I Q 115 E 21 EXPÉDITION ANTARCTIQUE BELGE RÉSULTATS DU VOYAGE DU S. Y. BELGIGA EN 1897-1898-1899 SOUS LE COMMANDEMENT DE A. DE GERLACHE DE GOMERY RAPPORTS SCIENTIFIQUES PUBLIES AUX FRAIS DU GOUVERNEMENT BELGE, SOUS LA DIRECTION DE LA COMMISSION DE LA BELGICA 0= i= 5s 03- 1 r- ! m | un ï o \ cj • r* E CD s m S C3 ZOOLOGIE M E D U S E N VON OTTO MAAS ANVERS IMPRIMERIE J.-E. BUSCHMANN REMPART DE LA PORTE DU RHIN IgOÔ 01 O 00 MEDUSEN OTTO MAAS R 5i Sorti des presses de J.-E. BUSCHMANN, Anvers le 5 Octobre 1906. MEDUSEN OTTO MAAS EINLEITUNG Bis jetzt liegt aus dem sudlich kalten Meeresgebiet und aus wirklich antarktischen Regionen nur ein âusserst sparliches Material von Medusen vor ; nach dem Challenger hat nur noch die deutsche Yaldiviafahrt solches zur Bearbeitung gebracht, wenn wir von den eben- falls spârlichen Funden an den vorgeschobensten Stellen Siidamerikas absehen. Es ist daher jedes neue ]\Iaterial aus diesen so selten durchfischten Bezirken mit Freude zu begrùssen, und ich habe darum gern die Bearbeitung der BELGiCA-Medusen iïbernommen, auch wenn es sich nur um wenige Spezies handelte. Unter diesen sind zwei Gênera, die in ihrem Bau manches abweichende zeigen und zu weiter ausgreifenden Erôrterungen Anlass bieten. Auch ist das Material mir von besonderem Vergleichswert gewesen, da ich gleichzeitig arktische und Tief- seeformen von Medusen zur Ausarbeitung vor mir hatte. Es ist darum auch versucht werden, an der Hand dièses Materials und auf Grund eines etwas durchgesehenen Systems den marin- biologischen Fragen, die hier sich aufdrangen, insbesondere dem Problem der Bipolaritât, etwas nâher zu treten. BESCHREIBUNG DES MATERIALS DER EXPEDITION. DIE BISHERIGEN GATTUNGEN HOMOEONEMA und HALISCERA Die Gattung Homoeoncma ist ebenso wie Pantachogon auf Grund des Materials der Planktonexpedition von mir bei den Trachynemiden aufgestellt worden (1892). Die Gattung Halisccra wurde auf Grund von Yaldiviamaterial von Vanhôffex (1902) gegriindet, als eine Yerwandte von Halicreas, in der bes. Familie resp. Unterfamilie der Halicreasidœ. Bereits Vanhôffex hat die Aehnlichkeit dieser Gattung mit der Stammart meiner Homoeoncma, H . platxgonon, betont, hait dies jedoch nur fur eine ausserliche Annàherung in Form und Lage der Gonaden. Schon gelegentlich der Sibogamedusen (1905, p. 54), unter denen Homoeoncma 45961 EXPEDITION ANTARCTIQUE BELGE selbst nicht vertreten war, bin ich wegen der von Vanhôffen verànderten Diagnose von Homoconcma und Pantachogon auf dièse Gattung eingegangen. Ich bemerkte, dass die Aehnlich- keit von Homoconcma platygonon mit Haliscera nicht bloss âusserlich ist, so dass seine Stellung zweifelhaft wird, dass einc spâtere Art von mir (1897), Ho. typicum, unter die Gattung Colobonema Vanh. fâllt und Ho. militare ebenfalls ausscheidet. « Es bleiben danach fur Ho. nur die von Vanhôffen neu hinzugeiiïgten Arten von der Valdivia, H. amplum und macrogaster » (Maas, igo5, p. 54). Dièse Verbesserung eigener frûherer Angaben auf Grund neuen Materials hâtte ich dem Sinne nach hier zu wiederholen, dagegen in der Nomenclatur noch eine Abânderung vorzu- schlagen. Es liegt mir hier eine Form vor, die unbedingt zur gleichen Gattung wie Vanhôffen's Haliscera alba gehort, ferner konnte ich letztere in Originalexemplaren vergleichen, clank dem Entgegenkommen Prof. Chuns und Vanhôffens selbst ; ausserdem besitze ich neue Exemplare von Homoconcma platygonon, sowohl aus den Fangen den Fiirsten von Monaco als auch von E. T. Brownh zum Vergleich. Danach kann ich auf des bestimmteste versichern, dass aile dièse Formen in ein Genus gehôrcn. Sie zeigen untereinander so viel Aehnlichkeit, gerade in den von den typischen Trachynemiden abweichenden Merkmalen, den breiten Radiàrcanâlen, dem Magen, den Gonaden, dass sie (Hom. platygonon, Ha. alba und die hier vorliegende) unbedingt generisch zu vereinigen sind. Dagegen sind die von Vanhôffen in folge meiner eigenen nicht vollkommenen Diagnose als Genus Homoconcma gerechneten Arten davon wesentlich verschieden und typisch trachynemidenartig. Also hâtten wir zvvei Gattungen, die eine fiir die so abef- ranten Formen, mit den breiten Radiàrcanâlen und dem weiten Magen, deren Stellung bei Halicreas iibrigens noch nâherer Begriindung bedarf, die andere fiir die Trachynemidengattung mit zahlreichen gleichartigen Tentakeln und proximalen Gonaden. Es wâre das Einfachste fiir letztere den Gattungsnamen Homoconcma zu belassen, in der von Vanhôffen gebrachten Begrenzung, fur erstere den Gattungsnamen Haliscera zu behalten und dahin platygonon zu stellen. Damit wiïrde aber gerade die Stammart eines Genus gegen die Regeln den Gattungsnamen verlieren. Es muss also in Anwendung der Nomenclaturgesetze der Name Homoconcma fiir das aberrante und nun wie Haliscera zu definierende Genus gelten, Haliscera fallen und fur Van- hôffens Arten, resp. den Begriff von Homoeonema ein neuer Gattungsname gewàhlt werden. Ich (') schlage dafiir den Namen vor ISONEMA nom. nov. Homoconcma Vanhôffen, non Maas Trachynemide mit zahlreichen gleichartigen Tentakeln in cincr Reihe, mit proximalen Gonaden am Magengrund. Magen dreiteilig kelchformig, Radiarcanale eng. Die beiden hierhergehôrigen von Vanhôffen aufgestellten Homoioncma-Aitcn sind unter- einander sehr ahnlich, die Unterschiede eigentlich nur in graduellen Merkmalen begriindet ; macrogaster hat einen viel grôsseren Magen als amplum, wo der Magen auffallend klein erscheint (1) s. Maas. Arktisch VIedusen, 1906, p. 490. MEDUSEN im Verhàltnis zur gerâumigen Schirmhôhle ; bei amplum sind die Radiarcanale von Stiitzzellen begleitct, die bei macrogaster vermisst werden, auch sind bei letzterer die Sinneskôlbchen viel zahlreicher. Die hier mir vorliegenden Exemplare erinnern mehr an H . amplum, doch ist der Magen bei manchen Tieren giôsser und ùberhaupt etwas variabel an Ausdehung ; die Stûtz- zellen der Radiarcanale sind sonst ein Merkmal von [ugendstadien, wie auch Vanhôffex bemerkt ; sie sind aber auch je nach der Conservierung mehr oder minder deutlich, und treten hier bei einigen Exemplaren gar nicht, bei andern gut hervor ; die Sinneskôlbchen sind der Erhaltung wegen oit schwer zu zàhlen ; sie scheinen hier nicht sehr zahlreich, etwa eines pro Octant, vorzukommen. Die Art macrogaster ist nur nach einem einzigen Exemplar aufgestellt ; ich môchte daher, ohne die Bei"echtigung clieser Art zu leugnen, und ohne sie mit amplum ganz zusammenzuwerten, die hier vorliegenden Medusen, trotz einzelner kleiner Abweichungen zu H . amplum rechnen. « It is best to make a considérable allowance when dealing with preserved spécimens », sagt E. T. Browne mit Recht. Isonema amplum Homocoiwma amplum Yanhôffen 1902 Taf. I, Fig. 1, 2 u 7 ; Taf. II, Fig. 8-12 ; Taf. III, Fig. 14-20. Anstatt einer Speciesdiagnose und der etwas heiklen Abgrenzung von H. macrogaster môge eine kurze Gesammtbeschreibung dienen, soweit sie sich aus den zahlreichen hier vor- liegenden Exemplaren herausschalen lasst. Es wird damit die VANHÔFFEN'sche Schilderung wohl zum Teil wiederholt ; da aber danals nur 3, und wie es scheint, nicht besonders gut erhaltene Exemplare vorlagen, so wird eine Erganzung die auf iiber 40 verschiedenaltrigen, allerdings meist jungen Tieren beruht, erwiinscht sein. Der Schirm ist gut gewôlbt ; im Jugendzustand hôher wie breit, so dass die Stadien Aglaurenàhnlich aussehen, schon durch die vielen gleichmâssigen Tentakel ; das Fehlen eines Magenstiels lâsst sie jedoch sofort davon unterscheiden. Bei zunehmenden Alter gleicht sich die YVôlbung aus ; mit etwa 3 mm. sind die Stadien ebenso hoch wie breit ; dariiber hinaus wachsen sie mehr im Durchmesser wie in der Hôhe (Maasse s. u.). Die Gallerte (Fig. 1, gai) ist sehr diinn, kein eigentlicher Gallertschirm wie bei Halicreas, Aequoriden etc., der auch noch nach Abschulferung der Epithelien seine Form behàlt, sondern wie bei Rhopalomena und Trachynemiden eine diinne, sich leicht faltende Platte, die am Apex kaum voluminôser als am Schirmrand ist. Die Tentakel (t) am Schirmrand sind ausserordentlich zahlreich. Schon bei kleinen Exem- plaren von 2-3 mm. Schirmdurchmesser konnte ich etwa 10 Tentakel pro Octant zàhlen, bei grôsseren von 5-6 mm. etwa I2-i5 Tentakel pro Octant, so dass deren Zahl im erwachsenen Zustand, wie Vanhôffex angiebt, gewiss 16 pro Octant betragen mag. Grôssenunterschiede in den àlteren und jtingeren Tentakeln, wie sie bei Haliscera und Halicreas sehr deutlich hervor- treten, kann ich hier nicht oder in kaum nennenswertem Grade finden ; nicht einmal die percanalen Tentakel sind durch Grosse oder Bau vor den ubrigen ausgezeichnet. An den jiingeren Exemplaren sind die Zwischenraume zwischen den Tentakeln etwas ungleich, an den àlteren sind iiberhaupt kaum Zwischenraume mehr vorhanden, so dichtgedrangt stehen die EXPEDITION ANTARCTIQUE BELGE gleichartigen Stummel (Fig. 2 und 12). Ob sie in natiirlichem Zustand auch so kurz sind, scheint mir nach einigen erhaltenen Resten fraglich. Ihrem Bau nach sind sie jedenfalls starr und keine langen, in allen Richtugen rollbare Faden. Die Sinncsorgane (st) sind bei der ungleichen Erhaltung auf ihre genaue Zahl nicht festzu- stellen. An jiingeren Exemplaren scheinen sie zu je cins in alternierenden Octanten zu stehen, an àlteren kônnen sie mitunter in neben einander liegenden Octanten gesehen werden, also wâren 8 vorhanden ; an ganz ausgewachsenen Stadien vielleicht (?) mehr ; aber zahlreich werden sie jedenfalls nie, was ja auch Vanhoffen angiebt, sonst mtissten auch an den hier vorliegenden gut erhaltenen Schirmrandstucken dièse Gebilde besser hervortreten, da sie markant genug sind. Sie sind ihrem Bau nach kolbige, am Ende angeschwollene kleine Tentakel. Das Ento- derm bildet sonst eine einreihige Zellaxe, hier erweitert es sich am Distalende blasig ; ob auch Concremente vorhanden sind, ist nicht festzustellen. Ebenso ist das terminale Ectoderm modi- ficiert. Die Organe gehôren also zum Typus der « freien Hôrkolbchen » (Fig. 12 st). Das Vélum ist, wie bei den meisten Trachynemiden, auffallend gross, was an jungen Exemplaren besonders hervortritt. Exemplare von 3 mm. Durchmesser und 2 mm. Hôhe kônnen ein Vélum von 1 mm. Breite besitzen. Seine Muskulatur ist sehr entwickelt, noch stârker ist die der Subumbrella, die bei manchen Conservierungsmethoden sich abschiilfert und ganze mit der Nadel fassbare Strâhnen bildet. In ihr liegt auch der Sitz des starken Irisierens, das der Méduse eigen ist und auch im conservierten Zustand verbleibt (Fig. 7). Die Gallerte allein ist, wie die abgeschiilferten Stellen erweisen, farblos ; das Irisieren der Muskellage erscheint unter dem Mikroskop als ein griinlicher Schimmer mit rot-violetter Marmorierung (Fig. 7). Auch noch an Schnittserien ist es zu sehen, so lange dièse in Wasser oder Alkohol sind, es ver- schwindet jedoch im Balsam. Der Magen (g) zeigt die fur die gewohnlichen Trachynemiden bekannten Verhâltnisse und erinnert sehr an den von Rhopalonema. Seine wechselnde Grosse und Gestalt mochte ich, wenigstens bei den mir vorliegenden Exemplaren, nicht auf Artverschiedenheit, sondern auf Contraction zuriickfuhren. Manchmal sitzt er nur wie ein hacher, in der Mitte noch eingetrie- bener Knopf am Grund der Subumbrella, manchmal hàngt er bis zur Hallte der Glocken- hohle (Fig. 1), und dazwischen finden sich aile Abstufungen. Im ersten Fall sind keine Einzel- heiten seines Baus zu erkennen, im andern Fall zeigt er sich zusammengesetzt (Fig. 1 u. bes. Fig. S) aus einem bauchigen Basalteil, einem eingeengten Halsteil mit versteifter Stiitzlamelle und einem umleg- und vorstreckbaren Mundteil. Letzterer zeigt deutlich trotz der Achtzahl im Canals}rstem vier lângere Eckzipfel (Fig. 1, 2 u. 8, o), ebenso ist der Halsteil vierkantig, und eine Andeutung davon noch im Basalteil zu erkennen. Der Uebergang des Magen s in die Radiârcanale wird durch den Ansatz der Gonaden etwas verwischt (s. u.). Die S Can'àlc sind eng. Die Stutzzellen finde ich nicht auffâlliger entwickelt als sonst bei Trachynemiden, bes. jugendlichen Stadien. Ihr Hervortreten am Totalprâparat ist je nach der Conservierung und dem Alter verschieden (Fig. 2 u. 12, ent !). Die Gonaden verdienen eine besondere Besprechung. Bereits Vanhoffen hat einige Eigentiimlichkeiten derselben vermerkt, so die dichte kranzartige Lage am Magen und die scheinbar unregelmâssige Verteilung. Nâher untersucht, auch auf Schnitten hat Vanhoffen die maden von Crossota, E. T. Bbowne die von Pectyllis (Ptychogastria), Gattungen, die meiner Ansicht nach mit Homoeonema in einer Reihe stehen. Um so merkwîirdiger wàren darum die scheinbar recht verschiedenen Angaben der beiden Autoren. Laut Vanhoffen (1902, p. 74) MEDUSEX crscheincn die Gonaden typisch trachynemidenartig, im Entoderm der Radiarcanale gelegen, da wo dicse bereits in die Subumbrella umgebogcn sind (1. c. Taf. XII, Fig. 34, g). Laut Bkowne sind sie bei Ptychogastria iiberhaupt nicht canalar gelagert, sondern an besondern Ausbuch- tungen des Magens (1903, p. 28) und vollig getrennt vom subumbrellaren Verlauf der Radiar- canale (1. c. Taf. IV, Fig. 2). Ich habc bereits bei der Besprechung der arktischen Ptychogastria darauf hingewiesen, dass dièse Yerhàltnisse in Wirklichkeit wohl nicht so prinzipiell verschieden seien. Zwischen Magenbasis und dem Beginn der Radiarcanale kann eine Grenzregion unterschieden vverden, dercn Ectoderm die Gonaden tragt. Mit deren weiterer ontogenetischer und phyletischer Entwicklung kann dièse selbststàndig werden und zu anscheinend besonderen Bildungen, Aussackungen des Magens fùhren, die aber stets als basale Falten des Magens auch bei den einiacheren Formen im Prinzip vorhanden sind (siehe auch Vanhôffen's Beschreibung des Magens von Crcssota, 1902, p. 74). An dièse einfacher gebauten Formen schliessen sich die hier vorliegenden jungen Exemplare von Homoconema im GonadenbaU an, wahrend die alteren zu den complicierteren Bauverhaltnissen von Ptychogastria (Pcctyllis) iiberleiten. Ein jiingeres Exemplar von 3 mm. Durchmesser, dessen Schirm umgekrempelt war, zeigt den 3 teiligen Magen noch ohne Spur von Aussackungen oder Gonadenbildungen (Fig. 8). Die S Radiarcanale heben sich scharf davon ab, und zeigen gerade an ihrem Beginn, jeweils rechts und links getrennt, die erste Anlage der Genitalorgane. Wâre der Schirm in normale;- Lagerung, so wiïrde dies Stlick des Verlaufs der Radiarcanale ungefahr in eine Ebene mit der Magenbasis fallen, und der weitere Verlauf der Canâle an der Subumbrella wiire von Geschlechts- producten ganzlich frei. Bei einem etwas alteren Exemplar von etwa 6 mm. Durchmesser sieht man in seitlicher Ansicht, dass die Gonaden durch ihr Wachtstum in die Subumbrellarhôhle etwas hineinragen, uni die Magenbasis selbst herum (Fig. 1, 2 u. 9). Die Ansicht von oben (aussen) zeigt, dass sie aber nach Verlauf und Anordnung durchaus den Radiarcanalen zuzu- rechnen sind. Dies ergiebt sàch auch daraus, dass der Magen abgerissen sein kann, die Gonaden aber an der Decke der Subumbrella hangen bleiben, wie dies bei 2 Exemplaren der Fall ist (Fig. 11). Bei noch stârkerem Wachstum wird dann die Gonade sammt dem sie tragenden und ernahrenden Entodermverlauf noch mehr heraus gewôlbt und selbststandiger. Der inner- halb der Gonade liegende Entodermcanal wird so von der Magenbasis und der Einmundung der Radiarcanale abgeknickt, und der Verlauf der Radiarcanale dadurch von den Gonaden scheinbar unabhangig (Fig. 10). Die Bilder Browne's erklaren sich wohl auf solche Weise. Besonders wenn die Magenbasis sammt Gonaden etwas in die Subumbrella sich hinuntersenkt, so miissen auf Schnitten in einer Ebene central der Magen, davumherum die Gonaden mit ihrem Entodermcanal, jedoch von Magen getrennt, und peripher, wieder als besondere Râume, die Radiarcanale an der Subumbrella getroffen werden. (Vgl. die Browne'schen Bilder und die Série hier Fig. 17-20.) Die Radiarcanale erscheinen so als etwas von dem Magen und den Gonadencanalen ganz getrenntes, biegen aber doch in Wirklichkeit aus der Subumbrella in die Magenbasis und die Gonadendivertikel iiber (Fig. 19 can ra). Die 8 basalen Falten des Magens zeigen dies bereits an, der direkte Zusammenhang der Canale mit dem 8 strahligen Stern der Ma-enbasis wird nur durch die zunehmende Entwicklung der Gonaden etwas verwischt ; das vermittelnde Entoderm der Gonaden wird dadurch scheinbar zu einem selbstandigen Raum. Man braucht sich dièse Verhaltnisse nur um weniges complicierter zu denken, durch weitere Ausbildung von Magenfalten uncl Gonaden, um die Lagerung wie bei Ptychogastria (Pectyllis) EXPEDITION ANTARCTIQUE BELGE zu erhalten. Auch hângt wohl mit der besonderen Entwicklung der Gonaden dort die Ausbildung der Mesenterien zusammen, die die ursprtinglich nur an der Decke befindlichen Gonaden mit ihrem Weiterwachstum von selbst an die gegeniiberliegende Subumbrellarwand anheften. Hier wie dort haben wir in den 8 Radien paarige, also im Ganzen 16, zu je zweien zusammenge- hôrige Gonaden ; sie sind hier wie dort Umbildungen der Einmiindungszone der Radiarcanàie, im Radius selbst getrennt, ohne dass die Trennungslinie immer durch ein Mesenterium ver- starkt ist, auch bei Pcctis nicht. Es wird also nicht nôtig erscheinen, Ptychogastria (Pectyllis) auf Grund einer « besonderen » Gonadenlage in eine eigene Gruppe zu stellen. Mehr wohl wie langere Auseinandersetzungen ist die Betrachtung einer Ouerschnittsserie durch den Basalmagen, dann die Magenbasis mit den Gonaden bis aufwàrts zum Apex gehend (Fig. 14-20, Taf. III) geeignet, die Unterschiede zwischen Pectyllis und Crossota zu iiberbrticken, und die vermittelnde Stellung der vorliegenden Gattung zu zeigen. Schnitt 14 geht noch durch den bauchigen Teil des Magens, bis zu dem die Gonaden nicht herunterhangen (vgl. Fig. 1), zeigt aber bereits den Uebergang vom 4 teiligen Abschnitt (links unten) in den 8 teiligen (rechts oben an der Figur) ; Schnitt i5 zeigt den 8 strahligen, schon vorher angeschnittenen Stern der Magenbasis getroffen, sowie die Magenfalten selbst. Die Schnittrichtung der Série ist etwas schief, so dass der rechte obère Teil jeder Figur in der Série etwas weiter voran ist wie der linke untere. Darum sind auch in Figur 16 u. 17 rechts oben bereits Magendivertikel resp. Gonaden zu sehen, wàhrend links unten noch Magen resp. Magenfalten angeschnitten sind, ebenso in Figur ig u. 20 oben bereits die umbiegenden Radiarcanàie und die Umbrella, wahrend im unteren Teil des Schnittbildes noch die Gonaden getroffen sind. Einige Détails stârker vergros- sert zeigen Figur 21 u. 22 ; die erstere giebt aus Figur ig den umbiegenden Radiârcanal am Grund der Schirmhôhle mit dem Anschnitt von sowohl Exumbrella (e) als Subumbrella (su) und noch dem Rest der Gonade ; die letztere zeigt eine Gonade aus Figur 18, mit ihrem Divertikel und dem angrenzenden Teil des Magens. Weitere Einzelheiten sollen an besser erhaltenem Material besprochen werden ; doch ist hier immerhin noch die unregelmàssige Gestalt der einzelnen Gonade auf Schnitten zu erkennen, wie wenn wulstfôrmige Umbiegungen vorhanden waren. Es sagt bereits Vanhôffen (igo2, p. 66) dass es nach Aufhellung « schien, als wenn die Gonaden ihre kugelige Form durch knauelartige Aufwickelung erhalten hatten ». Auch sonst wird die regelmâssige Acht-teiligkeit des Bildes getriibt, einmal durch Zusammenrucken zweier Gonadenblâschen aus verschiedenen Radien (Fig. 10), ferner durch ungleiches Wachstum oder vorzeitiges Ablôsen einzelner Blâschen. Auf Jugendstadien sind aber die Gonaden stets auf die 8 Radiarcarnâle zuriickfuhrbar, also von denen der typischen Trachynemiden und Aglauriden nicht prinzipiell verschieden. MEDUSEN Isonema amplum Nro. LOCAL ITÀT DATUM 526 jo° 21' S. — 82048' w. 27 IX 1898 1 Exempl. 6 mm. Diam. Magenlânge 2 '/v 692 69048' S. — 8i° 19' W. 3 XI 1898 5 Exempl. i-3 mm. Diam. 7o3 700 09' S . — 82" 35' W. 11 XI 1898 2 Ex. 5 mm. Diam. 2'/2 Hôhe 3 » » 2 » 1119 7o°49' S. — 890 19' W. 7 V 1898 1 Exempl. 6 mm. n56 7o°o5' S. — 83° 07' W. 3i VIII 1898 4 Exempl. 1 a 2 mm. Diam. 1 a 3 '/2 mm. 1166 69° 5g' S. — 82° 39' W. 3 IX 1898 3 Exempl. i-3 mm. 1179 69° 5i' S. — 82° 36' W. 9 IX 1898 12 kleine Ex. 1 1j2-2z/3 mm. 1187 700 24' S. — 82° 37' W. 23 IX 1898 3 kleine Exempl. 1197 700 21' S. — 82^ 48' W. 27 IX 1898 1 Ex. I23o 69° 54 s. — 82^ 49' W. 6 XII 1898 8 Exempl. 1-2 mm. 1239 70° 34 s. — 93° 17' W. 11 II 1899 2 zerfetzte Ex. 2 u. 6 mm. HOMOEONEMA Maas 1892, s. em. Haliscera Yanhôffen 1902, non Homoeonema Vanhôffen Mit proximalen schildfbrmigen Gonaden, mit breiten bandformigen Radiarcaniilen, mit weitem ring- formigem Magen. Tentakel mOssig zahlreich (3-y un Octant) von gleichcr Structur, jcdoch mit Grossenunterschieden . Mit freien Sinncskolben . In diesem Sinne bereichnet der Gattungsname nicht eine typische Trachynemide, sondern hat die Merkmale des Genus Haliscera Vanhôffens mit einigen Modificationen. Es ist fraglich ob sich dies Genus dann in der gleichen Weise bei den Halicreasiden unterbringen lâsst, deren Organisation durch Vanhôffen an Valdiviamaterial erkannt worden ist. Zur Stammgattung Halicreas gehôren meiner Ansicht nach nur die Formen mit Randpapillen und 8 Gallertfort- sâtzen des Schirms, also H. papillosnm Vanh., das eventuell noch Halicreas minimum Fewkes einschliesst. H. glabrum und rotundatum sind meiner Ansicht nach unter einander kaum ver- schieden, aber wegen des Mangels der Randfortsatze in eine eigene Gattung unterbringen, der ein Name noch zu geben ware. Wie Halicreas hat sie zahlreiche Randtentakel und Gonaden mehr in der Mitte der Radiarcanâle. Davon unterscheidet sich die dritte Gattung (Haliscera) Homoeonema durch die proximalen Gonaden und die geringere Anzahl der Tentakel. Die Farb- losigkeit der entodermalen Organe und Gonaden kann ich nicht als Gattungsmerkmal ansehen, 11 R 5i io EXPÉDITION ANTARCTIQUE BELGE da ich eine stark gefârbte, sonst sehr ahnliche Form aus dem hier vorliegenden Material dabei einordnen muss. Homoeonema platygonon hat einen in der Form stark wechselnden Magen ; er ist noch mehr trachynemidenartig, hat aber schon deutliche Zeichen der Réduction, die Dreiteilung in Mund, Hais- und Basalteil ist nicht mehr ausgesprochen. Bei album ist er noch weiter reduciert. Die Tentakel sind bei platygonon ziemlich gleichartig, bei den andern Arten sind die Grossen (Alters) -unterschiede der Tentakel viel ausgepràgter, insbesondere die S perça nalen viel langer. Von Tentakelstummeln oder Sprossen sind Sinneskolben in unregelmâssiger Zahl und Stellung deutlich zu unterscheiden (s. u.) H. platygonon ist eine sehr kleine Form, die mit wenigen Millimetern bereits geschlechtsreif ist, album eine stattliche Méduse von 35 mm. Durch- messer. In ail diesen Merkmalen ha.lt die vorliegende Form zwischen beiden die Mitte, zudem unterscheidet sie sich durch eine sehr ausgesprochene Fârbung. Es handelt sich leider uni ein einziges aber mit prallen Gonaden versehenes Exemplar. Ich stehe nicht an dièse antarktische Form als neu zu bezeichnen und nenne sie nach dem verdienten Zoologen der Expédition. Homoeonema (Haliscera) racovitzae n. sp. Taf. I, Fig. 3 u. 4 ; Taf. II, Fig. i3. Der Schirm ist mâssig gewolbt, etwa doppelt so breit im Durchmesser wie hoch. Die Gallertc (gai) ist zwar stârker wie bei Trachynemiden, aber lange nicht so entwickelt wie bei Halicreas. Es ist eine zwar feste aber verhâltnismâssig sehr dunne Lage, so dass nach Ablosung von Epithelien, Magen, etc. niemals ein solches « Meerrleisch » ubrig bliebe, wie bei Haliereas- schirmen, die darum und wegen der 8 Fortsâtze filr Acalephenreste gehalten wurden. Die Gallerte selbst ist farblos, ein deutliches Irisieren wird durch die Muskellage hervorgerufen ; doch ist es nicht so stark wie bei Isonema. Grosse 8 mm. Schirmdurchmesser, 3 r/2 Schirmhohe, Vélum liber i mm. breit, Magen 3 mm.. Mundoffung tiber i mm. Die Tentakel (t) am Schirmrand sind miissig zahlreich (Fig. 3 u. 4) ; im Ganzen sind 48 zu zâhlen, es kamen also 6 auf den Octant, doch sind sic nicht ganz gleichmàssig verteilt. Ihrer Structur nach sind sie untereinander nicht verschieden, aile gleichmassige, an der Basis ver- dickte und stumpf zulaufende kurze Kolben. Bei manchen ist das Ende abgebrochen, andere sind sicherlich auch im intacten Zustand nur kurz. An Stàrke sind sie untereinander verschieden, je nach dem Alter ; doch ist die Intercalât ion nicht so regelmâssig, dass ein Einschubsgesetz erkannt werden kônnte ; nicht einmal aile 8 percanalen sitzen genau am Ende der Radiarcanale. Ausser don Tentakeln sind noch kleinere Kolben in viel geringerer Zahl am Schirmrand verteilt, etwa 8 im Ganzen, aber nicht in regelmassigen Intervallen. Sie kônnen nicht als jugendliche Tentakel gelten, denn ihre Basis ist im Gegensatz zu der der Tentakel und Tentakelsprossen (t u. t, Fig. i3) verschmâlert, ihre Entodermaxe verschieden, und am terminalen, sich wieder verbreiternden Entoderm eine deutliche Differenzierung wie ein Concrement zu erkennen. Letzterer Umstand verhindert es auch, sie als Cirrententakel anzusprechen und lasst sie als Sinneskolben deuten. Ob sie stets frei am Schirmrand bleiben, wie an dem vorliegenden Exemplar, scheint nicht sicher ; einige Bilder deuten auf eine grubenfôrmige Einsenkung, ein Vorgang den ja die Bruder Hertwig in der Ontogenèse verschiedener Trachomedusen- Sinnesorgane beschrieben haben. Zur vollkommenen Blaschenbildung kommt es aber jedenfalls hier nicht. MEDUSEN Der Magen (g) ist von auffallender Weite und Einfachheit (Fig. 3 u. 4). Am vorliegenden Exemplar ist er nicht contrahiert und hângt als ein abgestutzter nach unten ziemlich verjiingter Trichter in die Subumbreila. \*on einer Dreiteilung in Basai-, Hais- und Mundteil ist keinc Spur wahrzunehmen ; seine Wandung in den Seitenteilen ist durchaus gleichmâssig, und Lippenwulste sind nicht vorhanden ; die Mundôffnung (o) an diesem uncontrahierten Sack ist darum sehr weit ; wâre der Magen zusammengezogen, so wurde sie noch mehr klaffen, und der ganze Magen erschiene nur als ein Ring, zumal die Magendecke von reducierten, sich nicht wie die iibrigen schwàrzenden oder tingierenden Entodermzellen gebildet ist; der Magen ist darum scheinbar ein auch nach oben offenes Rohr. Die Magenbasis ist leicht ausgeschweift und geht in die 8 sehr breiten Raditircanâle iiber, die in Bandform bis zum Ringcanal verlaufen. Stiitz- zellen sind schwach zu erkennen. Die Gonaden (gon) beginnen beinahe dicht am Magen, als seitliche Verbreiterungen, ahnlich den Gonaden-Schildern der Geryoniden, wie ich es auch fur platygonon (daher der Name) hergehoben habe ; doch bleiben sie nicht ganz nach, sondern wôlben sich etwas in die Subumbreila vor. Sie nehmen nicht die ganze proximale Hàlfte des Verlaufs der Radiarcanàle ein, distalwàrts verlaufen sie in ovaler Rundung, proximal sind sie ziemlich scharf abgestutzt. Das vorliegende Exemplar ist Mânnchen. Détails auf Schnitten zu geben war nicht môglich, da das Exemplar geschont werden soll. Die Farbung ist auf Gonaden und Entoderm teile beschrankt. Erstere sind purpurviolett, letzteres rôthlich. Der Sehirm selbst ist im Leben farblos, die Muskellage zeigt am conser- vierten Tier ein deutliches Irisieren, wenn auch nicht so stark wie bei Isonema. LocALiTâT : N° 704 ; 700 09' S., S20 35' W.; Datum : 11 XI 1898 ; 1 Exemplar, gut erhalten. NARCOMEDUSAE Die modificierte Familieneinteilung der Narcomedusen habe ich gelegentlich des Siboga- materials zu begrunden gesucht (igo5) und auch gelegentlich der Bearbeitung arktischen Medusen ausfuhrlicher ttber eine Reihe HAECKEi/scher Gattungen gesprochen (1906). Ich brauche daher hier nicht zu wiederholen, warum die von Haeckel zu verschiedenen Familien gestellten Gattungen Aeginella und Solmundella zusammenfallen und wie sich dièse gemeinsame Gattung von Aeginopsis in Sinne Brandt's abgrenzt. SOLMUNDELLA Haeckel 1879 Aegiitopsis Joli. Millier. 18S2. — Gegenbaur, 1SS6. — Hertwig, 1878. Solmundella + Aeginella Haeckel, 1879. Auch auf die verschiedenen in der Litteratur verzeichneten Spezies bin ich in fruheren Publicationen eingegangen (igo5, p. y3). Zum Teil beruhte deren Aufstellung nur auf der irrigen Annahme zweier Gattungen (beim Zusammenziehen der Gattungen werden auch Spezies aus beiden identisch) ; zum Teil auf der Yoraussetzung einer notwendigen Verschiedenheit in verschiedenen Ozeanen. Man kann mit Sicherheit ausser der Stammart bitentaculata, die sich durch Grosse, Keilform des Schirms, Zahl der Sinneskolbchen und Farbung auszeichnet, nur noch die zuerst von Joh. Mtiller im Mittelmeer gefundene und als Aeginopsis mcditerranea bezeichnete kleinere, einfachere und farblose Form unterscheiden ; dièse beiden aber durfen, EXPÉDITION ANTARCTIQUE BELGE wie schon Gegenbaur (i856, p. 267) bemerkt, nicht zusammengeworfen werden. Ein peripheres Canals}rstem ist nirgends mit Sicherheit nachgewiesen ; die iibrigen Arten der Litteratur crscheinen daher von den obigen beiden nur graduell verschieden, so dass sie sich in eine der beiden einordnen lassen. Beide Arten haben eine weite Verbreitung ; bitentaculata ist nicht nur im indischen Ozean gefunden, sondern auch pazifisch und atlantisch ; mediterranea nicht nur im Mittelmeer, sondern auch im Atlantic. Auch die hier vorliegenden Exemplare gehôren dazu, so dass die unangenehme Notwendigheit vorliegt, den Namen « mediterranea » fur ein auch antark- tisch vorkommendes Tier zu gebrauchen. Solmundella mediterranea {Aeginopsis mediterranea Joh. Miiller) Solmundella miilleri -\- mediterranea Haeckel Taf. I, EiS. 5 ; Taf. III, Fig. 23 u. 24. Das hier vorliegende Material besteht zum grôssten Teil aus Larve n ; die bekannte Form des offenen Sackchens mit den zvei unverhâltnismâssig grossen Schwebetentakeln und noch nhne jede Spur von Gallerte (s. Maas, i8g3, p. 54). Sie geben also nur den Anhalt fur die Gattungszugehôrigheit, nicht die Speziesbestimmung, sind aber durch ihre Kleinheit ein gutes Zeugnis fur die Sorgfalt, die beim Fang und beim Aussuchen von dem verdienten Expeditions- zoologen angewandt wurde. Nur 3 Exemplare von 2 Fundorten sind etwas grôsser (1, 1 z/2 und 3 mm. durchmesser), haben einen richtigen Gallertschirm und das grosste auch Gonaden. Dadurch ist die Speziesbestimmung ermoglicht ; der Schirm gleicht durchaus dem von mediter- ranea und hat nicht die so ausgesprochene Keilform der bitentaeulata ; Sinneskôlbchen sind nur 8 vorhanden ; Schirm und Tentakel sind den Notizen zufolge durchans farblos ; die Grosse der reifen Form scheint nach dem Gonadenzustand des 3 mm. Exemplars zu schliessen, kaum betrâchtlicher zu werden. Auch die mediterrane Art habe ich schon mit 4 mm. ablaichen sehen, wâhrend bitentaeulata oft bei doppelter Grosse iiberhaupt noch keine Spur von Gonaden aufweist. Es liegt hier ein Fall merkwiirdig weit stidlicher Verbreitung vor, der aber vielleicht nicht vereinzelt unter Planktontieren ist. Die auffallende Grosse der Tentakel im Yerhâltnis zum iibrigen Tier, bes. der Larve, wird durch Figur 5 veranschaulicht. Das betreffende Exemplar war zudem mit Nahrung vollgepropft und enthielt ausser zahlreichen Diatomeen einen Copepoden, der so gross war, dass er den ganzen Magen deformierte. Eine besondre apicale Differenzierug habe ich an keinem Exemplar nachweisen konnen, das Ectoderm ist am Scheitel durchaus einfach, wie auch starke Vergrôsserungen zeigen (Fig. 23). Dagegen ist an der Tentakelbasis, wie am Mundrand eine starke Zellwucherung als Anlage spaterer Bildungen schon bei der jungen Larve unverkennbar (Fig. 23, ect ! Fig. 24, ent !). MEDUSEN i3 Solmundella Nro. LOCALITAT DATUM 691 69° 48' S. — 8i° 19' w. 3 XI 1898 2 Larve n. 702 70° 09' S. — 82° 35' W. 11 XI 1898 2 Ex. von 1 '/a u. 3mm Diam. 1094 70° 50' S. — 92°22' W. 26 IV 1898 1 mikrosk. Stadium 1098 70044' S. — go° 58' W. 29 IV 1898 1 » )> 1109 70° 33' S. — 890 22' W. 4 V 1898 1 Ex. von imm 2 mikr. Stad. 1204 69° 48' S. — 81° 19' W. 3 XI 1898 1 mikrosk. 1211 70° 09' S. — 82°35' W. 11 XI 1898 1— t I23o 69°54' S. — • 82°49' W. 6 XII 1898 3 LEPTOMEDUSAE Die Polvpomedusen sind im vorliegenden Material sehr kârglich vertreten, die Antho- medusen tiberhaupt nicht und die Leptomedusen nur mit einer Art, die zur so weitverbreiteten und hàufigen Gattung Phialidium (Clytia) zu zâhlen ist. Fiir die Polypen selbst sei auf die Bear- beitung von Hartlaub verwiesen. Phialidium iridescens n. sp. Taf. I, Fig. 6. So wenig es aus fruher erôrterten Griinden angebracht erscheint, die Zahl der Clytia (Oceania, Phialidium) -spezies noch zu vermehren, so kann dies hier kaum umgegangen werden. Auch mit den BROWNE'schen Eucopiden der Falklandinseln kann ich die Form einstweilen nicht vereinigen. Durch ein deutliches Irisieren zeichnet zich die vorliegende Méduse vor ihren Gattunosverwandten aus; sonst kommt sie durch Structur des Schirms, Grôssenverhaltnisse der Tentakel, Zahlen der Randblâschen am nachsten der mediterranen Cl. viridicans, die zu Unrecht mit Cl.flavidula zusammen geworfen wurde. Cirren fehlen hier, wie bei allen echten Angehorigen der Gattung (s. Maas, igo5, p. 32), dagegen sind neben den ausgebildeten Tentakeln noch zahlreiche Sprossen zu sehen. Die Magenbasis ist breit, der Mundteil mit den Lippen auffallig klein. An jungen Exemplaren sind etwa 4-5, an erwachsenen etwa 8 Tentakel pro Quadrant vorhanden. Das Irisieren scheint mir nach Analogie darauf hin zuweisen, dass der normale Aufenthalt nicht nahe der Oberflache, sondera in einiger (aber nicht betrachtlicher) Tirfe ist. 14 EXPÉDITION ANTARCTIQUE BELGE Phialidium Nro. L0CAL1TAT DATUM 1109 70° 33' S. — 8g°22' W. 4 V 1S98 1 Ex. von 4 '/, mm. Diam. 1127 710 i5' S. — S7°27' W. 21 V 1898 1 Ex. von 3 mm. 1197 70° 21' S. — 82048' W. 27 IX 1898 schlecht erhalten. 1239 700 34' S. — g3° 17' W. II II 1899 1 junges Exempl. ACRASPEDA Cyaneide iuv. Stenoptycha ? Couthouya ? spec. Ein Jugendstadium, dessen nahere Zugehôrigheit schwer zu bestimmen ist, von etwa i,5 cm. Schirmdurchmesser, noch ohne jede Spur von Gonaden, ist die einzige Vertretung der Acraspeden in der vorliegenden Sammlung. Auf den ersten Blick gleicht die Méduse einer jungen Petagia, durch die Einteilung des Schirmrands in 16 Hauptlappen, an denen je ein Sinnesorgan und je ein Tentakel alternieren, durch die 16 Muskelfelder der Subumbrella durch den Magen und den ganzen Habitus des Schirms. Doch vermisst m an bei nàherer Betrachtung die fur die Pelagiden so charakteristischen und schon an fruhen Jugendstadien hervortretenden Nesselwarzen der Exumbrella. Beim Vergleich mit gleich grossen Jugendstadien der Pelagia, die mir aus verschiedenstem Expeditionsmaterial zur Verfiïgung standen, ergaben sich noch weitere Unterschiede. Der Magen ist viel weniger « fahnenmtindig » ausgebildet als bei gleich- altrigen Pelagiden, die grossen hohlen, sonst sehr âhnlichen Tentakel stehen nicht in der Ein- kerbung am Schirmrand, sondern ein ganzes Stiick weiter einwârts in der Subumbrella, ebenso sind die Rhopalien etwas, wenn auch nicht so sehr wie die Tentakel, hereingeriickt. Die Rand- lappen selbst sind viel weniger tief eingeschnitten, wie am entsprechenden Stadium der Pelagiden, sondern mehr ausgeschweift. Ailes dies weist auf Cyaneidencharaktere, und in der That zeigen sich an giinstig gelegenen Stellen des Schirmrands auch die verâstelten blinden Distalcanale, die dièse Familie auszeichnen, den Pelagiden jedoch fehlen. Auch in tiergeogra- phischer Hinsicht fiigt sich dann der Fund den bisherigen Ergebnissen ein, da die Pelagiden nur in warmeren Meeren vorkommen, die Cyaneiden dagegen speziell hochnordisch, boréal und subantarktisch bekannt sind. Schwieriger ist die nahere Bestimmung; die einfache Achtzahl der Tentakel (1 per Octant) weist auf die HAECKEL'sche Gattung Procyanea, deren Aehnlichheit mit Pelagia Haeckel selbst hervorgehoben hat. Doch ist dièse Gattung sicherlich nur das Jugendstadium einer Form mit zahlreicheren Tentakeln, wie auch die Gattung Medora mit 3 Tentakeln im Octant. Ob dièses Endstadium dann 5 Tentakel im Octant besitzt (Gattung Stenoptycha) oder ob auch dies nur ein Vorstadium einer Form mit zahlreicheren Tentakeln darstellt [Couthouya oder Desmonema s. rect.) ist einstweilen bei diesen fast nur aus der altesten Medusenlitteratur bekannten Gattungen MEDUSEN i5 nicht zu entscheiden, bis neues wirkliches Material vorliegt. Jedenfalls muss ausser Cyanea mindestens eine andere und zwar slidlich vcrbreitete Gattung angenommen werden. Dieselbe sollte laut Vanhôffen Desmonema heissen ; doch ist dieser Gattungsbegriff durch Haeckel so verandert worden, dass er gar keine wirklichen Unterschiede mehr von Cyanea zeigt, wàhrend solche doch nach den Abbildungen Lessons und bes. Vanhôffens deutlich existieren. Xament- lich die einreihige Anordnung der Tentakel in ciner dem Rand parallelen Linie (nicht im Bogen) ist fur dièse Gattung charakteristisch, auch scheint niemals eine solch extrême Zahl von Tentakeln wie bei Cyanea erreicht zu werden. Um Misverstandnisse zu vermeiden, habe ich darum (Medusen der Arctica, p. 5o5) den alten Namen Couthouya fur dièse Gattung vorgeschla- gen. Hierzu oder zu der event. zu trennenden Gattung Stenoptycha gehôrt die vorliegende Form, ohne dass ich bei einem Jugendstadium, noch dazu einem einzigen Exemplar, mehr zu sagen vermochte. LocALiTàT : N° 5o8 ; 690 Sç' S., 820 3g' W. ; Datum : 3 X 1898 ; 1 Exempl. ZUSAMMENSTELLUNG DER ANTARKTISCHEN MEDUSEN. Jede der vorstehend beschriebenen vier Formen hat bei der geringen Zahl von Medusen, die aus antarktischen Gewâssern bekannt geworden sind, ein Interesse. Die eine Art, Homoconana racovitzae vermehrt die antarktische Liste um eine iiberhaupt neue Spezies, die zweite Art Isonema amplum ist der erste Wiederfund einer von der Valdiviafahrt neu beschriebenen Spezies, die Solmiindellaexemplare sind ein Zeugnis fur das weit stidliche Vordringen einer sonst aus wârmeren Meeren bekannten Form, und die Larve von Couthouya (Desmonema) bestatigt des antarktische Yorkommen dieser Cyaneiden. Bis zu den Expeditionen der allerletzten Jahre war die Kenntnis wirklich antarktischer Medusen âusserst gering. Chun sagt von Craspedoten, dass « wir die eigentlichen Leitformen der antarktischen Gebiete iiberhaupt noch nicht kennen » (1897, p. 43). Er giebt dann an der Hand des HvECKEiAschen Medusenwerkes eine Liste antarktischer Formen ; doch sind, wie ich an anderer Stelle ausfuhrlicher erôrtert habe (Fauna arctica, Medusen, p. 4S8) die Angaben Haeckels iiber das Vorkommen und auch seine Beschreibungen der Spezies nicht ohne eine gewisse Kritik hinzunehmen. Eine Bereicherung unserer Kenntnis verdanken wir einer vor- laufigen Mitheilung von E. T. Browne (1902) iiber die Medusen der Falklandsinseln (leider steht die ausfuhrliche Arbeit mit Abbildungen, die eine nâhere Discussion der Spezies erlauben, noch aus), und dann ganz besonders der Darstellung Vanhôffens von den Medusen der Valdiviafahrt. Von vornherein wàren am ehesten bei Polypomedusen eigene Arten in besonderen Meeres gebieten zu erwarten. In der That werden sowohl bei Haeckel solche aufgefuhrt, als auch von Browne solch neu beschrieben. Da ich kein arktisches Vergleichsmaterial von diesen Unter- gruppen selbst bearbeitet habe, so fiihre ich nur die Arten mit kurzen Bemerkungen auf. l6 EXPÉDITION ANTARCTIQUE BELGE Anthomedusae i. Sarsia gracilis Browne 1902. Falkland Ins. 2. Amphicodon unicus Browne 1902. Die Systematik der ganzen Gruppe der Euphysidae (mit 3 rudimentàren Tentakeln) bedarf einer Revision (s. Gen. Euphysora, Siboga Medusen, 1905, p. 7). Die richtige Gattungsabgrenzung wird nur bei Kenntnis der Hydroiden môglich sein. Falkland Ins. 3. Tiaricodon n. g. Browne. Tiaricodon coeruleus n. g. n. sp. Browne 1902. Die Gattung soll zwischen Codoniden und Tiariden vermitteln. Auch einige aus arktischem Gebiet bekannte Formen (den Sarsiaden zugehôrig) scheinen eine solche Stellung einzunehmen. Falkland Ins. 4. Tiara inlermedia Browne 1902. Falkland Ins. Sehr ahnlich der weitverbreiteten Tiara pileata. Siehe auch Discussion der Tiara papua Lesson (Siboga Craspedoten, igo5, p. i5). 5. Dysmorphosa tenuis Browne 1902. Falkland Ins. Mit Medusenknospen auf dem Magen ; ohne Gonaden. 6. Lizzia formosissima Browne 1902. Falkland Ins. Dass die Mundgriffel unverâstelt bleiben, wird auch von Browne als Kennzeichen der Gattung mitverwandt (s. Maas 1897, p. i3). Lizzia kann darum nicht als Jugend- stadium einer Gattung mit verastelten Mundgriffeln aufgefasst werden. 7. Thamnostylus dinema Haeckel. Chall. stat. i53. Stidl. Kerguelen 65° 42' S. Br., 790 49' O. L. (aus 200 m. Tiefe ?). 8. Bougainvillea macloviana Lesson (1829 ?) 1843. Falkland Insein. (Hippocrene macloviana) Haeckel 1879. Challenger Falkland Insein. (Hippocrene macloviana) Browne 1902. Falkland Insein. (Den arktischen Formen sehr ahnlich, von Brandt damit fiir identisch gehalten, laut Haeckel spezifisch verschieden.) g. Eleutheria Vallentini Browne 1902. (Nur 1 Exemplar.) MEDUSEN '7 io. Willia mutabilis Browne 1902. Falkland Insein. « Die Exemplare zeigen solche Variabilitât, dass die normalen Kennzeichen der Spezies zweifelhaft bleiben » (1. c. p. 280). Bemerkenswert als Gegenstiick der nordatlan- tischen Wi I orbes). Leptomedusae Falkland Insein. Falkland Insein. N. America Atl. Kiïste. Falkland Insein. Falkland Insein. Falkland Insein. Antarkt. il. Laodice pidchra Browne 1902. 12. Obelia mitlticirrata Browne 1902. i3. Obelia diaphana L. Agassiz iS52 und 1862. Obelia diaphana Browne 1901. (Nur ein Exemplar dieser sonst nord-atlant. Form.) 14. Tiaropsis davisii Browne 1902. i5. Phialella n. g. Phialella falklandica n. g. n. sp. Browne 1902. 16. Phialidium simplex Browne 1902. 17. Phialidium iridescens Maas 1906. 18. Stomobrachiwn lenticulare Brandt i838. Atlant. Ozean. Hohe der Falkland Ins. Seither nicht wieder gefunden, der nord-atlantischen Art St. tentaculatum L. Agass. sehr âhnlich. Die Liste der «antarktischen» Polypomedusen ware darnach sehr ansehnlich und besttinde zum grôssten Teil aus besonderen Arten ; doch kommen dièse fast durchweg von den Falkland- inseln, und es bleibt demnach noch abzuwarten, ob dièse Arten nur subantarktisch sind oder wirklich ein antarktisches Vorkommen haben. Es wird dies wohl durch das jetzt in Ausarbeitung befindliche Material der neuesten Expeditionen geklârt werden. Ein Urteil daniber und ein Yer ï5 pi. — Die Scyphomedusen der Siboga-Expedition, gi pp., 12 pi., Leiden igo3. Revision des Méduses appartenant aux familles des Cunanthidae et Aeginidae. Bull. Mus. Océanogr. Monaco, No. 5, p. 1-8, 1904. — Méduses provenant des campagnes des Yacht Hirondelle et Princesse (i886-g3), Fasc. 28. Camp, scient. Albert I, Prince de Monaco, p. 1-71, 6 pi., 1904. — Die craspedoten Medusen der Siboga-Expedition, 84 pp., 14 pi., Leiden igo5. — Die arktischen Medusen (ausschliesslich der Polypomedusen) in Fauna Arctica, Bd. IV, p. 479-526, 1906. 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Fig. 5. » 6. » 7. Isoncma amplum Yanh., von der Seite und von der Subumbrella aus ; 10 f. Linearvergr. starkes Irisieren. (Homoeonema amplum Vanh.). Homoionema racovitzac n. sp., von der Seite und von der Subumbrella aus ; 10 f. Linearvergr. (Haliscera racovitzac (sensu Vanh.). Solmundella larve, noch ohne Gallerte, Magen voll von gefressenen Diatomeen und Copepodenresten. (Zeiss B. oc. 1.) Phialidium (Clylia) iridescens n. sp., schief von unten ; 10 f. Linearvergr. Sttick des Vélums von Isoncma amplum, stârker vergrôssert, zeigt, dass das Irisieren von der Muskellage bedingt ist. TAFEL II Fig. 8-1 1. — Magen und Gonaden von Isoncma amplum in verschiedenen Alters- und Erhaltungs- zustânden. Junges Exemplar, Subumbrella umgestulpt, Magen dreiteilig, von der Seite ; Lage der beginnenden Gonaden an den Radiârcanalen. (Zeiss A. oc. 1.) Aelteres Exemplar. Gonaden um die Magenbasis gedrângt. (Zeiss A. oc. 1.) Ansicht eines mittleren Exemplars von der Subumbrella aus, Magen abgerissen ; die Gonaden am Canalsystem an seiner Grenze zur Magenbasis. (Zeiss A. oc. 1.) Fig. 8. » 9. » 11. MEDUSEN 32 Fig. 12. — Schirmrand von Isonema amplum Vanh. mit den zahlreichen gleichartigen Ten- takeln. — ent ! = die sog. Stiïtzzellen des Radiârcanals. (A. oc. i.) » i3. — Schirmrand von Homoioncma (Halisccra) racovitzae n. sp. mit den ungleich grossen Tentakeln, Tentakelsprossen und einem Sinneskolben. TAFEL III Fig. 14-20. — Isonema amplum. Ausgewâhlte Schnitte aus einer Querschnittserie durch die JMagenbasis mit den Gonaden und der Einmiindung der Radiârcanâle bis nach der Exum- brella zu. Schnittrichtung etwas schief, so dass jeweils der redite, obère Teil einer Figur etwas voraus ist. (Nâhere Beschreibung, p. 8.) f = Basale Magenfalten. (Zeiss A. oc. 1.) Fig. 21 u. 22. — Stucke aus einzelnen Schnitten dieser Série stàrker vergrossert (Zeiss E. oc. 1), um die histologische Structur zu zeigen. Fig. 21 (aus Schnittbild, Fig. 19). — Ein Radiàrcanai an der Umbiegung, Exumbrella und Subumbrella im Anschnitt getroffen, ferner noch ein Rest der Gonade. » 22 (aus Schnittbild, Fig. 18). — Eine Gonade voll getroffen mit ihrem Canal. — (vgl. ent dieser Figur mit ent in Fig. 11.) Fig. 23 u. 24. — Stucke der Solmundellalarve starker vergrossert. (Zeiss E. oc. 1.) Fig. 23. — Scheitelpol und Tentakelbasis. Am Scheitelpol keine Differenzierung, an der Tentakelbasis die Anlage spâterer Muskel- etc. differenzierung (ect !). » 24. — An der Mundoffnung. — ent ! = Differenziertes Entoderm und interstitielles Gewebe. Jj Jj I ' r r s- - 3 (?/«/;; ^ .'/«' [3 ,gon ent- ent ■~ \ ^ 12 & f ■st ■■^' 11 f .' : * M Il 1(5 LISTE DES RAPPORTS SCIENTIFIQUES PUBLIÉS SOUS LA DIRECTION DE LA COMMISSION DE LA "BELGICA,, Les mémoires dont les titres sont précédés d'un astérisque [*) ont déjà paru. Le classement des rapports dans les volumes III, IV, VI, VII, VIII et IX sera fait ultérieurement. VOLUME I. RELATION DU VOYAGE ET RESUME DES RESUL- TATS, par A. de Gerlache de Gomery. TRAVAUX HYDROGRAPHIQUES et INSTRUCTIONS NALTTIOUES I Premier fascicule), pr G. Lecointe. Frs 67.50 USAGE DES EXPLOSIFS DANS LA BANQUISE par G. Lecointe. VOLUME II. ASTRONOMIE ET PHYSIQUE DU GLOBE. *ETUDE DES CHRONOMETRES (deux parties), par G. Lecointe Frs 33, 5o OBSERVATIONS MAGNÉTIQUES, par C. Lagrange et G. Lecointe. MESURES PENDULAIRES, par G. Lecointe. CONCLUSIONS GÉNÉRALES SUR LES OBSERVA- TIONS ASTRONOMIQUES ET MAGNÉTIQUES, par Guyou. VOLUMES III et IV MÉTÉOROLOGIE. OBSERVATIONS METEOROLOGIQUES EN MER LIBRE, par H. Arctowski. ♦RAPPORT SUR LES OBSERVATIONS MÉTÉOROLO- GIQUES HORAIRES, par H. Arctowski . . Frs 60,00 ♦OBSERVATIONS DES NUAGES, par A. Do- BROWOLSKI » 20,00 *LA NEIGE ET LE GIVRE, p' A. Dobrowolski. Frs 10,00 -PHÉNOMÈNES OPTIQUES DE L'ATMOSPHÈRE, par H. Arctowski Frs 6,00 *AURORES AUSTRALES, par H. Arctowski . » 11,00 DISCUSSION DES RÉSULTATS MÉTÉOROLOGIQUES, par A. Lancaster. VOLUME V. OCÉANOGRAPHIE ET GÉOLOGIE. SONDAGES, par H. Arctowski. SÉDIMENTS MARINS, par H. Van Hove. RELATIONS THERMIQUES DE L'OCÉAN, par H. Arc- towski et H. R. Mill. ♦DÉTERMINATION DE LA DENSITÉ DE L'EAU DE MER, par J. Thoulet Frs 7,5o ♦RAPPORT SUR LA DENSITÉ DE L'EAU DE MER, par H. Arctowski et J. Thoulet Frs 3,oo COULEUR DES EAUX OCEANIQUES, par H. Arc- towski. LES GLACES, par H. Arctowski. LES GLACIERS, par H. Arctowski. ÉTUDE DES ROCHES, par A. Pelikan. QUELQUES PLANTES FOSSILES DES TERRES MAGELLANIQUES, par M. Gilkinet. VOLUMES VI, VII, VIII et IX. BOTANIQUE ET ZOOLOGIE. Botanique DIATOMÉES (moins Chaetocércs) , par H. van Heurck. PÉRIDINIENS ET CHAETOCÉRÉS, par Fr. Schûtt. ALGUES, par E. De Wildeman. ♦CHAMPIGNONS, par Mme» Bommer et Rousseau Frs ç.5o ♦LICHENS, par E. A. Wainio » 12,00 ♦HÉPATIQUES, par F. Stephani \ ♦MOUSSES, par J. Cardot S ° CRYPTOGAMES VASCULAIRES, par M™ Bommer. ♦PHANÉROGAMES, par E. De Wildeman . . Frs 62.5o Zoologie. FORAMINIFERES, par A. Kemna et Van den Broeck. RADIOLAIRES, par Fr. Dreyer. TINTINOIDES, par K. Brandt. *SPONGIAIRES, par E. Topsent Frs 16,00 *HYDRAIRES, par C. Hartlaub s S,5o ■ SIPHONOPHORES, par C Chun. ^MÉDUSES, par O. Maas Frs S,So ALCYONAIRES, par Th. Studer. PENNATULIDES, par H. F. E. Jungersen. *MADRÉPORAIRES et HYDROCORALLIAI- \ RES, par E. v. Marenzeller > Frs S,oo *ACTINIAIRES, par O. Carlgpen ) CTÉNOPHORES, par C. Chun. *HOLOTHURIDES, par E. Hprouard .... Fis 5,oo *ASTÉRIDES, par H. Ludwig » 19.50 *ÉCHINIDES ET OPHIURES, par R. Kœhler. » 17,50 CRINOIDES, par J. A. Bather. PLANAIRES, par L. Bôhmig. CESTODES, TRÉMATODES et ACANTHOCÉPHALES, par P. Cerfontaine. *NÉMERTES, par Bùrger Frs 4,5o 4 NÉMATODES LIBRES, par J. G. de Man . . » 23,oo NÉMATODES PARASITES, par J. Guiart. CHAETOGNATHES, par O. Steinhaus. GÉPHYRIENS, par J. W. Spengel. OLIGOCHÈTES, par P. Cerfontaine. POLYCHÈTES, par G. Pruvot et E. G. Racovitza. «BRYOZOAIRES, par A. W. Waters .... Frs 27,50 *BRACHIOPODES, par L. Joubin » 5,oo ROTIFÈRES ET TARDIGRADES, par C. Zelinka. PHYLLOPODES, par Hérouard. :iOSTRACODES, par G. W. Mùller Frs 2,5o *COPÉPODES, par W. Giesbrecht Frs 25, 00 CIRRIPÈDES, par P. P. C. Hoek. CRUSTACÉS ÉDRYOPHTHALMES, par Ch. Pérez. SCHIZOPODES ET CUMACÉS, par H. J. Hansen. CRUSTACÉS DÉCAPODES, par H. Coutière. PYCNOGONIDES, par G. Pfeffer. PÉDICULIDES, par V. Willem. VOLUME X. ANTHROPOLOGIE. MEDICAL REPORT, par F. A. Cook. REPORT UPON THE ONAS, par F. A. Cook. A YAHGAN GRAMMAR AND DICTIONARY, par F. A. Cook. *ACARIENS LIBRES, par Dr Trouessart, et v A. D. Michael / *ACARIENS PARASITES, par G- Neumann . . 1 Frs 7,5o Frs 11,00 sFrs 19,50 l ^ARAIGNEES ET FAUCHEURS, p' E. Simon. -MYRIAPODES, par C. v. Attems } . *COLLEMBOLES, par V. Willem \' :''ORTHOPTÈRES,par Brunner von Wattenwyl. \ 'HÉMIPTÈRES, par E. Bergrotii. . . . ^'COLÉOPTÈRES, pr E. Rousseau, A. Grouvelle, j H. Schouteden, E. Brenske, Boileau, Bourgeois, E. Olivier, L. Fairmaire, G. Stierlin, A. Bovie[ et A. Lameere . , , *HYMÉNOPTÈRES, par C. Emery, J. Tosquini E. André et J. Vachal *DIPTÈRES, par J. C. Jacobs, Th. Becker et E H. RÙBSAAMEN SOLÉNOCOXQUES, par L. Plate. *GASTROPODES ET LAMELLIBRANCHES, par P. Pelseneer | Frs 25,00 *CÉPHALOPODES, par L. Joubin ) TUNICIERS, par E. Van Beneden. *POISSONS. par L. Dollo Frs 4S,oo BILE DES OISEAUX ANTARCTIQUES, par P. Portier. OISEAUX {Biologie1!, par E. G. Racovitza. OISEAUX [Systématique], par Howard Saunders. *CÉTACÉS. par E. G. Racovitza Frs 24.00 EMBRYOGÉNIE DES PINNIPÈDES, par E.Van Beneden. *ORGANOGÉNIE DES PINNIPÈDES. I. Les extrémités, par H. Leboucq Frs 5.5o ORGANOGÉNIE DES PINNIPÈDES. II. par Brachet. ENCÉPHALE DES PINNIPÈDES, par Brachet. PINNIPÈDES (Biologie), par E. G. Racovitza. *PINNIPÈDES (Systématique), par E. Barrett-Hamilton .... Frs 4,00 BACTÉRIES DE L'INTESTIN DES ANIMAUX ANT- ARCTIQUES, par J. Cantacuzène. LA BIOGÉOGRAPHIE DE L'ANTARCTIDE, par E. G. Racovitza. REMARQUES. — Par la suite, plusieurs autres mémoires s'ajouteront à cette liste. Il ne sera éventuellement mis en vente que cinquante collections complètes des mémoires. Ceux-ci pourront être acquis, séparément, aux prix indiqués sur la présente couverture : à BRUXELLES, chez Oscar SCHEPENS & Cie, rue Treurenberg, 16, à PARIS, chez LE SOUDIER, 174-176, Boulevard Saint-Germain, à BERLIN, chez FRIEDLÀNDER, 11, Karlstrasse, N. W. 6, à LONDRES, chez DULAU & C°, 37, Soho Square, W. à NEW-YORK, chez PUTNAM's Sons, 27 W, 23d street. Ces prix seront réduits de 20 % pour les personnes qui souscriront à la série complète des mémoires chez l'un des libraires désignés ci-dessus. Toutefois, lorsque la publication sera terminée, les prix indiqués sur cette liste seront majorés de 40 %, pour les mémoires vendus séparément, et de 20 %, pour les mémoires vendus par série complète 4 t I