m mm wmm'^: Q 115 E 21 EXPÉDITION ANTARCTIQUE BELGE RÉSULTATS DU VOYAGE DU S. Y. BELGICA EN 1897-1898-1899 SOUS LE COMMANDEMENT DE A. DE GERLACHE DE GOMERY RAPPORTS SCIENTIFIQUES PUBLIÉS AUX FRAIS DU GOUVERNEMENT BELGE, SOUS LA DIRECTION DE LA COMMISSION DE LA BELGICA ZOOLOGIE TURBELLARIEN VON 0 = 1 = 5= ^= 03- 21 m , -D ! m j LT) i □ " O a □ : m I □ 1 CD LUDWIG BOHMIG (in Graz) ANVERS IMPRIMERIE J.-E. BUSCHMANN REMPART DE LA PORTE DU RHIN I908 (J7 O 00 Composition de la Commission de la "Belgica" {Instituée par arrêté royal du 4 Décembre iSçç.) BUREAU Président : M. Van Beneden, Edouard, professeur à l'Université de Liège, membre de l'Académie royale de Belgique. Vice-Président : M. A. de Gerlache de Gomery, conservateur au Musée royal d'Histoire naturelle, promoteur et commandant de l'Expédition antarctique belge. Secrétaire : M. G. Lecointe, directeur scientifique à l'Observatoire royal de Belgique, commandant en second de l'Expédition antarctique belge. MEMBRES : MM. Arctowski, assistant à l'Observatoire royal de Belgique, membre du personnel scientifique de la « Belgica ». le Dr COOK, médecin de l'Expédition antarctique belge. Dobrowolski, membre du personnel scientifique de la « Belgica ». Racovitza, sous-directeur du Laboratoire Arago de Banyuls-sur-Mer, membre du personnel scien- tifique de la « Belgica ». Donny, lieutenant-général, inspecteur général de l'artillerie, aide-de-camp du Roi. Du Fief, secrétaire-général de la Société royale belge de géographie. DUPONT, directeur du Musée royal d'histoire naturelle, membre de l'Académie royale de Belgique. Durand, directeur du Jardin botanique de l'Etat. Lagrange, Ch., professeur à l'Ecole militaire, directeur honoraire à l'Observatoire royale de Belgique, membre de l'Académie royale de Belgique. Pelseneer, professeur à l'Ecole normale de Gand, membre de l'Académie royale de Belgique. Spring, professeur à l'Université de Liège, membre de l'Académie royale de Belgique. Stainier, professeur à l'Université de Gand. MEMBRES DÉCÉDÉS : MM. le Lieutenant-général Brialmont, membre de l'Académie royale de Belgique (déc. en juillet igo3). Crépin, directeur du Jardin botanique de l'Etat, membre de l'Académie royale de Belgique (décédé en mai igo3). de la Vallée- Poussin, professeur à l'Université de Louvain, membre de l'Académie royale de Belgique (décédé en avril igo3). Errera, Léo, professeur à l'Université de Bruxelles, membre de l'Académie royale de Belgique (décédé en août igo5). Lancaster, directeur scientifique à l'Observatoire royal de Belgique, membre de l'Académie royale de Belgique (décédé en février igoS). Renard, professeur à l'Université de Gand, membre de l'Académie royale de Belgique (décédé en juillet igo3). TURBELLARIEN VON LUDWIG BÔHMIG fiN Grazi R 56 Sorti des presses de J.-E. BUSCHMANN, Anvers le n Juin 1908. TURBELLARIEN LUDWIG BOHMIG flN (Il \ In dem Turbellarienmateriale der Expédition sind die Acoela durch eine Form, die Trkladida durch drei Species vertreten ; einige, dem Habitus nach zu ein und derselben Art gehôrige Individuen konnten nicht naher bestimmt werden, da noch keine Spur des Copula- tionsapparates vorhanden war. I — ACOELA Die zu beschreibende Acoele gehôrt der Familie der Proporidae an, doch lasst sie sich in keines der bekannten Gênera : Proporas, Haplodiscus, Otocclis einreihen, sondern ist als Vertreter eines neuen Genus zu betrachten, das ich Rimicola benennen will ; der Speciesname sei glacialis. Durch die cylindrische Gestalt des Kôrpers schliesst sich Rimicola an Proporus und Otocclis an, unterscheidet sich von diesen aber durch die Lage des Mundes und der Geschlechts- ôffnung, die, direct hintereinander, in der vorderen Hâlfte des zweiten, oder an der Grenze des ersten und zweiten Kôrperdrittels (fig. i, o, gp) gelegen sind. Ein weiterer wesentlicher Unter- schied ergibt sich aus der Lage des recht compliciert gebauten, mânnlichen Copulationsorganes, dessen Spitze rostrad gerichtet ist. Unter Beriicksichtigung dieser und einiger weniger wesent- lichen Puncte lasst sich die Genusdiagnose dahin formulieren : Genus RIMICOLA n. g. Proporidae ohne Bursa seminalis ; Mund und Geschlechtsôffnung dicht hintereinander am Beginne oder in der Mitte des zweiten Kôrperdrittels ; ohne deutlichen Pharynx ; Hoden folli- culâr ; Pénis hinter dem Genitalporus, nach vorn gerichtet, musculôs ; Ovarien ; Kôrper cylin- drisch. R. glacialis n. sp. Farblos und durchscheinend, nur das Innere der hinteren Kôrperregion leicht gelblich gefârbt; Yorder- und Hinterende stumpf zugespitzt oder abgerundet ; Stirndrusen mâssig stark entwickelt, auf einem scharf begrenzten Felde terminal ausmiindend ; ohne Augen. * canon EXPÉDITION ANTARCTIQUE BELGE Lebt zwischen Algen in Eislôchern, in denen das Wasser fast ausgesusst ist. Antarctische Eismassen zwischen dem 690 und 710 siidlicher Breite. December 1898 und Januar 1899. N° 844. Die nur 36o-58o m, im Mittel 435 M langen, 145-215 /* breiten Tiere sind von cylindrischer oder auch keulenfôrmiger Gestalt (Fig. 1) und zwar ist im letzteren Falle zumeist die vordere Korperpartie die dickere. Die auffâllig gedrungene Form der meisten Individuen diirfte durch eine starke Contraction der Lângsmuskeln bedingt sein, da doch einige Exemplare das Prâdicat schlank verdienten. Die beiden Korperenden sind stumpf zugespitzt oder abgerundet ; der ( Juerschnitt des Korpers ist bei manchen Individuen kreisformig, bei anderen zeigt dagegen die ventrale Flache, vornehmlich in den mittleren Partieen, eine so markante Abflachung, dass der Ouerschnitt halbkreisfôrmig wird. Laut Angabe des Sammlers sind die Tiere im Leben farblos und durchscheinend, nur das Innere der hinteren Kôrperregion liess einen leichten, gelblichen Farbton erkennen. Das Epithel, an dessen Bildung Flimmerzellen (Fig. 2, epz), Driisenzellen (drz) und kleine rundliche Zellen (rz) teilhaben, gewahrt im Allgemeinen ganz dasselbe Bild, welches von Graff (7, S) fur Amphiscolops cinereus und andere Acoela, von mir (2) fiir Haplodiscus beschrieben wurde. Die Flimmerzellen sind allem Anscheine nach ausserordentlich plastische und dehnbare Gebilde, da ihre Form an denselben Stellen bei verschiedenen Individuen ungemein variiert. Bei manchen derselben fand ich aufder Ruckenflache ein Epithel, welches aus fast cubischen Zellen zusammengesetzt war, vvàhrend das der Bauchflàche zum grôssten Teile aus sehr platten Zellen bestand ; bei anderen war das entgegengesetzte Verhalten zu beobachten. Ein wohl ausgeprâgtes Cylinderepithel findet sich stets auf der Bauchflàche in einem Bezirke, welcher in der Gegend der Statocyste, also in einiger Entfernung von der vordere n Kôrperspitze beginnt und bis zur Geschlechtsôffnung sich erstreckt ; die Hohe der Zellen unterlag allerdings auch hier ansehnlichen Schwankungen, sie variierte zwischen 8.96 p und 16.64 ^- Die distale Flache der Flimmerzellen tragt zwei Reihen von Kôrnchen, von denen die der ausseren etwas dicker sind als die der inneren. Beide Reihen werden durch feine Fâserchen verbunden und ein etwas dickeres kleines Stâbchen verkntipft je eine Cilié mit einem Kôrnchen der ausseren Reihe. Zur Illustrierung dieser Verhàltnisse kann ich auf die von mir gegebene, Haplodiscus orbicularis (2, Taf. I, Fig. 2) betreffende Abbildung verweisen ; als kleiner Unterschied sei nur hervor- gehoben, dass bei Rimicola die Bulbi der Cilien weniger deutlich zu erkennen sind, die Verbindungsstticke der Cilien mit den ausseren Kôrnchen sich dagegen durch grossere Dicke auszeichnen. Die von S. Pereyaslawzewa (14) fur ihre Objecte beschriebene doppelt contourierte Cuticula entspricht zweifelsohne den beiden Kornchenreihen, da stellenweise eine Unterschei- dung der einzelnen Kôrnchen schwierig ist. Die von dem basalen Teile der Zellen entspringenden Fortsatze oder Zôttchen besitzen eine geringe Grosse, hie und da schienen sie mir mit dem parenchymatosen Gewebe in directer Verbindung zu stehen. Sehr haufig ist zu beobachten, dass sich die Epithelzellen {epz) nur mit ihren distalsten P irtieen berûhren, im iibrigen aber durch ansehnliche Lticken, auf welche auch Graff in seinen diesbezuglichen Untersuchungen aufmerksam macht, getrennt werden; die Zellen gewinnen hierdurch eine etwa T fbrmige Gestalt. Dièse intercellularen Liickenràume sind meines Erachtens Kunstproducte, hervorgerufen durch eine starkere Schrumpfung der wasserreicheren proximalen Zellpartieen. ■ 1 1 (7) fiihrt die Entstehung derselben auf die Ausstossung von Driisensecret resp. Driisenzellen selbst zuriick; dies mag zuweilen allerdings der Fall sein, jedenfalls kômmt TURBELLARIEN dièses Moment nicht allein in Betracht, da ich an Stellen, an denen niemals Driisen im Epithel beobachtet wurden, Hohlrâume hâufig genug antraf. Die oben erwâhnten kleinen, rundlichen Zellen, die interstitiellen Zellen Graff's, deren Zugehôrigkeit zum Epithel noch etwas zweifelhaft ist, sind nur in mâssiger Zahl vorhanden und liegen vornehmlich zwischen den basalen Teilen der Flimmerzellen. Ueber ihre Bedeutun*; vermag ich nichts Positives zu sagen ; nicht ganz von der Hand zu weisen ist vielleicht die Anschauung, dass es sich um Ersatzzellen fur zugrunde gehende Hautdrusen handelt. Die letzteren sind nur durch einzellige Schleimdrusen (Fig. 2, drz) vertreten, welche in reichlicherer Anzahl speciell an den beiden Korperenden anzutreffen sind ; infolge ihrer relativ bedeutenden Grosse ragen sie hâufig mehr weniger tief in das unterhalb des Hautmuskelschlauches befind- liche Parenchym hinein, und zuweilen sind sie vollstândig in dasselbe versenkt (Fig. 6, drz). Der Hautmuskelschlauch besteht aus Ring- und Lângsfasern, Diagonalmuskeln fehlen ; die einen wie die anderen sind auf der Ventralseite erheblich stârker ausgebildet als auf der dorsa- len und erreichen hier eine Faserdicke von 1.28 m. Yon Driisen sind ausser den Hautdrusen nur noch die in der Umgebung des Gehirns gelegenen Stirndrusen zu erwâhnen (Fig. 6, stdr), deren Ausfuhrgânge wenigstens z. T. die vorderen Gehirnpartieen durchbohren (Fig. 7, stdr'); sie fuhren gleich den Hautdrusen ein cyano- philes Sekret. Das Parenchym zeigt eine ziemlich scharfe Scheidung in ein centrales, in welchem allein Nahrungskôrper sich vorfinden, und in ein peripheres. Das erstere (cpa), dessen Contouren in Fig. 1 angegeben sind, beginnt etwas vor der Mundoffnung und erstreckt sich caudad ein wenig iiber die Enden der Ovarien hinaus ; das hinterste Sechstel oder Siebentel des Korpers ist frei von ihm. Es besteht aus einem feinkornigen, mâssig stark fârbbaren Plasma, in das zahlreiche Kerne (5.12-6.40 v- Durchmesser) mit grossen Nucleolen (2.56 m D.) eingelagert sind. Dièses Plasma ist stets stark vacuolisiert (Fig. 2, cpa) ; bald finden sich zahlreiche kleinere und grôssere Yacuolen vor, von denen sich aber keine durch eine besonders auffâllige Grosse auszeichnet, bald ist eine sehr ansehnliche Centralvacuole vorhanden und es treten dann die kleineren im Gesamtbilde hâufig ganz zuriick ; in derartigen Fàllen kann man den Eindruck erhalten, als sei ein wohlbegrenzter Darm ausgebildet (Fig. 1). Das periphere Parenchvm besteht in denjenigen Partieen, welche direct unterhalb des Hautmuskelschlauches gelegen sind, aus dicht gedrângt liegenden, eine oder mehrere Schichten bildenden Zellen von spindeliger, sternformiger oder rundlicher Gestalt (fig. i,ppa). Die Aus- lâufer der Stern- und Spindelzellen anastomosieren und geben so Veranlassung zur Bildung eines Reticulums, in dessen Maschen ein Teil der Rundzellen eingelagert ist, ein Teil derselben liegt aber, wenigstens in der hinteren Kôrperregion, an der Innenseite dieser Schichte. Weiter axialwârts findet sich ein aus Parenchymbalken und Platten bestehendes, im Allgemeinen weit- maschiges Gewebe (Fig. 2,ppa"), das mit dem eben beschriebenen und mit dem Centralparen- chym, wo dièses vorhanden, in Verbindung steht. In der vorderen und mittleren Kôrperregion sind die Maschenrâume enger und fallen weniger in die Augen, da sie hier von verschieden- artigen Zellen und Zellcomplexen ausgefullt werden, in der hinteren dagegen sind sie bedeutend grôsser (Fig. 2) und enthalten nur die spârlichen Reste einer allem Anscheine nach sehr wasser- reichen Fliissigkeit. Das Plasma, aus welchem die Balken und Platten des Reticulums bestehen, ist etwas dichter und stârker lichtbrechend als das des Centralparenchyms und nur in der Umgebung der Kerne zeigt es den gleichen Character wie dièses. Die rundlichen, mit ansehn- EXPEDITION ANTARCTIQUE BELGE lichen Nucleolen (2.56 /"• D.) versehenen Kerne (3.84-5.76 m D.) liegen entweder vereinzelt oder in Gruppen, zuweilen sind sie fôrmlich in Reihen angeordnet (Fig. 3). Die Bildung dièses Reticulums ist allem Anscheine nach auf eigenttimliche Verânderun- gen von Rundzellen zuruckzufuhren. Die kleinsten derartigen Zellen, die m an iiberall im Rand- parenchym antrifft, haben einen Durchmesser von ca. 5.40 m, die grossten von 18.2 h- ; das Plasma der ersteren ist feinkôrnig, stark fàrbbar (Fig. 4, a), das der letzteren hingegen wenig tinctionsfâhig und homogen mit Ausnahme einer diinnen, peripheren Schichte sowie einer Ansammlung in der Umgebung des Kernes (Fig. 4. b). Zwischen diesen beiden Zellformen sind Uebergangsstadien zu beobachten, so dass es wohl keinem Zweifel unterliegen kann, dass die grôsseren Zellen aus den kleineren hervorgehen. Es lâsst sich dann weiterhin nachweisen, dass derart verânderte Zellen mit einander verschmelzen und so Veranlassung zur Bildung grôsserer Liickenràume geben, deren Wandung einen Teil des Reticulums bildet. In Fig. 5 erkennt man in dem grôsseren Hohlraume bei** noch deutlich die characteristischen Reste metamorphosierten Plasma's, das jedoch in der Folge noch weiteren Verânderungen, durch Vacuolisierung, und schliesslich einem vollstandigen Zerfalle unterliegt. Ein Teil der Zellen scheint iibrigens sehr rasch ganz unterzugehen, denn nicht selten zeigen die Kerne Degenerationserscheinungen ; sie sehen aus wie aufgesprungen und das Kernkôrperchen liegt frei im Plasma. Die Bildung des Reticulums erinnert ausserordentlich an die von A. L.vng (i3, p. 85) fur die Polycladen, speciell Planoccra und die Cotyleen beschriebenen Verhâltnisse und es waren auch hier die Hohlraume als intracellulàre Bildungen aufzufassen. Die gleiche Auffassung ver- treten auch Delage (6) fur Convoluta roscoffensis sowie Sabussow (i5) fur Haplodiscus Ussowi, wâhrend ich (2) ftir die von mir untersuchten Haplodiscus-avten zu der Anschauung gekommen bin, dass die Liicken intercellular gelegen sind. In Bezug auf Haplodiscus habe ich keine Veran- lassung, meine Auffassung zu andern, es kônnen ja sehr wohl bei manchen Turbellarien die Maschenraume intra-, bei andern intercellular entstehen. Graff(7,8) unterscheidet bekanntlich drei Typen, nach denen das Parenchymgewebe der Acoela gebaut ist. Rimicola schliesst sich am besten dem dritten, durch Convoluta convoluta vertretenen an. Zu betonen ware in erster Linie der Mangel an Fresszellen, die fur die beiden anderen Typen (Proporus, Aniphiscolops) sehr characteristisch sind. Die Verschiedenheiten, welche sich hinsichtlich der Structur des centralen und peripheren Parenchyms ergeben, erscheinen allerdings nicht so bedeutend wie bei C. convoluta ; bei dieser besteht das letztere nach Graff « aus grôsseren oder kleineren, rundlich ovalen Zellen, die so dicht gedrangt sind, dass sie keine Liicken frei lassen » (8, p. 1929) ; die oben beschriebene Genèse des Reticulums, dessen Ausgangs- punct freie rundliche Zellen sind, erweist aber, dass die Unterschiede, die sich hinsichtlich der Structur des peripheren Parenchyms bei Convoluta convoluta und Rimicola gtacialis ergeben, In :o bedeutende sind, wie es auf den ersten Blick scheinen kônnte und ich môchte etwas abweichend von Graff's Auffassung dem Vorhandensein oder Fehlen von Fresszellen grôssere ssen als structurellen Unterschieden zwischen dem centralen und peripheren Parenchym und demgemâss nur zwei Haupttypen unterscheiden, von denen der eine durch das Vorhandensein von Fresszellen, der andere durch den Mangel an solchen characterisiert ware. Der Lage des Mundes wurde gedacht ; ein deutlicher Pharynx ist nicht vorhanden, zuweilen ist nur das die Mundbffnung begrenzende Epithel etwas nach Innen umgebogen. Bei :iger Betrachtung der Schnitte kônnte man allerdings zuweilen meinen, dass ein wohl lund istiere, allein der ansehnliche, rôhrenfôrmige Spalt oberhalb der Mund- TURBELLARIEX ôffnung wird nicht von Zellen der Hautschichte, sondern von Zellen des peripheren Parenchyms, das an dieser Stelle eine bedeutende Dicke besitzt, begrenzt. Das Gehirn, dessen Durchmesser innerhalb ziemlich weiter Grenzen variieren, ist der vorderen Kôrperspitze sehr genâhert (Fig. l,g', 6) und besitzt eine eifôrmige Gestalt. Sein Lângendurchmesser schwankte zwischen 48 und 91 p, der der Breite betrug 64-80 /*, der Hohen- durchmesser hielt sich zwischen 3j und 68 h. Die Statocyste (Fig. 6, 7, sta) wird vollstandig von der Fasermasse des Gehirnes umschlossen und liegt ihrer Hauptmasse nach in der vorderen Gehirnhâlfte, die auch von den Ausfuhrgangen der Stirndrusen durchbohrt wird (Fig. 7, star'). Eine Differenzierung des Gehirns in Ganglien ist in meinen Praparaten eben nur ange- deutet aber nicht scharf ausgesprochen und man kann mit Riicksicht hierauf, sowie mit Riicksicht aui" die austretenden Xerven den vor der Statocyste gelegenen Gehirnteil den Frontalganglien, den im Bereiche und hinter der Statocyste befindlichen den Hauptganglien von Convoluta ros- coffensis (8, p. ig35, 6) vergleichen. Die unipolaren Ganglienzellen (Fig. 6, y, gl) sind in mehreren Schichten angeordnet und bilden hâufig Gruppen (gl'), wie besonders Fig. 7 zeigt. Die Zahl der vom Gehirne ausgehenden Nerven ist eine betrâchtliche, doch ist hervorzu- heben, dass die anzufuhrenden Nerven nicht samtlich an einer einzigen Schnittserie gefunden wurden. Aus den den Frontalganglien entsprechenden Partieen gehen wenigstens drei Xerven- paare hervor (Fig. 6, Nl-N*), welche zur Kôrperspitze ziehen. Das eine Paar (AT1) innerviert die oberhalb des Stirndriisenfeldes gelegenen Bezirke, die beiden anderen (N2, AT ) breiten sich ventral von diesem aus. Aile dièse drei Nerven besitzen einen dichten Zellbelag ; ahnlich geformte (bipolare ?) Zellen erfullen iibrigens die ganze praecerebrale Korperregion. Die Zahl der aus den Hauptganglien hervorgehenden Nervenpaare betragt mindestens fiinf. Zwei Paare entspringen von der dorsalen Flâche derselben und wenden sich der Ruckenseite des Tieres zu ; das eine steigt senkrecht empor, das andere, welches eine Strecke weit nach hinten verfolgt werden konnte, schlâgt eine mehr dorso-laterale Richtung ein. Ein drittes Paar verlâsst das Gehirn an dessen lateralen Flâchen und wendet sich den seitlichen Kôrperpartieen zu ; auf Ouerschnitten vermochte ich dièse Nerven nur bis zum Randparenchym zu verfolgen, doch fand ich auf Lângschnitten Faserztige, welche die Fortsetzungen in caudader Richtung zu bilden schienen. An der Uebergangsstelle der seitlichen in die ventrale Gehirn- flache ist jederseits ein Nerv erkennbar, der zunâchst in schrâger Richtung zur Bauchnâche und alsdann caudad verlâuft. Die an der ventralen Flache des Gehirns austretenden, der Median- ebene am meisten genaherten Nerven des filnften Paares sind erheblich diinner als die bisher erwâhnten, deren Durchmesser ca. 7 m betragt. Die Ursprungsstellen der ersten Xervenpaare der Hauptganglien liegen dicht bei einander ; wir finden sie auf Querschnitten entweder direct hinter der Statocyste oder eben noch im Bereiche derselben, die des filnften Paares sind etwas weiter gegen die Frontalganglien verschoben. Hinsichtlich der Zahl der vorhandenen Nervenpaare ergibt sich eine gute Uebereinstim- mung mit anderen Acoelen, so Convoluta, Amphiscolops und auch Haplodiscits acuminatus (2) ; schwieriger ist es hingegen, sie auf bestimmte Xerven der genannten Formen zuruckzufuhren. Fiir Convoluta roscoffénsis fiihrt Delage an, dass von den vorhandenen Langsnerven der ausserste (nerf longitudinal externe) aus den Frontalganglien entspringt, der mittlere aber zwei Wurzeln besitzt, von denen die eine aus dem entsprechenden Frontal-, die andere aus dem Haupt- EXPÉDITION ANTARCTIQUE BELGE ganglion hervorgeht. Ich glaube nun dièses eigentùmliche Verhalten an dem vierten der be- schriebenen Nervenpaare beobachtet zu haben, kann es aber nicht mit voiler Sicherheit behaup- ten ; an jener Stelle, an welcher dièse Nerven nach hinten biegen, scheint ein feiner Ast abzu- zweigen, welcher sich nach vorn wendet, um sich alsdann mit der vordersten Gehirnpartie zu verbinden. Legt raan auf dièses Verhalten Gewicht, so wàren dieselben den mittleren Langs- nerven von Delage bei Convoluta roscoffensis zu vergleichen, wàhrend sie im ùbrigen, ihrer ganzen Lage nach, vielmehr den « nerfs longitudinaux externes » oder Randnerven (Bôhmig) entsprechen ; in dem letzteren Falle, der mir der wahrscheinlichere zu sein diinkt, ergeben sich hinsichtlich der noch vorhandenen keine besonderen Schwierigkeiten, dièse lassen sich vielmehr ganz wohl auf die dorsalen und ventralen Nerven anderer Acoela, vornehmlich Haplodiscus acuminatus, beziehen. Von Sinnesorganen habe ich nur der Statocyste Erwâhnung zu tun ; lichtpercipierende Organe scheinen zu fehlen. Der Durchmesser der kugeligen Statocyste schwankt zwischen 12.8 und 21.7 jx. Der Aussenflache ihrer dtinnen Wandung liegen einige Kerne an, die wohl als diejenigen der Bildungszellen zu betrachten sind. Eine andere Bedeutung kommt môglicherweise einer ansehn- lichen Zelle an der Ventralseite (Fig. 8, vzst) zu, die in ihrer Lage der Zelle otnz bei Haplodiscus (2, Taf. I, Fig. 17, 18) entspricht, und vielleicht als eine Sinneszelle aufzufassen ist. Ihr gegen- iiber liegen im Innern der Cyste, symmetrisch zur Medianebene gestellt, zwei ansehnliche, aber platte Kerne, die einzigen iiberhaupt, die ich, von den Statolithenkernen abgesehen, aufge- funden habe. Die Zahl der Statolithen betrâgt, wie es scheint, drei, es wurden auch die Reste dreier Bildungszellen aufgefunden (Fig. 8, 11, ri ', n"). Wohl erhalten war allerdings immer nur ein Statolith, von den beiden anderen lagen stets nur Fragmente vor. Dieser besitzt (Fig. 8, ga,stl) eine schiïsselformige Gestalt und birgt in seiner Hohlung ein kleines, leicht ovales Kiïgelchen, das etwas iïber den Rand der Schtissel hervorragt und in dieser Partie abgeflacht und ebenfalls mit einer kleinen Aushohlung versehen ist. Die beiden anderen, die ich Nebensteinchen (stï ,stl") nennen will, waren, wie erwahnt, stets zertriimmert, den best erhaltenen Zustand wiesen sie in dem Pràparate auf, das in Fig. g" abgebildet ist; sie zeigen da eine stabchenformige Gestalt. Auf die Bildungszellen der Statolithen sind, glaube ich, die kornigen Massen, welche in Fig. gb zu sehen sind, zuriickzufiihren, wâhrend das in Fig. 9" mit x bezeichnete protoplasmatische Gebilde als ein Fixierungsapparat fur den Hauptstatolithen (stl) zu betrachten ist ; in derselben Figur ist fernerhin ein kleiner blattartiger Korper mit einem dunklen Korne zu sehen (Fig. g", y); ich bin mir nicht klar geworden, ob es sich um ein Kalkplattchen handelt, das Lichtbrechungs- vermogen sprâche hierfur, oder ob derselbe der im nàchsten Schnitte (Fig. g'') sichtbaren Bildungszelle (stlz) angehôrt. Die Hodenfollikel bilden zwei symmetrisch gelagerte, in der Medianebene jedoch nicht immer scharf getrennte Haufen, welche rostrad im Bereiche des Gehirns beginnen, caudad bis zuni Ende des Copulationsorganes reichen und den dorsalen und lateralen Partieen des Korpers angehôren. Besondere, mit eigenen AVandungen versehene Vasa deferentia scheinen zu fehlen, es miissen mithin die Spermien durch Parenchymlùcken zum Pénis gelangen. Die keulenfôr- migen Ovarien haben eine ventro-laterale Lage und reichen nicht ganz so weit nach vorn wie die Hoden, die aber caudad von ihnen uberragt werden. Die jungsten und kleinsten Eier finden wir in den vordersten, die grbssten im hintersten Abschnitte der Gonaden. Die Durchmesser der ansehnlichsten Eier betrugen ca. 38-64 m, der Kern rnass ca. 28 m, das Kernkorperchen i5-4 p- ; TURBELLARIEN b einen noch bedeutenderen Durchmesser (70 n) zeigte ein Ei, welches eine Teilungsspinde] enthielt, jedoch lag dièses nicht mchr innerhalb eines Ovars, sondern zwischen den beiden ( )varien, dicht hinter dem Copulationsapparate. Wie dièse anschnlichen Zellen nach aussen gelangen, ist mir râtselhaft geblieben ; einen besonderen Ausfilhrgang resp. Porus habe ich nicht auffinden konnen und es bleibt eigentlich nur die Annahme iïbrig, dass es an der bezeichneten Stelle zu einer Ruptur der Korperwand kommt. Eine Tunica propria fehlt den Ovarien; sie werden nur von einem etwas dichteren Parenchymgewebe umhtillt, dass sich auch in das Innere derselben fortsetzt. Das im zweiten Korperdrittel, hinter dem Genitalporus gelegene und zur Langsaxe des Tieres nur wenig geneigte Copulationsorgan (Fig. 10) hat eine Lange von 57-110 f. bei einer Breite bez. Hohe von 23-34 m, resp. 57-91 fi, wenn wir die in der Umgebung befindlichen Zell- massen (z) dem Copulationsorgar.e zurechnen. Seine Spitze ragt m ein kleines becherfôrmiges Atrium génitale (ag), dièses fast vollstandig ausfullend. Die Axe des Pénis wird von einem engen (ca. 1.28-2.56 p D.), an beiden Enden offenen und an dem hinteren etwas trichterartig ervveiterten Rohre gebildet (Fig. io-i3, 77), das mit einem Raume communiciert (Fig. 10, vs'), in dem Spermien sich vorfinden, der also eine Art Samenblase darstellt. Dièses Rohr ist in ein zweites von 3.84-5.12 ^ Durchmesser eingeschlossen (Fig. io-i3, ra), das jedoch nicht an allen Stellen gleich deutlich erkennbar war und hinsichtlich der Dicke seiner Wandung (Fig. n, 12) bedeutende Differenzen erkennen Hess. In seinem caudalen Teile ist es gleich dem inneren etwas enveitert — an einem Prâparate bis 14 n — und scheint sich mit diesem an beiden Enden zu verluten. Kerne sind weder in der Wandung des einen noch des anderen wabrnehmbar; auch diïrfte zwischen beiden kein innigerer Zusammenhang bestehen und nur in dem hintersten Abschnitte sah ich einige feine Faserchen in ziemlich regelmâssigen Abstânden zwischen beiden ausge- spannt. Die Muskulatur besteht aus Lângs- und Ringfasern ; in den mittleren Partieen des Organes liegen die ersteren dem ausseren Rohre ziemlich dicht an und sind von diesem nur durch eine schmale Parenchymzone getrennt (Fig. 10, 12, /m), gegen die beiden Enden hin nimmt dagegen dièse Zone an Breite erheblich zu und der Abstand der Langsmuskeln vom Rohre wird ein grôsserer (Fig. 10, n). Innerhalb der Penispapille d. h. jenes Teiles des Pénis, welcher frei in das Atrium ragt, biegen sie noch weiter ab und heften sich an die Aussenwand der Papille an (Fig. 10), am proximalen (caudalen) Ende dagegen umflechten sie das aussere Penisrohr und inserieren an diesem (Fig. 10, i3). Die Ringmuskeln sind in der Papille nur schwach entwickelt und dicht unter dem platten Epithel in einer Lage angeordnet ; hinter derselben bilden sie dann ziemlich plôtzlich eine ausserordentlich mâchtige Schichte (Fig. 10, 12, rm), die jedoch ebenso rasch an Starke abnimmt, und im hintersten Fiinftel des Pénis, in jener Région, in welcher sich die Langsmuskeln auffasern und das Penisrohr umspinnen (Fig. i3), fehlen sie vollstandig. Ausser den genannten sind noch schrag verlaufende Muskelfasern und -biindel (Fig. 10, 07») vorhanden, die z. T. zur Penisspitze, z. T. zur Atriumwand verlaufen ; sie durchsetzen die Zellenmasse (z), welche den Pénis umgibt, liber dieselbe hinaus vermochte ich jedoch nicht, sie zu verfolgen. Dièse (Fig. 10, z) setzt sich aus Driïsenzellen (pdr) und aus nicht in einer bestimm- ten Richtung differenzierten zelligen Elementen zusammen ; sie geht vor dem Copulations- organe in das Randparenchym ùber und reicht bis in die Gegend des Gehirns. n R 56 EXPEDITION ANTARCTIQUE BELGE II — TRICLADIDA Von bekannten Arten finden sich im vorliegenden Materiale Procerodes Ohlini (Bergendal) und Procerodes Wandeli Hallez, eine Art, Procerodes Hallezi, ist neu. i . — Procerodes Ohlini ( Bergendal ) Syn. Gunda Ohlini Bergendal. Lit.-V. Bergendal (i), Bohmig (3, 4). H au fig unter Steinen und Gerôll des Ebbestrandes in der Umgebung von Port Famine, Détroit de Magellan, Magallanes, Chili. 3o November 1897. N° i5. Fundorte friiherer Sammler : Smyth Channel (Wide bay), Punta Arenas (Magalhaesstr.), Uschuaia (Sud-Feuerland), Isl. Navarin (Feuerlând. Archipel). 2. — Procerodes Wandeli Hallez Syn. Procerodes Gerlachei Bohmig. Lit.-V. Bohmig (5), Hallez (9, 10). Dièse Art wurde von mir unter dem Namen Pr. Gerlachei (5) beschrieben ; wàhrend der sich sehr in die Lange ziehenden Drucklegung erschien eine Mitteilung von Prof. P. Hallez (g), in welcher dieselbe Art als Pr. Wandeli in die zoologische Literatur eingefilhrt wurde ; die Prioritât gebiïhrt daher dem Namen P. Wandeli. Eine eingehendere Beschreibung dieser Form erscheint nicht ganz uberfliissig, da 11 \lli:z. abgesehen vom Extérieur, seine Aufmerksamkeit fast ausschliesslich dem Copulations- apparate zugewandt hat, meine Beobachtungen aber in dieser Hinsicht nicht ganz mit den seinen iibereinstimmen. Die Lange der conservierten Exemplare betrâgt 4-6mm, die Breite 2.5-3.3mm. Der Mund liegt dicht vor der Mitte des dritten, die Geschlechtsôffnung ungefahr an der Grenze des dritten und letzten Kôrperviertels. Der Umriss ist im allgemeinen oval (Fig. 14), bei den am wenigsten contrahierten Exemplaren war jedoch die vorderste Partie des Korpers etvvas schmâler als die hintere und es dûrfte das lebende Tier ungefahr dieselbe Form wie Pr. Ohlini (3, Taf. I, Fig. 16) besitzen. Auffallig ist an den conservierten Exemplaren die ungemein starke Fâltelung der Kôrperrander (Fig. 14), welche ich bei anderen marinen Tricladen, wie immer sic conserviert ■ n, niemals bemerkt habe. Ans den beigefïïgten Notizen ist zu ersehen, dass die Riïckenflâche des lebenden Tieres eine tief dunkelviolette (atroviolaceus), die Bauchflachc eine gelbliche Farbe besitzt ; die der nservierten war dorsal urspriinglich dunkel russbraun (fuligineus), hat sich aber bei einem I xemplare, das làngere Zeit dem Lichte ausgesetzt war in ein schmutziges gelbbraun verwan- delt. Am hinteren Kôrperende findel sich fasl stets ein kleiner weisslicher Fleck, zwei oder drei cher hellererj Flecke, die in einen Langsstreifen zusammenfliessen konnen, sind zuweilen in der Riickenmitte zu erkennen. Die Mitte der vorderen Kôrperspitze zeigt eine weissliche oder silbergraue Fàrbung und dics gilt auch hinsichtlich der seitlichen, vor den Augen befindlichen TURBELLARIEN Partieen, die jedoch durch feine Pigmentstreifchen von dem mittleren Flecke getrennt werden und nicht so vollstândig mit diesem zusammenfliessen , wie Hallez angibt. Der Lage nach entsprechen die seitlichen Fleckchen (Ohrflecke) den Tentakeln von Pr. Ohlini, ob aber Tentakeln wirklich vorhanden sind, lasst sich nicht entscheiden. Hallez, welcher ein viel reicheres Material (127 Exemplare) als ich zu untersuchen Gelegenheit hatte, sagt, dass keine derartigen Gebilde vorhanden seien. Mit Ausnahme des Epithels, welches im Bereiche der Ohrflecke und der Kantendriïsen- ausmiindungen gelegen ist, besteht dasselbe aus gewôhnlichen, cl. h. nicht eingesenkten, cylin- drischen Flimmerzellen, die im allgemeinen auf der Rlickenflache etwas hôher sind als auf der Bauchseite, individuell jedoch, dem Contractionszustande der Tiere entsprechende Yariationen in der Form erkennen lassen. An Einlagerungen traf ich in diesen Zellen Rhabditen, Pigment- kornchen in wechselnder Menge, haufig zu kleinen Kliimpchen zusammengeballt, und grossere (5.12-6.40 fjb D.) eosinophile Korper von kugeliger oder etwas unregelmâssiger Gestalt an. Da diesen letzteren ahnliche Gebilde auch im Mesenchym vorkommen, so erscheint es nicht unwahr- scheinlich, dass es sich um Stoffwechselproducte handelt, welche in die Epithelzellen gelangen und von diesen dann ausgestossen werden. Hierfiir spricht der Umstand, dass man nicht selten Liïcken von der Grosse der eosinophilen Korper im Epithel antrifft. Die Rhabditen sind klein und cliinn, 1.92-3.84 /*, selten bis 5. 12 ^ lang ; sie liegen stets an der Peripherie der Zelle und bilden hier meist einen dichten Saum. Da die Zahl der Rhab- ditenzellen im Mesenchvm keine sehr ansehnliche ist, diirfte wohl ein Teil der Stabchen im Epithel selbst gebildet werden. Auf der ventralen Seite sind die Pigmentkôrnchen in viel gerin- gerer Menge vorhanden als auf der dorsalen, ebenso sind auch die Rhabditen sparlicher als da. In den eingesenkten Epithelzellen der Ohrflecke fehlen die Stabchen und eosinophilen Kugeln fast ganz, Pigment ist ebenfalls nur selten zu beobachten ; die Cilien aber, welche auf der Dorsal- seite streckenweise vollkommen vermisst wurden, erreichen hier ihre bedeutendste Lange, 6. 40-7. 68 m. Die Klebzellen (4, p. 3yS) bilden jederseits einen ii5-i35 - breiten Saum ; beide Sâume vereinigen sich wie bei anderen Maricolen am vorderen und hinteren Korperende zu je einem Felde, das quer liber die ganze Yentralflâche zieht. Ihre 6. 40-7. 68 fi hohen Epithelialplatten sind nicht nur von den feinen Ausfiihrgângen der Klebdrusen durchsetzt, sondern enthalten auch Rhabditen, ein Yerhalten, das ich bei anderen Formen niemals zu beobachten Gelegenheit hatte. Zwischen den Klebzellen liegen eingesenkte Zellen, welche nicht von Drusenausfuhrgângen durchbohrt werden und in diesen sind Stabchen besonders reichlich anzutreften. Sinneszellen wurden nicht aufgefunden. Der Hautmuskelschlauch, vom Epithel durch eine 1.28-2.65 u- dicke Basalmembran ge- trennt, ;.etzt sich aus den t}-pischen 3 Schichten : Ring-, Diagonal- und Langsfasern zusammen. Auf der Dorsalseite bleiben die Diagonalfasern nur wenig hinter den Langsfasern an Starke zuriick und bilden gleich diesen Biindel ; die longitudinalen Muskelbiindel erreichen nachst der Medianlinie eine Dicke von 11.4 /*, nehmen aber gegen die Seiten hin an Màchtigkeit ab und werden schliesslich durch eine einzige Faser reprasentiert. Auf der ventralen Flàche sind samt- liche Fasersysteme starker ausgebildet als auf der dorsalen, vornehmlich gilt dies von Làngs- muskeln, die einige Besonderheiten zeigen. Sie bilden schrâg gestellte Faserbundel, deren dorsaler Rand etwas seitlich gewandt ist und fernerhin bewahren nur die den medialen Kôrper- partieen angehôrigen eine rein longitudinale Richtung ; in den mehr seitlich gelegenen halten EXPEDITION ANTARCTIQUE BELGE nui" die ventraleren, also die den Diagonalmuskeln zunachst liegenden Fasern diesen Verlauf inné, wâhrend die dorsalen in schràger Richtung zu den Seitenrândern verlaufen. Auf Quer- schnitten làsst sich zuweilen ein fôrmlicher Zerfall der Btindel in dièse beiden Portionen wahr- nehmen ; dass es sich aber nicht uni zwei vollstandig getrennte Muskelschichten handelt, geht ganz évident aus der Betrachtung von Flâchenschnitten hervor (Fig. i5), an welchen man die Spaltung eines Bûndels in zwei, in ihrem Verlaufe mehr und mehr divergierende beobachten kann (bei**). Zu beachten sind fernerhin die in Fig. i5 mit a bezeichneten Fasern ; dièse Ibsen sich, so viel ich zu erkennen vermochte, von Diagonalfaserbiindeln los, durchsetzen die Schichte der Làngsmuskeln und verlaufen dann zum Kôrperrande. In histologischer Hinsicht ist nur zu bemerken, dass an allen Muskeln eine Differenzie- rung in eine Rinden- und eine Markschichte erkennbar war. Die sog. Korpermuskulatur setzt sich aus denselben Elementen zusammen, welche ich (4, p. 385) fur andere marine Tricladen beschrieben habe. Gut entwickelt sind aller Orten allerdings nur die dorso-ventralen Muskeln ; die schrâg transversalen vermochte ich nur in der vorderen Kôrperregion deutlich wahrzunehmen, da in den ubrigen die massenhaft vorhandenen Klebdrûsen und die oben erwâhnten schragen Btindel der Lângsfasern die Untersuchung erschweren. Von Driisen, welche an der Korperoberflâche ausmunden, sei zunachst der eosinophilen Kantendrusen (Fig. 25, a-e, dr) gedacht ; in den vorderen und hinteren Korperpartieen liegen sie seitlich, dorsal und ventral vom Darme, in den ubrigen seitlich von diesem. Ihre Ausfiihrgânge verhalten sich hier genau so wie bei anderen Procerodeszxten, cl. h. sie vereinigen sich zu gros- seren Stammen, die sich wiederum spalten kônnen und schliesslich in der Nâhe ihrer Ausmiin- dungsstellen in feine, haufig Netze bildende Kanalchen zerfallen, welche in die Klebzellen resp. in die Epithelialplatten derselben eintreten. Ich kann zur Illustrierung dieser Verhaltnisse auf die Taf. XII, Fig. 3 meiner Tricladenstudien (4) verweisen, mit dem Bemerken, dass hier bei Pr. Wandeh die Zahl der Driisen und der Ausftihrgânsre eine viel çrôssere ist. Grosse Massen von Driisen mit einem eosinophilen, aber grobkôrnigen Sekrete miinden in der Umgebung des Genitalporus aus (Fig. 25, a-e, dr); kleine, ebenfalls eosinophile Driisen- zellen finden sich in sparlicher Zahl auf der ganzen Bauchflâche, auf der dorsalen Seite scheinen sie dagegen zu fehlen. Hinsichtlich der Structur des Mesenchyms sei auf das verwiesen, was ich in meinen Tricladenstudien iiber dièses Gewebe gesagt habe. Ich will nur hervorheben, dass freie Zellen — « Stammzellen » — in relativ bedeutender Menge angetroffen wurden. I >er Darm bietet wenig Bemerkenswertes. Am vorderen Hauptdarmaste zahlte ich bei zwei Individuen, die speciell hierauf untersucht wurden, 5 Paare einfacher oder nur gegabelter 1 Hvertikel ; an der Aussenseite der beiden mit einander anastomosierenden hinteren Darmaste waren I m kleineren Exemplare i5, bei dem grosseren 18 secundare Aeste vorhanden ; 3-5 Divertikelchen entsprangen von den medialen Flachen. I >as I >armepithel selbst gewàhrt das Bild, welches wir bei andern Tricladen zu sehen wohnt sind und nur auf cinen Punct sei aufmerksâm gemacht : Zwischen den basalen Partieen der gewôhnlichen Darmzellen bemerkte ich hie und da, vereinzelt, zu zweien, ja manchmal mlich Nesterchen bildend, stark fârbbare, kleine, ovale Zellen mit relativ grossen Kernen ; die Bcden ; ist mir unbekannt geblieben, vielleicht handelt es sich um Ersatzzellen ; als ein weiter vorgeschrittenes Stadium sind moglicherweise ungemein schlanke, intensiv tingier- TURBELLARIEN i3 bare Zellen aufzufassen, die etwa die halbe Hôhe der gewohnlichen Darmepithelzellen und Kornerkolben erreichten. Gegen das umgebende Gewebe ist der Darm scharf, wie durch eine Membran, abgegrenzt; ich glaube jedoch nicht, dass es sich wirklich uni eine Membran — eine Tunica propria — handelt, sondern nur uni sehr dicht gefûgtes mesenchymatôses Gewebe. Eine aus circulâr angeordneten Fasern bestehende specielle Darmmusculatur ist wenigstens stellenweise vor- handen. Die Lange des Pharynx betrâgt ca. 1/4 der Kbrperlânge. Sein Bau stimmt mit dem anderer Procerodesarten im allgemeinen iïberein (4, p. 397). Sowohl die ausseren als die inneren Ringmuskeln ubertreffen die entsprechenden Làngsmuskelschichten an Starke ganz bedeutend, allerdings nimmt die innere Ringfaserschicht gegen den Pharynxmund hin an Dicke wesentlich ab. In der ausseren Drusenzone, in welcher die Ausfuhrgânge der Schleim- und Speicheldrtisen rcgellos durcheinander liegen, uberwiegen die ersteren in etwas ; in der inneren ist eine scharfere, wenn auch nicht vollstandige Trennung der Ausfuhrgânge der beiden Drtisenarten eingetreten und zwar schliessen sich die erythrophilen an die-Nervenschicht an. Das Sekret dieser Drusen fârbt sich im Gegensatz zu denen der ausseren Zone nur sehr schwach und âhnlich verha.lt es sich auch mit dem der Schleimdriisen. Die Speicheldrtisen der inneren Schicht miinden aus- schliesslich an der Pharynxlippe aus, die der ausseren greifen nur ein wenig auf die Aussenflache des Schlundes liber, wâhrend die Schleimdriisen tiberall zur Aussen- und Innenflâche Ausfuhr- gânge entsenden. Die Driisenzellen selbst liegen grosstenteils ausserhalb des Pharynx, doch ist die Zahl der in demselben befindlichen keine ganz geringe und es làsst sich die gegen Kennel gerichtete Angabe Ijimas (ii, p. 38g), dass man im Pharynx selbst keine Drusen antreffe, jedenfalls nicht verallgemeinern. Das vorderste Stiick der Pharyngealtaschenwand zeigt in einer Ausdehnung von ca. i83/* den gleichen Bau und dieselbe Schichtenfolge wie der ausserste Teil der Pharynxwand insoferne ein eingesenktes Epithel vorliegt und den Epithelialplatten sich die Langsmuskeln anschliessen ; in distaler Richtung nimmt die Starke der beiden Muskellagen rasch ab, es vollzieht sich ein Wechsel in der Anordnung der Muskeln, durch den die Ringfasern nach aussen zu liegen kommen und zugleich tritt an die Stelle des eingesenkten zunàchst ein gewohnliches Platten- epithel, das allmahlich in ein cylindrisches iibergeht und an der hinteren YVand der Tasche eine grôsste Hohe von 25.6-3o fi erreicht. Das Gehirn schliesst sich in den Grundziigen seines Baues vollstandig an das anderer Procerodiden, vornehmlich Pr. Ohluii (4, p. 40g) an. Seine Lange, gemessen von der Austrittsstelle der Nerven iV I, II bis zur Vereinigungs- stelle der vorderen mit den hinteren Lângsnerven, betrâgt 430 m in den seitlichen, 21 5 /u. in den mittleren Partieen ; etwas vor der vorderen Commissur (fig. 17, cda) belâuft sich seine Breite auf 470-600 A1, im Bereiche derselben auf 45o-4go ^ und an der Austrittsstelle der hinteren dorsalen Nerven Nd:" auf 3go-45o p. (Dièse Masse beziehen sich auf zwei Individuen.) Die beiden Gehirnhâlften werden, von der breiten Punctsubstanzbrticke abgesehen, durch vier scharf ausgeprâgte Commissuren verbunden. Die vorderste derselben, welche eine Dicke von ca. 12.8 fjt, besitzt, entspricht vollstandig der Com. cda von Pr. Ohlini, itlvae, etc.; da zwischen ihr und der Faser- oder Punctsubstanzmasse des Gehirns eine ziemlich breite, von Mesenchym erfullte Liicke vorhanden ist (Fig. 17), tritt sie auch auf Sagittalschnitten, die nahe der Median- ebene geftihrt sind, deutlich hervor. Es lassen sich an ihr zwei Faserblindel unterscheiden, ein I4 EXPEDITION ANTARCTIQUE BELGE schwâcheres dorsales, mit einem Zellenbelag versehenes und ein dickeres ventrales ; das erstere steht in Beziehung zur dorsalen Ganglienzellenschichte, das andere dagegen senkt sich in die Marksubstanz der beiden seitlichen, in Fig. 17 dargestellten Fliigel ein ; ein Teil der Fasern verliert sich in derselben, ein Teil konnte aber bis in die dorsalen Wurzeln (cf. 4, p. 414) der entsprechenden lateralen Nerven verfolgt werden. Die zwei folgenden Commissuren sind in die Marksubstanz eingebettet und entsprechen der mittleren (Fig. 17, cm) und ventralen Com. der iibrigen Procerodiden, wahrend die vierte (Fig. 17, cp) wie bei Pr. Ohlini durch eine Liicke von der Punctsubstanzmasse getrennt ist. Von markanter hervortretenden Zellgruppen und Faserztigen fand ich jene auf, welche ich fur Pr. ulvae unter den Bezeichnungen B und F bez. b und /' beschrieben habe. Yon der vorderen Gehirnflache entspringen jederseits zwei Nerven, clie den Nerven I und II von Pr. ulvae correspondieren ; N II teilt sich in zwei Aeste, von denen der eine parallel N I zur vorderen Kôrperspitze zieht, wahrend der andere sich in einem leichten Bogen der Ruckennâche zuwendet, um sich mit dem entsprechenden dorsalen Làngsnerven zu verbinden. Etwas weiter latéral treffen wir auch hier auf N III (Fig. 16), N IV (Fig. 17) und N V; die Zahl der Aeste, in welche sich dièse Nerven spalten, vermag ich nicht mit Sicherheit anzu- geben; die Innervationsgebiete sind die gleichen wie bei Pr. ulvae. Ein hinter der Insel (Fig. 16, 17, si) an der lateralen Gehirnflache austretender Nerv diirfte seiner Lage nach auf N VI zu beziehen sein. Von den drei bei Pr. ulvae vorhandenen dorsalen Nervenpaaren sind Nd2 und NcP beson- ders auf Lângsschnitten leicht auffîndbar (Fig. 16) ; ob dagegen ein kleiner, schrâg zur Rlicken- flâche aufsteigender Nerv, dessen Austrittsstelle dicht liber derjenigen von iV I, II gelegen ist, wirklich Nd1 von Pr. ulvae entspricht, ist mir etwas zweifelhaft. Der Nerv Nd2, welcher dicht hinter der Insel (Fig. 16, si) das Gehirn verlàsst, teilt sich alsbald in zwei Aeste, von denen der eine (Nd2' ) rostrad verlâuft und eine Strecke weit dem Darme direct aufliegt, wahrend der andere (Nd2') senkrecht zur Rtickenflàche emporsteigt. Die Nerven Nd3 (Fig. 16) sind der hinteren Gehirnflache sehr genâhert und beriihren fast die Yorderflàche der Keimstocke (ov). Seitlich von Nd2 und ein wenig hinter diesen durchbohren die Nervi optici (Fig. 16, No) in schrager Richtung die dorsale Ganglienzellenschichte und wenden sich nun (innerhalb des Gehims) der Medianebene zu ; eine Kreuzung der Fasern in der letzteren ist mir sehr wahr- scheinlich, doch kann ich dieselbe nicht mit voiler Sicherheit behaupten, da ausser ihnen noch quer verlaufende Fasern an dieser Stelle vorhanden sind, die Beziehung zu latéral und medial von F (4, Taf. XIII, Fig. 4) gelegenen Ganglienzellen haben. Ich habe dièse Fasern als von den Opticusfasern unabhangige Bildungen bei Pr. ulvae erst erkannt, als ich sie bei Pr. Wandeli aufgefunden hatte, da sie hier, wie auch die betreffenden Zellen viel deutlicher hervortreten ; es kommt durch sie eine Art Commissur zustande, die vielleicht der Com. e (') Iji.mas (12, p. 354, Taf. XXV, Fig. g) zu vergleichen ist. Den Nerven Nds und Nd2 entspricht je ein Paar lateraler, zum Randnerven ziehender Faserzûge ; ein drittes liegt weiter vorn im Bereiche der Commissur cda und vor diesem sind noch 6 Paare lateraler Nerven nachweisbar, von denen zwei 11 in den Bereich des Gehirns fallen. Die vorderen Làngsnerven zweigen dicht hinter der Com. cp von den Markstammen ab und verlaufen dem Gehirne teils dicht anliegend, teils durch 111 In • • tudien I (4, p. 4 1 3 1 ist dièse Commissur mit c und nielu mit e angefuhrt, was bei Ut sein mS TURBELLARIEN ansehnliche Lticken von diesem getrennt gegen die Kôrperspitze. Sie werden durch fiinf Com- missuren, die den oben erwahnten lateralen Nerven entsprechen, verbunden. Dann schmiegen sie sich den Nerven N I so innig an, dass sie mit diesen ein Biïndel bilden. Die Gehirnrinde enthalt die gleichen Zelltypen, welche ich ftir Pr. ulvae beschrieben habe. Die hinteren (ventralen) Langsnervenstâmme werden mit einander durch 3/ Commissuren verkntipft, von welchen sich die 34e durch besondere Starke auszeichnet und der sog. bogen- fàrmigen Vereinigung der Lângsnerven entspricht. Von den iibrigen fâllt keine durch bedeu- tendere Dicke auf ; die lateralen Nerven entsprechen in der Lage den Commissuren nicht immer genau, besonders unregelmâssig fand ich die Anordnung in der Pharyngealgegend und hier konnte einige Maie ein Ausfall von Seitennerven constatiert werden, so dass die Zahl der Com- missuren die der letzteren ubeilxaf. Die dorsalen Lângsnerven sowie die Kandnerven sind wohl ausgebildet ; ihre Beziehun- gen zu einander und zu den ventralen Lângsstàlmmen sind die gleichen wie bei Pr. ulvae. Die Augen, deren Durchmesser 64 m (Lange), 5o h- (Breite) und 58 y. (Hohe) betragen, zeigen in ihrem Baue eine grosse Uebereinstimmung mit denen von Pr. Ohlini sowohl hinsicht- lich der feineren Structur der Retinakolben als auch hinsichtlich des Yorhandenseins einer ansehnlichen « Linse » (Fig. 18, /) von 32 : 21 y Durchmesser. Der an drei Stellen von den Stielen der Retinakolben durchbohrte, einzellige Pigmentbecher wird samt der Linse von einer Huile (Fig. iS, mh, mh') umschlossen, welche ihrer Lage nach der Membran am (4, p. 437) am Auge von Pr. Ohlini entspricht, aber hier eine etwas compliciertere Structur zeigt. YVâhrend sie mir dort den Eindruck einer einfachen Membran machte, besteht sie hier aus zwei Schichten. Die aussere (ni h) wird von feineren und dickeren Fâserchen gebildet, welche sich in den ver- schiedensten Richtungen durchflechten ; sie sind z. T. bindegewebiger Natur und gehen direct in das umliegende Mesenchym tiber, z.T. muskulôser und verbinden sich mit den clorsoventralen Muskelfasern ; eine nicht geringe Anzahl beider heftet sich an die Linse an. Die innere Schichte der Htille (mh') hob sich auf einem Praparate von der âusseren recht scharf ab (Fig. 18, mh') und machte den Eindruck einer besonderen Bildung, einer homogenen Membran ; auf den anderen trat sie allerdings weniger markant hervor. Die Linse besteht aus einer ziemlich stark fârbbaren, mâssig feinkôrnigen Substanz ; ein Kern war in ihr nicht nachweisbar und nur an einem Eisen-Hâmaroxylinpraparate sah ich eine kernâhnliche Bildung, doch durfte es sich tatsàchlich nicht um einen Kern, sondern nur um eine besondere Plasmapartie, in welche einige dunklere Kôrnchen eingelagert waren, handeln (Fig. 18*). Die Structur von mh lâsst gar keinen Zweifel dariiber aufkommen, dass dièse Htille eine mesenchvmatôse Bildung ist und es erscheint daher fraglich, ob sie der von mir fur Pr. ulvae, Ohlini, etc. beschriebenen, welche ich fur eine Zellmembran zu halten geneigt bin, entspricht; wahrscheinlich ist am mit mh' zu vergleichen, doch lasse ich dies vor der Hand noch dahingestellt. Das Yorhandensein muskulôser Elemente, welche in specielle Beziehung zum Auge treten, erscheint bemerkenswert, da hierdurch leichte Verschiebungen des Auges sowie Yeranderungen der Form der « Linse » ermoglicht werden. Auf Langsschnitten zeigt der Pigmentbecher eine kleeblattfôrmige Gestalt und es springt an den Embiegungsstellen die Pigmentschichte etwas in das Innere des Bechers vor, wodurch dieser bis zu einem gewissen Grade in drei Raume zerlegt wird, deren jeder einen Retinakolben ,6 EXPEDITION ANTARCTIQUE BELGE birgt. Die Stiftchen derselben zeigen genau so wie bei Pr. Ohlini eine Differenzierung in ein kiirzeres, starker fârbbares Innen- und ein làngeres, blasseres Endglied ; ein kurzes Zwischen- stiick verbindet die Nervenfibrille mit dem ersteren. Yon den Excretionsorganen habe ich Knâuel sowohl als Canalteile gesehen, ohne mir aber ein auch nur einigermassen klares Gesamtbild von diesen Organen machen zu kônnen, ich gehe daher auf dieselben nicht nâher ein. Die eifbrmigen Keimstocke, deren Durchmesser zwischen 140 und 240 ^ (Lange) resp. 13/ und 1S2 m (Breite u. Hohe) schwanken, liegen, der Medianebenc genàhert, zwischen dem 2. und 3. Paare der Darmdivertikel, direct hinter dem Gehirne. Die jiingsten Keime sind in den medialen und hinteren Partieen anzutreffen ; noch in Teilung befindliche Zellen (Oogonien) wurden nicht beobachtet. Die Kerne der Keimzellen bieten in den verschiedenen Stadien die gleichen Bilder, welche ich fur andere Procerodiden (4, p. 453) beschrieben habe, so dass ich hierauf verweisen kann (s. auch Fig. ig, n). Das intensiv mit Farbstoffen tingierbare, gleichmâssig feinkornige Plasma der jungen Oocyten nimmt mit fortschreitendem Wachstum an Farbbarkeit ab und erhalt eine kôrniaf-faserige Structur, die in den grossten Zellen am deutlichsten ist und besonders an Eisen-Hâmatoxylin- praparaten schon hervortritt. An derartigen Zellen liessen sich im allgemeinen vier Zonen unterscheiden; in der Umge- bung des Kernes zeigt das Plasma eine feinfaserige oder netzige Beschaffenheit und entbehrt zumeist kôrniger Einlagerungen (Fig. 19, a); weiter nach aussen folgt dann eine Zone, bestehend aus relativ dicken, concentrisch und stellenweise btischel- oder fâcherfôrmig angeordneten Fasern (b) ; an dièse schliesst sich eine bald breitere, bald schmâlere Zone (c) an, die allem Anscheine nach leicht Schrumpfungen unterliegt und kleinere sowie grôssere, sehr intensiv fârbbare Korn- chen, die allerdings auch in der vorhergehenden nicht ganz fehlen, in ansehnlicher Zahl enthâlt; die ausserste Schicht (d) endlich ist von einer membranartigen Beschaffenheit. Nicht selten war ein grôsserer, kugeliger Korper von homogenem Aussehen in den Zellen vorhanden (Fig. 20, dx), der an die dotterkernàhnlichen Bildungen von Pr. ulvae erinnerte, doch vermisste ich das constante Vorkommen dièses Gebildes. Die zwischen den Keimzellen befindlichen Stromazellen und die Randzellen bieten nichts Bemerkenswertes. Eine scharf contourierte und, wie es scheint, kernlose Schichte grenzt die Keimstocke gegen das umgebende Gewebe ab ; eine besondere Muskelhiille fehlt und nur an der \ erbindungsstelle mit dem Oviducte finden sich musculose Elemente. Die Eileiter legen sich etwas vor der Mitte der Keimstocke an deren latérale FUichen ..u, doch wird fur gewbhnlich die Eingangspforte von einer Gruppe besonderer Zellen ver- schlossen, die z. T. dem Keimstocke, z. T. dem Oviducte angehôren und ein ansehnliches in den ersteren vorspringendes Polster bilden (Fig. 21, vz). I >ie dem Keimstocke zuzurechnenden Zellen (vz) sind von schlanker, birnenfôrmiger Gestalt, 25.6-38.4 a* lang, 10.24-12.8 /j. breit ; ihre verdickten Teile springen in den Keimstock vor und bilden ein ansehnliches Zellpolster, die verdiinnten, stielartigen Partieen ragen in den duct (ord) und werden hier von einem Kranze ahnlicher aber gedrungener Zellen (vz') umgeben, deren schlankere Teile den Keimstock gerichtet sind. Die Oviducte (ovd) wenden zich zunachst seitlich, biegen dann unter einem fast rechten A\ inkel um und verlaufen. den Lângsnerven beinahe eben so weit entfernt wie von Rand- nerven, caudad. Ihr Epithel besteht aus fast cubischen, mit starken, spiralig gedrehten Cilien TURBELLARIEN 17 versehenen Zellen, ihre Muscularis setzt sich aus Ring- und Làngsfasern zusammen : zwischen Epithel und Muskeln schiebt sich eine Basalmembran ein. Den vordersten Dotterstucken (Fig. 21, dst) begegnen wir in der Hôhe der Keimstocke, sie erstrecken sich von hier an bis fast zur hinteren Korperspitze ; in den Septen lassen sie nur in den ventralen Partieen Platz fîir die Hoden. INIit den Oviducten communicieren sie durch kurze, dicke Rôhrchen (Dottertrichter), deren Zellen der Cilien entbehren. Die Gesamtzabl der Hoden betragt ca. 200 oder etwas dariiber. Sie gehôren durchaus der ventralen Kbrperregion an, die seitlichen Partieen derselben freilassend, und beginnen direct hinter den Keimstôcken und hiiren in der Gegend des Genitalporus auf. Ueber die Spermiogenese habe ich schon einiges an anderer Stelle mitgeteilt (5) und vermag dem Gesagten nichts hinzuzufùgen. Die Yasa deferentia, welche bis zu den vordersten Hoden verfolgt werden konnten, liegen anfânglich etwas seitlich von den Lângsnerven, riicken aber dann an deren ventrale und schliesslich an die mediale Flache. Mit den Hoden sind sie durch feine, 5.12-6.40 /m im Durch- messer haltende Yasa efferentia verbunden, die, je nach der Lage der Hoden, einen bogen- fôrmigen oder geraden Yerlauf besitzen. In der Gegend des Mundes vereinigen sich der vordere und hintere Ast eines jeden Vas deferens zu einem kurzen Gange, welcher in die sog. falsche Samenblase seiner Seite miindet. Die falschen Samenblasen steiçen çe^en die Riickenflâche empor und gehen allmahlich in die engen Endabschnitte der Yasa deferentia, welche in den Pénis eintreten, ùber. Dièse letzteren sowie die vorderen und hinteren Aeste der Samenleiter werden von einem platten Epithel ausgekleidet ; cubische, hâufig etwas vacuolisierte Zellen sind in den Samenblasen anzutreffen. Der kegelfôrmige, direct hinter der Phaiyngealtasche gelegene und etwas schrag nach hinten gerichtete Pénis (Textf. 1), dessen Lange nicht weniger als ca. 1100 p bei einer grôssten Breite von 460 p- betragt, hat eine verhâltnismàssig schmale (i3o /■<■) Insertionsbasis. Es lassen sich an ihm drei Abschnitte unterscheiden : ein besonders musculuser basaler (a), ein mittlerer, in dem die Secretreservoire der Penisdriisen gelegen sind (b) und ein distaler (c), welcher fast halb so lang ist, als das ganze Organ (5 10 m). Die beiden ersten Abschnitte werden von den Yasa deferentia (vd) durchzogen, den dritten durchbohrt der Ductus ejaculatorius (de). Dieser beginnt mit einer trichterartigen Erweiterung, in welche das gemeinsame Endstuck der beiden Samen- canâle miindet und fernerhin ôffnen sich in dièse die bei voll entwickelten Tieren ansehnlichen Sekretreservoire (skr). Das Epithel der Aussenflache des Pénis besteht an der Penisbasis aus cylindrischen oder kolbigen, ca. 22.8 p hohen und halb so breiten Zellen, die ungefâhr an der Grenze der Abschnitte a und b in ein plattes Epithel iibergehen, das stellenweise die Hohe von 2.28-3.42 M nicht iïber- steigt. Unter ihm liegt eine feine Basalmembran und auf dièse folgt eine Gewebsschicht, welche in einiger Entfernung von der Penisspitze ihre grôsste Dicke von 23 /* erreicht und von hier sehr allmahlich gegen die Penisbasis hin an Stârke abnimmt, aber nicht ganz bis an dièse heranreicht (Textf. 1. rm). Sie wird aus feinen, ca. 1.28/* dicken, circular angeordneten Fâser- chen gebildet, die ich fur musculcise Elemente halte, doch ist hervorzuheben, dass dieselben bei Fârbung nach van Gieson nie die characteristische gelbe Tinction, sondern eine blaue annahmen; bei Behandlung mit Hamatoxylin-Eosin erschienen sie in einem violetten Farbtone. Eine mâchtige Anhaufung 2.56-6.40 /* dicker Ringmuskeln (Rm) liegt im basalen Teil des Pénis; dièse bilden einen ansehnlichen Sphincter, durch dessen Contraction auch ein bedeutender ni R 56 i8 EXPEDITION ANTARCTIQUE BELGE Druck aufden oberen Teil der Reservoire ausgeubt werden kann, wodurch das Auspressen des hier angehâuften Sekretes unterstutzt werden wird. Die longitudinalen Muskeln [lm) sind im Abschnitte a infolge der starken Ausbildung der Ringfasern auf einen verhaltnismassig kleinen Raum zusammengedrângt und in Form radiar gestellter Biindel um eine Axe angeordnet, welche von den Vasa deferentia gebildet wird. Am Beginne des Abschnittes b wenden sie sich sâmtlich der Peripherie zu (Textf. i) und verlaufen in der ziemlich schmalen Bindegewebszone (Fig. 22, lui), welche zwischen den Ringmuskeln (1111) (Textf. 1) und den Sekretreservoiren (skr) gelegen ist ; es kommt hierbei naturgemâss zu einer Zerspaltung der grosseren Biindel in kleinere, welche schliesslich in c eine weitere und voll- stàndige Auflosung erfahren. Ein Teil der Fasern inseriert hier an der friiher envahnten Basal- membran, ein anderer am Ductus ejaculatorius. Verfolgen wir die Lângsmuskeln in proximaler Richtung, so ist unschwer festzustellen, dass sie an der Penisbasis in das umgebende Mesenchym eintreten und allem Anscheine nach in einem ansehnlichen Lager von Zellen (Alvoblasten) enden, das gleich einer flachen Kappe vor der Penisinsertion gelegen ist. Die betreffenden, mit Hâmatoxylin intensiv fârbbaren Zellen sind von birnenfôrmiger Gestalt, 8.96-12.8 ^ lang, 3.84-5.12 m dick ; ich habe des ôfteren den Eindruck gehabt, als gingen die einzelnen Muskelfasern ganz direct in eine solche Zelle iiber. Hallez (10, p. 16, Taf. Y, Fig. 2, gl) sieht in ihnen einzellige Driisen, eine Auffassung, welcher ich mich nicht anschliessen kann. Die Vasa deferentia sowie der Ausspritzungscanal {de) besitzen eine eigene, aus Ring- fasern bestehende Musculatur ; besonders krâftig ausgebildet erscheint die des Ductus ejacula- pdr Fig 1. ./ /.'.j^,-/> ' ^ Schéma des Copn1 tes von IV. Wandeli. Gewôhnliches Epithel ffrau, Drûsenepithel schwarz, eingesenktes estrichelt. a, h,, bedeuten dii dr< Ri ionen des Pénis; bez. der ttbrigen Buchstabenbezeichnun^en cf. Tafel- erklarung resp. Text. Seibert Obj. i. Oc. i. TURBELLARIEN tg torius, doch ist hierbei in Betracht zu ziehen, dass der letztere noch von einem Fasergeflecht umgeben wird, gebildet von den Verâstelungen der zum Ductus ziehenden Làngsfasern und schrâger (radiârer) Fasern [rdm), welche sich zwischen ihm und dei swand ausspann Ausgekleidet wird der I )uctus ejaculatorius von einer 3.84-6.40 /j. hohen, wenig farbbaren, kernlosen Plasmaschicht, aufwelcher Reste von Cilien zu erkennen waren ; mit Riicksicht auf den vollstàndigen Mangel an Kernen wird man geneigt sein, in der erwâhnten Schichte die Epithelialplatten eines eingesenkten Epithels zu sehen und ich habe auch bei einem jiingeren Tiere eine Verbindung mit tiefer gelegenen, birnfôrmigen Zellen fi len konnen. Driisen habe ich im Pénis selbst nicht wahrgenommen ; ich fand allerdings in der Niihe iler Penisspitze im Mesenchym geringe Mengen einer feinkôrnigen eosinophilen Substanz, die ich fur Drùsensecret halten mochte, doch ist es mir nicht gelungen, Driïsenzellen selbst aufzu- finden. In der Umgebung des Atrium masculinum (agm, Textf. 1) liegen zahlreiche Drusen (pi deren grobkôrniges eosinophiles Secret, das in der einzelnen Drûse aber iinmer nur in geriiw Menge auftritt, im Pénis in den Reservoiren angehàuit wird. Querschnitte durch die Région b des Pénis (l) zeigen .ides Bild : Die in der Axe verlaufenden Vasa deferentia (Fig. 22. vdc) werden von einer ziemlich dicken Mesenchymschicht umgeben, von welcher radiâr angeordnete Septen (sp) ausgehen, die peripher bis dicht an die Langsmuskeln (Im) reichen und den zwischen diesen und den Yasa deferentia gelegenen Raum in i5-20 grôssere Kammern zerlegen (skr), zu denen sich an der Peripherie noch eine entspre- chende Anzahl kleinerer oder Nebenkammern (skr) gesellt, die. dadurch zustande kommen, dass sich von den radiaren Septen quer gestellte abspalten. Dièse Kammern, die grossen sowohl wie die kleinen, werden weiterhin, wie auch der in Fig. z3 dargestellte Lângsschnitt zeigt, durch ne, mit einander anastomosierende, in der Lângsrichtung des Organes verlaufende, parallel angeordnete secundâre Septen (sp') in kanalartige Raume zerlegt. In einem jiingeren Individuum (Fi°\ 22), in dessen Reservoiren noch kein Secret vorhanden war, lagen dieselben so dicht, dass die Kammern von einer faserigen Masse erfullt zu sein schienen, die nur in dem centralsten Teile der Kammern fehlte ; ein ganz anderes Bild hingegen zeigen grôssere, vollkommen geschlechtsreife Tiere ; in diesen sind die feinen Septen der grossen Kammerrâume (skr) zum Teile verschwunden (Fig. 23) und nur an den Kammerrandern, in der Xahe der primâren Septen, noch deutlich zu sehen ; sie unterliegen allem Anscheine nach einer Degeneration und Ibsen sich auf. Solche Zerfallserscheinungen wurden jedoch nur an den sec. Septen der grossen Kammern, nie an denen der peripheren beobachtet, welche stets das in Fig. 23 (skr) darge- stellte Bild zeigten. Recht auffallende Unterschiede ergeben sich auch hinsichtlich des Secrètes, welches die Haupt- und Xebenkammern erfullt ; in jenen besteht es aus den groben eosinophilen Kôrnern, welche sich in den fruher erwâhnten Penisdriisen vorfinden, in diesen ist es viel feinkôrniger und weniger farbbar und ich vermag nicht zu sagen, woher es stammt, da ich weder im Pénis selbst noch ausserhalb desselben Drusen gesehen habe, die eine derartige Substanz enthielten. Die Hauptkammern offnen sich durch grosse Poren (Textf. 1) in den trichterartig erwei- (1) Der in Fig. 22 abgebildete Teil eines Querschnittes durch den Pénis ist etwas schi iihrt und streift noch das Ende der Région .;. Hieraus erklart sich die bedeutende Dicke der Ringmuskelschichte. EXPEDITION ANTARCTIQUE BELGE terten Teil des Ductus ejaculatorius, ùber die Communication der Xebenkammern mit dem- selben bin ich nicht ins Klare gekommen. Der sehr umfangreiche, sackformige Utérus, dessen Durchmesser bei zwei geschlechts- reifen Individuen 475 resp. ^.5o /j, (Lange), 5y5 resp. 1160/* Breite und 5i6 resp. 260/4 (Hohe) betrugen, liegt in ganzer Ausdehnung oberhalb des Atrium masculinum (Textf. 1, itt) oder iiber- ragt dièses nach rtickwârts nur unbedeutend. Die ihn auskleidenden Zellen zeigen ein so verschiedenes Aussehen, dass man zunachst geneigt sein konnte, zwei verschiedene Zellenarten anzunehmen, doch ergibt ein genaueres Zusehen, dass die einen in die anderen ùbergehen. Ein Teil von ihnen ist ausserordentlich schlank, bei einer Hôhe von 38.4-76.8 /j- nur 3.S4-6.40 m breit, ein anderer Teil hingegen erreicht bei gleicher Hohe eine Breite von 25.6 /*. Die ersteren farben sich sehr intensiv und gleich- mâssig, die letzteren tun dies nur in ihrem basalen Abschnitte, der eine deutliche verticale Streifung aufweist. Der am meisten in die Augen fallende Unterschied liegt aber in der starken Vacuolisiering der Zellen der zweiten Art und der Umformung des Plasmas in wenig farbbare, kugelige Gebilde, die dann abgestossen werden und im Lumen des Utérus eine kôrnige Masse bilden, in welcher auch Spermien angetroffen werden ; seltener findet man dieselben in den Zellen selbst. Die diinne Uterusmuskulatur besteht aus Ring- und Langsfasern ; an sie schliesst sich ein kernreiches Bindegewebe an, das bei einem jungeren Exemplare einige bemerkenswerte rhâltnisse bot : Hier lagen dem Utérus runde oder ovale Zellen von 7.68 u-, 10. 24/^, 6.40 : 14 /*■ Durchmesser dicht an und zuweilen erhielt man den Eindruck, als seien dièse Zellen, die durch ihr homogènes, sehr stark fàrbbares Plasma sofort auffallen, im Begriff, zwischen die Uteruszellen, in das Epithel, einzudringen (Fig. 24, utez), dem auf dièse Weise weiteres Zellen- material zugefiihrt wûrde. Da der Utérus im vorliegenden Falle noch sehr klein war (i5o m lang, 236 /x breit) und Mitosen in den Epithelzellen nicht aufgefunden wurden, ersclieint die ange- deutete Art der Vermehrung der Zellenzahl nicht ausgeschlossen. Der Uterusgang entspringt von der hinteren Flâche des Utérus, ein Yerhalten, das bis jetzt bei keiner Procerodcszxt angetroffen wurde. Er verlàuft zunachst ein wenig caudad, wendet sich dann in scharfer Biegung nach rechts und zieht nun in einem leichten Bogen gegen den Genitalporus. In der schematischen Abbildurig (Textfig. 1) kommt dièse seitliche Ausbiegung des Uterusganges nicht zum Ausdrucke, sehr deutlich ist sie aber aus den Querschnittbildern (Fig. 25, b-d) ersichtlicli. Direct hinter der knieformigen Biegung miindet in die hintere Wand des Uterusganges eine grosse. tige, ca. 435 /* lange, 390 fx. breite, sohrâg nach hinten gerichtete Blase (Textfig. 1, I !. 2?, c,d, ntdb) in welche sich der aus der Vereinigung der beiden Oviducte hervorgehende Eiergang (Textfig. 1, Fig. 2 ; offnet ; clie Yereinigungstelle der Oviducte zum Eiergange gt 2i5-345 jj, hinter dem Genitalporus. Das Epithel des Eierganges besteht aus cylindrischen, cilientragenden Zellen, clie Musculatur aus Ring- und Langsfasern, von denen die ersteren târker ausgebildet sind, als die letzteren. 1 auffallend □ der Uterusgang und die erwàhnte Blase (îttdb), welche in der Structur ihrer Wandungen vollstandig mit einander libereinstimmen. Das Lumen beider wird von einer kernlosen 8.96-38.4 /j. hohen Plasmaschicht ausgekleidet, deren distaler Teil ein und zottiges Aussehen bietet ; in der distalen Hâlfte des Uterusganges sind die TURBELLARIEN Zotten erheblich langer als in der proximalen und der Blase, sie fiirben sich fernerhin in dem erst genannten Abschnitte bei Tinction mit Hâmatoxylin-Eosin rot, in den anderen hingegen blau. Die Ring- sowie Làngsmuskelschichten sind ausserordcntlich dick und es bilden sowohl die einen wie die anderen eine Art Geflecht, da die Fasern nicht streng parallel angeordnet sind, sondera sich kreuzen und untereinander anastomosieren. Die âusserste, an manchen Stellen nur 34 /*, an anderen 160 /* dicke Schichte (Textfig. 1, Fig. 25, b-e, bfrz) wird von dicht gedrangt liegenden, birnenformigen Zellen gebildet, deren stielartige Verlàngerungen sàmtlich den Muskelschichten zugewandt sind. Mit Riicksicht auf das besondere Verhalten dieser Zellen kann man an dem Uterusgange drei Partieen unterscheiden, eine distale, ca. 90 /j, lange, welche an das Atrium génitale commune anschliesst, eine mittlere von ca. 260 m Lange und eine proximale, welche bis zur Yerbindungstelle mit dem Utérus reicht. Am klarsten liegen die Verhaltnisse im mittleren Abschnitte ; die Zellen sind hier von einem Sekrete erfiillt, das sich mit Eosin lebhaft farbt, und es lassen sich die Ausfuhrgange dieser Driisenzellen leicht durch die Muskelschichten hindurch bis zur Innenschichte verfolgen ; da in dieser Sekretballen und -kôrner ebenfalls vor- handen sind, diirfte es sich um ein eingesenktes Driisenepithel handeln. Im proximalen Teile, und vie dieser verhâlt sich auch das blasige Divertikel ntdb, ist eine Yerbindung der birnenfor- migen Zellen mit der inneren Plasmalage viel schwieriger zu erkennen ; die Zellen enthalten ab und zu eine geringe Anzahl cyanophiler Kornchen und da solche auch die Blaufârbung der friiher erwahnten Zôttchen bedingen, kônnen wir wohl auch hier ein eingesenktes Driisenepithel annehmen. Yollkommen sekretfrei sind dagegen die Zellen bfrz in der Umgebung des distalsten Teiles des Ganges, das Epithel ist eingesenkt aber nicht driisiger Natur. Im allgemeinen bilden die birnenformigen Zellen aller Orten einen scharf gegen das umgebende Gewebe abgegrenzten Mantel um den Uterusgang sowie die Blase und nur im Bereiche des mittleren Abschnittes erstrecken sich einzelne Gruppen von Driisenzellen (Texti. 1, Fig. 25, b, c, d, dr", in den letzteren rot) bis an das Atrium masculinum, den Eiergang und jene Driisenmassen (dr'), welche in der Umgebung des Genitalporus ausmtinden. Das Sekret der letzteren unterscheidet sich von dem der ersteren durch eine kornige Beschaffenheit und einen viel intensiveren roten Farbton. Das kleine Atrium génitale commune wird von cubischen Zellen, in denen ausserordent- lich kleine Stabchen enthalten sind, ausgekleidet. Von vorn her miindet in dasselbe das becher- formige, sehr geraumige Atrium masculinum, dessen Epithel zum grosseren Teil aus driisigen, zum kleineren aus nicht driisigen Elementen besteht (cf Textfig. 1). Die letzteren finden wir nur im distalsten Teil des Atriums; in den dem Atrium commune zunâchst gelegenen Partieen erreichen dièse Zellen eine Hôhe von ca. 25 jx gegen die Région der Driisenzellen sinkt dieselbe bis auf 8.96 /*. An manchen Stellen zeigten dieselben, àhnlich denen des Uterusganges, ein eigentûmlich zerschlissenes Aussehen, an anderen waren wohl ausgepragte Cilien vorhanden. Sehr auffallig ist weiterhin das Yerhalten der Kerne ; wahrend bei einem jiingeren Individuum in den Epithelzellen gut erhaltene Kerne von ca. 7.68 /* Durchmesser nachweisbar waren, vermisste ich dieselben bei grosseren Tieren vollstândig ; vielleicht findet auch noch auf so spaten Stadien eine Versenkung der basalen kernhaltigen Teile in die Tiefe statt. Die Hohe der Driisenzellen variiert zvvischen 5.12 und 3S.4 fi; ihre distalen Teile erschienen hâufig blasig aufgetrieben und waren zuweilen von den basalen vollstândig abgelost ; ob es sich hierbei um einen normalen oder durch die Einwirkung der Reagentien bedingten Yorgang handelt, lâsst sich nicht entscheiden. EXPEDITION ANTARCTIQUE BELGE An der Bildung der Muscularis beteiligen sich Ring- und Langsfasern, von denen die ersteren gegen die Penisbasis an Mâchtigkeit merklich abnehmen. Die Darstellung, welche Hallez (io, p. 14 ff) vom Copulationsapparate gibt, weicht von der meinigen in mehreren Puncten so erheblich ab, dass ich im Zweifel war, ob trotz grosser Uebereinstimmungen, nicht doch zwei Species vorlâgen. Ein Verglcich der HALLEz'schen Fig. 2, Taf. Y und der von mir gegebenen lâsst die Differenzen ohne weiteres erkennen. Die in meinen Prâparaten so auffâlligen Sekretrâume vermisst Hallez in den seinen vollstandig und weiterhin miindet nach ihm der Eiergang dicht neben der Verbindungsstelle des Uterusganges mit dem Utérus in den ersteren ; das so ansehnliche blasige Divertikel utdb, welches ich niemals vermisste, erwahnt Hallez nicht. Andererseits muss aber hervorgehoben werden, dass bezuglich der Penisform eine sehr bedeutende Uebereinstimmung zu verzeichnen ist, besonders sei auf die unter der schmalen Insertionsbasis gelegene Masse circulârer Muskelfasern hingewiesen, und in Betracht ist ferner- hin die sehr bemerkenswerte Uebereinstimmung in der Lage des Utérus zu ziehen, Hallez selbst hat sich brieflich fur die Identificierung von Pr. Wandeli und Gerlachei auf Grund der von mir iruher (5) gegebenen Beschreibung ausgesprochen. Fundort : Unter Steinen des Ebbestrandes. Two Hummoks Insel Hughes inlet ; Meer- enge von Gerlache. Antarctisches Meer, 26. [anuar 1898. N° 222. Fundorte der Exp. antarctique française : Ile Wandel, Ile Moureau, Baie des Flandres, Baie Carthage. Procerodes Hallezi n. sp. Die Korperform von Pr. Hallezi, einer nur 2.2mm langen, i.3mm breiten Triclade, konnte nicht naher bestimmt werden, da das einzige Exemplar, welches mir vorlag, stark verbogen war. Vorder- und Hinterende sind allem Anscheine nach abgerundet, Tentakeln liessen sich nicht erkennen, doch zeigt das Epithel in den seitlichen Partieen des Vorderendes jene Modificationen, die sich auch bei anderen Arten wie Pr. Ohlini, Wandeli an dieser Stelle vorfinden. Die Rticken- flàche war gleichmâssig schwârzlich-braun gefàrbt, die Bauchniiche grau. Die Mundôffnung liegt am Beginne des letzten Korperdrittels etwas vor dem Ende der Pharyngealtasche, der Genital- porus ist von ihr ca. 290 /< entfernt. Trotz der mangelhaften Kenntnis des Extérieurs wird eine ev. Identificierung nicht schwierig sein, da der Copulationsapparat sehr characteristisch gestaltet ist. s wenig gùnstig erhaltene Epithel ist im allgemeinen niedrig; die in ihm befindlichen, dicht gedrângt liegenden Rhabditen, welche ungefa.hr die halbe Hôhe des Epithels erreichen, dtirften z. T. in dem letzteren selbst gebildet werden, da im Mesenchym Stabchenzellen nur in verhârtnismâssig sparlicher Anzahl angetroffen wurden. Vollstandig fehlen die Rhabditen in den seitlichen Partieen des Vorderendes (Tentakel oder Ohrflecke ?), das Epithel selbst ist hier eingesenkt. Der Hautmuskelschlauch setzt sich ans den bekannten drei Schichten : Ring-, Diagonal- und Langsfasern zusammen ; die beiden ersteren sind nur schwach entwickelt, die letzteren hingegen zcichnen sich speciell auf der Ventralflâche durch eine recht bedeutende Stârke au s und bieten im wesentlichen dasselbe Bild wie bei Pr. Wandeli. Die eosinophilen Kantendrusen miïnden auf zwei den Korperrandern parallel verlaufenden Streifen aus ; dièse vereinigen sich TURBELLARIEN 23 wie bei anderen Procerodiden in der Nahe der vorderen und hinteren Kôrperspitze zu Feldern, welche fast die ganze Breite des Tieres in Anspruch nehmen. Schleimdriisen wurden in geringer Zahl auf der ventralen Seite angetroffen. Der ca. 725 /j- lange, 440 h- breite, musculose Pharynx bietet in seinem Baue keine Beson- derheiten. Ara vorderen Hauptdarmaste sind 6 oder 7 Paare secundiirer Aeste vorhanden, etwa 10 Divertikel zâhlte ich an der Aussenflâche eines jeden der beiden hinteren Darmschenkel. Das Gehirn ahnelt in seiner Configuration — soweit sich dies an Lângsschnitten allein feststellen làsst — dem von Pr. ulvae; hervorgehoben sei, dass die Nerven N I, II, III, IV, die drei dorsalen Nervenpaare Nd'-Nd\ sowie ein Paar dorsaler Langsnerven vorhanden sind. Die Nervi optici entspringen auch hier aus der hinter der Insel gelegenen Gehirnregion ; der in Fig. 26 abgebildete Schnitt zeigt den einen Sehnerven in ganzer Ausdehnung und auch das betreffende Auge (au) ist in demselben noch gestreift. Der Pigmentbecher umschliesst drei Reti- nakolben ; eine ansehnliche, die BecherofFnung verschliessende « Linse » bedingt eine grosse Aehnlichkeit mit den Sehorganen von Pr. Wandeli und Ohlim. Die ventral, in den Septen gelegenen Hoden befanden sich noch nicht, oder wohl richtiger nicht mehr auf der vollen Hôhe der Entwicklung. Sie wurden durch compacte oder mit nur kleinen Hôhlungen versehene Haufen 7.68-10.24 m grosser Zellen reprâsentiert, deren ansehnliche Kerne (7.68-10.24 fi Durchmesser) sich z. T. in mitotischer Teilung befanden ; die Zahl der in ihnen befindlichen Chromosomen schien mir acht zn betragen. Spermien waren in keinem einzigen Hoden vorhanden, wohl aber fanden sich solche in clen Vasa deferentia, welche vom ersten Hoden an bis zum Pénis verfolgt werden konnten ; dieser Befund sowie clie voll- standige Ausbildung des Copulationsapparates veranlassen mich anzunehmen, dass die Geschlechtsdrusen oder doch zum mindesten die Hoden einen Hôhepunct der Entwicklung schon erreicht hatten und jetzt in eine zvveite Phase der Spermaproduction einzutreten im Begriffe waren. Die Wand der 7.68-14 ^ dicken Vasa deferentia, welche zwischen dem Hautmuskel- schlauche und den Langsnerven gelegen sind, besteht aus platten 3.20-3.84 /x hohen Zellen; eine Muscularis scheint ihnen nur in jenem Abschnitte, welcher innerhalb des Pénis gelegen ist, zuzukommen. Die Vasa efferentia sind ziemlich kurz aber verhàltnissmâssig weit. Die ovalen, zwischen dem 2. und 3. Darmastpaare befindlichen Keimstôcke bieten gegentiber clenen anderer Proccrodes-axten keine Besonderheiten ; die Oviducte, welche sich an ihre lateralen Flachen anlegen, zeigen den bekannten, leicht zickzackformigen Verlauf, da sie in den Septen stets ein wenig gegen die Riïckenflache aufsteigen, nur durch kurze Dottertrichter mit den Dotterstôcken, die allerdings nur durch wenig ansehnliche Zellenhaufen vertreten waren, in Beziehung zu kommen. Ein Uebersichtsbild vom Copulationsapparate habe ich in Textfig. 2 gegeben. Das Atrium génitale commune (age), in welches der Genitalporus fiïhrt, ist von sehr geringer Ausdeh- nung ; direct tiber demselben liegt das becherfôrmige Atrium masculinum (agm), wàhrend der Uterusgang (itfd) von rtickwarts und ein wenig seitlich in dasselbe einmundet. Der senkrecht zur Lângsaxe des Tieres gestellte Pénis ist von sehr bedeutender Grosse, seine Lange (Richtung a-b) betrâgt ca. 33o /x, seine grôsste Breite (c-d) resp. Hôhe 340 p. Es lassen sich an ihm zwei Teile unterscheiden, ein zapfenfôrmiger, welcher in einer Ausdehnung von ca. 180 " frei in das Atrium ragt, im iibrigen aber in einem Ellipsoid von ca. 228 /x Lange und 340 h- Breite steckt, das vornehmlich von circulai- angeordneten Muskelfasern gebildet wird 24 EXPEDITION ANTARCTIQUE BELGE und den grossten Teil des Penisbulbus darstellt. An der Verbindungsstelle mit diesem Ellipsoid hat der Peniszapfen eine Breite von io3 m und wird hier von einer kleinen Ringfalte, einer Art Penisscheide (Textfig. 2, Fig. 27, psch), umgeben. Die freie Flâche des Copulationsorganes ùberzieht ein ziemlich plattes, aber im allge- meinen nur schlecht erhaltenes Epithel, welches in das der Atriumwand iibergeht. Die Deutung der auf das Epithel folgenden, an der Penisspitze 2.56 m, in der Gegend der Penisscheide 10.24 m dicken Gewebsschicht stôsst auf einige Schwierigkeiten ; sie zeigt (Textfig. 2, Fig. 27 re) im allgemeinen eine netzige oder spongiôse Structur ; auf tangential geftihrten Schnitten treten aber auch circulâr angeordnete Fasern deutlich hervor, die man fur Muskelfasern halten kônnte, wenn nicht die rôtliche Farbe, welche die ganze Schichte bei Fârbung nach van Gieson annimmt, fur die bindegewebige Natur sprechen wurde. Hierzu kommt, dass sie im Zusammen- hange mit dem Bindegewebe des Peniszapfens steht und direct in jenes iibergeht, welches sich zwischen den Muskeln des Ellipsoids vorfindet (Fig. 27, re'). Es erscheint mir wohl môglich, dass Muskelfasern in dieser Schichte nicht vollstàndig fehlen und nur ihrer Feinheit wegen leicht iibersehen werden kônnen. Die Lângsmuskeln (Textfig. 2, Fig. 27, lui) durchsetzen den Peniszapfen z. T. in ganzer Lange, z. T. sind sie auf dessen proximalen Abschnitt beschrankt und enden in der Nahe der Einmiindungsstelle der Vasa défèrent ia in den Ductus ejaculatorius (de). Die ersteren inserieren entweder am Ductus ejaculatorius oder an der Schichte re des Pénis resp. der Penisscheide in verschiedener Hohe. Verfolgt man die Lângsmuskeln in proximaler Richtung, so lâsst sich feststellen, dass sie sich nach ihrem Austritte aus dem Pénis in feine Aeste spalten, die z. T. a— Im* IJUtspù, ffj^ Schéma des Copulationsapparates von Pr. Hallczi. Gewôhnliches Epithel grau, Drûsenepithel schwarz, estrichelt. a-b bedeutet die Làngsaxe, c-d die Hôhenaxe des Pénis; bez. der ùbrigen Buchstabenbezeichnungen cf. Tafelerklàrung resp. Text. Seibert Obj. 4. Oc. o. TURBELLARIEN 25 bogenfôrmig in einander ûbergehen und eine von den Vasa deferentia (vd) und den Ausfûhr- gângen der Penisdriisen durchbohrte, auf dem Ellipsoide rùhende Muskelplatte [Imb) bilden, z. T. aber in dem umgebenden Bindegewebe sich verlieren. Die Musculatur des Penisbulbus besteht, wie schon erwahnt, aus einer gewaltigen Masse circulai- angeordneter Fasern (Rm), die einen riesigen Sphincter bilden, und weiterhin aus Lângsmuskeln (Textfig. 2, Fig. 27, lm'), welche sich im proximalen Teile dicht an den Bulbus anlegen, dann aber abbiegen und in schrager Richtung zur Yentralflâche verlaufen, um sich hier in einiger Entfernung vom Genitalporus an die Basalmembran anzuheften. Sie stellen mithin der ganzen Anordnung nach die Protractoren des Pénis dar. Die Ringmuskeln (Rm) sowohl als die Langsfasern (lm') zeichnen sich durch recht bedeutende Dicke aus, ihr Durchmesser betrâgt nicht selten 5.52-6.40 1*. Die Vasa deferentia durchsetzen, hart nebeneinander liegend und nur durch eine diinne Scheidewand getrennt, den proximalen Teil der Peniszapfens in einer Lange von ca. i36 h- ; kurz vor ihrer Miindung in den iVusspritzungscanal vereinigen sie sich zu einem gemeinsamen Endstiicke. Der ca. 10,4 ,< lange Ductus ejaculatorius (de) beginnt mit einer kleinen, trichterartigen, ca. 40 /x breiten Erweiterung ; er besitzt eine eigene, aus Ringfasern bestehende Musculatur und wird von einer scharf contourierten, kernlosen, ziemlich stark farbbaren, 1. 28-1. 92 " dicken Membran ausgekleidet, welche vielleicht aus verschmolzenen Epithelialplatten hervorgegangen ist. Ausser Spermien fand ich im Ductus ejaculatorius noch kornige Massen, das Sekret cvanophiler Driisen, die selbst ausserhalb des Pénis gelegen sind; ihre Ausfuhrgànge miinden in der Umgebung des Endstûckes der Vasa deferentia in den Ausspritzungscanal (Textfig. 2, par). Der eifôrmige, hinter dem mânnlichen Copulationsorgane gelegene Utérus (Textfig. 2, ut) ist von geringer Grosse ; seine Wandung besteht aus cubischen oder breit-cylindrischen Zellen und einer dtinnen Muscularis von Ring- und Langsfasern. Mit dem Atrium génitale commune steht er durch einen an seiner Ventralflâche entsprin- genden, leicht S-fôrmig gebogenen ca. 200 ^ langen Gang in Verbindung, an dem zwei Abschnitte unterschieden werden mogen. Der proximale Teil (idd') hat eine Lange von ca. 70 m bei einem Ouerdurchmesser von 3o /"■; sein ziemlich enges Lumen ist an der Einmûndungsstelle des Eierganges (eid), welche die Grenze gegen den 2. Abschnitt (utd") bildet, blasig erweitert ; das Lumen der distalen Partie des Uterusganges ist nicht unbetrachtlich weiter und nur an der Verbindungsstelle mit dem proximalen Teile zeigt es eine sehr bedeutende Einengung (Text- fig. 2). Mit Ausnahme dieser Stelle ist der ganze Uterusgang von einem kernhaltigen Epithel auseekleidet, welches in beiden Abschnitten keine wesentlichen Verschiedenheiten zeigt, wohl aber machen sich solche beziiglich der Musculatur geltend. Dièse ist am distalen Teile viel stârker entwickelt als am proximalen ; dies gilt speciell von den Lângsmuskeln (lm), welche nur z. T. den Gang in ganzer Ausdehnung begleiten, z. T. aber unterhalb der Einmûndungsstelle des Eierganges, also im Berciche der mit x bezeichneten Stelle enden und hier ihre Insertions- puncte finden. Zugleich kommt es hierbei zu einer Kreuzung dieser Fasern mit denen des proximalen Abschnittes utd' in der in Textfig. 2 angedeuteten Weise. Die Musculatur des Uterusganges steht mit der allerdings schwâcher entwickelten des Atrium génitale commune und A. masculinum im Zusammenhang ; die letztere setzt sich auch auf den Bulbus des Pénis fort, cloch lassen sich die Ringfasern (rm) nur eine kurze Strecke weit iv R 56 26 EXPÉDITION ANTARCTIQUE BELGE veriol^en (Textfig. 2). Die in dieser Figur mit dm bezeichneten Muskeln diïrften wohl als Dilatatoren des Atriums und des Uterusganges aufzufassen sein. Birnenfôrmige Zellen, welche sich auch hier in betràchtlicher Zahl in der Umgebung des Ganges vorfinden, sind wohl teilweise wenigstens als Schalendriisen zu deuten ; es ist mir dies deshalb sehr wahrscheinlich, weil Drlisen, die sonst das Material fur die Coconschale liefern kônnten, durchaus fehlen ; allerdings habe ich keine Anhaltspuncte, dass die in Rede stehenden Zellen wirklich Drtisenzellen sind, sie kônnen ebensogut Myoblasten vorstellen. Die Oviducte vereinigen sich hinter dem Uterusgange zum einem 58 p langen Eiergange (eid), dessen Structur derjenigen der Oviducte âhnelt. Fundort : Auf flachem, sandigem Ufer unter kleinen Mollusken in der Bai von Lapataïa. Canal von Beagle, Feuerland, Argentinien. 24. December 1897. N° 962. Einige mit N° 976 bezeichneten Tricladen waren sâmtlich nicht geschlechtsreif. Aus diesem Grande und mangels irgend welcher markanteren, ausseren Merkmale habe ich es unter- lassen, ihnen einen Namen zu geben, da eine Identificierung nicht wohl môglich ist und die Zahl der unsicheren Species nur um eine vermehrt wtirde. Gefunden wurden dieselben in der Baie du Torrent, Insel Londondery, Canal Français, Magellanes, Chili, 17. December 1897. Die Zahl der in den antarctischen und angrenzenden Meeresgebieten gefundenen Proce- rodes-axten ist eine recht ansehnliche — Pr. Ohlini (Bergendal), segmentatoides (Bergendal), variabilis (Bôhmig), Wandeli Hallez, marginata Hallez, Hallezi n. sp. — , sie betràgt, wenn wir von den wenig bekannten und mit Pr. nlvae wahrscheinlich identischen Arten : Pr. frequens (Leidy), Wheatlandi Girard und Graffi (Bôhmig) absehen, 5o % aller bekannten, resp. 45 %, wenn Pr. marginata Hallez aus dem Genus Procerodes entfernt wird, was meines Erachtens, wie ich zeigen werde, notwendig ist. Mit Ausnahme der noch nicht geniigend untersuchten Art Pr. segmentatoides unterscheiden sich die sudlichen Formen von denen der nôrdlichen Hemisphare durch die Configuration ihres Copulationsapparates bedeutend und zeigen auch in dieser Hinsicht eine erheblich grôssere Mannigfaltigkeit als dièse. Pr. ulvae (Oe ), segmentata (Lang), Jaqueti Bôhmig, solowetzkiana Sabussow uud wohl auch lobata (O. Schm.) bilden, wie mir scheint, eine Gruppe nâher verwand- ter Arten, die Differenzen im Baue der Begattungsapparate sind geringftigige. So viel aus Bergendal's (i) Mitteilungen zu ersehen ist, dtirfte sich von den sudlichen Species /V. segmentatoides an die genannten zunachst anschliessen ; durch den Bau des Pénis und durch den Bcsitz eines wenn auch kurzen Drusengangcs steht ihnen auch Pr. variabilis ziemlich nahe, doch nimmt dièse Art infolge der eigentiimlichen Ausbildung des Utérus eine besondere Stellung ein. Die colossale Entwicklung der Ringmusculatur ara Pénis, die Art der Einmiïndung der Vasa deferentia und der Penisdrilsen in den Ductus ejaculatorius sowie das Fehlen eines Driisen- bedingen eine UVihe gemeinsamer Ziige in der Configuration der Copulationsorgane" von Ohlini, Wandeli und Hallezi. : isoliertesten steht in der Reihe Pr. marginata Hallez. Um dièse Form iiberhaupt in - Genus Procerodes aufnehmen zu kônnen, bedurfte es einer Modification der von mir (4, p. 3481 TURBELLARIEN 27 fi.ii" die Unterfamilie Euprocerodiiiœ gegebenen Diagnose, die von Hallez (10, p. 22) dahin abgeândert wurde : « Procérodides à canaux déférents ne se réunissant pas hors du pénis en un canal commun ; à pénis non armé ; à oviductes s'ouvrant dans le canal utérin en un point plus ou moins rapproché de l'utérus, soit séparément, soit après s'être réunis en un conduit impair ; à ramifications intestinales non anastomosées. » Durch die getrennte Einmundung der Oviducte in den Uterusgang, durch den Besitz einer sehr ansehnlichen, mit einer dicken, drtisigen Wandung versehenen Samenblase, welche den Penisbulbus bildet,und durch den zugespitzten Pénis entfernt sich Pr.marginata von den ubrigen Arten sehr bedeutend und es ist weder bei der ersten (Ulvac-), noch bei der zweiten (Ohlini-) Gruppe ein Anschluss zu finden. Hallez selbst hat die Aufstellung eines besonderen Genus fiir die in Rede stehende Triclade erwogen : « Il n'en faudrait pas davantage pour justifier la création d'un genre nouveau. Mais je suis depuis longtemps convaincu qu'il n'y a aucun intérêt à multiplier les coupes généri- ques, ni les subdivisions des familles, surtout quand ces subdivisions ne doivent comprendre qu'un ou deux genres. » Ich kann mich im vorliegenden Falle der im zweiten Satze ausgesprochenen Anschauung von Hallez nicht anschliessen, da die Unterschiede in den Begattungsapparaten von Pr. marginata und den ubrigen Arten zu bedeutende sind, um eine generische Vereinigung zuzulassen; mit demselben Rechte, mit welchem Hallez dièse Triclade den Procerodinen zuweist, kônnte sie in die Subfamilie der Cercyrinae eingereiht werden. Wiirden in jenen Abschnitt des Uterus- ganges, welcher zwischen dem Atrium génitale und der Einmtindungsstelle der Oviducte gelegen ist, Schalendrusen einmtinden, was nach der Schilderung von Hallez nicht der Fall zu sein scheint, so lâge ganz dasselbe Verhalten vor, welches Sabussowia und Cercyra darbieten ; man vergleiche in Bezug hierauf 4, Taf. XVI, Fig. 7, und Taf. XVIII. Fig. 1. Der Pénis entbehrt allerdings eines Stilettes, er ist jedoch zugespitzt (pointu, mucroné), gleich dem von Sabussowia; der Hauptunterschied gegenuber den Cercyrinae liegt in der getrennten Einmundung der Vasa deferentia in die Samenblase, es kommt nicht zur Bildung eines gemeinsamen Ductus deferens. Tatsachlich liegt eine Form vor, welche in Bezug auf den Copulationsapparat die Mitte zwischen den Procerodinen und Cercyrinen hait und es erscheint mir daher notwendig, fur dieselbe ein neues Genus zu creieren, das ich Stummcria nennen will, und ebenso ist die Aufstel- lung einer Subfamilie nôtig. Fam. Procerodidae 1. — Unterfam. Euprocerodinae (4, p. 348). 1. — Genus Procerodes. 2. — Unterfam. Stummerinae nov. subfam. Die Vasa deferentia miinden getrennt in die Samenblase resp. den Pénis ; Pénis zugespitzt. Die Oviducte vereinigen sich nicht zu einem unpaaren Gange, sondern offnen sich getrennt von einander in den Uterusgang. Darmdivertikel nicht anastomosierend. 2S EXPEDITION ANTARCTIQUE BELGE 2. — Genus Stummcria nov. g. Kôrper schlank, Vorderende verschmâlert, Hinterende abgerundet; ohne Tentakeln. Zwei Augen. Die Vasa deferentia miinden von den Seiten lier in die sehr ansehnliche, driisenreiche, im Penisbulbus befindliche Samenblase ; Pénis zugespitzt, ohne Stilett. Keimstocke hinter dem Gehirne. St. marginata (Hallez) (10, p. 4, 16). 3. — Unterfam. Cercyrinae (4, p. 35g). 3. — Genus Sabussowia. 4. — » Cercyra. 4- — Unterfam. Micropharynginae (4, p. 363). 5. — Genus Micropharynx. Graz, Marz 1908. LITERATURVERZEICHNIS i. Bergendal, D. — Ueber drei Tricladen aus Punta Arenas und umlieg. Gegend. (Zool. Anz. B. XXII. N° 604. 1S99. Leipzig.) 2. Bohmig, L. — Die Turbellaria acôla der Plankton-Expedition. (Ergebnisse der Plankton- Expedition der Humboldt-Stiftung. B. II. H. f. i8g5. Kiel und Leipzig.) 3. — Turbellarien : Rhabdocoeliden u. Tricladen. (Hamburger M agelhaensische Sammel- reise. 1902. Hamburg.) 4. — — Tricladenstudien. I. Tricladida maricola. (Zcitschr. J. wissensch. Zoologie. B. LXXXI. H. 2/3. 1906. Leipzig. Auch Arbeitcn aus d. Zool. Inst. zu Graz. B. VIL N° 4. 1906.) 5. — ■ — ■ Zur Spermiogenese der Triclade Procerodes gerlachei. [Archives de Biologie. T. XXIII. 1907. Liège.) 6. Delage, Y. — ■ Études histol. sur les Planaires rhabdoc. acoeles (Convoluta schultzii [O. Schm.]) (Arch. de Zool. expêr. et génér. 2e sér. T. IV. 1886. Paris.) 7. Graff, L. v. — Die Organisation der Turbellaria Acoela. 1891. Leipzig. 8. — ■ — ■ Turbellaria. Acoela. (In Bronris Klassen u. Ordnungen des Tier-Reichs. B. IV. L. 68-74. i9o5. Leipzig.) 9. Hallez, P. — Note préliminaire sur les Triclades maricoles des mers antarctiques et du cap Horn, recueillis par l'expédition Charcot. (Bull. Mus. Hist. nat. Paris. 1906.) 10. — — Polyclades et Triclades maricoles. (Expédition antarctique française, igoS-içoS, c. p. 1. Dr. J. Charcot. 1906. Paris.) 11. Ijima, I. — Unters. tlber den Bau u. die Entwicklungsgeschichte der Siisswasser-Dendro- coelen (Tricladen). (Zeitschr.f. wisschensch. Zoologie. B. XL. 1884. Leipzig.) 12. — Ueber einige Tricladen Europas. (Journ. Coll. of Se. Imp. Univ. Japan. T. L 1887. Tokyo.) i3. Lang, A. — Die Polycladen (Seeplanarien) des Golfes von Neapel. (Fauna u. Flora des Golfes von Neapel. Monographie XL 1884. Leipzig.) 14. Pereyaslawzewa, S. — Monographie des Turbellariés de la Mer Xoire. Odessa. 1892. (Separatabdruck aus den Schri/ten der neuruss. Naturf.-Gesell. zu Odessa. T. XVII.) i5. Sabussow, H. — Haplodiscus ussowii, eine neue Acôle aus dem Golfe von Neapel. (Mittei- lungen aus d. Zool. Station zu Neapel. B. XII. H. 3. 1896. Berlin.) BUCHSTABEN-BEZEICHNUXG und TAFELEEKLARUNG "g Atrium génitale. agc » » commune. agm » » masculinum. nu Auge. bfrz birnenfôrmige Zellen. cda, cm, cp Gehirncommissuren . cpa Centralparenchym. d Darmâste. de Ductus ejaculatorius. dm Dilatatoren d. Atrium gen. und des Uterusganges. dr, dr' ' , dr" Drusen. drz Drtisenzellen. dst Dotterstock. dx Dotterkernàhnliche Bildungen. cid Eiergang. epz Epithelzellen. g Gehirn. gl, gl' Ganglienzellen. gp Genitalporus. l Linse. Im Lângsmuskeln. Imb .Aluskelschicht, hervorgegangen aus den umgebogenen Enden von Lângsmuskeln. mh, mh' Augenhtillen. N Xcrv. Nd dorsale Gehirnnerven. NI 1 .angsnervenstàmme. No Nervus opticus. n Kern. na o om ov ovd P pp'i, ppa pdr pi psch ra, ri rdm re, ré rm, Rm rz si skr, skr' sp, sp' sta stdr stdr1 stl, stl', stlz ut util utdb utez vd vdc Nahrungskorper. Mund. schrage Muskelfasern. Keimstock resp. Ovar. Oviduct. Pénis. , ppa" peripheres Parenchym. Penisdriisen. Pigmentbecher d. Auges. Penisscheide. inneres und ausseres Penisrohr. Radiârmuskeln. mesenchymatôses Reticulum. Ringmuskeln. Rundzellen. Zellenhaufen in der Fasersubstanz des Gehirnes (Insel). Sekretrâume. Septen. Statocyste. Stirndriisen. Ausfuhrgange derselben. stl" Statolithen. Bildungszellen derselben. Utérus. Uterusgang. blasiges Divertikel desselben. Zellen, welche sich in Epithel- zellen des Utérus umwandeln. Vas deferens. gemeinsamer Endabschnitt d.V.d. TURBELLARIEN 3i vs Samenblase. X Aufhangeband des Statolithen s//. vz, vz' Verschlusszellen am Keimstocke y Kalkplâttchen (?) zu stl gehôrig. resp. Oviducte. z Zellenmasse in der Umgebung des vzst Ventrale Zelle der Statocyste. Pénis. TAFEL I Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. i-i3 beziehen sich auf Rimicola glacialis n. g. n. sp. i. ■ — Medianschnitt, halbschematisch, uni die Lage des verdauenden Parenchyms, des Pénis und des Gehirns zu zeigen. Seibert, Obj. IV, Oc. o. (Hâmatoxylin- Eosin.) 2. — Teil eines Querschnittes durch das letzte Viertel des Korpers, dicht hinter den Ovarien. Obj. V, Oc. o. (Id.) 3. — Peripheres Parenchym. Obj. VI, Oc. o. (Id). 4. — Zellen des periph. Parenchyms. Obj. VI, Oc. o. (Id.) 5. — Peripheres Parenchym. Obj. VI, Oc. o. (Id.) 6. — Langsschnitt durch das Vorderende. Obj. V, Oc. o. (Id.) 7. — Querschnitt durch das Gehirn. Obj. V, Oc. o. (Id.) 8. — Langsschnitt durch die .Statocyste. Obj. VI, Oc. o. (Id.) Ouerschnitte id. id. id. (Id.) Langsschnitt durch das Copulationsorgan. Obj. VI, Oc. o. (Id.) g a,b. 10. ii-i3. Ouerschnitte id. id. îc 1. (Id.) Fig. 14-25 beziehen sich auf Procerodes Wandeli Hallez. Fig. 14. Fig. i5. Fig. 16. Fig. 17. — Habitusbild. Ventrale Flâche. — Hautmuskelschlauch der Ventralflache, halbschematisch ; a Diagonalfasern, welche die Schichte der Lângsmuskeln durchsetzen. Obj. IV, Oc. o. (Hâmato- xylin-Eosin.) — Langsschnitt durch das Gehirn. Obj. IV, Oc. o. (Id.) Flachenschnitt id. id. (Id.) TAFEL II Fig. 18. — Querschnitt durch das Auge. Obj. VI, Oc. o. (Eisenhamatoxylin-Eosin.) — Schnitt durch eine Keimzelle; a, b,c, d verschieden differenzierte Plasmaschichten derselben. Obj. V, Oc. 2. (Id.) Fig. 19 EXPEDITION ANTARCTIQUE BELGE Fig. 20. — Schnitt durch eine Keimzelle. Obj. V, Oc. 1. (Hàmatoxylin-Eosin.) Fig. 21. — Flâchenschnitt durch die Yerbindungsstelle des Keimstockes mit dem Oviducte. Obj. V, Oc. 1. (Id.). Fig. 22. — Etwas schrâger Querschnitt durch den Pénis. Obj. IV, Oc. 2. (Id.) Fig. 23. — Teil eines Lângsschnittes durch die Gegend der Sekretraume des Pénis. Obj. V, Oc. o. (van Gieson's Farbung.) Fig. 24. — Teil der Uteruswandung eines jlingeren Individuums. Obj. V, Oc. o. (Hàmato- xylin-Eosin.) Fig. 25 a-e. — Querschnitte durch die Gegend des Utérus u. Uterusganges. Obj. 00, Oc. 1. (Id.) Fig. 26 u. 27 beziehen sich auf Procerodes Hallezi n. sp. Fig. 26. — Schrag getroffener Langsschnitt durch d. Gehirn. Ob. IV, Oc. o. (Hâmatoxylin- Eosin.) Fig. 27. — Langsschnitt durch den Pénis. Obj. IV, Oc. o. (van Gieson's Farbung.) EXPEDITION AETAEJTIQUE BELGE ooiriissios r>s la eelcioa AVIS. La feuille que l'on trouvera sous ce r>n,e'-zt deotinée à ren- placer la planche I,qui eat incorrecte, dans le rnér.oire déjà broché et intitulé " TURBELLARIEN" inar Ludwlg Bohmig. BERIOHT. Dag hiérbeigefûgte Blc.tt iat beoticmt Tafel I zu eraetzen, welche vorl:onnt in " TURBELL Ap.IEN" , BChon hrochirt,von Ludwig Bôhnig,und unp;enau angefertigt vrorden star. ADVICE. The plate hore-inclosed,i3 de3tined to fill the place of Plate I, incorrect, that appeared in "TUEBELL ARIEN" ,by Ludwig Bohmig,already ntitched. KXI'KIMTlnN ANTARCTIQUE BEI ( • K /. 10. TURBELLARTEN. PL.l f hn -par / • ■ fi/' \3^ ! 8. i \ 77 1 \ ; sa, l'ZSt drz < Stl/7- ' / H*/ ' - si,, sidr yJ drz stdr' 16 OV I O ut. = ^0 1 1 - f* SZ> ." ." y >-\-. / s 8 :.- <7 • f « i •V,r 77 «fa »'"•• '-07' ? B *.° •? ' . ." • . S7 ' » . " » *„ ^» * <- * * - . * '! - ^". cp cm - ËX-PE \) I T U) X AN TARC TIQU E BELG E 7. 9 cpa 3. ni 10. ^^ ■ ! i RBELLARIEN. TL.l Z If" pdr ® & stdr ' Z. /- -> " ri a ppa ■ ni' ppa '®°\ OU. b. 1Z. lm rm 11. ru «I a9 ra> « ». \ ;; ^ : fm Z rm- 73. vs lm i ! drz i r \ ; su vzst >)' "7 star s/r dm epz sU " stLz y '■ / n x! stdr ' - ->*>&- -sta stdr sa, sa ' \ u. Q b. \ f m. 9. s/1 15 ji/e NA \ drz sla Stdr ' 16 I il' ■ A i - m ' uv o * . I 17. cda ■ u - \ . *m cp cm EXPEDITION ANTARCTIQUE BELGE 18. TURBELLARIEN . PI..ÏÏ. m/i ' mli util l!r" m bfrz uuib oi ri m -il bfrz ,/r' ,/r" :d. m m- il ulilb 21. ilsl 26. 27. m -il un :"/. Imb • ' utcz y il . Im (Ir *' ,// "'I XI on/ iii/ XI oit/ Im' de psi-h Im IV LISTE DES RAPPORTS SCIENTIFIQUES PUBLIÉS SOUS LA DIRECTION DE LA COMMISSION DE LA "BELGICA,, Les mémoires dont les titres sont précédés d'un astérisque (*) ont déjà paru. Le classement des rapports dans les volumes III, IV, VI, VII, VIII et IX sera fait ultérieurement. VOLUME I. RELATION DU VOYAGE ET RESUME DES RESUL- TATS, par A. de Gerlache de Gomery. ♦TRAVAUX HYDROGRAPHIQUES et INSTRUCTIONS NAUTIQUES (Premier fascicule), pt G. Lecointe. Fis 67.50 USAGE DES EXPLOSIFS DANS LA BANQUISE, par G. Lecointe. VOLUME II. ASTRONOMIE ET PHYSIQUE DU GLOBE. *ETUDE DES CHRONOMETRES (deux parties), par G. Lecointe Frs 33, 5o OBSERVATIONS MAGNÉTIQUES, par C Lagrange et G. Lecointe. *MESURES PENDULAIRES, par G. Lecointe. Fr. 5— CONCLUSIONS GÉNÉRALES SUR LES OBSERVA- TIONS ASTRONOMIQUES ET MAGNÉTIQUES, par Guyou. VOLUMES III et IV. MÉTÉOROLOGIE. OBSERVATIONS METEOROLOGIQUES EN MER LIBRE, par H. Arctowski. ♦RAPPORT SUR LES OBSERVATIONS MÉTÉOROLO- GIQUES HORAIRES, par H. Arctowski . . Frs 60,00 ♦OBSERVATIONS DES NUAGES, par A. Do- BROWOLSKI » 2O,00 *LA NEIGE ET LE GIVRE, p«- A. Dobrowolski. Frs 10.00 ♦PHÉNOMÈNES OPTIQUES DE L'ATMOSPHÈRE, par H. Arctowski . Frs 6,00 ♦AURORES AUSTRALES, par H. Arctowski . » 11,00 VOLUME V. OCÉANOGRAPHIE ET GÉOLOGIE. SONDAGES, par H. Arctowski. SÉDIMENTS MARINS, par H. Van Hove. ♦RELATIONS THERMIQUES, par H. Arctowski et H. R. Mill Frs 10. So ♦DÉTERMINATION DE LA DENSITÉ DE LEAU DE MER, par J. Thouxet Frs 7,5o ♦RAPPORT SUR LA DENSITÉ DE LEAU DE MER, par H. Arctowski et J. Thoulet Frs 3',oo COULEUR DES EAUX OCEANIQUES, par H. Arc- towski. LES GLACES, par H. Arctowski. ♦LES GLACIERS, par H. Arctowski .... Frs 35. 5o ÉTUDE DES ROCHES, par A. Pelikan. QUELQUES PLANTES FOSSILES DES TERRES MAGELLANIQUES, par M. Gilkinet. VOLUMES VI, VII, VIII et IX. BOTANIQUE ET ZOOLOGIE. Botanique. DIATOMÉES (moins Chaelocérés), par H. van Heurck. PERIDINIENS ET CHAETOCÉRÉS, par Fr. Schùtt. ALGUES, par E. De Wildeman. ♦CHAMPIGNONS, par Mmes Bommer et Rousseau Frs g.5o ♦LICHENS, par E. A. Wainio » 12,00 ♦HEPATIQUES, par F. Stephani ) ♦MOUSSES, par J. Cardot ] '°° CRYPTOGAMES VASCULAIRES, par M™ Bommer. ♦PHANÉROGAMES, par E. De Wildeman . . Frs 62.5o 3,00 J 5,oo FORAMINIFERES, par Van den Broeck. RADIOLAIRES, par Fr. Dreyer. TINTINOIDES, par K. Brandt. < *SPONGIAIRES, par E. Topsent Frs 16,00 / *HYDRAIRES, par C. Hartlaub j 8,5o SIPHONOPHORES, par C. Chun. /♦MÉDUSES, par O. Maas Frs ALCYONAIRES, par Th. Studer. *PENNATULIDES, par H. F. E. Jungersen . . » / *MADRÉPORAIRES et HYDROCORALLIAI- \ RES, par E. v. Marenzeller > Frs / *ACTINIAIRES, par O. Carlgren ) CTÉNOPHORES, par C. Chun. V *HOLOTHURIDES, par E. Hérouard .... Frs 5,oo /♦ASTÉRIDES, par H. Ludwig » i9-5o ^ /♦ÉCHINIDES ET OPHIURES, par R. Kœhler. » 17, 5o CRINOIDES, par J. A. Bather. V**TURBELLARIEN, par L. Bôhmig Frs 7,00 CESTODES, TRÉMATODES et ACANTHOCÉPHALES, par P. Cerfontaine. V *NÉMERTES, par Bùrger Frs 4,5o y *NÉMATODES LIBRES, par J. G. de Man . . » 23,00 NÉMATODES PARASITES, par J. Guiart. CHAETOGNATHES, par O. Steinhaus. GÉPHYRIENS, par J. W. Spengel. OLIGOCHÈTES, par P. Cerfontaine. POLYCHÈTES, par G. Pruvot et E. G. Racovitza. Zoologie. ' *ACARIENS LIBRES, par D' Trouessart, et A. D. MlCHAEL / ■ * ACARIENS PARASITES, par G. Neumann . . ( ■ 'ARAIGNÉES ET FAUCHEURS, pr E. Simon. ) -MYRIAPODES, par C. v. Attems ) :|COLLEMBOLES, par V. Willem ) S,5o "''♦ORTHOPTÈRES, par Brunner von Wattenwyl. ♦HÉMIPTÈRES, par E. Bergroth ' ♦COLÉOPTÈRES, pr E. Rousseau, A. Grouvelle, H. Schouteden, E. Brenske, Boileau, Bourgeois, E. Olivier, L. Fairmaire, G. Stierlin, A. Bovie et A. Lameere . , , ♦HYMÉNOPTÈRES, par C. Emery, J. Tosquinet, E. André et J. Vachal ♦DIPTÈRES, par J. C. Jacobs, Th. Becker et J E. H. RÙBSAAMEN /♦SCAPHOPODEN, par L. Plate /♦GASTROPODES ET LAMELLIBRANCHES, \ Frs 7,5o Frs 11,00 BRYOZOAIRES, par A. W. Waters . . . V ♦BRACHIOPODES, par L. Joubin » 5,oo ROTIFÈRES ET TARDIGRADES, par G. Zelinka. PHYLLOPODES, par Hérouard. ^♦OSTRACODES, par G. W. Muller Frs 2,5o Frs 19,50 Fr. 1.00 par P. Pelseneer VFrs 25,oo J *CÉPHALOPODES, par L. Joubin ) TUNICIERS, par E. Van Beneden. /♦POISSONS, par L. Dollo Frs 48,00 BILE DES OISEAUX ANTARCTIQUES, par P. Portier. OISEAUX {Biologie), par E. G. Racovitza. OISEAUX (Systématique), par Howard Saunders. /♦CÉTACÉS, par E. G. Racovitza Frs 24.00 EMBRYOGÉNIE DES PINNIPÈDES, par E. Van Beneden. Frs 27,50 ¥^*ORGANOGÉNIE DES PINNIPÈDES. I. Les extrémités, par H. Leboucq Frs 5.5o ORGANOGÉNIE DES PINNIPÈDES. II. par Brachet. ENCÉPHALE DES PINNIPÈDES, par Brachet. PINNIPÈDES (Biologie), par E. G. Racovitza. . *COPÉPODES, par W. Giesbrecht Frs 25,oo y ^PINNIPÈDES (Systématique), par / ♦CIRRIPÈDES, par P. P. C Hoek » 2,00 CRUSTACÉS ÉDRYOPHTHALMES, par Ch. Pérez. •^"SCHIZOPODES ET CUMACÉS, par H. J. Hansen. CRUSTACÉS DÉCAPODES, par H. Coutière. PYCNOGONIDES, par G. Pfeffer. PÉDICULIDES, par V. Willem. VOLUME X E. Barrett-Hamilton .... Frs 4,00 BACTÉRIES DE L'INTESTIN DES ANIMAUX ANT- ARCTIQUES, par J. Cantacuzène'. LA BIOGÉOGRAPHIE DE L'ANTARCTIDE, par E. G. Racovitza. ANTHROPOLOGIE. MEDICAL REPORT, par F. A. Cook. REPORT UPON THE ONAS, par F. A. Cook. A YAHGAN GRAMMAR AND DICTIONARY, par F. A. Cook. REMARQUES. — Par la suite, plusieurs autres mémoires s'ajouteront à cette liste. Il ne sera éventuellement mis en vente que cinquante collections complètes des mémoires. Ceux-ci pourront être acquis, séparément, aux prix indiqués sur la présente couverture : à BRUXELLES, à l'Office de publicité, LEBÈGUE & G,e, 46, rue de la Madeleine, à PARIS, chez LE SOUDIER, 174-176, Boulevard Saint-Germain, à BERLIN, chez FRIEDLÀNDER, 11, Karlstrasse, N. W. 6, à LONDRES, chez DULAU & C°, 37, Soho Square, W. à NEW- YORK, chez PUTNAM's Sons, 27 W, 23d street. Ces prix seront réduits de 20 % pour les personnes qui souscriront à la série complète des mémoires chez l'un des libraires désignés ci-dessus. Toutefois, lorsque la publication sera terminée, les prix indiqués sur cette liste seront majorés de 40 %,, pour les mémoires vendus séparément, et de 20 %, pour les mémoires vendus par série complète t m 1