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BIBLIOTHM

DES

LITTERARISCHEN VEREINS

m STUTTaART.

LXXXV.

STUTTÖABT.

OKDBOCKT AUF KOSTEN DES LITTEaUOSCREH VEBBIRS.

1866.

(,. T- 3

f- <J

PROTECTOR

DES LTTTERAMSCHEN VEREINS IN STUTTGART

SEINE MAJESTÄT DER KÖNIG.

VERWALTUNG :

Präsident: A. Y. Keller, ordentlieher professor an der k. oniversitftt in Tübingen«

Kassier: Professor Dr Kommerell, vorstand der realschule in Tübingen.

Agent: Fues, sortimentsbachliändler in Tübingen.

GESELLSCHAFTSAUSSCHUSS :

Oberstudienrath DrHaßler, conservator der vaterländischen kirnst- und

alterthumsdenkmäler in Ulm. Obersthofmeister W. freiherr v. Holtz in Alfdorf. Dr G. ▼. Karajan, präsident der k. akademie in Wien. Dr E. y. K aus 1er, vicedirector des k. haus- und Staatsarchivs in

Stuttgart. Dr Klüpfel, bibliothekar an der k. Universität in Tübingen. Dr 0. y. Klumpp, director der k. privatbibliothek in Stuttgart. Dr Maurer, ordentlicher professor an der k. Universität in München. Dr Menzel in Stuttgart.

Dr Pauli, ordentlicher professor an der k. Universität in Tübingen. Dr Simrock, ordentlicher professor an der k. Universität in Bonn. Dr Wackerna gel, ordentlicher professor an der Universität in Basel. Dr Waitz, ordentlicher professor an der k. Universität in Göttingen.

SCHIMPF UND ERNST

VON

JOHANNES PAUn

HERAUSGEGEBEN

VON

HEMAM ÖSTEBLEY-

STUTTGAKT.

GEDRÜCKT AUF KOSTEN DES LITTEEABISCHEN VEREINS

HAOH BKSOHLVBft DIfl AÜSSeSÜSSIS TOK HOTIMBEB 1865.

1866.

»SVOK von H. LAUPP IH tOBIVOBH.

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EINLEITUNG.

W as über die Lebensumstände Johannes Paulis, des Sammlers und Herausgebers der folgenden Schwanke bekannt ist, hat C. Veith in seiner Schrift über ihn ^ , und später J. M. Lappenberg in seiner Ausgabe des Ulenspiegel (Leipzig, 1854) Seite 363 bereits zusammengestellt. Da er als Bearbeiter und Herausgeber Geileri- scher Predigten meistens nur beiläufig erwähnt wird, so findet sich wenig Genaues über ihn aufgezeichnet, und die Daten über sein Leben sind zum grösten Theile unzuverläßig , so weit sie nicht auf eigenen Notizen in seinem Buche * oder in den von ihm heraus- gegebenen Predigten Geilers beruhen. Pauli wurde um das Jahr 1455 von jüdischen Eltern geboren (nach einer Vermuthung Veiths war sein ursprünglicher Name Paul Pfedersheimer) , trat früh zum Christenthume über, wurde in Straßburg Magister der freien Künste, trat in den Franciscaner-Orden ein und predigte schon 1479 in dem Kloster seines Ordens zu Thann in der Grafschaft Pfirt im Elsaß. Im Jahre 1499 wurde er als ein ausgezeichneter Prediger zu dem von Franz Sabarra nach Oppenheim berufenen Convent ent- sendet. Von 1506 bis 1510 ist er Guardian des Barfüßer-klosters in Straßburg, wo er die Predigten Geilers hört, die er aufzeichnet und in den folgenden Jahren ausarbeitet. Die erste Sammlung derselben gab er sds Lesemeister zu Scliletstadt 1515 (Straßburg, Grüninger, neu

1 Ober den Barfüßer Johanne» Pauli und das yon ihm verfkßte Volks- bach Schimpf and Ernst, Wien 1839. 8.

2 Im „Schimpf and Ernst" spricht Pauli von sich selbst in der Vorrede and in den Nammem 28, 69, 225, 280, 825, 520, 521, 564 und 565.

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aufgelegt 1517) unter dem Titel »Evangelibuch« heraus, der im fol- genden Jahre (ebend., auch 1517) eine andere Sammlung, die »Emeis«, und 1517 eine dritte, die >Brösamlin« folgte. Nach Schimpf und Ernst N. 325 muß er kurze Zeit vorher oder nachher auch Lese- meister zu Villingen gewesen sein. 1518 war er wieder Lesemeister zu Thann, in welcher Stellung er die Redaction von »Schimpf und Ernst« beendete, deren Vorrede er 1519 unterzeichnete, Geilers Predigten über Seb. Brants Narrenschiff, die bis dahin nur lateinisch von Jac. Otger bekannt waren, ins Deutsche zurückübersetzte (Straß- burg, Grüningef, 1520), und bis zu seinem nach 1530 erfolgten Tode verblieb.

Paulis Schwanksammlung »Schimpf und Ernst« ist eins der beliebtesten Volksbücher des 16 und 17 Jahrhunderts geworden. Das Buch hat eine große Anzahl von Ausgaben, und eine vielleicht nicht geringere Zahl von Umarbeitungen, Nachahmungen und Über- setzungen erlebt, die in Lappenbergs Ulenspiegel S. 365 in sehr vollständiger Zusammenstellung beschrieben sind. Da das' Werk Paulis indessen für den verehrten Herausgeber des Ulenspiegel nur eine nebensächliche Bedeutung hatte, so konnte das Verzeichniss der Ausgaben desselben dort, so ausgezeichnet es in bibliographischer Beziehung ist, nicht in allen Theilen und namentlich nicht in Bezug auf den Inhalt der einzelnen Sammlungen so zuverläßig und er- schöpfend sein, wie der Bearbeiter einer neuen Ausgabe es wünschen darf, und ich kann nicht umhin, unter Zugrundelegung der Lappen- bergischen Zusammenstellung die einzelnen Drucke noch einmal kurz zu vergleichen.

Als die älteste, vollständigste und allein zuverläßig von Pauli selbst besorgte Ausgabe muß die 152g bei Joh. Grieninger in Straß- burg erschienene gelten, deren Text in der vorliegenden Bearbei- tung mit möglichster Treue vdedergegeben ist, und auf welche also im Folgenden noch näher eingegangen werden muß. Für die zweite der bis jetzt bekannten Ausgaben muß ich die in Reichards Bibliothek der Romane, Band 17, S. 115 von Würzburg, aus be- schriebene halten (Lappenb. N. 3), die 1525 bei Erasmus Joh. Knoblauch in Straßburg gedruckt ist. Sie kann sich nur durch sehr geringe Abänderungen von dem ersten Drucke unterscheiden, da die angegebene Zahl der Nummern (700) wegen der gewöhnlichen Ungenauigkeit der Zählung im Texte sowohl wie im Register schwer-

lieb zaverläßig ist, and da anter den zehn von N. 69 bis 650 angefUirten Stücken nnr eins mit der Text-Nbmmer der ersten Aas- gabe nicht übereinstimmt, nämlich N. 304, welches dort anter N. 309 sich findet: ja, ich maß gestehen, daß ich bei der völligen Übereinstimmang sämmtlicher übrigen angezogenen Stücke weit eher geneigt bin, einen Drack- oder Schreibfehler anzunehmen, als eine wirkliche Verschiedenheit der beiden Aasgaben, mindestens innerhalb der Grenzen, in denen die Vergleichung sich bewegt. Das von Veith S. 24 als die vermuthlich zweite Aasgabe, and auch von Lappenberg anter N. 2 beschriebene Exemplar der Wiener Hofbibliothek, dessen letztes Blatt anten defect ist, kann frühestens die dritte Stelle in Ansprach nehmen, da der noch dazu durch Holzschnitte beschränkte Raum von 106 Blättern nicht wohl gegen 700 Erzählungen enthalten kann ^ Die von Lappenberg als im eignen Besitze befindlich unter N. 4 aufgeführte , am Ende unvollständige, aber auf dem Titel mit der Jahreszahl 1526 bezeichnete Ausgabe maß mit den Augsburger Drucken von 1534, 1535 April 10 (Titel 1536) und 1536 Juni 12 identisch sein; ob eine derselben, vielleicht 1534, nur eine Titelausgabe der seinigen ist, giebt Lapjpenberg leider . nicht an. Die bei Barthol. Grüninger in Straßburg 1533 gedruckte Aasgabe, 106 Bl.fol. mit Holzschnitten ohne Register (Lappenberg N. 5) enthält 41 Erzählungen weniger als der älteste Druck bis N. 563 (neue Ausgabe), und femer fehlen die. sämmtlichen Stücke von N. 564 bis 693; dagegen sind ihr die 21 ersten' Erzählungen des folgenden Anhanges eingeschoben, welche meistens auch die späteren Ausgaben beibehalten haben. Von dieser ist die Ausgabe: Augs-

1 während des Drnckes erhalte ich von dem Gustos der k. k. Hofbih- liothek Dr. Theodor Georg von Karajan folgende freundliche Mittheilong über dieses Exemplar: Dem Exemplare der Hofbibliothek fehlt wirklich, wie K. Veith angiebt, die untere Hälfte des letzten Blattes und mit dieser vielleicht die Jahreszahl des Druckes. Ein Register, d. h. ein gedrncktes hat diese Ausgabe auch nicht. Die letzte Erzählung auf Blatt Cy^ col. a trägt die Überschrift und Zahl: „Eyn Geystlichen Meyea zu || stecken geystlichen lefiten auflllden Meytag. || Von Ernst das. dxlj || ** Die Vorrede ist datirt: „Geben zu Tann, nach der Geburt || Christi vnsers säligmächers. M. D. xix. jare. ||'' nicht aber wie es bei Veith heißt : M. D. Ixix jare.

Nach dieser Beschreibung stimmt das Wiener Exemplar selbst in der Zeilenabtheilung mit der Straßbnrger Ausgabe von 1533 überein und muß 9ho nSr identisch mit dieser gelten.

bürg, H. Steiner, 1534, Nov. 17, 99 Bl. fol. mit Holzschn. ohne Register (Lappenb. N. 8), nur durch Irrthümer in der Zählang der Stücke verschieden, und von letzterer sind bloße Abdrücke die Angsborger Ausgaben 1535, April 10 (das Exemplar der Göttinger Bibliothek trägt anf dem Titel die Jahreszahl 1536, daher vielleicht die Irrthümer bei Lappenberg S. 371) 99 Bl. fol. mit Holzschnitten ohne Register (Lappenb. N. 8) ; und 1536, Juni 12, ebenfalls 99 Bl. fol. mit Holzschn. ohne Register (Lappenb. N. 9). Die von Grüninger in Straßburg 1535, Marise Lichtmess (2 Febr.) gedruckte Ausgabe (Lappenb. N. 7) .enthält mehrere Verschiedenheiten, die in eine Reihe der späteren Drucke übergegangen sind. Sie hat 102 Bl. fol. mit Holzschnitten, darunter fünf Blätter Register, und zeichnet sich namentlich durch eine wesentliche Verbesserung der Überschriften im Register aus, die in der ältesten Ausgabe zum großen Theile sehr mangelhaft waren. Die in den früheren Drucken beibehaltene Jahreszahl 1519 am Ende der Vorrede ist weggefallen, dagegen endigt die Vorrede mit dem Zusätze: »Lieber Leser, so dir dise yetzt gegenwertig arbeit angenem sein würth, hab ich dir nit ver- halten wollen das ich in willens bin noch einen theil zu disem Buch zutrucken, welcher theil mit vil grösserem fleiss, müe vnd arbeit zusamen bracht ist, mit vil yetzund weltleuffigen, Exemplen, Histo- rien vnd fahlen, vorhin in kheinem truck nie auszgangen.« Sie enthält die 21 in der ersten Ausgabe nicht gegebenen Erzählungen bislang erschienener Drucke, ferner unter N. 124 eine ganz neue (im Anhange N. 22) , und endlich am Ende eine Auswahl von acht der bis dahin unterdrückten Nummern von 564 bis 693 der ältesten Ausgabe (neue Nummer), während die früher fehlenden Stücke der- selben bis zu No. 563 ebenfalls fehlen: eine Anordnung, die später beibehalten ist, nur mit der Beschränkung, daß im Laufe der Zeit immer mehr Nummern ausgemerzt werden. Die von Lappenberg unter N. 10 verzeichnete Augsburger Ausgabe vom Jahre 1537, im Besitze der Münchener Bibliothek, habe ich, so wie die übri- gen im gleichen Besitze befindlichen Drucke Augsburg 1542 und 1546 (Lappenb. N. 14 und 21), nach den Erfahrungen mehrerer Freunde, namentlich E. Gödekes nicht versuchen können, mir zu- gänglich zu machen. Die folgende Ausgabe, Straßburg, Grüninger, 1538, Aug. 28 (Lappenb. N. 11) ist ebenfalls in einer Reihe spä- terer Drucke wiederholt. Unter dem Holzschnitte des Titels (der

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übrigens schon anf dem Titel der Aasgabe 1535, Febr. 2 vorkommt) findet sich die Bezeichnung: Zu F. am Heyn, Bei Christian Egenolph. M.D.XXXyin., während das Ende heißt: Getmckt zu Straßbarg darch Bartholomeam Grüninger, In kosten vnd verlagk dess ehren- geachten Christian Egenolphen, etc. 1538, Aag. 28. Sie enthSlt 103 folierte Blätter und fünf anbezifferte Blätter Register (dem Exemplar der Göttinger Bibliothek fehlt der Bogen Süj mit den Begister- nammern 130 bis 364). Nach einer aaf die Mehrung und Beßerung der Ausgabe bezüglichen Änderung der ursprünglichen Vorrede folgt noch der Zusatz : »Zum Leser. Lieber Leser, wie wir yormalsz verheissen, das buch zumeren, ist jetzunt beschehen, das such zuhiderst im buch, da findest du sie bei einander.« Die Anordnung der Erzählungen ist bis N. 497 die bei der vorigen Ausgabe angegebene, dann folgen unter der Rubrik: »Anfang der newen stuck so disz buch jetzunt mer dan vormals Inhalt« die siebzehn Erzählungen des Anhanges von N. 23 bis 39, welche im Ganzen ebenfalls in die späteren Drucke übergegangen sind. Die von Mathias Apiarius in Bern veranstalteten Ausgaben 1542, 1543, Febr. 24 und 1546 (N. 12, 13 und 19 des Lappenbergischen Verzeichnisses, deren letztere ich für identisch mit Lappenb. N. 22 halte) stimmen im Wesentlichen sowohl unter sich, wie mit dem Drucke von 1538 überein. Mit der Augsburger Ausgabe, Heinr. Steiner, 1544 (Lap- penb. N. 17) 103 Blätter fol. und vier Bl. Register, wieder mit dem alten Titelbilde, aber mit den Zusätzen des Druckes von 1538 in Vorrede und Text, ist die Ausgabe Frankfurt, Cyr. Jacobus 1550 gleichlautend, die mit der Eybischen Übersetzung zweier Comö* dien des Plautus und der Philogamia des Ugolinus vermehrt ist; sie enthält 104 Bl. ohne Register (Lappenb. N. 24) , und wird sich von der 1544 ebenda erschienenen Ausgabe (Lappenb. N. 16) wenig oder gar nicht unterscheiden. Das im Besitze der Berliner Biblio- thek befindliche Exemplar ohne Druckort, 1545 in Quart (Lappenb. N. 18) gehört zu den »gestümpleten vnd gehümpleten Büchlein,« vor denen später gewarnt wird. Der Titel lautet: »VOn Schimpff, vnnd Ernst, vil weiser Höflicher Spruch, Historien, Exempel, vnd Lehren, Zu Vnderweisung vnnd Manung, in sdlem thun vnd leben der menschen. Auch zu Eurtzweil, Schertz vnnd Frölichkeit des gemüts, zesamen bracht. letzund New, vnd vormals der massen nie auszgangenn. Cum Priuilegio.« Es beginnt ohne Vorrede und

ohne den Namen Paulis, mit vier anbezifferten Blättern Titel und Register; dann folgt auf Blatt 1 bis 88, Sign. A bis Yiiij, der mit Holzschnitten ausgestattete und ganz umgeordnete Text, am Ende die Jahreszahl 1545 ohne weitere Angabe. Unter den etwa 218 Stücken (oft sind mehrere unter einer Nummer zusammengestellt) befinden sich 72 neue; und die aus sämmtiichen Ausgaben, auch der ältesten, ausgewählten Erzählungen sind häufig zu bloßen Anek- doten und Vafredicten zusammengezogen. Dem von Nyerup, Al- mindelig Morskabsläsning, S. 251 beschriebenen Drucke yon Hermann Gülfferich in Frankfurt 1546, 219 Blätter in Octav (Lappenb. N. 20) wird die bei Hans Zimmerman in Augsburg 1549, 8^ erschienene Ausgäbe (Lappenb. N. 23) ganz gleich sein, da sie dieselbe Anzahl von Nummern (vorbehaltlich der Irrungen in der Zählung 455) in derselben ganz neuen Anordnung nach dreizehn Abschnitten enthält. Titel, Vorrede und Text nehmen 227 Blätter ein, dann folgt auf zwölf (nicht 8) Blättern, Sign, fv bis gviii, das Register. Die völlig umgeschriebene Vorrede endigt mit den Worten: »Demnach disz Buch yetzt von neüwem auffs fleissigest durchlesen, gebessert, vnnd an vil enden Gemerrt ist worden. Auch in ain wolgeschickte Ord- nung gestellet, Dermasseu, das es ainem yeden zu lesen vnd zu gebrauchen seer Dienstlich vnd Nutzlich sein wirdt. Vnd ist inn dreyzehen Thail mit Schönen Figuren, geordnet.« Dann folgt die Warnung: »Lieber Leser wisz dich zu hütten, vor den Büchlein so vndter disem* Namen anszgeen , welliche ausz disem gestümplet vnd gehümplet sein, vnd doch nit die halb mainung Frater Johannis Pauli ist. Gehab dich wol.« Die Erzählungen sind bis auf dreizehn (N. 68, 86, 89, 168, 214, 215, 220, 293, 320, 385, 429, 453 und 454) dieselben, wie in den frtlheren Ausgaben mit Ausnahme der ältesten, und zwar in ziemlich unveränderter Gestalt, nur unter häufiger HipzufUgung von meistens gereimten Nutzanwendungen. Mit ihr ist ebenfalls gleichlautend die Frankfurter Ausgabe (Wey- gand Han) von 1556, 184 Blätter und 2 Bl. Register (Lappenb. N. 26); und der ohne Druckort 1577 erschienene Druck, bestehend aus 287 Blättern und 13 Bl. Register (Lappenb. N. 32) wird sich nicht wesentlich davon unterscheiden.

Durch die Zusammenstellung der Nummern nach ganz neuen Rubriken und die fortwährende Neigung, ältere Stücke auszuscheiden, neue einzuschieben und jedem einen moralisierenden Schluß aiiza-

hftngen, sowie Sprache und Orthographie dem Gebraache der Zeit anzupassen, erhalten die nach der ersten Hälfte des Jahrhunderts erscheinenden Ausgaben ein immer fremdartigeres Ansehen , und müßen endlich als ganz neue Werke betrachtet werden, die wie so viele andere Schwankbücher, Paulis Sammlung benutzt oder aus- gezogen ' haben. Zu diesen gehört die Sammlung, die unter dem Titel erschienen ist: »Scherz mit der Warheyt. Vonn guttem Ge- spräche, In Schimpf ynd Ernst Reden, yil höfflicher weiser. Spruch, lieblicher Historien, ynd Lehren. Zu Ynderweisung ynd Ermanung, in allem thun ynd Leben der Menschen, Auch ehrlichen kurtzweileh, Sdierz ynd Freüdenzeiten, zu erfrewung des gemüts, zusammen bracht. letzund New,, ynud yormals dermassen nie auszgangen.« Dann nuter einem großen Holzschnitte : Cum Priuilegio Imp. Franck- furt. Bei Christian Egenolff. Die Rückseite des Titelblattes enthält drei Sprüche aus Salomon, und einen grpßen Holzschnitt. Dann folgen drei Blätter Register und danach der Text. Das mir zu Gebote stehende Exemplar der Göttinger Bibliothek enthält nur die

Blätter 1 bis 77, auf dessen S^ckseite der Abschnitt »yom Todt ynd Sterben« beginnt. Nach der Blattzahl (79a) der letzten Nummer im Register und dem Umfange derselben in der Ausgabe yon 1563 ist indessen anzunehmen, daß das Werk 80 Blätter enthalten hat, und demnach ein Exemplar der in Lappenbergs Verzeichnisse unter N. 25a aufgeführten Ausgabe ist. Dieselbe Sammlung ist 1563 bei EgenoUEis Erben in Franckfurt wieder erschienen, 84 Blätter und drei Bl. Register, fol. Titel und Text sind nur unbedeutend yer- ändert, beide Ausgaben enthalten etwa 240 bis 250 Nummern, die letzte etwa sechs mehr. Ungefö.hr fünfzig derselben sind unzweifel- haft einer. Ausgabe der Paulischen Sammlung entnommen, ein Hun- dert stimmt mit Erzählungen derselben überein, ist aber andern Quellen entnommen, (die dassischen z. B. sind .meistens aus den Originalen übertragen) und das andere Hundert enthält Stücke, die bei Pauli nicht yorkommen!* Es folgt dann noch eine ganze Reihe yon Ausgaben, <üe sich meist an die zunächst yorausgegangenen Drucke anschließen, aber sie yerlieren immer mehr den Charakter des Originals. Die Frankfurter Ausgabe yon 1570 z. B. (gedruckt yon Nie. Basse in yerlegung Th. Rebarth; 275 Bl. und 11 Bl. Re- gister in 8^. Lappenb. N. 30) ist in der Vorrede und den dreizehn Rubriken der Augsburger Ausgabe . yon 1549 gleich^ enthält aber

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anter 523 Erzählungen schon 71, die in den Drucken mit onvef- änderter Anordnung nicht vorkommen. Wegen der späteren Aus- gaben und Übersetzungen, deren bis zum Jahre 1781 nachgewiesen werden, verweise ich auf Lappenbergs Verzeichniss, zu dem ich nur die Angabe 1567, 8^ nachzutragen habe, nach welcher Kurz in seiner Ausgabe des Rollwagens (deutsche Bibliothek, 7) dtiert; sie sind für den gegenwärtigen Zweck ohne Bedeutung.

Bei der Bearbeitung einer neuen Ausgabe der Paulischen Samm- lung konnte es nicht zweifelhaft sein, daß der erste, als der voll- ständigste und fast in jeder, namentlich auch in sprachlicher Be- ziehung vorzüglichste Druck zu Grunde gelegt werden muste. Er enthält 130 Blätter in Folio, darunter 124 Bl. Titel, Vorrede und Text in zwei Golumnen (Sign. A bis Xvj) und sechs Bl. (Sign. Y bisYvi) Register; der Titel steht in einem Rahmen von Holzschnitten, den einzigen die das Buch enthält. Das sehr schöne Exemplar der Dresdener Bibliothek ist bis auf Bl. 7 und 8 (Sign. B und B^) voll- ständig; dem Berliner Exemplare fehlt Blatt A mit Titel und Vor- rede, und der Bogen Eij (Bl. 26 und 29), wogegen der Bogen Eiij (Bl. 27 und 28) doppelt vorhanden ist. Die Ausgabe zeigt folgende Irrthümer in der Folierung:

Kiiij ist falsch mit LIVH statt LVm foliert,

Lv » LXVI » LXV

Lvj » LXVn » LXVI

Miij » LXVIX » LXIX

Püy » ixc » Lxxxvm *

Pv » XC » LXXXIX »

Pvj » XCI » XC

Sij » CIX » CIV

Süj > GX > CV

Xv ^ cxxi > cxxin *

Yij » cxxvm» CXXVI >

Yiij » cm » cxxvn >

Yiüj > cim » Gxxvni »

Yv » GXXXI > GXXIX >

Yvj > cxxxn » cxxx

Diese älteste Ausgabe ist im Folgenden mit möglichster Treue wiedergegeben. Die Änderungen die ich mir erlaubt habe, sind Bämmtlich durch Druckfehler des Originals veranlaßt, welche unter

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dem Texte angegeben sind, mit einziger Ausnahme erstens offenbarer Mängel in der Interpnngierang, die zu nnbedeatend waren am sie anzumerken, und zweitens der allerdings mannigfachen Nachläßig- keiten und Fehler in der Zählung und namentlich im Register. Ich habe den Text unverändert gelaßen, die Zählung desselben berich- tigt und danach das sehr in Unordnung gerathene Register geordnet, aber doch geglaubt, jErüherer Citate wegen die alten Nummern con- servieren zu müßen, so daß das neue Register oft drei Zahlen hinter jedem Stücke enthält, von denen die erste die Nummer des Textes, die zweite die Registemummer und die dritte die neue, richtige Zahl angiebt. Wo sich im Register nur zwei Zahlen finden, da stimmen Text und Register überein. Ich gebe die Irrthümer in der Zählung des Textes und des Registers nebst den übrigen darauf bezüglichen Mängeln lieber hier in fortlaufender Übersicht, als unter dem Texte, wo jede Übersichtlichkeit unmöglich sein würde, und bemerke dabei nur, daß ich auf bloße Druckfehler in der Zählung keine Rücksicht nehme, sondern nur auf wirkliche, die Richtigkeit der Zählung störende Fehler. Die Überschrift von N. 2 fehlt im Register und ist wie die meisten außerdem fort- gelaßenen Überschriften aus der Ausgabe von 1535 nachgetragen ; dagegen fehlt im Register die Zahl 3, so daß mit N. 4 die Ord- nung wiederhergestellt ist. N. 19 ist im Register nicht gezählt, so dass von N. 20 bis 53 der Text und die richtige Zählung um eine Nummer dem Register yorausgeht, wo die Zahl 53 im Register ausgelaßen und dadurch die Übereinstimmung hergestellt ist; femer sind N. 49 und 50 im Register umgestellt. N. 158 ist im Text ausgelaßen, im Register dagegen die Zahl 159, so daß von 160 an Text und Register übereinstimmen, aber der wahren Zahl um eine Nunmier voraus sind. Die Textnummer 173 ist im Register erst unter N. 175 aufgeführt. Dann fehlt die Nummer 255 im Texte, der aber richtig fortzählt, so daß bis N. 280 dasselbe Yerhältniss bleibt. Femer sind die im Register unter No. 281 und 282 aufge- fährten Stücke im Texte nicht enthalten, da aber dort die ent- sprechenden Zahlen ebenfalls fehlen, so stimmen Text und Register, aber die richtige Zahl ist nun um drei Nummem zurück. Die Überschrift der Textnummer 299 fehlt im Register, dessen Zahlen übrigens fortlaufen, so daß nun auch Text und Register nidit mehr übereinstimmen; da aber die Zahl 301 im Text zweimal vorkommt,

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so ist die Ordnung wiederhergestellt und die wahre Zahl ist nnr am zwei Nummern zurück. N..333 steht im Texte über zwei Erzäh- lungen, und so sind alle drei Zahlen verschieden; da aber die rechte Nummer 334 weder im^Tefxte eine Zahl erhalten hat noch im Register überhaupt erwähnt ist, so stimmt nun der Text mit der richtigen Zahl überein und das Register geht eine Nummer voraus, bis es N. 343. doppelt zählt, und auf dieser Nummer alle drei Zäh- lungen zusanmienfallen. N. 344 folgt aber im Texte , N. 345 im Register zweimal, und so ist die richtige Zahl jetzt um eine Nummer voraus. Die beiden Erzählungen 371 und 372 haben weder im Texte eine Zahl noch sind sie in das Register aufgenommen, wodurch die rechte. Zahl drei Nummern voraus zählt. . Die Erzählung N. 413 ist im Register nicht erwähnt,' das Yerhältniss zum Texte wird aber dadurch nicht verändert, weil dieser die entsprechende Nummer 410 doppelt zählt, nur ist die rechte Zahl noch um eine Nummer weiter voraus, und dieses Verhältniss wird bei N. 464 auf dieselbe Weise noch femer erweitert, wo die Überschrift zu N. 460 des Textes im Register fehlt, ersterer dagegen diese Zahl zweimal enthält. Da aber die im Texte mit N. 506 bezeichnete Hinweisung im Register fehlt, so stimmt bis zu der im Texte doppelt gezählten N. -509 auch die Registerzahl nicht mehr, und die richtige Zahl ist um sechs Stellen voraus. Wiederum fehlt Überschrift und Zahl des Textes N. 515 im Register, der Text zählt doppelt und die Entfernung der wahren Zahl ist noch größer. Dann fehlt die im Register unter N. 541 aufgeführte Gesishichte im Texte, wo indessen die ent- sprechende Zahl ausgelassen- ist, und weiter überspringt der Text die Zahlen 625 bis 630, während, das Register die Überschriften von neun Erzählungen mit den entsprechenden Zahlen 625 bis 633 auffühH, welche bis auf zwei am Ende nachgetragene, im Texte sämmtlich fehlen. Dadurch stimmt die Textzählung mit der wahren Zähl überein, steht aber vor der Registerzahl um drei Nununem zurück. Die Nummer 664 ist in der Textzählnng übersprungen, N. 668 ist im Register zweimal gezählt, aber die unter 668a ange- führte Erzählung fehlt im. Texte. Ausserdem fehlt die Zahl 672 .im Texte, entsprechend der im Register unter 674 aufgeführten Ge- schichte. Ebenso die Erzählungen N. 677, 678, 681 und. 686 des Registers, während die Textzählung ohne Unterbrechung fortläuft. Die Nummer 683 der neuen Zählung fehlt im Register, N. 684

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and 689 sind dort yerstellt und tragen die Nnmmern 693 and 691. Danü springen die Textnammern von 690 auf 697, and voö 698 aaf 700 and endlich folgen noch mit den ihnen dem Register nach zagehörenden Nammern 627 and 629 z\vei Erzählangen aas der vorher ausgelassenen Rabrik »Von verziehen vnd von dem dot«

Den 693 Nammern, die in der ersten Aasgabe enthalten sind, habe ich als Anhang noch 39 Erzählangen beigefügt, die in deü späteren Bracken hinzagekommen sind, so weit dieselben die ar- sprüngliche Anordnang des Stoffes beibehalten haben. Die große Reihe von Stücken dagegen, welche in die noch späteren Bearbei- tangen des Paalischen Werkes aufgenommen sind, habe ich nicht geglaubt an. dieser Stelle berücksichtigen zu dürfen, obwohl sehr viele derselben in Beziehung auf ihre Quellen und Yerbreitungen besonders interessant sind: es bleibt das besser einer selbstständigen Arbeit vorbehalten. Ebenso habe ich das femer angehängte ver- gleichende Register der wichtigsten Ausgaben, auf welches ^chon Jac. Grimm (deutsches Wörterbuch I, Ixxüj) gedrungen hat, lücht weiter als bis zur zweiten Hälfte des Jahrhunderts geführt, weil durch die Aufnahme der späteren durchaus umgeordneten Ausgaben eine OrientiruDg mehr erschwert als erleichtert sein würde.

Die Nachweisungen über den Ursprung und die Verbreitung der einzelnen Erzählungen können natürlich keineü Anspruch auf irgend welchen Grad von Vollständigkeit machen : sie geben nur das, was sich bei fleißigem Suchen aus einem -allerdings ungewöhn- lich reichen Materiale zusammengefunden hat. Einen großen Theil dieses Materials habe ich der wirklich seltenen Liberalität meines ausgezeichneten Freundes E. Gödeke zu verdanken , der mir seine reichen Sammlungen vonExcerpten und Parallelen zu unbeschräi^kter Benutzung überlassen hat; durch die Vollständigkeit, Genauigkeit und Zuverläßigkeit derselben ist ipeine Arbeit auf das Wesentlichste gefördert worden. Femer habe ich den Herausgebern' vieler ver- wandten oder nahestehenden Werke zu danken, deren Forschungen mir oft wesentliche' Unterstützung gewährt haben. Da es nicht möglich war, ohne die Anordnung der Nachweisungen zu verwischen, sie alle und überaU hervorzuheben, so will ich hier wenigstens die Zeitgenossen nennen , denen ich ganz besonders - zu Danke ver- pflichtet bin: unter den Deutschen Th. Benfey, von der Hagen, A. von Keller, Heinrich Kurz und Fei. Liebrecht, die in der Er-

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forschuDg und Bearbeitnng von DenkmälerD der Litteratur einen wesentlichen Theil ihrer Lebensaufgabe gefunden haben, unter den Franzosen die kaum weniger aui^ezeichneten Ed^l. du M^ril und Stan. Julien. Ich selbst habe, außer einem grossen Theile der ausländischen Yolkslitteratur, durch E. Oddekes Forschungen auf diesem Gebiete veranlaßt (die er hoffentlich recht bald Muße finden wird, zum Abschluße und zur Veröffentlichung zu bringen), nament- lich die Kirchenschriftsteller des froheren und späteren Mittelalters ausgezogen, und ein Blick auf die folgenden Nachweisungen wird zeigen, eine wie reiche Ausbeute dieselben gewährt haben. Ich bedaure, daß mir trotzdem der Ursprung mancher Erzählungen unbekannt geblieben ist, der unzweifelhaft in der patristischen Lit- teratur gesucht werden muß, aber idi hoffe, daß das Gebotene wenigstens hinreichend sein wird, auf diese unendlich reiche Quelle fOr ähnliche Arbeiten aufmerksam zu machen. In Bezug auf die Nachahmungen muß ich besonders bedauern, daß mir von den dänischen Volksbüchern Nichts zu Gebote gestanden hat, von denen eine ganze Reihe auf der Sammlung Paulis beruht, während von den Schwankbüchern Englands vor Kurzem eine wenn auch unge- nügende Sammlung erschienen ist.

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SCHIMPF VND ERNST

heiset das buch mit namen dnrchlanfft es der weit handlung mit ernstlichen vnd kurtzweiligen exemplen, parabolen ynd hysto- rien nützlieh ynd gnot zuo bessening der menschen.

CUM PßlUILEGIO IM.

DIE VOEEED DIS BUCHS.

So NUN lETZ ETLICHE ZEIT VERGANGNER LEÜFF VND spen, auch irrangen dnrch vil vnd manigfaltige büchlin vszgangen, die heilsamen bücher ewiger selikeit vnd fridsamens lebens etliche zeit geschlaffen haben, on allen zweifei von dem herren Jhesu, durch seine gnad bald widerumb erweckt werden. Ist mitler zeit dises buch zusamen gelesen von dem erwürdigen vatter vnd bruder Jo- hannes Pauli barfusser ordens, leszmeister zu Than in dem selben kloster, so er .xl. iar vff erden gepredigt hat, vnd hat dise exempel zusamen gelesen vsz allen büchern, wa er es funden hat .dc.lxxx. hystorien vnd parabulen zu beiden hendlen , geistlich vnd weltlich dienende. Vnd vff das, das wort des heiligen Ewangely erftilt werd, lesen die brösamlin zusamen, das sie nit verloren werden. Es ist auch ein arm ding, dz einer stetz brucht das, das da funden ist, vnd das er nichtz nüwes findet , vnd das da funden ist, nit bessert, vnd ist dis buch getaufft vnd im der nam vff gesetzt. Schimpff vnd Ernst, wan vil schimpflSicher, kurtzweiliger vnd lecherlicher exempel darin sein, damit die geistlichen kinder in den beschlosznen

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klöstern etwa zu lesen haben, darin sie zu zeiten iren geist mögen erlüstigen vnd ruwen, wan man nit alwegen in einer strenckeit blei- ben mag. Vnd auch die vff den schlossern vnd bergen wpneh vnd geil sein, erschrockenliche ynd ernstliche ding finden, da von sie gebessert werden.- Aach das die- predicanten exempel haben, die schlefferlichen menschen zn erwecken, vnd lüstig zu hören machen, auch das sie osterspil haben zu ostern, ynd ist nichtz her gesetzt, dan das mit eren wol mag gepredigt werden. Es bit auch der ob- gemelt samler dis'buchs, das man es lesen wöl in der meinung, als er es gemacht hat, nit yerkeren noch verwerffen, sundem bessern, vnd es meren, ynd andere gütigliche stück herzu setzen, die sich ziemen, dan er hat sich gehüt yor schampem ynd ynzüchtigen exem- plen, deren im yil entgegen gangen sein, damit er niemans kein ergerung geh, ynd ist etwas sträflichs heryn gesetzt worden, so be- gert er gnad ynd yerzeihung yon got dem herren, ynd Maria iseiner liebsten muter, yon sancto Francisco, ynd yon sancto Martino seinen Patronen, und yon allem himelischen her, auch denen zu lob er dis buch gemacht hat, auch yon allen menschen. Ynd ist dis buch ge- macht worden zu Than in dem selbigen kloster nach der geburt Christi ynsers herren. Tausent. ccccc. xix. iar.

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8CHIMPFF VND ERNST TESDESTÜ IN DISEM BÜOCH, kurzweilig, vnd auch das ein iechlich mensch im selber dauon exempel ynd leren nemen mag, vnd ist im nützlich ynd gut. etc.

E'

Das erst von schimpff.

S WAR EIN EDELMAN VFF EINEM SCHLOSZ EIN weitling, der het ein iungen narren, vnd wan der iancker hinweg reit vsz dem schlosz, so lebten die knecht vnd die kellerin in dem sausz, vnd waren guter ding. Ynd wan der iuncker wider heim kam, so sie dan ob dem tisch sasen, so verwisz er inen als, was sie die weil gessen vnd getmncken hetten, vnd fragt sie in spotz weisz, wie schmackt vch der wein in dem fasz, vnd deszgleichen. etc. Yff ein mal war der iancker aber hinweg geritten da sprach der ein knecht, es ist ein verretter vnder vnsz, der dem ianckem sagt WZ wir thün, wan er ysz ist, er weisz als was wir die weil essen vnd trincken. Ein anderer knedit sprach, der nar thut e^, den fragt der iancker als, wan er kumpt, so sagt er im was er weisz. Der ander knecht antwart im vnd sprach, ich wil den narren leren das er es nit. me thut. Yff ein mal war der iancker aber hinweg geritten, da fürten sie den narren in den keller, vnd zohe^ in nackent vsz, vnd banden in an ein saal, vnd schlügen in mit gaten raten, vnd wan im einer ein streich gab vff den racken, so sprach er za im, se, se, dz ist die warheit, kansta die warheit sagen, bista ein nar, so treib dein narheit, se, se, das ist die warheit also liesen sie in Wider gon. Ynd da* der iancker kam^ vnd sich ab zobe da fragt er den narren, wie sein gewonheit was, wie haben sie haasz gehalten, die wyl ich vsz bin gewesen. Der nar schweig Stil, vnd wolt nichtz reden, vnd legt ein finger vff den mand, vnd macht mum, mom, mam, nach langer frag, der iancker sprach»

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wolan vnd sag mir die warheit. Da der nar bort die warheit nen- nen, da schrei er mordio, mordio, es ist kein böser ding vff erdt- reicb, dan die warheit, o nenn mir die warheit nit. Warumb, sprach der inncker. Darumb sprach der nar, da stot sie mir yff dem rucken geschriben. Der iuncker zohe den narren ts2, da sähe er wol, wie man mit dem narren gehandlet hat, das er nistz wolt sagen, etc.

D

Das ander von ernst.

JE WARHEIT DARF NIEMANS ME SAGEN, WAN wer sie sagt, der ist verhasset, aber der nar shent alle pre- dilÄuten, desz er gegeiszlet vnd geschlagen ward aber die predicanten verschweigen ietz die warheit, vnd hat noch nie keiner kein streich empfangen , vnd würt keiner kein empfaheu , allein das sie niemans erzürnen besunder die oberen. Darumb sein wenig predicanten me als Johannes der tauffer wz , der Herodi die warheit sagt. (Marci. 6. Mathei. 14.) Es zimt dir nit deines bruders weih zu haben, die weil er lebt, er sähe nit an den dot. etc. Deszgleichen sein nit me vff erdtreich die sant Ambrosy gleich sein, der den keiser Theodosium vsz dem chor treib , vnd in strafft vmb das schnei vr- teil, das er hat begangen.

E'

Das drit von schimpff.

S WAR EIN ABENTÜRER EIN GAUCKÖLMAN AN einem abent spat sasz er vor eins buren hausz vff einem bloch. Da der bauer von dem feld kam, da sähe er den gesellen da sitzen vnd sprach zu im. Gut gesel was sitzestu da, warumb gastu nit in ein hausz, das du nit da vnder dem himmel dy nacht müst sitzen. Er sprach lieber guter meyer, ich hab ein gewonheit an mir, ich bin das gantz dorff vsz gangen, vnd wil mich niemans herbergen, ich wil recht die nacht hie bleiben, morgen würt es vil leicht besser. Der buer sprach, gut gesel, was ist das für ein gewonheit Er sprach ich sag iederman die warheit, darumb wil mich niemans be- herbergen. Der meyer sprach, das ist ein gute gewonheit, kum zfi mir heryn, du bist mir ein werder gast hab du es als gut als ich. Der gesel gieng mit dem buer in dz husz. Der buer sprach Greta hauszfraw bach küchlin vnd schnitten, ich hab ein gast vber kununen. Da sie also assen vnd also bei dem feuer sassen, wie

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msm dan in dein dörfern thut. Da nam der gut gesel als war, wie man hausz hielt da was niemans in dem hansz, dan der buer, der het ein bletzlin yor dem aug hangen, vnd sein hauszfraw Greta het nur ein aug, ynd ein katz der troff ein aug. Da man in dem besten essen was, da sprach der buer. Lieber guter gesel, du sprichst, du sagst alwegen die warheit, sag mir auch ein warheit. Der gesel sprach, ach Heber haaszwirt ir werdet zornig ynd bösz yber mich. Der buer sprach, nein. Der gut gesel sprach, du vnd dein fraw, ynd dein katz haben alle nit me dan drü äugen. Da der buer das hört als die warheit, da erwüscht er die offengabel, Tnd lagt den guten gesellen zu dem hausz hinusz. Also ist es noch vff ertreich, das war ist, dz Osee der prophet spricht an dem .4. cap. (Non est veritas) Es ist kein warheit noch kein barmhertzikeit vff erdtreich. Disz exempel ist auch wider yil menschen ynd predicanten, die etwan warheiten sagen, dy nit yil nutz bringen sunder schaden, ynd besser wer geschwigen, ynd bringen etwan kriegen ynd zancken. Die warheit ist so edel, das sie nit yon allen menschen an allen orten zu allen zeiten sol gesagt werden.- Als sanctus Paulus spricht .2. Thimotheum. (Seruum autem domini et«.) Ein knecht ynd ein diener gottes sol nit zancken ynd kriegen, er sol senfftmütig sein gen allen menschen, lerlich ynd geduldig, mit modestia, straffen die, die der warheit widerston. etc.

E^

Von schimp^ff das fierd.

S KAMEN VFF EIN MAL FIER lüNCKFRAWEN zusamen, ynd gefetteretten einander, ynd schimpfften mit einander ynd waren guter ding. Die ein sprach zu den andern dreien. Ach nun ist ynsz doch wol bei einander, wan wir einander gern wider- umb hetten, wa finden wir einander widerumb. Vnd die ein hiesz (Ignis) Feür. Die ander hiesz (Aqua) Wasser. Die drit hiesz (Aer) Lufft. Die fierd hiesz (Veritas) Warheit. Ach sprach die ein, Feür wa finden wir dich. Sie sprach, in einem harten stein, da schlahen mit einem stachel daran, so finden ir mich. Da spi^ch sie, Lufft wa finden wir didi, wa bistu da heim. Sie sprach, ir müssen lugen wa ein bletlin an einem bäum zittert ynd sich bewegt, da finden ir mich. Da sprach sie, Wasser wa finden wir dich, wa bistu da heim. Sie sprach, wa ir binzen finden, da graben zu der wurtzel da finden ir

mich, da bin ich da beim. Da sprach sie, o du edle warheit, wa

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finden wir dich. Die warheit antwurt inen allen dreien, o ir lieben Schwestern, ir haben alle euwere ort erzalt, da man euch weisz zu finden. Aber leider ich hab kein eigen hausz, niemans wil mich beherbergeil, ich bin von iederman verhasset. (Osee. 4. Non est veri- tas. etc.)

V

Von ernst das fünfft.

F EIN ZEIT WAS EIN REICHER MAN EIN HEß, der was ein buler, der het ein knecht, der was vil iar bei im gewesen. Es war ein anderer reicher man, der het den selbigen knecht auch gern gehebt Der knecht sprach, ich wolt gern zu euch dingen, so wil mir mein her nit vrlaub geben. Der her sprach, fach du an vnd sag im die warheit, so würt er dir vrlaub geben. Der sprach, ich wil es thün. Nit lang darnach sprach sein her zu im, gang vnd heisz mir das metzUn kumen. Der knecht sprach, her das ist der eebruch, ir selten es nit thun, vnd dergleichen, vnd der knecht sagt den herren alwegen die warheit. Der her sprach vff ein mal, du vnd ich gehören nit me zfisamen, du bist mir zu verwürt worden, darumb io kum her, so wollen wir mit einander rechnen, vnd bezalt in der her, vnd gab. im vrlaub. Also kam der knecht zu dem andern herren, der mit im geret het. Darumb geistlich so hat die warheit kein eigne herberg, niemans hört sie gerne sagen, vrsach. Cristus der her sprach in dem Euangclio (Mathei 10. Nemo potest.) Es mag nieman zweien herren dienen, die wider einander sein. Darumb ist schier alle weit falsch, vnd dienen dem herren der falschheit, so hasset iederman den andern herren, die warheit, vnd wil sie niemans me beherbergen.

E'

Von schimpff das sechst.

S WAR EIN EDELMAN EIN EREN MAN, DER HET allen mal gest, darumb so behielt er alwegen etwas besun* ders, es weren iunge hüner, oder wer wiltbret in dem saltz, oder weren fisch in dem trog, wa er vberfallen würd von ersamen gesten, das er auch etwas het inen für zusetzen, wan das ist einem eren man gnüg, der da gest bot, wan er einer trachten me hat, dan so er allein ist, vnd kein gest hat Vff ein mal het er ein guten al in dem fischtrog lauffen, vnd es begab sich das er musz hinweg rei- ten, vnd da er hinweg kam, da gieng sein hauszfraw zu irer nach-

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bamrin zairer gespil, vnd sprach zu ir. Ach liebe nachbaurin ich hab den grösten Insten ein al zu essen, mein iuncker hat ein al in dem fischtrog laufen, wollen ir mir helfen, so wollen wir in schlem- men, vnd wollen darnach sprechen, der otter hab in fressen. Die nachbürin sprach ia. Sie bereiteten den al nach irem willen, vnd satten ein theil ynd brieten ein theil. Indem der inncker wideramb kam reiten, vnd sich wideramb ab zoch. Nun het der iuncker ein atzel in einer keffin, die kunt seh wetzen. Ynd die atzel sprach zu dem iunckern. Juncker die fraw hat den al gesotten vnd gebraten, ynd hat in fressen. Da sich nun der iuncker ab gezohe, da gieng er vber den trog, wan er wolt der atzlen nit glauben, da was er hinweg da ward er zornig vnd sprach zu der frauwen. Fraw wie sein ir so schleckerhafftig, warumb habenir mir den al fressen, den ich yff gest behalten hab. Sie sprach, ich hab es nit gethon, ist er nicht noch da, so müssen in die otter haben fressen, wan sy haben euch vor me fressen. Der iuncker sprach ia es ist war, ir haben es gethon, ir sein der otter vnd der marder der in fressen hat, der fogel hat mir es gesagt. Da die fraw hört das es im der fogel hat gesagt, ward sie zornig vber den fogel. Da nun der iuncker vff ein mal widerumb hinweg geriten was, da nam sie ire nachbürin zu ir, die den al het helffen fressen, vnd berupfften der artzlen den kopff vnd machten im ein blatten, sie betten in lieber gar zu dot ge- schlagen. Wan dan der fogel einen man sähe, der ein kalen kopff oder blatten het, so sprach er zu dem selbigen man, du hast frei- lich auch von dem al geschwetzt.

A'

Von schimpff das sibent.

LSO LESEN WIR VON DEM VENERABH.! BEDA, dz vff ein mal da der rat der senat zuRom bei einander was in einer gi'osen sach, da erschinen zwölff büchstaben an einer wand. Dm. P. P. P. Drü. S. S. S. Drü. R. R. R. Drü. F. F. F. Da die Römer als weisz lüt, nit kunten vszlegen, vnd funden in rat, das sie den bedam darüber wolten füren, vnd müst sie inen exponieren, wan er der gelertest zu der zeit geachtet ward. Da er nun die büchstaben sähe, da legt er sie also vsz; Drü. P. P. P. (Pater Pa- trice * Profectus.) In dem tütschen laszt es sich nit anders schreiben

*

1 Pater Pater.

2^

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dan also. Der vatter des vatterlands ist hinweg gezogen. Drü. S. S. S. (Sapientia Secum Sublata.) Weiszheit ist mit im hinweg. Drü. R. R. R. (Regnum Rome Ruet.) Das römisch reich würt zer- fallen vnd zergon. Drü. F. F. F. (Ferro Flamma Farne etc.) Mit yssin, feür vnd hunger. Beda ret daruff, wan sie hetten etlidi frumme vnd weise lüt vertriben. Da die römer horten die vssdegung der buchstaben, da wurden sie zornig, vnd fielen vber in, vnd sta- chen im die äugen vsz, aber wie er es vsz legt, also ist es gangen, das was sein Ion, dz was sein predig gelt. Also das war ist dz die warheit nieraan sagen darff, vnd nieman me die warheit hören wil.

A'

Von schimpffdas acht.

LSO SCHREIBT UALERIÜS VON EINEM BILD VFF

einer saul, das sagt wan ein^ etwz gestolen het. Einer wolt vff ein malstelen in der kirchen, vnd gieng vor hin zu dem bild vnd nam ein hamer vnd tröwet im, wan es in verriet, so wolt er im mit dem hamer den kopff zerschlagen. Da das bild nun solt die warheit sagen, da sprach es (Tempora mutantur homines deterio- rantur et qui vult dicere veritatem frangitur sibi caput.) Die zeit hat sich verwandelt, die menschen haben sich gebösert, wer ietz die warheit wil sagen, dem wil man den kopff zerschlagen.

Von schimpff das nünt.

WIR LESSEN VON DREIEN HANEN DIE ZÜO NACHT kreieten. Da die fraw by dem eebrecher lag, vnd dy kellerin in dem husz die verstund der vogel gesang. Der ein han kreiet die erst nacht. Mein fraw ist dem herren vntrüw. Das sprach die kel- lerin zu der frawen. Die fraw sprach, der ha» musz sterben, vnd der han ward gebraten. Der ander han sang die ander nacht, als die kellerin das vszlegt, da sie gefraget ward, da sagt sie, der han hat gekreyt. Mein gesel ist gestorben vmb der warheit willen. Die fraw spi*ach, der sol auch sterben, vnd der ward auch gebi*aten. Da die fraw bei dem bülen lag, da kreyet der drit han, als es die kel- lerin vsz legt (Audi, vide, tace; si vis viuere in pace.) Sihe vnd hör vnd schweig, wiltu leben in dem friden.

Von iunckfrawen gut vnd bösz. Vonschimpffdas.x.

E'

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S WAS IN EINER VNIÜERSITET VFF EINER HOHEN schulen ein iunger edelman, der solt studieren. Er kam hinder ein metzen, vnd verthet mit ir wz er het, zu dem letsten da wolt er die letz mit ir essen, vnd lud sie vnd ir müter, da man nun ges- sen het, da vmbfieng er seinen bulen, vnd zoch darmit hin weg, da fieng das g&t meitlin an zuweinen, vnd gehub sich fast vbel, ir muter trost sie vnd sprach. Schweig liebe dochter, es sein noch vil hüb- scher Studenten hie, ich wil dir wolein andern schaffen. Die doch- ter antwurt ir vnd sprach, o liebe muter, ich wein nit das er hin- weg ist, ich klag den guten mantel mit den silberin stefften, den er antregt, das ich in auch nit verzert hab. Das was ein liebe muter, die ir kind also wol gelert vnd vnderwissen het. Es solten auch leren die Studenten vnd ledigen gesellen, vnd solten der lüt müsig gon wan das volck sucht allein gelt Es stot geschriben (Venus ex omni gente tributa petit.) Das ist, die huren wollen in allen landen gelt haben, niemans wil vmbsunst des tüffels sein.

V

Von ernst das .xi.

F EIN MAL WAS EIN KLOSTERFRAW IN EINEM kloster, da wz ein edelman kastfaut vber das selbig klo- ster, vnd in dem selbigen kloster was ein fraw die gefiel im wol, vnd ward ir vber die massen hold, vnd schreib der Eptisin ein brieff, sie solt im die nunnen schicken, es geschach nach vilen brieffen nit. Vff ein mal da schickt er rosz vnd man vnd boten, das man sie im schickte, vnd schreib auch darnach, theten sie es nit, so wolt er das kloster vnd die nunnen alle darin verbrennen. Ach lieber got, sie waren leidig, die frumen kinder gottes. Die, vmb deren willen der krieg was, die kam selber zu dem selbigen hotten, vnder andern werten sprach sie. Lieber frilnd, was hot euwer iuncker an mir gesehen, dz er mein mer begert dan keiner andern frauwen, nun «ein doch wol hübscher frawen hieinnen dan ich bin. Der hotten einer ant- wurt ir vnd sprach. Fraw euwere äugen gefallen im so wol vnd der gleichen etc. Die klosterfraw sprach zii den hotten, warten ein wenig, ich wil euch bald ein antwurt wissen lassen, vnd gieng damit hinyn, vnd stach fr selber, oder liesz ir beide äugen vsz stechen, vnd thet die angen in ein büchszliu, vnd beschlosz es, vnd schreib ein brieff darz.u durch ein andere frawen. Also nim hin, das du lieb in mir hast, vnd lasz mich vnd das kloster in dem friden. Da

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nun die botten dem edelman das büchszlin brachten. Da thet der edelman das büchszlin vff, vnd lasz den brief vnd da er den brieff gelasz, vnd die angen gesahe in dem büchszlin, da fiel die gnad got- tes vff in, vnd fieng an zurüwen vnd zuweinen, das zwei grose wun- derzeichen geschahen. Er erwarb durch sein weinen vnd rüwen im selber küscheit, vnd der selbigen klosterfrawen, deren uugen er vber- kumen het, das ir andere äugen wuchsen, vnd vberkam ir gesiebt widerumb. Deren klosterlüt fint man ietz nit.vil me. Wan durch ir keüscheit erwarb sie einem anderen küscheit vnd ir selber ein semlich grosz zeichen das sie ir gesiebt widerumb vber kam.

Von ernst das .xii.

WIR LESSEN WIE IN EINER STATT DIE HIESZ Acon, die ward belegert von den vngleubigen, in der stat da was ein iunckfrawen kloster yn, vnd die Eptisin liesz zu dem capitel lüten. Da nun dy frawen alle zusammen kamen, da sprach sie zu inen alsam. Also ir lieben kind vnd ir lieben ft*awen, es ist ietz daran, das die vngleubigen werden hereyn fallen, es sei dan sach das wir weiszüchen handien, so werden sie zu dem ersten vnsere seien verderben, darnach den leib. Wollen ir mir aber folgen, vnd wollen thun was ich thü, so behalten wir leib vnd seel rein. Sie sprachen allesamea, ia liebe muter, wir wollen dir folgen. Da zog die Eptisin ir messer vsz der scheid, vnd schneid ir selber die nasz ab. Da theten sie ir das alsamen nach, vnd wolt keine die böst sein, vnd waren ir bei .xlii. Da nun die vngleubigen kamen vnd sahen das sie so vngestalt waren, da liessen sie sie in dem friden. Das waren erbere iunckfrawen, dy durchengstigten sich selber, vftd vmb liebe willen der küscheit machten sie sich selber vngestalt vnd vngeschaffen. Wa sein ietz vnsere iunckfrawen, ia wol ietz äugen vsz stechen vnd nasen ab schneiden, sie reitzten von selber die ge- sellen, lifeffen inen nach, zieren sich vnd mutzen sich vff, wie die gemeinen metzen thun, man weisz schier kein vnderscheid me, aber ir küschheit ist in dem mund, vnd sein gleich denen iunckfrawen, von denen man lisset, wie hernach folgt.

Von schimpff das .xiii.

S WAS EIN MAL EIN EDELMAN, DER HET VMB eines bauren dochter gebulet, sie wurden der sach eins, der

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tag ward gesetzt, das er kamen wolt mit einem pferd, vnd wolt sie hinder im hinweg füren Tff sein schlosz. Da er nun kam er fand die thür offen, es was niemans da heim, er rüfft ir oben vnd vnden in dem haasz, er hört sie nit. Er gedacht es ist nichtz, sie hat dich geäffet, du wilt widerumb hinweg reiten, also wer sie wol vor im kusch bliben. Aber so der edelman ^ zu der huszthür wil hinusz gon, da sasz sie in einem fasz, vnd schrei zu dem puncktenloch vsz, gack guck, guck guck. Er sprach bistu da vnd nam sie, vnd satzt sie hindersich vff das pferd, vnd fürt sie mit im vff dz schlosz. Die het ir küscheit nur in dem mund, als die hernach auch.

Von schimpff das .xiiii.

S WAS EIN MAL EIN BÜRGER DER HET DREI döchter die alle zeitig waren zu versehen in den schweren Orden der heiligen ee, vnd wüst der vatter doch nit welche er zu dem ersten versorgen solt, wan sie hetten alle drei werber. Er berufft sie alle drei zusamen vnd sprach, wolan lieben döchter, ich wil euch allen dreien mit einander wasser geben, vnd ir sollen die hend auch mit einander weschen, vnd sollen sy an kein duch trücknen, sunder sel- ber lasen trucken werden, vnd welcher ire hend zu dem ersten trucken werden, deren wil ich zii dem ersten ein man geben. Der yatter gosz inen allen dreien wasser vber die hend, da wuschen sie ire hend vnd Hessen sie von inen selber wider trucken werden. Aber das iüngst döchterlin dz weiet mit den henden hin vnd her, vnd sprach stetz Ich wil keinen man, ich wil keinen man, vnd von dem selbigen weien wurden im sein hend zu den ersten trucken, vnd ward im zu dem ersten ein man, vnd musten die ältesten noch me warten, etc. Es ist auch ein retersch. Man spricht; rat was ist das, thut man es, so geschieht es, thut man es nit, so geschieht es dannocht. Es ist hend weschen. Trücknest du sie an ein zwehel, so werden sie drucken, trücknestu sie nit, so werden sie von selber trucken. Dise dochter het auch küscheit allein in dem mund, aber nit in dem hertzen, darumb so was es listig, es weiet die hend, das sie zu dem ersten drucken würden, etc.

Von schimpff das .xv.

* 1 edelmal.

V

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•F EIN ZEIT WZ EIN GROSE DOCHTER, DIE KAM zu dem ricbter zu dem Offidal, ynd klagt ein langen ge- sellen vmb den blumen a,n, er het sie verfelt, ynd notzwungen. Der richter sprach, liebe dochter ich kan die sach nit on in vsz richten, er musz auch da sein, daramb gang heim, vnd kam morgen wider- umb zu diser stund, so wii ich im auch her lassen gebieten. Die gut dochter gieng heim, der richter der Official schickt ir ein knecht nach, der solt thun als wolt er sie berauben, vnd ir den stihleier wolt nemen vnd den seckel. etc. Das geschah, da die dochter mor- gen widerumb kam, vnd sach den rauber da ston, da verklagt sie denselbigen rauber, wie er sye vff freyer Strassen het wollen berau- ben, wan sie sich nit gewert het. Der richter sprach, kunstu dich dan sein erweren. Sie sprach ia, ich schrei, dz die Itit vff der gaszen vnd vsz den hüsem herzu lieffen, vnd mir zu hilff kamen. Da ant- wurt ir der richter, hettestu auch also geschruwen da dir der gesel den kummer wolt an thun, vnd dich zwingen seinen willen zuthün, vnd den blumen nemen, so wer man dir auch zu hilff kumen, dar- umb far hin liebe dochter dein strasz, der gesel ist dein ledig.

v

Von schimpff das .xvi.

OR ZEITEN WZ ES ETWAN GAR EIN GROSE SACH, wan einer ein iunckfraw verfelt, als es dan noch ein grose sach ist in den rechten, aber es ist zu eim miszbruch kumen, besun- der in den grosen stetten*da etwan ein muter ein dochter hat, die sol sie, wol etwan selber einem reichen pfaffen oder einem edelman heim füren, oder als wescherin heim schicken, vnd inen allen gelt ab treuwen vnd ab schrecken, vnd sie mit recht fürnemen. etc.

N'

Von schimpff das .xvii.

UN HET ES SICH VFF EIN ZEIT BEGEBEN, DAS in dem Fürstenthüm zu Wirtemberg in einem dorff da starb ein reicher bauer, der verliesz ein hübschen iungen sun, da waren auch vil hübscher döchter in dem selbigen dorff, die gedachten wie sie den selbigen reichen hübschen iungen gesellen möchten vber- kumen zu einem man, vnd sie machten im krentzlin, vnd giengen im nach vnd entgegen, vnd eine iegliche meint, er solt sie nemen zu der ee, aber er thet nit dergleichen als ob er es thun wolt. Da sie nun sahen dz er nit daran wolt, da liesen sy alle von der bit ab

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Tnd lieffen im nit mer nach, bisz on zwo, die wolten nit nach ..lassen, ynd forcbt iegliche, er würd die andere nemen, vnd haszten einan- der, vnd lugten einander vff die ysen. Es begab sich das eine die ander ysz spürt, das sie za depi laden hinyn was gestigen zu dem reichen langen gesellen, vnd wolt die nacht bei im schlaffen, als sie auch thet. Die ander steig auch zu dem selben laden hinyn, vnd wolt auch bei im schlaffen, als sie thet. Der iung gesel lag zwischen inen beiden, ynd macht ieglicher ein kind, vnd wurden beid schwan- ger, vnd iegliche ^ sprach in an vmb die ee, die sach kam an das gericht-in dem selben dorff, die erbefn lüt wissen sie gen Stuck- garten, oder wa es dan was, vff das landgericht, die selben herren wissen sie gen Costenz an das geistlich gericht, der Official da selbst befalch die sach den richtern wider in dem dorff, das sie es solten anszsprechen, vnd bei dem sententz solt es blyben. Die erbern lüt erkanten es also, das die zwo döchtem solten den iungen gesellen den magthüm bezalen, vnd solt ledig sein von inen, vnd solten sie hureif blyben nach als vor. Den sententz schriben sie an die ob gemeiden ort, vnd erkanten die herren geistlich vnd weltlich, das es wol vsz gesprochen wer, vnd bleib da bei.

Von der 1er vatter vnd muter.

Das .xviii. von schimpf f. S WAS EIN ALTER LEW, DER MOCHT NIT WOL ME lagen vnd lag in einem loch, vnd hat ein iungen sun, der speiszt in, als billich was. Der alt lew gab dem iungen lewen ein 1er, vnd sprach zu im, lieber sun, sich zu, das du mit keinem men- schen fechtest, hab nichtz mit im zuschaffen, wan er ist stercker dan alle thier, so würt es dir nimer vbel gon. Der iung lew empfand seiner stercke, vnd verachtet seines vatters 1er, vnd gieng vsz vnd wolt doch ein menschen sehen, vnd fand zwen ochsen bei einander, vnd zusamen gebunden vnder ein ioch. Der lew sprach zu inen, sein ir menschen, nein sprachen sie, aber ein mensch hat vnsz zu- samen gebunden. Er kam weiter, da fand er ein reisingen hengst, der was wol beschlagen, vnd het ein sattel vff dem rucken, vnd ein zäum in dem maul, vnd gebunden an fein bäum. Der lew sprach zu im, bistu ein mensch, er sprach nein, aber ein mensch hat mich ge-

1 letHche.

E'

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banden. Er kam weiter, da fand er ein baren holtz hawen, vor einem wald, er sprach, bista ein mensch. Der baer sprach ia, wolan, so rüst dich, wir wölen mit einander fechten. Der baer sprach za dem lewen, gat gesel, hilf mir vor das holtz zerspalten, so wil ich dir darnach zn willen werden. Der buer thet ein streich mit der axt an dem baom da vomen, vnd macht ein Spalt, vnd lert den le- wen, wie er mit den klawen den bäum solt von einander zerren. Da der lew die klawen in den spalt stiesz, da zohe der buer dy axt Tsz dem spalt da schnalt der bäum wider z&samen, ynd was der lew gefangen. Der buer lieff zu dem dorff zu, ynd macht ein geschrei,^ ein lew, ein lew, die baren alle zu dem dorff hinusz, mit spiessen, gablen, stecken gegen dem lewen. Der lew sähe das er in dots nöten was, ynd zart die füsz herusz, ynd hüben im die klawen in dem holtz stecken, ynd entlieff den bnren mit groser marter, zögt seinem yatter sein blutigen fflsz, ynd sprach. Yatter het ich deinem rat gefolgt, so wer es mir nit also gangen, ich hab erfaren, was da mir hast gesagt. ^

A'

Das .xix. yon schimpf f.

LSO SOLLEN DIE lüNGEN, VATER VND MÜOTER glauben ynd inen yolgen, oder sie müsen dem hencker fol- gen , wan sie ir gut ynnützlich yerthun, man sieht inen zu, man hilfft inen, sie finden gesellen die inen helffen. Wan sie aber betlen müssen gon, so haben sie den spot zu dem schaden, so werden sie dem yat- ter die nasz ab beissen. Als der thet, yon dem Boetius schreibt, da man in hencken wolt, da begert er ein kusz zii geben seinem yatter yor seinem end, da im der yatter den backen bot, da beisz im der sun die nasz ab, ynd sprach, hettestu mich gestrafft in der iagent, so wer ich nit zu der schand kumen. Da begert er der straff, die er in der iugent yeracht het. Es sein aber etlich die die warnung ynd 1er irer eitern yerschmahen ynd verachten, ynd gat inen zu einem or yn ynd zii dem andern widerumb ysz, ynd sein disem lewen gleich, yon dem wir lesen.

Von schimpff das .xx.

WIR LESEN VON EINEM LEWEN DER HET ZWEN sün die wolt er yersprgen ynd gab ieglichem ein frawen, ynd z& der eestür gab er ieglichem ein wald ynd drei leren, die selten

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sie behalten vnd sprach. Fröwen euch lieben sün, wan alle thier sein euch ynderthenig, vnd httten ench allein vor dem menschen, vnd fechten nit mit im, wan er in stercke alle thier vbertrifft. Z& dem andern so sollen ir frid haben mit üwem nachbauren. Zu dem dritten so haben die weit in eren , die ich euch geben hab , damit das die thier bei ench vil inngen machen. Wan ir dise drü ding thnn, vnd die drei leren behalten, so gat es euch nimer vbel, dar- nadi gieng der vatter der alt lew schlaffen, vnd ward begraben. Der eltest San lebt nach den leren seines vatters. Aber der lang san der fieng an zn krigen vnd zu hadern mit denen die bei im wonten. Vnd vff ein mal da het sein fraw vnd andere in zornig gemacht, vnd kam sein zom vber die thier vsz in dem wald, vnd er erwürgt ir vil vnd döttet sie, vnd da das die andern thier gewar wurden, vnd es sahen, da flohen sie alle von im. Da sähe er vff ein mal, vnd wolt seinen bruder visitieren vnd besehen, vnd kam zu im vnd sprach. Lieber bruder wie hat es ein handel vmb dich, das du so reich bist, vnd dir so wol gat, vnd gat mir so vbel. Er antwnrt im vnd sprach, ich halt vnsers vatters 1er, aber du haltest sie nit du kriegst vnd haderst mit denen die bei dir wonen. Vnd hast nun den wald enteret, vnd weichen die thier von dir, vnd fürt in mit im in seinen wald, vnd zögt im sein wesen. Vnd da sie also in den wald kamen, da sahen sie die wilden thier mit großen huffen da gon. Vnd da sie lang also in dem wald hin vnd her waren gan da sahen sie ein menschen ein iäger, der spant die garn vff vnd wolt das ge- wild lagen. Da sprach der iung lew zu seinem bruder, bruder sichsta nit den bauren da gon, dz er dir schaden wil thun, gang hin vnd zerreisz in vnd frisz in. Er antwurt im vnd sprach, vnser vatter hat vnsz gelert wir sollen mit dem menschen nichtz zu schaf- fen haben, vnd sein müssig gon, vnd fridsam mit im leben. Da sprach der iung lew, wiltu vergessen deiner stercke vnd lewens hertz vmb der wort willen eins alten lewen, er ist vor in die aberwitz gangen, ich wil gon vnd wil in zerreissen vnd wil in fressen, vnd mit dem laufft er da hin, vnd lugt nit für sich vnd fiel in die strick vnd in die garn die der iäger het vsz gespant, vnd ward also ge- fangen vnd gedöt.

Von ernst das .xxi. LSO SEIN ETLICHE SÜN VND KINDER, DIE GANTZ den rat vnd dy 1er irer eitern verachten vnd verschmähen,

A'

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vnd verthun was sie haben ererbt von iren eitern, versnffen es vnd verspilen es, vnd verhuren es, vnd man sieht inen zu, vnd sie finden gesellen die inen helfen. Wan sie aber kamen zu dem stand des verlornen sanes, der auch alles verthet was er het, vnd die 1er sei- nes vatters veracht.

Es was ein reicher burger zu VenBdig der het ein sun der was gantz ein weinttl, er was alwegen vol, vnd er kam vff ein mal vsz dem rat mit andern ratzherren zu einem husz da lag ein trunckner man vff einem laden blosz vnd vnzichtig, vnd spottet iederman sein. Der frum vater gedacht sehe dein sun disen truncknen man so schantlich vnd spotlich da liegen, er wttrd sich bessern vnd daruor hüten, dz im semlichs nit widerfOr, vnd schickt sein knecht nach seinem sun. Ynd da der sun nun kam, da predigt im der vatter vnd strafft in, wie er sich solt hüten vor dem sauffea. Da er im lang het gepredigt, da fieng in an zu dürsten, vnd sprach zu denen die da stünden, wa ist der so truncken worden, wa schenckt man den guten wein das ich auch darzu kem.

Von schimpff das .xxii.

S WAS EIN REICHER MAN. EIN ERENMAN, AUCH des regimentz, der het ein sun der thet vil kindischer vnd nerrischer ding. Der vatter lert in vnd predigt im, vnd strafft in, aber der sun wult vber alle ding ein nar sein. Vff ein mal da kam der vatter vsz dem rat, da stund sein sun in dem sal vnder dem fenster vnd schlug dz wasser ab, oder brüntzlet vsz dem fenster vsz, vnd da er den vatter sähe, da hört er vff brüntzlen, vnd fiuh wider zu dem fenster hinyn. Vnd da es der vatter sähe, da wz er fro vnd gedacht das ist ein zeichen der vernunfft, vnd meint der sun schampt sich vor im, vnd da er zu dem sun kam, da fragt er in warumb er in geflohen het da er vnder dem fenster stund vnd bruntzt. Der sun sprach, ia lieber vatter ich forcht du würdest mich an dem seichfaden zu dem fenster hinusz ziehen, darumb bin ich geflohen. Da erkant der vatter das sein sun ein nar wolt sein, vnd liesz also von seiner 1er, vnd liesz den sun ein narren bleiben. Also sein vil iunger lüt, an denen Chrisamvnd tauff verloren ist, kein besserung ist da, vnd warten wan wie ein bliegt (spricht Fran- dscus petrarcha) also hat man ein hoffnung das er also frucht bringt. Also die iungen auch gemeinlich, wie wol es etwan feit, wan man-

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ches wol zogen wOrt vnd erber ist in der iugent, so werden alte schelck vnd alte huren darasz,.ein iunger engel, ein alter tüffel (An- gelicas iaaenis, senibus sattanisat in annis.) ^

Ein titel von den narren. So ietz nechst gemelt ist ein nerrischer sun , hat frater Johan- nes Pauli etlich narren her wollen setzen, die zu vil laster mögen dem predicanten dienen, so fint man sie sie bei einander.

E'

Von ernst ^d äs .xxiii.

S WZ VF EINMAL EIN NAR, DEN HET EIN HER

einem andern geschenckt, vnd waren zwen knecht georde- net, die soiten den selbigen narren holen vnd in heim füren. Vnd da in die zwen knecht vff das feit brachten, da giengen die zwen knecht weit vor anhin, vnd der nar gieng langsam binden heroach, vnd die zwen knecht mästen sein alwegen warten vnd schalten in vbel vnd flachten im. Da sprach der nar, der nar thut nichtz on geschlagen. Da machten die zwen knecht ein lange ruten, vnd schlugen den. narren vbel, vnd triben in vor anhin, vnd het der nar kein hossen an, vnd trafen in die zwen knecht mit den rüten ein mal oder drü vmb die schenckel. Vnd da der nar der ruten empfand, da fieng er an also schnei zu gon vnd zu laufen, das in die zwen knecht mit den ruten nit erlaufen mochten. Also sein vil menschen die nit zu dem himel- reich laufen, sie werden dan geschlagen vnd getriben mit kranck- heiten vnd pestilentzen , vnd mit andern plagen, die seind gleich etlichen hunden die ir her schlecht, so laufen sie wol zehen oder zwölf mal vmb in, etwan schmucken sie sich in ein winckel vnd dussen. Etliche frawen die wollen auch geschlagen sein, vnd spricht manche. Wan mich mein man nit schlug, so wer er mir nit lieb, vnd suiist so er mein förcht, mir nach lugt vnd mich schlecht, so ist er mir lieb, vnd erken ich, das er mich auch lieb hat. Es sein dar- nach etlich frawen vnd hund die wollen nit geschlagen sein. Also wan got dich schlecht mit widerwertikeit , das ist ein zeichen das dich got lieb hat. (Sapientie 4. ca.)

Von schimpff das .xxiiii. ,S WAS EIN NERRISCHER HUND DER KAM" IN EIN tal, da waren zwen berg, vf ieglichem berg wa,s ein schlosz,

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1 annat.

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Tnd betten die schlosz die gewonhdt die weil man asz, so mosten die wechter pfeifen vnd trumeten, ein lied vmb das ander. Der hund gedacht, da man anfienge zupfeifen vff dem einen schlosz, da isset man, du wilt gon yff das schlosz, da er den berg halber hinuf kam, da hört der wechter vff zu pfeifen , vnd fieng der ander vff dem andern schlosz auch an zu pfeifen. Da gedacht der hund, man hat ietz da gessen, man isset ietz vff der anderen bürg auch, vnd lieff wider herab, vnd den andern berg hinuff. Darnach hört der vff vnd fieng der vff dem andern schlosz wider an zu pfeiffen. Also lief der arm hund von einem berg zu dem andern, bisz dz er sich bei- der inbisz versaumpt. Also sein vil menschen vnbestentlidh, sie wol- len fröd vnd lust haben diser weit vnd ewiges leben vnd lauffen schier dz gantz iar den zeitlichen fröden nach, vnd in den fasten stellen sie nach der ewigen fröd, mit beichten vnd zu dem Sacra- ment gon, vnd mit andern guten wercken, sie bleiben aber nit lang. Deszgleichen geschieht es schier alle tag, an dem morgen lauffen zu got, zu der mesz zii der predig, vnd nach dem essen hincken wir zu dem tüffel, zu dem bretspil. etc. Vnd treiben das bisz in den dot, vnd ist zu besorgen, das wir vnsz beider hochzeit versäumen wie der hund.

Vonschimpff das .xxv.

S WAS EIN BAUER NIT WEIT VON DER NARBEN kappen, der het ein garten, da kam ein hasz 3^0, der thet im vil schaden als der nar meint. Da bestalt er ein edelman, der solt den hassen vertreiben vnd fahen. Der edelman kam reiten, vnd bracht fttnff oder sechs hund mit im, vnd lagt den hasen in dem garten mit einem grosen geschrei. Der hasz entgieng inen, er wüst durch den zäun hinusz, vnd ward im nit. Diser rüter mit den hunden thet dem buren me schaden in einer stund, dan im der hasz in zehen iaren het gethon, noch so wolt sich der buer rechen an dem hasen, vnd ward im dannocht nit. Also sein vil neidiger menschen, die nit wollen ablassen vnd verzeihen, sie wollen sich rechen, ynd greiffen got in seinen gewalt, dem da zu gehört zu rechen, vnd wan sie es lang machen, so thun sie inen selbs den grösten schaden, vnd gat inen als den Aman, den Mardocheo ein galgen liesz maöhen, vnd ward er daran gehenckt. Also auch es grebt einer eim ein grub, vnd feit er selber daryn, vnd wan sie schon dem weltlichen richter

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enüanffen, der sie nicht strafft, so mögen sie doch dem gottes ge< walt nit entlanffen, der sie straffen viürt das sie im in seinen ge- walt gegriffen haben. (Psal. Michi vindictam. etc.)

D

Von ernst das .xxvi.

AßNACJH VFF EIN ZEIT WAREN ZWEN BRÜDER, der ein was ein nar, ynd der ander was witzig. Die giengen mit einander vberfeld, sie kamen an ein wegscheid, der -ein weg was lüstig ynd eben, der ander steinecht vnd rnch, sie kriegten mit ein- ander, welchen weg sie weiten gon, der weisz wolt den ruchen gon^ vnd der nar wolt den glatten gon, nach langen zanckten gieng der nar den guten weg, der weisz wolt seins gesellen geselschaft nit manglen, vnd gieng im nach, sie wurden gefangen, vnd in ein bürg gefüret, vnd in ein tum gelegt. Da sie in dem turn lagen, da krigten sie aber mit einander, der weisz sprach, dz hab ich von dir, weren wir den ruhen weg gangen, so weren wir nit in dise not kamen, so hab ich dir mtisen folgen. Der nar antwurt, du bist weisz, vnd ich bin ein nar, ich hab gethon nach meiner art, werest du für dich gangen, so wer ich dir nach gangen, etc. Also geist- lich, leib vnd seel sein zwen brüder, der leib ist ein nar vnd die sinlichkeit, die sei ist witzig. Der leib wil hie den lüstigen weg gon der Sünden, so gat die sei hinnach, darumb werden sie ein ewig verweissen mit einander haben in dem turn ewiger verdampnis, dar- umb sol die sei dem leib nit nach folgen.

E'

Von schimpff das .xxvii.

S WAS AUF EIN MAL EINER GEFANGEN, DEN WOLT man hencken, als man auch thet, da man in hinusz fürt, da klagt er nichtz dan sein rote kappen, dy er in dem turn het lassen ligen, was man im sagt so was es nichtz dan als sein rote kap, het ich mein rote kappen. Also sein vil die sich an dem letsten bekü- mem mit nerrischen dingen, so sie sich mit got vnd mit rüwen irer sünd selten bekümem, als Franciscu^ petrarcha spricht (Quam diu Spiritus est in corpore über est animus.) So lang der geist in dem leib ist, also lang ist das gemüt frei, es mag sich zu got oder von got wenden.

Von schimpff das .xxviii.

N'

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UN AÜFF EIN MAL FÜORT MAN EINEN VSZ, DEN wolt man hencken^ da fart man in für eins brotbecken hansz hin, da stund nüwbachen brot an dem laden, das schmackt so 'hertzlichen wol, das den armen man darnach glnst, er sprach wer doch etwan ein mensch, das mir ein weiszbrot kaufft. Der nach richter gab im ein heller vmb ein weiszbrot, vnd schneid im ein stücklin an eira ort herab, vnd gab es im in den mund. Der dieb sprach, lie- ber meister schaben mir das mel vnden anöden bodeu herab, man spricht es sei gar vngesunt. Der nachrichter sprach, es ist dir ge- sunt gnug, als lang du noch zuleben hast. Also sein vll menschen die an dem letzten nach irer 1er werck treiben, wie sie es in der iugent gewont haben. Andere suchen noch kurtzweil vnd fröd, so sie von hinnen scheiden sollen.

.jLJL

Von schimpff das .xxix.

XJF EIN MAL FÜRT MAN EIN FÜCHSZ VSZ VND wolt in hencken, wan er h'et vil enten vnd gentz viid hüner gestolen, da man in vsz fürt, da wolt man in ein strasz füren zu der rechten band an den galgen, da bat er die, die in fürten, sie selten in die ander strasz zu der lincken band anhin füren. Sie sprachen warumb, der fuchs sprach, dartimb, vff der selben strasz sein vil gens, das ich noch an dem lotsten meine äugen mög erlüstigen. Also sein vil menschen denen man an dem dotbet kurtzweil machen musz. Dom einen musz man seine guldin herfür bringen, dem an- dern sein motzen heisen kumen, vnd klagen me das sie die ding lassen müsen weder sie ire sünd klagen vnd das sie wider got haben gethon, da thüt scheiden we als der weisz spricht (0 mors.) 0 dot

wie bitter ist dein gedechtnis einem menschen der lust hat in seinen gütern. Ist die gedechtnis des dotz also bitter, wie bitter ist dan er selber.

V

Von schimpff das .xxx. f

«

F EIN ZEIT WZ EIN DER HET EIN KOSTLICHEN

stein kaufet wol für .xl. guldin vnd gab den selben stein seiner frawen zu behalten. Es begab sich das sie vff ein mal glas- tet nach einem salat, vnd mit dem selben kam ein fraw die bracht den aller hübsten salat, kressig, lattich, iunge zwiblen, sie wolt in kauffen; da hat sie kein pfennig, vnd gab den köstlichen stein der-

3a

selben frawen ymb den salat, die was auch nit witzig, vnd sein die dise frawen möchten schelten ein nerrin , ynd selber sie nerri-, scher saclien thun, wan ymb das zeitlich verlassen das ewig, das geistlich verlassen ymb das zeitlich got in seinen gebotten vmb ein Pfennig, gleich als ein nar der gab ein rosz vmb eih pfeiffen.

Y'

Von ernst- das .xxxi.

F EIN ZEIT WAS EIN FRAW DIE HET BESCHULT das man sie offeniich straffdn solt, als an etlichen orten ist, vnd sie in das hälszyssin stellen, vnd ir, ein brieff an die stirn machen, daran ir boszheit geschriben ston in etlichen- stetten hat man ein korb. Ir man het sie zu lieb, darumb er billich bei den narren ston sol, ynd vberkam mit den-.heri'en vnd gab gelt für sie. Also er trug den lasterstein fClr .sie, oder stund für sie in das halsz-

yssin. Wan es sich darnach begab, das sie vneins wurden, vnd mit einander haderten, so verweisz sie .e^ im, vnd sprach dannocht auch vor den frembden lüten, ich bin doch noch nit in dem hälszyssin gestanden als du. Das war gar ein grose vndanckbarkeit, die schand die sie im vff hub vnd verweisz, die sie hat verscdiult, sie solt die straff gelitten haben dy er leid. Also gat es noch mit Christo dem herren vnd mit vnsz, wir haben beschult zu leiden vnd zusterben mit ynsern Sünden vnd der sun gottes het menschliche natur an sich gnumen vmb der vbertreffenliöhen liebin willin dy er zu vnsz hat, vnd hat für vnsz gelitten vnd gestorben des schantlichen dotz, vnd das verweissen im die menschen die gotzlesterer vnd gotsschwerer, das geschieht so du im sein hirn,lung, leber, krösz, wunden, on- macht vnzimlich wider seinen willen nennest , vnd me verflucht bist du dan Cham (Genesis. 9.) Wan Cham entblotzet die heimlichen glider eines menschen. Du entblotzest die heimlichen -glider Jesu deins herren, der got vnd mensch vmb deinet willen worden ist vnd vmb deinet willen gecrütziget vnd gestorben, darumb sein- die versz- lin darüber gesetzt.

Est amor ingratas cum non Bit amator amatas. Uli pena datur qoi semper amat nee amatar.

Von ernst das .xxxii.

^ ROM ZU EINEM TEIL GEBAUWEN WAS, DA schickten die Römer gen Athenis eerliche hotten vsz dem radt dar, vnd entbotten in sie selten ein gesatz vnd Statut vnd - Pauli: -3

D

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Ordnungen schicken, wan es was ein hohe schul da, vnd wie sie ir stat wol regierten. Sie schickten ein hochgelerten man gen Eom, der het der stat recht vnd ir Ordnung bei im, doch so ward im be- folhen, wan er gen Rom kem, so solt er inen die Ordnung vnd Satzung nit vor lesen noch geben, er solt sie vorhin beweren mit disputieren, ob sie würdig weren die Ordnung zu empfahen, vnd solt doch die disputacion geschehen mit zeichen vnd tüten. Da die Rö- mer das horten, da legten sie einem narren ein kostlichen hübschen rock an, vnd satzten im ein hübsch rot hoch baret vff. Vnd ob es sach wer das der Kriech sie vberwünd, so het er nicht mee dan ein narren vberwunden. Vnd wer es aber sach, das der nar den von Athenis vberwünd, so betten die- Römer alle vberwunden. Da nun die stund kam das man disputieren solt, vnd der rock da was vnd sunst iederman wer da wolt zu hören, da satzten die Römer den narren vff den sessel gegen dem kriechen von Athenis, dem narren ward befolhen, das er kein wort solt reden. Der kriech von Athenis achtet in für ein hochgelerten man, wan er ansichtig was. Der kriech von Athenis fieng die disputation an, vnd hub ein finger vff den zöger, als wolt er verston das nit me dan ein got wer, da ver- stuö. es der nar vnd meint, er wolt im ein aug vsz stechen mit dem finger, da hub der nar zwen finger vff, als wolt er sprechen, so wil ich dir zwei äugen vsz stechen. Nun ist es gewonlich, wan einer zwen finger vff streckt, so streckt er den dumen auch vsz. Da nam es der kriech von Athenis vff er wolt zu verston geben die heilig dreiheit in einem gewaren gott, darumb so streckte er drei finger vsz. Darnach hub der kriech von Athenis ein flache offne band vff, als wolt er zu verston geben, das got dem herren alle ding offenbar weren vnd kunt. Da nam es der nar vff, er wolt in mit der flachen band eins an den backen geben, vnd macht ein faust, als wolt er in mit der faust vmb den kopff schlagen. Da nam es der kriech von Athenis vff vnd meint got het alle ding in seinem gewalt beschlossen, vnd die vrteil got des heren weren heimlich vnd aller weit verbor- gen. Also erkänt der kriech von Athenis das sie würdig weren das gesatz zu empfahen, wan sie betten gelerte leüt zu Rom, dieweil diser nar stil schweig vnd nit ret. Da achtet in der kriech von Athenis für ein weisen hochgelerten man, het er aber geret, so het er gleich wol gesehen was er für ein man wer gewesen. Als noch hützutag sich vil ratherren des gebruchen.

A'

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Von schimpff das .xxxiii.

LS DEM NARREN GESCHACH, WAS AUCH VFF ein zeit ein sun dem starb sein vatter, da man in nan begraben het, vnd man da stund vnd iederman kam da zu im vnd klagten in, wie dan in etlichen steten oder dörffem gewonheit vnd brüchlich ist Vnd wan man dan in klagt seins vatters halben, so sprach er got wöl das euch euwer vatter sterb, so wil ich euch auch kumen klagen. Also het man in auch witzig geacht, het er ge- schwigen. darumb 1er ieder man syns munds warnemen, vnd lug was er red, wan bei seiner zungen wttrt einer erkent, vsz welchem land er ist, vnd was er für ein mensch ist, man spricht gemeihlich also. Man begreifft ein ochsen bei den hörnern, vnd den man bei den Worten.

E'

Von schimpff das .xxxiiii.

S REGNET VF EIN ZEIT VND ALLE DIE DER regen anrürt die wurden alle zu kinden vnd zu narren, vnd triben kinderspil vnd narreuwerck. Es füget sich das ein witzi- ger man da für gieng, vnd sähe das die alten lüt also narrenwerck triben, als sie nackent lieffen , vnd ritten vff stecken vnd der glei- chen narrenwerck triben, vnd er achtet sie alle für narren, sie ach- teten in auch für ein narren, vnd lachten sein, vnd schruwen vber in, vnd schlugen die hend züsamen, er fragt sie wie sie darzu kum- men weren, das sie also zu narren weren worden. Die uarren sag- ten es im, vnd sprachen. Es hat geregnet, vnd vff wen der regen kumen ist, der musz also kinderspil vnd narrenwerck treiben. Der weisz man fragt sie, ob man nit des regen Wassers me finden künt Da sprach der narren einer, nein. Da sprach ein anderer nar ia, da in dem grüblin ist des^ selbigen regen wasseris. Da legt sich der witzig vff den bauch nider vnd. stiesz das maul in das grüblin vnd tranck darausz, vnd darnach greiff er mit der band in das grüblin vnd gusz im des wassers vff das haupt vnd zwug im selber darmit, vnd gleich was er auch ein nar worden, vnd treib auch gleich nar- renwerck vnd kinderspil.

Also mag das exempel zu vil geistlichen dingen gezogen wer- den, da einer ietz etwan laster hasset, vnd bald darnach so treibt er die ding auch, vnd iert es von denen bei denen er wont. Es kumpt auch offt das die bösen narren die guten narren schelten,

3*

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dainmb das sie inen nit gleich wollen sein, das sollen sie gern lei- den. Es spricht sanctus Paulus (l.Corinth. 3. Si qüis vult sapiens esse in hoc seculo stultus fiat vt sit sapiens.) Wer da wy witzig sein in.diser weit, der werd ein när vff das er witzig sei.

E'

Von schimpff das .xxxv.

S WAS EIN MAL EIN BÜER, WOL EIN HALBER nar, der het ein guten kesz in einem trog oder in einem kensterlin da kamen im die müsz darüber, ynd assen im den kesz. Der bauer het ein grose katzen die satzt er in den trog, sie solt im des kesz hüten. Die katz frasz die musz vnd den kesz. Also thun etwän die grosen prelaten vnd herren auch, die setzen ettwan amptlüt. den armen lüten zii gut, vnd etwan auch zu einer straff, vnd den armen burgern das ir nemen wie sie mögen, vnd sie darzu vmbringen, vnd inen ir blutigen schweisz Vsz saugeh, als inän etwan banwarter setzt vnd hüter, ^nd niemanS hütet -aber ir, sie thun den armen lüten etwan den grasten schaden, da in den.reben, da in den gärten. Es wer not das mancher decker das dach deckt, dz es nit vff das dach regnet, damit man drucken in dem hausz wonen möcht.

E'

Von ernst daö .xxxvi.

S WAS VF EIN MAL EINER VON EINEM SlECHTA- gen von sinnen kummen vnd zu einem narren worden. Vnd vff ein mal lieff er in der stat hin vnd her, wie er dan vor- mals dick het gethon. Da lieffen iunge kind vnd knaben, grosz vnd klein, vnd Sprüngen vnd spotteten sein, vnd reitzten in zu zom, da erwüst er einen mit dem har vnd raufft in, da was ein anderer da, der schlug den narren mit einem stecken vff den kopff, vnd schlug im ein wunden, das im ein dampff vnd ein rauch zu dem kopff her- usz gieng. Vnd diser was augenblicklichen sinnig vnd witzig wor- den, vnd da er sich also sähe vnder souil knaben vnd kinden ston, da schampt er sich. Vnd man fragt in wie im were gewesen, da er also von sinnen was, vnd so vil knaben vmb im sähe. Da antwurt er, im wer nit anders gewesen, dan er meint er wer Römischer Kü- nig oder Keiser, vnd.müst ein grosen feltstreit beston, den der grosz Alexander het gethon, vnd das weren alle seine soldner vnd der reissig zug etc. Es ist kein bessere artznei den narren zu hilff zu

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kamen, vnd vnsinnig lüt sinnig zu machen, dan einem den kopff yff z&than, vnd das dämpf daraon gangen. Es ist ein versziin darüber.

0 mediol mediam capitis- pertundlta Tenam.

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Von schimpff das .xxxvii.

*

F EIN MAL WAS EINNAR, VND DIE FLIEGEN thetten im vff. ein zeit me yngiücksz an dan sünst al- wegen, ynd was den fliegen fast feind,' Vnd stiesz sein haasz an, vnd verbrant es von vngedult, damit das er die fliegen auch yerbrant. Also sein menschenr die etwan gestochen werden von den helli- schen mucken von voküschheit, so fallen sie gleich in die sünd, vnd sein kleinmütig, vnd nit mögen leiden daz sie ein wenig vnrttwig sein gegen inen~ selber. Es sein auch die, die ir haasz das ist iren leib verderben mit vnuemünfftigen abbrach an essen vnd an trincken das sie dester ee sterben, vnd brechen inen selber ir. leben ab, das sie der anfechtungen aib kuminen, das sein narren. Wan es spricht Dauid in dem Psalter (Erudimini qui iudicatis terram) Ir sollen vnderwissen werden, die da das erdtreich vrteilen. Das erdtreich ist dein leib, den soltu leren zu vrteilen, das es beschech mit be»- scheidenheit. Als sanctus Paulus spricht (Rationabile obsequium vestrum.) Dis exempel ist auch gut wider die vnzimlicheü recher, vnd ist dem gleich wie ob stot , der den hassen vorlagt.

r

Von ernst das .xxxyiii.

CH LISZ VON EINEM NARREN, DER HET DIE GE-

wonheit an im, wa er für ein menschen anhin gieng, so schlag er in mit einem steckten, den er für ein kolben in den hen- den trag, er thet aber niemans nit we er rüret einen nur hübsch- lichen an, vnd lacht, vnd gieng damit für. Es füget sich vff ein zeit, da ein frembder nar in die selb stat kam da der nar in was, der trug auch ein stecken in der band, vnd het auch die selbig ge- wönheit an im, wa er für ein menschen anhin gieng, so schl&g er in mit dem. selbigen jstecken, vnd thet auch nieman we. Vff ein zeit gieng der stat nar für den frembden narren anhin, vnd schlug in auch nach seiner gewonheit. Der frembd nar schlug den Stadt nar- ren auch nach seiner gewonheit. Der statt nar schlug den fremden narren auch widerumb. Der fremd nar schlag den stat narren auch widerumb. Vnd darnach der statnar den frembden narren, vnd

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Bcblug ie einer den andern, vnd ie eins vmb das ander, vnd wolt keiner der letzt sein vnd schlugen die zwen narren einander, bisz das sie alle beid nicbtz mer mochten, vnd lagen also neben einander, als ob sie schier dot weren, darnach schlag keiner keinen menschen me. Ynd wan es sich dan begab, das sie einander bekamen, so gieng einer ein andere strasz, oder vff der anderen selten der Strassen anhin, vnd sprach ieglicher zu den Itlten, wan anders lüt da waren, das ist ein nar, hütdich vor im, er schlecht die Itlt.

Also sein vil menschen narren, vnd aller meist grose herren, die nit frid mit einander haben wollen, so einem ein klein ver- driessen geschieht, so wil er es rechen, vnd ziehen vber ein ander, vnd verderben land vnd lüt, vnd schlagen einander ire lüt- zu dot, vnd nach grosem mercklichen schaden als dan in kriegszleuffen ge- wonlich geschieht, so ret man dan darzwischen, vnd werden eins mit einander. Als dan das gemein Sprichwort ist (Stultus post damnum pactum facit.) Nach dem schaden macht der nar frid.)

Von ernst das .xxxix.

MAN ZOCH VFF EIN MAL VSZ IN EINEN KRIEG mit grosen büchsen vnd mit vil geweren, wie dan sit ist, da stund ein nar da vnd fragt was lebens das wer. Man sprach man zücht in die reisz. Der nar sprach, was thut man in der reisz. Man' sprach, man verbrent dörffer, vnd gewint stet, vnd verderbt wein vnd . körn vnd schlagen einander zu dot. Der nar sprach warumb geschieht das. Man sprach, das man friden mach. Da sprach der nar es wer besser man macht vorhin friden, damit sem- licher schaden vermitten blib, darumb so bin ich witziger dan euwer herren sein, wan es mir wer, so wolt ich vor dem schaden friden machen, vnd nit darnach so der schaden geschehen ist.

D

Von sbhimpff das .xl.

ESZGLEICHEN THET AUCH EIN NAR, ES WAR einer der wolt gaucklen vnd vff dem seil gon, wan er het vil geltz mit vff gehebt. Vff ein mal wolt er der gemein zuletz ein stück schencken on gelt, es dorfft niemans nicbtz geben. Er het das seil vber die gassen gespandt, von einem hausz zu dem an- dern. Der abentürer treib sein gefert vnd sprang vff dem seil. Ie wy er die sach vbersahe, das er vber ab fiel vnd fiel fast vbel. Vnd

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es lacht alle weit, vnd spottet sein wie man dan thut, wan ein feit, Ysz genuinen ein nar, der auch da stund, der weint das ein trehen den ander schlug. Man sprach zu im, wie ist das ein sach, alle weit lacht vnd du weinst. Ja sprach er, solt ich uit weinen, man heiset mich ein narren, vnd bin ich witziger dan der ist, got hat dem menschen das ertreich geben, das er daruff sol gon, vnd der wil in dem lufft gon, darumb wein ich. Darumb sprach Dauid (Celum celi domini terram autem dedit filiis hominum. etc.)

E'

Von schimpff das .xli.

S IST IN FRANCKREICH GESCHEHEN DA WAS EIN apt ein groser her, der het ein narren, das was gar ein früntlicher nar, der niemans betrübet, weder mit Worten noch mit wercken , wie zornig man in macht. Nun fügt es sich vff ein zeit, das der apt der her ein frembden erenman geladen het, der het gar ein fast grose nassen, als es etwan kumpt, das einer ein gebre- sten an der nassen hat. Da man nun also zu dem tisch sasz vnd wolt an&hen essen^ da sähe in der nar stetz an vnd verwundert sich ab der grosen nassen, vnd so er in lang angesicht, da lag er für den selbigen hertien mit der grosen nassen mit den eilenbogen vff den tisch, vnd sprach zu dem selbigen herren, wie hastu so ein grose nassen, wie kumpt es.

Ach lieber got, der gut man schampt sich vnd ward fast rot. Der her sprach' zu den knechten, treiben^ den narren hinusz. Die knedit schlugen den narren zu dem sal hinusz vnd sprachen. Nar das du die trüsz müsest haben. Der nar gedacht, du hast es war- lich verderbt, du must es widerumb gut ^machen. Da nun der nar meint es wer vergessen, da gieng er widerumb in den sal, vnd nam sich nicbtz an, vnd gieng vmb den tisch herumb trossen, vnd hin- dennach legt er sich aber vff den tisch vnd sprach. 0 wie ein kleins neszlin hastu, da ward der gast noch me gescheut, man treib den narren aber zu dem sal hinusz. Nach langem kam der nar widerumb wie vor, vnd sprach zu im. Got geh du habest ein nasz oder nit, was wil ich deiner nassen. Da het er es erst gantz ver^ derbt. Also geschieht allen Schmeichlern vnd kutzenstreichern wie dem narren ist geschehen, die ein etwan loben vnd erheben, vnd

1 tretbm.

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meinen sie sein liebe zohaben ynd gnnst, vnd ie me sie in loben, ie feinder er inen würt wan sie lieben sieb Wie ein bund der heffen bricbt*

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Von sebimpff das .xlii.'

,8 WARD EIN HER VFF EIN MAL GELOBT VON seinem knecbt. Der ber spracb, was lobesta mich, ich mein du vtöUest mich Terkauffen, das du mich .lobest oder da bist ein Dar, oder du bist mir sunst vntrüw, sichstu meinen gebresten nit den ich an mir hab, das ist ein zeichen das du ein nar bist, sichstu aber meinen gebresten vnd sünd, vnd warumb warnest midi nit vor sdiaden, du bistu mir vntrüw, das was ein rechter her.

V

Von ernst dfts .xliii.

"F EIN MAL WAS EIN NAR ZÜO STRASZBÜRG DER hiesz Hansz Sontag. Wan man in dan fragt, vff wel- dien tag kun^pt heür sant Laurentzen tag, so sprach der nar, ich weisz es nit.. Da sprach dan der ander,- du weist es wol^ so solt er wol ein gantze stund sagen wie der sprach, der in fragt. Du weist es wol, du weist es wol. Der nar wüst wie lang es was zwüschen Weinachten vnd der herren fastnacht alle iar^ wan es schon inter- uallum was. Er het es vber zehen oder zwantzig iar gewüszt, vnd het nit. gefeit, das was von einem sundern ynAusz des himels.

Also die Schmeichler die zudütler vnd die dellerschlecker an den herren hoffen, was man sagt, vnd wie der her spricht, so ist es alwegen ia. Ja sprach der her, das wasser laufft den berg vff, so spricht dan der knecht, is^her ich hab es gesehen. So spricht dan der her, es ist warm. Ja spricht der knecht, mir gat der schweisz •vsz, so in schon frürt, semliche lüt regieren ietzunt land vnd lüt.

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Von sebimpff vnd .ernst .xliiii.'*

S IST GESCHRIBEN FÜR EIN WARHEIT DAS DA ist gewesen ein edelman, der ein fogtei erkaufft het, vil dörffer vnd stetlin, als etwan die herren im land versetzen, der edelman nam das land yn, vnd liesz es im schweren von einem dorff zu dem andern, vnd war er kam, da eerten in die erber lüt, vnd schanckten im gaben, vnd einer djis, der ander yens. Nun het der her ein Schreiber bei im, der zeichnet ire namen vff mit Iren gaben.

41

Die eiber lüt waren fro, das er es yff schreib, vnd meinten er tbet es daramb, das er es nit vergesz, vnd erkanten in, in danckbarkeit gegen einem ieglichen, vnd je einer sagt es dem andern, vnd wolt keiner der minst sein, das was aber nit, was man im zu dem ersten gab, das wolt er far ein recht haben, vnd für ein gewonheit, dar- nmb liesz er es auch vff zeichen. Er befalh auch seinen Schaffnern ynd knechten, das'fi(ie das ynzügen vnd forderten von einem ieg- lichen , wie er es -vff geschriben het. Es fügt sich vff ein zeit das der edelman kranok ward, vnd het der reichenlüt siechtagen, wie wol vil armer menschen den selbigen siechtagen auch haben das Podagra, das er- ein drit nit gon mocht, vnd liesz im ein het- berei- ten bei einem kemmet, da man ein feür macht, als in den landei) da etwan kein staben sein.

Der edelman het ein narren der in etwan zu lachen macht, vnd im kurtzweilig was. Ynd vff ein. mal da niemans da heiman was, vnd ein füer in dem herdt was; da fieng der nar an zu schimpffen mit dem feür, vnd. legt straw hinzu, vnd zu letzt von dem feür zfi dem bet, vnd zünt es an. Der edelman fieng an.zS schreien, vnd sprach zu dem narren , nar lesch das feür wiltu. mich verbrennen, der nar wolt es nit thun vnd sprach, ich wil es nit löschen. Der edelman sprach, warum wiltu es nit löschen. Der nsu* sprach, dar- umb, wun ich es ietzund lascht, so woltestu es für ein gewonheit haben, vnd müst es morgen aber löschen. Das ist das wort deiner armen lüt, wer dir ein mal het geben, der musz es dir alwegen geben. Also kam das feür in das bet, vnd verbrant der edelman iif dem bet (Sapientie. 11.) Warin einer sündet, darin soll er büssen, das hat got der her gethon durch den narren, als Seneca spricht zu einer -Epistel zii sancto Paulo , das got der her etwan durch ein narren redet, also sagt dem der nar, das sein böse gewonheit ein vrsach wer , das er hie leiblich solt ' verbrent werden , vnd dort ewiglich.

Von schimpff das .xlv.

S WAS AUF EIN ZEIT EIN EDELMAN DER HET ein narren, der was im li^b, er macht im- ein hübschen lidem kolben vnd sprach zu im. Nar disen kolben gib niemans, er sei dan nerrischer dan du bist. Der nar sprach ia. Nun es fügt sich vff ein zeit, das der edelmiua kranck ward, der artzet kam

E'

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allen tag zu im vnd besache in, vnd wan er dan von im gieng, so fragten in die fraw vnd die knecht, wie im dar her oder der iuncker gefiel, so sprach er dan, er würt faren er bleibet nit. Der nar stünt darbei vnd hört die wort die der artzet zu der frawen vnd zu den knechten ret, vnd wan er dan hört sagen, der iuncker wärt faren er bleibt nit. So lieff der nar dan yn den stal zu den pfer- den vnd lugt, ob man die pferd auch sattelt, vnd zu dem reiszwagen vnd luget ob man in auch rüste vnd vff mutzt, da er darzu kam, sähe er nichtz. Vnd wan dan morgens der. artzet widerumb kam, vnd widerumb von dem iunckem gieng, da fragten in des iunckers knecht vnd sein huszfraw aber, wie es umb in ein gestalt het, vnd wie er im gefiel. Der artzt sprach zu den knechten vnd zu der frauwen, haben sorg zu im er würt nit bleiben, er würt faren. Der nar lieff aber vmb vnd lugt, aber er kunt kein rüstung sehen, vnd gieng selber zu dem herren vnd fragt in. Her sie sprechen du wol- lest faren, du bleibest nit, wie lang wiltu vsz bleiben, ein iar. 0 len- ger lieber gesel, zehen iar, o lenger. Ich weisz nit wie lang. Nun sihe ich kein vffrüstung in dem hoff, darumb wil ich dir meinen kolben geben wan du bist vil nerrischer dan ich, wan solt ich so lang vsz sein ich wolt etwas dort hin schicken, daruon ich zu leben het, vnd nit mangel lit, darumb so hab du dir nun den kolben, er gehört dir von rechtz wegen zä. Der edelman der nam die wort vff vnd besseret sich, vnd macht sein testament vnd sei gerecht, vnd rüstet sich zufaren, das er ein kind der ewigen selikeit ward. Da l)at got auch durch den narren geret.

E'

Von schimpff das .xlvi.

[S WAS AUF EIN MAL EIN RITTER DER HET EIN narren. Es fügt sich vff ein zeit das der nar kranck ward, vnd wan sein her für in gieng, so tröstet er in vnd spradi zu im. Heini schweig stil wir wollen schier zii got faren. Da der her das wort offt vnd dick zu im gesagt het, wir wollen schier zu got faren. Vnd vff ein mal sprach der nar zu dem herren, ich wil nit zu got faren. Da sprach der her, warumb wiltu nit zu got faren. Der nar sprach darumb, du wilt doch auch nit zu got &ren, du wilt in die hei faren, da wil ich auch hin faren, wan wie ich vff disejia erdtreich bei dir bin gewesen, also wil ich in der hellen auch bei dir bleiben. Der her sprach zu dem narren, wie weistu dan das ich

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in die hei würd krnnmen. Der nar antwart dem herren. Alle die Iflt die in deinem land sein die sprechen, da seiest ein böser man, da thüest das vnd das vnd dei* gleichen. Ynd kumpt ie kein bösz mensch in das himmelreich zu got. Der ritter nam des narren wort an, vnd bessert sich vnd ward ein gerechter frummer mensch darusz. Also nim da auch das gotz wort an, die predig die dir geschieht Ton den priestern, die wol narren sein, wan sie nit thiin das sie dir sagen, vnd sich nit hüten vor dem schaden, vor dem sie dich war- nen. Es ist vmb die selben priester, als sant Jeronimus ret in einer Epistel, wie vmb ein warm wasser, das durch eschen laufft, das ver- lürt sein klarheit vnd würt laug, noch so' wescht es andre menschen, vnd ist vmb sie wie vmb das wasser in dem tauffstein, das schickt das kind zu dem himelreich, vnd ist vpn dem ertreich verflucht, noch so ist das selbig wasser nit zu verachten von dem der zu- himel fiert. Also dy warheit ist auch nit zu verachten die ein nar predigt, wie wol er zu der hellen gat, wan ein nar mag als wol die warheit sagen als ein weiser. Machabeorum. 2. et. 8. Moanor pre- digt das got die luden beschirmpt. '

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Von ernst das .xlvii

F Em ZEIT STRAFFET GOT EIN KETZER IN DEM glauben durch ein narren vnd besesznen menschen, als Gesarias schreibt. Es was ein ketzer in dem glauben der hies Eli- gius boogris in der stat Camerach, da kamen die ketzermeister von dem Prediger orden dar, vnd suchten den selben ketzer zu verbren- nen, wie sie dan vil da selbst verbrant betten. Da mit das er inen entlieff, da nam er sich an, er wer von vernunflft kumen, vnd wer besesen von dem tüffel. Da ward er von seinen fründen gebunden, vnd zu sant Eucharium gefttrt. Da man dan zu dem selbegen lieben heiligen semliche lüt pflegt zu füren, vnd sie der selbig lieb heilig ledig macht, da legt man den selbigen besesznen in die kirch an ein bet an ein keten, da dan andere besesznen menschen nie da lagen, waren hüter geordnet die ir hüten. Da was ein dericus be- sessen von ir ordenung gottes ward er in der nacht ledig von seiner kethinen, vnd gieng in der kirchen hin vnd her, vnd alle matzen vnd breter, die er in der kirchen fand, die legt .er vnder das bet des ketzers, vnd oben vff in, das sach der ketzer, aber er acht es nit, er gab seiner taubheit vnd vnsinikeit die schuld. Zu dem letzten

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gieng er*Yber ein ampel, wan vil ampien da brannen, vnd zünt ein Hecht an, ynd zünt des ketzers bat an, der ketzer fieng an mordio zuschreien. Die wechter erwachten beide, vnd liefen herzu, vnd wolten weren, da was dem clerico dem Studenten ein schwert worden vngefert, der wert vnd schlug vmb sich, vnd treib sie hinder sich,*

bisz das der ketzer in dem bet verbran. Darnach gab got disem Studenten gnad, da er gotzlesterung gerochen het das der bösz geist von im weich, vnd ward entledigt, vnd kam wider zu seiner ver- nunfft vnd sinnen.

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Von schiinpff das .xlvüi.

S KAN AUCH ETWAN EIN NAR EIN VRTEIL FIN- den, das ein weisser nit finden kan. Es schreibt Johan- nes andree von einem narren. Es kam vfif ein mal ein armer man ein betler in eins wirtzhausz, .da was ein groser braten an dem spisz. Der arm man het ein stück brotz das hub er zwischen- den braten. vnd das feür, das der geschmack von dem braten in das brot gieng, da asz er dan das brot, das thet der arm man bisz das er kein brot me liet, da wolt er hinweg gon. Der würt hiesch im die ürten. Der arm man sprach, ir haben mir doch nichtz zii essen noch zu trincken geben, was sol ichbezalen. Der wift sprach du hast dich gesettigt von dem meinen, von dem geschmack des bra- tens, das soltu mir bezalen. Sie kamen mit einander an das gericht, da ward die sach vff geschlagen, bisz vff ein andern gerichtztag, da was der gerichtz herren einer der het ein narren da heim, vnd ob dem tisch da ward man der sach zured. Da sprach der nar, er sol den wirt bezalen mit dem klang des geltz, wie der arm man erset- tiget ist worden von dem geschmack des bratens. Da nun der ge- richtztag kam da bleib es bei dem vrteil, das vrteil fand der nar.

Von schimpff das .xlix. Von anderen narren.

WIR LESEN YON EIM APT DER HET EIN NAR- ren. Vff ein mal was ein grose hochzeit, das der apt Officiator solt sein vnd die vesper anfahen. Nun bettet man mit schweigen vor der vesper ein Pater noster, darnach so facht man die vesper an. Also der apt fieng die vesper an zusingen. (Dens in adiutorium meum intende.) Der gantz ohor antwurt im,

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wie man dan thut (Domine ad adiuyandum me festina.) Da gieng der nar zu dem apt, vnd schlug in an den einen backen, Vnd gab im ein gütz, vnd sprach, das geschrei hasta in der kirchen gemacht.

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Von schimpff das J.

F EIN 'ZEIT WAZ ZÜO PAFY EIN VNEINIKEIT zwischen den döctores des rechten vnd der artznei, vnd weit ein iegliche facultet der andern, vor gon , vnd lagen mit einan- der in dem rechten vor dem hertzog von Meiland, der solt das vrtheil vszsprechen, ob die Juristen selten vorgon oder die ärtzet. Der hertzog het rat mit gelerten lüten, vnd kunten nit darusz ku- men, der hertzog het ein narren der hört daruon reden, der sprach, die sach künt ich wol vsz sprechen. Der fürst sprach, wolan wie, also. Es ist ge wonlich wan man ein vsz'fttrt, so gat der vbeldöter vor vnd gat der hencker hinnach.

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Von schimpff das .li.

iS HET EIN BAPST EINEM KEISER GESCHRIEEN, wie dan gewonlich der bapst. K. vnd K. schreibt. (Di- lecto in cristo filio nostro.) Vnserem lieben sun Friderico. etc. Da man den brieff also offenlich lasz, da het der keiser ein narren der sprach das ist erlogen, er ist keins pfaffen sun, ich hab sein vatter vnd muter kent, es sein frume erbere lüt gewesen.

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Von schimpff das .lii.

•F EIN ZEIT WAS EIN EDELMAN DER HET- EIN sperwer mit dem er beitzt, vnd vil fröd mit het, ob dem tisch so er fremd gest het so lobt er alwegen den fogel, wie gut er wer. Vff ein mal reit der her hinweg, der nar thet den fo- gel ab vnd briet in vnd asz in. Da der iuncker wider kam. Da ^rach der nar zu dem herren, du hast mich betrogen du hast mir gesagt wie gut der fogel sei, ich hab in gebraten, er ist nit gut ge- wesen, er was als zech. etc. Das bedüt schlackeiiiafftige menschen begeren seltzame speisz.

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Von schimpff das .lüi.

AN USZT VON EINEM BUREN, DER BILLICH EIN nar sol gezelt sein, der het ein hennen die legt im

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alle tag ein ey. Der buer gedacht, sie hat freilich ein hundert oder zwei in ir, hettestu sie alle einsmals, so möchtestu etwas mit schaf- fen, ein ey mag dir nit erschiessen, du wilt sie erstechen. Er dötet sie, vnd thet sie vff vnd fand nichtz in ir, also verlur er das hun vnd die eyer. Also geschieht den geitigen auch, die bald reich wol- len werden, einer wil etwan zu vil, so würt im zuwenig vnd der gleichen.

E'

Von ernst das .liüi.

S WAREN LEÜT IN EINEM HUSZ, DIE SÜNGEN vnd dantzten, wan sie hatten ein brunnen in dem hausz, wer des wassers tranck, der must iren reigen dantzen. Es kamen vil lüt dar die zulügten, man bot inen den eertrunck, so bald sie getruncken, da fiengen sie auch an zu dantzen,^ da was einer der was weisz der flucht inen, das sie also sungen vnd dantzten, vnd gat auch dar vnd wolt lugen was es doch für lüt weren. Man bot im auch zu trincken, so bald er getranck, da fieng er auch an zu singen vnd zudantzen, das er vor gescholten het, das thet er selber. Also ist es noch, du findest einen der den herren in dem rat flucht, vnd inen vbel ret vnd wer ich in dem rat, ich wolt also reden vnd nit daryn gehellen, vnd ist ein grosz geschrei, vnd wan er in den rat kumpt, so singt er eben das selbig liedlein, vnd darff das maul nit vff thun, vnd spricht wa er bei den lüten ist. Bei meinem eid es musz also zu gon, es kan nit anders sein, ich het es nit geglaubt, het ich es nit gesehen.

Von schimpff das .Iv. Von ordenszlüten vnd guten brüdem.

F EIN ZEIT WAS EIN APT DER HET EIN EDEL- man zu einem kastenfogt. Der edelman was dem apt nit holt, vnd knnt doch kein vrsach wider in finden, vnd beschickt den apt vnd sprach zu im. Münch du solt mir drei fragen verant- wurten in dreien tagen. Zu dem ersten soltu mir sagen was du von mir haltest. Zu dem andern, wa es mitten vff dem erdtreich seL Zu dem dritten wie weit glück vnd vnglück von einander sei. Ver- antwurtestu die drei fragen nit, so soltu kein apt me sein. Der apt

*

1 dantzten.

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was tmrig ynd kam beim, vnd gieng vff das feit spaderen, vnd kam za einem sawhirten, der sprach. Her ir sein gar traurig, was brist euch« Der apt spracb, das mir an ligt, da kanstu mir nit belffen. Der sawhirt sprach, wer weisz es, sagen mir es. Der apt sagt es im, die drei fragen müsz ich verantworten. Der hirt sprach, her sein gater ding vnd frölich, die fragen wil ich alle wol verantworten, wan der tag kompt, so legen mir ein kotten an. Der tag kam, vnd der apt mit seinem bruder kam, oder er schickt in dar in seinen nam- men. Der edelman sprach, eptlin bisto hie. Ja iuncker sprach der apt. Wolan was sagsto vff die erst frag, was haltestu von mir. Der apt sprach, iuncker ich schetz eoch für .xxviiL pfennig. Der ioncker sprach nit besser. Der apt hirt sprach nein. Der ioncker sprach warumb. Der apt sprach darumb Cristus ward für .xxx. pfennig ge- ben so acht ich den keiser für .xxix. pfennig vnd euch für .xxviii. pfennig, das ist wol verantwurt. Vff die ander frag, wa ist es mit- ten vff dem erdtreich. Der apt sprach, mein gotzhaosz ist mitten vff dem erdreich, wollen ir es mir nit glauben, so meszen es vsz. Vff die drit frag, wie weit ist glück vnd vnglück von einander. Der apt sprach, nit weiter dan vber nacht, wan gestert was ich ein saw- hirt, heüt bin ich ein apt. Der iuncker sprach, bei meinem eid, so müstu apt bleiben, vnd bleib auch also apt, er hielt aber den alten apt auch in eren, als auch.billich was.

E'

Von schimpff das .Ivi.

S WAS EIN MAL EIN CARDINAL, DER HET EIN Ordens man zu einem caplan der was im lieb, vff ein mal stund der münch vor dem herren vor dem tisch, da sprach der her zu dem caplan, also. (Quitquid agit mundus monachus vult esse secundus id est quietus.) Was man anfacht leckerei oder büberei, so wil der münch der ander daran sein. Der münch sprach, nein wür- diger her, nit also. (Vult esse primus.) Er wil nit der ander sein er wil der erst sein vnd nit der ander. Der her lacht vnd sprach, du hast es wol verantwurt.

Von schimpff das .Mi.

S WAZ EIN RITTER DER HET EIN ORDENSZMAN zu einem beichtuatter zu Florentz der die selbig fasten alle tag gepredigt het da selbst. An dem Ostermontag wolt der rit*

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ter dem beichtuatter ein eer an thun vnä lud in zngast, er solt mit im essen. . Der beichtuatter kam ee das es in der kirchen vsz was, vnd der her was noch in der kirchen. . Den beichtuatter hungert, vnd kam in- die küchin, da sah er villerlei gebratens an dem spis2, Fasanten vnd kreuch. Er sprach zu der köchin, das gebratens wer ietz an dem aller besten zuessen, geben mir ein kolben von dem krauch, so mag ich warten. Die köchin sprach warlich ich darff es uicht thün, mein her dörfft mich zu dem hüsz hinusz iagen, wan ich im das wiltbret also gescheut vber. den tisch brecht, aber nemen ir selber, so hab ich kein schuld daran. Der beichtuatter mit dem messer an den braten, vnd reisz den kolben vsz, vnd gab im die

köchin ein weiszbrot darzu, vnd ein halbe masz weins. Der beicht- uatter schlempt es. Da man nun zu dem tisch sasz, vnd man das bratens für trug, da lag der kranch vff der. verwunten selten. Der her sprach, wa ist der ander schenckel hin kumen, vnd weit fast zornig sein vber die köchin. Der leszmeister wolt in begütigen, vnd runnet im in ein or als er neben im sasz, er solt zufriden sein vor den gesten, wan man gessen het so wolt er im beweren, das der fogel nit me dan ein schenckel gehabt het. Der her als ein ver- nünfftiger man liesz es sein, da man gessen het sprach der ritter. Wolan her leszmeister, wir wollen spatzieren gon vnd giengen für die stat hinusz, da die burgers kind vnd die edlen lauffen vud sprin- gen. Vff dem weg sprach der ritter, her leszmeister, ir haben ge- sagt, das der fogel nit me dan einen schenckel hab gehabt, wy ist es dan ein sach. Der leszmeister sprach, das wil ich euch zögen, vnd fürt in vff ein matten vor der stat Florentz, da wol. xxx. oder xl. kreuch stunden, wan ir vil da selbst sein, als sie dan gewonlich ston vff einem bein. Der leszmeister zögt es dem ritter vnd sprach, sehen ir her, wie die fogel schier alle nur ein bein haben. Der ritter schlug sein hend zusamen, vnd iögt sie, da erschracken die fogel vnd sträcktfen die helsz'vsz vnd den andern schenckel. Da sprach der ritter zu dem leszmeister, wie nun, sehen ir das sie zwen schenckel haben. Da sprach der leszmeister, lieber her betten ir die hend auch also zusammen geschlagen, vnd also ob dem tisch geiagt, so wer der ander schenck auch hei*für gangen.

Vonschimpff das .Iviii. "F EIN ZEIT WARD EIN BEICHTUATTER EIN OR- denszman von einem edelman zu gast gelcKlen, er solt

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mit im essen, da man nnn zu tisch gesasz vnd asz, da was er da vnd seine zwen sün vnd seine zwo döchteren die sassen anch da. Da nun das gebratens kam, da was. ein rebhan oder ein gebratner kappen, was es dan was. Der edelman legt dem ordenszman den kappen vff seinen deller, er solt in zerlegen. Der ordenszman legt im den kappen widemmb für vnd sprach. Ich kan nichtz damit, wer wolt mich leren hüner zerlegen. Der edelman sprach, er müst in zerlegen vnd legt im den kappen widerumb vff den deller. Der münch sprach, musz ich in zerlegen, so wil ich in nach der geschrifft zerlegen. Die fraw sprach, ia her das thän, zerlegen in nach der geschrifft. Der münch schneid dem kappen den kopff ab, vnd legt in dem edelman für. Damach schneid er den kragen ab, vnd legt in der frawen für. Damach schneid er dy flügel ab vnd legt sie den zweien döchtem den zweien innckfrawen für. Damach schneid er die zwen schenckel ab, vnd legt sie den zweien sünen für, vnd den gantzen kappen asz er allein, vnd gab niemans nichtz dauon. Da der münch nun den kappen also allein vff het gessen, da sprach der edelman. Her beichtuatter wa stot das geschriben das man die kalken also zerlegen sol. Der münch sprach, iuncker in meinem hanpt stot es geschriben. Ir sein das haupt in eaweren haasz, darum hat euch biUich das haupt von dem kappen zu gehört. Mein gnedige fraw ist die nechst nach euch, vnd das nechst nach dem kopff, vnd hat ir billich der kragen zu gehört. Vnd den innck- frawen gehören diz flügel zu, die fliegen in iren sinnen hin vnd her, vnd haben sorg was sie für man yberkummen, vnd wie sie versorgt werden, dammb haben inen von recht die flügel zu gehört. Ynd den zweien sünen gehören die zwen schenckel zu, darumb das vff inen das gantz geschlecht stot, vnd die schenckel tragen den gantzen kappen, daramb gehören inen billich die schenckel zu. Nun ist es ein vngestalt ding vmb ein fogel, der weder kopff, noch kragen, oder flügel noch schenckel hat. Ynd ein münch in einer kutten hat den Schnabel an dem mcken, dammb so ht^t der kap mir zu gehört.

Von schimpff oder ernst das .lix.

iS WAS EIN MAL EIN EDELMAN DER HET IN einem krieg eins bmgers sun gefangeuj vnd fürt in mit im heim in sein schlos^ vnd legt in in ein tum. Da er ein Zeitlang in dem thum gelag, da liesz er den iunckem bitten, das er zu im

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kem, er bet etwas mit im zureden, da er zu im kam, da sprach er. Lieber iuncker, ich lig hie vnd bin weder euch noch mir nütz, so wollen mir meine fründ die hundert guldin nit' schicken, darmit ich mich selbs lösen möcht. Vnd thiin als wol, vnd lassen mich selbs heim ziehen, in acht wochen, so wil ich mich widerumb stellen, vnd euch das gelt bringen als ein frumer gesel. Der iuncker sprach, wen wiltu mir zu einem bürgen geben. Der gefangen sprach, ich hab niemans, ich wil euch got den herren zu einem bürgen geben, vnd wil euch einen eid schweren, bei dem selbigen bürgen das zu- halten. Der iuncker sprach den bürgen wil ich annemen, vnd liesz in ein eid schweren vnd liesz in heim faren. Da für der arm knecht heim, vnd verkauft alles sein gut das er het, vnd bracht das gelt vff, vnd mocht es doch nit zuwegen bringen in den acht wochen, als er dan gelobt het, vnd bleib wol drei wochen vber das zil vsz. Es fügt sich vff ein zeit, das der iuncker vberfelt reit, vnd zwen knecht ritten mit im, da begegnet inen ein apt oder ein prior vff zweien hübschen pferden, mit einem knecht. Vnd der iuncker sprach zu seinen zweien knechten, sehen ir lieben gesellen, wie reitet der münch mit zweien reisigen pferden, vnd reit als kostlich als ein ritter, er solt vff einem essel reiten, sein gewarnt, wir wollen ein dat thun. Da er nun zii inen kam, da greifft er dem pfert in den zäum, vnd sprach. Her wer sein ir, wer ist üwer her. Der münch sprach, ich bin ein gottes diener, vnd got ist mein her. Da sprach der edelman, so kumen ir mir eben recht, ich hab ein gefangnen gehabt, vnd hab in ledig gelasen, der hat mir euwem herren zu pfand gelassen vnd zu einem bürgen geben. Nun kan ich im nichtz angewinnen, er ist mir zumechtig, darumb so wil ich seine diener angreiffen, vnd nam den münch zufusz mit im vff das schlosz, vnd namen im was er het. Es fügt sich das sein gefs^ngen man widerumb kam, vnd fiel dem iunckeren zufusz, vnd wolt im das gelt geben, vnd saget er het das gelt nit ee von den armen Ijiten mögen brin- gen, er solt nit zürnen. Der iuncker sprach, gut gesel stand vff vnnd behalt dein gelt, vnnd far wa hin du wilt, wan dein bürg hat dich wol gelösset. Das exempel dient vff böse exempel geben, als ordenszlüt thun, die etwan hohe rosz reiten, dadurch die edlen etwan geergert werden, das man das almuseu also zuhoffart braucht vnd anders wahin dan got zu eren.

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Von schimpff das .Ix.

S WAS VFF EIN ZEIT EINER EIN APT WORDEN in einem kloster, der brach den armen lüten das almu- sen ab, vnd die aller kärgsten zehesten münch die er het, denen befalhe er die vsserlichen empter, als gastmeister, portner, almuszner sein, ynd dergleichen empter. Vnd begab sich vff ein mal, das ein Sprecher ein gut gesel benachtet, vnd kam an das kloster in dem Winter, vnd begert herberg, man kunt es im nit vei-sagen. Der gastmeister fürt in in -die hundstuben, die stanck fast vbel, vnd bracht im ein arme sappen, vnd ein stück raachs brotz, .vnd ein sauren essigten wein, vnd kein liecht, vnd müst also danckel essen, vnd must die selb nacht vff einem harten banck ligen bisz <las es tag ward. Da es nun wol tag ward, da wolt er hinweg gon, da gedacht er, wie bezalestu den gastmeister vnd dancktest im der guten herberg. Da er nun hinweg wolt gon, so findet er den apt . vor dem kloster gon vnd bettet. Da knüwet der Sprecher vor im nider vnd dancket im der herberg, vnd sprach. Grosz er vnd lob wil ich von euch sa^en, in zeben iaren bin ich nie erlicher gehalten worden als hinnacht. Der gastmeister hat mir nechtin grosz vnd klein fisch gesotten, vnd hat mir dreierlei 'wein bracht, vnd weisz- brot, vnd sein da bei einander gesessen in einer hübschen stuben bisz zu der mettin zeit. Damach da mir wol gelebt haben,. da hat er mich schlaffen gewissen an ein gut bet, das was weisz vnd hübsch bereit vnd zu gerüstet, vud hab iph ser wol geschlaffen, vnd ietz so ich hin weg bin gangen, da hat er mir ein hübsch par messer ge- schenckt, darumb sol ich billich euwer lob breissen, vnd für darmit daruon. Der apt der was fast zornig, da man nun in das capitel kam, da nam er den gastmeister, vnd hielt im das für, wie im der gesel gesagt het. Der gastmeister leugnet es fast, es must aber war sein, vud liesz dem gastmeister ein gut disciplin geben mit den ruten. Also hat der Sprecher sich gerochen an dem gastmeister, vnd man satzt in ab, vnd macht ein andern gastmeister. etc.

Von schimpff das .Ixi.

S WAS EIN RITTER DER HET EIN KLOSTER SANT Benedicter ordens, da er kastfaut vber was, wie der apt rinder, fich vnd saw zoh. Der apt vnd der edelman wurden vneins.

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das der ritter dem gotzhansz das fich nam, kü, kelber, ochsen schaff, vnd pferd. etc. "Wiewol sie kein fleisch assen, hetten sie es doch für das gesind vnd zu verkauffen. Der apt was traurig des Schadens, vnd schickt im zwen herren die aller gelersten, die er in dem kloster het, ob sie in möchten vberreden widerker züthun, sie schaffen nichtz. Der apt sdiickt vber ein zeit zwen andere wol gelerte dar, sie schliffen auch nichtz. Damach schickt er den aller einfaltigsten schlechtsten priester den er het in seinem kloster zu im, vnd sprach zu dem selben bruäer. Bruder so du zu dem ritter kumest, so nim von fleisch was dir werden mag. Da der einfältig bruder zu dem ritter kam, da wolt er eben tisch sitzen. Da sprach der ritter, her sitzen da her zu dem tisch, vnd essen mit mir. Der bruder sasz nider vnd asz allerlei trachten die man dar satzt on schäm. Da man also asz vnd tranck, da sprach der ritter z& disem priester. Lieber her mich wundert so ir kein fleisch solt essen nach euweren orden, das ir dan ietz so Itlstlich gössen haben, haben ir nit wider euwere regel gethon. Der mtlnch antwurt vnd sprach, nein her, ich bin meinem apt gehorsam gewesen in dem fleisch eszen. Wan da ich von im gieng, da sprach er zu mir. Nim von fleisch was dir werden mag, da hab ich wol gedacht das mir nit me mög werden, dan ich in dem bauch heim möcht bringen, darumb so hab ich so geitiglichen yngeschoben. Da lacht der her vnd sprach. Wolan ir müssen me heim tragen dan das in dem bauch, vnd gab dem gotz- hausz widerumb was im zu gehört het, vnd was er im genumen het. Darumb einfaltkeit etwan me vermag, dan kunst vnd bescheidenheit.

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Von ernst das Jxii.

S WAS VFF EIN MAL EIN KLOSTER IN EINEM farstenthum, da was gewonheit, das der conuent zwen erwölt vnd vsz schuh zu einem apt. Aber der f&rst nam vsz den zweien welchen er wolt, der was dan apt. Es fflgt sich das der apt starb, vnd der conuent erwölt zwen andere, vnd satzten sie dar. Der ftlrst solt ein erwölen, welcher im liebt, doch hatten sie in das er den schlechtesten von dem geschlecht vnd arm von fründen wolt nemen, er wer geschickter zu der geistlichkeit dan der ander. Nun het aber der ander dem fürsten ein hundert guldin oder zwei ge* sdienckt, wan er was grosz keller gewesen, das er in annem, das ^uch der fürst thet vmb der schencke willen, vnd vmb seiner frflnd

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willen, wan 6r von dem adel was. Da er nun apt ward, da reit er mit xyi. pferden, wie ein graff, vnd het kein yff sehen vff die geist- lichkeit. Es miszfiel dem forsten vnd sprach m einem in seinem rat, es ist mir leid, das ich nit den andern münchen den schlechten zu einem apt hab genumen, so weren wir des alles vertragen, het ich nit mer dan ein vrsach wider in, ich wolt den andern zu einem apt setzen. Diser ratzher sprach za dem forsten. Gnediger her, ich wil euch wol ein vrsach wider in geben. Es ist ir Ordnung vnd Statut das ein ieglicher in dem kloster alle zeit vnd alwegen ein nadlen bei im tragen sol, so gon etwan in ir capittel, so sie alle bei einander seind, vnd fragen den apt, das er euch sein nadel zog, so wüil er sie nit haben, so heissen dan den andern, der apt solt werden, sein nadel zögen, der würt sie haben, wan er würt gewamet werden, dan so haben ir ein vrsach wider in, ist er so farlessig vnd sämig in einem kleinen ding, was ist er dan sumig in einem grosen ding. Das hnb im nun der fürst für, vnd es ward geordnet, vnd thet der fürst wie im geraten ward, vnd gieng also mit der nadel, vnd ward der abgesetzt, vnd ward der ander apt. Disz exempel ist gut zu allerlei, besunder wan man einem vbel wil, so bricht man ein vrsach ab einem zäun.

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Von schimpff das .Ixüi.

S WAS ZUO MEILÄND ZÜO DEN BARFÜ08SERN ein doctor ein eren man, der vil groser burger vnd bur- gerin zu beichtkind het, die etwan menich mal zu im sprachen, her doctor wan ir etwan fremde gest vnd fremde vetter haben, so sagen es vnsz, so wollen wir euch ein essen oder zwei bereiten, vnd gfiten wein darzn schicken. Es begab sich vff ein mal, das der apt gest het, vnd sprach zu einer frumen burgerin. Bereiten mir etwas gutz des ir vnd ich eer haben, ich hab gest, vnd schicken es mir vff die fiere, so man zunacht isset. Die burgerin sprach ia, es sol sein, sie thet es wie sie im zu gesagt het, vnd bereit ein guten schwartzen lAiffer, vnd wiltbret daryn, vnd gab es irem sun er solt es. irem belAtuatter bringen, vnd ein flasch mit gutem wein an den hals. Der knab nam seinen gesellen zu im, vnd frassen den pfeffer vnd truncken den guten wein, vnd ward dem doctor nichtz. Der doctor wartet stetz, es wolt aber nichts kumen, vnd er ward zornig, vnd darnach verweisz er. es der frawen, sie het in zuschanden gemacht,

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vnd het im nicbts geschickt Die firaw sprach, lieber her, ich hab es encb geschickt bei meinem snn. Der beichtuatter sprach, fragen in wa er es hin hab gethon, mir ist nichtz worden. Die fraw fragt den sun, war er es gethon het. £r sprach, ich hab es in das kloster getragen, vnd hab nach dem doctor gefragt, da ist einer kamen, der hat mir es ab genumen vnd sprach, er wer sein diener, er wolt es im bringen. Die mnter sprach, ob er in kant wan er in sehe. Der knab sprach ia, er wolt in wol kennen. Der tag ward gesetzt, das sie alle bei einander waren priester vnd brüder. Der knab ward für sie alle gefürt, er solt sie wol besehen vnd zögen, welcher die boszheit het gethon. Der knab gieng ein mal4)der drei vmbher, vnd zn dem letzten sprach er, ich^kan keinen vor dem andern er- keonen, sie sein alle gleich graw bekleidt. Also bliben sie alle vnd er auch bei gaten eren.

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Von schimpff das .Ixiiii.

S WAS ZUO MEILAND Em GUARDIAN ZUO DEN barfüssem, der gar wol an dem hertzogen was za Mei- land, vnd was im brast vnd anlag, so was der hertzog sein zuflacht. Es fügt sich vff ein tag, das der Guardian seinen brüdem nichtz het zu essen zu geben, vnd in der gantzen stat nichtz wüszt zu vberkumen. Er ward zu dem hertzogen gezwungen zugon vnd im das zu klagen. Da er in das schlosz kam. Der hertzog sasz in dem radt in einem ernstlichen handel mit seinen doctoren vnd edlen. Der Guardian kam für den sal, da der hertzog ynsasz, vnd embot dem hertzogen hinyn, er wer gern zu im. Der her embot im, er het ietz züschaffen. Der Guardian embot im widerumb es wer vmb ein wort zethun. Der hertzog embot im, er wolt im ein wort Ipsen, redt er me dan ein wort, so wolt er im die katten lassen fol schla- gen, vnd hiesz in hinyn gon. Da er für den hertzogen kam, da neigt er sich vnd sprach, suppa, vnd neigt sich aber dieff, vnd gieng damit hinweg, der fürst vnd andere herren die lachten, ee der Guardian heim kam, da was in dem kloster wein, brot vnd ancken, vnd anders das sie bedorfften, sie hatten nit allein zu dem tag essen vnd trincken, sunder vil tag hindennach.

Von nunnen. Von schimpff das Jxv.

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F BAS SO WIR VIL VON DEN MÜNCHEN GESAGT haben, so zimpt sich wol das wir auch etwas von den nnnnen schreiben, wan als die lerer sprechen, so gehören münch vnd nunnen zusamen. Es was ein kloster, sol man es anders ein kloster heissen, ein stifft, da waren frey fmwen yn, als ir vil in vnsem landen sein, der edlen spittal. etc. Da was ein edler der dem gotzhausz ab wolt ziehen vnd nemen, das sein eitern dar betten geben, "sie lagen in dem rechten mit einander, vnd was vil daroff gangen. Der Eptissin ward geraten, sie solt fier die aller hübsche- sten frawen die sie het, wöl vszstreichen, vnd solt sie mit ir nemen, vnd mit inen selber fUr den fürsten kamen, sie würd ein gnedigen berren ünden. Sie volgt dem rat, da sie nun also ftlr dem fürsten stund mit den fier stoltzen frawen. Da fragt sie der fürst vnd sprach, wie vil sie gestielter vnd ehorfrawen het. Die Eptissin antwurt dem fürsten vnd sprach mit züchten, vnser sein xxiiii. frawen. Der fürst sprach, wie vil haben ir pfaffen vnd caplön. Die Eptisin antwurt vnd sprach. Gnediger her wir haben zwölff pfaffen. Der fürst lacht vnd sprach, das ist vbel geordnet, es solt vmbgekert sein. Die Ep- tissin verstund, wa der fürst hinusz wolt, vnd das er sie huren schätzt. Da sprach dy Eptissin, nein gnediger her, es ist wol ge- ordnet. Es sein zwölf pfaffen, vnd hat ieglicher sein frawen, vnd die vberigen zwölff nunnen sein für die gest. Da lacht der fürst vnd sprach, fraw Eptissin ir haben wol geantwurt gon heim so wol- len wir mit dem edelman verschaffen, das er euch mit friden laszt.

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Von schimpff das .Ixvi.

S SCHREIBET MEISTER FELIX HEMERLIN, DAS ein fraw, die da sündet mit einem fürsten, ist eben als wol ein huer geheissen, als het sie hundert bauren gehebt, vnd ein nun die ein pfaffen hat gehebt heisset als wol ein hiier als het sie .xl münch gehebt. Also einer der in einer dotsünd stirbt, ist als. wol verdampt, als het er hundert dotsünd gethon, als geschriben stot (Qui offendit in vno factus est omnium reus. etc.) Da schreibt er von einer klosterfrauwen, die het heimlich mit einem man ge- sündt. Vnd vff ein mal da gieng sie für eins burgers husz an hin, der het ein atzel, die schrei vber die klosterfraw hurensack, huren- sack, als dan die atzlen den frawen huren sagen. Die klosterfraw erschrack vnd sprach zu ir selber. Wer hat dir mein heimlichkeit

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gesi^, ynd meint als geschriben stot. Der himmel würt dein sünd offenbaren, vnd bessert sich, vnd thet nit me vnreeht.

Von pfaffen. Von schimpff das .Ixvii.

S WAS EIN MAL EIN PRIESTER, DER GAB ALLE iar dem fischgal fier guldin, das er im die kellerin in iTiwen liesz, das het er nun vil iar geben. Hindennach thet er sie von im vnd lebt küschlich. Der fischgal kam vnd weit aber die fier guldin haben. Der priester sprach, lieber her der fisdigal, ich hab das lehen nit me, von dem ich euch die fier gnldin geben hab, ein anderer hat sie ietz, den heissen euch die fier guldin geben (Faceta responsio.)

Von ernst das .Ixviii.

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-p EIN. MAL WAS EIN PRIESTER IN EINEM DORFF, der het kind, vnd was ein spiler vnd worden seine vnderthon von im geergert, vnd was ein guter predicant, aber die menschen folgten seinen wercken me nach dan seinen werten. Der g&t priester gedacht, wie thetestu im, das du die lot vff den rechten weg brechtest. Vnd vff ein mal gieng er mit dem Sacrament zu einem siechen, vnd gieng die gantz gemein dem Sacrament nach, da gieng der priester durch allen treck vnd kat, wa es an dem aller dieffesten was. Die erber lüt giengen den suber weg vber die blöcher vnd stein, wie dan in den wüsten dörffern sein. Da nun der priester mitten in dem dreck was, da kart er sich vmb vnd sprach zu dem folck. Lieben vnderthonen warumb gon ir mir nit nach. Sie sprachen, wir haben ein guten subem weg, was weiten wir in dem kat thun. Da fieng der prester an vnd predigt inen, also selten sie im auch nit nach folgen in dem vnreinen weg der laster, so sie den reinen weg der tugent betten, etc.

Von schimpff das .Im.

F EIN ZEIT FRAGET EIN ORDENSZMAN EIN leyen, ob er wiszt wa her der alt hasz kem zwüschen den münchen vnd pfaffen, wan die leyen hassen die pfaffen, so has* sen die pfaffen die münch, vnd hassen die münch die pfaffen wider, vnd die pfaffen den leyen, vnd stat ie eines dem andern für das

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liecht, ynd hindern einander an ewiger selikeit. Der lej sprach, er wüst nit wa her es kern. Der münch sprach, es ist vmb der eyer willen, wan die mttnch essen so vil eyer, so essen die pfaffen 80 vil hüner so madien die pfaffen ^ den münchen die eyer theür, so machen die münch den pfafen' die hüner theür. Das hat der Schrei- ber dis buchs Frater Johannes Pauli barfasser beweret, er hat ge* rechnet das man in dem barfusser kloster zu Straszburg zu gemeinen iaren ein iar .xxii. tausent eyer haben musz, vnd sein bei .Iv. per- sonen in dem connent. Wie vil eyer essen erst ander klöster vnd nannen, besonder die orden die kein fleisch essen, so weit die weit ist. Wan nun die eyer alle fürkemen vnd alle hüner würden, so geb man .Ix. hüner vmb ein Schilling, wan dan die hüner alle eyer legten, so geh man tausent eyer vmb sechs pfennig. Daromb so ist der hasz vmb der eier willen. Gib du ein ander vrsach, gefeit dir die nit.

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Von schimpff das .Ixx.

iS WAS EIN PRIESTER IN EINEM DORFF, DER het gest, vnd het gar gute fisch kaufft, die gab er sei- nem schaler, er solt die vsznemen, vnd die wol vnd recht sieden, 80 wolt er gon wol bald mesz lesen, ein ieger mesz, wan die gest hinweg weiten, vnd wolten vor mesz hören, vnd dan zumorgen essen. Da der gut pfaff vber den altar kam, da lagen im die fisch stetz in dem sin, vnd forcht der knab würde im die fisch versaltzen, vnd capitlet sich selber. Ach warum hastu sie nit selber gesaltzen, sie sein doch nichtz wert, wan er sie versaltzt, vnd lieffen im die fisch in dem kopff vmb. Da er nun an den canon kam, da kam der tüffel in seins kochs weisz zu dem altar, vnd bracht im die p&n mit den fischen zum altar, vnd sprach. Pfaff versuch die fisch ob sie recht gesaltzen seien. Danimb Sol ein priest er kein koch, kein ieger, kein spiler sein, wan im semliche sachen, darmit er vmb gat, im für kummen, vnd in hindern, so er an dem aller andechtigsten sein sol. Als er so mesz sol lesen. 0 wie grose bereitung gehört darzu, so man das heilig Sacrament machen sol vnd messen, so sich der ley also bereit ein mal in dem iar zu dem heiligen Sacrament zu gon, vnd die priester schier allen tag.

1 den pfaffen*

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Von ernst das .Ixxi.

F EIN MAL WAS EIN APT, DER ETLICH DÖRFFER het, in denen het er ein Ordnung welcher ein offen-' lieber eebrecher was, als da einer vsserthalb der ee ein kind machte das der an eim Sontag offenlich vor dem crütz müst gon, so man vmb die kirch gieng, darumb zu einer offenlichen sünd gbört ein offene straff. Es begab sich das. einem bauren in dem doi^ ein kind gegeben ward, der bauer wolt nit vmb gon vor dem OTtitz. Der priester mant in zwei oder dry mal. Der bauer wolt nicht daran, hindennach verklagt er den bauren seinem berren, das er nit gehorsam wer. Da er also vor dem berren stund, da kort sich der bauer zh dem pfaffen vnd sprach lieber her, sagen mir es noch ein mal, warumb haben ir mich verklagt vor meinem herren. Er thet es also vnd also. Der buer sprach zu dem priester, lieber her, die kind die ir baben sein auch nit euwer eeliche kind. Darumb nemen das crütz und gon vmbher, so wil ich euch nach gon, also schampt sich der gut her. Darumb sprach der Catho (Turpe est doctori cum culpa redarguit ipsum.)

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Von schimpff das .Ixxii.

P EIN MAL WAS EIN BÜRGER DER HET EIN HUND der was seiner frauwen vnd im gar lieb, wie die mist bellerlin seind, ettwan lieber dan gott. Der hund kunt sieh wol lieben, das man sprach nach etlicher irrung, er wer ein mensch ge- wesen in der alten ee. Da er nun starb da kam der burger in dem dorff zu dem pfarrer, vnd bat in, er wölt im fier guldin schencken, das er in den hund liesz in dem kirchoff begraben in das geweicht, er wer weiser gewesen dan andere hund. Der pfarrer nam gelt vnd thet es, vnd liesz in den hund vff den kirchoff begraben. Es kam dem bischoff . für, wie der pfarrer den hund het an das geweicht begraben, vnd citiert den pfarrer. Der gut priester erschrack, vnd forcht er kem vmb die pfrun, vnd thet die fier guldin die im der man geben het in ein düchlin, vnd thet noch zwen guldin darzu, vnd bracht sie dem bischoff vnd sprach. Gnediger her des burgers lew, wie er dan hiesz, der hund hat euch das in dem testament die sechs guldin verordnet zugeben, das er in das geweicht kem. Der bischoff sprach, wie haben ir in vergraben. Der pfarrer sprach, er

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hat in mir in einem saek bracht an dem abent spat. Da sprach der bischofiT, das ist vnrecht, ir sollen mir noch zwölfiTguldin geben, das ir den hnnd nit mit dem crütz geholt haben. Der arm priester. must im noch zehen galdin geben. Da sehen zu, was gelt vermag,, het ich gelts gnüg, ich wolt werden was ich wolt, ich wolt die lüt corrumpieren mit gelt, nem es einer nit, so nem es der ander, es ist niemans erleidt.

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Von schimpff das .Ixxiii.

g WAS EIN MAL EIN BAUER, DER HET DIE GE- wonheit an im, das er alwegen zu den fier opffem den hosten Pfennig den er het opffert. Der priester ward es gewar, das der bauer alwegen den hosten pfennig opffert, vnd gedacht, wie brechtestu den bauren von der irrnng, vff das österlich zeit da der buer zu solt gon, da het der priester ein semlichen bösen pfennig in ein klein hostien lassen bachen. Da nun der buer kam an dem ostertag mit andern lüten vnd zu dem Sacrament gieng, da gab im der priester die selbig vngeweichte hostien, wan er het sie neben vsz ligen. Da sie im nun der priester gegab, da gieng der bauer neben vsz, vnd kunt die hostien nit verschlucken, vnd erschrack, er meint der tüffel wolt in hin füren. Der baüer winckt dem priester, vnd räumet im in ein or vnd sprach 0 her wie ein harten got haben ir mir geben, er wil mir nit hinab. Der her sprach würgen, ob er hinab wolt. Der buer sprach, er wil nit hinab. Der priester sprach was gestalt dunckt er euch das er hab. Der bauer sprach, mich dunckt es sei ein pfennig. Der priester sprach, betracht dich ob du dich in keinem pfennig verschuld habest. Der bauer sprach, o her hören mich beicht, er fiii't in hinder den altar, vnd hört in beicht. Vnd der bauer sprach, er het alwegen bösz gelt geopfert, vnd het in got ietzund gestrafft. Also gab er den versesz vnd das nüw miteinander, vnd fürt der priester den bauren für den altar, vnd nam im den pfennig vsz dem mund vnd gab im das recht Sa- (»"ameiit, vnd thet es nie me. Diser priester ist nit zuloben, das er durch den betrug den bauren vff den rechten weg bracht. Es sein aber vil dem buren gleich die got nichtz gutz geben, es sei in ze- henen, in opffer, in meszwein, in almusen geben. Hat ein- edelman ein kind, das da schilhet, hinckt, kröpffig, lam, oder ein krüppel ist, so gibt es ein guten pfaffen, oder ein nunnen, ein guten münch

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gleich als het got auch nit gern etwas hübschs. Ja es sol nichtz in die weit, sprichsta. Es was in dem alten gesatz gebotten, das man got kein thierlin opffern seit, das ein gebresten het noch messen, also wir auch in ynserm gesatz.

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Von schimpff das .Ixxiiii.

S WAS EIN PRIESTER DER HET VIL GELTZ VND was reich, vnd het vil sorg, als dan der geistlichen art ist. Wa er es hin legt vnd verbarg, da forcht er es würd im ge- nnmen, Hindennach gedacht er, er wolt es in das Sacrament hüsz- lin legen, da wer es an dem aller sidieresten. Er stalt es daryn zu dem Sacrament, vnd schreib darüber (Dominus est in isto loco.) Der her ist in diser stat, das verstund ein bescheide katz, vnd brach das httszlin vff, vnd nam das gelt hinweg, vnd schreib darüber. (Surrexit non est hie.) Er ist erstanden vnd ist nit me hie. Der priester mögt vor leid gestorben sein.

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Von schimpff das Jxxv.

F EIN MAL WETTETEN ZWEN PRIESTER MIT einander vmb ein mal von fischen, wellicher zu dem kürtzesten mesz het, der solt es gewunnen haben. Der ein was vil ee vsz dan der ander, da man ob dem tisch sasz vnd die vrtin be- zalt was Da sprach der, der es gewonnen het, ich hab das patrem vnd epistel vnderwegen gelassen, darumb bin ich ee vsz kununen dan du. Der ander sprach, ich hab das halb Euangelium vnder- wegen gelassen, das patrem vnd die secret, vnd hab es dan nocht verloren, das waren eilend priester.

E'

Von ernst das Jxxvi.

iS SCHREIBT RAIMÜNDÜS IN DER 8UM VON DER mesz, die metrice gesetzt ist von der mesz, wie da sein gewesen zwen priester, der ein het so lang mesz, das dy lüt grosen verdrusz betten sein mesz zuhören, vnd giengen etwan vsz der kir- chen, vnd mocht es niemant erwarten. Der ander het so kurtz mesz, das die menschen darab geergert warden, das kam dem bischoff für. Er beschickt sie beid, vnd fragt den ersten, warumb er so lang mesz het. Er antwurt, wan ich in den canon kum, so hab ich grose süssikeit in den werten, vnd musz ein wort nach dem andern be-

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trachten das idi nit kan noch mag ylen. Er fragt den andern, wie er so kurtz mesz künt lessen, es wer ein scband. Er sprach wan idi vber den altar kam, so hab ich der seltzamsten gedancken vnd Züfel, waran idi snnst nimmer gedenck, das knmpt mir in der mesz f&r, dammb so lisz ich kurtz mesz, das ich der zofel ab kam, vnd sie mich dester minder bekümem. Da sprach der bischoff gon recht hin, vnd mach ein ieder nach seiner andacht. Also wan die leyen semliche messen sehen, so sollen sie nit geergeret werden, wer weisz was iederman anligt.

A

Von schimpff das .Ixxvii.

UF EIN ZEIT WAS EIN APT EIN GÜOT SCHLECHT schaff, nit fast gelert, der ward vor dem bapst verklagt, wie er so vngelert wer, man wolt in absetzen, vnd einandem machen. Der bapst schickt nach im, vnd wolt in selber examinieren, vnd fieng an in der gramatica in den dingen, die man die kinder lert in der schalen. Wan er dan die kleinen ding nit wüszt, so wer es dan wol ein zeichen, das er die hohen ding aach nicht wüszt vnd auch vnwissen wer vnd sprach der bapst za dem apt. Papa que pars. Der apt vnnerzagt sprach, est Participium. Der bapst sprach, quare. Der apt sprach, Quia capit partem a clero partem a secolari com todas orbis doloris significatione sine modis et temporibus. Der bapst sprach, weista das so weistn me, idi bestedig didi in deinem ampt.

E'

Von schimpff das .Ixxviii.

S WAS EIN PRIESTER DER WARD VERKLAGT vor dem bisdioff, wie er also vngelert wer. Der bischoff schickt nach im vnd sprach za im, man sagt wie ir so schlecht seien za der pfar die ir haben, ir müssen permutieren vnd die verwandlen. Der priester sprach gern, her lassen mich bischoff sein, vnd nemen ir die pfar.

Von schimpff das .Ixxix.

F EIN MAL WAS EIN PRIESTER BESESSEN VON dem bösen geist. Nach langer beschwerung sprach der bOsz geist er wolt nit weichen, man het dan ein priester der ein iandcfraw wer, der drei messen celebriert. Die fründ des siechen hetten im gern geholffen , wan er wol het, vnd kamen za den pre-

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digern, vod begerten ein brader der ein iunckfraw wer, vnd drei mesen het, sie weiten im gern drei güldin geben. Der prior sprach, lieben fründ semlich geistliche brüder sein gar geschickt zu der 1er, sie sein zu Köln vnd zu Parysz vff der hohen schulen. Sie kamen zu den barfusern, es was nichtz, sie waren vff der terminy vnd bet- letten. Sie kamen zu den carthüsern, vnd hatten sie, die sprachen, wir nemen vnsz semlicher weltlicher sachen nichtz an. Sie kamen in andere klöster die betten sunst messen zulesen. Andere betten sunst zu schaffen. Also möcht der mensch nit ledig werden, wan kein priester ward ein iunckfraw funden, man het sie vileicht wol funden, die nie kein frawen betten gehebt sie waren darumb nit iunckfrawen. Es mag ein dochter ir iunckfrawschafft wol verlieren an ein man, vnd ein man an ein fraw, dis gehört in dy belebt. Es müssen nit alwegen zwei sein wan man dotsünd volbringt. Man müsz hoMich dauon reden damit man niemans ergere, es ist auch not das man daruon sag, darmit das man wüsz wie ein mensch mit willen den lust empfint, der in der vnktlscheit ist, so er vmb seinen blumen kumen ist, vnd het aureolam verloren, als die doctoren da- uon schreiben in dem fierden buch sententiarum.

E'

Von schimpff vnd ernst das .Ixxx.

S WAS EIN HEILIGER WALDBßüODER, BEB BE- gert von .got zusehen dy pen der seelen. Vff ein mal nam in der engel vnd fiirt sein geist in das fegfeür zu sehen, da sach er mancherlei straff vnder einander. Da sach er ein seel die leid nit me dan an einem fusz, die weint vnd sdir^ vnd gehub sich vbel. Darneben was ein die sasz bisz an den hals in der pen, vnd lobet got vnd danckt im, das er ir yngedenck wer gewesen vnd was frölich. Da fragt der bräder den engel, was das bedüt. Da sprach der engel, die seel in der grosen pen deren hat got geöffnet, das hüt ein kneblin geboren ist, das von irem geschlecht ist, das sol priester werden, vnd wan er sein erste mesz würt haben, so sol sy erlöszt werden, darumb ist sie also frölich vnd lobet got. Der brü- der sprach, was bedüt das, da sich die seel also vbel gehebt vnd weinet ab der kleinen straff. Der engel sprach. Sie weisz kein zeit irer erlösung, darumb truret sie. Da wer ietz vil zusagen von einer ersten mesz, warumb man also darzu laufet, als ob sie besser sei dan ein andere, etc. Aber so vil nim daruon, das ein priester

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nimer besser ist vnd andächtiger, vnd sich md bereit dan yff die erst mesz, wan wen er lang zeit mesz geliszt, so kumt er in ein gwonheit, das er ir nit vil me achtet, vnd verschwint im sein an- dacht, als den alten mesznern oder kirchwartern andacht. Darumb sprach ein groser predicant vff ein mal, das man einem nüwen prie- ster nimmer basz möcht thun, dan gleich wan er von dem altar gieng, vnd in in ein sack stiesz, vnd in ertrenckt, so stürb er in dem aller frttmsten vnd in dem aller besten, wan solt man in vor essen lasen, so möcht er sich versünden.

Von dem bösen geist.

Von schimpff das .Ixxxi.

S GIENG VF EIN MAL EIN STATKNEGHT VBER- felt in ein dorff, vnd wolt schuld ynziehen von einem bauren. Da kam der tüffel zu im in eins banren weisz, vnd giengen also mit einander. Da sie also darch ein dorff giengen, da weint ein kind, vnd ward die muter fast zornig Vnd sprach. Nun schrei das dich der tttffel holen mtksz. Der statknecht sprach zu dem tüffel, hörstu nit das man dir da ein kind gibt, warumb nimstu es nit. Der tüfel sprach, der muter ist nit ernst, sie ist zornig. Sie kamen weiter, da was ein grosz hert saw vff dem feld, da was ein saw weit neben vsz gelauffen, das der hirt lieff vnd sie wider herumb treib, vnd sprach das dich der tüffel hol aller saw. Der statknecht sprach aber zu dem tüffel, da gibt man dir ein saw, warumb holestu sie nit. Der tüffel sprach, was wolt ich mit der saw thun, wan ich sie nem, so müst sie der arm hirt bezalen. Sie kamen bisz an den hoff, da der statknecht gelt solt heischen, da stund der buer in der schüren vnd trasch, da er den statknecht sähe kumen, da sprach er wolher in aller tüffel namen, das dich der tüffel holen müsz. Der tt^el sprach zu dem statknechten, hörest du was der, buer sagt, dem ist ernst, darumb müstu mit mir, vnd fürt in dahin. Darumb so bedörffen gar wol die statknecht vnd dy schuldfögt, das sie sich segnen war sie kumen pfand vsz zu tragen oder schuld zu heischen, wan sie offt vnd dick dem tüffel gegeben werden.

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Von schimpff das .Ixxxii.

S SPRICHT MANCHER DER TÜFFEL IST NIT ALS grausam als man in malt, die lüt in der hellen gewonen

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der tüffel, als wir einander hie gewonen, das es inen nichtz me za schaffen gibt, da von hör dise geschieht. Es waren zwen dieb die waren gesellen mit einander , vnd waren mit einander yVerkomen, das der ein solt ein schaff stelen, vnd der ander ein sack mit nnsz (der was freilich ein Schwab) vnd het ieglicher das sein vszgangen, vnd zunacht solten sie es stelen vnd solten einander warten vnd zusamen kumen yff einem kirchoff vff einem grabstein in einem winckel. Es fügt sich das der schwab mit den nnssen ee da was dan der mit dem Ischaff, vnd sasz yff dem stein vnd asz nnsz, vnd wartet seins geseien. Es gieng ein gesel vber den kirchoff vnd^ bort das einer nusz knült vnd vff schlug, er erschrack fast vbel, vnd Heff in ein wirtzhusz vnd schrei. Der lebendig tüffel sitzt vff dem kirchoff vnd schlecht nnsz vff, das hab ich gehört. Da was in dem husz ein knab von .xviii. iaren lam von muter leib der sprach. Nun wolt ich doch gern ein mal ein geist hören, vnd vberkam mit einem starcken huren, der auch da was er solt im ein halben güldin geben, das er in vff seinem halsz vber den kirchoff solt tragen, das er auch ein mal ein geist hört. Der bauer nam in vff sein hals, da er mitten vff den kirchoff kam, da sähe in der dieb durch die finsternis, vnd meint es wer sein gesel,* der brecht das gestolen schaff vff seinem halsz, vnd sprach vber laut. Gesel ist das schaff feiszt oder mager. Da erschrack der bauer so vbel, das er den lamen von im warff, vnd sprach. Got geh es sei feiszt oder mager, vnd lieff wider in das wirtzhausz, da er in das wirtzhansz kam, da was der lam vorhin darin, vnd hat dem geraden fdrlauffen. Wer es erst der tüfel gewesen, wie angst wer inen dan worden.

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Von schimpff das .Ixxxiii.

'WEN BÜRGER GIENGEN VFF EIN ZEIT VSZ EINER statt gen Rom ablaszbrieff da zuüberkumen. Der ein was reich vnd het vil geltz, vnd mocht sein brieff wol lösen. Vnd an dem letsteu zu absoluieren für pen vnd schuld. Der arm man bycht schlechtlich zu Rom vnd zohen miteinander wider herusz. Vff dem weg gloriert der reich von seinem gewalt vnd seinen brieffen, vnd was ein grosz ding. Es fügt sich nach etlichen iaren das der arm man starb der reich auch, vnd kam auch in die hei. Der arm man sprach zu dem reichen, wie bistu auch hie, wa sein deine brieff, von denen du gloriertest, haben sie dich nit geholffen. Der reich

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sprach, losz gftter gesel, wie es mir gangen ist. Da ich solt sterben, da ist ein vngelerter tüffel kamen, vnd hat mich vnd den brieff hinweg gef&rt, vnd knnt den brieff nit lesen, vnd sein mir die brieff verbrannen, also bin ich aach hie.

A'

Von ernst das .Ixxxiüi.

UF EIN ZEIT HET EIN DOCHTER GEDIENT IN einer stat, vnd leid vil anfechtang von den mannen, da wolt sie fliehen, vnd dingt vff ein schlosz, da sie hinvff gieng, da begegnet ir der tüffel bei einem eichbaam, in der gästalt eins mans vnd fragt sie was sie wolt. Die docbter sagt es im. Der tüffel sprach, ich thet es. nit, es sein mutwillig lüt vmb die rüter, es würt dich gerüwen. Sie sprach nein, ich wil mich wol vor inen hüten. Ee ein halb iar vsz kam, da was sie schwanger worden, vnd gieng mit einem kind. Man gab ir vrlaab, wan sie die arbeit nit erleiden mocht. Da sie den berg herab gieng, da kam sie aber zft dem eichbaam, da was der tüffel aber da, vnd fragt sie waramb sie weint. Die dochter sprach, ich- gang mit einem kind, der tüffel hat mir geraten das ich ie vff das schlosz gedinckt hab. Da schlug sie der tüffel an ein backen vnd sprach, da lügst, i£h' hab dir es wider- raten bei disem eichbaam, 4a da hinaff gon weitest. Also gibt man dem tüffel offt die schald, so in zehen meilen keiner da ist gewesen. (Temptatar vnasqaisqae.) Es würt ein ieglicher angefochten von seiner bösen begirden spricht Jacob.

Von ernst das .Ixxxv.

WIR LESEN IN SANTT ANTHONIO DES GROSEN aptz legent, wie er vff ein mal sprach zu dem bösen geist. Waram anfechtesta also den menschen, vnd bringst in in leiden vnd trarikeit. Er sprach, ich thü es etwan, ich müsz aber aach vil thün das ich nie thet. Es ist ie ein mensch, des andern tüffel, vnd betriebt in. etc. Er möcht war gsagt haben, es hat man- cher sein tüffel neben im an dem bett ligen. Die fraw ist des mans tüffel, so ist der man der frawen tüffel, vnd peinigen einander, vnd sein etwan böser dan der tüffel, wan vor einem tüffel mag man sich gesegnen, aber vor dem bösen weib nit, da müst mit im essen vnd trincken, schlaffen vnd wachen. Got behüt mich vor dem. guten leben.

PaaU. 5

E'

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Yon schimpff das Jxxxyi.

,S WAS EIN MAL EIN DIEB DER WARD EINS MIT dem tüffel, er solt im glttck geben z&stelen, er wolt sein diener sein. Der tüffel thet es. Der dieb stal silberin geschir, speck, gensz, enten, wein, kom vnd gelt. Yff ein mal kam er vber ein trog, der lag vol frawen gezierd haaben, krentz, gelbschleyerlin, halszmentelin vnd der gleichen, da was der dieb fro, vnd wolt da blandem. Da sprach der tüffel, nit, nit, ich wil sunst ein geschrei machen, das du gefangen müst werden. Wan damit gewinnen wir yil seien, es sein vnsere gewer. Damit wir die man üahen vnd bringen zu ynküscheit. Dammb so hüten sich die weiber mit irer hürischen geschminckten vnd gezierden. Wer mag es vsz gesprechen was ybels von dem gifft kumpt, man treibt grose hoffart an dem kopff mit dem flechten vnd grosen köpffen vnd wan sie heim kamen ynd sich ab gethün, so steckt etwan ein baderhütlin daryn.

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Yon schimpff das .Ixxxvii.

F EIN MAL WAS EIN DIEB DER MACHT EIN packt mit dem bösen geist, das es im glücklich solt gon, vnd er solt im helffen stelen. Der bösz geist sprach, kleine ding wil ich dir helffen stelen, als enten, hüner, gensz, öpfell vnd biren vnd der gleichen kleine ding. Da er nan das lang getrei)), vnd het gut glück, vnd vff ein mal da het er so vil gensz gestolen, das er sie nit alle ertragen mocht, da stal er ein pferd, das ge- stolen daraff züfüren, an dem ward er ergriffen. Da man in nan vsz f&rt an den galgeii, vnd wolt in hencken, da schrei er zu dem tüffel zu seinem gesellen, das er im nicht gehalten het, das er im zu het gesagt. Da was der tüffel da, vnd het das pferd an der band, vnd nam des pferds maal, vnd bog es neben vsz, vnd zögt es im vnd sprach. Da soltest wol an dem mal gesehen haben, das es kein gans oder kein enten mal was, also ward er gehenckt. Also der tüffel rat dir zu dem ersten kleine ding züstelen, als heller, darnach pfennig, darnach schillig, darnach galdin, vnd darnach grose ding. Wan got sieht nit an was man stilt, aber das gemüt, vsz dem man stilt, fünd einer me, er nem me. Die weit ist aach also ein dieb, sie rat dir ein iar ein gut gesel zusein, darnach zwei iar, vnd also für vnd für, vnd kamst also dar hinder, als cüntz hinder das

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Tkh, ynd kanst nit me daraon kamen daromb (Prindpiis ob' 8ta. etc.)

E

Yon schimpff das .Ixxxviii.

S GIENG VFF EIN MAL EIN DIEB VBER FELT, da kam der tüffel zu im« Der dieb spradi, g6t gesel, wa hin, wa hin. Der tüffel sprach, ich wil gon den einsidler er- würgen, er ist nechtig in einer dotsünden schlaffen gangen vnge- rüwet, wa wilt du hin. Der dieb sprach, ich wil gon dem selben einsidler sein Stelen. Da sprach der bösz geist, das ist recht, so sein wir gesellen. Sie giengen mit einander hin, ynd da sie zu dem hausz kamen, da wolt ieglicher sein werck zu dem ersten thün* Der tüfel sprach, ich wil in zu dem ersten döten. Da sprach der dieb nein, er forcht das ein geschrei würd, das im die entgieng, ynd er wolt zu dem ersten die stelen. Da forcht der tüfel, die würde blerren ynd ein gemmpel in dem hausz machen, das der brüder erwacht ynd sich segnet, so het er keinen gewalt me yber in. Also zeptletten sie mit einander, da fieng der tüfel an dem brüder zürieffen, ynd sprach es ist ein dieb da, der wölt im die stylen er solt yff ston rösch ynd bald, er wolt im helfen den dieb fahen, als auch geschähe, da ward der dieb gehenckt. Da sprach der tüfel zu dem brüder, sich zu wie bistu mir so yil gütz schuldig, das ich dir dein husz so treüwlich behüt ynd beschirm.

Also die früntschafft der bösen menschen ist ynbestentlich , wa einem ienen etwas würt das der ander gern het, so ist die frünt- schafft ysz, als die testamentary etwan thün. Also werden die bösen eins wider den guten, als Pilatus ynd Herodes wider Christum. (Quia non fit propter bonum honestum sed propter ytile yel de- lectabile.)

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Von ernst das .Ixxxix.

,S WAS EIN AMPTMAN EINS EDELMANS IN EINER fogtei, der yber etliche dörfer etliche iar, die consdentz nagt in ynd sein hauszfraw, sie möchten in dem ampt ynd in dem stant nit selig werden, ynd worden eins mit einander, sie weiten das ampt yff geben, sie hetten on das genüg, sie thetten es. Da sie also ein lange zeit bei einander waren, da worden sy an die fisch wiltbret, fogel ynd andere gute schencken gedencken, die sie

6*

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hetten in dem ampt, deren sie ietz beraubt weren, vnd fiengen an wider vmb das ampt zu bitten, es ward inen wider. Vnd vff ein mal ee er das ampt widerumb anfieng, da reit er vberfeld, da fieng es an zütunren, zühaglen vnd züblitzgen, vnd erschein im der tüfel vf seinem rosz in eins äffen weisz vnd bleckt die zen vber in vnd spottet sein vnd sprach: ßisz wilkomen in vnser land, bisz wilka- men. etc. Der gut man erschrack fast vbel, vnd nam die warnnng gottes au, die im durch das thier geschehen was, vnd für wider hinder sich, vnd wolt weder des amptz noch keins andern me, darum so lügen zu inen selber dy ampt der herren. Sie sein gleich den thieren die die keiben vmbston, die grosen thier, als lewen, beren. etc. Die reissen grosz stück vsz einem keiben, wan sie hin- weg kumen so kumen dan die kleins thierlin, als stund rappen vnd kreien, die rauben auch, vnd lassen nichtz ligen dan bein. Also die herren nemen das grosz von den vnderthonen gewerb, steür, vnd freuel, so kumen dan die amptlüt, die nemen das klein, als fronen, schenken, vnd anders, damit dem armen man die haut kum an den beinen bleibt. Vnd welcher amptman aller meist bringt dan sein fordern, der ist der liebst den wil man behalten, das mag kum on sünd sein.

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Von ernst das .xc

S GIENG VFF Em MAL EIN DIEB, DER WOLT einem bauren ein saw stelen. Vff dem weg kam der tüffel zu im, vnd in beichtz weisz offenbart er im, er wolt gon dem selbigen buren sein kind erwürgen, wan die müter alle nacht, wan das kind weint im flucht, vnd es im gibt vnd spricht, der tüfel nem dich, so wolt er es ein mal holen. Der dieb sagt im auch sein heimlicheit in beichts weisz vnd sprach zu dem tüffel. Gut gesel sag mir, mag die müter dem kind nit zühilff kumen, wan sie im also flucht. Der tüffel sprach ia, wan sie es gleich segnet. Die zwen kamen an das hausz, das kind erwacht vnd fieng an züweinen, die müter erwacht vnd fleug dem kind an zu fluchen vnd gab es dem tüfel vnd sprach, das dich der tüffel hol. Den dieb erbarmt das kind vnd sprach zu der müter, benedicite, benedicite. Da die müter hört das einer schrei benedicite da schrei die müter auch benedicite, da het der tüfel keinen gewalt me vber das kind. Da der tüfel hört das im sein gesel sein heimlicheit het geoffenbart, da

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sdirei er yber laut, cQebio, diebio, fahen den dieb, er hat ietz der saw den strick an den halsz gelegt. Also ist die geselscfaafft der bösen ynbillicb, wan dn ein zeit dem tüffel gedient hast^ vnd wilt von den Sünden ston, vnd wilt nit mer sein gesel sein, vnd in der beicht schreiestn vber in, vnd wan du von im beichtest, so schent er dich aach gern widemmb, wan er es vermocht. Oder dn hast ein metzen gehabt, ein hüben, oder ein bülen, die wil sich bessern vnd fram werden, in die ee greiffen, in ein kloster gon, so schmechstu sie, retzt ir vbel zu, das sie oder er von böser gesel- Schaft wil lassen.

Yon schimpff vnd ernst das .zd.

WIR LESEN VON EINEM HEILIGEN, IN ENGEN- land eret man in, der heiset sanctns Gallotus, der wolt vff ein mal vsz einer lonssen trincken, da was der tüffel vor in die krusen geschloffen. Nun het der heilig die gewonheit an im, als man gemeinlich thüt oder solt thün, das er ein crütz vber das trinckgeschir macht, ee man getrinckt, da er das crütz vber die krassen macht, da mocht der tüffel nit herasz kumen, het er das crütz vnder die krussen gemacht, so het er nit mögen daryn blei- ben. Also geistlich, vil menschen haben den tüffel in inen vnd wont in inen durch ir bösz sündlich leben , vnd zeichnen ire vsser- liche sinn, vnd machen in hinder der mesz zu den euangelium, vnd zu dem Fax domini so vil crütz, an das hertz ein crütz, an die äugen zwei crütz, an den mund ein crütz, an die Stirnen ein crütz, an den racken ein crütz vnd zeichnen sich wol, das der tüffel der dot nit durch ire sinn hinyn gang, so ist er vorhin daryn, vnd zeichnen sich das er nit herasz mag, wan aber ein mensch den tüfel vor vsz im trib, durch ein erber fram leben, so hülffen dan die crütz das er nit hinyn möcht, sunst so mag er nit herausz kumen vor dem crütz.

Von schimpff das .xcii.

CESARIÜS SCHREIBT WIE EIN EDELMAN VBER- feld reit vnd kam der bösz geist zu im in gestalt eins wolbekleidten iünglings, vnd bat in, er wolt in vffnemen zu einem knecbt. Der edelman nam in vff. Der knecht dient im frumglich, trflwHch vnd wol. Der edelman bedorfft nit me seins knechtz, er

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was zft gegen, desz gleichen knecfat het er nie gehabt. Es fOget sich das sie vsz müsten reiten, ynd kamen an ein grosz tief wasser. Da der edelman sähe seinen feint im nach ylen, wol mit sechs pfer- den, da erschrack er fast vbel vnd sprach. Ach nun bin ich des dotz, da knmpt mein feint, dem mag ich nit widerston, so mag ich nit durch das wasser reiten. Der knecht der bösz geist sprach, iuncker reiten mir nach, ich kan das wasser reiten, ich weisz den fart, da kamen sie mit heil durch das wasser. Da nun die anderen feind an das wasser kamen, da segneten sie sich von wunder, ynd sprachen. Der lebendig tüfel hat in durch das wasser gefürt, vnd sie kamen widerumb heim. Ein zeit darnach da ward die hausz- £raw des edelmans kranck, das ir kein artzet wüst zühelffen. Der knecht der bösz geist sprach, wan wir lewenmilch betten, vnd man sie damit salbt, so würt sie genessen. Der iuncker sprach, wa wol- len wir lewenmilch hie in Saxen vberkumen. Der knecht der bösz geist sprach, her ich wil lügen das wir sie vberkumen. Der knecht der bösz geist gieng hin, vnd was villeicht ein stund vsz vnd bracht in einem glasz lewenmilch. Ynd man salbt die fraw damit, da ward sie gesunt. Der iuncker sprach zu dem knecht zu dem bösen geist, wa hast du so bald lewenmilch vberkumen. Der knecht der bösz geist sprach zu dem iunckern, ich bin gewesen in Arabia in moren- land in einer hülin, da hab ich die iungen lewen herusz geiagt, vnd hab die alt lewin gemolcken, vnd vch die milch herusz bracht. Der iuncker sprach ich sihe wol das du ein* engel oder ein tüffel bist. Da äntwurt der knecht der bösz geist, also ist es ich bin der tüffel. Der iuncker sprach, was thüstu hie. Der tüffel sprach, ich bin einer der mit Lucifer von dem himmel gefallen ist, vnd hab grosen trost wan ich bei den menschen bin. Der iuncker sprach, du magst mir nicht me dienen, vnd hast mir wol gedient, vnd ich bin dir grosen sold schuldig, du hast mich von meinen feinden erlöszt, vnd hast mir mein huszfraw gesunt gemacht. Darumb so heisch ein sold, den wil ich dir gern geben. Der tüffel sprach iuncker ich mein nit das ir mir so vrlaub. geben, so ir aber nit anders wölen, so beger ich ein bar guldin. Da gab im der iuncker die zwen galdin. Da er sie nun het, da gab sie der tüfel dem iunckern widerumb vnd sprach. Juncker kauffen ein glöcklin darumb, vnd hencken sie da vff dj capel, vnd wan man mesz wil haben, das man sie lüt, da verschwan er vor seinen äugen vnd f&r da daruon. Es was gewon-

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heit das man allen Sontag vnd feiertag mesz het in derselben capel, vnd was noch kein glock da, da forchten die lüt sie versaumpten die mesz, ynd kamen alwegen M dar, vnd betteten. Dammb wolt der schalck ein glock da haben hangen, das sie damff losseten das er zt dem minsten das selbig gebet hindert.

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Von schimpff das .xciii.

F EIN MAL BESCHWÜOR MAN EINE lüNGE DOCH- ter, da was ein ritter ein weit Mnd der wolt vff ein tnmier in einer fasztnacht, die die edlen in dem land hatten ange- schlagen, vnd was im das ort an dem weg da man sie beschwur, er wolt anch dar, da er noch weit von dem dorff was, da lacht der tttfel durch die dochter vnd sprach. Mir wttrt schier ein gftter frünt knmen. Man sprach wer ist der. Die ianckfraw sprach, ir werden in wol sehen vber ein weil, er ist nit weit, er kumpt. Da er zu der kirchen yngieng, da stünt dy dochter vff, vnd gieng im ent- gegen, vnd bot im die band, vnd hiesz in wilkamen sein, vnd sprach. Das ist mein frünt, von dem ich gesagt hab. Der ritter sprach was bekümerst du die arme dochter, dn soltest mit mir in den turner faren. Der tüffel sprach, erlaub mir in deinen leib züfaren, so wil ich mit dir. Der ritter spradi nein. Der tüffel sprach, lasz mich in deinen sattel faren. Der ritter sprach nein. Der tüffel sprach, wa hin wiltu mir dan erlauben. Der ritter erbarmt sich vber die dochter vnd het sie gern ledig gemacht, vnd sprach, wiltu mir ein eid schweren das du bei mir on schaden wilt sein, vnd wilt von mir weichen wan ich wil, so wil ich dir erlauben in ein falt an meinem rock an dem rucken züfaren. Der tüffel sprach ia, vnd schwur im ein eid. Also weich er mit einem igrosen gethön von der dochter, vnd f&r dem ritter in seinen rock. Da der ritter nun vff das ste- chen kam, da lag er allen edlen ob, er stach rosz vnd man nider, vnd legt grose eer yn. Vnd wan der ritter das geweicht wasser nam, so sprach der tüffel lüg das du mich nit treffest. Der ritter sprach, mit willen wil ich es nit thün. Vnd wan der ritter zülang in der kirchen betten wolt, so sprach der tüffel, wie lang wiltu murmlen, es ist dolme gnüg. etc. Da nun alle ding vsz waren, vnd der ritter wider heim kam, da sprach er zu dem tüffel, ich gib dir vrlaub, far hin on schaden, als du mir verheissen hast. Da sprach der tüfel wanimb, du hast doch glück vnd heil, eer vnd lob von

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mir gehabt. Der ritter spradi, es ist war, aber ich wil mich in ein- ander leben schicken, wan der schimpff zu dem aller besten ist, so sol man vff hören. Der tüffel sprach ich müsz mein eid halten, dammb so far ich daruon. Diser ritter bessert sein leben, vnd wolt des tüffels frünt nit me sein, vnd wan er zu geistlichen vnd geler- ten lüten kem, so sprach er in Schimpfes weisz, wir Stecher, rüter vnd tnrnierer sein recht lüt, wir treiben die bösen geist vsz, vnd sein vnsz gehorsam. Hie sollen wir- leren des bösen geist» müsig gon, vnd deren die mit im vmbgon, vnd rat von im nemen, als die warsager gestolen gut wider bringen, wiewol es nützlich möcht sein, dii solt ee manglen vnd siech sein, dan dei$ tüfels hilff suchen, wan er gotes feint ist, vnd got hat gebotten, man sol nichtz mit im zü- schaffen haben. Wan einer diser stat feint wer, vnd dn hast vil ge- meinschafft vnd heimlicheit mit im, wiewol er dir nützlich wer, noch so hüw man dir den kopff ab, also hie auch.

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Yon schimpff das .xcüü.

S WAS EIN BAUER DER ZÜNT ALLE MAL EIN meszliechtlin an für das heilig Sacrament, vnd gieng dan hinder den altar, da stünt der tüfel gemalet an einer taflen, dem zünt er ein Hecht an. Der priester het das etwan . dick gesehen vnd meint er wer nit gut cristen, vnd nam in dammb für. Der baner sprach, ich thü es nit von vnglanben, als ir meinen lieber her, ich thü es vsz guter meinnng, ich zun got dem herren ein Hecht vff, das er mir gütz thü, vnd zun dem bösen geist eines vff, das er mir nichtz bösz thüg. Also sollen die menschen nit dorechter sein dan diser, dn nimst etwan der stat soldner vnd knecht in dein haasz, das sie dir nichtz böses zu fiegen, so nim ein armen ein geistlichen, der gottes diener ist auch in dein husz, das dir got gütz thüg.

Von vngelerten lüten.

Von scbimpff das .xcv.

S KAMEN VF EIN MAL VIL EDLER LÜT VSZ tütschen landen gen Rom, zu Sant Peter vnd sant Pau- lum züsüchen, es kam dem babst für, da wolt er inen einen an thün, das sie dan hie vssen möchten sprechen, sie betten den babst gesehen, vnd schickt nach inen, sie kamen, nach dem vnd sie im seine füsz geküsset betten, vnd er entbotten als biUich was, darnach

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stftnden sie vor im, er sähe sie an, vnd ret ietz mit'disem, dan mit lern, sie kanten schier alle latin, vnd retten vemünfftiglichen mit dem babst, da was einer vnder inen, der die andern alle vbertraff, in person, in kleidung, in hübsche, mit dem wolt der babst in sun- derhdt reden vnd fraget in in latin, wer er von dem geschlecht wer. Da antwurt einer vnder inen. Heiliger vatter der babst, er kan kein latin, noch welsch. Da sprach der babst. Es ist ein htlbsch fich, das namen. die anderen in ire oren, vnd sollen es bil* lieh alle edellüt in ire oren nemmen, das sie ire kind zu schul sol- len thün, das sie zucht vnd knnst leren, vnd wa sie hin kamen, das sie mit den lüten künnen reden, vnd stot wol bei einander zacht vnd kanst, wan wer zu nimet in der kanst, vnd nit in zacht vnd in Sitten vnd geberden, der hat me abgenammen dan zu genammen, me vergessen dan gelert, das ist Aristoteles wort. (Qai proficit in sdentia et deffidt in moribas plas deficit ^ qaam proficit.)

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Von schimpff das .xcvi.,

S KAM AÜFF EIN MAL EIN DOCTOR VON PARYSZ, in ein andere stat, vnd in der selbigen stat da was ein groser her, ein fürst oder ein graff, der was den pfaffen fast feint, der bort sagen, wie ein hoch berttmpter vnd ein gelerter doctor dar kommen wer, den berüfft er vnd lud in zügast, vnd satzt an in vnd sprach. Lieber her doctor, wie vil müst man priester haben in disem flecken, vnd wie vil da in dem dorff vnd der gleichen, dar- mit das folck gnüg het, es sein zu vil klöster vnd pfaffen hie. Der gelert doctor verstund die sach wol, waramb im der fürst die ge- gablete ' vnd gehümte frag an in legt, vnd wan er sprach so vil, vnd so wenig, so het der fürst die vberigen pfründen genammen, als dan ander me thün die da dem gotzdienst ab nemen vnd in mindern das ire eitern gestifft haben. Der doctor zögt sein kanst, and wolt in abweissen mit einer andern frag vnd sprach zu dem fürsten. Gnediger her wie vil müst man fachszsdiwentz haben, die bisz an den himmel giengen. Der fürst antwort dem doctor, das weisz ich warlich nit, welcher tüffel wolt es mir sagen. Der doctor sprach, die fachszschwentz dy sein vngleich, einer ist lang, so ist der ander kartz, wan sie aber lang gnüg weren, so het man mit

1 4efedt; profeoU. 2 gege^ablete; frag zweimal.

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dreien genüg. Also hie anch, die banren die sein vngleich in iren sinnen vnd köpfen, vnd man fint ein baren, der allein zwentzig oder dreisig priester bedörfft ee man in vff den rechten weg brin- gen würd. Vnd sein darnach dar gegen fiertzig oder fünfftzig, die alsamen mit einem pfaffen gnüg betten. Daramb so sagen mir lie- ber her, wie die lüt alsanmien gesittet sein in eawerer stat so wil ich euch sagen wie vil sie priester bedörffen. Da het er ein antr wart, er mocht reiten wan er wolt, vnd wüst als vil als vor.

Von schimpff das .xcvii.

WAN DAS IST DIE RECHT WEISZ VND MASZ semliche gestiflette doctores vnd gestreiflette lejen, die etwan semliche hohe seltzame fragen an die gelerten lüt thün, als die edlen etwan thün, so ein doctor an ein hoff kompt, vnd etwas vmb den fürsten erwerben, so laden sie in vnd fragen in seltzame fragen, vnd wollen in versuchen was er kün. Vnd sprechen wa was got ee er himmel vnd erdtreich beschüff, vnd wie kan so ein groser man, als cristus ist, in dem heiligen Sacrament sein, vnder so ein kleiner hostien, vnd der gleichen frag legen sie an ein. So kan er sie nit basz verantwarten, vnd inen ir narbeit erzOgen, dan das er anch dorrechte fragen an sie leg. Als dem würdigen doctor Eeisersperg vff ein mal geschach, der also versucht ward, wie ietz geret ist. Da fragt er sie wideramb vnd sprach. Ir lieben herren vnd innckern sagen mir eins, wan eawer einen ein laasz beiszt, so wtlrt ein blatter da ein kühelin, vnd wan einen ein floch beisset, so würt ein rotz bletzlin da, vnd wan einen ein muck beisset, so würt nichtz da, wie kompt es. Sie sprachen alle, sie wüszten es nit. Da sprach er, so sollen ir euch schammen, das ir die heimlicheit gottes wollen erfaren in dem himmel, vnd wiszten die dorechten kindlichen werck nit. Also sol man semliche gestif- lette doctores geschweigen.

Von ernst das .xcviii.

EISER SIGMUND DER HET GELERTE LÜT FAST lieb vnd het alwegen doctores bei im vnd in seinem rat, das verdrosz syne edlen vnd ritterschafft, das er die doctores als in grosen eren het, \n^ sprachen vff ein mal zu im Gnediger }ier warum halten ir so vil baretlisz lüt, sein wir nit als witzig ids

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sie sein. Der keiser sprach, ir kunnen fechten ynd stechen, etc. Aber in vrteilen vnd gerechtikeit gegen den armen , da bedarff ich groser kanst, dy müsz ich suchen, wa ich sie find, die haben die doctores, daromb so hab ich sie lieb, vnd halt sie in eren, wan ir künnen nur die kanst nit geben. Die alten künig vnd keiser haben kanst vnd gelert lüt baretlisz lüt aach lieb gehabt, ire sün inen be- folhen, inen meister zu geben. Traianam het Platarcham. Nero hat Senecam. Alexander het Aristotilem, wan da Alexander geboren ward, da schreib im sein vatter Philipas ein epistel, mir ist ein snn geboren, des danck ich den götten, als wol das er zu der zeit dei- nes lebens geboren ist, als wol als das er geboren ist, ich hoff er sol von dir gelert vnd vnderwissen werden, das meinem reich natz vnd gut sei. Es spricht Seneca. (Discendo ne defeceris.) Da solt nit vf hören lernen, der tag deines studieren sol sein der letzt tag deins lebens. Daromb sprach einer vff ein mal, wan ich schon ein fäsz in dem grab het vnd den andern noch hieasz, noch so wolt ich leren.

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Yon schimpff das .xcix.

|S WAS Em GROSZER PRELAT (ÜMB SEINER HÖHE willen sol er nit genent werden) der wolt vff ein mal ein gebraten hün zerlegen, da brant es in an die finger, da wolt er aach sein latin reden. (0 qnanta patimns propter ecdesiam dei. etc.) Sprach einer. (Reuerendissime domine non patimns, sed patimar.) Da sprach der daraff. (Siae patimas, siae patimar, idem est, vtrum- qae est genitiai casas.)

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Von schimpff das .c.

iS FRAGET EINER VFF EIN MAL EIN MAN, WAS die infel vff dem bischoffsz hüt, vnd die zwen spitzen bedüt, die oben vff der inflen sein, dy die bischoff vff haben. Er antwart, die zwo spitzen bedüten, das ein bischoff sol beide testa- ment künnen, das nüw vnd das alt testament, sie sollen gelert sein, darumb so fraget der bischoff der in weicht. (Scis vtmmqae testa- mentum.) So spricht er ia, er wüszt nit testamentnm coias generis. Er fragt weiter was bedüten die zwei dinglin die binden an der inflen hangen. Er antwart, sie bedüten das etlicb entweders da$ noch iens nit wissen.

"^

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Von schimpff das .ci.

S FÜREN DREI STUDENTEN MIT EINANDER VSZ, vnd wolten gen Papie vff die hohe schtd, vnd kamen an ein wasser das heiszt Tidn, da sie also an dem wasser lagen, vnd warteten wan man sie] hinüber wolt füren. Da sähe der ein den himel an vnd sprach. (Plnit ploibit, si iste tempos manebit.) Der ander wolt den strafen vnd gelerter sein dan er, vnd mardst das das adiectiuum vnd sabstantinnm nit züsamen wolten sagen, vnd sprach. (Vitra Ticinom non transibit iste latinnm.) Der drit Stu- dent wolt noch gelerter sein dan die beid, vnd wolt es nodi besser machen dan sie beid, vnd sprach. (Grossos latinas per lamstis ambas.) Darnmb sol man vor die langen leren gramatica, ee man sie vff die hohen schulen schickt, sie wollen etwan fliegen, ee sie federn haben. Soll man sagen vnd schreiben was man erfert, so man examiniert, vnd man weihen sol, was seltzamer kanst vnd ex- positiones, da herfOr kamen, es würd ein eigen buch werden.

Von schimpff das .cii.

MAN WOLT ZUO C08TENTZ EIN MAL EIN NIT lasen priester werden, man het in dan vor examiniert. Da wüst er wol sein hohe kanst, das man in nit het zu gelassen, da ward er zu Rom priester vnd kam wider herasz, noch wolt man in nit zu lassen, man wolt sein kanst hören, vnd was nüwes von im leren, es was nach Ostern, da man in examiniert, da warff man im das eaangelinm für zu der selben zeit (Ego sam vitis, et pater meas agricola est. Expone sprach der Schulmeister. Ego sam, ich bin, vitis vera, das gewar leben, et, and pater mens agricola, vnd mein vatter ist ein orleplin, agricola vnd aaricola ist nit eins.

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Von schimpff das .ciii.

■p EIN ZEIT WEICHT MAN EIN PRIESTER, VND ist gewonheit das man dem letzt eaangelier oder epistier, dem laszt man den leniten rock vff dem halsz ligen , vnd müsz der dan dem bischoff das eaangelinm singen oder die epistel, dem andern stoszt man den rock nnr an den halsz, vnd was das eaangelinm an dem samstag in der fronfasten in der fasten, da stund zu vnderst an dem blat tabema, vnd zu dem obersten an dem blat da stund

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cala, ynd kant lang das blat nit heramb keren, ynd kam lang mit dem cala hernach. Der weihebischoff ward zornig, das er das wort also teilt, ynd sprach ein dreck, da sprach der der das enangelium sang, als in dem buch stund. Tibi ynum, moisi nnum, et helle ynom. Da lacht iederman.

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Von ernst das .ciiii.

XJ PARISZ WAREN VFF EIN ZEIT ETLICHE DOC- tores in einer grosen disputacion, als man examiniert ad licenciataram, da kam ein obentürer, ein gemachter schalcks nar in die schul hinjn, ynd stund also vor dem der yff dem stül da oben sasz, ynd sah in an, derselb doctor der kathedriert, ynd sprach zu im, gesel woltest etwas fragen. Er sprach ia her, ich hab ein grose hohe frag züthün, welches ist besser, das ein mensch thü das er weisz, oder das eins 1er, das er nit weisz. (Quid horum melius est facere, quid sdt yel discere quid nesdt.) Die doctores sahen ein- ander an, ynd wurden oppinniones ynder inen, einer meint iens der ander dis. Aber der merer teil waren daruff, das es besser wer, das ein mensch thet was er wüst, dan das er leren wil, das er nit weisz. Da sprach er, so sein ir alle grose narren, das ir stetz wollen leren das ir nit wissen, ynd euwer keiner thüt das, das er weisz, ynd kart sich ymb ynd gieng zu der schulen hinusz. (Hoc exemplum in oculo habetur morali.)

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Von schimpff das .cy.

S FRAGT EIN MAL EINER MAGISTRUM lORDANÜM, welches besser wer, orare oder legere, betten oder lesen. Der magister antwurt, welches ist besser essen oder trincken. Er antwnrt, sie sein beide gut, wan einer mir zu essen geh, ynd nit zütrincken, so wer es mir nit so angenem er geh mir dan auch zu- trincken, deszgleichen. Also hie auch, wan du ein weil hast gebettet, so lisz dan ein weil, ynd wan du dan ein weil gelessen hast, ynnd bist müd worden, so bet ein weil. Das ist wider die, die stetz lesen, ynd ob den büchem ligen, ynd sich selten zu dem gebet keren, so man in dem betten auch gelert würt. Sant Bemhart schreibt yon im selber, das er me bei den bäumen mit gebet gelert hab, dan ysz den büchem. Deszgleichen sant Augustin, sant Thomas, sant Bona- uentura ynd sant Frandscus, da ein hoch gelerter doctor yon im

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sagt, da er ein frag verantwiirt het, die theoly sancti Francisci die flügt in dem hinunel die ynsere krücht yff dem boden. Ich hab manchen gesehen, der stetz ob den bttchem lag, vnd nichtz dester besser, noch witziger, noch gelerter was. Ich hab auch manchen gelerten narren gesehen, aber nie kein witzigen narren, kunst vnd narheit stot wol bei einander, aber weiszheit vnd narheit stot nit wol bei einander. Ist der nicht ein gelerter nar ein doctor, da einer zu einer irrang knmpt des glanbens, vnd darnff stot bisz in das feüer. Andere vmb ir Sünden ^len vnd miszhandlui^ verbrent sein, andere hinder motzen kumen vnd den hüren anhangen, wan man sie daruon treiben wil, oder dy vnfletter selber ein früntlichen abzug nemen, vnd sich also bekümmern, vnd in widerwertikeit Im- men das sie verdrüsset züleben, vnd sich selber von der weit richten mit dem strick oder mit dem brotmesser. Weiszheit het sy wol darfür behüt, aber die kunst, darumb sie billich gelert narren sein, aber nit witzig narren geheissen sein. Also nant Frandscus petrarcha ein gelerten narren, der in geschmecht het, vnd schreib also zu im (Litterato stulto nil importanias. Habet enim instrumenta quibus suam ventilet ac defendat amenciam, quibus ceteri carentes pardus insaniunt.

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Von schimpff das .cvi.

F EIN MAL WAS EIN KÜNIG DER HET DOCTOBES vnd ritter in seinem rat, nun was ein doctor den schlug er züritter, als man menchen fint, der doctor vnd riter ist. Vff ein tag da het er seine rät berieft, vnd stünden die doctores vff einer selten , dy ritter vff der andern selten. Diser doctor vnd ritter * was, da er in den rat kam da stalt er sidi zu den rittern, da er ein weil in dem rat gesessen was. Da sprach der künig, her doctor ir selten nit da sein, ir selten euch zu den würdigern stellen, ein doctor vbertrifft ein ritter, wan ich kan in einer stund hundert ritter machen, aber meiner hundert künten nit ein doctoren machen.

Von ernst das .cvii.

ES WAS EIN KÜNia DER BERIEFET SECHS DIE geiertesten philosophos, die er in seinem künigreich het.

1 vDd ritter zweimal.

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Ynd asz bei inen z& imbis, vnd het die secbsz getbeilt, drei sassen hinder dem tisch, vnd drei da vomen, vnd er zu dem obersten, ynd sprach zu den dreien hinder dem tisch ir sollen mir sagen, was üch zu dem allerbesten gefeit yff ertreich. Darnach wil ich disen dreien auch ein frag vff geben. Der erst sprach, mir gefeit zu dem basten, das der wil des menschen nit het, das er gern het, wan so die weit ietz bösz ist, vnd die menschen zu boszheit geneigt sein, wan dan der mensch het was er gern het, ynd was er begert, so wer er zu dem hosten, snnst so müsz er yil vnderwegen lassen das er sanst thet

Der ander sprach, mir gefeit das aller zeitlicher last ist ver- mischt mit bitterkeit, als offenbar ist in allen zeitlichen fröden, ist etwas bitters darin, wan wa das nit wer, so weren die menschen noch vil böser vnd lostsacherrecht.

Der drit sprach, so gefeit mir wol, das alle boszheit vnd lecke- re! vnd mütwil bald ein end hat, wan wen sie alwegen wert, so wer den bösen basz vff ertreich, dan den guten. Da sprach der künig den andern dreien, ir herren sollen mir sagen, was ir euch aller meist vff ertreich verwundem.

Der erst sprach, mich wundert das dy die weissesten geachtet sein, vnd sein doch die aller grösten narren, das bedarff me zu er- kleren, wan sie ewige guter geistlich ding gottes zu dem aller min- sten achten het es sich geleibt es seiet sich etwan, achten nichtz dan das sie sehen.

Der ander sprach, mich wundert das die, die zu dem hübsche- sten zu den geistlichen dingen reden, ynd zu dem aller vnreinsten vnd wüstesten sein mit iren wercken. (Qui pulchrius loquuntur * peius faciunt.) Der ret auch wol, wan die gleiszner, predicanten, beichtuetter reden hübschlich, von mesigkeit so mag inen kein ent- gon, von demüt nieman hoffertiger, von küscheit so sein etliche büben binden vnd fomen. Also von armüt niemans geitiger.

Der drit sprach mich wundert das ein mensch lebt in einein stand, in dem er nit sterben darff, wan wen er in den stand stürb, so wer er verdampt. Der künig lobt sie, das sie also wol bet- ten geret. Ysz disen sechs stücken mächt einer ein gantz buch schreiben.

1 liqauDtQr.

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Von schimpff das .cviii. S KAM AÜFF EIN MAL EIN HASZ ZÜO EINEM lewen, als zu seinem künig vnd sprach. Her ich hin zfii Paryßz vf der hohen schulen gestanden, vnd hah verstadiert, was ich hie vnd daheimen hah, vnd hin ein gelerter gesel, ich heger ir wol- len mir ein dienstgelt ein pension, oder ein wartgelt gehen, das ich narung mög hahen, wan ein künig gelerter lüt hedarff, ynd hesun- der ioristen vnd redner. Der lew sprach du sagst recht, ich wil aher dich vor heweren, oh du gelert seiest, und was du gestudiert hahest, dammh so kam mit mir in die weit. Da sie nun also durch den walt giengen, da sahen sie ein ieger, der het das armhrust ge- spannen ynd wolt entweders ein fuchs oder ein heren schiessen, die er hei einander sähe. Der fuchs der lieff vnd sprang hin vnd her, vnd hleih nit an einem ort stil ston. Der her gedacht an sein stercke, vnd meint er wolt den ieger eins mals zerreissen, vnd sprang gegen im. Der ieger truckt das armhrust vsz vnd traff den heren an das hertz, vnd was gleich dot. Da sprach der lew zu dem hasen, nun mach mir ein latinisch verszlin daruff, vnd mach mir es darnach zu tütsch. Der hasz der was höhend da mit seinem buch vnd schreib daryn.

Talet plQ8 ad Ictam mortis. £886 sapiens quam fortis. Weiszheit weit fOr stercke godt. So mit ynsz schirmen ist der dodt.

Der lew lobt die verszlin vnd gefielen im wol. Sie kamen in ein stat, da sahen sie ein herren, der het zwen knecht. Ynd was der her den einen knecht hiesz, das thet er alsamen, vnd was er den andern knecht hiesz, das wolt er nit thün, vnd flucht dem her- ren vbel, vnd gab im stoltze wort. Der her leisz ^ den seihen knecht vbel schlagen, vnd lagt in von im vnd gab im vrlaub. Da sprach der lew zu dem hasen, da von mach mir auch ein verszlin zu latin, vnd darnach mach mir es auch zu ttltsch. Der hasz der was be- hend damit da mit seinem buch vnd schreib daryn.

Maltom melius est tacere. Qaam male respondere. Besser schweigen ist fürwar. Dan Tbel antwnrt geben zwar.

* 1 leisz her.

»1

Der lew erhftb ynd macht grosz das verszlin. Zu dem dritten kamen sie in ein dorff, da sahen sie wie ein buer zwen ochsen zft- samen wettet vnder das* ioch; vnd wolt adcer gon, vnd band inen ein bürde hew vff die kopff. Der ein ochs trftg sdn hewlin sein speisz mit gedalt. Der ander ochs murmlet wider den bnren vnd sprach, was sol vnsz so wenig hew, es mag doch vnsz nit ersettiges Ynd die bftch füllen, ich will sein nit, Ynd wai^ es von im. Da es nach mittem tag was worden, ynd züacker waren gangen, da asz der baaer zu abent, vnd gab dem ochsen sein hewU^ auch, das er sich damit erlabte, als er auch thet. Der ander ochs het nichtz sich zifrischen ynd zu sterdicen, vnd mftst in dem pflüg ziehen bisz nacht. Erlag das er starb. Der lew sprach da yon mach mir ein yerszlin zu latin ynd zütütsch, der hasz schreibt behend in sein blich also.

MeliQS est possidere qnidqaam, quam nihil habere.

Zno allei frist besitzen etwas, besser ist dan nichtz haben.

Der lew sprach zu dem hassen, da bist recht ynd wol gelert, ynd hast dein zeit nit yerloren, da nim die pension ynd das* gelt, da bist sein würdig, ynd macht im aach ein yerszlin also.

Qui Tult esse sublimatas prndens flat et «eosatus.-

Der hoch daran tu sein hie vff eitrekh, der luog das im tu veiszheit verd.

Darumb so sol man gelert lüt ziehen ynd sie yff bringen, wan yil sein die klöster buwen, körn, gült, wein, pfenniggelt kauffen, es ist gebauwen^ wan man aber nit gelert lüt banwet, die das alles in wesen behalten, so ist es ymb sonst, darumb der best bauw ist ge- lerte lüt bauwen.

Es schreibt Franddcas petrarcha yon einem fürsten, der hasset gelerte lüt, ynd schwur dazu, das ertausent guldin wolt geben, das kein gelerter man in seinem land wer, ynd nie keiner daryn kom- men wer. (0 yox saxei pectoris.)

Er schreibt darnach yon einem andern, der hiesz Ludnios, der hasset auch gelerte lüt, als yon im geschriben stot, so nent er ge- leFte lüt, sie weren gifft ynd ein offenlicher schaden des gemeinen nutz. Aber sein grobheit ynd bürischeit, wan er ein boer was, so ist er entscholdigt, . ynd wan er schon ein keiser wer worden, so wer er dahnocht yon bürischer art gewesen, wan als Flackos spricht. (Fortuna non motat genas, f. p. de librorom copia. d.)

Pauli. 6

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Von roBztüschern.

Yon schrimpff das .oiz. S RITTEN VFF EIN MAL YIL KAÜFLÜT MIT EIN- ander gen Franckfurt in die mesz, etwan zehen oder zwölff, vnd was auch ein rosztüscher vnder inen, vnd vff ein nacht da man schlaffen solt gon, als man etwan zwen z&samen legt, wa man nit bet gn&g hat. Da lag d€r rosztüsdier auch bei einem der sprach gut gesel, ich bin ein balleiischlager, ynd etwan träumt mir wie ich die ballen schlag, ob ich dich hinnacht etwan vff die nasz treff, so wisz das es yngefert geschieht vnd in dem schlaff. Der rosztüscher antwurt, ich gang yil mit pferden vmb, träumt mir wie ich sie bereit vff den kauff, vnd sie stupff mit den versen, vnd ver- stünt dy sach. Der rosztüscher als ein einfaltig scheflin stund vff, als wolt er seinen wein ablassen, vnd legt sein sporen an seine fösz. Da der vmb die nüttcrnacht die ballen anfieng zuschlagen, vnd den rosztüscher traff, da fieng der rosztüscher an zureiten, vnd stach den ballenschlager mit den sporen in den rucken vnd in die schenckel, vnd wa er in traff, da lieff das blüt herusz. Da ward war das Dauid sprach. (Abissus abissum inuocat.) Das ist, es ist bösz fuchs mit fuchs fahen.

z

Von schimpff das .ex.

XJ FLORENTZ KAM EINER ZÜO EIM ROSZTÜSCHER, vnd wolt im ein rosz ab kauffen, das bot er im vmb .xxvi. ducaten. Ynd sie marckten mit einander, das der zu dem rosztüscher sprach, ich wil dir das pferd ab kauffen mit dem geding, iöh wil dir geben zehen duckaten bar, die andern .xvi. wil ich dir schuldig bleiben. Der rosztüscher sprach, nim es hin, vnd schlug ed im dar. Es stünt wol ein monat oder drei, diser wolt nit kumen mit dem gelt. Der rosztüscher kam zu im, vnd hiesch im das gelt^ die .xvi. duckaten. Diser sprach, ich beken es, ich bin sie dir schuldig, sie kamen an das gericht. Diser thet dar, er wolt bleiben bei dem geding, als er es kaufft het. Ynd sprach, ich hab das rosz kaufft vmb .xxvi. duckaten, vnd hab im .x. bar geben, die andern 8ol ich im schuldig bleiben, vnd wan ich sie im nun gjdb, so blib ich sie im nit schuldig, vnd blib nit bei meinem geding. (Et causa adhuc pendet sub iudice.)

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Von ernst das .czL

F EIN ZEIT WAS EIN ROSZTÜSCHER, DER WOLT in dem alter sein leben bessern, ynd gieng in sant Bemhartz orden, vnd ward ein brüder ein berting. Yff ein mal sprach der apt zu im, brüder nemen das pfert das gromenlin, Tnd füren es in die stat da ist ein iarmarckt, vnd verkauffen es, es ist ansichtig, es solt z{t dem minsten noch zwölff guldin gelten. Der gut brüder als er ein rosztüscher was gewesen, der für zümarck mit dem pferd, da man es besähe, da fragten sie den brüder, wie wol- len ir das pferd geben. Der brüder antwnrt vmb zwölff gnldin. Man sprach, ed ist lang. Der brüder sprach nein, es ist wol .xtI. iar alt. Man sprach, gesicht es wol. Der brüder sprach, nit üast wol, er sagt al wegen die warheit. ^ Es wolt es nieman kaaffen, er fQrt es widerumb heim. Der apt sprach, warumb hasta das pferd nit verkaufft. Der brüder sprach, es wil es niemans kauffen, da ich inen sagt, wie lang es was, wie es bnllen vff die nassen bedörfft. Der apt sprach, warumb hastu es dan gesagt. Der brüder sprach, ich hab in der weit gelogen vnd betrogen, vnd bin in den orden gangen mein leben zübessern vnd mein seel ist mir lieber dan ein alt rosz, idi wil niemans me betriegen, dammb bin ich geistlich worden.

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Von schimpff das .cxii.

S KAUFET EINER VFF EIN MAL EIN ROSZ VON einem, vnd sprach zu im. Güter gesel wäista etwas gebrestens an im die heimlich sein, so sag sy mir, das ich nit ver- far, ich bin ein armer knecht. Der rosztüscher sprach, ich weisz kein gebresten an im, dan das es nit vber die böm vsz gat Der gesel sprach, ich wil es vVbr keinen bäum vsz reiten, vnd kaufet im das rosz ab, vnd bezalt es. Da er zu der stat wil vsz reiten, solt er es erstochen haben, so kunt er das pferdt nit vber die brück zu dem thor hinusz bringen, da was die brück gemacht von bömen, als man dan thüt, vnd vber die böm gieng es nit. Da meint aber der, der das rosz kanfft het, es gieng nit vber die böm vsz die vff recht stünden, vnd nam den rosztüscher mit recht für, vnd ward mit recht

1 wwrbeif.

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erkent, das es ein betrug wer. Vnd der rosztüscher solt dem sein gelt widergeben, vnd solt er sein rosz nemen, das was ein recht vrteil. (Fraus nulli debet patrocinari.) Beschisz Tnd felscheit sol niemans zühilff kumen. Ja sprechen die leyen. Wer da kaufft. Der lüg wie es lanSt. Es ist ein ieglicber rosztüscher oder wer ein fich yerkaufft schuldig bei seiner seien selikeit, sagen die lerer der hei- ligen geschrifft, auch die iaristen, zu offenbaren die gebresten der thier die heimlich sein, die man nit sehen noch greifen kan. Aber bresten die man sehen kan vnd offenbar sein die bedarff man nit zögen, einer lüg selbs was er züschaffen hab, würt darüber einer betrogen mit heimlichen gebresten, das ist der verkauffer schuldig wider -zükeren wan er hat wider brüderliche liebe gehandlet, vnd einem andern gethon, das er nit wolt das man im das thet. (Com bona ratione. etc.)

Von vrteil vnd vrteilsprechen. Von notarien vnd richtern.

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Von ernst das .cxüi. S WAREN VF Em MAL ZWEN GESELLEN, DIE hatten ein gut gemein vff fünf hundert guldin, das gelt legten sie hinder ein arme witwen vnd solt inen das behalten, vnd das gelt solt sie keinem allein geben, sie selten beid bei einander sein, wan sie das gelt von ir geh, vnd ich glob, das sie ir ein er- liehe schencke auch gaben, das sie inen semlich gelt behielt. Dar- nach füren sie hinweg irem gewerb nach. Da ein halb iar herumb kam , da kam der ein zu der witwen vnd sprach. Mein gesel ist leider von diser zeit gescheiden, geben mir das gelt das wir hinder euch gelegt {taben , die fünff hundert guldin. Die gut fraw. was so einfaltig, vnd nam nit rat von andern weisen lüten, vnd gab es im. Da schier aber ein halb iar hin kam, da* kam der ander auch, vnd sagt sein gesel wer gestorben, sie solt im das gelt geben. Die wit- wen sprach zu im, wie sein gesel das gelt hinweg het, der het auch gesaget wie er. gestorben wer. Der gesel ^rach mir nit also , ich wil mein teil haben. Sie kamen mit einander, an das gericht,. die

erber Ittt kunten nit darausz kumen, vnd man was daruff, das man fielt die frawen gefangen legen. Da was ein weiser gelerter man vnd ein gelerter philosophus der hiesz Demoscenes der erbarmpt ßich vber die frawen, der gieng mit ir an das gericht vnd bat, man

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solt im yergünnen der- frawen das wort züthün. Die rät waren fro. vnd sprachen ia, da sprach er also. Dise fraw gestot des gedings, sie sol das gelt keinem allein hinweg geben, er gang hin vnd steh sein gesellen vnd bring in her, wan sie beid da sein bei einander, 80 wil sie inen das gelt geben, vnd das verloren haben, das ßie vor Ysz hat geben, das ward auch erkent mit dem vrteil, das knnten sie nit finden, bisz das der redner Demoscenes inen das zu verston gab. Wan das ist ein ampt des fttrsprechen, das er die richter be- richt, der vrteil mit der warheit, wan der fürsprech sol gtit, frdm vnd warhafftig sein, als Tallias spricht. (Orator est vir bonns arte dicendi peritus.) Wan wen er ein lügner wer, so wer er kein für- sprech kein redener geheissen, er hiesz ein klaperer ein schwetzer, wan ein redner ist ein frnmer man der reden kan, wan er nur lügt^ so ist er vnfrnm, vnd des namen reder nit wert.

E'

Von schimpff das .cxiiii.

iS WAREN EIN MAL ZWO FRAÜWEN IN EINS Webers hnsz vnd weiten zetlen, die ein was reich, vnd die ander arm, vnd die zwo frawen wurden vneins vmb ein knüwlin garns, iegliche sprach es wer ir, sie kamen mit einander für den scholtheissen, vnd verklagten einander vmb das gam, iegliche sprach es wer ir. Der schnltheisz wolt die warheit suchen, vnd berüfft die reichst, vnd fragt sie heimlich vnd sprach. Warnff haben ir eawer gam gewnnden. Sie sprach vff ein weisz düchlin. Er fragt die arm aadi, warnff sie ir gam gewnnden het. Sie sprach vff ein klein steinlin. Also gebot der schnltheisz, das man das gam solt ab win- den, da es nun ab gewanden was, da was es*' der armen frawen, wan es was vff ein kleines steinlin gewnnden. Also sol ein richter die warheit suchen mit allem fleisz, vnd sol nit darnon jlen, als vil richter thün, vnd sol die sach ansehen, vnd nit die sächer. Daromb den richtem vor zeiten verband man ire angen, das sie hörten vnd nicht sehen.

E

Von ernst das .cxv.

S HET SICH AÜFF EIN ZEIT BEGEBEN,^ ALS WAR- haftig lüt gesagt haben vmb die iar vngeferlich da man

l bedeben.

^zalt M.ccccc.Ti. Da ist ein kauffman geritten gen Franddürt in die- mesz, da ist im der wetschger von d^m sattel empfalhen, daiyn waren acht hundert goldin. Ba ist ein zimmerman kamen vnd hat den selbigen wetschger fanden, vnd hat in mit im heim getragen, vnd da er heim ist kamen, da hat er den wetschger vff gethon, vnd hat gesehen was darin was, vnd er hat in heimlich behalten, ob ieman darnach fragen würd. An dem nechsten Sontag darnach hat der kircher in dem selbigen dorff da der zimmerman ie da heim was yff der kantzlen verkündet. Es seien acht hundert guldin ver- loren worden, vnd wer die selbigen fanden hat, dem wil man hun- dert guldin schencken, wan er es widerker. Ynd der zimmerman ist nit in der Mrchen gewesen zu dem selbigen mal, vjid da man vber tisch sasz, da sagt sein huszfrawe, wie acht hundert guldin verloren weren. Ach sprach sie, betten wir den sack funden, das vnsz die hundert guldin würden. Der man sprach fraw gang hinuff in vnser kamem vnder dem banck bei dem tisch, vff dem absatz von der ^ mauren, da lig ein lidem sack den bring herab. Die fraw gieng hinuff vnd holt in, vnd bracht in dem man. Der man thet den sack vff da waren die acht hundert guldin darin wie der prie- ster verkünt het. Der zimmerman gieng zu dem priestei:, vnd sagt im wie er verkünt het, ob es also wer, das man einem hundert gul- din schencken wolt; Der priester sprach ia. Da sprach der zim- merman, heissen den kauffherren kummen, das gelt ist da. < Da was der kauffher fro vnd kam, nach dem als er das gelt gezalt, da warff er dem zimmerman fünff guldin dar, vnd sprach zu im. Die fünff guldin schenck ich dir, du hast selber hundert guldin genumen, vnd hast dir selber gelont, es sein .ix. hundert guldin gewesen. Der zimmerman sprach, mir nit also ich hab weder ein guldin noch hun- dert genummen, ich bin ein frumer man. Das gelt ward hinder das gericht gelegt, vnd sie kamen mit einander an das gericht. Nach manchem gerichtztag ward ein tag gesetzt des vszspruchs, da kamen vil fremder lüt dar, die weiten den vszspruch hören. Vnd man fragt den kauffman, ob er das recht dörfft darumb thün, vnd ein eid schweren, das er .ix. hundert guldin verloren het. Der kauffinan sprach ia. Da sprach das gericht, heb vff vnd schwer. Der kauffinan schwur. Darnach fragt das gericht' den zimmerman, ob

l bei von. 2 ^e-cht.

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er ein eid möcht gehweren, das er ^ nit me dan acht hundert galdin fanden het. Der zimmerman spradi ia, vnd schwur auch ein eid. Da erkanten die yrteil Sprecher, das sie beid recht betten geschwo- ren. Der die .ix. hundert galdin verloren het, vnd der zimmerman der nor acht hnndert galdin fanden het. Ynd solt der kanffman einen suchen, der ix. hundert galdin fanden het, es wer nit der sack, er het nit rechte Wortzeichen gesagt, vnd der arm zimmerman solt das gelt brachen, bisz das einer kern, der acht hundert guldin verloren het. Das vrteiT lobt iederman, vnd ist auch züloben, wan vntrüw schlug seinen eignen herren, vnd ward das Sprichwort war, wer zft vil wil dem würt zu wenig.

D

Von ernst das .cxvi.

AS WAS AUCH EIN RECHT VRTEH., DA BIN TI- ran einem tirannen einem künig ein nüwe martir er- dacht het, die vbelthetigen menschen zh foltern vnd zu peinigen, er het ein küpfferin ochsen gegossen, der was inwendig hol, vnd het in einer selten ein thür, da solt nian den armen menschen hinyn stossen, vnd ein feüer mit kolen darander machen, das er vber ein weil heisch wttrd, wan dan der. arm mensch der bitz empfind, so würd er schreien, so wer es gleich als wan ein ochs httlt. Aber der tiran der künig der da hiesz Falerius, erschrack von der vnmensch- lidien pein, vnd den der den ochsen erdacht het der hiesz Pillus, 8ds Orosius schreibt, den stiesz er zu dem ersten in den ochsen, vnd bewert den an im wie es thönet, wie bald er der hitz gewar möcht werden.

K

Von schimpff das .cxvii.

EIN ELENDER MENSCH IST VFF ERDEN NEHER dem tüfd, vnd weiter von got, dan da man mit falschelt an dem gericht vmb gat, als etwan die aduocaten vnd fürsprechen mit den richtern thün. Es was ein solcher färsprech, ich mein er wer ein doctor, des hausz was an einem wasser da man die süw weschet, wan man sie mesten wil, so gon sie zu dem ersten mal gar vngem in das wasser, bisz sie sein gewonen, da kam einer der bracht wol zehen oder zwölff saw, die weiten nit in das wasser, er

1 68.

OS:

treib sie wol ein halb stund sie lieffen als äebeh vsz. Da kam einer der sprach, gib mir ein masz wein, ich wil dich leren, das sie selbs hinyn lanffen. Er gab sie im, da sprach er. Sprich also ir Schwein vch müsz als not in das wasser sein, als den^ falschen nota- rien vnd fttrsprechen in die hei ist. (In nomine patris et fUii et Spiritus sancti amen.) Diser saw treiber sprach also, da fielen die saw in das wasser, als weiten sie einander zertrucken, als wolt leg- liehe die erst sein. Da sähe als der doctor der ein fOrsprech was, vnd ward danon bekert, vnd verliesz die weit, vnd ward ein bar- füsser ein groser predicant, vnd hiesz Johannes parins vnd ward ein general nedist nach sant Frandscen ein heiliger man. .

E

V.on ernst das .cxviii.

S SOLLEN AUCH SEMLICHE RICHTER YNGEDENCK sein des künigs, den ein richter schinden liesz, der falsch geurteilt het, vnd liesz die haut weiszgerwen, vnd spant sie vff den fuszschemel, da gewonlich der schultheisz vnd der richter vff sasz vnd satzt sein sun an das selbig ampt vff den selbigen stül, das er seins vatters yngedenc^ wer, das er recht vrteilt.

E'

Von schimpff das .cxix.

iS SCHREIBT DOCTOR FELIX HEMERLIN, WIE EU- sebius schreibt von einem redner^ vnd Sophista mazimo. Der hiesz Prothagams an dem rechten, der het ein disdpulum der hiesz Euthalus, der het sich zu seinem meister verdingt ftU* .xx. duckaten, er solt in leren in seiner kunst, das er auch an dem rechten künt reden, vnd wan er ein vrteil gewinnen * solt er im die .XX. duckaten verfallen sein. Der Euthalus lert vnd nam zu in den künsten, aber er gewan kein sach, seine Sachen da er.'ret, die ge- wunneii alwegen vnrecht, er kunt keins gewinnen, das stund ein iar oder zwei, Der lermeister nam in mit recht für vnd sprach, das vrteil gang für mich oder wider mich, so soltu mir das gelt geben. Ist das vrteil für mich, so soltu mir das gelt geben, wan es ist mit recht erkent. Ist dan das vrteil wider mich vnd du gewinst es, so bis'ti; mir das gelt aber schuldig von dem pack, den wir gemacht haben. Wan du ein vrteil gewinst, so soltu mir das gelt verfaUen

* l gevln-.

sein, nun kasta das vrteil gewannen, damnb solt da mir. das gelt geben. Der diddpel Enthalos antwart seinem lermeister vnd sprach, lermeister leren von mir, der sententz gang wider mich oder far mich, so bin ich dir niditz schuldig. Gat das vrteil für mich, das ich dir nichtz scholdig bin, so bin ich mit recht ledig erkant, gat aber das recht wider mich, das da es gewinst, so darff ich dir nichtz geben, wan ich noch kein sententz gewannen hab, also satz- ten sie die sach zu dem rechten. Der richter mit seinen vmbsitzem Sassen vber die sach, vnd da sie also verstrickt was vnd irrig, vnd sprachen zu inen, sie selten heim gon, vnd wan sie die vrteil fün- den, so weiten sie wider nach inen schicken, also sollen sie noch nach inen schicken, vnd hanckt die sach noch in dem rechten, vnd sie müsz noch lang hangen, sie ist ietz wol drü daasent iar ge- hangen.

E'

Von schimpff vnd ernst .cxx.

S BEWERT VALERIÜS MAXIMÜS, DAS EIN ÄICH- ter aachlne geneigt sol sein zu gtttikeit dan zu herti- keit, das bewert er darch ein exempel von Filacarto der da was ein fürst zu Athenis, der het gar ein schiene dochter, da was ein gesel, der ward des fürsten dochter so hold, vnd gewan sie so lieb, das er kein rüw het, vnd wan er sie sehen mocht, so was im woL Es fügt sich vff ein mal, das die dochter mit der fürstin irer müter in die kirdi wolt gon, da was der iang gesel aach vff der selbigen strasz vngeferdt, vnd da mocht er sich nit enthalten, vnd lieff zu ir, vnd vor aller weit fiel er ir vmb den hals vnd küsset sie. Die gut. dochter fieng an vnd weint, vnd die fürstin ir m&ter hiesz den ge* seilen fahen, vnd liesz in in den tham füren, vnd morgens liesz man den gesellen für den fürsten bringen. Der fürst ward fast zornig vnd sprach zu im, er het im sein dochter geschmecht vor aller weit. Der iafig gesel sprach, er begert der' dochter weder zu eren noch zu vneren, er wüst wol das er ir nit genosz wer, er het ein natürliche liebe zu ir vnd zu allem irem geschlecht. Der fürst wolt in lassen richten von dem leben zu dem dot. Da sprach die fürstin, 0 her weiten wir die döten die vnsz lieb .haben, was weiten dan wir denen thün die vnsz hassen. Der fürst liesz den langen gesellen gön vnd in find hinfaren. Daramb sol ein richter me ge- neiget sein zu gütikeit dan zu hertik^it. Daramb wan ein vrteil.

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geteilt ist, als wan der halb teil ein armen menschen wil ledig lasen, vnd der ander halbteü wil in döten, so sol der richter yff dem sttd, an dem es stot vsz zusprechen, fallen lassen yff die miltere teil. Wan es spricht Crisostimus, es ist besser got antwarten, von zft vil sanfftmütikeit wegen, dan denen dy zt yil hert sein. (Quia hnma- nitatis didcedo etiam effi*enata barbarorum ingenio et crudeies ho- stiom ocolos emollioit hec Yalerins. etc.)

E'

Von schimpff das .cxxi.

iS WAREN ZWEN BAÜREN DIE ZANOKTEN MIT einander an dem rediten vmb ein ochsen, vnd ein ieg- licher sprach, er wer sein. Die erbern lüt erkanten man solt in vber den gewonlidien bmnen füren zütrineken, vnd im die äugen verhencken, vnd wan er getruncken het so solt man im die äugen wider vff thün, vnd in selber lassen gon, vnd wem er heim gieng, des solt er sein. Also gieng er dem rechten herren heim.

E'

Von ernst das .cxxii.

S SOL AUCH IN VRTEILSPRECHEN EINER NIEMAN ansehen. Es het einer ein guten gesellen, der ward ein richter, oder ein schuldtheisz, da gewan sein gesel ein sach vor im zu schaffen, vnd bat in er wolt vff seiner selten sein, er het nit zft dem aller reditesten. Der richter sprach das wöl gotoüt, das ich wider recht ieman thün. Diser sprach was sol ich mit deiner gesel- schafft thün, wan idi ir nit gemessen sol. Da antwurt er vnd sprach, was sol mir dein geselsdiafft, wan ich vmb deint willen sol got den herren erzürnen, vnd mein sei verdamen. Diser was zü- frum zu einem mensdien, besunder ietzundan als diser in dem nach- gonden exempd auch was.

E'

Von ernst das .cxxüi.

S WAS EIN EDELMAN DER HET ETLICHE DÖRF- fer vnd waren zwen doctores gelerte man die berüfft er vnd hüb inen die frag für vnd sprach. So ein edehnan eigen lüt vnd dörffer hat ob nit ire guter auch sein, eigen weren, vnd sagt, weldier doctor da zu dem nechsten zu dem zil schüsz, in antwurt geben vff die frag, dem wolt er ein pfert schencken, das was etwan ,xl. guldw wert. Der erst sprach nein, ir gut wer nit sein. Der

ander sprach, in es wer sein, waromb. nit ir gftt sein wer, so die lüt sein weren. Dem gab er das pfert ymb des falschen vrteib wilen. Da sprach der erst mit dem rechten vrteil.

Quia dixi eqaam perdidi eqnom.

Wan ich recht gesprochen hon,

So hab ich mein pfert yerloren schon.

V'

Von schimpff das .cxxiiii.

F EIN ZEIT WAS EIN ARME WITWEN, DIE HAT lang ein sach an dem rechten gehebt hangen, sie kunt nie naher kamen, als man dan etwan ein sach laszt hangen sechs oder zehen iar, vnd wa man got nit furcht, so solt man sich doch vor der weit schämen. Wan aber die sach ire frünt an trifft, 80 müsz es von stat go bald, das man ab der sach kam, oder wan man inen sckencke ¥nd gaben gibt. Diese witwen sasz bei andern frawen vff der gasen, vnd ward der sach züred. Da sprach eine vnder inen, ir selten dem richter ein mal die band schmieren oder salben. Die gut fraw verstund es nach dem büchstaben, vnd könnt nit vU glosz machen, vnd vff ein mal da hat sie ein heflin mit ancken, vnd kam dem richter, da ir nan der richter die band bot, da salbt sie im die band mit dem ancken. Da sprach der richter, fraw was machen ir da. Da sprach die witwen wie man sie gelert hat. Da schamzt sich der richter, vnd gab der sach em vsztrag.

E'

Von schimpff das .cxxv.

SWAS EIN BÜRGER DER HAT EIN SACH AN DEM rechten hangen, vnd kam zu dem richter vnd schenckt im ein nüwen karren oder wagen. Sein widerpart ward es gewar, das sein widerteil dem richter geschenckt hat, da schenckt er im zwei pferd für die wagen. Da es zu der sententz kam, da gieng das vrteil wider den, der dem richter den wagen geschenckt hat. Da sprach er, 0 meins wagens du gast nit recht. Da sprach der richter, er kan nit anders gon dan in die rosz ziehen. Also nemen die richter vnd fürsprechen gaben vnd sein zangenkremer, vnd beriemen sich sie wollen gelt von einem nemen, vnd helfen ein sach gewinnen, vnd wollen dar nach gelt von im wideramb nemen, vnd im die sach wiederamb helffen gewinnen, vnd in ein ieglichen brieff wollen sie ein loch reden. Das sein die, yop denen Jsaiai^ ret. We each

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die das gftt bOsz machen vnd das bösz gat, die ihün nit als einer vff einmal thet.

Y

Von ernst das .cxxvi.

F EIN MAL WARD EIN LEGAT VON ROM IN tatschland geschickt. Vnd ein apt schanck dem selbigen legalen ein hübsdi pfert. Da nnn der legat wideromb gen Rom kam, da kam der apt vber etliche zeit anch gen Rom, vnd r&fft den legaten an vmb hilf an dem rechten. Der legat gab im das pfert widemmb, vnd sprach zu dem apt. Ich hab nit gewiszt, das da ein Bach zn Rom an dem rechten hattest zischaflfen.

juL

Von schimpff das .cxxvii.

LSO WAS AUCH MAL EIN NOTARIÜS ODER EIN procorator an einem rechten, der verlor gar selten ein sach, daromb hat er yil knnden an im, vnd wer etwas an dem rechten züschaffen het, der lagt das er den selbigen fOrsprechen oder procnrator vber kam, ynd als dan die fürsprechen ir sach setzen, das sie nur lob vnd er dauon bringen, das sie doch nit mächten, wan sie got ynd die warheit ansehen. Ja sprechen die procuratores ynd die fürsprechen, ich bin meiner parthei das best schuldig. Das ist war, es müsz aber mit der warheit geschehen, dieweil einer meint, das sein parthei recht hab nüt g6ter geynszce, wan aber der pro- corator oder fürsprech merckt ynd yerstet, das sein parthei nit recht hat, so sol er ir raten, das sie ab stant, vnd sol er auch ab stan. Aber sie schammen sich mer vor der weit dan vor got dem herren, der dan der gerechtest richter ist, vnd fahen dan ztüiegen das das örtreich möcht erziterii, vnd verfluchen den leib, die seel, vnd audi das gut, vnd sein auch schuldig dem geschuldigten seinen schaden wider zükeren, wollen sie anders in das himmebreich zu got dem herrn kummen, nun Ad propositum.

Diser ftlrsprech oder notarius der wolt sein leben bessern, vnd ward ein brüder in einem kloster sanct Benedicterorden, vnd wan die selbigen münch etwas an dem rechten zlschaffen betten, so .schickt der apt disen brüder dar, als er dan der sach bericht was, wan er es vor gebraucht het vnd was procorator an dem rechten von des cönuentz wegen, vnd aber er gewan selten ein sach an dem rechten. Vnd der apt sprach vff ein zeit mit andern herren zft dem

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brftder. Es wandert vnsz das ir in der weit selten ein'sadi haben rerloren, ietz so gewiiinen ir selten ein. Der brüder sprach, es sol endi nit wunderen, wan in der weit hab ich gelogen das erdreich möcht eridttem, ietznnd so lüg idi nit me, daromb bin ich in den Orden gangen, das idi mich haben wollen bessern, vnd nit me liegen.

E'

Von schimpff das .cxxviiL

S WAS EIN ARMER MAN EIN BAUER, DER HAT ein sach an dem rechten vnd kam zu seinem fürsprechen, ynd schenckt im ein gute brockt, ein gtite milch. Der ander kam 7nd schei\ckt im ein sagferlin ein spanferlin, das gtt zübraten was. Das yrteil gieng wider den der dem fürsprechen die milch het geben. Da sprach der bauer, wa ist mein gute milch hin kamen. Da sprach der notarj der fOrsprech, das sagferlin hat es tsz getrancken, das sagferlin was besser dan die milch, daram^ hat er me rechtz dan da. Es ist vmb die zangenkremer vnd fürsprechen gleich als vmb ein wag. Ein wag hat zwo schüszlen, yff ieglicher selten eine, vnd hat oben ein zünglin, das neigt sich stetz dem sdiwereren teil nach. Also der fürsprech hat zwo hend, vnd wan er die zwen arm vsz streckt, ynd die zang stot oben in dem mand, als in der wag, vnd in welche band da aller meist legst, da sencket sich die zang hin- nach , vnd wan da ein pfant in die linck band legst, vnd legest darnach zwei pfant in die recht band > so gat die zang der rechten band nach , vnd wan darnach drei oder fier pfant in die recht band legst, vnd legest darnach fünf oder sechs in die lin(^ band, so gat die zang der lincken band nach. Also ist war was der prophet sagt» (Omnes diligont manera.)

Von ernst das .cxxix.

MAN LISZT VON EINEN EDELMAN, DER WAS EIN amptman ein richter in einer stat, der niemans vbersah, vnd was nach gottes gerechtikeit hiesch, dem gieng er nach. Ynd vff .ein zeit ward er kranck, da er bXso an dem bet lag, da hert er em dochter ein ianckfraw schreien. Er fragt seinen diener einen, der da für gieng waramb die dochter also geschrawen hat, er wolt es wissen. Der knecht sprach, enwer veter, eawers brüders san hat mit ir gesduinpfft. Tc. Der edelman verstönt es wol, vnd nam ete

u

brotmesser, vnd legt es vnter das küssen, yff ein mal erblickt er in, da er fttr die kamer anbin gieng, er rtSt im vnd biesz in zu im knmen, vnd er kam zu im, vnd er tmckt in an sein bmst vnd stadi im das messer zu dem rucken hinyn in das herz, vnd stach in zü- dot, vnd stiesz in von im, vnd hiesz in vergraben. Ynd sein siech* tagen nam zu vnd begert zu beichten, vnd des sacramentz. Der priester kam vnd bort in beicht. Der edelman beichtet mit groser andacht, er gedacht aber des dotzschlags nit. Der priester sprach, ob er den dotschlag den er gethan hat, nit auch beichten wolL Der edelman sprach, idi hab es fttr kein sttnd, was sol ich daran beichten. Der priester sprach, so wil ich euch das sacrament nit geben. Der edelmann sprach, ich hab es nit von neid gethan, mir ist nie kein knab lieber gewesen den der allein, ich hab es in straffs weisz gethan. Der priester wolt im das sacrament nit geben vnd trüg es wider hinweg vnd da er zu der thttr kam, da rüfft im der edelman wider vnd sprach, her sehen mir in den mund, da lag im das sacrament vff der zungen , vnd sprach , den ir mir nit haben wollen geben, der hat sich mir selber geben. Daryn mag man auch erkennen wie got in gerechten rieht em ein wol gefallen hat vnd sie lieb hat.

A

Von dem bittern ernst das .cxxx.

LSO MSZF ALLEN GOT DIE FALSCHEN RICHTER die vsz neid vnd hasz richten. Es schreibt Felix Hemerlin von einem fürsten von Ostereich, der hiesz, hertzog Rüdolpff, der hasset ein ritter, vnd liesz in fahen, damit das nit vil gefertz wttrd, vnd liesz in in ein sack stosen, vnd ertranken in. Da stund der fürst in einem husz in einem laden, und lügt zu wie man in in ein sack wolt stosen, vnd in vber die brück abwerffen. Da er mit den füssen in den sack stack, da schrei er vber laut. Hertzog Rüdolpff ich lad dich in das thal Josaphat für den er- schreckenlichen stül gotz in einem iar mir zu sagen, warümb du mich also mit einem langen bittem dot last döten. Der hertzog veracht es vnd sprach, ia farhin ich wil kumen. Also ward er vber die brück ab geworfen. Da nun das iar herumb kam vnd der letst tag des iars was, da was der hertzog vff ein schlosz geritten, da lust zu haben, vnd nach dem essen stiesz in ein kleiner ritten an, ein klein feber, da sprach er, meines lebens ist nit me, ich mfm

9S

an das geridit, das iar ist herumb. 0 wie streng ist gotes vrteil den falschen richtem, er was geliehen vnd gleich dot den ritter antwnrt zegeben. Darumb semliche ladung sein nit zft verachten. Dis kurtz werck mag auch nit erleiden zuschreiben von der falschen fttrsprechen vnd richtem, es würd ein eigen buch.

E'

Von dem herten orden der ee. Yon ersamen frawen.

Von schimpff das .cxxxi.

S KAM EmER Zu EINEM PHILOSOPHO VND sprach zu im. Her ich bin ein iunger eeman , vnd bit euch, ir wollen mir ein ler geben, das ich wol husz halt. Der philosophus sprach, kumen mit mir heim. Da er heim kam, da bleib er vnden an der Stegen ston, vnd rüfft sein eefrawen vnd sprach. Nim den grösten baumöl haffen, vnd würff in zu dem fenster hinusz. Die fraw thet es. Da sprach er, nim den andern haffen vnd würff in auch zu dem laden hinusz, Da sprach socrates zu dem iungen eeman, ietz gang heim, vnd wan du dein fraw lerest, das sie dir als gehorsam ist, als mir die meine, so haltestu wol hausz. Die man sprechen letzt iren frawen meister, etwan hiessen die man mei- ster, vnd müssen thün was die frawen wollen, sie zieren sich, wie es inen geliebt, wie gemein metzen, mit vsz geschnitnen rocken, bisz in den rucken hinab, mit gelen scbleierlin, mit hüren schuhen. Ean ein man das nit weren. Ja er wert es wol, wolt er ein blotterspil in seine husz haben, vnd bei seinem weib an dem bet ligen, als die essel vor einer mülin ligen.

E

Von schimpff das .cxxxii.

S WAS VFF EIN MAL EIN BAUER OB EINEM TISCH bei erbaren lüten, da war de man zu red^ wie das man find vnd vnMd in der ee het. Da sprach der bauer, ich bin xxx. iar in der ee gewesen, vsz genumen den ersten tag, so hon ich vnd mein fraw ein willen vnd ein sin nie gehabt , dan vff ein mal , da bran das husz, vnd da wolt iegliches das erst sein zu der hauszthür hinausz. Vnd die fraw hat auch freilich iren man in den xxx. iaren nie das har gestrelt, so hat er sie nie gesegnet, wan er vber feit gieng, noch sie in heissen wilkumen sein, wan er wider kam.

E'

Von seh impf f. das .cxxxiii.

S SPRICHT TEMa^TiüS .(OMNIS NÜRÜS ODERUNT socrns.) ^ Alle sans weiber haszen ires maus müter, ire schwiger. Wa aber zweier brüders weiber bei einander sein, da ist nimer frid. Ich lisz wie drei brüder hielten husz mit einander in einem dorff, vnd hat ieglicher ein frawen, die waren selten eins. Es fügt sich yff ein zeit, das vil feiertag waren kamen, der eldest brüder sprach zu den frawen, ich vnd mein bruder wollen gon vff den acker, vnd ir frawen sollen bachen, das wir brot haben vber die feiertag, vnd wan der iüngst brüder zu morgen gessen hat, so kumet er hernach. Die zwen brüder giengen mit einander vff den acker. Die frawen haderten mit einander, die ^n sprach, ich hab zu dem nechsten gebachen, vnd bach du ietz, wiltu nit- bachen, so lasz es vnder wegen, vnd hüerten einander. Der brüder ^er noch da heim was, der ward fast zornig, vnd nam ein bengel vnd schlug seine fraw zu dem ersten, vnd darnach die andern zwo auch, vnd schlug sie recht wol vnd gieng darnach auch vff den acker zu den andern brüdem, vnd sagt es inen, vnd forcht sie würden zornig, das er ire weiber geschlagen hat Da sprach der eltst brüder, ich wil gon heim, vnd wan sie dan noch kriegen, so wiMch im auch also thün. Er that es, vnd schlug sie auch, vnd kam wider vff den acker. Der drit gieng heim^ vnd thet im auch also. Also ward iegliche diu mal geschlagen, vnd sasz eine hie das ander dort in einem winckel vnd weinten. Eine vnder den dreien sprach, das vnsz botz hüer sehend, was sein wir für wyber, das keine der andern nichtz wil vor thün vnd müssen es dannocht thün, vnd darzü ge- schlagen sein, vnd thün vnsz die man eben recht, vnd sprach zu inen. Yerzeich. eine der -andern, vnd lassen vnsz einander helffen bachen. Die ander sprach, du sagest warlich war. Die drit sprach auch also. Ynd also schlügen sie ein fridmal an, vnd buchen stru- ben vnd küchlin, vnd assen also mit einander, vnd was nur bald gekocht, ee das die man kamen, vnd das best fasz stachen sie an, vnd ^aren guter ding mit einander , ee das. . die m^ . kamen. Der ein brüder sprach zu den andern zweien , lieben brüder wir haben

*

t Alle Yoo mir vergllcheneo Ausgaben haben : Noras et socms, semper ödere tin«, Of. *Höcyrae, 11, 1,

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vnsere frawen geschlagen, sie werden vnsz nichtz kochen, ich riet wir gingen zeitlich heim, vnd wan sie vnsz nichtz gekocht hetten, das mr dan selber kocht hetten, es gefiel inen allen wol vnd gien- gen mit einander heim, vnd loszten vor dem hausz wie sie sich hiel- ten, vnd fanden sie ob dem tisch sitzen, vnd lebten wol. Da spra- chen die brüder zu inen, eszen ir ein fridmal mit einander, so wollen wir auch eins mit ench essen, vnd schlügen erst recht zu, vnd sutten und brieten iunge hüner, vnd -was sie haben mochten vnd assen also die man vnd die fraw mit einander. Ynd darnach wurden sie nit me vneins die frawen vnd die man, vnd was eine wolt, das wolt die ander auch, hulffen also ein ander, vnd warden wol eins, vnd bliben in guten friden mit den mannen. Also auch wan ein mensch weisz das er ein ding müsz thün, so thüg er es gern, vnd mach vsz der not ein tugent, alä Franciscas petrarcha spricht (Si non vis cogi volens etc.) Wiltu nit gezwungen werden zu gon, so gang gern vnd mit willen.

Ein bösz weib tngenthafft zu machen.

Von schimpff das .cxxxiiii.

IJO DEN ZEITEN SALOMONIS, DA ER DAS VRTEIL funden het mit den zweien metzen vnd dem lebendigen kind, als ein Epistel sagt in den fasten, da gieiig sein lob seiner weiszheit vsz durch alle land vnd waren etliche stund in dem tag gesetzt das er iedeiman audiens gab, vnd iederman hört. Es waren auch lüt im hämisch vnd knecht geordnet, wan einer dem kttnig sein sach het entdeckt, vnd der künig im ein antwurt gab, als er dan kurtz antwurt gab, wan dan der den künnig weiter fragen wolt, so waren dan da die diener vnd rissen in von dem künig, vnd wis€» in zu der thür hinusz, vnd Hessen ein andern hinyn. Es kam einer der klagt dem könig, wie er das aller böst weib het, wie er es dan erklert. Der künig sprach (In verbis, herbis et lapidibus est magna virtus.) In Worten, in krütem vnd in steinen ist grose krafft. Der gut man wolt den künig erst fragen wie er das verston solt, da waren die diener da, vnd zugen in den guten man von dem künig, vnd fürten in^ zu der thür hinusz. Der man gedacht den Worten nach, vnd wolt sie alle dry versuchen, vnd versucht die wort zu dem ersten. Da er nun wider heim kam, da kam die fraw aber an mit bösen Worten, nach ir gewonheit. Der man gab ir die aller

Pauli. 7

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besten süssesten wort. Ynd ie bessere wort er ir gab, ie böser sie ward, als dan der rechten böser weiber art ist. Der gut man ge- dacht du wilt die krüter auch versuchen, vnd gieng vff ein wochen- marckt vnd kaufft .xx. büschelin kraut vmb .xx. pfennig Rosenmarin. Salbei. Meieronen. Rauten, vnd der gleichen allerlei krüter, vnd het sie an dem arm, vnd trüg sie mit im heim. Ynd da. er zu dem hausz yn gieng, da fieng die fraw aber mit im an zühadern, vnd spradi, ob er das gelt sunst nienen zu bedörfft, dan das er es umb das narrenwerck het vsz geben. Da erwüst der man die frawen, vnd truckt sie in ein winckel, vnd hüb ir ein büschelin nach dem andern für die nassen, vnd het keins kein krafft sie tugenthafft zu machen. Der gut man wolt die stein auch versuchen, vff ein mal da wüszt er wol, das er aber ein kappen müst haben, da gieng er vnd holt seinen büsen vnd ermlen vol guter kiszling, vnd trüg sie mit im heim. Ynd gieng zu dem hausz hinyh. Die fraw hadert aber mit im, vnd sprach, du büb, du lecker, was wiltu mit den steinen thün. Der man nam ein guten stein, vnd warff in der frawen vff die brnst. Da fieng die fraw an züschreien vnd sprach, du mörder wiltu mich ermorden. Da nam der man ie einen stein nach dem andern, vnd warff sie da mit, da lieff die fraw zu der fauszthür hinusz vnd der man lieff ir nach , vnd warff sie stetz mit steinen. Die fraw gedacht du müst hüt sterben, vnd kart sich vmb, vnd fiel vff das erdtreich nider für den man, vnd sprach ir schuld, sie wolt sich bessern, vnd semlichs nit me thün. Da hört der man vff werffen, darnach lebt die fraw mit dem man in dem friden. Da sprach der man, in Worten, in krütern vnd in steinen mag wol krafft. sein, aber ich wil' dem künig zügnis geben, das gröser krafft ist in den steinen, dan in krütern noch in werten. £s sol frid vnd liebe sein in der ee, sunst ist weder glück noch heil da.

Wie die frawen bösz wunderlich man sollen tugenthafftig machen.

Yon seh impf f das .cxxxv. S WAS EIN FRAUWE DIE HET GAR EIN WUNDER- liehen man, vnd sie kam zu einer alten frawen, die manchem geholffen het, es wer an einem fich oder an einem ver- loren gut, die fraw gedacht, sie kan mancherlei, villeicht kan sie dich auch leren das dein man tugenthafft würt, sie kam zu der selben frawen, vnd klaget ir ire not, sie solt ir helffen. Die fraw

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sprach, ich kau es nicht, aher ich kan euch wol weisen, da man es euch lert, es müsz euch aber etwas kosten. Da sprach die fraw, ach das schat nichtz, wie müsz ich im thün. Die alt fraw sprach, ir müssen an dem sontag frü, als bald man das thor vff thüt, hinusz für die stat gon in den hanffacker, da der bäum in stot, vnd als weit als ir gewerffen mögen, daruon ston vnd drü stück speck müs- sen ir bei euch haben, vnd eins müsz gröser sein dan das ander, das erst müsz ein pfunt haben. Das ander drü pfnnt. Das drit fünff pfunt, vnd müsen drei mal werffen, vnd zu i^glichem mal sprechen. 0 alrun ich rüff dich an, das du meinen man tugenthaft machst, vnd so gibt die göttin dir kein antwurt bisz zu dem dritten mal. Nun die gut fraw weit thün als man sie geheissen het. Da gieng das alt weih vor vszhin, vnd satzt sich hinder den bäum, da sie die fraw hin bescheiden het. Die gut fraw kam, vnd thet also wie sie die alt fraw geheisen het, vnd da sie zu dem dritten sprach. 0 alrun ich rüff dich an, das du meinen man tugenthafft machst. Da sprach die alt fraw hinder dem bäum, gang heim vnd b^sz dei- nem man gehorsam, vnd war du gast, so kum bald wider^ fo würt er tugenthafft. Also het sie den speck vnd was alrun gewesen. Ich mein wan ein fraw die ding thet, so würd der man tugenthafft, er wer dan gantz ein haderer vnd ein hüb gegen ir, wan ein man sei wie tugenthafft er wöl vnd fridsam, wan sie die drü ding nit thüt, so müsz er grollen gegen seiner frawen tragen. Das erst sprach alrun bisz deinem man gehorsam, verstandt in eelichen wercken, das die fraw dem man, vnd der man der frawen schuldig sein zu thün, vnd nit als etlidie frawen thün, vnd nit als sanctus Vincentius von einer schreibt, prediger ordens.

E'

Von schimpff das .cxxxvi.

S WAS EIN FRAWE EIN GÖTLERIN, WAN DER man sein eelich werck begert, so het sie alwegen ent- schuldigung. An dem Samstag zünacht was es nit recht. An dem Sontag was der heiligen dreiheit tag. An dem Montag was aller seien tag. An dem Zinstag aller engel tag. An dem Mitwoch ward Gristas verkaufft. An dem Dumstag hat der her blut geschwitzt. An dem Freitag was der her gestorben, etc. Der man gedacht wie thetestu vnd bestalt ein metzen , vnd legt sich zu im an das bet, als. zwo betstat in der kamern waren. Die fraw kam vnd wolt fast

7*

löö

2ümen~ vnd die metzen schlagen. Der man sprach fraw ir sein ein heilig fraw, wir sein arm Sünder, darumb gon ir von vnsz. Darnach wolt die fraw kein heiligen tag me machen. Weiter danon zusagen, gehört in die beicht, des gleichen das ander wa hin sie gat, so sol sie bald widerkumen wan ein fraw sol ein znber mit wasser holen, so ist sie zwo stünden vsz, was sol ein man gedencken. Das drit sprach alrun, scht^reigen wan ein man etwan zornig ist, schwige die fraw, so wer er bald züfriden. Aber für ein wort .xx. wort geben, vnd alwegenwil das letzt haben, das läacht vil zanckens. Ja spre- chen sie, ein fraw hat kein -^ander schwert dan die zung. So sol man sie vff die scheid schlagen vff den trüssel, das sie das schwert darin laszt. Mancher man mag seiner frawen zungen nit erleiden, darumb etlich mit irer frawen zungen geschimpft haben in dem rechten ernst.

E'

Von schimpff das .cxxxvii.

S WAS EIN BÜRGER KRANCK, DEM VERBOT DER artzet schweinin fleisch, milch, flsch, ops. etc. Da sprach der burger, ich möcht es als wol meiden on die fisch, ich bin ein fischman. Der doctor sprach, von dem schwantzstück erlaub ich euch zAessen, wan es ist gesunt, es bewegt sich stetz in dem wasser. Der burger sprach, so solt wol meiner frawen zungen gut zu essen sein, wan sie sich stetz bewegt, sie gat tag und nacht, vnd folgt dem doctor nit.

E'

Von schimpff das .cxxxviii. ^

S WAS EINER VF EIN MAL MIT SEINER FRAWEN

in einem schiff, das schiff was vberladen, das iederman vber das schiff vsz werffen mü^t was er het, das das schwerest was, stück für stück, da es an in kam, da sprach er, das schwerest das ich hab das ist meiner frauwen zung, die mag ich noch alle meine nachburen nit ertragen.

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Von schimpff das .cxxxix.

F EIN MAL WAS EINER DER HET EIN FRÜME fraw, die dem man vorgieng, alä ein schalen an dem

1 .cxxxVii.

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ey, vnd bet gern recht gethon, damit sie in gfttem fndeu wer ge- wesen mit irem man, aber, er was also ein letzer meyer, das er nichtz för gftt wolt haben. Sie sprach, lieber huszwirt schreib mir yff ein brieff was ich sol thün das ich dir recht thü. Der man sprach ich wil es thün, als er anch thet. Es fügt mdä das sie mit einander vff ein kirchwei giengen in ein dorff zu iren fründen vnd waren guter ding. Der man IM me weins dan er getragen mocht, vnd ward truncken. Ynd da sie nun heim wolten gon, da müsten sie vber ein steg gon, vber ein bächlin. Der gftt man fiel vber den Steg ab, da schrei er, hauszfraw kam mir zühilff. Die fraw sprach ich wil vor heim gon vnd wil Iftgen , ob es auch in meinen brieff stand ob ich dir helffen sol. Also da im das waser in das maul gieng, da kroch er selber herusz, vnd da er heim kam, da zerreisz er seiner frawen den brieff vnd sprach. Thft selber was dn meinst das recht sei, vnd lebten darnach wol mit einander. Sftch me von der Moralisatz von den hnnden da binden da kampt es.

A'

Von schimpff das .cxl.

LSO WAS AUCH EIN ANDERER MAN DEM SCHIER gleich der anch mit seinem schaden witzig ward, vnd zft friden kam mit seiner huszfrawen. Es was ein man wan er tmncken ward und heim kam vnd was er in dem husz sähe , so dncht in es wer zweiffaltig. Yff ein mal kam er vnd was vol weins, da sasz sein fraw vnd span vnd het ein liecht vff gezünt, da sprach der man, hastn nit gnüg mit einen liecht, mftst du zwei liechter vff stecken. Die fraw sprach ich hab doch nit me dan ein liecht, vrilta mich blint macheu. Vff ein ander mal kam er aber, vnd lieff ir kneblin, das sie betten in der stuben. Der man sprach, wem ist das ander kind das da laufft. Die fraw sprach, es ist nit me dan vnser kind da. Es begab sich vff ein Sontag das er zu abent ge- ziert het, vnd kam heim da man zft nacht essen wolt, vnd gieng in die küchin, da stftnd der baffen mit fleisch bei dem feüer, vnd sprach. Wir wollen wolleben, was bastu in dem andern haffen, ich sihe wol zwen heffen da ston. Da sprach die fraw, ich hab ein gftt verdempft hftn, wolan ich wil einen haffen nemen, vnd nim du den andern. Die fraw greiff nach dem rechten haffen, vnd der man greift nach dem andern, vnd flel mit den bänden in das feüer, vnd

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Yerbrent die hend fast vbel, darnach wölt er nit me zwei ding für eins an sehen, vnd het frid mit seiner frawen.

E'

Von ernst das .cxli.

S WAS EIN FRAW ZÜO ROM DIE HIESZ CORNELIA, die was ein dochter des grosen Affricani, zu deren kam vff ein mal ein andere grose frauw, vnd bleib vber nacht bei ir. Da sie also bei ir sasz, da het sie hübsche ring an den tingem. Die Cornelia besach die ring vnd lobt sie. Die ander fraw wolt noch me gelobt sein vnd thet iren seckel vff, vnd warff hübsch kleine ring mit kostlichen steinen herasz vnd andere guldinen spangen, nach dem heidischen Sitten. Da sie es als gezögt het da wolt sie Comeliam damit reitzen, das sie ire kleinet audi solt zögen. Da verzech sie ir red bisz ire sün vnd döchter vsz der schul kamen, vnd da sie kamen, da stalt sie sie für sich in einer Ordnung, vnd waren ir etwan .x. oder .xii. vnd was ie eins lenger vnd elter dan das ander, vnd waren zu der zeit klein, es sein aber grose lüt da- msz worden, vnd sprach zu ir, das sein meine kleinetter die mir mein man geben hat. Also sollen die mütem in iren kinden er- suchen, sie auch leren sit vnd zucht, das sie erhaben werden, aber sie glorieren in ringen, pater noster, agnns dei. Es müst ein fraw wol füniitzig elen düchs haben einem mantel, ee sie das korallen pater noster verdeckt, es müsz ewiglich herfür hangen, man mfisz es sehen, vnd haben agnns dei daran hangen, darin sein kleine spieglin, da lügen sie in wan sie betten, das sie sehen das sie das maul nit zft weit vff thüen, vnd lachen etwan daruor vnd lügen wie es inen an stand. Ynd haben büchlin darnsz sie betten, die hat man inen geschriben, vnd gedencken etwan me anöden Schreiber dan an got. Vnd die geistlichen vetter suchen etwan den beginen, den nunnen vnd den iungen witwen die rosenkrenz an den armen oder in dem büsen, entgalgen spiegel.

Von schimpff das .cxlii.

S WAS GAR EIN IRRIG WEIB, VND WAS IR MAN sie hiesz, so thet sie das widerspil. Er gedacht ein sinn das er ir ab kem, vnd in einem garten het er ein mal zu gericht vnd gest geladen, vnd lieff ein grosz wasser an dem garten anhin. Da het er den tisch nit fast weit von dem selben wasser bereit, vnd

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den stAl darnff sie sitzen solt, also gestelt das sie dem wasser den nicken kert. Da man nun in dem besten essen was, da sprach der man zu der frawen, haaszfraw ruck basz zu dem tisch. Sie sprach iaich, vnd ruckt hindersich mit dem sesseL Je me der man sprach, ruck herzu, ie me die fraw hinder sich ruckt, bis das sie in das wasser fiel, vnd ertranck. Die lüt kamen mit rechen vnd hacken vnd suchten sie das wasser ab. Der man kam auch dar vnd sprach, was suchen ir sie das wasser ab, suchen sie das wasser vff, in irem leben ist sie irrig vnd widersinnig gewesen, so ist sie freilich nach irem dot auch irrig, so ander lüt das wasser ab fliessen, so flüszt sie das wasser hinuff. Also sein etlich frawen, die yerkert adelheid, denen niemans recht kan thün , weder das gesind noch der mi^n. In dem winter kumt es etwan, das seine guten gesellen, seine zünfft- brüder bei einander sein. So spricht der man, hauszfraw ich solt hinnacht bei den gesellen sein, sie haben mich geladen. So spricht dan die fraw, gang nur anhin ich weisz doch wol das du nit gern bei mir bist. So spricht dan der man, so wil ich doch wol da blei- ben. Ynd wan man dan ob dem tisch sitzt vnd isset, vnd der man nit gleich guter ding ist wie sie meint so spricht sie, es wer eben als gut du werst vff der Stuben, du gedenckst ^ doch stetz daran. Begibt es sich dan das er den gantzen tag gewerckt hat, vnd wil mit den gesellen ein schlafftrunck thün, vnd gat etwan heimlich hinweg, vnd.thüt die thür httbschlich vff vnd zu. So spricht dan die fraw, losz vnser man gat diebisch hinweg, er wil aber an den galgen. Gat er dan offenlich hinweg, vnd schlecht die thür dapffer zäy das die fenster klinglen, so spricht sie, losz wie schlecht er die thür zu, er hat aber grollen in den kopff stecken, vnd wie er thüt, 80 ist es nit nit recht.

E

Von schimpff das .cxUii.

S WAREN ZWEN NACHBÜREN IN EINEM DORFF, vnd deren zwei ,weiber waren einander feint, vnd was sie einander züleid kunten thün, das thetten sie, es waren zwo frome frawen, aber bösz vnd zanckecht, sie beten ire gärten hinder den hüsern, vnd was wüsts die eine macht in irem husz, als wan man das husz fegt, den warff sie der andern in iren garten, so kani

l gedeckst..

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dan die ander fraw, vnd warf es mit den henden ^der in iren garten, das triben sie ein lange zeit. Die ein fraw gedacht wie sie der andern frawen ein boszheit tbet. Yff ein zeit het sie ein kleine steinlin heisz gemacht, vnd thet sie in ein zuber mit heisser eschen, vnd da die ander fraw in irem garten was, da kam die fraw mit den heissen steinen, vnd schüt sie ir vber den zäun in iren garten. Da die fraw das bort, da lieff sie bald herzu mit den blossen hen- den, wie sie vor offt het gethon, da verbrent sie ire hcnd in der heissen eschen vnd an den heissen steinen, da spfiwet sie an die finger vnd bliesz daran, vnd sprach pfnch, pfach, als eins thüt wan es sich brent, darnach schütteten sie einander nichtz me in die gärten. Es spricht Frandscns petrarcha, das aller neid nur zwischen den nachbnren ist, vnd die weit von einander sein, die neiden ein- ander nit. Das sichsta wol in den kfinigen. Der künig von Frank- reich hasset nit ein künig in Siria, er thüt im kein schaden, aber einer der neben im ist, aU der von Hispania, von Engelant, vnd die seine nachbnren sein, die hasset er, vnd verdrüszt in das er nit der aller möchtigst fürst ist. Die fürsten füren einander vnder den armen, vnd sein einander spinnenfeint, einer mag des andern reich- tumb nit erleiden. ' Darumb fürsten blüt geb bösz würst, es wil nit bei einander bleiben. Deszgleichen ist einer in einem rat dem man zu dem künig oder kaiser schickt, oder snnst zu tagen, vnd einer vffwüscht, der geschickter ist dan er, vnd man laset in rüwen, so neid er den selben, er ist nahe bei im, wer er in einer andern stat, so neidet er in nit. Also in vnsz geistlichen ist es auch alzo, wer ein guter predicant .xl. meilen von mir, so haszt ich in nit, wan aber einer neben mir istünd, in einer stat , der mir für das liecht stund vnd mir schaden thet an meinen eren, dem wer ich neidig.

Also auch vnder den frawen, wan ein hübsche fraw Ist in einer gassen, die man gern sieht, als es ein lüstig ding ist zusehen eine hübsche fraw vnd ein hübschen offen in einer Stuben. Darumb, wan ein heschlich fraw in einem husz ist, da sol ein hübscher offen in sein. Vnd wan frembde lüt in das husz kumen, vnd sehen das vn- geschaffen weih , vnd so kert man sich gleich vmb zu dem offen, vnd spricht. Das ist bei meinem eid ein hübscher offen. Vnd ist ein iiübsche fraw zu Köln, vnd ein hübsche zu Straszburg, so neiden sie einander nit, wan sie aber neben ir ist, vnd man sie lobt vber

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sie, so ist sie ir feint. Dammb sol man mit den nacfabanren frid haben, im selber gewalt an thün vnd inen vberseben die im leitz thün.

Wer da w51 wisaen wer er sei.

Der erzürn seiner nachbnren zwen oder drei.

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Von schimpff das .cxlüii.

S WAS VF EIN MAL EIN FRAW, DIE SICH FAST firfindtlieh erzögt gegen iren man wie lieb sie in het, vnd sagt es im alle mal, vnd wolt gern vor im sterben wan er ster- ben Bolt, sie möcht doch seinen dot nit erleiden. Der man gedacht nun weitest dn doch gern wissen, wan da dot werest, wie sie sich doch stellen wolt. Vnd vff ein mal het sie ein grose wesch allein vsz geweschen, vnd verzohe sich bisz das es zehene schlug, vnd het nodi nichtz gessen. Vnd da er sie sähe kamen, da legt er sich in die stoben an den rücken, vnd streckt die hend von im, als ob er dot wer vnd hielt den athem an sich. Da die fraw kam, da er- schrack sie, vnd ret mit im, aber er wolt ir kein antwart geben, sie leget im die hend vff das hertz, aber sie fielen wider herab, als ob sie geragt weren, sie meint er wer gelingen gestorben. Die frawe gedacht in ir selber, wie wilto im thün solta ein geschrei machen, so bist da noch nasz, vnd hast noch nit zt morgen gessen da wilt dich vor tracken an legen vnd morgen essen. Die fraw legt sich tracken an, vnd buch ir ein pfan mit eyer, die asz sie vsz, vnd ein stück gesaltzeu fleisch was an dem abent vber bliben, das asz sie aach. Vnd da die fraw nan gessen het, da geriet sie aach zu dürsten, vnd nimpt ein halb mesig kentlin, vnd lieff mit in den keller vnd holt zütrincken, vnd ee es vol was, da klopft man vngestimlich an der haszthür, das sie nit zeit het zütrincken, vnd lieff sdinel vsz dem keller, vnd stalt das kentlimmit dem wein vff dy Steg, vnd thet die tbür vff, da was ir nachbürin da vnd sprach. Was bedüt es, das ir das hasz also beschliessen . ich forcht euch brest etwas. Da fieng die fraw an zu weinen vnd sprach ir moister wer gelingen gestorben. Andere nachbaaren lieffen aach herzu, vnd warden ir wol .xx. vnd stünden also al vmb den doten man, vnd redt iederman sein pfenigwert darzü. Die gut fraw sprach, o lieber man wie ist es mir so vbel gangen was sol ich nan anfahen, vnd wand ire hend. Der man gedacht, des schimpffs ist gnüg, vnd rieht

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sich yff vnd sprach. Fraw du hast zu morgen gessen, so ist dir nichtz nöters dan zütrincken, du hast on das das halhmesig kelHn yff der kellerstegen lassen ston. Also was der aller leid, die vmb in stünden, in fröd verwandlet, ynd was der man gewar worden, wie sich die fraw gehalten het. Also sein deren mer die gern wol- ten wissen, was ire frawen an wolten fahen nach irem dot. Spricht Frandscus petrarcha, sie wflrt rüwig sein vnd kusch bleiben, oder wflrt ein anderen man nemen, den lasz darnach sorgen, was sie thün werd, wan sie dir trüw ist, dieweil sie lebt, so hat sie das ampt einer frnmen frawen erfüit. Meinstu das sie deiner kalten eschen (Gelido cineri.) als Yergilius spricht, solt trüw bleiben. £Js sein erenfrawen, die ander man nemen in irem gemüt, dieweil ire man noch leben. Ja gedencken sie, stürben ire man, wa wol- testu ein hübschen, tugenthaffteren, reichem man vberkomen dan den, vnd schat inen an iren eren niditz, wan man spricht, ge- dencken ist zol frj, es kan kein man seiner frawen gedencken weren, wiewol es eingr thet.

Von schimpff das .cxIy.

WIR LESEN VON EINEM MAN DER VERBOT SEINER frawen das sie nichtz solt gedencken. Es fügt sich vff ein zeit, das sie in seinem abwesen ein hün briet, das asz sie allein, vnd mit forteil liesz sie die hüner beinlin vff dem tisch ligen. Da der man kam , da sähe er sie an vnd sprach. Fraw du möchtest mir doch etwas von dem hün behalten haben. Die fraw sprach du hast mir doch dencken verbotten, dammb so dorfft ich nit an didi gedencken, also liesz er da^ verbot ab. Es sein vil man die gern wolten wissen, was ire weiber würden thün nach irem dot, vnd sie wissen nit was sie thün dieweil sie noch leben, vnd bei inen in dem hnsz sein. Sie ersögen einander grose liebe die weil sie noch bei einander sein, vnd ist aber bald vsz nach irem dot, ee eins redit kalt würt, so haben sie ein andern man oder ein andere frawen.

Von ernst das .cxlvi.

S WAS EIN RITTER DER ERZÖGT SEINER HÜSZ- frawen grose liebe, mit Worten vnd mit wercken. Es fügt sidi das die fraw starb. Vnd bald darnach nam der ritter ein Ander frawen, vnd die er^t nacht da er bei ir lag, da hört er etwa»

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goA, das lodi üxi die decke ab. Der ritter encbrack &st vbel vnd segnet sich, vnd sprach, was bistu. Der geist sprach, idi bin dein forige fraw, vnd bin kamen dich züstraffen, das du meiner liebe so bald vergessen hast, vnd ein andere genummen, mein vatter der noch lebt, der müsz dich durchechten vnd mit dir kriege^) so wil ich dich zünacht betrieben vnd vexieren, das dir die nüwe fraw nit sei zülieb werden, das geschach. Also thftt vnsz got der her auch, er wil allein von vnsz lieb gehebt sein, wan wir nun nüwe liebe suchen in der bülschaft oder in andern dingen, so verbittert er es vnsz, das wir tag vnd nacht kein rftw haben, mit pestilentzen, thüre^ armüt, vnd zt nacht traumpt vnsz widerwertigs.

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Von ernstdas .cxlvii.

S WAS EIN MAN DER HET SEIN PRAWEN FAST lieb vnd also lieb, das er sie sein fröd nant, wan er vsz dem rat kam, oder wa er her kam, so sprach er nit anders, dan wo ist mein fröd. Es fügt sich vff ein zeit, da der man hinweg fftr ein zeit lang, die fraw gewan ein andern man auch lieb. Des maus gesellen schriben im, wie sein fraw husz hielt,, wan man merckt einem ding gar bald ab. Es ist ein Sprichwort, es bleibt kdn bül- schafft vber ein fierteil iar verschwigen, eintweders die kellerin oder die iunckfraw müsz es wiszen. Es ist vmb ein mantel züthön, wan du ir schon den mantel gibst, so schweigt sie dannoch nit, dan so sie aUein ist. Da^ nun der* man wider kam, da lieff im die fraw entgegen mit vffgethonen armen, vnd hiesz in wilkumen sein, vnd wolt in vmbfahen vnd halsen, etc. Der man wolt nit vmbfangen sein, vnd stiesz sie mit der faust von im, vnd thet frömd ab ir, vnd sprach. Fraw wer sein ir. Die fraw sprach kennen ir mich nit. Der man sprach nein. Die fraw sprach ich bin euwer fröd. Der man sprach, die weil ir mein fröd waren, da kant ich euch wo], aber so ir eins andern fröd sein worden , so ken ich euch nit me. Disz exempel gibt ein erklerung der wort des heiligen Euangeliunis von iunckfraw Nesdo, was ich ken euwer nit, got kent ^m men- schen wol, spricht Nicolaus de Lira in zwen weg. (Est noticia congni- tionis et approbationis.) Got kent ein menschen künstlich günstlich, er erkent alle menschen künstlidi nadi kunst, wer wir sein, wie wir sein aber nit günstlich, das er im in angenem lasz sein, sein thün vnd sein lassen ist approbationis. Also diser kaufiEman kant

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sein frawen wol künstlich aber nit gunstlich, er het kein woIgefaUen an irem empfaben.

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Von ernst das .cxlvüi.

ißANCISCüS PETRARCHA SCHREIBT VON EINEM, der gieng yff ein mal spaderen in seinem garten, daryn het er ein bmnnen der wallet yff. Da sasz er vnd sein hnszfraw Tnd andere also by dem brunnen, vnd weiten zeren, da kam dem man an iegliche band ein schlang, an die band ein menlin, vnd an die ander band ein weiblin, vnd hüben im daran hangen, da er- schrack der man vbel. Vnd da was ein warsager auch in dem sel- ben garten, den bat der man er solt im sagen, was die zwo schlan- gen bedttten , wan sie vil yff, semliche ding hielten. Da sprach der warsager es bedüt so vil , schlechstn das weiblin zu dem ersten vzü dot, so würt dein frauw vor dir sterben^ schlechstn das menlin vor zu dot, so wttrstn vor deiner frawen sterben. Der gftt man het sein fraw also lieb, das er vor ir sterben wolt, vnd schlag das menlich zu dot, vnd sprach. Ich bin alt, ich stürb on das hüt oder morgen, so ist mein fraw noch iunck, sie mag noch wol mer kinder machen, danon nocli vil gütz dem gemeinen nntz geschehen mag. Also starb er ee ac-ittag verschinen. Sant Paulns spricht ir man haben lieb euwere frawen, als Gristus die heilig kirch lieb hat gehabt, für die er gestorben.

Von ernst das .cxlix.

U ENGELLANT WAR DA EINER IN DER REISZ GE- fangen vnd da man im den kopff ab wolt schlagen, da sprach er, ich hab den dot nienen mit verschuld, dan das ich mein fraw nie lieb hab gehabt.

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Von den Zauberern.

Vonschimpffdas.d. S FÜREN VFF EIN MAL VIL KAÜFLÜT MIT EIN- ander. Vnd des einen kauffinans fraw het einem alten weih ein guldin geben, sie solt sie leren das ir man ir auch nach müst gon, vnd sprach sie het gehört, wie man es den mannen an künt.thün, das sie den frawen nach müsten lauffen. Das alt weih lert sie es. Vff ein mal satzt die gut fiuw an den man. er solt ir

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her von den augbragen ^eben, vnd da sie in lang het daromb ge- betten, da sprach der man ia, bisz Samstag gang ich on das zu dem sdierer, so wil ich es empfahen, vnd wil es dir bringen. Nun trüg man zu der selbigen zeit lang geharte teschen, als die köcher sein, da schnrid er das bar ab^ vnd that es in ein papeierlin, vnd bracht es der frawen. Die kauflflt ritten hinweg, vnd da sie zünacht an die herberg kamen, da henckt er die tesch an die wand, vnd sasz vbertisch. Die fraw macht ir gefert daheim mit dem har, die tesch fieng an der wand an zu dantzen, die andern kaufleut sprach, sihe wie* thüt dein desch, vber ein weil thet sie noch vil letzer, vnd zu dem dritten sprang sie von der wand. Der kauffman sprach, thün die thür vff, sie wil villeicht widerumb heim. Die tesch walet sich vmb eins vb6r das ander, bisz sie widerumb heim kam, vnd da sie zu der hauszthür kam, da rumplet sie an der thfir. Vnd da es die fraw hört, da lief sie bald zu der thür, vnd meint ir man wer da, 80 wer es sein desche, da sähe sie wol das sie betrogen was. Ynd da es nun tag ward, da reit der kauffinan widerumb heim, vnd schlug die arm firaw fast vbel, das sie wol gewar ward, das ir man widerumb knmmen was.

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Von schimpff das .di.

S GIENGE VF EIN MAL EIN ALT WEIB AN EINEM morgen frü zu der kirchen, da begegnet ir ein priester, da macht sie wol sechs oder acht crütz für sich. Der priester sprach zu dem weih; warumb segnen ir euch also vor mir, ich bin doch nit der tüffel. Die fraw sprach, es hat mir nie gefeit, wan mir ein priester bekam an eim morgen frü, das mir nit den selben tag et- was widerwertigs zuhanden ist gangen. Der priester sprach, es müsz euch hüt auch nit feien, vnd nam sie bei dem kopff, vnd warf sie in das kat, vnd trat sie mit den füssen, vnd sprach, hab dir das bisz dir me würt, vnd dir geschehe nach deinem glauben.

Von schimpff das .dii.

S FÜR VF EIN MAL EIN BAUER IN DAS HOLTZ mit einem karren, vnd sasz der knecht vff dem pferd, vnd sasz der meister hinder dem pferd vff dem bäumen. Der knecht sprach, meister sehen da laufft vnsz ein hasz vber den weg. Der meister sähe in audi vnd sprach, ker wider heim, es ist gar vnglück-

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lieh, wan ein hasz vber den weg lanfft, wir wollen hüt etwss anden thün. Der knecht für widemmb heim vnd morgens füren sie wider- mnb hinnsz vnd da sie schier zu dem wald kamen, da sprach der knecht, meister es ist ein wolff für vnsz gelaufen. Der meister sprach, er het in wol gesehen, es wer ytel glück, vnd füren in den wald, vnd spanten das pferd vff die weid, vnd giengen sie in den wald vnd machten holtz. Vnd da sie das holtz gemachten, da gieng der knecht vnd wolt das pferd vnd den karren holen, das sie lüden vnd heim füren. Da sähe der knecht wie der wolff das pferd het geholt, vnd frasz es. Der knecht rüfft dem meister vnd sprach. Meister das glück steckt in dem pferd^ Der meister sprach zu dem knecht, was sagestu. Der knecht sprach zu dem meister das glück steckt in dem pferd. Der meister verstund es nit, vnd da er darzft kam da sah er das der wolff in dem pferd stack vnd frasz es. Dem geschähe auch nach seinem bösen glauben, der hasz het im das pferd nit fressen.

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Von schimpff das .cliii.

F EIN MAL KAM EIN ERFARNER SCHUOLER (ALS etwan mit den fischgernlinen gangen seind) ein lütbe- scheisser in ein hüsz, da was ein fraw in deren thetten die äugen we. Er sprach zu der selben frawen, wolt sie im ein goldiu geben, so wolt er ir ein brieflin an den hals hencken das ir kein aug me we thet, so lang vnd sie es an dem hals trüg, sie solt es auch nie- mans zogen. Die fraw was fro, vnd gab im den guldin. Der schü- 1er gab ir das brieflin yngenegt, vnd hieng es ir an den hals, die frauw trüg es wol drü oder fier iar an dem halsz. Vnd da sie vff ein mal beichtet, da fragt sie der priester, ob »ie kein abergloben het. Sie sprach ir wer ein brieflin geben, wie sie so heilige namen an dem hals trüg für das augenwe. Der priester wolt sie nit vsz richten, sie lisz in dan den brieff lesen. Als er es lasz, da lacht er. Da sprach die fraw wes er lacht. Der priester lasz es das sie es auch verstund. Da stund es also. Der hencker stech dir die äugen vsz, vnd der tüffel scbeisz dir in die lücken. Die fr^w wolt es nit glauben, das also in dem brieflin geschriben stund, vnd nam es vnd trüg es zu dreien oder zu fieren, da müst es die frauw wol glauben, vnd da zerreisz sie das brieflin, da flengen ir die äugen widemmb ai) we züthün, der tüffel ka^ wol siechtagen machen vff

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hören ein seit lang. Lisz doctor Keiserspergs Omeisz darin findestu bericht.

Von dem glauben. Von ernst d&s .cliiii "F EIN MAL KAM EIN CRISTEN VND EIN lüD zdsam^ wie sich die red begab, das der iud spradi. Ich möcht wol vil glauben das ir cristen in euwerm glauben haben, vsz genumen, das ir glauben das got der her in Maria sei gewesen, das kan ich nit glauben. Da sprach der crist warumb, es ist leicht zu glauben, glaubestu nit, das got an allen orten ist. Der iud sprach ia ich glaub es. Der cristen sprach, ist got in dem stein. Der iud sprach ia. Der cristen sprach ist got in der katlachen. Da sprach der iud ia. Da sprach der cristen, verflucht seiestu, glau- bestu das got in der katlachen sei, vnd nit in der reinen iunck- frawen Maria, vnd nam in bei dem hals vnd warff in in die katla- chen vnd sprach, gang vnd such got in der katlachen.

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Von schimpff das .clv.

F EIN MAL WAS EINEM BÜREN EIN KIND WOR- den, das mftst man notteiffen, das teifft er selber. Wan wen ein man da ist, so sol es kein fraw teiffen, wan ein geweichter da ist oder ein priester so sol es der selb teüffen. Doch so sol einer nit sein dgen kind teuffen. Da es nun getauft ward, da starb es. Der buer thet es in ein scbindellad, vnd bracht es dem priester, vnd sprach zu seinem sun, nim das kalb in dem stal an einem seil, vnd bring es hernach. Da der buer mit dem kind zu dem priester kam, da bat er in er solt das kind in das geweicht vergraben, er het es getaufft. Der priester sprach wie sprachstu da du es tauftest, ich wil es wissen. Der buer sprach also sprach ich. Ich tauff didi in dem namen des vatters vnd des heiligen geists amen. Der priester sprach, wa bleibt der sun. Der buer sprach, der. sun kumpt hernach vnd bringt ein kalb., das wil ich euch sehencken , das ir es mk* in dem kirchoff vergraben. Der priester nam das kalb, das kind was im wol getaufft, vnd liesz es vergraben.

Von schimpff das .elvi.

"F EIN MAL REIT EIN BISCHOFF VBERFELD MIT .XX. pferden, da er also vber da? feld reit, so sieht

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er ein sawhirten , der lent sich vff den stecken , vnd hüt der saw. Der bischoff sprach zu dem hirten, ynd müsz mit im disputieren. Der bischoff reit zu dem sawhirten ynd grüszt in vnd sprach zu im. Bistu auch ein cristen. Der hirt sprach ia, solt ich nit cristen sein. Der bischoff sprach, glanbestn auch in die dreifaltikeit in den vatter, snn vnd den heiligen geist. Der hirt sprach, ich glaub wpl in den vatter vnd in deii snn, wan die saw sein ir, aber in den heiligen geist glaub ich nit, es ist keiner in ynseren dorff der der heilig geist heiszt. Der bischoff lacht vnd sprach, du hast wol geantwurt.

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Von der hoffart.

Von ernst das .dvii. S WAS Em KEISER DER HIESZ CONSTANCIÜS EIN kleines menlin von person, da er zu Rom solt yn reiten, wie dan ein keiser solt. Da er nun ynreit, da empfiengen in die Römer mit einer hoflichen red, wie es dan billich was. Vnd dar- nach dancket der Reiser Constantius inen auch hoflich, wie sie weise Itit weren vnd es wer keiner wider in, er wer würdig selber keiser zu .sein, ynd streich inen wol das helmlin durch das maul. Nun was Rom also gebuwen, wa man durch die bogen vnd gewelb trium- phales reiten solt, das einer ein langen spies;^ vffrecht het mögen darunder anhin füren. Wan aber der keiser ynder eim anhin reit, 80 duckt er den kopff, das sahen die römer vnd lachten sein. Der keiser Constanti. was ein grose gansz, wan er der gansz eigenschafft het. Ein gansz wa sie zu dem s^hürethor yngat, so duckt sie den kopff, sie förcht sie stosz oben an, vnd ist gewonlich das kleine lüt strack yffrecht gon, die hofertig sein. Es sein man von dreien stücken, tragen hoch hüt vff den köpffen, ynd hoch holtzschüch oder pantoflen, sein yon dreien stücken^ vnden hültzin vnd oben filtzin. Die fraweu gan auch gestrack vffrecht, man legt den frawen zü^ sie haben einer >vitz me dan ein gansz, wan es regnet, so gon sie an das trucken, ich wil inen noch ein weiszheit geben, das sie zwo weiszheit me haben dan ein gansz. Ein gansz duckt sich wan sie zu dem sehüerthor yngat. Aber die frawen gon alwegen strack vnd Vffrecht, sie sein die weissen gensz vff dem kopff weise Schleier, in- wendig sein sie freilich ein rechter wüst, mancher man ist auch weisz vff dem kopff, weisz hai*, graw bar kirchoff blumen, wer er aucli weisz in dem kopff.

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Von schimpff das .clviii.

S REIT VF EIN MAL EIN BISCHOPF VBERFELD wol mit .xl. pferden, der sach ein banren acker gon der liesz den pflüg ston, vnd lent sich vff den stecken, vnd sach den rütem zu. Der bischoff reit zu im vnd sprach, lieber sag mir die warheit, was hasta gedacht, dß, du mich mit meinem züg sähest reiten. Der bner sprach her ich hab gedacht ob sant Kilian zu würtzburg auch sei also geritten mit .xl. pferden. Der bischoff der sprach, ich bin nit allein ein bischoff, sundern auch ein weltlicher fttrst. Jetz sichstu ein weltlichen fürsten, wiltü ein bischoff sehen, so kum vf vnser frawen tag gen Würtzburg, so würstu in sehen. Da fieng der buer an zülachen. Der bischoff sprach was er lacht. Der buer sprach, wan der fürst des tüffels würt was thftt der bischoff darzü. Da reit der bischoff von im, vnd het sein gni

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Von ernst das .clix.

AN WOLT AUFF EIN MAL EIN TÜFFEL VSZ einem besesznen menschen treiben. Der tüfel sprach, ich wil selber weichen, das man nit sprechen kan, ^ man hab mich vertribeu. Also thün die kellerin vnd die knecht, wan sie mercken das man inen vrlaub wil geben, so nemen sie es selber, das sie die eer haben. Ja sprechen sie ich wolt nit me an dem dienst bleiben.

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Von schimpff das .clx.

S SPRACH VF EIN MAL EIN FRAW VFF DEM Weinachttag vnd sprach zu irer kellerin, deren het sie aach vrlaub geben. Kellerin weistu was tags morgen ist. Die kel- lerin sprach es ist sant «teffans tag. Die fraw sprach nein, es ist der tag, das die hüren wandlen. Die kellerin sprach, ia von einer hüren zu der andern hüt so bin ich bei euch, morgen so bin ich bei euwer Schwester.

Von schimpff das .clxi.

VF EIN MAL ZANCKT EINS PRIESTERS SUN (DER gar ein stoltz vnd ein hoffertigs kind was) mit eins

* 1 kam. PaaU. 8

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bnrgers snn. Nach langen bösen Worten, die sie mit einander teil- ten. Da sprach des burgers sun zu des priesters snn, du darffest dich nit erhöhen vnd also hoffertig sein, du bist noch dannocht keins künigs snn, wiewol dein vatter ein krönen vff dem kopff tregt.

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Von schimpff das .clxii.

S WAS EIN KÜNIG IN ENGELLANT, DER SPRACH zu seinem Schaffner, gang hin vnd kauff mir ein par pantoflen. Der Schaffner kaufft im zwo pantoflen ynd bracht sie im. Der künig sprach was kosten sie. Der Schaffner sprach fier plap- hart. Der kttnig sprach, das dich disz vnd iens angang, sol ein ktjlnig für ein solch schnöd gelt pantoflen tragen, gang ynd kauff mir zwen andre pantoflen, vnd nim du die. Der Schaffner gieng vnd kaufft im eben also zwen, vnd da er sie bracht, da fragt der künig was sie kosten. Der Schaffner sprach ein guldin. Da sprach der künig, die gehören vnsz zu. Dise waren nit als gut als die ersten, nach dem schlug er Meider an wie er wolt.

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Von schimpff das .clxiii.

S WAS EIN HÖFFERTIGER APT EIN STOLTZER münch, als man ir noch vil fint. Da was ein edelman, der dem gotzhusz etwas abziehen wolt. Der apt kam zu dem für- sten in dem land vnd klagt es im, wie der edelman seim gotzhusz das fast arm wer schaden thet, vnd bat in er solt mit im verschaf- fen, das er im sein gotzhusz bleiben liesz. Der fürst wolt den apt demüt leren, vnd im sein hoffart zögen vnd sprach. Her der apt man sieht wol an euwern schuhen, das euwer gotzhusz arm ist das sie so eng sein, das ir nit ein par schuh vermögen zükauffen, da leders gnüg an wer, das vch die zehen nit also vff einander legen. Het man erst da schuh getragen, wie man es ietz tregt, da die schuh kum die zehen decken, vnd wan sie nit an die hossen gehefft weren, so möchten sie nit an den füsen bleiben, vnd wie die reisz- knaben vnd andere leyen schuh tragen, also wollen es ietz die münch auch tragen vnd die pfaffen. Das doch den priester vbel an stot, wan einer in semlichen schuhen mesz liszt. Man hat etwan schuh getragen mit langen schneblen, vnd klopften mit wa man mit gieng, vnd welcher die lengsten schnebel het, der solt der hübschest sein, vnd Stack etwan ein pfunt wercks oder kuder darin. Jetz so

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kan man sie nit knmpff gnüg machen, vnd me einem kalbszmaul gleich dan einem schuh, vnd kan man in den sch&hen kein mittel haben als wol als in andern dingen.

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Von schimpff das .clxiv.

■F EIN MAL KAM EIN EDELMAN VON SEIM schlosz zu eim andern edelman vff sein schlosz als zu seim geseien, da bracht er im herfittr, vnd wolt von im gelobt wer- den, sein kleinetter vnd seiner huszfrawen ring, da waren edel ge- stein in, vnd was einer drü hundert goldin wert, der ander sechs hundert guldin> Vnd da er lang gloriert in den steinen. Da sprach der edelman lieber was nutz bringen dir die stein, wan sie lang da ligen. Er sprach keinen nutz. Der edelman sprach bin ich vber dich, ich hab zwen edler stein die gewinnen mir alle iar me dan drü hundert guldin. Vnd kam vff ein mal zu im die stein zu be- sehen. Da fort er in in sein mül, vnd zögt im die mülstein vnd sprach, von denen hab ich ein iar so vil. Es gloriert mancher vsz den edlen gesteinen wie kostlich sie seien, sie sein eben als kostlich als man sie achtet, sie haben grose macht vnd krafft, vnd wer in einen vff ein aug truckt, es lieff wasser herusz. Es spricht Fran- ciscus petrarcha das sie grose krafft haben, ia verstaut die ledlin vnd secklin züleren, daryn die reichen lüt ire guldin haben, in den kisten die züleren wan mancher fünff tausent guldin vmb ein stein gibt, er geb nit fünf tausent heller got vmb sein himelreich armen lüten.

Von schimpff das .clxv.

WIR LESEN VON DEM GROSEN ALEXANDER, DA er ein knab was, da kam er auch vff ein matten, da lieffen die iungen edlen vnd burgers sün der herrenbar vnd betten kortzweil mit einander. Da sprach Alexander, ach weren das als künigs kinder, so het ich ein lust mit inen zu lauffen. Das war ein gute hoffart, das er nit mit denen lauffen wolt, die minder waren dan er, vnd sich höher vnd zügüt achtet, dan das er mit seins glei- chen lauffen wolt, was bringt etwan me Verachtung dan zu vil heim- lich sein den vnderthonen. Ein fürst sitzt etwan züspilen mit spil- büben, mit bürgern, ein ritter mit dem stalknecht, die frawen mit den mannen. Es solt ieglichs seins gleichen suchen.

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Von schimpff das .dxvi.

WIR LESEN VON EINEM RÖMISCHEN KÜNIG ODER Keiser, der redt mit iederman, er was iederman ge- mein, er redt mit den kinden vff der gassen. Es sprach ein ritter yff ein mal zu im, her ir machen euch selber zu nichtz, vnd machen das man euch yeracht, warum sein ir iederman also früntlich. Der künig sprach ich wolt gern mit iederman sein, als ich w6lt das ein Keiser mit mir wer, wan ich wer als sie sein. Diser het auch ein gute meinung oder villeicht ein hoffart daryn in seiner demftt, das er daryn gelobt wolt werden. Der weisz man ret von dem, bistu ein künig, ein oberer, yeracht nieman, bisz vnder inen als einer von inen.

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Von schimpff das .clxvii.

S KUMPT ETWAN DAS ALLEIN SEIN SOLITUDO ist ein hoffart, als wir lesen von einem der hiesz Domi- ciatras dem Keiser, der alle tag etliche stunden allein was, damit das man solt gedencken, das er etwas het zübetrachten zu dem ge- meinen nutz der stat Rom, vnd die zeit liesz er nieman zu im. Seine diener betten gerne gewiszt, was er doch die zeit thet, so er allein wer, ynd borten ein loch eben durch die bttne, ynd Iftgten was er thet. Da sahen sie das er ein spisz höltzlin het gemacht, vnd sucht die fliegen an den wenden ynd wa er sie fand, da stach er sie mit dem höltzlin z& dot. Das was ein keiserlich werck mucken stechen. Der muckenstecher het die ander durchechtigung yerbracht in dem cristen glauben. Nero die erst Domicianus die ander, etc. Es kam vff ein zeit einer vnd fragt wa der keiser wer. Man sprach er wer in seiner kamem. Da fragt er ob er allein wer. Man sprach ia er ist allein, es ist nit ein muck bei im, da mit schmiBcht er den keiser, das er sie alle erstach, darumb so wer nie- mans bei im.

Das ist auch ein hoffart der weiber, das da sie heim bleiben, das etwan so sie vff ein hochzeit vff eine erste mesz geladen sein, vnd nit kumen, so ires gleichen nit dar kumen, als sie meinen. Wan aber frawen dar kumen die reicher höher sein dan sie, so kemen sie gern, das sie sich berümen möchten, das sie zu semlichen reichen vnd kostlichen lüten auch geladen weren. etc.

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Von scfaimpff das .dxyiii.

UFF EIN MAL KAM EIN HOFFERTIGER GENTI- lomen ein edelman von Florentz gen Meyland in eines sckerrers hasz, da fand er ein ochsenkopff in einem schilt in einem fenster mit allen färben vnd gestalt wie sein schilt vnd zeichen was. Er sprach, wer fOrt den schilt hie in der stat, das zeichen wer sein, er wolt nit das es ein anderer fürt. Da was ein edelman da, der lag yff dem lotterbetlin, der sagt das zeichen wer sein, er wolt es anch füren, das es im leid wer, er het es von seinen eitern ererbt. Diser Florentiner bot im vsz zükempfen vmb das leben. Diser sprach, ich wil dein nit verzagt sein. Der tag des kampfs vnd streitz ward gesetzt, schrancken vnd was darzü gehört warden gemacht. Da der tag kam, da kam der Florentiner vff den plon mit seinem harnisch vnd gewer vnd was eine grose weit da. Der Meylander kam in einer marderin damastin schanben mit einem knecht on ge- wer. Der Florentiner sprach, verachtestu mich das du also schlecht- lich kummest on hämisch vnd werlos. Der Meylander sprach, wir sollen da mit einander fechten vmb das leben, vnd hat keiner dem andern nie. leitz gethon, warnmb sollen wir kempffen. Der f^loren-' tiner sagt, das dn mir mein zeichen fOrst. Der Meylander sprach, was ist dein zeichen. Der Florentiner sprach, ein ochsen kopff. Der meylander sprach, das mein ist ein kopff, vnd het der ander ge- sprochen es wer ein kopff, so het der gesagt es wer ein ochsen kopff, also was der krieg gericht. Es wer aber wol hie zu leren, was ein mensch leiden solt vmb der ewigen eer willen, vmb das ewig leben, da der vmb ein zeichen in dem schilt also fechten wolt, wie fechten wir vmb das himelreich, wir betten es gern vnuerdient, den Ion on arbeit, nun würt vnsz nichtz vmb snnst geben, wir sein gleich einem reisz knecht. '

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Von schimpff das .cMx.

'WEN MAN FÜREN EIN MAL MIT EINANDER IN die reisz vnd schwüren zusammen, vnd was einer gewün, das solt er mit dem andern teilen. Da sie schier da hin kamen, da macht sich der eine kranck, vnd was erschrocken, der ander für für sich vnd gieng im wol, vnd bracht wol drü hundert guldin daruon. Da er wider zu seinem gesellen kam, da füren sie wider mit ein-

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ander heim. Der kranck man wartet als wan sein gesel das gelt mit im teilen wolt. Er sprach vff ein zeit zu im yff dem feld, ge- sel bistn yngedenck des packs, so wir mit einander gemacht haben, du solt mit mir teilen. Da sprach er, es ist war gesel, ich hab zwei ding in dem krieg gewonnen, wunden vnd gelt, sol ich nun das gelt mit dir teilen, so ist es billich das ich die wunden auch mit dir theil, vnd von leder mit dem schwert. Da der kranck man das sähe, da sprach er, gut gesel behalt dein gelt vnd dein wunden selber, ich wil nichtz also haben. Also wir auch, nun spricht sanctus Augustinus, wer nit wil leiden was die martires vnd die heiligen gelitten haben, der mag nit zu ir fröd kumen.

r

Von schimpff das .clxx.

F EIN MAL WARDE EIN MAÜLESSEL GEFRAGT, was er von geschlecht eins tiers wer. Der maulessel antwurt vnd sprach, er wer edel, wan des künigs pferdt von Hispa- nia wer sein vatter, vnd gloriert stetz vff seinen vatter. Vnd einer fragt in wer sein müter wer, das wolt er nit sagen, wan es was des mtillers essel. Wan die mulessel sein vnfruchtbar, sie sein zu hitzig, verbrent, als in inen maulessel kumen, wan ein pfert mit einem essel laufft. Also sein vil die glorieren vsz irem adel von irem vat- ter, der etwan ein ritter ist, vnd dy müter ein bürin. Darum als vil einer hoffart treibt des vatters halb, als fast sol er sich demü- tigen der müter halb. Also ist es mit vnsz allen, wir sein alle edel von dem vatter, wir sein alle von got, wir haben einen vatter, wir haben auch ein müter das erdtreich, von deren wir kumen, von deren wir leben, vnd in die wir wider gon, vnd die vnsz auch widerumb geberen würt an dem längsten tag, zu dem leben oder zu dem dot, darumb bisz demütig vnd veracht niemans.

E'

Von schimpff das .dxxi.

S WAREN DREI BRÜDER KÜNIGS SÜN, DA WER ieglicher gern künig gewesen nach seins vatters dot. Sie kamen al drei zu dem bild apollinis vnd fragten es welcher regieren würd nach seins vatters dot. Apollo sprach, der zu dem ersten sein müter küsset. Da fiel der ein nider vnd küsset das ertreich vnser aller müter, der selb ward auch künig.

S'

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Von schimpff das .clxxii.

TERLA IN LATIN DAS HEISZ ICH EIN HASEN-

stosser, der het vff ein mal ein grosen haäen gefangen, viewol in vbel hungert, noch so was er der eren $o geitig, das er gieng ynd vil foglen den hasen zöget, vnd gloriert darusz, wie er so ein gut speisz het gefangen. Der hasz gefiel den falcken vnd den andern föglen so wol, das sie den hasenstosser den hasen namen vnd frassen in, vnd flügen mit hinweg. Da sprach der hasenstosser. (Qui Yult rem suam pandere cupit illam perdere.)

Also ist es auch geistlich, welcher etwas gütz thüt, vnd wil von der weit gelobt sein der beraubt sich selbs des der Seligkeit.

Es spricht Gregorius, der wil beraubt sein, der seinen schätz offenlich tregt. Die ire guten werck rümen, die thnn gleich als. ein henn, wan sie ein ey gelegt hat, so fangt sie an zu gaucksen, vnd verrat sich selber, vnd bringt sich selber vmb das ey. Hut so fast ich, ietz so müsz ich schwygen vnd deszgleichen der weltlich rüm ist ir Ion vnd sollen kein Ion von got warten sein.

Es spricht Crisostimns, in einem ieglichen gäten werck sein zwei ding. (Honor et Premium-.) Eer vnd Ion. Eer vnd rüm gehört got zti, der Ion gehört vnsz zu. Wan du nun got dem herren das sein nimest, das ist eer in guten wercken, so wil er dir das dein auch nemen. Darumb so lasz got das sein, das ist eer, so laszt er dir auch das dein, das ist der Ion. Gregorius spricht. (Sic fiat opus in publice vt intentio maneat occulto.)

E'

Von schimpff das .clxxiii.

S SPRICHT ESOPÜS WIE VFF EIN MAL EIN WOLFF

het ein feiszt kitzlin gefangen, vnd wolt es fressen. Das kitzlin sprach zu dem wolff, gut gesel ee das du mich iszest, man sagt wie du so wol pfeiffen kttnst mit dem maul wiszplen, pfeiff, so wil ich darzü dantzen. Der wolff liesz das kitzlin gon, vnd fieng an zftpfeiffen, das kitzlin fieng an zu schreien, das erhörten die hund, vnd erlöszten das kitzlin von dem wolff. Also werden wir hie ge- lert, wan wir etwas gütz haben oder thün, so sol man es mit schweigen thün. Man spricht das ist ein weiser man, der seinen nutz verschweigen kan, vnd seinen schaden sagen. Mir würd bapeier gebresten, solt ich schreiben von denen, die gelt, gold vnd schetz

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fanden haben, vnd baben es nit mögen verschweigen, ynd haben sich sein beriempt vnd sein darnach darumb kamen. Etwan so hat es die herschafft genamen, etwan verrechtet. Lisz Nicolanm de Lira von dem schätz finden wes es ist, vber das Eaangeliam de thesaaro abscondito in agro de vidais Mathei.

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Von ernst das .dxxiv.

S WAS EIN GROSEE EICHBAUM, DER WARD VON dem wind vmbgeworffen in ein weyer, da wüchsen tu ror ynd kolben in. Der eichbaam sprach den roren, wie gat es zu, das ich so grosz bin, vnd der wind würfit mich vmb vsz dem gnind, vnd ir ror sein so schwach vnd th&t euch nichtz vnd bleiben slon. Die ror gaben im antwart vnd sprachen, thetesta wie wir, so liesz der wind dich auch mit friden, wan der wind kampt, so neigen wir vnsere häupter, so laafft er vber vnsz hin vnd wir demütigen * vrisz gegen im, vnd wan er wider hinweg kampt, so richten wir vnsere heupter wider vff. Aber du vnd andere grose beam sein hoffertig, vnd wollen dem wind widerstant thün, daramb wtirfft er euch vmb, neigten ir aber euwere höpter als wir, so bliben ir auch vffrecht ston. Also geistlich die framen- menschen demütigen sich hie vff erden gegen dem wind der straff, es sei von got oder von den menschen, das lassen sie vber gon, sein geduldig vnd schweigen, demütigen sich hie durch penitentz, darumb an dem letsten vrteil so werden sie ire höpter frölich vff heben, vnd werden lügen wa die hoffertigen ligen, vnd vmb geworffen sein, die sich hie nit haben wollen demütigen durch die penitentz.

M

Von schimpff das .clxxv.

AN LISSET IN FABÜLIS POETARUM, WIE DA was ein man der hiesz Dedalns, der kunt fliegen, der het eiii sun der hiesz Icarus, der bat seinen vatter er solt vber meer fliegen, vnd solt in mit im nemen, das er auch lernt fliegen. Der vatter sagt es im zu, vnd gab seinem sun Icaro ein 1er vnd sprach. Ich wil dir vor fliegen, vnd flüg du mir nach, vnd wan du zu hoch flügest, so verbrenstu die federn von der Sonnen, vnd flü- gestu dan zu nider, so würdestu dich stossen an die thürn vnd an die glockenhüser, darumb so halt das mittel vnd flüg mir nach. Der vater Dedalus flog. Vnd Icarus sein sun flog im nach, vnnd er thet

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im so wol , das er fliegen kunt vnd vergasz die 1er seins vatters,

vnd flog zu hoch, vnd verhrant die federn, vnd fiel in das mer vnd

ertranck. Da der vatter hört das seins suns leib aiso blumpt in

das Wasser, da sähe er nmb sich vnd sähe das Icams in dem wasser

ertrandi[, da sprach er zu im.

Icare nate bibis iam nunc patre peribiB. Jam tibi dixi bis medio tatissimas Ibis. Jassa paterna pati mediam t«nere beatl. Icarici fati memores estoto prelati.

Das sollen alle hoflertigen menschen betrachten, das sie hoffart meiden, wan sie entsprangen ist von dem Lnciter., der da sprach, ich wil vff steigen gen Aqoilo vnd vnl dem obersten gleich sein, aber er ist in die hei gestossen worden. Vnd sein gleich dem Icaro, der seinem vatter nie folgen wolt, was er im predigt. Also sein vil die den predicanten anch nit folgen vnd iren vättern, sie wollen höher kumen dan sie waren, sie lassen sich nit beniegen mit irem erbteil, sie wollen eins grafifen gut haben, sie weihen oder mannen vnder den adel, das sie auch edel seien, oder sie wollen vff der edellüt Stuben gon, da sie stubenedel geschetzt werden, oder sie machen andere kleider, nüwe find, oder ziehen lang bert, vnd wan ein hart ein frum mecht, so wer ein geisz frum, ee sie geboren wer, sie wollen ie etwas haben, das ire vatter nit betten.

In der geistlichkeit ist es auch also, es sei in der kleidung oder in der krönen vff den heuptern, es musz ie ein vnderscheid da sein. Deszgleichen man wil nüwe opiniones* haben, vnd wollen nit der alten doctores opinion vnd meinung halten, wir wollen etwas sunders haben, das heisen etwan doctores non famosi, sed fumosie, wa her sein die Behemer kumen vnd hussits. etc.

Von der geitigkeit.

Von schimpft das .dxxvi.

S WAS VF EIN MAL EIN GEYTIGER MAN, DER lag vff ein nacht vnd kunt nit schlafen, vnd warff sich hin vnd her in dem bet. Sein fraw sprach huszwirt wie ist dir, das du so vnrüwig bist. Ach sprach der man, das mir an ligt, das möchtestu mir wol wenden. Die fraw sprach gem. Der man sprach,

1 opipioiones.

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ieh hab vnser hnsz versorgt mit wein, brot, saltz, fleisch, schmaltz, vnd mit allem dem das in ein husz gehört bis vff eineu tag, vnd wan wir ein tag vngessen möchten sein, so betten wir für das gantz iar gnüg. Nun hab ich ein sinn erdacht, wie wir den selben tag yberkenien, wan vnser gsind knecht vnd megt vff das feld kamen, so wil ich mich annemen ich sei dot, so müsta das dottenduch vnd crütz, kertzen vnd wasser da hon, vnd bei der leich sitzen klagen, vnd wan sie danerheim kummen, so werden sie vor knmer vnd leid nit essen. Es was der frawen lieb vnd man rUsts also zu, vnd da das gesind von dem feld kam, da sasz die fraw bei der leich vnd klagt vnd weint, vnd sprach ir meister wer gelijigen gestorben. Das gesind erschrack vnd bettet ieglichs fünff Pater noster vnd ftlnff Aue maria, da äas gebet vsz was da sprach das gesind. Fraw wir müsen gesen haben. Die fraw sprach wollen ir auch essen bei dem grosen hertzleid das ich hab. Das gesind sprach, leid hin leid her, wir wollen essen das wir wider vff das feld kamen, vnd rüsten be- hend zu. Vnd da sie nan ob dem tisch sassen vnd assen, da ge- dacht der dot man, dein anschlag ist falsch, vnd wan du dich ietz vff richtest, so würden sie' vbel erschrecken, das ein dot solt vff er- sten, vnd wüi'den vor schrecken nit essen. Der dot man richtet sich vff, da erwüscht der knecht einer sein axt die er neben im het ston, vnd schlug in zu dot. Da schrei die fraw vber den selbigen knecht, du mörder da hast mir mein man zu dot geschlagen. Der knecht sprach nein fraw, ir haben doch gesagt er sei dot, der tüffel hat den leib wollen vexieren, den hab ich vertriben, also hat der sein lebtag genüg gehebt. Also verlürt mancher sein leben leiblich, vnd das ewig leben von dem leiblichen leben, es ligt an dem tag als ein buer an der sonnen, der laufft in den krieg das er gut vber- kum, er würt erstochen, der kauffman treibt dis der ander das, da- mit das er sein leben verlürt, von dem ewigen leben ist es auch offenbar.

Von schimpff das .dxxvii.

F Em MAL BESCHWÜOR MAN Em BE8ESZNEN menschen, der priester fragt den tüffel, durch welche sttnd aller meist die menschen verdampt würden. Der tüffel fieng an zülachen vnd sprach, es ist nit als ir meinen, ir meinen es werd ^ller meist verdampt vmb der vnküscheit willen, nein, aber vmb der

V

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geitikeit willen vnd sagt war, wan vmb der ynkttscheit willen macht im etwan ein mensch ein conscientz vnd gewiszen, aber selten vmb der geitikeit willen, das magsta sehen in den priestern vnd in den eebrechem. Wan ein priester etwan ein dorheit thüt, solt er on beicht mesz lesen, er meint der tüffel fürt in ob dem altar hin, welcher beichtet aber sein geitikeit, ^ es sei mit vil pfründen, mit simony oder mit andern dingen die gelt bringen, ein eebrecher auch, er haltet es für grose sünd, noch gat er nachin, wie das ferlin neben dem wolff anhin laufft dem wald zu vnd wintzlet, noch so gat es, dein gewiszen wintzlet wider dich, du soltest es nit thün, noch lauf- festu dar, aber für dein wücher vnd falschen gewerb, betrug, ver- mischen eins vnder das ander, da ein pfennig den andern gewint, ein guldin den andern, da wintzlet dein conscientz nit wider dich, du hast es für ein recht, darumb so werden me menschen verdampt vmb der geitigkeit willen, dau vmb keiner sünd willen. Dan wan ein mensch gelt hat, so bringet er ze wegen was er wil. Der weisz man spricht. (Peccunie omnia obediunt.) Dem gelt sein alle ding gehorsam.

A

Von schimpff das .clxxviii.

LWEGEN MÜSZ EIN SPARER EIN GÜDER HABEN, der es kün verthün, das er erkratzt vnd erspart an im vnd an andern lüten zu eren. Es war ein burger in einer stat, der het ein cappel in seinem hoff, da bettet er offt in, vnd knüwet vff einem bret, darunder het er ein hafen vergraben, vnd was er mocht sparen das thet er daryn, vnd bettet vff dem selben baffen, das in got nit wolt lassen stefrben, er het dan den haffen mit gelt gefült das geschähe. Da der haffen vol was da starb er, die fraw nam ein andern man, als sie selten das best anfahen, der man fand den haf- fen mit dem gelt vnder dem bret, vnd bett vff dem selben bret, das in got nit liesz sterben, er het dan den haffen mit dem gelt verzert, das geschähe auch. Es sein eilende menschen die stetz gei- fen, vff das sie nit haben, vnd -das sie haben, das dörffen sie nit brachen. Es fröwt sie nichtz dan das es da in dem trog vnd in dem schanck ligt. Die sein gleich einem hund vff einem hewhuffen der isset das hew nit, vnd wil es die ochsen vnd das ander vich auch mit lassen essen, bilt vber sie vnd beiszt sie hinweg. Fran- dscus petrarcha spricht. (Apud mukös odosa precunia est nihil- .

qne agit alind quam qnod occapat locom atqne anünnm, apnd plnres male atqae improba operosa, apnd pancos demnm fractaosa e9t. li. 2. ca. 13.) Bei vilen menscheii ligt gelt da nttchtig, vnd *thüt nichtz anders dan das es das gemüt vnd das ort da es ligt bekümert, ynd bei vilen menschen wttrt das gelt vbel vnd bübisch angelegt, aber wenig sein die das gelt nützlich vnd wol brachen.

E

Von schimpff das .dxxix.

S GIENG EINER VFF EIN MAL DURCH EIN WALD mit einer hawen, wie er vnder einem banm rüwet, da sähe er ein goldin da ligen, er hüb in vff ynd grub also mit der hanwen vnd fand ein grosen haffen fol gnldin. Er gedacht solta das gelt heim tragen, so würt es langsam zu gon, es möcht die weil einer kumen ynd möcht es finden. Er bort buren vsz seinem dorfiP seine nachburen holtz hawen, die hatten drei seckt ynd waren drei, er berüfift sie ynd sprach. Jeglicher solt im ein sack mit goldin heim tragen in sein hnsz, er wolt inen wol Ionen. Er grub vnd kratzet das gelt herfür, ynd fült ein sack, der bner trüg das gelt in sein hnsz, der ander trüg es auch in sein hnsz, der drit auch. Da nun der buer heim kam, der das gelt fanden het, da fand er nichtz in seinem hnsz, er fragt die baren die im das gelt heim bet- ten getragen, wa sie es hin betten gethon es wolt keiner nichtz daraon wissen. Also bleib im nichtz dan die arbeit, das er es ysz gegraben het. Also würt den geitigen nichtz dan die arbeit, das sie es gesamelt haben, ynd sich ynwert gemacht gegen andern lüten, die sie gebant ynd gepfent haben, ynd dienen also dem gelt, es wer besser das gut dient inen, ynd ein pfennig der inen entgat betrübt sie me, dan .xl. gnldin die da in dem trog ligen sie fröwet, ynd wan sy sterben sollen, so werden sie mit dem gelt irem got ymb gon, als da hernach bei den wuchern exempla findest.

A'

Von ernst das .dxxx.

RISTOTELES SCHREIBET VON EINEM DER HET got gebetten, das alles das, das er anrürt, zu gold würd, das geschach, er ward erhört. Also müst er hnngers sterben, dan was er yon speisz ynd tranck mit seinen henden ynd zangen anrürt das was alsamen gold. Darnmb kampt es dick, das ein mensch etwas begert das wider es ist, daromb sol man es als got

125

befeien. Her ist es mir nutz vnd gut, so gib mir es (domine sicat sds et yis.)

Von ernst das .clxxxi.

WPI LESEN VON EINEM KÜNIG, DER KRIGT wider ein andern künig, der het vil gnldin in^ einem pfennigthom ligen das wüszt er nnn wol, grosz kisten vnd trog vol, noch so /was im das gelt so lieb, das es in turet vsz zu geben vnd soldner zu bestellen, das er widerstand thet, als er dan wol het mögen thün. Der künig der sein feint was, gewan im das land ab, vnd legt in gefangen in den thnm, da sein gold vnd silber inen was vnd sprach. Seitmal dn das gelt lieber hast gehebt dan dich selber, vnd hast es nit wollen vsz geben, damit dn dich vnd dein land bettest mögen beschirmen, so heisz dir ietz auch helfen, vnd gab im weder essen noch trincken hinyn, vnd sprach er solt das gelt essen, also müst er hnngers sterben, das was sein rechter Ion.

Von ernst das .clxxxii.

WIR LESEN VON EINEM TYRANNEN, DER SEI- nen armen lüten hert was, got wolt in mit einem semlichen tranm damon ziehen. Im tranmet vff ein mal, wie er vor vnser lieben frawen altar knüwet, vnd in kam ein groser hnnger an, vnd nam das kindlin vnser lieben frawen von irem schosz vnd beisz im den kopff ab, vnd asz es bisz vff die schnltem, darnach asz er es bisz vf die bein, vnd darnach die füsz. Vnd da er er- wacht, da erschrack er fast vbel, vnd da es tag ward, da gieng er zu seinem beichtnatter, vnd liesz im den träum vsz legen da legt er im in also vsz. Das kindelin Jhesus wer der gantz leib Cristi der cristen menschen, die in seiner herschafft weren. Das haapt vnd die schultern weren die prelaten in dem land. Die andern glider bedüten die ander vndern menschen die er alle fretz durch sein vnzimliche Schätzung. Der tyrah glaubt im vnd bessert sich darab.

Von ernst das .clxxxüi.

VF EIN MAL WAS EIN TYRAN, DEM TRÄUMET, wie er zu einem crucifix kem, vnd nem Gristum herab

1 in frhlt

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von dem crütz, Tnd esz im ein hand, Tnd so er im die ander hand anch wil essen, so schlecht in Cristus mit der selbigen band an ein backen, das er in ein grub fiel, vnd da er erwacht, vnd da es tag ward, da liesz er im den träum vsz legen. Da sprach der vszleger, du hast ietz die priesterschafft geschetzt, das ist die ein hand gottes, die hastu gessen, ietz so vnderstasta die ander hand auch züessen, das ist, da gedenckst den armen gemeinen man auch ztschetzen. Sihe für dich das dich got nit schlag, das du in die grub in das grab fallest, ee das du es volbringst. Der tyran bessert sich nichtz darab, aber ee er es züwegen bracht, da was er dot, mit Achab ,3. Regum .20. der auch tyrannizieren weit, vnd vil andern, denen es miszgaDgen ist, die nieman hat mögen erfüllen.

r

Von schimpff das .clxxxiüi.

ON VESPASIANO DEM KEISER LESEN WIR, DER Jerusalem belegert, das er vber die masz fast ist ge- wesen. Es was einer der wer gern für den Keiser gewesen, das er personlich mit dem Keiser geret het, vnd im sein anligen sach er- zelen. Nun verhüten die diener des keisers, das er nit fQr in kunt kamen. Vnd thet sich zu dem fürman des Keiser, wan er vff einen wagen für, vnd verhiesz im etwan .xl. duckaten zügeben. Der für- man wolt im helffen vnd sprach, vff den tag würt der keiser da hinusz, vnd wan ich für des schmitzs husz kam so wil ich sprechen, mir sei ein ysin ab gefallen, so gang du dan zu dem wagen, vnd red was dir not ist, vnd wie es der roller oder f&rman anschlug, also gieng es, vnd da man heim kam, da sprach der Keiser, ich hab deinen anschlag wol gemerckt vor der schmiten, ich wil auch gemein vDd teil an dem beschlagen haben. Also müst er dem Keiser die schencke halber geben, aber der ander was wolfeil, wan er seiner sach ein vsztrag gab.

A

Von schimpff das .clxxxv.

N DEM HOF VESPASIANI WAS EINER DER KAM zu dem Keiser vnd bat in für ein der wer sein brüder, er wolt im die fogtei leihen, vnd was ein anderer geb, das wolt er auch geben. Der keiser nam sich zu bedencken, vnd schickt nach dem, für den diser so fieiszüch bat, vnd sprach zu im. Was hastu dem verheissen deinen brüder, das er dir das wort so ernstlich thüt

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das ich dich zu einem £6gt mach. Er sprach er ist nit mein brüder, ich hab im drtt hundert gnldin verheissen, wan mir die fogtei würd. Der keiser sprach, zel das gelt da vff den tisch, so ist die sach schon richtig. Der zalt das gelt behend dar. Also gab im der Eeiser brieff ynd Siegel, das er fogt was. Der für den gebetten het, der wüst nichtz vmb die sach, er kam vff ein mal aber an den keiser, vnd thet seinem brüder das wort vmb die fogtei. Der kei- ser sprach, gang hin vnd such ein andern brüder, dan der, von dem da sagest, der ist mein brüder, also kam der nit me zübetten.

E'

Von ernst das .clxxxvi.

S IST EIN LOB TIBERY DES KEISERS, WAS ER thet das thet er langsam mit wolbedachtem müt vnd gemüt vnd vbersach dem gemeinen folck , darin , das er seine fögt lang liesz bleiben an iren emptem, er verwandlet es nit, er raüst es dan thün, das einer gestorben wer, oder sunst grose klag vber in gieng. Sein rät vnd seine diener strafften in daromb, vnd mein- ten es solt ein anderer auch etwas vberkumen, ob einer es allein haben solt. Der keiser sprach ist der gemein nit nütz vnd gut, vil nüwer amtlüt verderben den gemeinen man, es sein hungerige mucken, sie stechen vbel, das mercken in disem exempel.

Es lag ein armer blateriger man an der sonnen, der was so kranck, das er im der fliegen nit weren mocht, vnd sasz vol groser fliegen. Es gieng ein mal einer für in anhin, der erbarmpt sich vber in, vnd wert im der fliegen. Der kranck sprach, ach was gro- sen schaden hastu mir gethon die mucken sein ietz so vol gewesen, vnd haben mich hübschlich gestochen, vnd ietz so kumen die hun- gerigen mucken, die werden mich erst vbel stechen, also ist es mit den amptlüten auch. Es sein auch etlich geitige herren, wan ire Schaffner vnd amtlüt reich werden vnd vil gütz vberkumen, so bre- chen sie ein vrsach von einem zäun wider sie, das sie es im nemen, vnd brotlöffel vsz inen machen, wan man ein brotlöffel gebrucht, so iszt man in dan auch.

M

Von schimpff das .clxxxvii.

AN WARD VF EINMAL ZÜO RED, WAS DIE BE- grebtnis eins möchtigen Römers het wol .Ix. guldin

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gekostet. Per Reiser Yespasianus der fragt, was wol sein begrebnis wfird kosten, wan er gestürb. Sein schafiher vnd pfennigschreiber oder finantser, me sie dan heissen, sprach dreihundert duckaten. Da sprach der selbig Reiser, zelen mir drü hundert duckaten da her, vnd werffen mich in die Tib^, vnd begon mir kein lüpffel, also geitig was er, noch hat er den eren nach gelebt. Noch sein zwen punckten, die wil ich auch hie her setzen, wie wol sie nit von sei- ner geitikeit sagen, aber so wir on das in dem reden sein, so wol- len wir die zwen punckten auch sagen.

E'

Yon schimpff das .dxxxviii.

S WAS EIN FRAW DIE GEWAN DEN REISER NA- türlichen lieb, vnd wa sie in mocht sehen, da het sie ein fröd. Vff ein mal gieng er oder sasz vor irem husz, da fiel im die gftt fraw vmb den hals vnd küsset in. Der Reiser Vespasianus het wol von ir hören sagen, wie im ein fraw also hold wer, vnd sprach zu seinem ynnemer oder seckelmeister, wie man sie dan heiszt, geben ir .Ix. duckaten. Die gut frawe was fro vnd nam das gelt vnd für da mit daruon. Damach da fragt der seckelmeister den keiser Yespasianum, wie er das gelt an solt schreiben. Der kaiser sprach schreib es also. Yespasiano ad amato. Yespasiano dem geliebten.

A'

Yon schimpff das .dxxxix.

IJCH LESEN Wm YON DEM REISER YESPASIANO als Franciscus petrarcha von im schreibt, vnd auch sein eigen angesicht selber anzögt, das geschlagen ist vff den. küpfferin Pfennigen, so het er älwegen gesehen, als einer der vff dem heim- lichen gemach sitzt, oder sprachheuszlin, wie man es dan nent, vnd den bauch wil leren, der da trucken müsz, also sauer sähe er äl- wegen. Ynd es kam vff ein zeit ein abenthürer oder ein Sprecher vber des Reisers Yespasianus tisch, da er mit dem forsten asz, vnd macht ein spruch also, das er alle die berüret in seinen reimen vnd Sprüchen die da mit dem Reiser Yespasiano zu tisch sassen, vnd einem ieglichen herren sagt er etwas, als dan semliche Sprecher wol kttnnen, vnd vbersahe den Reiser vmb seiner maiestat willen. Da sprach der keiser Yespasianus, gut gesel sag vnsz auch etwas. Der

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abenthürer sprach wan du yff hörest den buch reinigen com alumn pnrgare desieris , ^ da het er im schon ein schlampen gesetzt.

Von den wuchern. Von schimpff das .cxc.

iS WAS EIN WUCHERER GESTORBEN, DER WAS also schwer, das in nieman erlüpffen mocht. Hinden- nach sprach einer, es ist an etlichen orten sit, das die da von einem handtwerck sein einen tragen, als Schneider, haffner, aber bestellen hie fier Wucherer, die in tragen, was wollen ir wetten, sie werden in erlüpffen, vnd werden in tragen. Sie bestalten fier die lupfften in vff als leicht als ein federlin.

E'

Von schimpff das .cxd.

S WAS EIN WÜCHRER DER IN DER PREDIG GE- wesen da er von der predig gieng da was er zornig vnd flucht. Es begegnet im ein gut gesel der in kant der sprach zu im, her warumb ^ein ir also zornig. Der Wucherer sprach, vber den münch, der hat gepredigt, der tttffel werde die w&cherer al in die hei tragen. Der gesel sprach, das ist erlogen, geben mir ein dicken Pfennig, ich wil wider in ston vnder allem folck, vnd wil sagen er hab nit recht gesagt. Der Wucherer gab im den dicken pfennig. Der gesel gieng in die kirch,^ vnd stund für die cantzel. Der Wu- cherer gieng auch hinyn. Der gespl sprach zu dem predicanten, * her haben ir gepredigt, der tttffel werd die Wucherer in die hei tragen. Der predicant sprach ia, es wer war. Der gesel sprach, es ist nit war. Der predicant saget warumb. Der gesel sprach darumb, er würt inen nit so vil eer an thüh, das er sie trag, er wttrt sie bei den fttssen nemen, vnd wttrt sie hin schleiffen. Da lacht ieder- man, vnd het er das gelt verdient, vnd ward der Wucherer noch zorniger.

Von schimpff das .cxcii.

S WASZ EIN WÜCHRER AN DER PBEDIG GEWE- sen, da predigt der predicant so hart von dem wücher, wie grosz sttnd es wer, vnd von der straff des wüchors. Nach der

E'

1 desideris. 2 dincken» 3 precanten. ^ Psoa

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predig beschickt der Wucherer den predicanten, vnd sprach zu im. Her da gib ich euch ein guldin, rüren den wücher etwan me, als ir ietz haben gethon. Der predicant sprach man sagt doch ir seien auch ein Wucherer. Der wüchrer sprach, es ist war, ich kan vor den andern nit zükumen, darumb het ich gern das sie ab ständen, das ich auch hinzu künt knmen: Darumb hat der recht gesagt, es weren fier geschlecht nit gnüg vff erdtreich. Es sein nit priester gnüg, es bedörfft sunst einer nit sechs oder siben pfründen haben. Es sein auch nit gnüg edler es wolt *sunst nit ein ieglicher buer edel sein. Es sein auch nit hüren gnüg, eefrawen vnd nonnen dörfften sunst nit hürenwerck treiben. Es sein auch nit luden gnüg, die cristen bedörfften sunst nit wuchern.

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Von schimpff das .cxciii.

F EIN MAL PREDIGET EIN PREDICANT WIDER den wücher, vnd in mitten der predig sprach er. Ir lieben kind die schantlicheit des wüchers wil ich euch zögen, vnd was hantwercks ich nen, die geben mir antwürt. Sein Schneider hie, sie sprachen ia her wir sein hie. Sein Schumacher hie , sie spra- chen ia. Ist nit der nachrichter hie er sprach ia. Sein nit schölmenschinder hie, sie sprachen ia. Zu dem letzten fragt er, sein ir auch Wucherer hie, da gab im keiner kein antwurt. Da sprach der predicant, sehen ir das kein schnöder ampt ist, dan Wucherei treiben, wan sie sich beschämen, vnd sunst kein handtierung künnen.-

E'

Von schimpff das .cxciiii.

S WAS EIN ANDERER PREDICANT DER SAGT IM sermon in der predig, er wolt den segen geben, sunder- lidi etlichen geschlechten. Darumb sprach er die brotbecker standen züsamen, das sie den götlichen segen empfahen, sie stünden vf vnd giengen dahin. Vnd also nent er vil hantwerck, das sie züsamen stienden, vnd den götlichen segen empfiengen. Zu dem lotsten sprach er, standen vff die Wucherer, vnd empfagen den segen gottes, da wolt keiner vff stbn. Da keiner vff wolt ston, da sprach er, ich weisz das Wucherer hie sein vnd wollen nit vff ston, das sie haben den götlichen segen, so sitzen Stil vnd haben den fluch gottes, der vber euch kumen würt an dem itlngsten tag.

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.Von schimpff das .cxcv.

S IST EIN LANT DA IST EIN GEWONHEIT YN, wan .einer gestirbt, so tregt man in nit ysz dem husz, es müsz vor einer kumen der müsz in klagen, loben vnd rümen etlicher tugenthalb, die er an im an het gehebt. Es fügt sich das ein wöchrer starb, dem alle weit feint was, vnd het manchen finimen man verderbt, * vnd niemans kunt im wol reden. Da er gestarb da kam niemans der in lobt, man kunt in auch nit vergraben, er wer dan gelobt, zu dem letsten kam ein scherer, der halff im in das erdtreich vnd.. lobt in vnd sprach. Er het nie kein hart ge- schoren, der als gut zu scheren wer gewesen, als des mans hart. Da für man mit im zu dem husz hinusz, er leg sunst noch da.

T

Von ernst das .cxcvi.

F EIN MAL WAS EIN WUOCHEREK GESTORBEN den weiten seine ft-ünd in den kirchoff legen, da wolt es der priester nit gestatten als er auch billich thün sölt, wan das erdreich ist geweicht, vnd ist gottes, keiner der des tüffels ist, sol da begraben sein. (De vsuris ex consilio ^ lugdunensi) vnd ist Gre- gorius .10. Da weiten in seine fründ vff die Strassen vergraben, das wolt des künnigs fischgal vnd amptman auch nit lassen vnd sprach. Das erdtreich ist des künigs, der schalck sol in des künigs erdtreich nit vergraben werden. Da ^tünd der bösz geist da vnd sprach, geben ir in mir her, ichwil in tragen da sein .rechte be- grebnisz ist, das ist die hei, vnd ijam in- vff sich vnd f&r mit im daruon, das was sein pfar, in die hat er gedient, in deren solt er .auch vergraben, sein. . Semliche ßxempel vnd andere zeichen . die grosz sein, zögt got zuschanden dem Wucherer vnd ir begrebnisz.

r

Von schimpff das .cxcvii.

■F EIN. MAL WAS EIN WUOCHRER GESTORBEN, da was der priester vnd seine fründ wider einander mit der begrebnisz. Der priester sprach, lieben .frünt lassen den leib vff ein halben wagen legen vnd spannen zwen ocjisen darffir, vnd laszen vnsz got wol getrüwen, sie werden in ziehen wa er wil

1 veidebt. 2 consllia.

9*

132

das sein begrebnisz sei. Es was seinen fründen lieb, also on alle menschlich Weisung giengen die ochsen vnder den galgen, vnd wolr ten nit weiter gon, da wolt in got vergraben haben, er het sich yff erdtreieh begangen als ein dieb, darum da die dieb vergraben sein, da solt er vnd seins gleichen vergraben werden. Der prophet spricht (Sepultnra asini sepelietur.)

r

Von ernst das .cxcviü. N EINEK STADT IN FRANCKREICH HEISZT ZEUON da was ein Wucherer der hört sagen, wie das die prediger- münch kein brot hetten in irem kloster, da fiüt er ein korb mit brot, vnd sprach zu seinem knecht, er solt das brot dem prior brin- gen in dem kloster. Da sprach der prior zu dem knecht, trag es deim herren wider heim, er hat kein eigen gut, sein gut ist alsamen frembd gut, vnd von fremden gut mag man nit almüsen geben. Da der Wucherer das hört, da bessert er sich, vnd kert wider bisz vff den bettelstab. * Es wer noch besser, das die geistlichen die warheit sagten semlichen wuchern vnd anderen die ir gut vbel gewiunen, das sie widerkerten vnd behalten würden, dan das sie schmeichlen vnd gut von inen nemen , mit inen essen vnd trincken , vnd yber priuilegio vnd freiheit von dem bapst erlangen das sie von semlichen lüten almüsen vnd gotzgaben nemen mögen.

E'

Von ernst das .cxcix. S WAS EIN ORDENSZMAN, DER WARD VON EINEM reichen man geladen mit etlichen seinen brüdern. Da der prior das Benedicite soll machen, da sprach der also. Was von rechten zügen vnd guten gut hie ist, das wöl got gesegnen vnd sei gesegnet fruchtbar vnd gut, denen die es niesen vnd essen, was aber nit rechtfertig ist, das verschwind als der wind. Da der prior das geredt, da was nichtz me vff dem tisch, es was silber geschir vnd ander gezird da, es was alles hinweg. Da der huszwirt das sähe, da bessert er sich vnd kart wider.

Von schimpff das .cc.

GEENSEIT DES MERS DA BESCHWÜOR MAN EIN besesznen man, da fragt der priester den tüffel, in wel-

1 bettelstol.

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eher sünd er den menschen an dem aller liebsten anfecht. Der tüffel sprach, in gewinnen ynfertigs gützynd in der vnküscheit, wan wir einen darzö bringen, das er vnrecht gut hat, so sein wir schier sicher das er vnser ist, wan vnder dusenten kum einer recht wider- kert in vnfertigem gut, ynd in der ynküscheit, wan sie selten die sünd gantz verlassen, sie bekümern sich etwan mit den gedencken ynd mit den lüsten/

E

Von ernst das .cei.

S WAS EIN WUCHRER, DER WARD AN DEM LET- sten da er sterben solt, ermant von seinen fründen, er solt widerkeren vnd seiner seien heil schaffen. Der wtlcherer thet eben als hört er es nit. Da im sein fründ lang damon sagten, da sprach er mit groser vngedult, mit disem hertzen kan ich nit wider- keren, gib mir ein ander hertz. Also gat es als bald gelt ynd gut geseckelt ist, so kompt es kam wider herusz.

D

Von ernst das .ccii.

AMT WIDERSTUND EIN FRÜHER MAN SEINER anfechtung, der angefochten ward das er nach gut stel- len solt, oder gelt vsz leihen, so sprach er alwegen zu im selber, wan da es schon vberkemst so müstu es hüt oder morgen wider- keren woltestu anders selig werden, es ist besser du lassest es vor vnderwegen. Der weisz spricht. (Ecclesiasti. 9. Sicut capiuntur pis- ces.) Wie die fisch mit dem angel oder garn gefangen werden, also werden die menschen mit dem zeitlichen vnd der geitigkeit ge- fangen. Ja noch vil mer ist der mensch nerrischer dan der fisch, wan wen der fisch den angel oder das garn sehe, so kem er nit daryn, oder wan er schon gefangen ward, o wie gern macht er sich wider ledig wan er möcht. Aber die geitigen thün entweders die Christen menschen wissen wie sorglichen es ist vnrecht gut zu vber- kumen, oder möchten es wissen, wan sie weiten zu predig gon, noch so gewinnen sie gftt etwan vnrecht, vnd wan sie es nur gewannen haben vnd gefangen sein, so möchten sie sich wol widerumb ledig machen, durch widerkerung vnd die sünd dnrch die beicht wider- umb von im werffen, vnd ir herz widerumb gesund machen. Aber sie thün es nit, das kumpt etwan her, das der selb also ein guder ist, vnd milt gibt reilich vsz, so er gern wolt widerkeren, so hat er

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es nit, ynd hat eh verthon, ynd geb lieber alm&sen, dan das er widerkert, oder er ist karg vnd geitig, vnd was im in das hertz kumpt,- das beschlüszt es, vnd laszt es nit me lierusz, da sein die selben der hellen gleich (Prouerbio. 1. Degluciamus eum.) Wir wol- len in verschlucken, als die hei, die nit laszt was sie einmal er- greift, als ein mensch in wasser not was er da ergreifft, das laszt er nit gon.

E'

Von ernst das .ccüi.

S SOL ES AUCH NIEMANS SPAREN VFF SEINE fründ vnd testamentary, das sie nach seinem dot wider- keren. Es ist in kurtzer zeit geschehen zu Metz, da was auch ein Wucherer der an dem Tetsten ein burger bestalt, der im ein eid schwur, das er wolt das gut widerkeren , wie er es vff geschriben het, nach seinem dot. Da kamen seine zwen sün, vnd brachten vil geltz zwei hundert guldin, die weiten sie dem selben schencken, er solt sie das testament ires vatters vff lassen richten. Der burger sprach, euwer vatter hat mir sein seel befolhen, er hat sie vch nit wollen vertruwen, ich kan es nit thün, es wer seiner vnd meiner vnd euwer seien verdampnis. Die zwen sün sprachen, als die luden vor Pilato, wir wollen die sünd vff vnsz nemmen. Der frum man wolt es nit thün. Da schlug der sün einer den man züdot. Das waren frume sün, die betten iren vatter lieb mocht sich der arm vatter wol in iener weit fröwen, das er so grose arbeit het vff erd- reich gehabt, das er sie reich möcht, was meinen ir, das sie irem vatter gütz nach betten gethon, het inen ir vatter die sach befolhen. Also sein das nerrisch lüt, die iren weibern, iren kindem vnd frün- den befelhen ir seien heil, wie sie es vszrichten das sichstu alle tag wol.

Von dem (Bebruch. Von ersamen frawen.

Von schimpff das .cciiii.

iRANCISCUS PETRARCHA SCHREIBT, WIE IN BRI- tania sei gewesen ein man, der het zwölff döchterlin. Es fügt sich das die fraw kranck ward, vnd empfand das ires lebens nit me was, vnd schickt nach irem man vnd sprach. Lieber huszwirth es ist gewonlich wan man sterben wil, so sagt iederman die warheit, be-

F

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stel ein Schreiber ein notarien vnd zügen, ich wil dir etwas nüws sagen. Da alle ding bereit waren, vnd der sdireiber da was, da fieng sy an vnd sprach. Lieber huszwirt ich hab zwölff kind, vnd ist keins dein, dan das erst, das du sicher bist, wan das erst iar bin ich frnm gewesen, darnach bistu selten bei mir gewesen, vnd hast mein wenig geachtet, ob ich zu beissen oder zu brechen, zu essen o(ler zütrincken hei, vnd so hab ich mich begangen wie ich mocht. Das ander kind mit namen ist des edelmans, da was ein kleins döchterlin anch ir kind, das sasz da vssen bei dem fetlr, vnd asz kesz vnd brot, das hört das sein müter ieglichem kind eio eig- nen vatter gab. Das döchterlin legt den kesz vnd das brot nider,

vnd lieff in die stab, vnd knüwet für da» bett nider, vnd strackt

' . « . ...

seine ärmlin vff das bet vnd sprach. 0 hertz liebe müter, gibestn meinen brüdern vnd Schwestern ieglichem einen eignen vatter, so gib mir ein reichen vatter, der mich wol erziehißn mög. Da es vff das selb kind kam, da gab sie im ein^ reichen kauffman vnd nante . in. Das kind sprach, müter hab danck, da hast mir ein reichen guten vatter geben, der mich wol erziehen mag. Es het etwan von im hören sagen, ich wil ietz gon mein kesz vnd brot vol essen, ich hab ein reichen vatter.

Die fraw het zwölff kind, vnd het zwölff vetter darzü, vnd sagt die warheit. Aber vnser ersamen frawen geben einem kind wol zwölff vetter, sie treuwen ieglichem fier oder sechs gnldin ab, vnd sprechen ich bin schwanger, ir haben mir ein kind gemacht, es ist niemans anders dan euwer. Lieber got so sein es etwan eren lüt, geistlich vnd weltlich, vnd förchten weltliche schand, vnd dencken die frawen haben grose freiheit an dem rechten, kanstu es mit gelt behüten, so bistu wolfeil, vnd gibt der frawen ein halben Schilling guldin, so gat sie zu dem andern auch, vnd spricht auch also zu im, vnd gat also von einem zu dem andern, vnd zu dem letsten gibt sie es einem, vnd wer es ein gantz, es wer nit ein feder daran sein, da gehört ein nüwer sack zu, vnd ein sack in den andern ge- stosen vnd in das wasser geworffen.

E

Von ernst das .ccv.

S ZUCHT EIN MAN WOL EIN FRUME FRAWEN, er Zucht auch wol ein vnfrume. Wer diser man, vnd

1 eio fehlt.

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blib mancher man bei seiner frawen, vnd werckt, so thet die fraw auch das best. Aber in den krieg lauffen, vnd^vreib vnd kind lassen sitzen, sol sie stelen. Es sein. darnach etlich hüben da heim, die tag vnd nacht in dem wirtshnsz sitzen züspilen vnd wein züsnffen, ynd wollen nichtz thün, vnd wollen dannocht daheim auch vol sein, die fraw müsz in ziehen, vnd wan die man etwas bei inen gewar werden, so wöUen sie die frawen dot haben, sie müsen ire kleider versetzen. Etlich sein dannocht besser und frümer, die achten nit was sie tuen, vnd waher es kum, dieweil sie nur vol sein.

Es was also ein fraw, die het vff ein mal ein tisch bereit, vnd vff einen ort het sie ston ein habermüsz, vnd ein krüg mit ivasser, vnd vflf dem andern ort ein gebratnen kappen, weiszbrot vnd ein kanten mit gutem wein vnd. sprach zu irem man. Huszwirt nun sitz an welches ort du wilt an den tisch, wiltu zu dem habermüsz sitzen so wil ich dir helffen wercken, das mir das blüt zu den neglen vsz gat, wiltu anders auch wercken. Wiltu aber zu dem kappen sitzen, so müstu mich lassen gon an die ort vnd end, da ich sie vberkum. Der man sprach gang war du wollest, ich wil zu den kappen vnd zu dem wein sitzen. Du solt wol schelck finden, die die huszthür zünacht vff heben, das sie nit kirren, so die frawe vff die bülschafft wil gon. etc.

Von schimpff das .ccvi.

VIRGILIUS HAT ZU ROM EIN ANGESICHT AN EINEN stein gmacht, da bewert man die, die da eid schwüren, wan einer vnrecht geschworen het, so beisz das angesicht dem die band, wan er in die band in das maul stiesz, het er recht geschwo- ren, so geschach im nichtz, also warden.vil vberwunden, das sie meineidig waren. Es begab sich das ein keiser die keiserin in dem argwon het, wie das sie schimpfft mit einem ritter. Der keiser strafft sie offt mit Worten, wan im etwas gesagt ward. Vff ein mal sprach er, fraw die Sachen gon nit recht zu, wollen ir euch vor dem stein Vergilii purgieren vnd reinigen., das ir schweren vnd die band in das maul stossen, so wil ich euch glauben. Die fraw sprach ia der tag ward gesetzt das es geschehen solt. Da der tag kam, da kam der keiser mit seiner ritterschafft dar, die keiserin was auch vff dem weg mit iren iunckfrawen vnd frawen, die ir das geleit ga- ben, vnd lieffen die lüt schier alle herzu die in Born waren, vnd

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was ein grosz wesen. Es begab sich, da man also anhin ^og, da kam ein nar in einem narrenkleid, der trang durch alle frawen hin- zA, vnd fiel der keiserin an den halsvnd anderen frawen auch, vnd kttsset sie vor aller weit. Die keiserih weint vnd gehüb sich ybel. Der nar ward verloren. Da nun die keiserin ^ kam zu dem stein, da der keiser sttiind, da schwur sie also sprechende. Als warlich als kein man mein leib beillrt het, dan allein der keiser vnd der vnselig nar, der mich da vor aller weit geöchent hat, so gewarlich stosz ich mein band da hinyn, vnd hüb sie lang daryn, da het der keiser ein frome frawen. etc. Sie het recht geschworen, der nar was der selbig ritter in dem narrenkleid. Dis exempel dient vff vil stück als ein ieglicher wol verston kan sich wol verhüten vnd solchs zu mercken.

Es kam vff ein mal einer zu dem Petrarcha vnd klagt im, wie sein hausfraw bült vnd ire ee brech vnd iren glauben. Petrarcha sprach, betracht ob du deiner frawen nie glauben gebro<dien habest, ich wil geschweigen andern lüten. Es ist nichtz gemeiners dan der eebruch, woltestu dein fraw allein haben, es hat den höchsten lüten nit allein zu vnsem zelten mögen widerfaren, ia vor langen zelten haben sie es müsen leiden, ich wolt dir wol grose herren vnd for- sten, künig vnd keiser nennen, die hüren haben neben inen gehebt hgen. Claudius was ein keiser, der het zwo frawen gehebt, die waren beide hüren, eine hiesz Messalina, die lieff von dem keiser vnd lieff in das frawenhausz, vnd thet Sachen die hübscher sein ge- sdiwigen dan geret. Lüg ob es nit ein hoffart sei^ das sie nit wol- len leiden, das die grösten künig oder keiser haben müsen leiden. Doch wie dem so sol es dir dein leiden erleichtem, vnd dein kumer das sie gleich leiden haben mit dir vber alle ding ist der almechtig got nit frei (Rapida libido.) Man nimpt beginen vnd nennen die im vermehelt sehn, der eebruch der frawen. (Nee permitti, nee pro- hiberi potest.) mag nit erlitten noch vermitten werden.

Von schimpff das .ccvii.

NTHONIUS.DER KEISER HET EIN FRAW ZUO

der ee, die was ein bülerin. Seine fründ sprachen zu im, er solt sie zu dot schlagen, oder sölt sie von im lagen. Der

1 krlserlo.

A

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keiser sprach, sol ich sie lassen zu dot schlagen, das wer ein grose grimikeit, sol ich sie dan von mir schlagen, so müst ich ir auch ire morgengab geben, 'vnd das ien das sie zu mir bracht hat, das was das Römisch reych. Vnd sprach es ist nichtz bessers dan gelitten. Darumb so ist eelicher stat ein verbitteretter stat, würt zu gegleicht einem habermüsz, das wol gebrent ist vnd vil fliegen vnd mucken darin ligen^ vnd wan der man sechs fliegen an der.frawen findet die im miszfallen, so findet dy fraw .xx. an im die ir miszfallen, darumb so müsz man pacientz haben. - Sanctus Bernhardus setzt in einer Epistel zu einem grosen herren, wie man sol husz halten, vnd spricht also, vnd ist auch Franciscus petrarcha in vil capitlen de remediis fortune.. Es sprach einer zu im, ich wil. ein weih nemen, .was wiltu nemen. Ein iunckfrawen wil ich nemen, filleicht so würt sie wie du wilt, ich wil eine nemen, die hat vor ein man gehebt, so thü du was sie wil, ich wil eine nemen, die hat vor zwen man gehebt, so gürt ir das schwert vmb. Ich wil eine nemen die kan wol reden, künt sy wol schweigen. Ich wil eine nemen die ist reich, so nimpt geitikeit gelt zu der ee. Ich wil eine nemen die ist hübsch, es ist hart zu behüten das die lüt lieb haben vnd begeren. Ich wil eine nemen die ist vngeschafen, es ist leidlich zuhaben das niemans begert. Ich wil eine nemen die .würt vil kind machen , vil kind haben ist ein schwere bürde, kleine kind kleine sorg, grose kinder grose sorg. Ich wil eine nemen die würt kein kind machen, was sol ein bäum, der keine frucht bringt. Also ist der tüffel in allen orten in dem kraut, wer ein fraw nimpt die hübsch ist, der hat sie nit lang lieb, wan die hübsche bleibt nit lang, als wenig als mertzen- blüt, Winter schön, volmon fauor populi, * vnd pfaffen streit bleiben nit lang.

E'

Vonschimpff das .ccvüi.

S WAS EIN KAUFMAN ZUO VENEDIG, DER FUOR etwan vsz, vnd bleib ein iar oder drü vsz, als da man in die heidenschafft fert. Vnd vff ein mal was er so lang vsz ge- wesen, da er widerumb kam, da fand er ein hübsch kneblin in sei- nem husz lauffen, das het ein weisz härlin. Der man sprach wes ist das kneblin, das ist doch warlich ein hübschs kindlin. Die fraw

.*

1 fauoD papull.

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sprach, haszwirt es ist mein, sol ich dir nit grose ding sagen, wie es mir mit dem kind ist ergangen. In dem winter bin ich in den garten gangen, vnd hab an dich gedacht also mit gi*oser begird, das ich bei dir bin gewesen, vnd hab ein iszschmarren von dem dach da herab genumen vnd hab in gessen, vnd ist das kind darasz wor- den, das zu einem zeichen, so heiszt es glacies yszschmarren. Der gut man schweig stil, vnd wolt nit vil darasz machen wan wen ein man sein eefrawen schent, so ist er vor gescheht, er gedacht auch, werestu bei ir gewesen, so wer semlichs nit geschehen, hastu an- dersz4¥a fremde heffelin zerbrochen, so hat sie da heim krflg zer- brochen, der yszschmarren w4chs also vff vnd ward grosz. Der vat- ter' sprach ein mal zu seiner frawen, wie rietestu wan ich.vnsern glacies yszschmarren ein mal mit mir nem, das er auch etwas lert. Die frawe sprach, du müst aber sorg zu im haben. Der man fürt in mit im hinweg, vnd verkanfft es vff dem mer. Vnd nach langem da er widerumb heim kam, da kam das kind nit. Die fraw sprach, ach wa hastu den yszschmarren hin gethon vnser kind. Der man sprach es ist mir seltzam mit dem' kind yszschmarren ergangen, es ist vff einen tag vber die masz heisz gewesen, da wir vff dem mer sein gefaren, vnd ich hab im verbotten, das er nit barhaupt in dem schiff solt sitzen, vnd es hat es nit gethon vnd hat in die sonn so heisz gestochen vff sein haupt, das es zerschmoltzen ist, vnd ist in das mer geflossen, vnd wie es von dem wasser ist kumen, also ist es widerumb zu wasser worden. Also betriegen die eelüt einander in der ee.

y

Von schimpff das .ccix.

F BEN SCHLÖSSERN VND BURGEN HALTET MAN es hoch, wan sie daruff bülen, sie müsen küscheit daruff halten vnd das auch geloben, wan sie trüwen dienst verheissen. Es fügt sich das zwo oder drei kellerin mit kinden wurden gon. Der her vff dem schlosz sprach zu den rütem vnd knechten, ir gesellen ist das trüwer dienst gehalten, das ir also mit der kellerin geschimpfft haben, vnd sie zu hüren gemacht. Die knecht sprachen, her wir sein nit schuldig daran, sie haben vnsz kein rAg wollen lassen, sie haben vnser gespottet, wa wir für sie sein gangen, so haben sie ge- sprochen, kap, kap, vnd haben vnsz für kappunen gehalten, so haben wir inen gezögt, das wir kein kappunen sein sunder hän. Also lagt

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der her hfiren vnd bftben zu dem schlosz hinnsz, Mn vnd hennen. Es gat noch also in den hüsem zu da der knecht vnd die kellerin, ia dy firaw vnd der knecht, oder der meister mit der kellerin schimpfft. Vnd wan schon die knecht fram wollen sein, so reitzen sie die weiber, wa sie fILr einander gon, so stossen die motzen die knecht mit den eilenbogen in die selten, vnd etwan so thüt es der knecht der frawen, so spricht dan die fraw, knecht da wilt nit rüw haben, weistu nit das es der meister verboten hat, vnd ist wol vsz gericht. Hastu ein hübsch weih, so darffesta ir nit förchten vor den Schnapphannen die vff der gassen gon, vnd das har büffen vnd ir hofieren. Förcht ir vor deinen knechteu, vnd etwan vor denen die den stal misten, oder die schtttzlen weschen in der küchin, vnd kemetfegern. Wan warumb, wan es bimt, wan man nit wasser hat, so löscht man mit mist.

E'

Von schimpff das .ccx.

S WAS EIN MAN IN DEM RAT ODER SENAT ZÜO Rom der het gar ein schweren horten athem, das den geschmack keiner erleiden mocht, vnd wolt keiner neben im sitzen, vnd flohen von im. Er fragt vff ein mal einen in dem rat, waramb man also von im flühe. Da sprach der selb, ir haben so ein stincken- den athem das sie es nit leiden mögen. Da er heim kam, da wolt er sein frawen schlagen, vnd was fast zornig vber sie vnd sprach. Warumb hastu mir nit gesagt, das mir mein athem stinckt. Die fraw sprach, ich weisz nit ob euch der athem stinckt oder nit, ich mein alle man schmecken so. Das was ein erliche fraw, die was nie so nahe zu keinem man kumen, das sie sein athem het mögen schmecken. Aber vnsere £rawen vnd iunckfrawen, wan sie mit den mannen reden, so stosen sie ire müler inen schier in ir angesicht, ir athem ist feüer vnd brent. Vnd etwan in der beicht, es sei fraw oder man, so wollen sie dem armen priester ire trüssel vnd müler in die nassen stossen, vnd einem stinckt der athem oder die nasz, oder hat sunst knobloch vnd ziblen oder gebrenten wein gössen, vnd kuchen den beichtuatter an, besunder so er nüchtern ist, im möcht geschwinden. Ich hab zu einem gesprochen, lieber ich hör nit zu der nassen yn, ich hör zu den oren yn, red mir zft den oren, vnd nit zu der nassen oder ztii dem mund.

Ul

Von ernst das .ccxi.

F EIN MAL WAS EIN lüNCKFBAW, DIE WUNDERT sich so fast, vnd thet ir der fOrwitz was lusts doch in der bülschafft wer, das man sich also daramb schlecht, vnd ir nach laufft, vnd het es gern gewiszt. Da sie es gewar ward vnd es em- pfanden het, üa sprach sie, ist es nichtz dan das, vnd kam in ein semlichen miszfal vnd rüwen, das sie darumb ir iunckfrawschafft ver- loren het, das sie sich schier selber gehenckt het.

r

F!

Von ernst das. .ccxii.

S WAS EIN lüNCKFRAW, VMß DY WÜRBEN VIL bargers sün zu eren, sie veracht sie alsamen vnd sprach. Mir ist mein ianckfrawschafft so lieb, wan ich schon wüszt das ich zwen sün solt machen die als heilig weren als sant Johannes vnd sant Jacob, so wolt ich dannocht keinen man haben. Ee das iar henun kam da het sie zwen sün zu vneren, vnd waren weder sant Johans noch sant Jacob. Daramb stot demüt wol bei küscheit. Die ianckfraw Maria wer nüt gewesen, wer sie nit aach demütig gewesen, wir tragen ein grosen schätz in ein einem glesznen geschir wir sein bald beraubt, es wer aach hübsch zusagen wie vnküscheit ist ein straff der hoffart, got laszt. die hoffertigen in vnküscheit fallen, das sie sich selber erkennen, da ist die geschrifft vol exempel.

E'

Von schimpff das .<;cxiii.

S HET EINER VF EIN MAL GELOBT ZÜO SANT Jacob zügon, vnd verzoh es etwan lang. In dem winter was es im zükalt, in dem samer was es im züheisz, in dem glentzen het er züseyen, in dem herbst het er zu herbsten. Es kam im vff ein mal an das er daran wolt, da er zwo oder drei meil kam, da sttod er vff die strasz, vnd strackt beide arm vsz, einen gegen sant Jacob, den andern gegen seinem dorff, vnd schrei, züch iecklin züch, züch metz züch, züdi iecklin züch, züch metz züchy aber die mesz zohe me dan sant Jacob, vnd kart sich vmb vnd gieng wider hin heim, da ward das Sprichwort war, das einer £rawen har me zücht, dan einer glockenseil, ynd man hat die bübin lieber dan die eefrawen, vnd leidet manche von dem eebredier streich, verweisen vud arm&t, vbel essen vnd trincken, sie Mdt den zehenden teil nit von irem

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eeman, das sie von dem bftben leit, vnd ist dannocht ein wander, das einer einer semlichen leichten frawen trüwet, das sie sich an in halt vnd im getrüw sei, die irem eeman nit trüw ist. Es sein etlich eeman die sprechen, als einer yff ein mal sprach.

E'

Von schimpff das .ccxiiii.

iS WAS EIN EEMAN DER SPRACH, IGfi HAB MEIN eefraw vmb gottes willen genumen, mich hat nie kein almüsen vbeler gerüwen, wer weisz wie ir in irem hertzen ist. Er sprach auch, ich hab mein fraw lieber dan mich selbs, vnd alle meine fründ, wan ich wolt das sie in dem himel wer, ich wolt aber nit auch da sein, ich bin meiner frawen nit würdig, got solt sie haben, also gat es. Der man wolt das die fraw ein wolf wer, so wolt die fraw das* der man ein schaff wer, so wölt sie in essen.

Von ernst das .ccxv.

iS IST EIN FRAGE WIE KÜMPT ES DAS DIE, DIE der tüffel zftsamen fügt in der bftlschafft, in eins sancksz- weisz,. die kan niemans Von einander bringen, ynd die got zftsamen fügt, die kan niemans bei einander behalten (Quos deus coniunxit homo non separet.)

E'

r

Von schimpff das .ccxyi..

F EIN MAL WAS EIN DOCTOR IN EINER STAT der was ein pfarrer, nun was wein vnd kom fast thtier, da was ein fraw die het ein hübsche dochter, die was ein wescherin, die erdacht ein' Sinn; das sie auch ein vszkumen het. Yff ein mal da der doctor allein beim was, da schickt sie die dochter zft im, die solt in fragen ob er etwas zeweschen het, ir mftter wolt im wesch ynlegen. Der doctor sprach iä, vnd gab ir was er het, wan er het kein kellerin vnd hielt eerlich husz. Die dochter kam zft der mftter, die mftter sprach, wie ist es ergangen. Die dochter sprach wol, er hat mich vmbfangen, vnd nur ein schmützlin geben. Die mftter sprach, das ist recht, nun haben mir die sach w<^ halber gewonnen. Da nun die dücher geweschen, getrücknet, vnd zftsamen waren ge- legt, vnd der doctor aber allein da heim was, da kam die dochter mit dem geweschben dftch, vnd wurden des kauSs eins, vnd kam so weit darhinder, das er die mftt^ auch in das hu8z nam, vnd knnt

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sie niemaus qie von einander bringen. Die herren des ratz strafften in darumb, da sprach er dan. Ena in dem Paradysz hat Adam be- trogen, hat dan die Ena mich betrogen, das ist kein wunder, das metzlin hiesz Ena, also kont sie niemans von einander bringen. Also ist es noch, das mancher gat so er aller schan vergiszt, allein das er seinem vnordenlichem lust gnüg sei. Darumb was der tüffel zü- samen bringt, das kan niemans scheiden, wan er das fetter vnorden- licher liebe so grosz macht, vnd daryn blaszt, das es für vnd für brent, wan sie aber got züsamen fügt in dem Sacrament der heiligen ee, so macht der bösz geist das fetter der liebe in dem anfang der ee- grosz, vnd brint doch klein, wan wen sie einander für vnd fttr lieb hetten als den ersten tag, vnd die weil das hochzeitbrot wert, so würden sie nimer vneins, das fetter erlöscht, der bösz geist, er macht das es ab nimpt von tag zu tag, bisz sie einander spinnen- feint werden vnd gantz kalt in iren hertzen.

E'

Vonschimpff das .ccxvii.

S WAS EIN BISCHOFF IN DER SELBEN STAT waren zwey menschen, die hielten husz mit einander, die waren nahe frttnd, man baut vnd strafft sie, man kunt sie nit von einander bringen. Sie entbotten dem bischoff , er wolt sie- zü- samen geben, das sie eelttt weren, vnd begerten einander zu der ee. Der bischoff sprach es möcht nit sein, es wer in dem dritten grad. Nit läng darnach gab er sie züsamen in die ee, vnd dispensiert mit inen. Es stund nit achttag, da wurden sie einander spinnenfeind, vnd kamen zu dem bischoff, vnd begerten beide diuorcium, das er sie scheiden wolt. Der bischoff thet es auch vnd sprach, sehen ir lieben kind, durch die grose krafft des Sacrapientz der heiligen ee ist der bösz geist vsz getriben worden, der vor da wont. Darumb spricht Franciscus petrarcha, es ist sorglich weihen oder mannen, ein ding das so lang weren sol, des* solt man nit so bald mttd wer- den, vnd ein, ding das sorglich ist wie es geradt, solt man nit mit semlichen fröden anfahen, als die ee ist^ mit springen vnd singen, etc.

D

, Von den bütern.

Von ernst das .ccxviii. ER BÜLER VSSERTHALB DER EE SEIN DREIER- ' lei. Die ersten sein dy, die kein eigne metzen haben,

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die nedist die best, sie bftlen die gantzen wochen, vnd an dem Son- tag lauffen sie in das frawen husz, die werden zu gegleicht denen, die das pfennigwert zeren, wa sie darzü knmen. Die andern büler sein die, die da eigne metzen haben, denen halten sie trilw, vnd sitzen etwan in einem winekel oder in einem wirtzhusz, vnd halten nit husz mit inen, sie kamen etwan zu achttagen oder zu fiertzehen tagen ein mal zftsamen. Die gleich ich denen, die das mal essen in einem wirtzhusz, gemeine mal.

Die dritten büler sein die, die eigne metzen haben, den halten sie trüw, vnd leben gleich wie eelüt mit einander, haben kind oder nit kind, die sein gleich denen, die da gisselmal essen, kostliche mal, etwan für ein dicken pfehnig, das heissen gisselmal da man etwan vff ein stat oder yff ein edelman mit einem reisigen hengst leistet, dy essen kostliche mal, damit das groser kosten yff gang, das man sie dester fürderlicher bezal vnd vspricht, warumb man dan leistet, das recht erdacht vnd fanden hat dem adel zu leid, hertzog Bech- toldus von Zeringen, wan der adel im zwen sün mit gifft erdöt hat ynd vergeben, die zu Solotum in einem sarch ligen zu sant Yrszlen, als Felix Hemerlin schreibt.

Nun fragstu welcher vnder den dreien bülem sei aller weitest von got vnd der penitentz die zu wircken.

Ich gib dir antwurt, der drit der sie bei im in seinem hnsz hat, der erst vnd der ander kamen selten zu Sünden. Aber die sie bei inen in deni hausz haben, wie eelüt, hüten sich aller meist die geistlichen officiäl vnd priester, die sie offenlich bei inen haben sitzen, in iren hüsem kintbettem, das doch nit sein solt. Aber sie sein verblent, vnd geben den andern frawen böse exempel, es hebt hert, sie bleiben bei einander bisz in das altar, so werden sie dan dem tüffel zuteil, ker wider, etc. Die die also bei einander seind, denen ist es nur vmb ein wincken züthün, so ist die sach richtig. Wan wen einer ein kanten mit wein in dem kaltwasser hat also ston, so trin(^t er wan er wil, oder haben die fleisch an dem bet bei inen hangen. Wa^ sie dan von im wil so' erbarmen sie die kind. Wil er sich dan bessern, so gedenckt er, wer zücht die kind wie kan ich inen kapen kochen vnd also bleiben sie kleben .x. oder .XX. iar vnd sterben also, vnd wan sie zwei hundert iar selten leben, so bliben sie stetz bei einander, hüt didi.

E'

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Von schijnpff das .ccxix.

S REIT VF EIN MAL EIN FÜRST DURCH SEIN land mit seiner huszfrawen, vnd bliben bei einem edel- man yff seinem schlosz zu herberg. Der edelman het ein sun der was ein stnm. Da man asz da dient der stnm so hoflich tnd so adeMch zu tisch, vnd stund im alles wol an was er det. Der fürst weit mit im jeden. Der yatter sprach, gnediger her er kaa nit reden,, er i^t' ein stnm. Die fürstin gedacht, das wer ein diener fü^ dich, der wer verschwigen yor dem dörffestu dich nit schämen, sie lag dem herren an, er solt ir den stnmen erwerben zu einem diener. Der edelman kunt es dem fürsteh nit versagen. Die fürstin nam den stnmen mit ir heim, vnd wan der fürst darnach hinweg reit, so trag der stnm der frawen wein yff, vnd kam da der man, da der ritter, der edelman, da sähe der gut stnm wol was die rüben gnlten, vnd nach einem iar oder zweien reit der fürst aber zu des stnmen yatter, ynd nam den stnmen mit im, das er ein mal seine fründ sehe. Der stnm dient dem fürsten aber zu tisch. Der fürst sprach zu seinem yatter. Ist dein snn ein stum yon der art oder yon einem siechtagen, oder wie ist es im ergangen. Der yatter sprach er ist kein stnm, er kan wol reden, aber er kan nit schimpffen, er sagt hemsz was er weisz ynd schmecht die lüt, er sagt die warheit da hab ich im yff ein mal. yerbotten, er sol schweigen, also halt' er schweigen. Der her sprach zu dem yatter, lieber her lassen in reden, ich bit €uch dammb. Der yatter sprach, wolan snn sag ynserm gne- digen herren etwas.' Der snn sprach, her enwer fraw ist die aller gnöst hüer, die in dem land ist. Der fürst sprach schweig da hast zft yil geret, ich hab es yor wol gewiszt.

E'

Von schimpff das :ccxx.

S WAS EIN BUKGER DEB HET DREI DÖCHTER die zwo waren fast hübsch, die wurden bald in die ee yersorgt,. ynd die drit war fast, yngeschaffen ynd het teinen werber. Es was ein alter reicher man in der stat, der erbarmpt sich yber sie, ynd nam sie zu der ee. Sie hielt in wol,. ynd het in lieb, also verschreib er ir als sein gut. Er starb, vnd nach dem dreisigsten kamen vil büler. vnd werber, vnd gedachten, da ist gute narmng, man hoffiert zünadxt.vor dem.hnsz mit singen, pfeifen, lautenschla'' PaulL 10

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gen, vnd ein schar mocht der andern kum entgon. Die nachburen murmleten darüber, sie beten kein rüw iret halb. Die gut fraw nam sich der hofierer nichtz an, sie was frum, sie gedacht, wan sie sehen das nichtz an der sach ist, so hören sie selber vff. Die hoffierer zogen ab bisz vff drei, die wolten nit ab lassen, vnd kamen alle nacht für das husz vnd hoffierten ir. Der ein hoffiert ir zwüschen siben vnd achten, der ander zu .ix. der drit zu .x. Dise iange Witwen gedacht, wie sie der dreier auch ab kern, vnd gieng zu einer alten matronen, vnd fragt sie ratz welchen sie vnder den dreien nemen solt, sie wolten nit vff hören hoffieren. Der ein was ein Student, der ander was ein edelman, der drit was eins burgers sun in dem regiement wan wie die frawen sprechen. Ich hab in ge- numen, das ich sein abkem. Ja du bist sein wol ab kumen, du hast in erst zu dir an das bet gelegt. Die alt fraw sprach, das euch botz iamer sehend, ir solten deren keinen nemen, sie suchen nit vch, aber üwer gut. Da ir in euwers vatters husz waren vnd ir arm waren, da kam keiner, ietzvnd so euch got beraten hat, so lauffen sie euch nach. Die witwen sprach, wie kem ich aber der hoffierer ab, also thü im wie hernach folgt, vnd sie rüstet alle ding zu. etc. Da nun der erst kam an den aben, da nam sie in in ir husz, vnd was der tisch bereit mit essen vnd trincken, vnd sprach zu im, du hoffierst mir, hetestu mich gern zu den eren, so wil ich dich beweren, ob du etwas vmb meinet wrillen darffest thün, so wil ich dir ein gute antwurt geben. Da ich arm was da kamstu nit. Der iung gesel sprach, fraw was mir müglich ist züthün das wil ich vmb euwert willen thün, vnd wil bisz in den dot gon. Die fraw sprach, .leg das weisz kleid an vber die hosen, vnd gang zu dem gemer, da stot mein nachbuer in einem dottenbaum, vnd ist gestor- ben, schüt in vsz dem bäum, vnd leg du dich daryn bisz man met- tin lüt in der pfar an dem morgen, vnd nim den sack vnd stosz den dotten daryn, vnd bring mir in her, so wil ich dir ein gute antwurt geben, es müsz ia sein. Der gut gesel sprach, das wil ich gern thün, das ist mir ein kleine sach, vnd thet wie sie im befolhen het. Der ander hoffierer kam auch zu seiner stund, mit dem ret sie auch also, vnd legt im ein engelisch kleid an, vnd gab im ein geweichte kertzen in sein band, vnd schickt in auch anhin, er solt bei der leichen bleiben sitzen bisz an den morgen wan man mettin lütet, vnd wan ir den dotten bringen, so müsz es ia sein. Er zohe

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also anbin vnd thet wie sie in bescheiden het. Der in dem baom lag der sabe durch die speit vsz vnd sähe den engel kamen, vnd gedacht, da wil es sich machen, vnd der engel bleib also da sitzen. Die fraw schickt den dritten hoffierer auch dar, vnd gab im ein feüerhocken in die hend. Der in dem bäum sähe den tüffel kumen da ward im so angst, das er in die hosen scheisz. Der tüffel wolt den engel mit dem hocken vber das ding ab ziehen, da segnet sich der engel, vnd stiesz im die gewecht kertz in das angesicht, vn4 kempfften mit einander. Der in dem bäum gedacht, es wer vmb sein seel züthün, vnd wüst vff in den bäum vnd stiesz den deckel vff, vnd zu dem bäum hinusz. Der engel vnd der tüffel lieffen dar- von, einer hierher, der ander dorthin, also kam die gut fraw der hoffierer ab. Dise fraw mag bedüten ein iegliche seel des menschen, die in der fasten hübsch ist worden wan sie ist gereinigt von den Sünden, reich worden von den tugenden, ietz so kumen die drei hoffierer, dein leib, die weit vnd der böszgeist, vnd vnderston dich wider Sünden zubringen, hüt du 4ich. (Applicat vt sds et vis. etc.)

V

Von schimpff das .ccxxi.

■p EIN MAL WAS EIN ALT MAN EIN WITWER» der was reich gewesen, vnd was abkumen das er doch also ein brang treib, als wer er noch wolhabend, der bület vmb ein hübsche dochter zu den eren die dochter wolt sein kein gnad haben, sie het lieber ein iungen gesellen gehabt. Der man het eins alten gesellen rat, wie er im thün solt, das er das iung weiblin vberkem. Der gesel sprach, ich wil dir das vnd das leihen, so sitzestu ondas in einem hübschen hoff, das zog ir dan, so wtlrt sie vil daruff hal- ten. Der gut alt nar der alt büler lud iren vatter vff ein mal vnd die mftter vnd die dochter, vnd het ein gut abentbrot bereit. Nun het er ein knecht mit dem legt er an, wan er den gesten etwas zögt, vnd wan man vsz der kamem gieng, so solt er sprechen, das ist nichtz, er hat noch vil me, vnd ee dan man asz, da giengen die gest mit einander vnd weiten das husz besehen, vnd kamen in den keller, da lagen grose fasz mit wein in, da .x. oder .xx. füder in sein, sie waren aber nit sein, da man den keller beschlosz, da sprach der knecht, er hat in einem andern husz wol noch me. Sie kamen vber ein trog, da lagen vil frawen rock vnd mentel in, das thet man

10*

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henisz, es was hflbsch ding, es gefiel der innckfrawen wol, man be- schlosz. Der knecht sprach, ia er hat noch als vil, man besähe das zinnin geschir, es was noch als vil in der ktichin, kessel vnd pfan- nen, das silberin geschir in einem kensterlin, es was alwegen noch als vil da. Sie giengen dn das komhusz, als was aber noch als vil da. Da man nun vber den tisch kam vnd asz, der gut alt man was müd worden vnd ward im heisz, vnd fieng an zühüsten vnd zu. kö- dern, das er schier erstickt wer, man schlug in vff den rucken, ob im etwas in die vnrecht kel kumen wer, also kam er wider zu im selber; vnd sprach zu der innckfrawen, die neben im sasz. Junger mensch achten des hüstens nit-, es ist ein züfal. Da -sprach der knechl nein es ist noch als vil, * er treibt es tag vnd nacht. Da het er es erst alff yerhönt, da wolt die iunckfraw des alten koderers nit me, vnd het er noch als vil gütz gehebt.

Es gat noch also vff erdtreich zÄ, dasetwan ein fraw oder ein man meint in der ee züfinden lust, fröd vnd gut, so finden sie vn- Inst vnd schuld, so facht dan der hopsertantz an,, vnd fahen an zd zancken, zu kriegen vnd zu verweiszen. Darumb wer riichtz besseres vff disem erdtreich, , dan küscheit vnd, iunckfrawschafft behalten, vnd got dem herreil vnd seinen lieben heiligen dienen, die auch ktisch- iidi vff disem erdtreich gelebt haben, vnd ist das best vnd das rüwigst leben. .Man spricht also, wer. ein mal ein gut leben wöl haben, der nem ein hübsches meitlin vnd ein gebraten hün. Wer 2wei'mal wöl gut leben haben, der brat eia gansz, an dem morgen isset er die gansz, vnd zu nacht isset er das meglin vnd das kreglin. Vnd welcher ein wochen wöl gut leben haben , der nem ein ferlin ab, so hat er kaifleisch vnd auch Wurst züessen. Wer ein monat wöl gut leben haben,, der nem ein ochsen, wer ein iar wöl gut leben iahen, der nem ein eefrawen., wert es anders also lang, wer aber

alwegen wöl gut leben haben, der leb küsehlich ;ynd reih, ab wir

. ' ,

priester vnd ordenszlüt selten thftn, wollen, wir aber eeltit darzft .sein, so mtissesn wir. s^uch* dy btirdin der ee" trägen.

Von ernst das .ccxxii. L80 SCHREIBT SANT JERONIMÜS . VON DREIEN Witwen, die also gut leben wqlten haben, vnd wolten zu dem andern mal mamien.

Die er^ fraw sprach, ich find keinen man der mich wöll nemen, sie suchen iiur das me^n.

A'

E'

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Die ander sprach, die Weil mein man noch in meinem hertzen lebt, 80 ist er noch nit dot, so wil ich keinen andern.

Sie .drit sprach, ich hab vor einen gütigen man .gehebt, nem ich ein andern der würd gut oder bösz, wer er bösz, so wer es mir hart, nadh einem guten ein bösen zuhaben, wer er dan gftt, so -nfüst ich stetz förchten, das im etwas widerfür, ynd wan er mir dan stürb, als ich ietz hab gehebt wir wollen recht witwen stat got zelob halten«

Von der stfaff des eebruchs.

«

Von ernst das .cczxüi. S WAS EIN KAUFMAN DER WOLT IN EIN MESZ reiten gen Leon, ynd kam in etä walt, da hat ein edel« man geiagt, vnd fürt man hirszen vnd reher hemadb. Der kauffimaa lobt den edelman gegen seinen knecht, wie er sd ein schöner man wer vnd sagt yil gütz von im. Es gefiel dem knecht wol, vnd reit hinfür zu seinem herren, der ein ritter was, vnd sagt es im vnd sprach. Her es reit ein kaofinan vsz fremden landen hernach, der rat euch als wol wie ir selig yff erdtreich seien, thün im ein eer an. Der ritter fügt sich zu dem kaofitean, -vnd fabuliert mit im, wa er her kem ynd wa er hin wolt. etc. Da man schier zu der stat Icam da sprach der ritter. Her kaoffinan wa wollen ir. hinnaoht zu der . herberg sein. Der kauffinan sprach, ich frag zu dem besten wirt zu. Der ritter sprach, ir sollen hinnacht mein gast sein. Der kauffinan sprach, o her es wer zu tU ie er reit mit im. Da man in den hoff reit, da empfieng ein knecht dem kauffinan sein pfert vnd sprach, her ir dörffen kein sorg für das pfert haben, wir wollen es ver« sorgen. Da er hinuff kam in die stub, da waren gleich subere hem« d^.da, ynd.füchse rock',; als dan die walhen hoffich lüt sein. Da man nun essen solt da kam des ritters fraw mit zweien,"döchtem wol Tff geziert vnd empfiengen den. gast, man sasz zu tisch, der kauffinan sähe die &aw an,^ vnd die zwo döchtem, vnd die kredensz *

vnd gedacht. Wie kan einem menschen Ibasz yff erdtreich sein, dan ' disem ritter, er hat was er wil, vnd man trüg vil trachten da her er asz vnd tranck^ darnach bracht man in zweien silberin blatten- eins maus haupt mit einem langen hart. Der kauf&nan erschrack vnd gedacht, o we morgen würt man dein haupt auch also zu .tisch tragen 1 man trüg' es bald wider hinweg, vnd bracht ein andere ' tracht. Der kauffinan macht nit mer essen, die .fraw tröstet in, vnd.

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leget im fOr. Ynd da man gessen het da zert man ein schlafftranck, darnach wisz man in schlaffen, vnd gahen im ein Hecht vnd sprachen, er Bolt an ein bet ligen an welchs er wolt sie sein alle bereit. Man thet den rigel vszwendig an der dür für. Der kauffman thet den rigel inwendig an der thür auch zft. Nun waren vil vmbhang an den wenden der wolt alle ding emeissen, da waren armbrast, da harnesch, da bantzer, da spiesz, da köcher, vnd in einem winckel da was auch ein vmbhang, da lügt er audi, da hiengen zwen iüngling darunder, die waren erstochen. Diser kauffinan meint man wtlrd in auch dar hencken, das liecht gieng im vsz, «r legt sich in den klei- dem yff das bet, vnd was im die nacht lang, da es tag ward, da thet man das riglin wider vff, der kauffinan rüstet sich yff sein fart, da man im zümorgen essen gab. Der ritt er kam ynd sprach, her kauffman wie haben ir hinnacht geschlaffen. Der kauffman antwurt, ich hab vbel geschlaffen, mein leben lang hab ich nie kein lengere nacht gehebt dan dise. Der ritter sprach, warumb^ sein die leilachen nit suber gewesen. Der kauffinan sprach nein, es ist als sauber ynd schön gewesen, aber darumb, ich hab wollen lügen, was hinder den vmbhengen wer, vnd hab es als gesehen, ynd hab zwen funden han- gen in dem winckel die waren dot, ynd hab gedacht man würt mich zft iüen hencken, ynd wan mir die angen sein Zugängen, so ist mir das haupt mit dem hart für kumen, ynd die zwen doten, ynd hab ein lange nacht gehebt, ynd lieber her ich bit euch, das ir mich in dem friden lassen hin faren. Der ritter sprach, ir sein leibs ynd gütz sicher. Der kaufi&nan sprach, wissen aber ir was die ding be- düten. Der ritter sprach, ir haben zu meinem knecht gesprochen, ynd auch gedacht, wie ich so glücklich yff erdtreich sei, idi hab was zu einem guten leben gehör, ynd wissen nit was mir an ligt Das haupt mit dem hart ist ein ritter gewesen da yff dem s6hlosz, den hab ich ergriffen in dem eebruch, ynd hab im den kopff abge- schlagen, das mein fraw gedenck was sie gethon hab, ynd emüwer ir den eebruch. Die zwen die ynder dem ymbhang hangen, das sein meines bruders sün gewesen die haben die fründ des selbigen rit- ters erstochen, die ynschuldig sein, sie haben mich^nit künnen ymb- bringen, darumb haben sie die ymbbracht, die hab ich da hin ge^ henckt, ynd gang alle tag dar sie zübesehen, das ich ergrimpt werd, das ynschuldig blüt zürechen. Nun betrachtu was guten lebens ich yff erdtreich hab^ wan ich den eebruch yor mir sihe» ynd das yn-

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schuldig blut der zweier in dem vmbhaiig. Daramb lieber kauffinan far hin, ynd vrteil keins menschen leben me, gut vnd bösz, du ha- best es dan basz erfaren dän das mein. Also f&r der kauffinan dar- uon, vnd sagt wie es im ergangen wer.

s

Von schimpff das .ccxxüii.

ANT GAJI^GOLF IST EIN GRAFF GEWESEN, DEN eret man in oberen Burgund, der het ein frawen die het der caplan lieber dan In, wan er ein gotes fründ was. Der her strafft die frawen offt, vnd sprach sie wer ein eebrecherin. Die fraw versprach sich, sie wolt alwegen vnschuldig sein. Sie giengen vff ein mal in einen garten, da was ein brunnen in dem was nit tieff der quäl vff, vnd sassen also bei dem brunnen. Der her Gan- golf sprach, fraw dörffen ir mir das rot steinlin bieten, das da in dem brunnen ligt, ich trüw got der her werd euwer vnschuld vnd schuld offenbaren. Die fraw sprach ia solt ich es euch nit dörffen langen, vnd streifft dy ermlin hindersich, vnd erwischt das steinlin, vnd so sie deii arme wil herusz ziehen, so bleibet die band in dem brunnen ligen, vnd zücht den stumpff herusz, da erkant man ir schuld des eebruchs. Nit lang darnach schlug der bül iren herren zu dot. Sant Gangolff fieng an grose zeichen zu thün, vnd wan ein zeichen geschah, so lütet man alle glocken. Vnd vff ein Freitag hat er aber ein zeichen gethon, da lütet man. Da sprachen die frawen die bei ir waren. Euwer her hat aber ein zeichen gethon. Ja sprach sie, er zeichnet eben wie mein hinderer reden kan, da fieng sie an züfartzen, vnd liesz ein scheisz vber den andern vnd wan sie oben redet, so redt sie vnden auch. Sehen ir wie got den eebruch mit einem semlichen klarüchen exempel mit verlierung der band an ^ den tag bracht.

o

Von ernst das .ccxxv.

IR LIEBEN KINDER SOLT MAN EINEM lEGLICHEN eebrecher ein band abhawen, so wttrd das düch fast thür werden, warümb, es würden nit vil Spinnerin sein. M Schrei- ber dis büchs bin ein leszmeister gewesen in einer stat, da waren' zwen brüder, vnd het ieglicher ein fraw, die betten zwo metzen

1 an feblt. 2 Ewen bittdei zweimal.

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vberkumen, man warnet sie offt, dannocht lieffen sie hinweg mit inen, vnd Hessen weib vnd kind sitzen, die herren der stÄt Hessen inen nach ylen.vnd Hessen sie fahen, vnd vnder andern straffen nrÄsten sie schweren, kein andere färb zutragen, daü lange grawe' rock. Da ich vff ein mal predigt in der selben stat in demmün- 9ter, da sprach ich, sol es darzü knmen, das ein iegHcher eebrecher sol ein grawen rock tragen, wa wil dan ich armer münch ein kut- ten vberkumen, dan es sein wol also vil eebrecher vnd eebrecherin, das das graw dtich also thfier würd werden. *

E'

Von ernst das .ccxxvi.

S WAS EIN KÜNIG DER HET IN SEINEM ' LAND ein ordenung gemacht, wer in dem eebmch begriffen würd, es wer fraw oder man, dem solt man beide angen vsz^ stechen. Es warden vil äugen vsz gestochen frawen vnd mannen. Es fügt sich das des künigs sun ergriffen ward, der künig wolt in straffen wie ein andern, das gemein volck mit dem rat hatten für in, der künig wolt es nit thün, sie lagen im so lang an, das sie den künig erbatten. Da sprach der künig, damit das iiieman geergert werd, vnd dem gesatz kein abbruch geschehe , so müsz man dem sun ein aug vsz stechen, vnd mir auch, eins, das was ein frumer her.

Von schimpff das .ccxxm

ES WAS EIN MAN DER HET EIN FRAWEN DIE bület, dem man kam etwas für, wan der huszuatter al- wegen der letzt ist der ein ding erfert, als Juuena. spricht. Er war- net sie offt vnd, spradi, fraw dörfftestü dich reinigen vnd dein vn- . schuld zögen durch das heisz ysin, vnd darffestu das tragen. Die. fraw sprach ia, der tag ward gesetzt, in der zeit fügt sie sich zu dem priester, vnd beichtet vnd thet penitentz, vnd verhi^sz sich zu- bessern. Da die zeit kam da trüg sie ein schin ysin in beiden hen- den der man was fro das er ein frume frawen het. Es fügt sich das sie widerumb fiel in den eebruch. Der man sprach, fraw die saQhen gefalen mir nit, der ist hüt aber hin geweseu die weil ich in dem rat bin gewesen. Die fraw sprach, du bist sunst ein yfferer vnd vnrüwig, nun stot doch noch da die schin ysin, die Ich glüend

1 feinem.

153

' . *..... .

getragen hab vnd hat mich mt gebrendt, vnd nam die .stang ysin in ire hend, da brandt sie das kalt ysin, das sie mordio schrei, vnd bliesz in die hend, vnd lief zu dem wasser vnd wolt sie leschen, Yüd die haut gieng ir ab von dem brant Da sähe der man wol, wie from sein frawen was, das heisz glüende ysin brant sie nit in die band, aber das kalt ysin brant sie.

E'

Von ernst das .ccxxvüi.

S WAS EIN GRAF VON MÜERDINI, DER SELB was gar ein frammer man, der het ein koler der was im lieb, wan er etwas anligens hat, so hört er in vnd het ^in freien gang zu im. Vff ein mal kam er zu dem graffen, der graff meint er het etwas anligens. Der koller sprach, wan ich kolen-Sren, so sihe ich etwas, ich wolt das ir es auch sehen. Der graff sprach, wdiS sichstn. Der koler sprach, wan es vmb dy mitnacht würt, so rent einer vff einem pferd ynd hat ein biosz schwert in der band, vnd laufft ein nackend fraw vor im anhin, vnd wan sie züsamen kamen, so hawet er sie in der mitten entzwei, vnd würfft sie in den brunnen, vnd feit pferd vnd man hinnach. Der graff sprach ich wil hinnacbt mit dir gon, wir wollen aber vor beichten. Vnd da. sie gebeichteten, da giengen sie mit einander bisz an das ort, da solchs geschehen solt vnd vmb die mitnacht da iaget der dort her. etc. wje dan der kolbrenner het gesagt. Der graff sprach, ich beschwer dich bei dem lebendigen got, das da mir sagst wer da seiest, vnd was da hi& thügest. Der hielt stil mit dem pferd vnd sprach, ich bin der ritter mit namen, vnd die fraw ist des ritters fraw gewesen, vnd wie wir in dem.eebrnch gesundet haben, vnd also müssen wir einander wider martern vnd peinigen, vnd lasz dich nit wandern das

* "

got den. eebrnch also hertigUch wil straffen zeitlich- vnd ewiglich,- so- also vil vbels vnd grose schand vnd schad daraon entstot. Solt man die vbel mit iren straffen schreiben, es würd ein eigen btich werden. Aber das war vor des ritters vnd seins buls fegfeüer, ee sie behal- ten warden.

Von ernst das .ccxxix.

S SCHREIBT RÜPERTÜS DE LIOIO EIN BARFUOSSER in seiner fastenpredig, wie zu Assin ein eebrecherin sei gewesen, die het den bftlen gern zt der vnseligen ee gehebt, vnd

E

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schlügen an sie \volten den eeman zu dot schlagen. Yff ein mal da der gut eeman heim kam, vnd zu dem husz jn gieng, da ymbfieng in sein eefraw vnd hftb im die armen so starck, bisz der morder kam der verborgen lag mit der axt in züdot schlug, vnd vergrüben in in ein alt husz. Vnd des morgens frü gieng die fraw zu der kirchen, vnd sagt seinen fründen, ir man wer hüt frü zu sant Jacob gangen, vnd het sie alle gesegnet. Es wandert die fründ das er also heimlich hinweg wer, vnd inen nichtz gesagt het, vnd besnnder seiner müter, vnd sie hetten ein bösen argwon vff sie vnd schwigen doch. Nit lang darnach vf ein mal schrei vnd weint die fraw in dem husz, das es die nachbaren horten vnd fragten sie was ir ge- brest. Sie sprach ein Jacobs brüder hat mir gesagt mein man sei vff der Strassen gestorben, vnd kant sie den iacobsz brüder nit. Die frttnd sahen wie der bül bei ir vsz vnd yn gieng, vnd erkanten die boszheit der frawen, vnd sagten es dem herren, man fieng die fraw. Die fraw saget wie sie den man het vmbbracht, man fand den man, der mörder lieff hinweg, vnd man verbrant sie, da stund der bül vff einem berg, das er es wol sehen kant, vnd kam im semliche fantasy vff die frawen, das er hinzu gieng, die erbern lüt hiesen in hinweg gon, er würd saost auch gefangen, er wolt es nit thün, oder kant es nit thün, vnd ward gefangen, vnd morgens an dem selben ort schlug man im den kopff ab, also ward der eebrach gestrafft.

D

Von ernst das .ccxxx.

A FRATER JOHANNES PAULI DIS BÜOCH SCHREIB, da zalt man .M.D.xviii. iar, da er leszmeister was zu Than, ist ein dorff das heiszt geberschweiler ein meil von Eolmar in dem Elsasz vff ein Damstag so wochenmerkt ist zu Eolmar, da het ein fraw wollen zümerckt gon vmb ires bülen willen, der was ein zimerknecht in dem selben dorff. Der eeman ist ir nach ge- schlichen vnd hat sie in dem werck des eebrachs fanden, vnd ist zu inen kamen, das sie es nit gewar sein worden, wan sie hetten anders züschaffen, vnd hat in einem streich inen die köpff beid ab- gehawen, vnd der frawen ein band, wan sie het ein arm amb in ge- sdilagen. Der eeman ist in das dorff gangen, vnd sagt es dem folck, wie er gewerckt het, vnd man legt sie zusammen in das vn- geweicht gern in ein loch. 0 we den armen seien, dye also in dot-

155

Sünden fftr den strengen richter bracht werden, so dodi das recht spricht (Quälern te inuenio;) Wie ich dich find also Yrteü ich dich«

Von ernst das .ccxxxi.

WIR LESEN m DER fflSTORI LONGO BARBORÜM der langen härter, das sie ein künig hetten, der hiesz Alkinnjas der vberwand den künig von Italien, vnd schlftg in züdot, vnd nam sein himschal, vnd liesz sie heimlich in Silber fassen, vnd macht ein kopff darüber. Der künig het ein dochter verloren die nam Alchumis z6 der ee. Vff ein mal waren sie zu Verona diette- richs bern, da was Alchninas der künig frölicher dan andere mal, vnd het basz getruncken, vnd nam den selben kopff vnd bot in sei- ner frawen Rosimunde vnd sprach, trinck mit deinem vatter. Die fraw tranck, vnd verstund das wort nit. Da sie es gewar ward, das sie vsz irs vatters kopff het getroncken, da ward sy dem künig irem man vber die masz feint. Nun was ein innckfranw vnder iren eer iunckfrawen, die bület ein ritter, das wüst die fraw woL Yff ein mal da der künig hinweg was geritten, da sprach Rosimnnda ^ zu der selben iunckfrawen, heisz dein bülen hinuacht kumen, so wil ich in dein bet ligen in dein stat, ich hab etwas mit im zu reden, die iunckfraw thet es. Da der ritter kam vnd seinen willen mit ir volbracht het, da sprach Rosimunda, weistu wer ich bin. Der ritter sprach, bistu nit die meine. Die firaw sprach ich bin Rosimunda. Der ritter erschrack vnd sprach, fraw was thün ir hie. Die fraw sprach, du hast deinen willen mit mir volbracht, du mtist mir mein man erstechen, oder meins maus schwort;^ mftsz dich erdöten, mein man hat mir mein vatter züdot gesehlagen, vnd hat mir vsz meins vatters haupt zütrincken geben, vnd du mflst mich an im rechen. Der ritter sprach, ich wil es nit selber thün , ich wil aber sdiaffen das es geschieht. Die fraw sprach du müst es selber tb&n, vnd die nacht würstu die kamer offen finden, so ich alle Schwerter ver- knipffen, das keins vsz gat, vnd es an binden, das keins von der wand gang, also wie sie es ansdüftgen also gieng es. Als dan die grosen herren amplen liechter zu nacht bei inen haben. Der ritter kam zu der kamerthür hinyn. Der künig ersähe in, vnd wüst nadsent von dem bet vff, vnd greiff nach dem schwert, da mocht es

*

1 Boftimoildo,

156

im nit werden, da erwüst er den schemel der vor dem bet stüind vnd Wort sich manlich, aber der ritter het hämisch an, das im der künig nichtz mocht -ab gewinnen, da erstach in der ritter. Rosi- mnnda nam was von golt vnd gelt vnd kleinetter da waren^ vnd lüden zwei pfert vnd füren mit einander hinweg i vnd bliben zu' Raaenna, vnd namen einander zu der ee. Etlich iar daniach,, da sähe sie ein langen edelman zu Ranenna, dem ward sie hold, vnd wer des mans auch gern ab gewesen, vnd vff ein mal hiesch er zu-' trincken, da bereit sie im gifft 'in wein, so bald der man getranck, da empfand er des giftz vnd sprach, da mörderin da hast mir gifit zu trincken geben, du müst auch trincken die fraw wolt es nit thün, also zwang sie der ritter mit dem blosen schwort zütrincken, also blilben sie- beid dot bei einander, das was ir rechter Ion des eebraehs vnd des dotschlags.

E'

Von ernst das .ccxxxii.

S WAS EIN MAN GEN ROM GANGEN, SANT PETER vnd santPaul züsüchen, vnd da er hinweg kam, da ward sein' fraw einem andern man hold, als man sie nent erfaren schüler^ der begert ir zu der ee. Die fraw sprach, mein man ist gen rom gangen, wer er dot, oder, da küntest in vmbbringen, so wolt ich dich haben vor alle man. Er sprach ia, ich kan in wol vmbbringen vnd kauft wol sechs pfunt wachs, vnd macht ein bild darusz. Da diser frum man zu Rom in der stat gieng, da kam einer von Rom zu im vnd sprach. Du sun des dotz, was gastu da hin vnd her, hilfft man dir nit, so bistu hüt lebendig vnd dot. Der man sprach, wie wer das eins. Er sprach, küm in mein husz, ich.wil dir es zögen. Da er in heim bracht, da het er im ein wasserbad zu gericht, daryn

. . ,

satzt er in, vnd gab im ein Spiegel ynd sprach, lüg daryn, vnd sasz neben in, vnd las2 im einem buch vnd* sprach zu im, sihe in den Spiegel, was sichstu darin. Der man in dem bad sprach, ich sihe wie in meinem husz> einer ein wachse bild an die wand stelt, vnd gät vnd ilimpt das armbrust vnd spant es,- vnd wil in das bild schi- sen. Da sprach er, so lieb' dir dein leben sei, so duck dich vnder das wasser, wan er wil sdiiessen. Der man thet es. Der lasz aber in dem buch vnd sprach sihe was sichstu. Der man sprach ich sihe da's/ er gefeit hat, vnd ist fast truiig, vnd mein fraw mit im. Der erfamer schüler rüst zu, vnd wil zu dem andernr mal schiessen, vnd

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gat zu dem halben teil hinzu, dnck dich wan er schiessen wil, er duckt sich. Er sprach, lüg .was sichstn. Der man sprach ich sihe das er gefeit hat, ynd ist fast trurig, vnd spricht zu der frawen, fei ich nun zu dem dritten mal, so bin ich des dotz vnd rüstet zu, vnd stot so nahe zu dem bild das er nit feien mag. Da sprach der der in dem buch lasz, duck dich. Der man duckt sich zu dem schütz. Er sprach sihe vff was sichstu, ich sihe das er gefeit hat, vnd ist der pfeil in in gangen, vnd ist dot, vnd mein fraw vergrebt in vn- den in das husz. Da sprach diser, ietz stand vff Vnd gang hin. Der man wolt im vil schencken, da wolt er nichtz haben vnd sprach, bit got für mich. Da der burger wider heim kam, da wolt in die fraw früntlich empfahen, da wolt er ir kein gnad haben , vnd lud vnd berüfft ire fründ, vnd sprach zu inen was sie im für ein frawen betten geben, vnd saget es inen wie sie gehandlet hat, die fraw lögnet es stetz, da fürt der man die fründ da sie in hin vergraben het, vnd grub in wider vsz, da fieng man die fraw vnd verbrent sie, das was ir rechter Ion.

* "

Von der trunckenheit.

Von schimpff das .ccxxxiii. ,S GIENG EIN MAL EIN SCHWAB GEN ROM, VND da er in das welschland kam, vnd man im des guten welschen weins dar satzt vnd er sein lebenlang nie kein wein ge-. truncken het, vnd nit wiszt was es was, da ruft er dem wirt vnd rumet im in ein or, vnd fragt in was safftz das wer, das er im dai ■für gesetzt het. Der wirt sähe wol was er für ein gast het vnd sprach, es sein gotz trehen.* Da hüb der schwab die äugen vft in den himel vnd sprach, o got warnmb hastu nit auch in vnser land geweint.

E'

E'

Von schimpff das .ccsxxiüi.

S WAS EINER DER HET ZÜO VIL GETRÜNCKEN, das er kranck ward, vnd schickt nach dem artzet. Der artzt ^im vnd greif im die puls, da sähe er. wol das er sich vber soffen het vnd siwrach. O lieber ßuu, d^r bedier hat dich gestochen.: Da sprach, der kranck, o lieber her Tiet ich es gewiszt, ao wplf.ich vsz einem gläsz haben getruncken^ das geschir miszfiel im, aber der wein nit. Also geistlich, öianchem menschen miszfelt dise weit Ja

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spricht er es ist kein trftw in der weit, nichtz dan vntrüw ynd falscheit, die weit miszfelt inen, aber das gelt, gold, hübsche frawen, fressen vnd snffen das gefeit inen, vnd ist inen etwan leid, das sie nit me snffen mögen, vnd essen nichtz das den durst wert, aber man müsz inen wOrst braten vnd geröcht fleisch geben, das sie mö- gen trincken das ist grose sünd.

A

Von schimpff das .ccxxxv.

LSO THET EINER VF DEM MER, DA WAS MAN in grosen sorgen des Schiffbruchs, das iederman schrei vnd betteten, etlich wolten beichten, vnd forchten sie würden vnder gon. Da was ein abentürer in dem schiff, der nam sein sack her- für, da het er kesz vnd gesaltzen fleisch in das asz er, vnd asz vil saltz darzü. Die erber lüt sprachen zu im, was meinstu darmit, das dn also vil saltz issest, vnd hörst das wir alle mordio schreien, wir meinen du seiest nit witzig. Der abentürer^ sprach ich mein ir seien nit witzig, ich müsz hüt vil trincken, darumb müsz ich wol etwas gesaltzes essen, das ich trincken mög.

E'

Von schimpff das .ccxxxvi.

,S WAS EINER DER HET DAS FEBER, DAS ER VON hitz wegen vil tranck. Es kam einer zu im der sprach, fründ wilt da ich wil dich wol gesund machen. Er sprach, her ich beger das ir mich gesandt machen von dem feber, aber den durst sollen ir mir nit vertreiben, dan es thüt mir wol, wan es also kalt hinyn läufft.

v

Von schimpff das .ccxxxvii.

F EIN MAL SPRACH EINER, ICH HAB ALWEGEN durst Ein anderer sprach, wie kumet es. Der sprach, wan ich in das bad gang, so dürst mich achttag darnach, so gang ich alle achttag ein mal daryn darumb so dürst mich alwegen. Es ist ein Sprichwort, welcher nit schlaffen mag, der sol zu der predig gon, welcher nit betten kan, der sol vff das mer faren, welcher nit trincken mag, der sol in das bad gon, das fierd gehört vff den rol- wagen, das man gute schwenck treibt Wer nit öpffel mög essen,

1 abentrer.

159

der sol im ein blatten lassen scheren, oder ein kutten anlegen. Wan man in der weit frum vnd kusch ist, so bald man priester würt, vnd die blat vff den kopff kumet, vnd die kut an den hals, so ist nieman vnküscher dan die selbigen^ hüt dich.

z

Von schiinpff das .ccxxxvüi.

WEN GESELLEN WABEN MIT EINANDER BEI DEM wein gewesen, vnd waren beid vol worden, da alle weit was schlaffen gangen da wolten sie auch schlaffen gon, der ein gab dem andern das geleit heim, der disem auch widerumb, vnd triben das geleiten bisz sie beid vff dem mist bliben ligen, vnd meinten sie legen an iren betten, vnd da es an dem morgen frü ward, vnd man zu der kirchen gieng, da sprach einer wer hie, wer hie. Da antwurt einer, wir süw sein hie. Er wolt wissen wer sie weren vnd da er den einen recht besähe, da sähe er das es ein zunfft- meister was, vnd sprach, sihe her zunfftmeister sein ir das. Ich mein man solt der zunfftmeister me finden in den stetten, da mögen sich die armen frawen wol fröwen, die also truncken böltz haben, vnd treiben es dannocht nit für den herter, vnd wan sie zünacht heim kumen, so stincken sie von dem wein, das ist eben als legen sie in einem scheiszhusz, vnd an dem morgen ist inen das maul bitter vnd sawer, ieglicher erkenn sich selber.

E'

Von schimpff das .ccxxxix.

ipr SEMLICHER FÜBET VFF EIN MAL SEIN ESEL zütrincken vber den brunnen. Da der esel gnüg getrun- cken het, da wolt er stetz heim. Diser bat den esel, er solt me trincken. Der esel wolt stetz heim. Da sprach der man, bei mei- nem eid du bist witziger dan ich, wan du gnüg getruncken hast, so hörestu vff, wan ich schon genüg hab, so fahe ich erst wider an vmb der gesellen willen zu trincken. Es ist ein wüst mesikeit stat wol in allen dingen. Es solt keiner trincken er solt ein oberzil haben, da mit er nit zu vil trincke. Aber was ist ir oberzil, der ein trinckt bisz das nichtz mer in dem glasz oder in der kannen ist, der ander trinckt bis im die äugen vber lauffen der drit bis er kein atem me hat, der fierd bisz im der wein biter würt in dem mund. Ja sprechen sie wir sein mesig, wir trincken ein masz in einem trunck vaz, semliche vnfleter sein einem land schedlicher, dan

160

ein kleiner reiff. Hut sidi iederman yor trnnckenheit, wa einem truncknen menschen etwas widerför, vnd er also stürb, so wer er doch on alles mitel verdampt, wan er sein vernunfft nit brachen kan^ vnd kan nit sprechen an dem letsten end. 0 got erbarm dich vber mich. Sanctns Paulns spricht, truncken lüt besitzen gottes gericht nimer.

E'

Von schimpff das .ccxl.

,S HET EIN MAL EIN EDELMAN EIN HIRTZEN DER was zam, vnd ging also vor dem tisch mit seinem schö- nen gehürn, vnd kunt wein vnd hier trincken. VfF ein mal het er zu vil getmncken, das er fröhlicher was dan sunst, das er sprang vnd gumpet, vnd wie er die sach vber sähe, das er in die blöcher sprang, das er ein bein zerbrach, darnach wolt er sein lebtag weder wein noch bier getrnncken. Der hirtz was auch witziger dan man- cher mensch, die sich selber siech saufen, oder sunst inen schand an legen, vnd darnach sauffen sie wie in dem anfang. Franciscus petrarcha schreibt in Epistola *35. vil von der trnnckenheit, de re- bus famill Der erst becher vol den man trinck, der gehört zu dem durst, ad sitim* Der ander zu fröden. Der drit zu dem glust. Der fierd zu der trnnckenheit. Der fünfft zfi zocn. Der sechst zu zan- cken vnd kriegen. Der siebeht zu grinmiikeit. Der acht zu dem schlaff. Der nünd zu den sieChtagen.

Von ernstcfias .ccxli.

VALERIUS MAXIMÜS- SCHREIBT VON EINEM MAN der het ein frawen, die ward vff einmal truncken, es ward; dem man gesagt, da schlug er sie zu dot, wan er meint wa einfrawen truncken wer so wiszt sie nit was man mit ir handlet. Diser man würt gestrafft von seiner grimmigkeit.

E'

Von ernst das .ccxlii.

*

iS WAS EIN FRAW DIE . HET IN DER lüGENT ET- was gethon, villeicht was ir ein Windel empflossen. Da Bie in die ee kam, da sasz sie alle jmal zftsüffen. . , Der man sprach was ligt dir an. Die fraw wolt.es im nit sagen, doch schnalt sie ein mal wie das sie etwas vff ir het, das oder dörfft sie wol, vnd het es nie' gebeicht. Der man gedächt wie breditestu die sünd

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herasz das sie auch gebeichtet würt, vnd macht sie vff ein mal yol weins, das sie gantz truncken was, da sie so gancklecht was, da liesz sie herasz was sie in der iugent gethob het. Da es tag ward, da sprach der man, fraw kam wir wollen gon beichten. Die fraw sprach, wa kamsta ietz mit der beicht her. Der man sagt ir wie sie im in der nacht gesa^ het was sie gethan het, das sie nie ge- beichtet het, sie solt es ietz recht beichten das es ir ab dem hals kem. Da die fraw bort das sie es gesagt het, vnd es der man wüszt, da schampt sie sich so vbel das sie sich selber henckt. Der weisz spricht, wa tranckenheit ist, da ist kdn heimlicheit, daramb sol man keinem trancknen pfaffen beichten, er sei geistlich oder weltlich, wan sie mögen nichtz verschweigen, man solt aach die trancken lüt nit in den raten haben, wan sie verbergen nichtz. Es solt aach ein mensch für sich sehen, das trnnkenheit nit mechtiger wer, dan das Sacrament der beicht, das sie das öffnet, das die beicht nit offnen mag.

E'

Von ernst das .ccxliii.

S WAS EIN GEISTLICHER BRUODER ZÜO HÜSZ bei einem barger, vnd dient got, vnd er leid gröse an- fechtang von dem bösen geist. Er sprach vff ein mal, sag an da böser geist, was begersta von mir, das ich doch frid hab. Der tüffel sprach, hab dir die wal vnder dreien stücken. Brich die ee mit der frawen, bei deren da zu hasz bist. Der br&der wolt es nit thün. Der tüffel sprach, so schlag den man zu dot. Der brftder wolt es nit thün. Der tüffel sprach, so würd aber ein mal vol weins. Der brüder sprach, das wil ich th6n, vnd ward vff ein mal vol weins, vnd brach dy ee, vnd fiel in vnküscheit mit d^ selbigen frawen, da kam der man darzü vnd wolt in schlagen, da sdüüg der brftder den man zft dot, vnd thet die alle drü, hüt dich.

Von schimpff das .ccxliv.

WIR HABEN IN DEM BÜOCH DER GESCHÖPFPT an den .9. da Noe nach dem Sindtfiasz die weinreb fand, vnd sie bawet, vnd tranck des weins, vnd wiszt nit sein krafft, vnd entschlieff, vnd lag blosz mit seiner schäm. Spricht der mei- ster in den hystorien (Sicat repletionem.) Wie der fül der speißz gat nach böser glüst, also folgt nach der tranckenheit entblösang

Pauli. 11

162

der httfften. Da lesen wir in andern hystorien, da Noe die reb wolt setzen, da macht er fier grüben, zu der einen schttt er affen- blüt, zu der andern süwblüt, zu der dritten scheffinblüt, zu der fierden lewenblüt deren thier eigenschafft haben die truncken lüt an inen.

Die ersten sein wie die äffen, sie springen vnd sein guter ding, vnd sol einer wol ein rip in dem leib entzwei fallen, er würt sein nit gewar bisz an dem morgen, so er nüchtern worden ist das sein äffen, was sie sehen thün, das wollen sie anch thün.

Die andern sein süw, wan sie truncken sein, so spüwen sie vnd kotzen, vnd ligen eben als mer vnder dem banck als darof vnd bleiben in dem mist ligen wie die andern süw.

Die dritten sein lemlin, wan sie vol sein so sein sie an dem geistlichsten, vnd sagen von beichten, von der hei, vnd beweinen ir sttnd, ia das truncken eilend, sie wollen alle weit reformieren, vnd morgens wissen sie nichtz darumb.

Die fierden sein wie die lewen, wollen fechten, stechen vnd hawen, vnd wollen alle weit dot haben. Da nem ieder exempel, welchem er gleich sei.

E'

Von ernst das .ccxlv.

S GIENGEN VF EIN MAL ORDENSZLÜT MIT EIN- ander vberfeld, die waren auch vsz der weinlüt zunfft, das gar ein grose zunfft ist, als sie vff erdtreich ist, die da gern wein trincken. Die ordenszlüt kamen in ein wirtzhusz, vnd der Wirt satzt inen ein guten wein von ersten dar, darnach bracht er inen einer anderlei vnd sprach. Lieben väter versuchen den wein auch. Dem obersten vnder inen schmeckt der erst wein fast wol vnd sprach. Lieber wirt wir dörffen nit zweierlei wein trincken, es ist wider vnsere Statuten, wir lassen es bei einerlei wein bleiben, er gedacht wol das kein besserer kam. Der wirt gedacht, ich wil euch ein ander mal nit me semlichen guten wein dar setzen. Die ordenszlüt füren hinweg vnd weiten zu capittel faren, vnd da das capittel vsz was, vnd sie wider heim wolten faren, da rechnetten sie alle tag vsz, wan sie wider zu dem wein kernen. Da sie nun wider zu dem selben wirt kamen, da satzt inen der wirt ein suren schlech« ten wein dar vnd da in die münch versuchten, da rümpften sie sidi darab, vnd sähe ie einer den andern an. Da sprach der prior, wirt

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haben ir kein miltern vnd bessern wein dan der ist, das ist nit des necbsten weins. Der mrt sprach, das selb fasz ist vsz, ich hab noch wol bessern wein, aber ich darff in euch nit geben, wan ir haben ztk dem necbsten gesprochen, es sei euwer orden, das ir nit me dan einerlei dörffen vber dem tisch trincken. Da sprach der prior, nein wirt lassen vch das nit irren, bringen vnsz nur den besten wein her, wir sein in dem capitel gewesen vnd man hat vber den artickel dispensiert man spricht der geist wil vol sein. Ach sprach der wirt, so wil er auch vnküsch sein. etc. Paulus spricht (Nolite inebriari.) Jeronimus spricht auch (Venter mer.) Merck vff. etc.

A^

Von schimpff das .ccxlvi.

XJCH LISZ ICH VON EINEM DER ZEm NIT MIT

den gesellen, er gieng aber sunst hin vnd her, vnd versucht den wein von einem zu dem andern, vnd ward also trun- cken, das er nit me gon kunt. Einer sprach zu im, du hist truncken, lüg wie gastu. Er sprach, ich hab doch nit gezert. Der ander sprach, es ist war, du hast aber den wein versucht, bisz das du vol bisz worden. Dis exerapel ist wider die menschen, die dy werck der vnküscheit nit wollen thün, sie wölleti es aber versuchen, das ist lust in den gedencken haben, davon dotsünd entspringen mag. Darumb in dem anfang der gedencken sol man widerstand thün, wan von den gedencken kumpt man zu den wercken, wer nit wil von einem fleisch essen, der sqI auch der briegeu nit trincken. Wa der schlangen der kopff hinyu gat, da gat der gautz leib auch hinya. Die gedencken sein das haupt der schlangen (Quasi a facie colubri fuge.)

Von schimpff das .ccxlvii.

CH LISZ AUCH VON EINEM DER LISZ NBEMAN ÜSZ seinem trinckgeschir trincken, es tranck auch nieman vsz seinem trinckgeschir. Es fügt sich das er vff dem mer was, da kam ein wind in das mer, das sie forchten sie müsten vnder gon, vnd ertrincken, da was einer auch in dem schiff der wüst des mers eigentschafft, vnd sprach zu im. Es sei dir lieb oder leid, so musta hüt ftiit andern lüten vsz irera geschir, vnd andere werden auch mit dir trincken, da meint er das mer wan sie ertrüncken. Also sein vil menschen die grosz fröd suchen, nit allein in dem trincken, auch

11*

r

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in dem geschir viid in der weisz des truncks der ein surfiet, der ander sanfft, der drit trinckt vnd zugt den wein durch die zen hinyn, das im das trincken lang wol thü da einer trinckt so in dürst, das ist recht, da einer trinckt so in nit dürst, vnd den wein eins mals in das mal schüt, ynd das mul vff vnd zu thüt, das ist nit recht.

E

Von essen. Von schimpf f das .ccxlviii. S WAS EIN PRIESTER EIN SCHMAROTZER, DER

mit allen priestern- asz, wie Sceuola, vnd nieman asz mit im. Es fügt sich das er ein ferlein het ab genumen, vnd waren alle ding ab weg, vnd het die köchinbletzer vnd kuttelwürst in einen grosen kessel gethon, vnd wolt sie sieden vnd erwellen, wie man dan thüt. Da kam ein anderer priester in das husz zu im, vnd sähe den kessel ob dem feüer hangen vnd sprach, was hastu in dem kes- sel ob dem feüer hangen. Er sprach, mein kellerin hat ir fürdücher vnd hemder darin, vnd wil sie weschen, vnd er förcht der priester würd mit im essen. In dem klopfPt man an der thür, da gat er hinusz, vnd wil in yn laszen, so zücht der priester sein vnder hembd sein femoral vsz, vnd wil es auch in den kesel werffen, vnd so er es eben in den Jcessel wil werffen, so schreiet der Schmarotzer nit nit, du verderbst mir das nachtmal. Da sprach der priester, was nachmal ist es. Der Schmarotzer sprach, es sein der kellerin küchin- lumpen, aber im ward das kot fleisch nit zu lieb.

D

Von schimpff das .ccxlix.

ER HERTZOG VON MEILAND FRANCISCÜS DER

hört von einem grosen esser sagen mit namen Sifronus von Ast, den lud er vff ein mal, vnd da er fier gebratner kappen het gessen, vnd fier rephüner, vnd .xl. herter eyer, vnd ein pfunt altz kesz, vnd vil anders, das im die knecht für betten gesetzt, das man es nit glaubet wan man es sagt. Vnd da er das alsamen fres- sen het, vnd der fürst im het zu gesehen, vnd da er hinweg gon wolt, da sprach er. Groszmechtiger fürst, ich bit euch ir wollen mir verzeihen, ob ich nit so essig wer gewesen, als es sich zimpt, ich bin dise nacht nit wal geschickt gewesen, vnd hernach so wil ich es bessern.

165

Von schimpff das .ccl,

VALERIUS MAXIMUS DESZGLEICHEN VIL ANDERE historiographi , .vnd Aristo, schreiben von einem man der hiesz Milo, der was ein iunger Socratis, der was so starck das er ein ochsen vff seinem hals trüg, vnd eins tags .xxx. meil mit lieff, vnd den ochsen mit flacher hand zu dot schlug, vnd den och- sen vff ein mal asz vnd da er alt ward da gieng er durch ein wald da lag ein eichner bäum, da het ein buer eichne speidel dar3ai ge- schlagen, da wolt der Milo sein stercke versuchen vnd thet beide hend in den spalt, vnd wolt den banm von einander reissen, da sprangen die speidel herusz, vnd schnalt der banm zu, vnd ergreiff im beide hend, vnd er bleib also gefangen, da kamen die wilden thier vnd fräsen in. Sihe Franciscam petrarcham an de re. for. li. 1. ca .5. Da' fragt Aristotiles, wan man das mittel sölt suchen, wie vil einer essen solt. Seine iünger meinten Milo solt herab gangen sein, vnd den halben ochsen haben gessen, vnd der ander der so wenig asz, der solt vff gon, das er den andern halben ochsen het gessen, das wer das mittel gewesen. Da sprach Aristoteles, nein nit also, das mittel sol in der vernunfft fanden werden, das ein ieg- licher mensch nem speisz vnd tranck als vil im not ist zu seiner vffenthaltung, das, das einem zu wenig ist, das wer einem andern zu vil, ein hantwerck müsz aach me gessen haben dan das ander, ein gerwer müsz me essen dan ein Schneider, wan er in dem wasser werckt, darumb such ieder man sein mittel. Wer von dem frasz wolt schreiben, der mächt wol ein eigin buch daruon, vnd ist die war geschrifft.

E'

Von «chimpff das .ccli.

S KAM EIN KÜNIGIN DAS WAS EIN WITWIN GEN Rom vsz Eügiptenland Rom zu besehen, die hiesz Cleo- patras, vnd ein groser Römer mit namen Anthonius, vnd so bald sie züsamen kamen Cleopatra vnd Anthonias, da warden sie der sach eins, da wolt Anthonias der künigin ein eer anthün, vnd rüstet ein köstlich mal zu, vnd lud andere erenlüt darzü. Vnd da man nun zu tisch sasz, da trüg man köstliche trachten herzu. Da gedacht Cleopatras, das ist einem barger zu vil, einem künig gehören sem- liche mal zu züijeben. Da man nun gessen het, da danckt die kUe*

16a

nigin Cleopatras dem römer Anthonio vnd sprach. Her wir haben kostlich gelebt, es ist aber noch nichtz, als ich euch trachten wil für setzen, ein tracht die müsz dusent duckaten wert sein. Der rö- mer sprach, das liesz ich zwei dausent duckaten gelten, wa ir mir ein trachten für setzen, die dusent duckaten wert sei. Die künigin sprach, her es gelt, vnd schlügen es ein ander dar, vnd sprach sie^ wer sol aber dartlber erkennen vnd das vrteil sprechen. Der her sprach, nemen da ein alten ritter der erfaren ist, es ward einer er- wölt. Da nun der tag kam vnd man zu tisch sasz, vnd der wteil- Sprecher mit den andern herren auch da sasz, da trtig man köstlich trachten heryn, etwan eine für .xl. oder .1. guldij}^ vil ein ander nach. Anthonius gedacht, die künigin würt es verlieren, sie mag es nit gewinnen. Da man schier gessen het, da nam sie ein silberin schal, vnd gab es einer iunckfrawen, vnd hiesz ir essich bringen, vnd thet ein wenig in ein ander schal, vnd greiff an die recht seit ires hauptz, vnd nam von dem krantz ein grosz berlin, vnd legt es in den essich, da zergieng es, vnd ward ein teiglin oder ein müszlin darusz, das supfft sie yn (berlin zergon in essich, vnd korallen zergon in sorauch erbseien safft, als man sagt.) Darnach greiff Cleopatras die künigin zu dem haupt vff die ander selten, da was auch an dem krantz ein semlich grosz berlin, das wolt sie auch gessen haben, da greiff ir der alt ritter zu der band vnd wolt es nit lassen geschehen vnd sprach zu ir. Gnedige fraw ir haben es gewunen das berlin ist besser dan dusent duckaten da merck. Der minder weich den me- rern. Also suchen wir auch nach eer vnd lob in villerlei speisen vnd kostlichen trachten das doch nit iederman zu gehört. Wan der gemein man gest hat, vnd einer trachten me hat, dan sO er allein ist, so ist es gnüg. Die grosen herren müsen es thün, selten sie leben wie der arm man, so würden sie veracht, kostliche trachten haben vnd schleckerhafftige speisz, wan das sünd sei oder nit, da wer an zusehen die person, die meinung, die zeit, vnd die gewon- heit des selbigen lands.

Von ernst das .cclii.

ACOBÜS DE VITRIACO SCHREIBT VON EINEM MAN, der satzt im für got zu dienen, vnd sich selber von der weit ziehen von aller kurtzweil vnd weltlichen dingen, vnd meint er wolt kein lust me vff erden weder in essen noch in trincken hon,

j

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da er sähe das er nit knnt essen vnd trincken on last da kam er in^in Verzweiflung, vnd meint er möcht nit selig werden, das was falsch. Es spricht nit on vrsach der weisz. (Noli esse nimis instus.) Du solt nit zu vil gerecht sein, wan es ist nit ein kleine anfechtang vnd ein kleine muck in dem haberm&sz, sunder~ ein grose brem des feinds, sich wollen hüten vor allen dotsünden, die da inen machen ein conscientz vmb ein ieglich ding, vnd kumen zu dem letsten in ein irrige conscientz, vnd wissen weder vsz noch yn, vnd glanben keinem beichtuatter nichtz, er sei wie gelert, wie erfaren er wöl, vnd was er inen sagt oder rat, so ist ir dnncken vff der suppen die best, vnd die gesaltzest, vnd die andern müssen alle vnden ligen, vnd haben die beichtsücht, gedenck in dich.

s

Von ernst das .ccliii.

ANTTÜS GREGORIUS SCHREIBT IN DIALOGO VON einer klosterfrawen, die asz ein Lattich blat on das Be- nedicite, oder on das heilig crütz, da f&r der tüfel in sie, deszgleichen vil ander. "Wir finden in der geschrifft, die besessen sein worden, das sie es on gesegnet haben gessen, darumb so lernen euwere kind vor dem essen betten, mit Worten vnd mit wercken, thün es auch selber, wan in moralibus so bewegen me die exempel dan die wort zu dem minsten ein pater noster, oder den namen der heiligen Dreiheit, in nomine patris, et filii et spiritus sancti amen, oder den tittel an dem heiligen crütz. Jesus Nazarenus ein künig der laden, oder Jesus nennen, so möcht euch nit schedliches widerfaren, aber ir beschammen euch vber den tisch z&betten, gleich als ein saw zu dem trog, zu den mul zu, vnd thün die wamisch vff, vnd die gürttel, vnd den sack den buch, das vil daryn gang. Es wer besser du gür- test dich eng zu, wan du vber den tisch giengest, vnd essest dich vol vnd wan man gessen het, thetestu dan den gürtel wider vff, so werstu nit zu vol vnd wer dir eben recht versuch es doch ein mal vmb der gesellen willen, es fert doch einer vmb der gesellen willen gen baden, oder laszt sein blüt in einer geselschafft. Aber wir ma- chen die ermlen vff, vnd wetzen die messer, vnd iHsten sich vnsz vber den tisch, als wolten wir ein ochsen schinden. Deszgleichen ob dem tisch betten vnd got dancken vmb die speisz, die er vnsz beschert hat, vnd nit daruon lauffen eben als ein saw von einem eichbaum, die nur lügt wa die eichlen sein, vnd hebt nimer kein

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aag vff, das sie den bäum an sehe, der ir die eiohlen gibt. Ja wol wir das gratias betten, ia vor keinem fürsten, dy sich grose herren duncken, darff man kein gantz gratias betten, als nur drü oder fier wort.

Was ist euwer leyen gratias, wan ir ein hochzeit haben, wolan pfeiffer schlag vff, mach bumerlin bom, bamerlin bum so man dan vmher fert wie die inden vmb das kalb, da sie zti vol waren, wan mit nichterem buch ist nit gut dantzen. Was ist vnser priester gratias, wa wir etwan beieinander sein vff einem iarzeit, oder in einem capittel, vnd wir die presentz haben empfangen, vnd wan man dan das De profundis gebet hat, gerat es wol so kumpt einer daher, der bringt zwo blatten vber einander gestirck, vnd wan man sie vff hebt, so ligen drü oder fier kartenspil darunder, vnd etwan .x. oder .xii. wirffei, das sein ire breuier, vnd spilen vmb die presentz, wer die gantz nem, als die luden vmb den rock Christi spielten, das ist vnser gratias, hüten euch.

Von den zom vnd von gehe des zoms.

Von ernst das .ccliv. *

IRANCISCÜS PETRAKCHA SPRICHT (MALE CÜNCTA ministrat Impetus, etc.) Kein werck mag die yl erleiden, es sei gut oder böss, schnei spilen, so müsz man vil vbersehen, schnei betten, so müsz man halbe wort machen. Catho spricht. (Ira impedit quod non potest cognoscere verum.) Darumb gehe lüt solten esel reiten.

Von ernst das .cdv.

-^•^-T-IR LESEN VON SANT MARTIN, DA ER EIN MAL W von Parysz herusz gien mit etlichen priestem, da begegnet im ein wagen mit wein, schwer geladen, der was nie zu Parysz gewesen, vnd wüst nit wie nahe oder wie fer es was vnd fragt sie. Lieben herren mag ich noch geen Parysz kumen, es was gegen dem abent. Sant Martin sprach, ferstu gemach, so kumest du wol dar, ylestu dan fast, so kumest du nit dar. Der fürman ward zornig vnd treib die rosz, vnd wolt ylen vnd sprach. Ich mein die püaffen seien vol weins, solt ich nit ee dar kumen, so ich dapffer

1 fehlt

F

169

&r, dan so idi langsam far. Vnd wie er also ylet da brach im ein rad, das er ein ander rad müst holen, vnd kam den tag nit gen Parysz, da sähe er das der man im war het gesagt. Man spricht, ylen thet nie kein gAt man spricht auch, wan einem not ist, so ge- rat es im aller minst, wil einer schnei ein schlosz vff schliessen, so kan einer das loch nimer finden, ^ das ist von vberylung gesagt.

V

Von ernst d^s .cdvi.

ON DEM KEISER OTTO LESEN WIR, DER HET vff den Ostertag seinen fdrsten vnd raten ein mal lassen zu richten, ee das man gesessen was, da het man essen vff den tisch gesetzt, da was eins fürsten kind ein hübsch kneblin, das der fürst mit im dargennmen het, wie dan die kind thün vsz ein&ltikeit greiff es in die blaten, vnd asz darasz. Das verdrusz den essentrager vnd schlug das kind mit der faust an den hals, das es zu boden fiel, das verdmsz das pedagogom den meister dem das kind befolhen was, vnd erstach den selben essentrager gleich. Der keiser gebot man solt in fahen, vnd solt im den, kopff ab schlagen vnd greiff in der keiser selber an. Da nam der selb den keiser vnd warff in vff den boden, vnd wolt in erwürgt haben, vnd man kam im kam zu hilff. Da weiten sie denselben fahen vnd im den kopff abhawen. Da sprach der Keiser Otto, nein nit also ir sollen im nichtz thün, got hat semlichs vber mich verhenckt, ich solt billich des hütigen ostertags geschont haben, vnd liesz in frei ledig hinweg gon. Da- mmb ein schnelle vnd ein gehe gieng da der andern nach, bisz si9h der keiser bedacht.

E'

Von ernst das .cdvii.

iS WAS EIN EDELMAN DER HET EIN lAGHUND, oder ein wind, der was im lieb vnd het in nit für vil geltz gemangelt. Es fügt sich das er vff ein mal in sein kamer kam, da stund sein kind in einer wiegen allein da, vnd was nieman dar- bei den der selbig hund, da was ein schlang vsz der mnren ge- schloffen, die het das kind erdötet. Der hund hat den dot gerochen, vnd het die schlang zu dot gebissen. Der iuncker sähe niemans dan den band da, vnd was die schlang vnder die wagen geschloffen,

1 Ander.

170

vnd was dot, das sähe der inncker nit, vnd meint der Hund het das kind gedöt, vnd scblftg den guten hnnd auch zu dot mit dem schwert in seinem zoru vnd gehe. Vnd da er aber die schlang dot fand, vnd fand das der band den dot an der schlangen gerochen, vnd er dem guten band vnrecht het gethon, vnd die schlang den mord het gethon, vnd het der hund das gerochen, vnd kam der edelman in ein semlichen rüwen vnd miszfal, das er mit willen seiner frawen in sant Benedicter orden gieng, vnd dient got. Darumb was in der selbigen stat, da das geschehen ist, geordenet, das man nichtz grosz handien solt, man het dan drei mal daraon gedacht vnd geret in dem rat, andere haben geordnet, das niemans nichtz in der schnelle solt thün, er solt zu dem aller minsten die .xxiiii. bnchstaben er- zalen nach einander, als der Eeiser Theodosius thet, den sant Am- brosias verbrant, wan er in der gehe vil blütz vergossen hat, Lisz sein legend.

£s wer gar gut das ein mensch der leren war nem, vnd nichtz in seinen eignen Sachen thet, er het es dan vor wol betracht als wan einem ein lüstiger gedancken zu feit, so laufft er schnei hin vnd verbringt den lasten, er solt vor lügen (An esset licitam et expediens.) ob er aach zimlich. biUich, erlich vnd recht wer, daramb so folget dick hernach grosz nagen, beissenvnd rtLwen der conscientz vnd der gewiszne.

E'

Von ernst das .cclviii.

S IST EIN KLEINE STAT IN SAXEN, DAS IST IN kortzem geschehen, da man zalt M.D. Vnd ist dise ge- schieht zu einem sprach gemacht, den man vor erbern lüten spricht. In der selben statt ist ein kauffman gewesen, der ist vff die messen gezogen, vnd sein hasz befalhe er seiner haaszfrawen, seiner dochter vnd seiner kellerin. Vnd der hencker oder der nachrichter het des haasz war genamen, vnd vff ein mal an einem abent da het er gesehen, das ein fenster in den keller gieng, vnd zu dem sel- bigen fenster het er ein bickel hinyn geworfen, vnd ist er darnach aach zt dem selbigen fenster hinab gestigen in den keller, vnd hat sich dar3m verschlagen, bisz das es spat in die nacht ist worden. Die fraw sprach zu der kellerin, laaffen vnd bringen vnsz ein masz weins, so wollen wir schlafftrnnck zeren, vnd wollen darnach schlaf- fen gon. Die kellerin nam die scblüssel, vnd nam ein liecht vnd

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^in kanten, vnd wil zütrincken bringen. Da wttst der schalck hinder dem fasz herfdr, vnd schlftg die kellerin zt dot vnd erwürgt sie» Ynd da die kellerin lang nit kamen wolt, da sprach die müter zu der doebter, laoff vnd Ittg wan die kellerin kum. Die dochter lief in den keller vnd rüfft ir, da erwürgt sie der henckel auch. Vnd da sie beide nit weiten kamen, da lieff die fraw auch hinab, der hencker erwürgt sie auch, vnd vergrub sie alle drei nit tief in das ertreicb hinder das fas^, vnd gieng darnach mit dem liecht hin vf, vad fand erst die rechten Schlüssel an der wand hangen, vnd gieng vber all^ tisch vnd trog, vnd nam was er für silberin geschir vnd kleineter land, vnd gieng die selbig nacht ein mal oder drü vsz vnd ytky es kant nit geltz da sein, wan die kauflüt brachen es zu dem gewerb. Das hnsz was beschlossen, die nachbaren murmletten, wie es zügieng, vnd meinten sie weren etwan hin wegen gezogen, vnd nam sich des husz niemans an, vnd nach zehen oder .xii. wochen kam der kaufiman wider vnd fand sein husz beschlossen vnd klopfit an. Die lüt sagten im wie sie sie verloren betten, er wolt auch nit hinyn gon, vnd gieng für die herren, da gaben im die herren sechs man zu im, vnd besahen es wie es ein handel het. Da man in das husz kam, da was es geblundert, vnd man gieng in den keller, da fanden sie ein zu geschleiffte grub da grüben sie die grub vff, da fanden sie die drü bei einander darin ligen vergraben, da was grose klag vnd trarigkeit das man nit wüst wer der morder was.

Es stund also ein zeit lang, iederman ret sein teil darzü. Der nachrichter stund vff einem blatz bei den gesellen vnd sprach , der mich liesz machen, ich wolt den mörder wol linden. Die gesellen sagten es den herren, man schickt nach dem hencker, vnd fragten in' was er von der sach wüst. Er sprach, wer wolt es anders ge- thon haben, dan der man selber, er ist mit seinem weih vneins ge- wesen, fragen in er würt es euch wol sagen. Man fieng den guten frumen man, vnd er sprach er het es gethon, vnd man rieht in mit dem rad. Nit lang darnach het der hencker sein gelt als verspiit da nam er ein dutzet silberin becher, vnd kam zu dem luden, vnd sprach, er solt im .xx. galdin daruff leihen, er wolt sie bald wider- umb lösen. Der iud thet es, vnd erkant das zeichen, wan er het vor dem man auch daruff gelihen, den man geredert het. Der ind gieng zu dem burgermeister vnd sagt es im, wie im des maus sil- berin geschir den man gericht het, versetzt wer worden für .xx. gul-

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diu von einem gesellen, ich ken in nit, ich weisz nit wer er ist. Der hurgermeister sprach, wan er es lösen wil, so lasz es mich wis- sen, vnd da man in ergreif, da Was es der hencket, man thet im wie er dem frumen man het gethon, er bekant es er het es gethon, man liesz in wol .xiiii. tag in dem thum ligen, bisz man sich fast wol beriet, was dotz man im anthün wolt vnd wurden des gemein vnd redt eins, vnd man band in nackend vff ein bret, vnd waren vil kolen da vnd glüende zangen, vnd mftst ein ieglich mensdi lang vnd alt im ein stück von seinem leib reissen, vnd zerrissen den morder das kein stuck eins plaphartz breit an im bleib. Was sol man hie schreiben, solt man sie nit gegen einander gestalt haben, als man thün solt, wan ein frumer ein frumen verklagt so stelt man sie gegen einander, wie vil mer wan ein schalck einen verklagt, der alle sein lebtag far frum vnd erber gehalten ist, mag eins lob vnd sein guter nam nit beschirmen vor einem semlichen schnellen vrteil, die vrteiler thetten nit wie ein keiser einem ritter thet.

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Von ernst das .cclix.

IN KEISER THET EIN SCHLACHT MIT SEINEN feinden, einem ritter entgieng sein pfert das er zu weit in dy feind kam das er gefangen ward, da man wider heim kam, da ward man des selben ritters züred, vnd sprachen etlich, die im nit hold waren, er het ein verstand mit den feinden es ist ein an- gelegte sach. Man fragt den keiser was er darzü sagt. Der keiser fragt wie er vor mals sich gehalten het, ob im semlichs nie begegnet wer. Da sprachen die andern nein, er hat sich alwegen ritterlich, frumglich vnd wol gehalten. Da sprach der keiser, so sol man im auch ietz nit anders vertreiben, der gnosz seins guten namens. Es stot nit vmb snnst vff allen richtzhüssern (Audiatur altera pars.) Man sol den andern teil auch verhören.

Von tragheit.

Von schimpff das .cclx. S WAS EIN BRÜDER IN EINEM KLOSTER DER gieng gar vngern zh der mettin, wan wen es vmb die mettin zeit was, so kam im ein schweisz, den wolt er nit brechen, vnd bleib also in dem schweisz ligen er meint es wer dester gesün- der. Vff ein mal was ein grosz fest das er aber nit in der mettin

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was, da nam der apt ein liecht vnd Vfolt sehen ob der brüder kranck wer. Da er zh des brüders bet kam, da sähe er das er schwitzt, vnd hört etwas vnder dem bet raschen, da lügt er, da sähe er zwen tüffel in äffen gestalt vnder dem bet. Der apt fragt sie was sie da theten. Sie sprachen wir machen hie kolen an, das der münch schwitz vnd die mettin verschlaff. Also wttst der mttncdi vff, vnd wolt kein mettin me verschlaffen vmb des Schwitzens willen, vnd fand das er darnach gesünder was in dem vff ston, dan vor so er in dem schweisz bleib ligen, vnd ist auch also. Die ordenszlüt vnd andere die zu nacht vff ston zu mitternacht, vnd die mesiklich leben, die sein gesünder vnd leben lenger, dan sie sich vberfüllen, vnd die gantz nacht vff dem federsack ligen, vnd in dem tag zwo oder drei ürtin thün, vnd wan es zu nacht .x. schlecht, so m&sz man inen erst ein specksupen kochen, vnd schlaffen an dem morgen bisz man zu imbisz wil essen. Sein sie dan edel, so darff der priester nit mesz halten, bisz der iuncker an dem morgen vsz geschlafft, vnd seiner vnküscheit vnd leckre! gnüg sei, also müsz got ir warten vnd eine gantze gemein. Nun wie wol tragheit an dem gottes dienst iederman vbel an stot, so sollen die ordenszlüt nit treg sein fül vnd lasz, sie sollen exempel nemen von einem ieglichen fogel, der schnei vnnerdrossen daraon flügt, vnd von einer nachtgallen, die got tag vnd nacht lobt mit irem gesang. Lisz die histori sancti Karoli .magni, wie er alle nacht vff ist gestanden. Daoid deszgleichen (Me* dia nocte snrgebam.) Erken dich selber, züch dich von trakeit.

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Von schimpff das .cclxi.

S WAS EIN KÜNIG, DER HET DREI SÜN, VND DA er sterben wolt, da berüfft er sie züsamen vnd sprach zu inen, wer vnder vch der aller flilest ist, dem wil ich das regi- ment mein künigreich geben. Da sprach der ein, her vatter so ge- höret es mir z&, wan ich bin so fül, wan ich lig vnd wil schlaffen, so tropffen mir meine äugen, so bin ich so fal das ich die äugen nit zft thün mag das ich entschlaff. Der ander sprach, es gehört mir zu, wan ich by dem feüer leg mit den füssen, so liesz ich lieber die versen verbrennen, dan das ich sie zu mir züch. Der drit sprach, es gehört mir zu, ich bin so fnl, wan ich ein strick an dem hals het, vnd man wolt mich hencken, vnd ich het ein messer in der band den strick ab zu schneiden, so liesz ich mich ee hencken, dän

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das ich den strick ab schnit. Disen dreien reden wir vbel, vnd seiü wir faier vnd treger dan sie sein gewesen.

Manchem menschen tropfft es in sein leibliche angen, lastlich gesichten, dauon er sich versündet, vnd in die äugen seins hertzens bösz gedenckt, noch so thüt er seine äugen zu, das er im selber Yor dem schaden wer.

Zu dem andern, wie vil sein deren dy da haben die fttsz der begird zu böser geselschafft, darumb sie ewiglich werden brennen, noch so ziehen sie ire begird selber nit hindersich.

Die dritten die fürt der tüffel an dem strick der schäm zft beichten, an den heischen galgen, vnd sie haben das messer der beicht in der liand, vnd möchten beichten, vnd möchten sich selber erlösen, aber sie wollen es nit thün. Daramb von recht so gehört inen allen dreien das reich der hellen zu, hüt du dich damor.

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Von ernst das .cdxii.

S WAS EIN lüNGER BRÜODER DER WER GERN selig worden, der kam zu einem alten bewerten brüder, vnd sprach zu im. Vatter ich wil recht widerumb in die weit gon, es ist so vil züthün in dem gottes dienst, das mir ist ich mög es nit als erfüllen, es ist mir züschwer. Der altuatter sprach zu im, nit also lieber brüder du solt thftn als ein mal ein sun thet. Es wad ein vatter der het ein sun zu dem sprach er, sun nim die hawen vnd gang vnd hack den acker vnmb, so wollen wir etwas gütz daryn leigen. Der sun gieng hinusz vnd sähe den acker an, das er so lang vnd so grosz was, vnd sprach zu im selbs. Wie kanstü das feld allein vmbhaeken, vnd legt sich nider vnd schlief blsz das es zeit was vrider heim zügbn, das thet er drei oder fier tag vnd werckt nichtz. Der vatter sprach vff ein mal zu dem sun, ich müsz gon lügen was du gewerckt hast, vnd da er hin vsz kam, da het er es noch nit angefangen da strafft er den sun. Der sun sprach, vat- ter wie wolt ich ein semlich feld alein hacken. Der vatter sprach, sun nit also, mach allen tag nit me dan als lang vnd als breit du bist, so würt es bei langem gemacht. Der sun thet es, vnd in kurtzen tagen sähe er wie im das erdtreich wuchs vnd zu nam vnd ward lüstig, vnd in wenigen tagen ward der acker vmb gehackt. Also thü du auch, stell alle tag etwas ab, vnd nim alle tag zu, so

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würsta lüstich, ynd würt dir von tag zu tag der gottes dienst ie leichter, also thet er vnd geschähe auch.

Es klagt sant Augastin, das wir selber vnsem stat vnd ynsern glauben vnd gesatz zu vil beschweren, vnd sprach, es wer bösz regie- ren, daramb wie ietz gesagt ist. Wer er erst ietz vff erdtreich, was würd er dan sprechen, es ist wol .xi. hundert iar das er das gesagt hat. Ynd die zeit her sein kumen das Decret, das Decretal, Sext, Clementin, die Extraaagantes, vnd so vil Statuten, constitutio- nes, sinodalia vnd gewonheiten des chors, das aduent, vnd sein so vil nuszschalen, das man kum den kernen, das ist das gottes gebot, dar vnder ünden, vnd legen vnsz selber so vil strick, wa einer fainusz wil, so findet er strick, das einer nit weisz was er thün sol, doch bleib bei dem alten rechten glauben, vnd lasz dich kein nüwen Propheten irren, etc.

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Von schimpff das .cclxiii.

S WAS EIN EDELMAN DER HET IM FÜR GESETZT gen Rom zureiten seine sünd zu beichten vnd zu Messen. Nun. het er ein knecht der hiesz Cüntz, den wolt er mit im nemen, vnd schlügen an, als es in dem sumer was, sie weiten alwegen an dem morgen frü reiten, vnd an dem abent spat in der küle, vnd in, der grösten hitz wolten sie stil ligen. Vff ein abent ritten sie vsz etwa drei meil wegs, vnd assen vnd truncken, vnd was der wein fast gftt vnd bliben bei dem wein sitzen bisz das es zehene schlug. Der inncker sprach zu dem knecht, wir gon gar spat schlaffen, hab sorg das du die pferd morgen frü füterst vnd satlest, das wir frü in der küle reiten, wie vnser anschlag ist. Der knecht sprach, ia iuncker haben keine sorg, ich wil frü guüg vff ston. Der wirt legt sie beid binden in das husz in ein kamer, das sie nichtz mochten hören. Sie scfalieffen, vnd da der iuncker den ersten schlaff het gethon, da ruft er dem knecht vnd sprach. Cüntz stand vff vnd gib den pferden züessen. Der knecht sprach, iuncker es ist noch nit mitternacht wir sein erst schlaffen gangen. Sie schliefen aber zwo stund. Der inncker rüfft dem knecht aber. Der. knecht stund vff, vnd gieng zt^ dem fenster, vnd thet ein tttrnlin vff an einem kensterlin, vnd meint- es wer ein fensterlad, vnd lügt in das kensterlin in die fier winckel und sprach. Juncker ir sein ein vnrüwiger mensch, es ist noch al9 finster als in einer kü, man stech einem ein aug vsz mit einem finr

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g6r das er es nit sehe. Sie schliefen aber ein stund. Der iuncker rüfft dem knecht aber, ynd sie lügten beid in das finster kensterlin, es was noch nit tag, vnd triben das also lang, bisz das der wirt kam vnd die laden vff thet Da was die son vber alle berg vff gan- gen vnd was etwan vtnb die zehene. Der iuncker was zornig, vnd hiesz die pferd satlen vnd wolt hinweg reiten. Der knecht sprach, her lassen vnsz yor zu morgen essen, so essen die pferd auch. Da sie nun zu morgen betten gessen, da wolt der iuncker hin reiten. Da sprach der knecht, es ist ietz zu dem aller heisten, ir verderben die pferd es ist ietz in der fogelrüg, vnd ist die zeit das die münch schlaffen. Also bliben sie da bisz vff den abent, da sassen sie vff ritten wider heim, er sähe wol das er mit dem fnlen Cüntzen ver- saumpt was, also kam er nit gen Rom.

Geistlich, der edelman ist die vernüfft oder dein seel, der wüst Cüntz ist dein leib, das kensterlin ist eine falsche Sicherheit. Das kensterlin hat fier eck, die dich sichren, das ein ist die barmhertzig- keit gotes, das ander ist, andere menschen thftn es doch auch vnd vorusz die gelerten, sie sein nit narren, das drit ist, du bist guter complexion, dein vatter ward wol hundert iar alt, das fiert ist hoffen vnd sich wollen bekeren an dem letsten. Wie dick kumpt es das sich dein vernuiifft laszt also verfüren das .sie hofft in der fiere eins, oder in sie alle fiere, vnd also ir penitentz verlengert morgen, mor- gen , cras , cras. (Semper cras et nunquam hodie.) Cristus sprach zu dem iüngling (Tibi dico snrge.) Stand vff iüngling. Paulus sprach (Hora est iam de somno surgere.)

Von gedechtnisz des dotz.

Von schimpff das .cclxiiii.

iS GIENG EINS BÜRGERS SUN, ALS FRANCISCÜS petrarcha schreibt, vber feld. Es fügt sich das ein schiff- man zu im kam, vnd sie sagten also von allerlei Sachen. Franciscus petrarcha schreibt. (Comes facundus in via pro uehiculo est.) Sie kamen vff ire eitern, das der schiffman sprach, in disem iar ist mir mein vatter ertruncken, vnd ist ietz fünff iar das mir mein grosz- natter ertranck. Diser sprach, wie ist dein ene vnd vrene, auus proauus attauus gestorben. Der schiffioian sprach sie sein alle er- truncken. Des burgers sun sprach, so wolt ich kein schiffman blei- ben förchtestu dich nit wan du, in einem schiff bist, das du er-

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tiinckest. Der schifiman sprach, wie ist dein vatter gestorben. Er ist natürlich an dem bet gestorben, ynd mein groszuatter, vnd mein ene vnd vrene sein alle an dem bet gestorben. Da sprach der schifman, förchtestu dich dan nit, wan du an das bet gast, das du auch dai-an sterbest. Das was ein weise frag, wan wir nichtz siche- rers haben yff ertreich, weder die zeitj noch das ort, noch die weisz. Bonauentura spricht, mancher meint er w&l vff .Ixx. iar kumen, er würt kum .Ixx. tag alt, mancher meint er wöl an dem bet sterben, so feit er etwan zu dot, deszgleichen wüsz die weisz auch nichtz sicherers dan den dot, es ist nichtz viisicherers dan die stund des dotz.

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Von ea-nst das .cclxv. ^

S BÜLET VFF EIN MAL EIN lüNG GESEL VMB ein frawen, vnd da er es lang getreib, da sprach sie zu im. Ich wil dich etwas bitten, wan du das ein iar lang thüst vmb meint willen, so wil ich dein willen auch thün. Er sprach was das wer. Die fraw sprach, du solt ein iar gon wa du hörst das ein mensch sterben wil, ynd solt sehen wie sie sich halten an dem letsten end. Der gesel sprach, das wil ich thün, vnd da das iar herumb kam, da kam der gesel wider zu der frawen vnd sprach. Fraw ir thün wol ietz meinen willen,, wan mein wil ist, ich wöl frum vnd kusch leben das hab ich gelert in den schulen, da ir mich hin geschickt haben. Vnd ist war, wer sein letzt end. recht wolt betrachten, vnd die menschen zübet sehen sterben, der würd die hoffart, geit, neid, vnd vnluterkeit wol leren* meiden vnd vnder- trucken.

Von ernst das .cdxvi.

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iS WAS EIN ALTÜATTER DER HDSSZ HELIAS DER sagt drü ding, die förcht ich, das erst ist, so mein seel von dem leib scheit, das ander so mein seel sol vor got gon, das drit, den sententz der vber mich gon wttrt, wan ich nit weisz ob er gut oder bösz sein würt, versihe dich.

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Von ernst das .cclxvii.

F EIN MAL HET EINER EIN PACKT GEMACHT mit dem dot (Pepegimus fedus cum morte. Esaie. 28.)

1 .cclvi. 2 leen. Pauli. .12

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Er s61t in nit holen, er het im dan drei oder fier botten gesdiickt. Es fügt sich das er kranck ward, der artzet ermant in, er solt sein eel versehen, er wer yngeschickt in dem harn ynd in dem puls, er würd sterben. Nach etlichen tagen sprach er selber, mir .schmackt der wein nit me, ich hab keinen lost me zu essen, ich mag mein speisz nit me. behalten, ich erbrich michstetz, bald darnach kam d6r dot ynd sprach. Wolttf* du müst mit mir, ich kamu Er spradi 68 ist nodi nit zeit, da hast mir üoch kein botten geschickt, als du mir yerheissen hast. Der dot sprach, ich hab dir es entbotte^, der ein was der artzt, der dir sagt da werest vbel geschickt in dem harn vnd in dem puls. Der aQder bot, da dir der wein nit me schmackt. Der drit, da du die speisz. wfder von dir brachst,, darumb so kum mit mir, die zeit ist hie, die stund ist kumen. Deren hot- ten kumen vnsz vil, ynd wollen sie nit ftü: botten haben. * Yer- war dich.

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Von ernst das ;cclxyiii,

F EIN MAL WAS EINER ZÜO ARMEN TAGEN kamen, der ergab sich dem tttffel, doch mit dein geding, er solt im drei iar yoranhin also drü mal warnen. Der tüffel madit in reich, dsurnach nam er mensdiliche gestalt an sieh, ynd bekam den man den er reich het gemacht yff dem feld, ynd sprach zu im, wie bistu so graw yff dem kopff. Der man ward Äomig ynd wolt in geschlagen haben. In dem andern iar bekam er im aber yff dem feld ynd sprach, wie gasta also krum, rieht den rücken yff. In dem dritten iar bekam er. im aber ynd sprach, wie bistu so kranck, das was :die drit wamungaber er verstund es nit. Es was eben ge- warnt, alä etlich reinigen einen warnen, so siie einen gefangen haben, so sagen sie im erst ab,, also nam, der tüffel disen ynd fürt in -da bin., der het auch mögen sprechen, du hast mir kein botten ge- schickt.

Also sein ynser yil, denen got semUche botten schickt,, ynd wir teglich andere menschen sehen sterben, noch so glauben -wir kum das wir dötlich seien. Darumb das wir nit exempel des dotz von ander lüten nemen, so werden ander lüt exempel von vnsz nemea. Nun wiewol das ist , das yil mensdien semliche, botten haben , ynd kamen daruon, so haben doch 'alte lüt die gewissesten botten. des dotz, dus ist der alter, noch sehen sie den nit an. ynd. andere bot-

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ten, daramb so faren sie dahin, in nobis hnsz da der flamen zA dem fenster vsz schlecht, da brat man die öpffel vff dem simssen.

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yon ernst das .cclxix.

F EIN MAL WAREN DREI BRÜDER, KÜNIGS SÜN, da wolt ieglicher künig sein, vnd kamen mit einander fiu* die richter. Die ricbter erkanten, da sie an dem morgen frü alle drei solteii vff das feld gon,.vncl welcher an dem ersten die sonn yff sehe gon der solt künig sein. Sie giengen frü yff das feld, die zwen stalten sich gegen vffgang der sonnen, vnd der drit gegen nidergang der sonnen, der sähe die son wol ein halb stand ee scheinen an dem berg der da gegen was, dan die andern, darumb ward er künig an seins vatters stat. Also wan eia mensch war nem seins nidergangs, vnd »seins dotz, so würd er demütig, vnd ein hime- lischer künig, aber wir betrachten nur vnsem Ursprung vnd ynsem adel. Der weisz spricht (Memorare.) Gedenck dein letsten ding, so sündestu nit me.

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Wie sich etlich in irem dot haben gehalten, als sie gewont haben.

Von schimpff das .cdxx. S WAS EINER VF EIN ZEIT KRANClt, DA BRACHT man im das heilig Sacrament ynd das dotten crütz, da was ein kleins bildlin daran cristus, das was kupfer. Da schrei der kranck, thün mir den vsz dem husz, ich wil in nit hin haben, vnd wil nichtz gütz thün dieweil es hie in ist. Niemans wüst wen er meint, Vnd fragten in wen man hinusz sölt thün. Er sprach den an dem crütz, den wil ich nit hie in haben. Man sprach waromb. Er sprach darumb, er hat mir ein mal in der Mrchen ein arm zer- brochen, vnd ich hab vil veracht, da er Vff mich fiel.. Man sprach das ist nit der selbig, der ander )ßt gröser, der hat dir kein arm zerbrochen. Der kranck sprach, hat der es nit gethon, so ist aber der des selbigen sun, es gilt eben gleich. Also findestu noch men- schen, wan sie einem feint sein, so hassen sie auch alle die die im z& gehören, deBzgleichen wan sie ein hassen so meinen sie alle ire fründ sollen in auch hassen. Hut dich vor neid vnd zu vil einfaltikeit.

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V on. schimpff da.s .cdxxi.

S HET^CH EIN MAL EIN WEIN&L VBERTRDNOKEN, oder was sunst kranck, vnd man bracht im das crütz

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das trackt er also an sein hertz vnd * erzögt semliche andacht mit küssen das crütz, das iedermaii daruon gebessert ward. Er starb ynd in dem dreisigsten erscheint er seinen gesellen einem. Er fra^t in wie es vmb in stund, in was stantz er wer. Er sprach ich bin ewiglich verloren, vnd aller meist vmb meins zütrinckens willen. Diser sprach wie kan das sein, da hast doch so grose andacht er- zögt mit dem crütz. Er sprach da ir mir das crütz gaben, da meint ich es wer ein flusch mit wein, vnd was kül vnd tmckt sie an mein hertz. Also gat es, wa mit wir in dem tag vmb gon, da träumt vnsz zünacht von damit wir vnsz gebracht haben in vnsern leben, damit gon wir an dem dotbet vmb. Der ein wil trincken, der ander wil disputieren, der drit wil lagen, etc. Sich dich selber für.

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Von schimpft' das .cdxxii.

S WOLT EINER VF EIN MAL STERBEN, DER HET grose fröd gehabt mit lagen. Da nant er alle hund mit namen, der schwartz hund laufft gut ding, der weisz laufft auch gut ding, aber di^ rot ist vber in,' das was sein andacht gewesen, da gieng er an dem letsten auch mit vmb. Also wtü*t den edelfrawen geschehen, die me liebe vff die mistbellerin vff die kleinen hündlin legen dan vff got, sie füren sie zu der predig, das sie die lüt vnd die predicanten irren, das sein ire engel, die ttlffel werden sie in honds gestalt lecken vnd küssen , vnd wie sie sich ietz halten mit den banden, also würt inen der tüffel auch tliün. Es sein dreierlei hund, burenhund, die der hoff vnd des fichs warten in den dörffem, die gon hin. Es sein darnach iaghund, die kosten me dan sie nutz schaffen. Die driten sein die mistbellerlin , die sein niener zu gut, dan zu feisten hinder dem offen, vnd die pfannen züschlecken, es ist nit gelogen vff etliche frawen.

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Von ernst das .cdxxiii.

S WAS EIN GEITIGER MAN EIN WÜOCHERER, DA er sterben solt, da kamen seine Mnd vnd sagten im von got von beichten vpd von dem Sacrament. Er lag da wie ein bloch, vnd het die äugen offen. Einer sprach, verston ir was wir sagen, wollen ir beichten, geben vnsz nit me dan ein zeichen mit dem haupt oder mit den äugen, oder mit den füssen. Es was vmb keins, er Üiet nit der gleichen, als ob er es verstund. Da was ein

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spotfogel der sprach zu denen die vmb in ständen, wer wil mit mir wetten, ich wil in dar zu bringen, das er mir zeidien geben würt. Sie sprachen, ^r solt es thün, da gieng er vnd nam die Schlüssel als wolt er ein trog yff thün, der im zufassen stund, da het er sein gelt in. So bald er marckt das man im vber den trog gon wdt, da gab er im ein zeichen, vnd hüb das haapt vff, vnd sähe sauer, vnd mnimlet in im selbs, da stund einer seiner mitgesellen da, der sähe die ding alle, vnd schampt sich für in, vnd kart sich vmb vnd gieng hinweg, verstand vnd httt dich damor.

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Von schimpff das .cclxxiv.

CH LISZ VON EINEM LOQUEBAR EIN KLAPPERMAN, oder ein schwetzer, der vil wort in im het, der ward kranck, nach dem vnd er gebeichtet vnd das Sacrament empfangen het, da lag er also da züklappem vnd züschwetzen, vnd gieng im das mal vff vnd zu wie einer wassersteltzen der arsch. Da was ein fraw auch darbei, die sprach. Ach lieber sun ir haben got empfan* gen ir selten betten, ein pater noster sprechen. Er spradb liebe mttter wan ich bet so macht es mir ein dürren .mund ich müsz als getruncken haben wan ich bet. Wan ich aber sunst schwetzer so ward im der mund nit dür. Also bedacht er nit das im gut was.

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Von schimpff das .cclxxv.

S WAS EIN GEITIGER MAN KRANCK, DER HET auch lang nichtz geret, noch verstanden, der priester kam vnd wolt im das heilig öl geben, als er in salben wolt, da kant er wol reden vnd sprach wer wil mir da vber den seckel gon, wol vsz mit den dieben, sein hertz was auch me in den seckel dan bei dem Sacrament.

Von schimpff das .cclxxvi.

F Em MAL WAS EIN ANDERER KRANCK, DA man im die recht band salben wolt mit dem heiligen öl, da was sie nit da. Der priester sprach, wa ist die recht band. Er sprach, ich lig daruff, vnd hab den schlüsel zft dem gelt darin.

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Von ernst das .cdxxvii.

Cfl LISZ VON EINEM KRANCKEN, DA MAN IM DAS Sacrament wolt geben, da wolt er das mul nit vff thftn.

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Da gieng der priester wider hinweg mit dem Sacrament Da die lüt also vmb in stünden vnd waren leidig, da kroch ein krot vsz dem winekel, die trftg ein pfenig in dem maul, n^emans that ir niditz vnd sahen ir zu, da steig sie yff das bet zt im vnd gab im den Pfennig in sein mal, da verschwand die krot, also' erstickt er an. dem Pfennig. Zft den ob geschribnen all^n mag man sprechen (Acta. 8. Peccania taa tecom sit.) Dein gelt sei mit dir in ewiger verdamnis (Deatro. 32. Ybi saat dii eoram.) Wa sein ire göt, in die sie gehofft haben, ston vff ietz die galdin vnd kamen inen zt- hilff, bot dich vor dem geidt.

Yon ernst das .cclxxviii.

WIR LESEN VON EINEM GEITIGEN VNBARM- hertzigen man, da man im das Sacrament bracht, vnd in ermant zu beichten, da wolt er nichtz daraon hören sagen, man zögt im das heilig crütz, er wolt es nit sehen vnd sprach. Got wil mich nit ansehen, so wil ich in auch nit ansehen, wan der arm man der mir schuldig ist gewesen, den hab ich auch nit angesehen, also verzweiflelt er vnd f&r da hin. Bleib da hie vnd besser didi.

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Von der seien.

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Vonschimpff das .cdxxix. [S WAREN VF EIN MAL GÜOT GESELLEN BEI DEM wein vnd da man die ürtin machen solt, da het der ein gesel kein gelt, vnd sprach zu den andern gesellen, einer solt im die ürtin vff den degen leihen, es wolt es keiner thün, weder vff den degen noch vff den rock. Er sprach, so leihe mir einer die ttrtin vff mein seel, es wolt es auch keiner thün. Da sprach einer wilt da mir dein seel zükauffen geben, so wil ich dir sie abkauffen. Er sprach ia. Der gesel sprach. Wie wiltu sie mir geben. Er sprach ich wil sie dir wolfeil geben, bezal recht die ürtin für mich vnd noch eine, das wir noch ein mal guter ding seien. Der gesel sprach ia, vnd bezalt die ürtin für in. Es kam dem ianckem in dem dorff für, das der ein sein seel verkaafft het, vnd het sie ein ander kaufft, vnd meint er wolt sie beid straffen, vnd berüfft sie vnd sprach zu dem ersten gesellen, warum hastu dein seel verkaafft. Er sprach, lieber iuncker darum ich weisz wol das m^in seel des tüffels ist, so hab ich sie meinem gesellen basz günt, dan dem tüf-

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fei, daram'hab ich sie im zftkaufen geben. Der itincker sprach zft den andern warum hastu des sei gekaaft. Der gesel sprach, daram,. das der tttffel nit me dan ein seel von einem menschen heisdit, so hab ich dise kanfft, wan er mein seel wil nemen so wil ich im die gekaufte seel bieten. Also kunt der edelman nichtz me darzü reden^ Es ist nit gut mit den seien. narren werck treiben, vnd mit geist- lidien dingen.

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Von ernst das .cclxxx.

F EIN MAL SASSEN GESELEN BEI EINANDER BEI dem wein sputen, ynd reten von der seien. Da sprach einer wie sein wir also narren das wir vnsz die püaffan also lassen yerfüren, das wir glauben das ein ander leben sei nach disem leben, vnd das ein seel sei, ich hab ondas verspilt kauff mir einer mein seel ab, keiner wolt sie kauffen, da kam ein man zu der thür hinyn vnd fragt sie was sie mit einander reten, sie sägten es im. Er sprach ich Wil sie kaufen,, vnd gab im ein guldin darum, da spilt er vnder, da sie heim weiten gon, da sprach der kanffman, ir gesellen ist.es nit billich wan einer ein pferd kaufft, so kaufft er den zäum damit, das er es daran künt füren. Die gesellen sprachen ia. Da sprach der kauifman das was der tüffel, ich hab die seel kaufft, so hab ich den zäum, das ist den leib auch kaufft. Ynd also nam der tüffel leib vnd seel, vnd für damit damon, da erfür der, das ein ander leben was nach disem leben. Also wer es auch manchem not, das er semliche ding betrachtet.

Von ernst das .cdxxxi.

WPI LESEN VON EINEM FALSCHEN KAÜPFMAN, der ward vff ein mal kranck, vnd da er emp&nde das er sterben müst, da redt er mit seiner seien, als hernach folgt. Ich bit dich liebe seel, du wollest nit von mir weichen vmb ail^er guten gesellen willen die da herumb ston. Der sleditagen nam zu, da hiesz er ein laden vol guldin bringen vnd zögt es ir vnd sprach, die guldin wil ich dir alle geben, bleib bei mir. Da es noch böser ward, da liesz er im seine klenetter vnd silbmn geschir bringen vnd sprach. Dis wil ich dir alsamen geben, vnd wil noch mer darzü gewinnen, bleib bei mir. Da es ietz daran was das er bald sterben solt, da s^H-ach er zi seiner seel, du wilt nit hie bleiben, weder

E'

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vmb gesellen willen noch vmb geltz willen, so gang zA hundert tu- sent tüflen, die 4ir weder rast noch rft lassen nimmerme. Also für er da hin^ vnd gab sein seel dem tüffel an dem dotbet anch biHch, wan er sie im befolhen het in dem leben, vnd verkanift mit seiner Wucherei vnd falschem gewerb. Nemen exempel vnd widerkeren, die also gut gewinnen, dan solchs ist als besdiehen.

Yon penitentz vnd büszwürcken, müsz hie ein exempel von den

ratten gesagt sein.

Yon schimpff das .cdxxxii. iS WAS EIN RAT DIE HET GROSEN SCHADEN GE- thon, vnd da sie alt was worden da truckt sie die ge- wiszen, sie wolt ir leben bessern, vnd wolt in ein kloster gon, peni- tentz züthün, vnd gieng vsz vnd fand ein ratten an einem thor, die was vff gespant mit neglen. Sie sprach liebe Schwester was thüstü da. Sie sprach ich thü penitentz fttr. meine sttnd. Sie ^rach der orden ist mir zu hart, ich möcht in nit erleiden. Die rat kam wei- ter, da fand sie ein ratten in eiuer rattenfallen, da sprach sie zu ir. Liebe Schwester was thüstu da. Sy sprach, ich thü penitentz für mein sttnd. Sie sprach, der orden wer mir zühart. Sie gieng wei- ter vnd kam in ein kommet, da hieng vil specks, vnd lieffen die ratten am speck vff vnd ab. Sie sprach zft inen, ir lieben Schwe- stern was th&n ir da. Sie sprachen, wir tiiün penitentz für vnsere sttnd, wiltu auch in vnsem orden knmen. Die rat sprach ia, der orden gefeit mir, hie wil ich meine sttnd auch bttssen.

Also ist es mit vnsz, kein orden gefeit vnsz, hetten wir ein ge- knöpffletten orden, der wer fttr vnsz, es heiszt ein geknöpfflet mftsz, da gersten, erbsen, linsen, honen, vnd allerlei züsamen gesoten ist. Also vsz allen orden etwas züsamen gesetzt, das Ittstig wer, als het- ten wir der Barfttser spacierweg, vnd der Prediger breuier. Die Barfftser haben ein weiten crtttzgang, sie lanffen die gantz weit vsz. Es sol einer wol von Straszburg lauffen gen Venedig, vnd laufft dan widernmb herusz. Es laafft einer von Meyland gen Basel vnd kaufft ein scheibenhüt hie vsz, vnd laufet wider hinyn.

Der Prediger breuier, sie haben das kurtzest gebet an dem Osterabent, sie haben nur sechs propheceier, so ander zwölff haben.

Der Carthttser rü. Der Johanser tisch. Der Ttttscher herren fisch. Der Benedicter stab, ist.etwan ein pferd fttr .Ixxx. guldin.

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Der Bernbarder sack, ist ein ^etscher vol geltz. Der pfaffen kleid, das sein die weichen kutzhüt die sie in dem winter vmb das manl schlagen, das wer ein feiner erden, aber wollen wir mit dem orden vnd mit dem. guten leben das himelreich verdieuien, so'w^en Fran- dscns, Dominicas, ßenedictas ynd andere heiligen vetter grosz nar- ren gewesen das sie semlich harte penitentz gethon haben. Aber sanctus Jeronimus wil es nit nach lassen, das man hie den bauch fttl, vnd dort das gemüt auch erfül.

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Von schimpff das .ccbcmii.

F EIN MAL WARD EINER IN DER REISZ GEFAN- gen, man bracht in heim vnd stalt in ftir das gericht, da erkanten die richter man solt in hencken, doch solt man im die wal geben , an welchem bäum in glast zu hangen , daran solt man in hencken. Man fart in in ein wald vnd zögt im alle bäum, einen nach dem andern, aber in glast an keinem bäum zuhängen. Also fftrten sie in wider heim, vnd Hessen in die herren hencken.

Geistlich, aiso ist keine penitentz die vnsz gefeit vff ertreich, die vnsz der priester vflF wil setzen, vnd wollen an keinem crütz noch bäum der penitentz hangen, vnd wollen nichtz thün noch leiden vmb vnserer sünd willen, vnd das ewig leben verdienen es ist zu besor- gen das got die selben an den heischen galgen hencken werd, darumb wirck penitentz fttr deine sünd.

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Von schimpff vndernst das .cclxxxiiii.

S WAS EIN lUNGER KAÜFFMAN DER KAM GEN Franckfurt in die mesz. Vnd da iederman kauflft vnd verkauft het, vnd iederman wider heim wolt, da sticht er erst sein ding was er kauffen wolt. Man fragt in was er sticht. Er sprach, ich säch ein thier das hat mir mein vatter befolhen zükauffen, das eins esels leib hab, vnd ein pfawen schwantz. Man sprach zu im, das thier msig nit funden werden. Er fand es auch nit, vnd ist nit züfinden.

Also sein vil menschen die wollen vbel leben, vnd ein selig end finden, ein esels leben fQren alle ire tag, vnd ein hübsch end nemen. Der schwantz gehört nit zu dem thier, nodi der sattelvff das pferd, noch der deckel vff den baffen. Balam sprach auch, mein leben mftsz sterben mit dem dpt der gerechten, wer wol wil sterben, der

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leb wol, wan einem gftten leben folgt selten ein böser dot nach, also folgt selten ein guter dot einem bösen leben nach. Merck wol.

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Von schimpff das .cdxxxv.

iS WAS EIN BÜER DER HAT SEINEM HERREN gedient vnd het im wol gedient. Der her sprach zh im, beger et¥ras von mir für deinen Ion, das wil ich dich geweren. Der buer sprach, her es würt ietz iarmarck hie, so beger ich das ir schaffen das mir ein ieglicher der in diso stat kämet zümarckt, der da ein gebresten oder ein siechtag an seinem leib hab, das der sel- big mir ein pfennig müsz geben. Der her sprach gern, vnd bestelt es verschreib es im. Der baer satzt sich' an das thor vnd wartet, da kam einer da her ziehen der was rüdig vff dem hals. Der buer sprach, gesel gib mir ein pfenig, er wolt es nit thftn. Da greiff im der baer an dem hals da het er ein grosen kropff vnd sprach, gib mir zwen pfennig. Er wolt es aach nicht thün. Er zog im das hütlin ab, das satzt er im vff ein aog, da het er nit me dan ein aug vnd sprach, nun gib mir drei pfenig. Er wolt es nit thün, da greiff er im zu dem seckel, da was er zerbrochen, da sprach er gib mir fier pfennig. Er wolt es nit thün. Da hanck er vnd het den^ hoger darzü, da hiesch er im sechs pfennig, vnd müst sie im audi geben, vnd er wolt im zu dem ersten nit ein pfennig geben, vnd müst im darnach sechs geben. Also sein vil menschen die mit klei- ner büsz vnd penitentz möchten ire sünd hie ab legen, vnd wollen es nit thün, vnd sparen es bisz in das fegfeüer, oder villeicht in ewige verdamnis, da sie alwegen daramb leiden müsen, dammb ist die zeit der gnaden, vnd dort gerechtikeit.

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Von ernst das .cdxxxvi.

S WAS EIN PREDICANT IN EINEM BARFÜSSER kloster, der was eins ritters beichtuatter. Der selbig ritter was in dem snmer in sein garten gangen nach dem imbisz spaderen, da kam ein hübsche metze in den garten, ie vnder einem malberbaum wurden sie des kauffs eins, das er sein ee brach. In der nacht da fechtet des ritters hauszfraw in dem schlaff vnd weint vnd schrei, vnd het ein wild leben. Der man stiesz sie in ein sel- ten vnd weckt sie, vnd sprach. Fraw wie thün ir, was traumpt euch das ir also fechten, ir haben doch nie also gethon. Die £raw sprach,

187. .

her mir hat getraümet wy ir in' ynserm garten sein gewesen vnd sei. einer knmen mit einem .blosen schwert, vnd vnder dem mäalberbauni hab er euch erwüst bei seiner frawen, vnd hab das si^wert durch euch gestochen, darumb hab ich also gefechtet. Der her sprach, schlaffen fraw, ir sehen woi das ich bei ench bin. Er wllszt aber wol was schwertz das was vnd kam in ein semliche rüwvnd miszfal jn, das er kam des tags erwarten mocht, vnd da es tag ward da hört er mesz, gieng darnach zti seinem beichtuatter zfi dem leszmeister ynd förl in in seinen garten vnder den bäum da er ge- sundet het , vnd knüwet da nider vnd beichtet mit groser andacht vnd rüwen den eebruch, den er gestern het volbracht, vnd sagt es im wie es gangen war. Der beichtuatter gab im zübüsz das er an der stat ee das er vfT stund solt betten fünff Aue maria. Der ritter sprach, es wer wenig, er solt im auch züfasten geben. Der beichtuatter sprach, her ich bin euwer artzet, ich weisz basz vmb die sach dan ir, wan ein beichtuatter sol invffsetzung der büsz an- sehen die person vnd ire rüwen vnd die zeit, als sie dan wol sollen wissen. Der ritter sprach, her beichtuatter wir wollen gon heim zu morgen essen. Da sie nun heim kamen, da was der tisch bereit. Der ritter sprach, wa ist. die fraw. Die kellerin sprach, sie i^afft, sie spricht sie hab hinnacht gar vnrüwig geschlaffen. Der ritter ^ sprach, geben vnsz zu essen. Da man nun ob dem tisch sa$z, da erwacht die fraw, vnd. stund vff vnd gat in den sal da man asz, vnd da sie iren herren sähe, da fiel sie im vmb den halz. Der her sprach, fraw wie thün ir also, schämen euch vor dem erbern herren. Die fraw spradi, ich bin so vol fröden das ich euch sihe da sitzen, mir hat geträumt wie ir vnder dem bäum also verwunt gelegen sein, da ist ein artzet kumen, vnd hat euch fÜnff rosen in die wunden gelegt, vnd sein gleich geheilt gewesen on schaden. Also ist hie ein kleine büsz gar verdienstlicher, dan dort ein grose, es sol auch einer dy büsz selber thün.

Von schimpff das .cclxxxvii.

iS WAS VF EIN MAL EIN MAN DER KAM NACH der beicht heim vnd sähe fast sauer, vnd was betrübt. Sein hauszfraw sprach zu im, lieber huszwirt wie sicfastu so recht

1 rtt«ri

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sauer. Der man: sprachlich hab gebeicht, so hat mi^ ifiein beicht- natter so vil züfasten vnd zübetten geben. Die frawe sprach, ach lieber huszwirt bisz nur guter ding, ich wil die büsz für dich thün. Der man sagt es ir was die büsz was. Die fraw nam die büsz an, Yiid thet sie für iren man. Vnd da sie es nun lang gethet, da wolt got der her den man von seiner irrung ziehen, vnd tratunet im vff ein mal wie er vnd sein fraw gestorben weren vnd an dem himmel kamen vnd wolten hinyn. Sant Peter kam vnd thet das thor vff, vnd so er den ersten trit in den himel thet vnd hinyn gieng da stiesz in sant Peter wider hindersich hinnsz, vnd sprach zt im. Da solt nit heryn gon, aber dein fraw die hat büsz für dich gethon, vnd thüt es noch für dich, darumb sol sie den Ion auch für dich nemen, vnd für dich in den himel kumen. Darnach sprach der man' zu seiner &awen er wolt sein büsz selber thfin, vnd wolt selber in das himelreich gon, ich wil nit das du für mich in das himelreich gangest, vnd ich müst hie vsz bleiben, merck vff.

E'

Von schimpff das .cdxxxvüi.

S WAS EIN lüNGER FOGEL EIN WEY, DER DIE langen hünlin isset, der was kranck vnd besorgt zu sterben. Da sprach er zu seiner müter, liebe müter gang zu den götten^^e sein ietz in rat bei einander, bit sie für mich, das sie mir genedig seien. Die müter sprach, lieber jsnn ich förcht ich schaff nichtz, ich mög dir kein gnad erwerben, wan waramb, die weil du gejsiind bist gewesen, da hasta inen ire öpfel gestolen vnd geraubt, da man kelber vnd schaff geopffert hat, vnd an die sonnen gelegt, hat dir sunst nichtz dauon mögen werden, so hastu sie doch be- schmeiszt vnd dar vff geschissen , vnd ietz so du es nit me kanst ^ thün, vnd es gern thetest, wan du es vermöchtest, vnd ietz so förch- testu zufallen in ir hend vnd straff, vnd dein penitentz vnd rüw gat me vsz forcht der pein dan vsz liebe. Also sein vil menschen die rüwen vnd gütz thün wan sie an dem dotbet ligen, oder so ein sterbent ist vnd wan die selben ding vff hören, so höret dy peni- tentz^ auch vff. Es ist einem dieb auch leid das er gestolen hat, ia das er hangen müsz, aber sunst nit. Es müst ein mensch vsz kind- lidier lieb rüwen vnd nit vsz forcht, als ein knecht. Ja spricht

*

1 kansta.

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mancher wan ich mag an dem leisten drü wort sprechen mit dem Dauid (Peccaui) Ich hah gesundet, so bin ich der behaltenen, es

gehört me darzü dan "drü wort, wa ist gnüg thftn, wa ist beichten, ^

wa ist rüwen, wa widerkerung thün. Sihe doctores an Gersonem

ynd ander. ^

E'

Vqn schimpff das .cdxxxix.

S WAKD EIN ALT WEIB KRANCK, DAS ERMANT man zu der beicht vnd zu der penitentz, dan sie würd sterben. Die fraw sprach, ich weisz wol das ich disz legers nit stirb. Man fragt sie wie sie es wüst. Die ft'aw sprach, da ich zu den nechsten bin durch den wald gangen, da hat mir der guckgauch fünff mal geguckt, vnd ich stirb noch in fünff iaren nit, aber sie er- lebt den andern tag nit-, die f||^ ein grose nerrin, das sie meint got solt dem guckgauch offenbaren wie lang sie noch leben solt, der es seinem lieben fründ Dauid nit geoffenbart hat, da er in hält (No- tnm ^ac mihi finem.) Her mach mir offenbar mein end, das ich erken was mir gebrest.

r

Von schimpff das .ccxc.

F EIN MAL KAMEN VIL VOGEL ZÜOSAMEN VND gloriert ieglicher in einer tugent vnd gab, dy er an im het. Ein adler sprach, ir armen blinden fogel ich vbertriff vch alle in dem gesiebt, ich wil als hoch fliegen, das euwer einer kum das ertreich mag sehen, vnd ich wil 4och mein speisz sehen, das wil ich beweren, vnd sitz einer vff mich, das küniglin oder zunschlipflin das sasz vff in, vnd der adler f&r in die lüfft hinuff, als hoch als er mocht, vnd sprach zu dem föglin das vff im sasz, was sichstu in sunderheit vff dem erdtreich. Das vöglin sprach ich sich nichtz. Der adler sprach, ich sihe mein speis;z ein schaff, vnd sihe alle- glider die in im sein, vnd das es war sei, so wil ich ietzundan gleich dar- vff fallen, vnd wil mich ersettigen, vnd du armes thier möst hunger leiden, vnd flügt vff das lüder vnd wolt essen, da was der fogler da vnd zohe das garn, da was er gefangen, da sasz das zunschlipflin vff einem zunstecken vnd sähe es, vnd spottet sein vnd sprach. Wa ist ietz dein gut gesiebt, darusz du gloriert hast, oder du groser

*

1 ich beichten. ^

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nar, hastu alle ederlin in dem schaff gesehen, vnd hBst den grosen foglervnd das gam nit gesehen, sein mir vnd meiner gesellen äugen nit ietz besser, dan dir die deine, du armes, thier du mftst ietz sterben.

Also sein vil witzig nach der weit, die nach der geistlichkeit grose narren sein, sie künnen einer lusz ein buntschühe machen vnd sehen nit den grosen tüffel, der sie in dar weit anficht, vnd sie in grose sünd verstrickt, vnd wollen nit penitentz leren thtm das sie ledig werden.

E

Von schimpff das .ccxci.

S WAS EIN MÜLLER «ER HET FIER KLEINER pferdlin, die im die seck zu d^r mülin trügen,- das ein hiesz brünlin, das andei' replin, dp drit schimlin, das fierd graw- menlin, die drei spart er, vnd brucht das fierd stetz, das müst die bürde alle tragen, das es darunder nider fiel vnd verdarb. Der müller bedüt ein ieglichen der die fier pferdlin hat, das sein «seine fier alter. Es ist sein küscheit bisz vff die .xx. iar, sein iugent bisz yff die xl. iar, sein manheit bisz vff die .Ix. iar, sein alter bisz vff den dot das ist das grawmenlin, das grawmenlin ist, iegliche zeit wie ietz erzelt ist, hat sein penitentz vnd Ordnung, wie pan got dienen sol, aber wir sparen vnsem leib in der iugent, vnd wollen es als dem alten leibvff legen, so du graw. bist worden vff dem kopif, vnd wa du har hast, das grawmenlin mein ich, ia wan ich alt bin, so wil ich got dienen. Nieman sol seine guten werck sparen bisz in das alter, wan da dan vngeschickt bist zu der penitentz. Lieber got wiltu fasten-, so magestu zu nacht nit schlaffen , wiltu betten, so entschlaffestu darüber, du bist dür in dem mund, vnd wer not wan du betten wpHest, das du ein flesch mit wein neben dir bettest, alt kalt, ie älter ie kälter, vol, faul, öd, blöd. Sein wir alten lüte nüchtern, so sein wir blöd, sein wir vol, so sein wir faul, vnd entschlaffen, vber dem tisch, betracht das bei zeiten.

Von ernst das .ccxcii.

S WAS EIN EUER IN EINEM DORPF DER HET VIL kind, der ward 0in mörder das treib er ein lange zeit. Vff 'ein mal het er ein döchterlin das steig vff ein banck, vnd wolt im lüsz suchen vff dem kopff mit dem strel, als es auch thet, vnd

E'

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da sie also sucht da fand es .grawe bar vnd sprach. Vatter du hast grawe bar. Er sprach, zttcb mir eins vsz. Das döchterlin zohe im eins vsz. Der map nam es in sein band vnd sprach. 0 ewiger got ist es vmb die; zeit vmb mich, das ich graw bin, so ist es warlich zeit das ich mich besser, vnd er bessert sich vnd thet penitentz vmb sein sttnd vmb eins grawen bars willen. Mancher hat den kopff vol, vnd würt. von gräwe wider weisz, als da sie kirid waren, dannocht ist nodtt kein besserong da,, sie machen es wie sie es gewont haben. Ja sprechen sieweiszheit kämet nitvor den iaren, die iar sein auch nit gut far die thoren, ich hab. manchen alten narren gesehen, ich hab auch manchen langen weisen gesehen, vnd manchen langen nar- ren, vnd manchen alten weisen,, aber also der tüffel haszt die alten narren.

Von der beicht.

Von schimpft das .ccxciii.

U* STRASZBURG SEIN VIL BEGINEN, DIE TRAGEN gewonlich mentel vnd kürsen von beltz darander. Vff ein mal kam ein begin von den barf&sern vnd wolt heim' gon, da begegnet ir ein erbere fraw die wolt auch mesz. hören, vnd es war in dem Aduent. Die fraw sprach zu der beginen, schwester wa ka- men ir her. Sie sprach, ich kam von meinem beichtuater vnd hab gebeichtet, vnd ist mir recht leicht worden, vnd da sie heim kam, da het sie die beltzin kürsen verloren, die was ir vnder dem mah- tel hinweg gerütsch, daramb was ir so leicht worden.

z

Von schimpff das .ccxciv.

S BEICHT EIN MAL EIN DOCHTER ALSO. LIEBER her ich bin bei einem erberen pfiester gelegen. Der beichtuatter sprach, bistu.nackent bei im gelegen. Sie sprach nein, ^ ich hab ein hauben vff gehebt

E'

Von schimpif das .ccxcv.

F EIN MAL BEICHT EINER ALSO. HEB ICH GIB mich schuldig aller sünd die ich. gethan hab von Cristos gebart her bisz vff dise stund. Der beichtuater sprach, bistu dan so alt. Er sprach, ia, ich hab ein br&der der ist zweieir'iar elter.

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Von schimpff das .ccxcvi.

LS MAN DIE lUNGEN KIND GEWENT ZUO DER beicht, da kam ein döchterlin zu dem priester vnd beichtet.. Der beichtoatter fragt das kind ob es auch in das bet brüntzlet Es sprach ia. Der beichtuatter sprach, lüg das da es nit me thügest, ich isz die kind die in das bet brüntzlen. Das döditerlin sprach, nein da solt mich nit e^zen das ich in das bet brfintzel, ich hab ein brüderlin das scheiszt in das bet, das isz.

A'

Von schimpff das .ccxcvii.

S BYCHT EIN MAL EIN BUER ALSO. HER ICH gib mich schuldig an meinen siben sinnen. Der beicht- aatter sprach, es sein doch nit me dan fünff sinn. Er sprach i^ her ich bin ein schultheisz, daramb bedarff ich zweier sinn me dan ein anderer.

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Von schimpff das .ccxcviii.

S BYCHT EIN MAL EIN GERWER, WIE ER DES willens wei" gewesen ein züdot zeschlagen, aber er het es nit gethon. Der beichtaatter sprach, da müst gen von für den dotschlag, oder da müst mir fier galdin geben zu absolairen, wan ich des bapsts gewalt für .xl. personen hab, vnd da bist sein not- ürfftig. Er sprach, ich hab doch den dotschlag nit gethon, ich hab in n^r in dem sinn gehebt. Der beichtaatter sprach, got nimpt den willen für die werck. Der gerwer sprach wan es nit anders mag sein, so wil ich each die üer galdin geben absolairen mich. Da ab- solaiert in der priester, da gab im der gerwer den beichtpfennig. Der beichtaatter sprach, wa sein die fier galdin. Er sprach nemen den willen für die werck, ich hab in den sinn gehebt each die üer galdin zügeben.

Von schimpff das .ccxcix.

"F EIN MAL HET EINER SEIN BEICHT IN EIN bach geschriben vnd kam zu seinem pfarrer vnd sprach. Her ich hab ein kartze gedechtnisz aach so stamel ich, vnd bit each ir wollen mein beicht vnd sünd da lesen in dem buch so wil ich

zuhören. Der priester sähe wol das er zwo oder drei stund bedörfft

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zftlesen, vnd stünden vil da vnd warteten zübeichten. Der beidit- oatter sprach, ich hab ietz nit zeit zülesen, nach Ostern knm, so wollen wir es lesen, sag ietz nit me dan die grösten stflck. Das thet er. Der priester absoluiert in vnd sprach, ich absoluier dich von allen Sünden die in dem buch ston geschriben, nnn £ar hin. Br sprach, her wollen ir mir kein büsz geben. Der beichtuatter sprach nein. Er sprach her ich wil ein büsz haben. Der beidituatter sprach, so gib ich dir zübüsz, das du ein monat lang alle tag dis buch drü mal vsz lesest. Er sprach her die büsz ist mir zühart. Der beichtuatter sprach, magstu das buch nit selber lesen, wie wolt ich es dan lesen. Darumb ein gedechtniszbrieflin mag man wol machen, er sol aber artickel machen vnd zeichen das es niemans verstand dan er allein. Aber an ein brieflin schreiben, oder vsz einem buch lesen, als die nunnen, so sie gantze beicht thün, das sol nit sein.

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Von schimpff das .ccc.

JSER WARDE GEABSOLÜIERT, ALS EIN PRIESTER

einem vff ein mal ein Miseriatur sprach, vnd noch einer sprechen sol, wan es sich begibt. Es kumen etwan die gestifletten doctores die gestreifletten leyen, vnd die etwan halb gelert sein vnd betten mit dem priester confiteor vber dem altar, vnd nennen etwan .XX. oder .xxx. heiligen nach einander also. Beatum Petrnm, beatum Paulum, beatum Andream, * beatum Nicolaum, beatum Ambrosium, beatum Sebastianum, beatum Onofrium, beatam Magdalenam, beatam Barbaram, beatam Eatharinam. etc. Istos sanctos et sanctas dei et vos sacerdotem orare pro me miserrimo peccatore. Vnd stot der arm priester da wie ein nar vnd het wol dieweil die epistel gelesen. Wan semliche thoren kumen, so sol der priester dis Miseriatur vff das selbig Confiteor sprechen.* Misereatur tui circumcisio domini et perducat te per totum kalendarium vsque ad.festum sancti Siluestri in vitam etemam. Amen.

E

Von schimpff das .ceci.

S WAS EINER IN DAS TÜTSCH LAND KUMEN mit £EJschem ablasz vnd briefen vnd hört bycht vnd ab-

1 beatam Andream. Pauli. 13

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jsoloieft die menscheu von zfikünfft^eü Sünden, die sie würden thün, vnd hüb vil geltz vff. Es kam ein edelman zu im vnd bat in auch zu absolnieren von einer sünd, die het er willen züthün. Der legat hiesch im drei krönen. Der edelman gab sie im. Der legat absol- niert in. Da er nnn ysz dem land wolt, vnd meint er het geltz gnüg gesamlet, vnd forcht sein falscheit möcht an den tag kamen, vnd kam in eins graffen land, da nam im der vorgenant edelman was er het. Da klagt es der legat dem graffen. Der graff beschickt den edelman vnd fraget in ob er den beraubt het. Der edelman sprach ia, er hat so vil lüt betrogen ynd geabsolnirt von zükünff- tigen Sünden vnd mich auch, ich hab im auch drei krönen geben zu Verzeihung der sünd, die ich in dem willen het züthün, da ligt der brieff, vnd das ist die sünd gewesen, die ich in dem willen het zü- thün. Der graff sprach zu dem legaten, ob es also wer. Der legat kunt es nit löcknen. Da sprach der graff, mach dich bald vsz dem land, oder ich lasz dich in ein wasser werffen, er hat dir recht ge- thon. Also nam der graff auch ein teil daruon, vnd was der krieg gerichtet.

N'

Von ernst das .cccii.

IT IN LANGEN VERGANGNEN lAREN, DA HET ES sich in einer stat in Italia begeben das einer was vff die bülschafft gangen, vnd stund also vor einer hauszthür, da kam einer vnd rechtfertigt in, da zoch er sein schwort vsz vnd erstach in, vnd gieng hinweg, vnd liesz in ligen, darnach wolt es niemans gethon haben. Der schultheisz liesz vsz gon, wer da sägt wer den dotschlag gethon het, dem wolt man zwei hundert guldin geben. Es stund bisz vff die fasten da man beichten solt, da erweit im diser ein beidituatter, dem er den dotschlag beichtet, vnd meint er kant in nit. Der beichtuatter het auch gern gelt gehebt, vnd kam zu dem schultheisz vnd sprach zu im, her wollen ir mir das verheissen gelt geben, so wil ich euch sagen wer den dotschlag gethon hat. Der schultheisz sagt, ia er wolt es im geben. Da sagt er der prie- ster. Der schuldheisz liesz den priester gefangen legen, vnd schickt nach dem den der priester verraten het, da kam er. Der schult- heisz sprach zu im du hast den erstochen. Er löcknet fast. Da sprach der schultheisz, ich wil dich zu dem pfaffen füren dem du es gebeicht hast. er in zu dem beichtuatter bracht, da kunt er es

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Bit Idcknen. Da sprach der schnKheuSz rt im, Seiten laal so es mir durch gottes weg durch die beicht ist fflr kumen, so wil ich didi nit richten, aber sedis stand gib ich dir zeit ynd zil, rieht dein sacfa vnd mach didi vsz dem land. Das thet er. Damadi macht der sdioltheisz ein galgen, in der stat, stiesz nur ein trom ysz einem hansz in das ander vber die gassen, ynd Uesz den priester daran hencken, ynd müst man im die Matten scheren, das was sein beidit- gelt die zwei hundert guldin. Da leren die beiöhtufttter das sie die beicht verschweigen.

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Von ernst das ccdii.

iS WAS EIN EDELMAN DER LÜOD BIN ORDENSZ- man zu gast, ein g&t schlecht schaff, vnd sprach zu im er wolt im beichten. Der priester sprach, inncker ich hör euch nit beichi, ich bin euch zu einfaltig, säcben ein gelerten vnd ein er&r- nem. Der iuncker sprach, ir müssen mich beicht hören. Der prie- ster sprach, müsz ich euch beicht hören, so wil ich euAi Tor ein exempel sagen , darnach thün was ir wöUen. Es was ein mal ein iuncker, der het auch ein beichtuatter, der beichtuatter gestund im was er sagt, vnd macht es im leicht, vnd strafft in nit darumb als er billich solt gethon haben. Es fügt sich das der edelman starb, ynd ward in die kirchen vergraben. Damach vff einmal gieng der beichtuatter in der kirchen mit seinem schüler, da sähe er das sich des selben grab bewegt, da gieng er zft dem grab zu besehen was das wer. Ynd da er darzft kam, da greiff der in dem grab herusz mit dem arm vnd ergreiff den beichtuatter bei der kartusz vnd bei dem hals, vnd zohe im die hut vber die oren ab vnd sprach zu im. Gang hin vnd zog das zeichen meiner frawen vnd meinen kinden, so werden sie wol sehen in welchem stat ich bin, vnd du bist schul- dig an meiner verdamnis, das du mir nit die warheit in der beicht hast gesagt, darumb soltu auch ein teil der pen mit liiir haben. Iuncker nun beichtet mir ob ir wollen, aber das solt ir wisaan, das ich ein solch rot kap nit wil vmb euwert willen tragen. Da spndk der edelman, nun beicht dir der diebhencker, woltestn mir mit d^ hechlen also strelen, vnd wolt im nit beiditen. Es ist ymb yll beichtuatter wie vmb ein M&i bader. Wan der bader einem das haupt zwedit, so adbt er nit das er im snber zwag, beswier wan er ein grindigen kopff hat, ynd vil lüt in dem bad sein, er a^ht nur

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diM et bald Til vszricht, das im vil badgeltz werd. Also geben vQ beichtaätter den lüten nit zeit ynd weil ir sünd zöklagen, ynd spre- cben sag nit me dan dy grösten stück, ynd damit daraon, das sie tU absolaieren, das inen yil geltz werd, solt der bader gemacb lang vff schütten, so scbflmpt das haupt, so müst er lang mit vmb gon, Banst so schüt er den kübel vol eins mals yff, so kumpt er bald da- von. - Also die beichtaätter auch, die menschen die st)at beichten, die tbün inen selber schaden, wan wen sie spat beichten, so ston sie alle vmb in, vnd wer ieglichs gern das erst, so hat der priester auch nit zeit dich zu vnderweisen ynd zu leren, als so da allein da werest daramb so kam an dem Escher mitwoch ynd die selben tag, so ist es weit, ynd kämest bald zu, ynd darffest nit lang warten.

Von geloben ynd yerheissen. Von schimpff das .ccdiil. S WAS EIN GROSZ VNGEWITTER IN DEM MER, das iederman got ynd seine heiligen anrüfft, das sie nit yerdürben. Da was ein abenthürer auch in dem schiff, der schrei zu sant Nicolas. 0 heiliger her sant Niclaus hilff ynsz, ich wil dir ein kertzen opffem als grosz als mein schenckel ist. Das mer bort nit yff wüten, da sprach er hilff ynsz sant niclaus, ich wil dir ein kertzen geben, die als schwer ist als ich bin, es halff aber nüt. Da sprach er, hilff ynsz sant Niclaus, ich wil dir ein kertzen geben als grosz als der segelbaum in dem schiff. Die erber lüt in dem schiff sprachen zu im, du bist ein nar, wa woltestu so yil wachs nemen, ynd wan du es schon yberkemest so möchtestu es nit bezalen. Er sprach, ir sein narren, het ich ein fftsz yff dem trucknen land, ich wolt im nit ein meszliechtlin geben, das er mit schlaffen gieng. Dem ist gleich wie diser hernach.

Yon schimpff das .cccy. EB WAS IN WASEßS NOT, VND VERHIESZ EINEM heiligen ein kalb zügeben, darnach die kü, ynd darnach da er wider yff das land kam, da sprach er. Dir würt weder kti nocb kalb. Verrucht ynnerstanden lüt thün also , aber die rüw knmpt inen hindennach, ynd hilfft sie dan nichtz mer. etc.

Von schimpff das .occvi. S WAS EIN EUER DER HET EIN FRAWEN VND ein esel. Es kam sie ein mal ein andacht an, das sie

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yerhiesz kein wein zAtrinckeü, es wer dan das sie etwas het kauft oder verkauft, so wolt sie den weinkaoff zütrincken, vsz genomen haben, den wolten sie nit verheischen. Es wert etwan .xiiii. tag, das sie gern betten wein getruncken, da spracb die fraw zu irem man. Meister gib mir deinen esel zükauff, der man tbet es, da truncken sie weinkauff, vnd vber ein zeit darnach kauft in der man wider,, da betten sie aber weinkauff zütrincken, vnd also triben sie das Ar vnd für, das was die gelübt nit gebrochen.

Von scbimpff das .cccvii. •F EIN MAL HET SICH EIN WOLFF VBEKESSEN, der verhiesz got kein fleisch me zu essen. Da er es verdeuwt, da asz er eben als vor, darnmb ist das spricbwort war:

Wan der siech genasz.

80 ist ei böser dan er Yor was.

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Von schimpff das .cccvüi. OCTOK FELIX HEMMERLIN SCHREIBT, DA ER EIN Student zu Bonony was, da was ein doctor der lasz in dem keiserlichen rechten, vnd was ein nobilist, der was ein tütscher edelman, der bort letzgen von dem selben doctor. Der doctor lud den edelman zu gast, vnd gab im guten wein zütrincken. Der edel- man lobt den wein, wie er so gut wer. Der doctor sprach, iuncker wan euch glust nach einem guten trunck so schicken darnach, dan ich hab euwer vnd andern tütschen eer, das ir lectiones von mir hören, vnd wan es euch geliebt, so wil ich euch das fasz mit dem wein schicken. Der edelman danckt im, vnd da er heim kam, da sdiickt er seinen knecht mit einem karren zu dem doctor, vmb das fesz mit wein. Der doctor sprach, es sein nur eren wort gewesen, die binden niemans. (Verba honoris neminem obligant.) Die iuristen vnd andere die heissen ire lügin verba honoris. Franciscus petrarcba spricht (Sic michi credas magnis promissoribus vel credas.) Glaub du mir, denen die dir vil verheissen, denen glaub nicbtz, verheissen ist erlich, geben ist bürecht. Fründ in der not gon wol .xx. vff ein lot, vnd wan sie einem sollen behilflich sein, so |;on wol .Ix. vff ein quintlin. Man verheiszt dir gnüg, such aber einen der dir es leist.

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Von ernst das .ccdx. CH LISZ VOR EINEM EDELMAN DER WAS LANG IN der ee gewesen, vnd er het kein kinder, als ein leib erben.

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Er ynd 6ein fraw verbiessmi got dem herren, geb er inen kind, vnd das erst das sie vberkemen, das wolten sie im geben zu seinem dienst, vnd müst ein priester wer4en. Got erhört sie, vnd sie vber- kamen ein kneblin vnd darnach vberkamen sie noch ein kneblin, vnd die zwen knaben w6cfasen vff, der erst was lieblich, hübsch vnd geradf der ander ^ was nit also hflbsch vnd lieblich, vnd der weit so gleich als der erst. Da besdüossen vatter vnd müter das sie das ander kind wolten geistlich machen, vnd den ersten sdiönen knaben weltlich behalten, das er ir erb wer. Also liesz got die kind beid sterben, gleich als het got nit gern aach etwas hübschs in seinem dienst. Got der her hat in dem alten gesatz gebotten, das man im kein bresthaftig thierlin opffem solt. Also man opffert got niditz, es sei dan bresthafn;ig. Wan dn ein bösen pfennig hast, so sprichstu der priester nimpt in gern, deszgleichen in dem zehend^ geben, hastn zehen oder zwölff kind, vnd welchs nur ein aug hat, hinckt, ist hogerich, oder sunst bresthaftig ist, das würt gut in ein kloster, das gibstn got, darnmb gat die andern destminder glucks an. In legenda sancti Nicolai ist eins disem gleich von dem kopff.

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Von meisterschafften.

Von schimpff das .cccx. iS SPRACH EIN MAL EIN MEISTER, ER MACHT kein werck so gut er künt es noch besser machen, oder ein werck das besser wer dan das selbig das er gemacht het. Er sagt auch das er sein schfder sein künst nit alle lert, er behielt al- wegen etwas, ob seine schüler zu hoffertig würden vnd in verachten wolten, das er etwas me wüszt dan sie. Dis wort dient wol zu lob got dem herren, das wir gedencken, das er seine kunst vnd macht nit alle gezögt hat in seinen creaturen vnd in seinen wercken, wir sollen gedencken das er noch vil mer vermag, dan wir mögen ver- ston, als wir glauben, er teglich thü in dem Sacrament des altars.

Von schimpff das .cccxi.

iS WAS EIN SCHIRMEISTER DER HET IN VIL stetten schul gehalten, vnd gute schüler gemacht, schir- meister, ab einer was vbemsz gut, vnd erhüb sich mit Lucifer, er

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wolt seinem meister nichtz entfor geben, ie das sie einander vsz- batten, vmb das leben züfechten, vnd solt ieglicher brachen was er künt, ynd alle. seine knnst, Sie kamen vff dem blatz zftsanien, ynd machten ir «ipiegelfecbten, wie man dan tbüt, da sie schier züsamen kamen, da hielt der meister sein schwert stil, ynd sprach zu seinem schaler. Es ist nit geret worden das ich mit zweien sol fechten. Dieser lügt hindersich wer im he|£fen wolt, ynd dieweil er hindersich lügt, da sprang der meister herzu, ynd schlug im den kopff ab, ynd sprach, den streich hab ich dich noch nit gdert. Diser meister hat gethon wie der in dem nechsten gesagten exempel, das ein meister im alwegen sol etwas behalten das er seine schüler nit leren soL

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Von ernst das .cccxii.

F Em MAL HETTEN ZWEN MEISTER AUCH ET- was mit ein ander zu schaffen, das einer den andern ysz bot zu kempfen, ynd mit gottes hilff wolt er in besten das er recht het. Der ander sprach, mit hilff meines brüders so wil ich dich beston. Da der tag des kampffs kam, da kam der ein mit sei- nem gewer, ynd. bracht seinen brüder mit im. Der erst sprach, das ist nit geret worden nach des lands Sitten noch gewonheit das zwen sollen fechten wider ein ynd einer wider zwen, heisz dein brüder ab tretten. Da sprach er nein, eawer sein zwen so sein ynser aach zwen, es ist got ynd da so ist es mein brüder ynd ich, ynd sein zwen wider zwen, wan da hast gesprochen, da weitest mich mit gotes hilff beston, da sprach ich, ich wolt dich beston mit meins brüders hilff. Also aber, ybergib da gotes hilff, der dein gesel ist, so wil ich meines brüders hilff auch ybergeben. Er wolt gottes hilff nit ybergeben, da wolt der ander seins gesellen hilff aach nit yber'* geben. Also giengen sie wider heim, ynd ward nichtz darasz.

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Von schimpff das .cccxiii.

S WAS GAR EIN KOSTLICHER MEISTER IN DER harpfen zu schlagen, deszgleichen man nit finden mocht. Aber er het so ein letzen kopff das er niemans nichtz liesz zu lieb werden, ynd niemans mocht in erbitten, das er etwas mächt, wan es sich aber etwan begab, das einer yff den harpffen schlug der es nit wol kunt, das mocht er nit leiden, so nam er im dan die harpff, ynd schlug nach last daraff, letzküpff thün nit gut.

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Von scbimpff das .cccxiiii.

F EIN MAL WAS EIN KOSTLICHER LAÜTENIST ynd Organist, wan einer zt im kam vnd het vorhin nie nichtz künt vff der Inteja, so hiesch er im fünff guldin. zu Ion, wan einer aber sprach, meister ich kan vor hin auch vff der luten oder vff der orglen, ich bedarff nit als vil geben als einer der nichtz kan. So sprach dan der meister, du müst mir zehen guldin geben, zwif- f eltigen Ion, fünff guldin das ich dich 1er, vnd die andern filnff guldin, das ich dich mach vergessen das du vor kanst, wan einer wil alwegen vff die alt geigen. Also in andern künsten ist es auch also, in tugenden ist es auch also, also wan einer der laster gewont vnd wil tugent leren, so müsz er vor dem laster entwonen vnd vergessen, das kumet dan einem gar sauer an, darumb sol man iung lüt zu tugent ziehen, ee sie der laster gewonen (Quia anima est tamque tabula rasa in qua vel est depictum.)

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Von ernst das .cccxv.

S WAS EIN KÜNIG DER HET EIN MEISTER, DA er ein kind was, vnd vber sähe im, vnd da er zu einem menschen ward, vnd sein selbs verstund, da sprach er. Wan mein meister noch lebt, so wolt ich in lassen hencken, das er mir in der iugent vertragen hat, vnd mich nit gestrafft hat, ietz ist es ver- saumpt, vnd kan mich nit selber me entwenen.

Wir lesen darnach die ire meister gedötet haben, da sie dem regiment kamen das sie sie in der iugent gestrafft haben vnd gelert, wan sie die ansahen, so forchten sie sie, vnd gedachten daran, als Nero der sohalck thet seinem meister Seneca.

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Von ernst das .cccxvi.

S KAM EIN MEISTER AUSZ EINER GLASZHÜTTEN, vnd nam ein klein trinckgläszlin mit im, das was grün, wie dan die waltgläszlin sein, vnd schanckt es einem künig für ein gab. Der künig gedacht, was schenckt er dir an dem glasz vnd liesz es fallen, da zerbrach das glasz nit aber es fiel ein bül. Da greiff der meister bald in seinen ausser, vnd zohe ein amböszlin vnd ein hemerlin herusz vnd schlug die bül wider vsz dem glasz, als ob es bleiin oder zinnin wer. Der künig besähe das glas vnd

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sprach, meister haben ir die kanst fanden, das sich das glasz laszt hemmem vnd treiben. Er sprach ia her. Der künig sprach, haben ir es auch ieman gelert. Er sprach nein, ich hab es noch niemans gelert. Da sprach der künig, ir sollen es auch niemans leren, vnd liesz im den kopff ab sdilagen, vnd meint wan man glasz künt he- mem vnd schlagen, so wer es kostlicher dan silber. Dis schreibt Bartholomeas in proprietatibns remm in dem capittel von dem glasz.

Wan man vnsz ein ding verbüt, so liebt es vnsz erst. (Nitimar in vetitum semper capimasqae negata.)

Von schimpff das .cccxvii. F EIN MAL WAS EIN FRAW VND WOLT BEICHTEN, vnd was ir der priester zübüsz gab, das weit sie nit Mn. Der priester sprach, nun müssen ir etwas zu büsz haben, ist kein speisz die ir anders nit essen. Die fraw sprach, ich hab nie kein ziblen gessen. Der priester sprach, ich gib euch zübüsz das ir.kein ziblen solt essen die weil ir leben. Die fraw asz etwan achttag kein ziblen, vnd glast sie stetz die ziblen zu versuchen, wie sie doch schmäckten, vnd kaufft ein gantzen sester vol, die frasz sie in achttagen alsamen, vnd darnach asz sie alwegen ziblen, das was rechte bftsz gehalten, ia hindersich wie die krebs gon.

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Von schimpff das .cccxvüi.

LSO VERBOT EINER SEINER FRAWEN, SIE SOLT nit vsz der büchsen essen, es wer schedlich ding daryn. Also verbot einer seiner frawen sie solt nit vff den tromen steigen, da sie daruff stig, da brach er, vnd fiel schier züdot. Also verbot einer seiner frawen, sie solt den finger nit in das loch stossen, da het er ein spitze nadel daryn geschlagen, da stach sie sich in den finger. Also verbot einer seiner frawen, sie solt nit in die mistlachen gon, da geliebt es ir erst. Also verbot einer seiner frawen sie solt nit in den offen schlieffen, vnd dasie hinyn schloff, da fiel der offen vff sie.

Von schimpff das .cccxix.

IBANCISCÜS PETRARCHA SCHREIBT, WIE IN EINER stat Italic was ein .Ixx. iäriger man, der was wol in .xl. iaren nie fOr die stat hinusz kamen, die herren in dem rat die

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obersten die weiten ein osteräpiel zurichten, vnd sdiickten nach dem selben man, vnd sprachen zu im, wir werden bericht das da heim- lich vsz der stat gangest, vnd rat habest mit der stat feint, als wol- testu die stat verraten. Diser schwur bei gotvnd bei allen heiligen, das er nit allein zu diser zeit der feintscbafft, sonder me dan in .xL Uiren nie für die stat hinasz kamen wer. Die herren namen sich an als weiten sie es nit glauben, vnd verbotten im bei einer grosen pen, das er nit für die stat hinasz seit kamen, vnd semlichen arck- wen vermeiden, aber ee drei tag vsz kamen, da ward er vor der stat gefangen. Ena da ir verbotten was von der fracht züessen, vnd die andern waren ir alle erlaabt, da asz sie von keinem baam, dan von dem der ir verbotten was (Nitimur in vetitam semper capimus- qae negata.)

Von almftsen geben.

Von schimpff das .cccxx.

OCTOR FELIX HEMMERLIN SCHREIBT, WIE EIN fraw was in einem dorff, die het sant Martin ein le- bendig opfer verheischen, das het sie lang lassen anston vnd ver- zogen, wol ein iar oder zwei. Es fügt sich das sie vff ein mal het ein hanen verloren, da sie in lang gesucht da sähe sie in vff einem husz sitzen, da rüfft sie iiü so lang das er vff sant Martins kirch flog, da rüfft sie im so lang, das er vff das glockenhaasz flog, da rüfft sie alwegen, er wolt aber nit herab, vnd da er lang da oben gesessen was, da kam ein sperwer oder ein falck vnd erwäst den hanen vnd fürt in mit im hinweg. Da fieng die bürin an züschreien, vnd sprach. 0 heiliger her sant Martin ich bin dir ein lang zeit ein lebendig opffer schaldig gewesen, darumb nim recht den hanen zu einem opffer, vnd lasz in dir angenem sein. Dis exempel bringt Felix hemmerlin herfür wider die klosterlüt, an dem letsten so sie sterben sollen, so wollen sie resignieren, vnd iren öbem das gut vff geben so sie es nit mer braachen mögen, als die fraaw mit dem hanen thet.

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Yon schimpff das .cccxxi.

S HET EIN BÜRIN EIN MAL EIN LINSEa^MÜOSZ gekocht, vnd da sie dem gesind bald solt anrichten, da l^dm ein anaer krandier Jacobs brftder, vnd bat die fraw vmb gottea

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willen, sie solü.im ein sehüsel mit müsz geben, er meint er wttrd gesimt werden wan er sie gessen het. Die fraw weit im nichtz ge- ben, vnd ßchnawet in an, der brüder gieng wiederumb hinweg. Ynd bald darnach nam die fraw den baffen mit dem linsenmüsz vnd wil in in die staben tragen, da zerstiesz sie den baffen vnd zerbrach in, da iiesz sie den baffen mit müsz in den dreck fallen. Da lieff sie dem betler nach vnd rüfft im vnd sprach, er solt kamen sie weit im müsz geben.

Also sein viel menschen die nichtz vmb gottes willen geben, dan wan es verdirbt als seigern wein, den gibt man zu meszwein, so man doch got dem herren das geben solt, wan er gibt vnsz das best. Wan da einem eren man etwas schenkest, es sei wein, öpffel oder trübel, vnd es wer ful vnd wem er es zögt vnd wer es sehe der Sprech, da er euch nichtz besseres wolt geben dan das, so het es es wol vnderwegen gelassen, vnd legtest schand yn, da du mein- test eer yn zulegen. Also ist es mit got auch, was du hie vmb gottes willen gibst, das wttrt er seinen englen vnd heiligen zögen, als er sant Martins mantel thet, vnd ist ein arm eilend ding, so wiltu dich sein schämen, gib das du sein hie vnd dort nit beschämen darffest, vnd lasz nichtz verloren werden in deinem husz. Der her spricht (Quod super est date elemosinam.)

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Von ernst das .cccxxii.

S IST DER ANDER TÜTSCH KEISER GEWESEN der hiesz Otto, der ander het ein frawen die was gar ein grose almüsznerin vnd ein heilige fraw. Der keiser beraflet sie vff ein mal, sie geh züfil hinweg den armen lüten, sie wölt ihn ver- derben, sie solt es massen vnd mindern. Es begab sich vff ein mal, das ein grosz hochzeit was ein fest, das er wol ^üszt das sie die besten kleider an würd thün die sie het. Da wolt sie der keiser versuchen, vnd legt betler kleider an, vnd satzt sich für die kirchen vnder andere betler. Da nun die keiserin kam, da kam er an sie vnd begert ein gab von ir vmb gottes willen. Sie wolt im etwas geben. Da sprach er, ich wil snnst nichtz haben dan den gestickten ermel an euweren rock, der was von berlin vnd edlen gesteinen ge- stickt. Die keiserin Iiesz den ermel vsz den rock trennen vnd gab in dem betler, vnd thet den mantel wider vber den rock an, vnd gieng in die kirchen. Der keiser gieng heim vnd legt sich anders

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an, ynd gieng auch zh der Mrchen. Da man nun vber tisch sasz vnd asz, da het die keiserin ein andern rock an gelegt. Da sprach der keiser zu ir, fraw wa ist der ander rock den ir httt an haben gehebt, waromb haben ir in abgezogen. Die keiserin erschrack vbel. Der künigwolt in sehen. Die fraw schickt darnach mit grosem leid ynd da man den rock bracht, da het er zwen ermel, vnd der ein ermel was wie der den sie het lassen vsztrennen. Der keiser er- schrack auch, ynd zohe sein ermel ynder dem küssin herfOr, da was einer wie der ander da sähe er wol das sie ein heilige fraw was vnd gab ir gewalt züthün vnd zügeben was sie wolt. Wan barm- herzigkeit ist Jesos rock, der nit zerschnitten ward vnder dem crütz der ein menschen holtzelig macht gegen got vnd gegen dem menschen.

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Von schimpff das .cccxxiii.

ER KEISER TIBERIÜS WAR ZORNIG VBER PILA-

tom das er Christum vnsem herren lassen crützigen, von dem er gehört het, wie er die menschen gesunt medit mit ei- nem wort, vnd schickt nach Pilato vnd wolt in dötlen. Da Pilatus zu im kam, da was dem keiser der zom vergangen, vnd empfieng in früntlich. Da Pilatus wider von im kam, da wolt in der keiser aber döten, vnd wan Pilatus z& im kam, da thet er im aber nichtz, das geschähe etwan dick. Der keiser fragt wie es kem. Da sprach einer, her er hat Jhesus rock an ziehen im den selben rock vsz so wärt es anders sein. Der keiser zohe Pilato den rock vsz, da ward er im gantz vngünstig vnd feint. Diser rock bedut barmhertzigkeit, da ein mensch sich laszt niessen, vnd nit ein Schmarotzer ist, der weder got noch der weit nichtz mit teilt. Da spricht man (das got dem kargen schelmen den ritten geh) wan sieht man den kargen ein mal zu dem altar gon, ia wan der tüffel gestirbt, im ist noch nit we. Es wer gut peterlin vmb den altar seien seinet halb, er zertret sie nit, er kumpt selten darzft.

Von schimpff das .cccxxiüi.

iS WAS EIN ARMER BAUER DER HET NIT MER dan ein kü. Vnd vff einmal was die fraw in der predig, , vnd der man nit, da. predigt der priester, wer ein oder was es wer vmb gottes willen geb, dem würd got hundert dafttr geben. Da

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die fraw heim kam, da sagt sie es dem man wie der priester ge- predigt het, vnd sie wolt raten das sie die kn dem priester ymb gottes willen geben, das inen hundert dafür würden. Der man thet es, vnd bracht dem priester die kü. Der priester behielt sie ein zeit lang da heim, ee das er sie fürtrib, darnach band er die zwo züsamen, vf das des priesters die ander heim fürt, aber es kart sich vmb, des baren fürt des priesters mit ir in des boren hosz. Da es abent ward, da het der priester seine beid verloren, ynd man sagt es im wa sie weren. Der priester kam zu des baoren husz, vnd hiesz im seine zwo geben. Der baaer sprach, ich hab kein die eawer ist. Got der her ist mir hundert schuldig, ist es anders war das ir geprediget haben, vnd ist mir noch .xcix. schuldig. Sie kamen an das recht mit einander, aber der priester müst dem bauren die zwo lassen.

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Von schimpff das .cccxxv.

CH FRATER JOHANNES PAULI SCHREIBER DISZ büchs ein barfüsser, hab ein bauren kent, vnd was ein grober kegel zu Yillingen, da ich lesztneister da was der hiesz Hans Werner, der kunt lesen, vnd kunt schier die gantz bibel yszwendig vnd wa er hin kam, so disputiert er mit den priestern, wa stot dis in der bibel vnd iens. Yff ein mal kam er an des von Würtembergs hoff gen Stückgarten, die doctores kanten in wol, er was dick bei inen gewesen, wan er zohe dem disputieren nach gegen den winter, wan er seine äcker geseyet het vnd nichtz me zu gevnnnen was. Der fürst wolt in auch hören, vnd lud in zügast, vnd was in die gelerten fragten vsz der Bibel, so kunt er guten bericht geben, das der fürst ein wolgefallen an im het. Hans Werner der bauer sprach zu dem herren, her wissen ir me grosz got ist. Der her sprad), wer wolt es mir sagen. Der buer sprach, er ist so grosz als ein Prophet spricht. Der himmel ist mein sessel, vnd das erdtreich ist ein Schemel meiner füsz, ynd reicht mit seinen armen von einem ort zu dem andern. Nun raten ir her me vil müst er düchs haben zu einem rock so er so gi*osz ist. Der fürst sprach das weisz ich nit. Der buer spraeh, er bedarff nit me dan ich, vmn er spricht, was ir einem armen menschen thün in meinem namen, das haben ir mir gethon,. darumb wan ir mir ein rock geben so haben ir in got geben. Der her spradi, bistu vff mitfast faie, so ich mein hol^esind

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bekleid, so wil ich dir auch ein rock geben. Hansz Werner ver- schlieff esnit, vnd macht sieh yff, vnd kam widemmb in des forsten hoff, da ward im auch ein rock.

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Von schimpff das .cccxxvi.

S STÜNDEN AÜFF EIN MAL ZWEI BLINDEN VN- der einem thor, da der künig oben in dem sal sasz vnd asz, vnd mocht zu dem selbigen thor sehen, vnd sähe wer da vsz vnd yn gieng. Da schrei der ein blind. 0 wie ist dem so wol ge- holfen, dem der Künig oder Reiser wil helffen. Da fieng der ander blind auch an zftschreien vnd sprach, 0 wie is dem so wol geholffen, dem got wil helffen, vnd also eins vmb das anders schraawen die zwen blinden, dieweil der keiser oder künig asz. Der keiser wolt doch versuchen was sie für glück betten, vnd liesz zwen küchen bachen , vnd in den einen thet er vil goldin , das er schwer was, in den andern thet er vil dottenbein, das er leicht was, vnd hiesz dem blinden den schweren küchen geben, der da zu dem künig schrei, da ieglicher sein küchen het, da giengen die blinden zusam- men, vnd fi'agten einander was im worden wer. Der ein sprach, man hat mir als ein leichten kochen geben. Da sprach der ander, so ist meiner als schwer, ich mein es sei halbere brot lieber lassen vnsz tuschen mit einander, ich hab al wegen gehört, brot bei der leichte, vnd kesz bei der schwere. Die tuschten mit einander, mor- gens kam der aber vnd schrei. Owie ist dem so wol geholffen, dem der künig wil helffen. Der ander blind' kem nit me, er het gnüg. Der keiser kam vnd liesz den blinden tragen, wa er den küchen hin het gethon. Der blind sprach, er het mit dem andern blinden ge- tuscht, wan er wer leichter gewesen dan der sein. Da sprach der künig, der ander blind hat noch recht geschruwen, das dem wol ge- holffen ist dem got wil helffen, du solt nichtz haben, darumb bleib du in dem eilend.

Von schimpff das .cccxxvii.

F EIN MAL GIENG ESZ EINEM ANDERN ARMEN inan wie dem blinden, dem auch nichtz gütz beschert was. Es was einer der het ein guten frftnd der was arm er het im gern geholffen, da er es nit gewüszt het wa es her kamen wer. Er

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het andi gern gewüszt ob er der hilff würdig wer oder nit, vnd nam ein seckel vnd thet in vol guldin, vnd legt in in den weg da er anhin müst gon, vnd wan er yber feld gieng das er es fünd. i)a der nun also gieng, da kam er zu einem bäum, da sprach er zu im selber, lasz sehen, kansta blintzlingen von dem banm an, bisz zu einem andern banm gon, vnd thet die angen also zu, vnd gieng also blintzlingen von einem bäum zu dem andern, vnd gieng also für den seckel vol guldin das er sie nit fand. Ynd sein fründ der den seckel mit den guldin het dar gelegt, der gieng langsam binden nach, vnd fand den seckel mit den guldin vnd zögt sie dem armen man vnd thet eben als wtiszt er nit wa sie her kemen, vnd fraget in \¥as er funden het, so er vor anhin wer gangen, vnd das er den seckel mit den guldin nit het funden, vnd wer er so weit binden hernach gangen vnd het in fiinden. Da sprach der arm man, ich bia den weg blintzlingen gangen. Da erkant er, das es im nit be- schert wer, vnd er das vüglückhafftig sein solt.

E'

Von ernst das .cccxxviii.

S WAS EIN MAN ZÜO ROM DER WAS REICH, VND het ein sun vnd zwo döchter die stürt er vsz, vnd von seinem gut gab er almüsen den armen lüten, beherbert die armen lüt vnd bilgerin vmb gottes willen, vnd rechtfertigt niemans on vnderscheit das er zu armen tagen kam vnd gieng im sein narung ab, vnd was leidiger das er den armen Ifiten nichtz mer het zü- geben, dan das er mangel leid. Vff ein nacht da er halber schlief vnd halber wacht, da bort er ein stim die sprach. Darumb das du armen lüten hast geben vmb meinet willen, so wil ich es dir hie vnd dort ewiglich vergelten, vnd gang zu deinem nachbauren, vnd tusch mit im, vnd gib im deinen Weingarten vmb den seinen, vnd er würt es gern thün. Die stim bort er wol drei nacht nach ein« ander. Vnd in mitten seinem Weingarten, da ist ein bühel da grab, so würstu ein schätz finst, den Rom nit bezalen mag. Diser kam zu seinem nachburen vnd tuscht mit im. Der sprach gern, vnd was meiner minder wert ist, das wil ich dir nach geben. Diser sprach gleich vnd gleich, da sie einander brieff betten gemacht da berüfit er sein sün vnd döChter vnd sagt inen dise ding, vnd fiengen an zfü graben, vnd grüben etwan manch klafter dieff, da waren sie v^« drossen vnd sprachen, wir meinm es Isab dir getraumpt. Er sprach,

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ich traw got wol ich werd nit betrogen, sein onverdrossen. Da grüben sie ynd kamen vff zwen grose stein, da was der ein hol, vnd stftnd ein krftg von marmelstein vol öl darin, vnd ein glasz vol was- ser, ynd drei stein, ein karfnnckel, ein schmarackten vnd ein Saphi- ren, die waren fast grosz, das wasser verachteten sie vnd schütteten es vsz, ynd was es yon häwen, bickel ynd kärst berürt, das ward alsamen gold. Das wasser das die Alchameyer suchen, da mit sie gold machen nach irer knnst, das was gedistelliert yon dem fleisch ynd blüt Basilici. Wolt got das das wasser ysz gesehnt solt werden, damit der fram man nit yerdacht würd, das er falsch golt madit. Die angen salbt er mit dem öl, da ward er als wol gesehen als yor .xl. iaren, da fragt er seinen pfarrer, was das wer. Der pfarrer sagt, er wer des aller besten balsams. Also loset er ysz den stei- nen ynd ysz dem baisam so yil gütz, das er widemmb reich ward ynd sein kinds kinder, da fieng er widemmb an den armen lüten zügeben. Der hat nach dem Euangelio handertfeltig wideromb em- pfangen das er yszgeben het.

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Yon schimpff das .cccxxix.

CH LISZ VON DEM GRAFPEN BLESENSIÜM VND camotensiom mit namen Theobaldas, der gröst almüszner zu seiner zeit, es was fast ein kalter winter, als er in langen zeiten nie gewesen was. Er rit yff ein mal vber feit, da begegnet im ein betler der was schier nackent. Da sprach der graff zu im, brüder was begerst da. Der betler sprach, o her geben mir euweren man- tel. Der graff gab in im ynd spradi, was begerstu me. Der betler sprach, den rock den ir an haben. Der graff gab in im anch ynd sprach, was begerstu me. Der betler sprach, ach her ir sehen wol wy ich bescheren bin vff dem kopff, ich beger den hüt den ir yff haben. Der graff sprach, brüder da wilt mich zu yil betrieben, du hast mich ab gezogen bisz yff das hemd ich bedarff des hütz selber, ich bin kaiköpfig, ich besdiam mich barhanpt heim zureiten, ynd da er das geret het, da yerschwand der betler, ynd hüben die kleider da ligen. Da steig der graff yon dem pferd ynd fieng an zu weinen TüA züschreien, das er im nit den hüt aach geben het, ynd satzt im für, das er niemans nichtz me yersagen wolt, was man yon im b^ert.

Yon schimpff das .cccxxx.

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209

iS WAS EIN EDELMAN GAR EIN GROSER AL- müszner, der rit vff ein mal vber feit, vnd begegneten im vil betler, ieglicher begert etwas von im. Der edelm^ gab dem einen seinen rock, dem andern seinen mantel. etc. Hindennach kam einer, der begert die sporen. Der edelman sprach, bestel da mir einen der mir das pferd treib bisz das ich heim kam, so ?nl ich du* die sporen auch gern geben.

Von dem gebet.

Von ernst das .cccxxxi.

S WAS EIN PRIOR IN EINEM KLOSTER, WAN es abent ward vnd er das kloster verschlossen het, vnd was den gantzen tag hin vnd her gelauffen,' vnd het gelügt das alle ding recht zügiengen, als dan solche lüt in den klöstern vil züschaf- fen haben, das er vor zeitlichem regiment nit rüwig betten mocht, so gieng er dan zu einem ring an einer thüren, vnd hänckt dio schiüsel daran, vnd befalch dem ring alle seine sorg, vnd kart er sic)i zu got in seinem andechtigen gebet. Das kan aber nit ieder- man, aber als vil als müglich ist. Wan ein meüsch wil in die kir- chen gon betten, so sol er seine zeitlidie sorg, da heiman lassen, vnd sol sprechen zu seinen gedencken, lassen mich rüwig, ich hab ietz anders züschaffen.

E'

s-

Von schimpff das .cccxxxii.

ANT AMBROSIÜS HOET SAGEN VON EINEM HEI- ligen man, der was in einer Insel in dem mer, vnd sasz in ein schiff, das wolt da selbsten für faren, vnd den gotzfründ sftdien. Er kam zu im vnd sähe in weschen, vnd fragt in was er bet. Der brüder sprach, ich kan nidttz anders betten, dan (Mise- rere toi deas.) Sant Ambrosias sprach, da solt also betten (Mise- rere mei deas.) vnd nit (Miserere tui deusv) es ist nit recht. Sant. Ambrosias gieng wider in das schiff vnd für wider hinweg. Der brüder het das gebet vergessen, vnd lieff dem schiff vff dem wasser nach, vnd schrei vnd rüfft sant Ambrosio vnd sprach er het das ge- bet vergessen, er solt es in noch ein mal leren. Sanctns Ambrosias spradi, gang hin vnd bet wie da vor hast gebet. Der brüder lieff wider heim vff dem wasser. D^k erkant sant Ambrosias erst sein heiligkeit.

Pauli. U

E

210

Von ernst das .cccxxxiii.

S WAS EIN FRAWE DIE LAG ALLE MAL YFF iren knttwen binden in der kirchen vnd bettet vnd weint Yor andacbt da was ein beiliger bischoff oben vff dem letner, der sähe wie ein taub kam vnd lasz die sdben trehen vff, vnd flog dar- nacb wider hinweg. Der bischoff gieng vff ein mal zft ir, ynd fragt sie was sie bettet, das sie also darzü weint, vnd sagt ir auch von der taben. Die fraw sprach, ich kan nichtz betten dan das yatter vnser. Der bischoff sprach, kftnten ir dan erst den Psalter betten ynd die schönen psalmen die darin ston, so würden ir noch andech- tiger werden. Die fraw lert es, aber das weinen wolt nit me ka- men. Da sähe der bisch dy taub auch nit me kumen vnd sprach zu der frawen, sie solt das yatter vnser wider betten. Die fraw bettet es wider, da kam ir das weinen wider vnd die taub auch. Darumb so ist das vatter vnser das wtkrdigest, nützlichest vnd kürtzest gebet, darumb sollen vnsere beginen vnd iung witwen al- wegen in irem fftterseckel ein pater noster haben stecken. 8ie haben füktersecklin da haben sie ein löffel, messer vnd pater noster in stecken, vnd etwan auch ein bülbrieff.

E'

dem gebet das .cccxxxiiü. ^

iS GIENGEN VF EIN MAL MIT EINANDER ZÜO schfi] ein geitiger man, ein wolff vnd ein fuchs, vnd wol- ten studieren, vnd fiengen das Pater noster an züleren, wan sie hat- ten das Abc schon gelert, vnd sprach der Locat zu dem geitigen, sag an was kanstu. Der geitig sprach papaterter guldin. Der Locat sprach, 1er es basz vnd sprach zu dem wolff, sag du an. Der wolff spradi papaterter sdioff. Der Locat sprach zu dem fuchs, sag an. Der fuchs sprach papaterter gansz. Sie kunten nichtz sagen dan das inen in dem kopff Stack. Also sein vil menschen die nit kün- nen ordentlich betten, wan sie anders in dem kopff haben stecken.

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Von ernst das .cccxxxy.

F EIN MAL KAM EIN lüNGER BRÜODEB ZUO einem altuater in der wüste, vnd kls^t im sein not er

1 das .ecoxxxiiii. fehlt.

211

küQt nit andechtiklichen betten, als andere brüder. Der altaatter fiel nider vff die knü, ynd strackt beid arm gegen dem himel, vnd fieng an zübetten, da fiengen die finger an zubrennen, als ob es kertzen weren. Da er ein weil also het gebettet, ynd da er die arm wider herab thet, da waren sie gelöscht, da sprach er zft dem iungen br&der, kanstu nit also andechtig betten, so beger es das da es küntest, kansta es nit begeren, so beger es zu begeren, so hasta gnüg gethon. Also mit andern dingen auch, mit got lieb haben, mit rüwen haben ftlr die sünd, beger es zu haben, ynd be- ger es zu begeren. Als Daoid sprach (Concapiuit anima mea. etc.) Mein seel hat begeret zu begeren zu halten deine gebot.

V

Von schimpff das .cccxxxyi.

F EIN MAL KAM EIN BÜER IN DIE KIKCHEN, ynd satzt sich far ein crutzifix, wie das bild nit wol angeneglet was ynd fiel dem baren ein arm entzwei. Da sprach der baer, hat mich der tüffel in die kirchen getragen, ich wil aber in einem iar nit in die kirchen kamen. Man f&rt in zu dem scherer. Lang darnach sahen seine fründ das er in kein kireh mer gieng, da strafften in seine fründ darum, ynd zwangen in das er müst in die kirchen gon. Da er zft der kirchthür kam, da sähe er mit einem aug zu der kirchen yn, ynd sähe das bild cristi an dem crütz han- gen, da sprach er. Ich wil wol in die kirchen gon, ynd wil mein hüt gegen dir ab ziehen, ynd wil für dich nider knttwen, aber ich wil dir in dem hertzen nit hold sein, du hast mir meinen arm zer- brochen. Also sein yil menschen die In der kirchen sein, aber sie haben got nit dester lieber, sie neigen sich, ynd schlagen an ire hertzen, aber so bald sie ysz der kirchen kumen, so sein sie Johan- nes in eodem. An dem morgen hincken sie zu got,. nach dem im- bisz laoffen sie zu dem tüffel. Die thün wie die luden Cristo thet- ten, sie knttten für. im nider ynd sprachen. Bisz gegrüszt ein künig der luden, aber sie spotteten sein. Also sie auch, bitten das euch got yerzeihe, ynd in dem willen haben das wider züth&n, das ist got gespottet.

E

Von ernst das .cccinxyii.

S WAS EIN TAGLONER, DER'HET SICH AN DEM morgen in der kirchen yersumpt das er kein meister

14*

212

noch herren het, er stund da da man die tagloner dingt, vnd was leidig das er nichtz zu arbeiten het. Da kam ein reicher man ynd sähe in da ston, vnd kant in wol, er het im auch etwan gewerckt, ynd sprach zu im, wie stastu also müsig da, hastu kein meister. Der baer sprach nein, ich hab hüt nach der tagmesz noch ein mesz wollen hören, so hab ich mich versaampt, vnd hab hodi kein mei- ster. Der reich man gedacht das ist freilich ein framer man vnd sprach, wiltu mir hüt wercken. Der bucr sprach ia. Der reich man sprach so gang wider in die kirchen vnd bet disen tag far mich so wil ich dir züessen schicken, vnd dir dein Ion geben, als den andern arbeiten! vff dem feld. Der buer was fro vnd gieng wider in die kirchen vnd bettet, man schickt im züessen wie den andern da man feierabent het, da gieng er heim essen in seins meisters hasz, da gab im der reich man seinen Ion, wie einem andern. Da er wider heim wolt gon, da bekam im ein alter man, das was ein engel, ynd sprach zu im, was hat dir der reich man zülon geben, das da für in gebeten hast. Er sprach zwen schiUing. Der engel sprach gang wider zu im ynd heisz dir me geben, er hat dich nit bezalt. Er thet es, da gab im der reich man noch sechs Schilling. Der alt man bekam im aber ynd sprach, heisz dir mer geben. Er gieng wider zu dem reichen man da hiesz er im me geben, da gab er im .XX. Schilling. In der selben nacht ward dem reichen man geoffen- bart, wer das gebet des armen mans nit gewesen, so wer er dy selbig nacht des gehen dotz gejstofben.

E

Von schimpff das .cccxxxyüi.

S WAS Em EEICHER MAN, DA ER BEICHTET DA fragt in der beichtnatter ob er auch betten künt. Er sprach nein, ich hab es offt ynderstanden zfdemen, aber ich hab es nie künnen lernen. Der beichtnatter sprach, künnen ir auch schrei- ben ynd lesen. Er sprach nein. Der beichtoatter sprach, wie kün- nen ir dan behalten wem ir körn oder gelt leihen. Er sprach das selb kan ich wol behalten. Der beichtnatter sprach, wollen ir für euwer büsz haben den armen lüten kom ztdeihen, doch sollen sie es euch nach der em bezalen. Er sprach ia, das wil ich gern thün. Der beichtnatter schickt im ein armen man den er nit kant. Der selbig arm man sprach zu im euwer beichtnatter hat mich zft euch geschickt, ir sollen mir zwen sester kom leihen. Der reich man

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sprach, wie heistn. Er sprach, ich heisz vatter vnser. Der reich man sprach von welchem geschlecht bistn. Er sprach in den himlen heiszt mein geschlecht. Nach achttagen schickt der beichtnatter ein andern armen man zu im, der solt sich nennen. Geheiligt werd dein nam, von dem geschlecht, kum dein reich. Der reich man gedacht den namen nach. Da der beichtaatter meint er künt die namen, da schickt einen andern armen man dar, der nant sich. Dein wil der werd, von dem geschlecht. Yff erdtreich als in dem himel, vnd also durch vsz hin. Darnach kam der beichtaatter zu im vnd fragt in, ob er das kom het vsz gelihen. Er sprach ia. Der beicht- natter sprach, wie heissen die namen. Er sprach, der erst heiszt Vatter vnser, von dem geschlecht der du bist in den himlen. Der ander heiszt Geheiligt werd dein nam von dem geschlecht Zükum dein reich , vnd also durch vsz hin , da lacht der beichtuatter. Er sprach her warumb lachen ir. Der beichtuatter sprach darumb das ir künnen betten, vnd nennen allein die namen. Da was der reich man fro, vnd schanckt den armen lüten das gelihen körn, vnd schanckt dem beichtuatter auch ein rock.

Von dem Bapst

Von schimpff das .cccxxxix. ,S IST GEWONLICH DAS DER BAPST ZWÖLFF AR- men mannen die füsz wescht an dem grünen durstag. Da der babst inen die filsz wusch oben anhin, vnd macht ein crtttz vnd küsset sie. Da sprach einer vnder inen, heiliger vatter zwü- schen den zehen ligt der schätz, der babst lacht vnd hiesz im me geben dan den andern.

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Von schimpff das .cccxl.

S KAM EIN GRAF VON BÖHEM GEN ROM, SANT Peter vnd sant Paul züsüchen. Es kam dem babst für, der babst schickt nach im. Da er zu im kam da neigt sich der graff zu des babsts füssen vnd küszt sie. Da sprach der babst, sun stand vff, vnd sitz her neben mich. Er sprach, ich bin hie bei euwem füssen, ich sol nit neben dem babst sitzen, mein vatter ist iiie neben keinem babst gesessen. Der babst antwurt, mein vatter ist auch nie vff keins babsts stül gesessen, ich sitz aber daruff. Der ^S sasz neben im. Der babst fragt in von dem künig, von seinem

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reg^ent, von dem cristenlichen glauben vnd von mancherlei Sachen. Der graff gab im alwegen guten bescheid. Zu dem leisten sprach der babst, sun nun beger etwas von gnad vnd aplasz an kirchen, das man auch in deinem land wisz, das du zft Rom bei dem babst seiest gewesen. Der graff sagt heiliger vatter vnser kirchen sein wol begabt mit ablasz. Aber die gnad beger ich das ir vnsz erlau- ben an dem Osterabent die fladen z& essen, dieweil sie noch wann sein, wan an dem Ostertag sein sie nit halber als gut als an dem abent. Der babst lacht vnd sprach, haben ir die gantze fasten ge- wartet, so warten die nacht auch.

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Von schimpff das .cccxli.

OR DEM BABST 80LT EINER VFF EIN MAL RE- den, von der Florentiner wegen, vnd was der redner so grosz von fleisch vnd leib, vnd wie er sich züfast neigt da empfor im ein fürtzlin vor dem babst da kart sich der redner vmb, vnd sprach zu seinem hindern, wiltu reden so wil ich schweigen. Da lacht der babst, vnd gab im alles das, darum]^ er da was, das er so hoflich was gewesen.

Von schimpff das .cccxlii.

N EINER STAT HAT EIN REDNER GERET VOR DEM bapst, vnd hat also lang geret, das der babst vnd andere herren die da waren fast vbel verdrosz, das er es vff das mal nit vsz mocht reden, die Sachen die der stat an lagen. Es ward ein ander stund gesetzt vfif den andern tag. Der babst liesz dem red- ner sagen, das er es kurtz mächt, vnd nit so lange reden mächt. Da er für den babst kam, da fleng er an vnd sprach. Heiliger vat- ter ich wil es kurtz machen, vnd wil beweren mit .xcii. vrsachen, das ich kurtz sol reden. Der babst liesz im nach alles das er be- gert, das er im nur nit dörfft zülasen. Man spricht man sol mit grosen herren wenig vnd kurtze wort reden, besunder mit denen die ein gute verstentnis haben. Es sein aber vil herren die haben das maul offen ston, als weiten sie fliegen fahen, da bedörfft man vil wort zübruchen, ee sie die Sachen verston.

Von schimpff das .cccxliii. ANT JOHANNES DER BABST VND MARTERER, DA er vber mer kam, was er dan zu schaffen het, als sein

s

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I^end sagt, da mocht er idt woi gon, er was alt, vnd da er gen Corinthom kam, da bat er ein edehnan er solt im ein pferd leihen, zu der zeit giengen die heiligen yetter zöfftsz. Der edelman spradi, ich wil euch meiner frawen i^erd leihen, das ist gar tugenthafPt, doch das ir mir das pferd wider schicken. Da das pferd den hei* Hgen man getragen het, da wolt es darnach keinen menschen me tragen. Der grosz Alexander het auch dn pferd das liesz niemans yff reiten dan den Alexander, ynd wan er kam.ynd wolt yff es sitzen, so bog es die knü, das er wol vff es kamen mOcht, da das pf^d starb, da bauwet er im ein stat zk eren, die hiesz N. Also geistlich so wir got sollen tragen in vnserm leib, so selten wir vnsz den tüffel nit me lassen reiten noch sein ffteztüch werden.

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Von schimpff das .cccxUüi.

"F EIN MAL RIT EIN BABST VBER FELD, DA KAM ein alte fraw ein betlerin zu im, vnd begert vmb gotz willen ein Schilling von im. Er sprach nein es ist zu vil. Die &aw sprach, so geben mir ein plaphart. Er sprädi nein. Die fraw sprach, geben mir ein crützer. Er sprach nein. Die &aw sprach, madien den sogen vber mich: Er macht das crtttz yber sie. Die fraw spradi, wer mir enwer sogen eins heilers wert, so hetten ir in mir auch nit geben. Also f&r die fraw daruon.

E'

Von schimpff das .cccxlv.

S SEIN ZWO KLEIN STET IN DEM WELSCHEN land, die ein heiszt Luoa, die ander Pei^ma. Die von Pergama hetten zu Lnca, das man etlich ysz dem rat gen Luca schickt. Da sie vff ein zeit in der kirdien waren, da horten sie das man das Euangeliam lasz. Secandnm Lncam. ' Das yerdrosz die yon Pergama, das man das Eaangelinm nadi der stat Luca solt sin- gen, ynd nit nach irer stat Pergama, ynd meinten ir stat wer als wttr^ als Luca, man solt das Euangelium nach irer stat auch lesen. Da sie nun heim kamen, da brachten sie es £ar den rat, die in dem rat wurden der sach eins, das sie drei ysz irem rat wolten gen Rom schicken, die sach zu erwerben yon dem babst. Da die drei gen Rom kamen zu dem babst, da thetten sie im kein eer an, wie man dan sol thün, ynd legten dem babst ir sach für, wie grobe buren ynd einfältig lüt. Der babst hiesz sie heim gon in ir faerberg, ynd

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solten morgen zft der vesper zeit wider kumen, so wolt er inen ein antwart geben. In dem liesz der babst ein Meine nidere thür machen, das sie dadurch müsten sehlieffen, das sie sich doch au<^ vor dem babst mtisten neigen. Des morgens giengen sie in das bad, ynd nach dem bad legten sie weise hemder an damit das sie snber weren. Da üe nun züt des babsts palast kamen, da sahen sie kein thür, sie fragten wa sie hinyn solten gon. Der thorhttter sprach, zu dem t^ürlin müsen ir hinyn schUeffen, da sahen sie ein- smder'an. Da schloff der ein hindersich hinyn, vnd was das thür- lin so nider, das im der rock Tnd das hembd an dem obersten trom bliben hangen, vnd gieng also hinyn. Der ander gieng auch also hindersich hinya, vnd der drit auch. Ynd betten sich also geneigt vnd gebückt durch die thttr. Der babst lacht vnd sagt inen er wolt es also lassen bleiben wie vor, vnd Luca wer eins heiligen nam.

E'

Von seh im p ff das .cccxlvL

S WAS EIN REIOHER HER DER HET EIN GROSE sadi vor 4em babst züsi^affen, vnd nit gantz ytel recht, damit das die sach für sich gieng, da kam er zu dem babst, vnd schüt im fier hundert duckaten in den gern. Der babst wannet sie also in dem geren vnd ^rach, wer mag dem reisigen z&g allem widerston.

E

Von schimpff das .cccxlvii.

S KAM EIN ABENTEURER GEN ROM IN EINS tütschen wirtzhusz, er was auch ttttsch. An dem abent vber dem tisch sprach er, fraw wirtin wer hilfft mir morgen das ich zu dem babst kum, vnd mit im red. Die fraw sprach, ich bin wol .XXX. iar hie gewesen, vnd hab nodi nie mit dem babst geret, vnd ir kumen erst her vnd weiten gleich für den babst kumen. Ich wolt einem hundert guldin schencken der da mächt das der babst mit mir ret Der abenthürer sprach, fraw sein mir der wort 3mge- denck. Die fraw sprach ia ich wolt es auch thün. Nit lang dar- nach da was der babst in seiner cscgel vnd bort ein mes. Der aben- thürer trang hinyn vnd bort audi mesz darinen. Da man das Sacra- ment vff hüb, da kart er dem Sacrament den rucken vnd den kel<di. Der babst sähe das vnd verwundert sich darab, vnd gedadit er het" ein biOden glauben. Da dy mesz vsz was, da berüfft in der babst,

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vnd fragt in was er damit meiDt: Der abenthttrer spradi, mein Wir- tin hat mich also heissen thftn. Der babst schickt nach der wirtin vnd fragt sie wammb sie ire gest also lert betten. Die wirtin wolt es nit gethon haben vnd löcknet es fast. Da sy nun wider heim kamen, da sprach der abenthürer. Fraw wirtin geben mir die hun- dert galdin, der babst hat mit euch geredt, vnd ir mit im auch, also mftst die frtiuw im die hundert guldin geben!

V

Von ernst das .cccxlviii.

F EIN MAL WAS EIN BAPST KRANCK, DER GAB seinem caplan seinen gewalt das er in der belebt absol- uieren mocht für pein vnd für schuld. Der babst starb vnd ward verdampt darnach erschein der babst dem caplan mit einem trurigen angesidit vnd in einem kleglichen kleid. Der caplan sprach, ob er der babst wer. Er spradi ia. Der caplan sprach, wie erscheinen ir mir so erbermglich. Der babst sprach ich bin verdampt. Der caplan sprach warumb, ir haben doch die absolutz vnd volkumnen ablas erworben. Es ist war sprach der babst, aber cristus hat den ablasz nit angenumen noch sigilliert. Spricht doctor Jacobus Gartusiensis der dis beschreit. (Si in virido lingno idest in capite hoc fit in arido quid erit in subdito.)

Von straffen. Von schimpff das .cccxlix. ^ iS WAS EIN BUER DER WIDER SEIN lüNCKERN het gethon. Der iuncker liesz in fahen vnd gab im die wal vff in dreien straffen, entweders er solt .1. rowe zülblen essen, oder .1. streich vff seinen blossen rucken lassen schlagen, oder .1. Schilling geben. Der buer was reich vnd sprach, ich wil die züblen essen, vnd da er drei oder fier gessen het, da mocht er nit mei; essen, sie rüchen im in die nassen. Da wolt er die streich leiden, da er auch dry oder fier streich geleid, da wolt er erst das gelt geben.

Von schimpff das .cccl.

F EIN MAL WARD EIN ESEL VOR DEM LEWEN verklagt das er drei oder fier peterlin bletlin on saltz

E'

T

1 DtdBe Zeile fehlt.

218

het gessen, da strafft in der lew den esel an dem leben, das er also ein frasz was gewesen. Aber dem wolff der vil schaff vnd geissen fressen het on saltz, dem thet er nichtz. Also gat es noch, die grosen dieb laszt man gon vnd die kleinen henckt man, die grosen dieb hencken die kleinen, vnd ist dem grosen dieb dotsünd, vnd den andern teglicb sünd vnd den dritten ist es recht (Dat yeniam corais vexat censnra columbas.)

D

Von ernst das .ccdL

ER GROSZ ALEXANDER HORT VON EINEM GRO- sen merröber sagen, den liesz er fohen vnd fraget in wie er also ein^ raaber wer. Der raaber sprach daramb das ich arm bin, vnd ein klein schiff vberwind das ich narang hab, daramb heisz ich ein merraaber, daramb das da mit grosem gewalt lender, stet vnd Schlösser yn nimest, so heista ein kttnig. Alexander sprach, so solta kein raaber mer heissen, vnd macht in zu einem haaptman, vnd gab im zwei hundert pferd vnder. Was ist der vnderscheid wan ein dieb in eins graffen land oder in einer stat gefangen würt, der nimpt den diebstal vnd henckt den dieb. Ist es dem dieb nit recht, vnd ist dem herren recht der es nimpt Man solt es dem wider geben dem es gestolen ist. Darumb so hencken die grosen dieb die kleinen. Der her der das gut nimpt ist auch ein dieb, was ist ein diebstal (Partum est contractatio rei aliene invito domino.) Der diebstal ist nichtz anders dan bruchung etwas wider den willen des es ist.

V

Von ernst das .ccdii.

F EIN MAL GIENG EINER VBER FELD DER FAND ein silberin dolchen. Es kam einer der fragt in ob er nit ein silberin dolchen fanden het. Er sprach nein vnd löcknet es. Es st&nd ein zeit lang, vff ein mal het einer ein deschen mit gelt verloren, vnd was nieman vff dem selben weg dan diser. Man fieng in, er löcknet es fast vnd sprach, er het das gelt nit fanden. Da man in vsz f&rt vnd wolt in hencken, da kam er zu einem cracifix, da sprach er. 0 her Jesu cristi du weist das ich hfit vnsdialdig sterben m&sz, vnd das gelt nit fanden hab. Da bort man ein stim die sprach. Es ist nit vmb der deschen willen, aber vmb des sil- berin dolchens willen. Also kumpt es offt, das einem ein rad vber

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ein beiD gat nit vmb des willen das man ein sdinldiget, aber vmb des willen das vergangen ist, gottes vrteil sein heimlich vnd verbor- gen, es müsz alles gestrafft werden hie oder dort, vnd etwan hie vnd dort.

'3

T

Von ernst das .cccliii.

F EIN MAL WAS EIN MAN ZÜO ROM DER BRACHT an in dem rat zft Rom, das keiner der in den rat gieng, kein gewer solt mit im in den rat tragen, vnd wer ein gewer mit in den rat trieg, dem solt man den köpf ab schlagen. Es füget sich das der selbig ratzher lang vmb des gemeinen nutz willen vsz was gewesen, vnd da er wider heim kam vnd in den rat gieng, da het er der Statut vergessen, vnd gieng in den rat, vnd het ein schwort vmb sich gegflrt. Da er also in dem rat was vnd sein nach- buer der neben im sasz der mant in au die Statut, ob es im ver- gessen wer. Da er also gemant ward da erschrack er fast vbel vnd sprach, es müsz gestrafft werden, vnd zohe das schwort vsz vnd fiel daryn, vnd erstach sich selber, damit das nieman böse exempel von im nem.

Von den schafhem.

Von schimpff das .ccdüii. S WAS EIN HER DER HET EIN SCHAFNER, DA er mit im rechnen wolt, da kunt der schafher kein rech- nung geben. Der her sprach, ich wil dir achttag zil geben, das du mir die rechnung in geschrifft gebest. Der Schaffner thet es vnd fieng an vsz dem buch zu lesen. Item .xl. guldin vmb senff. Der her sprach es ist gnüg, ich beger kein rechnung von dir, sag in einer sum, was bin ich dir schuldig, hab ich .xl. guldin in senff ver- zert, was hab ich dan erst vmb das fleisch verzert, vnd wolt es vn« gerechnet haben.

E'

Von schimpff das .ccdv.

F EIN MAL WAS EIN HER DER HET VIL SCHAFF- ner gehebt die schreiben vnd lesen kunten vnd er erf&r das sie vntrttwlich mit im vmb giengen, vnd nam ein mal ein Schaff- ner ein groben buren, der weder schreiben noch lesen kunt. Der baer nam die schafiberei an, vnd liesz im eine grose deschen machen,

V

220

die het zwei gehalt, vnd in das ein geholt thet er was er gewan vnd erttberiget, vnd in das ander gehalt thet er was er ynnam, vnd auch wideromb trttwlichen vsz gab von des herren wegen was er solt. Da das iar heramb kam, da sprach der her, schafner wir wol- len rechnen. Der schafner warf dem herren die deschen dar vnd sprach, her rechnen da mit der deschen, da der her das gelt zalt, da het er me dan hundert guldin Tberig, dan nie keiner gehabt het.

E'

Von schimpff das .ccdvi»

S WAS Em KINT DEM WAS VATTER VND MÜOTER gestorben, das die herren in dem rat dem kind ein fogt gaben, der dem kind sein g&t solt meren. Da das iar heramb kam da begerten die herren rechnung von des kinds gut. Er knnt kein rechnung geben vnd verzohe es. Die herren satzten im ein tag, das er fttr den rat solt kumen on verzag, vnd den anfang vnd das end zögen, wa das gut bin kamen wer. Da der tag kam vnd er für den rat kam, da thet er das mal vff vnd zft vnd zögt inen den hindern, das mal was der anfang des gütz, vnd der hindern was das end. Er het das gut alles verzert, es was oben hinyn gangen vnd vnden vsz.

E'

Von den ärtzten.

Von schimpff das .Gcdvii. S WAS EIN EDELMAN KRANCK, VND SCHICKT nach dem artzet in ein ander stat der artzet kam zt im vnd besähe im den harn, vnd greiff im die pals vnd fand das im nichtz brast dan lachens wan er ein mal von fröden lacht, so würd er genesen. Er sagt es seinen knechten vnd fragt sie ob sie in nit künten zülachen machen, sie wüszten nichtz. Der doctor legt mit den knechten an, sie sollen irem herren sagen von einem baren in einem dorff, der wer ein bewerter artzt er solt nach im schicken. Der iancker thet es. Der doctor legt baren kleider an vnd kam Z& dem ianckem vnd sprach, ich m&sz das wasser besehen. Der iandker empfieng das wasser. Der buer stalt sich zu dem fenster vnd besähe den harn vnd sprach. Jancker mich wandert nit das ir kranck sein, ir haben ein karren mit mist, vnd zwei pferd, vnd ein knecht mit einer ysznen kahlen in dem leib stecken. Der iuncker sprach, ich hab den WSel Der artzt sprach, es ist war, wölten ir

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es nit glauben, so knnunen her vnd besehen es selber. Der inncker wast von dem bei yff, vnd besähe das wasser, da sähe er es auch also, vnd lügt zu dem laden ysz, da sähe er wie der knecht in dem

w

hoff stund vnd mist lud, vnd von der groben vszlegang fieng der inncker an zülachen von gantzem hertzen, vnd knnt nit me vff hö- ren, vnd ward gesnnt.

D

Von schimpff das .ccdviii.

A UESPASIANÜS VND TtTÜS VOR JERUSALEM lagen, da schickten die Römer nach Vespasiano, da er kam da erweiten sie in zu einem Eeiser, da kam einer zu Tito gen Jerusalem vnd gewan das bottenbrot, das sein vatter keiser wer. Da het er ein semliche hertzigliche fröd, das er kranck ward. Man schickt nach dem artzet, der artzet fand das im nichtz brest, dan das er ein mal von hertzen zornig wOrd, so würd er genesen, vnd fragt ob keiner vnder seinem volck wer dem er feint war. Man sagt im von einem ritter der hiesz auch Titus, den wolt er weder sehen noch hören. Der artzt legt mit inen an er solt den selben ritter für in füren, vnd was Titus hiesz das solt man nit thün. Da man den ritter zu Titum bracht, da ward er so zornig das er ein Schwert hiesz in in stosen es wolt es nieman thün, vnd theten als hörten sie es nit, hindennach wüst Titus selber vor grosem zom vsz dem bet, vnd wolt an dem ritter sein, da hüben sie in, vnd wisen den ritter zu der zeit hinusz, vnd da im der zom vergangen was, da was er gesunt da sagt der artzet im wie in der ritter gesunt het gemacht, da gewan er den ritter so lieb, vnd kunt nichtz on in schaffen.

r

Von schimpff das .ccdix.

F EIN MAL WAS EIN REICHER MAN DER HET ein sun der was ein schüler, der vatter nam ein andere fraw, die haszt den schüler, er kunt ir nit recht thün vnd verklagt in gegen dem vatter. Der sun sprach, ich wil der schul nach ziehen. Der vater gab im gelt. Der sun studiert vnd gab sich vff die artznei, das er in kurtzen iaren ein doctor ward in medicinis. Da er wider heim kam vnd hielt husz, vnd ward berümpt in dem land, vnd vberkam ein grosz lob. Es fügt sich das sein vater kranck ward, der sun kam zu im, vnd gab im ein tranck, das in kurtzen

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tagen sein vatter gesant ward. Nit lang darnach ward sein stieff- mnter auch kranck, eben in den siechtagen da der vatter an siech was gewesen. Der vater berftfft sein snn den artzet vnd bat in er wolt im sein hnszfraw gesnnt machen, ir wer eben wie im wer ge- wesen. Der doctor sprach, vatter ich trttw ^ ir nit zühelffen, dan was ich dir hab geben das hasta gern an genomen, vnd hast ein hoff- nang zu mir gehabt, das ich dir nichtz geh, dan das dir gut sei vnd nützlich, die hoffnnng hat dich me gesant gemacht dan die artznei. Aber mein stieffinüter die trttwet mir nichtz, snnder sie förch ich geb ir etwas schedlichs, danunb so mag ich sie nit gesant ma- chen. Darnmb die hoffnnng die ein kranck mensch hat zu dem artzet, das ist ein grose vrsach der gesuntheit

H

Von schimpff das .ccclx.

UGO SCHREIBT DE PRATO IN EINER SERMON wie ein man sei gewesen, der was in ein fantasei ka- men, wie er ein han wer vnd kreiet, vnd knnt in niemant darzü bringen, das er etwas wolt yn nemen, oder etwas thftn das im gut wer, das er wider recht würd. Zu dem lotsten kam ein bewerter artzet zu im der sprach zu im er wer auch ein han, vnd wie er thet also thet der artzt auch, wan der siech kreiet so kreiet der artzt auch, da nam der siech von dem selben artznei yn, das er wi- der recht sinnig ward.

Von trttwen knechten. Von schimpffdas .ccdxi.

S WAREN DREI ODER FIER SÜN DA WOLT lEG- licher künig sein an seins vatters stat sie kamen der sach vff ein richter, der selbig richter feit das vrteil, das sie an dem morgen an einem ort vff ein matten zu einem bäum selten mit ein- ander reiten, vnd wan sie zu dem bäum kernen, welchem sein pfert zu der ersten sdirflw, der solt künig sein. Da het der ein vndw inen ein getrüwen knecht der sprach zu seinem herren. Her sdn frölich, ich wil euch morgen zu einem künig machen. Der knecht gieng an dem morgen frü zu einer merhen vnd verunreinigt sein

1 rtüw.

E'

228

hand hiiiden Txider der merhen schwantz. Da sie nun yff das feit kamen zu dem bäum, da empfieng der knecht seinem herren das pfert, ynd för dem pfert mit der VDreinen hand vmb das maul vnd vmb die nassen bemmb, vnd so bald der hengst die merhen schmäckt, da fieng das pferd an züschreien, vnd wolt nit yff hören schreien. Also ward er künig vnd het den knedit darnach lieb, vnd hielt in in eren.

A^

Von schimpff das .ccclxii.

N DES HERTZOGEN HOFF VON MEILAMD WAS einer der het im trüwlich gedienet in der rütery, vnd kunt nichtz darbei vber kumen, vnd gedacht wie thetesta der sach das dn auch etwas vberkemest, alle amptlüt des fttrsten wurden reich, vnd kam zu dem fürsten vnd bat in, er wolt im das ampt etlich iar leihen, das er seins fichs hirt wer, er dörfft im weder essen noch trincken noch Ion geben. Der fürst verschreib es im zehen iar, vnd was fro, er müst des fichs groseu kosten haben mit Ion vnd dienstgelt. Da er non ein gewaltiger hirt was, da schreib er einer stat etwan weit. Er hört sagen wie sie so ein gute weid betten, er wolt kamen vnd wolt des fürsten fich da weiden. Sie erschracken vnd forchten, als auch geschehen wer, er würd die weid abetzen, das ir fich mangel mttst leiden, vnd schickten im etwan .xx. duckaten, er solt sie des vberheben. Der hirt gedacht es würd gut werden, darnach schreib er an ein ander ort, man schickt im aber gelt, vnd also für vnd für, das er bald mit dreien pferden rit, vnd füchsen rock an trüg. Der fürst fragt in wie es zügieng. Er sprach, gne- diger her es hat ein sin, es ist kein ämptlin so klein, es ist nütz- lich, ein anderer Sprech, es wer henckens wert.

Von schimpff das .ccdxiii.

DER HERTZOG VON MEILAND HET IM EIN KOCH der het im lang trüwlich gedient vnd gekocht für sei- nen mund. Er beruft den koch vff ein mal vnd sprach zu im, lie- ber meister ir haben mir trttlich gedient ein Zeitlang, begeren etwas von mir was ir wollen, das wil ich euch geben. Er spradi, ich be- ger nichtz anders dan das ir mich zu einem esel oder zu einem narren machen. Der fürst sprach warumb. Der koch sprach darumb, die esel vnd narren sein euch lieb, die erhöhen ir, vnd machen sie

E

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ZU grosen herren, wan ich auch also einer wer, so wer ich'ench auch lieb.

Von den kellerin. Von schimpff das .ccdxiüi. *

S WAS EIN HER HET EIN KELLERIN, DIE WAS ein schleckerin, vff ein Sontag het er ein guten gesellen zu gast geladen vnd solt bei im zünacht essen, vnd sprach zn der kellerin, braten vnsz zwei hüner, ich hab ein gast geladen. Da nun die hüner gebraten waren, da schmackten sie ir so wol, das sie die hüner beid asz. Da kam der gast in die küchin, die het zwo dttren vnd sprach zu der köchin, wa ist der her. Sie sprach sehen ir in nit dort ston, vnd wetzt das messer, vnd wil euch beid oren ab- schneiden, es ist hüt acht tag da schneid er einem gast auch die oren ab. Da lief der gast hinweg. Der her kam in die küchin vnd sprach, wa sein die hüner hin kumen. Die kellerin sprach, der gast hat sy mit im hinweg getragen, sehen ir nit wie er dort lauft. Der her lief im nach vnd het das messer in der band, vnd schry gib mir nur eins. Der gast lieff noch fester vnd sprach, ich gib dir keins. Der her ineint er solt im ein braten hün geben. Da meint der gast, er solt im ein or geben. Also bleib die kellerin bei eren, hie würd auch gemerkt der frawen list.

E

Von schimpff das .ccdxv.

S WAS EIN FRAW DIE HET EIN KELLERIN, DIE was lang bei ir gewesen, das sie einander wol kanten vnd flüchten einander. Sie betten gebeicht vnd wurden mit einander eins, aber wan eins zornig würd vber das ander so solt eins spre- chen, das dir got ein pfennig geb. Es gestund ein zeit lang das sie vff ein mal gest betten, die kellerin het etwas versaumpt, das die fraw zornig ward vnd sprach. Das dir got ein pfennig geb. Da sprach die kellerin, das dir got ein plaphart geb. Da sprach die fraw widerumb, das dir got ein guldin geb. Die kellerin sprach got geh euch ein gantzen seckel vol. Die erbem lüt die da waren die sprachen. Fraw wie sein ir so zornig vber die kellerin, sie wünscht euch nichtz dan gütz, ein seckel mit guidin ist ein gut

*

1 Diese Zelle fehlt.

225

ding. Die fraw sprach, ia ir yerstön eaefa mt vff die müntz aber ich verstan mich wol daruff.

Von gehorsamkeit

Von schimpff das ccdxyi.

S WAS EIN BAßFUSER MÜNCH VSZ GESCHICKT vff dy terminj zeheischen nasz ynd anders, im was aber darzü gebotten, was er bericht das solt er trttwlich vber antwarten. Er samlet, vnd behielt yilleicht fier oder fünff eyer, vnd ein stück brot, die asz er nadi einer mettin. Da er es nun beicht da strafft in der beichtnatter daromb vnd sprach, er wer vngehorsam gewesen. Der brüder gab dem tttffel die schuld, vnd sprach der tüff^el hat es mir geratten. Da sprach der tüffel oben in dem lufft, da lügest vff mich, ich wer nit so listig gewesen, das ich het gewiszt, das man die eyer ob dem liecht braten solt, als du hast gethon.

E'

r

Von schimpff das .ccclxvii.

F EIN MAL WAS EIN VERDORBNER EDELMAN in ein kloster gangen sant benedicter orden, ynd ward ein leyenbr&der, wan in der apt etwas biesz, den stal misten, oder in der kttchin das zinnin geschir trücknen, vnd dergleichen werk. So sprach er dan ach würdiger her gedencken das ich ein edelman bin, vnd erlich in der weit gehalten was, heissen mich nit semliche schnöde werck, es wer mir ein schand. Wan aber der apt sprach, brüder rüsten euch, wir wollen morgen reiten. So sprach er ia würdiger her gern, ich hab mir daromb das har lassen abscheren, das ich euch gehorsam sol sein. Das ist noch fast vnser klosterlüt gewonheit, die weil sie öbern haben nach irem willen, vnd man sie heiszt das sie gern thün, vnd wan mad sie etwas heiszt das wider sie ist, als zu mettin gon, ynd anders, so versprechen sie sich, vnd sprechen man solt es ein andern heissen, vnd förcht ein ieglicher er thü zu vil.

Von schimpff das .ccclxviii.

ÜNNIG KAROLÜS VON FRANCKREICH HET EIN gewonheit an im, das er alwegen nach dem essen bleib vber dem tisch sitzen vnd asz ein apffel den schelt er selber. Vff ein mal da stünden sein drei sün vor im, da wolt er sie beweren

Pauli. 15

K

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wie gehorsam sie weren, ynd riefit dem eltesten der hiesz Gobandas, ynd sprach. Eum zu mir, vnd thü deinen münd uff, ynd empfahe ein apffelschnitz von mir. Gobandus sprach, her es wer mir ein schand, solt ich ein apfelschnitz von euch empfahen, ich kan wol selber ein apffel essen. Der kttnig rieff dem andern sun der hiesz Hononice Tud sprach, kum empfahe den apfelschnitz von mir in dei- nen mund. Hononice sprach, ir sein mein her vatter, ir mögen mit mir machen was ir wollen, ich sol euch billich gehorsam sein vnd gieng zu im vnd knüwet nider, ynd empfieng den apffelschnitz in seinen mund. Da sprach der künig ich mach dich zu einem künig in Franckreich, vnd rieff dem dritten sun, der hiesz Lotharins ynd sprach, kum vnd empfah den apffelschnitz. Lotharius thet es. Der künig sprach, ich setz dich zu einem hertzogen in Lotringen. Da Gobandus das sähe, da gieng er zu dem yatter ynd sprach. Her ich thün meinen mund auch yff, geben mir auch einen apfelschnitz. Der künig sprach, du bist züspat kumen, ich gib dir weder öpffel- schnitz, noch land, noch lüt, ynd ist darnach ein Sprichwort worden in Franckreich gobande, du hast züspat yff gegienet.

Von den wirtin.

Von schimpff das .ccdxix. ^ iS ZOHE EIN THUCHER EIN MAL GEN ROM, VND kam in dem welschen land in ein wirtzhausz. Der wirt bradit im guten wein herfür. Der gast tranck mit lust. Darnach bracht der wirth im ein andererlei wein ynd sprach. Her gast ver- suchen den wein auch. Der gast sprach ich hab ein böse natur, ich müsz bei einem trank bleiben, er wüszt wol das kein besserer kam. Der wii-t gedacht so würstu nit vil an dem mal gewinnen. Da der gast wideramb von Rom kam da rechnet er alle tag vsz, wan er wider zu seinem wirt kam, zu dem guten wein. Da er zu im kam, da het der wirt geordnet ein schlechten sauren wein, da der gast nun wol gössen hat, vnd wolt ein guten trunck thün, da rumpfit er sich darab ynd rüfft dem wirth vnd gab im zütrincken. Da der würt getranck da sprach der gast geben ir euwer gesten essich zü- trincken. Der wirt flucht vnd zörnt vber das gesind vnd sprach wer im den wein het geben, es wolt es nieman gethon hab^n. Zu dem

l Diese ZeUe fehlt.

E'

227

leisten sprach der wirt her gast mir ist nit als leid das man euch den tranck gehen hat, mir ist vil leider das ich euch kein andern dar zusetzen hah, wan ir sprachen zu dem nechsten, ir müsten hei einem tranck Weihen, wa ir zweierlei tranck trüncken, so würden ir siech, das wer euwer natur. Also kam der wirt der andern tlrtin auch widerumh zu.

r

Von schimpff das .ccclxx.

F EIN MAL WAS EIN WIRT DER HET EIN KNECHT mit dem het er an gelegt wan er in hiesz des weins bringen, so solt er es nit thün, er geh im 4an ein Wortzeichen. Vff ein mal het er ein gast, da hiesch der wirt den knecht wein vsz einem fasz bringen, der solt fast gut sein, da bracht er ein anderlei. Der gast schmäckt wol das es nit des guten weins was, vnd schalt den knecht vbel vnd flucht im. Der wirt sprach, her gast sein nit so yngestüm, thftt der knecht nit das ich in heisz^ so thüt er doch was ich wil. Also &lsch lüt sein etlich, sie heissen eins vnd wollen ein anders.

r

Zu den Wirten.

Von schimpff das .ccdxxi. *

•F EIN MAL KAM EIN GA8T IN EIN WIRTZHÜOSZ, vnd hiesch ^ im ein masz wein bringen. Der knecht setzt im die masz wein dar, vnd nimpt ein glasz schwenckt es. Die weil soff der gast die masz wein vsz. Da der knecht kam mit dem glasz vnd wil yn schencken da was kein wein da, vnd sprach, wa setzestu einem gast ein lere kanten für. Also bracht der knecht ein ander masz wein.

y-

Von den Wirten.

Von schimpff das .ccclxxii.

F EIN MAL WASZ EIN WIRT DER VERSCHÜT etwan dick den gasten ein masz wein ob dem tisch in das tischdüch, vnd thüt dan das tiscbdüch züsamen, vnd schrei dan, hie wollen wir weschen. Das thet er darumb, das er vil weins ver- tribe, das verstund ein gut gesel, vnd zohe ein zapffen vsz einem

*

1 Diese Zeile fehlt. 2 hie. 8 Diese Zeile fehlt.

16*

228

üasz, ynd liesz im den wein vsz. Si« kamen an das recht, diser sagt wie des wirtz gewonheit was vnd sprach, er het ob dem tisch wol- len weschen, so hab ich in dem keller wollen weschen, also het der Wirt den spot zu dem schaden.

I

Von schimpff das .ccclxxiii.

N EINS WIRTZHÜSZ KAM EIN GAST, DA MAN SOLT schlaffen gon, da legt man iederman in ein kamer, vszge- numen in. Da iederman schlaffen was, da der göt gesel rüfft, ynd sprach. Wirt wa lig ich. Der wirt sprach in der stuben vff dem disch findestu leilach, küssen vnd deckin. Da der gut gesel an dem morgen wolt hinweg gon, da hoffiert er vff ein disch, vnd thet das blat wider zu, es was ein züsamengelegter disch, vnd sprach zA dem wirt, die leilachen küssin vnd deckin ligt als bei einander vff dem disch, aide got behüt dich. Der wirt sprach es ist recht, vnd da er in die stuben kam, da stanck es so vbel, sie suchten vnder den bencken vnd hinder dem offen, sie kunten nichts finden, hindennach fanden sie den schätz vff dem tisch ligen. Der wirt sprach, er hat mir recht gethon het ich in in ein kamer schlaffen gewissen so het er mir die boszheit nit gethon.

E'

Von ernst das .ccdxxüii.

S WAREN GEST IN EINEM WIRTZHÜSZ, DA SPRACH einer vnder inen zu einem döchterlin, bring mir ein gläszlin vol Wasser ich wil es in den wein thün. Das döchterlin sprach, ir bedörffen sein nit, mein müter hat hüt erst ein grosen zuber vol in das fasz geschüt. Es ist war das kind, narren vnd truncken lüt sagen die warheit. Wie wollen aber die wirt zu got kumen, die cristo sein kunst ab haben gelert, der kunt vsz wasser wein machen. (Johan. 2.) Wie beichten sie, wie keren sie wider, wie gon sie zu dem Sacrament. Wan ein arm mensch wil wein kauffen, so gibestu im wasser für sein gelt, du würst des bösen geltz nimer erfröwet, vnd nit dester reicher. Es solt dir gon als einer bürin gieng, von deren wir lesen.

Von schimpff das .ccdxxv.

S WAS EIN BÜRGER INIEINER STAT, DER FÜOR zu dem heiligen grab, da man vff dem merwas, da het

229

er sein deschen neben sich gelegt, da was ein äff in dem sdiiff der erwust die desch vnd trftg sie vff den segelbanm, vnd l&gt was darin war, vnd was er darin fand, so warff er alwegen das drit in das mer, vnd zwei stück in das schiff wan er zwen plaphart in das schiff warff so warff er den dritten in das mer. Der gut bilger lasz das gelt yff, das er in das schiff warff, hindennach warff der äff die desch auch in das schiff. Da der bilger wider heim kam, da sagt er es seiner frawen wie es im mit dem äffen gangen wer. Da sprach die fraw, da solt £ro sein das es also gangen ist, das gelt das ich dir zftstür geben hab, das faab ich vsz milch gelöszt, vnd ist der dritteil Wasser gewesen, got der her hat nit geweit das du die heilig fart mit vnrechtem gut soltest volbringen, darumb so hat der äff den dritten pfennig in das mer geworffen.

Von den spilem.

Von schimpff das .ccclxxvL

S HET EIN VATTER EIN SÜN DER WOLT EIN spiler sein. Der vatter strafft in, vnd liesz in in den thum legen vnd liesz in schlagen, es halff als nichtz. Da der vatter sähe das er vberein ein spiler wolt sein, da verdinckt er in zu den besten spilem die in dem land waren, damit das er gelert würd in dem spiel, vnd alle list, kunst vnd forteil daruff künt, als dan kein spil ist es hat ein vorteil, damit sein sun nit betrogen würd von den spilem, vnd was also verblent das sorg ist in beiden zu vbel kumen sei. Bedenck es.

E'

T

Von schimpff das .ccdxxvii.

N EINER STATT AN DEM REIN WAS EINER IN DEM rat, der bracht an, man so}t das spiel verbieten in der stat in allen wirtzhüser, vff allen stuben, etlich in dem stat waren daran, etlich waren darwider. Es ward ein .ratztag gesetzt, das man eigentlich von der sach reden wolt vnd beschliessen, da was einer in dem rat der sprach. Lieben herren ir wollen alle spil verbieten, vnd sein schier alsamen daran, vnd raten was man nit sol thün, wan die bnrger vff den stuben züsamen kumen, es wil aber euwer keiner ratten was man thftn sol. Sie sprachen, er solt das selb vrteil vsz- sprechen was man thün solt. Da »sprach er, es ist mein rat, das man ieglichem ein kunckel an leg das er spin, ir gon.mit narren-

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werck vmb. Die barger kamen selten züsamen, vnd wan sie zft« samen kamen, was sollen sie sanst thün, dan etwan vmb die ürtin in dem bret spüen, oder in der karten vmb ein pfennig. Verbieten die grosen spil, vnd die grosen schwur, vnd den wücher, fürkaaff vnd eebrach, deren ir wol kantschafft haben, vnd lassen die kleinen spil die man vmb kartzweil thüt bleiben. Also ward nichtz darasz.

r

Von ernst das .ccdxxvüi.

N SICILIA WAS EIN lUNG GESEL IN EINER STAT, der was ein groser spiler vnd ein gotzlesterer. Vff ein mal het er seiner frawen heimlich ein goldin gürtel genainen, vnd het in in den büsen gestosen ob er das gelt verspilt, das er den gürtel het zu verkaaffen, vnd aach verspilt. Die spiler kamen fflr eins burgers husz vf ein laden, vnd da sie also spilten, da kam des künigs stathalter, vnd sprach zu dem selben gesellen, göt gesel gang in das kloster in iren garten, vnd bring mir ein salat vf das nacht- mal, ich mag sunst nichtz essen. Der gesel sprach her gern, vnd nimpt sein gelt vnd gat anhin, vnd vff dem weg da nam der tüffel leib vnd seel, vnd f&rt in hinweg. Der her wartet des salatz, es kam nieman, er ward zornig, vnd liesz den gesellen in seinem husz Sachen vnd in der gantzen stat, er was verloren. Yff ein mal für ein schiff für den berg anhin, der da heiszt Yulchanus der da ligt in Sicilia, da man flamen vff sieht gon, vnd ein eilend geschrei da gehört würt, von frawen vnd von mannen, vnd glaubt man das die hei ein thür da hab, da ward ein grausamlich geschrei gehört, das sprach also. Patron schifinan. Er gab im kein antwurt. Damach kam noch ein grausamlichere stim die sprach, schifman patrone. Er schweig aber stil. . Zu dem driten sprach die stim, wiltu mir nit antwurt geben, so wil ich das schiff machen vndergon. Die lüt die in dem schiff waren die weinten vnd schruwen, vnd sprachen zu dem schiffiman er solt antwurt geben. Der patron sprach, wer bistu. Die stim sprach, ich bin der tüffel. Der schiftnan sprach, was wiltu. Der tüffel sprach, sag dem stathalter des künigs, das er den gesellen nit me such, wan ich hab in geholt vmb seiner grosen leckerei wil- len des spils, vnd hab in gefQrt in die hei, da er ewiglich brennen

1 anrwtut*

231

mftsz, vnd liesz den frawengflrtel in das schiff fallen Tsd sprach. Den gürtel gib seiner frawen wider, er hat in in dem hftsen gehebt. Der tüffel schickt der frawen den gürtel wider, nit dammb das er 80 gerecht wer das er widerkeren wolt vnrecht gut, nein. Aber danunb das sie me fröd vnd hoffart mit treib, wa die gröst hoffart die ein frawe an irem leib treiben mag das ist vnd sein die be* schlagenen gürtel, waromb da ist aller meist matery der demütikeit, der magen der katsack, als ein prophet spricht (Hnmiliatio tua in medio toi.) Dein demat ist in der mittin in dem leib. Ein füderig &sz mit kostlichem wein, mag man mit etlichen reiffen binden, vnd kost einer etwan drei pfennig. Ynd den trecksack den leib müsz man mit einem gürtel binden, der etwan .xxx. oder .xl. goldin wert ist, vnd treiben so vil hoffart mit dem Schlempen es heiszt ein glimpff, den glimpff werffen sie vber die achszlen vsz an den rucken. We den frawen, die Iren glimpff an den rucken werffen.

v

Von schimpff das .ccclxxix.

•F EIN MAL WAS EIN ERFARNER SCHÜOLER Ei- ner der mit der schwartzen kunst kant, vnd thet den lüten vil schaden mit rauben vnd stelen, vnd kunt im nieman zu- kumen. Er ward gefiangen, vnd einer gewaltigen frawen vnd witwen ward er für bracht, die fragt in wie er der sachen thet, das er also grosz glück het zftstelen. Er sprach, fraw ich hab ein wirfei den wirf ich, da sein nit me dan drei äugen vff. Zu dem ersten wurff spricht der wirfei gang. Zu dem andern wurff spricht er, gang bald, so gang ich noch liit. Zu dem driten wurff spricht er gang bald bist sicher, oder schweigt stil so far ich dan darumb. Da spricht die edelfraw, wie ist es dan ietz gegangen, wie hat dir die kunst gefeit. Er sprach ich hab den wirfel drei mal geworfen wie vor, vnd hat mir auch antwurt geben wie vor, aber zu dem driten mal hat er mir gefeit vnd hat mich betrogen, vnd bin gefangen worden also hanckt man in. Also sein vil menschen die Sünden vnd gon bald, aber in der Sicherheit werden sie betrogen, wan wen sie an dem minsten meinen so werden sie betrogen, so faren sie anbin, wan der dot ist blint er sieht niemans an.

Von den Schmeichlern oder züdütlem adulatio genant. Von schimpff das .ccclxxx.

E

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S WAS VF EIN MAL EIN FUCHS, DER WER GERN vber mer gewesen, vnd kam zu einem sdiifman ynd sprach zu im. Für mich vber das mer, ich wil dich drei weiszheit leren, vnd die ersten zwo wil ich euch ietz leren, vnd die drit wil ick ench leren wan ir mich hinüber gefüren. Der schiffman sprach, so 1er mich die zwo ersten. Der fachs sprach, die erst ist, so vil me ein hübschlicher zu dir ret, so vil er dich me betrügt oder be- triegen mag. Die ander weiszheit ist, so vil einer dich ee betrügt, so vil er dir bessere wort gibt, vnd hübschlicher mit dir ret. Der schifman fürt den fuchsen hinüber. Da sie nun hinüber kamen, vnd den andern staden ergriffen, da sprach der fuchs nun wil ich dich die drit weiszheit auch leren vnd sprach. (Officium perdit dico qai seruit iniqno.) Wer einem boszhafftigen dient, der verlürt sein dienst.

Also sein die züdütler vnd die Schmeichler die loben ein oder eine, vnd geben im die besten wort, das sie in nur betriegen mögen, wan sie wollen. Das wissen die frawen vnd iunckfrawen zu dem aller basten, was glatter wort man inen gibt, vnd wan sie dan be- trogen werden, so werden sie inen dan als feint als einer spinen, wan sie züscbanden kumen. Darumb semliche Schmeichler vnd zu- dütler sein gleich wie cicaden vnd hewschrecken, sie singen nur in dem sumer desz glucks so es inen wol gat, vnd sein wie die sürenen in dem mer, die den menschen singen sie zu ertrencken. Darumb so würt man zu dem letsten gewar, das sie nit alle deine fründ sein die dich loben noch dich straffen, als das geistlich recht sagt.

E'

Von schimpff das .ccdxzxi.

S GIENG VF EIN MAL EIN TÜTSCHER WALCH

vnd ein zigeiner oder ein heid, wie man sie dan nent, vber feit, vnd kamen in einen wald, da sasz ein affenkünig mit sei- nem volck, vnd sie fiengen die beid, vnd brachten sie für iren künig. Der künig sprach zu dem tütschen walchen, wie gefeit dir mein volck vnd ich. Der tütsch walch sprach, hübschere creaturen sein vff erden nit, dan ir sein, vnd lobet sie gleich wol. Der künig satzt in neben sich vnd thet im grose eer an, vnd spradi sft dem zigeiner, der ^ kunt warsagen, der gedacht, hat der gelogen vnd ist also ge-

1 dir.

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ert, wie würt man dan dir thftn wan du die warheit sagst, wie ge- fallen wir dir. Der zigeiner sprach, ir gefallen mir nit wol, es ist nichtz hübsch an euch, ir künnen euwere schand da hinden nit decken, vnd lassen iederman in den hindern sehen. Da fielen die äffen alle vber in, vnd zerrissen in mit den zenen. Also ist es noch vff erdtreich.

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Von schimpff das .ccclxxxii,

F EIN MAL WAS EIN TYRAN IN DER STAT SI- racnsana, ein groser her der hiesz Dionisius, der het vil armer Itit gemacht, vnd vnder denen het er auch ein philosophum verderbt, der hiesz Diogenes, darumb das er im die warheit sagt. Vnd vff ein mal w&sch Diogenes krut oder ein salat, vnd wolt in für den hunger essen, das sähe ein diner des selbigen Dionisy, vnd sprach zu dem selbigen Diogenes, wan du woltest thün, was mein her Dionisius wolt, so bedörfftestu nit kraut essen, vnd bettest wol besser ding zu essen. Diogenes sprach woltestu krut essen, so be- dörfftestu deinem herren Dionisio nit adulieren vnd schmeichlerei treiben. Das ist war, wan an der fürsten hoff da schmeichlen sie allein den herren, das sie züessen vnd zütrincken haben, vnd sie betriegen vmb das ir, vnd geston den herren alles das sie sagen. Loben die herren ein, so loben sie in auch, schelten die herren ein, so schelten sie in auch, vnd die Schmeichler, die pfefferlecker vnd dellerschlecker sein arme elend lüt, vnd sein darzü vnglückhafftige fögel, sie tragen wasser vff beiden achszlen, vnd schleiffen scheren vnd wenden, vnd reiten vff zweien sätlen, sie dienen zweien herren, vnd sein keinem günstig, vnd etwan dreien.

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Von dantzen vnd pfeiffen. Von ernst das .ccclxxxiii.

N DEM TÜTSCHEN LAND IST ES GESCHEHEN, DAS ein pfeiffer bestelt was in einem dorff, vnd solt inen zu dantz pfeiffen, vnd kamen die vsz den nechsten dörffem auch dar zu dem dantz, als man nit in allen dörffem pfeiffer zu besolden, vermag. Es fügt sich in dem iar das diser pfeiffer vnd trumenschla- ger kranck ward, vnd beichtet vnd versähe sich züsterben, vnd sagt dem priester z&, das er sein lebenlang nimerme zft keinem dantz pfeiffen noch die trumen schlagen. Vnd an dem dritten Sontag hört

234

der Priester das einer zft dantz schlug, vnd gedacht ist der so bald \?iderumb gefallen nach seinen zusagen, vnd gieng zu dem dantz ynd lügt ob es der selb wer, vnd da er zu dem dantz kam, da sähe er in dort sitzen vnd schlug zu dantz. Dochwolt der priester die sach recht erfaren, vnd gieng in des pfeifen; husz, da fand er in an dem bet ligen. Da gieng der priester wieder in die kirchen vnd holt ein stalen, vnd gieng wider zu dem dantz, vnd warff dem tüffel den stal an den hals vnd spradi, ich beschwer dich bei dem lebendigen got das du mir sagest wer du seiest. £r sprach ich bin der tttffel, vnd ist mir leid das ich vff disen tag solt ein semlichen schaden leiden von des schalcks willen, der von meinem dienst gewichen ist, mir ist leid das ich im nit vorlangem den hals hab ab gebrodien, vnd bin selber an seiner stat gestanden. Da verschwand er vor iren aller äugen, vnd liesz ein grosen gestanck hinder im.

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Von ernst das .ccclxxxüii.

S WAS EIN PREDICANT DER PREDIGET NACH mittag, vnd nit weit daruon da dantzet man, vnd ward geirt von der trumen, vnd sprach zu denen die an der predig waren, warten mein ich wil bald wider kumen, vnd gieng zu dem trumen- schlager, vnd stach im ein messer durch die trumen vnd zerschneid sie. Die geseien die da waren die fielen vber den priester vnd schlügen in vnd handletten in vbel, vnd strafften in das man des tüffels diener also vneer het an gethon, het man einem priester mit dem Sacrament vneer an gethon, sie hetten es nit gethon, als so man da den tüffels diener entert het. Sie nanten sie alle cristen lüt vnd gottes diener, aber sie zögten das sie des tüffels diener waren. Es sol kein frumer man sein frawen noch sein dochter zu dem dantz lassen gon, du bist sicher das sie nit als gut wider heim kumpt als sie dar ist gangen, Sie begeren oder werden begert, vnd haben Ire hend in einer vnreinen band. Ja sprichstu, man thüt nichtz böses da, man zetlet aber da, das man darnach vsz wept.

Von ernst das .ccdxxxv.

N PRABANT IN EINEM DORFF DA WAS EIN FRAW, die versumpt kein dantz, vnd wan man etwan an einem tag so ein fest was nit dantzen wolt, so rüstet sie ein dantz zu, vff ein mal an einem Sontag nit weit daruon, da was ein sdiiessen vnd

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235

gieDg ein^ pfeO n^ben VS2 , vnd ward eine die da danzt erschossen vff dem blan da man dantzet, vnd was der schimpf vsz, vnd man ir&g sie heim in ir huBz, vnd legt sie yff ein dottenbar, vnd bestalt priester die vmb die leich vigilg selten singen nach des lands sitten. Da die priester vnd ander Ittt also da waren, da kam ein tüffel in eins schwarzen stiers gestalt, vnd warff die dottenbar vmb, vnd zer- risz der d&ntzerin leib mit den hörnern, das das yngeweid hernsz fiel, vnd gieng ein semlicher gestanck damon, das nieman da bleiben mocht, da verschwand der stier wider, vnd man Uesz den zerrisznen leib ligen bisz morgen bisz der gestanck vergieng, da vergrub man sie an das vngeweicht, als auch billich was. Dantzer merck vff.

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Von schimpff das .ccclxxxvi.

S WAS EIN BÜBGER DER HET EIN PFERD, DAS het ein ritter neben im gern gehebt, dan es hat gar ein hübschen schwantz, vnd liesz an in werben, er solt im das pferd zu kanffen geben. Da der bnrger hört das er das pfert gern gehebt het vmb des schwantz willen, da liesz er im den schwantz ab hawen, da begert es der ritter nit me.

Also dein fraw vnd dein dochter gon nur zt dem dantz wol geziert vnd vsz gestrichen, verbirg oder verbttt inen die hochzeit« liehen kleider, so hastu inen schon das dantzen gewert, hab dein katz nit lieber, dan dein frawen vnd döchtern. Wan einer ein katzen hat, die ein hübschen glatten balck hat, darumb sie etwan wild wer- den, vnd in die weld laufen, vnd laufen vsz einem husz in das an- der, vnd sein selten da heim, so besengt er ir das har ab, in einer selten vnd macht sie moseglat, so bleibt sie darnach daheim. Heisz dein folck also zt dem dantz gon, wie sie in dem küstal sein, so sichstu wol ob sie gon oder nit. 0 wie vngem haben die frawen, das man von den dingen predigt, aber wan es inen gon würt wie es dem hie hernach gieng, so wolten sie das man es inen basz zu husz gesagt het.

Von schimpff das .ccclxxicvii.

S SASSEN ZWEN GESELLEN BEI EINEM FEUER vnd trüncken wein, als in den orten da man kein stuben het, da sprang ein glüender kolen dem einen vff seinen mantel, der ander sähe es vnd wolt seinen gesellen nit warnen vnd sprach. Ge-

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sei wilt du etz nüwer mer hören. Er sprach ia, sein sie gfitj so wil ich sie hören, sein sie aher bösz so wil ich sie nit hören. Der gesel sprach, sie sein nit gut. Diser sprach, so wil ich sie anch nit hören. Es fieng an zu brennen vnd zu schmacken, da sähe er das ein kol yff seinem mantel lag, vnd het im ein grosz loch darjn gebrent. Der ander sprach, ich hab es lang gesehen. Diser sprach, waromb hastn es mir nit gesagt. Er sprach du hast gesagt ich sol dir kein böse mer sagen, die mer was bösz, das dir ein kol vff den mantel was gesprangen. Also würt es manchem gon, wan er den schaden empfahen würt, so wolt er das man es im vor gesagt het, der ietz ein haszt der in warnet. Merck.

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Von dem bittern ernst das .ccclxxxviii.

U DEN ZEITEN KAISER HENRICHS DES ANDERN in seinem zehenden iar ist ein dorff in Saxen, da het sich ein iamerlich sach begeben. In dem selben dorff ist sanctns Magnns patron, in der selben kirchen was ein priester der hiesz Ropertus, in der Weihennacht, da er die erst mesz zu mitternacht an fieng zu singen, da fiengen .xviii. personen auch an zu singen vnd zu dantzen vff dem. kirchoff frawen vnd man. und einer hiesz Othbertus, der het das spil zu gericht, vnd irten den priester ob dem altar vnd er entbot inen, sie selten vff höfen schreien, aber sie wolten es nit thftn. Da sprach der priester, nun wöl got vnd sanctus Magnus, das ir ein gantz iar dantzen mttsen. Der fluch kam sie an, vnd kunten nit me vff hören dantzen. Der priester het auch ein dochter da dantzen, ir brüder lieff hinzu, vnd erwust sein Schwester bei einem arm, vnd wolt sie von dem dantz reissen da zert er ir ein arm von dem leib on blüt, vnd dantzten die .xviii. personen vnd sungen darzü ein gantz iar, on essen vnd trincken vnd on schlaffen, vnd kam kein regen vff sie noch kein sehne. Ynd dantzten ein grub die inen bisz m den gürtel gienjg, sie wurden nit müd, Ire kleider vnd ire schuh namen nit ab, das dantzen triben sie ein gantz iar. Da nun das iar herumb kam, da kam ein bischoff von Köln dar, der hiesz Herebertus, vnd Absoluieret sie von dem bann, das sie die heiid von einander gon Hessen, vnd fftrt sie in die kirchen für sant Mangen altar, vnd absoluiert sie von iren Sünden. Die dochter des priesters mit zweien andern frawen stürben gleich, die andern entschlieffen, vnd schlieffen drei näcbt vnd zwen tag,

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etlich stürben vnd theten zeichen, wan sie fast grosen rüwen hetten f&r Ire sttnd, vnd dantzten wie halb dotten menschen, vnd die die lebendig bliben, die gingen in dem land hin vnd her, vnd zitterten mit dem kopff vnd mit den andern glidem.

Von hochzeitlichen festen, wie man sie eret. Von schimpff das .ccclxxxix.

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F EIN MAL KAM EIN lüD YFF EIN SAMSTAG IN eins inden hnsz, vnd wie er es vber sähe das er in ein sprachhosz fiel oder in .ein prophei, wie man es dan nent. Der cri^ sten ^ lief in des iuden hnsz vnd sagt es seinen frOnden, sie sollen im herusz helfen. Einer sprach, wir dörffen es hüt nit, es ist hüt vnser Sabat vnd vnser feiertag. Doch gieng einer anhin vnd wolt es besehen, vnd da er dar kam da sprach er, wie bistu da hinab kamen. Der iud sprach, frag nit wie ich herab sei kamen, frag wie ich wider hinasz kam.- Er sprach morgen so wollen wir dir herusz helffen. Des morgens kamen die iuden mit den leitem vnd weiten im hemsz helffen. Da sprach der cristen, nit, nit ir armen iuden httt ist vnser feiertag, es sol nit sein, gestert was es euwer Sabat vnd euwer feiertag, hüt ist es vnser Sontag vnd vnser feiertag. Also müst der iud zwen tag in dem dreck vnd in dem gestanck ston.

Es ist den cristen ein schand, das die iuden ir gesatz basz hal- ten, dan die cristen ir gesatz, vnd besunder den feiertag halten, was wir nit an dem wercktag mögen thftn, das richten wir an dem Feiertag vsz die gantzen wochen sitzen wir vnd wercken an dem Sontag spilt man vnd sufft, vnd laufit den htiren nach, vnd in die dörffer vnd heischen schuld, vnd man fürt mit dem karren vnd mit den wägen als wol an dem feiertag als an dem wercktag, vnd so das die iuden vnd beiden sehen so werden sie geärgert, vnd werden nit cristen. Wan wir mit Worten vnsern glauben loben vnd riemen, wie gut vnd wie gerecht er sei, vnd erfüllen in aber nit mit den wercken. Es sein auch nit feiertag gnüg als wol als edler iuden, gemeine motzen vnd pfaffen, wan man mecht sunst kein guten Mon- tag, wan die woch gantz ist, vnd dem heiligen der da heiszt fast- nacht * drei feiertag oder etwan zehen feiertag.

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1 rristen. 2 fanstacht.

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Von ernst das .cccxc.

S WAS EIN MTER DER WAS EIN GAR GROSER iager, da sähe er keinen Sontag an vnd keins heiligen tag, er iagt ynd fogelt alwegen. Sein hauszfraw strafft in offt dar- omb, aber sie bliesz in ein kalten offen, vnd sie het yil hübscher schöner kind mit im gemacht, vnd yff ein mal wolt got der her im zögen, wie miszfellig im ist den feiertag zubrechen, vnd vff ein mal macht die fraw ein kind, das het ein hunds kopff, mit langen han- genden oren vnd mit einem grosen maal. Die frawen die bei ir waren die erschracken, vnd wurden der sach eins man solt es in ein sack thün vnd solt es vergraben. Ynd da das kind vergraben was, da kam der ritter von dem geiägs, vnd sähe wol das die fraw genesen was. Die frawen weiten es im vsz reden vnd sprachen, es wer ir miszlungen, er solt rüwig sein. Der ritter zohe sein schwert vsz vnd stund vber sie vnd sprach sie solt im sagen wa das kind wer. Die fraw hiesz das kind wider vsz graben, vnd man bracht es im. Da der ritter das kind sähe da erschrack er fast vbel. Die fraw sprach zu im, da vnseliger mensch, da offenbart dir got dein sünd durch das zeichen das du alle heilige tag vnd Sontag also lagst. Der ritter bessert sich darab, vnd thet es nit me, vnd wirckt penitentz vnd bftsz. An dis exempel stossen sich andere.

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Von schimpff das .cccxd.

N DEM TÜTSCHEN LAND IST ES GESCHEHEN, DA het ein ritter gar ein grose matten das er vil meder het vff ein feiertag da man feierabent in allen dörffem neben vmbher lütet, da was einer vnder inen der sprach zu den andern modern, lieben gesellen man lüt feierabent, es ist morgen ein hochzeitlich fest, vnd lassen vnsz zu der vesper gon, vber morgen ist auch gut wercken, sein gesellen spotteten sein. Er hanckt sein segessen an ein bäum vnd gieng in die vesper, die meder weigten für sich, vnd Hessen disem sein teil ston, vnd da das hochzeit vex^ieng, da gien- gen die meder wider an ir werck. Diser meder gieng wider an sein teil, das im seine gesellen betten lassen ston, vnd meyet weit hernach^ vnd waren sein gesellen weit vor im vnd spotteten sein vnd schruwen naher, naher. Er schwig stil vnd leid es mit gedult, vnd da er also hernach meiet, da fand er ein guldinen pfennig, der

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was als grosz als ein deller, vnd hüb in yff ynd besähe in, vnd fieng an züschreien vor fröden vnd knüwet nider vnd danckt got dem herren, die meder ynd der ritter lieffen zh im vnd besahen das Meinet. Der her lasz die über geschrifft, vnd stund also in tütscher sprach daruff geschriben, vnd ist in dem latin also vil gesagt.

Manns dei me compegit. Et in donum me redegit. Panperi qni non infiegit. Diem festo celebrem.

Der ritter trüg den guldin pfennig mit im heim, vnd zögt in seiner huszfrawen, die fraw wolt den guldin haben, vnd gab im als vil darumb, als ein marck golds wert ist, vnd ward darnach man- chem menschen gezögt.

Von liegen. Von schimpff das .cccxcii.

U ROM WAS EIN GEWONHEIT DAS MAN DIE BÜR- gers kind von .ix. oder .x. iaren liesz in den rat gon, das sie lerten von iugent vff, vnd sasz ieglicher neben seinem vat- ter. Vff ein tag betten die Römer lenger rat dan gewonheit was, das eins herren fraw vbel verlangt, wan der her kem zu dem im- bisz, vnd het gern gewiszt was sie doch so lang handelten. Nun het sie ein snn der hiesz Papirius, der was lang mit dem vatter in dem rat gewesen, die müter macht ein rüten vnd wolt dem knaben abtröwen, er solt ir sagen was sie in dem rat so lang gehandlet betten. Der knab wolt es lang nit sagen, vnd zu dem letsten sprach er, sie sein des willens einen man, noch ein frawen zügeben, so sein andere in dem rat die meinen man solt einer frawen nodi ein man geben, vnd wissen nit welchs das best ist, ob der sach sein sie so lang gesessen. Die gut fraw gieng zu einer andern frawen vnd sagt ir das vnd kam so weit, das ir bei zwei hundert vff das rathusz kamen, vnd thet ein fraw das wort, vnd sagten es wer besser, man geh einer frawen noch ein man, dan das ein man zwo frawen het. Die herren fiengen an zülachen vnd wüszten nit wa des her kem, vnd Hessen ein frag vmb gon, ob keiner wüszt wa her die seltzame frag kem, es wüst keiner nichtz darumb, da fieng der knab Papi- rius an zu weinen, vnd sagt wie in sein müter het wollen zwingen

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240

zusagen vsz dem rat vnd wie er die hoflich lügin erdacht het. Ynd also ward da geordnet, das kein knab me solt in den rat gon dan Papirius. ,

Von schimpff das .cccxcüi.

S WAS EIN BÜRGER DER HET EIN SÜN EINEM Schulmeister befolhen der solt in kunst, sit vnd geberd leren. Nach einem iar oder zweien kam der vatter in die selb stat, vnd fragt den Schulmeister wie sich sein sun hielt. Der Schulmeister sprach wol. Der vatter sprach spilt er auch. Der Schulmeister sprach ia. Der vater sprach es schat nüt, es würt im wol ab gon vnd sprach, ist er auch ein hürer. Der Schulmeister sprach ia. Der vatter sprach es schat nichtz, nach vil lästern würt etwas gütz vsz im vnd sprach, ist er auch ein lügner. Der Schulmeister sprach alles das er sagt das ist erlogen. Der vatter sprach, nun hab ich kein hoffnung me das etwas gütz vsz im werd, wan ie elter einer würt, ie me das laster liegen zu nimpt, vnd sunst alle laster nemen ab, darumb ist liegen ein vnerlich ding. Was hat ein mensch mer dan den glauben, wan er den verlürt, so ist er nichtz me. Es ist ein Sprichwort, wer gern lügt der stilt auch *gern. Man spricht bft- len, leigen vnd stelen hangen an einander. Es spricht mancher, es ist nit war, wan es ist ein bösz mensch, das alle böse ding an im hat.

Von ernst das .cccxciiii.

S WARENT ZWEN KAÜFFMAN ZÜO KÖLN DIE beichteten einem priester, wie sie nüt on liegen möch- ten kaufen vnd verkauffen. Der priester sprach, das ist nit war, versuchen es ein iar, bieten ein ding wie ir es geben wollen, vnd geben es nit anders j aber ir müsen euch ein iar leiden. Wan dan euwer kauflüt vnd künden von euch schlahen, vnd anders wahin laufen vnd kaufen, vnd lang kerben, so sprechen sie dan, vmb den Pfennig hettestu es auch vmb den kauffman kauft vnd wer eben als gut als das ist, vnd villeicht besser, vnd kumen dan die künden alle wider, vnd bringen sunst auch vil kauflüt mit inen. Sie sprachen wir wollen es versuchen vnd wie der priester inen es gesagt het, also gieng es inen. Ynd da das iar herumb kam, da kamen sie zft dem priester vnd danckten im der guten 1er, vnd bliben daruff vnd wurden reich on liegen.

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Ton heimlichen dingen ynd die heimlich behalten: Ton schimpff das .cccxcv. F EIN MAL WAS EIN RITTER DER HET EIN FRAW, die het gern gewüszt was man in dem rat handlet. Der ritter weit es ir nit sagen vnd sprach, ir weiber mögen nit schwei- gen. Die fraw sprach, wir frawen mögen basz schweigen dan ir man. Der ritter wolt sie yff ein mal versuchen vnd klagt sich wie im der buch so we thet. Die fraw sprach, gon vff das hüszlin, so würt euch basz. Der ritter thet es, vnd da er wider kam, da spracK er, 0 fraw ich het euch etwas heimlichs zusagen, wan ir es bei euch wollen lassen bleiben. Die fraw sprach ia. Der ritter sprach, mir ist ein schwartze krey vsz dem buch geflogen, darumb ist mir so we gewesen. Sie sprach her sein fro das euch basz ist worden, vnd da es tag ward, da gieng sie zft irer nachbürin vnd sagt ir wie irem herren zwen schwartze rappen vsz dem leib weren geflogen, vnd verbot es ir hoch sie solt es niemans sagen. Ir nachbürin sagt es andern lüten. vnd sprach, im weren drei rappen vsz dem leib geflo- gen, vnd gieng das durch die gantze stat vsz, bisz das ir .1. rappen wurden. Ein anderer lerer spricht es seien eyer gewesen. Wan einer wil das man ein ding nit weiter von im sag, der behalte es im selber. Wie kan der ein ding von dir verschweigen, so du es selber nit magst von dir selbs verschweigen. Es was also ein ent- schuldigung eines abenthürers.

Von schimpff das .cccxcvi. ,S WAS EIN STATT DIE HET EINEM SPRECHER ein rock geben von irer färb, vnd gleich morgens da kam den herren für, wie diser den rock het verkauft verspilt vnd versoffen, die herren namen es für ein schand vff, vnd fragten den Sprecher warumb er den rock nit het behalten. Der Sprecher sprach, ir lieben herren wie wolt ich den rock behalten haben, ir haben in doch nit mögen behalten. Die herren sprachen du sagest war. Also behalt dir auch selber, was du nit wilt das man weiter von dir sag« Es sagt auch nieman ein ding nach, als er es gehört hat, man lügt alwegen me darzü, als der poet sagt (Fama semper crescit eundo).

Ton schimpff das .cccxcvii.

WIR LESEN IN FA.BÜLIS POETARÜM, WIE DA was ein künig der faiesz Mido, dem waren esels oren

Pauli, 16

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gewachsefi, dammb trtg er alwegen ein icapen an dem hals, das er es decken möcht. Der kflnig het ein getrüwen diener dem sagt er es, ynd verbot im hoch vnd theür, das er es niemans sagen solt, dan es wer einem künig gar ein grose schand, das er esels oren het. Der diener het die aller gröste anfeditung das zu sagen, vnd ver- schweig es wol achttag, vnd wolt es nit lenger verschweigen, vnd gieng in einen wald vnd macht ein grose grub in das erdtreich, vnd legt sich mit dem bauch nider vff das ertreich, vnd stiesz den kopff in die grub vnd schrei also zwei mal in die grub. Mein her der künig hat zwei esels oren. Mein her der künig hat zwei esels oren. Damach warf der diener die grub widerumb zu vnd gieng wider- nmh heim, da kam in die anfechtnng nit me an. Ynd an dem sel- ben ort da die grub was gewesen, da wüchsen vi! ror, da kamen die roszbüben vnd die hirten dar, vnd machten pfeifen vsz den ro- ren, vnd kanten nichtz anders damit pfeiffen, vnd gaben kein andern thon dan also. Der künig Mido hat zwei esels oren. Das ist wider die, die von inen selber nichtz bösz mögen verschweigen. Es ist auch wider die, vnd ist fast frawendedig, wan inem etwas an dem hertzen ligt vnd sie es einem nur mögen gnüg klagen, so ist es inen von dem hertzen, das seind vnfolkumne menschen, sie mögen nit in sich selbs ieren. Ein ieglicher wein der in sich selber iert, der ist besser dan der oben zu dem fiasz vsz würfft. Sie sein gleich einem ÜASz mit nüwen wein das man fürt dem mfisz man ein lufitlöcdüin lassen, vnd wan man es nit thet, so dörfft dem fasz wol der boden vsz &ren. Also sie meinten selten sie nit klagen, so möcht inen ir hertz zerspringen.

M

Von schimpff das .cccxcvüi.

AN SAGT WIE EIN MAL EINE GROSE ZAL BE- ginen bei einander waren, vnd kamen in die hoflfiart das sie einander weiten beicht hören, vnd nit ein priester, vnd er- wölten zwo vnd schickten sie zu dem babst, semliche gnad zu er- weisen, das S7 einander möchten beicht hören. Der babst wolt sie versuchen, ob sie es auch verschwygen möchten, vnd thet ein föglin in ein büchs vnd gab es inen, vnd ein brieff da was nichtz in ge- sdiriben, vnd selten es irer meisterin bringen. Sie waren fro, vnd da sie vff das feld kamen, da verwandert sie was in dem bttchszlin wer, vnd thetten das büchszlin vff, da flog das föglin daroon. Sie

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248

kaman rt dem biJbit, vnd begertea er solt Bien ein ander fögUtt geben, das wer inen empflogen. Also irfts<^ er inen den halsz vnd qHrach, was man inen beiehten würd, vnd waa oe vber einandeir aera^ wflrden, so würden sie die bttchs vff thftn das ist, sie wttrdeä ea sagen, vnd wfU'den das f&glin herusz lassen fliegen.

Von frid vnd einikeit.

Von ernst das .cccxcix. F EIN MAL WAS EIN VNEINIKEIT ZWÜSCHEN dem magen, dem mund vnd allen andern gkdm, das der innnd vnd der magen alle i^eisz empfinnen das verdrosz die andern glider, vnd weiten inen km speisz me geben, da sie das etlich tag getheten, da namen alle glider ab vnd wurden sdiwaeb, da erkanten sie erst ir irrung, vnd gaben inen widerumb speisz, da ward ir sach auch besser. Also sein wir alle ^der vnder einander, vnd aller meist in den kl&stem, da entstodt etwan ein vnfriden zwi^ sdien dem pior vnd dem conuent, vnd g^enckt mancher in dem oonuent, ich wil nit mer so vil fleisz vnd ernst haben, vnd arbeit g&t zu gewinnen, vnd was du gewinest , das verscblempt der kelier, der prior vnd der sdiaffner, vnd wau du inen dan niditz gibst, so künnen sie dan dir auch nichtz geben. Sunst wan du inen gibst vnd gewinst, so geben sie dir widerimib, als der magen den and^n güdem gibt, vnd sein in gutem finden.

E'

Von schimpff das .cccc.

S WAS EIN RITTER DER HET ZWEN JAGHÜND, die waren im lieb, vnd het vil firöd von inen. Aber sie betten ^ die art, wan sie züsamen gebunden waren vnd g^^zlet, so waren sie so wol eins mit einander, aber so bald man sie vff läset vnd ledig waren, so weiten sie einander selber zerzerren, vnd betten das gewild nit an gesehen. Da riet man im, das er sie 9lso Boh eins machen. Er seit ein wolff nemen, vnd solt ein hund allein an in lassen mit im ztifechten, vnd wan der hund schier erlegen wer vnd gantz müd wer, so solt er den andern hund au(äi an dem wolff las- sen das er seinem gesellen z&hilff kem, so würden sie eins mit ein-* ander. Der ritter thet im also, vnd die zwen hund doten den wolff

1 herteil.*

16*

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Ttid waren darnach eins mit einander, sie waren ledig oder gebun- den. Also sollen wir andi frid haben mit einander wider den hei* Hachen lewen vnd hund^ der stetz vmb laofft vnd lügt wie er vnsz zerreissen mög. Als sanctns Petrus spricht, vnd besnnder in der ee, vnd wan ir gleieh wol eins sein mit einander, so finden ir dannodit wol lüt die euch zertrennen vnd vneinigkeit zwischen euch beiden machen mit irem schwetzen vnd klappern.

D

Von schimpff das .cccci.

ER HERTZOG VON MEILANT HÖRT SAGEN VON zweien bürgern in der stat, die waren ein zeit lang mit einander in dem rechten gelegen, vnd kunt sie nieman richten Der hertzog sprach, ich wil sie richten vnd eins machen, vnd schickt nach inen, vnd da sie nun waren kumen, da sprach der hertzog zu dem einen burger, kum her zu mir vnd züch mir ein graw har vsz er thet es. Darnach sprach der hertzog zu dem andern burger, kum her vnd züch mir ein schwartz har vsz, er thet es auch. Vnd da der hertzog beid har in seiner band het da sprach er, mir hat das graw har eben als we gethon, da mir es der hat vsz gezogen, als das schwartz. Vnd also hab auch ich gleich als grosen schmer- zen Ton der burger vnfrid, als von irem leiden, darumb so lieb euch euwer leben ist, so haben frid mit einander, vnd mästen einander da vor im die hend bieten vnd verzeihen, das was ein rechter her, Jetz laszt man die burger einander verderben.

A'

Von schimpff das .ccccii.

LS ICH HAB GEHÖRET SAGEN, SO WAREN ZWEN burger zu Zürch, die lagen mit einander in den rech- ten, vnd triben grosen kosten vff einander, das sie einander schier verterbt betten. Vff ein mal sprach der ein zu seinem sun, leg dein harnisch an, so wil ich mich auch an legen, vnd nem deinen hellenbart vff dein adisel, so wil ich mein auch nemen, vnd giengen mit einander an des andern husz ires widerpartz vnd klopfften an. Ir Widerpart sähe zu dem fenster vsz, vnd sähe das sein feint mit seinem sun da was, vnd sprach zu seinem knecht, kum wir wollen vnsz au(^ an legen, vnd nam ieglicher auch sein hellenbart, vnd giengen hinab in das husz vnd stünden die fier da gegen einander. Da sprach der des das husz was, was bedüt es, das du also zu mir

2i&

kämest. Diser sprach, ich kam in allem gfttem her, wir hangen mit einander in dem rechten, vnd haben einander schier verderbt, vnd wan wir Einander gar verderbten, so spottet man vnser, vnd ist in der gantzen eidgenoschafft nieman der das best zu vnsem Sachen ret, damit das wir gericht wtlrden, lasz vnsz ein glocken giessen, die man weit mag hören lüten, da hast ein dochter so hab ich da ein sun, lasz vnsz die züsamen geben vnd ein ee machen, vnd ver«' zeihe mir so wil ich dir auch verzeihen, vnd lasz vnsz gftte fründ mit einander sein. Sein widerpart antwnrt vnd sprach bei meineni eid du sagst recht, es ist mir lieb, vnd berüfft die dochter vnd hielt in die sach für, vnd fragt in ob es ir lieb wer, sie sagt ia. Also ward der handschlag verbracht, da fiengen sie an zu kochen in bei- den hüsern, vnd legten sich hochzeitlichen an, vnd assen vnd trunckenvnd dantzten vnd luden ander herren dar zu, vnd waren guter ding mit einander. Da verwundert sich iederman der ver* Wandlung, vnd lebten in weiszh'eit mit einander, das waren recht lüt.

Vonschimpffdas .cccciii.

WAN ES SICH BEGIBET DAS ZWO GEISSEN EIN- ander begegnen vff einem engen steg der vber ein dieff Wasser gat wie halten sie sich, sie kttnnen nit wider hindersich

m

gon, so mögen sie nit neben einander anhin gon, der steg ist zfL" schmal, vnd solten sie dan einander stossen, so möchten sie beid in das Wasser fallen, vnd möchten beid ertrincken. Wie thün sie dan, die natur hat inen geben, das sich die ein nider legt, vnd laszt die anderen vber sich vszhin gon. Also solt ein mensch vff im lassen gon, ee er zanckt vnd kriegt mit den andern.

Von den gemeinen metzen. Von schimpff das .cccciiii. ' S WAS EIN GÜOT GESEL DER HET EIN METZEN, mit deren hielt er husz, die war heszlich vnd vnge- schaffen. Man sprach etwän offt zu im , was wiltu des heszlichen thiers, wan ich etwas wolt haben, so wolt ich etwas hübschs haben. So gab er alwegen antwurt ich müsz doch dem ttiffel etwas zu einem güiten iar schicken, es ist eben als gut ich schick im etwas heszlichs, als etwas hübschs, vnd liesz sie im.

.: 1 Diese Zeile fehlt.

E^

246

Von schimpf! das\ccce?«

•F EIN MAL WAS EIN METZE GESTORBEN, DIB was also schwer, das sie niemans erlttpffen mocht, das sie Tergraben wfird da was einer der sprach. Es ist in etlidien lan-^ ^en gewonlich, das ein handwerck das ander zügrab tregt, stehen ander metzen es schat nichtz das sie eefrawen sein. Also bestalten sie fier metzen, die hüben sie yff wie ein federlin, da oben von ^em wftchrer ist deszgleichen exempel.

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Von schimpff das «cecevi.

S WAR EINER DER HIELT MIT EINER METZEN hnsz, die was fast hübsch, vnd machet sich noch hüb- scher mit kleidem. Vnd ir bül macht ir mancherlei kleinetter, vnd als bald er eins bezalt so wolt sie ein anders haben, vnd es geriet in in den seckel züschmirtzen , ynd ' er sprach vff ein mal zft ir. Meitlin dn wilt mich verderben. Sie sprach , ia lieber her es ist noch nichtz ztli rechnen gegen der ewigen verdampnis, die ich vmb euwert willen leiden müsz.

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Von schimpff das .ccccvii.

■F EIN MAL WAS EIN KAUFFMAN DER HET EIN metzen, die het nur ein aug, vnd er was ir so holt das er nichtz thün kunt. Sein frtind schickten in hinweg vnd verdinck- ten in in ein ander stat, damit das er der metzen vergasz vnd ir ledig würt. Er kam in drei oder fier iaren wider heim, da begegnet im die metz vff der gassen vnd sprach zu ir. Sihe die weil ich vsz bin gewesen so hastn ein ang verloren. Sie sprach nein lieber Hans, ich hab kein ang verloren, aber dn hast angen fanden. Er het vor- hin nie gesehen, das sie nur ein ang het, also verblent was er ge- wesen. Frandscas petrarcha spricht (Omnis amans cecus). Ein ieg- licher liebhaber ist blind, wan er nit sieht das er sehen solt.

Von ernst das .ccccviii.

S WAS EIN ZIMERMAN DER HET EIN lüNGE hübsche frume frawen, da was ein reicher man ein wit- ling, der begert ir vnordenlich, vnd da wolt er sich kein gelt lassen dnren, vnd bestalt ein alt weih vnd veihiesz ir vil geltz vnd gab ir

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24T

ein bar galdin vff die sach, sie solt sie im knplen. Das alt weib kam zft ir, vnd sagt sie wer ir bftszlin, vnd wie sie ein mitleiden lait ir bet, das sie so arm wer, viid es wer ein reicher uian der begert ir, der het sie lieb vnd wtürd ir kleider machen vnd kauffen was sie wolt. Sie sprach, was ich mit eren möcht haben das ntm ich an. Das alt weib sprach, nan bistn mir aber lieber dan vor so da fram bist Es was ein angelegte sach mit dem reichen man, vnd vff ein mal gieng das alt weib vnd die lang fraw mit einander in die Vesper, vnd da sie für des reichen mans thttr kamen, da gieag die thttr vff, da stiesz das alt weib die inng frawe hiojn, man em» pfieng sie wol, der disch was bereit, sie sassen nider, die iung fraw sähe wol das sie verkauft was, vnd gedacht wie sie mit eren miejr hinweg möcht kumen, vnd neigt sich zft dem alten weib vnd sprach. Liebs bäszlin mir ist hinnacht gefallen, das inen gemeinlich Zk feit, ich gelob vnd verheisz dir, das ich bisz Sontag mit dir wider heryn wil gon. Es gefiel dem reichen man wol vnd dem alten weih. Die Inng fraw gedacht wie sie das alt weib wider bezalt, vnd be* stalt drei frume frawen zu ir mit guten rüten, vnd verbarg sie in ein kamer. Da nun das alt weih kam vnd wolt mit der iungea frawen aber zu der kirchen gon. Die iung firaw sprach, bäszlin kam mit mir in die kamer vnd hilff mir das ich mich an leg, vnd da sie sie in die kamer bracht, da wüsten die drei frawen herfür vnd zogen sie nackent vsz, vnd schlügen sie mit den rüten das sie blüt, da sie meinten es wer gn4g, da thetten sie die thür vff, da lieff das alt weih nackent daruon, vnd lieffen ir die fier frawen nach mit den rüten, vnd vberkam dy zimermennin dauon me lob, dan sie nutz von dem reichen man het mögen vberkumen, das was ein frume fraw.

Von den malern.

Von schimpff das .cccdx. •F EIN MAL KOMEN DREI BÜREN ZUO EINEM maier vnd betten gern ein crudfix ein got an dem crütz vff dem kirchoff gehebt, vnd da er verdingt was wol für .xvi. guldin. Da spradi der maier wollen ir ein lebendigen oder ein dotten got haben. Sie sprachen wir wollen zu rat werden vnd tratten neben ab, vnd da der rat vsz was da sprach einer. Lieber meister wir wollen ein lebendigen got haben, gefeit er den huren nit, so künnen wir in selber wol zu dot schlagen.

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248

Ton schimpff das .ccccz.

S HEXTEN W Em MAL ZWEN MEISTER EIS ÄS- der Ysz gebotten ztli malen vmb die meisterschafPt. Der ein malt ein roszmerhen, vnd da sie ysz gemacht \7as, da liesz er ein reisigen hengst darzü füren, vnd da das pferd * die gemalt merhen sähe, da fieng es an züschreien vnd ztli springen, das sich alle herren die darbei waren darab verwunderten an dem meister* liehen stück. Sie giengen in des andern -meisters husz, der fürt sie mein, sal, da stünden vil hübscher bett in. Der ander meister sprach, meister wa ist enwer malery die ir gemalt haben. Er sprach, ziehen dort den vmbhang hindersich, so finden ir es. Da der mei« ster darnach greiff, da was es kein vmbhang, er was dar gemalt. H|in raten welcher es gewannen hab.

r

Von schimpff das .ccccxi.

F EIN MAL WAS EIN KOSTLICHER MEISTER IN einer stat, des namen weit vsz gieng da was ein an- derer meister weit von im in einer andern stat, der was audi ein beriempter meister, der het Inst den andern meister zusehen, wie er doch ein man von person wer, auch sein arbeit zusehen, vnd zohe im nadi vnd fand in arbeiten in dem münster da selbst, vnd malet den engelischen gmsz kostlich von Ölfarben. Der ander meister grüszt in vnd ret mit im, vnd gab sich nit zu erkennen. Der mei- ster gieng heim vnd wolt züimbisz essen, da steig der ander meister vff das gerüst, vnd malt dem engel Gabriel ein fliegen an sein Stir- nen, vnd gieng hin weg, vnd da der meister wider kam von dem essen vnd wolt arbeiten, so sieht er die fliegen, vnd weiet mit der band vnd wolt sie hinweg' treiben, aber sie wolt nit hinweg, da sähe er das sie dar gemalt was, da sprach er, hie ist ein meister ge- wesen, vnd gedacht es wer der, der bei im wer gestanden, vnd liesz in suchen, aber er ward nit fanden.

V

Von schimpff das .ccccxii.

F EIN MAL WAS EIN MALER DER MALT DIE aller hübschesten Jesus kneblin das sich iederman darab

1 pferd 4m.

24»

▼erwandert. Aber sein hnszfraw macht ini so vügeschaffen kind, eins het ein grosz mnl, das ander was schwartz, das drit schuhet, etc. Ynd wan man in fragt wie es kern, das er so hübsche kindlin malt, vnd sein hnszfraiw so yngeschafne kind mächt. -Sa sprach er, die hübschen kind mach ich in dem tag, vnd die andern mach ich in der nacht. (De mäne pingo, de nocte fingo.)

s

Von ernst das .ccccxüi.

AMALIO PARDULU8 IST EIN MONSTER LAUFET IN den wald, sol ein halb rosz vnd ein halb mensch sein mit hörnern, vnd würt im zu gelegt, wie er gar ein kostlicher mater sei gewesen, vnd wan er cristam den herren malen solt, so malt er in als vngeschaffen als er kunt, das er me einem tüfel gleich sähe dan got dem herren, das vil menschen dauon geergert wurden, vnd sprachen. Sollen wir den als got anbetten der weder form noch ge- stalt hat eins menschen. Das verdrosz got den herren, vnd erschein im vff ein mal vnd sprach zu im. Warumb malesta mich also vnge- schaffen, so ich doch der hübschest bin vber alle menschen, vnd die engel begeren mein angesicht an züschawen. Der maier sprach, ich thü dir es züleid, das du mich also vngeschaffen geschöpfft hast, vnd künt ich dir leiders thün^ so wolt ich es dir auch th&a. Also kari im cristus das gerist vmb da er vff malt, vnd fiel zu dot, vnd sprach cristus. (Talem perpetrat vindictam qui per ipsam perdit vitam.)

Diser maier vnd leopardulus was wol gemacht von got in seiner ley, wan got hat alle ding wol gemacht, er wolt sich aber nit lassen beniegen, er het gern ein ander gestalt gehebt, als vil frawen die weiten lieber man sein vnd hübscher sein dan sie got gemacht hat, darumb sie sich etwan stoltz ziere.n mit kleidem, vnd sich etwan in. das angesicht pfetzen, das sie rote bäcklin vberkumen, vnd sich etwan malen vnd ein färblin an streichen, das heiszt in das büchsz- lin geblosen, als ich von einer gelesen hab.

Von schimpff das .ccccxiiü.

S WAS EIN BÜLEEIN EIN EEFRAW DIE HET EIN rot vffzügig angesicht, des beschampt sie sich, vnd kam zu einem scherer der kunt vil kunst. Sie sprach, meister nemen da den guldin, vnd machen mir ein ander färb in dem angesicht. Er nam den guldin vnd sprach ia, vnd gab ir ein etzwasser das streich

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ISO

sfe all, Tod etzt hat vnd har hin weg, das sie sähe als wer sie fs^

schnndeD. Die fraw nam den meister mit recht fOr, vnd klagt vff in, wie er sie verderbt hat, als sie wol sehen. Er sprach, lieben herren sie hat mir ein galdin geben, ich sol ir ein ander iieu*b madien, ich bezOg midi mit euch allen, das ich den galdin wol ver* dient hab. Also spottet iederman ir, das het sie zft dem schaden. Es ist ein Sprichwort. (Qood poetis et pictoribns est eadem menti. etc.) Die maier vnd die poeten haben gleich gewalt zu. liegen. Die maier achten keiner warheit in dem malen, allein das es wol stand. Die poeten achten aach keiner warheit, allein das man sehe das sie aach latin künnen reden. Die poeten erheben einen bisz an den himel seiner tngent halb, vnd ist offenbar das er ein bftl ist, allein zögen sie ir kanst in dem latin reden. Also die maier aach, wan sie sant Eatharinen oder sant Margareten sollen malen, so malen sie es so weltlich vnd mit vszgeschnitnen kleidem, wie man dan z6 der selben zeit gat. Es solt kein altar sein, es solt ein cracifix daroff ston, so ist kein altar es stot ein gemütz bild daraaff, was andaditz sol ein langer priester daraon haben, der on hangerig ist, wan er mess liszt, vnd semlich gemütz bild vor im sieht ston. Ja sprechen sie es stot wol. Es stot bübisch \'nd solt nit sein, was die natar deckt, das solt der mensch aach billich leren decken. *

Von den kleidem. Von schimpff das .ccccxv.

FRANCISCUS PETRARCHA SCHRYBT VON EINEM edelman der het ein schlöszlin in ebnem feld neben der strasz, der was ein groser almüszner, vnd beherbergt die bilgerin die da für giengen, vnd dient inen selber zu tisch. VfF ein mal het er geiagt, vnd het ein arms graw röcklin an, als man dan hat so man lagt, vnd kam von dem geiägs in die staben da die bilgerin yn sassen, da was einer der zanckt mit einem andern. Der iancker in dem iagröcklin strafft in daramb, er solt frid haben in einem frem- den hnsz. Der betler zackt die fast vnd schlug in in sein angesidit, vnd meint er wer etwan ein karrenknecht in dem eilenden rOcklin. Vnd da man essen solt, da kam der edelman, vnd het sidi adelich angelegt in einer seidinen sdiaben, vnd het ein galdin kethen an

1 dtnekan.

251

<leni hali, Tod trkg zfl 'eK«n an, da sähe der Intler erst wen ii s^ «klagen het, vnd etflnd von dem (jsäi vff Tnd knQwet for in uider, ▼nd bat in er solt im verzeihen der mzncbt die er Im erzOgt het, das er in geaäila w sprach, brAder ich wil

dir gern verzeihen, a1 dit hat, dem wil ich nit

verzeihen, vnd zßgt vi das hieng an der wand.

Er meint het er die I gehebt, er het in nit ge-

Bddagen, dammb sol i vmb der kleidnng willen,

wer weisz was damnd

Von Bcbimpff das .ccccsvi.

yp EIN MAL KAM EIN WEISER MAN EIN REDNER zfl einem bnrgermeister mit einem armen man, der kostlich redner het schlechte kleider an, vnd klopfft an da Ukgt des bargermeisters knecht oben xi dem fenster ygz, wer da wer, vnd sprach es ist einer da, der hat ein schlediten rock an. Der bnr- germcister sprach xb dem knecht, sprich idi hab ietz zfiachsffen, ich kOn in ietz nit hfiren. Der redner gieng heim vnd legt sein 'feier- tSgigen kleider an, vnd kam heriidi widemmb, vnd klopft wider an. Der knecht Iflgt bald zfi dem fenster vnd lieff bald dem herren vnd sprach. Her es ist ein her, der hat ein damistine schnben an, vnd hat ein rot baret vff. Der bnrgenneister sprach, lanff bald vnd thfl vff. Da er ftr den herren kam, vnd ee er in grQazt da köszt der redner seinen ' rock vnd die ermel on vnderlaaz. Der horger- meister verwundert Eich, das ein weisz man also thßriich thet, wan_ er in wol kant vnd sprach was bedttt es, das ir euwem rock also küssen. Er antwnrt der rock hat mir geholffen, das ich fürknmen bin, dammb ist er mir lieb, ich bin vor auch hie gewesen an der thor in einem schlechten roi^ da wolt man midi nit yn lassen, aber ietz hat man mich yn gelassen, damadiwolt der bnrgenneister nie- man me verachten vmb der kleidnng willen.

Von Bchimpff das .ccccxvii. IRANCISCÜS PBTRARCHA SCHREIBT VON EINEM

F

köstlichen redner zft latm vnd zfi welsch zft Padaa, des lob gieng dnrch gantz Italien, er hiesz mit namen Donatns vnd et

wu zft padna ein flUVer Bchnltiheisz worden in einer potestat. Tnd tC ein mal easz der nflw ricbter zu gericht, da kam ein armer bnr- ger zft dem Donato md bat in, er wolt mit im gon für den nttwen ricbter, vnd im sein vort thAn. Donatns legt ein scblecht röcklia an, als wer er ein batdiant, vnt ricbter vnd fieng an

ein einfalüge red zfltbftn in w m man. Der ricbter

fiel im darrn, vnd spradi zfi 1 i latin. Er ^rach ia

ein wenig. Der ricbter spracb latin reden ich ver<

stand es wol. Vnd da fieng donatns an so köstlich latin zftreden, das der ricbter sieb verwundert vnd fragt einen der neben im stflnd, wer der wer der da ret. Er antwnrt vnd sprach, es ist donatns der gelert man. Da erscbntck der lichter, wan er kant den namen wol, aber die person nit, da bat er in das er im wolt verzeihen, das er in het veracht vmb seiner kleidnng willen, vnd stAud vff vnd gieng im entgegen, vnd satzt in nebensich, vnd bort in gnOg reden, vnd gab im was er begert.

Von Gchimpff das .ccccxvüi. V OCTOR FELIX HEMMERLIN SCHREIBT VON EINEM ' edehuan der kam mit seinem knedit in einer stat Ar eins satlers hnsz da man in nit kant, vnd wolt ein näwe,n sattel kanSen, vnd het ein armen zwilchine kittel an, wie ein karrer. Vnd da er alzo mit dem sattel vmb gicng, vnd in vff das pferd legt, vnd lAgt oh er im geredit wer, vnd der sattel gefiel im nit, er was nit köstlich gnbg. Der satler fi&cht im vnd sprach, das dich der rit schttt alles buren, wie sein ir so hoffertig, vnd schalt in fiist vbel Der ioncker lacht vnd thet im wol das er in nit kant. Des iunckers knecht mocht nit me schweigen vnd sprach zft dem satler, wie retsta meinem innckeren so ^chmelidien zft. Der satler sprach, ist er dan ein edelman. Der knecht sprach ia, er ist einer von dein gesäilecht N. Da sprach der satler zft dem edelman, er solt im verzeihen, er bet in fikr kein edelman an gesehen, vnd sprach. Ich wolt euch gern den sattel schenckeu, das ^e edlen also bekleit mftsten gon in vnserm land, das ein vnderscheid wer zwischen den baren vnd den edellBten, die buren gon in seidinen vnd in damastinen Ideidem, so gon die edelttt in zwildiinen kitlen. Also ist es noch das man er sftdit* von Ideideru vnd von den thierlinen, vnd von seidinen

J)"

253

wüimen, die wir vor tngenten sftchen solten. Es tregt etwan einer ein marderin schnben an, ia da fernen, vnd da binden ist sie mit hew mai*der gefiltert, das ist ein kostlicb f&ter, hewmarder in mei- nem land sein alte rüdige schaf, da fernen fttcbsin da binden von jemem alten beltz, man kan den adel ietz an den deidern nit mer kenen dan der küffer, schreiner vnd bürstenbinder etc. die tragen eben als köstliche geftitert rock als der adel, deszgleichen die frawen tragen samattin, verbrömte goUer, das man auch nit vnderscbeid kan bon, welche edel, burgerin öder gemeine metz sy.

z

Von schimpff das .ccccxix.

'U PARYSZ WAS EIN FRAW DIE HET EINER DOTEN frawen ir har ab geschnitten, wan sie het gar ein hübsch bar, vnd flächt es in ir har vnd liesz da vomen herfür gon das man meint sie het so hübsch har, vnd treib also hoffart mit Yff ein mal was gar ein grosz hochzeit oder brutlauff , daruff was sie auch, Tnd da man zu der kirchen wolt gon, vnd ein grose weit da was, da was ein äff ledig worden, vnd thet nieman nichtz dan der frawen, der zohe ir iren schleier ab, vnd das abgeschnitten har herusz da sähe man das sie kein har vff dem kopff het. 0 kem der äff ietz auch, vnd zühe mancher frawen ir haub vff dem kopff auch ab, so würd man sehen, wie in den grosen köpffen etwan baderhütlin stecken vnd dotenhar. Wan man einer frawen zübüsz geh, sie solt dotenhar in dem seckel tragen, so thet sie es nit, aber vmb ir hoffart willen tragen sie es vff dem kopff. Die weiber thün wie ein roszthüscher, wan ein pferd kein schwantz het, so binden sie im einen yn, der macht es dan kenfßg, vnd wan es der kaufiiaQan dan heim bringt, 80 bleibt im der schwantz in den henden. Also die frawen werffen ir har in ein laden, bis sie es wider bedörffen, das macht sie köffig«

Von früntschafft.

Von schimpff das .ccccxx. ER KÜNIG VON ENGELLAND KAM VFF EIN MAL in das Norinandia, das ist im vnderworffen, vnd wolt da lagen. Vnd da er also lagt, da kamen des künigs band ein wolff an, die doch seltzam sein in den landen, wan man laszt keinen darip bleiben. Da war ein ritter da, der wert den banden vnd erlöset den wolff, vnd der wolff sprang wider daruoh. Das kam dem künig

D

254

Ton EngellEiid fttr, tnd Eddxki nach dem riter, mA fragt in wanmA er den wolff erlöszt het Ton d^ banden. Der ritter sprach, ich hab die wölff in normandia lieber, dan die band in Engelland. Also sein vil roensöben, die lieber büben vnd schelck von irem ge* schledit oder in einer stat haben, dan frome vnd erbere mensdiea in einer andern stat.

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Von ernst das .ccccxxi.

F EIN MAL WOLT MAN EIN BISCHOF ERWÖLEN, ynd die Thamberren kanten der sacb nit eins werden, ynd kamen in ein semlichen sententz. Sie wolten drei herren vber ein brück sddi^en, vnd der erst priester der inen bekamen würd, der selbig solt bischof sein. Da begegnet inen ein armer fhuner priester, vnd het kein pfrttnden, vnd lasz etwan vmb die speiaz meaz, da er nnn bischoff was worden, vnd das seine frctnd in dersdben stat gewar worden, da kamen sie z& im, vnd wolten im c^ficks wftn- sehen, vnd hofften sein noch wol zft gemessen. Ynd da sie nan zH im kamen, da thet der bischoff eben als kent er sie nit, vnd sprach, wer sein ir. Sie sprachen, wir sein euwer fründ, das ist eawer brüder, das ist eawer müter, das ist eawer vatter. etc. Der bischoff spradi, wie alt sein ir. Sie sagten es im. Der bischoff sprach, so sein ir nit meine frfind, ir mttsten nit me dan vber nacht alt sein, wan ir meine fründ wolten sein, gestern was ich ein armer priester, da het ich keinen frftnd die mir etwas gfttz theten, bot so bin ich ein bischoff, so hab ich vil fründ, ir sein nit mein fründ, was da ist das ist der kirchen, das sol ich der kirchen behalten; Es ist noch also, dieweil einer iang, reich vnd hübsdi ist, so hat er vil fründ, wan sich aber das glück went, so wenden sich die frtlnd auch. Ynd ein armer schüIer hat nieman, der im für setzt, das er studieren mög, vnd wan im got vnd sein geschicklicheit hilfft, das er reich würt, so wil iederman vsz im essen.

Yon schimpff das .ccccxxiL

F EIN MAL WOLT EINER DURCH EIN WAU) GON, vnd dingt ein baren in einem dorff vmb ein genant .gelt, das er in durch den wald geleiten solt, ob etwan eitn her oder «in mörder an im kem, das er im hülff. Da sie nan atoo dnrch den mit mit einander giengen, da bekam inen ein ber, da steig der ge-

y

2U

dinckt knecht yff ein banm, da moofat der fr'embd man dem beren nit allein widerstand thün, ynd kam im in Binn^ das ein ber emem doten mensdien nichsz thet, ynd legt sich nider yS das ertreich vff den buch, vnd hielt den athem yn. Da gieng der ber vmb in schmecken ob er kein athem hört, letz zu den oren, letz zA der nassen, vnd da der ber kein leben kont spüren, da gieng er wider hinweg, vnd meint er wer dot. Ynd da der ber hin weg kam, da steig der gedinckt man wider von dem banm herab, vnd stund der firembd man aacb vfP, vnd giengen also mit einander zu dem wald hinnsz. Ynd der gedinckt knecht sprach zu dem fremden man, Lieber was hat der ber zu dir geredt, da er dir also in ein or ra- met Er antwort, der ber hat gesprochen ich sei ein nar, das ieh einem vertrflwet habvnd frQntschafft zu im gesftcht, den ich nit ken. Geistlich gat es noch also, du hoffest in dein fründ sie sollen dir helffen, so der ber, das ist der dot an dich kamt, der nieman vber sieht, aber wie man dir hilfft, vnd Mntschafft z& dir hat, das sichstn in den testamentarien wol, wie vntrtlw sie Iren frttnden sein, vnd denen die inen etwas befolhen haben inen nach zA thftn.

E'

Yon schimpff das .ccccxxiii.

S WAS EINER DER HET WIDER SEINEN HERREN gethon, vnd es was ein seltzamer abenthürer. Der her schickt nach im vnd sprach zu im, da bist einer grosen straff würdig, die wil ich dir ablassen, vnd dir ein herliche schencke darzü geben, wan du die dry ding thüst. Zu dem ersten soltn vff den tag zu mir kamen halb geritten vnd halber z6 f&sz gangen, vnd das da mit dir luringest dein grösten feind, vnd dein grösten fründ den da hast. Der abenthürer gedacht wie er der sach thet, vnd da der gesatzt tag bald kam, da kam der abenthürer zu seiner frawen, vnd bracht ein sack, darin het er ein kopff, füsz vnd haut von einem kalb ge«- thon, vnd liesz die fraw in dem sinn, es wer ein mens^ das het er ermürt, vnd vergrub es vnder die Stegen, das es die fraw sähe, vnd verbot ir sie sölt es niemans sagen, ervertrüwet ir als irem eignen hertzen. Da nun der gesetzt tag kam, da weit er die drü ding be- weren, vnd nam sein pferd, sein haszfraw vnd sein band mit im, fod da er zu des herren hoff kam, da trat er mit dem rechten fosz in den stegreiff, vnd hielt sich an den zügel, vnd mit dem lincken ffitz gieng er, also was er halber gangen vnd halber geritten komoiL

256

Der her sprach du hast das erst wol bewert, wa ist das ander. Der. abenthürer gieng seiner frawen, vnd sdüüg sie an ein backen, ¥nd sprach zu ir, wie sicbestu meinen herren so schlembs an, sihe in recht an. Die fraw was gleich in dem hämisch, vnd sasz gleich yff dem esel, vnd sprach zu dem man, da mörder müsta mich vor dem herren schlagen, ynd sprach er hat ein menschen ermürt, ynd hat in ynder die steg vergraben. Man grub in vsz ynd wolt Itigen ob es war wer, da fand man ein sack vnd sehnt in vsz, da was es ein kalb. Der her sprach het sie bösers gewüszt, so het sie es andi gesagt, wa ist das drit. Der abenthürer zuckt sein schwert vsz, vnd schlag sein band mit der fleche, da schrei der hund. Der aben- thürer lockt dem band wider, da kam der band wider zu im wedlen, vnd was im gleich vergessen, also het er sie alle drü bewert.

E'

Von ernst das .ccccxxüii,

S WAS EINER DER HET EIN GÜTEN GESELLEN dem gieng not an, da legt der selb im ein seckel mit gelt vnder sein küssin, damit das er nit wüszt wer im geholfen bei, das er nieman dörfft bitten, aber der fründ sein ietz nit me. Es würd wol sein eigen buch, solt man schreiben von trüwen vnd von vntrüwen fründen.

Von den banden. Von schimpff das .ccccxxv.

[S WAS EIN HUND DEN HET MAN GEWENT AN die metzig zu gon, vnd man henckt im ein körblin den hals vnd man legt im das gelt in das körblin vnd wan er vnder die metzig kam, so gab man im fleisch in das körblin, vnd wan im ein band bekam, so forcht er, der selb band würd im das fleisch essen, vnd asz es selber wan im aber kein band bekam, so trog er das fleisch trüwlichen heim.

E'

Von schimpff das .ccccxxvi. '

SOPUS SCHREIBT VON EINEM HUND, DER GIENG vff ein mal vber ein steg, vnd trüg ein stück fleisch in dem manl, da sähe er den schatten von dem fleisch in dem wasser, vnd dnnck in es wer gröser dan das er in dem manl het, vnd liesz es iallen, vnd wil das ander stück erwüschen, da verlor er sie beide.

E'

257

er wolt zu yil haben, da ward im z& wenig. Also geschidit manchem menschen der zu vil wil vnd würd im zu wenig, wir wollen bie fröd vnd lust haben, vnd dort auch ewige fröd haben. Lfkg aber zu, das da sie nit beide verlierest.

M-

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Von schimpff das .ccccxxvii.

AN LISZT WIE DIE IN DENNEMAECK NIT KÜN- ten eins werden in der erwelung eines künigs, vnd wnrden eins mit einander, siewolten vff ein brück gon, vnd das erst haupt das inen begegnet, das wolten sie für ein künig 'haben. Da begegnet inen ein hund, den hielten sie ftir ein künig, vndvber dem tisch sasz er an des künigs sUt, vnd man gab im zu essen wie einem künig. Ynd wan er die andern band vnder dem tisdi hört bein nagen, so fiel er vnder den tisch, vnd wolt die bein auch nagen, vnd het fleisch gnüg vff dem tisch vnd vergunt den andern hund die bein zu nagen. Also ist es noch in allen hantwercken, was einem etwan ab gat an sein schaden, das vergunt er noch dsmnocht den andern. Da weren noch vil exempel zu sagen, ist aber nit not, merck selber.

Von ernst das .ccccxxviii.

ANT ßONAÜENTÜRA SCHREIBT IN EINER SERMON von einem getrüwen hund, da im sein her gstarb, da legt er sich vff das grab vnd man bracht im zu essen vff das grab aber er wolt nichtz essen, vnd starb vor leid hungers vff dem grab. etc.

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F

Von schimpff das .ccccxxix.

[RANCISCÜS PETRARCHA SCHREIBT IN EINER Epistel von den hunden (Lectum cani sternere magnus labor.) Einem hund betten ist ein grose arbeit, warumb, er laufft vmb ee er sich nider legt, vnd man weisz nit wa er den kopff hin legen wil. Also auch, es sein vil menschen denen bösz zu dienen ist, vnd ir liebe zu vberkumen, vnd wie man inen thüt so ist es inen nit recht, vnd kan inen nieman recht thün.

Von ernst das .ccccxxx.

WIR LESEN VON EINEM BURGER DER HET EIN grosen hund, den het er zu einem spycher oder zft

Pauli. 17

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einem erbsen arcker gelegt des zühüten, vnd schickt im züessen vff das feld. Ynd yff ein mal het das gesinds des hunds vergessen, vnd betten im in etlicben tagen nicbtz züessen geschickt, das er grosen bunger leid, da lieff er in den wald vnd geselt sich zu einer wölffin, deren balff er raubeo, vnd teilten es mit einander, vnd thetten eben als betten sie grose trüw zu samen. Vff ein mal kam der band vnd die wölffin vsz dem wald mit einander, vnd weiten etwas rauben. Da ersabe des hunds her den bnnd vnd rieft im, da kart sich der bnnd wider den wolff vnd zerreisz in. Also ist die früntschafft viler menschen die scheinen sie seien gerecht, aber so bald das widerspil kumpt, so ist es vsz. Mit got ist es auch also, wir meinen wir haben grose frttntscbafft mit got, so bald der her der Sünden kumpt mit seiner anfechtung, so strüssen wir vnsz wider got, vnd hangen dem forigen herren an. Hut du dich.

Von seh im p ff das .ccccxxxi.

WIR LESEN IN FABULIS WIE DIE WOLFF EIN rat betten wider die bnnd vnd sprachen, Vnser ist gar wenig weder der bnnd, vnd also wollen wir die hund betriegen, vnd berüfften die hund zu inen, die der wolffen färb betten, vnd sprachen zu inen. Ir vnd wir sein einer natur, das zögt die färb die wir tragen, vnd wollen ir vnsz helffen die andern hund züdot schlagen die nit vnser färb haben, so wttrd ein ewige geselschafft zwischen vnsz sein. Sie sprachen ia, da sie nun die andern hund alle hatten zu dot geschlagen, da fielen die wölff auch vber die, vnd bissen sie auch zu dot. Also gat es noch, wan man ein mörder oder ein dieb facht, so gibt man im die besten wort, das er sein gesellen audi anzögt, vnd wa man die selben gericht vnd gedöt, so dötet man in dan auch, vnd verradt ie einer den andern, als der nar thet von dem hernach geschriben ist.

E'

Von schimpff das .ccccxxxii.

S WAS EIN STATT DIE HET FEINTSCHAFFT, VND ritten die feint bisz an die stat hinzu. Da was ein nar, der het zwen brüder, vnd die drei brüder giengen mit einander fftr die stat in das holtz vnd da sie in dem holtz waren, da kamen die feind, vnd die zwen witzigen fluhen, vnd der nar ward gefangen, vnd f&rten in hinweg. Der nar sprach, wie wol ir mich haben, so

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haben ir meine brüder nit, der ein ligt dort vnder dem bäum ver- borgen, es sei euch lieb oder leid. Etlich rüter ranten wider vmb, vnd fanden in, vnd da sie in brachten, da sprach der nar, ir haben aber den dritten nit, der vff den bäum vgestigen ist, sie fiengen den selben auch. Also hat er sie auch verraten, vnd müsten schier ir vetterlich erb verkauffen, ee sie ledig wurden. Das vorig exempel vnd dis haben vil vszlegung geistlich, wan ich wolt predigen schreiben.

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Von schimpff das .ccccxxxiii.

F EIN MAL KAM EIN FEISZTER HUND ZÜO Ei- nem wolff. Der wolff sprach zt dem hund, gut gesel wie lebstu das du als feiszt bist, vnd ich bin als mager. Der band sprach ich dien einem menschen der gibt mir genüg zu essen. Der wolff sprach ich wil mit dir gon vnd wil auch dienen. Vnd da sie also mit einander giengen, da sähe der wolff dem hund sein hals an vnd sprach zu im. Wie kumpt es das dein hals also beschaben ist vnd kein har da ist. Er sprach, im tag legt man mich gefangen, vnd legt mir ein halszband an den hals, das macht mich also blutig. Aber zünacht bin ich ledig vnd frei. Der wolff sprach, aide, aide lieber gesel. ich wil lieber mager sein vnd frei, dan feiszt vnd gefangen.

Reddit lopns verba non est in copia tanti, Qaod fleri seraas ventris amore velim. Dicior est Über mendicus dinite seruo.

Also ist es einem menschen besser das er. ein frei lutere con- scientz hab mit armüt hunger vnd durst, vnd mit boszheit vnd nackent sein, dan das er vil gütz het mit nagen vnd beissen der conscientz, vnd mit vnderwürfiicheit des bösen geists.

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Von schimpff das .ccccxxxiiii.

-F EIN MAL WARD EINER VON EINEM MÖRDER ermort, vnd da nieraans wüst wer es gethon het, da was des dotten mans hund, wa er den mörder sähe, so fiel er in an als wolt er in fressen, es wer in der kirchen oder vff der gassen, es wer wa es wolt, das man ein arckwon vff in het, das im der hund so feint wer, vnd man greiff zu im, da sagt er, er het es ge- thon, also gab man im sein kn. Darumb wolt got das die mensdien

17*

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einander trüw weren, oder nnr ein fründ dem andern, als die hnnd Iren herren sein.

Von vatter vnd müter eren.

Von ernst das .ccccxxxv. S WAS Em REICHER MAN DER HET DREI DÖCH- teren, die versorgt er in die ee vnd gab inen man vnd darzü was sich zimpt, vnd er behielt im selbs ein narung, vnd hielt also husz mit einer kellerin, das was ein frume fraw, vnd er weit den kinden zülang leben. Sie lagen an im zübitten er solt inen sein gut geben, so weiten sie in alle sein lebtag ziehen, vnd sie weiten im ein eigen kamer yn geben, vnd weiten im des besten essen vnd trincken geben. Der vatter vber gab inen als sein gut, vnd kam zu inen, vnd das erst iar ward er wol gehalten von inen. Das ander iar, wan er me zu einer döchter kam dan zu der andern, so sprach zie. Vatter ir ligen mir stetz vff dem hals, gon auch zu den andern, die haben eben als vil empfangen als ich. Der gut vatter sähe wol das er vnwert was worden, vnd het rat mit einem bnrger. Der burger gab im ein alten trog, da was sant vnd stein 3m, vnd liesz in in sein hnsz ti*agen, vnd sprach zu der dochter, sie solt im ein fierling vnd drei liechter leihen, er het etwas zu rechnen, vnd da sasz der vatter dy halb nacht zu klinglen, als oh es guldin weren. Morgens liesz er mit fleisz eiq alten behemisch ligen in dem fierling, vnd gab in der dochter. Man sprach, vatter ir haben nechtig geklinglet, als ob es guldin weren gewesen, ich bab 68 wol gehört. Er sprach, ich hab in einem trog mir noch selber gelt behalten, vnd welchs mir vnder euch zu dem aller früntlicbsten thüt dem wil ich es lassen. Da sie das horten, da wolt in ein ieg- liche haben, vnd kriegten vmb in. Er ward wol gehalten. Vnd da er sterben solt vnd meinten es wer kein blybens me da, da giengen sie vber den trog, da lag sant vnd stein darin, vnd ein kolben, daran stund geschriben also in engelischer sprach. Kunt vnd wissen sei aller weit, das man den mit dem kolben schlagen sol der seinen kinden gibt, das er darnach manglen musz, sie sahen einander an vnd schampten sich. Merck vff.

Von schimpff das .ccccxxxvi. F EIN MAL HET EIN VATTER SEINEM SUN ALLES sein göt geben, das der sun sein nichtz aditet, got geb

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er het kleider oder nit. Der vatter sprach zu dem snn, er solt im ein rock machen. Der sun gab im zwo eilen düohs, er solt den an* dem rock mit bletzen. Nun het der sun ein kind, das was etwan drü iar alt, das kam zu seinem yatter vnd weint vnd sprach, vatter gib mir auch zwo elen düchs, der vatter gab sie im, vnd das kind gieng die steg hinuff, vnd stiesz es hinder ein trom vnder das dach. Der vatter schleich dem kind nach, vnd Iftgt was es mit dem düch thün wolt, vnd sprach zu dem kind, warumb hast du das düch dar vnder gestosen. Das kind sprach, ich wil es behalten bisz das du auch alt würst, so wil ich dir es zu einem rock geben, als du mei- nem groszuatter hast geben. Al^io bessert sich der sun. Hut du dich.

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Von ernst das .ccccxxxvii.

lIN VATTER HET SEINEM SÜN EIN WEIB GEBEN vnd in versorgt. Vf ein mal kam er für sein suns thür, da sasz er vnd asz, vnd het ein gebraten hün vor im, vnd da sie horten das es sein vatter was, da namen sie das gebraten hün, vnd verbargfsn es.' Da der vatter ein trunck getbet da gieng er wider hinweg. Vnd da er hinweg kam da gieng der sun vber das kenster- lin, vnd wolt das gebraten hün wider vber den tisch tragen, da was ein grose krot darusz worden, vnd sprang im in das*angesicht, die mocht im nieman hinweg thün, so sah sie in so krum an, als wolt sie im in sein angesicht springen, vnd wan man ihr nichtz zu essen gab, so frasz sie dem vsz seinem angesicht, vnd gieng also in der weit hin vnd her. Hindennach ist ein heiliger mensch gewesen der in gesunt macht durch sein gebet. Da lernen andere kind.

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Von ernst das .ccccxxxviii.

SWAS EIN VATTER DER SCHICKT SEIN SUN GEN Parysz er solt da studieren vnd leren das er doctor ward, vnd der vatter was reich. Es fügt sich das der vatter starb, vnd verliesz seinem sun vil gütz. Seins vatters brüder schreib im ein brieff vnd schickt in gen Parysz. Der sun thet den brief vff, vnd lasz die vnder geschrifft, vnd sähe das im sein br&der geschriben het vnd sprach zu dem hotten, was thüt mein vatter. Der bot sprach, lesen den brieff, so werden ir es finden. Der sun lasz den brieff, da fand er das sein vatter verscheiden was, da ward er trurigi

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da lasz er weiter vnd fand auch wie im sein vatter sein seel em- pfoUien het, vnd wie er im als sein gut verlassen het an ein fogt, da ward er widerumb guter ding vnd sprach. (Requiescat in pice.) Meins vaters seel werd geröst, er solt gesprochen haben, werd ge- trost, so sprach er werd geröst. In pice heiszt geröst, vnd in pace getrost, das was sein gebet, das er seinem vatter nach thet. Dammb befelhe niemans sein seel seinen fründen, lüg selber darzü.

E'

Von schimpff das .ccccxxxix.

S WAS ZU MEILAND EIN MÜOTER, IST KÜRTZ- lich geschehen, die het ein sun der was ir gantz vnge- horsam vnd sie strafet in vff ein mal mit Worten. Der sun gab sei- ner müter freuelicbe wort vnd flucht ir vnd zögt ir die feigen, nach gewonheit der walhen, da sie den tamen durch zwen finger stosen das heiszt ein feig. Die müter sprach, nun wöl got von himel, das du die feig auch müsest an dem galgen machen, nit lang dar- nach ward der sun vmb ein diebstal gefangen, vnd ward vsz geführt an den galgen, vnd lieff iederman hinusz vnd weiten sehen wie er an dem galgen die feig wolt machen, ob auch der fluch der müter für sich wolt gon, da er nun gehenckt ward da macht er die feigen an dem galgen, vnd stiesz den daumen durch die zwen finger das hat bruder Bemhardinus de Busti gesehen, ee er ein barfüser ward. Folg vatter vnd müter nit vneer sie.

E'

Von ernst das .ccccxl.

S WAS EIN MÜTER DIE HET EIN VNGEHORSAMEN sun. Der sun het vf ein mal die müter erzürnt, da knüwt sie nider für ein brieff, da was ein crucifix an gemalt, vnd sprach. 0 sun ich bit Jesum des bildung da ist, das er clich lasz sant Anthonius feüer an zünden an hend vnd an füssen, so bald sie das gebet gethet, da sprach der sun. 0 müter hör vff betten , du bist erhört, vnd bran an hend vnd an füssen, vnd leid die pein drei tag vnd starb, das ist zu Gomis geschehen, darumb sollen vatter vnd müter nit so schnei sein den kinden züflüchen, die kind sollen auch die fluch vatter vnd müter fliehen, vnd iren segen begeren. Lisz Yalerium maximum von Goriolanum, wie der sein müter eret. Lisz sant Augustin, wie ein müter siben kind verflucht, die giengen zit- tern durch die gantz weit, deren etlich in sant Steffans kirch ledig

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sein worden, die er selber gesehen hat, wer mag es als erschreiben, merck ieder selber.

Von rat suchen vnd geben.

Von ernst das .ccccxli. AN WOLT EIN GROSEN ZUG THÜON WTOER DEN künig von Troy, als sie auch des selben mals gewannen ward. Da was der weisest kriech der zohe nit gern vsz vff den zug, der hiesz Ylixes, damit das er da heim bleiben möcht, da nam er sich an, er wer von sinnen kumen, vnd nam sein pflüg vnd wolt zu acker gon, es was aber vsserthalb der zeit, das man solt zu acker gon. Da was ein anderer weiser man der hiesz Palanides, der wolt in versuchen, ob er in warheit nit sinnig wer, oder ob es ein ange- numen ding wer, vnd nam Ylixes kind vnd satzt es vff den acker für den pflüg, ob er vber das kind faren wolt, vnd da er schier zu dem kind kam, da wisz er den pflüg neben ab, da erkant man das es ein angnumne weisz was, vnd namen in mit gewalt mit inen in die reisz. Das wolt Vlixes Palamidi wider gelten, vnd schreib heim- lich ein brieff wider den Palamide , vnd legt sie zu der feint" brieff vnd stund der brieff also als wer er von dem künig von Troy ge- schriben. Palamides gib mir die kriechen in mein band, oder gib mir das gold wider fier hundert duccaten die du vnder dein bet vergraben hast. Das kani Palamidi für vnd kam zu diesem Ylixes vmb rat. Ylixes riet im, bistu vnschuldig so schwer darfür, vnd ver- bind dich zu dem haupt abschlagen. Man sucht vnder seinem bet, vnd man fand das gold vnd schlug man im das haupt ab. Darumb ist es miszlich rat von einem feint nemen vnd von einem den du geschedigt hast, er wartet der bezalung. Es ist ein Sprichwort (A muliere repudiata et ab amico reconciliato, libera nos domine.)

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Von schimpff das .ccccxlii.

N EINER STAT WAREN YIL lüNGER LÜT, DIE WOL- ten das regiment haben, vnd wolten die alten ratzherren vertreiben, vnd betten sie gern alle züdot geschlagen. Da was einer der behielt sein altuatter in einem dubhusz verborgen. Der künig des lands het die stat auch gern gehebt zu dem land, vnd wolt ir weiszheit beweren, znd schreib dem rat vmb rat, wie er sein saltz solt behalten, er het ein schätz von saltz, das wolten im die milwen

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fressen. Die guten langen ratzherren sassen ob der sach, vnd wüs- ten im kein antwurt wider zuschreiben noch rat zügeben. Der sagt es seinem vatter da er heim kam. Dervatter sprach, wan da mor- gen in den rat kämest so sprich, man sol dem künig schreiben, er solt das saltz mit malesels milch besprengen, ^ so sei es behalten vor den warmen. Aber das saltz verderbt die würm, darom saltz man das fleisch, man findt aach kein malesels milch, wan sie sein Tnfrachtbar, wan sie sein zu vil heisser natar der künig wil üch nar versuchen. Da sie das in dem rat horten, da sprachen sie, die weiszheit hast da nit von dir selber. Da sprach er, wie er sein vatter verborgen het. Da erkanten sie das weiszheit noch in den alten wer, vnd schickten wider nach inen, vnd gaben inen das re- giment wideramb.

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Ton ernst das .ccccxliii.

'XJO ATHENIS WAS EIN WEISER MAN DER fflESZ Pariclis, der het ein vettern seins brüders sun, der was ein kleiner knab, vnd ward ein groser weiser man darusz, vnd biesz alchibiades. Vnd die von athenis weiten ein grose steine brücken machen, vnd erweiten disen Pariclis zu einem bawmeister, das gelt vsz zu geben vnd zu bestellen was not wer zu dem buw. Da nan die brack gemacht was, da betten die herren in rat gern gewüszt, was der baw het gekost vnd sprachen er solt rechnang geben, was er als het vsz geben. Pariclis knnt kein rechnung geben, wan er het nichtz angeschriben, vnd was fast leidig, vnd forcht die grosz schand die vber in würd gon. Der Alchibiades fragt in, warumb er also trurig wer. Paricles sprach, da kanst mir nit helffen. Er sprach wer weisz sagen es mir. Pariclis sagt es im. Da sprach alchibiades, künnen ir kein sach erdencken, das ir nit bedörfft rechnen, vnd der rechnang vergessen würd. Der Pariclis dacht der sach nach, vnd bewegt dem rath ein Imeg ¥^ider die feind, vnd ward er der hanptman, vnd hielt sich so redlich, das der rechnang ver- gessen ward. Dis schreibt Franciscas petrarcha in libro de vita solitaria.

Also solt ein mensch gedencken, das er hie vor dem priester

I bespregg«n.

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rechnet, das er dort der rechnung vberhebt wer vor got. Als sant Paulas spricht (Si non dandicaremus, non dundicaremar.)

E'

Von schimpff das .ccccxliiii.

S WAS EIN BÜRGER DER WAS EINEM ANDERN bnrger feint, ynd was er im wüst zu leid züthün, das thet er, vnd gewan dannocht nichtz an im, er thet im alwegen zwei mals als vil dargegen. Der barger beklaget sich vff ein mal gegen seiner haszfrawen, wie er seinem feind nichtz an möcht gewinnen. Die fraw sprach, ich wil dir ein guten rat geben, thü da wie die ärtzet thü wan sie kalte matery brachen, ynd wil sie die kalte ma- tery nit helffen, so brachen sie heisse vnd hitzige materi. Also tha da aach, da kanst in nit vberwinden mit boszheit, so versuch die gütikeit vnd frtkQtlichheit, so würsta in vberwinden. Der man thet es, vnd die zwen warden in kortzer zeit wol eins vnd gut frttnd mit einander. Also die frawen künnen aach etwan gute rät geben, aber selten, der erst rat dem ein fraw gibt, der ist gemeinlich der best, wan wen sie sich lang sol bedencken, vnd sagen welcher rat der best sei, besander wan zwen oder drei weg sein, so weisz sie nit welcher der best ist.

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Von schimpff das .ccccxlv.

ULIÜS DER ERST KEISER HET VFF EIN MAL EIN

schwere grose sach züschaffen, vnd kant nit därusz ka- men. Ynd vff ein mal sagt er von der selben sach, das es sein fraw hört. Da sprach sie, ich wolt diser sach also thün, wan ich darzü raten solt. Der keiser erkant das der frawen rat der best was, noch dannocht wolt er dem rat nit folgen, er erdacht ein an- dern weg, damit das man nit sprech, das ein fraw das Römisch reich regiert. Aber het er vff ein mal seiner frawen gefolgt, so wer er vff das selbig mal nit in dem rat erschlagen worden. Die fraw riet im, er solt vff das mal nit in den rat gon, ir het semlichs ge- traampt. Der keiser veracht es vnd sprach es wer weiberteding, vnd da er in den rat kam, da stünden .xxx. man, vnd gab im ieg- licher ein wanden, vnd also endet er sein leben, etc. Folgt man- cher man seiner frawen rat, er wer reicher, weder er ist, vnd gieng im dester basz, dan er that, wie wol Grisostomas spricht, es hat ein fraw vff ein mal gelert, vnd hat die gantz weit verkert, das ist Ena.

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Von ernst das .ccccxlvi.

N EINER STAT HETEN DIE lüNGEN RÄT DIE ALTEN ratzherren vertriben in das eilend das sie das regiment allein betten, einer zohe hie her, der ander dort hin. Einer vnder den iungen raten het seinen yatter da heim behalten. Ynd einer von den vertribnen der was in einer stat da hört er sagen, wie man die stat, vsz deren er was, yn wolt nemen, vnd sie mit veretterei gewinnen. Etlich sagen er sei gefangen gewesen, vnd het es gern seinem sun geoffenbart, vnd kunt es nit züwegen bringen, vnd bi*acht doch so vil züwegen, das im züg ynd maierei ward, vnd schreib ein brieff, wie sie daruor selten sein, das der grosz mord kein fürgang het, vnd leimt den selben brieff vff ein bret, vnd vberzohe den brieff mit wachs, vnd erwarb von dem tham htlter, das er die taffei sei- nem sun solt schicken. Da der tornhüter aahe das nichtz an dem wachs geschiben stund, da liesz er es nach. Ynd da seinem sun die taffei ward da wtlszt er nit was es betütet, vnd trüg es in den rat, es waren iung gesellen, doch gedachten sie, was hat er im an der taflen geschickt. Vnd der der seinen vatter da heiman het ver- borgen, der sagt es seinem vater. Der vatter sprach, sun du solt nit glauben, das also ein weiser man, als des vatter ist, das hab vmb sunst gethon, darumb wan du morgen in den rat kumest, so rat das man an einem ort vnden das wachs vff hab, vnd lüg ob etwas vnder dem wachs geschriben sei. Da man das wachs also vff thet, da sahen sie ein büchstaben oder zwen, da theten sie das wachs gar hinweg, vnd fänden wie sie sidi halten solten. Vnd sprachen zu disem, er het die weiszheit nit von im selbs. Da sagt er inen der het in das gelert. Da erkanten sie die weiszheit der alten , vnd stalten widerumb nach inen.

D

Von schimpff das .ccccxlvii.

IE WOLF KAMEN VFF EIN MAL ZÜO EINEM HIR- ten, vnd erzalten im die vrsachen alle, die sie wider die schaff betten, das weren die hund, sie solten die hund zu dot schlagen, so wer aller krieg gericht. Wan das die hirten betten gethon so weren die schaff alle der wolff gewesen. Also wan man die weisen in einem rat vertreibt, oder sie sterben, so stot es vmb die selbig stat nit woL Also wan die alten in den klöstern sterben,

I

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fielen die muren vmb die vmb das kloster gon, es wer inen nit als schedlich in zeitlichen vnd in geistlichen.

Von dem gottes wort.

Von ernst das .ccccxlviii. N EINEM PREDIGER KLOSTER WAS EIN LESZMEI- ster ein predicant, vnd vff ein grosz hochzeit da solt man predigen, vnd da man das ander zeichen lütet, da ward der lesz- meister kranck, das er nit predigen kunt. Der prior was betrübt, das er kein predicanten het. Da er also in dem crlitzgang gieng, da gieng ein brftder des selben ordens zu dem prior vnd sprach, her wie sein ir so trorig. Der prior sprach, das folck laufft mit groser eile ^ herzu, vnd ich hab keinen predicanten. Er sprach das lassen euch nit bekümem, ich bin ein landszprediger, ich kan ein predig Ysz einem ermel schütlen. Der prior was fro vnd hiesz in predigen. Er fieng an zu predigen, vnd predigt von dem rüwen, das alle weit weint, da was ein heiliger man an der predig, der erkant das es der tüffel was. Da die predig vsz was, da gebot er dem tüffel in der krafft gottes, er solt im sagen waromb er von dem rüwen predigt, so er den rüwen haszt, vnd hindert in. Da sprach der tüffel, er thet es darnmb, wan sie ietz vber ire sünd rüweten, vnd sie dar- nach wider theten, so weren ire sünd dester schwerer, also ver- schwand der predicant da.

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Von schimpff das .ccccxlix.

S WAS EIN RITER DER WAS GAR BARMHERTZIG gegen den armen lüten, wa er* essen wolt, so reit er vor vff die Strassen, wan sein schlosz was fer von der landstrassen, vnd sucht die armen lüt vnd wan er arme lüt fand die mit im äsen so was er den gantzen tag frölich, wan er aber niemans fand, so was er trurig, vnd er was aber darneben ein eebrecher, er nam es wa es im ward, vnd het ein frume frawen, die was fast geistlich, die bat des herren beichtnatter, er solt ein mal den eebruch darpfferlich rüren, vnd darwider predigen ob ir her sich bekeren wolt. Nun was der beichtnatter ein barfftsser, vnd vff ein mal da predigt er von der schwere des eebruchs. Da ward der ritter zornig vber in vnd

1 Hie. 2 le.

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verbot seinem gesund, das in nieman laden solt. Der beichtoatter marckt es wol vnd gieng zu dem schlosz vsz, da man ob dem tisch sasz , vnd er lütet .wider an , vnd der portner sagt dem herren es wer ein armer man da, vnd der hiesz in yn lassen. Da der beicht- uatter zu dem tisch kam, da gieng er zu dem tisch da die armen Ittt sasen. Also sprach der her sein schnld gegen im, vnd bessert sich, vnd ward ein kind der ewigen selikeit. Dis exempel dient zu zweien dingen. Zu dem ersten das die barmhertzigen menschen sel- ten verdampt werden, wan sie in dotsünden sein, vnd ss^en etlich doctores, das inen got ir hertz erlttcht zu einer rüwigen stat, es sol aber darnff nieman vnrecht thün, wan er der gnaden sanst beraubt wttrt. Zu dem andern dient es, das man die predicanten der war- heit hasst, ^ vnd inen feint ist. Es ist vmb die predicanten wie ymb ein koch.

r

Von schimpf f das .ccccl.

N EINER HOHEN SCHÜOLEN WAREN SffiEN ODER acht Studenten bei einander in einer rot die betten ein koch, der kam alwegen wan man gasz, vnd sprach, lieben herren was wollen ir hinnacht zu nacht essen, vnd vff ein mal fragt er^aber, da sprach der ein her koch vnsz bonen, der ander sprach, kodi vnsz erszben, der drit sprach, koch vnsz gersten, der fierd sprach koch vnsz linsen, ieglicher wolt ein sunders haben. Der koch kocht dy ding alle in einem hafen vnd es miszfiel in allen. Also auch, was ein Prediger strafft, das gefeit den allen, die es nit an gat, aber die es an gat, denen gefeit es nit. Es knmen etwan die man zu einem predicanten vnd sprechen, ir solten ein mal die hoffertigen weiber rüren, die vnsz arme man wollen verderben, sie wollen kostliche mentel, schuhen, schleier haben. So kumen dan die weiber vnd sprechen ir solten die bösen man straffen, sie schlagen vnsz arme frawen, sie sein vol weins vnd spilen darzü. So sprechen die prie- ster ir solten die leyen rüren, sie tragen vnsz böse exempel vor, vnd wem sein teil würd, der ist wunderlich vnd murmelt wider in, vnd wan man die boszheit alle rürt, so het man alle menschen erzürnt.

1 hafft.

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Von schimpff das .ccccli.

N ETLICHEN LANDEN KEGLET MAN MIT STECKEN, wie man in vnsern landen mit knglen keglet. Ynd vff ein mal da keglet man mit stecken, da was ein blinder da, der wolt auch keglen, vnd da er werffen solt, da traff er wer da stund, reicii ynd arm, lang vnd alt, es galt im gleich, wan er was blind. Also sol ein predicant auch blind sein, vnd sol in den baffen werffen, vnd sol niemans schonen, wan er ist ein legat gottes, vnd sol doch regie- ren, das er vnstraffbar sei, das er nit verspottet werd als diser, wie hernach folgt.

Von schimpff das .cccclii.

S WAS EIN PRIESTER DER HET GAR GEISTLICH vnd gar wol gepredigt, vnd nach dem imbis da treib er den ganch mit den langen gesellen, als die fulbrack springen oder keglen. etc. Das sähe ein alt weib, das sprach zfk dem selben her- ren ir sein nit der her der hüt gepredigt hat. Der priester sprach, warnmb bin ich es nit. Das alt weib sprach daromb, wir haben ein priester in vnserm dorff, an dem morgen hat er mesz, vnd nach dem imbisz laufet er zu den langen frawen, vnd greifft inen in den ba* sen. etc. Ynd wan man in fraget ob er der sei, der an dem mor- gen mesz hab gehabt, so spricht er nein er sei nit der selbig, an dem morgen sei er ein priester, vnd nach mittag sei er ein langer gesel, also gedacht ich ir weren auch nit der der hüt gepredigt hat. Das was im vnd ist noch allen priestem ein schand, das sie thka was sie verbieten. Hie weren vil exempel zügeben in allen lästern, ist aber nit not, merck selber.

E'

Z

Von schimpff das .ccccliii.

U HEIDELBERG IN DER VNIÜERSITET HAT EIN doctor an dem Karfreitag in dem Passion gepredigt an dem morgen, da waren fünff fürstinen vnd fier fürsten an der pre- dig, vnd nach dem vnd er vil weltlicher straff gefilrt het, gegen geistlichen vnd stetten, da sprach er also. Von den fOrstinen halt ich was ich von andern frumen geistlichen frawen halt, das sie be- halten vnd selig werden. Aber von den f&rsten glaub ich auch vnd halt, das keiner selig werd er sterb dan in der wagen. Hec felix hemerlin in tractata de credalitate demonibus adliibenda in fine. .

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Dis wort mag von vil forsten geredt werden zu vnsem zeiten, sie wollen vngestrafft sein, sie seien geistlich oder weltlich.

Es ist mit inen wie vmb ein hasen den man abziehen wil oder schinden, vnd gat fein herab bisz man an den kröpf kampt, so müsz man kleine schnidtlin thün, vnd httbschlich mit vmb gon, ee man im die haut vber den kopff ab bringt. Also ein predicant dieweil er das gemein folck straffet, so gat es wol hin, wan er aber an die köpff kumpt, das sein die grosen herren, so müsz er htlbschlich thün, darumb müsz inen der tüffel die haut abziehen. Die fürsten fdren einander vnder den armen, vnd sein einander spinnenfeind, es yer- drüszt ie einen, das der ander mechtiger ist dan er. Fürstenblat geb bösz würst, es bleibt nit bei einander, deszgleichen bischöff vnd der geistlichen fürsten auch.

E'

Von ernst das .cccclüii.

S WAS EIN ÖROSZ CAPITTEL VND EIN SAMLÜNG der prelaten in einem bistumb. Da sprach der bischöff, wir haben al wegen doctores gehabt, die vnsz in latin gepredigt haben, wir wollen ein mal ein schlediten dorffpfaffen haben, der vnsz zütütsch predig, vnd bepfalhe die predig einem schlechten dorffpfaf- fen, er seit morgen der pfaffheit predigen. Der arm priester was leidig, vnd wüszt wol das er vngeschickt was zu dem werck, doch gab er sich in sein gebet, vnd bat got den herren, das er im wolt yn geben, was er doch sagen solt. Da er also bettet, da erschein im der tüffel in eins menschen gestalt vnd sprach zu im, warumb bista so sorgfeltig was du morgen predigen solt, sprich nit me dan die wort. Die heischen fürsten entbüten üch geistlichen fürsten vnd prelaten vnd regierer der kirchen iren früntlichen grusz, als iren liebsten fründen, wan ir zu allen zeiten thün was inen lieb ist. Der priester sprach, sie glauben es mir nit wan ich es inen sag. Der tüffel rürt im ein backen an, da ward im ein schwartz mal daran, vnd sprach zu dem priester. Die masz soltu nit vnderston ab zu- weschen, dan es wer vmb snnst, wan du aber das gepredigt hast, so nim Weihewasser vnd wesch die masz damit, so würt sie hinweg gon. Da er nun an das ort kam da er predigen wolt, vnd da er die ding alle gepredigt het wie im der tüffel befolhen het, da wolten im die prelaten die masz ab weschen, vnd namen laug vnd wein, milch vnd wasser da kanten sie die masz nit herab bringen. Da hiesz im der

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Priester Weihwasser bringen, da gieng die masz hinweg, da glaubten im die prelaten, aber wenig besserten sie sich darab. Hut du dich.

D

Von straff etlicher die das gotzwort veracht haben.

Von ernst das .cccclv. OCTOR FELIX HEMMERLIN SCHREIBT, WIE EIN priester was, ist in kurtzer zeit geschehen. Der het an dem morgen herte ding gepredigt,, als von der hellen vnd von dem itingsten tag. Vnd am abent sasz er bei den bnren vnd zert schlaf- trunck mit inen, vnd ein buer sprach zu im her ir haben vnsz hüt herte ding gesagt, es würt dort gar ruch zu gon. Der pfaff sprach, ia wan ich es glaub, das es also sei, als ich es geprediget hab, so müsz ich hie sterben, vnd so bald er das geret, da lösten alle liech- ter selber, vnd man zünt ein anders an, da was der selb pfaff gleich dot, da was gezögt das es war was, was er gepredigt het. Wan die priester also ergernis geben, die sollen auch also gestrafft werden wie diser.

s

Von ernst das .cccdvi.

ANT FRANCISCÜS PREDIGT VFF EIN MAL, DA was ein alt weib an der predig das spottet sein. Sant Franciscns warnt sie, sie solt vff hören, da liebt es ir erst. Da gab ir sant Franciscus den fluch, vnd sprach also. Tüffel nim was dein ist. Da ward das weib gleich in die lüfft gefürt, vnd sähe sie dar- nach nieman me.

I

Von ernst das .cccclvii.

N DER LEGEND SANCTI AMANDI LESEN WIR DA er predigt, da was ein iunger gesel der spotet sein, der ward gleich besessen von dem bösen geist, vnd raufft sich Tnd schlug sich selber, vnd bleckt die zen vnd sprach, we mir das ich des hei- ligen maus gespottet hab , vnd in dreien stünden da was er dot. Söliche zeichen thetten noch not, etlich fluchen ietz den predicanten auch, die nit nach irem sinn predigen. Lisz ein exempel von den spotföglen des gotzwortz. Vil menschen sein gleich einem büttel, wan man mel beittelt, so feit nur das suber mel herdurch, vnd bleibt nichtz in dem bütel, dan der wüst. Also sein vil mensche die nichtz behalten, dan wan einer miszret, oder ein wort nit redit

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nent, da madien Bie ein gespOt tu. Oder wa einer etwas sagt, das die lüt erwachen oder ein fabel sagt, das behalten sie. Ja sprechen sie, das wil ich alle meine lebtag bebalten. Aber den geistlichen sinn den man damff sagt, da behalten sie nit. Die Ittt die predig wollen hören, die selten sein wie ein glaszfenster, das glaszfenster laszt den Sonnenschein vnd den tag durch sich hinyn scheinen, aber den wind, sehne oder regen laszt es daussen. Also was man geist- lichs sagt Tff die fabnlen, das solt man behalten, vnd die lecher- liehen ding vergessen.

Von ernst das .cccclviii.

EINER SPRACH AUF EIN MAL ZÜO ERBERN LÜTEN, es weren drei man gewesen, dy die gantz weit betrogen hetten mit iren werten vnd predigen. Moyses die luden. Machmet die beiden, vnd Christus die cristen so bald er das geret, da er- schlag in der dunnerklapff, vnd der blitz' verbrent in. Darvmb nit red verwegenlich, es wttrt von got nit alzeit nach gelassen.

Von dem passion zu predigen.

Von schimpff da3 .cccdix. iS WAS EIN PRIESTER DER HET DEN PASSION gepredigt an dem Karfreitag, das vil ItLt weinten. Der nerrisch priester wolt sie trösten vnd sprach, nit weinen lieben kind, es ist ietz wol .xv. hundert iar, das es geschehen sol sein, es mag wol erlogen sein, man lügt doch von einem hausz in das ander, wie dan erst so fer, es möcht auch nur red red.

E'

K

Von schimpff das .cccdx.

EISERSPERG DER HERLICH DOCTOR HAT ME DAN .XXX. iar zu Straszburg gepredigt in dem hohen stifft. Aber er hat keinen Passion lenger gepredigt an dem Karfreitag, dan von Sechsen an bisz zt sibenen, wie sunst an einem tag, von dem ölberg an bisz in Pilatus husz, vnd nach mittag auch ein stund, vnd predigt in wol vsz bisz in das grab. Vnd wan er an dem palmtag den Passion verkünt, so sprach er also. Was sollen die langen pre- digen des passions, vnd wa kumen sie her. Sie kumen von den geuchen her, die predicanten haben gethon wie die geuch in den dörffem thün, da guckt ein gauch ein mal, der ander zwei mal, der

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drit drü mal. etc. Also hat ein predicant den passion in einer stund gepre'digt, so bat der ander vber in wollen sein, vnd hat zwo stund daran gepredigt der drit drei stund, ynd ist die gewonheit kamen, das einer acht stund sol predigen. Die langen predigen sollen sunst nichtz dan das die Itlt schlaffen, vnd die weiber seichen in die stttl, ynd der preidicant macht sich selber mtld.

D

Von schimpff das .cccclxi.

OCTOR KEISERSPERG IN EINEM ANDERN lAR GAB er ein gleichnis von dem langen passion züpredigen. Ein langer passion zu predigen ist gleich einem gesellenstosz, einem mörder, wan man ein mörder redem wil, so stoszt man im alle seine glider ab, arm vnd schenckel, vnd darnach legt man in vff den buch, vnd stoszt im den rucken entzwei mit dem rad, das macht in erst gantz gerecht, der stosz heiszt ein gesellen stosz. Also wan ein armer predicant dy gantze fasten hat gepredigt vnd gearbeit vnd sich selber mtld gemacht, wan dan der lang passion kumpt, so macht er in erst gantz gerecht, vnd ist wie ein gesellen stosz einem morder, also auch dem predicanten.

E

Wie man den seien zühilff kumen sol.

Von schimpff das .cccclxii.

S WAS EIN REICHER BAUER DER SPRACH ZÜO

seiner frawen da er sterben solt, ich verlasz dir gütz genüg, vnd wil kein testament machen, dan ein ding wil ich dich bitten, den ochsen der mertz heiszt, den soltu verkauffen, vnd was du für gelt darusz löst, das soltu den armen ItLten geben. Die fraw sprach ia ich wil es thün. Da nun ^ der sibent vsz kam, da nam die fraw den ochsen an ein seil, vnd band im ein hanen vff den schwantz, vnd für damit zümarck. Die metziger kamen vnd griffen den ochsen wie feiszt er wer, vnd fragetten die frawen wie sie den ochsen geb. Sie sprach, wer den ochsen kaufft, der müsz den bannen auch kauffen, ich verkauff keins on das ander, sie bot den hanen vmb .xüi. guldin, vnd den ochsen vmb ein cr&tzer. Der kauff ward gemacht, vnd man gab ir .xii. guldin für den hanen, vnd

1 Die nan. PaulL 18

274

ein crtttzer, der thet fttnff heller, für den ochsen, die .xii. galdin behielt die fraw, vnd die fftnff heller gab sie fQnff armen menschen ymb gottes willen, wie sie es verheissen het. Darnmb lüg iederman selber zu seiner seien, vnd verlasz sich niemans vff seine fründ, wan man thüt dir als wenig nach als man mag. Yersihe dich wol.

E'

Von schimpff das .cccclxiii.

S WAS EIN FRAW DIE WAS NTT GANTZ WITZIG, die was aber reich, vnd het ein snn gehabt der was ge- storben. Yff ein mal da was der her in dem rat, da kam ein farner Schüler der begert ein snppen von ir, die fraw gab im zu essen, vnd sähe das gernlin das er an het, vnd sprach zu im. Ich sihe das ir ein famer schüler sein, vnd mein sun ist in ein ander weit gefaren, haben ir in nit gesehen, ir faren weit hin vnd her. Er sprach ia ich hab in gesehen, vnd er leidet banger vnd grosen frost, vnd laszt euch bitten das ir im ein beltzin rock vnd hembder schicken, vnd sechs oder siben guldin. Die fraw sprach gern, vnd nam des mans rock mit fuchs gefüt^t, doch nit den besten, vnd ein lang hembd, vnd drei galdin, vnd band es in ein leilachen, als. ein blunder, vnd sprach zu im. Machen euch bald damit hinweg, ee das mein man kumpt, wan er würd es euch sunst wider nemen. Er für daruon, vnd nit lang darnach kam der man vsz dem rat, vnd die fraw sagt es im, wie sie irem sun etwas gesdiickt het. Der man was zornig, vnd meint sie het im vil geltz geschickt, vnd sasz behend vff ein pferd, vnd ylet im nach, meint er wolt es im wider nemen. Da in der faren schüler sähe hernach reiten, da verbarg er das blunderlin vnder ein studen, vnd lent sich also vff ein stecken. Da der her kam, da sprach er zu disem, hast du nit ein gesellen gesehen, der tregt ein weisz blunderlin vff dem rucken. Der faren schüler sprach ia, er ist da vber den zun gesprungen mit dem blunderlin, so bald er euch gesehen hat, vnd laufft zu dem wald zu ir erlaufen in noch wol. Der her fiel bald von dem pferd herab, vnd gab es disem zu behalten bisz das er wider kem. Da der her zu dem wald zu lieft, vnd wolt ienen suchen, dieweil nam er das blunderlin vff sein rucken» vnd sasz vff das pferd, vnd reit hinweg. Da der her niemans fand, da gat er wider vmb, vnd wil wider heim reiten, da fand er das pferd auch nit me, vnd müst züftisz heim traben. Da er nun wider heim kam, da fragt in die fraw ob er den man fanden het Er

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Bprach ia, ich hab im mer geltz geben, vnd hab im mein pferd darzA geschenckt, das er dest'er ee zu im kum.

z

Von ernst tlas .cccclxiiii.

U PARYSZ STARB EIN BARFÜOSSER BRÜODER, ZUO dem kam sein Guardian an den letsten vnd sprach zu im. Bräder in der geheiligten gehorsamkeit gebüt ich dir drü ding. Zu dem ersten das da on alles mittel von mund yff zu got farest. Zu dem andern das da mir erscheinest. Zu dem dritten das du mir sagest wie vil menschen mit dir von diser zeit seien gefaren. Der brüder starb, vnd nach dreien tagen nach der mettin da der guar- dian in seinem gebet was, da erschein im diser brüder also clar vnd hübsch, Tnd sprach zu im. Vater ich erschein euch, als ir mir ge- botten haben, aber euwer gebot hat kein krafft gehebt noch mein dot, ich hab nit mögen zu himel faren von mund vff, ich bin in dem fegfeüer gewesen bisz ietz. Vnd da ich von diser zeit bin geschei- den, da sein dausent mit mir gestorben, da ist nit me dan ein seel von mund vff zübimel gefaren, vnd drü in das fegfeüer, in deren zal bin ich gewesen, vnd sein die andern alle in die hei gefaren, damit für er daruon. Merck vff.

E

Von ernst das .cccclxv.

IN REICHER MAN MACHT EINER APTY EIN TESTA- ment vff drü hundert guldin. Vnd da der vatter ge- starb, vnd nach dem lipfel nam der sun den sack mit dem gelt, vnd gieng in das kloster, vnd sprach zu dem apt. Her besaml.en mir das conuent, ich hab etwas mit inen zureden. Der apt liesz zu capittel lüten, die herren kamen alsamen dar. Der iung satzt den sack mit dem gelt mitten vnder sie, vnd spracht. Lieben herren mein vatter hat euch die drü hundert guldin verordnet, vnd euch sein seel befolhen, das ir im nach thügen das sich zimpt. Der apt sprach (Requiescat in pace.) Der conuent antwurd Amen, vnd spra- chen zu dem knaben, er solt heim gon, er het die sach wol gericht. Der knab sprach, haben ir damit die drü hundert guldin verdient. Der apt sprach, was selten wir me thün. Der knab antwurt, ich meint ir selten im ein ewig mesz haben vnd sie verschreiben. Der apt sprach, vff das du erkennest wie krefftig das wort ist, vnd hiesz im ein wag bringen, vnd schreib die wort vff ein brieflin (Requiescat

18*

276

in pace amen.) Ynd legt es in die ein schüssel an der wagen, ?nd der knab legt das gelt in die ander schassel , da was das briefiin me dan das gelt. Da sprach der apt, sichsta nnn wie krefftig die wort sein, da was der knab züfriden. Aber diser apt vnd seine manch waren nit simoniad, als ietz gewonheit ist, ich sorg der 1er sack weg ietz mer. etc.

v

Von ernst das .cccclxTi.

"F EIN MAL LAG EIN HEILIGER BISGHOFF AN einem morgen vnd schlief, da träumt im wie ein kleins kneUin ein schülerlin ob einem weiger stund, vnd het ^n lange r&ten in der band, vnd het fernen ein guldinen angel daran, vnd zohe ein grosen fisch herusz. Da erwacht der bischoff, vnd stund vff, vnd gedacht dem tranm nach, ynd lag ynder eim fenster das gieng yff den kirchoff, da sähe er ein kneblin yf einem grab betten, da gieng er zu im vnd sprach, was thüstu da. Da kneblin sprach, mein müter ist mir gestorben, die ligt da yergraben, vnd bit got für sie. Er sprach, was bettestu. Das kneblin sprach ich bet das Miserere, ynd das Pater noster daraff. Da erkant der bischoff, das das Miserere die lang rüt was, ynd das Pater noster der goldin an- gel, der weiger das fegfeüer, der fisch die seel des kinds müter. Daramb ist heilsam ynd gut zübitten für die doten, das sie yon iren Sünden entbanden werden.

V

Von ernst das .cccclxyii.

F EIN MAL WAREN VIL PRIESTER BEI EINANDER yff einem iarzeit, ynd da man ob dem tisch sasz da gieng ein man zu der thür hinyn, der het das mul mit einem kap- penzipfel yermacht, als einer der leid tregt, ynd satzt sich nider zu dem tisch, ynd asz, nieman sprach nichtz, er schweig auch ynd was trurig, ynd da man für die seien bat, da fieng diser an zülachen, da sprach der dechant zu im, lieber frund wer bistu du magst wol ein yerkerter mensch sein da wir guter ding waren, da warestu tru- rig, ynd da wir betteten, da lachestu. Er antwurt, ir meinen ich sei ein mensch, so bin ich ein geist ysz dem fegfeüer, da ir weit* liehe ding haben gesagt, da bin ich trurig gewesen, so ir aber das Deprofunctis haben gebettet, das ist ynser speisz die wir gern essen da bin ich frölich gewesen, ynd der geist verschwand vor iren äugen.

277

Daramb sol man gern für die seien bitten, als vil du pater noster vnd miserere bettest, vnd als vil du almüsen gibst als manch opffer, ynd als manch vigilg da in nach thüst, als manch snnder essen vnd tracht da inen fOr setzst, so werden sie dir daramb dancken, ob da es schon nit von deinem gut thüst, tha es von irem gut das sie ver- lasen haben, sie werden dir dancken, wisch inen die nasz mit irem ermel, wilta es nit mit deinem ermel thün, sie werden dir dan* nocht dancken.

Von schimpff das .cccclxvüi.

WA EIN kÜNNIG IN SEINEM KÜNIGRYCH IN EIN stat kumpt, vnd wan man im etwas schenckt, es sei wein, kom habem. etc. So spricht er, ir lieben fründ, wir dancken euch, das ir vnsz eren von dem vnsem, alles das in einem kanig- reich ist das ist vnser. Also eer die seel auch von irem gut. Etwan stirbt dir ein kü, die gibesta den rappen, vnd den banden, gib dei- nen fründen aach etwas.

D

Von ernst das .cccdxix.

OCTOR FELIX HEMMERLIN SCHREIBT DE OCCA- sione boni et maU, wie sant Bernhard ein barf&ser, der Ganonisiert ward, da man zalt .mccccl. Der kam vff ein mal mit seinen brftdem in ein stat in ^ dem welschen land, da was kein bar- fSiser kloster in. Nun was das sein gewonheit wa er in ein stat oder in dorff kam, da gieng er zu dem ersten in die kirchen, vnd da er also bettet in der kirchen, da kam ein reicher barger zu im vnd bat in, er solt zünacht sein gast sein vnd seine brüder. Er nam es an. Ynd der barger lud im zu eren ander nachbaren, die brachten essen vnd trincken mit inen. Ynd da man nan gössen het, da fieng sant Bernhart an zu predigen, ein kartze coliatz zu einer selenspeisz, vnd da sie vsz was, da stund der wirt in dem hnsz vff, vnd stund für den heiligen man vnd sprach. Geistlicher vatter, mir ist ein brüder on leibszerben abgangen, vnd hab dis hasz mit sei- nem gut ererbt, was müst ich im nach thün das sein seel erlöszt würd. Sant Bernhard sprach, heb dein finger da in das liecht. Er thet es, aber er hielt in nit lang darin, dan es brant in, vnd zögt in sant Bernhard. Sant Bernhard sprach, was weiten ir nemen vnd

1 in fehlt.

278

wolten den finger drei stand in dem liecht halten. Er spradi, idi wolt nit alles gold vnd silber nemen das yff ertreich ist. Sant Bern- hard hiesz im den finger wider in das liecht heben. Er thet es, da brant es in nit, vnd da er in lang darin hielt, da hiesz in sant Bernhard den finger wider herasz thön, vnd fragt in ob er in auch gebrent het. Er sprach nein, es hat mich ietz nit gebrent. Da ^>rach sant Bernhard, so gewarlich euch das liecht zu dem ersten hat gebrent vnd darnach nit, so gewarlich wil ich euch sagen, wie es vmb euwern brüder stet. Er ist in dem fegfeüer, das ist also heisz, wan man ein ambosz daryn würff, so zerschmültz er in einem augenblick, dis feüer hie möcht kum ein uadel zerschmeltzen , vnd euwer brüder hat das gut vnredlich gewannen, vnd von den gnaden gottes ist er zu dem letsten zu der penitentz kumen, darumb keren das vnfertig gut wider, das ist im zu dem besten.

Von gedult.

Von schimpff das .cccclxx.

S WAS IN EINER STAT EIN BÖSZ WEIB DAS MIT irem man stetz zanckt vnd vni-üwig was, vnd het vor wol zwen oder drei man gehebt, da kam einer in der stat der nam sie zu der ee, vnd wan das weih kriegt so schweig der man, vnd mit dem sdbweigen vberwand er sie. Da sie niemans fand der ir wort gab, da müst sie frid haben, vnd vor böse ward sie gut. Vnd wan man zu dem man sprach, was wollen ir des bösen weibs so sprach er dan, ich hab sie genumen das ich gedult bei ir 1er. Es spricht Franciscus petrarcha. Der frawen zorn verachten, vnd darzü lachen, thüt inen würser, dan wan man sie fast vbel schlug.

Von schimpff das .cccdxxi.

SOCRATES DER HET ZWO FRAWEN, VND VFF EIN mal kriegten sie beid wider in, vnd er schwyg stetz stil, vnd gieng für das hasz hinusz, vnd sasz vff ein bloch da beschüten in die bösen weiber mit wasser, er ward nie bewegt in vngedult, dan das er sprach, ich wttszt wol das nach dem dunern ein semlicher regen kem.

Von ernst das .cccclxxii.

E'

F

RANCISCÜS PETRARCHA SPRICHT, WIE EIN VAT- ter vnd ein sun verschult hetten, das man sie in öl sie-

279

den wolt Da sie nun in dem kessel sassen, vnd waren mit dem rucken an einander gebunden vnd waren nackent, ynd ee man das fetter an fieDg zömachen, da frür den sun das er zankleffet, vnd murmlet wider die keltin. Damach macht man das feüer an, vnd da der kessel fieng an warm zu werden, da murmlet er wicier die hitz. Der vatter het gedult vnd sprach zu seinem sun, du huren sun du magst weder keltin noch hitz leiden. Frandscus petrarcha spricht, das was ein edel wort von dem alten man der frost vnd hitz kunt leiden, er wer wttrdig gewesen, das man in ledig het ge- lassen, vnd het im verzigen.

E'

Von schimpff das .cccclxxüi.

S FÜR EIN MÜLLER MIT EINEM ESEL ZÜO MÜL vnd het im wol fier söck vff geladen, da bekam im ein ordenszman der sprach zu dem müller, du hast den armen esel vber- laden. Der müller sprach, nein brüder er ist nit so wol geladen, er trüg noch wol euwer vnd aller euwer brüder pacientz vnd gedult.

E

Von schimpff das .cccclxxiiii.

\JN ORDENSZMAN KAM IN EIN DORFF VND KÜNT nit züessen vberkumen, vnd ward im auch kein almüsen, da lief er in die kirchen vnd lütet die meszglock. Der meszner kam lauffen vnd fragt wer gestorben wer das er also lütet. Der ordenszman sprach götliche liebe ist dot in disem dorff, mir ist kein almüsen hie worden, darumb lüt ich. Da er vff bort lüten, da fieng der meszner die gröst glock an zuleiten. Der ordenszman fragt wem er lüt. Der meszner sprach, deiner pacientz vnd gedult die du soltest haben, die ist auch dot, deren lüt ich.

E'

Von ernst das .cccclxxv.

S WAS EIN PfflLOSOPHÜS EIN WEISER MAN, DER ward von einem künig geladen mit im züessen, vnd da man asz, da thet im not zu werften vnd zu spttwen, vnd spüwet dem künig in sein hart, vnd die diener weiten in züdot schlagen. Der künnig sprach nein, er ist ein weiser man, man sol in vor fragen warumb er es gethon hab. Er sprach, ich hab vmb mich gelügt, da was es vmb vnd vmb seiden vnd gold, vnd hab kein vnreiner stat

280

gesehen, dan den bart, da hab ich den wfist auch daryn geworffen. Das leid der künig mit gednlt.

z

Von schimpff das .cccclxxvi.

U STRASZBÜRG DA GIENG DER AMMEISTER VF der gassen, ynd giengen im drei oder fier statknecht nach, da begegnet im einer. Da sprach der Ammeister zti im da schalck da soltest nit da gon. Diser thet sein hüt ab vnd sprach, gnediger her es ist euwer tugent, das ir alwegen mit mir also schimpffen, wan ir für mich gon, er zohe das wort schalck in ein schimpff, wan wer er vngednltig gewesen, so het er in lasen fahen. Ein weisz man sol etwan das vnrecht das im geschieht, in ein schimpff ziehen vnd solt gedaltig sein.

Von schimpff das .cccclxxvii.

lOGENES IST EIN PHILOSOPHÜS GEWESEN, DER krieget vff ein mal mit einem, der hiesz Lentulas. Diser Lentulus ward also zornig, das er Diogeni in sein angesicht spüwet. Diogenes zohe es in ein schimpff vnd sprach, wer da sprech, das du kein mund bettest, dem wolt ich zügnis geben, das du ein mund hast.

D

r

Von schimpff das .cccclxxviii.

"F EIN MAL ZANCKET EINER MIT EINEM WEISEN man , vnd schalt in vbel. Der weisz man schweig als Stil, vnd hindennach sprach er, du bist ein her deins munds, vnd retst was du wilt, so bin ich ein her meiner oren, vnd hör was ich wil. Frandscus Petrarcha spricht (Nobilissimum genus vindicte est parcere.) Verzeihen ist das edlest rechnen, das ist gedult.

E'

Von widerwertikeit.

Von schimpff das .cccclxxix. S WAS EIN ARMER TAGLONER DER ASZ WA ER es fand, vnd es was ein reiche fraw in einem dorff, die legt in zu nacht an ein bet vmb ein heller, den müst er ir alwegen bar geben, oder sie legt in nit. Es begab sich vff ein nacht das der arm knecht den heller nit het, da wolt in die arme frawe nit yn lassen, vnd er müst die nacht vnder einem fleischbanck schlaffen. In der selben nacht fieng der frawen husz an zubrennen, vnd verbran

281

lüt vnd gut, vnd was daryn was. Es ist ziiglanben das der ami man fast trarig was, das er den heller nit het, vnd nit an dem bet lag, aber darnach danckt er got, das er in het behüt yor dem feuer, wan wer er in dem husz gewesen, so wer er auch verbrent. Barumb sollen wir glauben, das es got vnsz alles in dem besten thüt, was er vnsz leiden zt fügt.

E'

Von schimpff das .cccclxxx.

S WAS EIN MAN DER HET GAR EIN GEDULTIGE frawen, vnd was dem man oder ir geschähe, so sprach sie alwegen, got thet es vmb des besten willen. Es fügt sich vff ein mal, das der man in dem wald was, vnd ein reisz schl&g im ein aug vsz, da was er betriebt. Die fraw tröst in vnd spracht, got hat es im besten gethon. Darnach fügt es sich das er in die tartary zoh, vnd es kam darzü das er der nechst bei dem künig was, vnd was das ir glaub, wie einer stürb also würd er für got bracht, vnd was das ir gewonheit, das man den liebsten den der künig het, mit im vergrub, das er nit allein für got kem. Da der künig gestarb, da wolten sie disen mit einem aug mit im vergraben. Da sprach er, lieben herren es wer vnserera künig ein schand, wan er also solt dort hin kumen mit einem diener, der nur ein aug het, ir haben doch wol lüt mit zweien äugen, also ret er sich ab, da erkant er erst das sein fraw war het gesagt, wan het er das ander aug nit verloren, so het er müsen lebendig vergraben werden, das was aber im besten geschehen mit dem aug.

Von schimpff das .cccdxxxi.

GOTTES ORDENÜNG IST, DAS KEIN TAG SOL SEIN, in dem ein mensch nit widerwertikeit sol haben, das wolt ein künig vff ein tag versuchen, vnd het ein hochzeit zu gerüst, vnd gebot, wer etwas widerwertigs thet oder ret, dem solt man den kopff ab hawen. Also nach mittag legt sich der künig schlaffen, nach seiner gewonheit, so flog ein schwalb zu dem fenster yn, vnd schmeisset im in seine äugen, das er blind ward. Got wolt nit das kein mensch sein ordnuug. solt hindersich trucken, widerwertikeit ist das, darmit vnsz got entwenen wil von der fröd diser weit, als ein mtter ein kind, oder ein bürin ein kalb. Lern gedult. etc.

2B2

Von schimpff das .cccdxxxii.

WAN EIN MÜTER EIN KIND WIL ENTWENEN von dem sugen, so bestreicht sie das wertzlin an den brüsten, wan dan das kind sagen wil, vnd es dan bitter ist, so wil es nit mer sugen. Also thüt auch ein bürin, wan sie ein kalb hat das da sugt, so wil sie es entwenen, sie bedarfft basz dy milch den kinden, so bindet sie dem kalb ein igelszhut vff den kopff, wan dan das kalb sugen wil, so sticht es die mit der ygelszhnt in den buch, so laszt sie das kalb nit me sugen. Also, wer kein leiden ynd widerwertikeit vff ertreich, niemans achtet gottes vnd des ewi- gen lebens, so wir so gern hie vff erdtreich sein, so die weit so gantz verbittert ist, als sant Gregorius spricht (Mala que nos pre- munt ad dominum ire compellunt).

Von eid schweren. Von schimpff das .cccclxxxiii.

S WAS EIN PRIESTER DER HET AN DEN RECH- ten züschafen, vnd im brast ein züg vnd er bestalt ein Schüler, dem sagt er die sach, vnd gab im etlich gelt. Der schüler schwor im ein eid an den rechten, vnd darnach wol vber ein iar da bekam der schüler dem priester in einer andern stat, vnd meint der priester kant in nit me, vnd wolt im ein Wortzeichen geben, das er in kant, vnd schrei (Domine quando volumus plus iurare.) Her wan wollen wir me eid schweren. Also ist es leider gemeinlich worden, das man es vber die gassen schreien müsz, wan man me eid schwe- ren wöl. Hab sorg.

E'

r-

Von schimpff das .cccclxxxiiii.

ND WA SANT NICLAÜS IN DER KIRCHEN STODT, so Schwert er ein eid, vnd hept drei finger vff, als schwer er drü ding.

Zu dem ersten schwort er, das kein tütscher handwercks knecht vnd dienst gesel, bleibt an dem ort da im wol ist, er wil sein stant alwegen bessern, vnd ist der wirt vmb vndumb da heim, vnd wan sie lang gewandlen, so verzeren sie was sie gewunnen haben, vnd müssen darnach betlen gon, ee sie ein andern meister finden.

Zu dem andern so schwort sant Nidaus das die frawen selten

283

das best anfahen, wan einer frawen der man gestirfot, so wer sie wol ein fraw, so wil sie ein andern man haben, vnd werben etwan fier oder fdnff vmb sie, so sol sie wol den aller vnacbtbarsten nemen, Ynd nimpt etwan ein tröscher für ein trOster.

Zu dem dritten schwort sant Niclaus, wan einer einem her- ren würt, so kert sich ^ lang vnd leber ymb, er konn nit me gon wie vor, er müsz ietz yff beid Seiten gon scbwencken, als sei das gantz land sein, er ist in den rat kumen, er ist ein znnfftmeister worden, er ret nit me sein sprach, er nimpt sich an schwebisch zu- reden, vnd ist nie recht ftlr das thor kamen. Das schwert sant Niclans, kansta ander vrsachen geben, so schreib sie anch herzu, so wollen wir sie annemen.

M

Von ernst das .cccclxxxv.

AN LISZT VON SANCTO PANGKATIO, DEN MAN zu Rom ert, der ist ein straffer des meineids. In sei- ner kirchen mag keiner vngestracht kumen von der thür an bisz zu dem chor altar, wan er ein falschen eid wil schweren, vnd thüt als wolt er fallen, wan er aber recht schweren wil so strucht er nit, darumb wan man eid schweren wil, so filrt man sie für den selben altar, vnd gon vil menschen mit im vnd lügen ob er struchen wöl oder nit, vnd ob er recht wöl schweren oder nit.

Von ernst das .cccclxrxvi.

WIR LESEN VON SANT ANDROM ARO, DAS KEI- ner vngestrafft bleibt, wer da ein falschen eid schwert, vff seinem grab kamt gottes räch vber in. Es het einer vff ein mal ein eid geschworen vff seinem grab, da ward er gleich blind, vnd an dem dritten tag was er dot. Weren dise heiligen auch in Vn- serm land, vnd es auch also zügieng, so würden nit so vil eid ge- schworen, als geschehen, vmb fünff Schilling hasselnusz erkent man einem ein eid vnd zögen einander die schuld oben an der bünin mit den dreien fingern die sie vff heben.

Von schimpff das .cccclxxxvii.

1 8i.

r

284

F EIN MAL DISPUTIERT EIN HEED VND EIN

cristen mit einander, ynd nach langem sprach der heid zft dem cristen, wie kampt es das me lamer, blinder, maltzen vnd betler sein in der cristenheit, dan in der vnglöbigheit. Der cristen sprach, ich weisz es nit. Der heid sprach, die cristen handien iren got vbel mit meineid schweren vnd sunst mit fiftchen vnd schweren, dann alle andere yngl&nbigen vnd türcken danimb strafft sie ir got also.

E

Von ernst das .cccclxxxvüi.

S WAS EINER DER HET VIL FALSCHER EID GE- schworen, wan wen einer zu einem schelmen würt, so gilt es im darnach gleich. Er hört sagen wie man gepredigt het von schweren des meineids. Da sprach er, ich sihe nit das mir der arm knrtzer ist, mit dem ich eid geschworen hab, dan der ander arm. So bald er das wort gesagt, da was gottes räch da, vnd fieng die band an zubrennen, das man sie im abhawen mnst, da ward der arm kürtzer dan der ander. Solt man hieher setzen, wie die mein- eidigen an irem letzten end vnd dort gestrafft werden, vnsz würd bapeier vnd dinten gebresten werden.

Von falscheit vnd betrügnis.

Von schimpff das .cccclxxxix.

S WAS EIN REICHER BÜRGER DER HET EIN knecht, was ein lange zeit bei im gewesen. Vnd vff ein mal da man ob dem tisch sasz essen, da begab sich die red, das der knecht sprach. Es ist dannocht ein hübsch ding, das die war- heit vnd gerechtekeit vff ertreich noch ein fürgang hat, vnd das paner tregt. Der her sprach das ist nit, falscheit vnd vntrüwe die haben das regiment vff erden, vnd nit erberkeit Der knecht sprach, es wer nit. Der her wettet mit im vmb hundert gnldin , vnd der knecht solt im seine beide äugen daran setzen. Der knecht sprach, wer sol es aber vrteilen. Er sprach, wir wollen drei richter nemen, den kauffman in der stat, den abt in dem Moster in dem wald vnd den edelman vff dem schlosz, vnd welcher zwen richter hat, der hat es gewunnen hastu zwei vrteil das die gerechtikeit vnd warheit ein fürgang hab, so nim die hundert guldin, hab ich aber zwei vrteil, das die falscheit vnd vngetrttwe ein fdrgang hat, so gib mir deine

E'

28fi

zwei aagen. Sie n^aren der sach eins, vbcI kamen zft dem kaaffman vnd hielten im die sach fttr, was er meint, ob gerechtikeit oder yn- gereditikeit das paner trüg yff erden. Der kauffinan sprach, idi mein die falscheit regier, das weis ich wol, wan ich nit vorteil bracht in kaufien vnd verkaaffen in dem gewicht, masz vnd elen, ich wttrd mager mflsz ziehen. Also thün andere auch, dammb regiert die falscheit ietz. Sir giengen hinweg, der her sprach, ich hab ein vr- teil gewannen. Sie giengen zu dem apt vnd hielten im die sach fttr. Der apt sprach, wan recht fftr recht gieng, so wer ich nit apt, aber ich hab die stim erbetlet vnd erkaafft, falscheit vnd vngerech- tikeit regiert ietz vff erden. Sie giengen hinweg. Der her sprach, ich heb zwei vrteil gewannen. Sie kamen zt dem edelman, vnd legten im die sach fEtr. Er sprach, wan ich nit raubte, vnd mich nit des satteis ernert, so wer ich ein armer edelman. Nun hören wie es mir zu dem nechsten ergangen ist.

E'

Von schimpff das .ccccxc.

g SEIN MEIN DIENER VND REITER Z WEN KAUFF- man an kamen, vnd haben wol drei galdin in den de- schen bei inen fanden, vnd haben es inen genomen. Die kaaflttt sein zu mir vff das schlosz kamen, vnd klagten mir, wie meine knecht sie beraubt betten, ich solt es inen wider geben. Ich fragt sie ob sie die guten rock auch heben an gehebt. Sie sprachen ia. Da antwurt ich sie sein nit mein knedit glauben das wan mein knecht hetten euch die guten rock nit gelassen, sie hetten es euch genumen, darumb ist mein vrteil, das fedscheit das paner tregt. Der obgenant her vnd der knedit giengen miteinander in den wald, da sprach der her zu dem knecht, wolan ich hab drtt vrteil gewunen, vnd band den knecht an ein bäum, vnd stach im beid äugen vsz, vnd gab im ein Stecken in sein band, vnd liesz in gon. Der arm blind was trurig, vnd wüszt nit wa er hin solt, vnd sprach zu im selber, ich wil recht da in dem wald vnder dem bäum bleiben dise nacht. In der nacht da kamen die bösen geistvff dem selben bäum ztsamen zücapittel, vnd sagt ieglicher was er geschafft het. Da sprach einer, ich hab geschafft, das der meister seinem knecht die äugen hat vsz gestochen. Da sprach ein anderer tüffel, du bist ein nar, es wechszt ein krut vnder dem bäum, wan er das selb krut in sein äugen truckt, so wttrden im die äugen wider wachsen, damit

286

flren sie daaon. Biser blind knüwet nider, viid bat got den herren, das er im hfllfT, das im das krut wttrd, vnd fieng an züsüchen, vnd wen er ein krttüin fand, so truckt er es in die äugen, also ei^eiff er zu letzt das gerecht, ynd ward gesehen, er danckt got, vnd sucht des kratz me. Nun was nit weit damon ein groser landszher, der het ein dochter die was blind, vnd liesz tsz verkünden, wer sie ge- sehen mecht, dem wolt er sie zft der ee geben, vnd gfttz gnüg dar zft. Diser macht sie gesehen, vnd sie ward im zft der ee geben, vnd vil gütz darzü. Da das sein meister bort sagen, wie er gesehen wer worden, vnd so reich, vnd kam zu im vnd bat im er solt im verzeihen, vnd solt im sagen wie er gesehen wer worden, vnd also reich. Er sagt es im, wie er das krut het funden vnder dem bäum, vnd zögt im den bäum, da er den bäum fand, vnd wolt das krut sftchen, da ward es nacht vnd müst die selb nacht vnder dem bäum bleiben. Vnd die bösen geist hatten aber ein samlung vff dem sel- ben bäum, da sprach ein tüffel, zu dem nechsten waren wir auch hie, vnd ist der blind vnder dem bäum gesessen, vnd ist gesehen worden, wan er hört was wir sagten, ich müsz gon lügen, ob nit aber einer darander sei, vnd er fand den darunder, vnd stach im beid äugen vsz. Da ward offenbar, das die warheit ein zeit lang was vnden gelegen, aber sie hat vberwunden, vnd fürt die gerechti- keit das paner noch.

Von schimpff das .ccccxci.

MAN FINT NOCH FALSCH LÜT, DIE ZÜO BEIDEN achszlen kttnnen wasser tragen, als einer thet. Wan einer etwas kaufen wolt vnd er darzü kam, so winckt er dem kaüffer mit den äugen, vnd darnach winckt er dem verkaufter auch mit den aogen, vnd wan es einem miszriet oder wol geriet, so sprach er. Darumb hab ich euch mit den aogen gewinckt, ir selten es kaufen oder nit kauffen, vnd wie es gieng, so het er es geraten, oder wider- raten, das was ein falscher man. Hut du didi.

Von schimpff das .ccccxdi.

-XJLLIÜS SCHREIBET WIE VIL DIEB IN EINER GE- sellschafft bei einander waren, vnd in einem wald betten sie ein loch da kamen sie alwegen züsamen, vnd was einer gestolen hat das bracht er mit im, vnd wolt ieglicher der gröst dieb sein

J

287

vod der herlichst. Es fügt sich das einer gar ein hflbsdien silberin kopff bracht, da sprach ir oberer vnder inen, das kleinet sol mir keiner nemen, ich wil es für mich haben, vber adittag brachten sie die kleinet aber herfür, vnd weiten es besehen, da was der selb köpf nit me da. Da sprach der öberst ir gesellen ich sihe wol das dieb vnder vnsz sein. Also hassen die falschen die falscheit vnder inen selber.

Y

Von schimpff das .ccccxcüi.

F EIN MAL LAG EIN FUCHS AN DER SONNEN, vnd thet ein ang zu, vnd sprach zu einem hanen. Lie- ber gesel mir ist ein dorn in das ang gangen, kum vnd züch mir in mit deinem Schnabel wider hervsz. Der han marckt es das in der facbs fressen wolt, vnd wolt es nit. thün. Der fuchs gieng zu einem lewen, vnd verklagt den hanen, er het im das ang vsz ge- bissen das er zt het. Der han sprach, man solt lügen ob der fuchs sein aug von mütwillen beschlossen het oder von dem schaden der im geschehen wer. Da man es besah da brast im nichtz, darumb vmb seins falschen verklagens willen stach man im beide äugen vsz. Also die da falsch funden werden, die seien zweier straff wirdig, zeitlicher vnd ewiger (dupplici contricione contere nos.)

E'

Von schimpff das .ccccxciiii.

S KAM EIN WOLF ZÜO EINEM LEWEN, VNDVER- klagt den fuchs vnd sprach, er wer vff die hochzeit des lewen geladen gewesen, vnd wer nit kumcn, vnd het in verschmacht, vnd die selbig zeit het er gensz, enten vnd hüner gefangen. Das kam dem fuchs für, vnd hört wie der lew ir künig krank wer, vnd nam ein büchs mit artznei, vnd besudlet sich damit, vnd kam zu dem künig vnd sprach. Her ich bin in der zeit des hochzeitz in Salema gewesen bei dem artzt, der hat euch da in dem büchsen etwas geschickt, das sollen ir yn nemen, vnd spricht ir sollen euch vmb ein wolffszbeltz lügen, vnd sollen in vber den magen decken, der ist gut zu enwerm bresten. Da man nun dem wolff die hat ab zog, da bleckt der fuchs die zen vber in vnd sprach, verklag mor- gen ein me feischlich. Also kumpt es offt, das einer einem ein grub grebt, vnd feit er selber darin, es sol niemans den andern felschlidi verklagen. Es sein auch etlich die andere verklagen, vnd ist etwas

288

daran, so wollen sie sich da mit beschönen, ynd iren kat damit decken.

S

Von schimpff das .ccccxcv.

ECHS WOLF WAREN YF EIN MAL BEI EINANDER, die hetten ein ochsen eriagt. Der ein wolff wolt sein teil in einem pfeffer haben an dem ochsen. Der ander wolt das sein gebraten hon, vnd ieglicher wolt ein sunder teil haben, aber dem rechten herm hetten sie kein teil gemacht. Also ist es noch vnder den fründen vnd testamentarien wan einer sterben wil, so nimpt ieglicher was im werden mag.

E'

Von schimpff das .ccccxcvi.

S LAG EINER AN DEM HINZIEHEN, DA NAM lEG- licher etwas, der nam ein silberin kopff, der sechs sil- berin löffel, der ein becher, der das, vnd der ander iens. Da der siech wider zu im selber kam, vnd begert ein trunck, da man im zütrincken bracht, da was kein silberin trinckgeschir da, das man möcht darin schencken, bisz hindennach von schänden wegen zoh einer ein silberin becher vsz dem büsen, das man im darusz zü- trincken geb. Also thet ein anderer der zu spat kam zu einem sterbenden menschen, da iederman etwas genummen het, vnd nichtz mer da was, vnd da der anfieng hin ziehen, da schüt er in von dem bet vff ein strawsack vnd nam das bet vff den rücken vnd für da- mit daruon.

E'

Von schimpff das .ccccxcvii.

S WAS EIN ORDENSZMAN ZÜO EINEM REICHEN siechen kumen, vnd der siech sagt im von vil gütz, er solt im sein testament machen. Der ordenszman sprach, ist es euwer wil das man den predigern sol zehen guldin geben. Er sprach ia. Der ordenszman sprach, den barf&ssern auch zehen guldin. Er sprach ia. Der ordenszman sprach, in alle Mrchen sol man zehen guldin geben. Der siech sprach alwegen ia. Da stund des siechen mans sun auch da, vnd bort zu, vnd sprach zu dem vatter, sol ich den münch die steg hinab werffen. Der siech sprach ia. Da sprach der San zt dem ordenszman, mach dich bald zu dem hausz vsz, ich wttrfif dich sanst hinusz, woltestu mir das mein also rauben, er ligt da vnd hat kein vernunfft mer, vnd ist alsamen ia was er sagt.

D

289

Von groBon prelaten. Von schimpff das .ccccxcviii.

IE SONN GEBAR VF EIN MAL NOCH EIN SONN, vnd alle creaturen fröwteu sich, vsz genumen das erdt- reich, das weint vnd was trarig. Die creaturen fragten es warumb es truret, so doch iederman frölich wer. Es antwurt, ein son brent mich, das ich nit mag frucht bringen, als ich gern thet, so nun zwen Sonnenschein sein so würd sie mich gantz verbrennen. Also ein her des landes thüt seinen armen lüten vnglücks vnd plagen gnüg an mit fronen sturen, schencken, vngelt vnd zol^ wan er erst kinder vberkumpt vnd vil sün, was würt er dan thün, ist gut zu verston. Es sol niemans begeren die zükanfft eins herren, als weit hinweg. Es sprach einer zu einem prelaten, ich hoff der fürst kum bald zft land. Petrarcha antwurt im, lasz dir eben sein als kem ein sched- lieber planet an den himel. Man spricht es ist kein wunder das es thtter ist, der Keiser ist so lang da gelegen. Es ist wolfeil, es ist kein wunder, dan der künig ist lang nit da gewesen. Die duben fröwen sich nit, wan vil sperwer vnd raubvögel in das land kumen, noch die schaff, wan vil wölff kumen.

E

Von schimpff das .ccccxcix.

iS WAS EIN REICHSZTAG IN KÜRTZEN JAREN, DA kamen fünff oder sechs fttrsten samen vnd assen mit einander, vnd waren frölich, vnd kamen in die schwenck, das leg- lieber solt sagen, was er seltzams vnd kostiichs het in seinem land. Der hertzog von Beyern erzalt, wie er die zwölff hotten het gantz 8iß>erin. Der het die schönste brück. Der das wörlichst schlosz, das mödit vomen vsz nieman gewinnen, vnd dahinden vsz mocht es niemand behalten. Zu dem letsten sprach der fürst von Saxen, es ist nicbtz gegen einem seltzamen ding das wir haben. In vnser stat Leibtzig haben wir drtt klöster der^eicben kum funden werden, die müneh in einem kloster, prediger Ordens, die verkaufen ein gantz iar körn, vnd haben kein äcker. Die andern münch dais sein barfüser obsemantz, die verbringen grose büw, vnd haben kein gelt. Die dritten münch, das. sein augustiner canonici reguläres, die tragen weise hemder, vnd regieren alle pfarren zu Leibtzig, die machen vil

Pauli. 19

UM

kinder, ynd haben kein frawen, das sein seltzame ding. Die filrsten lachten aUe, vnd gaben es im gewannen.

T

Von schimpff das .d.

N EINER ABTEI WAS EIN MÜNCH, DER SCHEIN SO geistlich sein in dem chor, vnd ob dem tisch ret er wenig, vnd was wol gelert, vnd wa er gieng, so sähe er gegen dem erdt- reich, vnd man hielt vil vf in. Es fügt sich das der abt starb; vnd die herren erwölten den selben münch zu einem abt. Da er abt ward ynd bestedigt was, da kart er sich gantz vmb, vnd het hübsche frawen, vnd reit mit gröserer pomp, dan kein abt vor nie gethon het, vnd thet seine angen vff, vnd was ein gut gesel, iederman ver- wundert sich ab im. Vff ein mal fragt in ein ritter, er het vor sein angen nidergeschlagen gegen dem erdtreich, vnd ietz so sehe er nit me wie vor. Er antwurt lieber her vor hab ich die schlüsel 'ge- sucht zu der abty, da ich gegen dem ertreich sähe, ietz so hab ich sie fanden, vnd sihe nit me also. Es ist ein Sprichwort (Honores mutant mores, non sed ostendunt.) Er verwandlet sitten vnd gebert, nein, er zögt sitten vnd gebert, er erzögt was vor in im gesteckt ist, das dorfft er vor nit thün, darnach so er zu einem herrn würt, so wil er es also haben. Wan einer zu einem herren würt, so kan er seine glider nit mer brüdien, noch seine sinn, er kan nit me brieff lesen, ein anderer müsz sie im lesen. Er kan sich nit me anlegen, ein änderer müsz in an legen, wie ein kind, ^ kan nit me brot schneiden, man mftaz es im auch scheiden S er kan nit me gon, wa er hin wil, da m&sz er hin reiten.

E'

Vonernstdas.di.

S WAS EIN FÜRST DER SPART OFFT SEIN SEND- brieff zu versiglen, bisz da« er an die predig kam, da het er sein stant in einem winckel, da beschlosz er sie dan. Vff ein mal fragt man in warumb er es thet. Er sprach ich thü es danunb, das meine knecht auch zu der predig gangen, sunst kern ixen keiner daryn. Ynd wan noch grose herren vil predig horten, so weren sie beser vnd geredeter, dan sie sein, mancher hat kam zwo predig ge- liört in dreien iaren.

1 Bcheideo«

E'

291

Von OctaviaiK) dem keiser, vnder dem Christas geboren ward.

Von fiehimpff das .du. S KAM VFF EIN MAL EIN JUNG GESEL GEN ROM, der sai^e den keiser octauiano gleich mit seim angesicht, vnd iederman lief zu wan der iung gesel zft Rom gieng, ynd woit den keiser sehen, wan er sein angesicht het. Es kam dem keiser für, er wolt sein angesicht an einem andern auch sehen. Da er zh im kam da sähe er wol das es war was. I)er keiser sprach zu dem knaben ist dein müter auch etwan hie zu Rom gewesen. Der iung gesel marckt wa der keiser hinusz wolt, vnd sprach nein, mein mft- ter ist nie hie gewesen, aber mein vatter ist offt ynd dick hie ge* wesen. Der keiser wolt dem iungen gesellen sein müter zu einer hüren machen, da macht der iung geSel dem keiser ein arckwon, als wer sein müter eine gewesen. Also thet er im ein eerliche schencke, ynd liesz in wider heim faren.

E'

Von schimpff das .diu.

S WAS EIN GROSER RÖMER ZÜO ROM, DA ER gestarb, da bleib er fil schuldig ynd ward yil an im yerloren, da man im yergantet ynd sein gut ye^k&offt, das man die lüt bezalt, da ret man ob dem tisch dauon, da sasz der ^keiner ynd yerwundert sich darab, ynd sprach zu einem ritter der yor im stund, gon hin ynd kaufen ynsz sein bet, daruff er gelegen ist. Der her- ren einer s^Hrach, her haben ir nit ein besser bet dan er. Der kei- ser sporach, nein, ist diser so yil dusent dui^aten sduüdig gewesea, ynd hat mögen schlafen, so ist es freilich ein gut bet, ob ich audi basz daruff schlaffen möcht dan- yff meinem bet Also geistlich möcht man sagen, so ein sünder got so yil schuldig ist, ist ein wunder das er rüw haben mag, tag oder nacht.

D

Von schimpff das .diiii.

ER KEISER OCTAUIANÜS HET EIN TOCHTER, DIE hiesz Julia, ynd sie het graw har vnd alle mal sassen ire iunck frawen yber sie, ynd wan sie ein graw har fanden, so zogen sie es ysz, vnd darnach wurden die schwartzen auch graw. Vnd yff' ein mal kam der keiser in den sd,!, da sassen die iunck- frawen aber yber ir, vnd suchten ir aber grawe bar, da erschracken

19*

292

sie fast vbel, ynd die grawen har die sie ir vsz betten gezogen, die wicklet sie sösamen, vnd stiesz sie in den büsen. Der keiser gieng wider binweg, vnd Uiet als bet er es nit geseben, vnd liesz sie ma- chen. Vnd darnach wol vber achttag, da man zft tisch ^sz, da spradi er zu seiner dochter. Jalia welches wer dir an dem aller liebsten, gantz graw sein vff dem haupt, oder gantz kal. Sie ant- wurt, her vatter ich wolt lieber gantz graw sein, dan gar kein, har haben. Der keiser sprach, wammb lastu dir dan dein innckfrawen die grawen har alle vsz ziehen, er meint die schwartzen har würden alle graw, vnd sie würd kal werden ee es zeit würd, daramb solt sie es lassen bleiben. Franciscus petrarcha het vil von im, ist hie auch etwas yon im.

Yon ernst das .dy.

ER KEISER OCTAÜIANÜS ßüOLET NIT ME DAN der Römer weiber, ynd thet das dammb, das er von den selben frawen erfaren möcht, welcher wol oder vbel mit im daran wer, vnd das selb ist im offt wol erschossen.

D

D

Yon schimpff das .dvi.

ER KEISER OCTAÜIANÜS WAS EIN GROSER POET vnd ein orator. Es fügt sidi vff ein mal das ein armes poetlin grecns der het gern ein gab von dem keiser gehebt, vnd kam zu im vff der strass vnd grüset in, vnd bot im ein bapeierlin, daran het er etlich versz vnd carmina geschriben. Der keiser thet eben als sehe er es nit oder er wolt es sunst nit. Vnd vff ein an- der mal empfieng er es von im, vnd bot im ein ander brieflin, da het der keiser auch versz geschriben, gleich als wolt er ein versz mit dem andern verszgeben bezalen vnd vergleichen. Da der grecus das poetlin des keisers versz gelasz, da greiff er in sein arm, alt vnd zerrissen deschlin, vnd zohe zwen heller herusz vnd bot sie dem keiser vnd sprach (Non plus habeo, non plus dabeo.) Der keiser nam die zwen heller, vnd fieng an zu lachen das er hc^zlet, vnd alle herren vnd alle seine diener die da waren. Also kam der kei- ser dem annen poetlin zühilff in seiner armüt.

Von dem grosen Alexander. Von schimpff das .dvii.

D

293

ER GROSZ ALEXANDER SOLT VFF EIN MAL EIN grose Schlacht thün, ynd thet den gölten ein gelübt, wan er morgens heim kern, ynd das erst haupt das im begegnet yff der bmeken, das wolt er inen opffem. Da er nun die schlacht ge- wan, ynd da er an dem morgen vber die brück reit, da bekam im ein müller, der treib ein esel geladen mit secken vor im an hin, vnd wolt zu der mttlin fiaren. Der künig sprach, o mtüler du hast mich betrogen, ich müsz dich yff opffern, ich hab also ein gelübt gethon. Der müller sprach lieber her ich bin nit das erst haupt, mein esel ist vor mir gangen, also behielt der müller im selbs sein leben, vnd opfferten den selben esel vff.

Von ernst das .dviü.

ALEXANDER LAG VOR EINER STAT, DIE HIEBZ Lapsacom vnd meint er wolt die stat gewinnen vnd zer- stören. Nun was ein gar gelerter man in der selben stat der hiesz Anaximenes, der was ein zuchtmeister geweaen Alexandri, der zohe zu im binnsz in das k^er in ztlbitten, das er der stat nichtz thet. Da Alexander seinen alten zuehtmeister sähe, da «chwür er vnd sprach, bei den götten vnd bei meiner krönen so wil ich nit thün was du mich bittest. Da sprach Anaximenes, Alexander ich bit dich da wollest die stat Lapsacom zerstören, also behielt er die stat.

Von schimpff das .dix.

ALEXANDER HET EIN KRIEG WIDER DIE STAT Darinm, ein künig Persarum. Darium schickt ein gro- sen sack fol magsomen dem Alexander, er solt wissen das er als manchen soldner vnd rüter het, als manch kömlin in dem sack wer. Alexander nam ein band fol magsamen vsz dem sack vnd thet es in das maul, vnd küwet es, vnd darnch spüwet er es widerumb vsz vnd sd)i(^ im ein kleins secklin vol pfefferkörnlin widerumb, vnd schreib im dabei. Mmi ritterschafft ist wenig, aber sie sein scharff' gegen euwern rittem, vnd suer als die pfefferkörnlin gegen den magsomen in denen kein bitterkeit ist noch schörpffe, vnd ist auch war. Alle grosen daten die gesdiehen, die thün wenig folck zu- rechnen gegen denen, die widersinsz sein. Lisz die Bibel oder die Eronicken.

294

Ton dem Julio dem ersten keiser.

Yon BChimpff das .dx.

ULIUS SASZ OB EINEM TISCH VFF EIN MAL, VND

fragt sein frawen, wie es kem, das kein thier das fröw- lich geschlecht ist, wan es empfangen hat, so laszt es das menlin nit me zu im, bisz es gebirt, vszgenumen ein fraw. Die fraw sprach sie sein vnuernttnfftig thier, weren sie vernünfftig, so theten sie es auch.

Von keiser Fridrich dem ersten mit dem roten hart.

j

K

Von ernst das .dxi.

EISER FRIDRICH DER ERST, GENANTT BARBA- roBsa mit dem roten hart, wie er keiser zu jHentz er- weit wasj vnd waä hertzog zh Swaben , wie er gen Jerusalem kam , vnd gefangen ward, vnd wie er ledig ward, vnd vertreib den babst von Rom, vnd darnach wideramb zft babst macht (Non tibi sed petro.) Wie er Meiland gewan, vnd wie er die heiligen drei künig gen Köln fürt, vnd andere daten thet. Lisz Felix hemerlin.

D

Von schimpff das .dxü.

A ER HER ZU WÜRTEMBERG^WAS, DA ZÜGEN als die buren von einem dorff in das ander vff die Mrchwelhen nit anders, dan als selten sie in den krieg ziehen, mit spiesen vnd geweren, vnd zergieng selten on schaden, vnd wan die baren vol weins wurden, so schlügen sie einander, das etlich dot bliben. Der fürst wolt semlichen schaden fürkumen, vnd macht ein Ordnung, vnd verbot bei hoher straff, das keiner kein gewer me in dem land aolt tragen, weder vff kirchweihe noch sunst, wan aber einer vberfeld gieng, so möcht er wol ein gewer tragen, wider rau- 1>er, wölff vnd hund. Da erdachten dy baren «ein anders vnd liesen inen grose pater noster machen mit grosen ringen, vnd zogen grose seil dardurch, vnd hanckten es an die hals, vnd wan sie vff die kürchweihen zogen, so warden mer lüt zu dot geschlagen von den pater noster, dan vor mit den geweren. Lisz felis berüa.

E'

295

Von einem bischoff von Trier.

Von schimpff das .dxüi.

S WAS EIN REICHSTAG DAWOLT DER BISCHOFF Yon Trier darutf reiten, vnd da er schier gen Frankfurt kam mit seinem folck, da lief ein armer gesel neben dem bischoff da her, ynd was fast kalt, vnd het oit an. Der bischoff sprach im, gut gesel mich frürt, frürt dich auch. Er sprach, gnediger her ist es dan kalt, vnd zohe ein band ysz dem büsen vnd strackt sie vsz in den lufft vnd sprach, es ist dannoeht ein wenig kalt, aber mich frttrt nit, vnd sprach. Gnediger fürst schencken mir ein gnldin, so wil ich euch leren, wan ir th&n das idii thü, so mösz euch als wenig frieren als mich frürt. Der fürst gab im den goldin. Er sjarach, gnediger her es frürt einen nach dem als er kleider hat ich hab alle meine kleider an, darumb so frürt mich nit, vnd legen euwere kleider auch alle an, so würt euch auch nit frieren. Der

bischoff sprach, wan ich meine kleider alle an legt, so mOcht sie das pfert nit ertragen, vnd da hast den goldin auch geyninnen.

Von schimpff vff das vorig exempel das .dxiiii.

ER BISCHOF VON TRIER SPRACH ZUG DISEM gesellen, was bistu für ein handwerckszmaü. Er sprach gnediger her ich bin ein brillenmacher, ich kan augenspigel machen, vnd bin schier alle land vsz gelaufen. Brobant. Selant. Saxen vnd Hessen, vnd kan kein arbeit finden bei keinem meister, vnser hant- werck sol gantz nichtz mer, vnd ich hab verzert was ich hab. Der ertzbischoff sprach, das het ich nit gemeint, ich meint es wer ein gut hantwerck gewesen, wan die lüt gesehen vbel, vnd nimpt die weit fast ab. Er sprach, her vnser meister brillenmacher mögen' sich schier nit me emeren, wan die alten pfaffen, vnd die alten münch in den klöstern etlich betten nichtz, vnd etlich künen es vsz- wendig, die bedörffen keiner augenspiegel , vnd ir grosen herren sehen durch ^ die finger, darumb so sol vnser hantwerck nichtz me. Der fürst lacht vnd sprach, du magst wol ein abentürer sein, die weil ich zft Franckfurt vff dem tag bin, so isz vnd trinck an mei*

1 dar.

D

296

nem hoff, wie das ander hoff gesind, das thet er vnd madit dem berren vil fröd.

Von dem loblichen baosz von Ostereich*

D

Von ernst das .dxv.

ER HERTZOG VON OSTEREICH KAM VFF EIN mal gen Venedig, vnd wolt gen Jerusalem faren, vnd der bertzog von Venedig gieng im entgegen, vnd ^olt in gleiten in sant Marx münster, vnd kamen an ein engs geszlin, das sie nit ne- ben einander gon mochten, vnd stünden da stil, vnd wolt keiner vor anbin gon. Der hertzog von Östereicb sprach, die ersamkeit, tugent vnd eigen verdienst darnmb einer hertzog ist, ist höher vnd me, dan wan einer erboren ist. Der hertzog von Venedig sprach, ein hertzog der geboren ist von dem durchltichtigen busz von Ostereich, der ist me dan ein gemachter hertzog, also gieng der fremd hertzog vor anbin. Felix hemerlin schreibt (quod incola detnlit accole consueto more.) Es ist ein Sprichwort, man sol den frembden die eer lasseh.

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Von ernst das .dxvi.

IE ALTEN HERREN VON OSTEREICH SEIN VON denen von Habszburg her kamen, die haben ein gnad von got gehebt, das sie die menschen haben gesunt gemacht von den kröpffen, oder einer sunst ein vngeschickten hals het, vnd wan der selbigen herren einer einem semlichen zütrincken gab, vsz seiner band, so vergieng im der kropff, vnd gewan ein kleinen hals vnd mocht in biegen an welches ort er wollt. Das ist offt vnd dick be- wert worden in einem thal, das heiszt Albrechtzthal , gelegen in dem obern Elsesz, da vil kröpffechter lüt sein, vnd wan der herren ein^r daryn kam, so fürt man semliche Itit für in, vnd wan sie von seiner band getruncken , so waren sie gleich gesunt. Wa fint man ietz semliche herren, solten ietz semliche grosen herren einem kran- cken menschen vsz einer band zütrincken geben, sie meinten Ire hend würden inen abfallen.

Von der krönen von Franckreich. Von schimpff das .dxvii.

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iS KAM EIN ABENTBrtJRER ZUO DEM KÜNIG YON

Franckreich, da er vff ein mal yberfeldt reidt, ynd bat in er 8oIt im ein gab geben. Der künig von Franckreich gab im ein i^aphart. Er spradb, o her ir haben gar vngleich geteilt mit enwerm brftder. Der kttnig sprach, bista mein brüder. Er sprach, betten ir nit also. Yatter ynser. etc. Der künig sprach, hastu dein teil yrol wan solt ich ieglidien brftder so vil geben als dir, so müst ich das künigrek^ verkauifen, gang ynd heisz dir ieglichen brüder so yil geben, so würt dein sack auch vol.

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Von ernst das .dxviii.

ER SÜNIG VON FRANCKREICH BEGERT VFF EIN mal von einem weisen man, das er im solt an ein brieff schreiben das best wort das er wüszt. Da schreib er im an ein gantzen bogen Modns masz, yndversigelt in, vnd schreib ein schöne obergeschrifTt daruff. Da der kttnig den brieff vff thet, da st&nd nichtz daran dan Modus, ynd er schickt nach im vnd fragt in ob er sein spottet Er sprach nein her,, ich hab euch das best wort ge- schriben das k^ gewttszt hab, das ist Modus masz. Ein mensch thü was er wöl, wan nit die redbt weisz da ist, die da sol sein, so ist es als niefatz. Modus mösz da sein. Oratius spricht (Est modus in rebua sunt certi deniqne fines. Quos ultra dtraque nequit consistere rectum, etc. Franciscus petrarcha nent es discretio.

Von dem guten iar zu heischen einem predicanten.

Von schimpff das ;dxix. S WAS EIN TAGLONER DER WERCKT GEMEIN- lich einem reichen burger, wan der buer dan heim kam von seiner arbeit, so sagt er seiner frawen wie er so wol gelebt het in seins herren hausz, Vnd vff ein mal da sprach sein fraw, was hilfit es midi, das du alle nacht vol bist vnd woUebst, brechstu mir audi ein mal etwas mit dir, das ich sehe wie wol du gelebt bettest. Er sprach, ia man gibt mir nichtzj wan man mir etwas geh, so wolt idi es dk gern bringen. Sie sprach, du müszdest ein mal das mul vff th&n. Er sprach ich wil es thün, vnd darnach vff ein mal het er aber wol gelebt in des herren husz. Vnd da sie gessen betten, da stund er vff vnd stalt sich für des herren ti8<^, vnd thet das mul weit vff, vnd stalt beide hend in die seiten (Et. tunc predicator

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298

08 aperiat.) Da spradi die fraw, sihe her wie der UM er Ist Yon sinn^ kamen, da fiengen sie an zft laebea, vnd da gie ybz g^chten,' da sprach der her zu im, wie ginestu also, du hast es doch vor nie gethon. Da thet er die hend von der seilen tnd sprach, wie in sein fraw geheissen het, vnd sagt wie es was. Der h^ hiesz im geben von allen speisen vnd traditen die man gessen het, bratena gesottens, pfeffer, zwo masz weins, ein leib brot ynd ander ding, das er es kum alsamen ertragen mocht, vnd er trüg es heim. Da in sein fraw sähe, da lieff sy im entgegen vnd halff im ab vnd sprach, gelt du hast ein mal das mnl vff gethon. Er spradi, ia liebe fraw ich mein ich hab das maol vff gethon. Also müsz ein predicant das mul auch vfithün, besonder ietz zt den guten tar. -etc.

Wie frater Johannes Pauli die ostereyer hiesdi vff den pahntag

zh Kolmar.

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Von sohimpff das .dxx. CH MUSZ EUCH. SAGEN LIEBEN KIND WIE ES MIR ergangen ist. Es war ein bürin in einem dorff N. Die sprach zfi ir dochter. Nim die eyer vnd bring sie meinem beidit- uater für seine ostereyer, dem leszmelster zft den barfässern, ich hab ein predig oder fier von im gehöret, vnd bin wol damon ge- bessert worddHj er würt vnaz den passion auch predigen zu Kdmar vff dem blatz. Die doohter sprach ia ick wil es gern thtn, aber müter ich het ein grose bit an dich zu thün. Die müter sprach was ist es. Die dochter sprach, ich wolt das du mir gündest vnsem grosen milchhafen verkauffen, vnd das ich ein nüw par schü dar- umb kanfft mit weissen orten dem palmesel züeren, vnsers.fo|tz sun gat mir nach, vnd begert mich zft den eren, idi wil damaoh noch als willig sein den stal zu misten. Sie spradi es ist mir Heb, Itkg aber zu das dem heiren die ostereyer werden, ich hab sie im zft gesagt zu geben. Die gut dochter nam den milcfalmfen vnd fftr mit z&- merckt, vnd sie was zfLfrtt dar kamen, vnd satzt si^ also an ein muer, vnd het den milchhafen fOr sich, gesetzt, vnd het die eyer verdeckt, das man sie nit feilscht, vnd das sie also entschlief vnd da sie also schlieff, da traumpt ir wie sie in des sdiftmaichen hiisz wer, vnd der Schuhmacher legt ir die schfth an, vad wie sie den schenckel also streckt, das ir der schü glat an leg, da stogzt sie dea hafen mit der milph vn^, vnd versdifttlet die gar« Ynd da ae

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«rwacht, da ward sie zornig, vnd warff den hafen an ein mner, vnd erwist den korb mit den eyem, vnd wil in mir bringen vnd so sie zft den stapflen knmpt, so Mt sie, dan sie was noch schlafftrancken, sie het noeh nit genfig gesehlaifen, vnd sein ir die eier alle z^bro» dien. Darumb so sturen ynsz ander eyer.

Wie ein predicant im selbs ein peticion oder ein Station halten sol.

Ton schimpff das .dzxi.

UN HÖREN LIEBEN KIND WIE ES MIR ERGANGEN ist. Hat an dem morgen da ich predig studiert, da ist der engel gottes von dem himel herab zu mir. kamen, ynd hat mir T^kändet vnd also gesprochen. Brftder Johannes Pauli got der her laszt didi wissen, das er hat angesehen den fleisz der gantzen ge-- mein, den ir dise fasten gehebt haben in dem predigen vnd peni- tentz Wireken, vnd wil euch das himelreich geben, darmnb so sag da es inen, vnd knmen mit einander. Ich was £ro, vnd danckt got d^n herren, vnd hab euch alle berOfft. Ynd hab mein ordenung gemacht, an der rechten seiten sein mit mir gangen die würdigen prtester, die edlen, die herren von dem rat, vnd die gantz g^n^ von mansz bild« An der lincken Seiten sein gangen die edlen frawen, bnrgerin, innokfrawen vnd Witwen vnd was von frenwlichem geschledit was. Ynd der N. hat das crfltz vor anhin getragen. Ynd der N. ist stetz vmb das folck gangen, vnd hat das Weihwasser ge- worfen. Ynd der N. hat den kessel getragen, ob vnsz etwan der töfel hindern wolt, das er weidien mäst. Ynd also bin ich mit mei- nem fölcklin an hin gangen, vnd sein alle fro gewesen, das wir also selig solten werden, vnd sein zu dem himelreidi knmen, vnd ich hab mit züchten an geklopft. Da lügt sant Peter zu dnem löchlin herasz, vnd fragt wer da wer. Ich sprach, wir da her .N. sein hie, vnd hat vnsz der her Jesus ^so entbotten. Sant Peter sprach, ich wil in gon fragen , vnd er kam^ bald wider vnd sprach , es ist wie du gesagt hast, vnd ich sol euch yn lassen mit dem geding, das nie- laan kein fremd gut bei im hab. Ich sprach, der weibel ist vmb- gangen, es ist als rechtfertig gewesen. Sant Peter thet ein dor vf, vnd idi wolt der erst sein, vnd satzt mdn rechten fusz hinyn, da stiesz midi sant Peter an mein brüst sprach, beit brüder Johannes Piiuli, was hastu in dem ennel steeken. Da erschrack ich. Er spcaeh, w<»} ist das b&ch da^ du da hast, das i^ nit dein, wan du

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300

hast es dem trodcer noch nit beialt, darumb so gang wider heim vnd heisz dir die, denen da dise fasten gepredigt hast, zftstflr kamen, das es bezalt werd, vnd kamen Yon httt vber acht tag wideromb, so wil ich each ynlassen. Daromb lieben kind so heUfen md stftren alsamen.

Wie sant Johans segen yff ist kamen. Von ernst das .dxxii.

■F EIN MAL WAS EIN REICHER MAN ZÜO ARMEN tagen kamen vnd verdarb, als manchem geschieht. Da er sein stat vnd wesen nit me halten mocht, vnd si^amet sidi an- dern zu erbarmen zokamen, vnd kam in ein widerwertikeit, das er rächt wer im gelt geben het, vnd gieng in ein wald vnd rftift dem toffel. Vnd da der tttffel kam, da wurden sie der sach eins mit einander, das im der tüffel .xii. iar lang geltz gnftg solt geben, vnd an dem letsten tag wan dy .xii. iar vsz weren, so solt er sich an das ort stellen, so wolt er leib vnd seel nemen, vnd sagt im, wan er gelt wolt haben, so solt er vnder dem holderstaden in seinem garten graben, da wttrd er geltz gnftg finden. Der verdorben man fieng wider an ein berlich stat zftfllren, vnd es wandert iederman, dan man wüszt wol das er verdorben was. Da nan die zwolff iar heromb kamen, vnd der letst tag was, da bereit er ein kostlieh nachtmal, vnd lud seine frflnd darsft. Da man nan gasz, da sprach der her, lieben geseien vnd gftte frftnd nan gon heim in eawere heaser, ich gang aach dahin, ich wttrd kein msd me mit each essen. Die fründ sprachen, das wöl got nit, wir wollen noch manch mal bei einander sein, vnd iederman gieng heim. Nan het der her ein iunge dochter, die fiel dem vatter vmb den hals vnd sprach, er solt ir sagen wa er hin wolt, da sie in nit me sehen solt, vnd nach lan- gem beten sagt es ir der vatter, wie ob stot. Die dochter sprach, vatter da weist das ich mir sant Johansen eaangelisten z& einem Patronen vnd beschirmer meiner iunckfirawschafft erwölt hab, in des namen vnd eer thft ein tranck mit mir. Der vatter thet es, vnd gieng darnach dahin, da er in den wald kam, da was der tüffel vor da, vnd sprach, bista hie da schalck, ich mag dir an der seien nichts tbftn, da hast ein tranck gethon, das dir in der tüffel gesogen, aber ich wil dir sanst den Ion geben,' vnd nam in bei dem har, vnd sebleifft in darcb alle hecken, vnd zerzert im sein angesicht gar^

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301

ynd liesz in darnach halber dot ligen. Da der man wider zt im selber kam, da gieng er wider heim vnd sagt es iederman wie es im gangen was. Ynd das kam dem bapst PeUgiom für, vnd er satzt yff, das man vff sant Johans tag wein solt gesegnen, vnd sant Jo- hans segen trincken, vnd hat ablas darzü geben. Es ist noch recht das man sant Johans segen trinckt, wan gftte frOnd von einander scheiden wollen. Es wttrt aber auch miszbmcht von den leichten lüten, die einander zösanffen, ein masz weines zu mal, oder ein grosz glasz vol gantz vsz, als man andere g&ten ding auch misz- bracht, got würt inen den Ion geben, vnd sie dammb straffen, thün sie nit penitentz. Hut da dich.

Von gewonheit. Ton schimpff das .dxxiii.

iS HET EIN STOROK EINEM ANDERN STORCKEN ein aug vsz gebickt mit seinem schnabel, das was im so leid, das er vsz dem land fliehen wolt, ynd da er also flöhe, da kam ein anderer zft im, dem sagt er es wie es im gieng, vnd wa er hin wolt. Diser sprach zd im, hastu den schnabel bei dir, damit du den schaden gethon hast. Der storck sprach ia. Diser sprach so blyh nur hie, wan das da hie hast gethon, den selben schaden magst da andersz wa anch thftn, wilta aber hinweg, so lasz den schnabel hie. Der sdmabel bedüt den eignen willen oder ein böse gewonheit, wa wir hin kamen, so wollen wir vnsem eignen willen haben, vnd thftn, wie wir gewont haben, daramb so thün wir vnsz selbs grosen schaden.

Von ernst das .dxxiiii.

VNSER DING IST WY FLESCHEN WERCK, WA MIT man ein nüw hültzine öesch bönt darnach schmeckt sie alwegen. Bönt man sie mit wolschmeckenden dingen, als mit imber vnd gewtlrtz, so schmeckt sie darnach, bönsta sie mit tüfelsztreck mit assafetida^ so stinckt sie darnach. Also wir sein gehont vnd haben gewont leckery, vnd haben nichtz anders gesehen von vnsern eitern. So leren eawer kind aach nichtz anders von ench, so sein wir also wie wir gewont haben (Qaod nona testa capit, inveterata sapit.) Es singt ein ieglicher fogel als im ein schnabel gewach- sen ist.

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Von stratagematibos, von anschlegen so man ein schlacht wil thän.

Von ernst das .dxsr. IE VNGERER HETEN EIN KRIEG WIDER DIE

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Böhemer vnd hiesz der vngerer hauptman Cista. Die Böhemer kamen vff die Vngerer mit einem reisigen züg. Cista nam sich an als wolt er flielien, vnd gebot den metzen- vnd frawen, die mit seinem züg zogen, wan wen .x. dusent reisiger seien, so sein .XX. dusent metzen darbei, das sie selten ire Schleyer vnd fftrtücher in den weg spreiten. Nun was die gelegenheit des lands also, das die böhemer müsten absteigen vnd zft f&sz gon, da kamen inen die lumben in die sporen vnd kunten nit darfor gon. Da kart sich Cista mit seinem folck widerumb vmb, vnd erschlügen die Böhemer alle, wan sie kunten nit fliehen vor den lumpen. Also ist es noch geistlich dauon zureden, das mancher nit kau kumen zu dem himel vor den schieiern vnd vor den lumpen, die weiber vnd 'Hie metzen ligen in dem weg. Es sei schon in der ee oder vsserthalb der ee, wil einer messenglich leben, so wollen sie vol sein. Sie wollen kost- liche kleider haben, sie wollen nit vmbsunst in der bülschafft des tüffels sein, darumb müsz mancher stelen, rauben vnd falsche gewerb treiben, das er sein frawen erziehen mög, sein rent vnd gült mag es nit ertragen. O wie vil werden in geistlidiem vnd weltlichem staut gehindert von den lumpen. Darumb sprach Christus in dem Euangelio (Sint lumbi vestri precincti.) Gürten vff euwere lumpen, wan man kriegen wil, vnd ein ander in der reisz schlagen soU. Dan wan einem die kleider für die füsz hangen, so kan er nichtz thün.

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Von schimpff das .dxxvi.

XJLIÜS IN LIBRO .IJ. STRATAGEMATÜM SCBREIBT, wie Triphon vnd der künig Anthiochus kriegten wider einander. Anthiochus kam so nahe zu dem Triphon von vngewamter sach, das im not was züfliehen, vnd kunt doch nit fliehen. ' Da liesz er vil geltz seyen vnd spreiten in weg da Anthiochus her solt kumen mit seinem folck. Da nun Anthiochus kam mit seinem folck, vnd die weil sie das gelt vff lassen, die weil flöhe Triphon mit seinen; folck wider hindersich.

Von schimpff das .dxxvii.

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HANIBAL HAT EIN ZEIT IN EINER STAT GEWONT, Yüd dy bnrger vnderstünden in zMahen, ee das er ybz der stat weich. Vnd da er es yemam, da bereit er ein trog vnd leit blei darin, das er schwer wer, vnd liesz in in den tempel tra- gen, als wer es ein schätz gehz, daramb, das die burgef meinen selten, das er nit ysz der stat widie, in dereu er so ein grosen schätz het, das man nit vff in yHe Ynd in fiengen, in dem macht er sich zu dem thor ybz, Ynd kam damon. Also gelt, gold Ynd die geitikeit ligt vnsz in dem weg, Ynd wir haben grose sorg Ynd angst wie wir gut Ybericamen, Ynd werden betrogen, das wir des ewigen Ynd des geistlidien nichtz aditen.

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Von ernst das .dxxYÜi.

IE SPARTANER KRIEGTEN WIDER DIE N. DIE hatten Mephantes, Yff denen sie stritten, die in das Yolck laufen Ynd die feint nider süessen wie man dan die Elephan- ten an den spitz stalt, Ynd het thOm Yff sie gebuwen, wie dan ir gewonheit was, das die spartaner Yff .ein tag grosen schaden namen, Ynd fragten wie man den Elephanten widerstant möcbt thftn, Ynd fanden ein rat, als sie die mfisz Ybel förchten Ynd das sflwgreinen. Da Hessen sie inen in allen landen mfisz fahen, das sie gantze seck Yol betten, Ynd da sie aber ein schlacht weiten thftn, da theten sie die seck Yff, Ynd Hessen die mfisz herasz lauffen, Ynd machten die sfiw greinen, da das die Elephanten horten Ynd -sahen, da lieffen sie wider hindersich in ir leger, Ynd ertratten ir Yil, Ynd die Spartaner zohen inen hindeanach, Ynd erschlftgen irer Yil, Ynd gewannen den streit. Yil elephanten sein, Yerstant die cristen menschen Ynd die grosen personen, ffirsten, bisdioff Ynd bnrger, die furchten die mfisz. Die mfisz sein die pfs^en, die in den kutzhfiten da sitzen, die von mfisz feilen gemacht sein, die beichthören, wan sie beichten sollen. Es ist ondas ein Sprichwort, der ist ein gehertzter man, der ein wolff nit förcht Ymb Made liechtmesz Ynd ein baren aa der faszt- nacht-, Ynd ein pfafen in der fasten so man beichten sol. Wan die mfisE die beichtuetter anfahen an dem seckel zftkratzen, so förcbt man sie, dieweil sie dem beichtkind sagen yon dem rfiwen Yon dem beichten Ynd von dem ffirsatz, so förcht man sie nit, wan sie aber kamen das man sol widerkenmg thftn mit dem Ynrechten gftt, Ynd man also an dem seckel kratzt, da erschrickt man, da wil es nit Yon

S04

stat gon , md Bprecben. Warlidi her es kmi nit sMn, kfh vermag es nit. etc.

Von ernst das .dxxix.

FRONTO SCHREIBET IN .4. LIBRO VON EINEM HAUPT- man des kftnigs Lacedemonnm, der hiesz Gheardias. Da er Tff ein mal ein schladit wolt thün mit den feinden des k&nigs, da ermant er sein folck manMeheit vnd s^nrach, sie selten den ktfcnig den sie nit sehen, wtlrser förchten dan die feind die sie sehen, ynd möchten woi daruon kamen, wan sie aher fltthen, vnd flüchtig wftr- den, so möchten sie nit daruon kamen, wan wen sie heim kemen, so würd inen der kttnig ire köpff ab hawen lassen, damit macht er das sie hüben ston. Also sol man got den herren, den man nit sieht, me förchten dan den menschen den man sieht, in den Sünden, als Cristas spradi, ich wil euch den zög«a den ir sollen fi5rchteu. Den förchten der each in die ewige verdam'nis werfen mag nach dem dot.

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Von schimpff das .dxxx.

iS LERT EIN MAÜSZ IRE KIND, SIE 80LTEN EIN hanen nit förchten, der da kreiet ynd hoch daher gat, vnd sporn an hat vnd lut brechtet, aber die katzen die stil ligen, vnd warten ir zeit, die solen ir förchten. Also den menschen den prelaten ein gewaltigen, der beiditet vnd tröwet, vnd wil dich brin- gen zu dem eebruch, zu dem falschen eid, den förcht nit, förcht got der da wartet der stund, das da nit in seinen zom kämest. Dar- umb spradi weiszlich Dan. 13. Sosanna zu den alten hüben, es ist mir besser idi fal in euwere hend, dan in gottes band.

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Von schimpff das .dxxxi.

iS FRAGET AUF EIN MAL EIN KÜNIG VON FRANCK- reidi sein herolten, der also vor dem disch stund, wie es kern das man nit me riiter fünd ietz zu Zeiten, als Rolandns vnd Oliuerus waren. Der herolt sinradi, wanunb sein nit me künig als Karolas vnd Ludowicus waren, gib mir also künig als die waren, so wil ich dir ritter geben als Oliaeras vnd Rolandas waren. Das was wol geantwurt, vnd gat daruff. Waromb sein die cristen mensdien ietz nit als frum, gerecht vnd geistlidi, als in dem anfang der cri-

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stenbeit Das ist die vrsach, das die p&ffen vnd der geistlich stat auch nit als gut ist, als sie in dem anfang waren, wan wie alles gut vsz dem tempel gat, also knmpt auch alles bösz vsz dem tempel. Die cristenheit was in dem anfang galdin, darnach ist sie silberin worden, ynd ietz ist sie kam bleien. Die weltlichen prelaten vnd berren sprechen, die geistlichen prelaten selten besser sein, dan die gemein pfaffbeit. Du sagst gar war, die weltlichen regenten selten auch besser sein dan der gemein man, so sein ir letzer vnd bübi- scher dan sie sein, vnd sie leren vngerechtikeit von vch, daromb bat der bemach wol geantwort.

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Von schimpff das .dxxxii.

iP[ RITTER FRAGT VF EIN MAL ZWEN BÜRGER, vnd sprach z& dem einen, was sagt man von mir in meinem land. Er sprach, her man spricht ir weren ein gut man, wan enwer vndertbonen vnd huszgesind gut wer. Der ritter fragt den andern auch was man von im sagt. Er sprach, her man spricht, wan ir gut weren, so wer enwer huszgesind auch gut, der. het neher hinzu geraten dan der ander. Wan wen ein her gut wer, so möcht er sein huszgesind auch gut machen mit liebe, mit forcht oder mit straff, sunst wan er bösz ist, so laszt er sein hauszgesind auch blei- ben wie es ist. Der weisz spricht. Eccle. 10. (Qualis rector dui- tatis.) Wie der regierer in einer stat ist, also sein die, darin wonen. In einem kloster vnd in einem husz ist es auch also.

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Von schimpff das .dxxxiii.

'WEN DIEB WAREN VFF EIN MAL IN EIN KIRCHEN kumen züstelen, vnd hatten gestolen wachs vnd anders was sie betten fanden. Der priester ward es gewar, vnd kam in die Jkirchen, vnd het in einer band ein crutziüx, vnd in der andern

ein bengel, vnd sprach zu den .dieben. Ich bit euch vmb des wil- len, des bildung ich da an dem crütz hab, geben wider was ir ge- numen haben. Der ein thet es, aber der ander wolt es nit thün. Der priester vber in mit dem bengel vnd gerwet im die hat, vnd zwang in das er es wider mi&st geben, vnd sprach zu im. Wiltu es nit mit lieb wider geben, so müstu es mit vnlieb thtUi.

Von schimpff -das .dxxxiiii. Pauli. 20

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IE RÖMER HETEN EIN ORDNUNG, WAN EINER ein erlich dat ynd werck het gethon in kriegslöffen f&r ein gemeinen nutz, so theten sie im ein offenliche eer an, das es iederman wüszt, das er ein semliche dat gethon het. Es fügt sich das ein stnm von gebart ein sölich werck het gethon, das er semr liehe eer verdienet het, da meinten die herren was man einem sem- lichen solch eer an solt thün, so er doch ein stom wer, da het der stnm die eer so gern gehebt, vnd lag im so genaw an, da es im die zang vff brach, vnd fieng an zu reden vnd sprach. Waromb man im nit wolt solche eer an thün, so er sie verdient het. Also nam er die selbig eer an, vnd dar nach bleib er für vnd für reden.

Von ernst das .dxxxv.

AROLUS MAGNUS NAM VOR DAS SACRAMENT ee er in den krieg zohe, als mancher me thüt Es sol- ten zwen man mit einander vmb das leben kempfen, es traff die eer an, der ein beichtet vnd empfieng das Sacrament. Der and^r ver- achtet es vnd sprach, wan da schon ein ochsen bettest gessen, so wil ich dich dannocht hüt zu dot schlagen, aber er lag vnder vnd ward erschlagen.

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Von ernst das .dxzxvi.

S WARENT ZWEN RITTER DIE ZOGEN GEWON- lich mit einander in den krieg, der ein was blöd vnd schwach, der ander was starck. Der erst vberwand al wegen, vnd gewan gut vnd eer. Der ander lag alwegen vnder, das verwandert die menschen, vnd einer sprach, da man also daramb ret. Lieben herren es sol ench nit verwandem, wan ir beider leben vBd wesen an sehen. Der blöd ist ein fram, gotzförchtig vnd gerecht msm. Der ander ist ein leicht vnd ein mutwilliger man, daramb legt er kein eer yn, das hat ein fandament in der bibel, vnd besander an dem btich der richter. Wan die Mnder von Iszrael wider got betten ge- thon, so weren sie gefangen vnd ersdilagen vsz irem land gefürt von Iren feinden, so sy aber in gotz gnad vnd bald waren, so mocht inen nieman widerstant thün. Daramb sol sich niemans verwandem, das man etwan schand yn legt in kriegszlöffen, da man got lestert, schmecht, snfft, vnd spilt, vnd inen so vil metzen nach ziehen, vnd besander wan man frawen, priester vnd die kirchen schmecht.

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Von ernst das .dxxxvii.

ARUMB WEICHE LÜT, WEIBISCH MAN, VNKÜSCH vnd die last des leibs suchen . die sein nit gut in ein krieg, weder leiblich noch geistlich. Daramb da der Soldan das künigreich Persamm Tndersicb bracht, da erschlug er histriones, spil- Ittt, Sprecher, ganckler, gemacht narren yff .xli. dnsent ynd sprach. Das man kein land mit den weichen lüten behalten möcht, ynd Ya- lerius li. 1. schreibt. Da Cornelius sdpio in Hispanien zohe da Ter- iagt er alle motzen, spiler, suffer, vnd was weich lüt weren, vsz sei- nem leger damit er frume ritter vnd kriegszlüt het. Also in dem geistlichen streit sollen auch die metzen, fttller, spiller. etc. Darumb der Soldan ynd Cornelius scipio, das ist ein prelat, der sol semliche yergifft glüst yon seinen ynderthonen veriagen, darnach so werden sie im dancken ynd sprechen (Qui docet manus meas ad prelium et digitos meos ad bellum. Psal. 143.)

Yon ernst das .dxxxyiii. S WAS EIN KÜNIG WAS SCHLACHTEN ER THET, da lag er alwegen oben ynd gewan ynd mert sein reich. Der künig starb, ynd sein sun ward künig nach im, der yeilor mit seinen feinden alle ischlachten, ynd was sein yatter gewunen het, das yerlor er alsamen, land ynd lüt. Es yerwundert iederman, da ward ein weiser man gefragt, der sprach zu dem künig. Her drü ding machen das ir ynder ligen, alte feindschafft, eigner nutz, iunger rat, das stot zu Eohnar yff dem ratzhusz an der wand geschriben, heim- licher neid, eigner nutz, iunger rat. Troy ynd Rom ynd ander schlosz ynd stet zerstört der grosz Alexander darumb. Da er künig ward, da kamen die alten herren ynd rät zu im ynd sprachen, her wir haben euwerem yatter so lang gedient, wir sein alt, ynd mögen nit me fechten, wir begeren yrlaub. Er sprach, lieben herren ich lasz euch nit yon mir, ir dörffen nit fechten, ir sollen mir allein ratten, mein yatter hat alle ding mit euwerm anschlag gewunnen, darumb hat er sein reich gemert. Das thet Roboam Dauids sun nit, darumb yerlor er zehen schlachten, er folgt iungen lüten die narren waren wie er.

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Yon ernst das .dxxxix.

IN WEISER HAÜPTMAN LUOGT WIE ER MÖCHT ein arckwon ein yneinikeit madien zwischen dem haupt-

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man vnd seinen vnderthonen, vnd wan er das selb machen kan so hat er den krieg wol me dan halber gewannen, als Hanibal thet, der Eartaginer hanptman den Römern. Die Bömer hatten ein hanptman der was gantz glückhafftig. Hanibal kant im kein Schlacht an ge- winnen, ynd erdacht ein sin das er in von seinem ampt bracht. Hanibal zohe den r$mer in, ir land, vnd verbrant was er fand, tsz genamen arme lüt, schlösz, dörfer, losthüser, reben, guter, vnd was dem selben hanptman zu gehört, dem thet er nichtz, ynd kamen die Bömer in die fantasei, das er mit Hanibal ein verstant het, das er im sei&s gütz schont, vnd satzten in ab, vnd machten ein andern hanptman, da verlor Hanibal kein schlacht me. Also geistlich, wan der bösz geist machen kan das ein vneinikeit ist zwisdien den geist-^ liehen prelaten vnd den vnderthonen, vnd dem gemeinen man, so hat er die sach gewunnen, als es dan leider ietz ist. Ir hassen die pfaf- fen vnd ordenszlüt, so sein sie euch nit hold, vnd wil ie eins dem andern den schwantz ab beissen.

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Von ernst das .dxl. N EINER STAT HETTEN DIEIUNGEN RÄT DIE alten vertriben, vnd was .Ix. i&rig was vnd darüber, wie obstot von der taflen, einer het sein vatter behalten, vnd die langen rät wolten ein ordenang machen, das des ratz Mnd selten ein snn- dere kleidang machen, dabei man sie erkant, wa sie giengen, das sie des regimentz weren. Diser lang sagt es seinem vatter daheiman. Der vatter sprach, wan da morgen in den rat kämest, so sprich das man es nit machen sol, wan wa es sich begeh, das ein gemein mit dem .rat vneins würd, als sich leichtlich begeben mag, so het man ench gut zu dot zuschlagen, wan man kant ench wol bei der klei- dang. Da nnn diser lang in den rat kam, vnd er dises sagt, wie im sein vatter befolhen* het, da verwanderten sie sich der grosen weiszheit, die er erklärt het mit der taflen, vnd ietz mit der klei- dang, vnd sie wolten wissen von wem er die weiszheit -het. Da sprach er, er het sein vatter da heiman verborgen, der het es in. gelert. Da namen die langen ratzherren die alten wideramb in die stat, als in denen die weiszheit wer.

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Von ernst das .dzli. ULIÜS SCHREIBT IN SEXTO UBRO, DAS DIE BÖMER hetten ein hanptman, der lag vff einem weiten feld mit

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seinem zng^ da sähe er das tsz einem wald yff wnsten alle gefögel die darin waren. Da sprach er, da ligt ein züg verborgen, das ken ich an den föglen, das sie eins mals vff wüschen, vnd schickt Iflt anhin zft erfaren. Da erf&ren sie es das es war was, vnd betten sidi die feind in den wald verschlagen, die Römer zu vberfallen von vngewarnter sach. Also bei den foglen lert der hanptman, mit namen Paolns, das er im vnd seinem folck vor schaden was. Also geist- lich, diser wald ist dise weit, die fögel sein die lieben heiligen, die sein alle vsz dem wald geflogen. Christas sprach selbs (ReliDqno mnndam) ich verlasz die weit, also haben aUe heiligen ge^on, deren wonong vff dem erdtreich vnd in dem himel was.

V

Von schimpff das .dxliL

F Em MAL HET DER BABST EIN KRIEG WIDER

die florentiner, der het ein hanptman, der was einer von Florentz, der thet den Florentinern grosen schaden. Die floren- üner legten im zft, er wer ein verreter vnd Hessen sein bildnng an die thtkm miden, als hieng er an dem galgen, als betten sie in ge- henckt, vnd malten in nackent. Es kam darzü das die Florentiner legaten VDd grose herren vsz dem rat weiten schicken zu dem sel- bigen hanptman, das sie ein friden selten machen, als sie anch thet- ten. Nun was es in dem Angstmonet vff ein tag, da er sie wolt für in lassen, da liesz er in seinem sal alle laden beschliesen, vnd macht iCin grosz feüer in das kamin, das der sal warm ward wie ein Stab vnd liesz das bet zu dem feüer bereiten, vnd legt sich an das selbig bet, als wer er siech vnd liesz deckbet, mardem vnd füchsine schaben vff in decken, vnd liesz die Florentiner zu im kamen. Da nnn die florentiner zu dem bet kamen, vnd klagten in, wie man dan einem siechen thftt, vnd fragten in was im brest, vnd was er für ein siechtagen het. Er sprach, mir gebrist nichtz, dan das ich zu Florentz an den thürnen also erfroren bin, da ir mich nackent an den galgen gemalt haben, vnd der nachtwind hat mich an geweiet, damit wolt er ir gemelt verspotten. Also ward der frid gemacht, vnd müsten sie ir gemeld abthftn.

E

Von schimpff das .dxlüi.

S WAS EIN RITER DER KAM ZUO DEM HARNI- scher vnd verdingt im ein krebs vnd ander züg zA«

310

machen, doch mit dem gediiig, das es nxir an dem raoken starck wer vnd für die schütz, vnd da fornen möcht es leicht sein, wan er het seine sachen nur vff die flacht gesetzt. Also sein vil predicanten Tnd prelaten vnd andere die Ordnung vnd gottes dienst fliehen, ynd sagen vil von dem ewigen leben, zu dem sie nimer kumen, vnd sie hie fliehen, da man streiten ynd fechten sol.

F

Von ernst das .dxliüi.

IRÄNCISCÜS PETRARCHA SCHREIBT WIE PONdüS ein künig oder keiser der Sanniter het die zwen haupt- man mit allem irem foldc vmgeben vnd belegert bei einer stat die hiesz Candium, das sie sein gefangner müsten sein, vnd in seinem gewalt waren. Diser Poncius schreib seinem yatter Herenmo, der was nit weit von im, wie er sich mit den Römern halten solt, sie weren also in seinem gewalt. Er embot im er solt sie ledig lassen on alle entgeltnis, Mntlich, fridUch ynd inen gute wort geben, vnd SQhencke vnd gaben mit inen teilen. Poncius vnd ander hauptlüt die in dem leger waren, da sie den rat horten, da sprachen sie, das ist ein dorlicher rat, betten sie vnsz also wie wir sie haben so wür- den sie anders mit vnsz vmb gon, sie würden vnsz alle zu dot schla- gen vnd gefangen nemen, vnd sprachen, wer wolt seine grimisten feind also lassen gon, vnd embotten Herenmo widerumb, ob er kei- nen andern rat het, dan der gefiel inen nit. Herenmo embot inen, sie selten sie alle zu dot schlagen, das keiner daruon kern, d^ wer sein rat. Da sie den rat horten, da sprachen sie zfisamen, der alt ist nit witzig, er gat in der aberwitz, er ist wanwitzig worden, der also von einer sach zwei eck rat, vnd kein mittel treffen künt, vnd weiten im zu dem dritten mal entbieten, vnd in nit verachten, wan er den namen der weiszheit het in allen landen. Der gut Herenmo liesz ein wagen oder ein rosz bar zu richten, vnd kam selber zu inen. Da sie in nun sahen kumen, da waren sie fro vnd machten ein ring, vnd schruwen alsamen vnd sprachen, da kumpt ein nüwer rat. Er antwurt inen sprach, ich bring euch keinen nüwen rat, aber ich wil euch ein vrsach geben, des vorigen ratz. Ich hab ^ euch zu dem ersten geraten, ir sollen die Römer frei ledig hinweg lassen ziehen, wan ir da? thün, so thün ir euch vnd denen die noch von

1 hab fehlt,

Sil

euch geboren werden, gfttz, was ir maohen enwere feind, das sein die Bömer, die die besten kriegszlttt sein, zft fründ, wie möchten sie euch feind sein so ir inen ir leben schenckten, ynd inen gaben darzü geben. Zu dem andern hab ich euch geraten, wollen ir sie nit frei ynd ledig lassen gon, so sollen ir sie alle erstechen, so thfin ench die selbigen kein schaden me, ir müssen räch von iren kindem vnd Yon denen, die noch zu Rom sein warten. ThAn ir inen aber etwas schmachlichs an, vnd schäntlich mit inen handien, so machen ir erst rechte feind, wan ire kindszMnd werden wider ench sein. Also ffkv er widemmb yff sein schlosz vnd sprach, thftn was ir wol- len. Also gieng der rat der iungen fttrsich, vnd sie schmechten die Römer vnd namen inen alle ire gewer, hämisch, gftte kleider, vnd was sie betten, vnd mftsten also werlosz vnd halber nackent daraon ziehen. Aber der rat des herren ward war, wan die Römer vber- zogen sie, vnd gewannen land vnd lüt, vnd sdilftgen sie alle zu dot, vnd legten inen ein grosz ioeh vff ire rächen.

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Von ernst das .dxlv.

ANIBAL ALS OROSroS SCHREIBT, DER ERSCHLUOG vff einen tag so vil Römer, das man dra sester gehnfft vol galdin vnd silberin ring fült, die man den doten von den fin- gern zohe^ Die frölich mer kam in die stat Garthago genant, wie ir hanptman Hanibal das Römisch foick het als erschlagen, vnd het grosz eer yn gelegt. Ynd alle weit was frölich, vsz genamen ein weiser man in dem rat, der hiesz mit namen Hannen, der weint vnd was fast traurig, vnd die andern in dem rat die bei im waren die fragten in, warumb er also trurig wer, vnd alle weit so frölich wer, was er damit gemeint. Er antwurt vnd sprach zu inen da betracht ich den grosen schaden den wir müsen leiden, vnd das elend das vber vnsz würd gon, wan die Römer werden das rechen, darumb so wer mein rat, das man bald ein friden mächt, vnd legaten gen Rom sdiiekt vmb ein friden, die Römer würden auch ein friden mit euch machen. Aber die iungen spotteten sein, darumb so haben die Römer die stat Garthago gewuunen, zerstört vnd zerschlagen als was da was. Das recht spricht (Bellum geritur vt pax acquiratur.) Wan grose schlachten geschehen, gewunnen vnd verloren werden, so macht 6süi erst den friden, es wer besser man machte in vorhin, als der spricht in dem titel von den narren,

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Ton vil pfrlbideB. Von Bchimpff das .cbdyi.

S WAS EIN DOCTOR EIN GELERTER MAN, DER prediget wider die, die vil pfründen haben, wie sie nit von einem priester möchten gehalten werden, ynd ob der babst mdeht darüber dispensieren, das satzt er in ein zweiffei. Ynd es kam dem babst für, vnd er sprach, da kan ich ein gute artznei fOr, ynd nit lang darnach ward ein bropstei ledig, die thet ein iar etwan drü hundert dackaten, die gab er im zu seiner pfrftn. Damach pre- digt er nit me darwider. Da sprach er, ich verstan es erst, ich hab es vor nit verstanden, man hat im die äugen tsz gestochen mit der bropstei.

Von schimpff das .dxlvii.

S WAS EIN FÜRST DER HET EIN PRIESTER, DER het ein erbere pfrftnd, da von er lebt. Es wurden etüch pfrün ledig, da eine etwan .Ix. guldin thet, die wolt er im leihen. Der priester wolt keine me, er wolt gnüg an seiner haben. Der fürst verwundert sieh, andere priester betten es gern an ge- numen, er schickt ein ritter zu im, er solt doch an im erfaren, war- umb er es nit an wolt nemen. Der priester sprach, ich wil kein pMn me annemen, sie haben dan .cxx. guldin, wan ich gH nit des tuffeis werden vmb so wenig geltz, aber vmb vil geltz wil ich sein sein. Der ritter sagt es dem fürsten, vnd der fürst wolt es mt glau- ben vnd fragt in selber. Da sprach der priester es wer also. Es kumpt etwan das die leien den pfaffen vbel reden, die vil pfrftnden haben, vnd sie sein selber schuldig daran. Wan wen sie pfründen zu verleihen haben, vnd ledig werden, so leihen sie es iren fründen vnd iren vettern, die vor vil pfrAnden haben. Warumb leihen sie es nit einem armen priester, deren leider letz vil sein, die betlen gon, vnd keine haben, warumb, sie haben iren weibem kein beltz kaufft, oder mentel, rock vnd schuhen, vnd dem man ein pferd etwan für .xxx. guldin, oder ein silberin becher. Aber die vor vil pfründen haben, die vermögen semlichs, die müsen.die pfrikn auch haben, darumb so sein sie sdiuldig daran. Ich wolt wol ein eigen buch machen von den pfründenkremem, wie es zu gat, vnd wie sie semliche eilende döt nemen, aber dis kurtz werck mag es nit erlei- den, bedenck es selber wie es zft (fat,

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»13

Von dem geweichten wasser.

Von ernst das .dxlviii.

S IST IN BROBANT GESCHEHEN, ALS IN LIBRO apam geschriben stot. Da ist ein däntzerin gewesen, die hat vff ein Sontag mit grosen freaden vnd lasten gedantzt, vnd da sie heim kam vnd sich schlaffen het gelegt, vnd in dem schlaff ward sie besessen von dem tüffel, vnd schrei vnd thet gleich wild, die lüt in dem hosz bnnden sie, vnd da es tag ward da lieff ieder- man zu, vnd wolt sehen wie sie thet, da kamen etlich schtüer audi, vnder denen was ein vnschnldigs kneblin, das marckt das der bösz geist bei dem gürtel was, da macht es ein crütz mit dem finger dar, da weicht er hinoff. Da macht es aber ein crütz, vnd treibt den bösen geist bisz vomen vff die znngen, vnd lag vff der znngen wie ein geharter holtzworm, vnd wolt in nieman angreiffen. Da reisz in das schftlerlin mit seinen zweien fingern herab, vnd warff in in ein grüblin das was vol regenwasser, da verschwand derwm^ in angesicht deren aller die da waren, vnd ward die fraw ledig von dem bösen geist, aber dem kneblin bliben schwartz masen an den fingern, die weiten nit ab gon von keinem weschen, bis hindennach da wescht er es mit weihewasser, da giengen sie hinweg. Da merck wie gut vnschuld ist in dem kneblin, vnd krafft des geweichten Wassers. Da oben von den prelaten stot auch ein semlich exempel.

Yon dem hertzenleid vnser lieben frawen in den dreien tagen

da Jhesos verloren was.

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Von ernst das .cbdix. iS WAS EIN GEISTUCHE lüNCKFRAW IN EINER

stat die het vnser liebe franwen lang vnd dick gebetten, sie solt ir zu versuchen geben den schmertzen vnd hertzeleid, das sie gehegt het, da sie ir liebes Mnd zi Jerusalem drei tag verloren het, da er zwölff iar alt was. Maria die mfiter gottes wolt sie er- hören, vnd vff ein mal was sie an irem gebet, da erschein ir der her Jhesas in eins kindlins gestalt vnd geaetterlet vnd schimpfft mit ir, vnd die iunckfraw het die gröst fröd mit dem kindlin, das nie- man sagen noch schreiben kan. Da nun die zeit was. da verschwand das kindlin wieder. Da kam die iunckfraw in ein semlich fantasy, vnd meint es wer ir kindlin, vnd lieff in der gantzen stat hin vnd

314

her schreien ynd fragen, ob niemans ir kind gesehen het, also treib sie das drei tag, iederman wüszt wol das sie für ein ionckfraw gieng, vnd nie kein kind gehebt het, ynd meinten sie wer von sin- nen kämen. Ynd an dem dritten tag, dieweil der priester predigt, da lieff sie in die Mrchen vnd stund für die cantzel ynd fragt den priester, ob er nit iren sun het gesehen. Er sprach ia, ich weisz wa er ist, hab rüw, wan die predig ysz kompt, so wil ich dir dein sun zögen. Da nnn die predig ysz was, da gieng der frnm priester yber den altar, ynd da er das Sacrament zögt ynd das Sacrament yff hüb , da fieng die ianckfraw an züschreien ynd sprach. Da ist mein snn, das ist mein kind. Da die mesz ysz kam, da hört sie der priester beicht, wan sie was wider sinnig worden. Ynd beichtet wie sie vnser liebe frawen gebetten het, das sie erfaren möcht, ynd wie sie ir bit gewert het. Also gab ir der priester das heilig sacrament, ynd nit lang darnach starb sie ynd für in die ewige selikeit.

Yon ynser lieben frawen ynnerfleckten empfencknisz, genant

conceptionis Marie.

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Yon ernst das .dl.

'U PARYS YND m DEM GANTZEN LAND DA Selbsten ist ein gemein gewesen, wie in einer stat die heiszt Brine, in dem bistumb Lemonicensis, da ist ein leszmeister gewesen eins ordens, der was dem artickel so feind, das kein predig was, die er thet, er schmecht Mariam die müter gotes wie in erb- sünd empfangen wer. Yff ein grosz fest het er yil daruon gesagt, vnd meint er het es gar wol vsz gericht. Got der her wolt im das prediggelt geben, vnd da man in der vesper was, vnd der gantz conuent da was vnd vil folcks in der kirchen, da kam ein wolff zu der stat hinyn, vnd er thet niemans nichtz, vnd thet im auch nie- mans nichtz, vnd gieng durch die kirchen hinuff bisz in den chor, vnd gieng drü mal in dem chor herumb, vnd besah einen nach dem andern, vnd da er zu dem dritten mal herumb gieng, da sprang er yff den selben predicanten, vnd erwürgt in vnd gieng wider da hin da er her was kumen, das was sein prediggelt.

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Yon schimpft das .dli.

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S15

S WAS EIN DOGTOR BABFU0S8ER ORDENS, DER hiesz Giraldus de piscajriis, der het vff das hochzeit vn- ser lieben frawen empfencknis treflich gepredigt, wie sie in erb- sttnden empfangen wer. Da die predig vsz kam vnd er mesz wolt lesen, vnd da er das sacrament niessen wolt, da erschein im Maria vnd sprach zu im. Da boszhafftiger brüder, mit was stimen vnd freuel darffesta das fleisch meins snns essen, das er von meinem leib geniunen hat den da hüt geschmecht vnd gelestert hast, vnd nam im das sacrament hinweg. Der gut doctor erschrack £ast vbel, vnd fieng an züweinen, vnd bat Mariam mit süfftzen, sie solt im verzeihen, vnd solt im das Sacrament wider geben, das thet sie. Da nun dy mesz vsz kam, da gieng er wider vff die cantzel, vnd widerruft es wider was er vor gesagt het, vnd sagt es wie es im ergangen wer.

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Von ernst das .dlii.

iS WAS EIN ORDENSZMAN EIN BACCULAMÜS, GE- boren von Wien, der het vff geschlagen in der stat Idoni zu disputieren, vnd antwurt zu geben, vnd zübeschirmen, das Maria in erbsttnden empfangen wer. Da man die disputadon an fahen solt, vnd er den brieff die proposicion lasz, vnd wolt es pro- bieren, da fiel er nider, vnd ward vnsinnig, ein stum vnd ein blind, vnd bleib also bisz an den achteten tag, da starb er.

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Von ernst das .dlüi.

A MAN ZALT .M.CCCC.XXXTX. JAR. DA DAS CON- silium zu Basel was, da was ein grose pestilentz da, aber so bald das consilium den artickel vff rieht von der vnbefleckten empfencknisz Marie, vnd verbotten ward nit anders zftpredigen vnd zuhalten in aller weit, dan me es vor gehalten wer worden, da hört die pestilentz gleich vff, nit on verwundern der vetter vnd herren 3ie da waren des Zeichens das man greiffen mocht.

Von schimpff das .dliiii.

IJO PARYS IST ES GESCHEHEN, DAS ETLICH DISE51 meinung feind waren, vnd wolten ir meinung mit einem falschen mirackel bestedigen, vnd hatten an gelegt mit einem edel- man das er sich kranck ma^, vnd sidi darnach annemen er wer

z

316

dot, vnd er ward in ein dotenbamn gelegt, vnd wurden alle priester YBz den klöstem vnd vsz den stifiten geladen zft der begrebnisz, ynd snnst auch tU franwen ynd man. Ynd man trftg die leich in die Mrchen, die semlichen miszbrach bestetigen weiten, vnd semlich ding betten zft geridit. Ynd gieng des selben edehnans eefraw hindennach vnd nam sich an weines vnd Magens, sy wttszt aber wol von dem betrftg. Da man die bar Tor den predigstül bracht, da stalt man sie nider, vnd nach gewonheit des lands, da gieng der predicant yff den predigstül, vnd predigt von den doten, vnd in mittin der predig sprach der predicant. Es ist ein irmng Ton ynser lieben frawen empfencknis, das ir erkennen das ynser opinion war sei, ynd recht ist, ynd sie in erbsttnden empfangen sei, so trttw ich ir, sie werd ietz ein zeichen thün, ynd werd diser dot wider ersten yon den doten. Dammb du iuncker .N. ist sie in erbsünden empfangen, so stand yff yon den doten, ist sie on erbsünden empfangen, so stand nit .yff^ das gebüt ich dir zu dem ersten mal. Es wolt niditz damsz werden, er gebot im zft dem andern mal, es wolt aber nichtz damsz werden. Er gebot im zu dem dritten mal, ynd da er nit yff wolt ston, da lieff die huszfraw dar, ynd warff dy segen yon der bar, ynd thet den dotenbanm yff, da was ir man dot, da schalt sie den predicanten fast ybel ynd sprach. Da hast mir meinen man gedöt, ynd sagt iederman den fedschen anschlag. Also giengen sie mit groser schand hinweg.

Yon dem heiligen Sacrament des altars.

Yon ernst das .dly. LS DIE JUDEN YERTRIBEN WÜRDEN YSZ EINER statt in die ander, da was ein iüdische dochter, die yerdingt sich in ein stat zu einer cristen frawen für ein kellerin, ynd thet was irem ' dienst zft gehört. Es fügt sich nach etlichen iaren, das sie kranck ward, ir firaw beschickt den priester, das sie BOlt beichten. Da der priester zu ir kam, da sagt sie im wer sie wer, ynd sie wüszt nit was beichten wer. Der priester ermant sie zu dem tanff. Sie wolt nit daran. Hindennach gab got dem prie- ster in sinn, das er ir sagt, wie etlich durch den tauff gesuntweren worden, ynd er wolt ir auch zu sagen das sie gesunt wflrd, wan sie sich taufen liesz. Sie liesz sich tauffen ?nd ward gesunt, ynd nach etlicher zeit begegnet sie dem priester yff der gassen. Er fragt sie

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wie sialebt, sie sprach wol, aber mir ist leid das ich bin cristen worden, wan ich mit meiner frawen in die kirdi gieng, so sähe ich alle mal ein hübsches kneblin, das ich ietz nit mer sihe. * Da sagt ir der priester von dem glauben, wie ynser glanben nit stund in sieben aber in dem glanben, vnd wie got den vngleubigen etwan ein gesiebt gebe, das er sie zu dem glauben züg, vnd wan sie glaubten, so entzfig er inen sölich gesiebt, das sie verdienten.

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Von ernst das .dlvi.

XJO PAKISZ IST EIN ARME CRISTEN PRAW GE- wesen, die den luden vmb* ir gelt dient, in weschen vnd in kindwarten, etc. Die gaben ir vil geltz, wan sie zu dem sacra^. ment gieng, das sie das . sacrament vsz dem mund solt nemen, vnd solt es in ein büchszlin thün vnd solt es inen bringen. Die fraw thet es. Vnd der selbig iud entbot den andern obersten luden zu Parysz vnd in andern stetten. Da sie nun kamen, da legten sie die hostien das heilig Sacrament vff den tisph.- Da sprach der Oberst vnder inen ir bischoff. Lieben herren, da haben wir vnsern feind Christum Jhesum, vnd wir wollen vnsz an im rechen, vnd het ein ieglicher iud ein messer in seiner band, vnd weiten alle in in haben gestochen, da flog dy hostien das heilig Sacrament entbar, da stachen sie alle darnach, vnd kunt es keiner treffen, vnd da sie lang dar- nach gestachen, da liesz sich die hostien hindennach treffen, vnd stadi sie einer das sie blüt vnd flosz das blftt vber den tisch herab, bisz zu der thtlr. Sie erschracken fast vbel vnd vergrüben die hostien in dem büchszlin vnder die schwöllen der huszthür im zü- schanden, vnd wan die Cristen da vsz vnd yn giengen vff irem got, vnd in mit ftlssen tratten. Nit lang darnach da reit der künig von Franekreich da für, da er zu dem selben husz kam, da fiel sein pfert vff die fordern knü nider, vnd stiesz das mul vff die schwöl, als wolt es betten, es gab vmb kein schlagen noch stechen nichtz. Der künig fragt was das wer, vnd wer in dem hüsz wont. Man sagt im es wer ein luden husz. Der künig liesz tlie luden fahen, da sagten sie es wie es gangen wel*, vnd msm grub darzü, vnd die hostien was noch blütfarb. Da kam der bischoff mit der priester- säiafft,.vjid mit. groser solemnitet, vnd man trüg das Sacrament wie- der an sein ort. Vnd der künig liesz die schuldigen luden alle

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dötten, Tnd gebot den andern allen, das sie ysz seinem künigreidi solten ziehen, das geschähe.

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Von schimpff das .dlyii.

S WAS EIN ARME FRAW DIE WARD BESTOCHEN von den iuden mit gelt das sie inen das sacrament solt bringen, wan sie wer gangen. Da sie das sacrament empfangen het, da thet sie es in den seckel, da sie heim kam, da het sie ein inngs kneblin das knnt lanffen, das lieff der müter vber den seckel, ynd thet in yff. Die müter sprach, sun was suchst du da. Das kneblin sprach, müter ir haben das aller hübschest kindlin in dem seckel stecken, das hat mich so früntüch an gelacht, das such ich. Da die müter das grosz wanderzeichen hört, da gieng sie wider zu dem priester vnd thet penitentz vber ire sünd.

Von dem Weihennachttag.

Yon ernst das .dlviii.

WIR LESEN IN DER HISTORY HUNORÜM, DAS in der Weihennacht in Barbara mscia ist ein vnge- witter kumen, das es dunert ynd haglet, in dem selben hagel ist ein iunckfrawenbild mit einem kneblin, das het ein krön vff seinem haupt, Ton dem himel herab gefallen, vnd haben nit künnen yrteilen was es für marteri wer, dan ein yszschmar. Sie haben es in ein fener gesetzt, es ist nit yerbrent noch verschmoltzen. Sie haben es vff ein sttl gesetzt in den wald zu andern bilden, die sie fdr got erten, das bild ist da gestanden bisz der her Jesas an dem crütz gestarb vnd Maria, dorch ir mitleiden ist ir bild zerflosen mit dem kind.

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Von schimpff das .düx.

OCTOR HASSELSZBACH SCHREIBT, DAS IN DEM bistumb von wirtzburg seien zwen öpfelbeom, die brin- gen in dem iar kein frucht dan in der Weihennacht, vnd an dem weihenacht abent'^ist kein zeichen da der frucht. Aber zu mitter- nacht so fahen die beom an brossen vsz stossen vnd blüen, ynd an dem morgen so seien die öpfel zeitig, vnd sein als grosz als ge- meine baomnüsz, das ist ein grosz wander. Diser doctor hat brieff ynd Siegel des bischoffs, die daromb geben sein der warheit.

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Von ernst das .dlx.

JE RÖMER WOLTEN OCTAÜIANÜM AN BETTEN für ein got, da er die gantz weit ynder sich het bracht, er wüszt aber wol das er ein mensch was, vnd beschickt Sibillam Ynd fragt sie ob ienen ein grdserer her wer dan er. Sibilla begert sich zu bedencken, vnd legt sich in ir gebet, vnd vff disen tag da zögt sie im ein drckel in der sonnen, in dem erschein ein iunck- fraw die het ein kind an dem arm, vnd ein krön vff seim haupt. Sibilla sprach, das kind ist me dan da bist, das soltn an betten, vnd heisz im Weihrauch opffem. An dem selben ort ist ietz zu Rom ein barfbser Idoster das heiszt Ära celi.

Von dem himelreich vnd ewiger Seligkeit.

Von ernst das .dlxi. S WAREN ZWEN RITTER GESELLEN MIT EINAN- der, vnd from. Der ein sprach zft dem andern, vff den tag wil ich hochzeit haben vnd ich bit didi du wollest zu mir ka- men, vnd mir helffen zft tisch dienen. Diser sprach mit dem ge- ding, das du vff den tag bei mir seiest, so wil ich auch hochzeit haben, vnd mir aach helffest zu disch dienen. Es fügt sich das der ein starb, vnd der ander het hochzeit, vnd der dot kam vnd dient im zu disch. Da der imbis vsz was, da sprach der dot zu seinem gesellen, ich hab ^r gehalten was ich dir zu gesagt hab, vnd vff den tag wil ich hochzeit haben, so soltu mir auch zütisch dienen. Er sprach wie kan ich dir dienen so da dot bist. Der dot sprach, bisz Sontag wan du vsz der kirchen gast, so würsta vor der kirchen finden ston ein weisz pferd gesattelt daruff sitz vnd zwen weisz band die werden dich den weg weisen, doch solta vor ein latere beicht thün. Diser fand wie im sein gesel gesagt het, vnd sasz vff das pferd. Die erberen lüt sprachen, her war wollen ir, wan kamen ir wider. Er antwort ich far war got wil, vnd kam wider wan got wil. Die band lieffen vor anbin, vnd das pferd inen nach vnd lieffen so schnei vber das feld als der wind, vnd kamen in ein wald zu eins priesters hasz der was ein waldbrüder, da stünden die hmid Stil, diser steig ab von dem j^erd, vnd het etwas vergessen zft beichten,, er beichtet es, vnd steig wider vff das pferd vnd kamra an ein bürg, da steig er ab vnd sein gesel kam im entgegen, vnd

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sprach zft im. Wie bista so lang gewesen, man hat schier gessen, man hat noch ein tracht zu essen, zft deren müsta dienen, ynd flirt in hinyn, da sähe er die hübschesten menschen ynd itöd end. da man schier gessen het, da sprach der dot, wolaff gesel da mtst wider heim. Er sprach adi lasz mich me hie, ich bin noch knm ein stand hie gewesen. Der dot sprach da bist lenger hie gewesen dan da meinst. Da diser hinasz kam, da fand er das weisz i^erd ynd die zwen band wider, ynd er sasz yff das pferd ynd kam in den wald, da er gebeicht het, da sähe er das bühelin wol, das hosz was aber hinweg, da yerwandert er sich. Da er nan in sein herrschafft kam, da waren die weld ab gehawen, ynd was das land yerendert, da sein hasz solt ston, da was ein kloster ein aptei, er sasz ab, die band ynd das pferd füren iren weg. Er kam an das kloster ynd fragt, wie das da hin wer kamen in einer stand. Der pörtner sprach, es wer wol zwei handert iar da gewesen. Der apt ynd der gantz conaent kamen ynd retten yon der sach. Da was ein alter münch der sprach, wie er yon seinem grosz yatter het gehört, es wer ein her des lands yff einem weisen pferd hinweg geritten, der het ge- sagt er würd wider kamen wa got wolt. etc. Nach dem hochzeit selten wir aach stellen.

E'

Von schimpff das .dbdi.

S WAS EIN GEISTLICHER BRUODER.IN EINEM kloster lasz alle mal den yersz in dem Psalter (Qaoniam mille anni ante ocalos taos.) Dasent iar yor deinem angesicht sein eben wie der gesterig tag. Diser brüder könt das nit glaaben, ynd bat got den herren, er solt im das zögen. Nan was er castos der kirchen, das er ordinet zülüten, ynd yff ein mal nach der mettin an dem morgen nach seiner gewonheit, bleib er in seinem gebet, da kam ein schöYier fogel singen, ynd flog yor im, er gieng dem fogel nach, ynd meint er wolt in fahen, ynd erzog in so lang, das er in in den wald bracht, da sasz der fogel yff einem baom, ynd der brüder stund ynd hört im zu, ynd hindennach gedacht er, da müst gon heisen zu Prim lüten. Da er an das kloster kam, da het sich das kloster yerendert, ynd kant keinen me, ynd kant man in aach nit. Der apt fragt wer er wer. Er sprach er wer nit me dan ein stand da gestanden ynd het einem fogel zugehört singen. Sie giengen yber die bücher, ynd fanden das der apt, yon dem er sagt.

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in drfl hundert iaren nit gelebt het, die zeit was er dagestanden, vnd het in got behflt vor vngewitter, vnd vor banger vnd dorst.

Ein geistlidi mejen zustecken geistUcben lüten yff den meytag.

Von ernst das .dlxüL

EWIGE SELIGKEIT WÜRT ZÜO GEGLEICHT EINEM schdn^ bäum yff eiaeok ebnen weg. Der selbig bäum stot in der mittin aüer sdierpffesten dornen, der bäum hat yil hüb- scher est, die est sein vol brossen vnd allerlei blftmen, vnd aUerley fracht. Yff dem bäum sitzt die aller schönest vnd hübschest iunck- fmw, geziert zft dem aller besten, die ist lieblidi allen menschen, die hat bei ir alles das dem mensdien begirM<;h ist, gold, silber, edelgestein, essen, trincken, gesang, vnd alle seitenspil die yff erden sein. Die ionckfraw hat ire äugen geworffen vff ein iUngling, den Uicket sie an, der erlüfftigt sich in irer anschawung, wan er ist speeiosus forma pro filüs hominum, da kumen yil menschen die sie be- geren haben. Einer ynderstot sie zt erwerben ^ mit grosem gut vnd gaben, ynd zögen ir yil guldin vnd kleinetter, aber sie sehe in nit an, wan alle schetz sein bei ir. Ein anderer ynderstot sie zft Stelen, aber sie wadit, vnd er mag nit zu hr kumen. Der drit yn- derstat sie zu rauben mit gewalt, aber er hat den werckzüg nit ynd Instrument, sAs hacken ynd leitem. etc. Der fierd ynderstat sie zft ersteigen, ynd er fieng an durch die dorn zftschlieffen, aber sie Sta- dien in, das wolt er nit leiden, ynd gat wider hindersich, ynd kan nit zu der iunckfrawen kamen, wan er hat sie selber lieber dan sie ^d wil niehtz leiden. Der letst hat die ian<^fraw lieber dan sich selbs,* ynd facht an züsdilieffen durch die dorn, sie Stadien in in dem anfang, er leid sich, ynd die die da stünden ynd im zülftgten, die meinten er het ynd fit grose marter, das war aber nit war ie ferer er in die dorn kam, ie süsser sie im wurden, ynd in minder Stadien. Er kam' zu dem bäum, ynd steig yff ein ast, ynd kam yon den blümen zu der frocht, ynd steig yon einem ast zu dem andern bisz das er zu der iunckfrawen kam. Die iunckfraw ymbfieng in, ynd gab im den kusz. Diser het semliche süsse fröd ynd wollust yon irem ymbfang, das er meint, das alle menschen yff erden die Seligkeit nit yszgespredien möchten.

1 erwetwn. Paall. 21

D

322

Ein geistliche ?gzlegang des meien.

ISE lUNCKFKAWIST DIE DIE EDELSTE SÜSSESTE gotheit, den ifingling den sie anblickt, das ist Christas der her, der bäum mit den esten, blümen, lilien, rosen vnd fmcht sein tngent, durch die man steigt vnd kumpt zu der iunckfrawen, der weg vnd die dornen sein leiden vnd widerwertigkeit, darch die man yn müsz gon zu dem ewigen leben (Oportebat christum pati per multas. etc.)

Der erst der da meint sie mit gaben ynd gtt zft erkauffen, das sein die reichen die almüsen geben, vnd messen stiflten, sie wollen aber dameben nichtz gfttz thftn nit nach tugenden stellen, sie wollen sie on arbeit haben, sie mögen die selikeit nit erkauffen,- sie ist zu vil kostlich.

Der ander der sie stelen wil, das sein wir seien gern die men- schen die meinen selig zu werden in einem guten wer<ik, sie haben etwan ein Pater noster gebettet, oder etwan ein tag gefastet, den sie inen selber vff gesetzt haben, vnd darneben .xx. versumpt die gebotten waren.

Der drit wolt sie rauben, das sein die mensdien die sich an dem leisten wollen bekeren, Tnd hoffen gottes barmhertzikeit an dem dotbet zu erwerben, vnd selig zft werden, aber inen gebrist der werckzüg der tugent, das sie es nit m^en vberkumen.

Der fierd der in die dorn kam vnd wider ymb kart, der bedftt die menschen, die letz haben angefangen sich zu got zükeren, aber so sie sehen das sie müssen arbeiten, mit fasten, betten vnd wachen, ynd müsen ir lust vnd glust in fressen vnd suffen vnd vnküsdieit lassen vnd nit me spilen so keren sie widemmb.

Der fünfft der durch die dornen schloff der bedttt die, die sidi leiden vmb gottes willen, sie werden durchechtet mit werten vnd wercken, mit siechtagen, vnd haben patientz, nim vsz andern heiligen, die kumen zu der iunckfrawen der ewigen gotheit, vnd züfrflchten ewiger selikeit, zft deren helff vnsz got der vatter, got der sun vnd got der heilig geist. Amen.

E'

TLICHE EXEMPEL KURTZWEILICHE KEDEN VON

mancherlei dingen, da keins zu dem andern gehört, hat Frater Johannes Pauli hieher wollen setzen für brösamlin, dtis sie

a23

nit verloren würden, mag iederman zfi artienlen Tod titnleBi wie es im gefdt.

Von schimpff das .dlxiiii.

MAN WOLT VFF EIN MAL EIN BISCHOPF ERWÖ- len, vnd da die herren züsamen kamen da legt man zwen herren tsz von den zweien solt man erwölen welchen man wolt, ynd da es an den einen kam, der erwölen solt, da sprach er. Mir gefeit deren keiner, wan warumb. Der N. ist zu vil iorchtsam, er darff z&nacht nit allein ligen, er ligt alle nacht bei einer metzen, er ist zu vil forchtsam. Der ander N. ist zu vil gehertzt vnd zu vil manlich, er darif in einem grosen wmten sal allein mitr seinem caploi) zu disch sitzen. Dem ersten ward sein vnküsche^ für ge- worSen, dem andern sein geitikelt, das er niemans nichtz geb, dar- nmb asz er allein, vnd ward ir keiner bischoff.

Von schimpff das .dlxv. .

N EINER STAT WAS EIN PFARRER, DER KAM IN seins scherers husz, vnd wolt den hart scheren. Frater Johannes panli bat sie beid kent. Der scherer was ein ^otfogel, er was ein znnfftmeister, vnd sprach zu dem pfarrer. He^f doctor. wissen ir aadi wie vil zünfft in diser stat sein. Er sprach ia, ir sein .xii. Der scherer sprach, her ir wissen es nit, ir sein .xiii. di6 pfaffenznnfft haben ir nit gerectoet. Ir sein vnser seekorger vnd ein groser predicant vnd straffen ein gantz iar die .xii. zünfft, vtA dk zu der vnee sitzen. Nun sitzen in keiner zünfft me zu der vnee, dan in der dreizehendeh zanfft, warumb rüren ir die selben nit auch. Der doctor ward schamrot vnd sprach, sie gehören dem bisehoff zu, die in der selben znnfft seien.

E

Yon schimpff das .dlxvi.

IN FREIERTZKNEGHT GIENG YFF EIN MAL FÜR ein Wechsel anbin, da lagen vil hnffen guldin da, da Ibort er sagen, wie so grosz herren teil an dem Wechsel betten, da warf er ein heller darin, vnd sprach, es sei euch lieb oder leid, so wil ich auch gelt an dem Wechsel haben ligen;

Von schimpff das .dlxvii.

21*

S24

EINER WETTET MIT EINEM ANIMBBN VMB EIN füder weins er wolt hundert schrit lauffen, wan im schon der kopff wer ab gehawen. Der ander sprach, was sol dir der wein wan du dot bist. Er spradi, so weren aber meine kind vnd fraw da, die lebten wol mit. Also sein Til menschen die sidi vmb gfttz willen yerdamen yjnb irer kind willen, das ist ein grose dorheit. Es ist ein Sprichwort, selig ist der snn vff ertreich, des vatter in ab- gmnd der hellen sitzt, wan er hat im gewtenen das er ein iuncker ist.

r

Von schimpff das .dlxvüi.

F EIN MAL HET EINER GELT ENTLEHENET VFF sein trüwe vnd frumkeit, yff ein zil wider zügeben. Da das zil kam, da hiesch er sein gelt, er het im sein trüw vnd fru^m- keit zftpfand geben. Diser spradi, lieber so behalt mir das pfand wol es ist mir lieb, das ich weisz wa mein trttw vnd fromkeit ist, wan het ich sie gebebt, so het ich sie lang verloren.

E'

Von schimpff das .dlxix.

S WAS EIN FRAW DIE HET EIN MAN, DER WAS nit fast witzig. Ynd vff ein mal het sie im ein nöw kappen lassen machen, ynd ir selber ein langen mantelj vnd wer firemds in das hnsz kam, dem zögt sie die kapen vnd q[>rach, sehen wie ein hübsche kap hab ich meinem man gemacht, aber den langen mantel zögt sie nit, den sie ir selber gemacht het.

r

Von schimpff das .dlxx.

F EIN MAL WAS EIN REICHER MAN, DER WOLT ein nüwen rebacker machen, vnd üesz stock vnd hoUs als vsz rttten, vnd gebot seinen Schaffner, das er den wercklüten (deren etwan .xii. waren) er solt inen ytel weiszbrot zftessen geben, damit das sie Itlstig weren zöwercken, aber ie besser er inen essen vnd trindken gab, ie langsamer sie werckten. Der her sprach vff ein mal zu inen, ^ ir gesellen es gat gar langsam naher. Sie spra- chen, her so gibt man vnsz nit das vnsz zu gehört. Wie wer das eins sprach der her, ich hab doch geheisen man sol euch weiszbrot

*

1 la«Den«

325

zftessen geben. Da siffachen sie, das ist doch das wir kiagen, weisz- brot gehört ynsz nit zu, wir haben sein nit gewont, es macht nit starck, häberin brot gehört ynsz zl^ das mächt starck, vnd des haben wir gewont. Also sein yil menschen, denen das weiszbrot nit sehmackt, das ist das heilig sacrament, sie finden kein süssikeit darin, als die inden in dem himelbrot, daromb begerten sie zwiblen, knobloch vnd fleisch, das sie gewont betten in Egipten. Also die cristen gon auch wider an den galgen, wan wer lang dem tftffel, der weit vüd dem leib dient, der fint kein last in got dem herren, aber gerecht.

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Von ern^st das .dlxxi.

CIPIO MÜLIANÜS ZUO ROM WARD SO ALT, DAS er nit me in den rat kam, wan sie ratz bedorflften, so kamen sie zu im. Man het zwen tsz gesucht tsz dem rat, die wdt man senden mit einem herren, ein land gehorsam zfimachen, ynd kamen zft disem Scipio ynd fragten in, weldier im ynder den zweien gefiel zft einem hauptman. Er sprach keiner gefeit mir ynder den zweien, der ein hat nichtz, dem andern kan nit gnüg werden. Er meint der ein wer arm, ynd der ander wer geitig, sie nemen beid gaben ynd gelt, dardnrch daß gemein folck beschwert wttrd. Also hat got Moysi gebotten, man solt nit l&t erwölen, die gaben nemen, es solt noch also sein. Aber die bischöf pfarrer vnd amptlttt, es sacht ieder man me den eignen nutz, dan den gemeinen nutz.

Von schimpff das .dlxxii.

F EIN MAL WAS EIN BÜER KRANCK, VND MAN ermant in. zu der beicht ynd zu dem sacrament Er spradi ich wil des brotz gar nichtz, mein Schwester hat zu dem nechsten den dot daran gessen, ich möcht auch daran sterben.

r

Von schimpff das .dlxxüi.

N EIM KLOSTER WAS EIN KATZ, DIE WAS GAR ein gute müszrin kein ratt was yor ir sicher. Die kloster- frawen wurden zürat, das sie der katzen iren orden weiten anlegen, ynd zu gehorsame empfahen, damit sie hernach dester gefliszner wer mttsz ynd ratten zMahen. Da sie nun den orden an het, da lag sie hinder dem ofen, ynd thet nichtz me, ynd Jma nit herfbr

n

326

nnm wolt dan essen. Sie sprachen zft ir, liebe sdiwesier wy knmpt es das da nit me masest Sie spraeb, ieh bin nun des pfründlins gesidlert ich darf nit me müsz fahen, meine stathalter vnd knedit thftn es, idi bin ietz ander katzen meister. Also ist es noch, die weil wir arme priester sein vnd arme schüler, so sein wir so erber mit betten, vnd m die kirchen gon, so demütig, so kindisch, wan wir aber reich werden, vnd vil pfr&nden vberknmen, so haben wir caplön, die für vnsz beten, vnsz versehen, vnd ist vnsz kein lecker^ zft vil, betten wir nur aach eisen der für vnsz in die held für.

Von ernst das .dlxxiiii.

EP^ER HET EIN AXJQ VERLOREN, VND SEINE FRÜND weinten. Er sprach zu inen weldies ang meinen ir das verloren ist oder das bliben ist Sie sprachen das ir verlort haben. Er sprach das ist ein doriieit, ir selten me den feinden weinen, der stetz bei mir wont, dan dem der dot ist, das ist von einem ieglichen sinn war. Christus spricht, es ist besser blind vnd Imn in den himel gon, dan gesehen vnd gerad in die held gon.

D

Von schimpff das .dlxxv.

REI BRÜDER HETEN EIN GEMESNEN ESEL, VND was ir ordnnng, ieglicher seit in ein tag vmb den an- dern brachen, vnd solt im den selben tag zft essen geben. Vnd der in hüt bracht der gab im nichtz zft essen, vnd gedacht, dein brftder hat im gestern zft essen geben, so gibt im der drit morgen, da be- darfest im nichtz geben. Also gedacht ein ieglicher, bisz der arm esel hnngers starb. Also gat es einem predicanten auch, die armen barger sprechen, die reichen lüt die schicken im gnftg, so sprechen die reichen lüt, die alten weiber tragen im zft, vnd also verlaszt sich ie eins vf das ander, damit würt im nichtz.

E'

Von schimpff das .dlxxvi.

g WAS EIN PRIESTER DER HET EIN RÜHE BÖSE Stirn vnd wolt alwegen lat schreien vnd hoch singen, vnd wan er also mesz sang vnd hoch sang, so was ein fraw die sasz in der kirchen, vnd weint. Der priester meint sie weint daramb, das er so süsz süng, so sang er dan noch vil höher, vnd ie höher eit sang, ie vbler es lut. Vnd vff einmal wolt er es selber er&rea

E'

337

VBd kfuu z& der fraweü ynd spracb zu ir. Liebe &aw wammb wei«* nen ir wan ich also hach sing. Die fraw sprach, ist oit laag da haben mir die wölff ein esel gesen der sang eben wie ir, vnd wan idi euch hör singen, so gedenck ich an mein esel, vnd müsz dan weinen. Also kumpt es offt, das einer fragt, ?nd meint zuhören das er gern hört, so hört er als bald etwas das er vngern hört, also ge- schähe dem priester anch. Es ist ein spridiwort. (Nil stulcias dici potest qnam qnod anima falsa oppinione decipiatnr.) Es ist nichtz dorechters dan das einer meint, vnd nit ist. Er meint er sei hübsch, ynd ist leicham vngeschaffen, er meint er sing wol, so singt er bl4t vbel, vnd wer ein di&g nit kan, das stot im vbel an, der wil es ai- wegen treiben, es sei reden, dantzen, schimpff oder ernst.

Von schimpff das .dlxxvii.

S SPRACH EIN VATTER ZÜO SEINEM SUN, KÜM lieber snn ich wil dir der weit lauff zögen, vnd giengen vber feld, vnd fCirten ein esel an der band, vnd kamen in ein dorff, da sprachen die bnren. Sehen was narren sein das, sie fttren den esel an der band, vnd möcht wol einer darnff sitzen. Da sie für das dorff kamen, da sasz der alt vff den esel, vnd. der lang knab fürt den esel. Da sie in ein ander dorff kamen, da sprachen die bnren, sehen der alt reit, vnd der inng müsz den esel füren. Da sie zu dem dritten dorff kamen, da sasz der inng vff den esel, vnd der alt fürt in, die bnren beretten es vnd sprachen, der inng rit ynd der alt gieng. Da sie zu dem fierden dorff kamen, da sassen sie beid yff den esel, da sprachen die bnren, sehen die wollen den esel zu dot reiten, sie sitzen beide daruff. Da sie zu dem fünfften dorff kamen, da trügen sie den esel an einer Stangen, da sprachen die bnren, die tragen den esel an der stangen, er trüg sie wol beid. Da sprach der yatter zu dem sun, sichstu lieber snn wie wir im haben gethon, so ist es nit recht gewesen, darumb so thü du recht das du meinst das got gefellig sei, ynd lasz die lüt reden an ein kerbholtz, got kan nit iederman recht thün, als das verszlin spricht. (Mnltum deliro si cuiquam placere requiro. Cuncta qui potuit hac sine dote fuit.)

Von schimpff das .dlxxyiii. N EINER STAT WAS EIN REICHER MAN, DER GAB jc. Pfennig xJk stftr, ynd da der yatter gestarb, da yerthet

r

328

der San das gftt gar, Tad mtn man in danimb strafft, so spradi er, idi bin reicher dun mein vatter was. Mein tatter gab der stat al iar .X. pfdnd pfenig, die hab idi ab gelGszt bisz yff fitnff schiHing, die gib ich noeh. Wer nichtz hat, der mftst der stat alle iar fdnff sddlling geben, die gab er auch.

r

Von schimpff das .dlxdx.

F EIN MAL WAS EIN BÖSER KNAB IN EINER stat, der ward oift gedömelt, ynd kam doch al wegen &mon, vnd sagt wa er bei den liten was. Meine herren der stat dj wissen bei einem qaintlin, wie schwer idi bin, sie haben mich woi als ofit gewegen, vnd mich lenger gemadit, dan idi vor was, also haben sie midi gestreckt.

E'

Von schimpff das .dlzxx.

S WAS EIN VATER DER STRAFFT SEIN SÜN VMB sein boszheit mit Worten, in das er im verweisz, das er in gemacht het. Der snn sprach zu dem vatter, nim du zwen man, so wil ich auch zwen man nemen, vnd was die fier man erkennen, das ich dir sol geben' fttr das, das du mich hast gemacht das wil idi dir geben. Also vndanckbar sein etwan die kind yater vnd müter, als mancher auch sprldit. Was ist es das mich mein müter geboren hat. Es ist ein nattlrlich werck geberen, sie ist als fro ge- wesen, das sie mein ab kem, als idi von ir kem. Söliche bftben solt man schwemen.

V

Von schimpff das .dlxxxi.

F EIN MAL SPILT EIN lüNG GESEL, VND WARFF die würffei vnd sprach, woluf .xviii. zwölff, kumpt nun mein vatter, so gilt es nit, dagieng eben sein vatter. zu der stuben yn vnd sprach, es gilt aber mir, vnd nam in bei dem bar, vnd zohe in zft der stuben hinusz bisz zu der Stegen, vnd warff in darnach die Steg hinab.

Von schimpff das .dlxxxii.

IINER KAM AN EIN WASSER VND WOLT DARDÜRCH watten, da kam ein anderer buer vnd bat disen, er solt in dardurdi tragen. Er sprach gern, vnd nam in vff den rucken,

E

329

vnd da er fer hinyn kam, da sprach er weren ir nit fogt in dem dorff, so trieg ich euch nit. Der bner sprach, ich bin nit mer fogt Da liesz er in fallen, ynd müst auch hindurdi watten.

Von schimpff das .dkxxiii.

VF Em MAL WAS EIN BÜEB, WA ER IN DER ÜR- tin sasz so nam er alwegen das best vsz der blatten, got geb es leg vor im oder nit, vnd knnt in nieman vberfOren. Man bracht yff ein mal ein braten hün vff den disch, ynd gebraten fögel, vnd man thet e|ns fogels minder in die blatten dan ir ob dem disch waren. Da erwust ieglicher ein fogel vff sein deller, damit das das im keiner wOrd. Da nam er das gebraten bün vnd sprach, wil ieglicher ein fogel haben, so wil ich auch ein haben. Yff ein ander mal wetteten sie mit einander, welcher sein glasz oben schmatzig mecht, der solt das mal f&r sie alle bezalen. Wan dan der bner tranck, so tranck er das gläszlin alwegen gar vsz, da ward der wein oben nit feiszt.

E'

jljL

Von schimpff das .dlxxxüii.

,S WAS EIN SCHLECHTER DORFFPFAFF, DER SOLT vff ein sontag der heiligen drei künig tag verkünden, da sprach er. Es ist dise wochen gar eins grosen heiligen tag, der heiszt^ Epifania, ' den gebüt ich euch züf eiern, er stot in allen büchern rot geschrieben, es ist gar ein grosz fest.

Ton schimpff das .dlxxxv.

LLE MAL KAM EIN KAUPFMAN VON MEILAND gen Florentz vnd bracht nichtz den kleine vnd kostliche ding, das het er als in einer deschen, vnd wan er kam so wolt ieg- licher kauffman der erst ob der deschen sein, vnd lieffen im ent- gegen, vnd grifen im in die deschen. Er gedacht wie thetestu inen ein boszheit, das du frid von inen bettest, vnd vff ein mal fdlt er die desch halber vol menschenkot. Die kauflfit kamen aber lauffen vnd It^en was er brecht. Er sprach ich bring ein dreck, lassen mich mit lieb. Ynd einer vber die desch, vnd stoszt die band darin, vnd verunreinigt sie gar. Damach wolt im keiner me dartlber gon, vnd Hessen in vszlegen wie ein andern kremer*

1 heitsz« 2 Bpisanit.

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Von ernst das .dlxxxvi.

S FRAGT AUF EIN MAL EIN FÜRST DREI WEISE man drei philosophi, welcher der böser wer vnder den dreien, vnder einem bösen herren, vnd einem bösen amptman dnes herren, vnd einem bösen nachbnren. Der erst meint ein böier ber, wan er den wilen hat dem menschen schaden züthün, vnd darzü der gewalt auch, das die andern zwen nit betten. Der ander meint ein böser amptman, der mag einem armen man sdiaden thün, vnd in vor seinem herren verklagen, das er in leiden knmpt. Der drit meint ein böser nachbuer sei der böst, wan er kan heimliche ding offnen von seinen nachbaren, vnd in vertragen gegen dem amptman vnd gegen dem herren, vnd thüt im zt dem ersten schaden, darnach dem amptman vnd dem herren, vnd fflgt inen schaden zu an leib, seel vnd eer, er macht sttnden, schuld straff der schuld. Darumb wan die iuden einem vbel wollen fluchen, so wünschen sie im ein bösen nachburen.

z

Von schimpff das .dlxxxvii.

'WEN WOLF GIENGEN VFF EIN MAL MIT EINAN- der, da sahen sie wie ein sdiaff ein lemlin iedkt vmb den hals. Der ein wolff sprach zu seinem gesellen, wan wir die lämer also leckten, so würden die boren vber vnsz schreien. Der ander sprach, es ist vmb des gerüffs willen, wir haben sie also ge- went, das sie vnsz vbel trüwen.

E'

Von ernst das .dlxxxviii.

S KAM VF EIN MAL EIN ALT WEIB MIT EINEM letzen schleier, vnd het .ix. alter bücher vnder dem arm zu dem künig Tarquinus superbus Rom vnd sprach zu im. Kö- nig wiltu die .ix. bücher kauffen. Er sprach wie wiltu sie geben. Sie sprach vmb drei hundert duckaten. Er ^rach nein jch wil in nichtz. Das alt weib warff drü in das feüer das in dem sal was, vnd verbrant sie, vnd sprach zu dem künig, wiltu die sechs bücher kauffen. Der künig sprach wie wiltu sie geben. Sie spradi vmb drü hundert duckaten. Er sprach nein. Sie verbrant noch drü, vnd sprach zu dem künig, wiltu die drü bücher kauffen. Er sprach wie wiltu sie geben. Sie sprach vmb drü hundert duckaten. Der künig

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0

liaufft fii« Tnd fimd so yU zAkOnfftig diags darin von der rnenscb- werduBg gottes, yon dem römischen reich vnd von andern dingen, wan das was ein Weissagerin. Da ward der künig fast leidig vnd trnrig das er die andern sechs nit auch het, vnd sein die bttcher in die scfaatzkamer gelegt worden der stat Born, kostlich gebunden mit maischlosen beschlossen.

r

Von schimpff das .dlxxxix.

F EIN MAL FRAGT EINER EIN EEMAN, OB ER

ein frawen künt züglück vnd zft vnglUck schlagen, er s|aracb nein. Wan etwan ein weih blaw ynd mosecht vmb die äugen ist, so sprechen die nachbüren, wie sein ir so blaw vmb die äugen, so spricht sie mein man hat mich geschlagen. So sprechen sie ir haben grosz glück gehabt, das ir nit vmb das aug sein kumen. ffinckt sie dan an einem bein, ynd wan man sie fragt, so spricht sie mein man hat mich geschlagen, vnd hat mich an den knoden an dem f&sz troffen, das ich nit kan gon. So sprechen sie dan, das ist ein vnglttck das er eben den knoden hat troffen, das ist zflglttck ^d ynglüdt.

r

Von ernstdas .dxc.

F EIN MAL WOLT EINER GEN JERUSALEM GON, allein darumb das er die weit sehe. Ein guter fründ wolt in daruon ziehen, vnd sdiickt im vber sechs meil ein brieff. Da er wider kam, da spradi er zu im, ietz hastu die weit gesehen, wan was in der weit ist, das ist borg vnd dal, acker vnd matten, weld vnd Strassen, wasser, stet vnd dörffer. etc.

Von schimpff das .dxci.

8 SPRACH EINER ZUO EINEM NAGHRICHTER, MEI- ster ir haben zft dem nesten den dieb redlich gehenckt. Der hencker zohe sein hftt ab vnd sprach, ia her, ein dieb henck ich, gegen dem andern zühe ich den htt ab.

E'

Von schimpff das .dxcii.

N EINEM COLEGIO WAREN .X. ODER .XH. STÜDEN- ten bei einander. Es fügt sidi das ein nüwer Student auch in ir geselschafft kam, vnd vff ein mal ret der selbig einem

332

andern vbel, der nit gegenwertig was, da er es lang getreib, da spradi einer ynder den andern. Lieber in wie zeiten hastn die ding von im erfaren. Er sprach in fier wochen. Da sprach der ander wir sein wol sechs iar bei un gewesen, vnd haben sdlichs nie von im erfaren, vnd gab im zu verston, das er ein eer abschnei« der was.

Von schimpff das .dxciii.

F Em MAL FRAGT EIN BEICHTÜATTEE EIN

frawen, ob sie kein aberglanben het. Sie sprach nein, dan das ich an keinen dnmstag nit spin. Da sprach der beiditnatter, so dorffen ir an dem freitag nit haszpeln.

V

r

Von schimpff das .dxdüi.

p EIN MAL WAS EIN KLEIN KNEBLIN, DAS WAS

vff ein nacht so vnrüwig das vater vnd mftter nit schlaf- fen knnten, zu mitnacht schweig es ein wyl. Da sprach die müter zu dem man, das kind wil schlaffen, nun wollen wir auch s<dilaffen. Das kind hört es vnd sprach, ich wil nit schlaffen, ich hab geschmwen das ich müd bin, ich wil ein weil rftwen, das ich darnach aber schreien mög, das ir nit schlafen mögen. Also thün die Sünder auch, die ein weil rügen vnd darnach wideromb Sünden.

E'

Yo.n schimpff das .dxcv.

iS WAS EIN MAN DER HET EIN BÖSZ PRAW, WAN sie vber in zornig ward, so hiesz sie in ein lüszknelter, das verdrosz den man vnd etwan vor fremden lüten hiesz sie in auch also. Der man verbot ir bei groser straff, das sie von dem scbantlichen wort lassen solt. Sie liesz es nit, vnd vff ein mal nant sie in aber also, da warff er sie in ein weier in seinem garten. Da sie ertrindsen wolt vnd nit me reden mocht, da strackt sie beid arm zu dem wasser vsz, vnd trackt beide dumen züsamen, vnd thet dergleichen, als wolt sie lüsz knellen, das sie mit den Worten nit vsz mocht sprechen, das thet sie mit den wercken.

I

Von ernst das .dzcvi.

N NORMANDIA IST EIN HOHER FELSZ, DARAN laufft das mer hin, der beiszt Saltos galteri, ist also zft

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gangen, Es was wol ein halber nar, der hiesz Galtems der het ein metzen also lieb, das er sprach. Was sie woH das er Tinh iret wil- len solt thün, das wolt er von hertzen g^*n thün. So sprach sie dan aach, so l»st du mir anoh so lieb, was da vmb meint willen darfest thftn, das wil Ich dir nach thün, ie der Gralteras het kein gelt me, die metz wer sein gern ab gewesen, vnd fürt in vff ein felsen vnd sprach, wan da vmb meint willen da hinab in das wasser s{Hingst, so wil ich dir nach springen. Galtems sprang hinab, da sähe sie wie er zahlet, vnd er ertranck, aber sie wolt im nit nach springen. Nit lang darnach henckt sie ein andern bftlen an sich. Also geistlich, es springt mancher vmb geltz willen in die hei, das ist sein fründin geitikeit, aber das gelt, das ist der bül, wil nit hin- nach springen, sander gar zt einem andern.

Von schimpft' das .dxcvii.

S HET EIN MAN SEIN PRAW VERLOREN, VND ER £ttad sie bei einem i&ffen, da schar er ir ein blatten, Tnd sprach, also sollen die p&ffin alle geschoren sein.

E

E

Von schimpff das .dxcviii.

S WAS EIN GEITIGER PF ÄFF IN EINEM DORFF, der wolt niemans lassen vergraben, man geh im dan gelt daoon. Es was ein iaag gesel in dem dorff dem starb sein mtter, er beg^ von dem pfaffen das er seiner müter den kirchoff fünt. D^ pfoff wolt es nit thün, er geb im dan fünif sofaüling. Der gesel was arm vnd het das gelt nit vnd spradi.. Her wdlt ir ein l^and nemen bisz ich endi das gelt gib. Er sprach ia. Da es ftbent ward da stiesz d^ gesel die dot müter in ein sack, vnd trüg sie in des pfaffen hosz vnd. spra^. Her da bring ich ein sack mit knftlin gam, das hat mein müter gewanden, vnd weit düeh darasz gen^tcht haben, das haben zu p&nt, bisz ich eadi das gelt gib, vnd warff den sack mit dem doten zu dem hasz hinyn. Der pfaff lieff die Steg herab, vnd sprach zu seinem schüler, da er der tewen kopff greiff , das ist ein grosz knfllin gam , vnd thüt den sack vff, da schnalten die gespanten bein des doten dem pfaffen wider die brost, das er schier an den rocken was gefallen, da müst er sie on gi^t vei^prabea lassen. Also sol man die geitigen pfaffen ^ber das seil werffes.

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334

Von schimpff das .dxdz.

iS WAS EIN BDER VFP EINEM GüOT VPP EINER abtei da was gar ein bösz hasz, der bner ward eins mit dem abt das er solt das hasz bnwen, vnd was not darin wer zu- machen, so solt der buer das hnsz lassen decken. Der abt liesz das hnsz bnwen, vnd der bner liesz das bnsz wol zwei iar ston vnge- deckt. Der apt fragt in wammb er das hasz liesz also ston vnge- deckt. Er sprach, her wan es regnet, so wii mir es kein mnrer decken, wan es dan schön wetter ist so bedarf ich keins tadis, da- mit bleib es also ston.

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Von schimpff das .de.

S WAS IN EINEM STIFFT EIN KIROHWARTER, wan er mit einem herren solt gon, so gieng er im nach als ein knecht seinem herren. Er dient so wol das er angennmen ward zh einem Chorherren, darnach gieng er neben dem herren, vnd nit me im nach, als vor. Ynd wan man in dammb fragt, so iq>racli er (Honores mutant mores.) Ich bin ietz zu einem herren worden, ich sol neben im gon.

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Von schimpff das Ad.

U STRA8ZBÜRG IST EIN ORDENÜNG, DAS KEIN scherer einem boren den bsoi; neher sol scheren, dan vmb ein Straszbnrger pfenning. Es ftigt sich vnd kam ein bner zi einem sdierer vnd fragt in, meister was gibt man von ein^n hart zftscheren. Der scherer sprach ein irfienig. Der bner sprach, ktnnet ir mir nit fttr ein heller sdieren. Er sprach ia. Der bner sasc nider, da schar im der scherer den hart nur halber, ynd thet im das scherdftch ab vnd sprach, farhin das ist fflr ein heller gesdioren. Der bner sprach, ia der hart mflst yf der selten anoh herab. Der seherer sprach so müstn mir noch em heller geben, also was zwen heller ein pfennig.

Von schimpff das .dcii.

iS WAS EIN SCHERER IN £IN£lt STAT, DER SCHAR alwegen ein hart ymb ein pfennig, ystf ket so yil z4^ scheren , das er vber allen kosten ein pfennig vberig het. Es ftigt

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335

sich das einer zt im kam sdiereii, der sagt in von einem land, 4a wer ein 8tat, da geb man ein crfltzer von einem bart züseheren vnd kanten nit meister gnüg vberknmen. Der scberer zohe dar vnd fand das es war was, vnd man gab im zwei crützer von einem bart zü- seheren. Aber da die woch herarab kam, da het er nichts vberig, dan es was ein thüer land, vnd müst alle ding zwifach bezalen. Er gedacht, es wer noch besser vmb ein pfenig scheren, vnd ein pfenig vberig haben vber allen kosten, dan vmb ein crützer scheren vnd nichtz vberig haben, vnd zog widerumb da er vor was gewesen. Also wil einer etwan sein stant bessern, so bösert er in, wan der Wirt ist in allen orten daheim.

Yen schimpff das .ddii.

MAN TREIBT DIE WEBER VMB MIT DEM TGEL. Vif ein mal kam ein weberknecht zu einem meister vnd wolt im wercken. Der meister het ein ygel, vnd der knecht sprach, meister wollen ir das ich euch werck, so thün das thier vsz dem hnsz. Der meister wolt es nit thün. Der knecht wandlet vnd kam in ein ander stat, da het der selbig meister zwen ygel. Der knecht wandlet weiter, vnd kam zu einem meister der het drei ygel. Er wandlet weiter vnd kam zu einem kneister der het fier ygel, da gedacht er, du wilt wider zu dem ersten meister gon, der hat nur ein ygel.

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Von schimpff das .dcüii.

ANTÜS SPRACH ZÜO SEINEM KNECHT ESOPO ER solt gon zu dem wasserbad vnd solt lügen ob vil lüt darin weren, weren wenig darin, so wolt er sidi auch darin weschen. (Es waren bäder da etwan fier hundert menschen yn giengen baden.) Der knecht lügt vnd kam wider heim vnd sprach zu seinem herren, es ist nit me dan ein mensch in dem bad. Der her zohe sich vsz, vnd wolt in das bad gon, vnd da er darzü kam, da was das bad Tol lüt, man vnd frawen. Er sprach zu esopo, du schalck ist das ein mensch, es sein wol drü hundert menschen da. Esopus sprach, es ist nur ein mensch da, sehen ir den stein da ligen, der ist in dem weg gelegen, vnd haben sich die lüt alle daran gestossen, vnd hat in keiner vsz dem weg gethon dan einer, den halt ich für ein mensdien vnd die andern nit. Also sein vil menschen, abfir wenig

derer die mensohlich leben. (Qoia qiiodam mode omne peecatva mortale est contra rationalem natoram hominis.) .

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Von schimpff das .dcv.

ANTÜS SPRACH ZUO SEINEM KNECHT ESOPO, setz Ynsz ein linsz zu. JBsopns thet nnr ein iinsz in ein baffen mit wasser. Da man essen seit, da fragt er ob die Im- Ben gesotten wer. Er sprach ich wil lügen, vnd bracht im die lii^iz in einem löffel. Der her rttrt die linsz an vnd zertnickt sie mit dem finger vnd sprach-, rieht an. Esopus rieht die supen an. Der her sucht mit dem löffel linsen, da was keine da, vnd sprach zft dem knecht, wa hastn die linsen hin gethon. Esopns sprach, ir haben sie vff dem löfel zertmckt. Der her sprach , hastn dan nnr ein linsz zh gesetzt. Esopns sprach ia, ir haben mich heissen ein linsz zu setzen, das hab ich gethon, betten ir gesprochen, setz linsen zu, so het ich vil zu gesetzt. Also sein vil menschen, die thün mit fleisz was man sie heiszt, vnd wie man sie heiszt, das sol nit al- wegen sein, man sol ein ding thün nach der meinung vnd dem wil- len des gebieters. Der verirten vnd seltzamen Mstorien findestn in dem Ylenspiegel, der thet was man im hiesz.

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Von schimpff das .dcvi.

S IST EIN FOGEL DER HEISZT SANT MARTINS fogel, der lag vff ein mal vff dem mcken vnd strackt beide fOsz gegen dem himel, vnd dorfft sie nit zt im ziehen. Es kam ein anderer fogel zft ün der sprach, was ligst dn also da, war- nmb züchstn die fttsz nit zfl dir. Er sprach, ich heb den himel mit meinen fOsen, wan ich sie zu mir züge, so wflrd der himel heirab fallen. Ba er lang also gelegen was, da fiel ein blat von einem eichbanm, da erschrack er vbel vnd flüg daruon, vnd fiel der himel dannocht nit vff in. Also s.ein vil mensdien, die meinen wan sie nit weren, so künt man nit hansz halten. Ja spredien sie, es würt an- ders vnd liederlicher zügon, wan ich nnn von dem ampt knm, vnd wan sie schon damon knmen, so halt man dannocht hnsz.

E

Von schimpff das .dcvii.

S WAREN ZWEN 8CHÜ0LER GESELLEN MIT EIN- ander, die giengen vmb brot singen, vnd betten gleiche

337

seck, vnd der ein bracht Bein sack an dem abent alwegen yoI brotz, ynd der ander bracht nichtz. Der sprach zu dem andern, wie gat es zu, das du dein sack yol bringest, vnd ich nichtz bring. Der ander sprach, da wiltu nur grose gaben haben, gantz weiszbrot, aber ich nim kleine stücklin vnd brösamlin die da verschmachst^ darumb so würt mein sack vol. Also sein vil Studenten vnd men- schen, die wollen nur hohe ding hören an der predig, vnd die schft- 1er in der schulen vnd verachten kleine ding, darumb so werden sie Dimer gelert, sie wollen fliegen on federn.

r

Von schimpff das .dcviii.

■F EIN MAL SPRACH EINER, WIE KÜMPT ES DAS die weltlichen priester nit als wol predigen künnen, als die ordenszlüt, sie haben doch eben^als vil bücher itls die ordensz- liXt. Der ander antwurt wan vil zimerholtz ein guten zimerman mächt, so wer der künig von Engelland der best zimerman der in Engelland wer wan er aller meist zimerholtz hat, das ist aber nit. Also vil bücher haben das macht ein nit gelert, aber sie brachen vnd lesen, das macht ein gelert.

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Von schimpff das .dcix.

ER TÜFEL SASZ VF EIN MAL VND BLETZ EIN niderkleid oder ein br&ch, wie man es dan nent, mit widden. Da gieng ein gut gesel da für, der sähe es vnd sprach zu im, du böser Folant was machstu da, das ist vngeschafien gebletzt, es stat vbel. Der tüffel sprach, ist es nit hübsch, so ist es aber starck. Also in vnsern reden sollen wir nit vil hübscher klüger red vnd wort suchen, aber starcke vnd warhaftige wort, vnd reden was zu der sach dient. Dauid begert nit das im got ein muer vor sein mund geb, aber ein thür. (Ostium circumstancie labiis meis.) Ein thür thüt man vff vnd zu wan man sol. Also sol man den mund auch vff vnd zu thün, reden vnd schweigen z6 rechten zelten vnd in stetten so es sich zimpt.

Von schimpff das .dcx.

S WAS EIN BISCHOFF DER HET DREI HAND- wercksman. Der ein was ein kürszner, der ander ein Schumacher,, der drit ein brotbeck. Vnd was im die rieten das thet

Paali. 22

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3S8

er, imd sähe nitan was im sein doctores rieten. Es begab sich das ein priester von sinnen kam, vnd treib vil abenthüer, vnd kunt ieder- man ein schlotterlin schlagen, vnd etwas sagen. Es kam dem bischoff für, vnd er begert in zu sehen, vnd sein abenthür zu hören. Da er für in kam vnd nach vil seltzamer bossen die er treib sprach der bischoff zi im, er solt im etwas singen. Da fieng er an züsingen. (Sacerdos et pellifex et calceoram artifex pistor bone in populo sie placoisti domino.) Da gedacht der bischoff an das Sprichwort, nar- ren, kind vnd truncken lüt sagen die warheit, vnd het es nit gern gehört, noch hat er es gehört.

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V.ön schimpff das .dcxi.

S KAM EIN ARMER SCHUOLER VND SANG VOR eins reichen burgers husz vmb ein stttck brot. Da fragt in der burger, wa er her wer. Er sprach, ich bin von Bremen vsz Saxen. Der burger sprach wie heischstu. Der schüler sprach Nico- laus. Der burger sprach, du hast drü ding an dir,* darumb ich dir nichtz geben sol, vnd hetestu nit me dan eins, so geh ich dir dan- nocht nichtz. Das erst ist das du nit me dan ein aug hast. Aristo, spricht. (Eum nota quem natura notauit.) Hut dich vor denen, die die natur gezeichnet hat. Zu dem andern so bistu von Bremen, von der stat kumen selten gute kind, als man von etlichen steten me sagt. Zu dem dritten so heischstu Nicolaus, die selben geraten sel- ten wol, darumb farhin ich gib dir nichtz.

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Von schimpff das .dcxii.

■p EIN MAL FÜREN LÜT VFF EINEM ROLWAGEN, die gaben armen Ifiten almüsen. Da was einer vff dem wagen der het den selben tag kein almüsen geben. Die andern sprachen, warumb er nit auch almüsen geb. Er spradi es sein dreierlei betler, denen ich nichtz gib, sie sein reicher dan ich bin. .Wan ein betler reit, oder ein frawen hat, oder ein hund, die sein alle reich, dan ich hab weder pferd, fraw oder hund.

Von ernst das .dcxiii.

F EIN MAL LAG EIN REICHER MAN AN DEM dotbet, der was fast karg gewesen, vnd het grose not vnd angst gehebt nach gut, der ersüfftzet vnd sprach. Ach wem

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hab ich mein gut gesamlet, wer wtirt es besitzen. Da hört er ein stim die sprach Troylardo würt es besitzen. Troylardus was ein küchin knab, den nam die fraw zt der ee, der besasz das gut, wan er het vor mit der frawen geschimpfft. Die in dem husz sein die thün offt den schaden, Tod nit die vff der gassen ston, ynd das bar büffen, vnd zu nacht hoffieren vor dem husz. Dan wen es brent hat man nit wasser, so löscht man mit mist.

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Von ernst das .dcxiiii.

■F EIN MAL KAM EIN BUER DER BRACHT GAR hübsch biren in einer blatten, die wolt er einem herren schencken, wan der her asz die selben biren gern. Der portner wolt in nit yn lassen, er wolt dan im das halb geben, das im ge- schenckt würd. Er sagt es im zu, vnd da er für den herren kam, da ward er wol empfangen. Der her sprach, gut gesel, was sol ich dir schencken. Er antwurt vnd sprach .1. streich vff mein rucken. Der her sprach warumb. Da sagt im der buer wie es im ergangen was. Also hiesz man den portner kamen, vnd gab im .xxv. guter streich, aber dem andern thet man nit we.

Von schimpff das .dcxv.

F EIN MAL KAM EIN ERENMAN IN EIN KIRCHEN

nach dem imbisz, da fand er ein kneblin ston, das was sein göttin vnd brüntzlet in den kessel mit dem Weihwasser. Er sprach zu im, warumb thüstu das, es ist vnrecht. Das kind er- schrack, vnd wolt es verantwurten vnd sprach. Es haben erst zwei hund auch darin gebrunzet, so hab ich es inen nach gethon.

Von schimpff das .dcxvi.

S KAM EINER ZÜO EINEM DER GAB SICH VSZ, er künt die träm vszlegen, vnd sprach zu im. Mir het getraumpt wie ein ey sei gehenckt vnder mein bet vff dem ich schlaff. Er sprach, wiltu mit mir theilen, so würstu ein schätz fin- den. Er thet es, vnd fand ein silberin blech, das was zftsamen ge- schlagen, das was vol krönen, der was firo, vnd brach das blech vff, vnd schneid ein stück daruon, vnd schickt es dem vszleger des traums. Er sprach, er hat mir von dem weissen eyerklar geschickt, aber von defti geien dottem hat er mif nichtz geschickt. Franciscus p«tfarchft sehrsibt dise fabel.

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340

Von ernst das .dcxvii.

P EIN MAL KAM EIN BISCHOFF ZÜO PARYSZ FÜR eins doctors hnsz, vnd wolt zu im. Man liesz in yn, man sagt dem doctor der bischoff wer da, vnd wolt zu im. Er em- bot im er solt warten, er het mit einem grösem herren zureden dan er wer, wan er bettet sein siben zeit. Der bischoff lobt den doctor dammb, er was auch züloben. Wer er aber ein schlecht man ge- wesen, so wer er gleich zu im gangen.

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Von schimpff das .dcxyiii.

S SCHREIBT EIN DOCTOR, DEM DIS EXEMPEL widerfaren ist zu Braxel in brobant ist ein iunckfraw gewesen, die was fast hübsch, die ist zu im kumen mit weinen vnd schreien vnd hat gesprochen. 0 her es gat mir vbel, ich beger enwern rat, es hat mich ein priester wollen küssen, vnd ich hab in in das angesicht geschlagen, das im nasz vnd mnnd geblüt hat, vnd sprechen die andern priester vnd ander lüt, ich müsz gen Rom, man möcht mich sunst nit absoluieren. Der doctor stalt sich ernstlich, so er sich doch des lachens kam erweren mocht vnd sprach, da müst gen Rom. Da fieng die dochter erst noch me an züweinen, vnd vber ein weil sprach der doctor, liebe dochter ich hab mit dir ge- schimpfft, heb die hend vff vnd schwer mir ein eid, das da wollest thün was ich dich heisz. Sie schwur im. Er sprach bei dem eid den da gethon hast, da darffest keiner absolatz, wan da bist in kei- nem ban, Vnd wan me einer kampt, er sei geweicht wie hoch er wöl, vnd wolt dir zu muten wider die kuschelt so schlag vnd raaff in dapffer, wan man sol die küscheit beschirmen als das leben. Sie fieng an zülachen, vnd alle die da waren, also ward leid in fröd verkert.

T

Von ernst das .dcxix.

N BROBANT IST EIN IUNCKFRAW GEWESEN EINS ritters dochter, die dient irs vatters brftder frawen, vnd was ir ianckfraw nach irs vatters abgang, die wolt keins mans schimpff für gut haben. Es fügt sich das sie küchlin solt bachen vnd da sie also den teig knetet, vnd das walhöltzlin neben ir ligen, da was ein rüter da der gedacht, sie hat beid hend vol, sie kan sieh

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nit weren, vnd feit an sie vnd wolt sie küssen. Da erwust sie das walholtz vnd schlug in yff den kopff, das im das gesiebt yergieng, ynd bülen vff lieffen. Er sprach da schantliche fraw solta mich also schlagen, ich hab mit dir wollen schimpfen. Sie sprach, es ist mir auch schimpf gewesen. Deren iunckfrawen lob gieng weit ysz. Ein greffin het ein dochter, die het ein künig von Engelland, die grefin schickt sie ir dochter, das sie sie leren solt, vnd nach etlichen iaren da sie kein man wolt, da schickt sie der künig mit herlichen gaben wider in Galliam, darnach ward sie meisterin in einem grosen spit- tal in dem niderland, vnd dient den siechen, vnd veraltet also in dem gottes dienst, ist wol züloben. etc.

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Von schimpff das .dcxx.

S KiM EIN RITER ZÜO EINEM PRIOR IN EINEM kloster in dem niderland der sprach zu im. Her vatter in euwer kirchen bei meinem stül, da ist an der sül ein stein, der gat für die sül herusz, geben mir den selben stein zükaoffen, ich wil euch darumb gebe^ was ir wollen. Der prior sprach, her was weiten ir mit dem stein thün. Er sprach ich wolt in da heim an mein bet legen für ein küssin, ob auch als gut daruff schlaffen wer als in der kirchen, wan ich predig sol hören oder betten, als bald ich das haupt vff den stein leg, so schlaff ich gleich. Der prior sprach, es ist nit des steins schuld, es ist des tüffels schuld, der macht euch schlaffen, das ir das gotzwort nit hören, oder das gebet versumen. Ein anderer ritter sprach, die benck in der kirchen sein weicher dan alle pflunfeder in bet vnd küssin die in meinem husz sein, wan es ist besser daruff schlaffen.

T

Von schimpff das .dcxxi.

N MONTE CASSINO IST EIN ABBACIA DA WAS EIN münch, der het die aller süsseste stim das ein wunder was. Vff den Oster abent sang er das exulet, so man den Oster- stock weihet, vnd gefiel im wol vnd andern lüten. Ynd da es vsz was, da ward die kertz verloren, das man noch vff disen tag nit weisz wa sie hin was kumen, aber man meint der bösz geist hab sie vertragen, wan der gut engel het sie nit hinweg tragen, wan sein leben was nit so geistlich, der sie gesegnet het.

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Von schimpff das .dcxxii.

F EIN MAL WARD EINEM KÜNIG GAR HÜBSCHE trinckgeschir geschenckt von glasz. Vnd die gefielen im wol, vnd da er sie wol besehen het, da nam er ein stecken vnd zerschlug sie alle vnd sprach. Es ist besser ich zerbrech sie, dan das sie ein anderer zerbrech, vnd erzürnt würd, vnd etwan ein grob- heit begieng. Dlser künig het ein bessere meinung dan Nero der keiser het, der het grose frod in trinckgeschirren, vnd da er sterben wolt, da zerbrach er sie alle, das keiner me fröd damit het, er ver- gont es iederman, dis schreibt Franciscus pe.

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Von schimpff das .dcxxiii.

EM KEISER FRIDERICH DEM DRITTEN, DA ER

vff ein mal gen Venedig kam, da schanckten im die Venediger ein meisterlich geschir von glasz gemacht. Da es der keiser gnüg besehen het, vnd es wol gelobt het, als ein weiser man, da liesz er es vsz seinen henden fallen vnd zerbrach. Die Vene- diger herren die da waren die sprachen es wer schad. etc. Der keiser sprach, wer es von silber oder von gold gewesen, so weren die stück auch gut gewesen, etc.

E'

Von ernst das .dcxxiiii.

S IST EIN STAT IN DEM SCHWABEN LAND , DIE heiszt Göppingen, da der suerbrun ist, da was ein alt frölin ein alte frume fraw, vnd het den imbis bei den bürgern etwan offt in der wochen. Das sprach alle mal, es würt bald ein grose straff vber die stat gon, vnd da es die red lang ge treib da fragten es die herren was straff es werd seih. Das fröwlin sprach, feüerndt. Die herren sprachen, in welchem hnsz würt es an gon. Sie sprach in des N. burgers husz. Der selb gut frum man zog vsz der stat, vnd macht ein hütlin in ein garten, darin wont er. Die herren spra- chen zu im er solt wider heim ziehen, sie wüszten wol das er nit mit vorteil die stat verbrant. Nit lang darnach gieng es in dem selbigen husz an, vnd verbrant gar bei die gantz stat. Ist hie zö- leren das etwan semlich Warnung semlicher schlechten armer framer menschen nit sein zu verachten, wan got semlichen etwan vil me offenbart, dan den grosen bansen vnd stoltzen gelerten, als der her

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in dem euangelio sprach. (Mathei. 11/ Confiteor tibi pater cell et terre. etc.)

E'

Von ernst das .dcxxv.

S SCHREIBT SENECA IN QÜADAM PROCLAMATIONE wie da ist gewesen ein reicher man neben einem armen man. Der arm man het ein bäum der irt den reichen man, das man zt seinem thor nit wol hinyn mocht faren mit wägen vnd kär- chen. Der reich man bat in, er wolt den bäum abbawen, vnd in im zükauffen geben, er wolt in im wol bezalen. Der arm man gab im ein hoffertige antwurt, vnd ein stoltze beding vnd wolt es nit thün. Der reich man rüst zu, das der bäum in einer nacht ab ward gebrant, vnd von dem bäum fielen funcken ynd flamen vff de9 ar- men mans husz, vnd verbran im das husz vnd was darin was auch. Der arm man nam den reichen mit recht für, vnd klagt vff in vmb den empfangnen schaden. Der reich man gab sein antwurt, es wer war, er wolt im gnüg tliün. nach der stat Satzung. Es stund also geschriben vnd wer ein artickel der stat, wer dem andern schaden thet mit willen oder mit anschlag, der solt fierfeltig wider gelten den schaden. Wer aber dem andern schaden thet mit vnwillen vnd nit gern, vnd nit mit anschlag, der solt den schaden einfeltig be- zalen. Also wer es hie er het den bäum mit willen vnd gern ver- brent, den wolt er im fierfeltig bezalen, das aber das husz verbrant wer, das wer im leid, er het es nit in seinem sinn gehebt, es wer wider sein willen geschehen, den schaden wolt er im einfeltig be- zalen. Also satzt man die sach zu recht, vnd erkanten die erber lüt, das es bei dem artickel bleiben solt, vnd bleib auch also darbeL Geistlich daruon zureden, so ist der reich man got der her, der arm man ist der mensch vnd der bäum ist der wil des menschen. Der bäum hindert vil menschen an der selikeit, vnd thüt got schaden, vnd stot im auch vor seiner klarheit, wan der glaub gottes vnd sein glori in dem selben menschen nit vff gat, als wan er nit so eigen- willig wer. Den bäum verbrent got, vnd bezalt in fierfeltig, wan die seel in das ewig feüer geworffen würt, wan nichtz brent in der held dan der eigen will, nim den hinweg so ist kein held mer, spricht sant Bernhart, das husz, das ist, der leib wttrt auch verbrent werden, an dem iüngsten tag so mir ersten werden, etc.)

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Von ernst das .dcxxvi.

WIR LESEN VON EINER ANDECHTIGEN WIT- frauwen die het den heren ihesum den gantzen ad- uent gebetten, das er ir öffnet sein kintheit, an dem weinechttag als das fron ampt ausz was, vnd iederman heim gieng da bleib sie lenger in der kirchen vnd bettet, da kam ein hübsches kneblin ge- loffen in iren geren, die fraw gefättert mit dem kind, küssetz vnd balsets vnd het tausend freud mit dem kind, sie sprach zu im, du liebs kindlin kanstu auch betten , es sprach ia ich kan betten , die fraw sprach, so bett mir das aue maria, es detz vnd sprach, aue maria foler genaden der herr ist mit dir, du bist gesegnet ob allen frawen, gesegnet ist die frucht deins leibs iesus Christus, der bin ich selbs, mit disen werten verschwand das kindlin, vnd liesz der frawen ein grosze süssickeit, begird vnd liebe die nieman mag vsz- sprechßn, die fraw fieng an zt schreien, kum widerumb zu mir o du httbsches holtzeligs kind, kum wider das treib sie wol .xxx. tag wa sie stund oder gieng, nach den .xxx. tagen erschein ir das kind wider vmb vnd sprach zt ir, du hast mein begert, ietz bin ich hie vnd wil dich holen, das du bei mir ewiglich seiest, also bald dar- nach starb die fraw, vnd f&r zu der ewygen Seligkeit.

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Von schimpff das .dcxxvii.

UM FRÜHEN MAN KAM IN SEIN SINN, DAS ER wolt götliche liebe vff erdreich suchen vnd gieng ausz, vnd kam in ein stat, da hiengen halszeisen an einer mauren, er fraget was man damit dethe, man antwurt im, wan einer den an- deren schult, schmecht oder etwas anderes dethe, so stalt man einen darein, inen zu schänden, er fraget ob man sie fast bruchte, man antwurtet im, es wer selten ein Wochen, es stünden zwen oder drei darinn. Er sprach, hie beleih ich iiit, hie ist nit vil götlicher liebe, darnach kam er in ein ander stat, da waren galgen vnd reder, da er erfür war zu man sie bracht da wolt er auch nit da bleiben, kam weiter in ein stat, da weren benck gestelt in einem offnen hausz, das het ein klein türlin, vnd ein hoher stül stund in der mite, vff dem mocht einer gesitzen, der frum man fragt einen burger, was das für ein hausz wer, er sprach, es wer das gerichthausz, er fragt, ob man vil gericht het, der burger sprach nein, etwan zürn iar ein

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mal, aber das ist gewonheit, alle monat kumpt der riehter ein mal her, ynd müBz ein stand warten, kompt ieman, der etwas wider den anderen hat, so entscheidet er sie, aber gar selten kumpt etwas ze- richten, darumb so ist die thür ynd die benck follen spinwepen, da spradi der from man, hie ist götliche liebe vnd blib da selbst. Aber ietz bedörfft man alle tag drei oder fier gericht zu besitzen, es würd dannocht kam als gericht, dan götliche liebe ist dot.

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Von schimpff das .dcxxviii.

•p EIN MAL KAM EIN DIEB VFF EIN TACH, WOLT in das haus steigen, etwas zestelen, der man im haus hört es wol, ynd sprach laut zu seiner frawen, das es der dieb wol hören mocht, hauszfraw, da ich noch ein iunger gesel was, wan ich^ in einem haus etwas stelen wolt, so steig ich zu dem tachfenster hinein, ynd sprach ein segen, der laut also x fixum dabit x, so ent- schliefen die menschen alle, die in dem hausz waren, so liesz ich mich darnach an dem monschein in das hausz hinab, der hielt mich, so nam ich dan was ich kunt finden, der diep yff dem tach gedacht, ich wil den segen auch sprechen, ynd sprach in, der hauszuatter fieng an zu russen, die fraw schnarchelet als ob sie schliefen, der diep meint sie schüeffen, ynd wolt sieh an dem monschein in das hausz lassen ynd fiel die schenckel entzwey, ynd ward gehenckt. Also sol sich niemans yff das glttck yerlassen, es fält im etwan. etc.

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Von schimpff das .dcxxix.

lIN SIECH SCHICKET ZUO DEM ARTZET, DAS ER zu im kern als er zu im kam, klagt er im sein not ynd sprach, lieber her doctor, ich kam an ein ort ich weisz nit war, ynd geschach mir ich weisz nit wie, vnd ist mir wee, ynd weisz nit wa, der artzet sprach, lieber frfind, schicken in die apoteck ynd kaufen ich weisz nit was, ynd essentz, ich weisz nit wie, so werden ir ge- sund ich weisz nit wan. Darumb sol man die sach klarlich endeken eim beichtuater , eim artzet , eim fürsprechen , wil einer nit ein nar geheissen werden.

F

Von schimpff das .dcxxx.

RANCISCÜS PETRARCHA SCHREIBT, WIE EIN iunckfraw reit yff eim esel durch ein walt sie kam an

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ein wegscheid, da sich zwen weg teilen, die iimcktraw zoch den esei bei dem zanm ynd weisz in vff die ein strasz der esel wolt die sel- big strasz nit gon, wolt die ander strasz gon, sie weisz den esel als yff Iren weg, der esel zoch alsz vff seinen weg, vnd also mit schweigen straft der esel die iunckfraw, sie solt den weg nit &ren, es weren rauber ynd mörder vff dem selben weg, aber sie wolt es nit mercken, wolt yff irem weg bleiben, vnd als sie also mit dem esel zanket, da kamen die morder vnd rauber an,, sy üengen sie, vnd verfeiten sie, namen ir was sie het, wer sie die ander strasz gefaren, vnd het dem esel gefolgt, so wer sie allem irem leiden ent- runnen. Also die fdrsichtik^it gottes wil vns ein weg zeigen, alsz durch widerwertikeit vnd durch penitentz, durch den wir all^n lei- den vnd den hellischen rauheren möchten entrinnen, aber wir wellen vff vnser geigen bleiben vnd vnseren irrigen weg faren, kumen wir dan in not, so ist dy schuld vnser, die heiligen drei könig, per aliam viam reuersi sunt in regionem suam. Mathei .ii. etc.

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Von ernst das .dcxxxi.

Allerlei züsamen gesamlet, ein ander titel. JN REBHÜN HAT SEINEN NAMEN VON RAUBEN,

als hiesz es ein raubhüu, perdix a perdere. perdit oua sua, quod rapit aliena. Ein rebhän stilt andern rebhünern seine eyer. Also het ein rebhün vff ein zeit seine eyer verloren, lieff hin vnd wider vnd sucht sie, es fand die eyer vnd den dieb, es verklagt den dieb for dem richter dem adler, der richter beruofft den rauber für gericht, das rebhün verklagt den dieb der dieb leugnet hefbiklich, er het es nit gethon, er wüszt nichtz daruon, das rebhün sprach, her der richter legen in an das seil martyren vnd pinigen in er würt die warheit sagen, der richter sprach, solt ich in pinigen das er die warheit sag, so solt du beweren mit kuntschaft, das er dir dein eyer gestolen hab, do mit das ich recht vrteil Sprech, oder ich wil euch beid martyren, das rebhün kunt es nit beweren, der richter liesz sie beid fahen, den dieb vnd den anklarger vnd piniget sie, der dieb veriah den diebstal, das rebhün veriah auch diebstal die es gethon het, vnd andere böse stück, der richter gab das vrteil das man sie beid solt hencken, das gesdiach auch. Darumb sol einer niemans verklagen der selbs in der federen oder dinten stedct, als

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catho spricht. Que ctilpare soles, ea tu ne feceris ipse tarpe est. Aber ietz so verurteilen die grossen dieb die kleinen, wan einer ein ratzher ist, vnd ein dieb, vnd hilfft ein dieb verurteilen zürn dot, so sol er vorhin ein rüwen haben vber sein sünd vnd diebstal, so düth er kein nüwe sünd in dem vrteil sprechen, in dem er selbs schuldig wer.

E

Von schimpff das .dcxxxii.

TLICHE MENSCHEN GLAUBEN LEICHTIKLICH WAS man inen sagt die selben sein gleich einem bauren, der trüg ein schaff vff seinem hals, wolt zu marckt gon, da was einer der sprach, was gilt es, ich wil den bauren vber reden das er das schaff von im würt werffen, so wellen wir das essen, vnd stalt iren drei weit von ein ander, vnd ieder solt sprechen, wie wilt du den hund geben, der bawer zoch daher, vnd kam zu dem ersten, der sprach, bawer wie gibst du den hund, der bawer sprach, es ist doch kein hund, es ist ein schaff, der sprach sichstu das für ein schaff an, der bawer kam zu dem andern vff dem weg, der sagt auch also, vnd der drit sagt wie der erst, der bawer warff das schaff von im vnd sprach, ist es ein hund, ich hab es fdr ein schaff an gesehen, da namen die drei das schaff, da der bawer hinweg kam, vnd frassen es.

E'

Von schimpff das .dcxxxüi.

S WAS EIN FOGLER DER HET PICAM, EIN ATZEL die was zam vnd kunt reden, die selbig atzel flog in das feld zu den wilden atzlen, die sprachen zu ir, wer hat dich ge- lernt reden, als die menschen reden, die zam sprach, ich hab ein lermeister, der hat mich es gelert, wellen ir mit mir zu im fliegen, er würd es euch auch leren, vnd speisz darzü geben vmb ein klein gelt, sie sprachen, schaff mit deinem lermeister das er vns auch lern also schwetzen, mir wellen dir ein gute scheioicki geben, die zam sprach, morn so wil ich vch ein antwurt laszen wissen, sy flog heim zu irem lermeister vnd sprach zu im, morn so span dein gam ausz, ich will dir vil fögel bringen, er det es, morgens da flog sie zu den wilden vnd sprach, mein doctor wil euch leren menschlich reden, darumb so fliegen mit mir, ir sein sicher, als sie zu dem netz kamen, da ret sie zu irem doctor menschlich, das es die andern nit ver-

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standen, der fogler zocb das garn vnd fieng sy all, dötet etlich, et- lich verkauft er, da sprachen sie züsamen. Auorum dicta non cap- tamus. fidem Ulis nnnqnam demns.

Von ernst das .dcxxxiüi.

W AN MAN ZUO RAT WIL GON, SO SOL MAN wol betrachten ob dem rat mög ein vsztrag geben werden das man nit zu eim gespöt werd, als die müsz wardenjDie müsz betten ein rat vnd fanden in irem rat das sie solten ein schell kaufen ynd sie der katzen anhencken das sie gewamet weren wa sy wer es gefiel inen allen, da stund eine vff vnd sprach, welcbi wil die frischest sein die ir die scbel anhenck. Da was keine da. Darumb solt der rat nüt, also was ein römischer künig der het rat wie er gen rom kem vnd keysers krön erholti, die fürsten rieten also vnd also durch den weg etc. da man vfgestanden was da gieng des künigs nar zu dem künig vnd sprach, herlin sie raten dir all wie du gen rom kumest, dir wil aber keiner raten wie du wider berausz kumest.

Von ernst das .dcxxxv.

VALERIÜS LIBRO SEXTO SCHREIBT » ER VON EM künig hiesz policratus, in policraticon stat auch von im, der was also glücksam, was er anfieng da schlug glück zu, er wuszt von keiner widerwertikeit nichts zesagen, er het gern gewiszt von leiden, er het ein guldin ring da was ein fast kostlicher stein ein- gefaszt der was etwan für .cxv. guldin geachtet, den warf er in das mör, das er leiden het, nach fier tagen kam ein fischer der schanckt dem künig ein fisch der künig stund darbei da man den fisch vff det vnd vsz nam, da fand er den selben ring in dem fisch, aber das glück liesz in in den hindern sehen, wan er ward von eim andern künig gefangen, vnd an einen galgen gehenckt vff ein hohen berg. Also sol sich niemans zeuilvff daz glüdi: verlassen, so du meinst der himel hang fol schellen, vnd würffest du gelt zu der forderen tbür hinausz, du meintest es lieff zu der hinder Qiür wider yn, es wert nit lang, sunder es ferwandlet sich bald. Es ist auch kein gewisser

l «obriefbt

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zeichen der yerdampms, dan wan es eim sünder nach allem seinem willen gat, spricht sant Qregorins.

Von ernst das «dcxxxvi.

MEIN HEILICHER HARTMAN SANT JHERONIMUS schreibet wider ein ketzer, der heisztL. der schmecht mariam die müter ihesu, das sie kein iunckfraw sei bliben nach der gebart, vnd detz darumb das er im ein namen vff erden liesse, das man nach seinem dot wiszt zusagen, vnd was eim andern ketzer gleich, der selb Mesz N. der verbrant den tempel diane in epheso, am selbigen tempel hatten die beiden .cccc. iar gebuwen, vnd was der fier wunder eins die vff erden waren, da er verbrant, da b^- schlosz man die thor alle zu, vnd ein gantze gemein kam züsamen, ob man nit möcht erüaren, wer den schaden hetti gethon, da sprang der selbig herfür vnd sprach, er het es gethon, man fragt in, war- umb er das gethon het, er sprach, ich wil gern sterben darumb hab ich das gethon, das man nach meinem dot etwas von mir hab zu beschreiben, als auch geschehen ist, es fraget einer zu der selben zeit warumb die göttin diana ir hausz nit möcht behieten das es nit verbrunen wer, da sprach der ander, sie wer die selbig nacht nit daheim gesein, sie wer bei olimpias gewesen, vnd het den grossen alexander helfen machen, der die selb nacht geboren ward. etc.

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Yen schimpff das .dcxxxvii.

S WAS EIN PHILOSOPHÜS, DER HET EIN FRAWEN nach etlichen iaren erhenckt sie sich selber an einem bäum in dem garten, er nam ein ander fraw nach etlichen iaren, die selbig erhenckt sich auch an dem selben bäum, die drit det auch der gleichen, mit kurtzen Worten, der gut philosophus ward leidig des vnfalsz, vnd het ein guten gesellen in einer andern stat, dem schreib er, vnd klagt im sein leiden, der selbig schreib im widerumb, tröstet in vnd sprach, er wer ein dorecht man, es wer ein glück, wan eim das weih stürb, lieber, entbot er im, schick mir drü zweiglin von dem bäum, ich wil eins pflantzen, die anderen meinen üachbauren geben, ob wir der weiber auch abkemen. Es spricht manche frau ich wolt gern wissen wie einer frawen wer deren der man stürb, also sprechen auch die man, vnd kumpt doch selt^K

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das best hernach, vnd würd ie eins dem andern gut wan es nit mer Tff erdtreich ist.

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Von ernst das .dcxxxvüi.

N KRIECHENLAND ZÜO ATHENIS FUOREN FISCHER vff das mör zefischen, vnd erwüsten ein tisch mit dem gam der het zwo guldin taflen oder bletter, wie dan ein scheibtisch hat den man zesamen legt, die fischer trügen den tisch in den tempel für das bild apolinis, fragten iu wem sie den guldin tisch geben sollten, der abgot apolo gab antwort, man solt in geben den weysesten, nun waren .vii. man die man für die weisesten hielt im gantzen kriechenland, sie brachten den tisch dem ersten als dem weisesten er wolt in nit, hiesz in eim andern bringen , der wolt in auch nit, keiner wolt der weisest sein, da opferten sie in apolini. aber ietzund fünd man fil die in genumen heten narheit halb, auch der geitikeit halb, wan vil wollen ietz die weisesten sein. Es sprach einer vff ein mal es wer ietz kein weisz man yff ertreich, ob das war sei oder nit, wollen wir ietz nit disputieren, wan solt man sprechen das kein weisz man me wer, so wer der sententz zu vil hert, wan es würd niemans me nach weiszheit stellen. Die luden haben gloriert das sie ein weisen man haben gehebt, das ist Salomon gewesen, wie weisz er ist gewesen, das zögt der huff vnd schar sei- ner frawen an, er hat drü hundert metzen vnd siben hundert ee- weiber gehebt, vnd vil me die abgOttery, die er thet in seinem alter. Die Römer glorierten in zweien weisen mannen in Lelio vnd in Cathone. Die Kriechen sprachen, sie betten siben weiser man. Apollo sprach der abgot Socrates wer ein weiser man, er wolt es aber nit geheissen sein. Aber wir zu diser zeit sein wir glückfaaff- tiger dan sie alle waren, warumb, die weisen man gon mit einander wie die hert schaff in den stetten. Da spricht man das sein die weisen von Straszburg, von Basel, von Mentz. etc. Wie weisz sie sein zögt ir eebruch, bülschafft vnd böse gewonheit, vnd irrige ar- tickel die man halt, vnd schwort vnd flucht, vnd die schöne vrteil die man etwan feit. Es ist gar ein ander ding weiszlich reden, weiszlich leben, weisz geheissen sein, vnd weisz sein. Weren als vil weiser man als man weisz achtet, so gieng es basz vff erden, dan es gat, aber das erst ist hart vnd schwer, das ander ist fast leicht.

E

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Von (lern eebruch ein exempel.

Von schimpff das .dcxxxix.

S WAS EIN RITTER DER WAS ALLER BÜBEREI vnd vnküscheit vol, der het gar ein frume frawen, vnd der stund schier alle nacht vff von seiner frawen, vnd gieng zu der hüren, zh der kellerin in dem husz, vnd sprach alwegen zh seiner frawen, er wolt vber das heimlich gemach gon, vnd wan er dan wi- der kam, so fand er alwegen ein liecht, ein gieszfasz, ein beckin vnd ein handzwel vff dem trog ston. Vnd vff ein mal sprach er, fraw was bedüt es, das ir mir die ding da hin stellen. Sie sprach, her ir sprechen ir seien ob dem heimlichen gemach gewesen. Kttn ist es ge wonlich wan man an dem ort gewesen ist, das man die hend wescht vnd sprach. Lieber her ich weisz wol wa ir hin gon, vnd was euwer wessen ist, müsz es also sein, das ir es nit mögen bes- sern, vil euch mein nichtz vermögen, vnd müssen also zu der metzen gon, so wil ich euch doch bitten, lassen mich es nit entgelten, ziehen euwer liebe nit von mir als wenig als ich von euch, ich wil mich nichtz darumb bekümern, vnd euch nichtz in euwer sach reden, ich wer doch wol ein nerrin vnd ein vnweise frawe, das ich mein hertz darumb wolt zernagen, vnd es nit anders sein mag. Da der her hört vnd sähe die gedult seiner frawen, da sprach er, wolan fraw ich wil es nit me thün, verzeihe mir was geschehen ist, vnd bessert sich. Also mit gietikeit vnd guten Worten zohe die fraw den man von dem eebruch, het sie in fast geboldert vnd gescholten, er wer noch böser worden, als vnser frawen etlich thün, zu deren hals kein gut wort vsz gat, darumb deren man spat heim kumen vnd frü hin weg gon.

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Von ernst das .dcxl.

g WAS EIN RITTER DER HET ALWEGEN KREIDEN vnd lumpen bei im wa er hin reit, vnd wa er für eins edelmans husz in einer stat oder für ein schlosz hin reit, da ein bülerin in was, so henckt er ein lumpen mit einem nagel an die thür, vnd schreib darunder, Hie ist ein budlerin, vnd seinen namen darzü, wa aber ein frume fraw oder iunckfraw in einem schlosz oder in eins edelmans husz wüszt, so gieng er zu ir vnd lobt sie vnd sprach zt ir. Fraw got bestetig euwer eer vnd bleiben also in dem

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guten fümemen bisz in euwer end, so sein ir aller eren werd, vnd wer gut das es noch wer, wie es Vor zeiten was, da man die frumen frawen zu samen satzt, vnd die yerlompten firawen auch zu samen, ob sie schon nit als reich vnd gut von dem adel weren, damit reitzt man die frawen vnd iunckfirawen zt frumkeit vnd die andern zu schäm, vnd das sie ir äugen nit vff dürften thün. Aber ietz thüt man den gemeinen motzen als vil eer an, als den frumen frawen, vnd wa man etwan ein hochzeit hat, so gedenckt manche es gilt doch gleich frum vnd vnfrum. In den dürffern sitzen etwan der püaffen frawen vber alle frume frawen, wan das nit wer, so kernen sie nit dar, sie gaben auch etwan reilicher dan andere, des ge- messen sie.

E'

Von schimpff das .dcxli.

S WAS EINS RITTERS FRAW IN FRANCKREICH, die fieng ein hader an mit einem ritter vor vil edlen vnd erbem lüten, wan sie was ein hadermetz, vnd schalt in fast vbel. Nach vil bösen werten sprach der ritter, fraw was ir da sagen vor den erbern lüten, das ist nit also, vnd ich wil nit mit euch zancken, ich wil euch vbersehen vmb des willen, dem ir vermehlt sein, vnd hüb ein helmlin vff von dem boden vnd legt es für sie vnd sprach. Kriegen da mit dem helmliu, ich gang hinweg. Damit der ritter me eer vnd lob erholt, dan das er ir auch vil böse wort het gebeu. Wa so häderige weiber sein, so ist nichtz bessers dan von inen gon, wan sie anfahen kriegen.

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Von schimpff das .dcxlii.

F EIN MAL WAS EIN ABENTEURER DER KÜNT iederman spotten, der kam in eins Schumachers husz vnd bracht im zwen stiffel vnd sprach. Lieber mester spicken mir da die stiffel, ich müsz noch in fier tagen reiten. Er sprach gern, vnd da er hinweg kam da sprach der knecht. Meister diser gesel kan iederman ein schellen an hencken, lassen vnsz im die stiffel spicken, wie er es geheissen hat. Der meister sprach ia gern, vnd spickten im die stiffel, wie man fögel vnd hüner spickt An dem dritten tag kam der gesel vnd fragt ob sein stiffel gespickt weren. Der meister sprach ia, vnd gab sie im. Der gesel sprach das ist recht, das einer thüt, das man im heiszt, was ist der Ion. Der

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mdster sprach acht citktzer. Er zalt es im dar, Tnd ftr danut damon Ynd da er die halb gasz hinaf kam, da kart er sich wider- umb, Tnd thet den bftt für die äugen, ynd stiesz den köpf durch das Scheiben fenster hinyn in die stuben ynd sprach, Meister was Specks ist das, damit die stiflen gespickt sein, ist es von einer moren oder von einem rotberg. Der Schumacher ^ ward zornig Tnd sprach, das dich dis vnd iens an gang, müstu nur die fenster zer- stossen. Der abenthürer sprach, ich müsz wol fragen was specks es sei, damit gieng er hinweg. Der meister sprach zu dem knecht, wer hat nun dem andern ein schellen an gehenckt, ich mag das sdieibenfenster mit einem goldin nit wider lassen machen den scha- den hastn mir zu gefügt.

E'

Von ernst das .dcxlüL

S WAS EIN HANDWERCKSZMAN DER HET GAR ein hübschen sun zt einem Studenten zu Parysz ston. Die edellttt zugen in zft inen, vnd gab sich ysz für ein edelman, ynd schreib seim yatter, er seit im .xl. krönen schicken. Der yatter kam selber gen Parysz, ynd wolt sein sun besehen, ynd kam in schlechten kleidern, als ein buer. Der sun f&rt in in sein kamer, ynd was eben als man essen wolt, ynd sprach im. Yatter man halt mich für ein edelman, yndwer jnir ein schand,'Wan du sprechest das du mein yatter werest, sprich du seiest meins yatters diener. Der yatter sprach ia, es ist gut. Da man essen solt da satzt man den yatter den kochen ynd knechten, etc. Da man nun gessen het, da fürt er sein yatter aber in sein kamer ynd sprach. Yatter bringstu mir yil geltz. Er spradi ia, ich bring geltz gnüg, ich wil aber dir keins geben, du hast dich mein beschempt einem yatter, so wil ich mich dein auch beschämen einem sun, ynd sol dir kein pfennig yon mir werden, ade ich far dahin. Das was recht dem euangelio gegleidit

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Yon schimpff das .dcxliüi.

iS WAS EIN KÜRTZ WEILIGER ABENTHÜRER DER kam in ein stat der wolt auch etwas richten, das man wttszt yon im zusagen, wie er yor in yil stetten audi het gethon.

* 1 Schumfteli. Paali. 23

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Nun kam an einem freitag alwegen vil mikh dar feil, vnd er bei an dem miloihmerckt ein badbttt gestelt, wan die frawen kamen vnd milch brachten ysz den dörffem, so kanfit er sie inen alle ab, vnd faiesz die milch in die bütten schütten, Tnd het ein Schreiber dar neben sitzen, der schreib es vff, Vnd sprach, lieben frawen wan ich milch gnüg hab, so wil ich euch eins mals bezalen. Die frawen lie- fen heim vnd schütten wasser in die milch, Tnd brachten es, vnd liessen es vf schreiben. Da die büt vol was da sprach er, lieben frawen des geltz ist mir zu yil worden, ich hab ietz nit so vü, das idi euch die milch bezalen mög ir müssen mir achttag beiten, vff den nechsten mercktwii ich ench alle erberlich bezalen. Die frawen weiten nit warten, sie wolten bezalt sein. Da stalt sich der aben«- thürer, als ob er zornig w^r vnd sprach, wollen ir mir nit bürgen, so laufen vnd nem iegliche ir milch widemmb, vnd lief er hin weg. Da fielen die frawen alle vber die milch, vnd nam ieglidie die ir, vnd wurden vneins darüber, vnd schlugen einander die häfen vmb die köpf, vnd ward vil milch vergossen vnd verschüt, vnd was nit anders, dan als ob es milch het geregnet. Vnd lachten die herren alle vnd wer da was, des schimpfe.

Von ernst das .dcxlv.

VF Em MAL WAREN ZWEN JÄGER DER EIN HIESZ Argus (est fabula) der würt beschriben das er hundert äugen hab gehebt. Der ander het nit me dan das linck aüg. Die zwen iäger iagten ein hirtz, vnd der hirtz kam zu einem buer in die schüer vnd sprach. Lieber buer behüt mich vnd verbirg mich vor den zwei legem. J>et buer sprach, idi wil dich wol vor dem Polifemo behüten, aber vor dem Argo nit, vnd warf straw vff in. Polifemus fand in nit, aber Argus sähe in wol vnd erstaäi in.

Also geistlich, got ist Argus, vnd hat me dan hundert äugen« Polifemus ist der mensch. Es kumpt etwan das ein mensch geiagt wärt durchechtet von got vnd von dem richten, er sei weltlich oder ein geistiicher riditer, so magstu dich wol verbergen durch falsche verantwurten mit gaben vnd scheneken, wan er hat nit me dan ein aug das ist er erkent nur das loiMich, vnd dannocht nit gar. & hat nit me dan das linck aug, er sucht nichtz me an dan den seckel vnd das zeitlich gut, er mangelt des rediten augs, das ist er acht

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dB8 geistlichen ynd des ewigen nidits, het es sieb geleibt^ es seiet sich etwaig aber got kansta nit entgon.

E'

Von schimpff das .dcxlvi.

S KAMEN VF EIN MAL .XIL BLINDEN MIT EIN- ander von Nürenberg, wan yff den heiligen drei künig tag gibt man den blinden da selbst gelt. Da begegnet inen ein litter, der wolt gen Nürenberg reiten, vnd sprach zu inen, lieben brader ir blinden wa kamen ir her in dem wüsten wetter. Die blinden sprachen, ach lieber iuncker, oder wer ir sein, wir hören wol das ir reiten, wir kamen von Nürenberg v&d hetten gemeint, man het vnsz anders gehalten, dan man gethon hat, xnd ist arm wetter, es schnüt vnd weiet der wind vnd ist kalt darz6, vnd künnen wir arme lüt nienen kamen. Der ritter sprach, gon da in das nechst dorff, es ist nit fer dar, vnd fragen zu dem hasen, vnd nemen die .xii. goldin vnd verzeren es da selsten, die weil so würd es g6t wmndlen, ynd bitten got ancfa für mich. Die blinden danckten im &st, vnd waren fco, vnd kamen zt dem wirt, vnd sagten im, einer het inen zwölff guldin geben. Der wirt rüst z& vnd gab inen zu- essen, vnd lebten wol etliche tag. Vnd der wirt sprach darnach, wolan lieben brüder wir wollen ein mal rechnen. Die blinden spra- chen ia. Der wirt rechnet inen so vil mal vnd so vil schlafftrünck das die zwölff gnldin waren vff gangen. Da sprach der wirt, wel- cher die zwölf guldin hat, der geb sie herusz. Es sprach ieglicher er het sie nit, vnd het sie iren keiner. Der wirt was zornig vnd sprach, das wer recht, das ir mich also vmb das mein weiten be- scheissen, ir schelck ir müssen es an euwerm leib erdarben, vnd schlosz die armen blinden in eiai genszstal, vnd gab inen oüchtz dan brot zu essen, vnd dannocht nit gnüg. Der ritter gedacht, der sie in die not bracht het, du mlist ye lügen wie es den blinden gang, vnd reit binden zu dem wii'tzhusz yn-, vnd bort die zwölff blinden in dem genszstal. Er sprach zu dem wirt, was lebens ist das. Der wirt sagt es im. Er sprach lieber wirt nemen ir nit ein bürgen an, vnd liessen die armen lüt laufen. Der wirt sprach ia, er möcht also sein, ich nem in an. Der ritter gieng zu irem kirchherren. Nun lag die pfar fer von dem dorff vnd der priester kunt die be- sesznen lüt beschweren vnd sprach zu im. Lieber her mein wirt zu dem hasen ist hinnacht von sinnen kumen, man meint er sei be-

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sessen vnd laszt euch sein fraw bitten, ir wollen in ledig machen, des wil sie euch wol Ionen. Der priester spradi, idi kan noch in .xiiii. tagen nichtz darzü thün, man müsz ein weil warten. Er gieng zu dem wirt vnd sagt es im, der pfarrer ist bürg f&r die zwölf guldin worden, er wil es in .xiiii. tagen ysz richten, lassen die fraw mit mir hinuff gon zu im, er wil es ir vor aach versprechen. Der Wirt sprach zu seiner frawen gang vnd Itg ob es also sei. Da sie zu dem pfiaurrer kamen, da sprach der ritter, lieber her sagen der frawen, wie ir mir gesagt haben. Er sprach ia, ir müssen ein weil warten, in .xiiii. wil ich der sach ein ysztrag geben. Die fraw sagt es dem man, vnd der wirt liesz die blinden gon, vnd der abenthürer reit auch hinweg. Vnd da die .xiüL tag herumb kamen, da schickt der wirt die frawen zu dem herren vmb die .xii. gnldin. Der prie- ster sprach, ich bin üch nichtz schuldig, ich weisz nichtz von zwölff guldin zu sagen. Man hat mich gebetten, ich söl euwem man be- schweren, er sei besessen. Sie sprach, mein man ist gesunt, ir müssen im die zwölff guldin geben. Die fraw sagt dem man die antwurt. Der wirt ward zornig, vnd nam sein knecht mit im, nam ieglicher ein hellenbart vff sein achsel. Der her stund vnder der thür, vnd rüfft seinen nachburen auch zu im mit hellenbarten, vnd sprach, sehen lieben fründ wan sie vol tüfel sein so wellen sie gelt von den leuten haben. Also hiesch der würt .xü. guldin, so wolt der her in als beschweren wer es not, also hange die sach noch an dem rechten.

Von danckbarkeit, ein eigner titel.

Von schimpff das .dcxlvii. S WAREN IREN DREI DIE HETTEN LANG ZEIT einem herren wol gedient, der erst knecht was hoffertig, der ander was geitig der drit was nddig, der her beruft sie all drei vnd sprach zu inen, ich wil euch belonen vmb euweren dienst mit dem geding, was der erst begert, das wil ich im geben, b^ert er ein hundert guldin, das wil ich im geben, dem andern zwei hun- dert, dem dritten noch als fil als dem andern, fierhundert guldin wil ich im geben, keiner wolt zum ersten begeren, der hoffertig spradi, es ist mir ein schand, sol ich zum ersten begeren ich sol zft dem lotsten Ion emj^ahen, damit das mein eer dester grösser sej, der geitig sprach, ich sol zu dem andern oder dritten Ion empfaben^

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damit mir vil werd, dan ich bin geitig, also mftst der neidig zbm ersten heischen, da begert er das man im ein ang vsz steche, das dett man, dem geitigen stach man beid äugen ysz, dem hoffertigen stach man beid aagen ysz, vnd schnit im die oren darzü ab. Also sein noch vil neidiger menschen, die gern eins aags manglen, damit ein anderer gar blind sei.

E

Von ernst das .dcxlTÜi.

[IN KÜNIG DER LIES EIN GLOCKEN HENCKEN IN ein fenster in seinem balast, vnd het auch ein richter gesetzt der solt da warten, wan man sie lütet, das er den menschen gerechtikeit hielt, vnd welcher etwas wider den andern het, der kam vnd Itttet die glocken, so kam dan der verordnet richter vnd ent* schied die selbigen. Es fügt sich vff ein mal das man die glocken lütet der richter gieng hinab, er sach niemans, gieng wider hinuff, man lut aber, er lieff wider hinab, da sach er, wie ein krott het einer schlangen ir nest, ir hausz ingenumen, die pfyszten gen ein- ander, der riditer sagt es dem künig, der künig sprach, gang hin schlag die krotten zedot vnd erlösz die schlang von ir, vnd thü der schlangen nichtz, der richter det es, gab der schlangen ir hausz wi- der ein, der künig ward in kurtzen iaren blind vnd lag vff ein mal an seim bet rüwen, da sassen die frawen, iunckfrawai, herren vnd der richter vmb in, da kam die schlang zum fenster eyn kriechen^ vnd trüg ein steinlin in irem maul, sie sagten es dem künig, der künig sprach, thü ir nieman nichtz, ich hoff sie thü auch nieman nichtz, also steig die schlang vff das bet zu dem künig, bestreich im beide äugen mit dem stein, da ward er wider gesehend, die schlang liesz den stein ligen vnd für ir strasz, der künig hielt den stein für ein grosz kleinet, vnd machet vil menschen damit gesehen. Da nem iederman war der danckbarkeit.

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Von ernst das .dcxlix.

ILEPHANTEN ODER HELFFANTEN MACHT MAN also zam die ieger machen grüben da sie wonen, so fallen die helphant darein, vnd künnen nit me herausz kumen, so kumpt dan ein iäger vnd schlecht den elephanten fast vbel mit eim stecken, so kumpt dan der ander iäger vnd schlecht disen iäger, gibt dem helffant zftessen vnd hilfft im vsz der grüben, dem selben iäger folgt

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der helffant nach vie ein band seinem herren nacManSt zft danck- sagnng seiner guthat. In dem altnatter bftch liszt man, wie sant Macharias het einer löwin ire iungen gesehen gemacht, darnadi alle feil oder hüwt der thierer die sie fieng, die bracht sie im zu danck- barkeit etc. mir gebrest bapeir zt beschreiben danckbarkeit vnd yndanckbarkeit, von löwen vnd anderen thieren.

E'

Yon Bchimpff das .dcl.

S WAS EIN PFARRER IN EIM DORF, DER HET gar ein hübseh klein pferd, das was ein vszbund, da was ein graf der het das pferd gern gehebt, bat in er solt im das rosz lassen werden, er wolts anch wol betzalen, der priester wolt es nit thün sprach es wer sein frend. Der fürst sagt es yff ein mal wie im der pfarrer das rosz nit wolt geben, da was einer da ein abenthürer der hiesz vlenspiegel der sprach gnediger her, was wel^ len ir mir schencken ich wil das pferd on gelt von dem pfoffen bringen der her sprach diso schaaben die ich an hab vnd ein ander pferd darzü, diser nam es an. Vlenspigel kam zu dem pfarrer vnd bleib etliche tag bei im wan er was im bekant vnd machet im kortz- weil nach etlichen tagen bleib er an dem bet ligen als wer er fast siech vnd machet im einen kurtzen athem der priester ermanet in zu der beicht sprach du bist dein tag ein wilder gesel gewesen sol- lest da on gebeicht sterben das wer mir ein scband, er sprach gern wU ich vch beichten, fieng an ynd beichtet im, vnd sagt gut grosz grob Stollen, darnach wolt er nichtz me sagen vnd sprach, o her ich gedenck ietz an ein sach, het ich vor daran gedacht ich het vch nit gebeichtet, heiszen mir ein anderen priester kumen, der her sprach sie möchten in andern dörffern nit daheimen sein, vnd möcht dir zu kurtz beschehen sag es nur mir ob es mich schon angieng, der siech sprach, ia es gat vch an, der her sprach, sag es, der athem ist dir fast kurtz, er sprach, wolan so wil ich es vch sagen, ich hab mit vwer kellerin zu schaffen gehabt, bei ir gelegen, der her fragt in wie vil mol er sprach wol by .x. mol, der pfarrer ward bösz, absoluieret in, vnd gieng bald in die kuchin vnd spridit zu der kellerin, das dir got das vnd iens geh, ich meint du werest frum, so bistu bei disem der do siech ist auch gelegen, sie leugnet es vast, er sprach es ist war du darfst es nit leugnen, er hat es mir ietz gebeichtet, vnd kriegten abo mitemander, der gesell hört es alles

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wöl, lachet vnd gedacht es wil gut werden, je in drden tagen ward er gesund, stund auf vnd sprach, her ich wil wandlen ich bin ge- nesen, was hab ich bei vch verzert, der her sprach. Ich hab keia not mit dir es ist vmb drei guldin züthün, er sprach gern vnd gab im drei galdin vnd sprach, ich will ietz gen saltzburg ziehen vnd dem bischoff klagen das ir mir mein beicht geöffnet haben, die bil- lich verschwigen solt sein, dem pfarrer was angst er -wnst wol was im daruff stund, sprach lieber gesel nit thü es, nim dein gelt wider ich wil dir noch als vil darzü schencken, gesebend mir nlt, er wolt es nit thün, der her bat die kellerin, das sie in solt bitten, wer es vmb .XX. galdin zethün er wolt sie im geben, sie schüff nichs, er wolts vmb kein gut lassen, aber wan er im sein pferd schanckte so wolt er es ein ding lassen sein. Der gut priester gedacht, es ist besser das pferd gelassen dan die päütnd, vnd gab im das pferd, der gesel sasz vfT das rosz vnd fftr dahin, der graf sasz vor dem schlosz mit anderen, sach den daher traben mit dem rosz sprach, der abenthürer knmpt mit dem pferd, da er für in kam, sasz er ab vnd neigt sich tieff, gab dem fttrsten das pferd, vnd sagt inen wie es ergangen wer, da lachet der her vnd gab im die kostlich schau- ben mit vbergülten knöpffen, vnd ein' ander pferd darzü. Also kam der gut pfaff vmb sein pferd.^

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Von schimpff das .doli. ,

S WAS EIN LANDSCHWEIFFER, HET EIN ARME müter. in einem dorff die sprach zu irem son, du bist alwegen fol, vnd. leid ich grosen hunger, das kom ist thür, ich wolt doch gern ein mal gnüg brot essen, der son sprach, ich wil dir brotz genüg schaff0n vff acht tag, vnd gieng in die stat, gesellet sich in eins thümherrea hausz, gieng vsz vnd yn als ob er sein knecht wer, vff ein mal da gieng er zu des herren brotbeck, bracht ein sack vnd spradi, mein her hat vil gest geladen vnd spricht, ir sollen mir den sack vol brotz geben vnd den knaben mit mir lassen gon, so wil er euch das bar gelt schicken, . gern sprach der beck, diser nam das brot vff sidi vnd zoch dahin der knab mit im, da er kam zu einer mistlachen, da liesz er zwei weiszbrot fallen, die war* den beschissen, wan der sack was darzü gemacht, er stalt das brot vff ein laden vnd sprach, idi gedar meinem herren die brot nit iMringen, lauff bald heim vnd Wechsel mir die, ich wil dein hie war-

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tien, der knab det es, da er hinweg kam, da warff der den sack'mit brot vff ein karren, der stund da selbst vnd ward das brot der müter, da het sie ein weil daran zu essen.

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Von scbimpff das .dclü. S WAS EIN MESZNER IN EINEM DORFF, EIN SPOT YOgel, da sich der pfarrer vff ein mal anleget zu der mesz, vnd als er die alb anleget, vnd in der meszner wolt vffschür- tzen, da empfftr dem priest er ein blost vnden vsz das es erknal, der meszner sprach, her ist das der weyronch zt der mesz, der pfarrer sprach, was gat es dich an, ist nit die kirch mein, ich möcht mitten in die kirchen hofieren, der meszner sprach, das lies ich ein tnnnen biersz gelten, der pfarrer sprach es sol gelten, vnd hofiert in die kirchen, vnd satzt einen groszen banren vigel, sprach sihest du das ich das hier hab gewannen der meszner sprach, nein lieber her pfarrer mir nit also, ich wir es vor hin messen, vnd nam ein stang von eim fan, vnd masz es, da feit es vmb vil das es nit mit- ten in der kirchen was, da müst der pfarrer ein tunen vol biersz bezalen.

Von scbimpff das .ddüi. JN PRIESTER GIENG VßER FELD, EIN HÜBSCHER her, vff dem weg sties vff in ein spotvogel, der was gar wild bekleidt sie giengen mit einander in ein wirtzhaasz da man essen wolt, da satzt man den herren an des wirtz tisch, der gut gesel sas vnden an eim andern tisch bei der armen rot, die wirthin hofiert dem priester, legt im fflr vnd manet in das er esze, der gut gesel sas dort, nieman sagt etwas zu im,, ob er esze oder trenck etc. Da man schlaffen solt gon da legt man sie an zwei bet an ein kamer, als die mit einander waren kumen, an dem morgen stönd der priester frü vff vnd gieng hinweg, der abenthürer stund vff vnd hofiert an des pfaffen bett ein grosse banren figel vnd ein grosze lachen, dackt das bet widernmb zu, vnd legt sich wider an sein bett, da es heller tag was in dem snmmer da sprach die wirtin zu der kellerin, sein die gest vff gestanden, sie sprach der her ist vor langest hinweg, er hat sein zeit hie gebettet, aber den anderen ge- sellen in dem wilden kleid haben wir noch nit gesehen, die wirtin sprach, er hat recht weidlich getrnncken, ich müsz gon Iftgen ob im etwas gebrest, gieng in die kamer, sties den laden vff vnd warff die

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deckin Tff, fieng an zu schreien vnd zft segnen, sprach heiiges krentz was ist das für ein wüst, der gesel richtet den kopff vff vnd sprach, was ist da, was gebrist vch, die wirtin sprach, wie hat der pfaff ge- thon das er also in das bett hat gehofiert, der gesel sprach, das ist kein wunder das er in das bet hat gehofiert. Es ist ein wunder das er nit das gantz haus vol hat gemacht. Es war doch necht des fariegens, des hofierens kein end.

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Von ernst das .ddiiii.

S WAKEN ZWEN ORDENS MAN DIE GIENGEN MIT einander vber feld, da man schlaffen wolt gon, da leget man sie züsamen in ein bet, sie warden innen das sie die complet noch nit hetten gebetet, sie heten der conplet vergessen, aber des weins heten sie nit vergessen, sie richteten sich in dem bet vff vnd beteten complet mit einander, da kam der bösz geist, vnd liesz ein groszen scheisz das die balcken krachten, der stanck biterlichen vbel, vnd sprach, einem sollichen gebet, gehört ein sollicher weyrouch.

Von schimpff das .ddv.

N EINER STAT IN FRANCKREICH ZARTEN DREI kaufEmenner mit einander zabent, vnd warden zu red von iren frawen wie gehorsam sie inen weren, vnd weteten mit einander, welcher die gehorsamste fraw het der solt frei sein der vrtin des nachtmals, oder des momgens ein kostlich mal gewinnen, vnd war- den eins das keiner me solt reden mit seiner frawen, dan das er ein beckin vol wasser solt nemen vnd für sie setzen vnd darein h^issen springen, vnd welche das det on widerred der solt gewunnen haben. Sie giengen all drei mit einander in des einen hausz der satzt ein beckin mit wasser mitten vnder den hauffen vnd sprach zu seiner frawen, fraw ich wil was ich dich heisz das du das thüest, sie sprach ia was sol ich thün, er sprach ich wil das du in das beckin mit wasser springest, ia ich sprach sie, was wölt ich darein springen die fttsz zu netzen vnd die schuh verderben da het er schon verloren, vnd schämet sich fast vbel vor den anderen zweien, vnd schlag sie an ein backen, lachten vnd giengen mit einander in des anderen kaufPmans haus, es gieng dem selben wie dem ersten, sie kamen in des dritten haus, da bereitet sein fraw den tisch vnd

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das essen, Ynd sprach mit fröden, das ist redit, wolan sitzen all nider so wollen mir nacht essen, sie saszen nider, vnd was ir meinung wan sie gessen hetten, so wolten sie erst mit dem beckin machen, vnd als man in dem besten essen was, da het die fraw des saltz vergessen, als ir not was gesein mit dem kochen, der man sprach, sal super mensam, die fraw het es nit recht verstanden, steig vff den banck vnd sprang mit beiden füszen vff den tisch vnd kart in vmb vnd alles was daruff was gleser, becher etc. vnd mfisten ein anderen tisch zu bereiten, vnd lachten die gest, da sprach der man, haszfraw ist das dein ho&ncht die du kanst, vff den tisch springen, sie sprach, ir haben es mich doch geheissen salta super mensam, ich hab saltz vff den tisch gesagt, aber saltz vnd springen ist fast gleich in welsch, da sprach die fraw ich hab es ie also ver- standen, da erkanten die anderen das sie des beckins frey solt sein, vnd er hette die gehorsamste fraw.

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Von ernst das .ddvi.

,S WAS EIN SUN VON .XVIII. JAREN, DER HET sein mütter ein mal erzürnet, das sie im fluchet vnd sprach, nun wil got das du in eim iar erhenckt werdest das geschah auch, er stal vnd ward gehenckt da er gehenckt was, da wichs im ein langer grawer hart, der was nit anders gestalt, dan wer er .xc. iar alt, alle menschen verwunderten sich des Zeichens das der, der in seinem leben nie kein hart het geschoren, an dem galgen ein hart het vberkumen. Ein frumer priester kam auch dahin das wunder zu sehen, der sagt den menschen, das es im geoffenbart wer, das got durch das zeichen wolt anzeigen, das diser .xc. iar alt wer worden, wan er im selber nit het sein leben gekürtzt durch Stelen vnd. durch den fiftch seiner mfliter. Honora patrem etmatrem vt sis longeuus super terram etc.

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Von schimpff das .dclvii.

S WAS EIN FRÜMME VnLTFRAW DIE WOLT KEIN man me nemen dan den heren iesum, kam zu sant peter, bat in das er ein mitler wer, das er sie nem< Sant peter det es vnd sprach, die sach ist richtig, rüst das mal z& in .xiüi. tagen so solt du hochzeit halten, sie was fro. Nun het sie vil Schuldner vnd wolt ir schuld ynziehen, vnd zi welchem sie kam der sprach, liebe

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fraw ich hab ietz kein gelt, i?an mich aber got berat so wil ich vdi auch geben, die fraw kam wider zu sant Peter ?nd sprach, sag dem berren iesa ab, ich wil in nit zu der ee, er ist den leaten so vil schuldig, ich vermocht nit im sein schuld zft bezalen. Also ward nttt darusz.

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Von schimpff das .ddviii.

S KAM EIN SPOTÜOGEL IN EIM WILDEN KLEID in ein grosze stat, in dem summer, da sassen wol y. oder vi. iunger gesellen, Schneider knecht vff einem laden die werckten vnd neyten, da mocht der gesel nit für gon, sie schruwen vber in, abentbürer wa hin gauckelman, er schweig vnd gedacht wie dethest du im das du den schneideren ein boszheit dethest, vnd gieng vmb das haus herumb vnd sach, wan man morgens das fich vsz treib so kamen die schwein vnder den laden vnd iuckten sich an den pfosten daruff der laden lag vnd die gesellen saszen, diszer gut. gesel seget ^ die pfosten schier gar ab in der nacht, da sie an dem morgen saszen vnd werckten, da kamen aber die saw vnd tick- ten sich an die pfosten vnd truckten sie ab das der laden fiel, da burtzelten die gesellen vber ab, da stund der abentbürer nit weit darfon vnd spottet ir, schrei vber laut, sehen sehen was leichten folcks das Ede der wind hat vber den laden ab geweyt Damoch Hessen sie in gon.

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Von ernst das .dclix.

I S WAS EIN BEGIN IN EIM HÜSZLIN INGESCHLOSZEN die gieng nit herusz, dan sie het ein erbere frawen bei ir die selb dient ir, kauft ir yn was sie bedorft, dan es kamen vil erberer frawen zu ir sie zu besehen, namen gute leren von ir vnd gaben ir gelt das sie zu leben het, vnd ward von der weit gehalten für ein fründ gotz, vnd wan sie allein bey der kellerin was so schalt sie sich selber, was fast demütig vnd sprach, nun bin ich doch ein bösz mensch, zornig vnrüwig vnd aller dugent vngeflissen, vnd hal- ten die menschen vil vff mich. etc. Es füget sich das ein erbere fraw kam sie zu besehen, itls sie herusz gieng da fraget sie die kel- lerin, vnd sprach was halten ir von der beginen yon vwer frawen,

% 1 sget.

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ist sie folkamen Tnd also gerecht als man sie achtet, da stfind sie an eim laden vnd loszet was sie mit einander retten, da antwnrt die kellerin ^ ich weisz nit wie folknmen sie ist, sie ist neidig zor- nig also vnd also ist sie ein mensch, sie schrei Ton dem laden her- ab, du lügst yff mich ich bin nit ein sollich fraw, ach liebe fraw sprach sie, sye hat das yff mich erdocht, die kellerin sprach, ich hab Ych alwegen für ein warhafftige irawen gehalten, non haben ir sol- lichs von vch' selber gesagt, ich mein nit das ir rff vch selber liegen. Also wil auch ein mensch offt nit geachtet sein von anderen men- schen, als er sich selber achtet.

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Von ernst das .ddx.

JE RÖMER HETEN EIN KÜNIG DER HIESZ FABRI- eins der fürt ein krieg wider ein künig der Mesz Pir- ms, schreibt valerins, auch sant ambrosios in libro de ofGciis, der künig pirms het ein artzet der kam zu fabrido vnd sprach, wolt er im so fiU ducaten geben, so wolt er in leren das er den krieg ge- wüit, er sprach ia, wie wellen ir im thün, er sprach ich wil pirro ein trank geben in yenne weit, wan er dan dot ist so haben ir das folck gut zu yberwinden, fabricius liesz den artzet* fahen vnd also gebunden, schickt er dem künig Pirro vnd schreib im sein fürnemen, der pyrrus sprach, die sonn verlaszt ee iren lauf, dan Fabricius sein frumkeit, ynd machet ein finden mit fabrido, ynd dem artzet det man sein recht.

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den kriegs leufen.

Von ernst das .dclxi.

ANIBAL EIN HAÜPTMAN DER CARTHAGINER ward mit eim groszen züg gesant, Affros gehorsam machen, da richtet er das man im etliche wegen mit wein solt füren, der wein was aber yergifftet, hanibal nam sidi an er wolt die feind fliehen, da fanden die feind den wein ynd trancken in da star- ben irer yil, die anderen schlug hanibal dot die weil sie mit dem wein ymbgiengen , also schreibt Julius sextus libro ii. stratugema- tum. etc.

Von ernst das .dcbdi.

1 keHIerin.

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MAN LI8ZT IN DEN ALTEN HISTORYEN, WIE CIRÜS rex persaram vnd medorum, kam in das land der Ama- soner, da regiert ein künig thamaris, der schiekt sein snn mit eim grossen folck wider €irus, Cirus liesz vil tisch wol bereiten mit speisz ynd tranck vnd Silber geschir etc. ynd floch er nut seinem folck vnd verbarg sich, die amasoner kamen, fanden die tisch, vnd waren der speisz beging, da sie vol waren, da vberfiel Giras sie, vnd erschlug sie all. Also vergift vns der tüfel vnser speis mit der sünd, vnd wan mir zu vil essen vnd trincken, so werden mir von im gefangen.

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Von schimpff das .dcbdii.

S WAS EIN REICHER MAN, DER HET EIN LIEBE fraw die was schwanger, er was so wunder geb, das er gern hett gewiszt was sie trüge, ob es ein kneblin oder ein töch- terlyn wer, vnd schreib vsz, welcher im die warheit künt sagen, was sein fraw trüg, dem wolt er .xx. krönen schencken, wan sie genesz vnd sich die warheit het erfanden. Es kamen vil die im sagten, einer sprach es wer ein knab, der ander sagt, es wer ein dochter. Vff ein mal da kam einer der wolt dem herren die warheit sagen, er sprach aber, her ich müsz die fraw vor mir sehen gon, der her hies die frawen knmen, vnd satzt sich vff ein banck, die frau gieng vor im hin vnd her spacieren, der her fraget in was er darzü sagte, er sprach her ich kan mich nit vsz der frawen berichten, es ist mir nie me geschehen, wan sie gegen mir gat, so ist es ein kneblin, vnd wan sie von mir gat, so ist es ein töchterlin, da sie nun genasz, da bracht sie zwei kinder vff erdtereich, das erst was ein kneblin das ander was ein töchterlin, da meint der her er het es wol gewiszt, vnd gab im die .xx. krönen. Also wellen etwan die leut betrogen sein, man spricht hüt dich vor dem heilent, die gouckler kumen, sie künnen machen das es herab gat oder nit herab gat.

Von ernst das .dclxiv.

IN WIENER BISTUM IST EIN DORF HEISZET VE- rona, als cesarius sdireibt, da was kirdiweyhnng vff ein werchtag gefallen, der pfarrer gebot den selbigen tag zft feiren, da was ein frefler bawer da, der verachtet das gebot vnd wolt nit fei- ren,. aber er wolt zu acker gon, als er das pfliügeyszin vff der achslen

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bei (vomer in latin) vnd ander gescbir ^ vff der anderen aciisel, vnd wolt yff den acker gon, da fiel im das pflüg eyszen in ein fbsz, vnd Bchl&g im ein grosze wanden das er ein gantz iar müst zu bet ligen vnd nichtz geschaffen mocht, der baaer wolt nit ein tag feiren, er müst aber wol dreihundert tag feiren, vnd das selb was sein rech- ter Ion.

Von ernst das .dcUv.

S WAS EIN GEISTLICHER ABT IN EINEM KLOSTER, in franckreicb, da waren auch kleine knaben inneff, iunge müoch, die man vff zoch in dem gotzdienst, wan nieman setzt ein alten fogel in ein kefid das er lern singen oder reden, als von dem nest zücht man sie gar leicht, vnder den knäblein was eins, das sparet all mal sein müsz vnd brot einem iesus kneblin, stund vff eim altar in vuser frawen schosz, vnd bracht im das selb, vnd . wan es die schüssel wider holet so war sie leer, da es nun das münchlin lang het gethon, da sprach es vsz einfaltikeit zu dem iesns kneblin, du bist ein vntrüwer gesel, du möchtest doch ein mal zu mir reden, ich bring dir zu essen vnd red mit dir, vnd du gibst mir kein antwurt, der abt was heimlich an seim gebet, bort vnd sach die ding, vff ein mal sprach der abt zu dem münchlin, wan das iesus knäblin zu dir ret so sag mir was es geret hab da es im aber zu essen bracht, da sprach ein stim zu dem münchlin also, wiltu vff mein hochzeit kumen, das münchlin sprach, ia ich darff nit gon, ich musz es dem abt vor sagen vnd erlaupnis von im nemen, das münch- lin sagt es dem abt, da sprach der abt wan es dich me ladet so sprich, ich gedarff nit on meinen abt kumen. Nit lang darnach da es im aber zu essen bracht, da sprach das iesus kneblin zum münch- lin, wiltu vff mein hochzeit kumen, es sprach ich gedarff nit on den abt kumen, er wil mit mir, das iesus kindlin sprach, so kumen mit ein ander vff den pfingstag zu der tertz zeit, wan mau anfacht zu singen. Yen! creator Spiritus etc., das münchlin sagt es dem abt, der abt rust sich vff die fart, vnd zweiflet gar nit daran, da man prim sang da stalt der abt das münchlin zu im, vnd hüb es starck, da man anfieng zu singen, veni creator, da starb der abt vnd das iung münchlin auch, vnd füren zu dem ewigen hochzeit. Also müs- sen wir durch werck der demütikeit die gnad gotz erwerben.

1 heschir.

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Von ernst das .dclxvi.

ISER FÜOR ZÜO DER EWIGEN VERDAMPNIS VMB seines gespötz willen. Zu cobolentz ist es beschehen an dem rein, da saszen gesellen in einem wirtzbaus an der fasznacbt zu nacht, ymb die mettin zeit giengen etlicb heim schlaffen, da waren zwen metzger knecht hüben sitzen bei dem wein bisz an den morgen das man zu mesz Ifltet, wan sie betten sich wider niechter gesoffen, der ein sprach wir wellen in die kirchen gon vnd wellen die heilig eschen empfahen, der ander sprach beit ich wil dir esch geben, vnd lieff in die knchen nam ein band foll eschen vnd warff sie seim gesellen in das antlit, aber bald kam die straff gottes her- nach, vnd ward im nit andersz dan stund einer vnd blies im mit eim bloszbalg eschen in sein halsz, vnd wolt ersticken, er schrei vnd ward ein gelenff, man tr&g in vff ein matten oder wisen vsz der stat, die lag bei dem rein, da was kein staub oder eschen, aber es halff nit, im ward stetz eschen in geblosen bisz er erstickt. Darvmb mit geistlichen dingen, mit eim ang, vnd mit ianckfrawen ist nit gut schimpffen.

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Von ernst das .dclxvii.

[S WAS EIN GRAF DER HET EIN SCHAFFNER, einen ynemer, der det dem heren alle iar gute rech- nang, vnd was ein from man, dem gab got das glück das er reich ward, vnd het gftte namng, vnd was auch wol verdient vnder dem adel, dan er het seinen sünen edle weiber, vnd seiner tochter einen edelman geben, het auch mariam die müter iesu fast lieb, eeret ire fünf hochzeit, vnd an den tagen, da l&d er die priesterschaft zft tisch, vnd bosz inen wol, vnd gab ein spend vff solchen hochzeit-^ liehen tagen den armen lüten, vnd snnst alle tag, ^^elcher in der eer vnser frawen hiesch, dem gab er ein almüsen das er den selben tag zu essen het, vff ein mal war ein grosse tfaeüre, das fast vil lüt kamen vff vnser frawen tag das almüsen zu nemen. Es begab aich das sein her der graf da selbst für reit, er fragt was so vil men- sehen da warteten, man sagt es dem grafen, sein Schaffner geb al vnser frawentag das almüsen, der graf ward zornig, vnd sprach, er fürt ein gröszeren bracht dan ich es ist nit on mein schaden» vnd Hesz ilQ iahen, legt in in ein thum vnd sprach zu im, da heransz

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kumpst da nit, du gebest mir dan hundert dauszent pfdnd, der ge- fangen antwort vnd sprach, gnediger her alles das ich hab vnd ver- mag ist nit halb als vil wert, er mtist da ligen, er beschicket seinen tochterman, seine sün mit iren weiberen, bat sie, sy selten züsamen thf^D, vnd so yil gütz für in geben, sie hielten rat vber die sadi, vnd entboten im, es wer besser das er alein mangel hett, dan sie all, er beschickt die edlen denen er gütz het gethon vnd geeret mit wein, wiltbret vnd anderen dingen er bat sie das sie weiten in der sach handien das er ledig ward, sie hielten rat vnd sprachen, diser hat vns vil gütz gethon, sollen wir im ietz nit helfen, so würt man den edlen nichtz gütz me thün, vnd würt sprechen wir seien vndanckbar, seine kind vnd tochterman haben im nit wollen helfen, vnd kamen zu dem heren zum grafen, vnd hatten für den armen gefangnen man, er solte im die schatzang milteren, der tyran sprach, das gelt müsz da sein, die edlen erwarben im so vil, sie weiten bürg vnd Schuldner sein, sie weiten im verkauften alles das er het, vnd solt alle iar die zinsz von dem selbigen gut nemen, bisz das er bezalt wurde, darnach so solt söUiche zins vnd gült wideramb hin- dersich fallen an seine nechsten erben, den selben pact nam der graff an, alsz nun die brieff warden vfEgerichtet da liesz er den ge- fangnen vsz dem thurn, da er nun ledig was da gedacht er, nun bistu ein eilender armer man, was wilt du nun anfahen, du hast weder hüsz noch hof me wamit wilt du dein weih vnd^ dein kind erneren, du wilt ausz disem land ziehen es ist besser du betlest vnder den fremden dan vnder den heimischen vnd bekanten, also da er hinweg zoch vsz dem land, vnd gieng durdi ein wald, da sach er ein langen lustigen gesellen vff einem bäum, also leichtlich von einem bäum vff den anderen springen, lachet vnd was frölich, der arm man fraget in vnd sprach, gesel wer bist du vnd wanynb bist du also guter ding, er sprach ich bin der tüfel vnd bin darumb also frölich, das es dir also vbel gat, du hast Christo vnd seiner müter lang gedient, vff iren festen vnd hochzeiten hast du vil almüsen geben, vnd sie geben dir sollichen Ion, bettest du mir gedienet oder weitest mir noch dienen, so wolt ich dich reich machen vnd deines leids wol ergetzen, er sprach was müsz «ich thün, da spradi der tU* fei du müst gotes verleugnen vnd des taufs, vnd mir müstu einen eyd schweren. Diser arm man als ein verzweifletter schwur den^ eyd vnd verzeich sich gottes hilff vnd des taufs, der tüfel i^aeh, iish

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müsz dich zeichnen das ich dich kenn, vnd stach im ein loch in sei- nen linken arm mit seinem finger on schmertzen, darnach fftrt er in vnder einen bäum, vnd sprach zu im, thün dise stein hinweg vnd grab ein wenig, so wurst du ein schätz finden, vnd wan du geltz bedarfest so findest du es hie, er grub da selbst vnd fand krönen, guldin vnd geltz genüg, erzoch widerumb heim, vnd löset sein husz ynd hof silber geschir vnd was versetzt was, vnd gab dem grafen die Schätzung, vnd hielt gar ratlich hausz wie vor, mit Verwunderung aller menschen. Er fieng widerumb an vff vnser frawen tag, priester zu gast halten, vnd den armen spend vnd almüsen zft geben wie vor. etc. Vff ein mal waren vil armer Ittt da, iung vnd alt, vnd weiten das almftsen nemen, da waren fier oder fünff mutwilliger iunger gesellen da, die trungen mit hellem gewalt durch iederman hinzu, vnd weiten das almüsen zu dem ersten haben, ander lüt trun- gen auch hin zu, wie man dan thüt, vnd ward einer frawen ein kind von dem arm getruckt, vnd ward vff den boden getruckt, vnd ward ertretten. Ynd da das folck hin weg kam, da hüb die fraw ir dot kind wider vff mit zimlichem weinen. Der verzweiflet man der das almüsen vszteilt, der sprach zu der frawen, liebe fraw ist euch das kind lieb gewesen. Sie sprach ia, nach got so hab ich nichtz liebers gehebt, dan das kind. Der man sprach, ist es euch auch leid. Sie sprach ia, aber ich gib es got dem herren, der mir es geben hat, der hat es wider genumen, got gab, got nam, sein nam sei gesegnet. Der man gab ir ein guldin das sie das kind solt lassen vergraben, vnd schlug in sich selber, warumb er sein armüt vnd sein leiden auch nit het got bepfolhen, vnd fieng an zu rüwen, vnd sich selbs zu capitlen, warumb er gottes verlöcknet biet, vnd sich dem tüffel Ergeben vmb ein wennig gütz willen. In disen dingen kamen zwen ordenszman an sein husz vnd begerten herberg. Er fürt, sie hinyn, vnd gab inen zu essen, vnd satzt sich zwischen sie beide, er asz aber nichtz, vnd süfftzet vnd gedacht, da wer gut beichten. Man legt sie schlaffen, vnd sprach einer zu dem andern, vnserm huszwirt ligt etwas groses an, vnd da es tag ward, da weiten die brüder hin* weg. Da sprach der huszwirt, ir seilen nit hinweg vor dem imbisz^ lesz euwer einer mesz, vnd predig ein wenig, dan predig sein hie seltzam. Der ein het mesz, vnd der ander dient im zu altar, vnd vnder der mesz predigt er von der muten götlichen barmhertzikeif. Der huszwirt stün väzwendig vor der kirchen an einem fenster, vn<l

Pauli. 24

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hört im zt predigen, vnd rfiwet seine sünd. Da man nun gessen het, vnd die ordenszlüt hinireg giengen, da nam der haszwirt sein knecbt vnd die iaghand, vnd sprach wir wollen gon iagen. Vnd da sie vff' das feld kamen, da sprach er zu dem knecbt, far du da hin- usz vnd such, du bedarflfest mein nit warten, ich hab etwas mit den vättem zA reden, vnd gieng mit inen bisz in den wald, da beichtet er inen, vnd sagt wie es ergangen wer. etc. Der haszwirt ward ge- absoloiert, vnd empfieng büsz vber seine sünd. Vnd da in die zwen ordenszman nit me sahen, da knüwten sie nider vnd hatten got das er disem armen man offenbaren wolt, damit er gesichert würd, ob er von dem bösen geist eriöszt wer oder nit. Got erhört ir gebet, vnd da diser man heim gieng, vnd ee^er vsz dem wald kam, da sähe er ein langen hübschen gesellen sitzen vff einem baam, der was gantz trarig, vnd raafft sein bar vsz, vnd zerreisz seine kleider. Der man sprach zu im, gut gesel wer bistu, waramb bistu so trurig. Er antwart im vnd spradi, ich bin der tüfel, vnd hab ein diener gehabt, den hab ich verloren, vnd weisz nit wer er ist. Der man sprach, wan da in sehest, kantestn in auch. Der tüffel sprach, ich mein so ich in sehe ich wolt in wol kennen, besunder bei meinem zeichen, ich hab im ein loch durch den lincken arm gestochen, ich mein da seiest es, lasz mich den arm sehen. Der man zohe sich mit groser forcht vsz, vnd der tüfel besähe im den arm, vnd sprach, nein du bist es nit, wan du hast das loch nit, wan got het es ge- heilt. Also danckt der man got dem herren. etc. Dise histori mag zft vil materi dienen, als die bescheidenheit des predicanten erkent.

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Von schimpff das .ddxvüi.

S KAMEN ZWEN lüNGE MÜNCH ZUO IREM APT, vnd hatten in er solt inen erlauben, ire fründ zu sehen. Der apt erlaubt es inen, vnd gab inen ein alten frumen vatter zu, das er ir zuchtmeister wer, wan die iungen münch waren mutwillig. Ynd da sie an dem morgen vsz giengen, vnd waren etwan ein meil wegs gangen. Der alt sprach, lieben brüder lassen vnsz in dem dorff zu morgen essen, ich mag on gessen nit me gon. Die iungen mtlnch sprachen, es ist noch nit zeit, ir alten geben vnsz iungen böse exempel, das ir so frü wollen zu morgen essen. Der alt bleib da vnd die langen mutwilligen münch waren fro, das sie des aliett 9b waren, das sie «ich dorfften regen. Vnd da der alt die zWeA

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iangen mttndi nit me sähe, da zohe er sein kalten ab, vnd spreitet sie yff das wasser das von dem kloster herab flosz, vnd macht das crütz vber das wasser, vnd sasz vfF die kntten, vnd flosz das wasser hinnff bisz in dar kloster. Der apt ynd ander herren sahen in da her faren, vnd gaben im zu essen, vnd der apt fragt in, was die gröst Yolknmenheit in im wer, ynd wa mit er semliche wunder verdient het. Er spraeh, ich weisz kein volkumenheit in mir, ist aber etwas in mir das got wol gefeit, so ist es das das mir wol ge- feit was got mit mir vnd mit anderiii menschen würckt, vnd wie er wittert vnd regiert vff erdtreich, das ist mir wol gemacht, der mocht spredien (Fiat voluntas tua.) Dein wil werd.

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Von schimpff das .dclxix.

S WAS EIN WEINSCHENCK, DER HET EIN ATZEL in einer keffig vor dem husz hangen, die toml reden, vnd was man sie lert das kant sie schwetzen, vnd was der wein galt, das kant sie vsz riefen. Nun was gewonheit, wan ein fasz in zweien tagen nit vsz gieng, so m^st man in vmb ein heller abschla- gen. Ynd der wirt lert die atzel sie solt den wein vmb drei Pfen- nig vsz schreien, der vor .fierthalben het gölten. Da kart er es vmb vnd sprach, der vor drei hat gölten, der gilt ietz fierthalben. Der wirt lert es in recht vmb drei, der vor fierthalben galt Die atzel bleib stetz vff irer geigen, vnd schrei stetz, der vor drei galt, der gilt ietz fierthalben. Der wirt ward zornig vod nam die keffig vnd warff sie in das kat, das sie gantz wüst ward, vnd darnach hanckt er sie wider vff, in dem da kam ein mor ein saw da her laoffen, die was gantz katig vnd wüst. Da schrei die atzel vber die saw vnd sprach, hastu auch wein vsz geriefft vmb fierthalben, der vor drei hat golt^. Franciscus petrsu*cha spridit von der atzien, das sie so gern ret, wan sie etwas nit finden kan, das man sie ge« krt hat, vnd sie es vergessen hat, das sie vor leid sterben sol.

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Von ernst das .dclxx.

[S WAS EIN ALTÜATTER IN DER WÜSTE VND EIN langer bei im , die dienten got. Vff ein mal trschein der tüfel dem altuafter in eins g{kten engeis gestalt, vnd sprach zu im. Ich bin von got zu dir gesant, das der iung br&der verloren sol werden, vnd seine gtH;en werck sein aUe verloren. Der altuatter

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erschrack, vad wan er den iUBgen an sähe, so ersüfftzt er vnd der lang nam sein war, vnd fragt in vff ein mal was an im leg, er solt es im sagen, vnd nach langem fragen si^ er es im wie im der engel gesagt het. Der iung brüder sprach, lieber vatter lasz didi das nit bekümem, idi hab bisz her got gedient vmb sein selbs wil- len, weder ymb des himelreichs noch vmb der hellen willen, wil mich got verdamen so wil idi gern verdampt sein, danocht so wil ich nit yffh&ren im zu dienen, damadi erschein der war engel der altaatter, sagt im das der iung ein fründ gotz wer ynd behalten, vnd das der forig engel der bösz geist wer gewesen. Dammb got dienen ymb sein selbs willen, das dient den menschen z4 einer rüwigen gewiszen.

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Von ernst das .dclxxi.

P EIN MAL WARDEN CLOSTER LÜT VSZ EINER stat vertriben von den yngleubigen da kamen der brü- der vii. in ein wald, da sprach der eltest Vnder inen, lieben brüder lassen vnsz ix. tag silencium halten ynd schweigen, das deten sie, aber alle tag an dem morgen so gieng der alt in ein andern wald da stund ein bild eines abgotz, da warf er mit steinen zu dem bild, an dem abent so knüwet er für das bild nider vnd bat das bild ymb yerzeihung, da nun die ix. tag des Schweigens ysz waren, da kamen sie züsamen ynd retten mit einander was inen dan anlag, da fragten sie den alten warumb er alle morgen den abgot het mit steinen geworfen, ynd an dem abent wider für in geknüwet ynd in ymb yerzeihung gebeten, der alt sprach was hat er aber mit mir geret als ich zu im warff, oder da ich in darfür bat, sie sprachen wir haben nichtz gehört das er mit dir hab geret. Also sprach er lieben brüder, wellen wir bei einander sein ynd friden haben, so müszen mir pacienciam haben ynd schweigen darzü, es gang ynsz wol oder ybel, dan die weil man silencium haltet, so hat man auch den friden ynd kriegt nieman mit dem anderen.

Von schimpff das .ddxxii.

IS GIENGEN FIER ORDENS MAN, FIER BRÜDER mit einander yber feld, kamen in etn wirtzhusz, weiten zft imbis essen, ynd waren fast hungerig, der wirt satzt inen ein gut weisz nsüsz für das was fast heisz, der erst für mit dem iöffd

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darein vnd dem matd zA, vnd yerbränt das mal das im die angen vber lieffen, der ander fraget in waramb er weinet, er spradi mir ist knrtzlich mein mftter gestorben, an deren dot hab ich gedocht, hab mich weinens nit mögen vberheben, da sprach der ander, man sol ietz eszen, nit weinen, da für er auch mit eim löffel vol müsz dem mani zu, verbrant den rächen das im auch die äugen vber- lieffen, der drit fragt in wammb er weinet, er sprach ich gedenck an meines lieben vatters dot, da verbrant er auch das mul vnd sprach, ich gedenck an meine grosze fründ, der fierd weinet auch, sie fragten in warumb er weinet vnd lachten, er sprach ich wein das ir all schalck vnd hüben sein, vnd das etwan so heilig vetter in ewerem orden sein gewesen.

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Von schimpff das .ddxxüi.

-F Em MAL DA KAM EIN BAWER IN EIM DORFF zu dem schultheissen , vnd klagt im wie er für jmen wer gegangen, vnd einer von den ymen het in blüt rüsig gemacht het im ein angel geben, ee er inen nie kein leid het gethon, vnd begeret gerechtikeit, der schultheisz sach wol was er für ein kauff- man was sprach zu im, hab gewalt wa du deiner figent einen siehst, so schlag in mit der fast an sein kopff, da das vrteil gangen was da flog ein bienlin oder ymlin dem schultheiszen vff seinen hüt, der baner schleich zu im als wolt er im etwas sagen, vnd zuckt die fust vnd schlug den schultheiszen das er schier vber den sessel ab wer gefallen.

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Von ernst das .ddxxiv.

ANT BERNART REIT VFF EIN MAL VBER FELD, da begegnet im ein priester mit dem sacrament, er fra- get in wa er her kem, der priester sprach ich bin bei einem bauren gewesea, vnd wolt im das sacrament haben gegeben, so find ich ihn vngeschickt dar zu, vnd hab im das sacrament nit wellen geben, dan er hat ein metz die mag er nit lassen, sant bemhart sprach, keren wider vmb mit mir vnd da sie zu dem siechen kamen, da fragt sant bernhart den siechen vor dem priester ob es im auch leid wer das er die metzen nit künt bieszen vnd von im laszen, ia sprach der siedi mir ist nüt leiders, ich wolt das ich nimmer an sie gedacht, da sprach sant Bernhart, geben im das sacrament, er ist bereit gnüg,

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da der giech das sacrament het empfangen, da irard er ir feient vnd liesz sie. Darumb' rttw vnd liebe müssen nit sein in der empfint- licheit, aber in der yernonft.

Von ernst das .dclxxY.

WIR LESEN VON EINEM GESELLEN DES HEI-. ligen vatters sancti Frandsd der hiesz mit namen frater egidias, zu dem kam ein ketzer der da nit glaubt oder nit glauben knnt die iunckfrawschaft marie, vor der geburt, in der ge- burt, ynd nach der geburt, diser heilig Egidius wolt es beweren vnd den glauben festen, ynd nam ein gerten oder ein lange rüten, vnd schlug vff den boden vnd sprach, maria ist iunckfraw vor der ge- burt, da entsprang ein schöne blum ein gilgen, er schlug zu dem andern mal vff das erdterich vnd sprach, maria ist iunckfraw in der geburt, da entsprang aber ein blam, zu dem driten mal sdilüg er vff das erdtreich vnd sprach, maria ist ein iunckfraw nach der ge- burt, da entsprang die drit lilia. Vnd der ketzer ward bekert vnd glöbig.

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Von ernst das .ddxxvi.

F EIN ZEIT KAM EIN BÜRGER ZÜO DEM SEL- bigen br&der egidio, vnd fraget in ob er audi dotsünd mit seiner eelichen frawen möcht verbringen. Egidius det auch ein frag an in, vnd sdilüg ein nagel mit dem anderen vsz, als wen man ein betladen seilet, vnd sprach mögen ir auch truncken werden von ewerem eignen wein, er sprach ia, also hie auch vmb des miszbruchs willen. Item diser brftder egidius gab auch ein gleichnis vnd sprach. Es begibt sich etwan das einer mit dem anderen in dem bet spilet, der selbig würfft ein asz, vnd verlürt das spil. Also ein dotsünd verderbt dem menschen alles gütz das er gethon hat.

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Von schimpff das .dclxxvii.

S WAS EIN HERR DER HET LAND VND LÜT ZÜO regieren, vnd het auch drei sün vnd wuszt nit welchem er das reich befelhen solt zu regieren, berüfft sie vnd hielt inen dreierlei fögel für, wolt darin erfaren was eins jeden eygenschafift wer sprach, lieben sün, es sein dreyerlei fögel, es ist ein adler der regiert alle fögel, es sein falcken sperber vnd der gleichen, es sein

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darnach dauben, storcken, fincken, meiszen etc. vnd wan ir die wal betten, welcherlei fogel yecklicher sein wolt. Der eltest sun sprach, Ich wolt ein adler sein, das alle fogel vnder mir weren Tnd vnder meinem gewalt, der ander sun sprach, so wolt ich ein falck 9ein das mich die edlen vff den henden trügen vnd kartzweil vnd fread mit mir beten, der drit sun sprach, so wolt ich von den fögeln sein, da fil mit einander fliegen das ich fil gesellen het, was mir anleg das ich rat von yn nem, da gedacht der vatter dem sun das regiment zu lassen so er alle ding mit rat wurd thün.

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Von schimpff das .dclxxviii.

S WAS EIN MAN DEM WARD GESAGT, DAS SEIN fraw bülte, er wolt es nit glauben, er wolt es selber erfaren vnd sein frawen beweren, nam sich an vff ein tag an dem morgen, er wolt in dem schiff hinweg faren, ynd würd in dreien tagen nit widerumb kumen. Ynd in dem tag da lud sie ire bülen, vnd zarten bei einander, vnd da es nacht ward, da berüfft sie aber ein. Ynd in der nacht da kam der eeman, vnd klopfft an dem husz vnsüberlich an. Die fraw fragt wer da wer. Er antwurt, dein eeman ist da, hörstu nit das ich es bin. Sie spradi mein man ist hüt in dem schiff hinweg gefaren, du bist etwan ein büb, woltestu mich betriegen, vnd miit^ frume frawen sehenden, es kumpt kein man in mein husz bisz mein eeman widerumb kumpt. Also müst der eeman vor dem husz bleiben, vnd was der b6r darin, da wüazt der eeman ietz wie frum sein eefraw wer.

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Yon schimpff das .dclxxix.

,S WAS IN EINER HOHEN SCHÜOL ODER IN EINER bürsz ein Student, der liesz sidi treiben, vnd m^nt was man im sagt das wer war. Es fügt sich vff ein mal das ein Vir- gilius verloren ward, vnd gestolen vnd die magistri weiten es vff den selbigen Johannessen spilen, vnd in vberreden, er het den Yir- gilius gestolen. Da spradi ein magister, ich wil ieglichem ein stück- lin kesz geben zu essen on brot, vnd welcher sein kesz nit mag gantz essen, der ist der dieb, vnd thet aber ein steinlin in ein stücklin kesz, das selbig gab er dem selbigen Johannesen. Die Stu- denten assen den kesz, aber er möcht sein kesz nit essen, vnd vber* retten in er wer der dieb,

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Von scbimpff das .dclxxx.

EN SELBEN WOLTEN SIE VBERREDEN, ER WER siech ynd wer wassersüchtig ynd yf ein nacht da Hessen sie im seine hossen enger machen, vnd da er sie an dem morgen wolt an thün, da waren im ^e bein zu grosz, da glanbt er sie weren im geschwollen, vnd in einer andern nacht da liessen sie im das wamesch auch kleiner machen, vnd da er es an dem morgen an wolt thtin, da was im der badi zu grosz, ynd meint er wer im also geschwollen, vnd schickt nach dem artzt. Also yberreden zwen ein eins dings, drei machen ein zu einem narren. Das ist etlicher sta- diam hat stultnm in supino in yninersitatibas.

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Von Sodomita das .dclxxxi.

S WAS EIN TIRAN EIN TÜRCK, DER DÜRCHECHT die Christenheit, ynd gewan ein stat die hiesz Gorduba, yon der stat Seneca geboren was, ynd zoch damadi in hispania, ynd gewan yil graffschafften, land ynd lüt, ynd fürt etlich ysz dem land gefangen, ynd schätzt sie. Er yber wand ein grosen herren, den schätzt er, ynd er mocht im nit gej)en was er wolt. Da wolt der türck den herren oder sein sun mit im hinweg hon für ein pfant. Der sun hiesz Pelagias der sprach zu seinem yatter, ich wil mich in die gefencknis geben, ich mag basz dienen ynd leiden dan du, da bist alt ynd schwach, so bin ich noch lang ynd starck. Der yatter sprach, ich hab noch drei tag in dem fasz, dan so far ich damon, ynd da bist noch iang, da magst dem land noch nützlich ynd gut sein, es ist besser ich werd hinweg gefürt. Ynd der iang Pelagias ward hinweg gefürt, ynd in ein tham gelegt. Die diener des türcken rieten dem türcken, er solt den Pelagiam ysz dem tham lassen, ynd im lassen dienen, sie wüszten wol das er ein Sodomita was. Der türck hiesz in im bringen, der Pelagias was mager ynd yngestalt worden, ynd sie legten im hübsche kleider an, das er mocht yor dem tisch des tirannen ston. Ynd da er im ein Zeitlang gedient het, da gefiel er im so wol, ynd nam in yff ein mal an ein ort, ynd fieng an ymb in zu balen er solt by im schlaffen, er wolt in reich machen, ynd yerhiesz im, er wolt im ein land yn geben. Er sprach her ich bin ein cristen mensch, ich sol semlich ding nit thün, für dis mal sollen ir mir der ding nit me gedencken. Es bleib also

37t

ston, vnd nit lang darnach da satzt sich der tiran aber an in vnd wolt im ein kosz geben. Pelagins znckt ein fnst, vnd schlug in in das angesicht, das im mand vnd nasz blutet. Der tiran gebot man solt Pelaginm in ein schlencker legen, Tnd in zu dem zil werffen vber das wasser, nach ires landes sitten. Es lieff alle weit hinusz yber das wasser, vnd weiten lügen wie Pelagins zerfallen wer, da fand man in da sitzen, vnd was im nichtz geschehen. Man sagt es dem tirannen, da gebot er man solt im sein kopfft ab schlagen vnd den leib in das wasser werffen, das geschähe, vnd der leib vnd das hanpt schwamen das wasser abbin. Da waren fischer die waren cristen, die namen den leib hemsz, vnd sahen wol das er ein Cri- sten mensch was gewesen, vnd machten ein grosz feüer, vnd legten das haupt daryn, vnd hatten got, er wolt inen ein zeichen geben wer er ein gewarer martirer, das im das feüer kein schaden thet, wer er aber snnst ein framer cristen, so solt er ein zeichen an der Stirnen haben. Da sie das haupt hemsz theten, da was es sdiöner dan gold als lebt es noch, also hielten sie in för ein martirer, vnd lobten got.

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Yon ernst das .dclxxxii.

AGOBUS DE VITRIACO SCHREIBT, DAS DA IST GE- wesen ein heiliger einsidler, der sähe so vil seltzams ^ngs vff erdreich, des er sich verwundert, vnd bat got er solt im etwas zögen von der heimlicheit seins vrteils. Got wolt in erhören vnd schickt im ein engel, der sprach zu dem brftder, kum mit mir ich wil dir zögen die heimlichen vrteil gottes, vnd kamen vff ein weit feld, da begegnet inen ein reiten, dem empfiel ein deschen mit gelt, das er es nit gewar ward. Da kam ein hirt der fand die desch, vnd tr&g sie mit im hinweg. Diser kauffman da er gewar ward das er die desch verloren het, vnd kart sich wider vmb vnd sucht vff dem weg die deschen, vnd fand ein iungen gesellen vnd fragt in ob er sie nit funden het, vnd wolt dem die desch mit dem gelt an gewinnen, vnd wurden vneins vnd zuckt von leder vnd hüw im ein fftsz ab das er lam ward. Diser br&der verwundert sich des. Der engel sprach nit verwunder dich, der das gelt hat verloren, das ist vberkumen von des hirten gftt vnd arbeit dammb hat er es billich vff gehebt. Der ist darumb lam worden , das er mit dem f&sz sein mftter hat gestosen, vnd ist dammb gestraft worden. Der engel

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flirt in weiter, vnd kamen in die wüste in ein zel, da fanden sie ein altuatter den hetten die lewen zerrissen. Der einsidel sprach, ach got wie ist es dem ergangen, der hat got .xl. iar gedient, vnd ist so ellendlich gestorben. Sie kamen weiter in ein zel, da fanden sie ein altuatter yff einem bäum sitzen. Der engel ret mit im. Der sprach, ich hab .xl. iar anfechtung gehebt, das ich solt wideromb in die weit gon, da sie hinweg giengen, da warff der engel disen vber den bäum ab zu dot. Diser einsidel sprach, ich mein du seiest der tüffel. Der engel sprach, gottes vrteil sein heimlich, die sei ich dir zögen. Der lew hat ien gedöt, wan durdi den dot ist er dem feg- fetter entlauffen, daromb hat er got lang zeit gebetten. Den ich zu dot hab geworfen, het er lenger gelebt, so wer er wider in die weit gangen vnd verdampt worden, sonst ist er behalten. Der engd fürt in weiter vnd kamen zu einem burger, der empfieng sie wol vnd gab inen vsz ainem silberin becher zft trincken. Da sie an dem morgen hinweg giengen, da stal im der engel den silberin kopff. Sie kamen weiter, da begegnet inen ein edelman, der schalt sie vbel, dem schanckt der engel den silberin kopff. Sie kamen weiter zu einem reichen man, der behielt sie vber nacht, vnd des morgens bat der engel den huszwirt, er solt inen sein sun leihen das er inen den weg zögt vber die brück hinusz.

Da sie vff die brück kamen, da warff der engel den knaben vber die brück ab in das wasser vnd ertranck, vnd sprach zft dem einsidler, dem hab ich den silberin kopff genumen, ,das er nit ver- dampt würd, wan er was nit von rechtem gut da, dem edelman hab ich in geben für ein zeitliche belonung g&ter werck, die er gethon hat in dotsünden. Den knaben hab ich dem vatter ertrenckt, wan ee er in het, da was er ein groszer almüszner, das hat er ab ge- brochen, auch hat er angefangen vnfertig gut zu gewinen damit er seinem sun gute narung liesz. Da der einsidler das hört, da ver- wundert er sich nit me.

Von berg bewegen nach dem euangelium das .dclxxxiii.

S WAS EIN REICHER KAÜFFMAN DER HIESZ Amanus, der wolt vff ein mal gen Alexandria faren, da stiesz das schiff an vnd zerbrach, wan es nimer sorglicher ist, dan so man zu land wil faren, vnd verdarb dem kauffman alles was er het vnd gieng gen Alexandria nack^t, vnd einer warff im m rode

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dar, den legt er an ynd gieng drei tag in der stat on gessen. Ynd* hindenach kam er zu einem schühbletzer, der sasz in einem kleinen hüszlin Tnd bat in, er wolt im das hantwerck leren, vnd sagt im wie es im ergangen wer, das er sich erneren möcht. Der Schuh- macher nam in vff vnd lert in das hantwerck, vnd da er es knnt da starb der lermeister. Diser Amanus erbt das hüszlin vnd ein kneblin das er verlassen het, vnd ernert sich. Es fügt sich das sant Marx der ewangelist dar kam, vnd was im ein bletz von einem schuh gebrochen, den wolt er wider lassen machen, vnd kam zu di- sem Amano, der setzt in im wider vff, vnd sant Marx lag vff dem laden vnd lügt im zu. Amanus sähe in als an, vnd dunckt in wie etwas götlichs vsz seinem angesicht gieng, vnd vber sähe es, vnd stach sich mit der alen durch ein band, vnd fieng an züschreien vnd sprach. 0 ewiger got wie ist mir so we. Sant Marx salbt im die wunden mit speichlet, da was er gleich gesunt, also predigt er im, vnd taufft in, vnd vnderwisz in in dem cristen glauben vnd liesz im sein ewangelien buch. Sant Marx zohe hinweg, diser Amanus nam fast zu, vnd macht vil cristen, vnd thet grose wunderzeichen. Es fdgt sich das luden zu Babiloni die cristen gern betten vertriben vnd vmbracht, vnd kamen zu dem keiser vnd sprachen. Her ir haben ein berg da an dem ort, den betten ir gern hinweg, berufen dy cristen, vnd sagen inen, das sie dem berg gebieten, das er hin- weg gang, oder ir wOUen sie lassen döten, wan ir glaub sei nit ge- recht. Wan Christus spricht in dem ewangelio, wan ir ein glauben haben eins senfkörnlins grosz sprechen ir zu dem berg, gang da hinweg, so würt er es thün. Der keiser berüfft den bischoff vnd hielt es im für, der bischoff begert zil darzft , vnd satzt den cristen drei tag vff zu fasten vnd zu betten, das got sein glauben ni| wolt lassen vndergon. Der engel gottes erschein dem bischof vnd sagt im das dem berg zu gebieten hinweg zügon, wer niemsm würdig dan Amanus, der einäugig schühbletzer. Der bischoff schickt nach im, vnd da er kam, da ward der tag gesetzt, da gebot Amanus dem berg das er da hinweg gieng, vnd gieng wahin got wolt. Da fieng der berg an zu laufen, als ein schiff vff dem mer, vnd lieff gegen der stat Babiloni. Da erschrack der keiser fast vbel, vnd forcht er würd die stat gantz verderben, vnd bat Amanum das er dem berg gebüt Stil züston. Da thet es Amanus, da stün der berg stil, vnd stot noch da. Diser Amanus da er in dem ewangelien buch gelessen.

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het, ergert dich dein ang, so stich es vsz, das hat er gethon, er stach im selber ein aug vsz. Zwo hübsche frawen giengen filr sein laden anhin, die sähe er an, md er begert ir vnordenlich, vnd ver- stund die geschrifft nit recht, darumb ward er darz4 erweit dem berg zügebieten,

Von schimpff das .dclxxxiy.

WIR LESEN VON EINEM GROSEN HEIDEN, DER het fttnff man fünff marterer in einem thum, vnd nach filen blagen die er inen an thet fragt er sie, was sie so stant- hafftig mächt in irem glauben. Sie sprachen Christas vnser meister spricht, wan ir haben ein glauben, als ir in sollen haben, als ein Renffkörnlin, vnd sprechen z& einem berg, gang da hinweg, vnd fal in das mer, so würt er euch gehorsam sein. Der heid sprach, da ist ein berg der ist mir schedlich, thftn ir mir in hinweg, so wil ich auch in Gristum glauben. ' Dy fünff martires namen achttag zil, vnd in der zeit beichteten sie vnd betten vnd fasten, vnd da der tag kam, da kamen vil beiden züsamen, zu rosz vnd züfüsz, frawen man vnd kind, die triben boszheit vnd kurtzweil vff dem selbigen berg, vnd ir gespöt, vnd sprach wir wollen sehen wie der berg vber sich wöll gon. Da kamen die fünff martires vnd gebutten dem berg, er solt in das mer fallen. Da fieng der berg an zu lauffen als ein pfeil von dem armbrust vnd fiel in das mer, vnd ertruncken die alle die vff dem berg waren. Da warden die fünff martires ledig gelassen, vnd ward der heid getaufft.

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Von ernst das .ddxxxv.

ANT GREGORIÜS SCHREIBT IN .1.LI. DIALOGORÜM von einem heiligen altuatter, der hiesz Nonnosus, der thet ein felsen hinweg on arbeit mit seinem gebet. Deszgleidien lesen wir in historia lampertica, da man sant Michels kirchs buwen wolt, als sant Michel eröffnet hat durch sein erscheinung vff einem . berg, der hiesz Tumba, nit weit von der stat Ambriax in Franck- reich, da man zalt nach der gehurt Christi .710. iar. Nach der kirchen die da ist in Apulia, bei der stat Sipontus vff dem berg Gargano, vnd nach langer histori, da waren zwen felsen, die stiesz ein heiliger man on arbeit hinweg mit seiner acbszlen , als in sant

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Michel geheisden iiet. Lisz die histori in alier heiligen leben yff sant Michels tag.

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Von ernst das .dclxxxvi.

,g SCHREIBT JOHANES VON EINER lUNCKFRAWEN, die was in einem dorff da heim nit weit von Nürnberg, die hielt allein hüsz, vnd het ein garten, da zoch sie krut in das asz sie, vnd het ein kü, da von lebt sy vnd gieng alle mal in die stat Nürnberg zu predig, vnd het got lieb vnd dient im also in reinikeit, vnd verhiesz Christo ir iunckfrawschafft, vnd nam in zu einem gemahel vnd leid grose anfechtang von dem bösen geist, aber ie me die anfechtang zu nam ie me sie gesterckt ward. Item sie ward angefochten, das sie gern ein zeichen het gehebt, ob sie Christas het angenamen für ein gespons oder nit. Vmb sant Mar- tins tag da was sie in irem garten, vnd begert ein zeichen, vnd ge- dacht. Nan wolan dn wilt in den winckel sehen, ob da etwas zei- chen findest. Vnd da sie also dar sieht, vnd sucht, so findet sie drü Tiolin da selbst sie was fro, brach sie ab vnd behielt die, dan es was ein grosz zeichen vmb sant martins tag vielen in dem garten finden, die in dem mertzen wachsen sollen. Item nach einer zeit 4ie fieng sie an zweiflen, ob die vielen selber weren gewachsen, vnd *begeret von Christo ein ander zeichen der gemahelschaft vff ein mal was sie in dem garten, begeret aber ein zeichen vnd gedacht da wilt non in diesen winckel sehen, als sie da sucht, so fint sie ein ge- wanden ringlin mit einer trüw da ward sie fro stiesz es an, da was es irem finger eben recht. Spricht der obgemelt lerer das er disen finger ring hab gesehen, er wisz aber nit was es für ein matery sei gewesen, dan von wplgereintem silber.

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Von ernst das .ddxxxvii.

g WAS EIN GEMEINER BURGER EIN HANTWERCKS man der het gemeine narang, vnd was ein fromer man, gotzförchtig, etwan offt in dem iar so kam im ein groszer andacht das er zt gieng vff die grösten hochzeit. nan ist es aber vngewon- lich das die man so offt zu gangen als die weiber , vnd gedacht in im selber, dar&t da nit zu gon mit anderen menschen, warlich so Wilt da aber geistlidi zu gon, vnd wan ein hochzeitlicher tag was^ so bereitet er sieh nit anders z& der geistlichen niessang des saera*

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mentz, mit betten fasten an dem abent, das doch nit not ist, ynd wan andere menschen zu dem altar giengen ynd das sacrament em- pfiengen, so knüwct er dort binden vnd det auch sein mund vff vnd sprach, her ich bin nit würdig das du yngangest vnder mein tach, sunder etc. vnd liesz im eben sein als ob er es het empfangen, da er das lang gethon het, da sach got der her sein demütikeit an, das er sich vnwürdig het geschetzt das sacrament zt empfahen, vnd wolt sich selber im geben, vnd wai) er also nosz, so empfand er ein fierteil einer hostien in seinem mund, ynd grosz süssikeit darzü, leiplich ynd geistlich, da er das fil mal also empfunden het, fieng er an zweiflen ob es ein wäre hostien wer oder ob er es wonte, als wan eim troumpt, da er es aber yff einmal empfand, da greif er mit einem finger yff die zung, da bleib im das sacrament an dem finger kleben, er was behend mit dem finger widerumb dem mund zu, aber kein süssikeit empfand er me, noch kein sacrament. Dan got entzoch im die Gnad, ynd mocht sie auch nymer yber Immen wie fast er rüwet ynd sich darzü bereitet.

R

Von ernst das .dclxxxyüi.

XJPERTÜS DE LICIO 0RDINI8 MINORÜM SOHBEIBT

yon einem artzet, der was gar ein grosser Sternen lieger oder lüger der was in einer geselschaft der kaufFlüt zu Florentz ynd ianue, ynd er het für sein theil gelegt wol .de. ducaten, on das die andern gelegt heten yff saffron ynd ander gewürtz die wolten sie in andere land yff dem mör schicken, da wolt der artzet nit das sie yon land selten faren, es wer dan sach das er sy hiesz iaren, dan er wüszt wol in welchem zeichen des himels ynd aspect es glücklich wer ysz zu fahren, da er sie hiesz faren da füren sie daruon, vnd füren nit ein meil oder zwo da gieng das schiff vnder von vnge- witer vnd verdarb das gut als mit einander. Der selbig artzet was ein witling, het aber ein frawen vszgangen die er nemen wdt, aber den bandschlag wolt er nit thün, bisz das es im gefiel an dem ge- Stirn, wan sprach er ich weisz ein aspect vnd zeichen, welcher darin hochzeit macht, der würd langen friden vnd grosze lEröd haben in der ee, vnd kinder vberktimen, da er meint es wer gut da het er hochzeit, aber ee das halb iar vmgieng da was nit anders da, dan zanken ivnd kriegen, nit lang damoch da starb das weib damoch wolt der doctor kein glauben an dsa gestim nümer haben.

E^

383

Von ernst das .ddxxxix.

[IN HEILGER BARTMAN SAOT^ IHERONIMUS schreibt in dem altaatter buch von einem geistlichen brü- der der hies malchns, der was in einer gemein oder samlung, da fil geistlicher brttder bei einander got dienten, der kam zu seinem apt, sprach vatter mir ist das ich in der gemein nit also gerüwig mög got dem herren dienen, als wan ich alein in der wtistin wer, der altvatter sprach im das ab vnd sagt im, es wer ein anfechtung des böszen geists, ynd das me anfechtung in der einikeit weren dan in der gemein. Es was ymb keins, diser malchns wolt nit ablon, der abt erlaubet im, da für er dar von. Nun müst er durch ein sorck- lichen wald gon, ee er kam da er hin wolt, da waren yil hüben vnd mörder in, als wan einer durch den otenwald solt gon da niemans allein gieng, ein rott gieng alwegen mit einander, malchus wüst auch nit was gott yber in Verheugen wolt also giengen iren wol .vi. oder .vii. frawen vnd man mit einander, da sie in den wald kamen, da warden sie all ge&ngen vnd vff einem marckt in einer stat verkauft, also das ein reicher man malchum kaufet vnd andere frawen mit im, nach heidischer gewonheit, da befalch der reich man malcho sein herd fichs vnd machet in zu einem hirten, das ampt verbracht er trüwlich vnd das fich nam &st zu, da forcht der her das im sein knecht malchvs entlieff, vnd wolt im ein frawen geben, wan er dan kind vberkem, vnd ein weih het so blib er dester ee, vnd ret mit im von der sach, aber maldius wolt es nit thtn, er wolt keiner frawen, er wolt allein arbentzelig sein, der her tröwet im vnd hielt in hert, das er es müst thün, vnd gab im deren eine zu eim weih die mit im waren gefangen worden, da er zu nacht solt bei ligen in seinem hütlin, dan es waren nit vil kostlicher bet da, da sagt er seiner frawen wie er in einem kloster wer gewesen, vnd het sein küscheit got dem heren gelopt, vnd wie es im ergangen wer, vnd zoch sein messer vsz als wolt er sich selbs erstechen, sie sprach das s(^ du nit thün, ich wil küscheit mit dir halten, also hüben die zwei bei einander frum, Hessen den herren in dem won sie mochten kindlin mit einander etc. Vnd wan malchus also des fichs hütet so fiach er als wie die amdssen hausz hielten in irem huffen, eine trüg yn, die ander halff ir, die drit weisz sie den weg, die fierd begrub die doten etc. ietliche det etwas, so schlug dan der malchus in sich

884

selber ynd gedacht dan, also gat es auch zu in dem Uoster, keiner gat müszig sie helfen all einander, o warumb bleib ich nit da, wer ich wideromb da, ynd sagt es seiner frawen er wolt widerumb dar, sie sprach so wil ich mit dir, sie rasten sich yff die fart vnd stechen zwei sdiwein nider vnd bereiteten das fleisch nach gewonheit des lands mit mörsaltz das es lang mocht bleiben, ynd die fei heten sie zamen geneyt, bliesen sie auff vnd legten sie vff ein wasser ynd schwamen mit dem fleisch yber das wasser vnd eilten daryon, der her ward ynnen das im der hirt mit dem weih entrannen waren, er macht sich yff mit eim knecht yf zwei kemelthier,ynd ylet inen nach, malchas ward ir sichtig sprach, fraw mir sein des dots, der her kampt mit einem knecht, wahin wellen mir ynd sieht ymb sich, da sach er ein loch ein hülin die gieng ferr in das erdtreich hinein da dorfften sie nit fer hinderhin gon, wan er forcht scorpiones ynd lewen, die dahinden weren, ynd fand ein nebenloch, da schmückten sie sich hinein, der her kam hemacher ynd het sie yor seinen aagen yerloren ^ doch so sach er die füsztrit, das sie do hinein waren ge- schloffen, der knecht steig ab ynd rüfft inen herasz, ynd sprach, ich sihe wol, sie schweigen stil, der knecht gieng in die hfllin, ynd gieng züfer hinyn, da sasz ein lewin yn mit einem langen, die erwtlrget den knecht, ynd frasz in. Der her gedacht ir sein zwei, sie haben in erdöt, ynd gat auch hinyn, die lewin dot in aach, da forcht sidi Malchas ybel, ynd die lewin nam ir iangs lewlin in das mal, ynd trüg es hinweg. Ein lewin hat einer katzen art an ir, wan ein katz merckt das man weisz wa sie ire langen hat, so yertregt sie es. Da Malchas sähe das die lewin im stat gab hinweg zu gon, da danckten sie got dem herren, ynd sassen yff die zwei kanielthier, ynd kamen in etlichen wochen zu dem kloster ynd dienten got.

s

Von ernst das .dcxc.

ANCTÜS CIRILLUS SCHREIBT, DER DA IST JOHAN- nis Crisostimi gesel gewesen, wy da in der wüste sei ein ianckfrawen kloster gewesen, da waren bei fler handert frawen in, gar frame geistliche erbere kind. Da was eine ynder inen, dj gab sich selber in die küchen zu einer kellerin, ynd nam »ch an sie ^er nit witzig, ynd macht das feüer ynd tr&g holtz ynd wascht, ynd

1 ▼erboroou

385

reib die heffen, vnd sasz nit zütisch, ynd asz nichts dan was sie Ton den heffen kmtzt, vnd was ein esehengrüdel, vnd dient den frawen allen, vnd het schmutzige Inmpen vmb den kopff geschlagen, vnd an dem abent wan sie alle ding verordnet het, so gieng sie an ein heimlich ort, vnd hüb ir hertz vff zu got. Nun was ein heiliger vatter auch in der wüste, der hiesz Mucius, des heilikeit weit vnd breit vsz gieng, zu dem kam ein engel vnd sprach Mucius got hat mich zu dir gesant dir zu verkünden, du meinst du seiest vor got hoch daran, du bist noch nit kumen zu der volkumenheit eins eschengrüdels, der da ist in dem kloster, vnd gat iilso geschleiert vnd beschreib sie, die gang zübesehen, wan sie ist ein groser fründ gottes. Mucius macht sich vff vnd kam an das kloster, vnd begert von der eptisin, sie wolt in in das kloster lassen. Die frawen waren fro, wan sie betten offt nadi im geschickt, er wolt aber nie kumen, vnd ietz kam er selber. Vnd da er binyti kam, da begert er die frawen alle züsamen zu berieffen. Sie kamen alle, er sähe die zeichen an keiner frawen, wan sie betten alle schwartze käplin vfP. Mucius sprach, fraw eptisin die frawen sein noch: nit alle da. Sie sprach, es ist noch eine dusz, die kumpt nit zu vnsz, sie ist nit witzig, es ist ei4i esehengrüdel. Mucius sprach, fären sie mit gewalt heryn. Es giengen zwo fruwen hinusz, vnd fürten sie vnder den armen hinyn, vnd da sähe Mucius die zeichen die in^ der engel ge- sagt het vnd gieng ir entgegen, vnd knüwet für sie nider vnd bat sie, sie wolt im iren segen geben. Sie fiel für in nider vnd spradi. Her vatter ir sein priester, ir sollen mich gesegnen. Da sagt Mucius inen wie im got durch den engel embotten het. Da kamen die frawen eine nach der andern vnd sprachen ir schuld gegen ir, eine het sie mit wasser beschüt, die ander het ir gespot.etc D^ het sie alles mit gedult gelitten, vnd mocht die. eer darnach nit

leiden die man ir an thet, vnd gieng heimlich vsz dem kloster. in

die wüste, vnd hat kein mensch erfaren wa sie hin ist kumen.

E'

Von schimpft das .dcxci.

S WAS EIN GELERTER PF ÄFF DER WARD VOR den bischoff verklagt, wie er so schlecht w^r, vnd nit gnügsam ein pfar zu regieren. Der bischoff schickt nach im, vnd da er kam, da fragt in der bischoff vnd jsprach (Qupt sunt peccata mortalia) Wie viel sein der dotsünd. Der pfaff wüszt es nit. Der

Pauli. 25

386

vicari hinder dem bischoff der hüb siben finger vff. Der p&ff yer- stund es nit, er sa,he wol das es siben finger waren. Der vicari hüb noch ein mal siben finger vff. Da sprach der pfaff ir sein .xiiii. Der bischoff fragt in wie viel gebot gottes weren. Der pfaff wüszt es auch nit. Der vicari hüb zehen finger vff, als weren es zehen gebot. Der pfaff verstund es nit. Da hüb der vicari noch ein mal zehen finger vff. Da sprach der pfaff, ir sein .xx. Also satzt er den vngelerten priester ab. Es war zeit.

y^

Von ernst das .dcxcii.

F EIN MAL ERSTACH EINER EINEN OB DEM spil, vnd der da dot was, der het ein brüder, der wolt sein brüder rechen, vnd gieng im lang nach, vnd wolt in auch er> stechen. Es fügt sich vff den heiligen karfreitag, das der selbig dotschleger werlosz wolt gen Florentz in die stat gon, da begegnet im des erstochen brüder mit andern bürgern, vnd so bald er den dotschleger sähe da zohe er sein schwert vsz, vnd wolt in erstochen haben. Da fiel der dotschleger vff das erdtreich nider, vnd bat in vmb gnad vnd er solt im verzeihen vmb des leidens Christi willen, des gedechtnis wir hüt betrachten. Diser sprach, ich verzeihe dir vmb gottes willen, vnd empfahe dich in mein früntschafft, vnd hüb in vff von der, erden, vnd nam in vnder den arm, vnd giengen mit einander in die kirch sancti Ameniati, die nit weit darnon was. Da diser zu der Mrchen hinyn gieng, da neigt sich das biid an dem crütz an einer sul gegen im, vnd stot noch vff diesen tag also, das hat der lerer mit seinen angen gesehen.

Es sol iederman geneigt sein zu verzeihen, wan die vätter des alten testamentz haben es auch gethon. Joseph verzeih seinen brü- dern, die in betten verkaufft. Dauid vnd Semei, vnd Saul, auch die heiligen des nüwen testamentz, sant Peter, sant Paulus, sant Andreas, etc.

Von ernst das .dcxciii.

N EINER STAT WARDE EINER ERSTOCHEN DER hiesz theatina, der da erstochen ward, der yerliesz ein Schwester ein burgerin, die bestalt mann, vnd gab inen vil geltz, das sie den auch erstechen selten der iren brüder het erstochen. Es kam ein geistlicher vatter dar, ein fasten zu predigen, der hiesz

T

387

JobaDnes capistranus, der bracht die fraw darzü, das sie dem dot- schleger verzig, ynd gieng zu dem dotscbleger, vnd nam im seine hend in ir bend, vnd sprach also. Das sein die hend die mir m^i" nen lieben brüder erstochen haben, aber ich verzeihe inen ymb der hend willen, die für mich gecrützigt sein worden, vnd küzt sie da gieng ein semlicher süsser geschmack von iren henden, das alle die die da waren fröd damon empüengen. etc.

Getruckt zu Straszburg von Johannes

Grieninger, vnd volendet vff vnser lieben frawen tag der geburt,

in dem iar nach der geburt Christi vnsers herren .Tausent

fünff hundert vnd zwei vnd zwentzig. etc.

26«

388

F

A NE A NIG.

In den späteren Ausgaben hinzugekommene Erzählungen.

I* Aus der Straßburger Ausgabe von 1533.

1) Num. 47. I VR WAR HAB ICH HÖREN SAGEN, DAS DER HOCH- geboren F. von Saxen, bab gehabt ein narren, der hat gebeyssen Clausz nar von dem yil schriben wer. Es hat sich be- geben das der F. anff seinem wagen etwan selb tritoder selb viert gefaren ist, vnd ist der nar auch anff dem wagen gesessen, vnd wie dem narren sein noturft ist so not worden, das jhm ein schlich ist vnden ausz entpfaren, damon es seer übel anff dem wagen ist stünckend worden, vnd het der fürst vnd ein herr den andern ge- fragt, was doch so übel stinck, aber jr keiner hats nit gewiszt, vnd zt lest hat der F. gesprochen. Ich dürfft fürwar wetten, der nar het in die hosen geschissen, der nar was behendt da vnd sprach, wet Fritz, wet du gewinsts, dann der fürst hiesz hertzog Friderich, vnd der nar het in die hosen geschissen , darumb hiesz er jhn wet- ten, dann er wiszt wol dat ers nit verlor.

M-

. 2) Num. 48.

AN SAGT AUCH VON GEZIELTEM CLAUSZ NAR- ren das jhm der- fürst alweg hab ein eygen klein pfert- Hn gehalten, vnd vf ein zeit ist sein pfertlia hincken gewesen, das jn ein ander edelman het lasen hindersich vff sein pferdt sitzen, vnd also ist dem narren aber not worden vf dem feld, das jhm ist ein fürtzlin entpfaren, das hat der edelman gehört, vnd hat den narren ob dem pferdt geworfen vnd gesprochen, kanstu scheissen, so mftst du zu fbsz lauffen. Der nar hat. das in sein kopff gefaszt, vnd als er hernach vff einander mal ist vff seinem kleinen pfertlin geritten, ynd das pfertlin auch ein furtz hat gelassen, das hat der nar ge-

389

hört, ynd ist bald darab gesprangen, vnd bat jm den sätel abgethon vnd den yff sein kopff genomen vnd das pfertlin also mit eim stecken vor jm anhin geiagt, vnd gesprochen, also thüt man eim der £8u*tzt, kansta fartzen, so müstu auch zu füsz lauffen, der nar meinet, dar- nmb dasz das pferdt kein sattel auf hett, so InfP es zu f&sz, vnd er ritt weil er den sattel auf dem kopff het.

N'

3) Num. 49.

OCH MÜOSZ ICH EINS SAGEN VON DISEM CLAUSZ narren. Es hat sich begeben, das der Hochgebore Fürst, nach seiner loblichen gewonheyt, ist auff das geiägt geritten, vnd ist alles hoffgesünd mit hinausz gezogen, also, das niemants ist an heimsch bliben, dan allein zwen koch vnd der Schneider, ein kel- 1er vnd Clausz nar. Nun het der nar ein hund aufferzogen, der bei niemants bleib, dann allein bei disem narren, vnd wo der nar war, da was der hund auch, vnd als dise zwen koch vnd der schul- der vnd keller also allein waren, band sie nit lang gewart, wie dann solicher lettt gewonheit ist, wann der herr hinweg kompt so machen sie sich auff die bülschafft, also theten dise koch, Schneider, keller, vnd was noch von gesund daheim war auch, damit das gar niemants von gsünd mer vorhanden war, dann der nar vnd sein huiid Lepisch, vnd ein iunger her, der lag an einer ketten, vnd als sich der nar also gar allein sach, warde, er wer schon selbs allein herr, vnd wolt auch ein kurtzwil machen, vnd liesz den bereu von den ketten ledig lauffen. Der her als ein iung nerrisch thier, lieff in die grosz hoff- stub, schlug ein fenster vsz, dasklinglin gefiel jm so wol, das ers nach einander auszschlüg, vnd warff eins hieher, das ander dort hin, zerbrach vnd verwüst vil. Nun in der weil kamen koch, schnei- de X. wider, vnnd funden den schaden , was jnen nit möglich zü- uerhelen, drumb wurden sy der sachen eins, dem F. die rechte war- heit zusagen, wie es ergangen wer. Do nun der F. auff den abent mit aller ritterschaft wider zu hausz kam, vnnd fand den schaden, fielen jm der koch, vnd ander gestind die daheim waren bliben, zu füsz vnd begerten gnad, sagten auch alle ding wie es ergangen wer, der fürst vnd herren müsten alle lachen. Nun sprach der fürst zu den herren, sie solten still sein, er wolt gut spil anrichten, vnd be- rüfft den narren, vnd alles hoff gesund vmb sich, vnd den narren vnder sy, nun volget der hund Lepisch dem narren als fleissig nach,

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dan er veriiesz jn nimmer, vnd stund also hinder dem narren, vnd do sie nun also in eim ring hernmb standen, fieng der Fürst an vnd sprach. Ir herren es ist einer vnder euch, der hat den beren Yon der kettin ledig gemacht, dardurch vns ein mercklicher schad ist entstanden, wölcher der ist, den wil ich strafen an seim leib, dann ich wil jhm die oren lassen abschneiden. Das gesund sach einander an, dann sie wtlsten wol vmb die sach, ein yeder sprach er het es nit gethon. Der nar fiel mit beiden henden an seine oren, vnd kort sich hindersich gegen seinem band, vnnd sprach, o Lepisch halt reynen mnndt, das ich nit vmb meine oren komm. Der Fürst vnd die herren mochten das lachen kaum verhalten. Ynd der Fürst fragt zu dem andern mal, vnd sprach, wolan wölcher ist sdinl- dig daran, will ewer keiner schnellen. Der nar kort sich aber zu seim Lepisch vnd sprach. 0 Lepisch halt reinen mnndt, damit ich nit vmb mein oren kum. Vnd der Fürst trib es lang das er fragt, so fiel allweg der nar an seine oren, vnd bat den hnnd, er solt reynen mund halten, dann er wüszt wol das es sonst niemants het gesehen. Ynd do der Fürst das lang getrib, hüb er vnd die herren an zülachen, vnnd liesz der her den narren mit rhüten strichen, auf das er disz ein ander zeit nit mer thet.

Bei disem herren vnd narren, vnd hundt Lepisch, mag wol ver- standen werden, Gott ist der ftlrst, mir seind der nar, Lepisch ist der Teuffei, den ziehen wür von iugent auff, der volget vns auch allweg nach, was wür thünd, schweygt er still, vnd hilft darzü, aber der fürst Gott der herr, dem nichts verschwigen bleibt, wan der vns wit züred stellen, vnd wer dann die oren wirt gelten, wtlrd des hunds Lepisch stilschweigen nit helffen, dammb so tbü recht, vnd förcht den höchsten, das ist got so darffstu den Lepisch nit vmb schweigen bitten, vnnd freilich wirt diser Lepisch hund es nit schweigen, wan er nur etwas weiszt.

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4) Num. 84.

AN FÜORT VF EIN ZEIT (IN EINER STATT, EIN geraden lustigen gesellen, wol gekleidt) ausz, vnnd wolt jm den köpf abschlagen, wann er was ein strasz rauher, vnd als man jhn auszfüret, alle weit iung vnd alt, ein grosz mitleiden mit jhm betten, also' das manch frumer mensdh weint. Nun begab es sich das etlich edelleut, oder reysig knecbt auch darzü kamen vnje-

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schiebt, vnd fragten lieben fründ, was hat doch der gut iang gesel gethon, wer nit für jhn zübitten, wir wolten alle belffen das er möcbt ledig werden, die erbaren leat die da zugegen stunden spra- chen. Ach ia es wer wol gethon das jhr jhn abbetten. Die edel- leut sprachen, was hat er gehandlet das er sterben müsz. Die lüt sprachen, er hat sich übersehen, vnd hat vff der Strassen etlichen kauffleuten die heckel geschitlett. Do das die Edelleut horten, spra- chent sy, hat er das gehandlet, so wollen wir nit für jhn bitten, man sol nur behend vnd fluchs mit jhm daruon faren, dann wolt er vnderston das dem frommen adel züstaht, wir wolten wir dann etwas erschnapen, das was ein frommer adel, Gott sei gelobt, das man jhr yetz keinen mer findt, sonderlich im Franckenlande.

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5) Num. 232.

V STRASZBURG IST EIN ART VON KLEINEN Fi- schen, die heist man vngemengte, oder vngeminte fisch- lin, sein also klein, das mancher baur etwan zweihundert yf ein mal isset mit einem schnitlin brots. Nun begab es sich das ein edelman kam mit seinem knecht, ich mein das er ein franck wer, in ein her- berg, ynd man bracht auch der selben kleinen fischlin vff den tisch, wan es ist ein herren essen, der knecht schmeckt wol das sie gftt waren, vnd asz grosz schnitten vol, vff einer schnitten .cc. oder mer zu mal, das jhn die erber lüt die auch zu tisch gesessen waren alle ansahen, verwundert. Der gut iuncker wolt jn straffen vn-d sagt, knecht es seind kleine fischlin. Der knecht verstund es nit für ein straff vnnd sprach, iuncker ich sihe es wol, darumb nim ich ir dester mer zu mal, da merckt der iuncker wol was er für ein knecht het, vnd ward er vnd die lüt an dem tisch alle lachen, vnnd Hessen jhn die fisch allein fressen, da merck vff wa du bei lüten bist, isz zim- lich wie ander lüt, das nit alle weit vff dich sehe.

6) Num. 233.

SCHNEIDER SEIN SELTEN KOSTFREY, WIE MAI!? dann etlich findt. Einer der kaufft allweg die schlech- testen vnd wolfeilsten fischlin vff dem marckt die er finden mocht, als stichling, milling, vnd der gleichen, so sie kocht warenf, het er alwegen ein grosz sagen, wie gut sie weren, damit das die knecht z6 friden weren, vnd meint sie soltens auch loben. Vnd es begab'

392-

sich das der meister abtisch gefordert war dann er mibt ein bar hosen messen, die weil für der knecht zu vnd stackt die kleinen fischlin in die oren vnd nasen vnd zwischen die finger, vnd wo er kant so stackt er sich vol, vnnd blib also hinder dem tisch sitzen. Vnd do der meister wider in die stuben kam, erschrack er ser übel vnd fragt den knecht was das wer. Der knecht nam sich an als ob ers nit het gesehen, vnd besieht die hend, stalt sich darab er- schrocklich vnd sprach, sehen jr meister, so vil kleiner fisch hab ich bei euch gössen, das sie mir zu den oren vnd nasen vnd henden wollen vsz kriechen, dencken vnd kauffen vnsz grösser fisch die nicht so bald wider herausz kriechen, die man vor müsz zu stücken howen ehe das man sie kocht, oder ich wil wandern, nun war der meister mit vil arbeit über ladenn- dann es was auff die Osterfyrtag das er des knechts nit geraten mocht darum müst er grosse fisch kouffen, die man vor zu stücken howt ehe den das man sie kocht, alsz karpfen hechten, barben, vnd der gleychen darnach schmeck dem knecht SQin maul, aber in den Osterfeyrtagen müst er wandern, dan der meyster hielt ihn nitt über die feirtag vnd es fiel ein grosser schnee da müst der knecht wanderen wiewol er nit vil ze* rung het damit ward der knecht bezalt.

E'

7) Num. 234.

S KAM EIN GUOTER ARMER GESEL WIEWOL ER auch ein zerpfenning inn der deschen het, zu Nürenberg zu der guldin gensz vnd er wüst nicht das es also ein köstliche herberg was, darumb schämt er sich, vnnd bleyb alsQ hinder dem ofPen sitzen bisz alle menschen zu tisch gesassenn, da ersach ihn der würt, vnd sprach gut frünt, wiltu nitt auch tzü tisch sitzen vnd essen , der gut gesel sprach ich förcht es sey zu eng ich mög nit gesitzen, der würt sprach, kum her ich will dir blatz machen, nun waren die tisch ser wol- besetzt bisz an ein taffei da sassen ettlich reiche burger vnd kaufflüt an, zu dem der würt am allermeist kunt- Bchafft hett, darum sprach er lieben Heren lassen doch den guten brüder zu euch sitzen, die herrenn ruckten züsamen vnd machten jhm platz auff einer fürbanck, alsz man aber solche kostliche trech- ien hertrüg, der gut gesel der schämpt sich, aber es wolt ihn nie- mants heissen essen, vnd es kam ein kostlich essen von fischen, nun 6<duckt es sich vngeferd, das die kleinsten vnd vnacbtbdxesten fisch

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fttr den guten gesellen komen, es hiesz jhn aber niemant zt greüfen, da nam er den aller kleinsten fisch in der blatten, vnd thet gleich als ob er etwas mit im redt, darnach hüb er in zum rechten or, als wolt er hören was im der fisch sagt, die guten herren sahen in an vnd lachten. Einer vnder in sprach, lieber fründ, was meinet jhr mitt dem fisch das jhr in also an das or halten. Der gut gsel stalt sich als ob ers nit gern saget vnd sprach, lieben herren, ich hab etwas mit im zu reden gehabt, land euch das nit irren. Die herren baten jn er solts doch jhnen sagen. Da hüb er an vnd sagt, lieben herren, mein vatter ist mir vor etlichen iaren nit weit von hinnen in der Begnitz ertruncken, so .hab ich den fisch gefraget ob er in nit gesehen hab, so gibt er mir zu antwort er sey ihm noch zu iung, ich sol seyne eitern fragen, die künden mir ein bescheit geben, da lachten die herren vnd legten ihm zwen grosse fisch auff den teller vndt marckten wol das es sein meinnng war das er gern hett die grossen fisch gessenn, also da sie genüg gelachten da schanckten sie im das mal vnd lieszen ihn lauffen etc.

K

8) Num. 252.

BANCK WARD EINER DER ETLICH TAG ZÜO BET lag (der wunderbarlich sein end volbracht het) also das sein sach ye lenger ye böser ward. Nun het er ein alte geistliche müter, die sein in der kranckheit wartet, die ermant in offt er solt beichten, vnd das hochwürdig Sacrament entpfahen, er starb darumb nit ee, oder lancksamer, dann er künt Gott nüt verbergen, Got wiszt alle ding. Ynnd do sie die wort also offt mit im getriben hett, do bracht sie jhn zu letzt darzü, das er ir verwiliget, sie solt den pfaffen mit dem Sacrament holen, er wolt beichten. Die gut fraw vor grosen freuden lieff hin vnd bat den pfarrer das er kem, jhr kranck wolt beichten. Die weil kroch der siech vsz dem bet, vnnd setzt sich vnder die steg in ein winckel, das in niemants sähe, vnd als der gut frumm priester kam, fand er das bet 1er, vnd ver- meint der tüffel het jhn mit leib vnd seel hin gefürt, vnd die fraw vnd der priester rüfEten lang, aber er wolt sich nit regen. Also wolt der priester wider hinweg gon, da wischt der siech wider herfür, vnd sprach zu der frawen, du wolst mich überreden, Gott wiszte alle ding, vnd er hat nit gewiszt das ich vnder der Stegen sitzen. Disz exempel dient vff die, den man ein ding im besten rath, vnd

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ri6 der lüt mit spotten, vnd das nit annemen, so wirt der schad zft letst jnen selbs bleiben.

9) Num. 2Ö8.

GROSSE VND KOSTLICHE GEBEW HET EIN ZIMER- man gemacht, vnd gar manchen isnin vnnd hültzin nagel verschlagen. Diser zimerman ward kranck, vnd weit sterben, do er- manten in seine guten fründ er solt beichten vnd das Sacrament entpfahen, dann er wiszt nit wann got über in weit gebieten. Der gut man volget jhnen , vnd liesz den priester komen , vnd als der priester jhn fragt, ob er auch yederman weit verzeihen, vff das im Gott auch verzige. Der kranck sagt, ia ich verzihe allen menschen die mir ye leyds haben gethon, aber den alten nagel strflmpffen den wil ich nit verzeihen, vnd solt ich dammfo dem tttffel in das loch faren, dann sie band mir so vil axten vnd beyhel verderbt das ichs nitt verzeihen kan. Also sein vil menschen die nit wollen verzeihen, vnd ist der schad jhr allein, dann dem sie nit verzihen, dem ver- zeihet Gott, vnd kan im eben so vil schaden, als der zimerman den alt nagel strumpfen.

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10) Num. 265.

S WAS EINEM SCHALCKHAFTI6EN KNABEN SEIN müter gestorben, vnnd da man jhr das leibfal begieng, vnd vil gelts vf den altar gefiel, da gieng der gesel hinzu vnd schart das gelt mit einer band ob dem altar, vnd mit der andern band enpfieng ers vnd stiesz das in sein desche. Der pfarrer sähe säur zu der sach, aber er dorfft nüt darzü sagen, die mesz war noch nit vsz. Der gesel sach wol das derpfaff murt, darumb sprach er, wie? pfaff mursta vmb das opffer gelt, ist die müter dein oder mein ge- wesen? wann dein müter stirbt, so nim du das gelt auch, also müst der pfaff die mesz vmbsunst haben gesungen, dann er besorgt an dem nassen vogel kein eher zu erlagen.

11) Num. 284.

EIN GÜOT GESEL DER BEICHT AÜFF EIN MAL, vnd vnder anderen bösen stucken die er dem pfaffen sagt so er gethon het, begab es sich das er sprach, lieber her ich ban mich übersehen, vnnd bin zwo necbt bei einem bund geschlaffen.

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Der pfaff stalt sich heszlich, ynd wolt den beichtsün nicht absolnie' ren, vnnd wolt jhn vonn jhm stossen, ynd do der pfaff das so grob machet, da sprach der gesel, ach herr nit thünd also heszlich, man möcht wol ein menschen ysz dem hund machen. Der pfaff sprach, wie möcht das sein. Der gut gesel sprach, herr, es ist ein Jüdin, ynd wann jhr sie taafften, so ward ein Christen mensch damsz. Da sprach der pfaff, ia ist esz ein Jüdin, das schat nit, dann da macht ich selbs mit, das was ein frommer beichtnatter.

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12) Num. 299.

F EINEM SCHLOSZ NIT WEIT VON EINEM DORFP da hielt ein Edelmann hansz, ynnd da het der pfarrer in dem selbigen dorff ein seer glatten Capelan, der kam alle wochen zwey mal yff das schlosz, ynd lasz mesz, ynnd asz dann mit den iunckem zu mittag. Es begab sich aber yff ein mal, das der inncker m&st yszreiten, ynd was eben yff den tag das der Gaplan solt aber meszhalten, das was nan dem iunckeren leyd, ynd sprach zu dem khecht. 0 lieber knecht Ctmz was haben wür yergessen, der pfaff Wirt hüt aber kommen ynd mesz leesen, nun weistn wol der pfaff ist glatt ynd mutwillig, ich hab in nit gern bey dem weyb wann ich nit daheim bin, daromb so reit widerumb, ynd sprich zh der frawen, das sie den caplan heut nit inlasz. Der knecht sprach, inncker es hot kein gestalt, ich thet es nit, dann was man einer frawen yerbüt, das thüt sie erst. Der inncker wolt nit nachlassen, der knecht müst widerumb heim reiten.

Nnn gedacht der knecht wol, wa ers der frawen yerbut, das sie es erst thün würd, darum da er wider in das schlosz kam, ynd in die fraw sach komen, sprach sie, Cuntz was bedeüt das, das da so bald widerumb kommest? Der knecht sprach, der iuncker spricht, jhr sollen bei leib ynd leben nit yff den grossen Englischen (oder Morlacken) hund sitzen, dann er beisset wann man auff im reiten wil. Die fraw sprach, ich meine du ynd dein iuncker seyen yol weins? meynen jhr das ich auff den grossen Englischen hund wöll reiten, far hin dein strasz, du werest yonn der botschafft wegen wol daussen bliben. Der knecht kort sich vmb ynd rit wider seinem iunckeren nach. Ynd da er zu seinem ianckere kam sprach er, ich hab es der frawen gesagt. Der iuncker sprach, wil sie es tbün? Der knecht sprach ia. Ynd du der knecht hinweg kam, da gewan die:

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fraw den aller grösten last auff den band zft sitzen vnd aaff im zft reitten, da sie jhr nicht mocht in keinerley weg abbrechen , noch widerstandt kunth thAn, vnnd sasz also schritling auff den hundt, wie ein reisiger reit auff einem pferdt, vnd wolt daruff reiten. Der bund bet das reitten nit gewont, vnd ergrimpt mit zorn über dio frawen, aber sie wolt den bundt nit von jhr lassen, vnd hielt in bei beiden oren da ward der hund noch yil rasiger vnd .erzilrnt, das er berumb schnapt, vnnd erwischet der frawen ein band, vnd darnach ein beyn, vnnd zert jhr also zwen wunden mit dem beyssen, doch nit seer grosz, das die fraw mechtig übel zu müth was, vnnd lieff inn der stüben hin vnnd her, dann das beyssen vom hund thet jhr wee, vnnd legt sich an ein beth rftw zu haben, vnd verbot aUem gesund, wann der pfaff kem das man den nit in solt lassen, sonder sagen, der iuncker wer nicht anheimsch, so wer die fraw seer schwach. Ynd alsz der pfaff kam vnd wolt meszleesen, müst er widerumb heim gdn, dann die fraw schämet sich. Ynd auff den abent als der iuncker wider zu hausz kam, sähe er das die fraw bet ein handt verbunden, vnnd fragt sie was jhr an der handt brest. Die fraw wolt es nit sagen, vnd gehüb sich übel, ye der edelman wolt es mit gewalt wissen. Da sprach die fraw vnser Cüntz hat es gemachet. Der iuncker sprach, wie hat ers gemacht? Die fraw sprach, er sagt ich solt nit auff den grossen Englischen hund sitzen, er bisz vmb sich, vnd ich hab es ein klein wenig wollen versuchen, so hat er mich in ein band vnd füsz gebissen. Der iuncker rüfft dem knecht vnd sprach, warumb hast du der frawen den hund ver- botten? ich hab dir doch von dem pfafen gesagt. Der knecht sprach, ich han wol gewiszt der weiber art, was man jnen verbüt, das sie es erst thünd, das mögen jhr sehen bei dem hund, bet ich jr von dem pfaffen verbotten, so hett sie in erst ingelassen, da lacht der iuncker vnnd marckt wol das sein knecht Cüntz wiser war dann er, vnd war der pfaff den selben tag vsz dem schlosz hüben, vnd bet die fraw jhren Ion entpfangen , den bet jhr der hund selber bezalt, on wasz jhr der iuncker zu Ion gab.

13) Num. 302.

IT WEIT VON EINER STATT (IN DEM ELSASZ gelegen vff vj. meil von Straszburg) da selb wohnnet ein edelman, in wölche statt er schier alle freitag zft marckt kam»

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Nun weisz ich nit ob ers von armftt wegen oder von kargheyt thet, dann er kam allweg inn die statt gegangen in stiffel vnd sporen, vnnd man kunth in doch nit spüren, das er ye einem menschen vff dem feld wer zu rosz begegnet, oder das er ein pferdt het in der statt in einer herberg ston, das marckten die herren in der statt wol, vnd yff ein mal wolten sie ein knrtzweil, oder ein lachens an- richten, vnd schickten nach dem edelman anff das rathhnsz, vnnd hielten im vor, es wer klag kommen von armen leüten, wie er vor dem thor der statt het ein kind zu dot gerennet mit seinem rei* sigen pferdt.' Der edelman sprach, er Het es nit gethon, villeicht hats ein anderer gethon, vnd haben mich für den vnrechten ange- seheü, sie selten es basz erfaren, dann ich bin vnschaldig der sach. Die herren sagten, sie wolten jhn das beweisen. Der gut edelman sprach, es sol si(di nit also erfinden, vnnd müst sein schand selbs eröffnen zu bezügtrog seiner vnschuld, vnnd sprach er wolts beweisen mit .cc. Personen in seim dorff, das er in .xi. iaren kein pfert nit het gehalten, nodi vff ein pferdt komen wer, da laditen die herren, vnnd gebotten im, er soH kein pferdt sein lebenlahg halten. Also stund es nit ein monat, er reit mit zweien pferden,-. datnit das Sprichwort war ist, was man einem verbeut, das liebt im erst.

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14) Num. 313.

N KÜRTZER VERSCHHINER ZEIT, IN EINEM KAL- ten Winter, hat es sich begeben das drei fmmer landsz knedbt (oder bidermans kinder, wie man sie dann heisset oder nen- net) wenig oder gar kein zerung betten, vnd mit bösen kleydem seind also überfeld gezogen, ein herren zu suchen, ist jhnen begegnet zu rosz ein Schaffner, oder keller eines reichen Benedictiner klosters, der hat auf seim pferd an dem Sattelbogen gehabt hangen ein bul- gen oder reitwedschger, vnd etlich gelt darinn gefiert bei .cccc. gul- din. Die guten brttder haben in angesprochen vmb ein zerung, da-' mit sie mögen weiter komen, vmb Gots vnd guter gesellen willen. Der schaffiier hat jhnen geantwort, er hab bei seinem eyd kein gelt, er fOre nur ledig brief in dem sack, da ist im der ein knecht in den zäum gefallen, vnd die andern zwen band in von dem pfart ge- hegt, vnd haben das pfert an ein bäum gebunden, vnnd zu im ge- sprochen. Die weil vns dann Got also hat züsamen gefttgt, das wir Alle vier kein gelt haben^ so wollen wer niderknien vnd Gott bitten,

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das er yns wöll ein zerang bescheren, vnnd also ist der scfaaffhef zwischin sie knttet.* Ynnd als sie ein kurtz gebett betten gethon, sein sie aufgestanden ynd den sack von dem Sattelbogen genommen, vnd darinn gelügt, vnd in der bulg fanden .cccc. guldin. Der gut Schaffner hat sich ser beklagt, er wöll jhnen ein gut trinckgelt schencken, er hab das gelt vor in dem sadi gehabt, aber die guten brüder haben es nit wollen glauben, sprachen z& im, nein du schalck^ du woltest ynns vmb das gelt bescheissen , vnnd haben das gelt ge- zalt das ist gewesen .cccc. gulldin, also haben sie im sein gebieren- den theyl gebenn, nemlich .c. guldin, vnd band sie die .ccc. guldin behalten, vnnd Gott fleissig vmb die gab gedancket. Also sol einem geschehen, der nit wil .j. pfening geben, vnd müszt darnach .ccc. gul- din geben. Also ist es mit den reichen lüten auch, die etwan jhren armen frttnden nit wollen ein hilff thün mit gutem willen, vnd zu letzt so müssen sie es thün mit vnwillen, so üe an dem todbet ligen, vnd verdienen kein danck gegen Gott noch gegen der wfelt, noch gegen jhren guten freunden, dann was einer thün müsz, da sagt man im kein danck vmb.

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15) Num. 340.

JE DOCTORES VNND ÄRTZET IE GELERTER SIE seind gehalten, oder geacht, je mer sie kranckenn hond zu artzneyen vnd zu Warten, vnd mer ztlauff sie vberkumen, vnd je mer einer krancken hat zu warten je minder den krancken von dem artzt geschehen mag, vrsach das er etwan jre in der artz- ney würt, also geschach disem artzet auch, es was ein artzet der hett zwen krancken oder presthafftigen, angenomen vnnd wolt jn bey- den helffen, wie wol jr brest seer vngleich was, dann der erst kranck war ein alter betagter burger der het einn schone junge dochter zu der Ee genomen der kam zu dem Artzet vnnd batt jn er solt jm ein artzney machen darmit das er der jungen braut auff die erst nacht wol geuiel, der gütt Artzet thet das best vnd ver- ordnet dem alten mann ein Recept zu machen in der Apodeck das er der braut wol wird geuallen, als dann einem yedlichen versten- digen wol zu wissen ist wo mit man den brüten wol geuelt. Nun was des andern krancken siechtageu also er kundt nicht zu stftU gon oder sein noturfft dün, langer kranckheit halb. Darumb ver^ ordnet jm der artzet ein Recept das jm den stülganng brecht, vnd

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jm den magen weycht, vnd als dise beyde Becept gemacht wurdenn von dem Apodecker, gyng der doctor zu gast essen, ynnd sagt dem Apodecker die zwen krancken würden dise zwo latwergen holen das er sie jnen hienlisz, aber der Apotecker als der artzt hinweg kam ward er jrr in den zweyen latwergen vnd gab dem krancken der nicht mocht zu stül gon die artznei die dem alten man zu gehört der gern mit der jungen brtlt frölich wer gewesen, aber als er dise artzney oder lattwerg jn nam, ward jm sein noturfft von nöten dar- amb fragt er die brat wo das heymlich gemach wer, vnnd als er ein mal oder zwey daruff was gewesen, so mocht er doch keynn rüg hon, Sünder er treib das die ganntz nacht, also das sein die gut jung braut gar wennig er&awt ward vff dise nacht darumb sie seer trurig war dann sye besorgt es wer allweg sein wis, er het auch schier das bett voll gehofüert. Der ander kranck aber dem die artzney ward die dem alten mann solt sein worden der lag die gantz nacht vnd wart wann jm der stülgang würd komen, aber seinn artzney wirckt inn in ein andern weg, dann er het lieber ein fraw by jm gehapt dann das er zt stül wer gangen vnd het glych so grosz pin seiner artzney halb als der alt mit dem stülgang hett, vnd des morgens kam der artzt zu dem alten mann zu dem ersten, vnnd wolt lügenn was er jm zu trinckgelt wolt schenckenn aber der gut alt man lag noch vnd Rüwet dann er hett die gantz nacht nit vil geschloffen vnd war so schwach worden das er kaum reden mocht, vnd sagt dem Artzt fürwar herr jr hond mir einn bösz stück gethon, wann ich stercker wer dann ich bin jr selten es keim Pfaffen dürf- fen beichtenn der Artz fragt wie so, der altt sagt jm wie er die gantz nacht het das vszlauffen gehapt vnd sein die brut gar wenig wer erfröd worden, da erkandt der doctor erst das der Apotecker die artzney het verwechselt vnnd bat den alten man darfür. Aber er lacht heimlich inn sein fust vnd gedacht wol ob jm schon die artzney worden wer das sie jn nit vil hett geholffen dann welcher Artzt dise kunst warlich kund wird bald Reich, darnach gynüg er zu dem andern krancken vnnd fragt] den auch wie jm wer geschehen der war gleych so zornig als der ander, vnd sprach. 0 lieber her doctor jr hond mir ein Recept gemacht zu einer weychung des buchs inwendig aber es hat gewirckt zu einer hartung des buchs auszwen- dig, darumb wer ich lieber mit einer schönen frauwen zu bet gan« gen dann das ich wer zu stül gangen, darumb lert die artzney basz^

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dann dise hat falsch gewürckt. Der doctor sach wol das er an den beyden krancken nit vil dancks het verdient darumh hyesch er jnen nichts zu Ion auch danckten sie jm nit ser dann es was nitt grosz^ danckens wert, etc.

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16) Num. 351.

CH LISZ VON EINEM VATTER DER HET EIN SÜN, der wolt dem vatter nicht volgen, dann was jm der vat- ter riet das was aller als so einer inn einen kalten ofen bliesz. Dann wolt er ein spieler, schlemmer vnd hürer sein, vnd in allen zechen mit guten gesellen vnden vnd oben ligen, deszhalben überkam er (als er meint) vil guter freünt do nun der vatter marckt das seine wort vmbsunst waren , dann der* sun wolt die 1er seins vatters vff das mal nicht an nemen, do docht der vatter er möcht villeicht vff das alter ein andere weisz an sich nemen, vnd f&r zu vnd liesz heimlich in seiner kamer ^e da gewelbdt war oben mitten in das gewelb ein stein mit einem ysen ring in muren, als ob man ettwas solt daran h'encken; vnd vnder dem stein het er Verstössen zwelff- hundert guldenn vnd.het den stein mit solcher weisz in lassen muren das man jn kaum an mocht rieren so wird er herab fallen. Vnd auff ein zeit als der vatter marckt das seins lebens nit lang mer sein wird, berüfft er sein sun vnd thet jm ein lange predig wie er sich solt halten, aber es gieng jm zu eim or in vnd zu dem andern wider ausz, das marckt der vatter wol, darumb sprach er lieber sun, du achst meiner wort nicht hoch das sie ich wol, so wil ich dich doch eins bitten, du wollest dir lassen ingedenck sein nach meim todt, vnd das ists, ich weisz das dirsz also gon will;, nach meim todt das du wirst in armüt kommen vnnd in einen solchen grossen widermüt das du dich wirst selber hencken so bit ich dich du weist dich doch an kein ander stat hencken dan an diseu eysen ring, da- mit du nit von yederman gesehen wirst, aber es war dem sun als ein gespöt er meint der vatter redt vsz aberwitz vnd spot sein, nit lang daniach f&r der vatter zu Gott als er starb, vnd verliesz dem sun einn grosse narung, da fyng der sun erst an schlemeu vnd spielen^ vnd was d^m seckel we thet, vnd damit das ichs bekürtz in kurtzer i^eyt kam er vmb alles das er het vnd zu grosser armüt, er kam zu seinem gesellen mit den er das sein h^t verthon, vnd jr etlich von jm woren reich worden, vnd batt einen er soll jm etlich

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gelt für setzen der sprach er het kein gelt. Wammb er das seinn nit het gespart der kort sich ymb, ynd ging zu eim andern seinem gesellen ynd bat jn vnd sprach ach lieber gesell ich hab nimer zu leben da hast min wol genossen weil ich reich war, du so wol vnd setz mir ettlich gelt fQr, der gesell sprach lieber do da es bettest da war es dein yetzant ist es mein gang nur von mir ich leich dir nichts, vnd was sol ich sagen er ging zu jn allen, aber jm ward al- weg die ynd der gleichen antwort, ein yder kort jm den rucken, ynd ward gantz yeradbt wie dann manchem meer geschieht wann man eim hilfft das sein yerthün so spot man sein. Darnach do er nan so gantz yeracht ward ynd groszen banger leyd, schlug er in sich selb, ynnd gedacht an seines yaiters letste wort, ynd nam jm für sich selbs zühencken, ynd warff ein seyl durch den eysen ring ynnd yers&cht mit beyden henden doron zeziehend ob er in möcht tragen, da liesz der stein ynd fid herab ynd die zwelffhundert gül- den hernach, des ward der sün hoch erfrewt ynd leset als sein sü- bergeschir ynd gütter wider ynd hielt ein reichlichen stand ettlich zeit, seine alten gesellen komen wider ynd weiten wider frölich mit jm sein, aber er kant jr kenen mer dan er sprach, do ich nackent ging ynd arm war, band jr mich nicht erkant , gon hien ich kenn euch nit. Vnd als er sein stand ein iar reichlich in allen eheren mit almüsen geben ynd armen leuten yil güts thet gefiert het, gab er sein gtt als ymb Gots willen armen leüten, ynd ging in ein waid dann er hat der weit genüg ynd batt 6ott für seins yatters sei ynd ward ein kindt der ewigen Seligkeit das exempel mag dienen in drey weg zu dem ersten das die alten die jungen nit also leichtlich sollen nenterben dann es ist einer etwan ein bösz kindt ynd wirt im alter der best, so dient es auch das die kind nit sollen der alten red yerachten oder yerspoten, dan diser sün bette nicht gemeinet das es dahin mög komen, ynd zu dem lotsten dient es seer wol, das wir die armen nit also sollen yon yns weiszen, als die gesellen the- ten, dan wie er sprach jr hondt mich nit kent do ich nacket ynd arm war ich kenn euch auch nit, also wirt Gott der herr auch zu yns sprechen, ich bin nacket gangen jr hond mich nit bekleit, ich bin.hongrig gewesen jr hond mich nit gespeiszt. etc.

17) Num. 352. ü KÖLN IST GEWESEN EIN ABENTEURER NOCH bey menschen gededitnisz daruon yil zu schriben wer PauiL 26

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der hat gelebt by bischoff Herni&nsB zeitan aber sein gantze band* lang mag daß klein buch nit geleiden. Aber ein knrtze gesdiicht von jm wil ich euch erzölen, als ich dann von glaublichen personen zft Cöln selb gehört hab noch vil obenteürlichen ijssen die er ge- triben hat ist er auff ein zyt vff zwo meil von Cöln in einem dorff in eins wirtzhasz kamen vnd vbemacht herberg begert der wirt haX jm herberg geben, vnd jn gefragt wo er morgen hin wöl, der oben- teürer antwort jm er wolt geen Cöl aaff den marckt der wirt sprach es ist ght so wellen wir morgen mit einander der gast sprach jr müssen aber M vff ston das wir auch zu marckt kamen der wirt sprach Itig zu ynd verschloff du nit dann ich wird frü vff sein der gast sprach lieber wirt wan jr dan wölt auff sein so wecken ndck do- bit ich euch vmb, der würt sprach gern, nun het der wirt ein feyszte in dem stall das wiszt der gast wol, vnd do der gast der wirt ynnd alles volck im husz schloffen war da stund der gast mit grosser stille wider auff vnd nam die in dem stall vnd fftrt sie bey eytlicher nacht ein guten deyl wegs vff Cöl zu, vnd band die an ein bäum der stund by seitz hinusz damit sie der wirt oder wer fQr ging nit sehen mocht, vnd des morgens frtt stund der wirt auff vnnd weckt den gast vnnd die zwen gingen also ein weil mit ein- ander zu schwetzen auff Cöl zu in dem sie kamen vmb die gegne do der die het an den bäum gebunden vnd jr also nehert sprach er zu dem wirt halten stü lieber würt es ist mir ein baur inn dem dorff do zu nechst schuldig ich wil gon lügen ob ich möeht bezalt werden ziehen hin also gemach vort ich will bald bey euch sein der wirt sprach in Gottes namen vnd gyng algemäch für sich diser schalck oder gast kam zu dem bäum vnd fand die nochi^m ge^ bunden, vnd nam die by dem seil vnd zoh aaff das aller g^Qiöchs4 hemoch vnnd kam also nit weit von Cöln zu seim wirt, vnd als in der wirt sah kamen sprach er gast kumstu ich hab dein lang ge- wert, der gast sprach, ja ich han vil plogen mitt dem haaren gehapt bisz ich bin zu bezalung kumen, dan er hat kein gelt, vnnd han idi gewölt bezalt sein, so hab ich gemüszt die elend küw für mein gütt auszgeluhen gelt nemen, ich besorg ich mög sie nitt so dür in der statt wider verkauffen als ich sie genomen han, der wirt sach^die an vnd sprach, das ist auff mein eyd ein schone" feiste kü, vnnd wann ich mein nit necht spot het selbs in den stall gethon, so l^hwier ich ein eyd es wer mein kü, also gleich sieht sie jr, vnd

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domit schwigen sie beid der red bisz sie in die statt Cöln kamen. Nun was des gasts gestalt also, das er sich auff dem marckt man vnd ochsen verkauft nit dorft sehen lassen ettlicher böser stück halben so er vor daruff getnben het mit ochsen kauffen vnd die nit bezalt, deszhalben bat er den wirt, vnd sprach er het sanst ein nötig geschefft, er solt jm die verkauffen vnd zeigt jm sein herberg an do er jm das gelt solt hin bringen er wolt jm ein gfttt trinckgelt schencken, vnd wie er jm die Idi hiesz geben, so laszt der wirt ettlich weiszpfennig meer daraasz vnnd bracht dem gast das gelt treulich in bestimpte herberg, der gast empfing das gelt mit grosem danck, ynd schonckt dem wirt ein trinckgelt, domit er wol züfiriden war vnd dancket gm darambv Nun dacht der gast wie er mit füg von dem Wirt k{Un, vnd sprach, wir wollen zftmorgen mit einander essen, dan die hat on das mer gölten dann sie wert ist, der bnr des die gewesen ist, müsz die zech bezalen, vnd hiesz jm die wirtin zwo zinnen blatten leyhen er wolt gon ein par gebraten htiner kauffen, vnnd wie er also wil ausz der stnben gon, so spricht er zu dem Wirt der in der statt Cöln da heim war. Lie- ber Wirt leyhen mir eawem mantel, ich mag uit das man sehe was ich kaufft han, ich wil den mantel darüber schlahen, dan er forcht das man jn bey seinem rock möcht kennen, vnd do jm der Wirt den mantel erlaubt, do schlug er jn vmbsich über seinen rock, vnd die platten darunder, vnd für also darmit sein strosz die er vor mer het gebraucht, wann er ein solchs stück het geiept, vnd }^i nit jm sinn geprotten biener zu bringen, es lag jm auch an 4er zweyer Wirt Worten nicht, dann er het nicht im sinn in dem nechsten jar wider 2& jm zukommen. Vnd do sie sein also lang betten gewart, so kompt des gütten bauren dochter geloffen mit grossem dagen vnd weynen vnd sprach, o vatter es god übel, wir band vnser verlores;, der vatter marckt die büberey bald vnd sprach, do schlag der teüffel zu ich hab sie selbs verkauft, vnnd müst der büberey selbs lachen, dann man versehe sich wol seins Widers kommen werd nicht sein, dann die hüner seind noch nicht gepraten vnnd band die federn das fleisch hinweg getragen die er jnen bringen solt, vnd also ward der vmb sein kommen, vnd die Wirtin vmb zwo zinnen litten, vnd der ander Wirt von Cöln vmb seinen mantel vnd bet- ten das all drey mit willen gethon, aber on jr wissen.

Es wer ein brieflin gut darbey.

26*

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18) Nnm. 434.

S WAS EYN BISCHOFF DER VERLY EYNEM PFAR- rer eyn pfarr in eynem dorff, vnd dingt jm an das er die warheyt solt predigen, vnd alles laster straffen vnd darunder niemants schonen noch keyn person ansehen , vnnd des müst er jm eyn eyd schweren, vnd als der Jg&t pfarrer auff die pfrund gezog, vnd die erst predig die er thet, die wolt der bischoff hören vnd den pfarrer damit probieren ob er wol predigen künt, vnd do der pfar- rer also auff der kantzel stund, vnd den bischoff in der kirchen sähe, gedacht er an seinen eyd den er dem bischoff het geschworen, die warheyt zu sagen vnd darunder niemantz züuerschonen vnd hub an vnd sprach also, jr liben kindt Christus war eyn guter hirt der satzt sein seel für seine scheflin, aber vnser hirten vnd bischoff setzen nit den aller minsten finger für all jre schoff, vnd ist der aller gröszt spiler, hürer vnd sauffer der in dem land ist, da der bischoff das hört do schickt er eyn knecht zh dem pfarrer vnnd liesz jm sagen, er solt auff hören die warheyt zu predigen, er wolt jn das eyds ledig schlagen, vnd er solt auch die predig kurtz machen da die predig ausz war da gab der bischoff dem pfarrer wider vrlap, vnnd er müst das bistumb verschweren bey ertrencken nimer darin zükummen.

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19) Num. 474.

ER BISCHOFF VON MENTZ WOLT VFF EYNMAL schlaffen in seinem sal vff eynem sessel, wie dann grosser herm gewonheyt ist nach mittag eyn weil zu rügen, nun solten die jungen hof edeleut ston vnd solten der fliegen weren. Als aber der bischoff entschlieff, batt eyn junger edelman den narren das er jn wolt verwesen vnd dem bischoff der fliegen weren. Der nar nam den fliegenwadel vnd thet das best, vnd schlieff der bischoff so sanfft das er anfieng zu raussen oder schnarchen, vnd sasz jm eyn flieg fomen vff der nasen, vnd wolt von des narren weren nit bald wei- dien, da kert der narr den fliegenwadel vmb vnd nam den Stil vnd schlug nach der fliegen so hart er mocht, vnd meynt die fliegen zu treffen, aber sie war jm zübhend hin weg, vnd der narr traf den bischoff so stard^ auff die nasz das er schier wer über den sessel ab gefallen. Der bischoff erwacht, vnd wüst ausz dem schlaff vff ynd sprach, du narr, das dich der ritt schutt, warumb hastu mich

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so übel geschlagen, der nar fieng an zu weynen, vnd fiel nider vff seine knie vnd sprach, o liebs herrlin, ich forcht die flieg die dir vff der nasen sasz würde dich zu tod stechen, dann du fiengst schon an hin zuziehen, darnmb hab ich also hart nach jr geschlagen, vnd sie ist mir zu bald hinweg gewüst, der bischoff ward lachen, vnd strafet die den narren daher betten gestellt, dann er wuszt wol wann er schlieft das er schnarcht, vnd das der narr het das schnarchen fOr hinziehen verstanden etc.

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20) Num. 493.

lYN ABENTTEÜRER KAM ZUO FRANCKFÜRT IN

die mesz zu eynem kremer, vnd fragt jn vnd sprach also lieber kremer was gilt eyn seiden bendel der mir vonn eynem oren zu dem andern reichen mag, dann das baret feilt mir offt ab so der wind fast wehet, der kremer marckt sein list nicht vnd sprach, ich achte es auff eyn elen lang das gilt eyn crützer, der abendürer sprach wann es aber etwasz lenger wird wasz sol ich dann do für geben der kremer sprach da hast doch nicht also eyn grossen kopff gib mir zwen creützer so wil ich dir messen von eynem or zu dem andern gott geb wie lang es würt, der gesell gab jm die zwen crützer vnd nam die seyden bendel vnnd hub sie mit dem eyn ort an das linck or vnd sprach zu dem kremer nun mesz du bisz zu dem andern or, der kremer nam die bendel vnd zoch jm das baret ab, vnd will jm zu dem andern or messen so sieht er das es ist ab geschnitten, vnnd spricht wo ist das ander or, es ist doch nit da, der gesell oder abenteurer sprach, es stot zu Ertffurt an dem bran- ger genagelt mesz mir bisz dohin, das wolt der kremer nicht thün vnd kamen an eynnander desz gespansz halben für den bui^enmey- ster. Der burgenmeyster kund wol erkennen die meynung solt der kremer bisz zu dem andern or meszen das alle seine bendel vnd der gantz kram nit würd genug sein vnd schüff mit dem kremer daa er mit dem gesellen eyn friden macht, vAd wurden sie zwen der Sachen selbs eyns dann sie waren beyd nit eynfeltig kinder darumb wolt sich der burgenmeyster alsz ein weyser Her des handeis nit mer annemen.

21) Num. 527. S WAS EIN NAR IN EINER STATT DER SÄHE VFF

ein Sontag in einer kirchen wie das volck zu dem weich*

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brannen giengen wie dann vorzeiten ist gewonhelt gewesen, vnnd an orten noch ist, vnd den weichbrunnen an sieht sprentzt mit zweyen fingern, der nar verwundert sich darab das sich die lettt also nasz machten, vnd fragt ein bni^er vnd sprach, lieber herr sagent mir sein das eittel narren die da in der kircken seind, der barger sprach, nein es seind fnnnm andecbtig leüt sichsta die vor narren an, ich mein da seyst ein narr, der narr sprach, ja doheim halt mich yederman fdr ein narren, aber ich sihe wol das ich weyser binn dann die leüt seind, dann wan es regnet so lauffen sie an das tracken, vnnd yetzt so spritzen sie sich selbs vnnd machen sich nasz, der burger sprach es ist gewicht wasser, vnnd wer es also an sich sprentzt, dem ist es ein abweschnng täglicher sün« Da der narr das hört lieff er aach hinzu vnd nam den gantzen kessel der in der kirchen stand vnnd schtttt den gar anff sich, die Mt fiengen an zu lachen vnd fragten ob er sich wolt ertrencken, der narr sprach, der herr hat gesprochen man wesch die täglich sünd mit ab, so gedenck ich man kan des guten nit zu vil thün, ist eüwer spren- tzen gut, so müsz der kessel voll besser sein.

n. Aus der Straßburger Ausgabe 1535.

22) Num. 124 S IST OTT LANGE JAR, DAS ES GESCHEHEN IST in der Eidgnoszschafft , da was anff einem dorff ein si-> grist oder mesner, der was ein guter musicas, ein senger etc. Desz- halb er dann vil zu geselschafft berüfft ward, er liesz aber sein weib alwegen daheim, vnd liesz jr das sie auch wol zu leben het, es halff aber nit, dann wann er heim kam, so haderet sie mit jm, vff ein zeit gedacht er wie er daruor möcht sein, das er nit allwegen be- hadert würd, vnd nam zween gut gesellen mit jm heim (find zt nennen on not) als sie in das hausz kamen, er grüsset sein frawen, vnd sprach jr freündtlich zu, deszgleichen theten auch die mit jm waren, aber die fraw wolt mit keinem nit ein wort reden, der mesz- ner sach das er den gesten in seim hausz ' kein ehr kund thfin, vnd beschid sie in das würtshausz, da wolt er bald zu jn kommen, er sprach der frawen weiter freüntlich zu, aber sie wolt gar kein wort reden. Er erschrack vnd gedacht wie jr doch möcht geschehen sein, vnd fiel jm in, wie- er dann vorhin ein pfarrer gehebt het, ein alten man, dem gstund auch vnderweilen die red, vnd wenn das geschach,

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80 gab jm der pfemrer gelt vnd seUcket jn gen Lucern in die Apo-. teck, vmb schwartz kirsen wasser, so bald er des selben het, kam jm die red wideramb, der gut gesell dacht auch wol dran, er het aber nit vil gelts, vnd was winter, vnd der weg vber die berg rauch rnd weit, dann es was wol vier meilen, wie dann im Schweitzer land meilen seind. Er gedacht hin ynd her, zu lest besinnet er sich an einen schwartzen kirsen bäum, der stund ein gut weglin vom dorff im feld. Er gieng darzü, vnnd hawet ein guten handvölligen bengel daruon, vud gedacht ob das holtz auch möcht die krafft hs^ben wie das wasser. £k* gieng wiederumb heim, vnnd nam den bengel zu jm,'vnd reib jn der frawen wol vber die lenden, vnd wo er sie tref- fen mocht. Also was die stund so gut, jr kam die red das maus im dritten hausz hören modit. Also het disz holtz die krafft die red zu bringen, wie vorhin die stein zh schweigen machten. Ynd ich glaub wann einer des holtz nit haben möcht, wenn er sunst vn- distilirt stecken nem, sie selten auch wircken, man müst es versuchen.

m* Aus der Straßburger Ausgabe von 1538.

23) Num. 498. IINN KLOSTER NUNNEN WARD SCHWANGER, WIE solchs die äptissin vernam, stalt sie die nunnen zu red, wa solchs geschehen were. Sie antwortet: Gnedige fraw hinnen im kloster. Die äptissin sagt: An was ort oder stat kuntestu nit schreyen das man dir zühilff kommen were. Das nünlin sagt: Gnedige fraw. Es geschähe an dem ort vnd zu der zeit da mann Silentium (das ist still schweigen) sol halten. Es war wol verantwort.

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24) Num. 499»

M ELSASZ LIGT EIN STETLIN, DARINNEN ETLICfl Münnichszklöster, bettel ordens seind« Ynnder denen was ein Münnich inn liebe eins jungen meydlins behafft. Das seines ge- fallens zubekommen, rüstet er einen schönen apfel mit abentewr zu. Auff ein zeit gieng er für dem hausz anhin, darinn das meidtin was, wie er das vnder der hauszthür ersieht , grttsset er sie , bot jr den apffel, den name sie, vnd gieng der Münnich seyn strasz, vetmeynt die sach wol vszgericht haben. Wie die mütter den apffel ersieht, fragt sie die dochter, von wannen er jhr kerne? Das meydlin sagt es bette jn der gut Herr jr geben, als bald erwüsoht die mütter den

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apffel, wör£ft joen zur thür hinaitsz aaff die gasz, da war Ynngeferd ein saw oder moor die frasz den apffel.

Ynd wa nachmals die saw den Münch ersähe, hieng sie jhm an die katten, wolt keins wegs von jhm, gieng vor das kloster, da knndt sie niemands dannen bringen, das auch der Mttnich nit mer dorft auff die gassen gon, bisz er yerschüiff das die saw ward hinge- tbon. Merck keüschheit der ordensleüte.

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25) Num. 500.

M REINGAW DA DER GÜOT WEIN WECHSZT, IST etwan ein gewonheit gewesen, wenn einer ein mit der faust an halsz oder vffs maul schlug, müst er dem schnltheisz ein tumisz (das seind xviii heidelberger pfenning) züfireuel geben. Nnn war in eim dorff ein reicher schnltheisz, dem war ein baur gehasz, wüszt nit wie er jm solt beikomen. Eins malsz nam der bawr ein tumisz zt jm, gieng einfeldig zürn Schultheis, vnd fragt: Herr der schulthisz, was kost ein mulstreich? Der schnltheisz dacht an sich nit, vermeynt der bawr het etwan beim wein einem insz antlitz geschlagen, ant- wort vnnd sagt: Du weyst es wol, ein turnisz. Der bawr gab jm den turnisz, vnd schlug jn mit der andern band vffs maul, zog da- hin vnd sagt: Herr der schnltheisz jr seit bezalt.

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26) Num. 501.

iPr BAWR GEHÖRT NIT WOL DEM BEGEGNET SEIN Juncker eynest, da war der bawr zu marckt gewesen, inn einem stätlin heiszt Bingen, vnd het zwo saw kaufft, dann der wolt bald hochzeyt haben. Der edelman sagt: Gott grüsz dich Peter. Der bawr (dieweil er daub war verstund allzeit das widertheil) antwort : Juncker ich kumm von Bingen. Edel. Was han die saw gölten? Bur. Bisz sontag über .xiiii. tag (ob Gott wil). Edel. Wann wiltu hochzeit haben? Bur. Eins orts weniger dann vier guldin. Edel. Gott geh dir die bewl, du hörst nit wol. Bur. Juncker euch audi Bouil, wir dürfen bede wol glucks, vermeint der Juncker het jm glück zur hochzeit gewünscht.

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27) Num. 502.

IN STETLIN LIGT IM BRI8ZGAW, DARINEN EIN burgermeister war der vil mit den bawren vff dem land

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handelt, mit leihen, borgen. Eins mals wolt er yszreiten sehnld ein« fordern, fragt jn der pfortner. Herr wohin so M? Der burger- meister sagt. Ich will Mnansz aoffs land, ynd bawren schinden. Nun es begäbe sich kurtz darnach, so kompt ein bawer, fragt den pfor- ter, wo der Schinder wonete. Der pfortner zeigt jhm des borger- meisters hansz. Der bawr begert er solt jm ein schinden wer. jm gestorben. Der burgermeister ward zornig vnd fragt wer jm ge- sagt hett das er der schinder were? Der bawr sprach der pförtner hat mirs gesagt. Also nam der burgermeister den pfortner mit recht für, begeret der schmach ein abtrag. Der pfortner sagt: Günstigen weisen herren, ich hab nehermals den burgermeister gefragt, wa er so eilends hin wölte, sagt er: Yfs landt hinausz bawren sdünden, da hab ich gedacht, er wurde auch kft vnd rosz schinden, ^ie grösser hetttt haben dann bawren. Da solchs die herren yemamen liesz man die sach also schimpflich rüwen, vnd zog jeder wider hin von dannen er kommen war.

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28) Num. 503.

iS WAS EIN KÖNIGIN AUSZ FRANCKREICH DARZÜO kam ein hdpsche junge docfater vnd beklagt sich wie das ein junger gsell jr den magtumb genommen hette , gantz wider iren willen. Die königin sprach warumb hast dich nitt gewert. Die junckfraw sprach er thett mir so drang das ich mich sein nit er-, weren kund. In dem da hiesz jhr die königin ein schwort bringen des nam sie die scheid, vnd gab der junckfrawen das schwert, vnd hiesz jr das schwert in die scheiden stossen, das kund die junckfraw nit, ausz vrsach, die königin wich jnuner hin vnnd wider mit der scheiden das sie das loch nit treffen kund. Da sprach die junckfraw gnedige fraw ich kans also nit einstecken, da sprach die königin bettest du dich auch also gewert, so bettest du dein junckfrawschafit auch noch.

29) Num. 604.

ilN GOLDSCHMIT GSELL EYNER KLEINEN PERSON, kam für eynes meisters gaden (der sich daucht ettwas ftlr ein jungen zliwissen, derhalb er offt andre verachtet) begert ar- beit. Der meister lügt zfun laden ausz, sähe hin vnd her (spots weisz) fraget wa der gsell were? Der jung sagt, ich bins. Der.

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mdster sagt kuistii aach reissen oder entwerffen? Er sagt ja. Der meister gab jm ein sdiifferstein damff solt er ein lauten reissen, der jung reisz ein merckliche lauten. Ja spradi der meister sde hat kein seyten. £r verzeichnet auch seyten druff. Der mdster spradi sie klingen nit. Ey sagt der jung fürwar ich hab des klangs vergessen, langent mir den stein ich wii sie machen klingen, da er jm den stein wider in die band gab, merckt er das gespey, vnd schlag dem mei- ster den stein vnd laut^i an kopff das die drUmmer von den seyten in laden fielen, vnd spradi wie nun idi mein sie klingen, vnd gieng daruon. Also het der spoter eins seinen Ion.

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30) Nnm. 505.

N fflSPANIA WAR EIN KÖNIGIN TREFFELICHS VER- stands vnd klügheit. Nun war in der hauptstat da der könig mertheils pflag husz zehalten ein wirt &st reydi von narung, er war auch so wol am könig dran das er sich dessen hoch erhftb. Yff ein zeit als pflag mesz oder jar marckt in der selben stat ze- sein, reit ein kaufi&nan dar, der gab dem wirt ein lidrin sack mit einer grossen summa gelts zubehalten, damit er abzalen weit andere kauflettt. Fordert den sa«^ mit dem gelt, der wirt laugnet, sagt er het jm nidits zubehalten geben, dasz der kauffinan heftig erschrack denn der wirt ein redlicher man gehalten was, vnd es der kauffman nit bezeigen kunt. Wie er nun also betrübt in d^ stat hin vnd wider geht, bekumbt jm ein andrer kauffman, sein gftt freund, fragt jn seines traurens vrsach, die erzelt er jhm nach noturfiFt. Ey sprach er dem ist wol zethiin, klags dem könig er ist so ein gerechter richter, du wirst kein not haben, ich wil mit dir gon, solchs ge- schähe. Er klagt vnd zeigt an wie der wetschger oder sack gstalt, vnd was für müntz drinnen- were. Der könig vnd die königin schickten nach dem wirt die klag zehören druf er sein entschuldigung thet, wie sich nimmer erfinden solt das er jm etwas het zübewaren geben. Die Königin als ein klfigs weih , sähe die einfeltigkeit des kaufi&nans an, hielte doch den wirt auch nitt bald darfür, das er ein sollieh man wer, hiesz den kauffman abtretten, vnd liesz vesper zeren zurichten, satzt den wirt ztt dem König, inn kleiner zeit stünde sie auff, gieng im saal hin vnd her speculiem, nam dem König sein hüt oder birret, satzt es dem wirtt auff, vnnd dem König des wirts bAt, darnach über ein weil wechszelt sie ab, satzt dem König jr

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birret auff, ynd name des wirts Mt aaff jhr hatibt, gieng wideramb hin ynd her, damit es der wirt nit mercket mit dem abwechseln. Zolest trat sie ab, schickt eylends des wirts hftt mit einem diener zu der frawen, inn des wirts namen, das sie bey dem warzeichen disz h&ts, jm solt den wetschger den er jr heüt het zftbehalten geben eilends schicken, das geschähe. Die königin empfieng jnen, trat inn saal, setzet jedem sein hanben wider auff. Nadi der zech verbarg sie den wetzschger anff dem racken, fragt den wirt abermals. Lie- ber weyszt da nichts vom wetschger, wie der kaoffinan klagt? Er sagt nein. Sie sagt was straf wer aber einer würdig der solchs einem frembden kanffinan thet? Er antwort, höher henckens dann ein anderer dieb. Da zohe die Königin den sack mit dem gelt her- für, VDd zeygt jnen gstalt ynd alles, wie der kanffman klagt hett. Der wirt erschrack yil nider begeret gnad. Die königin aber fragt den König was mit jm zühandlen were, der könig aber feilet das yrtheil, wie es der wirt yor gesprochen hett. Also traff yntrew jhren herren, dem kanffinan ward sein gelt, ynd der wirt ward gdienckt.

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31) Num. 608.

N EINER 8TAT WAREND ZWEN GOLDSCHMIDT, fast kUnstlich edel gestein in gold (wie man es nennet) znnersetzen. Dise thetten ein wettnng züsamen, welcher zum aller besten versetzen ktlnte. Der ein flisse sich anffis höchste der arbeyt, ynd rtkstet ein schönen ring zft. Der ander nam das gold ynd edel- gestein, yersatzte es dem Juden ymb etlich golden. Da nun der tag käme, die .werck zübeschawen, welcher gewunneu hette. Zeyget der ein sein ring, der gantz sauber ynd schön versetzt was. Der ander aber sagt, meiner ist vil höher vnd besser versetzt, dann er stet ins Juden haus, das das war sey, so gibt er jhn mir nit wider ich bring jm dann zehen guldin. Nun rath man welcher jn hab am besten versetzen künden.

32) Num. 509. INS MALS BEGAB SICH ZÜO STRASZBÜBG AUFF

des Ammeysters Stuben, die weil mann noch lange tisdi braucht, das ein Sprecher kam, vnd den bengel mit seinen sprüdien lang übt. Zu letst gieng er zftsammlen von tisch zu tisch auff die letst käme er an einen Qscb daran Eochersparger bawren sassen^

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weUidit zwior die jrthin wol wiszten, Tnnd des Sprechers oder Sin- gers nit geachtet hetten. Ais er yber jhren tisch sein teller auch aufflegt, vermeinten sie es wer der stübknecht, ynd legt jeder bawr siben pfenning, wie dann die malzeit was. Der Sprecher sagt jn grossen danck name das gelt vnd packt sich darmit hinweg. Als man aber des brathes geessen, vnnd der käsz dargetragen ward, kombt der recht stubknecht, heysset die jrthin, die bawren krimbten sich, vnd schnaubten den stubknecht an mit bösen werten, woher sie zwi&ch jrthin schuldig weren, sie hettens einem geben, der mit dem teller vmher gangen were. Sagt der stubknecht was geht mich das an, das jr den Sprechern vnd spilleütten schenckt, das ist ewer eher vnd sein Ion. Gebt mir die ihrtin oder ein anders wert jhr sehen. Die bawren müszten das gelt verloren hon, vnnd nachmals jhrtin oder das ess gelt auch auszrichten.

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33) Num. 510.

lINS MALS KAM EIN EDELMAN FÜR EmEN TTJOCH- gadeu, der begeret vom kauffman jm das beste tüch zu zeigen. Als nun sein Schneider so mit jm gieng das tüch besähe, gefiels jhm wol. Der kauffinan bot ein ehlen vmb zehen Schilling, der Schneider wanek dem Edelman auf ein orth, vnnd sagt: Juncker nempts nit es ist vil zütheür vmb so hoch gelt. Der Edelman ant- wort dem Schneider, lieber meister die färb gefeit mir, so sagst du das tüch sey sunst gftt, ich will dir sagen wa es steckt, es ist mir nit zti theilr, dann ich nit willens bin jm einen heller darfür zügeben. Da der Schneider des Junckern fürschlag horte, sprach er zürn Jundtem, so nempt mir gleich auch zu einem bar hosen, es geet eben inn einem zu.

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34) Num. 511.

Y FRANCKFÜRT INN DER MESZ BEGABE SICH DAS ein Pfarrer ausz einem dorff vonn den heiigen pflegem gebetten ward, inn jhr kirchen ein Meszgewand zükanffen. Als nun der Pfarrer in das gaden gieng, da dann die Meszgewand jnnen feyl warend, nam er ein seer hübsches, vnd leget es an, vnd besähe wie es jm anstünde. Inn dem so kompt ein schamperer kautz, wie mansz dann inn den Messen findt, mancher fert dahin vnd hat nit yil waar, lügt seiner scbantz vnd büberey, das er reich werd vnd.

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etwas Tberkommen m5g. Ja er kam in das gaden zA dem p&ifen mit fleissiger bitt, sein pÜBtrherr hett jhm gelt geben er solt jm ancti ein hübsches Meszgewand kaufen, so hette er kein verstand, ob es lang oder knrtz sein müste. Der pfarrer saget zu jm, lieber was ist er für ein man, ist er lang oder kurtz, da sprach der abentewrer, Herr, er ist fast inn ewer lenge ynnd grosse. Der gftt berr glaubt dem lauren, sMiet ein hübsches herfür, vnd leget es an vnnd zei* gets jm, wie es jhm gefiele. Der kautz sagt, Herr mir gefiel es vberall wol, allein in der seyten banschet es hoch übersieh. Alda het der pfarrer sein deschen hangen, vod das gelt darinnen danon er das Meszgewand bezalen solt. Der pfarrer sprach zürn kantzen, jha lieber freind das bauschen macht mein deschen, inn dem gürt der pfarrer die gürtel vnd deschen ab, legt sie neben sich ynd sprach, nun sihe wo es yetz also bauschet. Der kautz sprach, jetz gefeit es mir wol, lieber Herr kert euch ein wenig herumb das ichs auch bin- den besehe, der gut pfarrer thets, der schelm griff schnell nach der deschen, erwusdit sie, vnd sprang damit ztim gaden ysz. Der pfar- rer als ers erplickt, ynd seiner deschen mangelt, luff inn dem mesz* gewand dem dieb nach, vnd schraw als die gassen ein, hebet mir den dieb, hebt mir den dieb. Der dieb schrey, werdt dem pfaffen er ist vnsinnig er wil mich erstechen. In dem kumbt der kauffman auch gelauffen dem pfarrer nach, ynd schrey hebt mir den pfaffen im meszgewand, yermeinet er wölt jm entlauffen, ynd wölt jms nit bezalen, er het aber das spil nit gesehen mit der deschen, inn dem fielen die leüt den p&ffen an, vnnd fiengen jn, den rechten dieb Hessen sie lauffen mit gelt vnd desdien, ynd kam darmit domon.

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35) Num. 612.

S WAS INN EINER ST AT GAR EIN HERLICHE HER- berg, darein käme ein lantzknecht ausz Italien, ynnd bracht yff die fünff hundert stuck golds ynnd bat den wirt ymb her- berg der wirt sagt jms ztL Als man nun zu tisch sasz, satzte der Wirt den gast oben an den tisch, ynd bots jm wol. Der gast ge* dadit das ist ein gütter wirt, du wilt ein zeyt limg bey jm zechen, das geschach ynd zecht so lang das er dem wirt yff die zwentzig dncaten schuldig ward, da der wirt yerstftnd das kein gelt mer dtf war, ynnd snnst yil gest jm haus het. Sprach der wirt, hörstu gast

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tvlA ein wenig laaz die gttten frembden heiren oben an sitzen,, das was der. g&t gsell zikfriden, vnd gedacht da wüt rncken, vndradrt so lang bisz das er gen Mentz nickt, ynd sdireib oder, embot dem Wirt, er wer bisz gen Mentz genickt, wer es nit weyt genüg, so wolt er bisz gen G5ln oder gen Antdorff mcken, da das der wirt marckt das jm sein gast so weyt genickt was, sagt er solches seinen gesten, da laditen sie alle des mckens, vnd spotten des wirts vnd sagten. . Wirt ist ewer gast weyt gnftg gemckt, der wirt sprach: er raek hin zAm Teufel ich hab wol bess»^ yerloren.

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36) Num. Ö13,

g IST EIN GEWONHEIT FAST ÜBERAL IN TEÜTSCH ynnd Welsdhen landen, das man anff der heiligen drey kflnig abent in yetlichem hausz oder bey geselschafit pflegt ein kttnig z&erwelen, ynd dann das künigreicb begehet mit essen vnd trincken,' Tnd ist frölich mit einander. Also was aoff ein zeit auch ein gftte geselschafft edel vnd vnedel bey einander, vnnd erwölten ein kflnig, vnnd ward vnder jn^ besdilossen, als sie das künigreieh begiesgen, so offt der künig tranck, welche da nit schrey der künig trinckt, seit ein masz wein ver&llen sein. Nun was ein verschlafner pfaff auch in der zedi, vnd idi weisz nit ob er so frfl was aufgestanden, oder sich so vd getmnckra h^ er mocht jhn die zech nit ongschlaf- fen sein, sondw der köpf entfiel jm stets aof den tisch, vnnd da* mit ab^ das er nit inn die vorgemelt straff fiel, da badt er ein ge^ seilen so neben jhm sasz, wann der kflnig tmnck, das er jhn w51t in ein seyt stapfen, das thet der gflt gesel der neben jm sasz, so oft der kUnig tranck, so schraw dann der pfaf selber vnd sten^er dann andedeüt. Also ward die selb nacht auch mit fressen, saafen, vnd schreyen vertriben. Aber des morgens als der gflt herr wolt meszlesen, (als er auch thet) vnd kam vf die memori, als sie denn beid hend zftsamen schlahen, vnd sich also ein weil auf d^n altar mit beiden ellenbogen steüren, thet jhm das rflwen so wol das er entschlief, vnd fi^ng jm an zütradimen von der verschienenen naefat, vnd daacht jn wie der kflnig tranck, in dem wolt es dem meszner der jm zft alter dient sein memori zülang werden, vnd tritt hinzft vnd stapft jbn gütlich in ein seyten, in dem erwadit der p&f, vnd meyot der bett jn gestapft, wie er die nacht hett volbracht, vnd bfib an mit laatter stimm so fast er mocht schreyen, der künig

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trinckt, zwey pder dry mal, das alle weit so inn der kirchen waren züluffen, vnd meinten der pfaff wer vnsinnig worden. Als man ab^r erfür die vrsach des schreyens, das sie kam von der nadbt, wie er die vertriben hett mit fressen, sanffen vnd schreyen, ynd fiokks dem bischoff für kam, strafft jhn der bischoff ?mb sein pfründ, vnd verbot jm das bistamb. Dammb dörffen sieb zu diser zeit die pfaffen nit pläwen, sonder gott vnd dem Lnther dancksagen, das man sie kein mesz mer laszt lesen, als sie yetzund jre tag vnd Dächt volbringen, möcht es sunst auch wol einem geschehen (die tag ynnd nacht yol seind, die frommen geths nit an) ich wil auch niemant geschmächt haben.

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37) Num. 614.

ipr BAWR KNEYT AÜFF EIN ZEIT IN DER KIR- chen ynnd bort mesz, vnd war so tieff in die andacht kommen das er in jm selbs meinet er wer schon im himel bey vn- serm herrgott, inn dem so klenckt man über drey altaren, als dann offt geschieht, wo vil altär in den grossen kirchen seind, vnd das drey priester mit einander die hostia vff hüben, do schlug der bawr an sein hertz, vnnd sprach ansz grosser einfalt, ey nun seind mir got wilkumm. all dry, ist nit mir einer als lieb als der ander, so müsz mich Gott sehenden.

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38) mm. 515.

[IN EDELMAN HET EIN NARREN, VND AÜFF DEM land ein schlosz, auf drey meil von der statt, vnd vff ein zeit sprach der Jungcker, Henszle stand morgen frü auff, du müszt hinausz vff das schlosz, der Qarr sprach ia. Der Juncker wolt jm aber beuelh vnd brieff haben geben an den burgkuogt auff dem sdilosz. Nun am morgens frü stund der narr auff, vnnd lieff schnell dahin auff das schlosz, vnd da er zu dem burgkuogt oder keller auff das schlosz kam. Sprach er henszlin wa her so frü, was gebewtestu. Der narr sprach nichts, der Juncker hat nacht gesprochen, ich soll frü auff stohu, ich müsz herausz vff das schlosz, also bin ich herausz geloffen weil er noch schlieff. Der keller gedacht wol er thet nach seyner art, vnd lud jm ein ruckkorb mit steinen auff, vnd liesz jn wider heim gon, damit das er nit gar vmb sunst vffs sdilosz wer gangen.

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39) Num. 516. .

LS MAN ETWAN VOR ZEYTEN VND NOCH IN VIL stetten der bruch ist, das man vff vnsers herren Fron- lichnams tag den Passion spilt. Also thet man hie anch^ da was ein Herrgott, als man jr dann in eim solchen Passion etwan drey oder vier müsz hon, als ein der das creütz tregt, vnd ein im nachtmal, ynnd ein auff dem balmesel etc. Da was aber der, der das creütz trüg etwan vor langen im zig gewesen er wer nit gerecht, ob er etwan ein wenig hett druff griffen vnd war doch von lenge der zeit vergessen, das wiszt aber ein spotuogel der inn der schar Jaden war, vnd als jn die hüben die jungen Juden also vmbzohen mit vil speiworten, als winckelprediger, wellt verkerer, zauberer, sich zu wie er geth schleichen als hett er nadlen in den füssen stecken, mit dem so zerten sie jhn dann hernach mit dem seil, vnd lieff einer hinzu vnd sprach, beit ich wil jn machen gon, vnd wil jn mit dem kolben auff den kopff schlahen (wie sie sich dann zum heszlichsten künden stellen) da sprach der vorgemelt, der wiszt wie sein sach stünde, thü jhm gemach, wie solt er gon, er geth wie ein anderer dieb, vnnd da er das so offt trib, ward der hergott zuletzt vnwillig vnd sprach, wann du mich mer ein dieb schiltest, so wil ich dich jns antlitz schlagen, wann du wilt den Passion also spilen, so sey ein ander mal der teüffel dein hergott, also war Judas in disem spil schier frümmer, dann der hergott selbs.

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REGISTER DISZ BUOCHS.

Hie nach folgt ein taffel der titlen vnd

exemplen, so begriffen sein in disem buch, der zal nach, vnd ob- gleich vff die bestimpten zal es in etlichen feit, so findestu es doch an der andern zal.

Von der warheit, zu dem ersten.

Eim narren die warheyt yff den rucken i. 1

Wie vil die warheit verschweigen 2 (fehlt). 2

Drey heten nur drü angen 3 ii. 3

Fier iungfrawen wonten iii dement iiii. 4

Eim knecht ward vrlob geben y. ö

Ein atzel schwetzt von dem al yi. 6

Wie Beda xii böstaben vszleit vii. 7

Der köpf ward eim bild zerschlagen viü. 8

Drei hauen kreigten von dem eebruch ix. 9

Von gemeinen frawen vnd iunckfrawen.

Es weint eine ymb ein mantel x. 10

Ein closterfraw stach ir die äugen vsz xi. 11

xlii nunnen schnitten inen die nasen ab xii. 12

Gugug schrei eine im fasz xiii. 13

Drey töchtern wüschen ir hend xiiii. 14

Eine schrei als man sy beroubet xv. 15

Einer iunckfrowen gab man y Schilling xyi. 16

Zwo döchtern bezalten eim gsellen sein er xvii. 17

Von der ler vatter vnd müter.

Ein low liesz die klawen im bäum xviii. 18 Der sun beisz seim vatter die nasz ab 19 (fehlt). 19 Ein low gab seinen sünen iii ler 20 xix. 20 Einer begert ein trunckne sach 21 xx. 21 Einer seicht zürn laden vsz 22 xxi. 22

Pauli. 27

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Von den narren.

Ein nar gieng nit on geschlagen 23 xxii. 28

Ein hund lief ysz eim schlosz 24 xxiii. 24

Der banr veriongt ein hasen 25 xxiiii. 25

Ein witziger folgt eim narren 26 xxy. 26

Einer klagt stetz sein rote kappen 27 xxvi. 27

Ein dieb bat dy brot zeschaben 28 xxvii. 28

Ein fuchs begert an den galgen 29 xxviii. 29

Ein fraw gab ein edlen stein für salat 30 xxix. 80

Der man stönd im halszeisen 31 xxx. 81

Ein nar vberdisputirt ein witzigen 32 xxxi. 82

Einer danckt wan man in klagt 88 xxxii. 83

Wie einer der narren spottet 84 xxxiii. 84

Die katz solt der käsz hüten 35 xxxyiiii. 35

Einer ward wund vnd gesunt 86 xxxv. 36

Einer verbrant das hausz der fliegen halb 87 xxxvi. 37

Zwen narren schlagen einander 38 xxxvii. 38

Frid vor dem schaden 39 xxxviii. 89

Der seilgenger fiel, der nar weint 40 xxxix. 40

Ein nar schmecht ein mit der nasen 41 xl. 41

Der her hasset sein knecht 42 xli. 42

Interuallum wüszt ein nar 43 xlii. 48

Der nar verbrant sein siechen herren 44 xliii. 44

Den kolben gab ein nar seim herren 45 xliiii. 45

Wie ein nar nit in himel wolt 46 xlv. 46

Ein nar ferbrant dn ketzer 47 xlvi. 47

Ein nar vrteilt ziSbezalen mit dem klang 48 xlvii. 48

Ein nar schlög den bischof xlix. 49

Ein nar yrteilt iuristen zu dem artzet gon 50 xlriii. 50

Wie ein nar sein herren versprach 51 1. 51

Der nar frasz ein berümpten falcken 52 li. 52

Ein baur söcht .cc. eyer in eim hdn 53 liii. 53

Von ratzheren die dantzten liiii. 54

Von den Ordensleuten. Der sawhirt ward ein apt Iv. 55

Die müDch wellen in allen Sachen die ersten sein Ivi. 56 Ein fasant sei nur ein bein haben Ivii. 57 Noch der geschrift kappen zerlegen Ivüi, 58 6ot was bürg, ein apt bezalt lix. 69 Der gastmeister gelopt dem apt zu vil Ix. 60 Den roub trüg ein münch in seinem bfich heim Ixi. 61

419

Ein apt ward ab gesetzt Ixii. 62

Wie zu meiland einem doctor essen ward geschickt Ixiii. 63

Wie der gardian nur ein wort ret vor dem fürsten Ixiiii. 64

Von den nunnen. .xü. nunnen für .xii. pfaffen Ixv. 65 Ein atzel schalt ein nun ein hurensack Ixvi. 66

Von den pfaffen.

Wie ein pfaff .iiii. guldin vsz gab Ixvii. 69

Der priester gieng im kot Ixviii. 68

Wa der alt neid her kume zwischen den pfaffen vnd manchen Ixix. 69

Der tüfel bracht fisch zum altar Ixx. 70

Der priester solt vor dem kreutz gon Ixxi. 71

Man vergrub ein hund an das geweicht Ixxii. 72

Einer buch ein pfenig in die hosty Ixxiii. 73

Wie einer sein gelt behielt Ixxiiii. 74

Zwen wetteten von kurtz meszlesen Ixxv. 75

Wie zwen priester mesz lasen Ixxvi. 76

Papam esse participium bewert einer Ixxvii. 77

Ein priester vnd der bischoff wolten mit einander permutieren Ixxviii 78

Man kunt nit drey priester finden die iunckfrawen weren Ixxix. 79

In der ersten mesz ist ein sei erlöszt Ixxx. 80

Von dem bösen geist.

«

Wie der tüfel ein statknecht holt Ixxxi. 81

Der lam lieff beider dan der grad Ixxxii. 82

Der tüfel nam aplosbrief von dem man Ixxxiii. 83

Der tüfel widerriet einer iunckfrawen nit vff die bürg oder schlosz zegon

Ixxxiiii. 84 Ein mensch ist des andern tüfel Ixxxv. 85 Kein frawen zierd wolt der tüfel Ixxxvi. 86 Gens vnd enten half der tüfel Stelen Ixxxvii. 87 Der tüfel ward vneins mit eim diep in dem Stelen Ixxxviii. 88 Der tüfel erschein in äffen weysz Ixxxix. 89 Der tüfel wolt ein kind holen xc. 90 Der tüfel förcht das kreutz xci. 91

Der tüfel dienet eim edelman vnd begert ein glöcklln für sein Ion xcii. 92 Der tüfel för mit eim in ein turnier xciii. 93 Der dem tüfel ein liecht vff zünt xciiii. 94

Von gelerten menneren.

Der bapst fragt, ob ein hübsch fich oder tier auch edel wer xcv. 96

27*

420

Wil fil fachschwentz an himel gon xcyi. 96

Wan einem ein laasz oder floch beist xcyii. 97

Eeiser Sigmund hat baretlislüt lieb xcyiii. 98

Einer zerleit ein hön vnd sprach, quanta patimus propter ecclesiam etc.

xcix. 99 Was die zwen spitz bedeuten an dem bischoffs höt c. 100 Wie drei Studenten latin redten ci. 101 Item expositio yitis vera et pater etc. cii. 102 Als einer lasz, tibi vnum moysi ciii. 103

Welches besser sei, thün das man weiszt oder etwas lernen ciiii. 104 Trincken oder leszen, welches das best sei cv. 105 Ob doctores vber die ritter sein cvi. 106 Ein künig gab sechs doctoribus sechs fragen vff cyü. 107 Jurista ein hasz machet fersz, ynd het auch penssion cviii. 108

Von rosztuschen. Der ein schlög ballen, der ander sporen cix. 109 Für .xxyi. ducaten zehen bar, kauft einer ein pferdt ex. HO Der leybrüder sprach die warheit blibe in dem fasz cxi. 111 Das rosz gieng yber kein bäum cxii. 112

Von vrteilsprechern, notarien vnd fürsprechen. Die witfrau solt sechs hundert gülden keim on den andern geben cxiii. 113 Zwo frawen kriegten vmb garn cxiiii. 114

Vntreu schlug ein zimerman als er achthundert guldin fand cxy. 115 Der ein örin ochsen erdacht cxyi. 116 Die sew weiten nit in das wasser xcyii. 117 Die haut ward yff ein schemel gespant cxyiii. 118 Die sach hangt noch am gericht cxix. 119 Einer küsset eins fürsten dochter cxx. 120 Welchem der ochs heim gieng cxxi. 121 Der richter wolt nit ynrecht richten cxxii. 122 Der yerlor das rosz ymb die warheit cxxiii. 128 Die fraw salbet dem richter die hend cxxiiii. 124 Der ein schenckt ein wagen, der ander zwei pferd cxxv. 125 Der legat gab ein geschencktes pferd wider cxxyi. 126 Alle Sachen verlor ein fürsprech cxxyü. 127 Das f erlin tranck die milch ausz cxxviii. 128 Der einen erstach on sünd cxxix. 129 Der fürst ward geladen in das tal iosaphat, vnd kam dar cxxx. 130

Von der heiigen ee vnd ersamen frawen. £ine warff zwen häfen zum fenster vsz cxxxi. 131

421

In .XXX. iaren nie eins gewesen cxxxii. 132

Drei briedersfrawen warden eins cxxxiii. 133

Ein bösz weib tugenthaft zemachen cxxxiiii. 184

Böse man tugenthaft zemachen cxxxv. 135

All nacht het ein fraw entschuldigang cxxxvi. 136

Frawen zungen weren gesund zu essen als schwantz stück cxxxvii. 137

Der frawen zung was das schwerst cxxxviii. 138

Einer schreib seiner frawen etwas an einen zedel cxxxix. 139

Einer sach einen für zwen an cxl. 140

Die römerin glorigierten in iren kinden vnd nit in gezierden cxli. 141

Das bösz weib ruckt hindersich cxlii. 142

Die bauren verbranten die hend cxliii. 143

Einer het gern gewiszt wie sich sein fraw wolt halten nach seim dot

cxliiii. 144. Einer verbot seiner frawen dencken cxlv. 145 Ein geist vexiert den man zu nacht der vatter bei tag cxlvi. 146 Einer nant sein frawen sein fröd cxivii. 147 Der man wolt vor der frawen sterben cxlviii. 148 Einer liebet sein frawen nie vnd ward enthauptet cxlix. 149

Von den zauberem. Der hafen sod, die tesch lieff heim cl. 150 Das weib segnet sich vor dem pfaffen cli. 151 Per wolf frasz ein pferd clii. 152 Ein brief an hals hencken für äugen we clüi. 153

Von dem glauben. Ein iud m^st gott in einer mistlachen suchen cliüi. 154 Der bauer touft ein kind, vnd der sän bracht ein kaib cly. 155 Der sawhirt glaubt nit ein geist * elvi. 156

Von der hoffart. Constantius duckt sich vnder den bogen clvii. 157 Ein bischoff vberdisputiert ein pauren 159 clviii. 158 Der tüfel wolt selbs weichen clx. 159 Die hören wandlen einander clxi. 160 Dein vatter tregt ein krön vnd ist doch kein künig clxii. 161 Ein künig wolt ein guldin geben vmb ein par bantoflen clxiii. 162 Ein apt het eng schöch an clxiiii. 163 Einer zögt eim zwen mülstein clxv. 164 Alexander wolt nit lauffen clxvi. 165

l ei grenist.

422

Ein keiser was iederman früntlich clzvii. 166

Domicianus verfolget Christen clxviii. 167

Zwen stritten ymb ein ochsenkopf clxix. 168

Einer wolt streich teilen clxx. 169

Ein mulesel gloryert von seim vater clxxi. 170

Das ertreich küsset einer clxxii. 171

Ein hasz gloryert vsz eim hasen 173 clxxv. 172

Ein wolf liesz ein kitzin tantzen 174 clxxiii. 173

Der wind warf ein eichbaum vmb 175 clxxiiii. 174

Dedalus lert icarum fliegen clxxvi. 175

Von der geitikeit* Einer wolt ein tag dot sein clxxvii. 176 Aller meist menschen worden verdampt vmb der geitikeit willen

clxxviii. 177 .Vff eim bret betten, zwei vnglück clxxix. 178 Im wald fand einer ein schätz clxxx. 179

Einer bat got, was er an rürt das solt alles gold werden clxxxi. 180 Der künig starb hungers halb clxxxii. 181 Im träum frasz einer iesam clxxxiii. 182 Der ander frasz ein crutzifix clxxxiiii. 183 Yespasianus het gemein beschlagen clxxxv. 184 Yespasianus ret mit seim briider clxxxvi. 185 Ler mucken stechen clxxxvii. 186 Vespa. solt man in tyber werfen clxxxviii. 187 Ein fraw küsset Yespasianum clxxxix. 188 Yespasiano sagt ein Sprecher kurtz cxc. 189

Yen wucheren. Einer mocht seinsz gleich erlupffen cxci. 190 Der tüfel Metschet die wöcherer cxcii. 191 Ein wöcherer kunt nit zu kumeu cxciii. 19: Die wöcherer gaben kein antwurt cxciiii. 193 Den Segen teilt der predicant vsz cxcv. 194 Ein wöcherer het ein göten hart cxcvi. 195 In die held, ward einer getragen cxcvii. 196 An galgen ward einer gefürt cxcviii. 197 Prediger wolten kein brod cxcix. 198 Wöcherer s göt verschwand cc. 199 Ynrecht göt, bölschaft, verdampt vil cci. 200 Widerkeren kunt einer nit ccii. 201 Widerkernng thön hindert Stelen cciii. 202 Ein testamentari ward zedot gschlagen cciiii. 203

423

Von dem eebrnch. Ein fraw het .xii. kind vnd .xii. yäter ccv. 204 Das habermös yff ein seit ccvi. 205 Ein keiserin stiesz ir band in das manl vergilii cctü. 206 Anthonius leid ein eebrecherin ccviü. 207 Glacies ismar biesz das kind ccix. 208 Eellerin nanten die knecbt kapnnen ccx. 209 Von dem starcken otten des römers ccxi. 210 Ein iunckfraw bet bälscbaft versöcbt ccxii. 211 Eine wolt nit zwen sOn baben ccxiii. 212 Zücb iäcklin züch, zücb metz zücb ccxiiii. 213 Einer nam sein fraw vmb gotz willen ccxv. 214 Quos deus coniunxit nemo separet ccxyi. 215 Ein doctor kam binder enam wescberin ccxvii. 216 Fründ kamen in die ee ccxyiii. 217

Von den bülem.

Etlicb essen gissel mal, sunst mal ccxix. 218

Der stum diener der fürstin ccxx. 219

In einem bäum lag einer, da kam der engel ynd der tüfel ccxxi. 220

Ein alter böler nocb als yil ccxxii. 221

Von dreien witfrawen ccxxiii. 222

Von der straff des eebrucbs. Von eim kaufman der ein kopff mit bart ob eim tiscb bet gesehen

ccxxiiii. 223 Von der frawen gangolfi ccxxy. 224 Zwen ebrecber mosten gran rock tragen ccxxvi. 225 Eim ebrecber beid äugen ysz stecben ccxxyü. 226 Das kalt eisen brant eine ccxxviii. 227 Der koler sach ein frawen ccxxix. 228 Ein büler dötet ein eeman ccxxx. 229

Der eman büw dem bälen vnd seiner frawen die köpff ab ccxxxi. 230 Rosimunda erdötet zwen man ccxxxii. 231 Einer rom wolt einen erschiessen, vnd was bundert meil von im

ccxxxiii. 232

Von tmncknen lüten. Einer bet nie kein wein truncken ccxxxiiii. 233 Der becber bet einen gestochen ccxxxv. 234 Vff dem mör asz einer fil saltz ccxxxvi. 235 Von dem fiber wolt einer entlediget werden, aber von dem durst nit

ccxxxvii. 236

424

Wan einer badet so darst in ccxxxviii. 237

Der Zunftmeister lag im mist ccxxxix. 238 !

Der esel was witziger dan sein her ccxl. 239 \

Der hirsz brach ein bein entzwei, wolt kein wein mer trincken ccxli. 240 i

Ein truncken weih weiszt nichtz me ccxlii. 241

Trunkenheit ofnet me dan die beicht ccxliii. 242

Ein bröder erweit trunckenheit, ward ein eebrecher ccxliii! . 243

Noe schut fiererlei blöt zu den reben ccxly. 244

Man het im capitel dispensiert ccxlvi. 245

Der ward truncken von den versuchen ccxlvii. 246

Ysz keim andern becher wolt er trincken ccxlyiii. 247

Von essen.

Der pfaff warff das femoral in kessel ccxlix. 248 Von eim grossen fresser zu meiland ccl. 249 Von milo wie er starb ccli. 250 Ein tracht kostet dausent guldin cclii. 251 On lust wolt einer essen, verzweiflet ccliii. 252 Nieman sol essen on das benedicite ccliiii. 253

Von zom vnd von eylen.

Mala cuncta ministrat impetus f. p. cclv. 254

Sant martin sprach, eylestu so kumst du nit dahin cclvL 255

Eeiser otto was am ostertag gech cclvii. 256

Vmb vnschuld schlug einer den hund cclviii. 257

Ein hencker det fier mörd, vnd ward auch gerichtet cclix. 258

Ein ritter ward erlöszt cclx. 279

Von trackheit. Der münch schwitzet zfi metti zeit cclxi. 260 Von dreyen faulen sünen, welchem das reich zu gehört cclxii. 261 Den acker wolt er nit vmbhacken cclxiii. 262 Von dem faulen köntzen cclxiiii. 263

Vom gedechtnis des dots. An das bet vnd schiff zegon cclxv. 264

Ein fraw schickt iren bülen sterbenden menschen cclxvi. 265 Ein altuatter forcht drü ding cclxvii. 266 Der dot schickt eim drei hotten cclxviii. 267 Der.tüfel schickt eim drei hotten, ee er in holen wolt cclxix. 268 Der künig stönd gen nidergang cclxx. 269

Wie sich etlich am letsten halten. Der das krutz nit wolt bei im haben cclxxi. 270

425

Einer küszet das krucifix pdxxii. 271

Einer läget, nant alle hund cclxxiii. 272

Einer gab zeichen da man vber den trog wolt gon cclxxiiii. 273

Einer klapert stetz wolt nit betten cclxxv. 274

Man ölet einem der forcht des seckels cclxxvi. 275

Einer het den Schlüssel in der band cclxxvii. 276

Der nam .i. pfennig von einer kroten cclxxviii. 277

Einer wolt das krucifix an seim letsten nit ansehen cclxxix» 278

Von den seelen. Sein seel verkauft einer cclxxx. 279 Der tüfel kauft ein seel cclxxxiii. 280 Einer bot seiner sei fil götz cclxxxiiii. 281

Von der penitentz. Wie ein rat penitentz thet cclxxxv. 282

Markolfus kunt kein bäum finden daran er hangen wolt cclxxxvi. 283 Einer wolt ein esel kaulfen cclxxxvii. 284 Einer gab ein pfennig zoll cclxxxviii. 285 Der beichther gab .v. aue maria cclxxxix. 286 Die fraw solt für den man in den himel ccxc. 287 Der iung wey schickt sein müter zu den götteren ccxci. 288 Ein gouch het .v. mal gucket ccxcii. 289 Der adler sach den fogler nit ccxciii. 290 Das graw menli musz als tragen ccxciiii. 291 Ein kind fand seim vatter grau bar ccxcv. 292

Von der beicht. Ein begin verlor die kürsen ccxcvi. 293 Ich het nur ein hauben vff ccxcvii, 294 Seider cristus geburt beicht einer ccxcviii. 295 Eine beichtet das sie ins bet brunzet 299. (fehlt) 296 Der vogt bedorfft .vii. sinn 800 ccxcix. 297 Fier gülden wolt einer zeigen 301 ccc. 298 Vsz eim buch wolt einer beichten 301 ccci. 299 Ein misereator vff das confiteor cccii. 300 Einer absoluiert von künftigen Sünden ccciii. 301 Ein beichtuatter ward gehenckt ccciiii. 302 Einer wolt nit die rot kap tragen cccv. 803

Von geloben vnd verheissen.

Einer verhiesz ein kertzen als grosz als ein sägel bäum, in nöten

cccvi. 304 vnd das kalb verhiesz einer cccvii. 305

426

Den weinkauff nit zfi trincken wolt die fraw nit verhelssen cccTui. 306 Wan der siech geoiszt, so ist er böszer dan er vor was cccix. 807 Nach dem fasz mit wein schickt einer cccx. 808 Einer verhiesz ein kind, das im das ander auch stürb cccxi. 809

Von meisterschaft. Einer knnt ein werck besseren cccxii. 310 Der fechtmeister schldg seim schdler den kopff ab ccczüi. 311 Götz hilff wolt einer nit vt>ergeben cccxiiii. 312 Ein harpffen schlaher cccxy. 318 Welcher etwas yff der lauten kunt cccxyi. 814 Einer wolt sein meister hencken cccxvii. 316 Der künig liesz einen köpfifen cccxyiii. 816

Wan man etwas verbüt, so liept es erst. Nitimur in vetitam. Die fraw asz kein zwiblen cccxix. 317 Fanf exempel von frawen cccxx. 318 Ein alt man kam nie für die stat cccxxi. 819

Yen almüsen. Die beurin gab sant martin ein han als in der falck holet cccxxii. 320 Die beurin wolt kein linsen geben cccxxiii. 321 Die keiserin het zwen ermel gestickt schickt sie otto cccxxiiii. 322 Pilatus het Christus rock an cccxxy. 823

Der bawer gab dem pfaffen ein kä, das er im hundert geh cccxxvi. 324 Von hans werner cccxxvii. 826 Zwen blinden schruwen cccxxviii. 826 Einer gieng für ein seckel vol geltz cccxxix. 327 Ein almäsner fand ein schätz cccxxx. 828

Christus erschein einem grafen, vnd liesz die kleider ligen cccxxxi. 829 Er gab die Sporen durch got cccxxxii. 380

Von dem gebet. Der prior henckt den ring sorg an cccxxxiii. 831 Der bettet miserere tui deus 333 cccxxxiiii. 832 Ein fraw bettet pater noster 384 cccxxxy. 833 Von ein wolf , ein fuchs vnd ein geitigen (fehlt). 334 Dem vatter brunnen die finger 335 cccxxxyi. 835 Das krucifix schlag eim ein arm ab ward darnach sein feind 836

cccxxxYÜ. 836 Der arm man betet für den rychen 387 cccxxxyi ii. 837 Einer lernet das pater noster bei dem körn yszleihen 888 cccxxxix. 888

Von dem bapst. Per wusch denen ir füsz 3ß9 cccxj. 899

427

Der graf begert tod dem bapst die fladen zft essen am oster abent 340

cccxli. 840 Ein redner liesz ein fürtzlin 841 cccxlii. 341 Der wolt beweren kurtz zu reden 342 cccxliii. 842 Bapst iohannes reit vff eim pferd 348 cccxliii. 848 Ein alt weib begert den segen cccxliiii. 344 Das ewangelium secundum pergamum 344 cccxlv. 345 Der babst wannet die ducaten 345 cccxlv. 346 Für den babst kam einer cccxlvi. 847 Ein babst ward verdampt cccxlvii. 348

Von straff. Der bauer frasz fünftzig zwiblen cccxlviii. 349 Der esel frasz drei peterlin cccxlix. 850 Alexander fieng ein rauber cccl. 851 Ymb eines dolchens willen ward einer gehenckt cccli. 852 Der gewer trog erstach sich ccclii. 358

Von schaffneren. Ein Schaffner schreib .xl. guldin cccliii. 854 Hechen mit der teschen cccliiii. 855 Einer zögt das maul ynd den ars ccclv. 356

Von artzeten.

Einer sach ein karren mit mOst ccclvi. 357 Einer machet titum gesund ccclvü. 358 Einer machet sein vatter gesund ccclviü. 359 Der meint er wer ein han ccclix. 360

Von getruwen knechten. Der knecht machet seinen herren zu einem künig ccdx. 361 Der hirt ward bald reich ccclxi. 852 Der koch begert ein esel von dem heren ccclxii. 862

Von kellerin.

Die kellerin het zwei gebrotne hüner gössen cccküi. 864

Die kellerin vnd die fraw wunsten einander fil geltz ccclxiiii. 865

Von vngehorsamkeit. Ob einem Hecht briet einer eyer ccclxv. 866 Einer was gehorsam, was er gern det das det er ccclxvi. 467 Der künig gab seinen dreyen sünen öpffel schnitz ccdxyii. 366

Von den wirten. Einerlei wein must einer trincken ccelxviii. 869

428

^er knecht det was man wolt, aber nit was man in hiesz cccbdx. 870

Von einem gast der wol saufen mocht (fehlt). 871

Ein Wirt verschütt vil wein (fehlt). 872

Der yff den tisch hofiert, das waren küssin vnd bet cccixx. 878

Die wOrtin het ein zuber vol wassers in das vasz gethan ccclxxi. 874

Ein äff warff den tritten pfennig ccclxxii. 876

Von spileren.

Alle forteil vff dem spilen, liesz der yatter den snn lernen cccbudii. 876 Vff den zunften solt man spinnen ccclxxüii. 877 Der tüfel holet den, der seiner frawen gürtel het ccclxxy. 878. Der dieb warflF ein würffei vff ccclxxvi. 879

Von züdütlern adolatores.

Der fuchs lert einen drey weiszheit für seinen Ion ccclxxvii. 880 Die äffen zerrissen einen der het yuen die warheit gesagt ccclxxyiii. 881 Diogenes asz kraut aduüert nit ccclxxix. 882

Von tantzen vnd pfeiffen.

Der tüfel machet zu tantz ccclxxx. 888

Der predicant zerstach die bocken ccclxxxi. 884

Der stier zerreisz ein tentzerin ccclxxxii. 885

Einer begert ein pferd ccclxxxiii. 886.

Ein kol sprang vff ein mantel ccclxxxiiii. 887

Die in saxen tantzten ein iar ccclxxlv. 888

Von feirtagen. Der iud stönd den sabat vnd den suntag in dem proffey ccclxxxvi. 389 Eine gebar ein hunds köpf ccclxzxvii. 890 Der meder fand ein guldin. ccdxxxviii. 891

Von liegen. Papirius sagt, man solt einem man noch ein fraw geben ccclxxxiz. 392 Ein lügner sol nichtz cccxc. 898 Zwen kaufiman warden reich cccxci. 894

Heimliche ding heimlich behalten. Eim ritter flogen .1. rappen vsz dem leib cccxcii. 895 Der verkauft den rock der stat cccxciii. 896 Mido rex het esels oren cccxciiii. 897 Beginen wolten ynen selber beichten, pfeiffholderen cccxcv. 898

Von frid vnd einikeit. Der mund vnd die glider warden mit einander vneins cccxcvi. 399 Zwen hund döteten einen wolff, warden mit einander eins cccxcvii. 400

429

Der hertzog macht zwen barger eins durch har Tszrauffen cccxcviii. 401 zürch warden zwen eins 899. 402 Zwo geisz giengen yff einander 400. 403

Von gemeinen metzen. Der wolt ein heszlich thier dem tüfel schencken 401. 404 Ein metzen knnt niemans vfflupfen 401. 402. 405 Alle gaben sein nihs gegen den held 403. 406 Einer sach nit das sie nur ein aug het 404. 407 Drei frawen streichen ein kapplerin 406. 408

Von den malern.

Bauren weiten ein lebendigen got haben 406. 409

Malen vmb die meisterschafft 407. 410

Ein maier satzt einem heiligen ein fliegen an die Stirn 408. 411

Einer malet hübsche kind 409. 412

Samalio pardulus 410. 413

Der maier machet einer ein andere färb ynder dem antzlit 410. 414

Von kleideren. Einer schlag den herren 411. 415

Einer küsset seine kleider, sie heten im für geholffen 412. 416 Donatus ward padue verachtet 413. 417 Der satler verachtet ein edelman 414. 418 Hofifart geschant ein äff parysz 415. 419

Von früntschafft.

Die wolff in eim land waren lieber dan die band in andre 416. 420

Der bischoff wolt fründ haben 417. 421

Was der ber dem in ein or runet 418. 422 *

Einer bracht sein grösten feind 419. 423

Einer leit ein seckel mit gelt dem anderen vnder das küssin. 420. 424

Von hunden.

Der hund holet fleisch an der metzig 421. 425

Im wasser sach ein hund ein stuck fleisch 422. 426

Denmarcker heten ein hund zfi eim künig 423. 427

Ein band starb hungers vff dem grab 424. 428

Eim band betten ist ein grose arbeit 425. 429

Ein hund gesellet sich einem wolff aber nit lang 426. 430

Die wölff vnd hund einer färb 427. 4^

Ein nar verriet seinen brdder 428. 432

Ein wolff wolt mager sein vnd frey, dan feiszt vnd gefangen 429. 433

Der hund verriet ein mörder 430. 434

430

Von der eer vatter vnd mftter. Der ein kolben machet ccccxxxi. 435

Zwo elen tächs gab einer seinem vatter zu eim rock ccccxxzii. 436 Einer trdg ein krot im antlit ccccxzxiii. 437

Der San sprach, meines vatters seel, reqaiescat in pice ccccxxxiiii. 438 Am galgen macht er die fig ccccxxxv. 439 Sant anthonius feür zündet einen an sein mäter erbat es ccccxxxvi. 440

Von rat suchen vnd geben. Vlixes riet Falamidi ccccxxxvii. 441

Saltz sol man mit moleszel milch besprengen ccccxxxviii. 442 Periklis erdocht ein sinn das er nit rechnen dorfft ccccxxxix. 443 Ysz eim feind macht er ein frQnd ccccxl. 444 Julius wolt nit volgen seiner frawen rat oder anschlag 441. 445 Einer schreib ein rat ysz bapeyr 442. 446 Die wolf begerten die hund von schaffen 443. 447

Von dem gotz wort. Der tüfel prediget in eim kloster 444. 448 Ein ritter zürnet vber ein predicanten 445. 449 Ein knöpffiet mäsz, ist ein predig von allerlei. 446. 450 Der predicant sol blind sein 447. 451

Nach essens was er nit der, der an dem morgen geprediget het 448. 452 Kein fürst würt behalten 449. 453 Der tüfel griesset die prelaten 450. 454

Von der straff die das gotzwort verachten. Der priester widerret im selber 451. 455 Sant franciscus fluchet eim weib 452. 456 Ein besessner spotet sant amando 453. 457 Drei haben die weit betrogen 454. 458

Von dem passion zu predigen. In dem passion sprach der priester es ist nit also 455. 459 Lang passion predigen 456 460 Langer passion ist ein gesellen stosz 457. 361.

Wie man den seien zu hilff kumpt. Ein fraw gab ein ochsen vmb drithalben rappen, ein han vmb .xii. gal.

468. 462 Der arm man gab eim das pferd 459. 463 Wa ein münch nach seim tod hinfär 460 (fehlt.) 464 Wa requiescat in pace her kum 460. 460. 465 Ein bischoff sach ein kind betten 461. 466

431

Einer lachet zvl dem de profondis 462. 467 Der künig dancket das er geert ward 468. 468 Sant bernhardin bewert das fegfaer 464. 469

Von gedult. Einer nam ein bösz weib 465. 470 Socrates ward beschüt 466. 471

Zwen in dem kessel, der iang murmelt der alt schweig 467. 472 Der esel het wol vnser gedalt tragen 468. 478 Der gloken^ütet der gedult 469. 474 Einer spüwet dem künig in sein bart 370. 475 Der ammeister £Ü straszburg nant einen ein schalck 471. 476 Diogenes sprach lentule 472. 477 Du bist her deins munds 473. 478

Von widerwertikeit.

Der nie ein helbling het 474. 479

Einer verlor ein aug, bleib lebendig 475

Kein tag vergat on leiden 476. 481

Wie man kind vnd kelber entwent 477. 482

Von eyd schweren. Einer schrei yber die gassen 478. 488 Sant Niclaus sehwür drü ding 479. 484 Sant pangratius strief den meineid 480. 485 Sant andromarus striefif die sünd 481. 486 Warumb seind me armer siecher menschen in der cristenheit dan sunst

482. 487 Der ein arm ward kürtzer 488. 488

Von falscheit vnd betrügnis. Zwen wetteten mit einander 484. 489 Die knecht heten die rock nit gelassen 485. 490 Einer wincket mit den äugen 486. 491 Fil dieb waren bei einander 487. 492 Ein fuchs verklagt ein han falsch 488. 493 Der wolf verklagt den fuchs falsch 489. 494 Sechs wölff teilten einen ochsen, on den rechten erben 490. 495 Wie man raubet am letsten das bei 491. 496 Einer wolt ein münch die Stegen ab werffen, ia ia 492. 497

Von grossen prelaten. Die sonn gebar noch ein sunen, da trauret das erdtreich 498. 498 Dra klöster zfi liptzig bawen on gelt 494. 499

432

Einer sScht die Schlüssel zfi der abtey 495. 500 Der fürst versiglet ein brieff 496. 501

Von octauiano dem keiszer, vnder dem Cristus geboren ward.

Ein iüngling kam gen rem 497. 502

In dem verganten hiesz einer eins ritters bet kauffen 498. 503

Julia liesz sich kal machen ee zeit 499. 504

Der bölet der groszen römer weiber 500. 505

Ein kriechischer poet gab zwen heller 501. 506

Von dem grossen alexander.

Der müller treib einen esel 502. 507

Alexander schwär, was in einer bet das wolt er nit thön 503. 508

Darius schickt Alexandre ein sack vol magsomen 504. 509

Von Juiio dem ersten keiser. Julius fraget sein frawen 505. 510

Von barbarossa. Von barbarossa 506 (fehlt). 511 Die bauren machten bleigin ring an die pater noster 507. 506. 512

Von eim bischoff von trier. Der lert einen das in nit früri, es wer wie kalt es wolt 508. 507. 513 Grosz herren sehen durch die finger, bed5r£fen keiner brillen 509. 508. 514

Von dem löblichen hausz östereich.

Welcher hertzog vor gieng 509. 515 Kropffecht lüt machten gesund 510. 516

Von der krön von Franckreich.

Der begert ein gab von dem künig von Franckreich 511. 517 Der künig begert zu wissen 512. 518

Von dem guten iar zu heischen. Der bawer det das maul vff 513. 519

Von oster eyer zu heischen. Wie ein bürin die eyer zerbrach 514. 520 Wie ein predicant im selbs ein peticion halten sol 515 (fehlt). 521

Von sant iohans segen. Dem bösen geist het sich einer ergeben ward erlöszt 515. 522

Von gewonheit. Der Btorck bicket einem anderen storcken ein aug vsz 516. 528 Vnser ding ist fleschen werck 517. 524

433

Von- stratagematibus in kriegen.

Cesta hiesz die weiber schleier spreiten dxviii. 525 Trifon seget gelt vsz dxvix. 526* Hanibal liesz kisten in den tempel tragen dxx. 527 Elephanten forchten die müsz dxxi. 528.

Von guten raten in kriegen.

Ein künig ist zuforchten dxxi. 529

Ein maus lert ire kind dxxiii. 530

Warumb sein ietz nit ritter dxxiiii. 531

Was man von dem heren sagt dxxv. 532

Zwen dieb in einer kircben dxxvi. 533,

Ein stum ward reden dxxvii. 534

Einer gieng vor zu dxxviii. 535

Zwen ritter, der ein leid dxxix. 536

All spileut hüren warden erschlagen dxxx. 537

Ein künig gewan vil lands dxxxi. 538

Hanibal macht vneinikeit dxxxii. 539

Die rät selten besundere kleider tragen dxxxiii. 540

Ein hauptman sach fil fögel fliegen dxxxiiii. 541

Ein hauptman ward gemalt dxxxv. 542

Am rucken liesz einer den harnest starck machen dxxxYi. 543

Herenius riet die figent ledig zelon dxxxyii. 544

Hanibal samlet zwen sester ring dxxxviii. 545

Von vil pfründen. Der babst gab eim vil pfründen dxxxix. 546 Ymb fil geltz, weit einer des tüfels sein dxl. 547

Von geweichtem wasser. Ein mosz gieng nit ab dxlii. 548

Von vnser frawen hertzleid alsz iesus xii. iar alt was. Die iunckfraw erfur das hertzleid in dreien tagen dxliii. 549

Von vnser frawen empfencknis. Wie ein wolf einen dötet dxliiii. 550 Maria nam einem doctor das heilig sacrament dxlv. 551 Blind ward ein baccularius dxlvi. 552

Die pestilentz hört vff basel, alsz das fest vffgericht ward dxlvii. 553 Einer nam sich an er wer dot vnd starb recht dxlviii. 554

Von dem heiligen sacrament des altars. Ein iüdin sach cristum im sacrament dxlix. 555 Wie vsz franckreich die iuden vertriben sein worden dl. 556 Pauli. 28

434

Wie ein kindiin ein ander kindlin in dem seckel sach dli. 557

Von dem Weihnachtag. Ein bild fiel von ismar in barbara dlii/ 558. Zwen böm zu würtzburg bringen disz nacht äpffel dlüi. 559 Sibilla zögt octauiano ein bild dliiii. 560

Von dem himelreich. Zwei hundert iar was ein ritter ausz, meint es wer nur ein stund dlv. 561 Ein fogel sang eim brüder cec iar dlvi. 562

Meyen stecken einer geisterin. Von ewiger sälikeit wie sie fünf man haben wolten dlvii. 563

Von allerlei matery gesamlet. Der ein was zufil forchtsam dMii. 564 In der xiii zunft sitzt man me zu der vn ee dlix. 565 Der warff ein heller in den Wechsel dlx. 566 Einer weit hundert schrit lauffen dlxi. 567 Sein trüw versatzt einer dlxii. 568 Die kapen des mans zögt die fraw dlxiii. 569 Die bauren wollen nit weiszbrot essen dlxiiii. 570 Der ein hat nichtz, dem anderen kunt nit genfig werden dlxv. 571 Der wolt nit zu dem sacrament gon, sein Schwester was daran gestorben

dlxvi. 572 Den orden leit man einer katzen an dlxyii. 573 Das bliben aug beweinet einer dlxviii. 574 Drei brüder beten ein esel, hunger starb dlxix. 575 Der priester sang wie ein esel dlxx. 576 Die Sassen yff den esel, vnd trügen in dlxxi. 577 Der 8un loszt x. pfund gewerbs dlxxii. 578 Der ward offt gewegen dlxxiii. 579 Vater vnd müter entert einer dlxxiiii. 580 Der spiler sagt, kumpt mein yater dlxxy. 581 Vber ein wasser trog einer einen dlxxvi. 582 Nieman kunt ein bauren yberfüren dlxxyii. 583 Wie der priester epiphaniam yerkunt dlxxyiii. 584 Der kaufman hat ein katschatz dlxxix. 585 Welches das bösest sei dlxxx. 586 Die wolff sahen schaff lämer lecken dlxxxi. 587 Sibilla bot ix. bücher für ccc. gnl. dlxxxii. 588 Glück ynd ynglück daz weih schlahen dlxxxiii. 589 Die weit wolt einer sehen dixxxiiii. 590 Man hanckt ein dieb dlxxxy. 591

435

Ein erabschneider ward geschmecht dlxxxyi. 592

Am dunstag span eine nit dlxxxvii. 593

Das kind rüwet dlxxxviii. 694

Lüsz knüller nant eine Iren man dlxxxix. 595

SaltuB galeri sprang in das mör dxc. 596

Einer schar seiner frawen ein blatten dxci. 597

Die dot müter sties einer in sack dxcii. 598

Der bauer deckt das hansz nit dxciii. 599

Der meszner ward ein her dxciiii. 600

Der Bcherer schar ein halben hart dxcv. 601

Vsz einer stat in die ander ziehen dxcvi. 602

Ein ygel fand zwen ygel dxcvii. 603

Den stein warf einer neben sich dxcYÜi. 604

Linsen lies esopns sieden dxcix. 605

Den himel häb ein fogel de. 606

Zwen schäler beten zwen seck dci. 607

Fil bücher machen nit ein predicanten dcii. 608

Der tüfel bletzet ein brüch mit widen dciii. 609

Sacerdos et pellifex, calciorum etc. dciiii. 610

Drü ding het der schüler dcy. 611

Drei betler waren reich dcvi. 612

Triolardus ein kuchin knecht dcvü. 613

Dem thürhieter gab man 1. streich dcviii. 614

Zwen hund seichten in das Weihwasser dcix. 615

Von ey erklar legt einer trönm vsz dcx. 616

Der doctor wolt nit zum bischoff dcxi. 617

Die iunckfraw schlug ein pfaffen dcxii. 618

Mir einen, schimpft ein iunckfraw dcxiii. 619

Vff eim stein schlieff einer dcxiiii. 620

Den osterstock weihet einer dcxv. 621

Nero zerschlug trinckgeschir dcxvi. 622

Eeiser Friderich zerbrach Venedig dcxvii. 623

Wie göppingen verbrunen sei dcxviii. 624

Der reich det dem armen schaden dcxix. 625

Christus erschein in kinds gestalt dcxx. 626

Götliche liebe sucht einer dcxxi. 627

Am monschein liesz sich einer ab dcxxii. 628

Der siech sprach ich weisz nit was dcxxiii. 629

Vff eim^ esel kam ein iunkfraw dcxxiiii. 630

Von allerlei zürn andern mal. Ein diep stal dem andern dcxxxiiii. 631

28

436

Einer warff ein schaff hinweg 632 dcxxxv. 632

Betrog ein atzel die ander 633 dcxxxvi. 633

Die müsz weiten der katzen ein schellen an hencken 684 dcxxxTÜ. 634

Polikrates het grosz glück 635 dcxxxviii. 635

Den tempel diane verbrant einer 636 dcxxxix. 636

Drü weiber hanckten sich selber 637 dcxl. 637

Dem weisesten solt man den tisch geben 638 dcxli. 638

Der ebrecher bessert sich 639 dcxlii. 639

Der ein hudel für die hüser schlug 640' dcxliii. 640

Die fraw kriegt mit eim heim 641 dcxliüi. 641

Der hiesz im die stifel bringen 642 dcxly. 642

Der snn beschampt sich seines vaters 643 dcxlvi. 643

Der kauft ein znber vol milch 644 dcxlvii. 644

Argus het hundert äugen 645 dcxlviii. 645

xii blinden verzarten xii. guldin 646 dcxlix. 646

Von dankbarkeit. ^

Der neidig vnd geitig begerten Ion 647 dcl. 647

Die schlang macht den künig gesehen 648 dcli. 648

Löwen vnd elephanten sein daube tier 649 dclii. 649

Der bescheisz den pfaffen vmb das pferd 650 dcliii. 650

Seiner m^ter bracht einer brot 651 dcliiii. 651

Der pfaff hofiert nit in der kirchen 652 dclv. 652

An des pfaffen bet hofiert einer 653 dclvi. 653

Die beten complet am bet 654 dclvii. 654

Drei frawen selten in das bekin springen 655 dclviü. 655

Dem iungen ward ein hart 656 dclix. 656

Jesum wolt eine nit z^ der ee 657 dclx. 657 -

Die Schneider fielen vber den laden ab 658 dclxi 658

Die klusnerin schalt sich selber 659 dclxii. 659

Fabricius pirro der verreter 660 dclxiii. 660

Zu den kriegs leuffen. Hanibal vergiftet den wein 661 dclxiiii. 661 Arus bereitet den tisch amasonibus 662 dclxv. 662 Ob sein fraw ein tochter oder knab were wolt einer gern wissen 663

dclxvi. 663 Ein baur feyret ein iar für i. tag 664 dclxvii. 664 Ein müDchli vnd der apt spisseten iesum kindlin 666 dclxviii. 665 Die effen verspottet einer 667 dclxix. 666

Einer het verzweiflet vnd kam zu genaden durch predigen 668 dclxx. 667 Ein volkumner m^szt frü essen 669 dclxxi. 668 Vmb fierthalben kunt ein atzel wein auszrieffen 670 dclxxii. 669

437

Got dienen vmb gotz willen 671 dclxxiii. 670

Mit steinen warf einer 673 dclxxv. 671

Fier verbranten ir meuler 674 dclxxvi. 672

Die imen heten ein pauren gestochen 675 dclxxiz, 673

Sant bernhart gab einem büler das heilig sacrament 676 dclxxz. 674

Drei lilien bewerten marie renikeit 677 dclxxxi. 675

Der brüder gibt ii. leren eleuten 678 dclxxxiii. 676

Was fogels sun ieder wolt sein dclxxxlüi. 677

Ein efraw ward bewert frum dcixxxV. 678

Ein diep asz ein stein für käsz 681 dclxxxvii. 679

Einer liesz sich vber reden er were wassersüchtig 682 dclxxxviii. 680

Pelagius ward geschlenckert 683 dclxxxix. 681

Von heimlichen yrteilen gottes drü exempel 664 dcxc. 682

Ton berg bewegen 685 (fehlt) 683

Fünf martyres warfifen den berg in das mer 686 dcxciii. 684

Gregorius nasenus bewegt ein berg 687 dcxcii. 685

Ein iunckfraw fand ein finger ring von christo gespons 688 dcxciiii. 686

Geistlich gon, empfieng das sacrament etc. 689 dcxcv. 687

Von artzet stemen lieger 690 dcxcTi 688

Malchns lert von den ameissen 690 dcxci. 689

Von dem eschengrüdel ynd mucio dcxcvii. 690

Fiertzehen dotsünden, zwentzig botten gottes 700 dcxcviii. 691

Ein bild neigt sich gegen eim 627 dcxxvii. 692

Eine küszt eins mörders hend 629 dcxxix. 693

End des registers.

ANHANG.

Von einem narren der in die hosen schisz '. . 1

Von einem narren der sein rosz liesz zu fusz gen, darumb es ein

furtz hatte gelassen 2

Von einem fürsten einem narren ynd einem hund 3

Wie man ein Strassen räuber ausz fieret 4

Von einem fressigen knecht 5

Ein schpeyder ist selten kostfrey 6

Von einem der nit gern schlecht yisch asz 7

Wie ein krancker nit beychten wolt 8

Von einem zimmerman der sterben soh 9

Von einem dem sein müter gestorben was 10

Wie einer bey einem hund war gelegen 11

Von einer witzigen frawen 12

438

Von Juncker limpel wie er jn stiffel vnd sporn vber feld gieng . . 13

Wie trey lantzknecht vmb ein zerung hatten . 14

Wie zweyen jr artzjney yerwechszlet ward 15

Von einer treüwen leer eim snn 16

Von einem dem ein gestolen ward 17

Wie einer die warheyt prediget 18

Wie ein Narr den Bischoff schlug 19

Von einem abenteurer vnd einem kremer 20

Wie ein nar ^as weichwasser gar vff sich schit 21

Von eim bösen weib das nit reden wolt bisz man sie schlug ... 22

Wie ein nun Silentium hielt 23

Von einem münch der ein buler war 24

Von einem schultheisz vnd einem bawren . 25

Von eym bawren der nit wol gehört 26

Von eym burgermeyster der ein Schinder was 27

Ein künigin ausz Franckreich gab ein recht vrteyl 28

Ein goldtschmit gesell macht ein laut klingen 29

Von einer küngin ausz Hispannia vnd einem wirt 30

Von einer wettung zweier goldtschmidt mit edel gestein zuuersetzen 31 Von kochersperger bawren vnd eym Sprecher vff des Ameysters

stub'zu Straszburg 82

Von eim edelman der wolfeyl thöch kaufft 83

Wie ein pfarrer ein meszgewand kaufft 84

Wie ein gast eim wirt weit genüg ruckt 35

Von eim pfaffen der ob dem altar schreit der künig trinckt ... 36

Von eym andechtigen bawren 37

Von eim narrechten narren 38

Von eim vngedultigen herrgot im Passion 39

439

VERGLEICHENDES ßEGISTEB.

A. unsere aasgabe.

B. Straszburg. Bartholom. Grüninger, 1633.

C. Augsburg. Heinr. Steiner, 1534. ebenso ib. 1535. 10. April, ib. 1586. 18. Jnnl.

D. Straszburg. Bartholom. Gräninger, 1535. Lichtm., 2. Febr.

£. Straszburg. Bartholom. Gräninger, 1538. Aug. 23. Titel (Frasfcf. a/M. Epenolpb).

F. Augsburg. Heinr. Steiner, 1544. ebenso Franicf. 1.550.

G. Bern. Math. Apiarins, 1546. 27. März.

Von der warheit.

Eim narren die warheit vff den rucken

Wie die warheit verschweigen

Drey heten nur drtt äugen

Fier iunckfrawen wonten iii element

Eim knecht ward ?rlob geben

Ein atzel schwetzt von dem al

Wie Beda xii bustaben yszleit

Der köpf ward eim bild zerschlagen

Drei hauen kreigten von dem eebruch

Von gemeinen frawen vnd iunckfrawen.

Es weint eine vmb ein mantel 10. 10. 10. 10. 10. 10. 10.

Ein closterfraw stach ir die äugen vsz 11. 11. 11. 11. 11. 11. 11.

xlii nunnen schnitten inen die nasen ab 12. 12. 12. 12. 12. 12. 12.

Gngug schrei eine im fasz 13. 13. 13. 13. 13. 13. 13.

Drey döchtern wuschen ir hend 14. 14. 14. 14. 14. 14. 14.

Eine schrei als man sie beroubet 15. 15. 15. 15. 15. 15. 15.

Einer iunckfrowen gab man v. Schilling 16. 16. 16.(16. 16.i 16.) 16.^

Zwo döchtern betzalten eim gsellen sein er 17. 17. 17.n6. 16.C 16.^ 16.^

Von der 1er vatter vnd müter.

Ein löwe liesz die klawen im bäum 18. 18. 18. 17. 17. 17. 17.

Der sun beisz dem vatter die nasz ab 19. 19. 19. '«hu. fehu. fehu. fehn.

A.

B.

C.

D.

E.

F.

G.

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440

Ein low gab seinen sünen iii 1er Einer begert ein tronckne sacb Einer seicht zürn laden vsz

Von den narren.

Ein nar gieng nit on geschlagen

Ein band lief vsz eim schlosz

Der baur veriogt ein hasen

Ein witziger folgt eim narren

Einer klagt stetz sein rote kappen

Ein dieb bat dy brot zeschaben

Ein fuchs begert an den galgen

Ein fraw gab ein edlen stein für salat

Der man stund im halßeisen

Ein nar vberdisputiert ein witzigen

Einer danckt wan man in klagt

Wie einer der narren spottet

Die katz solt der käsz hüten

Einer ward wund vnd gesunt

A. B. C. D. E. F. G.

20. 20. 20. 18. 18. 18. 18.

21. 21. 21. 21. 21. 19. 19.

22. 22. 22. 22. 22. 20. 20.

23. 23. 23. 19,. 19. 19. ?1.

24. 2^. 24. 20. 20. 20. 22.

25. 25. 25. 23. 23. 21. 23.

26. 26. 26. 24. 24. 22. 24.

27. 27. 27. 25. 25. 23. 25.

28. fehlt, fehlt, fehlt, fehlt, fehlt, fehlt.

29. 28. 28. 26. 26. 24. 26.

30. 29. 29. 27. 27. 25. 27.

31. 30. 30. 28. 28. 26. 28.

32. 31. 31. 29. 29. 27. 29.

33. 32. 32. 30. 30. 28. 30.

34. 33. 33. 31. 31. 29. 31.

35. 34. 34. 32. 32. 30. 32.

36. 35. 35. 33. 33. 31. 33.

Einer verbrant das hausz der fliegen halb 37. 36. 36. 34. 34. 32. 34.

Zwen narren schlügen einander

Frid vor dem schaden

Der seilgenger fiel, der nar weint

Ein nar schmecht ein mit der nasen

Der her hasset sein knecht

Interuallum wüszt ein nar

Der nar verbrant sein siechen herren

Den kolben gab ein nar seim herren

Wie ein üftr nit in himel wolt

Ein nar ferbrant ein ketzer

Ein nar vrteilt zübezalen mit dem klang

38. 37. 37. 35. 35. 33. 35.

39. 38. 38. 36. 36. 34. 36.

40. 39. 39. 37. 37. 35. 37.

41. 40. 40. 38. 38. 36. 38.

42. 41. 41. 39. 39. 37. 39.

43. 42. 42. 40. 40. 38. 40.

44. 43. 43. 41. 41. 39. 41.

45. 44. 44. 42. 42. 40. 42.

46. 45. 45. 43. 43. 41. 43.

47. 46. 46. 44. 44. 42. 44.

48. fehlt, fehlt, fehlt, fehlt, fehlt, fehlt.

49. 49»». 49»>. 48. 48. 46. 48.

Ein nar schlug den bischof

Ein nar vrteilt iuristen zu dem artzet gon 50. 50. 50. 49. 49. 47. 49.

Wie ein nar sein herren versprach 61. 51. 51. 50. 50. 48. 50.

Der nar frasz ein berümpten falcken 52. 52. 52. 51. 51. 49. 51.

Ein baur sucht .cc. eyer in eim hün 53. 53. 53. 52. 52. 50. 52.

Yon ratzheren die dantzten 54. 54. 54. 53. 53. 51. 53.

Von den ordensleuten. Der sawhirt ward ein apt

55. 55. 55. 54. 54. 52. 54.

441

A. B. C. D. E. P. G.

Diemünchwelleninallenflachendieerstenseinöe. 56. 56. 65. 55. 53. 55. Ein fasant sol nur ein bein haben 57. uhit, fewt. fehlt, fehu. fewi. mal

Noch der geschrift kappen zerlegen 58. 57. 57. 56. 56. 54. 56.

Got was bürg, ein apt bezalt 59. 58. 58. 57. 67. 55. 57.

Der gastmeister gelopt dem apt zu vil 60. 59. 59. 58. 58. 56. 58.

Den roub trug ein münch in seinem buch heim 61. 60. 60. 59. 57.(69)67. 59.

Ein apt ward ab gesetzt 62. 61. 61. 60. 68.(«o)58. 60. Wie zu meiland einem doctor essen ward

geschickt 63. 62. 62. 61. 61. 59. 61.

Wiedergardiannureinwortretvordemfarsten64. 63. 63. 62. 62. 60. 62.

Von den nunnen.

.xü. nunnen für .xii. pfaffen 65. 64. 64. 63. 63. 61. 63.

Ein atzel schalt ein nun ein hurensack 66. 65. 65. 64. 64. 62. 64.

Von den pfaffen.

Wie ein pfaff .iiii. guldin vsz gab 67. few». fehlt, fehlt. feWi. fehlt, fehlt.

Der priester gieng im kot 68. 66. 66. 65. 65. 63. 65. Wa der alt neid her kume zwischen den

pfaffen vnd münchen 69. 67. 67. 66. 66. 64. 66. Der tüfel bracht fisch zum altar 70. fehlt, fehlt, fehlt, fehlt, fehlt, fehlt.

Der priester solt vor dem kreutz gon 71. 68. 68. 67. 67. 65. 67.

Man vergrub ein hund an das geweicht 72. 69. 69. 68. 68. 66. 68.

Einer buch ein pfenig in die hosty 73. 70. 70. 69. 69. 67. 69.

Wie einer sein gelt behielt 74. 71. 71. 70. 70. 68. 70. Zwen wetteten von kurtz meszlesen 75. 72. 72. fehlt, fehlt. feWt. fehlt. Wie zwen priester mesz lasen 76. fehlt, fehlt, fehlt, fehlt, fehlt, fehlt.

Papara esse participium bewert einer 77. 73. 73. 71. 71. 69. 71. Ein priester vnd der bischoff weiten mit

einander permutieren 78. 74. 74. 72. 72. 70. 72. Man kuntnit drey priester find^ dieiunck-

frawen weren 79. 75. 75. 73. 'ehit. rehit. fehlt.

In der ersten mesz ist ein sei erlöszt 80. 76. 76. 74. feUt. feut. fehlt.

Von dem bösen geist.

Wie der tüfel ein statknecht holt 81. 77. 77. 75. 73. 71. 73.

Der lam lieff beider dan der grad 82. 78. 78. 76. 74. 72. 74.

Der tüfel nam aplosbrief von dem man 83. 79. 79. 77. 76. 73. 75. Der tüfel widerriet einer iunckfrawen nit vff

die bürg oder schlosz zegon 84. 80. 80. 78. 76. 74. 76.

1

442

A. B. C. D. E. F. G.

Ein menscb ist des andern tflfel 85. 81. 81. 79. 77. 75. 77.

Kein frawen zierd wolt der tüfel 86. fehn. feut. fehlt, fehlt, fehlt, feut.

Gens vndenten half der tttfel Stelen 87. 82. 82. 80. 7a. 76. 78. Der tüfel ward yneins mit eim

diep in dem Stelen 88. 83. 83. 81. 79. 77. 79.

Der tofel erschein in äffen weysz 89. 85. 85. 83. 81. 79. 81.

(82-88 (8»~83

flbenpr.) vherapr.)

Der tüfel wolt ein kind holen 90. 86. 86. 84. 84(82)80. 84 (S)

Der tüfel förcht das kreutz 91. 87. 87. 85. 85.(88)81. 85.(3) Der tüfel dienet eim edelman vnd

begert ein glöcklin für sein Ion 92. f«hit. feut. fehlt, fehlt, fehlt, fehlt.

Der tüfel für mit eim in ein tumier 93. 88. 88. 86. 86.(84)82. 86.(4)

Der dem tüfel ein liecht vff zünt 94. 89. 89. 87. 85. 83. 85.

Von gelerten menneren. Der bapst fragt, ob ein hübsch

fich oder tier auch edel wer 95. 90. 90. 88. 86. 84. 86. Wie fil fuchschwentz an himel gon 96. 91. 91. 89. 87. 85. 87. Wan einem ein lausz oder floch

beist 97. fehlt. feUt. fehlt, fehlt, fehlt, fehlt.

Keiser Sigmund hat baretlislüt lieb 98. 92. 92. 90. 88. 86. 88. Einer zerlelt ein hün vnd sprach,

quanta patimus propter eccle-

siam etc. 99. 93. 93. 91. 89. 87. 89.

Was die zwen spitz bedeuten an

dem bischoffs hüt Wie drei Studenten latin redten Item expositio vitis vera et pater 102. Als einer lasz, tibi vnum moysi Welches besser sei, thün das man

weiszt oder etwas lernen 104. 98. 98. 96. 94. 92. 94.

Trincken oder leszen, welches das

best sei Ob doctores vber die ritter^sein Ein künig gab sechs doctoribus

sechs fragen yff Jurista ein hasz machet fersz, vnd

het auch penssion 108. 102. 102. 100. 98. 96. 98.

Von rosztuschen. Der ein schlug ballen, der ander Sporen 109. 103. 103. 101. 99. 97. 99.

100. 94.

94

92.

90.

88.

90.

101. 96.

95,

93.

91.

89.

91.

102. 96.

96.

94

92.

90.

92.

103. 97.

97.

95.

93.

91.

93.

105. 99. 99.

97.

95.

93.

95.

106. 100. 100.

98.

96.

94

96.

107. 101. 101.

99.

97.

95.

97.

US

A. B. C. D. E. F. G.

Für .xxvi. ducaten zehen bar, kauft

einer ein pferdt 110. 104. 104. 102. 100. 98. 100. Der leybrüder sprach die warheit

blibe in dem fasz 111. 105. 105. 108. 101. 99. 101.

Das rosz gieng vber kein baam 112. 106. 106. 104. 102. 100. 102.

Von vrteilsprechem, notarien vnd fürsprechen.

Die witfrau solt sechs hundert gül- den keim on den andern geben 113.107. 107. 105. 103. 101. 103.

Zwo frawen kriegten vmb garn 114. 108. 108. 106. 104. 102. 104.

Vntreu schlög ein zimerman als

er achthundert guldin fand 115. 109. 109. 107. 105. 103. 105.

Der ein örin ochsen erdacht 116. HO. HO. 108. 106. 104. 106.

Die sew wolten nit in das wasser 117. 111. 111. 109. 107. 105. 107.

Die haut ward vff ein schemel ge-

spant 118. 112. 112. 110. 108. 106. 108.

Die sach hangt noch am gericht 119. 113. 113. 111. 109. 107. 109.

Einer küsset eins fürsten dochter 120. fehu. fehii. rehu. feui. fehlt, fehlt.

Welchem der ochs heim gieng 121. fehlt, fehlt, fehlt, fehlt, fehlt. reUt.

Der richter wolt nit vnrecht richten 122. 114. 114. 112. 110. 108. 110.

Der verlor das rosz vmb die warheit 123. 115. 115. 113. 111. 109. 111.

Die fraw salbet dem richter die hend 124. 116. 116. 114. 112. 110. 112.

Der ein schenckt ein wagen, der

ander zwei pferd 125. 117. 117. 115. 113. 111. 113.

Der legat gab ein geschencktds

pferd wider 126. 118. 118. 116. 114. 112. 114.

Alle Sachen verlor ein fürsprech 127. 119. 119. 117. 115. 113. 115.

Das ferlin tranck die milch ausz 128. 120. 120. 118. 116. 114. 116.

Der einen erstach on sünd 129. 121. 121. 119. 117. 115. 117.

Der fürst ward geladen in das tal

iosaphat, vnd kam auch 130. 122. 122. 119i>. 118. 116. 118.

Von der heiigen ee vnd ersamen

frawen. Eine warff zwen häfen zum fen*

ster vsz 131. 123. 123. 120. 119. 117. 119.

In .XXX. iaren nie eins gewesen 132. 124. 124. 121. 120. 118. 120. Drei briedersfrawen warden eins 133. 125. 125. 122. 121. 119. 121. Ein bösz weib tugenthaft zemachen 134. 126v 126. 123. 122. 120. 122. Böse man tugenthaft zemachen 135. 127. 127. 125. 124. 122. 124.

£.

F.

G.

125.

123.

125.

fehlt.

feUl.

fehlt.

fehlt.

fehlt.

fehlt.

126.

124

126.

127.

125.

127.

128.

126.

128.

fehlt.

fehlt.

fehlt.

129.

127.

129.

130.

128.

130.

130b.

129.

130b.

131.

130.

131.

132.

131.

132.

133.

132.

133.

444

A. B. C. D.

All nacht het ein fraw entschul-

dignng 136. 128. 128. 126. Frawen zungen weren gesund zu

essen als schwantz stück 137. fehlt, fehlt, fehlt.

Der frawen zang was das schwerst 138. fehlt, fehlt, feut Einer schreib seiner frawen etwas

an einen zedel 139. 128. . 128. 127.

Einer sach einen für zwen an 140. 129. 129. 128. Die römerin glorigierten in iren

kinden vnd nit in gezierden 141. 130. 130. 129.

Das bösz weih ruckt hindersich 142. fehlt, fehlt, fehlt.

Die bauren verbranten die hend 143. 131. 131. 130. Einer het gern gewiszt wie sich sein

fraw wolt halten nach seim dot 144. 132. 132. 131.

Einer verbot seiner frawen dencken 145. 133. 133. 132. Ein geist vexiert den man zu nacht

der vatter bei tag 146. 134. 134. 133.

Einer nant sein frawen sein fröd 147. 135. 135. 134.

Der man wolt vor der frawen sterben 148. 136. 136. 135. Einer liebet sein frawen nie vnd

ward enthauptet 149. fcUt. fehlt, fehlt. fehlt. feUt. feUt.

Von den zauberem. (i84über.chi.) (i84fihe«pr.)

Der hafen sod, die tesch lieff heim 150. 137. 137. 186. 135. 133. 135. Das weib segnet sich vor dem

pfaffen 151. 138. 138. 137. 136. 134. 136.

Der wolf frasz ein pferd 152. 139. 139. 138. 137. 135. 137.

Ein brief an hals hencken für

äugen we 153. 140. 140. 139. 138. 136. 138.

Von dem glauben.

Ein iud must gott in einer mist- lachen suchen 154. 141. 141. 140. 139. 137. 139.

Der bauer touft ein kind, vnd der sun bracht ein kalb 155. 142. 142. 141. 140. 138. 140.

Der sawhirt glaubt nit ein geist 156. fehlt, rehit. fehn. fehlt, fehu. feut.

Von der hoffart.

ConstanUus duckt sich vnder den

bogen 157. 143. 143. 142. 141. 139. 141.

Ein bischüfif vberdisputiert ein

pauren 158. 144. 144. 143. 142. 140. 142.

445

A. B.

159. 146.

160. 146.

162. 148.

163. 149.

164. 150.

165. 151.

Der tüfel wolt selbs weichen Die büren wandlen zu einander Dein vatter tregt ein krön vnd ist

doch kein künig Ein künig wolt ein gnldin geben

vmb ein par bantoflen £in apt het eng schach an £iner zögt eim zwen mülstein Alexander wolt nit lauffen

Ein keiser was iederman frünüich 166. 152.

Domicianos verfolget Christen 167. 153.

Zwen stritten vmb ein ochsenkopf 168. 154.

Einer wolt streich teilen 169. 155.

Einmuleselgloryertvonseim vater 170. 156.

Das ertreich küsset einer 171. 157.

Ein hasz gloryert vsz eim hasen 17^. 158.

Ein wolf liesz ein kitzin tantzen 173. 159.

Der wind warf ein eichbaum vmb 174. 160.

Dedalus lert icarom fliegen 175. 161.

Von der geitikeit.

Einer wolt ein tag dot sein 176. 162. Aller meist menschen werden ver«

dampt ymb der geitikeit willen 177. 163.

Vff eim bret betten, zwei vnglück 178. 164.

Im wald fand einer ein schätz 179. 165. Einer bat got, was er an rurt das

solt alles gold werden 180. 166.

Der künig starb hungers halb 181. 167.

Im tranm frasz einer iesum 182. 168.

Der ander frasz ein crutzifix 183. 169.

Yespasianus het gemein beschlagen 184. 170.

Yespasianus ret mit Beim bruder 185. 171.

Ler mucken stechen 186. 172.

Vespa. solt man in tyber werfen 187. 173.

Ein fraw küsset Vespasianum 188. 174.

Yespasiano sagt ein Sprecher kurtz 189. 175.

C. D. E. F. G.

145. 144. foUt. fehlt. feUl.

146. 145. 143. 141. 143.

161. 147. 147. 146. 144. 142. 144.

148. 147.

149. 148.

150. 149.

151. 160.

152. 151.

153. 152.

154. 153.

155. 154.

156. 165.

157. 166.

158. 157.

159. 158.

160. 159.

161. 160.

feblt. fehlt, fehlt,

fehlt, fehlt, fehlt.

146. 143. 145.

fehlt, fehlt, fehlt,

fel^t. fehlt, fehlt.

146. 144 146.

147. 145. 147.

148. 146. 148.

149. 147. 149.

150. 148. 150.

151. 149. 151.

152. 150. 152.

153. 151, 1Ö3.

154. 152. 154.

162. 161. 155. 153. 155.

168. 162.

164. 163.

165. 164.

166. 165.

167. 166.

168. 167.

169. 168.

170. 169.

171. 170.

172. 171.

173. 172.

174. 173.

175. 174.

fbhlt. fehlt, fehlt.

166. 154. 156.

157. 155. 157.

158. 156. 158.

159. 157. 159.

160. 158. 160.

161. 169. 161.

162. 160. 162.

163. 161. 163.

164. 162. 164.

165. 163. 164.

166. 164. 166.

167. 166. 167,

Yen wucheren. Einer mocht seinsz gleich erlupffen 190. 176. 176. 175. 168. 166. 168. Der tüfel ketschet die Wucherer 191. 177. 177. 176. 169. 167. 169.

178.

177.

170.

168.

170.

179.

178.

171.

169.

171.

180,

179.

172.

170.

172.

181.

180.

173.

171.

173.

182.

181.

174.

172.

174.

183.

182.

176.

173.

175.

184.

183.

176.

174.

176.

186.

184.

177.

176.

177.

186.

185.

178.

176.

178.

187.

186.

179.

177.

179.

188.

187.

fehlt.

fehlt.

f«hll.

446

A. B. C. D. E. F. G. Ein Wucherer kant nit i;a kumen 192. 178. Die Wucherer gaben kein antwurt 193. 179. Den Segen teilt der predicant vsz 194. 180. Ein Wucherer het ein guten hart 196. 181. In die held, ward einer getragen 196. 182. An galgen ward einer gefürt 197. 183. Prediger weiten kein brod 198. 184.

Wucherers gut verschwand 199. 185.

Vnrecht gut, bulschaft, verdampt

vil 200. 186.

Widerkeren kunt einer nit 201. 187.

Widerkerung thun hindert Stelen 2Q2. 188. Ein testamentari ward zedot

gschlagen 203. 189. 189. 188. 180. 178. 180.

Von dem eebruch.

Ein fraw het .xii.kindvnd.xii. Väter 204. 190.

Das habermus vff ein seit 205. 191.

Ein keiserin stiesz ir band in das maul vergilii 206. 192.

Anthonius leid ein eebrecherin 207. 193.

Glacies ismar hiesz das kind 208. 194.

Eellerinnantendieknechtkapunen 209. 195.

Von dem starcken otten des römers 210. fehlt.

Ein iunckfraw het bulschaft ver- sucht 211. 196.

Eine wolt nit zwen sün haben 212. 197.

Züch iäcklin züch, züch metz züch 213. 198.

Einer nam sein fraw vmb - gotz willen 214. fehlt.

Quos deus coniunxit nemo separet 216. 199.

Ein doctor kam hinder euam we- scherin 216. 200. 200. 198. 189. 187. 189.

Fründ kamen in die ee 217. 201. 201. 199. 190. 188. 190.

Von den bülem.

Etlich essen gissel mal, sunst mal 218. 202. 202. 200. 191. 189. 191.

Der stum diener der fürstin 219. 203. 203. 201. 192. 190. 192. In einem bäum lag einer, da kam

der engel vsd der tüfel 220. 204. 204. 202. 193. 191. 193.

Ein alter buler noch als vil 221. 20ö. 206 203. 194. 192. 194.

190.

189.

181.

179.

181.

191.

190.

182.

180.

182.

192.

191.

183.

181.

183.

193.

192.

184.

182.

184.

194.

193.

186.

183.

185.

196.

194.

186.

184.

186.

fehlt.

fehlt.

fehlt.

fehlt.

fehlt.

196.

195.

fehlt.

fehlt.

fehlt.

197.

196.

187.

185.

187.

198.

197.

188.

186.

188.

fehlt.

fehlt.

fehlt.

fehlt.

fehlt.

199.

fehlt.

fehlt.

fehlt.

fehlt.

447

Von dreien witfrawen

A. B. C. D. E. F. G. 222. 206. 206. 204. 195. 193. 195.

Von der straff des eebruchs.

Von eim kaufman der ein kopff

mit bart ob eim tisch het gesehen 223. 207. Von der frawen gangolfi 224. 208.

Zwen ebrecher musten grau rock

tragen 225. 209.

Eim ebrecher beid äugen vsz

stechen 226. 210.

Das kalt eisen brant eine 227. 211.

Der koler sach ein frawen 228. 212.

Ein buler dötet ein eeman 229. 213.

Der eman hüw dem bülen vnd

seiner frawen die köpff ab 230. 214. Rosimunda er dötet zwen man 231. 215. Einer zu rom wolt einen erschies-

sen, ynd was hundert meil von im 232. 216.

Von truncknen Ititen. Einer het nie kein wein truncken 233. 217. Der becher het einen gestochen 234. 218. Vff dem mör asz einer fil saltz Von dem fiber wolt einer entle- diget werden, aber von dem

durst nit Wan einer badet so durst in Der Zunftmeister lag im mist Der esel was witziger dan sein her 239. 221. Der hirsz brach ein bein entzwei,

wolt kein wein mer trincken 240. 222. Ein truncken weibweisztnichtzme 241. 223. Trunkenheit ofnet me dan die

beicht 242. 224.

Ein brüder erweit trunckenheit,

ward ein eebrecher 243. 225.

Noe schut fiererlei blüt zu den

reben 244. 226.

Man het im capitel dispensiert 245* 227. Der ward truncken von den ver-

suchen 246. 228.

207. 205. 196. 194. 196.

208. 206. 197. 195. 197.

209. 207. 198. 196. 198.

210. 208. 199. 197. 199.

211. 209. 200. 198. 200.

212. 210. 201. 199. 201.

213. 211. 202. 200. 202.

214. 212. 203. 201. 203.

215. 213. 204. 202. 204.

216. 214. 205. 203. 205.

235. 219.

217. 215. 206.

218. 216. 207.

219. 217. 208.

204. 206.

205. 207.

206. 208.

236. fehlt. 2a7. fehlt.

238. 220.

fehlt. fehlt, fehlt,

fehlt, fehlt, fehlt.

220. 218. 209.

221. . 219. 210.

222. 220. 211.

223. 221. fehlt.

fehlt. fehlt,

fehlt. fehlt.

207. 209.

208. 210.

209. 211.

fehlt. fehlt.

224. 222. 212. 210. 212.

225. 223. 213. 211. 213.

226. 224. 214.

227. 225. 215.

212. 214.

213. 215.

228. 226. fehlt, fehlt, fehlt.

448

A. B. C. D. E. F. G. Vsz keim andern becher wolt er

trincken ' 247. feUt. feUt. fehlt. feUt. feUt. fehlt.

Von essen.

Der pfaffwarffdas femoral in kessel 248. 229. 229. 227. 216. 214. 216.

Von eim grossen fresser zu meiland 249. 230. 280. 228. 217. 215. 217.

Von milo wie' er starb 250. 231. 231. 229. 218. 216. 218.

Ein tracht kostet dausent galdin 251. 235. 232. 230. 219. 217. 219.

On last wolt einer essen, verzweiflet 252. 236. 236. 234. fehlt. feUt. feUt.

Nieman sol essen on das benedicite 253. 237. 237. 235. febu. feut. feUt.

Von zorn vnd von eylen.

Malaconctaministratimpetusf.p. 254. 239. 239. 237. fehlt, feui. fehh. Sant martin sprach, eylestu so

kamst da nit dahin 255. 240. 240. 238. 224. 222. 224.

Eeiser otto was am ostertag gech 256. 241. 241. 239. 225. 223. 225. Vmb vnschald schlug einer den

hund 257. 238. 238. 236. 223. 221. 223. Ein hencker det fier mörd, vnd

ward auch gerichtet 258. 242. {242. 240. 226. 224. 226.

Ein ritter ward erlöszt 259. 243. 243. 241. 226»». 224»». 227.

Von trackheit.

Der münch schwitzet zu metti zeit 260. 244. 244. 242. 227. 225. 228. Von dreyen faulen sünen, welchem

das reich zu gebiert 261. 245. 245. 243. 228. 226. 229.

Den acker wolt er nit vmbhacken 262. 246. 246. 244. 229. 227. 230.

Von dem faulen kuntzen 263. 247. 247. 245. 230. 228. 231.

Vom gedechtnis des dots.

An das bet vnd schiff zegon 264. 248. 248. 246. 231. 229. 232. . Ein fraw schickt Iren bulen zu

sterbenden menschen 265. 249. 249. 247. 232. 230. 233.

Ein altuatter forcht drü ding 266. 250. 250. 248. fehlt, fehlt. feUi.

Der dot schickt eim drei botten 267. 251. 251. 249. 233. 231. 234. Der tüfel schickt eim drei botten,

ee er in holen wolt 268. 253. 25ä. 251. 235. 233. 236.

Der künig stund gen nidergang 269. 254. 254. 252. 236. 234. 237.

Wie sich etlich am lotsten halten.

Der das krutz nit wolt bei im hab 270. 255. 255. 253. 237. 235. 239.

Einer küszet das krucifix 271. 256. 256. 254. 238. 236. 240.

Einer iaget, nant alle hund 272. 257. 257. 255. fehlt, fehlt. feUt.

449

4. B. C. D. E, F. G.

Einer gab zeichen da man vber

den trog wolt gon 273. 259. 259. 257. 240. 238. 243.

Einer klapert stetz wolt nit betten 274. 260. 260. 258. 241. 239. 244. Man ölet einem der forcht des

seckels 275. 261. 261. 259. 242. 24a 244».

Einer het den schlassel in der band 276. 262. 262. 260. 243. 241. 238. Der nam .i. pfennig von einer

kroten 277. 263. 263. 261. 244. 242. 245. Einer wolt das krucifix an seim

lotsten nit ansehen 278. 264. 264. 262. f«hit. feut. feut.

Von den seelen.

(346 flbenpr.)

Sein seel verkauft einer 279. 266. 266. 264. 247. 244. 247.

Der tüfel kauft ein seel 280. 267. 267. 265. 248. 245. 248.

Einer bot seiner sei fil gütz 281. 268. 268. 266. 249. 246. 249.

.Von der penitentz.

Wie ein rat penitentz tbet 282. 269. 269. 267. 250. 247. 250. Markolfus kunt kein bäum finden

daran er bangen wolt 283. fcut. reUt. fehlt, fehlt, fehlt. feUt.

Einer wolt ein esel kauffen 284. 270. 270. 268. fehlt, fehlt, fehlt.

Einer gab ein pfennig zoll 285. 271. 271. 269. 251. 248. 251.

(252 ftbeniir.)

Der beicbther gab .y. aue maria 286. 272. 272. 270. 252. 249. 2ö3. Die fraw solt für den man in den

himel 287. 273. 273. 271. 253. 250. 264. Der iung wey schickt sein muter

zu den götteren 288. 274. 274. 272. 254. 251. 254b.

Ein gouch het .v. mal gucket 289. 275. 275. 273. 255. 252. 255.

Der adler sach den fogler nit 290. 276. 276. 274. 256. 253. 256.

Das graw menli müsz als tragen 291. 277. 277. 275. feUt. fehlt, fehlt.

Ein kind fand seim vatter grau bar 292. 278. 278. 276. 257. 254. 257.

Von der beiebt.

Ein begin verlor die kürsen 293. 279. 279. 277. 258. 255. 258.

Ich het nur ein hauben vff 294. 280. 280. 278. 259. 256. 259.

Seider cristus gehurt beicht einer 295. fehlt, fehlt, fehlt, fei^iti fehlt. reUt. Eine beichtet das sie ins bet

brunzet 296. 281. 281. 279. 260. 257. 260.

Der vogt bedorfft .vii. sinn 297. 282. 282. 280. 261. 258. 261.

Fier gülden wolt einer zeigen 298. 283. 283. 281. 262. 259. 262.

Vsz eim bfich wolt einer beichten 299. fehlt, fehlt, fehlt, fehlt. feUt. fehlt.

Pauli 29

450

A. B. C. D. E. F. G.

Ein misereator yff das confiteor 300. fehlt, fehlt, fehlt, fehlt, fehlt, fehlt. Einer absoluiert von künftigen _

° (288 fibert Chi.)

«ünden 301. 286. 285. 284. 264. 261. 264.

Ein beichtuatter ward gehenckt 302. 286. 286. 285. 265. 262. 265. Einer wolt nit die rot kap tragen 303. 287. 287. 286. 266. 263. 266.

Von geloben vnd verheissen. Einer yerhiesz ein kertzen als grosz . .

als ein sägel bäum, in nöten 304. 288. 288. 287. 267. 264. 267. Ku vnd das kalb verhiesz einer 805. 289. 289. 288. 268. 265. 268. Den weinkauff nit zu trincken wolt

die fraw nit verheissen 306. 290. 290. 289. 269, 266. 269.

Wan der siech geniszt, so ist er

böszer dan er vor was 307. feut. feut. feut. fehlt, fehlt, feut.

Nach dem fasz mit wein schickt

einer 308. 291. 291. 290. 270. 267. 270.

Einer verhiesz ein kind, das im

das ander auch stürb 309. 292. 292. 291. fehlt. reUt. fehlt.

Von meisterschaft.

Einer kunt ein werck besseren 310. 293. 293. 292. 271. 268. 271. Der fechtmeister schlag seim

schuler den kopff ab 311. 294. 294. 293. 272. 269. 272.

Götz hilff wolt einer nit vbergeben 312. 295. 295. 294. 273. 270. 273.

Ein harpffen schlaher 313. fehlt, fehlt, fehlt, fehlt, fehlt, fehlt.

Welcher etwas vffder lauten kunt 314. 296. 296. 295. 274. 271. 274.

Einer wolt sein meister hencken 315. 297. 297. 296. 275. 272. 275.

Der künig liesz einen köpffen 316. feUt. feut. feUt. fehlt, rehit. fehlt.

Wan man etwas verbüt, so liept es erst. Nitimur in vetitum. Die fraw asz kein zwiblen 317. 298. 298. 297. 276. 273. 276.

Fünf exempel von frawen 318. 300. 300. 299. 278. 275. 277»».

Ein alt man kam nie für die stat 319. 301. 301. 300. 279. 276. 278.

Von almüsen.

Die beurin gab sant martin ein hau als in der falck holet 320. 303. 303. 302. 281. 278. 280.

Die beurin wolt kein linsen geben 321. 304. 304. 303. fehlt, fehlt, fehlt.

Die keiserin het zwen ermel ge- stickt schickt sie otto , 322. 306. 305. 304. 282. 279. 281.

Pilatus het christus rock an 323. 306. 306. 306. 283! 28l7'282.

451

Jl. B. C. D. E. F. G.

Der bawer gab dem pfaffen ein

ka, das er im hundert geb 324. 307. Von bans wemer 325. 308.

Zwen blinden schrawen 326. 309.

Einer gieng für ein seckelvolgeltz 327. 310. Ein almäsner fand ein schätz 328. 311. Christus erschein einem grafen,

vnd liesz die kleider ligen 329. fehlt.

Er gab die sporen durch got 330. 312.

Von dem gebet.

Der prior henckt den ring sorg an 331. 314. Der bettet miserere tui deus 332. 315.

Ein fraw bettet pater noster 333. 316.

Von ein wolf, ein fuchs vnd ein

geitigen 334. 31?.

Dem vatter brunnen die finger 335. 318. Das krucifix schlug eim ein arm

ab ward darnach sein feind 336. 319. Der arm man betet für den rychen 337. 820. Einer lernet das pater ndster bei

dem körn vszleihen , 338. 321. 321. 320. 296. 293. 295.

Von dem bapst.

Der wusch denen ir füsz 339. 322. 322. 321. 297. 294. 296.

Der graf begert von dem bapst die

fladen zu essen am oster abent 340. 323. 823.

Ein redner liesz ein fürtzlin 341. 324. 324.

Der wolt beweren kurtz zu reden 342. 325. 325.

Bapst iohannes reit vff eim pferd 343. 326. 326.

Ein alt weib begert den sogen 344. 327. 327. Das ewangelium secundum per-

gamum 345. 328. 328.

Der babst wannet die ducaten 346. 329. 329.

Für den babst kam einer 347. 330. 330.

Ein babst ward verdampt 348. 331. 331.

Von straff.

Der bauer frasz fünftzig zwiblen 349. 332. 332. 330. 304b. 302. 304.

Der esel frasz drei peterlin 850. 333. - 333. 331. 305. 303. 305.

Alezander fieng ein rauber 351. 334. 834. '332. 306. 304. 806.

29*

307.

306.

284.

282.

283.

308.

307.

285.

282b.

284.

309.

308.

286.

283.

285.

310.

309.

287.

384.

286.

811.

310.

288.

285.

287.

fehlt.

fehlt.

fehlt.

fehlt.

fehlt.

312.

Sil.

289.

286.

288.

314.

313.

fehlt.

fehlt.

fehlt.

815.

814.

291.

288.

290.

816

315..

fehlt.

fehlt.

fehlt.

817.

816.

292.

289.

291.

818.

317.

293.

290.

292.

319.

318.

294.

291.

298.

820.

319.

295.

292.

294.

322.

298.

295.

297.

823.

299.

296.

298.

824.

fehlt.'

fehlt.

fehlt.

325.

fehlt.

fehlt.

fehlt.

326.

800.

297.

299.

327.

801.

298.

300.

328.

302.

299.

301.

329.

803.

300.

802.

329^

804.

301.

803.

1

452

A. B. C. D. E. F. G.

Ymb eines dolchens willen ward

einer gehenckt 352. 835. 335. 333. feut. feut. reUi.

Der gewer trg erstach sich 353. 336. 336. 334. feut. tMk f«ui.

Von schaffiieren.

Ein Schaffner schreib jd. goldin 354. 337. 337. 335. 307. 305. 307.

Rechen mit der teschen 355. 338. 338. 336. 308. 316. 308.

Einer zögt das maul vnd den ars 356. 339. 339. 337. 309. 307. 309.

Von artzeten.

Einer sach ein karren mit mflst 387. feUt. feut. fcui. feut. f«ut. feut

Einer machet titum gesund 358. 341. 341. 339. 311. 309. 311.

Einer machet sein vatter gesond 359. 342. 342. 340. 312. 310. 312.

Der meint er wer ein han 360. 343. 843. 341. 313. 311. 313.

Von getruwen knechten. Der knecht machet seinen herren

zu einem künig 361. feUt. fehlt. feUt. fehlt. feUt. fehlt.

Der hirt ward bald reich 362. 344. 344. 342. 314. 312. 314.

Der koch begert ein esel von dem heren 363. 345. 345. 343. 315. 313. 315.

Von keUerin.

Die kellerin het zwei gebrotne (846 überechi)

hüner gessen 364. 346. 347. 344. 316. 314. 316. Die kellerin vnd die fraw wunsten

einander fil geltz 365. 347. 848. 345. 317. 815. 317.

Von vngehorsamkeit. Ob einem liecht briet einer eyer 366. 348. 349. 846. 318. 316. 318. Einer was gehorsam, was er gern

det das det er 367. 349. 850. 347. 319. 817. 819.

Der künig gab seinen dreyen sünen

Opffel schnitz 368. 350. 351. 848. 320. 318. 320.

Von den wirten. Einerlei wein must einer trincken 869. feui. fehlt, fehlt. feUt. feUt. fehu. Der knecht det was man wolt,

aber nit was man in hiesz 870. 353. 354. 351. 328. 321. 328. Von einem gast der wol saufen

mocht 371. 354. 355. 352. 324. 322. 321

Ein Wirt verschütt vil wein 372. 355. 356. 353. 325. 323. 325.

453

A. B. C. D. E. F. G.

Der yff den tisch hofiert, das waren kttssin vnd bet 873. 356. 357. 854. 326. 324 826.

Die würtin het ein zuber yoI Was- sers in das vasz gethan 374. 357. 358. 355. 327. 825. 327.

Ein äff warff den tritten pftnnig 375. 858. 359. 856. 328. 326. 826.

Von spileren. Alle forteil vff dem spilen , liesz

der vatter den sun lernen 376. 359. 360. 357. 329. 327. 329.

Vff den zunften solt man spinnen 377. 360. 361. 358. 380. 828. 630. Der tüfel holet den, der seiner

frawen gürtel het 378. 361. 862. 359, 381. 829. 331,

Der dieb warff ein wflrffel vff 379. 362. 868. 860. 832.' 830. 332.

Von züdütlern adolatores. Der fuchs lert einen drey weiszheit

far seinen Ion 380. 863. 864. 361. 883. 831. 383.

Die äffen zerrissen einen der het

ynen die warheit gesagt 381. 364. 365. 362. 334. 832. 384.(6)

Diogenes asz kraut aduliert nit 882. 865. 866. 863. 885. 333. 335.(7)

Von tantzen vnd pfeiffen.

Der tafel machet zu tantz 883. 366, 867. 864. 336. 334. 836.

Der predicant zerstach die bdcken 384. 867. 368. 365. 337. 335. 837.

Der stier zerreisz ein tentzerin 385. fehlt, feut. feut. feUt. feut. feui.

Einer begert ein pferd 386. 368. 369. 866. 388. 836. 388.

Ein kol sprang vff ein mantel 387. 369. 870. 367. 389. 337. 839.

Die in saxen tantzten ein iar 388. 370. 371. 368. 340. 338. 340.

Von feirtagen. Der lud stund den sabat vnd den OMiuenoM.)

suntag in dem proffey 889. 371. 372. 369. 341. 389. 841.

Eine gebar ein hunds köpf 890. 272. 373. 870. 342. 440. 342.

Der meder fand ein guldin. 891. 878. 374. 871. 343. 841. 348.

Von liegen. Papirius sagt, man solt einem man

noch ein fraw geben 392. f«U(. f«ut. fcut. fehlt. feUt. fehii.

Ein lagner sol nichtz 398. 374. 875. 372. 344. 342. 344.

Zwen kaufiman warden reich 394. 375. 376. 873. 345. 343. 345.

Heimliche dingheimlichbehalten. Eim ritter flogen .1. rappen tsz

454

A; B. C. D. E. F. G.

dem leib 395. 376. 877. 374. 346. 344. 346.

Der verkauft den rock der stat 396. 377. 376. 375. 347. 345. 347.

Mido rex het esels oren 397. 378. 379. 376. 348. 346. 348.

Beginen weiten ynen selber beich- ten, pfeiffholderen 398. 379. 380. 377. 349. 347. 349.

Von frid vnd einikeit Der mund vnd die glider warden

mit einander vneins 399.380. 381. 378. feui. fewi.. feui.

Zwen hund döteten einen wolff,

warden mit einander eins 400. 381. 382. 379. 350. 348. 350.

Der bertzog macht zw6n burger

eins durch bar vszrauffen 401. 382. 383. 380. 351. 349. 351.

Zu zürcb warden zwen eins 402. 383. 384. 381. 352. 350. 352.

Zwo geisz giengen vff einander 403. 384. 386. 382. 353. 351. 353.

Von gemeinen metzen. Der wolt ein heszlich thier dem

tüfel schencken 404. 385. 386. 383. 354. 352. 354.

Ein metzen kuntniemansvfflupfen 405. 386. 387. 384. fehu. fehlt, feut. Alle gaben sein nihs gegen den held 406. 387. 388. 385. 355. 353. 355. Einer sach nit das sie nur ein

aug het 407. 388. 389. 386. 356. 354. 356.

Drei frawen streichen ein kupplerin 408. 389. 390. 387. 357. 355. 367.

Von den malern. Bauren wolten ein lebendigen got

haben 409. 390. 391. 388. 358. 356. 358.

Malen vmb die meisterschafft 410. 391. 392. 389. 359. 357. 359. Ein maier satzt einem heiligen

ein fliegen an die stirn 411. 392. 393. 390. 360. 358. 360.

Einer malet hübsche kind 412. 393. 394. 391. 360^ 359. 361.

Samalio pardulus 413. 894. 396. fehlt. feUi. fehlt. ^ fehlt.

Der maier machet einer ein andere

färb ynder dem antzlit 414. 895. 396. 392. 861. 360. 362.

Von kleideren.

Einer schlug den herren 415. 396. 397. 398. 362. 361. 863.

Einer küsset seine kleider, sie

beten im für geholffen 416. 397. 398. 394. 363. 362. 364.

Donatus ward padue verachtet 417. 398. 899. 395. 364. 363. 365.

Der satler verachtet ein edelman 418. 399. 400. 396. 365. 364. 866.

456

A. B. C. D. E. F. G. Hofikrt geschant ein äff zu parysz 419. 400. 4Q1. 397. 366. 365. 367.

Von früntschafft. Die wolff in eim land waren lieber

dan die hund in andro 420. fehlt, febit. feut. fehlt, fehlt, feilt.

Der bischoff wolt fründ haben 421. 401. 402. 398. 367. 366. 368. Was der ber dem in ein or runet 422. 402. 403. 399. 368. 366^. 369. Einer bracht sein grösten feind 423. 403. 404. 400. 369. 367. 370. Einer leit ein seckel mit gelt dem

anderen vnder das küssin. 424. 404. 405. 401. fehlt, feui. fehlt.

Von hunden. Der hund holet flieisch an der .

metzig 425. 405. 406. 402. 370. 368. 371.

Im wasser sach ein hund ein stuck

fleisch 426. 406. 407. 403. 371. 369. 372.

Denmarcker heten ein hund zu

eim künig 427. 407. 408. 404. 372. 370. 373.

Ein hund starb hungers yff dem

grab 428« fehlt, fehlt, fehlt, fehlt, fehlt. f«hlt.

Eim hund betten ist ein grose arbeit 429. 408. 409. 405. 373. 371. 374. Ein hund gesellet sich zfi einem

wolff aber nit lang 430. 409. 410. 406. 374. 872. 375.

Die wölff vnd hund einer färb 431. 410. 411. 407. 375. 373. 376.

Ein nar verriet seinen bröder 432. 411. 412. 408. 376. 374. 377. Ein wolff wolt mager sein vnd

frey, dan feiszt vnd gefangen 433. 412. 413, 409. 877. 376. 378.

Der hund verriet ein mörder ' 434. 413. 414. 410. 378. 876. 379.

Von der eer vatter vnd mftter. .

Der ein kolben machet 435. 414. 415. 411. 379. 377. 380.

Zwo elen tüchs gab einer seinem

vatter zu eim rock 436. 415. 416. , 412. 380. 378. 381.

Einer trüg ein krot im antjit 437. 416. 417. 413. 381. 379. 382. Der sun sprach, meines vatters

seel, requiescat in pico 438. 417. 418. 414. 382. 380. 383.

Am galgen macht er die fig 439. 418. 419. 415. 383. 381. 384.

Sant anthonlus feür zündet einen

an sein müter erbat es 440. 419. 420. 416. 384. 382. 386.

Von rat suchen vnd geben. Vlixes riet Palamidi 441. 420. 421. 417. 385. 383. 386.

456

A. B. C. D. E. F. G.

Saltz sol man mit mnleszel milch * besprengen 442. 421. 422. 418. 386. 384. 387.

Periklis erdocht ein sinn das er

nit rechnen dorfit 448. 422. 423. 419. 387. 385. 388.

Vsz eim feind macht er ein fründ 444. 423. 424. 420. 388. 386. 389. Julias woltnit volgen seiner fraw6n

rat oder anschlag 445. 424. 425. 421. 389. 387. 390.

Einer schreib ein rat vsz bapeyr 446. 425. 426. 422. 390. 388. 391. Die wolf begerten die hund von

schaffen 447. 426. 427. 423. 391. 389. 392.

Von dem gotz 'wort.

Der tüfel prediget in eim kloster 448. 427. 428. 424. 392. 390. 393. Ein ritter zürnet vber ein predi-

canten 449. 428. 429. 425. 393. 391. 394. Ein knöpfflet müsz, ist ein predig

von allerlei 450. 429. 430. 426. 394. 392. 395.

Der predicant sol blind sein 451. 430. 431. 427. 395. 393. 396. Nach essens was er nit der, der

an dem morgen geprediget het 452. 431. 432. 428. 396. 394. 397.

Kein fürst würt behalten 453. 432. 433. 429. 397. 395. 398.

Der tüfel griesset d^e prelaten 454. 433. 434. 430. 398. 396. 399.

Von der straff die das gotzwort verachten.

Der priester widerret im selber 455. 435. 436. 432. 400. 398. 401. Sant franciscus flächet eim weib 456. feut. feut. fehlt, feut. fehlt, fehii. Ein besessner spotet sant amando 457. 436. 437. 433. 401. 399. 402.

(457ahenpr.)

Drei haben die weit betrogen 458. 438. 438. 434. feUt. feUt. fehlt.

Yon dem passion zu predigen.

In dem passion sprach der priester ^404 «henpr.)

es ist nit also 459. 489. 439. 435. 402. 400. 404.

Lang passion predigen 460. 440. 440. 436. 403. 401. 405.

Langer passion ist ein gesellen stosz 461. 441. 441. 437. fehlt, fehlt, feut.

Wie man den seien zu hilff knmpt.

Ein fraw gab ein ochsen vmb drit-

halben rappen, ein han vmb

.xü. gul. 462. 442. 442. 438. 404. 402. 406.

Der arm man gab eim das pferd 463. 443. 443. 489. 405. 408. 406^

457

A. B. C. D. E. F. G.

Waemmflnchnachseimtodhinf&r 464. 444. 444. 440. fehlt. f«Mt. fehu.

Wa reqoiescat in pace her kum 465. 445. 445. 441. 406. 404. 407.

Ein bischoff sach ein kind betten 466. 446. 446. 442. 407. 405. 408.

Einer lachet zu dem de profundis 467. 447. 447. 448. 408. 406. 409.

Derkünigdancketdasergeertward 468. 448. 448. 444. feut. fehlt, fehlt.

Sant bernhardin bewert das fegfüer 469. 449. 449. 445. 409. 407. 410.

Von gedult.

Einer nam ein bösz weib 470. 450. 450. 446. 410.

Socrates ward beschüt 471. 451. 451. 447. 411. Zwen in dem kessel, der iang mnr-

melt der alt schweig 472. 452. 452. 448. 412.

Der eselhet wo! Tnser gedult tragen 473. 453. 458. 449. 413.

Der gloken lütet der gedult 474. 454. 454. 450. 414.

Einer sptlwet dem künig in sein hart 475. 455. 455. 451. 415. Der ammeister zu straszburg nant

einen ein schalck 476. 456. 456. 452. 416.

Diogenes sprach lentnle 477. feui. feUt. feUt. fehlt.

Du bist her deins munds 478. 457. 457. 458. 417.

Von widerwertikeit.

Der nie ein helbling het 479. 458. 458. 454. 418.

Einer verlor ein aug, bleib lebendig 480. 459. 459. 455. 419.

Kein tag vergat on leiden 481. 460. 460. 456. 420.

Wie man kind ynd kelber entwent 482. 461. 461. 457. 421.

Von eyd schweren.

Einer schrei vber die gassen 483. 462. 462. 458. 422. 420. 423.

Sant Niclaus schwur drü ding 484. 463 463.. 459. 423. 421. 424.

Sant pangratius strief den meine! d 485. fehlt, fehu. fehlt, fehlt, feut. fehlt.

Sant andromarus strieff die sttnd 486. 464. 464. 460. 424. 422. 425. Wammb seind me armer Becher

menschen in der cristenheit dan

sunst 487< 465. 465. 461. 425. 423. 426.

Der ein arm ward kürtzer 488. 466. 466. 462. 426. 424. 427.

Von falscheit vnd betrügnis.

Zwen wetteten mit einander 489. 467. 469. 468. 427. 425. 428. Die knecht heten die röcknitge*

lassen 490. 468. 468. 464. 428. 426. 429.

Einer wincket mit den angen 491. 469. 469. 465. 429. 427. 480.

408.

411.

409.

412.

410.

418.

411.

414.

412.

415.

418.

416.

414.

417.

fehlt.

fehlt.

415.

418.

416.

419.

417.

420.

418.

421.

419.

422.

458

A. B. C. D. E. F. G.

Fil dieb waren bei einander 492. fewi. febu. r.ui. f«ui. fchu. fewt.

Ein fuchs verklagt ein han falsch 493. 470. 470. 466. 430. 428. 431.

Der wolf verklagt den fuchs falsch 494. 471. 471. 467. 431. 429. 432. Sechs wölfif teilten einen ochsen,

on den rechten erben 496. 472. 472. 468. feui. mu. feut.

Wie man raubet am letsten das bet 496. feui. fekiu reui. fehlt, feui. feUt. Einer wolt ein mflnch die Stegen

ab werffen, ia ia 497. 473. 473. 469. 432. 430. 433.

Von grossen prelaten.

Die sonn gebar noch ein sunen, (475fibenpr.)

da trauret das erdtreich 498. 474. 475. 471. 434. 432. 435.

Drttklösterzfiliptzigbawenon gelt 499. 477. 476. 472. 435. 433. 436. Einer sucht die Schlüssel zu der

abtey 600. 478. 477. 473. 436. 434. 437.

Der fürst versiglet ein briefiF 501. 479. 478. 474. 437. 435. 438.

Von octauiano dem keiszer, vn- der dem Cristus geboren ward.

Ein iüngling kam gen rom 502. 480. 479. 475. 438. '436. 439.

In dem verganten hiesz einer eins

ritters bet kauflfen 503. 481. 480. 476. 439. 437. 440.

Julia liesz sich kal machen ee zeit 604. 482. 481. 477. 439^ 438. 441.

Der bulet der groszen römer weiber 505. 483. 482. 478. 440. 439. 442. Ein kriechischer poet gab zwen

iieller 606. 484. 483. 479. 441. 440. 443.

Von dem grossen alexander.

Der müller treib einen esel 607. 485. 484. 480. 442. 441. 444.

Alexander schwur, was in einer

bet das wolt er nit thun 608. 486. 485. 481. 443. 442. 445.

Darius schickt Alexandro ein sack

vof magsomen 609. 487. 486. 482. 444. 443. 446.

Von Julio dem ersten keiser. Julias fraget sein frawen 510. 488. 487. 483. 445. 444. 447.

Von barbarossa. Von barbarossa 511. 489. 488. 484. fehlt, fehlt. f«hit.

Die bauren machten bleigin ring an die pater noster 612. 490. 489. 485. 446. 445. 448.

Von eim bischoff von trier.

469

a; b. c. d. e. f. g.

Der lert einen das innitfrttri, es (449 übenpr.)

wer wie kalt es wolt 513. 491. 490. 486. 447. 446. 460.

Grosz herren sehen durch die fin-

ger, bedörffen keiner brillen 514. 492. 491. 487. 448. 447. 451.

Von dem löblichen hausz öste-

reicb. Welcher hertzog vor gieng 615. 494 493. 489. 450, 449. 452^

Kropffecht Jüt machten gesund 516. 495. 494. 490. 451. 450. 453.

Von der krön von Franckreich.

Der begert ein gab von dem künig

von Franckreich 517. 496. 495. 491. 452. 451. 454.

Der künig begert zu wissen 518. 49.7. 496. 492. 453. 452. 455.

Von dem guten iar zu heischen.

Der bawer det das maul vfif 519. 498. 497. 493. 454. 453. 456.

Von oster eyer zu heischen. (457über.ciir.

Wie ein bOrin die eyer zerbrach 520. 499. 498. 494. 455. 454. 458. Wie ein predicant im selbs ein

peticion halten sol 521. 500. 499. 495. 456. 455. feWt.

Von sant iohans segen.

Dem bösen geist het sich einer ergeben ward erlöszt 522. 501. 500. 496. 457. 456. fehlt.

Von gewonheit.

Der storck bicket einem anderen

Storeken ein aug vsz 523. 502. 601. 497. 458. 457. fehlt.

Vnser ding ist fleschen werck 524. 503. 502. 498. 459. 458. 459.

Von stratagematibns in kriegen. Cesta hiesz die weiber Schleier

schreiten 525. 504. 503. 499. 460. 459. ib9\

Trifon seget gelt vsz 526. 505. 504. 500. 461. 460. 460.

Hanibal liesz kisten in den tempel

tragen 527. 506. 505. 501. 462. 461. 461.

Elephanten forchten die müsz 528. 507. 506. 502. 463. 462. 462.

Von guten raten in kriegen. Ein künig ist zu forchten 529. 508. 507. 503. 464. 463. 463.

Ein maus lert ire kind 530. 509. 508. 504. 465. 464. 464.

460

A.

681. 582. 538. 584. 585. 586.

Warumb seind letz nit ritter

Was man von dem heren sagt

Zwen dieb in einer kirchen

Ei^ stum ward reden

Einer gieng vor zd

Zwen ritter, der ein leid

All spilleat hüren warden er- schlagen 537.

Ein künig gewan vil lands 538.

EUinibal macht vneinikeit 539.

Die rät sollen besundere kleider tragen 540.

Einhauptman sach fil fögel fliegen 541.

Ein hauptman ward gemalt 642.

Am rucken liesz einer den har- nest starck machen 543. Herenius viel die figent ledig zelon 544. Hanibal samlet zwen sester ring 545.

B. C. D. E. F. G.

510. 509. 605. 466. 465. 465.

611. 510. 506. 467. 466. 466.

512. 511. 607. 468. 467. f«hu.

513. 612. 608. 469. 468. 467.

514. 513. 509. fehlt, fehlt, fehlt.

515. 514. 510. 470. 469. 468.

516. 515. 511. 471. 470. 469.

517. 516. 512. 472. 471. 470. 618. 517. 513. 473. 472. 471.

519. 518. 514. 474. 473. 472.

(515ft)ier0pr.)

520. 519. 516. 475. 474. 473.

(474&henpr.)

521. 520. 517. 476. 475. 475.

fehlt, fehlt. feUt. fehlt, fehlt, fehlt.

522. 621. 518. 477. 476. 476. 528. 522. 519. 478. 477. 477.

Von vil Pfründen.

Der babst gab eim vil vil pfrflnden 546. 524. 528. 520. 479. 478. fehlt. Ymb fil geltz, wolt einer des tüfels (479 ftbeneu.)

sein 547. 526. 524. 521. 480. 480. fehlt.

Von geweichtem wasser. Ein mosz gieng nit ab 548. 626. 525. 522. 481. 481. fehlt.

Vnser frawen hertzleid alsz iesus xii. iar alt was.

Die iunckfraw erfär das hertzleid in dreien tagen 549. 528. 527. 524. fehlt, fehlt, fehlt.

Von vnser frawen empfencknis.

Wie ein wolf einen dötet 550. 529. 528. 525. feUt. fehlt, fehlt.

Maria nam einem doctor das heilig

sacrament 551. 530. 529. 526. fehlt, fehu. fehlt.

Blind ward ein baccolarius 552. 531. 530. 527. fehlt, fehlt, fehlt.

Die pestilentz hört vff zu basel,

altz das fest vffgericht ward 553. 532. 531. 528. fehlt, fehlt, fehlt. Einer nam sich an er wer dot vnd

starb recht 564. 588. 682. 529. fehh. fehlt, fehlt.

461

A. B. C. D. E. F. G.

Von dem heiligen sacrament des altars.

Ein ittdin sach cristam im sacra- ment 555. 534. 638. 630. 483. 488. fehlt.

Wie usz franckreich die luden vertriben sein worden 656. 535. ^34. 631. 484. 484. feut. «

Wie ein kindlin ein ander kindlin in dem seckel sach 667. ftiiit. feut. feui. f«hu. feut. feui.

Von dem Weihnachtag.

Ein bild fiel von ismar in barbara 568. 536. Zwen böm zu würtzburg bjingen . disz nacht äpffel 659. 537.

Sibilla zögt octaaiano ein bild 560. 538.

Von dem himelreich. Zwei hundert iar was ein ritter

ausz, meint es wer nur ein stund 561. 539. Ein fogel sang eim brSder ccc iar 562. 540.

Mejen stecken einer geisterin. Von ewiger sälikeit wie]j|sie fünf man haben wolten 663. 641.

End«.

Von allerlei matery gesamlet.

Der ein was zufil forchtsam 664.

In der xiii zunft sitzt man me zu der vn ee 566.

Der warffein heller in den Wechsel 566.

Die Sassen vff den esel, vnd trü- gen in 577.

Seiner mflter bracht einer brot 651.

Der pfaff hofiert nit in der kirchen 662.

An des pfaffen bet hofiert einer 653.

Die beten complet am bet 654.

ANHANG.

Von einem narren der in die hosen

schisz 1. 47.

Von einem narren der sein rosz

536. 632. 486. 486. f#ut.

536. 533. fehlt, fehlt, fehlt.

637. 534. 486. 486. fehlt.

588. 535. 487. 487. fehlt. 539. 536. 488. 468. 478.

640. 537. 489. 489. fehlt.

Ende.

638. 490. 490. 479.

539. 491. 491, 480.

540. 492. 492. 481.

641. 493. 493. 482.

542. 494. 494. 483.

543. 495. 495. 484.

544. 496. 496. 486. 645. 497. 497. 485»».

Ende.

47. 45. 46. 48. 46.

462

liesz zu fusz gen, daramb es

ein furtz hatte gelassen Von einem fürsten einem narren

vnd einem band Wie man ein Strassen räuber ausz

fieret Von einem fressigen knecht Ein schneyder ist selten kostfrey Von einem der nit gern schlecht

visch asz Wie ein krancker nit beychten wolt Von einem zimmerman der ster- . ben solt

Von einem dem sein müter ge- storben was Wie einer bey einem hund war

gelegen Von einer witzigen frawen Von Juncker limpel wie er jn

stiffei yjad sporn yber feld gieng Wie trey 'lantzknecht ^mb ein

zerung hatten Wie zweyen jr artzney verweehszlet

ward Von einer treüwen leer eim sun Von einem dem ein gestoleu

ward Wie einer die warheyt prediget Wie ein Narr den BischofiF schlug Von einem abenteurer vnd einem

kremer Wie ein nar das weichwasser gar

yff sich schit

A. B. C. D. K F. G.

2. 48. 48. 46. 46. 44. 46.

3. 49. 49. 47. 47. 45. 47.

4. 84. 84. 82. 80. 78. 80. 6. 232. 232. 230. 219. 217. 219.

6. 233. 233. 231. 220. 218. 220.

7. 234. 234. 232. 221. 219. 221.

8. 252. 252. 250. 234. 232. 235.

9. 258. 258. 256. 239. 287. 241.

10. 265. 265. 263. 245. 243. 246.

11. 284. 284. 282. 263. 260. 263.

12. 299. 299. 298. 277. 274. 277.

13. 302. 302. 301. 280. 277. 279.

14. 313. 313. 312. 290. 287. 289.

15. 340. 340. 338. 310. 308. 810.

16. 351. 352. 349. 321. 319. 321.

17. 352. 353. 350. 322. 320. 322.

18. 434. 435. 431. 399. 397. 400.

19. 474. 474. 470. 433. 431. 432.

20. 493. 492. 488. 449. 448. 452.

21. 527. 526. 523. 482. 482. reui.

1535.

Von eim bösen weih das nit reden wolt bisz man sie schlug

22. 124. 123. 121. 125.

1538. Anfang der newen stuck so vil

468

'

A. B. (

1 D. E.

F.

G.

diaz buch jetzunt mer dann

vormals Inhalt.

Anliang

Wie ein nun Silentium hielt

23.

498.

498.

486.

Von einem münch der ein bulerwar

24.

499.

499.

487.

Von einem schultheisz vnd einem

.

bawren

25.

600.

500.

488.

Von eym bawren der nit wo! gehört

26.

501.

601.

489.

Von eym burgermeyster der ein

Schinder was

27.

602.

602.

490.

Ein künigin ausz Franckreich gab

-

ein recht vrteyl

28.

503.

603.

491.

Ein goldtschmit gesell macht ein

laut klingen

29.

604.

604.

492.

Von einer kungln ausz Hispannia

1

vnd einem wirt

30.

505.

505.

493. !

Von einer wettung zweier goldt-

(506,507fibersehl.)

1

!

Schmidt mit edel gestein zuuer-

setzen

31.

508.

506.

494.

Von kochersperger bawren vnd

eym Sprecher vff des Ameysters

stnb zu Straszbnrg

32.

509.

507.

496.

Von eim edelman der wolfeyl thäch

kaufift

33.

510.

508.

493»».

Wie ein pfarrer ein meszgewand

kaufft

34.

511.

509.

4H\

Wie ein gast eim wirt weit genfig

»

ruckt

35.

512.

610.

497.

Von eim pfaffen der ob dem altar

'

schreit der künig trinckt

86.

513.

511.

498.

Von eym andechtigen bawren

37.

514.

612.

499.

Von eim narrechten narren

38.

515.

513.

500.

Von eim vngedultigen herrgot im

Passio

39.

516.

614.

601.

Ende.

Ende.

Ende.

Ende.

464

ALPHABETISCHES VERZEICHNIS

der in den Nacbweisungen häufiger und abgekürzt citierten älteren

Werke und Ausgaben.

Abraham a S. Clara, Reimb dich «fec, Lnzern, 1687, 4.

, Bescheid-Essen, Wien und Brunn, 1717, 4°.

, Mercurialis oder Wintergrün. Augsburg, 1766, 4*.

, Gehab dich wohl! Wien, 1827, 8°.

, Etwas für Alle. Wien 1829, 1880.

, Lauber-Hütt, 1—3. Wien 1826, 1828.

, Judas der Ertz-Schelm. 1—4. 1687—1695.

Abste^iius, Laur. (Bevilacqua; 1499) fabulae. In Mythologia Aeso-

pica op. J. N. Neveleti Francof. 1610. p. 531—618. Acerra philologica. Neue und vermehrte, (P. Laurembergii) Frankf.

u. Leipz. 1708. 8^.

AeSOpUS Korai: jR/fv9wv uliaantuar awaytirpj. *Ev Ha^totg. ata i.

Aesopus Furia: Fabulae aesopicae quales ante Planudem ferebantur

ex vet. cod. abbat. Florentinae , cur. Franc, de Furia. Vol. 1. 2.

Florent. 1809. 8^. Aesopus Neveleti: Mythologia Aesopica ed. Nevelet. Francof.

1610. 8°. Aesopus Haup4;manni: Mv^tay Atawituav awceytoyfj. Exemplar

Oxoniense de anno 1718 emendavitJ.G. Hauptmann. Lips. 1741. 8^ Aesopus Dorpii: Fabularum quae hoc libro continentur interpretes

atque authores sunt hi Guil. Goudanus &c. (Mart. Dorpius, praefatus

est), Argentin. 1519. 4^. Agricola, Job. Spriekwörde (Magdeborg, 1528) 8^

330 Sprichw. Zwickau, 1529, 8».

750 Sprichw. 8. 1. 1541. 8«.

600 Sprichw. s. 1. 1548. S\

Alciatus^ Andr. Emblematum libri II. Lugdun. 1580. 8®.

465

(Alexander de, Haies) Destructorinm vitiorum. Naremb. 1496. fol.

Alphonsus, Petr. Disciplinaclericalis, ed. Val. Schmidt, Berl. 1827, 40.

Anonymus Neveleti. S. Aesop. Nevel.

Anonym. Boberti. S. Robert.

Anwar-i-Souhaili S. Eastwick.

Apbthonitts, S. Aesop. Nevelet

Arnoldus, Gnotosolitos sive Speculum conscientiae. Bruxellae, 1476. fol.

Ayadänas, Les, Göntes et apologues Indiens &c., trad. par Stan. Ju- lien. I.2. Paris, 1859. 8«.

A V i a n u s , Aesop. fabul. ed. Th. Paulmann. Antverp. 1572. 8®.

Ayär-danish; versio persica libri kalil&n et Dimnah auct AbulfazL Garcin de Tassy, 1, 41.

Baldo, Alter Aesopus, in Edäl^st. Du M^ril poes. in^d. p. 213.

Barbazan et M^on, fabliaux, contes etc. Par. 1808. 8^

Bareleta, Gabr., Sermones tam quadragesimales quam de sanctis. Iiugdun. 1^05, 8^

B a r t h i u s , Gasp. , Fabularum aesopicarum libri Y. Francöf. 1623, 8^.

Bebelius, Henr., opüscula^ s. 1. & a. (1514) 4^

Facetiae lib. 1, 1506. i

2, 1508.

3, 1513.

Belieferest, Franc, de, Heures de r^cr^ations et apr^s-din^es du

Guichardin. Anvers, 1605. 8°. ßenserade, fables d'Esope, in Oeuvres, Paris, 1698. 8<>. Bernardinus de Bustis, Rosarium sermonum. 1. 2. Hagen, 1503. fol. Bi der man, ütopia Didaci BemardinL Dilingae, 1691. 8^ Bon er, ülr.. Der Edelstein. Hg. von Fr. Pfeiffer, Leipz. 1844. 8«. Bonsuetus Surrigiensis, S. Alciatus. Boucbet, Guill. S6räes. 1—3. Ronen, 1636. 8<>. Boursault, Th6&tre. 1—3. Paris, 1725. 8®. Brant, Seb., Fabulae, Basil. 1501. fol.

deutsch: Esopus Leben und Fabeln. Freiburg, 1535, 4<^. Bromyard, Joh. de, Summa praedicantium. s. 1. et a. fol. Bruscambille, Oeuvres , Ronen, 1629. 8". Brusonius, facetiarum exemplorumque libri VII. Rom. 1518. fol. Galila 4 Dymna, hg. v. Gayangos in Bibl. de aut. Espan. T. 51.

p. 1—78. Gamerarius, Joach., Fabulae aesopicae. Lips. 1570. 8^ Gandidus, Pantal., fabulae, in Deliciae poet germ. Francof. 1612, et J.

Schnitze, Mythol. metr. Frcf. 1604. Pauli. 80

466

Cardonne, melanges de la litteratore Orientale. 1. 2. Par. 1770. 8^ CaesariuB Heisterbacensis , Dialogi, in Bibl. patrum Gisterciens. ed.

TisBier. 1662, Tom. 2. Castoiment, Le, ou Finstruction utile ed. Barbazan, Par. 1760, ed.

M6on, Par. 1808. Gbasse-ennuy, S. Garon.

Chrytraeus, Nath. , Hundert Fabeln Aesopi. 1571. &*. Claus Narr. S. Hiatoria.

Gognatus, Gilb., Narrationum silva. Basil. 1567. 8^. Gontes d'Eutrapel, S. Noel du Fall. Gorrozet, G., Les fables et la vie d'Esope. Paris, 1548. Damiani,.Petr., Opera. 1 4. Paris, 1663» fol. Desbillons, Fr. Job., fabulae aesopicae. 1. 2. Mannb. 1768, 1780. Descbamp?, Eust., Poesies morales et historiqnes. |)abl. par. Grapelet

Par. 1832. 8^ Desprez, P., Tbeätre des animaux. Paris, 1620. 4^ Destrnctorium, S. Alexander de Haies. DialoguB creaturar. S. Nicolaus Pergaminus. Diocletian, S. Keller. Disciplina clericälis, S. Alpbonsns, P. Doni, A. F., Filosofia morale, Venet. 1553. 4^ Dorpius. S. AesopuB.

Dositheus, Interpretamenta ed. E. Böcking. Bonn, 1882. 8^ Eastwick, E. B., The Anv&r-i-Suhaili. Hersford, 1854. S\ Ellis, specimens of the early English metrical rem. 1—8. Lond. 1811. Ens, Gasp., L'Hore di Recre'atione oder Erquickstunden desz Herrn

L. Guicciardini. Göln, 1650. 8^ Enxemplos. S. Libro. Estienne, Henri, Apologie pour H^rodote. Nouv. ^dit. par Le Duchat.

1—3. La Haye, 1733. 8». Etttrapeliae, S. Gerlacb.

Eyring, Euch. Proverbiorum Gopia. 1—3. Eisleb. 1601. 8^ Fabeln aus den zelten der Minnesinger. Zürich, 1757. 8^. Fac^ties et mots subtils en fran^ais et en Italien (par L. Domenichi)

Lyon , 1597. 8°. Faernus, Gabr., Fabulae centum. Rom. 1564. A\ Federmann, Dan., Erquickstunden. Erstlich durcl^ L. Guicciardin be- schrieben. Basel 1574. 8^ Frank, Seb., Sprichwörter. 1641. 4^ Frey, Jac, Die Gartengesellschaft, das ander theil desz Rollwagens.

Franckf. 1576. 8^

467

Frischlinus, Nicod., Facetiae selectiores. liips. 1600.

Fulgosas, B., de dictis factisqae memorabilibns'collectanea. Mediolani,

1509. fol. Faria, S. Aesopus. Gabrias, in Aesop. Nevelet.

Galland, Contes et -fablesindiennes. 1—3. Paris, 1778. 8^ Gallensis, Job., Gommaniloqoium sine summa coUationum. Argent

1489. fol. Garon, L., Chasse-ennulj Paris, 1641. 89, G«st, J., Convivalium sermonum. Tom. U. Basil. 1549. 8^ Gatos, S. Libro. Geiler, Job. von Keisersberg, das buch granatapfel &c. Augspurg,

1510. fol.

Das Schiff der penitentz &c. Straszburg, 1512, fol.

Passion, Straszburg, 1514. fol.

Das Irrig schaf &c. Straszburg, 1514, fol.

pater noster. Straszb. 1515. fol.

Das Evangeli buch, Straszb. 1515, fol. Die Emeis, Straszb. 1516, fol.

Die Brösamlin, Straszb. 1517, fol.

Dasböch der Sünden des munds; u. Alphabet; Straszb. 1518, fol.

Narrenschiff, Straszb. 1520, fol.

Das buch Arbore humana, Straszb. 1521 , fol.

Postill, 1—4. Straszb. 1522, fol.

Evangelia, Straszb. 1522, fol.

Geriach, Sam., Eutrapeliarum libri tres. 1—3. Leipz. 1656. 8^ Gesammtal) enteuer, hg. von y. d. Hagen. 1—3. Stuttgart u. Tüb.

1850. 8. Gesta Romanorum lat., ed. Keller, Stuttg. 1842i 8^

deutsch, ed. Keller. Quedlinb. 1841, 8^

engl., ed. Swan, Lond. 1824. 8^

Gran, Enr. Gran specchio d'essempi. trad. da Astolfi. Venet. 1613. 4^

Grit seh, Job., quadragesimale. s. 1. 1484. fol.

Guicciardini, Franc, Höre di recreatione. Antv. 1683. 8^;^ cf. Belle«

forest, Ens, Federmann. Haged.orn, F. v.. Versuch in poetischen Fabeln und Erzehlungen. Hamb.

1738. 8^ Handbüchlein, historisches, s. 1. 1672. 8®. Handent, Gnill., 366 apologues d'Esope. Ronen, 1547. 8^ Hauptmann, S. Aesopus.

Heinrich Julius, Schauspiele, hg. von W.L.Holland. Stuttg. 1855. 8^

80»

468

Helm hack, D. E., der Neuvennehrte, lustige und Onriose Fabelhaonsz.

Hall, 1729. Hemm erlin, Fei., opuscula s. 1. et a. fol. de nobilitate et rusticitate. s. 1. et a. foL Herolt, Job., Sermones discipali de tempore et de sanctis et Promr

tuarium exemplofiun. Naremb. 1486. foL HieronymuB, vitae patrum, Ulm, Zeiner, s. a. fol. Historia von Glausz Narren. Fränkf. 1592, 8. Historia Septem sapientum Romae. s. 1. et a. 4^ Hitöpadesa, ed. M. Müller, Leipz. 1844. 8<^; E. Lancereau, Par. 1855, 8^ Holkot, Bob., snper libros sapientie. Reutlingen, 1489. fol. Hollen, Qodscaldus, Preceptorium, Colon. 1489. fol. Hondorf f, Promtuarium exemplor. Lpz. 1572. fol. Jacob von Gassalis, Das buch menschl. Sitten, s. L 1477. fol. Jacobus de Voragine,. Legen da aurea, ed. Graesse. Dresd. et Lips.

1856. S\ Jas and er, der Teutsche Historienschreiber. Frankf. u. Leipz. 1730. 8®. Jest-Books, Shakespeare. 1—3. 1864. Enthält fast die sämmtlichen

hier citierten englischen Schwankbücher. Juan Manuel, S. Lucanor. Eatziporus, S. Lindener. Keller, A. y., Erzählungen aus altd. Handschriften, Stuttg. 1855, 8^

Altd. Gedichte, Tüb. 1846. 8«.

Dyocletian's Leben. Quedlinb. 1841. 8^.

Fastnachtsspiele. 1—3. Stuttg. 1863. 8^ mit Nachlese.

Li romans des sept sages. Tüb. 1836. 8^ Kirchhof, H. W., Wendunmuth. 1. 2. Frankf. 1573. 8^ Knatchbull, Kaiila and Dimna, Oxford, 1819, S\ Lafontaine in Robert, fahles inedites.

Lande, Ort. vari componimenti. Yenet. 1532. S^.

Lange, Job. Petr., Deliciae academicae. 1—4. Heilbr. 1665, 8^

Lauacrum conscientie. Aug. Vind. 1489. 4^

Legenda aurea, S. Jacobus de Voragine.

Le Grand d'Aussy, Fabliaux. 1—4. Paris, 1799—81. 8^ (Die Ausgabe

von 1829 ist ausdrücklich angemerkt.) Leyser, Polyc, Historia poetar. med. aev. Halae, 1721. 8«. Liber apum, S. Thomas Gantipratanus. Libro de los Enxemplos, in Biblioteca de autor. Espanol. Tom. 51,

p. 443. Libro de los Gates, in Bibliot. de autor. Espanol. Tom. 51, p. 543.

Deutsch im Jahrbuch der Roman. Litteratur, 1864.

469

Lindener, Mich., Eatziporus, s. 1. 1558. 8^.

Rastbüchlein, s. 1. 1678. 8*.

Lossius, Luc, Fabalae versibus latinis expressae. Argent. 1575. 8^

Lucanor, el Gonde, in Bibliot. de antor. Espanoles. Tom, 51, p. S67.

Luscinius, Ottom., Joci ac sales (Aug. Vind. 1524). 8^

Lustigmacher, der allzeit fertige, s. 1. 1762. 8^

Lyrum la/um lyrissimnm, 550 Eurtzweilige Geschichten, s. 1. et a. 8®.

(Defect, bis Nr. 366.) ' Manlius, locorum communium coUectanea. 1590. 8^.. Margarita' facetiarum, Alfonsi Aragon. Reg. Vafredicta «fec. Argent.

1508, 40. Marie de France, Poesies et fahles ed. Roquefort. 1. 2. Par. 1820, 8^ Martin uaPolonus, Sermones cum promtuar . exemplor. Argent. 1484. fol. Meidinger, Joh; Yal., Pract. französ. Grammatik. 23. Aufl. Leipzig,

1808. 8°. Meistergesänge, A., der früher Amimische Cod. Berol. 23. - ü., Cod. Gotting. ms. phil. 194, olim 120. Melander, Otho, Joco-Seria. 1—3. Francof. 1617. 8^ Memel, Joh. Petr. de, Neuvermehrte Lustige Gesellschaft. Zippelzerbst,

1695. 8^ M^on, S. Barhazan.

Meril, Ed^lest. du, poesies in^dites du moyen Ikge, Paris, 1854. 8^. Montanus, Mart., der Wegkürzer, das dritte theil des Rollwagens.

Frankf. a. M. 1590. 8^ das ander theyl der Gartengesellschaft; Straszh. s. 1. 8^ Morlino, Hier., Parthenopei Novellae, fahulae, comoedia. Ed. 3. Lii

Paris,. 1855. (Bibl. Elzevir.) Narrenbuch, hg. Yon v. d. Hagen. Halle, 1811. 8^ Neck am, Alex. S. Du Meril. Nevelet S. Aesopus.

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Par. 1643-44.

470

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471

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storiale.) Duaci, 1624. fol. Vitae patrum,.op. H. Rosweydi. ültraj. S. J. Antv. 1628. fol. Vorrath, Ein reicher. Artlicher Ergötzlichkeiten &c. s. 1. 1702. Wackernagel, deutsches Lesebuch, Th. III, Abth. 1, Basel, 1841. Waldis, B., Esopus, hg. von H. Kurtz. (Deutsche Bibliothek, B. 1. 2.)

472

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Wendunmnth, S. Kirchhof.

Wickram, J., Das Bollwagenbüchlein, hg. t. Eurtz (deutsche

Bibliothek, Bd. 7.) Leipz. 1866. S». Wolff, Ph., Das Buch der Weisen, a. d. Arab. 1. 2. Stuttg. 1869. 8^ Wolgemuth, 500 frisch« und ergötzliche Haupt-Pillen, s. 1. 1669, 8». Wright, Th., Selection of latin stories. Lond; 1842. &^. (Percy Society,

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Zuccho, Accio, Aesopi fabulae (lat. u. ital.). Yeron. 1479. 4^ Zeitverkürzer^ der ganz neu ausgeheckte, kurtz wellige, von Philander.

s. 1. 1702. 80. Zeit vertreib er, S. Schreger.

473

NACHWEISUNGEN.

Von der warheit.

1. Eim narren die warheit vff den nicken. (Verräth das Gesinde nnd wird dafflr gepeitscht.) Bromyard V, 1, 9. Scherz mit der warheyt 24. Helmhack 62.

2. Wie rvil die warheit verschweigen. (Nar allgemeine Betrachtangen.)

3. Drey heten nnr drtt angen. Bromyard V, 1, 12. Ulenspiegel 30,

p. 42. Hans Sachs 3, 3, 25 (1Ö50). Scherz mit der war- heyt 24^ . .

4. Fier ionckfrawen wonten iii dement. (Feuer, Wasser, Luft, Wahr- heit, wo za finden.) Hans Sachs 1, 3, S. 2Ö5. Bei Veith 1, p. 28. C. Mery Talya 19 , S. Nyemp S. 264. Abr. a S. Cl. Laaber-Hfltt 3, 86.

5. Eim knecht ward vrlob geben. (Spricht die Wahrkeit, um aus

dem Dienste zu kommen.)

6. Ein atzel schwetzt von dem al. (Den die Frau verzehrt hat; zur Strafe wird ihr eine Platte gerupft.) Scherz mit der war- heyt 25. Abrah. a S. Cl. Judas 1, 162.

7. Wie Beda xii büdistaben vszleit. (pater patriae profectus u. s. w.)

Gritsch 39, J. Rosarium 2, 266, G. Gesta Rom. lät. 42. cf. Acta Sanct. 3, 1, 534 ff. cf. Acta Sanct. Mai VI, p. 71.8, bei Veith 2, p. 29.

8. Der köpf ward eim bild zerschlagen. (Verrieth, wenn jemand gestohlen hatte, ein Dieb droht ihm.) F. Hemmerlin t^

9. Drei hanen kreigten von dem eebmchi (Zwei sagen die Wahr- heit und werden getödtet, der dritte ruft: audi, vide, tace.) Touti Nameh, Iken 1, S. 9. (Rosen) 1, 21—24, 31. (Wicker- hanser) 13, 20. Hollen 122^ Gesta Rom. lat. 68; deuUch 85.

474

cf. Dial. creatur. 21. Meisterlied „Ein buch ist Schimpf und Ernst genandt'', Goburgk, Giriacns Schnauss. bei Veith 3, p. 29.

Von iunckfipawen gut vnd böß.

10. Es weint eine vmb ein mantel. (Den der bule trag, dass isie

den nicht aach verzert hatte.) Bromyard L, 7, 35. Hollen 144^ Scala cell 87^ Absfemius 15, ap. Nevel. 591. Guiccardini 362. C^asse ennuy 389. Waldis, 2/46. Scherz mit der Warheyt 33. Hagedorn 2, 119.

11. Ein dosterfrau stach ir die äugen, vsz. (die ihr Verehrer liebte, - und schickt sie ihm zu. Wunder.) Vincent. Bellov. spec. mor.

1, 3, 96, p. 517; cf. 3, 1, 4, p. 876. Gallensis 3, 6, 3. Um- bertos, expos. 604, 6.' Arnoldus 1, 4, 1. Hollen, 152\ Scala cell 16^ Specul. exempl. 9, 25. (J. de Vitr.) Herolt, Sermon. V, 14. Enxempl. 256; cf. 314 B. Geiler, Narrensch. 9 Schar, fol. 37^ Scherz -mit der Warheyt 33. Rauschei, Lügen 1, 29, p. 58. Jac. V. Cassalis 24^

12. xlii nunnen schnitten inen die nasen ab. (in Acon, um ihre Keuschheit zu retten.) Bromyard G, 3, 6. Spec. exempl. 9, 24. Geiler Narrensch. 9 Schar, fol. 37^. Scherz mit der Warheyt 33. Rauscher, Lügen 1, 30, p. 60. Abr. a 3. Gl. Wein-Keller 337.

13. Gugng schrei eine im fasz. (versteckt sich, als sie entführt wer- den soll, kommt aber doch.) Bromyard G, 3, 6. Vincent. Bellov. spec. mor. 517; 1396. Katziporus 5. Weidener, Apophtheg- mata 303. Lyrum larum 233.

14. Drei töchtem "wnschen ir hen^. (deren Hand zuerst trocknet,

soll zuerst heirathen, die Jüngste wehet mit den Händen und ruft nein.) Scomata Joh. Keisersberg in Margarita facet. sign. E. 8. Gonvival. Sermon. 1, p. 102. Gamerarius 325. Luscinios. 76. Scherz mit der Warheyt 33^ Memel 744. Vorrath 127; bei Veith 4, p. 80.

15. Eine schrei als man sie berqubet. (aber nicht, als ihr die Ehre

genommen wurde.) Gervantes Don Qnijote. Scherz mit der Warheyt 34. Zeitverkürzer 127.

16. Einer iunkfrawen gab man v Schilling. . (Allgemeine Betrach-

tungen.)

17. Zwo döchtem bezalten eim gsellen sein er. (Waren zu ihm in's Fenster gestiegen.) Scherz mit der Warheyt 48^.

475

Von der 1er vatter vnd müter.

18. Ein loew liesz die klawen im bäum. (Batet sich mcht vor dem

Menffchen der ihn aberlistet.} Camerarius 338. Scherz mit der Warheyt 50^ Geiler, Narrenschiff 70, sign. Mij, Sp. 2; cf. Grimm Rinderm. n. 72, 1, p. 440; 3, p. 12ß; cf. No 48; 3, S. 80. Kobel, Gedichte, Manch. 1846, p. 81. Koelle, African native literat. Lond. 1854, no. 9. bei Veith 5, p. 30.

19. Der sun bisz seim yatter die nasz ab. (der ihn in der Jagend nicht gestraft hatte.) Aes. Kor. 48, 264. BoethiuB, de discipl. Scholar. Daventr. 1496, 4^ sign. C. ö^ Bromyard, A, 3, 19. Vincent. Bellov. spec. mor. 3, 3', 7, p. 1015. Mart. Polonas, Exempl. 4 H. Herold, Serm. de temp. 16 M. Bareleta 108^ Gallensis 2, 2, 1. Rosarium 2, 207, J. Faern. 71. Gesta fiom. Graesse 2, p. 186. Enxempl. 273. Selentroist 83, 137^. €on- ceyts and Jests 26, p. 12.

20. Ein loew gab seinen sttnen iii 1er. (Sich vor dem Menschen baten, mit den Nachbarn Frieden halten, die Wälder ehren.) Dial. creatur. 86. Scherz mit der Warheyt 50*»; cf. No 18.

21. Einer begert ein trunckne sach. (Wollte wissen, wo der gute ' Wein des Betrunkenen zu haben sei.) Poggius n. 72, p. 440.

Gonvival. Sermon. 1, p. 84. Eutrapel. 1, 2d0; bei Veith 6, p. 31.

22. Einer selcht znm laden vsz. (Der Narr fttrchtet, sein Vater warde ihn an dem Seichfaden aus dem Fenster ziehen.)

Von den narren.

23. Ein narr gieng nit ongeschlagen. (Wurde mit Schlägen ^ heim

getrieben.)

24. Ein hund lief vsz eim scblosz» (In das andere, wenn gegenaber zum Essen geblasen wurde, so erhielt er nichts.) Vincent. Bellov. spec. mor. 3, 62, p. 1212. Scherz mit der Warheyt 5P; bei Veith 7, p. 31.

25. Der bauer veriougt ein hasen. (Durch einen Ritter, der ihm

mehr Schaden thut, als ein Hase in zehn Jahren.) Bromyard V, 5, 8; cf. Camerar. 312«; bei Veith 8, p. 32.

26. Ein witziger folgt eim narren, (werden beide gefangen.) Diociet.

p. 48; cf. lOQl Tag, T, 19. Bromyard A, 20, 27. Deslruct. 4, 11, B. Pelbartus, aestiv. serm. 4, B. Scala celi, 75. Gesta

476

Rom. lat 59; deutsch 44. Petr. Reginaldus, Spec. final, retrib. Geiler, Narrensch. 10 Schar, fol. 39. Geiler, arbore hum. fol. 108, Spalt, i, Acerra philol. 5, 35. Keller, Sagea CLVI.

27. Einer klagt stetz sein rote, kappen, (als er zum Galgen geführt

wird); cf. N. 28, 29. Ganze Reihen ähnlicher Geschichten in Nouv. contes k rire, p. 205. Roger Boatems, p. 195. Wol- gemath 1, 44 ff. ZeitverkArzer 64 ff. Schreger 17, 85, p. 556.

28. Ein dieb bat das brod zeschaben. (Am Galgen; weil frisches

Brod ungesund sei.) Geiler, Arbore hum. fol. 122^ Wolgemuth 1, 44». Memel 79. .

29. Ein fuchs begert an den galgen. (man jmöge ihn links fahren, wo er sich an dem Anblicke der Gänse erlustigen könnte.) Came- rarius 337. Scherz mit der Warheyt 34. Memel 4dl, 4^2.

30. Ein fraw gab^ ein edlen stein fOr salat. (weil sie ihre Lust nicht

anders befrieden konnte.) Geiler, arbore humana, 111,- sign. Tig.

31. Der man stund im halszeisen. (an der Stelle seiner Frau, die ihm

später seine Schande vorwirft.) Bromyard J, 12, 11. Strutt, Horda 1 pl. 15;^ 2 pl. 1. W. J. Thoms, anecdotes n. 92; cf. Douce, Illustr. of Shakespeare 1,146. Scherz mit der Warheyt 34; bei Veith 9, p. 32.

32. Ein nar vberdisputiert ein witzigen. (Als die Römer von Athen

Gesetze haben wollten; verschieden ausgelegte Zeichensprache.) cf. XL Veziere 18, p. 11. Gritsch 27 E. Rosarium 2, 20 F; . cf. Rabelais, dispntation Panurgs. Auf den spanischen Gesandten und einen l^rofessor aus Oxford übertragen, ist diese Geschichte (mit einigen Erweiterungen) noch jetzt in England lebendig, und mir von Prof. Shepard aus Amhust. U. S. als Anekdoton er- zählt; bei Veith 10, p. 32.

33. Einer dankt wan man ihn klagt. („Wenn euer Vater stirbt, will

ich euch auch klagen. <<) G,amerarius 336. Frey, Gartengesellsch. 1, 39. , Weidener 317.

34. Wie einer der narren spottet. (Die durch Regen närrisch ge-

worden waren, bis er auf dieselbe Weise zum Narren wird.) cf. No 54. Federmann, 230; bei Veith 11, p. 34.

35. Die katz solt der kesz hüten, (vor den Mäusen; friast aber bei-

des.) Bromyard P, 13, 36. Jac. Pontanus p. 82. Camerarius 328; cf. 312^ El libro de los Gates 16, p. 547. Abstemius ap. N^vel. 126, p. 584.

477

36. Einer ward wund und gegont. (Die Narrheit k»m wie Dampf

aas der Kopfwande.)

37. Einer verbrant das hausz der fliegen halb. Camerarius, 330.

38. Zwen narren schlugen einander.^ (Jeder hielt den andern für einen Narren.) Jac. Pontan. Bellar. Attic. 1, 57, p. 52; cf. Boffonerie del Gonnella, in Scelta di facet. 1579, p. 90; cf. Ly- ram laram 61; cf. Vorrath 40 ; bei Veith 12, p. 311.

39. Fried vor dem schaden, (ist vernflnftiger als nachher, sagt der

Narr.) Petrarcha, epp. famil, 13, 17, tom. 2, p. 930. Scherz mit der Warheyt 54^ Clan« Narr p. 57. Eutrapel. 2, 700. Zeit- verkttrzer 430. Nyernp S. 252. Hondorflf 267.

40. Der Seilgenger fiel, der narr weint: (wo alle Welt lacht klo-

ger als die Welt.) Facet. Adelph. In Margarita facet. sign. Ov.: De qnodaln Schenobate^ Convival. Sermon. 1, 259. Frlschlio. facet. p. 270. Frey, Garten^es. fol. 7^ ZeitverkCLrzer 617.

41. Ein narr scl^mecht ein mit der Nasen, (lobt erst die GrGsse,

dann die Kleinheit der Nase.) Geiler, Sfinden des Munds fol. 34, Sp. 2. Clans Narr p. 249. Hans Sachs 2, 4, 125; 5, 363. Lange 1, 50, p. 56. Lyrum larum 107. Lustigmacher 3. Schre- ger 17, 176, p. 614.

42. Der her hasset sein knecht. <(Weil er ihm schmeichelt; „ich

mein^ du wöllst mich verkanffen.'') .Tofet al Mujjaliss in Scott, tales 234. Cardonne, melanges 1, 249. Holkot 59. cf. Herbe- 4ot s. V. fiskander. Geiler, Sflnden des Mundes, fol. 34^

43. Interuallum wüszt ein nar. (Nach dem Munde sprechen.) Geiler,

Sänden des Munds, fol. 34^ Claus Narr p. 249.

44. Der nar verbrannt sein siechen herren. (Der Gaben als Pflicht-

leistungen betrachtete.) Brpmyard C. 8, 36. Scherz mit der Warheyt 54^ Eutrap. 1, 542. Sinnersberg 532.

45. Den. kolben gab ein narr seim herren. (der sich nicht auf den

Tod bereitet, und desshalb den Kolben verdient, der dem När- rischsten gebahrt) Bromyard E, 3, 23. Scherz mit der War- . heyt 55.

46. Wie ein nar nit in den himel weit. (Weil er beim Herrn bleiben will, der zur Hölle muss.) Bromyard P, 12^ 39. C. Mery Talys n. 44, p. 76.

47. Ein nar verbrant ein keti^er. (der um den Ketzermeistern zu ent- gehen, sich besessen stellt; zur Belohnung wird der Narr gesund.)

478

48. Ein sar vrteitt zu bezalen mit dem klang. (Klang des Geldes

fflr den Gerach des Bratens.) Pantschatantra , Dubois p. 270. Paotschatantra, Benfey 1, 127. St. Jnlien, Avadftnas 25, p. 108. 'Gooroo Paramartan, Babington, Lond. 1822, p. 72. Uzzolleaat Ubbeed Zakkannee in Scott, tales p. 339. Tofet al Mnjjaliss in Scott, tales, p. 267. XLVeziere 76, p. 322. Aristoteles, Ethik. 9. Bekker, lat p. 579. Enstratius, Comm. zn lib. 2. Plutarch, Demetrias c. 27, ed. Reiske, T. 5, p. 49. Plutarch de andi- tione ed. Reiske 6, p. 150. Plutarch de fortuna vel virtute Ale- xandri erat, posterior, ed. Reiske T. 7, j^. 318. Aelian, Var. bist. 12, 63. Philelphus 1480, 20, fol. 9^ Convival. Sermon. 1, p. 46; p. 71. Petr. Aerodii, rerum judicatarum, Par. 1588 fol. lib. 10, tit. 19, cap. 8, foh 458^. Luscinius 66. Cognatns 105. G. nov. antiche, 8. Scelta di facet. p. 140. No^l du Fail, Contes d'Eutrapel p. 443. Des Periers n. 25. Göntes du Sienr d'Ou- ville 365. Lafontaine, contes 4, 5. Goalterus Mapes in Pfeif- fer's Germania 5, 53. Ulenspiegel 80, p. 118; 277. Hans Sachs 5, 3, 119. Waldis 4, 13. Scherz mit der Warheyt 8. ürsi- nus 6, 83; cf. 1, 33. Acerra philoT. 4, 21. Eutrapel. 1, 944; 3, 45. Jack of Dover 8, p. 324.

49. Ein nar schlug den bischof. (der nach des Narren Meinung zu viel Lärm in der^ Kirche machte.) Scherz mit der War- heyt 56*. ^

50. Ein nar yrteilt Inristen zu den artzet gon. (Rangordnung; Uebel-

thäter vor, Hencker hinterher.) Roger Bontems, p. 55. Me- mel 254. Lyrum larum 261. Zeitverkarzer 262. Helmhack 12. Lustigmacher 2, 33. Nick, Hofnarren 382.

51. Wie ein nar seim herren versprach. (Der Kaiser sei keines

Pfaffen Sohn.) Facet. Adolph, in Margarita^ facet. sign. Qij^ : facetnm cuiusdam militis austrie dictum. Scherz mit der War- heyt 56\ H. Etienne, Apologie 1, 22.

52. Ein nar f:^sz ein be'rümten falcken. (War sehr zäh.) Bebel 2,

172, sign. Gg*. Geiler, Arbore hum. fol. 113^ Geiler, Brö- samlin 53, Sign. Jv, Sp. 1. Robert 1, 334. Hans Sachs 5, 386. Lyrum larum 180.

53. Ein bauer sacht cc eyer in eim han. (und tödtet es desshalb.)

Pantschatantra 3, 5. Babrius 123. Aes. Für. 156. Aes. Ko- rai. 136. Benfey, Pantschat. 1, 361. In Kirchhoff, Wendunmuth

479

V

1, 42, that Maximilian das Umgekehrte, indem er die Hühner festsetzt, die ihm einen Korb voll goldener Eier legen.

54. Von ratzherrn die dantzten. (Wer aus dem Brunnen tranck,

musste tantzen.) cf. Ko 34. -

Von Ordensleuten.

55. Der sawhirt ward ein abt. (Drei Fragen beantworten.) Abgedr.

bei Wackernagel, Sp. 75. Nasr-eddin 70, p. 27 ; dazu R. Köhler in Or. und Occ. 1 , 439. Holzmann , Ind. Sagen 3 , 109. 1001 Nacht 15, 245. Plutarch, sept. sap. conviv. ed. Wyttenb.

1, 2, 110. Vincent. Bellov. spec. mor. 1, 4, 10, p. 635. Mart. Polonus Serm. (Promt) c. 9 K. Scala cell 158b. T. Folenzo, Orländino, 38. Sacchetti, nov. 4. Contes du Sieur d'Ouville

2, 255. (1703, 1, 296.) Meunier, Ästrologue. Nouv. contes k rire, p. 238. Moncaut, Contes populaires de la Gascogne, Par. 1861, p. 50. Pfaflfe Amis V, 38. Keller, Fastn. 3, 1490. Keller, Erzähl. 482. PJeififer's Germania 2, 481; 4, 308. Ulenspiegel 28, p. 39; 245. Waldis 3, 92. Scherz mit der Wärheyt 65. Eyri^g 1,165; 3,23. Dach, Zeitvertr. 562. Stainhöwel, Aesops Leben. Heinr. Julius v. Braunschweig, ed. Holland 896. Me- mel 607. Zeitvertreiber p. 70. ßalth. Schupp, Schriften (1701) 1, 91. Bürger, Gedichte, Göttingen 1841, p. 296. Anekdoten- wirt 1815, p. 41. Schmidt, Taschenbuch der Romanzeif p. 83. Helwig, Jadische Historien, n. 39. Grimm, Kinderm. n. 152, 2, 306; cf. 57; 3, 236. Müllenhof n. 208. Maier, Volksmärch. a. Schwaben p. 99. Wolf, Hess. Sagen 262. Götzinger 1, 124. Büchlein f. d. Jugend 1834, p. 91. Englisch bei Percy 2, 305. Campbell, Gälische Märehen, n. 50. Bäckström, Svenska Folk- böcker, 2; Oefvers. p. 82, n. 40. Wuk, Volksmärchen der Ser- ben, n. 45.

56. Die münch wollen in allen sachen die ersten sein, (nicht die

zweiten.) Geiler, fimeis, fol. 20^ sign. Dij verso, Sp. 2.

57. Ein fasant soll mir ein bein haben, (das andere war verzehrt; Probe auf dem Felde.) Nasr-eddin 75, p. 33. Boccaccio, De- cam. 6, 4. Bidermanni Utopia. Timoneda, Alivio 1, 45. La fleur de toutes nouvelles n. 11. Legendes Namouroises (Borgnet) 1837, p. 215. Montanus, Gartengesellsch. 2, 79. Lange 1, 57. Hans Sachs 2, 4, 112. Eutrapel. 2, 36. Schmidt (Strap.) 63.

480

58. Nach der geschrift kappen zerlegen. . Hammer, RoseoGI 2, 138.

Nasr-eddiD, Anbaag p. 69. Harwitz, Sagen der Hebräer, Lpz. 18^6, p. 142. Scala cell 37^ Fr. Wldebramus, Del. poet. germ., Fkf. 1612, 6, 115. Meisterges. A. 87. Hans Sachs, 2,4, 97. Scherz mit der Warheyt 65^. HarsdGrfFer, Nathan und Jotban, Narnb. 1659, 2, Jotham 2, p. 151.

59. Got was bürg, ein i^t bezalt. (und der Schuldner geht frei aus.) Scala cell 161. Le Grand 2, 240. Doctrinal de «apience 67**. Meisterges. U. 181. Scherz mit der Warheit 66. Wolgemuth 2,^91.

60. Der gastmeister gelopt dem apt zu viel. (Wegen schlechter Be-

wirthnng Rache durch Vorgeben zu guter Aufnahme.) Scala cell 104. Hans Sachs 2, 4, 125.

61. Den roub trftg ein mttnch in seinem buch heim. (Wollte alles Fleisch in seinem Bauche heim tragen.) Scherz mit der War- heyt 66^

62. Ein apt ward ab gesetzt. (Weil er keine I^adel bei sich trug.)

Caesar. Heisterb* 6, 15. Sp^cul. exempl. 6, 59. Abr. a S. Gl. Judas 2, 259; Etwas 2, 25.

63. Wie zu meiland einem doctor essen ward geschickt. (Der Sohn

der Geberin verzehrt es.)

64. Wie der gardian nur ein wort ret vor dem forsten. („Suppe.**)

Scala cell 156. Rollwagen 15. Eutrapel. 1, 595. Lyrum la- rum 254. Memel 361. Helmhack 14. Jasander 63. Abr. a S. Gl. Lauber-Hütt 33; - Judas 2, 361.

Von nunnen.

65. xii nunnen für xii pfafFen (die übrigen '^ zwölf für die Gäste.)

Hemmerlin, de nobilitate 22, fol. 81^ Geiler, Narrenschiff 73, sign. Mv, Sp. 1.

66. Ein atzel schalt ein nun ein hnrensack. (die Nonne wundert sich

über das Wissen der Atzel.) Hemerlln l^

Von pfaffen.

67. Wie ein p&ff iiü guldin vsz .gab; (Bis er das lehen, die kelle- rin, nicht mehr hatte.)

68. Der priester gieng im kot. (Um seinen Unterthanen zu zeigen, dass sie seinen Worten folgen sollten, nicht seinen Werken.) Rosarium 1, 35. Scherz mit d^r Warheyt 67. Rauscher, Lagen 4, sign. Diij.

481

69. Wo der alt neid her kmne z?dschen den pfaffen and münchen. (Vom Eier essen; Joh. Pauli hat es bewert.) Hollen 122\ Gei- ler, Emeisz, fol. 26|,-, bei Veith 13, p. 35.

70. Der Tüfel bracht fisch zum altar. (Weil der Priester sich aber das Kochen derselben Sorge machte.) Geiler, Sünden des Munds, fol. 7, Sp. 2.

71. Der priester solt vor dem crtltz gon. (Weil seine Kinder eben-

falls unehlich wftren.)

72. Man vergrub ein hund an das geweiht. (Weil er dem Bischöfe

ein legat ausgesetzt hatte.) Bei Wackernagel Sp, 76. La- mai, Dunlop-Liebr. p. 297^ Bromyard D, 4, 13. Pelbartus quadrages. 2 de vitiis 46, G. Poggius 36, p. 431. Dorpius 163.' Convival. sermon. 1, p. 254. Frischlin p. 270. Malespini, nov. 59, tom. 2, p. 217. Arcadia di Brenta p. 325. Le Grand 2, 249 (3, 107); M^on 3, 70. La fleur de toutes nouvelles, n. 4. G nouvelles nouv. n. 96. GU Blas 5,1. Fac^ties et mots subtils, fol. 17^. Gueulette, contes tartares, qu. d'heure 21, 22. Contes de M. Sedaine. Dictionnaire d'anecdotes 2, p. 451. StainhOwel 270^ Scherz mit der Warheyt 57^. Metzger p. 126. Eutrapel. 1, 587. Abr. a S. Gl. Judas 2, 110. Uylen-Spiegel 396.

73. Einer buch ein pfennig in die hosty. (Um Jemand abzugewöh-

nen, schlechtes Geld zu opfern.) Bromyard D, 3, 9. 74.'*Wie einer sein gelt behielt. („Surrexit, non est hie" das Geld war gestohlen.) Bromyard A, 27, 62. Rosarium 2, 259. Meisterl. A. 39. Memel 1047. Eutrap. 3, 547.

75. Zwen wetteten von kurtz mesz lesen. (Betrogen beide.)

76. Wie zwen priester mesz lasen, (der eine kurz, der andere lapg;

beide mit gutem Grande.)

77. Papam esse participium bewert einer. (Quia capit partem a clero, partem a seculari.) Scherz mit der Warheyt 67. Bei Wackernagel 77.

78. Ein priester vnd der bischoff weiten mit einander permutieren.

Facet. Adelph. in Margarita facet. sign. Ov: De sacerdote qui Episcopo permutare voluit. Frischlin, facet. p. 269. Scherz mit der Warheyt 67^ Wolgemuth 2, 71.

79. Man kunt nit dm priester finden die iunckfrawen waren. Gei-

ler, Brösamlin 2, 8^, sign. Cij verso, Sp. 2.

80. In der ersten mesz ist ein sei erlöszt. (Einer will „die pen der

seien sehen.") Gregor. 4, 36. Enxempl. 129. PanU. 31

482

Von dem bösen geiat

81. Wie der tttfel ein statknecht holt. (Weil der Bauer ihn im

Ernste zam Teufel wünscht.) Promt. Exempl. M. 3. Wright 77. Pant. Candidus op. Schulze 185. Hondorff, 346^ Ahr. a S. Cl. Judas, 1, 184. Ulenspiegel (1532, No. 96), p. 142. Ge- sammtahent. n. 69, 3, p. 387. Schmeller, Mundarten Bayeros p. 447. Dach, Zeitvertr. 124. Lassherg 2, 347 ; cf. No. 90. Chaueer, Ganterb. tales, freres tale, v. 6957.

82. Der lam lief beider das der grad. (Zwei Diebe wollen Nüsse und Schafe stehlen und werden fftr Teufel gehalten.) Bromyard O, 2, 6. Scala cell 101^ Le Grand 3, 77; Sinner Catal. cod. ms. 3, 379, 14. ffans Sachs (Nümb. 1591) 2, 4, fol. 73. Roll- wagen, 1590, n. 67. C Mery Talys, n. 18.

83. Der tttfel nam aplosbrief von dem man. (Gahen nach dem Tode nichts.) Hans Sachs 2, 4, 116 (Goed^ke Grundr. g 155, 438.) Meisterges. A. 239. Talitz 60. Claus Narr p. 396.

84. Der tttfel widerriet einer ianckfrawen nit vff die borg oder schlosz zegon. (Als es zu spät war, sagte sie, der Teufel habe es ihr gerathen.) Herolt, Serm. 131. Gritsch 28, N. Specol. exemplor. 9, 28 (Joh; de Vitr.) Sermoned thesauri novi de temp. Argent. 1484 , 73 ante D. * Abstemius 33 ap. Kevel. 548. Waldis 2, 64; cf. 3, 56. Scherz mit der Warheyt 68. Abr. a S. Gl. 3, 365. Gastelli, Memoiren, 4, 179; cf. Pauli. No. 2i2.

85. Ein mensch ist des andern Alfel. (Nicht wir, sagt der Teufel.)

Legenda aurea c. 21, p. 105.

86. Kein frawen zierd weit der tttfeh (zu stelen erlauben; ist sein bestes Werkzeug.)

87. Gens vnd enten half der tttfel stelen (keine Pferde; dabei wurde der Dieb ertappt.) Bromyard F, 8, 8; P, 5, 31. Abstemius 58; ap. Nevel.. 358. Lucanor, 45. Guiccardini 105. F. Wolf in d. Wiener Jahrb. 58, 245. Waldis 2, 84. Scherz mit der War- heyt 68. Eutrapel. 1, 393; bei Veith 14, p. 85.

88. Der tttfel ward vneins mit eim diep in^ dem stelen. (Jeder

wollte zuerst an den Einsiedler.) Pantsch atantra 3, 9. Wolff 1, 212. Holland p. 112. Knatchbull 238. S. Seth. S. 64. Joh. V. Gapua iij*'; deutsch. Ulm 1483, Pj^ Doni 45. Anvar- i*Suhai1i 838. Galila Dymna, Gayangos p. 51*. Bromyard S, 10, 3. Wright 75. Hollen 112. Scala cell 77V Livre des lu-

483

mi^rea 261. Cabipet des f^s 17, 451. Wendunmath, 7, 177. PaatschataAtra, Benfey, 1, 368; bei Yeith 15, p. 36. .

89. Der tttfel erschem eim in äffen weysz. (Der Vogt gewesen und wieder geworden war.) Bromy. M, 8, 17. Wright 134.

90. Der tüfel wolt ein kind holen. (Hat keine Gewalt, wenn die

Mutter Benedicite sagt.) Aesop. Kor. 168. - Aesop. Furia 164. Aesop. NeYe1..i38. Babrios 16. Aphthon. 39. Aviän- 1. Diso, der. 24. Scala celi^ 77^ Boner 63. Bromyard A, 21, 26; S, 10, 3. Wright 77. Promtuar, M, 3. Dorpius D^y^ Camerar. 146; 329. Guiccard. 378. Du Meril 262; 268. Marie de France 49. Robert 1, LXXVIIL l^e Noble 1, 269. Lafontaine

4, 16 ; Robert 1 , 282. Reinhart F. 330. Stricker bei Scholl, Liter. Gesch. Stainhöwel 201, n. 1; Goedeke, Mittelalter, 646; Waldis 1, 86. Hans Sachs 2, 4, 33. Agricola 593. Eyring 1, 154. Barth 2, 4. cf. Pauli, No. 81.

91. Der tüfel förcht das krentz. (Da das Kreuz Ober das Trink- geschirr gemacht wurde, so konnte der Teufel nicht heraus; es hätte es darunter gemacht werden mfissen.) Den Namen des h. Gollottts habe ich nicht auffinden kOnnen, auch in der Britan- nia Sacra, Lond. 1745, 4^ nicht; cf. Geiler, Emeis, fol. 13.

92. Der tüfd dienet eim edelman ynd begert ein glöcklein fär sein Ion. Caesarius 5, 86. Hollen 85*, Sp. 2. Speeul. exemplor.

5, 56. Abr. a S. Gl. 4, 166. Klingler, vom spil 304. Uylen- Spiegel, p. 623.

93. Der tüfel für mit eim in ein turnier. (Der Ritter erlaubt ihm» in einer Rockfalte zu sitzen.) Caesarius 10, 11. Scala celi 127**« (Joh. de Vitr.). Promtuar. A, 18. Specnl. exemplor. 6, 75.

94. Der dem tüfel ein liecht vff zünt. (Dass er ihm nichts böses thue.) Bromyard A, 20, 9. H. Estienne, Apologie 2, 257. Nouv. Contes ^ rire, p. 130. Scherz mit der Warheyt 67*».

Von ungelerten lüten.

95. Der bapst fragt, ob ein hübsch fich oder tier auch edel wer. (Ein Edelmann spricht nicht Latein.) Geiler, Evangelibuch 146*^, sign, avj verso, Sp.2. Geiler, Narrensch. 6 Schar, 3 Schel, fol. 32.

96. Wie fil fttchschwentz an himel gön. (Wie viel Priester für eine

Gemeinde.) Hemmerlin, h 6^ JScherz mit der Warheyt, 62. Bei Veith 16, p. 37.

31*

484

97. Wan einen ein lausz oder floch bdszt. (Wollen die Heimlich- keit Gottes erfahren und wissen die thörichten Ding nicht.) H. Estienne, Apologie 2, 126. Lyrom larum 835.

98. Reiser Sigmund het baretlislat lieb. (Wie die alten Könige und Kaiser.) Cicero de erat. 3, 35, 141. Gellius, noct. Att. 9, 3. Entrap. 1, 261. Histor. Handbachlein 33, p. 214.

99. Einer zerleit ein hün vnd sprach, qmuitom patimns propter ecdesiam. Facet. Adolph, in Margarita facet. sign. Oiiij. De in- docto prelato. Uylen-Spiegel, p. 545.

100. Was die zwen spitz bedeuten an dem bischoffs hüt. Poggius, n. 185, p. 470. H. Estienne, Apologie, 2, 194; 218.

101. Wie drei Studenten latin redten. (^Pluit plaibit, si iste tem- pus manebit'' etc.)

102. Item expositio vitis vera et pater etc. (Anricola agricola.) Frischlin n. 37, p. 19. Scherz mit der Warheyt 62.

103. Als einer lasz, tibi vnum moysi. (Faciamns tria tabernacula.) Scherz mit der Warheyt 68.

104. Welches besser sei, thün das man weiszt (oder etwas lernen.) Pi(hsanus 7, 11, fol. 9\ Ulenspiegel (1532) 109, p. 144. Ly- rum lamm 272. Bei Veith 17, p. 37.

105. Trinken oder leszen, welches das best sei. (Beten oder lesen, essen oder trinken.) Geiler, Narrensch. 18 Schar, 2 Schel. fol. 54, sign. Jiiij, Sp. 2. Geiler, Brösamlin 67, sign. M, Sp. 1; Alpha- bet, fol. 5^. Sinnersberg 100.

106. Ob doctores vber die ritter sMn. (Der König kann hundert ritter, aber keinen doctor machen.) Jac. Pontanos 3, 3, 1, p. 791. Aen. Sylvius Parall. 4, 19. Facet. Romanor. imperat in Margarita facet. sign. Dij. Geiler, BrOsamlin 2, 45, sign, hiij, Sp. 2. Scherz mit der Warheyt 65. Eutrap. 2, 656; 1, 335. Memel, 359. Histor. Handbachlein 33, p. 213.

107. Ein künig gab sechs doctoribus sechs fragen vff. cf. Plutarch. Vit. parall. ed. Relske 4, 142, 3. Bromyard T, 4, 18; cf. X, 1, 23. Hans Sachs 1, 385 ff.

108. Jnrista ein hasz machet fersz vnd hat auch penssion. (Nebst Beispielen von Fürsten, die gelehrte Leute hassten.) Dialog, creaturar. 105. Camerar. 341. Bei Veith, 18, p. 38. Geiler, Narrenschiff 23, sign. DUj.

485

Von rosstüschem.

109. Der ein schlug ballen der ander sporen. (Als sie in Einem Bette schliefen.)

110. Für xxvi duckaten, zehen bar, kaaft einer ein pferdt (die an- deren wollte er schaldig bleiben). Poggius 163, p. 464. Dor- piuB p. 167. Camerar. 350. C. Nov. antich. 10. Ulenspiegel (1532) 90, p. 140.^ Eutrap. 1, 836. Bei Veith 19, p. 39. cf. Conceyts, etc. 191.

111. Der leybnider sprach die warheit blibe in dem fass. (Ein be- kehrter Rosstäuscher wollte nicht mehr betrügen.) Vincent. Bel- lov. specul. mor. 3, 7, 1^2, p. 1317. Hollen 191. Wright, 40. Hemmerlin, sign, d 5^; cf. aa 6^ Boner 85. Eatrapel. 2, 209; cf. Pauli, No. 127.

112. Das rosz gieng yber kein bäum. (Brücke.) Romulas Rob. 553 (6, 11). Scala cell, 12 7\ Bebel 1, 33, sign. Cc*. Marie de France 71. Le Grand 3, 129. ülenspiegel (1532) 87. p. 140. Conceyts and Jeasts 19, p. 9.

Von vrteil vnd vrteüsprechem, von notarien vnd richtem.

113. Die witfrau soll sechs hundert gülden kein on dem andern ge- ben. 1001 Nacht N. 386 (Breslau). Scott, tales p. 207; Gar- donne 1, 61. Valer. Maximus 7, 3, exiet. 5. Discipl. der. 16. Gesta Roman. 118. Scala celi 7^; 73^ Gallensis 1, 4, 3. Bro- myard, K, 6, 1. Enxempl. 6. Boccaccio 8, lO.i Schmidt, Beitr. 91. C. nov. antich. 74. Sacchetti 198. Gaicciardini 68*»; 1588, p, 106. Boner 72. Stainhöwel 232^ Scherz mit der Warheyt 69^ Acerra philol. 4, 18. Memel 302. Hannov. Tagespost 1864, n. 177. Mery tales and Quicke Aosweres 69, p. 88. Jack öf Dover 14, p. 330. Joe Miller 1206.

114. Zwo frawen kriegten vmb gam. (Der Richter fragt worauf es gewickelt wäre.) Scherz mit der Warheyt 69^ Wolgemuth 2, 39. Bei Veith 20, p. 40»

115. Untreu schlug ein zimmerman als er achthundert guldin fand. (100 fi. Belohnung; da wollte der Kaufmann 900. verloren haben.) Visdelon u. Galland Supplem. zu d'Eierbelot p. 225^ Disc. cleri- cal. 18. Mart. Polonus E, 73. Vincent. Bellovac. spec. mor. 1, 1, 27 p. 100. Scala eeli 2P. Enxenäpl. 311. Timoneda, Pa- trafias 6. Ysop. Col. 4. Giraldi 1, 9 (Nov. Ital. 3, p. 14). Ser-

486

cambi d. 4. Dodi, Maraii 1552, 1, c. dO; Not. ed. Gamba 1815, D. 31. Passatempo de' cariosi p. 87. Le Grand 175-, M^on 2, 120. Fac^ties et mots subtils en fran^. et en ital. f. XVIII. Biblioth. de soci^t^ 13. Histoires plais. et iDgenienses, p. 246. Fac^ties et mots subtils p. 52. Dictionnaire .d'aDecdotes 1, p. 172. Noav. eontes k rire, p. 194. Stainhöwel 4. Scherz mit der Warheit 69^ WendanrnDth, 7, 13. Memel 369. Lustig- macher 2, 70. Hebel , Schatzkästlein, der kluge Richter. Mary tales and quicke Answeres 16, p. 26. Pasquils Jests, p. 17. Old Hobson 20, p. 35. 116. Der ein öiin ochseD erdacht. (Phalaris und Pcrillas.) Pindar. Pyth. 1, 94. Pont. Heraclides, der reb. publ. fr. 36, ed. Koel. Timaeus (Plin. Epp. 1, 20). Callimachus fragm. Bentl. 119; 194. Polybius 12, 25. Tzetzes 1, 669; 5, 837. DiodDrus 13, 211-, Exe. de virt. et vit. p. 59. Dorothens (Parall. Psendo-Plat. p. 315 C). Cicero, Verr. accus. 4, 33, 73. Cicero in PisoD. 18, 42. Cicero de fin. 5, 28, 83. Cicero Tuscul. 2, 7, 17; 5, 26, 75. Boratius, epp. 1, 2, 58. Pröpertius, Eleg. 2, 25, 11. Ovid. de arte am. 1, 653. Ovid in Hiad. 437. Ovid Trist. 3, 11, 51; 5, 1, 53; 5, 12, 47. Valer. Maximus 9, 2, exter. 9. Persius, Satir. 3^ 39. SeneCa, de dem. 2, 4; de ira, 2, 5; epp. 66; 92. Plinins 84, 8. Lilius Puntc. 14, 211. Lucian, de morte peregrini. Lactantius, de falsa aap. 3, 19, 8; 26, 6; 27,5. Orosins, adv. Pag. 1, 20. Claudiantts, in Rufin. 1, 253. Bell. Gild. 186. Eustathius, ad Odyss. ^, p. 1496, 56, Rom. Schol. Piodar, ad Pyth. 1, 185, p. 185, p. »10 Bö«kh. Schol. Horat ad epp. 1, 2, 58« Schol. Ovid. ad Ibin 439; 441. Schol. Jnvenal ad Satir. 6, 486, p. 245 ed. Cr. Phal. Epp. ed. Groning. p. 20, 30, 118, 164, 188, 260, 262, 264. Nonnns Slw»^. laro^. 1, 48. Basilius (Boissonade ad Herodian. Eplmer. p. 38.) Endocia, Violar. p. 412. J. F. Ebert, Phalaris, in^»fJUa>y, Regiomont. 1830, p. 40. Dialog, creatur. 101. Gesta Roman, lat. 48. Scala celi 49. Holkot 141. Bromyard C, 11, 38; N, 4, 7. Promtuar. C, 82. Petr. Damiani 6, 251; opp. Par. 1663. Gritsch 42, A. Arnold. 1, 14, 2, 4* Jac. V. Caasalis, 6. Jac. Pontan. 893. Camerar. 364. Enxempl. 250. Guicciardin}»28^ Bellefor. 150. Feder- m<uin 262: Geiler, Narrensch. 48 Schar, 3 Schel, 189 (falsch), sign. Zv, Sp. 1. Waldis 4, 77. Scherz m\% der Warheyt 70.

487

WendoDmuth, 3, 20S. Eyring 2, 43; 2, 400. Schumann 1, 18. Acerra 2, 66. Eutrapel. 1, 441.

117. Die sew wollten nit in das Wasser. (So gewiss hineiii, wie die Advokaten In die HdUe.) Rosarinm 1, 141, U; 2, 251, B. Facet. Adelph. in Margarita facet. sign. Piij. Scherz mit der Warheyt 70^ Rauscher, Lflgen 4, sign. B^

118. Die haut ward vff ein schemel gspannt. (Gambyses; eines un- gerechten Richters.) Herodot 3. Valer. Maximus 6, 3 exter. 3. Lucan 10. Holkot, 85. Gallensis 1, 4, 4. Gesta Roman, lat. 29; deutsch 11. Dialog, creatur. 89. Scala cell 20*. Rosa- rium 2, 65, A. Bromyard J, 9, 36. Promtaar. J, 41. Lange 2, n. 56, p. 103. Hondorff, 352; 356^ Jac. v. Cassalis, 10^

V Wendnnmuth, 1, 8. Enxempl. 153. Guicciardini 160^ Belle- for. 22. Federmann 2. Eos 20. Gran, 602, ex. 70. Morsheim 589. Agricola 288; 500, 278. Scherz mit der Warheyt 70^ Memel 1099. Acerra philol. 1, 64. Eutrapel. 1, 165.

119. Die sach hangt noch am gericht. (Dafür oder dagegen, immer gewinnen.) Hemmerlin, de nobilitete, c. 34, pag. 141^ Scherz mit der Warh&yt 71. Abr. fr S. Cl. Lauber-HtUt, 3,-14. Eutrap. 1, 623. Wolgemuth 1, 30. Mery Tales and Quicke Aoaw., 136.

120. Einer kttsset «ins fürst^n dochter. (Wird begnadigt) Scott, Tales 215. Plutarch, Apophth. Pisistr. 3. Diodor. Sic. exe. ¥at. n. 33. Valer. Maximns 5. 1, exter; 2. Vincent. Bellovac. spec. bist. 2, 18. Vincent. Bellorac spec. doctr. 5, 43. Saris- ber. 7, 25. Morsh. 662. Hemmerlin de DTobilltate, c. 34, fol. 142^ Jac. V. Cassalis, 4tK. Scherz, mit der Warheyt 3^. Ursinna. 6, 56. Guicciardini 30^ Bellefor. 162. Federmann 283.

121. Welchem der ochs heim ging. (Dem rechten Herrn.)

122. Der richter wollt nit vnrecht xichten. (Gott war ihm lieber als der Freund.) Geiler, Narrensch. 10 Schar, 7 Schel, fol. 38^ sign. Fvj verso, Sp. 2. Jac. v. Cassalis, 24*».

123. Der verlor das rosz vmb die warheit. (Quia dixi equum, per- didi equum.)

124. Die fraw salbet dem richter die hend. (Schmieren.) Bro- myard J, 9, 21. Wright 43.. Promtuar, J, 43. Morlini, 11. Scomata J. Keisersbergii in Margar. facet. sign. F, 6^ Convival. Sermon. 1, 228. Enxempl. 24. Xe Grand 3, 53; M^on 1, 183. Moyen de parvenir XIII.^ Scherz mit der Warheyt, 71^ Abr.

488

a S. Gl. Bescheid-^Essen, p. 44. BatrapeL 2, 722. Vorrath 118. Lyrum larum 39. Zeitverkflrzer 253.

125. Der ein schenkt ein wagen, der ander zwei pferd. (Die Pferde ziehen deo Wagen.) Vincent. Bellovac. spec. mor. 1138. Bro* myard A, 14, 4. ^Wright 81. Promtuar. J, 42. Rosariam 2, 251, B. Scala celi 20\ £nxemp1. 241. Boner 95. Brant A, 6. Scherz mit der Warfaeyt 71^ Montanas, Gartenges. 2, 65. Wendanmath (1573) 1, 126, fol. 136. Memel'327; cf. 343. Lyrum larum 243. Eutrapel. 1, 905. Zeitverktlrzer 255. Lustig- macher 147. Schreger 17, 67, p. 549. Conceits, Clinches, etc. 80, p. 24. Mery tales and Quicke Answ. 22; Old Hobson, 21. Gompl. Lond. Jester, 1771, p. ,99.

126. Der legat gab ein geschencktes pferd wider. („Wusst nit, das Du ein sach zu Rom hettest.^) Gftllensis 4, 51. Pithsanus 6, 2. Specul. exemplor. 9, 139*.

127. Alle Sachen yerlor ein fürsprech (weil er nicht mehr lügen wollte.) Vincent. Bellovac. spec. mor. 1316 (Jac. de Vitr.) Bro- myard A, 14, 22. Wright 40; Anmerk. Ms. Arundel. 506, fol. 41. Scala celi 7^ Bebel 1, 105, sign. Ee\ Con vi v. Sermon. 1, p. 28. Nugae venales, p. 83. Roger Bontems, p. 166. Scherz mit der Warheyt 72. Wendunmuth 1, 127, fol. 137. Eutrapel. 2, 717; cf. Pauli, No. 111.

128. Das ferlin tranck die milch ansz. (Bei einem ungerechten Rich- ter.) Wright 73. Poggius 254. GuiQcardini 85^; 1588, p. 97. Belief. 43. Federmann 66. Ens 51. Scelta di facet. p. 170. Brant A, 5^ Geiler, Pater noster, Alphab. 1, G., sign. Ciiij, Sp. 2. -r, Stlnden des Munds 41, Gv, Sp. 2. Eutrapel. 2, 8. Memel 342; 448. Vorrath 66. Lnstigmacher 2, 34. Schreger 17, 171, p. 609! Mery Tales and quicke Answeres 22, p. 33. Jack of Dover, p. 334. Old Hobson 21, p. 36. Gomplete London Jester 1771, p. 99; cf. Pauli, No. 125.

129. Der einen erstach on stlnd. (der die Tochter geschändet hatte.) Gaesarius 9, 38. Arnoldus 1, 13, 5, 5. Specul. exemplor. 6, 70. cf. Herolt, Sermon, de temp. J, 38. Selentroist 135*. Geiler, Evapgelia 167, sign, eiiij, Sp. 2.

130. Der fürst ward geladen in das tal iosaphat vnd kam da. (Ru- dolph y. Oesterreich.) Hemmerlin, Ggiij*. Bapt Fulgosus 1, 6. Acerra philol 6, 19. Hondorflf, 355. Abr. a S. Cl. Judas, 3, 233.

489

Von dem herten orden der ee.

131. Einer warff zween häfen zum fenster vsz. (Den Gehorsam der Fraa zu prAfen.) Vincent. Bellovac. spec. mor. 3, 3, .23, p. 1097.

132. In XXX iaren nie eins gewesen. Scherz mit der Warhcyt 34^ cf. C. Mery Talys, n. 86.

133. Drei biederfrawen warden eins. (Nachdem sie dreimal grand- lich geprtlgelt waren.) Rosarlam 2, 205.

134. Ein bösz weib tngenthaft zemiacben. ,(In verbis, herbis et la- pidibus.) 1001 Nacht 1, 36. Rosarium 2, 206. Camerar. 255. Abstetnias 91. Moriin. 61. Straparola, bei Grimm Kinderm, 3, 289, (1573, 12, 3, Schmidt 188.) H^ns Sachs 3, 8, 130. Fast- nachtssp. Waldis 3, 17. cf. Memel 300. cf. Mery Tales and Qnicke Answeres 80, p. 98.

135. Böse man tngenthaft zemacben. („Sei gehorsam und komme frah nach JBbns.^) Vincent Bellovac. spec. mor. 868. Gritsch 48, L. Promtuar. M. 18. Scala cell 109*. Wright, 22. Schu- mann 2, 28. Grimm, Mythol. 1153. cf. Grimm, Kinderm. d. 128; 2, 238; 3, 214. cf. altd. Wälder 3, 160. cf. Gesamfntabent 29; 2, 141.

136. AH nacht het ein fraw entschuldignng. (Uxor coitom abhorrens meretrice corrigltor.)

137. Frawen znngen weren gesund zu essen als schwantzstück. Bro- myard L, 5, 21. Wright 182. C Mery Talys, n. 9.

138. Der frawen znng was das schwerst. (Als alles Schwere beim Sturm aber Bord geworfen werden sollte.) Dialog, creaturar. 90. Vincent. Bellovac. 3, 1, 3, p. 868. Bebe! 1, 35, sign. Gc*. De alio. . Gonvival. Sermon. 1 , p. 281. Scelta di facet. p. 123. Guicciardini 52^; 1588, p. 186. Nouv. contes h rire, p. 212. Lyrum larum 30. Vorrath 136. Schreger 17, 24, p. 530. Tarl- ton's Jests, p. 234. Gonceyts and Jeasts 5, p. 4.

139. Einer schrieb seiner frawen etwas an einen zedel. (Als er in's Wasser fiel, wollte sie erst nachsehen, wasdarilber geschrieben sttlnde.) Gooroo Paramartan , Bäbingtoa , Lond. 1822 , p. 94. Bromyard H, 1, 6 ; Hemmerlin 1. 3*. Morltni 74. Luscin. 162. Manlius, loc. comm. 442. VioUet le Due, anc. th^atre fran^ais 1854, 1, 82. Meisterges. A, 40. Keller, EnShl. 691. Sehen mit der Warheyt 34^ Talit% 40. Arnim, Janus, 1 dienst. Me-

490

mel 288. EatrapeL 2, 775. Ursiniis 6, n. 90, p. 508. Helm- hack 111. Schreger 17, 11, p.^25.

140. Einer sach einen fdr zween an. (Bis er in's Feuer fiel.) Hel- 'kot, 122. Pelbartus, quadrages. 2, 30 F. Promtuar. E, 5.

Geiler, Narreoschiff, 14 Schar, 3 Schel, fol. 47K

141. Die römerin glorigierten in ihren kindern vnd nit in gezier- den. Cicero, Brut. 58, 211. Abr. a 8. Gl. Reimb dich, p. 82.

142. Das bOsz weib nickt hinder sidi (und fliegst den Fluss aufwärts.) Holkot 28. Hollen, serm. aestiy. 82 E. Scala cell 87^ Specul. exemplor. MaJ. p. 818. Wright 10. Poggius 61, p. 437. Dorpiiis, p. -162. Faero. 27. Conviyal. Sermon. 1, p. 309. H. Asconatus (Del. poet. germ. 1, 387.) Grat a 8. Elia 1. Oth. Melander^ 277. Nugae Venales,' p. 74. Scelta di facet. p. 130« Domeoichj, facet. p. 64. Ces. Paveslo 31. Zabata, facet. p. 81. Passa tempo de curiosi, p. 74. Arcadia di Brenta, p. 211. Arl. Mainardo, p. 60. Verdiz. 53. Garon 3^ 37. Marie de France 96. Le Grand, 2, 330; 1829, 3, 181. Cbey. de la Tour. Divertiss. cur. de ce temps, p. 19. Fac^ies et mots sob- tils, p. 186. Chaese ennuy, p. 318. Lafontailie 58; 8, 16. Braot, Giij^ Barth 5, 20. Geiler, Narrensch; 68 Schar, 5 Schel, fol. 180^ (falsch), sign. Yiij v^rso, Sp. 2. Scherz mit der War- heyt 31^ Ambros. Metzger, p. 133. Hulsbuech, p. 83. Eutrapel. 1, 734. Schiebers Lusthaus 2, 169. Sinnersberg 568. Mery Tales and Quicke Answeres 55, p. 72. Jack of Dover, p. 327. PasquiPs Jests, p. 27.

143. Die banren verbranten die hend. (B5se Naekbam; verbrennen sich endlich die UZnde.) Abr. a S. Gl. Mercurialis, p. 74.

144. Einer het gern gewiszt, wie sich sein fraw weit halten nadi seim dot. (Stellt sich todt.) Poggius, 114, p. 452. Scelta di facetie, p. 144. Braot G. 4. cf. Meisterges. 0. 142. Wegkfirzer 9^. Vor- rath 139. Mery Tales and Quicke Answeres 82, p. 99. Paa- qnil's Jests, p. 21.

145. Einer verbot seiner frawen dencken. (Bis sie kein Essen be- reitete.) Scherz mit der Warheyt 34^. Wolgemuth 2, 67.

146. Ein geist vexiert den man zu nacht der vatter bei tag. (Hatte die zweite Frau genommen.)

147. Einer nant sein frawen sein ftöd. (Bis sie eines andern Freude ward.) Bromyaid, G. 1, 4.

491

148. Der man tfolt Yor der frawen sterben. (MaaDliehe und weib- Uche Schlange; wird die aillDDltcihe zuerst getOdtet, so stirbt der Mann zaerst etc.) Plato Sympos. Plntarch. Gracch. 1. Cicero de divin. 1, 18, 36; 2, 29, 62. Aurel. Vict, 57. Plinius 7, 36- Auct. de vir. ilL 57. Valer. Maximos, 4, 6, 1. Holkot 45. Gesta Roman, lat. 92. Bntrapefr 1, 281. Grimm Kinderm. 3, 297. Bondorff, 296.

U9. Einer liebt sein frawen nit vnd ward enthauptet* (Wossle kei* Den andern- Gnind.)

Von Zauberern. '

150. Der hafen sod, die tasch lief heim. (Uebestrank; statt eignen Haares^ nahm der Mann das seiner Tasche.) Abr« a S. GJ. Be- scheid-Essen» p: 197.

151. Das weib segnet sich vor dem pfaffen. (Per sie pragelt, damit sie in ihrem Glauben nicht getäuscht wjrd«) Bromyard S, 11, 5. Wright 118, p. 110; cf, 89, p. 77.

152. Der wolff frasz ein pferd. (Das hätte der Hase, der über den Weg gelaufen war, nicht gethan.) Bebel 2, 167, sign. Ff 4^

r

Luscinius 48. Ulenspiegel> 1532; 108, p. 144. Scherz mit der Warheyt 72. Lyrum larum 182. 158. Ein brief an hals hencken für angen we. (Schlechter Spruch ; hilft,. 80 lange der Glaube dauert) Hollen 21^. Poggius 108. Gran» 10, 16. Brant, B. 8*. Montan. 740. Wolgem.5, 75« Lyrom larum 305. Lustigm. 76. Mery Tales and Quicke Answeres 37, p. 51.

V^n dem ^bmben. - .

154. Ein lud müst got in einer mistlachen suchen. (Weil er nicht glauben wollte, dass Gott in Maria gewesen sei.) Bromyard N, 1, 18.

155. Der bouer teuft ein kind, vnd der sun bracht ein kalb. (Noth- taufe.) Facet. Adelph. in Margarita facet. sign. 0 8.

156. Der sawhirt glaubt nit ein geist. (H. Geist heisst Niemand im

Dorfe.) Scherz mit der Wahrheit 80^ Frey, Gartenges. fol. 46^

' . -^ ...

.Von der hoffart.

157. Constantius duckt sich vnder den bogen. (Kleiner Mann, hoher Bogen.) Geiler, Evangellenbueh 119^, sign. Viij verso, 8p. 1; Evangelien 180, sign. Yiiij, Sp. 1.

158. Ein biscbof vberdispnti^r^i ein paaren. (Vielmehr umgekehrt;

493

der Bischoff ist Fürst, wenn der Ffirst des Tenfels wird, was tbot der Bischoff dazu?) Clans Narr, p. 327. Geiler, Narrensch. 43 Schar, 2 Schel, fol. 98\ sign. Qv verso, Sp; 1. Eotrapel. 2, 588. Vorrath 115. Noav. oontes h rire, p. 113.

159. Der tttfel weit selbs weichen. (Damit man nicht sagen könne, er sei vertrieben, wie Knechte nnd Mägde thun.)

160. Die hüren wandten zu einander. (UnyerschSmte Antwort einer Magd.) The Sack-Full of Newes, p. 183.

161. Dein vatter tregt ein krön nnd ist doch kein könig. (Priester- kind.) Hemmerlin, de nobilitate, 4, fei. 13^.

162. Ein känig wolt ein gnldin' geben Tmb ein par bantoflen. (Die nur vier Plaphart kosteten.)

163. Ein apt het eng schnh an. (Man sieht, dass Euer Kloster arm ist, da ihr nicht leder genng zu Schuhen habt.) Caesarias, 4, 12, 13. Spec. exemplor. 8, 33, 34.

164. Einer zögt eim zwei mülstein. (Der kostbare Edelstein gezeigt hatte.) Poggius 74, p. 440. Convlval. Sermon. 1, 192. Scelta di facet. p. 148. Wendunmuth, 1, 78. Abr. a S; CK Reimb dich, p. 82. Eutrapel. 1, 285.

165. Alexander wolt nit laufen (nicht spielen, weil die Spielenden keine Königskinder wären.) Braut, N. 8, 77, 41. Geiler, Nar- rensch. 76 Schar, 2 Schel, fol. 159, sign, d, Sp. 2.

166. Ein kaiser war jederman fründlidi. (Wie er wfloschte, dass ein kaiser mit Ihm wäre.) Geiler, Narrensch. 45 Schaf, 6 Schel, fol. 102, sign. Riiij, Sp. 2. (Seüeca.)

167. Domitianus verfolget Christen (and Macken). Petrarcha, Rerum memorand. 2, 4, p. 426. Wolgemuth 2, 81. Geiler, Narrensch. 45 Schar, 2 Sphel, fol. 101, sign. Riij.'^Brösaml. 2, 55, sign. R, Sp. 1.

168. Zwen stritten vmb ein ochsenkopf. (Im Wappen; der Andere sagt, das seine sei ein Kuhkopf.) Barthojlus de Saxoferrato, Tractat de insigniis et armis, Altorf. 1727, 6. Heramerlin, de nobilitate 29, fol. 108«. Poggius 200, p. 473. Scherz mit der Warhey t 72^. Mery Tales and Quicke Answeres 3, p. 16.

169. Einer wolt streich teilen. („Willst da Geld, so theil auch meine Wunden. *<) Gritsch 39, 0. Bromyard, F, 3, 4. Scala cell 164^ Scherz mit der Wa^heyt 73. Abr» a. S. Ol. Lauber- Hatt, 1, 41. NouY« contes h rire, p. 209.

170. E)in mnlesel gloryert Von 96im vt^ter. (Von seiner Mutter nicht«)

-^-H

498

Aesop. Kor. 140. Aesop. Für. 8S. Aesop. Nevel. 140. Platarch, Sept. 8ap. coiiviv. c. 4. ed. Wytteob. 1, 2, 98. Babrius 62. DiscipL cleric. 5. Neckam 24. Extravag. 1. Remicius 48. PanliDua 28. Mart. Polonos. 8. 230 J. Alpb. 5, 4. Bromyard, F, 7, 2. Gamerarius 147, cf. 258. Faern. 33. J. Posth. 122. Enzempl. 128. Caes. Pavesio 35. VerdizoUi 5. Cbastoiemcnt p. 71. Lafontaiue 6, 7; cf. 12, 17; Robert 2, 16; 1, XCV. Haadent 230. G. Corrozet 36. P. Desprez 57. Benserade 171. Goedeke, Mittelalter, 648. Freldank 141. Grimm, Beinh. F. 423 cf. CCLXIll. Renner 1518 (Fkf. 1549, Bl. 10 v. 2.) Abr. a 8. Gl. 4, 275 (GolD, 1690, 2, 237.) Hans Sachs 2, 4, 34. Ntlrnb. 1560; cf. Schmidt, Beitr. p. 181. Stainhöwel, Extravag. 1^ Waldio 3, 60. Ghrytraeas 87. Daum 208. Agricola (1578) 153^ ' Frei- tag 20. Pfeffel 2, 88. J. v. Daringsfeld, das Sprichwort als Humorist, 1863, p. 154. Den wysen Ghek door J. D. Bras 1672. fol. 55 ; Serrure vaderL Mus. Gent 1855, p. 252.

171. Das ertreich ktlsset einer, (als seine Matter; L. Junias Brutus.) Livius 1, 56, 10. Dlonys. Hfdicamass. 4, 69. Scherz mit der Warheyt 73.

172. Mn hasenstösaser gloryert vsz eim hasen. (Wird ihm von den Falken genommen.) Pantschatantra, Benf. 1, 79« KnaicfibuU 77. Sim. Seth, Upsal. p. 41. Possinas 561, 8. Jos. de Gapua G. 2, 6. Ulm 1483, Biv*. Gayang. VUI*. Dialog, creatur. 53.

173. Ein woif liesz ein Mtzi tantzen. (Während der Wolf pfeift, läuft es fort) Aesop. Nevel. 94. Aesop. Kor. 94. Aesop. Für. 74. Dialog, creatur. 53. Gamerar. 124. Gulcciard. 231. Feder- mann 373. Bellefor. 219. Marie de France <Le Grand, 1829, 4, 370,,note). Waldis 4, 87. Grimm, Kinderm. n. 88; 3, 145. Uhland, Volkslieder, p. 565.

174. Der wind warff ein eichbaom vmb. (Das Rohr bleibt stehen.) Aesop. Kor. 143. Aesop. Für. 59. Babrius 36. Aphthen. 36. Avian. 16. Bromyard H, 6, 25. Abstem. ep. Nevel. 556. Ga- merar. 149. Le Noble 2, 204. DesbiBons 6, 11. Lafontaine . 1, 22. Robert 1^ 85. Boner 83. Fabeln aus den Zeiten der Minnesinger 83, p. 198. Stricker (Altd. Wald. 2, 1). SUin- höwel (s. 1. & a. 4<>) 5P. Waldis 1, 82; 1, 100. Scherz mit der Warheyt 73. Eyrlng 3, 31. Nicolai 1, 55.

175. Dedalos lert icarom fliegen. Ovid Metemorph. 8, 195, Hygin.

. 494

fabl. 40. Paitsao. 9, 11. Dialog, ereaiur. 91. Bromyard A, 25, 20. 6ei1«r, Narrensck. 84 Schar, fol. 165^ tigD. d verso, Sp. 2. Acerra philol. 2, ö.

Von der gekikeit

176. Einer wolt ein tag dot sein. (Um das Eanen su apareo kommt wicklieh xu Tode.) Bromyard A, 27, 41. Wright 76. Sehers mit der Warheyt 78^.

177. Allermeist menschen werden verdampt vmb der geiükeit wiUen. Geiler, arbore hum. fol. 176; Schiff der penitent^ 108, sign, t, 8p. 2. cf. Pauli , No. 200.

178. Yff eim bret betten, zwei ?nglück. (Was der erste Mann erspart hat, verbringt der sweite.) Abr. a. 8. Gl. «>adas, 2^ 209.

179. Im wald fand einer ein schätz. (Zu Hanse war er. verschwan- den.) Kallla u. Dimna, Silv. de Sacy 2 ; Gay. 1 1^ Knatchball 49. Sim. 8eth, üpsaJ. 23. ^Wolff. 1, XXVUl. Possinus 552. Job. de Capua aj^; Ulm, 1483, AJj^ Baldo 2. Doni, f. 2*. Da M^ril 218. Wendonmuth, 1, 177.

180. Einer bat got, was er an rürt, das soll alles goM werden. (Midas.) Plutarch Vit Parall. 2, 305. Reiske. Strabo. 1 , 106. Tzetzes Vär. bist. 1, 2. Menag. ad IMog. Laert. 1, 96. Hyginus, fab. 191. Mythogr. VaUc. <Bode) 1, No. .88, 2, 117; 3, 10, 8. Folgen!. Mythol. 2, 18. Serv. ad Aen. 10, 142; ad Ecl. 6, 13. Lactaot. narr. 4ab. 11, 3. Ovid. Metam. 11, 90—145. Bro* myard A, 27, 24. Pelbartus, Sermon. Qoadrages. 2 de vitiis, 37 F. Geiler, Narrensch. 25^ Schar, fol. 67, sign. Lv, 8p. 2. Hondorff, 342; Wendunmuth, 4, 272. Acerra philol. 1, 95. Gaicciardini, 1583, 110^.^ Belieferest 210. Federmann 359.

181. Der künig starb hungers halb. (Gefangen bei seinem Gelde.) Marco Polo 1477, foL 8^ Eutrapel. 2, 524.

182. Im tranm frasz einer Jesam. (Das Kind^ Symbol der Kirche.)

183. Der ander frass ein cmcifix.

184. Yespasianas het gemein beschlagen. (Nimmt seinen Theil von der fflr die Verschaffung einer Aadienz versprochenen Summe.) Petrarcha, rer. memorand. 1, p. 418.

185. Yespasianus ret mit seinem Broder. (Der die Gunst erbat, be- kommt nichts.) Petrarcha, rer. memorand. 1, 418. 'Helmhack 182, 7, p. 209. Wolgemuth 2, 44.

495

186. Ler macken stechen. (Mann nsdt GescliwareD will ^die Fliegen nich vencheucht haben.) XL Vesiere n. 19, T. 10, p. 111^. Aristoteles Rhet. 2. Josephus, Antiq. Jud. 18, 18; Haverb. 18, 6, 5. Aesop. Kor. 814. Nicephor. 1, 17. Mich. Glycao, Annal. Par. 1660, fol., p. 286. Oonst Manasses, Annal. Bas. 1578. 8^ p. 52. Faem. 78; Gesta Roman, lat 51. Vincent. Bellov. spec. mor. i, 8, 98, p. ^88. Dialog, creatur.. 87. Gallensis 1, 4, 1. Bromyard M, 8, 8. Scala cell 21*. Promtnar. J, 44. Rosarium, 2y 252 J. Camerar. 298, 508. Gognatüs 26. Eozempl. 155. Robert. 2, 852. . Bms. 8, p. 204. Scherz mit der W^rheyt, 8. Jac. V. Cassalis, 18.

187. Yespa. seit man in tyber werfen, (damit er die Begräbnisskosten aufnehmen könnte.) Petrarcha, rer. memorand. 2, 4, p. 426. Jac Pontanus, p. 806.

188. Ein fraw küsset vespasiannm. (ErhSlt 40 Golden.) Petrarcha, rerom memorand. 1, p. 418.

189. Vespasiano sagt ein i^recher knrtz (,,eum alvum purgare de- sieris''). Pettarcha rer. memorand. 2, 4, p. 426. Mery Tales & Quicke Answeres 111, p. 126.

- . .

Von den wucheren.

190. Einer mocht seinsz gleich erlupffen. (Vier Wucherer als Lei« chenträger.) Vincent. Bellovac. spec. mor. 1807. Bromyard V, 12,28. Abr.a. 8. Cl. 2,212. Scala celi 168^ cf. Pauli, No. 405.

191. Der tüfel ketschet die Wucherer. (Sie sind nicht werth, ge- tragen zn werden.) Vincent. Bellov. spec. mor. 8, 7, 11, p. 1308. Bromyard V, 12, 24.

192. Ein wüd)erer kont nit zu knmen. a. (Bittet desshalb den Prediger, noch mehr zu schelten.) Poggius 157, p. 468. Scherz mit der Warheyt, 76; Entrapel. 1, 826. Lyrum larum 280. Nyernp, S. 258^ b. (Was ist -nicht genug auf Erden?) Facet. Adelph.^ in Margarita facet sign. Oiiij. H. Estienne, Apologie 1, 856. Scherz mit der Warheyt 61^

198. Die Wucherer gaben kein antwart. (Als die Handwerke in der Kirche aufgerufen wurden.) Bromyard V, 12, 11. Lyrum lamm 281. Conceyts and JeasU 20, p. 11.

194. Den segen teilt der predicant vsa. (Da die Wucherer sich dabei ,nicht erheben, erhalten sie den Fl^ch.) Bromyard A, 12, 11. V, 12, 4.

4»6

195. Ein wikdierer het ein gftten bart (Das war alles, was vor dem Begräboisse Gates von ihm zu sagen war.) Bromyard L, 3, 4. Wright 131, p. 123.

196. In die hell ward einer getragen. (Vom Teufel ; in geweihter Erde durfte er Dicht rahn.) Bromyard V, 12^23. Scala ceH 168^

197. An galgen ward einer gefOrt. (Von Ochsen, freiwillig.) Vin- cent. Bellovac spec. mor. 3, 7, 11, p. 1305. Herolt, Sermon, de temp. T, 114^ Bromyard V, 12, 24. Pelbartns, Quadrages. dd vitiis 35, R. Hollen 185. Scala cell 168^ Promtuar. d. t. 114, B. HoBdorff, 333^ Abr. a S. GL Jadas, 2, 212. Grimm, deutsche Sagen, 1, 349. Kasthofen, Alpenrosen 1813, p. 188.

198. Prediger wollten kein brod. (Von einem Wacherer.) Enxempl. 61; 77.

199. Wucherers gftt verschwand. (Beim Tischsegen.) Bromyard, A, 12, 12.

200. Vnrecht gftt ynd bftlschaft verdampt vil. (Sagt der Teufel im Besessenen.) Sehers mit der Warheyt 76^. cf. Pauli, No. 177.

201. Widerkeren kunt einer nit. (Mit diesem Herzen; gebt mir ein anderes.)

202. Widerkerung thftn hindert stelen. (Weil man ohne das nicht selig werden kann.) Betrachtung.

203. Ein testamentari ward zedot geschlagen. (Von den Söhnen, die das Testament umstossen wollten.) (^Vor Kurcem in Metz geschehen. '')

Von dem eebruch.

204. Ein fraw het xii Mnd vnd xii yftter. (Das Jüngste erbat sich einen reichen Vater.) Petrarcha, de remediis utr. forton. 1, 146. Hollen 154. Guicciardini 1583, p. 89*. Federmann 84. Bellef. 57. Ens 71. Melsterges. U. 37. Scherz mit der Warheyt 30. Eutrapel. 1, 770. Memel 662. Sinnenberg 571.

205. Bas habermftsz yff ein seit (den Kapaun auf der andern). Gei- ler, Narrensch. 32 Schar, 4Schel, fol. 79. Scherz mit der War- heyt, 35.

206. Ein kaiserin stiesz ir band in das maul vergilii. (Um ihre Unschuld zu beweisen Betrug.) Pantschatantra (Benfey) 1, 455. Cukasaptati 15^ Cardonne 1, 39. Tutinameh, n. 42; 2, 71. Ardschi Bordschi, b. Schiefner, Sitz. d. Petersburger Acad.

497

Nov. 27, 1857; Benfoy im Ausland, 1858, no. 36, p. 847. Hem- merlin, opusc. sign, ddiy^ Straparola 4, 2. Hagen, Gesammtab. 2, XXXDC. P. E. Müller-Lachm. 1, 191. Mone, Anzeiger, 1857, 399. Schmidt, Beitr. 139. Hagen, Briefe in d. Heim. 4, 106; 120. Hans Sachs 5, 384 (Gödeke, Grandr. § 155, 536. Sehers mit der Warhieyt 35.

207. Antonias leid ein eebrecherin« (Masste sonst das Rdch zq- rflckgeben.) Scherz mit der Warheyt, 40^

208. Glades ismar hiesz das kind. (Kin^ vom Eiszapfen empfangen.) Ebert, Ueberlieferangen 1, p. 80. Du M^ril, poesies popul. la- tines 1B43, p. 275. Leyser, poet. med. aev. p. 901. Wright, Essays, 2, 180. Hagen, Gesammtabent 3, p. LIU; 3, p. 728. Oamden, Remains conci Britain, 1674, p. 429. Du M^ril, poesies in^dites 418. Ludus Coventriae, p. 140. Doni, fol. 45^ (Venet. 1552,

2, 111). Straparola 9, 6. (1, 166) Malespini 1, 88. Sansovino, C nov. scelte, Venet. 1598, 9, 6. Le Grand, 3, 36 (1829, 3, 81); M^on, 3, 215. 0 nouvelles nouv. 19. Fac^tieuses joum^es, p. 303. Grecourt, contes, 3, p. 67. Meisterges. U, 267. Hagen, Gesammtabent. n. 47, 2, p. 385. Scherz mit der Warheyt, 40^. Waldis 4, 71. Grimm, Mythol. 855. Lassberg, 3, 511. Zachariae, 113. Platen, Romant. Oedip.

209. Kellerin nanten die knecht kapanen. (Beweise des Gegentheils.) Bromyard, S, 8, 14.

210. Von dem starken otten des römers. (Den die Frau in ihrer Unschuld nicht bemerkt hatte.) Joh. Sarisber. 3, 13. Gallensis,

3, 1, 3. Bromyard, J, 6, 26; M, 4, 3, Seala celi, 130^ Specul. exemplor. 9, 133. Enxempl. 312. Jac. v. Cassalis, 7. Eutrapel. 2, 652.

211. Ein iuiiekfraw bet btdschafft versucht. (F^nd die Sache nicht der Mähe werth.) Geiler, Brösamlin, 107, sign. T, Sp. 1.

212. Ein wolt nit zwen sün haben. (In der Ehe; da bekam sie zwei ausserhalb.) cf. No. 84. Geiler, Evangelibuch, 204^, sign, liiij verso.

213. Züch iäcklin züch, züch metz züch. (Die Metze zieht mehr, als .der h. Jacob.) Scherz mit der Warheyt, 41^.

514. Einer bam sein fraw vmb gotz willen. (Darstellung ehelichen

Lebens.) 215. <2ao6 deus coninnxit nemo separet. (Umgekehrt : Was der Teu-

PanlL 32

498

fei saauitmen fagt, wird Dicht getre^t, W9f Gott, kaiiB nie- maoi xiisainmenhalteo.) Blosse Frage.

216. £iD doctor kaa hinder evam wesdieriii. .^utter verkuppelt die Tochter.)

217. Frand kamen in die ee. (SoHteo aicht heiraHben; als sie es gethan hatten, konnten sie Dichl beuaKmen hleibenO Petrarcha de remed. oAr. fortan. 1, 04; 65 q»d. Sehreger 17, 113, p. $67.

Von den bfilem.

218. £tlich essen gifisel mal, sapfit mal. (Welches die schlimmste Buhlsehaft ausser der Ehe sei. Ohne ^Tzfthlung.)

219. Der stum dieaer der. üUrstin. (Als er spricht, sagt er etwas, das der FQrst schon veks.) Poggins, 191, p..471. Erant, Bij^ Scher« mit der Warheyt, 41^ Eutrap. 1, 864. Vorrath, 120.

220. In einem baom lag ein^, da kam der engal and der ttifel. (Um drei Werber los zii werden, bestellt eine Wittwe dieselbeo an einen Platz , den einen als Todten., den andern alis Engel, den dritten als Teofel; schrecken aich gegenseitig.} Boccaccio 9, 1. Scherz mit der W«rheyt, 42. Abr. a 8. Cl. Jndas, 3, 76. Acerra philol. 4, lOa Wolff, Niederl. Sagen, 429; 489. Dan- lop-Liebr. 248. Janiiesoo, Populär Ballads iL, 249.

221. Ein alter büler noch als vil. a. (Hat noch viel mehr nicht Gatcr, sondern Husten.) Scala cell 126^ Poggius, 175, p. 468. Eutrapel. 1, 846.

b. (Qui semel &c.) Geiler, Sdnden des Munds, fol. 5^ sign. Av verso, Sp. 1. , Narrensch. 1520, 49^ sign. Hv vexso; 73 Schar, < 1 schel. Scheible 1, 620. 8dierz mit der Warheyt, 42.

222. Von dreien witfrawen. Dialog, creatur. 90. Bromyard, M, 4, 8. Promptaar. de temp. 116, 0. Gesta Roman, lat 78. Boner,

58. Fabeln aus den Zeiten der Minnesinger 58, p. 138. ,

Erzähl. 5. p. 146 (Qesta Born, deutsch.) Jac. v. Cassalls, 7^ Scherz mit der Warheyt, 42^ Eutrapel. 1, 921.

Von der straff des eebruches.

223. Von eim kanfinan der ein köpf mit bart ob eim tisch hat ge- sehen. (Den der Ritter zur Erinnerung an den Ehebruch der Frau zu Mittag auftragen Hess.) Pantschatantra Benfey, 1, 436 -^455. W^ilson in Transactions of the Asiatie Soo. 1, 2, ^. 160.

499

Ardschi Bordsdii, Aofiland 1858, no. 86, p. 845. XL Vexiere, p. 325. Haxthaaseu, Transkaukasia , 1. 326. Oesta RomaD. lat. 56. Gower, Confeasio amantis. Vinc. Eapiaei, Mareos de Obreg. 3, 6, 7; ed. Tieck 2, 82. Le Sage, Esteban. Gonzalez 2, 3, 8. Margtter. de Valoi«, Heptameron, d. 32. Scherz mit der Warheyt 43^ Gtaf Siolberg, di« Bfl^sende« Danlop-Liebr. 200^ Bei Veith 21, p. 40-

224. Yqb der frawen gangolfi. (Als Zeichen des Ehebruchs blieb ihre Hand. im Braunen.) Legenda aurea 204, p; 908. Bromyard A, 17, 9. Geiler, Brösamlin, 2, 53*", sign, iiij verso, Sp. 2. Hondorff, Calendarium, Lpz. 1573, foJ. 112^ Uylen-Spieg«l, 601.

225, Zwen ebrecber müsten graw rock tilgen. Anfang aus Brom- yard A, 17, 9. Fortsetzung aus einer Predigt Pauli's. Scherz mit der Warheyt 44*».

:226. £im ebredier beid äugen vszstecben. (Zeleo<sus; dem Königs- söhne nur eins, dägege^i dem Könige das andere.}. Plutai:ch. Vit. parall. ed. Reiske, 1, 247, 3. Aelian, Var. hist. 13, 24. Stobaeus. serm. 42. Cicero de leg. 1, 22, 57. Valer. Maximus, 6, 5, exter. 3. Vincent. Bdlovac. spec. doctr. 4, 66. Gritsch, 32, S. Bromyajrd, L, 3, 8. Gesta roman. lat. 50; deutsch 27. Jac. V. Gassalis, 10^. ;S<cala celi, 21*. I^omtuar. exempla, J, 40. Hollen, 100*. Rosarium. 2, 66, N. Manlius, 319. Enxempl. 154. Don Sanebo. castlgos, 9, p. 105. Gaieciardini , 157*. Scherz mit der Warheyt, 44^ Hoadorff, 361. Eutrapel. 1, 7; 2, 500. Acerra philol. 1, 64. Histor. Handbüchlein, 39, p. 277. , Bei Veith 22, p. 42.

227.. Da3 kalt eisen brant eine. (Das heisse nicht. Gottesurtheil.) Vincent. BelloYac» spec. mor. 3, 10, 24,. p. 1455. Lib. apum. 2, 36. Spec. exempl. 5, 91. Seherz mit der Warheyt, 44^

^22S. D^r koler sacb ein frawen. (und einen Ritter sich verfolgen. Strafe des Himmels für den Ehebruch.) Vincent. Bellovac. spec. mpr. 29, 120. Bromyard, A, 17, 12. Flor. Heiin. c. 13 (Tis- sier, Bibl. Glsterciens. J, p. 306. Scala cell, IIP. s Specnl. exemplor. 4, 62. Boccaccio, 5, 8. Plenarium, 40^. Geiler, Evan- gelia, 3p^ sign. Evj verso. Sp. 2. Grimm, Mytholog. 895. Schmidt, Beitr. p. 55. . Dunlop - Liebr. 236. Ohr, Tye, 1569 (Dunlop- Liebr. p. 236, cf. note 312*). Dryden, Theodoi: et Honoria.

229; Ein büler dötet ein eeman. (Die Ftau, hüft.)

32*

500

230. Der eeman httw dem bülen vnd setner frawen die köpff ab. Eigenes Erlebniss, 1518.

231. Rosimnnde erdötet zwen man. (Alcuio und Rosimunda.) Le- genda aurea, 181, p. 825. Paal. Diaconus, Hiat. Longobard. 1, 27, 2, 28. cf. Theopbylactus b. Stritter 1, p. 386. Gotfri- dns Viterbiens. p. 308. Fnlgosus, 5,4, Sign. Tiiijb. Grimm, d. Sagen, 2, 397. Selentioist, fol. 78^ Sp. 2. Hans Sachs, 1, 174. Scherz mit der Warheyt, 48. Acerra philol. 5, 33. Mon- tanas Gartengesellsch. 116. Hondorff, 406. 313.

232. Einen zu rom wolt einer erschiessen vnd was hundert meil von im. (Im Bilde, untertauchen rettet ihn.) Holkot, 190. Gesta Roman, lat 102*, cf. Swan, 2, 405. Scherz mit der Warb. 48.

Von der trunckenheit.

233. Einer het nie kein wein truncken. („Wenn Gott doch auch auf unser Land weintet") Rollwagen, 62. Scherz mit der Warheyt, 77**. Memel, 384.

234. Der becher het einen gestochen. (Der Wein nicht.) Rollw.Ö?.

235. Yff dem mör asz einer yil saltz. (Weil er beim Ertrinken viel trinken musste.) Vincent. Bellovac. spec. mor. 3, 4, 4, p. 1154. Bromyard, T. 4, 17. Wright, 142. Jac. Pontanus, 1, 5, 59, p. 225. Bebel, 1, 34. sign. Cc»; cf. 3, 260, sign. Ssiij*. Con- vival. sermon. 1, 281. Roger Bontems, p. 125. Rollwagen, 58 (59). Memel, 706; 657. Vorrath, 144. Conceyts and Jeasts, 4, p. 4.

236. Von dem feber woU einer entlediget werden, aber von dem durst nit. Poggius, 132^ p. 457. Jac. Pontan. 1, 5, 87, p. 230. Sermon, convival. 1, p. 227. Eutrapel. 2, 687.

237. Wenn einer badet' so durst in. (Badet jede Woche, so hat er immer Durst) Geiler, BrOsamlin, 33, sign. Fiij, Sp. 1. Von der einschläfernden Wirkung des Bades wird dieselbe Geschichte Öfters erzählt, z. B. Bebel, 424. Pennalpossen, sign. Cv».

238. Der Zunftmeister lag im mist. (Zwei begleiten einander so lange hin und her, bis sie beide auf dem Miste liegen bleiben.) Geiler, Stlnden des Munds, 9^, sign. Biij verso. Sp. 2.

239. Der esel was witziger dan sein herr. (U9rte auf mit Trincken, wenn er genug hatte.) Vincent. Bellovac. spec mor. 3, 8, 2, p. 1357. Bebel, 1, 67, sign. Cvi^ cf. Frey, Gartenges. 85«

501

240. Der hirtz brach ein bein entzwei. (Wollte keinen Wein mehr trinken.) Bromyard, E, 1, 10. Vincent. Bellovac. spec. mor. 3, 8, 2, p. 13Ö7. Scherz mit der Warheyt, 78.

241. Ein truncken weib weisst niditz me. (was sie that; wird er- schlagen.)

242. Tnin(^enheit ofnet me dan die beicht. (Betrunkne Frau er« zählt, was sie nie gebeichtet hatte.)

243. Ein brftder erweit tmndkenheit, ward ein eebrecher. (und Todtschlftger dazu.) Enxempl. 56. Le Grand, 4, 68. Scherz mit der Warheit, 78*». Rollwagen, 72. Tidsfordriv eller Lystig Selskabsbog 1722, no. 19. Nyerup, S. 253; 263.

244. Noe sehüt fiereiiei blnt zu den reben. (Affen, SSw, Lemlin, Lewen.) Gesta Roman, lat. 159. Pelbartus, quadrages. 2, 30, D. Hollen, eO\ Enxempl. 374. Scherz mit der Warheyt, 78^ cf. Goedeke, Grundr. § ill, 2, 47.

245. Man hat im capitel dispensiert. (Nur eine Sorte Wein zu trinken.) Scherz mit der Warheyt, 79. cf. Pauli No. 369.

246. Der ward truncken Von dem versahen.

247. Vsz keim andern becher weit er trincken. (Im Meere musste er.) Vincent. Bellovac. spec. mor. 3, 4, 4, p. 1153. ^

Von essen.

248. Der p£aff warf das femoral in kessel. (Der far einen Wasch- kessel ausgegeben war.)

249. Von eim grossen fresser z{i meiland. (Entschuldigt sich noch wegen schlechten Appetits.) Rosarium, 1, 26, diiip. Lyrum larum, 236; cf. 237. Eine ganze Sammlung ähnlicher Fresser- geschichten im Zeitveikürzer, 446 seq. Ebenso Federmann, 250. Abr. a S. Gl. Reimb dich, 9.

250. Von milo wie er starb. (Wollte im Vertrauen auf seine grosse Körperkraft einen Baum spalten.) Herodot, 3, 137, Baehr. Atheoaeus, X, 2^4, 412. Suidas v. Milon. Pausanias, 6, 14, mit Siebolis Anmerk. §. 2. 3. Strabo, 6, 1, 12. Aelian, Var. hist. 12, 22; 2, 24. Diodor. Sic. exe. Vat. 23. Gellius, noct att. 15, 16. Schol. ad Theoer. 4, 6. Val er. Maximus, 9, 12. exter. 9. Solin. 22, 17, Mommsen. Quintil. 1, 15; 3, 79. Peträrcha de rem'ed. ntr. fortun.' 1, 5 (nur erwähnt.) Gonvival. Sermon. 1, p. 189; 2, p. 62. Braut. K^ Geiler, Emeis, fol.

502

26\ 9p. 1. -^y 6aDd«n des Mniids^ foL 5^, dgn. At. 8p. 1. , Brösamlio, 32, sSgQ^ Fij, Sp. 1. , Narrenscbiff, 29^, sign. Eiij verso, Spi^ 2. £utrApel. 1, 101. Acerra philol. 1, 31. Ur8iDU8^4,4& Bondarfi; 329 ; 442^ Abr. aS.Gl. Reimb dich, 15.

251. Ein tracbt kostet dausent galdin. (Wette zwischen AntcMVins and Cleopatra.) Fulgosus, 9, 1, sign, nn 4. Geller, Sflnden des Mouds, fol. 6**, sign. Av, Sp. 2. -^, Narrensich. Schar, 8 Schel, fol. 49^ sign. Hv verso. Hondorff, 443. Abr. a S. Gl. Gehab dich wohl, 47.

252. On lu9t wolt euier essen, verzweifiet.

253. Niemand sd essen on das benedidte. (Der Gemiss eines Lat- tichblattes macht besessen.) Gregöt. 1, 4. Spee. exempl. 1, 8. EnxciQpL 28. Geiler^ Emeis^ fol. 39; 8p^ 2. -*•, Postiil, 1522, 2, 78*, sign, nnvj verso.

Von zom vad von eylen.

254. Mala caneta ministrat itnpetns. Petrarcha, de reb. famil. Epp.

1. 5, ep. 16, pu 652. Allgemeine Betrachtungexi.-

255. Sanl^ martin sprach, eylestu so kumst du nit dahin. (Ein Wa- genrad ^aoh.) Mart Poloaus, 163 P. Schtrz mit, der War- heyt, 79^ Eyring 2, 10. Bei Veith 24^ p. 43.

256. Kaiser otto was am ostertag gech. Dialog, creatur. 43. Vincent. Bellovac. spec. mor. 421. Bei Velth. 25, p. 44.

257. Ymb unschnld sahli&g einer den h«ad. (Kind von der Schlange getödtet, der Hund kömmt in Verdacht.) Panischatantra V, 2. (kosegarten) 238; (Dubois) p. 206. (Benfey) 1, 497-, 547;

2, 326. Hitopadesa, 4, 13; M. Maller p. 178. Lancereau, p. 254, Laiseleur, essai, p. 17. Leroux, essai, 143; 144. cf. 54, 110. Sindibad-N&meh (Asiat, journ. 86, 13) 3,7. Ellis, specim. 1811, 3, 34. VII Vezlere. Wölff, 2, 1. KnatchbuU, 268> Span, üebers. XLV*. Ahvar-i-Suhaili , 404. Jyar-i-Da- nisch, Chambers & Jones, Asiat, misc. GalCi 1787, p. 73. S. Seth, 76. Sandabar, 3, 7, p. 52. Syntipas, 5, 13, p. 115; Boissonade, 13, p. 60. Job. de Gapua» K4; Ulm, 1483, Rij. Doni, 66. Saldo, 7, p. 94, Carmojy. , 1«, p. 240, du Mdril. Rom. des sept sage» p. 17, LeroQX. Rom. des sept sages, 1139, Keller; GLXXVH. DyocleUan 1212, p. 53. Ca- lumnia noverc. G. 1. Bist. 'sepl. sap. rome. b. Dolopaihos, du M^ril, 240. Weber, metric. rom» 3, 367. Schiefner, Petersb.

503

Z^itg..l853, 175. Ber«:mann, nomad. Streifereien, 1. 103. Ben- fey, Petersb. Acad. 1858, 23. Gesta Romad. engl. 32; Grässe, 2, 176; 225. Scala celi 89»-, Goedeke Or. o. Occ. 3, 9i AphthoQ. 28. Camerar. 288. Le Grand, 2, 303. Cabinet des Wes, 18, 22. SaosaWno, 11, 1; 9, 1. Dttol(>p*Liebr. 198. Bei Veith, 23, 43. Wcnduamuth, 7, 109. Vogl, Volksmftrch. d. Russen, 95. SDnnerot, om detnord tschudiska spriket, 1853, p. 50. Dftni^ch, NyefFOp, Morskäbk p. 156. b. (Nichts ohne Ueberlegong than.) Dialog, creaturar. 6.

258: Ein bencker det fier m5rd vnd ward anch gencfatet. (Griviinal» geschichte mit Justizmord aus Sachsen, 1500 geschehen.)

259; Ein ritter l?ard erl0s2t. (Von der Verleumdung ^ audiatur et dtcra pars.) Seiherz mit der llfarhejt, 5.

Von tragheit

2601 Der münch schwitzet za metti reit. (Teufel »chflren ein Feuer unter seinem Bette.) ' Caesarius, 4, 28. Bromyard, A, 8, 14. Scala celi, 6K Promtaar. A, 13. *

2$t. Von dreyen faulen sünen , wekhem das reich zu gebort. (Dem Faulsten.) Bei Wackemagel, Sp. 78. Meznewl, 0, 100, p. 550 (Bammer, p. 83i2.), fiita copl. 431; Liebr. in Pf. Germania 2, ^46. cf. Schlegel, Ind. Biblioth. 2, 265. Bromyard, A, 8, 17. Destruetor. 5, 2, E. Scak celi, 5\ Gesta Roman, lat. 91, dentseh 8. Pithsan. 8, 4. Straparola (Sammk f. K. v. G. 8, 1.) Keller, Fastnachtssp. 562. Abf. a S. Clara, auserles. Gedanken, 1812, 1, 40; 150. Ambr. Metzger, p. 421. Eyring, 2, 615. Eotrape). 1, 533; cf. 584. Vorrath, 67. BOrgerlust, 1, 48. Grimm, Kinderm. n. 151; 2, p. 829; 8, p. 233. Golshorn, Märcheir, 1854, 83.

262. Den acker weit- er nit yttbhacken. (Bis er lernte, alle Tage Etwas zu thun.) Vit. Patr. 4, 7, 45. Vincent. Bellovac. spec. mor. 1207. Scala cell, 4*». Specul. exempl. 2, 120. Geiler, Alphabet, fol. 31*, »ign. F vetso, 8p. 1.

263. Von dem faulen knecht küntzen. (Kommen auf der Reise nach Rom nicht weit, well sie bei geschlossenen Fensterläden glau- ben, es sei noch immer Nacht.) Discipl. clerlc. 19, 4. Scala celi, 6». Enxempl. 124. Geller, Brösamlin, 2, 78, sign, nvj, 9p. 2. Bei Veith, 26, p. 44,

504

Von gedechtnisz des -dotz.

264. An das bet ynd schiff zegon. (Man rnuss im Bette eben so woM sterben, wie auf dem Schiffe.) Campani opp. 14 95, 64. Scherz mit der Warheyt, 82**. Lyrum lanim, BOl. Zeitverkflr- zer, 577. Meidinger, S9.

265. Ein fraw schickt iren biUen zft sterbenden menschen. (Um ihm die bösen Gedanken za vertreiben.) Scherz mit der War- heyt, 82b.

266. Ein altnatter förcht diu ding. (Vor dem Sterben, vor Gott and dem letzten Grerichte.) Hieronymas, vitae patr. fol. 244, E.

267. Der dot schickt eim drei botten. (Ehe er ihn abholt.) Bro-- myard, M, 11, 6. Pelbartus, sermpn. de tem. aestiv. 45, B. Hollen, 91. Wright, 33. Abstemius, 99, ap. Nevel. 575. Ca- merar. 375. Guicciardini^ 146*, 1588, p. 226. Bellefor. 139. Federmann, 240. DeshiUons, 7, 23. Lafontoine, 8, 1; Robert, 2, 115. Renner, 23666. Altd.. BU 2, 78. Meisterges. (v. d. Hagen, Samml. f. altdf. Lit.' 187.) Waldis, 3, 25. Wendunmuth, 2, 124, fol. 510^ Wolgemuth, Aesop, 198.* Zachariae, 18. Grimm, Kinderm. n. 177; 2, 411; 3, 249. , d. Mythologie, 807. Colshorn, Märchen, 1854, n. 68.

268. Der tüfel schickt eim drei botten ee er ihn holen wolt Scherz mit der Warheyt, 82^ cf. No. 267. Bei Wackernagel, Sp. 79.

269. Der könig sttiind gegen nidergang. (Wer die Sonne zfterst sah, wurde König.) Bei Wackernagel, Sp. 80. Justin. 18, 3. Gal- lensis, 2, 14. Enxempl. 347. Gesta Roman, engl. 84; Donce, niustr. of Shakespeare 2, 410. Hemmerlin, de nobilitate, 6, fol. 19^ Eutrapel. 2, 445.

270. Der das kratz nit wolt bei im haben. (Beim Sterben. Weil es ihm einmal den arm gebrochen hatte.) Bromyard, V, 5, 10.

271. Einer küszet das cracifix. (Sterbend. Meint, e6 sei eine Wein- flasche — wird verdammt.) Hemmerlin , Jiij^ Geiler, BrÖsam- lin, 72^, sign, mvj verso. Sp. 1. -, arbore humana, 174**, sign. Fvj, Sp. 1.

272. Einer iaget, nant alle band. (Auf dem Sterbebette.)

273. Einer gab ein zeichen, da man vber den trog wolt gon. (Als Jemand bei den Sterbesacramenten theilnahmlos dalag, ging man bei seine Geldkiste da regte er sich.) cf, I^o. 27^«

505

274. Einer klapert stets, wolt nit betten. (Nachdem er die Sterbe- sacramente empfangen hatte.)

275. Man ölet einen, der förcht des seckels. (Dachte nur an seine gäbe.) cf. 273.

276. Einer bet den Schlüssel in der band. (Znm Gelde auf dem Sterbebette.), cf. C. Mery Talys, 1526, no. 17.

277. Der nam .i. pfennig von einer kroten. (Das Sacrament wollte er nicht nehmen.)

278. Einer wolt das kradfix an seim letzsten nit ansehen. (Ver- zweifelt an der Gnade.) Pelbartos, Qaadragesim. de poeniten- tia, 28, B. Scalä cell, 106, cf. 71^ Promtuar. G, 41; J, 10. Enxempl. 82. Selentrojst, 76, Sp. 1.

Von den seelen.

279. Sein seel verkauft einer. (Der eine gönnt sie dem andern, der Andere will sie dem Teufel anbieten, wenn er ihn holen will.) cf. No. 280.

280. Der ttlfel kauft ein seel. (Der mit deni Pferde auch den Zaan, mit der Seele auch den Leib gekauft hat.) Vincent, ßellovac. spec. mor. 3, 5, 8, p. 1185. Lib. apum, 2, 56, 2, fol. 81^ Bromyard, A, 23, 26. Wright, 87. Rosarium, 1, 60,* H. Pel- bartus, serm. de temp. hiemal. 36, R. Wendunmuth, 4, 286. Spec. exempl. 5, 126. Altd. Bl. 2, 78. Geiler, Sünden des Munds, fol. 9, Sp. 2. , Evangelia, 170, sign, fij, Sp. 1. Plenarium, 242^

281. Einer bot seiner seel vil gfttz. (Als sie nicht bei ihm bleiben will, schickt er sie zum Teufel.) Vincent. Bellovac. spec. mor. 2, 1, 3,*p. 697, cf. p. 1306. Mart. Polonus, 190, F. Herolt, Sermon, de temp. 118, L. Bromyard, A, 27, 49. Scala cell, 80. Promtuar. T, 5; cf. de temp. 118, L. Lucanor, 4. Selen- troist, 100. Eutrapel. 1, 946. Hondorff, 333t>.

Vop der penitentz.

282. Wie ein rat penitentz! det. (Vieles zu schwer, bis sie in eine Kammer voll Speck kam.) Bei Veith, 28, p. 46. Geiler, Evan- gelibuch, 208, sign, mij, Sp. 1.

283. Markolfus kunt kein bäum finden, daran er bangen wolt. Vincent. Bellovac. spec. mor. 3, 10, ö, p. 1422. Enxempl. 59, cf. 80. Salomon und Markolf in v. d. Hagen, Narrenbuch, p.

S06

256. Scoggin*« J«8ts, p. 153'. l>^riiD) hlit. of Coatf Pools, 1858, p. ^29.

284. Einer wolt ein esel kaufen. (Mit einem Pfanenschwani; war nicht zn liaben.) Abr. a 6. CI. Judas, 3, 4^6.

285. Einer gab ein pfennig soll. (Zoll fflr Gebrecben am Tbore.) Discipl. clerie. 8, 2. Gesta Roman, lat. 15>7; dentsch, 49. Ca- merar. 889. Cognatos, 112. Melander, Joco^seria, 8, 267. Enzempl. 18. Ysopo 1644, Coletas 7, fol. 1^4. C. nor. an- tich. 50. Castoiment, p. 75. Le Grand, 2, 376. Fleurs des histoires (Sinner, catal. Bern. Mss. 2, 181.) Benet, 76. Fabeln ans den 'Zeiten der Minnesinger, 76, p. 188. ^ ^, Erzähl. 2, p. 242 (Gesta Rom. deatsck) Geiler, Arbore hom^ fol. 109, Sp. 2.

286. Der beichther gab v. ane maria. (Znr Busse eines Ehebre» chers dessen Fran im Ttaume fünf heilende Rosen sieht.) Geiler, Brösamlin, 2, 9, sign, biij, Sp. 1.

287. Die fraw solt für den man in himel. (Weil sie an seiner Statt Busse gethan hatte.) Geiler, Sünden des Munds, 23, sign. Dv, Sp, 1.

288. Der iung wey schickt sein müter zu den göttem. (Als er krank wird; bis dahin hat er sie verachtet.) Aesop. Kor. 132. , Für. 87. Babrius, 78. Phaedrns App. 1. Romnlus, 1,19. Anon. Nevel. p. 500. Bromyärd, M. 9, 41. Camerar. 143. Marie de France, Le Grand, 1829, 4, 375. Desbilloos, 4, 22. Robert, 2, 459. Boner, 22. Keller, altd. Erzähl. 562. Stain- bowel, s. 1. & a. 4^ 34e. Waldis, 1, 15.

289. Ein goacb het v. mal gucket. (Da meint die alie Frau, sie stürbe noch nicht.) Gaesarius, 5, 17. Bromyard, S, 11, 4. Hollen, 28. Wright, 84. Scala cell, 57. Promtoar. S, 10; 11. Wolgemuth, 2, 43.

290. Der adler sach den fogler nit. (und wird gefangen. Zaun« kanig entkommt.) Bremyard, 8, 3, 15. Geiler, Narrenschiff, 21 Schar, fol. 61. Gamerar. 335. Bei Veith 29, p. 46.

291. Das graw menli müsz als tragen. (Die vier Pferde des Mal- lers sind gleich den vier Lebensaltern ; Alles wird bis auf s Alter verschoben.) Geiler, Narrenschiff, 7.8 (falsch für 66) sign. Lü^.

299. Ein kind fand seim vatter gran har. (Der Mörder bessert sich.)

507

ÜpTiam, 6^ the Mahavansf, 1—8. Lond. 183S, 1, 14; 8, 283. Bareleta, 52^ WrigKt, 94; 105.

Von der beicht

*

298. Ein begin verlor ein kOrsen. (Da glaubt iie, dl« Beichte habe, sie erleichtert.) Scherz mit der Warheyt, 79^.

294. Ich het nur ein hanben vff. (Antwort auf die Frage, ob sie nackend gewesen sei.) Lyrnm larnm, 138. Sinnersberg. 109.

295. Seid'cristns geburt beicht einer. (Bin Bruder ist nopb zwei Jahr älter.) Bebel, 3,277, sign. 6s6^: De confessione . cojusdam.

296. Wie eine beichtet, das sie ins bet brunzet. (Fraterculos ca* cans.) Pantschatantra (Benf^y), 1, 127. Montanas, Gartenges. 2, 31. Wcndonmuth^ I, 234. Memel, 832.

297. Der vogt bedorft vii sinn. (Gewöhnliche Menacheo haben nur fünf.) Scherz mit der Watheyt, 80.

298. Fier guldin wolt einer zeigen. (Den Willeo fOr die Werke.) Scherz mit der Warheyt, 80». Waidis, 4, 14. Memel, 77, S. 49. Lustigmacher, 86; 146. cf. Pauli No. 48.

299. Vsz eim bftch wolt einer beichten. (Muss es zur Busse drei- mal täglich durchlesen.) Vincent BelloTac. spec, mor. 3, 8, 10, 8, p. 1483. Joh. Eleomos. Norimb. 1483, fol. 77». Pog- gius, 174, p. 468. Brant, Gri. Eutrapel. 1, 844. Mary Talys and Quicke Answeres 89, p. 53.

300. Ein misereator vff das confiteor. (Gegen die halbgelehrten Beichtenden, die alle Heiligen anrufen: Ohne Geschichte.)

301. Einer absolniert von künftigen Sünden. Rosarium, 1, 186, U. Scherz mit der Warheyt, 81. Eutrapel. 1, 642; cf. 643. Me- mel, 503. Wolgemuth, 5, 35. Uylen-Spiegel, 395.

302. Ein beichtuatter ward gehenckt. (Wegen Verletzung des Beicht- geheimnisses, um 200 Gulden für die Deounciation zu be- kommen.)

303. Einer wolt nit die rot kap tragen. .(Die ein leichlsinnig absol- virender Beichtiger erhielt.)

Von geloben vnd verheissen.

304. Einer verhiess ein kertzen als groaz als ein sägel bäum in nöhten. Aesop. Kor. 15. Bromyard, P, 7, 75. Poggius, 205. p. 474. Bebel, 2, 149, sign. Ff^. Erasmus Roterod. CoUo^

608

qola ed. Schrevel, 1664, p. 237. Pantat. Candfd. (DeL poet. Germ. 2, 131. Gamerar. 81. Gaicciardini, 4k^\ Bellefor. 243. Federmann, 416. Waldis, 3, 51, v. 35. Rollwagen, 2. Wend- unmuth, 7, 127. Abr. a S. Gl. Gehab dich wohl, 94. Leasing, Fabeln, Morydon. Flieg. BlStter, Bd. 28, n. 653. Read'e, The cloister and the hearth. Vol. 2, Tauchnkz edit. Vol. 710, p. 74.

305. Eft vnd das kalb verhiesz einer. (Auf dem Meere; za Lande gab er nichts.) Bromyard, P, 7, 75. Wright, 79. Scala cell, 56^ Promtoar. U, 41'. Martin. Polen, serm. 242, E.

306. Den weinlotuff nit zft trincken wolt die fraw nit verheiszen. (Mann and Fran kaufen sich ihren Esel gegenseitig ab.) Scala coli, 81*. Bei Veith, 30, p. 47.

307. Wan der siech genieszt, so ist er töser dan er vor vras. (Ein Wolf überfrisst sich.) Gritsch, 74, G.

308. Nach dem fasz mit wein schickt einer. (Das versprochen war, aber nicht geschickt wurde. Verba honoris.) Hemmerlin, de nobilitate, c. 3, fol. 10^

309. Einer verhiesz ein Idnd, dais im das ander auch stürbe. (Gab Gott das Hässliche.) Legenda anrea, 3, 11, p. 28. Geiler, Narrenschiff, 73, 4, (Scheible, Kloster, 1, p. 622.)

Von meisterschafften.

310. Einer kont ein werck bessern. Man muss seinen Schülern nicht alles lehren; ohne Geschichte.

311. Der fechtmeister schlug seim schüler den kopff ab. (Den Hieb hatte er ihn nicht gelehrt.) Sadi, 54. Scala cell, 12^. Exil, melanch. R. 95. Brant, Dij\ Stainhöwel, 4% 129*. Waldis, 4, 72. Scherz mit der Warheyt, 76^. Eyring, 1, 408. Lyrum larum, 289. Memel, 354. Bei Veith, 31, p. 47.

312. Götz hilff wolt einer nit vbergeben. (Der Andere nicht seine» Bruders Hülfe; beim Zweiiiampfe.) Bromyard, T, 1, 19.

313. Ein harpffen schlaher. -(Spielte nicht, wenn er gebeten wurde, aber wenn andere schlecht spielten.) Hemmerlin, opusc. sign. x*.

314. Welcher etwas vff der lauten kunt. (Musste den Unterricht doppelt bezahlen, weil er erst verlernen musste.) Convival. sermon. 1, p. 287. Geiler, Brösamlin , 2, 77*», sign, nv verso, Sp. 2. Eutrapel. 438. Bei Veith, 32, p. 48.

315. Einer wolt sein meister hencken. (Weil er in der Jugend picht

509

streng genug gewesen war.) Cicero pro Rab. Postume, 9, 23. , tusc. 3, 10, 21 ; 4, 37, 79.

316. Der künig liesz einen köpffen. (Der unzerbrechliches Glas ver- fertigte.) Isidor, örig. 16, 15. Plinius, 36, 26. Bartholomaeus Anglicus, de proprietat. rerum, 16, 100. Jos. KoelhoflF, 1481, fol. Agrippa de van. scient. c. 90. Joh. Sarisber. 4, ö; 1, p. 232. Damian. 3, 297. Gesta Roman, lat. 44; deutsch 20. Acerra philo!. 3, 45. Graesse, Gesta Roman. 262.

Wan man etwas verbüt, so liept es erst.

317. Die fraw asz kein zmblen. Herolt, Sermon, de temp. 0, 14. Scala celi, 153. Scherz mit der Warheyt, 32.

318. Fünf exempel von frawen. (Die verbotenes thun.) Gaesarius, 4, 74; 76. Scala celi, 136. Dialog, creatur. 90. Bromyard, M, 4,6. Wright, 12, p. 14. Promtuar. 0, 12; 13. Enxempl. 320; cf. 240. Gent nouv. nouv. 37. Lafontaine, contes, 2, 10. Contes d'Eutrapel, 12. Le Roux, 2, 364. Vorrath, 1. Memel, 21.

319. Ein alt man kam nie für die stat. Pelbartus, sermon. aestiv. 72, S. Guicciardini, 1588, p. 53. Bellefor. 55. Federm., 81. H. Estienne, Apologie, 1, 6. Eutrapel. 1, 760.

320. Die benrin gab sant martin ein han als ihn der falck holet. (Eher nicht.) Hemmerün, i3^ Geiler, Evangelibuch, 175^, sign, f verso, Sp. 2. , Brösamlin, 26, sign. Eij, Sp. 2.

Von almüsen.

321. Die benrin wolt kein linsen geben. (Bis der Topf zerbro« eben war.)

822. Die keiserin bet zwen ermel gestickt schickt sie otto. (Ob- gleich sie den einen verschenckt hatte. Wunder. Otto II.) Geiler, Brösamlin, 2, 47, sign, hv, Sp. 2.

323. Pilatns het christus rock an. (Der den Zorn des Tiberius be- sänftigte.) Legenda aurea, c. 53, p. 233. Geiler, Brösamlin, 2, 46**, sign, hiiij verso, Sp. 2.

324. Der bawer gab dem pfaffen ein kü, das er im hundert geb. (Seiner Predigt gemäss; erhält wenigstens zwei.) Vincent. Bel- lovac. spec. mor. 3, 10, 21, p. 1474. Bromyard, E, 3, 47. Wright, 114, p. 108. Enxempl. 68. Le Grand, 3, 64; M^on,

SlO

3, 25. Sohen mit der Warheyt, 74« Vorratb^ 76. Jack of Dovet, p. 343.

325. Von Hans Werner. (Die Grösse Gottes und eines Rockes f&r ihn nach der Bibel festgestellt. Zeitgenosse Panli's.) Lyram larum, 240. Vorrath, 45. Abr. a S. Gl. Judas, 2, 22. Nyerup, S. 302.

326. Zwen blinden scbmwen. (Der Eine zu Gott, der Andere za König; Gott hilft.) Gower, confess. amantis, bei Wright, p. 237. Wright, 104. Serrure, maseam, 1855, p. 45. Bei Wackernagel, p. 80. Scherz mit der Warheyt, 13. Wendunmnth, 1, 285. Schu- mann, 2, 118. Memel, 807. Lyrnm laram, 245; cf. 244. Wolgemuth, 2, 63. Bei Veith, 33, p. 48.

327. Einer ging für ein seckel vol geltz. (Da er ihm nicht bescheert war, so ging er vorbei.) Abr. a S. Gl. Bescheid-Essen, 39.

828. Ein almftszner fand ein schätz. (Goldwasser, Augenbalsam, Edelsteine.) Spec. exempl. 5, 47. Lib. ap. 2, 21.

829. Christas erschein einem grafen, vnd liesz die Jdeidier ligen. (Als er in ßetüergestalt alles bis auf den Hat erhalten hatte.) Herolt, Sermon, de temp. £, 15. Lib. apum 2, 25. Spec. ex. 5, 58.

330. Er. gab die sporen durch got. („Schaffe einen,, der das Pfer4 treibt, so sollst du sie haben.")

Von dem gebet

331. Der prior henckt den ring sorg an. (D. h. die Sorge an einen Ring, wenn er beten will.) Destructqrium) 5, 2^, G.

832. Der bettet miserere tui deus. (Nichts anderes, ist doch ein Heiliger.) Hollen, 115. Pelbartus, Sermon, de temp. aestival. 2, 29, E. Enxempl. 263. Uylen-Spiegel, 554.

333. Ein £raw bettet pater noster. (Weiter nichts, doch kommt eine Taube vom Himmel ; als sie den Psalter auch lernt, bleibt die Taube aus.) Vincent. Bellovac. spec. mar. 3, 10, 33, p. 1531. Scala cell, 136^. Rosarium, 1, 57, A. Specul. exempl. sign. L. (9, 144.) Selentroist, fol. 37. Rauscher, Lügen, 5, sign. 708. cf. Gantipratanus, 2, 29. Uylen*>Spieg6l, 23; cf. 42.

334. Von einem wolf, einem fuchs vnd einem geitigen. (P-a-Pa- Gulden.) Bei Wackernagel, Sp. 81. Bromyard, G, 5, 19. 6a« tos, 19. Wright, 59. Marie de France, 82. Le Grand, 4, 220. Grimm, Reinhart F. GGXXI; p. 446. Geiler, Narrensch. 1520, 13, sign. Cv.

3S5. Dem vaUar brimnen die finger. (lo der Andacht des Gebett;

begehr es za begehren.) cf. 674. Qeiler, Narrenschiff, 155^

ciij venBO, Sp. 1. 886. Das kradfix sehltig eim ein arm ab, ward damoch sein feind.

(Wollte nicht mehr zur Kirche gehn.) Mery Tales and Qaicke

Answeres, 75, p. 94. Old Hobson, 34, p. 60. Taylor's, Wit

and Mirth, 13, p. 15. Cl Pauli No. 270.

337. Der arm man bettet für den rychen. (Als Tagelöhner; der Reiche wird xnr Belohnung gerettet) Promtuar. L, 3. Specul. ex^mplor. 9, 146.

338. Einer lernet das pater noster bei dem kom vszleihen. (Der Name jedes Leihenden ist ein Sttick des Vaterunser.) Rosarium 1, 77, H. Nonv. oontes h rire, p. 248. Scherz mit der War- heyt, 80. Bei Wackernagel, Sp. 82. Cf. C. Mery Talys, no. 54, p. 9i.

Voll dem bapsl

339. Der wusch denen ir fQsz. (Zwisphen den Zehen liegt der Schatz.)

340. Der graf begert von dem bapst die fladen zt essen am oster abent. (Wo sie noch frisch sind.)

341. Ein redner liesz ein fürtzlin. („Willst du reden, so will ich schweigen.") Bebel, 2, 168, sign. Ff 4». Convival. Sermon. 1, p. 67. Roger Bontems, p. 196; 197. Memel, 133. Lustig- macher, 2, 43.

342. Der wolt beweren kurtz zu reden. (Mit 92 Ursachen.) Rosa- rium, 1, 5, 0.

343. Bapst Johannes reit vff eim pferd. (Wollte keinen andern tra- gen.) Plutarch, Vit. parall. ed. Reiske, 4, 14, 8. Gellius, noct. Att. 5, 2. Cognatus, 88. Acerra philol. 1, 23.

344. Ein alt weib begert den segen. (Weil sie kein anderes Almo- sen vom Papste erhielt; wäre er einen Heller werth gewesen, hätte sie ihn auch nicht bekommen.) Bromyard, P, 13, 20. Abstemius, 44, ap. Nevel. 552. Waldis, 2, 75. Zachariae, 25.

345. Das evangeliom secnndum pergamtuu. (Wird erbeten, da in Lucca sec. Lucam gelesen wird.) Sacchetti (Bülow, Blbl. d. Nov. 1, 19.) Meisterges. A. 38. Hans Sachs 2, 4, 110. Memel, 255. Gunsen, Schalkheitshechel.

512

346. Der bapst wannet die duckaten. (Wer mag dem reisigen Zog widerslehn?) Jac. Pontan. 2, 4, 36, p. 494. Geiler, Evangeli- buch, 1515, 6^, sigo. Avj verso, 8p. 1. , Bvangelia, 6**, sign. Avj verso, Sp. 2. Lyrum larom, 242. Schreger, 17, 65, p. 548.

347. Für den bapst kam einer. (Erlangte, dass eine Fraa mit dem Pabste sprach.) Morlici, 12. Fischart, c. 88, fol. 97. Ulen- Spiegel, n. 34, p. 47.

348. Ein bapst ward yerdampt. (Christas nahm den Ablass nicht an.) Specnl. exemplor. 9, 80. Claos Narr, S. 396.

Von stra£

349. Der bauer frasz ÜAnftzig zwiblen. (Soll zar Strafe entweder 50 Zwibeln essen, 50 Streiche haben, oder 50 Schilling bezahlen; versacht alles.) Bromyard, 0, 1, 12; P, 7, 26. Hans Sachs, 5, 886.

350. Der esel frasz drei peterlin. (Wurde bestraft, wahrend der Wolf, der grosse Dieb, frei aasging.) Holkot, 187. Pelbartus, 1, 269. Bareleta, 41. Bei Veith, 84, p. 49.

351. Alexander fieng ein raaber. (Seeränber; die grossen Diebe hängen die kleinen.) Cicero de repabl. ed. Maj. 1822, p. 238. Augustinus de civ. dei 4, 4. Holkot, 3. Liber apum 2, 38, 2, fol. 56^ Dialog, creaturar. 79. Bromyard, R, 1, 38. Gesta Roman. ]at. 146. Scala celi, 20^ Joh. Sarisber. 1, 3, 14, p. 210. Convival. Sermon. 1, 248. Don Sancho, castigos p. 147. Policrat. 3, 14. Guicciardini 79. Federmann, 28. Belieferest, 18. Ens, 7. H. Estienne, Apologie, 6, p. 25*4. J. von Cassalis 5. Agricola, 1529, 2, 306. fol. 18. Eutrapel. 3, 197. Acerra philolog. 4, 7.

352. Ym eins dolchens willen ward einer gehenckt. (Das Geld, wegen dessen er verurtheilt war, hatte er nicht gestohlen.) Geiler, Arbore hum. fol. 130, Sp. 1.

353. Der gewer trüg erstach sich. (Ohne Namen. Charondas Thu- rius. Handelte gegen sein eignes Verbot, bewaffnet in den Bath zu kommen.) Aristot. polit. 2, 10. Diog. Laert. 8, 1, 15. Gi'- cero de leg. 1, 22, 157; 2, 6, 14. Valer. Maximus, 6, 5, exter. 4. Hondorff, 361. Jac. v. Cassalis, 10^ Scherz mit der Warhey t, 53. Acerra philol. 63.

513

Von schafihem.

354. Ein scbaiffner schrieb xl. galdin. (Fflr Senf; da wollte der Herr die Bechnang nicht weiter sehen.) Facet. Adelph. in Margarita facet. sign. Ovj**, de falso procuratore. Sermon, convival. 1, p. 233. , 355. Rechen mit der teschen. (Einnahme in eine Tasche, Gewinn in die andere.) Kutrapel. 3, 523.

356. Einer zögt das maul vnd den ars. (Das Mandel halte Alles verzehrt.) Pog^ius, 192. Brant, Diiij. Sermon. Convival. 1, p. 291. Luscinius, 143. Eutrapel. 1, 868. Mery Tales and Quicke Answeres, 90, p. 106. Taylor*s Seniler, 1612; Works 1630, 3, 22.

Von artzeten.

357. Einer sach ein karren mit müst. (Im Uringlase, um den Kran- ken durch Lachen zu heilen.) Pdggius, 107. Morlini, 32, Hütten, feber. 1. Straparola, 8, 4. Brant, Biij. Penualpossen, Dviij. Montanus, Gartengeselli^ch. 2, 34. Memel, 58. Eutrapel.

1, 766. Cf. Benfey, Pantschatantra, 1,518. Lyrum lamm, 279; cf. 194. Cf. Zeitverkürzer, 32.

358. Einer machet titam gesund. (Durch Zorn *, vor Jerusalem.) Hem- merlin de nobilitäte, 34, fol. 142. Enxemplos, 133. Wolge- muth, 2,, 45. Jac. von Cassalis, 28^

359. Einer machet sein vatter gesund. (Seine Stiefmutter nicht, well sie kein Vertrauen zo ihm hat.) Seneca, declam. 4, 5. Holkot, 26. Gesta Roman, lat. 112. Bromyard, C, 6, 9. Gritsch, 7, Z. Rosarium, 1, 70, Z. Enxempl. 118.

360. Der meint er wer eyi han. (Bis der Arzt Dasselbe simulirt) Cf. Zeitverkürzer, 77.

Von trüwen knechten.

361. Der knecht machet seinen herren zu einem künig. (Wessen Pferd zuerst wiehert.) Herodot, ffl, 84—87. Baehr. Polyän, 7, 10. Valer. Maximus, 7, 3, exter. 2. Justin. 1, 10. Gesta Roman, lat. 124; deutsch, 24. Scala cell, 50. Acerra philol.

2, 14.

362. Der hirt ward bald reich. (Ohne Lohn, drohte den Städten, Pauli 33

514

des Königs Heerden aaf ihre Weiden za führen.) Ulenspiegel, 1532, hist. 91: h. 141. cf. Manilas, p. 612.

363. Der koch begert ein esel von dem heren. (Ihn zum Esel oder zam Narren zu machen, die dem Herren lieb seien.) Poggius, 15, p. 426. Oonvival. Sermon. 1, p. 48. Frey, Gartenge;s. fol. 15. Oesterreicher; Goedeke, Grundr. § 139, 78. Eutrapel. 3, 368. Memel, 805. Wolgemuth, 2, 80. Zeitverkürzer, 541. Nyerup, S. 252.

Von kellerin.

364. Die kellerin het zwei gebrotne hüner gessen. (Sagt dem Gaste, der Herr wolle ihm die Ohren abschneiden.) Pantschatantra (ßenfey), 1, 146. Gooroo Paramartan, Babington, Lond. 1822, p. 101. Le Grand, 3,442; 1829, 4, 38. M^on, 3, 181. Contes du Sieur d'Ouville, 2, p. 225. Nouv. contes ^ rire, p. 266. Roger ßontems, p. 125. Timoneda, Alivio, 2, 51. Zabata, facet. p. 36. Passa tempo de' curiosi, p. 22. Hagen, Ge- sammtabent. n. 30; 2, p. 149. Hans Sachs, 2, 4, 199. Meisterges. A. 51. Liebrecht in Pfeiffer's Germania, 1, 261. Ovum paschaje, Salzburg, 1700, 4<*, p. 23. Memel, 120. Vorrath, 44. Hans Guck in die Wjelt, p. 45. Lyrum larom, 241. Schreger, 17, 172, p. 610. Grimm, Kinderm. n. 77; 1, 466; 3, 126. Berl. Gonversat.-Blatt, 1829, n. 252. Bäckström, Svenske Folkböcker, 2, Oefvers. p. 77, no. 29.

365. Die kellerin und die frau wunsten einander vil geltz. (Statt zu schimpfen.) Scherz mit der Warheyt, 5P; 57.

Von gehorsamkeit

366. Ob einem liecht briet einer eyer. (Die er untergeschlagen hatte.) Rosarium, 1, 188, C. Scherz mit der Warheyt, 67^

367. Einer was gehorsam, was er gern det das det er. (Verdorbener Edelmann, der Mönch geworden war.)

368. Der künig gab seinen dreyen sünen öpfel schnitz. (Der älteste will keinen nehmen, erhält kein Land. Carolus, Gollandus etc.) Bromyard, P, 7, 77. Wright, 48, p. 47. Selentroist, fol. 57*.

Von den wirten.

369. Einerlei wein o^üst einer trincken. (Auf der Reise oaefa Rom.) cf. No. 245.

515

370. Der knecht det was man wolt, aber nit was man in hiesz. Bromyard, M, 8, 23. Vincent. Bellovac. spec. mor. 871. Scherz mit der Warhey t 78. Zeitver^ür^er, 387.

371. Von einem gast der wol saufen mocht. (Trinkt den Wein aus, während der Kellner das Glas spült.)/

372. Wie ein wirt den gesten vil wein verschütt. (Bis ein Gast den Zapfen aus dem Fasse zog.) Rosarium, 2, 277, Z.

373. Der vff den tisch hofiert, das waren küssin vnd bet. (Weil er auf dem Tische schlafen musste.) Bebel, 1, 11, sign. Aviij^ Convival. Sermon., 1, 42. ülenspiegel, 79, p. 117; cf. n. 69. Waldis, 4, 36. Frey, Gartenges. fol. 31.

374. Die wtLrtin het ein zuber vol wassers in das vasz gethon. (Da brauchte es der Gast nicht mehr.) Scherz müt der Warheyt, 78^

375. Ein äff warff den tritten pfennig. (Der unrechtlich erworben war.) Dialog, creatur. 99. Bromyard, A, 12, 17. Rosar. 2, 278, C. Scala cell, 126^ Jftc. Pontan. Att. Bellar. 1, 1, 61, 56. Hor. 5at. 1, 1, 70. Morlino, 47. Metzger, ö07. C nov. antich. 91. Straparola, 8, 4. Tristan l'Lermite, le page dis- graci^, 2, 242. Lafontaine, 12, 3, 216; Robert, 2, 326. Nouv. contes i rire, p. 132. Rauscher, Lügen, 4, sign. Kij^ Wolge- muth, 2, 40. Abr. a S. Gl. Weinkeller 57.

Von den spilem.

376. Alle forteil vff dem spilen liesz der vatter den sun lernen. (Da er das Spiel nicht laßen konnte.)

377. Vff den zunften solt man spinnen. (Es war vorgeschlagen, das Spiel in den Wirthshäusern zu verbieten.)

378. Der tüfel holet den, der seiner frawen gürtel het. (um ihn zu verspielen.) Rosarium, 2, 194, M.

379. Der dieb warff ein würffei vff. (Um zu wißen, wann er stehlen durfte; wurde betrogen.)

Von züdütlem adulatores.

380. Der fachs lert einen drei weiszheit für seinen Ion. Bromyard, A, 15, 13. Poggius, 173, p. 467. Gates, 49. Marie de France, 79. Eutrapel, 1, 843. Bei Veith 36, pag. 50.

381. Die äffen zerrissen einen, der hett inen die Warheit gesagt. (KönigriQich der Affen.) Phaedras App. 24. Romulus 4, 8; Ni-

33*

516

laDt, p. 126, n. 41. , Rob. 2, 547; cf. 542. Neckam, BJ.. Nilant, p. 48, n. 51. Odo de Geringtone (Wright 60, p. 56.) ViDcent. Beilovac. spec. mor. 3, 3, 11, p. 1044; spec. doctr. 4, 121; spec. hist 3, 7. Bromyard, A, 15, 1. Scala celi, 6^ Ro- sarium, 2, 266 F. Wright, fabb. ryth. 2, 25; p. 164. Pantal. Gandid. (dei. poet germ, 2,146.) Gamerarius, 196. Gognatas, 2. Burmann app. 24. Gatos, 28, p. 551. Marie de France, 66. East Deschamps, fol. 121^. Geiler, Passion, 57^ sign. Kiij verso. Waldis, 4, 75. Hans Sachs, 2, 4, 85. Eyring, 1, 127; 3, 19.

382. Diogenes asz kraut, adnliert nit. Vincent. Beilovac. spec. mor. 1, 3, 104, p. 569; 3, 7, 2, p. 1254. Bromyard, P, 3, 3. Peraldus, 2, 64. Poggius, 1, 438, Acerra philol. Ursinus, 6, 16. Abr. a 6. Gl. Mercurialis, 225. Wolgemuth, 2, 62. Mery Tales and Quicke answeres, 87, p. 103.

Von tantzen vnd pfeiflFen.

383. Der tüfel machet zu tantz. (Der rechte Trommelschläger war krank.)

384. Der predicant zerstach die bocken. (Wurde dafar geprügelt.) Bromyard, G, 15. 10.

385. Der stier zerreisz ein tentzerin. (Auf der Todtenbahre.) Li- ber apum, 2, 49, 15, fol. 68^. Promtuar. L, 35. Spec, Ex. 5, 105.

386. Einer begehrt ein pferd. (Ihm wird der Schwanz zugeschickt) Geiler, arbore hum. fol. 65, Sp. 1.

387. Ein kol sprang yf ein mantel. (Wollte keine schlechte Nach- rieht hören.) XL Veziere, 280. Bromyard, A, 26, 84. Gag- natus, 34. cf. Gamerar. 333. 'Pennalpossen, sign. Diiij^. Wol' gemuth, 2, 49. Bei Veith 37, p. 50.

888. Die in saxen tantzten ein iar. (Auf dem Kirchhofe.) Malmes^ her. 2, 174, p. 285. Bareleta Senn. extr. de Chorea, 2, 82^ Scala cell, 62». Specnlum exemplor. 4, 46. Herolt, Serm. de temp. 37, A. Lange, 2, p. 72, p. 133. cf. n. 73. H. Kommann 1. de mir. viv. p. m. 287. Krantzius, Sax. 4, 33. Jac. Pontanus, Att. Bellar. 2, 334. H. Estienne, Apologie, 2, 428. Selentroist, 33*. Hondorff^ 100^ Gylen-Spiegel, S. 599.

Von feirtagen. 389. Der lud stikid den sabbat vnd den snntag in dem proffey. Manlius, 169. Scelta di facet. p. 162. Wendunmuth, 2, 39,

817

fol. 414^ (a. d. 1270.). Lyrum lamm, 235. Z^itverküraer, 677. Lustjgmacher, 48. Wolgemuth, 2, 48. Schreger. 17, 136, p. 580. CoDceyts and Jeasts, 2, p. 3;

390. Eine gebar ein hnnds köpf. (Weil der Mann Sonntags jas^e.) Spec. exempl. 5, 106. Lib. apata 2, 49. Promtuar. de temp. 22, D. Abr. a S. GL Judas 2, 286; Weinkeller, 344.

391. Der meder fand ein guldin. (Weil er Sonntags nicht gemftht hatte.) Liber apum, 2, 53, 9, fol. 75^ Promtuar. F, 2. Specul. exemplor. 5, 117. HondorfP, 100.

Von liegen.

392. Papirius sagt man solt einem man noch eine fraw geben. Po- ]ybiu8, 3, 20. M. Cato, ed. Jordan, p. 56. Gellias, noct Att 1, 23. Macrobias, Saturn. 1, 6, 20. Scala celi, 49^ Gesta Roman, lat. 126; deutsch 63. Grits^h, 34, K. Hollen, 89. Ro- sarium, 2, 253, S. Folgosus, 7, 3, sign, ee 4^ Gonvival. Ser- mon. 1, 214. Lange, delic acad. 1, 22, p. 26. Boner, 97. Salomon und Markolf, in Hagen, Narrenb. p. 256. J. v. Cassalis, 8. Agricola. 192, fol. 80^ Scherz mit der Warheyt, 29. Bellefor. 124. Fedeimann. 213. Memel 684. Acerra philol. 1, 1. Mery Tales and Quicke Answeres 21, p.^31. Oaxton's Game and Playe of the Chesse, 1474. Painter's Palace of Pleasure 1, n. 18. Wilson's Bull of Reason, 1551.

393. Ein lügner spl nichtz. (Er mag Alles thun, nur nicht lügen^ Geller, SQnden des Munds, fol. 25, Sp. 1. Geiler, Brösamlin, 9P, sign. Qiij verso. Bei Veith, 38, p. 51.

394. Zwen kanffman warden reich. (Seit sie. nicht. mehr logen and betrogen.) Gaesarius, 3, 36. Arnoldus, 1, 3, 11, 11. Herolt, Serm. de temp. 133 Q. Rosarium, 2, 278 F. Specul. exemplor. 6, 25^ Geiler, Sünden des Munds, fol. 22^, Sign. Diiij verso. Lustigmacher, 6. Abr. a S. Gl. Etwas fdr Alle, 140.

Heimliche ding heimlich behalten.

395. Eim ritter flogen L rappen vsz dem leib. (Durch Weiberklatsch wurden fünfzig aus einem.) XL Veziere, 33, p. 187. Wright, 110*. Gesta Roman, lat. 125; deutsch 25. Specul. exemplor. Arg. 1484, 9, 47. Montanus, Gartenges. 2, 6). Lustigmacher, 14. Abr. a S. Gl. Gehab dich wohl, S. 30. Scoggin's Jests, p. 89. Byrom, 3 black crows, Mise, poems, 1, p. 31 (Swan 1, 444.).

518

896. Der verkauft den rock der stat. (Da die Stadt ihn selbst nicht behalten hatte.) Hans Sachs, 5^ 384. Helmhack 204.

397. Mido rex het esels oren. Siddhlkar, 22 ; cf. Pantschatanträ, Ben- fey, I, XXU. Aristoph. Plut 287. Lykophr. 1401, mit dem Gomment. des Tzetzes. Atheuaeus, 12, 2. Aelian, var. hist.

3, 18, 2. Schol. Aristoph. Plut ^87. Persias, Satir. 1, 121. Ovid, Metamorph. 1, 146 193. Hygin. fab. 191. Lactant. arg. 11, 4. Fulgent. Myth. 3, 9. Mythogr. Vat. (Bode) 190; 2, 117. Bromyard, A, 27, 24. Acerra philol. 1, 95. Ursinas, 4^ 35. Böttiger, kl. Sehr. 1, p. 53. Grimm, Kindermärchen, 3, 310, nach Keating, History of Ireland.

398. Beginen weiten ynen selber beichten, pfeiffholderen. (Vogel in der Büchse; konnten die Neugierde nicht bezähmen.) Scala celi, 136*. Promtuar. de. temp. 50. F. Cf. Oaesarius, 4, 75. £nxempl. 320. Zeitverkürzer, 53.

Von frid vnd einikeit.

399. Der mund vnd die glider warden mit einander vneins. Pan- tschatantra (Benfey) 1, 573; 2, 360. Avadanas, 1, 152; 2, 100. Loqman, 32. Aesop. Kor. 202, p. 127, 128. Für. 286. Nevel. 206. Max. Tyr. 5. Plutarch. Coriol. 6. Dionys. Halicarn. 6, 76. Syntip. 35. Livius, 1, 30, 3; 2, 32. Quinctil. Inst. orat. 5, 11. Romalas, 3, 16; Nilant, p. il7, n. 35. Anon. Nevel. 55, 525. Neckam, 37. Joh. Sarisber. 2, 6, 24, p. 62. Vincent. Bellovac. spec. mor. 1504; spec. bist. 3, 7. spec. doct.

4, 122. Pelbartas, Serm. de temp. aestiv. 20, J. Hemerlin, 7^ Bromyard, R, 5, 32. Wright, 2, 17. Scala celi, 40. Dorpius, B, 6. Abstemias, Prooem. ap. Nevel. p. 534. Gamerarias, 448. Fr. Raphaelis Apol. de conspiratione membror. Witeb. 1556. recas. Norimb. 1595. F'aernos, 39. Masenias, palaeUr. orat. p. 320. Cognatas, 73. Pantal. Candid. (Del. poet. germ. 2, 175 ; bei Schalze, 190, p. 212. Jac. Regner, 1, fol. 9; Chr. Lotich, poem. p. 81. Ysopo 1,52; H, 36; Floresta, 2. Accio Zacoho 56. Tappo, 56. Brusoni, 2, p. 102. Ccs. Pavesio, 91. Doni, 2, 1. Guicciard. 138*; 1588, p. 235. Federmann, 44. Bellefor. 27.

. £ns, 26. Marie de France, 35. Cenon, 55. 6. Corrozet, 40. Viollet, 3, 300. Bours. fahl. 2, 6. Ysopet. I, 171. La Noble, 43; Bob. 1, 169. Gail. Haadent, 120. Lafontaine, 3, 2; Rob. 1, 169,

519

Rabelais, 3, 3. (Jacob p. 207). Desbilloos, 3, 4. SteinhöweV 3, 16. Amb. Metzger, p. 160. Bonet, 60. Waldis, 1, 40. RolleDbagen, 2,2, 13. Keller, Altd. Erzähl. 586. Er. Alberus, 10. Eyring, 1, 616. Daum, 40; cf. 250; 259. Barth. 4, 2. Chry- thraeus, 36. Dressler, 8, 4. Eutrapel. 1> 207. Shakespeare, Coriol. 1, 2. Seoeca ad Helviam 12, Hoadorff, 265^

400. Zwen band döteten eineD wolff, warden mit einander eins, (Bis dahin waren sie uneins.) Gesta Roman. lat. 133. Lucanor, 9. Geiler, Narrensch. 7 Schar, 5 Schel, fol. 3^ Guicciardioi, 56^ Bellefor. 100. Federma^n, 168. Ens, 138. Eutrapel. 1, 890.

401. Der herzog macht zwen burger einp durch har uszrauffen. (Die weissen Haare ausziehen thut eben so weh, wie die schwarzen.) Bei Veith 39, p. 51.

402. Z6 zürch warden zwen eins. (Durch FamiTieuheirath.) Bei Veith, 40, p. 52.

403. Zwo geisz giengen vff einander. (Können auf einem schmalen Stege nicht ausweichen.) Schiebet, bi3tor. Lusthaus, Lpz. 1685; 1, p. 316.

Von gemeinen metzen.

404. Der wolt ein heszlich thier dem tüfel schencken. (Lieber als eine hübsche ; zum Teufel muß sie einmal.)

405. Ein metzen kunt niemans yfflupfen. (Da wurden Handwerks- genossen requirirt.) Scala celi, 168^ cf. Pauli No. 190.

406. Alle gaben sein nicbs gegen der held. (Wohin die Metzen kommen.) Lyrum larum, 232.

407. Einer sah nit das sie nur ein aug het. (Bis die Liebe ver- raucht war.) Pithsanus, 8, 7, fol. 29. Memel, 819.

408. Drei frawen streichen ein kupplerin. Liber apum, 2, 30, 39, fol. 51. Hollen, 143. Specul. exemplor. 5, 80.

Von den malern.

409. ßauren weiten einen lebendigen got haben. (Konnten ihn später todlschlagen.) Poggius, 12, p. 425. Morlino, 70. Nouv. contes k rire, p. 35, Geiler, Narrensch. 80 Schar, 2 Schel, fol. 153. Hans Sachs, 1, 351. Frey, Gartenges. fol. 3^ Eutrapel, 1, 670. Jasander, 95. Lessing, das Grucifix, Werke, Lpz. 1853, 1, 139, Mery Tales and Quicke Answeres 6, p. 18. Uylen-Spiegel, 433.

X

520

410. Malen vmb die meisterschafft. Strabo, 15. Plinius, 35, 34 ff. Fulgosus, 8, 9, sign. Uij. Memel, 632: Acerra philol. 1, 78. Orsinus, 4, 37. Zeitverkürzer, 556.. Histor. Handbüchlein 15, p. 83.

411. Ein maier setzt einem heiligen ein fliegen an die stirn. €t 410.

412. Einer malet husche Mnd. (Und macht hüssliche.) Bromyard, J, 7, 1. Wright, 128: Holkot, 195. Gritsch, 41, F. Pontanus d. s^rm. 1708. Petrarcha, epist. famil. 5, 17, p. 653. Gonvival. Sermon. 1, 163; 1, 221. Luscinias, 198. Guicciardini, 1588, p. 88. Bellefor. 84. Federmann, 157. Ens, 115. Scelta di facet. p. 124. Scherz mit der Warheytj 77^ Metzger, p. 23. Lyram larum, 154. Eatrapel. 1, 848. Memel, 357. Helmhack, 31. Jasander, 95. Mery Tales and Quicke Answeres, 91, p. 106. Conceytfl and Jeasts, 31, p. 14.

413. Sarmalio pardolas. (Ein Monstrum malt teufelfthnliche Christus- bilder, weil es selbst so hässlich ist.) Ot Ursinus, 2, 15.

414. Der maier machet einer ein andere färb ynder dem antliz. (Aezt sie.)

Von den kleideren.

415. Einer schlag den herren. (Der ihn beherbergte und in schlechten kleidern erschien.) Petrarcha^ rer. memorand. 2, 3, recent. p. 421. Bei Veith, 41, p. 62.

416. Einer küsset seine kleider, sie beten im für geholffen. Nasr- eddin, 55, p.^ 21. Pithsanus, 6, 12. Ulenspiegel. Memel, 238. Wendunmuth, 1, 122. Wolgemuth, 2, 14; 5, 84. Zeitverkür- zer, 689; 690.

417. Donatus ward padue verachtet. (Im Gerichte; bis er anfing, lateinisch zu sprechen.) Petrarcha, rer. memorand. 2, 3, recent. p. 422. Zeitverkürzer, 691.

418. Der satler verachtet ein edelman. (Hält ihn für einen knecht.) Hemmerlin, de nobilitate, 3, fol. 12^.

419. Hoffart geschant ein äff zu parysz. (Reisst falsches Haar ab.) Dialog, creaturar. 54. Bromyard, 0, 7, 5. Peraldus, 2, 213. Rosarium, 2, 242, L. Enxempl. 269. Geiler, Narrensch. 4 Schar, 3 Sehe], fol. 28. Abr. a S. Gl. Judas, 2, 262.

Von früntschafft.

420. Die wolff in ein land waren lieber dan die hnnd in andro. (Normandie und England«) Bromyard, 0. Wright, 138.

521

421. Der bischoS wolt frttnd haben. (Die erst einen tag alt wären; f raher hatte er keine.) Bromyurd. D, 11, 26. Geiler, Narren- schiff, 17 Schar, Ö Schel, fol. 51^.

422. Was der her dem in ein or runet. (Dessen Geleitsmann sich anf den Baum geflflchtet hatte.) Aesop. Kor. 249. , Fnr. 57. , Nevel. 253. Babrius, 140. Avian. 9. Dialog, creatur. 108. Bromyard, A, 21, 20. Abstemius, 49, ap. Nevel. 554. Gamerar. 206, cf. 243. Pant. Gaodid. (Del. poet. germ. 2, 130. Bei Schnitze, 108.) Melander, Joco-ser. 176; 4, 251. £n6, epidorp. 2, p. 186. Lafontaine, 5, 20. Rob. 1, 356. Du Meril, p. 271. Desbillons, 4, 25. Ysop. Aviounet, 4. Boner 73. Staiohöwel (4^ a) 83^. Hans Sachs, 2, 4, 86. Fischart, Garg. 36. Eyriog,

1, 455; 651. Waldis, 1, 94. Geiler, Narrensch. 10 Schar, 4 Schel, fol. 38. Wendunmuth, 1, 87. Aretrn, Beitr. 9, 1235. Eutrap. 1, 938. Hagedom, 2, ^6.

423. Einer bracht sein grösten feind. (Halb geritteo, halb gegangen etc.) Ratherius In d'Achery spicil. p. 895^ Haupt, Zeitschr. 8, 21. Altd. Blatter, 1, 149,154. Wardtwein, Dibces. Moguntina, 1,488. Gesta Roman. 124; germ. 24. Scala cell, 50^. Enxempl. 347. G. Nov. Antich. Tor. 1802, p. 163. Schildbürger c. 21. in Hagen, Narrenb. p. 129. PfSIz. Hdschr. 9^36, fol. 190. Hans Sachs,

2, 4, 59. (1591.) Gallensis, 2, 1, 4. Wolf, altfr. Heldenged. 133. ^Wolgemuth, 2, 46. Schreger, 17, 190, p. 635. Grimm, Kinderm. n. 94, 146; 3, 170; cf. 298, 13. Gf. Mery Tales, no. 49, S. 83.

424. Einer leit ein seckel mit geld dem anderen vnder das küssin. (Damit er nicht weiß, wer ihm geholfen hat.) Jac. von Gassalis, 7.

Von banden.

425. Der band holet fleisch an der metzig. Lafontaine, 8, 7; Rob. 128; cf. 1, GXIV. Waldis, 3, 89,

426. Im Wasser sach ein hnnd ein stuck fleisch. Pantschatantra, 4, 8 (Benfey) 1, 79, S. 468; 2, 311. Tuti-Nameh (Rosen) 2, 4; 117, 265. Bidpai 2, p. 201. Beisp. d. alt. Weisen (Holland) p. 16, 23. Loqman, 41. Joh. de Gapua, fol. BiJ. Gab. des F^es, 17, 362. Avadftnas, 2, 6; 11. Gooroo Paramartan, Ba- bington, Lond. 1822. 40. p. 54. Shakespear, selections in Hindu- stani, Lond. 1840. I, Nakl 1. Aesop. Kor. 209, p. 135, 136;

522

cf.224. Furia 119. Aesop.NeveL213. Anon. Nevel. 5. p. 489. Hauptmann, p. 163. Babrius, 79. Democrit. fragm. ed. Mull, p. 169. Syntipas xjy, p. 22; n. 28, p. 65. Dositheu«, 11. Phae- dru8, 1, 4. Aphthonius, 35. Romulus 1, 5. Gabrias, 32. MK laut, p. .5, n. 7. Neckam, 13. Viucent. Bellovac. spec. bist. 3, 2; sp. doctr. 4, 115. DiSilog. creaturar. 100. Baldo, 1. Scala celi, 19. Bromyard, A, 27, 14; Wright, 1, 5. Mart. Pol onus, 218, G. Dorpius, A. Camerarius, p. 162. Bonsuetus Sarreg. 164. Faernus, 1585, p. 90, n. 53; 1697, 31. Gognatus, 19, Th. Morus, 66 ; G. Garol (Delic. poet. germ. 2, 185.) Ysopo,

1, 5; Rob. 2, 50; 51. Archipresb. de Hita, str. 216. Marie de France, 6. Esopet, 6. G. Gorrozet, 4. Le Noble, 75; 2, 113. Desbillons, 1748, 4, 28; 1, 26. Lafontaine, 6, 17, 120; Rob.

2, 49; ct. 7, 4, Robi 2, 74.. Gaill. Handent, 115. P. Desprez, 24. Benserade, 4. Accio Zuccho, 5. Fr. Tappo, 5. Ces. Pa> vesio, 51. Verdizz. 9. Boner, d^ Fabeln a. d. Zeiten der Minnesänger, p. 9. Keller, Erzähl. 557. Stricker (Altd. Wald.

3, 170). Stainhöwel 1, 5. Fischart, Garg. 36. Waldis, 1, 4; cf. 2, 73. Luther, 5, 405. (Altenb.) Agricola, 113. Er. Al- berus, 3. Eyring, 1, 445; 614; 3, 304. Alte Newe Zeitung von der Welt Lauflf, 1592. n. 20. Wendunmuth 7, 129. Abr. a S. Gl. Bescheid-Essen, 381 ; Mercurlalis, 95. Ogilby, 2.

427. D^nmarker beten ein hund zu eim künig. ^f. Plinius, 6, 30, 92. cf. ürsinus, 2, 72.

428. Ein band starb hungers vff dem grab. Rosarium, 2, 35, XX. Acerra philol. 2, 53.

429. Ein band betten ist ein grosze arbeit. Petrarcha, epp. famil. 7, 9. cf. Camerar. 333.

430. Ein hund gesellet sich zu einem wolfF aber nit lang. Bromyard F, 1, 17.

431. Die wölff vnd hund einer färb. (TGdteten die übrigen Hunde, dann gegen die Wolfsfarbigen.) Babrius, 85. Romulus, 3, 13. Bromyard, F, 1, 18. Gamerar. 332.

432. Ein narr verrieth seinen brüder. (Seine Brüder.)

433. Ein wolff weit mager sein vnd frey, dan feiszt vnd gefangen. (Wie der Hund war.) Aesop. Kor. 111; 411. Für. 136; 361. Babrius, 99. Phaedrus, 3, 7. Avian. 37. Romulus, 3, 15. Nilant, p. 40^ n. 45 ; p. 115, n. 34, Anon. '54. Anon. Nevel.

523

524. Neckamy 39. Vincent. Bellovac. spec. hist. 3, 6; sp. doctr. 3, 113. Scala cell, 76^ Bareleta, de sanct. Mart. 1505, fol. 38b. Bromyard, M, 8, 32. Gritsch, 33, Z. Morlino, 13. Schnitze 203. Amulius b. Schnitze, p. 227. Oamerar. 191. Barth. 3, 9. Milleriaoa, p. 230. Enzempl. 176. Tsopo I, 51 (Rob. 1, 26.) Yeopo II, 37 (Rob. 1, 28.). Guiccardini, 74»»; 1688, p. 8. Bellefor. 15. Federmann, 30. Ena, 9. Ges. Pavesio, 145. Acc. Zuccho, 55.' Tuppo, 55. Marie de France, 34. Le Noble, 48. Desbillons, 2', 25. G. Haudent, 93, 159. Lafontaine, 1,5; Rob. 1, 24. G. Gorrozet, 52. Benserade, 41. Boner, 59. Keller, Erzfthl. 512. Henner, 7406. Stainhöwel^ Rom. 3, 15. Rollenhagen. V, vij^ Waldis, 1, 56. Hans Sachs, 2, 4, 121. Federmann, 30. Eyring, 2, 62L Eutrapel. 1, 87. Hagedorn, 2, 33. Gleim, 2, 5. 434. Der band yerriet ein mörder. Plutarch. ed; Wyttenb. 4, 932, 12. Philelphns, n. 90. Brant, Jvij. Dietrich, Oomment. üb. sap. 10, 1, 16. Agricola, 688. Acerra philol. 2, 53; 5, 24. Apel, Gottesgericht. Hondorff, 207^ (Pltnias, 8, 4.)

Von der eer vatter vnd müter.

485. Der ein kolben machet. (Nachdem er sein Vermögen den Kindern übergeben hatte.) * Scala celi, 98. Promtuar. F, 17. Bromyard, A, 21, 17. Wrlght, 26. Specul. exemplor. 9, 154. Liebr. \Geryas. 84. Lossius ap. Schnitze, 197, p. 222. Cademosto, . sonetti 1544, 4. Enzempl. 55. Le Grand, 3, 229. Peron, le fils, ingrat. 1728. Hist. plais. et ing^n. p. 146. Le Monnler, fabl. p. 68. Hagen, Gesammtabent n. 49; 3, p. 407', cf. 3, LVHL MeJsterges. A, 218. Selentroist, 61*. Geiler, arbore hamana, fol. 172^ Hans Sachs, 2, 2, 105. Luther, Tischreden, 1621, c. 36, fol. 445^ Scherz mit der Warheyt, 51; cf« 49^ Memel, 813. Strodtmann, Idiot. 119. Jac. von Gassalis, 33. Wend- unmuth, 5, 111. Hondorfif, 174.

436. Zwo elen tüchs gab einer seinem vatter zu eim rOck. (Der Sohn will es eben so machen.) Vincent. Bellovac. spec. mor. 1491. Mart. Polonus, 16, G. Scala celi, 9^^ Bromyard, K, 8,5. Wright, n. 26. Promtuar. F, 15. cf. F, 16. Peraldus, 2, 259. Rosarium, 1, 120—124. Manlius, 227. Abstemius, 174. Enzemplos 272. Ort. Lande, Var, compon. 1552, n. 13 (Noy,

524

Ita]. 1754, 3, 180.) Nie. Granacc], piac. notte, 1574, 2, p. 160. SercambJ, n. 5. Le Grand, a, 220; 1829, 4, 74; 117-,. M^on,

4, 472. Le Monnier, fabl. 68. Hassen, Gesammtabent. n. 48;

2, 391 ; 3, 729. Cod. Kolocz. p. 143. Lassberg, Liedersaa], 1, 585. Firmenich, Völkerstimmen , 1, 532. Bei Wackernagel, Sp. 83. Meisterges. A. 83. Wanderhorn, 2, 269. Altd. Bl. 2, 81, 16. rf. Geiler, Narrenschiff, 180, sign, giiij. Hans Sachs, 2, 2, 106, Nürnberg. Brentel 8, 220, (Gödecke Grandr. g. 139, 74^) Acerra philol. 6. 63. StUling (Jung) Leben, 2, 8; 9. Meinert, Volks- lieder des Kuhländchens , 1817, 1, 106. 0. L. B. Wolf, Haas- schatz, 1846, p. 191. Grimm, Kinderm. n. 78; 8, 127. Hon- dorff, 173*.

437. Einer trftg ein krot am antlitz. (Weil er das Essen vor seinem Vater verbarg.) Caesarius, 6, 22. Vincent; Bellovac. spec. mor.

3, 10, 25, p. 1493. Liber apum, 2, 7, 5. Arnoldus^ 1, 2, 4, 59. Bromyard, F, 5, 35. Rosarium, 1, 124. Hollen, 76*. Pelbartus, Serro. de temp. hiemal. 22, B. Manilas, 226. Doctrinal de sapience, fol. 21*. Le Grand, 3, 229. Meisterlied: „Ein reycher purger sasz zu Rom^ Narnberg, A. Dyon. 1509. Selentroist, 60. Geiler, Evangelibüch, 1517, fol. 195. —, Passion, 1513, 50*, Jij verso, Sp. 2. , Postill, 4, 37, sign. g. Acerra philol. 6, 63. Grimm, Kinderm. n. 145; 2, p. 311; 3, p. 228. Wendanmath,

5, 110. Hondorff, 172% 173*. .

438. Der sun sprach, meines vatters sei reqaiescat in pice. (Statt in pace.) Geiler, Schiff der penitentz, 1512, 12*, sign, c verso, Sp. 1. , Brösamlin, 2, 58*, sign, kiiij verso, Sp. 1.

439. Am galgen macht er die fig. (Flach der Mutter.) cf. Geiler, Sünden des Monds, 39, sign. Giij Sp. 2. Hoddorff, 183.

440. Sant anthonins feür zündet einen an, sein mtter erbat es. Le- genda aurea, 8, 6, p. 54. Vincent. Bellovac. spec. mor. 3, 10, 25, p. 1492. Hondorff, 183.

Von rat suchen vnd geben.

441. Uli]i(es riet Palamidi. (Stellt sich wahnsinnig; Rache an Pala- medea , der ihn entlarvt hatte.) Sophocles , Ul. for. Fragm. Palam. Eurip. ed. Nauk, 427. Philostr. Her. 10, 8. Aelian, var. bist 13, 12. Tzetzes ad Lykophr. 818. Cicero, Tasc. 1, 41, 98; Her. 2, 19, 28. Ovid. Metamorph, 13, 56. Hyginos, fabb.

525

95 u. 105. Plinius 85, 11. Eust. Od. XXIV, 119, p. 1956.

Schol. SophacL Phil. 1025. Sehol. Eurip. Orest. 432. Schol.

Lycophr. 386. Serv. ad Aeo. 2, 441, 81; 82. Schol. Statu

Achill. 1, 93. 442. Saltz 80l man mit muleszel milch besprengen. (Warmer im

Salze.) Geiler, Narrensch. 45 Schar, 2 Sehe!« fol. 101, sign. Rjij,

Sp. 1. Scherz mit der Warheyt, 4^ Frey, Gartenges. fol. 99^

Bei Veith, 42, p. 53. 448. Periküs erdacht ein sinn das er nit rechnen dorM;. (Alci^

biades ertheilt den Rath in seiner Jugend.) Plutarch. Alcibiad. 7.

Valer. Maximus, 3, 1, extet. Petrarcha, de vita sollt, sect. 10,

cap. 4, T. 1, p. 288.' Geiler, Postill, 3, 67*>, sign, m verso.

444. Ysz eim feind macht er ein fründ. (Durch Gate.) cf. Gesta Roman, lat. 130. Enxemplos, 233.

445. Julius wollt nit folgen seiner irawen rat. (Wird im Rath er- schlagen.) Aeneas Tact. 26, 6; 31, 21. Plutarch. Pelop. 10; nep. Pelop. 3. Polyän, 23, 1 ; 4, 3.

446. Einer schreib ein rat vsz bapeyer. (Die Schrift mit Wachs überzogen.) Herodot. 1, 123; 7^ 239. Dio Cassius, p. 315. Polyän, 2, 20. Aeneas Tact. 31, 8, seq. Frontinus, 3, 13, 3; 4, 7. Jul. Afric. 53. Justin. 4, 5; cf. 1,5; 21, 6, 9; 10. Gesta Roman, lat. 21. Bromyard, R, 5, 44.

447. Die wolf begerten- die hund von schaffen. (Dann würde Friede werden.) Aesop. Kor. 237. , Für. 211. Babrius, 93. Aph- then. 21. Phaedrus App. 21. Romulns, 3, 13. Anon. Nevel. 523. Neckam, 4. Gamerar. 190. Aesop's Leben. Go^gnatus, 15. Pantal. Gandid. (Del. poet. Germ.. 2, 144; 145.) Holkot, 55. Bromyard, G, 4, 16. Manlius, 614. Desbillons, 3, 9. Lafontaine, 3, 13; Rob. 1,201. Guicciardini, 113^ Boner, 93. Fabehi a. d. Zeiten der Minnesinger, p. 222. Keller, Altd. Erzähl. 1, 201. Waldis, 1, 38.

Von dem Gotzwort.

448. Der tüfel predigt in eim kloster. (Von der Reue, der Rück- fälligkeit wegen.) Geiler, Passion, 1513, 55. sign. K, Sp. 2. , Brösamlin , 64^ Liiij verso , Sp. 2. Scherz mit der Waf- heyt, 61.

449. Ein ritter zürnt vber ein predicanten. (Der ihm den Ehebruch vorgehalten hatte.)

526

450. Ein knöpfflet müsz^ ist ein predig von allerlei. (Jeder wollte ein besonderes Gericht haben; der Koch bringt alles unterein- einander.) Bromyard, A, 26, !&-. Geiler, Brösamlin, 64, sign. Liiij, Sp. 1.

451. Der predicant sol blind sein. (Wie ein Blinder mit Stöcken kegelt, einerlei, wohin er trifft)

4Ö2. Nach essens was er nit der, der an dem morgen geprediget het. {Nach der Predigt im Wirthshanse liegen.)

453. Kein fflrst wtlrt behalten. (Er sterbe dann in der Wiege.) Hemmerlin, tiiij^. Bebel 90^ sign. Ddiij^ Entr^pel. 1, 983.

454. Der tfifel.griesset die prelaten. (Seine besten Freunde; kurze Predigt im Gapitel; Stigma.) Cantipratanus , 1, p. 77. Uylen- Spiegel, 624.

Von der straff die das gotzwort verachten.

455. Der priester widerret ihm selber. (Glaubt nicht, was er predigt.) Hemmerlin, hvi^ Scala cell, 23b. Specul. exempl. 1, 97; Maj. 91. II. Rosarium ) 1, 114 J. Damian, 3, 258. Sermon, con- vival. 1, p. 93.

456. Sant Franciscas fluchet eim weih. (Das in der Kirche spottet; wird vom Teufel geholt.)

457. Ein besessner spottet sant amando. (Einer der spottet, ward besessen.) Legenda aurea, c. 41, p. 175.

458. Drei haben die weit betrogen. (Moses, Mahomed, Christus; wird vom Blitz erschlagen.) Abr. a S. Gl. Weinkeiler, 504.

Von der passion zu predigen.

459. In der passion sprach der priester es ist nicht also. (Nur um die Leute zu trösten.)

460. Lang passion predigen. (Einer will es dem Andern zuvor thun.) Geiler, Evangelibuch, 1615, fol. 77. sign. Niij Sp. 2. , Pater- noster, Niij Sp. 1.

461. Langer passion ist ein gesellenstosz. (Für den Prediger, der schon die ganze Fastenzeit hindurch geprediget hat.) Die ange- führte Predigt Geiler's ist mir in seinen gedruckten Werken nicht begegnet. '

Wie noiaa den seien hilff kumpt

462. Ein fraw gab ein ochsen vmb drithalben rappen, ein han vmb

527

xii gnldin. (Dcid Erlös aas dem Ochsen musste sie den Armen iseben ; verkauft beide Thiere zusammen zu dem angegebenen Preise.) Bromyar^, £, 8, 17. Holkot. 111. Geiler, Narrensch. 64, 1 (in Scheible, Kloster, 1, p. 490). Memel, 622. S. 263. Vorratli, 142, S. 94. Eutrap. 1, 657, S. 157. Bei Veith, 43, p. 54. C Mery Tales, 1526, n. 22, S. 42.

463. Der man gab eim das pferd. (Der seiner Frau Allerlei far ihren im Paradiese befindlichen Sohn abschwindelt.) Bebel, 2, 158, sign. Fflj^ Keller, Erzähl. 275. Hans Sachs, 3,3, 18. Wendunmuth, 1, 138. Rollwagen, 107. Frey, Gartenges. fol. 50^. Lyrum larpm, 185. Vorrath, 38. Memel, 50. Lustiger Historien- schreiber, S. 61. cf. Grimm, Kinderm. no. 104; 3, 184. Tids- fordriv eller Lystig Selskabsbog 1722, no. 23. Nyerup, S. 263.

464. Wa ein mönch nach seim tod hinfür. (dem befohlen war, sofort zu Gott zu fahren; 1 in's Paradis, 3 in's Fegfeuer (darunter er), 1000 in die Hölle.) Rosarium, fol. 35. Specul. exemplor. 9, 80; genau 9, 82. Rauscher, Lügen, 4, sign. Dvj. Plenarium, 45^

465. Wa requiescat in paoe her kum. (Das Wort wird gegen 200 Gulden abgewogen, ist noch schwerer.) Lavacrum Conscientiae 2, fol. 5. Rauscher, .Lügen, 4, sign. Aiiijb. Uylen-Spiegel, 391.

466. Ein bischoff sach ein Mnd betten. (Auf dem Grabe der Mutter. Im Traum mit goldner Angel etc.) Bromyard, M, 11, 138. Geiler, Brösamlin, 77^, sign, nv verso, Sp. 2. Bei Veith, 44, p. 54. Ber Wackernagel, Sp. 83.

467. Einer lachet zu dem de profandis, (Ein Geist aus dem Feg- feuer, der weiß, dass damit eine Seele erlöst wird.)

468. Der künig dancket, das er geert ward. (Von dem Seinen, da Alles, des Königs ist. Ohne Geschichte.)

469. Sant bernhardin bewert dz fegfüer. (Einer hält die Hand ih's Licht, ohne sich zu' verbrennen.) Hemmerlin, bbiiij^

Von gedult.

470. Einer nam ein bösz weib. (Um Geduld zu lernen.) Hemmerlin, bbj^ Pithsänus, 11, 1, fol. 32. Convival. Sermon. 1, p. 273. Eutrapel. 2, 725.

471. Socrates ward beschüt. (von seinen Weibern.) Seneca. Dialog, creaturar. 81. Joh. Sarisber. 2, 8, 8, p. 268. Gallensis, 2, 4, 1. Bosariom, 2, 205 E. Herolt, Sermon, de temp. P, IL Convival.

528

Sermon. 1, 278. Goicciardini, 24^ Bellefor. 132. Federmann, 222. Lyram laram, 221. Eatrapel. 1, 694. Meidinger, 90. Mery Tales and Quicke Answeres, 49, p. 65. Jack of Dover, p. 327.

472. Zwen in dem kessel, der inng murmelt der alt schweig. (Dem Jungen war es erst zu kalt, dann zu heisa.) Petrarcha, de remed. utr. fortun. 1, 181.

473. Der esel het wol vnser gedult tragen. (War schwer beladen, die Geduld des Mönches konnte er doch noch tragen.) Bebel, 1, 104, sign. Ddiiij^ Convival. Sermon. 1, 216. Geiler, BrO- samlin, 2, 91*>, sign, rvi, Sp. 2. , arbore hum. fol. 62. Sp. 1. Frey, Gartenges. fol. 41. Lange, 1, 68, p. 75. fintrapeL 2, 745.

474. Der glocken Itltet der gedult. (Nachdem der Mönch den Tod der göttlichen Liebe beläutet hatte.) Facetie del piovano Arlotto in Sceha di facet. 1579, p. 48; 57. Geiler, Arbore hum. fol. 73, Sp. 1. Scherz mit der Warheyt, 58b. Bei Veith, 45, p. 55.

475. Einer spüwet den künig in sein hart. (Da er keinen unrein- licheren Platz sah.) Peraldus, 2, 207. Dialog, creaturar. 54. Bromyard, 0, 7, 4. Scala celi, 140*. Rosarium, 2, 70, L. Pontanus de serm. 6, 2, p. 1782. Barland Bb^ Convival. Sermon. 1, p. 77. Luscinius, 101. Enxempl. 117. Salomon und Markolff in Hagen, Narrenb. p. 249. J. v. Cassalis, 4**. Memel, 279.

476. Der ammeister zu straszborg nant einen ein scbalck. (Er nahm es kluger Weise als Scherz auf.) Geiler, Stlnden des Munds, 37, Sign. G. Sp. 2.

477. Diogenes sprach lentnle. (Als er ihm in*s Gesicht spie: ich kann bezeugen, dass du einen Mund hast.) '

478. Du bist herr deines munds. (Und ich meiner Ohren.) Plth- sanus, 11, 1. Guicclardini , 203. Federmann, 321. Bellefor. 186. Scherz mit der Warheyt, 74. Bei Veith, 46, p. 55.

Von widerwertikeit.

479. Der nie ein helbling het. (Das Haus brannte ab, in dem er keine Schlafstelle gefunden hatte.) Geiler, Narrensch. foL 62^ sign. Jij verso, Sp. 1.

480. Einer verior ein aag, blieb lebendig. (Wflrde sonst mit dem

529

Könige lebendig begraben sein.) Sabadino delli Arienti , no. 59 ; Dunli-Liebr. 271^ Eutrap. 1,772. Helmhack, 57. Smner8berg,572.

481. Kein tag vergat on leiden. (Gin König wollte das Gegentheil erzwingen, wurde blind.) Gritsch, 47, "W. Bromyard, A, 25, 11.

482. Wie man kind und kelber entwent. (Ohne Geschichte.) Geiler, Narrensch. 42 Schar, 2 Schel, fol. 95. Genauer: Geiler, Arbore hum. fol. 166*, , Brösamlin, 21*, sign. Diij vörso, 8p. 1.

Von eyd schweren. '

483. Einer schrei vber die gassen. (Wann wollen wir wieder Eid schwören?)

484. Sant niclans schwur drü ding. (Wahrscheinlich eigene ErAn^ dung.) Hans Sachs, 4, 3, 71.

485. Sant pangratius strief den meineid. (Wer falsch schwört, strau- chelt vor dem Altar.) Legenda aürea, c. 76, p. 340. cf. Macrob. Saturn. 19. Cf. ürsinus, 1, 42.

486. Sant andromams strieff die sünd. (Wer auf seinem Grabe falsch schwört, wird bestraft.) Selentroist, fol. 19*

487. Warnmb seind mer armer siecher menschen in der Christenheit dan sunst. (Die Christen sind schlimmer als Heiden und Tflr- ken.) Gritsch, 21, N.

488. Der ein arm ward kürtzer. (Meineidiger beschwört die Rache Gottes herauf.)

Von falschheit vnd betrügnis.

489. Zwen wetteten mit einander. (Ob ^ie Wahrheit in der Welt regierte. Scheinbar bisweilen nicht, am Ende doch.) Pantscha- tantra, Dubois, 49. Anvar-i-Suhaili , 264.' Livre 4e hrmi^res, 204. Cabinet des f^s, 17, 404. 1001 Nacht, Habicht, 11, S. 193. Athenaeum fran^. 1856, 361. Hammer, die schönen Redekünste Persiens, 1818. p. 116. Pelbartns pasc. 8, T. Gates, 28, p. 551. Grimm, Kinderm.no. 107; 2, 119; 3, 188; cf.no. 97; 3, 176; 342. Feenmärchen, Braunschw. 1801, p. 168. Pröhle, Märchen fflr die Jugend, 1. Helwig, Jüdische Legenden, no. 23. Gerle, Volksmärchen der Böhmen, 1819, 1, no. 7. Gaal, Mär- chen der Magyaren, n. 8. Mailäth, Magyarische Märchen, n. 'S. Stier, Ungarische Märch. p. 65. Wuk, no. 16. Erik Radbeck 2, p. 172. Hahn, no. 30. Haupt und Schmaler, Wenden, 2,

Pauli . 84

630

p, Iftl. Wolbtch, Eventyr, 1843, n. 6. Benfey, PaoUohatantra, 1, 113—117. Andere bei R. KOhler im Jahrbach für Roman. Literatur, 7, 1, p. 3.

490. Die knecht heten die rök nit gelassen. (Eingeschachtelt; meine Knechte hätten auch eure Röcke gestohlen ; dann Schlass von No. 489.) Poggius, 18, p. 427. Scala cell, 37*. Hollen, 139. Cervantes Don Qaijote. Le Grand, 3, 139. La fleur de toutes nouv. 7. Hans Sachs, 2, 4, 18. Montanus Gartenges. 2, 104.* Frey, Gartenges. 16. Rastbachlein, 3. Memel, 451. £u- trapel. 2, 42. HelmMok, 231. Meidinger, 56. Joe Miller, 403.

491. Einer wiaoket mit den angen. (Sowohl dem Käufer wie dem Verkäufer, so dass er stets Recht hat.) Wright, 90.

492. Yil dieb waren bei einatider. (Dem Hauptmann einer Diebes- bande ward etwas gestohlen: ich sehe wohl, dass Diebe unter uns sind.)

493. Ein fuchs verklagt ein han falsch. (Er hätte ihm das Aoge ausgebisfien; eur Strafe werden ihm beide ausgestochen.) Bro- myard, A, 11, 9. Camerar. 331.

494. Der wolf verklagt den fuchs fahch. (Der den kranken Löwen mit dem Wolfspelze curirt.) Meznewi, 1, IQO, p. 263. Aesop. Kor. 72. Nevel. 72. Für. 233. Vincent. Bellovac spec. mor. 3, 3, 11, p. 1044. Bromyard, A, 11, 8; cf. D, 12, 26; E, 8, 25. Wright, 58. Faernus, 99. Cognatus, 47. Gamerar. 112. Manlius, 386. Ecbasis, b. Grimm, lat. Ged. d. M. A. 200. Reinardus Vulpes, 2, 311. Guicciardini , 97. Renart, 2, 805. Desbillon», 1, 6. Lafontaine, '8. 3; Rob. 2, 120. Robert, 1, X€VIL Iseogrtmm bei Grimm, Reinh. F. v. 165. Grimm, Reinh. F. 432. Abrah. a 8. Clara 2, 231. Stainhöwel 4^ 63\ Waldis, 4, 77. Eyring, 2, 24. Goethe, 40, 178. Eutrapel. 1, 376. Lyrum'larum, 121. Abr. a S. Gl. Judas, 3, 562; 4, 375.

495. Seehs wölff teilten den ochsen, on den rechten erben. (Jeder nimmt ea, wie er ea haben kann.)

496. Wie man rauhet am lotsten das bet. (Einem Sterbenden wird Alles fortgenommen.) Cf. Wendunmuth, 1, 183, 184.

497. Einer wolt ein münch die Stegen abwerfen, ia ia. (Einem Erb- schleicher.) Heramerlin, tiij*. Bebel, 1, 82, sign. Dd*. Wend- unmuth, 1573, 2, 47, fol. 425^ Üylen-Spiegel , 501.

531

'

Von grossen prelaten.

498.. Die sonn gebar noch ein sannen , da tranret das erdtreich. Aesop. Kor. 350. Für. 350. Babrius, 24. Pbaedrus, 1, 6. Romulas, 1, 7. Anonym. 7. Gabrias, 20. NecluuQi, 17. Bro- myard, D, 12, 21. SeaU celi, 110^ Camerar. 158. Marie de France, 6. Lafontaine, 6. Boner, 11. Stainhöwel. Barth, 2,

13. Waldis, 3, 61. Luther, 5, 406. Abrah. a 8. Olara, 2, 173, Eyring, 1, 147. ^

499« Drü dosier in liptzig bawen on gelt. (Dreierlei Seltenheiten in Leipziger Klöstern.) Manlius, 2, 447.

500. Einer sucht die Schlüssel zu der abtey. (HSfte auf demüthig zu sein als er Abt geworden war.) Facet. Adelph. in Margarita facet. sign. Q^ Bebel, 8, 358, sign. Vv^ Manlius, 179. Wend- unmuth, 2, 38, fol. 418^ Scherz mit der Warheyt, SS". Eu- trapel. 1, 947. Wolgemuth, 2, 65. Lyrum larum, 155. Gf. Pauli, No. 600.

501. Der fürst versiglet ein brieff. (Im Gottesdienste, damit sein Gesinde auch dahin käme.)

Von octauiano dem keiser, vnder dem cristus geboren ward.

502. Ein ittngling kam gen rom. (Dem Octavian ähnlich ; ob seine Muttei^ oder sein Vater in Rom gewesen ist.) Scott, tales, 300. PHniuB, 7, 12, 10, § 55. Solinus, 1, 83. Valer. Maximus, 9,

14, exter. 3. Macrobius Saturn. 2, 4, 21^ Job. Sarisber. 3, 14. Petrarcha rer. menkorand. 2, 3. externi 2, p. 420. Guic- ciardini, 13^. Federmann, 124. Bellefor. 78. Eos, 106. Nouv. contes \ rire, p. 131. Agricola, 159, fol. 69**. Scherz mit der Warheyt, 81^ Memel, 764. Eutrapel. 2, 504. Ueber, Lessings Absicht, diese Erzählung Im „Nathan" zu benutzen, s. Schriften, Maltzahn, Bd. 12, S. 632, Notb.

503. In dem verganten hiesz einer eins ritters bot isauffen. (Der bei seinen Schulden ruhig schlafen konnte.) Macrobius, Saturn. 2. Petrarcha, rer. memorand. 2, 3, p. 417. Destructor. 5, 22, C. Sermon. conviTal. 1, p. 318. Hans Sachs, 3, 3, 70. Scherz mit der Warheyt, 3^ Federmann, 65. Ursinus, 6, 1, 37, p. 479. Eutrapel. 1, 647 ; cf. 2, 59. Abr. a S. Gl. Weink. 150.

604. Julia liesz sich kal machen ee zeit. (Graue Haare ausreissen.)

84*

532

Macrob. Saturn. 2, 57. Petrarcha, rer. memorand. 3, 2, p. 417. Acerra philol. 4, 8.

505. Der bület der groszen roemer weiber. (Um die Gesinnungen ihrer Männer kennen zu lernen.) Petrarcha, rer. memorand. 3, 2, p. 4S2.

506. Ein kHechischer poet gab zwen heller. (Der von Octavian mit einem Gedichte bezahlt werden sollte.) Macrob. Saturn. 2, 4, Sl. Petrarcha, rer. memorand. 2, 5, exter. p. 429. Guicciar- dini, Zl\ Bellefor. 169. Federmann« 295. Meisterges. U, 248. Scherz mit der Warheyt, 71^ Eutrapel. 1, 40. Ursinus, 4, 14, p. 352. Lyrom larum, 142. Wolgemuth, 4, 8. Jack of Dover, p. 835.

Von dem grossen alexander.

507. Der mtlUer treib einen esel. (Das Erste, was Alexander be- gegnet, soll geopfert werden; der Esel geht vor dem Müller.) Valer. Maximus, 7, 3, exter. 1. Caesarius, 6, 26. Bareleta, 76^ Promtuar. J, 39. Petrarcha, rer. ^memorand. 3, 2, p. 436. Jac. Pontanus, 1, 5, 56, p. 224. Enxemplos, 47. Guicciardlni, 41*. Belieferest, 239. Federmann, 408. Scherz mit der War- heyt, 3^ Lyrum larum, 251. Helmhack, 6. Sinnersberg, 640. Wolgem. 1, 53. Mery Tales and Quicke Answ.^ 67, p. 86.

508. Alexander schwur, was in einer bat das weit er nit thftn. (So bat ihn Anaximenes, Lampsacus zu zerstören.) Suldas, v^ Ana- ximen. Pausan. 6, 18, 2. Valer. Maximus, 7, 3, exter. 4. Pe- trarcha, rerum memor. 3, 2, p. 436. Hollen, 32*. Pelbartus Quadrages. de vitiis, 34, K. Jac. Pontanus, 1, 5, 38, p. 208. Manlius, 2, p. 412. Enxempl. 164. Guicciardlni, 82. Bellefor. 23. Federmann, 40. £ns , 21. Jac v. Caasalis, 5. Scherz mit der Warheit, 8. Eutrapel. 8, 203. Memel, 162. Lyrum larum, 252. Wolgemuth, 2, 50. Mery Tales and Quicke Ans- weres, 68, p. 87.

509. Darius schickt Alexandre ein sack völ magsomen. (Pfefferkör- ner zurflck.)* Selentroist^ fol. 104^, Sp. 1. Geiler, Emels, foL I0^ sign. Biiij verso, Sp. 2. Memel, 163. Wolgemuth, 2, 61«

Von Julio dem ersten keiser.

510. Julius fragt sein frawen. (Wenn Thiere concipirt haben, lasaea

533

sie das Männchen nicht mehr zu: WSren sie verntlnftig, thäten sie es auch.) Ambr. Metzger, p. 140. Geiler, Emeis, 17, sign. Cv, Sp. 2. Gtticciardini, 172. Bellefor. 57. Fedenuann, 278.

Von barbarossa«

511. Von barbarossa. (Blosse Hinweisung auf Felix Hemmerlin's Beschreibung der Thaten Barbarossa's).

512. Die bauren machten bleigin ring an die pater noster. (Als ihnen verboten wurde, Gewehr zu tragen.). Hemmerlin, de no- bilitate,'c. 32, fol. 126».

Von eim bischoff von trier.

513i Der lert einen das in nit früri, es were ¥de kalt es weit. (Alle seine Kleider anziehen.) Poggius, 152, p. 401, Bebel, Adagia, sign, kki^ Jac. Pontanus, 1, 5, 27, p. 205. Gamerar. 331. Nouv. contes k rire, p. 213. Scherz mit der Warheyt, 81^. Wegkflrzer, fol. 25\ Eutrapel. 1, 823. Meidinger, 86.

514. Grosz herren sehen durch die finger, bedörffen keiner brillen. Ulenspiegel, 63, p. 89. Hans Sachs, 2^, 4, 118. Egenolf, Sprichw. 1548, p. 156. Manlius, 452. Dach, 63. Wäldis, 4, 45. Scherz mit der Warheyt, 81^ Lyrum larum, 54. Zeit- verkürzer, 511. Slnnersberg, 262. Schreger, 17, 107, p. 564.

Von dem löblichen bausz östereich.

515. Welcher hertzog vor gieng. (Vortritt der Herzöge von Oester- reich und Venedig.) Meisterges. Ü. 40^ Memel, 516.

516. Eropfecht lüt machten gesund. (Eigenschaft der Habsburger.) Hemmerlin, de nobilitate, c. 26, fol. 94^.

Von der krön von {ranckreich.

517. Der begert ein gab von dem künig von franckreich. (Ungleich getheilt zwischen Bradern.) Bebel, 2, 249, sign. Ji4^ Manlius, 373. Gonvival. Sermon. 1, 185. Nugae venales, p. 66. Scelta di facet. p. 146. Chevreana, Par. 1697, 1, p. 119. L'Estrange in Thoms* anecdotes, p. 16. Lyruin larum, 170. Memel, 196. Acerra philol. 4, 4. Helmhack, 82. Sinnersberg, 250. Mery Tales and Quicke Answeres, 86, p. 103. Gonceyts and Jeasts, 1, p. 3.

518. Der ktlnig begert zn wissen. (Das beste Wort; Hodas.)

534

Von dem guten iar zu heischen.

519« Der bawer det das maul yff. (Um Ess^n xu erhdten; wOrtlich statt figarlich.)

Von oster ejer zft heischen.

520. Wie em bürin die eyer zerbrach. (Die sie Job. Paali bringen sollte; Gelegenheit, neue Gaben zu erbitten.) Eignes Erlebniss. Bei Veith, p. 5.

521. Wie ein predicant im selber ein peticion halten soll. (Eigene Erfindung, um Aln^osen zu erhalten.) Bei Veith, p. 6.

Von 0ai)t Johans sagen.

522. Dem bösen geist hat sich einer ergeben, ward erlOszt (Durch einen Trunk zu St 'Johannis £)hren.)

Von gewonh^it.

623. Ein storck bicket einem anderen storcken ein ang ysz. („Bleib da oder lass den Schnabel hier.^) Bromyard, P, 13, 38.

524. Unser ding ist fleschen werck. (Betrachtungen.)

Von strategematibns in kriegen.

525. Costa hiesz die weiber sehleier spreiten. (In denen die Pferde des Feindeß sich verwickelten. Ziska.) Aeneas Sylvius Picco- lomini, Historia Bohemica. Rom. 1475, fol. Hb. UL Geiler, Brösamlin, 106^, sign. Rij, Sp. 1*, item lOP, sign, bvj verso, Sp. 2. .

526. Trifon seyet gelt vsz. (Während der Feind das Geld aufsucht, flieht Triphon.) Frontin. 2, 13, 2. Hondorff, 342.

527. Hanibal iiesz kisteii in den tempel tragen. (Damit die Btlrger nicht glauben sollten, er wolle fliehen.)

526. Elephant forchten die müsz. (Die Spartaner kaufen MXuse auf, um die feindlichen Elephanten damit scheu zu machen.) Bebel, 3, 314, sign. Vv^ Ge^er, Schiff der penitentz, 1512, 13, sigD. cirj, Sp. 1. , Brösamlin, 59, sign, kv, Sp. 1.

Von guten raten in kriegen. 629. Ein ktlnig ist zft forchten. (Mehr als die Feinde; sagt Clear-

535

chofi , am si^ine Leute zum Widerstände anziifeaeni.) Valer. Maxim. 2, 7, exter. 2. Front strat. 4, 1, 17. Hondorff; 20l\

530. Ein maus lert Ire kind. (Nicht die Hfihne etc. , aöndern die Katzen zu fürchten.) Bromyard, J, 7, 0; T, 3, 6.

531. Warumb sein ietz nit ritter. (Wie Oliverui und Rolandas; weil keine KOnige mehr, da sind, wie Karolas und Ludovicus.) Gritsch, 25, 0. Bromjard, 0, 6, 20. Wrigbt, 133. Rosarium, 1, 35, U. Memel, 804.

532. Was man von dem beren sagt. (Der eine> sagt, were euer Gesinde gut, so wäret ihr auch gut, der Andere um- gekehrt.)

533. Zwen dieb in einer kirchen. (Der eine giebt das Gestohlene um des Kreuzes, der andere um der Prflgel willen heraus.)

534. Ein stum ward reden. (Aus Ehrsucht.) Valer. Maximus, 1, 8, exter. 4. Gellius, noct. att. 5, 9. Geller, Evangelia, 152\ sign, cij verso, Sp. 2. Eutrapel. 1, 6.

535. Einer gieng vor zu. (Im Kriege; der Eine mit, der Andere ohne Sacrament.) Cf. C. Mery Talys, 1526, no. 79.

636. Zwen ritter, der ein leid. (Der Gute siegt, der Schlechte ver- liert im Kriege.) Bromyard, B, 2, 39.

537. All spileut hüren warden erschlagen. (Um dergleichen Leute im Kriege los zu seia.) Valer. Maximus, 2, 7, 1. Liv. epit. libr. 57. Frontin. strat. 4, 1, 1. Plutarch. Apophth. Scip. min. 16. App. Iber. 85, 207. Flor. 2, 18, 19. Polyaen. strat. 8, 16, 2. »Jac. V. Gassalis, 29.

538. Ein künig gewan vll lands. (Der Sohn verlor es wider; Neid, Eigennutz, junger Rath.) Dialog, creaturar. 40. Gallensis, 1, 3, 15. Scherz mit der Warheyt, 5.

539. Hanibal macht vneinikeit. (Schonte die Ländereien des Fabius.) Plutarch. Fabius, l, 684. Reiske. Livius, 22, 23. Valer. Ma- ximus, 7, 3, exter. 8. Frontinus, 1, 8, 2. Scherz mit der War- heyt, 5.

540. Die rät solten besander kleider tragen. (Es geschah aber nicht, damit sie in einem Zwiste nicht erkannt und erschlagen würden.) Seneca, de dement. 1, 24. Bromyard, R, 5, 44.

541. Ein haaptman sach fil fögel fliegen. (Aus dem Walde; schliesst auf einen Hinterhalt.) Frontin. 1, 2; 7, 8.

542. Ein hauptman ward gemalt. (Im Bilde nackt aufgehängt; schätzt

536

den Gesandten gegendber 0ine daher rtthteude Erkältung vor.) Poggius, 54, p. 436.

543. Am rucken liesz einer den bamest starck machen. (Verliets sich auf die Fluchte)

544. Herenins riet die figent ledig zelon. (Oder zu tödlen.) Floma, 1, 16, 10. Valer. Max. 7, 2, exter. 17. Livius, 9, 3. Dion. Halic. exe. Vat. 16, 3. Petrarcha, rer. i^emorand. 4, 1, p. 464. HondorfiF, 276.

545. Hanibal samlet zwen sester ring. (Nach der Schlacht.) Valer. Maximus, 7, 2, «xter. 16. Livius, 23, 12; 13. Zonar. 9, 2. Petrarcha, rer. memorand. 4, 1, p. 465.

Von Pfründen.

546. Der babst gab eim vil pfründen. (um ihn zum Schweigen zu bringen.) Liber apum, 1, 19, 10. fol. 12, Sp. 1. Specul. exiemplor. 5, 19. Hollen, 96^ Promtuar. D, 3. Braut, Hij; deutsch 154. Geiler, Narrensch. 28 Schar, 6 Schel, fol. 76^. (falsch far 71*») sign. Miij. Wendunmuth, 2, 84.

547. Vmb vil geltz weit einer des tüfels sein. (Um wenig nicht.) Liber apum, 1, 19, 7; fol. 11^, Sp. 1. HoUen, 96\ Specul. exemplor. 5, 17.

Von geweichtem wasser.

548. Ein mosz gieng nit ab. (Das der Teufel gemacht hatte; nur mit Weihwasser.)

Von vnser frawen hertzleid alsz iesus xii. iar alt was.

549. Die iunckfraw erfCir das herzleid in dreien tagen. (Welches Maria erfahren hatte , als Jesus verloren war.) Caesarius , 8, 8. Spec exemploi. 6, 66.

Von vnser frawen empfencknis.

550. Wie ein wolf einen dötet. (Der die unbefleckte Empfängniss der Jungfrau leugnet.) Bernard. de Bustis, Mariale, p. 2, serm. 4, fol. dii. Rauscher, Lügen, 3, sign. J. ^

551. Maria nam einem doctor das heilig sacrament. Nie. de Nüsse, serm. fol. 125. Rauscher, Lflgen, 3, sign. Mvij^.

552. Blind ward ein baccalaureus. (Der gegen Maria disputiren wollte.) Stellarium coron. B. V. Mar. 4, 1^ 3, sign, hviij. Rau-i scher, Lagen, 3, ßign. Bviij^r

537

553. Die pestilentz hört vff zft basel. (1489; als das GoncQ die unbefleckte EmpfSngoiss beschlossen hatte.)

554. Einer nam sich an er wer dot vnd starb recht. (Der mit einem betrflgerischen Spiele gegen Maria kXmpfen wollte.) Gf. Bebel, 836, Vv 4^; Wendunmuth, 2, 48.

Von dem heiligen sacrament des altars.

555. Ein ittdin sach cristom im sacrament. (Das Ghristaskind; Hess sich taufen.)

556. Wie die luden ein hostien zerstachen. (Ein Pferd beugt vor der vergrabenen Hostie die Kniee.) Nicol. de Nüsse, Sermon, fol. 71. Rosarium, 2, 124. Enxempl. 19. Selentroist, 65\ Hederich, Schwerin. Ghronik. Rostock, 1598, 4®, p. 21. Rau- scher, Lagen, 3, sign. Lvj; 4, sign. Oviij. Acerra phil. 7, 1. Gf. Spec. exemplor. 9, 212.

557. Wie ein kindlin ein ander kindlin in dem seckel sach. (Ghri- stuskind; Hostie far die Juden gestohlen.) Rosarium, 2, 124. Rauscher, Lügen, 4, sign. Ovij.

Von dem weihnachtag.

558. Ein bild fiel von ismar in barbara. (Ghristusbild von un- schmelzbarem Eis.)

559. Zwen böm in wirtzburg bringen disz nacht öpffel. (Blähen und tragen Früchte in der Weihenacht.) Cf. Abr. Laur, Theatr. urb. Francof. 1595. Cf. ürsinus, 1, 70.

560. Sibilla zögt octauiano ein bild. (Maria mit dem Kinde ; die sind mächtiger als Du.) Mart. Polonus, Ex. 10, 6.

Von dem himelreich.

561. Zwei hundert iar was ein ritter aasz, meint es wer. nur ein stand. Specul. exemplor. 9, 64.

562. Ein fogel sang eim brftder ccc. iar. Bromyard, G, 1, 15. Pel- bartus, pasc. 20 Y. Mart. Polonus, 121, A. Herolt, Sermon, de temp. 84 N. Specul. exempl. 9, 65. Rosarium, 2, 164, 6. Bebel, 3, 397, sign. Yj\\ Enxempl. IIQ. Hagen, Gesammt- abent. 90, 3, p. 613. Altd. Wald. 2, 70. Rauscher, Lügen, 1^ 47, p. 93. Abr, a 8, Ql Lauberhütt, 9. Bei Wackernagel, Sp. 84,

9.38

f

Ein geistlichen meyen zustecke.

563. Von ewiger selikeit wie sie fQnf man haben weiten. Allegorie.

Von allerley matery gesamlet.

564. Der ein was züfil forchtsam. (Der Andere zu beb^rzt =^ un- keusch und geizig; als ein Bischof gewählt werden sollte.) Cf. No. 671.

565. In der xüi sitzt man me zt der ynee. (Pfaffen bilden die dreizehnte Zunft.)

566. Der warf ein heller in den Wechsel. (Um Theil daran zu ha- ben.) Bromyard, A, 12, 4. Gf. Grimm, Einderm. 3, S. 130.

567. Einer weit hundert schrit lauffen. (Wenn ihm der Kopf abge- hauen Wäre.) Facet. Adelph. in Margar. facet. sign. Ovij^. Gon- vival. Sermon. 1, p. 103.

568. Sein trüw versatzt einer. (Freut sich, zu wissen, wo sie ist.)

569. Die kapen des mans zögt die £raw. (Ihren langen Mantel nicht.) '

570. Die bauren wolten nit weiszbrot essen. (Arbeitsleute brauchen Schwarzbrot.)

571. Der ein het niohtz, dem anderen kunt nit genüg werden. (Bei der Wahl eines Hauptmannes.) Gf. No. 564. Jac. v. Gassalis, 10.

572. Der wolt nit zt dem sacrament gon, sein Schwester was daran gestorben. Bebel, 383, Yyi>.

573. Den orden leit man einer katzen an. (Da wollte sie nicht mehr mausen.) Bromyard, S, 8, 8. Gf. Gates, 9, p. 545. Knut in Jahrb. f. Roman. Liter. 6, 1. Gf. No. 500 und 600.

574. Das bliben aug beweint einer. (Nicht das Verlorene, wie die Anderen.)

575. Drei brüder beten einen esel, der hunger starb. Brant, Nar- renschiff, 18, 33. Boner, 89.

576. Der priester sang wie ein esel. (Die Frau weint darflber.) Ba- releta, 25^ Hollen, 110^ Scala cell, cantus vanus, 1. Hem- merlin, de nobilitate, c. 2, fol. 8*. SpecuL exemplor. ed. Major. 108, IX. Poggius, 229, p. 479. Contes du Sieur d'Ouville, p. 76-, p. 128. Nouv. contes k rire, p. 130. Boner, 82. Brant, E. Rollwagen, 63. Memel, 164. Abr. a S. Gl. Judas, 3,107. Entrapel. 1, 552. Mery Tales and Quicke Answßres, 31, p. 45, Joe Miller, 384.

689

577. Die sassen vff den esel td tragen in. (Der Vater zeigt dem Sohne der Welt Laof.) Ibn Said, Mughrlb von Maqqari) 1,679. XL Veziere, 46, p. 232. Diocletian, 51. Bromyard, J, 10, 22; Soala <;eli, 135* (Joh. de Vitr.) Wright, n. 144, p. 129. Ro- sarium, 1, 200, X. Poggin$, 98, p. 446. Brant, Fiij^ Jac. PoDtanus. Opp. 2, p. 1259. Camerar.. 169. Faemus, 100. WidebraD, Del. poet. germ. 6,1108. Dorpias, p. 164. Lncanor,

2, p. 371. Ysopo, 1484, col. 22. Keller, sages, CLXXIV. Robert, fabl. ioM. p. XXXIII; 1, 168. BraiscambiUe , Oeuvr. 1629, p. 17a Racan, Oeavr. 1857, 1, 278. Malherbe, Poesies, 1822, XXXij. Desbillons, 2, 442; 14, 10. Lafontaine, 43 (3,1,8). Gran, p. 602, ex. 71. Ces. Pavesio, n. 105. Giord. Ziletti (Verdizotti, p. 12). Boner, 52. Hans Sachs, 1, 4, 323. Seb. Wild, Gomed.^u.Traged. 1566, sign. KKKvij. S. Frank, fol.342^ Egenolf, 1582, 342i>. Eyring, 3, p. 498. Ghrytaeus, 35. Greef, Mundus (Gödeke, Grundr. p. 364.) Ganitz, Neben atunden , p. 52. Der teutsche Selon, 1729, p. 373. Eschenb. in N. lit. Anz. 1807,

3, 452. Lesaing, Sehr. 1825 ; 8, 90. GQdeke in Cr. . and Occ. n. Asious vulgi. Mery Tales and Quicke Answeres, 59, p. 78. Dodsley, Select. poems, 2. Burom, poems, 1, p. 41. J. Kra- siki, Bajki i przypowiesci, 1849, p. 92. Dänisch von HeWader,. bei Finken ridderens Historie, s. 1. & a. Nyerup, S. 237.

578. Der snn loszt x pfund gewerbs. (Brachte alles durch und er«- sparte damit die Steuern.) Bebel, 3, 383, sign. Yy^.

579. Der ward oft gewogen. (Und gestreckt; die Herren der Stadt wussten genau, wie schwer er war.)

580. Vater vnd müter entert einer. (Wollte dem Vater das Taxat fdr die Fabrication bezahlen.)

581. Der spiler sagt, kompt mein vater. (Da kam er und warf ihn die Treppe hinab^)

582. Vber ein wasser trug einer einen. (Als er hört, dass er nicht mehr Voigt ist, lässt er ihn fallen.) Hans Sachs, 5, 386. Mon- tanus, Gartengesellsch. 2, 83. Memel, 305; 306. Eutrapel. 2, 18. Lyrura larum, 188. Vorrath , 53. Seh reger , 17, 22, p. 529. Wendunmuth, 1, 64. Abr. a S. Gl., Huy, 60.

583. Nieman knnt ein banxen vberfüren. (Ein kleiner Vogel we- niger bei Tische, al» Esser; nimmt der Bauer den grossen» v\ der Mitte Uzenden.) Wendunmuth, 1, 218, fg). 2S16,

540

b. Wette; wer sein Glas beim Trinken beschmatzt, bezahlt; er trinkt Immer aus, dass der Wein nicht antrocknet.) Rastbach« ]ein^ 1578, p. 148. Wendanmath, 1. c.

584. Wie der pHester epiphaniam yerkont. (Als Heiligentag.) Pog- gius, 250, p. 486. Dorpios, p. 168. Wendunmuth, 2, 111, fol. 482^ Eutrapel. 1, 899; cf. 1, 526.

585. Der kaafinan het ein kotschatz. (Um die Neugierde seiner Kunden zu zähmen, steckt er Koth in die Tasche.)

586. Welches das bösest sei. (Ein böser Herr, Knecht oder Nachbar.)

587. Die wolff sahen scha£f lämer lecken. (Wie würden die Bauern schreien, wenn wir das thäten.) Bromyard, F, 2, 6.

588. Sibilla bot ix. btlcher für ccc. gnl. (Erst neun, dann sechs, dann drei für denselben Preis.) Mythogr. Vatic. (Bode) 2, 88. Serv. ad Aen. 6, 72. Gellius, noct. Att. 1, 19. Brant, 135^; deutsch, 120^. Sermon, convival. 1, p. 271, Geiler, Evangelia, 12^, sign. Bv verso, Sp. 1. Acerra philol. 1, 2.

589. Glück vnd vnglück das weib schlagen. (Ein Glück, dass es nicht schlimmer, ein Unglück, dass es so schlimm geworden ist.)

590. Die weit wolt einer sehen. (Nach Jerusalem; kam nicht weit.)

591. Man hanckt ein dieb. (Vor dem andern zieht man den Hut ab.)

592. Ein erabschneider ward geschmecht. (Wir kennen ihn sechs Jahre, Du erst' vier Wochen.)

593. Am donnerstag span eine nit. (Aberglauben ; so sollte sie Frei- tags nicht haspeln.)

594. Das Mnd r&wet. (Um nachher desto besser schreien zu können.) Scala celi, 158^. Wright, 37.

595. Lüszknüller namt eine Iren man. (Als er sie in's Wasser wirft, macht sie das Zeichen.) Pantschatantra (Benfey) 1, 523. Dialog, creaturar. 30. Wright, 8. Poggios, 60, p. 437. Brant, Ciij. Frischlin, p. 269. Giornale di fugilozzio, p. 339. Marie de France, 95. Le Grand, 2, 334; M^on, 1, 289. Contes du Sieur d'Ouville , 2 , 125. Tresor des r^cr^at. p. 34. Chasse- ennuy, p. 321. Geiler, Narrensch. 68 Schar, 5 Schel, fol. 180^ (falsch) sign. Yiij verso, Sp. 2. , Irrig Schaf, 1514, 7, sign. Avj, Sp. 2; it. 1\ Avj verso, Sp. 1. Ambr. Metzger, p. 125. Scherz mit der Warheyt, 31^. Helmhack, 202.

696. Saltus galteri sprang in das mör. (Wie seine Metze verlangt hatte j die aber nicht nachsprin^.) Wright, 49, p. 47.

541

597. Einer schar seiner frawen ein blatten. (Als sie beim Pfaffen gelegen hatte.)

598. Die dot mAter stiesz einer in sack. (Das Begräbnissgeld zu sparen, warf er die Leiche dem Priester in's Haus.) Vincent. Bellovac. spec. mor. 3, 7, 17, p. 1333.

599. Der baner deckt das hausz nit. (Bei Regen fand er Niemand, bei Sonnenschein brauchte er's nicht.) Facet. Adelph. in Mar- garita facet sign. Pv^ Frischlin. facet. p. 271.

600. Der meszner ward ein herr. (Und hochmathig.) Facet. Adelph. in Margar. facet. sign. Ov^. Cf. No. 500.

601. Der scherer schar ein halben hart. (Fflr einen Heller; bekam sonst einen Pfennig.)

602. Ysz einer stat in die ander ziehen. (Wo mehr verdient, aber aach mehr ausgegeben wird.)

603. Ein ygel fand zwen ygel. (Weber; beim ersten Meister einen, dann zwei, dann drei, gebt zum ersten zorflck.)

604. Den stein warff einer neben sich. (Xantus und Aesop, Bad.) Vita Aesopi. Gonvival. Sermon. 1, p. 74. Geiler, Narrensch. 31 Schar, fol. 86, sign. Pij, Sp. 1. , Brösamiin, 2> 89, sign, pv (falsch v) Sp. 2.

605. Linsen liesz esopus sieden. (Kochte nur eine Linse.) Vita Ae- sopi. Gf. Ulenspiegel, bist. 64, p. 91.

606. Den himel hüb ein fogel. (Martinsvogel. Meinte den Himmel zu tragen und erschreckte vor einem fallenden Blatte.) Lieb- recht zu Pantschatantra , in Jahrb. f. Roman. Liter. 5, 151.

. Wright, 55, p. 52. Bromyard, G, 17, 11. Gates, 3, p. 543. Geiler, Arbore hum. fol. 48% Sp. 1. Grimm, Mythol. p. 1083. Dunlop-Liebr. p. 306. Douce Illostr. of Shakesp. 2, 345.

607. Zwen schüler beten zwen seck. (Der Eine Itam beladen, der Andere leer zurttck; der erste nahm auch kleine Gaben, der zweite nur grosse.) Bromyard, S, 8,- 9. Wright, 2. Scala cell, 149*.

608. Fil bücher machen nit ein predicanten. (Aber viel Studiren.) Pithsanus, 11, 2, fol. 35^. Bromyard, S, 4, 10.

609. Der tflfel bletzet ein brüch mit widen. (Nicht schön, aber stark.)

610. Sacerdos et pellifex caJdomm etc. (Bischof lässt sich von Hand- werkern berathen; Narr verspottet ihn.) Hemmerlin, opusc. sign.

542

dd^ Geiler, Narrentchiffi, 8 Schar, 2 Schel, fol. 84», sign. FiJ verso, Sp. 1.

611. Dftt ding het der schiUer. (Wesshalb man ihm kein Almosen geben wollte: einftugig, aas Bremen und hiess Nicolaus*) Hem- merlln, sign. fP*.

612. Drei betler waren reich. (Einer gab den Bettlern kein Almosen, die ein Pferd, eine Fraa, oder einen Hand haben; sie waren reicher als er.)

613. Triolardus der Inichin knecht. (Wurde der Erbe eines Geizigen.) Bromyard, A, 12, 15; repet. A, 27, 12.

614. Dem thürhieter gab man L streich. (Als die verabredete Hfllfte eines erwarteten Geschenkes.) Orient. S. Fldgel, Gesch. d. Hofnarren, 177. Bromyard, J, 6, 19. Wright, 127. Marg. facet. P4^ Saechetti, no. 195. Nouv. contes k rire, p. 186. Der Pfarrherr von Ka- ienberg, in Hagen ' Narrenb. p. 272. Lyrom laram, 184. Flöge!, Geschichte der Hofharren, 178. (Nicht in Nasr-eddin.) Grimm,

' Kindermftrch. no. 7; 1, p. 46; 3, p. 19. Niederhöffer, Meklenb. Volkssagen, 3, 196. Bftckstr6m, Svenske Volksböcker, 2, Oef- vers. p. 78, n. 30.

615. Zwen band seichten in das Weihwasser. (Da meinte ein Kind, es dQrfte es auch thun.)

616. Von eyerklar legt einer träum vsz. (Zum Lohne nur vom Weissen, nicht vom Gelben des geträumten Eies oder Schatzes.) Ghrysippus in Cicero de divin. 65, 134. Petrarcha, rer. memor. 4, p. 479. Convival. Sermon. 1, 274. Jac. Pontanus, 1, 5, 8, p. 200. Gognatus, 68. Scherz mit der Warheyt, 75^. Ursinus, 6, 48, p. 483.

617. Der doctor wolt nit zum bischoff. (Hatte mit einem grösseren Herrn zu reden: zu beten.)

6i8. Die iunekfraw schlug ein pfaffen. (Der Verbotenes forderte; straflos.) Lib. apom*2, 32. 3pec exempl. 5, 85. Rauscher, Lagen, 1, 4, p. 7.

619. Mir einen, schimpft ein iunekfraw. (Die Kflsse waren nur im Scherze gemeint, die PfQgel auch.) Lib. ap. 2, 33. Spec. ex. 5, 86.

620. Vff eim stein schiieff einer. (In der Kirche, wollte ihn kaufen.)

621. Den osterstock weihet einer. (Mit schöner Stimme, aber welt- lichem Herzen; da verschwand die Kerze.) Scala cell, 24. Rauscher, Ltlgen, 5, sign. Cvij.

643

622. Nero zersddAg trindxesciiir. (Duait Niemand anderes Freude daran hätte.)

623. Reiser fridrich zerbrach Venedig. (Liess Glasgeschirr fallen and sagte Gold oder Silber hätte gehalten.)

624. Wie göppingen verbnmen sei. (Der Prophezeihung gemäss.) Geiler, Emeis, 83, sign. Fiiij, 6p. 1.

625. Der reich det dem armen schaden. (Verbrannte einen Baum und dabei ein Haus; musste den absichtlichen Schaden vierfach, den nnabsichtlichen einfach ersetzen.) Gritsch, 20, U.

626. Cristns erschein in kindsgestalt. (Einer Wittwe; beim zweiten Besuche nimmt er sie mit sich.) Specul. exemplor. 9, 74.

627. Oötliche liebe sucht einer. (Unter Folterwerkzeugen und Ge- fängnissen ist sie nicht zu finden; aber da, wo die Gerichts- bfinke voll Spinnweben sind.)

628. Am monschein liesz sich einer ab. (Beim Stehlen.) Pantscha- tantra (Benfey) 1, 77. Kaiila and Dimna (Knatchbull), p. 69. Jyär-Danish (Malcolm) sketches of Persia, 1, 144. Nasr-eddin, no. 81, p. 35. Bidpai (Wolff) p. XXXIX. Sylvestre de Sacy, not. et eztr., 9; 1, 397. Loiseleur Deslongchamps, essai p. 69. Discipl. cleric. 25, 1—6. Gesta Roman, lat. 136; deutsch 28. Direct. hum. vlt. A, fln. Vincent. Bellovac. spec. mor. 3, 6, 2, p. 1212. Bromyard, S, 3, 14. Wright, 23, p. 24. Baldo, 6. bei Du M^ril, p. 222. Enxempl. 7. Doni, 17, fol. 8^ Cha- stoiment, 2, 148. Le Grand, 2, 409; M^on, 2, 148. Raimond de Bezi^res bei Du M^til, p. 222, 2. Hans Sachs , 1579, 5, 876. Geiler, Narrenschiff, 20 Schar, fol. 63, sign. L, Sp. 1. Dunlop-Llebr. p. 195; Anmerk. 262V.

629. Der siech sprach ich weisz nit was. (Mir fehlts, ich weiss nicht wo u. s. w.) Scala cell 47. Geiler, Narrensch. 76 (faUcb ftlr 86), sign. Ov, Sp. 1.

630. Vff eim esel kam ein innckfraw. (Der Weg, den der Esel nehmen wollte , war sicher ; sie ritt den andern Weg und wurde von Räubern überfallen.) Gf. Pauli No. 26.

Von allerlei zürn andern mal.

631. Ein diep stal dem andern. (Ein Rebhuhn verklagt ein anderes wegen Stehlens, sind aber beide Diebe.)

632. Einer warf ein schaff hinweg. (Ihm wurde eingeredet, es sei

544

elo Hund.) Puitschataiitra 3, 3. , (Beofey) 2, 238; 1, 355. Hitopadesa, 4, 9. Lancereau, p. 192. , 4, 10. <M. Malier, p. 168. Kaiila and Dimna, Knatchball, 8, 233. Anvdrri-Sou- haili, Eastwick, 4, 331. Galland, coDtes et fabl. ind. 4, II, 347. Livre des lumi^res, Sahid, 254. Specul. aap. Ind. vet. Starcke,

4. 271. Calila e Dimna, Gayangos 37^ S. Seth, 62. Job. de Gapua, Direct. bum. vit. c. 5, si^. ij^. Die alten Weisen 61*. —, Ulm, 1483, sign. Ovj^ Bidpai, Wolff, 1, 205. Cardonne, melanges, 2, 58. 1001 Nacbt , Weil , 4, 68. Doni , 2, 73^. Sbakespear, Selections in Hindostani, Lond. 1840, I, Naki 9,

5. 11. Gesta Roman, lat. 132. Bromyard, S, 7, 9. Wrigbt, 27, notes p. 222. Straparola, 1, 3. Guenlette, contes tartares: le jenne Colender. Moulinet: Comment l'espi^gle gaigna «etc. Noav. contes k rire: Une fourbe pay^e par ane autre. Gabinet des f^es, 17,. 444. Roger Bontems, p. 10. Loiseleur, essai, 47, 2. ülenspiegel, 68, p. 100. Val. Scbmidt, Strap. 309. Dunlop- Liebr. Anmerk. 356. Scbleicber, Litt. Märcb. p. 16. Scoggin's Jests, p. 56. Sackfol of Newes, p. 176; 177, 1.

633. Betrog ein atze! die ander. (Verlockte si« in das Garn.)

634. Die müsz wolten der katzen ein schellen anhencken. (Wer tbut es?) Pantscbatantra (Benfey), 1. 234; 605. Silv. de Sacy. Gal. et Dimna. M^m. bist. 61. Anonym. 63. Abstemius, 195. Barth, 5, 19. Faernus, 47. Dialog, creaturar. 80. Bromyard, 0, 6, 71. Wrigbt, 92, p. 80. Gates, 55. Ysopet I, 62. (Ro- bert, 1, 99.) Lafontaine, 2, 2. Rob. p. 99; cf. 1, XXXVIII. Boner, 70. Geiler, NarrenschiflF, 88 Schar, 7 Schel, sign, fiij^ Piers Ploughman, ed. Wrigbt, c. 1.

63Ö. Polikrates het grosz glück. (Ring des Polykrates.) Herodot 3, 40—43; 125 not. Baehr. Pausanlas, 814, 8. Strabo, 14, p. 638. Max. Tyr. 6, 95. Clem. Alex. Paedag. 3, p. 106. Diodor. 95. Tzetzes, Var. bist. 7, n. 121. Cicero, de fin. 5, 30, 92. Pli- nius, 37, 2. Valer. Maximus, 6, 9, exter. 5. Aen. 8ylv. Uist. As. min. c 76; opp. 1551, p. 358, E. Dialog, creatur. 120. Promtuar. P, 131. Guicciardini , 109*. Bellefor. 203. Feder- mann, 348. Geiler, Narrenschiff, 62^, sign. Kyj verso, Sp. 2. Ursinas, 1, 54, p. 31 ; 6, 139, p. 535. Acerra philol. 1, 13. Eutrapel. 1, 95. Schiller, der Ring des Polykrates. Abr. a S. Gl. Mercurialis, 850. Hondorff, 456^

545

636. Den tempel diane' verbrant einer. (Herostratus.) Strabo, 41, 1, 22. Cicero, de divlD. 1, 23, 47. , de nat. deor. 2, 27, 69. Valer. Maxinras, 8, 14, exter. 5. Macrabius, Saturn. 6, 7, 16. Hondorff, 423b. Eatrapel. 2, 124.

637. Drü weiber banckten sieb selbs. (An denselben Baum; Freund erbittet sieb einige Ableger.) Plutarcb. Anton, c. 70. Cicero de erat 2, 69, 278. Gesta Rom. lat. 33, deutscb 13. Gualt. Ma- pes, De nugis curialium, dist. 4, cap. 3, p. 148. Eutrapel. 1, 700. Acerra philo!. 1, 28, 19. Helmback, 203. Schreger, 17, 99, p. 561.

638. Dem weisesten solt man den tisch geben. (Einen goldnen Tisch, der im Meere aufgefischt war; Niemand wollte ihn.) Plutarcb. Selon; Alcib. 7. Dlog. Laert. Thaies. Valer. Maximus, 4, 1, exter. 7. Jac. Pontanus, Att Bell. 1, 1, 10, p. 9. Selentroist, fol. 2^ Sp. 1. HondorflF, 394.

639. Der eebrecher bessert sich. (Durch die Liebe und Nachsicht seiner Frau.)

640. Der ein hndel für die hüser schlug. (In denen leichtsinnige Frauen wohnten; die frommen Frauen lobte er.)

641. Die fraw kriegt mit eim halm. (Strohhalm ; weil der Ritter nicht mit ihr zanken wollte.)

642. Der hiesz im die stifel bringen. (Spicken statt Flicken.) ülen- spiegel, no. 45, p. 66.

643. Der sun beschampt sich seines vaters. (In Paris; der Vater giebt ihm kein Geld.) Peraldus , 2, 224. Hollen , 75^ Sp. 2. Bromyard, E, 5, 4. Scala cell, 36.

644. Der kauft ein zuber vol milch. (Lässt jedes Milchweib die ihrige wieder nehmen.) ülenspiegel, no. 70, p. 104. Morgen- blatt, 1813, no. 652. Memel, 71.

645. Argus het hundert äugen. (Vor ihm konnte der Bauer den Hirsch nicht verbergen, wie vor dem Einäugigen.) Bromyard, T, 3, 5.

646. xii. blinden verzarten xii. guldin. (Die keiner von ihnen hatte; der Wirth giebt sie gegen eingebildete Bürgschaft frei, der an- gebliche Bfirge hält ihn für besessen.) Ülenspiegel, no. 71, p. 108. Hans Sachs, Eulenspiegel und die Blinden, 3, 3, 73. 4 Sep. 1533. Berl. Hdschr. bei Ulensp. p. 272.

a. Buffonnerie del Gonella, in Sceltä di facet. p. 91. Arcadia di PaalL 35

546

Brenta, p. 340. Le Grand, 2, 149; M^on, 3, 5. Anb. 7. Imbert, bist. p. 79. Boacbet, Ser. p. 222. Gontes du Sieur d'Ouville, 2, p. 290. b. Arcadia di Breuta, 252. Facetieuses nuits, p. 107. Vill. repeues' fraDcbes, Pompsault, p. 374. Gontes du Sieur d*Ooville, 2, 471. Nouv. contes k, rire, p. 261. Gourier facetieux, p. 355. Bist. g^n^r. des ]arrons, p. 20. Bibllotb. de cour, 3, p. 23. Gf. Pel- bartus, quadrages. 38, G. Delepierre, Ulensp. 1840, p. 188. Amis, 2043—2472. G. Mery Talys, 1526, n. 40, S. 67. S^og- gin's Jests, p. 137.

647. Der neidig vnd geitig begerten Ion. (Der Neidische Hess sieb ein Auge aussteeben , damit der Andere beide verlöre.) Pant- sebatantra, Benfey, 1, 498; 304. 1001 Tag, 9, 84. Gabinet des f^es, 17, 379. Liebrecbt in Pfeif. Germ. 2, 240. Avian. 22. Scbultze, 120. Dorpius, Dvij^ Bartb, 3, 5. Gamerar. 209. Job. Sarisber. Polycr. 7, 24. Destructor. 7, 6. Pelbar- tus, quadrages. biem. 39, D. Holkot, 29. Peraldus , 2, 281. Bromyard, J, 6, 19. Rosarium, 1, 30, N. Promtuar. J, 33. Scala cell, 106^ Gritzscb, 19, Z. Daum, 103. Ena, 129. Pantal. Gandid. (bei Scbultze 120; Del. poet. germ. 2, .131.) Guicciardini, 160. Bellefor. 94. Ens, 129. Federmann, 157. Enxempl. 146. Ysop. Avionnet. n. 13. M^on, 1, 91 ; Le Grand, 2, 234. Desbillons, 3, 6. Le Noble, 1, 55. Elite des bona mots, 2, p. 292. Gaylus, M^m. de Tacad. de bell, lettres, 20. Robert, 2, 510. Boner, 88. Fabeln a. d. Zeiten d. Minne- singer, p. 211. Renner, 15530. Stainböwel, 216, no. 17* Waldis, 2,5. Hans Sacbs, 1,489. Eyring 1, 526. Job. Rho- dius See. Neidteufel, 6, bvij. Gbamisso, Abdallah.

648. Die schlang macht den künig gesehen. (Die Glocke der Ge- rechtigkeit.) Pantschatantra 1, 6. Dubois, 75. (Benfey) 1, 167. Mahavansa, 128 (Benfey, Pant. 1, 168.). Hitopadesa, Lancereau, 2, 8, p. 104; M. Müiler, 10, p. 91. Kaiila and Dimna, WolflF, 1, 10. Knatchbull, 5, p. 113. Gayangos, 24. Anwar-i-Soubaili, Eastwick, 1, p. 116; cf. 111. Livre des lu- mieres, Sabid, p. 91; cf. 87. Galland, contes et fabl. 1, p. 354. Spec. sap. Ind. vet. Starke, p. 61. S. S'etto , Del goveino , fol. 15. Direct. bum. vit. c. 2, Giiij». Holland, p. 35. Die alten Weisen, Ulm, 1483, Diiij^ Firenzuola, fol. 24 (38).

547

Doni, 1, fol. 26 (27). Cabinet de f^es, 17, 220; cf. 207. 1001 Nacht, Weil, 3, 916. Weber, Ind. Studien, 3, 368, note. Gesta Roman, lat. 105*, deutsch 69. Ph. Camerarius, hör. subcisiv. 1594, 1, 21, p. 86. Baldo, 15. Enxempl. 13^ Du M^ril, 236, cf. 194, fol. 23. Du Halde, 1, 146. Veill^es Allem. 2, p. 155. C. nov. antich. 49. Gesammtabent. 2, 639, no. 99. Grimm, D. Sagen, 2, 453. Reimchron. cod. Palat. 336, föl. 271. Scheuchzer, Itin. Alpina 3, p. 381, it. Naturgesch. d. Schweizer- landes, 2, 224. R. Wys, Idyllen, p. 211. Acerra philol. 5, 56. ürsinus, 3, 77, p. 297. Janus, 1811, S. tl. Cf. Aesop. Kor. 1, 2. Für. 1. Phaedrus, 2, 28. Babrius, 118. Syntipas, 24. Anonym. 14. Abstem. 81. Aristoph. Aves, 652. Vartan, 3.

649. Löwen vnd elephanten sein daube .tier. (Macharias macht junge Löwen sehend.) Hieronymus, vlt. patr. fol. 115, seq.

. Sarisb. Nürnb. 1483, 3, 8, fol. 137'. Rosweyde, 540^; 425^; 954^; 994. Specul. exemplor. 2, 79. SCala celi, 148^ Ro- sarium, 2, 83, H. Dialog, creaturar. 28; Herolt, Sermon, de «temp. 127, H. Vincent. Bellovac. spec. mor. 1553. Bist, eccles. üb. 2. Geiler, Brösamlin, 50b, Jii; item 57, Eiij, Sp. 2.

650. Der bescheiszt den pfaffen vmb das pferd. (Veranlasst ihn zur Verletzung des Beichtgeheimnisses.) Ulenspiegel, n. 38, p. 54. Hans Sachs, 4, 3, 21.

651. Seiner müter bracht einer brot. (Betrügerisch erworben.) Ulenspiegel, 6. p. 7. Villon, Repeues franches, Pompsault p. 380.

652. Der pfaff hofiert nit in der kirchen. (D. h. nicht in die Mitte, wie er gewettet hatte.) ulenspiegel, n. 12, p. 15.

653. An des pfaffen. bet hofiert einer. Ulenspiegel , n. 85 , p. 122. Skelton, 9, p. 16.

654. Die beten complet am bet. (Der Teufel macht den Weihrauch dazu.) Vitae fratn Eremitarum. Rauscher, Lügen, 1, 68, p. 128.

655. Drei frawen solten in das beckin springen. (Um ihren Gehor- sam zu zeigen.) Roger Bontems, p. 37.

656. Dem iungen ward ein hart. (Nach dem Tode; zum Zeichen, dass er 90 Jahre alt geworden sein wflrde.) Rosarium, 1, 123, A.

657. Jesum wolt eine nit zu der ee. (Weil er zu viele Schulden hätte.) Scala celi, 133 (Jac. de Vitr.) Rauscher, Lügep, 5, sign. Kvj.

35*

548

658. Die Schneider fielen vber den laden ab. (Den Ealenspiegel durchgesägt hatte.) Ulenspiegel, n. 49, p. 72.

659. Die klüsnerin schalt sich selber. (Wollte aber nicht, dass An- dere es thSten.) Geiler, Passion, 23^ sign. Eiiij verso, Sp. 2.

660. Fabricius pirro der verreter. (Erbietet sich, den König zu ver- giften.) Plutarch. Vit. Parall. Reiske, 2, 763, 7. Frontinus, stratag. 4, 4, 2. Aelian, 12. Gellius, noct. Att. 3, 8. Enxempl. 249. HoHen, 137*. Bromyard, F, 1, 33, Jac. v. Cassalis, 16^ HondorflF, 204^ 370^

661. Hanibal vergiftet den wein. (Die Feinde trinken ihn.) Fron- tinas, stratag. 2, 5, 12; cf. 2, 2. Valer. Maximus, 7, 4, exter. 2. Legenda aurea, Bist. Lombard. Holkot, 82. Destructor. 6, 9 Q. Gesta Roman, lat. 88; deutsch 7. Enxempl. 372.

662. Cyrus bereitet den tisch amasonibns. Gf. No. 661. Wendun- muth, 1563, no. Ö.

663. Ob sein fraw ein tochter oder knab wer weit einer gern wis- sen. (Zweideutige Antwort gewinnt.)

664. Ein bauer feyret ein iar für i. tag. (Wollte einen Heiligen- tag nicht feiren, und wurde ein Jahr lang krank.) Enxempl. 93, 94. Selentroist, fol. 21; 33. Acerra philol. 7, 50.

665. Ein münchli vnd der apt spisseten iesum kindlin. (Wurden

»

von ihm eingeladen starben.) Herolt, serm. Y, 4. Specul. exemplor. 9, 78. Grimm, Kinderm. Kinderlegenden 9; 2, p. 500; 3, 264.

666. Die eschen verspottet einer. (Erstickt zur Strafe.) Selentr. fol. 34.

667. Einer het verzweiflet vnd kam zu genaden durch predigen. (Hatte sich dem Teufel ergeben und kam durch Reue zur Gnade.) Specul. exemplor. 9, 35 ; ed. Major, 181.

668. Ein volkumner müst frü essen. (Ist trotzdem so heilig, dass er auf seiner Kutte stromaufwärts fährt.) Liber apum, 2, 29, 20, fol. 46^ Rosarium, 1, 97, U. (bis.) Rauscher, Lügen, 4, sign. Eviij*'; Fb; cf. 1, 87, p. 154. (ex libro conformit.)

669. Umb fierthalben kunt ein atzel wein auszrieffen. (Der sonst drei kostete; der Wirth sollte es umgekehrt haben.) Bebel, 2, 69, sign. Ffiiij^ Lange, 1, 74. Jac. Pontanus, 1, 2, 57, p. 97. ConvivaL sermon. 1, 220. Roger Bontems, p. 202. Scherz mit

der Warheyt, 78^ Wendunmuth, 1, 188.

670. Got dienen vmb gotz willen. (That ein junger Bruder in der

649

Wüste.) Geiler, Schiff der penitentz, 24, sign, e, Sp. 2. , Granatapfel; 4, sign. Bbyj, Sp. 2. , BrOsamlin , 72, sign. Nvj. Sp. 2.

671. Mit steinen warff einer. (Um Frieden zu haben, mass man schweigen.) Geiler, Granatapfel, 3, fv*». , Narrei^schiff, 109 Schar, fol. 218^ Sp. 2. , Alphabet, fol. 25, sign, e, Sp. 1.

672. Fier verbranten ir menler. (Heisse Suppe brachte ihnen die Thränen in die Augen; gaben vor, sie weinten um den Tod eines Verwandten.) Nasr-eddin, 115, p. 47. Waldis, 3, 90. G Mery Tales n. 97, Shakesp. Jestbooks, 1, p. 121. Compl. London Jester, 1771, p. 53.

673. Die imen beten ein panren gestochen. (Der Schnltheiss giebt Ihm die Erlaubniss, sie zu schlagen, er schlägt eine an dessen Kopf.) Phaedrus, 4, 31. Neckam, 19. Romnlns, 2, 12. Anon. Nevelet. 32. Gämerarius, 185. Hans Sachs, 5, 386. Montanns, Gartenges. 83. Gf. Froschmeussler, 2, 65. Boner, 36. Nouv. contes "k rire, p. 176.

674. Sant bernhart gab einem büler das heilig sacrament. (Weil es ihm leid that, dass er von der Metze nicht lassen könnt.) Cf. No. 335.

675. Drei lilien bewerten marie reinikeit. (Wuchsen da, wohin St Egidius mit dem Stocke schlug.) Stellarum coron. B. V. M. 8, 1, 3, 12, sign. Oiij. Rauscher, Lfigen, 3, sign. Ej\

676. Der brüder gibt ii. leren eelenten. (Ob man Todsünde mit der Frau begehen könne?)

677. Was fogels snn ieder weit sein. (Probe, welcher König werden sollte.) Pelbartus, serm. de temp. aestiv. 75, S.

678. Ein efraw ward bewert frum. (Schloss den Mann aus, als der Buhle bei ihr lag.) Historia VII. sap. rom. 6. Scala cell, 91^ Rom. des 7 sages, Gen^ve, 6. Ellis, specim. 3, p. 49. Keller, 7 sages. CLXXXIV; 6. , Diocl. p. 55. Ludus VH sap. 4. Wild. 4. The 7 sages, Wright, 6, v. 1333. Discipl. cleric. 15.

' Adolphus ap. Leyser, p. 2018. Vincent. Bellov. spec. mor. 3, 9, 5, p. 1395. Enxempl. 235. Boccaccio , 74. Bandello , 3, 47. Sercambi, 8. Herbers, Loiseleur, 170. Le Grand, 2, 281; 1829, 3, 146. Loiseleur, essai, p. 145. Renner, 1549, 66^; Bouterweck, 1, 260. Der Römer tat, Keller, 73, p. 112. Mei- sterges. U, 44. Hans Sachs, 2, 4, 43. Montanus, Gartenges.

550

2, p. 81. Claus Narr, 98. Schmidt, Beitr. p. 6«. Altd. Blatter,

1, 154.

679. Ein diep asz ein stein für käsz. (Pennalposse.)

680. Einer liesz sich vberreden, er were wassersüchtig. (Machten ihm die Kleider enger.)

681. Pelagius ward geschlenckert. (Märtyrer.) Geiler, Brösamlin,

2, fol. 8, sign, bij, Sp. 2.

682* Von heimlichen vrteilen gottes. (Engel führt den Einsiedler umher.) Koran. 18, 64. Vit. patr. 5, 93. Pelbartus , serm. aestiv. 32, H. Scala celi, 15a, (Joh. de Vitr.) Wright, 7. Specol. exemplor. 2, 210, ed. Major, p. 57L Doctrin. de sa- pience, fol. 8. Gesta Roman, lat. 80; cf« 127. Enxempl. 151; cf. 34. Le Grand, 2, 1; M^on, 2, 216. Bluet d'Arb^res oeuvr. 1604, 105, Voltaire, Zadig, 20; ed. Beuchot, 33. Cf. Geiler, Arbore humana, 129b, sign. Yiii verso. Hans Sachs, 3, 1, 236. cf. 1, 95. Schiebers Lusthaus , 2, 254. Grimm , D. Mythol. XXXVII. Dunlop-Liebr. p. 309. Pornell, the hermit, beiSwan, 1, p. 376. H. More, Divine dialogues, 1669, 1, p. 321. Ho- well, letters, 4, 4. Warton, 1, CLVIH.

683. Von bewegen nach dem evangelium. (Amanus bewegt einen Berg bei Babylon.) Herolt, Sermon. F, 61 (Vincent, sp. hist. 1225.) Rosarium, 1, 98, Z (Marco Nie. Polo). Specul. exempl. 9, 145; Major, 422. Geiler, Evangelibuch, 70^, sign. Mij verso; , Evangelia, 73^, sign. N verso.

684. Fünf martyres warfen den berg in das mer. (Der Heide glaubt und wird getauft.) Enxempl. 99 (spec. laicor.).

685. Gregorius nasenus bewegt ein berg. (Drei Beispiele.) Geiler, Evangelia, 73^, sign. N verso. Hondorfif, Caleodarium, Lpz. 1573, fol. 110.

686. Ein iunckfraw fand ein finger ring von christo gespons. (Zu- erst drei Violen, als* Zeichen, dass Christus sie als Braut an- nähme.) Specul. exempl. 9, 25 (J. Nider, formic. 1,2.); Mtgor, 941. Geiler, Emeis, fol. 12, sign. Bvj, Sp. 1.

687. Geistlich zu gon, empfieng das sacrament. (Weil er nicht wagte, es zu häufig wirklich zu geniessen; es fliegt ihm in den

,Mund.) Geiler, Emeis, fol. 10, sign. Biiij, Sp. 2.

688. Von artzet sternen lieger. (Himmels-Aspect trifft nicht zu.)

689. Malchns lert tqii dep omeissen. (Malchus Leben.) Hieronymus,

551

Vit. patr. fol. 65 , 8. Rosweyde , 2 , 93. Hieronym. presb. Nürab. 1483, fol. 28^ Geiler, Emeis, 1616, 7, sign. B, Sp. 1.

690. Von dem eschengrüdei vnd mucio. (Ist heiliger als Mucius.) Hieronymas fol. 128^ Rosweyde, 639, 19; 964. Vitae patr. 4, 17, 2. Herolt, serm. de temp. 118, L (S. Picarias.) Specal. exemplor. 2, 182. Pallad. bist. Laus. 41, 32, p. 737. Hera- clides, 1, 21. Enxemplos, 353 (S. Basilio.) Geiler, Arbore hum. fol. 10. , Irrig schaf, 69, sign. M, 8p. 1. , Brö- samlin, 2, 81, sign, ciij, 8p. 1.

691. Fiertzehen dotsünden, zwentzig botten gottes. (Antwort Dacd falsch verstandenen Zeichen.)

692. £iD bild neigt sieb gegen eim. (Der einen Mord verziehen hatte.) Lib. apam, 2, 18. Herolt, Serm. de temp. J, 16. Ro- sarium, 2, 294, N. Pelbartus, dorn. 5 post Pent. 12. Spec. exem- plor. 1, 105; 5, 45. Abr. a S. Cl. Judas, 3, 326.

693. Eine küszt eins mörders hend. (Verzeihend.) Rosarium, 2, 295. Geiler, Evangelia, 168, sign, evj, Sp. 2. Rauscher, Lügen, 4, sign. Riij^ Plenarium, 239.

ANHANG.

1. Von einem narren der in die hosen schisz. Claus Narr, p. 71, Meidinger, 60.

2. Von einem narren der sein rosz liesz zu f&sz gen, darumb es ein fartz bette gelassen. Claus Narr, p. 201.

3. Von einem fürsten einem narren vnd einem hund. Claus Narr, 205.

4. Wie man ein Strassen räuber ansz fieret. (Ein Edelmann wollte ihn nicht retten, weil er einen Kaufmann ausgeplündert hatte.) Hans Sachs, 4, 366, 3 Juli 1562. Wendunmuth, 1, 308.

5. Von einem fressigen knecht. (Ass massenweise kleine Fische.) Hans Sachs, 5, 394.

6. Ein schneyder ist selten kostfrey. (Gab seinem Gesellen immer die kleinsten Fische zu essen, bis dieser ihn zwang, auch grosse zu kaufen.) Hans Sachs. 5, 401.

7. Von einem der nit gern schlecht visch asz. (Sprach mit den

552

kleinen Fischen, um die grossen zu bekommen.) Saidas ed. Bernh. p. 1482. Bebel, 2, 129, sign. Eev^ Jac. Pontanns, p. 230. Ursinus, 6, 82, p. 499, cf. 6, 144, p. 538. Eyring, 1, 85. Memei, 377. Eutrapel. 1, 952. Lyrum laram 1. Vor- rath, 19. Wolgemutb, 1, 17. Scelta di facetie, 1579, p. 103. Jack of Dover, p.^ 322.

8. "Wie ein krancker nit beychten wolt. (Versteckt sieb binter der Treppe.) Cf. Geiler, Evangelibucb, 130^ sign. Yij verso, Sp. 2. , Postill, 3, 67, sign. M. Wendunmutb, 1, 266.

9. Von einem zimmerman der sterben solt. (Vergab allen Men- scben, nar den alten Nagelstampfen nicbt, die sein Handwerks- zeug verdorben batten.)

10. Von einem dem sein müter gestorben was. (Eignete sich dafar das Beleb tgcld zu.) Bebel, 17, sign. a4^

11. Wie einer bey einem bnnd war gelegen. (Bei einer Jadio; das konnte der Beichtvatter auch.) Bebel, Cciiij^ Frey, Garten- gesellscbaft, 30, S. 35^

12. Von einer witzigen frawen. (Die auf einem Hunde ritt.) Mei- s^erges. A, 78. Gödecke , Grundr. 227. Montanus, Gartenges. 2, 7. Melander, Joco-seria. Cf. Mery Tales and Quicke Answ. 120.

13. Von Juncker limpel wie er jn stiffel vnd sporn vber feld gieng. Kaziporus, 17, sign. Dvi\ Wendunmutb, 1, 75. Nouveaux con- tes ^' rire, 199.

14. Wie drey lantzknecbt vmb ein zemng batten. (DerMOnch gab vor, kein Geld zu haben, da baten sie zusammen um Zehrung, und der Mönch muss sein Geld herausgeben.) Talitz, 148. Waldis, 4, 31. Wolgemutb, 20. Eyring, 2, 519. Hebel, der schlaue Husar; Werke, Carlsruhe, 2, 17.

15. Wie zweyen jr artzney verwechszlet ward. Bebel , 2 , 12S, sign. Eeiiij^ Scoggin's Jests, 87.

16. Von einer treüwen leer eim sun. (Der Vater empfiehlt seinem verschwenderischen Sohne, sich an einem bestimmten Ringe auf- zuhängen, hinter dem er einen Schatz hatte einmauern lassen.) Anvar-i-Suhaili, 74. Livre des lumi^res, 51. Cabinet des fdes, 17, 122. Soipadeva, Brockhaus, 19, 16, p. 96. XL Veziere, p. 253. 1001 Tag (Cab. des f^es, 14, 458). Aesop. Nevel. 59. Aesop. Kor. 384. Cognatus, 62. ^Luscinius, 150. Antholog. Pal. 9, 44, 45. Auson. Epigr. 21, 22. Syntipas, p. 48. Plau-

653

tus Tnnnmmas. Giraldo Cinthio, Hecatomithi, 9, 8. Lafontaine, 9, 17. Robert, 2, 231. PantschataDtra, Benfey, 1, 97. Danlop- Liebr. 280. Montanas, Bflchlein (1557), 32.

17. Von einem dem ein gestolen ward. (Die er dann selbst verkaufte.) Scala cell , 101. Lange ,3,82. cf. 3 , 7. Nonv. contes k rire, p. 117. Hans Sachs, 8, 8, 27 (1550); 2, 4, 76 (1557). Simplicissimus, 8, 415. Volz, 22. Keller, Fastnachtsp. 8, 1214; 8, 1248. Hagens Mnsenm, 2, 318. Memel, 584. Bidermann, 6, Öl. GOdecke, Grundr. 2, 318.

18. Wie einer die warheyt prediget. (Als er aber dem Bischöfe die Wahrheyt sagte, wurde er abgesetzt.)

19. Wie ein narr den bischof schlug. (Als ihm eine Fliege auf der Nase sass.) Gf. Pauli, 678. Benfey, Pantschatantra, 1, 283.

20. Von einem abentenrer ynd einem kremer. (Band von einem Ohre zum andern.) Meisterges. U, 40^ Wendunmuth, 7, 176. Vorrath, 51. Memel, 1685, 516. Gf. Bebel, 157, sign. Ff2^

21. Wie ein nar das weichwasser gar yff sich schit.

22. Von eim bösen weib das nit reden wolt bisz man sie schlftg. Meisterges. Ü, 177.

23. Wie ein fraw silentinm hielt. (Entschuldigt ihre Bnhlerei mit gebotenem Schweigen.) Entrapel. 8, 581. Lyrum larum, 105. Mery Tales, Wittie Qnestions and Quicke Answeres (1557). Shakespeare, Jest-Books, no. 115, p. 129.

24. Von einem müncb der ein büler war. (Liebestrank wird von einer Kuh gesofifen.)

25. Von einem schulthoisz vnd einem bawren. (Wie viel kostet eine Ohrfeige?) Montanus, Gartengesellschaft, 19. Vorrath, 71.

26. Von eym bawren der nit wol gehört. Talitz, 209. Hans Sachs, der nngehOrt bawer. Agricola, 500, no. 25, Bl. 29. Sinners- berg, 396.

27. Von eym bnrgermeister der ein Schinder was. (Bauernschinder.) Meisterges. A, 286.

28. Ein künigin ausz Franckreich gab ein recht vrteyl. (Degen* scheide bewegen.) Lindener, Rastbüchlein, 25.

29. Ein goldtschmit gesell macht ein laut klingen. (Schlegt sie dem Meister um die Ohren.)

80. Von einer küngin ansz Hispannia vnd einem wirt. (Der dnrcb List eines Diebstahls dberftlhrt wird.)

554

I

Sl. Von einer wettong zweier golditchmidt mitt edel gestein znner- setzen. (Wortspid.)

82. Von kochersperger bawren ynd eym Sprecher yS des Amey- sters Stab zo Straszbnrg. (Bezahlten den Sprecher statt des Kellners.)

83. Von eim edelman der wolfeyl tfaftch kanfft. (Da er nicht za bezahlen denkt, bittet der Schneider ihn ebenfalls um ein Kleid.)

34. Wie ein pfarrer ein meszgewand kauft. (Wird dabei bestohlen.) Meistergesang, U, 220. Hans Sachs, 2, 4, 76. Memel, 1695, 438. Nouv. contes "k rire, 9. Mery Tales & Quicke Answ. 20.

35. Wie ein gast eim wirt weit genftg ruckt. (Bis Mainz.)

36. Von eim pfaffen der ob dem altar schreit der künig trinckt. Hans Sachs, 2, 4, 92.

37. Von eim andechtigen bawren. (Drei Messen in einer Kirchen.)

38. Von eim narrechten narren. (Besorgung ohne Auftrag; muss Steine schleppen.) Geiler, Narrenschiff, 168, sign, dv, Sp. 2.

39. Von eim vngedultigen herrgott im< Passion. (Wollte sich nicht schelten lassen.) Bebet, 294, Tt^

555

BERICHTIGUNGEN UND NACHTRÄGE.

S. 2, Z. 9 lies Other statt Otger.

8, 7. Eine Auslese von 244 Nummern hat G. Th. Dietb-

mar unter dem Titel: Job. Paulis Schimpf und Ernst, Marburg, 1856 herausgegeben. 81, 22, 1. verdampnis st. verdangnis. 192, 17, 1. rom st. von.

281, 3, im Original herren st. Feuer.

282, 11, ^ premittunt st, premunt.

7)

336, 2, mortalem st, mortale.

342, 7, Vero st. Nero.

369, 13, herren st. hellem.

y, 371, 6, wa er mit er.

389, 22, wände st. wajrde.

389, 25, 1. etc. st. x.

422, 28, ketschet st. kletschet.

ZU DEN NACHWEISÜNGEN.

No. 36, Bebel, 183, sign. Gg3».

41, Lange, delic. acad. 1, 50 (Drexel).

51, Frischlini facet. 1602, S. 23.

57, Bidermann, 6.

80, Lib. apum, 2, 54; spec. exempl. 5, 123.

118, Lange, 2, 56.

124, Cf. Wendunmuth, 3, 8,

556

No.171, Cf. Prontin. 1, 12, 2.

221, Bebel, 270, sign. Ssöa.

806, WenduDmuth, 1, 379.

374, Bebel, 290, sign. Tt*.

409, Andere Stellen bei Dnnlop-Liebreeht, zu Jforlin. 70, 8;497^

459, Cf. Bebel, 332, sign. Vv4».

464, Spec. exemplor. 9, 80 (Orig. Carthas.) item 9, 80.

j, 466. Spec. exempl. 9, 143.

473, Lange, 1, 68.

506, Meisterges. ü, 248.

572, Wendonmuth, 1, 267.

„577, Lange, 177.

Schließlich noch die Vergleichung mit dem Werke: Peregrina- tion Oder Reyse-Spiegel Aus Anangkylomitens . . . Reise - Beschrei- bung &c. Leipzig, 1631, welches meistens nur Andeutungen enthält: No. 10, Peregrination, S. 35.

» 26,

n

66.

. 37,

n

, 66.

» 99,

n

78.

» 139,

»

, 51;

n 164,

n

n 2».

n 283,

n

117.

» 297,

n

» 70.

n 344,

n

, 62.

n 374,

n

, 3».

n 442,

n

» 12.

n 497,

n

129.

n 514,

n

» 124.

n 618,

n

» 72.

n 531,

n

» 36.

. 582,

n

, 121.

n 591,

n

n 39.

n 646,

n

» 123.

Anhang 10,

n

» 66,

557

WÖRTERVERZEICHNISS.

ancken 54, 22. angewinnen 50, 27« ansser 200, 33. arbentzelig 383, 25. bapeier 284, 19. beiten 354, 10. bekamen 38, 5. benachtet 51, 7. beraflet 203, 25. beschaben 259, 15. beschult 33, 7 ; 20. berting 83, 4. bletzen 261, 3. bletzlin 17, 3. blöcher 56, 23. blander 274, 18. bönt 801, 28. brang 147, 22. brechtet 304, 20. brockt 93, 9. bOne 116, 20. bünen 283, 30. bfirsz 375, 27. diebio 69, 1. dingen zu Jem. 18, 11. dolme 71, 34. dottenbaum 146, 28.

dorchechten 107, 5. dorchengstigten 22, 26. dnssen 29, 26. eestür 26, 36. entbar 317, 20. ermnrt 255, 31. emeissen 150, 6.' erschiessen 46, 3. essig 164, 33. fischgal 56, 6; 8; 9. folant 837, 23. freuel 68, 16. fulbruck 269, 14. gebösert 20, 19. gedomelt 328, 8. gedar 359, 86. gefetteretten 17, 25. gegablete 73, 26. gehellen 46, 20. geifen 123, 31. gein 154, 36. gelag 49, 37. geragt 105, 19. geren 216, 20. gern 216, 19. gemer 146, 28. gestielter 55, 15.

558

gestirck 168, 12. ginest 298, 3. gisselmal 144, 11. glimpff 231, 13. glosz 91, 18. götlerin 99, 29. göttin 339, 22. goller 253, 8. guder 133, 35. gült 302, 20. gult 368, 18. gumpet 160, 12. hotzlet 292, 31. hfierten 96, 14. ienen 319, 5. ieren 242, 22. kastfaut 21, 19. keffin 19, 8. keiben 68, 11; 12. kemmet 41, 12. kensterlin 148, 4. kethinen 43, 34. ködern 148, 7. kressig 32, 35. krussen 69, 14; 15. kttder 114, 37. kühelin 74, 24. kürsen 191, 17. kumpff 115, 1. kutzenstreichern 39, 34. lasterstein 33, 13. laug 43, 11. leicham 327, 10. leUach 228, 10. lerlich 17, 21. letner 210^ 4. letzen 199, 32. ley 249, 24. Upfel 275, 23. losseten 71, 4. losz 65, 1.

loszten 97, 4. lüpffel 128, 5. maltzen 284, 3. matzen 43, 34. mener 180, 26. messen 60, 3. nienen 98, 8; 108, 26. notzwangen 24, 3. orten 299, 35. pfyszten 357, 16. prophei 237, 9. poncktenloch 23, 7. reisingen 25, 32. reisz, 38 , 20. retersch 23, 27. ritten 94, 23. rotberg 353, 6. ' rficht 300, 12. mssen 345, 19. sanckszweisz 142, 16. saul 15, 20. schampem 14, 12. schirmeister 198, 32. schlefferlicb 14, 6. Bchlembs 256, 3. Schlempen 231, 13. schmückten 29, 25. Bchnalt 160, 33. Segen 316, 19. segessen 238, 29. seilet 374, 23. sester 201, 18. stal 234, 6 ; 7. steckten 37, 25. spen 13, 9. Sprecher 51, 7. stefften 21, 10. strenckeit 14, 2. struben 96, 30. Strassen 258, 13. sarflet 164, 1.

thucher 226, 21. tröwet 20, 15. trom 195, 5. trossen 39, 28« trübel 203, 13. trüBz 39, 25. taten 34, 7. taret 125, 7. ungelt 289, 10. urtin 60, 20. verfelt 24, 3; 21. vergunt 257, 14. ▼erial^ 346, 33. ▼ersesz 59, 29. yertragen 330, 11.

559

verwürt 18, 17. vierling 260, 20. ^vigel 360, 12. walch 232, 27. walet 109, 12. wamisch 167, 26. weiberteding 265, 31. weinül 28, 7. wetschger 86, 4; 5. wiszplen 119, 29. worlichst 289, 25. würser 278, 26. zepletten 67, 17. zwecht 195, 36. zwfig 35, 31.

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