück ( und ganz sclbsverständlioh r.uch das 3lanck der Frau MfmwH \. ausnacht , Te -ßtehe ich miv zu gut ; ich bin a\ich ganz vemartt im mein Kmkelkind umd kann täglich die Stunde gar micht abwarten, bis sie aus den Kindergartem nach haupe sur-tickkehrt» Es ist und bleibt nach wie vor das gröspt»^ Wunder, wie sich der ftxx± **eist dieser kleine« *"e« sohle im emtwickfilt ; mam kommt aus dem ilixslH Erstaune* micht heraus; unsere kleirie Dame, die nun 2 5/4 Jahre alt ist, spricht dem ganzen lieben ^ag , und awpr im reinsten Stockholmer •Schwedisch ; sie yersteht Jedes d-^^utache V7ort und fängt jetzt auch cä, him umd wieder deutr>ch zu sprechem

Vom mir selbst ist nichts vom Bedeutung zu berichtem; der **erbst war bis jetzt wemig erfreulich; erst war Lisels Schwiegermitter lamge Zeit kränklich ; und da sie den Haushalt meiner iv.inder f^lhrt, hat dc.3 manche Ungelgenheit mit sich gebracht; und nun bis ich seit Wochen im Sorge un Lotte; die letztem Berichte aus London wnrem zwar durchau« ber\ihigemd; aber nicht Ludwigs spärliche Nachrichten; er wollte An- lant? der vorigen Woch« nach London fahren; ioh weißs h«ute noch nmchi;, ob ihn das gelunriem ist umd wie es nun \m Lotte steht

Alles dies und nacnches andere hc^t mich furchtbar nervös gemacht ; ich habe jetzt fuer zwei *v^^:)chen einmal meine juris tinche Arb^^xt eingext- stellt und will- wenn daß Wetter es zulässt - viel spazieren gehen

Hier h«rT?5cht grosser V/eihnaohtsninn«»!; das »nt hf.t hier veBi.'ffr eine» reli^iöMftÄ aj.p ftinen mationalem ''harakter; es \Tird als riohti- C^B Volksfest gefeiert . fruehereii Jahrem hin ich aa dem sogenann- ten heiligem ^bemd immer bei meiner Nichte, die mit eirem ChiiatcÄ verheiratet ist ( dea jetj^igem hi^ißige» inLnxtx Justizminister ) zu Gaste; aber der Jahrmarkt zu ''^lundersweiler hat mich derart ange\fidert, dasß ich de* letztem J^hre» eine Krkältumg vofgeschuetat habe , um den zu ^.rtgehem . Hier jcrhIxx feiern auch die meipten Jude» das l'est ( Frage des Itleiuen juedif;ohem Kindes i ^^eiern die Christem auch Weihnachtem ^ ) ^

Hof feMtlich geb^n lhn«m die i'esttage Gelegenheit etwas auszuspannea ] / Ich TAiensche Ibnem und Ihre» beiden Damen frohe Channukkahtage und verbleibe fuer Hie alle Drei ikrx mit besten dnxfif^sen Ihr

?^C^

"y

StockholÄ , den 26 . 9 48

Lieher Freund I

O

Sic habcÄ canr5 recht » ich habe Angst vor dem drohenden Feiertagen ;

aber das soll mich nicht df*von abhalten » Ihnen und Ihrer lieben Frau zzum Hauschhaochonohfeste alleß (rute - und vom (»ute* nur das Beste - zu wünsche» ; möge bald ein Vfunder geschehe» und sich alles r^um Besseren

wende» l

Bei unr> hat sich seit neinem let'.ten Brief nichts geändert Unsere kleine Kva hat nach Meinung des Ärzten wahrscheinlich den Keuchhusten; wir und sie selbst merken aber nicht viel da'^'^on; jedenffills ist die Kleine puppenluntifT,sie darf nur nicht in den Kindergarten gehen und da- durch bin ich als KinderfrHulein nehr als sonst in Anspruch genommen. Wenn ich Ihnen das schon einmal geschriebf-n haben sollte, so entschuldigen, Sie das bitt«* mit der liunehmenden Verkalkung . Was macht denn Ihre kleine Dame ? Sie duerfen mir ruhig darueber einmal schreiben; ich habe - von einigen wenigen Ausnahmen , z\i denen ^ie gehöre», ^inder und ihr Tun immer viel ernster genomnen als die Entwachsene»

•^eien sie alle drei aufs her'-,li<5hste gegruesst von Ihren

1

P\M^^

/

Pt-Ct:

)

f.

/^«♦A^

I

-ey-^

/ ^^*y .-tÄ^—

3

-^>-»--

StackhulÄ- Ennkfti«, den 2. 9 48 .

r _

Lielaer Freund l

j

I

Ihre Zeilen v©m 30 «Au^st haben «ihh tief gerührt, aber auch; beschämt t gerührt und wohltuend zu wissen, dass aie zusaameii «it Ihrer lieben Frau sich Sorben um «ein Krgehen machen ; beschämtend fuer mich, Feil ich Sie am in Unkenntnis ueber «eine Kusneren l»ebensbf dingiuiffen ffelaFsen und deshalb

in Ihnea eine Besor^nifl hervorfferjifen habe, fuer die nicht der Fiindeste Anlasa vorhande-a ist Alsa» ich vünxx hungere durchaus nicht , Gegenteil ich esse wahrscheinlich fuer «ein Alter viel zu viel . Mit de« Gehalt, das ich beziehe, kann ich gewiss keine Sprünge machen; aber dazu fehlt mir !a5.t «fjinen 65 Jahren ohnehin Lust und Fähigkeit . Ich habe eine sehr schöne Kinzi«:ierwohnunc mit Bad und kleiner Kueche und einer ffanz herrlichen Aus- sicht auf viel viel Wald; selbst ein kleiner BaL'^o« ist vorhaiiden Ueber die äusseren Lebenshdin^'-ungen kann ich mich also nicht bekleben und ich tue das auch nicht Aber dass das lieben in der Kmiffrrtion und der Vergleich mit de« fi-ueheren Leben Der^ressionen hervorruft, das lieber Freund, brauche ich ja Ihnen nicht auseinanader zusetzen / Was mir fehlt, sind solche Freund wie Sie hier um mich zu hiaben Und deshalb bedauere ich aus rein egoisti- schen Gruenden, dass aus Ihrer Bewerbung nichts geworden ist wie es selbst- verständlich mir noch nehr leid tat um Ihrer selbst willen Nach den hiesi- gen Ankuendi^ngen iüt Herr Wilhelm nur j^uf sechs Monate an/;estellt- ähnlich wie Bergmann , und zugleich soll er i'robekandidat sein Wie dem nun auch sei und wenn üie die Hoffnung auf Stockhol« Ihrerseits begraben haben, wa« wird denn nun aus Ihnen werden ? Bleiben Sie dort ? Schreiben Sie mir doch bitte da?nieber einmal näheres

Von Ludwig hatte ich gestern ausfuehrlichen Brief; er schreibt glu-'^ckl icher- weise «ehr befriedigt und teilt mir mit, dass Sie ihifli Weihnachten besuchen wollen ( in seiner offenbar ganz bsonders schön belgenen Gartenwohnung ) Wenn ikx ich Lotte imd Inge auch erst Äort wuesste, dann hätte ich eiae gros- se Sorge weniger

Ich schrieb wohl schon, dass meine kleine Enkeltochter mir grosse Freude bereitet ; ueber ihre lustigen Streiche und Aeusserungen liesse xiikkxx sich vieles beri .hten. Was macht denn Ihre kleine Dame ? Fängt sie schon an, zu ]imix plaudern ?

Grüssen Sie bitte Ihre lif.be Frau recht recht herzlich und seien Sie «elbnt vielm?^ls auf das freundschaftlichste gegruesst von Ijirem nochJLlt

^ f.

Die Ar"beit - eine Art r«cht8V«rffleichen4« Studie ueber das Ri«8enffebiet

I r

ier TertrrfSYerletzunff - »acht nir deshalb keinen richtig^^n Spar«», weil iok Mick hier wit nienanii Äanieber »UBsprech^n kann; »ei» Prtfesaer und Arbftit- ffeber k»ÄHt Rioht recht dazu, eick «it ihr zu kecchÄf tigern ( tder kowit viel- leicht erst in Jakren dazu ) | auf Vorrat arbeiten » ist f uer »ich höchßt unkefriediffend . Wuerde nich «eine Arbeit iiekr befrierü/ren, vaierde n «ir zweifellos viel wohler sein Aber a ndererseits musß laan zufrieden sein, dass ■an in »einen Alter ueberhauft hier nock »eschäftigunff und Verdienst hat l

ar

-^>

■•T>«/f "^

Stockholm, den 31«%4B .

S

W

Lia^oer Freund l Auf Ihren sorhftn einfTe':roff ?*nen Brief von 29. Z teile ich Ihnen mitt iasn ich mi-.h mt : einer {gewissen Absicht in 3til3r nchweigen gehüllt hahe « ich v:ollte os vernieid ^r , in Ihnen Hoffnungen zu erwecken, solane'«^ ich ni-ht mi^ßte, oh die Gemeinde über das Titadi-jc der rrkundigune^n hinaufgehen würde Vor etwa iwei Wochen v^-urde i-;h telefonisch von einem VorstandFmitgv i^-ne ( advokat Niseel) t-.ugerufen und um eine Auskunft gebeten, die ich am Telefon gegeben habe ; dasR saß gut war, brauche ich I>,nen nicht .-.u Beigen; vielleicht war sie zu crut? Dann l^abe i -h den genannter Herrn am vergangenen l>onabend auf einer Barmitzwoöf«icr getröffen , und wir haben es nach dem Esaen noch eimcal sehr eingehend unterhalten . l^a da» Gespräcft vertraulich war, so bitte ich es auch Ihrerseits so zu behandeln; er sagte mir, nach den voriir- g^nden Auckilnften sähe es so aus, als ob S-.e nicht genuegend anp aGSungß

^^ '-*-■■ ...»■i iifiirii ■Till

fähig seien und dav.r habe man Angnt; er teilte mir d?nn mit, dass Proi: Ehrenpreis den Auftrag erhalten habe, mit Ihnen persönlich zu sprechen, w^s ja nun inzwischen g<^schehen ist Ich habe Advok:.t Niswsel gesagt, dass wir vorzueg'^ i^^h mit Ihnen ausgekommen seien und dass mir von einem Mangel an Anpassungsfähigkeit niemals etwas bevmsst geworden sei. Ich hoffe nun zuversichtli h, dass es demnä^hiU zu einer Probepredigt komren wird; aber ri:tn musR natuerlich wartf^n, Yfas die hohen Herren be- schliess^n. TIfrber Ehrenpreis unterhalten wir uns besser einm?il später.

Von Ludwig höre ich ausserordentli h wenig, obwohl ich ihn wieder- V

holt gebetrin habe, einmali ausf uelirliche:^ zu berichten; zuletzt teilte er mir mit, dass seine Papiere fuer Deutschland nun endlich in Ordnung seien; es ir>t also damit au rechnen, dass er ueber kurz oder lang nach Kassel als O-be-ri.nndeiigerichtsrat gehen wird; Lotte mit dem Kind v;ird v;phl vorläufig noch in England blühen

Ich freue mich, dass es Ihrer linben Frau und dem kleinen Kröken gut geht; mit besten Gruessen für Sie alle Drei und mit der Bitte, mich c.uf dem Laufenden zu halten verbleibe ich

1

Stockholm, den 15« !!•

#

Lieber Kreund l

Auf Ihre Zeilen vom 10.11. beeile ich mich , Ihnen folgendes

zu erwidern i

Ich habe die Äuaserunij '"'on -trofeßsor Berpnann nioht dahin verstanden, dass t±RxftKBR±X9tKxk±KxxitKrxx etwa der Creme inde vorstand ihm i;egenüber Ijeäussert habe, Sie kämen als iDSKXtiXax liberaler Rabbiner nicht in Betracht; ich habe das als seine eigene -»Meinung aufgefasst Ich weiss allerdinj^s nicht, was ihrf zu der Auffassung gebracht hat, dass Sie nicht der mittleren Üi htung angehörton.

La ich ihm gesagt habe, ich würde Ihnen von unserer Rücksprache Kennt- nis geben, so erklärt sich wohl d;iraus, dass er I^en nicht oder noch nicht geantwortet hat. Ich sehe gar keinen Grund, warum Sie nicht erneut - imd gerade mit Ruecksi"'ht auf seine Krklärun^ mir gegenüber - an ihn snhreiben sollten und ihm dir erf order"" iche Aufklärung ^i teil werden lassen

•^er Vorsitzende der hieisgen Gemeinde heisst i'irektor Gunnar Josephson

kiDcXÄRf ^andbergs Bokhandel Sturegatan 8 ( PrivatwohnungJ Kamnakaregatan 6 ) ^ie können aber an seine Geschäftäadresse schreiben

Verlieren Sie bitte den %pf nicht, ich hofff , dass noch alles gut wird Allen Gewalten zum Trotz sich erhalten u. s. w 1

Herzlichste Gruesse Ihr

^tockholw, den 7»11»47

Lieber Freund 1

O^

c

Gestern Abend ist es mir c«flückt, im Ancchluss an einen Vortraff Professor Bergmann zu sprechen. Kr ist der Auffassunc, dass Sie deshalb nicht für die hieAAge Rabbinerstelle in Frage kämen, weil man hier einen Rabbiner der sogenannten mittleren Richtung anstellen wolle, und nicht ein« liberalen Rahbiner Ich habe ihm darauf hin erklärt, dass Sie dieser mittleren Richtung angehörten, dass man in ^assel auch immer nur Rabbiner der mittleren Richtung gehabt habe und dass ich nicht glaubte, dass Sie inzwischen diese mittlere Linie verl-ssen hätten . ( Vielleicht htxtxHX hängt es damit zusammen, dass man ^ie hier ni ht in die eneere Wahl genom- men hat ???),

Ich halte es für richtig, wenn Sie ^rofessor Bergmnnn umgehend eingehend über diesen Punkt augklären . Vielleicht ist es auch zweckmässig, wenn Sie sich auf mich als früheres Vorstandsmitglied der ^aaseler Gemeinde be- ziehen, der in der ^age sei, über Ihre Wirksamkeit dort Auskunft zu geben. B sagte mir nah noch, dass man seinen Kinf '.uss in der hieiigen Rabbiner- frage nicht überschätzen solle. Ohne mehr fuer heute - ausser herzlichen CJrilssen -

}■■ '^'^^}^\^

Stockholm, den 31.10.47 .

Lieber Freund 1

S

Ihr Brief vom 2?. Oktober, der mich sehr begrübt und tief beun- ruhigt hat, traf vorigen Sonntag, also am 26., hier ein. Ich habe noch am gleichen Tage an Professor Bergnfnn geschrieben und ihn, indem ich mich gleichzeitig fuer die ^eberaendung Ihrer Arbeit be -

g

dankt habe , gebeten? , mir Gelegenheit zu einer kurzen Ausprache zu geben . l^arauf habe ich seltsamer Weise bis he\xte keine Antwort noch telefonisKhen Anruf erhalten. Mögli herweise ist er verreist gewesen; aber da er morgen Abend hier in der Zionistischen Vereini- gung spricht, so müsste er ja heute oder morgen zumeck sein. Ich wdiss nun gar nicht, wie ich mich verhalten soll, wenn er auch in den nächsten Tagen mir keinen Bescheid geben sollte, fas raten Sie mir ? Ich möchte Ihnen so gern helfen . Die Bedenken, die ich seiner Zeit hatte, mit den mir völlig unbekfinnfen Vorstandsmitglie- dern der Gemeinde in V( rbindung au treten - und die auch heute noch unvermindert f ortbestel en - fallen bei einer ''^ersönlichkeit wie Bergmann selbstverständlich weg Fuer heute nur noch die herzlichsten Gruesse fuer Sie und Ihre

liebe Frau

wie immer

t #

^-^mL^is Coli

A

G

:^L,^^

^C^nr-,^ -^1^

r^tcn ,(j^/ _ /<^^

■jjr .1

"7^ }

1

n 1 1

1 1

Ü^ESaLT*'.;;

Dietrich Göldschmidt

28. Juli 1983

ENTWURF

Die nachfolgen des Nachlasses sie biographis werden die Dok Nachrufe - den gewisse übersc

Die endgültige Ordnung der ei zusamnien mit d gungen hieizu kommen 1

de Gliederung der geplanten Veröffentlichung Geis ist eine provisorische. Prinzipiell soJ 1

ch und thematisch aufgebaut werden. Entsprechend

umente - Korrespondenz, Reden, Aufsätze, Berichte, einzelnen Abschnitten zugeordnet, wenngleich

hneidungen sich ni,cht vermeiden lassen werden.

Einteilung des Ganzen und die entsprechende -Zu- nzelnen Dokumente soll in den nächsten V^ochen er Einfülirung erarbeitet werden. Etv;aige Anre- - auch zum einstweiligen Titel ~ wären sehr will-

Jude und doch Deutscher

Robert Raphael Geis 1906-1972

Dokumente

Herausgegeben von Dietrich Goldschmidt

1. Einführung (Dietricli Goldschmidt)

(Knap»'e Biocranhio in Verbindung mit entsprechender Zuordnung der nachfolgenden Kapitel und der dort wieder- gegebenen Dokumente) .

2. Aus Kindheit und Jugend Geis: Eigene Darstellung, Briefe

3. Jugendrabbiner in München 1932-1934 (Briefe, dazu: Harry Moor: Wie ich K.R. Geis kennenlernte) .

4. V/eitere Stationen in NS-Deutschland 1934-1939: Mannheim, Kassel (Briefe, Erinnerungen an Geis).

5. Von Deutschland nach Israel 1939-1946 (Korrespondenz) .

6. Rückkehr nach Deutschland über England, Schweiz, Holland 1946-1952 (Korrespondenz)

7. Rabbiner in Karlsruhe 1952-1956 (Korrespondenz)

8. Frei von Gemeindeämtern: Redner, Schriftsteller, Gesprächspartner 1956-1972.

8.1 Ein Lehrer aus Israel (Nachruf Marquardt, Ansprachen, Aufsätze, Korrespondenz).

8.2 Der Purim-Streit 1963/64 in der "Arbeitsgemeinschaft

Juden und Christen

tt

►cim Deutschen Evangelischen Kirchen-

tag (mit Erläuterung der Texte durch Helir.ut CollwitzerJ .

8.3 Praeceptor Germaniac (Reden, Aufsätze, Korrespondenz mit Eva Pveichmann, Albert Speer u.a.).

8.4 RabUiner ohne Gemeir.(?e? (Nachrufe Ehrlich, Lauer. Korrespondenz: Enttäuschte Hoffnung auf einen Weg in der

Wi s senscha f t )

/

- 2 -

9.

10.

Der Prediger: Ausgewählte Predigten im Jahreszyklus jüdischer Texte. '

Namensregister (mit kurzen biographischen Angaben zu den einzelnen Personen) .

/

Prof. Da. DIETRICH GOLDSCHMIDT

DIREKTOR AM MAX-PLANCK-INSTITUT FÜR BILDUNG8POR8CHUNG

1 BERLIN 31 - WILMERSDORF BLISSESTRA8SE 2 TELEFON 8 21 80 21 TELEGRAMMANSCHRIFT BILFOB BERLIN

6. November 1973 /pz

Herrn

Prof.Dr- F.-W. Marquardt

1 / B e r 1 1 n - 45 Baselerstr. 31

i

V

'■y

o

Lieber Friedel ,

als Anlage schicken wir Dir die Originale Deiner Briefe zurück. Wir haben sie einmal fotokopiert und mit dem Gesamt- material an Bissinger geschickt.

Frau Pohlenz hält noch eine Kopie der Aufsätze über Tannaiten und Talmud fest. Falls Kraus hierbei noch mitwirken muss, gib Frau Pohlenz bitte Nachricht, dass sie es an Kraus mit einem von Dir aufzusetzenden Text schickt.

Auf Wiedersehen 1

Herzlichst Dein

Lieber Herr Marquardt ,

wie ich Ihrer Frau schon sagte ^ habe ich soeben erst die j^Uuj-liche Grippe hinter mich gebracht; daher erreicht Sie dieser Brief erst jetzt. Frau Geis hat mir noch 2 Artikel geschickt, über d^e ich geirn am kommenden Montag mit Ifinen gesprochen hätte.

Mit den besten Grüssen

Anlage

19. Februar 1971 /pz

4

Liebe Susanne, lieber Ahtja

( j

leider komme ich erst heute dazu. Euch sehr herzlich für die freundschaftliche Aufnahme am vergangenen Sonntag zu danken. Ich war sehr gern bei Euch und komme immer sehr gern wieder !

Die Ingenieurfakultät ist nach unseien Vorschlägen bis zum Abkommensentwurf mit den Tanzanianern gediehen. In Bremen werde ich als "Professor of Zeit" 4 bis 6 Wochen im Sommer- semester tätig sein und dann wahrscheinlich wieder zu noch auszumachenden Zeiten im Jaüire 1972. über beide Ergebnisse bin ich sehr glücklich.

Im übrigen waren die Tage randvoll mit allen möglichen Beratungen und zwischendurch noch Besichtigungen.

Die Anlagen werden Euch interessieren bzw. zum Schmunzeln bringen Ich hätte den 'ep-Dienst' gern zurück; das Büchlein sei Euch als Zeichen der geistigen Situation unserer Zeit gewidmet.

Das nächste Mal werde ich vom 5. bis 8. März im Westen sein; aber ich weiss noch nicht, wie sich die Tage im einzelnen gestal- ten werden. Ich muss über das Wochenende eventuell mit Herrn Kreuser in Köln an Dar-es-Salaam arbeiten.

Mit nerziicnen ürüssen auch von Ursel Euer

rr

-Jlgßi/^

13. Januar 1971

/P«

Frau Susanne

4 /

Geis D ü 3 s e 1 d o r f Fischerstr. 55

!,■

Liebe Susanne ,

Lj

ich habe an 26. Januar, vormittaqs, in 3onn zu tun und schätze ^ dass ich zwischen 14 und 15^ frei sein werde. Würde ein Besuch von mir Dich und den Abba am Nachmittag erfreuen ? Dann käme ich nach Düsseldorf und mUsste abends um 20,20^ nach Berlin zurückfliegen. "Ja" oder "Nein" auf einer Postkarte genügt als Antwort.

Als Anlage füge ich Fotokopie eines Artikels von K.D. Bracher "Die Speer-Legende" bei.

Herzliche Grüsse und alle guten Wünsche

P.S.

Anbei weiterhin noch einen Artikel über Deinen Vater aus der Kölner Zeitschrift.

'IWT

.i-äi..

Anioldshaln, den 4. Januar 1971

Lieber Abba Gels,

i ^

1

die Runde der Arbeitsgemeinschaft ist ver- »ammelt, doch sie Ist nicht vollständig. Reden wir nicht von all denen, die aus Gründen ihrer zeitlichen Ckonomie meinen, nicht kommen zu können: Du fehlst vor allen - ohne Dich sind wir hier ohne jüdischen Partner, also drohen unser Heden und Tun Halbheit zu bleiben. Zudem sind wir glücklicherweise in unserer Arbeltsgemeinschaft viel zu eng zusammengewachsen, um Dein Fehlen nur formal und rational sehen zu können. Hier fehlen uns schlicht unser Abba Robert Raphael Gele und Susanne!

Wir kamen her in der Erwartung, die Arbeits- gemeinschaft zu Grabe zu tragen. Doch indem wir sie tot sagten, führten v/lr sie totsicher zu zumindest einstweiligem, raode- rerlertem weiteren Leben. Unsere Lust an Einfällen und an Polemik waren zu groß, um nicht doch V/ege zu finden, einem hohen "gemischten Ausschuß" von Kirchentagspräsidium und Zen- tralkomitee in seinen Plänen für Augsburg ünbequeralichkeiten zu bereiten. Von der Stellungnahme dieses Gremiums, das sich bisher die Ökumene nur als eine allein christliche vorzustel- len vermag, wird es abhängen, ob wir den Kontrapunkt in Augs- burg intonieren werden.

All unsere guten ünsche begleiten Dich und die Deinen ins neue Jahr: zu neuer Gesundheit - Le Chalml

\

<;

Herrn

Rabbiner Dr. Robert Raphael Gels

4 Düsseldorf 10 Flscherstr. 55

27. 10.69 /wp

t

Lieber Aba Geis,

herzlichen Dank für Ihren Brief vom 25. Es tut mir leid, in dieser Sache kann ich garnichts tun. Ich bin bereits Kostgänger bei Scharf für meine Pfarrerstudie, die bei Christian Kaiser herauskommt/ und Ursel verhandelt derzeit mit ihm wegen Kilfe beim Kindergartenprojekt. Wenn ich zu viele Dinge vorbringe, ist das allen Gegenständen eher schädlich als nützlich. Ich würde vielmehr Melzer raten, sich direkt an Scharf zu wenden und natürlich das Buch über den israelisch-arabischen Konflikt bei- zulegen.

Von hier ist wenig Besonderes zu melden, außer daß ich eine Ein- ladung zu einer Konferenz in Japan Ende November bekommen habe und folglich etwa vom 13.11. bis 13.12. nach Japan und USA verreist sein werde.

Herzlichst Euer

t. «'rtim IM

An iJieter Goldscl-imicit

z. Zt. Laere Kurhotel, 23. 6. ^9 i^'riedenweiler

V_>

Lieber Freund,

Ihr Brief - wir beide sind scljrecklich traurig! V/ir hätten Sie so gern bei uns gehabt, aber wir sind seit dem 16. 6. in Ferien und bleiben bis zum Kirchentag.

Eben ist .^.arkus Barth abgefahren, er war für einen Tag hier oben. ;»ie iniiaer war's schön und fruchtbar. Ich gab Barth mein Referat, weil ich unsicher war, ob ich Karl Barth anneimibar dargestellt hatte. Br war zufrieden. Barth fand nur, es müsse vor meinem Heferat der Text der Bergpredigt gelesen werden. Eine gute Idee. Wollen oie es tun? Theologen sind da meist untauglich. Für Biskussion wird eh nicht viel Zeit bleiben, schließlich gab^s in jortmund überhaupt keine Dislcussion. ochlimmer noch, bei Llachovec werden die sitzen, mit denen ich diskutieren möchte, zu mir werden die Piätisten kommen, die sollen besi^er hören... und das kaul halten. Oder nicht?! Ihnen und Ihrer I'raüen Frau die freundschaftlichsten Grüße von

uns beiden

Il-ir Aba

(

Ein Vorschlag: lassen oie doch den Geis hinter dem Aba we^, damit ich mich nicht länger versprechen muß, endlich oline schlechtes Gewissen "Bieter" sagen darf.

Golli soll seixr aktiv sein und den ;*.arkus x)arth nach Basel bringen. Ijea Lann brauchen wir dringend in erreichbarer Nähe.

Basel hat schlecht 85 Gewisser]

Aho!

■w

mmmm

»'

Rabbiner Dr. Robert Raphael Geis

4 DÜSSELDORF 10, dbn

FI80U BR8TR ASSB 58 TELBFON: 44 54 08

25/X/69.

O

Lieber Freund,

da bekam ich gestern einliegenden Brief. Ich persönlich halte den

Vorschlag für unkor-^ekt,aber ich verstehe nichts von Gelddingen.

Jedenfalls sitzt der arme M.in der Tinte, sein »Munger Manr ist

mit den Schweine^-eien auf und davon, die ernsten Verlagsnummern

v/aren aber bei Melzer iininer Misserfolge. An Scharf kann ich mich

nicht wenden, den ker^ne ich ja überhaupt nicht.Den Band lasse ich

Ih-nen vom Verlag zugehen.

Susanne und ich, wir beide grüssen Sie \ind Ihre Frau aufs

herzlichste

Ihr

C^K,

M

Joseph Melzer Verlag

61 Darmstadt, Spreestraße 3, Postfach 827 Telefon (06151) 8 4131

4

I

I

Herrn

Rabbiner Dr. Robert Raphael Geis

4 Düsseldorf 1o Pischerstraße 55

O

f^t

Darmstadt, 23. Oktober 1969 JM/Ge

Lieber Herr Dr. Geis,

Sie haben inzwischen das neue Opus des Verlages, "Der Israelisch- Arabische Konflikt", erhalten und auf den ersten Blick wahrscheinlich feststel- len können, daß es von einer Unmenge von Druck- fehlern wimmelt. Dies ist teils unsere eigene Schuld, teils aber auch die Fahrlässigkeit des Setzers. Beides entschuldigt aber nicht die Tat- sache, die für den Verlag bestimmt keine ehrenvol- le Visitenkarte ist. Trotzdem bleibt diese Doku- mentation ein wichtiger Beitrag zur Klärung des Problems zwischenmenschlicher Beziehungen. Vor al- lem dient sie zum Verständnis der verwirrten isra- *^^ elisch-arabischen Beziehungen. Es ist ja heute /6o"J daß kriegerische Handlungen "weit in der Türkei" uns nicht mehr berühren, denn es hat sich allmäh- lich herumgesprochen, daß wir alle nur ein Pars pro toto sind, und wo immer Menschen leiden, der Gesamt Organismus der Menschheit in Mitleiden- schaft gezogen ist. Dies sind alles Dinge, die an sich banale Selbstverständlichkeiten sind, aber leider in der breiten Masse noch immer unbekannt und unve r s 1 8i nd e n «

Dies veranlaßt mich, an Sie eine große Bitte zu richten. Ich weiß, daß Sie gute Beziehungen zur evangelischen Kirche haben und besonders zu Bi- schof Scharf in Berlin, wo ich Ihre Fürsprache dringend benötige. Das Konsistorium der evange- lischen Kirche (Berlin 12, Jebenstraße 3) hat mir am 8.7.1968 DM 5.ooo,oo überwiesen als Ausfallbürg- schaft für einen von uns geplanten Band "Vietnam-Do- kumentation", herausgegeben von Gerhard Schönberner.

Bankverbindungen: Bank für Gemein Wirtschaft Darmstadt Kto. Nr. 79285. Postscheck: Frankfurt (M.) Kto. Nr. 207 881

M

Joseph Mclzcr Verlag

61 Darmstadt, Spreestraße 3, Postfach 827 Telefon (06151) 8 4131

- II -

I

Dieser Band ist von unserem Programm abgesetzt worden, weil sich die Koproduzenten nicht ent- schließen konnten, eine Teilauflage des Buches zu übernehmen. Ein Druck für das deutschspra- chige Publikum allein wäre zu kostspielig^ ge- wesen. Inzwischen hat das Interesse an Vietnam in der Öffentlichkeit wesentlich abgenommen. Mit anderen Worten, wir machen das Buch nicht mehr. Jetzt stellt sich die Frage, die 5. 000,00 DM an die evangelische Kirche zurückzuzahlen. Es ist für uns sehr schwer, Gelder zu bekommen, noch schwieriger aber, Gelder, die wir schon einmal bekommen haben, zurückzuzahlen, besonders jetzt, wo die Lage des Verlages sehr schwierig ist. Ich würde nun vorschlagen, daß die evange- lische Kirche anstelle des Vietnambuches die Dokumentation "Der Israelisch-Arabische Konflikt" abnimmt, die nicht minder wichtig ist, zumal ja auch die Kirche - evangelisch oder katholisch - an diesem geographischen Punkt immaterielle In- teressen hat. Ich wäre bereit, das Buch "Der Is- raelisch-Arabische Konflikt", das ja DM 2o,oo kostet, an die evangelische Kirche mit DM 1o,oo zu liefern, wenn sie sich bereiljerklären würde, 500 Exemplare, d. h. für den Betrag von DM 5. 000, 00, abzunehmen.

Lieber Herr Doktor Geis, Sie würden mir und dem Verlag einen großen Dienst erweisen, wenn Sie sich in dieser Sache verwenden wollten. Seien Sie im voraus herzlich bedankt und ebenso herzlich begrüßt von

Ihrem

Ca.. .4

ih Melzer)

/// w

Bankverbindungen: Bank für Gemeinwirtschaft Darmstadt Kto. Nr. 79285. Postscheck: Frankfurt (M.) Kto. Nr. 207 881

Düsseldorf, 4.x. 69.

O

O

LielDer Freund,

Dank für die Rücksendung, Dank auch für Ihre Seminar-Studie, zu deren Lektüre ich noch nicht gekoirjnen hin. Das ro-ro-Bändchen kam nun ja wirklich zur rechten Stunde. Es ist zum allergröscten Teil glänzend und klar formuliert. Im 3. Fernsehen diskutierte an zwei AhendTein Schattenkabinett /die Politik nach der grossen Koalition. Minister wurden von Journalisten gespielt. Ich konnte nur wenig sehen, es hewegte sich aber sehr im Sinn der Denk- schrift.Ob das Buch genannt wurde, weise ich nicht.

Über van Dams Forderung bei Kirchentagen anwesend zu sein, damit ein Aussenseiter die Stellung der Juden in Dtschld. nicht weiter gefährden könne, lassen Sie sich gelegentlich von Marquardt in- formieren.Es ist zu langweilig, ^om es noch einmal zu formulieren. Über die Verhandlungen FDP / SPD. informierte mich netterweise laufend Prof. Klug. Es scheinen alle Schwierigkeiten beseitigt. Man kann vielleicht doch ein bis??^el hoffen.

Kraus hält Robinson für einen sehr kultivierten Zuhörer«, aber un- möglich als Referenten. Robins. würde das auch nicht machen.

Ihnen und Ihrer lieben Frau sehr herzliche Grüsse von uns beiden

I

Ihr iL.

An Dieter Goldschmidt

24. 4. 1969

O

Lieber :b'reund,

verdammt spät bedanke ich mich für Ihre bendimg. Es geht halt alles etwas langsamer, ich selbst finde das z.xv. JJie Denksciirift "I''ür eine realistische i;eutschlanüpi»tik*' habe ich noch nicht mal gelesen. Die otudenten-otatistik ist wahrlich alarmierend. Der Iroi. Locher steht exegetisch weit unter dem Pfarrer Locher. Aber ich will nun überhaupt nicht mehr über die Bergpredigt lesen, sonst macht mir die immer wache okepsis gegen das eigene Densen alles zur oau. ( oie sehen, ich waiiüere sprachlich auf den opuren von i»iartin Luther.)

Levinson scheint durch meinen groben i^rief zur Vernunft zurückgefunden haben, (iiiai^quardt hat eine Copie) ochlimm daran ist nur, daß das .»eib I^avfeeines Tages - wenn ich nicht sehr irre - den armen Levinson ganz verspeisen wird. Danach aber könnte er sich noch nicht einmal als itabbi in i:>aden halten. - Warum muß man nur lein sein, darf sich niciit einmischen? Auf unser .«ieder sehen freuen wir uns sehr. Ihnen beiden sehr freundschaftliche Grüße von ;:>usanne

und Ihrem Aba

/

/

1

u.

o

^>v Ö.t!U \W. ftWiv l(w<^> Usv>tM^U ^i A ^t^^1

Hv>N Wl

AlK W^

S

V^u.)

H

1

ij

ftvlf »^^*» tl, G\lW. f. %\^ ^»Uw- V*<S*H

V

4

p'^^ Jte p^^Ä% pM^X

0

(^

V

\V^-{y

I

jJXVjJÄ

Herrn

Rabbiner Dr* Dr, Gala

Düsseldorf Fischers tr. 55

2. April 1969 /wp

Lieber Abba Geis,

ich bekam dieser Tage die anliegende Rektoratsrede von dem Bruder des Düsseldorfer Pfarrer Locher zugeschickt, Sie mag Sie im Zu- sammenhang mit der Arbeit am Kirchentagreferat interessieren. Ich habe sie nur schräg gelesen und enthalte mich daher jeder Stellung- nahme*

Auf Wiedersehen spätestens am ll*5,f vielleicht aber auch schon am 8., da ich an diesem Tage nochmals wegen Ingenieur schul fragen nach Düsseldorf kommen muß.

Herzlichste Grüße von Haus zu Haus

( ,

Anlagen

Ihr

"^f"

BAERS HOTEL UND iTtJRHAUS 7829 FRIEDENWEILER

HOCHSCHWARZWALD %*) TT

O

Xw äUw Suu I»iVv ;A «u.^ iwM, VSmJt,

'i»l ^ kU u S >'»X «uh i;,,u Vv»s .'^••st. \uÄi^vH SjU.lV Xm.4Si^ ^-U» U

i

^

>i«<w W

^ i%

( u^tiUJk

^<

\\

il. A A A A. A. .

i.-l

Uv

•«. «

H

I A

'^ -^ TV

vs^jt SiAM «C»i^%sw vCii^O' ^ U

X

Vftc^'^vXJc ow«v> W(;^wUu^a

?3kA<^(;

•im

v^*^

\Uv UiC^^W ^iv^«%«

i III—— nm

■^

Uf»|Mv

^^ ^v\«> '^X Vu AsikJI

iW

c

VtW

u%>«^u

«V«

»

tv

i

j

5U Ur

vA»iS \f \\«i^i(v ^)vivW >M»U Vä^m»»

vh'«A.J^

3

Vly

I

l^ ft^^\

VX.

vLs \ % Vv^\ «

v«<\ v>\

<

.flUWW^^

Herrn Pabbiner

Dr. Dr. Robert Raphael Geis

4 Düsseldorf

Fischerstr. 55

18. Februar 1969 /wp

(

Lieber Abba Gels,

ich muH leider etvras imdisponieren. Die Arbeiten drSnger sich hier so zusaimnen^ daß ich für Freitacr, den 27.2., absagen ruß. Aber: Ich muß zu einer Besprechung über Inrrcnicurbildung am 17. und 18.3. nach Düsseldorf konr\en,und zvar soll die Sitzung am 17. um 12.30 Uhr beginnen und irgendv^ann am 18. enden. Da dieser Temin in c'en Ferien llecrt und Ursel und ich möglichervreise sogar mit dem Wagen zxxn Abschluß der Fahrt kommen werden, wird sich in jedem Fell mehr und ausführlicher Zeit ergeben als bei dem knappen Besuch am 27. So wSre ich dankbar, wenn Ihr uns für diesen Termin vormerken würdet und hoffe, daß es dem Kause Geis paßt. Nl^heres können wir noch verabreden, wenn das Kampf ritual der Fundesversami^^lung hier vorüber ist und wir unsere Peisemöglichkeiten wieder richtig planen können.

neraexxcii

0t

/

i

\

iwpir

/

i#U. v^\u

i«wia

f^

VfiX i^fwX >i;< it*H >(^. (. ^ ^

K !»•

Vtu\»

V

K \ißf^

ÄuJLi^i

A/'

y-

W li «M4

•f^

mm

\^<u Vw. ^V>i. Mi7 ^ i^'X V^ i^A

*

•iJISWR^jPfc^, _^'«R^.#iC^.

26« April 1968 /ps

H^rm

Rabbiner Dr. 6 i b

4 / Düsseldorf

Fischsr Strasse 55

^^

Sehr geehrter Herr Rabbiner Dr. Geis ,

Sie baten Herrn Prof. Goldschaiidt um Mitteilung der Konto-Nummer des S D S Es ist dies :

Postscheckamt Berlin-West

Xonto-Mo. i 1774

Sozialistischer Deutscher Studentenbund.

(

lit den besten Esqpfehlxmgen (Sekretärin)

D / Herrn Dr. Marquardt

26« Mftrs IfSS /ps

Harm

Habbinar Dr« Gala

78 ?9 / Friadanweiler

Baers Kurhotel

Liabar Abba Qais ,

ich hoba am 17, März Ira M D R zur Wocha dar Brüdarlichkeit garadat. Anliegend das Manuskript Ich mute es Ihnen nur zu» weil ich Sie zugleich herzlich bitten möchte, Herrn Recke auf aeine Zuschrift zu antworten. Der Schreiber ist, wie er mit- teilt, 67 Jahre gewesen so unterstelle ich, dass er wahrschein- lich 87 ist» Sei's darum, wir v/erden vielleicht alle einmal

tüttelig werden, Ist es eine arge Zumutung,

ihm ein paar Zeilen Dank im voraus

von Ihrem Berge Tabor zu

wenn ich Sie bitte, schreiben ? Herzlichen

Beschwören Sie Ihren Arzt, dass Sie zum letzten V/ochenende im April oder zweiten V/ochenende im Mai zu einer Vorotandssitzung unserer Arbeitsgemeinschaft nach Berlin fliegen dürfen. Das Gast- zimmer bei uns steht ohnehin bereit. Wir brauchen Sie, um den Kirchentag 1969 vorzubereiten. Von selten Herrn von 'Weizsäckers ist noch alles offen.

Herzlichst stets Ihr

Anlage

i

vL{

tf-4-ty\_

^eco

l

t^

H\%v^\t >M«« v«i\v^\CUw viui^ » iM»Vk #V* M.i^ «uh «i»^

»u

Vsi

c

>^^ >%» UV««.«M^>«tL|A« ♦**•

K«N ^^K t^^ ^<U U«%H»Aw

i

i'

U . >w»4 V4

X Sv

U . Hier

\> \x

i

..*y

iw^U hs\K uC\\k K Vm >ä|X MH4 ^ viel ti« ^u

u >•

A4t^ (iv>l«f

^VW)iu# ^Jtu» .Ht» K«^ Vi^Utlu. K^i**^ <i 4l»(

X

r

w^h

KtH

ii» tÄ;iw VU^H,

K(t\Cv;A ^JU«^

Wv-Ui^

wu

^

f K

h»v^%#siu K

»«jtr

«1:^

1^4^ «A dt«

«>H l*»..^!«.

^^'^Ä^^ 1P'»%

Hi«U **♦

JlC

%.J ; Vfl%%H<^ K^Jk JU) Va^n^*!».«»/ »ilu A«J SvU

&

(?

#HK«4

i*^

(»hJIk

t*

(T

ivvK KUk

(

««<M« t^W

^

$*s ^UJ>V^(

^N >^ V.H;) VhK Vr>J. UMU\j UkI

V\ Vi S K^

k'-^'^ö

Iv |IVX \4lvu, H>fvs >

1

ji p^xkX

« #

c

^W V.X Wu.u KA,K^VnK Mj Xu^UJCVv ftl'Uw

^

u

ftk

//

>^. <"•"

o

3

An Dieter Goldschmidt

Baers Kurhotel, 7823 Priedenweiler

bei Neustadt, 7«3«68

//

^

/f

Lieber Freund,

hoffentlich haben Ihnen die Tage in England sehr gut getan* Haxder scliickte netterweise sofort die Adi'esse von i^.ark. x>arth, er schrieb heute - mich beschauten - glückltcK .auf meinen Brief. Wenn man den Mann doch nur in Dtscliland. halten könnte! Golli wird ja iiimier wieder auf Jochanan .bloch' s hereinfallen, 0. I^lichel ist eine larsival-Katur und x^raus scheint ciir - leider, leider - für die ernsthafte Christi. ~jüd. Forschung nicht mehr die x^raft zu haben.

Aber ich konjue heute auch mit persönlichen Tvöten, ein mir recht ungewohnter und peinlicher Zustand. Ich bin heute hier gelandet und soll fünf ..ochen bleiben. Der Arzt im i^rankenhaus sali die Vernarbung der Herzwunde in 3 Tagen und die unwahrscheinliche Normalisierung des iiICG. als medizinisches ..under an. Da Prof. ßüther aber auch ein sehr prachtvoller Lensch ist, sprach er über meine märchenhafte Vitalität, um fortzufaliren *'wenn*s mit der mal aus ist, werden oie in wenigen Tagen am Ende sein, anders sollte man Ihnen auch nicht wünschen." Hecht hat er, nur weiß ich besser, wie nahe ich am ii^nde eben dieser Vitalität bin.

ylch habe den beruf losen Zustand als .ismderprediger 12 Jalire ganz e>^t überstanden, hun kann ich aber so nicht mehr weiter

/Und üwar nicht nur, weil das Herumreisen schwerer wird, kan muß wahir scheinlich vor dem ii^nde irgendwo sehen, was man er- reichen kann, richtiger: ich müßte es sehen, ^ui wieviel Uni- versitäten ich erfolglos herumgereicht wurde, wissen oie viel- leicht. Letzte iitation war i>ochum, das schien Kraus ganz sicher. hQ ging natürlich scniei, denn Iiengstorl - iuünster sitzt im Aulturausschuß der oID. Natürlich hatte er nicht vergessen, daß ich ihn vor einigen Jahren als Judenmissionar und ;bA-Lann ent- larvt hatte. Also wurde auch aus dieser Konorar-irof essur nichts.

/ Präge: Könnte mich die Kirchliche Hochschule oder die lädag. Hochschule in i^erlin ohne Honorar gebrauchen? uexm nein, ant- worten oie bitte nicht, weil ich uns beiden jede ieinliciikeit ersparen möchte. |,^fv

Und nun seien öle bitte nicht böse. tVie tief muß man herabge- stiegen sein, wenn man sich aelbfit anüietet... Ihnen und Ihrer lieben Frau die herzlichsten Grüße Ihr alter Aba

^

Si^^C ftiU »» >^U ^sU %^(* W Ku^u

X

il^ M%Im%i^

CiixiuJkw'tK ^JU«*.

>Mii<ji{ i<;jU \>«^««,<

1 /N

^. .1 I

i v^

^

o

Herrn

Rabbiner Dr« G e i s

k I Düsseldorf

Fischerstr. 55

2if. Januar 1968 /pz

Lieber Abba Geis

ich habe es jet^^^t so gemacht, nach Düsseldorf fliege, und i Verwandten, ob ihnen nein Res würde dann von dort aus direk Hörsaal der Chirurgie der Uni Ihre üinladunT, hinterher bei wenn es Ihnen recht ist, verl Hittagessen am n'ichsten Tag ( nir dann nur meinen früheren Studie herausgebe, Vikar Dr« S Wohnung bestellen. Das werde morgens 10^ vorgeschlagen und ihm zu tun habe

dass ich am 30. Januar, nachnittags, ch schreibe mit gleicher Post meinen uch an Nachmittag recht sei. Ich t zum Vortrag nach Düsseldorf - Grosser versitcitskliniken - fahren und nehme

Ihnen zu übernachten, gern an. Und asse ich oie sogar erst nach dem Abflug Düsseldorf m,35^). Ich muss Assistenten, mit dem ich die Pfarrer- oiegel zu einer Besprechung in Ihre

ich gewiss dürfen. Ich habe ihm

nehme an, dass ich 1-2 Stunden mit

Herzlichst

Ihr

^■ü-

o

>^

V

<o«

i^\

ßA,^ J^. /^^/

V ,»•^-

^^^^^

\

•f^

<M^ ^^r^/ri^ '^

an/ >^k-«^ ^^^^^ <^hi>^H^ T^t^ '^^

/

-=V>r^

^»>r

^^ /^. .»^«^^ a/^^^^^

/*n,^lA^

Aii*«^

««•■T'

»mmm

V*^-'

't*'«'»^

ho^ci'0i^ ^y^' ^^^*u/ ^(^Z$, ^^

>^

^!^^»^> >^

"^S-^Ot-

/^^¥l/9%y^ '

=^

W

/W

'^^ ^^y^rA^ /Z^,;4i^ i^ ^5^^^ ^;-«^ ^*-*y

^'aar<'^i!^.

'■■r^

tt*^^

^/

^..

Th tlh >1> '

K '/

^u^ ^

^t^$^

^^f^

^

V X

■*i^^

fi'*"^'

K'

(■)

■-— **'^^te|fr^ '

./l^kZtPi

^ V %»>«><'

^4i,.if^^ >^

<«>^<'

/«»t

^ -^^Ä.,54/^^ -^^^ '^SC^ '^ "^

W-,*«'<-"*»3f^KNV'

-i-JC^ä

)

^^r

tmmm

NN

•oJSÖIi

'^^ 4ifKf, f^ ^ ^^,^^^ ^.^^^ft^.^^^,^ ^

y^M.

/^^

^^ ^^*IM^ X.;^ /r^^r^ ^ .^^ ^.

^x

^*fr*^-- ~-

w.#3&*>

W

"^ '^- y^ .' jk'

^7.

t1

28. August 1967 / mi

Herrn Rabbiner Dr.

Geis

Düsseldorf rischerstr, 55

(

Lieber Aba Geis,

historische Momente verdienen festgehalten zu werden ! Dies hat offensichtlich auch die Fotop.rafin gemeint, als sie uns beide über den Nahen Osten diskutieren sah. Ich schicke Ihnen das Foto zur gemeinsamen Erinnerung,

Wir hatten einen herrlichen Urlaub in D.^nemark und zum Schluss auch noch einen Tag in der DDR. Hoffentlich kennen Sie das crleiche von Ihren Ferien sagen - und vor allen hoffentlich sehen wir uns bald wieder einmal.

Mit herzlichen Grüssen an Sie und die Ihren - auch von meiner Frau -

stets Ihr

/? /

\

r

o

Rabbiner Bh. Robert Raphael Geis

A

"^^ U^'A fj^ J nAc^lA f

4 DÜSSELDORF 10, OSN

FISOHKHSrKASHB BS TBLBFON: 44 S4 »8

26.6.67.

/-

Lle'ber flle'beT Freund, jnoch einmal will ich Ihnen für Ihr Referat danken, es war so gross- artig .. und es war so unsentimental. Genau nach Inhalt, Stil und Hal- tung das, was offensichtlich unserer AG- -ich schliesse mich da ein - schwer fällt. Ich kann mir nicht helfen, ich fand uns ansonsten z.T. verstaulDt (Reic^imann) , z.T. alte Platte (Golli,Krrms, Geis) .i\m hedenk- lichsten stim-'T^te mich "unsere Jugend"Marquardt, Hoppe, Wie kann man in unserer Zeit so wenig nüchtern sein, wenn man noch soo jung ist?! Wir als AG- "Juden und Christen" haben uns üherle"fe-t, was kann einem eigentlich loesseres passieren?Für die Jugend, die da in H. anmarschier- te,ist unser Christi.- jüd.Prohlem höchstens ein kleinwinziges Teil- prolDlem, Gottloh. Hoffentlich koL^^Ilt diese Jugend, wenn' s die Kirchen- tagsleitung auch stört, zu späteren Ki^'chentagen und schaf'"t sich Raum. Jedenfalls sollten in Zukunft Sie,Golli und Kraus in anderen Arbeits- gruppen auftreten, Zeit ist'sIDie Panne techn.Art am ersten Tag erschien mir fast s;^T]iholhaften Charakter zu hahen.

Mit Ihrem Referat gehe ich hier hausieren. Ich habe gleich mehrere Exem- plare geklaut. Was für ein Glück, dass Sie und Ihr Referat da waren, sonst hätte man sich doch ein hissel schämen müssen, \

Ihnen und Ihrer liehen Frau sehr herzliche Grus, e von uns beiden

O

Ihr

0 '

Rabbiner Dh. Robert Raphael Geis

4 DÜSSELDORF 10, dkn

FISCIlERSTRASäB BS TBI^BFON: 44 84 08

15.3.67.

o

Lieber Herr G-old Schmidt,

den Brief des Ko'rates habe ich mittlerweile erhalten und beant- wortet:

Drei "-Sirzreferate" von 20-30 Minuten Dau»r machen jedes Gespräch illusorisch.

Herr Y/g,lt ermann, der jetzt überall herausgestellt wird, kann keine Diskussion leiten. Früher waren Monologe seine Stärke und Schwäche, nach der Affäre ist das ins Unerträgliche gesteigert worden. Wenn Prankfurt in diesen beiden Punkten nichts ändert, werde ich nicht mitmachen. Ich lasc^e es Sie wissen, sobald ich Nachricht habe.

Golli sprach ich vor einer Stunde ajn Telephon. Es geht über alles Erwarten gut, ich bin mit glücklich.

Ist an W Iter Dirks geschrieben worden, dass ich ein Kurzreferat über die"^ dt. Juden der Ansprache von Eva Reiclimann vorausschicke? Ich bin gerade bei den Vorarbeiten ..und faul genug, um nicht um- sonst arbeiten zu wollen.

Sehr herzlich grüsst Sie

Ihr

<^.

o

13. März 1967

/px

Herrn

Rabbiner Dr. Geis

*♦ / Düsse Idorf Fischerstrasse 5S

,'.

Lieber Herr Geie

Sie werden inzwischen ^eh^rt haben, dass die Operation - jedenfalls nach dem augenblicklichen Stand - gut verlaufen ist. Weiteres werden Sie wohl telefonisch erfahren.

Ich bekam am Sonnabend einen Brief von Hoss, dass am 5. Juni in Berlin ein PodiumsgesDr^lch des Koordinierungsrats abgehalten werden soll. Sie seien dazu um ein Einführungsreferat von 20-30 Minuten gebeten. Werden Sie kommen ? Ich selbst habe vom 6.-10. Juni einen Kongress der Comparative Education Society in Europe in Gent und daher angesichts meiner auch sonst zahlreichen Verpflichtungen keine zu grosse Neigung,. Es hangt wirklich davon ab, wer mitkommt.

\J

Herzlichst Ihr

1 Anlage

Fotokopie Brief H. Boss, Deutscher Koordinierungsrat, Frankfurt a.M., v. 10.3.67

II

t

9

I

%5w K.^uuTi/.

<i.^

^(v

Ai

^ VM YU

0

?• März 1967 / ml

Herrn

Dr. Erhard

E p p 1 e r

7295 Dorn8t€tten bei Freudenberg

(}

Lieber Herr Eppler,

hier schicke ich Ihnen die einzigen bisher vorliegenden Referate für die Arbeit in unserer Kirchenta^sgruppe, Es sind die Referate von Herrn Geis und Frau Reichmann. Im übrigen möchte ich zu Ihrer Information noch hinzufügen, dass die Themen inzwischen etwas anders formuliert wurden, als ich Ihnen berichtete.

Am 1. Ta^ sprechen Geis und Kraus über:

••Juden und Christen: Ihr biblischer Friedensauf trag»*

Am 2. Tag sprechen Geis, Reichmann und Dirks über:

••Juden und Christen: Ihr Weg zum Frieden ••

Am 3. Tag ist für uns vorgesehen:

••Abbau der Vorurteile: Dienst am Frieden*^

Ich freue mich, dass mit dieser Neuformulierung - vor allem für den 2«^iten Tag - wohl Ihre RÄHenkÄn. die Sie in Frankfurt /Main äusserten, gegenstandslos geworden sind.

Mit bestem Gruss Ihr

D / Prof. Gollwitzer

2. Mira 1967 /p»

Herrn Rabbiner Dr.

^ / -£Jl

Geis 8 e 1 u o r f

FiBCherstrasse SS

1

Lieber Aba Geis

I

das ist schon ein Kummer in Sachen Dirks ! Ich habe vor ein paar Tagen mit Marquardt und Gollwitzer ausführlich gesprochen, Gollwitzer will noch einmal an Dirks schreiben und ihm nahe legen » sich von sich aus nochmals mit Ihnen in Verbindung zu setzen« Dabei ist unsere Vorstellung, dass hoffentlich beide Möglichkeiten^ die wir sehen, gew^lhlt werden könnten, ohne dass die Sache weitere Kreise zu ziehen braucht; nlmlich entweder die Möglichkeit, dass Dirks von sich aus zurückzieht, oder die andere, dass es doch zu einer - wie auch immer gearteten - Verständigung zwischen Ihnen und Dirks kommt. Gollwitzer hat dieser Tage ausführlich mit Amery gesprochen, der Dirks gut kennt. Wenn ich dessen Darstellung folgen darf, so ist Dirks offenbar schon - durch seine vielen Krankheiten und durch mancherlei andere Erfahrungen - in einem frühen Prozess des Alterns, bei dem ja grundSritzlich, wie wir alle wissen, bestimmte Charakterzüge deutlicher heraustreten als wflhrend des vorhergegangenen Lebens als Erwachsener. Nach Amerys Meinung ist dieser besondere Charakterzug bei Dirks seine Tendenz, Brücken zu bauen, die of fen&lohtlich im vorliegenden Fall zu einem Versuch geführt hat, im Failty"Frings eine Brücke zu bauen, wo keine gebaut werden durfte. Der Fall Waltermann liest offenbar deshalb sehr kompliziert, weil beide Seiten sich nicht sonderlich geschickt verhalten haben. Dirks ist von Köln viel abwesend und hat daher Mühe, die Kontrolle über seine Verantwortungsbereiche zu behalten. Doch Herr Waltermann scheint wiederum diese Schwache in einer ziemlich unfairen Weise im Falle Lo^venstein genutzt zu haben. So ist dann schliesslich dfr sonst so fMedfertige Dirks an einer falschen Stelle geplatzt.

Alles das sind individualpsychologische Faktoren. Wie kann man dem Dirks aus der törichten Situation, in die er sich sftftbst gebracht hat, heraushelfen 7 loh wage, an Sie mit dem Hinweis auf das Liebesgebot zu appellieren, von dem ich gelernt habe, dass es im Alten und nicht im Neuen Testamtnt seinen Ursprung hat.

b.w.

- 2 -

Herzlichen Dank für Jaels Zeilen« loh freue mich, daas Immatrikulation und Wohnung geklappt haben. Hoffentlich sehen wir sie einmal bei uns, sobald sleiln Berlin ist«

Ganz herzlich Ihr

"fW

o

o

Düsseldorf, 1. Wiärz 1967

LielDer Herr Goldschmidt,

hier die zweite Fassung meines Referates. Eva Reichjnann habe ich gebeten, ihre erste Fassung direkt an Sie zu schicken.

Sehr herzliche Grüsse,

Ihr

^K ^

i 1

I

PboF. Dh. DIETRICH GOIiDSCHMIDT

DIBSKTOB AM INSTITUT FÜB BILDUNG 8FOB8CHUNG

IN DBB MAX-PI.ANCB-GE8BL.L.8CHAFT

1 BEBLIN 81 - T7ILMEBSDOBF BIiI88ESTBA8SB 9 TELEFON 87 Ol »1 TELEGBAMMAN8CHBIFT BILFOB BEBLIN

13. Februar 19 67 / mi

Herrn

Rabbiner Dr, Robert R. Geis

Du sseldorf Fischerstrasse 55

10

O

o

Lieber Aba Geis,

herzlichen Dank für Ihren Brief vom 9. Februar. Ich bewundere Ihren Brief an Dirks und halte ihn für meisterhaft in seiner Kürze und Präzision, ohne Anlass zu irgendeinem äusseren Brückenabbruch zu geben.

Ober Jaels Zulassung ist jetzt noch nichts zu sagen und auch nichts zu tun. Die Sache wird erst Ende Februar entschieden. Inzwischen bemühen Gollwitzer und ich uns, im Wohnheim der Kirchlichen Hoch- schule für Ihre Tochter einen Platz zu bekommen.

O

ü

Herzlichst Ihr //^

\

r

13, Februar 19 67 / mi

Herrn

Rabbiner Dr, Robert

H Du s s e 1 d o r f Fischerstrasse 55

Geis

10

1/

i

\

Lieber Aba Gele,

herzlichen Dank für Ihren Brief vom Februar. Ich bewundere Ihren Brief an Dirks und halte ihn für meisterhaft in seiner Kürze und Präzision , ohne Anlass zu irgendeinem «lusseren Brückenabbruch zu geben.

Ober Jaels Zulassung ist jetzt noch nichts zu sa^en und auch nichts zu tun» Die Sache wird erst Ende Februar entschieden. Inzwischen bemühen Gollwitzer und ich uns, ia V/ohnheim der Kirchlichen Hoch- schule für Ihre Tochter einen Platz zu bekommen.

Herzlichst Ihr /) /

■■I«*'

......MMMMVaM

Rabbiner Dr. Robert Raphaei. Geis

4 DUSSELDORF 10, den

FISCIIKRSTRASSS BS TEI.EFON: 44S4S8

9.2.

1

o

Liel)er Herr Goldschinidt,ich wollte schon zu Dirks schweigen, da tönte er gestern Ahend etwas peinlich in einer Fünf-Minuten- Sendung zum Pali Frings. Da die Proteste "guter Christen" von neuem einsetzt^meldete ich ^ .den meinen auch an. Diese Abschrift geben Sie bitte dann an Golli.Er wäre Bevorzugt behandelt worden, wenn ich Sie nicht fragen wollte, ob ich für Jaels Zulassung jetzt etwas tun musG.Auch wüsste ich gern, wo man für die junge Dame gegebenenfalls ein Zimmer bekommt. Studentenheime sind ja wahr- scheinlich ausverkauft. Ihnen, IhEcr Frau und den Gollis sehr freundschaft- liche Grüsse

Ihr

Qa,

<^

o

^^

mmrnß

■»f^

i

Rabbiner Db. Robert Raphael Geis

4 DÜSSELDORF 10, dbn

FISCHBHSTHASSK »6 TKLKFON: 44 04 »8

30.1.1967

0///

j^^elDer Herr Goldschmidt^

S

Dank für den Paesin, er-Brief . Er mißfällt mir sehr. Einmal hätte man die politische Chance besser nutzen können, zweitens sollte man auch ein bißchen christlich denken und zum dritten ist die Form unmöglich. Wenn man selbst mit all seinen Titeln unterschriebt, kann man schlechterdings nicht im Text "Herr Kiesinger" schreiben. Ich schicke Ihnen eine Kopie meiner Marx-Rede, an der Sie so Anteil genommen haben. Vielleicht können Sie sie mir zurückschicken.

Seien Sie sehr herzlich gegrüßt,

ihr

MC

IIKI.WJ«* <Mi-iii-inr-tw- it^'

«

t

Jeder ^^len8ch ist tin Kind i^einer Zeit, er wmptUnet toxi ihr und k^:löpft üiit ihr. «erm wir in dieser Jtiinde de« kaurne« gedenken, der ale einer der ersten deut^olien Juden in das Ttrwüßtete Ktci kriegedeutechl^md zurückk' hrte, oarni können wir das wahrhbift nur tun, ^'^eim wir sein Bild, daß Bild von Karl Jt:arx, als das Bild der Zeit auoh vor uns ir^eheiif von der er eiüpf^mgen, mit der er ^^ekäiüpft hat, auß der er geboren war, und die er in eigenen Linien dargestellt hat.

Es geschehe unter dem Thema "Glanz und Elend des deut^i^chen Juden".

Beutscher Jude, in diesem Land so oft unvi manchiaal ßo falsch beschworen. ' berbetont oder unterbewertet, bis hin zur groteeken Feststellun , eine deutsc— jüdische äymbiose habe SS gor nie gegeben.

HBren wir zu Be. inn die Stimme der aionistißohen Zeitung ••Jüdische Rundschau**, eines Blattt:S, dem man schwerlich ein deutechtüiuelndes Aesiinilantentum vorwerfen kann, dris kraft eeiner zionistischen Konzeption früher als die kehrheit deutscher Juden erkrijante, daee es im Reich eines Idtler für un& kein Bleiben gebe. Auf den BoykottScimstag des 1. .\pril 1933 schrieb Robert «veltsch: "Bas deutsche Volk soll wissen: geschichtliche Verbundenheit von Jahrhunderten ist nicht einfach zu lösen. Unser üekenntnis zum jüdischen Volkstum hat nie bedeutet, dae. wir etwas wieder hergeoen könnten, was deutscher Geist uns geschenkt hat. ^ix sind in ihm erzogen und wiesen, ^as wir ihm zu d:inken haben. Das nationale Judentum hat - neben seinen jüdischen Quellen und ;iohätzen - aus deutschen ichi'iften gelernt, was Charakter und Freiheit heiest. ... Tausende deutscher Juden in deutscher Bildung erzogen, müssen dt.B Land verlassen ... Jahre und Jahrzehnte werden vergehen und wir wissen, das« noch Generatio- nen dem treu bleiben werden, wis^ eie vom deutschen Geist empfvoigen haben»"

Was hat wohl alles zu diesem Treuebekeimtnis in der Abechieds- stunde geführt?

Die liebe zu Kant, Lessing, liluaboldt, zu Goethe und Schiller, die schon lange vor der Gleich oerechtigun^ jUdischeröeits einen Losss Msndelssohn hervorg bracht hat?

Die Züge des Geiii eins amen im positiven und negativen: der Hang zum Irrealen, die Abstraktheit des Denkens, der Uangel an politischer Begabung, d Sendungsbtwußtsein?

Bas Zu Siaamnen treffen einer deuteci -büriierlichen Oberöchicht mit dem bi 1 dune bhungr igen, weltselinsüohtigen Juden, die gemeinsam den Pöbel verachteten, äenen die Kasae fremd blieb und die sie darum den Volksdemcigog^n überliesi^en? All daa und manch anderes mag zu der stUririischen Umarmun. geführt haben. In anderen Ländern gin. die mtwicklune ruhiger, stetiger, aoer auch ohine die frühen Höhepunkte vor 8ich>^. Immerhin, die große Zahl frühender Juden auf allen Gebieten dee Geistes, der Wissensclaft, der .^irtechaft ist keine schlechte Ernte gewesen. Immerhin, die r.i8senßchaft des Judentums ist in die..em Lande geboren, der Zionismus gerade in eeiner deutschen irägung

I

i

t

- 2 -

< I

lat auß d«r Entwicklung", die wegzudenken.

zum Neuen Israel führte, nicht

Dftbei haben Juden maximal nur vier Generationen duzue^ehört, und dieae kurae Spanne Zeit war vom unschönen Konzert der Atisemiten tändig i begleitet. Alle liebe konnte auch die Angibt nicht nehmen, ja vielleicht machte aierade die Übermacht der liebe hellhörig, einer liebe, die um die mögliche Untreue, den Verrat des Geliebten wußte?

bo hat Gfibriel Riesser, Vizepräsident des Fr-Uikfurter iarla- mentee^ 1848^ geeci rieb^nj '•Wir sind entweder Deutsche oder wir sind heimatlos. •• Um 188C schon klagte Lfiax Liebermannt 'zwar iLÖohte ich um alles gern in meinem Vaterland bleiben «alter Rathenau erklärte: "Vertreibt man mich von meinem deut- schen iioden, 80 bleibe ich doch deutsch/ Franz üosenzweig, der große Rückkehrer ins Judentum, meinte« '^oollte man mich zwingen wollen, mein BeutychtujGi von meinem Judentum zu trennen, 80 würde ich dieoe Operation nicht lebend überstehen.^

V

Sie alle - und sie stehen doch nur stellvertretend hatten die Angst, es körAne einmal zxxm Traum werden, was ihnen i^ohönste WirklicJrikeit schien. An die FfJrohterlichkeittn des faktischen Endes konnte keiner denken, daß verbot ihnen ihre jüdische und ihre deutsche i^rziehung, das Gesftz, unter dem sie ange- treten Äaren,

z\ber losgekommen sind wir *ille nicht, das Reatlein der über- lebenden, das schließlich aus Todesschattental auftauchen durfte. : elbit aus unserem HaSjB, so selten er geworden, spricht enttfluschte Liebe. Liebe zu Deutsct Land ist in denen, die nie mehr deutschen ^-oden zu betreten wagen, Liebe in denen, die aurUckkehrten. ^ine stille, verschtfmte Keimatliebe, die sich mit den lautstarken Lrkläarungen der Vertriebenen- verbJmde und einem übersteigerten Nationali süius in- und außer- halb der NU natürlich nicht messen kann, auch nicht messen will.

Aus dieBer Liebe und mancher Ausweglosigkeit kehrte Karl Marx naCh Deutschland zurück. Aus seiner ersten, kleinen Zeitung hat er ein Blatt gemacht, las in der L^undesrepublik \md in der .velt neachtet wird. Es war ein schweres, entsagungsvolles Aroeiten. £r kämpfte für die Überwindung der nackten Not der t berlebenden und ihre moralische Aufrichtxing. ";r setzte sich für den Aufbau jüdischer Gemeinden und die Organisation der Gemeinden bis hin zum Zentrcarat der Juden in Deutschland ein. Er versuchte, die geistige Tradition des deutschen Judentums wieder lebendig werden zu lassen. In all den frühen Jahren seiner Tätigkeit hatte er mit denen zu ringen, die nash dem Gewesenen Deutsc. land "judenrein" wiasen wollten und wir konnten doch wahJrlich nicht nachträglich einem Hitler recht geben, konnten nach dem fürchterlichsten Aderlas« aller Zeiten auf keinen Juden, keine jüdische Geiüeinde - und mochte sie noch so klein sein - verzichten. Er kämpfte mit Entschiedenheit für die En sohädigungsgesetze und da» Luxemburger ;¥iedergut- maohungs abkommen, das für den Jungen, von ^ Feinin umgebenen •^tr^at Isrr^el so segensreich wurde. Dieser rCampf t^^ über-

- 3 -

geordnete jüdlsohe \md israelische i-sl^ngs hat gana wesent- lich z\m Abbau der Vorurteile gegenüber jüdiß( hen öeaeinden in Deutschland und gegen die bundesrepubük bei£etra£:en. Daß NachkriegBdeutBChland hatte das bitter nötig, wcvS heute schon wieder vielfach vergesaen ist. Karl Marx ver^-^tand es, den Blick der ..elt in meiner Zeitung auf das «andere Deutsch- land*» zu richten, das Ja iuaaer gegeben hat, das litt, d^s eeine Blutzeugen hatte nicht anders als wir. Br ist <äarum nie müde geworden, gegen die Kollektivsciuld zu Felde zu ziehen und mit Erfolg. Bonn hat das anerkannt, die Hilfe eines Karl l^^arx kam ihr gelegen. Ehren in reicheiu Maße wurden ihm zuteil, er fühlte sich getragen, verfc?tanden. Der Glanz deß deutschen Juden sc. ien reicher ala je zu strahlen, /loer wenn m^m Kurl Larx noch fragen könnte, er würde all das gering achten im Vergleich au der eci ten Freundi^oh^ift mit dem ereten Bundespräsidenten, heu, ulUb^ schon einmal irofesfcior heuss über seinen Freund Karl Mar> gehört haben, um die Tiefe der beiderseitigen Sympathie zu erahnen. /Vll das war wohl nur möglich, weil er in einer steten Gfespanntheit an dem Geschehen in diesem Land teilnahm. Aber hier liegt isu^leich auch die Gefahr, die Karl ^arx nicht immer meistern konnte. ::>tete Gespannth^ it und stete i^ntbchiedenheit hebt sich schließlich selber auf. Nur wenn das Geringe laa el^ring erkannt wird, kann dem Grossen ein l^.tz üleiben. 18 iilonate nach iiriegs- ende finden wir in einem meiner recht seltenen .rtikel scnon das iVort "es gab Optimisten ... und sie wurden enttäuscht, .er das erste Adenauer-Interview von L^l Marx aus dm Jahre 194Q nachließt, wird die Länge des w'eges ermeßi^en und wie erschreckend weit von der frühen Zielsetzung abgewichen wurde. Die nicht abreiasende Kette negativer i:.rf .^Jbrungen hat den Mann Karl lv:.arx auf der Höhe t eines i^rfolgee unsicher weraen lassen. Als /ungehöriger ätr klaBSischtten Ldnorität blieb ihm das .Vesen der Macht letztlich fremd, '^ ib Täuschungen und Selbsttäuschungen mit sich brachte, oein ^iiter Geist «Theodor Heuss'» fehlt ihm ishr. ^r meinte wohl, nur der vertraute .ve^^, der .Veg nach Bonn könne Hilfe bringen, oo hat er manchm-a geschwiegen, Wo er hätte reden müssen, gesprochen, wo er besser geschwiegen hätte, gestimmt wäre lYm wohler gewesen, wenn er dem Grossen eeinen ilatz ge^eo^n^ wenn er das Jüdische ^roblem als ein Teilproblem erkannt und aus ^.einer verwirrenden Isiliertheit gelöste hätte. In seiner Zeitung mußte er natür- lich alB gewissenhafter Chronist jede antisemitische iiaxt- Äleisim^ registrieren. Aber ist es Zufall, ^enn in dem ^and

n:

Rechenschaft gibt, nur in einem einzigen, imponierenden Aur- satz "opiel mit dem ?euer" das Problem der Vertriebenen- verbände angefangen wird? Und doch handelt es sich hier um eine übergeordnete Frage von eminenter Bedeutung, von der unendlich viel abhängt, nicht zuletzt d iS Aufkommen einer nationalistischen i'bersteigerung, die für Juden immer gefal lieh am werden droht. Die Tatsache, daß Anhänger einer uppo- ßition, in Deutsc 1 md sclmell als unbequem empfunden, mit den :>Ci impfworten Kommunistensohwein und Judensau tituliert werden, scheint Karl Ä-arx wenig berührt zu haoen. i.b handelte sich jp eben nicht um Juden. Und doch ^^ehören eben diese 2U Juden Abgestempelten dem anderen Deutschland am, aas uns nach diebem Land zurückkehren ließ, zu den kännern des^ider- «t:inde8, die uns Trost bedeuteten und noch immer bedeuten. *»^ir Juden sind ßar nicht die einzigen, noch nicht einmal die bevorzugten Juden in diobem Land. Das mag auf* tiefste er- schrecken, aber man vergesse darüber nicht, wir sind hier

- 4 -

nloht aohr allaln« Em ist ein KeueSi von dem wir nooh nicht SU sagen y%rml5genf ob ee am £nde zum ii'öeen odir Guten führt« AXiaer Karl karx, Hab koxmteet Du inülner Treueüberafeeigerungi in Deiner Loyalität »Übertreibung nicht urkennen. Aber dabei ha»t Du einen groien BtmdeB^enossen in dem bedeutendsten deutschen Juden, Herrn um Cohen, gehabt. Hermtuin Cohen, der sein geliebtes Schillerkolleg aus ^cham über den Antiaeialtisiiius nicht mehr las, der nie Rektor der ünivereität werden konnte, deren Kamen er weltbekaxmt gemacht hat, meinte 1915 in der New Yorker ^taatszoltung, die aJQie^rikanl sehen Juden zur Neutrali- tät aufrufen zu müssen, weil allein Deutschland das land der GeisteBfreiheit und .''iittenzucht sei \ind nur ein deutscher Sieg Gerechtigkeit und Vblkerfrleden Injder .Veit begründen könne. Auch Du, Karl Marx, warst - um ein iVort Bubers anzuführen - herzdeut^ech, das war T>ein Glück und Dein Unglück, Dein Glanz und Dein i,lend. oie sehen, meine .vUßführungen werden zu einem Zwiegespräch mit dem Abgeschiedenen, dem diese Feier gilt. Ich höre nur sein hilfloses, klagendes "was ßoll ich tun?**, es ist unvergesslich.

Hur der Vergnngenheit soll diese Stunde qber nicht gelten, ienn es in dleßem Deu sohl and wieder Juden gibt, die den Vers- euch unternommen haben, jüdische Gemeinden aufzubauen und also zu hoffen, so sind wir uns doch darüber im klaren, daß eine Vergangenheit, wie reich und leu htend sie auch gewesen sein mag, nicht zurückberufen werden kann. Eine Zeit läßt sich nicht wiederholen und keine Verg^n^renhelt sul vermag über einen Abgrund hinwegzutragen. Zelt schreitet fort, ea ist ungut, wenn sie zu viele i.lemente einer Vet-^angenheit, nunjgar einer fragwürdigen Verg:ingenhelt zeigt.

Rag«ii.z, der berühmte evangelische Theologe der ^chweiz, hat einmal vor Jahren ges gt, die Juden seien die Selamographen der «eltgeechlchte, ihre Verfemung und Verfolgung zeige immer ein aufsteigendes Sturmtief an. Das scheint nun nicht mehr zu stimmen. Die tief beunruhigenden oturmtlefs unserer Zeit kommen ohne Juden aus. Ein Wort IdcCloy's, das in der *'AllcCimeinen" im Jahre 1949 abgedruckt /vurde, scheint uns hingegen seinen 5inn noch immer zu habenj für die Deutschen sei die Judenfrage die Feuerprobe der Demokr^^tie. Hier aber können wir Juden nicht helfen. Mit dem Bedrohlichen seiner Judenfrage muß das deutsche Volk/rf allein fertig werden. Da sind wir machtlos, wenngleich wir ±lm leidensch ftllch gern zur Hilfe känien. Im irophetenbuch JööiiJM heiß l e»x In oLille, in Gelawö^xuieit gebohieht euer Heldentum. In einer Zukunft, für die Karl Marx zu kämpfen glaubte, wird es auf das Heldentum der otille und Gelassenheit sehr oft ankommen, i^ir werden sehr genau überprüfen .aussen, wo wir uns zu eng:?.glfcren haben, wo wir besser schweigen, -ae Verwirrende des Tagtäglichen darf xms von unserem ^eg rds Juden in Deutsclv- land nicht abbringen, von dem «eg einer Minorität des Glaubens, die nur ein ^ächtertimt für alle als Juden hierzulande Impfundenen, Beklarierten ausüben kann.

Wir sprachen von der Stille und der Gelassenheit, in denen doch wohl der Friede beheimatet ist. Diesen Frieden möchten wir zum ^clxluß Uli Marx, der tapferen, lebensfreundlichen, wohltuend nüchternen Gefährtin von Karl Marx wünschen, ihr und ihren Kit- arbeitern an einer Zeitung, die mit uns allen um Deutsci-lands Frieden bangt.

^

10. Januar 1967 /px

Herrn

Rabbiner Dr. R. Geis

** / Düsseldorf

Fischerstrasse 55

10

t

Sehr geehrter Herr Dr. Geis ,

Herr Professor Goldschraidt bat mich, Ihnen mitzuteilen, dass er am 13. Januar - kommenden Freitag - leider den Zur um 12, 21+^ nehmen muss. Er wird, sobald er bei Frau Ketzler fertig ist, bei Ihnen anrufen und nimmt an, dass dies gegen 10,30>^ der Fall ist.

Mit den besten Grüssen (Sekretärin)

;j

^^

'^' ' '1 ■■f

/■£^

^-

7

i^/T^

Ca./Y /

<mßt^

m -^^^//

I

^^ / -

An den

Zulassungsausschuss der Freien Universit^lt Berlin

1 Berlin 33 Garystrasse 21-23

9. Januar 1961 / mi

5iS

u

Sehr geehrte Herren,

ich wäre Ihnen sehr dankbar, wenn Sie die notwendigen Unter- lagen und Anmeldungsformulare an Fräulein Jael Geis {^ Düsseldorf 10, Fischerstrasse 55) schicken könnten.

Fräulein Geis möchte sich zum Sommerseraester in der Philolophi- schen Fakultät lTheater\>rissenschaft ) immatrikulieren.

Mit bestem Dank

(X. \ VlA^^^

J^JCUu;7cA-.

f

vx^On Ay^\

1/

f

>< ^ iz^oAsi/

!kw S

%- -ri'- '■-

II wi Mtf^-fc ":iisrn 'iQ'.'i

Dr, Ingrid N. Sommerkorn

9. Januar 19 67 / rai

Herrn

Rabbiner Dr. R,

Geis

< /

DüSf:clciorf 10 rischerstrasse 55

.4

Sehr geehrter Herr Dr. Geis,

Herr Professor Goldschmidt hat mich pebeten. Schritte wegen der Zulassung Ihrer Tochter zum Sommersemester 1967 an der Freien Universität Berlin zu unternehmen.

Vom Zulassnngsausschuss der F.U. wurde mir mitgeteilt, dass sich Ihre Tochter bis zum 31. Januar 1967 mit den offiziellen Unterlagen beworben haben muss. Ich habe veranlasst, dass Ihnen die entsprechen- den Anmeldungsformulare direkt nach Düsseldorf geschickt werden«

Im Augenblick ist es nicht möglich, irgendwelche weiteren Schritte zu unternehmen, da sich der Zulassungsausschuss an der Freien Universität erst in den nächsten Tagen konstituiert. Jedoch wurde mir gesagt, dass an der Philosophischen Fakultät für die Fächer Soziologie, Psychologie und Theaterwissenschaft immer ein besonders grosser Andrang herrscht.

Ich schicke Ihnen die Unterlagen Ihrer Tochter wieder zurück und werde mich Anfang F»bruar noch einmal informell beim Zulassungsaus- schuss erkundigen welche Fortscnritte ihre Angelegenheit gemacht nat.

Mit freundlichem Gruss

Rabbiner Dr. Robert Raphael Geis

O

O

4 DÜSSELDORF 10, dkm

FISCU£RSTRAS8B 65 TKL.KFON: 44 04 08

x^.^.u,

0'l/( ~

1^ ^ic^uUu;

,/^iJ^^^^^^J/^

(fyUtOpv^"^

^x/ . '^Ju4iUf(^

m. Oktober 1966 /p«

.1

Herrn

Rabbiner Dr. Geis

14 / Düsseldorf

Fischerstrasse 55

t

Lieber Herr Geis

auch meine Frau und ich haben uns sehr ilber den Abend bei Ihnen gefreut. Ganz herzlichen Dank für Ihren drief. Es freut mich, dass das Buch, das ich Ihnen brachte, ein wirk- liches Geschenk ist, und ich bitte Sie, es zu behalten. Ich bin nicht so farnilienbewusst , dass ich ein solches Buch, das ich selbst zu meinem n.rossen Schmerz nicht lesen kann, ä tout prix in der Familie behalten möchte. Allerdintrs mochte ich es auch nicht einfach in ein Antiquariat Reben, sondern freue mich, dass es bei Ihnen nun in ein Haus kommt, wo man seinen Wert und die darin steckende Tradition auch zu würdiijen weiss.

Die neue Adresse von Gollwitzers ist : 1/ Berlin 33 (I^^^jJ^m), Nebin^^erstr. 11, Tel.: 769 14 22. Im übrigen freut es mich auch /'dass durch unser Gespräch die Vorbci^eitung Ar> hain ernstlich angestossen worden ist.

von Arnolds-

Ihnen und den Ihren Ihr

P.S.

Ich sprach mit Gollwitzer über Ihren Brief. Wir sind beide ^ ganz mit den inhaltlichen Vorschlägen von Ihnen und Kraus einver- standen. Eine geeignete Länge wären wohl ca. ^0 Minuten für

ieden von Ihnen.

Go.

{/^

Rabbiner Dr. Robert Raphael Geis

4 DÜSSELDORF 10, dkn T "J^ OlCX "T^SG

FZSCHKRSTRAB8E OS TKLEFON: 44 04 08

lieloer Herr Golr-schmidt,

O

o

hoffentlich sind Sie mit dem Stücl^ Arbeit hier in Düsseldorf noch gut fertig geworden. Es war für uns beide eine besondere Freude, Sie und Ihre liebe Frau bei uns zu sehen. Erst nachträglich stellte ich fest oder besser: rechnete ich aus, wann das Buch, das Sie mir mitbrachten, erschienen ist. Das Erschei- nungsjahr ist 1713, also eine Kostbarkeit, und ich frage Sie ernstlich, ob Sie dafür nicht doch eine andere Verwendung haben. Denn Ihnen ist es ja sicher- lich mit dem Buch so gegangen wie mir mit Briefmarken, die ich einmal einem Schüler schenkte, und die mir der Vater des Jungen zurückschickte, weil er feststellte,'^ daß jede Marke ein paar Hundert Mark wert war. Der angekündigte Brief von Herrn Hoppe ist mittlerweile eingetroffen. Heute habe ich auf der Rückreise von Walberberg mit Herrn Kraus über den Kirchentag sprechen können. Wir möchten das Thema im Anfang so behandeln, wie es nun einmal fe: tgelegt wurde, danach aber zu dem Frieden zwischen Juden und Christen übergehen. Beide wüßten wir gern, wie lan, unser Referat sein darf. Ich habe Herrn Hoppe soeben auch danach gefragt, aber da seine Arbeitsüberlastung ihm ja selten Zeit zur Benachrichtigung- läßt, frage ich Sie auch. Für die Angabe der neuen Adresse und Telefonnummer von Gollwitzer wäre r/^^/V//^ ich Ihnen sehr dankbar.

^(^

/

Seien Sie und Ihre Frau von uns beiden aufs herzlichste

gegrüßt,

Ihr

o

o

-euo

\

.^

%Sh

IT'

^

W%(0 v«^ VUv U lU) hstl^ 1^ ^^Vf7 a; ^m,W

'?

:^

IMK «ohh

»flK

k4

i^wi^'K^.

>V P^P^ ^^

if .

r

HSIAkI/^

^

j^(A ' Cj- 1 ^dipi^ ^^

17. Januar

1966

Herrn

Rabbiner Dr. Geis

U / Düsseldorf Fischerstrasse 55

Lieber Herr Geis ,

\

herzlichen Dank für Ihre Zeilen vom 12. Januar. Ich habe Ihre Zusage (nochmals herzlichen Dank !) und die weiteren sachlichen Mitteilunv^en cTleich an Gollwitzer, Hoppe und Lorenz weiter.»!er,eben. Ich rauss diesen die weitere Korrespon- denz auch mit Kraus überlassen, da ich schlicht mit anderen Aufgaben schon völlig eingedeckt bin.

Mit herzlichen Orüssen Ihnen und den Ihren wie stets

Ihr

ii,

I

I

Rabbiner Dh. Robert Raphael Geis

4 DÜSSELDORF, DBW

FISCHBR8TRAS8JS 05 TKI^BFON: 44 114 S8

16. Sept. 1965

II

c^

LielDer Herr Goldschmidt,

lA

et

ich weiß zwar nicht, ob Sie schon von Amerika zurück sind. Jedenfalls möchte ich Ihnen einen V/illkommensginiß schicken und ^gleich für Ihre liebenswürdige Karte danken, über den Kirchentag werden bie informiert sein. Mir ging es damals leider so schlecht, daß ich nur einen h alben Tag dort war. Aber nach allem, was mir berichtet wurde, muß es doch um vieles positiver gewesen sein, als wir zuerst für möglich hielten. Ich sitze stölinend und fluchend über dem Band "Versuche des Verstehens - Christlich- jüdisches Religionsgespräch 1918-1933", den ich zusarmnen mit Kraus herausgeben soll. Gott sei Dank ist es bald geschafft. Die Ferien gingen zwar flöten, aber d.^s werde ich IVJitte Oktober nachholen.

Ihjp-.en wnd. Ihrer lieben Frau seltT herzliche Grü^se,

Ihr |\(V)

y^\Atv\

ifT '^ r '■* *^^ '- "

(WW

Rabbiner Dr. Robert Raphael Geis

/^ . /^3 , ^ 19. MRZ, 1965

4 DÜS8EI.DOHF. DKM -^ Q ^ MäV Z 1965

FI8CHKRSTRASSB BS

TJC1.SFON: 44 54 S8

Lieber Herr Goldsclunidt,

S

ich habe längst vergessen, wann Sie nach Amerika reisen, aber ich mochte Sie nicht abfeisen lassen, otoe mich vorher noch einmal bei Ihnen zu melden. Ich finde es schlimm genug, daß wir uns weder sehen können noch viel voneinander wissen.

Hoffentlich haben Sie die letzten V/ochen gut überstanden. Vielleicht wächst und bl^ht der Antisemitismus in Berlin sogar etwas weniger, als in unserem Bundesl""ndchen, in dem man recht allgemein den Juden Schuld gibt für die Durchlöcherung der Hallstein- Doktrin. Ist ja auch eine tolle Sache, daß eine außenpolitische Unmöglich- keit unserer Bundesrepublik gerade wieder an den Juden deutlich werden muß. Was ich so in den letzten .Vochen erlebt habe, ist ziemlich toll, aber man müßte einmal zusanmiensitzen können, um in der nötigen Gelassenheit und Ruhe darüber zu berichten. Immerhin ist mir zum erstenmal eine Sendung im V/estdeutschen Rundfunk nicht angenonmien worden, und zwar mit der Begründung, man müsse KZEkt mich und die in Deutschland lebenden Juden daVor schützen, daß durch meine politische Attacke die

K^

/

«k ^. T- •-? *1ä j»^ *tM *-»# -^ *-* -I ^"m* ^

anTisemixiscue ^vexxt; üuch uuhcx ooc:xe,c:.

Seien Sie froh, für einige Zeit von all dem Geschehen hier räumlich distanziert zu sein und seien Sie und Ihre liebe Erau von uns beiden aufs herzlichste gegrüßt,

Ihr

/

Berlin, den 20. Mai 1965

s

Sehr verehrter, lieber Aba Geis -

darf ich bei dieser Anrede bleiben, mit

der Sie den unpalanten "Grossvater'jiÄfreundlich korrigiert haben? Das war natürlich ein - allerdings durch das Zitat bedingter-Fauxpas , zumal Sie gut 2 »Jahrzehnte jünger sein dürften als mein leiblicher Vater war, der wiede- rum mein Grossvater hätte sein können, denn zwischen ihm und mir lag genau ein halbes Jahrhundert. Die menschlichen Beziehungen sind doch kompliziert - auch in dieser Hinsicht.

Ich bin sehr beschämt, dacs ich seit Ih- rem ersten Brief mit der mich hoch beglückenden bedingten Zusage Ihrer "Be- teiligung am„Gespalter-ien Gottesvolk* f. Wochen und seit Ihrem zweiten Brief auch schon wieder einen vollen i-ionat habe verstreichen lassen, ohne mich zu rühren. Allerdings waren besagte sechs V/ochon grauenvoll. Wir haben wir..<lic.. bis zur völligen >]r Schöpfung gearbeitet, um den Band, soweit es möglich war, termingerecht fertig zu bekommen. Von der Bibliographie fehlten noch ca 90 Bücher, die Frau Bohn und ich uns geteilt haben, das hiess pro Tag anderthalb Bücher verschiedensten ünfanges und Inhalts lesen nnd besprechen.- ^-'raueii j^,^ll.^ -um Schluss waren es fast ^'^O Titel, nicht, v;ie ich ahnungsloses .Ge- schöpf vormutet hatte, 150. Nun wäre es also, nachdem alles andere halbwegs steht, schön, wenn wir in absehbarer ^eit Ihren Reitrag bekommen konnten. Sie hatten am ?. April sechs - acht Wochen -eit erbeten, ^o hoffe ich, dass Sie inzwischen mit der Ar^eit an dorn Aufsatzband einigcrr.assen fertig sind oder jedenfalls den Berg so weit erklommen haben, dass sich Ihnen schon eine gewisse Aussicht auf das vor Ihnen liegende Gelände bietet. Meinen :^i e , dass Sic etwa in Crei - ^iov v.ochen das Manuskript für uns fertig machen Konnten? Härder, der auch noch im Rückstand ist, hat seines für Ende des L^nats zu- gesagt, aber ich mlsstraue ihm etwas. Überhaupt ist es so brandeilig nicht , da ja die Kölner Dinge ohnehin erst nach Abschluss des Kirchentages m den Druck ge-:en können und notfalls noch das eine oder andere da mitlaufen kann. Andererseits wäre es natürlich .für die Kalkulation oinnrooita und die Ge- samtkonzeption des Ban.es liSH^iiisM:, -nn wir in nicht allzu ferner ^eit aUes beieiander hätten. Dass für Sie 25 Seiten a la üngekündi^r Bund vor- gesehen sind, hatte ich wohl schon geschrieben^ Weniger wäre kein fehler, da wir mit dem Platz etwas knapp sind, doch soll das nur ein Hinweis, bei- leibe keine fehnung sein. Als Titel würde ich vorschlagen: Judentum - Ghri- stentum: Häresie oder Schisma?" Der Titel Ihres Vortrages in der fU schien irir nicht ganz glücklich^ r:o habe ich auf Ihre einleitende Definition des ThLas zurfckge^iffen, wie ich sie - hoffentlich richtig - mitgeschrieben habe/An dem Inhaltsverzeichnis hat sich inzwischen noch einiges geändert, so lege ich Ihnen noch einmal den neuesten -,tand ein. Die einzelnen Bei-

^^' .. _i i^^A^^u r^^r.^r^y^a.^ woT-HAn. Vif»l1eicht kommeu noch

ein paar Seiten mit Auszügen anderer Autoren zun Thema "Schisma dazu Ka- tholens haben eine ganze Menge dazu gearbeitet, doch waren die Bucher in 'erlin nicht zu bekennen. So kann ich noch nicht beurteilen, ob sich ein itn'eror Auszug lohnt, oder ob wir nur einem der Bände ein I^ot o entnehmen, denilnn ein entsprechendes von ovangeliochcr Seite beizugesellen wäre. Ich

Sto liebend gern einen Auszug aus den ^^-^^^f '-, ^^^ J«'^ Jf,^f3^^.r,,^:: bracht das Sie mir geschenld haben, aber er hat alle Teile seines noheo so nknander verklammert, dass sich ein verständlicher Auszug schwer her- stellen lä-^st. Sonst ist die einschneidendste Änderung der -ortfall von x'ariirs Be^ic^t über die Lutheranergospräche , über den Sie sicher nicht bö- se sind, ilan fand in Arnoldshain, dass das besser nicht in einem von der Arbeit ssemeinschaft herausgegebenen Band erscheinen sollte, und ich war oe- Ug ilef den gewonnenen Platz. Im Augenblick sind unsere Tage verdunkelt lurcl einen hfrtcn Kampf mit dem Kreuz-Verlag. Der Lektor, ^err Skriver,

f

^.^>f «<-<<'•-* trage in Iil

der im Januar in Arnoldshain dabei war, hat sämtliche Vereinbarungen ver- dreht und will das Buch nun entweder ohne die Kölner Dokumentation im Herbst oder mit ihr erst im nächsten Vrühjahr horausbrin.^en. Da er als Verlagslek- tor und ^-Herausgeber einip:er g^tcr "Bücher nicht so dunm sein kann, dass er von allem das absolute Gegenteil dessen vorstanden hat, was besprochen vair- de, haben wir den Verdacht, dass er nicht mehr will. Aber die Verfahrens- weise ist denkbar unerfreulich. Ich habe sehr dafür plädiert, dass wir zum List-Verlag oder zu Christian Kaiser überwechseln, doch ist ja der Kirchen- tag leider mit dem ^reuz-V.- rlag verheiratet und wird uns also vermutlich auch noch Schwierigkeiten machen. Mer.n wir wirklich jetzt den ^.^nrlag wech- seln müssen, wäre es natürlich r:u± , wenn das Manuskript möglichst bald voll- ständig wäre. Ich gebe Ihnen dann auf ,]eder. 7all gleich noch einmal Bescheid. Bei dieser Gelegenheit möchte ich aber nicht versäumen, Ihnen noch ein Ex- tra-Kompliment für Ihre fliessende Improvisation in der FU zu Füssen zu le- gen. \'Jenn Sie nicht geschrieben hätten, dass Sie nur Zitate vor sich hatten, hätte ichs nicht geglaubt. Mir fehlt die Gabe der Kloqucntia leider gänz- lich,-um so mehr bevmndere ich sie bei d.enen, die ihrer teilhaftig wurden.

Dass in unserem drolligen Haufen die Rechte nicht weiss, was die Lin- ke tut, ist leider nur zu wahr, oo haben mich zwei Nachrichten in Ihren^^ Briefen über die Ässcn verblüfft, ^ie erste betraf den Dokunentarband bifi^m Christian-Aaiser-Verlag, an dem Sie mit Prof. Kraus zusammen arbeiten. Goll- witzor hatte ihn in Arnoldshain erwähnt und vorgeschlagen, dass die in unse- rem Band ausfallenden Dokumentationen (Lanparter und Bonhoeffer) dort auf- genommen werden sollten. Hoppe und ich plädierten dann in kleinem Kreis da- für, dass dieser Band von der Arbeitsgemeinschaft in Kegie genommen wird. In einem anschliessenden Gespräch unter vier Augen mit Gollwitzer schlug er mich als Bearbeiterin vor, womit Gollwitzer sehr einverstanden war, was Kop- pe mir dann beim Rückflug erzählte. Nun ist -'rofessor ^raus sicher ein kun- digerer und vor allem repräsentativerer Bearbeiter, aber lustig bleibt die Sache doch. Hoffentlich bringt or nicht allzu viel von meinen bisher sorg- sam gehüteten Entdeckungen aus der 2eit vor 1953 ans Tageslicht. Ich habe da schon ziemlich viel ^eit investiert, kann nur leider jetzt die Sac):e nicht weiterführen. Auch läge mir mehr als an (^en Dokumenten an einer zu- sammenfassenden Darstellung und Interpretation, die mir aber auch noch je- mand wegschnappen kann, v/enn die Grundlagen jetzt allgemein bekannt werden. Ich bin gespannt, wie die Sache ausgeht (Aber erzählen Sie's Kraus nicht, sonst hält er mich für grössenwahnsinnig! ) .

Noch überraschender war mir Ihre Mitteilung, dass ich künftig die ^ Schäftsführung der AG übernehmen sollte. Ich wusste nichts davon! Es war wieder eine von Hoppes Eigenmächtigkeiten - vielleicht eine sublime Rache, -^ weil ich ihn ununterbrochen wegen des vertrödelten Protokolls und einer Rei- he anderer Schlampereien beschimpft habe. Dass ich ihn für das Amt der Ge- schäftsführung - ungeachtet seiner sonstigen Qualitäten - für gänzlich un- geeignet halte, kann ich nicht ,^it leugnen. Ich bin es aus anderen Gründen^ nicht weniger, ^war bin ich als Sprössling einnr preussischen Beantenf amilie mustergültig ordentlich, habe aber in unse ... ^ __

'em

i^reis keinerlei Autorität, im.

liste habe ich an die zuständigen Leute weitergegeben, bin ^ber auf Grund eigener trauriger Erfahrungen nicht sicher, dass sie in Arnoldshain zur Spra- che gebracht worden sind. Es wird bei uns nahezu alles vergessen - darin stimmen Vorsitzender und Geschäftsführer leider trefflich überein.

Dies war nun ein ausschliesslich geschäftlicher Brief, was mir leid tut; ich hätte lieber ein bisschen mi^ Ihnen geplaudert, zumal ich es höchst unfein finde, dass ich im.mer nur dann schreibe, Yfenn ich otwas von Ihnen ha- ben will. Schade, dass Sie nicht wenigstens den Luftsprung gesehen haben, mit dem ich Ihre Zusage für den neuen Band begrüsst habe - er war fernseh- reif, v;io mir versichert wurde.

^wr

^1

*'

^

*, ^

*

Seite 4 Nr. XXIV/15

#

ALLGEMEINE

Juden und Christen

' Vorschau auf den 14. üeutschen EvaugehscheD Kirchentag

Die seit dem Berliner Kirchentag im Jahre 1961 die Vertreter der verschiedenen Stdndpunicte sel- bcstehende Arbeitsgruppe Juden und Christen ist her zu Wort kommen. Auf diese Weise wird ihrer Grundposition dut der Bdsis der Bolschdlt einerseits der Rdhmen der früher üblichen Ar- der Propheten und des Juden Jesus von Ndzareth beitsgruppen gesprengt, andererseits Gelegenheit bis heute treu geblieben. Ddindls bestand ihre zu wirklicher Begegnung und echtem Gesprdch ge-

wichtigste Funktion in der Entmythologisierung des Antisemitismus und in der Auldrbeitung des Judenhasses innerhalb der Kirche. Auch in den folgenden Jahren stdnd diese Aufgabe immer wieder im Vordergrund der Arbeit, aber 1967 rückte eine weitere Funktion ins Vorfeld: die Auseinandersetzung mit den Kräften, di.e in der Politik und Gesellschdftslehre eine Verketzerung gewisser Gruppen und Minderheiten betreiben. Auch hier hdndelte es sich zunächst um Sachkun- de, um dds Ausräumen von Vorurteilen und um die Zufuhr objektiven Infornidtionsmateridls. Der 14. Deutsche Evdngelische Kirchentdg, der vom 16. bis 20. Juli in Stuttgart stdttfindet und unter der Losung „Mungern ndch Gerechtigkeit" steht, wijl sich den in Welt und Kirche sichtbdr gewor- denen Spannungen in einer neuen Form stellen, wobei nicht mehr wie bisher Berichte unrl Vor- trage von dritter Seite geboten werden, sondern

Kabbinerkonferenz tagte in Wiesbaden

Die Rabbinerkonferenz in der Bundesrepublik hat ihre Roulinetagung am 22. und 23. Juni in Wiesbaden abgehalten. An der Tagung, die von

ibiner Dr. Fritz Bloch,

geben.

So werden Gruppen, die bisher den Kirchen- lagen kritisch oder ablehnend gegenüberstanden, in Stuttgart vertreten sein, zum Beispiel die Pieti- sten und die Kritische Kirche. Das könnte im Falle der Veranstaltungen der Arbeitsgruppe Ju- den und Christen gewisse Auswirkungen haben. Pietisten stehen im allgemeinen .luden äußerst treundlich gegenüber, weil sie auf ihre Bekehrung holten, also meist missionsbeflissen sind, was nun gerade nicht im Sinne dieser Arbeitsgemeinsdialt ist, die jegliche Judenmission kategorisch ablehnt. Die Kritische Kirche dagegen ist anfimissionarisch und bekämpft den Judenhaß, krtisiert aber oft die Politik des Staates Israel.

Die Arbeilsgemeinschdit Juden und Christen

lichkeit stellen. Dd andere Veranstaltungen zum Teil sehr attraktiver Natur gleichzeitig stattfin- den, kann niemand voraussagen, wie stark die Be- teiligung sein wird; dieses Handikap wird jedoch durch die Themen der drei Abende ausgeglichen. Am Donnerstag, dem 17. Juli, wird Rabbiner Dr. Robert Raphael Geis (Düsseldorf) über „Juden

und Cbnisten vor der Bergpredigt" sprechen und damit die Verbindung zur Losung des Kirchentags und zu den auf eine Neuordnung drangenden Kräften und Bewegungen von heute herstellen. Der Freitag steht unter dem Gesamtthema „Zio- nismus". Im ersten Referat wird der vor allem aus seiner langjährigen Tätigkeit an der Israel-Mis- sion in Köln bekannte Dr. Mosche Tavor (Je- rusalem) das Thema „Israel ein Volk kehrt zu sich selbst zurück" behandeln. Danach wird Pfar- rer Dr. Friedrich-Wilhelm Marquardt (Berlin), Au- tor des Buches „Die Entdeckung des Judentums für die christliche Theologie", den Zusammen- hang von Volk, Land und Staat Israel aus der christlichen Sicht darstellen. Die Leitung liegt in der Hand der Mannheimer Staatsanwältin Bar- bara Just-Dahlmann.

Die Vorträge am Freitag bilden die Vorberei- tung lür den Samstag, dessen Programm von einer geradezu brisanten Aktualität ist: Unter dem Ti- tel „Friede und Gerechtigkeit im Nahen Osten" wird unter der Leitung von Prof. Dieter Gold- schmidt (Berlin) eine Podium.sdiskussion stattfin- den, deren Breite und Tiefe durch drei Kurzrefe- rate bestimmt sein dürfte. Als erster wird der Ara- ber Dr. Ali Hassan (Urach) die Position seines Volkes, das Selbstgefühl der Araber und ihre For- derungen an Israel umreißen. Dr. Tavor wird die jSidciiSCtie rOsitioii /.dl opiüclie uiiiiyeii, uuü da- nach wird Prof. Dr. Kurt Sontheimer (Berlin), der mehrfach politologisch zu den Ereignissen Stel- lung genommen hat, den Nahostkonflikt im Span- nungsfeld der Großmächte aufzeigen. Man hoftt vor allem auf den Besuch jüngerer Menschen und Studenten, deren kritische Stellungnahme erwar- tet und erwünscht wird. H. D. Leuner

iC^tf^-x/ '^^^^i-*»^

^

>3. /cT^^^ci^ /^f^-ST

\

^^>>^/Le^ TWI.

Ov

^^^^-^^/h,^^ cz*^ J^^^

f ^ä^C;

-^^^•-r

c^l; ^^^7^ /^'^T^^

^«^«^

/^*»-»x^ /^t^-w^-

-t*^"»

JU^^c::^aM Q^ »; <=22-^«^ AjL-n.^^^^ «=2^

C2l« O^.,.*^

Ol*

■/^ /«i.^/-

^2^5^*^

y^^^^i^ '*-^«-e^. -^^Civ /«^-^ .«-.vve^ /-«w, cz^" caS^

.v^

^Ä-«*^»-*-»»'

<2<*-»-, c::a^^>3^

y^^^-^^'^^UCy

^T^

ct£d

^cz^

^C-^-^y^

*y«

-<^

^^^ ^-^jU^ /^i^^^^^a^

""i^^^^

^*»»^^

^^2^

;e^-^^^ ca-^-t^

/•^ ^^

J25,

^*-i>*v /^^4:,

<^2.^ ^Z^^-v^»^^ 4^ 4-

x"

^^i»»^

/^4:> ta,f^k>

i4J 3^0^ Ä^.^

^-/^c£

£^..0^y^,.€/v

t'<^ 04>^ ^

>Zi^O^ <^ds6 ^^^ po^^-a^ fitSc^t.

i^^'

-*^r^ o/^

t^

"* t»^

^

^^^^fy{,^

ßr^J^^ ^ £: ^r

/

o

m

r

NL--f

(l(^

ij- ^ 0i-C-^^ -C«-^ /.^"^^ (-• ^ »^-«^ ^-A^ o<<_.

tc^M. . ^^^^

t^y<--v-y^ ' c^^^^<_ ^-x-o'VS-t!

I'-V-«^

^ f^^t^-^y^^

>y^^^pu i-^J,^^

■y—

Ccxus^

^ii^ai^äjua^

2(i itjAuiH< ^^^ ^^ (^ ^^^ <s^v»o^^tJ^y «MiJ »^i»4 ^ftt^ ^J^ lv/cU,Ä-yMj^ ^J}u(i.<7t^YiL

'•-(J'Vlt

^^^1 /^t

,o

/h

•^

/

'/Wn i^J&M >W ^>

^

/^

/^'

''r'>%^(^w*>/1

Ia

^^ ♦fJ^i'>#»^Cr»V^«#%^ -»^V»^

i

o

'glUv

Rabbiner Dr. Robert Raphael Geis

4 DÜSSELDORF, dbn

FISCHBRSTRA88B 65 C.C. ^^ mKi^ *

TBI^BFON: 44 S4 S8

y

7

r

Lieber Herr Groldschmidt,

O

Dank für das freundschaftliche Gedenken in Stockholm, es hat uns beide erfreut.Aher ich kann wohl getrost nach Berlin schreiben, denn Sie Böse- wicht waren ja bestimmt nicht zur Erholung in Schweden! ! Wie, mein Lieber, soll das eigentlich mit Ihnen weitergehen?Können Sie nicht ein paar urgermanisch-männliche Hoofcmonpillen schlucken, um endlich einen gut-männ- lichen Egoismus" in etwa" auszubilden??

Machen Sie sich keine Sorgen um mich, bitte, Das Schlimmste ist schon überwunden. Aber ich gestehe, ea hat mich sehr getroff enIJÜä in Briefen von Iwand auf solche Stelle zu stossen. Natürlich bin ich mir bewusst, dass Hitlerzeit und KZ mit d«r Zeit bei den Betroffenen nicht verblasst, im Gegenteil die Pein verstärkt sich. Das muss getragen werden, macht aber natur gemäss in der ewigen Kampf haltung auch empfindlich und schwach.

Ereilich bin ich der Meinung, dass wir Juden -wenigstens der Jude Geis- die christlich-jüdische Verständigungsmöglichkeit pseudomessianisch überschätzt haben. Es ist noch ein langer, langer Weg. .und einige Zurück- haltung auf unserer Seite kann nur gut tun. Wo wir zum Lernen nötig sind, sollen wir zur Stelle sein, aber eine Verbrüderung lässt sich nicht vor- wegnehmen, sonst kommt nur Un-Heil heraus.

Gefreut hat mich, was Sie über den neuen Kirchentagspräsidenten schreiben können. Nach Köln werde ich kommen, aber da sind /ja in Amerika. Hoffent- lich gibt es aber bis dahin noch ein Wiedersehen.

T "U-K, Av> 11-0 /J TV.-K»a-K» l?>»Qii aoViT» Vxa-rrrl H r»ViP (TWl SPft VOTl imS bfii (^©n

^ XXi.X^«AX \AJ>X \A .i. AX.!. S^JL

stets Ihr

M?uH^'

t

Jü^, ^f-ß*^'

^^f

luH4rt^ y^^ '^'n^^

,^

^jytyr ^^ (^^ ^^ /W*^,

y^iryyy^^^f^^*^

/7

/

0

■*^

fp.

A/y^ ':4tii4ä aUr,;>^ <r»*^^fn^. Ä^^s^^/'*^

>«:^js^^^g^ >4!^V^^ Mt^y-fh^ ^i^fit^/^^ ^

■'M^ K ^ a^4l^i^ A:C4,M^ ^ryU**^H/- >^i»*^^

y^Utiu -7^ J^^i^J/ ^^i*^ '^i»*/ OH/i^u^ /^C^^i-.

wimm/i^f''^'^^^^^ \ *^w^

4,i

:/ BADBIXICS DB. RO»l|IT mAPWAlH. ^Bl«

16. 3. 1'964

NF

n

Lieber Herr ColclBChrpidt,

^offentlloh iet Ihn*n da© ZußamjDensein mit mir nlch; .:u r^cMpcVt

"bekornmen. JiSln Trost ?xl wlßsön, daß viele Aufg-ib^^ . vf t:ih warten

und Sie niohT: - wie ioh - ala Gestrandeter daett'.cn in ei/ien

Alter, da NeuLeginn echw-t^r i«t. Ai;c.r ich beklage nn^> nicht, cia»

J st meine Thtiologle; da« mrai^hmen. Von de^i Zeugni' , ,t-ii in A^ort

iiabe ich noch nit viei ^thilten.

«

'Bin« DurciiSOliTift ^es Iji-.elei. na yreudenL%:rg le^e ich bei. Ht^rr

aollwitzer wirä wohi**uiß/öhena* verf.ttodipt weidisn.

W^hr<^d Sie In «eine« B^Alo «ohllefeÄ^ hatte ich 7;eit aui.: tJhfer i^u.«.«' , auch der Vori/.ittag fob äuäu rooii Gel«/;eiMit*j t, loh ^^rja ^j.: a'-.-C" ^»a- c'en der Herr*, yreudeutci g unö Golii^itj^r licnt nif;hr nntv-or^p.j , i/lelre »»clorlB^i:: ch-n i.iebe ik^* ..lioii .U : '^j^t una ;<

itraf '• ^LL^ chrit--tlj ch~,1uäi; ' ^i: - ? 3.r ajä >^i:tui. !fej^.eii .ujd^^re «8 :fortöe:.fc«en.

'■■■i

■•/

/'

/

Bitte tun Sie Kiir den eiiien Fr*un''i6c. -ftrdienttt -^ma niei. xceineifl Wort auf liese Aa«el#e«*^i***^''' rurlick. j iet 1i'>€a\ßrenuH geredet una loh kürin nloht »ah,-.

Irgendwiinn werden mir un8 ;; e.t dei "^""^«0} :

Inzwitchen folgen üi^: bitt^ Tlrirer 9rxa^ ^x^ -

i-

klüger .ü.ö Sie l6T.

Sie beide ^rtJÖt aufe her^licrißtt

6 wohl

- weit

Hw;

I

fyU^'>\

Ms Jlrf^i^^ ^

£^

•fyr^'f^

2

'Cifd< >^'' ^-^ ^ ^^.^

I

h

16. 3. 1364

H«r»n Pfarrer

1

A

V

I

B0hr cMdortflor Hw til»r«r,

iiaua xoli iaa *KÄlZirtr«h!r J3r!^^: - •^ '"**^^ 'i»»««'*«>*»i davon.

'1

«i'fi«u. a«in «A«*n.a t;«h.leic«a Uitw*««i»rt hl J Siebt A^SS* wurde mm iox9h Her«i Oollwitz^ mXn Faitom^JfcSS«. X!^?^

«ud Ihre» völlig v^r ^-blichen Elnaa-kz fertig zu w«"i«ii. ?ocl.tS ^'^•**" »ö«acii«x, in«Le»oautire für JUe erkrwütt« ?rm

o

Jl^.vU

ViV»u ^u( ßti^UitWAT

•fr

o

\

UÜwi^ i; 1^ K*i»«^ J^M^» fJil»»>\iH ^ U) U ^K^ v^ MW^Ktl*«

i i

1

Prof« D. H^linat Collwitsi r, D.B«

B^rlinp-Nikolaü^aeef 14. 3. 1964

%

c

Verehrter Herr Gele!

Wenn einer vora Wolk^ nhlmoel der Illufdonen über sich selbst auf den Boden der Realität unver. ehenu yer^.etzt ..ird| üo ißt d^ö ijamor ein 2i«ölioh . cliiv rzhaf toi* Erlefeiit.. M.e Illusion Uüer lüitMiGlbot, in der ich iriich biß zun Le en Ihrer i^trim^ietr cl tunken uefunden h.ioet bes and d^irin, ciase ich meinte, ioh jei Ihnen ebenso eymiatliiöoh wie Sie j^ir. j 1 unuor Yerl^atniß h^O)© gegen^ieltie, weit über dm. Respekt hinaus (den 3ie iüir ver^ichemt ohne dase dab Verh^ilteni deßi^en :>ie mich aeihen, ihn verdienen kannt) etwa© von Prc;undöoh;Äft an eich. Ich Jt^deuf dlfc: h.be iux Sic ged icht vrf.e m einen Freund und Sie haben mir durch Ihr Verh iltcn Aiilass gegeben, bei Ihnen das Gleiche zu vermutent Jetzt muß ich ütatt de^ü^en lo^eu, daß Ihnen bei© Ged^üücen an mich speiübel v,lrd und daß Sie üich {öJii;t den üaiäoren cliriöt- liehen is^itgliedem unserer Arbeitti^ecieint cJi ift) der übelsten Pr \ktiken, de^ Betrugs und dets Vertrouenamißbrauchß filr fällig h^^ten« Wenn m^n oluie jede Vor.'xnlründigunßt ^ha^ ^^^^ vorhorgchende Außopr ichet witd Bie unter Preimden ao Platse ist, von einem Freunde <juf offener Bühne geohrfeigt und axgeopuolit wird» - waa uoll am da machen? So leich".ihiii v/ill man die Frouiidjchaft - oder uuß ich doch sageni die lUuelon der FreundoCh^ft? ^ nicht luf^ebent dnzu war sie su wertvoll« Daa Bele. di^töein wird gegenüber äma Ledauemt i^ Eraohrek- ken kein Rolle ^piolen. 2üan Iiann rolso mir dion anderen fragen, was er eich dabei eigentlich ^ed cht hat, ob er das »virklich l-o meint t wie ee dasteht, ob also alles Bieae-rige llluöion war \md ob er will, daß ee zu l^de i.t«

Zur Sache will ich nicht*^ eageni denn ich kapiere nicht das Geringste mehr* Zu verteidi^ren habe ich uich oich nichtf denn icii habe ixie anders gcaprochcn und geschrieben als in dici^em Brief'wechisel, bei d«a Ihnen öpeiübel geworden i^t. Ich habe deahiUb uieaen Briefwechsel in fJJ.er Ahminc^^loBii^ei^, ie in .Inioldahain verabredet, als Material den Mitgliedern der Arbeitsgruppe isu^^ehen laßsen, vy('hrend Sie wi der alle Lo^ik iiin ale Be^veiß für die Hinter^iiatigiceit von mir und anderen ansehen. Die Cbc.rtr igung einer Bibelarbeit über Psalm 139 an einen jüdischen Theologen halte ich noch heute nicht für einen rcaaantiüchen Eauachi verliindert vmrde üic vor allem durch die Ablehiuuii deü Oe- dankenü .eitene der Klrcheut-.goleitung. I4e Aufn^aime ciew Haraerechen Aufsatzes in den ''üngekündieten Bund« wurde noch in Berlin damale Y-^»>. PT rs^^y^rrx r^ÄV. Avi^öH «♦: Miri^j r TU B^ h)chlooL>eui die Krtoikun».« uie i>ie d^iran anicnSpfen, trifft" vor all^ unaeren Freund Gol^5. cbiddt alß Heraus- geber deu Bandes«

Sachlich int mir diie Ganze deshalb unven-tlCndllch, eil de am Schluß Ihrer Betrachtung fordern, daß dem Judentum sein Zeugnischarakter eeensoweni^ beetritten werde wie dem Clu-ibtontum, andereraeita aber darüber empört nind, daß icl: jenera Superintendenten (ea ii^t ein Mann, der üich iL. larchcmk^ünptund in der Kilfe für verfolgte Juden au sge- zeichnet bevylihrt hat) versichere, da. wir chriö^ichen i^itglieder der Arbeits, omeinöohift - ent| e.en den uns von i oxnem loger gemachten Vorwürfen - dae christliche Zeugnis iiicht mfzu^eben gedächten« wenn ich Bage* raiföteila des Reden« vom hohen Eouts heiimaer zu den Juden Mtton Cl-irieten heute endlich mit den Juden zu iipreohen, dtum bezeichnen Sie dcUi höhnisch nur als den Wechsel der Kampfesweise von der K^wallerie zur Ini.interie, - wozu haben ^±t vom eigentlich in den letzten Jahren manclm^a über die i.edeutun£ des ßdiünen >»oi'te4. Gespräch für da VerlAÖltixio vo«n Christentum und Judentum unb Gedanken gemacht?

2 -

I

I

. 2 -

1

i

Ich bin blöher nie auf dtii Gedanken t^eicommen, öle Könnten für uneer Zusammonaeln jenen Tolcr:mzbegrirf zur Grundlage maohen, xalt diai einst Rudoli Otto seinen Religiöiaen I^ienöOhheit stund gegründet hat und der belogt« dixä L.im loh elßentlici: unä ernathuit niohtö 2sa üogen hatf sondern nur jnsj.ruo?i£ilo3 als ver.:ohlc denen Glaulionswelaen neben einander ©teilt. In einem co langweiligen Verein vAlrde ich nicht mit- machen unU habe urn^ere Arbeituc^tJüieinachiift iile dafür gehalten. Gleich- berechtigung ict selbntven^tf^dlich» ohne nie Icrain iiichte ^^eäelhm^ aber bei meinen Freundöchufttn mit Katl ollken, mit Marxletent mit atheiötiöchen Philoaophent mit andersdenkenden Theologen hat udr noch keiner .a^ Bedingung der Preun schaft und ;lfe Fol^e vier Gleich« berechtl^unt. die Forderung prösentiertf ich müeee üelne Überzeugungen auch alw gluicii-wiilir unerkennent ^o -eiti^ -ie ich uaü tat| daß© wir es nicht tun, dae^ wir iiiit einander um die '^^(alrjrhci t rin^ent caea üer andere eelnc Brkeimtuiß beaeugt und ich die meine, daat; un^er Dialog nich. ein harmonii^clA^r, i.ondt;r;i ein kritiecher, ^e^eiioeitii^ ioritiucher ist, dae £ibt unacrcjßi ZuaranmenHein die vSpai.nun£ und (liiüit auch die Fruchtbarkeit, Martin Buber spricht einmal (in "Me stunde und die Erkenn tniö**, ^. 120 f#) von üeiü hoiLO(,en€Kju und dmu heterogenem Tjfp der Gemeinschaft I ••Jene war eine Idylle, Lcll und wiaro, un£;ol.emmt, in der ereten Stunde ichon faßt au ihrer vollen Geatalt gediehen« Die iTAdure war ein xxramiA, hai't unu ereignißroich. kan kostete, was das filr oin Din^. -ei, die Andertiheit de. Andern, m^in h.tte etwv.s auszutr ii^en, mtm geriet oich in die Haare, man geriet ©ich in die Arme»**

So habe loh tmöore Arbeit©^ emeinsohaft ange ehen und meinte damit Im Ci^niiensue luit Tillen zu eein. De^shulb bin ich leiüeneohaftllch dagegen, daa ee für die Zu^ehöritikeit 2U ihr eine andere Bedingung geben d.irf als .le, daß neben dem Ijedürfhiö, dem anderen etwas zu üagcn, die Beriituchaft, uich voik üiideren etwas bogen üax luseen, ütehoü autis. So mag ZmB^ vlii. von Hc enzwei^, und Echoepß auf^je^tellt. Theorie doT beiden gleich-geltenden Gotte. off cnb minien cm Israel und an die Keidenwelt die Meinung elni^^ur un^er uns «eiu, t;iv^ aüUw unwer \me er- örtert werden, üio dca-f e.ber nicht ;iur offiziollon leliruiiinunb unseres Kreisen gemacht werdeix. Erst recht laimöglich muß es i.ein, dajJ ein Glied uniieres Kreibc*^ die GeÄt;indCii.ift luit a^uderen Gliedern aufkündigt, sobald ihci m deren Verh >lten und Benkcu etwaü iiicht pasBt, Was v;ir begonnen haben iat - nicht der QuanAtität mich, wohl aber der QUcaität nach - ein rot,;-: ö, wichtibeö, üelaöt^töfc und hoffnungsvolles Untemelimon» *vir ßind alle ä^rdr verantwortlich, daß ;vir es mit ^4r%<^^/i^^ r*tioH .i**in^ ciat^ v*%rb iltan dßü anderen von .einen Voraussetaun- gen her i^u vifT^y^ehen üuchei* und üiec^^e »viciitlw^e ünwernelÄen :i^ch¥ durch Ee3i^;n-ition oder Ultimaten soheittrn laii-aei . Jetzt ißt, ent- gegen den I Offnungen, xalt denen wir - oder weni^iitens ich «- Arnoldöhain verlassen li.^beii, ein üioßilioher oCh^rbenhoAifen en.standeiw Das muß a*er nicht das Exide «ein. Ich hxbe v:ie lieb und möchte weiter Ihr Freund eein» Ist daß wirklich luimöglich?

Kit herzlichmi Grußs Ihr

^

I#li«rl

4 znmtliMrft if

Mrs 1S64

»Mk W¥«r Itowr «•Id.^c.^ia aa ttr friMii MA mir «^, ka^M •!• «aso m ikXoh «tsc: rli «oi* ftiJL^»t«Ju» vwi«ueh«a will l«ht »ich wXt «lA r .u^svort IliJioji zu »turnen iiiid ici, krmn d^^ iJUA «öm ftachUch tun, da ich .^lÄtr j«r««nll ckon lnttttu»el2unt in «ümü Brief an

Herrn FrtHÄOiU^kO-fe voii IC. f^rx Auoöruak gßgßtoxi hab«. .^^«^^ iiloht tMhTt ä <^^^ ^lX«n «dr ci^^#ii2;e&.

Sit itfiifiiii tsAüh li#rtiMiit erlmitrut wie <tt« f*rU<Mr#ii5i iaroh«irt»c#«^ 1961 erfolgten \a« i»i# UlNOPm» ;rtmdliah «i# w«rl%< ##i«r VOTt VAi« ^uPt€^t m%0 6mT aaitare ang^n wird* eht al»o

ritfht «ftt «In r#f«»rfxt ^w Bww0i» cinsafflliren, d...t- \ bmtktmpt nrü* J«mar 68 (»le! c n^ .. icönÄL«»« Bund** t>. 12) gahaltwa mr^. Da» Kafarat Raraetr hätta Ich ftlr den KirehaA^a« nlciit aki^aptiar* «Ml nie hMttau dHim ?aia au «iitöohai*»i gßfmhX^ ob aia auf Äclaa Tallniihf e v«*r«l<7ht«Ä wollen odw ni^t« »aa ifft ein t^>ma nucfctatmar latbant^m« unu #a aatapricbt nabanibc4 mtu^m. alaaai^achiriftUclifen itpflogranhciten, daft «i« Mttlicfea mim ^^^ ?«r»f»Ciitiiciam^aii ra^aktiert. teah «er Thaolcgia lat «.»• aicirt beten, 4imm^

Iah JcMttia laldar nnr taaJLwaic« Jhr mmixy%arzwmig%^s ÄalMFtftta», aar aber xda ^tear Isaiawn^, le waian aar V^-rtratar ainea «barlialtan

T©iar»nau«ikaiia* Icn bin ac wnci daa dUrttan ^a i^^i^tlicfc

«itticn - mch lälaii*. i«n abar 4aM 01iria«u»»2TOiänla, in «ralikar

-^ -»-* - Ä—-

«. i.4*i#'^*^^%«««v« /><ih. .{i«ii«fti^ ic' 1 iib't hlii^HiiEiin

an Äiiaat^n, ist üie iiau^nlatun^ction daw v;uda»wui*i it

beawaifalt, i)aa lat für una Juämi liasoi*. xö^* ^^lüe uaaiÄCli^iöli, SU Y^j-^tahan öcwi^ äp^x i^loh^ ao aci . u«r j, -li . . i>llt#. >>iö ^M€^ i^ mcxi iAcUt UÄisakahrt, am »vir Juüma atwa Christ. n «a^anUi^ar d\Ton i»pr ech«a, wir erwartfötan iJaran /arsiaht iaa Jaaua ^a d$^ kesaiaa. lA^r aina unii^ üTi^n^^m^ ^mmuwif ui«^ uit*eo lisA^h^er idiusu- umMmi *ären, a. «dr von äi&r ^*Äaini»ü»an Grundl^a dca Alten TMtamanti oAegahenä viele iAÄveral«Ä«ni»Be waü Fehlentaaliüidtta- ^m von lülrclie una : yn^igoga laa^suujrlöeit a ^ jdimbt Mst^n«

- 2 -

2 <-.

{ '

t»«illofc «••t«k« loh gmm, wl« uat «Im^icH al:

MTlCiR Xdtaa«! -vwi '*S«««nlsabl«iCMi*' wird. 2^«

«al wir Jud«.a nl« «if QlmhmmmtMiin auaruhm *Mnt«B. sua «i4mn

tb«y, d«« 2^tM8, »ehr -e»hrt«r R«rr Coil*lta«r» fo» tUM idLa« h5«te'

Wütls,» Aia««l««Mk«lt mr .. Tnid l»t. 2«i«al« .bX«i«Mi iMiflt aüMlleh

ftr Cott iit«rb«i. 4h« l»t ««h ai, ^.^ y,,,^, ip^ 34, ^^ ^^^^

•l««n«ii .'ri.dist mt um KXnOmitmt 19G •rian.rn mllt^n, moUt» Zta«b ifc*» vertraut «»In. Dort h«b«n 31o «•> .n. '•ww ^^i, ,„ oott.« Oteolnde rindot, ^t m elaar i.«luir. Ol« ^u. «.oiaaofctet^«rd«a t««tiiM»t Ist.- *iv ..an teut »bor dmierjid und fur d«n tÄgllcüeft (Ntoaiittb aooi^, von :.«tt#a«, Mk«ia«ia« ..^rvdhon kam. t,l Ibt f.ir ••iael«rl2i4ft.

21a««l hitt« 41« iarolM die i2iatioe do« Ouriotuatokoanttiii über ua^ JU40IU im lirit*« ««ioh. moo«. OtaM« Xm% «lofct «ahrg^no«- ae-n orda.., «aal, Jjitt«.i ImmhAi, uau Ab«r*«»«i«« vo» oiiri«ten for uafc uad »It ua« .i*« 7o4 «oImb *ü««öu. i>avoa lot »ibat .aroJiOnJMK^if u*. ..ttÄ«in«a«« Kirch« äici--; »Si« i«d« j^öi^o^m, «• la fr;w K^lwa-fciw öeJir lohrröicä^ü ;aiMi\Usrua«Mi ("D^.r ua^^^^aaMgU iuna? ■:,. iO:?C5) n ^Chswleisoa 1^*. k«iMJc. mxOh» S«ib«i oollto «la» üojxtsttaij ö«.. ..u6äru<dE«o ▼« gonaal nahwrakfr um CBwletmtuM «Oßenfitc: .t. Judtaiiau» ia 4t» ««u IlUMa «olwrauoht.,« .^an vorbi^tim.

Rlofau ich h.=»bo E.it aoiiMii ruTiu^ Artikel, mm i«|i lr«ia .vort nuQttlmola&o, ©ratllaa »«rf>«hU««Bi. Swr^oJajigaii yurd« «lu jw>«iiu voUo. . t, iim«i Bp«te5««n« Janniir 1964 Araol«kils«in. mid durch umhfolsßaa» ^u*eenuM(Mi von Ilm«i «ui ]far4«r. V lUircoleüaioh «ü»«r V ar •• Ubori.«upt whmn i'otJtuhrt, ??la«i Vor« in ctarmmmAma,, statt •chUcli- uad ein ch «•l^fier.tli ch aitidiw&4«r und •naHieadi.r au i«^. iJ«- vemolntlicho Borllacr r.le^. hat »u «lue. unrutig« •r«Mi«atim8«ot gefuhrt und ua» «lae Mut r9m Sxklänm^^, irot»^ iwllenusw. . . rt, so r cht 9«l«iiot für .l.n Üiv-Slchol-fraStus. Mcn wollte Erfolg-«. Ärfolß unter dox Na»an Ootto« «bor icaaa nicht

Bad nun oai öaiau*. .iooh nooh sin aofcr poreönllotoois »wt. jrots ai«r »ittäueehua«Mi word« ich aleht «uihSr.r., ;;io au vor«lir*n als einoH/ doi- tapfftraton .ünpror^ «nr ge.iön dl« viel« lu^AeLufinncr in unaeror Ää^^trdi^feji ->und««ro^-elllt, Äi ich «l«lohen ic«i«,i- ctohe, oIb Jude ua4 irichäbo.aitot«r aber ola« VaM««aatollun, &'onl«. v, vomtoht •iolt dloocr ttaato Mmmptikt olgontlich von t»olb»t.

- 3 -

j

3 ^

liV VHTt von MlHid ch Xt und der 7Jl«Imi

HcUwlttfi»:*, l$?üa«n Sic r;lch llebrr von (l«ir IltlNl «Iftt«; d«iit»0h«i

Juten i^ j)€VLts«id«ii4 V3^d ^Inm T3il ^«dn^^r Ittmmkm^ mAiw^gfxi^ #a i«t 2u c: slleh unt^ -ot yelnvoll* Vlfjll ich fällt mir nleht .i;;e)'wol.:e .'.er^ite drium «In rOrv :.aif> T?1oh'ird '^u^iiicrs (^^«T n.l0<^.;er.de ^■o3.1ftr;uer* ilnt *

*fit# ^^aitri^ Olut, läl« hi#a loh lUbl« br«nnMf (Mll lall Uai^elig^r ol« Lldue nttiuianf

^i"r

mmmm

0\y\M>

'^vJ-vOv.U vL^ÖLft ^9 ^"^ '^iv

tu

MM

WVwn

vJ 'TW JLcv

^^^ V^ ^-^-^^ . J^riti&ciiV V%rt^^^

öL^l^^ XjiiJL'JU

^ V'vyv

iU

Auo

Ot^AAA l

Q

1^

Ct

Dr. Robert Raphael Geis 4 düsseldorf

FISCHJSRSTRA8SB BS TELBFOI*<«4S4 58

BFOI^4fl

N{;xi

^

XAvV vA/t/V.t'

l 4w

ikk^

t'-<>4. "<^H.l). ^„ni/is.L^/cU-

/l/lA

Mm«!

I

D/ Herrn Rabbiner Dr. Geis zur freundlichen Kenntnisnahme.

Prof. Dr. Dietrich Goldschmidt

19. Februar 1964 g?

(J

Herrn

Prof. Dr. H.-J. Kraus

2 / Hamburg - Volksdorf

Hempenkamp 28

Lieber Bruder Kraus !

Herzlichen Dank für Ihren Brief vom 15. Februar. Ich notiere zwei Verschiebungen in Ihrem Brief gegenüber dem

meinen :

1.) Als möglichen Termin nennen Sie einige Daten, nur nicht die von mir vorgeschlagenen. Ich schliesse daraus messerscharf, dass Ihnen das von mir vorg2- schlagene Datum nicht passt und wäre einverstanden mit dem 20. März in Hannover. Ich muss abends in Loccum einen Vortrag halten.

2.) Sie sprechen von einer * Vorstandssitzung* und dies finde ich auch korrekt. Ich selbst hatte nur eine mehr formlose Zusammenkunft von Rabbiner Dr. Geis, Frl. Heydenreich, Ihnen und mir vorgeschlagen. Ich wäre sehr froh, wenn ich zu Ihrem Vorschlag auch zugleich das Einverständnis von Herrn Dr. Geis zu einer solchen Sitzung haben könnte. Dann will ich sofort eine entsprechende Anregung an Herrn Hoppe weitergeben, der nach der in Arnoldshain getroffenen Regelung eine solche Sitzung einzuberufen hat. Ich schicke daher von diesem Brief kurzerhand einen Durchschlag an Herrn Dr. Geis.

Zum Kirchentag selbst lassen Sie mich noch bemerken, dass ich für den Sommer 1965 eine Einladung nach den U.S.A. habe und daher persönlich nicht dort sein werde. Da ich auch zum Themenkonvent selbst nicht reisen kann, falle ich damit dieses Mal fast ganz aus, aber für die Vorbesprechung, die wir hier im Augenblick planen, stelle ich mich gern zur Verfügung.

Herzlichst

Ihr

a

'>it/*Y'

'rt^(^4t^i^^i^.

Rabbiner Dr. Robert Raphael Geis

4 DÜSSELDORF, »BN 21, 3# 1964

FISCHKHSTHASSE 58 TBI.KFON : 44 54

LielDer Herr Goldschiiddt,

vielen Dank für Ihren Brief. Mi 20. fcär^ wäre ich oowieso nicht zu Ihrer Verfügung, da ich fiir die lieue Christenheit meine Ferien nicht mehr zu kürzen gedenke. Mittlerweile h::ihe ich aber Herrn Pfarrer Hoppe als Reaktion auf die ständigen Lügen unseres Kleeblattes Härder - Gollwitzer - Preudenberg mitgeteilt, daß meine Mit irbeit ind^r AG so lange ruhen wird, bis die genannten Herren aus der aG ausgeschieden sind. Ihre Milde in die; em Falle ist mir off engeatanden nicht ganz verständlich, .-eil ich Sie ja auch sehr anders kenne. Vielleicht lesen Sie den Briefwechsel Gollwitzer-Thiel, um enalich zu erken^^--, wie ta.ls^h e- ■T.^T , den Beitrag des Herrn Härder im "Un^iekündigten Bund* aufzunehmen. Ich sitze ger=de an einem größeren Aufsatz, in dem ich sowohl Herrn Gollwitzer wie Herrn Rengstorf abschlachten werde. Hoffentlich ist die Allt.emeine V,'ochenzeitun- mutig genug, um diesen Beitrag zur Woche der Brüderlichlceit zu übernehmen.

Verzeihen bie dij-iaiu uj.e r^nT^s Uü-. Prau auf.-: herzlichste gegrüsst

rr.n -f TVi-roT" In p'npn

von Ihi-em

ClAwi^^v^

- ^ .■*«-' ^ ■♦■•'- '**<■»■■■*- *"►*

i

0^

M

#

!^(AiK,\ua

X^Ki*. ^1

-^ I

vUidiJU

4Aa^

iU«*J»

I

@

■M^-.'JJ'- ' '.".■

'T!.«

^-^

t^t^i^i^

r

mnai^prvaRM

Nr. 04046

P o

J^

fr^rf^i^'^Ujg:

; » ^-Mg^ß^

r~^\

BÜNPKSPÜST MtRLIN

\

7 (J4^'<u6^i>y^

Poitltitzohl

AUc^, _£r ^

D/ Herrn Rabbiner Dr. G e i s

Prof.Dr« Dietrich Qoldschmldt

zur freundl. Kenntnisnahme m. Februar 1964

Herrn

Prof. H.-J. Kraus

2 / Hanburp- - Volksdorf Hempenkamp 28

Lieber Bruder Kraus !

;/

Dieser Tape erhielt Ich einerseits von Lorenz aus Pul^a dl«» Elnladunp- zum Thomenkonvent für den Klrchentas 1905« Dieser soll vom 27.-30. April 196M in '^^l^f l'",.,^;^;^"^^ Btattfincien. Ausser mir Ist unser freschäftsführender Vorsitzender Dr. Hoppe elnreladen. Nach dem ..tand des Gesprächs in Arnoldshain schltigt mir Loeenz vor. die hln- ladunr an Prl. Heydenrelch welterzußeben, falls Ich nicht kommen könne. Ich kann tatsächlich nicht hinfahren, weil ich zur Rlelchen Zeit Sozlolopentap In üeldelberr; habe, wo ich selbst auftreten muss. Andererseits war vor wenigen Taren Gels hier und hat sehr schön in meiner Übung per deutsches Judentum gesprochen. Dabei «"^^^hlte er mir, dass Sie criückllcherwelse zum Mitmachen beim Kirchentag iyo5 bereit seien. Allerdinfrs hätten Sie etwas '^"^c^^^^o^^^^i" luneen von der Ta-eselntellunr als sie in Arnoldshain von Lorenz entwickelt wurden. Ich selbst kann mich den Ge- slchtspunkten von Lorenz nicht f^anz verschllessen, da ich irerade nach unseren Erfahrungen in Dortmund in der Dis- kussionspruppe viele kleine Dlskusslonsgruppen für ausser- ordentlich wlchtlR halte.

Zwei Prägen

1.)

2.)

Würden Sie freundlicherweise statt meiner zu» Themen- konvent Rehen ?

nao

^4 «*

Können wir uns zu einer Vorbesorechun)»: aesscr., anstreben wollen, panz Informell zu drltt - 3^«»°«):* . und loh oder evtl. zu viert mit Frl. Heyaenrelch, falls wir diese doch zum Themenkonvent zu (!;ehen bitten - am Mittwoch, den 1. April in Hannover treffen ? Ich habe dort abends um 20. 00^' eine Sltzunr, l^n Hosplz In der Schumacherstrasse. Hein Vorschlag wfire, dass wir uns am gleichen Ort. mitt&KS um 15.00^, treffen. Dann würde die Zelt für Sie und Herrn Gels wahrscheinlich reichen, um am elelchen Tape wieder nach Hause reisen

-2-

2 -

zu können. Von mir aus können wir auch eine andere Tageszeit wählen.

Herrn Geis hier zu haben, war sehr schön. Ich hoffe, es geht Ihnen gesundheitlich wieder elnlgermassen rut und würde mich sehr freuen, wenn wir uns in der vorgeschlagenen Welse alle treffen könnten.

Wlt herzlichen CrHssen stets Ihr

, /

^

Freie

Ap**

;

'in

Tj/n

Verteilen

Otto-Suhr-Institut Prof. Dr. Löwenthal Frau Polentz, MPI

29.1.1964

Dr. H/bg»

Itorm

Rabbiner Dr. Robert Raphael GEIS

d 0 r f

4 P ü e 6 e 1 Piacheretr, 55

Sehr geehrter Herr Dr. Geis !

la Auftrag des Rektors der Freien Universität Berlin darf ich Ihnen fUr Ihr schreiben Toa 20, 1.64 verbindlichst danken, .ir freuen uns, Sie bald an unserer Universität begrüssen su dürfen.

In Vorbereitung Ihres Besuches haben wir vorsorglich ein Ziju&er fUr Sie im Gästehaus der Preien Universität ( Berlin-Dahlem » Gelfertstr. 49f Tel, 76 29 50) vom 10. zum 11. Februar reser- vieren lassen und hoffen, dass dies Ihr h.inver8tändni8 findet.

Hinsichtlich der Buchung Ihrer Flttje sind wir gern bereit, xmser Reisebüro su beauftragen sowie . ie uns Ihre näheren

ünsche zukocunen lassen. Sollten Sie es vorziehen, Ihre Buchungen von dort aus zu veranlassen, würden wir Ihnen selbstverständlich die verauslagten Kosten hier zusammen mit Ihrem Honorar zurück- erstatten. Freilich würden wir in dies^si Falle noch bitten, ims Ihre genaue Ankunftszeit und Flugnummer mitzuteilen, damit ein Vertreter der Freien Universität üie am Flugplatz erwartwi und zu unserem Gästehaus begleiten kann.

Während Ihres Besuches darf ich Sie Jetzt schon bitten, gelegent- lich zur Regelung der finanziellen Angelegenheiten zur nussen- kommission zu kommen.

Ihren weiteren Mitteilimgen gern entgegensehend verbleibe ich mit den verbindlichsten Empfehlungen

Ihr sehr ergebener

Dr. Horst Wl Hartwich

Rabbiner Dr. Robert Raphael Geis

4 DÜSSELDORF, DEN 27» J Gin . 1904

FI8CHKU8TRA8SE AS TBLEFON : 44 54 58

1-L.

Lielier Herr GoldüChmidt,

c

o

Dank für Ihren Brief vom 23. Januar, dessen Absage für das koiiimende Wochenende mich gar nicht mehr üüerrascht hat, höchstens ein hissel traurig bin ich geworden, aber auch dazu bin ich bei reduzierten Kräften kaiun in der Lage. Meine Prau hat mittlerweile mit Ihrer sehr netten Sekretärin gesprochen und es bleibt also dabei, daß ich am Abend des 10. Februar bei Ihnen sein darf, arn Vormittag des 11. mein Vortrag stattfindet. Nach den Flugverbindungen habe ich mich noch nicht umgetan, weil ich gerade erst von einer Vortrags- reise zurückgekommen bin. In Hamburg tönte ich mit Niemöller, in Tutzing mit Kraus. Vielleicht finden wir während meines kurzen Berliner Aufenthaltes auch eine halbe Stunde unter vier Augen, damit ich Ihnen über die Reaktionen von Kraus berichte, der für dein Kirchentag in Köln wi;i^der alles Erwarten entflammte. Ihre Magnifizenz schrieb, er würde einen Herrn veranlassen, sich wegen meiner Unterbringung mit mir ins Benehmen zu setzen. Da. ist bis jetzt nicht erfolgt. So darf ich Ihnen vielleicht meine Wünsche mitteilen: ein stilles Zimmer, möglichst mit Bad, für eine Nacht.

/^ n „-1

Wenn Sie Bedenken gegen eine um:erscnrix-c ^uj-uöui. in dem Miskotte-Band haben, dann werde ich allein Fräulein Heydenreich das Buch geben, denn eine Unterschriftenreihe mit Herrn Härder und Herrn Freudenberg halte ich nicht für opportun.

Ihnen und Ihrer Frau die herzlichsten Grüsse,

Ihr

(^sVuVVi^

Meine Frau kommt nicht mit.

Prof« Dr« Di#krl«h Q^lAumfmlAt

2t» Januar 1961

Harm Prof* Baetiar

Harm Dr« Malataln

Harm trot.9mt». Oallaltaar

Harm Halahard Kankya

Trlm Haydanraiah

Hmrrm aoaal^aab

Harm Pfarrar flarqaarat

Harm Dr» Halahaalii

Harm Priaaa ftaliarf

Harm Dr« Seliafriar

Harm Dlpl.Sos* Saimardtfagar

Rarrn Prof*Dr# SaJ^aaltaar

Harm t^m Zipfal

I

o

Salir caahrta Harr an» liaba Wrmun^m t

o

^

Harr Babbiaar Dr* H«H« a a i a aus mistaldorf alrd auf SialadiiiJnc ämr Praian UnlTaraltit aa

Dlanata&t dan 11# Fabroar 64» iw 11 a«t«^

In malnar Übung an Otto^Buhr-'Inatltut (Sbar 4aa Thasa ^Vmr JQdiaeba üaitrag aar daatachan Xaltur* spraaban« yi^r van Ihnati Zalt and Luat bat» dort bin su Icaeaanp lat baraiiab «lllltoMian (Otto^Suhr^Inatltatt !• Stoak)»

Zaglalab adabta lab Sla am alnats Xaaaasianaaln lalt Harm Or» Oait aa

Hontag^ dan 10. Fabroar 6%. 20^,

in «alnar Wohnang» Sarlln«^Dablaa» Vcicalsani^ alnladan« Pur Antwort an Frau Pahlana (76 1*** <»^^r T69 iBJD aÄra lab dankbar*

flit frauj»llldban Orüaaaa

Ibr

y./

..->■■« -i : l.»-.^..., . -i^,<^ III lHt^jM<lill"ll>ilil^ Hi'\ KlMl it IllllfliWi

I«i

* J^^MA- T^C^/d/UA/ ^M/l/1 (kAAU'l/iAjXM

JO

'kv t \J

\

oAv

T' - i

OiyryU

.1 Jc^ cvi[Co(Jj^

■^^

t^fmmim^tamm^n^^ta^m,^

'^.

jfyoiM^

J^.yiAA^yy

ß-oYO-eLCiX y\

5 6'

/V <?yY,

■*!^

xj^-wcXtvl

e.WC.|^ ^. ev^ '-^ ^-^^ /^'^

Prof. Dr. Dietrich Goldschmidt

^

/ 769 IB7I

23, Januar 196*

Herrn

Rabbiner Dr. R.R. Gels

i\ / Düsseldorf Fl scherst ras se 55

Sehr verehrter, lieber Herr Gels !

Ich stecke völlig In den Abschlussarbelten des Buches und zugleich In verschiedenen Berliner Verpflichtunp-en, die sich im Augenblick dr^np.en. So kann aus dem Heiseplan Ende ds.Mts. leider nichts werden. Doch aufreschoben ist nicht aufgehoben. Die Ausstellunr. soll anrebllch verlfinnert sein. Am 2. oder l|. März habe Ich Luft. V/ird sie dann noch geöffnet sein ?

Sie schickten vor ein paar Tagen das schöne Buch von MlsS-^-totte. Ich habe es Frl. Heydenreich noch nicht frereben, well ich Ihnen el?;entllch nahelegen möchte, es Frl. Heydenreich mit der von Ihnen geschriebenen Widmung ohne weitere Unterschrift zukommen zu lassen. Dann hat es p:anz den Charakter der spontanen Aner- kennung durch Sie, über die sie sich sehr freuen wird. Mit meiner Unterschrift dazu wflrde das Cescbenk nur entwertet, da sie sowieso der Meinunr Ist, ich Oberhewerte sie. Etwas anderes wäre es, wenn wir mehrere Unterschriften noch dazu hätten, d.h. hier in Berlin zumindest noch Herrn Härder und Herrn Hoppe und evtl. eelerentllch auch Herrn T?reudenberr.. Dann w^re der Dank der ganzen Arbeitsgemeinschaft of fenolchtlich. Doch wären Sie damit einverstanden, wenn ich diese Unterschriften sammele ?

Wie ich hörte, haben Sie inzwischen die Einladunp; der Univer- sität erhalten. So v^erden wir Ihren Vortrag also am 11. Februar haben. Ich habe mir erlaubt , Ihnen zu Ehren für den Abend des 11. Februar einif^e Berliner Freunde einzuladen. Würde Ihre

r i'au

o±tr

W ^m ^ T *^ * 4- <^

freuen. Bitte lassen Sie uns auch - falls Ihnen die Universität nicht deswe.r^en schon r,eschrieben hat - Ihre Quartierwünsche wissen. Wir werden dann für deren Erfüllunp: sorgen.

Mit p:anz herzlichen Orüssen

In Elle

Ihr (^ /

sshä^

^"^

^f

fflji ;,_, <-i:m!-%'

froM

■H^ WWW^^p»! . I li^ I

N

ytt/vr7 '^w^ oi/vwa^uv/J^ co^

■^

Nr.

i

n.

V(

<VMA

\^\y\y t'V^^i/A

^^^-^^'Xiaa/vcy ^^0(y^

n^

<r£-

(

Freie IJn^ ;Ifn

"Institut

Jan. 19^^

An. den

Rektor der fTeiei? TMivi^roität Bt-Tlln

FrofeHaor 3>r« Herbert

■^ ''/iU^rfi

,-i£:t 'IfTTuß

mmmmmmmmmmtmm f

>.^,t

Ma^-ifizenc,

hat»«!) 3ie yerbinäiic^.sn DarJt fiir Ihr jp^eniKÄllches ^>c>u'eibun vom 16. Januar.

Ich bin gerii TDereit, don swei^tlindigen Vortrag ♦•'Per jüdische Beitrag zur deutschen Kultur** aai 31. februar 1964 sii nalten.

Wexm iSie die Liebensmtröi/riteit haben wcllt*:^n, oilr die Adress« de.- Herrn I)r, Hartwich inittetlen zu la(5e«n, mt'iivte ich Sl® 1 :illch viQlleioht ^ar nicht weiter b^nnlihen^ Was mir bei ^

der "/iölfalt Ihrer init^geßohäf te fast peinlich werden irn'ißte.

V

Mit ^en r^eutei: WUnaehan ond^or^btiÄen GrUss^jn

■?/:^

ra:

VwtA^

*"^

O

^

tti

An«

Fre!

ö

'f'^iry*

^rlin

.:4

Verteiler:

Otto-Suhr-Inetltut Prof Dr . Löwen thal

/ I

\

! **

Herrn

habbiner Dr» Bobert R. GEIS

k

PUB e e ocherotr.

1 d 0 r 1

16. Januar 1964

Dr.H/bgm

C-ehr geehrter Herr Dr. Gele 1

hin UBsenkommiasion der l^relan Jniversität iierlin ^:ibt «loh die >:hrei ';i«Ä auf unsoh den ütto- aiar- Institut» zu einem tjastrortrag naoii Berlin einsuladen.

ie ioir der geecliäft^ifUhrönde :)irektor unseres Ctto-^uhr-Inatituta,

, u t Ji a 1 , nittei:it, haben lAm eioh txm :;ienutaa, dua 11. T^bruar 1964, \ia 11 Ulur,

Horr Jrofeaüor L ö w e a t Ji n "^

bereit erklärt,

©inen sweiütüridigen Vortrag über

»♦•Jer jUdi?^che Beitrat, zur deut schon ^ultur»'

SU iialton. l^^* Ihr freundliolifcö ntöet^cnkomBen laöchte ioh Ihnen im ifamen ösr Freim UnlvßrHltöt verbindliche t 'Banken.

i^le Honorar für Ihren uttatvortra,- gestatte ich mir, Ihnen den HetrÄ«.' vo/i ^yi 300.- an«ublc»ten, ""emer flbernimnit die i?reie Unirer- eität'dle ' oet'^n Threö Fluges von :)üö3eldorf nach Merlin und zurück. F*Ur Thrn ITnterkunft tragen -rir ebenfalls Jorge.

Bei aer Vorciereitung Ihrer heiße uTid ihre« Aufenthalts ist Ihnen der uuaohäftßfUhrer unseror Ausefeakoasaii^sion, Terr üt. Hartwicht gern behilflich. MtXti laoBon ie aioh Ihre dieobezüi^liohen ^unecht vlafecn. i^err jr. Hartwich v/ird alch uit Ihnen in Verbin- dung iietJBsn, cobala i^h Ihra \nÄwort erhalten habe*

In der Hoffnung, daee unsere materiellen voracnlage f^^'^^^wÜ^i^I**, laung liacien una wir öxö ija ireüruttx' txu unÄöra* üniTsr»*»«.» ^ü5-.*-.2Se2 dürfen, verbleibe ioh mit d.en verbindlichsten japf ehlungen

Ihr eehr ergebener

I

i

m \

Irof ceaor hr. Herbert Uera Rektor der Freien Unlvereität Berlin Voraitiender der Auaeenkommiealon

,1

Rabbiner Dr. Robert Raphael Geis

4 DÜSSELDORF, dkn

KIStHKRSTHASSB ns 20» J 3.11 , 1904

TIBI^BFON : 44S4S8

Lie"ber Herr G-oldsclimidt,

O

die Einladung durch den Rektor der Freien Universität ist mittlerweile bei mir eingetroffen und ich halDe für den 14. Februar zugesagt.

Wie steht|. es nun aber mit Ihrem Kommen zum Monatsende? Auf meinem Terminkalender steht hinter Ihrem Najne^'. 'och Fragci^pichen, das ich ,^erne löschen möchte.

r^-' "n

übrigens habe ich durch Ihren Bruder nun das Buch von Hannah Arendt erhalten. Ich besitze es also sage und schreibe zweimal, weil auch Eva Reichmann es mir geschickt hat. Lassen Sie mich bitte wissen, was ich Ihnen schuldig bin.

#

Am Mittwoch fahre ich nach Hamburg, um am Abend zusajmnen mit Niemöller zu sprechen, am Freitag fahre ich dann mit Herrn Kraus nach Tutzing undwenigstens am Donnerstag werden Herr Kraus und ich hoffentlich ^enu^Zeit haben, um unter anderem auch über die AG VI zu sprechen.

Hoffentlich sind Sie wenigstens ein ganz klein weniger

,A- "U-,-, ^V>r.-l-^i'>v'l -; r»"h -n-ir»Vi-f- vidhr* »7.11171 All J=5hn.l t ftTl .

^ k.» O »./ «./L ^^ - jL »-> U ^-~ ^ -^ ->- v^^-- -.-~— w^-

Ihnen und Ihrer lieben Frau sehr herzliche Grüsse von uns beiden,

Ihr

r'WsmM

wa)

1

■mi.<ii«iiii iiua' nm.f

. , ..vfiifo^iiiity- ','r'ijPy..

Arbeitsgemeinschaft 'Juden und Christen* beim Deutschen Evangelischen Kirchentag

Protokoll

der 4. Tagung in der Evangelischen Akademie Arnoldshain

vom 4, - Januar I964

0

O

(

Teilnehmen

a) Mitglieder: Dr.U.Bohn, Prof.Dr.Dantine, Dr. E.L. Ehrlich, Prof. Dr. Esser, Dr. A.Preudenberg, Rabbiner Dr. R.R.Geis, Prof. Dr. D. Goldschmidt, Prof.D. H.Gollwitzer, Ds. J.H.Grolle, Propst D.Dr.

H. Grüber, Prof. D.Dr. G. Härder, Prl.R.M.Heydenreich, Pf . Dr. J.Hoppe, Staatsanwältin B. Just-Dahlmann, Landgerichtsrat H.Just, Dr.H. Kallenbach, Prof. D.Dr. K.Kupisch, Rev. H.D. Leuner, Pf.P.-W. Marquardt, Prof.D. O.Michel, Pf.D. R.Pfisterer, Dr.H. -G. Schroth, Dr. L.Simon, Dr. E.Sterling, Pf. R.Weckerling, Pf. W.Wirth.

b) Vom Präsidialbüro des DEKTs Präsident D.Dr.R.von Thadden-Trieglaff , Dr. P. Lorenz.

c) Gast: Frl. Kanzler vom DEKT.

« k % »

Geschäftsprotokolls

a) Organisatorisches.

b) Information

c) Veröffentlichungen

d) Fakultätsgutachten

e) Gespräch mit den Lutheranern

f ) Zusammenfassung der offen gebliebenen Punkte

g) Beratungen über den^ nächsten Kirchentag

Sachprotokoll

0 , r < f. /i

\4

1

- 2 -

Gesohäftsprotokoll

a) Organisatorisches

1) Geschäftsführender Vorstand! Um die Kontinuität der Arbeit der AGemJuC zu wahren, wurde der Vorstand um ein geschäftsführendes Mitglied er- weitert, das zugleich die Adresse der Arbeitsgemeinschaft ist.

Dr. J.Hoppe wurde einstimmig zum geschäftsführenden Vorstand gewählt. Als Mitglied des Vorstandes hat Dr. Hoppe volle Handlungsfreiheit.

2) Erweiterungen und Streichungen von der Mitgliederliste; Die Streichung folgender Mitglieder, die durch StillHchweigen oder Fehlen ihr Des- interesse bekundet haben, wurde in Erwägung gezogen: Pf. E.Bethge, Rabbiner Dr. J.Soetendorp, Prof. Dr. C. Westermann, Rabbiner Prof .Dr. K.V/ilhelm. : : : . Prof.D. V/.Holsten hat seine Mitgliedschaft selbst gekündigt,

\/Zur Zuwahl wurden vorgeschlagen: Rabbiner Davidowitsch aus Dortmund y\ (von Dr. Geis), Prof .Sk-ydsgaard aus Kopenhagen (von Re-v. Leuner) , ^ Prof. Pakozdy aus Debreozin (von Propst Grüber), Prof. Christian Maurer von der Kirchlichen Hochschule in Bethel und Staatsrat Reichsrath aus. Zr/eibrücken (von Dr.Schroth). Man einigte sich auf den Mittelweg, die genannten Herren zur nächsten Sitzung der AGemJuC einzuladen und dann über-diö ^7ahl zu beschließen. Ausnahme? Prof. Skydsgaard ist sofort zugewählt worden und soll von Prof. Gollwitzer, der ihn auf der nächsten Zusammenkunft mit den Lutheranern in Däne- mark trifft, um seine Zusage gebeten werden.

3) Mitgliedsbeitrag: Es wurde beschlossen, daß jedes Mitglied einen Mindestbeitrag von DM 10.- zahlt, um der Arbeitsgemeinschaft etwas mehr finanzielle Bewegungsfreiheit zu verschaffen. Das Einzahlungs- konto wird noch bekanntgegeben.

b) Information

Es sollte überlegt werden, ob auf die Berichterstattungen in "Christ und Welt" (vom 2.8,1963) und vom Hamburger "Sonntagsblatt" (vom 4.8.65) noch etwas erwidert werden kann. Frl. Jacobs hatte eine Korrespondenz mit Eberhard Hollweg, der im "Sonntagsblatt" irreführend über die Ar- beit der Gruppe 'Juden und Christen' auf dem Dortmunder Kirchentag be- richtet hatte. Aus der Antwort des Herrn Hollweg ging hervor, daß Prof .• Kraus schon zuvor mit ihm in der gleichen Sache korrespondiert hatte. Diese Korrespondenz müßte zugleich mit der von Frl. Jacobs den Mitglie- dern zugänglich gemacht werden. - Ferner existiert eine Korrespondenz zwischen Dr. Ehrlich und Bundestagspräsident Gerstenmaier anläßlich der Eröffnungsansprache des letzteren zur Ausstellung der 'Monumenta Judaica*. Abzüge dieser Rede, deren zwei letzte Seiten für die Arbelt der AGemJuC im negativen Sinne interessant sind, wurden an die anwesen- den Mitglieder verteilt. Die "'eiterführung der Auseinandersetzung wurde an einen kleineren Kreis delegiert.

Schriftwechsel, die sich auf die Arbeltsgemeinschaft beziehen, sollten in Zukunft möglichst rasch über den Vorstand den Mitgliedern mitgeteilt werden (Gollwitzer). Auch einschlägige sonstige Veröffentlichungen und Arbeiten sollten in Form von Sonderdrucken den Mitgliedern zugänglich gemacht werden, wie z.B. die :lnalyse des Aufsatzes von P.Reinhardt in "Friede über Israel" (4/63) durch Frl. Jacobs. Auch wichtige einschlä- gige Zeitschriften-Aufsätze sollen in Zusammenarbeit mit Dr. Bohn von Dr. Hoppe den Mitgliedern bekannt gemacht werden.

3

3

VI

- 3 -

o

c) Veröffentlichungen

Es ist geplant, das Referat von Pf. Marquardt in der Zeitschrift "Evange- lische Theologie" und das von Frl. Heydenreich in "Kirche in der Zeit" zu drucken und das letztere auch den "Lutherischen Monatsheften" anzubieten (Gollwitzer). Um das Referat einem größeren Kreis zugänglich zu machen, sollte es als Heft gedruckt werden (Härder). Hinzu kommt die Planung für einen 2. Band zum "Ungekündigten Bund", für den genügend Material vorh^- den sein dürfte (Goldschmidt). Es sollen in diesem Band zur Veröffentlichung

kommen: .

1. Prof. Michel: 'Polemik und Scheidung', veröffentlicht in "Basileia", Festschrift für Y/. Frey tag, Evangel. Verlagsanstalt, Stuttgart I965.

2. Das Referat von Pf .Marquardt über die biblische Landverheißung. 5. Bas Referat von Frl. Heydenreich über das Echo auf dem Dortmunder

Kirchentag. 4*. Die Referate von Prof . Zimmerli und Dr. Ehrlich.

5. Eine erweiterte Dokumentation.. •'

Da die Herausgabe einer solchen Publikation Zeit braucht, sollten die Referate Marquardt und Heydenreich als Vorabdruck andernorts erscheinen (Gollwitzer). Die Anregung von Dr. Hoppe, dem Band einen Beitrag über die Behandlung Israels, seines Glaubens und seiner Geschichte in den Religions- und Geschichtsbüchern zu geben, wurde abgelehnt mit der Be- gründung, daß die Gesellschaften für christlich- jüdische Zusammenarbeit sich dieser pädagogischen Frage besonders widmen (Gollwitzer). Der Vor- schlag, dem Buch einen neuen Titel zu geben (Kupisch), wurde modifiziert in der Art, daß es einen besonderen Untertitel in der Reihe 'Der unge- kündigte Bund' erhalten soll (Schroth). Mit der Herausgabe wurden Dr. Schroth und Dr. Hoppe betraut. Auch eine biblische Grundlegung für die These vom "Ungekündigten Bund" (Heydenreich) soll zunächst zurückge- stellt und besser zuerst im Mitgliederkreis behandelt werden. Aus dieser Arbeit könnte do^nn ein dritter Band entstehen (Härder). Alle diese Fra- gen, auch die des Titels, sollen in Berlin in Einzelbesprechungen abge- stimmt v/erden.

d) Fakultätsgutachten

Vorschlag von Dr. Hoppe: l) das hier verhandelte theologische Thema einer Fakultät mit der Bitte um ein Gutachten vorzulegen. Man könnte die Kirch- liche Hochschule Berlin darum ersuchen, wenn nicht einzelne Mitglieder der AGemJuC Angehörige dieser Hochschule wären. Zweck eines, solchen Gut- achtens: in einem weiten Kreis die Aufmerksamkeit auf die Arbeit der Gruppe zu lenken. 2) eine Anfrage an alle Kirchenleitungen zu richten des Inhalts, was sie in der einschlägigen Thematik leisten und welches Material sie benötigen.

Der zweite Vorschlag wurde abgelehnt. Zum ersten wurde in der Diskussion a) die Frage präzisiert auf etwa Satz 4 der Berliner Erklärung, ob man eine solche These aufstellen könne (Gollwitzer), und b) wurden noch andere Fakultäten vorgeschlagen: Bonn (Heydenreich), Heidelberg (Freudenberg), Erlangen, Göttingen oder Greifswald als lutherische Fakultäten (Gollwitzer). Der letztere Vorschlag - Greifswald - wurde als Brückenschlag zur DDR begrüßt (Geis). Da man sich über die Form, in der ein solches Gutachten eingeholt werden sollte, nicht einigen konnte (Prof. Esser schlug den Rat der EKD als Zwischenglied vor, da sich sonst die AGemJuC das Ansehen der Unsicherheit gäbe), wurde auch diese Frage an einen kleineren Kreis delegiert.

V*

- 4 -

e) Gespräch mit den Lutheranern

Dr. Freudenberg gab einen Bericht über diö bisherigen ..Etappen des Ver- ,suchs, mit den Lutheranern in ein Gespräch- zu kommen. Er soll nun auf der Veranstaltung des Lutherischen Weltbundes im Legen-Kloster in Däne- mark im April d.J. , zu der Prof .Gollwitzer und D.Pfisterer geladen sind, nochmals aufgenommen werden. Die Einladung ist ein Zeichen dafür, daß im Weltluthertum diese Fragen zu interessieren beginnen. Es geht jetzt darum, daran mitzuhelfen, einer drohenden Verhärtung in dieser Frage

uf selten des Luthertums vorzubeugen^ Ferner berichtete Dr.Preudenberg, daß dieses Thema jetzt auch im '"Weltkirchenrat zur Diskussion steht. Von einer direkten Delegation einzelner Mitglieder durch die AGemJuC für ein Gespräch mit den Lutheranern wurde abgesehen. Es ist angemesse- ner, die Freiheit und Verantwortung jedes Einzelnen in einem solchen Gespräch zu bewahren .1

f) Zusammenfassung der noch zu klärenden, bzw. an einen kleineren Kreis delegier- ten Fragen \ ^

1. Streichungen von der Mitgliederliste (siehe a)2).

2. Auseinandersetzung mit Bundestagspräsident Gerstenmaier (siehe b). 5, Sonderdruck des Referats Heydenreich (siehe c).

4. Titel des geplanten 2.Bandes (siehe c).

5. Fakultätsgutachten (siehe d). ••

g) Bcratunffen über den nächsten Kirchentag

I, Bericht von Dr. Lorenz

a) Erfahrungen aus dem Dortmunder Kirchentag in sachlicher, metho- . discher und struktureller Hinsicht: Der Dortmunder Kirchentag ist für die Teilnehmer zu einem Versprechen geworden«. Die fast 100 Aussprachegruppen mit ihrer hundertprozentigen Gesprächsbe- reitschaft waren ein Erfolg, und man kann nicht mehr dahinter zurückgehen. Dadurch erhielten aber die Nachmittagsreferate einen anderen Stellenwert als ihnen ursprünglich zugedacht worden war. Es hat sich erwiesen, daß man das Zwischenglied zwischen der methodischen und inhaltlichen Seite in Dortmund zu vjevxig be- dacht hat. . X . '

b) Folgerungen daraus für den kommenden Kirchentag: Es liegt in- haltlich, strukturell und thematisch noch gar nichts fest, und Dr. Lorenz gab seine persönlichen Überlegungen, die erst auf der ersten Sitzung im Präsidium im Februar d.J. beraten werden müssen. Es erhebt sich die Frage, ob man nach den gemachten Erfahrungen wieder auf nachfolgende Aussprachen umschalten muß. Es ist aber vom pädagogischen, psychologischen, seelsorgerlichen Gesichtspunkt aus besser, bei den vorauslaufenden Aussprachen zu bleiben, um das Element der Spontanheit zu erhalten. Folgerung: Man muß für jeden Tag ein Thema haben, zu dem die Teilnehmer - ohne Vorausinformation - einen unmittelbaren Zugang haben. Daraus ergibt sich Beschränkung in der Thematik. Es ist auf dem Dortmunder Kirchentag ein großes Interesse an der Frage der Kir- chenreform gezeigt worden - damit ist auch vom Inhaltlichen her der Kirchentag zu einem Versprechen geworden. Dieses Thema allöin wäre allerdings zu wenig; es missen noch zwei oder drei weitere Linien als zusätzliches Angebot ausgezogen werden. Das wären

)

o

v<

o

o

- 5 -

l) 'Juden und Christen'; 2) ''ilTangelisch-Katholisch' ; 3) ein in- formatives Thema ohne Diskus--' on. Für das letztere bietet sich die Thematik 'Ost-^''est ' , deren Fehlen auf dem Dortmunder' Kirchen- tag gerügt worden war, an. So könnten etwa ein oder zwei Referate über die 10 Artikel der östlichen Gliedkirchen gehalten werden, die im Sinne ihrer Bedeutung für die evangelische Christenheit im Westen zu interpretieren wären.

Die Gottesdienste möchte Dr. Lorenz zahlenmäßig reduziert sehen, um an ihre Stelle am Morgen verkündigende Bibelarbeit zu setzen. Die Bibelarbeit als Lehrgespräch oder mit anderen Worten das Hin- einblicken in die Werkstatt der Theologie sollte den Nachmittag einleiten, etwa um 14>30 Uhr,

Am Donnerstag vormittag sollte eine vorlaufende Ansprache statt- finden, die für alle Untergruppen des je^^eils übergeordneten Themas grundlegend ist. Die Differenzierung der Aussprachen sollte erst am Samstag und Freitag vormittag vorgenommen werden. - He Vormittagsdiskussionen sollten 2-5 Stunden dauern; die Nachmit- tagsieferate - et\7a von 16. oo - 17>5o Uhr - sollten nicht mehr als einundeinhalb Stunden da-.-Grn, bei mehreren Rednern nicht mehr als je 20 - 30 Minuten, um die Hörer nicht zu überfordern.

T

II. Beteiligung der AGemJuC am strukturellen Aufbau des Kölner Kirchentages

Wenn nach .^nsicht der meisten Mitglieder auch die Thematik * Juden und Christen' genau in die der 'Kirchen-Reform' hineingehört (u.a. Freudenberg, Hoppe, Goldschmidt), so ist es doch besser, daß die Arbeit der AGemJuC nur strukturell voll eingebaut v/ird, weil sie sonst keine eigenen Aussprachegruppen haben könnte und so von der Sache her untergehen würde (Lorenz). Mit der Thematik 'Katholisch- Protestantisch' stehen ohnehin mehrere Probleme unter dem gleichen Oberbegriff in Gleichwertigkeit nebeneinander (v. Thadden).

III, Methodisches Vorsehen

^) allgemein; Die Arbeit der AGemJuC kann also auf dem Kölner Kir- chentag'wieder regulär durch alle drei Tage hindurchgeführt wer- den, wobei bedacht werden mr.ß, daß die intensive theologische Weiterarbeit innerhalb der Gruppe dem, was auf dem Kirchentag geboten v/erden kann, weit voraus ist. Auf jedem Kirchentag und besonders bei unserer Grijppe sind andere Teilnehmer, und es ist damit zu rechnen, daß 95 'fo der Menschen von den vorausgegangenen Veranstaltungen nichts wis.sen. Es muß volksmissionarische Arbeit getan werden und auf ihre Vorberei buiig muß die nächste Zusarümen- kunft der Gruppe ausgerichtet sein (Goldschmidt) . Um auch das ins Auge gefaßte Arbeitsthema des 'Bundes' behandeln zu können (Gollwitzer) , soll die Zusammenkunft im Januar 19^5 einen Tag länger, und zwar von Sonntag bis Dienstag dauern.

b) Bericht über die Gruppe 'Juden und Christen' auf dem Schweizer

Kirchentag in Basel (Leuner) . .^

Die Gruppe war in eine Reine von Diskussionsthemen aufgeteilt, die als solche mit dem Vorbereitungsheft angekündigt waren in der Form, daß zu dem allgemeinen Heft, eine spezielle Vorberei- tung für jede einzelne Gruppe ausgegeben wurde. Die Teilnehmer mußten sich von vornherein auf ein bestimmtes Thema festlegen und waren darum erfreulich intensiv vorbereitet. So wurde angeregt, auch im Vorbereitungshef t für den Kölner Kirchentag eine Reihe von Vorbereitungsthemen der Gruppe 'Juden und Christen' anzugeben (Freudenberg).

- 6 -

c) Verbindung der Vormittagsdiskussionen zu den Nachmittagsre-

ferateru , -.- ; ' ■■

Es wurden verschiedene Möglichkeiten diskutiert:

1) Eröffnung aller Gruppen mit einem konkreten Diakussi- onsthema am Donnerstagmorgen, etwa, in Analogie zu Basel: 'v/as wollen v/ir in der Schule machen?' (Goldschmidt).

2) Fünf verschiedene Diskussionsthemen am Morgen, die von dem Nachmittagsreferat zusammengefaßt werden (Goldschmidt)*

3) Aufteilung in 10 Diskussionsgruppen, durch Ko-option aus dem Hörerkreis (Preudenherg) . ^

4) Sechs aktuelle Themen als Aufhänger für die übergreifenden Referate am Nachmittag (Goldschmidt).

5) Jedes Diskussionsthema muß jeweils durch ein Kurz-Referat zur Einführung aufgerissen werden (Freudenberg).

6) Wir brauchten dann, wenn an drei Vormittagen in jeder der sechs Gruppen ein anderer Referent die Einleitung gibt, achtzehn sog. kleine Redner (Goldschmidt). Zur personellen Ausstattung der Vormittagsgruppen sollte je ein Protokollant aus dem Mitgliederkreis gehören (Lorenz).

7) Es ist schwer, von sechs Diskussionsthemen zugleich ein Nachmittagsthema zu finden, das auch annähernd die Ver- bindung herstellt. Darum ist es ratsamer, an jedem Vor- mittag jeweils nur 2 Themen in den 6 Gruppen zu diskutie- ren (Kupisch), wobei noch bedacht werden muß, daß den Kir-

'• ohentagsteilnehmern nicht zugemutet v/erden kann, von sich aus die sachlichen Bezüge zu finden (Lorenz). c t> i.+ Die Vorschläge 4-7 wurden akzeptiert. Dazu kommt als 5.P^nict, daß am Samstagvormittag 2 aktuelle Themen angespielt werden , -die zusammen mit den noch offen gebliebenen Fragen in einer Podiumsdiskussion am Samstagnachmittag behandelt werden. Dieser Nachmittag darf nicht allein ils Abschluß für die Dauerteil- nehmer bedacht werden, sondern muß auch die sog. Pendler be- rücksichtigen, die an ihrem freien Nachmittag erstmalig dazu- kommen. dV Sonderdarbietungen: Die AGemJuC möchte für ihre .Nr,chmittags- veranstaltungen, die von 2 Referenten bestritten werden, nicht den neuen Stil des Kirchentages, der von Singen und Posaunen innerhalb der Veranstaltungen absieht, mitmachen. Es sind zwar •Verschnaufpausen' innerhalb der Referate notwendig, aber die ßefahr des Hinauslaufens ist zu groß, wenn in diesen Pausen ß-ar nichts geschieht. Es wurde vorgesohl agen, das Collegium M,,o.'nnm .TiidRicum aus Amsterdam einzuschalten, das außerdem noch eine Abendveranstaltung geben könnte (Lorenz). ..uch cnassl- dische Volkslieder, die einem großen Teil der Zuhörer unbekannt sind, könnten mit diesem Orchester geboten werden (Geis;. Die Abendveranstaltung des Collegium Judaicum könnte als Lehrver- anstaltung für jüdische Musik gestaltet werden (Goldschmidt). Mit ihr sollte eine Poyer-Xusstellung über die jüdischen Feste verbunden werden (Heydenreich, Freudenberg). Es sollten auch zwei Israel-Filme gezeigt und für einen Vortrag über Israel die Hilfe der Informations-Abteilung der Israel-Mission (.etwa Dr.Tavor) erbeten v/erden (Simon).

IV. Themenwahl

Aus den vorgeschlagenen Diskussionsthemen (von Freudenberg, Gold- schmidt, Hoppe, Geis, Heydenreich) einigte man sich auf die sechs folgenden: l) Das Judentum im Unterricht.

)

^

mt

- 7

2) Christliche Vorurteile (das Wort * Antisemitismus* sollte mög- lichst aus der Thematik herausgehalten werden (Jacobs)).

3) Sind die NS-Prozesse noch angebracht?

4) Juden sind auch nur Menschen. ,...^., . .

5) Welt Judentum. ....... ..^.-

6) V/ir Christen und der Staat Israel,

Davon sollen am Donnerstagvormittag Thema 4 und 5 zur Aussprache

kommen; am Nachmittag soll von einem jüdischen Referanten über

die ^Botschaft des Judentums' und von einen ohristlichon über den

'Bund' referiert werden.

Am Freitag vormittag werden die Themen 1 und 3 "und am iiaohmittag

*Das Judentum in der Verkündigung der Kirohe' von zwei Referenten

behandelt. ^

Am Samstag vormittag wird in je 5 Aüsspraehagruppen über den Staat

Israel und über die 'Christlichen Vorurteile' diskutiert.

O^ ^- Beteiligung der AGemJuC an den allgemeinen Vorb er e.l turnen

Es ist notwendig, daß die Gruppe in der nächsten Zeit mit dem Kir- chentag in Verbindung bleibt. Dr. Goldschmidt , Prl.Heydenreich und Dr. Hoppe werden zu dem Themen-Ausschuß des Kirchentages fah»en. Die Frage der Thematik und der Hauptreferenten muß bis zum Sommer ge- klärt sein. Für das im November erscheinende Vorbereitungsheft müs- sen die Beiträge geschrieben v;erden.

VI. Unerledigte Vorschläge

1) Da die Gruppe 'Juden und Christen» nicht in die allgemeine The- matik der Kirchen-Reform (siehe II.) hineingenomnen werden soll, konnte der Vorschlag von Dr.Hoppe »V/ie kommt Israel im Gottesdienst der Gemeinde vor?' nicht berücksichtigt werden.

2) Vorschlag von Dr. Hoppe, der auch auf der Dortmunder Diskussions- gruppe in Lünen mit großem Beifall aufgenommen wurde, an der Bibel- auslegung jüdische Mitglieder zu beteiligen. Diese Bibel aus legung könnte etwa auf den Nachmittag gelegt werden (siehe I.).

3) Die Frage, ob in Köln in Zusammenarbeit mit der Germania Judaica eine Sonderveranstaltung durchgeführt werden könnte (Goldschmidt

/^ oder Simon), wurde nicht mehr aufgegriffen.

VII. Statistische Vorschläge an den Kirchentag

Eine Berufs-Statistik der Teilnehmer des Kirchentages wäre nötig, ebenso eine Statistik der Altersschichten (Gnl dfsjrhmi dt . Hpyd onrf^i oh) , Das Buch von Friedrich Pollock j Gruppenexperiment. Ein' Studienbe- richt. Frankfurter Beiträge zur Soziologie, Bd. 2, Europäische Ver- lagsanstalt 1955> 547 S., wurde empfohlen als Anleitung zur tech- nischen und psychologisohen Auswertung der Diskussionen (Goldschmidt).

- 8 -

Sachprotokoll

Die Bedeutung der biblischen Landverheißung für die Christen Referat von Pfarrer Friedrich Wilhelm Marquardt.

(S.l) I.l.

2.

II. 1.

Die Landverheißungen im Alten Testament.

Im AT wird Palästina als das verheißene Land erwartet, verliehen und bewahrt. Die Bewahrung wird von Israel als religiöse und theo- logische Aufgabe verstanden, die in vielfältiger Verkündigung wahrgenommen wird. Sie prägt Israels Selbstverständnis und seine Denkformen und spiegelt sich in der sozialen Formung seineä Da- seins auch in der Galuth. So bleibt das Land ein 'Existential der Hoffnung Israels.

Das Land im Neuen Testament.

Im NT bezeugen eine Reihe von Indizien ein weiterwirkendes Inter- esse am geographischen Raum. Im Erbe-Erbteil-Begriff setzt sich . die Landverheißungstradition des xVT ausdrücklich durch. Jesus Christus als der neue Existenzort der Gemeinde ist zugleich Sitz im Leben der alten Verheißungen. %e Christusverkündigung halt die noch nicht erfüllte Intention der atlichen Landverheißung: Ruhe und kommende Oikumene und dazu die zeitliche und räumliche Gegenständlichkeit der neuen Welt Gottes offen. Die Christenheit ergänzt, da sie zwischen vergehendem und kommenden Aeon lebt, m der Kategorie der Zeit Erfahrungen, die die Judenheit in der Ka- tegorie des Raumes machts die Vermittlung der Generation unter- einander, Haben und Nichthaben, Fremdlings- und Beisaäsenschaf t und doch Bestimmung zum Erbe. .

Das Weiterwirken 'der Landverheißun^. In der nachbiblischen Geschichte verliert die Landverheißung ihren " Sitz in Christus und ihre Bindung an Gottes Wort. Chiliasmus und

die säkularen Utopien halten immerhin die Frage w^ch, ob eine

neue Welt zu denken sei.

2. T)a.R Land als Zeichen. , ^ ,. ^ ^- mu^r.

Mit dem biblischen Begriff des Zeichens versucht die heutige iheo- lOKie, sich die neuen Israel-Ereignisse in Palästina anzueignen. Sie verzichtet auf den zeitlich ausgerichteten Begriff des Vor- zeichens und merkt stattdessen auf die biblischen Kenn-zeichen

J-- .^^a^+<„^r> r.oQrbPbPns. Sie nimmt die neue Bedeutung des

llndirzürhermeneuti sehen Ansatz, in der Predigt zwischen leer- gewordenen 'Vorstellungen- und der Realität ^V^^! ! SL. neue Identifikation der Judenheit mit der Geschichte ihrer Vater wird für die christliche Predigt zum schärfsten Prüfstein für aen Realitätswert ihrer Christusverkündigung, besonders für den Satz von der 'Erfüllung' aller Verheißungen in Christus.

5. Per Sinn der LandverheiBung für die Predigt. ,^v,+„+ „„f

^ Die Kenn-zeichen worden von der christlichen Predigt beachtet auf

ihre verschiedenen Sinnbeziehungen hin. Der eschatolofiisch| Sinn

der landverheißung besteht in dem Kerygma das Juden und Christen

zur Miterbenschaft verbindet und zu neuer Erfüllung beruft. - Der

ekklesiolQgische Sinn besteht in dem ff ei'J^^h^"^^*^"^^" . nicht gemeinschafts-auflösenden Charakter der zedijka, *i^^°** Juden ?nd Christen verleiht. - Der christologische Sinn der Land- verheißung und ihrer Beziehung zu den gegenwartigen Ereignissen Zu ie Sühmung Gottes durch Israel heute ohne Anlaß zum Selbst- rühm und der Angriff des Auferstandenen auf den f J^^^^^^^^^^J^, die Resignation vor der Geschichte in den z.Zt. lebenden Genera-

)

)

- 9 -

I

tionen der Heiden. - Der existentielle Sinn ist die neue Erfahrbar- keit der Welt der Bibel, die Begründung der eigenen diskursiven Denk- und Lebensweise zwischen Raum und Zeit und in den beiden Testamenten der Bibel.

(zu S.l)

Einführung; Begründung und Anlaß der theologischen Überlegungen über die biblische Landverheißung ist die Gründung des Staates Israel. Die Reaktion auf dieses Ereignis erstreckt sich von hochgespannter eschatologischer Hoffnung bis zur Trauer über Israels Ungehorsam. Eine nachhaltige theologische Beschäftigung aber hat die Staats- gründung nicht gezeitigt; auch das Ausbleiben eines kirchlichen V/or- tes dazu ist ein Ausdruck der Verlegenheit.

O

O

I b. Theologische Diskussion im Anschluß an das Referat über die biblische Landverheißung

_ Das Referat ist ein Vorstoß über die bisherige Dogmatik und Exegese hinaus, indem es versucht, die Fortsetzung der alttestamentlichen Landverheißung im Neuen Testament aufzuzeigen. Bisher galt die Mei- nung, daß die Landverheißung für Christen und Juden in Christus erledigt seien. Von dieser Voraussetzung aus waren auch die Palästi- naverbundenheit des nachchristlichen Judentums und des Zionismus eine theologisch nicht zu bev/ältigende Frage (Gollwitzer) . V/o setzt das Besondere dieses jüdischen Nomadenvolkes unter anderen Nomaden ein, die auch wie die Juden ihre Stammesgeschichte religiös inter- pretierten? (v. Thadden, Gollwitzer). Das Besondere setzt mit Gott ein (Härder), indem hier ein Volk in seinem Seßhaf tv/erden nicht nur diesen wirkenden Gott erkennt (Goldschmidt), sondern diesen seinen Nationalgott als einen ganz anderen Gott erkennt, ein Gott, der Ge- setze gibt und der durch die Propheten das Volk immer wieder an diese Gesetze bindet (Gollwitzer).

Von daher ist die Einordnung Israels und der jüdischen Existenz in die christliche Theologie ein brennendes Problem. Das NT kennt eigent lieh keine positiven Möglichkeiten einer jüdischen Existenz nach dem Kreuz; es vollzieht Prozesse der Raumlösung, die, ursprünglich als Gerichtsaussagen gemeint, von der Exegese des 19. Jahrhunderts spiri- tualisiert wurden. Der lebendige Gott aber spiritualisiert nicht. Uneer Geschichtsverständnis, daß die jüdische Existenz eine Existenz unter Gott ist, leitet sich zwar von noch anderen Kategorien als von denen des NT her, aber die Gesamtbibcl kann uns zu diesen Kategorien verhelfen (Michel).

Die Schv/ierigkeit der Interpretation ergibt sich aus der Analogie von Land - Raum und Raum - Zeit im NT. Gerade der Hebräerbrief mit seiner eigenartigen Vorwandlung der Landfrage, die aber keine Spii*i- tualisierung ist (Härder) und seiner Einbeziehung des Zeit-Begriffs in die Raumfrage zeigt, daß wir es im NT mit Ve rwandlung alttestamentlicher Prozesse zu tun haben (Michel). Ein Test für unser Verständnis dieser Verwandlung ist das Verständnis dos nach- christlichen Judentums und seiner jüngsten Landnahme, '''^ir haben es also mit Prozessen zu tun, die das NT nicht beschäftigt und die es aus zeitgeschichtlichen 'Bedingungen nicht aufgearbeitet hat, Dennoch erhebt sich die Frage, wie wir mit der Ablehnung einer biblizisti- schen Theologie, mit der Auffassung des NT als 'Fragment' (Simon) und mit der Erkenntnis des »Überschusses' über das NT hinaus in der neutestamentlichen Tradition bleiben (Gollwitzer).

I

- 10 -

Nun meinen die Landverheißungen im AT gar nicht das konto«te Land, das Israel tatsächlich besaß, sondern sie sprengen das faktische Maß (vgl. etwa Josua 1,4). Das heißt? das Land, das Gott verheißt, tran- szendiert. An die Überschwenglichkeit der Verheißung knüpft das NT an, und da zugleich in vielen Fällen der faktische Ansatzpunkt weg- fällt, ist die polemische Antithese gegeben. Es handelt sich bei dieser Polemik gar nicht darum, den alttestamentlichen Text aufzu- heben, sondern die prophetische Verheißung in ein Drohwort zu ver- wandeln (vgl. etwa Jesaja 2,2f mit Mt 8,10-12). So findet 'Ent- raumung' statt, und so sinkt die Landverheißung in eine andere, weniger bedeutungsvolle Schicht zurück (Michel). Das neue Verständ- nis Israels mit seinem Festhalten an seinem Land macht diese Ver- heißung für uns Christen wieder zu einem Primärprozess (Gollwitzer) . Auch andere Begriffe haben eine ähnliche Entwicklung erlebt: der historische Jesus wird in der Urgeraeinde durch den Auferstandenen zurückgedrängt und wird dann in der Abwehr der Gnosis wieder aktuell. Dieselben Entwicklungen lassen sich beim Menschensohn-Begriff und beim Messias-Begriff feststellen (Michel , Ehrlich, Gollwit-zer) .

So gilt es, die Kraft des Eschatologischen im NT zu erkennen, die so stark war, daß sie die Leiblichkeit beinahe a^rstört hät-te. Zu ihrer Erhaltung brauchen wir die Juden, so wie die Pharisäer die jüdische Apokalyptik auf ein nüchternes, lebcnsmäßiges Maß brachten (Michel, Geis). Daher stellen Mischna und Talmud nicht einfach einen Bruch mit dem AT dar, sondern sie sind der Versuch, in einer ganz schweren Katastrophenzeit das AT zu retten (Michel). Wir haben also die Fort- setzung des AT im NT u n d im Talmud zu erkennen, und wir müssen sehen lernen, daß es sich um Denk bewegungen handelt, die in der Spannung theologisch eine Einheit bilden. Die Arbeit der AGemJuC hat darum eine so eminent theologische Bedeutung, weil es ihr aufgetragen is-t, diese Denkbewegung auch in das christlich- jüdische Gespräch hineinzubringen. Die letzte Normierung für dieses Gespräch ist für uns Christen die Nachfolge. Jesus stellt Juden und Christen Fragen auf verschiedene ^^eise. Indem wir Jesus ganz dem Judentum zurückgeben und ihn als unseren Herrn bekennen, warten wir auf das Bekenntnis Israels zu Jesu Messianität (Michel).

")

II a. Kritisches Echo auf die Arbeit der Arbeitsgruppe 'Juden und Christen' beim Deutschen Evangelischen Kirchentag. Referat von Renata Maria Heydenreich. .

Das Referat, das gesondert gedruckt werden v;ird (vgl.Gcschäf tspro- tokoll A c) setzt sich mit folxrpnrlfm Kritik-prn -^iispi nn.ndprs

1) Johannes Mehl in "Handreichung des Evangeliumsdienstes unter

Israel durch die ev.-luth. Kirche, Folge 5> S.5-17«

2) Martin Wittenberg in der gleichen Nummer derselben Zeitschrift

S. 18-25.

3) Paul Reinhardt in "Friede über Israel", 4/6?, S. 11-111,

und "Lutherische Monatshefte", Febr. 1962.

4) Ulrich Lück in "Botschaft und Dienst", 7/63 und "Friede über

Israel", 5/63, S. 137-143.

5) Konrad Lübbert und Eberhard Hollweg in "Sonntagsblatt" (Hamburg) ,

vom 4.8.1963, S.25. 6). ? Hummel in "Christ und Welt" vom 2.8.I963. 7) Bunde stagspräsident Gerstenmaier in seiner Eröffnungsansprache

zur *Monumenta Judaica' (vgl. Geschäftsprotokoll A,b). S) Leonhard Goppelt in "Lutherische Rundschau" Oktober 1963- - 9) Skydsgaard in derselben Zeitschrift.

)

-^ 11 -

II b.Vrheolofirisch

O

o

ogische Diskussion über Judenraiseion und Gespräch

1) Die Vorentscheidungen: Mit der These vom *unge kündigten Bund' ist Von der AGemJuC gewissermaßen eine Fahne weit in das gegnerische La- ger vorausgeworfen worden. Einer kühnen Tat muß aber die sorgfältige Ausarbeitung folgen (Gollwitzer) Es geht bei der Diskussion um Ju- denmission allerdings nicht nur um Theologie, sondern diese ^lusein- andersetzung hat ihren 'Sitz im Leben': die letzten 5Q Jahre müssen immer mitgedacht vverden (Goldschmidt). Daraus ergibt sich für uns Deutsche und Christen die Erkenntnis, daß die christliche Buße über das Menschliche hinaus auch eine theologische Umkehr zeitigen muß, Punkt 4 der Berliner Erklärung besagt, daß es nicht zwei Gottesvöl- ker gibt, sondern ein tiefes Schisma in dem einen Gottesvolk. Israel ist ein Teil dieses Gottesvolkes. Woher wissen wir Christen, daß uns der Bund nicht aufgekündigt ist? Daher bedeutet diese'-These eine un- erhörte Glaubensaussage (Gollwitzer). Diese Vorentscheidung zwingt uns zum Wagnis. Vi^ir haben uns zu fragen nach der sachlichen Gemein- samkeit unseres Unternehmens und zugleich eine nur sentimentale Ge- meinsamkeit radikal abzulehnen. Es steht unsere menschliche und christliche Existenz auf dem Spiel, v/enn wir uns nicht an dieses risikohafte Miteinander halten. Ein Scheitern dieses Versuchs wäre nicht nur ein Nein von uns, sondern zugleich ein Nein zu uns (v. Thadden).

2) Wenn auch die Auffassung von Mission überhaupt sich weithin ge- wandelt hat (Hinweis von Esser auf die einschlägigen Artikel von J.Margull in der RGG), so kommt doch auch der modernisierte Begriff für die Begegnung mit dem Judentum nicht in Frage, weil das Juden- tum den heidnischen Religionen nicht zugerechnet werden kann (Dan- tine). Auch auf dem vatikanischen Konzil hat man sich trotz der Ein- richtung eines Sekretariats für die nichtchristlichen Religionen dafür entschieden, die Neuordnung des Verhältnisses au den Juden

im Sekretariat für die christliche Einheit zu belassen (Ehrlich).

5) Es geht bei der Kontroverse mit den Lutheranern nicht nur um Ju- denmission alter oder neuer Problematik, sondern um die Zuerkenntnis des Judeseins in voller Lebendigkeit. Diese Vorentscheidung ist in der AGemJuC getroffen worden, und alle Stimmen, die davon ausgehen, daß es Juden eigentlich nicht mehr geben darf, sind für unsere Gruppe unmöglich (Michel). Das Geschehene hat eine völlig neue Situation ge- schaffen, die eine biblische Antwort verlangt, die aber die luthe- rische Stellungnahme hinter sich gelassen hat (Geis). Es darf allor- diners eine innerkirchliche Sachdiskussion nicht ausbleiben (Gollv/itzer) « aber den konkreten Juden ist nicht zuzumuten, sich über Judenmission zu unterhalten (Simon). Beide Seiten, Juden wie Christen, haben das Recht zum Zeugnis, und das ist es, was die Judenmissionare nicht ver- stehen. Erst der ^eugnischarakter ermöglicht das Gespräch und begrün- det Partnerschaft, Die Judenmission aber wertet die jüdische Existenz ab, weil sie ihr keinen Zeugnischarakter zuerkennt (Ehrlich).

4) So wird bei jedem jüdisch-christlichen Gespräch das Ganze der christlichen Existenz eingesetzt und ebenso das Ganze der jüdischen Existenz. Das Judentum als Vertreter des Alten Bundes hat das Recht, seine Position zu behaupten (Michel). Das Wagnis der Änderung und die Bereitschaft, sich und seine Sache aufzugeben, ist die Voraussetzung jeden echten Gesprächs (Goldschmidt , Leuner) . Mehr noch: das Judentum hat uns heute sehr viel zu sagen; -.Ir erwarten und erhalten von ihm Beförderung unserer christlichen Erkenntnis (Leuner, Gollwitzer) .Wir liegen zwar im Streit miteinander, aber dieser sieht anders aus als im NT oder in der Reformation. Zum christlichen Bekenntnis gehört eine Hoffnung, die der jüdischen Hoffnung entspricht; aber gerade um dieser Hoffnung willen ist es dem Judentum nicht zumutbar, in die '

p

i- .■

- 12 .

heutige Kirche und Konfession einzutreten (Gollwitzer) . Seelsorger- liche Pflicht ist es unter Umständen, den Juden in seinem Judesein zu stärken um Jesu willen; so bekommt das Christentum eine viel ver- antwortuAgsvollere Prägung (Michel), So wie die Dinge heute liegen, hat die Kirche ihr Recht verspielt, dem Judentum gegenüber ein Zeug- nis abzulegen. Das Gespräch kann nur von dem angefangen v/erden, dem Untecht geschehen ist (Grüber), und nur wenn er vom Juden gefragt wird, darf der Christ den Grund seiner Hoffnung bezeugen (Leuner) .j

)

1. : -

IK

N

~)

■p^

■Mi

RABBINER DR. KOBERT RAPHAEL GEIS

4 DÜSSEIiDORP, DKN

KISCHBHSTHASSK 56 TBLKVON : 4484S8

\\-^ (S

!iJK. 'W^^lm ^^ Xvu O «(iiJi M A*. *»1kJI UIV»W. ^ti.A(

#

l

f«( iMiV K

^

Itj^

U tJl J«^«) VAi) ^«^a« m«> )^ Wh44

Av. Xu^ , U||t 4u ^is«) ^ jc^«^\H^ *^ '^**' **"

tliiiwU m,\

't

•kX

Vmk vw«)) tX A4/)

^'•w^4V'*'^''*v¥ Ao ru

V

■ij^

)

I

'^l/ll

'^3

1141>V

\^xK tiui ß^Jt>cU;<iC

Xtt>

W K

Si

K«4- ^

V»K

sa-^ j,

M

X

a

m) MJI/ 1^ ^«l4Al4«i»Y«^Jlis

VM^ iivMki^ ^(* W^«U ^«Ki^U

k iKiü W Wj,) fJk

:>3kt(

\j

a ^lU vs "^t- "^ M*i ^iWvuit^^Ju. Ije^d; JUJ

l

X

H Vm.

iA\>

o aiulk'jiiAau v{c»»j y«v

CVatt«. fvvH^/. /\(KtK JUni ft^^u rxM K

MM

J^uJ

Ia.

1

0

\

^

^

Ld^

r.

M

1^/

lU'

/^

.i

K

^K

.....^■„jiilWÜi^/.

Rabbiner Dr. Robert Raphael Geis

OtAAj

4 DÜSSELDORF, den

FISCHKUHTRASHE SS TBI.BKON : 44 »4 nu

16. Dez. 1963

LielDer Herr Gold^iclnüidt ,

Dank für Ihren 1 tzten Brief. Da ist wirklich nichts zu machen, also Schwaiiun drüber.

o

Wie ist es nun mit Ihrer Reise nach dem heiligen Köln und dem unheiligen alDer Üeis« liehen Dusseldorf? Wenn oie sich entschieden haben, müssen Sil auch noch den Lruder Preudenberg veranlassen, von Arnoldshain ein Taxi herunterzuschicken. Das hat er bis jetzt immer für mich getan, nachdem ich auer auf seinen letzten ijrief via Goldschmidt sehr liebevoll und seelsorgerisch geantwortet habe, ist er ver;-3tummt. Also möchte ich ihn auch nicht bitten.

Ilinen und Ihrer lieben Frau sehr herzliche Grüsse^von uns beiden,

Ihr

t

•i»pw»»"w«i*^i^

EVANQELISCHE AKADEMIE IN HESSEN UND NASSAU

VORSITZENDE DES KONVENTS: PROPST DR. ERNST ZUR NIEDEN MINISTERIALRAT DR. HANS PUTTFARCKEN WIESBADEN

ARNOLDS HAIN

OBER BAD HOMBURO V. D. H. TELEFON AMT SCHMITTEN 31*

Herrn

Rabbiner

Dr. Robert R. Geis

4 Düsseldorf Pischerstrasse 55

STUDIENLEITER:

DR. HANS KALLENBACH

DR. HEINZ RENKEWITZ

ARNOLDSHAIN

6381 Amoldshain, 13. Dezember 1963

O

Sehr verehrter Herr Dr. Geisl

Herr Dr. Kallenbach, der diesen Morgen verreist ist, läßt Ihnen für Ihren freundlichen Brief vom 11. Dezember 1963 sehr herzlich danken.

Er läßt Ihnen mitteilen, daß Sie selbstverständlich noch bis zum 8. Januar in unserem Hause bleiben können.

Mit ergebenen Grüssen

TjMikd^^.

OESCHÄRSSTELLt: FRANKFURT/MAIN POSTFACH jru POSTSCHECKKONTO ••74 FRANKFURT/MAIN BANKKONTO J0U6» BEIM BANKHAUS QEBRODER BETHMANN, FRANKFURT/MAIN

Prof. Dr. Dietrich Goldschmiät

9. Dezember 1963

Herrn

Rabbiner Dr. R.R. G e

4 / D ü s s e

i s

1 d o r f

Fischerstrasse 55

Sehr verehrter, lieber Herr Geis !

O

o

Ich habe heute Morgen sogleich mit Herrn Dr. Lorenz in Fulda telefoniert. Der Dokumentarband ist schon ausge- druckt. Die einzige Möglichkeit, Ihre Bedenken zu be- rücksichtigen, wäre nur noch, dass man den auszuliefernden Bänden irgendeinen Zettel beilegte, auf dem zu sagen wäre, dass durch einen Irrtum bei der Redaktion die Parenthese '• - das sage ich als überzeugter Deutscher trotz allem -" nicht gestrichen worden wäre; sie möge, weil in den Jetzigen Zusammenhang nicht passend, als nichtexistent angesehen werden.

Sie werden mir zugeben, dass ein solcher Zettel die Auf- merksamkeit erst recht auf die Stelle lenkt und wahr- scheinlich das Gegenteil von dem bewirken würde, was wir anstreben. Wenn ich mir einen Rat erlauben darf, wo würde ich sagen : Gar nichts machen.

Nachträglich stimme ich Ihnen zu, dass die Parenthese ent- behrlich ist, zugleich kann sie aber eigentlich auch im Gesamt Zusammenhang nicht missverstanden werden. Können wir es nicht so lassen, wie es Jetzt ist ? In dieser Bitte be- stärkt mich, dass der Dokumentarband nach Auskunft von Lorenz nicht an alll Mitglieder der Arbeitsgruppe gehen wird, sondern lediglich an den Vorstand, an die Referenten der Westfalenhalle und an die Teilnehmer unserer Diskussion im Kino* So wären nach die^i^r Auskunft Sie und Ehrlich tat- sächlich die einzigen Jüdischen Empfänger des Dokumentar- bandes. Weiterhin haben wir in Arnoldshain die Möglichkeit, einen angemessenen Hinweis mündlich zu geben. Nach Auskunft von Herrn Lorenz wird der Dokumentarband kaum von Privat- leuten gekauft.

Mit herzlichen Grüssen

Ihr

P.S.

über die Verabredung zum 3*/^* Januar lasse ich noch von mir hören.

Prof. Dr. Dietrich GoldBchmlüt

9. Dezember 1963

Herrn

Rabbiner Dr. R.R. G e 1 s

/ D üsseldorf

Plscherstrasse 55

Sehr verehrter, lieber Herr Gels

V

Ich habe heute Morgen soßlelch mit Herrn Dr. Lorenz In Fulda telefoniert. Der Dokumentarband Ist schon ausge- druckt. Die einzige Möglichkeit, Ihre Bedenken zu be- rdcksichtlgen, wSre nur noch, dass man den auszuliefernden Bänden ircendeinen Zettel beilegte, auf dem zu sagen wäre, dass durch einen Irrtum bei der Redaktion die Parenthese^ " - das sage ich als überzeugter Deutscher trot« allem - nicht gestrichen worden wäre; sie möge, weil in den Jetzigen Zusammenhang nicht passend, als nichtexistent ^ angesehen werden. >

Sie werden mir zugeben, dass ein solcher Zettel die Auf- | merksamkeit erst recht auf die Stelle lenkt und wahr- . scheinlich das Gegenteil von dem bewirken würde, «^s wir , anstreben. Wenn ich mir einen Rat erlauben darf, wo würde ich sagen ; Gar nichts machen.

Nachträglich stimme ich Ihnen zu, dass die Parenthese ent- behrlich ist, zugleich kann sie aber eigentlich auch im Gesamt Zusammenhang nlcbt missverstanden werden. Können wir es nicht so lassen, wie es Jetzt ist ? In dieser Bitte be- stärkt mich, dass der Dokumentarband nach Auskunft von Lorenz nicht an al»^ Mitglieder der Arbeitsgruppe gehen w4rd, sondernTidiRllch an €en Vorstand, an die ««^«^^"f,^" ^^^,_ Westfalenhalle und an die Teilnehmer unserer Diskussion im Kino. So wiren nach dieser Auskunft Sie und Ehrlich tat- säfchllch die einzigen Jüdischen r^'"P'"»"«5er dea uüKüM.en.ar- bandes. Weiterhin haben wir in Arnoldshain <5i\"öKlJ°^^®" » einen angemessenen Hinweis mündlich zu geben. Nach Auskunft von Hernn Lorenz wird der Dokumentarband kaum von Privat- leuten gekauft.

Mit herzlichen Grössen

Ihr

/^

über die Verabredunp^ zum von mir hören.

3./'!. Januar lasse ich noch

Prof. Dr. Dietrich Goldschmidt

I

6. Dezember 1963

Herrn

Rabbiner Dr. R.R. G e i s

Fischerstr. 55

Lieber Herr Geis !

O

o

Ganz herzlichen Dank für Ihren Brief vom 3. Dezember und Ihre Karte vom 4. Dezember. Zufällig hatte ich gestern^ Abend gleich Gelegenheit, mit Herrn Härder über Ihren Anstoss an seiner Äusserung zu APG 4,12 zu sprechen. Er ist kreuzun- glücklich, dass sich solche Schwierigkeiten zwischen Ihnen und ihm auftürmten und hofft sehr, Gelegenheit zu finden, mit Ihnen persönlich über seine Auffassung sprechen zu können. Ich meine, er ist so gutwillig, dass Sie ihm wirklich diese Gelegenheit gewähren sollten. Des weiteren würde ich die Äusserungen von Herrn Preudenberg über die Tagesordnung m Arnoldshain nicht zu ernst nehmen. Der Brief, den Sie in- zwischen über mich erhalten haben, mag Ihnen gezeigt haben, wie verlegen auch er inzwischen ist. Die Tagesordnung, wie sie Härder nunmehr vervielfältigt verschickt hat, bietet wirklich hinreichend Raum, in aller öffentlichkeit die Gegen- sätze zu besprechen.

Härder versicherte mir glaubwürdig, dass er von der"Handreichung" nur noch wenige Exemplare von deren Herausgeber hätte bekommen können. Ich habe Ihm angeboten, dass ich, sofern seine Exemplare nicht für die Tagungsteilnehmer reichten, entsprechende Foto- kopien herstellen lassen würde. Er hat dieses Angebot dankbar angenommen .

Auf Seite !;> aes Haraerscnen rrui/un-uxxo i.-..xi>-L^" ^^^.. ^ ^

Ihnen beanstandete Stelle, in der von "halbgebildetem und summarischem Denken" gesprochen wird. Ich stimme Ihnen zu, dass hier im journalistischen Sinn Meldung und Kommentar mit- einander vermengt sind und man wohl sorgfältiger hätte formulie- ren können. Herr Härder seinerseits weist - mir ganz ein- leuchtend - weit von sich, dass er etwa damit habe sagen wollen, eine Diskussion der Trinitätslehre sei Zeichen von Halbbildung. Es erweist sich immer wieder, dass der bei uns begonnene Versuch eines Gesprächsj^ über die Konfessionsgrenzen hinweg eina? solchen Sorgfalt des Formulierens und des wechselseitigen Mitdenkens bedarf wie sie leider die meisten von uns in der Vielbeschafti- gung ihrer Tage nicht aufbringen können. So appelliere ich auch hier an Ihre Nachsicht.

I

-2-

- 2 -

1

i

o

Meine Frau und ich erwägen - ohne bisher irgendetwas ent- scheiden zu können-, ob wir evtl. vor Arnoldshain nach Köln fahren, um die Monumenta Judaica anzusehen. Wäre dies mit einem Besuch im Hause Geis und evtl. gemeinsamer Reise nach Arnoldshain verbindbar ?

Mit ganz herzlichen Grüssen an Sie und die Ihren wie immer ^

X

t

"Prof. Dr. Dietrich Ooldschmldt

6. Dezember 1963

Herrn

Rabbiner Dr. R.R. Geis

Pischerstr. 55

y

Lieber Herr Gels

4-

Ganz herzlichen Dank für Ihren Brief vom 3. Dezember und Ihre Karte vom 4. Dezember. Zufällig hatte ioh gestemf Abend gleich Gelegenheit, mit Herrn Härder über Ihren Anstosa an leiner Äusserung zu APG 4,12 zu sprechen. Er ist kreuzun- «lUcklich, dass sich solche Schwierigkeiten zwischen Ihnen und ihm auftürmten und hofft sehr, Gelegenheit zu finden, mit Ihnen persönlich über seine Auffassung sprechen pif/°nn«2;- ich meine, er ist so gutwillig, dass Sie i^m wirklich diese Gelegenheit gewähren sollten. Des weiteren würde ich die ÄussSrungen von Herrn Preudenberg üb^ ^i^^^^^esordnung in Amoldshain nicht zu ernst nehmen. Der Brief, den sie in- awlschen über mich erhalten haben, mag Ihnen gezeigt haben, wie verlegen auch er inzwischen ist. Die ^fK^'^^^V^S'/^« sie Härder nunmehr vervielfältigt verschickt ^at, bietet wirklich hinreichend Raum, in aller Öffentlichkeit die Gegen- sätze zu besprechen. ^

Härder versicherte mir glaubwürdig, dass er von ^S^ü^^i^f^^^lf ® nur noch wenige Exemplare von deren Herausgeber hätte bekommen können. Ich habe ihm angeboten, dass ich, sofern seine Exemplare nicht für die Tagungsteilnehmer reichten, entsprechende i?ot;o- üiSlen hirstelleHLsen würde . Er hat dieses Angebot dankbar angenommen . Auf Seite 5 des Harderschen Protokolls ^findet sich Jene von

Ihnen beanstandete Stelle, in der von ^'ji-'^S'^jl^f itaen'zu summarischem Denken" gesprochen wird. Ich stimme I™!«" 2^' daSs hier im Journalistischen Sinn Meldung und Kommentar mit- einander vermengt sind und man wohl sorgfältiger hätte formulie- ren können. Herr Härder seinerseits weist -."J;^ ««"^ «J;"" ,,.„ il„«v%*-«n/i _ w«it vtm sich, dass er etwa damit habe sagen wollen, i!ne SSSu^sIJi diri-JiStätSehre sei Zeichen von Halbbildung. Is erweist sich immer wieder, dass der bei begonnene Versuch •fnerSispräch»^ über dl. K°nfe.sion»grenzen hinweg ein^-olchen Sorgfalt des Pormulierens und des wechselseitigen "J^denkens bedSrf, wie sie leider die meisten von uns in ^er Vlelbeschäfti- gunrihr«r Tage nicht aufbringen können. So appelllere ich auch hier an Ih»e Nachsieht.

-2-

2 -

Dmr näohste Punkt ist laicht zu klären t ^^ v. ^ «

Das Buch, da« Sie erreiohta, Ist dsr Band "Erlebter Kirchentag ,

hierin wird nur ein summarisoher Berioht von Dortmund gegeben.

Dafür war Prl. Heydenreichs Beitrag nie vorgesehen. Dieser wird

vielmehr in dem ebenfalls in diesen Tagen erscheinenden Doku-

mentarbsnd} enthalten sein«

Hoffentlich haben Sie sich gesundheitlioh wieder etwas erholt.

Qrtoen Sie sich nicht xu sehr über die lieben Christen, sondern

helfen Sie ihnen, zur christlichen Liebe zu finden..«.

Ich habe meine Prau für die Reise gewonnen, wir müssen nur noch

sehen, wie wir es praktisch einrichten.

Ganz herzliche Grüsse

Ihnen und den Ihren

stets Ihr

( V

^j Prof. Dr. Dietrloh Oold»«lBriLdt

llri

6. Dezembtr 1963

An die Herren t Pfarrer Dr. Preudenberg Prof .Dt Dr. Gollwitzer Prof. D. Dr. Härder

Liebe Brüder !

Dieser Tage bin ich In einer Mittlerstellung zu unser« Freunde G e 1 s ^ der offensichtlich von verschiedenen Sorgen und Leiden geplagt ist, so dass er derzeit ausser- ordentlich empfindlich reagiert. Ich habe Ihren Brief, lieber Bruder Freudenberg, ihm sofort mit einem entsprechen- den Begleitschreiben zukommen lassen. Mir scheint, dass er Ihnen darauf unmittelbar geantwortet hat. Inzwischen erhielt ich von ihm einen weiteren Brief, in dem er aller- lei Anstoss an Bruder Härders Sinladung oßnommmi hat. Glüoiclicherweise konnten Bruder Härder und ich gestern Abend gleich darüber sprechen, und ich habe heute ein entsprechend aufklärendes Schreiben an G^is geschickt. Ich hoffe zuversichtlich, dass er im Ende doch nach Amoldshain kommt und an der Aussprache teilnimmt. Hätten wir noch andere aktive Teilnehmer ausser Geis und Ehrlich von jUdischpr Seite, so könnten wir vielleicht etwas weniger umständlich verfahren. So wie die Dinge liegen, müssen wir einfach die Verbindung mit ihm halten. Ich sehe darin aber auch menschlich eine Aufgabe, so dass ich mich bei dieser Korrespondenz nicht erpresst sehe.

In der Sache des Gesprächs mit den Lutheranern, das eini^re von xm» ausserhalb einer Gesamttag:ung der Arbeitsgruppe führen werden, möchte ich mich ganz zurückhalten. loh glaube, dass Sie diese Dinge am besten ohne mich entscheiden. Mir fehlt die nötige Saoh- und Personenkenntnis . Allerdings dürfte es denjenigen, die dieses Gespräch führen werden, helfen, wenn sie das Gespräch in der Gesamt gruppe in Amolds- hain hinter sich haben.

Von BBoy Eokardt gibt es ein Buch über Luthers oder des Luthertums Stellung zu den Juden. Ist der Verfasser dieses Buchs identisch mit dem Gast, den Stöhr mitbringen will ? Bitte prüfen Sie das Buch und fragen Sie Geis wegen evtl. Teilnahme. Sonst kommen neue Schwierigkeiten, falls etwa Herr Geis in E. noch so einen von den hartköpfigen Lutheranern sollte wittern können.

Mit ganz herzlichen Grüssen

/^Th^^

ii^^^Tir^yt^

/

h

n

u

^ Ö^-^ ^

3. D#z. 1963

/

lieber Herr Groldschmldt,

laBsen Sie mich bei der Jbeanllirortung Ihres lieben Briefes mit dem positivsten beginnen: es wäre herrlich, wenn Sie mit Ihrer Frau Anfang Januar zu uns kämen* Machen sie das doch bitte möglichfUnd die Ausstellung in Töln lohnt bestiait. D#n Kirchentagsband werden Sie Ja mittlerweile wohl auch erhalten haben und leider war die ganze schöne Arbeit von Fräulein Hey denr eich also für die Kat«. An einen neuen Band der AG VI kann ich nicht ao recht glauben.

r.

Nun aber kommt das weniger Sympathische: ich gebe mir die größte Jk^Uhe imd komme dennoch mit der geplanten Arbeitssitzung in Amoldshain nicht zurande, und zwar aus den veracliiedensten Gründen, die ich Ihnen noch einmal vortragen muß: In einem Brief vom 13. November schrieb mir Herr Preudenberg über die Berliner Vor- ßtandssitzung. Darin hieß es einmal: an der Abmachunj!,. Dortmund betreffend Tagesordnung Amoldshain muß festgehalten werden wegen der "unerläßlichen demokratischen Spielregeln*» und auf der ^deren Seite heißt es, Maß bei den starken Unterschieden innerhalb unserer Arbeitsgemeinschaft eine sinnvolle Aussprache vor dem ^axizen Forum laitunlich und für unsere jüdischen Kitglieder mindestens strecken- weise kaum zumutbar wäre". Das zweite ^vürde ich nicht demokratisch nennen. und das Feingefühl für die Jüdischen Mitglieder kommt meines Bracht ens zu spät, lieh |>eraönlich lege den größten «Vert da. auf zu wissen, wo denn nun die Leute eigentlich stehen, mit denen ich seit dem Berliner Kirchentag zusammenarbeite* Sollten sie in Ir^iend* einer Form aufselten der Judenaission stehen, ist für mich in der AG kein Platz. Erst die Hefte, die Herr Härder seiner Einladung mitgesc) ickt hat, haben mich bei der Lektüre des Aufsatzes von Herrn Oberkirchenrat Reinhardt auf Härders Äusserungen Seite 146 des "üngekündigten Bundes** aujftnerksam gemacht. Da heißt est "Allerdings kann dies Zeugnis in seiner Ausschließlichkeit (Apostel- geschichte 4,12) em Judentum nicht einräumen, daß es als solches vollgültiger Weg s\x Gott ist.»* Hätte ich das früher gelesen, wäre meine Entscheidung schon längst gefallen, v/ie man diesen Satz auf- nehmen kann und den ganzen Band der **Un^ekündigte Bund" zu nennen

Tmrmsr

( )

wa«t, ist mir persönlich oChleierhaft. Wwm nun Herr Härder Bit der Herausgabe der "Handreichung" zögert, 30 habe ich das schlechte Gefühl, hier wird ein doppeltes Spiel getrieben. *enn 80 viel über die Lutheraner diskutiert worden ist, dann muß auch die Sache durchgestanden werden und gerade das, so will mir scheinen, ist nicht die Absicht des Herrn H^irder, dessen Darstel- lung seiner Diskussionsgruppe mir weiteren Anlaß zu einigem Miß- trauen gibt. Welche UnverschäJitheit gehört z.B. dazu, die Diakuasio] über die Trinitätslehre mit dem tfort -halbgebildet" abzutun, wenn man sehr wohl weiß, daß ihr Herr Kraus in üeineo bedeutsamen Bönd- chen ein ganzes Kapitel gewidmet hat. Verstehen äie x^ich bitte nich falBChi es mag der Judenmissionare viele geben und sie stören mich gar nicht, nur habe ich nichts mit ihnen zu tun und möchte nicht zum zweiten Male auf die Herr schaft^ereinf liegen, wie ich das nach meiner Rückkehr nach DeutsciJ-and bei Rene^torff tat. Es hat bis detzt keiner von uns, ob Christ oder Jude, bezweifelt, daß wir in sehr entscheidenden Fragen uns nie einigen können, aber wir waren der Meinung, da* Gemeinsame sei in unserer Weltstunde ent- scheidender als das Trennende, darüber hätten wir zu reden und für dieses Gemeinsame zu arbeiten. Sollte sich ein neues Brauchtum bei uns bilden und die Christen es für notwendig erachten, uns Juden gegenüber ihren totalen Heilsanspruch immer wieder deutlich zu machen, so göbe es nur zwei Möglichkeiten, entweder die Juden ver- schwinden aus dem Kreis oder sie blasen in dasselbe Hom auf jüdische «eise. I^h möchte nur nicht erleben, was die Herren Härder und Genossen täten, wenn die Herren Ehrlich und Genossen in gleich taktloser tfeise sich über das Christentum äußern würden.

Kurzum, ich brauche absolute Klarheit darüber, was eigentlich nun in Amoldshain über die Bühne gehen soll, bevor ich meine Ent- scheidung über Ko»en und Fernbleiben treffe. Ich muß darauf be- stehen, daß alle Kitglieder der X.G und zwar umgehend die sagenhafte Handreichung bekommen, damit sie orientiert sindjund falls wirklich nicht genug Exemplare da sein sollten, was ich nebenbei bezweifle, müßten Potokoplen davon angefertigt werden und das Geld dafür müßte ebenso da sein, wie für manche« weit Unwichtigere seit den Berliner Kirchenteig.

Verübeln Sie mir bitte nicht diesen harten Ton. Aber Deutlichkeit muß nun endlich erreicht werden und mit dem Säuseln derjjerren Härder und ?reudenberg komme ich nicht zurand und will/liichts

gegrüßt

/

V

Prof .Dr. Dietrich Goldschmidt

t

s

3. Dezember I963

Herrn

Rabbiner Dr. R.R. G e i s

Fischerstrasse 55

r;.

Lieber Herr Geis

Gestern erhielt ich den anliegenden Brief von Herrn Freuden- berg, den ich einfach nur weiterschicken kann. Es mag gut sein, dass Freudenberg merkt, dass man einen Kreis wie den unseren nicht beliebig ausdehnen und belasten kann, ohne ihn der Gefahr der Sprengung auszusetzen. Andererseits möchte ich zu seinen Gunsten sagen, dass er in der Tat recht hat, wenn er sich bemüht, der unerträglichen Polemik seitens der Lutheraner zu Leibe zu rücken. Er könnte geradezu sagen, dass die Christen in der Arbeitsgemeinschaft den Juden etwas vormachen würden, wenn sie nichts täten, um im eigenen Hause voranzukommen. Ich bin mit Ihnen einer Meinung, dass dies Aktivitäten sind, die - ähnlich wie die Berliner Erklärung - nur die Christen in der Arbeitsgemeinschaft betrifft und da- her nicht ohne weiteres in eine Tagung der Arbeitsgemeinschaft als ganzer gehören.

Aufs ganze, meine ich, sollten wir uns nun vor Arnoldshain nicht noch in weitere Korrespondenzen verrennen, sondern es scheint mir das tunlichste zu sein, nun einfach dem Harder^schen Programm zu folgen und zu sehen, wie man im persönlichen Ge- spräch gütig und gütlich wie immer miteinander zurecht kommt.

Wollen Sie Preudenberg persönlich antworten ? Das wäre viel- leicht hier der kürzeste Weg.

Mit ganz herzlichen Grüssen wie immer

Ihr

v^\

^

sOyO

?)

Dr, A. Freudenberg, pfr, i, R.

6568 Bad Vilbel-Hfeilsberg, Fried^s3tr.l9,

27. 11. 63.

t

o

Herrn

Prof* Dr. Dietrich CiOldschmidt

Beriiin-Dahlem,

Im Vo^gelsane^ 4.

Lieber Bruder Goldschmidt,

Ich pflege zähe an meinen Freunden zu hängen und ihnen deshalb den Rückzug aus der Freundschaft nicht leicht zu machen. So will ich auch nicht auf die Freundschaft mit Geis verzichten, die je- denfalls mif^viel bedeutet, zumal sie- von mir aus gesehen - auf gemeinsamer Verpflichtung gegenüber letzten Dingen beruht.

Was soll ich nun dazu sagen, dass er ^'.'iederholt meine Anfragen, zuletzt die nach dem jüdischen Korreferat zur Landverheis-un^r, ohne die selbstverständliche direkte Antwort lässt und ich nur über Ihre und Gollwitzers freundliche Vermittlung seine negative Reaktion erfahre ? Von mir aus bleibt Geis mein Freund; aber mich bekümmert sein spürbares, ungerechtes Misstrauen und sach- lich die von mir atmosphärisch empfundene .^orge, dass er unserer Gemeinschaft den Rücken kehren könnte, , bevor wir uns gegensei- tig eine faire Chance zum gemeinsamen Anfassen der g;rossen Tragen gegeben haben.

Darf ich Sie um den grossen Freundesdienst bitten, Geis im Blick auf unsere echte unc^rosse Verantwortung, die uns in Berlin - ich glaube, von Oben her - gemeinsam zugefallen ist, wieder in unserem Kreis festmachen zu helfen.

und da menschliches Vertrauen für sachlich fruchtbare Arbeit un- «^4--K^-h-r>i ^ o-h ic-h, Roll er erfahren, dass ich ihn nach wie vor als Freund betrachte. Könnten Sie/ihn das wissen lassen ? Ich halte es für kluge ~r, wenii ich .jetzt und ausnahmsweise diesen indirekten

Weg wählw.

Ich danke Ihnen, dass ich mit dieser Bitte kommen durfte^

Herzliche Grüsse Ihr

At Freudenberg

i;

V

Dr. Adolf Freudenberg, Pfarrer i.P.

6568 Bad Vilbel-Heilsberg, Friedensstr. 19

IJ.LIovember 1963

Herrn

Rabbiner Dr.R.R. Geis

^ Düsseldorf Fischerstr. 55

O

o

Tiieber Freund Geis l ,

qlo haben eine «Veile nichts von mir gehört, weil mir bekannt war, faß r?e??ich Goldschmidt wegen der Weiterarbeit mit Ihnen ^^ Fühlung s?9nd und steht, so d^ß ich zur Vermeidung von Verwirrun- nicht da- neben verhandelA wollte. Selbstverständlich war und ist es meine gewissISoffnung, daß Sie in Arnoldshain dabei sein werden. qie haben '^ehört, daß wir inzwischen in kleinem Kreis am 28. Oktober ttl -n??wi?zer Keta-t^ und, wie mir scheint, einen vernunftigen '^eg f^s^ d?i Wei^eralbeit -efSnden haben. Auch wenn es Ihnen schon mitge- te?i? wuSe! Sil ichiie doch von der Tagungsskizze unterrichten^..^

Samsta-, den 4.1.6^ abends Anreise, Abendessen, anschließend ^^ °' zwanglose Unterhaltung.

Sonntag, den 5«1«

Montag, den 6.1.

\. -, V ■■■. , '

-\

o

ie gerne

Wenn Sie rechtzeitig schreiben, werden

wieder in Frankfurt/M. an dem Zug abgeholt, der

iülseldorf etwa um 18 Uhr verläßt. Sonst mußte

sich dasselbe Sonntag früh einrichten lassen;

9°° Uhr Gottesdienst, gehalten durch einen der

Berliner Freunde,

lO^^^ Uhr Beginn der Tagung; Referat ^-^^arquardt

über "Die Bedeutung der biblischen Landverheißung

?S Juden und Christen" dazu das Koreferat eines

.jüdischen Freundes. Am Nachmittag Aussprache;

Nach dem Abendessen Vorstandssitzung. -

Tfh habe es eerne übernommen, Sie zu fragen,

ob sK se!bel das Koreferat halten möchten, worüter wir alle besonders froh Wären. Sollte Ihnen^das unmö"-lich sein, so waren wir uHuku^^i , ..o-^ ^-- uSs einen anderen jüdischen Herrn benennen und diesen selbst zu gewinnen helfen wurden. Am schönsten wäre es, Sie taten es. q°° Uhr Referat von Frl.Heydenreich über "Kritisches Echo auf die Arbeit der Arbeits- gemeinschaft". . ; anschließend Aussprache. irNachSttag Aussprache f- Fragen der Organi- sation, Kirchentag in Dortmund und zukunftige Arbeit der Gruppe.

Sie

Tsie spben aus Obigem, daß wir in Berlin zum Ergebnis gekommen sind, sobald wie möglich die Fühlung mit allen Mitgliedern der Arbeitagemeinschaft aufzunehmen und ihnen fjelegenheit zur Zusammen kunft in Arnoldshain zu geben, Jedes andere Verfahren^ wider- spräche den Vereinbarungen und den unerläßlichen demokratischen Spielre^-eäi. Das ist auch der Grund, weshalb ";ir die"' Land ver- heißungen"entsnrechend dem Dortmunder Beschluß beibehalten und die Yrao-p des Gesprächs mit unseren evangelischen Kritikern feern im Plenum nicht breittreten. Penn wir haben uns inzwischen sel- ber überzeugt - und Goldschmiöt ' s Bericht über seine Gespräche mit Ihnen hat uns darin bestärkt -^aß wir hier behutsamer und mö<^lio.hst durch Kontakte in kleinem, zwanglosem Rahmen operieren müssen. Es ist uns deutlich geworden, daß bei den starken Unter- schieden innerhalb .unserer Arbeitsgemeinschaft eine sinnvolle Aussprache vor dÄ»MM«, Forum untunlich und für unsere jüdischen Mitglieder» minaestens^ streckenweise, kaum zumutbar wäre.

Wenn Sie, wie alle anderen Mitglieder, über kurz oder lang zu der IhneA schon vorliegenden "Handreichung für Evangeliumdienst aus Bayern noch 2 Nummern der Zeitschrift "Friede über Israel des ^vang.Luth.Z-ntralvereins bekommen (durch Härder), so ge- geschieht das rein zur ünterrichtung über die unmerhin m Gang kommende Bewegung im Kreis unserer Kritiker.

Zusammenfassend darf ich wirklich sagen, daß. wir nach unserem Windruck bei dem Berliner Gespräch weitergekommen sind und man- che Zweifel, sowie mögliche Hindernisse wes^eraumt haben, ich sehe jedenfalls nichti, was nun das freundQ^ch herzliche Ver- hältnis zwischen "Juden und Christen" tft unserer^ \rbeitsge- meinschäftAverändern könnte_^ 'Sc4«^/e^

n-hrio-ent"<^ill ich mich nun endlich aus der aktiven Geschäfts- ?ühr5n^ zurückziehen -und die laufende Korrespondenz- den Berlinern übSlJSsen! Du^ch die lange Abwesenheit der Professoren war ich Äo-en tileiSe feste Absicht in den vergangenen Monaten gezwungen, ™?!h \h Pder einzuscnalten, damit nicht alles auseinanderlief. ?cf wlif woh?" dal ich mir damit nicht nur Freunde gemacht habe; a?er nin möchte ich endlich den vorgerückten Lebensjahren mehr Rechnung tragen.

so Gott wilL.auf flutes ^wiedersehen in Arnoldshain und viele •Ute Grüße aA Ihrl liebe Frau und die Kinder

>

^^

VV X C XJiiuuti a. f

herzlich

der Ihre

f^^ %ea(//e^A^^

x^'

24. ^ejpt. 1963

Lieber Herr Freudenberg, verei^rter Freimd,

mit einer Jugendlichkeit, die mir sicherlich nicht mehr gut steht, habe ich in meinem Brief vom 16* 9. einer temeinsiimen Arbeits- Sitzung mit den Lutheranern im Januar 1964 zugestimmt. Die von Ihnen übersandte •'Hcandreichung des Evangelium dienst es unter Israel^ durch die vemang.-luth. Kirche, Polge 5" habe ich erst danach gelesen und muß danach meine Zus ^e zurüdmel-imen«

Ich verstehe, Fulda drängt auf diese Auseinandersetzung. i>vie freilich ein solches Zusammenkoiamen fruchtbar werden soll, sehe ich nicht, aber das kann an mir lie^^en. Die Herren, die in dieser Handreichung zu Wort kommen - und sie steherisicherlich stellver- tretend für viele andere - nehmen ja nicht nur so böse Stören- friede wie Gollwitzer und Kraus nicht ernst, sie nehmen die ganze christlich- theologische Literatur zur Frage nicht zur Kenntnis oder höchstens, um sie bereits vor Beginn des Studiums schon ü^it dem Stempel '♦Schwärmertum" abzutun. Interessant, daß in vorsich- tigen Fragesätzen sogar Augustin und Papst Johannes XXIII. unter den Sündern erscheinen.

Mir kann man wohl kaum verargen, wenn ich mit Leuten nichts zu tun haben will, die vom Grott des Judentums als "selbstkonstruiertem Götzen" sprechen, für die Jede Synagoge des Teufels Synagoge ge- blieben ist, die erklären »»es gibt heute keine christlich- jüdische Zusammenarbeit auf religiösem Gebiet, die biblisch legitim wäre. Eher könnte es da fast .lOCh eine christlich-mohammedanische Zusam- menarbeit geben*. Prompt taucht dann auch an anderer Stelle noch der schöne Ausdruck "der Hohamme danische Arier" auf. Es wird da - uffi ja keine Unklarheit zu lassen - für iin tragbar gehalten, "wenn Vertreter der Kirche Christi etwa an der Einweihung von Synagogen teilnetoen»*. Herr ^ehl wird recht deutlich mit der Be- merkung, *daÄ Israel nach dem Fleisch gehört dem erwählten Tolke Gottes nicht mehr an, seitdem es den Messias Gottes auf dem Altar seines nationalistisch-gesetzlichen Messiaßtraumes geopfert, damit zugleich das wahre Israel in sich getötet hat und nun als Fanal des rottlichen Geric; ts durch die Gescliichte ,^ehen muf.Kerr

- 2 -

I

•ittbiiberg verstärkt den zeitgeschichtlichen und politischen Akzent noch mit den Wörtern •'Ich habe es immer als kindisch empfunden, wenn man beim Blick auf die Judenverfolgungen nur die Bosheit der Menschen, insonderheit der Christen, sehen wollte, und nicht auch die Hand Gottes," Herr Hecht führt schließlich in seinem Beitrag "Antiseiaitisanus in Argentinien nach Hinrichtung Eichmanns" aus, was natürlich nicht fehlen dürfte und ganz dem Ungeist des Herrn Bischof Dibelius entspricht xind damit weit über die Jüdische Frage hinaus reichti "In der hiesigen studentischen Jugend, die zu einem Großteil aus Juden i.esteht, sind kommunisten-» frexmdliche Tendenzen f eatzus teil en,#* Wir dürfen nicht übersehen, daß auch die Machtergreifung; Hitlers i,J,1933 teils durch eine ernsthafte Wirtschaftskrise, teils durch den Druck der Kommunisten, teils durch Skandale in der jüdischen Finanzwelt möglich wurde*

Mir ist seit geraumer Zeit klar, daß ein echtes christlich- jüdisches Religionsgespräch in Beutscliland, wohlgemerkt im evange- lischen Deutschland, denn die Entscheidungen der katholischen Kirche fallen außerhalb der Bundesrepublik, sinnvoll fast aus- schließlich mit der Bekennenden Kirche geführt werden kann, Jenseits aller Kontroversen ist da ein Gemeins mes: die täglich neu 2SU erfahrende Tatsache der Minorität aus dem Glauben. Daraus ergibt sich innerhalb des Trauerspieles Bundesrepublik eine beglückende Einheit des Lebensweges bei allem GetrenntbleibenMüssen in jeder noch unerlösten Zeit. Mir genügt das luid es hat mir zu genügen.

Nach allem Gewesenen, nicht zu Vergessenden, über das nur die Juden reden. d*.e damit Geschäfte machen wollen, bin ich wahrlich nicht nach Deutschland zurückgekehrt, um mich mit JudenmiBßionaren \ind christlichen Ijtic Antisemiten an einen Tisch zu setzen. Aber es mag angebracht sein, Prau Reichmann und Herrn Elirlich die Stellung- nahme zu schicken. Bei den anderen jüdischen Mitgliedern der AG 6 sollte man davon absehen, wenn wir die Zahl der Juden in unseren Kreis konstant halten wollen.

Seien Sie herzlich gegrüsst, stets Ihr

^1

f7

Dr. phil. Ernst Ludwig Ehrlich

Basel, den 25. 9. 1965* Purkastr, 75.

9X

r-

met'*^

i

I

n

4

1

Lieber Freund, > vielen Dank f. interessanten Brief plus Beilage. Ich bin hier jetzt busy mit dem Hochhuth, denn es tut sich was. Inzwischen ist hier der Kulturiampf offen ausgebrochen, und ich versuche zu vermitteln. ,..^r. Die Kath. schäumen, nachdem sie freilich das Volk vorher aufgehetzt haben.Dabei geht es gar nicht mehr um das Stück, welches hier durch- aus taktvoll und passabel gegeben wurde. Sie lesen darüber einen ausführlichen Art. vom Ephraim Jaschar im übernächsten I.W, Eine derartige Atmosphäre hat Basel im 20. Jahrh. noch nicht erlebt. Es ist interessant, wie empfindlich die Kath. sind, mehr noch als

die Juden.

Ich bin müde aus anderen Gründen als Sie, aber das erzähle ich mal gelegentlich. Die hiesigen Ereignisse haben mich aber an dieser Müdigkeit gehindert", weil der echte Hass zwischen xief ormierten und g^Kath. hier unendlich gross ist, und ich meine, als jüd .' Politiker hier für uns eine gewisse Chance zu sehen, als Vermittler aufzutre- ten, denn wir brauchen schliesslich auch die Kath. Anderseits sehen .mich hier die Kath. als ein Stück persona* grata an, von der sie wi- ,'ssen, dass ich ihnen wohl will.Ohne jüd. Positionen preiszugeben, habe ich in jenem Art. versucht, die Dinge zurechtzurücken, vor allem natürlich gegen die deutschen Kath., die besonders stinkig und eng sind. Na, Sie werden ja sehen,

Tihr Brief an Preudenberg ist an sich schon recht. Aber ich" glaube, wir sollten doch mit diesen protest. Nazis zusammenkommen, und sie einfach in die Pfanne hauen. Passen Sie mal auf: Es kommt so heraus, dass 90^ unserer AG 6 natürlich nicht Härder) auf unserer Seite sind. Auf diese Weise spalten wir die Protest, und das ist nut gut. hat sar keinen Sinn, !■*■•*■■ vornahm oder gar beleidigt auszu- weichen^ sondern wir müssen diesen D i^f^MTin r,n die Paust unter die ,. Nase halten. Sollte unsere AG 6 in ihrer Mehrzahl uns Stiche ^ lassen, oder lau sein, so fliegt eben der ganze Laden auf, denn dann wäre es kein Schade, und "bei gegebener Zeit machen wir mit unseren Freunden dann"etwas Neues. Reinigen wir aber diese ekel- hafte verpestete Luft, so ist das ein grosser Aufschwung für die AG 6, SO sehe ich in der Begegnung eine grosse Chance; Sie haben durchaus recht, wenn Sie von den Juden nur ausser uns noch die Reichmann dabei haben wollen, ich würde auch die Ellie Sterling noch hinzunehmen. Also wir 4 Juden gegen die Meute ter-S««e. Sie haben in sich so viele aufgestaute Aggressionen, dasj ich fin- de, diese sollten ruhig einmal genau an der rechten Adresse abge- laden werden. Und ich gestehe, was Sie ja auch wissen, dass es

r

119

r

-cf

tJ^

il lihii '/Will 1 rnl<|.-i<l

bei mir nicht viel anders ist. Die Brtschüre dieser SaVii.feine-Gä j Jl» ist derart monströs, dass 'hier endlich einmal Gelegenheit ist, die- se Mordapologeten im Pfaffengewand gründlich zu erledigenj;^ Damit machen 'wir dann auch indirekt reinen Tisch mit Kengstorf.

^^ Nur muss das Macl\werk natürlich'bald ah mich gesandt werden, mög- liehst in 2 Exemplaren»

«- "f n T r r h

n

9n

aj

T9' S.

n&

Daher bitte ich Sie sehr herzlich, brüderlich und ffeund schaftlich, dieser Grossmetzgete nicht auszuweichen. Natürlich dürfen wir da- bei keinen Holzer und so etwas haben, sondern wir müssen uns die "^ Sehiessfläche freihalten, dass nicht so ein kleines Jüdlein uns ins Maschinengewehr rennt.

Ws wird der Test für AG 6 sein: Ich wollte schon längst einmal wissen, ob der Gollwitzer seine Pan-Israel-Liebe nur aus schlechten Gewissen wegen der Theologie st^rapaziert. Jetzt müssen sie alle i| Farbe bekennen, diese Freunde in der AG6, nl-Oht nur T^reundi Freuden- berg. Entweder /Oder-. Wir beide müssen uns dann natürlich die Rollen aufteilen, und auf Grund der Broschüre im Einzelnen die Herren zersäbeln. Ha, das gibt ein Fest. Der Kachegott JHWH ist

mit uns, Halleluja,

Für Sie und auch für mich ist das doch reine Psychotherapie l Als ich am 27. Februar 1943 erlebte, wie meine Mutter in Berlin auf einen Lastwagen verladen nach Auschwitz transportiert wurde, und als ich vorgestern hier in der Hochhutfe Aufführung neben einem K.Z. Insassen sass, da sagten wir uns leise, damals haben wir den Augenblick ersehnt, wann wir es denen einmal heimzahlen können.^^ Jetzt ist der Augenblick' da, und Sie wollen vornehm ausweichen. - Nein, mein Freund, das tut kein Ti.R.G.- ^

Also schreiben Sie dem Preudenberg, er solle mir die Broschüre sen- den, und wenn "ich bereit bin teilzunehmen, würden Sie auch kommen.

und Uaiiil ÖlUX U X C ±J*^± J. u.xw*^»- ^^w »

efl möfiren dann auch vor

allem die Autoren dieser

Brcoschüre erscheinen, und nicht färb-

£1

lose Substituten, die erklären, Das ist conditio sine qua

sie hätten damit nichts zu tun

-I

non# Das sind so recht Jörn Kippur Gedanken^

9 J.

Also lassen Sie

bald von sich hären

n

Herzlichs Ihr

C3

-nx

■^^

mm

Rabbiner Dr. Robert Rapuaei, GtEis

4 DÜSSELDORF, dkn

KI8C:H£RSTRAHSK BS TBI.UFON : 44S4B8

23.9.63.

r

LielDer Herr Goldschmidt,

Dank für Ihren Brief.Ein Positives ist mir "bei den Lutheranern aufgegan- gen: ich erhalte unerwartet Post von Ihnen und das ist eine ganz grosse Preude für mich. Ansonsten kann ich nichts finden, was mich aufhorchen lies- se. Diese christliche Argumentation ist doch nicht^ernier cri anzubieten, alte Ladenhüter und meine Reaktion finden Sie in beiliegendem Brief an Frx Was das alles soll?, ich versteh' es nicht. Zwischen denen und AG- VT gibt's keinen Weg, wegen der Juden nicht, aber (und da: beruhigt mich7 auch wegen vieler anderer Fragen nicht.Darum ist mir der sanfte Druck von Fulda nicht ganz verständlich. Nun, das haben die christlichen Mitglieder der Aft/zu ent- scheiden, keinesfaU^ allein ler Vorstand.Bis zur Klärung sollten m.e Juden im HintergranS bleiben, fromiiigeh^ücheli' haben wir Christen-ima Juden2];ien- / sehen schon genug, da,- sollte für paar Jahrhunderte reichend

Aus der Ff t. Ztg. konnte ich -recht erstaunlich-auch mal was Angenehmes ent- jLehmenilhre Beauftragung an dem neuen Institut für Bildungsforschung. Ich freue mich, vor allem weil eben doch noch nicht allein die Falschen an die wichtigen Plätze kommen. ^^

Übrigens, noch einmal zurücjt zur AG VI (Hielten Sie es für so ein Unglück, wenn wir in Zukunft von Fulda weniger gehätschelt würden?Konnte einem ja schon geraume Zeit Angst vor zu viel Bruderliebe werden. Es stimmt doeh etwas nicht, wenn wir nicht mehr in der Opposition sind.

Sehr, sehr herzlich

Ihr

♦V(St^l/V«V2

*^^

■MM

y

o

0. / ^ I I

Vi\%v

i^«l>Vs V^b^^Ai^

' Herrn Gollwitzer bitte ich herzlich von mir zu grüssen

p

cK Prof. Dr. Dietrich öoldischni dt O-»^ ctf/ f^^'' ^^''^

<Q

Herrn

Hn^biner Dr. "ob.R. ö o 1 n

4 / D (U- ft e 1 d o r f J^iöclieretr. 55

18. "'optonber 1963

Lieber Herr Oeiß !

^

f

n

Herzlichen l)ank für Ihren ee triften Brief, über den ioh BO^?:«leich mit 'rollvitzer telefoniert habe. Mein voriger Brief hat nich f».uoli mit der Nachricht von Horm Fr Giidenl^erip; >:5ekreiist| der mir v/ohl clie f!:leiche Nachricht -rio Ihnen , eBchio^^ct hat. Meine re«^}ction nuf ;^rendenberr<iG VoTOchlng ist ähnlich der Ihren, DA« r!eRTD>^f?ch nit den Lutheranern, unter denen allerdings Herr Mehl, nicht nlß unser 'sopr-ächspnrtner V07v::ef=iahen iat, ii?t eine Sache der Christen untei iins, und erfordert eine rost^e Freiheit auf weiten uncLr^^r jüdlf chen Teilnehinor, wenn i^l^ ihi-e Zuetizanrung zur 'Jeilna>}jne >:obon sollen. Die ''eilnaJime aag ihr Guteö haben. ^

Wie de^ nuoh ; ei, ich halte eine eo :rundf»^*tzlicho 'Än:'erung dee in Dortmund beochlo esenen piograinm« mi^^füi- üAü^^lich, wenn dafiir ein Vo-r-.standß eycr^luB« vorlie^^t nach ein r ^•it5WJlg, an dnr alle Voretandsmit, :li')aer teil -oiio ^ ^*n haben. Hevr cfoilv/ltBer will in die» em * iruie nit «einem -Schwiegervater noch heute .sp7'echen. TCoi'^Tnt eine baldi .e Voretaiidöbitzujig nicht zustande, rauBs m.Ji. V,ei dem Ihema der Landverheitjaung für die Januar*- 'Jagung >'leiüen.>

Mir vmr bin zu dem '''elefoncerprHch ni b •'or.lv/itzer nicht hin-

von

caor es das G-e- Dennoch,

I

relch'^^rid klar, iasB das Ki rohen tagßpräHidiun in 2^ilda lutheri-^^oher nei-^o unter :rMic]: f^eoetzt \'7ordoi'i ist vaid daher ein verctändlinhee Intereese von doit ist, dayjj Bpr^ch nit den Lutheranern bei xuxb auf,;enoi.inen ^/i'd« s nicht olrne yorGtan...8beBchltxr>ö !

Hit Ihren edeiik^n, drujü die Arbeitötv^emeinscaiaft eine Institution

werden Ic^nnte, haben 'io natllrlich irocht, mideic^^rBeltB nag dao A' Wort voT^i **nebenaiatllcliün goücliäftöflUirenden VorBtandaiflitglied"

der .-Jüngeren Herren, . io etv/a Pfa^rtir V.'eckerling oder Pfarrer Ifarqua-dt, Jone Arbeit übcrnimnt, die uns daiikenöwertervveise bis- her imiaer wieder Herr Freudenberg leistet luid die Herr Krauü xilnY übernehmen karji»

V/as öie von Ihren poreönlichen Dingen nohreiben, .^ibt xili am denken. Vielleicht ergibt aioh bald eine (^ele^cnlieit, daet^ v/ir f da-Kiber einmal cprechen Ov^cr ich^eiben kör.r'^n.

Mit ganz herzlichen GiiiBi.en v.i© iMwrr

Ihr

D/

/

Kerm Gollwitzer Herrn Freudenberg

j;uj freijadl. KeJintnißnahiae

mß^ßm

MWqp

"F II

mtumm

[

»^AkA^ UjCm (tCitJl, ^i^fn^

al

M.U

VmJ-

t^ViVTr

Dh. Robert Raphael Geis 4 düsseldorf

nSCHKRSTRASSB SS

( )

POSTKARTE

' i i"^ '" >

<^ ' . t.

l.OO

AClliViE

Ij vj

ilH

«r

ÄT!TT:iciJ;;:xrJ!i"KÄ

il

M

Mf.^i iiit.

A- >^Utt>

V<

V^

4

"^r-*"""

J

I

J^

/M^pt^rf^yt'/vK^

^*^^

n

o

Name:

Verfasoer: Titel:

habe ich kurzfristig aus der Präsenzbibliothek des:

entliehen.

)

Prof .Dr. Dietrich Ooldsohmldt '

3. Dezember 1965

Herrn

Rabbiner Dr. R.R. Geis

Fisoherstrasse 33

Lieber Herr Oeis !

Oestem erhielt ich den anliegenden Brief von Herrn Preuden- berg, den ich einfach nur weitersohicken kann. mag gut sein, dass Freudenb^rg merkt, dass man einen Kreis wie den unseren nicht beliebig ausdehnen und belasten kann, ohne ihn der Gefahr der Sprengung auszusetzen. Andererseits möchte ich zu seinen Gunsten sagen, dass er in der Tat recht hat, wenn er sich bemüht, der unerträglichen Polemik seitens der Lutheraner zu Leibe zu rücken. Er könnte geradezu sagen, dass die Christen in der Arbeitsgemeinschaft den Juden etwas vormachen würden, wenn sie nichts täten, um im eigenen Hause voranzukommen. Ich bin mit Ihnen einer Meinung, dass dies Aktivitäten sind, die - ähnlich wie die Berliner Erklärung - nur die Christen in der Arbeitsgemeinschaft betrifft und da- her nicht ohne weiteres in eine Tagung der Arbeitsgemeinschaft als ganzer gehören.

Aufs ganze, meine ich, sollten wir uns nun vor Amoldshain nicht noch in weitere Korrespondenzen verrennen, sondern es scheint mir das tunlichste zu sein, nun einfach dem Harder/schen Programm zu folgen und zu sehen, wie »an im persönlichen Ge- spräch gütig und gütlich wie iirnner miteinander zurecht kommt.

Wollen Sie Preudenberg persönlich antworten ? Das wäre viel- leicht hier der kürzeste Weg.

Mit ganz herzlichen Grüssen

e ^umu%fA.

Ihr

u

Prof. Dr. Dietrich Goldschmidt

28. November 196?

Herrn

Rabbiner Dr. R.R. Geis

Pischerstrasse 55

Lieber Herr Geis !

Ganz herzlichen Dank für Ihren Brief vom I8. November. In- zwischen erhielt ich auch eine kurze, sehr freundschaftliche Nachricht von Kraus aus dem Krankenhaus. Es tut mir leid, dass er auf diese Weise nun tatsächlich für längere Zeit ^ nicht nur für uns, sondern auch für andere Arbeiten ausfällt. Er wird sich mehr schonen müssen, als er es bisher wohl tat und -ähnlich wie ich - lernen müssen, dass man sehr oft bereits erste Verpflichtungen nicht übernehmen darf, w#il daraus ein Rattenkönig weiterer Verpflichtungen folgen kann.

Hinsichtlich der Tagung in Arnoldshain bin ich nicht ganz so pessimistisch wie Sie. Frl. Heydenreich wird nicht länger als maximal eine Stunde sprechen, so dass bereits am Montag Morgen hinreichend Zeit sein sollte, die Situation zu be- sprechen. Bemerkenswert töricht ist die Rede von Gerstenmaier, die er am l4. Oktober bei der Monumenta Judaica gehalten hat. Im Hinblick auf die Bedeutung des Redners lasse ich die Rede hier vervielfältigen, damit sie uns in Arnoldshain vorliegt.

In einer Sache muss ich Sie leider enttäuschen. Ich korrespon- dierte mit dem Büro in Fulda und erhielt von dort die Nachricht, dass bereits die Umbruchkorrektur am 21. November eine Woche zurücklag, dass also auch in der Druckerei wohl schon ausge- druckt sei, da die Auslieferung des Dokumentarbandes zum 15. Dezember vorgesehen sei. Hier liegt leider eine Kette von Miss Verständnissen insofern vor, als ich zwar aus der Erfahrung von vor 2 Jahren wissen musste, dass beim Kirchentag für den Dokument atlonsDand Korrekturfahnen nur versaiidt werden, wenn man sie ausdrücklich anfordert, aber ich habe diese Kenntnis nicht an Frl. Heydenreich weitergegeben, die ihrerseits die fertigen Überarbeitungen nach Fulda geschickt hatte, ohne den Wunsch nach Korrekturfahnen ausdrücklich anzumelden, weil sie dies für einen selbstverständlichen Usus beim Buchdruck hielt - mea culpa. Kann es Sie trösten, wenn ich feststelle, dass der DokiJimentarband ohnehin "unter Ausschluss der Öffentlichkeit zu erscheinen pflegt ? Sollte weiterer Gebrauch von dem Text gemacht werden (ähnlich wie beim 'Ungekündigten Bund'), werden wir natürlich für Korrektur sorgen.

JK

-2-

ö

- 2 -

Der nächste Punkt ist leicht zu klären : ^,

Das Buch, das Sie erreichte, ist der Band "Erlebter Kirchentag , hierin wird nur ein summarischer Bericht von Dortmund gegeben. Dafür war Frl. Heydenreichs Beitrag nie vorgesehen. Dieser wird vielmehr in dem ebenfalls in diesen Tagen erscheinenden Doku- mentarband^ enthalten sein.

Hoffentlich haben Sie sich gesundheitlich wieder etwas erholt. Grämen Sie sich nicht zu sehr über die lieben Christen, sondern helfen Sie ihnen, zur christlichen Liebe zu finden....

Ich habe meine Frau für die Reise gewonnen, sehen, wie wir es praktisch einrichten.

Ganz herzliche Grüsse Ihnen und den Ihren stets Ihr

wir müssen nur noch

O

i

/

» •••■

Prof .Dr. Dietrich Ooldschmldt

28. November 1963

Herrn

Rabbiner Dr. R.R. Geis

Plsoherstrasse 55

Lieber Herr Gels !

/

Ganz herzlichen Dank für Ihren Brief vom I8. November, In- zwischen erhielt ich auch eine kurze, sehr freundschaftliche Nachricht von Kraus aus dem Krankenhaus. Es tut mir leid, dass er auf diese Weise nun tatsächlich für längere Zelt nicht nur für uns, sondern auch für andere Arbeiten ausfällt. Er wird sich mehr schonen müssen, als er es bisher wohl tat und -ähnlich wie ich - lernen müssen, dass ra€ui sehr oft bereits erste Verpflichtungen nicht übernehmen darf, well daraus ein Rattenkönig weiterer Verpflichtungen folgen kann.

Hinsichtlich der Tagung in Arnoldshain bin ich nicht ganz so pessimistisch wie Sie. Frl. Heydenreich wird nicht länger als maximal eine Stunde sprechen, so dajss bereits am Montag Morgen hinreichend Zeit sein sollte, die Situation zu be- sprechen. Bemerkenswert töricht ist die Rede von Gerstenmaier, die er am l4. Oktober bei der Monumenta Judaica gehalten hat. Im Hinblick auf die Bedeutung des Redners lasse ich die Rede hier vervielfältigen, damit sie uns in Arnoldshain vorliegt.

In einer Sache muss ich Sie leider enttäuschen. Ich korrespon- dierte mit dem Büro in Fulda und erhielt von dort die Nachricht, dass bereits die Umbruchkorrektur am 21. November eine Woche zurücklag, dass also auch in der Druckerei wohl schon ausge- druckt sei, da die Auslief eriing des Dokumentarbandes zum 15. Dezember vorgesehen sei. Hier liegt leider eine Kette von Missverständnissen insofern vor, als ich zwar aus der Erfahrung vnn vor 2 Jahren wissen musste, dass beim Kirchentag für den Dokument ationsDand Korrekturfahnen nur versande werden, wenn man sie ausdrücklich anfordert, aber ich habe diese Kenntnis nicht an Frl. Heydenreich weitergegeben, die ihrerseits die fertigen Überarbeitungen nach Fulda geschickt hatte, ohne den Wunsch nach Korrekturfahnen ausdrücklich anzumelden, weil sie dies für einen selbstverständlichen Usus beim Buchdruck hielt - mea culpa. Kann es Sie trösten, wenn ich feststelle, dass der Dokumentarband ohnehin "unter Ausschluss der Öffentlichkeit'* zu erscheinen pflegt ? Sollte weiterer Gebrauch von dem Text gemacht werden (ähnlich wie beim 'lÄige kündigten Bund*), werden wir natürlich für Korrektur sorgen.

-2-

- 2 -

«ne •.jft»i-,n

ll

o!j2?H^^'' ^^^ erwägen - ohne bisher irgendetwas ent-

r^Jj^i^"^"" ^''.^^'^^'' •' ^^ ^^^ ^^^^- ^^^ Arnoldshain nach Köln lanren, um die Monumenta Judalca anzusehen. Wäre dies mit einem Besuch Im Hause Gels und evtl. gemeinsamer Reise nach Arnoldshaln verbindbar ?

Mit ganz herzlichen Orüssen an Sie und die Ihren wie Immer Ihr

Rabbiner Dr. Robert Raphael Geis

4 D Ü S S E I. D O R F, dbn

PISCUERSTRASHS SO TKI.KPON : 44 54 OS

18. Nov. 196

I

J

I

Lie"ber Herr G-oldsclirnidt,

V.

da bin ich sclion wieder einmal, aber daiijit Sie in Ruhe den Brief lesen können: .nein Schreiben muß nicht beantwortet werden.

O

Dieoer Tage erhielt ich einen Brief von Freund Freudenberg, in dem das Programm für Arnoldshain recht detailliert und mit sehr L;emühten Erklärungen mir nahegebracht werden soll, v/eil es bei uns demokratisch zugeht, mu4)|/der Plan von Dortmund einge- halten Wv^rden, weil man aber in größerem Kreis schwierige Dinge tunlichst vermeiden soll, wird die Disl-russion über die so sehr unehrenwerten Lutheraner in die Vorstandssi tzung des Sonntagabend gelegt. Eine sehr glückliche Lösung scheint mir das nicht zu sein. Es ist auch alles so geschickt eingefädelt, daß für eine sich geltend machende Opposition zeit^J-ich kaum Platz ist. Denn Fr^iulein Heidenreich tritt erst ;am Montagmorgen um 9 auf, anschließend Aussprache, Mittagessen, Verdauungs Stündchen und erst danach könnte überhaupt gegen die Lutheraner losgelegt werden. Bekcmntlich denkt da jeder schon an einen Koffer, das Taxi und die Berliner an ihr Flugzeug. Halten Sie persönlich das für richtig, dann soll's so über die Bühne gehen. Ich jedenfalls werde meine Kritik gegen diese Tagesordnung nicht laut werden lassen, weil ich wahrnart una wirklich der Meinung bin, die lieben Christen mögen das untereinander ausmachen und ich alter Jude muß wenigstens einmal etwas davon haben, nicht zum "inneren Führungskreis" zu gehören. Aber uiö Arnoldshain ist's ja noch IjJig, da liegt ueispielsweise Weihnachten noch dazwischen und falls Sie eine vVeilinachtsgans essen und danach ein Verdauungs- Dös- Stündchen haben, können Sie sich auch noch zu diesem späten Zeitpunkt die Frage, magen- beschwert, durch den Kopf gehen lassen.

Das wärs für heute. Ehrlich und G-eis wollen keinesfalls über die biblische Landverheissung tönen, wohl den Sonntagshörern.

I

die da endlich mal nur ein Referat seirviert bekommen.

Alles alles Gute, Ihnen und Ihrer lieben Prau sehr herzliche Grüsse,

Ihr

l\tSnl4^

rv

Kraus ist enastlich erkrankt, walir scheinlich Gallensteine. Klarheit wird aber erst eine Röntgenuntersuchung am Donnerstag ergeben.

Was ich halb spaßig am Telefon sagte, meinte ich übrigen;; bitterernst: wie kann eine hochwohllöblichg kirchliche Hochschule Fräulein Heidenreich in einer menschlichen ixachristlichen Form über die Examensängste hinweghelfen? Alles was ich bis jetzt von Fräulein J

Heidenreich gelesen habe, hat weit mehr wi. senschaftliches Niveau als so manche Veröffentlichung ordentlicher Professoren

T -> -1 •_• T- n j ^1, -^,«

^-l-r^-1 4-

an e ueiiuei"fc>ti-L utJii wuii-lxu ujLj.vjiicii .nui-o uc^-i. o

Prof .Dr. Dietrich Goldschmidt

4. November 196?

Herrn

Rabbiner Dr. R.R. Geis

Fischerstr. 55

Lieber Herr Geis !

O

o

i

Ganz herzlichen Dank für Ihren Brief vom 31. Oktober. Die Reise hat soweit gut geklappt, nur musste ich sowohl auf dem Hin- wie auf dem Rückflug jeweils auf den Plughäfen wegen Nebel warten. Ich bin daher froh, (leider !) nicht noch weitere Verabredungen mit dieser Reise verknüpft zu haben.

Herzlichen Dank auch für den Briefwechsel aus der NZZ, den ich wieder beilege. Er erschien zunächst in Tel-Aviv und ich habe den entsprechenden Text bereits hier. In jedem Falle war mir Ihre Sendung wichtig wegen des bibliographischen Nachweises.

Ihre beiden Anregungen für Arnoldsheim gebe ich mit gleicher Post an die Herren Härder, Gollwitzer und Freudenberg weiter. Die zweite Anregung werden die Herren sicher gerne aufnehmen, bei der ersten bin ich mir offen gestanden nicht sicher, weil einerseits die Auseinandersetzung ja nur intern im Vorstand gelaufen ist, so dass nur wenige sonstige Mitglieder davon wissen und weil zum anderen es gerade die Überlegung bei unserer Sitzung gewesen ist, dass über die Behandlung von Sachproblemen man leichter am zweiten Tag in die Erörterung der Kritik an der Gruppe kommt, als wenn man damit unmittel- bar begänne. Die Person von Frl. Heydenreich wird Ihnen Gewähr sein, dass dabei in der Information keine falschen Akzente gesetzt werden. Ich bitte Sie also herzlich, die Frage der Reihenfolge in der Tages ordnun@hi cht als eine solche des Status confessionis zu betrachten. Ich bin froh, dass die WelterarDeit; aui eine, w±e xcxi uiej-iicix muvinoc, e,oii/v> ..^^^^v. »s^^ gesehen ist.

Dank auch für das Motto. Könnte man es nicht auch für lönaeren Kreis nehmen ? Aber das ist sicher eine Anmassung. Wie ich es beim Buch verwende, kann ich im Augenblick noch nicht übiar-rr sehen, das werden Sie verstehen.

: '

Mit ganz herzlichen Grüssen stets Ihr

\ .

-V*

^

P.S.

Zu dem Brief an Kraus komme ich hoffentlich morgen.

Prof. Dr. Die tri oh Ooldschmldt

H^rm

Hmbblner Dr. R.R. Geis

Piaoh«r»tr, 35

4. November 1963

Lieber Herr Geis !

Uj^tere^erSbreaSSsen .It ales.r R.I.. verknüpft zu h.b.n.

'pSxrw^ii/?sr.^ru„r.roi;Sir««ääirMbi?orp-i=oH,„

Nachweises.

ThTHi beiden Anregungen für Amolcishür? gebe loh mit Slelcner

£^ ^ d!e Herrin Härder. Gollwltaer und Freudenberg weiter.

D?e .^i?e AS^Sunß werden die Herren «J«»}«;; SJ^lS^^:?! b*i der ersten bin ich mir offen gestanden "^c^^ *\°"®^' „•^"^ ^ieJaeitrStS Auseinandersetzung Ja nur i»^«'"" i" ^Jj^^ belaufen ist, SO daa« nur wenisS« sonstige Mitglieder davon STi«*n lind w4ll zuTanderen es gerade die Ober legung bei

!^L^?t:^^i ^Slesen ist. dass über die Behandlung von unserer bitzung ^«"ff*" ^■''' '*'^_, ten Tag in die Erörterung Saohproblemen man leichter an zweiten i«e ^Jl^^. „nmittel-

gesehen ist.

DMik auch für das Motto. Könnte man es nicht auch f^ij) «^«Jj«^

sehen^ das werden Sie verstehen.

Mit ganz herzlichen Grüssen stets Ihr

PeS.

Zu dem Brief an Kraus icomrae ich hoffentlich morgen.

«■

I

"Renate Maria Heydenreich stud, theol.

Sehr verehrter Herr Rahblner!

1, "Rerlin 45, den Asternplatz 1

3. 11- 1963

f

In der Anlage übersende ich Ihnen - Ihrem, aber auch meinem Wunsc^ie folgend - einen Durchschlag meiner Zusammenfassung der Dis- kussion in Ihrer Oruppe auf dem Dortmunder Kirchentag. Sie finden Ihre Voten auf S. 3, 6/7, 9/10 und 15-17. Im Einverständnis mit ^ Herrn Dr. Lorenz habe ich das Protokoll der an sich schon ziemlich unübersichtlicnen und durch zahllose, zum Teil sinnentstellende ■R^ehler dtis Stenographen zusätzlich belasteten Diskussion nur als eine Art Steinbruch benutzt und aus den verschiedenen, zum Teil weit auseinanderlie>ienden >:usserungen z'jm selben Thema neue, kleine, nach Möglichkeit in sich geschlossene Teilgespräche gebastelt, die nun thematisch ^ordnet einander folgen. Wundern Sie sich also bitte nicnt darüber, dass ich auch Ihre beiden >'usserungen in Dortmund zerlegt habe - ich sah keinen anderen Weg, um aus dem protokollier- ten Chaos zu einem lesbaren und vor allen Dingen verstehbaren "ye- sprach zu Kommen. Da das Manuskript wahrscheinlich schon im Druck ist, wäre ich Ihnen dankbar, wenn Sie kleinere Schönheitsfehler freundlichst hinnehmen und nur die Sätze verbessern würden, ^n (ie- nen Sie sich absolut missverstanden fühlen. Das könnte z. ^. gleich auf S. 3 unten der Fall sein, wo im Protokoll absoluter Unsinn stand, so dass ich genötigt war, selbst zu formulieren, was Sie

m

E.

hatten sagen wollen. Da ich aber am ersten Tag noch nicht dabei

«•^

I

vyar, könnte ich mich da leicht geirrt haben. Mit Herrn Otto aus Hagen habe ich am zweiten Tag auch noch mehrfach die Klinge ge- kreuzt, ^r kam mit dem gleichen dummen Zeug noch einmal an, und J auch die mysteriöse Geschichte von der missglückten Konversion am Weihnachtsmorgen erzählte er mir - allerdings nach Abschluss der of liziellen Diskussion - SSei-eiHwai. "Da ich von Ihrer "Entgegnung am Vortage nichts wusste, belehrte ich ihn im gleichen Sinne noch einmal, was inn zu der unmutigen ^^rage veranlasste, ob ich auch Jü- din sei. Meine .Antwort konsternierte ihn sichtlich. Ich fürchte aber, dass er trotz dieses aieichklangs in unserem unbeabsichtig- ten Doppelzeugnis weiterhin areuelpropaganda mit dieser beschichte macht. Leider hat man in Dortmund versäumt ihn zu fragen, in welcher^ Bucn von Hamel sie stenen soll. Ich habe eben deswegen an Harael selDst geschrieben und bin gespannt auf seine Antwort.

Hinsichtlich Ihrer Sorge um allzu patriotische i'usserungen in Dortmund kann ich Sie beruhigen: "^^s handelte sich nur um den'^Doppel- satz von der"LieDe, die nicht zurücknehmbar ^Aar"in ier Mitte von S. 15. Diesen Satz würde ich ab-jr sehr un^^ern entbehren. Nicht nur weil er mich selbst sehr bewegt hat, sondern weil ich glaube, dass er auch distanziertere Gemüter unmittelbar anzusprechen vermag. ^ wäre ich Ihnen herzlich dankbar, wenn Sie ihn mir lassen könnten*'

Falls Sie aus grundsätzlichem Interesse das ganze Manuskript lesen sollten, wäre ich Ihnen sehr verbunden, wenn Sie in besonderer Weise darauf achten würden, ob die Charakterisierung der einzelnen Diskussionsteilnehmer richtig ist. Ich ^var, wie gesagt, am ersten

mt^^

mm

( )

()

- 2 -

T^ag noch gar nicht dabei, ka-n am zweiten Tag auch erst eine halbe Stunde später - nach Auflösung unserer eigeaen Diskussionsgruppe - dazu und sass dann hinten im Zuschauerraum, so dass ich die einzel- nen Sprecher nur schlecht erkennen konnte. ^71r hahen die Namen oe- wusst aus;^elassen, um niemanden zu kr^.nken. "Doch scheint es mir nicnt nur wichtig, hei Personen, die mehrfach in die Diskussion ein- gegriffen haben, bzw. hei solchen, deren Rede ich auflösen musste, durch eine möglichst treffende Personenbeschreibung den Leser zur richtigen Identifizierung zu fuhren, sondern auch grundsätzlich auf- zuzeigen, ob es sich um Vertreter der älteren oder der jüngeren ^re- neration handelt und, ^Nenn aöglich, ob es sich um einfache Menschen oder um Oeoildete handelt. Wenn Sie uns da noch etwas helfen Könn- ten, wäre das sehr freundlich.

Sine letzte Bitte: Icn nehme an, dass die Korrekturfahnen nicht mehr lange auf sich warten lassen werden und wäre Ihnen daher danK- bar, wenn Sie mir das Manuskript mit Ihren jinderungswiinschen mög- lichst bald zurückschic-^en könnten.

Mit herzlichen arUssen, denen ich ein

TJl 5^'hin

zuf 'Igen möchte,

wenn ich das darf.

Ihre

2l^tM^Jm "iSU

»lA

^/^-^

w^

Rabbiner Dh. Robert Raphael Geis

I

Lie"ber Herr Goldschniidt,

4 DÜ8SEL,DORF, DBN -^J^ Ok"t 1 'Q 6 ^

FISOUBRSTRABSB BS TBIiBFON : 44 04 08

■^J/?

K,

O

O

hoffentlich kehren Sie nicht allzu erschöpft von Ihrer Reise zurück. Hei'rn Kraus habe ich g-estern /»^-esprochen, da mir in letzter Minute der hessische Kultusminister abgesagt hatte, fuhr ich nicht nach Bonn. Leider halte ich es für ausgesc' lossen, daß Herr Kraus nach Arnoldshain komme und bedrängen möchte ich ihn persönlich nicht. Ich habe mitgeschrieben, was ;Die mir am Telefon sagten und habe dazu dann zwei Bemerkungen zu machen: einjnal scheint mir die Tagesordnung für Arnoldshain verkehrt zu sein. Man soll jetzt nicht tun, als ob nichts vorgefallen wäre und man im altgewohnten G-leisen weiterfahren könne. Das wissen- schaftliche Referat gehört deshalb nicht an den Anfang, am Anfcing müßte das Referat von Frau Heydenreich stehen und anschließend hätte die Diskussion über die Lutherriner zu erfolgen. Für mich könnte beispielsweise die Frage auftauchen, ob ich nach diesem ersten Teil überhaupt noch an den weiteren Veranstaltungen teil- nehmen möchte oder nicht.

Ziun zweiten müssen alle Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft die Lutherische Handreichung möglichst umgehend erhalten. Wie soll sonst über diese Frage beschlossen werden? V^ären Sie so lieb und würden beides bei Herrn Härder veranlassen, an den mich persönlich zu wenden ich keinen Grund sehe.

V/ie wäre es mit 1 Kor. 1, 27 als Motto: "Und was schwach ist vor der Welt, das hat G-ott erwählet, daß er zuschanden machte was stark ist. " ?

Seien Sie sehr herzlich gegrüsst,

Ihr

%^u\/^

Prof .Dr. Dietrich Goldschmidt

22. Oktober 196?

Herrn

Rabbiner Dr, R.R. Geis

4/ Düsseldorf Pischerstrasse 55

Lieber Herr Geis !

Noch einmal ganz herzlichen Dank für die freundliche Auf- nahme in Ihrem Hause in der letzten Woche !

Ich habe sogleich mit Gollwitzer telefoniert und erfahren, dass sein Schwiegervater und er die Vorsteuidssitzung zum 2Ö. Oktober hier in Berlin planen. Sollten Ihnen irgend- welche iMitteilungen vorher an mich noch wichtig sein nach Ihrem Gespräch mit Kraus, so rufen Sie mich doch bitte nötigenfalls an.

Eine Ermutigung in all den schwierigen Erörterungen bietet ein Brief wie der anliegende, den ich gestern von Frau Dr. Just erhielt mit der Bitte, sie bei der Redaktion des •Radius zu unterstützen. Ich habe das sogleich getan, meine aber, dass der Brief von Frau Just als solcher lesens wert ist. Vielleicht haben Sie die Güte, ihn mir möglichst bald zurückzuschicken.

Mit ganz herzlichen Grüssen von Haus zu Haus

stets Ihr

Anlage

Throt.Jyr. TMLetrich aoldischaidt

18» ""^ptenber 1963

BüiVbiner ^^. "oh.T. (0 e 1 n

i

TißcT

DU.' ff «♦ 1 d o r f

-— ^3T

H#ber Herr Creie !

Herzlichen Ijanlc für Ihren .eßtrl^-on Brlof, Über don loh aoo^l^ich mit Tollvd-^zer telefoniert habe. Mein vori/:er Brief hat sich ftuo>i rdt vlar nach ich t von Hcr:T ''>-imdenberc ;*ekrci»t, der lalr wohl die gleiche üachrlcht v.le I>inon ^;#«ohlo>>t het. Melno t^.eaktlon auf ^-Veudenhert-ß Yo-rncia^c ist «hiilich der Ihren. De.B (>eB^>>-^ch nlt den Luthc^^nom, un^er denen allorling» Herr Mehl, nicht n"^a :moer Oesp-'Mchapartner vo^,:enehen l«?t, li*t eine flache der Ohrlrten tmtor xme, imd erfordert finf^ ;:rot>(5€ }eihüit auf sei on u;n> rcr jUdinchon "ei3,nehoort . oim ui.^ ih e ZußtixiiüAum Ku-r ^cilnahRe ^;eben sollen. Die ^eilnayuae aa« ihr Guteo haben.

^ie den nuch ' el, loh halte eine iio rnmdP^'-^-.ssliche knaerxmß dee In Dortrmmd l^eechlo snenen Pro^^rariaa nurüli ,^i;l±nhf ^^onn daffir ein Vo^-ntnudn ofichlunr vollieft nach «in r ^ lt?nm/5, an der alle VorBtan ' lloder teil/:enoMaen haben. Herr uo j,v/l ^er v/ill in diesem iixiie nit seinen r chwleöervater noch heute i^prechon. Ketnat eine baldi e Vorstandes! tzun^^ nicht jkub lande , rniBö la.Ii.. bei den i'hena der Landvei^iei5?B\m{^ für die Janxia?>-':'ae:imd; )lei»^m

Mir war bin zu dem ' elefon,':ci?prnch nlt «ro Iwitaer nicht hin- rpxdh^id klar, dasfc das KirchentaKPpr'iBldiun in Tulda von lutherincher :ei^o unter Prucli ^^erctÄt wo de. ic t uaA a«r es daher ein verständlicheß Interesse von dort ist, daas da« Ge- epr-Loh mit Jen Lutheranern bei uns aufjonoaMen v;i d. l>ejmooht nicht ohne YorKtmiwSbeBcnluBe ! Mit Ihren ■«lenken, dase die 4rüeitö^;eiieS»#eheift oinc Institution

werden kannte, haben Mc natUj'licti -echt, andor^t^rheltii ■»« dwi Tort von "neienamtliclien ^eaohäftßf.ihrenden vorstATuemit^^ied"

eiii woiiio hai

T^*^-^ r^r«<4«»vsir/3 4 o4- ovi». «in'fl^nH. .-lARii eines*

cier .üln^ercn Herren/ v/ie etwa Pftt/rer ^eckerlin^; oder Pfarrer IterquÄ^dt, jene Arbeit übernirnnt, die una dankönawerterweiöe bis- her ii-iiier wieder Herr Freudenberg leistet -^md die Herr Kraue ninht überneliaen kann«

Was Sie von Ihren T)ersönllchen Dinren Bclrwlben, gibt mir au denk«. Yiellnicht ergibt nich bald eine rrelo^^enlieit, daeij wir darüber elnnnl op ochen oaer Hch^eiben k?irr'^n.

Kit

:: herzlichen GrllGren \.ie Iraaer Ihr

V

Herrn Oollwitaer Herrn Preudenberüi

aar f. e ndl. Kerntn:

j

^

Professor Dr. Dietrich Groldschmidt

den 14. 9. 1965

Herrn

Rabbiner Dr. Hebert Raphael Greis

4f Düsseldorf scherstr. 55

Lieber Herr Greis-

» i

< )

herzlichen Dank für Ihre Zeilen von 6. September, denen man anspürt, dass Sie zu meinem Kummer über Dortmund und die nachfol- P-enden Briefe so deprimiert sind, dass Sie nunmehr die feindlichen Brüder sich selbst überlassen wollen. Sie meinen zwar in der i^orrek-

tur Ihres Briefes an Herrn Freudenberg, dass es vielleicht ganz ffut wäre, wenn die geplante Vorstandssitzung "ohne den uden Creis" stattfände, doch Ihre Sekretärin hatte in dem unverbesserten Schreiben bereits ä la Freud geschrieben "ohne den ^^ten Geis(t)'. Ich fände es wirklich sehr schade, wenn Sie nicht kämen. In der Sache sind wir uns dabei wohl im ganzen einij. Da alle führenden Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft beruflich so belastet sind, dass sie kein grösseres Engagement mit der Arbeitsgemeinschaft eingehen können, pIs sie es bisher praktiziert haben, v/äre der Ausweg viel- leicht darin zu suchen, dass wir einen jüngeren Theologen, dem mog- l-^chst eine Schreibkraft zur Verfügung steht, als Geschäf tsfülirer (nebenamtlich natürlich) bestellen. Dieser Vorschlag stammt von Fräulein Heydenreich, die eben diesen Brief auch schreibt. Fräulein Hevdenreich hat mir auch anhand der Protokolle, die uns hier vor- liegen, nachgewiesen, dass ein weiteres Problem der Dortmunder Aus- sprächen darin lag, dass die Refer8.te Zimmerli und Ehrlich von den %tgliedern unserer Gru^ipe nicht sov/eit studiert worden waren, ^sie konnten dies auch technisch nicht) dass sie auf entsprechende Fra- gen in den Diskussionen sachkundige Antwort hätten geben können. Der unterschiedliche Grad theologischer Kenntnis bei unseren it- gliedern müsste in irgendeiner Form ausgeglichen werden.

Sie sehen, ich bemühe mich , die Diskussionen in unserem Vor- stand vom persönlichen auf ein sachliches Gleis zu schieben, hier sind wirklich ernste -Probleme in kleinem ^reis zu erörtern und zu lösen. Dazu sind Sie und alle anderen Vorstandsmitglieder notig. Vor allem wäre ich Ihnen dankbar, wenn Sie in dieser Hinsicht auch Ihren Einfluss bei Kraus geltend machen könnten, sofern dieser et- wa zögern sollte, zu kommen, was ich nicht weiss, ^ein rseits wurde ^ch es begrüssen, wenn der Vorstand zu einer Sitzung in Berlin auch Herrn Gollwitzer einladen würde, der allerdings m der ersten Hälfte des Oktober 10 oder 12 Tage von Berlin fortsein wird.

Auch unsere Ferien waren sehr schön. Nicht nur hatten wir miij dem Wetter Glück, sondern auch die Freundlichkeiten der Menschen anderer Nation zu empfangen, bedeutet für uns iiimer Erholung.

Mit ganz herzlichen Grüssen, auch von meiner Frau und Fräulein Heydenreich, an Sie und die Ihren

stets Ihr // /^

Der Messias

I

o

e

Theologische Studienv/oche vom 51 .'8. - 7.9-1965 in Reuti-Hasliherg, . . ^ Berner Oberland, Schweiz^.

In den Jahren zwischen den theologiscnen Studientagungen des Internatio- nalen I':iat:^ionsretes lädt die "Schweizerische Evangelische Ju^^eai2.i^.iii^^'' ^^- ter Leitung von Direktor Pfarrer Lic, Robert Brunner zu kleinen theologischen Studionwochen "Kirche-Israel" ein. Für I965 wurde das Messiasproblem in um- fahrender und v/eit ausgreifender Weise zur Barstellung gebracht* Die Vorle- sun.^;on v/urden gehalten von:

Profe.Tsor Dr. J. Stamm (Bern) über "Die Messiaserwartungen bei Propheten

und Psalmisten"; (5 Std.)

Professor Dr. Chr. Maurer

(Bethel-Bielefeld) Professor Dr. Kurt Hruby

(kath, -Paris)

Professor Dr, H. Bietenhard ( Bern )

Dozent Dr. Joh, Maier (V/ien)

über "Der Messias in den Evangelien"; (5 Std.)

über "Die Messiascrwartungen in der talmu- dischen Zeit"; (6 Std.)

über "Die außertalmudischen Vorstellungen vom kommenden Messias und das Heue Testament"; (4 Std.)

über "Die messianische Hoffnung im Judentum -

seit

de:" talmudischen Zeiz" (4 Std,).

An der Studienwoche nahmen neben den Dozenten und dem Leiter Direktor Lic. Brunner 28 Personen teil. Einen kurzen Besuch machten Pfarrer Gjerding mit Gattin vo.^ Internationalen Missionsrat. Unter den 28 -Besuchern (16 Mr.nner, 12 Frauen) v?.ren 18 Schweizer^ 8 Deutsche (darunter als Vertreter der Juden- missicn Börlin, Br. Ulrich, Berlin-Lichterfelde), und 2 Franzosen, Die deut- schen Teilnehmer - außer mir selber und Br. Ulrich - Pfarrer Wittmaak (Schleswig-Holstein), der * emeritierte Pfarrer Bergmann (Frankfurt/^!, ) - ein Staatsanwalt ans Zweibrücken, ein Pfarrer aus der Pfalz, einer aus Baden, und eine Lehrerin (Pfalz), L?bei standen die deutschen Teilnehmer fast alle nicht auf dem Boden der (antiauierten)"Judenmission" , einige z.T. betont zu den, was unsere Arbeitsgemeinschaft beim ^KT betreibt (so vor allem der Zweibrückener Staatsanwalt). Die . schweizer Teilnehmer jedoch entstammten mehr oder weniger deutlich den dortigen judenmicsionarischen Kreisen.

Für unsere eigene Arbeit scheinen mir sehr geeignet und aufgeschlossen zu Seins

l)Proiessor Dr. Maurer, der mir gegenüber ausdrücklich den Wunsch äußerte, zur Arbeitsgemeinschaft zu gehören, und sicher dankbar sein würde, wenn man ihn zu unseren Tagungen einlüde, 2)Staatsanwalt H. Reichrath aus Zweibrücken, der erstaunlich gut und genau eingearbeitet ist und eine klare theologische Stellung bt> zieht , Br, Ulrich war äußerst zurückhaltend, auch im Privatgespräch unprononciert .

Von den Dozenten stehen uns in ihren Aussagen und Stellungnahmen Pro- fessor Maurer, Professor Hruby und Dozent Dr. Maier sehr nahe, b.esonders aber Professor Hruby, der ein erstaunlich^^s Wissen besitzt, fesselnd vor- tragen kann, menschlich großen Charme besitzt und konfessionell in keiner Weise eingeengt ist. Angeblich soll er einen Ruf an die Universität Tübingen haben- und evtl, uns als Fachmann in Deutsch] and selbst zur Verfügung stehen können. Professor Stamm gehört mehr zur Judenmission, Professor Bietenhard, der' nur einen Tag dabei war, blieb In dieser Hiiisicht für mich unprofiliert.

An z\/ei der drei Ausspracheabende wurde sc gut wie nicht fachlich disku- tiert, sondern Berichte aus der verschieden gelagerten Arbeit gegeben, u.a. aucli vor. mir selber über die Berliner Arbeit und die unserer Arbeitsgemein- schaft mit besonderer Betonung ihrer"^ Figenart gegenüber der Judenmission. Die Angst vor Verschwaigung der Botsch it Jesu oder mindestens ihrer Ver- knrzun^-s 'oml der Vorwurf des "Philosemitismus" waren unüberhörbar . Daü''i

.- 2 -

H

^4

I

\

- 2 -

spielte deutlich der Gegensatz zum und auch Ärger über den ersten schweizerischen Kirchentag mit hinein. Gegen Dr. Ehrlich und Pro- 'f.essor Dr. van Oyen scheinen erhebliche Animositäten zu bestehen, v/ie auch die Stellungnahme der Reformierten in Holland großen the- ■ologischen Bedenken unterliegt. Die' Schweizer sehen alles fast nur als Reaktion auf die Nazi jähre und vermögen sich auch kaum in unse- re deuts'che Situation hineinzudenken.

Da aber die Woche selber außerordentlich sachlich und fachge- recht 'gehalten wurde, gab sie einen weiten Überblick,; vor allem auch historischer Art. und über historische Fakten. Evangelisch-theologi- sche Auswertung, theologische Richtlinien wurden allerdings dabei Vermieden. Als sehr eigenständig in seiner theologischen Arbeit er- wies sich Professor Maurer, den man nicht ohne weiteres einer "theo- logischen Schulmeinung" zuordnen kann (er ist übrigens natürlich

auch Schweizer) .

Über die einzelnen Vorlesungen ausführlich zu berichten, verbietet sich nicht allein wegen der Fülle des dargebotenen Stoffes, sondern auch deswegen, weil das dargelegte Material in der Fachliteratur be- kannt ist, bzw. weil einige Vorlesungen im Jahrgang I964 der "Judaica" veröffentlicht werden sollen(Vorlesungen von Professor Hruby, Dozent Dr. Maier, evtl.. auch die von Professor Maurer).

Professor Stamm nahm seinen Ausgangspunkt beim Jaköbssegen 'über Juda (1. Mos 49, 8-11) und beim 4. BileairfeLied (4- Mose 24, 15-19) und als Anhang bei der Nathansweissagung (2. Sam 7). Entfaltet wurde das Thema dann in einem Abschnitt "der messianische Geist in den Psalmen (Kultlyrik): Ps.2, 18, 20, 21, 45, 72, 101, 110, 152, 144, 1-11, - exemplifiziert aber nur an Ps. 2 -, darauf in oinem Abschnitt "Der Messias bei den Propheten" anhand von Arnos 9, 11-15; Jes 7, 10-17; 9, 1-6; 11, 1-9; Micha 5, 1-5; Jcs 55. Die Vorlesung streifte Jerem 23, 5.6; ' Hesek 54, 25.24; 57, 24.25; Hagg 1, 7-8; 2, 6-9. 20-23; Sach 5, 8-10; "6, 9-14; 9, 9.10 und schloß mit einem Blick

aufs NT..

Professor Stamm legte alttestamontlich aus und setzte klare Ab- grenzungen zum NT hin. Er berücksichtigte genau die jeweilige histo- rische Lage des Volkes Israel, arbeitete textkritisch und differen- ziert die Aussagen heraus, je nach ihrem Aussagegehalt. Bemerkenswert war die i^e raus arbeitung der Eigenständigkeit der alttestamentlichen Schriftstellen und die Hinweise auf erst spätere messianische und erst recht christologische Deutungen.

Professor Maurer bemühte sich um "wissenschaftliche Information" über die neutestamentliche Rede vom Messias. Er unterscheidet die neutestamentliche "Messiasidee" und vorgestellte "Messiasgestalt" und die personale Messianität Jesu, in ihm wird eine Entscheidung gefor- dert die Gott in Jesus von N«'^«"r<^th getroffen hat ("Wer aber jetzt noch'vom MesTias reden will außerhalb des Namens Jesu, der hat den Messias verfehlt"). Das hebt die präzise historische, kritische Ar- beit der Informationen an der neuesten Messi asdarstellung nicht auf. Und doch! "Wer immer also vom NT und seinem Messiasbild wissen kann, kann sich dem ZuCTiff Gottes nicht entziehen" )nämlich, daß in Ihm - allein - Gott sich mit der Welt versöhnt hat).

Ein zweiter methodischer Gesichtspunkt war für Maurer die Abgren- zung gegen den Apostel Paulus mit seiner bestimmten "Solidarität" mit dem Judentum, weswegen M. sich nur mit dem "Messias" der Evangelien beschäftigte, um ihn an den geschichtlichen Ort stellen zu können, an dem sich Judentum und Christentum geschieden haben, so daß die Evange^ listen bereits die Gegnerschaft der Juden vor sich haben. M. unter- schied Inf ormation .und Botschaft, stellte aber ihre gleichzeitige Zu- sammengehörigkeit heraus (Messiastitel und Person des Messias m Christus Jesus). Im NT wird nicht von Begriff des Messias gehandelt, sondern von der Person Jesu als Messias. Es geht nicht um den Titel, sondern um die Person. Der Titel so.^:. die Person erklären und kenn-

- 5 -

0

o

#

- 5 -

zeichnen. Doch gibr es nicht nur einen Titel für diese Person; vor allem aber zwei: "Der Menschensohn" und "der Gottesknecht", im ganzen aber 20 ver- schiedene Wörter, die alle miteinander die Fülle der Erscheinung Jesu be- schreiben,

Professor M. entwickelte den Inhalt des Messiasgeheimnisses bei Markus sowie bei Matthäus in dessen Art de? "Schriftbeweises", konzentrierte den In- halt des Messiasgeheimnisses im Leiden und Sterben Jesu und wies mit Entschie^ denheit darauf hin, daß Jesus als Messias erst nach Ostern voll erkannt wer- den kann. (Behandelt wurden die Schriftstellen! Mark 9, 41; Ö, 27 -51; 9, 51; 10, 51-54; 14, 61 5 I5, 59; 14, 55-64 u.a.) In einem weiteren Abschnitt behandelte M. das Problem "Der Messias und stin Bundesvolk" mit den Unter- fragen:

1) Wer ist der Gott, der sich in diesem Messias offenhart hat?

2) Was ist es um das "Volk", das Jesus gesammelt hat?

5) Wie ist die Lage nach Ostern? Situation, in der das Matthäus- Evangelium geschrieben ist. Professor Bietenhard referierte über "Die außurtalmudischen Vorstellungen vom kommenden Messias und das NT", über Vorstellungen vom kommenden Messias im Spät Judentum im ersten vor- und nachchristlichen Jahrhundert, in der Makka- bäerzeit, im äthiopischen Henochbuch, in der Esra-Apokalypse , in der Syri- schen Baruchapokalypse, in der Apokalypse des Abraham, in den Sibyllinischen Orakeln, bei Philo von Alexandrien, in den Berichten des Josephus, ja, bei Sueton und Tacitus, dazu Prophetenerwartungen im Spät Judentum, Assumptio Mo- sis, Gestalten der Engel, die beiden "Messiasse" der Qumran-Gemeinde, in den Testamenten der 12 Patriarchen; - Kombination der Eliasgestalt mit der messia- nischen Priestergestalt - Henochgestalt - Menschensohnge stalten.- ..

Er stellte die einzelnen Züge dar und charakterisierte sie im einzelnen, kam aber nur indirekt auf die Abgrenzung zum NT zu sprechen.

Eine nicht darstellbare Fülle an Material breitete Professor Hruby in seinen Vorlesungen über "Die Messiaserwartungen in der talmudischen Zeit" aus. Drei große Teile:

Die rabbinische Vorstellung vom Reich Gottes, '.< It, die rabbinische Vorstellung von der kommenden Welt, die rabbinische Vorstellung von der Person des Messias, insbesondere des leidenden Gottesknechtes .

In der Hoffnung, daß seine Ausführungen zu lesen sein werden, verzichte ich auf näheres Eingehen.

Dozent Dr. Joh. Maier gab einen eingehenden historischen Überblick über "Die messianische Hoffnung im Judentum seit der talmudischen Zeit" anhand der vorhandenen Literatur. Er schilderte die jeweiligen Gedanken, Bewegungen, Personen in ihrer historischen Abfolge und stellte sie kurz in den gesamt- historischen Zusammenhang - bis hin zum Zionismus. Auch seine Ausführungen werden hoffentlich in "Judaica" zu lesen sein.

Dr. H

S c h r 0 t h

'«I^H

DAS SK3PALTB1IK GOTTESVOLK

Zt4

iv,

>

Motte

Inhalt overzeichnis

Vorwort d#r Ueruußt:eber

I. Teil; Kirchentag r>ortinund 24. - 28. Juli 196? I^irnrt-LudTfig ''hrllch: *'roi)# und Uoffnunr dor Juf^en.

Die Pharlset^r wnA Jcnus von Nazareth

Walther Ziirunerli: Mo lichuld am Kreuz

(llana-Joachim Ka-aus: Schliu?8wort )

Flucht vor der Erkenntnis. Au3 der Ausoprache im Atlant ie-'Cino aa 26. und 2?. Juli I965, zuaai:ucn erteilt und or läutert von rictric); Goldsct^iuidt und Renate riaria Heydenreich

II. '.^eil! Kirc:ient&,T Köln 26. Jul4 » 1. Au/^ugt 19^5 Hanr.-Joachln Kraus; Fsrael - Gel tos ^eUi-ire vor der ^elt.

i3i beiarbeit über Je 3 4 J, 3-13 Ärnst :»imon: T^ie Ju'^en - Jettes ^eu«:en vor der .Veit Günther Härder; Ciottcs >:rbarnen üb^r Juden and Christen.

Hibelarbeit über ; öm 11, 16-2:; ^^^

Helraut Gollwitzer: Christen (in "^eu t sc bland [befTefT- »n JudenTTFl'^f Hans Jochen Ganm: '.'as sajen wir unserer Kindern von der Ju<-ien? (Barbara Ju8t-i)ahlmann, NN., :\^,: ochlur.sworte)

Aus der An fssprache in .....

an Juli 19^5 Bericht von Heinz

Lavid Leuner Die Verantwortung der Christen lür d^n Staat Israel und den

Frieden im Kahen Osten. Protokoll i\0T PodiuirodiskusBion am

51. Juli 1965, Leitung; C. G. Schweitzer

III. Teil; Weiterführung cter Arbeit "Mo schv/ere ü-ikelir. -ine I undf unkpredlg-t von Helmut GollT/itzer

zur "Voche 6eT Brüderlichkeit" an Sonntag Kewiai score , 10. : ärz 1965 1 und ihr Körerecho Israel, iCirche und Gottesvolk. -] Theoen ^.i:rr paradox-dialekti- schen Verhältnis z^A-isciien «Judentun und Chri3tc:.tuii von K, K. Skydsg-aard / 0 "* ' >

jfüdisch-chri:5tlichef| Gespräch. 10 Thesen von Günther ^arder Kobert Kaphael Geis; Judentuiü - Cliristentun: Häresie oder

t^chisma? ")er Friede und Israel. 7 bliesen von ^Mitgliedern der i'ra^er

f'riedenskoni'erenz /.->--' ^ ^' Naoh Auschwitz. Krajcn an die •■ eltchristenheit . 6 Thesen von

Karl i'.upiscn / sf,,; -1 , v - , Günther ^^ai'der! Kontinuität und "i skontinuität des Gotteavolkes

IV. Teil; Bibliofrrat^hie ( ' ** ^ ^ '^ ^ AusY/uhl und K.OTnmcntar von Ursula Bohn

I. Bibliofrrajphien und Zeitschriften

a) Bibliographien

b) Zeitsclirilten

II. Geschichte Israels und des Judentums

a) Jüdische GcGchichte in biblischer und nachbibliocher Zeit

b) i^eutoBtai entliche ^Zeitgeschichte

'^

2 2

11 12

27

11

13

11 7 8

10

40

tf i1

(2)

(6)

17

2 'X

/

2f

2-5.^ fl)

/ 252

^0

III. Oeschichtt der Jud«n in Deutschland

a) all^enein

b) regional

c) jüdi3Che Kulturzentren

d) j'lrinnerunfren deutscher Juden

lY. Der jüdische üeitr&g z^ur deutschen Kultur

a) all,:oüicin

b) Biogrupliien

c) Hinweise auf V.erkauegmben Jüdischer Autoren Y. Jüdisches ' elbotverotäaanis

a) Glaube und Gottesdienst

b) Der Talmud

c) Jüdische -Vstik

d) Jüdische "f^enkor

e) JudeLtur: irs U'nbruch

VI. Jüdische Literatui- und bildende Kunst

a) Literatur

1. Fachbücher

2. AntholOr^ion

J, Jiddiocnc Literatur 4. Israe lisch© liit^ratiir

b) Bildende Kunst

Vir. Jüdisch-chrijr'tliches Gegenüber VIII. Christlich-jüdiochee Ge^jenilber

a) in der Verganf:enheit

b) in (i*^r Gegenwart

IX, Untersuchungen zur Judenf rindachalt X. lyas r>rittr» Reich uiul die Juden XI. i^^rlobnisberichte ur^u literurische LOar^tellun^'-en des J ürl i sc ] 10 n /kr tyr iurn 3 a j Üpf er b) Helfer XII. r-as neue Isr^iel *) Vorgeschichte b) 'lachbücliBr

Juristische, soziale und r^irtschsif tliche lYouleme r>er isrÄelisch-arabincri« Konflikt ' •: e i G c b o sc iir e ibunjC-« ri

f) Mldbände

Xfll. Pädaßo^::ischö Hilfsmittel und Jur^ndbüchor m ) Schulbucii-Analy 3on

b) Päd&gogiüche iülf anittel

c) Jugend er zäh lun^Tcn

iIit,g;lied«rYerzeichnis

50

00 1

<L> \J '-r

ff)

Prof. Dr. Dietrich Goldschmidt

Herrn

Rabbiner Dr. Rob.R. Geis

4 / D ü.s s e 1 d 0 r f

Fische rstr, 55

18. "leptember 1963

t

Lieber Herr G-eis !

t

#

Herzlichen Dank für Ihren -estri.-en Brief, über den ich sog«leich mit G-ollwitzer telefoniert habe. Mein voriger Brief hat sich auch mit der Nachricht von Herrn Preudenberg gelcreuzt, der mir wohl die gleiche Nachricht v/ie Ihnen ^^eschickt hat. Lieine Reaktion auf Freudenbergs Vorschlag ist ähnlich der ihren. Das Trespräch mit den Lutheranern, unter denen allerdings Herr Mehl^ nicht als unser G^esrirächspartner vorgesehen ist, ist eine Sache der Christen unter uns, und es erfordert eine ;^^rosse Freiheit auf selten unserer jüdischen ^i-^eilnehmer, wenn sie ihre ZustiJiiniung zur l^eilnai-ime geben sollen. Die Teilnahme mag ihr G-utes haben.

Wie dem auch sei, ich halte eine so ginndsMtzliche Änuerung des in Dortmund beschlossenen Programms nurtür xiiüglich, v/enn dafür ein Vorstands ceschluss vorliegt nach eik; r Sitzung, an der alle Vorstandsmitglieder teilgenommen haben. Herr Gollv/itzer will in diesem Sinne' mit seinem Schv/iegervater noch heute sprechen. Kommt eine baldi. .e Vorstandssitzung nicht zustande, muss es m.E. bei dem Thema der Dandverhe issung für die Januar-Tagung bleiben.

Mir war bis zu dem Telefongespräch mit Oollwitzer nicht hin- reichend klar, dass das Kirchentagspräsidium in Fulda von lutherischer Seite unter Diiick gesetzt v/orden ist und dass es daher ein verständliches Interesse von dort ist, dass das Ge- spräch mit den Lutheranern bei uns aufgenommen wird. Dennoch, nicht ohne Vorstanasbeschluss !

Mit Ihren Bedenken, dass die Arbeitsgemeijischaft eine Institution

werden könnte, haben Sie natürlich recht, andererseits mag das Wort vom "nebenamtlichen geschäftsführenden Vorstandsmitglied" ein wenig hart klingen. Der ü-edanke ist ganz einfach, dass einer der ,-iüngeren Herren, wie etwa Pfarrer Weckerling oder Pfarrer Marquardt, jene Arbeit übernimmt, die uns dankenswerterweise bis- her imiaer wieder Herr Freudenberg leistet und die Herr Kraus nicht übernehmen kann.

Was Sie von Ihren persönlichen Dingen schreiben, gibt mir zu denken. Vielleicht ergibt sich bald eine G-elegenheit, dass wir darüber einmal sprechen oaer schreiben können.

Mit ganz herzlichen (xrüssen wie inmier

Ihr

1^

■.'

i/j/^ Jm^^

D/ Herrn G-ollwitzer Herrn Freudenberg

zur freiuidl. Kenntnisnahme

Rabbiner Dr. Robert Kaphae

fc

4 DÜSSELDORF. DKN ]_7 ^ Oept. 1963

PISGUBBSTRASSK 58 TBIiBVON : 440408

o

%

f^*^

Lie"ber Herr Goldsclimidt,

X

Ihr Brief hat mir Spaß gemacht. Haben Sie vielen Dank. Über die Korrelation von gut und Jud wollen wir lieber schweigen. Aber jedenfalls irren bie, wenn Sie meinen, der Kirchentag hahe iiiich deprimiert. Deprimiert bin ich über vieles, aber gerade darüber nicht. Ich fand, Dortmund war eine heilsame Dusche für uns intellektuelle Höhenwanderer und urdeutschen Romantiker. Was danach kam, empfand ich vielfach peinlich. Nun hat mir gestern Herr Preudenberg einen sehr netten Brief geschrieben, zu dem dchreiben, das auch oie bekamen, und ich habe mich wieder einmal vorscMell für ein Zusajmnenkommen mit den Lutheranern bereiterklärt. Erst in der letzten Nacht habe ich die "Handreichung" mir zu Gemüt e geführt und danach sehe ich eigentlich schon wieder nicht ein, was wir Juden bei einer solchen Zusanmienkunf t zu suchen haben, wenn der Herr Mehl selbst die Teilnahme christlicher Gei::t- licher bei der Einweihung von Synagogen für eine Sünde hält, weil doch jede Synagoge Satans Synagoge ist, so läßt mich persönlich das völlig kalt, aber ich hab^ auch mit solchen Leuten nicht zusammenzukommen, weil sie entweder ehrlich sind und es für einen Juden dann unerträglich wird, oder sie sind unehrlich und feig, und dann hat die ganze Sache keinen oinn.So meine ich, die Aus- einandersetzung, mit den Lutheranern hätte ohne den giiten Juden Geis zu erfolgen und manche Unstimmiigkeit im Vorstand unserer AG wäre auch besser oline mich zu bereinigen. Ihr Plan, einen jüngeren Theologen alc, nebenamtlichen Geschäftsführer zu bestellen, aht vieles für sich. Die Arbeit v/ürde übersichtlicher, die Planung konsequenter. Nur eine Gegenfrage: stärken wir damit nichb die- jenigen, die aus der AG 6 gar zu gern eine Institution machen möchten, und ist es sinnvoll bei all dem v/iderstrebenden und sich Widersprechenden, das sich ganz natürlich aus unserem häufigeren Zusammensein ergab, in; Institutionelle auszuweichen? Ich kann diese Fragen nur stellen, beantworten kann ich sie nicht.

^^

J >.

\wi tM», mA, ii; yiu^tliXt, VIhC Jttl

Akn)

uJt vüiU Vj.

•w

^(T

l^ii) K%i«H%sUn

X

I

^w

?c

K AffX' li» uf ^t;

\

v5u IhViJLK Ol/ V(\ %sl\

»

»^ /V% V^l*-'

fT^

K^

Ul/t/Vvi'

A"

Ur^

i ?^/'

<:

/

Professor Dr. Dietrich Ooldsclimidt

den 14. 9. 1963

Herrn

Rabbiner Dr. "Robert Raphael Greis

4, Düsseldorf

ischerstr. b5

Lieber Herr Geis!

V.

f.

l

SS

Herzliclien Dank für Ihre Zeilen vom 6. September, denen na.n anspürt, dass Sie zu meinem Kum mer über Dortmund und die nachfol- genden Briefe so deT)rimiert sind, dass Sie nunmehr die feindlichen Brüder sich selbst' uberlas'sen v;ollen. Sie meinen zwar in der i^or- reVtur Ihres Briefes an Herrn Freudenber^, dass es vielleicht ganz fut wäre, wenn aie geplante Vorstands Sitzung "ohne den Juden Geis" h( UaJ stattfände, doch Ihre" Sekretärin hatte in dem unverbesserten

:;chreiben bereits ä la Preua geschrieben "o.hne den guten Geis(t)". Ich fände es wirklich sehr schade, wenn Sie ixa.cht kämen. In der r Sache sind wir unc dabei wohl im ganzen einig. Da alle führenden OU/iit/ Mitp-lieder der Arbeitsgemeinschaft beruflich so belastet sind, da

sie'kein grösseres Engagement mit der Arbeitsgemeinschaft eln^enen können, ^^'s sie es bisher praktiziert haben, wäre der Ausweg viel- leicht darin zu suchen, dass wir einen jüngeren Theologen, dem mog- "T""" ' * liehst eine Schreibkraft zur Verfügoing steht, als Geschäftsführer ÜIJ C^A^tlWnebenamtlich natürlich) bestellen. Dieser Vorschlag stamiat von

' ^ Präulein ^^eydenreich, die eben diesen Brief auch schreibt. Praulein Hevdenreich" hat mir auch anhand der •*^rotokolle,die uns hier vorlie- gen, nachgewiesen, dass ein weiteres Problem der Dortmimder Aus-

s-orac'^en 'darin lag, dpss die Referate Zimmerli und Ehrlich von den Mitgliedern unserer Gruivoe nicht soweit studiert worden waren^ (sie konnten dies auch technisch nicht), dr^ss sie auf entsprechende Fra- gen in den Dislaissionen sachkundige Antwort hätten geben können. Der unterschiedliche Grad theologiscner Kenntnis bei unseren ^it- crliedern müsste in irgendeiner rorm ausgeglichen v/erden.

i

«e ' icii

j-Ci'i

o«. .1. v^

Diskussionen in wn^^v^vi Vor»— stand vom persönlichen p.uf ein sachliches Gleis zu schieben, hier sind wirklich ernste Probleme in kleinem Kreis zu erörtern und zu lösen. Dazu sind Sie und alle anderen Vorstandsmitglieder nötig. Vor allem wäre ich Ihnen dankbar, wenn Sie in dieser Hinsicht auch Ihren Einiluss bei Kraus geltend machen könnten, sofern dieser et- \/a zögern sollte, zu kommen, was ich nicht wca.oS. Meinerseits würae ^'ch es begr^üssen, wenn der Vorstand zu einer Sitzung in Berlin auch Her-rn Gollwitzer einladen \mrde , der allerdings in der ersten Hälfte des Oktober 10 oder 12 Tage von Berlin fortsein wird.

Auch unsere Ferien waren sehr schön. Nicht nur hatten wir mit dem Wetter Gliick, sondern auch die ^-'reundlichkeiten der Menschen anderer Nation zu empfangen, bedeutet für uns iramer i:.rholung.

Mit ganz herzlichen Ginissen, auch von meinc.r Prau und Präulein Heydenreich, an Sie und die Ihren

yn ^ /f stets Ihr

SUaseldorft 16« Mrs 1964

Sehr gethPter Herr Pf jorrert

f

nielnc Prmi hat in Ihrer Herzenehöflichkeit bei d«a gc trlgen Teleforx^^ bpräch ml% Urnen uicht den i.iUi; ^eiuxbtt Ilmon au aa^en, wao ich Ihr luf t:;etr t^en hr:.tte, daß ich für de nicht nehr zu ©prechen bin«

über die Ünmöii^liolikeltcn Iid Brlefwech^^el Gollvvltaor-Tllel hat^e ioh aur gleichen Zeit mit Herrn Prof o sor Jir. !)♦ OoldL.oliiiiGit Gelegenheit ausfilhrlich zu jprscheu. Aber jmqu abeoaehen avoni kann ich daß Thoologiöche nußer r\oht la. eeü, u^ta ja nie utixomen kann^ wenn das Menschliche nicht in Ordnunig it:t.

füe haben in einem t^ehr peraörü^lchen Brief vom 26, 63 oa Krankenbett Ihrer Gattin bei mir der; Eindrucic erwecken wolieni daß dao geplimte Gespräch lalt den Luthoraacrn - ..enn auch ekxmdär auf Sie Friedonewllnsche der Freunde in Fulda" zurück- gehe. Die. en Eindruck haben Sie er^t mli cineci hingewori* nen iVort korrigtertt jU.e JrTäßident von Shaüdeu in ATuold^Aiain ^%%f Herra Gcllfdti'cr xinäi Herrn Tl^iider bencliwcrt von dieceis Plan Abstand ssu nelimen. Ob Sie ee verstehen oder nicht, über ein öolches Fakttaa komiae ich nicht Idnwe^»

Nach den teilo theolotlech fundiertexif teilö aenechiich be^tgenaen Aueftihjrungen der Herron von Tliaddeüt Prol'Oüöor ^.ichoit irofe.t*or Elirlicht ifurrer leuner und Fr:m Dr* .^imon hat Ihr Herr Schwieger- sohn z\m Fall Kirchenrat Mehl nicht mehr su ea^ent gehab tf alö daß sein eii:,ener Vater t Pfarrer in i^a^ernt jedea ..ort deü Herrn Mehl unterschrieben i.fitte. Die Auafriirun^en deß Herrn teehJ. aber waren nichts andercB xIb eine Sanktionierung deö Gewesenen un : Furcht i^iren, vielleicht oach eine Vorueruivuiic. füi* uOi^cnuCi .• herr Gollvvitzer hat damit oin Mail von Ph Jitanielonirl^eit und Hers^.enBict^lte gezeigt, das Jede weitere Mßicuesion üb* rflUößig macht. Ein Jude war imwes^end, der Jude Oeiö. Der Jude Geiu hat leino ich^^eutor und deren Faciilie in Auechwit2i verlor«: n, hat i^lne Blt^ rn h db irr vor cluaerzp Ver^ zweiflxin, und Haß eterben sehen, ein eigene© Soiiickeoi intereaeiert hier niohii. Aucii dasii^ wurde x.un durch Herrn Gollwitsir ein Faktum geschifftii., über daB hlnwe^zukonmon über raeine Kraft £:eht.

Ich di\ri ^'ifiit^oh vm die . iiißiKe Freundliclü:eit bitten, Jaß oowoliL Sie wie Ihr Korr Bchwic^rorcohn in ZiUcunft Kir gef-enüber ivChwei^en, vuB mir die Möglichkeit au geben, mit den letzten zwöli' Jaiiren und ihrejii völli vergeblichen itdnbüts f c^rtit^ zu ..trden.

Mit den beötn einsehen, inebeeondere für Ilire erkr aikte Fr iU Tochter,

Düsseldorf, 16. März 1964

Sehr geehrter Herr Pfarrer,

I

o

o

meine Frau hat in ihrer Herzenshüfliclikeit bei dem ge trigen Telefongespräch mit Ilinen nicht den hut gehaht, Ihnen zu sagen, was ich ihr aufgetragen hatte, daß ich für üie nicht mehr zu sprechen bin.

Über die Unmogliclü^ceiten im Briefwechsel Gollvvitzer-Thiel hatte ich zur ."-leichen Zeit mit Herrn profe; sor Dr. D. Gold;:.Ciimidt Gelegenheit ausführlich zu yp^öchen. Aher auch abgesehen aavon, kann^'ich das Theologische außer acht lassen, das ja nie stiirmien kann, wenn das Menschliche nicht in Ordnung ist.

Sie haben in einem sehr persönlichen Brief vom 26. 9. 63 am Krankenbett Ihrer Gattin bei mir den Eindruck erv^ecken wollen, daß das geploJitf' Ges-oräch mit aen Lutheranern - v.enn auch sekundär - auf öie Priedensvmnsche der Freunde in 5\ilda" zurück- gehe. Diesen Eindruck haben bie erst mi o einem hingeworf ^.nen fort korrigiert, als Präsident von Thadden in Arnoldshain bie, Herrn Gollwitzer und Herrn Härder beschwor, von diesem Plan Abstand zu neliiuen. Db Sie es verstehen oder nicht, über ein solches Faktum konmie ich nicht hinweg.

Nach den teils theolo-isch fundierten, teils menschlich bewegenden Ausführungen der Herren von Thadde.ii, Professor Michel, Professor Ehrlich, Pfarrer Leuner und Frau Dr. Simon hat Ihr Herr Schwieger- sohn zum Fall Kirchenrat Mehl nicht mehr zu sagen, gehabt, als daß sein eigener Vater, Pfarrer in Bayern, jedes -^ort des Herrn Mehl unterschrieben hätte. Die Ausführungen des Herrn Mehl aber waren nichts anderes als eine Sanlctionierung des Gewesenen unu Furchtbaren, vielleich-G auch eine Vorbereitung für Koimnendes. Herr Gollwitzer hat damit ein Maß von Phontasielosigkeit und Herzenskalte gezeigt, das jede weitere Diskussion überflüssig macht. Sin Jude war anwesend, der Jude Geis. Der Jude Geis hat seine ochwester und aeren Farüilie in Auschvätz verloren, hat seine Eltern h...lb irr vor .cimierz, Ver- zweiflun.o- und Haß sterben sehen, ::>ein eigenes Schicksal interessiert hier nicht. Auch damit wurde nun durch Herrn Gollwitzv^r ein iaktum geschaffen, über das hinwegzukommen über meine Kraft geht.

Ich darf danach um die einzige FreundlicM^eit bitten, v.aß sowohl Sie wie Ihr Herr Schwiegersohn in Zukunft mir gegenüber scnweit^t^n, um mir die Mögliclüceit zu geben, mit den letzten zwölf Jahren und ihrem völli, vergeblichen Eins.x-cz :

^rtig

zu werden.

Mit den besten Tochter,

Wünschen, insbesondere für Ihre erkrankte Frau

.-I •" Vft*^

I

Sehr geehrter Herr Pfarrer,

Düsseldorf, 16. März 1964

\

0

meine Prau hat in ihrer Herzenshöflichkeit bei dem ge trigen Telefong'oöpräch mi t Urnen xiicht den kut gehabt, Ihnen zu sagen, was ich ihr aufgetragen hatte, daß ich für ^jie nicht mehr zu sprechen bin.

Über die UmiöglichJieiten im Brief wechj^el Gollvdtzer-Tliiel hatte ich z\ir gleichen Zeit mit Herrn Professor Dr. D. Gold::.c}Midt Gelegenheit ausführlich zu jprachen. Aber auch abgesehen davon, kann ich das Theologißche außer acht lassen, das ja nie stimmen kann, wenn das Menschliche nicht in Ordnung iat.

Sie haben in einem sehr persönlichen Brief vom 26. 9. 63 am Krankenbett Ihrer Gattin bei mir den Eindruck erwecken wollen, daß das geplante Gespräch mit den Luther anerri - vvenn auch eekunäär - auf*t!ie Priedenswünsche der Preujide in Fulda" zurück- gehe. Dieben Eindruck haben Sie erst mit einem hingeworf nen Wort korrigiert, als Präsident von Thadden in Arnoldshain ijle, Herrn Gollwitzer und Herrn Härder beschwor, von diesem Plan Abstand zu nehmen. Bb Sie es verstehen oder nicht, über ein solches Faktum komme ich nicht liinwug«

Nach den teils theologisch fundierten, teils menschlich bewegenden Ausführungen der Herren von Thadden, Profe^jsor ilichcl, Professor Ehrlich, Pfarrer Leuner und Frau Dr. Simon hat Ihr Herr Schwieger- sohn zum Fall Kirchenrat Melil nicht mehr zu sagen^gehabt, als daß sein eigener Vater, Pfarrer in Bayern, jedes «ort des Herrn Mehl iintersclirieben hätte. Die Ausführungen des Herrn Mehl aber waren nichts anderes als eine Sanktionierung des Gewesenen und Furchtbaren, vielleicht auch eine Vorbert^itun^^ für Kommendem. Herr Gollwitzer hat damit ein Maß von Phrjitasielosigkcit und Herzenskälte gezeigt, das jede weitere Disimssion überflüssig macht. Ein Jude war anwesend, der Jude Geis. Der Jude Geis hat seine :3ch«ester und deren Familie in Auschwitz verloren, hat rioine Eltv rn h.a.b irr vor ..cMerz, Ver- zweiflung und Haß sterben sehen, ^ein eigenes Scliicksal interessiert hier nicht. Auch damit wurde ii\m durch Herrn Gollwitzer ein Faktum geschaffeil, über das hinwegzukommen über meine Kraft geht.

Ich darf danach um die .einzige Freundlichkeit bitten, .laß sowohl Sie wie Ilir Herr Schwiegersohn in Zukunft mir gegenüber schweigen, um mir die Möglichkeit zu geben, mit den letzten zwölf Jaliren \md ihrem völlig:, vergeblichen Einsatz fertig zu ^-erden.

Mit den besten TOnschen, insbesondere für Ihre erkrankte Frau Tochter,

r^

ff

RABBINER DR. ROBERT RAPHAEI^GEIS

O

O

[

4 DÜSSEJ.DORF, dkn

-yiSOlIEKSTRASSK TKI^KFON : 44S4aS

6. Sept. 1963

Lieber Herr Goldschmidt,

ich habe Ihnen noch nicht für Ihren Brief gedankt und auch nicht für die 5,- m., die mir für die Rückreise eine gewisse Sicherheit gahen. Hoffentlich hatten Sie schöne Ferien, unsere waren wirklich sehr schön. Vielleicht giht es doch bald eine Gelegenheit, sich wiederzusehen, schließlich gehören Sie zu den ganz wenigen Menschen, die unsereins nicht deprimieren.

Ihnen, Ihrer lieben Frau und den Kindern die herzlichsten Grüße von unw allen.

Ihr

6. Sept. 1963

LieT^er Herr Preudenberg,

i )

ich die Ferien genieß er ii.-ch lang liielt, kann ich Ihnen erst heute auf Ihren Brief yojü .<9. Ausübt .antworten.

Zuerst das praktische j die Jüdisclxen Herbstf eiertage finden am 11. Oktober ihr lustigeb Enue. Tut den restlichen Teil des Monats ist xüeine Vortragütcifel reich besetzt. Ich ..ehe nicht, aie ich noch eine Sitzun^^ einlegen könnte.

Aber es wäre vielleicht auch ^anz gut^ wenn diese Sitzung ohne den ^^en G-eiB stattfände, «enn ich den i:;riüfßegen nach dem Dortmunder Kirchentag überdenke, finde ich darin so manche üiir peinliche Bemer- k\ing. In Wirkliclikeit haben wir fille geiiieinsaffl das Geschehene zu ver- antworten, das nur negativ zu beurteilen kein Aiilai? besteht. Es geht weder an, den Vorstand, nocli innerhalb des Vorstandes Herrn Kraus ver- antwortlich zu machen. .Die Bemerkiuig de^ Herrn Härder, die mit "lieber i>ruder Krau.3" beginnt und eineiü **botani sehen Verein •• schließt, halte ich ilir unEuigebraCho, um keinen stärkeren Aur>druck zu benutzen. Alle Mitglieder d«r AG 6 haben gemißt, ..^v^ j_,eplant .nirde, jeder von uns war sicii gik«Kgy über die scliwere Kost und die lan^^e Zeit der Dar- reichung ijsi klai'en. Man sollte nicht nach üinecs Sundenbock suchen, das mag deutsch sein, ciiristlich ist es wolil kaujn. Aber bitte machen Sie das unter sich aus, ich .all mich da nicht einLiisch€m. Nach den Erfahrun^'en mit Herrn Härder auf den Vorveranstaltungen in Bochlun und Duisburg halte ich es für dringend geboten, sich in A. darüber klarzuwerden, wie das christliche Bekenntnis deutlich zu machet iet, ohne daß in eines Juden Anwesenlieit die Missionsschalmei strapa- ziert wird. Es ist weiterhin nicht zumutbar, ?onnuli erungen anhören zu müssen, die, in ähnlicher Porm von jüdischer Seite vorgetragen, kein Christ sich gefallen ließe. Seien Sie freundschaftlich und herzlich gegrüsst.

Ihr

Herrn Pahniner 'ni 'eis zur Kenntnis

Professor Dr. Dlttrlch (Jol ischmi^t

s. Zt. Treix ,arn«

near HaT'rfordwest, Pejcur.

11. August 196}

)

Pfarrer !•

*rledt: *l^t: tr . 19

r. ft#»4enberä

W

(

Lieb^.r iruüer ''^readenberg,

-14 in^n ^«nc '^ir Ihren >unaörl6f iHMi ^* Acujust, «J;^»

..t«t ,ls xn^^erlln -jjf^^.f^j^^^f ,J J^l ',;rkons«vat?ver - um

alcr.t D«x-, teilen, n J«;^\.»^^ -^ l,.^.[i wwtren enden T»« noch 2 alC'^deraiecne Vortr'l;.e "'^'^••^^J'«^. il •%«!?« in ortmund beapro-

lieh ^'^^^';-^';^:JiJ;,i;::^:-J4.;e '• ^«ciu.nen Themen In ,.nz all^e-

?;?t?" in en :;;ie ersten HHrer fort, -le ^.u.«Msnrtea etc. ^«en n'ir teTl'.r-tpe Or'ind iura ä-jssu^. I

' 'O r leben «l8 irbeita.^eüelnectiaf t in lor Vorntcllun/., wir

-l-«t^i auf ÜnnPi^^rre^cntetK LTimcr -veitei bnuen, also sor.ass ; . !^ Vornnet/ltu zu Y*rsnetaltua(i im^er M.ües orin^jen. 't'ate'lcnllch hfittin wir üi c 'tia^d ale Berlluer Ver»n« taltun.- n!cnt vorau.set- 5in!SrJin. onS^'n^tten in Irgendeiner ^rn ^e^e : in.en oU—n. "c.^. lA Merlin .^e«8«te in «Her -ir« nochaai« su "J" «^ " J,^" Joetwe .Ines dir beiden ..ferste d5,r-,uf -.u v-r-.enden. me ^i-J^;"

fir'dlroe -re'seTabie.eften «oül von d-,r Iru^.pe Im jldisc^ien -Jwm- deLue ! .irc'^nta« 18t - gerade w. r. nlcnt bo ^'''^-f^f „^J, ^.^f J. wie eirieraelt in Berlin «eerbe^ tet werflen Kann - viel aeh. KuiMt.«- biV^'d v;lLm.»«lon al8 Srw chBenenbildung, aucr. gsD es o-ienbar in ^Oit^na bei oxis £_U2. teute, .Me ^ohon in Berlin bei ot.b ^ie^esta wäi en.

'j) WB .^äre ein .^ro'iae» Verdienet des Klrcbeuta^ea §9fma»R, wen: er Blei in einer ^ro^^en ^und^ebao^ «em,». ae.a ^aUwort den . ro.es- lln eeidmet h tt«, loc. .ies fc -tte eui ..einen ?»11 eine Versnatal- tu ••'"'unsS*! ..iDelts^cnciaschoit sein üd-en and aUUen. ni, Pro- zesse -^ir.^ lue .■;.atscbe Angelegenheit una nlont die einer Arbelte- v«3inin8ct)Bft von Cnri"tfii; 'ond Juden, .em »uch einzelne a-r- r-'-r M^^gU^d^r I')!ii.b.::i.eUe bei .in^x acl.hen rund.eöu.^ ,ern mlt^e- ^

wirKt h^ittene

4) Dei ?eßi9ofcl8S der !)oiinM«ifl.s-»bend-V«r«n«t»ltun,., war z««!-

\

- 2 -

'--Äirr

In8«e«mmt von nur ca. ''^C (?) Tersonen boauc-.t wuiden. -Damit g«ftt

elnif aad r.n nisku.slonsgrapp« «ug.börl, fühlten. Ia«ofern SI? deriaLe -lnb«u .onseres Th.mee nloüt nlnr«lch«nd "organl-ch-. '•flh stimm« darin Ihrer »nslclit zu. Doch davon «bgeaehen » inheix- Uch !^ ai« 'rS.ite.netr.oae halte Ich He ^l«i«%^i-^"«:i22r*??oI italtuns, «n d'r Ich ö^teillgt war, für einen '-'*«1«- ^•'*""'.^'°^- le, aela ima Ich h«tien am ereten Tag ca. 50, am ^^'^^^^^^tlr. i>erson-n, «roeaentelle Aus-lrtlge, IMnn«r und "ra-^ett U««ztere flb"wOäen): da-unter einen guten Teil (lu-20) Jugendliche und 3tu- dfntent Das IToto.wll, da« bei one -eführt wai ie, aei,,t, daa« leb- haft aid leld'.nscbaftiich um -randfra^eü liakutiert «ur-ae. *ir md- i^en erecnroc-ien .^e^efiea sein» Melone ?aile von Vorurteilen und Palseiilni-ormatlon noch Im <:oir*an.^e ind, auf «le pri^^iti^« 'l^f.'' wir z. T. 3nf*ort3n .tza^otenj doch sollten -*ir froh aein, dsse die Tragen herauaka^oen mid 2ur Äeu.tnia neh-non, auf welcnem Niveau c. U AufKlJirung vielisch onaetzsn iüuus. Hier slöt'a noch \rhelt fJr Jahrzehnte!

■>) .anlt bin Ich bei der »rage nach etwaiger k^inftl^er Mlt-r- beit bei Xlrcnent^.,;er.. Hier aüeaen ».ir nn^ den OeBamterf^hrunjen un'-i -Intentio'ven der KlrcnentaßBver.9'i8t8lt(;r bis zu •sinem .-•ewissen firade anpeseen and können nicht r.r««rten, dae» die '^^'f *Vir£«h. etwa nur In Rückeicnt euf uns getroffen werden. 5o möchte ich ^ohl hören. -vAlche «^rf aiirun^^en ina/^eaaat in Dortmund gemecht sind. Sind diaae positiv uoc^ crmuti^^en aar ^orts^^auns d.4e "neuen ^'tils", dann aollten «.ir n^ix sehen, das« unser 'Pnema aütue lex efaest und ins- «aaamt besaar in aan Seaaatrahmen eingeordnet wird. Ich glsaoe al- l»rdinga, daas die Intentitlt von Vontlttage-Veranstsltunf/en kaum no-h SU anaeren TB^.eszeiten errelcnt erden kann. Tn Konfcination von n«=rlln und Dortmund würde dies h . sen: '^ie Arbeitsgruppe be- atreitet parallel zueinander an 5 Tatjen Je ca. 5 Vcrarieteltuniien - Jawalls eingeleitet mit «inor Bibelmraeit (20 Miniten) und eine« Kurareferat (bis lu iO Inatea) - dabei ein "edner Jude, ein «Red- ner Ohriat - ar;sohlieKc-eud b.s zu 2 Stunden laku-oaion. Ma 3. ""a^ abamiB eine .-rof re Kunß.eVu.., in "til wie oben angedeutet. Vann ist die ArbTTiT", neinsohj.ft wirKllch in '-unJtton ^etret^n und die '^und- gebunriizuKloich vorbereitet.

6) -'e Mbeit innerhalb d r Arbeitageraeinschaft hat ihr« Sohwie ricicaltan« "»is lle t zum ^c^sen '"eil wlrilich in dir ÜBtur unaarer -^ach« und '^■^r dadurch ge,i;ebenan heterosenltit der daran beteiligten

**4^»-»v« r^ t%V\ tat

A r.v^ Äin«^ .,ifc«n»id4öf p r'rpf^hr dÄXlru das« mtxim

Bei i€ v.ioh1.i sr Mitglieder w«ni.:ci piKtiv It't «i« anfÄnga: ^oiiwitzer kuolöch, MeichmÄun, ^ßer, Kraus, Michei sowie elni e ier w«nig«n jd- aisciien Theolos«a. DieBe alle haben ,i^wi«» gute Grinde, doch In der Häafoa'; liegt eine Gefahr für untiere Arbeit. Hnd sich-r ist schliess- llcn ricitl^, das« Yoroltzen'^. jr uiid Vorstnnd nicht ao inteneiv t-t- ti^ si'id, Ai<3 a3 notve^di v;qre vor «ilem dam, wenn rüe ''esamtzu- s^aneaXUnfte so selben und eill, '^Jind, «vie 'Ue, ^ruisr -^reudenbers, es mit -:ec:it be'n»tn>i«ln. liier Abhilfe z\x schaffen, musn ^uf .aoe einer

^ -

und

t.7 ■»

e sie ja be-

baldlen '/orntaiidasl taung sein, wie Brud:5r Härder reita'pigien. "^ch KB^n diese Absicht nur nehr be;^r^J8en und teile dazu gleich mit, daas Icn im Oktober ^urahrscneinlich zur Verfügung stehe 8UBgor sn öan fageu «ü c«. 25. 10a (Icn ^aUr^ste das In Berlin liochaala genau prüfen^

- 5 -

7) Auf der Vorstandssitzon.^ wäre dann auch nochmals ausführ- lich über die Themensteilon/ für die Januar-Zu^ajamenkonft zu spre- chen. Ich persönlich finde heide Vorschläge - Landverhel^aun/j und Hecht rut, der erster e wird aber - auch unaühängig von dem prozess- Buch -"wahrscheinlich leichter zu erfüllen sein. Daher sollten wir m. B. bei dem Dortmund r ^.cschluss bleiben; das wäre auch psycholo- gisch besser. Doch losae ich mich in (iieser Bache Im Vorstand gern überstimmen. Sollten also rjie and ren Herren Ihrem Vorschlag zustim- men, so lassen Sie sich durch meinen vlderspruch bitte nicht hin- dern, nach Ihren Absichten zu verfahren. Jedenfalls muQs auch ver- sucht werden, bereits für die Januerta^ung eine ausführliche Aus- sprache mit den ^uldaer Herren über Dortmund und über etwai^^e künf- tige Veranstaltungen anzusetzen. Könnten nicht ?ulda oder Frau Dr. Bohn gebeten w^^rden, dazu das gesamte Pre8se-"^xho zusammenzustellen, das unsere Veranstaltuni^en in Dortmund gefunden haben?

Durchschrift di-ses Briefes lasse ich zur Beschleunigung unse- res Austausches an die Herren ;^eis, Härder und Kraus sowie als Sr- faiirun-^öDericht nach ^ulda ^ecien.

Mit ganz nerzlichen orüssen an :ie und Ihre verehrte "^rau ^re- mahlln

In Verbundenheit

Ihr c^z. Dietrich Groldschmidt

o

o

oXff

Rabbiner Dr. Robert RaphaelGeis

4 DÜSSELDORF, dbn j I— m \

FiaCHRRSTRASSB SO ^ , \ | OOO W^

TBI^KFOSr: «4S4Sii

Ü-

VUW HU( V»iA<««t%M«^<U

^3

ir

«utti tjk VuA«) Im» U»t\(il . W(Vt \kMMA4^

TuAC

i

^;

1Ä| 4^il^ ^4%

Ik^Sv^Audi. W

/»%H Mm«

«<H, \^w\ P^ l%»<4u

Xf^I»

A%iA

^ix»^V2 h- v^\<<U1Uh* ^ ^Aif fAlctu ^u M««». CfA«^, t«;;»

^••^w

(/Im«W>

I«, ^^\ CM*. wuA kfU (t:«l,K

K

^olt<o f^ ftJii<iyXu cU^ftuC^MN. iU Vu UiAlA 'ii^l«»iu

W»<1V;«JL«A. vivIUh ,UAw Vi< v^ K^ h*\.V, f\f^ W(H W»^

t<

■fc

c

u »i4 ^ A;«> Huvts

Cjiii

«^j

ir

I

¥\%i^

l

«*»

Wa M Q1(\wWX;

Rabbiner Dh. Robert RaphaelGeis

4 DÜSSEI.DORF. DBN ^q^ ApPll 1963

PI8CHRRSTRA88K SS TSI^KFOM : 44 64 08

o

o

Lie"ber Herr GoldschJiiidt,

halben Sie vielen Dank für Ihre Information, die es mir viel- leicht leichter macht, noch rechtzeitig herauszuhekoirmien, worüher ich reden soll. Offen gestanden weiss ich es noch nicht. X

Wenn Ihre Frau und die Kinder zur Zeit des Kirchentages in der Nähe von Dortmund "hausen", könnten wir doch überlegen, oh wir nicht am Mittwoch, also vor dem großen Massentreffen, eine idyllische Paxailienf eier Goldsclrmiidt-Geis in Villigst abhalten wollen. Darüber können wir ja in Bochum und Duisburg noch reden, denn nur mit Theologie lässt sich selbst bei deutscher Gründ- liclikeit die viele Zeit nicht au .v füllen.

Seien Sie sehr herzlich gegrüsst,

Ihr

(»lT<>i*V^

<n

u4

Professor Dr. Dietrich Groldßcluiidt

ifoxfB nxilci '^sxiDsltsdqsq;* isd iXsbxia^ nsb aift

0 a^7.^,3. 1963

An 15. und 14# Mai 00II in iAiisburg bzw. in Bochiun je eine Vortragovernnstaltting der Arbeitsgruppe "Juden und Chri- vv \ \"\ \ßt'en" unter dem Thema ^eltjudentum'' stattfinden, Dafiir . . r^ ^. Bind ''1q edner vorgesehen - je in der i^eihenfolge des

Auftretens -1 ich oelbst, Dr. Geiß, Prof. Kraus bzw. (in Bdchujn) Prof. Härder, ^it den nachfolgenden Zeilen möch- te ich die Herren Oeie, Kraus und Härder kurz informieren, wie ich meinen Beitrag ^anzulegen gedenke, damit sie ihrer- seits einen Anhalt Über das einleitend <>eoaßte haben. Zu-

^j^^^VxHx^ r*N>r(\- gleich wäre ich fllr jegliche Kritik und Anregung auf nei- \;^«^ K^K«^K^^^^5^^ nen Entwurf hin dankbar.

\

Ausbreitun/?: der Juden über die V>elt seit dem babyloni- schen Exil und seit der ^erßtörung Jerusalems bis 1933 lind 1963. I^ies natürlich nur in ganz groben Strichen,

um die Wanderung der SfiJ^dim und Agchkenasim zu zeigen und weiterhin in den letzton hundert onhren von Octeu- ropa über ^.esteuropn nach den USA, Die Verschiebungen unter Einv/irkung der ^azis. Bildung von Kulturzentren. (^Vj^^\ ,^^^ >^t*^v5^><^^. VerhHltniB zu den Stantsvolkem. -^ie sozialen Kennzei-

\^^rÄi^ ,rV^V<^

I \

chen der Juden als einer ständigen Minorität geringen sozialen Ansehens (vgl. Sartre: Betrfichtungen zur Juden- frage). Keine Versuchung zu staatlicher Macht, nber Ver- suchung entweder zur Selbstisoliorung odor zui^ Assimila- tion. Erwählungsge danke und Erlösungshoffnung.

3. Der Zusammenhalt der Juden innerhalb der Grenzen ihrer jeweili^cen Stnatsvölkor und über diese Frenzen hinaus, gestützt vom Gresetz, den ]?'eöten, der Pamilie .

fÄt>I *^4/^g GeBpür fUr den Handel; Der ••]jDphet loche" Sinn nuch

V im Profrnen. Jüdiache ^ereetztmß?

«ixo 9C lu/rlooa nl .v..;d ^Ti/cfni:jr^ ni .• fo« tm .^I nnxx .^I nA

5, Der St^^at Israel und die moderne Welt

»iff «el> letxui 'i^t

O'üf r/r.

:

.nebnlltcTßcfB "mrtnebJ/U-n*''

'•.^

n±) •wstf «j;rJ3i^ .loT^I ,aleO .ia ^^acflee rfox :- ^iioieimolni ^tini -cefircaH hnxj mumJi ,8x©t nett eil eib rioJi et

-le-Tili ela tlcxnb ,93£nDf)9S

I^

«xrS •nednri e#»ßae^ bne^xelnis Mfe nterfü ;flBriiiA it' 3 «tiea /^^' c4<^ T^ly^

--InoLxdBd neb tJtde tl9^ 9Xh

-."T

rr

^i/^h^h^C All

^fpl a±d aaölßairie^ v^mrxötaii:?'^ xeb d-xea bm; Ix - n^rfo^i

^xi9r^^o±i;r^^ iiodoi'^ sxüv^ nx 'TUii iIo±r:ci;;)-ßn aeJrCI •f&PI boij iÄgles jjs nxa/'.xisiiloeA bojar ffixi)J3^1^. lob mnebn«^ e±b au; -uotöü nov noTjrtnl» t'^ebmrxl no^sJ-öI neb nl nx ^tles^ hnis . ^

nov.mj-doixioaioY 9±a .ABU neb ifonn -qoTiXötaeW nmm ««01 ^ / '/

-±9snn9.i nBlxiXsoe 9X^ .EIü2ii ' i£l_iillIMl2l •^^^'^^'^^V^^;^ /^^j^

neaniioa ^r^^lionill nesibiifita lonx nebirL leb o ^ </?^ ^ijJ^M^i^V

.snj;^^'t'^-0^öBnxrat)Ii?T bmr 9:?{nßb0;|8sni;Ir{:->vrc2I .noit

«.:_

9T^ oncx- ^^^X^ r>riij

IcvotBn;t3 nt-,.xlj:ew9[;

8J:I±nr;'I 'lob «necfBO^C neb tSd-eaeO ciov tJi;^i:.r ur'.

I

^ t

Professor Dr. Dietrich Goldsohmidt

Berlin, den 19*1. 19^3

Herrn Professor

Dr. Ludwig Ra i s e r

74 Tübingen

V .'

(

Lieber Herr Kaiser!

Anfang dieser Woohe haben Herr Härder und ich Präses Soharf aufgesucht und ihm unseren anliegenden Brief sowie meine Diskussionsgrundlage für eine Erklärung gegeben» Daran schloß sich ein sehr eingehendes Gespräch über die weiteren notwendigen Schritte in Sachen NS-Prozesse, loh verzichte darauf, die Resultate dieses Gesprächs zu wiederholen» Inzwischen hat am 17» und 18. Januar der Rat der EKiD unter Beisein von Bischof Haug getagt» Soeben habe ich von Präses Scharf telephonisch die Ergebnisse der Beratung erfahren und beeile mich, sie Ihnen in Übereinstimmung mit Präses Scharf mitzuteilen«

Grundsätzlich begrüßt der Rat die Initiative , die von der Arbeitsgemein- schaft "Juden und Christen" ausgegangen ist, möchte jedoch nach außen als erster der Kirchlichen Kreise hervortreten in der Öffentlichkeit und bittet daher, mit ihm zu kooperieren-!^ und nicht selbständig an die Öffentlichkeit zu gehen. Bischof Haug labe alle Anregungen sehr loyal aufgenommen und Präses Scharf bittet Sie als den Vorsitzenden der Kammer für öffentliche Verantwor- tung beim Rat der EKiD die Dinge möglichst bald mit Bischof Haug zu erörtemo

Der Rat erkennt die Dringlichkeit der gesamten Angelegenheit und gibt daher die Absicht, erst bei der Gelegenheit des Auschwitzprozessee im Mai mit einer Erklärung hervorzutreten, auf» Vielmehr ist Bischof Haug gebeten, mit seinem Ausschuß zur Beratung bei der nächsten Ratstagung einen Erklärungsentwurf vor- zubereiten (28»2./l »5») , der dann auf der Synode im März der Öffentlichkeit übergeben werden soll, wobei mir eben am Telephon nicht klar wurde - iind es vielleicht auch noch nicht definitiv entschieden ist - ob dies dann eine Rats- oder Synodalerklärung wird. Ich würde letzteres befürworten» Bischof Haug hat zur Vorbereitung alles Material, das ich Präses Scharf gegeben hatte, erhalten«

In der Frage der juristischen Beurteilung der Situation möchte der Rat sich einer eigenen Initiative enthalten« Er sieht es offenbar nicht als seine Kompetenz an, von sich aus quasi eine Kontrollkommission für die Rechtspre- chung einzusetzen» Doch inoffiziell würde er jede Initiative begrüßen und ein ihm etwa vorgelegtes Gutachten sorgfältig prüfen» Präses Scharf sieht es je-

3 - _ ».

UUUil

bil»

u'üxOliauö

antwortung gehörig an, wenn wir unsererseits uns um diese juristische Frage bemühen, d.h. daß er - so darf ich wohl sagen - sich mit der Initiative iden- tifiziert, die bereits die Arbeitsgemeinschaft "Juden und Christen" Ihnen gegenüber ergriffen hat durch jenen Brief, den ich Ihnen am Januar schrieb Präses Scharf machte den Vorschlag, daß Sieverts und J^ger in Hamburg evtl» die Hilfe der dortigen Akademie bei Schreibarbeit o.a. bekommen könnten und daß er möglicherweise auch bei der Finanzierung eines vorübergehenden Assis- tenten o.a. helfen könnte«

loh habe die große Hoffnung, daß Sie trotz Ihrer Überlastung einen Weg zu finden vermögen, auf dem noch vor unserer nächsten Zusammenkunft in Frankfiirt einiges in Gang kommt» In jedem Fall möchte ich schriftlich wiederholen, was wir schon am Telephon erörtert hatteni daß diese Sache in Frankfurt am 15» oder 16, Februar jedenfalls so weit besprochen werde, daß wir im weiteren Prozedieren keinen Aufenthalt erleiden, und möglichst unsererseits den Rat bei seiner Tagung am 28.2» und die Synode sachkundig unterstützen können.

•M 2 **

r> nfcrffrti- tiii^AS^Ä^.

^

V

- 2 -

Zu Ihrer weiteren Information i Die Buchangelegenheit wird klappen, sofern wir einen Autor finden. Der Rat bezw. Präses Scharf wollen den nötigen Zuschuß gewähren und w ahrscheinlich auch eine Einlaitung beisteuern* Der Kreuz-Verlag ist so gut wie gewonnen und erwartet das Manuskript zum 50. April, Dann kann das Buch beim Kirchentag vorliegen.

Es tut mir aufrichtig leid, Sie so bedrängen zu müssen....

Mit ganz herzlichen Grüßen von Haus zu Haus

stete Ihr

(gez») D. Goldschmidt

( >

Herren Geis, Freudenberg, von Thadden-Trieglaff , Gollwitzer und Frau Just-Dahlmann

zur gefl. Kenntnisnahme

24.1.1963

{

Nicht zur Veröffentlichung! Profesöwr Da?, Dietrich Goldechmidt Berlin, den 14*1 »1965

Als Diskussionsmaterial: Entwurf einer kirchlichen Erklärung

zu den KZ-Mordprozessen

§

(

Bundespräsident Theodor Heuss hat in seiner ersten Rede am 12, September 1949 in Bonn das Prinzip, das den Aufbau des neuen deutschen Staatswe- sens leiten sollte^ mit den Werten der Bibel umschrieben:

^'Gerechtigkeit erhöhet ein Volk",

Heute - 15 Jahre später - müssen wir fragen, ob nich^ das Recht als Fun- dament unseres Staates ins Wanken gekommen ist, ja mehr; ^b das Recht im eigentlichen Sinne wirklich jeij^ials ganz Grundlage unseres heutigen Staats- wesens war. Die Welle der KZ-Mordprozesse, die vor einigen Monaten ange- laufen und deren Ende noch keineswegs abzusehen ist, muß bei allen Men- schen, die mit weushem Herzen am Schicksal unseres Volkes Anteil nehmen, einen Schock auslösen. Nach einem beispiellosen wirtschaftlichen und po- litischen Aufstieg der Bundesrepublik, der uns allzu sicher gemacht hat, wird das bereits gewonnene Kapital an Vertrauen unvermutet wieder in Fra- ge gestellt. Man glaubte die Vergangenheit bereinigt, aber sie war es nicht. Die Mörder sind unter uns und haben zum Teil geachtete Positionen in unserer Gesellschaft eingenommen. Es erweist sich, daß 1945 kein wirk- licher Neuanfang war. Wir haben unsere Vergangenheit verdrängt, anstatt uns iht zu stellen. Jetzt tritt sie uns erneut und peinlich gegenüber; die vergessene Schuld wird mit Zinsen von uns eingefordert.

Die bisherige Reaktion der Öffentlichkeit auf die Prozesse zeigt, daß die

Gefahr einer neuerlichen schuldhaften Fehlentscheidung weiter Kreise der

deutschen Bevölkerung in zwei Richtungen besteht:

1.) Es ist wahr, daß durch die Verurteilung der Mörder die Opfer nicht wieder lebendig werden. Es ist auch wahr, daß die gleichen Menschen, die jetzt des vielfachen Mordes angeklagt sind, in den anderthalb Jahrzehnten, die zwischen ihrer Tat und ihrem Prozeß liegen, anschei- nend ein "anständiges, bürgerliches Leben" geführt haben. Aber wer daraus folgert, es sei nunmehr angebracht, endgültig einen Strich un- ter die Vergangenheit zu ziehen, anstatt nach so langer Zeit alles noch einmal aufzuwühlen, übersieht, daß verheimlichte Schuld aus der Vergangenheit das Leben in der Gegenwart vergiftet. Das gilt für den Einzelnen wie für die Gesamtheit. Es gibt Anzeichen dafür in unserem öffentlichen Leben, die das erkennen lassen.

Darüber hinaus mögen viele derjenigen, die hier Gnade vor Recht erge- hen lassen wollen, sich fragen lassen, ob sich hinter ihrer vermeint- lichen Humanität nicht das Bewußtsein verbirgt, daß eigentlich auch sie selbst an den i'latz der jeweils Angeklagten gehören und in deren Freispruch ihren eigenen vernehmen wollen.

2.) Wer um das heimliche Weiterwirken verborgener Schuld weiß und darum strenge Bestrafung der Schuldigen fordert, wer sich mit aller Deut- lichkeit von denen distanziert, die sich dem Gericht bisher entzogen und ihre Freiheit gestohlen haben, gerät leicht in die entgegengesetz- te Versuchung, alle Schuld unseres Volkes in der Vergangenheit auf die zu konzentrieren, die strafrechtlich belangt werden können, sich selbst aber in die Rolle des scheinbar nicht betroffenen Zuschauers zu bege- ben. Er übersieht, daß nicht nur die strafwürdige Tat schuldig macht, sondern auch die unterlassene Hilfeleistung. "Was ihr nicht getan habt einem unter diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir nicht getan", sagt unser Herr. Es ist wahr, daß nicht alle Deutschen Natio- nalsozialisten waren und nicht alle Deutschen Verbrechen begangen ha- ben. Es ist auch wahr, daß viele nicht gewußt haben, was wirklich in

- 2 -

- 2 -

^ den Konzentrationslagern geschah. Aber wie viele Deutsche können in

Wahrheit von sich sagen, daß sie mit letztem Einsatz versucht haben, ihren bedrohten Nächsten vor dem Zugriff des Mörders zu retten? Wie viele können sagen, daß sie sich ernstlich bemüht haben zu erfahren, was mit den abtransportierten Juden, den Polen und Zigeunern, den Geisteskranken, den politischen Gegnern und vielen anderen Menschen geschah?

Die Folgen solcher zweifachen Fehlentscheidung machen sich bereits in al- ler Öffentlichkeit bemerkbar. Es zeigt sich einerseits eine ausgesprochene Rechtsunsicherheit. Die gleichen Verbrechen werden unterschiedlich geahn- det. Diejenigen, die Mordbefehle erteilt haben, werden zum Teil milder be- urteilt als diejenigen, die sie ausführten, obwohl sie größere Verantwor- tung tragen. Gelegentlich erfolgte Freispruch, obwohl die Tat eingestanden wurde. Vera Brühne wurde wegen Doppelmordes zu lebenslänglichem Zuchthaus verurteilt, obwohl sie die Tat leugnete; Leo Patina, am Tode von 10 Polen schuldig, zu fünfzehn Monaten Gefängnis, obwohl er voll geständig war.^ Kann man angesichts dessen noch sagen, daß von westdeutschen Gerichten' 5. gleiches Recht gesprochen wird?

Andererseits zeigt sich ein bedrohliches Schwinden des Ihteresäe^s ''M '^l^iten ^ /west Teilen der/deutschen Presse zu den derzeitigen Verfahren. Die Bevölkerung U vird weder hinsichtlich der Details sorgfältig informiert, noch generell

auf die Bedeutung der Prozesse in innen- wie außenpolitischer Hinsicht ge- nügend aufmerksam gemacht. Der Brühne-Prozeß hat monatelang Schlagzeilen geliefert; über die KZ-Mordprozcsse wird an unbedeutender Stelle knapp und meist ohne Kommentar berichtet. Kann man angesichts dessen noch sagen, daß die deutschen Zeitungen eine objektive Berichterstattung üben und der Wahrheit dienen?

Worum geht es in den Prozessen? Jedenfalls nicht mehr nur um die Schuld der damaligen Machthaber, so daß wir es nur mehr mit einem erheblich ver- zögerten Nachspiel der längst historisch gewordenen Nürnberger Prozesse zu tun hätten. Der Befehlsnotstand, auf den viele sich berufen, kann von

/unein- evangelischen Christen nicht/anerkannt werden. Es gibt nur einen obersten ge- Befehlshaber, dessen Forderung unmißverständlich lautet: Du sollst nicht

schränkt töten! Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst! Und wenn mensch- liche Machthaber etwas anderes sagen, so gilt ebenso deutlich: Man muß Gott mehr gehorchen als den Menschen.

Es geht in diesem Prozeß aber auch nicht nur um die Schuld dieser Befehls- [^ empfänger und Befehlsübermittler des Grauens, der Henker und der Schreib- ^ tischmörder. Hier stehen keine Privatmorde zur Aburteilung an, sondern

Gemeinschaftsverbrechen, die von Deutschen ersonnen, von Deutschen ermög- licht, von Deutschen vorbereitet, von Deutschen gewußt und geduldet wur- den. Es geht also vor allem um die Rechenschaft, die das deutsche Volk vor dem Forum der Geschichte wie vor dem Richtstuhl Gottes abzulegen hat. Da- mit ist nicht das Eingeständnis einer Kollektivschuld unseres gesamten Volkes gemeint, die jedenfalls juristisch nicht konstatiert werden kann; auch nicht das Bekenntnis einer Kollektivscham, die sich nicht ^^rzeugen läßt. Wohl aber muß endlich in der Bundesrepublik das Bewußtsein dafür ge- weckt werden, daß es für alle Menschen, die sich zum deutschen Volk zählen, eine Kollektivhaftung für das gibt, was im Namen eben dieses Volkes getan worden ist. Und es muß von daher zu einer Kollektivverantwortung aller Deutschen kommen, damit nicht altes Unrecht mit neuem zugedeckt werde.

Unser Schweigen aus Scham oder Selbstgerechtigkeit heute steht in Rela- tion zu unserem Schweigen aus Eigensucht oder Angst gestern. Vom Ausland wird es mit Recht so gewertet. Wit haben als Volk jetzt noch einmal - vielleicht zum letzten Mal - die Chance zu einer umfassenden Besinnung,

- 5 -

- 5 -

die freilich erhebliche Eingeständnisse von uns fordern wird. Doch wir befinden uns in einem Notstand, Ein Staat, dessen Fundament nicht das Recht ist, hat keinen dauernden Bestand. Ein Volk, das sich seiner ge- schichtlichen Verantwortung nicht bewußt ist, wird geschichtslos. Als Spielball jeweiliger politischer Konstellationen wird es weder die Ge- genwart meistern noch die Zukunft gewinnen.

"Gerechtigkeit erhöhet ein Volk,

aber die Sünde ist der Leute Verderben".

^

O

Es bleibt zu überlegen, wie das Problem der Begnadigung und des Straf- vollzugs sowie der Sorge für die Familien der Verurteilten noch anzu- schneiden ist, bzw. wieweit die Erklärung zur Einleitung des geplanten Aufklärungsbandes benutzt werden kann.

Nicht zur Veröffentlichung!

Professor Dr. Dietrich Goldschmidt

z.Zt. ^rnoldshain, 7.I.1963

An den

Vorsitzenden der Kammer für öffentliche Verantwortung beim Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland Herrn Professor Dr. L. Kaiser

74 Tübingen

\J

Lieber Herr Kaiser!

Am 21, Dezember vorigen Jahres schrieb ich Ihnen bereits über das Problem der laufenden und noch zu erwartenden Prozesse gegen NS- und KZ-Mörder. Wie damals schon angekündigt, hat die "Arbeitsgemeinschaft Juden und Christen beim Deutschen PJvangeli sehen Kirchentag" diese auf ihrer derzeit laufenden Zusammenkunft ausführlich erörtert. An den Gesprächen haben die meisten der Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft teilgenommen, die in der Mitgliederliste

verzeichnet sind (vgl. "Der ungekündigte Bund", Seite 312/13), so insbe- sondere auch Propst Grüber, Professor Gollwitzer und Dr. von Thadden mit einigen Mitarbeitern aus Fulda. Ich bin gebeten worden, Ihnen das Ergebnis unserer Besprechungen und die daraus resultierenden Bitten an Sie als den Vorsitzenden der Kammer für öffentliche Verantwortung möglichst rasch mit- zuteilen. Dabei möchte ich vorausschicken, daß unsere Arbeitsgemeinschaft das Problem der Mordprozesse zwar sehr aufmerksam und äußerst beunruhigt verfolgt, daß sie aber der Meinung ist, daß die hier zur Verhandlung ste- henden Probleme weit über den eigentlichen Aufgabenbereich unserer Gruppe hinausgreifen. Wir möchten daher wohl einige sehr klare Anstöße und Rat- schläge geben, uns jedoch einer unmittelbaren Aktivität in der Öffentlich- keit enthalten. Dies gilt um so mehr, als uns bekannt ist, daß sich be- reits einige kirchliche Gremien mit der Problematik der Prozesse beschäf- tigen und es nicht unsere Aufgabe sein kann, unnötige Doppelaktivität zu beginnen, wenngleich wir andererseits bedauern, daß die Bestrebungen der anderen Gremien bisher noch nicht zu einem sichtbaren Ergebnis geführt haben.

A. Welche Probleme stehen nach der Beobachtung einer ganzen Reihe teils bereits abgeschlossener, teils noch laufender Prozesse an?

Grundsätzlich zeigt sich bei vielen, wenn auch keineswegs bei allen Pro- zessen, ein erschreckendes Maß von Ungleichbehandlung. Ich zähle dazu auf:

1. Man hat zunächst seit Beginn der Arbeit der Ludwigsburger Stelle Prozesse gegen niedrigere Chargen der Polizei und SS begonnen, wenn- gleich man sich im Wesentlichen von vornherein auf solche Beschul- digte beschränkte, 'dönen Tatwille und persönliche Grausamkeit nach- zuweisen war. In diesen ersten Verfahren ist großenteils zu lebens- länglichem Zuchthaus verurteilt worden. Jetzt erst laufen Prozesse vor allem gegen die höheren Chargen, und hier beobachtet man, daß die Rechtsprechung anscheinend zunehmend milder gehandhabt wird. Das Problem der sogenannten Schreibtischmörder ist überhaupt erst kaum angefaßt.

2. Während bei Beschuldigung des Mordes gewöhnlich Untersuchungshaft angeordnet wird, da stets Fluchtverdacht besteht, sind mehrfach NS-Verbrecher unter der Beschuldigung des Mordes oder der Beihilfe zum Mord gegen Kaution auf freien Fuß gesetzt, mit der Konsequenz, daß einzelne Verbrecher untergetaucht sind.

5. Während Schwurgerichtsprozesse gewöhnlich als Höhepunkte einer rich- terlichen Tätigkeit von den beteiligten Vorsitzenden und Richtern

- 2 -

- 2 -

0

0

äußerst sorgfältig vorbereitet werden^ zeigt sich bei mehreren Ver- fahren gegen NS-Verbrecher eine erschreckende Unkenntnis der Vor- sitzenden und Beisitzer (vgl. zB. "Allgemeine Wochenzeitung" vom 20.7.1962).

4- In zunehmendem Maße beobachtet man in den Prozessen, daß einzelnen wesentlichen Belastungszeugen das Gedächtnis völlig versagt, nachdem sie noch in den vorangegangenen polizeilichen Vernehmungen und in den Vernehmungen durch den Untersuchungsrichter detailliert und präzise ausgesagt hatten (vgl, kürzlich den Fall des Vizepräsidenten der Bundesbahndirektion in Kassel im Fellenz-Prozeß in Kassel). In normalen Prozessen würde die Staatsanwaltschaft gegen derartige Zeu- gen sofort wegen des Verdachts der Begünstigung vorgehen. Aus den NS-Prozessen ist kaum dergleichen bekannt.

Der Verdacht ist nicht von der Hand zu weisen, daß tatsächlich im Verlauf der Verfahren den Belastungszeugen klar wird, daß sie sich einerseits möglicherweise selbst gefährden können, insbesondere dann, wenn sie den Unwillen der Angeklagten erregen, so daß diese mögli- cherweise gegen die Belastungszeugen auszusagen beginnen, und daß andererseits, wenn keine Aussagen der Belastungszeugen vorliegen, möglicherweise nur wegen Beihilfe verurteilt wird, da ein subjekti- ver Tatwille dann angeblich nicht mehr nachgewiesen werden kann (vgl. folgenden Punkt).

5. Die Bestrafung erfolgt in immer weiterem Umfang nur als "Gehilfe" und nicht als "Täter" (vgl. I0 gründun g im Prozeß Ehrlinger: Hitler, Himmler und Heydrich waren die eigentlichen Täter). Man muß gerade- zu von einer Verwirrung der Rechtsprechung sprechen, da es für die Definition der Begriffe "Mörder" oder "Gehilfe" keine eindeutigen Grundsätze gibt. Es scheint so zu sein, daß man sich je nach dem Einzelfall auf Urteile des Reichsgerichts oder des Bundesgerichts- hofs (Band 8) oder neuerdings des Bundesgerichts im Fall Staschinsky oder des Paragraphen 47 des Militärstrafgesetzbuches stützt, und da- bei oft die für den Angeklagten günstigste Möglichkeit benutzt. Ge- rade die milde Beurteilung des Staschinsky-Falls seitens des BGH, weil der Angeklagte "ein mißbrauchtes Werkzeug eines verbrecheri- schen Regimes" gewesen sei (oder so ähnlich), droht in der Anwendung auf die NS-Prozesse verheerende Folgen zu haben. Den NS-Prozessen steht die Handhabung anderer Mordprozesse gegenüber, in denen man sehr viel zurückhaltender mit der Unterstellung ist, daß ein Ange- klagtor nur "Gehilfe" gewesen sei.

6. Die Konsequenz aus der Anwendung einer dubiosen Gehilfentheorie ist, daß das Strafmaß vielfach schlechterdings unverständlich ist, (vgl. anliegenden Ausschnitt aus der "Zeit" vom 25. Mai 19^2). Die KZ- Morde sind gemeine Morde. Psychologisch scheint sie aber "das Volks- empfinden", das zweifellos oft von den Geschworenen geteilt wird, als politische Morde anzusehen, die man wesentlich milder zu beur- teilen geneigt ist. Das gilt umso mehr, wenn die Angeklagten auf ein scheinbar oder anscheinend "ordentliches" Leben seit 1945 verweisen können.

Mit dieser Handhabung des Strafmaßes kommt eine große Unsicherheit in die Straf bemessung bei "normalen Morden". In der Presse wird be- reits von anderen gewöhnlichen Strafverfahren berichtet, bei denen die Verteidiger unter Hinweis auf die NS-Prozesse für Milde plädie- ren. In der Bild-Zeitung ist am 10. Juni I962 eine Karikatur erschie- nen, die Vera Brühne im Zuchthaus mit der Unterzeile "Lebensläng- lich" zeigt, während Leo Patina, dem 10 Morde nachgewiesen wurden, und der zu 1 5 Monaten Gefängnis verurteilt wurde, zu Frau Brühne be- merkt; "Polen hätt^ste erschießen müssen!"

- 3 -

- 5 -

\J

7. In kirchlichen Kreisen, aber auch in Kreisen von Bundestagsabgeord- neten sowie gelegentlich in Erörterungen auf Tagungen oder ähnlich Verden Amnestie- und Gnadenaktionen erörtert. Mit einer vorzeitigen Maßnahme dieser Art würde wiederum eine Ungleichbehandlung Platz ha- ben, Gnadenaktionen können nur Platz greifen, wo Recht gesprochen ist. Grundsätzlich muß in ihnen der Einzelfall geprüft werden. Wenn gene- rell etwas getan werden soll, müßte insbesondere die Kirche sich um den gesamten Strafvollzug kümmern.

Bi Welche Konsequenzen ergeben sich generell aus einer Rechtsprechung der Ungleichbehandlung? _«_-

1. Es droht eine allgemeine Rechtsunsicherheit. Wie soll Mord in Zukunft überhaupt abgeurteilt werden? Eine zusammenfassende Beobachtung läßt die Vermutung aufkommen, daß wir einer bewußt oder unbewußt vorein- genommenen Justiz gegenüberstehen. Es ist hier nicht die gesamte lechtskrise, in der die Bundesrepublik zu stehen scheint, zu erör- tern; doch scheinen sich Zusammenhänge mit der Rechtsprechung in Pro- zessen ^Q^^n Kommunisten, in Verfahren wegen Landesverrat, Gottes- lästerung usw. zu zeigen.

2. Pfarrer Rudolf Pfisterer, Strafanstaltsgeistlicher in Schwäbisch- Hall, weist nachdrücklich darauf hin, daß die Ungleichbehandlung die Seelsorge in den Strafanstalten außerordentlich erschwert, da das unterschiedliche Strafmaß, das die einzelnen Häftlinge abzuleisten haben, den (bei kleineren Verbrechen) schwerer Bestraften schwerlich plausibel zu machen ist.

5. Zwischen der Rechtsprechung der Schwurgerichte und dem öffentlichen Bewußtsein besteht ein circulus vitiosus. Aus dem öffentlichen Be- wußtsein werden die Verbrechen möglichst verdrängt, um damit auch die eigenen bösen Erinnerungen möglichst nicht aufkommen lassen zu müssen. Unter diesem Einfluß urteilen die Gerichte milde, und damit bestätigen sie wiederum die Öffentlichkeit in deren Verdrängungs- tendenzen. Es liegt auf der Hand, daß jede Amnestie oder generelle Gnadenaktion diese Tendenzen verschärfen würde.

C. Was ist innerhalb des kirchlichen Bereichs bisher in der Sache der NS-Prozesse geschehen?

C

1. Der Rat der EKiD ist seit Frühjahr I962 mit den Prozessen beschäf- tigt. Herr Scharf und Herr Puttfarcken (möglicherweise auch andere, von denen ich es nicht weiß) haben sich in Ludwigsburg dort gesam- meltes Belastungsmaterial angesehen. Der Rat hat einen besonderen Ausschuß, unter dem Vorsitz des Bischofs i.R. Haug, gebildet. Nach unserer Information plant der Ausschuß oder der Rat eine Aktion in drei Richtungen: Information dur Öffentlichkeit, damit die wohl letzte Chance zur Besinnung auf das zwischen ^3')t> und 1945 Geschehe- ne wahr-genommcn werde; Ermanung zu einer gerechten Rechtsprechung; Prüfung des Strafvollzugs (Milderung? Gnadenaktion?). Bisher haben die Erwägungen den Rat und seinen Ausschuß noch zu keinem entschie- denen Schritt in der Öffentlichkeit geführt. Für dieses Zögern wird u.a. als Grund angegeben, daß man die Gelegenheit eines "großen Pro- zesses" (Heyde-Savade, Auschwitz) abwarte, um das Pulver an richti- gen Ort zu verschießen. Dabei wird - um dies gleich zu sagen - nach unserem Erachten übersehen, daß erstens eine ganze Reihe großer Pro- zesse bereits gelaufeh ist oder noch läuft, und daß insbesondere in der Rechtsprechung ständig Präzedenzfälle geschaffen werden, die die Einflußnahme auf die kommenden Verfahren immer mehr erschweren. Herr Präses Scharf ist über die Besprechung in unserer Arbeitsge- meinschaft vorher unterrichtet worden und wird von dem Ergebnis un- serer Besprechungen nunmehr eingehend orientiert werden.

- 4 -

o

c

- 4 -

2, Herr Präses Kreyssig ist über die Prozeß-Welle informiert, dagegen I wohl nur begrenzt über die Art und Weise, wie die Vorfahren laufen.

Er ist ein besonderer Befürworter einer Gnadenaktion, für die er al- lerdings über die oekumenische Verbindung der Aktion Sühnezeichen eine internationale Instanz schaffen möchte» Auch er möchte nicht etwa, daß die Rechtsprechung verkürzt werde, aber die ganze Schwere der Problematik, die sich aus dem -»ben Dargelegten ergibt, ist ihm wohl nicht gewärtig. Es scheint uns nicht angebracht zu sein, den bescheidenen Kredit der Aktion Sühnezeichon im Ausland für diese Sa- che einzusetzen, wie wohl überhaupt im Ausland schwerlich auf Ver- ständnis für Gnade gerechnet werden kann, solange nicht eindeutig und scharf Recht gesprochen worden ist.

3, Der Koordinicrungsrat der Gesellschaften für Christlich-Jüdische- Zusammenarbeit (Professor HJ. Kraus, Hamburg) hat sich mit Professor Sieverts, Hamburg, in Verbindung gesetzt. Dessen Assistent, Dr. Jä- ger, stellt derzeit ein juristisches Gutachten zusammen, daß in etwa 4 Wochen fertig sein soll. Sieverts plant dessen Veröffentlichung in einer juristischen Zeitschrift, um damit einen Meinungsaustausch in Gang zu bringen. Unsere Arbeitsgruppe fürchtet aus noch zu erörtern- den Gründen, daß diese an sich sehr anerkennenswerte Aktion zu spät kommt.

D Die Vorschläge der Arbeitsgemeinschaft Juden und Christen .

Wie eingans erwähnt, können wir nur Anregungen geben und wollen aus Gründen der richtigen Optik nicht unmittelbar selbst aktiv werden. Da- her werden wir folgendes tun:

1. Wir wenden uns an Sie, bzw. die Kammer für öffentliche Verantwortung, wie unten noch näher p.usgeführt werden wird.

2. Wir wenden uns mit einem grundsätzlichen Brief an Präses Scharf, als den Vorsitzenden des Rates der EKiD, und - nach Rücksprache mit diesem - an die Kirchenleitungen und eine Reihe weiterer hierfür we- sentlicher kirchlicher -.teilen (Akademien u.a.).

J> , Wir wenden uns an Präses Scharf und evtl. an den Kirchentag mit der Bitte, ein Buch von ca. 80 Seiten zu fördern, das möglichst bis zum Kirchentag etwa als Paperback im Kreuz-Verlag der öffentlichkeit vor- gelegt werden soll. Das Buch müßte enthalten: a. Informationen,

b. eine Mahnung, diese letzte Chance der Besinnung wahrzunehmen und

c. eine vorsichtige Anfrage an die Justiz, wie man die bisher ergan- genen Urteile verstehen soll. Das Buch soll also die Aufgabe haben, die Öffentlichkeit aufzurütteln, und dadurch zugleich der Justiz

die Tätigkeit zu erleichtern. Besonders soll auch dargelegt werden, warum es erst jetzt zu den Prozessen kommt, welche bisher gelaufen sind, und warum sämtliche noch zu erwartenden über 500 Verfahren bis

'7nTn

M

n T

iQ^c;

y

y

'^f^^Tr\-\ •r\

A.-

A ^ \^ V^ XX

rrn 1 ,~

1^ .X. X X >>'V

Va

T.t n

1 T»H

\<^ A « U^ \^ «rfw \^

Auf-

gabe sein, für diesen Band, dem vielleicht auch einige Bilder (aus: Schönberner, "Der gelbe Stern") beizugeben sind, einen Autor zu fin- den. Allerdings stellen wir uns vor, daß die Einleitung einige gewich- tige Unterzeichner aufweisen sollte, wie etwa die Namen Scharf, von Thadden, Raiser, Grüber u.a. Die Publikation könnte sowohl über den Buchhandel als p.uch über die Kirchen verkauft werden, jedoch sollte sie niemals umsonst weggegeben werden.

Wir regen beim Kirchentag und bei den Ev. Akademien an, möglichst bald oder in Verbindung mit dem Kirchentag in Dortmund je eine Jour- nalisten- und Juristenkonferenz abzuhalten, bei der Fachleute ersten Ranges andere Fachleute ersten Ranges über diese Probleme unterrich- ten und sie mit ihnen diskutieren. Die Arbeitsgruppe ervägt auch ei- ne etwaige öffentliche Erklärung auf dem Kirchentag. Doch scheint uns nach den Gesamtumständen dieser Veranstaltung ein derartiger Plan einstweilen wenig opportun.

- 5 -

o

E. Unsore Bitte an Sie

1. Eine Reihe von Schv^urgcrichtsurteilen liegt beim BGH. Es ist Revision beantragt wegen des Problems "Gehilfe" oder "Täter" r Äußerste Eile ist geboten; dem BGH hierfür Gutachten von Seiten der Strafrechtler zur Verfügung zu stellen, die es ihm erleichtern, im Sinne der von^ uns vertretenen Gerechtigkeit in den Revisionsvorfahren zu entschei- den. Wir haben die Befürchtung, daß das Gutachten Sieverts zu spat kommt, und wir meinen auch, daß eine solche Diskussion auf eine noch breitere Basis gestellt werden muß. Ist es Ihnen, evtl. über die Studienstiftung in Heidelberg, möglich, eine Reihe von Strafrecht- lern zur raschen Mitarbeit zu gewinnen? In unserem Kreise ist vor al- lem der Name Professor Baumann, Tübingen, gefallen, den Sie viel- leicht am raschesten erreichen können, und der Sie vielleicht zu ent- lasten vermag; fernen Sieverts und Jäger, Hamburg; Jescheck, Frei- burg; Lange, Bonn (?); Peters, Münster; Gen.- Staatsanwalt Bauer, Ffm.; Oberstaatsanwalt Koch, Hamburg; Gen. -Staatsanwalt Buchholz, Hamburg; Eberhard Schmidt, Heidelberg; Frau Just-Dahlmann, Mannheim; Professor Maihofer, Saarbrücken.

Um keine Mißverständnisse zu schaffen: Wir erachten die begonnene Arbeit der Herren Sieverts und Jäger für außerordentlich wertvoll. Wir sind nur besorgt, daß die gesamte Diskussion auf eine möglichst breite Basis gestellt werden sollte, und daß die Gutachten rasch for- muliert und publiziert, oder mindestens dem BGH zur unmittelbaren Kenntnis gebracht werden. So bitten wir Sie geradezu, sich möglichst bald mit Herrn Professor Sieverts in Verbindung zu setzen. Wir un- terrichten andererseits Professor Sieverts über unser Schreiben an Sie. 2* Die juristische Arbeit wird eine Zusammenarbeit mit der zentralen Vermittlungsstelle in Ludwigsburg nötig machen. Es wird jedoch gut sein, sich zunächst möglichst eingehend aus allem publizierten Ma- terial (Zeitungsausschnitte) zu unterrichten. Nach allem, was wir hören, herrscht in Ludwigsburg eine Publizitätsscheu, da man furch- tet, in der eigenen Arbeit gestört zu werden. Es wäre vielleicht mit besonderem Bedacht zu überlegen, wie man einer übermäßigen derarti- gen Scheu entgegenwirken kann. Kann man Ludwigsburg evtl. dazu bewe- gen, alles wesentliche Material, das nicht wirklich bis zum Abschluß bestimmter Verfahren geheim gehalten werden muß, in einem Dokumenta- tionsband zusammenzustellen, der zur internen Kenntnisnahme an die mit den Prozessen befaßten Justizverwaltungen, Staatsanwaltschaften und Gerichte zu verteilen wäre? Ich denke dabei etwa einen hekto- graphierten Band im Format DIN A4*

3. Es scheint nicht in allen Fällen, bei denen es angebracht gewesen wäre, seitens der Staatsanwaltschaften Revision beim BGH eingelegt worden zu sein. Gibt es Wege, um die Justizministerkonferenz zu ver-

anlassen, m aieser ocicut; eiioöijrc<^ii»^iiu.^ ^xii»«^^^wci-,v... ^-- -

anwaltschaf ten zu geben?

Zusammenfassend lassen Sic mich noch einmal unterstreichen, daß uns gleich- sam auf einer Alarmstufe 1 daran gelegen ist, nicht als Scharfmacher auf- zutreten, und durch vorzeitige Publizität die Justiz zu verargern. Viel- mehr möchten wir einerseits durch Öffentlichkeitsarbeit die öffentliche ■Meinung gleichsam aufrütteln und auf die Prozesse "einstimmen", um so der Kustiz die Arbeit zu erleichtern, wie wir andererseits über die Kanäle ju- ristischer Gutachten die Justiz zu einer möglichst gerechten Rechtspre- chung bringen möchten. . , . x Lieber Herr Raiser, verzeihen Sie bitte die Länge und gewisse Holprigkeit dieses Briefes. Unsere Sorge um Eile hat mich veranlaßt, diesen Brief noch während der Tagung direkt in die Maschine zu diktieren. Er ist zugleich so etwas wie ein Protokoll unserer Verhandlungen geworden. Sie werden gewiß nichts dawider haben, daß er den anwesenden Mitgliedern unserer Arbeits- gruppe im wesentlichen bekannt ist, und daß wir ihn gleichzeitig auch Herrn Präses Scharf und Herrn Professor Sieverts zur vertraulichen Kenntnisnah- me geben. Mit den besten Grüßen stets Ihr (gez.)D. Goldschmidt

'II

■1^'

ProfeBßor Dr. Dietrich Goldöchmidt

den 21. \? . 1962

An die Herren

Pfarrer Dr. Adolf i'^reudenberg Fabbiner Dr. : obert liaphaol Geis Professor T^r . H.-J. Krrus

Z%\\T verehrte Herron!

Kit^jlied der Kanmer für üifentliche Verant\^'ortimg beim ]::vangeli8chen l^irche in Deut^Jchlnnd bin ich auf Tolfrend

Als

T?at der J::van4 Problen gößtoucen:

ende 8

Die ZentralBtelle zur ^vufklärun/:: natinalnosialiutiacher Ver- brechen in Ludv/i^^sbur^ arbeitet seit den 1. Deznnbor 19*58. Line Reihe von Frozen sen ?nif Ginmd der Ludwigaburger Lrraictlungen ist bereits ab/r-fiöchlo.stieii oder INuft noch, "eitere Iber 500 ProzesBe sind nrich Au.skunft von Prau StaatBanv/flltin J?ußt und überctaatBan- walt 1)T. Schule im Verlauf des nächsten odJr Ubernachüten Jahwes zu ei^varten. Dit^so Prozetjsvvelle ßtellt zv/ei beaondere Probleme:

1.)

?.)

ie wird die deutsclie Öffentlichkeit nuf diese Prozesse reagie- ren? Cfibt es eine Möglichkeit, noch einioi^l dahin zu v/irken, dans man sich dieser Vergan/^enhcit stellt?

Die bisheri^<e Pecht sprechung lä^et leider bef'irchten, dase sie dem zur Verhandlung/ stehenden <ireuel nicht gerecht werden vvird. Es breitet i?ich offeusiCfitlich nire Ver.3chiti»bun;r dergestalt ^ua, d^08, wffs gemeinhin ^l3 ^.^einein^^r Mord /'ilt, un{':ei!iünzt wi7-d in poli^.inc'oen Mord, Jen die Mörder ohne eigenen Villon, ja in der Tiegel sogar ^jet^'^n ihren 'WiHen began en hätten, v/o- mit eine Milderung der Bev^ertung und leichtere Strafen bis zujai Preinpruch möglich werden. DieBes ifjt T^'^'nrersion der Pecht- sprechun^^. Unter den vielen ^Nachrichten, die auf diese Entwick- lung hin einen, nei nur der Artikel **Nicht nur der Angeklagte lud Schuld auf sich" in der Allgemeinen Vochemseitun^^ der Juden in T)«ut8cMand vom 20. Juli 1962 ^^enannt.

Viel str^'rker als die Kammer für öffentliche Verantv/ortung be- schäftiget sich bereits der Rat der EKiD riit len Probleiien, die die P^^ozessv^elle aufwirft, jedoch richtet sich t^eine Aktivität kaurj auf den hie>' genannten Punkt 2.), sondern stirkor auf Üborlegurigen, ob und wie nan hier Gnadenaktionen und im Falle von Verurteilungen Hilfe für die Verurteilten und ihre F'^milien bef dr-^/orten könne. Auf diese» Stand der Information bin ich erst vor weni.-en Tagen gekom- men, nachden ich vor alleia ein langes Gespräch mit ]?'rau Staatsan- wältin Just-Dahlraannngehabt habe, die in Maxinhoim, Meer^viesenstr. 53 wohnt luid weisen ihrer polnischen Bprachkcjnntnir se in Ludv/igs- bürg initarbeitet« Frau Juüt-Dahlmann ist sehr aktiv in der Evange- lischen Akaderaikerschaft und der Kirche ^xig verbunden, iiie mag Ih- nen in ihver Aktivität für eine rechte Aufnahme der Ludwigsburger

- 2 -

3'nnittltin^;©n bereits beicarint geworden sein,

Herr Professor liarder \xnd ich haben nunmehr ^joeben beraten und mRchen den Vorschlag, diesen ganzen Problenikreis noch zum Verhand- lunp:Bgegenst«.nd in Arnoldohain zu mnchen. \'ir haben die Borge, daas wir den bereits mit diesen JJingen befasßten kirchlichen Orenion z^XT ..tiite stellen miifcsen, wenn von dort nicht i!irklarunt;en komiuen solT-m, dio raöf^licherv/eise unseren Anschauungen nicht voll entspre- chen. Ili r scheint di« bituation von uns eine hrkl'dJraxi^ zu erfor- dern 'Ihnlich der, die die christlichen Teilnehintjr auf dem Kirchentag 1961 abge^^eben haben, ^vir werden in Arnoldshain '/.\x etwa 35 Personen zußariTnenkorarnen, und es ist fraglich, ob wir vor oder beim i^irohen- t«.c: je -/ieder in dieser Zahl ujnd in dieser Kühe uns treffen werden. Herr Professor lia-der und ich bitten »Sie, uns ^^anz ioirz durch An- nif oder "Postkai-te Ihr Kinverstäridniü mit unserein Vorschlag wissen zu lassen. Sollten wir bis imr 2. Post am Donnerstag, aen 27. Dezem- ber, keine Nachricht von li-inon haben, so nehnien wir dies als Ihr Einverstfindnis und zugleich als Dire Mllir,un.:;, das 3 wir uns - wr^s ich bish-r zu er'.V'ihnen ve^gass - nit Frau Just-Dn.hlmnn in Verbin- dimp; setzen, un ^:;io zu ^iinem Referat n-^ch Arnoldshnin einzuladen. Ich v/ürde bitten, die genaue ^eit für einen solchen Vortrag und weitere ^:inzelhei cen Heriui Professor Härder zu überlassen, der Ja die icesante technische i^eitunf^ in Händen h«t mid mit irau Just ara ehesten das Zw€^ckiaäi>siKe wird ausnachen küiM^^^i. Ich v/eif^jj von Frau Jupt, dasß sie ^rundSc-itzlich bere t wäre, nach Arnoldshain zu kom- men.

Mit allen /^uten W'inschen fir eine gesegnete Fe^itzeit und für Himm konmende neue Jahr veri;leibe ich

Ihr Ihnen sehr verbundener

//

r

'1

/J4^9^^

{ l^rf<^

l/iul^

.i^t^y^""^

Professor Dr. Die-brich Groldschmidt

9. Juni 1962

Herrn

Rabbiner Dr. Robert Raphael (reis

Düsseldorf Pischerstr. 55

Hochverehrter, lieber Herr Greis !

O

I

Haben Sie ganz herzlichen Dank für Ihren freundlichen und vertrauensvollen Brief vom 28. Mai. All meine guten V/ünsche begleiten Sie und Ihre Frau. Hoffentlich erholen Sie sich beide gut !

Ob ich selber nach Frankfurt fliegen kann, weiss ich noch nicht recht. Es tut mir ausserordentlich leid, aber die Arbeit schlägt mir einfach über dem Kopf zusammen. Ich sitze jetzt noch über Pfingsten an den letzten Arbeiten über \inse- rem Band '•Der ungekündigte Bund" ! Die letzte grosse Arbeit ist ein grosses Kapitel von 70 Schreibmaschinenseiten, das Dokumente aus der evangelischen Kirche zu Judenfrage und Antisemitismus von 1932 bis 1961 enthält. Dabei ist alles, was Je offiziell oder offiziös publiziert wurde, erfasst und mit verbindendem Text versehen. Ein ganz deprimierendes Kapitel mit Ausnahme ganz weniger Stellen. Dieser Abschnitt hat auf dem Kirchentag gefehlt. Er wird in seiner nüchternen Dokumentation das eigentlich Sensationelle an unserem Buch werden.

Hinsichtlich Ihres Wunsches, Herrn Kraus wieder als Vor- sitzenden zu sehen, bin ich absolut Ihrer Meinung. Kraus hat mir diesertage auch geschrieben, dass er nun wieder etwas freier sei und sich bei uns wieder mehr betätigen wolle.

Hinsichtlich Ehrlichs Vorschlag, Herrn vuü Oyen aufzunehmen, teile ich bzw. verstehe ich Ihre Meinung gut. Ich werde sehen, was ich tun kann.

j _

nerr naraer jlSo yöi

^ r% 4 ^>* /% ^«» U^^ ■v%ry oo ^%V^* Tä!*^^*V»^

U «-- « » « i-^ j XX V> ^ A4 ItifWApV^AA^^ ^k V^ ^lb> ^^ XA V

erkrankt. Das mag in der Berliner Vertretung gewisse Konse- quenzen haben. Auch hier verstehe ich Ihren Wunsch, möchte jedoch zwei Dinge dazu sagen i

1) Herr Härder und ich halten hier in Berlin sehr enge Fühlung, er hat auf Anregung von meiner Seite immer sehr cooperativ reagiert. Daher bin ich glücklich, dass er die Arbeit leistet, soweit sie nicht kontrovers ist. Bitte bedenken Sie immer, dass ich hauptamtlich an einer Pädagogischen Hochschule tätig bin !

2) Er hat einen Kredit bei der hiesigen Kirchenleitung, der sich in klingender Münze bei unseren Tagungen, wie bei unserer Blichpublikation auswirkt. So ist uns seine Akti- vität von ausserordentlichem Nutzen und örtlich ist in Berlin gegen seinen hiesigen "Dienst an Israel" auch nichts einzuwenden.

Ich bin etwa^n Eile, doch reicht die Zeit^ um Ihnen noch ein- mal hoffentlich recht schöne und, wai^ne ErhoWiÄstaiKe zu

wünschen | Stets ihr j^A-^fy

den 27.1.1962

Herrn

Rabbiner Dr. Robert R. Greis

Düsseldorf Pischerstr, 55

Sehr verehrter, lieber Herr G-eis!

3

O

Haben Sie ganz herzlichen Dank für Ihre fre-uuridschaftliche Teil' nähme. Ich kann die beruhigende Nachricht vermelden, dass ich nicht Rektor geworden bin. Dies ist zwar nur teilweise meine Entscheidung gewesen, aber die Y^irkimg ^frei zu bleiben^ ist die /gleiche. Dennoch bleibt das Ergebnis insofern betrüblich, als auch der Kandi^^at, mit dem ich persönlich eine Y/ahlabrede getroffen hatte, nicht gewählt vmrde , sondern mit zv/ei Stim- men Afehrheit auch hier die Konservativen, um nicht zu sagen Reaktionären sich durchsetzten.

Ich hörte von Herrn Härder, dass Herr Preudenberg die kleine Zusammenkunft auf einen der ersten Märztage ansetzen möchte. So sehr gerne ich daran teilnähme, möchte ich dieses Mal doch gerne Herrn Härder den Vortritt lassen, da meine Prau und ich seit Monaten planen, mit einer Studentengruppe vom 1. - 15. Mä.rz in Oberbayem Ferien zu machen. Dafür haben Sie gev/iss Verständnis! Angesichts der ohnehin nur kurz bemessenen Zeit möchten v/ir diese zwei Wochen nicht noch mehr verkürzen«

Ich habe mich sehr gefreut, dass wir uns in Arnoldsliain sehen konnten imd hoffe auf ein baldiges ander^veitiges Treffen! Mit herzlichen Orüssen, auch von meiner Frau,

stets Ihr

24« ^ull 1962

mn4 an ^li• RMTcn irof« R.W. Kr^iiUi prarrer I2r» Freuden erg Irqf» ttr»^ Oolde . jcaldt In Kopi«.

Hardert BU'llrwZoilenäorf

Iii%M*t verthrter

Profeeaor Härder,

o

haben Sl vieleat OttHk für den reichen Sefen an Sruoksaohe&t dtn ieh In üleocr foohc von Ilmon orhalten surftet loh hoffe annolimon zM dürfen» da0 Sl«i von Irirer Erkreoianic £iittlorwellc voll ^eneB^n olnd unc die viele Arbeit Urnen inKtiioh imoh erlaubt )»ar«

c;^

Leider i3t glelol am Beginn dM I tgliederverseioKnliNHie dor Arbelt0g«j;eln0Ohuft ein relJLer «aturlaufent bb ist nlAlioh veri^eeeon eordenf Herrn Irofe&eor Kraue als Vor Bit senden der Artoiter^ss^lAoohvrt aasue^ben* loh .9ohte daruB bittent in reicht zu leraer ZuouiXt doe Ven^eiclJUwlf ffiit dicocr Korrektur nooh einsica en die lULtclicder £ ehen SU laaeen und Aae v^qo mclxtf als ciuoh der Brief von Karm l^arrcr frimdoa berg oi Herrn irofeeeor Kretts von 13« unter den Anmcrjcun^<^ msi frotokoU Seite 6/9 eino Unklsrheii aufseiet« Auf der Sits:un<[^t der sir leider beide nioht bei«»

Vorol (.senden «iederftei^lhlt v^orden« Es orütri^t eich also pch, eine Tertretunt: tUr Herrn freudenberg sf hrend deeeen Absoäerv» holt SU ernennen«

\

^

is^ ^SrüS ^ind^^ti^' H^rr Professor Kt^^b

Selen Sie eehr herzlich segvOsstf |^J^ VutUJU% KAi(^ ^

Ihr W>5w K 5^^^

%

roi

r<

^itJiU pwrt, ^«»i.

I I

*

I

M

'X

X\f!^ vV\ti^ W»tl<)> (kVs^ u

I

o

fmK ^^%^^ ^

I

A W rW tHi^ fvv;^ M>MU'

Au

m J tiavv\ni /(su MM

rte

MC.

ju» Mm

U

fJU jkX

\rtHv MiuSkiK

k

V^

f, ^\9i hi UWx^

«4 Mwrtu;

XtA,w k «k^ «u *«i>'»'

JVWh*.) (U4U 'w ^»iV ^

6li)ur^^ .

o

^^^F

Professor Dr. ffoldBohmidt

Herrn

Pfarrer Herbert Moohaleki

Stimme der (Gemeinde

Trank fiirt an Main Ylnkenmirstr* 4

§

Sehr geehrter Herr Pfarrer Mochalski!

Yen Herrn Rabbiner Dr. Oele höre iohy dase er sieh fretind« licherwelse für den Abdruck meiner Ölobke-Korrespondena bei Ihnen Terwandt hat und dase Sie den Abdruck in Erwä- /Bcung ziehenf sobald sich dazu ein aktueller Anlass hie^ tet. Ich würde dies sehr begrüsaen, muss Ihnen aber mit- teilen, dase inzwischen Oberkirohenrat ELoppenbui^ die ganze Korrespondenz in einem Sonderdruck binnen kurzem herausbringen will. loh weiss nioht, ob die Sache dann für Sie noch a ttraktiT ist, bzw. was Herr Kloppenburg dazu sagen wird. So bitte ich Sie ^ mo^Xten Sie an dem Plan festhalten wollen - sich zunächst mit Herrn Kloppen- burg in Verbindung zu setzen.

Mit den besten cfrüssen verbleibe ich

Ihr

t

Sehr verehrter, lieber Herr Dr. G-eis'

^rGL^7. ^e-zlTchen "OanV fü^ Ihre freimdliche Hilfe. Inzwischen hR.tte sich .ia schon einiges bei der Jun^-^en Kirche ergeben, wie Sie aus obiger Ilachricht entnehmen nögenl

ind auf den Stonm^ abzufahren, leider sind aber doch nicht alle Unterlagen für unsere Publikation beisarmaen.

Wir siii

noch ni _ ^ . 4? 4.

so dass die Sache erst in der zweiten LIRrzhälfte fertig

VsTorden wirdo

Mit ganz herzlichen G-rlissen

stets Ihr

"»7

HAHHINlUt 1)11. HOHKHT l{ A IMf A K I. O K I S

DtSSKI.DOltF, DKN QQ Ton inCO

K1MCHKII8TKA«SK 55 '^ ^ * ^ ^^ i- ^J D ^

TKI.KKOX: 44545:1

Lieloer verehrtt,r Herr Goldschmidt,

wie schade, wie schade! Ich halte nicht so sehr viel divon, wenn nur Theologen zusi^mnen ^ind und außerdem empfinde ich Ihre grrajiunatikalische Form der ständigen Präsenz immer so wohltuend.

O

Aber herrlich, daß Sie Ferien machen. Jie werden sie nötig haben, Ihre Frau wahr, cheinlich nicht weniger und außerdem sind oie dann wenigstens einmal ungestört zusrammen. Halt, mit dem unge;;tört stimmt ja gar nicht, Sie Ungeheuer nehmen ja eine Studentengruppe noch mit. Ihr'.: Fr tu muß der wahre Engel sein.

O

Warum sollen bei Ihnen eigentlich nicht die restaurativen Kräfte siegen? Si.^ tuns doch überall. Freilich, wenn man sieht, wie in unserer geliebten Bundesrepublik alles so schön für den nächsten Krieg vorbereitet wird, könnte man endgültig genug bekonmien und abhauen. Hoffentlich ist .s keine trügerische Hoffnung, daß unsere kleinen Verbündeten, die Amerikaner, uns die größten Torheiten verbieten.

Aber Schluß mit dem allem. Recht schöne Ferien und herzliche Grüsse für Sie und Ihre Frau,

Ihr

UuV<(<

den 27.1.3.962

Herrn

labbiner Dr. Robert ?• Geis

ysseldorf Tischerstr. 55

Sehr verehrter, lieber Herr Geis!

Baben Sie ganz herzlichen Dank für Ihre frexmdschaftliche Teil- nahiae. Ich kann die beruhigende Nachricht vermelden, dass ich nicht Rektor geworden bin. Dies ist zwar nur teilweise meine Entscheid-ung gewesen, aber die Wirkung frei zu bleiben ist die gleiche. Dennoch bleibt das Ergebnis insofern betrüblich, als auch der Kanditat, mit dem ich persönlich eine Wahlabrede getroffen hatte, nicht gewählt wurde, sondern mit zwei Stim- men mehrheit auch hier die Konservativen, um nicht zu sagen Beaktionären eich durchsetzten.

Ich hörte von Herrn Härder, dass Herr Preudenberg die kleine

Zusammenkunft auf einen der ersten März tage ansetzen möchte. So sehr gerne ich daran teilnähme, möchte ich dieses Mal doch gerne Herrn Härder den Vortritt lassen, da meine Prau und ich seit Monaten planen, mit einer Studentengruppe vom 1. - 15. MMrz in Oberbayem Ferien zu machen. Dafür haben Sie gewiss Verständnis! Angesichts der ohnehin nur kurz bemessenen Zeit möchten wir diese zwei Wochen nicht noch mehr verkürzen.

Ich hnbe mich sehr gefreut, dass wir uns in Arnoldshain sehen konnten und hoffe auf ein baldiges anderweitiges Treffen! Mit herzlichen Grussen, auch von meiner Prau,

stets Ihr

l{Ain{|\i:it Du. l«OHKKT ItAI'HAKJi (;KIS

IlÜHSKIiDOHF, DKN -j p- -, lQf,0

FISC'HKR.STHAÜSK 65 -L -? -»- X J D <i.

TKI-KKOV: I I Rl R:»

Lieber Herr Wecfcerling,

hoffentlich sind Sie ga± nach Berlin zurückgekehrt. Wenn ich Ihnen heute schreibe^ so erlaube ich mir dajiiit eine Einmischung, die mir nicht recht gut ansteht. Küimten Jie im Berliner Kreis nicht erreichen, daß Professor Goldschmidt zum ständigen Vertreter in unserem kleinen Vorstandsgremium ernannt wird? Einmal krmn es gar nichts schaden, wenn ein Nichttheologe dabei ist, zu viele Theologen verderben schließ- lieh jeden Brei, zum anderen könnte uns die mengchliche und geistige Aufgeschlossenheit des Herrn Goldsclmidt sehr zu- statten kommen.

Verzeihen Sie die Einmischung. Natürlich haben Sie zu ent- scheiden und nicht icli.

Herzliche Grüsse für Sie und Ihre Frau

m

L IfftL

f

M

C-CTK.

^> ?.v fcf-^4^

A>7-»"»^«-

Cc*

4^'

^

/

Lr^ dA ä^ h-rr^/i^ -v^j-ce

( JLaI

Ihr

,■»

\

den 2.11.1961

Herrn Rabbiner

Dr. P.obert Raphael Geie

g ü sseldorf Pischerstr. 55

Hoohverehrter Herr Dr. Greis!

Haben Sie herzlichen Dank für Ihr Schreiben vom 30. Oktober. Ich beeile mich, es zu beantworten.

Zunächst darf ich richtigstellen: Herr Prof. Kraus schlug Herrn Prof. (rollwitzer vor, dass ich die Leitung der AG VI übernehmen möchte. Herr Gollv/itzer und ich sind jedoch über- eingekommen, dass v/ir Herrn Gollwitzers Schwiegervater, Herrn Pfarrer i.P. Dr.A.dolf Preudenberg, Bad Vilbel - Heilsberg, Priedensstr. 19, um diooen Dienst bitten wollten. Da Herr Preudenberg die für die Zeit vom 5. - B.l. geplante Tagung in Arnoldshai/j ohnehin vorbereitet, waren wir -uns ziemlich sicher, dass Herr Freudenberg den Vorsitz auch einstv/eilen übernehmen v/Mrde. Herr Gollv/itzer wollte mit ihm darüber per- sönlich sprechen, bb er am 23. Oktober Berlin fdv ein halbes Jahr (Studiensemester) verliers. Allerd--^^3 ist noch nicht geklärt, ob Herr Preudenberg auch den Vorsitz beibehalten wird, wenn es lun die Vorbereitung eines neuen öffentlichen Auftretens beim nächsten Kirchentag (1965) gehen sollte. Es mag sein, dass er dann darum bitten wird, dass ein Jünge- rer diese Arbeit übernehmen sollte.

Nun zu Ihren beiden Prägen: Wir haben am Ende des Kirchen- ta^rs bei Jener Zusammenkunft, der Sie leider nicht mehr beiwohnen konnten, keinesfalls die Absicht gehabt, unser Unternehmen auf breite Bnsis zu stellen. Wir waren viel- mehr, ganz wie Sie, der Meinung, dass in Zukunft viel Klein- arbeit zu leisten sei. Doch sind wir davon ausgegangen, dasB es wichtig sei, für regio/iwle uiiu luikale Ai-uwil Anx-e— gungen von einem so gemischten Kreis, wie wir ihn bildeten, und wie er schwer regional oder lokal nachgefonnt werden kann, zu geben. Praktisch gesprochen: Es bestand nicht die Absicht, den Kreis wesentlich über die Personen hinaus zu erweitern, die bereits beim Kirchentag teilgenommen haben, wohl aber wollten wir künftig - unabhängig von etwaigen Kirchentagen - weiter zusammenarbeiten, ujn eben jene schon genannten Anregungen für die Kleinarbeit geben zu können.

./..

m

s

- 2 -

I

•>•

« r

^-WT)

^

?rau Dr. Sterling tauchte Leim Kirchentag als Vertreterin des ^merican Jewieh Committee aufp ohne dass eie meines Wissens besonders zur Arbeitsgruppenleitung eingeladen worden war. Sie war uns jedoch als Autorin des Buches "Er ißt wie Du** über ^en Antisemitismuß in der ersten Hälfte des 19« Jahr- hunderts in Deutschland bekannt. Als sie sich an \mserer Arbeit sehr interessiert zeigte, hatten olle Anwesenden keine denken, sie in einem gewissen fröhlichen Enthusias- mus einzuladen, in ZuJcunft an "unserem üu Usmehmen mitzuar- beiten. Es täte mir leid, wenn wir dabei eine Entscheidung getroffen hätten, die von einzelnen oder allen jüdischen Freunden, die »chon bisher dabei waren, nicht gebilligt wer- den kann. Meinen Sie wirklich, auf Ihrer ^blehnung beharren zu müssen? Es sollte frau Dr. Sterling absolut klar gewecen sein, dass es sich bei unserem Unternehmen ganz überwiegend um ein Religionsgespräch und um Überwindung des religiös begründeten Antisemit Ismus handelt.

Es ißt g^<nz sicher ^icht die Absicht imseres Kreises gewe- sen, in irgend^eine Form Yon Judenmission zurüokzuJfallen. Es bestand lediglich bei einigen Herren, die Mt den bishe- rigen christlich- jüdischen Gesprächen in Deutschland besser vertraut sind ?^ls ich, das Bedürfnis, eine gewisse Koordina- tion der verschiedenen Kreise zu erzielen und vor allem auf mögliche Empfindlichkeiten persönlicher Art Rücksicht zu nehmen, um etwaige Verstimmungen, wenn nicht zu vermeiden, so doch möglichst gering zvl halten. So jedenfalls habe ich den Versuch verstanden, mit Herrn Rengstorf ein Gespräch zu führen. Dies fällt, wie ich inzwischen aus verschiedenen Nachrichten entnehme, schwer genug. Auf keiiieu Fall wird die Verstnndigimg mit Herrn Rengstoi^f h tout prix in der Sache gesucht. Hier verstehe ich für meine Person jedenfalls die ^rbeit unseres Kreises nicht als die eii-wC Missionskreises. Ich glaube, dass die anderen Mitglieder darin mit mir einig gehen.

Auf eine Präge nus den christlichen Gemeinden werden aller- dings gerade die christlichen Teilnehmer unseres Arbeitskrei-

flfts ~ hoffentlich aunh mit der Hilfe unserer liidlunbftn l^rpTin—

____ «» -— -

de - eine Antwort finden/: ^''eim das Verhältnis zwischen Juden- tum und Christentum seit Anbeginn von der überwiegenden Melu^- heit der Christen und insbesondere von unseren eigenen Vätern falsch verstanden worden ist, wie ist darin dioseo Verhältnis richtig zu verstehen? Die provozierende Überschrift in Christ und Welt "Ausverkauf der Kirchengeschichte *• ist der polemi- sche Ausdruck fiir diese Problematik. Ich glaube, ich kann mir weiteres dazu hier ersDaren, über diese Dinge soll ja in Arnoldshain gerade gesprochen werden, und wir hoffen ganz dringend, dass unsere jüdischen Freunde weiterhin dabei sein werden, eben damit kein falscher Ton in \msere Ergebnisse ge- rate. Es mag sich dann wohl ergeben, dass wir mit Herrn Rengs- torf zu keiner sachlichen Übereinstimmung kommen. Wir möchten ?^ber versuchen, dazu nicht noch eine persönliche Verstimmung treten zu lassen.

- ? -

I

Hoffentlich habe ich hiermit Ihreji Bedenken au Ifewipuji können. ^"^^ ^^''^T^' ^°^ spreche im Namen aller christlichen Teilnehmer ^r V yi'v'^?''" ^°^ ^^"^ S^'^^ herzlich bitte, keinesfalls die Mitarbeit bei uns aufzugeben. Bitte bet.^cliten Sie sich nicht als Gast" sondern Mitglied. Das allein entspricht den Titel der Arbeitsgruppe "Juden und Chrioton".

Diirchschriften dieses Briefes erlaube ich mir an die Herren Kraus und Preudenberg zu aenden. Wenn Sie noch Aufklärung hin- sichtlich der Tagung vom 5. - 8. Januar in Arnoldshain wün- schen, so wird Ihnen die Herr Dr. Preudenberg sicher ceme geben, °

In aufrichtiger Verehrung und nit ganz herzlichen grüaeen

Ihr sehr ergebener

f

■^

I

o

o

J'A

-J.

in.M

Y-

IMmhU nHi U4. (MiJ. M«il ^««tUui Hsl tJl W

<'

Vii

\'*\ IK I

4

J,

au

f

M AAiACUh

if

t

«Uh

J

mJI (himu(. IX)

I

«t WA{ {^(tti( ^ vi;t ijl M«a

/M»«; «Vi

H

r

\A\x

iivt IVH

&<

H>

^

t

|/ v^i M| ÄÄ^ H*^ f^

>UUj

f

^ ♦!*»*

Vii>

l\»tw I

'd

A Us

Ul

k;A »^v.,(m. tfi^iNi. (Äsu, jkJUu , lue

4M >HJik!>Au > Aii^Vu, \Kli

M%»> iw>>^

uITj 5<h1,)

.j

f^V^* %Vjaw

"^^» ^A ^M

^1 ^«v li fUl, N

)1^1t^ \r^/v.ijl(

Vu

\^»U

U

v\

U^»A) (^Cvw>)

ÜIiV^Uk M^Vv &/kJ|

Vs

u

H^-

/

%.%. t4.

o

1.

V«iKiv *^

tu

Aut

***^ i^

•vsvu

Us >M«A Wt *Mut

i r

^(^/^AUr^'VK'ViJi »**»)^ **^*^ V»ttti^iMTvM.A*H.; ^M^Aa

1», I

t^

^ UMtU'i) »ii%V%. V%^

1) |i%^AiH V«s KI^U

Wi

ia Ok. ulAi^iLu. %iiAliii^ üiJLlil^i/ \^ L^Li^uT

ir^^

^wUJv^ K Ak J^U

>

^w *

^ -n> -^ «r »

^üattM»Au(^ 1^^*^«%

VidUiM" Hm ^«^ *Jl Als Ai> Mi ^l,Y(^AwP

JUvcu.- U), j^uycU* »hAC w Au^ ^«i^C Ali4 ^'UiH

^^

•lA»

A»« ijj|.yf. W fHA iMv» A»*H ><Vm,A At4 0»^

if<it%.(\

M^SU

u

r^'

den P'.] 2.1961

Herrn Rabbiner

Dr. Robert Raphael Geis

D ü s s e 1 d o r f

Fischerstr. 55

«

o

(

I

Sehr verehrter, lieber Herr Opponent!

Eine so angenehme Opposition zu haben, ist so reizvoll, dass wenn sie überall so gehandhabt v^'i.rde, ich mich noch in ein Parlament wählen Insse! In zwei rankten k-mn ich Sie beruhigen. Hinsichtlich des Ausfalls von Herrn Kr'ius berufe ich mich auf anliegenden Brief, den Sie mir viel- leicht gelegentlich zurückschicken können. Damit hängt zusammen, dass ich Gollwitzer um eine Einleitung gebeten habe. Wie Sie aus Kraus' Brief sehen, hatte ich ihn zu- nächst ein kurzes Vorwort angeboten. Dann oekam ich seine verzweifelte Antwort und zugleich hatten wir jene Redak- tionssitzung hier, deren Niederschlag Sie in dem ve?-viel- fältigen Brief zur Kenntnis bekommen haben. Daraul be- schlossen wir Gollwitzer zu fro.gen. Wissen Sie besseren Rat?

Hinsichtlich der geplanten Erweiterung dieses Bnndes muss ich mich zunächst zurückhalten, da ich darüber noch keine Verständigung mit dem Verlage habe erzielen können. Die Antwort steht noch aus. Auch möchte ich die Stimmen ande- rer Votanten noch abvmrten. Ich persönlich stehe zu dem Vorschlag der EiTweiterung und halte es einfach für publi- katorisch richtig, dass man nicht auf dem Stand von Ende Juli stehenbleibt, sondern den aufgetretenen Verständnis- schwie/rigkeiten innerhalb der christlichen Gemeinden in- sofern Rechnung trägt, als man keinen Fdllimeter von den

Berliner Formulierungen abrückt, diese jedoch noch aa in- terpretiert, wo manche die Brücke des Verständnisses noch

Zugegeben: Die Erage von Frau Lotte Krämer, die Sj.e mir schickten ist nicht angenehm zu lesen, "^ierm. es Ihnen recht ist, übernehme ich die Antwort mit ganz wenigen Zeilen innerhalb meines Votums, das sich auf die laissenfrage er- streckt (gekennzeichnet als Nachtrag).

So bitte ich Sie wieder einmal um erneute Überlegung und wäre sehr froh, wenn Sie alle offenen Eragen auch mit den Herren Kraus und Ereudenberg besprechen könnten, deren Be- such Sie ja wohl erwarten.

Mit ganz herzlichen Grüssen

Ihr noch immer wohlgemuter Koor- dinator .1 ^'

\

\

den 2.12.1961

Herrn Rabbiner

Dr. Robert Raphael Greis

Düsseldorf Pischerstr. 55

Sehr verehrter, lieber Herr Opponent!

Eine so angenehme Opposition zu haben, ist so reizvoll, dass wenn sie überall so gehandhabt würde, ich mich noch in ein Parlament wählen lassei In zwei rimkten kann ich Sie beruhigen. Hinsichtlich des Ausfalls von Herrn Kraus berufe ich mich auf anliegenden Brief, den Sie mir viel- leicht gelegentlich zuiückschicken können. Damit hängt zusammen, dass ich Grollwitzer um eine Einleitung gebeten habe. Wie Sie aus Kraus* Brief sehen, hatte ich ihn zu- nächst ein kurzes Vorwort angeboten. Dann bekam ich seine verzweifelte Antwort und zugleich hatten wir jene Redak- tionssitzung hier, deren Niederschlag Sie in dem verviel- fältigen Brief zur Kenntnis bekommen haben. Darauf be- schlossen wir (rollwitzer zu fragen. Wissen Sie besseren Rat?

Hinsichtlich der geplanten Erweiterung dieses Bandes muss ich mich zunächst zurückhalten, da ich darüber noch keine Verständigung mit dem Verlage habe erzielen können. Die Antwort steht noch aus. Auch möchte ich die Stimmen ande- rer Votanten noch abv/arten. Ich persönlich stehe zu dem Vorschlag der EiTweiterung und halte es einfach für publi- katorisch richtig, dass man nicht auf dem Stand von Ende Juli stehenbleibt, sondern den aufgetretenen Verständnis- schwie/rigkeiten innerhalb der christlichen G-emeinden in- sofern Rechnung trägt, als man keinen Millimeter von den

Berliner Formulierungen abrückt, diese jedoch noch da in- terpretiert, wo manche die Brücke des v'^rständnisses noch nicht rinden.

Zugegeben: Die Frage von Frau Lotte Krämer, die Sie mir schickten ist nicht angenehm zu lesen. Wenn es Ihnen recht ist, übernehme ich die Antwort mit ga.nz wenigen Zeilen innerhalb meines Votums, das sich auf die xiassenfrage er- streckt (gekennzeichnet als Nachtrag).

So bitte ich Sie wieder einmal um erneute Überlegung und wäre sehr froh, wenn Sie alle offenen Fragen auch mit den Herren Kraus und Freudenberg besprechen könnten, deren Be- such Sie ja wohl erwarten.

Mit ganz herzlichen Grüssen

Ihr noch immer wohlgemuter Koor- dinator A . /

^^

US,M.

*■

... *%%U^ k la |k«A^ A»*^ «*A*^

I

GlMi

9

KU^IMHiis

i

A

H

t

UUK«

.ia<

j

«"^

hJiMi

f^^HP

o

L

\j cK^

A

lo^

*!«M

T?, ?. C

no;

-tixL 1^.- Hö^m Eabbinsr -xreT^K .- j)^^ Robert Raphael Gels

Dllsseldorf Fiacherstr, 55

den 25.11.1961

i; iiOi IJ:9W ^r^^-rKsoj-^ ^^o;t

i. r

cf IXS I

0 f 3

0 91

i ;r:

0

Jy

^i-'-ö

aeööi'TT) jctörioilsier^

-f-Mü!^

aite^t-Q

Sehr vereh3:'ter, lieber Herr Dr. G-eis!

Hpben Sie ganz herzlichen Dfink für Ihren Brief von 13. No- vember, sowie für Ihr Manuskript, das mir Herr Leiiner brach- te, Gowie inobeöondere filr Ihren Herder Band "Vom unbekann- ten Judentum". Ich h'ibe die schöne Sairmilunc , das werden Sie verstehen, im Hin und Her des S ene sterd ränge s bisher nur anblättern können, doch ich f^c-eue mich schon heute auf ruhigere Lektüre in den V/eilm?3.chtstngen oder in den Ferien.

Die Kürzung Ihres Vortr^-gs im Band "Erlebter Kirchentag" bedeutet nicht, dass der Vortrng auch in dem ausführlichen sogenannten Dokumentorband gekürzt würde. JedCenfalls ist mir davon nichts bekannt. Auf alle Fälle können Sie ver- sichert sein, dass er in unserem gepl-^.nten Sonderband in vollem V/ortlaut erscheinen v/ird. über den Sonderband v/er- den Sie im übrigen noch in wenip;en Tagen durch oin Hund- schreiben hören, mit dem ich mich an alle v/ende, dj£ in der Diskussion gesprochen hnben.

^us der Besprechung in "Christ und V/elt" wird Ihnen klar sein, v/ic zentral Ihr Vortrag für die gesamte Bewertung unsere r/lrbeit ist. Ich möchte daher noch einmrl versuchen, Sie für eine Teilnahme an der Tagiuig in Arnoldshain zu gewinnen. Ich bedaure, dass seinerzeit durch das Votum von Herrn Dr, "Rh-rlich ein Plan für eine Sonnabenä./-8onntag-Ta- gung zustande kam* Ich kann verstehen, dass Ihnen eine Teil- nahme pm Sonnabend nicht möglich ist. Könnten Sie aber nicht noch am Samstag abends nach Amoldshain reisen?

Im Hinblick auf ?5Jidere Differenzen können Sie beruhigt sein: Herr Dr. Freudenberg und ich sind uns einig, dass eine Teilnahme von Herrn Rangs torf in Amoldshain in keinem Fall in Frage kommt, und v/eiterhin habe ich einen Brief von Herrn Kraus, der mir nachdr^ücklich versichert, dass nur seine persönliche Überlastung und keine sachliche I.Iissbilligung ihn veranlasse, sich aus der aktiven Arbeit in der Grruppe derzeit zurückzuziehen. Auch Bn ihn habe ich mich n-^ch einmal gewandt, doch wenigstens an der Tagung in Amoldshain

teilzunehmen, weil ich unsere ganze Arbeit in ihrem Wert erheb- lich gemindert sehe, wenn ^'Ecksteine" wie Sie und Herr Kraus ausfallen sollten. Haben Sie doch die grooee Gute^ Ihren Ent- schluß s noch einmal zu bedenken und auch mit Herrn Dr. Preu- denberg zu besprechen, v/enxi et Sie in den nächsten Tagen auf- suchen wird.

Mit ganz herzli cien Grrüssen

?e .

stets Ihr

-üv. ^11 nov •r{o:"'tcf 'lom/^

'■ ^. .-<■

n9_^:T

5 Ol ri

ö

•CT /v

JIO.

\

T

n

vTüX o

.1.

-bni-.- ^ - an f^

o

li^

.1)1

>>(

iiO

>

ixor

«l« JU %»' <

■<".n '■•

iiri.. iio.

b .'.s^xn

II/i^ frennoTi ai r

J> .«■ •Wa.J« Jka-V

lim o

CT br'xa do

exixee

'-». i>o^' i i

^ ', •• .1 ^

rt-'v

,* .1- v^ .V.

^^ !

ec rrjrxx

-r.,- n

-11}^ i;i--

crcfe

I

«•■r n

H

i^a

OOXi AOX.

Ai.kj'-i

rY ri

xf oi/A . :xöi! 3 i: sxrs ^lo

JT-

-i-

I

ISahhinkk I)k. ItoiiKiM Hapiiakj. (;kis

DU 8 8 K I.I>OH F, i)K N

FISCIIKHSTRASSK 65 TKI.KFON I 44 54 Ä.'l

j/ö. N

ov. 1961

y

Sehr verehrter lieher Herr Professor,

O

der Druck des Referates ist in Ordnung. Versehentlich ist ein anderes Blatt dazwischen geraten, das ich Ihnen wieder zurücksende. Geld will ich nicht. Von den Buchtiteln gefällt mir persönlich nur der vierte "Die christliche Gemeinde und Israel". "Kreuz und Davidstern" kotzt mich allmählich schon an, außerdem ist er zu dem ausschließlichen Symbol erst durch Hitlers Gnaden geworden. "Das gespaltene Gottesvolk" erinnert mich an gespaltene Klauen und "Kirche und Israel" habe ich auch schon auf vielen Buchtiteln gelesen.

Haben Sie auch noch vielen Dank für Ihren so spontanen Brief vom 2. November. Wenn ich darauf noch nicht reagiert habe, dann nur, weil ich trotz Ihreü freundschaftlichen Zuredens meinen Gastcharakter nicht so sclmell ablegen kann. Darum möchte ich auch abwarten, wie die Dinge nun weiterverlaufen, freilich, das kann ich nicht verschweigen, bereitet mir die Angelegenheit einige Sorgen.

O

Seien Sie aufs herzlichste gegrüßt,

Ihr

l{x\HIUNKIt 1)H. HoHKiri' I? A 1*11 A K J. < ; E I S

I)ÜSSEI.l>ORF, 1>EN FISCHKHSTItASSK 56 TKI.KFOX : 44 R4 63

4»Jw.U

O

o

{"^

»<b.

^.^.

o

IMAGE EVALUATION TEST TARGET (MT-3)

.0

1.1

1.25

145

|5.0

16.3

KIU.U

Z8

3.2

|16 U.0

1.4

2.5 2.2

2.0

1.8

1.6

1 50mm

jf

^ iIPPUED IM4GE

= 1653 E. MAIN STREET

Fl ROCHESTER. NY 14609

= TEL C716D 482-0300

= FPX C716) 288-5889

Precision IM4GE Products & Services

^ x^''^

ENDOF REEL

PLEASE

REWIND