a, Pr) 4 & SCHRIFTEN DER NATURFORSCHENDEN GESELLSCHAFT NEUE FOLGE. FÜNFTEN BANDES DRITTES HEFT. HIERZU ZWEI TAFELN. MIT UNTERSTÜTZUNG DES WESTPR. PROVINZIAL-LANDTAGES HERAUSGEGEBEN. LIBRARY NEW YORK BOTANICAL GARDEN. DANZIG 1882. COMMISSIONS-VERLAG VON WILH. ENGELMANN IN LEIPZIG. 10. Inhalt. Anannnn Jahresbericht der Naturforschenden Gesellschaft und Berichte ihrer Sectionen. Mitglieder-Verzeichniss der Gesellschaft und ihrer Sectionen. Verzeichniss der im Jahre 1881 durch Tausch, Kauf und Schenkung erhaltenen Bücher. Abhandlungen. Heidnische Funde im Weichsel-Nogat-Delta von Dr. Marschall. Mit einer Tafel. Mittheilungen über Bernstein von Otto Helm: V. Ueber sieilianischen Bernstein. VI. Ueber die elementare Zusammensetzung des Ostsee-Bernsteins. VH. Ueber Apenninen-Bernstein. Ein Fall von Verdoppelung der Allantois und der äusseren Genitalien. Mitgetheilt von Otto Meyer. Bericht über die vierte Versammlung des westpreussischen botanisch-zoologischen Vereins zu Elbing W.-Pr. am 7. Juni 1881. Ueber die hygienische Bedeutung des Trinkwassers und rationelle Prinzipien für dessen Untersuchung und Beurtheilung von Dr. Max Barth. Ueber Cenoman - Versteinerungen aus dem Diluvium der Umgegend Danzigs von Dr. Kiesow. Telegraphische Längenbestimmung zwischen Danzig und Königsberg von E. Kayser. Mit einer Tafel. re. . Lo IV UL. Jahresbericht Naturforschenden Gesellschaft zu Danzig, für 1881, erstattet vom Direetor derselben, Professor Dr. Bail, am 139. Stiftungsfeste, den 2. Januar 1382. LIBRARY ; NEW _YOR BOTANICA GARDEN. In unsern Herzen lassen Sie uns ein Denkmal errichten für die Männer, deren Namen im vergangenen Jahre der Tod ausgelöscht hat aus dem Ver- zeichnisse der Mitglieder unsrer Gesellschaft. Gross leider ist ihre Zahl und gross auch waren die Verdienste, welche sich viele derselben erworben haben, theils direet im Dienste der Wissenschaft, theils, was gewiss nicht minder hoch anzuschlagen ist, um das Wohl ihrer Mitmenschen im Allgemeinen. Meine Herren! Von unsern correspondirenden Mitgliedern starben: 1. Professor Rud. Böttcher zu Frankfurt a. M., an dessen Jugendfrische im Greisenalter, wie trefflichen Experimenten, wir uns noch im ver- gangenen Jahre erfreuten, in dem er unsrer Stadt seinen Besuch als Mitglied der 53. Versammlung deutscher Naturforscher und Ärzte abstattete; 2. der Pfarrer Kawall zu Pusten in Kurland, ein eifriger Beobachter besonders des Thierlebens seiner Heimat; 3. der Major z. D. Kasiski in Neustettin. dessen fleissige prähistorische Arbeiten meist in den Schriften unsrer Gesellschaft veröffentlicht worden sind. 4 der durch die Herausgabe seiner grossartigen Cryptogamen-Herbarien und seine schriftstellerische T’hätigkeit seit einem Menschenleben jedem ‘ Botaniker bekannte Professor Dr. L. Rabenhorst in Meissen. Von auswärtigen Mitgliedern entriss uns der Tod den um die Kemntniss der Fauna, wie der geologischen Verhältnisse unsrer Provinz sehr verdienten Professor Fr. Zaddach in Königsberg, der seit 1844 der Gesellschaft ange- hörte, ferner den durch seine Herzens- und Geistesbildung, Überzeugungstreue und aufopfernde Hingabe an die Menschheit, wie die Erziehung der Jugend, gleich ausgezeichneten Domcapitular Dr. jur. et iheol. Künzer in Breslau und den seit 1365 zu den Unsern zählenden Regierungsrath v. Treyden in Arnsberg. u Wie viel Bürgersinn und edles Streben mit dem Ableben mehrerer unsrer- einheimischen Mitglieder verloren gegangen ist, das tritt uns lebhaft bei Nennung ihrer Namen vor die Seele, es waren die Herren Geh. Commerzienrath Gold- schmidt, Justizrath Breitenbach, R. Glaubitz und Abraham Fast. Lassen Sie uns das Andenken aller dieser bis an ihr Lebensende mit unsrer Gesell- schaft Verbundenen durch Erheben von unsern Sitzen ehren. Wiederum steht uns die Freude bevor, ein 50jähriges Jubiläum zu feiern. Der Geheime Ober-Medizinalrath Professor Dr. Baum in Göttingen, der bis in die Neuzeit unsrer Gesellschaft Beweise seines regen Interesses gegeben hat, wurde nämlich am 26. April 1832 in dieselbe aufgenommen. Wir haben ihn in dankbarer Anerkennung seiner hohen Verdienste am 14. Dezember zum Ehrenmitgliede gewählt. In derselben Sitzung wurde der bekannte Ormnithologe von Homeyer, der seit 1343 der Gesellschaft angehört, zu deren correspon- direndem Mitgliede ernannt. Von den aus Danzig Verzogenen ist Herr Oberforstmeister Mangold a.D. in die Reihe der auswärtigen Mitglieder übergetreten. Die Gesellschaft besteht gegenwärtig aus 8 Ehrenmitgliedern, 40 correspon- direnden oder ihr aus früheren Zeiten angehörigen auswärtigen Mitgliedern und aus 265 zahlenden einheimischen und 121 zahlenden auswärtigen, im Ganzen also aus 434 Mitgliedern. In recht erfreulicher Weise hat sich im vergangenen Jahre die Betheiligung an unsern Bestrebungen auch von ausserhalb Danzies wohnenden Freunden der Naturforschung gemehrt. So haben sich derselben nicht nur verschiedene neue auswärtige Mitglieder in der eignen Provinz, der ja hauptsächlich unsre Be- strebungen gewidmet sind, angeschlossen, sondern es ist derselben unter anderm ‚auch der naturwissenschaftliche Verein in Bromberg beigetreten. Wie sympa- thisch diese Kundgebung des Wunsches nach gemeinsamem Wirken von uns begrüsst worden ist, das hat Ihr Vorsitzender bei einem Besuche den Mitgliedern dieses Vereines, von denen er aufs liebenswürdigste empfangen wurde, persön- lich ausgesprochen. Lenken wir, meine Herren, nach diesen Mittheilungen über den gegen: wärtigen Mitglieder-Bestand unsrer Gesellschaft, unsern Blick auf das Leben derselben im abgelaufenen Jahre. Uber die in den zwölf ordentlichen Versammlungen behandelten wissen- schaftlichen Themata wird Ihnen Herr Sanitätsrath Semon Bericht erstatten. Die bereits heut vor einem Jahre als im Druck befindlich angekündigte Fortsetzung unsrer Schriften für 1881 hatte so grosse Dimensionen angenommen, dass sie als Doppelheft herausgegeben wurde. Demselben sind 2 Tafeln beige- fügt, von denen die eine das in unserm Besitz befindliche Bronze-Becken von III Steinwage im Culmer-Lande, die ändere, von Dr. J. Kiesow publizirte, Cenomanversteinerungen aus dem Diluvium der Umgegend Danzigs zur Dar- stellung bringt. Für das in diesem Jahre erscheinende Heft sind bereits die folgenden Arbeiten gedruckt: ]. Heidnische Funde im Weichsel-Nogat-Delta von Dr. Marschall mit 1 Tafel. 2. Mittheilungen über Bernstein von Otto Helm. 5. Ein Fall von Verdoppelung der Allantois und der äussern Genitalien von Meyer in Breslau. Unter der Presse befindet sich der Bericht über die 4. Versammlung des westpr. bot.-zool. Vereins, welche am 7. Juni 1881 unter sehr grosser Betheili- eung in Elbing stattfand. Zum Druck angenommen sind ferner eine Abhandlung „Über die hygienische Bedeutung des Trinkwassers und rationelle Prinzipien für dessen Untersuchung und Beurtheilung von Dr. Barth, ältere Danziger meteorologische Beobach- tungen von Splittegarb und eine Abhandlung des Astronomen der Gesellschaft Herın Kayser „Über die telegraphische Längenbestimmung zwischen Danzig und Königsberg mit Zuhilfenahme von Zeitballbeobachtungen“. Angemeldet endlich sind die Fortsetzung zu Dr. Kiesow’s Arbeit „Über Cenomanver- steinerungen aus dem Diluvium der Umgegend Danzigs“, ferner Mittheilungen aus dem Westpr. Provinzialmuseum von Dr. Conwentz mit 1 Tafel, der Fund- bericht über zwei Steinkistengräber in Ostaczewo Kr. Thorn vom Commerzien- rath Adolf in Thorn, und eine grössere entomologische Arbeit vom Haupt- lehrer Brischke. Auch der Druck der 1 Abtheilung Gymnospermen des Göppert-Mengeschen Bernsteinwerkes ist soweit vorgeschritten, dass deren Fertigstellung zu Ostern zu erwarten steht. Hier ist es am Platze mit ganz besonderm Danke die Munifizenz unsres Westpreussischen Provinziallandtags hervorzuheben, der die Gesellschaft jährlich durch eine Subvention von 2000 Mark unterstützt und ihr für 1881 noch weitere 1000 Mark als Beibülfe für die Herausgabe des in Rede stehenden Werkes bewilligt hat. Durch ihr hochherziges Eintreten für die Förderung von Kunst und Wissenschaft widerlegen unsre Westpreussischen Provinzial-Landtags- abgeordneten, an ihrer Spitze der stets mit Ratı und That bereite Geheime Rath Oberbürgermeister v. Winter, aufs Schlagendste jenen Vorwurf des Ver- sunkenseins in den Materialismus, der unsrer ganzen Bevölkerung in der denk- würdigen Sitzung des Landtags der Provinz Preussen am 3. Oktober 1576 von Seiten der Gegner eines unabhängigen Westpreussens gemacht wurde. Die Unbill dieses Vorwurfs musste übrigens jedem Unparteiischen schon aus dem regen Leben der wissenschaftlichen Vereine hervorgehen, für deren Gesundheit wohl auch das Alter unsrer Gesellschaft sprechen dürfte. Letztere, wie der eng mit ihr verbundene Westpreussische botanisch-zoologische Verein sind nach wie vor bestrebt, die naturwissenschaftlichen Kräfte Westpreussens zu gemein- I* IV samem Schaffen zu einen, das vorzüglich auf die allseitige Erforschung unsrer Provinz gerichtet ist. Noch sei erwähnt, dass wir unsere Schriften, für deren Ausstattung keine Opfer gescheut werden, in den Verlag der durch Herausgabe naturwissen- schaftlicher Werke berühmten Buchhandlung von Engelmann in Leipzig über- geben haben. Die folgenden 10 Gesellschaften oder Institute sind neu mit uns in Schrift- austausch getreten. 1. Der botanische Verein Irmischia für das nördliche Thüringen in Sondershausen. 2. Der Verein zur Beförderung des Gartenbaus in den Kgl. Pr. Staaten zu Berlin. 3. Die gelehrte esthnische Gesellschaft zu Dorpat. 4. Die K. K. Gartenbaugesellschaft zu Wien. 5. Die deutsche geologische Gesellschaft zu Berlin. 6. Die Staatsuniversität zu Leiden. 7. Die medizinisch-naturwissenschaftliche Gesellschaft zu Jena. 8. Der allgemeine Gewerbeverein und 9. Das Westpreussische Provinzial-Museum zu Danzig. 0. Die kongl. Vitterhets historie och antiquitets Academien zu Stockholm. Auch die Kaiserlich Leopoldinisch-Carolinische Akademie der Naturforscher, deren Publikationen mit Einschluss der Acten unsre Bibliothek bereits vom Jahre 1670 an besitzt und bis 1870 unentgeltlich erhielt, hat uns in diesem Jahre ihre werthvollen Nova Acta zugestellt. Indem ich unsrer Freude darüber hier besondern Ausdruck gebe, spreche ich gleichzeitig die Hoffnung aus, dass wir dieselbe nun wieder zusammenhängend erhalten werden. In Betreff der übrigen durch Schenkung, Tausch oder Kauf in unsern Besitz gelangten Werke ver- weise ich auf das zu druckende Verzeichniss. Als Vermächtniss erhielten wir ein mit grosser Hingabe und Naturtreue gemaltes Blumenalbum des verstorbenen Fräulein M. Rhodin. Auch für unsre Sammlungen sind zahlreiche Geschenke ein- gelaufen, von denen die anthropologischen und ethnographischen in dem folgenden Berichte der betreffenden Section namhaft gemacht werden. Ausserdem ver- danken wir freundliche Zuwendungen den Herren Landgerichtspräsident Wetzki in Graudenz, Director Töppen in Marienwerder, Baurath Fahl, Kaufmann Robert Grentzenberg, Weinhändler Fuchs und den Schülern der Johannisschule, Ober- secundaner Zemeke, Tertianer Wagner und Liebeneiner. Alle der Gesellschaft geschenkten Objecte gelangen im Provinzial-Museum unter Angabe der Namen der freundlichen Geber, denen ich hier nochmals unseren besten Dank sage, zur Aufstellung. Die segensreiche Verbindung dieses Institutes mit unsern Vereinen beginnt sich mehr und mehr zu äussern, da die Reisen, welche im Auftrage des einen oder andern dieser Institute unternommen werden, gleichzeitig den übrigen zu gute kommen, was um so wichtiger ist, als das nächst zu erstrebende Ziel Pen v sicher die Anknüpfung immer regerer persönlicher Beziehungen mit den in der Provinz lebenden Fachmännern und Freunden unsrer Wissenschaft sein muss. Besonders im Hinblick auf dieses Ziel wurde auch dem Director der Gesellschaft Vollmacht ertheilt, sich mit Gelehrten in der Provinz und den . Nachbarprovinzen über zu haltende Vorträge in Verbindung zu setzen. Nachdem wir zur Bewerbung um unser Humboldtstipendium durch Anschlag am schwarzen Brett der deutschen Universitäten aufgefordert hatten, gingen 9 Arbeiten von solchen jungen Leuten ein, die den Statuten entsprechend in unserer Provinz geboren sind, oder ein Jahr in derselben gelebt haben. Unter den übersandten Abhandlungen befanden sich mehrere sehr tüchtige, so dass wir nur bedauern konnten, bis jetzt nicht noch grössere Mittel zur Verfügung zu haben. Das Stipendium erhielten st. Terletzki aus Elbing, der mit Unter- suchungen der Westpr. Algenflora beschäftigt ist, und stud. Schirlitz aus Brom- berg, welcher eine sehr fleissige, besonders durch vorzügliche Abbildungen mikroskopischer Dünnschliffe erläuterte petrographische Abhandlung eingesandt hatte und die nicht sedimentären Geschiebe Westpreussens bearbeiten will. In unserm Hause ist die Herstellung des physikalischen Zimmers vollendet worden, das nicht nur a!s Aufbewahrungsraum für Apparate, sondern gleich- zeitig zur Ausführung von wissenschaftlichen Arbeiten dienen soll. Zu diesem Zwecke wurde im vergangenen Jahre auch ein Wild’sches Kathetometer von der Soeiet€ Genevoise pour la construction d’instruments de physique erworben, ein Instrument das zu den genauesten Längenmessungen verwandt werden kann, und welches besonders Herr Professor Lampe bei seinen Arbeiten benutzen will. Die Porträtssammlung unsres Sitzungszimmers wurde durch eine grosse, sehr gelungene Photographie unsres langjährigen Secretärs für das Aeussere, wie hoch verdienten und verehrten Mitgliedes des Prof. Menge, die vom Photograph Mischewski ausgeführt worden ist, bereichert. In den 15 ausserordentlichen Sitzungen wurden neben der Beschlussfassung über heut bereits behandelte Gegenstände nur die laufenden Geschäfte erledigt. In der letzten derselben, am 14. Dezember, fand die Beamtenwahl statt. Als einzige Veränderung in dem Vorstande ist zu bemerken, dass Herr Consul Baum, der schon früher Schatzmeister war, dieses Amt wieder freundlich über- nommen hat. Unsre Umschau, meine Herren, ist beendet, aber was bezweckt die Sitte der Erstattung des Jahresberichts, was die Feier des Stiftungsfestes? Sicher vor allem die Begeisterung und Kräftigung zu neuem Schaffen! : Als theures Vermächtniss haben wir die Gesellschaft von unsern Vor- fahren überkommen, haben sie nach besten Kräften gehegt und gepflegt, und so ist sie denn heut nicht nur der älteste, sondern auch der grösste natur- wıissenschaftliche Verein unsrer, leider bisher jedes höhern wissenschaftlichen Staats-Instituts entbehrenden Provinz. Sie ist bemüht, so viel als möglich in unsern Disciplinen Ersatz für den sehr fühlbaren eben angedeuteten Mangel zu vı schaffen und ladet Jeden. dessen Geist einmal Ruhe sucht vor den selten zu innerer Befriedigung führenden Tagesfragen ein, in ihrem Bunde an dem Born der Naturerkenntniss sich zu erfrischen und neu zu beleben. Dass solchen Bestrebungen so wohl unsre Regierung, deren Oberpräsident Herr v. Ernsthausen ja persönlich unsrer Wissenschaft und der Gesellschaft sein hohes Interesse schenkt, wie die Vertreter unsrer Provinz und Stadt dauernd ihre Anerkennung und thatkräftige Unterstützung angedeihen lassen werden, ist. eine wohl so berechtigte Hoffnung, dass ich ihr hier getrosten Muthes Ausdruck geben darf. Wir alle aber, die das Band der Mitgliedschaft umschlingt, wollen auch ferner jede Gelegenheit benutzen, um das Gedeihen der Gesellschaft nach innen und aussen hin zu fördern. Es kann nicht geleugnet werden, dass im Allge- meinen die Bedingungen für die Entwicklung der reinen Wissenschaft in unsern Tagen nicht die günstigsten sind, um so ernster tritt an jeden Gelehrten die Mahnung heran, ihr Banner hoch zu halten, und um sie müssen sich schaaren als Ritter vom Geiste alle diejenigen, die Einsicht genug besitzen, um zu erkennen, dass der Idealismus der treffllichste Schutz und Schirm ist des deutschen, wie eines jeden Vaterlandes. Wir wandern aus diesem Saale in den noch grössern und schönern, den die Loge Eugenia uns gleichfalls in ihrer dankenswerthen, stets bewiesenen Liberalität zur Feier des heutigen Festes bewilligt hat. Dort wollen wir der Sitte getreu im frohen Genuss der Gegenwart begeistert der Gesellschaft auelı für das kommende Jahr unsre Kräfte weihen! ug en Be im E > ir. m > Bericht über die Jahre 1881 gehaltenen wissenschaftlichen Vorträge. nınnnnnnn A. Allgemeines. Jahresbericht über das Jahr 1880 erstattet vom Director Professor Dr. Bail und im Anschluss an diesen die Berichte über die Thätigkeit in den Sectionen erstattet von deren Vorsitzenden, am Stiftungstage, 2. Januar 1581. Herr Direetor Dr. Conwentz: über die Aufgabe und Methode einer Landesdurchforschung Westpreussens in naturhistorischer Beziehung am 23. März. B. Astronomie. Wissenschaftliche Mittheilungen des Herrn Dr. Schröder in Ober-Ursel über die von ihm besuchten astronomischen Observatorien erstattet durch Herrn Professor Dr. Lampe am 2. Februar. Herr Astronom Kayser: „über die Beobachtungen zur Bestimmung des Längenunterschiedes zwischen Königsberg und Danzig bezw. Neufahr- wasser am 2. Februar. Derselbe „über den persönlichen Fehler“ am 30. November. C. Physik. Herr Director Dr. Conwentz demonstrirt ein Reise-Mikroskop von Zeis in Jena am 6. April. Herr Professor Momber ‚über die verschiedenen Intensitätsbestimmungen der Telephonströme am 2. November. D. Mineralogie. Herr Realschullehrer Schultze: „Über ältere Meeres- und Süsswasser- Formationen an den Uferabhängen der Weichsel von Dirschau bis Schwetz am 2. März. Herr Dr. Kiesow ‚über fossile Vögel, speciell über Archaeoptryx am 2. März. E. Botanik. Herr Prof. Bail macht Mittheilungen über seine botanischen Ausflüge in die Provinz und legt a. A. das im Jahre 1881 von ihm bei Thorn (der einzige bis jetzt bekannte Standort in der Provinz) gesammelte Gedenkemein, Omphalodes scorpioides (Schrnk) vor, am 19. October. VIuH F. Mediein. 1. Herr Dr. Hanff: Über organische Krankheitsstoffe am 19. Januar. 2. Herr Oberarzt Dr. Freymuth: Experimente mit Apparaten zur Erläuterung einiger für die Beschaffenheit der Luft m unsern Wohnungen besonders wichtiger Vorgänge am 16. Februar. 3. Herr Dr. Block über moderne operative Chirurgie und über Lungen- resectionen am 19. October. 4. Herr Dr. Schneller „über das Schielen“ am 26. November. G. Chemie. Herr Stadtrath Helm: Über Stantienit und Beckerit, zwei neue Fossile. deren chemisches Verhalten und Unterschiede. Ferner über Apenninen-Bern- stein und Bernstein-Einschlüsse, am 6. April. H. Geographie. Herr Ohkerstabsarzt Dr. Fröling: „über den Vesuv‘, am 20. April. Bericht über die Thätigkeit der anthropologischen Section im Jahre 1881, erstattet von dem Vorsitzenden derselben, Dr. Lissauer. NNnNNIANNNNN Die anthropologische Seetion hat im Jahre 1881 damit begonnen, die einzelnen Kreise unserer Provinz planmässig untersuchen zu lassen. Herr Ober- stabsarzt Dr. Fröling hat in dieser Absicht die Kreise Strasburg und Thorn besucht; leider ist er bisher durch Krankheit verhindert gewesen, die interressanten Ergebnisse dieser Reise selbst vorzutragen. Ausserdem hat der- selbe im Kreise Samter in der Provinz Posen neue Ausgrabungen ausgeführt, die früher begonnenen im Neustädter und Elbinger Kreise fortgesetzt und von allen diesen Orten eine reiche - Ausbeute für die prähistorische Sammlung mitgebracht. In den Sitzungen der Section wurden wie in den früheren Jahren theils die neuen Erwerbungen besprochen, theils grössere selbstständige Vorträge gehalten, theils Bericht über neue literarische Arbeiten erstattet. So sprachen in der Sitzung vom 8. Februar: 1) Herr Realschullehrer Schultze über eine Collection von ihm vor- gelegter Waffen und Geräthe aus Stein; 2) Herr Oberstabsarzt Dr, Fröling über Gesichtsurnen aus dem Kreise Lauenburg und über die Küchenabfälle der Neuzeit bei T'olkemit; 3) der Vorsitzende über die Gesichtsurnen aus Quaschin; derselbe trug ferner vor eine Abhandlung des verstorbenen Herrn Dr. Marschall über heidnische Funde im Weichsel-Nogatdelta und eine Arbeit des Herrn Professor Fraass über die Aufdeckung der Ludwigsburger Fürstenhügel. In der Sitzung vom 30. März sprachen: 1) HerrOberpostsekretär Schück über dieSitzungsberichte der gelehrten esthnischen Gesellschaft in Dorpat, ferner über die glasurähnliche Politur auf den prähistorischen Gefässen; 2) Herr Direktor Dr. Conwentz über Schalen- und Näpfchensteine; X 3) der Vorsitzende über römische Münzen aus dem Moor von Briesen; ferner über ein Bronzegefäss mit Silberfibeln und goldenen Ohr- gehängen aus einem Grabe von Rondsen, Geschenke des Herrn Land- raths von Stumpfeld in Culm; endlich über Cesnola’s berühmtes Werk: Cypern, seine alten Städte und Tempel. In der Sitzung vom 7. Dezember sprachen: 1) Herr Direktor Dr. Conwentz über eine grosse Collection neu ein- gegangener Geschenke und Erwerbungen; 2) Herr Geh.-Ratı Dr. Abegg über 3 in der Sandgrube gefundene Schädel; 3) der Vorsitzende über die in Alexandrien geprägten römischen Kaisermünzen, ferner über eine Abhandlung des Herrn Commerzien- rath Adolf in Thorn in Betreff der Steinkistengräber von Ostaczewo; ferner über Ossowski’s Monuments prehistoriques de l’ancienne Pologne I. Serie Prusse Royale. 2. Lieferung; ferner über die Skelette des römischen Begräbnissplatzes in Regensburg von Dahlen und Hölder; ferner über Chantre’s Recherches paleontologiques dans la Russie meridionale et specialement au Caucase et en Crimde; endlich über Weissbach’s „Schädelform der Griechen.“ Die Sammlung wurde auch in diesem Jahre von namhaften Gelehrten be- sucht und theilweise zum Studium benutzt, so von dem Vorsitzenden der physik. ökonomisch. Gesellschaft in Königsberg, Hrn. S.R.Dr. Schiefferdecker, von dem bekannten Archäologen der Prussia in Königsberg, Herrn Maler Heydeck; von dem Custos am archäologischen Museum in Kopenhagen Herrn Dr. Sophus Müller und von Herrn Professor Dr. Lübke aus Stuttgart. Die Zahl der eingegangenen Geschenke ist in diesem Jahre besonders gross gewesen, da wir indess bereits in den austührlich veröffentlichten Sitzungs- berichten dieselben einzeln angeführt haben, so beschränken wir uns darauf, an dieser Stelle nochmals im Namen der Section für die grosse Liberalität zu danken, deren wir uns Seitens der zahlreichen Geber zu erfreuen hatten. Bericht über die Sitzungen der Section für Physik und Chemie erstattet von dem Vorsitzenden derselben, Prof, Dr. Lampe. eier Erste Sitzung am 11. Februar. Herr Kayser erörterte einige Ergebnisse, welche sich an seinen Vortrag in der allgemeinen Sitzung der Naturforschenden Gesellschaft über die letzthin auf telegraphischem Wege ermittelte Längendifferenz zwischen der Königsberger Sternwarte und dem Observatorium der Naturforschenden Gesellschaft in Danzig anschliessen. Die Beobachtungen und Berechnungen über diesen Gegenstand finden sich ausführlich in den Schriften der Gesellschaft, worauf verwiesen wird. Wir beschränken uns auf folgenden Auszug. Da an dem Danziger Meridianapparate mit gebrochenem Fernrohr die Passagen der Sterne in der Richtung für die Kreislage Ost anders als für die Kreislage West erscheinen müssen (nämlich von links unten nach rechts oben, und links oben nach rechts unten), dagegen am Königsberger Instrument immer in der horizontalen Richtung und zwar von rechts nach links, so kommt ausser der vorgenommenen persönlichen Vergleichung, welche ergab: Kayser — Rahts = 0°. 18 noch die Frage in Betracht, ob in jenem Falle eine Auffassung noch anderer Art zu berücksichtigen ist. Nach v. Littrow hat das Ergebniss des Mittels derartiger Beobachtungen bei Kreis Ost und West gleichen Werth als das auf die zweite Weise erlangte. Der Vortragende hält diese Ansicht, welche aus nur wenigen Beobachtungen an der Greenwicher Sternwarte durch gleichzeitige Vergleichungen zweier Beobachter mittelst eines binocular eyepice genannten und aus einem vor dem Oculare befindlichen, gleichseitigen Prisma bestehenden Apparates gefolgert ist, für noch zu hypothetisch, zieht es vielmehr vor, jenen in Frage kommenden Vergleich direct bei der Beobachtung vorzunehmen, oder da dies nicht immer gut angeht, sich eines aparten Apparates zu bedienen. Einen solchen legt er in Form eines astr. Oculares vor, auf welchem ein die Hälfte des dem Auge nächsten Glases bedeckendes Reversionsprisma angebracht Xu ist. Die Durchsicht durchs Prisma giebt die Richtung der Bewegung des Sternes im umgekehrten Sinne, als durch den unbedeckten Theil, und durch geeignete Drehung des Prisma’s kann jede in Frage kommende Richtung in Vergleich gezogen werden. — Ueber die Genauigkeit des in Neufahrwasser den Zeitball- dienst thuenden Postbeamten, Herrn Rhaue, bei Signalisirung der ihm von der Königsberger Sternwarte aufgegebenen vollen oder geschätzten halben Secunde giebt die Controlle des officiellen Zeitraums von 1" 14” 39. °0 zwischen dem Neufahrwasser und Greenwicher Mittag ein so genaues Resultat, dass die Beobachtungen des Zeitballfalles zur Bestimmung des Längenunterschiedes eben- falls verwendet werden könnten... Um Zeitballbeobachtungen auf eine höhere Präcision, als auf ganze und halbe Secunden, zu bringen, gab der Vortragende eine Methode an, welche an einem modellartig construirten Apparat demonstrirt wurde. Dieser besteht aus einem vertical gestellten Kreisbogen, an dem Marken den Secundenzehnteln von 1—$ zur bezüglichen Festsetzung eines verschieb- baren, federnden Aufsatzes angebracht sind. Wird nun eine um die durch das Centrum des Bogens gehende, horizontale Axe drehbare, hammerartige Stange in jenem Aufsatz an der verlangten Seeundenzehntelstelle eingehängt, so bewirkt der mit der vollen Seeunde zu machende Andruck der Feder die Auslösung und den Fall des Hammers auf die sonst zur Auslösung des Balles dienende Taste um ebensoviel Zehntel der Seeunde später. Auf diese Weise würde sich also eine Genauigheit auf Zehntel der Secunde erreichen lassen, vorausgesetzt, dass das die Zeit messende und abgebende Observatorium selbst die richtige Zeit hat. Zweite Sitzung am 25. März. Herr Momber gab einen Bericht über die von demselben im Laufe des Winters im physikalischen Zimmer der Naturforschenden Gesellschaft angestellten Beobachtungen unter Hinweis auf seine so cben erschienene im Osterprogramm des Kgl. Gymnasiums abgedruckte Arbeit. Zu den Beobachtungen benutzte der Vortragende ein Weber’sches Bifilardynamometer. Bei der ersten Reihe von Beobachtungen erhielt die Bifilarrolle in dem Momente des Durchgangs durch ihre Gleichgewichtslage einen Inductionsstoss durch momentanes Anblasen des Telephons, dessen Leitungsdrähte mit den Rollen des Dynamometers in passende Verbindung gebracht waren. Diese Stösse wurden fortgesetzt bis zu einem Maximalausschlage der Rolle. Aus dem letzteren konnte dann die Winkel- geschwindigkeit der Bifilarrolle, welche ihr durch einen Inductionsstoss ertheilt wurde, berechnet werden, und zwar ergab sich diese im Mittel gleich 0,000050%. Bei einer zweiten Reihe von Beopachtungen wurde mit Hilfe eines Gebläses ein ziemlich eonstanter Ton hervorgebracht, der während einer ganzen Bewegung der Bifilarrolle nach der einen Seite indueirte Ströme in dem Telephon her- vorrief. Auch die auf diese Art enstehenden Amplituden wurden bis zu einem Maximum gesteigert, aus dem dann die constante Ablenkung, die bei continuirlichem Strome entstehen würde, berechnet werden konnte. Diese ergab sich gleich 13,6“. XII Schliesslich hat dann der Vortragende einen Theil eines constanten Stromes von bekannter Intensität durch die Bifilarrolle gehen lassen und aus der hier- durch entstehenden Ablenkung der Bifilarrolle die Intensität berechnet, welche der oben ermittelten Ablenkung entsprechen würde. In erster Annäherung hat sich die Intensität der Ströme in dem benutzten Telephon in eleetro-magnetischen Siemens-Weber’schen Einheiten ergeben gleich 0,000145, eine Zahl, welche mit der von Bosscha indirecet ermittelten Intensität ziemlich gut übereinstimmt. Nach dem Vortrage demonstrirte der Vortragende der Section das im physikalischen Zimmer aufgestellte Dynamometer und liess die Bifilarrolle des- selben durch die Telephonströme in Schwingungen versetzen. Dritte Sitzung am 10. August. Prof. Lampe macht der Section die Mittheilung von einer Zuschrift des statistischen Bureaus in Berlin, in welcher dasselbe den Wunsch ausspricht, es möchten die Strehlke’schen Beobachtungen, die seit August 1880 unterbrochen sind, wieder aufgenommen und geeignete Persönlichkeiten für eine meteoro- logische Station angegeben werden. Die Section erklärt sich in erster Linie für eine dauernde Station in dem Lokale der Naturforschenden Gesellschaft. Da aber augenblicklich die entgegen- stehenden Schwierigkeiten zu gross seien, so müsse man vorläufig eine geeignete Persönlichkeit, die wo möglich über eine Dienstwohnung zu verfügen habe, ausfindig machen *). Vierte Sitzung am 18. November. Vor Eintritt in die Tagesordnung richtete Herr Major v. Haccius eine Frage an den Vorsitzenden, betreffend die von einem Pianofortebauer zu Stettin Rene (Dingler 240) angegebene Ozonisirung der Hölzer behufs schnellen Trocknens. An der Debatte, welche sich an diese Frage anknüpft, betheiligen sich ausser dem Fragesteller die Herren Lampe, Helm, Pfannenschmidt und Schepky. Nach der Ansicht der Herren hat das bei dem betreffenden Ver- fahren erzeugte Ozon wenig oder gar keine Wirkung auf das Trocknen der Hölzer. Vor allen Dingen wird die von Rene angegebene kurze Zeit, die bei der Ozonisirung zum Trocknen hinreichend sein soll, bezweifelt. Hierauf zeigte Herr Stadtrath Helm der Section ein Papier, welches mit Farben bestrichen ist, die im Dunklen nachleuchten, ferner einen Phosphoriten aus Canada, der dort in einer Gneisformation gefunden und zur Bereitung von *) Leider harrt diese Angelegenheit noch immer ihrer Erledigung, insofern von den beiden Herren, welche sich zur Anstellung der Beobachtungen bereit erklärt hatten, der eine sein Anerbieten zurückgezogen hat, dem anderen die Genehmigung dazu von der vorgesetzten Behörde versagt st. XIV phosphorsaurem Kalk hierher an die chemische Fabrik geschiekt wird. Der- selbe enthält ca. 80°/, phosphorsauren Kalk. Sodann berichtet Herr Helm ferner über seme neueren chemischen Unter. suchungen, den Schwefelgehalt der Steinkohle betreffend. Er knüpfte an einige frühere Untersuchungen an, welche im 4. Bande, 3. Heft, dieser Schriften mit- getheilt wurden, und erörterte diejenigen chemisch analytischen Methoden, welche er anwandte, um den in der Steinkohle mit organischer Substanz verbundenen Theil des Schwefels von dem darin als Schwefeleisen und Schwefelsäure ent- haltenen zu trennen. Einen kleinen Theil des organisch gebundenen Schwefels fand der Vor- tragende schon in den mittels Aleohol, Benzin, Aether, aleoholischer Kalilösung u. a. bewirkten Auszügen der Steinkohle. Die genauere Feststellung gelang jedoch nur durch direete chemische Analyse und an der Hand der dadurch erhaltenen Zahlenwerthe. Herr Helm hatte zu seinen Untersuchungen zwei englische Steinkohlen, Newecastler und Leverson Wallsend, gewählt. In ersteren fand er neben 0,232 Proe. zweifach Schwefeleisen und 0,105 Proc. Schwefelsäure 0,372 Proe. organisch gebundenen Schwefel; in der letzteren Kohle neben 0,102 Proc. Schwefeleisen und 0,33 Proc. Schwefelsäure 0,818 Proc. organisch gebundenen Schwefel. Herr Helm besprach dann noch den Gehalt des bei der Gasbereitung gewonnenen Steinkohlentheers an organisch gebundenen Schwefel (0,3 bis 0,5 Proe.) und glaubt, dass auch ein Theil des in der Steinkohle vorhandenen Phosphors in derselben Gestalt vorhanden sei. Er belegte seine Ansicht durch einige analytische Facta. Hierauf demonstrirte Herr Dr. Schepky einen neuen recht vollkommenen Polarisationsapparat zur Bestimmung des Zuckergehaltes nach dem System Soleil-Ventzke, ebenso einen älteren Mitscherlich’schen Apparat und eine sehr wirksame Wasser-Strahlpumpe. Fünfte Sitzung am 20. December. In der zunächst stattfindenden Beamtenwahl wurden die Beamten des Vor- jahres wiedergewählt. Sodann besichtigten die Mitglieder der Section unter Führung des Herrn Telegraphen-Direetors Greffin das hiesige Telegraphenamt. Von besonderem Interesse war neben andern Demonstrationen an den ver- schiedenen Apparaten besonders die mit Hilfe eines Thomson’schen Spiegel galvanometers ausgeführte Messung der Constanten eines unterirdischen Tele- graphenkabels. Bericht über die Thätigkeit der medicinischen Section | im Jahre 1881 | erstattet von Dr, Abegg. Es fanden 5 Sitzungen statt. Die erste am 31. März. 1. Herr Dr. Loch sprach über Tripolith (eine Cementmischung) und seine Verwendung als Verband-Material anstatt des Gypses, mit Demonstration desselben. 2. Herr Dr. Wallenberg: 1. über einen Fall von hernia lumbalis (Lendenbruch) mit Vorstellung des Kranken, 2. über croupöse Bronchitis, mit Demonstration der ausgeworfenen eroupösen Membran. 3. Herr Dr. Winselmann als Gast gab 1. einen Bericht über eine interessante Fussgelenk-Resection, 2. über einen complieirten Fall von Becken-Abscess, entstanden durch Retention eines Zwank’schen Pessariums. 4. Herr Dr. Loch referirte über einen tödtlich verlaufenen Fall von Aneurysma aortae thoracicae und legte das Präparat vor. 5. Herr Dr. Freymuth demonstrirte 1. ein anatomisches Präparat von link- seitigem subphrenischem Abscess, aus einem runden Magengeschwüre hervorgegangen, und sprach 2. unter Vorzeigung von Abbildungen über einen Fall von ausgebreiteten Haut-Sugillationen. 6. Herr Tornwaldt zeigte einen Rhinolithen (Nasenstein) vor, und referirte über den Fall, 7. Herr Abegg berichtete unter Vorlezung bezüglicher Zeichnungen - über einen Fall von erworbener Atresia vaginae. Zweite Sitzung am 17. April. 1. Herr Freymuth stellte einen Kranken mit Haut-Cysticercus (Blasen- wurm) vor. xVi 2. Herr Lissauer besprach unter Vorlegung des Präparates einen Fall von Herz-Ruptur. 3. Herr Wallenberg sprach über Rhinitis crouposa, und demonstrirte die ausgestossene Croup-Membran. 4. Herr Freymuth berichtete über 2 bemerkenswerthe Formen von Magen- erkrankung mit Demonstration der Präparate. 5. Herr Semon besprach eine grosse Concretion des Magens, und legte das Object, einen Schellackstein, vor. 6. Herr Abegg demonstrirte eine grosse Eierstockeyste, und referirte über den Krankheitsfall und die günstig verlaufene Operation, — sowie ein Stück einer Rinderzunge mit tief eingedrungenen Borsten, durch welche locale Entzündung mit dem Anschein von Neubildungen hervorgerufen war. Dritte Sitzung, 12. Mai. 1. Herr Simon stellte einen Fall von Cystoid des Kehldeckels vor. 2. Herr Baum stellte vor: 1. 2 Fälle von Handgelenk-Resection, 2. 1 Fall von operirtem, grossem Nabelbruche, 3. mehrere Fälle von keilförmiger Osteotomie. Herr Wallenberg sprach über eine Dermoid-Cyste der Niere unter Vor- legung der Concretion. 4. Herr Hanff referivte über einen Fall von Hydronephrose. 5. Herr Freymuth demonstrirte 1. nochmals den Kranken mit Haut-Cysti- cerken, und 2. zwei Präparate von Herzerkrankungen. . Herr Abegg besprach 1. einen Fall von polypösen Excrescenzen des Uterus, und legte dieselben, sowie 2. einen 6 Wochen alten Foetus vor. Vierte Sitzung, 20. October. 1. Herr Block führte 2 gesunde Hunde vor, bei welchen er die partielle Lungen-Resection ausgeführt hatte. 2. Herr Baum stellte 1. eine Kranke vor, an welcher er die Darm-Resection ausgeführt hatte, und legte das betreffende Präparat vor. 2. Derselbe demonstrirte ferner ein grosses Uterus-Fibroid, und theilte die Krankheits- und Operations-Geschichte mit, 3. zeigte sodann den exstirpirten Tumor einer Bartholinischen Drüse vor, und berichtete über den Fall, 4. legte einen total exstirpirten Uterus vor und sprach über die Ope- ration. 3. Herr Stark referirte über einen Fall von Total-Exstirpation des Uterus und Exstirpation einer Niere, unter Demonstration der Präparate. 4. Herr Poschmann (als Gast) sprach über einen Fall von Chylurie. 5. Herr Baum zeigte die Mesel’sche Klumpfuss-Maschine vor. Fünfte Sitzung, 17. November. 1. Herr Tornwaldt sprach über Rhinoscopia posterior mit Vorstellung mehrerer operirter Fälle. os © 2. Herr Baum stellte vor und sprach über: 1. einen Fall von künstlicher Daumenbildung, 2. einen Fall von Handgelenk-Resection, 3. einen von Hüftgelenk-Resection, 4. einen von Ellenbogen-Resection, berichtete dann 5. über Wundbehandlung mit Jodoform, und legte 6. ein Instrument zur Scheidennaht vor. 3. Herr Loch sprach über Therapie der Erkrankung an Bandwurm. a re A. Mitglieder-Verzeichniss der Naturforschenden Gesellschaft zu Danzie. l. Februar 1882. I. Ehrenmitglieder. Als Mitglied in die Gesellschaft aufge- nommen: Achenbach, Dr., Exeellenz, Staatsminister und Öber-Präsident der Provinz Brandenburg in Potsdam . 1875 Baum, Geheimer Ober-Medizinalrath, Prof. in Göttingen . 1832 Göppert, Dr., Prof., Geh. Medizin. Rath in Breslau . 1836 Gronau, Dr., Professor in Oels . 1850 Als Mitglied in die Gesellschaft aufge- nommen: v. Renard, Carl, Dr., wirklicher Staatsrath, in Moskau . 1565 Professor und Geh.-Rath Excellenz, v. Siebold, Dr., in München : . 1835 Strehlke, Dr., Director in Das u len Winter, Geh.-Rath, Oberbürgermeister in . 1863 v. Danzie 7 es II. Ordentliche und ne Mitglieder, Aufgen. im Jahre Abegg, Dr., Medizinalrath, Geh. Sanitäts- Rath und Director des Hebeammen- Instituts in Danzig . . zu 1856 Aird, Alexander, Ingenieur zu Eelonken 1577 Alsen, Regierungs-Baurath in Danzig 1572 Alsleben, Hötelbesitzer in Neustadt . . 1876 Althaus, Dr., Arzt in Danzig . 1874 Anger, Dr., Oberlehrer in Elbing 1572 Anhuth, Buchhändler in Danzig . 1876 v. Baehr, Major a. D. in Danzig . 1875 Bahr, Postrath in Danzig OUT Bail, Dr., Professor in Danzig ee ikolch. Bajohr , Ober-Posteommiss. in Königsberg 1874 Bartels, Ober-Staatsanwalt in ÜCassel 1873 Bartels, Capitain in Neufahrwasser . 1874 Bartels, Heinrich, Kaufmann in Danzig 1878 Barthel, Gymnas.-Oberlehrer in Neustadt . 1871 Baum, George, Consul in Danzig . 1863 Baum, Dr., Oberarzt in Danzig . 1868 Becker, Apotheker in Königsberg . 1865 Aufgen. im Jahre v. Beezwarzowski, Kaufmann in Danzig . 1876 Behrendt, Heinrich, Rentier in Langefuhr 1830 Berger, J. J., Stadtrath in Danzig . 1873 Berger Johannes, Chemiker in Danzig. . 1879 Berndts, Dr. jur., Referendarius in Danzig 1379 Dertram, A., Rentier in Danzig . . 1875 Bertram, H., Kaufmann in Danzig . . 1879 v. Bethe, Major und Rittergutsbesitzer auf Koliebken . . IH . 1876 Biber, Kaufmann in Danzig . . . 1865 Bieler, Amtsrath auf Bankau . . 1874 Bieler, Hugo, Rittergutsbes. auf Frankerhain 1878 Bischoff, Oscar, Kaufmann in Danzıg . 1878 Block, Dr. med. in Danzig . . 1881 v. Bockelmann, Dr., Med.-Rath in Danzig 1859 Bödicker, Hauptmann in Danzig . . 1882 Böhm, Commerzienrath in Danzig . 1865 Boltenhagen, Buchhalter in Danzig . . 1880 Boltzmann, Apotheker in Danzig. . 1868 Borchardi, W., Apoth. zu Berent in Westpr. 1878 XIX Aufgen. im Jahre Ei. Borries, Oberst a. D. in Weissenfels. . 1559 Boy, Rittergutsbesitzer auf Katzke 1871 - Braune, Philipp, Kaufmann in Danzig. . 1577 Bredau, Oberstlieutenant in Danzig . . 1850 Bredow, Dr., Sanit.-Rath in Danzig . „1399 - Brischke, Hauptlehrer a. D. in Langefuhr. (Corresp. Mitglied) . 1866 - Brocks, Gymnasialdireetor zu Schwetz . . 1881 - Bruns, Apotheker in Danzig . ,„ . . .1851 Burau, Wilh., Kaufmann in Neustadt . 1873 Busch, Rentier in Danzig ser 28T Carnuth, Dr., Gym. Director in Bazeik 1878 - Caspary, Dr., Professor in Königsberg 1367 Chales, Paul, Stadtrath in Danzig . 1872 Cialdi, Command. in Civita Vecchia (Corresp. Mitsheay =. Zu 0, 1866 Claaszen, J. G. R., in Danzig 1878 Clauss, Hauptmann a. D. Langefuhr 1873 Clotten, Kataster-Controleur in Carihaus . 1870 Cohn, Hermann, Dr. med. et phil., Professor in Breslau. (Corresp. Mitglied) ... 1880 | Conwentz, Dr., Director des Westpr. Pro- vinzial-Museums . 1878 de Cuvery, Carl, Kaufmann, Major 2. AD: in Danzig . 1877 Uzwalina, Professor in Danzig . 1860 | Dahl, Fabrik-Director in Legan . 1876 | Damme, Commerzienrath in Danzig . . 1867 Dasse, Dr. phil. in Danzig . k . 1880 Davidsohn, @., Kaufmann in Danzig . 1872 Degner, Wasserbau-Rath in Danzig . . 1873 Devrient, Schiffsbaumeister in Danzig . . 1566 | Dierfeld, Rittergutsbesitzer zu Frankenfelde Kr. Pr. Stargardt 1879 Doering, ©. H., Kaufmann in Danzig . . 1868 Doering, Wafferfabrikant in Danzig. 1877 Dohrn, Dr., Director der entom. Gesellschaft in Stettin. (Corresp. Mitglied) . . 1567 Dohrn, Anton, Dr., Professor, Director der Zoologischen Station in Neapel (Cor- resp. Mitglied). . . . . 1576 - Dommasch, Buchhalter in Danzig . . . 1874 Drawe, Rittergutsbesitzer auf Bosch 1868 Durand, Rentier in Danzig 2 18 | Eekardt, Hauptmann und Subdirector der Artillerie-Werkstätte in Danzig . 1882 - Eggert, Dr., Oberlehrer a. D. in Danzig . 1840 - Eogert, €. W., Instrumentenm. in Danzig 1881 Ehlers, Secret. d. Kaufmannschaft in Danzig 1876 Ehrhardt, Regierungs-Baurath in Danzig 1859 | k Aufgen. im Jahre v. Ernsthausen, Oberpräsident der Provinz 4 Westpreussen ob . 1819 Evers, Realschullehrer in Danzig. . 1878 Faber, Rittergutsbesitzer auf Fidlin. . 1567 Fahl, Aloisius, Kgl. Meliorations- Inspector Amer ) 7a, chanel. 1 . 1880 Fahle, Professor in Posen i “1871 Farne, Dr., Kreiswundarzt in Danzig . 1878 Fewsen, Dr., Arzt in Danzig . . 1878 Fincke, Oberlehrer in Darzig . . 1874 Fischer, Rentier in Hochwasser . 1866 Fliessbach, Rittergutsbesitzer auf Veh bei Vietzig . 2 . 1878 v. Flotow, Major in Danzig. „1872 Frank, Gerichtsrath in Danzig . 1876 Freitag, Dr. Arzt in Danzig . 1871 Freymuth, Dr., Oberarzt in Danzig . . 1876 Fricke, Dr. phil., Reallehrer in Dirschau . 1881 Fritzen, Kreis-Ger.-Secretair in Neustadt . 1871 Fröling, Dr., Ober-Stabsarzt in Danzig . 1872 Fromm, Baurath in Neustadt . . 1876 Fürstenberg, Aler., Kaufmann in-Danzig . 1876 | Fuhst, Prediger in Danzig. . . . „1874 Fuss, Landesrath in Danzig . . 1850 Gaebel, Buchhändler in Danzig . 1880 Gaye, Dr. med., in Danzig. . et SIRDE Gerlich, Dr., bandıaih in Schwebs ee AN ER Gersdorjf, Zimmermeister in Danzig 1868 Gieldzinski, Kaufmann in Danzig. . 1875 Glaser, Dr., Sanitäts-Rath und Physikus in Daksäp . P i . 1859 Glaubitz, H., Kaufmann in Ba . . 1574 Glodkowski, Amtsgerichtsrath in Danzig... 1881 Goldberg, Max Kaufmann in Danzig . . 1873 Goldstein, Marcus, Kaufmann in Danzig . 1873 Goldstein, Jul., Kaufmann in Danzig . 1874 Goltz, Kreiskassen-Rendant in Carthaus . 1872 We Kaufmann in Danzig . 1875 . Gramatzki, Landrath in Danzig . 1874 ». Grass, Rittergutsbesitzer auf Klanin. . 1873 FRE Rob., Kaufmann in Danzig . 1866 Grentzenberg, Icd., Kaufmann in Danzig . 1874 Griesbach, Dr., Gymnasiallehrer in Weissen- burg im Elsass LE Grolp, Rechtsanwalt in Nenane, 200" A RE Gruihn, Verlagsbuchhändler in Danzig. . 1881 Grun, Dr., Kreisphysikus in Braunsberg (Corresp. Mitglied) . 1877 Guenther, Dr., Sanitäts-Rath in Danzig . 1872 Haccius, Major und Direetor der Artillerie- Werkstätte in Danzig . . - . 1881 I%* . Aufgen. im Jahre Uneckel, Dr., Prof. in Jena (Corresp. Mitglied) 1868 Hagemann, Bürgermeister in Danzig . 1875 Hagens, Dr., Oberstabsarzt in Danzig . . 1877 Hanf, Dr., Arzt in Danzig. . 1874 Harlan, Polizeirath m Danzig. . . » - 1875 Hartingh, Administrator in Leesen bei Danzig 1879 Haselau, Kaufmann in Danzig . 1867 Hasse, Rud., Kaufmann in Danzig . 1569 Hasse, Franz, Kaufmann in Danzig. . 1877 Hedinger, Apotheker in Danzig . 1879 Hein, Dr., Arzt in Danzig . ler, Hein, Friedrich jun., Kaufmann in Deere 1880 ‘ Heinersdorf, Apotheker in Culm . 1878 Heller, Dr., Ober-Stabsarzt in Danzig . . 1875 Helm, O., Stadtrath in Danzig er 180 Hendewerk, Stadtrath u. Medizinal-Assessor in Danzig ro Ne ob Henoch, Geheimer Baurath in Altenburg (Corresp. Mitglied) . - ß . 1869 Hensche, Dr., Stadtrath in Königsberg . . 1867 Herman, Custos am Museum in Budapest 1574 Hertel, Departements-Thierarzt, Veterinär- Assessor in Danzig . b . 1879 Hesekiel, Landgerichtsrath in Danzig . 1874 Hesse, Theodor, Buchhalter in Danzig . . 1877 Hewelcke, Gerichtsrath in Danzig. . 1866 Hewelcke, Fritz, Kaufmann in Danzig . . 1376 ». Heyden, Dr. phil., Hauptmann z. D. in Bockenheim. . . L . 1867 Landschaftsrath auf Senn . 1867 », Heyne, Auditeur zu Thorn . . . 1881 Hiller, Pfarrer in Alt-Kischau . 1880 Hinze, Dr., Arzt in Danzig . 1369 Hirsch, Dr., Prof., Geh. Rath in Berlin „1847 Hirsch, Commerzien- und Stadtrath in Danzig 1866 Hoepner, John, Rittergutsbesitzer u. Lieut. auf Czernikau bei Alt-Kischan . . 1879 Hoffmann, August, Aquarienfabrikant in Danzig E TOTE Hoffmann, Otto, an in Danzig En ke/hlh Hoffmann, Adolph, Kaufmann in Danzig . 1878 Hoffmann, Amtsvorsteher in Zoppot. . 1880 Hoffmann, Landgerichtsrath in Danzig . . 1881 v.. Hohenbühel-Heufler, L., Freiherr in Hall (Corresp. Mitglied) a2 188 v. Homeyer, Rittergutsbesitzer in Stolp (Corresp. Mitglied) . 1843 Holtz, J., Kaufmann in Danzig kai! Horn, Dr., Fabrik-Dirigent in De heldenail (Corresp. Mitglied) . 1868 Horn, Oberamtmann in Oslanin lee Aufsen. im Jahre Hossfeld, Mar.-Ingenieur in Danzig . . 1574 Hue de Caligny, Marquis i. Versailles (Öorresp. Mitglied) 4 . 1866 Husen, Postsekretair in Danzig . 1874 Jacobsen, Ühemiker in Berlin . . 1870 Jacobsen, J., Majoratsverwalter i. Spengawsken bei’ Pr. Stargard HN WIETR . 1881 Jantzen, Ottomar, Bernsteinhändler i. Danzig 1880 Janzen, P., Apotheker in Pr. Eylan (Ost- preussen) . eiE® 1879 Jentzsch, Dr., Privatdozent in Königsberg (Corresp. Mitglied) . 1880 Le Joli, Prof. de la soc. des sciences in Üherbourg (Üorresp. Mitglied) . 1857 Jüncke, W., Kaufmann in Danzig . 1872 Jüncke, Albert, Kaufmann in Danzig . 1850 Kafemann, Buchdruckereibes. in Danzig . 1867 Kauffmann, W., Kaufmann in Danzig . . 1869 Kauffmann, Gerichtsrath in Danzig . . 1874 Kautz, Rudolf, Rittergutsbesitzer in Gr. Klintsch: Kr. Berent. . . 2 Wr Kayser, Astronom in Danzig . . . . .1859 Kayser, Dr., Prov.-Schulrath in Danzig . 1878 Kegel, Major a. D. in Danzig . ni koteil! v. Kehler, Director des Verwaltungsgerichts in Marienwerder . 1878 Kessler, Dr., Director in Bochum. . 1856 Kiesow, Dr., Realschullehrer in Danzig. . 1877 Klatt, Dr., in Hamburg (Üorresp. Mitglied) 1866 Klein, Herm.J.,Dr.,in Cöln(Corresp.Mitglied) 1873 Kliesch, Gymnasiallehrer zu Pr. Stargardt 1881 v. Klinggräff, H., Dr., phil. in Marienwerder (Corresp. Mitglied) . . » - . . 18% Klunzinger, Dr., in Stuttgart (Corresp. Mitelied)), 20 2uree .18973 Knoch, Realschullehrer in Jenkau . 1850 Kohtz, Dr. med. in Danzig . . 1881 v. Kolkow, Kaufmann in Danzig . TE Konsalik, Kreis-Schulinspeetor in Neustadt 1875 Kommentowski, Fried., Kaufmann in Danzig 1877 Krause, Johannes, Kaufmann in Danzig . 1878 Kreis- Ausschuss in Strasburg in Westpr. . 1874 Kressmann, Arthur, Consul in Danzig . . 1880 Kreutz, Dr., Gymn.-Oberlehrer in Danzig 1867 v. Kries, Rittergutsbes. auf Kl. Waczmiers 1873 Krüger, Wilh., Maurermeister in Danzig . 1862 Krüger, E. R., Maurermeister in Danzig . 1869 Kruse, Dr.. Prov.-Schulrath in Danzig . . 1879 Künzer, Dr., Prof., rn in Marienwerder . . . 3. 1867 Kunath, Director der Gasanstalt zu Diaz 1881 Ba n BE de. en a eh le Zn XXI Aufgen. im Jahre Kunze, Ferd., Major, Rittergutsbesitzer auf Gr. Böhlkau . . 1880 Laasner, Uhrmacher in Danzig . 1877 Lampe, Dr., Professor in Danzig . 1859 Lange, Louis, Kaufmann in Danzig . . 1879 Laskowski, Seminardireetor in Rawitsch . 1866 Lehmann, F. W., Kaufmann in Danzig . 1881 Leitzen, T'hierarzt in Danzig 5% ABB Lenzing, Hauptzollamts-Assistent in Danzig 1878 Leupo/d, Kaufmann in Danzig . 1875 Leyden, Oscar, Kaufmann in Danzig . 1880 Licht, Stadtbaurath in Danzig . 1868 Liebeneiner, Oberförster in Oliva . 1871 Liepmann, Bankier in Danzig . . 1875 Lierau, Standesbeamter in Danzig . 1873 Lietzau, Apotheker in Danzig . . 1879 Liewin, Heinrich, Dr. med. in Danzig . 1881 Lignitz, E., Consul in Danzig EEE 03 Linck, Referendarius, Rittergutsbesitzer auf Stenzlau bei Dirschau . . 1879 Lindner, Justizrath in Danzig . 1868 v. d. Lippe, Apotheker in Danzig . 1865 Lissauer, Dr., Arzt in Danzig . 1865 Loch, Dr., Arzt in Danzig . . 1873 Lotzin, Ernst, Kaufmann in Danzig . 1875 Lozinsky, Dr., Gymnasial-Director in Culm (Corresp. Mitglied) . 1866 Luckow, Prediger in Carthaus . . 1872 Lützow, Lehrer in Oliva . 1876 Luke, Adalb., Gymnasiallehrer in Bztinkuee 1873 Mac-Lean, Gerichtsrath in Pr. Stargardt . 1876 Mac-Lean Lochlan, Rittergutsbesitzer auf Roschau bei Sobbowitz ATI Mallison, Rechtsanwalt in Danzig . 1874 Mangold, Ober-Forstmeister a. D. in Oeyn- hausen N at Märker, alerruibonee auf Rohlau bei Warlubien, Kreis Schwetz Sl Marschalk, Kaiser]. ee in Neufahrwasser . .... 1874 Martins, Erster Staatsanwalt in Dani . 1879 Martiny, Justizrath in Danzig . 1869 Mason, Kaufmann in Danzig RL Massmann, Dr., Arzt in Danzig . . 1880 Matzko, Stadtrath in Danzig 1877 Mehler, Dr., Professor in Elbing . 1863 Mellin, Mäkler in Danzig . 1865 Mencke, E., Kaufmann in Danzig . 1874 Meschede, Dr., Director der estate in Kırusben 3 . 1872 Meyer, Albert, Kaufmann in aha. . 1878 Anfzen. im Jahre Michelsen, Apotheker in Danzig u Mieske, J. F.O., Direct. der Gedania in Danae 1877 Mietzlaff, Gerichtsrath in Danzig . 1880 Mischewski, Photograph in Danzig . 1876 Mix, Commerzien-Rath in Danzig . 1865 Möbius, Karl, Dr., Professor in Kiel (Corresp. Mitglied) . . 1871 Moeller, Dr. med. in Stadtgebiet. . . 1879 Moerler, Apotheker in Marienburg . 1867 Momber, Prof., Oberlehrer in Danzig . 1867 Morselli, Henri, Prof. in Macerata (Italien) (Corresp. Mitglied) . 1871 Morwitz, Jos., Kaufmann in Philadelphia 1871 Morwitz, Mart., Kaufmann in Danzig . 1873 Morwitz, Wilh., Kaufmann in Danzig . 1876 Mothill, Oberlehrer in Culm . 1866 Müller, Hugo, Dr., Arzt in Danzig . . 1874 Müller, Consul in Danzig . . - . 1869 | Münsterberg, O., Kaufmann in Danzig . . 1877 Muscate, Willy, Fabrikbesitzer in Dirschau 1850 Nagel, Dr., Oberlehrer in Elbing. . 1867 Naturwissenschaftlicher Verein in Bromberg 1881 Nawrocki, Oeconomie-Rath in Danzig . 1873 Neisser, J., Kaufmann in Danzig. . 1879 Neugebauer, Dr., Docent in Warschau . . 1860 Neumann, Dr., Director der höheren Töchter- schule in Danzig . . 1865 Neumayer,Dr., Prof., Geh. Admiralitäte- Rath u. Director der Deutschen Seewarte zu Hamburg (Corresp. Mitglied) . 1850 Nippold, Gerichtsrath in Danzig . . 1866 Nötzel, Otto, Kaufmann in Danzig . 1874 Nothwanger, Herm., General-Consul i. Danzig 1876 Oehlschläger, Dr., Arzt in Danzig . 1867 Oemler, Dr., General-Sekretair in Danzig 1875 Ohlert, Dr., Realschul-Director in Danzig 1871 Ollendorf, P., Kaufmann in Danzig . 1872 Oppermann, Dr., Arzt in Neustadt . . 1871 Otto, Dr., Medieinal-Rath in Braunschweig 1857 Otto, Robert, Kaufmann in Danzig . 1818 Otto, Stadtbaumeister in Danzig . . 1872 v. Palubicki, Majoru, Rittergutsb.a.Liebenhoff 1876 Paschke, Regierungsrath in Danzig . . 1881 Pasig, Dr. phil., Reetor in Jastrow (West- preussen) . 1881 Penner, Rentier in Danzig . . 1867 Penner, W., Brauereibesitzer in St. Albrecht bei Danzig . . 1872 Peters, Dr., Rector in Danzig . . 1861 Peters, Rentier in Neuschottland . . 1880 Petschow, Stadtrath in Danzig. 1867 XXI Aufgen. im Jahre Petzholdt, A., Dr. med. ‚Prof. emer. Wirkl. Staatsrath Excellenz in Freiburg im Breisgau (Corresp. Mitglied). . 1868 Pfannenschmidt, Fabrikbesitzer in Danzig 1868 Pfeffer, Regierungs-Rath und Stadtältester in Danzig . 1865 Pillath, Bürgermeister in Neustadt tert Plehn, A., Rittergutsbesitzer auf Lubochin 1868 Plehn, Rittergutsbesitzer auf Lichtenthal, Kreis Marienwerder . 1869 Plehn, Rittergutsbesitzer auf Urastuden Sa Nikolaiken . nr . 1878 Pobowski, Kaufmann in Danzig 1878 Praetorius, Dr., Prof, in Conitz . 1878 Preuss, W., Bankvorsteher in Dirschau . 1872 Radde, Dr., Director des Museums in Tiflis (Corresp. Mitglied) a Neal Rademacher, Apotheker in Danzig . . . 1880 Radicke, Garteninspector in Danzig . 1878 Rathke, sen., Kunstgärtner in Danzig 1879 Rauch, Hauptmann in Danzig. 1877 Rehefeld, Rentier in Colberg 1875 Reichard, Dr., Professor in Wien (Ce orresp. Mitglied) . 1868 Reichel, Rittergutsbesitzer aul Paares 1867 Reichel, Rittergutsbesitzer auf Buczeck bei Wrotzk, Kreis Strasburg TE Reichenberg, Rob., Kaufmann in Danzig . 1874 Reisewitz, Ober-Post-Director in Danzig . 1879 kiichter, Dr., Fabrikbesitzer in Danzig. . 1867 Rickert, Ankeokäneik in Berlin . . 1869 Rittberg, Graf, Rittergutsbes. auf Sühigen: berg, Kreis Stuhm ERST Rodenacker, Ed., Kaufmann in Danzig. . 1873 Roessig, Apotheker in Danzig . . 1879 v. Rohr, Rittergutsbesitzer auf Smentow ken, Kreis Marienwerder . . 1873 Roth, W., Dr., Prof., Generalarzt 1. 1. Dresden (omeip: Mitglied) 5 . 1880 Roxenhagen, E., Kaufmann in Danzig . . 1870 Rubehn, Literat in Bromberg 1872 Rümcker, Rittergutsbesitzer auf Kokoschken 1880 Saage, Amtsgerichtsrath in Danzig . 1850 Salzmann, Rud., Kaufmann in Danzig. . 1867 Salzmann, Carl, Kaufmann in Danzig . . 1875 Salzmann, Georg, Oekonom in Oliva korke, v.Saltzwedell, Regierungs-PräsidentinDanzig 1881 v. Sanden, Major a. D. in Danzig . 1876 Sander, M. E., Kaufmann in Hamburg (Corresp. Mitglied) . 1876 Sander, Bäckermeister in Danzig . 1877 Aufgen. im Jahre Samter, Dr., Stadtrath in Danzig . 1876 Sauer, Lithograph in Danzig . ART Sauerhering, Bank-Director in Danzig . . 1866 Scharf, Buchhändler in Danzig . 1872 Scharlock, Apotheker in Graudenz . . . 1867 Scheeffer, Realschullehrer in Danzig . 1875 Scheele, Dr., Arzt in Danzig . 1870 Scheinert, Buchhändler in Danzig . 1868 Schellong, Regierungs- und Oberpräsidial- Rath in Danzig . . . . . 1873 Schellwien, Julius, Kaufmann in Danzig . 1877 Schepky, Dr., Lehrer in Danzig WR Schimmelpfennig, Ksl. Postdireetor in Jena 1865 v. Schlagintweit-Sakünlünski, Prof. in Giesen (Corresp. Mitglied) . 1867 Schlenther, Rentier in Danzig. . - . 1865 Schlueter, Realschullehrer in Danzig . 1879 Schmechel, a in Danzig 1868 Schmidt, August, ‚ Gymnasiallehrer in Lauenburg in ee 1879 Schneider, Dr., Kreisphysikus in Bütow „l8TH- Schneider, Dr., Ober-Stabs- und Regiments- Arzt in Danzig . 1876 Schneller, Dr., Arzt in Bene, . 1855 Schoenberg, Kaufmann in Danzig. . 1874 Schoettler, Gymnasiallehrer zu Pr. Steak 1881 Schondorff, Hauptmann a. D. und Garten- Inspector in Oliva . 1865 Schorr, F., Dr., Oberlehrer in Russland . 1858 Schottler, Bank-Director in Danzig . 1566 Schramm, Kaufmann in Danzig 1871 Schreiber, Lehrer in Danzig Yin Schroeder, Hugo, Dr., Director des optisch. Instituts zu Ober-Ursel bei Frank- furt a. M. (Corresp. Mitglied) . 1880 Schubert, Prof., Dr., Oberlehrer in Culm . 1866 Schück, Ober-Post-Secretair in Breslau . 1872 Schultz, Dr., Polizeipräsident von Danzig. 1879 Schulz, Schiffsrheder in Neufahrwasser. . 1872 Schultze, Realschullehrer in Danzig . . 1865 Schulze, Forstmeister in Danzig . 1877 Schumann, Realschuloberlehrer in Danzig. 1863 Schur, Kaufmann in Danzig . 1850 Schuster, Dr., Rentier in Danzig . . 1866 Schweigger, Dr., Stabsarzt in Danzig . 1880 Schwidop, Kaufmann in Danzig . 1878 Seemann, Prof., Dr., Gymn.-Direct.i. Neustadt 1871 Dr., Sanitätsrath, Arzt in Danzig 1853 Senkpiel, Gutsbesitzer in Wonneberg . 1874 Seydler, Conrector in Braunsberg (Üorresp. Mitglied) . 1869 Semon, XXIN Aufsen. im Jahre Sielaff, Admir.-Secretair z. D. in Danzig 1373 Siewert, Rob., Kaufmann in Danzig. . 1875 Siewert, Professor, Dr., Director der westpr. landwirths. Versuchsstation in 1577 Simon, Dr., Arzt in Danzig . 1879 Skopnick, Stadt-Gerichtsrath in Aneig . 1872 Staberow, Kaufmann in Danzig 2.1869 Stark,Dr.. Medieinalassessoru. Ärztin Danzig 1566 Steenke, Baurath in Buchwalde . 1829 Steffens, Max, Kaufmann in Danzig . 1873 Steffens, Otto, Kaufmann in Danzig . . 1577 Steffens, Curth, Referendar in Danzig . 1880 Steimmig, R., Fabrikbesitzer in Danzig . 1871 Steimmig, R., jun., Chemiker in Bölkau . 1878 Stobbe, R., Stadtrath in Danzig . 1867 Stobbe, L. F., Rentier in Danzig. . 1865 Stobbe, J. H., Kaufmann in Danzig. . 1871 Stobbe, Franz, Dr., Arzt in Danzig . . 1879 Stobbe, Referendar in Danzig . . . 1880 Stoddard, Franeis, Kaufmann in Danzig . 1877 Strasburger, Dr., Professor und Hofrath in Bonn (Corresp. Mitglied) . 1880 Strebitzki, Dr., Gymnasiallehrer in Neustadt 1874 Stremlow, Rittergutsbesitzer auf Prussi bei Schwarzwasser.. . 1880 r. Stumpfeldt, Landrath in Culm oderei Mitglied) . . . 1875 Thorell, Prof. in Upsala (Grein! Mitglied) 1875 Thun, Gerichtsrath in Danzig . . 1880 Tiede, Fabrikdireetor in Danzig . . 1880 Tornwaldt, Dr., Arzt in Danzig . . 1870 Tornwaldt, Schafzucht-Director in Danzig 1881 Treichel, A., Rittergutsbesitzer auf Hoch- Paleschken, Kreis Berent . . 1876 Aufgen. im Jahre Vaerting, Dr. med. in Neufahrwasser Wachowski, Rudolf, Kreisseeretair in Berent 1882 Wacker, Oberlehrer in Marienwerder . . 18 Wadehn, Rechnungsrath in Danzig . . . 18% Wallenberg, Dr., Arzt in Danzig. . 1565 Wedding, Rittergutsbesitzer auf Gulbien, Kreis D. Eylau . . 1876 Wehr, Dr., Landes-Director der, Provinn Westpreussen in Danzig . - 1875 Weiss, Rentier in Danzig 1572 Werner, Dr., Rabbiner in Dani 1878 Werner, Fabrikbesitzer in Danzig . . . 1879 Wettke, Kr.-Gerichts-Direetor in Graudenz 1574 Wetzki, Landesgerichts-Präsid. zu Graudenz 1851 Wiener, Dr., Sanitäts-Rath, BE in Culm E ıT . 1873 Wilke, H., Kaufmann in Danzig . . 1872 Winkler, Dr., Ober-Stabsarzt in Danzig . 1876 Wirthschaft, Wilh., Kaufmann in Danzig . 1880 Witt, Regierungs-Feldmesser in Danzig . 1866 Wittrien, Gymnasiallehrer in Danzig . 1879 Wolf, Kaufmann in Danzig . 1875 Zaczek, Dr., Arzt in Oliva. . 1871 Zeuschner, Dr., Regierungs-Medieinal-Rath in Danzig . . RR 1872 Ziegenhagen, Kaufmann in Danzig . 1875 Ziegner, Dr., Stadtrath u. Arzt in Neuteich 1871 Ziehm, Deichhauptmann, Gutsbesitzer auf Adl. Liebenau. . 1869 Ziem, Dr. med. in Alexandrien . 1879 Zimmermann, Mühlenbaumstr. in Danzig . 1867 Zimmermann, Lud., Kaufmann in Danzig 1873 Zimmermann, Rentier in Ohra . 1876 Zimmermann, Oberregierungsrath in Danzig 1879 B. Mitglieder der anthropologischen Section. | Conwentz, Dr., Director des Westpreussischen Abegg, Dr., Geh. Sanitätsrath in Danzig. Anger, Dr., Oberlehrer in Elbing. Bail, Dr., Professor in Danzig. Bajohr, Oberpostcommissarius in Königsberg. Baum, @., Consul in Danzig. Berger, Kaufmann in Danzig. Bertling, Archidiakonus in Danzig. Bramson, Dr., Arzt in Danzig. Bruns, Apotheker in Danzig. Bujack, Dr., Vorsitzender der „Prussia“ in Königsberg in Pr. Busch, Rentier in Danzig. Clotten, Kataster-Controleur in Carthaus. | Provinzial-Museums. Czecchowski, Amtsvorsteher in Oliva. | Davidsohn, @., Fabrik-Director in Danzig. $ | Doering, Waffenfabrikant in Danzig. Diekhoff, Rittergutsbes. auf Przewosz, Kr. Carthaus, Drawe, Rittergutsbesitzer auf Saskoschin. . Flotow, Major in Danzig. Erack. Dr., Oberstabsarzt in Danzig. Fuchs, Dr., Musikdireetor in Danzig. Grentzenberg, Rob., Kaufmann in Danzig. r. Grass, Rittergutsbesitzer auf Klanin. Hayens, Dr. med., Oberstabsarzt in Danzig. XXIV Hasse, R., Kaufmann in Danzig. Hein, Dr. med. in Danzig. Helm, O., Stadtrath in Danzig. Hendewerk, Apotheker in Danzig. Heyer, Landschaftsrath auf Straschin. Hoene, Rittergutsbesitzer auf Pempan. Hoepner, Rittergutsbesitzer auf Üzernikau. Hoffmann, Fabrikant in Danzig. Holtz, J., Kaufmann in Danzig. Horn, Rechtsanwalt in Elbing. Jacobsen, Majoratsverwalter in Spengawken. Kafemann, Buchdruckereibesitzer in Danzig. Kauffmann, Walter, Kaufmann in Danzig. Kayser, Dr., Provinzial-Schulrath in Danzig. Kayser, Astronom in Danzig. Kelp, Dr., Ober-Mediz.-Rath in Oldenburg. v. Ketelhodt, Freiherr, Landrath in Dt. Krone, v. Kries, Rittergutsbesitzer auf Waczmirs. Krüger, F. W., Maurermeister in Danzig. Lampe, Dr., Prof. in Danzig. Lissauer, Dr., Arzt in Danzig. Lohmeyer, Oberlehrer in Danzig. Mac-Lean, Rittergutsbesitzer auf Roschan, Märcker, Rittergutsbesitzer auf Rohlau. Mencke, E., Kaufmann in Danzig. Momber, Professor, Oberlehrer in Danzig. Müller, Consul in Danzig. Münsterberg, Kaufmann in Danzig. Noak, Lehrer in Schlochau. Oehlschläger, Dr., Arzt in Danzig. Ollendorf, Kaufmann in Danzig. Otto, Stadtbaumeister in Danzig. Paschke, Reg.-Rath in Danzig. Penner, Rentier in Danzig. Peters, Dr., Rector in Danzig. Petong, Dr., Lehrer in Dirschau. Pfeffer, Dr., Prof. in Danzig. Pianka, Dr., Med.-Rath und Geheimer Sanitäts- Rath in Marienwerder. C. Mitglieder der Section Alberti, F., Premier-Lieutenant im Ingenieurkorps in Danzig. Bail, Th., Dr., Professor in Danzig. berger, Joh., Kaufmann u. Chemiker in Danzig. Dahl, €. F., Fabrikdirector in Legan b. Danzig. Dommasch, F., Buchhalter in Danzig. Evers, H., Realschullehrer in Danzig. Plehn, Rittergutsbesitzer auf Lichtenthal. Plehn, Rittergutsbesitzer auf Lubochin. Pollnow, Hötelbesitzer in Pr. Stargardt. Rickert, Abgeordneter in Berlin. Roeper, Dr., Professor in Danzig. Rubehn, Literat in Bromberg. Scharlock, Apotheker in Graudenz. Scheele, Dr., Arzt in Danzig. Scheinert, Buchhändler in Danzig. Schimmelpfennig, Königl. Postdirector in Jena ‚chliemann, Dr., in Berlin. Schmechel, Landsch.-Secretair in Danzig. Schneller, Dr., Arzt in Danzig. Semon, Dr. med., Sanitätsrath in Danzig. Sielaff, Admir.-Secretair z. D. in Danzig Staberow, Kaufmann in Danzig. Starck, Dr., Arzt in Danzig. Steimmig, R., Fabrikbesitzer in Danzig. Steimmig, R., jun., Kaufmann in Danzig. Stengert, Pfarrer in Danzig. Strebitzki, Dr., Gymnasiallehrer in Neustadt. Stryowski, Maler in Danzig. Tornwaldt, Dr., Arzt in Danzig. Wacker, Oberlehrer in Marienwerder. Wallenberg, Dr., Arzt in Danzig. Wegner, Rittergutsbesitzer auf Salau. Wegner, R., Kaufmann in Danzig. Wedding, Rittergutsbesitzer auf Gulbien bei Deutsch-Eylan. Werner, Dr., Rabbiner in Danzig. Weinlig, Prediger in Danzig. Wilke, Kaufmann in Danzig. v. Winter, Geh.-Rath u. Oberbürgermeister von Danzig. Witt, Reg.-Geometer in Danzig. Zaczek, Dr., Arzt in Oliva. Zeysing, Werft-Direetor in Danzig. Ziegner, Dr., Stadtrath und Arzt in Neuteich. Zimmermann, Rentier in Ohra. für Physik und Chemie. Freymuth, J., Dr., Oberarzt in Danzig. MHaceius, Wilh., Major und Director der Kgl. Artillerie-W erkstatt. Helm, O., Stadtrath in Danzig. Kayser, Joh., Prof. Dr., in Danzig. Kayser, E., Astronom in Danzig. Provinzial-Schulrath AM XXV Kiesow, J., Dr., Realschullehrer in Danzig. Neumann, St., Dr., Töchterschul- Director Lampe, H., Dr., Professor in Danzig. Danzig. Marschalk, C., Kaiserlicher Maschinenmeister in | Pfannenschmidt, E., Fabrikbesitzer in Danzig. f Neufahrwas-er. Scheeffer, E., Realschullehrer in Danzig. Momber, A., Professor in Danzig. Schepky, B., Dr., Lehrer in Danzig. Müller, A. W., Uonsul, Ingenieur in Danzig. Schumann, E., Realschullehrer in Danzig. D. Mitglieder der medicinischen Section. Die Herren Dr. Abegg, G.-R. Die Herren Dr. Loch. „ Althaus. „ Lissauer. „ Baum, O.-A. „ Maasmann. „». Block. „ Müller. „ v. Bockelmann, Med.-R. „ Oehlschläger. „ Bredow, S.-R. „ Pieper, St.-A. „ Farne. „ Scheele. „ Freitag. „ Simon. „ Freimuth, O.-A. „ Semon, S.-R. „ Fröling, O.-St.-A. „ Starck. „ Gaye. „ Stobbe. „ Glaser, S.-R., Kreis-Phys. „ Schneider, O.-St.A. „ Günther, S.-R. „ Schneller. „ Hagens, O.-St.-A. „ Tornwaldt. „ Hanf. „ Wallenberg. „ Hein. „ Winkler, O.-St.-A. „ Heller, O.-St.-A. „ Hinze, O.-St.-A. a. D. Medicinal-Rath. E. Mitglieder des Vorstandes der Gesellschaft. Für das Jahr 1882 sind gewählt worden als: Director: Professor Dr. Bail. Vicedirector: Geh. Sanitätsrath, Med.-R. Dr. Abegg. Secretair für innere Angelegenheiten: Sanitätsrath Dr. Semon. Secretair für äussere Angelegenheiten: Dr. Conwentz, Direetor des Westpreussischen Provinzial-Museums. Schatzmeister: Consul George Baum. Bibliothekar: Astronom Kayser. Inspector der physikalischen Cabinets: Professor Dr. Lampe. Hausinspector: Fabrikbesitzer Pfannenschmidt. Inspector der anthrop.-ethnographischen Sammlung: Dr. med. Lissauer. Vorsitzender der anthrop.-ethnogr. Section ist Dr. med. Zissauer. Vorsitzender der medicinischen Section ist Geh. Sanitätsrath Dr. Abegg. Vorsitzender der Section für Physik und Chemie ist Prof. Dr. Lampe. Mittheilungen über Personalveränderungen der Mitglieder bitten wir an den der Gesellschaft einzusenden. Director in Zeuschner, Regierungs- und Verzeichniss der im Jahre 1881 durch Tausch, Kauf und Schenkung erhaltenen Bücher. Belgien. Brüssel. Societe entomol. de Belgique. Annales.. Tom. 23, 24. Br. 1880, 81. 8. Observatoire R. Annales N.S. Tom. 3. Br. 1880. 4. Observations meteor. Faites aux stat. internat. de la Belgique et des Pays-Bas. Ann. 2, 3. 1878, 79. Br. 1879, 80. 4. Annuaire 1880, 81. (47, 48 Ann.) Br. 1879, 80. 8. Liege. Societe geolog. de Belgique. Annales, Tom. 6. 1878—79. L. 1879—81. 8. 7. 1879—80. L. 1879—81. 8. Dänemark, Kopenhagen. K. Dänische Akademie der Wiss. Oversigt over det K. D. Videnskabernes selskabs forhandl. i. Aar. 1880. Nr. 2, 3. 1881 Nr. 1, 2.7.73. Memoires, 5. Ser., Classe des sc. Vol. 12, Nr. 6., 6. Ser., Vol. 1, Nr. 1—4. Vol.2,u,.Nri. .uKj.,4: Societe roy. des antiquaires du nord. Aarboger 1880. H. 3, 4. Deutschland und Oesterreich-Ungarn. Berlin. K. Preuss. Akademie d. Wiss. Monatsberichte 1880 Sept.—1881 Nov. B. 8. Gesellschaft naturforschender Freunde. Sitzungsberichte in d. J. 1880. B. 1880. 8. Physikalische Gesellschaft. Fortschritte d. Phys. i. d. J. 1876, Abth. 1, 2. Berl. 1880, 81. 8. Hydrograph. Amt der Admiralität. Annalen der Hydrographie u. marit. Meteor. Jhg. 9, H. 1—10 (1881) B. 8. XXVU Deutsche geolog. Gesellschaft. Zeitschrift Bd. 22, H. 1—4. Bd. 23, H. 1, 2. B. 1881. 8. Verein f. Entomologie. Deutsche entom. Zeitschr. Jhg. 25. H. 1. B. 1881. 8. Verein zur Beförd. d. Gartenbaues. Monatsschrift. Jhg. 24, 1881 Jan.—Dezb. Berlin 1881. 8. Gartenzeitung. Monatsschrift f. Gärtner und Gartenfreunde (Wittmack) 1882. H. 1. Berl. 8. Bonn. Naturhistor. Verein. Verhandlungen. Jhg. 37, H. 2. Jhg. 38, H. 1. Bonn 1880, 81. 8. Freytag, Bad Oeynhausen i. Westf. Minden 1880, 8. Westhoff, die Käfer Westf. Suppl. 3. Bonn 1881. 8. Braunschweig. Herzogl. techn. Hochschule. Katalog der Bibliothek. Abth. 1. Br. 1880. 8. Bremen. Naturwiss. Verein. Abhandlungen. Bd. 7. H. 1, 2. Br. 1880, 81. 8., Beilage Nr. 8. Breslau. Schles. Gesellsch. f. vaterl. Cultur. Jahresbericht 58, Br. 1881. 8. Verein für d. Museum Schles. Alterthümer. Bericht, 45, Br. 1880. 8. Verein für Schles. Insecetenkunde. Zeitschr. f. Entomol. N. F. H. 8. Br. 1881. 8. Brünn. Naturforsch. Verein. Verhandlungen. Bd. 18. J. 1879. Br. 1880. 8. Katalog der Bibliothek. 1. Suppl. H. K. K. Mähr. Schles. Gesellsch. z. Beförd. d. Ackerbaues. Mittheilungen 1880. Jhg. 60. Br. 4. Carlsruhe. Naturwiss. Verein. Verhandlungen H. 8. C. 1881. 8. Cassel. Verein f. Naturkunde. Bericht, 28. C. 1881. 8. Danzig. Westpreuss. Prov.-Museum. Bericht über die Verwaltung d. naturh. u. archäol. Sammlungen. Jhg. 1880. 4. Donaueschingen. Verein f. Geschichte u. Naturg. Schriften H. 4 Tübingen 1882. 8. Dresden. K. Leopold. Carol. Deutsche Akademie. Leopoldina H. 16. Nr. 23, 24. NH. 17. 1881. Nr. 1—22. Halle a. S. 4. Verhandlungen. Bd. 41. Abth. 1 u. 2. Halle 1879, 80. 4. Naturwiss. Gesellsch. Jsis. Sitzungsberichte 1880. Jan.—Dez. 1881. Jan.—Juni 8. Gesellsch. f. Natur- u. Heilkunde. Jahresbericht 1879—80, 1880—81. 8. XXVII Emden. Naturforsch. Gesellsch. Jahresbericht 65, J. 1879, 80. 8. Erlangen. Phys.-med. Soecietät. Sitzungsberichte H. 12, 1379—80. E. 8. Frankfurt a. M. Senckenberg. naturf. Gesellsch. Bericht 1879—80, 1880—81. Fr. 8. Physikal. Verein. Jahresbericht 1879—80. Fr. 1881. 8. Giessen. Oberhess. Ges. f. Natur- u. Heilkunde. Bericht 20. G. 18831. 8. Görlitz. Oberlausitz. Gesellsch. d. Wiss. Magazin, neues, Bd. 56 H. 2., Bd. 57 H. 1. G. 1881. 8. Naturforsch. Gesellsch. Abhandlungen Bd. 17. G. 1881. 8. Göttingen. K. Gesellsch. d. Wiss. Nachrichten aus d. J. 1880. N. 1—21. G. 8. Graz. Naturwiss. Verein f. Steiermark. Mittheilungen Jhg. 1880. G. 1881. 8. Verein der Aerzte in Steiermark. Mittheilungen. Vereinsjahr 1830 (17. Jhg.) G. 1881. 8. Greifswald. Universität. 27 Dissertationen. Naturw. Verein v. Neu-Vorpommern u. Rügen. Mittheilungen Jhg. 12. Berl. 1880. 8. Halle a. S. Naturwiss. Verein. Zeitschrift für die gesammt. Naturw. (Giebel) 3. Folge. 1880. Bd. :. Berlin 1880. 8. Verein für Erdkunde. Mittheilungen 1881. H. 1881. 8. Hamburg. Naturwiss. Veren Hamburg-Altona. Verhandlungen 1880. N. F. H. 5. H. 1881. 8. Deutsche Seewarte. Monatsübersicht der Witterung 1879 Mai—Novhr. 1880 Septbr.—Dezbr. 1881 Januar—Juli. 8. Aus dem Archiv der D. Seewarte II. Jhg. 1879, Ill. Jhg. 1880. H. 1879, 80. 4. Hannover. Naturhist.-Gesellsch. Jahresbericht 29. 30. 1578—80. H. 1880. 8. Jena. Med.-naturw. Gesellsch. Jenaische Zeitschrift. Bd. 15, H. 1—3. Jena 1881. 8. Innsbruck. Naturw.-med. Verein. Berichte, Jhg. 11. 1880—81, I. 1881. 8. Kiel. Naturw. Verein für Schleswig-Holstein. Schriften Bd. 4, H. 1..K. 118818: E Klagenfurt. Naturhist. Landesmuseum v. Kärnthen. * Jahrbuch, H. 14. Kl. 1880. 8. Bericht 1879.. 8. Klausenburg. Botan. Verein. Magyar növenytanilapok. 4 Evf. Kol. 1880. 8. Krakau. Akademie d. Wissensch. Pamietnik. Tom. 5. Kr. 1880. 4. Sprawezdanie. Tom. 14, 15. Kr. 1880, 81. 9. Rozprawie. Tom, 7, 8. Kr. 1881. 8. Leipzig. Naturforsch. Gesellsch. Sitzungsberichte Jhg. 6, T. L. 1879, 80. 8. Museum f. Völkerkunde. Bericht, 8. L. 1880. 8. Lübeck. Vorstehersch. d. Naturaliensammlune. ee Le. SC Jahresbericht 1880. 4. Metz. Verein f. Erdkunde. Jahresbericht 3. M. 1880. 8. München. K. Bayer. Akad. d. Wissensch. Abhandlungen d. math. phys. Classe Bd. 14, Abth. 1. M. 1881. 4. Sitzungsberichte 1881. H. 1—4. M. 1831. 8. Meteor. u. magn. Beob. d.K. Sternwarte b. München. 1880. M. 1881. 8. Münster. Westph. Verein f. Wissensch. u. Kunst. Jahresbericht 9, f. 1880. M. 1881. 8. Neu-Brandenburg. Verein der Freunde d. Naturgesch. i. Meklenburg. Archiv, J. 34. 1880. N.-B. 1880. 8. Neustadt-Eberswalde. Forstakademie. Beob. Ergebnisse d. forstl.-met. Stationen 1880 No. 7—12. Berlin 1880. 8. 1881 No. 1. B. 1881. 8 Jahresbericht über d. Beob. Ergebn. Jhg. 6. 1881, B. 1882. 8. Nürnberg. Naturhist. Gesellsch. Abhandlungen, Bd. 7. N. 1881. 8. Offenbach. Verein für Naturkunde. Bericht, 19—21. 0. 1877—80. 8. Prag. K. Böhm. Gesellsch. d. Wissensch. Beobachtungen, astr., magn. u. meteor. an d. K. K. Sternwarte i. J. 1880. Jhg. 41. P. 1880. 4. ’ Listy Chemicke No. 1—6, 1881, pag. 33—392. Praze. 8. Pressburg. Verein f. Natur- und Heilkunde. Verhandlungen Jhg. 1875—80, N.-F. H. 4. P. 1881. 8. Regensburg. Zool.-mineral. Verein. Correspondenzblatt Jhg. 34. R. 1880. 8. Reichenberg. Verein der Naturfreunde. Mittheilungen Jhg. 12, 13. R. 1881. 8. Schwerin. Verein f. Meklenb. Geschichte und Alterthumskunde. Jahresbücher u. Jahresberichte. Jhg. 46. Schw. 1881. 3. Sondershausen. Botanischer Verein. Irmischia, Correspondenz-Bl., 1881, No. 1—12. S. 1851, 3 Stettin. Entomol. Verein. Entom. Zeitung. Jhg. 41. St. 1880. 8. Strassburg i. E. Universität. 3 Dissertationen. Stuttgart. Württemb. naturw. Verein. Jahreshefte. Jhg. 37. St. 1881. 8. Thorn. Coppernicus Verein. Mittheilungen. H. 3. Th. 1881. 8. Wien. K. K. Akademie der Wissenschaften. Sitzungsberichte. Math. naturw. Klasse. 1. Bd. 82 H. 3—5 8 I. 4 82°H. 88. BREEE Fe 96099 Ber. SB: „83 H. 1, 2. Wien 1880, 81. 8. K. K. Geolog. Reichsanstalt. Jahrbuch 1880 No. 4, 1881 No. 1. W. 8. Verhandlungen. Jhg. 1880 No. 12—18, Jhg. 1881 No. 1—7. W. 8. K. K. Zool.-bot. Gesellsch. Mittheilungen 1880 Bd. 30. W. 1881. 8 K. K. Geogr. Gesellsch. Mittheilungen, N. F. Bd. 13, 1880. W. 1880. 8 Anthropol. Gesellsch. Mittheilungen Bd. 10 No. 8—12. Wien 8. Verein zur Verbreitung naturw. Kenntnisse. Schriften Bd. 21. Wien 1881. 8. Oesterr. Ingenieur- u. Archit.-Verein. Bericht 2, des hydrotech. Comites über d. Wasserabnahme. W. 1881. 8. Gartenbau-Gesellschaft. Wiener illustr. Gartenzeitung 1881 No. 1—12. W. 8. Würzburg. Physik.-med. Gesellsch. Verhandlungen Bd. 15 H. 3, 4. W. 1881. 8. Zwickau. Verein f. Naturkunde. Jahresbericht 1880. Leipzig 1881. 8. Erankreich. Amiens. Soeiete Linndenne du Nord de la France. Bulletin Nro. 79—98. 8. XXXI Bordeaux. Societe des seiences phys. et nat. Memoires. Ser. 2. Tom 4. Cah. 2. Paris 1881. 8. Cherbourg. Societe des sciences nat. Memoires. Tom 22. Paris 1379. 8. Lyon. Acad@mie des sciences, belles lettres et arts. Memoires. Classe des sciences. Tom. 24. Paris 1879—80. 8. Soeiete d’agrieulture et d’industrie. Annales. Ser. 5. Tom. 2. 1879. L. 1880. 8. Soeiete Linneenne. Annales 1879,30. Tom. 26, 27. L. 1879,80. 8. Nancy. Societe des sciences. Bulletin. Ser. 2. Tom. 4 fasc 10. Tom. 5. fase. 11—13. N. 1880,81. 8. Paris. Ecole polytechnique. Journal. Tom. 29. Cap. 48. Paris 1880. 4. Toulouse. Academie des sciences, inscriptions et bell. lettr. Memoires. Ser 8. Tom. 2. Sem. 2., Tom. 3. Sem. 1. T. 1880. 8. Grossbritannien. Cambridge. Philosoph. Society. Transaetions. Vel. 13. P. 1. C. 1881. 4. Proceedings. Vol. 3. P. 7—8. C. 1880. Vol. 4. P. 1. C. 1881. 8. Glasgow. Natural history Society. Proceedings, Vol. 4. P. 2 1879—80. G. 1881. 8. London. Royal Society. Transactions, philos. Vol. 171. P. 2, 3. Vol. 172. P. 1. L. 1880,81. 4. Proceedings, Vol. 31, 32. Nr. 206—213. 8. The R. Society. 30. Nov. 1880. 4. Nature, a weekly illustr. journal of science. No. 584—635. (Es fehlen 600, 1, 6, 12, 15, 18, 19, 29.) Lond. 4. Manchester. Literary and philos. Society. Memoirs. Ser. 3. Vol. 6. London 1879. 8. Proceedings, Vol. 16—19. 1877—80. 8. Holland. Amsterdam. K. Akademie. Verslagen en mededeelingen. Afd. Natuurk. 2. R. Deel 15. A. 1880. 8. Processen-Verbaal. 1879—80. 8. Verhandelingen. Deel 20. 1880. 4. Jaarboek 1879. A. 8. K. zoölog. Genootschap. Catalogus der Bibliothek. A. 1881. 8. Haarlem. Hollandsche Maatschappjij. Archives Neerland. Tom. 15. Liv. 3—5. Tom. 16. Liv. 1, 2. H. 1880,81. 8, DIR Teylers Stiehting. Archives du Musee. Teyler. Ser. 2. P. 1. H. 1881. 8. Leiden. Nederl. Dierkundige Vereeniging. Tijdschrift. Deel 5. Afl. 3, 4. 1881. 8. Italien. Bologna. Accademia delle scienze. Memorie. Ser. 3. Tom 10. f. 3, 4. Ser. 4. Tom. 1. B. 1880,81. 4. Indiei generali 1371—79. B. 1880. 4. Firenze. A istituto di studi superiori. Publicazioni. Sezione di medieina e chir. Pacini, del processo morb. del colera asiat. F. 1380. 8. Grassi, il primo anno della elinica ostetriea. F. 1580. 8. Sezione di seienze fisiche e nat. Parlatore, tavole per una „anatomia delle plante aquat.“. F. 1881. 8. Modena. Societä dei naturalisti. Annuario. Ser. 2. Anno 14, Disp. 4. Anno 15, Disp. 1—3. M. 1881. 8. Neapel. Zoologische Station. Mittheilungen Bd. 2. H. 3, 4. Leipzig 1881. 8. Nachtrag 3, zur Bibliothek. L. 1881. 8. Padova. Societä Veneto-Trentina di scienze naturali. Bolletino No. 5. Tom 2, No..1. P. 1880,31. 8. Pisa. Soeietä Toscana di scienze nat. At aWolss. 6 12 P1881. 8. Process. verb. — pg. 254. Verona. Accademia d’agricolt., commereio ed arti. Memorie. Ser, 2. Vol. 57. 1. 1,2. V. 18818. Luxembourg. Societe botan. Recueil des m&moires ete. N. 4, 5. 1877—78. L. 1880. 8. Nord-Amerika. Boston. American academy of arts and sciences. Proceedings N. S. Vol. 7. P. 2. B. 1880. Vol. 8. P. 1. B. 1881. 8. Buffalo. Buffalo society of natur. science. Bulletin. Vol. 3. N. 5. B. 1877. 8. Cambridge, Mass. Harvard-College. Memoirs. Vol 8. N. 1. C. 1881. 4. Bulletin Vol: 8. No. 1, 2.'C.11880. 8. Annual report of the eurator of the mus. of compar. zool. 1850—81. Cambr. 1881. 8. XXXII > Cineinnati. Observatory. Publications. Stone, mier. measur. of double stars. C. 1879. 8. . Columbus Ohio. Report of the geol. survey of Ohio. Vol. 3. P. 1. C. 1878. 8. Madison. Wisconsin academy of sc., arts and lettr. Transactions. Vol. 4. 1876—77. M. 1878. 8. Milwaukee. Naturhist. Verein von Wisconsin. Jahresbericht 1880—81. M. 1881. 8. New-York. N. 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Societas pro fauna et flora Fennica. Meddelanden, H. 6, 7, 8. H. 1881. 8. Moskau. Societe imp. des naturalistes. Bulletin. 1880. N. 3, 4, 1881. N. 1. M. 8. Anthropolog. Gesellschaft. 3 Hefte anthrop. Inhalts. Moskau 1880. 4. (In russischer Sprache). Riga. Naturforscher-Verein. Correspondenz-Blatt Jhg. 23. R. 1880. 8. St. Petersburg. Academie imp. des sciences. Bulletin. Tom. 27. N. 1—3. St. P. 1881. 4. XXXIV K. botan. Garten. (Trudi) Acta horti. Tom. 7 £. 1. St. P. 1880. 4. schweden und Norwegen. Christiania. K. Norske Frederiks-Universitet. N. Nordhavs-expedition 1576—78. Zoologi. 2 Hefte. Chemi 1 Heft. Christiania 1880. fol. Univers.-Sammling of Nordiske Oldsager Foreningen til Norske for- tidsmind. bevaring. Aarsh. f. 1879. Kr. 1580. 8. N. bygninger fra fortiden 11 H. Kr. 1880 fol. Stockholm. K. Svenska Vetenskaps Akad. Ofversigt. Arg. 34—37. St. 1377—31. 8. Handlingar. Bd. 14, H. 2. 1576. Bd. 15 1877, Bd. 16 1378, Bd. 17 1879. St. 1877—81. 4. Bihang till handl. Bd. 4, 5. St. 1877,78. 8. K. Svenska Vet. Akad. Maj. 1875—81. 8. Lefnadsteckmingar Bd. 2. H. 1. St. 1878. 8. Jakttalgelser, meteor., 1875, 76, 77. Vol. 17, 18, 19. St. 4. Entomol. föreningen. Intom. tidskrift Bd. 1: H./3,.4. Bd. 2..H..1,:2 81.188057 SZ K. Vitterhets historie och antig. -akad. Manadsblad. Arg. 1—8. 1872—79. .St. 1872—19. 8: Teckningar us Suenska statens historiska Museum H. 1, 2. St. 1373, 75 fol. Tromsö. Museum. Tr. Museums Aarshefter II. Tr. 1880. 8. schweiz. Bern. Hochschule. 24 Dissertationen. Naturforschende Gesellschaft. Mittheilungen aus d. J. 1880,81, N. 979—1017 B. 1880,31. 8. Chur. Naturforschende Gesellschaft. Graubündens. Jahresbericht 23, 24 1878—80. Ch. 1880,81. 8. Genf. Societe physique et d’histoire nat. Memoires. Tom. 27. P. 1. G. 1380. 4, Nyon. Societe Murithienne. Bulletins des travaux. 1881. 8. St. Gallen. Naturforschende Gesellschaft. Bericht über die Thätiekeit 1878—79 St. G. 1880. 8. Schweizerische naturforschende Gesellschaft. Archives des sc. phys. et nat. 1880. 63 Sess. Geneve 1880. 8. Verhandlungen d. Schw. G. in Brieg. 1880. Vers. 63. Jahresb. 1879/80, Lausanne 1831. 8. i XXXV Zürich. Naturforschende Gesellschaft. Vierteljahrsschrift. Jhg. 24 H. 1—4. Jhg. 25. H. 1—4. Z. 1879,30. 8. siid- Amerika. Cordoba. Academie nacional de Ciencias de la repübl. Argentina. Boletin. Tom. 3 Entrega 2 y 3. C. 1879. 8. Rio de Janeiro. Museo nacional. Archivos. Vol. 3, 1878 trimestr. 3 e 4. Rio de J. 1878. 4. Angekauft wurden im Jahre 1881 folgende Werke: a. Allgemein wissenschaftlichen Inhalts. Centralblatt, biologisches Jhg. 1 N. 1—17, 1881 Erlangen, 8. Comptes Rendus. Tom. 92, 95. Tables des C. R. a T. 91, 92. 1881. 4. Gaea, Zeitschrift zur Verbreitung naturw. u. geogr. Kenntnisse. Bd. 17. Köln u. Leipzig, 8. Journal, the American. 1881 Jan.—Dee. 8. Memoires de l’acad. des science. de St. Petersb. Ser. 7. Tom. 27, N. 15, 14. Tom. 28, N. 1—9, Tom. 29, N. 1, 2. St. P. 1880, 81. 4. Monatschrift, Altpr., N. F. Jhg. 1830, N. 7—8. Jhg. 1881, N. 1, 2. Königsb. 8. Natur, Zeitung z. V-erbreitung naturw. Kenntnisse. Bd. 30. Halle 1881, 4. Naturforscher, Wochenblatt etc. Jhg. 14. Berlin 1881, 4. Sammlung gemeinverständlicher wissenschaftlicher Vorträge N. 359—381. Berlin 1881, 8. Universitäts-Kalender, deutscher, 1881 I. Berlin 1831, 8. b. Physikalischen und chemischen Inhalts. Annalen der Physik und Chemie, Jhg. 1881, N. 1—12, Beiblätter N. 1—12, Leipzig 1881, 8. Berichte der deutschen chemischen Gesellschaft zu Berlin. Jhg. 13, N. 19, Jhg. 14, N. 1—13. B. 1881, 8. Jahresbericht über die Fortschritte der Chemie für 1879, H. 3 für 1880 H.1, 2. Giessen 1881, 8. Mousson, die Physik auf Grundlage der Erfahrung. Bd. 1, Bd. 2 Lief. 1, 2, Bd. 3 Lief. 1, Zürich 1850—82, 8. Journal für pract. Chemie. N. F. für 1881. 8. Zeitschrift für Instrumentenkunde Jhg. 1, 1851, H. 1—12. Berlin. 8. e. Astronomischen Inhalts. Jahrbuch, Berliner astron. f. 1883. Berlin 1881. 8. Nachrichten, astron. Bd. 99, 100. Kiel 1881. 4. Sirius, Zeitschrift f. popiWl. Astronomie, Bd. 14. Leipzig 1881. 8. XXXVI d. Zoologischen Inhalts. Archiv f. Naturgeschichte. Jhg. 43 H. 6. Jhg. 44 H. 6. Jhg. 46 H. 4, 5. Jhg. 47 H. 2, 3, 4. Jhg. 48 H. 1. Berlin 1877—82. 8. Isis, Zeitschrift 1881. Berlin 4. Fauna und Flora des Golfes von Neapel. Herausgeg. v. d. zoolog. Station z. Neapel. Monogr. 1—4. Leipzig 1880,81. 4. Quenstedt, Korallen. Bd. 6 H. 7. Leipzig 1881. 8. Dazu Atlas. Zeitschrift f. wiss. Zoologie. Bd. 35 H. 2—4. Bd. 36 H. 1, 2. Leipzig 1880, 81. 8. e. Botanischen Inhalts. Annales des sciences naturelles. Bot. Ser. 6. Tom. 10 N. 2—6. Tom. 11 N. 1—6. Paris 1881. 8. Brefeld, bot. Untersuchungen über Schimmelpilze. H. 4. Leipzig 1881. 4. Centralblatt, botanisches. Jhg. 2, 1881. Cassel 8. Flora, Regensburger. Jhg. 1881. 8. Jahresbericht, botan. Jhg. 6, Abth. 1, H. 1 u. 2, Abth. 2, H. 1 u. 2, Jhg. 7, Abth. 1, H. 1, 2, Abth. 2, H. 1. Berlin 1880, 81. 8. Linnaea. Bd. 9 H. 2. Berlin 8. Müller, Alpenblumen, ihre Befruchtung durch Insecten etc. Leipzig 1881. 8. Rabenhorst, Kryptogamenflora. Bd. 1. Pilze von Winter. Lief. 1—7. Leipzig 1881. 8. f. Anthropologischen Inhalts. Archiv f. Anthropologie. Bd. 13 H. 1—4. Braunschweig 1881. 4. Zeitschrift f. Ethnologie. Bd. 13 H. 1—5 nebst Suppl. Berl. 1881. 8. g. Mineralogischen Inhalts. Neues Jahrbuch f. Mineralogie, Geologie und Palaeontologie. Jhg. 1881, Bd. 1. H. 2, 3, Beilage Bd. I. H. 2. Bd. 2 H. 1-3. Jhg.; 1832, Bde H. 1. Stuttgart 1881. 82. 8. d’Eichwald, Lethaea Rossica. 3 Bde. Text, 3 Bde. Tafeln. Stuttgart 1855 —68. Geinitz, das Elbthalgebirge in Sachsen. Th. 1 mit 67 Abb., Th. 2 mit 46 Abb. Cassel 1871—75. Geschenke 1-=1. Vom K. Ministerium für Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten. Geolog. Karte von Preussen und Thüringen. Lief. 17. Berlin 1881. fol. Erläuterungen, Gradabth. 71 N. 9, 10, 15, 16, 21, 22. Abhandlungen Bd. 3 H. 2. Berl. 1881.'8. Jahrbuch d. K. Preuss. geolog. Landesanstalt und Bergakademie f. 1830. Bd. 1881. 8. XXXVI Vom K. Ministerium f. d. landwirthsch. Angelegenheiten, Domänen und Forsten. Landwirthschaftliche Jahrbücher Bd. 9 Suppl. Bd. 10 H. 1—6, Bd. 10 Suppl. Berlin 1881. 8. Vom K. K. Ackerbauministerium in Wien. Das K. K, Quecksilberwerk zu Idria in Krain. Wien 1881. fol. Vom Oberbergamt in Breslau. Katalog der Bibliothek. Br. 1881. 8. Von der Soeciete zoologique de France in Paris. De la nomenclature des &tres organ. Paris 1881. 8. Vom Westpr. Provinzial-Museum in Danzig. Katalog d. Ausstellung prähist. u. anthropol. Funde Deutschlands zu Berlin. 1880. 8. Supplement zu d. Katalog. 1880. 8. Von Herrn Geheimrath Dr. Abegg. 15 kl. Abhandlungen von Berend über das gymn. orthop. Institut in Berlin. Von Herrn Oberstabsarzt Dr. Fröling. G. Blasii, anatome animalium. Amstelod. 1681. 4. Aus dem Nachlass des Fräul. Rhodin in Danzig. Eigenhändige Malereien von Blumen. Von Herrn Geheimrath v. Siebold in München. La Helicopsyche agglutinans in Italia. (Estratto.) Haeckel, Metagenesis und Hypogenesis von aurelia aurita. Jena 1881. 4. Zittel, zur Stammesgeschichte der Spongien. München 18378. 4. Zaddach, Meeres-Fauna a. d. Preuss. Küste. Kgsb. 1878. 4. Von Herrn Prof. Weyher (Lafayette, Indian.) _ Purdue university. Inaug. address by President White. Indianapolis 1876. 8. Annual register of P. university. 1876—77. Indian. 1877. 8. Annual register, 6. Ind. 1880. 8. Von einem Mitgliede der naturf. G. in Danzig. Correspondenzblatt der D. Gesellsch. f. Anthropologie, Ethnol. u. Urgeschichte. Jhg. 11, 12. München 1880,81. 4. Von den Verfassern. Angelin, geol. öfversigtskarta öfver Skäne. Lund 1877. 8. Nebst. Sep.-Abdr. Lundgren, über Angelin geol. Uebersichtskarte von Schonen. Ascherson, 4 Separat-Abdr. (bot.) Berlin. Cohn, H., 4 Separat-Abdr. über das Auge. Breslau. XXXVII Giesbrecht, 1 Sep.-Ahdr. v. d. zool. Stat. Neapel. Göppert, 2 Sep.-Abdr. (bot.) Breslau. Grewingk, das Gruben-Ornament. Dorp. 1880. 8. Grunmach, über die eleetromagn. Drehung der Polarisations-Ebene. Berlin 1881. 8 Heffter, die Wärme- und Regenverhältnisse Brombergs. 1881. 4. (2. Abth.) Herman, Sprache u. Wissenschaft. Budapest 1881. 8. (Sep.-Abdr.) Jentzsch, Bericht über d. geol. Durchforsch. des nördl. deutsch. Flachlandes. Königsberg 1881. 4. (Sep.-Abdr.) Lakowitz, Diss. über die beiden Araceen etc. Breslau. 8. Momber, über die Intensität der Telephon-Ströme. Danzig 1831. % Schuch, die Kastelanei Sandewalde u. ihre Germanisirung. Weimar. 8. (Sep.-Abdr.) Thorell, Studi sui ragni Malesi e Papuani. III. Genora 1881. 8. Treichel, 5 Separat-Abdrücke (anthrop.). Undset, etudes sur lage de Bronze de la Hongrie I. Christ. 1880. 8. Willkomm, Waldbüchlein. 2. Aufl. Leipzig u. Heidelberg 1880. 8 IP 3“ I ZURSET SE 3. rar PS 3 71] 5 u 20 Pe « EA 12 & WNDSE - a G‘ u für ar Bu se eanthumpeim = sche Alterinumer mm We % Heidnische Funde im Weichsel-Nogat-Delta von Dr. Marschall. Hierzu Tafel 1. Wenn man die grosse Menge von Ueberresten aus der heidnischen Zeit, die sich theils einzeln, theils auf Todtenstätten längs des hohen rechts und linksseitigen Ufers der untern Weichsel und des Weichsel-Nogat-Deltas vorfinden, sich vergegenwärtiget (ein Blick auf die betreffende Fundkarte würde dies noch anschaulicher machen) und dabei nicht aus den Augen lässt, dass unter dieser Menge von Ueberresten gerade die besten und schönsten Gegen- stände, die auf eine hohe Culturstufe hindeuten, sich befinden, so muss man zu der Ueberzeugung gelangen, dass auf beiden hohen Ufern dichtgedrängte Volks- stämme, die in regem Handelsverkehr mit den süd- und südost-europäischen Handelsvölkern gestanden haben, viele Jahrhunderte hindurch sesshaft gewesen sind. Rechnet man nun noch hinzu, dass an den zum Verkehr höchst geeig- neten Punkten wirkliche Handelsorte, als Ausgangspunkte der von Süden und Osten nach Norden und Nordwesten ziehenden Verkehrsstrassen (worauf die grossen, umfangreichen mit den seltensten und verschiedensten Kunstgegen- ständen gefüllten Todtenstätten mit aller Entschiedenheit zeigen) gelegen haben, dann müssen wir uns verwundert fragen, aus welchen Gründen die jetzt so üppigen, volkreichen Gefilde des Weichsel-Nogat-Deltas, also das fast dreieckige Stück Land, das in den entsprechenden Einschnitt jener hohen Ufer wie ein Keil hineingeschoben ist und in dieselben übergeht, bisher nicht die geringste Ausbeute in archäologischer Beziehung gewährt haben. Bei diesem gänzlichen Mangel eines haltbaren Beweisstückes musste man annehmen, dass in der That dieser jetzt so gesegnete Landstrich bis zum Eingreifen der Ordensherrschaft einem sesshaften oder vorüberziehenden Volksstamm keine Grundlage zu Nieder- lassungen geboten hat. Man kann sich überall in den Literatur-, wie in Alter- thums-Sammlungen der Provinz und der Hauptstadt umsehen, ob nicht irgend eine Notiz über einen entsprechenden Fund oder dieser selbst aus dem Weichsel- Nogat-Delta stammend vorhanden sei, überall wird man vergeblich suchen, nirgends eine Leuchte in die noch dunkeln Verhältnisse der Vergangenheit dieses in andrer Beziehung so interessanten Landstriches finden. Denn die wenigen Stellen in der Literatur, die hierauf bezogen werden könnten, eine Mittheilung in den Preuss. Provinzial-Blättern, deren Urheber der leider früh verstorbene Strehlke ist, und eine zweite in der Altpreuss. Monatsschrift, be- ziehen sich auf Orte, die geologisch wohl nicht mehr dem Weichseldelta ange- hören. Die einzige Mittheilung, die speciell von Wohnorten’und zwar sogar 1 2 von einer bestimmten Anzahl derselben spricht, kommt von einem alten, viel- genannten preussischen Chronisten, aber da dessen Firma Simon Grunau ist, so verfällt seine Mittheilung von vornherein in den Bann des Falschen und Unwahren, wenn nicht der Gegenbeweis geführt wird. Wir kommen am Schluss dieser Bemerkungen noch einmal auf diese Mittheilung S. Grunau’s zurück. Gerade diese Leere und Oede war für mich um so mehr eine angenehme Veranlassung, dieser terra incognita meine Aufmerksamkeit zuzuwenden, denn eine Ausbeute auf solchem Brachfelde musste für die Archäologie von um so grössern Interesse sein. Anfangs erhielt ich auf diesbezügliche Fragen, nament- lich von den Delta-Bewohnern selbst, immer dieselben Antworten: „Wie sollen in das Werder heidnische Gräber kommen, da der Boden noch viel zu jung, als dass damals hätten Ansiedelungen stattfinden können; als der Orden ins Land kam, war der ganze Werder ein vollkommenes Gesümpfe, durch das in unbestimmten Betten sich die unzähligen Ausflüsse der Weichsel und Nogat hindurchzogen und sich zu jeder Zeit die Wasseranschwellungen über die selbst- geschaffenen Ufer ergiessen konnten; eine Wohnungsmöglichkeit war damit ausgeschlossen. Erst nach der Abschnürung aller kleinern Ausflüsse und Ein- dämmung der beiden Hauptströme Weichsel und Nogat wurde eine regelmässige Benutzung der vor Ueberschwemmungen sicher gestellten Ländereien und menschlicher wie thierischer Wohnräume möglich.“ Wenn nun auch im Allgemeinen dieses Raisonnement richtig zu nennen ist, so sagte ich mir doch: Das Delta bestand damals zwar im Allgemeinen aus einem Wasser- und Sumpfgewirre, aber abgesehen von einzelnen wenigen, beim Durchbruch des uralischbaltischen Höhenzuges durch die Weichsel übrig- gebliebenen diluvialen Hügeln war es immerhin ein unregelmässiges, wellen- förmiges alluviales Hügelland zu nennen, in dem die von verschiedenen Ge- wässern gebildeten Sandhaken, Halbinseln, Holme, Werder oder Inseln alljährlich durch weitere Verlandung und Verwachsung immer höher, dadurch für ge- wöhnliche Wasserstände immer wasserfreier und vor Ueberschwemmungen sicherer wurden. Es gewährten daher solche Erhöhungen, die man sich in viel grösserer Menge, als die heute noch vorhandenen denken muss, da unzweifel- haft der grösste Theil derselben bei der Urbarmachung und linearen Aus- gleichung des jungfräulichen Bodens eingeebnet wurde, hinlänglich Raum, nicht nur zu einzelnen Wohnungen, sondern auch zu kleineren Gemeindewesen. Und konnte es auch wohl ein verlockenderes Revier für Bewohner der damaligen Zeit, denen Wald, Wiese, Weide, Wild, Wasser über Alles ging, zur vollen Ausnutzung geben? Ja, wäre es nicht vielleicht möglich, dass Behufs Anlage von Wohnräumen ganz so wie wir es noch heute im Weichsel-Nogat-Delta, im Pregelthale sehen, Erdanhäufungen oder Pfahlbauten, so dass die höchsten Wasseranschwellungen um jene herum und unter und zwischen diesen hindurch sich verliefen, angewendet wurden? Man erinnere sich doch nur der alten Handelsanlage Truso’s, wie sie jetzt in ihren Ueberresten und Abfällen aus den Tiefen unter der jetzigen Stadtanlage Elbings zu Tage tritt! 2 3 Genug, die Wahrscheinlichkeit sprach dafür, dass auch diese terra incognita in ihrem Schoosse heidnische Ueberreste, wenn auch ein Theil bei der Ein- ebnung und Urbarmachung des Bodens, durch die bei Dammdurchbrüchen statt- findende Bodenzerwühlung, durch Unachtsamkeit und Mangel an Interesse der Bewohner für dergleichen Verhältnisse verloren gegangen ist, birgt und zwar in ihren einzelnen Hügeln oder Hügelreihen, die etwa eine Höhe von ca. 3—4,5 Meter erreichen und in den Bodenstellen, die durch ihre geolo- “ gische Bodenschichtung zeigen, dass sie einst Hügel gewesen sind, in den vuure% natürlichen Flussufern. Diese Annahme hat sich denn auch zur Thatsache gestaltet; sind es auch bis jetzt noch nicht viele Gegenstände, so ist es doch für den Anfang immerhin eine genügende Anzahl, um zu constatiren, dass eine Bewohnung und zwar nicht blos von durchziehenden Fremden, sondern auch von sesshaften Einwohnern stattgefunden hat. Das Weichsel-Nogat-Delta tritt daher mit folgenden Funden und Fundorten in die betreffende Fundkarte ein, wodurch dasselbe den bisher unterbrochenen Uebergang von den linksseitigen Volksstämmen der Weichsel zu dem rechts- seitigen Stamme der alten Pruzzen bildet (von der Theilungsspitze der Weichsel und Nogat ausgehend). 1. Kittelsfähr und Ussnitz. Fund von mehreren mit Asche und Knochen gefüllten Urnen, metallenen Beigaben. ce. 1830—40. Pieckel. In dem alten Dünenberge (Boreck) Fund von mehreren un verbrannten Leichen mit Zugaben von „metallenen Vasen, Nadeln, Spi- ralen.‘“ 1820. In dem quer durch die Deltaspitze durchziehenden Steinriff Fund eines mit einem Knippschloss versehenen Bronceringes. Durchschnitt oval- platt. Vordere Fläche gereift, hintere glatt. Taf. I. Fig. 1. 1875. 3. Mielenz (früher Mielaradosdorf) Fund eines Steinhammers beim Baggern des Swenteflüsschens. Im Besitz des Herrn Beyer in Freystadt. 4. Wernersdorf. Bunte Glasperle auf dem Hinterfelde, gefunden 1862. 5. Schönau. Beim Durchbruch der Nogat spülte das Wasser aus dem süd- westlich vom Dorf gelegenen Hügel (Grundstück Penner) eine Urne mit Brandresten aus. 1839 6. Caldowo bei Marienburg. Lehmfeld zwischen der Actien- und Panknin- Ziegelei, dicht an der Chaussee Marienburg-Dirschau: Fund von mehreren grösseren und kleineren Gefässen mit Brandüberresten ohne Steinumsetzung im Lehm. Taf. I. Fig. 2 und 3. 1872. 7. Gnojau Windmühlenberg. Grössere Menge von Gefässscherben, unter ihnen ein mit einem runden Loch versehener, ein zweiter mit Finger- eindrücken. Taf. I. Fig. 4, 5, 6. 1873. 8. Fuchsberg, sandige Erhöhung zwischen Simonsdorf, Gnojau, Kunzendorf, Altweichsel. Einige Gefässscherben. 9. Liessau. Unterhalb des Dorfes: Fund mehrerer Urnen. Spurlos ver- loren. 2 3 1* 10. 11: 16. 4 Gr. Lichtenau. Fund verschiedener Gefässscherben, Form ete. mir unbe- kannt, da sie erst aus diesem Sommer (1880) stammen. Gutsbesitzer Ehrenberg (?). Gr. Lesewitz a) Windmühlenberg von 4 Meter hoch, durch Abtragen des Sandes in seinen Contouren verändert. Der Volkssage nach ist der Berg kein natürlicher, sondern über einem Kahn, der noch darin besteht, auf- gethürmt worden. Schon im früheren Jahrzehnten wurden durch Pflügen öfters Todtengefässe zu Tage gefördert, einmal auch ein „Steintrig“ (wahrscheinlich eine Mahlschaale) mit Asche und Knochen gefüllt. In dem letzten Jahrzehnt beim Sandfahren aus dem Rücken des Berges neben der Mühle die in Fig. T—11 abgebildeten (in 1/, Grösse) Urnen, 1 eisernes Messer, Fig. 12 und das Glasgefäss Fig. 13; ferner zwei zerschlagene Granit-Mahl-Schaalen, Fig. 14, ein Doppelbeil Fig. 15. An verschiedenen Stellen Asche, Kohlenstückchen, regelrecht zu Pflaster dienende Steinsetzungen, unter denen sich auch ein Kalkstein-Geschiebe von ovaler Form fand mit Resten eines Skeletes. b) Der ‚Berg‘ oder „Wiebe’s Berg“ zwischen Gr. und Kl. Lesewitz. Beim Bauen des Gehöftes sowie beim Pflügen hin und wieder wohl- erhaltene Urnen mit Brandresten gefunden. Dieselben waren mit den sogenannten Wölfen oder todten Kalkstücken meistens umstellt. Einige von den Urnen sollen in den 30/40er Jahren durch Dr. Friedel dem Berliner Museum übersandt sein. . Kl. Mausdorf-Feld (Besitzer Figuth-Ens). Auf einer sandigen Erhöhung sind öfters grössere und kleinere Gefässe zu Tage gefördert. 1870—80. . Schöneberg. Sandberge längs des Dorfes. 1 mit Oehren versehener Broncering, 1 Hirschgeweihzinken Fig. 16 und 17. . Jonasdorf-Schönwiese, unweit des Nogat-Dammes und des Weges von Schönwiese nach Jonasdorf. Eine Urne ausgepflügt 1864. . Katznaser Eichenberg, ca. 3,5 Meter hohe längs des früheren Nogat- bettes sich hinziehende sandige Hügelreihe. Urnenscherben verschiedener Art Fig. 18 und 19. 1879 am Rande ein Todtengefäss mit Brandresten gefunden. Pruppendorf-Parwarker Windmühlenberg. Grössere Granitsteine zu einem Pflaster vereint. Möglicherweise dürfte auch, wenn eine nochmalige genauere Untersuchung der begleitenden Umstände des Claassen-Wicheren-Torf-Fundes (Bernstein- Scheibe, Gefässscherben), diesen als alt festgestellt hat, dieser hierher zu ziehen sein. Ebenso müssen hier die Ueberreste und Abfälle des alten Handelsplatzes Truso, welche aus der Tiefe der jetzigen Baustelle der Stadt Elbing hervor- gebracht werden, hieher bezogen werden. 4 5 Was die Gegenstände selbst betrifft, von denen die auf der Tafel I ab- gebildeten in meiner Sammlung, gegenwärtig der Sammlung des Provinzial- Museums zu Königsberg einverleibt, sich befinden, so geben sie uns wunder- barerweise einen Einblick in alle Gebiete der Technik, der Fabrikation von Stein, Eisen, Bronce, Thon, Horn, Glas. Von den Urnen ist Fig. 7 der ausgesprochene Typus eines Gefässes, dessen Verfertiger oder Verfertigerin in der Auswahl der 'T'honmasse nicht gerade wählerisch, aber in der Anfertigung selbst sehr geschickt gewesen, um den ungefügigen Lehmklumpen in einer Wanddicke von ca. 1?/, Ctm. zu einer nicht ungefälligen Form, ohne Anwendung der Scheibe, heranwachsen zu lassen. Die beiden schwarzen Urnen, Fig. 8 und 9, zeigen in Bezug auf Auswahl des Materials, der Mischung desselben, der äusseren Ausschmückung etc. das Beste, was überhaupt in dieser Beziehung Preussen geliefert hat. Auch die kleineren Gefässe und Scherben der zertrümmerten deuten auf eine nicht ungeschickte Handhadung der Gefäss-Fabrikation hin. Eisen ist durch ein Essmesser vertreten, dass durch seine Form die Ueber- einstimmung mit den heute noch gebräuchlichen ist. Fig. 12. Von Steinsachen sind nur Reste zweier granitenen Mahlschaalen, die in ihrer Form, Höhlung und Grösse von den landesüblichen nicht abweichen, und ein auf beiden Seiten geschliffener Keil aus Diorit, ein Doppelbeil (?) vorhanden. Dies letztere ist wohl selten, wenigstens habe ich in meinem Gebiet kein zweites gefunden. Fig. 14 und 15. Horn. Der am oberen Ende durchbohrte, am untern Ende etwas zuge- spitzte Zinken eines Hirschgeweihes zeigt nichts Auffallendes, wenn auch ähnliche Exemplare nicht viel vorhanden sind. Fig. 17. Die verarbeitete Bronce führt sich durch zwei Ringe ein, deren An- fertigung und Zeichnung mit der der übrigen Broncesachen der Provinz über- einstimmt. Fig. 16 zeigt durch die an beiden Enden angebrachten Oehren, dass er zum Anhängen von andern Gegenständen oder an andere bestimmt war (Provinz.-Museum Königsberg; germ. Mus. in Mainz). Der zweite, Fig. 1, zeigt durch seine oval-platte Gestalt, durch das an seinen Enden angebrachte Knippschloss und Verbindung mit dem beweglichen Drehpunkt, seine Bestimmung, kleinere Gegenstände, die öfter gebraucht werden, zu tragen. Ein zweites Exemplar in der Provinz ist mir nicht bekannt. Die Glas-Fabrikation, von der die ausgedehnte, auf dem hohen rechts- seitigen Nogatufer gelegene und zwar an das Dorf Schönau anstossende Todten- stätte von Willenberg-Braunswalde so viele herrliche Erzeugnisse selbst mit Ein- schluss von Glasgefässen geliefert hat, zeigt uns ein von dem gewöhnlichen T'ypus bunter, emailartiger Perlen etrur-römischen, oder griechischen Ursprungs nicht ab- weichendes Exemplar von grün-rother Farbe, Fig. 20; nächstdem aber als unicum ein wohlerhaltenes Glasgefäss. Die in Willenberg-Braunswalde früher gefundenen _ Glasgefässe sind sämmtlich verloren gegangen, eins (wohl das letzte) war c. 1355/56 erst als Trink-, dann als Blumengefäss bei einer Waschfrau in Marienburg im Ge- 5 6 brauch. Die Farbe grünlich-grau, matt durchsichtig mit grauweisslichen Streifen. Höhe ca. 7—8 Otm., Breite ziemlich dieselbe; oberer Rand nach aussen etwas gebogen, unterhalb des Bauches mit 8 flügelartigen, auf ihrer Oberfläche ge- kerbten Ansätzen (die aber nicht hohl sind wie an einem ähnlichen Gefäss in dem germ.-röm. Museum in Mainz) auf denen auch dasselbe, nicht auf dem Boden ruht. Fig. 13. Was können wir nun aus der Gesammtheit dieser an sich noch wenigen Funde und Fundorte in Bezug auf das Bewohnen des Weichsel-Nogat-Deltas vor der Eindämmung durch den deutschen Orden schliessen? Wollen wir offen sein, dann müssen wir sagen: noch wenig. Aber eins steht dadurch uner- schütterlich fest, was bisher von Allen, mit denen darüber gesprochen wurde und die darüber geschrieben haben, für unmöglich gehalten wurde, nämlich: ‚Das Delta ist bewohnbar, ist wirklich bewohnt gewesen. Die aus dem Schoosse der Gewässer der unzähligen Flüsse und Flüsschen des Deltas der Ostsee im Laufe der Jahrhunderte emporgetauchten Landstriche inmitten des oft undurchdringbaren Baum- und Sumgfgewirres haben genügend Raum für Einzelne und Genossenschaften gewährt. Der viel verschrieene und schlecht beleumundete Simon Grunau hatte also darin Recht, dass er feste Niederlassungen im Delta als wirklich vorhanden gewesen annahm; ob es nun gerade 5 oder 7 oder mehr, lassen wir dahin gestellt sein. Die auf altpreussische oder slavische Abstammung zurückzuführenden Namen von Ortschaften wie Milenz, Gnojau, Leske, Lesewitz, Warnau, Pieckel, Montau, Orloff, Broeske, Schablau, Kikoit, Parwark ete. ete. dürften auf eine noch grössere Anzahl hindeuten, Für ein solches genossenschaftsweise zusammenhängendes Verhältniss dürfte auch noch das Auffinden von häuslichen Geräthschaften, mit denen sich ein Eimzelner oder Jagdabenteurer für gewöhnlich nicht zu behängen pflegt, sprechen nämlich die schweren Mahlschaalen von Granit, die wohlgestalteten Todtengefässe; nächst- dem die auf dem Windmühlenberge von Lesewitz und Pruppendorf-Parwark aufgefundenen Steinsetzungen; endlich dürfte auch wohl das für die damaligen Bewohner so kostbare, seltene Glasgefäss eher als zu einem Hausinventarium eines hochgestellten, wohlhabenden Bewohners gehörig zu rechnen sein, als zu dem eines umherziehenden Jägers. Damit soll nicht gesagt sein, dass alle Delta-Bewohner im Ortschaften gewohnt haben, ich glaube vielmehr, dass ausser den in geschlossenen Ortschaften Wohnenden noch eine Menge zerstreut gelebt haben. Auf ein solches Wohnverhältniss deuten wohl einzelne Angaben älterer Schriftsteller hin, die sich äussern, „dass die Weichsel-Inseln eine Quelle von Völkerschaften gewesen“, ‚dass die Delta-Bewohner sich wie in einem heiligen Bezirk, Asyl, zusammengefunden haben.‘ Mit dieser Aufstellung, dass nämlich das Delta von Einzelnen und Genossen- schaften bewohnt gewesen, müssen wir uns vorläufig begnügen, damit fällt auch eine etwaige Beantwortung der naheliegenden Frage, welchen Völkerstämmen gehörten die Delta-Bewohner an, als zu früh gestellt in sich zusammen. Wir können als Resultat des bisher Bekannten nur sagen: 6 7 Die Delta-Bewohner haben vor der Eindämmung der Flüsse bestanden: 1. aus Elementen, die von den vielen, neben und auf der Weichsel durch- ziehenden Völkerstämmen zurückblieben, 2. aus Elementen, die von den auf beiden Ufern wohnenden Stämmen sich selbstständig aus Gründen des Handels, der Jagd, der Weide- Benutzung etc. sich lösten oder unfreiwillig weichen mussten, 3. aus Elementen fremder Handels-Völker. Das ist meine auf die bisher gewonnene Grundlage sich stützende Ansicht; mögen die von Andern hoffentlich fortgesetzten Nachforschungen auf diesem kleinen, aber interessanten Landstrich bald neue Funde, neue Fundorte zu Tage fördern, damit derselbe einen seiner Stellung zwischen so ausgiebigen Revieren angemessenen würdigen Platz auf der Fundkarte einnehme. Ilmenau, den 10. September 1880. Mittheilungen über Bernstein Otto Helm, Danzig. Y,. Ueber sicilianischen Bernstein. Im V. Bande dieser Schriften, 1. und 2. Heft, habe ich einige Unter- suchungen über die chemische und physikalische Beschaffenheit des sieilianischen Bernsteins veröffentlicht; ich gab eine chemische Elementaranalyse der hell- gefärbten Qualität dieses Bernsteins (69,48 Th. Kohlenstoff, 9,24 Th. Wasserstoff, 20,76 Th. Sauerstoff, 0,52 Th. Schwefel,) wies aber gleichzeitig auch auf die grosse Mannigfaltigkeit hin, welche der sicilianische Bernstein in Farbe, Härte, Schwefelgehalt u. a. zeigt. Ich habe nun im weiteren Verlaufe meiner Untersuchungen auch die sehr harte dunkelrothe und die wenig harte schwarze Qualität dieses Bernsteins chemisch analysirt, um etwaige Aufschlüsse zu gewinnen über den Zusammen- hang der physikalischen mit den chemischen Eigenschaften dieses fossilen Harzes. Der dunkelrothe Bernstein besitzt eine Härte von mindestens 2'/, und besteht aus: 77,27 Procent Kohlenstoff, 9,94 N; Wasserstoff, 12,12 ir Sauerstoff, 0,67 = Schwefel. Sein Aschengehalt ist ausserordentlich gering (2 bis 3 per mille). Bern- steinsäure ist nicht darin enthalten. Der schwarze Bernstein besitzt eine Härte von 1'/, bis 2 und besteht aus: 82,30 Procent Kohlenstoff, 9,08 „ Wasserstoff, 6,16 „ Sauerstoff, 2,46 2 Schwefel. Sein Aschengehalt ist ebenfalls ein geringer, Bernsteinsäure ist nicht vor- handen. Das specifische Gewicht beträgt 1,065 bis 1,125. Nach diesen analytischen Befunden scheint in der That ein Zusammenhang zu bestehen zwischen dem organisch gebundenen Schwefel des Bernsteins und seiner Farbe; je höher der Gehalt an Schwefel, desto dunkler die Farbe. Wie ich schon früher bei Gelegenheit meiner Untersuchungen über den Ostsee- Bernstein aussprach, ist wohl sicher der Schwefelgehalt, welcher in fast allen bo) 9 fossilen Harzen gefunden wird, erst im Laufe ihrer Fossilisation in Form von schwefelhaltigen Gasen oder Flüssigkeiten in dieselben hineingetragen worden. Diese Annahme wird noch durch die von mir bewiesene Permeabilität dieser Harze gegenüber Flüssigkeiten und Dämpfen unterstützt. Wäre Schwefelwasser- stoff dasjenige Agens gewesen, welches bei der während Jahrtausende dauernden Fossilisation mitgewirkt hat, so liesse sich auch leicht der Mindergehalt an Sauerstoff, wie solcher in der schwarzen Varietät vorhanden ist, erklären. Der Sauerstoff würde in diesem Falle als Wasser hinausgetreten sein, während der Schwefel sich mit der zurückgebliebenen organischen Substanz verband. Heutzutage ist der Bernstein wohl niemals mehr solchen reducirenden Ein- flüssen ausgesetzt, dagegen dort, wo er mit dem Sauerstoff der Luft in Be- rührung tritt, oxydirenden und zerstörenden. Bestimmtes konnte ich nach dieser Richtung hin beim Ostsee-Bernstein verfolgen, von welchem mir ein ausgiebigeres Material zu Gebote steht. VI Ueber die elementare Zusammensetzung des Ostsee-Bernsteins. Die nachfolgenden Untersuchungen stellte ich an, um die chemischen Ver- änderungen kennen zu lernen, welche das fossile Harz des Bernsteinbaumes im Laufe der letzten Jahrtausende durch Verwitterung erlitten hat. Ich wählte zunächst zu diesem Zwecke ein Stück klaren hellgelben Bern- stein aus, welches im lockeren Erdreiche bei Putzig gefunden und mit einer recht bedeutenden Verwitterungsschicht ausgestattet war. Die letztere war 10 bis 12 Millimeter stark, hatte eine krümlige undurchsichtige Beschaffenheit und braunrothe Farbe, sie liess sich leicht von dem Stücke abbröckeln und abschaben. Der helle Kern trug ausserdem noch eine 1 bis 2 Millimeter starke weinrothe durchsichtige Verwitterungsschicht, deren Abtrennung schwieriger zu bewirken war und nur mittelst eines Messers gelang. Die chemische Elementaranalyse dieser drei von einem Stücke entnommenen Qualitäten ergab folgendes Resultat: Der klare gelbe Kern besteht aus: 18,63 Procent Kohlenstoff, 10,48 Wasserstoft, 10,47 „ Sauerstoff, 0,42 » Schwefel. Durch Destillation wurden aus ihm 3,6 Procent Bernsteinsäure erhalten. „ Die innere rothe Verwitterungsschicht besteht aus: 74,56 Procent Kohlenstoff, 9,94 » Wasserstoff, 15,34 Du Sauerstoff, 0,36 „ Schwefel. 9 10 Die äussere braune Verwitterungsschicht besteht aus: 66,91 Procent Kohlenstoff, 9,16 » Wasserstoff, 23,67 „ Sauerstoff, 0,26 % Schwefel. Durch Destillation wurden aus ihm 8 Procent Bernsteinsäure erhalten. Hiernach ist die Verwitterung des Bernsteins durch den Sauerstoff der Luft, welcher in die Lagerstätte desselben hineingedrungen ist, bewirkt worden _ und damit gleichzeitig dessen allmäliger Zerfall und seine Farbenveränderung. Ein Theil des Harzes ist zu Bernsteinsäure oxydirt worden und im Harze verblieben; ein Theil des darin vorhandenen organisch gebundenen Schwefels ist ebenfalls oxydirt worden, aber aus dem Harze herausgetreten. Die beschriebene Verwitterung, das Rothwerden des Bernsteins, ist auch bei den in den Sammlungen befindlichen Stücken oft zum grossen Schaden und Verderb desselben beobachtet worden. Ich schütze meine Sammlung von Einschlüssen im Bernstein, indem ich die Stücke unter Wasser aufbewahre, dem 10 bis 20 Procent Spiritus beigemischt wurden. Das Gemisch enthält keine oder nur sehr geringe Luftbestandtheile; der etwa hineindringende Sauer- stoff würde auch eher vom Alkohol in Anspruch genommen werden, als vom Bernstein. Ein Auflösen resp. Anätzen des Bernsteins von einem so verdünnten Spiritus ist nicht zu befürchten, wovon ich mich seit einer Reihe von Jahren überzeugte; auch die Einschlüsse leiden nicht darunter. Demnächst analysirte ich ein knochenfarbiges Stück Bernstein mit sehr dünner Verwitterungskruste. Unter dem Mikroskope waren in diesem Stücke wie in allen knochenfarbigen und wolkigen Bernsteinen äusserst kleine runde Hohlräume bemerkbar: es hatte dabei eine normale Härte und wie alle reinen Bernsteine einen sehr geringen Aschengehalt. Die organisehe Elementaranalyse des von der Kruste befreiten Steines ergab folgendes Resultat: 75,70 Procent Kohlenstoff, 9,45 » Wasserstoff, 14,51 „» Sauerstoff, 0,34 „Schwefel. Die Kruste bestand aus: 14,25 Procent Kohlenstoff, 9,01 » Wasserstoff, 16,44 „ Nauerstoff, 0,30 „... Schwefel. Die letzte Analyse betraf ein Stück kreidefarbigen Bernstein, welches unter dem Mikroskope vollständig undurchsichtig aussah und nur wenig härter als Kreide war. Sein speeifisches Gewicht war leichter als Wasser. Mit Wasser behandelt, konnten kleine Quantitäten von Schwefelsäure aus ihm gezogen werdens 10 11 Die elementare Zusammensetzung dieses Bernsteins war folgende: 73,68 Procent Kohlenstoff, 9,94 „ Wasserstoff, 16,27 „ Sauerstoff, 0,11 „ Schwefel. VI. Ueber Apenninen-Bernstein. In den Apenninen ist namentlich in neuerer Zeit Bernstein gefunden worden und hat dessen Vorkommen um so mehr Beachtung gefunden, als es in Verbindung gebracht wurde mit dem Vorkommen zahlreicher Bernstein- artefacte in den prähistorischen Nekropolen Oberitaliens, deren Herstammung von den Ostseeländern bisher angenommen, neuester Zeit aber wieder in Zweifel gezogen wurde. Der bekannte Mineraloge Bombieci in Bologna führt mehrere Fundorte von Berusteinen an, in der Emilia, namentlich bei Scanello, Castel S. Pietro, Riolo e Savignano, Castel veechio. Herr Bombieeci hat die Freundlichkeit gehabt, mir vier Sorten dieses Bernsteins zu übersenden, und habe ich dieselben chemisch analysirt um Vergleichungspunkte zu gewinnen mit der chemischen Zusammen- setzung des baltischen Bernsteins. Die Fundorte dieser vier Bernsteine sind: 1. bei Scanello, Beni Loup, 2 Varietäten, 2. aus dem Sittathale, torrent carbonaro, 3. aus dem Sillarothale bei St. Clemente. Die sub 1 angeführten Stücke sehen dem baltischen Bernsteine am meisten ähnlich; ihre Farbe ist schön orangeroth bis weinroth. Die meisten sind klar und durchsichtig, wenige trübe und durchscheinend; diese letzteren verhalten sich unter dem Mikroskop wie die trüben Sorten des Ostsee-Bernsteins, d. h. sie sind mit kleinen runden oder länglich gestalteten Hohlräumen durchsetzt. Die sub 2 und 3 angeführten Stücke haben durch Verwitterung mehr oder minder stark gelitten, die Verwitterung erstreckt sich oft bis auf das ganze Innere derselben; ihre Farbe ist zum Theil braunroth und undurchsichtig, zum Theil halbdurchsichtig, honigfarbig und schmutziggelb. Letztere sind mit mikroskopisch kleinen, gewöhnlich länglich gestalteten und zusammengepressten roth- und braun- gefärbten Hohlräumen durchsetzt, gleich denen, welche ich im Walchowit aus Mähren beobachtete, mit welchem Fossile einige Stücke des Bernsteins aus dem Sillarothale überhaupt viel Aehnlichkeit haben. Die Härte der vorgenannten vier Bernsteinsorten ist im Allgemeinen etwas geringer, als die desOstsee-Bernsteins, auch die Verwitterungsschicht ist ähnlich der des Ostsee-Bernsteins, der Bruch aller ist glänzend und muschlig; ihre Elektriecität nach dem Reiben wie beim Ostsee-Bernstein. Die speeifischen Gewichte waren folgende: bei den Stücken No. 1= 1,100 bis 1,057, FINN E »„ No. 2=1,064 bis 1,060, we „ No. 3= 1,062 bis 1,055. 11 12 Beim Erhitzen schmelzen die genannten Bernsteine alle, ohne sich vorher aufzublähen; die Schmelzpunkte liegen zwischen 280 und 300° C. Nach dem Schmelzen fliessen sie wie dünnes Oel und hauchen einen eigenthümlichen Geruch aus, welcher dem des Ostsee-Bernsteins ähnlich ist. Dieser Geruch reizt wohl die Schleimhaut der Kehle und Augen etwas, bringt jedoch nicht den eigenthümlichen, heftiges Husten erregenden Reiz hervor, wie Östsee- Bernstein. Das rührt daher, dass diese Bernsteine ebenso wie der sicilianische, beim Erhitzen keine bernsteinsäurehaltigen Dämpfe aushauchen. Die Destillations- probe ergiebt in der That bei allen vier Sorten Abwesenheit von Bernstein- säure (Östsee-Bernstein enthält 3 bis 8 Procent Bernsteinsäure). Das bei der Destillation erhaltene ätherische Oel sieht gelbbraun aus, hat einen dem Bern- steinöle ähnlichen Geruch. Die Flüssigkeit des Destillats reagirt etwas sauer, diese Säure verflüchtigt sich jedoch leicht im Wasserbade, und besteht, wie beim sieilianischen Bernstein, aus Ameisensäure. Der Aschengehalt der von den anhängenden Erdtheilchen vorher befreiten Apenninen-Bernsteine ist ein sehr geringer, 0,25 bis 1,20 Procent. In der Asche ist viel Eisenoxyd enthalten, wenig Kalkerde, Kieselsäure, Schwefelsäure und Thonerde. Ausser diesen Aschenbestandtheilen ist in allen Proben des Apenninen- Bernsteins noch Schwefel enthalten und zwar an organische Substanz gebunden; allerdings sind es geringere Quantitäten, als im Ostsee-Bernstein und im sicilianischen; aus einer Durchschnittsprobe erhielt ich nur 0,09 Procent. Die qualitative Prüfung auf Schwefel geschah nach der Methode von Vohl durch Zusammenschmelzen mitNatrium im leicht verschlossenem Glasrohre. Die Schmelze in Wasser gelöst und mit Nikroprussid-Natriumlösung versetzt, färbte sich schön violett. Bei dieser Gelegenheit untersuchte ich einen andern Theil der Schmelze noch auf einen etwa darin enthaltenen Cyangehalt, indem ich der filtrirten Lösung derselben Eisenoxyduloxyd und Chlorwassersäure hinzufügte. Die Probe fiel negativ aus, woraus zu schliessen, dass das Untersuchungsobjekt stick- ‚stofffrei ist. Die quantitative Bestimmung des Schwefels geschah, so wie ich sie im vierten Bande dieser Schriften, 3. Heft, pag. 211, beschrieben habe. Gegen Lösungsmittel verhalten sich die genannten Harze nicht ganz so widerstandsfähig als der Ostsee-Bernstein; in Alkohol lösen sich davon 20 bis 24 Procent, in alkoholischer Kalilösung 28 Procent, in Aether 24 Procent. Benzol, Chloroform, Petroleumäther und Amyalkohol lösen die Harze ebenfalls nur theilweise. Die spirituöse Lösung wird durch Bleyacetatsolution gefällt, der Nieder- schlag lösst sich auch nach dem Erwärmen nicht wieder auf. Durch spirituöse Eisenchloridlösung entsteht eine geringe Trübung, welche sich mit der Zeit vermehrt (wie beim Ostsee-Bernstein). Durch eoncentrirte Salpetersäure und in der Wärme werden die Harze lebhaft oxydirt, es entsteht ein rothgelb gefärbtes krümliges Produkt, welches in Alkohol und Aether nur theilweise löslich ist. Gegen concentrirte Salpeter- 12 13 säure verhalten sich die Harze wie Ostsee-Bernstein, d. h. sie werden beim Zusammenreiben damit roth, endlich braun und lösen sich dann auf. Wasser fällt aus dieser Lösung wie ein flockenartiges Harz wieder heraus. Die Elementaranalyse des Scanello-Bernsteins ergiebt als Durchschnitt dreier Analysen folgende Zusammensetzung: 75,95 Procent Kohlenstoff, 9,28 » Wasserstoff, 14,66 „ Sauerstoff, 0,11 5 Schwefel. 100, Die Elementar-Analyse des Sillaro-Bernsteins in gleicher Weise folgende: 73,63 Procent Kohlenstoff, 9,12 » Wasserstoff, ICHT » Sauerstoff, 0,08 „» Schwefel. 100. Nach diesen Untersuchungen haben die genannten vier Proben Bernstein aus den Apenninen wohl viel Aehnlichkeit mit gewissen Sorten des Ostsee- Bernsteins, in ihrer chemischen Zusammensetzung weichen dieselbeu jedoch recht erheblich davon ab. Der Hauptunterschied liegt in dem Mangel an Bern- steinsäure, den dieselben aufweisen. Hierin ähneln sie den Bernsteinen aus Syrien, Sieilien, Frankreich und andern von der Ostseeküste weit abgelegenen Ländern, welche ebenfalls keinen oder nur sehr geringe Mengen Bernsteinsäure enthalten. Es scheint fast, als ob in dieser Beziehung der ÖOstsee-Bernstein sich von denen aller anderer Länder auszeichnet; ich habe nur noch in dem rumänischen eine ebenso grosse Menge Bernsteinsäure gefunden. Ferner unterscheidet sich der Apenninen-Bernstein vom Ostsee-Bernstein durch den höheren Gehalt an Sauerstoff, doch zeigt in dieser Beziehung auch der Ostsee-Bernstein mannigfache Verschiedenheit, wie ich an einer andern Stelle nachgewiesen habe. Jedenfalls ist das Fehlen der Bernsteinsäure ein charakteristisches Erkennungszeichen und auch leichter zu constatiren als der nur durch die schwierige Elementar-Analyse zu ermittelnde quantitative Gehalt an Sauerstoff. Ich beobachte zur quantitativen Bestimmung der Bernsteinsäure folgende Methode: Einige Gramme Bernstein werden in einer Retorte mit Vor- lage der trockenen Destillation unterworfen. Der Hals der Retorte wird sodann mit heissem, destillirtem Wasser abgespült und diese Lösung mit dem Inhalte der Vorlage verdünnt. Die so erhaltene wässrige Flüssigkeit wird durch Filtration vom brenzlichen Oele befreit und im Wasserbade abgedunstet. Flüchtige Säuren gehen hierbei fort, während die Bernsteinsäure zurückbleibt und durch noch- maliges Auflösen in Wasser, Filtriren der Lösung und Abdampfen gereinigt wird. Dieselbe kann dann leicht durch chemische Reagentien, Krystallform und ihre saure Beschaffenheit erkannt werden. 13 14 Es kam nun im ferneren Verlaufe meiner Untersuchungen noch darauf an, ‚estzustellen, ob die in den alten Nekropolen Oberitaliens recht häufig vor- kommenden Bernsteinperlen ganz oder theilweise aus diesem dort einheimischen Bernstein angefertigt wurden, oder ob hierzu stets der von fern bezogene Ostsee- Bernstein verwendet wurde. Herr Graf Gozzadini war so freundlich, mir zu diesem Zwecke 7 Sorten Perlen aus dem Museum zu Bologna zu senden und zwar folgende: 1 und 2 aus gravirten Gefässen der ältesten Eisenzeit entnommen, 3 aus gepressten Gefässen der ältesten Eisenzeit entnommen, 4 bis 7 aus gemalten Gefässen der etrurischen Epoche entnommen. Ich untersuchte jede dieser Proben auf ihren Gehalt an Bernsteinsäure und fand darin 4,3 bis 6,3 Procent; das entspricht dem Gehalte des Östsee- Bernsteins an Bernsteinsäure. Auch der Aschengehalt der Proben verhielt sich nicht abweichend von dem des Ostsee-Bernsteins. Unter dem Mikroskop beobachtet, zeigten sie dasselbe Aussehen, wie gelber durchsichtiger Ostsee-Bernstein; auch die Verwitterungs- schicht ist eine diesem Bernsteine ganz analoge. Es ist somit constatirt, dass diese Perlen einst sämmtlich aus Östsee-Bern- stein verfertigt wurden. Nach Schluss dieser Untersuchungen erhielt ich noch durch den Direetor des prähistorischen Museums in Rom Herrn C. Pigorini drei Colleetionen Bernsteinartefaete, welche den Nekropolen der ältesten Eisenzeit Italiens ent- nommen waren und zwar aus solchen bei. Jesi in der Provinz Ancona, bei Palestrina in der Provinz Rom und bei Carpineto in der Provinz Ascoli Piceno. Ich untersuchte dieselben ebenfalls auf ihren Gehalt an Bernsteinsäure und fand in den ersteren 5,8 Procent, in den zweitgenannten 4,1 Procent, in den letzteren 4,5 Procent. Es liegt also auch hier kein Bernstein vor, welcher einst m Italien gefunden wurde. EEIRTT an re ee ee er Ein Fall von Verdopplung der Allantois und der äusseren Genitalien. Mitgetheilt von Otto Meyer, stud med. Die Naturforschende Gesellschaft zu Danzig übersandte im Februar d. J. an die hiesige Anatomie ein neugebornes Lamm, welches sie von ihrem aus- wärtigen Mitgliede, Herrn Rittergutsbesitzer Plehn-Lichtenthal, mit dem Bemerken erhalten hatte, dass an demselben neben Verdopplung der Hinterextremitäten auch eine Verdopplung der äusseren Genitalien vorhanden sei. Herr Plehn theilte zugleich die Beobachtung des Schäfers mit, dass das Thier nur mit dem rechten Penis Harn gelassen habe, eine Angabe, welche mit dem Befunde der inneren Organe nicht übereinstimmt; ferner hatte der Schäfer, um das Thier zu erhalten, die überzähligen Extremitäten amputirt. Durch die Operation ist zunächst ein hühnerei grosser Hautsack entstanden, welcher bei der äusseren Besichtigung zuerst auffällt. Derselbe liegt oberhalb des nach links verschobenen Afters und ist von ihm nur durch ein schmales Septum getrennt; eine hineingeführte Sonde stösst auf zertrümmerte Knochen- reste. In diesen Sack passt ein ungefährer 5 cm. langer Knochen, welcher als der vereinigte Femur die beiden überzähligen Extremitäten trägt. Die Diagnose auf verdoppelte äussere Genitalien rechtfertigen zunächst zwei Hodensäcke, welche oberhalb des Hautsackes zu beiden Seiten der Mittel- linie gelegen sind und von denen jeder in zwei wenig getrennte Abtheilungen von ungleicher Grösse zerfällt; der linke Sack birgt einen Hoden, der rechte ist leer. Median hiervon liegen zwei kleine Wärzchen, welche jedoch nur geringe Bedeutung zu haben scheinen. Von diesen Gebilden aus steigt der Penis als _ dicker Strang längs derLinea alba empor, er ist nur von antis bedeckt, welche sich am Ende des Stranges in zwei gesonderte Präputia theilt; dieselben sind durch- bohrt und mit den charakteristischen Drüschen besetzt. Hebt man die antis von der Bauchmuskulatur ab, so liegen zwei getrennte Penisschäfte zu Tage, welche einen Durchmesser von 7 mm. haben; sie steigen von dem Knochen, welcher zwischen die Tubera oss. ischii eingekeilt ist und den erwähnten Femur trägt, convergirend empor, legen sich zwar bald aneinander, sind’ aber auf der ganzen Länge des Weges durch Bindegewebe geschieden. Beide Penisschäfte sind durchbohrt und jede Uretra ist von maschigem, cavernösem Gewebe um- geben, welches am Ende des Stranges eine der Glans ähnliche Verdickung *), Aus dem Anatomischen Institut zu Breslau unter Leitung des Herrn Professor Hasse. 15 16 zeigt, dem jedoch eine Raphe in der Mittellinie abgeht. Von den Tuber. 088. ischii treten schwache Muskeln zu jedem Penis (M. ischio-cacernosus.) Die inneren Organe sind bis auf die Blase und den Ausführungsgang der- selben normal und zeigen keine Doppelbildung. Nur die Nieren, deren Anlage einfach ist, sind von verschiedener Grösse; die rechte ist im Gegensatz zur gut entwickelten linken, sehr bedeutend zurückgehlieben und nach dem Becken zu gewandert. Jede mündet mit ihrem Ureter in eine Blase; beide Blasen sind vollkommen getrennt und nur am Urachus in einer Ausdehnung von wenigen Centimetern fest verbunden. Die Allantoisbucht scheint sich also schon früh- zeitig getrennt und diese Trennung fast vollständig durchgeführt zu haben. Allem Anscheine nach ist die rechte Blase die secundäre, denn während die linke ihre normale Grösse und aufgeblasen ihre elliptische Gestalt besitzt, ist diese schlauchförmig und bedeutend kleiner, so dass nur der Ureter und der Ausführungsgang sie als solche erkennen lassen. Der letztere erhält analog dem der linken Seite noch innerhalb des Beckens ein Samenbläschen, in welches das Vas deferens des Hodens mündet. Rechterseits liegt der Hoden in der Bauchhöhle, ist aber sonst gut entwickelt, mit ausgesprochenem Nebenhoden. Die Trennung der Samenbläschen ist bei doppelten Blasenausführungsgängen nicht wunderbar, da dieselben bei allen Säugethieren paarig vorhanden sind. Die Schläuche steigen nun, vom After vollkommen getrennt, in das kleine Beeken und benutzen hier den eingekeilten Beckenknochen als Rolle, um an die Aussenseite zu gelangen. Sie liegen so in einer tiefen Rinne, haben median den accessorischen Knochen, lateral die Adductorengruppe des Femur; in diesen Kanälen sind die beiden Stränge durch festes Bindegewebe angeheftet und unverschiebbar fixirt. Auf diesem Wege erhält jeder Gang ein der Prostata ähnliches Gebilde und im weiterem Verlauf cavernöses Gewebe, so dass sie bald als die schon vorhin beschriebenen Penisschäfte erscheinen. Da die Niere und Blase rechterseits rudimentär sind, so erscheint die Be- obachtung des Schäfers, dass der Harn rechts abgeflossen sei, zweifelhaft, obgleich auch die rechte Uretra vollkommen wegsam ist. Dass es sich hier nicht um einen Fötus in Fötu handelt, ist daraus ersicht- lich, dass sich weder ein doppelter Darm, noch ein doppelter Urachus findet. Es handelt sich vielmehr hier um eine durchgreifende, frühzeitige Spaltung der Allantois, während der Wolffsche Gang, abgesehen von der örtlichen Ver- schiebung der Samenbläschen, normal ist. In die Kloake gehen also nicht ein, sondern zwei Harnleitewege, neben den Oeffinungen der Wolff’schen Gänge. Durch die Wucherung der überzähligen Extremitäten sind die Gänge ge- trennt worden, so dass sich auf jeder Seite der -Neubildung ein Ureter und ein Wolff’scher Gang befand. Diese Anlage erforderte die Verdopplung der Geschlechtspapille, des Penis. Die Glans auf jeder Seite liefert für diese Ver- dopplung den Beweis; ferner ergiebt sich durch die vollständig normalen Uretrae das Vorhandensein zwiefach angelegter Genitalfalten und endlich haben sich 16 auch die Genitalwülste, auf jeder Seite doppelt entstanden, zu den Hodensäcken geschlossen. Die Anlage der äusseren Genitalien ist also vollständig doppelt. Die Literatur weist, so weit eine Durchsieht ermöglicht war, nur einen analogen Fall beim Menschen auf, wo sich neben vier Unterextremitäten auch eine Verdoppelung des Genitalsytems findet. Die Missbildung ist in „Försters Missbildungen“ als Fötus in Fötu aufgezählt, ohne dass diese Klassification durch nähere Beschreibung begründet wird. An derselben Stelle findet sich auch die Bemerkung, dass mehrerer solcher Fälle bei Hausthieren beob- achtet worden sind, indess vermisst man auch hier jede positive Angabe. — In unserem’ Anatomischen Museum findet sich in der berühmten „Otto’schen Sammlung‘ unter No. 200 ein ähnlicher Fall an einer jungen Hündin, Ver- dopplung der äusseren Genitalien, bei Verdopplung der Hinterextremitäten. Inı Innern liegen zwei getrennte Blasen; indess gestaltet sich die Erklärung durch das Vorhandensein eines doppelten Darmes anders. Während hier ein Fötus in Fötu vorliegen kann, ist diese Erklärung in unserem Falle auch nicht angebracht. Das Präparat ist in das anatomische Museum aufgenommen und trägt die Bezeichnung H. P. S. 72. J.-N. 6. 1581. [So Bericht über die vierte Versammlung des westpreussischen botanisch-zoologischen Vereins zu Elbing, Westpr., am 7. Juni 1881. Die vierte Wander-Versammlungdes westpreussischen botanisch-zoologischen Vereins fand, gemäss dem in der vorjährigen Versammlung zu Neustadt gefassten Beschlusse, am Pfingstdienstage, den 7. Juni er. statt. und zwar in dem sowohl nach landschaftlicher Seite freundlich, wie rücksichtlich der Communieations- mittel äusserst günstig gelegenen Elbing. Das Wetter, welches die vorjährige Versammlung durch seme Rauheit und Unfreundlichkeit in mancher Hinsicht gestört hatte, war diesmal Anfangs durchaus günstig. Die Beteiligung war abermals eine grössere als in dem Vorjahre. Den wissenschaftlichen Ver- handlungen wohnten mehr als 60 Teilnehmer bei, während sich an dem gemeinsamen Mittagsmahle gegen 50 beteiligten. Schon am Tage vor der eigentlichen Versammlung, am Montag, den 6. Juni, entwickelte sich ein reger und herzlicher Verkehr zwischen den zahlreich ankommenden auswärtigen Mitgliedern und ihren Elbinger Wirten, die unter Führung des erwählten Ge- schäftsführers, Herrn Gymnasiallehrer Capeller, und eines freiwillig zusammen- getretenen Lokal-Comites teils schon bei Ankunft der Züge im Bahnhofe, teils in dem zum Versammlungsorte bestimmten und von der Casinogesellschaft in überaus freundlicher Weise bewilligten Casinogarten sich zur Begrüssung, bezw. Anbahnung der Bekanntschaft in grosser Anzahl einfanden. Noch an demselben Abend wurde den drei sehenswertesten Bäumen Elbings die dicht neben einander im sog. Hambrook’schen Garten stehen, ein Besuch abgestattet. Es sind zwei Eiben, Tarus baccata, von seltener Stammdicke, und ein riesiges. übrigens noch ganz gesundes Exemplar der aus Nordamerika stammenden Platanus occidentalis, dessen Stamm in 1 m. Höhe einen Umfang von 4,25 m. zeigt. Bei dem hereinbrechenden Abend entwickelte sich bald, teils in dem sog. roten Saale des Casino, teils in dem prächtig erleuchteten Garten ein fröhlicher Verkehr, bei dem in ungezwungener Weise sich ein gegenseitiger Austausch von wissenschaftlichen Erfahrungen, Beobachtungen und derel. zwischen alten und neuen Freunden, zwischen kundigen Fachleuten und inter- essirten Liebhabern auf dem Gebiete der beschreibenden Naturwissenschaften möglich machte. Erst in später Stunde trennte man sich, um andern Morgens mit frischen Kräften an die Hauptarbeit gehen zu können, welche die Haupt- Versammlung in reichem Masse in Aussicht stellte. 1 29 Der Eröffnung der eigentlichen Versammlung ging die Besichtigung zweier höchst interessanter Sammlungen voraus. Um 8 Uhr fand sich eine Anzalıl der Mitglieder in der Wohnung des Herrn Schiffskapitäns Krause ein, welcher mit grösster Liebenswürdigkeit seine mehr als 1000 Nummern zählende, vor- züglich gehaltene und wissenschaftlich genau bestimmte Conchylien-Sammlung dem Vereine zur Besichtigung angeboten hatte. Von da begab man sich in die Räume der Realschule, wo Herr Oberlehrer Dr. Nagel die grosse Freundlich- keit hatte, die Besucher in den Räumen der von ihm selbst verwalteten, reichen, vorzüglich gehaltenen und höchst instructiv aufgestellten Naturalien-Sammlung umherzuführen und alle gewünschte Auskunft gegenüber den vielen Anfragen von Seiten der im höchsten Grade interessirten Beschauer zu geben. So war die Zeit herangerückt, wo die Versammlung selbst im roten Saale des Casino eröffnet werden sollte. In einem benachbarten Saale war eine sehr reiche Sammlung von naturhistorischen Produeten und Lehrmitteln, letztere besonders von der Neumann-Hartmann’schen Buchhandlung geliefert, ausgestellt. Ganz besondern Beifall ernteten die äusserst sauber präparirten, geordneten und bestimmten Moossammlungen der Vereinsmitglieder Pfarrer Preuschoff und Apotheker Janzen. Die des letztern Herrn führte uns die Elbinger Moosflora und zwar neben den Belagstücken auch in vorzüglichen Zeichnungen der Details in vergrössertem Massstabe vor Augen. Nicht minder fesselten die Aufmerksamkeit zahlreiche von Herrn Commissions-Rat Schreiner gefertigte Präparate aus der Entwickelungsgeschichte der Inseeten, welche dessen in Marienwerder lebende Wittwe in-liebenswürdigster Weise eingesandt hatte, wie die merkwürdigen Knochen vorweltlicher Schmelzschupper aus der Verwandtschaft der Störe und die zahlreichen, oft mächtigen ‘Bernsteinstücke, welehe Herr Stadtrat Schmidt auf seiner nahe gelegenen Besitzung findet. Herr Brischke hatte wieder mehrere Kästchen seiner prächtigen Präparate mitgebracht, diesmal ‚Inseetenbauten‘“ enthaltend. Mochrere merkwürdige alte Bücher, unter andern ein altes Kräuterbuch aus dem Jahre 1672, wurden dem Verein geschenkt (von Herrn Hildebrand und Herrn Momber) und von diesem zur Aufbewahrung der Bibliothek der Naturforschenden Gesellschaft in Danzig übermittelt; desgleichen ein Exemplar der jetzt fertig vorliegenden Flora Neu- stadts in Westpr. von Gymnasiallehrer Herweg in Culm und endlich eine Monographie von Trilobiten von Dr. Steinhart. Um 9 Uhr wurde die vierte Wander-Versammlung von dem zeitigen Vorsitzenden Herrn Dr. v. Klinggraeff (Marienwerder) eröffnet, welcher die Anwesenden begrüsst und zu immer regerer Beteiligung an dem Streben und den Arbeiten des Vereins auffordert. Es erfolgte der Geschäftsbericht, abgestattet von dem 1. Schriftführer des Vereins. Demselben entnehmen wir folgendes: 1. Die Mitgliederzahl beträgt augenblicklich 181, nachdem der Verein 3 Mitglieder durch den Tod und 6 Mitglieder teils in Folge von Verlegung des Wohnsitzes, teils ohne Angabe von Gründen durch einfachen Austritt verloren 2 I b 10) 20 hat. Das Andenken der Gestorbenen ehrt die Versammlung auf Antrag des Herrn Vorsitzenden durch Erheben von ihren Plätzen. 2. An Stelle des innerhalb des Vereinsjahres verstorbenen Schatzmeisters Herrn Münsterberg übernahm Herr Kaufmann Grentzenberg in Danzig auf Bitten des Vorstandes einstweilen das Schatzmeisteramt. >. Ein besonderer Schriften-Austausch, wie er von einigen wissenschaft- lichen Vereinen, denen seitens des botanischen Vereins der Bericht der vor- jährigen Versammlung zugeschickt worden war, gewünscht worden, ist mit Hinweis darauf dankend abgelehnt worden, dass die Schriften des botanisch- zoologischen Vereins als integrirende Teile in den Schriften der Naturforschenden Gesellschaft Danzigs erscheinen, diese Gesellschaft aber schon mit den genannten Vereinen im Schriften-Austausch sich befindet. Nur die sehr wertvolle Schrift der Leop.-Carol. Deutschen Academie der Naturforscher, die „Leopoldina“, wird dem Verein regelmässig monatlich zugesandt. 4. In dem „Bericht über die Verwaltung der naturhistorischen und archäo- logischen Sammlungen des Westpr. Provinzial-Museums für das Jahr 1880* ist pag. 5 der „Präparate des Herrn Brischke, welche den schädigenden Einfluss der Insekten auf die Pflanzenwelt vortrefflich veranschaulichen‘“, als "Teile der von der Naturforschenden Gesellschaft Danzies übernommenen Sammlungen Erwähnung gethan, aber nicht gesagt, dass eine grosse, vielleicht die grösste Zahl dieser Präparate auf Kosten des botanisch-zoologischen Vereins (lt. Beschluss der General-Vers. zu Danzig und zu Marienwerder i. J. 1878 u. 1879) er- worben worden ist, und dass dieselben in den Sammlungen der Naturforschenden Gesellschaft s. Z. wohl einstweilen aufgestellt worden sind, aber doch nicht, ohne Eigentum des bot.-zool. Vereins zu bleiben. (Der Verein hat für die- selben im Jahre 1878/79 208 M., im Jahre 1879/80 aber 394 M., im Ganzen also 602 M. verausgabt.) Wenn nun auch der bot.-zool. Verein, eingedenk seiner Bestimmung, für die Provinz zu arbeiten, durchaus nicht die betreffenden Sammlungen zu reclamiren gedenkt, so glaubte der Vorstand doch, dass jener Thatbestand, da er in dem amtlichen Bericht keinerlei Erwähnung gefunden, hier ausdrücklich hervorgehoben und eonstatirt werden solle. Es mag übrigens der Grund des vollständigen Schweigens hierüber in dem betreffenden Bericht wohl nur darin liegen, dass der Director des Museums, zwar seit Gründung des Vereins Mitglied üesselben, doch gerade in den beiden ersten Versamm- lungen abwesend war, das eine Thätigkeit damals einer andern Provinz angehörte. Der anwesende Herr Director bestätigt diese Annahme ausdrücklich als die einzig richtige und hielt die Versammlung diese Angelegenheit hiermit für erledigt. 5. Was die Bereisung der Provinz behufs wissenschaftlicher, speciell botanischer Durchforschung anlangt, so haben im vergangenen Jahre Herr Dr. v. Klinggraeff die Lautenburger, Herr Dr. Hielscher die Golluber Gegend im Kreise Strasburg, Herr Ansorge den Rosenberger Kreis, Herr v. Klinggraeff den Schwetzer Kreis, Herr Realschullehrer Schultze den v Carthäuser und Herr Lehrer Lützow den Neustädter Kreis auf mehr oder weniger lange Zeit besucht. Die Resultate dieser Exeursionsreisen 8. w. u. Es folgte die Rechnungslegung durch den interimistischen Schatzmeister Herrn Grentzenberg. Die Einnahmen betragen 1622,55 M. einschliesslich der von dem hohen Provinziallandtage der Provinz Westpreussen dem Verein bewilligten Subvention von 1000 M. Die Ausgaben beziffern sich auf 1525,09 M., so dass ein baarer Kassenbestand von 97,46 M. für das nächste Jahr bleibt. Im Einzelnen sind verausgabt: 1. Aufwendungen für wissenschaftliehe Arbeiten und Vermehrung der Sammlungen 1433,93 M. 2. Allgemeine Unkosten, Porto u. dergl. 91,16. M. Mit der Prüfung der Rechnungen behufs Dechargeerteilung werden von (der Versammlung die Herren Stadtrat Helm, Dr. Schuster und Öberlehrer Dr. Nagel beauftragt. Auf Antrag dieser Commission erteilt später die Ver- sammlung dem Schatzmeister Herrn Grentzenberg die Decharge. Auch genehmigt die Versammlung den Antrag des genannten Herrn, künftig das Btatsjahr mit dem 31. März zu schliessen; sowie endlich auch den: „Mitglieder, welche den Jahresbeitrag nach dreimaligem Monitum innerhalb zweier Jahre nieht zahlen, als ausgeschieden zu betrachten”. Bei der Wahl des neuen Vor- standes macht der 1. Schriftführer auf die Schwerfälligkeit und Umständlichkeit aufmerksam, welche durch die Teilung des Vorstandes unter Danzig und Marienwerder hervorgerufen werde, während doch die Hauptthätigkeit stets über Danzig führe; er bittet zu berücksichtigen, ob es nicht wünschenswert sei, wenigstens als 1. Schriftführer ein in Danzig wohnendes Mitglied zu wählen. Der Vorsitzende schliesst sich auch für sein Amt der Motivirung an. Indess wählt die Versammlung dureh Acelamation einfach die Mitglieder des bisherigen Vorstandes wieder und ebenso als neuen Schatzmeister den bisherigen interi- mistischen. Der Vorstand besteht somit aus folgenden 5 Herren: Dr. v. Klinggraeff-Marienwerder, 1. Vorsitzender, Professor Dr. Bail-Danzig, 2. Vorsitzender, Professor Dr. Künzer-Marienwerder, 1. Schriftführer, Hauptlehrer a. D. Brischke-Langfuhr, 2. Schriftführer, Kaufmann Grentzenberg-Danzig, Schatzmeister. Hierauf geht die Versammlung zur Beratung eines von Dr. Conwentz gestellten, die demnächstige Vereinsthätigkeit betreffenden Antrags über. Zufolge eines von Herrn Dr. Conwentz in der Danziger Naturforschenden Gesell. schaft gehaltenen Vortrages und einer den Commissionen für das Provinzial- museum gemachten Vorlage, haben sich die Herren Professor Dr. Bail, Dr. v. Klinggraeff und Dr. Conwentz über einen ausführlichen Plan zu noch kräftigerer Förderung der bot.-z001. Durchforschung der Provinz, gleich- zeitig auch zur Anstellung phaenologischer Beobachtungen in allen Teilen desselben geeinigt. Herr Dr. Conwentz stellte darauf in Uebereinstimmung mit dem Vorstande den Antrag auf Annahme des folgenden Programmes: 4 n 22 „Nachdem die Provinzial-Behörden in dem Westpreussischen Provinzial- Museum eine Centralstelle für wissenschaftliche Sammlungen geschaffen haben, hat sich der zeitige Director des Provinzial-Museums mit dem westpreussischen bot.-zool. Verein zu folgenden Punkten geeinigt: 1. Das Provinzial-Museum entsendet Commissare in die Provinz behulfs Anregung zu naturwissenschaftlichen Beobachtungen und Sammlungen. 2. Der Verein besorgt auf Grund seiner Statuten die wissenschaftliche Bearbeitung und Publication dieses Materials. 3. Der Verein entsendet nach wie vor einzelne Fachmänner in die Provinz zu Untersuchungen im botanischer und zoologischer Beziehung. 4. Der Verein veranstaltet phaenologische Beobachtungen. vornehmlich in der Provinz Westpreussen (cfr. Speeial-Programm)“. Die Versammlung erklärt sich mit diesem Programm einverstanden. Das in der obigen No, 4 erwähnte Special -Programm ist in dem weiter unten folgenden Abdruck des Vortrages des Herrn Dr. Conwentz mitgeteilt. (s. 1.) Nachdem noch der Antrag angenommen, die Entscheidung wegen der diesjährigen Bereisung der Provinz zu wissenschaftlicher Durchforschung der- selben dem Vorstande zu überlassen, — auch der Bitte des Herrn Kauffmann- Danzig „bei den mehrfach erwähnten Bereisungen der Provinz auch die Orni- thologie zu berücksichtigen”, die Gewähr zugesagt, — endlich eine Begrüssungs- (lepesche beschlossen worden an den Thüringischen botanischen Verein „Irmischia“, welcher an dem heutigen Tage zu Kelbra am Kyffhäuser seine erste Versamn- lung abhält, schloss der erste, der geschäftliche Teil, und es trat eine kleine Frühstückspause von einer halben Stunde ein. Bei Wiederaufnahme der Sitzung wurde zunächst der Ort für die nächst- jährige Versammlung besprochen und Dt. Eylau, eventl. Culm in Aussicht ge- nommen, übrigens dem Vorstande die definitive Regelung überlassen, nur sollen die 4 bis jetzt schon besuchten Städte für dieses Mal nicht gewählt werden. Hierauf begannen die umfangreichen, von Demonstrationen begleiteten wissenschaftlichen Vorträge und Mitteilungen, wegen deren genaueren Inhalts auf die unten folgenden Specialberichte und Arbeiten verwiesen wird. 1) Herr Lehrer G. L. Sehultz-Elbing sprach über neu gefundene Pha- nerogamen. 2) Herr Gyinnasiallehrer Capeller über Elbinger Pilze und Moose (s. 111.). 5) Herr Professor Dr. Bail a. über Beziehungen der Insekten zur Pflanzen- welt, besonders rücksichtlich der Befruchtung; b. über Pflanzendeformation ; c. über neue Funde. (s. 11.) 4) Herr Dr. v. Klinggraeff besprach die Flora des Kreises Strasburg in Westpr. (s. IV.) 5) Herr Stadtrat Helm berichtete über einige von ihm bei Danzig ge- fangene Käfer. Er zeigte namentlich folgende vor: > as dd 5) 23 Hydrobius Rottenbergiüi Gerh., häufig am Seestrande. Strophosomus curvipes Fabr., von Buchen geklopft. Lathrobium laevipenne leer. Bledius eribrieollis Heer. Bledius bicornis Germ. Ichnoglossa corticalis Steph. Hypoeyptus discoides Er. Quedius brevicornis Thoms. QJuedius tristis Gra®. (QJuedius verxans Eppelsh. Coceinella labilis, Var. domiduca Werse. Coccinella septempunetata, Var. anthraw. Rhynchites Dachus L. Elmis pygmaeus Müll. - Ferner zeigte derselbe mehrere Exemplare des von ibm in Westpreussen gesammelten Carabus cancellatus L. vor. Dieselben besitzen alle mehr oder minder rote Schenkel (Var. haematomerus), während die schon in Mittel- Deutschland gefangenen meistens schwarze Schenkel haben. Das erste Fühler- elied ist rot. Die westpreussischen Exemplare haben der Mehrzahl nach dunkelkupferfarbige bis dunkelbraune Flügeldecken und ein mattglänzendes Halsschild (Var. tubereulatus Dej.), nur eines hat glänzend grüne Flügeldecken, ein anderes bildet den Uebergang von grün zu kupferfarbig. Auch verschiedene Varietäten von Carabus nitens L. zeigte der Vortragende vor. Die gewöhnlichen Formen besitzen glänzend grüne Flügeldecken mit goldigem bis kupferrotem Rande Die abweichenden haben mattgrüne, blau- grüne, dunkelgrüne bis braune Flügeldecken; der Rand ist ebenso verschieden gefärbt, ebenso das Halsschild, letzteres wechselt zwischen goldig bis kupfer- larbig glänzend, mattgrün bis glänzendgrün, dunkelgrün bis braun. Herr Helm berichtete sodann über das Vorkommen von Ballastpflanzen, welehe er in den Jahren 1858 bis 1830 auf der Westerplatte bei Weichsel- münde, in Neufahrwasser und an dem toten Weichselarme beobachtete. Mit Weg- lassung der gewöhnlichen und überall vorkommenden führte er nachstehende an: Helminthia echioides Grtn. Parietaria lusitanica, Anthriseus cerefolium Hoffm. ' Polopogon monsspeliensis Desf. Hordeum secalinum Schreb. Anagallis caerulea Schreb. Polygonum orientale. ' Ereum gracile.D. €. Alopecurus agrestis L. Lathyrus aphaca L. Carduus teniflorus Curt. \ Portulaca oleracea 1. Erysimum orientale R. B. \ Schoberia maritima ©. Mey. (ochlearia offeinalis L. \ Euphorbia exiqua L. Erueastrum Pollichti Sp. » Euphorbia platyphyllos L. Xanthium italicum Mor. Erzum tetraspermum, Var. hirsuta Ehr, Asperula arvensis L. Saponaria Vaccaria L. Lactuea vwirosa L. | Arena fatua L. | R . \ Atripleo Calotheca Fries. Centaurea nigra L. Lactuca saligna L. Solanum Iycopersicum L. Fumaria capreolata L. ) Verbascum phoeniceum L. Heliotropium europaeum L. | Cinaria spuria Mill. Centaurea Caleitrapa L. Diplotaxis muralis D. C. Fumaria densiflora D. (. \ Stlene gallica L. Borago offeinalis L. Geranium diraricatum Ehr. Beta maritima L. \ Anthriscus vulgaris Pers. Phalaris canariensis L. ' Medicago arabica Al. Aster Tripolium L. \ Setaria italica Pal. Adonis aestivalıs L. \ Corispermum Marschallii Steph. Glaueium lateum Scop. | Xanthium spinosum L. Goronopus Ruellii AN. ı Urtica pilulifera L. Coronopus didymus Sm. Lepidium campestre R. BD. Amaranthus retroflewus L. Erodium moschatum ÜHertt. Salicornia herbacea L. Pulicaria dysenterica Gaertn. Mercurialis annua L. Die meisten der vorgenannten Pflanzen kamen nur ganz sporadisch vor, ihr Wiederkommen erstreckte sich nieht über ein, resp. zwei Jahre hinaus, sie vermehrten sich nieht. Andere verbreiteten sich über die Ballastplätze hinaus durch selbstständige Aussaat mehrere Jahre hindurch, verschwanden dann aber wieder plötzlich, wenn die warme Jahreszeit kurz und der Winter lang und kalt andauerte. Wenige bürgerten sich dauernd ein. Im Anschluss an diese Mitteilungen regte Prof. Bail an, recht bald ein- mal ein Verzeichnis aller in der Provinz vorkommender Ballastpflanzen heraus- zugeben. 6) Herr Apotheker Janzen-Pr. Eylau zeigt der Versammlung ein 44 em. langes und ca. 10 cm. dickes versteintes Holz vor, welches in Grabestiefe un- weit des Kirchhofes auf dem Angerberge bei Landsberg O./Pr. im Jahre 1530 aufgefunden ist und überweist dasselbe dem Westpreussischen Provinzial Museum. Der Form nach soll es ein Bruchstück des obern Theiles eines ehemaligen Sargdeckels vorstellen. Herr Conwentz, welcher für dieses interessante Ge- schenk seinen Dank ausspricht, weist jene Annahme als eine irrige zurück und bezeichnet das fragliche Stück als ein verkieseltes Geschiebeholz, einer tertiären Conifere angehörig. Er demonstrirt gleichzeitig durch ein Salon-Mikroskop die innere Struktur dieser Hölzer an emem horizontalen Dünnschliff. 7) Herr Gollong besprieht und legt vor den Unterkiefer eines Schweines, der im Radaunen-See bei Rathsdorf unweit Pr. Stargardt gefunden ist. 8) Herr Pfarrer Preuschoff bespricht und verteilt folgende Pflanzen: Aus dem Kreise Marienburg: 1) Teuerium Scordium L. von Schönau 22. Juli 1880, auch bei Schadwalde. 2) Astragahıs arenarius form. glabrescens. L. bei ‘ 25 Wernersdorf auf dem Sande 22. Juli 1880. 3) Lathyrus pratensis form. pubescens. im Gr. Werder stellenweise, August 1880. 4) Gratiola offneinalis L. Wernersdorf, 22. Juli 1880; auch je an einer Stelle bei Caldowe und Blum- stein. 5) Plantago arenaria L., Wernersdorf auf dem Sande, 22. 7. Juli 1880. 6) Mercurialis annvwa L.. Tannsee im Pfarrgarten, aus Weichselmünde einge- führt. 7. Parietaria ofneinalis L., Marienburg im Sehlossgraben. — Aus dem Kreise Stuhm: 8) Ornithopus satirus, kultivirt auf Wengern unter Roggen. — Aus dem Kreise Danzig: 9) Ornithopus perpusillus L., -Zoppot auf der See- Palwe, 14. Juli 1880. Ausserdem waren von demselben Herrn die Moose des Gr. Werders und einige interessante Pilze aus demselben Gebiet zur Ansicht ausgelegt. 9) Herr Oberlehrer Eggert legte folgende Pflanzen vor, die er in der Umgegend von Danzig gefunden hat: Ranunculus cassubieus an der Radaune bei Schäferei Golmkau V*. 2°. Corydalis cava desgl. V?. 2°. » JFabacea im Thale bei Schäferei Golnkau V’. Z#. Epimedium alpinum Jenkau V. 2. Lepidium latifolium Fahrwasser V. 7. Saxifraga Hirculus Prangschin V. 2. Aster Tripolium Fahrwasser V?. Z*. Arnoseris minima Jenkau V?. 2°. Scabiosa ochroleuca Zoppot V?. 2°. Galium boreale Gross Bölkau V?. 2°. Salvia pratensis Prauster Schleuse V. 2°. Stachys annua Kahlbude V®. 2°. Plantago arenaria Zoppot V. 2. x maritima Fahrwasser V. 2°. Triglochin maritimum desgl. V?. Z°. Godyera repens Bankauer Wald V. 2°, Hierochloa odorata Fahrwasser V?. 28, Ferner zeigte derselbe an mehreren Exemplaren bei den Blüten von Primula offieinalıs, Hottonia palustris und Pulmonaria offeinalis den Dimorphismus, der hervortritt in den längern und kürzern Griffeln und in der verschiedenen Höhe, in welcher die Staubgefässe stehen. 10) Herr Dr. Nagel legt mehrere höchst interessante Proben der Elbinger Diluvialfauna vor und bespricht sie eingehender. 11) Herr Lehrer Lützow-Oliva übergiebt den Bericht über die botanische Untersuchung eines Teiles des Neustädter Kreises (s. V.) und verteilt zugleich eine Anzahl daselbst gesammelter Pflanzen. 12) Herr Gymnasiallehrer Dr. Bockwaldt legt folgende in der Nähe von Neustadt W.-Pr., meist von Oberlehrer Barthel gefundene Pflanzen vor: 8 26 1) Geranium pyrenatcum, auf Grasanlagen des Gymnasiums. 2) CampanulaCervicaria, Südabhang des Garnierberges am Wege nach der gräfl. Ziegelei (sehr selten). 5) Dentaria bulbifera, Buchenschonung links hinter der Glashütte (mur noch dieser Stand). 4) Goodyera repens, nördlieber Höhenzug unter Kiefern (August 1380 neu auf- gefunden von Herrn Oberlehrer Barthel). Circaea alpina. Gagea spathacea. x wi. R > Vaceinium owyeoceus. RT Du Andromeda polifolia. 15) Herr Dr. Schmidt-Lauenburg bespricht und zeigt einige merkwürdige Funde von Versteinerungen, welche dem Westpreussischen Provinzial-Museum als Geschenke überwiesen werden. 14) Herr Gutsbes. A. Treichel spricht über tierische Abnormitäten (s. V1l.). 15) Herr Prof. Bail teilt einige botanische Notizen mit, die er von den Ilerren Apotheker Schemmel-Lessen, Dr. Herweg-Culm und Direktor Landmann-Schwetz erhalten hat (s. 11.). 16) Von Herrn Oberlehrer Wacker-Marienwerder waren durch Herrm v. Klinggraeff folgende zur Mitteilung bestimmte Notizen eimgesandt: Pulmonaria obscura Du Mort, Lessen, ges. und am 25. Mai 1881 frisch zugesandt von Herrn Apotheker Schemmel. Unterschied von P. offeinalis: Blätter ungefleckt, grundständige Samen- blätter herzförmig-länglich, zugespitzt, 2mal länger als breit, Stiel länger als (ie Spreite. Blütenkrone rot-violett (s. Garcke, 15. Aufl.). Eine 50- und 100fache Vergrösserung der Samenblätter ergab auf der Oberseite weiter als bei P. tuberosa auseinanderstehende steife Borsten und sehr dicht stehende, äusserst kurze, meist stumpf oder knopfig und dann oft farbig endende (wie Drüsen erscheinende), selten spitze Stachelchen; auf der Unterseite fehlten diese Stachelchen. Die Art wächst auch bei Marienwerder, v Klinggraeff fand sie bei Lauten- burg; sie scheint im Gebiet überhaupt nicht selten, vielleicht häufiger als P. offieinalis zu sein. Weiterer Aufmerksamkeit zu empfehlen. Pulmonaria tuberosa Schrenk (P. angustifolia Koch Syn.) Marienwerder, Liebenthaler Wäldchen am südlichen Rande, wo Schonung, ausschliesslich, ohne die anderen Arten, gef. den 1. Juni 1881. Diagnose: Bl. ungefleckt, grundst. längl.-lanzettl., 4—Dmal länger als breit, oberseits mit ungleich kurzen Borsten und einigen gestielten Drüsen besetzt und striegelhaarig, stengelst. abstehend, 2—S3mal länger als breit; Blütenstand mit zahlreichen ungleich langen Borsten und langgestielten Drüsen besetzt; Fruchtkelch langgestielt, am Grunde bauchig-glockig; Schlund innen unterhalb des Haarringes behaart. 4; E ee i G Mit blossen Augen sind nur die gebogenen Borsten auf den Samenblättern deutlich zu erkennen, dazwischen erscheinen auf der Oberseite eine Menge elänzender Punkte. Diese letzteren erscheinen bei 50facher Vergrösserung als gestielte Drüsen mit wachs- oder honiggelbem rundlich gedrücktem, oft lappigen Köpfchen. Zwischen ihnen, weniger zahlreich, dicht an die Blattffäche angedrückt, erblickt man bei der gedachten Vergrösserung, mit blossem Auge nicht, und auch kaum mit der Loupe erkennbar, die für die Abteilung (Strigulosae) charak- - teristischen Striegelhaare, wovon einzelne ein kugeliges, farbloses, durch- sichtiges Köpfchen tragen. 17) Ausserdem hatten noch Pflanzen zur Verteilung bezw. Besprechung eingesandt: Herr Realschullehrer Schultze-Danzig und Herr Ross, Volontair am botanischen Garten zu Greifswald, ein Schüler von Herrn Prof. Bail. Nachdem noch allen gegenwärtigen, wie abwesenden Mitgliedern und Freunden des Vereins, soweit sie ihr reges Interesse für die Bestrebungen desselben gezeigt, der herzlichste Dank von Seiten des Herın Vorsitzenden gesagt worden, schloss die 4. allgemeine Wander-Versammlung gegen 2 Uhr Nachmittags. Es folgte ein gemeinschaftliches Mittagsmahl und dann die Ausfahrt nach Dambitzen, doch wurde von der Besteigung des Thumberges Abstand genommen, da das Wetter mittlerweile etwas trübe geworden war. Dagegen erfreute und erfrischte alle Teilnehmer die Excursion durch den schönen, grünen Vogelsanger Wald, welcher in vielen seiner Partien an die bald lieblichen, bald wild roman- tischen Schluchten des Fürstensteiner Grundes im schlesischen Gebirge erinnert. In Vogelsang trat zwar etwas Regen ein, doch ohne die Freude und Gemütlich- keit zu beeinträchtigen. Leider mussten einige Teilnehmer, durch dringende Geschäfte gezwungen. schon früh zur Stadt aufbrechen, um den gegen 3 Uhr Abends abgehenden Courierzug noch zu erreichen. Der weitaus grösste Teil jedoch kehrte erst am späten Abend zur Stadt zurück. Am andern Morgen bald nach 8 Uhr setzte sich ein stattlicher Droschkenzug nach den berühmten Aus- sichten von Panklau und nach Cadinen in Bewegung. Vorüber ging es an Bieland, dessen Gutspark von der Strasse durch eine elegant geschnittene Hainbuchen- heeke mit 5 zierlichen Bogenfenstern und einem Porticus geschieden wird; oft wurde besonders. im Rückblick die grossartige Landschaft bewundert. . Bald lachte der froh gestimmten Gesellschaft aus prächtigstem Parkesdunkel das reizende Lusthäuschen des Schönwalder Schlosses entgegen, dessen alte, tief- schattige und wasserreiche Parkanlagen nunmehr von den immer beutesüchtigen Botanikern und Zoologen durchstreift wurden. Weiter ging die Reise bei der Dörbecker Schweiz vorbei bis nach dem Hauptziele Panklau mit seiner gross- artigen Aussicht hinweg über die üppigsten Waldesschluchten auf das weit sich ausbreitende Haft, dessen Ufer durch Tolkemit und andere Ortschaften malerisch decorirt sind. Doch der echte Forscher kennt nicht Rast noch Ruh. Mächtig, wie gestern auf dem Nymphenberge in Vogelsang, zog es uns auch hier tiefer und tiefer in das heimliche Dunkel der üppigen Berglehnen und indem wir prüfend die seltenen Riedgräser beschauten und die gerade in schönster Frucht- 10 lintwiekelung stehenden Leber-Moose, wie manches kleine Getier im verbor- gensten Schlupiwinkel aufspürten, letzteres selbst in seiner Wiege, der maden- bergenden Galle, hatten wir das heraufziehende Gewitter nicht beachtet, nach dessen recht eindringlicher Vorstellung durch einen gehörigen Regenguss aller- dings die Üppigkeit der Vegetation nicht mehr ganz so viel zu unserm Behagen beitrug, als vordem. Aber trotz der Ungunst der Witterung, die übrigens selbst dem 79jährigen Nestor der Versammlung, Herrn Rentier Hildebrand, den liebenswürdigen Humor nicht trübte, wurden noch die heiligen Hallen besucht, ‚Jener herrliche Buchendom, dessen Boden jetzt fast ganz mit dem in schönster Blüte stehenden Waldmeister bekleidet ist. In Cadinen endlich hätte uns die Rieseneiche, in deren mit einer Thür verschliessbarem Hohlraum bequem die Insassen mehrerer Droschken Platz haben und von der Herr Apotheker Haver- Marienburg schnell eine Skizze entwarf, Schutz gegen den Regen bieten können, doch warfen wir lieber noch einen Blick auf die schönen Parkanlagen. Nach der Rückkehr wurde noch der sehr wertvollen städtischen anthropologischen Sammlung ein Besuch abgestattet, die zum Teil ihre Schätze direet unter dem Stadtpflaster Elbings, des alten Trusos, hebt und ganz danach angethan ist, uns Ehrfurcht vor der Kunstfertigkeit und den Handelsbeziehungen der Vorfahren zu lehren, deren Asche wir in den Urnen der Hünengräber finden. Mit unserm kundigen Führer, Herrn Oberlehrer Anger, dessen rastlosen Nachgrabungen das Institut seine wertvollsten Stücke verdankt, haben wir schon öfter Gelegen- heit gehabt, über die merkwürdige Verschiedenheit in den Elbinger und Danziger Funden uns zu unterhalten. Hinter uns liegt die vierte Versammlung des westpreussischen botanisch- zoologischen Vereins, aber rege steht vor unserer Seele das nur noch mehr (durch dieselbe gefestigte und gestärkte Bewusstsein von der Nützlichkeit und Notwendigkeit der Vereinigung der Naturkundigen Westpreussens. Wir haben unsern Wirten unsern aufriehtigen Dank nicht nur für die äussern umsichtigen Veranstaltungen und das herzliche Entgegenkommen, sondern auch für die uns gebotene geistige Nahrung dargebracht, und wir glauben uns in der Annahme nicht zu täuschen, dass auch ihre Beziehungen zu dem Vereine nur noch engere und festere geworden sind, und wie sie, so fühlt jeder Teilnehmer an der Versammlung sein Interesse für die Bestrebungen desselben gehoben, ja, ein jeder hat versprochen, in seinen Kreisen kräftig für immer ausgedelhntere Förderung der vorgestreckten Ziele zu wirken. 11 Zt ia a - Dur ee 29 I. Der Direetor des Westpreussischen Provinzial-Museums, Herr Dr. Conwentz- Danzig, spricht über Die Botanisch-Zoologische Durchforschung der Provinz Westpreussen. Nachdem Westpreussen ein selbständiger Provinzialverband geworden ist, hat derselbe von vorneherein die Notwendigkeit anerkannt, neben den seiner Obhut anvertrauten materiellen Interessen, auch den wissenschaftlichen Bestre- bungen in der Provinz eine sorgsame Pflege angedeihen zu lassen. Diese hoch- herzige Gesinnung hat einmal darin ihren Ausdruck gefunden, dass den gelehrten Körperschaften, u. a. dem Botanisch-Zoologischen Verein, der Naturforschenden Gesellschaft und deren Section für Anthropologie, nennenswerthe Subventionen zugewiesen werden, wodurch sie in den Stand gesetzt sind eine ausgedehntere und ergiebigere Thätigkeit zu entfalten als bisher; und zweitens in der Beerün- dung des Provinzial-Museums als einer Hauptstelle für wissenschaftliche Samm- “Jungen in der Provinz. Uabeschadet ihrer Selbständigkeit haben sich die gedachten Vereine mit diesem neugeschaffenen Institute verbunden zu einem gegenseitig sich ergänzenden Zusammenwirken, welches die Erforschung West- preussens in naturhistorischer, anthropologischer und prähistorischer Beziehung zum Endzweck hat. Daher tritt jetzt die Aufgabe an uns heran, einen Arbeits- plan zu entwerfen, aus welchem die Einzelziele ersichtlich werden, die zunächst angestrebt werden müssen und der gleichzeitig die Wege weist, auf welchen diese erreicht werden sollen. In diesem Sinne habe ich in einer Plenar-Ver- sammlung der Naturforschenden Gesellschaft vom 23. März a. cr. meine An- sichten mitgeteilt und sodann der Haupt-Commission für das Provinzial-Museum eine Vorlage gemacht, betreffend „die Aufgabe und Methode einer Landes- durchforschung Westpreussens in naturhistorischer und archäologi- scher Beziehung‘. Die Aufgabe lässt sich kurz dahin zusammenfassen, alle in der Provinz vorkommenden Fossilien, Pflanzen, Tiere, anthropologischen und prähistorischen Objecte nach allen Richtungen hin kennen zu lernen; d. h. also in Bezug auf die Naturkörper ist in Erfahrung zu bringen, welche Arten und Varietäten hier vorhanden sind, welche Verbreitung sie finden, unter welchen Umständen sie auftreten und etwa welche anomale, pathologische oder ander- weitige Erscheinungen damit verbunden sind. Hinsichtlich. der Methode bin ich der Ansicht, dass die bislang allein übliche Erforschung durch Sendboten 12 50 nicht zum Ziele führen kann; vielmehr meine ich, dass unser Augenmerk haupt- sächlich darauf gerichtet sein muss, die in der Provinz vorhandenen, für naturwissenschaftliche Zwecke zugänglichen und geeigneten Kräfte in ihrer nächsten Umgebung zu einer unsern Interessen die- nenden Thätigkeit anzuregen. Es ist zu erwarten, dass manche Lehrer der elementaren und höheren Lehranstalten, Apotheker, Forst- und Landwirthe befähigt und geneigt sind, in zuverlässiger Weise unser Vorhaben zu fördern. Um zunächst unsere Bestrebungen in der Provinz allgemein bekannt zu geben, wird ein Aufruf erlassen, dem der Herr Landes-Direetor im Namen der Oen- tral-Commission für Kunst und Wissenschaft die weitgehendste Verbreitung verschafft. Darauf müsste eine Bereisung der Provinz durch ständische Com missare erfolgen, welche persönlich geeignete Männer für den erwähnten Zweck eewinnen und sie mit Instructionen versehen, wonach diese die in Rede stehen- den Objeete zu beobachten, sammeln und conserviren, sowie auch darüber zu berichten haben; event. können diese Mitarbeiter durch Gewährung kleiner Subventionen unterstützt werden. Alle Sammlungen und Berichte werden an das Provinzial-Museum zur Kenntnissnahme, bezw. Bestimmung oder Auf bewahrung eingesandt; behufs etwaiger Bearbeitung sollen sie den zuständigen Vereinen übermittelt werden. Wenn dies angegebene Verfahren eine Reihe von Jahren fortgesetzt ist, werden wir einen allgemeinen Überblick erlangen, in wieweit einzelne Gegenden auf dem gedachten Wege erforscht werden können, und in welcher Hinsicht sie eine besondere Beachtung der Speecialforscher beanspruchen. Denn zufolge unsern Vorschlägen soll das Aussenden von Fachmännern keineswegs aufge- geben, sondern nur beschränkt werden; diese werden unter den gedachten Verhältnissen oft ein schon bestelltes Arbeitsfeld vorfinden und können dann durch ihre Beobachtungen und Sammlungen ergänzend und verbessernd eintreten. Diesen Ausführungen hat sich sowohl die Naturforschende Gesellschaft als auch die Central Commission angeschlossen und letztere drückte den Herren Professor Bail, Dr. von Klinggräff und Redner den Wunsch aus, in Verfolg derselben der heutigen Wanderversammlung ein Programm für den botanisch- zoologischen Teil der Durchforschung vorzulegen. In Übereinstimmung mit den genannten Herren erläutert der Vortragende dieses Speeialprogramm und nimmt hierin für den Verein zunächst zwei Haupt-Arbeiten in Aussicht: I. Das Feststellen der in Westpreussen vorhandenen Arten und Varietäten, unter Berücksichtigung folgender Punkte: 1) Ortsname, d. h. Anführung des Ortes, an welchem das beigegebene Exemplar gefunden und aller sonstigen Örtlichkeiten, wo dieselbe Art, bezw. Varietät beobachtet ist). 1) In vielen Werken wird die Verbreitung einzelner Arten durch Ausdrücke wie „gemein“ „häufig“ u. a. bezeichnet, welche deshalb ungenügend sind, weil sie nur auf Orte Bezug haben, an denen botanisirt worden ist und für das ganze Gebiet oft eine Unrichtigkeit enthalten. Daher ist es erforderlich, dass bei jeder Species die Orte genannt werden, an welchen dieselbe beob- achtet wurde. 13 BJ 2) Terrain und Bodenbeschaffenheit. (Land oder Wasser; im erstern Falle: Thal, Ebene oder Berg, Richtung des Abhanges u. s. w.; im zweiten Falle: Art des Gewässers u. a. m. In Bezug auf die Boden- beschaffenheit: Sand, Lehm, Humus u. s. £.) 3) Vegetationsformation, d. h. Angabe, ob das entsprechende Exemplar auf einer Wiese, im Walde, am Waldrande, im Gebüsch u. s. w. vorkommt. 4) Dichtigkeit, d. h. ein Vermerk darüber, ob die qu. Speeies in geringerer oder grösserer Individuenzahl auftritt. 5) Zeit, wann und in welchem Entwickelungsstadium das gedachte Exemplar aufgefunden ist. 6) Anomalien und Krankheitserscheinungen, falls dieselben etwa an der qu. Art auftreten. 1) Name des Beobachters bezw. Sammilers. Il. Das Anstellen phänologischer Beobachtungen, wie solche bereits durch Cohn, Drude, Hoffmann, Karsten, Staub u. A. in vielen Teilen Deutsch- lands und Österreichs angeregt und ausgeführt sind. Er schlägt der Versamm- lung zu diesem Behufe die Versendung des nachfolgenden Cirenlars nebst Beilagen an die Mitglieder und Freunde des Vereins vor. PT, Der Westpreussische Botanisch-Zoologische Verein hat zufolge eines Vortrages des Herrn Conwentz und auf Antrag der Herren Prof. Bail, Dr. von Klinggräff und Dr. Conwentz auf der vierten Wanderversammlung am 7. Juni 1881 zu Elbing den Beschluss gefasst, besonders in seinem Gebiete, solche Beobachtungen zu organisiren. welche das Feststellen der Eintrittszeit gewisser Entwickelungsphasen in der Tier- und Pflanzenwelt zum Zwecke haben. Es soll auf diese Weise z. B. constatirt werden, wann unsere Bäume und Sträucher ihre ersten Blüten treiben, wann sie ausschlagen, wann die Getreide- arten aufgehen, blühen und reif werden, wann die -Zugvögel ankommen und weggehen u. s. w. Abgesehen von sonstigen Umständen, werden namentlich in Anbetracht der räumlichen Ausdehnung unserer Provinz in horizontaler und verticaler Richtung, in jenen Erscheinungen manche Verschiedenheiten hervor- treten, welche zu den allgemeinen Beobachtungen der Meteorologie in nahe Beziehung gebracht werden können. Daher werden diese Aufzeichnungen, welche in erster Reihe zur nähern Kenntniss der biologischen Verhältnisse in Westpreussen beitragen sollen, schliesslich auch einen gewissen practischen Nutzen gewähren. Hierzu ist erforderlich, dass sie sich einer lehhaften Teilnahme fort- dauernd erfreuen und daher richten wir an alle diejenigen Mitglieder und Freunde des Vereins, welche hierfür Zeit und Gelegenheit haben, die ergebene Bitte, sich an den gedachten Beobachtungen zu beteiligen und deren Resultate in die beiliegenden Schemata einzutragen. 14 er In dem Schema A. sind solche wildwachsende und angeptlanzte Gewächse aufgeführt, welche überall in der Provinz vorkommen und auch leicht erkannt werden können. Das Schema B. ist für öconomische Pflanzen bestimmt; beim Roggen und Weizen bitten wir die bezüglichen Angaben denjenigen Varietäten zu entnehmen, welche die grösste Verbreitung gefunden haben. Das Schema C. giebt Gelegenheit zu einfachen phänologischen Beobachtungen aus dem Thier- reiche. Im Allgemeinen mögen noch folgende Erläuterungen hier Platz finden. H Die Anzahl der zur Beobachtung vorgeschlagenen Pflanzen und Thiere ist gering und daher hoffen wir, dass die Herren Mitarbeiter in der Lage sein werden, sämmtliche Columnen auszufüllen; nur diejenigen, welche en + enthalten, können unberücksichtigt bleiben. . Damit die aus den qu. Beobachtungen gewonnenen Werte einiger- massen vergleichbar sind, ist es erforderlich, Folgendes zu beachten: Von Bäumen und Sträuchern sind stets dieselben Exemplare weiter zu beobachten, von andern Pflanzen wenigstens solche derselben Localität (d. h. auf der nämlichen Wiese u. s. w.) und bezüglich der öconomischen Gewächse sind die Beobachtungen möglichst an dem- selben Felde anzustellen. Hiermit meinen wir, dass nicht nur die verschiedenen Entwickelungsphasen innerhalb eines Jahres, sondern womöglich auch in den nachfolgenden Jahren an den nämlichen Exem- plaren bezw. an der nämlichen Örtlichkeit zu machen sind. 5. Die Bezeichnung des Datums bitten wir in der Weise zu bewerk- er —] stelligen, dass die römische Monatszahl voran und die arabische Tages- zahl dahinter gesetzt wird; also VL 7. für den‘7. Jmi. Wenn eine Phase mit solcher Langsamkeit eintritt, dass man für die- selbe keinen bestimmten Tag angeben kann, so notire man die Grenz- tage; z. B. V]J. 7/9. für die Zeit vom 7. bis 9. Juni. 5. Unter dem „Ersten Blatt“ bei den Bäumen und Sträuchern ist das- jenige Stadium zu verstehen, während welches sich die ersten noch gefalteten Blättchen aus der Knospe hervorschieben und ausbreiten. Die Bezeichnung „Erste Blüte‘ ist dahin aufzufassen, dass die ersten Blüten mehrerer gleichartig entwickelter Blütenstände oder Pflanzen zur Entfaltung gelangen. Solche Fälle, in denen eine einzelne Blüte zufällig frühzeitig aufbricht, sollen füglich unberücksichtigt bleiben. Mit „Allgemeiner Blüte“ ist dasjenige Stadium gemeint, in welchem etwa die Hälfte der vorhandenen Blüten geöffnet ist. . In ähnlichem Sinne sind die Ausdrücke „Erste Fruchtreife“ und „Allgemeine Fruchtreife‘ zu verstehen. Westpreussischer Botanisch-Zoologischer Verein. 15 TEENS E WEGE EEE TEE A u a ae ie ce ee a an ee mn a de Zu a ie N iezen, TTS My Phaenologische Beobachtungs-Tabelle A. Jabr 1S Ort: Beobachter: Standort und Eisenthü „sl$3 ldsleäls: Name der Pflanzen. reaen 83 15 Er E S|s2 desselben. Fa (FH Past I r a Acer platanoides, Spitzahorn. ! | E | Aesculus Hippocastanum, Rosskastanie. | | W | | Anemone nemorosa, weisse Osterglocke. + + +1+T1#+ Aster spec., grosse Garten-Aster. rt ar) + Berberis vulgaris, Berberitze. | Ensi Bil | Di Betula alba, Birke. Nr, | E— 4 + Calluna vulgaris, Heidekrant. ++ Baier | Ceniaurea (yanus, Kornblume. | Fl Fl Zr ++ Cichorium Intybus, Cichorie. ara + +| DH ice] Cornus mas, Kornelkirsche. Eu | Im T Corylus Avellana, Haselnuss. rl Dan Daphne Mezereum, Seidelbast. + + FR En Fagus silvatica, Rothbuche. | ee et Lilivm candidum, weisse Lilie. j _ + + ++ Nuphar luteum, Mumnel. +!+ + Pirus Malus, Apfel. a Be Pirus communis, Birne. = | | 4 Prunus arium, Süsskirsche. Ba Fre HulwdrT Prunus spinosa, Schlehe. + ri Ribes Grossularia, Stachelbeere. i u Ribes rubrum, Johannisbeere. < £ en _ Robinia Pseudacacia, f. Akazie, r2 a | 23. Rubus Idaeus, Himbeere. DE | | | 24 Sambucus nigra, Hollunder. Das I“ 25 Sorbus Aucuparia, Eberesche. Bar | 26 Syringa vulgaris, Flieder. Ir | ++ 27 Tararacum offcinale, Butterblume. Wr: + =, Viola odorata, Veilchen. Bis zum 15. Novbr, ds. Js. gefälligst zurückzusenden an Dr. Conwentz in Danzig. 16 cs Jahr 18: Ort: ' Name No.| der Pflanzen. | 1.|| Gr. Gerste. Y, [97 Phaenologische Beobachtungs-Tabelle B. Meereshöhe: Lage des AREREES Terrains und 3oden- Saat- beschaffenheit. | zeit. | Ku. (erste. .\ Hafer. Beginn der Pflüge-Arbeit: Er- | __ \ Erstes |asheinen Erste \ Blatt. | Ban: | Blüte. | ähren. | | I--; | en | "Beginn Anomale Witterungs- verhältnisse, Nacht- und Früh-| froste, Hagel, Feuchti; gkeit etc. | | | | | Beobachter: Krank- heits- Erschei- nungen. | Kartoffel. 2 w Een. var. 6. | W.-Roggen. var. 7.\ W.-Roggen. | | var. | | N — —Ii_ _ 1 —|| — | 8. | W.-Weizen. | | var. | | W.-Weizen. 9. | var. | | N | 10. | W.-Weizen. | I | | var. | | Bis zum 15. November ds. Js s. gefälligst zurückzusenden an Dr. Conwentz in Danzig. Phaenologische Beobachtungs-Tabelle €. Jahr: 15 Ort: Beobachter: Name der Thiere. kart Be Bemerkungen, 1. , Alauda arvensis, Feldlerche. ) | 2: ( "conia alba, Storch. | b- { | E 3, Cuculus EEE, Kücktk, BE I x ankor 2 4. Cypselus apus, Mauerschwalbe. mir ; ' 35 | Hirundo rustica, Bödchn. Porähwaine | 6. Scolopaz rusticola, Waldschnepfe. 7. | Sturnus vulgaris, Staar. ‘ | | No. | Name der Thiere. Datum. Bemerkungen. 10. Erstes Quaken der Frösche. 11. | Flugzeit der Maikäfer. 12: Ziehen der Sommerfäden. ‘ Vorkommen schädlicher Thiere p. p. Bis zum 15. November ds. Js. gefälligst zurückzusenden an Dr. Conwertz in Danzie. Hi. Vortrag des Herrn Professor Hr. Bail gehalten in der 4. General-Versammlung des Westpr. botanisch-zoolog. Vereins am 7. Juni 1881 zu Elbing. unarnannan Sei. es mir gestattet, zunächst auf die grossen Vortheile der auch in unserm Vereine erreichten Verbindung der Botaniker mit den Zoologen hinzu- weisen, die schon längst durch die Leistungen ähnlicher Gesellschaften, vor allem der berühmten Wiener zoologisch-botanischen ins hellste Licht gesetzt worden sind. Wer weiss nicht, wie heut zu Tage die Arbeitsgebiete beider Gelehrten in einander greifen? Es soll hier nieht davon die Rede sein, dass der Züchter niederer T'hiere meist die Kenntniss der Nährpflanzen gar nicht entbehren kann, aber oft genug vermag der Botaniker durch Aufmerksamkeit auf die Bewohner der weniger häufigen Gewächse sich an der Erweiterung der Kenntniss der Fauna zu betheiligen. So sammelte ich am 24. August 1866 auf Actaea spicata die Raupen eines bis dahin weder erzogenen noch gefangenen Spanners der Eupithecia actaeata Walderdorff und fing auf der Blüthe von Primula offieinalis, den bisher in Westpreussen nur von v. Siebold beobachteten Uryptocephalus cordiger L. Seit wenigen Jahren haben die sogenannten Thiere fressenden Pflanzen das allgemeinste Aufsehen erregt. Dass Bürger aus der untersten Klasse des Pflanzenreichs ausschliesslich von lebenden Thieren sich ernähren, ist übrigens eine längst bekannte Thatsache. Als weniger besprochenes Beispiel möge hier der Polyphagus (Chytridium) Euglenae hervorgehoben werden, dessen Ent- wieklungsgeschichte ich bereits 1855 in der Berliner bot. Zeitung publizirt habe. 21 Jahre sind darauf vergangen, ehe jener interessante Parasit abermals einer eingehenden Untersuchung, und zwar von Nowakowski, unterworfen worden ist (S. Cohn’s Biologie der Pflanzen Bd. Il., Heft 2, 1876), die die Resultate der ersten Beobachtung bis ins einzelnste bestätigt und durch den Nachweis des doppelten Geschlechts jenes Organismus erweitert hat. Dieser Polyphagus ist ein blattgrünloser Schmarotzer aus dem Pflanzenreich, der seine Wurzeln von aussen in einen lebenden Thierkörper treibt und denselben durch Aussaugen tödtet. Sind nicht ferner alle die niedern Pilze, welche z. B. die grossartigen Epizootieen auch in Westpreussen hervorgerufen haben, üher die ich vor 14 Jahren grade an dieser selben Stätte das Vergnügen hatte, Bericht zu er- statten, gleichfalls solche nur von lebenden Thieren zehrende Gewächse. Wie oft können in diesen Gebieten die Zoologen den Botaniker unterstützen, indem sie ihre Lazarethe und Todtenkammern im sein Laboratorium evacuiren. 19 By Ein neues Arbeitsfeld zu gemeinsamer, fruchtbringendster Thätigkeit für die Pfleger beider Wissenschafts-Zweige ist durch die Arbeiten zahlreicher Gelehrteu erschlossen, von denen nur einige, wie Ch. Conrad Sprengel, Darwin, Delpine, Müller-Lippstadt, Kerner, Fr. Hildebrand und Strassburger namhaft gemacht werden mögen. Ein Gebiet, das wohl am Bekanntesten unter dem Namen „Anpassung von Thieren und Pflanzen‘ sein dürfte. Noch immer hört man die Systematiker darüber klagen, dass ihnen nach langjährigem Aufenthalt ihre Umgegend verleidet sei, weil sie so gut wie nichts Neues mehr finden könnten, was selbst freilich nur deshalb möglich ist, weil selten ein und derselbe Sammler sein Augenmerk gleichzeitig auf die Blüthen-, wie auf die Sporen- _ pflanzen wirft; sämmtliche Cryptogamen selbst eines beschränkten Terrains kennen zu lernen, ward nämlich noch keinem Sterblichen beschieden. Imner neuen Reiz, neue Freude am Beobachten bietet dagegen die sich mehr und mehr erweiternde Biologie. Wie das Kind, so fragt nunmehr auch der erfahrne Forscher bei jedem, was er sieht „Wozu ist das?“ Dienen nicht die Behaarung, die Stacheln, die Wasserbehälter, welche durch die Verwachsung gegenüberstehender Blätter gebildet werden, wie die verschiedenen Aus- sehwitzungen und andre Mittel der Pflanze zum Schutze, sind nicht die Flügel der Schmetterlingsblüthe, wie eigends dazu gestaltet, und noch mehr in kunst- vollster Weise so mit dem Schiffehen verbunden, dass der besuchende Ader- lügler in dieser oder jener Weise sich zur Blüthenstaub-Übertragung bequemen muss, ja lässt es sich läugnen, dass auch das Insect, welches die eine oder andre Blume bevorzugt, in seiner ganzen Eigenart derselben angepasst zu sein scheint? Viel ist in diesen Richtungen bereits beobachtet, und die Arbeiten H. Müllers geben uns einen Überblick über das Bekannte, aber grade unsre Provinz bietet in Folge der grossen Verschiedenheit ihrer Flora von der der eingehender durchforschten Loecalitäten noch reiche Gelegenheit zur Abrundung unsres Wissens. So besuchte ich am 8. Mai dieses Jahres die weiten mit der Krähenbeere Empetrum nigrum”) bedeckten Streeken der Strandwiesen bei Gletkau, da mir bisher Mittheilungen über den Inseetenbesuch dieser Pflanze nieht bekannt geworden sind**). Bekanntlich wachsen männliche und weib- liche Exemplare dieser Species durch einander und schon die aus. der Blüthe "weit hervorragenden rothbraunen Staubgefässe lassen die Pflanze als windblüthige vermuthen, was dadurch bestätigt wurde, dass trotz längern Suchens mit mehreren eifrigen Schülern sich nicht ein einziges Insect auf den Blüthen bemerken liess. Es soll jedoch im nächsten Jahre die Beobachtung wiederholt werden, weil die Blüthe schon ziemlich vorgerückt und der Tag nicht windfrei war, worauf bekanntlich bei derartigen Untersuchungen zu achten ist. *) Dass der Name Krähenbeere aus der Volksbeobachtung hervorgegangen ist, dass die Krähen diese Beeren in Massen aufsuchen, hat der Redner in seinen Skizzen zur Flora Danzigs in dem der53. Versammlung deutscher Naturforscher und Ärzte 1850 gewidmeten Buche nachgewiesen. *#*) Abbildung und Beschreibung unter diesem Namen in K. Müllers Alpenblumen beziehen sich nicht auf sie, sondern wohl zweifellos auf Azalea procumbens, wofür auch- ein Vergleich der Beschreibungen S. 171 u. 377, wie der Fig. 67 D. und 151 A. spricht. 20 38 Alszweites Beispiel wähleich den zierlichen Mäuseschwanz, Myosurusminimus, der auf der Höhe von Zigankenberg in diesem Jahre einen Brachacker in solcher Menge bedeckte, dass derselbe durch ihn meist ein in die Augen fallendes gelbgrünes Colorit erlangte. Delpino hat denselben als proterandrisch bezeichnet, doch waren bei uns die Staubbeutel noch mit Blüthenstaub bedeckt, während sich die Narben bereits ganz entwickelt zeigten. Als Besucher wurden ausser einem Käfer Haltico, kleine Fliegen aus der Gattung Anthomyia eonstatirt, Thiere, welche auch Müller bei Lippstadt auf der Pflanze fand, während Delpino nur vermuthungsweise Fliegen als Befruchter ansprach. Dass das so zierlich vom genagelten Blumenblatt präsentirte Honigtröpfehen keine Abnehmer finden sollte, war von vornherein nicht anzunehmen, dagegen bedecken sich, wie schon Müller zeigt, die einzelnen Narben auch mit Blüthen- staub derselben Blüthe, indem sie bei der bekannten Verlängerung des Frucht- bodens den bisher über ihnen stehenden Staubbeutel streifen. Hier möchte ich noch einige an den reizenden Ufern der Radaune bei Krug Babenthal gemachte Beobachtungen besprechen. Eine freie, direet an dem munter rauschenden Flüsschen gelegene Wiese bot am Fusse des bewaldeten Berg- hhanges ein so reich mit dem Waldvergissmeinnicht Myosotis syleatica bedeektes Plätzchen dar, dass sie an die Pracht der Myosotis alpestris an der Maienwand in der Schweiz erinnerte. Allem die Inseeten zeigten sich der Lockung ihrer teize wenig zugänglich, denn obgleich auf derselben Wiese, wie das Folgende lehren wird, ihre Tribus reich vertreten war, und auch viele Bürger derselben beim schönsten Morgensonnenschein über unsre Vergissmeinnichte hinschwärmten, liessen sich doch nur 4 Exemplare, nämlich eine Schlammfliege Kristalis, eine Striemenfliege Zlelophilus pendulus und von Schmetterlingen die Grünader Pieris Napi und der kleine Feuervogel Polyommetus Phlaeas auf deren Blüthen nieder. Bedenkt man, dass die 3 letztgenannten von Müller auf Myosotis nicht gesehen wurden, der auf M. sylvatica überhaupt keinen Schmetterling fand, und dass nach Delpino Myosotis diehogamisch und ausschliesslich dureh Bienen befruchtbar sein soll, so sieht man, dass noch gar viel an den verschiedensten Orten wird beobachtet werden müssen, bevor wir vollgültige Schlüsse werden ziehen können. Dicht an der Radaune breitete sich ein von unzähligen Exemplaren der Sandkresse Aralis arenosa ganz weiss gefärbter breiter Sandstreifen aus. Er bot, wie schon das laute Summen und Schwirren verkündete. tausenden der leicht beschwingten Wesen das rechte Feld zum Erwerb reicher, köstlicher Nahrung. In kurzer Zeit wurden 82 Exemplare auf Arabis gefangen, davon waren 50, also fast 30°, Fliegen, und zwar gehörten 27 der Gattung Eristalis, 5 speciell der sehr auffallenden E. intricarius, die so lange unbeweglich in der Luft zu schweben versteht, 4 der Gattung Syrphus (Schwebfliege) an, unter ihnen 2 Exemplare von Syrphus scalaris mit gelb und schwarz gezeichnetem Hinterleib (daher scalaris = leiterartig). Die Gaitung Luceilia wurde durch 2, Anthomyia durch 5, Melitreptus durch 1 Geriptus) Exemplar repräsentirt. a1 39 > Dieser grossen Zahl von Zweiflüglern stehen gegenüber von Aderflüglern ein Arbeiter der Honigbiene, 1 Andrena nana und 1 Dolerus vestigialis, von Schmetterlingen 1 Grünling Theela Rubi, 1 Nemeobius Lueina und 2 Eucelidia Glyphica (Wiesenkleeeule). Von Halbflüglern wurde auf besagter Pflanze eine Strachia oleracea (Kohl- oder Gemüsewanze) und aus der Ordnung Coleoptera Athous subfuscus und die Larve des Furchtkäfers Galeruca rustica eefunden. Von all’ den genannten Thieren finde ich in H. Müllers Schriften nur Theela rubi aufgeführt, dagegen 9 andere Aderflügler — nichts weiter. So könnte man aus den letzteren Angaben die Arabis vielleicht gradezu für eine Aderflügler-Blume halten, während sie bei uns wohl vorherrschend von Fliegen besucht wird. Für die vellkommensten Bienen üben die Ürzweiferen überhaupt keine grosse Anziehungskraft, und Hummeln speziell wurden bisher nur an Cardamine pratensis, deren kräftigerer Bau schon eher ihren Besuch gestattet, beobachtet. Auch die Rüssellänge der meisten Fliegen ist gerade zur Honiggewinnung aus den Crueiferen-Blüthen geeignet. Unsere Arabis, von der die auf den Inseetenbesuch bezüglichen Verhältnisse noch nicht beschrieben zu sein scheinen, trägt ihre Blüthen anfangs in Doldentrauben, die centripetal erblühen und die Pflanze weiterhin sichtbar machen, als es eine gewöhnliche Traube thun würde. Die 4 längern Staubgefässe überragen entweder die Narbe, oder berühren dieselbe. (Beide Verhältnisse finden sich sogar eleichzeitig im selben Blüthenstande). Am Grunde jedes derselben sitzt ein dunkelgrünes Honigdrüschen, ein grösseres aber umeiebt jedes kürzere auf der Imnen- seite. Dem entsprechend sind auch die unter diesem liegenden Kelchblätter nach unten sackförmig erweitert. Da sich die kürzern Staubbeutel nach innen öffnen, die längern ihnen zugeneigt sind, so muss sich jedes Inseet, welches den Rüssel nach der Haupthonigquelle ausstreckt, mit Blüthenstaub behaften. Trotz der grossen Uebereinstimmung im Bau der Crweiferen-Blüthe herrscht doch in der Zahl und Vertheilung ihrer Honiggefässe Mannigfaltigkeit. ja diese scheinen sogar nicht zum Gattungscharakter zu gehören, da Müller bei Arabrs hirsuta überhaupt nur 2 honigabsondernde Drüsen erwähnt, während ich auch an den kleinern Honigtröpfehen gesehen habe. Die meisten Bienen, die sich auf demselben Feide tummelten, statteten ihren Besuch der bescheiden unter der Arabis stehenden buntblumigen Frola tricolor und andern Blumen ab. Wie suchend flog über sie alle die schöne männliche Aurora Anthocharis Car- damines L. in mehreren Exemplaren hin doch verschmähte sie stets von ihren vedeckten Tafeln zu naschen, erst nach langem vergeblichen Suchen fanden wir sie im Waldesschatten saugend am Lungenkraut Pulmonaria ofneinalis, auf dem sie von Müller nicht beobachtet wurde. Selbstverständlich eignen sich ausführlichere Darlegungen nicht für Vorträge, sondern ausschliesslich für mono- graphische Zusammenstellungen. Hier sollte nur an ein paar Beispielen gezeigt werden, wie viel noch selbst rücksichtlich der Aufzeichnungen der Besucher zu thun ist. Unsere Arbeiten, zu denen sich die Herren Brischke, Grentzenberg und Helm mit mir verbunden haben, und an denen sieh hoffentlich bald noch 99 == 40 andre Vereinsmitglieder betheiligen werden, sind erst in diesem Frühling be- eonnen, weshalb sich auch die eitirten Beispiele noch nicht auf besonders inter- essante Blüthenformen beziehen, nichts von all’ den merkwürdigen complieirten Mechanismen behandeln konnten, wie sie bereits von Andern aus den ver- schiedensten Familien beschrieben worden sind. Zum Tödten der behaarten und beschuppten Inseeten sind vorzüglich Cyankaliumflaschen nach Art der vorliegenden zu empfehlen, in denen beson- ders rasch und im besten Erhaltungszustande die Aderflügler, e. gr. die Hummeln sterben, als Fangapparate an Stock oder Schirm zu schraubende Netze, deren zusammenleebare, in die Tasche zu steckende Ringe in der Mechaniker-Werkstatt von Lietzau in Danzig vorräthig sind. Noch erlaube ich mir Ihnen einige meiner für den Unterricht sehr practischen Demonstrations-Objecte zu zeigen. Sie bestehen aus 10 em. hohen, Reagensgläschen ähnlichen Cylindern von starkem Glase, deren Pfropfen auf der Innenseite das auf eine Nadel gesteckte Inseet zeigt. Hier lernt der Schüler die Bauchsammler, repräsentirt z. B. durch Osmia rufa, gefangen auf Primula ofpeinalis (deren Besucher ich, wie die einer Anzahl andrer von Müller noch nicht beobachteter Pflanzen auch bereits festgestellt habe), mit ihrem 7—9 mm. langen Saugrüssel kennen, dort die haupt- sächlich an den Hinterbeinen mit Blüthenstaub ganz diek besetzten Haarsamnmler, wie Hylaeus rubieundus von der kräftig riechenden Myrrhe Myrrhis odorata oder Andrena nana von Arabis arenosa, endlich die vollkommensten Blüthenstaub- sammler, Hummel und Honigbiene, bei denen man auf den spiegelglatten, von langen Haaren eingefassten Aussenflächen der Hinterschienen deutlich die kleinen Klumpen des mit Hülfe von Honig angeklebten Blüthenstaubs und bei Aprs mellifica ausserdem noch die in regelmässige Reihen gestellten Borsten der zierlichen Fersenbürsten sehen, und aus dem Vergleich von Repräsentanten beider Gattungen das endliche Verschwinden der der Honigbiene ganz ent- behrlicehen Schienensporne ersehen kann. Da haben Sie 3 auf Primula ofpeinalis beobachtete Exemplare derselben Art, nämlich der Pelzbiene Anthophora vetusa. Dieses Männchen wurde honig- saugend gefangen und präsentirt uns noch nach dem schnell erfolgten Tode seine Mundwerkzeuge, besonders die 16—17 mm. lange an der Spitze behaarte Zunge (nur die der Gartenhummel ist noch länger, nämlich bis 21 mm., während die der Honigbiene nur 6 mm. erreicht), als wären sie in voller Thätigkeit. Ein andres Männchen setzte. sich eben nach vollendeter Mahlzeit zur Nach- mittagsruhe auf den Boden und streekt noch jetzt, seiner Gewohnheit gemäss, Am 7 *), die zum Nahrungserwerb nicht im geringsten taugen, weit von sich. Im dritten Gläschen endlich tritt uns das am letzten Beinpaar durch die weit sichtbaren Erfolge seines Sammelfleisses gezierte Weibchen entgegen. seine schwarzen Sammtplötehen *), Zu dem Ausdruck berechtigen die schwarzhaarigen Fersen der Hinterbeine. 9° 41 In diesen Bogen reiche ich Ihnen die langen, bleichen Triebe mit schmalen elfenbeinweissen, wachsartig erscheinenden Blättern der diekblättrigen Salzmiere Honckenya peploides herum, die am Zoppoter Strande bei starkem Wellengange blosgelegt werden, und ferner einen monströsen Mohn Papaver Rhocas und eine ebensolche Calceolaria (die Beschreibungen s. im Anhang). Hier sehen Sie auch noch frische durch die vierbeinige Milbe Phytoptus zu Gallen umgestaltete männliche Kätzchen von Salix caprea (aus den Danziger Festungswerken), an denen die sonderbarsten Zwischenformen zwischen Staub- zefässen und Stempeln sichtbar sind. Eine bereits früher von mir besprochene, im Garten der Realschule zu St. Johann eultivirte, vergrünte Anemone nemorosa führe ich Ihnen heute in völlig unveränderter Lage der Theile vor. Sie wurde in einem würfelförmigen Holzgestell, dessen Seiten mit Leinwand überzogen sind, in Hexenmehl (Semen Lycopodii) eingebettet und, da dieses Kästchen in einen grössern hermetisch schliessenden Blechkasten eingehangen war, in dem sich Schälchen mit frisch geglühtem Chlorcaleium befanden, der Feuchtigkeit beraubt, und kann nun in senkrechter Stellung auf eine Unterlage befestigt aufbewahrt werden. Das betreffende Verfahren, welches ich schon öfter mit Erfolg angewandt habe, wurde auf der Versammlung deutscher Naturforscher und Aerzte zu Königsberg im Jahre 1860 von seinem Erfinder Professor Hünefeld unter dem Namen Phytosotik publieirt, der dabei durch Einleiten von Kohlensäure in den äussern Kasten sogar das Schwarzwerden von Orobus niger etc. verhinderte und die meisten Farben, ja selbst den Geruch, zu erhalten vermochte. Wenigstens duftete Viola odorata nach soleher Behandlung in feuchter Atmosphäre aufs prächtigste. Es möge mir als einem der Geschäftsführer der letzten deutschen Natur- forscherversammlung hier gestattet sein, den öfter gehörten Zweifeln an dem Nutzen derselben gegenüber darauf hinzuweisen, wie grade die Demonstrationen, das Sehen der dureh Lesen nicht so leicht zu erlernenden Manipulationen, und endlich das lebendige Wort und der persönliche Verkehr mit den betreffenden Forschern dauernde Vortheile für den Besucher jeder einzelnen derselben gewähren. Von seltnern Pflanzen fand ich 1880 wieder bei Zoppot Botrychium sim- plex und am 28. Mai die auf der Saspe immer noch sehr spärliche Primula farinosa. Noch lege ich Ihnen Phallus impudicus von Adlershorst, Tulostoma mammosum vom Zoppoter Strande und von Marienwerder, letzteres gefunden von Herrn v. Klinggräff, vor. Bei Zoppot beobachtete ich ferner eine Empusa, die epidemisch die Hereulesameise heimgesucht hatte, den prächtigen aber sehr giftigen Satanspilz, Boletus satanas, dessen Hut und oberster Stieltheil im Durch- schnitt sogleich schön indigoblau, beim Pressen aber bald gelb wird, und der schon in der Presse völlig von Fliegenmaden verzehrt wurde. Cantharellus aurantiacus, durch den vor einigen Jahren nach brieflichen Mittheilungen von Herrn Kreisphysikus Sanitätsrath Meinert in Pleschen daselbst wahrscheinlich eine Vergiftung stattgefunden hat und die verdächtige Helvella suspecta, welche ich früher in Danzig durch die Frau eines Arztes erhielt, in deren Familie sie 21 42 Krankheitssymptome hervorgerufen hatte, obwohl man des widerlichen Geschmacks wegen nur sehr wenig davon genossen hatte, habe ich ebenfalls in Zoppots Wäldern gefunden. Der letztgenannte Pılz, der einzige giftige unter seinen Verwandten ist von den ganz ähnlichen Speisemorcheln sicher durch den schmuzig-fleischrothen Stiel zu unterscheiden. Erwähnenswerth ist noch das Vorkommen zahlreicher Myromyceten in den Buchenwäldern der Danziger Umgegend, von denen verschiedene, darunter Zeocarpus, Spumaria, Stemo- nitis, und Aethaltum im vorigen Jahre beobachtet wurden, ferner das von Clavarıa ligula bei Kleinkrug und Stangenwalde. Häufig war in emem Hohl- wege bei Fiedlitz (Kr. Marienwerder) vergangenen Herbst der Ayaricus depluens. Interesse erregte noch eine Gruppe aus zahlreichen Exemplaren des bekanntlich unsern Bäumen sehr gefährlichen Agaricus mellews, die in 4 Fuss Höhe aus einer lebenden Eiche des Münsterwalder Forstes hervorbrach. Weitere Mittheilungen über die reichen in Westpreussens schönen Wäldern gemachten Pilzfunde werden für ein später herauszugebendes Verzeichniss verspart. Von Phanerogamen wurden Melica unizlora am Graben unter Stolzenfels und die Bärentraube Aretostaphylos Ura wrsi bei Zoppot neu aufgefunden, letztere aber nur in zwei winzigen Sträuchlein, eine Beobachtung, die, wie das einzige andre mir in der Umgegend Danzigs (bei Matemblewo) bisher bekannte lixemplar dieser Pflanze dafür spricht, dass dieselbe in besagter Gegend mit der Verminderung der Wälder so gut wie ausgerottet worden ist. Endlich erlaube ich mir unter Vorlegung von Exemplaren Ihnen Mit- theilungen über die Funde des Herrn Direetor Landmann in Schwetz zu machen, von denen ich besonders erwähne: Silene tatarica am Schwarzwasser, Scorzonera purpurea am Chausseegraben zwischen Schwetz und Schönau, Orchis militaris auf einer Wiese nördlich von Schwetz, ZLithospermum offeinale, Gentiana eru- ciata am Weichselufer (Teufelsberg) und Adonis westiralis, häufig in einem Weizenfelde nach dem infolge seiner schönen Parkanlagen und üppigen Flora beachtenswerthen Sartowitz hin. Auch lege ich Thnen Standortsverzeichnisse der Herren Lehrer Schultz-Elbng und Schemel-Lessen, mit dem Bemerken vor, dass dergleichen regelmässig publizirt werden sollen, sobald, wie die betreffenden und andere Herren freundlichst versprochen haben, Belagstücke für das im Provinzialmuseum deponirte Westpreussische Herbarium eingereicht worden sind. Dem Vortrag folgte die Vertheilung eimer Anzahl seltener Westpreussischer Pflanzen. 45 Anhang. 1. Monströse Form von Papaver Rhoeas. Direet am Bahnhof Klein-Katz fand ich Ende Juli 1350 ein sehr ästiges Exemplar von Papaver Rhoeas, das fast an jedem Aste 1 bis 2 Nebenköpfchen trug. Meist waren noch die verschrumpften Kelchblätter der Hauptblume ausserhalb der kleinern Köpfe erhalten. In einer noch geschlossenen Knospe fanden sich in den Winkeln der beiden Hauptkelchblätter, und zwar mit ihnen nahezu gleichgestellt, 2 vollständige Knospen. Aus ebensolehen waren sicher auch die andern kleinen Köpichen entstanden. 2. Pelorie von einer Hybriden der Calceolaria erenatiflora Cav, Calceo- laria hyhrida fruticosa seu subfruticosa hortorum. Eine von dem Inspeetor des Kgl. Gartens in Oliva, Herrn Hauptmann Schondorfl, erhaltene eingetopfte Calceolaria prangte im Schmucke von mehr als 100 Blüthen und erhielt durch die grosse Mannigfaltigkeit derselben ein besonders interessantes, sehr fremdartiges Ansehn. Von dem normalen auf 4theiligem Kelche sitzenden Pantoflel mit den > oder 3 Staubgefässen fanden sich alle Übergänge bis zu ganz regelmässigen Corollen mit elliptischem Durchschnitt und beiderseits röhrenförmigen Endungen, Letztere enthielten meist gar keine Staubgefässe und sassen, wie auch die meisten Übergangsformen auf 5theiligem Kelche. Ihre untere Hälfte, bisweilen auch ein noch grösserer Theil, zeigte die bleiche Färbung der Rückseite der nor- malen Blumenkrons, der obere die lebhafte Färbung der Oberseite derselben. Am normalen Pantoffel erscheint die Oberlippe gespalten und in der Ver- längerung der Spaltrichtung durch eine auf der mit wenigen rothen Punkten versehenen Rückseite gebildete Falte in 2 gleichwerthige Theile getheilt. Auf der durch diese Einfaltung der Rückseite im Innern der Oberlippe entstehenden Leiste sitzt, wenn es überhaupt vorhanden ist, das dritte obere Staubgefäss. Die ersten Anfänge der Umbildung bestehen nun darin, dass sich jene gleiehwerthigen Hälften der Oberlippe mehr oder weniger vergrössern und färben, entweder eleichmässig, oder indem das eine oder das andere sich zu einer Art von Sack ausbildet. Dabei tritt dann der ursprünglich eingebogene Rand mehr nach aussen. Dasselbe gilt für den in der normalen Blüthe scharf nach innen gebogenen Mittelrand der Unterlippe. Die Ränder der Theile der Oberlippe nehmen dann dieselbe Färbung und derbe Consistenz, wie letzerer, an und sind mit ihm zu der gleichmässigen festen gelben Röhre verschmolzen 26 44 In einem normal gestalteten Pantoffel, der sich nur dureh kräftigere Ent- wicklung auszeichnete, war von den beiden seitlichen Staubgefässen keine Spur vorhanden. Bisweilen trat die obere Röhre auch nicht hervor, so dass dann die Blumenkrone abgeplattet erschien. In einer der ganz regelmässigen, also am vollkommensten verwandelten Corollen fand ich Honigthau, eine lebende Blattlaus und mehrere Blattlaushäute. Zwischen der letztgenannten Form fanden sich in Folge von partieller Ausbildung und Verwachsung auch verschiedene gekrümmte Zwischenformen. Die Verhältnisse wurden ausser an gepressten Blüthen auch an einer sehr schönen von Fräulein M. Rhodin gefertigten bunten Abbildung erläutert. Ähn- liche Pelorien sind schon von Chamisso und Guillemin an Calceolaria rugosa, [orner von Schleehtendal (Linnaea XI. p. 686), und an Calceolaria erenatijlora von Ernst Meyer beobachtet und beschrieben worden. (s. Moquin-Tandon, Hand- buch der Pflanzen Teratologie A. d. Franz. von Dr. Schauer 1842.) 7 =] A SE a Br 4) 111. Die Moosflora Elbings. Vortrag von Herrn Apotheker Janzen in Pr. Eylau. „Elbing ist reicher an Moosen, wie je eine andere Gegend“, schrieb mir seiner Zeit der im vorigen Jahre verstorbene Erzpriester Hohendorf, ein eifriger Erforscher der Elbinger Moosflora.. Dieser Ausspruch dürfte, soweit unsere Provinz in Betracht kommt, nicht in seinem ganzen Umfange aufrecht zu halten sein; er ist richtig, wenn wir Marienwerder, das bis jetzt den grössten Moos- reichthum aufweist, ausnehmen. Sicherlich würde eine genauere Durchforsehung, zumal der weiteren Umgebung Elbines, das Verhältniss für Letzteres noch wesentlich günstiger gestalten. Nach der 1880 erschienenen topographischen Flora von Klinggräff besitzt die Provinz Westpreussen an Laubmoosen 77 Gattungen mit zusammen 295 Arten. Hiervon sind bei Elbing bis jetzt mit Sicherheit 54 Gattungen mit 161, oder überhaupt 162 Arten gefunden worden, 12 Arten mehr, als €. Müller durehsehnittlich für eine der Ebene und dem niederen Gebirge angehörende Flora annimmt. Da mir leider kein Verzeichniss der Funde Hohendorfs zu Gebote stand, und die Exeursionen, welche ich hier während 1',, Jahren unter- nommen habe, sich meist auf die nähere Umgebung der Stadt beschränkten, so ist die so wünschenswerthe Vervollständigung der nachstehenden Übersicht eine leichte und dankbare Aufgabe. Denn es ist mit Bestimmtheit voraus- zusetzen, dass sich von den darin noch fehlenden 134 westpreussischen Arten in den bisher nicht oder unvollkommen durchforschten Theilen unserer Gegend noch viele finden werden, da nur 25 Arten hiervon sehr selten und 55 auf wenige Fundorte beschränkt sind, während 27 Arten zerstreut und ebensoviele häufig vorkommen. Zu jenen, von Moosforschern noch wenig berührten Gebieten gehört das im Nordosten der Stadt sich bis zum Haff ausdehnende, waldreiche und von malerischen Schluchten durchzogene Terrain, welches am Geizhals und in den aussichtsreichen Rehbergen herrliche Landschaftsbilder entrollt und in den berühmten Panklauer Höhen den Glanzpunkt der Elbinger Umgebung bildet. Diese Reviere bergen an ihren schattigen Abhängen und in ihren feuchten Gründen sicher manches Interessante, und Jeder, der ihnen einige Stunden widmete, würde mit reicher Ausbeute heimkehren. Ich habe z. B. an den 23 46 erwähnten Orten schon beim ersten, flüchtigen Besuche mehrere Seltenheiten, wie Thamnium alopecurum, Campylopus turfaceus, Webera annotina, ferner zwei für die Provinz neue Lebermoose: Blyttia Lyellii und Pellia calycina gefunden Und welche Resultate dürfen wir von einer genauen Exploration dieser den Moosen so ungemein günstige Bedingungen bietenden Gegenden erwarten, wenn schon der Johamnisberg in Vogelsang nicht weniger als 9 verschiedene Hypna- eeen, 3 Sphagna, 8 Polytrichaceen und 13 sonstige acrocarpe Moose, im Ganzen 35 Arten auf einem verhältnismässig Kleinen Raume vereinigt. Aus Obigem erklärt sich einigermassen der bedeutende numerische Ab- stand zwischen der Artenzahl Marienwerders und Elbings, das trotz seiner günstigeren Bodenverhältnisse im Vergleich zu Jenem moosarm genannt werden muss. Dagegen ist Elbing um 17 Laubmoose und 12 Lebermoose reicher als Danzig und kann daher unter den Moosfloren unserer Provinz mit Recht den zweiten Platz beanspruchen. Es gestalten sich nämlich die Verhältnisse dieser drei Lokalfloren folgendermassen: Marienwerder besitzt 226 Arten = 79% der westpreussischen Laubmoose. Elbing „ 161 (im Ganzen 162) = 55% ;,, Danzig Ol 3, =, 49% } Von den 162 Elbinger Arten sind 3 — Brachytheeium rejlerum, Timmia megapolitana und Dieranella subulata — bisher an keinem andern Orte der Provinz gefunden worden; 14 Arten fehlen der Marienwerderer und 45 Arten der Danziger Flora, während nur 29 Danziger Arten sich bei Elbing nicht finden. Die Lebermoose sind in den drei Gebieten verhältnissmässig schwächer vertreten, als die Laubmoose, ohne Zweifel auch vielfach übersehen; denn wäh- rend von den 68 in Westpreussen heimischen Arten bei Marienwerder 51 Arten = 75%, und bei Elbing 35. — 51% gefunden sind, werden für Danzig nur 25, = 31% angegeben. Einschliesslich der zwei neuen Arten — FPellia calyeina und Blyttia Lyellvi — besitzt Elbing 37 Arten, von welchen in der Danziger 18, in der Marien- werderer Flora 6 sich nicht finden. Ich übergebe das nachstehende Verzeichniss nicht, ohne an dieser Stelle Herrn Dr. von Klinggräff, der so gütig war, meime Bestimmungen sämmtlich zu eontroliren, event. zu berichtigen, meinen aufrichtigsten Dank auszusprechen. Pr. Eylau, Mai 1831. P. Janzen. 29 FDER Br. Übersicht der bisher bei Elbing gefundenen Moose.*) A. MRusci. I. Hypnaceae. 1. Hylocomium Schimp. 1. H. splendens Sch. Überall in den Wäldern! 2. — squarrosum Sch. In den Wäldern häufig! 3. — triquetrum Sch. Wie vorige! 2. Hypnum Dill. 4. H. purum L. In Wäldern, v. Klinggräfl. 5. — Schreberi Willd. Überall in den Wäldern! 6b. — cuspidatum L. In Brüchen. 2 — B$ fluitans. Hohendorf. T. — cordifolium Hedw. In einem Tümpel am Wege zur Wilhelmshöhe (Vogelsang.)! — — P angustifolium Schimp. Hohendorf. 8. — palustre L. Vogelsang, Fl. v. Kl. *9, — arcuatum Lindbg. Fl. v. Kl. 10. — cupressiforme L. Überall gemein! == — r fliforme Schimp. Vogelsang an Bäumen! 11. — incurcatum Schrad. Fl. v. Kl. 12. — jilieinum L. Unter dem Wehr an der Strauchmühle! 113. — contiguum N. a. E. Am Seeteich, Hohendorf. 14. — uneinatum Hedw. In den Rehbergen beim Übergang über den Bach! 15. — fluitans Hdw. v. Klinggräft. *16. — ewannulatum Gümb. In emem Bruch zwischen der Königsberger Chaussee und dem Vogelsanger Walde! 17. — Kneifii Schimp. v. Klinggräft. *18. — stellatum Schreb. In Torfbrüchen, Fl. v. Kl. — ß protensum Brid. Fl. v. Kl. *) Die mit einem ! bezeichneten Arten habe ich selbst gefunden; Fl. v. Kl. bedeutet, dass nach der topographischen Flora von v. Klinggräff die betr. Art bei Elbing vorkommt. Die mit einem j versehenen Arten sind bei Marienwerder, die mit einem * versehenen bei Danzig bisher nicht gefunden. 30 48 3. Amblystegium Schimp. 19. A. riparium Sch. v. Klinggräft. 20. — serpens Sch. Vogelsang an Bäumen häufig! — .— ß temue Schimp. Fl. v: Kl. 21. — subtile Sch. An Waldbäumen häufig! 4. Plagiothecium Sehinp. 22. Pl. Roeseanum Schimp. Vogelsang, v. Klinggräff. 23. — denticulatum Sch. In Vogelsang häufig! 24. — silesiacum Sch. v. Klinggräft. 5. Thamnium Schimp. +25. Th. alopecurum Schimp. In den Rehbergen auf Steinen beim Übergang über den Bach! 6. Eurhynchium Schimp. 26. E. strigosum Sch. Vogelsang auf Baumwurzeln! 27. — striatum Sch. Vogelsang (Nymphenberg, Sängers Andacht)! *28. — piliferum Sch. Fl. v. Kl. 29. — praelongum Sch. v. Klingeräft. ‘. Brachytheeium Schimp. 30. Br. salebrosum Sch. Vogelsang auf Baumstümpfen! *31. — glareosum Sch. Bei Drewshof, Hohendorf. 32. — velutinum Sch. In den Wäldern gemein! 4*33. — refleeum Sch. An Bäumen nahe der Ölmühle in Vogelsang! 34. — Rutabulum Sch. Überall gemein. +35, — rirulare Schimp. Vogelsang! 8. Homalotheeium Schimp. *36. H. sericeum Sch. Fl. v. Kl. 9. Isotheeium Brid. 37. J. myurum Brid. An Bäumen in Vogelsang! 10. Climacium W. et M. 38. Cl. dendroides W. et M. Auf sumpfigem Boden (Kahlberg; Geizhals)! 11. Pylaisia Schimp. 39. P. polyantha Hdw. Überall an Feldbäumen! 12. Platygyrium Schimp. *40. Pl. repens Sch. Fl. v. Rl. 13. Thuidium Schimp. 41. Th. tamariseinum Sch. An feuchten Stellen in Vogelsang! 42. — recognitum Sch. v. Klinggräfl. ol 49 45. Ih. abietinum Sch. Auf sandigem Boden. (Am Haff bei Tolkemit)! *44. — Blandowii Sch. Fl. v. Kl. 14. Anomodon Hook. et Tayl. *45. A. attenuatus Hartm. Fl. v. Kl. Vogelsang! — vitieulosus Hook. et Tayl. Vogelsang! 15. Leskea Hedw. 46. L. polycarpa Ehrh. An Feldbäumen (bei Altfelde)! U. Neckeraceae. 16. Antitrieha Brid. 47. A. curtipendula Brid. Fl. v. Kl. 17. Leuceodon Schwägr. 48. L. seiuroides Schwägr. An Feld- und Waldbäumen! 1S. Homalia Brid. 49. H. trichomanoides Schimp. An Waldbäumen gemein! 19. Neckera Hedw. 50. N. pennata Hdw. Vogelsang an Bäumen häufig! ol. — complanata Hüben. Vogelsang an Bäumen! IU. Buxbaumiaceae. 20. Buxbaumia Haller. 92. D. aphylla Hall. Vogelsang an Wegrändern (hinter der Restauration am ‚Johannisberge)! 21. Diphyseium Mohr. j93. D. foliosum M. An Wegrändern in Vogelsang in Menge! IV. Polytrichaceae. 22. Polytrichum Dillen. 54. P. gracile Menz. v. Klinggräft. "55. — formosum Hdw. Vogelsang (am Johannisberge)! 56. — piliferum Sehreb. Vogelsang an sandigen Stellen (Johannisberg)! 57T. — juniperinum Hdw. Vogelsang, Kahlberg! 58. — strietum Menz. v. Klinegräff. 59. — commune L. Vogelsang! 23. Pogonatum P.B. 60. P. urnigerum P. B. Vogelsang auf sandigem Boden! 61. — aloides P. B. An Wegrändern in den Wäldern häufig! 32 4 50 52. P. nanum P. B. Seltener als vorige. Beim Geizhalz: am Johannis- berge in Vogelsang! 24. Atrichum P. B. 63. A. undulatum P. B. An schattigen Orten überall gemein! #64. — angustatum Br. eur, Selten. Vogelsang am Johannisberge! V. Bryaceae. 25. Timmia Hedw. +*65. T. megapolitana Hdw. An der Königsberger Chaussee hinter Wesseln von Hohendorf 1870 gefunden, 1350 von mir noch in wenigen, hand- erossen Polstern angetroffen! 26. Philonotis Brid. 66. Ph. fontana Brid. Fl. v. Kl. 27. Bartramia Hedw. 67. B. ithyphylla Brid. Wegränder in Vogelsang! Dambitzen! Geizhals! 68. — pomiformis Hedi. Im Vogelsanger Thal, doch seltener als vorige! 28. Aulacomnium Schwägr. 69. A. palustre Schwägr. Auf Moorboden: Aschbuden! Kahlberg! 70. — androgynum Schwägr. Vogelsang am Johannisberge reichlich fruchtend: 29. Mnium L. 71. Mn. cuspidatum Haw. Ueberall in den Wäldern! #72. — affine Bland. Fl. v. Kl. 73. — Seligeri Juratzka. Vogelsang: Sumpf am Johannisberge! 74. — undulatum Hdw. An Gräben und quelligen Orten häufig! 75. — rostratum Schwägr. Dambitzen! 76. — hornum L. An Abhängen im Vogelsang in Menge! 77. — serratum Brid. Dambitzen! 78. — stellare Hdw. Vogelsang an schattigen Stellen! 79. — punctatum Hdw. In den Wäldern häufig! 30. Bryum Dill. 80. Br. turbinatum Schwägr. Fl. v. Rl. 81. — pallens Sw. Fl. v. Kl. 82. — capillare L. Vogelsang! Panklauer Schlucht! 3. — argenteum L. Ueberall häufig! 1?84. — Funkii Schwägr. Hohendorf. 85. — caespitieium L. Ueberall gemein! *86. — badium Bruch. Hohendorf. 87. — erythrocarpum Schwägr. Hohendorf. 88, — bimum chreb. Auf Flossholz in der Fischau! PB} 51 *89. Br. euspidatum Schimp. Auf Flossholz in der Fischau! *90. — eirratum I. et H. Auf Flossholz in der Fischau! Haffufer bei Tolkemit! 91. — inelinatum Br. eur. Am Geizhals auf Baumstämmen! Auf Flossholz in der Fischau! #92. — pendulum Schimp. Seestrand bei Kahlberg! _- — B. syrticum: Düne bei Kahlberg: Hohendorf. 95. — uliginosum Br. eur. Fl.v. Kl. 31. Webera Hedw. 94. M. albicans Schimp. Vogelsang an lehmig m Abhängen mit Früchten! Auf Flossholz in der Fischau! 95. — carnea Schimp. In einem Graben bei Wesseln! 96. — annotina Schwägr. Am Geizhals! 97. — ceruda Schimp. Vogelsang! 98. — nutans Hdw. Aller Orten gemein! — — y. sphagnetorum Schimp. Fl. v. Kl. 32, Leptobryum Schimp. 99. L. pyriforme Schimp. Auf Flossholz in der Fischau! An der Strauch- mühle! In einem Brunnen in Grunau! VI. Physcomitriaceae. 33. Funaria Schreb. 100. FÜ hygrometrica Hdw. Auf Flossholz, Schutt ete. gemein. 34. Physcomitrium Brid. 101. Ph. pyriforme Brid. Beim Pfarrhäuschen! Wittenfelde! VYU. Tetraphidaceae. 35. Tetraphis Hedw. 102. T. pellweida Hedw. In den Wäldern überall häufig. VIIL Grimmiaceae. 36. Encalypta Schreb. 103. E. vulgaris Hdw. Haflufer! 37. Orthotrichum Hedw. 104. O. afjine Schrad. An Bäumen häufig! 105. — Jastigiatum Pruch. An Feldbäumen bei Wittenfelde! *106. — patens Bruch. An Bäumen im Vogelsanger Walde! *107. — fallax Schimp. An Chausseebäumen bei Spittelhof und Wein- srundforst! 3 4* 168. 0: *109. — 126. D: 12H. P. 128. — 129. Ph. Sl — 52 speeiosum N. a. E. An Bäumen bei Weingrundforst! diaphanum Schrad. An Zäunen bei Kämmersdorf! An Bäumen bei Weingrundforst! (Bei Altfelde!) leiocarpum Br. eur. An Bäumen in Vogelsang! cupulatum. ß. riparium Dr. eur, Fl. v. Kl. anomalum Hdw. Auf erratischen Blöcken am Fusse des Johannis- berges in Vogelsang! 38. Ulota Mohr. Ludwigii Brid. An Bäumen in Vogelsang! erispa Brid. An Bäumen in Vogelsang! 39. Hedwigia Ehrh. . ciliata Ehrh. Auf erratischen Blöcken: Vogelsang! Rehberge! 40. Racomitrium Brid. . Jascieulare Brid. Am Seeteich: Hübner. canescens Brid. v. Klinggräft. 41. Grimmia Ehrh. 'r. apocarpa Hdw. Vogelsang auf erratischen Blöcken! pulvinata Sm. v. Klinggräff. IX. Pottiaceae. 42. Barbula Hedw. ‚ muralis Hedw, Auf alten Mauern! unguiculata Hdw. An Gräben (Dambitzen!) in grosser Menge. fallax Hdw. Vogelsang an Abhängen: Waidmann’s Ruh’! Oelmühle! subulata Brid. Geizhals! Strauchmühle! Dambitzen! laevipila Brid. An einer Pappel beim Pulvermagazin bei Wein- srundforst reichlich fruchtend! ruralis Hd. Auf sandigem Boden gemein! 43. Didymodon Hedw. rnbellus Br. eur. Vogelsang auf Baumstümpfen beim Johannisberge! 44. Pottia Ehrh. intermedia Fürnr. Nahe der Hommelbrücke am Wege nach Wittenfelde! truncata Ehrh. An Grabenrändern bei Wittenfelde! 45. Phasceum L. cuspidatum Schreb. Auf Ackerland gemein! piliferum Schreb. Grabenufer bei Wittenfelde! BR )e) %. Ceratodontaceae. 46. Leptotrichum Hmp. ‘131. L. tortile Hnp. An Wegrändern in Vogelsang häufig! 47. Ceratodon Brid. 132. C. purpureus Brid. Überall gemein! XI. Fissidentaceae. 48. Fissidens Hdw. #135. F. bryoides Hdw. Vogelsang: Pfarrwald! Beim Eisenhbammer! 134. — taxifolius Hd, Vogelsang an lehmigen Abhängen häufig! 155. — adiantoides Hdw. Vogelsang beim Eisenhammer! XU: Leucobryaceae. 49. Leucobryum Hampe. 136. L. glaueum Hmp. Vogelsang an verschiedenen Stellen! xuoL Weisiaceae. 50. Campylopus Brid. *137. €. turfaceus Br. eur. Torfbruch in den Rehbergen! 5l. Dieranum Hdw. 158. D. undulatum Voit. In den Wäldern gemein! 139. — scoparium Hdw. In Vogelsang häufig. #140. — flagellare Hdw. Fl. v. Kl. 141. — montanum Hdw. v. Klinggräft. 7142. — riride Schimp. Vogelsang: Fl. v. Rl. 52. Dieranella Schimp. 7°145. D. erispa Schimp. Pfarrwald: Hohendorf. 144. — cerrieulata Schimp. Tortbruch bei Aschbuden und in den Rehbergen! 145. — varia .Schimp. An Abhängen in Vogelsang! #146. — rufescens Schimp. Pfarrwald: Hohendorf. Auf Ackerland bei Damerau! j*147. — subulata Schimp. Vogelsang: Abhang bei „Sängers Andacht“! 148. — heteromalla Schimp. Ueberall in den Wäldern gemein! 53. Pleuridium Brid. 149, Pl. alternifolium Brid. Vogelsang an lehmigen Stellen unter andeın 150. Moosen! XIV. Sphagninae. >54. Sphagnum Dill. Sph. eymbifolium Ehrh. An sumpfigen Orten gemein! *151. — glaucum nor. sp. Hohendorf. 36 *152. 153. *154. *155. *156, 157. 158. 159. 160. *161. #162. —ln a 2 54 Sph. papillosum Lindbg. Wohendorf. — subsecundum N. a. E. v. Klinggräff. — contortum Schultz. Hohendorf. — squarrosum Pers. Vogelsang am Johannisberge! Moosbruch bei Aschbuden! — teres Angstr. Hohendorf. — reeurcum P. B. v. Klinggräft. — cuspidatum Ehrh. Am Blocksberg auf der Nehrung! Moosbruch bei Aschbuden! — — y. lawifolium. Hohendorf. — acutifolium Ehrh. Nehrung bei Kalılberg! — dGirgensohnii Russ. Hohendorf. — — P squarrosulum Russ. Hohendorf. — imbriatum Wels. Moosbruchb. Aschbuden! VogelsangamJohannisberge ! — tenellum Schimp. Hohendorf. — -- ß rubellum. Hoehendorf. 32. KHlepnatiene, L. Aun seeman nNace ae 1. Lejeunia Lib. . L. serpyllifolia Lib. Dambitzen am Grunde von Bäumen! 2. Frullania Radd. . Fr. dilatata N, a. E. In den Wäldern an Bäumen und Steinen! 3. Madotheca Dumrt. M. platyphylla Dumrt. Vogelsang und Dambitzen an Bäumen! 4. Radula Dumrt. R. complanata Dumrt. Ueberall an Waldbäumen! 9. Ptilidium N. a. E. Pt. eiliare N. a. E. Vogelsang an Bäumen (Johannisberg, Blaubeerberg). 6. Lepidozia N. a. E. L. reptans N. a. E. Ueberall in den Wäldern gemein! 7. Calypogeia Radıd. Ü. Trichomanis Cord. An Abhängen in Vogelsang! 8. Chiloseyphus Cord. Ch. polyanthus Cord. An Abhängen in Vogelsang! 37T “ls As Be u je) 1 12 1. -) d 13. 9. Lophoecolea N. a. E. L. bidentata N. a. E. Vogelsang am Waldrande nahe beim Gasthause! — heterophylla N, a . E. In den Wäldern auf Baumstümpfen! 10. Blepharostoma Dumrt. Bl. trichophyllum Dı C. connivens Dicks. — bieuspidata Dmrt. — divaricata N. a. E. Andacht“! J. barbata Schmid. nrt. Vogelsang im Pfarrwalde! 11. Cephalozia Dumrt. Auf sumpfigem Boden bei Kahlberg! Auf Waldboden gemein! Auf Fusswegen am Geizhalz! Vogelsang bei „Sängers 12. Jungermannia L. Fl. v. Kl. — incisa Schrad. Vogelsang bei „Sängers Andacht“! — intermedia N. a. E. Im Walde zwischen Tolkemit und Frauenbure o — eweisa Look, Vogelsang am rechten Bachufer im dev Nähe des Blau- beerberges! -— inflata Huds. Ve reinzelt unter der vorig.! — hyalina Hook. Vogelsang bei der Wilhelmshöhe! — anomala Hook. Am Blocksberge auf der Nehrung! 13. Scapania. Lindbe. An Rainen und Wegrändern in Vogelsang! 14. Plagiochila N. a. E. 0. hi. 9. Sc. curta N. a. E. 3. Pl. asplenioides N. e 4.4. 5. — minor Limp. In scalaris Cord. Vogelsang bei „Sängers Höh’”! t M. Abhänge in Vogelsang! 15. Alieularia Cord. den Rehbergen! 16. Sarcoseyphus Cord. #26.8. Funküu_N. a..-E. 1727. — Ehrharti Cord. + Kalılberg: Ohlert. Ohlert. 17. Pellia Radd. 28. P. epiphylla N. a. E. An Abhängen in Vogelsang (Sängers Andacht)! Unter dem Wehr der Strauchmühle! 259] Z Q j3 — calyeina N. a. E. *30. Bl. pusilia L. An IAK5 } T9 f: Bl. Lyellir Gottsche, Stelle. Am Ufer des Geizhalz! 1S. Blasia Mich. Waldrändern in Vogelsang! 19. Blyttia Gottsche. Beim Forsthause iu Panklau an einer quelligen 38 56 20. Metzgeria Radıl. *=32. M. furcata N. a. E. An Baumstämmen häufig! II. Marchantiaceae. 21. Marchantia L. 35. M. polymorpha L. Ueberall häufig! UL. Ricenaeeae. 22. Rieeia Mich. 34. R. glauca L. Auf Aeckern häufig (Wittenfelde)! 35. — Jluitans L. Vogelsang in einem Tümpel am Wege zur Wilhelmshöhe! IV. Anthoceroteae. 23. Anthoceros Mich. *56. A. laerıs L. Grabenufer bei Wittenfelde! 237. — punctatus L. Vogelsang unter Dlasia pusilla! 57 IV. Bericht über meine Bereisung der Lautenburger Gegend, 1SSO. Als eines der zuerst in Angriff zu nehmenden Erforschungsgebiete fasste der Westpr. bot.-zool. Verein den Strasburger Kreis in's Auge, der bisher selten und nur an wen’gen Stellen von Botanikern betreten, hinsichts seiner Vegeta tionsdecke eine ziemliche terra incognita war. Im Auftrage des Vereins bereiste daher schon in den Jahren 1878 und 1879 Herr Dr. Hielscher diesen Kreis, leider aber in einer für unsere Erforschungen nicht sehr günstigen Zeit, Ende August und im September, so dass bei dem dankenswerthen Eifer dieses Herrn wohl manche interessante Einzelheiten gefunden, unsere Kenntnisse der Vege- tation des Kreises im Allgemeinen aber doch nur wenig gefördert werden konnten. In Betracht dessen, dass der Kreis, einer der grössten der Provinz, sich über 7 Meilen von Westen nach Osten erstreckt. ein einzelner Forscher, wenn er den ganzen Kreis in’s Auge fassen soll, jedem Punkte nur eine sehr kurze Zeit widmen kann, ausserdem Herr Gymnasiallehrer Dr. Rehdans sich bereit erklärte, die Umgegend seines Wohnorts Strasburg botanisch zu erforschen, beschloss der Vorstand, den Kreis in drei Gebiete zu theilen, em östliches, Lautenburg-Gurzno, ein mittleres um Strasburg und ein westliches um Gollub. Das westliche Gebiet bereiste im vergangenen Jahre im Monat Juli Herr Dr. Hielscher. ieh selbst hatte mir das östliche vorbehalten und machte dahin zwei Reisen, in den ersten Tagen des Mai vom 1. bis 7. und im Juni vom 2.bis 17. Mein Vorsatz war es im Juli noch eine dritte Reise zu machen, aber das abscheuliche Regenwetter in diesem Monat schreckte mich ab, da es eine Untersuchung der Seen und Sümpfe, die ich mir vorgenommen, wohl unmöglich gemacht hätte. Die wenigen Tage meiner ersten Reise konnte ich nur benutzen, um die Frühlingsflora der näheren Umgebung von Lautenburg zu beobachten und einen flüchtigen Ausflug nach Gurzno zu machen, um mich in der Gegend zu orientiren. Bei meinem zweiten Aufenthalte, der über 14 Tage dauerte, konnte ich aber sowohl von Lautenburg als auch von Gurzno aus, das ich auch für eirige Tage zu meinem Hauptquartier machte, sehr viele interessante Punkte in dem Ge- biete von der ostpreussischen Grenze bis zu der Linie Gurszno-Ruda-Guttowo besuchen. Aber leider blieben doch grosse Strecken ganz unberührt, wie der nordwestliche Theil nördlich vom Gr. Leszno-See, die nordöstliche Region um 10 58 Jellen und der südlichste Theil nach Neu-Zielun und Adl. Brinsk hin. Es ist eben noch ein zu grosses Gebiet für die Exeursionen eines Sommers, wenn man einigermassen gründlich und systematisch zu Werke gehen will. Ueber meine persönlichen Erlebnisse, die ja doch sehr wenig interessant sein würden, will ich nichts weiter berichten, sondern sage nur allen den Herren, die mir in meinen Bestrebungen freundlichst ihre Unterstützung gewährt haben, in Lautenburg sind es besonders Herr Apotheker Frank, Herr Grenzthierarzt Kampmann und Herr Holzhändler Gutzeit, in Gurszno die Herren Lehrer Cislowski mund Neumann, meinen herzlichen Dank, und will hier versuchen, ein Bild der geographischen Verhältnisse des bereisten Gebietes und seiner Pflanzendecke zu geben. Das Gebiet ist eine sanft gewellte Hochebene von, wie ich nach 67 Höhen- angaben der Karte ersehe, 414 Fuss mittlerer Meereshöhe. Der höchste Punkt erreicht 572 Fuss, der niedrigste, der Sce unter Gurszno, 264 Fuss. Tiefere Schluchten und steile Hügelbildungen finden sich besonders bei Gurszno und tuda und nach dem Gr. Leszno-See hin. Der Boden ist zum grössten Theil sehr sandig und meist, wie es scheint, mit wenig durchlassendem Untergrunde, daher ein sogenannter kalter; doch finden sich auch striehweise Aecker mit recht lehmigen Boden und in guter Kultur. Es finden sich aber, wie fast in unserer ganzen Provinz, verschiedenartige Bodenarten dicht zusammen, und wird (dadurch ein ziemlicher Reichthum der Flora bedingt. Erratische Blöcke sicht man schr selten und es ist wohl anzunehmen, dass solche auch ursprünglich hier nur wenig vorhanden gewesen sein können, da sie selbst, wenn sie vom Kulturlande entfernt sein sollten, sich doch häufiger in den grossen Wäldern iinden müssten; aber auch dort sind sie nur sehr vereinzelt. Der einzige den Namen eines Flusses verdienende Wasserlauf, die Welle, entspringt aus den Brüchen östlich von Lautenburg und durchfliesst das Gebiet, diese Stadt berührend, in eimer Länge von etwa 2 Meilen, Flusswiesen und Steilufer bildend, (die von dem Botaniker nicht vernachlässigt werden dürfen. Seen sind ziemlich zahlreich vorhanden, wenn auch keine besonders grossen; die bedeutendsten sind der Lautenburger und der Gr. Leszno-See. Wenn sich auch ziemlich viele Torflager finden, so scheinen doch noch wachsende Hochmoore ganz zu fehlen; ireilich habe ich aber in der noch frühen Jahreszeit und bei dem damaligen hohen Wasserstande den Mooren und Seen nur wenig Aufmerksamkeit schenken können. — Wenden wir uns nun zu der PHanzendecke, so sind es die Holzpflanzen, also vor allem die Wälder, die wir zunächst in’s Auge fassen. Das Gebiet ist sehr waldreich, denn ausser dem grossen Rudaer Forst und dem grössten Theil des Lautenburger Forstes giebt es noch manche Privatwälder, und die Stadt Lautenburg besitzt einen Stadtwald, um «den sie die meisten Städte unserer Provinz beneiden können. Bei unserer jetzigen Forstkultur ist es sehr schwer, zum Theil schon unmöglich, festzustellen, welehe Bäume hier ursprünglich ge- wachsen, welche in der Gegend nur künstlich zu den herrschenden gemacht Al u er A sind. Nur in sehr alten Beständen der königlichen Forsten, wie sie sich hier in der That zum Theil noch vorfinden und in manchen Privatwäldern, in denen die Kultur bisher nur im Ausholzen bestanden, finden wir noch den natür- lichen Wald. Der vorherrschende Waldbaum ist die Kiefer, Pinus silvestris, gemischt mit Birke, Detula alba und Habuche, Carpinus Betulus. Nur in einem Theile des Rudaer Forstes, in dem nördlichen Theile des Belaufs Eichhorst ist Laubholz vorherrschend, und zwar Eichen, Quereus pedunculata, die hier den Hauptbestand bilden. Leider war es mir nicht vergönnt, diesen herrlichen Eichwald in seiner Pracht zu sehen, denn Anfangs Mai fingen die Eichen kaum an auszuschlagen, und als ich ihn im Juni wiedersah, waren durch die späten Maifröste alle Triebe bis in die höchsten Spitzen der mächtigen Bäume erfroren, so dass der Wald wie im Winter dastand; nur hin und wieder sah man ein grünes Blatt. Auffallend war mir in den Wäldern das gänzliche Fehlen von Linden, Tilia pareifolia und Spitzahorn, Acer platanoides, die man anderwärts in der Provinz in den Wäldern häufig eingesprengt findet. Buchen, Fagus silvatica, kommen hier gar nicht vor und auffallender Weise sah ich keinen einzigen wilden Birnbaum, P’yrus communis, in den Wäldern, während wilde Aepfelbäume. Pyrus Malus, die auderwärts meist seltener, hier recht häufig sind. Ebenso fiel mir bei dem Unterholz das Fehlen oder die Seltenheit einiger in andern Gegen- den der Provinz häufigen Sträucher auf. Berberis vulgaris und Cornus sanguinea scheinen gänzlich zu fehlen, Sambucus nigra habe ich nur ganz in der Nähe von Wohnorten gesehen, Prunus spinosa nur in wenigen Sträuchen im Walde hinter Jamielnik. Auch Crataegus monogyna ist ziemlich selten. Dagegen ge- deiht hier der Wachholder Juniperus communis in seltener Ueppigkeit. In den Lautenburger und Rudaer Forsten ist er sehr zahlreich und besonders in der tannenförmigen Form mit wagerecht abstekenden Zweigen bildet er wahrhafte Bäume*). Ich habe einen recht grossen, der aber seine Nachbaren nicht be- sonders überragte, gemessen; er war über 6 Meter hoch und der sieh sehr schnell verjüngende Stamm etwa eine Spanne über dem Boden noch 48 cın. im Umfang. Leicht dürften sich noch grössere finden lassen. Ueber die krautartigen Gewächse will ich nur bemerken, dass das schöne Gerunium silvaticum, das ich anderwärts nur immer ziemlich vereinzelt gefunden, hier in grosser Menge erschemt und einen Schmuck der Wälder bildet. Ebenso ist Crepis praemorsa recht häufig. Arnica montana, in den Wäldern nahe um Lautenburg, recht häufig, habe ich hier wohl zum ersten Male mit Sicherheit innerhalb der politischen Grenzen Westpreussens constatirt. Melittis Melissiphyllum ist besonders im Belaufe Eichhorst ziemlich häufig, v. Nowicki hat es schon vor Jahren bei Goral im Strasburger Kreise gefunden und Rehdans im Jahre 1579 bei Strasburg. Es dürfte hier wohl seine Nordgrenze erreichen, denn es Ist kaum anzunehmen, dass in andern Gegenden eine so auffallende und schöne *) S. den Anhang über die Formen von Juniperus communis. t2 60 Pflanze selbst von weniger geübten Beobachtern übersehen sein sollte. In Ost- preussen ist sie bisher auch nur in. den südlichsten Theilen, bei Nikolaiken und Lyck gefunden worden. Dracocephahım Rugschianum bildet einen Schmuck der Schonungen in den Forsten bei Gurszno und in seiner Gesellschaft findet sich auch an manchen Stellen recht zahlreich Carlina acaulis, die ich freilich noch nicht in Blüthe fand, wie auch hin und wieder Laserpitium latifolium, Peuce- dunum Cervaria und Gahum aristatum. Cimieifuga foetide ist in den Wäldern eine der gemeinsten Pflanzen, wie auch @enista tinetoria. An den Waldquellen bei Gurszno, besonders am Szumno sdroj, findet man das seltene Allium ursinum in grosser Menge, und es gewährt durch seine breiten Blätter und die Dolden weisser Blüthensterne einen prachtvollen Anblick. Pulsatilla patens und pratensis scheinen nicht selten, aber P. »ernalis konnte ich nirgend finden und die schöne “nemone silvestris sah ich nur an einer Stelle in einer Schonung im Lauten- burger Stadtwald. Die sonst sehr zerstreut vorkommende Arabis Gerardi ist an den Ufern der Welle und auch an mehreren Seeufern nieht selten. Dagegen fiel mir der gänzliche Mangel von Bellis perennis auf allen Wiesen auf; erst bei Gurszno fand ich einige kümmerliche Pflänzehen davon auf den Pfarrwiesen. Ich kann daher jedem Botaniker, der eine Gegend floristisch untersucht, nur aringend anrathen, auch die als allgemein verbreitet angesehenen Pflanzen zu notiren, denn das strichweise Fehlen derselben kann oft ebenso wichtig sein, als das Auffinden seltener Arten. Auch die echte Pırlmenaria offieinalis ist mir in den dortigen Wäldern nicht vorgekommen. sondern nur P. obseura Dum, Um doch auch den Zoologen etwas zu bieten, gerne thäte ich recht viel darin, aber die Kraft ist gering, erwähne ich nur, dass Wildschweine hier noch häufig als Wechselwild vorkommen sollen. Selbst gesehen habe ich keins, obgleich ieh genug durch Brüche und Schonungen gekrochen, aber die Spuren ihrer Thätigkeit habe ich in dem aufgewühlten Boden mehrmals gefunden. Von käfern fiel mir die hier ziemlich häufig vorkommende Buprestis Marianum auf und von Schmetterlingen ein kleiner Diekkopffalter, Papilio Paniseus, den ich in Preussen noch nicht gesehen. Der Uebersichtlichkeit wegen lasse ich nun ein vollständiges Verzeichniss aller von mir für das Gebiet notirten Pflanzen nebst Standorts- und Häufigkeits- angabe folgen. Es sind dieses 481 Blüthenpflanzen, 18 Gefässkryptogamen und 4 Moose. Da Herr Dr. Hielscher in diesem Gebiet im September 1879 10 Tage botanisirt hat, so führe ich auch von den von ihm gefundenen Pflanzen diejenigen, die ich selbst in der früheren Jahreszeit nieht gefunden habe, mit an, um das Bild der Flora wenigstens so vollständig zu geben, als es möglich: es sind dieses 29 Blüthenpflanzen und 6 Moose. Es sind also gefunden 510 Blüthenpflanzen, 18 Gefässkryptogamen und 100 Moose. Schr unvollständig ist noch das Bild, denn wenn man das Verhältniss anderer Lokalfloren unserer Provinz damit vergleicht, so müssten, wenn die eigentliche Sommerflora erst bekannt wäre, wenigstens 300 Blüthenpflanzen noch dazu kommen, auch selhst die ersten Frühlingsblumen konnte ich nicht beobachten und so keine einzige 43 Gagea und Corydalis verzeichnen, die hier doch gewiss nicht fehlen werden. Von Moosen müssten sich bei gründlichem Suchen gewiss auch noch über 100 weitere Arten und vielleicht manches Neue finden lassen. Vielleicht ist es mir vergönnt, noch einmal zur Vervollständigung beizutragen, vielleicht findet sich auch ein Botaniker, der dort seinen Wohnort nimmt; botanisch uninteressant ist die Gegend durchaus nicht. Flora von Lautenbureg. Thalietrum aquilegifolium L. In den Forsten zwischen Lautenburg und Gurszno nicht selten. — minus L. An Feldrainen bei Gurszro. Hepatica triloba Gil. In allen Wäldern häufig. Pulsatilla pratensis Mill. Lautenburg im Stadtwald. — patens Mill. In den Forsten zwischen Lautenburg und Gurszno nicht selten. Anemone silvestris L. Lautenburg im Stadtwalde in einer Schonung am Were nach der Oberförsterei, nur an einer Stelle gefunden. — nemorosa L. In Wäldern und Gebüschen häufie. — ranuneuloides L. In Wäldern und Gebüschen nicht selten. Batrachium aquatile E. Mey. Im See bei Kielpin. Ranunculus Lingua L. Wiese am kleinen Gursznoer See: Hielscher. — Flammula L. An feuchten Orten häufig. — acer L. Auf Wiesen sehr häufig. — polyanthemos L. In den Wäldern nicht selten. — Januginosus L. In feuchten Wäldern und Gebüschen nicht selten. — repens L. Auf Wiesen und feuchten Ackern gemein. — bulbosus L. Auf Aeckern und Tiriften gemein. — sceleratus L. In Sümpfen und an Grewässern häufig. Ficaria ranuuculoides Roth. In feuchten Gebüschen und an Quellen bei Gurszno häufig, bei Lautenburg habe ich sie nicht bemerkt. Caltha palustris L. In Sümpfen und an Gewässern gemein. Trollius europaeus L. In den Wäldern bei Lautenhurg und Gurszno an feuchten schattigen Stellen hin und wieder. Aguilegia vulgaris L. In Schonungen in den Wäldern nicht selten. Delphinium Consolida L. Unter dem Getreide bei Lautenburg nicht selten, bei Gurszno nicht bemerkt. Aectaea spicata L. In den Wälder wie überall vereinzelt. (imicifuga foetida L. In den Wäldern zwischen Lautenburg und Gurszno überall häufig. Nuphar luteum Sm. Häufig in den Seen. Papaver Argemone L. Ueberall im Getreide nicht selten. Chelidonium majus L. Um Wohnorte und in feuchten Gebüschen nicht selten. 4t 62 Fumaria ofneinalis L. Im Getreide bei Gurszno. Turritis glabra L. In feuchten Gebüschen und Wäldern nicht selten. Arabis Gerardi Bess. Bei Lautenburg und Gurszno auf Wiesen nicht selten. — arenosa Scop. In den sandigen Wäldern nicht selten. Cardamine pratensis L. Auf Wiesen und an Gewässern gemein. — amara L. An Sümpfen, besonders an Waldbächen häufig. Sisymbrium offieinale Scop. Um Städte und Dörfer häufig. — Sophia L. Ebenso. — Thalianum Gaud. Auf Aeckern bei Lautenburg nicht selten. Alliaria ofpeinalis Andrz. In feuchten Gebüschen bei Gurszno nieht selten, bei Lautenburg nicht bemerkt. Erysimum cheiranthoides L. Auf bebautem Boden häufig. Drassica Rapa L. var. campestris. Auf Aeckern bei Gurszno nicht selten. Sinapis arvensis L. Im Getreide sehr häufig auf besserem Boden. — alba L. Auf bebautem Boden um die Ortschaften nicht selten. Alyssum calyeinum L. An trockenen Abhängen bei Lautenburg häufig. Berteroa incana DC. Auf Rainen und an Wegerändern überall sehr häufig. vrophila verna E. Mey. Auf Aeckern sehr häufig. Cochlearia Armoracia L. An Grabenufern bei Gurszno. Thaspi arvense L. Auf Aeckern nicht selten. Teesdelea nudicaulis R. Br. Auf Sandfeldern im Walde von Ciborz. Capsella Bursa pastoris Mnch. Auf bebautem Boden gemein. Neslea paniculata Dese. Im Sommergetreide bei Gurszno. Raphanus Raphanistrum L. Im Getreide auf leichten Aeckern sehr gemein. Hlelianthemum vulgare Gaertn. An sonnigen Abhängen häufig. Viola palustris L. In Waldbrüchen nicht selten. Viola epipsila Ledeb. Bei Gurszno im Gebüsch auf der Pfarrenwiese. — silvestris Lam. In den Wäldern bei Lautenburg nicht selten. — FRiriniana Rehb. Wälder bei Lautenberg häufig. — arenaria DC. Sandige Wälder bei Lautenburg häufige. — ceamina L. Wälder bei Lautenburg und Gurszno nicht selten. — — ev. lucorum Rehb. In schattigen Schonungen bei Lautenburg und rUrSZNO. — mirabilis L. Wälder bei Lautenburg nicht selten. —- trieolor L. v. arvensis. Auf Äckern häufig. Drosern rotundifolla L. Am Piczetzko-See auf reinem Sande. Nach Hielscher auch auf den Mooren an jenem See und denen des Wletsch-See. Polygula vulgaris L. Auf Felderrainen und in Wäldern nicht selten. — comosa Schk. Bei Lautenburg an der Chausee nach Solden. Dianthus Carthusianorum L. Auf Feldrainen und in Wäldern häufie. — superbus L. Wiesen am Gursznoer See: Hielscher. aponaria offieinalis L. Bei der Oberförsterei Ruda: Hielscher. ilene nıutans L. In Wäldern und Gebüschen häufig. 45 S S Sılene nutans L. v. infraeta Wkit. Im Belauf Gurszno des Rudner Forstes an schattigen Stellen nicht selten. — injlata Lm. In Gebüschen und an Abhängen häufig. Viscaria vulgaris Röhl. In Gebüschen und auf Feldrainen hänfie. Coronaria Flos cuculi A. Br. Auf Wiesen gemein. Melandrium album Gek. In feuchten Gebüschen häufig. — rubrum Gck. In feuchten Gebüschen nicht selten. Agrostemma Githago L. Im Getreide häufig. Sagina procumbens L. Auf bebautem Boden und an feuchten Plätzen gemein. — nodosa Fenzel. An Seeufern nicht selten. Spergula arvensis L. Auf Aeckern besonders auf sandigem Boden häufig. Spergularia rubra Prsl. Auf Aeckern nicht selten. Moehringia trinerveia Claire. In feuchten Gebüschen und Wäldern häufie. Arenaria serpyllifolia L. Auf Aeckern und auch anderwärts gemein. Holosteum umbellatum L. Auf Aeckern häufig. Stellaria nemorum L. An Waldbächen und in feuchten Gebüschen häulie. Stellaria media Vill..: Auf bebautem Boden gemein. — .Holostea L. Im schattigen Wäldern und Gebüschen hänfie. — glauca Witt. Auf Wiesen am See bei Gurszno. — graminea L. Auf Wiesen häufig. — uliginosa Murr. Am Zwosno-See häufig. — crassifolia Ehrh. In Quellsümpfen am Fusse des Schlossberges bei Gurszno. Malachium aquaticum Fr. In Gräben und Sümpfen bei Lautenburg häufig. Cerastium semidecandrum L. Auf Feldrainen, an Waldrändern u. s. w., überall sehr häufig. — triviale Lk. Ebenso, nicht selten. — carvense L. Auf Feldern und in Wäldern häufig. Linum catharticum L. Auf Wiesen bei Lautenburg häufig. Malva Alcea L. Bei Rude: Hielscher. — silvestris L. An Wegrändern bei Gurszno. Hypericum perforatum L. Auf Feldrainen und an Waldrändern häufie. — montanum L. In Wäldern nicht selten. — tetrapterum Fr. Bei Guttowo: Hielscher. Acer Pseudoplatanus L. Lautenburg in einer Schonung nahe der Oberförsterei aus Stockaufschlag also wahrscheinlich nicht angepflanzt. Geranium pratense L. An Gräben bei Lautenburg nicht selten. — silvaticum L. In allen Wäldern sehr häufig. — palustre L. Bei Lautenburg am Seeufer. — sanguineum L. In allen Wäldern an sonnigen Stellen nicht selten. — molle L. Bei Gurszno am Wege nach Lautenburg. — pusillum L. Auf bebautem Boden u. s. w. häufig. — Robertianum L. In feuchten Gebüschen und Wäldern häufig. 46 64 Erodium eieutarium L’Herit. Auf bebautem Boden sehr häufig. Impatiens noli tangere L. In Wäldern an feuchten schattigen Stellen nicht selten. Oxalis Acetosella L. In Wäldern gemein. Eronymus europaeca L. Nur in der Nähe von Gurszno in einzelnen Sträuchern gesehen. — verrucosa Scop. In den Wäldern häufig. Rhamnus cathartica L. In Wäldern und Gebüschen hänfie. Frangula Alnus Mill. Ebenso. (Genista tinctoria L. Im allen Wäldern häufig. Medicago falcata L. Auf Feldrainen und Wiesen häufig. — lupulina L. Ebenso. Trirolium pratense L. Auf Wiesen u. s. w. gemein. — alpestre L. In Wäldern häufig. — rubens L. In dem Rudner Forst bei Gurszno vereinzelt. — arvense L. Auf Triften und an Waldrändern häufig. — repens L. Auf Wiesen und Triften gemein. — hybridum L. Auf nassen Wiesen häufig. — montanum L. In Wäldern und auf Feldrainen nicht selten. -— procumbens L. In Wäldern und Gebüschen häufie. — agrarium L. Nicht selten: Hielscher. Lotus corniculatus L. Auf Wiesen und Triften häufig. Astragalus glyeyphyllos L. In Wäldern häufig. — arenarius L. In sandigen Wäldern nicht selten. Coronilla varia L. An Feldrainen und Waldrändern häufig. Viera silvatica L. In Wäldern an feuchten Stellen häufie. — cassubica L. In Schonungen nicht selten. — Cracea L. Auf bebautem Boden und auf Wiesen häufige. — erllosa L. Im Getreide bei Lautenbure. — sepiuwm L. In feuchten Gebüschen und Wäldern häufig. — angustifolia Roth. Im Getreide bei Lautenburg. — hirsuta Koch. Im Getreide und in Schonungen häufig. Lathyrus pratensis L. Auf Wiesen und in Gebüschen gemein. — stleester L. In Wäldern nicht selten. (robus vernus L. In Wäldern häufig. — niger L. In Wäldern nicht selten. — tuberosus L. Rudner Forst in Schonungen im Belauf Neuwelt. Prunus spinosa L. Selten, ich habe nur einige Sträucher im Walde hinter Jamielnik am Wege nach Gurszno gesehen. — Padus L. In den Wäldern an feuchten Orten ziemlich häufige. Ulmaria pentapetala Gil. An Gräbern und Gewässern häufig. Geum urbanum L. In Gebüschen häufig. — rivale L. Auf Wiesen und an Gewässern gemein. 7 Rubus plicatus W. et N. Bei Ruda und Gurszno: Hielscher. — caesius L. In Gebüschen häufig. — Idaeus L. In den Wäldern an feuchten Stellen häufig. — saratilis L. In allen gemischten Wäldern nicht selten. Fragaria vesca L. In Wäldern gemein. — collina Ehrh. Auf Rainen häufig. Comarum palustre Ehrh. In Sümpfen und an Gewässern häufig. Potentilla norvegiea L. Im Rudaer Forst an dem Ufer eines kleinen Sees im Belauf Neuwelt, vereinzelt. — canserina L. Auf feuchtem Boden gemein. — argentea L. Auf Rainen u. s. w. häufig. — eollina Wib. Bei Lautenburg an Waldrändern und an den Chausee- böschungen nicht selten. — Tormentilla Whk. Auf Wiesen, Triften und in Wäldern häufig. — cinerea Chaix. In sandigen Wäldern sehr häufig. — opaca L. Bei Lautenburg an der Chaussee nach Strasburg, und bei Gurszno am Wege nach Lautenburg. An den Standorten in Menge. — alba L. In allen Wäldern häufig. Alchemilla vulgaris L. Auf Wiesen häufig. Rosa tomentosa Sm. In Wäldern bei Lautenburg nicht selten. Pyrus Malus L. In den Wäldern nicht selten. Sorbus aucuparia L. Ebenso. Crataegus monogyna lag. Ziemlich selten in den Wäldern. Epilobium augustifolium L. Bei Gurszno an Abhängen nicht selten. — hirsutum L. Bei Lautenburg am See häufig. Circaea Lutetiaea L. Gurszno, zumny sdroje selten: Hielscher. — alpina L. Ebenso häufig: Hielscher. — intermedia Ehrh. Ebenda, sehr selten: Hielscher. Hippuris vulgaris L. Lautenburger See sehr selten: Hielscher. Callitriche vernalis Kütz. Bei Gurszno in Gräben. Cerutophyllum demersum L. Bei Lautenburg im Zwosno-See in ungeheurer Menge. Lythrum Salicaria L. An Gewässern häufig. Herniaria glabra L. Auf feuchtem Sandboden häufig. Sclerantus annuus L. Auf Aeckern häufig. — perennis L. Auf sandigen Aeckern und in Wäldern sehr häufig. Secum maximum Sut. In trocknen Wäldern nicht selten. — cacreL. Auf trocknem Boden sehr gemein. Ribes Grossularia L. Vereinzelt in Gebüschen bei Lautenburg und Gurszno. — alpinum L. In den Waldthälern bei Gurszno nicht selten. — nigrum L. An Waldsümpfen häufig. — rubrum L.. Vereinzelt in den Wäldern bei Lautenburg und Gurszno. Saxifraga tridactylites L. An Wegrändern bei der Oberförsterei Ruda. — Hirculus L. Auf Wiesen bei Ruda: Hielscher. 48 Chrysosplenium alternifolium L. In feuchten Gebüschen und Wäldern sehr häufige. Sanicula europaea L. In schattigen Wäldern nicht selten. Cicuta virosa L. In Gewässern nicht selten. Aegopodium Podagraria L. In Gebüschen und Gärten gemein. Carum Carvi L. Auf Wiesen häufig. Pinpinella Saxifraga L. Auf Wiesen, Triften u. s. w. gemein. Berula angustifolia Koch. In Gräben und Quellen häufig. Sium latifolium L. Am See bei Lautenburg nicht selten. Oenanthe Phellandrium L. In Gewässern und Sümpfen häufig. Aethusa Cynapium L. Auf bebautem Boden häufig. Angelica silvestris L.. An Gewässern und in Gebüschen häufig. Peucedanum Cervaria Curs. Rudaer Forst im Belauf Neuwelt. — Creorelinum Mnech. In trocknen Wäldern und auf Heiden häufig. Laserpitium latifolium L. Rudaer Forst im Belauf Neuwelt. — prutenicum L. Ebenda. Peucedanum palustre Mneh. Allgemein verbreitet: Hielscher. Anthriscus silvestris Hofm. In Gebüschen und Gärten gemein. Chaerophyllum temulum L. In Gebüschen häufig. — aromaticum L. Ufer des Lautenburger Sees bei der Oberförsterei: Hielscher. Hedera Helix L. Nicht häufig in den Wäldern. Bei Lautenburg habe ich sie nur in der Nähe der Oberförsterei gesehen, etwas häufiger bei Gurzno. Viscum album L. Bei Lautenburg nicht häufig auf Populus monilfera. Adoxa Moschatellina L. In Wäldern an schattigen feuchten Stellen häufig. Sambucus nigra L. Selten, ich habe nur einzelne Sträuche bei Gurszno gesehen Viburnum Opulus L. In Gebüschen nicht selten. Lonicera Xylosteum L. In Wäldern und Gebüschen nicht selten. Asperula odorata L. In Wäldern an schattigen Stellen nicht selten. Galium Aparine L. Auf bebautem Boden, habe ich nur bei Gurszno bemerkt. — uliginosum L. In Sümpfen und Gräben häufig. — palustre L. Ebenso. — boreale L. In trockenen Wäldern häufig. — verum L. Auf Rainen u. s. w. gemein. — Mollugo L. Ebenso. — aristatum L. Im Rudaer Forst im Belauf Eichhorst nahe dem Wletsch- See, und in den Beläufen von Brinsk und Neuwelt, vereinzelt. Valeriana exaltata Mik. Auf Wiesen nicht selten. — offieinalis L. In Wäldern auf trockenen Hügeln nicht selten. — dioica L. Auf Wiesen häufig. Knautia arvensis Conlt. Auf Feldrainen und in Gebüschen häufig. Eupatorium cannabinum L. An Gewässern und in feuchten Gebüschen hänfig. Tussilago Farfara L. An Grabenufern häufig. Bellis perennis L. Sehr selten, ich sah nur einige kümmerliche Pflänzchen auf den Pfarrwiesen bei Gurszno. 49 4 67 Erigeron acer L. In trockenen Wäldern und auf Rainen nicht selten. Solidago Virga aurea L. In Wäldern nicht selten. Gnaphalium dioicum L. In sandigen Wäldern häufig. Helichrysum arenarium DC. Auf Sandboden häufig. Artemisia Absinthium L. Bei Gurszno um die Stadt. — campestris L. Auf Rainen und Heiden gemein. — vulgaris L. Um die Ortschaften gemein. Achillea Millefoium L. Auf Wiesen und Rainen gemein. Anthemis tinetoria L. Auf Feldrainen und an Waldrändern häufig. — arvensis L. Auf Aeckern häufig. — Cotula L. Wiesen am Kl. Gurszuoer Sce: Hielscher. Matricaria Chamomilla L. Vereinzelt bei Gurszno. Chrysanthemum inodorum L. Auf Aeckern bei Gurszno. — Leucanthemum L. Auf Rainen nicht selten. Tanacetum vulgare L. Auf Rainen nicht selten. Arnica montana L. Im Stadtwalde von Lautenburg zahlreich, auch in den Wäldern an der Chaussee nach Montowo. Senecio paluster DC. In Sümpfen nicht selten. — vulgaris L. Auf bebautem Boden häufig. — silvatieus L. Auf sandigen Waldblössen häufie. — vernalis Wkit. Ueberall häufig. — Jacobaea L. Auf Rainen häufig. Cirsium laeceolatum Scop. Um die Ortschaften häufie. — palustre Scop. Auf Wiesen häufig. — oleraceum Scop. An Gewässern und Sümpfen häufig. Carlina acanlis L. Nicht weit von Gurszno in einer Schonung am Wege nach Lautenburg in ziemlicher Menge. — vulgaris L. In trockenen Wäldern und auf Haiden nicht selten. Onopordon Acanthium L. Um die Ortschaften nicht selten. Lappa tomentosa Sam. Um die Ortschaften sehr gemein. Serratula tinetoria L. In Wäldern nicht selten. Centaurea Uyanus L. Im Getreide häufig. — maculosa Lam. Auf Rainen häufig. — Scabiosa L. Ebenso, weniger häufig. Lampsana communis L. Auf bebautem Boden häufig. Arnoseris minima Lk. Auf sandigen Feldern nicht selten. Cichorium Intybus L. An Wegen bei Gurszno. Leontodon antumnalis L. Auf Wiesen und Triften gemein. — hastilis L. Ebenso, häufig. Seorzonera humilis L. In Wäldern nicht selten. Hypochoeris radıicata L. Auf Rainen häufig. Achyrophorus maculatus Scop. In Wäldern und Gebüschen nicht selten. Taraxacum offieinale Web. Ueberall gemein. 50 5* 68 Lactuca muralis Less. In Wäldern und Gebüschen nicht selten. Sonchus oleraceus L. Auf bebautem Boden häufig. — arvensis L. Auf Aeckern häufig. Crepis praemorsa Tausch. Im Rudaer Forst fast überall, besonders häufig bei der Unterförsterei Eichhorst. — tectorum L. An Wegrändern und auf bebautem Boden überall häufig. — paludosa Mnch. An Waldsümpfen häufig. Hieracium Pilosella L. Ueberall gemein. — Auricula L. Auf Wiesen an mehreren Stellen. — Jloribundum Wimm et Gr. Auf eine Wiese beiGurszno am Wege nach Ruda. — pratense Tausch. Auf Wiesen nicht selten. — murorum L. In Wäldern häufie. — vulgatum L. Ebenso. Jasione montana L. Auf Haiden häufig. Phyteuma spieatum L. In schattigen Wäldern nicht selten. Campanula rotundifolia L. In trockenen Wäldern häufig. — patula L. Auf Wiesen häufig. — persicifolia L. In Wäldern häufig. — Trachelium L. Bei Gurszno: Hielscher. Vaceinium Myrtyllus L. In den Wäldern sehr gemein. — uliginosum L. In Waldbrüchen nicht selten. — TVitis idnea L. In den Wäldern gemein. — Özyeoecos L. In Waldbrüchen häufig. Arctostaphylos Ura ursi Spr. In sandigen Wäldern sehr häufi Andromeda polifolia L. In Waldbrüchen nicht selten. Calluna vulgaris Salisb. In Wäldern und auf Gründen gemein. Sedum palustre L. In Waldbrüchen sehr häufig. Pirola rotundiflola L. In den Wäldern nicht selten. — minor L. Ebenso. — uniflora L. Ebenso. Ramischia secunda Grk. In Wäldern häufige. Chimophila umbellata Nutt. Bei Gurszno im Forstbelauf Gurszno. Monotropa Hypopitys L. Bei Buda: Hielscher. Vineetoxicum offieinale Mnch. Vereinzelt im Budaer Forst bei Gurszno. Menyanthes trifoliata L. In Sümpfen häufig. Convolrulus arvensis L. Auf bebautem Boden häufig. Asperugo procumbens L. Bei Gurszno um die Stadt. Echinospermum Lappule Lehm. Bei Gurszno um die Stadt. Cynoglossum offiinale L. Um die Ortschaften auf wüsten Plätzen. Anchusa offieinalis L. An Wegrändern u. s. w. häufig. — arvensis M. B. Auf Aekern häufige. Symphytum offieinale L. Auf Wiesen und feuchten Aeckern häufig. Echium vulgare L. An Wegrändern, wüsten Plätzen u. s. w. gemein, Sl 8. 69 Pulmonaria angustifolia L. In den Wäldern nicht selten. — tuberosa Schrk? Ein Exemplar in der Nähe der Unterförsterei Eichhorst gefunden, in Gesellschaft von P. obscura. Mir ist es noch fraglich, ob es nicht ein Bastard von P. obscura und angustifolia ist. — obseura Dum. In allen Laubwäldern und gemischten Wäldern nicht selten. Lithospermum arvense L. Auf Aeckern häufig. Myosotis palustris Wilh. An Gewässern häufig. — caespitosa Schultz. Bei Lautenburg an mehreren Stellen. — intermedia Lk. Auf bebautem Boden häufig. — strieta Lk. Auf Sandboden sehr häufig. Solanum Dulcamara L. In feuchten Gebüschen häufig. Hyoscyamus niger L. Bei Gurszno um die Stadt. Verbascum phlomoides L. Allgemein verbreitet, über die andern Arten vorherr- schend: Hielscher. Scerophuleria nodosa L. An wüsten Plätzen u. s. w. häufig. -— Ehrharti Ster. An Gewässern nicht selten. Digitalis ambigna Murr. In den Wäldern nicht selten. Linaria vulgaris Mill. Auf Feldrainen u. s. w. häufig. Veronica Anagallis L. In Gräben bei Gurszno. — Beccabunga L. In Gräben und Bächen häufig. — Chamaedrys L. In Wäldern, Gebüschen und auı Rainen häufie. — — v. pilosa Schmidt. An schattigen feuchten Stellen im Forst- belauf Eichhorst. — offieinalis L. In trocknen Wäldern häufig. — spieata L. Allgemein verbreitet: Hielscher. — serpyllifolia L. An Wiesenrändern nicht selten. — arvensis L. Auf Aeckern uicht selten. — verna L. Auf Sandboden häufig. — triphyllos L. Auf Aeckern häufig. — agrestis L. Anf bebautem Boden nicht selten. — polita Fr. An Wegerändern bei Gurszno. Melampyram nemorosum L. Im Wäldern nicht selten. — pratense L. Ebenda sehr häufig. Pedicularis palustris L. In Sümpfen am See bei Gurszno. Wiesen bei Ruda: Hielscher. Alectorolophus major Rehb. Auf Wiesen häufig. Euphrasia offieinalis L. Auf Rainen und in Wäldern häufig. Origanum vulgare L. In Wäldern und Gebüschen häufig. Calamintha Acinos Clairv. Auf Sandboden häufig. Clinopodium vulgare L. In Wäldern und Gebüschen häufig. Glechoma hederaceum L. Auf bebautem Boden und in Wäldern gemein. Dracocephalum Rugschiana L. Im Rudaer Forst in den Beläufen von Neuwelt und Brinsk, besonders häufig in einer Schonung am Wege von Gurszuo nach Lautenbureg. 52 10 Melittis Melissophyllum L. Im Rudaer Forst im Belauf Eichhorst nicht selten, besonders in der Nähe der Unterförsterei Eichhorst. Vereinzelt auch im Belauf Neuwelt gefunden. Lamium amplexicaule L. Auf bebautem Boden nicht selten. — purpureum L. Ebenda gemein. Galeobdolon luteum Hud. In Wäldern häufig. Betonica offieinalis L. In Wäldern und Gebüschen nicht selten. Ballota nigra L. Um die Ortschaften gemein. Leonurus Cardiaca L. Ebenda häufig. Scutellaria galericulata L. An Gräben und Sümpfen häufig. Prunella vulgaris L. Auf Stämmen und Triften häufig. Ajugareptans L. In Wäldern und Gebüschen häufig. Ultrieularia vulgaris L. In Gräben am Gr. Lesznoer See: Hielsche:. Trientalis europaea L. In den Wäldern nicht selten. Lysimachia thyrsiflora L. In Sümpfen häufig. — vulgaris L. An Gewässern häufig. — Nummularia L. An Grabenufern häufig. Anagallis arvensis L. Auf Aeckern nicht selten. Primula ofpeinalis Jaeg. An Waldrändern u. s. w. häufig. Armeria vulgaris Willd. Auf trocknen Rainen bei Lautenburg nicht selten. Plantago major L. An Wegen häufie. — media L. Ebenso. — lanceolata L. Ebenso gemein. Rumez maritimus L. In jedem Torfbruch: Hielscher. — conglomeratus Murr. Wald am Wletsch-See: Hielscher. — crispus L. Auf Wiesen gemein. — Acetora L. Ebenda gemein. — Acetosella L. Auf Aeckern u. s. w. gemein. Polygonum Bistorta L. Auf den Wiesen am Lautenburger See. — amphibium L. An Gewässern und auf nassen Äckern häufig. — Hydropiper L. Brisker Fluss bei Guttowo: Hielscher. — aviculare L. Ueberall gemein. — Convolvulus L. Auf Äckern häufig. Daphne Mezereum L. In den Wäldern nicht selten. Thesium ebracteatum Hayn. In den Wäldern zwischen Lautenburg und Gurszno recht häufig. Asarum europaeum L. In den Wäldern nicht selten. Tithymalus helioscopius Scop. In Gräben häufig. — Cyparissius Scop. Habe ich nur an einer Stelle bei Lautenburg an der Chaussee nach Montowo bei Czekanowko gefunden. Daselbst in ziemlicher Menge. Mercurialis perennis L. Im Rudaer Forst bei Gurszno an schattigen Stellen. Urtica urens L. Auf bebautem Boden zemein. 55 11 Urtieca dioica L. In Gebüschen gemein. Humulus Lupulus L. In Gebüschen häufig. Quercus pedunculata Ehrh. Im Belauf Eichhorst des Rudaer Forst im nörd- lichen Theil den Hauptbestandtheil bildend. Corylus Avellana L. In den Wäldern gemein. Carpinus BDetulus L. Sehr häufig. Betula alba L. Sehr häufig eingesprengt, seltener reine Bestände bildend. — pubescens Ehrh. An Waldbrüchen nicht selten. Alnus glutinosa Gaertn. Besonders um die Gewässer häufig. Salix fragilis L. Häufig. | — alba L. Häufie. — amygdalina L. Um die Gewässer häufig. — viminalis L. Bei Lautenburg an der Welle. — nigricans Fr. Bei Lautenburg im Stadtwald am See. — Caprea L. In Wäldern nicht selten. — cinerea L. In Brüchen häufig. — aurita L. Ebenso. — aurita x einerea. Einen männlichen Strauch fand ich im Stadtwald bei Lautenburg. — repens L. An sumpfigen Seeufern nicht selten. Populus tremula L. In Wäldern häufig eingesprengt. Stratiotes aloides L. Bei Lautenburg in den Seen häufig. Hydrocharis Morsus ranae L. In den Seen bei Lautenburg häufig. Alisma Plantago L. An den Gewässern häufig. Sagittaria sagittifolia L. Ebenda nicht selten. Butomus umbellatus L. Ebenda nicht selten. Triglochin palastre L. Allgemein verbreitet: Hielscher. Potamogeton natans L. Häufig in den Seen. — lucens L. Im Lautenburger See: Hielscher. — perfoliatus L. Ebenda: Hielscher. — obtusifolius M, et K. Gräben am Gr. Lesznoer See: Hielscher. — peetinatus L. Lautenburger See: Hielscher. Lemna trisulea L. In den Gewässern gemein. — minor L. Ebenso. Typha latifolia L. An den Seen gemein. Culla palustris L. In den Sümpfen häufig. Acorus Calamus L. Ebenso. Orchis maculata L. In feuchten Wäldern nicht selten. — incarnata L. Auf sumpfigen Wiesen häufig. Platanthera bifolia Rich. In den Wäldern nicht selten. Listera ovata R. Br. Im Stadtwald bei Lautenburg am See. Neottia Nidusavis L. In schattigen Wäldern nicht selten. Iris Pseudacorus L. In allen Gewässern sehr häufige. 54 I [80 Lilium Martagon L. In den Schonungen nicht selten. Anthericum ramosum L. In den Wäldern nicht selten. Allium ursinum L. Bei Gurszno in den Sümpfen an den Waldrändern grosser Menge. Paris quadrifolia L. In Wäldern nicht selten. Polygonatum anceps Mneh. In den Wäldern nicht selten. — multijlorum All. Ebenso, aber mehr an schattigen Stellen. Convallaria majalis L. Ebenda häufig. Majanthenum bifolium Schm. Ebenda sehr häufig. Juncus conglomeratus L. An Gewässern häufig. — efusus L. Ebenda gemein. — glaucus Ehrh. FEbenda gemein. — alpinus Vill. Am Wletsch-See: Hielscher. — bufonius L. An Gewässern gemein. Luzula pilosa Willd. In Wäldern häufig. — campestris DC. Auf Rainen und in Wäldern sehr häufig. — erecta Derse. Am Rande der Brüche häufig. Blyssmus compressus Panz. Bei Gurszno am Seeufer nicht häufig. Helcocharis palustris R. Br. Um alle Gewässer gemein. Scirpus lacustris L. In den Seen in grosser Menge. — stlvatieus L. An Gewässern häufig. Eriophorum vaginatum L. In Waldbrüchen in grosser Menge. — augustifolium Roth. In Sümpfen häufige. — latifolium Hoppe. Ebenso. Carex vulpina L. An Gräben häufig. — muricata L. An Sümpfen häufig. — teretiuscula Good. Auf sumpfigen Wiesen nicht selten. — paniculata L. An Gräben häufig. — remota L. An den Waldquellen bei Gurszno häufig. — leporina L. An Gräben bei Lautenburg nicht selten. — elongata L. In einem Waldsumpfe bei Ruda. — stellulata Good. An Gräben bei Lautenburg nicht selten. — canescens L. In Gräben und Sümpfen häufig. — stricta Good. An Gewässern bei Lautenburg. — vulgaris Fr. Auf nassen Wiesen gemein. — acuta L. Bei Lautenburg an Gräben. in — montana L. In den Wäldern bei Lautenburg und Gurszno nicht selten. Carex ericetorum Poll. In Wäldern bei Lautenburg nicht selten. — praecox Iacyg. In Wäldern und auf trockenen Rainen häufig. — digitata L. In Wäldern nicht selten. — panicea L. Auf sumpfigen Wiesen häufig. — pallescens L. In deu Wäldern bei Lautenburg nicht selten. — flava L, Auf Sumpfwiesen bei Lautenburg nicht selten. BB) 73 Carex Oederi Ehrh. Auf sumpfigen Waldwiesen nicht selten. — vesicaria L. In Sümpfen häufig. — paludosa Good. An Gewässern häufig. — dhirta L. An Gräben und auf feuchtem Boden häufig. Phalarıs arnadinacea L. An Gewässern nicht selten. Hierochloa australis R. et Sch. In den Wäldern häufig. Anthoxanthum odoratum L. Ueberall sehr häufig in Wäldern und auf trockenen Wiesen. Alopecurus pratensis L. Auf Wiesen sehr häufig. — genieulatus L. Auf sumpfigen Wiesen häufig. Phleum Boehmeri Wib. Auf trockenem Boden häufig. — pratense L. Auf Wiesen sehr häufig. ‚Agrostis vulgaris L. Ueberall auf trockenem Boden gemein. — alba L. Auf Aeckern sehr häufig. Apera Spica venti P. B. Im Getreide häufig. Calamagrostis Epigeios Rth. Auf trockenen Feldrainen häufig. Milium efusum L. Bei Lautenburg in den Wäldern nicht selten. Phragmites communis Trin. In den Gewässern in grosser Menge. Koeleria cristata Pers. In Wäldern häufig. Aira caespitosa L. Auf feuchten Wiesen sehr häufig. Corynephorus canescens P. BD. Auf Sandboden sehr häufig. Holeus lanatus L. Auf Wiesen häufig. | ‚vena pubesceus L. Auf Wiesen und Rainen häufig. Melica nutans L. In schattigen Wäldern nicht selten. Briza media L. Auf Wiesen häufig. Poa annua L. Auf wüsten Plätzen gemein. — nemoralis L. In Wäldern häufig. — serotina Ehrh. Bei Lautenburg am See häufig. — sudetica Haenk. Bei Gurszno an Waldquellen. — trieialis L. Auf Wiesen und Rainen gemein. — pratensis L. Auf Wiesen gemein. — compressa L. Auf trockenem Boden häufig. Glyceria aquatica Wahlenb. An Gewässern häufig. — fluituus R. Br. In Sümpfen und Gräben häufig. — plicata Fr. Ebenso. Dactylis glomerata L. Auf Wiesen und in Wäldern häufig. Cynosurus ceristatus L. Auf Wiesen bei Gurszno. Festuca ovina L. Auf Feldern und in Wäldern sehr häufig. — rubra L. Ebenso, sehr häufig. — elatior L. Auf Wiesen u. s. w. sehr häufig. Bromus secalinus L. Im Getreide häufig. — mollis L. Auf Wiesen und Rainen sehr häufig. — tectorum L. An Wegrändern häufig. 56 14 Triticum repens L. Auf bebautem Boden häufig. Lolium perenne L. Auf Rainen u. s. w. sehr häufig. Juniperus communis L. Sehr häufig und in den Wäldern bis 6 m. hohe Bäume bildend. Pinus silvestris L. Den Hauptbestandtheil fast aller Wälder bildend. Gefässkryptogamen. Lycopodium complanatum L. Bei Lautenburg im Stadtwalde bei dem Schiess- hause sehr häufig. | — clavatum L. In Wäldern häufig. -—— annotinum L. Im Eichhorster Belauf des Rudaer Forsts zerstreut. Equisetum arvense L. Auf Feldern u. s. w. häufig. — pratense Ehrh. In Gebüschen häufig. — stilvaticum L. Ebenso, häufig. — palustre L. Auf Wiesen sehr häufig. — limosum L. In Gewässern sehr häufie. — hiemale L. In feuchten Gebüschen und Wäldern häufig. Botrychium Lamnaria Sw. Bei Lautenburg im Stadtwald an der Welle. Cystopteris frugilis Bernh. In Wäldern an Abhängen nicht selten. Aspidium Filix mas Sw. In Wäldern häufig. — dilatatum Sm. In Wäldern nicht selten. — — ». oblongum Milde. — spinulosum Sıw. In Wäldern nicht selten. —- — ev. ewaltatum Lasch. In Waldbrüchen. — Thelypteris Sw. Am Rande der Seen und Brüche häufig. Phegopteris Dryopteris Fee. In Wäldern häufige. Athyrium Filix femina Roth. In Wäldern sehr häufie. Pteris aquilina L. In Wäldern und auf Haiden sehr häufig. Moose. Hylocomium splendens Schimp. In Wäldern gemein. — squwarrosum Schimp. In den Wäldern an feuchten Stellen gemein. — triquetrum Schimp. In den Wäldern häufig. Hypnum Schreberi Willd. In den Wäldern gemein. — euspidatum L. In Sümpfen und auf Wiesen gemein. — giganteum Schimp. vor. fluitans. In Torfgräben nahe der Oberförsterei Lautenburg; eine neue bisher noch nieht beobachtete Form. — Crista castrensis L. In den Kieferwäldern nicht selten in Vertiefungen. — cupressiforme L. Uchberall gemein. — ‚filieinum L. An Quellen häufig. — commutatum Hedıw. Bei Gurszno an Waldquellen. Amblystegium riparium Schimp. In Bächen häufige. BX} | SD Amblystegium irriguum Schimp. Bei Gurszno an Waldquellen. — JIuratskanum Schimp. Bei Gurszno auf Steinen am Szumno sdroje. — serpens Schimp. In den Wäldern überall häufig auf der Erde und an Baumstämmen. Plagiotheeium dentieulatum Schimp. In den Wäldern häufig. Eurhynchium striatum Schimp. In den Wäldern häufig. Brachythecium salebrosum Schimp. Ebenda, häufig. — velutinum Schimp. Ebenda, bäufig. — Rutabulum Schimp. In Wäldern und Gebüschen häufig. — rieulare Schimp. Bei Gurszno im Szumno sdroj: Hielscher. Isothecium myurum Brid. In Wäldern häufig. Climacium dendroides W. et M. Auf torfigem Boden häufig. Pylaisia polyantha Schimp. Ueberall gemein. Thuidium recognitum Schimp. In Wäldern und auf Wiesen häufig. — abietinum Schimp. An trockenen Abhängen häufig. Anomodon longifolius Hartm. Rudaer Forst im Belauf Eichhorst an Eichen- stämmen. Leucodon seinroides Schwägr. An Stämmen von Feld- und Waldbäumen häufig. Homalia trichomanoides Schimp. In den Wäldern an Baumstämmen nicht selten. Fontinalis antipyretica L. v. latifolia Milde. Lautenburger See: Hielscher. Polytrichum graeile Menz. Auf Torfbrüchen häufig. — commune L. In Wäldern häufig. Atrichum undulatum P. B. In Wäldern und Gebüschen häufig. Bartramia ithyphylla Brid. An Waldwegen bei der Oberförsterei Ruda. — pomiformis Hedi. Im Stadtwalde bei Lautenburg. Anlacomnium palustre Schwägr. In Brüchen gemein. — androgynum Schwägr. In Wäldern häufig. Mnium cuspidatum Hedw. In Wäldern und Gebüschen sehr häufig. — affine Bland. Bei Gurszno an Waldquellen. — undulatum Hedw. In Wäldern und Gebüschen häufig. — hornum L. In Waldschluchten nicht selten. — serratum Brid. Bei Gurszno am Szumuo sdroje häufig. — stellare Hedi. Bei Lautenburg an den Abhängen an der Promenade nach dem Schiesshause. — punetatum Hedw. Bei Gurszuo an Waldquellen. Bryum caespiticcum L. Ueberall gemein. — argenteum L. Häufig. — cuspidatum Schimp. Bei Lautenburg an einem alten Kalkofen am See. — pendulum Schimp. Bei Lautenburg an den hohen sandigen Ufern der Welle unterhalb der Stadt. Webera annotina Schwägr. Im Walde bei Ciborz und bei Gurszno. — crude Schimp. In Wäldern an Hohlwegen nicht selten. — nutans Hedır. In Wäldern gemein. 58 76 Webera nuans tv. sphagnetorum Schimp. In Brüchen im Walde von Ciborz. Leptobrium pyriforme Schimp. An feuchten Abhängen nicht selten. Funaria hygrometrica Hedır. Ueberall gemein. Physcomitrium pyriforme Brid. An Grabenufern u. s. w. gemein. Tetraphis pellueida Hedıw. In Wäldern häufig. Encalypta vulgaris Hedw. In Wäldern nicht selten. Orthotrichum Sturmäi H. et H. Lautenburg, auf erratischen Blöcken an der Chaussee bei Wlewsk. Hedwigia eiliata Ehrh. Auf erratischen Blöcken. Recomitrium heterostichum Brid. Auf erratischen Blöcken an der Chaussee bei Wlewsk. Grimmia apocarpa Hedw. Auf erratischen Blöcken. — trichophylla Greve. Auf erratischen Blöcken an der Chaussee bei Wlewsk. Neu für Preussen. — pulvinata Sm. Auf erratischen Blöcken. Barbula unguieulata Hedıw. An Wegrändern u. s. w. häufig. — fallaw Hedw. Ebenso. — convoluta Hedw. An einem alten Kalkofen am See bei Lautenburg. — subulata Brid. In Gebüschen nicht selten. — ruralis Hedw. Auf trockenem Boden und alten Strohdächern gemein. Didymodon rubellus Br. eur. Im Stadtwalde bei Lautenburg. Leptotrichum tortile Hamp. An Waldwegen bei der Oberförsterei Ruda. Ceretodon purpureus Brid. Ueberall sehr gemein. Leucobryum glaucum Hamp. In feuchten Wäldern häufig. Dieranodontium longirostre Br. eur. In Brüchen im Walde von Ciborz. Dieranum undulatum Voit. In Wäldern häufig. — palustre Br. et Sch. Am Wletsch-See: Hielscher. — scoparium Hedi. In Wäldern sehr häufig. — flagellare Hedw. In den Wäldern nicht selten. — montanum Hedıw. In den Wäldern nicht selten, im Belauf Eichhorst auch fruchtbar. Dieranella cervieulata Schimp. Auf Torfboden häufig. — heteromalla Schimp. Bei Ruda: Hielscher. Sphagnum cymbifolium Ehrh. In den Brüchen schr häufig. — glaucum Klinggr. Am Zwosno-See. — recurvum P. B. Häufig. — cuspidatum Ehrh. v. laxifolium €. M. Am Wletsch-See: Hielscher. — acutifolium Ehrh. Häufig. — — ». purpureum Schimp. Am Zwosno-See. — fuscum Schimp. Am Zwosno-See. Lejeunia serpyllifolia Lib. Im Rudaer Forst auf Steinen in einem Bache bei Brezezin. / Frullania dilatata N. E. An Baumstämmen häufie. > 17 Radula complanata Dum. An Baumstämmen gemein. Ptilidium eiliare N. E. In Wäldern häufig. Trichoeolea Tomentella N. E. Im Rudaer Forst auf Steinen und faulen Baum- stämmen in einem Bache bei Brezezin. Fruchtbar. Lepidozia reptans N. E. In Wäldern auf der Ere häufige. Caly pogeia Trichomanis N. E. In Wäldern am Rande der Brüche nicht selten. Lophoeolea minor N. E. In Wäldern auf der Erde nicht selten. — heterophylla N. E. In Wäldern besonders auf morschem Holz häufig. Sphagnoecetis communis N. E. In Waldbrüchen nicht selten. Cephalozia Starkii Dum. Rudaer Forst im Belauf Eichhorst. Jungermannia bierenata Lindenbg. Ebenda. — canomala Hook. In Waldbrüchen nicht selten. Plagiochila asplenioides N. et M. In den Wäldern häufig. Pellia epiphylla N. E. Moor am Wletsch-See und bei Gurszno: Hielscher. Aneura latifrons Lindbg. Rudaer Forst an dem Bache bei Brezezin auf faulem Holz. Neu für.die Provinz. Metzgeria furcata N. E. In Wäldern an Baumstämmen häufig. Marchantia polymorpha L. In Sümpfen und auf feuchtem Boden gemein. Fegatella conica Cord. In feuchten Waldsehluchten nicht selten. Anh are. Ueber die westpreussischen Formen von ‚Juniperus communis L. Bei meinen vorjährigen Exkursionen in der Gegend von Lautenburg wurde ich im den dortigen Forsten durch das massenhafte Auftreten der Juniperus commumis in baumartiger Form und Grösse überräscht. Dieses veranlasste mich die verschiedenen Formen dieser sehr variabeln Pflanze näher zu beachten, und diese Notizen sind das Resultat meiner Beobachtungen. Es ist nur der Wuchs, in dem ich Abweichendes in den Formen entdecken konnte, die Früchte boten mir keine Merkmale und es ist mir daher nicht möglich, meine Formen mit denen Endlicher’s, der die Fruchtformen abweichend fand, zu identifiziren. Es sind drei Haupttypen, die ich mit A, B und €. bezeichnen will. A. frutescens. Der Stamm steigt mehr oder weniger schräge oder im Bogen vom Boden auf, hat meist schon nahe am Grunde Aeste, die ihm an Dicke und Länge gleichkommen, ja ihn zuweilen überragen, wodurch die ganze Pflanze strauchartig erschemt. Einen wirklichen Strauch, wenn wir Strauch und Baum wissenschaftlich unterscheiden wollen, bildet keine Conifere, da sie keine Wurzelschösslinge macht. Die Aeste und Zweige stehen in einem Winkel von ungefähr 45° ab, und ebenso die Nadeln. Diese Form ist die gemeinste und allgemein verbreitet. Man darf nicht annehmen, dass sie nur durch Beschädigung entstehe, indem der Hauptstamm oft abgehauen wird und dann die untern Aeste zu eben so vielen Stämmen auswachsen, denn man findet diese Form auch an gänzlich unverletzten Pflanzen. B. abietiformis. Der Stamm senkrecht stehend, die viel schwächeren Aeste und Zweige unter rechtem Winkel wagrecht abstehend; ebenso stehen die Nadeln meistens mehr ab als bei der vorigen. Diese Form ist es nun, die in den Forsten bei Lautenburg in so grosser Zahl auftritt, obgleich sie wohl in keiner Gegend unserer Provinz ganz fehlen wird, und welche sich dort zu einer solchen Grösse entwickelt, dass die Bäume bei ihrem Wuchs aus der Ferne fast für kleine Fichten gehalten werden können. Ich habe einen Baum gemessen, der über 6 m. hoch war und dessen Stammumfang etwa eine Spanne über dem Boden 48 em. betrug; und dieser war durchaus nicht etwa ein unter seinen Genossen besonders hervorragender, man könnte mit Leichtigkeit in geringem Umkreis hunderte von gleicher Grösse finden. ©. cupressiformis — I. suecica Mül. Der Stamm senkrecht stehend, die dicht gedrängten Aeste und Zweige unter einem sehr kleinen Winkel ab- stehend, fast angedrückt, auch die Nadeln mehr oder weniger angedrückt. 61 19 Gleicht einer kleinen Cypresse oder Pyramidenpappel. Jedenfalls die seltenste Form. Vollkommen entwickelt habe ich sie nur bei Braunsberg und in unserer Provinz bei Thalmühle bei Zoppot gesehen; bei Marienwerder ist es der Wald von Neudörfchen, wo alle Juniperus-Stämme mehr oder weniger zu dieser Form hinneigen, aber ich habe dort keinen gefunden, der sie vollständig erreicht. Diese Formen lassen sich, so charakteristisch sie vollständig entwickelt sind, doch kaum als Varietäten festhalten, denn die Zwischenformen von A und B sind mindestens eben so häufig als die ausgebildeten, und die zwischen A nud € jedenfalls weit häufiger als entschieden C. Ueber die Ursachen dieser Variationen bin ich nicht im Stande irgend eine Vermuthung auszusprechen. Die Bodenbeschaftenheit allein kann es nicht sein, da die verschiedenen Formen zusammen an demselben Standort vorkommen. Kulturversuche könnten nur darüber entscheiden, ob sie durch Vererbung konstant werden. Noch will ich die Bemerkung machen, dass auch bei andern Coniferen ähnliche Wuchsverschiedenheiten vorkommen. Taxus baccata habe ich in den Gebirgswäldern Croatiens, wo sie häufig vorkommt, in Formen gefunden, die vollständig meinen Formen A und B von Juniperus communis entsprechen, und in Gärten findet man jetzt häufig eine Pyramidenform, die meine Form © dar- stellen würde; doch weiss ich nicht, ob dieses nur eine in Gärten entstandene Spielart oder eine ursprünglich wild vorkommende ist. Auch Cupressus Sempervirens L. und ©. horizontalis Mill. möchte ich nur für Wachsthumformen ein und derselben Art halten. Denn letztere unterscheidet sich von ersterer nur durch die horizontal abstehenden Aeste und die weniger angedrückten Blätter. Sie würden also meinen Formen B und €. von J. communis entsprechen. Im Februar 18831. H. v. Klingsgraefi. b2 s0 | Bericht über KExcursionen im Kreise Strasburg. August 1880. Auf meinen diesjährigen Exeursionen im Kreise Strasburg habe ich haupt- sächlich dessen Südostecke berücksichtigt, die Orte, in denen ich mich längere Zeit aufhielt, waren Gollub und Wrotzk. Gelegentlich bin ich auch einige Male in den Thorner Kreis gerathen, und durch Witterungsumstände kam ich dazu, mich einige Tage in Briesen aufzuhalten, welches bereits zum Kulmer Kreise gehört. Das Wetter, dieser wichtige Faktor bei botanischen Exeur- sionen, war in der ersten Hälfte meiner Reisen sehr heiss und trocken, in der zweiten Hälfte stellte sich häufiger Regen ein. Mittwoch, 7. Juli 1830 kam ich in Schönsee an und begab mich noch am selben Tage zu Fuss nach dem 1'/, Meilen entfernten Gollub. Bis Ostrowit verfolgte ich einen Feldweg, der an dem Nordende der beiden Ostrowitter Seen vorbeiführt, von Ostrowitt nach Gollub die Chaussee. Um Schönsee sah ich an den Rändern der Chaussee Falcaria Rivini Z,, welche weiter nach Osten hin nicht vorkommt. An der Chaussee von Ostro- witt nach Gollub zählte ich ca. 50 Arten. Gollub selbst liegt in einer Biegung der Drewenz, auf 3 Seiten von ihr umflossen. Die Drewenz bildet auf ihrem ganzen Laufe etwas südlich von Strasburg ab, die Grenze gegen Polen. Die Höhenzüge auf preussischer Seite treten in der Gegend von Gollub dieht an den Fluss heran, die Abhänge sind theils mit niedrigem Wald bestanden, theils kahl. Vielfach werden sie von grösseren und kleineren, meist nicht steilen Schluchten durchzogen, auf deren Sohle ein kleiner gewöhnlich versumpfter Bach fliesst durch Wiesen, die als Viehweide benutzt werden. Das gilt besonders von der Nordseite von Gollub, aber auch von den Höhen südlich von dem Städtchen, nur dass die Hügel hier alle kahl sind, und ein grösserer von NW. kommender Flusslauf einen breiteren Ein- schnitt bildet, etwa eine halbe Meile südlich von Gollub. Der Boden zeigt merkwürdig plötzliche Uebergänge von fast lehmiger Beschaffenheit und losem Sand, wonach auch die Vegetation bemerkenswerthe Verschiedenheiten bietet. Diese Höhenzüge, die isch im Lanfe der nächsten Tage durchsuchte, sind im allgemeinen ziemlich reich nicht gerade an Seltenheiten, aber an denjenigen 63 81 Pflanzen, von denen es heisst: „In jeder Lokalflora“. Zu diesen gehört in ganz besonders hervorragendem Grade Echinospermum Lappula, welches überall in grosser Zahl zu finden ist. Fryngium planum, wohl längs der Drewenz eingewandert, ist ebenfalls häufig. Salvia pratensis ist um Gollub gemein, Thalietrum angustifolium, Malva Alcea, Tunica prolifera, Vincetoricum offReinale, Brachypodium pinnatum, Phleum Boehmeri u. a. sind mehr oder minder zahl- reich vertreten. Dazu kommen in der näheren Umgebung die gewöhnlichen Bürger dieser Orte: Datura Stramonium Z,, Hyoscyamus nigra, Lycopus euro- paeus, Amaranthus retrojlerus, Artemisia Absinthium, Xanthium Strumarium. Die Gebüsche sind vorzugsweise gebildet aus Tihia parvifolia, Ulmus cam- pestris, Carpinus Betulus, dazwischen einzelne Kiefern, Corylus Avellana, Evony- mus verrucosa, (ornus mas u. a. Rhamnus frangula und Rhamnus cathartica bedecken die kahlen Abhänge in ziemlicher Zahl, untermischt mit einer Anzahl von Rosen. Donnerstag, 8. Juli 1880 durchwanderte ich die Höhen nördlich von Gollub und kehrte längs der Drewenz zurück. Die Vegetation am Fluss ist hier dieselbe, wie ich sie früher vom oberen Laufe bereits beschrieben habe, Freitag, 9. Juli 1880 ging ich von Gollub südwärts bis an den von NW. herabkommenden Bach, und verfolgte diesen zunächst über die Wiesen bis gegenüber der Mühle Pasieka. Hier fand ich eine Wiese bedeckt mit Gladiolus imbricatus, dazwischen Parnassia palustris, Potentilla erecta, Thalietrum angustifolium, Epipactis palustris, Pedicularis palustris, Spiraea flipendula, Eriophorum latifolium. Die Ränder des Bachs zeigten Valeriana offeinalis, Sparganium ramesum, Spiraea Ulmaria, Triglochin palustre, Butomus umbella- tus, ‚Iris pseudacorus, Berula angustifolia, einige gewöhnliche Weiden u. s. w. Von hier aus ging ich westlich bis an den Wald, folgte dessen Rand bis zur Unterförsterei Skemsk, ging weiter erst südlich, dann südöstlich nach der Oberförsterei Leszno. Hier bot sich wenig Bemerkenswerthes. Von Leszno aus auf der Nordseite des Baches nach Lenga. Daselbst fand ich an einer Stelle am Waldrande Verbascum nigro x phlomoides, welche die violett-wolligen Staubbeutel von nigrum besitzt und die herablaufenden Blätter von phlomoides. ' Letztere vermuthe ich und nicht thapsiforme wegen der kleineren Blüthen, die auf phlomoides hinzudeuten scheinen, desgleichen auch, weil die Blätter nur wenig herablauten. Senecio barbaraeifolius Z, kommt hier ebenfalls vor, desgleichen Senecio Jacobaea x vulgaris. In Lenga fand ich die Unterkunft nicht, die ich dort hatte finden sollen und war deshalb genöthigt, nach kurzer Rast spät Abends nach dem über 1'/, Meilen entfernten Gollub zurückzugehen, ein nicht angenehmer Weg in Anbetracht des tiefen Sandes, der dort überall vorherrscht, ferner der unsichern Nähe der polnischen Grenze wegen und endlich des von fortwährenden Blitzen erleuchteten Himmels. Indessen kam ich wohlbehalten gegen 12 Uhr in Gollub an, Die Hitze stieg jedoch, da kein Regen kam, am folgenden Tage in einem 64 a 6 82 solchen Grade, dass an eine Excursion in der schattenlosen Umgebung von Gollub nicht zu denken war, sondern ich mich davauf beschränkte, gegen Abend noch einige Hügel in der Nähe und die grosse Schloss-Ruine zu besuchen, die, auf hohem Berge erbaut, weit in die polnischen Lande hinausschaut. Obgleich sie stetig dem Wind und Wetter ausgesetzt ist, konnte ich an ihren Mauern doch nur ca. 20 meist ganz gemeine Arten entdecken (Marrubium vulgare Z,), darunter keinen einzigen Farn. Ein fast acht Stunden dauerndes Gewitter, welches sich m der Nacht mit voller Heftigkeit über Gollub und Umgegend entlud, ermiedrigte die Temperatur endlich einigermassen, so dass ich trotz der grossen Nässe am folgenden Tage Sonntag, 11. Juli 1880 folgende Exeursion unternehmen konnte: Gollub, — auf den Höhen sw. eine kurze Strecke, dann in die Einsenkung bei dem Gut Gollub, durch die Felder nach der Mühle Pasieka (einzige Stelle, wo ich im Kreise Myosurus minimus fand, ferner Prunella vulgaris fl. alb. Z,) und der Mühle Sluchai, über die Brücke, auf der Ostseite des Baches, nach Skemsk hinüber, über Gajewo, nach Ostrowitt, Chaussee zurück. Am Bach selbst stehen nur Erlen. Etwas vor dem Wege, der von Kronzno herüberkommt, werden die bis dahin fruchtbare Wiesen bildenden Bachufer unzugänglich, indem die Felder an den Bach herantreten und Gebüsch (Cratae- gus, Sambucus nigra und Brennesseldickicht) die Ränder besetzt. Die Ufer des Schanzensees sind ganz kahl, Verbasewm thapsiforme in rie- sigen Exemplaren mit über 1,5m hohen, unter 3—4em dicken Stengeln und über 0,5m langen Blättern ist dort fast die einzige Pflanze. Der See selbst bot nichts Bemerkenswerthes. Montag, 12. Juli 1880. Gollub — Chaussee bis Augustowo (Tanacetum rulgare scheint hier nur in der Nähe von Chausseen vorzukommen), daselbst die beiden kleien Seen untersucht und den damit zusammenhängenden Obitz- kauer See z. Th., an dessen Ende ostwärts bis an den kleinen See bei den Schanzen, nach Gollub zurück. Der kleme Teich südlich an dem Obitzkauer See gelegen, lieferte eine ziemliche Ausbeute. Von selteneren Pflanzen fand sich dort: Potamogeton praelongus Z,, obtusifolius Z,_,, Zannichellia palustris Z,, ausserdem die gewöhnlichen Potamogetonarten fast alle, mehrere Charen u.s. w. Alles war dieht mit Eiern und andern Zeugen thierischen Lebens bedeckt. Diese Reichhaltigkeit auf sehr geringer Oberfläche drängte mir die Ueberzeugung auf, dass die einfachen Mittel, deren ich mich bei Seeunter- suchungen bedienen konnte, durchaus nieht ausreichen, dass vielmehr die Seen, einer gründlichen Untersuchung unterzogen, jedenfalls noch reiche Ausbeute liefern müssen. Die obigen Pflanzen wuchsen so dicht am Ufer, dass man sie ohne Schierigkeit erkennen konnte, wer weiss. was die Tiefe in diesem so reich belebten See noch bieten mag. Am Obitzkauer See Ranunculus Lingua und Typha angustifolia. Vom Nordende dieses Sees bis zum kleinen See an den Schanzen sandig öde Haide mit sumpfigen Stellen darin. (Plantago arenaria Zy, ganze Felder von Verbascum thapsiforme). Die Ufer des kleinen Sees b5 83 sind meist unzugänglich, vielleicht in früherer Jahreszeit für Carices brauchbar, die damals ihre Früchte schon wieder verloren hatten. Carex vulpina ist im ganzen sehr selten, hier an einer Stelle. Auf dem ganzen Wege nach Gollub ist die Vegetation sehr gewöhnlich und spärlich. Dienstag, 13. Juli 1830. Gollub — Oberförsterei Gollub, theils durch Feld, theils dureh Wald und Schonungen. Aectaea resp. Cimicifuga, nur in jungen Blättern, Hypochoeris glabra, Thalietrum angustifolium, Convallaria maja- lis, Phleum Boehmeri, Nepeta Cataria), über Feld bei Sortika vorbei, nach der Mühle Kollat (zwischen den beiden letztgenannten Ortschaften öde sandige Haide, der Boden fast ganz mit trocknen Flechten bedeckt), den Mühlteich untersucht, nach Hammer, den Mühlteich und den Mühlbach, soweit er zugänglich war, befahren. In der Drewenz hat sich Zlodea canadensis in Masse angesiedelt, sich auch von hier in den Mühlteich von Kollat verbreitet, ist jedoch noch nicht in den "/, Stunde von hier anfwärts gelegenen, mit jenen zusammen- hängenden Mühlteich von Hammer gelangt. In beiden Teichen: Acorus Cala- mus, Potamogeton obtusifolius, compressus, pectinatus, lucens, erispus, in dem von Kollat: Utrieularia vulgaris, Chara sp. in dem von Hammer Typha angustifolia, Potamogeton rufescens Z,, an den Ufern Ribes nigrum. Mittwoch, 14. Juli 15880. Von Hammer aus durch die sumpfigen und moorigen Stellen bei Sortika nach der Drewenz, diesslbe aufwärts bis Kollat, nach Hammer zurück. Potamogeton fluitans in der Drewenz Z,, an einer Stelle weitab von menschlichen Wohnungen, wohl durch den Strom dahingetragen, einige Exemplare von Silene Armeria. Der ganze Forst bietet auf der Strecke, die ich gesehen habe, nichts Bemerkensweıthes. Donnerstag, 15. Juli 1350. Vorm. Pflanzen der letzten Tage geordnet, Nachmittags nochmals über Feld nach Augustowo, auf der Chausee zurück. Da nunmehr die Umgebung von Gollub kaum noch etwas bieten konnte, beschloss ich, mich mit einer sich bietenden Gelegenheit (auf solche ist man in jener Gegend stets angewiesen) Freitag, den 16. August nach Wrotzk zu begeben. Dort blieb ich bis zu Ende mit einigen Unterbrechungen in einem Kruge, wo nur der gute Wille des Wirthes den Aufenthalt zur Noth erträglich machte. An Feldrändern bemerkte ich Anthyllis vulneraria, wahrscheinlich jedoch verwildert. Sonnabend, 17. Juli 1830 machte ich eine Excursion in den dem „Felixkrug“ gegenüberliegenden Wald, durchstrich denselben auch am Montag, 18. Juli 1880 noch einmal, besuchte die hinter dem Walde an der Drewenz liegenden Forstbrüche, zu Pusta Dombrowken gehörig. Die Vegetation des Waldes habe ich genau aufgezeichnet. Dienstag, 19. Juli 1880 fuhr ich mit günstiger Gelegenheit nach Choyno, um die Insel im See einer nochmaligen Besichtigung zu unterziehen (s. vorjähr. Ber.). Meinen Zweck konnte ich äusserer Hindernisse wegen nicht erreichen, jedoch machte ich am Mittwoch, 21. Juli 18380 mit dem Förster Herrn Stollfuss (U. F. Strasburg bei Choyno), der mich schon voriges Jahr 66 6* 84 freundlichst begleitet hatte, eine Exkursion in den Forstbezirk von Mszanno. In der Nähe der U. F. Strasburg erwähne ich noch Nepeta Cataria, Impatiens nolitangere, Thalietrum angustifolium. Bei Mszanno (s. Ber. v. v. Jahre) Aspe- rula odorata und auf einer Wiese Cirsium oleraceo x palustre. Donnerstag, 22. Juli 1880. Von Choyno, wo ich wieder, wie in früheren Jahren, recht freundliche Aufnahme fand, über Roonsdorf, U. F. Özartowitz, östlich von da durch den Wald bis Hermannsruhe gegenüber, am Waldrande zur Chausee, auf derselben nach Wrotzk zurück, unter anhaltendem Regen, der nicht einmal das Notiren der Pflanzen gestattete. Bei Friedecek in einer Einsenkung Tanacetum vulgare 2. Freitag, 24. Juli 1880 machte ich in Begleitung eines Lehrers aus Lautenburg folgenden Weg: Wrotzk — beim Gut seitwärts in den Wald, ein Stück gerade aus, dann dem Lauf des Mendzinnaflusses folgend, zur U. FE. Tokary, von dort nach Zawadda, wo wir den See befuhren, über Kalitta, durch den Wald auf den rechten Weg zurück. Das Bett des Mendzinnaflusses war fast trocken, ein kleines, reich mit Gebüsch bestandenes Thal mit schwarzem humusreichem Boden bildend. (Trientalis europaea, Circaea lutetiana, Salix ni- gricans, Salix livida, Calla palustris |1 Ex. mit 2theiliger Spatha], Oenanthe Phellandrium ete.). Bei Tokary am .Waldrand Zilium Martagon, Trifolium rubens, Paris quadrifolia, Hypericum montanum. Bei Zawadda Menyanthes trifoliata, Ranunculus Lingua. Die Ränder des Sees bei Zawadda sind sehr sumpfig, theilweise auf weite Strecken schwankenden Grundes. Im Wasser die gewöhn- lichen Bewohner. Sonnabend, 24. Juli 1580 und Sonntag, den 25. Juli 1880 regnete ich in Wrotzk gar noch ein, fuhr am nächsten Tage, den 26. (Montag) unter strömenden Regen nach Schönsee mit der Absicht, meine Exkursion für diesmal aufzugeben. Da sich das Wetter jedoch allmählich besserte, machte ich in Briesen (Kr. Kulm) noch einmal Halt, weil mir die Gegend der Karte nach noch etwas zu versprechen schien. Auf emer Exkursion am Dienstag, den 27. Juli 1880 wanderte ich um die Ostseite des Schloss-Sees herum, befuhr ihn auch zum Theil, wandte mich dann linüber nach dem Fronauer Forst, durehstrich denselben, und kehrte Abends nach Briesen zurück. Im Schloss- See fand sich Potamogeton acutifolius, desgl. in dem nördlich gelegenen Zufluss- graben Z,, Ceratophyllum submersum mit vielen Früchten, Limosella aquatica, Ranunculus Lingua, am Wege hinüber nach dem Fronauer Forst: Agrimonia odorata, mehrere starke Büsche. Nachdem ich am folgenden Tage meine Sachen geordnet, langte ich am 29. Juli wieder in Danzig an. Es bleibt mir noch die angenehme Pflicht, allen denen, die mich mit Rath oder That unterstützt haben, hiermit meinen ergebensten Dank auch an dieser Stelle noch auszusprechen. Dr. Hielscher. 67 85 Systematisches Verzeichniss der im Kreise Strasburg, September 1880, gefundenen Pflanzen. Annan Thalietrum jlavum L. Z, an der Drewenz bei Hammer. — minus L. Z, Höhen nördl. v. Gollub. — angustifolium L. Mühlbach sw. von Gollub Z,. Schonung bei der O.-F" Gollub 23. Batrachium aquatile var. paucistamineum Mey. Drewenz bei Gollub Z,. Ranunculus polyanthemus L. Waldrand Lezsno-Lenga Z;. Myosurus minimus L. Nur an einer Stelle, zwischen Gollub u. Mühle Sluchai in einem Roggenfelde. Viola epipsila. Fronauer Forst. Dianthus arenarius L. Forst Gollub V, Z,. Stilene armeria L. Drewenzufer bei Hammer, nur in wenigen Exemplaren. — chlorantha L. Leszno-Lenga V,; Z;. Stellaria glauca With. Fronauer Forst. Z,. Evonymus. Beide Arten in allen Wäldern, verrucosa jedoch weit häufiger. Rhamnus cathartica L. Auf den Höhen nördl. von Gollub, sehr zahlreich. Genista tinctoria L. Fronauer Forst. V, Z,. Astragalus glyciphyllus L. Höhen n. von Gollub. V, 2,. Trifolium rubens L. Bei der U.-F. Tokary. 2;. Prunus insititia L. Wegränder bei der Mühle Pasieka sw. von Gollub. Z;. Potentilla Tormentilla Schrk. Schonung sw. O.-F. Gollub. Z,. — cinerea Chaix. Höhen nw. Gollub. Z;. Agrimonia odorata Mill. Feldrand zwischen dem Schlosssee (Briesen) und Fronauer Forst. Rosa canina L. a vulgaris Krch. Fronauer Forst. — d. sepium Kreh. Höhen nw. v. Gollub. Z;. — rubiginosa L. var. pimpinelloides G. W. Meyer. Höhen nördl. von Gollub. — rubiginosa L. Gollub, Höhen südw. — tomentosa Sm. Wegränder hinter Skemsk, nach Guttowo zu Z,, am kleineren See bei Ostrowitt. Callitriche stagnalis Scop, Schloss See (Briesen). Z.. 68 86 Oenanthe Phellandrium Lmk. Am Mendzinnafluss zwischen Wrotzk u. d. U.-F. Tokary. Eryngium planum L. Bei Schönsee und Gollub. Z;. Falcaria vulgaris Bernh. nur in der Nähe von Schönsee. Z;. Achtllea cartilaginea Led. überall an der Drewenz, 23. Carlina vulgaris L. Höhen und Wälder n. von Gollub. V, Z,. Seneeio Jacobaea x vulgaris. Waldrand Leszno-Lenga. Z,. — barbaraeifolius Kr. ibid. Z,. — paluster DC. Drewenzufer bei Kollat. Z,. Cirsium oleraceum x palustre N. Wiesen b. d. U.-F. Mszanno. Hypochoeris glabra L. Felder südl. vor dem Forst Gollub. Z,. Vincetowicum ofneinale Mneh. Wälder n. von Gollub. V, Z.: Echinospermum Lappula Lehm. Um Gollub auf allen Höhen. Z,. Verbascum nigro x phlomoides. Waldrand Leszno-Lenga, unter den Eltern. Nepeta Cataria L. Bei der O.-F. Gollub. Salvia pratensis L. Um Gollub fast gemein auf den Höhen. Prunella vulgaris L. fl. alb. An einem Wege zwischen Gut Gollub und Mühle Sluchai. Z;. Marrubium vulgare L. Auf der Schloss-Ruine von Gollub. Z,. Utrieularia vulgaris L. Mühlteich von Kollat. Z,. Plantago arenaria W. K. Haiden vom nordöstl. Obitzkauer Sce. Z,. Salix pruinosa. O.-F. Leszno (angepflanzt). — fragili x alba südl. v. Gut Gollub. 23. — fragili x pentandra. Ein Busch am Eingange der ersten Parowe nönl!. von Gollub. — nmigricans Fr. Brüche bei der U.-F. Tokary. Z3. — fivida Whlnbg. Moorige Stellen bei Hammer. Z,. Waldrand Leszuo- Lenga. Z,.. Potamogeton fluitans Rth. Drewenz bei Hammer. Z,. — praelongus Wulf. Augustowo. Z#. — lucens L. Obitzkauer See. Z,;-,. — obtusifolius M. K. Teich bei Augustowo. Z;-,. — acutifolius Lk. Schloss-See bei Briesen. Z,. Teich im Fronauer Forst. Z,. (pectinatus L. Mühlteich bei Kollat. Z,) — rufescens Schrad. Teich bei Augustowo. Z,. Mühlteich v. Hammer, Z,. Zannichellia palustris L. Teich bei Augustowo. Z;. Typha angustifolla L. Obitzkauer See. Z,. Calla palustris L. Forst Mszanno. Z2,. Epipactis palustris Crtz. Wiesen sw. von Gollub hei Pasieka. Z,. Gladiolus dmbricatus L. Wiesen sw. von Gollub bei Pasieka. 7,. Lilium Martagon L. Wald b. d. U.-F. Tokary. Z,. Scirpus compressus Pere. Ueberall nicht selten, z. B. Gollub, nördl. Z,. Eriophorum latifohum Hoppe. Wiesen bei Pasieka sw. v. Gollub. Z,. 69 87 Carex. Die Arten dieser Gattung waren meist bereits ohne Früchte. Verhältniss- mässig selten ist Carex vulpina L.; gefunden z. B. am kleinen See bei den Schanzen nw. von Gollub, zwischen Leszno und Lenga. Avena strigosa Schreb. Vereinzelt am kleinen See bei Ostrowitt. Phleum Boehmeri Wib. Häufig auf den Höhen nördl. u. südl. von Gollub. Z,. Bromus inermis Leyss. An vielen Wegen V, Z,. Festuca gigantea Vill. Forst Mszanno. Brachypodium pinnatum P. B. Wald bei Leszno V, Z,. Dr. Traugott Hielscher. 70 88 y O Bericht über die botanische Untersuchung eines Theiles des Neustädter Kreises vom 17. Juli bis 8. August 1830 von C. Lützow-Oliva. Sunnnnnnnnnn Sonntag, den 17. Juli reiste ich von Oliva über Lauenburg i. P. nach Wahlendorf im Kreise Neustadt, dem ungefähren Mittelpunkte des Gebietes, das zu untersuchen ich mir vorgenommen hatte. Ich wählte diese Gegend für meine Untersuchungen aus zweifachen Gründen: 1) weil sie meine Heimath ist und mir im weiten Umkreise die Bodenverhältnisse bekannt sind; 2) weil hierher ausser Prof. Caspary-Königsberg, der sich nur auf die Untersuchung einiger Seen beschränkt hat, noch nie ein Botaniker seine Forschungen ausgedehnt hat. Das erwähnte Gebiet ist der südwestlichste Theil des Neustädter Kreises, wird zum Theil von der Provinz Pommern und dem Karthäuser Kreise eingeschlossen, und einige Ortschaften vom Karthauser Kreise und liegt auf dem uralisch- baltischen Höhenzuge, nach der Generalstabskarte ec. 200 m. über dem Meeres- spiegel. Das Terrain ist hügelig und meistens unfruchtbarer Sandboden, nur an den tieferen Stellen, die von Bächen durchrieselt werden, fruchtbarer. Die Wälder bestehen meistens aus Kiefern (Pinus silvestris), und nur selten trifft man Laubwälder. Die in den letzten Jahrzehnten abgeholzten Flächen sind meistens nicht wieder angepflanzt; andere sandige, hügelige Strecken, die sich nur zu Kiefernwaldungen eignen, bleiben ebenfalls, weil sie in den Händen kleiner Besitzer sind, denen es an Verständniss und Mitteln für eine geregelte Waldkultur fehlt, brach liegen oder geben einen sehr schlechten Acker. Diese weiten Sandfelder tragen nur spärlich Roggen, Kartoffeln und Lupinen, welche letztere erst seit kürzerer Zeit zum Nutzen für den Boden gebaut werden; jedoch ist man gegen dieselben als Futterpflanze für die Schafe misstrauisch geworden, da der Genuss dieses Futters die sog. Lupinenkrankheit erzeugt. Die besseren Ländereien, die meistens zu den Rittergütern gehören, haben auch keine günstigen Vegetationsverhältnisse, da der Boden kaltgründig ist und bis spät in’s Jahr von Nachtfrösten heimgesucht wird. Dem Botaniker würde die g2] | i i Bi 5 x ; “ 89 Gegend auf diese Weise wenig Interessantes bieten, wenn sie nicht durch eine Menge Seen und Sümpfe eine angenehme Abwechselung erführe. Leider wird die Untersuchung der Seen dadurch sehr erschwert, dass nur sehr mangelhafte, oft gar keine Wasserfahrzenge zur Stelle sind; namentlich in den Torfseen hindern ausserdem häufig vorkommende Baumreste und Stubben das Untersuchen mit einer, an eine lange Schnur gebundene eisernen Harke. Diese Seen ent- halten Pflanzen wie Isöetes- Arten, Lobelia und manche interessanten Moose, die in andern Theilen der Provinz selten oder garnicht vorkommen. Namentlich ist die Cryptogamenjlora dieser Gegend höchst interessant und ergiebig, deren Erforschung aber noch viel Mühe und Arbeit erfordern wird. Die Wälder bieten nur häufig vorkommende Formen. Die zahlreichen Heiden und Triften erhalten durch die überall in grosser Menge vorkommende Anemone vernalıs, im Volksmunde Schlafblume genannt, wahrscheinlich weil sie ihre Kelche zur Nacht schliesst, einen reizenden Frühjahrsschmuk; ausserdem findet man hier meist häufig Lycopodium Chamaecyparissus A. Br. Thesium ebracteatum, Areto- staphylos offieinalis u. a. Am 18. Juli begann ich meine Excursionen mit den Wahlendorfer Bauern- feldern, sogen. Grand, bis zur Linder Grenze. Es sind unfruchtbare Sandfelder, unterbrochen durch kleine Kiefernwaldungen, Heidetriften und Torfmoore. Anm. In dem Bericht über die Tagesexeursionen sind nur einzelne, für die Gegend charakteristische Pflanzen namhaft gemacht. Die Vegetation dieser Tour und der folgenden Tage ist eine höchst dürftige. In den Gebüschen findet sich Hypochoeris maculata L. in so kleinen und schlechten Exemplaren, dass es zu verwundern ist, dass diese Pflanze unter so ungünstigen Umständen überhaupt noch zur Blüthe kommt. Aehnlich verkümmert waren Exemplare von Carlina vulgaris L., Gentiana eruciata L., Orchis maculata L., alle kaum '/, Fuss erreichend. Dagegen scheinen sich besser zu behagen: Thesium ebracteatum Hayne, Helianthemum vulgare Gärtn., Prunella grandıflora L., das ich zwar nur in einem aber sehr schönen Exemplare fand. An und in den Torfbrüchen Vaceinium-Arten, Ledum palustre L., Betula pubescens Ehrh., einige Carex-Arten, Drosera rotundifolia L., Eriophorum vaginatum L., das im Frühjahre ganze Moorstrecken durch seine Blüthen weiss färbt und von den Hirten (unter dem Namen ‚„Moykiet“) das nebenan auf den dürren Brachen weidende Vieh zum Futter gepflückt wird. Ferner Erica tetralie L., Lycopodium elavatum L. und Chamaecyparissus A. Br. Die Flora der Brachen richtet sich vorherrschend nach dem Alter der- selben: Auf frischen Brachen wächst Spergula arvensis L. als Hauptbestand der Pflanzen, das den dortigen Landwirthen einigen Ersatz für die dort nicht fort- kommenden Futtergewächse, wie Trifolium pratense L., Vicia sativa L. ete., bietet, ferner Arnoseris pusilla Gärtn. Im zweiten Jahre hat Rume.r Acetosella die Oberherrschaft, so dass es solche Felder zur Blüthezeit weithin rostfarben erscheinen lässt und dem Vieh eine wenn auch nur dürftige Weide bietet. Im dritten und vierten Jahre lässt Corynephorus canescens P. B., von den Leuten 72 . 90 „Dehottk“ genannt, wenig neben sich aufkommen. Auf diese so dürren und zur Weide wenig geeigneten Pflanzen ist das Vieh der Tagelöhner und kleinen Bauern meistens angewiesen. Zur Zeit der Reife werden Gänseherden auf solche Felder getrieben, die sich mit dem Samen der Rispen die Kröpfe füllen, als ob’s Hafer wäre. Im fünften oder sechsten Jahre werden diese Pflanzen immer seltener; an ihre Stelle tritt namentlich Zferacium Pilosella L., das zur Blüthezeit an sonnigen Vormittagen die Felder schön gelb färbt; Schmetter- linge, der kleine Fuchs, eine Menge kleiner Käfer, Junikäfer (Gänsebunk), unzählige kleine Springhähne (Sprengel genannt) schwirren dann von Blume zu Blume; letztere verzehren den an und für sich geringen Bestand an Pflanzen oft bis auf die kahle Erde. Ist der Boden ein wenig besser, so kommt neben Hieracium Pil. noch Hypericum humifusum, Holcus lanatus, Viola tricolor, Herniaria glabra vor. Nach dem genannten Alter der Brachen gewinnt Calluna vulg., das Haidekraut, allmälig die Oberhand, und daneben behaupten sich Teesdahla nudicaulis, Euphrasia of., Filago minima und wenig andere Pflanzenarten. Wenn solche Brachen nicht nach der angedeuteten Reihe von Jahren wieder umgepflügt, mit Buchweizen, Roggen oder Lupinen besäet werden, so verwandelt sich das Pflanzenbild der Gegend in eine Heide, auf der bald kleine Kiefern, Juniperus communis, (Kadik genannt) zum Vorschein kommen, und nach einigen Jahren erblickt man hier eine unregelmässige Kiefernschonung, die sich erst nach vielen Jahren zu einem zusammenhängenden Kiefernwalde ausbildet. Am 19. Juli untersuchte ich zunächst von dem Gute Wahlendorf eine grosse Heidefläche, genaunt: „Unter Linde“ und ‚Unter Kanterschein“, (nach den angrenzenden Ortschaften Linde und Kanterschein) eine sehr sandige ein- förmige Gegend, die früher Kiefernwald gewesen und nach der Abholzung einige Jahre mit einigem Erfolg auf dem sog. Neulande mit Buchweizen und Roggen hestellt worden und darauf in der oben bezeichneten Weise allmälig in das Stadium der Heide gekommen ist. Auf älteren Heidehügeln wächst hier in grosser Menge Lycopodium Nhamaeeciparissus A. Br. (Siehe Bericht über die 3. Versammlung des Westpr. bot.-zool. Vereins zu Neustadt Westpr. 1880. S. 19), Ononis repens L., Hypericum perforatum L., Spiraea Filipendula L., Carlina acaulis, Pteris aquwilina L. Arctostaphylos offinalis Wimm, LHieracium umbellatum L. Veronica spicata L., Pewcedanum Oreoselinum Mnch. In den Torfsümpfen dieser Gegend (Linder Moor ete.) kommt überall Calla pelastris L., sehr häufig und üppig vor, das die Bewohner unter dem Namen „Letschk“ gebrüht und mit Kleie vermischt als vorzügliches Schweinefutter benutzen. Diesem Umstande ist wohl die hier häufige Verbreitung, meistens durch Verpflanzung und Pflege, zuzuschreiben. Darauf wurde das nach Norden angrenzende Gebiet von Werder und Wilhelmsdorf untersucht. Nahe der Wahlendorfer Grenze, rechts von dem Wege, der von Wahlendorf nach Werder führt, liegt der Morsziez-See, ein ca. 70 Morgen grosser Landsee mit einerseits hohem, mit Gebüsch bewachsenem und anderer- 73 9 seits mit flachem sandigem Ufer. Die Untersuchung, soweit sie ohne Fahrzeug, durch Hineinsteigen in den See und Hineinwerfen einer an eine lange Schnur, gebundenen eisernen Harke möglich war, ergab als vorhanden: /soötes lacustris L. Lobelia Dortmanna L., Myriophyllum alterniflorum DC. Letzteres kommt hier wie in dem gegenüber an der andern Seite des genannten Weges gelegenen Dombrowo-Sees in solcher Menge vor, dass es beim Fischen ein ähnliches Hinderniss bildet, wie es die in manchen Gewässern der Provinz bereits vor- kommende Hlodea canadensis R. uw. Mx. thut. Im Bialasee bei Wahlendorf ver- tritt diese Stelle vollständig Chara fötida A. Br., die hier während eines Theils des Jahres in so ungeheurer Menge vom Grunde des Sees bis an die Ober- fläche vorkommt, dass es in der That nicht möglich war, über einzelne Theile des Sees durch die Charamengen mit einem Kahn durchzudringen. Hier hatten in ziemlicher Entfernung vom Ufer ein Paar wilde Enten auf solchen Chara- polstern ihr Nest gebaut und brütete nach Aussage des Fischers ganz sicher, indem jeder Zugang zu dem Neste Menschen unmöglich war. Zu der Chara gesellt sich zeitweise in ähnlicher Geselligkeit Stratiodes aloides L. Dass die armen Fischer solchen Hindernissen gegenüber (sie nennen alle diese Pflanzen mit dem Colleetivnamen „Kraut“) macht und rathlos sind, lässt sich leicht einsehen. So haben jene Seen ihre Wasserpest ohne die amerikanische. In dem Morsziezsee kommt ferner vor: Litorella lacustris in einer Tiefe bis ca 1m. und bildet ringsum auf dem Grunde des Sees einen grünen Rasengürtel, ebenso im Dombrowo- und Karpionki-See und ist hier wie dort am Ufer ausser- halb des Wassers in dichten Rasen blühend anzutreffen, hat dann jedoch seine Form auffallend verändert, so dass es mehr dem dichten, niedrigen Rasen von Heleocharis acicularis R. Br., mit dem es meistens auch zusammenwächst, ähnlich wird. Ferner Seirpus setaceus L. auf dem feuchten Seesande ziemlich häufig. An dem Torfbruche am Ostende des Sees häufig Seirpus caespitosus L. und im Gebüsch an dem hohen Südufer des Sees ziemlich häufig P’yrola minor und Pyrola media Sw. Das Gut Werder, auf dessen Gebiet wir uns befinden, hat ähnliche Heide- strecken, wie die vorher beschriebenen, mit derselben Vegetation und ebenfalls keinen Wald. Auf den etwas bessern Aeckern war zu finden: Hypochoeris glabra L., Anthemis arvensis L., Cirsium arvense Serp. u. a. gewöhnliche Pflanzen. Auf Wiesen im Gebüsch Angelica sylvestris L., Polyganum Bistorta L. Epipactis palustris Crantz, Cirsium oleraceum Scop. Spiraea Ulmaria L. Das angrenzende Gebiet von Ocealitz hat z. Th. Lehmboden und an dem kleinen Bache schöne Wiesen. Im Gebüsch am Bach zeigt sich hier zum ersten Mal Epilobium angustifolium in schönen Exemplaren, Geranium palustre L., Betonica offieinahs L.; aufFeldern Stachispalustris L., Erysimum ccheiranthoides L., Euphorbia helioscopia L. u. E. Peplus L., Chrysanthemum segetum L., Centaurea Jacea L. Heracleum Sphondihium L. Den 20. Juli den Occolitzer Wald bis an die pommersche Grenze und das Gut Wilhelmsdorf untersucht. Der genannte Wald ist ein sandiger Kiefern- 74 92 wald mit wenig Laubholz gemischt, aber gutem altem Bestande. Hier sind vorherrschend Vaceinium Myrtillus L., V. Vitis idaea L., Pyrola secunda L., P. umbellata L., P. minor, Monotropa hypopitis L., Melampyrum pratense L., Potentilla Tormentilla Sebth, Lycopodium complanatum L., das ich ausser einer Waldstelle bei Wahlendorf nicht weiter angetroffen habe, das hier durch die Art L. Cham. vertreten zu sein scheint. In der Nähe des Wussowo-Sees im schattigen Kiefern- und Laubwalde stand Goodyera repens R. Br. und in Schonungen auf trocknen Hügeln Gypsophila fastigiata ziemlich häufig. Das Gut Wilhelmsdorf, mit Werder fast zusammenhängend, früher mit dem gemeinschaftlicben Namen Zakrzewo benannt, bietet auf seinen ziemlich dürren Feldern, sauren Wiesen und Haiden nichts von den Nachbarorien Ver- schiedenes. Auf den Heiden ist Anemone vernalis L. überall sehr häufig und an Torfbrüchen nach der Kanterschiner Grenze Erica Tetralix. Der Dombrowo-See, bereits vorher erwähnt, ist an seiner langen Nord- seite von Kiefernwald, an der Os- und Südseite von Ackerfeldern, und an der Westseite von Moorwiesen eingeschlossen. Hier ist Isoötes lacustris sehr häufig und bis zu einer Tiefe von 2 m. In der NOecke sind die einzelnen Pflanzen auffallend tief im Schlamm, so dass sie bis zur Hälfte bräunlich-röthlich aussehen, während diese Pflanze sich gewöhnlich durch eine schöne grüne Farbe auszeichnet. Ferner kommen hier in grosser Menge vor: Litorella lacustris, Myrio- phyllum alternijlorum. Am Ufer auf feuchtem Seesande Veronica Parmularia (nur diese Form) Drosera rotundifolia in Menge und sehr grossen Exemplaren, Prunella vulgaris A. alba, hier fast nur in dieser und sonst in dem untersuchten Gebiet überall häufig, Radiola linoides ebenfalls sehr häufig und grosse Exemplare. Am Westende des Sees ist in dem Torfsumpf unter Drosera rot. auch D. lon- gifolia häufig. In der sumpfigen Ecke des Sees stehen: Heleocharis lacustris, Phragmites communis Trin., Nymphaea alba, Nuphar luteum. Im Kiefernwalde am Nordufer, nahe dem Seeufer; Pyrola media, und an den heidigen Ufern des gegen Westen an den See stossenden Torfbruchs Seirpus caespitosus, ‚Juncus Rliformis, J. squarrosus, Orchis maculata (sehr grosse und üppige Exemplare). Im Torfbruch: Hottonia palustris, Comarum palustre Alisma Plantago, Pedieu- laris palustris. Im Gebüsch (früher Eichenwald, vor einigen Jahren abeeholzt). Melampyrum pratense, Trientalis europaea, Ajuga pyramidalis. In Torfsümpfen ist Betula pubescens Ehrh. Vaceimium uliginosum, Ledum palustre vorherrschend. Auf heidigen Hügeln an der Labuhner und Buckowiner Grenze (nahe dem Steige von Wahlendorf nach Labuhn) Zyeopodium Chamae cyparissus häufig. In den sogenannten Stubben (abgeholzter Kieternwald) kam Anthyllus Vulneraria in einzelnen Exemplaren vor. — Von hier zurück nach Wahlendorf, den Dorfsee, die Strassen und Gärten abbotanisirt. Am Ufer des Sees steht: Seneeio palu- tris, Seirpus setaceus, Peplis Tortula, Elatine Hydropiper, Bidens tripartitus, B. trip. var. pumilus Aschers, Veronica scutellata var. Parmularia, Heleocharis palustris; im See Potamogeton erispus, Glyceria fuitans. — Am Ufer des Sees, nahe dem Dorfe und an der Dorfstrasse: Potentilla norwegica, ferner im Dorfe 75 93 und an Gärten Solanum nigrum, Sysimbrium offieinale, Geum urbanım, Glechoma Hederaceum, Chenopodium Bonus Henrieus, Verbaseum nigrum. Den 21. Juli. Tour Linde, Kanterschin, Klutschau. Linde und Kanter- schin sind Bauerndörfer mit sehr sandigem, leichten Boden; etwas Gehüsch, keine Wiesen und wenig Torfsümpfe. In den Gebüschen findet sich Pla- tanthera bifolia, Scabiosa columbaria, Anemone vernalis, Pimpinella Saxifraga, Thymus Serpillum (auch weissblühend), Zycopodium elavatum. Im Dorfe Linde an einer nassen Stelle /nula pulicaria L. Auf den sandigen Feldern ist das Pflanzenbild ganz ähnlich wie bei dem bereits geschilderten Nachbardorfe Wahlendorf, ebenso ist das Terrain von Kanterschin. Für diese Tour ist noch besonders hervorzuheben: Erica Tetralir auf Heiden an Torfbrüchen an der Dzincelitzer und Werder Grenze, ebendaselbst Zyeopodium Chamaecyparissus, Anemone vernalis. Der Ort Klutschau bietet durch seine Lage an der Leba schon einige Verschiedenheit in der Vegetation zu dem bisher uutersuchten Gebiet. Der Boden ist auch meist sandig, hügelig und steinig. Hier wurde zuerst Papaver Rhoeas angetroffen, ausserdem Senecio Jacobaea, Malva Alecea, Stachis arvensis. An der Leba im Gebüsch: Zysimachia Nummularia, Impa- tiens Noli tangere, Scrophularia aquatica, Mereurialis perennis, Mentha aquatıca, Den Fluss hinunter nach Waldeck: Polemonium coeruleum. Herr Lehrer Tominski-Danzig, den ich auf der Tour traf, hatte diese Pflanze noch weiter stromabwärts, an der pommerschen Grenze, bei dem Dorfe Paretz (Paraschin) gesammelt. Zwischen Klutschau, Waldeck, Dargelau und Hedylle (Temez) ist eine sehr öde, sandige Gegend. Auf den Heiden, am Wege von Klutschau nach Hedylle ist Thesium ebracteatum in Menge und auffallend grossen, bis über 1 Fuss hohen Exemplaren. Sarothamnus scoparius, Arctostaphylos offeinals, Teesdalia nudicaulis, Erigeron acrıs, Arenaria serpillifolia, Polytrichum pihiferum, P. juniperum, Pogonatum urnigerum, Ceratodon purpureus häufig anzutreffen. Den 22. Juli. Tour: Hedylle, Eichwalde, einen Theil von Barlomin und Lusin. Dieses Gebiet zeichnet sich von dem bisherigen durch bedeutend bessere Bodenverhältnisse aus. Hedylle und namentlich Barlomin sind grosse Güter in vorzüglicher Cultur; herrliche Laubwälder (meistens Buchen) sind ein Schmuck ler Gegend. Auf den Wiesen, in den Sümpfen finden sich Nuphar luteum, Nymphaca alba, Sparganium simplex und ramosum, Orchis maculata, Iris Pseud- acorus, Acorus Calamus. An den Wegen: Veronica longifolia, Lathyrus silvester, Anthyllis Vulneraria, Luzula erecta (in sehr grossen Exemplaren). Im Walde: Melampyrum nemorosum und pratense, an feuchten Stellen an der Chaussee nach Wyschetzin Lysimachia nemorum, Pyrola minor. Auf den Feldern von Lusin wurde auf dem untersuchten Gebiet zum ersten mal Zithospermum arvense und auch nur vereinzelt angetroffen. Den 23. Juli. Lusin bis Gossentin. Lusin, ein ziemlich grosses Kirchdorf, an der Chaussee und Bahn gelegen, hat theilweise guten Acker, wohin gegen den Theil nach Gossentin hin leichter Sandboden ist. Wald fehlt. Nahe am Dorfe nördlich ist ein kleiner Moorteich, an dessen Ufern Juncus Aliformis und 76 94 J. squarrosus, Iris Pseudacorus, Drosera rotundifolia, Equisetum limosum, Carex Pseudo-Cyperus wächst. An den Torfbrückeu steht Priophorum vaginatum, E. angustifolium, Vaccinium uliginosum, V. Oxycoccos, Sparganium simplex, Nardus strieta, Juncus squarrosus. Zwischen Lusin und Gossentin liegt eine grössere Fläche waldigen Gebüsches, durch welche sich ein anmuthiger Bach schlängelt, an dessen Ufern Lysimachia vulgaris, Veronica Anagallis, V. Beeca bunga, Lotus uliginosus, Stachys silvatica, Solanum Dulcamara, Berula angustifolia, Galium palustre wächst. In dem Gebüsch waren zu finden: Erythraea Centaurium, Scorzonera humilis, Hieracium murorum, H. umbellatum, H. vulgatum, Epilobium angustifolium; auf Waldwiesen stand Parnassia palustris, Ranunceulus repens, Huitans, acris. Den 24. Juli. Gossentin. Von Gossentin ab, das auf einer Anhöhe nahe der Bahn und Chaussee nach Neustadt liegt, ist eine merkliche Abdachung nach der Ostsee zu spüren. Fruchtbarer Boden, Wiesen und Wald bieten eine angenehme Abwechselung. Die Flora bietet dem entsprechend gegen die frühern Touren andere Pflanzenarten. Im Walde Pulmonaria ofjieinalis, Hepatica triloba, Hedera Helix, das im hohen Walde, nahe am Bach an Bäumen hoch empor- kletterte, ohne im Winter herunterzufrieren, Digitalis ambigua, Campanula Cer- ricaria, Orobus niger, am Bach Circaea lutetiana, Lysimachia nemorum, Valeriana of. var. sambyeifolio; im Bach eine Anzahl Moose, darunter Hypnum palustre (an Steinen) Rhynchostegium rusciforme var. prolerum. Den 25. Juli. Zurück nach Lusin, von diesem Ort und von Barlomin den östlichen Theil untersucht. Im Gebüsch am Bach Melandryum rubrum, Alliaria 0f., Juncus glaueus, Heracleum Sphondilium, Dianthus deltoides, Oxalis Aceto- sella, Aquilegia vulg. Sparganium ramosum. Auf Aeckern hier angetroffen Ranunculus arvensıs. An Barlomin grenzt südlich das Gut Wyschetzin mit abwechselnd gutem und Sandboden und 2 kleinen, im Walde gelegenen Torfseen, deren Ufer der sie umgebenden Sümpfe wegen nicht gut zugänglich sind; eine Untersuchung der Seen konnte leider aus Mangel an jeglichem Wasserfahrzeug nicht statt- finden. Auf Aeckern: Herniaria glabra, Prunella vulg., hier wie fast überall auf den Touren meistens weissblühend. Im Walde (Laub- und Nadelwald ge- mischt). Melampyrum nemorosum, Pyrola secunda, Digitalis ambigua; Thalie- trum aquilegifolium, Hottonia palustris. In und an den Seen: Seutellaria galeri- culata, Aegopodium Podagraria, Stellaria Holostea, Phyteuma spicatum, Meni- anthes trifoliata, Peucedanum palustre, Trientalis europaea, Juncus squarrosus, Nuphar luteum, Nymphaea alba. Den 26. Juli Zemblewoer Mühle, Lewinko, Lewinkower See, Poblotz. Das Gebiet dieses Tages enthält hügeligen Sand- und Heideboden, ganze Strecken Gebüsch, wo früher Wald gewesen war, häufige Torfmoore, an denen wenige und dürftige Wiesen liegen. An der Zemblewoer Mühle im Gebüsch am Mühlen- bach steht häufig Polemonium coeruleum, im Uebrigen ähnlich der Nachbar flora. In den Torfsümpfen von Poblotz waren anzutreffen Utrieularia vulgaris, Callitriche 77 I verna, eine auffallsnd schmalblättrige Form von Hypnum euspidatum. An dem kleinen Torfsee westlich von Poblotz: Zitorella lacustris, Elatine Hydropiper, Ceuta virosa, Empetrum nigrum, Lysimachia thyrsijlora. Der Lewinkoer See liegt westlich von dem kleinen Ort Lewinko. Gegen Norden ist er von Sumpf und Wiesen, gegen Osten von Acker, gegen Süden und Westen von buschigen Ufern eingeschlossen. Auf den Sumpfwiesen: Dutomus umbellatus, Ranuneulus Lingua, Nuphar luteum, Orchis latifolia (verblüht), Seirpus lacustris, Phragmites communis Triglochin palustre; im See Litorella lacustris, Myriophyllum spieatum. Den 27. Juli. Vormittags anhaltender Regen: Pflanzen getrocknet und geordnet. Den 28. Juli von Poblotz westwärts das Gut Dargelau den östlichen Theil von Klutschau und Linde untersucht, bis zurück nach Wahlendorf. Das Gut Dargelau hat bei einem Theil bessern Bodens grosse Flächen Sandboden. keinen Wald und wenig Wiesen. Auf heidigen Sandfeldern zwischen Dargelau und Klutschau: Thesium ebracteatum, Arctostaphylos of., Anemore vernalis häufig. Am Bach zwischen den genannten beiden Ortschaften Myosotis palustris, Iris Pseudacorus, Centaurea Jacea, Potamogeton rufescens, P. pusillus, Juncus glaucus, Geum rivale. Auf der weitern Strecke von Klutschau Linde ausser den gewöhn- lichen hier vorkommenden Pflanzen nichts weiter zu verzeichnen. Den 29. Juli. Vormittags auf einem Kahne den Wooksee bei Wahlen- dorf genau untersucht. Darin kommt häufig vor Jsoötes echinospora Dur (in der Ostecke von ganz flachem Ufer an bis zu einer Tiefe von 1,5 m.) in diehten Rasen auf fein sandigem mit Torf untermischtem Grunde. Der Wooksce ist von einem Sphagnetum umgeben und ausser der Ostecke direkt vom Ufer von bedeutender Tiefe und hat sonst torfigen Grund, auf dem nichts wächst. Auf dem Grunde des Sees sind, wie in allen Torfseen jener Gegend, viele alte Baumreste und grosse Stubben, die das Untersuchen sehr erschweren. Mit Isoötes ech. steht gemeinschaftlich Zobelia Dortmanna, das noch z. Th. in Blüthe war, (sehr häufig). Sparganium natans, mit sehr langen (bis über 1 m.) schwimmenden Blättern, Zquwisetum limosum (am Westufer) Nuphar luteum und auf dem torfigen Grunde auf verfaulten Holzresten Aneura latifrons, stellen- weis in grosser Menge in wunderschönen Exemplaren, die sich durch Ueppig- keit und ein prachtvolles Grün auszeichnen. Leider verliert es durchs Trocknen, wie alle specifischen Wasserpflanzen, viel an Form und Farbe. Dieses Leber- moos ist neu für die Provinz. Eine Anzahl anderer Moose aus diesem See sind in dem Bericht am Schluss genannt. Am Ufer des Wooksee: Erica Tetralix, Rhynchospora alba, Peuzedanum palustre. Nachmittags den Karpionki-See, südl. von Wahlendorf, an der Grenze von Kaminitza-Mühle, auf einem Kahn untersucht. Dieser Torfsee ca. 60 Morgen pr. gross, hängt nach Osten mit einem Torfbruch zusammen und ist sonst von Aeckern eingeschlossen und hat hier flache, sandige Ufer. Schon im Jahre 1878 hatte ich hier /soetes echinospora Dur. (2. Standort für Westpr.) und eine eigen- thümliche Fontinalisart, diese jedoch in sehr geringer Anzahl, gefunden. Dieses 78 96 Moos, das gänzlich ateril und daher schwer zu bestimmen war, erregte die Aufmerksamkait namhafter Bryologen, denen ich es zur Bestimmung vorgelegt hatte. Herr Dr. Ruthe-Bärwalde, welchem dies Moos durch Herrn Professor Dr. Ascherson-Berlin übermittelt wurde, hält es für Fontinalis microphylla Schmpr., desgl. Herr Dr. Marsson-Greifswalde, der von dem Moose bei Gelegen- heit der Naturforscher- und Aerzteversammlung in Danzig in der bot. Seetion Kenntniss nahm. Herr Dr. v. Klinggraeff ist geneigt, es für identisch mit Font. disticha, einem nordamerikanischen Moos, zu halten. In letzter Zeit hatte ich den Herrn Warnstorfi-Neuruppin und Limpricht- Breslau Exemplare zugeschickt, welche beide es als Fontinalis dalecarlica, eine für Deutschland neue Fontinalisart, bestimmen. F. dal. kommt in den Seen von Schweden, Finnland und den russischen Ostseeprovinzen vor, und liesse sich auch wohl in Seen von Norddeutschland erwarten. Herr Limprieht über- sandte mir Originalexemplare von F. dalecarlica behufs Vergleich mit der Fontinalis des Karpionkisees; dieser Vergleich, in Gemeinschaft mit Herrn Direetor Dr. Conwentz, mit Hilfe eines Mikroskops ausgeführt, ergab eine genaue Uebereinstimmung mit den Originalexpl. von Fontinalis dal., weshalh ich dasselbe bis zum Auffinden von fructifieirenden Exemplaren, welche die sichere Bestimmung ermöglichen, als Fontinalis dalecarlica cfr. verzeichne. Dieses Moos findet sich in dem genannten See auf einer flachen Stelle ziemlich in der Mitte des Sees recht zahlreich in einer Tiefe bis 1 u. 1,5 m. unter Hypnum cuspidatum, Hypnum jluitans. Im übrigen Theile des Sees habe ich es ent- weder garnicht oder nur sehr vereinzelt angetroffen. Ausser diesem Moose hier gefunden Aneura pinnatifida M. de E., neu für die Provinz. Es kommt an den tiefern Stellen, namentlich an der West- seite und der erwähnten flachen Mitte des Sees in grosser Menge vor, und gewährt durch seine prächtige grüne Farbe und Ueppipkeit, ähnlich der Aneura latifrons des Wooksees, nur bedeutend zierlicher, einen herrlichen Anblick. Ausserdem findet sich m dem Karpionki-See, ebenfalls neu für die Provinz, Scapania undulata N. E. var. rivularis Huben, aber meist seltener als das vorige Moos. Sonst sind aus diesem See zu verzeichnen Jsoötes lacustris (siehe Verh. des Wpr. bot.-zool. Ver. Jahrg. 1880.) Lobelia Dortmanna, Litorella lacustris, Juncus supinus var. fluitans L. Mk, Den 30. Juli. Den grossen See, den sogen. Teich (ein sumpfiger Theil des erstern) und Biala-See bei Wahlendorf untersucht. Der grosse See erstreckt sich der Länge nach von Westen nach Osten, und schliesst sich hier an den See von Pottengo an. Er hat meistens buschige und waldige Ufer. Am west- lichen Ende ist vor ca. 20 Jahren an einer schmalen Stelle des Sees eine Frd- schüttung ausgeführt und ein Damm behufs Communication mit dem Inselgrund- stück ‚„Inselhof‘‘ hergestellt. Der von dem See abgeschnittene, nur durch eine überbrückte Stelle in Verbindung gehaltene Theil ist der sog. .‚Teich.‘“ Der See ist fischarm, es finden sich darin: Hechte, Bars, Plätze, Aal, Kaulbars, Gründlinge, Schleihe, dieselben Fischarten kommen in dem nahegelegen Biala- und dem Pottengoer See vor. Dagegen sind in den Torfseen: Wook, Karpionki. 79 97 einer Anzalıl kleiner, von Torfmooren eingeschlossener Teiche ‚„Gesorke“ (Diminutiva von See im Polnischen), nur Hechte und Barse vorhanden. Am und im grossen See findet sich: Ranunculus aquatilis var. succulentus, Ceratophyllum demersum, Stratiotes aloides, Cieuta virosa. In sandigen Kiefern- schonungen am Ufer: Astargalus arenarius, Arctostophylos of., Orobus tuberosus var. linifolius Reich, Anemone vernalis, Anthericum ramosum. Potamogetornatans, P. rufescens. Der Biala- oder weisser See liegt im Karthauser Kreis, die Fischnutzung hat Wahlendorf, Kr. Neustadt, ehemals käuflich vom Fiseus erworben. Dieser See hat moorige und buschige Ufer, steht am Ostende durch einen kleinen Canal mit dem vorher erwähnten grossen See in Verbindung. Der Grund ist reich mergelhaltig, weshalb dort viele Muscheln und Chara Fötida in grosser Menge vorkommen. (S. Anfang des Berichts). Am Westende des Sees wächst in einer sumpfigen Ecke, an die sich ein Torfbruch an- schliesst, häufig Cladium Mariscus. In Torfgräben zwischen dem Biala- u. gr. See Sparganium minimum Tr. Den 31. Juli: Regenwetter. Pflanzen eingelegt, Moose sortirt und an Herrn v. Klinggraeff geschickt. Den 1. August. Tour Wahlendorf, Seehof, Pottengo. Sandige Aecker, Brachen, Gebüsch, Seeufer: Teesdalia nudicaulis überall sehr häufig, Hypericum humifusum, Ornithopus perpusillus, Luzula campestris, Carex stellulata, Nardus strieta, Majanthemum bif. Trifolium are. Avena paecox, Hypericum montanum, Solidago Virgaurea, Scorzonera humilis, Sagina nodosa, Lycopodium Chamaee., Cardamine amara, Anchusa of. (auf den Touren zum ersten Mal bei Pottengowo und nur ein verkümmertes Exemplar). Ayosceyamus niger, Leonurus Cardiaca (die Wurzel wird nach Mittheilung einer Frau von den Leuten in süsser Milch gekocht, als Brechmittel benutzt). Den 2. August. Tour Grünlinde, Kobillass, Grenze des Neust. u. Karth. Kreises. Sandiger Boden, lauter Abbauten, kleine bäuerliche Besitzer, Heiden, Gesträuch, Torfmoore. Angetroffen: Hypochoeris glabra, Juncus jiliformis, Trientalis europaea, Polygala vulg. (sehr oft weissblühend) Juncus squarrosus, Trifolium medium, Lathyrus pratensis. An den vielen Torfbrüchen und auf Heiden auffallend viel Juniperus communis. Am Torfsee bei Kobillass: Nuphar lut. Nymphaea alba sehr häufig, im Uebrigen wiederholen sich hier dieselben Pflanzen, wie an den andern Torfseen der Gegend. Den 3. August. Mirchauer Königl. Forst: an der Pottengoer Grenze Laub- und Nadelwald, stellenweise reiner Laubwald; Hieracium vulg., Luzula pilosa, Solidago Virg. Hedera Helix, Galeobdolon luteum, Owxalis Acetosella, Ajuga pyram., Sanicula europaea. In der Mirchauer Forst gelegen: der kleine Klenezansee. Am Ufer desselben Lythrum Salicaria, Heleocharis pal., Pedicu- laris pal., Valeriana of., Butomus umbell., Cardamine amara, Geranium Ro- bertianum, Asperula odorata, Lactuca muralis. Im See: Lobelia Dortmanna, Heleocharis, acicularis, Nuphar luteum u. Nymph. alba. Fontinalis antipyretica var. latifolia. Auf einer Waldwiese nördl. vom genannten See Zycopodium 80 7 98 onnotinum sehr häufig, Molinia coerulea, Lotus uliginosus, Lauzula erecta; im Walde: Neottia nidus avis, Impatiens nole tangere. Ein zweiter See im Walde. links von dem Steige von Pottengo nach Mirchau, der Lichagoschsee, zum Theil entwässert, in demselben: Lobelia Dortmanna (zwei neue Standorte für diese Pflanze) sonst ziemlich dieselben Pflanzen, wie im See vorher. Am Ufer des Sees im feuchten Walde: Zycopodium Selago sehr häufig, ferner Polypodium vulgare, Daphne Mezereum, Cyrcaca lutetiana. Am schattigen feuchten Nord- abhange, am Wege nach Kaminitzamühl, am grossen Klenezsee: Cardamıne silvatica. Den 4. August. Auf Wunsch von Herm v. Klinggräff (Brief vom 1. August) den Karpionki-See, namentlich die Ufer und nahe gelegenen Torf- brüche auf Moose, besonders Sphagna untersucht. Eine Reihe Moose, als Resultat der Untersuchung sind am Schlusse des Berichts aufgezählt. Den 5. August. Den ganzen Tag grosser Regen und Sturm. Den 6. August. Kaminitzamühl, Jonosee, Kaminitzaer See. Sandfelder mit sehr spärlichem Pflanzenwuchs. Am Getreide bei Kaminitzamühl: Stachis arvensis ziemlich häufig. Am Ufer des Jonosees Prythraea Centarium, Senecio palustris. Tipha latifolia und angustifolia, Potamageton praelongus. Die Absicht, Gefässeryptogamen, welche namentlich in den Tortbrüchen an den Ufern der Seen häufig vorkommen, konnte leider nicht genügend ausge- führt werden, da der häufige Regen diese Stellen derart mit Wasser angefüllt hatte, dass sie unzugänglich waren. Den 7. August eine Anzahl kleiner Torfseen zwischen Wahlendorf, Ka- minitzamühl und Buckowin untersucht. Ausser einer Anzahl Sphagnen, die am Schlusse verzeichnet sind, seien erwähnt: Zycopodium inundatum (häufig), Scheuchzeria palustris, Rhynchospora alba; auf den Heiden an der Buckowiner Grenze, rechts vom Steige von Wahlendorf nach Buckowin Zycopodium Chamaee, schr häufig, Thesium abracheatum, Anemone vernalis, Aretostaphylos offieinalıs. Sonntag, den 8. August, Vormittags. Rüstung zur Abreise. Nachmittags: Fahrt nach Lauenburg. Um mit einem Rückblick zu schliessen, so wäre folgendes bemerkenswerth: Zunächst ist es auffallend, dass eine Anzahl Pflanzen, die fast überall zu den sewöhnlichsten gehören, wie Kchlum vulgare, Anchusa ofpeinalis, Cichorium Intybus, Lithospermum arvense, Papaver Rhöas in dem untersuchten Gebiet ent- weder garnicht oder doch nur sehr selten anzutreffen waren. Andere Pflanzen dagegen, deren Verbreitung in der Provinz als seltener bezeichnet wird, wie Lobelia Dortmanna, Pyrola media, Lycopodium Chamaecyparissus, Thesium ebracteatum, Arctostaphylos offieinahs, Junius filiformis, J. squarrosus u. A. m diesem Gebiet als häufig vorkommend zu bezeichnen sind. Namentlich inter- essant und reichhaltig ist die Oryptogamenflora dieser Gegend. Eine specielle Untersuchung von drei Seen ergab 4 resp. 5 für die Provinz neue Moosarten. Es ist in dieser Hinsicht bedauerlich, dass eine solche Untersuchung jener Seen aus Mangel an Wasserfahrzeugen entweder garnicht oder nur unzureichend 89: 99 stattfinden kann. Namentlich gilt dieses von den kleinen Torfseen, die für den Botaniker die ergiebigsten sind. Diese sind der vielen Baum- und Stubbenreste wegen für die Fischerei meistens ganz ungeeignet; es fehlen an denselben daher jegliche Fahrzeuge; dazu kommt, dass sie gewöhnlich isolirt, von grössern Seen weit entfernt liegen und meistentheils auf weite Strecken von Sümpfen um- geben sind, so dass es oft ganz unmöglich ist, Kähne heranzuschaffen. Solcher Seen giebt es in der Gegend eine bedeutende Anzahl. Ein Blick auf die Karte vom Neustädter Kreise zeigt, dass von der pommerschen Grenze an bis in die Nähe von Danzig, dem Espenkrüger See an der Karthauser Grenze eine Menge soleher Seen vorhanden ist, die meistens noch der Untersuchung harren. Im Anschluss an diesen Bericht sei hier noch einiges über zwei andere in demselben Jahre unternommene botanische Touren mitgetheilt. Eine nach dem Espenkruger See an der Chaussee von Oliva nach dem Dorf Kölln. Ausser den hier bekannten Pflanzen: I/soötes lacustris, Litorella lacustris, Elatine triandra, ergab eine nähere Untersuchung des Sees das Vorhandensein von zwei inter- essanten Moosen, nämlich Conomitrium Julianum und Fontinalis hyp- noides, letzteres neu für die Provinz. Conom. Jul. kommt sonst ausserhalb des Wassers an hölzernen Rinnen, Wassertrögen, Brunneneinfassungen etc. vor. Schon im Jahre 1879 fand Prof. Caspary-Königsberg dieses Moos in einem See des Berenter Kreises und Prof. Schimper sagte dazu: (S. Schriften der phys.-ökon. Gesellschaft zu Königsberg, Jahrg. 1879). Es ist der erste Fall, dass dieses Moos in europäiscen Seen beobachtet worden ist“. Dieses wäre sonach der zweite Fall. So eigenthümlich sein Standort ist, ebenso eigenthüm- lich ist auch die Beschaffenheit der Pflanze im Vergleich zu der eigentlichen Form, die ausserhalb des Wassers wächst. Dieses Moos kommt fast überall, besonders aber an der Nordseite des Sees in einer Tiefe von 1—1,5 m. vor, mit ihm zusammen, meistens aber allein, oder mit Fontinalis antipyretica ist Fontinalis hypnoides, das zweiterwähnte Moos anzutreffen. Für die Flora von Oliva’ sind folgende Pflanzen als Nachtrag zu ver- zeichnen: Ranunculus cassubicus, feuchter Wald Pelonken I., daselbst, auch am Canal zwischen Strauchmühl und Pulvermühl im Gebüsch Corydalis fabacea ziemlich häufig, Thesium ebracteatum, am sogen. Raumplatz; scheint sich erst nach der Abholzung der Bäume gefunden zu haben, da ich es zur Zeit des Waldes an dieser sehr in die Augen fallenden Stelle nie bemerkt habe, jetzt sehr häufig, ferner Pyrela media, in der Königl. Forst Zoppot gegenüber in einem alten weitläufigen Bestande, dem Spielplatz der Zoppoter Schuljugend bei Schulfesten, ziemlich häufig. Pleurospermum austriacum an mehreren Stellen der Königl. Forst bei Freudenthal. 82 7* 100 Verzeichniss der im Juli und August 1880 in dem von mir untersuchten Theile des Neustädter Kreises gefundenen Pflanzen nebst Angabe der Standorte. Dycotyledonen. Aquilegia vulgaris L. Walde bei Gossentin. Caltha palustris L. Occalitz am Bach auf Wiesen, Klutschau an der Leba, am Bach bei Gossentin, Wischetzin am See, Wahlendorf in Sümpfen am grossen See; im Allgemeinen nicht häufig. Ranunculus Lingua L. Auf Wiesen und in Gräben am Lewinkower See an der Seite nach Pobblotz. R. Flammula L. Ueberall an Seeufern, Gräben und sumpfigen Wiesen sehr häufig. R. acris L. Wahlendorf auf Wiesen in Gebüschen, Ocealitz und überall ziem- lich häufig. ö R. repens L. Occalitz, Werder Gossentin auf feuchtem Ackerland an Sümpfen überall ziemlich häufig. R. bulbosus L. Wilhelmsdorf auf Triften, Wahlendorf auf Hügeln und sonst ziemlich häufig. R. arvensis L. Auf Aeckern bei Barlomin, sonst nicht angetroffen. R. aquatilis L. Im Morsitzsee bei Werder, sossentin am Bach. R. aquat. var. succuleutus. Schlammiges fer des ‘erossen Sees bei Wahlendorf. Hepatica triloba DC. Gossentiner Walde, sonst nicht angetroflen. Anemone wvernalis L. Auf heidigen Anhöhen, Kieferwäldern sehr häufig, Wahlen- dorf, Ocealitz, Linde, Klutschau, Waldeck. A. nemorosa L. Linde im Gebüsch, ebenso Wilhelmsdorf, Ufer des Dombrowo- Sees bei Werder, Wyschetzin im Walde, nicht sehr häufig, daselbst. Thalictrum aquilegifolium L. Im Walde, am See. Nymphaea alba L. Werder im Dombrowo-See, Lousine im See, Barlomin auf überschwemmten Wiesen (mit auffallend kleinen Blättern) Wyschetzin im Torfsee, Wahlendorf in Seen ziemlich häufig, Mirchauer Seen. Nuphar luteum Sm. Mit der vorigen fast überall zusammen. Papaver Rhoeas L. Klutschau, sonst selten. P. somniferum L. In Gärten fast überall verwildert. Fumaria offieinalis L. Wahlendorf, Occalitz in Gärten. Nasturtium amphibium R. Br. Am Bach bei Ocealitz. 83 101 N. palustre DC. Wahlendorf Ufer des Dorfsees, Werder Ufer des Morsitz-Sees, nasser Acker bei Temez (Hedylle.) Turritis glabra L. Gossentin im Gebüsch, sonst nicht angetroffen. Arabis Thaliana L. Feld bei Klutschau und Dargelau. Cardamine pratensis L. Wahlendorf Wookseeufer und auf einer Wiese. C. amara L. Werder Ufer des Dombrowo-Sees, Wahlendorf Ufer des grossen Sees. ©. silvatica Link. Mirchau Königl. Forst, quellige, schattige Stelle am Wege in der Nähe des Pottangowoer Sees nach Abbau Kaminitzamühl. Sisymbrium Sophia L. Wahlendorf, Klutschau, Dargelau an den Dorfstrassen. S. offieinale Scop. Werder, Lusino und sonst ziemlich überall in Gärten und an Dorfstrassen. Alliaria offieinalis Andrz. Gossentin im Gebüsch am Bach. Erysimum cheiranthoides L. Occalitz, Gossentin auf Gartenland. Sinapis arvensis L. Wahlendorf und sonst überall auf besserm Boden. Raphanus Raphanistrum L. Mit vorigem zusammen, auch auf sandigerm Boden ziemlich häufig Neslea paniculata Desr. Pobblotz Ackerland. Capsella Bursa pastoris Mönch. Werder, Pobblotz und überall auf Feldern ziemlich häufig. Teesdalia nudicaulis R. Br. Wahlendorf und sonst überall auf Feldern nament- lich ältern Brachen häufig. Thlaspi arvense L. Oeccalitz, Werder Pobblotz und sonst überall ziemlich häufig. Erophila vulgaris DC. Ueberall unter der Saat. Polygala vulgaris L. Wahlendorf Werder (fast nur weissblühend). Helianthemum vulgare Gärtn. Wahlendorf Heiden und Waldränder ziemlich oft. Drosera rotundifolia L. Wahlendorf in allen Torfsümpfen sehr häufig, Werder Ufer des Dombrowo-Sees sehr grosse Exemplare und sonst überall in Torfsümpfen häufig. Dr. longifolia L. Werder Sumpfwiese am Westende des Dombrowo-Sees mit Dr. rot. ziemlich häufig. Viola palustris L. Werder im Gebüsch am Ufer des Dombrowo-See, Wahlen- dorf am Ufer von Torfbrüchen, Barlomin in Brüchen. V. canina L. Ueberall auf Triften, in Gärten, auf Feldern häufig. V. silvestris Lam. Wahlendorf in Gebüschen. V. tricoler L. Ueberall auf Feldern (2—4jährigen sandigen Brachen am häufigsten). V. tricolor var. parvijlora. Wilhelmsdorf. Agrostemma Githago. Ueberall im Getreide, namentlich Sommergetreide, Gerste, Erbsen, ziemlich häug. Lychnis Viscaria L. Ueberall in Gebüschen, auf heidigen Hügeln zieml. häufig. L. Flos Cueuli L. Oecalitz auf Wiesen am Bach, Werder Wiesen am Dombrowo. L. diurna Sibth. Gossentin, Sumpf, Gebüsch am Bach. L. vespertina Sibth. Lusino im Gebüsch. & 102 Silene noctiflora L. Felder, Wiesen bei Occalitz, nicht oft. S. inflata. Werder Kiefernwald am Ufer des Dombrowo-Sees, Wyschetzin im Walde. Dianthus deltoides L. Gossentin Triften. D. carthusianorum L. Wahlendorf auf heidigen Hügeln, Rainen ziemlich häufig, Klutschau auf Heiden. Gypsophila fastigiata L. Occalitzer Wald auf sonnigen Anhöhen der Schonung nahe der Lauenburger Grenze. Cerastium arvense L. Auf Aeckern und Triften bei Wahlendorf und überall ziemlich häufig. ©. triviale Link. Ueberall häufig. ©. semidecandrum L. Wahlendorf im Gebüsch, auf Neuland, Klutschau Gebüsche. Stellaria nemorum L. Klutschau im Gebüsch an der Leba. St. media Vill. Ueberall in Gärten, an Zäunen häufig. St. Holostea L. Wyschetzin in Gebüschen. St. graminea L. Wahlendorf an Torfbrüchen, Gräben, feuchtem Acker, Waldeck, ziemlich häufig. St. uliginosa Murr. Ufer des Moritzsees bei Werder, Wahlendorfauf Waldwiesen, Arenaria trinervia L. Barlomin im Walde. A. serpyllifolia L. Lusino auf Feldern. Sagina procumbens. Werder Ufer des Morsitzsees, Wahlendorf Ufer des Dorf- sees, Gossentin am Bach. S. nodosa E. Meyer. Werder Ufer des Dombrowo- und Morsitz-Sees, Wahlendorf im Mergelmoor am grossen See. Spergula arvensis L. Ueberall auf sandigen Feldern im ersten Jahre der Be: ackerung sehr häufig. Spergula rubra Bartl. Wahlendorf auf feuchten, sandigen Aeckern in der Nähe von Torfbrüchen, Linde ebenso ziemlich häufig. Elatine hydropiper L. Pobblotz im Torfsee mit sandigem Grunde ziemlich oft. Wahlendorf Ufer des Dorfsees. Hypericum montanum L. Barlomin Wald, Gossentin Waldabhang. H. quadrangulum L. Wahlendorf Scheiden (Rainen). H. perforatum L. Rainen, Gebüschen, Triften, überall ziemlich häufig. H. humifusum L. Wahlendorf auf Brachen (2jährigen am häufigsten, von da ab seltener) Gossentin, Lusino. Malva Alcea L. Klutschau hinterm Dorf am Wege. M. silvestris L. Klutschau und Pottangowo. M. votundifolia L. An Dorfstrassen, an Zäunen überall häufig. Geranium sanguineum L. Linde an der Grenze nach Wahlendorf in Gebüschen auf Hügeln, Ocealitz im Gebüsch. G. palustre L. Barlomin auf sumpfigen Wiesen. @. pusillum L. Lusino auf Sandfeldern an der Eisenbahn. 835 103 G. robertianum L. Gossentin am Bach. Klutschau an der Leba, Wahlendorf im Gebüsch an Seen, Mirchauer Königl. Forst, quelligen Stellen sehr oft. Erodium eicutarium L’Herit. Werder Sandboden, Dorfstrasse, Linde, Pobblotz auf Aeckern. Impatiens Noli tangere L. Klutschau im Gebüsch an der Leba, Gossentin Ge- büsch am Bach. Linum catharticum L. Lusino auf Wiesen, gegen Barlomin im Chauseegraben. Radiola linoides Gmel. Werder Ufer des Dombrowo-Sees häufig, Wahlendorf auf nassen Aeckern an Torfbrüchen. Ozxalis Acetosella L. Gossentin, Barlomin, Wyschetzin in Wäldern. Acer platanoides L. In Gärten und Dörfern überall. Rhamnus Frangula L. Wahlendorf in Gebüschen an Torfbrüchen und Seeufern. Sarothamnmus vulgaris Wimm. Wahlendorf, Heiden, Sandflächen (Brimm genannt). Barlominer Wald, Wyschetzin. Genista” tinetoria L. Occalitzer Wald nahe der Lauenburger Grenze. Ononis repens L. (Weiberkraut) auf Hügeln, besonders steinigen Triften überal! ziemlich häufig. Anthyllis Vulneraria L. Lusino Wiesenrand am kleinen See, Wahlendorf Heide, Hügel am Buckowiner Wege, selten. Medicago lupolina L. Lusino, Wyschetzin, Klutschau auf Feldern. Trifolium pratense L. Als Futterkraut auf besserm Boden angebaut, Tr. medium L. Gossentin im Walde. Tr. alpestre L. Wahlendorf Linde und überall in Gebüschen ziemlich oft. Tr. arcense L. Wahlendorf steinige Hügel, Waldeck auf Feldern, Wyschetzin an Wegen. Tr. repens L. Ueberall auf Grasplätzen, bessern Weideplätzen ziemlich oft. Tr. montanum L. Wahlendorf, Linde auf heidigen Hügeln und in Gebüschen ziemlich oft. Tr. agrarium L. Eichwalde Felder. Tr. filiforme L. Eichwalde, Werder Ufer des Dombrowo-Sees. Lotus eorniculatus L. Triften und Ufer des Morsitz-Sees bei Werder. L. uliginosus L. Werder am Morsitz- und Dombrowo-See, Lusino am See Wahlendorf an und in Torfbrüchen. Astragahıs glycyphyllos L. Barlomin Chauseewall, Wyschetzin am Waldrande. A. arenarius L. Aufgerichtete Form, Wahlendorf sandiger Kiefernwald am Kar- pionkisee und im Kiefernwalde am grossen See. Ornithopus perpusillus L. Wahlendorf in Heiden, alten Brachen; Werder Ufer des Dombrowo-Sees, Klutschau auf Feldern. Vieia sepium L. Klutschau im Gebüsch an der Leba. V. sativa. Ueberall als Futterpfanze angebaut. V. angustifolia Roth. Klutschau auf Feldern, Werder imGetreide. V. silvatica L. Barlomin im Walde. V. Cracca L. Wahlendorf im Gebüch, Gossantin, Lusino überall zieml. häufig. 86 104 Lathyrus pratensis L. Wahlendorf, Linde, Barlomin, Occalitz Gebüsch und Waldränder, Wiesen ziemlich häufig. L. silvestris L. Barlomin am Waldrande und auf Chausseewällen. Orobus vernus L. Werder Gebüsch am Dombrowo-See. OÖ. niger L. Gossentin am Waldabhange. OÖ. tuberosus L. Werder Gebüsch am Dombrowo-See, Wahlendorf Kiefern- schonung am Karpionki-See die var. linifolius Reich. Spiraea Ulmaria L. Ocealitz, Gebüsch am Bach, Klutschau an der Leba; Eich- walde im Gebüsch, Lusino, Wyschetzin, Michauer Kgl. Forst. Sp. Filipendula L. Wahlendorf, Linde auf heidigen, etwas buschigen Hügeln. Rubus idaeus L. Wahlendorf im Gebüsch am Ufer des grossen und Biala-Sces. R. caesius, Wahlendorf Ufer der Seen, Gossentin im Gebüsch, Wyschetzin. Fragaria vesca L. Ueberall in Wäldern und Gebüschen häufig. Potentilla norwegica L. Wahlendorf Dorfstrasse am See. P. anserina L. Wahlendorf am Ufer der Seen, Occalitz am Teich im Dorf, Gossentin und überall ziemlich häufig. P. argentea L. Linde, Wahlendorf an Wegen. P. Tormentilla Sibth. Ueberall in Wäldern, Torfbrüchen, Heiden sehr häufig. Comarum palustre L. Wahlendorf Ufer der Seen häufig, Wilhelmsdorf in Torf- brüchen, Werder Dombrowo-See, Lusino am See, Wyschetzin am See. Geum rivale L. Am Bach zwischen Dargelau und Klutschau. G. urbanum L. Ueberall in Gärten, im Gebüsch an Bächen ziemlich häufig. Agrimonia Eupatoria L. Occalitz im Gebüsch am Dorf Klutschau gegenüber Waldeck. Alchemilla vulgaris L. Wahlendorf auf Rasenplätzen, Barlomin in Chaussee- gräben, Gossentin auf Wiesen. A. arvensis Scop. Wahlendorf im Getreide, Gossentin auf Aeckern und Stoppel- feldern. Rosa canına L. Wahlendorf in Gebüschen, Occalitz an Waldrändern und sonst überall angetroffen. Pyrus communis L. In Gärten überall. P. malus L, In Gärten und in Wäldern. Lythrum Salicaria L. Occalitz am Bach; Werder Ufer des Dombrowo-Sees, Gossentin, Wyschetzin, überall ziemlich häufig. Peplis Portula L. Wahlendorf, Ufer des Dorfsees. Myriophyllum alternizlorum DC. Werder im Dombrowo. und Morsitz-See sehr häufig. M. spicatum L. Wahlendorf im grossen See, Pottango in Seen, Lewinkower See. Circaea lutetiana L. Gossentin im Gebüsch am Bach, Mirchau Königl. Forst mit Cardamine silvatica. Epilobium angustifolium L. Oecalitz im Gebüsch am Bach, Eichwalde, Barlomin, Klutschau zerstreut. 87 105 E. hirsutum L. Ufer des Morsitz- und Dombrowo-Sees bei Werder, Gossentin im Gebüsch am Bach. E. pubescens Roth. Gossentin im Gesträuch auf Wiesen, Werder - Ufer des Dombrowo-Sees. E. montanum L. Gossentin Waldabhange. E. palustre L. Wahlendorf auf Wiesen an Ufern von Seen häufig, Werder Ufer des Dombrowo-Sees. Ribes rubrum L. Wahlendorf Ufer des Biala- und grossen Sees, Pottangowo im Gebüsch an den Seen. R. Grossularia L. In Gärten gepflanzt. Sedum Telephium L. Gossentin im Walde und auf Aeckern und sonst nament- lich auf Aeckern ziemlich oft. S. acre L. Wahlendorf an sandigen Wegen ziemlich oft, Klutschau, Pobblotz. Hydrocotyle vulgaris L. Wahlendorf in Gebüschen am Ufer der Seen überall häufig. Sanicula europaea L. Mirchauer Königl. Forst am kleinen Klentsch-See. Cieuta virosa L. Wyschetzin sumpfiges Ufer des Waldsees, Wahlendorf Ufer des grossen Sees und im Bach. Aegopodium Podagraria. Gossentin im Walde, bei Wyschetzin. Pimpinella Sazifraga L. Wahlendorf, Linde, Klutschau auf Triften und Wald- rändern ziemlich oft. Stum angustifolium L. Ocealitz am Bach. Aethusa Cynapium L. In Dörfern überall. Angelica silvestris L. Werder an Wiesen, Klutschau, Gossentin am Bache, Wyschetzin am See im Gebüsch. Peucedanum Oreoselinum Mönch. Wahlendorf auf Heiden und Triften, auf Hügeln bei Waldeck. P. palustre Mönch. Wahlendorf Ufer des Wook- und Karpionki-Sees in Torf- brüchen, Wyschetzin Ufer des Torfsees im Walde. Heracleum Sphondylium L. Klutschau und Gossentin im Gebüsch an Wiesen. Daucus Carota L. Occalitz auf Rieselwiesen am Waldrande. Anthryscus silvestris Hofm. In Gärten an Zäunen, in Gebüschen, an Wiesen, Occalitz, Klutschau, Wilhelmsdorf, Gossentin. Chaerophyllum temulum L. Wahlendorf, Occalitz, überall in Obstgärten, an Dorfstrassen ziemlich häufig. Hedera Helix L. Barlominer Wald, Wyschetzin im Walde; Gossentin im Walde am Bach (an Bäumen emporkletternd und nicht heruntergefroren). Asperula odorata L. Mirchauer Königl. Forst. Galium Aparine L. Klutschau im Gebüsch an der Leba, Gossentin und sonst überall auf fruchtbarem Gartenland ziemlich häufig. G. palustre L. Ufer des Morsitzsees häufig und bei Wyschetzin in Waldsümpfen. G. boreale L. Occalitz, Wahlendorf, Linde, Pottangowo, Kabillasch Wälder, heidige Hügel, Raine überall häufig. 88 106 @. Mollugo L. Wahlendorf, Klutsehau, Gossentin, Wyschetzin in Gebüschen und Wäldern. Valeriana offieinalis L. Wiesen in der Mirchauer Königl. Forst am kl. Klentschsee. Val. of. var. sambucifolia Mik Gossentin im Gebüsch am Bach und am Bach zwischen Dargelau und Klutschau. Knautia arvensis Coult. Aecker u. Gebüsch überall ziemlich häufig. Scabiosa columbaria L. Occalitz-Lauenburger Wald, am Rande desselben. S. pratensis Mönch. Poblotz Waldwiesen. Carlina vulgaris L. Wahlendorf alte Heide am Waldrande der Linder Grenze (nicht oft). Carlina acaulis L. Wahlendorf auf einem steinigen Hügel ziemlich oft, Linde alte Heide an der Wahlendorfer Grenze. Centaurea Uyanus L. Ueberall im Getreide, namentlich im Roggen. ©. Jacea L. Oecalitz, Wiesen und Feldraine ziemlich oft, sonst nicht angetroffen. ©. Scabiosa L. Wahlendorf, Linde auf sandigen Hügeln im Getreide und auf Stoppeln öfter getroffen. Carduus erispus L. Gossentin im sumpfigen Gebüsch. Cirsium oleraceum cop., Ocealitz auf Rieselwiesen bei Klutschau und Gossentin auf Wiesen am Bach. C. arvense Scop. Ueberall auf besserm Boden im Getreide und auf Brachen häufig. Lappa major Gärtn. In Dörfern an wüsten Plätzen häufig. Lappa minor DC. Oecalitz an der Dorfstrasse an Zäunen. Tussilago Farfara L. Werder Ufer des Morsitzsees, Klutschau, Eichenkrug, Barlomin. Erigeron eanadensis L. Barlominer Feld. E. aeris L. Werder im Gebüsch, Klutschau, Wyschetzin. Bellis perennis L. Eichwalde. Barlomin, sonst nieht angetroffen. Solidago Virgaurea L. Wahlendorf im Gebüsch an der Pottangowoer Grenze. Jnula pulicaria L. Linde feuchter Platz im Dorfe. Bidens tripartita L. Wahlendorf Ufer des Dorfsees, an den Ufern von Torf brüchen; Linde sumpfige Stelle im Dorf. B. trip. var. pumilus Aschers. Weahlendorf am Dorfsee. B. cernua L. Wahlendorf: Ufer des Dorfsees, an Torfbrüchen Lewinko: Sumpf am See. Chrysanthenum segetum L. Occalitz, Wahlendorf, Poblotz: auf besserm Acker hin und wieder (lästiges Unkraut meistens mit Saaten eingeschleppt). Cr. Leucanthemum L. Auf Feldern, Wiesenrändern überall ziemlich häufig. Anthemas arvensis L. Auf bessern Aeckern bei Wahlendorf, Wyschetzin ziemlich häufig. Achillea Millefolium L. Auf Brachen, am Wegrande überall ziemlich häufig. A. Ptarmica L. Wahlendort selten; Waldeck und Barlomin etwas häufiger. Tanacetum vulgare L. Occalitz: Raine und Dorfplätze ziemlich häufig. Artemisia campestris L. Auf Hügeln, an Wegen, Dorfstrassen überall. 89 107 A. vulgaris L. In Dörfern an Zäunen überall. A. Absynthium L. An Dörfern meistens angepflanzt. Gnaphalium arenarium L. Barlomin, Ocealitz an Waldrändern und im Walde. Gn. dioicum L. Wahlendorf, Linde, Klutschau auf Heiden und in Kiefernwäldern ziemlich oft. Gn. uliginosum L. Werder Ufer des Dombrowo-Sees, Gossentin am Bach, Wahlendorf Ufer der Seen und Torfbrüche sehr häufig. Gn. silvaticum L. Werder: Ufer des Dombrowo-Sees Wahlendorf in Gebüschen. Filago minima Fries. Wahlendorf uud öberall auf sandigen Feldern u. Heiden sehr häufig. F. arvensis L. Wahlendorf Acker bei der Ziegelei. Senecio palustris DC. Wahlendorf Kaminitza: Ufer der Seen. Sanecio Jacobaea L. Klutschau gefunden. S. vernalis Waldst. Occalitz auf Aeckern nicht häufig, Waldeck, Lusino vereinzelt. S. silvatieus L. Wahlendorf auf Neuland in Gebüschen. Hieracium umbellatum L. Wahlendorf auf Heiden ziemlich häufig, Mirchauer Königl. Forst, Gossentin. H. vulgatum Koch. Barlominer Wald, Mirchauer Königl. Forst. H. murorum L. Gossentin, Barlomin, Mirchauer Königl. Forst. H. Auricula L. Werder Ufer des Dombrowo-Sees, Wahlendorf, Kaminitza Mühl an Gräbenrändern, Wiesen nicht häufig. H. Pilosella L. Wahlendorf, Linde und überall auf sandigen Feldern besonders auf Brachen, die älter als 4 und 5 Jahre sind, sehr häufig. Crepis teetorum L. Ueberall an Wegen, auf festen Wiesen sehr häufig. Cr. paludosa Mönch. Pottangowo auf Waldwiesen, in Sümpfen am kl. Klentschsee in der Mirchauer Kgl. Forst. Taraxacum offieinale Wigyg. Ueberall auf Grasplätzen in Dörfern häufig. Lactuca muralis Fresen: Gossentin und Mirchauer Forst. Sonchus oleracens L. Auf Gartenland, gutem Boden im Sommergetreide überall. Scorzonera humilis L. Wahlendorf, Werder, Gossentin, Lusino: auf Heiden nicht häufig. Leontodon autumnalis L. Ueberall an Wegen, Wiesen, Triften ziemlich häufig. Hypochoeris maculata L. Linde, Wahlendorf: Heiden und Gebüsch ziemlich häufig. H. glabra L. Werder, Wahlendorf: im Getreide an Wegen auf sandigen Aeckern, nicht häufig. Arnoseris pusilla Gärtn. Ueberall auf sandigen Acckern im Getreide, am häufigsten auf 1jährigem Pfluglande, von da ab auf Brachen seltener. Lapsana communis L. Occalitz in Gärten, Gossentin: Walde, Gebüsch am Bach. Lobelia Dortmanna L. Wahlendorf: im Wook- u. Karpionki-See, Werder: im Morsitzsee, Mirchau: im kleinen Klentschsee und im Lischigansee. Josione montana L. Ueberall auf Hügeln, alten Brachen, Rainen häufig. Phyteuma spicatum L. Gossentin und Wyschetzin im Walde, sonst nicht angetroffen. Campanula glomerata: Occalitz im Gebüsch. so 108 ©. Cervicaria L. Gossentiner Wald. C. Trachelium: Gossentiner Wald, Pottangowo im Gebüsch an den Seen. ©. rapunculoides L. Gossentin, Barlomin, Wyschetzin: Ackerränder, an Wegen. ©. rotundifolia L. Werder: Im Gebüsch am Ufer des Dombrowosees; Wahlen- dorf auf Neuland. ©. patula L. Lusino: Am Gebüsch am Bach an der Gossentiner Grenze und Gossentin. C. persicifolia L. Wyschetzin, Barlomin, Klutschau, Kobillasch im Walde und Gebüsch ziemlich häufig. Vaccinium Myrtillus L. Heiden, Gebüsch, Wälder: überall häufig. V. uliginosum L. Wahlendorf, Linde, Klutschau, Poblotz, Kobillasch, Kaminitza- mühl: in Torfbrüchen, in Wäldern auf 'Torfboden ziemlich häufig. V. Vitis idaea L. Ueberall auf Heiden und in Kiefernwäldern häufig. Oaycoccos palustris. Pers. Wahlendorf Occalitz, Kobillasch in Torfsümpfen, Sphagneten an den Ufern von Torfseen sehr häufig. Arctostaphylos offieinalis Wimm et Grab. Wahlendorf, Linde, Dargelau: auf Heiden, Hügeln, in sandigen Kiefernwäldern sehr häufig. Andromeda polifolia L. In Torfbrüchen überall häufig. Calluna vulgaris Salisb. Ueberall auf sandigem Boden in Wäldern häufig. Erica Tetralix L. Wahlendorf an einem Torfbruch an der Linder Grenze, am Ufer des Wooksee und in Torfbrüchen in der Nähe desselben; Kanterschin an der pommerschen Grenze an Torfbrüchen, Wilhelms- dorf an der pommerschen Grenze auf torfigen Heiden. Ledum palustre L. Ueberall in Torfbrüchen, auf feuchtem, torfigem Waldboden und an Ufern der Torfseen. Pyrola umbellata L. Occalitz: sandiger Kiefernwald ziemlich häufig und an feuchten Stellen sehr üppig. P. secunda L. Wyschetzin im Walde. P. minor L. Barlominer Wald; Werder im Gebüsch am Ufer des Morsitzsces. P. media Swartz. Werder im Gebüsch am Nordabhange des Morsitzsees, und im feuchten Kiefernwalde ganz nahe dem Ufer des Dombrowo-Sees. Monotropa Hypopytys L. Occalitz, Werder, in sehr sandigen Kiefernwäldern meistens die rauhe Form vorherrschend. Menyanthes trifoliata 1. Ueberall in Sümpfen häufig. Gentiana eruciata L. Wahlendorf: heidige Triften an Gebüschen an der Linder Grenze. Erythraea Centaurium Pers. Werder Ufer des Dombrowosees sehr häufig; Kaminitza- mühl Ufer des Jonisees; im Gebüsch zwischen Lusino und Gossentin häufig; Wyschetzin, Wahlendorf an Seeufern. Fraxinus excelsior L. Ueberall in Dörfern z. Th. sehr grosse alte Bäume. Stachis arvensis L. Klutschau an Ackerrändern, Wahlendorf auf Acker am Karpionki-See bei Scehof. St. silvatica L. Barlominer Wald, sonst nicht angetroften. 9 109 St. palustris L. Ocealitz und Klutschau auf feuchtem Acker in Kartoffelfeldern. Betonica offieinalis. Ocealitz im Gebüsch am Bach, Gossentin, Wilhelmsdorf, Wahlendorf in Gebüschen ziemlich verbreitet. Leonurus Cardiaca L. Ueberall in Dörfern an Zäunen häufig. Galeopsis versicolor Gurt. Ocealitz lehmig feuchter Boden unter Kartoffeln. G. Tetrahit L. Occalitz, lehmiger Acker im Getreide und unter Kartoffeln ziemlich häufig. @. Ladanum L. Linde auf Brachen und auf Kartoffelfeldern, Wahlendorf ebenso, daselbst im Gebüsch am Ufer des grossen Sees eine auffallend klein- und schmalblättrige Form. Galeobdolon luteum Hud. Gossentin und Wyschetzin im Gebüsch. Lamium album L. Ueberall in Dörfern an Zäunen und wüsten Plätzen und in Gebüschen häufig. L. maculatum L. Gossentin im Gebüsch. L. purpureum L. Occalitz an der Dorfstrasse. Glechoma hederaceum L. Linde und Klutschau an Gärten ziemlich oft. Scutellaria galericulata L. Ueberallan Sümpfen, Seeufern und Torfbrüchen häufig. Prunella vulgaris L. Ueberall auf Heiden in Wäldern häufig. Im Ocealitzer Walde, an den Ufern des Morsitz- und Dombrowo-Sees fast nur die Form Pr. vulg. flora alba. Pr. grandiflora L. Wahlendorf im Gebüsch an der Linder Grenze (nur 1 Exempl., aber schön blühend). Olinopodium vulgare L. Gossentin, Wyschetzin im Gebüsch, Wahlendorf im Gebüsch am Ufer des grossen Sees. Thymus Serpyllum L. In Nadelwäldern auf Heiden überall häufig auch öfter weissblühend. Calamintha Acinos Clairo. Klutschau auf Hügeln. Lyeopus europaeus L. Werder: Ufer des Dombrowo; Lusino am Ufer des Sees Wyschetzin auf Wiesen, an Gräben im Walde. Mentha aquatica L. Klutschau an der Leba im Gebüsch. M. arvensis L. Ueberall auf Stoppelfeldern, im Getreide auf besserm Boden, mit feuchten Gebüschen häufig. Ajuga pyramidalis L. Werder: Gebüsch am Ufer des Morsitzsees, Wyschetzin, | Mirchauer Kgl. Wald. Pulmonaria officinalis L. Gossentin im Walde, sonst nicht angetroffen. Lithospermum arvense L. Lusino im Getreide, sonst nicht gesehen. Myosotis palustris Wither. Wahlendorf am Ufer des Dorfsees; Lusino am See, Klutschau an der Leba, Werder Ufer des Morsitzsees nicht häufig. M. caespitosa Schultz. Werder am Morsitz- und Wahlendorf am Wooksee. M. strieta Link. Dargelau: Aeckern. Anchusa offieinalis L. Pottangowo; Hügel am Dorfe ein kleines Exemplar, sonst nicht angetroffen. Lycopsis arvensis L. Wahlendorf, Occalitz, Linde im Getreide auf lehmigem Acker. Ur eiiaR 110 Symphytum offieinale L. Occalitz auf Wiesen am Bach, in Gärten oft angepflanzt. Convolvulus arvensis L. Ueberall auf Aeckern im Getreide und unter Kar- toffeln häufig. Cuseuta europaea L. Gossentin am Bach auf Nesseln. Polemonium ecoeruleum L. An der Leba zw. Klutschau und Paretz an der pommerschen Grenze. Semblewoer Mühle bei Smazin häufig. Solanım Dulcamare L. Gossentin im Gebüsch, Mirchauer Kel. Forst im Gebüsch am Ufer des kleinen Klentschsees. S. rigrum L. Wahlenderf Dorfstrasse, Gärten. Hyoscyamus niger L. Pottangowo Dorfplatz, Wahlendorf wüste Plätze im Dorfe. Verbascum nigrum L. Wahlendorf, Lusino, Barlomin in Dörfern häufig. Scrophularia nodosa L. Wahlendorf Ufer des grossen Sees. Sc. aquatica L. Gossentin, Occalitz am Bach. Linaria vulgaris Mill. Wahlendorf und überall auf Anhöhen und Gebüschen ziemlich häufig. Digitalis ambigua Murr. Gossentin und Wyschetzin Walde. Veronica longifolia L. Temez (Hedylle) guter Boden, Grabenufer an Gärten am Dorfe. Veronica spicata L. Wahlendorf, Occalitz, Werder, Linde, Kaminitzamühl: auf Feldern, in Gebüschen, Wegrändern ziemlich häufie. V. Chamaedrgs L. Wahlendorf: Gebüsche. V. offieinalis L. Ueberall in Gebüschen und Wäldern häufig. V. Beccabunga L. Occalitz im Bach und Gossentin, Wahlendorf an Seeufern. V. Anagallis L. Occalitz und Gossentin. V. seutellata L. Lusino am Seeufer; Wahlendorf Ufer des Karpionki-Sees und an Sümpfen in der Nähe. V. seut. var. Parmularıa Poit et Turp. Werder: Ufer des Dombrowo-Sees nur die Form gesehen, häufig; Wahlendorf Ufe, des Dorfsees. V. serpyllifolia L. Wahlendorf Ufer des Dorfsees. V. arvensis L. Klutschauer Feld. Euphrasia ofneinalis L. Wahlendorf Triften, Heiden sehr häufig, Werder, Linde, Klutschau, überall häufige. E. Odontites L. Occalitz: Wiesen häufig. Pedicularis palustris L. Pottangowe, Wyschetzin, Werder: Waldwiesen, Torf- moore ziemlich oft. Alectorolophus major Reichenb. Ueberall auf sandigem Boden im Roggen oft ein lästiges Unkraut, das vor dem Reifwerden ausgejätet werden mus. A. minor Reichenb. Auf Wiesen überall häufig. Melampyrum nemorosum L. Barlominer und Wyschetziner Wald. M. pratense L. Wahlenlorf: Heiden Gebüsche; Klutschau Linde: häufig. Ütrieularia vulgaris L. Poblotz in Torfbrücken, Wahlendorf in Torfsümpfen am Ufer des grossen Sees. Hottonia palustris L. Wilhelmsdorf, Wyschetzin in Torfsümpfen. 93 ‚11 Primula veris L. Ueberall in Gebüschen ziemlich häufig. Anagallıs arvensis L. Auf Garten- und besserm Ackerland überall ziemlich ofi. Trientalis europaea L. Werder Gebüsch am Dombrowoer-See, Wyschetzinim Walde. “ Lysimachia nemorum L. Gossentin im Gebüsch am Bache und im Walde an der Chaussee zwischen Barlomin und Wyschetzin ziemlich häufig. L. Nummularia L. Klutschau an der Leba, Gossentin. L. vulgaris L. Wahlendorf, Werder, Klutschau. überall an Seeufern und im sumpfigen Gebüsch häufig. L. thyrsilora L. Wahlendorf, Werder in Torfsümpfen. | Plantago major L. An Wegrändern, Rasenplätzen überall häufie. Pl. lanceolata L. Ueberall mit der vorigen ziemlich häufig. Litorella lacustris L. Wahlendorf: im Karpionki-See, Werder: im Morsitz- und Dombrowo-See, im Lewinkoer-See und Poblotzer See; mit Ausnahme des letztern, wo es nur an einer Stelle auf sandigem Grunde dieses Torfsees spärlich vorkam, überall sehr häufig. Herniaria glabra L. Wahlendorf, Linde, Klutschau, Wyschetzin und wohl überall auf sandigen Brachen ziemlich häufig. Scleranthus annus L. Ueberall auf Ackerfeldern unter Sommersaaten nament- lieh in Wrucken sehr häufig. Sel. perennis L. Ueberall auf ältern Brachen, Heiden häufig. Chenopodium Bonus Henricus L. Wahlendorf, Occalitz, Werder: an Dorfstrassen ziemlich häufig. Polygonum Fagopyrum L. Wahlendorf, Linde, Klutschau und wohl überall auf alten Brachen und umgepflügter Heiden gesäet. P. dumetorum L. Pottangowo, Kaminitzamühl in Gebüschen und Seeufern ziemlich häufig. P. Convolvulus L. Ueberall auf leichten Feldern unter Kartoffeln und im Ge- treide ziemlich häufig. P. avieulare L. Ueberall an Wegen, Dorfplätzen sehr häufie.. P. minus Huds. Wahlendorf am Ufer des Bialla-Sees, an Ufern von Torfbrüchen und feuchten Aeckern häufig. P. Hydropiper L. Ueberall an Gräben und feuchten wüsten Aeckern ziem- lich häufig. P, lapathifolium L. In Dörfern an schattigen, wüsten Plätzen, an Gebäuden überall häufig. Polygonum amphibium L. Wahlendorf auf Aeckern: die Form aquaticum überall in Seen sehr häufig. S. Bistorta L. Occolitz, Poblotz, Wahlendorf: auf Wiesen am Bach selten. Rumex maritimus L. Wahlendorf Ufer des Dorfsees. R. cerispus L. Ueberall auf guten Wiesen an Bächen und Gräben ziemlich häufig. R. Acetosa L. Auf Grasplätzen in Gärten ziemlich häufig. R. Acetosella L. Ueberall auf sandigen Brachen, namentlich zweijährigen, sehr häufig, von da ab seltener. 9 .112 Thesium ebracteatum Hayne, Wahlendorf auf heidigen Anhöhen an der Bucko- winer und Linder Grenze ziemlich häufig. Anhöhen zwischen Klut- schau und Temez gegen Waldeck und bei Dargelau sehr üppig und häufig. Daphne Mezereum L. Mirchauer Königl. Forst bei Kaminitzamühl zieml. häufig. Empetrum nigrum L. Wahlendorf, Potangowo, Linde auf Sandflächen und in Torfbrüchen (Sphagneten) sehr häufig. Euphorbia helioscopia L. Occalitz auf Gartenacker häufig. E. Cyparissias L. Gossentin auf Triften selten. E. Peplus L. Wahlendorf, Occalitz und überall in Gärten. Merkurialis perennis L. Klutschau an der Leba. Urtica urens L. Ueberall in Gärten auf wüsten Plätzen. Urtica dioica L. Ueberall in Dörfern und Gebüschen an bessern Wiesen oder Bächen ziemlich häufig. Humulus Lupulus L. Gossentin im Gebüsch und sonst fast überall in Gärten angepflanzt und verwildert. - Salix viminalis L. Occalitz, Klutschau an Gräben, an Wiesen. S. capraea L. Wahlendorf am Wege nach Buckowin. S. aurita L. Wahlendorf am Ufer des Wooksees und auf nassen Wiesen an der Ziegelei. S. aurita x repens Wimm. Wahlendorf alte Heide an der Werder Grenze. S. fusca Sm. Wahlendorf Wiesen an der Ziegelei. S. repens var. argentea Sm. Wahlendorf Wiesen an der Ziegelei, Populus tremula L. Häufig als Alleebaum benutzt. P. nigra L. in Dörfern um die Gebäude als Schutzbaum häufig angepflanzt. Fagus sylvatica L. Oeccalitz, Barlomin, Wyschetzin, Mirchauer Königl. Forst Wälder bildend. (Quercus pedunculata Ehrh. Ueberall in Wäldern. Corylus Avellana L. Ueberall in Laubwäldern. Carpinus Betula L. Pottangowo, Mirchauer Königl. Forst. Allnus glutinosa Gärtn. Ueberall in und an Sümpfen, an Seeufern, an Bächen wie bei Klutschau, Occalitz, Gossentin ziemlich häufig. Betula alba L. In Wäldern überall. B. pubescens Ehrh. Werder, Wahlendorf, Linde, Kobillasch in Waldsümpfen fast nur die einzige Art. Juniperus communis L. Auf Heiden und an Torfbrüchen, auf Rainen überall häufig. Pinus syleeris L. Wälder auf sandigem Boden bildend. P. abies L. Nur angepflanzt. Ceratophyllum demersum L. Wahlendorf in Seen häufig. Callitriche verna L. Poblotz, Wahlendorf, Wilhelmdorf in Sümpfen häufig. 95 115 Monocotyledonen. Alisma Plantago L. Wilhelmsdorf, Werder Dombrowo-See, Lusino, Gossentin. Barlomin in Sümpfen. R Butomus umbellatus L. Poblotz. Lewinko: Ufer der Seen. Scheuchzeria palustris L. Wahlendorf im Sphagnetum der sog. Gesorke nament- lich an der Buchowiner Grenze am Steige häufig. Triglochin palustre L. Wiesen am Lewinkoer See, Wahlendorf am Ufer des grossen und Biala-Sees. Stratiotes aloides L. Wahlendorf im Bialasee und im sog. Teich. einem Theil des grossen Sees, sehr häufig. Goodyera repens R. Br. Occalitz Kiefernwald in der Nähe des Wussower-Sees. Neottia Nidus avis Rich. Mirchauer Königl. Forst, Grenze von Potangowo. Epipactis latifolia All. Ocealitz: Kiefernwald an der Lauenburger Grenze, an der Chaussee gegen Röpke am Waldrande sehr häufig. E. palustris Crantz. Occalitz, Werder: Wiesen am Bach. Platanthera bifolia Rieh. Wahlendorf, Linde, Wyschetzin in gemischten Wäldern ziemlich oft. Orchis latifolia L. Wahlendorf, Wiesen bei Inselhof, Wiesen am Lewinkoer See. Ö. maeulata L. Wahlendorf, Eichwalde, Barlominer Wald, Werder am Dom- " browosee sehr häufig, Wyschetzin im Walde. Iris Pseudacorus L. Temez, Eichwalde, Dargelau im Bach an der Ziegelei. Majanthemum bifolium DC. Wahlendorf und überall in Haiden und Gebüschen häufig. Conrallaria majalis L. Werder: im Gebüsch am Ufer des Morsitzsees, im Ge- büsch vor Temez gegen Waldeck. Antherieum ramosum L. Wahlendorf in der Kiefernschonung am Karpionki-See. auf Haiden vor Temez. Lilium Martagon L. Occalitz im Walde einige Exemplare. Juncus conglomeratus L. Gossentin am Bach und überall ziemlich häufig. J. efusus L. Ueberall häufig an Sümpfen und Torfbrüchen. J. glaucus Ehrh. Am Bach zwischen Dargelau und Klutschau. J. Aliformis L. Wahlendorf, Lusino, Werder: sandige Ufer der Torfbrüche, an Seeufern, auf moorigen Wiesen ziemlich häufig. J. supinus Mönch. Wahlendorf, Werder in und an Torfbrüchen häufig. J. sup. var. fuitans. Häufig im Karpionki-See bei Wahlendorf. ‚J. lampocarpus Ehrh. Wahlendorf: Ufer des Dorfsees, Lusino am See, Wvschetzin auf Wiesen. J. squarrosus L. Wahlendorf überall auf Rasen an den Ufern der Torfbrüche und Torfseen; Lusino am Ufer des Sees; Wyschetzin auf Wiesen im Walde. J. bufonius L. Ueberall auf nassen Aeckern an Sümpfen und Ufern sehr häufig. % 114 Luzula pilosa Willd. Werder: Gebüsch am Morsitz- und Dombrowo-See, Wyschetzin. L. campestris DC. Werder, Wilhelmsdorf. L. ereeta Desv. Werder, Wilhelmsdorf, Wyschetzin selten. Rhynchospora alba Vahl. Wahlendorf, Sphagnetum am Wooksee und in Torf- brüchen in der Nähe häufig. Cladium Mariscus R. Brown. Wahlendorf: Westende im Bialasee an der Grenze von Caminitzamühl. Heleocharis palustris R. Br. In Seen überall häufig. H. acicularıs R. Br. Werder: Morsitz- und Dombrowo-See häufig; Wahlendorf im Dorfsee, Pottangowo im Kl. Klentsch-See in der Mirchauer Königl. Forst. Scirpus caespitosus L. Werder an Torfbrüchen in der Nähe des Morsitz- und Dombrowo-Sees. Sc. setacens L. Werder: Ufer des Morsitzsees, Wahlendorf: Ufer des Dorfsees häufig. Se. lacustris L. Werder im Dombrowo-See, Wahlendorf im grossen See am Damm, Mirchauer See bei Pottangowo, Kaminitzaer See überall häufig. Sc. sylvatitus L. Occalitz auf Wiesen am Bach und Gossentin. Eriophorum angustifolium Roth. Ueberall in Torfbrüchen ziemlich häufig. E. vaginatum L. Wahlendorf, Linde, Kobillasch an Torfbrüchen überall sehr häufig. Carex vulpina L. Occalitz: sumpfige Stelle im Walde. C. muricata L. Occalitzer Wald. C. stellulata Gooden. Wahlendorf am Wooksee. ©. remota L. Barlominer Wald. ©. canescens L. Wahlendorf an Torfsümpfen ziemlich häufig. C. leporina L. Sumpf im Ocealitzer Walde; Wahlendorf Ufer des Dorfsees. ©. jiliformis L. Wahlendorf im Wooksee und in Torfbrüchen häufig. ©. hirta L. Werder, Wahlendorf sandige Ufer der Seen. ©. panicea L. Gossentin auf sumpfigen Wiesen. ©. fava L. Werder in Torfbrüchen. C. strieta Gooden, Wahlendorf, Werder im Torfsümpfen. 7. acuta L. Ueberall in Sümpfen häufig. C. vesicaria L. Wahlendorf: Wooksee. ©. ampullacea Gooden. Wahlendorf: Ufer des Wooksee. ©. Pseudo-Cyperus L. Wahlendorf in Torfsümpfen am Ufer des grossen Sees. Alopecurus pratensis L. Ueberall auf besseren Wiesen und fruchtbaren nassen Aeckern ziemlich häufig. A. fulvus Smith. Wahlendorf am Ufer des Dorfsees. Phleum pratense L. Ueberall mit Klee gebaut. Anthoxanthum odoratum L. Ueberall auf Haiden und in Gebüschen häufig. Agvostis vulgaris Wither. Ueberall auf sandigen Feldern, an Wegen sehr häufig. 7 aa 2‘ 4 115 Calamagrostis syleatica D. ©. Wahlendorf im Gebüsch auf hügeligem Neuland häufig. ©. lanceolata Roth. Werder im Gebüsch am Ufer des Morsitzsees. ©. Epigeios. Werder und Wahlendorf im Gebüsch. Phragmites communis Trin. Werder, Weahlendorf, Pottangowo, Lewinko, Kaminitza und Kaminitzamühl in Seen ziemlich häufie. Corymephorus caneseens P. B. Auf sandigen Feldern überall sehr häufig. Aira caespitosa L. Auf Wiesen und in Wäldern überall häufig. Arena jJlexuosa Schrank. Auf Haiden und an Wäldern überall. Arena praecox P. Beaur. Wahlendorf am Waldrande und auf abgeholzten Wald- flächen ziemlich häufig. A. pubescens L. Ueberali im Gebüsch und auf Triften. Holeus mollis L. Wahlendorf, Abbau Kaminitzamühl an Waldrändern ziemlich häufig. H. lanatus L. Werder auf Grasplätzen am Dombrowosee. Triodia deeumbens P. Beaur. Werder auf torfigen Haiden in der Nähe des Dombrowosees. Melica nutans L. Ueberall in Gebüschen. Poa annua L. Ueberall in Dörfern, an Wegen häufie. P. pratensis L.Ocealitz, Kaminitzamühl, Klutschau, Gossentin auf Wiesen an Bächen. Glyceria fluitans R. Br. Ufer der Seen und in Sümpfen überall häufig. Molinia coerulea Mönch. Wahlendorf am Ufer des Wook- und Karpionkisees und in Torfbrüchen in der Nähe davon häufige. Dactylis glomerata L. Ueberall auf Wiesen und in Gebüschen ziemlich häufig. Cynosurus eristatus L. Temez, Mirchauer Königl. Forst. Festuca ovina L. Auf Anhöhen und Triften überall häufig. Bromus secalinus L. Werder, Barlomin, Occalitz: auf besserem Boden im Getreide Br. mollis L. Auf Triften und an Wegen überall häufige. Tritieum repens L. Mit Ausnahme des sterilen sandigen Bodens überall im Acker, Lolium perenne L. An Wiesen und Wegen überall häufig. L. temulentum L. Auf bessern Boden im Getreide. Nardus strieta L. Wahlendorf auf sandigem, festen Rasen an Torfbrüchen häufig. Typha latifolia L. Sumpfige Stellen der Seen überall häufig. Sparganium ramosum Huds. Ueberall in Sümpfen ziemlich häufig. Sp. simplex Huds. Wahlendorf, Werder, Barlomin, Lusino in Sümpfen ziemlich häufig. Sp. minimum Fr. Wahlendorf, Abbau Kaminitza in Gräben auf Moor-Wiesen zwischen dem grossen und Bialasee. Sparganium natans L. Wahlendorf, Wooksee (mit sehr langen schwimmenden Blättern). | Acorus Calamus L. Temez, Wahlendorf, Wyschetzin und wohl überall in Sümpfen und Gräben auf Wiesen (häufig angepflanzt). 95 g* Calla palustris L. Ueberall in Torfsümpfen häufig. ‚Potamogeton natans. L. Werder, Wahlendorf, Occalitz in Seen häufig. P. rufescens Schrad. Bach zwischen Dargelau und Klutschau. P. praelongus Wulf. See von Pottangowo, Kr. Karthaus. P. perfoliatus L. Wahlendorf im grossen und Bialasee häufig, Kaminitzamühl im See Wodnog. P. erispus L. Kaminitzasee an der Buckowiner Grenze. P. obtusifolius Mert. et Koch. Teich auf Wilhelmshöhe bei Lauenburg. P. pusillus L. Im Bach zwischen Klutschau und Dargelau. Lemna minor L. Linde im Sumpf. L. polyrrhiza L. Wahlendorf im Bialasce. L. trisulea L. Im Bach zwischen Klutschau und Dargelau. Cryptogamen. Isoötes lacustris L. Werder: im Dombrowo- und Morsitzsee, Wahlendorf im Karpionkisee, Levinkower See. Is. echinospora Dur. Wahlendorf im Wook- und Karpionki-See. ILyeopodium complanatum L. Ocealitz im sandigen Kiefernwalde am Wege nach Lauenburg und Wahlendorf Kiefernschonung am Karpionkisee. L. Chamaecyparissus A. Br. Wahlendorf an der Linder-, Werder-, Labuhner-. Buckowiner Grenze auf alten Haiden und Anhöhen sehr häufig. L. inundatum L. Wahlendorf in und an Torfbrüchen an der Buckowiner Grenze häufig und in Torfbrüchen bei Jeannettenhöh sehr häufig. L. clavatum L. Ueberall in Wäldern und auf Haiden häufig. L. annotinum L. Wahlendorf, Kaminitzamühl im Gebüsch am Bach mit der foleenden ziemlich häufig und Mirch. Königl. Forst häufig. L. Selago L. Wahlendorf, Mirchauer Kgl. Forst in der Nähe der Seen und an schattigen Abhängen der Berge sehr häufig. Equisetum arvense L. Ueberall auf Aeckern häufig. E. limosum L. Wahlendorf im Wooksee, Lewinkoer See, Wyschetziner See. E. hiemale L. Werder am Ufer des Morsitz-Sees, (buschiger Abhang) häufig. Aspidium Filix mas Sw. Wyschetzin, Barlomin, Klutschau: in Wäldern. A. eristatum Sw. Torfbrüche am Ufer des Bialasees im Gebüsch. Phegopteris Dryopteris Fee. Wahlendorf, Kaminitzamühl, Grünlinde, Mirchauer Königl. Forst, in feuchten Laubwäldern ziemlich häufig. Athyrium Filix femina Roth. Occalitzer Wald. Pteris aquilina L. Ueberall auf sandigen Brachen, Rainen, im Getreide, Wäldern sehr häufig. Hylocomium squarrosum Sch. Wahlendorf Ufer des Wooksees. Hypnum euspidatum L. Wahlendorf im Wooksee an Stubben, Poblitz: im Torf- bruch; Werder: Ufer des Morsitzsees. | H. palusire L. Gossentin: an Steinen im Bach. H. jluitans Hedw. Wahlendorf: im Karpionkisee. 99 117 HI. Hluit var. falcatum Schmpr. Ufer des Karpionkisees bei Wahlendorf. Amblystegium riparium Sch. Im Bach bei Gossentin. Plagiotheeium dentieulatum Sch. Ufer des Wooksees bei Wahlendorf. Rhynchostegium rusciforme Sch. Im Bach bei Gossentin. Brachythecium Mildeanum Schmpr. Am Ufer des Wooksee bei Wahlendorf. Br. populeum Sch. Gossentin im Gebüch am Bach. Climatium dendroides W. et M. Im Gebüsch am Ufer des Morsitzsees b. Werder. Fontinalis antipyretica var. laxe Milde. Wahlendorf im Wook- u. Karpionkisee. Font. antip. var. latifolia Milde. Kleinen Klentschsee bei Pottangowo in der Mirchauer Kel. Forst. F, dalecarlica Schmpr. cfr. Wahlendorf im Karpionkisee auf dem Grunde des- selben in einer Tiefe bis ca. 1'/, m. Font. hypnoides Hartm. im Espenkrüger See, Kr. Neustadt. Neu für dieProvinz. Polytrichum gracile Menz. Im Torfmoor bei Ocealitz. Pol. formosum Hedw. Wahlendorf Ufer des Karpionkisees. P. piliferum Scbreb. Temez: Abhang eines sandigen Hügels. P. juniperum Hedw. Werder und Temez an sandigen Hügeln. P. strietum Menz. Kobillasch. Wahlendorf: in Torfbrüchen. P. commune L. Wahlendorf, Wyschetzin: Im Gebüsch an Seen. Pogonatum urnigerum P. B. Wahlendorf, Temez: auf sandigem Boden. Philonotis fontana Brid. Wahlendorf: hohle Ufer des Karpionki-Sees; Werder: Ufer des Morsitz-Sees. Aulacomnium palustre Schwägr. Wahlendorf: Ufer des Wooksees. Mnium hornum L. Wahlendorf: hohle Ufer des Karpionkisees. Webera nutans Hedw. Wahlendorf in Torfbrüchen. W. nut. var. longiseta Schmpr. In TVorfbrüchen bei Wahlendorf. Grimmia apocarpa Hedw. var. rivularis N. a. E. Auf Steinen im Bach bei Gossentin. Barbula ruralis Hedw. Im Barlominer Walde. Geratodon purpureus Brid. Temez Sandfelder. Conomitrium Julianum Mont. Im See beim Espenkruge, meistens unter Jsoötes lacustris L. So eigenthümlich wie der Standort ist, ist auch der Habitus der Pflanze, fast ganz abweichend von Formen von gewöhn- lichen Standorten. Leucobryum glaucum Hampe. Mirchauer Königl. Forst. Dieranum scoparium Hedi. Wahlendorf in Kiefernschonungen, Werder am Ufer (les Morsitzsees im Gebüsch. Sphagnum cymbifolium Ehrh. Wahlendorf: Ufer des Wooksees, Torfbruch bei Quaschin. Sph. glaucum Klinggr. Torfbrüche in der Nähe des Karpionki-Sees bei Wahlendorf. Sph. recureum Pal Beaud. Wahlendorf: in Torfbrüchen in der Nähe des Karpionkisees. 100 pls Sph. euspidatum Ehrh. var. monocladum x. Klinggr. nor. var, form fluitans. Wahlendorf im Karpionkisee. Sph. acutifolium Ehrh. var. defleeum Schimpr. Werder in Torfbrüchen. Sph. tenellum Schmpr. Wahlendorf: Ufer des Wooksees. Calypogeia Trichomanis Gord. Wahlendorf: hohle Ufer des Karpionkisee. Chiloseyphus polyanthus Cord. var. rivularis Wahlendorf: hohle Ufer des Kar- pionkisees. Cephalozia connivens Dicks. Wahlendorf: hohle Ufer des Karpionkisees. C. bieuspidata Dumrt. Wahlendorf: hohle Ufer des Karpionkisees. Scapania undulata N. E. var. virularis Hüben. Wahlendorf: im Karpionkisce, Neusfür die) Proyinz. lieularia scalaris Gord. Wahlendorf: hohle Ufer des Karpionkisees. Pellia epiphylla N. ve. E. Wahlendorf: hohle Ufer des Karpionkisees. Aneura pinnatifida M. ab E. Wahlendorf: im Karpionkisee in einer Tiefe bis 1,5 ın. in grosser Menge und in wunderschönen Exemplaren. Neu für die Provinz. Aneura latifrons. Wahlendorf: im Wooksee auf dem Grunde, meistens auf Stubben und Baumresten in einer Tiefe von 1—1,5 m. recht häufig und in prächtigen Exemplaren. Neu für die Provinz. Marchantia polymorpha L. An Seeufern und Sümpfen bei Werder. Chara foetida A. Br. Im Bialasee bei Wahlendorf in grosser Menge. 101 119 Nachtrase. mn Da ich die botanischen Untersuchungen im Neustädter Kreise, speciell in dem Theile auf dem uralisch-baltischen Höhenzuge, in diesem Sommer fortge- setzt habe, so verfehle ich nicht, einige interessante Funde schon in dem dies- Jährigen Jahresberichte zur Kenntuiss zu bringen; das Weitere und Ausführliche darüber erfolet im nächsten Jahresbericht. Die Resultate dieser Untersuchungen beweisen, dass namentlich die Kryptogamenflora dieser Gegend eine interessante ist, und da letztere in botanischer Hinsicht noch wenig durchforscht ist, ver- dient sie die Aufmerksamkeit unseres botanischen Vereins besonders auf sich zu lenken. Phanerogamen. Lobelia Dortmanua L., im Steinkrüger-, Leeknau-, Wittstock-, (bei Jellensch- hütte) Gr. Ottalsiner-, Gelonka- und Brzeszonka-See. Litorella lacustris L. mit voriger an denselben Standorten. Ranuneculus reptans L. am Ufer des Espenkrüger-, Gelonka-, Wittstock-Sees und des Jellenschen Mühlenteiches. Drosera anglica Huds, auf Wiesen und in Torfbrüchen am Canal bei Jellensch- hütte und am Ufer des Wittstocks-Sees die vorherrschende Art. Limosella aquatica L., am Ufer des Sees bei Kl. Tuchom und zweier Dorf- teiche in Köllnerhütte. Corallorrhiza innata R. Br., im bewaldeten Torfbruch am Ostende des Lecknau- Sees, daselbst auchı Pyrola media Sw. Luzula angustifolia Grcke., im Walde bei Kölln und Smazin. Acon:tum variegatum L.,im Walde am Ufer des Baches bei Smazin, daselbst auch: Asarum europaeum L. Kryptogamen. Isoötes lacustris L. im Wittstocker-, (bei Espenkrug) Steinkrüger-, Lecknau- Wittstock-, Gr. Ottolsiner , Gelonka- und Brzeszonka-See. Botrychtum Lunaria Sw., am Waldrande bei der Köllner Ziegelei. Blechnum spicant Roth, in Waldschluchten bei Kölln. Dychelyma capillaceum B. 8., am Ufer des Mühlenteichs bei Jellenschhütte (zweiter Standort in Deutschland). Fontinalis dalecarlica Schmpr. in grosser Menge im zweiten kleinen Torfsee links vom Wege von Kölln nach Steinkrug, im gegenüberliegenden 102 120 See rechts vom Wege, im Steinkrüger-, Lang-Okuniewa-, Wittstock-, Brzesonka-See, im Canal zwischen dem Brzesonka- und Wittstocksee, im Mühlencanal bei Jellenschhütte und am Mühlenteich daselbst zu beiden Seiten der Brücke. Das sterile Moos vom vorigen Jahre, (Siehe Seite 100 dieses Berichts) konnte vorläufig nur als Fontinalis dalecarlica Schmpr. cfr. aufgeführt werden; die fructifirenden Exem- plare von der diesjährigen Tour lassen dasselbe mit Sicherheit als Fontinalis dalecarlica erkennen. Fontinalis dalecarlica Schmpr. nov. var. baltica Limpricht. Im Espenkrüger See, am Ufer des Steinkrüger Sees und im Bach in Jellenschhütte an der Brücke. Gonomitrium julianum Mont.. ausser im Espenkrüger See in grosser Menge im See bei Steinkrug. Amblystegium Juratzkanum Schäfer, Oliva Hohlweg an der Kesselkaul. Philonotis caespitosa Wils. Am Ufer des Espenkrüger Sees. „Untum cinelidioides Hueben. Im zweiten kleinen Torfsee links vom Wege von Kölln nach Steinkrug, am Ufer des gegenüberliegenden Sees rechts vom Wege in grosser Menge, im Lang-Okuniewa- und im Wittstocksee. Aneura pinnatinda N. ab E. im Steinkrüger See (zweiter Standort in der Provinz). Batrachospermum monihiforme Roth, in Torfgräben am Westende des Gr. Ottel- siner Sees. 10° 121 Die Ichneumoniden der Provinzen W est- und Ostpreussen. Von C. @. A. Brischke, Hauptlehrer a. D., Langfuhr. Schluss. Braconidae. Fast alle aufgezählten Arten wurden von den Herren: Professor Ratzeburg, Oberlehrer Ruthe und Geheimen Medizinalrath Dr. Reinhard bestimmt. Viele unbestimmte Arten stecken noch in meiner Sammlung. Ich folge bei dieser Aufzählung einer systematischen Uebersicht der Gattungen, welche mir Herr Oberlehrer Ruthe vor mehreren -Jahren schriftlich mittheilte. M. M. M. M. M. M. M. A. KEndodontes Wsm. I. Polymorphes Wsm. Genus Meteorus Hal. (Perilitus Ns. et Wsm. partım.) abdominator Ns. (Perilitus Ns..) d' 2. Wurde in Schlesien aus Raupen von Cidaria luctuata erzogen. albitarsis Ns. (Perilitus Ns. Zemiotes Frst.) J'2. Cocon 8mm. lang und fast 4mm. breit, derb, an beiden Enden spitz, aussen weisswollig. bimaculatus Wsm. J2. Aus Raupen verschiedener Spinner, Eulen und Spanner erzogen. Cocon hängt an einem Faden, ist elliptisch, mit dünneren, abgerundeten Enden, in der Mitte am breitesten, fest, braun. (Ratzeburgs rugator und fasciatus gehören wohl zu bimacalatus.) breviceps Wsm. d‘. brunnipes Rthe. Z'2. Aus Raupen von Ovcullia argentea und Eupithecia sobrinata erzogen. Cocon hängt an einem Faden, dem von bima- culatus fast gleich, nur durchscheinender, aber fest, glänzend und braun. chrysophthalmus Ns. (Perilitus Ns. Protelus Frst) ?2. Aus Raupen von Eucosmia certaria erzogen. Cocon wie bei albitarsis. einctellus Ns. (Perilitus Ns.) d'2. Aus Raupen von Cidaria jwriperata unıl einer Noctua erzogen. Cocon wie bei bimaeulatus, 104 M. MM, M. M. M. B, D. >. m I consimilis Ns. (Perilitus Ns.) J'. deceptor Wsm. (Perilitus Wsm.) Z'2. Aus Raupen von Ühesias spartiaria, in Schlesien aus Raupen von Cidaria luctuata erzogen. Cocon wie bei albitarsis, nur kleiner, etwas fester und mehr elliptisch. dubius Rthe. 2. Jaclalis Rthe. 2. . Haviceps Rtzbg. 2. Aus einer Tortrix-Raupe erzogen. ‚Jormosus Wsm.? g‘. Mesothorax schwarz. Aus Maden von Agromyza posti- cata erzogen. Fragilis Wsm. 2. Aus Raupen von Cueullia argentea erzogen. gracilis Rtzbg. 2. Ist aus der Sammlung verschwunden, wurde aus einer Raupe von Grapholitha roborana erzogen. . tetericus Ns. (Pertlitus Ns.) Z'2. Aus Raupen von Timetocera ocellana erzogen. Coceon seidenartig, weiss, elliptisch. laticeps Wsm. 2. longicaudis Rtzbg. (Perilitus Rtzbg.) 2. Aus Larven von Orchesia micans in Pilzen erzogen. medianus Rthe, g'2. Neesii Rthe. Z'2. Aus Raupen von Eupithecia Absynthiaria erzogen. Cocon 6 mm. lang, 2 mm. breit, fast wie der von deceptor. . pallipes Wsm.? g'. pallidus Ns. (Perilitus Ns.) 2. Aus einer Noctua-Raupe erzogen. Cocon wie der von bimaculatus, nur rauher. rubens Ns. (Perilitus Ns.) Z2. Aus Raupen von Agrotis valligera erzogen. ruficeps Ns. (Perilitus Ns.) SQ. Aus Raupen von Calymnia trapezina er- zogen. Cocon wie der von bimaculatus. rubriceps Rtzbg. g'2. Aus Raupen von Abrawas grossulariata und Tortrir erzogen. Cocon wie der von bimaculatus. . simtlator Ns. (Perilitus Ns.) S'2. scutellator Ns. (Perilitus Ns.) Z' 2. Aus Raupen von Leucoma salcıs, Gastropacha neustria, Agrotis fumosa und wanthographa, Eupitheeia exiguaria erzogen. Cocon wie der von bimaculatus, nur etwas heller. untcolor Wsm. J' 2. Aus Raupen von Cncullia argentea erzogen. Cocon wie bei bimaculatus. versicolor Wsm. 2. Aus Raupen von Argyresthia nitidella erzogen. Üocon wie bei bimaculatus, n. sp. 2. Genus Perilitus Ns. «aethiops Ns. (Microctonus Ns.) S'2. bieolor Wsm. (P. conterminus Hal.) 2. hrevscollis Hal. (Microctonus retusus Rthe.) 2. cerealium Hal. (Microctonus aemulus Rthe., Per. rufipes H.-Sch.) S". dubius Wsm. (Prutilus H.-Sch.) 2. 105 ee an — _# 2, > 5 } P. fulviceps Rthe. d‘. P. rutilus var. Wsm. (Mieroctonus Wsm. {= P. ruralis H.-Sch, 2=P, luteus H.-Sch.) 2. P. terminatus Ns. (Mieroctonus Ns.) 2. P. vaginator Wsm. (Microctonus vaginatus Rthe., P. claratus H.-Sch.) 2. P. vernalis Wsm. (Mieroctonus Wsm., P. idalius Hal., P. conterminus Ns.?) 2. Genus Euphorus Ns. E. barbiger Wsm. (Microctonus Wsm., E. pallipes (urt., Microctonus brevi- cornis Rthe.) J2. — Var. d. E. elariventris Wsm. (Mieroctonus Wsm.) g. E. pallidistigma Curt. (Mieroctonus parculus Rthe.) g'. E. pieipes Curt. (Leiophron Hal., Mieroctonus relietus Rthe.) J'?. Genus Leiophron Ns. L. ater Ns. (Ancylus exerucians Hal.) g'. L. edentatus Hul. d‘. L. lituratus Hal. (Ancylus Hal., L. armatus var. Wsm.) 2. L. muricatus Hal. (Ancylus Hal. L. armatus Wsm.) S. L. Saxo Rhrd. d‘. Genus Centistes Hal. . Juscipes Ns. (Bracon Ns., Leiophron Wsm.) dd‘ SA . luridator Ns. (Bracon Ns. (. euspidatus Hal., Leiophron uter Wsm.) J'. Genus Diospilus Hal. . affinis Wsm, S'2. . analis Ns. (Bracon Ns.. Taphoeus Wsn.) 2. . flator Ns.? (Bracon Ns., Taphoeus Wsm.) 2. . Fuseipes Wsm. (Bracon capito Ns., Diospilus oleraceus var. 2 Hal.) S'?2. . inflexus Rhrd. S2. . morosus Rlrd. 2. . nigricornis Wsm. 2. . oleraceus Hal. (Taphocus conrormis Wsm.) J' 2. . rubi Rhrd. S'2. . speculator Hal. (Taphoeus irreqularis Wsm.) S'2. Sa ag, ee Genus Paxylomma Brebisson. P. buecota Breb. (Hybrizon latebricola Ns.) 2. Genus Aphidius Ns. . enervis Ns. (Paralipsis Frst.) d‘. . exoletus Wsm. (Praon Hal.) J?. . infirmus Ns. d‘. . obsoletus Wsm. ZZ. Aus Ceeidomyia rosaria erzogen- 106 kb A. 4. A E E. E B 124 pteipes Ns. Z'. proteus Wsm. Aus Cecidomyia rosaria und der Schlehenblattlaus erzogen. rosarum Ns. g'. Genus Elassus Wsm. camıcornis Rtybg.? gg. Aus Cecidomyia rosaria erzogen. minutus Rtzbg. Z'2. Aus Blattläusen auf Artemisia vulgaris erzogen. . pareicornis Ns. (Aphidius Ns.) 2. Genus Blacus Ns. compar Rthe. S‘. . errans Ns. J'2. . exilis Ns. 2. . humilis Ns. S'2. . instabilis Rthe. gZ'. . maculipes Wsm. g' 2. . ruficornis Ns. (Bracon Ns.) g'?2. Genus Pygostolus Hal. . falcatus Ns. (Leiophron Ns., Blacus Wsm.) 2. stietieus Fbr. (Ichneumon Fbr., Bassus testaceus Fall., Bassus giyas Wsm.) J'2. Cocon 6 mm. lang, 2 mm. breit, elliptisch, ziemlich fest, durch- scheinend, hellgrünlich, aussen rauh. Genus CGalyptus Hal. (Brachistes Wsm.) longicaudıs Rtzbg. &- . nigricoais Wsm. S'2. . robustus Rtzbg. 2. . ruficoais Wsm. dg'. uncigenis Wsm. 2. Genus Eubadizon Ns. . pectoralis Ns. g'2. Aus Raupen von Earias clorana und Tortriw eiridana erzogen. (Genus Opius Wsm. Viele Arten dieser Gattung leben in den Maden der Blattminir-Fliegen, besonders der Gattungen Agromyza und Phytomyza. O. abnormis Wsm. (Eurytenes Frst.) S'2. aemulus Hal, 2. apiculator Ns. dd". . aethiops Hal. g'. carbonarius Ns. (Bracon Ns., Biosteres Frst.) 2. — Var. Z'Q. Aus Maden von Anthomyia miritarsis erzogen. . cingulatus Wsm. (Nosopoea Frst.) 32. 107 DD DE DET ER ne SO era a ae ): _ SS Don DB >. DS OÖ. M. . comatus Wsm. (Holeonotus Frst.) g‘. . crassinervis Rthe. &- . celsus Hal. g‘. . crassipes Hal.? 2. . clarus? . decrescens Ns. (Rogas Ns.) d‘. . dimidiatus Rthe. 2. . ewiguus Wsm. 2. . exilis Hal. I8. . Funebris Wsm. 2. . Fulgidus Hal. (Diachasma Frst.) &. Aus Maden von Anthomyia nigritarsis erzogen. . haemorrhoicus Hal. &. . impressus Wsm. . instabilis Wsm. & 2. . imbutus Rhrd. 2. . insignis Rhrd. g‘. . irregularis Wsm. (Allotypus Frst.) d. . leptostigma Wsm. 2. . magnicornis Wsm. g'. . maculipes Wsm. S' 2. nitidulator Ns. g'. . ochrogaster Wsm. 3 2. . pactus Hal. g'. . pallipes Wsm. (Hypolabes Frst.) J‘. . procerus Wsm. & 2. . rufipes Wsm. d'. . reconditor Wsm. var. dd‘. . rufceps Wsm. (Therobolus Frst.) J' 2. Aus Maden von Anthomyia conformis erzogen. . rusticus Hal. &. . singularis Wsm. dg'. . scabrieulus Wsm. 2. . sylvaticus Hal. S' 2. . truncatus Wsm. dg‘. . timidus Rhrd. 2. . index Hal. 2. Wesmaeli Hal. g‘. Genus Macrocentrus Curtis. brevis Rhrd. S' 2. eingulum Rhrd. f 2. Aus Raupen von Euryereon verticalis und Orgyia antigua erzogen. Maden grün. Cocons in gemeinschaftlichem, braunem Gespinnste., 108 M. M. M, M. M. M. C, Cl, R. 126 collaris Ns. (d' — Bracon ebeninus Ns. Amicroplus Frst.) J' 2. Aus Raupen von Gortyna Jlavago und Calocampa vetusta erzogen. Cocons bräun- lich gelb, elleptisch, durchscheinend, glänzend, in gemeinschaftlichem schmutzig-weissem Wollengespinnste. inprmus Ns. d' 2. In Schlesien aus Raupen von Chloantha polyodon erzo- sen. Cocon wie bei M. linearis. interstitialis Rtzbg. (Rogas Rtzbg.) d' 2. Aus Raupen von Retinia resinana und cosmophorana erzogen. Üocons gesellig, gelb oder braun, Hülle wie bei M. linearis. limbator Rtzbg. (Royas Rtzbg.) & 2. Aus Raupen von Tachyptilia populella und Tortriwe podana erzogen. Am 12. Juni 6 mm lange, gekrümmte weissliche Maden mit grünlichem Rücken und Bauche und mit vielen schwarzen und braunen Punkten bedeckt. Cocons lang und schmal, braun glänzend, in gemeinschaftlichem, weisslichem Gespinnste. Am 29. Juni erschienen schon die Wespen. linearis Ns. (Rogas Ns.) d' 2. Aus Raupen von Euryereon verticalis und Tortrie laevigana erzogen. Cocons lang, glänzend, braun, in gemein- schaftlichem heller oder dunkler braunem Gespinnste. (Am 23. Juli entstanden die Cocons, am 12. August erschienen die Wespen). maculatus Rtzbg. (Rogas Rtzby.) gd' 2. Aus Raupen von Euryereon verti- calıs erzogen. Üocons elliptisch, glatt, dünnwandig, braun, in gemein- schaftlichem weissem Wollengespinnste. marginator Ns. d' 2. Aus Raupen von Sesia formicae = und spheeiformis erzogen. Cocons 8 mm lang und 2 mm breit, eylindrisch, durch- scheinend, braun, aussen etwas wollie. thoracicus Ns. d 2. Aus Raupen von Tachyptilia populella erzogen. Cocon einzeln, braun, etwas wollig. Genus Clinocentrus Hal. excubitor Hal. g' 2. exsertor Ns. 2. Genus Rogas Ns. bicolor Spin. (Bracon Spin., Aleiodes Wsm.) J 2. Aus Ino pruni erzogen. R. circumseriptus Ns. (R. testaceus Hal. partim, Aleiodes nigriceps Wsm., R. pietus R. R. AR: H.-Sch.) 9 2. In Schlesien aus Raupen von Caradrina Alsines erzogen. Cocon aus der harten, sammetschwarzen Raupenhaut be- stehend, Flugloch oben vor dem Hinterende. eruentus Ns. (R. dorsalis H.-Sch.) d‘. dimidiatus Spin. (Bracon Spin., Aleiodes nigripalpis und brewicormis Wsm., R. ruficornis H.-Sch.) S' 2. dissector Ns. (R. rugulosus Hal.) 2. R. gasterator Jur. (Bracon Jur., Rogas Ns.) 9 2. 109 127 R. genieulator Ns. (Aleiodes Wsm. Bracon Rtzbg.) d' 2. Aus jungen Raupen von Orgyia gonostigma und antiqua, Dasychira selenitica und einer Tortrix erzogen. Die junge Raupenhaut wird hart, Flugloch oben, hinten. . heterogaster Wsm. (Aleiodes Wsm.) 2. irregularis Wsm. (Aleiodes Wsm.) ‘2. . miniatus H.-Sch. (Aleiodes formosus @ir.) ‘2. . modestus Rhrd. J'2. Aus Raupen von Eupithecia pimpinellaria, ewiquaria, u Bo larieiaria u. Absynthiaria und Acidalia triliniaria erzogen. Cocon aus der braunen Raupenhaut bestehend, einem Wiener Würstel ähnlich, Flugloch immer am Ende, oben. R. pulchripes Wsm. (Aleiodes Wsm.) 2. Aus jungen Raupen von Porthesia auriflua. Cocon aus der sehr harten Raupenhaut bestehend, Flug- loch hinten, oben. R. retieulator Ns. g‘. R. ruqulosus Ns.2. Aus jungen Raupen von Aecronyeta Euphorbiae u. abscondita erzogen. Raupenhaut hart und aufgedunsen, Flugloch hinten, oben. R. testaceus Spin. (Bracon Spin., Braec. eircumseriptus Rtzbg.)2. Aus jungen Raupen von Porthesia aurizlua, Plusia gamma, in Schlesien aus einer Leucania-Raupe erzogen. Die Raupenhaut wird hart und glänzend, Flugloch oben, vor dem Ende. R. tristis Wsm. (Aleiodes Wsm.) SQ. Aus Raupen von Eupitheeia pimpinellaria erzogen. Cocon wie bei modestus. R. unicolor Wsm. (Aleiodes Wsm.) J'2. Aus jungen Raupen von Leucoma salicıs u. Psyche viciella erzogen. vittiger Wsm, (Aleiodes Wsm., R. seriatus H.-Sch.) J'2. Cocon wie hei den vorigen Arten. I Genus Phylaeter Rhrd. (Phylax Wsm.) Ph. annulicornis Ns. (Rosas Ns.) g'2. Aus einer Noctwa-Raupe erzogen. Cocon 8 mm. lang, 4 mm. breit, elliptisch, ziemlich derb, weiss, mit dichterer Mittelzone. Ph. calcarator Wsm. 4 2. Aus Raupen von Frdonia cebraria erzogen. Üocon elliptisch, weich, durchscheinend, weiss, glatt, mit weisser Mittelzone. Ph. chlorophthalmus Ns. (Rogas Ns.) g' 2. Cocon bräunlich gelb, wollig, elliptisch. Genus Petalodes Wsm. P. unicolor Wsm. (Rogas compressor H.-Sch.) 2. Genus Cardiochiles Ns. ©. saltator Ns. 2. Genus Heleon Ns. H. aegquator Ns. ‘2. H. ceylindricus: Wsm. 2. 110 N. L. L. en >) A. NR Un Ch. Ch. Ch. Ch. Oh. . inanitus Ns. & 2. . microphthalmus Wsm. g'. . oculatus Ns.g'Q. Aus Raupen von Hadena sufuruneula u. Tapinostola . ruspator Ns. 2. tardator Ns. (Gymnoscelus Frst.) 92. Genus Oncophanes Frst. . minutus Wsm. (Exothecus Wsm.) 2. Genus Aspigonus Wsm. . Abretis Rtzbg. 2. Genus Laceophrys. Frst. cephalotes Rtzbg. (Opius Rtzbg.) J' 2. rubriceps Rtzbg. (Opius Rtzbg.) 9‘. Aus Raupen von Retinia Buoliana erzogen. Genus Ichneutes Ns. brevis Wsm. J'2. Aus Nematus- u. Fenusa-Larven erzogen. laevis Wsm. d'?. Aus Larven von Nematus viminalis erzogen. reunitor Ns. g'Q. Aus Nematus-Larven erzogen. Einige unbestimmte Arten aus Blattminirern erzogen. Genus Proterops Wsm. ». nigripennis Wsm. g“. Genus Anostenus Frst pica Rhrd. g“. II. Cryptogastres Wsm. Genus Sigalphus Spin. . ambignus Ns.2. . caudatus Ns. (Microgaster aetiops Wsm.) J'2. . Havipalpis Wsm. 2. . Horicola Wsm. g'2. Aus Käferlarven erzogen. . obscurus Ns. g. . pallipes Ns. (Brachistes Fagi Rtzbg.) JQ. Aus Larven von ÖOrchestes Fagi erzogen. Noch 2 neue Arten. Genus Chelonus Ns. annulipes Wsm. g‘. annulatus Ns. gg. contractus Ns. g‘. Fenestratus Ns. J'. Gravenhorstii Ns. J' 9. Elymi erzogen. 4. EA nA, Ph. Ph. Rh. M. M. M. . parcicornis H.-Sch. g' 2. . punctulatus Rhrd. 7 sulcatus Jur. (Ch. fenestratus Ns., contractus Ns.) d. Aus Tortrie- Raupen erzogen. ÜCocon 6 mm. lang, elliptisch, weiss, durch- scheinend, glatt. . submuticus Wsm. 2. Genus Allodorus Frst. lepidus Hal. g‘. . pallipes Rhrd. 2. Genus Aseogaster Wsm. . albitarsus Rhrd. g.. . annularis Ns. (Chelonus Ns.) g'. . canifrons Wsm.dg". ü . elegans Ns. (Chelonus Ns.) &2. Bei den 2 sind die Fühlerbasis u. Mittel- tibien ganz roth, die Spitze der Hinterschenkel schwarz, instabilis Wsm. (A. pallidus Rthe., Chelonus femoralis H.-Sch., Ch. rufiventris H.-Sch.) S'2. Neesiüi Rhrd. (G-Chelonns Klugii Ns.) gg. quadridentatus Wsm. (Chelonus impressus H.-Sch., Ch. quadridens H.-Sch., Ch. similis Rtzbg.) Aus Raupen von Hyponomeuta malinellus, Tortri.xw heparana, laevigana, Bergmanniana, Laverna Hellerella, Grapholitha Junebrana, Nematus leucostietus u. Anthomyia albimana erzogen. Ein Exemplar mit rothen Trochanteren. Cocon elliptisch, weiss, durchscheinend. rufidens Wsm. (Chelonus rufipes H.-Sch., Ch. laevigator Rtzbg.) g.. Aus Tortrix- Raupen erzogen. CGocon elliptisch, reinweiss, durchscheinend, wollig. . rufipes Ltr. (S-Sigalphus rufipes Ltr. Chelonus Ns., Q-Asc. bidentulus Wsm., Chelonus pallipes H.-Sch., Ch. multiarticulatus Rtzbg.) JQ. Aus Raupen von Earias elorana u. Tortriw erzogen. Genus Phanerotoma Wsm. dentata Ns. (Chelonus Ns.) J'Q. In Schlesien aus Raupen von Mwyelois advenella erzogen. rugifera Wsm. g". Genus Rhytigaster Wsm. irrorator Ns. (Chelonus Ns.) 8 2. Aus Raupen von Aeronyeta tridens erzogen. ÜCocon elliptisch, derb, weiss. IH. Areolaires \Vsm. Genus Mierodus Ns. caleulator Fbr, (Ichneumon Fbr., M. abseissus Rtzbg.) g'. cingulipes Ns. 2. conspieuus Wsm. J'2. M. VO. M. M. 15 dhmidiator Ns. (M. cingulator Rtzbg.) JR. Aus Raupen von Timetocera ocellana 11% Tortri« ErZOgen. geniculatus Rthe. 2. . mediator Ns. 2. tumidulus Ns. g' 2. «enus Karinus Wsm. . gloriatorius Pz. 2. nitidulus Ns. (Mierodus Ns., M. thoracicus Ns. ist Varietät) Z P. — Var. 2. Cocon 6 mm. lang, 2 mm. breit, fast eylindrisch, ziemlich derb, weiss, etwas rauh. tuberculatus Wsm. 2. Genus Orgilus Hal. obscurator Ns. (Mierodus-Ns., Ischius Wsm. u. Rtzbg., Mierodus annulator Ns. M. laevigator Ns.?, Macropalpus leptocephalus Rtzbg.) SQ. Aus Raupen von Retinia resinana u. Buoliana ErZOgEen. pallipes Rthe. 2. punctulator Ns. (Microdus Ns.,? Mierod. abbreviator Rtzbg.) 2. . rubrator Rtzbg. (Ischius Rtzbg.) 2. Aus Säcken von Psyche vieiella erzogen. Genus Agathis Ltr. breviseta Ns. d' 2. Aus Raupen von (leodora tanacetella erzogen. dejlagrator Ns. (Cremnops Frst.) & 2. Aus Raupen von Euryereon verti- calis erzogen. Cocon eylindrisch, weiss, dünn, seidenartie. nigra Ns. S' 2. rufipalpis Ns. 5 2. Aus Raupen von Nannodia Hermannella erzogen. Syngenesiae Ns. g' 2. tibialis Ns. d' 2. Aus Gelechia-Räupchen in Statice armeria erzogen. Genus Microgaster Ltr. abdominalis Ns. g. adunceus Rthe. (Microplitis Frst.) g". albipennis Ns. -lacteipennis Hal. (Apanteles Frst.) &. Aus Gelechia-Raupen erzogen. ÜCocon einzeln, weiss mit maschiger Hülle. affinis Ns. -Vinulae Be. (Apanteles Frst.) & 2. Aus Raupen von Uncullia argentea, Orthosia instabilis, Kymatophora Or, Notodonta ziezae und Harpyia binda erzogen. ÜCocon einzeln, weiss, etwas wollig. amentorum Rtzbg. g. Aus Tortrix-Raupen erzogen. bicolor Ns. -eireumseriptus Ns., lividipes Wsm. (Apanteles Frst.) d' 2. Aus Raupen von Zithocolletis elutella und pruni und Plutella porrectella erzogen. Üocon einzeln, weiss, seidenelänzend. Brassicae Rtzby. (?) d". Blankardellae Be. 2. 113 g Bee PI% > M, M. M. M. brevicoruis Wsm. = fuliginosus Rtzbg. (Apanteles Frst.) $2. Aus Raupen von Hesperia malvarum, Geometra und Tortrix erzogen. Cocon in Häufchen, weiss, wollie. crassicornis Rthe. g. Aus Raupen von Eupithecia campanulae erzogen. Cocon einzeln, dünn, seidenartig, weiss. consularis Hal. -connexus Ns. und dilutus Rtzbg. f 2. Aus Raupen von Liparis aurizlwa und Aeronyeta tridens erzogen. Cocon einzeln, hell- braun wollig. congestus Rhrd. g' 2. Aus Raupen von Orthosia instabilis, Catocala, Noctua, Cueullia, Plusia gamma, Zygaena und Vanessa urticae erzogen. Cocons in gemeinschaftlichem, gelblichem oder weissem, wolligem Ballen. (Ratzeburg’s Spinnennester). carinator Rthe. 2. cinctulus Rthe. 2. consularis Hal. 9. Aus Larven von Lophyrus (?) erzogen. corvinus Rhrd. 2. callidus Hal. g. deprimator Ns. 9‘ 2. Aus Spinnennestern erzogen. dorsalis Ns. gJ'. difneilis Ns. -insidens und melanoscelus Rtzbg. (Apanteles Frst) gJ' 2. Aus Raupen von Arctia Caja, Leucoma salieis, Diloba coeruleocephala und Eucosmia certaria erzogen. Üocon einzeln, weiss, gelb oder hell braungrau bis hell rothbräunlich, wenig wolle. dilectus Hal. (Apanteles Frst.) & 2. Aus Raupen von Leucoma saliris erzogen. emarginatus Ns. -hilaris Hal. (Apanteles Frst.) & 2. ewilis Hal. (Apanteles Frst.) $ 2. Aus Tortrir-Raupen erzogen. Üocons gesellig, weiss, wollig. fumipennis Rtzbg. (Mieroplitis Frst.) -M. Ratzeburgii Rthe. g' 2. Aus Raupen von Acronyeta Euphorbiae und Schizocera geminata erzogen. Cocon einzeln, sehr derb, elliptisch, auf der angesponnenen Seite platt, grau, bronzeartig glänzend, aber rauh mit mehr oder weniger deut- lichen unregelmässigen Längsleisten. Fulvicornis Wsm. dd‘. Julvipes Hal. f 2. Aus Raupen von Pygaera reclusa, Ocneria dispar, Acronycta tridens erzogen. NHavipes Hal. g‘ 2. Aus Raupen von Boarmia repandaria und viduaria erzo- gen. Cocons grauweiss, mit den langen Seiten regelmässig zusam- menklebend, graubraun, wollig umsponnen, oft in Form eines kleinen halben Käses. | Hawiventris Rhrd. (Apanteles Frst.) 2. Aus Raupen von (horeutis Müllerana erZOgEn. faleatus Ns. (Apanteles Frst.) 9 2. Aus Noctua-Raupen erzogen. Üocons gehäuft, bräunlich weiss, wollig. 114 9* M. M. M. M. M. M. M. M. M. M. M. M. M. M. M, M. M. M. 132 Jaleator Rtzbg.2. Aus Tortriw-Raupen erzogen. Cocons gemeinschaftlich, weiss. fraternus Rhrd. (Apanteles Frst.) 42. Vocons wie bei M. Havipes, mur heller. Fuseicornis Rtzbg. (M. perspieuus var. 2) JR. Aus Raupen von Polia occulta erzogen. gracilis Rthe. -strenuus Rhrd. (Mieroplitis Frst.) ' 2. Aus jungen Raupen von Harpyia bifida, Mamestra persicariae und Eupithecia cumpanulae erzogen. An jeder Raupe nur ein Cocon. Dieser derb, elliptisch, eraulich weiss, mit unregelmässigen, mehr oder weniger deutlichen Längsleisten. Einige von Herrn Reinhard bestimmte Thiere gehören wohl nicht hieher. Sie haben ein anders gefärbtes Stigma, Hinterschenkel oben schwarz gestreift. Cocons nieht einzeln, hell- bräunlich, wollig. globatus L. -subincompletus Rtzbg. d 2. Aus Raupen von KEupithecia, Tachyptilia populella und Euryereon verticalis erzogen. Cocon ein- zeln, weiss, ohne Wolle. . glomeratus L. -M. Crataegi Rtzbg. und reconditus Ns. (Apanteles Frst.) S' 2. Aus Raupen von Aporia Crataegi, Pieris Brassicae, rapae, Smerinthus populi, Zygaena Peucedani, Sesia hylaeiformis u. Abraxas grossulartata erzogen. Üocons meistens gehäuft, gelb oder gelblich weiss, wollie. gagates Ns. (Apanteles Frst.) d'. hoplites Rtzbg. -laerigatus Rtzbg. (Apanteles Frst.) & 2. Aus Raupen von Tachyptilia populella erzogen. innmus Hal. (Apanteles Frst.) 2. Aus Raupen von Geometra eythisaria und Oecophora noricella erzogen. Üocons gehäuft, gelb, wollig. impurus Ns. -candidatus Hal. (Apanteles Frst) 9 2. Aus Raupen von Lycaena Corydon und Eupithecia sobrinata erzogen. Cocon einzeln, wollig, von Lycaena weiss, von Eupithecia gelb. inclusus Rtzbg. (Apanteles Frst.) d 2. Aus Raupen von Porthesia auriflua erzogen. Üocons in weissem, flockigem Gespinnste. Juniperatae Be. (Apanteles Frst.) S' 2. Aus Raupen verschiedener Spinner und von Laria Vnigrum erzogen. Cocon einzeln, heller oder dunkler bräunlich gelb bis schwefelgelb, wollig. lugubris Rthe. (Mierophtis Frst.) d. Cocon einzeln, derb und hart, mit unregelmässigen Längsleisten, weisgrau, rauh aber glänzend. lietorius Rhrd. (Apanteles Frst.) 9 2. longicauda Wsm. -terebrator Rtzbg. (Apanteles Frst.) 2. lacteus Ns. (Apanteles Frst) f 2. Aus Raupen von Dioryetria Abretella und Anthonomus pomorum erzogen. longipalpis Rhrd. (Apanteles Frst.) d. lugens Rtzbg. &. Aus Tortrir-Raupen erzogen. Cocon einzeln, weiss. medianus Rthe. (Mieroplitis Frst.) d' 2. Aus Raupen von (Cidaria galiaria erzogen. Üocon einzeln, elliptisch, ziemlich derb, bräunlich grau mit einzelnen elänzenden Längsleisten. 115 Sul en Z M. M. M. majalıs Wsm. &. mediator Hal. (Microplitis Frst.) S. Aus Noctua-Raupen erzogen. nitidulus Wsm. S 2. opacus Rthe. -ruqulosus Ns. 2. Ocellatae Be. (Mieroplitis Frst.) J 2. Aus Raupen von Smerinthus populi erzogen, Cocons meistens aneinander klebend, graubraun, hart, unregelmässig längsreifig. octonarius Rtzbg. (Apanteles Frst) & 2. Aus Raupen von Tortri.w laevi- gana erzogen. Cocons zu einem weissflockigen Häufchen vereinigt. oder einzeln, braungrau und gerunzelt. ordinarius Rtzbg. (Apanteles Frst.) J' 2. Aus Raupen von Lasiocampa pini erzogen. Die weissen, vereinigten Cocons umhüllen die Raupe wie mit einem Pelze. Die, aus Mwyelois eribrella erzogenen und von Herrn Dr. Reinhard bestimmten Wespen sind grösser, haben Segment 3 roth die Flügel mehr getrübt. Wohl eigene Art. obseurus Ns. -arenarius Hal. (Apanteles Frst.) d' 2. procerus Rthe. g. pareulus Rthe. -spectabilis Hal. (Microplitis Frst.) f' 2. Mit M. tubereulirer aus denselben Wirthen, auch die Cocons gleich. postieus Ns. J“. pubescens Rtzbg. g'. pallipes Rhrd. (Apanteles Frst.) f 2. Aus Raupen von Vanessa urticae, Cucullia argentea, Plusia chrysitis und Eurycreon verticalis erzogen. Cocons gemeinschaftlich in weissem, wolligem Gewebe. perspicuus Ns. fJ' 2. Aus Raupen von Cucullia argentea erzogen. Cocons wie bei congestus. russatus Hal. Z' 2. Aus Raupen von Haemylis Sparganiella erzogen. Cocon eylindrisch. lang und schmal, weiss, wollig, durchscheinend. rupierus Hal. (Apanteles Frst.) d 2. rubriceps Hal. f 2. Aus Raupen von Aymatophora Or und Geometra papi- lionaria erzogen. Die Cocons gleichen denen von glomeratus. stietieus Rthe. d 2. spurius Wsm. (Apanteles Frst.) J' 2. Aus Raupen von Melitaca Maturna, Argynnis Latonia, Lycaena Circe, Zygaena Peucedani, Harpyta binda, Gastropacha castrensis, Notodonta camelina, Noctuae, Cidaria junipe- rata, Eupithecia sobrinata und Pionea forfcalis erzogen. Cocons weiss, oder schön gelb. einzeln oder in wolligen Ballen. suhcompletus Ns. d' Q. Aus Tortrix-Raupen erzogen. Spinolae Ns. (Mieroplitis Frst.) JQ2. Aus Raupen von Misehia o.ryacanthae und Plusia gamma erzogen. Cocon schön hell blaugrün. . sordipis Ns. -M. tau Rizbg. (Microplitis Frst.) f 2. Aus jungen Raupen von Harpyia binda und Cucullia asteris erzogen. An jeder Raupe nur ein Cocon. Dieses ist hart, schwer zu durchstechen, hellbraun. 116 M. M. M. nit vielen oft undeutlichen Längsrunzeln, die an einer Spitze tiefe Rinnen zwischen sich lassen. sodalis Hal. (Apanteles Frst.) 2. Aus Tortrix-Raupen erzogen. Cocons weiss, seidenartig, gehäuft und wollig umsponnen. stigmatieus Rtzbg. Z' 2. Aus Raupen von Calymnia trapezina und Arctia Caja erzogen. (Cocon einzeln, hell rothbraun, rauh. sesstlis Ns. 2. Aus Raupen von Eupitheeia pimpinellaria und Tortri.e erzogen. Cocon einzeln, hellbraun, wollig. solitarius Rtzbg. (Apanteles Frst) $ 2. Aus Raupen von Ocneria dispar und Zonosoma triliniaria erzogen. Cocon einzeln, gelblichweiss, langflockig, oder schwefelgelb und rauh. Ein Cocon schön rothgelb, mit langen Fäden am Blatte befestigt. tubereulifer Wsm. (Mieroplitis Frst) ZJ 2. Aus Eupithecia-Raupen erzogen. Cocon einzeln, graubraun, derb, mit unregelmässigen Längsleisten, dem Kümmelsamen ähnlich. Jede Raupe liefert nur ein Cocon. tibralis Ns. -nigricans Ns., messorius u. meridianus Hal. 2. Aus Raupen von Tachyptilia populella erzogen. Cocon einzeln, lang, bräunlich weiss, nicht rauh. — Var.: /utescens Rlrd. 2. tristis Ns. (Mieroplitis Frst.) Aus Raupen von Cneullia argentea, verbasci und Hadena capsincola erzogen. Cocon braunroth bis grün, längs- rippig, wollig, meistens aneinander klebend. triangulator Wsm. (Apanteles Frst.) f' 2. Aus Raupen von Stauropus Fagı und Geometra ceythisaria erzogen. Cocon gelblich, wollig, einzeln oder gehäuft. . tenebrosus Wsm. (Apanteles F'rst.) d 2. Aus Raupen von Ocneria dispar erzogen. Cocon einzeln, gelb, etwas wollig. tıtillans Rhrd. tetricus (Apanteles Frst.) Rhrd. 2. Aus Raupen von Kupithecia ewiguaria erzogen. Cocon einzeln, gelb, rauh. ultor Rhrd. -lactipennis Rtzbg. (Apanteles Frst.) Z. Aus Raupen von Aero- »ycta pst, einer Orthosia und aus einer Uhrysopa-Larve erzogen. Cocon weiss oder gelbbräwnlich, einzeln oder gehäuft, seidenglänzen«dl und wollig umhüllt. viduus Rthe. (Mieroplitis Frst) SF 2. Aus Raupen von Aglia Tau, Cueullia argentea und linariae, Diphtera ludipiea, Chesias spartiaria und Dio- yetria Abietella erzogen. Cocon elliptisch, hart, mit unregelmässigen Längsleisten, hellrothbraun, etwas wollig, aber glänzend. wduns Be, (Mieroplitis Frst.) f\. Aus Raupen von Smerinthus populi erzogen. varıpes Rthe. (Mreroplitis Frst.) 5. Aus Raupen von Uweullien und Bupi- !heeia erignaria erzogen. Cocon einzeln, derb, rauh, elliptisch, an den Enden stumpf zugespitzt, hellbraun, mit unregelmässigen weissen oder gelblichen Längsleisten. An jeder Raupe nur ein Cocon. vitripennis Hal. 2. Aus Raupen von Lasiocompa pini erzogen. 117 NS, A . 135 Vanessae Rhrd. (Apanteles Frst.) f 2. Aus Raupen von Vanessa urticae erzogen. Cocons gemeinschaftlich in weissem, wolligem Gewebe, welches die Raupe ganz einhüllt. Wesmaeli Rthe. gZ'. vanthopus Rthe. (Mieroplitis Frst.) 2. wanthostigma Hal. -ochrostigma Wsm. (Apanteles Frst.) d' 2. Aus Raupen von Swammerdamia compunctella und aus einer Spannerraupe erzogen. Cocons gehäuft, seidenweiss, wollig umsponnen, oder auch einzeln. Genus Acoelius Hal. (Pleiomerus Wsm.) elandestinus Frst. Z. Aus den Weidenrosen von Ceeidomyia rosaria erzogen. subfasciatus Hal. g. Aus denselben Weidenrosen erzogen. IV. Cyclostomes \Vsm. Genus Bracen Fbr. . abbreviator Ns. 2. atrator Ns. 2. anthracinus Ns., Wsm. d' 2. amoenus Rtzbg. Aus Larven von Nematus vesicator erzogen. brevicornis Rhrd. d. Aus Raupen von Dioryetria Abietella erzogen. bisigqnatus Wsm. 2. confinis Rthe. (Var. von Br. variator Ns. ?) 2. . caudatus Rtzbg. J' 2. Aus Gallen von Andricus terminalis erzogen. discoideus Wsm. Z. Aus Larven von Nematus viminalıs erzogen. delusor Ns. g' 2. . dichromus Wsm. 2. erraticus Wsm. var. g'. Aus Raupen von Sesia hylaeiformis erzogen. . ericeti Rthe. 2. extricator Ns. 2. Neustadt. Fuscipennis Wsm. Z. Aus Larven von Gastrophysa raphani erzogen. fulvipes Ns. (Wsm.?) S' 2. . gallarum Rtzbg. Z. Aus Gallen von Nematus Valisnierii erzogen. . guttiger Wsm. 2. Hylobii Rtzbg. 2. . immulator Ns. g.. . instabilis Wsm. 2. lepidus Rhrd. 2. Aus Gallen von Nematus vrıiminalıs erzogen. laevigatus Rtzbg. g. Aus Gallen von Nematus viminalıs erzogen. larvieida Wsm. 2 labilis Rthe. 2. minutator Ns. d 2. Aus Raupen von Sesia hylaeiformis erzugen. Cocons eylindrisch, hellbraun, gemeinschaftlich einen langen Cylinder bildend, der die Frassröhre der Raupe ausfüllt. 113 Br. mgratus Wsm. g 2. Br. nominator Ns. SZ 2. Br. nigriventris Wsm. Q. Br. obseurator Ns. Wsm. 2. Br. Oostmaeli Wsm. Z' 2. Aus Maden von Lipara lucens erzogen. Br. punctulator Ns. 2. Br. praecox Wsm. 2. Br. pieticornis Wsm. Z' 2. Aus Gallen von Nematus vesicator erzogen. Br. regularis Wsm. g‘. Br. soiutus Rhrd. d' 2. Aus Raupen von Sesia hylaeiformis erzogen. Cocons wie bei minutator. Br. stabilis Wsm. S' 2. Br. scutellaris Wsm. 5. Aus Gallen von Nematus bellus erzogen. Br. satanas Wsm. S' 2. br. triangularis Ns. Z. Aus Raupen von Sesia hylaeiformis erzogen. br. terebella Wsm. Z' 2. Aus Larven von Gymnaetron campanulae erzogen. Br. umbraculator Ns. S 9. Dr. variator Ns. S' 2. Aus Larven von Gymmaetron campanulae erzogen. Noch einige, vielleicht neue Arten aus Gallen von Nematus, Andri- eus terminalis und Gymnaetron beccabungae erzogen. Genus Histeromerus Wsm. H. mystacinus Wsm. 9. Genus Hormius Ns. H. moniliatus Ns. 9‘ Q. Aus Raupen von Tortriw corylana erzogen. Cocons eylindrisch, dünnwandig, weiss, alle zusammengesponnen. H. piciventris Wsm. 9. Genus Chremylus Hal. (Penecerus Wsm.) Ch. rubiginosus Ns. SQ. Aus Säcken der Tinea pellionella erzogen. Genus Colastes Hal. (Exotheeus Wsm.) U. barbatus Wsm. g\. G. braconius Hal. d 2. Aus verschiedenen Blattminirern erzogen. C. Brischkii Rhrd. 2. GC. catenator Hal. (Phanomeris Frst.) 2. Aus Larven von Fenusa rubi erzogen. C. debilis Wsm. 2. U. lanceolator Wsm. 2. 0. minutus Wsm. $ 2. Aus Tortriv-Raupen erzogen. Die Maden saugen von aussen an der Raupe. U. pietulus Rthe. g. U. ruficeps Wsm. 9. ©. variolator Hal. 2. (kenus Hecabolus Gurt. H. sulcatus Curt. 2. Aus bLawven von Phlinus pectimicornis erzogen. 119 137 Genus Doryetes Hal. (Ischiogonus Wsm.) . imperator Hal. 2. (Heterospilus Hal., Ischiog. zonatus Wsm., Bracon praeecı- sus Rtzbg.) . initiator Fbr. (Coeloides Wsm.) . leucogaster Ns. S' 2. . obliteratus Ns. (Bracon disparator Rtzbg.) Z. Aus Larven von Exocentrus halteatus erzogen. . undulatus Rtzbg. 2. KB Genus Dendrosoter Wsm. -D. protuberans Ns. 2. np. 2. Genus Spathius Ns. S. brericaudis Rtzbg. (Euspathius Frst) d 2. Aus Larven von Exocentrus balteatus erzogen. S. clavatus Pz. (Euspathius Frst.) f 2. Aus Larven von Anobium striatum erzogen. Genus Anisopelma Wsni. A. belgicum Wsm. 2. B. Exodontes Wsm. Genus Coelinius Ns. C. anceps Curt. (Copidura Schiödte) S' 2. C, depressus H.-Sch. Z'. Ü. niger Ns. g'. €. parvulus Ns. J‘. ©, rupeollis H.-Sch. g' &. C. viduus Curt. S 2. Genus Alysia Ltr. 4A. angustula Hal. g‘. A. ancilla Hal. 2. 4A. atra Hal. Nicht mehr vorhanden. A. apii Curt. (Dapsilarthra Frst.) Ist ebenfalls nicht mehr in meiner Sammlung. A. brevicornis Ns. g'. A. cephalotes Hal. (Aphaereta Frst.) S 2. A. conspurcator Hal. 2. . concinna Hal, Z. . confluens Rtzhgq. 2. . Havipes Hal. J 2. . fuscieornis Hal. g' 2. A. florimela Hal. (Adelura Frst.) f. Marienburg. A. Jlaviventris Hal, Fehlt auch schon in meiner Sammlung. 120 n ii bi Da erzogen. . incongrua Ns. g'. . Jugahs Rhrd. 2. . laerigator Rthe. d'. . lueicola Hal. 2. . longicaudis Rthe. 2. . manducator Fbr. S2. . pumilio Ns. (Pentapleura Frst.) d' 2. . pumila Ns. (Ischnocarpa Frst.) 9 2. . perdita Hal. (Anisocyrta Frst.) Nicht mehr in der Sammlung. ‚ rufonotata Hal. 2. . ruficornis Ns. (Aspilota Frst.) JS. . ruficeps Ns. d' 2. . speculum Hal. g‘. . semtihyalina Frst. g‘. Phytomyza. Genus Daenusa Hal. . areolaris Hal. g' 2. lugubris Rhrd. g‘. 158 . gracihcornis Ns. (Tanycarpa Frst.) S' 2. Gedanensis Rtzbg. g. Aus Beulen wahrscheinlich von Saperda populnen . simtilis Ns. Fehlt in meiner Sammlung. . triangulator Ns. 2. . tipulae Scop. 2. . testacea Ns g‘. . truncator Ns. Nicht mehr vorhanden. ..n. 5p. 2. Neustadt. Viele dieser Arten sind Parasiten der Maden von Agromyza un | . macrospila Hal. (Pachysema Frst.) g'. . temula Hal. 22. SESESESES n. sp. Aus Larven von Hylotoma berberidis erzogen. Viele Arten sind Parasiten der Maden von Ayromyza u. Phytomyza Genus Synaldis Frst. . distracta 2. Genus Anarmus Rthe. . hians Ns. (Sigalphus Ns.) g". . mandıbularis Ns. (Sigalphus Ns.) 2. Genus Oenone. . ringens Hal. (Alysra Ltr.) 2. Genus Orthostigma Rizhz. . distractum Ns. (Alysta Ns.) d'. ). pusillum Ns. (Alysia Ns.) 2. 139 Genus Diplusia Rhe. D. diremta Ns. (Alysia Ns.) J‘. D. femoralis Rthe. 2. D. gracilis Ns. (Alysia Ns.) 2. D. senilis Ns. (Alysia Ns.) ?. D. n. sp. 2. Genus Trachyusa Rthe. Fr. nigriceps Rthe. dg‘. Genus Xenusa Rthe. H. optiformis Rthe. 2. Genus Chasmodon Hal. Ch. aptera Ns. (Alysia Ns.) 2. Neustadt. = Evanidae. Genus Aulaecus Jur. A. striatus Jun. g' 2. Genus Foenus Fhr. afectator Fbr. J' 2. jaculator L. JS. Er Genus Brachygaster Leach. Br. minutus Ross. (Hyptia Ross., Evania Fbr.) JS. Von Chaleididen und Proctotrupiden stecken noch viele Arten unbestimnit in meiner Sammlung. Ich zähle die bestimmten Arten nicht auf, sondern füge die von mir erzogenen und von den vorhin genannten Herren, zu denen noclı Herr Prof. Dr. Mayr in Wien kommt, determinirten Arten der beifolgenden Wirths-Tabelle hinzu, welche eine Uebersicht über alle bisher von mir erzogenen Parasiten ermöglicht. Allgemeine | Wirthe. | Lepidoptera (Rhopalocera). | Genus. | Species. I EE | |} Papilio | Machaon I Thars Polyxena Aporia Crataegi Pieris | hrassicae 35 | Napi * = | Rapae Rhodocera Rhamni Polyommatus Circe | Lycaena Corydon Vanessa urticae x polychloros = } Atalanta | ; ‚Jo Melitaea Maturna | Argynnis Latonia N | | Epinephele | Janira | Hesperia | malvarıum | | Puppean Daphne Mezereum, (Heterocera) Sphinges Sphin« pinastri Deilephila galıı lölpenor | porcellus Smerinthus tiliae populi ocellatus Sesia formieaeformis sind Parasıten von Parasiten. 123 *) Die unterstrichenen Arten Ichneumonidae. Trogus lapidator Ambiyteles litigiosus 5 palliatorius lchneumon cessator Amblyteles castigator Amblyt. haereticus Ichneumon raptorius . . . . . . . . lehneumon pisorius Amblyteles fusorius „ laminatorius Amblyteles fusorius Trogns Iutorins Trogus lutortus lutortus Trogus Erypti. Uryptus aereus (ryptus aereus. Hemiteles fulvipes = socialis e tristator Pezomachus agilis HHemiteles Fuloipes Hemiteles fulwipes (ryptus ornatus Virths- Tabelle. Z Parasiten.*) — - — — —— — = 1 — Ophionidae. Pimplariae. Braconidae. CGhaleiditae. Anomalon sp.? | Pimpla rufata ı Micerogaster glomeratus Tetrastichus Vinulae | „ varicornis | er instigator : ee Microgaster glomeratus Pteromalus puparum | br een ed nn tr... BUT Be, ar FR LO NE » Boucheanus Tetrastichus Vinulae . . . . . . . . . . . . . . ern 2 Pimpla flavonotata Te er EN | Microgaster glomeratus | _ Pteromaluspuparum ! } Pimpla rufata | | ee ner. tan Mierogaster spurius | EEE LE Iierogaster impurus | | “ spurius | Mesochorus dorsalis | - :» > > 220. ] Re congestus Pteromalus puparum Limneria unienda | : 2: 2 2 2 200. | x; Vanessae Limneria uniemta | » . 2.2.2... home. Wen. | Pteromalus puparum 2 Re E e Microgaster spurius Mesochorus anomalus ee LE Mherogaster spurius | „» brevipetiolatus ———__—__ | | | ' er -. ren en 2 N. erogasteribreutcormes. | ee Pimpla flavonotata Anomalon bellicosum | | z Wesmaeli Habronyx heros a EL urn Mierogaster solitarius Casinaria orbitalis Br larusipalldus |» Een N. | Microgastor diffieiis | KEulophus ramieornis. > dispar N hu 0 3 = ocellatae | 5 vidwus | | & glomeratus | Ophion luteus Pimpla cieatricosa Maerocentrus interstitialis Entedon albipes. „ obseurus | n detrita 3 marginator Elachestus leucogramma. Lissonota basalis Bracon sp.? Tridymus salieis, % impressor 124 Wirthe. Genus. | Lepidoptera 7 Heterocera). > Species. rypti. Sesia Nesia Bembeeia Ino Zygaena Earias Hyloph Ha Nudaria Gnophria Euchelia Nemeophila Arctia f u . h . Formicaeformis sphaeciformis philantiformis hylaeiformis prumi trifolii melrloti peucedani lipendulae clorana prasinana mundana quadra jacobeae plantaginis Caja Colpognathus celerator (enteterus major Ichneumon Zygaenae Ichneumon obsessor . . . . . . . - (aenoerypt. inflatus Uryptus abseissus | Mesostenus ligator > obnoxius Oryptus migrator ' Mesostenus obnoatus Hemiteles fulvipes Mesostenus obnoxius | . . . . . . . . Frans ut en: — 2% 14 ! Öpkionidae. . - - . . . . Triehomma enecator Anomalon Haveolatum Limneria multieineta 5 exareolata » ruficineta Schizoloma amictum Heteropelma calcator Inomalon canalieulatum > Naveolatum Paniscus virgatus Campoplexr mixtus ssochorussplendidulusv.4. I | | | | Pimplariae. Ephialtes continuns „ tuberculatus Acoenites arator Meniscus pimplator Echthrus annulatus Lissonota basalis re Impressor ir nigra Pimpla viduata „ eicatricosa Ephialtesmanifestator tuberculatus Acoenites arator Eehthrus annulatus Meniscus pimplator Lissonota impressor r basalis Ephialtes tuberculatus Lissonata basalıs Meniscus pimplator . . - . . . . Pimpla scanica Lissonota vwariahilis Pimpla stercorator Pimpla stercorator Pimpla stercorator Pimpla eraminator Braconidae. Maerocentrus marginator Bracon sp.? Bracon sp.? Microgaster glomeratus Bracon erraticus „» triangularis Rogas bicolor Microgaster diffeilis NMierogaster diffeilis Micerogast. glomeratus > difpeilis = spurius 5 congestus Eubadizon pectoralis Ascogaster rufipes Microgaster stigmaticus Chaleiditae. EEE a Eneyrtus truncatellus Eulophus orbieularis Wirthe. a nn Lepidoptera (Heterocera) Bombyces. Genus. Arctia Arctia Spilosoma BS (Cossus Psyche .. Orgyia Dasychira . Laria Leucoma Porthesia Psilura Oenerin Species. Caja Hebe Fuliginosa menthastri ligniperda rictella graminella nitidella atra opacella antiqua gonostigma selenitica pu dibunda Inigrum salieıs auriflua und ehrysorrhoea Monacha dispar. Ichneumonidae. Crypti. 127 Phaeogenes socialis ” discoidalis >. elypearis Hemichneumon suhdolus Phaeogenes socialis discoidalis „, Hemichneumon subdolus Anutomalus alboquttatus . . . . . . Uryptus nubeceulatus » migrator 5 incubitor » Pygoleucus Pezomachus eursitans Agrothereutes Hopei Uryptus migrator Pezomachus agilis Hemiteles variabilis Uryptus evanescens Uryptus incubitor (ryptus migrator Thereoscopus pedestris . . . . . . . Pezomachus hortensis Hemiteles fulvipes Ophionidae. Campoplex nigripes „ earbonarius Sagaritis raptor Campopl. carbonarius Casinaria senicula Mesochorus semirufus * brevipetiolatus ‚Schizoloma amictum Paniscus cephalotes Campoplex mixtus Mesochorus rufoniger Limneria assimilis Mesochorus pallidus Mesochorus gracilis Parasiten. Pimplariae. Pimpla rufata Meniscus setosus Aylonomus Heringi Pimpla viduata Y ‚Havonotata ı 3 instigator 25 scanica Pimpla tricolor Pimpla examinator Pimpla instigator Pimpla instigator = examinator Pimpla _stercorator ». Tufata . . . . » . - . 2 splendidulus | EIN He Be, 7 SUR 128 Braconidae. Mierogaster viduus : difneilis Microgaster diffieilis Mierogaster difneilis Orgilus rubrator Rogas unicolor Macrocentrus cingulum Rogas geniculator Rogas geniculator Rogas geniculator Meteorus bimaculatus Mierogaster juniperatae Meteorus fasciatus s bimaeulatus $ sceutellator 5 rugator Mierogaster dilectus s melanoscelus Rogas unicolor . Miecrogaster inclusus ns consularis Rogas pulchripes ” testaceus Meteorus bimaculatus “ scutellator Microgaster solitarius $ Fulvipes e tenebrosus Chaleiditae. Pteromalus omnivorus Elasmus flabellatus. Llasmus flabellatus. Eulophus ramicornis. Eulophus bombyeicornis. Eulophus ramicornis. Pachyneuron formosum. Cyrtogaster rufipes. Isocratus vulgaris. Pteromalus puparum. Telenomus punetulatus Eurytoma abrotani Pteromalus Boucheanus 5 pint. 10 Wirthe. . [| Z zuaunierar (Bombyec) i Ichneumonidae. Orypti. Ä Genus. Species. h Oeneria | dispar IE 05,00 2 A Gastropacha neustria Spiloeryptus Pygoleucus, | | | | | | = | quercus Nee Cryptus migrator | rubi Au ee 3 | lanestris - - - en. 2 populi | 0 ae 2% Hemiteles fulvipes e castrensis | er a s trifolüi - A | Eryptus migrator Lasiocampa betulifolia an z | 0... „ dryophaga - - 2 RA, ee 5 potatoria B | en 0 . pini Hlemiteles fulvipes ei similis Pezomachus hostilis | 0 speeulator Br integer Saturnia carpini I . Uryptus incubitor Aglia | Tau . . e ee, | Drepana Faleula e u a er BE). = curvatula Platylabus tenuicornis n unguicula ee a Harpyia vinula & | 3 ; ; N | ar hifida | (Tryphonidae) Metopius Spiloerypt. pygoleueus mieratorius Stauropus Fagi | BAR i ö | Notodonta dietaea | . | ne B Sem ziezac | IE Are Put. - ss dietaeoides | i | ms Be Lophopteryx camelina | ie - | A | | | Ptilodontis palpina Re a; | Be; N Phalera bucephala TR naar | 2» Fe Pygaera curtula Amblyteles pseudonymus | . . .- r reclusa | Amblyteles pseudonymus | EN EEE Hm Cymatophora Or | eo. P i | | | | 129 Parasiten. Ophionidae. "sochorus confusus v. 2 . . . . . . Ophion inflewus Paniscus cephalotes Habronyx heros ochtlum circumflewum Habronyx heros Paniscus tarsatus Paniscus virgatus en tarsatus Paniscus cephalotes Paniscus testaceus Ophion luteus Mesochorus dispar. Ophion bombyeivorus Dampoplex pugillator ‚ Mesochorus dispar. Paniseus ochraceus Campoplex mirtus Paniseus ochraceus 4nomalon tenuicorne Pimplariae. Theronia flavicans Pimpla rufata stercorator s examinator £ ornata „ Tnstigator Pimpla examinator . . . . . Pimpla stercorator Pimpla flavonotata „» Bernuthii „ Instigator Pimpla flavonotata 130 Draconidae. Mierogaster tibialis Meteorus scutellator 3 bimaculatus 5 rugator Microgaster diffieilis Mierogaster difficilis Meteorus rugator Microgaster spurius Mierogaster diffieilis Microgaster vitripennis H glomeratus 2 ordinarius Meteorus bimaculatus Mierogaster widuus Mierogaster sordipes r spurius | Microgaster sordipes „ gracilis 3 affinis 23 spurius Mierog. triangulator Iherog. diffieilis Mierog. affinis Mierog. diffieilis Microg. spurius Microg. fulvipes Microg. rubripes Mierog. affinis Chaleiditae. Pteromalus Halydayanus Eneyrtus tardus Telenomus punctatissimus r terebrans Neustriae Telenomus terebrans Eöntedon Havomaculatus Entedon zanthopus Monodontomerus minor Pteromalus pini, Re Boucheanus + eucerus.(?) Eneyrtus chalconotus Tetrastichus zanthopus Pteromalus omnivorus Tetrastichus Vinulae Eulophus ramiecornis Pteromalus semielavatus Olynz gallarum 10* Wirthe. Lepidoptera (Noctuae). Genus. Cymatophora Puppen Diloba Symira Demas Acronveta ” „ Diphtera Tryphaena Agrotis Mamestra „ ”) Dianthoecia „ Species. Navicornis coeruleocephala nervosa corylk tridens menyanthrdıis psi megacephala auricoma aceris euphorbiae abscondita leporina TUmiCıS ? ludifica pronuba sigma brunnea valligera triangulum oceulta baja segetum Funnosa vanthographa brassicae tincta Persicariae dysodea xanthocyanea capsincola echü ı lIchneumonidae. lIchneumon lineator . . . . . - } . . . . . . . . . . . . . . . \ (Tryphonidae) Metopius mieratorius ' (Tryphonidae) Metopius mieratorius Ne =7* Sr || H I \ügee 2 SUR IN = Erle ren Kelle | | TE HA u . . . . . Amblytel, fasciatorius . . . . . . . . | ! . . . . . . 1 | I . . | | . . . . . . . Amblytel. vadatorius . . . . . . . . Amblytel. fasciatorius Eurylabus tristis 131 Erypti, | I Hemiteles fulvipes ee line “ eonformis var m Hemiteles conformis var, He “en Joh dat a We ' i = See 2. un . een re)- | . 18, « 1 j \ g 2 N 1 . . Ne EEE 4 De - np, De? iur - N . EEE j er a RE er . | . Det. | \ . :“ u Sei Ze ! 1 ie ee | Be Cr 5, © I . er er N, 50 “mi Ne Ale Te ee a Te De Der iS RR Pe | . rd rn = De. . Dre Vor a si Merian en . “in Parasiten. | | Ophionidae. Pimplariae. Braconidae. Chaleiditae. } ————EEEER EEE Ophion luteus | Schizoloma amietum INT: Microg. diffieilis Anomalon latro RR an Se BE Microg. wanthostigma Etrowys stenogaster esochorus brevipetiolatus| » > = = 2... Mierog. diffieilis ‚nomalon perspieillator Ophion luteus EWR MVSUR RE 9 Eulophus ramicornis Anomalon bellicosum | Paniscus cephaltes | .» 2 2 2 2.202... | Rhytigaster irrorator | | | Mierog. consularis | Bi glomeratus | 5 fulvipes | | nn ae WR ER) Mierog. ultor ” BEINE Be rRrer 1: Eulophus mieroneurus “ ochraceus | | en wende Ayla Mierog. spurius Ophion luteus SER IL a Dr ee + pallipes a) a A VE EEE TE ” Ratzeburgi | ” Fumipennis 5 diffeilis N Se RE MENNE TEN N | Rogas ruqulosus Paniscus testaceus Mesochorus semirufus ee RER. Microg. congestus Campoplex mixtus | Limneria unicineta PN EENEN Mierog. viduus N DET NIDIWE UN, Meteorus scutellator | A FETTE RUN ; Meteor. pulchricornis en... o;. SOSSE a IE le Meteor. rubens er I Er e LER NG Mierog. perspieuus a TE er a „» ‚Fuseicornis „ Perspicuus var, a ES er na AN Aleiodes nigriceps Anomalon cerinops N A el a Meteor. scutellator ee ne Net Msteor. scutellator Eretastes tarsator ! le. en SE N REN Mierog. diffierlis | a et, } | Mierog. gracilis | Campoplex pugillator | 2 Er | RR RT, Microg. spurius | Eamnena rupeanda ©) Em. Microg. tristis | Bracon sp.? | Ophion merdarius | | Limneria rufieineta | | J 132 Wirthe. Lepidoptera (Noctuae). Genus. Miselia Hadena „ Euplexia Chloantha Brotolomia Gortyna Nonagria 9 ch) 3] Tapınostola Leucama EB] „ Caradrına „ Taeniocampa PR Panohs Species. oxyacanthae porphyrea baltıca contigua rurea basıilinea adusta suffuruncula ? lueipara polyodon meticulosa Navago paludrcola sparganii typhae geminipuncta nerxa elymi turca obsoleta 2 alsınes Morpheus instabilis ? piniperda 150 133 Ichneumonidae. JIchneum. bilunulatus Amblytel. fossorius Amblytel. fasciatorius Amblytel. fossorius v. 2, Probolus alticola Limerodes arctiventris . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Amblyt. subeylindrieus (oceisorius?) Amblyt. subeylindricus (oceisorius?) Amblyt. subeylindrieus (oceisorius?) Erephanes occupator Chasmodes motatortus Venteterus confector Ichneum. confusorius Exephanes femoralis Limerodes arctiventris Tehneum. molıtorius Ichneum. trilineatus (v. umbraculosus) Ichneum. pachymerus Ss brhımulatus 5 pallifrons . . . . . . . . Hemiteles variabilis N | Uryptus carnifex Oryptus carnifex . . . . . . . Plectocryptus arrogan. 5 . . . . . . Parasiten. Ophionidae. Pimplariae. Braconidae. | Chaleiditae. Microg. Spinolae L diffieilis Meteor. bimaculatus n unicolor Anomalon armatum Limneria ruficincta | Banchus volutatorius | Ophion obscurus Banchus monileatus | | | | Eretastes illusor Lissonota catenator Aleiodes nigricornis Limneria crassicornis Chelonus oculatus = auctor Lissonata sulphurifera = hasalıs een... . Mierog. tuberculifer Brochilum eircumflexum | Macrocentrus infirmus? | Mierog. tubereulifer | \ 1} | I | | I | | Maerocentrus collaris m . . . . . . . a ——————ne Paniscus ochraceus Lissonota cylindrator Chelonus oculatus 2 A 5 impressor Se basalis Meteorus pulehricornis | Re unicolor E . . ” - . ” - Echthrus armatus Rogas testaceus Rogas nigriceps 1 I 1} | Rogas eircumseriptus | - . . - . . . - . . . - ” - - - - . - - . . - - . - - - . - - . Mierog. spurius Microgaster congestus „ affinis ee De IR „ . ulior - - - - . - . - - ” . . - - - ” | | I N | | | | Ophion ramidulus nomalon biguttatum | | | \ nomalon zanthopus eteropelma calcator Banchus pietus 134 152 Wirthe. Lepidoptera (Noctuae). \ BD ( ) B Ichneumonidae. Genus. Species. Panolis Piniperda \ lehneum. nigritarius | Ichneum. gradarius | ' Amblytel. rubroater | Platylab. cothurnatus | Eurylab. tristis Calymnia trapezina ! Jechneum. ruficauda Calocampa vetusta | Scoliopteryx lihatrix | . - Cueullia | argentea ' Amblytel. glaucatorius Hemiteles cingulator | Pezomachus circumeinct [ R instabihs | r niger | » testaceipes I | I : | | ss asterts EMS? uhr Be Free War BE Re ı | | s, balsamitae IE x 53 verbasci ı Amblytel. glaucatorius SEN : ® thapsiphaga | m RR: | | br scrophulariae | 2 f | . | FR abrotani | et . r | mixta ee B 0 > | tanaceti | 8 De j e linariae | 5 2 | absynthiti Ä R ol SA >» | ? | | \ BE. | I | | Plusia chrysites z | ce A „ | gamma ı Hemiteles fulvipes | a ne en | | | ! | | | | | | Me .. s | . . . . . . . . | ’ Anarta | Myrtilh I Amblytel. glaucatorius IE a 135 Ophionidae. Anomalon cerinops Paniscus cephalotes | a testaceus |; Ophion luteus | „. merdarius Exetastes notatus Compoplex mixtus ‚ Mesochorus_strenuus = anomalus En vitticollis 2 semirufus & pectoralis | ss pallidus Paniscus cephalotes Mesochorus anomalus? Paniscus cephalotes Eretastes fornicator €sochorus brevipetiolatus Paniscus cephalotes Ophion luteus Paniscus cephalotes Ophion luteus Paniscus cephalotes Ophion luteus Campopl. validicornis Ophion luteus Limneria ruficincta Ophion luteus Campopl. mixtus > rufoniger bs pugillator 3 gMesochorus anomalus Er ” Anomalon tenuicorne — Parasiten. Pimplariae. Pimpla instigator Pimpla examinator 136 Braconidae. Chaleiditae. Mierog. stigmaticus Meteorus ruficeps Macrocentrus collaris? Meteorus unicolor ' Pteromal. Boucheanus a .y. 1 “ Fragilıs brunnipes 2 Microg. varipes = affinis x viduus m trıstis congestus Microg. varipes * sordipes > congestus Microg. tristis Mierog. tristis Microg. viduus Mierog. pallipes 55 Spinolae ' Pteromal. undulatus 5 eongestus nn variabilis I Te 5; perspicuus | Rogas testaceus u. FU ae Encyrtus truncatellus Euplectrus bicolor Wirthe. Lepidoptera (Noctuae). Genus. | Anarta | Charielea Catocala Pseudoterpna Acidaha „ Nemorea | Amphrdasis Abraxas „ | Cabera | Odontopera | Eugonia Geometra Himera | Macaria | Hibernia | Boarmia . Fidonia | Species. Myrtilli marginata 2 (Geometrae) eythisaria strigtlaria trilinaria aestivaria betularia grossulariata marginata pusaria dentaria tıllaria papihonaria pennarra ituraria defoliaria consortaria ımduaria hichenaria punctularia repandaria cebraria 137 Ichneumonidae. Jchneum. fuscipes „ multiguttatus „ luctatorius „ sareitorius Amblyteles indocilis e oratorius „» Pseudonymus Eurylabus tristis Hoplismenus pernieiosus Hypomeecus albitarsis « Ichneum. rufinus Ichneum. trilineatus = ochropis Ichneum. migritarius Platylabus pedatorius Pristiceros serrarius Hypomeens albitarsıs I | I | | (Tryphon) . Orypti. . Met opru & stear 155 Parasiten. Ophionidae. Pimplariae. | Braconidae. aniscus fuseicornis Meteor. bimaculatus h; ochraceus Mesochorus alarius Miecrog. diffieilis | ” n = congestus " Limneria geniculata Meniscus catenator Mierog. fulvipes Campoplex mixtus PR ET WENG BEBERGGE „ strenuus nomalon Wesmaeli Sagaritis cognata? 5 perspicuus nr mediator „ congestus Rn tuberculifer „ deprimator spurius varıpes Ffalcatus einctellus scutellator pallidus Phylaz annulicornis Euplectrus bicolor Microg. infimus mpopl. bucculentus | | | | $ | Limneria ebenina | “ varians us notata 1: | | | - e- semirufus Fr } 92 l Meteor. ” Ophion obscurus 1 Hesochor. brewipetiolatus : „ _ Casinaria morionella Casinaria pallipes Mesochor. pallidus Limneria tricolor | Mesochor. dilutus Pimpla rufata | alternans angens | „ xaminator Theronia flavicans Pimpla flavonotata | Rogas modestus Mierog. solitarius Mierog. diffeilis Meteor. rubriceps „ bimaculatus ” Microg. glomeratus _ Campopl. bucculentus Campopl. leptogaster Re a a eek: pop buceulentus. | >...» 2:2... 000. Mierog. diffieilis ® pugillator ENG ed Are » Juniperatae ee ii > Pimpla angens Mesochor. splendidulus re Nicrog. rubripes Campopl. mesoranthus | I Anomalon flaweolatum | Microg. flavipes Microg. vitripennis Mierog. flawipes Phylax calcarator } | Campopl. tibialis | Chaleiditae. | Pteromal. omnivorus Olynx gallarum | | Eneyrtus truncatellus % chalconotus | | | I triangulator | Eulophus bombyeivorus Pteromalus elavatus Eulophus bombyeicornis Wirthe. | Lepidoptera (Geometrae) . | Ichneumonidae. Erypti. Genus. | Species. Fidonia | cehraria | DE Re re | | | | bupalus | piniarius \ Jehneum. nigritarius | | | % sicarius | | | x derivator | | ” albieinetus | \ Platylabus Daemon Halia | wawaria | Platyl. rufiwentris Chesias spartiaria | Ichneum. fabricater. | . Sr | | | | Lobophora sexalaria | Platylab. orbitalis | Eucosmia | certaria, DZ nn a ER EN re | . . Nr | | | Cidaria | ruptata | Ichneum. rufifrons | Platylab. dimidiatus n | Nuctuaria | Platylab. orbitalis | „ | rubidaria | Platylab. errabundus | „2 San | In rivulata | KA EEE IERKON ns‘ > | huetuata \ Ichneum. similatorius ER | | Hypomecus albitarsis A hs | linariata „MSN RE ee. o.)o n | Juniperata | Platylab. orbitalis NE BE | I Br Furiosata 2.1 NEE RESERSERREN RT Ve ; | berberaria Hypomec. albitarsis |\(Tryphon) Euceros crassie bs | sinuaria | Platylab. errabundus ee | » | galiaria I; > HRLMUMMEAE BSACRBRERN?: ee... | | Eupithecra centaurearia NENNE KR ENRERN € Uryptus aereus 7 succenturiata ah Ds nee ee ET NEE H IH ; | absynthiaria | Platylabus pactor N... 139 - 157 Parasiten. Ophionidae. Hesochor. vitticollis hi pectoralis Campopl. petiolaris ochor. brevipetiolatus E. tachypus. v. | | | $-) 14 _ Campopl. pugillator u petiolaris Anomal. clandestinum Mesochor. cimbieis Limneria dolosa Mesochor. cimbieis - (asinaria orbitalis 35 morionella Mesochor. pectoralis Campopl. brevicornis Mesochor. pectoralis Paniscus tarsatus "Campopl. validieornis m „ brevicornis asinaria morionella imneria geniculata sochor. brevipetiolatus 4 agilıs Paniscus virgatus | | | | | | Pimplariae. Phytodietus evrabundus Pimpla alternans Phytodietus errabundus Phytodietus errabundus = segmentator | 140 Pr TEE Braeconidae. Meteorus deceptor Microg. viduus „» Fulsipes Meteor. chrysophthalmus Mierog. diffieilis Meteor. Neesii Rogas eircumseriptus Microg. juniperatae Meteor. abdominator 7 deceptor Mierog. globatus Mierog. spurius „ Juniperatae Meteor. cinctellus „ deceptor Meteor. Neesii Microg. medianus „ diffeilis » favipes „ Fulvipes » spurius Microg. diffieilis „ Parvulus „ tuberculifer Meteor. Neesü Chaleiditae. Ieneyrtus chalconotus Eneyrtus chalconotus Eneyrtus chalconotus Eneyrtus chalconotus F SCaUrUus ” chalconotus Eulophus Tischbeinü? truncatellus Eneyrtus 158 Wirthe. Lepidoptera (Geometrae : . ET ( ) Ichneumonidae. Orypti. Genus. Species. - . ” . | Eupithecia | absynthiaria I ER Ku ONE | I! er | | Eupithecia campanulae RE ee Ben. 2. 2 ee | I) 5 innotata Platylabus pedatorius Te en digitaliata | Jehneum. Eupitheciae a > ’ satyrata EN: 2c 1 , castigata | de e BE Ue- | | .s | actaeata Er) 1 Re | | . | | sobrinata I Dre Re re Yen eh . AAN | | | | | I} | | | | | e | erigquata | Platylabus pedatorius .. 1} I | | I } | | | | | nanaria ı Platylabus pedatorius eV = pimpinellata Platylabus pedatorius SERIE a Phaeogenes elypearis 1 1 } | | | | | | | ! | | | 5 lariciaria | a NE) 141 Ophionidae. Paniscus tarsatus Campopl. brevicornis Limneria tenuiventris ampopl. brevicornis Sagaritis raptor asinaria morionella | J Campopl. brevicornis 'Mesoch. brevipetiolatus Hesoch. brevipetiolatus Limneria cerassiuscula Panisceus tarsatus Campopl. brevicornis Anomal. flaveolatum | _Anomal. elandestinum | - Campoplex anceps Limneria crassiuscula Mesochor. strenuus | | Sagaritis raptor Mesochor. leucogrammus Paniscus tarsatus _ Limneria crassiuscula | Mesochor. leucogrammus 5 | Campopl. brevicornis Limneria mutabilis 55 solttaria brunneus » Julgurans 5 testaceus 2 confusus I; brevipetiolatus NT U] rbb nomalon elandestinum Paniseus tarsatus Parasit e n. 19° Pimplariae. 142 Braconidae. Rogas modestus Mierog. strenuus „. erassicornis „ globatus ‚Rogas modestus Mierog. octonarius » Juniperatae Rogas eircumseriptus Mierog. tubereulifer Aleiodes testaceus Meteor. brunnipes „ deceptor Mierog. impurus „ diffeilis 3 spurius » Juniperatae Meteor. seutellator » bimaculatus Rogas modestus Microg. parvulus “= tubereuhfer “= tetricus » varıpes » Juniperatae Microg. juniperatae Meteor. ictericus Rogas tristis Rogas modestus Mierog. sessilis nn spurius Re diffieilis » Juniperatae Rogas modestus Microg. juniperatae Chaleiditae. uncyrtus chalconotus Enncyrtus chalconotus Eneyrtus chalconotus Eoneyrtus chalconotus Eneyrtus chalconotus Wirthe. Lepidoptera (Geometrae) Genus. Species. Eupithecia trisignaria 2 27 S ? ? I (Pyralidae) botys limbalis Eurycreon verticalis Pionea Forficalis Hypena rostralis ? ? | (Phyeideae) Dorietria abietella Nephopteryx Scopula Myelois ı Teras Tortrix vaccintella crataegella eribrella advenella (Tortrieidae) Holmiana heparana Bergmanniana Ichneumonidae. Platylabus dolorosus „ leucogrammus Ichneum. chionomus Amblytel. pseudonymus | . . . . . . . Ichneum. castigator (Tryphon) Exochus frene Pezomach. integer F hortensi: 33 avidus Üryptus aereus Hemiteles conformis va ‚(Tryphon) Exochus lenti Parasiten. Ophionidae. © Campopl. bicolor Anomalon cerinops Paniscus virgatus Ümneria unieincta . ve Tesochor. splendidulus Limneria geniculata Limneria braccata esochor. erassimanus Limneria transfuga Limneria interrupta Limneria tarsata I» Einneria , difformis f ns confor mis j 3 stomerus vulnerator Pimpla rufata Pimpla varicornis Theronia Havicans Theronia Havicans Pimpla examinator Pimpla brevicornis Pimpla eraminator = stercorator „» ‚flavonotata » scanica Glypta scalaris „ ceratites @lypta dubia Pimpla stercorator » graminellae * vesicaria Phytodietus segmentator 144 Braconidae. Mierog. tuberculifer Micerog. vanthostigma a difneilis . brevicornis » Julwipes ee solitarius » Juniperatae Meteor. sceutellator e untcolor Macrocentrus cingulum y> linearıs Es maculatus Microg. subincompletus » Pallipes Agathis deflagrator Mierog. spurius Microg. viduus Rs lacteus Bracon brevicornis Mierogast. ordinarius Phanerotoma dentata Rogas limbator Bracon eircumscriptus Ascogaster rufipes „ Mmultiarticulatus Eubadizon pectoralis Chelonus laevigator Ascogaster 4-dentatus Mierog. lugens Mierog. wanthostigma Ascogaster 4-dentatus Chaleciditae. } Torymus appropinquan Pteromal. exerescentium 10 Lepidoptera (Tortrieidae). Gen US. Tortriw Carpocapsı Letinia Penthina br) Grapholita Tmetocera Wirihe. 162 Sp ecies, pieeana CErASANA Frutetana laevigana ribeantı eiridema ıdieersena corylana podeana ritena pomonand resinand Buoliana rariegana salicana lacunana immundand robora na dissimtlana Solandriana Funebrana nebritana (tenebrosana) oeellana Phaeogenes semivulpinus (Tryphon) Exochus lenty 145 lehneumonidae, Hemiteles coriarius (Tryphon) (Tr. calcato, IE Opkionidae. imneria difformis vi lineolata > evareolata ER vestigialis ineria chrysostieta omalon elandestinum istomerus vulnerator Limneria ramidula assımilis r vestigtahs istomerus vulnerator üumneria lineolata mneria lineolata Parasiten. Pimplariae. Pimpla scanica Phytodietus segmentator Pimpla Havonotata stercorator vr seaniea brevicornis Piiytodietus segmentator Glypta extincta Phytodietus segmentator Pimpla scanica Phytodietus segmentator Lissonota dubia Ephialtes inanis Ephialtestenuiventrisvar. Pimpla linearis > stercor ator = brevicornis Glypta resinanae Olystopyga ineitator Pimpla instigator " examinator Glypta ceratites Phytodietus coryphaeus Pimpla stercorator Phytodietus segmentator Meniscus pimplator Glypta haesitator Pimpla rufata Braconidae. Chaleiditae. Mierodus eingulator Maerocentrus limbator Pteromalus variabilis en linearis Torymus appropinquans Bracon eircumseriptus Ascogaster 4-dentatus Me multiarticulatus Eubadizon pectoralis Micreg. sessilis . octonarias Meteor. rubriceps Eubadizon pectoralis Eubadizon pectoralis Hormius moniliatus Mierog. tibialis Maerocentrus limbatus Ascogaster rufipes Mierog. impurus Maerocentrusinterstitialis | Torymus resinanae Orgilus obscurator \ Entedon geniculatus | Platygaster macronatus | Pteromalus complanatus? = quttula Laccophrys rubriceps Orgilus obsceurator Eneyrtus truncatellus Microg. amentoram 5 gastropachae Microdus cingulator Eubadizon pectoralis Meteor. gracilis Eubadizon pectoralis Ascogaster 4-dentatus Ascogaster 4-dentatus Ascogaster 4-dentatus Bracon geniculator Meteor. icterieus Wirthe. 164 Lepidoptera (Tortricidae). Hlneumsrsdae. Genus. Species. | Tinetocera ocellana Cochylis posterana | . Phoxoptery.x derasana a a a 12 >: 1 7 ? Diadromus eollaris Hemiteles areator (Truphon) Exochus podagrie | Lepidoptera (Tineidae) | Choreutis "Tibhralis | > Millerana Tinea | nigralbella 20 | consociella Ionen. ((Zryphon) Bzochus gramm pellionella % granella Plutella | porrectella Yponomeuta variabilis Z, (padella L.) malinellus Z. Herpestomusbrunnieornis Hemiteles areator evonymella L. (padi Z.) , Herpestomusbrunnicornis 147 conformis interrupta mutabilis lineolata ‚Fenestralis excavata difformis majalıs coxalis armillata Limneria majalıs _ Mesochor. confusus E pallipes Limneria chrysostieta Limneria chrysostieta "y armillata lesochor. brevipetiolatus = ater 5 semirufus Anomalon flaveolatum „ canaliculatum | „ elandestinum Cremastus interruptor Mesochor. confusus A pectoralıs Pimplariae, Pimpla brevicornis n sagax Pimpla viduata RS scanica R rufata re eraminator 55 brewicornis Phytodietus coryphaeus = segmentator Glypta dubia Lissonota melania „9 angularis „ _Jissa „ vieina? Pimpla examinator . . - . . . Pimpla examinator 148 Braeconidae. Mierodus dimidiator Alierog. subcompletus Mierog. amentorum N Juniperatae Er sessilis B- exilis ‚Fuliginosus vanthostigma r sodalis Meteor. ictericus „ flawiceps rugator ruhriceps IExothecus minutus Mierodus dimidiator Ascogaster rufidens = rufipes » 4 dentatas Er elegans Eubadizon pectoralis Macrocentrus linearis 5 Iimbator Rogas geniculator Rogas sp.? Mierog. Hawiventris Chremylus rubiginosus Mierog. liwidipes ‚Ascogaster rufipes ‚lscogaster 4 dentatus Ascoyaster 4 deudatus | Chalerditae. Eineyrtus chalconotus Ilachestus carinatus Sympiesis sericeicornis ktroxys stenogast.ı Pteromalus sp.? Enneyrtus atrıcol'ıs Wirthe. Lepidoptera (Tineidae). I Genus. | Yponomenta 2 | Swammerdamia Cerostoma Orthotaelia | Chimabaeche Depressaria ” Gelechia 2 Reeurvarıa Nannodia Juorgatıs Tachyptilia Ypsolophus Cleodora Nothris Butalıs Gracilaria | „ | ’ Coleophora DE Laverna „ . Lithoeolletrs | Species. padi (Z.) compunctella ‚fissella sparganiella Fagella hypericella heracleella intermediella malinella ? rhombella nebulea cauligenella ? leucatella? Hermannella brizella? populella Juniperellus tanacetella verbascella noricella syringella Hoff manniella phasianipennella nigricella eurrucipennella ? eptlobrella fulvescens Hellerella quercifoliella elutella pruni canella 14.) Ichneumonidae. (Tryphon) Exochus eurv Erochus congener Pezomachus Nomas Parasiten. Pimplariae. Braconidae. Chaleiditae. desochor. ater Wi | ß E, brevipetiolatus ! a0 . . Anomal, elandestinum | Limneria rufiventris Aierog. wanthostigma Mierog. russatus Be... .. . RE ER er ARE Eineyrtus truncatellus Limneria albida | h a CR A Encyrtus chalconotus { Pimpla scanica E. Chelonus sulcatus % EEE On 0 | SEN PoR ha nn Eu A FE Ti Eöneyrtus hilarıs j er; Pimpla examinator Bracon sp.? nerardhjforms | : 2 ent Agathis tibialis h Microg. falcator Agathis runpalpis Be... Pimpla sagas Microg. albipennis 55 affinis | „» falcatus - Limneria conformis Pimpla eingulata Microg. hoplites Eneyrtus citripes Ephialtes inanis „. globatus iS tibialıs Maerocentrus thoracieus | Pimpla examinator Ayathis hreviseta (remastus decoratus Mierog. infimus i Be Mierog. fuliginosus n „ emarginatus , L | Nhierog. fuliginosus | 3 ER 2 Mierog. sp.? Limneria oceulta | Limneria nana Pimpla vesicaria | : Pimpla scanica Limneria nana a eh ‚Ascogaster rufitdens S 4 dentatus ; Sue 1 SEE Er DE a u N Re Eintedon luterpes | „ ‚Havomacnlatus | „ Jaticornis | | Elachestus poltus Eulophus subeutaneus = pectinticormis Tetrastichus eyclogaster Mierog. bicolor | Microg. bicolor Eontedon Interpes 150 Wirthe. Lepidoptera (Tineidae). Genus. | Species. Lithocolletis | cawella | ” ” a | Stettinensis 4 fagicola | | | I N | hetulae | | | E ? ; | Hemiteles areator , Tischeria complanella | 22 Schreckensteinta Festaliella & | Argyrestia nitidella I Er | | | | ? ? | : - - | | Lepidoptera | (Pterophoridae) | Acıptilia | pentadactyla Ischnus thoracicus | nn Hymenoptera | Tenthredinetae Orypti. | Tryphonidae. Cimbex vartabilis I ET : Trichiosoma Iucorum Cryptus incubitor Mesoleius rufus ir sorbi EA Mesoleius rufus Clavellaria amerinae Uryptus leucocheir $ Mesostenus ligator | | Hemiteles palpator | Nematus millarıs? Polyblastus senilis | | castaneus | Hylotoma ustulata | IE ie | Prionopoda stietica 5, | herberidis Hl re 2 a ® rosarum | : Scolobates auriculatus Schizocera | geminata I u: Perilissus Gorsküi | || ” fraxini pavidus ventrtcosus fuhrus Perilissus filicornis (teniscus hituratorius Mesoleius opticus Tryphon impressus Mesoleius grossulariae Cteniscus lituratorius „... ‚Frigidus Perilissus limitaris Mesoleius opticus Monoblastus laeıigatus Parasiten. | Ophionidae. | Pimplariae. Braconidae. Chaleiditae. | | e..r - ee 5 "Tr HlachetmeSeucohales n - ee t | seele a wie ‚Holcotheras fuscicollis na ei | Se U ee Eulophus connerus Hi | a subcutaneus f | Sympiesis sericeicornis | ' Pleurotropis politus | Elachestus leucobates Chrysocharis orchestis S laricinellae j | Eneyrtus Tennes ® | ee 0000 02008. } Zwulophus connerus | | Chysocharis orchestis mı phon) Exochus podagricus | | I } | Pimpla vesicaria | j | Pimpla brevicornis { : | Pimpla sagax Mierog. inclusus Te a Fa Meteor. versicolor | Mierog. albipennis Elachestus eurybates rn. | \ \ | | Ophionidae. | Pimplariae. Braconidae. | Chaleiditae. “ | u imneria hyalinata | N E { | Opheltes glaucopterus | Mesochor. confusus | } | I 5 | [3 Be. . 0... EN Daenusa sp.? in.» . a a Sa a BERN nr Pteromalus sp.? ne a. . Na Microg. fumipennis Limneria chrysostieta | Mesochor. ater | Limneria canalieulata | | Denn nn.) Polysphincta carbonator | | | | l H 1 “ 1} L | | | | | 152 IL 170 Wirthe. ; Hymenoptera (Tenthredinetae). GapR. | Genus. | Species. \ | Nematus Fuhrus | , Boa: | Cteniscus frigidus N ” sulphureus 2... Monoblastus neustriae = testaceus „ur Mesoleius transfuga Er rarlabilis 2.2.00. Monoblastus palustris % aethiops 2.2.0 Trematopygus albipes : eheilon Cteniseus suceinctus septentrionalis Mesoleius septentrional Trematopygus atratus ; brischkii ir en latipes Perilissus filieornis ER leueostrietus ee. a myosotidis Polyblastus orbitalis perspieillaris u Mesoleius latipes | „ segmentato vesicator 2 ee j n Valisnerii a Polyblastus pumilus Mesoleius bilineatus Virromenus analıs niminalts - ? un 3 salieıs Pt Cteniscus lituratorius MMesoleins segmentaton) wvanth pus En Be Monoblastus palustris conju atus N Mesoleius grossulariae 2 Ihypogastriens s 5 Mesoletus transfuga e leptogaster „ Erichsonii vn nn. ‚Perilissus Iutescens | 8 Trematopygus disco Gryptocampus medıllarius venustus 155 Mesoleius formosus Pr ignavus 5 hrlinealus Polyblastus senihis i Hr sanguinatorins Mesoleius integrator „» armillatorius » insolens | „ ruplabris Cteniscus alpicola Perihssus vernahs Monoblastus laevigatus Mi erythropygu Erromenus analis Parasiten. Ophionidae. Pimplariae. 4 Limneria cothurnata Mesochor. sceutellatus Limneria longipes Pimpla instigator Pimpla vesicaria Phersilochus stramineipes Pimpla vesicaria Limneria curvicauda | g ornans „ vestigialis » ramidula Limneria multicineta | Pimpla vesicaria Mesochor. testaceus Limneria majalıs Ephraltes inanıs » erythropyga Brolytus laevigadtus | rin... Pimpla stercorator Pımpla vesicarıa Pimpla vesicaria Chaleiditae. Ascogaster 4-dentatus Bracon pieticornis | Pteromalus exerescentium is amoenus bracon gallarum Pteromal. Sawesenii \ Pteromal. excrescentium Pteromal. excrescentium Eulophus Tischbeinbi Eurytoma acieulata Bracon discoideus „ lepidus Ichneutes laevis Bracon pieticornis Eintedon arcuatus Ichneutes reunitor i Rogas sp.? Eurytoma acıculata ‘ Pteromal. excrescentium | lchneutes hrevrs \ Eurytoma acieulata 154 Wirthe. Hymenoptera (Tenthredinetae). Genus. Uryptocampus LE) Dineura „ Cladius „ Lophnrus 7 Species. venustus ater pulcher gemmarum bellus alnı rufa difformis uncinatus albipes viminalis GdEeNneus elongatulus pini et similis rufus pallidus pteronorum | » subguttatus Pezomachus eursitans Cryptus pygoleueus PR punctatus | » leucomerus = adustus 5 incertus 5 ater Hemiteles varıabilıs 53 areator en castaneus | , . | Cryptus leucostietus > optsoleuens i% adustus Phygadeuon parviventris | | Urypti. | Tryphonidae | | sn mn m nn ee m rar er m on En nn nn rm nn m Monoblastus erythropygus | Oteniscus 6 cinctus Cteniscus Iituratorius Aecrotomus lucidulus Oedemopsis scabrieula Mesoleius viduus Acrotomus lucidulus | Mesoleius caligatus | Polyblast. |." A | | | sanquinatorius. Erromenus a I, "US Cteniscus marginatorius | 32 adspersus | ” oriolus ' Mesoleius lophyrorum 5 transiens | Tryphon impressus | £r romenushaemorrhoiceus Periliss. oblongopunctatus Trematopygus discolor Periliss. oblongopunctatus Cteniseus marginatorius Üteniseus marginatorius 5 adspersus un Ophionidae. - Mesochorus conjfusus Limneria erucator Limneria lineolata * eothurnata 5 difformis Desochor. larieis Limneria cothurnata FE chrysosticta Mesochor. fulgurans Limneria cothurnata Exolytus laevigatus -asiten. Pimpla alternans „ rufata Pimpla angens Pimpla rufata . - . . . I 156 Ichneutes brevis Bracon scutellaris Colastes braconius Bracon seutellaris Meteor. scutellator Mierog. consularis „ deprimator Chaleiditae, Eöntedon atmopterus Pteromalus sp.? Tetrastichus sp.? Eurytoma aciculata Pteromal. exerescentium Platygaster niger Pteromal. exerescentium Eurytoma aciculata Tetrastichus sp.? Platygaster niger Pteromal. exerescentium Eulophus capraeae R Tischbeinii Monodontomerus obsoletus Pteromal. Boucheanus 'Wirthe. Genus. Lophyrus Athalia Selandria Fonusa „ Phyllotoma , Macrophya „ Tentredo Hymenoptera (Tenthredinetae). | Species. ? spinarum hyalina stramineipes cinwia orata annulipes tenella adımbrata pusilla pubescens bipunetata elongatula hrevis Fulricornis erataegi € pumilia betulae gel pygmaea pumiha mierocephala melanopyga simulans ? sealaris u | or Hemiteles fuleipes | Hemiteles rufocinetus Hemiteles areator Tryphonidae. Cteniscus oriolus Erromenushaemorrhoicus Mesoleius lophyrorum | rutetorum Sy transıens Iryphon impressus Monoblastus erythropygus Periliss. lutescens Monoblastus palustris Mesoleius unifasciatus Acrotomus orbitatorius ‚Mesol. grossulariae v. 4 ‚Mesoleius aulicus Perilissus Gorskti Perilissus macropygus ” soleatus Tryph. translucens lErromenus Jumatus °olyblastus Selandriae (teniscus gnathowanthus Mesoleius aulieus Mesoleius bilineatus Mesoleius bilineatus Mesoleius formosus Cteniscus Üituratorius Polyblastus aberrans Perilissus verticalis .* abdominalis Perilissus verticalis Be macropygus e soleatus 55 bieolor Polyblastus Wahlbergi Grypocentrus einetellus Perilissus pietilis Grypocentrus incisulus = anomalus Perihssus pietilis Perilissus pietilis Mecoleius agilis . . . . . . . . Mesoleptus cingulatus Euryproctus nemoralis Parasiten. Ophionidae. Pimplariue. braconidae. | Chaleiditae. areolaris es ee ie a ME ‚Ascogaster rufipes RM NERVEN RERERRE Sigalphus floricola 2 ee Pimpla brevicornis affinis j Re... EINE se 29 15 Bracon sp.? \ | it, SE A N ZN bracon sp.? Br»: ar. Pantsens wirgatus en rin: AUNDERRERN ZEV MET Colastes catenator ee re. NE Be Ichneutes brevis I er ern | Pimpla bnearis | Limneria pedella Pimpla alternans Limneria vestigialis Limneria assimilis | | nr I ara u) Merogs umipennis | Paniseus ochraceus 158 Wirthe. Hymenoptera (Tenthredinetae) Genus. Tenthredo „ ’ Emphytus ) Dolerus > 93 ( Sirieidae) Sirex Coleoptera Saperda Anobium Phitonomus Anthonomus Gastrophysa Meligethes Ceutorhynchus Cionus Gymnaetron y. lccoptogaster kixocentrus Orchesia Dasytes Callidium Heledona Pissodes Aromia Orchestes Rhagium Ptilinus | | | Species. scalarıs Punctulata agilis eingulata repanda ‚Riliformis ? vestigtalis gonager 4 juveneus populnea striatum phellandrüi pPMoru m raphani aeneus eyanipennis verbasci campanulae heccabungae 7 balteatus Inicans coerulea vartabile agaricola notatus moschata Fagi mordax Peectinicornis 7 Diadromus subtilicornis Erypti. (Ichneumon) Pezomachus thoracieu Ss Pezomachus faseiatus Tryphonidae. Catoglyptus foveolato, Mesoleptus testaceus Catoglyptus foveolator Euryproctus chrysostomi Mesoleius niger | Prionopoda stictiea ' Adelognathus Ruthei | Exyston cinetulus ‚Trematopyguserythropaly Mesoleptus seminiger ‚Trematopygus erythropaly Tryphon consobrinus ' Perilissus filicornis Thersilochus morionellus Thersilochus moderator | Orthocentrus testaceipes . . . . . . . . Parasiten. ? Opkionidae. 1) nn Du Mesochor. testaceus ET 5 . Pimplaria. wr - kphialtes continuus Pimpla saga.x Pimpla examinator Ephialtes discolor Ephialtes discolo Aylonomus praecatorius Pimpla breviecornis Ischnoceros rusticus Ischnoceros rustieus Pimplariae. Rhyssa persuasoria Braconidae. Ascogaster laevigator Alysia Gedanensis Spathius clavatus Microg. lacteus Bracon fuseipennis Bracon variator £ terebella Bracon sp.? Spathius brevicaudis Doryetes obliteratus Meteorus longicaudis Sigalphus pallipes Hecabolus sulcatus Sigalphus floricola 160 Braconidae. Chaleiditae. Eintedon chalybaeus Chrysolampus aeneicornis Entedon diseolor Pteromal. ceureulionoides Pachychirus quadrum Cheiropachus intermedius Trigonoderus dactihs Pteromal. guttatus Pteromal. Dahlbomi Entedon zylobius Chaleiditae. F | Wirthe. | = ehe In we eu e£ Diptera | gr i F ; l area; | Cynipidae. Crypti. Genus. | Species. | M f » Syrplus | 2 RN: ' Phygadeuon sodalis | | (Ophionid.) | | ' Limneria celypearis | | | | || | ı. . | | kristalis tenaw IE 3 | 20020 a Lipara lucens ee ‚ LHemiteles decipiens Anthomyia ceparum | Eueoila coronata radiemmn I Fucoila coronata Stilpnus gagates Figites scutellaris | (Ophionid.) a elbimanda \ Pristomerus vulnerator 3 confornris : Be .-: > | nigritarsts IR: Be i | | | „ | G » | . ® . Ayromyza et Ihytomysa Cecidomyia posticata Artemisiae Fagi Jolrorum Galti heterobia Loti populea Potentillae rosarla 161 Allotria muinuta . . . . . . . . . . . Synergus wanthocerus | Hemiteles areator Allotria obscu Allotria eireum rata > seripta FReT. Sr a Tryphonidae. | Braconidae. | su laetatorıus | 2.0: 2 2 200", „ albosignatus „» Jestivus „ signatus . . . . . . . . Bracon Oostmaeli (Pimpl.) Pimpla detrita Ale Ascogaster 4 dentatus Bracon sp.? RE ne Ve Opius ruficeps „ Fulgidus carbonarius } ., 2 a Meteorus formosus Opius elarus Opius . viele Alysıa h 9 Arten Daenusa Colastes bracontus .. ...). Acoelius subfasciatus ne ” elandestinus Elaspis cavicornis Aphidius obsoletus Proteus ; I Chaleiditae. Eneyrtus aeruginosus | Proetotrupes sp.? Pteromal. liparae Chaleis minuta Pteromalus semielavatus Paehylarthrus Havicornis | Eintedon wanthopus | Goniocerus Cecidomyiarum | Callimone eultriventris | Oxymorph(Entedon) lutea | | Oxymorpha elongata Iöntedon leptoneurus Callimone difeilis | Goniocerus Cecidomyiarum \ Entedon Hlavovarius | Platygaster niger | Callimone parellinus ı Pleurotropis Cyniphidum | Pteromalus semiclavatus \ Callimone eultriventris Eupelmus Geeri | Pteromal. exerescentium \ ) | | | = Zureus $ clavatus | . t = Fagi | | Goniocerus Cecidomyiarum Entedon arcuatus ‚ Platygast. Cecidomyiarum | eontorticornis niger rectus | 27 12* I Wirthe. | £ DIR ER BEL | ee Er Erin,» Lepidoptera (Tortricidae). | 2 ; Be na f | Cynipidae. Orypti. Genus. Species. | NE 2 | r 1 Cecidomyia rosaria ur ee ; | | | | | | | | || | I (27 dompa Rubi Et . o-- | - | % Salicis SE end Zube B - : . 1} | | | | END | | Es salieiperda [IN Dat N PR ET SH ee | | | I Sarothamni ee > | | » Sysimbrüi ||. Vita ee en ©. No. - ar Tanaceti VRR on © N . 2o,..< Ir fa ’ 3 Urtieac ee 20 0 Re tn ee 0 | Neuroptera | | | . .p . . . Chrysopa g Anacharis ensifera Hemiteles aestivalis | | nu limbatus areator | | 5 castaneus | ER! | | a Myrmeleon | Formicarius Ui SA te, RE. er Fe Braconidae. | Chaleciditae. Prosacantha filicornis | | » dubia ' Callimone propinguus > gallarum Isocratus vulgaris Eurytoma aciculata PR: salıeis An mieroneura Gastraneistrus torymiformis Elachestus Heyeri Pleurotropis epigonus Eulophus Cieidomylarum Eineyrtus eupelmoides Tridymus rosularum (eraphron rosularum Hadroceras clavata = nubeculata ee | Platygaster niger Diapria sp.? ee 25} Tridymus salieis | Platygaster niger Pteromalus salicis Callimone chalybaeus > propinguus Eonceyrtus Tennes 35 strobili | Pleurotropis politus Eurytoma aciculata Pteromalus exerescentium | Platygaster Cecidomyiae | R contorticornis | Eupelmus Geeri as ae] Eurytoma dentata Entedon flavomaculatus | > seminarius | Pteromalus puparum = meconotus | Platygaster niger | Callimone diffieilis | Callimone appropinguans > diffieilis | | Aierogaster ultor Helorus ater | ee Hybothorar Graffii | 164 Wirthe. Hemiptera Se 2 DB! { Cynipidae. Erypti. Genus. | Species. Aphrs | Artemisiae | Allotria vietrix 2 | r minuta | „» brachyptera | n, Prim I Allotria wietrix | > | Rosae | Allotria wietrix | | | | r Salteıs I 5, Soncht | ‚Mlotria Havicornis Lecanium auf Obstbäumen 5 auf Eichen (re Cimex-Iier : 5 BEREHENHEEHEREEN HERRN... Arachnidae. | Sphegidae. Crypti. IEHDERERENBEIEBHERENITGEGE | VRRFERE Mu ARSTER es NRRTRRINEER RER U ____ ___|5|7—£—£—— Spinnennester Salius sanguinolentus? | Pezomachus fasciatus | | | 55 zonatus | | . | RS eursitans Hemiteles fascripennis ar ‚Fragilis Gonoeryptus tinllator > annulitarsis Eperra | diademata (Vier) EN RSEN Hemiteles tristator Nachtrag zum Genus Pezomachus, Bei der Durchsicht meiner Doubletten finde ich mehrere Pesomachen Z und 2, die ich im Jahre 1553 aus Microgaster congestus erzogen und als P. hortensis bestimmt hatte. Aber alle 5 f haben keine Spur eines Schildehens, die Knötchen des ersten Segmentes sind entweder sichtbar oder fehlen, Glied 1 der Fühler und auch die Glieder 2 und 3 sind roth (bei einem 5 sind die Glieder 1—» roth, die folgenden röthelnd) Der schwarze Schatten über den Hintereoxen dehnt sich auch auf den Metathorax bis zum Petiolus aus, nur die Hinterschenkel sind braun, die Hintertibien an Basis und Spitze, die Mitteltibien an der Spitze (vor der Basis fast garnicht) gebräunt. Die beiden 2 haben das erste Fühlerglied schwarzbraun, die Glieder 1—4 oder 2—5 roth, die Mittel- schenkel an der Spitzenhälfte, die Hinterschenkel fast ganz und die hinteren Tibien vor der Basis und an der Spitze braun. Der Bohrer ist fast so lang wie das erste Segment. Diese ? gehören ohne Zweifel zu jenen g' und sind P. avidus Frst. Ein ji Parasiten. |: T Ä 'E Fr R | j Bracontdae. Chaleiditae. | Bir ee nl 4 Elaspis minutus Aphrdius Proteus Aphidius Proteus Pachycerepis clavata Isocratus vulgaris Megaspilus dur Aphndius Proteus Aphidius obsoletus Amphycus punetipes Blastothry.x erythrostethus Telenomus semistriatus Pimplariae. Braconidae. | | | | | Pimpla ovivora | Mierogaster deprimator 5 scanica | x hrevicornis | „ ornata | | Polysphincta rufipes | | R hoops gefangenes grösseres d’ hat ein abgesetztes Schildchen und ein dunkleres Roth. Die Fühlerglieder 1—3 sind ganz roth, Hinterschenkel, Spitzen der hinteren Tibien und en Sehatten vor der Basis der Hintertibien schwarzbraun. 2 gleiche J' erzog ich 1852 aus demselben Microgaster. Ich besitze also von P. hortensis nur d', von P. avidus & und Q. P. caleus Frst. 2. Ein Q hat an den Seiten des Mesothorax einen braunrothen Streif und einfarbig rothe Tibien. P. instabilis Frst. Alle 2 haben am Mesothorax jederseits ein rothbraunes Knötchen (die Flügelansätze). P. sedulus Frst. Q Erstes Fühlerglied oben schwarzbraun. P. vigil Frst.. 2. Erstes Fühlerglied und Spitze der Hinterschenkel braun. 166 Die Pflanzen-Deformationen (Gallen) und ihre Erzeuger in Danzigs Umgebung. Von CC. G. A, Brischke.,. Hauptlehrer a. D. Seit vielen Jahren ist und wird unsere Provinz von den Botanikern durch- forscht, aber nur sehr selten ist es vorgekommen, dass ich durch einen dieser Herren eine durch thierischen Einfluss erzeugte Missbiidung erhalten hätte, ob- gleich dieselben nicht selten sind und durch ihre Form gewöhnlich sogleich auffallen. Und welche interessanten Fragen knüpfen sich an solche Deformationen! Fragen, die erossentheils noch nicht gelöst sind. Jch kann daher den Wunsch nicht unterdrücken, dass diese Gallen mehr beachtet werden möchten. Es werden sich gewiss noch manche dieser Gebilde auffinden lassen, wenn sie von mehreren Forschern in verschiedenen Gegenden gesammelt werden. Wer sich für dieselben interessirt, kann sie im hiesigen Provinzial-Museum oder auch in meiner Samm- lung ansehen, wozu ich freundlichst einlade. Deformationen werden erzeugt von Hymenopteren, Coleopteren, Lepidopteren, Dipteren, Hemipteren und Milben. Ich zähle diese Deformationen (Gallen), der leichteren Uebersicht wegen, nicht nach den Ordnungen, in welche die Erzeuger gehören, sondern nach den Pflanzen auf, an denen die Gallen vorkommen und folge dabei, wie bei den Blattminirern, der Anordnung, welche Koch in seiner Synopsis befolgt. Die Erineum-Bildungen führe ich nicht mit auf, weil sie wohl nicht von Thieren gebildet werden. Am Schlusse füge ich noch eine Tabelle bei, in welcher die Inquilinen und Parasiten der ächten Gallen (Cynipiden) übersichtlich zusammengestellt sind. Dicotyledonen. Genus Papaver. P. Rhoeas. Die angeschwollenen Kapseln von Aular Rhoeadis Kl. Genus Sisymbrium. S. Sophia. Deformirte Blüthenstiele von Cecidomyia Sisymbriü Schrk. Genus Erysimum. E. cheiranthoides. Fleischige Wurzelgallen von Ceutorrhynchus suleicollis. (Haimhofien’s Beobachtungen über den Wurzelauswuchs an Alyssum (Farsetia) incanum und dessen Erzeuger 1855 gehört wohl hierher.) 168 Genus Brassica. Br. oleracea und Napus. Deformirte Blüthen und Schoten von Üicidomyra Brassieae Winnertz. Genus Kaphanus. R. sativus. Deformirte Blüthen und Schoten von Phytoptus. Genus Silene. S. nutans. Verdickte und verkürzte Stengel von @elechia cauligenella Schm. Genus Tilia. T. grandi- und parvifolia. 1. Runde Gallen an den Blüthenstielen von Cecidomyia tloricola Rudon, 2. Gallen an den Wurzelschösslingen von Seiara tilicola H. Löw. 3. Harte, von meistens violettem Kreise umgebene Blattgallen von Sciara Foliorum Rud.? 4. Blattrandverdiekungen von Cecidomyia tiiae H. Law, ». Nagelgallen auf den Blättern von Phytoptus tiliae Amerl. 6. Löflelartig gehöhlte Blätter mit verdicktem Rande von Segnon erispum Bremi. (enus Hypericum. H. perforatum. Deformirte Blätter von Cecidomyia Hypertiei Bremi. Genus Sarothamnus. S. scoparius. 1. Grüne, spitze Knospengallen in den Blattwinkeln von Apion sp.? 2. Anschwellungen der jungen Hülsen von Asphondylia Sarothamni H,. La. Genus Trifolium. Tr. pratense. In Uhlkau waren die rothen Maden von Ceeidomyia trifolü Lw.? so zahlreich, dass die Knechte den Klee dem Viehe nicht zu fressen geben wollten. Ob diese Maden Deformationen verursachten, weiss ich nicht. Genus Lotus. L. eornieulatus. Deformirte Blüthen und Hülsen von Diplosis Loti Deg. Genus Vieia. V. cracca, cassubica, syleatica. Deformirte Blüthen, weisse, springende Maden enthaltend. Nicht erzogen. Genus Prunus. Pr. spinosa. Blattgallen von Phytoptus. Pr. Padus. Achnliche, aber wohl verschiedene P’hytoptus-Gallen. 169 187 senus Spiraea. Sp. ulmaria. Die Blattgallen von Cecidomyia Ulmariae Bremi. Genus Rubus. R caesius und fruticosus. 1. Stengelgallen von Lasioptera Rubi Heeg. 2. Stengelgallen von Diastrophus Rubi Hrtg. . — Nr Genus Potentilla. P. reptans. Stengelgallen von Xenophanes Potenlillae Vill. P. argentea. 1. Stengelgallen von Diastrophus Mayri Rhrd. 2. Deformirte Blüthen am 28. Juli bei Hochwasser. In denselben rothe Maden von Ceeidomyia? Genus Tormentilla. T. erecta. Stengelgallen von Ceeidomyia? Nicht erzogen. Genus Rosa. R. canina. 1. Stengelgallen (Bedeguar) von Rhodites Rosae Linn. 2. Blattgallen von Rhodites spinosissimae Gür. . Runde Blattgallen von Rhodites Eglanteriae Hrtg. (wohl = centiroliae Hrtg.) 4. zusammengeklappte, junge Blätter von Cecidomyia rosarum Hrdy? os Genus Crataegus. Ur. owyacantha. 1. Krause Blätterschöpfe von Cecidomyia Crataegi Wnrtz. 2. Am Grunde rothe, deformirte Blätter, wohl von P’hytoptus. 3. Zweiggallen. Nicht erzogen. Genus Pyrus. P. communis. Eingerollte Blattränder von Cecidomytia Pyri Behe. Genus Ribes. R. rubrum. Blattbeulen von Ceeidomyia ribesii Mg.? Genus Pimpinella. P. sawifraga. Samengallen von Asphondylia Pimpinellae F. Li. Genus Peucedanum. P. oreoselinum. Dieselben Gallen. Genus Galium. @. Molluge. 1. Grüne, grosse Fruchtgallen von Phytoptus? 2. Deformirte Früchte mit 4-lappiger Oeffnung ‘und rothgelben Maden. Nicht erzogen. 3. Rothe Stengelverdiekungen mit weissen Maden. Nicht erzogen. 170 A. C. ON Genus Artemisia. . vulgaris. 1. Kleine Blattgallen von Cecidomyia follorum H. Lw. 2. Deformirte Blätter von Aphis gallarum Kltb. campestris. 1. Stengelverdickungen von Apion suleifrons. 2. Runde Blätterköpfe an den Triebspitzen von Ceerdomyia Artemisiae Be. 3. Rauhe Blüthenwülste von Phytoptus. Genus Tanacetum. . vulgare. Gallen in den Blattachseln und Blüthenköpfen von Cecidomyia sp.? Genus Cirsium. arvense. Stengelgallen von Urophora Cardui L. Ostpreussen. Genus Üentaurea. . scabiosa, Samen- und Fruchtbodengallen von Aulax Jaceae Schenck. Genus Taraxacum. . offteinale. Flache Blattgallen von Cecidomyia leontodontis Bremi? Genus Hieracium. . murorum. 1. Flache Blattgallen von Cecidomyia Hieracii F. Law. 2. Stengelgallen von Aulaw Hieracii Be. (A. Sabaudı Hrtq.) . umbellatum. Dieselben Stengelgallen. Genus Campanula. rotundifolia. Blattachselständige Gallen vou Cecidomyia Campanulae? . rapunculordes und persicifolia. Kapselgallen von Gymnetron Campanulae. Genus Fraxinus. . ezcelsior. Blattrippengallen von Diplosis betularia Wntz. Genus Scrophularia. nodosa. Wurzelgallen von Chilosia gigantea Mg. (vetulina H. Lw.?) Genus Linaria. vulgaris und Loeselii. Wurzelgallen von Gymnetron Linariae. Genus Veronica. Chamaedrys. Behaarte, verdickte Gipfelblätter von Ceeidomyia Veronicae Vall. . Beccabunga. Samengallen von Gymnetron Beccabungae L. Genus Thymus. Th. Serpyllum. Haarige Blätterschöpfe an den Triebspitzen von Phytoptus. Genus Glechoma. Gl. hederacca. Gallen an Blättern u. Stengeln von Diastrophus Glechomae Hrtg. G; Genus Galeobdolon. Iuteum. Blattgallen von Cecidomyia Galeobdolontis Wrtz. 171 Be Genus Polygonum. P. persicaria und amphibium. Verdiekte, umgerollte Blattränder von Ceeidomyia persicariae L. Genus Euphorbia. E. Esula. Fruchtgallen, viele rothe Maden enthaltend, welche überwintern. Nur Parasiten erzogen. v Genus Urtica. U. urens nnd dioica, Gallen auf Blattrippen und Blattstielen von Ceeidomyia > € Ttieae. Perr. Genus Ulmus. U. campestris und suberosa. 1. Grosse Blatttaschen von Schizoneura lanugi- nosa Hrt. 2. kleinere Blatttaschen von Tetraneura Ulmi Deg. 3. gerunzelte und gefaltete Blätter von Schizoneura Ulmi L. Genus Fagus. F. syleatica. 1. Die spitzen, harten Blattgallen von Hormomyia Fagi Hrtg. 2. die haarigen, konischen Blattgallen von Hormomyia piligera H. Lav. 3. die glatten. konischen Blattgallen von Ceeidomyia tornatella Br.? 4. deformirte junge Gipfelblätter von Ceeidomyia. Gefunden am 19. Juli 1570 auf dem Schwedendamme 5. Blattrandrollungen von Phytoptus. “- Genus Quereus. Q. pedunculata und sessililora. Von den 94 mitteleuropäischen ächten Gall- wespenarten, welche Professor Dr. Mayr aufzählt, habe ich bis jetzt folgende gefunden. Die Zucht ist oft sehr schwierig, da in vielen Fällen statt des Gallenerzeugers Inquilinen und Parasiten erscheinen. Wurzelgallen. 1. von Aphtlothrie radieis Fbr., 2. von Biorhiza aptera Fbr. Die Galle fand ich noch nicht, sondern nur die Gallwespe. Rindengallen. 3. von Aphilotriw Sieboldi Hrtg. Knospengallen. von Trigonaspis megaptera Pz. (erustalis Hrtg.), . von Cynips Togae Fbr. Ich fand die Galle vor mehreren Jahren im Spätsommer an der Spitze niedriger Eichenbüsche. Sie ist kugel- rund, so gross wie eine Haselnuss, grün, innen .chwammig mit nur einer Larvenkammer, der Galle von Cynips Kollari ähnlich. Die Wespe erschien im Herbste. Sie ist 4 mm ]., Kopf, Fühler und Beine hell, rothgelb. Mandibeln und Taster mit dunkelbraunen Spitzen, Thorax rothbraun, Mesothorax mit dunkleren Längsstreifen. der abschüssige 172 de Theil des Metathorax und die Brust schwarz, Flügelgeäder gelb- braun, Abdomen rothbraun, oben mit schwarzer Basis und gelb- braunen Seiten. 6. von Üynips polycera Gir. Nicht erzogen. von Aphilothriw gemmae L. (Uyn. feeundatrix Hrtg.) Noch nicht ErZOLEN. 8. von Aphilothrix solitaria Fonse (Uyn. Ferruginea Hrtg.). 9. von Aphilothriw globuli Hrtg. Nicht erzogen. 10. von Aphilothrixw autumnalis Hrtg. Il. von Aphilothrix collarıs Hrtg. Nicht erzogen. 12. von Aphilothrix callidoma Hrtg. 3. von Aphilothrix glandulae Hrtg. Nicht erzogen. 14. von Andrieus terminalis Fbr. (Teras Hrtg.) Die im Frühlinge häufige vielkammerige Galle ist einer Kartoffel ähnlich. 15. von Andrieus injlator Hrtg. 16. von Aphilothrix albopunetata Schlechtendal. Nicht erzogen. Blattgallen. 17. von Biorhiza renum Hrtg. Bis jetzt nur Inquilinen erzogen. 18. von Dryophanta seutellaris Olir. (Cyn, fol Hrtg.) Sehr häufig. 19. von Dryophanta longiventris Hrtg. (Cynips Hrtg.). 20. von Dryophanta dieisa Hrtg. (Cynips Hrtg.) Nebst den 2 folgenden Arten häufig. 21. von Dryophanta agama Hrtg. (Cynips Hrtg.). 22, von Dryophanta disticha Hrtg. (Cynips Hrtg.). 23. von Andrieus curvator Hrtg. 24. von Neuroterus numismatis Ol. (N. Reaumuri Hrtg.). 25. von Newroterus lentieularis Ol. (N. Malpighii Hrtg.). 26. von Neuroterus ostreus Hrtg. Nur Inquilinen und Parasiten erzogen. 27. von Spathegaster baccarum L. (Sp. interruptor Hrtg.) Auch an den Staubblüthen gefunden. 28. von Spathegaster verrucosa Schlechtendal. Nicht erzogen. Staubblüthengallen. 29. von Andricus ramuli L. (Teras amentorum Hrtg.). 30. rothe punktirte Saftgallen von Spathegaster baccarım L. Sodann noch 2 Deformationen von nicht erzogenen Ceeidomyien, nämlich: 31. der Blattzipfel ist nach unten umgeklappt, in dieser Tasche lebt die Made. 32. der Blattrand rollt sich zwischen den Lappen nach oben. Genus Corylus. C. Avellana,. 1. Deformirte Kätzchen von Cecidomyia? 2. Deformirte Knospen von Phytoptus. 173 26. Kon! Genus Salix. Zweiggallen. an S. viminalis von Sesia formicaeformis. an S. pentandra von Nematus medullaris Hrtg. an S. aurita von Ceeidomyia salieis Sehrk. an 8. alba von Ceeidomyta saliciperda Duf. an S. capraea grosse runzlige, braune Auswüchse, wohl von Phytoptus. an 8. alba Zweigdeformationen von Phytoptus. besonders an S. alba die bekannten Weidenrosen von Ceeidomyia rosaria H. Lw., die an S. heliw den Lärchenzapfen eleichen. Knospengallen. an 8. aurita von Uryptocampus gemmarum Zdd. an S. veiminalis von Cryptocampus laetus Zdd. Blattgallen. die bohnenförmigen Gallen von Nematus Vallisnieri Hrty. die Blasen an S. heliw und 8. vitellina von Nematus vesicator Br. die rosenkranzförmigen Gallen von 8. purpurea von Nematus ischno- cerus Thms. die runden, unterseitigen Gallen an S. heliw von Nematus viminalis L. die unterseitigen, behaarten, rothen oder gelben Gallen an 8. aurita, capraea und cinerea von Nematus bellus. Zadd. olt holzig werdende Gallen an der Mittelrippe von 8. Fragilis von Cryptocampus testacerpes m. pustelförmige, harte Gallen an S. aurita und eapraea von Hormomyia oapreae Wrtz. knotenförmige, harte Gallen an der Mittelrippe von 8. aurita von Cecidomyia? 'auhe, rothe Warzen an 8. alba und fragilis von Phytoptus. röhrig umgerollte Blattränder an S. aurita von Nematus leucostietus Hrtg. pineti u. an 8. helix von N. nolitus Zdd, nach unten umgeklappte Blattränder an 8. alba von Nematus nach unten gerollte Blattränder an 8. viminalis von Nematus wanthogaster Frst. und prussicus Zdd. Blattstielverdiekungen an 8. aurita und capraea von Uryptocampus venustus Zdd. deformirte junge Gipfelblätter an 8. alba von Üecidomyia termi- nalis H. Lw. verdickte Randrollen an 8. alba und eiminalis von Cecidomyia mar- ginemtorquens Br.? schmale, kurze Randrollen an 8. alba von Phytoptus. Blüthengallen, die deformirten Staubkätzchen an 8. triandra von Cecidomyia heterobia H. Li. (auch in deformirten Knospen.) 174 BD. alba. C. betulus. . 192 Genus Populaus. Zweiggallen. . Verdickungen an P. tremula von Saperda populnea L. kleine saftige Beulen. Nur Parasiten erzogen. Blattstiel- und Blattgallen. . runde rothe Gallen an P. tremula von Diplosis tremulae Wrtz. holzige, braune Blattstielgallen an P. tremula. Nicht erzogen. Gallen an der Mittelrippe, sich nach oben öffnend, von Phytoptus. Blattstieldrehungen und Gallen an der Mittelrippe an P. dilatata von Pemphigus bursarius L. zusammengeklappte Blätter an P. dilatata von Pemphigus afjinis Kalt. . deformirte Gipfelblätter an P. trenula und dilatata von Asiphum populi Fbr. krause Seitenzweige und Blätter an P. tremula von Phytoptus. nach oben eingerollte Blätter an Pop. tremula, weisse Maden ent- haltend. DerRand wird dick und hart. 3. August 1870, Schwedendamm. Genus Betula. Bräunliche Warzen auf den Blättern von P’hytoptus, Genus Carpinus. Gekräuselte Blätter von Phytoptus? Genus Alnus. Warzen auf den Blättern von A. glutinosa u. incana von Bursifex Alni, Taschen auf den Blättern von A. glutinosa von Synerista Alnt. Genus Juniperus. J. communis. Spindelförmige Gallen von Hormomyia juniperina L. Genus Pinus. P. sylvestris. Die Harzgallen von Retinia resinana. Genus Abies. Die aus deformirten Nadeln gebildeten zapfenförmigen Gallen von Chermes Abietis. Monocotyledonen. Genus Phragmites. P. communis. Die Halmverdiekungen von Lipara lucens. Genus Poa. P. nemoralis. Die Halmgallen von Hormomyia Poae Bose, Genus Brachypodium. Br. pinnatum, Verdiekungen der Halmspitze. Nur Parasiten erzogen. Acotyledonen. Genus Pteris. Pt. aquilina. Umgeschlagene Ränder zwischen den Wedelfiedern. Nicht erzogen. 175 DUSHA U BR FU ELITE Ic vw By la Er REIT ee ri re ir Pe arg! a een ge ri 6” Berär Serz er Su ERIRÄNSE N FE AR We ) a ER IRLER PIT- j (3,8 Br FRELENZ er > 2 ERROR EN EI, j RR FE a Dep I a% N ar! e ET aaa =; ERAE NN 4. Wirthe. Cynipidae. Genus. Species. a nn Trigonaspts megaptera Aphilothric albopunetata | autumnalis . > callidoma collaris gemmae Andriceus 4 curvator injlator ramuli terminalis Diorhiza renum Inmophanta agama = Inquilinen. Synergus Jacialis 5 pallicornis H Thaumacera Synergus facialis Synergus apicalis er ruficornis Synergus nervosus Synergus ruficor nis „ Jacialıs IR immarginatus Aulax Brandtü Synergus facialis & albipes = apicalis n Thaumaeera Synergus faclalis Br ruficornis „5 Thaumacera Synergus ruficornis > pallicornis 5 Thaumacera Synergus apicalis = pallieornis | achten Cynipiden. Parasiten. Ophionidee. Braconidae, | Chalcerditae. nn u u lluu u u nn ee ” - I ” Limneria exareolata et Fe Syntomaspis robusta 5 Jastuosa . . . . . . - . . - - . . Callimone rubriceps N | | | | 1 | er BE RR 9 | Callimone admirabilis | Callimone propinquus | meOpregw | > Cyniphidum | Pteromalus meconotus | Es Sa.xvesenti | Enntedon Cecidomyiarum Mesopolobas fasciiventris | Telenomus phalaenarum Platymesopus Erichsonit Decatoma biquttata a a Br A OE Callimone propinquus 2 Fe BE N Ar Orynz gallarum | Callimone auratus N brason caudatus Olynz scianeurus 2 ee NE N N | „ gallarum NEE BR ER NE Men Lo See | Callimone admirabilis | „ longicaudis | = Cyniphidum | ;, propinquus | > auratus Syntomaspis caudatus Eupelmus urozonus Decatoma biguttata Pteromalus leucopezus > gallieus Eulophus ramicornis EM RE ee ee Pleurotropis Cyniphidum ee a a ae ee Pteromalus Saxesenü na 2 area Be Mesopolobas faseüventris 2 Re le BE A et Pteromalus Saxesenüi iin en a AD er RA Mesopolobas fasciiventris Callimone cultiventris ” Cyniphidum Siphonura brevicauda Decatoma biquttata Eurytoma rosae 178 13* Cynipidae. Genus. disticha Dryophanta divisa Inn giventris seutellaris cornis run Spathegaster | baccarum Synergus ruficorn . | 1 r % E ri | Re faeialis "es - apiealis x | » | Fi | 3 5° Neuroterus lentieularis BER: - = 25; ostrens | Symergus pa 4 a 2 f x »s L . . - Oo Pr i Rhodites Eglanteriae Aula caninae w % | | Pr, nn rosae . Aulaw Brandt Synergus ruficornis 179 Orthopelma luteolator Ortkope'ma luteolator 150 Pteromalus Saxesenii - Decatoma biguttata Eurytoma signata „ z rosae Callimone dubia » admirabilıs + (ynıiphidum » propinquus 5 longicaudis NMesopolobas fascüiventris Ormyrus vartolosus Syphonura brevicauda Olynx gallarım Pteromalus incrassatus Gallimone longyiventris 23 Cyniphidum dubia Pteromalus Saxesenüi Eurytoma signata Mesopolobas fascüventris Decatoma biguttata Pteromalus Saxesenti Callimone longicaudis Uyniphidum 9 > admirabils = regius Decatoma biguttata vurytoma rosae Callimone aurata Platymesopus tibialis Decatoma biguttata Eurytoma rosae Callimone propingua > pumila 55 appropinquans Tetrastichus leptoneurus Pteromalus prlosus inerassatus „ 3 puparum er Neostadensis Eupelmus Bedequaris (allimone Bedeguaris 198 Wirthe. Cynipidae. | ” Genus. | Species. Rhodites | rosae | | 35 spinosissimae Diastrophus | Rubr Aulax | Glechomae „ Hieracii | Aula Potentillae Jaceae Inguilinen. Synergus wanthocerus 199 Parasiten. Orypti. Braconidae. Chaleiditae. Callimone atra | Eurytoma nodularis | | Pteromalus fuscipalpes | | 2 inflexus? Pteromalus inerassatus | Eurytoma rufipes Callimone Cyniphidum Pteromalus aurantiacus | | Eurytoma signata 5 Rosae Callimone propinqua hs appropinquans Mesopolobas fasctiventris Decatoma biguttata Eupelmus Geeri 2% A LE | Eurytoma rufipes Eupelmus Geeri Ormyrus brevicauda | » Punctulatus Telenomus sp.? HR Braeon sp. Decatoma biguttata 182 HT MR ae - ” A A t Be TER Br are] RT a an! re agP AUARET, NE 1 ck ah Nee N an LEGE EEE EL AWENLEN DONE Narr! KH LP PLA TIELERE b A A PART AIE Tee TEE A Zoologische Mittheilungen. (Mitgetheilt von Herrn A. Treichel in der General-Versammlung zu Elbing, am 7. Juni 1551.) Herr A. Treichel sprach zunächst über Missgeburten bei Säuge- thieren. Durch Güte des Herrn Rittergutsbesitzers Paschke in Orle empfing ich eine Missgeburt vom Schaafe, Ovis aries. Das Lamm hatte einen norma- len Körper, an welchem auf dem Rücken antipodisch ein anderer Körper, aber ohne Hals und Kopf angewachsen war. Es hatte also einen Kopf, drei Ohren, anderthalb Leiber, acht Füsse, zwei Schwänze. Die rücklings sitzenden Füsse hatten es verursacht, dass das Lamm bei der Geburt zerrissen wurde. Da ich die Missgeburt an Herın Prof. Dr. C. Hasse in Breslau schickte, wurde ich belehrt, dass sie eine der gewöhnlichen regelmässigen Doppelmissbildungen sei, über deren Entstehen gerade jetzt wieder ein lebhafter Streit entstanden ist. Während von der einen Seite behauptet wird, es handle sich um Spaltung einer einfachen Körperanlage zu zweien, wird von anderer Seite hervorgehoben, dass zwei an Einem Ei befindliche, selbstständige Keime in einander verschmel- zen. In welcher Weise und Ausdehnung diese Spaltung, beziehentlich Ver- schmelzung stattfindet und in wieweit dabei die Entwickelung der Organe fort- schreitet oder gehemmt wird, ob gleichmässig oder ungleichmäsig, das ist Wechseln unterworfen. Von einem fast ähnlichen Falle von Missgeburt beim Kalbe erzählte mir Herr Lehrer Bagdahn in Neu-Paleschken. Ueber eine andere Missgeburt vom Kalbe berichtete mir Herr Theod. Hannemann aus Rahmel, Kreis Neustadt, im Jahre 1879: sie habe allein den Kopf und die Vorderfüsse gehabt, im Weiteren nur eine rückwärts gestreifte Haut, in welcher sonst auch alle Knochen fehlten. | Von einem Ferkel erzählte mir Herr Theod. Thymian in Neu-Oblusz, dass es einen Rüssel und auch Füsse, wie ein Elefant, gehabt habe. Vortr. demonstrirte endlich ein Brustbein von unserem Haushulin) Phasianus Gallus, das insofern anormal war, als es in der Hälfte seiner Aus- dehnung eine linksseitig concave, starke Einfaltung aufwies, auf welche ich zuerst durch meinen Sohn Franz Treichel aufmerksam gemacht war, wahrschein- lich durch den Druck einer s. g. Fettleber entstauden. Das Exemplar kam in die Sammlung des westpı. Provinzial- Museums. Derselbe beregte einen Fall von Carnivorismus der Kohlmeise, Parus major. Herr Apotheker Settmacher in Hoch-Stüblau hatte schon den ganzen Winter zu 1881 hindurch in seiner kleinen Stuben-Voliere eine Blaumeise (P. eoeruleus) und zwei Kohlmeisen, welche sich immer sehr gut vertrugen, 184 202 Im Mai d. J. jedoch fand er eines Morgens von der Blaumeise nur die Flügel- und Beinpaare vor, wogegen alles Uebrige dem Angriffe und dem Frasse der beiden Kohlmeisen zum Opfer gefallen war. Freilich soll es schon bekannt sein, dass die Kohlmeisen ihre Bauergefährten tödten, wogegen es wohl neu wäre, dass sie deren Körper bis auf die härteren Theile verspeisen. Derselbe machte folgende ornithologische und mammalische Fund- Mittheilungen. Er gab bekannt, dass unser Mitglied J. Hoepner auf den Wiesen der Kleinen Ferse zwischen seinem Gute Czernikau und Hoch-Paleschken einen schwarzen Storch, Ciconia nigra, gesehen habe. — Auf denselben Wiesen lässt sich häufig der Kranich, Grus einerea, hören, besonders )ei seinem Kommen im April oder Mai. — Im Buchenwalde Grabs bei Hoch-Paleschken kommt der Uhu, Striw Bubo, vor. Ebenso der Krammetsvogel, meist nur Turdus pilaris, Wachholderdrossel. Auch horstet dort der Fischreiher, Ardea cinerea; es ist dies der einzige Wald in der ganzen Umgegend, wo er auftritt; doch ist hier sein Vorkommen ein so massenhaftes, dass, wenn er dem Fischbestande der benachbarten Seeen und Flüsse nicht noch grösseren Schaden thun soll, sein eigener Bestand bald mit der Büchse gelichtet werden muss. — Weiter ist zu constatiren die Erdschwalbe, der Ziegenmelker (Caprimulgus europaeus) und die Nachts singende Nachtigall, Sylvia Lescinia, im dortigen Parke. | Von selteneren Vögeln kommen in der Nähe von Brünhausen auf der Rixhöfter Kämpe vor die Schnee-Eule, Str.r nyetea, die Mandelkrähe, Coracias Garrula, das Wasserhuhn (ob Fulica atra?), die Seeente (?) und der Pirol oder Pfingstvogel, Oriolus galbula, im Volksmunde auch Vogel Bülow oder Peter Bülow genannt. Einen Theil dieser Seltenheiten hat mein Vetter Hans Hannemann selbst zeschossen und bewährt sie sich in ausgestopftem Zustande auf. Wie an der ganzen Küste der Ostsee, besonders auch auf der Halbinsel Hela, so ist auch dort in den Kiefernwäldern häufig fast das ganze Geschlecht der Drosseln, wie Turdus piloris, iliacus (Weim-) und Merula (Schwarzdrossel). Bekannt wird die Art und Weise ihres Fanges sein. Dort nennt man es: auf den Dohnen- strich gehen. Um noch einen Blick auf seltenere Arten von Säugethieren in den beiden angezogenen Gebieten zu werfen, so kommen in Hoch-Paleschken vor das Relı (Cervus Capreolus) als Wechselwild (meist aus dem Walde von CUzernikau, wo es sehr geschont wird), die Fledermaus (Fespertilo: Art unbekannt), der gemeine Igel (Erinaceus europaeus), die Fischotter (Lutra vulgaris), der Itis (Mustela putorius), Baum- (M. Martes) und der schädlichere Steinmarder (M. Foina), das Eichhörnchen (Serurus vulgaris) im Parke, früher auch der Dachs (NMeles Tarus) und um 1830 noch der Wolf (Canıs Lupus); — um Brünhausen ausser Reh, Iltis und Marder noch das Wiesel (Mustela vulgaris), das Wildschwein (Sus Serofa) und wahr- scheinlich auch die Wildkatze (Felis Catus ferus), sonst nur noch vom Harze „cmeldet. 185 Botanische Notizen I1lI. (Mitgetheilt von Herrn A. Treichel in der General-Versammlung zu Elbing, am 7. Juni 1°81.) a Herr A. Treichel besprach das jüngst in dritter, im Wesentlichen unver- änderter, obgleich verbesserter Auflage erschienene Werkchen von Prof. Dr. Th. Liebe: die Elemente der Morphologie. Ein Hilfsbuch für den Unterricht in der Botanik. Mit zahlreichen und instructiven Original-Holzschnitten und einer lithographirten Tafel versehen, bildet diese Organkunde die erste, in ihren Nachstufen ebenfalls erschienene von den drei Abtheilungen seines Lehrbuches der Botanik, in präciser Darstellungsart eursenweise geordnet und äusserst geeignet zur Unterstützung sowohl des Unterrichtes an höheren Lehranstalten, wie auch namentlich des Privatstudiums für Autodidaeten. Die beiden anderen Abtheilungen betiteln sich Grundriss der speciellen Botanik und Grundzüge der Pflanzen- Anatomie und Physiologie. Ueberall lernt man selbstständig und selbstbewusst sehen, betrachten und beschreiben. Der letzten Abtheilung sind Anleitungen zum eigenen Gebrauche des Mikroskops beigegeben und kapitelweise unter dem Titel: Versuche ein- seschaltet. Die literarischen Urtheile in pädagogischen und naturwissenschaft- lichen Schriften haben dem ganzen Lehrbuche schon längst die beste und wärmste Empfehlung zuertheilt, deren es in der That auch in unseren Kreisen werth ist. Derselbe besprach und überwies in’s Eigenthum des westpreuss. Provin- zial-Museums zwei Prähistorika: a. ein grösseres Stück versteinerten Holzes, 1576 von unserem Mit- gliede Haase gefunden in einem mit Birke und Kiefer bestandenen Torfbruche von kalkhaltigem Untergrunde auf seinem Gute Üzarnen, Kreis Preuss. Stargardt, in der Nähe des Flusses Schwarzwasser; viel- fach finden sich dort unergründliche Löcher (s. g. Blänken) auf den Wiesen, woneben häufig alte Birkenstämme in querer Lage; Kalksteine voll Muscheln treten häufig dort nur auf Feldern zu Tage; nach vorerst angestellten Untersuchungen von Dr. Conwentz ist dies versteinerte Holz ein Laubholz und bis jetzt mit einer jetztweltlichen Gattung noch nicht sicher identificirbar. b. verschiedene Stücke der Früchte der Haselnuss, Corylus Avellana L., gefunden von Herrn Gutsbesitzer Friedr. Schuch vor etwa zehn Jahren in Matern bei Oliva, 14 Fuss unter der Oberfläche in einem Tortbruche. 156 o v. Perger in: Deutsche Pflanzensagen (8. 320) sagt, von den Nussfrüchten sel vielleicht nur die Hasel wirklich einheimisch. Gerade durch das Auffinden von Nüssen in solchen Mooren scheint’s nur bestätigt, dass die Hasel selbst in unserem Norden durchaus einheimisch sei. Ebenso sind Haselnussschaalen gefunden worden (nebst Kirsch-, auch wie jetzt, kleineren Pflaumensteinen und Schlehenkörnern) zwischen der Vierecken (und auf der Insel selbst) der Pfahlbauten im ehemaligen Persanzig-See bei Neu- stettin (vergl. Fr. W. Kasiski: Beschreibung der vaterländischen Alterthümer im Neustettiner und Schlochauer Kreise, Danzig 1881), gewiss ein bestimm- tes Zeugniss ihres selbst im Norden einheimischen Vorkommens. Nach Major Freiherr v. Bönigk: Ueber germanischen Ackerbau. (Prussia: Sitz. 18. X]. 1850) und Dr. Much in Wien: Ueber germanischen Ackerbau finden sich Haselnüsse fast ausnahmslos in allen Pfahlbauten in grossen Mengen, so auch in den Ostpreussischen. Verwesetes Holz und verdorrtes Holz von Haseln u. s w. lag über den Aschenkrügen alter Grabstätten (L. Giesebrecht: Archäolog. Unters. in Balt. Studien. J.-G. XII. H. 2. S. 52. 1847). Der Haselstrauch galt noch im späteren Volksaberglauben als ein heiliges, wahr- sagendes Gewächs und von seinen Zweigen wurde die Wünschelruthe genommen. (Vergl. Grimm: Deutsche Mythol. S. 617, 927.) Fast im Widerspruche mit sich bestätigt es, wie es scheint, auch Perger selbst, wenn er sagt, dass in germanischen Heidengräbern Nüsse gefunden worden seien, und dies auf Fro un: Donar bezogen werde. Uebrigens wurde selbst nach der Sage Iduna, nachdem sie der Riese Thiassi geraubt hatte, in Gestalt einer Nuss, dem Zeichen der Wiederbelebung, von Loki nach Asgard gebracht. Derselbe Finder ermittelte ähnliche Früchte in einem Bruche seiner Besitzung Wentfie, Kr. Berent. Anfänglich aussehend, als wenn sie eben vom Baume gefallen wären, schwärzen sie nach und zerfallen bald. Solche Hasel- sträucher kommen tief unten in regulär gewachsenem Torfe vor. Unsere grossen Brücher sind vielfach mit verrotteten Baumstämmen durchsetzt. (Diese Moder- bildung mit Holzstructuren könnte eine unterbrochene Braunkohlenbildung sein). Derselbe demonstrirte folgende teratologische Fälle: a. eine dreiklappige Schaale von Wallnuss, Juglans regia L., unter gekauftem Materiale gefunden. — Nachträglich fand meine Frau in unserem Parke als Pendant dazu eine Frucht von Corylus Avellana L., bei weleher ihrer drei, gleich hartschalige Nüsse verwachsen waren; b. eine dreiblüthige Ähre von Roggen, Secale cereale L., 1880 vom Lehrer Bagdahn in Neu-Paleschken gefunden; zur Seite der Hauptähre beginnen an ihrem unteren Ende zwei kleinere Nebenähren. Nachträglieh wurde mir eine ähnliche Abweichung einer Roggenähre, welehe zu beiden Seiten je sieben Nebenähren hatte, von Herrn H. Schuch aus Alt-Grabau mit folgendem Berichte zugestellt: „Die Ähre fanden meine Lente auf einer Wiese nahe an einem abgeernteten Roggenfelde. Da die Wiese bereits Ende Juni einmal gemäht worden war, so ist auch die Roggen- 157 _ ae 205 pllanze mit abgemäht worden und der Halm, der jetzt die sonderbare Ähre hervorgebracht hat, ist erst seitdem gewachsen. Daher konnte letztere nicht reifen, scheint vielmehr von Honigthan und Brand befallen zu sein.“ In der That ist nirgends ein Fruchtkorn zu finden, nur einzig ein s. &. Mutterkorn, Secale cornutum, in Gestalt eines schwarzen. hornförmigen Körpers, die Wirkung eines Pilzes, Clarieeps purpurea Tul., auf dem Fruchtknoten des Kornes. Die ganze Ähre ist 15 em, der Raum aller Nebenähren 7 cm lang. Ueber s. g. ästigen Roggen schrieb Dr. Wittmack im Bot.-Ver. d. Prov. Brandbg. Jahrg. XI. 1871. Abhandl. S. 142 ff. und ebenda Jahre. XIV. 1572. Verh. S. XIX. Die grösseste Anzahl von Neben- ähren, welche darmnach bekannt ist, beträgt 42. e. eine Blattwucherung (Hexenbesen) an Kirsche, Prunus arium L.. welcher selbst noch Früchte ansitzen, ‘gefunden 1880 von Lehrer Nen- mann in Alt-Paleschken. Vergl. E. Räthay: Ueber den Hexenbesen der Kirschbäume (und über Eroaseus Wieszeri n. sp.) (Wien, 1881.) d. eine Maserbildung (Knollenmaser) an Birke, Betula alba L.. gefunden 1863 vom Gutsbesitzer Wiebe in der Forst von Hartigsthal. Öberförsterei Wirthy, Kreis Preuss. Stargard. Während die echte Maser auf der Oberfläche der Baumstämme durch Verwachsung zahl- reicher Adventivknospen entsteht, die absterbend zitzenartige Erhöhungen zurücklassen, gehört die Knollenmaser zur Knollenbildung, zur Ab- lagerung unregelmässiger Rinde-und Holzmasse auf der Oberfläche der Stämme (vergl. Samentausch-Katalog vom Kegel. Bot. Garten d. Univ. Breslau für 1580). Es erscheint mir als ein ausgezeichnetes Belagstück, ist 13,5 em hoch und etwa 16 cm breit, welchem oben die Rinde wie ein Filzwust aufsitzt, und wird fast in der Mitte durch beinahe bis zum Grunde dringende Rinde (oben) und Holzlagen (unten) in zwei Theile geschieden, von welchen der rechtsseitige eine überraschend augen- fällige Aehnlichkeit mit einem Löwenkopfe hat, welcher nach Form und Lage mit seinen höheren (Stirn. Nase, Kiefer) und niederen (Auge, Schnauze) Theilen dem Beschauer zugekehrt ist. Unter den Ueberwallungen, wie sie beim Einschlusse fremder Körper vorkommen und ebenfalls hierher gehören, möchte ich noch auf ein mir nachträglich gemeldetes Belagstück aufmerksam machen, das im Kel. Schlosse zu Königs-Wusterhausen gezeigt wird, nämlich ein in ein Baumstück eingeschlossenes Hirschgeweih, dessen weitere Unter- suchung ich näher wohnenden Botanikern überlassen muss. Derselbe machte an lebendem Materiale noch aufmerksam auf die mehr als 4- (5 bis S-) lappigen Blumenkronblätter am Flieder, Syringa vulgaris L., und auf die verschiedenen Formen der Blätter von Ephenu, Hedera Helix L., nämlich 3- bis 5 lappig an den unfruchtkaren Ranken, ganzrandig, herz-eiförmig, zueespitzt an den blüthentragenden und an den obersten Zweigen. N 158 Derselbe sprach noch über folgende starke Bäume. Von Hippophaö rhamnoides L., Seedorn, steht bei Rixhöft, am Treppen- steige zur See, ein Exemplar, von der Dieke eines Beines (Bennier). Von @Qwereus L., Eiche, stehen bei Krockow, ebenfalls Kreis Neustadt, in der s. g. Wohlschnitz, einem mit Strauch umstandenen und zu der dortigen Sedansfeier benutzten Grasraine, zwei stärkere Exemplare, von welchem das eine, geradstämmigere 270, das andere, diekere, aber knorrigere 377 em. Umfang besitzt, beide Male in Brusthöhe gemessen. — Unmittelbar bei Hammer an der Chaussee zwischen Riebenkrug und Mersin ist eine grosse Eiche, deren Umfang unten 616 und im Brusthöhe 440 cm beträet. Von Tika L., Linde, finden wir auf dem evangelischen Kirchhofe zu Gnewin, allerdings Kreis Lauenburg, ein uraltes und grosses Exemplar, dicht an der Strasse. Sie besteht aus zwei Stämmen, scheinbar aus einer Wurzel entstanden, deren Gesammtumfang 9,68 em, unten gemessen, beträgt. Der dicke Stamm, über 270 em im Umfange, ist fast abgestorben und sehr vermulscht. Dort hat etwa um 1830 ein Blitzstrahl eingeschlagen, welcher auch von dem rechten Stamme die Krone abschlug und auch eimen der Hauptäste abbrach. Trotzdem beträgt die bei Sonnenschein gemessene Länge des Laubschattens der Baumkrone 53 Fuss. Der rechte Stamm ist mwendig hohl und lässt, wie sonst an freien Stellen, so auch selbst in der Höhlung mehrere neue starke Wurzeln sehen, die sich sogar zum Stamme umbildeten und vielfach grünes Blattwerk aut neuen Trieben zeigten. In der Höhlung liegen viele Steine, bei welchen Umwachsungen der Wurzeln ganz oder theilweise eintraten. Andererseits treten häufige Bildungen von Knollenmaser zu Tage. Das mannigfach gewundene Geflecht der starken Wurzeln treibt längs der Steinmauer des Kirchhofs weit fort und bildet durch die mit Erde ausge- füllten Intervalle förmliche Terrassen, auf welchen man, wie auf einer Treppe bequem aufsteigen kann. 189 . Volksthümliches aus der Pflanzenwelt, besonders für Westpreussen. Il. . Von A. Treichel. Schon in diesem nächsten Jahrgange unserer Berichte konnte ich die zweite Nummer zu meiner ersten Compilation unter diesem Titel folgen lassen. Neben eigenen Wahrnehmungen fand ich mannigfache Unterstützung, wofür ich allerseits meinen besten Dank abstatte. Namentlich waren es Herr Prof. Dr. P. Ascherson in Berlin und Herr Oberlehrer Dr. Praetorius in Konitz, welche mir vielfach ihre nieht zu untersehätzenden Meinungen und Verbesserungen zu Theil werden liessen. Zum erössesten Theile betrafen ihre gerade mir v«wordenen Auslassungen das linguistische Element. Da ich dasselbe auch sonst oft genug im Gemenge mit den volksthümlichen Beobachtungen bringen musste, Konnte es nur angebracht erscheinen, den speciell auf etymologische Verbesserungen meiner polnisch-westpreussischen Vulgärnamen für Pflanzen «erichteten Theil zugleich auch unter dieser Rubrik geordnet zu bringen, die also zum Theile dafür als Fortsetzung anzusehen wäre. Andere Beiträge ver- danke ich Herrn Rector Palm zu Rheden, Herrn Gymnasiallehrer Capeller zu Elbing, Herın Oekonom E. Treichel in Rehhof und vielen Anderen, sowohl Damen, wie Herren. Das für das unserem Gebiete stark angrenzende Leba- moor gegebene Material schöpfte ich meist aus der Niederschrift eines Herrn Cand. Knoop, ehemals zu Stojenthin, als Manuscript vorhanden im Besitze der Pom- merschen Gesellschaft für Alterthumskunde zu Stettin, mir freundlichst darge- liehen dureh Güte des Königl. Archivars Herrn Dr. von Bülow daselbst. Als sonst benutzte Druckschriften führe ich auf: W. Seidel: Ueber die Danziger Mundart nebst Zusätzen zu Hennig’s Wörter- Buch: in N, Preuss, Proy.‘ Bl: a. R..1852. Bd. 1..8,27:f. S. S. Schultze: Beiträge zu einer geographischen und naturwissenschaft lichen Besprechung des Kreises Carthaus. — Namentlich: H. Frischbier: Preussische Spriehwörter und volksthümliche Redensarten. 1. Sammlung, Berlin 1865. 2. Sammlung, Berlin 18576. Nebst Glossar. Citirt mit F. I. und I. und Gloss. Meine erste einschlägige Compilation ceitire ich mit I. und Seitenzahl. Allen Mittheilern habe ich gern ihr Recht an seiner Stelle eingeräumt. Aus dem reichen Schatze des letztgenannten Schriftstellers, für dessen zweiten Nach- trag ich eifriest Mitsammlung und Propaganda mache, habe ich stellenweise 190 208 einige Brosamen mit in den Kauf gegeben, die mit Recht in den vorgestellten Rahmen des volksthümlichen Redens gehören, insofern es die Pflanzenwelt betrifft, indem ieh mir vorbehalte, für später eine ähnliche und rem auf die tede bezügliche Sammlung, welche in reiehhaltigem Masse unserer Provinz angehört, hinzugeben. Wie früher, ist und sollte auch jetzt Westpreussen in erster Reihe berücksichtigt sein; etwaige Uebergriffe mögen nur zur Vergleichung ‚dienen und konnten um so weniger übergangen werden, da sie mir selbst in toto olobo gegeben wurden. Acer campestre L... Feld Ahorn. Ahornblätter (= Lehne). am Johannisvor- abende (23. Juni) gepflückt, werden grün oder trocken gern auf Wunden und Geschwüre aufgelegt (Barkoezin, Kr. Berent: Bagdahn). — Das hiesige Volk pflückt am gleichen Abende vor 12 Uhr die Zweige davon und steckt sie in die T’hüren ihrer Ställe, um zu vermeiden, dass die Hexen, welche dureh dieselbe hindurch müssen. ihrem Viehe Schaden thun (Woyakowski). Achillea Millefolium L., Schaafgarbe, soll nach Dr. Praetorius nicht Krwawnik, sondern Krawnik heissen, also nieht mit krwawny, blutig, oder Krew, Blut, zusammenhängen. Von der Farbe dürite das Volk die Pflanze nicht benennen oder müsste ihren Namen andernfalls mit bialy, weiss, in Verbin- dung bringen, aber nicht nach der selteneren rosaröthlichen Farbe den Namen geben. Der polnische Name bedeutet genau Garbe — Gerbe — Kerbe — Scheere, also Schaafgarbe = Schaafscheere. Es wäre also eine zur Zeit der Schaafschur in Blüthe kommende Pflanze, wo die Schaafe also vom Scehmutze des Winters rein und behufs Gewinnung euter Wolle ebenso weiss werden sollen, wie jene Blüthe selbst. Acorus Calamus L., Gemeiner Kalmus. Seine Wurzeln und Stengel werden auf dem Lande und auch in der Stadt von den Kindern dazu gebraucht, um mittelst Blasen auf die Scheiden ein tönendes Geräusch hervorzubringen. — /ur Pfingstzeit werden die Stuben mit Kalmusstengeln in den Ecken und über den Thüren ausgeputzt und zerschnittene Stiele und Blätter drinnen und im Flur auf den Ziegelboden gestreut: ein Symbol des Festes! Aeseulus Hippocastanum L., gemeine Rosskastanie. Man (Frauen) trägt deren Samen- knollen in der Tasche und im Bette bei sich, um eeeeu Rheumatismus gesichert zu sein. Ajuga 1. Aufl. S. 94 ist besser jeder Artname für das polnische Gadziel zu streichen, da dieser Ausdruck allen Arten gemeinsam zukommt und A. pyramidalis unter ihnen gerade die seltenere sein dürfte. Allium Cepa L., Zwiebel. Um Berlin und in der Mark Bolle genannt. — In Östpreussen Zipple (aus Zibolle); vergl. die Königsberger Ausrufe unter Convallaria. In der Bedentung „hinfallen“ hat man sowohl im Deutschen den bildliehen Ausdruck: „eine Zwiebel setzen“, wie auch im Polnischen: cebule sadziec. Fs deutet diese Bewegung auf das Hinhocken beim Pflanzen oder Setzen der Zwiebel (Zygmanowski.) 191 VE” _ 0 209 “Anemone nemorosa L., weisse Osterblume. Die Kinder pflegen die drei ersten Windröschen, welche sie im Frühjahre finden, zu essen, weil sie dann das ganze Jahr hindurch nieht krank werden. (Dorf Carzin bei Stolp: Knoop). Anthenus Cotula 1, stinkende Hundskamille. Sobald man mit derselben vor der Erndte die Bansen (Fundamente) der Scheune umlegt und ringsum den Schüttboden bestreut, werden die dem Getreide schädlichen Mäuse mit bestem Erfolge spurlos verjagt. — Für dies Mittel ist mir nur die ‚wilde Kamille“ genannt worden und,um des Zwecks willen stehe ich dann nicht an, dieser stärker riechenden 4A. Cotula vor der &emeineren A. arvensis L. den Vorzug zu geben. «lnthyllis Vulneraria L., gemeiner Wundklee. Von Händlern mit landwirth- schaftlichen Sämereien auch Tannenklee genannt. ‚lptum graveolens L., gemeiner Sellerie: Zelleri (auch in Wehlau: Palm). — In früheren Zeiten musste sich das Brautpaar, sobald es zur Trauung in die Kirche ging, eine Sellerie-Wurzel (oder das grüne Kraut) in die Tasche (oder in den Schuh) stecken, damit sie nicht verrufen werden können. (Kassubei und Lebamoor: Knoop). — Dasselbe eilt noch jetzt unter den gemeinen Leuten (Burgsdorf, Kreis Neustadt). In Koppalin (Kr. Lauen- burg) wird nur das grüne Kraut in den Schuh gesteckt. (Frau Alb. Treichel). Artemisia vulgaris L., gemeiner Beifuss: Bifaut im platten Deutsch. Von der zu einem Theeaufguss gekochten Wurzel soll bei Krampf und epileptischen Anfällen eine sogleich und fortgesetzt zu trinkende Tasse ‚deren Stärke mildern und ihre Wiederkehr mit der Zeit verhindern. (Berlin: Frau Borowski.) Asperula odorata L., Waldmeister. Sein Gebrauch in allen Theilen (ausser Wurzel) zur Herstellung einer leichten Weisswein-Bowle von angenehmem Geschmacke (Comarin) dürfte alleemein bekannt sein. Ebenso wird die Pflanze zu einem ähnlich schmeckenden Schnapse verwandt. Jedoch ist's nöthig, nur 4 bis 6 ausgewachsene und vor der Blüthe- zeit gepflückte Stengel nebst Blättern in ein Liter Kornus (gemischten Spiritus) zu thun; bei 6 Exemplaren erhält die Essenz bereits eine mässig mattgrüne Färbung, deutlich zu ersehen bei Confrontirung mit reinem Spiritus („das reine Wort Gottes“). (Bennier.) ‚Itropa Delladonna L., Tollkirsche: Tollkraut (Fr. Gl. 8. 230); auch Name für die Giftkräuter Nachtschatten und den gefleckten Schierling. Avena sativa L., Hafer. Aufl. S. 95 müssen die etwa der Gerste zukommenden Einklammerungen (zwei- und vierreihig) gestrichen werden. — Plattdeutsch Hawer oder Hauwe. Weil man den Hafer möglichst bei Windstille säet, ist die Redensart entstanden: „Nun ist gut Hafer säen!“, wenn in einer Gesellschaft Alles 192 14 schweigt und eine plötzliche Stille eintritt (F. I. No. 1429 u. Il. 1085). — „Langer Hafer“ wird die Pferdepeitsche genannt (Slawoschin: Preiss). Bellis perennis L.. Tausendschön: im Polnischen auch Stokrotek (eigentlich: Einhunderttausend: Zygmanowski); nach Hagen: Stokroc. Beta vulgaris L. b. Ciela L., rothe Rübe. Davon wird eine halbwegs schmack- hafte rothe Suppe gekocht, Bärtsch, poln. barszez, litt. barsztis, ur- sprünglich ein Nationalgericht der Littauer, harszezei, vergl. Fr. Gloss. S.227- - 3 etula alba L., Birke. Wenn ich früher oft im Walde oder in meinem Parke die Rinde der Birke an astfreien Stellen bis zu 20 em breit abgeschält fand, so konnte ieh mir anfänglich darüber keinen Grund angeben, weil die etwaige Gewinnung von sg. Birkenwasser, welche ich voraussetzte, ob- schon ich sonst davon nirgends mehr erfuhr, nicht die Schädigung einer so grossen Fläche verlangte, bis ich dann in Erfahrung brachte, dass einer meiner Leute selbige entnahm zur hausarbeitlichen Verfertigung recht ge- fälliger und selbst musterreicher Sehnupftabacksdosen. Bekannter dürfte der Gebrauch ihrer Astspitzen (im Spätherbste) zur Fabrikation von Besen sein. In Russland und Polen wird davon sehr häufig Theer gewonnen, auch aus der Rinde eine Art Oel, wohl der Rückstand oder Nachlass, dessen man sieh hier namentlich für viele Viehkrankheiten bediente, besonders wenn Stuten oder Kühe versetzen wollen, zu dessen Verhinderung, oder anf Wunden zu streichen, damit keine Fliegen herangehen. Importirt wurde es früher häufig von umherfahrenden jüdischen Hausirern (meist aus Kiew), welehe nach ihrem Handels-Artikel ihren Namen führten. Der Birkentheer hiess Ziek oder Dagegert, Daggart, Daggat oder Dagget, früher auch Daeut, vielleicht ein hebräisches Wort, obsehon nach Fr. Gloss. 5. 230. russ. deeot, litt. Dagütas, derütas, lett. deguts genannt. (Ziebell). Die duftenden jungen Zweige werden als Maien beim Pfingstfeste als dessen Symbol, zusammen mit Kalmus, zur Ausschmückung der Zimmer gebraucht. | Bidens L., Wasserdost; Zweizaln der Uebersetzung nach. (Wegen I. S. 9. ist Wasserdost der riehtigere Name für Eupatorium, obschon von Garcke für Bidens zuertheilt). — Sein Samen in der Mark Brandenburg: Stau: parsch, in der Priegnitz: Priesterläuse (Ascherson). — Das Volk dürfte die beiden Arten BD. cernuus L. und die gemeinere D. tripartitus L. nicht unterscheiden. Boletus scaber. Fr.: Pimeker, Rothköpfehen. (Elbing: Capeller.) Brassica L., Kohl. DieN.P.P.Bl. a. F. 1852. Bd. 1. S. 169. bringen folgende, damit in Verbindung stehende Sage: Ein Bäuerlein schlich sich Nachts in Nachbars Garten, um Kohl zu stehlen. Kaum aber hatte er eine Staude umgebrochen, als ihn der Mond ergriff und sammt dem Raube hinaufzog. Die dunkelen Flecke im Monde sind der Dieb und der Kohlstrunk. 193 Brassica Napus L. und Rapa L., Raps und Rübsen: Awehl, Biewitz; vergl. die vom Statistischen Bureau in Berlin angefertigien Tabellen zur Ermitte- lung des Erndte-Ertrages. Brassica Napus L. e. esculenta D. C., Kohlrübe: ausser Wrucke nach Fr. Gloss. S.229. noch Wrüke, Brucke, Brüke, sämmtlich vom polnischen Brukiew, plur. bruckwi, russ. brjukwa. Brassica oleracea L. f. botrytis, Blumenkohl: 1. S. 95. Das polnische Kalafior stammt aus dem italienischen Cavolofiore, wie andererseits damit zu- sammen hängt das englische Cauliflower, das französische Choufleur und das österreichische Karfiol, auf Speisekarten aus „Volks-Etymologie‘ in Karviol umgestaltet (Ascherson). Brassica oleracea L. var. capitata, Kopfkobl. Zu I. S. 78 ist neben dem pol- nischen Kapusta, woraus Kapuster entstand, das litt. Kopustas zu bemerken. — Für Kumst spricht man auch platt Komst, Kompst, entstanden aus dem lateinischen compositum (vergl. Compost!). Besonders beliebt ist der sauere (eingesäuerte) Kumst. Brassica oleracea 1. var. sabauda L., Welsch-, Wirsing (auch Wirsig-), Sa- voyerkohl: Zefog (Seidel i 1. S. 36). Briza media L., Zittergras: Bücklingsgras (Mecklenburg: Schlueter), weil die Aehre bei ihrer durch geringsten Luftzug verursachten, steten Bewe- gung sich gleichsam zu bücken scheint. Bromus L., Trespe: ob davon nicht herkommt der Provinzialismus (Adjectiv und Adverbinm) drespig, verhochdeutscht trespig, weleher nach Fr. Gloss. . 3 S. 231. soviel heisst, als mühselig, elend, kränklich? Caltha palustris L., Dotterblume: Kugel-Ranunkel nach Belehrung in einer Privattöchterschule Königsberg’s (Frl. A. Witt). Cantharellus eibarius L., Pfetferling, Pfifferling: Gelbehen, Galuschel (Elbing: Capeller). | (arpinus Betulus L., gemeine Hain- oder Weissbuche. Platt: Haibek (Fr. I. No. 162 und Gl. S. 237). Diese Form kommt vor im Textanfange eines alten Tanzes (,De Katt klaut an e Haibek“!), welchen nach alter Sitte diejenigen zu der Musik ausrufen, welche sich auf Landhochzeiten von ihr gegen gute Bezahlung Etwas aufspielen lassen wollen. Schön gewachsene, nicht astreiche Exemplare werden gespalten und die grösseren Stücke wiederum in kleinere zerlegt, daraus nach Möglichkeit in sträh- nigen Lagen einzelne Bänder abgetrennt (‚gezogen‘), diese, wenn auch von ver- schiedener Länge, zusammen geflochten und so zu einer Leine verarbeitet, deren Enden zum besseren Schlusse mit Bindfaden umwickelt werden. Eine solche Leine wird zu vielerlei Zwecken verwandt. Beim Fischen in See wird sie statt der hanfenen Leine gebraucht und hält dann wohl an die drei Jabre, oder auch als richtiger (hölzerner!) Strang verwerthet, entweder zum An- binden resp. Zeidern (platt: Tidern) des Viehes oder auch, auf Pflöcke ge- spannt, zum Einhegen von Ackerplänen. Diese beiden Gebrauchsarten habe ich 194 14* 212 selbst an der Ostseeküste bei Rixhöft (Bennier) bemerken können. — Solche aus Weissbuche gedrehten Stränge werden auch in der Landwirthschaft verwandt zu Linsketten bei Erntewagen und zur Befestigung der Eggen an den Schwengel (Pommern und Kassubei). Varım carei L., gemeiner Kümmel: Platt Kämel, verklemert Rämelke. Ge- wöhnlich versteht man darunter den Kümmelbranntwem. Auch Suppe kocht man vom Kümmel. Centaurea Cyanus L., Kornblume. Der schon früher gebrachte Aberglaube, dass das Brod verschimmelt, wenn man sie in’s Haus bringt, herrscht auch im Lebamoore (Knoop); daher auch dort ihr Name: Schimmelblume. Gleich dem Polnischen Modrak ist von der blauen Blüthenfarhe herge- nommen die französische Bezeichnung Bluette. (Ascherson). Cerastium L., Hornkraut. Wer Hornkraut trägt, der wird verschmäht (Frau Lützow, nach Jul. Wolf: der wilde Jäger). Cofrea arabica L., Kaffee. — Man sagt, kalten Kaffee trinken mache hübsch. (Vergl. auch Frischhier I. 1852). — Eine reiche Gegend bezeichnet der Sinn der Redensart: wo sie Kaflee mit Löffen essen und das Geld mit Scheffeln messen. (Frischbier I. 1855). — Nach ihm (I. 1851) ist: „Kurischen Kaffee trinken“ = Warmbier mit Branntwein trinken. Bemerkenswerth sind die volksthümlichen Bezeichnungen des Kaffee- Aufgusses nach seiner Qualität: a. Cafe, b. Kaffee, e. Koffee, d. Koffent, e. Koffitzki, f. Blümchenkaffee, d.h. so schlechter Kaffee, dass man durch ihn die am Boden der Tasse früher mit Vorliebe gemalten Blumen erblicken kann. An weiteren Provinzialismen kommen noch: Plirrte und Lurche dazu. Seidel (I. 1. S. 31.) führt noch Juchhei an, auch für jedes schlechte Getränk. Nach Frischbier (I. 1513 und 2016) wird die Antiklimax in der Güte des Kaffees im Königsberg, wie folgt, ausgedrückt: Kaffee, Koffee, Koffitzki, Plurksch, Pischull oder Peschull. Das schallnachahmende Plurksch (poln. plusk, litt. plurziti, pladdern) bedeutet nach Fr. Gloss. S. 251. ein dünnes, schlechtes, fades Getränk, werth, weggegossen zu werden. Pischull(e) wird (ebenda) gchalten für ungenaue Aussprache von pywezulle, vom altpreuss. piwas, litt. pywas, poln. piwo, Bier. Conium maculatum L., gefleckter Schierling: vergl. unter Atropa, Convallaria majalis L., Maiblume: Springauf in Schlesien (nach Edw. Kattner: Ortsnamen in Westpreussen und Posen). — Nach Seidel S. 32. auch um Danzig genannt, wie in der Mark: Lilien Convallien. — Ebenso preisen in Königsberg Ostpr. die zum Wochenmarkte kommenden Landfrauen, alias Kuppelweiber (nach ihren Kiepen), eine gefährliche Frauensorte, mit laut- singendem Tone ausser anderen Landprodukten jene Blumen an mit dem Rufe: Frü’s, köpt Lilje Käfalje! (Frl. A. Witt.) — Sonst vergleiche man Frischbier II. 1636. wegen ihrer anderen Ausrufe von Pflanzen: Rewe (Rüben), Gelmare (gelbe Rüben), Pasternack, prüsche (preussische=schwarze) Reddig, Zipple. Petetzuljick (Petersilie), Reddis (Radiese), Eierkartoffel (d. h. so blank 195 213 und schön, wie Eier), spann’sche Kersche, Berkersche (spanische, — Bier- kirschen), Blaubere, Plüme (Pflaumen), Walnaet (Wallnüsse). Convolvulus arvensis L., Feldwinde. Der liebliche Mandelgeruch der Blüthen wird auch von den Leuten wahrgenommen. Corylus Avellana L., gemeine Hasel: Hassel im platten Deutsch. — „Die Haseln‘‘ sind die Haselbüsche. — Wegen ihrer Fruchtbarkeit ist sie ein erotisches Symbol und der in einigen Gegenden übliche Ausdruck: „in die Haseln gehen‘ bedeutet so viel, als „der Liebe pflegen“. Cucumis satieus L., Gurke. Das Legen der Gurkenkerne und das Bohnensetzen soll stattfinden einen oder zwei Tage nach Himmelfahrt, wogegen Samen von anderen Küchenkräutern, wie Wrucken, Kohl, in der Osterwoche, am Besten am Gründonnerstage, Petersilie beliebig und Zwiebeln nur nicht im Zeichen des Krebses gelegt werden sollen. (Frl. Elwine Raikowski). — Topfgewächse sollen, damit sie gut wachsen, am Gründonnerstage gepflanzt werden. — Soll das Wachsthum auch sonst gut vor sich gehen, so muss man die Ableger oder Setzlinge stehlen. — Dazu ist zu merken: Was über der Erde wächst, dazu muss man bei zunehmendem Lichte thun, was unter der Erde, bei abnehmendem Lichte (Frau Paschke). — Mit Erfolg werden bei der Wassersucht die getrockneten Schälreste von Gurken angewandt, weil sie diuretisch wirken. Empetrum nigrum L., schwarze Krähenbeere. Die Wurzeln und geraderen Stiele, nachdem sie, wo nöthig, abgeputzt und abgeschabt waren, sah ich zur Fabrikation von Besen verwandt. Stellenweise waren die Strunke von Calluna vulgaris Salisb. und Sarothamnus scoparius darunter gemischt (Koppalin, Kreis Lauenburg). Eptlobium angustifolium L. (spicatum Lmk.), Schotenweiderich: Köhlerblume, weil sie sich auf alten Kohlenbrennstätten häufig findet, wo sie, wie an sonstigen vegetationsfreien und möglichst feuchteren Stellen, zuerst und häufig anfliegt. Equwisetum silvaticum L. ist nach Freund Ascherson’s Revision für E. arvense L. auf I. S. 88. und S. 71. zu substituiren. Eriophoron L., Wollgras. Es werden daraus sehr naturwüchsige Büschel (Puschel) zum Lampenreinigen verfertigt. (Franz Treichel.) Fagopyrum esculentum Mnch., Buchweizen, scherz- und spottweise nach seiner Fruchtform auch: Dreikantiger Weizen genannt. — Obschon er meist nur auf sandigen Landstrecken vorkommt, bringt man ihn auch dorthin, wo Land urbar gemacht werden soll, also auf gerodete Waldstrecken. Die polnische Bezeichnung Gryka ist nach Dr. Praetorius das deutsche Griechisch, graeeus; die Sache hat sich bei ihrer Einführung den Namen selbst mitgebracht. Die Deutschen haben sie selbstständig benannt nach der den Bucheckern ähnlichen Form den Samen und nach deren weizen- artigem Inhalte. Wenn ich hinter Gryka 1. S. 97. ein (Cassubisch) ein- klammerte,. so wollte ich damit nur sagen, dass dieser Ausdruck bei den 196 Kassuben im Gebrauch wäre. Aus dem Polnischen Gryka kommt im älteren Deutsch der Provinz Gryk, sowie Grick mundartlich noch jetzt und nach Frischbier besonders in Ostpreussen vor und sind ursprünglich damit die deutschen Worte Grütze und Gries identisch. Nach Frisehbier I. 1367 existirt in den nördlichen Gegenden von Östpreussen, wo guter, schwerer Getreideboden vorhanden ist, dieser Bauern- spruch: Sät der Bauer Grick, Kommt er sehr zurück; Sät er noch gar Sommerkorn, Ist er ganz und gear verlor'n. Dagegen heisst’s in den südlichen Theilen der Provinz, z. B. in den mehr sandigen Gegenden um Osterode und Neidenburg: Sommerkorn und Grick Bringen dem Bauer Glück! Fragaria L. Die grossfrüchtige Garten-Frdbeere wird Prassel genannt (vergl. auch Seidel 1. 1.8. 33). Frangula Alnus Mill., Faulbaum, Pulverholz. Hierauf geht meist der Ausdruck: Vogeltrittholz, welchen man im gewöhnlichen Leben anwendet, um ein vanz beliebiges Holz zu bezeichnen, da die Vögel auf jedes Holz treten. Glechoma hederacea L., Gundermann: Kiekdorchemtüun (plattdeutsch, nach Frischbier Gloss. S. 240. und Mühling: Preuss. Provinzialismen, M. S.), wegen der kriechenden Stengel. Hordeum vulgare L., Gerste: Jarscht (plattdeutsch). — Die grobe Gersten- graupe wird Pischke genannt. (Vergl. auch Seidel S. 33.) Hypericum L., Hartheu, Johanniskraut: Jesuwundenkraut. — Ks wird zur Blüthezeit in allen seinen Theilen zerschnitten, mit Spiritus (dazu auch Karbolsäure) versetzt und als (falsche) ‚Arnika“ erfolgreich zu Kataplasmen für Wunden gebraucht (Brünhausen: Joh. Hannemann.) Isoötes lacustris L., Sumpf-Brachsenkraut: Look (wohl das plattdeutsche Lauch, mit welchem das Brachsenkraut Aehnlichkeit hat): Steinkrug und weiter, Kr. Neustadt: Lützow. Das Kraut ist dortigen Fischern und Fischkäufern sehr bekannt. Wenn die Fischwaare zu stark damit gemengt ist, wird deshalb mehr gehandelt und scherzweise zu dem Look (Lauch) auch noch Zwiebeln verlangt. Juglans regia L., Wallnuss, entstanden aus Welsche Nuss; daher auch die polnische Zusammensetzung mit Wlochy, Italien. Juncus L., Binse: Russ (Pommern: Ernst Treiche)). Aus den geschmeidigen Stielen werden vielerlei Gegenstände zum Ge- brauche und zum Spielwerk durch Flechten hergestellt, so: Stränge, derbe Hauwerkzeuge (Gerte, Kantschu), kleine Matten und grössere Teppiche, Körbe, Reusen zum Fange von Fischen, besonders Aalen und Krebsen, kleine Hüte zum Scherze für Kinder (Starzin, Hoch-Paleschken: Franz Treichel). 197 215 ‚Juniperus communis L., Wachholder: Knister (Pommern: Ernst Treichel). — Der Oesterreicher v. Perger (Deutsche Pflanzensagen S. 448.) führt für den Wachholder die wohl mehr dem Süden angehörigen Bezeichnungen Kranewitt und Karwendel (auch personifieirt) als Volksausdrücke an und kennt ebenso auch das Wort Machandel. — Sehr verbreitet ist die ganz volksthümliche Bezeichnung Kaddig oder Kaddick (Ostpreussen: Palm). Nach Frischbier I. 1846., also wohl nur in Königsberg, dient für die Füsiliere als Spitznamen Kaddighopser, -hüpfer, -springer. Eben- so hörte ich’s in Berent als Spitznamen für die Landwirthe. Sein Glossar (S. 239.) stellt folgende Sprachsynonyme zusammen: altpr. Kadegis (vergl. Nesselmann’s Vocabular 608), litt. Kadagys, esthn. Kaddakas, finn. Kataju, böhm. Kadik (von kaditi, räuchern). Vergleiche u. A. Grimm’s WIBUNERET: Mit Kaddig, Moos und Gras bestandenes Haideland nennt nach Fr. Gl. S. 249. der Volksmund Palwe, ein Wort, zu dessen Erklärung hingewiesen wird auf das slav. pljewa, pljeti, poln. plewie, plewic, ausroden, weil die Palwen wohl durchweg ausgerodete Waldflächen sind, oder auf lett. plawa, Wiese, poln. polowi, russ. [polewyi, adjeetivische Ableitungen von pole, Feld, Ebene. Den Kaddig verwendet man in Verbindung mit Stroh zum Bedecken der Mieten (Einmullung) von Kartoffeln, damit sie besser überwintern, in stroharmen Jahren und Gegenden jedoch ohne jene Zuthat, dann ‚aber Jedenfalls mit Laub. — Ebenso bedeckt man damit die Fussböden der Scheunenräume, damit das eingefahrene Getreide nicht mit der Erde in Berührung komme. Der Kaddig dient zum Schutze gegen alles Böse: aus seinem Holze schnitzt der Kutscher seinen Peitschenstock, damit ihm Niemand die Pferde festbannen kann, und einen Stab aus seinem Holze wählt die Bäuerin zum Buttern. Freilich ist er auch practisch dazu, weil er selbst bei fehlender Peitschenschnur durch seine Geschmeidigkeit den Pferden gut anzieht und weil er durch die Härte seines Holzes die ihn umgebende flüssige Masse andererseits nicht anzieht oder ihr einen Beigeschmack giebt. Daher kommt auch sein Gebrauch als s. g. Knüppel beim Machandel (vergl. weiter unten) und als s. g. Tabacznik beim Tabacksmahlen (vergl. sub Nieotiana?). Der gelbe Samenstaub des Wachholders, der bei windstillem Wetter häufig am Boden zu sehen ist und zum Fortwuchse der jungen Wald- bäume unentbehrlich sein soll, wird (gleich dem Bärlappsamen) für wunde Stellen oder zu deren Verhütung, namentlich bei kleinen Kindern, gebraucht. Junge Triebe von Wachholder werden abgekocht und den Pferden gegen den Kropf (ebenso die Spitzen der Kiefer) eingegeben, zu dessen Vertreibung auch seine in den Hafer gemengten Beeren gut sind. Zerstossene oder zerdrückte Wachholderbeeren, etwa 10 Stück, früh Morgens mit einem Glase Wasser genossen, sind ein einfaches, magen- 198 216 stärkendes Mittel, indem sie den durch Verstimmung des Magens ent- standenen Kopfschmerz sicher beseitigen sollen. Auf dieser heilsamen, sowohl magenstärkenden, wie auch diuretischen Kraft des Wachholders berubt auch seine Verwendung zu zweierlei Ge- tränken, von welchen, soviel ich weiss, das Bier speeifisch westpreussisch und der Schnaps ebenso eine Danziger Eigenthümlichkeit ist. Nach 8. S. Schultze (Beitr. zu emer geogr. und naturgeschichtl. Beschr. des Kr. Carthaus S. 11.) wird namentlich in jener Gegend, wo der Wach- holder sehr häufig vorkommt, aus dessen Beeren ein leichtes, mittelhelles und ziemlich wohlschmeckendes Bier bereitet, unter Zuthat von Hopfen und Malz, stellenweise mit Beihülfe des s. &. Knüppels getrunken und besonders hülfreich, weil diuretisch, von Schwindsüchtigen gebraucht. — Frischbier in Gloss. 8.255. führt unter dem Namen Schemper ein in manchen Gegen- den der Provinz auch selbstständig fabrieirtes Gebräu aus Kaddig, Kaddig- beeren, Malz und Sauerteig an. Dieses Bier scheint mit dem vorigen nicht dieselbe Sorte zu sein. Schemper ist im Ganzen nur Tafel-, Dünn-, Halb-, Nachbier, als weiterer Absud des Malzes, oft auch nur Wasser auf Brod gegossen. Polonisirt lautet das Wort Szemper, eigentlich aber Cienkusz, litt. skinkis. Der aus den Beeren zubereitete Schnaps kommt nur aus Danzig und wird unter dem Namen Machandel verschenkt. Wenn aber Machandel mit'm Knüppel gefordert wird, so heisst das, dass man jenen Schnaps unter Zugabe von Zucker verlangt, und weil dieser in den hohen Gläsern umgerührt werden muss, so bedient man sich dazu eines langgestielten Löffels aus Kaddiksholz, welchem man im Provinzialismus eben den sonst für stärkere Dimensionen angewandten Namen Knüppel beilegt. Diese berechtigte Danziger Eigenthümlichkeit sollen selbst fremde Fürsten ver- sucht haben. Ihrer erwähnt auch Seidel 1. 1. S. 32. Lemna L., Wasserlinse: stellenweise in der Provinz: Entengrütze, sehr viel häufiger Entenflott (durchaus im Kreise Berent, wo sie übrigens um Alt- Grabau [H. Schuch] fehlt) genannt. — Wahrscheinlich ist meist Z. minor L. gemeint, weil sie als die gemeinste Art Gräben und Teiche überzieht, wogegen L. trisulca L., obwohl grösser, weil untergetaucht, weit weniger auffallend ist. Leontodon autumnalis L. Volksth. 1. S. 88. Vergel. Tarawacum! Leucanthemum vulgare Lmk. grosse Käschlume. Diese Anthemidee oder sonst eine andere mit grossen Strahlenblüthen. wie man sie gerade findet, nehmen sich die jungen Mädchen vor, um sieh über den Grad der Gegenliebe ihres Bräutigams zu vergewissern, indem sie das erste, dritte, fünfte u. s. w. Blumenblatt abpflücken und aus dem letztverbliebenen das Gewünschte erfahren, wenn es gerade auf eine Position des folgenden Verses eintrift: Er liebt mich, — Von Herzen, — Mit Schmerzen, — Ueber alle Maassen, — Kann gar nicht von mir lassen, — Ein Wenig, — Klein Wenig, — Fast gar nicht. 199 217 Aehnlich führt Frischbier (l. 682.) eine Skala an, aus welcher die heirathslustigen Mädchen den Stand ihres Zukünftigen erfahren können: „Eddelmann — Beddelmann — Bürger — Pastor — Advokat — Soldat — Jäger — Major?“ Linum usitatissimum L., gewöhnlicher Lein, Flachs. Spinnt man bei Monden- schein, so kommt der böse Geist und nimmt den Flachs fort. (Vergl. Naturhist. Mythologie in N. P. P. Bl. a. F. 1852. 1. S. 169). Das Garn zum Strumpfstrieken nennt der Danziger Spinal (vgl. Seidel 1.1. S. 34). Eine Hand voll Flachs (Hanf) nennt Fr. Gl. S. 263. Wickel, vom Ahd. wichili, wicheli, mhd. wichelin, wieckel. — Provinzielle Bezeichnungen für Leinwand sind: Löwand, Leiwend, Leinwad, Linwad. — Die Samenkapsel des Flachses (Fr. Gl. S. 242.) heisst Knotte (d. h. Knoten) oder Knoppe. — Der Faden, welcher die einzelnen „Gebinde“ Garn umwindet und scheidet, heisst (Fr. Gl. S. 234.) Fitze, darnach auch das Gebinde selbst, mhd. vitze, viz, ahd. fizza, fiza, vitza. Lyeium barbarım L., Teufelszwirn: Laubenkraut, weil es öfters vor den Hausthüren kleiner Besitzer und Bauern angepflanzt gefunden wird und die Stelle einer Laube vertritt. — Bei einem Schuhmacher in Gross-Pallu- bin (Kr. Berent) fand ich dasselbe mit einer Wurzel unter dem Funda- mente des Hauses hindurch und fast meterhoch in die Stube hinein gewachsen (die Vorschosse hatten jedoch spitzere Blätter von heller glänzendem Grün, wohl eine Wirkung des mangelnden Lichtes): der Anfang einer gewiss seltenen Stubenlaube! LycopodiumL., Bärlapp. An den Gebrauch seines Samens bei Wunden erinnerte ich bereits beim Wachholder. Da ich bei L. Selago L. früher die Volksbezeichnung Morzeböh angab, so erscheint es auch Ascherson fraglich, ob dies die echte Form sei oder irgend wie eine deutsche Verdrehung, da die mitgetheilte Etymo- logie, wie ich selbst andeutete, keinen Sinn giebt. Dass Morzeböb aber im Kreise Carthaus thatsächlich in Gebrauch, wurde mir durch Lützow wiederholt bestätigt. Eine glückliche Lösung versuchte Dr. Praetorius in Konitz. Das polnische Deekwort Morzeböb, welches im Volksmunde wirklich vorkommt und dessen eigentliche Uebersetzung „Meeresbohne‘ wäre, hat nach ihm mit einer solchen gar Nichts zu thun. Das polnische Wort ist einfach dem blossen Klange nach aus dem Deutschen herüber- genommen: Mahr-Moos = Hexenmoos, woran ich selbst bei Zycopodium (elavatum?) auf 1]. S. 88. erinnerte. Im Ermlande, wo ja zur Zeit der pol- nischen Herrschaft auch das Polnische von Einfluss wurde, heisst das Wort nach Prätorius noch heute Mürze-Mo oder Mürze-Mau. Bei allen Lycopodien-Arten ist die Vorstellung der Mahr oder Hexe im Volke noch lebendig. Wie geistlos aber die polnische Vorstellung von Zycopodium (elavatum oder annotium) auf den Weichselzopf übergegangen ist, liegt auf der Hand, bleibt trotzdem aber originell, wie der Weichselzopf selbst 200 218 — in der ärmlichen polnischen Bevölkerung. — Aelmlich findet nun auch nach freundlicher Mittheilung Prof. Ascherson in seinen Notizen Mirze- mau (polnisch ausgesprochen) nach Scheppig bei Königsberg für Lyco- podium annotinum L. Denselben Namen wusste auch Frau Prof. Erman, geb. Bessel (eine geborene Königsbergerin!), aber für Zycopodium elavatum L. Matricaria Chamomilla L. Die polnische Bezeichnung dafür (I. S. 98) brachte ich nach Mosbach’s angeführtem etymologischem Wörterbuche mit dem Zeitworte rumieniec, röthen, in Verbindung. Nach Dr. Präterius kommt es dagegen von Rzym, Rom, her, wie man auch im Deutschen von Romei- Thee spricht = Matrie. Cham. Romana. Kamille röthet ja auch nicht! Mespilus L., Weissdormn. Das polnische Glog, welches ich nach Hagen (1. S. 96.) auch für Cornus angab, soll nach Ascherson meist nur für Mespilus in Geltung sein. Inzwischen hörte ich dafür als polnischeu Vulgärnamen noch Krzizowe drzewo (eigentlich Kreuzholz) mit der deutschen Benennung Kreuzdorn, welche jedoch nicht auf den in Floren so bezeichneten Rhamnus cathartica L. passen möchte. (W.) Auch hierfür geht hier der Aberglaube, dass man am Johannis-Vor- abende vor 12 Uhr Zweige davon brechen und sie in die Stallthüren Iineinstecken müsse, um vor etwaigem Schaden der nach 12 Uhr ihr Wesen treibenden Hexen für das Vieh bewahrt zu bleiben (Woyakowski). Nach eimer Beobachtung von Lotar Weber. (in: Preussen vor 500 Jahren 1878. S. 199) kommt in der Nähe von Ordensburgen in Holz und Erde häufig Weissdorn vor. Dies hat sieh seither an vielen anderen Burgwällen wiederholt nach Freiherr von Bönigk (der Galtgarben und seine Befestigungen in Alterthumsgesellschaft Prussia in Königsberg Ostpr. in Sitz. Ber. v. 20. Febr. 1880); nach ihm ist der zur Verstärkung von Burgwällen oder Fliehburgen angebrachte Verhau wohl ursprünglich immer als todter, d. h. aus niedergeschlagenen Bäumen gebildet worden, wonächst man ihn lebend aus Wurzelaufschlag, gekapptem jungem Nadelholz und Dornen herzustellen suchte. Muscarı Tourn. (botryoides Mill.), Bisamhyaeinthe: Perlhyaecinthe, Perl- blümehen; Mauseschwänzchen (wohl Ostpreussen: Settmacher). Niecotiana L., Taback. — Im Volksmunde auch Toback, scherzend Tobich genannt. Bei den alten Bauern war es Sitte, die Blätter von den in ihren Hausgärten doch nur vereinzelt gebauten Tabackspflanzen zu Schnupf- tabak zu vermahlen. Als Gefäss zur Mühle diente ihnen ein besonders damals von Töpfern fabrieirtes, glasirtes, hlumentopfähnliches oder triehter- lörmiges Gefäss, polnisch Donica genannt, und die Mahlstampfe, mit weleher sie, stets die hohe, barankenverbrämte Mütze auf dem Kopfe, besonders zur Winterszeit in den langen Abenden tagtäglich eifrigst mahlten (gewiss ein lohnender Vorwurf für das captiöse Gemüth eines 201 219 ‚genügsamen Malers!), war die stumpfe, eingekerbte Spitze eines etwa drei Fuss langen und am oberen Ende zur Herstellung des Gleich” gewichtes keulenförmig bearbeiteten Stockes aus Wachholderholz, welche: der Tabaeznik, der Tabackmacher, genannt wird. Heutzutage, wo die Zeit nivellirend über das Alte hinweggeht und der Bauer nur in den nächsten Dorfsladen, wo's Schniefke von allen Sorten giebt, dürfte man wohl kaum mehr solch’ ein Bild lebend sehen und von dem Anno Toback der Doniea und Tabaeznik meldete bisher wohl kaum ein Zeug- niss selbst in ethnologischen Museen. In Thätigkeit ist allein nur noch das handbeschüttende Tabackshorn oder die feinere Dose aus birkenem Baste. Jedenfalls aber im Zusammenhange mit jener früheren Beschäftigung steht die Redensart: Er reitet nach Toback! (Vergl. Frischbier: Preuss. Sprüchw. I. No. 5771.), die gebraucht wird, wenn Jemand eilig und in stossendem Trabe reitet. — Provinziell wird der Schnupftaback oder eine Priese Taback auch Sehniefke, Schniefehen, Platt Schnüfke, genannt; vergl. bei Ranunculus. Das Tabackkauen ist das Priemen. Der Priemtaback der Seeleute wirdauch Schimannsgarn genannt, wovon das erste Wort das verdorbene Shipman (Schiffer) ist und das zweite auf die garnartige Gestalt seiner Verarbeitung abzielt. — Buss ist in Pommern ein Mund voll Kautaback, wie bei uns Primehen, Premke, auch Prümken, Prümcehen (Fr. Gl. S. 252.), holl. pruimpje, eigentlich Pfläumchen. — Lull ist nach Seidel (1.1.8. 33.) ein speeifisch Danziger Ausdruck für eine kurze und schlechte Tabackspfeife. Nigella damascena L. Man verbessere I. S. 89. querwurzelig in querrunzelig! Die Verwendung der Frucht zu Compot ist hier zu streichen und weiter- hin bei Tropaeolum zu suchen! — Die deutsche Bezeichnung: Braut in Haaren oder Jungfer im Grünen konimt auch in Pommern vor (Frau M. Lützow in Gnewinke). Nymphaea alba L., weisse Seerose. Wenn man diese weisse Mummeln in's Haus bringt, soll das Vieh sterben (Lebamoor: Knoop). Origanum Majorana L., Mairan. Von Küchengewächsen kommt als Füllung der Bratenleiber Mairan zu Braten von Enten, Thymian zu Gänsen, Petersilie zu Hühnern, wie die culinarische Regel lautet. Oxwalis Acetosella L., gemeiner Sauerklee: Hasenklee (Th. v. Pruszak). Paeonia Tourn., Pfingstrose: Bigenge, aus Paeonie verdorben, ist Danziger Mundart nach W. Seidel S. 29. — Uebrigens versteht man hier unter Pfingstrose oder Pfingströschen wirklich eine Rosenart. Bijon (F. 1. 445.) kommt vor in der übertragenen Redensart: „Er «lüht, wie eine Bijon‘ (ist betrunken). Paparer 'Tourn., Mohn. — Mohnköpfe an Backe oder Ohr von kleinen Kindern gehalten, verursachen Ruhe und Schlaf. (Lehrer Ziebell: Alt-Bukowitz.) 202 220 Petasites ofneinalis Mnch. Wie Podbial (1. S. 89) nach dem Polnischen, so auch Podbeo im Südslavischen (Blau nach Ascherson). Petroselinum satirum Hoffm., Petersilie: Im lateinischen, wie im deutschen Namen (trotz des ansprechenden Märchens von Peter und von Silie) steckt natürlich das Griechische ZZergos, Stein (vergl. Aschersons Flora). Die Volks-Etymologie folgt dagegen (mit dem Märchen) der Ableitung von Peter, wie Peterlein oder Peterle (so in Nürnberg) im Deutschen und Pietruszka im Polnischen bezeugen. Peterzölge im Plattdeutschen (vergl. auch Fr. Gl. S. 251.); in Königsberg: Petetzuljick (vergl. die dortigen Aus rufe der Handelsfrauen unter Conrallariaf) — Sonst vergl. unter Origanum. Peucedanum palustre Mnch. (Thysselinum palustre Hofim.) Hierauf soll nach Ascherson die (1. S. 101.) bei Selinum carvifolia L. angegebene polnische Bezeichnung Olszeniec in erster Linie zu beziehen sein. Nach ihm ist sen Name in der Wendei Wölszenie. Eine verdächtige Aehnlichkeit damit hat auch der (l. 8. 98.) bei Zibanotis montana Cintz. angegebene und vielleicht daraus corrumpirte Name Olesnik. — Ob von Olszenied nicht der Gewannename Wohlschnitz (vergl. den wendischen Namen der Pflanze!) für die oben bei den grossen Eichen erwähnte Wiese abzuleiten sein möchte? Phaseolus L.: Schabbel, richtig vom polnischen Szabla, Säbel, abzuleiten, wie ich 1. S. 89. angab, wogegen die Hindeutung auf Schaben auf S. 93. zu streichen ist. Philadelphus coronarius L. Pfeifenstrauch, fälschlich Jasmin oder wilder Jasmin genannt. Aus seinen Aesten durch Entfernung des Markes angefertigte und allerdings nur für Cigarrenspitzen verwendbare Röhre (dem Namen gemäss) sah ich in Pommern (Össecken, Kr. Lauenburg: Kuhlo). Vor dem Gebrauche müssen die Spitzen gehörig und gleichmässig getrocknet werden, also nicht im Ofen, sondern vielleicht im Schlafrock, etwa noch mit Papier umwickelt. Nach Paeske schäumen auch die Blätter dieses s. g. Jasmines. Pilz: wird auch weiblich gebraucht, also: Die Pilze, Pilzke. Pinus Tourn. Kiefer, Föhre. 3. Kusel. (1. S. 89). Die adoptirte Schmitt’sche Ableitung des Wortes Kusel von kusy, abgestumpft, wird von Dr. Praeto- rius bestritten, um so mehr, als der Buchstabe s m kusy sehr scharf, in Kusel dagegen mehr als weich tönt. Kusel ist nach ihm einfach vom polnischen Choja, Choina mit der deutschen Verkleimerungssilbe abzuleiten, heisst also: kleine Kiefer (Fichte). Weniger ansprechend erklärt Bronisch (Neues Lausitz. Magazin. XXXIX. 8. 155.), dass Kuzeln herkomme von Kudzela, der wendischen Bezeichnung für Zotte, Filz. Ascherson scheint sich meiner Adoption anzuschliessen. Frischbieı (Glossar S. 245!) kennt sogar ein deutsches Adjeetiv: kus, kusig, im gleichen Sinne (klein, kurz, gestutzt), wie das polnische kusy, (nach Hennie'’s Preuss. 205 221 Wörterbuch schon 1785 bekannt, also nicht etwa jetzt gemacht) und führt auch die Hauptwörter Kuszagel (Pferd mit gestutztem Schweife), Kusel (der, das Kurze), Kuser (dieker Knüttel, kleindickes Kind, Zwerg: so um Platow gebraucht; verel. N. P. P. B. a. F. V1l. S. 107.) an. In Schlesien nennt man (H. Schuch) jungen Kiefer-Anflug, der nicht sanz geschlossen steht uud deshalb „verknurzt“, d. h. nieht schlank in die Höhe wächst, ganz allgemein Kuscheln, auch Straupen, das wohl mit Gestrüpp zusammen hängt. Nach Oberförster Liebeneiner ist Abres, Edeltanne, Jodla (in Schlesien ınd Gebirgen); Picea, Rothtanne, Swiek oder Swierk, womit eins der I.S 103. fraglich verbliebenen polnischen Worte erledigt wäre (in unserer Gegend nur in zwei Jagen von Belauf Kossawoniwa bei Rittel vorkommend); Pinus, Kiefer, Sosna (Kurmark; der Baum des Liedes: OÖ Tannebaum, wie grün sind deine Blätter). — Für Tanne sagt man platt auch Danne (vgl. Fr. Gloss. S. 230.). — Von deren buschigen Zweigen (auch vom Flieder, Syringa) sagt man (Fr. Gl. S. 239.): einen Husch Tannen. Die Samenzapfen der Kiefer nennt man auch: Kienapfel, Kienappel oder Künappel. Dies Wort kommt auch als Name vor und dürfte das auf dessen Träger (Bischofsmörder) gemachte Lied: „Kienappel im Preussenland“ wohl bekannt sein. Die Kiefernzapfen werden gesucht für's Kaminfeuer, weil sie eine schöne, \ dem Auge gefällige Flamme abgeben und ausserdem knallend platzen (Paschke, auch für Triebel N. L.). Ein besonders in Preussen gebräuchlicher Namen für Tannen- oder Fichtenzapfen, besonders in reifem Zustande, ist Schischken, wozu Frisch- bier (Glossar S. 256.) diese Synonyme angiebt: poln. Szyszka, russ. Sziszka., litt. Czyszka, Üzeszka. Wenn dieselben reif abfallen und austrocknen, so sperren sie ihre harten und festen Schuppen ab, so dass, wer mit blossen Füssen darauf tritt, empfindlichen Schmerz leidet. Darauf bezieht sich die volksthümliche Redensart, welche Frischbier (I. 2387.) angiebt: ,„Oek wor di lehre, op Schischke danze!“, sowie (F. Il. 2330.) der für die Bewohner des bei Königsberg gelegenen Dorfes Metgethen gebräuchliche Spottname: „Schischke- büre‘‘, wohl weil sie mit Kiefernholz zur Stadt kommen. l’irus communis L., Birnbaum. Die Früchte der schlechtesten Sorte oder von wilden Birnen namentlich werden in Pommern Krölen genannt (Ernst Treichel). — Ebenso (im schlechten und im allgemeinen Sinne) gebraucht man hier den Ausdruck Kruschke, abzuleiten vom poln. gruszka, Birne, litt. grusze, krausze. — „Er ist ein Kruschke‘ bedeutet soviel, wie ein kleiner, dieker Mensch; vergl. Frischbier I. 2211 (wofür in Sachsen die Pflaumen eintreten [Ascherson], vergl. Prunus). Davon im übertragenen Sinne ein Puff oder eine Kopfnuss (Fr. Gl. S. 244.), wie in der Frage: „Willst Kruschke?” Pirus Mafus L., Apfelbaum. 204 Wilde (unveredelte) Aepfel nennt man bei uns Hölzchen, Höltke, Eltken, wohl wegen der holzartigen Härte der Frucht; wegen Eltken vergl. den polnischen Vulgärausdruck Eltka. Frischbier I. 783. hat die tedensart: „Hei fohrt, als wenn de Dievel Höltke schöddelt“. Wenn kleme Kinder schön, hübsch und liebenswürdig werden sollen, so werden ihnen geschabte Aepfel mit der Milch zur Speise gegeben (Alt- Bukowitz: Ziebell). Kin Apfel, am Ostermorgen gegessen, soll vor dem Fieber schützen (Lebamoor und Stojenthin: Knoop). Aehnlich: Am ersten Osterfeiertage soll man des Morgens nüchterne Aepfel essen, welche Abends vorher von einem Anderen unbemerkt im Bette versteckt wurden, also zu suchen sind: das hilft gegen kaltes Fieber! (Prenzlau und Uckermark: Fr. Paschke.) Ein Paar Aepfel (wohl auch von jeder anderen Frucht) sollen immer amı Baume hängen bleiben, wenn sonst auch Alles abgenommen wird, da- mit der Baum im nächsten Jahre wieder gut Frucht trage (Neuvor- pommern: Fr. E. Treichel und Westpreussen). Pisum L., Erbse. Peluschken wird eine aitpolnische Erbsenart genannt, welche, unsicher, wie alle ausgearteten Erbsen, dennoch im einschlägigen Falle langes und starkes Stroh ergiebt und vorzugsweise auf sandigem Boden wedeiht, also für Anbau auf und um Meeresdünen zu empfehlen ist. Kbenso lieferte sie in Brünhausen (an der Ostseeküste) unter Lupinen gute Erträge. (Joh. Hannemann). Pisum satirum.L., gebaute Erbse. Nach Fr. Gl. S. 257. nennt man deren Hülse in der Provinz auch Schlaube, platt Schluw’ (um Bremen slu, sluwe), wie ebenso die grüne Schale der Bohnen und Nüsse. Es soll ein gutes Erbsenjahr werden, wenn am ersten Ostertage die 7äunne nass oder bereift werden (Fr. Dierfeld). Die Pferdehändler haben einen äusserst schabernackischen und ver- werflichen Kunsteriff, um ein Pferd, das sie zurückgebenwolien, ‚dumm‘ zu machen: sie legen ihm eime Erbse in’s Ohr hinein, deren Getöse wahr- schemlich jene Wirkung hat, welche nach dem Gesetze einen Grund zur Rückgabe abgiebt. Ist die Erbse zum Ohre herausgewachsen, was bei der Wärme desselben bald geschieht, so lässt sie sich leicht herausnehmen und damit ist jener Zustand des Pferdes gehoben. Plantago L., Wegerich. Wie es im Deutschen Fünfaderblatt und im Polnischen Pieczylki heisst, so ähnlich auch im Neugriechischen Yevravevgov (Ascherson). Die Weeerichblätter aller Arten werden in frischem Zustande von ge- meinen Leuten mit gutem Erfolge auf schwer heilende Wunden geleet; da- her bei Frischbier die Redensart: ‚‚Et heelt. kehlt un tit de Hött af“. (Es heilt, kühlt und zieht die Hitze ab). Platanthera bifolia Rehb., Kuckucksblume: weisser Nachtschatten (Kreis Carthaus, nach S. S. Schultze S. 17.) vom Volke benannt, wegen seiner besonders des Abends wohlriechenden Blüthen 205 P’oa L., Rispengras. Hierunter, als bei dem wohl häufigsten Grase, erwähne ich zweier auch sonst wohl volksthümlichen Sachen, wobei es eigentlich mehr auf den Beeriff Halm ankommt. Immer sind dabei zwei Personen von Nöthen. Erstlich dient der Halm zu einer Art von Liebesorakel oder zum Schieksalsspruche, ob sich irgend ein Wunsch erfüllen wird. Es wird eine Anzahl Halme ausgerissen und in der Mitte mit der Hand festgehalten. Die zweite Person muss je zwei und zwei der Halme beliebig zusammen knüpfen. Wenn diese nach der Entfaltung einen Kranz bilden, so ist das von glücklicher Vorbedeutung. Zweitens nimmt man auch die Halme als Loosung, um einen an und für sich unbedeutenden Gegenstand zur Entscheidung zu bringen. Wer von zwei ungleich grossen, zu diesem Zwecke halb verdeckten Grashalmen den weniger langen zieht, der hat verloren, der hat, was zur Redensart ge- worden ist, „den Kürzeren gezogen“. Wenn Gras von den Hunden gefressen wird, so wid's nach alter Erfah- rung bald Regen geben (vergl. ebenso auch F. I. 1256). j olygonum L., Knöterich. Neben dem Polnischen Rdest steht im Wendischen Drest durch Metathese (Ascherson). Polygonum arteulare L., Vogelknöterich. Saugruse (Frankfurt a./O.: Ascherson), womit man das polnische Swinia trawa, Schweinegras, vergleiche: wie all bekannt, ist es der Lieblingsfrass dieses Borstenthieres! Polyporus fomentarius L., Feuerschwamm: Nach Fr. Gl. S. 251. Pinsch oder Pintsch, altpr. und litt. pintis (auch Prügel). Polyporus umbellatus Fr.: Gänschen (Mark: Capeller). Populus Tourn., Pappel. Das polnische Topola (M.) soll nach Ascherson nicht von topie (versenken) abzuleiten, sondern das eorrumpirte Populus sein. Vopulus tremula L., Zitterpappel: Faulesche (Mecklenburg: Oberförster Brösike in Neustettin). Potamogeton L., Samkraut. Hierunter besonders muss ich den polnisch scheinenden Ausdruck Kiza oder Kissa setzen. So bezeichnen die zum Theile aller- dings polnischen Umwohner des grossen Scees von Zarnowitz (Kreis Neu- stadt) den zur Zeit der Herbststürme in grossen Mengen daraus aufge- wühlten Pflanzenwuchs. Was angetrieben zur Sommerzeit mir als Kiza gezeigt wurde, waren 2 Potamogetonen, 2 Charen, Myriophyllum u. s. w., also jedenfalls ein Conglomerat. Es wird fuderweise auf die benachbarten Aecker als Dungmaterial gefahren; doch verursachen die diesen Wasser- pflanzen innewohnenden kalkigen Bestandtheile, dass die darauf gebaute Kartoffel, wenn sie nicht schorfig werden soll, nicht mehrmals hinter ein- ander auf demselben Acker (nicht wieder vor 10 Jahren!) gepflanzt werden darf.— Die Etymologie von Kiza, falls eine solche anbringlich, bleibt für’s Erste wnanfeeklärt. Merkwürdig erscheint, dass K. G. Hagen im Verzeichnisse 206 der litauischen Namen in „Preussens Pflanzen“ für Potamogeton den suo loco allerdings nicht auffindbaren, anklingenden Namen Kiszko Rugsztyne angiebt, wogegen sein polnisches Register gar keinen Aufschluss ergiebt. Für das Polnische stelle ich zur Auswahl die Ableitung von Kiz, nach Mrongovius’ Lexicon ein Provinzialismus (statt Krzemien) für Kiesel, Gerölle, oder von kisiee, iterativ kisac, gähren, wie man diesen Ausdruck ge- braucht von eingemachten Rübenblättern. Der erstere Ausdruck würde auf den kiesigen Untergrund des nahe der Ostsee gelegenen Seees hindeuten, von welchem diese Compostmaste herrollend angespült wird, der letzere Ausdruck aber auf den Gähruugsprocess, in welchen die Masse unter Mit- wirkung der Sonne bald verfällt. Prunus domestica L., Pflaume. — Aeltere Damen füllen Pflaumensteine in lei- nene Säckehen, um sie als Wärmemittel zu gebrauchen oder auch weil sie sich zu schmerzhaften Körpertheilen, auf welche sie gelegt werden, durch ihre kettenartige Gliederung schmiegsam verhalten (Fr. Modrow). Für den Begriff eines kleinen. kräftigen Burschen treten in der Pro- vinz Sachsen (Magdeburg) statt der Birnen (vergl. Pirus) die Pflaumen ein und nennt man einen solchen einen „Pflaumenschmeisser‘‘ (Ascherson). — Als Neck- und Schimpfwort existirt in unserer Provinz „Pflaumenschlarze‘“ oder platt „Plumenschlarze“ (vgl. Fr. Gl. S 256.); schlarren ist schleifend eehen, etwa in losen Schuhen. Prunus insitieia L., Schlehenpflaume: Spille — Spindel (daher auch Nacht- mütze); spillerig —- spindeldürr, unansehnlich. — Die schlechte Pflaume heisst in Thüringen Spilling (Ascherson). — Krekel (um Reetz bei Arnswalde: F. Paeske; vergl. Bot. Ver. d. Prov. Brandbe. J. G. XX. 1878. Abhandl. S. 71). Owercus Robur L., Eiche. — In Triebel bei Sorau musste früher jeder Bauer für seine Gutsherrschaft und für jedes einzelne Familienglied derselben bei Geburt, Heirath und Tod eine Eiche pflanzen. Alle diese einzeln auf den Feldern umherstehenden Eichen wurden seit der Separation umgehauen (Paschke Sr.) Das Leben der Menschen wurde mit dem Wachsthume und Gedeihen der gepflanzten Eiche gewissermassen gleichgestellt; man vergl. meinen Vortrag über die Baumseele im Februar 18581 in Neustadt Westpr. Bekannt ist wohl, dass die Eichelfrucht bildlich auf eine der vier Farben der deutschen Spielkarten gesetzt ist (die Pique-Farbe der französischen Karte). — Im Allgemeinen hat die Eichel auch den Namen Eckern. „Das ist ein Kerl, wie'n Ecekerndaus“ sagt man von einem kräftigen Menschen (F. 1. 1954.), weil die Eiche ein Baum ist, der festes und starkes Holz hat, also so leicht nicht vom Sturmwinde zerbrochen wird. Ganz allgemein gilt aber der Spruch, von dem Rogge (Geschiehte des Kreises und der Diöcese Darkehmen. 1873. S. 156; vergl. Simrock: Deutsche 207 225 Sprüchw. 44.) sagt, er sei dort heute noch hie und da im Volke bekannt und von deutschen Colonisten einstmals hingebrach}: Hast einen Raum, Pflanz’ einen Baum Und pflege sein: Er bringt Dir’s ein! Ranunculus sceleratusL., Gifthahnenfuss: Schnifke, Schnifehen nach Fr. Gloss. S.. 257. Raphanistrum Lampsana Gaertn., gemeiner Hederich. Wenn ich I. S. 100. in den polnischen Namen bei stets wechselnder Unterlage von betreffenden Pflanzen nur einfach Gehörtes reeitirte, so sollen die Ausdrücke bei No. 2, Jedrika und Andrika nach Ascherson hierfür allein richtig sein, Ogniszezka aber offenbar Sinapis arvensis L., Ackersenf, bedeuten. Mit Lopucha hinge das wendische Lompuch — Rumex Acetosa L., Ampfer, zusammen. Ribes Grossularia L., Stachelbeere: Christörbeere (bereits I. S. 101. unter Kryezber erwähnt); ist auch Frischbier (Gl. S. 240.) bekannt. der als beliebtes Gericht: Keuchelbraten mit Christorbeeren, d. h. junges Huhn mit Stachel- beeren, anführt. ftubus L., Brombeere. Aufl. S. 101. ist auch hier jeder Artname für den polnischen Ausdruck Jarzyny besser zu streichen, weil das Volk eben nicht die bei Rubus gerade äusserst zahlreichen Arten der Gelehrten unterscheiden wird. Allenfalls liesse sich R. fruticosus L. substituiren, deren Früchte besser schmecken. Rumex Acetosa L., Sauerampfer. Vergl. unter Raphanistrum a. E.; trotzdem bleibt Szezaw namentlich für Sauerampfer bestehen, wogegen ich später noch Kobilae für Ampfer im Allgemeinen hörte. Rumex crispus L., Ampfer: Lorke (bei Putlitz: Dr. E. Köhne; vergl. B. V. d. Prov. Brandbe. J. G. XXI. 1879. Abhandl. S. 161). Salıw Tourn., Weide. Namentlich von gespaltenen Weidenruthen (oder sonst bastartigem Holze) werden oblonge Kober mit überzustreifendem Deckel verfertigt, welche au einem Stricke um die Schultern getragen werden, der um und durch den Kober, sowie durch die Deckelränder geht. Hierin führen Reisende und Arbeiter ihren Mundvorrath, auch Verkäufer ihre Waare. Das ist die Löschke, Lischke, um Danzig und im Kreise Flatow (Fr. Gl. S. 246.) Luschke, sonst auch Lische genannt. Altpr. liseis, liskis, Lager; slav. lisa, liska, lisica, geflochtener Korb Hürde; poln. tuszezka, Hülse, Samer- behältniss, hohles Gefäss. — Lischke, Liske, Liska ist auch Ansiedelung um eine Ordensburg, meist aus Schank- und Hökerwirthschaften (s. g. Kretzen; vergl. Kretzam, Karczemo) bestehend, aus welchen die Burg- bewohner sich verproviantirten. (Vergl. Toeppen: Ueber preuss. Lischken, Flecken u. s. w. in Altpr.M. 8. IV, 511 ff., 621 ff. und VIII. 66 ff.) Hier wird darauf hingewiesen. dass beide Wortbedeutungen verwandt sind: die Lischke 208 15 26 als Kober ist für den Einzelnen das, was sie als Umsjedelung für die Ordensburg war: das Lager für den Speisevorrath. Sambucus 'Tourn., Hollunder. Im Polnischen (I. S. 101.) soll nach Ascherson (wie ähnlich im Deutschen) das einfache Bez hierauf gemeint und dann auf Syringa, Flieder, einem aus Südost-Europa eingeführten Strauch, nur übertragen worden sein. Sarothammus scoparius Koch, Pfriemen: Sirk, Besenstaude; Hasenbrahm (bei Putlitz: Dr. E. Köhne; vergl. B. V. d. Prov. Brandbg. J. G. ’RXT 1579, Abhandl. S. 153; vergl. auch die Bezeichnung: „Hasengeil“ in Volks- thümliches, 1. S. 90); Brimm (Westpreussen, wo auch die Redensart: „auf den Brimm gehen, — kommen = verloren gehen, d. h. auf solche Stelle kommen, wo so schlechter Boden, dass nur der Pfriemen wächst“). Die kleinen Leute auf dem Lande bei Stolp in Pommern gebrauchen das strauchartig werdende Kraut zur Heizung. — Zu Reinwasser (Kreis Rummelsburg) verwendet man es auch als Strohersatz zur Dachdeckerei (Rud. Kautz). — Wie dort und anderwärts in Pommern, sah ich im Osten an der Ostseeküste die abgeschälten und beputzten Reiser und Wurzel- fasern wegen ihrer Biegsamkeit auch zur Fabrication recht haltbarer Besen (wie die Wurzeln von Zmpetrum nigrum) in Gebrauch genommen. Saxifraga sarmentosa L. (Steinbrechart): Lebensbaum, obgleich’s nicht ein- mal strauchartig ist; Judenbart, wohl wegen der vielfachen Ausläufer; auch meine ich den Namen Schusterblume gehört zu haben. Sehr häufig trifft man’s in den Blumentöpfen der kleinen Leute (ob besonders gerade Schuster?) an. Zur Entfernung von Hühneraugen (diese hängen auch mit dem Schuster zusammen!) benutzt man die Blätter nach Entfernung der unteren Haut. (Fr. E. Treiche]). Secale cereale L., Roggen. Die drei ersten Roggenblüthen, welche man sieht, soll man abstreifen und aufessen, um vor Fieber sicher zu sein (Mark Brandenburg: Fr. Paschke: Rummelsburg und Stolp: Knoop; Krois Neustadt). Der Roggen ist das Korn im ganz besonderen Sinne, obschon jener Ausdruck meist für alle gebaueten Getreidearten gebraucht wird; davon ist abzuleiten .‚Kornus‘‘, ein eigentlich von reinem Korn gebrannter Schnaps, sowie „Kornuschewski‘ als Scherzname für den Liebhaber davon. Kornkapitein heissen in Danzig diejenigen Personen, welche das Aufspeichern, Messen und Verladen des Getreides besorgten, wogegen die ‚Kornwerfer“ die Aufsicht über das aufgespeicherte Getreide führen und dessen Umarbeitung besorgen (Seidel 1. 1. S. 31). Es giebt auch Flachs-, Gewürz-, Holz- u. s. w. Kapiteine, in der alten Verfassung Danzigs bei den Anstalten zum Handel beschäftigt, mit ihrem Amte vom Rathe belehnt und eingeschworen, als Körperschaft insgemein „Lehnsleute‘“ genannt, die ihr Lehn auch verkaufen konnten. 209 Eine Mehlsuppe mit kleinen Klümpchen heisst Klütermus, Klieter- mus, ein dünner Mehlbrei Schlichtmus (Seidel 1. 1. S. 31, 34). Fr. Gl. S. 248. unterscheidet Schlichtmus als Mus ohne, Klunkermus mit Mehl- klümpchen. Mehlmus und Grütze, besonders Speisen aus Hülsenfrüchten, heisst Kost. Nach Fr. Gl. S. 249 gebraucht man in der Provinz die Adjeetive ös, öse, öst in der Bedeutung: weiss, zart, fein, vom Brod und Mehl (auch von Leinewand, Wäsche, Teint) und Ösbrod, Ösebrod (n.) wird das Brod aus fein gebeuteltem Roggenmehle genannt, im Gegensatze zu Grobbrod. Die ärmeren Bewohner unserer Provinz bedienen sich, namentlich in der Fastenzeit, zur Zubereitung aller ihrer Speisen statt des Fettes eines eigenthümlichen Zusatzes, Zur genannt. Roggenmehl, lauwarmes Wasser und etwa noch Sauerteig wird bei gelinder Wärme im Topfe zur Gährung gebracht. Auch wird’s mit Kartoffelsuppe gekocht. Doch schmecken solche Speisen nur dem von Jugend auf daran gewöhnten Gaumen. Selbst der Pole hat schon das Sprüchwort: to jest kwasne jak zur, das ist sauer, wie Zur. (Vergl. Schultze 1. 1. 8. 11). „Es regnet Korn (Getreide)! heisst’s, wenn es nach langer Dürre regnet, also Hoffnung ist auf desto besseres Gedeihen. (F. U. 2168). — Die aufstehenden Halme mit leeren. Aehren werden Kaufleute genannt; wenn viele Kaufleute sind, wird das Getreide theuer werden. (F. II. 959). Ein Strohhalm, in der Stube auf dem Boden liegend gefunden, bedeutet, dass man am selben Tage Besuch zu erwarten hat. Von Roggenstroh in Form kleiner Bündel, auf eine Stange gesteckt, verfertigt man die s. &. Wiepen, welche die im Uebertretungsfalle mit =. 4 Strafe zu belegende Schonung eines Ackers, Waldes oder einer Wiese gebieten, besonders die Passage darüber verhindern sollen. Das Strohwisch-Recht vertrat in der alten Danziger Gerichts-Ver- fassung die Subhastation. Es wurde nämlich, wenn der Pfennig-Zinsschuldner nicht zahlen konnte, vom Gericht auf Aussteckung des Strohwisches erkannt und, wenn der Strohwisch vor dem Hause eine gewisse Zeit ausgesteckt und dennoch die Schuld nicht bezahlt war, der Gläubiger ohne Weiteres in den Besitz des Hauses gesetzt (vergl. Seidel 1. 1. S. 34). Sedum acre L., Fettehenne. Die Wenden in Burg nennen es Sejpowina. Wie Herniaria, schäumt nach Herrn W. v. Schulenburg, der sich damit die Hände gewaschen, Sedum ebenfalls, d. h. ohne Wasser, blos zwischen den Händen zerdrückt. Einen ähnlichen Vorgang beobachtete Professor Dr. P. Ascherson nach freundlicher Mittheilung in der kleinen Oase an Jussieua repens L.; sie schäumt aber mit Wasser. — Dass nach Paeske auch die Blätter des s. &. Jasmines schäumen, erwähnte ich bereits unter Philadelphus. Sempervivum tectorum L., Dach-Hauslauch: Zimpelfi (eine Verplattung des lateinischen Namens). Die grünen Blätter, welche nach Dr. Th. Liebe 210 15*F 223 apfelsaueren Kalk enthalten sollen, werden gespalten und mit Erfolg zur Heilung auf geschnittene Wunden aufgelegt und deshalb die Pflanze selbst, wenn sie nicht schon auf alten Dächern im Dorfe vorkommt, viel- fach von kleinen Leuten in Topfscherben gezogen. (Frl. Elw. Raikowski). Sinapis arvensis L. Vergl. unter Raphanistrum j. M. Solanum L., Nachtschatten. Vergl. unter Atropa. Solanum Dulcamara L., Bittersüss. Ausser dem Namen Alpranke ist in der Provinz nach Fr. Gl. S. 226. auch Alfsrankel bekannt, so wohl nach dem aufsteigenden und nach oben kletternden Stengel; in übertragenem Sinne wird so ein wilder, ringfertiger Junge genannt, der umherfährt, wie der Alf, der fliegende Drache. Solanum tuberosum L., Kartoffel: Erdschocken (W. Seidel 1. 1. 8. 30. und kurische Nehrung nach Fr. Gloss. 5.255); Nudeln (Mark Brandenburg, scherz- weise: Ernst Treichel); Tuften (Brandenburg, Westpreussen); Schocken (bei Tolkemit und Elbing nach Fr. Gloss. S. 258., auch im Ermlande nach Frischbier 1. 651.); Schucken (Östpreussen: Palm). — Die in der Kassubei gebräuchliche Bezeichnung Bulwa und das davon abgeleitete deutsche Bulwe des gemeinen Mannes entstammen dem lateinischen bulbus, Knolle, wie Dr. Praetorius richtig andeutet. Statt des im eigentlichen Polen gebräuchlichen Ziemiak (von Ziemia, Erde) heisst die Kartoffel in der Wendei Semjack und führt W. v. Schulen- burg als Beweis ihrer Nützlichkeit und Verbreitung das dort gaug und gäbe Wort an: „Semjack, dir leb’ ich, Semjack, dir sterb ich!“ Dort, wie nicht minder hier bei uns, mag der ärmeren Volksklasse nur die Kar- toffel als vorzüglichstes und fast einziges Nahrungsmittel dienen und somit ihr Wohlgerathen als grösseste Freude des Lebens bis zum Tode gelten. Wenn es nach langer Dürre regnet, zum Segen für die Kartoffeln, so sagt man (vergl. Frischbier I. 2168.), es regnet Kartoffeln. Als Ausruf der Verwunderung (Frischbier I. 1554.) hört man die Redensart: „Ach Du grosser Gott, was lässt Du für kleine Kartoffeln wachsen!‘ Von blassen Kartoffeln sagt man (Frischbier 1. 212.), dass sie geistlich aus- sehen, nämlich bleich. Sorbus aucuparia L., Eberesche. Aus den ausgepressten Beeren wird Gelee- saft für Tortenbelag gekocht (Frl. Elw. Raikowski). — Quitschbeere, @Quitschel soll übrigens sprachlich nichts mit quetschen zu thun haben (Ascherson). Symphytum ofpeinale L., Wallwurz: Beinwell (Ostpreussen: Palm); im Platten auch Bemwell. Syringa L., Flieder. Vergl. unter Sambucus und bei Pinus. Tarawacum L. würde wohl besser für Leontodon autumnalis L. (Volksth. 1. S. 88.) zu setzen sein, wenn in der Rheinprovinz der Ausdruck ‚Bettseiger‘ vorkommt; es ist das französische „Pissenlit‘“ und wird in Frankreich 211 229 allgemein als Gemüse gegessen, welche Sitte die Rheinländer nebst der Bezeichnung ausser vielen anderen Sitten von dort annahmen (Ascherson). Taxus baccata L., Eibe. Nach Mühling: Proben aus einem Preuss. Prov. Wörter- buch (N. P. P. Bl. a. F. 1855. Bd. VII. S. 440.) Ibe genannt (altd. iwa, angls. iw), welche Bezeichnung aber auch anderwärts vorkommt und gleich dem polnischen Cis zur Schaffung von Localnanıen genommen wurde. Thea chinensis Sims., Thee. Nach Seidel (l. 1. S. 35.) ist Trecktopf (Ziehtopf: der Thee muss ziehen, während der Kaffee sich setzen kann: eine scherz- hafte Antwort auf die Frage, ob’s der Thee oder Kaffee leichter habe?) = Theetopf. Herbata, wie ich 1. S. 104. im Polnischen angab, ist nach Dr. Praetorius jeder Pflanzen-Aufguss, ist also, weil von herba, Kraut, abzuleiten, nicht rein polnisch. Eigentlich ist's ein partiecipium perfecti passivi des Apotheker- Latein, gebraucht, wie aqua destillata. Im Deutschen heisst umgekehrt jeder Pflanzen-Aufguss Thee. Ihlaspi arvense L., Feld-Pfennigkraut: Pohlsch (=polnisch) Bettelmann (Vor- pommern: Fr. E. Treichel). Thymus vulgaris L., Thymian, vergl. unter Origanum. Tilia L., Linde. Aus Streifen von Lindenbast werden Schuhe oder Sandalen geflochten, in Littauen und Masuren, und solche Bastschuhe Par&sken genannt (abzuleiten vom altpreuss. rist, reist, litt. riszu, riszti, auch pariszti, binden, vgl. Glossar S. 250.), auch Chodäken, poln. Chodaki. Tithymalus Scop., Wolfsmilch. Das polnische Sosnka ist nach Dr. Praetorius in der That als Deminutivum von Sosna, Kiefer, abzuleiten, und wegen des Habitus ganz mit Recht. Trirolium Tourn., Klee: platt Klewer, mhd. kle, ahd. chl& holl. klaver, engl. clover, daen. klever, klöver, schwed. klöfver. Zur Bezeichnung ihrer schlechten Wirthschaft sagt man (Fr. II. 2470.) von den Bauern zu Serappen, Kreis Fischhausen, dass sie ihre Pferde im Januar auf den weissen Klee jagen, worunter hier der Schnee gemeint ist. Triticum repens L., Quecke. Hierlands, besonders ausgeeggst, Peed genannt. Die auf den Ackerfeldern ausgeeggte Quecke wird am Ostseestrande als das beste Mittel zur Festigung der Wege angewandt. Selbst wenn sie ausschlägt, fährt man erst recht darüber wie auf festerem Boden hinweg. Es ist diese Procedur von Wichtigkeit für die am Strande nur über fast wehenden Sand hinführenden Wege, wozu der erste Gedanke und die erste Ausführung wohl beim Bliesenwärter Bennier in Rixhöft entstanden ist, auch weiterhin allgemein für sandige Gegenden zur Anwendung zu empfehlen. Triticum vulgare L. Weizen. Nach Fr. Gloss. S. 251 wird ein Fladen aus Weizen- ımehl, ein Weissbrod, in der Provinz Pirak, Pirage, Pirogge (m.) genannt, litt. pyrägas, plur. pyrägai, lett. pihrags, russ. u. poln. pirog. Kraftmehl ist feinstes Weizenmehl, das die Kraft des Weizens ent- enthält, daher auch Stärkemehl, Stärke. Dem Deutschen entlehnte Aus- 212 230 drücke sind (Fr. Gl. S. 243.) dän. kraftmeel, poln. krochmal, litt. krapmelei. Häufiger, billiger und oft in Hauswirthschaften selbst zubereitet ist die Kartoffelstärke. Tropaeolum majus L. (so auch Trop. europaeum Vhunb. in 1. S. 102. zu verbessern), spanische Kresse: Jungfer kiek-über’n Zaun, platt: Kiekäwretün (vergl. Frischbier: Glossar S. 240. ähnlich Kiekindewelt, ein junger, unerfahrener Mensch]; vergl. das polnische Panni-patrzy-bezplot und auch Glechoma!), wegen der bis zu Zauneshöhe vorkommenden Windune der saftigen Stengel dieser kressenartig schmeckenden Pflanze. Auf dieselbe (und nicht auf Nigella) muss sich beziehen. dass man ihre Früchte nach Art von Capern säuerlich einmacht und als Compot aufträgt. Tussilago Farfara L., Huflattig: Latke, was wohl einerseits mit Lattig, anderer- seits mit. Lodik (vergl. Volksth. I. S. 88. sub Lappa) zusammenhängt; vergl. (Frischbier I. 3058.) die Redensart: „Et rat (rahrt?) vatz (gleich) wie mank (zwischen) de Latkebläder.“ Loezyga ist Lattich und kann als Benennung sehr vieler Pflanzen dienen. Im Ermlande wird nach Dr. Praetorius vor Allem Tussilago farfara darunter verstanden. Begreiflich ist, dass das Volk die Blätter von Tussilago, Petasites und Lappa identifieirt. Dass Lattich — Lactuca eine Milchsaft enthaltende Pflanze ist, geht in der Benennung bei einem Uebergange zu einer anderen Nation verloren. Typha Tourn., Kolbenrohr: Schmackedutschke, (vergl. Ascherson: Flora S. 674; auch für Westpreussen); wegen des aufragenden, augenfälligen Blüthenstandes auch Bullerpees, Bullenpees, Bullenbesen (Vor- pommern: Burmeister) genannt; auch Bumskeule (Ascherson 1. 1. S. 674; aber auch im Westpreussen) und Duderkeule (Ostpreussen: Palm), was auf eine Verwandtschaft mit Donner, Donar hinweist, wie ähnlich auch „Duda- kiel“ nach Frischbier (Hexenspruch und Zauberbann. S. 107.) in der Provinz die Belemniten (sonst auch Donnerstein, Donnerkeil, Pillersteen, Ottertöt) genannt werden. Der Kolben ist ein gewöhnliches Spiel der Kiuder, die sich aus dem Stiele auch Stöcke, Gerten und Pfeile verfertigen oder darunter Gewehre vorstellen. Typha latifolia L., breitblätterige Rohrkolbe. Nach Mühling: Proben aus einem Preuss. Prov.-Wörterbuch (N. P. P. Bi. a. F. 1855. B. VI. S. 437.) be- zeichnet Berstengras deren Blätter und kommt der Name daher, dass das Vieh, wenn es zu viel davon frisst, bersten muss, weil sie eine ebenso blähende Wirkung haben, als der rothe Klee. Dr. K.G. Hagen (Preussens Pflanzen) ist weder Namen, noch Wirkung bekannt. Vaccinium uliginosum L., Rauschbeere: Blochinen (Gross-Pallubin: E. Jaeckel und Hoch-Paleschken; auch Vorpommern: Fr. E. Treichel), entstammt wohl der Verwechselung mit Face. Oxyeoccos (Moosbeere) und dessen polnischer Be zeichnung Wlochinia (von Wlochy, Italien), auch für die Blaubeere gebräuchlich. 215 > 231 Das polnische Zörawina hängt nach Dr. Praetorius mit dem alten Surau, Zöraw, = Kranich, wie Mosbach angiebt, gar nicht zusammen, sondern ist einfach der Uebersetzung nach ‚saurer Wein“. Für das Volk ist die Rausch-, wie auch die Blaubeere eben der Wein. Dass jetzt aber vielfach auch für die Vornehmen, dafür sorgen die hiermit und mit anderen Zuthaten ver- fälschten Rothweine. Und Blaubeersuppe wird statt Weinsuppe gecessen. Zur ist auch die Sauermehlsuppe; vergl. unter Secale! Vaccinium Vitis idaea L.. Preisselbeere: Kronsbeere (Harzgegend); Heilbeere (Harzgegend), wohl entstanden aus Heidelbeere; Besinge (um Berlin); Hipperle (Thüringen: Frl. Radicke). Verbascum L.. Königskerze: ob daraus nicht der Ortsname Karzenburg (Kattner I: 8.1161) 2 Veronica L., Ehrenpreis. Das polnische Jaskoleoezi (Schwalbenaugen) dürfte vor allen anderen Arten wohl am Ehesten auf die auf Acker und Brache häufigere Veronica triphyllos L., nicht auf TV. agrestis (I. 8. 103.) zu beziehen sein. ‚rburnum Opulus L., Schlinge. Das polnische Kalina hängt nicht, wie Mosbach will, mit Kal, Schmutz, zusammen, sondern nach Dr. Praetorius mit den Pfeifenröhren, die aus Carolina eingeführt sind, angefertigt aus den hohlen Zweigen verschiedener Sträucher. Dazu konnte auch das Holz der Schlinge genommen werden. Vergl. auch Phrxladelphus coronarius. Vieia L., Wicke. Wicke, mit mehreren anderen Getreidearten im Gemenge gesäet und besonders als Grünfutter gebraucht, wird in der Provinz Kurr- murr genannt (vergl. auch Seidel 1. 1. S. 32). Vieia Faba L., Bufibohne. Die Samen heissen in der Elbinger Gegend ledderne - Jungen (F. Gloss S. 239.), wohl wegen der harten Haut. Viola Tourn., Veilchen: Vij6l. Vijöle, im Deminutiv Vijölke (auch Violine), nach Fr. Gloss. S. 262. Viola trieolor L., Stiefmütterchen. — Die volksthümliche Erklärung von der Stiefmutter, 2 rechten Brüdern auf je einem Stuhle und 2 Stiefbrüdern auf nur einem Stuhle (so zu verbessern!) ist natürlich eine alte, aber desto mehr in der Volksmeinung befestigte, weil besonders durch Kinderfrauen colportirte. — Nach Ascherson’s Quellen sind die Blumenblätter 4 Schwestern (2 rechte und 2 Stieftöchter) mit der Stiefmutter uuf dem unpaaren Blatte. Zea Mays L., Mais. Der amerikanische Mais wird in Danzig von Kaufleuten weisser Pferdezahn genannt; die Früchte sind nieht rundlich-nierenförmig, sondern eckig und nicht-abgeflacht, nach Art eines Pferdezahnes. — Für den unga- rischen Mais hört man auf dem Lande auch die aus dem Polnischen kommende Bezeichnung: Kukuritz. Neunerlei Kraut: Neun Kräuter, gleichviel welches, am Johannisvorabende sepflückt, ist gut für's Vieh, einzugeben oder aufzulegen (Bagdahn). Neunerlei Blumen, am Johannisvorabende gepflückt, werden von Mädchen zum Kranze gewunden und auf einen Baum geworfen, um über ihre Heirath im 214 232 selbigen Jahre zu erfahren (Bagdahn). — Aehnlich, aber genauer: Einen Tag vor Johannis muss man drei Kränze winden und über Kopf (rück- wärts) auf einen Baum werfen, um zu wissen, wieviel Jahre man noch ledig bleiben wird; bleibt der Kranz sogleich haften, so heirathet man noch in demselben Jahre (Frl. Th. von Pruszak). Boze pruntke: welche Pflanze diese polnische, nach der Aussprache gegebene Bezeichnung betreffen soll, blieb mir unklar. Pratek soll sein das Spät an der Sense, sowie ein Donnerkeil, ganz heterogene Dinge, welche zur Eruirung der betr. Pflanze keinerlei Anhalt gewähren. Jedenfalls wird es (Marienwerder: Grohn) am Johannisvorabende (also am 23. Juni) gepflückt und in eine Fuge unter die Balkendecke des Hauses gesteckt; bleibt’s grün, so bleibt der Agirende leben; verdorrt’s, so stirbt er im selbigen Jahre. ee 159) - Sn Ueber die hygienische Bedeutung des Trinkwassers und rationelle Prinzipien für dessen Untersuchung und Beurtheilung von Dr. Max Barth, Karlsruhe. I; Wer in einigermassen bedeutendem Umfang sieh mit der Untersuchung von Trinkwässern beschäftigt hat, der wird schon im so manchem Falle, wenn er aus den analytischen Zahlendaten ein Gutachten über die Verwendbarkeit eines ihm vorliegenden Wassers zu Trinkzwecken abgeben soll, ein unangenehmes Gefühl der Unsicherheit empfunden haben, falls er nicht nur schablonenmässig die erhaltenen Zahlen mit den in Leitfäden zur Wasseranalyse angegebenen Grenzwerthen für bestimmte Substanzen im Trinkwasser vergleichen will, um dann, je nachdem die von ihm gefundenen Mengen unter den Grenzwerthen bleiben, oder für diesen oder jenen Bestandtheil dieselben überschreiten, das betreffende Wasser als brauchbar zu bezeichnen, oder zu verwerfen. Für Denjenigen, dem solche Art von Begutachtung wenig Befriedi- gung gewährt, diese Unsicherheit zu beseitigen und zugleich in die Prinzipien, nach denen bei der Beurtheilung von Trinkwässern verfahren werden soll, nach Möglichkeit Klarheit und Einheitlichkeit zu bringen, ist der Zweck der vor- liegenden Abhandlung. Durch Aufstellung der oben erwähnten „Grenzwerthe“, welche sich auf die Angaben der Wiener Wasserversorgungscommission, ferner besonders anf diejenigen von Reichardt, Schulze und der englischen Rivers Pollution Commis- sion*) über die zulässigen Maximalgehalte an gewissen nicht normalen Trink- wasserbestandtheilen stützen, wird im Allgemeinen die Anforderung ausgesprochen, dass ein gutes Trinkwasser Nichts oder nur sehr geringe Quantitäten von Bestandtheilen enthalten soll, welche auf eine Verunreinigung schliessen lassen, wie organische Substanz, Ammoniak, Salpetersäure, Chlor pp., und viele, ins- besondere auch die Reichardt’schen Untersuchungen haben dargethan, dass es in der That Wässer gibt, welche den gestellten Anforderungen entsprechen. Es sind dies vornehmlich Quellwässer aus nicht kalkigen Schichten. Wenn es sich daher um Versorgung einer grösseren Commune mit einem einheitlichen, der Controle leicht zu unterziehenden Trinkwasser handelt, so soll man vor allen Dingen darauf bedacht sein, womöglich ein ziemlich weiches Quellwasser hiezu zu benützen, auch wenn die Kosten seiner Herzuleitung sich nicht unerheblich höher stellen, als für jede andere Art von Trinkwasser. Da aber, wo aus verschiedenen Gründen die Möglichkeit der Quellwasser- versorgung ausgeschlossen ist, muss man eben seine Anforderungen etwas *) Nach Fischer, chem. Technol. d. Wassers, Braunschweig 1830 pag. 138 u. ff. 1 15 218 niedriger stellen. Nach welchem Prinzip wird nun bei der Zulassung höherer Werthe für den Gehalt des Wassers an verunreinigenden Bestandtheilen ver- fahren ? Wenn man sieht, dass über die für tadellos gutes Trinkwasser beanspruchten Grenzwerthe selbst übereinstimmende Vorschriften nicht existiren, dass z. B. bald 400 mer. i. Hl., bald 1 gr i. Hl. als oberste zulässige Grenze für den Gehalt an Salpetersäure aufgestellt wird, so ist man fast versucht, die Antwort auf die Frage nach jenem Prinzip dahin abzugeben: Nach gar keinem, oder nach einem solchen, welches mit der Gesundheitspflege nur wenig zu thun hat. So z. B. weiss man nicht, ob das Berliner Leitungswasser trotz seiner etwas hohen Oxydirbarkeit deshalb noch für ein gutes Trinkwasser gehalten werden muss, weil es sonst allen Anforderungen an ein solches entspricht,*) oder des- halb, weil Berlin seinen Einwohnern kein besseres zur Verfügung zu stellen in der Lage ist. Thatsache ist, dass verhältnissmässig wenige Brunnenwässer den von der Wiener Commission gestellten Anforderungen entsprechen, und doch sind diese fast die einzige Wasserversorgung des flachen Landes. Grössere Städte der Ebene, welche die Wohlthat eines einheitlichen Trinkwassers geniessen wollen, sind oft durch ihre Lage gezwungen, sich des Flusswassers dazu zu bedienen, welches auch bei vorzüglichster Filtration an die Beschaffenheit eines guten Quellwassers . nicht heranreicht. Die allmonatlich mehrmals früher von mir ausgeführten Untersuchungen des Breslauer Leitungswassers, das filtrirtes Oderwasser ist, haben ergeben, dass dasselbe äusserlich klar, farb- und geruch- los und ohne Bodensatz, selten weniger als 300 mgr. Sauerstoff zur Oxydation auf den Hektoliter verbrauchte, dass die verbrauchte Sauerstoffmenge häufig 350 und 400 mer. betrug und bei Hochwasser, wo auch die sorgfältigste Fil- tration kein glanzhelles Wasser erhalten liess, selbst diese Zahlen erheblich überschritt; gänzlich frei von Ammoniak war das Wasser nur selten. Muss man also die Nothwendigkeit anerkennen in Ermanglung des absolut Guten sich oft auch mit dem weniger Guten zu begnügen, so fragt es sich nun, wie weit man in dieser Genügsamkeit gehen darf, ohne das man Gefahr läuft, ein Wasser zum Trinkgebrauch zu gestatten, welches von nachtheiliger Wirkung auf die Gesundheit des dasselbe Geniessenden sein kann. Wenn einer Anzahl von Familien zwei Wässer zur Verfügung stehen, welche beide nicht allen An- sprüchen an ein gutes Trinkwasser genügen, äusserlich aber klar und geruch- los sind, und von denen das eine in seinem Gehalt an organischer Substanz und durch Aufweisen einer Spur von Ammoniak die Grenzwerthe etwas über- schreitet, das andere darin unter den Grenzwerthen bleibt, aber etwas mehr als die zulässige Menge Salpetersäure enthält, welches von beiden ist das am wenigsten zum Genuss geeignete? Diese Frage lässt sich aus dem blossen * ‘) Vgl. Kubel-Tiemann Anleitung z. Unters. v. Wasser etc., Braunschweig 1874 pag. 163 und 175. 2 - 219 Vergleich mit den Grenzwerthen nicht beantworten. Die Produkte von Zer- setzungsvorgängen enthalten beide, enthalten aber auch bei Weitem die meisten derjenigen Wässer, freilich in etwas geringerer Menge, welche man noch als gute passiren lässt. Ob sich aber die Grenze, wo das Trinkwasser aufhört unbedenklich zu werden, durch blosses Aufstellen nackter Zahlenwerthe für bestimmte Bestandtheile markiren lässt, das ist doch noch sehr zu bezweifeln. Wir gelangen vielleicht zu einem sicherer zu handhabenden Masstab für die Güte und Brauchbarkeit eines Wassers zu Trinkzwecken, wenn wir uns die Rolle einmal recht klar vergegenwärtigen, welche das Trinkwasser für die Gesunderhaltung unseres Körpers spielt. Dazu wollen wir uns folgende zwei Fragen zur Beantwortung vorlegen: 1. Kann das Trinkwasser zum Verbreitungsmittel von Infektionskrank- heiten werden und unter welchen Verhältnissen ist dies der Fall? 2. Welchen Einfluss hat das Trinkwasser auf das Wohlbefinden des Körpers im Allgemeinen, auf die Erhaltung einer möglichst kräftigen Wider- standsfähigkeit auch gegen andere als ansteckende Krankheiten ? Ueber die Bedeutung des Trinkwassers als direktes Verbreitungsmittel von Infektionskrankheiten herrschen bis heute noch unter den auf diesem (Gebiet massgebenden Autoritäten sehr verschiedene, z. Theil diametral entgegengesetzte Ansichten. Während einige Forscher glauben, auf Grund ihrer Erfahrungen dem Trink- wasser bei der Verbreitung gewisser Infektionskrankheiten eine sehr hohe Be- deutung zuschreiben zu sollen, wird solche von anderer Seite in Abrede gestellt. Es sind fast alle medieinischen Autoritäten Englands Vertreter der erstern Ansicht und auch in Deutschland findet sie sehr viele Anhänger. Die „Berichte der schlesischen Gesellschaft für vaterländische Cultur‘ ent- halten eine nicht unbedeutende Anzahl von Fällen, welche zu Gunsten der sogenannten Trinkwassertheorie sprechen; insbesondere werden auf eine Infektion durch unreine Brunnenwässer kleine Typhusepidemien zurückgeführt, welche an einem Ort plötzlich auftauchen, innerhalb enger Kreise, etwa einiger benach- barter Häuser, Erkrankungen hervorrufen und, ohne grössere Dimensionen anzunehmen, nach einiger Zeit wieder verschwinden. Diese Beispiele constatiren allerdings zum Theil weniger den nothwendigen Zusammenhang zwischen Trinkwasser und Epidemie, als vielmehr nur das Vor- kommen eines schlechten Trinkwassers zur Zeit der Epidemie innerhalb des Krankheitsbezirks;*) in anderen Fällen”“) aber lässt sich beweisen, dass ein zwangsweiser Wechsel des Trinkwassers seitens der Bewohner der betreffenden Häuser (z. B. das Vertauschen des städtischen Leitungswassers in Folge eines Fehlers in der Leitung mit Wasser aus einem seit langer Zeit unbenutzten und *) Jacobi und Broer, „über einen kleinen Herd von Abdominaltyphus in Breslau am Dom und an der Kreuzkirche.“ Jahresber. d. schles. Ges. 1877. **) Vgl. Jacobi ‚über eine "Typhusepidemie auf der Michaelisstrasse in Breslau. Jahresh. 1876, S. 261. 3 13 220 vernachlässigten Brunnen) mit dem Beginn der Epidemie in Zusammenhang stehe, und dass dieselbe sich verliere, dass wenigstens neue Erkrankungen nicht stattfinden von der Zeit an, wo der Genuss des nach Jen Resultaten chemischer und mikroscopischer Untersuchung für den Träger der Epidemie gehaltenen Wassers verhindert werde. Biermer*) nimmt mehrfach Gelegenheit, seine Ansicht, nach welcher dem Trinkwasser bei der Verbreitung speziell von Typhus eine sehr hohe Bedeu- tung zukommt, auszusprechen. Ausserdem sind u. A. schon vielfach die Typhus- epidemie im Waisenhause zu Halle a. 8.**) 1871 und diejenige in Lausen ***) bei Basel 1872 als beredte Beweise für die Verbreitung des Typhus durch das Trinkwasser angeführt worden. Der Glaube indessen, jede irgendwo sich zei- gende grössere Epidemie speziell von Typhus oder Cholera ohne Weiteres mit dem Genuss infieirten Trinkwassers in Zusammenhang bringen zu müssen, hat nicht selten die eingefleischten Trinkwassertheoretiker in Bezug auf den Ursprung der ersten infieirenden Keime und den Weg, den diese nehmen mussten, ehe sie zur krankheiterzeugenden Wirkung gelangen konnten, zu Erklärungsver- suchen veranlasst, die an Unwahrscheinlichheit kaum etwas zu wünschen übrig lassen. Ich erinnere an die Cholera-Epidemie, welche Ost-London im Jahre 1866 heimsuchte; dort sollten Cholerakeime, die aus den Darmentleerungen eines erst unmittelbar vorher in London angesiedelten cholerakranken Individuums stammten, in das zum Trinken benutzte Leitungswasser eingedrungen sein. Um aber dieses Wasser wirklich infieiren zu können, hätten die Keime durch die Siele in einen Fluss gelangen müssen, darin stromaufwärts treiben, durch ein starkes Ufer sickernd in ein offenes, von da in ein bedecktes Reser- voir und endlich in die zum Consumenten führende Leitung übergehen müssen. Sieher würden die Hygieniker Englands, wenn sie nicht in der Meinung befangen gewesen wären, die Ursache der Seuche müsse unter allen Umständen im Trink- wasser gesucht werden, bei den Erklärungsversuchen für die Entstehung und Verbreitung der Epidemie der Wahrscheinlichkeit mehr Rechnung getragen haben. Weil nun in der That die Trinkwasserhypothese schlechterdings nicht im Stande ist, alle Typhus- und Cholera-Epidemien zu erklären, ja weil sie gerade für solehe Ausbrüche, welche ganze Städte und Landstrecken verheerten, völlig unzureichend ist, desshalb haben sich viele Forscher und insbesondere Petten- kofer und seine Schule von ihr losgesagt, da mit Recht für eine Krankheits- form auch eine einheitliche Ursache verlangt werden muss, und eine Er- klärung, welche je nach Lage der Verhältnisse bald diesen, bald jenen Faktor als das krankheiterzeugende Moment annimmt, nicht als Zeugniss von der richtigen Erkenntniss der Herkunft der Krankheit angesehen werden kann. *) Jahresber. 1876, S. 259 u. 1577, 3. 320. **) Zuckschwerdt: Die Typhusepidemie im Waisenhaus zu Halle a, 8.,, 1871 ete. ***) Vgl. was Pettenkofer über beide Epidemien in seiner Abhandlung: „Ist das Trink- wasser die Quelle von Typhusepidemien?“ Zeitschrift für Biologie X. S. 439 u. ff. sagt. 4 : 221 Die zahlreichen und epochemachenden Arbeiten Pettenkofers, ferner auch diejenigen seiner Schüler und Buhls haben nun grade für jene grossen Epide- mien, aber auch für viele ganz besonders interessante kleinere als ein unent- behrliches aetiologisches Moment den Boden erkennen lassen, und zwar Boden von einer bestimmten Beschaffenheit, was seinen Durchfeuchtungsgrad und seinen Gehalt an organischen Stoffen anlangt. Die von Pettenkofer mit grösster Sorgfalt gesammelten Beispiele für das Verhalten von Choleraepidemien beweisen, dass überall da, wo aus irgend einem Grunde das Vorhandensein und demgemäss die Mitwirkung eines porösen Bodens von der bezeichneten Beschaffenheit ausgeschlossen ist, Erkrankungen trotz des engsten Verkehrs mit einem anderswoher infieirten und kranken Indi- viduum nicht stattfinden. Von grossem Interesse sind in dieser Beziehung seine Angaben über den Verlauf von Cholera-Epidemieen auf Schiffen mit zweierlei Besatzung, von der der eine Theil durch längern Aufenthalt in einem Hafen, in welehem die Cholera grassirte, den Keim zu dieser Krankheit mit auf das Schiff brachte, der andere Theil, aus entfernteren Gegenden kommend, oder seit langer Zeit überhaupt nicht mehr auf dem festen Land gewesen, frei von Cholerakeimen war. Als während der Fahrt der betreffenden Schiffe die Cholera auf ihnen nun wirklich ausbrach, befiel sie ganz ausschliesslich den zuerst genannten Theil der Manschaften. Eine direkte Uebertragung des Keimes von Individuum zu Individuum unter Ausschluss der Mitwirkung des Bodens kann also nicht stattfinden. Für den Feuchtigkeitsgrad des Bodens, der auf die Verbreitung der Cholera von wesentlichem Einfluss ist, betrachtet Pettenkofer als zuverlässigen Mass- stab den Stand des Grundwassers. Auch diejenigen Epidemieen, welche von den Gegnern seiner Ansicht lange als seiner Theorie widersprechend angeführt wurden, wie die von Malta und Gibraltar, wo angeblich weder von porösem Boden noch auch in Folge dessen von wechselnder Durchfeuchtung desselben die Rede sein konnte, hat Petten- kofer durch geistreiche Deutung der persönlich in Augenschein genommenen lokalen Verhältnisse als Bestätigungen seiner Meinung zu kennzeichnen gewusst; die Rolle des porösen Bodens übernimmt dort die ziemlich bedeutende lockere Verwitterungskruste des ursprünglich felsenfesten Gesteins und deren Durch- feuchtung geschieht durch die vorhandenen Quellwässer. Port,*) Buxbaum”*) u. A. beschreiben mehrere, z. Th. eng lokalisirte Cholera- und Typhus-Epidemien, bei deren Entstehen und Verbreiten das Trink- wasser gänzlich ohne Einfluss gewesen sein muss, weil die Bewohner verschie- dener Häuser, wie wohl sie von demselben Wasser tranken, sich bezüglich des Erkrankens je nach der Lage der Häuser durchaus verschieden verhielten. Buhl***) weist in einer Abhandlung über die Aetiologie des Typhus mit *) Zeitschrift für Biologie VIII. Seite 457. **) ]bid. VL. 1. *#*) Ibid. L, 1. or 222 überzeugender Schärfe aus Beobachtungen die durch einen Zeitraum von mehr als 10 Jahren von ihm gemacht worden waren, für die Verhältnisse Münchens einen strikten Zusammenhang zwischen dem Stande des Grundwassers und dem Umsichgreifen des Typhus nach, und zwar fällt die grösste Heftigkeit des Typhus mit dem tiefsten, das gelindeste Auftreten desselben mit dem höchsten Grundwasserstande zusammen. Die Frage nach dem Charakter der eigentlichen Cholera- u. Typhuskeime kann mit positiver Sicherheit nicht beantwortet werden, da es bis heute noch nicht gelungen ist, dieselben mit Bestimmtheit nachzuweisen; allein soweit man aus der Art der Verbreitung jener Krankheiten auf die Natur ihrer Ueberträger schliessen darf, hat die Annahme viel Wahrscheinlichkeit für sich, dass dies Organismen seien, ähnlicher Art, wie sie bereits als Erzeuger von Milzbrand, Diphteritis, Recurrens und nach neueren Mittheilungen auch von Malaria aufge- funden worden sind. Diese Keime vermuthet man in den Stuhlentleerungen Cholera- und Typhus- kranker, allein sie sind, wie bereits erwähnt, direkt von Individuum auf Indi- viduum übertragen, nicht wirksam. Pettenkofer lässt die Frage offen, ob der aus den Stuhlentleerungen stammende Keim im Boden selbst den ansteckenden Charakter annimmt, oder ob zu diesem Keim im Organismus des Befallenen ein zweiter nur aus dem Boden stammender Ansteckungsstoff hinzutreten muss, um die Krankheit zu erzeugen. Neigt man der ersteren Annahme zu, so legt das Verhalten dieser Organismen einen Vergleich mit der Entwicklung anderer, Pflanzenkrankheiten hervor- rufender Pilzformen nahe, bei denen man, wie beim Getreiderost (Pucceinia graminis) den sogenannten Generationswechsel beobachtet hat. Die aus den gekeimten Wintersporen, (Teleutosporen) des Rostes erzeugten Sporidien sind schlechterdings nicht im Stande, auf Grasarten den Rost hervor- zurufen, sondern sie müssen nothwendig auf einem durchaus anders gearteten Wirth, auf den Blättern der Berberitze ein Entwicklungsstadium durchmachen, welches seinerseits erst mit der Bildung rosterzeugungsfähiger deeidiumsporen abschliesst; in ähnlicher Weise müssen auch Typhus- und Cholerakeime, wie sie sich etwa in Form einer Art von Dauersporen, die der Typhus- oder Cholera- pilz im menschlichen Organismus erzeugt hat, in den Excerementen vor- finden, nothwendig ausserhalb des menschlichen Körpers ihr dem decidium entsprechendes zweites Entwickelungsstadium durchmachen, dessen Endproduct pathogene Keime sind. Das Substrat, auf welchem diese Weiterentwiekelung vor sich geht, ist eben der Boden, wenn er mit organischen Stoffen genügend reichlich erfüllt ist und einen solchen Durchfeuchtungsgrad zeigt, wie die über dem Spiegel des Grundwassers befindliche Schicht eines lockeren porösen Bodens ihn in einer gewissen Mächtigkeit besitzt. Dieselbe Beschaffenheit des Bodens müssen wir auch nach der Art der Verbreitung dieser Krankheiten als nothwendig voraus- setzen, wenn wir annehmen, dass der im Boden sich entwickelnde Infeetions- 6 225 keim unabhängig sei von dem aus den Excrementen stammenden Contagium. Ob ferner diese Krankheitserzeuger auch noch auf andere Weise, als die besprochene entstehen können, insbesondere ob etwa bestimmte Bacterienformen in das Seuchengift übergehen können, so dass die betreffenden Krankheiten oder eine von ihnen ohne Einschleppung entstehen können, das muss vorläufig noch dahin gestellt bleiben. Allerdings giebt Brautlecht*) an, in Brunnenwässern eine Baeillusform ge- funden zu haben, welche er — dem Resultat von Infeetionsversuchen, die mit Reineulturen an Thieren vorgenommen wurden, zufolge — für den Typhuskeim hält. und diese Form ist von ihm auch auf faulenden grünen Algen entdeckt worden, allein diese Angaben bedürfen doch wohl noch der weiteren Bestätigung. Damit aber jene Infectionskeime vom Boden aus in den menschlichen Organismus gelangen können, muss die betreffende Schicht, in der sie gereift sind, austrocknen, so dass die Keime nun von der die Hohlräume zwischen den Bodenpartikelchen erfüllenden Luft, die ja in steter Bewegung ist, in die über dem Boden befindliche Atmosphäre geleitet werden. Von denjenigen Keimen, welche während der Trockenheit durch die Bewegungen der Luft nicht aus dem Boden herausgeführt werden, unterliegt jedenfalls ein bedeutender Theil der allmäligen Zerstörung durch den in der feinen Vertheilung zwischen den Boden- partikelchen ausserordentlich energisch wirkenden atmosphärischen Sauerstoff. Ist nun aber nach der soeben besprochenen Auffassung der Entstehung und Verbreitung von Infeetionskrankheiten, insbesondere von Cholera und Typhus, die Möglichkeit einer Uebertragung der krankheiterregungsfähigen Keime durch das Trinkwasser ausgeschlossen? Von der Sohle einer Senkgrube aus sickert eine reichliche Menge organischer Substanz in den Boden, die, wenn der Boden trocken und feinporös ist, durch den Einfluss der Luft allmälig wieder zerstört wird, sie verwest, verbrennt. Besitzt aber der Boden einen merklichen Feuchtigkeitsgehalt, dann sind hier alle Bedingungen für die Entwickelung hineingelangender Cholera- oder Typhus- keime gegeben. Anstatt dass nun die dabei entstehenden pathogenen Organismen nach dem Austrocknen dieser Bodenschicht in die Luft gelangen, können die- selben auch durch einsickerndes Regenwasser, welches bei feuchter Bodenbe- schaffenheit fast unvermindert bis zum Grundwasser vordringt, in dieses letztere übergehen, und wenn nun in unmittelbarer Nähe in der Grundwasser führenden Schieht ein Brunnen ausgeschachtet ist, so ist die Möglichkeit vorhanden, dass ılessen Wasser gereifte Infektionskeime enthält, welche durch den Genuss des Wassers in den menschlichen Organismus übergeführt werden können. Die Zahl der auf diesem Wege zur Wirkung kommenden Keime wird freilich ver- hältnissmässig gering sein, wenn dieselben nicht in Wasser von geeigneter Be- schaffenheit, in Wasser, welches ihnen die nöthige Nahrung bietet, sich ebenso zu vermehren im Stande sind, wie im. durchfeuchteten Boden. *) Virchow’s Archiv LXXXIV 80. 224 Aber auch wenn man von dieser Vermehrung absieht, wird man das Brunnenwasser unter bestimmten lokalen Verhältnissen, wie sie soeben ange- führt sind, als eines der in Betracht kommenden Transportmittel für die im Boden ausgereiften Infektionskeime ansprechen dürfen, und damit wird also die Ansteekung durch das Trinkwasser nur ein spezieller Fall der Infektion vom Boden her. Der Trinkwasser-Theorie in solcher Auffassung wird nicht der Vorwurf gemacht werden können, dass sie etwa die Ursache der Infektion nur im Trink- wasser suche, und nach Ausschliessung des letzteren vom weiteren Genuss das irgreifen aller anderen Schutzmassregeln gegen die Verbreitung der Seuche für überflüssig halten lasse, sie wird vielmehr dieselbe Vorsicht, dieselbe Rein- lichkeit in jeder Beziehung für geboten erachten lassen, wie die „Bodentheorie“. Aus dem bisher Gefolgerten erwächst nun für uns die weitere Frage: durch welche Eigenschaften wird ein Brunnenwasser characterisirt sein, welches auf dem angegebenen Wege mit Typhus- oder Cholorakeimen imfieirt worden ist? Hat der flüssige Grubeninhalt sich durch die Sohle oder durch die Wände der Grube einen Weg in den Boden gebahnt, so werden so lange der poröse Boden dicht genug ist, also seine Capillarkanälchen fein genug sind, nur die in der Jauche gelösten Stoffe weiter vordringen, während die suspendirten in der der Grube zunächst liegenden Bodenschicht und in der Grube selbst zurückbleiben. Jene gelösten Stoffe sind aber theils organische, riechende Fäulnissprodukte, theils Ammoniaksalze, theils Phosphate, Chloride, theils (und zwar nur in sehr geringer Menge) salpetersaure Salze. Daneben finden sich die übrigen gewöhnlichen anorganischen Bestandtheile des Wassers, verschiedene Kalk-, Magnesia- und Alkalisalze, die wir für unsere jetzige Betrachtung ausser Acht lassen können. In trockenem Boden sind nun die Porenkanälchen mit Luft gefüllt und bei der ausserordentlichen Zertheilung der gelösten oder gelöst gewesenen Substanzen findet hier eine vollkommene Oxydation der organischen Stoffe und auch des Ammoniaks statt. Der Kohlen- stoff wird zu Kohlensäure, Wasserstoff zu Wasser und Stickstoff zu Salpeter- säure oxydirt, welche im Boden stets Gelegenheit findet, sich zu Salzen zu ver- binden. Diese oxydirende Kraft des Bodens hält in so grosser Intensität natürlich nur so lange vor, als er selbst trocken und von recht gleichmässig fein poröser Beschaffenheit ist. Sobald aber durch immer weiteres Nachdringen von Jauchenflüssigkeit oder durch wiederholtes Regnen die Poren des Bodens ungleichmässiger, hier weiter, dort verstopft werden, wird auch die Filtration durch den Boden immer unvoll- kommener, immer weiter dringen die suspendirten Bestandtheile des Gruben- inhalts mit der Jauche vor, und unvollkommener wird auch mit der unregel- mässigeren Vertheilung der Luft und dem Zunehmen der gelösten und suspendirten organischen Massen die Verbrennung der letzteren. Es kann also mit der Zeit beim Fortdauern dieser Verhältnisse ein immer grösserer Theil der Bodenschicht, weiche zwischen Grubensohle und Brunnen- 8 225 niveau liegt, mit Fäulnissprodukten und aus der Grube stammender fäulniss- fähiger organischer Substanz durchsetzt werden, und allmälig werden nicht mehr nur Nitrate, Chloride und sonstige anorganische Bestandtheile, die auf die äussere Beschaffenheit des Wassers ohne merklichen Einfluss sind, in Folge der Nachbarschaft der Grube in den Brunnen gelangen, sondern es werden sich auch Ammoniaksalze, gelöste und suspendirte organische Substanz, alle wesent- lichen Bestandtheile unveränderter Grubenjauche in grösserer oder geringerer Menge dazu gesellen. So lange also nur eine klare Lösung von Nitraten in den Brunnen einfiltrirt, ist der Boden noch rein und feinporig genug, um die Gefahr des Hineingelangens von Krankheitskeimen in das Trinkwasser auszu- schliessen. Sobald aber die organische Substanz im Boden nieht mehr völlig verbrannt werden kann, sondern zugleich mit Ammoniaksalzen und andern Jauchenbestandtheilen in den Brunnen vordringt, dann ist die Möglichkeit vor- handen, dass auch Infektionskeime dem Brunnenwasser mitgetheilt werden. II. Es kann aber auch organische Substanz in das Brunnenwasser hinein- gelangen, ohne aus einer Senkgrube zu stammen, und ganz besonders die Haushaltungen liefern daran in ihren Spülwässern ein reiches Material. Diese organische Substanz unterliegt im Boden ganz genau denselben Zersetzungs- vorgängen, deren Verlauf von der Beschaffenheit des Bodens abhängt, wie die Senkgrubenbestandtheile; auch sie wird bei Trockenheit und Feinporosität des Bodens mehr oder weniger vollständig verwesen, oder bei Nässe des Bodens einen Fäulnissherd bilden, von welchem aus entweder Theile der organischen Substanz selbst oder doch die Producte von deren Zerfall in das Grundwasser gelangen können. Daher kann, das Nichtvorhandensein undurchlässiger Schichten voraus- gesetzt, die Zusammensetzung eines Brunnenwassers ein Bild geben, sowohl von der Menge der in den Boden gelangenden Abfallstoffe, als auch von der Fähig- keit des Bodens, dieselben zu verbrennen. Wie aber unterscheiden wir unter diesen, dem Trinkwasser zugeführten Substanzen, zwischen gefährlich und ungefährlich? Bei der Beantwortung dieser Frage wird nicht allein die Möglichkeit der Uebertragung von Infeetions- krankheiten massgebend sein, sondern man wird ganz wesentlich auch auf das zweite oben aufgestellte Moment Rücksicht zu nehmen haben, auf den Einfluss, welchen der Genuss des Trinkwassers auf das Wohlbefinden des Körpers im Allgemeinen, auf die Erhaltung einer möglichst kräftigen Widerstandsfähigkeit auch gegen andere als ansteckende Krankheiten ausübt. Sowie das Athmen einer reinen Luft den Körper kräftigt, das einer mit fauligen Gerüchen und demgemäss auch mit Fäulnissorganismen selbst erfüllten Luft dagegen auf Gesunde wie Kranke von gleich nachtheiliger Wirkung ist, so muss auch der Genuss eines reinen Trinkwassers als förderlich für die 9 226 Widerstandsfähigkeit des Körpers, der eines Fäulnissorganismen enthaltenden Wassers als dieselbe sicher beeinträchtigend angesehen werden. Die Resultate der Versuche, welche Emmerich*) über die Einwirkung ver- unreinigten Wassers auf die Gesundheit angestellt hat, lassen sich nicht als Widerlegung dieser Ansicht auffassen; Emmerich hat nur bewiesen, dass der Genuss verunreinigten Wassers in Quantitäten von '/, bis 1 Ltr. täglich auf ihn und einige andere Personen keine gradezu Erkrankung hervorrufende Wirkung ausgeübt hat; daraus rechtfertigt sich aber der Schluss noch keines- wegs, dass der Genuss eines solehen Wassers im Allgemeinen auf gesunde Menschen von irgend welcher Constitution einflusslos sei, auch wenn das Gefühl des Ekels vor dem Getränk gar nicht in Mitwirkung kommt. Ebensowenig ergiebt sich aus jenen Versuchen, dass die Widerstandsfähigkeit eines an und für sich abgehärteten, kräftigen Körpers gegen plötzliche Verletzungen der normalen Bedingungen seines Wohlbefindens, die sonst entweder gar nicht, oder doch nur durch Hervorrufen einer vorübergehenden leichten Unpässlichkeit auf ihn einwirkten, durch den andauernden, ausschliesslichen Gebrauch solches verunreinigten Trinkwassers nicht in der Art geschädigt werden könnte, dass nun jene Angriffe auf seine Gesundheit ernstere Erkrankungen zur Folge haben. Es könnte ferner geltend &emacht werden, dass erfahrungsgemäss nicht einmal der häufige, wenn auch vorübergehende Aufenthalt in stark verdorbener Luft einen merklich nachtheiligen Einfluss auf die Gesundheit des Menschen ausübe, und dass daher auch ein solcher Schaden von dem täglichen Genuss der verhältnissmässig geringen Quantität schlechten Trinkwassers nicht behauptet werden könne. Jene Erfahrung erklärt sich aber wohl so, dass der augen- blickliche Schaden, welchen man dem Wohlbefinden während des Aufenthalts in der verdorbenen Luft zufügt, reichlich aufgchoben wird durch das nach- herige Einathmen der mehrmals hundertfachen Mengen reiner Luft, und zwar (desto vollkommener, je besser die den Lungen alsdann zur Verfügung stehende Luft ist, und umgekehrt. Endlich wird häufig gegen die Berechtigung der Ansicht, dass für die (sesunderhaltung des Körpers ein besonderer Werth zu legen sei auf die gute Qualität der zu athmenden Luft und des zu trinkenden Wassers der Umstand betont, dass auf dem Lande die Gesundheitsverhältnisse im Allgemeinen viel günstiger seien als in den Städten, während doch grade dort das Trinkwasser sowohl als auch die Luft in den Wohnzimmern in Bezug auf Qualität meist sehr viel, oft Alles zu wünschen übrig lasse. Enge, niedrige, schlecht gelüftete Zimmer und die Lage des Brunnens in der nächsten Nachbarschaft der Dünger- stätte sind in der That in einer sehr grossen Anzahl von Dörfern nichts Ungewöhnliches. *) Zeitschrift für Biologie XIV. 562, 10 227 Bei Heranziehung solcher Beispiele sollte man aber nicht vergessen, dass in Folge seiner ganzen Lebensweise dem Landmann durchschnittlich eine viel grössere Widerstandsfähigkeit gegen leichtere Anfälle jeder Art eigen ist, als dem Stadtbewohner; dass das anhaltende Bewegen und Arbeiten in freier gesündester Luft, wobei durch körperliche Anstrengung die Lungen zu sehr energischem Funetioniren genöthigt werden, den Nachtheil, den die Gesundheit durch den Aufenthalt in schlechter Zimmerluft erleidet, vielfach wieder gut macht. Derjenige Stadtbewohner aber, den seine Berufsart und Lebensweise mit verhältnissmässig geringen Unterbrechungen an das Zimmer fesselt, ist gradezu darauf angewiesen, mit grösster Sorgfalt alle schädlichen Einflüsse, die die Widerstandsfähigkeit seines Körpers zu schwächen geeignet sind, möglichst von sich fern zu halten. Ueberall endlich, in Stadt und Land, lässt sich die Wahrnehmwmg machen, dass von zwei Individuen mit im Allgemeinen gleicher Körperconstitution das- jenige die grössere Widerstandsfähigkeit gegen Erkrankungen, also die festere Gesundheit besitzt, welches das bessere Trinkwasser und die reinere Luft in den Räumen seines Aufenthalts geniesst. Solche Beobachtungen rechtfertigen unbedingt die sorgfältigsten hygienischen Massregeln, deren die Städte wegen des grösseren Mangels an natürlichem Schutz der Gesundheit ihrer Bewohner in höherem Grade bedürfen als das Land. Aus diesen Gründen also ist es geboten, jenen kleinsten Organismen, auf deren Lebensprozess Fäulniss- und verwandte Zerstörungsvorgänge beruhen, möglichst die Gelegenheit, mit schlechtem Trinkwasser oder verdorbener Luft in lebensfähiger Form in unseren Körper zu gelangen, abzuschneiden, auch wenn die betreffenden Organismen nicht unmittelbar pathogen sind. Auch die reinste Luft aber enthält vereinzelte Keime von Fäulnissbacterien, ohne doch darum etwas von ihrer vortheilhaften Wirkung auf den Körper ein- zubüssen, und so müssen wir auch beim Trinkwasser unterscheiden zwischen dem Vorhandensein vereinzelter Fäulnissorganismen, wie sie jedes, auch das beste Wasser beherbergt und dem zahlreichen Vorkommen solcher Organismen, und wir werden sogleich sehen, dass, so unbestimmt dieser Unterschied normirt erscheint, wir doch ein sehr leicht zu handhabendes Criterium besitzen, um ihn erkennen zu können. Gelangen Keime von Fäulnissorganismen aufirgend einem Wege in Wasser, so werden sie sich darin, je nach der Beschaffenheit desselben, durchaus verschieden verhalten. Ist das Wasser sehr rein, dann ist es damit frei von Bestandtheilen, von denen diese Organismen sich ernähren können und bietet ihnen nicht die nothwendigen Bedingungen zu ihrer Existenz und Vermehrung; enthält das Wasser dagegen solche Substanzen, von denen Fäulnissorganismen leben können, dann wird je nach der Menge dieser Bestandtheile in dem Wasser eine mehr oder weniger üppige Vegetation jener Organismen sich entwickeln. 11 228 Es wird daher der Genuss jedes solchen Wassers als der Gesundheit nachtheilig zu betrachten sein, welches seimer chemischen Beschaffenheit nach als eine Nährlösung für Fäulnissorganismen zu betrachten ist, weil nur ein solches Wasser, wenn dergleichen Organismen in dasselbe hineingelangen, selbst zu einem Fäulnissherd werden kann. Es lässt sich der Einwand nicht machen, dass ja alle unsere sonstigen Getränke, ausser Wasser, in diesem Sinne Nährlösungen sind, da bei allen solchen Getränken, die an und für sich allerdings ein geeignetes Substrat für Fäulnissorganismen bilden würden. die Entwickelung der letzteren mit künst- lichen Mitteln unterdrückt wird, und wenn einmal diese Mittel sich als unzu- reichend erwiesen haben, wenn dergleichen Getränke in der That gefault, oder geschimmelt oder in irgend einer anderen Weise durch üppiges Auftreten solcher zersetzender Organismen verdorben sind, da gibt sich diese Verderbniss in leicht sinnlich wahrnehmbarer Weise durch Aussehen, Geruch oder Geschmack kund, und so beschaffene Getränke meidet man ganz allgemein, man betrachtet deren Genuss als der Gesundheit nachtheilig. Anders ist dies beim Wasser: in demselben können durch Fäulnissorga- nismen schon ziemlich energische Zersetzungen vorhandener fäulnissfähiger Substanz vor sich gehen, noch ehe man durch einen deutlich fauligen oder überhaupt fremdartigen Geruch davon Wahrnehmung macht, und die Zahl der mit solchem Wasser in den Körper eines Menschen eingeführten Fäulnisskeime ist um so bedeutender, als die von ihm täglich genossenen Wassermengen durchschnittlich sehr erheblich sind. Die äussere Beobachtung einer schwächeren oder stärkeren Trübung des Wassers, entweder unmittelbar nach dem Schöpfen oder doch nach einiger Zeit, ist für ein Laienauge auch kein Anhaltspunkt zur Beurtbeilung, da eine solche Trübung ebenso gut von harmlosen suspen- dirten unorganischen, vielleicht thonartigen Partikelehen oder von allmälig mit dem Entweichen von vorher absorbirter Kohlensäure sich ausscheidendem kohlensaurem Kalk herrühren kann, wie von der üppigen Entwiekelung von Fäulnissorganismen. Es wird also eine rationelle Controle der Beschaffenheit des Wassers von sachverständiger Seite dringend nothwendig. 11I. Die Untersuchung eines Trinkwassers hat daher zunächet die Aufgabe, die Frage zu beantworten, ob das vorliegende Wasser so, wie es dem Brunnen oder einem sonstigen Behälter entnommen ist, als Fäulnissherd angesehen werden muss. Die mikroscopische Prüfung wird diese Frage lösen, und zwar wird ein Trinkwasser als Fäulnissherd gelten müssen, wenn es entweder trüb oder auch nur opalisirend ist, und die Trübung oder Opalescenz unter dem Mikroskop sich in Schwärme von sehr lebhaft beweglichen Kugel- und Stäbchen- oder Fadenbacterien auflöst, oder wenn es in grösserer Zahl Flöckchen evthält, die in der Flüssigkeit umhertreiben, sich zu Boden setzen, oder besonders gern an groben anorganischen Partikelchen anhaften, und wenn diese kleinen Flöck- 12 229 chen unter dem Mikroskop sich als das Mycel von Wasserpilzen wie Saproleg- nien oder als ein Gewirr chlorophylifreier Oseillarien-Fäden der Gattungen Leptothrie (Ktz.) Ürenothrie (Cohn), Cladothrix (Cohn), Sphaerotilus (Ktz.), Beggiatoa (Trevisan) u. A. oder endlich als Zoogloea-Massen von Bacterien erweisen. Lässt sich ein derartiger Befund nicht constatiren, dann bleibt noch zu entscheiden, ob das Wasser von solcher Beschaffenheit ist, dass es, obwohl bald nach der Entnahme, noch arm an Fäulnissorganismen, in kurzer Zeit zu einem Fäulnissherde werden kann, und hiezu genügt die mikroskopische Prü- fung des Wassers allein nicht, sondern es ist seine chemische Untersuchung durchaus erforderlich. Wir haben uns früher klar gemacht, dass eine üppige Entfaltung von Fäulnissorganismen in einem Trinkwasser nur dann stattfinden kann, wenn das Wasser selbst seiner chemischen Beschaffenheit nach dafür als Nährlösung an- gesehen werden muss. Es kommt also darauf an, zu ermitteln, durch welche Bestandtheile ein Trinkwasser sich als eine Nährlösung für Fäulnissorganismen charakterisirt. In darüber angestellten Versuchen habe ich die verschiedenen als Zer- setzungsprodukte organischer Substanz in Trinkwässern vorkommenden anor- ganischen Bestandtheile, sowie stickstofffreie und stickstoffhaltige organische Substanz selbst in mehreren löslichen Repräsentanten für sich und in geeigneten Combinationen auf ihre Fäulnissfähigkeit in sehr verdünnten wässerigen Lösungen untersucht und bin dabei zu folgenden Resultaten gekommen. Das Vorhandensein einer organischen Kohlenstoffquelle allein, (geprüft wurde mit reinem krystallisirtem Candiszucker sowohl, als auch mit weinsaurem Kali) ohne gleichzeitige Gegenwart von Stickstoff liefernder Substanz, genügt nicht, um Fäulniss hervorzurufen, auch wenn die Menge der ersteren so gross ist, dass das Wasser etwa 40 mgr Sauerstoff pro Liter, geboten in Form von übermangans. Kali in sauer gemachter Flüssigkeit, zur Oxydation verbrauchen würde. Sowohl Zucker aber, als auch weinsaures Kali sind bei gleichzeitiger Gegenwart einer anorganischen Stickstoffquelle im Stande, Fäulniss einzugehen und zwar ist eine üppige Entwickelung von Bacterien erzielt worden mit pro Liter 10 mgr Ammoniak in Form von Chlorammonium, bezw. 50 mgr Salpeter- säure in Form von Kalisalpeter und soviel Zucker oder weinsaurem Kali, dass etwa 7 bis 10 mgr Sauerstoff pro Liter zur Oxydation verbraucht werden. Bildung von Salpetersäure hat in den Wassern mit Ammoniaksalzen nicht stattgefunden; in den salpetersäurehaltigen Flüssigkeiten liess sich eine Zu- nahme der stickstoffhaltigen organischen Substanz, und, nachdem die Fäulniss- organismen gänzlich ihre Thätiekeit eingestellt hatten und als zarte weisse Wolke bewegungslos am Boden des Gefässes lagen, das Vorhandensein ver- hältnissmässig geringer Mengen von Ammoniak constatiren. Das Wasser, in welchem sich weinsaures Kali und Salpeter befand, zeigte nach Abschluss der Bacterienvegetation eine sehr starke Fähigkeit, Chamaeleon 13 230 schon in der Kälte zu reduciren und eine ausserordentlich starke Nitritreaetion mit Zinkjodidstärkelösung; da in dem Wasser mit Zucker und Salpeter die gleiche Bacterienentwicklung stattgefunden hatte, ohne dass es eine andere als eine spurenhafte Nitritreaction gegeben hätte, so lag die Vermuthung nahe, es möchte die Reduction des Salpeters, also die Nitritbildung ganz unabhängig von dem Baeterienleben vor sich gegangen sein. Daher wurde ein Versuch so angestellt, dass abgekochte und rasch erkaltete Lösungen von Salpeter und weinsaurem Kali in demselben Verhältniss wie vorher zusammengebracht und die Flüssigkeit, welche nur eine minimale Spur einer Nitritreaction zeigte, kalt unter dichtem Verschluss sich selbst überlassen wurde. Es trat keine Trübung, keine Entwicklung von Fäulnissorganismen ein und doch war auch hier nach 4 Tagen ein starker Nitritgehalt der Flüssigkeit vorhanden. Die Bildung der salpetrigen Säure im Trinkwasser ist also, entgegengesetzt den Ansichten von Meusel,*), Schönbein”*) u. A., ein rein chemischer Vorgang, der gänzlich unabhängig vom Bacterienleben überall da stattfindet, wo Salpeter mit leicht oxydirbarer oganischer Substanz zusammentrifft. ‚Die anorganischen stickstoffhaltigen Bestandtheile des Trinkwassers, Aınmoniaksalze und Nitrate, sind für sich nicht fäulnissfähig; ebensowenig sind Trinkwässer Nährlösungen für Fäulnissorganismen, welche einen merklichen Gehalt von salpetersauren Salzen besitzen, aber sehr arm an organischer Sub- stanz sind. In solchen Wässern entwickeln sich zuweilen nach längerer Zeit grüne Fadenalgen, Diatomeen oder Desmidien, welche im Stande sind, die im Wasser vorhandene anorganische Kohlenstoffquelle, die Kohlensäure, zu ihrem Aufbau zu verwerthen; so lange diese Organismen leben, hat ihr Vorhandensein für das Wasser nichts Bedenkliches, im Gegentheil würden sie sogar den Fäulnissorgauismen die Nährstoffe entziehen, die sie für sich verbrauchen; sterben aber die Algen ab, dann bildet die von ihnen mit Hülfe des Chlorophylis aus der Kohlensäure erzeugte organische Substanz ihres eigenen Körpers im Verein mit den vorhandenen Nitraten oft ein für Fäulnissbaeterien geeignetes Substrat. Organische stickstoffhaltige Substanz ist, auch in sehr kleinen Mengen im Wasser vorhanden, für sich fäulnissfähig. Zum Versuch wurden je 0,2 gramm von Serumalbumin, Legumin, 0,1 gr., von Asparagin, Harnstoff, Gelatine mit destillirtem Wasser zu 1 Ltr. Flüssigkeit gelöst und zur Fäulniss angesetzt. Es trat überall üppige Bacterien-Entwickelung ein, die Flüssigkeiten trübten sich ziemlich stark und setzteu zuletzt Wolken von Bacterienschwärmen am Boden des Gefässes ab. Salpetersäurebildung hatte nirgends stattgefunden, ebensowenig Nitritbildung; dagegen liessen sich nach längerer Zeit deutliche Mengen von Ammoniak nachweisen. Die Salpetersäure der Trinkwässer ist daher nicht sowohl ein Produkt der Fäulniss stickstoffhaltiger organischer *) Vgl. Ber. d. d. ch. Ges. Berlin VIII., 1214. **) Vgl. Ber. d. d. ch. Ges. IX. 835. 14 231 Substanz im Wasser, als vielmehr ein Produkt der Verwesung organischer Substanz im Boden. Dass auch dabei der Lebensprozess bestimmter bacterien- artiger Organismen eine wesentliche Rolle spielt, haben Versuche von Schlösing,*) Müntz,*) Soyka**) u. A. ergeben. Um in allen Flüssigkeiten thunlichst gleich- artige Organismen zu erhalten, wurde ein wässeriger kalter Aufguss auf Getreide- körner bis zur Entstehung einer schwachen homogenen Trübung faulen gelassen, von der Flüssigkeit ein Tropfen auf 25ce verdünnt und von dieser Verdünnung wiederum ein Tropfen in den verschiedenen vorhergenannten Versuchen als Aussaat für je 1 Ltr. Versuchsflüssigkeit benutzt. Die Menge organischer Substanz, welche mit diesem Tropfen in die Ver- suchsflüssigkeiten eingeführt wird, darf direct gleich Null gesetzt werden, aber es wurde dadurch erreicht, dass die verschiedenen Culturen fast ganz ausschliess- lich kurze Stäbchenbaeterien und Kugelbacterien aufwiesen, und nur ganz aus- nahmsweise einmal an einer Flüssigkeitsoberfläche des Mycel von Penzeillium glaucum (Link) sich vorfand. Von dem Zusatz von Phosphaten zu den Versuchsflüssigkeiten wurde aus dem Grunde Abstand genommen, weil Brunnenwässer, die die genügenden Mengen an stiekstoffhaltiger und an organischer Substanz besitzen, üppige Bacterienvegetation auch dann erkennen lassen, wenn in dem festen Rückstand von 250 ce Phosphorsäure nicht mehr nachweisbar ist, und die Resultate der obigen Versuche beweisen, dass so minimale Quantitäten Phosphorsäure, wie sie vielleicht durch die Spur von Infeetionsflüssigkeit in die Lösungen hinein- gelangen mögen, oder wie sie der stickstoffhaltigen eiweissartigen Substanz an sich innewohnen für das Zustandekommen der Bacterienvegetationen genügen. Ein Trinkwasser wird also zu einer Nährlösung für Fäulnissorganismen, wenn es entweder eine merkliche Menge stickstoffhaltiger organischer Substanz besitzt, worüber man sich durch Bestimmung des sogenannten Albuminoid- Ammoniaks nach Wanklyn Chapmann u. Schmith ***) mit einer für den vorliegenden Zweck genügenden Genauigkeit orientiren kann, oder wenn es mit einer ziem- lich hohen Oxydirbarkeit zugleich merkliche Mengen von Ammoniaksalzen oder Salpeter aufweist. Nach den Ergebnissen der ausserordentlich zahlreichen früher von mir in Breslau vorgenommenen Trinkwasseruntersuchungen werden im Allgemeinen Wässer mit einem Verbrauch von mehr als 4 mgr Sauerstoff zur Oxydation und einem Gehalt von etwa 0,5 und mehr mgr Ammoniak oder 40 und mehr mgr Salpetersäure pr. Ltr. als Nährlösung für Fäulniss- organismen zu betrachten sein, im Besondern aber muss darüber das Resultat der mikroscopischen Prüfung Aufschluss geben, und zwar wird in einem solchen Trinkwasser, welches eine vollständige Nährlösung für Fäulnissorganismen ist, innerhalb 8 Tagen eine deutliche Vegetation der letzteren, sei es in Form einer *) Agriculturchem. Centralblatt 1877 pag. 70. **) Tageblatt der Salzburger Naturforscherversammlung 1881. #**) Journ. of the Chem. Soc. n. s. V. 591. 15 232 Trübung, in Form von Flöckehen oder eines irisirenden Häutchens an der Ober- fläche entwickelt werden. Für diese Untersuchung sind möglichst gute Durch- schnittsproben des Wassers in besonderen Gefässen unter Baumwollenverschluss zum Schutz gegen den verunreinigenden Staub der Luft aufzubewahren, und es ist eine mikroskopische Prüfung bald, eine zweite etwa 8 Tage nach der Anstellung der Probe vorzunehmen. Der chemische und der auf diese. Weise gewonnene mikroskopische Befund zusammen werden ein klares Bild von dem Charakter des vorliegenden Wassers zu geben geeignet sein. Als eine Nährlösung für Baeterien wird sich auch dasjenige Brunnenwasser erweisen, welchesnach unseren früheren Betrachtungen mit Krankheitskeimen infieirt sein kann, denn wir haben gesehen, dass diese Keime erst dann in das Wasser gelangen können, wenn vom Boden aus neben Nitraten, auch unverbrannte ge- löste und suspendirte organische Substanz eindringt, die ja, wenn sie selbst vorher den Boden zu einem Fäulnissherd gemacht hatte, in dem allein jene pathogenen Organismen sich zu entwickeln im Stande waren, und wenn sie die Quelle der vorher einfiltrirenden Nitrate war, nothwendigerweise selbst stickstoffhaltig sein muss; so lange wir eben die Infeetionskeime selbst nicht kennen, wird das Aufsuchen der nothwendig sie begleitenden Substanzen im Trinkwasser der einzige Weg sein, um über die Wahrscheinlichkeit oder mindestens die Möglichkeit der Infeetion des Wassers Aufschluss zu erhalten. Der Genuss eines solchen Trinkwassers, welches sich entweder als Fäulniss- herd oder als Nährlösung für Fäaulnissorganismen erweist, muss daher verhindert werden; Brunnen, welche ein solches Wasser enthalten, sind polizeilich zu schliessen. Wasser, welches auch nach 3 Tagen noch keine Bacterien-Vegetation zeigt, seiner chemischen Beschaffenheit nach aber annehmen lässt, dass ihm nur etwa ein wesentlicher Bestandtheil in genügender Menge fehlt, um es zu einer voll- ständigen Nährlösung zu machen, kann nicht als gutes Trinkwasser bezeichnet werden, von dem Genuss desselben ist abzurathen, wenn dem betreffenden Con- sumenten ein anderes Trinkwasser zur Verfügung steht, doch kann es nicht direkt schädlich genannt werden; wird der Gebrauch des Wassers aber gestattet, dann bedarf dasselbe fortgesetzt der periodischen Controle, die deshalb leicht auszuführen sein wird, weil sie sich auf die mikroskopische Untersuchung und auf Bestimmung der Menge desjenigen Bestandtheiles beschränken kann, der bei der vorhergehenden Untersuchung noch nicht in genügender Quantität vor- handen war, um das Wasser als eine Nährlösung ansehen zu können. Dieser Fall wird ganz besonders häufig eintreten bei Wasser mit verhält- nissmässig geringerer Oxydirbarkeit. (Bedarf an Sauerstoff zur Oxydation etwa 1.2 bis 1.5 mer. pro Liter), und erheblichem Salpetersäuregehalt (60 bis 70 und mehr mgr pro Liter.) Hauptsächlich wird hier die Controlirung des Befundes an organischer Substanz und des mikroskopischen Befundes stattfinden müssen nach längerem Regen. n- 16 Es sind mir Wässer vorgekommen, in welchen bei Eintritt solcher Ver- hältnisse der Gehalt an oxydirbarer Substanz sich von einem Verbrauch von 1.5 bis zu 6 mer. Sauerstoff pro Liter steigerte und die dann auch, was ihre Organismen-Entwicklung betraf, sich als Nährlösung für Baeterien erwiesen. Sobald einmal die Controle solchen Befund zu eonstatiren hat, muss der weitere Gebrauch des Wassers zu Trinkzwecken untersagt werden. Je weiter sich die Zusammensetzung eines Trinkwassers von der einer Bacteriennährlösung entfernt, desto unbedenklicher ist dasselbe zur Benutzung zuzulassen und desto mehr nähert es sich derjenigen Beschaffenheit, bei welcher es ein gutes genannt werden darf. Sowohl gute als schlechte Wässer, weisen bei genauer mikroskopischer Prüfung zuweilen einen mehr oder weniger bedeutenden Gehalt an Infusorien auf. Von diesen Infusorien ist im Wesentlichen Aechnliches zu sagen, wie von den grünen Algen. Insofern sie den eigentlichen Fäulnissorganismen Substanzen entziehen, deren diese zu ihrer Existenz bedürfen, ist ihr Vorhandensein für das Wasser nicht direkt unvortheilhaft, allein auch sie liefern beim Absterben der Entfaltung jener Organismen ein willkommenes Substrat. Ausserdem hat man sich für ihre richtige Beurtheilung klar zu machen, dass je grösser sie sind, sie einen desto höheren Anspruch an das Vorhandensein organischer Nähr- substanz machen, und grade mit Rücksicht darauf unterscheidet man unter ihnen Infusorien, welehe noch in guten Wässern vorkommen können, wie die Reprä- sentanten der Gattungen Oxytricha, Paramaecium, und solche, welche nur äusserst selten in guten, mit besonderer Vorliebe aber in Wässern vorkommen, welche ihnen reiche Nahrung geben; diese Wässer sind aber meist zugleich Nährlösungen für Baeterien. Infusorien der letzteren Art, sind z. B. Vertreter der Gattungen Amphileptus und Vorticella und ihnen schliessen sich der kleine Polyp Anthophysa, kleine Rotatorien, wie Rotifer vulgaris und selbst kleine Crustaceen, wie Cyclops, Daphnia u. A. an. Es giebt nun endlich noch eine Klasse von Bestandtheilen des Trinkwassers, deren Menge man berücksichtigen muss, um ein umfassendes Urtheil über die Qualität des Wassers abgeben zu können; diese Bestandtheile stehen mit dem organischen Leben in dem Wasser in keinem direkten Zusammen- hang; es sind die Basen, an welche Salpetersäure und auch die übrigen im Wasser vorkommenden Säuren, Schwefelsäure, Chlor, Kohlensäure ete. gebunden sind: die Alkalien und insbesondere die alkalischen Erden und Magnesia. Die nachtheiligen Wirkungen, welche grosse Mengen speziell der letzteren Basen auf das Allgemeinbefinden des Körpers ausüben, haben zu Vorschriften über die grössten in Trinkwässern noch zulässigen Quantitäten derselben ge- führt; danach soll ein gutes Trinkwasser nicht mehr als 200 mer Kalk, von dem nur ein geringer Theil durch Magnesia vertreten sein darf, im Ltr. ent- halten, doch kann nur bei sehr harten Wässern von einer nachtheiligen Wirkung auf den Organismus gesprochen werden, und auch diese wird bei längerem Ge- nuss des betreffenden Wassers häufig nicht stattfinden, da der Körper verhält- nissmässig schnell sich einer solehen Zufuhr anorganischer, nicht giftiger Salze 17 16 zu accommodiren vermag, auch wenn diese Zufuhr anfangs geringe Störungen des Allgemeinbefindens hervorgerufen haben sollte. Fassen wir nun das Ergebniss dieser Betrachtungen und der besprochenen Untersuchungen noch einmal in möglichster Kürze zusammen, so könnte dies in Form folgender Thesen geschehen: 1. Das Trinkwasser und speziell das Brunnenwasser kann unter geeigneten lokalenVerhältnissen zum Transportmittelvon Infeetionskeimen werden, und zwar auch von solchen ‚Infeetionskeimen, welche entweder selbst aus dem Boden stammen, oder doch im Boden eine gewisse Ent- wiekelung durchmachen müssen, um pathogen zu werden. 2. Diese Infeetionskeime sind aber beim Eindringen in das Brunnenwasser stets von verunreinigenden Boden- oder Senkgruben-Bestandtheilen begleitet, welche das Wasser selbst zu einer Nährlösung für Fäulniss- organismen machen. 3. Auch wenn man von der Möglichkeit der Uebertragung gewisser In- feetionskrankheiten völlig absieht, muss man den Genuss eines solchen Trinkwassers für gesundheitsnachtheilig erachten, welches entweder ein Fäulnissherd ist, oder alle diejenigen Bestandtheile enthält, welche genügen, es zu einem solchen zu machen. 4. Trinkwasser, welches als Nährlösung in diesem Sinne angesehen werden soll, muss entweder stickstoihaltige organische Substanz deutlich er- kennen lassen oder neben merklichen Mengen stickstofffreier organischer Substanz Stickstoff in anorganischen Verbindungen, sei es als Ammoniak- salze oder als Nitrate aufweisen. 5. Trinkwässer, denen es an stickstoffhaltigen Substanzen fehlt, auch wenn sie eine merkliche Oxydirbarkeit durch Chamaeleon zeigen, sowie Wässer, welche ziemlich reich an Nitraten, aber arm an organischen Substanzen sind und welche nach 8 Tagen keine Vegetation von Fäul- nissorganismen zeigen, sind nicht unbedingt vom Genuss auszuschliessen, sie bedürfen aber, wenn ihr Gekrauch gestattet wird, der fortgesetzten periodischen Controle, welche sich besonders auf die mikroskopische Prüfung und die Bestimmung derjenigen Bestandtheile zu erstrecken haben wird, welche bei der vorgehenden Untersuchung dem Wasser noch fehlten. um es zu einem Fäulnissherd zu qualifieiren. 6. Je weniger ein Trinkwasser von den Bestandtheilen einer Nährlösung in sich enthält, desto besser ist es, und desto weniger bedarf es der weiteren Uontrole. 7. Für die bei Weitem meisten Wässer ist das Hand in Hand Gehen der mikroskopischen und der chemischen Untersuchung unbedingt nöthig, um zu einem richtigen Urtheil darüber zu gelangen; nur bei sehr schlechten Wässern genügt die mikroskopische, bei sehr guten die chemische Prüfung für sich allein. 18 235 8. Die gebräuchlichen Methoden, welche uns für die chemische Unter- suchung von Trinkwässern zur Verfügung stehen, sind zwar zumeist nicht besonders genau, allein mit allen Cauteler angewendet, und unter striktem Innehalten der besonderen Bedingungen für jede einzelne, leisten sie für den vorliegenden Zweck Genügendes. Nach den besprochenen Prineipien vorgenommene Untersuchungen der Brunnenwässer ganzer Städte, bei welchen zugleich auch die physikalische Be- schaffenheit des die Brunnen umgebenden Bodens zu berücksichtigen wäre, und welche sich auf die Bestimmung des leicht in Ammoniak überführbaren organi- schen Stickstofis, etwa nach Chapmann Wanklyn und Smith, ferner auf die Be- stimmung der Oxydirbarkeit nach Kubel, der Salpetersäure nach der von Fresenius*) verbesserten Marx-Trammsdorf’schen Methode, des Ammoniaks und schliesslich noch des Chlors und des bei 120 Grad getrockneten festen Rück- standes erstrecken könnten, würden insbesondere ein anschauliches Bild von der Reinheit und Reinigungsfähigkeit des Bodens und damit von den Gesundheitsverhältnissen dieser Orte im Pettenkofer’schen Sinne zu liefern geeignet sein. Bei der Frage nach der Zulassung zum Trinkgebrauch wird die vorge- schlagene Art der Beurtheilung scharf unterscheiden zwischen solchen Wässern, deren fortgesetzter Genuss in den durchschnittlich täglich zur Unterhaltung nothwendigen Quantitäten der Gesundheit nachtheilig ist, und unschädlichen Wässern; sie wird die ersteren unbedingt vom Gebrauch ausschliessen und unter den letzteren wohl auseinanderhalten absolut gute, welche bedingungslos zuzulassen sind, ja deren Genuss im Interesse der Gesundheit zu empfehlen ist, und solche Wässer, welche man in Ermangelung von besseren gewisser- massen als der vorhandenen Uebel kleinste unter Beobachtung bestimmter Vor- sichtsmassregeln ohne Gefahr noch zum Trinukgebrauch gestatten darf. Vgl. Fresenius Anleitung zur quantitat. Analyse Braunschweig 1878 II. p. 158. Karlsruhe, Baden, im November 1881. 19 Ueber Cenomanversteinerungen aus dem Diluvium der Umgegend Danzig’s von Ir. .3J. Kiesow. ER Vorbemerkung: Der im vorigen Jahre in diesen Schriften von mir publ- eirten Abhandlung „über Cenomanversteinerungen aus dem Diluvium der Um- oeeend Danzigs“ ist eine Tafel beigefügt, auf welcher die Figuren 9a—10b (Lima Hoperi Mantell) nicht ganz correct ausgeführt sind, indem die radialen Furchen der Mittelpartie etwas zu stark hervortreten. Die Correetur derselben konnte leider nicht früher erfolgen, weil die Tafel erst in Angriff genommen wurde, nachdem der Text bereits gedruckt war. Seit jener Veröffentlichung ist von mir und einem meiner Schüler, dem Pri- maner Knoth, eine nicht unerhebliche Anzahl für unsere Gegend neuer Cenoman- versteinerungen aufgefunden worden, deren Besprechung den Inhalt der nach- folgenden Zeilen bildet. Otodus appendieulatus Agassiz. Otodus appendiculatus Ag., Poiss. foss. Ill. pag. 270, Taf. 32, Fig. 1—25. Ötodus appendiculatus Ag., Geinitz, Elbth. I. pag. 294, Taf. 65, Fig. 6—7. N. pag. 208, Taf. 38, Fig. 3i—54. Ein zu dieser Art gehöriger Zahn wurde von Primaner Knoth mit Cerithium ornatissimum Deshayes und Turrilites costatus Lamarck in einem aus der Gegend von Brentau stammenden Stücke aufgefunden. Baculites baculoides Mantell sp. Hamites baculoides Mantell, Geology of Sussex pag. 123, Taf. 23, Fig. 6, 7. Baculites baculoides d’Orbigny, Pal. frang. terr. ceret. I. pag. 562, Taf. 138, Bieo,0 ll. Baeulites baculoides Schlüter, Cephalopoden der oberen deutschen Kreide pag. 139, Par 39, .Bie,14,, 15. Ein bei Langenau gefundener Steinkern von ovalem Querschnitt ent- spricht in dem Verhältniss der Länge der schiefen Querfurchen zu ihrem Abstande ganz den aus dem Cenoman von Rouen stammenden Original- Exemplaren des Berliner Museums. 1 ID © a1 Baculitenfragmente begegneten mir auch sonst wiederholt in unseren Cenomangesteinen, z. B. in solchen von Straschin. Doch waren dieselben nur unvollkommen erhalten und liessen keine genauere Bestimmung zu. Unsere Art ist nach Schlüter auch von anderen Stellen des norddeutschen Cenomans bekannt. Tornatella elongata Sowerby. Tornatella elongata Sowerby bei Fitton. I. e. Taf. 11, Fig. 1. Actaeon elongatus Reuss, böhm. Kr. I. pag. 50, Taf. 7, Fig. 21. Diese Art wurde vor wenigen Wochen vergesellschaftet mit Ammonites varians Sow., Ammonites Coupei Brongniart, Solarium moniliferum Michelin, Natica Cassisiana d’Orb., Turbo Roemerianus Kiesow, Turbo Astierianus d’Orb., Fasciolaria Roemeri Reuss, Dentalium glabrum Gein., Avellana sp. Kiesow, Venus faba Sow., Modiola aequalis Sow., Arca subdinnensis d’Orb., Avicula lineata Roemer, Lima Hoperi Mant. var., Janira quadricostata d’Orb. bei Brentau gefunden. Bei 5 Exemplaren sind die allgemeinen Umrisse, zum Theil mit Schale. gut zu erkennen. 2 kleinere Exemplare zeigen vollständige Berippung und das genauere Detail der Schalensculptur sehr schön und deutlich, eines derselben auch die 3 Spindelfalten, welche ganz der Darstellung bei Fitton entsprechen. Bei allen Exemplaren verhält sich die Höhe des letzten Umganges zu der Gesammthöhe der übrigen Windungen ziemlich genau wie 3:2, ein Verhältniss, welches wir auch an den Figuren von Reuss und Sowerby bei Fitton finden. Das grösste Exemplar erreicht eine Höhe von 16 mm. Die allgemeine Form ist, entsprechend der Beschreibung von Reuss, verlängert elliptisch; die 4 Umgänge sind wenig gewölbt. Der Windungs- winkel beträgt ungefähr 50°. Das eine am vollständigsten erhaltene oben erwähnte Exemplar mit 3 deutlichen Spindelfalten ist 1O mm hoch und trägt auf der letzten Windung 17 gleiche Längsstreifen wie eine Copie nach Fitton, welche ich der Freundlichkeit des Herın Kaunhowen verdanke; oberhalb der Innenlippe trägt diese letzte Windung 13 Spiralstreifen, 12 bei Fitton. Die Schalen- oberfläche wird von feinen dicht stehenden Querstreifen, welche die Längs- furchen in kleine mehr hohe als breite Rechteckchen zerlegen, durchzogen. Die Längsstreifen sind fast doppelt so breit als die Längsfurchen. Bei einem zweiten ebenfalls gut erhaltenen Exemplar befinden sich ober- halb der Innenlippe 16 Streifen, von denen die 2 obersten die übrigen an Breite erheblich übertreffen. Zwei grössere Exemplare tragen, entsprechend ihrer erheblicheren Grösse, auf der letzten Windung auch eine grössere Anzahl, ungefähr 28, Spiral- streifen. Turbo scobinosus Geinitz, var. Turbo scobinosus Geinitz, Elbth. pag. 253, Taf. 55, Fig. 12, 12a. Neben dem typischen Turbo scobinosus Geinitz, wurden diesen Sommer in Straschin einige Formen aufgefunden, welche im Gesammthabitus durch- 2 238 aus an Turbo scobinosus erinnern, bei denen aber die schräg nach unten und rückwärts laufenden Rippen gänzlich fehlen oder doch nur wenig her- vortreten. Aehnliche Exemplare fanden sich mit Avicula lineata Roemer und Cardium lineolatum Reuss*) auch bei Langenau. Die Schalenfläche der letzteren ist schr schön erhalten und, glänzend. Die Querrippen fehlen überhaupt, oder sie sind schwach entwickelt. Bei einem Exemplar treten Querrippen auf einer der älteren Windungen ungefähr in derselben Weise hervor wie bei dem typischen Turbo scobinosus, um auf den letzten Windungen wieder vollständig zu verschwinden. Zahl der gekörnelten Längsrippen 5—6. Umgänge mässig gewölbt, bei einem Exemplar flach. Nahtlinie deutlich vertieft; Basis gewölbt und mit sehr feinen Längs- und Querstreifen versehen. Ein Nabel fehlt. Spiralwinkel 53°—60°. Herr Geheimer Hofrath H. B. Geinitz, dem ich 2 Langenauer Exemplare zur Vergleichung übersandte, hatte die Freundlichkeit mir mitzutheilen, dass diese Exemplare dem Turbo scobinosus Geinitz sicher am nächsten stehen; ich selbst halte dieselben für eine Varietät des Turbo scobinosus und be- merke noch, dass die bei Langenau gefundenen Exemplare meist schwach- bauchig entwickelt sind. Faseiolaria Roemeri Keuss. Fasciolaria Roemeri Reuss, böhm. Kr. 1]. pag. 111. Taf. 44, Fig. 17. Pleurotoma Roemeri Reuss, böhm. Kr. I. pag. 43 z. Th. Taf. 9, Fig. 10a, b,d. Mitra Roemeri Geinitz, Elbth. pag. 173. Der Windungswinkel unserer Form beträgt 20°, die Höhe 14 mm. Die 7 Umgänge sind schwach gewölbt; das Gewinde endigt mit stumpfer Spitze. Jeder Umgang trägt ungefähr 16 scharfe vorwärts gerichtete Querfalten, welche von regelmässigen feinen Längslir.ien gekreuzt werden. Die letzte Windung geht in einen dünnen Kanal über; die Höhe derselben übertrifft die Gesammthöhe der vorhergehenden Windungen. — Brentau. — Rostellaria calearata Sowerby. Rostellaria calcarata Sow. 1822. M. C. IV. pag. 70, Taf. 349, untere Figuren. Rostellaria calcarata Sow., Reuss, böhm. Kr. ]. pag. 45, Taf. 9, Fig. 5a, b. U. pag. 120. *) Von Herrn Dr. Noetling in Königsberg wurde ich auf die grosse Aehnlichkeit unserer Modiola Baueri mit Cardium lineolatum Reuss aufmerksam gemacht, so dass ich mich veranlasst sehe, nach dem Vorgange des genannten Herrn unsere Form mit Cardium lineolatum Reuss zu vereinigen. Auch kann ich Herrn Dr. Noetling darin nur beistimmen, dass er Avicula seminuda Dames mit Avicula lineata Roemer vereinigt; für mich hat die Avicula seminuda Dames auch immer nur den Werth einer Varietät von Avicula lineata Roemer gehabt. o 239 liostelaria calecarata Sow., Geinitz, Elbth. I. pag. 170, Taf. 30, Fig. 13. Die von Primaner Knoth mit Turrilites eostatus, Cerithium ornatissimum und Otodus appendiceulatus vergesellschaftet gefundenen Exemplare er- reichen eine Höhe von 8— 10 mm. Dieselben werden durch die etwas schrägen Querripper, die feine Längsstreifung und durch den Kiel auf der letzten Windung, welcher in einen säbellörmigen Flügel ausläuft, als sicher zu Rostellaria calcarata Sow. gehörig gekennzeichnet. — Brentau. — Cerithium aequaie Geinitz. Cerithium aequale Geinitz, Elbth. I. pag. 269, Taf. 60, Fig. 8. Eine zierliche Form mit spitz-thurmförmigem Gewinde und zahlreichen niedrigen ebenen Umgängen, welche mit zwei gleichstarken granulirten Gürteln bedeckt sind. Naht sehr undenutlich. Der Windungswinkel beträgt 19°, 17°— 18° bei der in Sachsen im unteren Pläner von Plauen aulf- gefundenen Form. Diese Art wurde mit Sicherheit von mir bislang nur in einem einzigen von Straschin stammenden Stücke constatirt; sie scheint also bei uns eben so selten zu sein wie im Königreich Sachsen. Unser Cerithium wurde in einem Cenomangestein von Straschin neben Turbo Spengawskensis Kiesow, Turbo scobinosus Geinitz, Venus faba Sow., Arca subdinnensis d’Orb. und Modiola aequalis Sow. aufgefunden. Venus faba Sowerhy. Venus faba Sowerby, M. C. pag. 129, Taf. 567, Fig. 3. Venus faba Sowerby, d’Orb., eret. pag. 444, Taf. 385, Fig. 6—8. Venus faba Sowerby, Geinitz, Elbth. Il. pag. 65, Taf. 18, Fig. 9, 10. Ein bei Straschin mit Cerithium aequale Geinitz, Sow., Arca subdinnensis d’Orb., Modiola aequalis Sow. etc. gefundenes Exemplar, welches mit den von Venus faba Sow. gegebenen Beschreibungen gut übereinstimmt, ist 27 mm lang, 20 mm hoch und 11,5 mm dick. Länge: Höhe:Dicke = 100:74:43. Auch bei Brentau wurde eine rechte Schale derselben Art vor einigen Wochen aufgefunden. Diese Muschel findet sich in cenomanen Schichten von Blackdown in England und im Cenoman von Rouen. Von H. B. Geinitz wird sie aus dem Plänerkalk von Strehlen angeführt. Arca earinata Sowerby. Arca carinata Sow. 1813. M. C. I. pag. 96, Taf. 44, Fig. 2. Arca carinata Sow. d’Orbieny, eret. pag. 214, Taf. 313, Fig. 1—3. Eine linke von Primaner Knoth in Danzig gefundene Schale ist 70 mm lang und, vom Wirbel bis zum Unterrande gemessen, 33 mm hoch. Verhält- 240 niss — 100: 54. Die Dieke der Schale beträgt 13,5 mm. Die allgemeinen Umrisse und Art der Berippung stimmen gut mit d’Orbigny’s Darstellung überein. Der hintere Rand des Wirbels trägt einen scharfen Kiel, und bildet der- selbe mit der hinteren Schalenfläche eine tiele Furche. Die französischen Exemplare fanden sich nach d’Orbigny im Gault und in den unteren Schichten des Cenomans. Hiesiges Vorkommen mit Ammonites Coupei. — Brentau. — Modiola aequalis Sowerby. Modiola aequalis Sow. 1818 M. C. Il. pag. 17, Taf. 210. Fig. 2. Mytilus aequalis d’Orbigny, eret. pag. 265, Taf. 337, Fig. 3, 4. Modiola aequalis Reuss, böhm. Kr. II. pag. 15, Taf. 53. Fig. 10. Mit Arca subdinnensis d’Orb., Cerithium aequale Geinitz und anderen Versteinerungen fand ich diesen Sommer in Straschin ziemlich gut er- haltene einzelne Schalen von Modiola aequalis Sow. Die Länge einer rechten Schale beträgt 12 mm, die Höhe 7 mm, die Dicke 3,2 mm. Länge: Höhe = 100:58. Unsere Form, welche in der Grösse und den allgemeinen Umrissen den Beschreibungen von Reuss am besten entspricht, ist verhältnissmässig etwas höher als die französische. Der Unterrand der Muschel ist im der Mitte kaum ausgeschnitten. In der Form des kielartig hervortretenden und am Vorderende ein wenig nach unten gewendeten Rückens, was bei den Fi- guren in den Werken von Reuss und Sowerby nicht deutlich zu erkennen ist, stimmen unsere Exemplare mit der Darstellung d’Orbigny’s gut über- ein. Die Schalenfläche ist mit sehr feinen eoncentrischen Streifen verziert. Modiola aequalis Sow. fand ich in diesem Herbst auch bei Langenau vergesellschaftet mit grossen Exemplaren von Ammonites Coupei, Turbo Roemerianus und einigen anderen Gastropoden, Steinkerne derselben Art bei Brentau. Janira quinquecostata Sow. Sp. Janira quinquecostata d’Orb., eret. Ill. pag. 632, Taf. 444, Fig. 1—9. Neithea quwinguecostata, Bronn 1851 — 1852. Leth. geog. pag. 275, Taf. 30, Bio In: Vola quinquecostata Stoliczka, Geinitz Elbth. I. pag. 201, Taf. 45, Fig. 8, 9. Ispaeı 586, Tat. ION Rice r TTS Fine mässig stark gewölbte Schale dieser Art lässt, obgleich die Ober- fläche der Rippen stark abgerieben ist, zwischen je 2 stärkeren Rippen 4 schwächere hinreichend deutlich erkennen. 3ei einigen der 6 gröberen Rippen zeigt sich eine Längsspaltung, eine Erscheinung, welche bei H. B. Geinitz auch bei Janira quadricostata be- obachtet worden ist. (Elbthalgebirge Il. pag. 37.) [9] 241 Diese Art wurde von Primaner Knoth mit Cerithium ornatissimum und Turrilites costatus in einem aus der Gegend von Brentau stammenden Stücke aufgefunden. Es ist dieser Fund besonders deshalb von Interesse, weil durch denselben das Vorkommen von Janira quinquecostata neben Janira quadricostata in unserem Geschiebecenoman constatirt wird. Plieatula spinosa d’Orbigny. Plicatula spinosa (Mantell?) d’Orbigny, eret. pag. 685, Taf. 463. Fig. 8 — 10. Ein Exemplar unserer Art zeigt deutlich 6 vom Wirbel ausgehende Hauptrippen und gleiche Dimensionen wie die französische Form. Die Rippen vermehren sich nach unten hin durch Theilung nicht ganz regel- mässig, und sind am unteren Schalenrande 10 Rippen deutlich zu erkennen. Bei einem anderen verhältnissmässig schmäleren Exemplar treten am unteren Schalenrande nur 7 Rippen auf. Die flache Reschaffenheit der in Brentau bei Danzig gefundenen unteren Schalen, der Gesammtumriss, die Grösse und Schalenseulptur beweisen un- zweifelhaft die Zugehörigkeit unserer Exemplare zu der von d’Orbigny als Plicatula spinosa bezeichneten Art. Hiesiges Vorkommen mit Ammonites Coupei. Die französischen Exemplare wurden ebenfalls in cenomanen Schichten, in der chloritischen Kreide von St. Florentin und St. Sauveur aufgefunden. Serpula ef. spinulosa Reuss. Die sichelförmig gebogenen sechseckigen Röhren erreichen einen Durch- messer von 3 mm. Der Kanal ist kreisrund. Von den 6 mässig stark hervortretenden Kielen scheinen 3 einander mehr genähert zu sein als die übrigen. Bei einem Exemplar tragen die Kiele in der Nähe der Mündung dichtstehende Knötchen, welchen auf den Seitenflächen feine Querrippen entsprechen. Nach dem hinteren Ende zu werden, wenigstens so viel an diesem einen Exemplar zu erkennen ist, die Knötchen und Querrippen allmählich undeutlicher. Die Seitenflächen sind etwar eingedrückt, von einer flachen, nicht ganz symmetrisch gelegenen Längsfurche durchzogen. Diese Serpula findet sich in unserem Cenoman häufig; doch sind meistens nur Querschuitte erkennbar. In anderen als typischen Cenomangesteinen habe ich dieselbe nicht beobachtet. Zum Schluss dieser kleinen Publikation entledige ich mich der an- genehmen Pflicht, Herrn Professor Dr. W. Dames in Berlin für die mir während meines letzten Aufenthalts daselbst freundlichst gewährte wissen- schaitliche Unterstützung meinen verbindlichsten Dank auszusprechen, und mag als Notiz über den Verbleib der Petrefacten an dieser Stelle zugleich die Bemerkung Platz finden, dass ich dem Berliner Museum einen Theil der hier besprochenen Versteinerungen, unter denen Baculites baculoides, Arca carinata und Rostellaria calcarata, überwiesen habe. Danzig, im December 1881. & Telegraphische Längenbestimmung zwischen Danzig und Königsberg aus Beobachtungen der Jahre 1879 und 1880 mit Zuhülfenahme der Zeitballsignale in Neufahrwasser, nebst Bemerkungen über persönliche Fehler. (Hierzu eine lithograph. Tafel) E. Kayser. Behufs Feststellung der Genauigkeit, welche die in Neufahrwasser vor einigen Jahren eingerichtete Zeitballstation dem Beobachter gewährt, übernahm auf Wunsch des Directors der Berliner Sternwarte, Herrn Prof. Förster, der Verfasser mit Verwendung eines etwa 1Smal vergrössernden Fernrohres vom Thurm des Gebäudes der Naturforschenden Gesellschaft aus die Zeit des Auf- schlagens des Balles nach dem Chronometer zu notiren und die Abweichungen von der Ortszeit durch Zuhülfenahme der an dem kleinen Passageninstrument ermittelten Zeitcorreetion zu bestimmen. In dem an den Staatssecretär Excellenz Stephan abgegebenen Bericht, den Herr Postrath Seiler mir zu über- mitteln die Güte hatte, kommt Herr Prof. Förster bei Gelegenheit der Discussion dieser Beobachtungen, welche den Zeitraum 1878 April 19 bis 1879 Juli 12 umfassen, wie auch der gleichzeitig auf der Kgl. Navigationsschule gemachten Notirungen, zu dem Resultate, dass die erreichte Genauigkeit nahezu '/a Secunde beträgt, nachdem die Reduction der in gewisse Partialgruppen zusammenzufassenden Beobachtungen vorgenommen ist, nothwendig dadurch, dass die Unterschiede der beobachteten Zeiten und der für den Fall vorge- schriebenen Signalzeiten nicht bloss als Fehler der von der Zeitballstation gegebenen Signale zu betrachten sind, sondern auch die Fehler der Zeitbestimmung der beobachtenden Institutionen enthalten. Die seit Juli 1879 fortgesetzten Controllbeobachtungen sind nicht mehr zur Untersuchung der die Aufsicht führenden Behörde gekommen; es wird hier an die Mittheilung und Untersuchung des weiteren Beobachtungsmaterials nicht die fernere Ermittelung der Genauigkeit geknüpft werden, sondern, wo diese Unter- suchung geschieht, soll sie dem Zwecke gelten, den Längenunterschied zwischen der Sternwarte der Naturforschenden Gesellschaft und der Königsberger Sternwarte, welche letztere das der Zeitballstation dienende Pendel überwacht, zu bestimmen. Um sich von dem Fehler in der Zeitbestimmung zu emancipiren, wie ihn die frühere Untersuchung zeigt, liess der Verfasser von dem der Zeitballstation Neufahrwasser vorstehenden Beamten Herrn Postexpedienten Rhaue auf dem Danziger Telegraphenbureau in öfteren Terminen 13 alle 5 Secunden während einer Minute erfolgende Signale sich geben auf dieselbe Weise, wie sie täglich 1 243 um 9 Uhr Vormittags zur Erkennung des Standes der Neufahrwasser Uhr an die Königsberger Sternwarte telegraphirt werden. Die nach Königsberg und Danzig telegraphirten Signale können aber dazu dienen, die Ortszeiten zu ver- gleichen; somit vermittelt die Zeitballstation eine Längenbestimmung. die von dem etwaigen, bei Abgabe der Signale zu begehenden, persönlichen Fehler frei ist, da er nach beiden Seiten hin als gleich angenommen werden kann, sobald nur die Apparate in übereinstimmender Weise functioniren. War nun auch nicht immer gleichzeitige Zeitbestimmung vorhanden, wie sie sonst verabredet wird, wenn es sich um eine Längenbestimmung handelt, so möchte das aus zahlreichen und über einen grösseren Zeitraum vertheilten Vergleichen gewonnene Resultat doch als kein ungünstiges genannt zu werden verdienen, und eine Unter- suchung dieser Art nicht überflüssig erscheinen, da über die Länge von Danzig früher sehr verschiedene Auffassung geherrscht hat und auch an die letzte im Jahre 1858 vorgenommene, auf besserer Basis wie ehedem ruhende, telegraphische Bestimmung gewisse Bedenken geltend gemacht werden können. Als wichtiges Moment ist hervorzuheben, dass zur besseren Einsicht in den mittelst des schwächeren Danziger Apparates abgeleiteten Uhrgang die von dem Assistenten der Königsberger Sternwarte, Herrn Dr. Rahts, zahlreich und sorgfältig ange- stellten Zeitbestimmungen beigetragen haben, indem sie für Danzig täglich durch die Ballsignale kund werden. Selbstverständlich musste den für die letzteren vorbestimmten Zeiten, die zu vollen oder halben Secunden abgerundet sind, die richtigere Fassung durch Zusatz von Correctionen gegeben werden, welche erst durch nachträgliche Interpolation zu finden sind. Der Director der Königsberger Sternwarte, Herr Prof. Luther, hat in gütigster Weise mir diese Daten vermittelt, und bin ich ihm dafür zu grossem Danke verpflichtet, wie auch Herrn Dr. Rahts für die Unterstützung in den Beobachtungen, die bei meiner Anwesenheit auf der Königsberger Sternwarte zum Zwecke der persönlichen Vergleichung gemacht wurden. Die Zeitbestimmungen in Danzig sind an einem kleinen Passageninstrument von Fraunhofer und Ertel mit gebrochenem Fernrohre bei 46maliger Ver- grösserung angestellt worden. Dieses Instrument hat nur drei Antrittsfäden. Zu Grunde gelegt wurden die seit Jahren unverändert gebliebenen Fäden- intervalle: 16°.425 16°.970 für die obere Culmination und den Fall, dass das Kreisende der Axe im Westen liegt. Die auf den Mittelfaden redueirten Antritte der beobachteten Sterne ent- hält die folgende Tafel I und zwar nach mittlerer Zeit, wie sie an dem halbe Secunden schlagenden Chronometer von Kessels No. 1277 gefunden sind, ferner die nach der bekannten Bessel’schen Formel: m + ntgd +4 csecd verbesserten Beobachtungszeiten B und die aus dem Nautical Almanac ge- nommenen Tafelwerthe T, alsdann die Werthe T—B, also die Chronometer- correetionen, endlich den für die mittlere Chronometerepoche mit Zuhülfenahme der Gangeorreetionen C berechneten Mittelwerth und die correspondirende Correction des Pendels Tiede No. 30. 2 244 Tab. I. m 1879. Juni 8. Kreis m ntgd csecd B ii T—B C @ Virginis O TPAH”18°90 083 0%.12 0°.83 7P 46" 20°.70 SP 11744510 + 25” 235.40-_0°.06 7 Bots O 8 16 20.29 0.83—0 23 0.89 8 16 21.78 AL 45.56 23.78 0.01 ae wW 37311 09.0.5520 .99 37 31.69 9 2 55.36 23.57 0.05 sh 13m 195 23.58 Ss" 45” + 95" 93°,65 (Uhr) = — 12” 30°. 85 (Tiede P.) Juli 1. $ Lyrae OÖ 11 40 34.22 1.22—0 19 1.00 11 40 36 2512 7 12.62 -+26 36 .37—0 .04 Z Aquilae W 54 48.05 1.140 .07—0 ‚88 54. 48 .27 21 24 .59 36 .32—0 .01 Da W 12 7 348 1.14-0.06-0.8812 7.3.68... 33 39.94 36.26 0.02 he 6) 147 46.25, 11:.220,.021:0:82, 114 18,99 1,40 54 49 36.20 0.03 118 59” +26 36.29 12% 30” + 26% 36°%.35 (Chr.) = — 12% 54°, 25 (Tiede P.) Juli 18. 8 Lyrae ww, 10 32 51.62 1 .43-0 58-1 06 10 32 51 AL 11 0 2.19-297 3078 Va E Aquilae W 41 3.31 1 .43—0 22—0 .92 47 3.60 14 34 22 30 62—0 .05 Dee DEIEIT? 6181135 155—01.05) ’0 .87 111176183 72 34. 4.18 30 .46—0 .01 vyo— (6) 27 -34 42 1.550 17 0.88 27 36.68 557.26 30.58 0.03 e 1, — OÖ 31296 2271555021427. 0788 De 59.282392 30.41 0.04 8 — W 36 26.62 1 .43—0 .09—0 .89 6ER DEE 3075272. 0405 11° 10" +27 30.56 LI 550. 270 50°.,65° (Chr), — — 132 12°.10.(Biede P,) Juli 28. PLyrae W 953.258 1.150 .60—1.06 9 535 2.0710 21 3.06+28 0.990 .08 ‘&£ Aquilae” W 10 7 14.38 1.150 .22--0.92 10 7 14.39 35 15.12 0.730 .05 0 — Ww 19 29.88 1.15—0 .18—0 .91 19 29.94 47 30.51 0.57—0 .02 de — OÖ 26 42.28 1.27—0.03 0.87 26 4.39... 5445 11 0.72—0 .01 h?2 Sagitt. (0) 36298..02:/1: 27, 0,832,20#96 36 40-57 11 4 40.9 0.40 0.01 y Aquilae O 47 45.45 1.270 .12 0.88 47 47-48 15 48.21 0.73 0.04 a — (6) 3206298 1 20-0..10.10.88 2 200 Sega O0 Dies 0.85 0.05 B-— .W 56 37.52 1 .53-0.10-0 .89 56 38.06 24 38.56 0.50 0.07 10" 30" +28 0.69 11” 43% +28” 0°%,85 (Chr) = — 13% 22°,15 (Tiede P.) August 20. e Scopi W 558 90 148 0.2-0.9 558 9.5 6 27.23 .63-+29 13 .88—0 .36 8 Lyrae Mu 108. 21709 58,41 482.0,29=1 .06: SAL 227178 50,86.91 14 .20—0 .08 E Aquilae © 35 32.82 1.89-0.17 089 35 35.43 9 4 49.09 13 .66—0 .06 ee (6) 47T 48.22 1.890 .14 0.89 47 50.86 11.28 13 .66—0 .02 d‘ — (6) 55 2.86 1.4820 .03 0.837 55 5.59 234 19 .15 13 56 0.00 vv — NV 296 BETA EA 008 07915916790 45 22 .26 14 .36 0.04 en W 20 29.25 1 .48—0 .07—0 .90 20 29.76 49.43 .95 14.19 0.06 Be - W 34 57.72 1 48-0 .05—0 .89 24 58.26 54 12.63 14.37 0.06 gb 57m 1939 14.0 gh 370 1 29® 14°.09 (Chr.) — — 13° 45°,01 (Tiede P.) 63 o 245 Sept. 6. Kreis m ntgd cesecd B il: IB C w Sagit. 0 GP 34m34°90 0°58 0%.16 0°%.90 GP 33654 7" AM4S°51 + 30M11°,97—0°.18 3Lyre W 713 35.08 0.85-0.49-1.08 7 13 34.41. 43 46.18 11.77—0 .03 EAmiae W 27 46.91 0.85—0.18-0.88 27 46.70 57 58.44 11.74 0.00 Ben 0 40 0.89 0.58-0.10 0.86 40 2.23 8 10 13.89 11.66. 0.03 » _- 0 47 15.18 0.58-0.02 0.34 4716.58 - 17 38.54 11.96 0.05 h? Sagitt. © 57 10.63 058 0.8 0.93 . 57 12.37 27 4.45 12.08 0.08 RE EEE: 8 er 50=14°.98 (Oh, 4 962 (Tiege P.) October 22. $ Ceti w 11 13 13.85 1.22 0.06—0 .87 11 15 14 29 11 14 13 54+ 0 59 25—0 .04 3 Arietis W 43 8.17 1.22—0 .14- 0.92 43 8.33 44 7.85 59.52 0.00 N OÖ 5 27 93 1.27—0.12 0.9 55 29.99 56 29.80 59.81 0.01 67 Ceti OH 1.686: 12.27. 0.04 0.512 6 3.812 7 3.28 59 44 0.03 118 44" 4 0 59.50 128 120 4 00 59° 54 (Chr) = — 14” 45°.,96 (Tiede P.) November 17. 3 Oeti 0,850 1199 1.07 0.31 0.59 850 14% 8 5138 BL+ 1% 580.8 e Pscum O 9 917.98 1.07—-0.12 0.85 9 9 19.78 9 10 44.86 25 ..08—0 .02 Be Ww 47 42.08 0.96—0 .08—0.86 47 42.10 49 6.83 24.73 0.01 ß Arits W 10 0 29 97 0.960 .34—0 .92 10 0 29.67 10 1 54 32 24.65 0.02 Br 0) 19349567. 1,0720.39 091 1251.96 1% 16:80 25.04 0.03 gb sel 4 1 24.82 10° 20% + 17 24°,86 (Chr) = — 15° 10°44 (Tiede P.) Dezbr. 4. $ Ceti O0 8319.15 090 0.11 0.85 8 23-21.00 8 5 934-1 1 48 330.03 7 Piscium W 30 22.68 1.24-0.28—0.898 30 2.5 32 1051 47 .76—0 .02 ß Arietis W 58 16.17 1 .24-0.39-0.92 53 16.10. 55 18.79 47.69 0.00 Br 0... 4 556.00. 0.900.307 0.9159--FI3T-5D. 9 17.519 48 28 0.01 67 Ceti 6) 16 9.25 0.90 0.09 0.85 16 11.09 17 59.36 48 17 0.08 30 1 48 gb gm 4 19 48°.08 (Chr) = — 15” 19°,72 (Tiede P.) Dezbr. 22. $ Ceti 0° 7 A224 08.008, 05,112, 65 7 14 2 cr 26 51-08 n Piscium W 19 7.78 0.84-0.10-0.89 19 7.63 21 23.9 16 .32—0 .01 ß Arietis W Bo Rn 0984 0.100199 AR 1 15ER 16.11 0.01 Brenn 54 2123 0.31-0.14 091 542281 56 39.97 16 .46 0.02 1. 990 1 9:16.55 824102790416 39 (Chr), = — 19° 2.21. (Tiede P.) 4 @ Orionis v — 4 Gemin. Y .— @ Can. maj. v ÖOrionis y Gemin. « Uan. ma). 3 _— Y _— d Geminor y Virginis f) >: & gez £ EB cr Bootis 7 — n Bootis @ = Kreis 16) Ö 10r 117 45.62 233 559 058-008 087° 3 38 4.01 0.800 .12-0.93 38 53 6.04 0.80-0.09-0.90 53 11 2 8.8 0.80 0.09-0.011 2 11° 117 + 97 46°41 (Chr) = — 15949859 März 9. 6 45 43 41 1.11-0..12-0 .92 7 15 40.46 1.10-0.14 0.9 24 42 .93 38 45.34 1.11 0 .26—-1 .02 73 7410.:21 1.17 57 46 .10 gh Jo + 32 10 583 It 0.6.92 21 10.65 30 51.68 122 0% 2 4” 10°.21 (Cr) = — gb 40" + 4 38°.02 (Chr) = — 54 43 .57--0 .25 5 53 ..21—0.25 32 18 59—0 .25 45 19 .54—0 .08 [0 BEE | u 2.26 51 58. 62 246 1880. Jan. 14. m ntgd cesecd |: T—B Ü 0°.58—0°.01 0°.85 10" 11m 6°.04 10? 13"52°,59 + 29 46°.55—0°.02 1.10 0347091 0 .13—0 92 1 .11—0 .19—0 .96 97 April 19. 919220202 312.03510=383 2 15—0 .08—1 .02 dl 2731922.0,410- 12.023517 76 299,022, 1202 21 35 0.00 1.00 30 Mai 26. 0.12 0.00 1.0 8 12 0.12—0.02 1.0 26 0 .12—0 05 1.02 32 0.08 0.04—1 .04 55) 0.08 0.00-—1.02 9 4 0.08—0 .07—1 .07 17 0 ..08—0 .08—1 .08 25 ilre Juni 18. 0.140 .94 7 54 0.15—0.%9 8 15 0.25—1 .04 32 0.22. 0.3 45 6 45 43 .48 715 42.33 24 45.08 35 45.69 43 10.53 54°,55 (Chr) = — 16% 15°.05 25 53.46 40 50.03 D5 52 11 4 55.19 10° 37° + 2 (Tiede P.) 6 49 37.934 3 7. 192367.69 28 39.68 42 40.33 47 4.98 s 190% zu 3m + 3 (Tiede P.) 10 42 13.634 4 56 10 .08 NER, 25 24.10 35 4.% a 16" 43°.74 (Tiede P.) 8 16 4.94 4 30 41.28 37 18.85 59 55.42 9 36 .28 2 825.96 9 56.46 Su: (Tiede P.) 9 -1 59 30.35+ 4 8 20 39.96 Sin oral 508.68 Pen u! gb 50m 1 4m 47°.98 (Ohr) = — 17" 35°.07 (Tiede P.) 9] 46 45—0 46 36 0 46 .38 10 .23—0 10 41 0 10.32 0 3960 10.022 0 10 .19 37 .96—0 37 .93—0 38.040. ‚00 ‚01 38.06 0 373 0 37.86 0 38.15 +01. 37-939 47 .S0—0. 47.80 0 47.95 0 47 9 ‚00 48.02 0. 21 46 .27 0. 46 28 0. .02 ‚01 00 ‚00 00 01 .02 .02 1 02 02 00 Kreis n Serpentis 4 Sagitt. w Aquilae 0) h? Sagitt. y Aquilae & = ß — $! Lyrae € Aquilae 2 Sagitt. Aquilae TIEREN Die zur Erfindung der achteten Durchgänge der Polarsterne und zwar 51 Ceph. Hev. w 0 W 247 Julı 23: m ntgd csecd B ih T—B C 10% 901621500. 03 0.01--0°.83 107727 15°.28 10° 771864 5m 336001 7 42.14 0.14-0.16 0.9 7 43 .08 12 46.29 3 .21—0.01 59 117.61%.0.403.:01.04-—-0.:91 2.59 19 7711 4114,40 3.33 0.00 11 6 26.35 0.08 0.01-0.8911 6 5.50 11 28.90 3.40 0.00 16 23.33. 0.08—0.10-0.98 16 2.28 21 3.35 3.07 0.00 27 29.06 0.03 0.04 -0.90 27 28.23 32 31.83 3.60 0.00 31 49.05 0.14 0.05 0.88 3150.12 36 53.56 3.44 0.01 36 17.78 0.14 0.04 088 36 18.84 41 2. 3.41 0.01 a RER 11% 52% 4 57 3%,36 (Chr) = — 18” 8°%.34 (Tiede P.) August 27. 8 14 52.45-00.67 0.17—1.06 8 14 50.89 8 20 8.8854 5 17 .99--0 .01 23 21.12—0 .44 0.066 0.90 23 21.64 28 39 .44 17.800 .01 29 3.30-04 005 090 89 381. 34 21.68 17.82 0.00 41 18.790 .4 0.04 0.9 41 19.28 46 37.18 17.55 0.00 48 33 .62—0 44 0.01 0.87 48 34.06 53 51.98 17.92 0.0 58 30.220 440.10 0.96 58 30.64 9 3 48.49 17.85 0.0 9 9 36.350 .44 0.04 0.88 9 9 36.83 14 54 94 18.110,00 13.58 25-04 0.08 038 135872, 19.16.71 17.99 0.01 18 26 .91—0 .44 0.02 0 87 18 2736 23 45 42 18.06 0.01 San 4517.33 gi Inn ar z,m 17 meterzeit die folgenden Juni 8. Jule 18. 28. Aug. 20. Sept. 6. s.94 (Chr) = — 18" 45°,36 (Tiede P.) 1879. Culm. Kreis U _ ce Ursae min. W = 10) OÖ dd Ursae min. © U 51 Ceph. Hev. O O dTDÜrsae min. W U 51 Ceph. Hev. W — 10) O dTÜrsae min. O U 51 Ceph. Hev. W — Ö OÖ dd Ursae min. O — W OÖ d Ursae min. O — W er) Chron. 7a 40m 108.0 36 20. 20 13 aD uw Hm & angegebenen Correctionen des Instrumentes beob- von @ und d Ursae min. auf den Mittelfaden redueirt, sind in unverbesserter Chrono- und 248 1879. Culm. Kreis Chron. Octb. 22.,.0.. ,@ Ursae min. :O, 117 7051724 — W 1 85% Now: 117. '07. & Ursae min. 0 912810 — W 29.750 Dezb. .& OO .« Ursae min. © 8.20, n 2952 _— W 2.1.6 Dezb: 22. O:. :« Ursae mm: .7O U a | — W 0 0 1880. Jan. 14. U. d Urse mn .W 10 2 3353 — 16) 33% nor0 März 9.7 Ur. 9 ÜUrsde min.=W 67557200 —— 6) 55 48.5 April 19. U @ Ursae min. Zw 1114774080 — 0) 16 82 Mai 26. Ur € Ulsae min: DWI-- 3801497 4379 —- (0) Hi 19, Jin 18* U’ « .Ursae mm "Wı MI205 620 423... . O0" © Ursae mm. we ger U... 51. Geph., Hev., WE H0750772523 — (6) 3. 31420 Aue. 20, 0. d Ursae min. 2.W,., 7.40 71823 | Oeph.; Hew.2W 2,8. 12 7570 — 0 13. 33.5 Ferner ergaben die Ablesungen des Niveau über die Abweichung der Axe von der horizontalen Lage die hier anzuführenden Mittelwerthe: 1819: Kreis. O—W Juni 8. 0 — 0126 Juli 1 Ö D.3 er w 4.32 1-06 18. oO 1.48 . W133 01.25 28. ÖrerE.0649 2078 on später 9) 1.94 (spater) SR. 0.31 August 20.- O 5.78 or W .546 2 249 1879. Kreis. O—-W September 6. O0 — 01.36 w — 159 123 October 22. O 5.81 w 417146 Norember 17. 0 — 1.08 W 1a: = „44 1 .36 December 4 0, — 0.36 L W BE 1 36 1 ‚50 a O 2.50 W he 1880 Januar 14. Ö 3.01 . nun 2 März 9. 8) Zi! W. = 9.83 — 0.16 April 19. 0 3.16 5 w 3.17 0.59 Mai 26. 0 Ei R Wr PATE 0.15 Juni 18. OÖ 3.13 E. w 2.10 1.0 Juli 23. 6) 3.83 W 2 12 1 Wi! August 27. 0 7 — 0.87 we 21.90 Ar Aus den Zahlen der zugefügten Columnen O—W resultirt eine Zapfen ungleichheit in dem Sinne, dass der Zapfen am Vertiealkreise den grösseren Durchmesser hat, und zwar in zwei verschiedenen Werthen, zu deren Erkennt- niss die bezüglichen Quanta unter einander gesetzt sind. Als Mittel aus diesen periodisch auftretenden Werthen ergeben sich die Zahlen: 1.26 und 0.28 Die Ursache dieses zwiefachen Verhaltens vermag ich nicht mit Bestimmtheit anzugeben. Wird die zweite kleinere Zahl als diejenige angesehen, welche eigentlich der Zapfenurgleichheit entspricht, so könnte zur zeitweisen Ver- grösserung der Umstand beitragen, dass die auf der dem Kreisende ent- gegengesetzt sitzende Feder durch den Gegendruck auf die am Ost- und West- lager befindlichen und zur feineren Einstellung dienenden Schrauben dem betreffenden Zapfen einen Auftrieb ertheilt. Wenigstens muss der Sinn O—W immer positiv sein, gleichviel, ob die östliche oder westliche Schraube allein, oder auch beide zur Hebung beitragen. Aus directen Experimenten habe ich nicht die volle Ueberzeugung von der Richtigkeit dieser vermutheten Ursache gewinnen können. Uebrigens ist der Einfluss selbst der grösseren für die 8 17 950 Zapfenungleichheit gewonnene Zahl auf den Collimationsfehler nur gering, die kleinere aber vollständig zu vernachlässigen. Der Werth eines Niveau- theiles (1*) beträgt nämlich 1.38 oder 0°.092, also ist die Ablesung O—W von 1.26 = 0°.116. Wird die letzt angeführte Zahl durch u bezeichnet, durch 2f— 92° der Winkel, den die inneren Oberflächen an den Füssen des Niveau mit einander bilden, durch 2 g = 70° der Winkel, welchen die inneren Flächen an den Pfannenlagern einschliessen, in denen die Zapfen der Fernrohraxe liegen, so ist der Fehler der aus der Niveauablesung abgeleiteten Neigung der Axe: 1 usin® , = u, : = 7 0°.026 Font euer en worin das Zeichen — Kreis O, -F Kreis W entspricht. Der Unterschied der Zapfenhalbmesser R und r, von denen der grössere R am Kreise sich befindet, wird nach der Formel: sin f sin g sin „Msn worin u in Bogenwerth ausgedrückt ist und 2] die Entfernung zwischen den Füssen des Niveaus — 225m bezeichnet, den Werth von 0.0003" annehmen. Der Collimationsfehler erhält die Correction: (R — r) cos (d — 9) 15,7 x 27. sm snsg weleher Ausdruck durch Einsatz der bezüglichen Zahlenwerthe, der Polhöhe R—r= kml? Ne 9 — 54° 21‘ und der Declination jedes der drei Polarsterne ergiebt: I, 00T Als Mittelwerthe des Collimationsfehlers, abgeleitet aus den oben mitgetheilten Polarsternbeobachtungen, wurden angenommen: 1879 Juni 8.—1880 März 9 . . . 08,88 1880 April 19, amd Mai 26. 72 ..78.01 1880 Juni 18.— August 27. ...0%9 Da in den Fällen der Zapfenungleichheit die Correetion des Collimationsfehlers 0°.027 im subtractiven Sinne zu nehmen ist, ausserdem aber noch die tägliche Aberration — 0°.012 zutritt, so ergeben sich als endgültige Werthe für den Collimationsfehler die folgenden: Kreis O Kreis W 1879 Juni 8. und Juli 1. . . .. + 0%.354 — 0°.36 mit Zapfenungleichheit Juli 18.— August 20. . . . +0.37 —0 .89 ohne a September 6.—1880 Januar 14. + 0.84 — 0.36 mit e; 18304 März 9a ua. ir 20 0 89nohne A: April 19. und Mai 26. . „+ 1.00 —1.02 ohne a Juni, 18.— August 27... 00.2 142 0280. 10.89 mit 5 mit welchen Werthen die Grössen e sec d der obigen Uhrcorrectionstabelle I berechnet sind. Die in bekannter Weise direet durch das Niveau unter Zufügung der Ver- besserung x — -F 0,026 abgeleiteten Werthe von i, die durch Combination 9 > von Polar- und anderen Sternbeobachtungen ermittelten Grössen n, und die mittelst der Formeln: m isee g — ntgY a =. — 114g. 9: 5n8e0 9 gewonnenen Werthe von m und a finden sich in dem folgenden Tableau zusammengestellt: _Tab. D. xeeis i n iseeg—ngpg=m —itgp +nsep=a 1879 Juni 8... O0. — 0.050 — 0°.,656 — 0°.056 0°,914 0°,33 0°,070 — 1°.126 — 17.06 W. —0.146 —0 91 —0 .250 1.339 1.09. 0.204 —1.649 —1 .44 Jul leer.20: 0.470 —0 .297 70.807 0414 1.22. —0.655 —0 510 — 1.17 ww. 0424 0297 0.728 044 1.14 —0O 591 —U 510 —1.10 18270: 0.137 °—0 .943 0.235 1.314 155 —0.191 —1.18 —1.81 Ww. 0.113 —0.859 0.19% 1.240 1.43 —0 .1538 —1.525 --1.68 88:75 047 -.0:046 ,,— 0.688 == 0.079 .0,.9595..0..385 +0, DE 1-81 73 W. —0.02. —0 916 —0 .124 1 2715. 010 —152 —1X 0. 0.179 —0 .688 0.307.0.359 1.27 —0 .249 —1.181 —1.45 W. 0.150 —0 .916 0.257727 VIE I EINS August20. O. 0.532 —0 .698 0. ELITE irre W.::,0.508 —0 41 0.563 0.615 1.48 —0 701 —0 756 —1.46 Septbr. 6. O. — 0.059 —0.4857 —0.101 0.6785 055 0.082 —0.336 —0.U5 W. —0.121 —0.756 —0 .205 1.054 0.855 0.169 —1.297 —1.13 Octhr. 22. O. 0.509 °— 0.284 0.873 0.396 1.27 —0.710 —0 487 — 1.20 wer 0.704 0517 1.22 —0 572 —0 .637 —1.21 Novbr.17.0. —0.126 —0 .923 —0.216 1237 1.07 01% —155 —1.4 W.!— 0.199 .—: 0,932. —'0.,342 7 1..299, 10 .96...- 0..278,.— 1.599..— 1.32 Deebr. 4 ©. — 0.060 —0.716 —0 .105 0.999 0.90 0.084 —1.299 —1.14 W. —0.146 —1.072 —0 351 14% 124 0.203 —1.340 —1.64 22. 0. 0.204 — 0 .332 0.3550 0.463 0.81 —0 284 —0O 570 —0.8 W. 0.170 —0 .390 0.252 0.544 0.854 —0 .237 —0 .670 —0O 91 1880 Januar 14. 0. 0.251 —0 .106 0.431 0.147 0.55 —0 .350 —0.181 —0.53 W..1.0.283:.—0 .287 0.400 0.400 0.80 —0.325 —0.493 — 0.82 März 9. O. 0.249 —0 485 0.427 0.676 1.10 — 0.347 —0 .832 — 1.18 Ww. 0265 —0 A471 0.455 0.657 1.11 —0.369 —0 .808 — 1.18 April 19. O. 023462 —- 17189 0.594 1.6558 2.25 —0 482 —2 .041 —2.52 W. 0.292 —1.183 0.501 1.649 2.15 —0 .407 —2.080 —2 .44 Mai 6. 0. —0.123 —0.239 —0 211 0.334 0.12 0171 —0 41 —O 24 W. —0.1235 —0.223 —0.232 0.310 0.08 0.83 —0.332 —0.19 Juni 18. ©. 0.288 0.414 0.494 —0 577 —0 .08 — 0 .400 sat D;.31 W 0.1% 0.414 0.3310 577-0 .25 — 0 .268 LER 44 Juli 23. ©: .08 0 0 LE 5 5 0. 219 0.3354—0 .305 0.035 — 0.270 ‚316 0.11 Angust27.0. —0.080 0.219 —0.137—0.305—0.4 0.11 ETaHERı. W. —0 .175 0.266 — 0 .300—0 .371—0 .67 0.242 .457 0.70 In Bezug auf die Zahlen der Columne n ist noch zu bemerken, dass in zwei Fällen nämlich 1879 Juli 1. und 1880 Juni 18., wo der Polarstern nur in einer Kreislage beobachtet wurde, der gefundene Werth auch für die andere Kreislage gilt. Ferner entspricht in einigen Fällen, welche die Beobachtung beider Polarsterne d Urs. min. und 51 Ceph. Hev. in derselben Lage des Kreises enthalten, die angegebene Grösse von n dem Mittelwerthe. Der auch in Zeitsecunden aufgeführte Betrag von a stellt das jedesmalige Azimut dar, in üblicher Weise von Nord nach Ost als + gezählt. Da nur einmal zwischen 10 17> 0 0 0.352 0. 330 0.6050 .460 0.14 — 0.490 0.567 0 0 0 252 dem 19. April und 26. Mai 1880 an dem Azimutalkreise eine Aenderung vor- genommen wurde, und zwar um das zu weit abgewichene Instrument näher in den Meridian zu bringen, so finden sich unter a eine Reihe ähnlicher grösserer negativer Werthe und eine Reihe kleinerer meist positiver. Diese Reihen, jede für sich betrachtet, gewähren also ein Bild über den Grad der Veränderlich- keit, welche unser auf keinem aparten Fundament, 5 Treppen hoch und etwa 70 Fuss über der Strasse, auf einer Fensterkopfmauer aufgestelltes Instrument im Laufe der Zeit angenommen hat. An der Horizontallage sind selbstverständlich, um kleine Werthe von i zu erzielen, öfter Aenderungen vorgenommen worden. Ein Meridianzeichen in Form eines schachbrettartigen Brettes existirte früher an der im Süden gelegenen Th. Behrend’schen Oelmühle. Mit dem Umbau dieses Gebäudes verschwand diese Marke. Dagegen liess sich ein weiter gelegenes Haus mit Vortheil zur Einstellung in den Meridian, wie zur Beobachtung der Abweichung benutzen. Für die Orientirung dient auf der beigegebenen Tafel Fig. 1. die kleine Zeichnung des Grundrisses mit der Richtung des Meridians NS. Die dem Beobachter zugewandte Langseite AO des 2.66 geogr. Meilen entfernten Hauses in Thaershöhe, zum Gute Uhlkau gehörig, beträgt 13.68 Meter und ist gegen den Meridian unter dem Winkel NSO = 29°.3 geneigt. Indem geren Abend die weisse Kalkfläche von 2.4 Meter Höhe die auffallenden Sonnenstrahlen reflectirt, die Ostseite aber ausser Betracht fällt, erblickt man jene unter dem in Zeit durch 4°.67 ausgedrückten Winkel. Gewöhnlich wurde nun von der auch im gebrochenen Fernrohr. rechts erscheinenden Kante A aus nach Zehntel das Stück der als Einheit aufgefassten Projection WO geschätzt, welches der Meridianfaden in beiden Lagen des Instruments abschneidet. Auf diese Weise konnten meistens kurze Zeit vor Beginn der Sterndurchgangs- beobachtungen, an zwei Tagen nämlich den 26. Mai und 18. Juni 1880 sogar noch während derselben Daten sowohl über das Azimut als auch über den Collimationsfehler gewonnen werden. Haben nun auch diese Bestimmungen nicht die Schärfe, wie die durch die Beobachtungen der Sterne erhaltenen, ‘daher die letzteren allein zur Verwendung für die Zeitbestimmung gekommen sind, so gewähren sie doch eine Art von Controlle, insbesondere in Bezug auf eine mögliche Wandelbarkeit der Stellung des Instruments im Laufe der Beobachtungszeit. Die folgende Tabelle enthält in den Columnen Kreis O und W die von der Einheit abgeschätzten Theile, nach links oder O als positive aufgefasst; die Anführung der Hundertel ist begründet zum Theil in der Zu- sammenfassung von mehreren Bestimmungen, zum Theil in der Verwerthung von öfteren Beobachtungen in Abschnitten der Projection (im Betrage von 1°.45 und 3°%.22 an dem Hause), welche ein der Kante A näher zuge- legenes Fenster scheidet. Es folgen dann die Differenzen O—W und die hieraus durch Multiplication mit 4°.67 und Division durch 2 gebildeten Colli- Os: W 2 azimutale Werth a‘, diesem gegenüberstehend die aus dem Tableau II ent- nommenen Mittelwerthe a, dann die Grössen a’ + a und schliesslich die Ver- besserungen /Ä\ jeder dieser Grössen gegen das Mittel aus Allen. 11 mationsfehler c, ferner die Columne und der dieser Grösse gleiche 16) w Kreis O W .0-W c a a’ a a ta N 1819 Juni 8... . .._0.78 03 035 Fa 05 Au —- 15 PL — 034 Fuh di 3a 40:66 03 08 0.5 092 242 —1.413 129 —0.22 IS:weyche AIG 03392.038. 3.88, 051.,3ca "LIE NO A 0 .06 FE 3 5 „7: B 25 —1.3 2 8 0.69 038 031 072 054 51 5, =) 106 -08 August 20. 0.77 02 05 032 059 280 —170 110 —0.3 Septbr. 6. . 0.65 035 030 070 050 233 —0. 139 —0.42 18380 Mai 26. .. 0.45 00045 10 033 107 —022 0.85 0.12 Jonı 18.:. 030 —015.,045: 1.047008 :03 033 0.5 0.22 u BB NET ENTE 048, TAL,. 6477 70.31 0.09 0.60 0.37 August 7. 05 —015 040 033 005 0.3 0593 0.32 0.15 Da die Werthe von a als massgebend, wie schon erwähnt wurde, zu betrachten sind, die Bestimmungen von a’ aber der Zeit vor den Durchgangsbeobachtungen entsprechen, und nur die Daten des 26. Mai und 18. Juni 1380 unmittelbar mit jenen a correspondiren, so habe ich den letzteren beiden das doppelte Gewicht beigelegt und 0°.97 als Mittel der Grössen a’+a erhalten, wovon die einzelnen Beobachtungen um die Beträge /Ä\ abweichen. Diese Grösse a’ — a — 0°%.97 bestimmt nun der Art das Azimut der Kante A, dass der Meridian des Instrumentes durch einen Punkt des Hauses zwischen A und OÖ geht, welcher um 2.85 Meter von A absteht, vorausgesetzt, dass wir die Werthe von /S nur als Beobachtungsfehler deuten und nicht als azimutale Aenderungen, die sich nach der Beobachtung der Meridianmarke also nach etwa zwei Stunden zum Theil auch wohl eingestellt haben mögen. Die an der Meridianmarke er- haltenen Collimationsfehler, aus welehen das Mittel 0°.37 hervorgeht, stimmen mit den zur Rechnung benutzten Messungen genügend überein. Die folgende Tabelle III enthält die nach dem Chronometer gemachten Aufzeichnungen über den Fall des Balles und zwar zur Zeit des Neufahrwasser- und Greenwicher Mittags. Es wurden die Zehntel der halben Chronometer- seeunden geschätzt. Ab und zu war ich zu beobachten verhindert, die letzte Hälfte des September 1879 durch eine Reise. Andere Ausfälle, besonders die grösseren in der winterlichen Jahreszeit haben ihren Grund darin, dass das Objeet ‚überhaupt nicht zu sehen möglich war. In der dritten Columne finden sich die Vergleiche der Danziger Pendeluhr mit dem Chronometer zur Mittags- zeit gegen die Secunde 0. Die nach älterer Weise mit kreisrundem Glasgefäss zur Quecksilbercompensation eingerichtete Uhr hat, wie die ferneren Ableitungen zeigen, während der ganzen Zeit einen ziemlich regelmässigen Gang einge- halten, obwohl sie in dem ungeheizten Raum Temperaturdifferenzen bis auf 20° R. ausgesetzt war. Nur gegen die niedrigste Wärme hin, wofür die Auf- zeichnung 2° beträgt, hat allerdings der Gang erheblich sich verlangsamt. Um eine etwaige Abhängigkeit des Uhrganges von der Temperatur zu erkennen, habe ich jedesmal die letztere notirt. Schliesslich sind die Zeiten des Neufahr- wasser Pendels, zu welchen die Taste Behufs Auslösung des Zeitballes ange- drückt wurde, aus dem Buch der Station mitgetheilt. Sie beziehen sich auf den Neufahrwasser Mittag; nach Verlauf von: it 14m 398 wird Greenw. Mittag signalisirt. Tab. III Danz. Mittag Fall des Balles nach Uhronometer-Zeit Pendel 0°.0— Temp. Auslösung d. Balles N.-Fahrw. Mittag Greenw. Mittag _Chron.-Zt. Recavın. N.-Fahrw. Pendel 1879 Juni 1. 23% 34u 56°.5.- "08 490 352.7 362.9 209.0 - 220 Ama 2. 32.93. 92..9.3-19.6 43.5 3. 302702 28.19. 19.8 44.5 4. 49 .0 IPA EIEL 45.5 D. 45.9 ZINSEN NE 18:8 46 .0 6 43.0 SUR LSA 46.5 N 39 .85 187, 1A 18:0 47.0 be) 36 .7 a NR am DE Pan Wr (600) 415 I 83.7 DAN 16:7 48.0 10 30.1 098,172 48.9 dA 26 .8 548 .5358 -ı 17,6 49 .0 12 22.8 20 .48:9..118:9 49.5 13. 19.2 481.519, :446 ».. 18.6 49.5 14. 191 54.3 40.65 18.3 49.5 15 12.3 51.29 730,.2,9, 17.8 50.0 16. 8.8 41:8. 81.8 18,4 50.2 17. 5.8 21 51.0 18 Zell 41.4 234 18.8 519 19 33 59.4 38.3 19-3 52.0 20 3a) 34.9, 719,2.2..419,.9 52 21. 52.8 3147,.,7115275.19,.8 53.0 22. 50.2 2849: .,,6..8.7:,20:3 54.0 23. 41.2 25:8... 257.5420.:3 54.5 24. 3.8 224-8,..08263°..20%3 5553 29. 40.9 19,5, 52292057 56 .0 26. 3) 16.12.9022; „919.2 56.5 28. 91.6 42.6 18.6 DB 29. 28.7 1.8, 392:044,,18,:6 58.0 50. 26 .4 Be a NO 59.0 Juli 1. 23.4 2,4 312.97, 18:7 593 2. 21.0 17,259 211 0188 46 0.3 3. 17.8 506.8, 29.90.2186 1.0 4. 14.9 53.8.,19.27° 18:8 2.0 = 11.3 14.9% 18.8 2.8 6. 7.4 92.39 ..18,..5 3.0 1. 4.7 43.8.2,.0%9,2,18.3 4.0 8. 0.9 40:4. 17:9, »1,7..6 4.5 9. 32 58.4 31.2 5. 186 5.0 10 54.7 33.09 9247, - 18.7 9.5 14 23053, 4855 ,, 1823 6 12. 26.8 439, 41821 10 3. 45.5 2482 99.8. 18.5 8.0 14 42.3 20.8, 3584 ..18%7 8.5 13 255 Fall des Balles nach Chronometer-Zeit rd Temp. Auslösung d. Balles N.-Fahrw. Mittag Greenw.4Mittag Chron.-Zt. Reaum. N.-Fahrw. Pendel 1879 Juli 15..23: 323m 382.9 Ob .47%.17:.7. 312.1 189.1 + 22% AGm 950 16. 322 14.3. 27.377 18.8 95 17. 32.3 112 2532 -184 10.0 18. 32. 119.2 11.0 19. 25 .9 2.3 Is 198 11.5 20. 232 >22 110er 194 12.5 21. 20.3 a8, 99.8 Er: 08 13.5 22. 16er 194 15.0 23 15 .8 9 39922393 16.0 24. 51.,4- 5er; 19.6 16.0 25. Ir 48.4 51.6 18.8 16.5 26. 45.3 4122" -18.6 17.0 27 43:99 192 17.0 28. + 39,6 35.9 39.0: 18.8 1765) 29. 56.2 35.0. 55:7 19.4 17.5 30. 55.4 32:2 0737 188 18.0 31. 49.8 25.5.2692 18.5 August 1. 46 .9 23.0 18.7 138 2. 43.3 ee 33: 19.5 3. 40.2 19.9. 3436” 18.8 20 .0 4. 36 ..9 15.9 8:6 19.8 20 .5 5 34.1 1 ce 0 Jo BE DE Be 1 9 21.0 6 31.4 mA) 257.,.20,0 22 .0 { Dera) EA 22.5 8 24.9 3.8: 45511 19 23 .0 5, 3 ra RS) 23.5 10. 18.9 45 574 46.0 19.7 24 .0 14 15 .4 54.2 41.6 ° 18.6 24.5 12 12.7 514 3729192 25.5 15 9.6 48.335352 134 26 .0 14 45.2 .290=:193 26 .O 15 2.8 41.4 246 19.4 26 .5 16 30 59.8 38.35 202193 27.0 17 56 .2 9 IN D2 21.8 18 53.4 11-8:.: 2052 28.0 19 49.9 28.8 er 1 28.5 20. 46 .8 26.2 72180. 1939 29.0 21. 45.3 220: 5835 202 29.5 22. 39.9 54.1 20.6 30 .0 I) Herr Prof. Luther aus Königsberg beobachtete 13.32. 117 Danz. Mittag Fall des Balles nach Chronometer-Zeit Pendel0%0— Temp. Auslösung d. Balles N.-Fahrw. Mittag Greenw. Mittag Chron.-Zt. Reaum. N.-Fahrw. Pendel 1879 Auges 2323: 302. 36:0. 12 05 407 et, 498,8 207 22 41H 3 24. 330 11.3.4598 1.9.8 35.0 28. 298 41.0011 20.5 3.3 26. 2528 4.8. 36.7 20 ..6 32.0 21. 229 1.8 92.8 20 3 33.0 28. 19% AU DE. AT EL 19.2 33 29 DD, 2388 19.2 54.0 3 12 a ee en! 8.7 34.5 31 102 48.9 14.6 19.6 BB Sptbr. 1 Ye! 45:8. 10.0,).119%5 36 .0 . 2 3.4 42.3 .D26 18 .9 56.5 3 0.3 39.0. 0.9 18.3 3 4 29, 56x98 56 .4 18.5 DD 5 52.5 31.2.3239 1.9#3 31,5 6 48.9 20.7 00 18.8 58.0 7 44.9 29.4 42412.719.2 53.0 S 41.2 31.5 1975 35.5 9 SR, 1033 20. 39.0 11 8.8. 2328. 10..19,.6 40.0 12 26 .1 4.9. 18280. 19% 40.5 15 22.7 12%, 1308 41.5 14 13.8 43: 58.3.9383 19.2 42.0 Octb. 4. 121, 52.5. 590.0. 0615,4 49.5 523,059 19.9 58.4 50-7 „14.8 50.0 6 198 58.0. 503 15.6 50.5 7 198 58.38 49.2 14.9 an RL, 8 18.8 HIELT AN 192 5120 2 17.3 56 45.7 14.8 50 .5 1a 14 .9 538.417 14.5 0 12, 2 523.97 240.21 3.8 50.0 13 12.8 91.8.9381 8:0 50.0 14 11:8 508: DDR 13.6 3a 15 10.8 54.0 18.7 50.5 16 10.2 a! 12,8 50.8 I 4828. 50a: 12.2 51.0 18 1.9 416.9, 2721 1122 51.0 19 6.0 44.9 24.1 10.6 51.0 21 2.4 41.2 18.2 10 .6 ana) 22 SEA 10.4 3,8 23 58 58.8 232.30,.13.:935.110%6 5045 24 Dom) 29.2..10x8 107 5083 25 9.8 331.7,.1,8.:84 10:6 50.5 Danz. Mittag Fall des Balles nach Chronometer-Zeit. Pendel0°.0— Temp. Auslösung d. Balles N.-Fahrw. Mittag Green'v. Mittag Ch on.-Zt. Reaum. N.-Fahrw. Pendel 1879 Oetb. 26. 23% 58m 5457 In 13m 3354 6%5 109.6 22 46m 515.0 28. 58 241077 br» 29. 51.4 30:8. 0:2 5,3 50. 50.0 283.83 58.4 10.8 51.3 BJ 1 49 4 28.3 bern 1f 2 52.0 Novbr. 3. 46.3 33.5 Bra 10.4 52 ..0 4 45.8 24.9 49.3 9.8 52.5 8: 45.3 23.0 472522 10.3 52.3 6 44 .4 23.2 BT, 52.5 T 43.3 22.5 -44207 1023 BN-Di. S; 41.7 20.5 4045. 9.6 52:5 10 40.8 N: SEWMFTE-IO2 52, 11 30 138 HU S 525 12 39.0 11.3: 388 9.4 52.5 14 3142 16.9, 24 9.5 52.9 15: 56.4 19,42 3DRUE 9:0 52.5 16. 352 14.2 27.7 3.8 32.5 TE 33.9 25 .6 8.7 52.5 18. 35.4 125: 2372 8.2 53.0 19: 31%8 10.83 20:59” ‚85 53:0 21. 5.2 BE 53.0 22 29.2 8.0 141 er} 5318 25 24.0 a48: 182 (En | 53:0 26 (24 .2) 1.8 De 6.8 DM 28 19.8 12° 59.3 232 6.6 52.0 29 18.2 31,.01..0%2 6.8 51:5 30 16 .7 Da 6.7 51.0 Bee: 15.3 54.2 Die 5.8 50.5 3, 19x58 52.37 54.2 4.5 50 .0 4. 52.8 4.0 49 .0 5 50.5 2,8 48.5 6 8.2 47.2 48.7 34 48.0 2, 42.7 45.5 2.0 46 .0 10. 1.8 40.7 412 1.8 45 .0 14% 30..10934 535.4 39.0 2.3 44 .0 12. 57.8 36 ‚8 3.2 45.5 13: 5632 35 ..0 Dia 45.0 15. 30.5)319 42 42.0 16. 5133 30.2 4.8 41.0 17; 50 ..3 29.1 287 553 40 .5 1) ganz undeutlich. 258 Danz.Mittag Fall des Balles nach Uhronometer-Zeit Pendel0°.0—= Temp. Auslösung d. Balles N.-Fahrw. Mittag Greenw. Mittag Chron.-Zt. Reaum. N.-Fahrw.-Pendel. 1879 Dec. 20. 12 022 24:11 2335 62.8 228 AGB 21. 236 brm 44°,4 218 6.8 38.8 22. 20 .0 6.3 33.0 9. 41.6 200 1 TAB 6.7 37.5 25. 53.8 1:9 41382 6.8 36 .5 26 33.0 1653 MED 6.8 56 .0 21. 36 .8 3 Re 6.6 56 .0 0. 32.9 12.0.9228 6.3 54.5 ai. 30 .7°) 0842, 6:8 34.0 1550 Jan. 1 29.8 820 23SE0 1 33 .0 B) 27V DIAS Zen 32.5 4 2D88 17, DR 7.6 3248 5. 24.7 Aye2 ar! 3a. 6. DIR 2.0 A026 7.8 32.0 d. 22.3 14 44.7 1.9 32.0 I 21.2 013 Aa 1.0 3125 9. AN 59.4: 74028 7 51.3 10 19:2 HELL OBuuDce 1:0 3120 15 15 33.6 6.9 29:55 14 ale cast 2950 15. 12.0 50.8 29829 12 23.5 16. 10.4 49.6 2847 6.6 28.0 18. 8.7 415 25.4 5.8 27.5 22. 2,5 18.8 4.8 25.9 24. 0.4 15.7 22 23:0 28 56 54 .8°) 102 5.3 22.5 Fehr. 8. 19,.2:75286 5.5 16 .0 jr 29.2 SATTE 4.9 13:0 15 6.4 31.2 Zt 12,5 1 26.3 29.2 1.26 12.5 24. 193 10.7583. 1057 6.1 10.0 25 56.8 14.8 6 3-0 28. 14 .2 8.5 6.5 1:0 29% 127 6.6 6.8 6.0 März 1. 11.7 BORS ARE 5.5 2. 1029 HOT 128 30 3 10.83) 19 3 er 5.0 4. 9.4 48.3 59.2 8.2 4.5 5. 8.3 417.38 57.59 3.6 4.0 6. 8.75 Al. .DDM 8.6 4.0 N 2) ganz undeutlich. 3) *) Sturm. 259 Fall des Balles nach Uhronometer-Zeit. N.-Fahrw. Mittag 1880 März 7. 23h 56” April 18.8 m DD] ) ON = ei < Ne) oO Oo m DD WW % BE HE m Ben Om Oo oma (a EN! Ho N RG Qu S & o.Ä Se, Qu Oo (d Se u! > ISSUE RS SS > (Jo) uam: iS (9) 6) Greenw.-Mittag ae a 45 H Danz. Mittag Pendel 0°.0— Chron.-Zt. 545,0 ‚3 52°0 ‚3 50.6 49 .6 3 48.1 3 47:2 46 .7 .2 46.45 .7 46.0 3 45.1 .7 44.0 .0 45.0 3 40.5 3. 398 388.8 4 37.2 36 .2 35 .05 3 34.1 32.2 0 3148 . 30.7 29 .65 3 28.4 I 2b ı 22 .T 22 2 20.15 4 19.3 6 1800 9 16.5 14493 9 132 212 5'120 9 108 LM ee: 3) 1:65 are: 2 5.55 Temp. Rcaum. 80.4 6 SH ab mo Sb a sHu sy un bß Ds uansun suis Sum nano mm nun > . e>) u N & Auslösung d. Balles N.-Fahrw.Pendel. 2m 46m 365 N dee) soui: OL =] 45 45 > o Ttsothusotssusswäashooioesspßstuue st: .. 260 Danz.Mittag Fall des Balles wach Chronometer-Zeit Pende!0%.0= Temp. Auslösung d. Balles N.-Fahrw. Mittag. Greenw. Mittag Chron.-Zt, Rcaum. N.-Fahrw. Pendel, 1880 April 21. 23% 5bm 475.5 4.01 10122 az 22. AHRS ER 1100255 Dar TEN 42.5 23. 46 .2 29321, 1819} 14.2 42.5 95. 45.8 585 13.7 25 26. 24.00 DAR 13:6 42.5 27: 44.2 3». 55.04 Ion 42.0 28. Da Hama 13.5 42 .0 ag. 15.3 222.3. D2.al 13.6 42 .0 50. 45.0 22.2.5095 19.3 41.5 Mai 1. 43.2 22.0. 249358. 126 41.5 2. 41.8 2029, Ana, 12u8 40.5 3. 40 .0 190 4591 23.4 39.5 4. 33.5 44 2. 12.8 38.5 > 37.0 A A a 91-8 6. 3) 14.9 7408 413.6 37.0 7. 34.8 3.3. DIE 133 56.5 fe) 54.7 15.7, 370901588 31.5 ) 34.7 9.9. 8920. 12.8 38.0 11. 54.6 DD. 820 11.8 38.0 12. 34.7 18.0 a ers 38 .0 1». 33.9 127.9. 30ER 12523 31.8 14. 3520) 21.9, 289m 12.7 36.5 15. al 10.4 26 45° 13.2 56 .0 17 29 .0') 8.9)23.0 13.8 35.0 18 29.0 7.8 1214591278 35.0 19 28.0 1.2, 1a 130 34.5 20 21:0 era len 34.5 21. DIL 12.6 54.0 22. 23,8 4.90 14%5,0,12:.8 33.5 23. 25.4 4.0 12 200.12.:3 FORD 24. 25.0 2.90 11,048, 12.6 33.5 29: 24.5 3.07 On 13.1 33.3 27 2089 9, I. I DRS TE .6 31.5 28 199 59:07 2138161 1x0 29 ORT 58.69, 220409 19.3 51.0 30 197 oe ae 31.0 51 1957 D3ED, 28 3.0 Juni 1 1970 58.07 OBIDELA.G 31.0 2 Rz 58.2. »59.2.0915:.6 31,5 5) 19.3 53:28, 97.900,.016..2 305 nn. 5 uinmsnnt Fall des Balles nach Chronometer-Zeit. Greenw.-Mittag. 1880 Juni Juli N.-Fahrw. Mittag. 4.23 55m 19,0 = 18 17 17 Sobbeiıko Sr DB AIOOR SAN AONDLH SEK KR SD ssuoma .4 .9 17% jh D anz. Mittag Pendel 08.0 — gm 57°.0 56 56 55 54 (53 53 52. 51 51 51 50. 50 48 47 46 46 45. 44. 4 (42. 42. 41. 41. 40. 39. 38 38 38 37 B) 36 36 36. 36. 20 oeovo won. ni —/ RER EC CHEE SER .4 .O 2 .ı% 1% = Chron.-Zt. 56°.7 55.2 54 .0 52.55 51.0 49 .65 48.5 47.15 45 .7 SıOO Hm wo 00 oO oa Temp. Reaum. 15°.6 15. 15 15 15 15 16 16 16 17 16 16 16. 18 18 19 18 18 18 19. 19 19 19 19 19 18 13 19 19 bwmbansunmohhbo on ww Suwmnuhhubhkhbhuh en Ne) ww or oO room ubo bio Auslösung d. Balles N.-Fahrw. Pendel, 22h 45m 325.0 32.0 S I) ww © 9 m N N al .5 SCHESCHNSTHEILHE SL ESCHE) I HI ISIISUTIHUISTUE nanunSsumsunsssususussuhhssshhhssähe 362 Kun Danz. Mittag Fall des Balles nach Chronometer-Zeit. Pendel0°.0— Temp. Auslösung d. Balles j N.-Fahrw. Mittag Greenw. Mittag Chron.-Zt. Reaum, N.-Fahrw. Pendel 1880. Jul, 1E22 3 7542 56:9 INES HEINE 2ayı.7 22 ar 17. 56 .8 >34 54 222 46.0 18. 56 .4 35 41545 224 46 .D 19. 55 .6 5352 722.3 46.5 20. DIN BRTE 2 47.0 21: 55.4 >4.3 DLA 21.6 47.5 B2. DEN 34.7 DO D0N 212. 48.0 23. 54.9 33-9 IMST 2083 48.0 24, 55.4 323.47 298210 49 .0 2. 33) 34.3 45.99), 202 50 .0 26: 54.9 33.1 AEDRESUN 50.5 28. 32.3.4085 19 .8 515 2. 519 30.38 38.5 18 .0 51.5 50. His 30.3 3655 182 52:0 al; 50.8 29.6 34.6 192 2.5 Aug. 1. 49.7 28.5 32.19), 18:3 52:5 2: 48 .9 21:3 3039 IT 5358 SE 48.1 27.1 2384 18,8 535 4. 47.6 26.202068 IM 28 54.0 6. 24,93. 238 173 53.8 I 44 7 ZA 7477| oe. 54.0 8. (44.7) 33.203 1 karsıl 54.5 2 338 22.8 18% 18.8 550 10. 453.8 22.3, I 18 .4 55.5 12. AS, 23 18 18.8 57.0 15: 45.8 14.0 19'.6 57:5 14. 43.47 22.6 1289 7,20.2 58.0 19; AM ar MRS 58.9 18. 42.3 31 20.2 46: BUS 19: 42.12 Ze), a 2205 1.5 20. 42.7 BEMDOT 2.9 2. 42.9 21.29, E20: 8 35 22. 42.8 RE 4.5 29. 42.7 21 30213 50 24, 43.1 DIL BC 27T 6.0 23) DIS 2123 65 27 42 .4 31274 DE. DIR 21.5 2.49 28 42.3 Hr4 5580208 8.0 29 41.8 207.1 94.99.0208 8.0 30 BED NE 20.5 0) 31: 40 .9 2 Dirham 20.1 9.0 Septb. 1. 39.2 18.17 50.501520..7 3.0 263 Fall des Balles nach Chronometer-Zeit. ee Temp. Auslösung d. Balles N.-Fahrw. Mittag Greenw. Mittag Chron.-Zt. Reaum., N.-Fahrw. Pendel. 1880 Septb. 2. 23 54m 37°8 12,499 462.7..482375 <20%8 * 1 2241 4601,8:,0 = 313 16.3 #1 389206 8.5 =: 36 .7 154.53 | 10.0 6. 36 .8 43.8 21:2 11.0 1 36 .4 15.3 2 45 21:3 12.0 I) 35.8 14. :8:541301 1 42126 12:55 9 5.7 14.9395 >H.5 155 10 54.9 13.3.3852: 231.0 49,5 11. 54.7 36 .7 20 .6 14.0 12. 33h 12.85 34.8 19.8 14.5 13 33.85 12:8: 336 195 15.5 16 30 .8 29 4 17.8 15.5 = 20:3 859.3 13 .8 17:5 28 19.0 HB en 14.8 17.5 2% 18.1 57.1.7448 14.2 18.0 Octb. 1. 19 7 Be | 14.8 13.0 4. 11.4 54.0 14.0 18.5 6. 9.3 48 .35 49 .7 3.8 19.0 8. 6.25 449 45.2 8 19.0 10. 75 44 15. 124 303 12. Br, 425380 1823 21.0 152 2 4 AL-3: 36.2 1123 21.0 15. 0.7 3703322 11.6 ER 16 53594 ES a 5 273 20 55 .65 32.7 2380 1793 22.0 24. 51.9 a 10.6 >25 29: Te 3 10.8 23.0 28. 471.9 20 0 u 2 23.0 Novbr. 1. 223 55% 8.6 24.5 ci 41.8 208.534 3.8 25 ..0 18: 25.8 > gusli2 92 22.0 16. 24.8 29.2 923 25 17: 339 2.827419 23 218 Das Wiederfinden der offiziellen Zwischenzeit zwischen dem Neufahrwasser und Greenwicher Mittag an den Tagen, wo beide Signale beobachtet sind, giebt am besten über die Genauigkeit des nach der vorgeschriebenen Zeit die Aus- lösung des Balles bewirkenden Beamten Aufschluss, da der Umstand einer Aenderung der Uhrgänge bei der kurzen Dauer als ein nur unwesentliches Bedenken fortfällt. Die ferner in Betracht kommende Frage, ob der zwischen Andruck der Taste und Auffall verstreichende Zeitraum immer constant bleibt, findet weiterhin Erledigung. Zur näherungsweisen Verbesserung durch den 22 264 Chronometer-Uhrgang habe ich, um die Rechnung bequem auf Zehntel der Seeunde abzuschliessen, in der ersten Abtheilung der Beobachtungen bis zum 14. September 1879 die Differenz der Mittagszeiten immer mit der Correetion 95 5 or 10 des Chronometers trat nämlich ein, seitdem dasselbe gereinigt war. Von der geringfügigen Correction seitens der Neufahrwasser Uhr, welche höchstens einige Hundertel Seeunde bisweilen werden kann, ist abgesehen worden. Werden nun zwei Gruppen Beobachtungen unterschieden, solche (I), bei denen der Beamte mit dem vollen Pendelschlag den Zeitballfall bewerkstelligt hat, und solche (II), für welche die Schätzung der halben Seeunde als Nothwendigkeit hinzutritt, in der letzten Columne aus den Deeimalen O0 oder 5 erkennbar, so stellen sich, abgesehen von sehr wenigen Fällen, welche in der Mittheilung der Beobachtung durch Beifügung der Klammer ( ) als Störungen bei der Controlle oder mit der Anmerkung „Sturm“ bezeichnet sind und der Zeitballstation nicht als Fehlgriffe zur Last gelegt werden dürfen, durch Zusammenfassen der nach in der zweiten mit der Correetion + verbessert. Der kleinere Gang 4 Zehntel-Secunden im positiven und negativen Sinne bis zu 10 geordneten Ab- weichungen folgende Summen heraus: + 08.4 + 0°.3 + 0%2 + 0°1 0°.0 — 0°.1 — 0°%.2 — 0%.3 — 0°.4 Anzahl a.| 1- 2 2 Se! 39 43 >21 8 3 Abweich.] 1]. I 3 4 35 26 41 2, 9 4 Aus dem Vergleiche der Abweichungen I. und 11. ist ersichtlich, dass die Schätzung der halben Secunde mit demselben Grade von Genauigkeit vollzogen ist, wie sie der vollen Seeunde beikommt. Ferner macht sich eine Verzerrung der Abweichungen nach dem negativen Sinne bemerklich. Grund dieser Ver- zerrung ist zum grössten Theile die unrichtige Auffassung, dass für die mittlere 9s s =g- Ha: genommen wurden, während 0°.165 statt 0°.2 und 0°.055 statt 0°%.1 die ge- nauere Rechnung ergiebt. Da nun die beiden genaueren Zahlen sehr nahe die Mittel zwischen 0°.2 und 0°.1 und zwischen 0°.1 und 0°.O sind, so erhält man eine der Wahrheit näher kommende Auffassung, wenn man in dem Fehlertableau ebenfalls Mittelwerthe einführt. Hierdurch’ gestaltet sich dasselbe um zu: und + Correcetion des Chronometerganges grössere Beträge, + 1.05.44 083 4 0%2 + 1 + 8.0 — 01 — 2 — 8.3 — 0 bt 12 .0°.0825:1418507 130.000 BON EB E Ar Ana 403.00 18 533.5 1013470: 18:0 6 . . Bi! Zu 18) Ne) daher I. und II. zusammen: 66:.0.'. 32,51 122.00 ae [or | Bub NnnB:ch: KW lEbr VIERTE 2355 Wird von dem Vorzeichen der Abweichungen abgesehen, so erhält man durch Summation der um 0*%.O symmetrisch vertheilten Grössen folgende Werthe: Abw.: Anzahl: 0°.0 14.5 0: 125.5 Den 64.0 0.3 18.5 0.4 8.5 Es ist die Frage, ob der Zufall in dieser Zusammenstellung den Gesetzen der Wahrscheinlichkeitsrechnung Folge leistet. Bilden wir daher die Summe der Quadrate der Abweichungen —= 6.84, so erhalten wir durch Division der Anzahl der Beobachtungen 291 das mittlere Fehlerquadrat: qq = 0.023505, folglich: a — 0.1535 und die wahrscheinliche Abweichung: w— 0.6745.q — 0.1034 Die Ausrechnung der gesammten Fehler dargestellt durch die Form [s für die Grenzwerthe x ergiebt nun: x = — 0.4836 [y dx — 0.2559 a ee = 1.4507 — 0,6719 = SE — 2.4178 — 0.8970 ae ne 5 = 3.3849 — 0,9775 Der erste Werth 0.2559 bezeichnet die Verhältnisszahl der Fehler, kleiner als 0°.05 also = 0, der zweite 0.6719 die Verhältnisszahl derjenigen. die kleiner als 0°%.15 sind. Durch Subtraetion erhält man die relative Zahl der Fehler von der Grösse 0°.1, und die absolute Zahl durch Multiplieation mit der Anzahl 291, daher die Zahl 74.4, u. s. w. Es ergiebt sich daher folgende Zusammenstellung der durch Beobachtung und Rechnung abgeleiteten Grössen: Abw. DBeob. Rechn. 0.0 745 744 0.2 125304218 0.2. -64.0| 65.5 DAR BR 1663 et 0.4 Es 6.6 Die Fehler kommen, wie diese Uebereinstimmung zeigt, ihrer Grösse nach in riehtigem Verhältniss vertheilt vor; daher verdienen die Signalbeobach- 24 18 tungen auch die Berücksichtigung, welche sie in der weiteren Ermittelung der Danziger Uhrgänge gefunden haben. Für die 56 Termine, an welchen ich auf dem Telegraphenbureau unter Benutzung meines während 60° 150 Schläge machenden Taschenchroncmeters gewöhnlich gegen '/,3 Uhr Nm. (Königsb. Zeit) die 13 Neufahrwasser Uhr- signale empfing, sind die auf der Königsberger Sternwarte ermittelten Correetionen der Neu-Fahrw. Uhr im der folgenden Tafel IV. angegeben. Zu 0°%.0 dieser Uhr habe ich die entsprechenden Secunden des Chronometers Kessels zugefügt, mit welchem das Taschenehronometer unmittelbar vor dem etwa 6 Minuten in Anspruch nehmenden Gange nach dem Bureau verglichen wurde. Die gemein- hin erst 2 Stunden später vorgenommene Wiederholung des Vergleiches gab selten zu wesentlichem Zweifel über die definitiv zu verwendende Zahl Anlass. Ix i e r B : TE Dagegen zeigten sich manchmal unter den 13 Vergleiehungen solche die bis 10° Abweichung vom Mittel haben; ihre Entstehung ist durch Nebengeräusche zu er- klären, welehe unvermeidlich auftreten mussten, da der gewöhnliche Betrieb im Bureau während der Zeitvergleichung nicht sistirt war. Indessen dürfte das Mittel aus den 13 Beobachtungen, welche öfter auch wiederholt wurden, eine nur unerhebliche, durch die Störung verursachte Abweichung an sich tragen. Wie exact aber die Signale abgegeben werden, darüber möge folgende Analyse Auskunft geben. In einigen wenigen Fällen nahm ich den Papier- streifen, der beim Telegraphiren sich abwickelt, und in gewissen Intervallen 13 mit Tinte gezogene Striche enthält, zur Untersuchung mit. Die Nachmessung beispielsweise an einem solchen Streifen lieferte als Mittelwerth aus den 12 dem Zeitraum von 5° entsprechenden Entfernungen zwischen den Anfangspunkten der Striche 128.9 Millim. und zwar folgende Einzelwerthe und Abweichungen /\ vom Mittel, ausgedrückt m Millim. und Zeit: N A 128.5 0.4 0.02 1290) — 01 0.00 130.0 — 11 — 0.04 127.5 1.4 0.05 129.0 alt 0.00 1300 — 11 — 0.04 130.5 — 1.6 — 0.06 126.5 2.4 0.09 131.0 — 21 — 0.08 128.0 0.9 0.03 130.0° —-1.1 — 0.04 Die mittlere Abweichung beträgt also 0°%.04 und nach der Wahrscheinlich- keitsrechnung der wahrscheinliche Fehler des Resultates 0°.01. Die Endpunkte der Striche kommen eigentlich für die Beobachtung ausser Betracht, indem die 25 267 Länge der Striche die Dauer des jedesmaligen Andrucks der Taste repräsentirt. Die Nachmessung der 15 Strichlängen ergibt in unserm Beispiel folgende höchst übereinstimmenden Werthe: JAN 14.5"n — 0°.56 — 0°.05 13.5 0.52 — 0.01 13.5 0.52 — 0.01 13.5 0.52 — 0.01 12.0 0.47 0.04 14.0 0.54 — 0.03 12.5 0.49 0.02 12.0 0.47 0.04 12.5 0.49 0.02 13.5 0.52 — 0.01 13.0 0.51 0. 00 14.0 0.54 — 0.03 12.0 0.47 0.04 Die Abweichungen A vom Mittel 0°.51 sind ausserordentlich gering, die Extreme der Zahlen für die Dauer betragen: 0°.56 und 0°%.47. Was den Vergleich des Secundenpendels mit einem Chronometer betrifft, das wie das unsere 5 statt 4 Schläge macht, so möchte nach meiner Ansicht derselb> wenigstens nicht ungünstiger als mit dem Halbensecunden-Chronometer sich herausstellen, da vier verschiedene Intervalle wiederholentlich zur Schätzung kommen, während sonst die Auflassung immer derselben Zehnteldifferenz möglicher Weise mit dem vollen persönlichen Fehler behaftet sein kann. Einige Uhrvergleiche, und zwar die letzten 6, sind übrigens mit dem Chronometer Kessels vorgenommen worden. Tab. IV. m. Kgsb.-Zt. Corr. d. N.-Fahrw.-Uhr. 0°0 = Chron.-K. 1819 Jungs 7. , AR AN, = 12217 3212 50°.72 30... 82 19.71 25 .54 Jul 2.0.3200 18 .54 18.96 1.1 0620 15.39 58.93 13. 2 47 11.46 35 .97 tee VRLR | 11.03 31.60 1100) 120.48 8.84 20 .81 19. 2 .2°,36 6.69 13 .15 23. 2 40 4.19 58 .40 29. 2,22 1.65 37.20 August 2. 2 40 20 59.39 22 .36 8. 72,40 56 .10 0.59 163..,9:29:30 52.51 31.35 21. 2 58 49 .74 12 .03 28. 2 44 45 .43 44 .58 Sept. 423149 41.96 13 .39 26 18* 268 m. Kgsb.-Zt. Corr. d. N.-Fahrw.-Uhr. 0°.0 = Chroa.- x 1879 Sept. 8. 2b,38m Nm. -+ II 20m 40°.79 15:03 Ott. #9. RD) 29.59 26.28 14. 233 28.95 20.10 21. 2a 28.70 9,92 28 2,1 28 45 6.86 29. 2 41 27.65 58.30 Nov. ‚16, 2.46 26.35 50 .57 15. 2 50 26 .26 42 .88 18. 27732 26 .40 39.49 28. 2,29 28.11 26.55 Dezbr. 5. 234 31.49 19 .96 iR; ISO 35.14 14 .26 23: A| 41.50 2.88 1880 Jan. 8. 2 40 47 .96 48.39 15 2..,30 50 .44 42 22 Fehr. 24. 2.88 SE MORZL 8.05 März 9. 22h 10.13 2430 20. 225 26 .14 5.47 April 1. 2 20 32.06 5.84 10. Bull 34.15 4.63 11: 214.25 36.04 5.16 20. 2.35 36 .22 4 .36 Mai .1!: 280 39 .45 0.27 8. 2420 40 .93 56.04 15 2 18 3.55 54 .13 22. 2+3 46.50 51.08 Ds 2236 48.00 48.09 Juni. 3. 20838 48 .09 46 .29 11. 27 41 .63 42 .65 18. 51 An .88 361.23 26. 2,23 43 .34 29 40 Iuls= >. 2, 20 39.96 21.92 10. 242 36.43 13259 16. 2ur12 33.89 10 .24 24. 24 1X 29 .85 5.06 Ancusts 3. . 144.23 Vm: 26 .12 53.25 OS 23.27 47.14 18. uNe48 40.17 40 .67 a I: 12 .56 33.10 Sept 18... ln 49 6.42 22.16 Werden mit Hülfe dieser N.-Fahrwasser Uhr-Correetionen die an den aul- ecführten 56 Tagen gemachten Zeitballbeobachtungen berechnet, so ergiebt der Vergleich, den die fernere Tafel V enthält, auch den Gang des Uhronometers 27 269 ” und der Pendeluhr in Danzig, und zwar olne Anwendung der Danziger Zeit- bestimmung. In dieser Tafel sind zunächst die Chronometerzeiten für den N.-Fahrw. Mittag Zeitballfall angegeben, aber als Mittelwerthe, wie sie die Zuziehung der Greenw.-Signale modilieirt, alsdann die Differenzen oder Chrono- meterzeitbeträge zwischen je zwei auf einander folgenden Terminen, ferner die entsprechenden aus der Tafel III zu entnehmenden auf volle und halbe Secunden abgerundeten N.-Fahrw. Zeit-Differenzen und die nachträglich verbesserten aus der IV. Tafel. Durch Subtraetion der beiden letzteren Zahlen von einander ergiebt sich dann die Correetion, womit die Chronometerdifferenz verbessert als /\ aufgeführt ist. Mittelst Division durch die Anzahl Tage erhält man demnach den mittleren täglichen Gang des Chronometers. Die betreffenden in der III. Tafel vorzunehmenden Subtraetionen der für die Pendelzeit 0°.0 an- geführten Zeiten finden sich in der Columne & — /‘. Wird in diesen Grössen für £ der Werth substituirt, so erhält man /, und durch Division mit der Anzahl der Tage auch den täglichen Gang des Pendels. Tab. V. Fall. N.-Fahrw. Mittag ze 1879 Chron.-Zeit. N.-Fahrw. Uhr Chron Danz.Pend. der m. tägl. Gang uni 7. 238 gam 398.77 Dit. Diff. verbess. D. Correct. PER A Tage. Chron. Pendel. 135.37 —_ 120 — 14 —0°4 72°.93: 962 — 37 3 17 —1’.01 30. 33 26 40 Ye 5 ee WO RN | 03. 578 75_--. 122 2330.58 Juli 2 20 .95 16.0 — 35 — 3.5 05 5 222 555 33 1 2. 4.75 19490 — 40-33 00 94 %0 — 653 6 3.24 —1.09 13 32 435.3 SE RE I ER 3. We 1 KL BE De; 7 aller Ss en DEE Sep Er 2 = 14. 42 .05 HH ein 0. RED - 3 73 -TE a. 32: .2h 6 35h 8 50 59T A a 19. 25 .90 0.5 —- 415-255. 20 B5 57 —3.5 413.1 —03 23. 15 .85 190 ra DE DEI ER T 67 29. >. 50:.10 25 —-20-2%—-0% 259 163 — 371 4 3.15 —0:3 Aug. 2 43.25 waren 39° 031 18.6 Ma 359 6 3.210 — 0 8. 24.35 25.05 20 359: 04156) 43 — 884 8 3.18 —1.10 16 30 59.80 IE 65 10.5 98:77. —.0 27.16.38 31.85.5407 5.3.28 — 18 21. 43 .15 Bean - 4317-031. 832.0. 73E7 73-108 28. 19 .50 Da a 0 34 0.553,27... 8 — 81 85 351 Sept. 5. 29 52.40 Ber HT 10 RI 321 3388109 8. 41 .20 28 1579 Fall. N..Fahrw. Mittag Chron.-Zeit. Sept. 8. 23% 29 41°.20 Octh.9. 23 59 17.35 14. 21. 1880 Jan. 8. 15. Fhr. 4. März 9. 58 57 56 99 11 2 58. an 44. 6. 38. 19. 25 ‚g0 610) 74) .85 Diff. (235.85) — 12°.0 — 11°.20 5 .D5 2.60 0 0 13: an N.-Fahrw. Uhr Dift. I I 270 verbess. D. Correect. Chron. A 0°.80 24°.65 0.64 —0 .64 025 0.8 0.25 —0.5 0.50 0.20 0.30 0.20 0.59 —0.59 0.14 0.64 2.31 y 34 2.78 — 0.2 3.65 —0.85 6.35 —0.15 64T 00m 2.48 —0.52 20.2717 7.04 —0.46 8.39 00.61 5.92 — 0.58 2.09 0.09 1.89 0.39 0.18 —0.82 323 2.23 1.48 — 2.52 9:60. 1.10 PR) RN 29 4 3 14 De) 3% 17. .91 01 „50 .65 .20 ‚al .62 .3D ‚07 NR, Dr. h) 17. 4. 13 14. 152 .8 S) .95 Danz.Pend. ING — 17°.25 — 4.89 — 7395 — 2.0 55 ‚30 34 .26 .04 .36 .01 ‚90 9 10 11 12 m. tägl. Gang . Chron. Pendel. — —0),88 0°,98 — 0 .98 1.39 — 1.14 1.40 — 1.00 1.27 —0 .92 0.90 — 0 91 0.831 — 0.95 1.20 — 109 1.50 — 0 .60 1.33 — 0 .34 1.55 — 0 .34 1.47 — 0.32 1.30 —0 .87 1.26 — 0 .57 1.36 —0O 47 0.93 —0 .9 0.47 — 0.45 0,47 —0 54 0.33 — 1.00 0.21 —0 .56 0.28 —0 .87 0.67 —0.7%9 0.84 —0 .9 0.62 —0 .89 0.87 —0.84 271 Fall. N.-Fahrw. Mittag ws 1850 Chron.-Zeit. N.-Fahrw. Uhr Chron. Danz. Pend. der m. tägl. Gang Mai 22. 2 wa Diff. Diff. verbess. D. Correct. IN N—-N N Tage. Chron. Pendel. 4°,95 2°.0 1550950 NAEH ET 2 5090 27 20.90 1.65 0.0 0.09 OROIT TA TI — 6, 7 102257 0888 Juni 3 13.25 3.90 09.0 468-0467 73.42. 1079. 7,317 8 033 0 1 11 15 .35 345 — 20 — 12 0293 3214 9995 — 621 7053 —0.89 18 11:0 Ba ar 258-1085 #120 05. 02 0 88 26 5.85 15 3-38. 0424.27 10,85, 6 5 7 00 3 1.70 3.6 3 7A ER TE 700,6 10. 54 58.05 1.15 9 8 2 540.04 1.110659 54476 0193 16 56.90 1.59 — 43 5 4.04 — 0,54. 20.1 ER u FO 24 55.35 7 Ber Br. 0 NR 19101000 Ang. 3. 48 .10 41.3 —- 20-25 —05 343 11.64 — 821 7049 —1.NM 10 43 .32 1.59 2.50 — 620 —1.40:..0.2 887 =—18.08 80.05 —IE08 13 42.30 —0.10 — 70 — 4.61 2:39. 2.29 - 175-779 21 990.25 02 27. 42 .40 6.6050, 6.414 — 1.14 5:46 1162, —I0: 7,12, 0,46, — 0. Sept. 8. 35 .80 Da in der vorstehenden Tabelle die Tagesintervalle zwischen den unver- änderten Mitteln der beiden Signalzeiten mit Neufahrwasser Zeiten in Vergleich gebracht worden sind, welche den im Durchschnitt 2 Stunden später beginnenden Tagen entsprechen, so werden die mitgetheilten Zahlen zwar mit kleinen Un- genauigkeiten behaftet sein, auf das abzuleitende Resultat aber dürfte die geübte Vernachlässigung von ganz unwesentlichem Einfluss sen. An 3 Tagen, nämlich 1879 Septbr. 8., 1880 März 20. und August 18., konnte nur eine Zeit- ballbeobachtung verwendet werden. Die für den 5. December 1879 angeführte eingeklammerte Zahl ist keine Beobachtung, sondern Resultat eine Interpotation, entstanden durch Annahme der Gleichheit des Pendeluhrganges um diesen Termin herum. An die in dem Bisherigen aufgestellten Tabellen knüpft sich nun die Berechnung des Längenunterschiedes in der Weise, wie hier an dem ersten Termin, 1579 Juni 7., näher auseinander gesetzt wird. Durch Vergleich der Zeiten auf dem Telegraphenbureau wurde gefunden: N.-Fahrwasser-Pendel 3% 23” 0°.00 wozu die Correction 1 21 32.12 also 4 44 32.12 Kgsb. Zeit — Chron. Danzig 4* 11” 50°.72. Diese Zahlen sind aus der Tabelle IV. zu entnehmen. 30 Der unverbesserte Unterschied beträgt: 32m 415.40 Die Danziger Zeitbestimmung für den Juni 8. um 9" 10% m. Danz. Zeit enthält Tafel I. Die Correction des Pendels — 12” 30°%.85 und mit Ver- wendung des Uhrganges aus Tabelle V. folgt die Pendeluhreorrection für: Juni 7. Danz. Mittag — 12" 29°.46. Da nun Mittags das Pendel Or 12” 29°.46 zeigte, und 29.46 früher die Pendelseeunde 0.0 der Chronometerzeit 23" 34" 11°.4 (Taf. III.) entsprach, so ist: ir 0% 12m 298.46 Pendeluhr — 23" 34" 40°.36 Chron. daher die Chronometer-Öorrection Juni 7. Danz. Mittag: + 250 19,14. Durch Zusatz der Chron.-Verbesserung, welche aus dem Uhrgang der Taf. V. ‚ermittelt wird, für den 4 37” m. Danz. Zt. (= # 44= Kosh! Zu) an diesem Tage unternommene Uhrvergleich auf dem Telegraphenbureau — + 0%.58, ergiebt sich die Chronometer- Correction: 292 SE und durch Abzug dieser Grösse von dem obigen unverbesserten Unterschied die Längendifferenz: 10232:68. Die Zahlen, welche in obiger Auseinandersetzung unterstrichen sind, findet man als die für die erste Beobachtung in Betracht kommenden Grössen in der folgenden Tafel VI. wieder. Die in der hier mit 1 bezeichneten Columne auf- veführten Pendeluhreorreetionen sind diejenigen. welche den Terminen der Danziger Zeitbestimmung sich nahe anschliessen und mit dieser berechnet sind: die zugehörigen ebenfalls unter Rubrik I stehenden 20 Längen-Differenz bestimmungen gelten als solche, welche eigentlich zur Lösung unserer Aufgabe in Anwendung kommen. Wird nun eine beliebige dieser Bestimmungen als die einzige zwischen Königsberg und Danzig ermittelte angesehen, so können, wenn wir von dieser ausgehen, durch Zuhülfenahme der in der Tabelle V. 3 Danz. Pend.“ g . unter Rubrik ” A angeführten Zahlen also durch Benutzung der Königsberger Zeitbestimmung allein die Uhrstände unseres Pendels gefunden werden. Damit erhalten wir 56 relativ zu deutende Längendifferenzbestimmungen, deren Verwerthung, insofern sie eine Vermehrung des telegraphischen Signalmaterials repräsentiren, wünschenswerth erscheint. Wählen wir als Ausgangsbeobachtung die erste, so werden die Uhreorreetionen: Jun 0. —12% 298.46 ZI —23 .27 Juni 30. — 12 2.528.753 NK — 1.72 Jul 2% —12. 54.45 u. 8. W. Diese Zahlen für die Pendeleorrection, wie auch die zugehörigen Resultate für die Längendifferenz sind wiedergegeben in den Columnen 11. 31 Tab. VI. 273 R Königs- Danzig - Correctionen. 1579 bers. ie T, II. T = Pendeluhr. Chronometer. Längen-Differenz. dam 7. 1.47.40) = 12 246 29°.46,40°.86 -+ 2b 1914 19.72) 217,63 21%68 11 4 0.58 30, 1 7582.17. - 1252.73 52.68: 27.93 4 261 328.07 7132.47 21 .70 21.65 35.2 0.40 Juli 2. 59 .58| —12 5445 5.2 2.15 + 26 37.85 38.24 21 .34 21 .61 20.7 0.39 7. 1646| —13 0.10 5.60. + 26 54.40 54.85 21 .61 5.5 0.45 | 13. 3549| —13 6.6 46,.18° E27.18.80 14.22 | 21 .27 39.5 0.35 | 14. 39.45 | —13 7.36 42.76 + 27 17.24 17.7 21 .66 35 .4 0.55 17. 48.08 = 13.110 48. 10.52 33:68 - 27 26.32) 26.64 | 21.39 21 .43 23.2 0.32 19. 53.54| —13 12.58 12.600 27.98 + 27 32.02 32.31 21 .23 21 .25 15 .4 0.29 23. 5.79| —13 16.23 15.93 +27 44.07 44 41 21 .38 | 59,7 0.34 29.: 24 45 | — 13722 22 22.63 57.22 +28 12.78 3.08 | 210817217918 35 „0 0.30 Aug. 2. 37.03| —13 25. 4.6585 +23 12537 5.4 | 21 .32 18.7 0.3 oe 13 Dr 1 9 BE 15727531 1785 26 02 + 28 33.98 34 .32 21.19 54.5 0.34 16... 218.16:| — 13 .,40:.36 0.56... 28. 59044. 59.1611.. 21,40 20 .2 0.32 7 21. 37.71| —13 45.83 45.65 44.18 +4 2915.32 16.17 21 .54 21.36 58:00 0.35 28 0851| —-13 5.14 20.84 +4 29 39.16 39.54 a1 SRET 0.38 Sept. 5. 238.571 —14 15.31 1.18.83 21. #.830.16979 112 21 45 21.32 >19 00353 8, 39.76) —14 4.58 42 18 +4 30 17 82 18.21 21 .55 37.6 0.39 Oct 9. 3.31| —14 31.85 1755 + 0 42.47 42.55 20 76 45.7 0.08 14. 8.85 | —14 36 .72 12.62 + 0 47.35 41.48 21 .37 35.9 0.10 21. 1878| —14 4.67 4.35 287 + 0 57.13 57.27 21.51 21.19 18 .2 0.14 23. 2159| —-14 46.67 466 49 0.07 + 0599 0.07 21.52 21.34 13 .4 0.14 29. 29 .35.| — 14.52.22 62:42:04 1 058 7.10 21 ..65 0.2 0.12 Nov. 6. 36.28| —14 59 .52 4522 + 114.8 14.85 21.40 45.7 0.10 15 433.381 —15 7.8 31.91... 192209 22.20 21 .13 30 .05 0,11 18. . 47.23. | — 3520110 12 11.01. 34.32. .4 1529.68: ,25 83 21 40 21.29 23.2 0.15 274 1879 Königs- Danzig - Correctionen. 1850 Bez, re i Chronometer. en Nov. 28 27162, 15807216 19°,36 -- 17.407.642 40°.78 1 72.21.38 22 0.14 Dez. 5 11.53| —15 20.00 19°.93 10.50 + 1 49.50 49 .66 21:37 20 D0 .5 0.16 112 78207.889, 2150155 0.537 27 195947259 ;:62 21.26 39.0 0.15 23. 38.62| —15 25.43 24.60 42.93 +, Se 07T DA 21.37 20 54 17.5 ORT Jan. 8 59.57 | —15 39.36 22.06 + 2 37.94 38.08 21 .49 42.7 0.14 15. 8.22| —15 43.33 42 91 13.33 + 2 46.77 46 .90 21 .32 20 ..90 2989 0.13 Febr. 24. 2661| —16 2.16 18.56 + 2 41.14 41 .% 21 .40 16 .7 0.12 März 9. 15.39 | —16 15.2. 14.31 582 + 2554.18 .54.25 21.14 29.75 50 .6 0.07 20. 20.67 | — 16 20.13 0.635 2 2959837..59.43 2er 40.5 0.05 April 1. 2622| —16 26.61 5.01 + 3 4.9 5.04 21.18 28.4 0.05 10. 29 .52| —16 35 .57 2.07 +3 73 79 21.55 16 .5 0.04 uk, 30.881 —16 41.58 50.587703 7, 9RA37 EIEAT 21 41 IEO 0.05 20. 831.86 | —16 44.20 44.17 49.75 =-,3210#25 210.32 217942 21H 5.55 0.07 Mai 1. 39 .18| —16 52.92 42.42 + 3 1758 17.65 PAlzBB: 49 5 0.07 8 44 .89| — 16 59 .54 36.54 + 3 23.46 23.53 21 .36 37.0 0.07 19 AAO LT TA. 32.19. 2.3 27.:81.37.89 21 .51 26 .45 0.08 22.2 .55,.42.| — 7 1411,62 26.124 3133.88 33,96 21.46 14.5 0.08 27. 59591 17 el5rsT 15.80: 21.67 + 3 33.33 38.38 21.53 21.46 5.8 0.05 Juni 3 1.50 | — 17 22.03 19.33 + 3 40.07 40.11 21.99 DEI 0.04 Like 4.98| —17 29.34 16.49 + 3 43 51 43 55 21 .43 47.15 0.04 18. 3.413), — U 95n35, 3214 12,5 173847895. 47.:37 21782029 37.2 012 264 213.942. Un MOR5S 12.184 4-1.2118.952529° 53297 21 .67 25.2 0.05 | Juli 3 18.04 | —17 49.16 351 4 3 56.49 56 .54 21 .50 | 14 .35 0.05 | 107529582) 2 1 72564 DO 80 I AL LEE | 3.28 0.03 292 Jo 1880 a 4 ne - Correctionen. ” t \ Pendeluhr. Chr@nomcter. Längen-Differenz. Juli 16. 23°.65 | — 15” 17.08 54.78: 1. Ar BE 2.3190 56 .7 0.01 BAR TI —- 187 32 EEE EU EA: 3 324 21 55 21°.39 47 .75 0.01 Aug. 3. 32.87 | —18 19.% 48.350 + 4 11.20 11.18 21 .69 28 .54 — 0.02 10. 36.131 —18 28.17 4537 + 4 14.63 14.63 21 50 11.2 0.0 | 13. 36.50! —13 36 .25 4.95 + 4 15.05 15.05 | 21.45 87 0.00 | 27 338.86 | —138 45.46 44.93 42.66 +4 4 17.34 17.34 | 21 .52 21.04 57.2 00 Sept. 8. 44.26 | — 13 56 .20 3720 + 4 2.30 22.80 | 21 .46 41.0 0.00 | Es ergeben sich aus der vorstehenden Tabelle folgende Grössen für die Längendifferenz, welche durch die Ueberschriften: I, Ha, IIb unterschieden werden. lla enthält die 20 Bestimmungen aus der Abtheilung II, die mit denen der Abtheilung I correspondiren, während die Bezeichnung IIb den sämmtlichen 56 gelten soll. 216 1i lla IIb 20°%.76 91.14 21°.18 \ 21.18 Kempen 21.19 21.23 | 21.25 | 21.26 | 21.27 | 21.31 | 21.32 | 21.32 | 21.34 | | 21°.36 | | 21.37 | 21.37 | 21.37 | 21.38 | 21.38 | en 21.39 20°.54 21.23 21.40 20.73 | 21.32 1.40 20.90 | 21.34 31 40 20,97 | 21.37 21.40 21°.04 | 21.37 21.41 21.19 | 21.39 91.42 21°.95 | 21.40 91.43 21.29 ren 21.45 21.32 21.51 = 91.45 21.34 Ar 21.46 21.36 21.02 21.46 21.43 21.54 21.50 21.46 ande 21.50 21.51 21.55 21.51 21.61 21.68 21.51 21.65 | 21.70 21.52 21.68 | 21.78 21.52 21.78 | 21.80 21.53 21.80 | 21.53 21.54 21.54 | 21.55 | 21.55 | 21.55 21.61 | 21.65 | 21.66 21.67 21.68 21.69 21 69 21.70 21.70 21.78 21.87 213221332130 | 21.49 21.47 21.50 | 21.45 21.46 21.39 Mittel Mittel Mittel ln De 312 21°.487 21°.448 a 277 Der Mittelwerth von Ia eleicht ziemlich dem von IIb, bei welchem letzteren natürlich wegen der grösseren Anzahl Beobachtungen die einerseits aus un- richtiger Ballsienalisirung andererseits aus unrichtiger Vergleichung mehrerer Uhren entstehenden Fehler besser eompensirt sind. In diese zweite Fehler- abtheilung fällt auch der Betrag von etwa auf dem Transport vorgekommenen Sprüngen des Taschenchronometers. Nennen wir nun die Längendifferenz, so weit sie aus den Daten ermittelt werden kann L, ferner e den constanten Unterschied, entsprechend der willkürlichen Auffassung, wonach die erste Be- obachtune I mit II identifieirt wurde, endlich x den für das Mittel IIa übrig bleibenden Fehler, veranlasst durch jene beiden sehon bezeichneten Fehlerab- theilungen, so gelangen wir durch folgende Betrachtung zur Verbesserung des Resultates 1. Die oben im Allgemeinen gegebene Uebersicht der Fehler in der Sienalisirung des Zeitballes, wie sie aus den Zwischenzeiten zwischen den beiden Mittagen resultiren, hat die grosse Genauigkeit des Signaldienstes dargethan: für die uns hier speziell interessirenden Intervalle finden wir mit Ausnahme eines für den 5. Dezember 1879, an welchem Tage der Zeitball nicht gesehen werden konnte, folgende mit Rücksicht auf den Chronometergang verbesserte Werthe: LP ” Intervall Abw. v. Mittel 1873. Juni ..2....18 14m 34 0.01 30. 39.15 —0.135 Juli 2 39.06 —0.4 17 39.05 —0.03 19 39.15 —0.13 29 33.96 0.06 Aug. 21 38.87 0.15 Sept. 5 38.98 0.04 Oct. 21. 33.88 0.14 a. 38 .98 0.04 Nov. 18. 39.17 —0.15 Dezbr. 23 39.17 —0.5 1880 Jan. 15 38.87 0.15 März‘ 9. 39.04 —0 .02 April 20. 39.03 —0.01 Mai 27. 39.05 —0.01 Juni 18. 39.04 —0.02 Juli 24. 33.93 0.09 Aug. 27. ..39 .02 0.00 im Mittel 39 .02 0.07 (m. Fehler) Durch den Neu-Fahrwasser Uhrgang, welcher an und für sich klein ist und im Laufe des Jahres sich ziemlich compensirt, würde zu diesem Mittel allerdings noch ein Ueberschuss von 0°.01 hinzutreten, der aber, da er nahe zu auch bei allen 56 Beobachtungen sich geltend macht, zu übergehen ist. In 35 278 Anbetracht der selır nahen Uebereinstimmung von 39°.02 mit dem vorge- schriebenen Betrag von 39°.00, der kleinen mittleren Abweichung, und des Umstandes, dass für die Mitte beider Mittagszeiten die Rechnung geführt worden ist, vernachlässigen wir diese aus unrichtigen Signalzeiten hervorgehende Fehler- quelle gegen die nun für die Mittelwerthe I und Ha sich gleichbleibende Fehlerquantität x, gegen welche die für das Mittel IIb entsprechende wieder als verschwindend klein angesehen werden kann. Aus den demnächst aufzu- stellenden Gleichungen: L + x = u 21,312 Runge Fix =0721..487 LH e=7 21.443 folgen die Werthe: —0::039 — 0.175 QM also 1.172 214.273 Die nähere Ansicht der nach Grösse der Abweichungen geordneten Zahlen in der Tabelle V1l zeigt, dass die Mittelwerthe der drei Gruppen in jeder deı Abtheilungen I, Ila und IIb einigermassen gut übereinstimmen. Der mittlere Fehler einer Beobachtung in I beträgt 0°.259, der wahrscheinliche des Resultates 0°.051. Obgleich Ila nur 20 von den in IIb zusammengefassten 56 Beobachtungen enthält, stimmt doch der mittlere Fehler einer Beobachtung nämlich für Ila 0°.137 für ]Ib 0°.138 überein. Die wahrscheinlichen Fehler des Resultates betragen 0°.027 und 0°.016. Am besten scheinen die Grössen in der Ab- theilung Ilb den Gesetzen der Wahrscheinlichkeit zu entsprechen, natürlich da die Anzalıl der Beobachtungen hier am grössten ist. Die Berechnung der Anzahl von den 56 Beobachtungen, welche die 4 Abweichungen, nämlich 05.0 — 0°%.1, 0°%.1 — 0°%.2, 0°.2 — 0°%,5 und darüber haben, gewährt folgenden Vergleich: Anzahl Abw. Beob. Berechn. 0°.0 — 0°.1 29 24 0.1-—0.2 11 18 0.2—0.3 12 1) grössere 4 5 Fasst man die Abweichungen 0°.0 — 0°%.1 und 0°%.1 — 0°%.2 zusammen, welches 40 Beobachtungen gegen 42 der Berechnung ergiebt, so ist die Ueber- einstimmung in diesen weiteren Grenzen besser, als in den separirten Fällen. In der bisherigen Untersuchung wurde stillschweigend angenommen, dass die Dauer zwischen Abgabe des Ball-Signales durch Druck der Taste und dem Auffall über die ganze Zeit der Beobachtungen hindurch sich constant verhalten hat. Die Beantwortung dieser Frage wird allerdings mit gewissem Vorbehalt aufzunehmen sein, insofern sich andere Beobachtungsfehler hineinmischen. Zwischen der zur Auslösung des Balles vorbestimmten Secunde bis zur nächsten 37 279 vollen Minute an der Neu-Fahrwasser-Uhr verstreicht ebenso viel Zeit, wie am Chronometer zwischen der Seeunde für den beobachteten Auffall und der jener vollen Minute entsprechenden Secunde gezählt wird, sobald zu letzterem Zeit- „raum die Fallzeit hinzukommt. Die folgende Tafel VIII enthält diejenigen zum Theil schon in dem Früheren angeführten Zahlen, aus welchen diese Fallzeit er- mittelt werden soll. Als beobachtete Zeit für den Auffall in der ersten Columne gilt wieder die Mittelzeit beider Mittagssignale (vgl. Tab. V Zahleneolumne 1), der Unterschied dieser und der Zahl der zweiten Columne (Chronom.-Zeit — 0°,0 N.-Fahrwasser Pendel, vgl. Tab. IV letzte Columne) ist mit der folgenden N.-Fahr- wasser Pendelzeit (vgl. Tab. III letzte Columne, Ergänzung zu 60°.) zu vergleichen, woraus die unverbesserte Differenz hervorgeht. Durch Anbringung der für die Mitte der Mittagszeiten berechneten Uhrcorreetionen erhält man dann die Fall- zeit. Aus allen Bestimmungen mit Ausnahme der vom 9. October 1879, wo Jedenfalls bei Vergleichung der Zeiten eine Unregelmässigkeit des Taschen- Chronometers vorgekommen sein muss, findet sich als mittlere Fallzeit 1°.21, von welcher die einzelnen Beohachtungen um die zuletzt angegebenen Beträge abweichen. Tab. VI. { Cvrreet. | Fall- Abweichung N.-F. N.F Chrono:: eter Pend Diff. Chron. Pend. | zeit. v. Mittel 1879 Juni 7. 398.77 50°.72 13°.0. 2°.05 —0°50 — 0*.09 | 17.46 — 0°. 30. 26.40 5.54 101.86 —0.33 —0.06 | 147 —0.% Juli 2. 20.95 18.96 595 149 —0.31 —0.06 | 1.12 0.0 u. 4705 58 3.560 1.83---0 37. -—-0.07 } 1.38 EIN 13. 45 355 355.97 5320 133 —0 27 —0.5|11%6 015 14. 42 .05 31.60 51.5 1.95 —0.45 —0.08|1.2 —0.21 17. 32.25 20.81 50.0 144 —0.25 —0.06 11.13 0.08 19. 25.90 13 15 485 1.5 —0.2 —-0.07|0% 05 23.15.85 5840 40145 —0.35 —0.4|1.15 (8) 0°%.13 0.06 29. 56 10 37.20 25 140 —0 2 —0.08|1.15 0.08% Aug. 2.43.25 92.36 40.5 139 —0.%5 —0.511.08 0.13 8.24.35 059 37.0135 —0.%5 —0.410% 035 16. 59.80 31 355 3.0145 —0.24 —0.4|117 0 21.43.15 12.03 305 1.62 —0.27 —-0.0 |1.31 —0.09 28.19.50 4.58 36.5 142 —0.29 —0.05 | 1.08 0.13 Sept. 5. 52.40 13.39 2.5 151 —0.24 —0.02 |135 —0.04 8.41.20 1.03 215 1.67 —039 —0.4|12 — 0 ..03* Oct. 9.17.35 36.8 95 0.57 —0.06 —0.02 |(0.49) (6) — 0.06 14. 11.850 20.10 95 120 —0.07 —0.8|110 0u 231. 230 9.92 9.01.38 —0O11 0.001127 —0.06 23.58.75 5856 95139 —0.10 —0.01|1.28 —0.07 29. 51.30 58.30 85 150 —0.09 —0.01 | 1.40 —0.19 Nor. 6.4430 5057 7513-008 —0.01|11 00 15.3640 2.858 751.02 —0090 080!0%3 038 18.3.5 3917 7018 —-0.12 001 1.17? 008 23.1980 65 80135 —0.10 00'117 0 Dez. 11. 59.40 14.26 16.0 1.14 —0O.11 0.01.07 0.4 23.4165 2.838 251.27 —0.14 0©5|11 00(1) 0.1 280 dere . Correct. Fall- Abweichung NER N-F. 3 Chronometer Pend. Diff. Chron. Pend. zeit. v. Mittel 1880” Jan) 8. 2. A373 0.1 0°.03 |1 15.011 ION 2EOIIIL HIT ENT 0.03 |1. Febr. 24. 19 .30 25-0509 0.03 |1 [0 0 .05 50.0 März. .9,.5.80° ,2.36, 575 0.91.22 9 .05.,,.:0:0#.|,0..93, 0228 20: -0:.00. 99.47 6 1.03. 0.05 90:00,.1.04 0°,.17* Apıil 1.53.80 5.84 13.0 0.96 —0.4 0:20.09 0.2 10.50.57 4.850132 2008 0.0 31 2070 n 17. 49».85- '5..16:116 .5 20. 48.20 4.36 17.5 Mai... .43:..107,,.0:27 741878 D 15 0.06 29 — 0.08 30 — 0.09 13 0.05 29 — 0.08 1 1 0) 1 0 1 1.19 —0.05 0.01 1.34 —0.06 0.01 i2330- 0.05 0.02 1.16 — 0.05 0.02 1.32 —0 .06 0.05 Kormeenb. .0.031 1 1 1 f 1 1 1 1 1 1 1 1 1 I 1 ] 1 1 1 1 1 EA 31 —0.04 0.02 | 1.29 — 0.08 Juni. .3.,19 25 746 29728 5.1 .465=0..03 0.00 | 143 —0.22 (19) — 0.06 »0,,.-.0.03,° 30.017. 11 Als: 67 -0.11 —0.% | 1500283 45 —004 —0.03 | 138 — 0.17 28 —0.04 —0.08|1.21 0.00 49 0..02 ==0.03: |. 1 Al 2 527 ee 0.20 416. —- 0.01. 0803 Et 12 0.09 1997 2.0.01. 0,03, 1.25: 0.08 1 1 1 1 1 .3D 0.08 0.02. 40 — 0.19 Jul 301.270: 21792 2145 107598.052 13.39 538.0 16. 56 90 10.24 14.5 24.55.35 5.06 11.0 Aug. 3. 48 10 5325 6.5 10743, 89227 149225 .18 0.01 0.02 al 0.00 18. 49780740 6 595 113 0.00 0.01 14 0 .07* DTRAOFANE33, 0252 Hl 0.01 0.02 a —N) (02 2 ey Sept. 8. 35.80 2 16 7 5 TM 001 .0.0] © .18 0.08 Da die Sicherheit der Beobachtungen an den Tagen am grössten sein wird, an welchen die Zeit zwischen beiden Ballsignalen dem offiziellen Zeitintervall am nächsten kommt, so sind in erster Reihe diejenigen aufgeführt, für die jene Zwischenzeit keine oder eine nur bis zu 0°.2 gehende Abweichung ergeben hat, und ausgerückt die übrigen, bei welchen entweder eine grössere Abweichung oder dureh X bezeichnet nur eine Signalbeobachtung notirt ist. Die zur Entscheidung der Frage über die Constanz der Fallzeit in Betracht kommenden Abweichungen — und die Hälfte der abgesonderten widerspricht ebenfalls nicht — befolgen nun eine gewisse Periodieität, die durch Abtheilungen und durch beigesetzte Mittelwerthe näher gekennzeichnet ist. Da die Mittel der positiven Ab- weichungen sich zu gleichen scheinen, wie auch die Mittel der negativen, so habe ich zweierlei Werthe allein als endgültig angenommen, nämlich: 1°.14 1.3 aus der mittleren Dauer 1°.21 durch Zusatz von — 0°.07 und + 0°.12 entstanden. Nach früheren Beobachtungen mittelst des selbstthätigen Rücksienales vergeht zwischen Tastendruck und dem erfolgten Auffall des Balles ein Zeitraum von 1°.2 bis 1°.4. Diese Mittheilung machte mir gütigst Herr Postrath Winkelmann 39 281 aus den Acten. Die hier angegebenen Extreme stimmen gut mit meinen Be- obachtungen überein, wenn die um co nd 00 Seeunde von mir zu früh er- langte Auflassung einem persönlichen Fehler oder dem Umstande vindieirt wird, dass aus grösserer Entfernung (beinahe eine Meile) und mit unbedeutender Vergrösserung (18 mal) die Beobachtung des Endes derartiger Vorgänge in jenem Sinne beeinflusst werden muss. Ueber den Grund des zwiefachen Ver- haltens der Fallzeit vermag ich nichts anzuführen. Werden nun die Längen- differenzen IIa und IIb mit Rücksicht darauf verbessert, was einfach durch Zulage der Differenz beider Fallzeiten 0°.19 für die Beobachtungen 1879 Juli 2. — Aug. 16. und Nov. 6. — 1880 April 1. geschehen kann, so erhält man | folgende Uebersicht: 40 19 389 lIa ae 21.33 21°.33 21.46 217.42 21.46 21.45 21.50 21°.51 | 21.50 21.51 | 21.51 21,92 21 51 21.52 21.51 21.53 | 21.51 21.53 | 21.59 21.54 | 21.52 21 54 | 2153 »> 21.55 = 91.53 21.56 21.53 21.56 | | 21.54 21.58 21.54 21.59 21.55 21.68 | 21539 21.70 | 2155 21.78 21.56 21.56 21.57 | 21.58 | 2 21.65 21°.85 21.54 21.56 21.56 21.52 21.53 21.55 21.85 Mittel Mittel In 2547 4 21".534 'Ye55} 253 Ausgeschlossen wurden die Bestimmung vom 9. October 1879, wo, wie erwähnt ein oflenbarer Fehler in der Vergleichung des Taschenchronometers vorgekommen sein muss, und die vom 5. Dezember 1579, welche mit dem Wertl 22°.06 die enger gesetzte Fehlergrenze überschreitet und ebenfalls auf einen Fehler der Zeitvergleichung zu deuten scheint, obwohl bei dem Mangel der Zeitbalilbeobachtungen an diesem Tage diese Frage nicht entschieden werden kann. Wird nun auch die correspondirende vom d. Dezb. in der Abtheilung I (es ist dies die letzte Zahl 21°.85) fortgelassen, so erhält man folgende Mittelwerthe: Fr. 702721:.286 (19'Beob;) lla 21.547 (19 Beoh.) Ib 21.534 (54 Beob.) und wenn die zwischen lla und IIb obwaltende Differenz von 0°.O15 in der- selben Weise, wie oben auseinandergesetzt ist, an I als Correetion angebracht wird: Diese Bestimmung weicht garnicht von der obigen ab, obgleich einige nothwendige Aenderungen an den Daten vorgenommen worden sind. Indess gestaltet die Anwendung der Wahrscheinlichkeitsreehnung die Fehler hier kleiner als oben. Es findet nämlich folgende Relation über die Vertheilung der Fehler in Bezug auf die gegenwärtig auf 54 Beobachtungen beschränkte Anzahl statt: Anzahl: Abw. Beob. Berechn. 0°.0 — 0°.1 32 33.4 A a 1 IH 16.3 02—053 4 3. = 0.3 —0.4 1 0.4 54 während jener Vergleich lautete: Anzahl: Abw. Beob. Bereehn. 0°.0 — 08.1 29 24 0.1—02 11 15 02—03 12 9 grössere 4 5 56 Hiermit erhalten wir den Beweis, dass die Ballfallzeit den genannten zwie- fachen Betrag wirklich gehabt hat und die Gruppirung der Beobachtungen dem entsprechend richtig vorgenommen ist. Die gefundene Länzgendiflferenz bedarf nun noch der Veränderung durch mehrere Correctionen. Zunächst muss auf den Einfluss aufmerksam gemacht werden, der sich störend auf das Resultat äussert, ohne vollständig genau beseitiet werden zu können, hervorgerufen durch den Umstand, dass nicht die- 42 197 384 selben Durchgangssterne auf beiden Observatorien beobachtet, sondern in Königsberg die Sterne aus dem Berliner Jahrbuch, in Danzig aus dem Navtical- Almanae genommen sind. Um einigermassen diesen Einfluss zu schmälern, beabsichtigte ich anfänglich das Mittel der Differenzen der gleichzeitig in beiden Jahrbüchern Sternpositionen als Correction zu verwenden, wofür bei 32 Sternen, welche den ältern Fundamentalsternen angehören 0°.051. bei 21 anderen 0°.082 und als Resultat aus beiden 0°.063 sich ergeben. Die speciellen Vergleichungen sind nämlich die folgenden: vorkommenden Berl Jahrb. — Naut. Alm. Berl. Jahrb. — Naut. Alm. @ Andromedae 0°.01 2 a Librae 0°.02 y Pegasi 0.08 ı Bootis 0°.03 ß Ceti 0.06 @ Coronae 0.02 a@ Arictis 0.08 @ Serpentis 0.04 y Ceti 0.10 « Scorpüi 0.03 Ga 0.04 & Hereulis 0-29 d Arietis 0.14 X Ophiuchi 0.03 a Tauri 0.05 @ Hereulis 0.08 a Aurigae 0.08 @ Ophiuchih 0.07 ß Orionis 0.10 a Herculis — 0.04 ß Tauri — 01 a Lyrae 0.03 @ Orionis 0.09 PB — 044 @ Canis maj. — ls d Aquilae 0.06 @ Canis min. — 0.03 Y — 0.05 £ Geminorum 0.04 a — 0.07 a Hydrae 0.08 BB — 0.08 @ Leonis 0.02 2,02 Cape. , 0.11 en 0.01 «a Cymmi 0.03 er 015 61! — 0.01 6‘ — 0.13 « Aquari 0-13 ö Hydrae et Crat. DAN Ne Pise. austr. 0.10 ß Leonis 0.04 a Pegasi 0.07 y Virginis 0.08 y Piseium 0.04 12° Can. venat. 0109 Er) = — 0.41% @ Virginis 0.08 00 — 0.09 ee 0.16 Mittel 0.051 0.082 n Bootis 0.13 (32) (21) ee — all Durch das Erscheinen des Berliner Jahrbuches für 1883 habe ich aber diese Sache direeter erledigen können, da der 5. Abschnitt desselben, die mitt- leren und scheinbaren Oerter der Hauptsterne enthaltend, nunmehr von der Redaetion unter Mitwirkung des Herrn Prof. Auwers zu einem ausgedehnteren Verzeichniss von 605 Sternen umgeschaffen worden ist, in welchem alle von vir zur Zeitbestimmung verwendeten Sterne ausser zweien: €” Bootis und A Sagittarii 45 285 vorkommen. Die Correctionen, durch Vergleich der Verzeichnisse von Berlin und des Nautical Almanac gefunden, gestalten sich für die einzelnen Sterne folgendermassen: Berl Jahrb.— Naut. Alm. ß Ceti 0.11 e Pisciun —. 0.05 3 Ceti 0.09 n Piscium 0.05 Dunn 0.08 ß Arietis, 0.12 | a — 0.05 05.08 67 Ceti 0.08 @ Orionis — 0.01 0.09 „_ .— 0.00 w Geminor. — 0.03 N 0.04 2 Can mar Or 1a N 0.05 E00 — 0.02 Ne — 0.05 dö Geminor. — 0 .07 y Virginis — 0.02 do. — —0 .02 EN 0.00 3 — 0.02 a — 0:03 0.08 Be —0 .02 t Bootis 0.01 Ba — — 0.02 a — 0.00): 01 Der — — 0.01 a Scorpii 0.01 0.03 w Sagittar. 0.12 n Serpent. 0.04 ß Lyrae 0.05 e Aquilae ONTL Eee 0.12 0 — 0.08 ö‘_ — 0.10 h? Sagittar. 0.08 y Aquillae — 0.01 0.08 a — 0.01 0.07 BB — 0.03 0.08 Da die in Königsberg gemachten Zeithestimmungen nach den Berliner Jahrbüchern für 1879 und 80 redueirt sind, worin die Position der Sterne noch nicht die Aenderung erfahren haben, welche das Jahrbuch von 1885 ent- hält, so sind die älteren rechtsstehenden Vergleichungen beibehalten worden. 44 286 Werden die vorstehenden Differenzen an die einzelnen Sterne für unsere oben in Tab. I mitgetheilten Uhreorreetionen angebracht, so erhält man folgende Umgestaltung mit den bezüglichen Unterschieden: Chron.-Üorrection früher jetzt Untersch. 1879 Juni 8. 250723258, 23.09 0°.01 Juli 1. 26.796 29 736.38 0.09 — 18. 277 30:56 720263 0.07 — 28. 28 0.69 0.76 0.07 August 20. 297 14 005234207 0.07 Septbr. 6. 20.11.89. BlR92 0.09 October 22. 0.59.5045 59559 0.09 Novbr. 17. Dezbr. 4. — 22. 24: 80. DAS1 0.07 471.99 48 .07 0.08 16.39-16.45 0.08 il 1 2 1880 Januar 14. 2 AG ANA 0.01 März 9. 3. 54 52.54.50. — 0.02 April 19. 4. 10.1008 0.02 Mai 26. 4 31.98. 37.98 0.00 Juni 18. 4 47.931 41.90 — 0.01 Julı 29: en 19) 15 Na: 5, 0.08 August 27. 5! 17.988218201 0.08 Die mit den jetzigen Uhrcorreetionen ermittelten 19 Werthe für den Längenunterschied der Abtheilung 1., stellen sich nun folgendermassen heraus. wenn sie nach zunehmender Grösse geordnet werden: Ik 1879 Dec, 23. 20°.46 1880 ‚Marz# 1922075 — „Jan. 215. 020723 — ' Au2., 120295 ——= Jun 18. 20:93 1879 Oct: 21. 72170 — 5; Julig a9 Dale — 4 Nov. al8. W222 => 1880 Sept. 5. 21.23 1819, 00:.123. 2125 — u AucH 21, 1880 Juli. 24.29.31 1879 Juli. 17. "21256 1880 Mai 27. 21.46 —:, ApriL20., 21729 1879. Jul 2.2152 — ...Junt ‚30.721296 —— „Juni. 7. 21067 Zr zen Mittel 72021725 45 287 Daher mit Verbesserung durch Ha und IIb: m 70, Br DIS Eine gewisse Abhängigkeit der Grösse des Betrages der Länge von der Jahreszeit ist in dieser Gruppirung nicht zu verkennen, da wir die 3 niedrig- sten Beträge am 25. December, 9. März und 15. Januar, die 3 höchsten am 30. Juni, 7. Juni und 29. Juli und die 5 mittleren am 18. November, 5. Sep- tember und 23. Oetober vorfinden. Ueberhaupt wird es wohl vorzuziehen sein, Beobachtungen über Längenbestimmungen auf mehrere auseinander liegende Termine zu vertheilen, als, wie es öfter vorkommt, auf einen kürzeren Zeitah- schnitt wenn auch mit zahlreichen Beobachtungen sich zu beschränken. Um aber darzuthun, dass in unserem Falle trotz der grösseren Abweichungen der Beobachtungen unter sich das Resultat gut ausgefallen ist und wie nach der befolgten Methode der Verbesserung der Beobachtungen I durch das relative Verhalten von Ila zu Ib das Resultat sich gestaltet hätte, wenn eine be- schränktere Anzahl Längenbestimmungen vorgelegen, lasse ich in folgendem TaWleau der Reihe nach, wie beobachtet wurde, folgen von I die erste Be- stimmung, dann das Mittel aus den beiden ersten Bestimmungen, das Mittel aus dreien u. s. w. mit den bezüglichen Vergleichen, aus Ila und IIb gewonnen: A Ib Anzahl IIb—-lIa verbess. I I Anzahl llIa 21°,680 1 | 0°.000 21°.670 0°.,452 | 21.670 „1.215.680 | | 21.583 _3..21.637 21.637 5) 0.000 21.583 0.365 21.528 4 21.623 21.657 7 | 0.034 21.562 0.344 214139 ,..D..21.582 21 .627 8 | 0.045 21.505 0.285 21.500 6 21.578 21.615 10 | 0.057 21.557 0.319 21.410. 7. 21.573 21.584 14 0.011 21.481 0.263 21,440 38. 21.558 | 21.558 16 | 0.000 21.440 0.222 21 402-9, 21,.552 21:.545 ..„,19 | 702005 .2:.895, 0:1 21.357 10 21.549 21.544 20 | — 0.005 - 21.382 0.164 21.512. 11 21.553 21.545 24 | — 0.008. 21 364 0.146 21.296 ..12- 217.553 21.543 27 —0.010 21.286 0.068 21.265 13 21.550 21.547 29 —0.003 21.262 0.044 21.223 14 21.534 21.541. .31 0.007 21.235 0.017 21.245 15. 21.535 21 .330....36 — 0.005 21.240 0.022 211259, 16. 21.534 21.524 41 —0.010 21.249 0.031 e1.242 , 17 .21 552 21.551 4 — 0.021 21.221 0.003 21.246 18 21.549 21.335... 49 —0.014 21.232 0.014 E31... 19, 21.547 21.534 54 —0.013 21.218 0.000 Die Abweichungen der gewonnenen Mittelwerthe der Columne ‚‚verbess. 1“ von dem Resultate 21°.218 sind in der letzten Rubrik / aufgeführt. Der Gang dieser Differenzen lässt erhebliche Anomalien noch etwa bis zur Hälfte des Tableau erkennen. Werden zu der Anzahl der Hauptbeobachtungen 46 288 1—19 als Abseissen die zugehörigen Ordinaten 0°.452, 0°.397 u. s. w. gezeichnet, Ss Ä 5 1 BARS j wie im Massstabe non jem in Fig. 2 der beigegebenen Tafel geschehen ist, so erhält man durch geradlinige Verbindungen der ÖOrdinatenpunkte eine graphische Darstellung des Verlaufes der Abweichungen, welche mit der bei- gezeichneten Wahrscheinlichkeitslinie grosse Achnlichkeit hat und zuletzt asymptotisch der Abseissenaxe sich so nahe anlegt, dass die Fortsetzung der auf 19 Hauptvergleiche abgegrenzten Beobachtungsreihe wohl überflüssig erscheinen möchte. An die bisher erlangte Längendifferenz von: 72 21°.218 ist noch die Correcetion des persönlichen Fehlers der Beobachter anzubringen nöthig. Zum Zwecke der Bestimmung dieses reiste ich Anfangs November 1580 nach Königsberg. Die Heiterkeit des Wetters liess mich erwarten, dass meine Arbeiten in kürzester Frist sofort erledigt sein würden. Wider Erwarten jedoch wurde ich gezwungen, meinen Aufenthalt in Königsberg wegen plötzlich ®in- getretener Ungunst der Witterung bis auf 3 Tage auszudehnen. An zweien Tagen, am 9. und 10. November gelang es einige Vergleichsbeobachtungen an dem Repsold’schen Meridiankreise mit Herrn Dr. Rahts anzustellen. Die Antritte desselben Sternes konnten von jedem der beiden Beobachter in abwechselnder Weise im Durchnitt an 6 Fäden beobachtet werden, da das Instrument eine reiche Anzahl Fäden nämlich 27 enthält. Herr Dr. Rahts begann immer die Beobachtungen und schob auch allein das Ocular auf die nächst zu beobachtenden Fäden; somit wurde die im Azimut entstehende Aenderung des Apparates, welche möglicherweise durch Druck veranlasst werden kann, für beide Beobachter gleich gemacht und also im Resultate eliminirt. In der folgenden Zahlentabelle stellt unter der Rubrik „Gewicht“ die ganze Zahl die Anzahl der Fädenantritte vor, welche ein jeder der Beobachter notirt hat. Wo lie Deeimale 5 sich findet, hat einer der Beobachter und zwar bis auf einen Fall immer Herr Rahts einen Fadenabtritt mehr beobachtet. 289 1880. November 9. Vergröss: 182. Stern. Deecl. K—R Gewicht ß Aquarii — 66 024 6 B.A.C. 7716 — 847 0.35 16:3 B. A. C. 7740 — 1140 0:06,45 50 Aquarü —14 8 0: AT 56 — — 1512 01716: 61 — —18 5 0: kun 68 699° — — 14 42 04.19:2,,6.5 6 .— — 16 28 Oesın D B.A.C. 8004 — 1543 0,.22,40.0 Vergröss: 66. p Aquarii — 16:42. N0Nad,- 09% 4 ° — — 14 7 LIE LIEB November 10. t? Aquarii — 14153 —0.02 2 a Pegasi 14 33 W204, 17 59 ° — 2 ae EI v! Aquarii — 945.°.0,.017..'9 v Pegasi 22.40 0,10. 225 Anonyma 22 25 0.29.7039 78 Pegasi 28 42 0 B.A.C. 8296 21 0 0 B.A.C. 8337 26 15 0.33 75 B.A.C. 8374 28 22 0 y Pegasi 14 31 0 d Piscium 131 0419.9,8 Mit den beigemerkten Gewichten berechnet, ergiebt sich als Resultat die persönliche Gleichung: K—R = 0°.184. Wie in der Tabelle unterschieden ist, sind die Beobachtungen in zwei Abtheilungen zu sondern, je nachdem die Vergrösserung 182 oder 66 Ver- wendung fand. Indess weder die Resultate dieser Abtheilungen, noch die Mittel aus den Beobachtungen jeden Tages für sich weichen von dem angegebenen Mittelwerthe ab, auch das Mittel der Extreme von K—R nämlich — 0°.02 und 0°.37 gleicht demselben, so dass das Endresultat, wenngleich auf einer nicht grossen Zahl von Beobachtungen (23 Sterne) fussend, zur Verwerthung für unsere Längenbestimmung Vertrauen verdient. Es ist nun die Frage, ob die von der gewöhnlichen und auch in Königsberg üblichen Beobachtungsart abweichende mit gebrochenem Fernrohr, wodurch der horizontale, von rechts nach links erfolgende Durchgang des Sterns in zwei verschiedene Richtungen, der Stellung des Kreises nach Ost oder West gemäss, 48 290 von links unten nach rechts oben oder von links oben nach rechts unten um- gewandelt wird, eine Aenderung des persönlichen Fehlers nöthig macht. Ueber diesen Gegenstand findet sich bei Gelegenheit der Besprechung der für die mitteleuropäische Gradmessung ausgeführten Bestimmung uer Meridiandifferenz Leipzig—Dablitz, deren wahrscheinlicher Fehler nach der von der Berliner Conferenz aufgestellten Bedingung — 0°.02 angegeben wird, eine Untersuchung von K. v. Littrow in den Wiener Sitzungsberichten (math.-naturw. Cl. II. Abthıl. Bd. 55 pag. 195 ff.) und astron. Nachrichten (No. 1632). Die Dablitzer Zeit- bestimmungen ergeben nämlich: persönl. Gl. Kr. W. -— persönl. Gl. Kr. ©. für Beobachtungen mit Auge und Ohr: Beobachter: Weiss Bruhns — 0°.166 0072 und für Beobachtungen mit Auge und Hand: — le! — 0.099 Der Verfasser sagt, dass die Zahlen, woraus die angeführten Werthe Mitt»l darstellen, das Bestehen eines Unterschiedes der persönlichen Gleichung je nach der Kreislage zweifellos machen, wenn auch in einzelnen Fällen diese Variation grossen Schwankungen unterliegen mag, und kommt, nachdem er gewisse Greenwich. Observations (1852 pag. XLVI und 1853 pag. XLIV) diseutirt hat, zu dem Schlusse, dass das Mittel der persönlichen Gleichung bei Kr. 0. und Kr. W. für den Beobachter seiner persönlichen Gleichung am geraden Instrument gleich zu setzen ist. „Die Greenwicher Beobachtungen“, fährt er fort, „geben eine treffliche Gelegenheit, solche Annahmen im Allgemeinen zu prüfen. Wir stellen hier die Mittel aus den persönlichen Gleichungen, wie dieselben mit dem östlichen und mit dem westlichen Arme des Binoeular Eyepiece!) sich ergeben, mit denjenigen Werthen der persönlichen Gleichung zusammen, die beiläufig für dieselben Epochen am geraden Oculare durch Ableitung der Uhrcorreetion bestimmt werden, und deren Zeichen daher in die entgegengesetzten der Greenwicher Observations zu ändern sind, um hier vergleichbar zu werden. 1. Beobachter: Dunkin, Ellis. D.— ER. Binoc. Eyep. Gerades Oc. Diff. G.—B. UN) DE ee 2. Beobachter: Henry, J. Henderson. H. — J. H. + 0.53 + 0.40 — 0.13 später: + 0.32 + 0.23 — 0,09 3. Beobachter: Main, W. Ellis. M.— W. E. 307.10 + 0.19 + 0.09 | j 1) Oestl. Arm entspricht unserem Kr. W., westlicher Arm Kr. O. 49 10. Kir 12. 13. eine Uebereinstimmung, die wohl nichts zu wünschen übrig lässt, wenn man bedenkt, dass die Bestimmungen mit dem Binocular Eyepiece auf sehr wenigen Beobachtungen beruhen und sich oft aufziemlich andere Zeiten als die Messungen 291 . Beobachter: Henry, Dunkin. H.—D. Binoc. Eyep. Gerades Oc. Diff. G.—B + 0°.14 + :08.13 — 0°.01 . Beobachter: Rogerson, Dunkin. R.=='D: + 0.57 + 0.50 — 0.07 Beobachter: Henry, Rogerson. H.-R. + 0.52 + 0.65 +0.11 . Beobachter: Dunkir, J. Henderson. Dee: + 0.18 -5,.0:.27 + 0 .09') Beobachter: Rogerson, H. Breen. R/’—H,.B. — 0.59 _— 0.66 — 0.07 . Beobachter: Rogerson, J. Breen. R.—J.B. — 0.34 —0.481 — 0.07 Beobachter: J. Henderson, W. Ellis. IE WB: —020 .— 021 — 0.01 Beobachter: Rogerson, J. Henderson. R. #37. — 0.31 — 0.23 + 0.08 Beobachter: J. Henderson, J. Breen. ui JB: —035. — 0.18 +0.5 Beobachter: Main, Henry. M. —H. + 0.04 0.00 4,0404 mit dem geraden Oculare beziehen.“ Die nähere Untersuchung obiger Beobachtungsresultate nach der Wahr- scheinlichkeitsrechnung führte mich zu einem anderen Resultate, welches ich in (folgendem Tableau mittheile. Die englischen Originalbeobachtungen waren mir nicht zugänglich, daher kommen nur Zahlen aus jener Abhandlung zur Geltung. t) In v. L’s Abh. stehen die Zahlen: + 0°%.13, + 0°.27, + 0°.14. Die erste Zahl ist nach den einzeln mitgetheilten Beobachtungen offenbar + 0°.15, daher obige Aenderung. 50 292 IB O—-W Beobachter Da. G—B G a beob. berechn. Ö W beob. berechn. 81 0°.66.. 05,59 02.07 : 05:05 057 05.61 —0:.02 37 02632. 20,52 0.114. 10:05 0.25 0.79 —0.27 —0 .18 7 0.508057 -:0.07 .:0x02 041 0.74 —0.16 —0 .13 9—7 0x241,.272053#7:0..07,.0s03 0.04 0.64 —O .30 —0 .10 3.4 0,40% .2053. 0.13. :0.00 0.48 0.58 —0 Ha 14 0,20,2.0,48: 0:09: -—-0202 0.46 —0 09 0182007 4 0023770733 0.09 —0203 0.30 0.34 —0 02953 47 02.232.031. - 0.08°—0.03 0.13: 0.50 0.18 0a —4 0.24% 2.0.20 0.01 0703 0.01 0.40 020 = —6 0.197 70 10:0 ,09 =004 043-022 033 9 - Or137 0 33 -20 .15 004 0.11. 0.55 —0 22720 0 0.07 0.19 —0 .12 —0O .06 0.08. 0.31. — 0.427 zus 0.00 0.04 —0O .04 —0 .07 0 .15.—0.06 . 0.11 2005 In vorstehenden 14 Vergleichen der 9 Beobachter ist in der ersten Columne „Beobachter“ der Kürze halber statt des Namens die Zahl gesetzt worden, nämlich: 6 9) I—4 3—1 0.13 14 —0.01 —0 .05 020 0.9 0.5 —0 .01 2—1 5—3 =D unkia: 2x jEllis; 3 = Henry, 4 — J. Henderson, Hi == HMann, 6. Ne HHillis, U = Rogensom, 8. = Hi! Breen, 9. =; J.eBreen. Als ich nun die durch Beobachtung am geraden Fernrohre erhaltenen Zahlen G vom höchsten Betrage bis zum kleinsten immer nach positivem Werthe gruppirte, ferner die anderen Daten zufügte, also die Zahlen B als Mittelwerthe Sea O+W der an den bezüglichen Oculararmen O und W gewonnenen Grössen Bu, und in dem Sinne verstanden, dass jedesmal der erste der beiden verglichenen Beobachter diese Stellungen inne gehabt hat, und die Differenzen G—B und Des 2 4 Le 0O0—W. i Ä Sinne zunehmen, dagegen umgekehrt die Grössen —— 5, im negativen Sinne abnehmen, wenngleich beides in schwachem Grade stattfindet. Construiren wir die Werthe G von 0°.00 bis 0°.66 als Abseissen und als bezügliche Ordinaten I bildete, gewann ich den Eindruck, dass die Grössen G—-B im negativen H \ 3 0 —W j Ei dıe Werthe von G—B und II die Werthe von 797 ,,,80,, haben wir zur Be; ol stimmung der Grössen a und b in der Gleichung der beiden geraden Linien ‘von der Form: an welche unseren Ordinatenendpunkten sich möglichst anschliessen sollen, die Bedingungsgleichungen: 0 0 I lb Bra — [sy] + lb + Isla Durch Bildung der einzelnen Producte nach den beobachteten Grössen un.! durch Summation ergeben sich die Werthe: l I. ital [v] = —025 | 087 Een? he wihd er EN In [sy] = 0.0249 | 0.4245 BA ren 1.7237 und mittelst Einsatzes dieser in die Bedingungsgleichungen zur Erfindung der Grössen a und b die Gleichungen: 18 11. y= —0%07 + 019 x y= 003 —033 x Werden für die obigen x oder G die. zugehörigen y (oder G—B und O—W\.. } Ä Er hiernach berechnet, so kommen jene in dem Tableau durch „berechn.“ bezeichneten Werthe heraus. Die bildliche Darstellung der Linien I und U findet sich auf der zugegebenen Tafel in Fig. 3. Der Schnittpunkt beider Linien wird ermittelt durch die Coordinaten: en = — 1-2 019 5 nn 0.1 = ah _ 0.03 1 2 Der Winkel %, den die Linien einschliessen, ist gegeben durch die Gleichung: u — 900 1% Dee 1 Sehen wir nun die Zahlen der berechneten — und G—B näher an, so finden wir, dass im Durchschnitt die Beobachter später beobachten, wenn sie am Westarm Stellung nehmen, und um so später, je grössere persönliche Differenz zwischen ihnen obwaltet und 2) dass da wo die persönliche Differenz zwischen den beiden Beobachtern wegfällt und auch die verschiedene Auffassung in der Ost- und Weststellung, dennoch am Binoeular im Mittelwerthe später der Antritt notirt wird, als am geraden Ocular. Die Deutung dieser auffallenden Erscheinungen gelingt durch Zuhülfenahme des Unterschiedes, den man bei Beobachtung durch das linke und rechte Auge bemerkt hat. Es wird von der > Br 294 Physiologie die Entdeckung Wundt’s anerkannt, dass das rechte Auge die rechte Hälfte einer zu halbirenden Grösse grösser zu machen strebt, das linke Auge die linke Hälfte. Demgemäss müssen mittelst des rechten Auges die Antritte der Sterne zu früh beobachtet werden, wenn ihre Bewegung von rechts nach links erfolgt, zu spät, wenn die Bewegung die Richtung von links nach rechts hat. Für das linke Auge gelten zu früh und zu spät umgekehrt zu den be- zeichneten Bewegungen. Dies mag nun die Regel sein, aber auch manche Abweichung vorkommen, so dass man lieber als rechtes Auge dasjenige, gleich- viel ob es das rechte oder linke ist, auffassen sollte, welchem die Eigenschaft zukommt, für die Schätzung der Gleichheit zweier Räume den rechten als grösser zu beanspruchen, als linkes ein solches, welches den linken Raum grösser fordert. Als wahrscheinlich darf wohl angenommen werden, dass von den 9 Beobachtern einige das linke Auge gebraucht haben, die anderen das rechte, indem wir von der Verwendung beider Augen bei ein und demselben Beobachter absehen. Den in der ersten Columne unserer Tabelle vor dem Minuszeichen aufgeführten Beobachtern würde nun vorzugsweise der Gebrauch des rechten Auges zuzumuthen sein, während die hinter demselben Zeichen stehenden Beobachter das linke Auge gebraucht haben. Nehmen wir den ideellen Fall, die absoluten persönlichen Fehler zweier mit verschiedenen Augen beobachtenden Personen A und B wären 0°%,30 und 0°.20, und die bei beiden als gleich gesetzte Aenderung in Folge der asymmetrischen Eigenschaft des Auges betrüge 0°.02, so haben wir durch den Vergleich am geraden Fernrohre die absoluten persönlichen Fehler: Beobachter: A B r. Auge l. Auge 0°.28 0°.22 also die beobachtete Grösse: G =305:06 Die Beobachtungsgrössen am Binocularapparat mit Rücksicht auf die Asymmetrie und auf die erkannte Eigenthümlichkeit, dass am Ostarm zu wenig Z.eit, am Westarm zu viel Zeit notirt wird und unter der beispielsweisen An nahme, dass diese Aenderung bei jedem der beiden Beobachter etwa 0°.03 be- trägt, gestalten sich folgendermassen: 6) W (A) 0°.32 (B) 0°.18 (B) 0..18,.(A) 0,32 mit Aenderung um 0°,03 B (A) 0.29 (B) 0.21 le 2. O4 Ww 7 oe (B) 0.15 (A) 0.35 also im Tableau Ö W SE G—B Tre 0:.08 020 .09.14 = 8.08 ET So sind wir unter Annahme von kleinen asymmetrischen Unterschieden, welche physiologische Begründung haben, zu ähnlichen negativen Werthen für rn» Ju 295 0—W NE —— gelangt, wie sie das Tableau aus den Beobachtungen berechnet ) _ enthält. Kommt ein und derselbe Beobachter in den 14 Vergleichen auf beiden Seiten des Minuszeichens vor, so kann er auf das erlangte Resultat von weniger entscheidendem Einfluss sein. In dieser Hinsicht würden wir die Zahlen 1, 1, 3, 4, 6 von der rechten Seite des Minuszeichens gegen dieselben Zahlen der andern Seite streichen und behalten rechts Dmal die Zahl 7 und 4mal die Zahl 4 übrie. Insofern die letzten Zahlen so oft einzig auf der rechten Seite vor- kommen, könnte es wohl wahrscheinlich sein, dass die sie repräsentirenden Beobachter das linke Auge gebraucht haben mögen. G—B und Die aus dem v. Littrow’schen Aufsatze mitgetheilten Unterschiede der persönlichen Gleichung je nach der Kreislage: beim Beobachter Weiss bedeu- tend, bei Bruhns unbedeutend (im letzten Falle der Mittelwerth genommen) kommen in demselben Sinne wie bei den Greenwicher Beobachtungen vor, nämlich dass am Ocular Wesiarme zu spät beobachtet wird. Aus meinen Danziger Zeitbestimmungen folgt als Mittel der 17 Vergleiche 0.03 (die Grösse Kr. O—W in der Tab. I) oder, wenn von diesen 17 Werthen 5, bei welehen der Unterschied über 0°.2 geht, fallen gelassen werden, als Mittel also von 12 0°.04 ebenfalls im gleichen Sinne. Doch sind hier zu wenig Beob- achtungen und diese nicht scharf genug, um den Unterschied definitiv als richtig eelten zu lassen. Im Jahre 1881 construirte ich einen besonderen Ocularapparat für das Aequatorialfernrohr. um die fraglichen Unterschiede näher an mir kennen zu lernen. In den Brennpunkt dieses Fraunhofer’schen Oculares, welches früher zu einem Ringmicerometer gedient hatte, wurde eine Glasplatte mit 13 nahezu in gleichem und 9° für den Aequator betragenden Abstande von einander parallel eeritzte Linien eingefügt, während der drehbar gemachte Oculardeckel ein die Oefinung zur Hälfte verschliessendes kleines Reversionsprisma erhielt. Der unwirksame Theil des Prisma’s war abgeschliffen und die Hypotenusen-Fläche, welehe das Gesichtsfeld halbirt, bedeckt, so dass Nebenbilder unwirksam gemacht wurden. An diesem Apparate habe ich nun viele Durchgänge von Sternen der Art beobachtet, dass die durch den unbedeckten Theil von rechts nach links erfolgenden Antritte mit den durch das Prisma in umgekehrter Richtung erfol- genden Antritten verglichen werden konnten. Durch Drehung des Prisma’s liess sich dieser Vergleich in jeder gewünschten Richtung ausführen. In Bezug auf gewisse optische Eigenthümhehkeiten war es nothwendig, das Pıisma in zwei verschiedenen Lagen anzuwenden, in Folge deren die Antritte in der gewöhn- lichen Richtung begannen und die umgekehrt gerichteten folgten, oder diese begannen und jene folgten. Die erste Lage ergab einen kleineren Unterschied, als die zweite. Das Resultat, als Mittelwerth beider gefasst, ist nun das, dass ich die Durchgänge der Sterne in der umgekehrten Richtung von links nach rechts später beobachte, als in der gewöhnlichen und zwar um 0°.060, ferner, dass jene beiden gegen den Horizont geneigten Richtungen ähnliche Werthe ergeben, und dass bei allen diesen Vergleichungen Schwankungen in nicht un- 54 296 bedeutendem Masse vorkommen. Hinsichts der letzt erkannten Eigenschaft kann ich meine Untersuchungen noch nicht als abgeschlossen betrachten, vei- wende aber zur Verbesserung der Längenbestimmung die Grösse: 0°.060 als der Wahrheit nahe kommende Correction wegen des Unterschiedes der Beobachtungen mit gebrochenem Fernrohr in seinen beiden Lagen gegen die Beobachtungen mit geradem Rohre. Dass am geraden Fernrohre ebenfalls Untersuchungen über den Unter- schied der Durchgangsbeobachtung von rechts nach links und von links nach rechts sich herstellen lassen, wenn die oberen Culmmationen südlich und nördlich vom Zenith verglichen werden, darauf ist schon manchmal aufmerksam gemacht worden; indess finde ich in den mir zugänglichen Schriften Resultate dieser Art nicht. Es möchte daher eine beiläufige approximative Untersuchung dieses Unterschiedes bei Bessel am wenigsten überflüssig scheimen, einmal wegen der Wichtigkeit seiner Beobachtungen, dann auch weil seine um etwa eine Secunde zu frühe Auffassung gegen die meisten Beobachter, mit denen er sich in ge- wöhnlichem Sinne verglichen hat, ein Factum ist. In der 6. Abtheilung der Königsberger astr. Beobachtungen auf pag. XV. findet sich eine von Argelander berechnete Zusammenstellung von Circum- polarsternen, welche Bessel in beiden Culminationen im Jahre 1820 beobachtet hat, um eine Prüfung des damals für die Königsberger Sternwarte neu erwor- benen Reichenbach’schen Meridiankreises zu erhalten, nämlich über die Curve, welche die Absehenslinie des Fernrohrs an der Himmelskugel beschreibt. In der nach den Entfernungen vom Pole geordneten Zusammenstellung enthält die erste Spalte das Mittel aus den über und unter dem Pole gemachten Beob- achtungen, die übrigen 4 Spalten gelten der Aufführung der Unterschiede der in den 4 verschiedenen Fällen (0.C. Kr. O., Kr. W. und U.C. Kr. O., Kr. W.) erhaltenen Bestimmungen von der mittlern. Bessel sagt pag. XV1I. wörtlich Folgendes: „Die Abweichung der in den verschiedenen Lagen des Kreises und in beiden Culminationen erhaltenen Bestimmungen ist meistentheils gering u. s. w.; eewöhnlich gehen die Abweichungen ohne Regelmässigkeit fort, zuweilen aber scheinen sie einem Gesetze zu folgen, z. B. von 60° his 80° Deel. in der oberen Culmination, bei östlicher Lage des Kreises. Ihre geringe Grösse würde weitere Schlüsse sehr schwierig machen, zumal da kaum bezweifelt werden kann, dass die, etwa aus dem Instrument selbst hervorgehenden Fehler, mit anderen, noch unerkannten, vermischt sein können. Ich glaube daher, dass die strenge Prüfung, welcher das Instrument unterworfen worden ist, nur zu dem Schlusse berechtigt, dass die Abweichung der Abscehenslinie von einem Kreise, wenn sie stattfindet, zu klein ist, um aus den Beobachtungen erkannt zu werden.“ In der folgenden Tafel sind die Ractascensionen der Sterne nur nach Stunden und Minuten angegeben, dann die Anzahl der Beobachtungen; es folgen die Summen der von der mittleren Rectase. genommenen Unterschiede Kr. O.+ Kr. W. für 0.C. und für U. C., die Differenz dieser Summen 20.0. —2U.C. 22} ‚ dann die halben 297 Mittelwerthe derselben von je 3 aufeinanderfolgenden Sternen. Diese letzten Zahlen stellen also den dem Mittel für 3 Sterne geltenden Unterschied der beobachteten ©. C. und der beobachteten U. C. dar, wobei wir von der Ver- schiedenheit der Gewichte abgesehen haben. Mittel aus 3 1520 Beob. Decl. Reetasc. Anzahl 20.C. 2T.C. 20.0.-2U.C. 0.c.-v.c. Mittel £ Ursae min. 7821 15m 33 0%.259 -—-0°%.346 0°.605 | y Cephei Eh 3041,93° 39.115,76 0.054 —0.043 0.097 0°.,222 3 Ursae min. 14 54 14 5tl 3 0.255 —0.370 0.628 | 0191 y— 12.20 1572 42 0.249 —0 232 0.481 ° | i # Draconis 10 47 12726 40 0.145 —0.124 0.269 0.160 I — ‘0 19 1121 37 0.116 —0.033 0.209 3 Cephei 69 46 21 26 42 0.057 —0.039 0.126 @ Ursae maj. 62 45 10 53 38 0.107 —0.082 0.189 0.059 n Draconis 61 55 1622 33 0.016 —0.025 0.041 @ Üephei 61 49 21 46 0.051 —0.014 0.065 66 Draconis 61 283 2003 St 0.065 —0.080 0.145 0.082 n Üephei 61 8 20 42 42 0.140 —0 .140 0.280 10: „= 6018 21 40 35 0.00 0.003 —0.003 BARX. 2922, 59 49 20 28 35 0.063 —0.0738 0.141 0.012 o Draconis al, 18 49 33 —0.0 0.044 —0 .069 | I a, 15059 37. —0 .025 0.001 —0 .026 2 Cephei Hev. 58 22 19752 B7 0.050 —0 .050 0.100 —0 .005 0.040 48 Draconis DU 18 54 33 —0.035 0.069 —0 .104 d Cephei 57 30 22.123 40 0.092 —0.112 0.204 Be = und DENE, 48 0.123 —0.155 0.283 0.075 53 Draconis 56 33 1935783 38 0 .006 0.040 — 0.034 € Cephei 56.9 29.258 öl —0.055 0.007 —0 .062 33 Öygni Ds 20025 32 —0.001 —0.026 0.0235 0.020 « Üephei 55 46 21 49 22 0.049 —0.109 0.158 «@ ÜCassiopeae bb 33 0 30 53 —0.021 —0.046 0.025 49 Draconis 55 24 IST 35 0.020 °—0.005 0.028 0.039 BARXT7336 55 22 21747 22 0.061 —0.117 0.178 e Draconis 55 21 18239 15 0.020 y Ursae maj. 54 42 11 44 50° --0 .027 0.060 —0 ‚087 RX: 53 50 20 48 37 0.068 —0.042 0.110 —0 .009 51 Draconis Du. aa ke Bene I 37 —0 .081 0.044 —0 .075 x Cygni Bag 13 8 0.015 0.013 0.02 P. XXI. 32 52 50:21 5 31. 0084 —0119 0208 0.01 20 Cyeni 5239. ,19 6.87 .,.0:007:... 0.028 —0.081 | 8 Draconis 52 236 1726 AL -—0.001 0.004 —0.005 Be 51 31 17 592 50 -0.85 0.108 —0.193 —-0.052 ı Oyeni 5121 19 25° 380.050." 0.065-—0.115 3 Tacertae 10 216 3 0.062 —0.089 0.151 nn 1a Cyeni 502 213 31 —0.065 0.006 —0.071 0.09 n Ursae m 503 130 43 0096 —0.118 0214 | e Cygni praec. 50 6 19 37 26 0.025 —0 .055 0.068 EUTIN R $ Cygni 49 48 19 32 40 0.020 0.080 —0.010 —0.017 «@ Persei 49 18, 3.12 1° 421, —0.087 - .0,.073.-0:160 56 2) 298 Mittel aus 3 1520 Beob. Decl. Rectasc. Anzahl 20.6. 2U.C.. 2.0.0-—2U.C. 0.C.—u.c. Mittel 1 ® Öygni Jena. 208 Doul Sa6 7. 02.086,,°.0.082 1,0:.468 | d Persei aka 1 3580 115 0.013 « Aurigae 45 48 53 EEE 12 0141 0.006 v Ursae maj. 45 28 RO 43 0.005 «@ Uygni 44 539 2033 69 0.001. —0.009 0.010 | € Aurigae 43 353 4 49 82 —0 .165 0.105 —0 270 y Andromedae 41 28 il 58 Sa END 0.171 —0 273 —0 .146) n Aurigae 40 59 4 54 38 --0.182 0.150 —O .332 ß Persei 40 15 ia a AL KUN DIE NREE) y Oygni 934 201 33 0.01 —0.057 0.068. - 0.04 —07.078 & Persei 3929 3 46 33 —0.032 0.131 —0O .163 n Hereulis 39 16 16 37 3200 0.140 —0 .181 y Bootis 29.6 14 25 26 —0 .057 0.190 —0 247 —0 .040 o Cygni Son Br 21 ı0 26 0.089 —0.151 0.19% Unterscheiden wir dem Eindrucke der Aehnlichkeit der Werthe folgend 4 Abschnitte und nehmen die Mittel, so erhalten wir die in der letzten Columne beigesetzten Beträge: Deel. Mittel I. 79° — 70° 0°.191 ea #55 0.040 II. 55 = 45 0.001 IV.45 — 39 — 0.0178 also um so kleinere als die Declination abnimmt. Diese Aenderung scheint mir zum erossen Theil mit dem persönlichen Fehler in Verbindung zu stehen. Die Sonderung der Abschnitte II und UI von einander trifft gerade 55° Deel., also das Zenith. Der Abschnitt II reicht bis 70° Decl.; man vergleiche dazu Bessel’s eigene Aeusserung, welcher in einer anderen Abtheilung der Königsberger astronomischen Beobachtungen, der 8., pag. VIII sagt: „Um dieses [nämlich ob die verschiedene Geschwindigkeit der Sterne im Fernrohre den beständigen Fehler nicht verändert] auszumitteln, habe ich mit verschiedenen Vergrösserungen häufige Versuche angestellt, aber gefunden, dass es ganz gleich- eiltig ist, ob ich die Culminationen in der Nähe des Aequators mit 182 maliger oder mit 66maliger Vergrösserung beobachte. Da nun die Sterne, welche nicht weniger als 20° vom Pole entfernt sind, mit der ersteren gesehen, sich eben so schnell, oder schneller bewegen, als die Aequatorsterne mit der letzteren gesehen, so ist keine aus dieser Ursache entstehende Unrichtigkeit meiner Reectascensionen, wenigstens der über 20° vom Pole entfernten Sterne zu fürchten.“ Bei 20° Polabstand oder 70° Deel. sehen wir eime Steigerung durch die Grössen: 0°.160 0 .222 gegeben. Andererseits findet der Ill. Abschnitt seinen Abschluss mit « Cygni (44° 39° Decl.) Gleich darauf macht sich eine auffallend starke negative Ab- weichung bemerkbar. Diese die IV. Abtheilung characterisirenden negativen Abweichungen werden veranlasst durch das Auftreten der negativen Beträge der Unterschiede 2 O.C. und der positiven Beträge der Unterschiede 2 U.C. 57 299 Zu bedenken ist, dass die Beobachtungen der U.C. in der bezüglichen Gegend von 8°—3° über dem Horizonte hinsichts der Güte den anderen nachstehen. Das verwaschene, in der Farbe veränderliche und unruhig sich bewegende Bild der dem Horizonte so nahe gelegenen Sterne nimmt die Aufmerksamkeit des Beobachters mehr und auf längere Dauer in Anspruch. Hätte nun dieser störende Einfluss nicht gewirkt, so wären die positiven 2 U.C. geschwunden, damit wäre die mittlere Rectascension kleiner und das Negative der 2 0.0. ebenfalls schwächer geworden. Uebrigens mögen gewisse Ungleichheiten an dieser Stelle wie auch an anderen der Tabelle aus dem Umstande hervorgehen, dass der Rechnung der Königsberger Fundamental-Sternkatalog vom Jahre 1815 zu Grunde liegt. Spätere gründliche Untersuchungen haben Bessel in den Stand gesetzt, einen neuen Catalog 1825 herauszugeben, welcher gegen den ersten Aenderungen der Positionen erkennen lässt. Der Unterschied der Sterne des älteren Catalogs beträgt zwischen 42 26” (a Tauri) — 14" 8” (& Bootis) im Durchsehnitt — 0°.05, von 14" — 4" + 0°.07. Ob in diesen Unterschieden oder sonst in einem anderen Verhalten der Grund zu suchen ist — eine neue Reduction der Beobachtungen würde zur Entscheidung beitragen — lassen wir dahingestellt; offenbar muss es auflallen, dass die Sterne von 2 Aurigae 8 Persei und e Persei mit Rectascensionen zwischen 2" und 5" plötzlich gegen den bisherigen allmäligen Verlauf mit stark negativen Werthen einsetzen. Auf den Vergleich der Abtheilung II mit Ill dagegen können die geäusserten Bedenken sich nicht erstrecken, da mit nur wenigen Ausnahmen die Rectas- censionen der Sterne in beiden Abtheilungen einander gleich um 20% nahe herum vertreten sind. Diese beiden Abtheilungen unterscheiden sich nun in der Beobachtungsweise dadurch, dass in Ill die O. und U. Culminationen und in II die U. Culminationen im Bewegungssinne von rechts nach links vor sich gehen, während der Sinn bei II in der ©. Culmination der umgekehrte von links nach rechts ist. Wir erhalten, indem wir die Unterschiede für II U.C. und UI U.C. identi- fieiren, als vorläufigen Werth: 0°,040 — 0°.001 oder kurz 0°.04 als denjenigen Betrag, um welchen Bessel in der Gegend des Zeniths die Passage von links nach rechts gegen die gewöhnliche Beobachtung später beobachtete. Einem Zweifel muss noch begegnet werden. In der Nähe der Zenithstellung des Fernrohres nämlich kann des Beobachters Auge die Neigung ob nach Süd oder Nord nicht gut beurtheilen, möglicherweise sind daher bisweilen bei der ohnehin qualvollen, dem Zenith zugerichteten Stellung des Beohachters Tausche in der Haltung des Kopfes vorgekommen und Beob- achtungen der O. Culmination der Abtheilung Il in der Weise, wie wir sie bei III vor- aussetzen, angestellt worden und umgekehrt Beobachtungen der Abtheilung III wie bei II. So viel ist aber sicher, dass bei Verwechselungen dieser Art zur Correcetion der Abtheilung II etwas Positives, und der Abtheilung Hl etwas Negatives zugefügt werden müsste, was die Differenz von 0°.04 noch vergrössern würde. Lassen wir einstweilen 0°.04 auch als den der mittleren Aequator- bewegung entsprechenden Unterschied in der asymmetrischen Anschauung Bessel’s 58 20 * 300 gelten, so wird der bezügliche Unterschied für Beobachtung der Sterne, welche dem Pole sich nähern, dadurch rapide wachsen, dass die Zeitdauer für die asymm. Quantität durch Multiplication mit wo d die Declination des Sternes ist, cos d’ vergrössert wird. Wie die in der Tabelle für die höheren Declinationen auf geführten beobachteten Unterschiede zu den durch die angeführte Rechnungs- operation ermittelten sich verhalten, zeigen folgende Zahlen: B. R. BRD man OR en Dr ra Hiernach sollte die Quantität 0°.04 noch vergrössert werden, andererseits aber haben wir die eigentliche Verkleinerung durch Multiplication mit dem Cosinus der Declinalion wegen Reduction auf den Aequator wieder zu berück- sichtigen. Behandeln wir aber die 27 Beobachtungen des I und II Abschnitts, in welchen die scheinbare Bewegung der Sterne für die obere Culmination in entgegengesetztem Sinne als für die untere Culmination sich darstellt, und die deswegen allein zur Verwendung kommen, mit Rücksicht auf die dureh die Anzahl der Beobachtungen repräsentirten Gewichte und auf den in der Bessel’schen Tafel weiter angeführten wahrscheinlichen Fehler einer einzelnen Beobachtung, so erhalten wir die folgende Zusammenstellung: An- An- Decl. 0.C. zahl wFcosd U.C. zahl wFcosd p p(0-T)cosd (O—U) cos Öd t Ursae min. 780 21‘ 02135 17. 0.0237) 07.744 716. 07.039)1289.28 5°.030 0°.056 y Ceph. 16 37 | 0.029 40 0.034 |—0.033 36 0.052 | 98.04 1.407 | 0.014 ß Ursae min. 74 54 0.110 19 0.034 | — 0.190 11 0.025 | 86.96 .196 0.078 | | | | um w. y g: 712: 29 0.113 22 0.042 | = 0.125 20 0.044 | 75119 3.380 0.072 # Dracon. 70 AT | 0.058 19 0.043 |—0.052 21 0.064 | 5848 2.117 0.036 aan 70 19 | 0.092 19 0.034 |—0.072 18 0.057 | 64.52 3.564 | 0.055 3 Ceph. 69 46 0.036 24 0.044 |—0.049 18 0.061 | 58.82 1.729 0 .029 «@ Ursae maj. 62 43 0.051 18 0.089 1 — 0.046 20 0.056 | 64.52 2.869 0.044 n Dracon. 6 5| 0.008 18 0.048 I1—0.010 15 0.04 | 62.50 0.530 0.009 «@ Ceph. 61 49 | 0.023 24 0.040 |— 0.026 22 0.082 | 5181 1.19 0.023 66, Diacons.. 61.28 | 0.033 18.101.047. —- 0.031,19, ,.0.:048 |.64.10., 15.960 0.031 » Ceph. 641,8 0.070 ;23 0.042 | — 0.076, 2070 047. | 7246 52108 0.070 10 — 60 18 | —0 .010 17 0.036 0.004 18 0.046 | 71.94 —0 .499 | — 0 .007 PERXRR. 20975949 0.034 19 0.056 |— 0.039 16 0.0388 | 7936 2.913 0.037 o Dracon. 59 10 |— 0.025 18 0.042 0.022 20 0. 066 | 56.18 — 1.353 | 0 024 Se 59 310.008 20 0.056 0.010 17 0.048 | 61.35 568 | — 0 .009 2 Ceph. Hev. 55 22 | 0.025 19 0.046 |— 0.025 18 0.044 | 6757 1.772| 0.026 35 1—0.039 18 0.049 | 0.034 20 0.096 | © 48 Dracon. 5% B ı 40.98 — 1.604 | — 0 .039 d Ceph. 57 80 0.046 21 0.050 | — 0.055 19 0.056 , 59.17 3.211 0.054 & —_ 57 19 0.063 25 0.048 1—0.068 23 0.070 | 57.14 4.042 0.071 53 Dracon. 56 33 )—0 .023 18 0.056 0.020 20 0.061 | 52.63 — 1.247 | — 0 .024 & Ceph. 56 9 1—0.027 14 0.066 0.023 17 0.060 | 43.67 — 1.216 | — 0.028 33 Uygni 56 2 0.005 14 0.044 | —0 ..003 15 0.046 | 62.50 0.279 0.004 u Ceph. 55 46 0.035 10 0.042 |—0.029 12 0 .069 | 41.67 1.500 0.036 «@ Cassiop. 55 33 !—0.006 27 0.048 0.000 26 0.055 | 70.42 — 0.239 | — 0.003 49 Dracon. 55 24 0.001 18 0.054 0.000 17 0.059 | 52.36 0.030 0.001 P. XXI. 336 55 22 0.029 13 0.048 )—0.054 9 0.059 | 42.02 1 .982 0.047 301 In den Spalten „O.C.“ und „U.C.“ sind die Werthe für Kreis West und Ost zusammengenommen, nebenbei die Anzahl. Durch Multiplication mit dem Cosinus der Declination ergeben sich hieraus die in der letzten Columne mitgetheilten Differenzen ,„(O—U)cos.d“. Die Zahlen der beiden Reihen „wF. cos. d“‘ gelten für den wahrscheinlichen Fehler einer einzelnen Be- obachtung in ©. ©. und U. C. Hiermit ist der wahrscheinliche Fehler der Ge- sammtzahl und der Differenz O—U berechnet, woraus die Gewichte folgen, welche in der Columne „p‘“ mitgetheilt sind. Aus der Summe der ferner aufge- führten „p (O— U) cos 0“ ergiebt sich mittelst Division durch die Summe der Gewichte der Werth der zu suchenden Grösse: 0°.0274 mit dem wahrscheinlichen Fehler: 0°.0034 Das ohne Bezug auf die Gewichte ausgerechnete einfache Mittel der letzten Columne würde lauten: 0°.0244 mit dem wahrscheinlichen Fehler: 0°.0043 Mit ziemlicher Sicherheit hat also für Bessel’s Auffassung der Passage- beobachtungen im Sinne von links nach rechts nahezu die Quantität 0°.03 zu spät gegen die gewöhnliche Richtung sich herausgestellt, wenn wir von einer ‚gewissen noch übrig bleibenden Steigerung des Werthes mit Grösserwerden der Declination absehen. Bessel theilt in der 11. Abtheilung der astronomischen Beobachtungen in Königsberg pag. IV. bei Gelegenheit der neuen Tafeln für Rectascension und Declination von «@ Ursae minoris, dem 12 jährige Beobachtungen in der Zeit von 1814—25 zu Grunde gelegt wurden, Folgendes mit. „Die gerade Auf- steigung für 1820 ist 0% 57” 1°,505. Meine sämmtlichen Beobachtungen geben im Frühjahr stets eine grössere Rectascension als im Herbst, so dass der Unter- schied vom arithmetischen Mittel + 0°.771 beträgt; die Ursache dieses Unter- schiedes habe ich nicht entdecken können. Beobachtungen auf anderen Stern- warten geben das Umgekehrte, woraus man die Nothwendigkeit einer Ver- grösserung der Aberration (20.255) gefolgert hat; wie ich glaube, nicht mit Recht.‘ Noch führt er an, dass er bei beiden Culminationen das Meridian- zeichen beobachtet hat, wenn auch selten, woraus keine Verschiedenheit im Azimut und in der Horizontalität der Axe hervorgeht. Leider ist nur das Resultat kurz ohne die einzelnen Ergebnisse publieirt, so dass in meiner Arbeit hier eine spezielle Untersuchung nicht angeknüpft werden konnte. Ich erlaube mir aber folgenden Erklärungsversuch jenes anomalen Verhaltens zu geben. Die Beobachtungen von @ Ursae minoris in den genannten Jahreszeiten unterscheiden sich dadurch, dass im Frühjahr die obere Culmination gegen Mittag, also bei voller Tagesbeleuchtung, eben dabin im Herbste die untere trifft, die untere im Frühjahr und die obere im Herbst dagegen Abends. Vom blauen Tages- himmel schwach sich abhebende Sterne, und auf röthlich gelbem künstlichen Beleuchtungsgrunde stark strahlende wie auch durch die Diffraction vergrösserte Sterne des Nachts, sind Gegensätze, die wohl an und für sich eine Aenderung der Auffassung zur Folge haben können. Das beobachtende Auge nimmt die erst genannten Erscheinungen mit geringerer Oeffnung der Pupille wahr, als des 60 302 Abends. Nach der Untersuchung der Physiologen entspricht der kleineren Oeflnung ein Stärkerwerden der Krümmung der Crystalllinse des Auges, während im Dunklen bei weiterer Oeffnung ein mehr fernsichtiger Zustand ein- tritt. Wir gehen nun von der Vorstellung aus, dass die kleinere Oeflnung der Pupille die asymmetrische Quantität schärfer und stärker hervortreten lässt, als die volle Oeflinung, mit welcher mehr eine Ausgleichung der auflallenden Strahlen erfolgt. Durch diese Hypothese, wonach mit enger Pupille ein Auge, wie Bessel’s zur Beurtheilung von zwei Räumen den rechts gelegenen noch gesteigert grösser fordert, und im entgegengesetzten Falle ein anderes Auge den links gelegenen mehr vergrössert beansprucht, können wir die Gestaltung der obwalienden Differenzen in Formeln wiedergeben und Werthe aus Bessel’s Beobachtungen bestimmen, ausgehend von folgenden Bezeichnungen: @ und d Rectascension und Declination des Polarsterns. O und U Beobachtungen der oberen und unteren Culmination unter- schieden durch die Indices t und n für Tag und Nacht. i bezeichnet die für den Aequator geltende Differenz zwischen O. und U. C. Beobachtung, bei Bessel auf 0%.0274 bestimnit und q den Zuwachs, aus Tagesbeobachtungen resultirend. Die oberen Zeichen gelten für die rechts positiv vorhandene Asymmetrie, wie bei Bessel, die unteren für eine im linken Sinne. | Ser | Sets | U Ser ee Te Be - mt ytä, On — U: = + +1 Die Zahl der Beobachtungen soll für Kreis Ost und Kreis West Nachts gleich gross sein; denn nur so hebt sich ein etwaiger durch schräge auf die Fäden fallende Beleuchtung entstehender Fehler heraus. Das Mittel aus den Beobachtungen O,, U„, O„, U: ist frei von den Fehlern. Durch das Mittel der Daten O, und U,„, also für @ Ursae min. der Frühjahrsbeobachtungen, er- - - - c E hält man bei Asymmetrie rechts ein Resultat um Sash zu gross, im Herbst : 2 cos um ebensoviel zu klein. Bei entgegengesetztem Augenverhältniss gilt das Umgekehrte. Endlich liefert die Differenz der Beobachtungen O— U, unal)- hängig von der Jahreszeit, gleiche Werthe, wie vorhin gedeutet, um 1 0 2 % 3 zu gross, oder zu klein. Da aus dem für Bessel gefundenen cos d cos d ee: Bi i AN LRE A0R ; i = 0°.0274 für d = 88°21' —— — 0°.952 folgt, und nach seiner Angabe cos d 61 303 1 BE hervorgeht, so nimmt der Ausdruck den Werth an 2 co8d : 1 — 25.494 cos d ae: Dieser erhebliche Einfluss muss sich nun auch aus der Circumpolarstern- tabelle erkennen lassen, da häufige Tagesbeobachtungen verzeichnet sind. Was die 4 ersten Sterne betrifft, so ist das Verhältniss der Beobachtungen bei Tage zu denen bei Nacht für y Cephei und y Ursae min. gleich, für { und 8 Ursae min. — 1:2. Wir können hier vorläufig nur zwei striete Gegensätze unterscheiden und sind über die Schwierigkeit Hinsichts der Abstufung zwischen Tages- und Nachtsbeobachtungen weggegangen, daher kann die abgeleitete Zahl überhaupt nur als ungefähr richtig gelten. Doch ergiebt mit Zugrundelegung derselben die Ausrechnung der für diese 4 Sterne geltenden a - 4 cos d cos d Zahlen, welche mit der Beobachtung einigermassen übereinstimmen, wie folgende Zusammenstellung zeigt: Rechn., Beob. € Ursae minor. 0:.356 0°.279 y Cephei 0.310 0.062 ß Ursae minor. 0.276 0.300 y — 0:239 70.238 Die grösste Abweichung findet sich bei y Cephei (Reetase. — 23! 32"), bessere Harmonie bei den anderen, welche alle ziemlich gleiche Reetascension (15#) haben, so dass unsere frühere Bemerkung Hinsichts der Uhrcorreetionen Er- wägung erfordert. Die in der Bessel’schen Tabelle mit wachsender Declination sich kundgebende Steigerung des Werthes OÖ — U für die ersten Sterne kann somit wohl als genügend erklärt gelten. Da q auf den Aequator redueirt 0°.0444 wird, so ist noch in consequenter Weise anzunehmen, dass die Tagespassagen eines Aequatorsternes um diesen Betrag früher als die Nachtsbeobachtungen von Bessel notirt wurden. Schneller aber über ‘den Werth von i und q in’s Klare zu kommen, als durch Schlüsse aus sehr vielen Beobachtungen, wie an dem Bessel’schen Falle hier versucht wurde, dürfte der Zusatz eines kleinen Reversionsprisma’s zum Meridianapparate gewähren. Die heutigen Instrumente sind mit einer so reichhaltigen Anzahl von Fäden ausgestattet, dass besonders an den Polarsternen zeitweise durch das Prisma, zeitweise ohne dasselbe die Beobachtungen angestellt werden können, ohne die zur Correcetion des Instru- mentes erforderliche Anzahl zu schwächen. Das Prisma erhält seine Befestigung an dem vorderen Oculare, geht daher mit dem Schieber mit, und muss der Art eingerichtet sein, dass es zur beliebigen Zeit vorgedreht und zurückgedreht werden kann. Heisst die aus der Beobachtung von Passagen von links nach rechts erlangte Zahl 1, r diejenige, welche aus den Passagen von rechts nach 62 304 links hervorgeht, und sind die Daten für Tag und Nacht durch die Indices t und n unterschieden, so erwirbt man aus den Gleichungen: ee worin die Zeichen + im vorher angegebenen Sinne zu verstehen sind, die Werthe von i und q zu jeder beliebigen Zeit. Die asymmetrische Eigenschaft der Augen lässt sich näher an einem Apparat untersuchen, der in folgender Weise — wenngleich primitiv — einge- richtet ist. Ein zum Ausziehen und damit zur Einstellung auf deutliche Seh- weite eingerichtetes Papprohr hat an dem einen Ende Verschluss bis auf eine im Mittelpunkt der Axe gelegene runde kleine Oeffnung, die zum Durchsehen dient. Das andere ebenfalls verdeckte Ende ist mit einem den Durchmesser bildenden, feinen Spalt versehen, wozu eine auf veısilbertem Glase gerissene Linie verwendet werden kann. Dicht darüber lässt sich senkrecht zum Spalt ein längerer Glasstreifen in Schieberform verstellen. Dieser Streifen enthält die in der Figur 4, a— jedoch in anderen Maassverhältnissen — wiedergegebenen zwei Parallellinien und eine Transversale, welche auf dem mit Silberbelag ver- sehenen Glase eingerissen sind. Wird das Glas verschoben, so bekommt man in der Durchsicht gegen Tageslicht oder das Milchglas einer Lampe zwei con- stante helle feine Punkte und einen die Lage zwischen jenen ändernden dritten, L 10 10 10 den constanten Abstandes der Parallellinien. Da neben den Parallellinien die Theilung in Hundertel auf einem Papierstreifen, Fig. 4, b zugefügt ist, und des in Zehntel zu schätzen- und damit alle Intervalle zwischen der Index auf dem festen Rohre sich befindet, so können alle vom Auge ge- schätzten Intervalle genau controllirt werden. Durch Drehung des Rohres um seine Axe ist man in den Stand gesetzt, derartige Schätzungen auch in allen Richtungen vorzunehmen. Um die Theilung richtig anzubringen, sind die Sehnittpunkte genau mit der Lupe aufzusuchen. An jeder Schnittstelle findet sich vergrössert ein Bild, etwa wie Fig. 4,c zeigt; wenn man sorgfältig den vom Silberbelag stehen gebliebenen äussersten Spitzen nachspürt und den Zwischenraum zwischen ihnen halbirt, welches den eigentlichen Schnittpunkt mm ergiebt, so wird man wohl einen Fehler von weniger als „- begehen. Die Länge der Skala beträgt nahe zu 100"® und das Intervall zwischen den Pa- rallelen etwa 2"”, eine Grösse, die der Vorstellung des Secundenraumes bei den Sterndurchgängen im Fernrohr ähnlich ist. Der Indexfehler geht heraus, wenn man die Beobachtung durch Drehung des Rohres um 180° wiederholt. Sehen wir von der Schätzung der übrigen Intervalle ab, wo persönliche Eigen- thümlichkeiten besonderer Art vorkommen können und halten uns allein an die 63 305 Schätzung der Hälfte des Intervalle: oder an die Beurtheilung zweier gleichen Räume, so werden wir durch Uebung es soweit bringen, dass Abweichungen unter den Beobachtungen von nur en eintreten. Fig. 5, 1. und r. geben in übertriebener Weise für ein linkes und rechtes Auge wieder, wie gross die beiden Abstände in verschiedenen Richtungen sein müssen, damit sie als gleich er- kannt werden.‘) Die Umrissfiguren gestalten sich nach der verticalen Richtung zu weniger breit, weil bekanntermassen verticale Abstände im Verhältniss zu horizontalen grösser beurtheilt werden. Wollte man auch in dieser Hinsicht an dem Apparate vergleichende Messungen ausführen, so würde dies möglich sein durch Einführung eines zweiten parallelen Spaltes, dessen Abstand von dem ersten einen bekannten und etwas kleineren Werth als die Hälfte der Entfernung der beiden Parallelen von einander hat, und durch Verschiebung des Glasstreifens. Die störenden Nebenbilder müssen selbstverständlich ver- deckt werden. In dem Sinne der abgebildeten, durch den Schnittpunkt ge- theilten Linien ist nun auch die Auffassung meiner Augen, bis auf den hori- zontalen Vergleich mit dem rechten Auge, wofür ich eigentlich keine Ab- weichung finde. Dieses verwende ich allein für astronomische Beobachtungen. si ä { Das linke schätzt hier die Abweichung auf 700° beide Augen haben in der Verticalen eine Abweichung zesen u hin, den mittleren Betrag von Eier —- 2 r.247::8100 ! x 100 100 in den Zwischenrichtungen. Wie aus den Figuren verständlich, ist der Sinn der Abweichungen der auch auf astronomische Weise gefundene; demnach müssen mit einem linken Auge sowohl wie mit einem rechten die Durchgänge in der Richtung von links unten nach rechts oben später notirt werden als in der Richtung von links oben uach rechts unten, und zwar auch dann noch, wenn im Horizonte keine Abweichung wahrgenommen wird. Die an sich kleinen astronomischen Abweichungen erscheinen aber gross gegen die in dieser Methode auftretenden Werthe, die übrigens ebenfalls für andere Beobachter nicht be- deutender sich ergeben werden. Ich bin daher geneigt, die fehlerhafte Anlage der Augen, wie sie das in aller Ruhe mit gehöriger Prüfung an festen Objecten vorgenommene Experiment zeigt, zwar als Grund für die astronomischen Ab- weichungen anzusehen, jener Anlage jedoch eine multiplieirende Eigenschaft zuzumuthen bei Beobachtungen, welchen eine nur momentane und noch auf andere Punkte sich vertheilende Aufmerksamkeit gegönnt ist. !) Ueber die Deutung verticaler Entfernungen finden wir schon (1837) in den astron. Nachrichten No. 343 p. 110, 111 von Bessel die Stelle: ,„—, weil bekanntlich die Entfernung zweier Punkte desto kleiner beurtheilt wird, je näher sie bei dem Scheitelpunkte stehen, welches falsche Urtheil sowohl bei dem Sehen im Fernrohre, als bei dem mit blossen Augen stattfinden kann und dann in der Beurtheilung der Gleichheit zweier Entfernungen, mit Ausnahme des Falles, dass sie in horizontaler Richtung liegen, einen F'ehlerer zeugen muss.“ 64 306 Von unserem für den Längenunterschied gefundenen Resultat: 72217218 kommen die Correctionen: 0°.184 pers. Diff. am geraden Fernrohr, 0.060 pers. Diff. am gebrochenen Apparat, da sie Verspätungen meinerseits entsprechen, in Abzug, daher: 7m 20°.974 schliesslich der Längenunterschied ist, der zwischen den Positionen des Repsold- schen Kreises der Königsberger Sternwarte und des im Hause der Naturforschenden Gesellschaft am Frauenthor befindlichen Passageinstrumentes beobachtet wurde. Für den Thurm dieses Hauses ist von der gefundenen Zahl noch etwa 0°.004 zu subtrahiren. Seine Coordinaten werden: Länge zu K. 7” 20°.97, Polhöhe 54° 20° 58.47 (vgl. Schriften der Naturf. Gesellsch. zu Danzig N. F. Bd. 3 H.2. Abh: Das Niveau etc.) Um mit den in früheren Zeiten gefundenen Werthen einen Vergleich zu machen, beziehen wir das Resultat auf die K. Navigations-Schule, wie es bei früheren Bestimmungen auch geschehen ist. Da dieselbe nordöstlich vom Frauen- thor liegt, und zwar in dem Azimut 25° 46° und nach dem sehr genauen grossen Stadtplan in der Entfernung von 658 Meter, so ergiebt die Rechnung im Parallel der Navigationsschule 286.0 Meter östl. Länge, welche unter Ver- werthung von 270.87 Meter für 1 Secunde gleichkommt in Zeit: 1°.056 Hiernach würde der Längenunterschied zwischen der Navigationsschule und der Königsberger Sternwarte werden: 72:41:9392 Ueber die im Jahre 1858 zwischen der Königsberger Sternwarte und der Navigationsschule in Danzig ausgeführte telegraphische Längenbestimmung sind zwei Aufsätze in den astronomischen Nachrichten publieirt, nämlich: No. 1166 Dr. M. Wichmann, Bestimmung d. geographisch. Länge v. Danzig; und No. 1163 E. Kayser, Bestimmung der Längendifferenz zwischen der Königsberger Sternwarte und der Danziger Navigationsschule durch den electro- magnetischen Telegraphen. Von Wichmann wird als Resultat mit Einschluss der persönlichen Gleichung K—W — 0°.10, welche allerdings nur auf 10 an dem mit 5 Fäden ausge- statteten Repsold’schen Meridiankreise beobachteten Vergleichen beruht, an- gegeben: 22196 von mir 19.74, ohne Rücksicht auf persönliche Fehler. Da einerseits eine Vergrösserung dieses Werthes eintreten müsste, da nur eine, in Königsberg telegraphirende Pendeluhr für Beobachtung der Coineidenzen angewandt ist, deren Schläge in Danzig noch später, als berück- sichtigt ist, markirt wurden, andererseits aber wieder eine Verkleinerung zu bedenken ist, weil die Zeitbestimmungen an dem gebrochenen Passageapparate 65 307 der Navigationsschule von gleicher Dimension, wie das der Naturf. Gesellschaft gehörende Instrument, jene oben mitgetheilte Correction von 0°.06 beanspruchen, so möchte die Angabe: 7m 1956 der Wahrheit wohl am nächsten kommen. Wenngleich die damaligen telegra- phischen Signalbeobachtungen vorzügliche Resultate geliefert haben, so kann ich den Werth der zugehörigen Danziger Zeitbestimmungen nicht eben hoch veranschlagen. Jedenfalls stehen jene Zeitbestimmungen, obwohl an dem Instrumente mit 5 Fäden gemacht, den gegenwärtigen an dem mit nur 3 Fäden ausgestatteten Apparate erlangten nach, wenn man die an den 5 Beobachtungs- tagen damals für die einzelnen Sterne berechneten Abweichungen vom Mittel- werthe in den hier folgenden Zahlen näher ansieht: Abw. v. Mittel: 1358 Sept. 8. Sept. 9. Sept. 10. Sept. 11. Sept. 12. @Cygni —0°50 #Lyrae —0°59 ZAquilae 0°,10 $Lyrae —0°49 $Lyrae —0°.49 gg — 0.15 £Z Awilae 0.32 dd — 0.32 ZAquilae— 0.19 £ Aquilae — 0.21 ß Awmari 0.00 ° — —0.95 7 — . BL. 7, 02: 8. HE € Pegasii 0.02 y — —O3lıa — 010 y — 0.34 y — 0.15 «@ Aquarii — 0.24 £ Cyai 0.57 «2 Capri. 0.52 «a — 05. 3 0.32 u 0.59 8 Aqurüi 035 «Cymi —0.72 «Cygri 0.3208 — 0.32 «@Pisc.austr. 0 01 «a — 0235 — — 0.14 « Androm. — 0 .03 $ Aquarii 0.21 y Pegasi 0.03 € Pegasi 0.16 « Aquarii 0.44 Wahrscheinlich hat zu den hier vorkommenden starken Abweichungen der Uebelstand beigetragen, dass, wie ich mich erinnere, die Bilder der Sterne an dem Apparate eine seitliche Verzerrung zeigten, die wohl von einer unrichtigen Verfassung des Prisma’s herrühren kann. Es mögen aus der Wichmann’schen Abhandlung noch die früheren auf die Navigationsschule bezogenen Ergebnisse neben dem gegenwärtigen hier einen Platz finden: durch das alte Wolf’sche Observatorium nach Wurm 2 212 aus einer Sternbedeckung nach Hansen 14.5 aus derselben nach Steezkowsky 13.3 aus der Sonnenfinsterniss 1342 nach Domke 22.6 aus der Sonnenfinsterniss 1851 nach Santini 25.0 aus derselben nach Agardh 19.5 durch Chronometerübertragung, bezogen auf Rixhöft nach Busch 19.0 22 5 ® „ Berlin nach Galle 1959 4; Bi is „ Königsberg nach v. Schubert 19.2 durch die telegr. Best. 1858 nach Wichmann und Kayser 19.6 durch gegenwärtige Bestimmung 19.9 66 308 Bezieht man die letzte Ermittelung auf den trigonometrischen Punkt der Stadt Danzig, nämlich auf die Mitte des südlichen Pfarrthurmdaches, so erhält man aus folgender Betrachtung mit den in Anwendung kommenden Angaben des Berliner astronomischen Jahrbuches 1883: Königsberg— Danzig, Frauenthor 7” 21°.0 Frauenthor—Pfarrthurm 1,0 Königsberg— Danzig, Pfarrth. 1.22 .0 Königsberg— Berlin 28 24.2 Danzig, Pfarrth. — Berlin 21.422 Berlin—Paris 44 14.0 Danzig, Pfarrth. — Paris 12.7.9,.16:2 oder in Bogen 15%.19° 34 Danzig, Pfarrth. ö.Länge v. Ferro 36 19 3 wofür der, Generalstab den Werth angiebt: 36 „19 17. 941 me ar —— 67 N Schr. Naturf Gesellschaft in Danzig, NFV.Bd 3 Heft. Taf.IT. 05, GN | | | | b | | | | = U ap | De I | || “= | | ||| | | || \ ve | E.Kayser, telegr. Längenbest.zwDanzig u Königsberg. Keh rEinmendoerffer Danzic J ! SCHRIFTEN DER NATURFORSCHENDEN GESELLSCHAFT IN DANZIG. NEUE FOLGE. — FÜNFTER BAND. ENTHALTEND VIER HEFTE MIT ZWÖLF TAFELN, MIT UNTERSTÜTZUNG DES WESTPR. PROVINZIAL-LANDTAGES HERAUSGEGEBEN. DANZIG 1881-1833. COMMISSIONS-VERLAG VON WILH. ENGELMANN IN LEIPZIG. 1 BRETT RAN -- nn f N ? R EIHARTENR DES Tre HAN OFRTIAHTTY in R Un} AMTSMARILIRLIUNGHE HAIE BI imuxritter Y SI Il weg Ara ei a % or 2 Fiöua “m N u = RT hier Darth HE ER SR OT a x 3 a > R SCHRIFTEN DER NATURFORSCHENDEN GESELLSCHAFT NEUE FOLGE. FÜNFTEN BANDES VIERTES HEFT. HIERZU ACHT TAFELN. MIT UNTERSTÜTZUNG DES WESTPR. PROVINZIAL-LANDTAGES HERAUSGEGEBEN. DANZIG 15353. COMMISSIONS-VERLAG VON WILH. ENGELMANN IN LEIPZIG. N iR ; MM m a rl Ai SIUKt, ar ve ’ a Ku i AR & = E op j Fa x Lu ü Du > .), mn Inhalt, Jahresbericht der Naturforschenden Gesellschaft und Berichte ihrer Seetioren. Mitglieder-Verzeichniss der Gesellschaft und ihrer Sectionen. Verzeichniss der im Jahre 1832 durch Tausch, Kauf und Schenkung erhaltenen Bücher. Abhandlungen. Bericht über die fünfte Versammlung des westpreussischen botanisch-zoologischen Vereins zu Kulm W.-Pr. am 30. Mai 1332. Beobachtungen über die Arten der Blatt- nad Holzwespen von Hauptlehrer Brischke und weiland Professor Zaddach. II. Abtheilung mit 3 colo- rirten Tafeln. un nz —_—. Sur Bew Meinl ha aan an Yusinttirn . nat e j een ill ber Aiohlranse al PATE GE 7) Dr £ } (A CH # € = v E er f Eh hl year Var LER rau ah Ra tat vl Male ARE FR “ ee ‚ segevribrnldh Be een nn us) aka meh Wr RR ar a ET ee Welsh rer Nu ok - am Be a EEE RT krasse Le f Jahresbericht der Naturforschenden Gesellschaft zu Danzig für 1882, erstattet vom Direetor derselben, Professor Dr. Bail, am 140. Stiftungsfeste, den 2. Januar 1883. Meine Herren! Lassen Sie uns in der Stunde, in der wir uns versammelt haben, um von dem 140. Jahre des Bestehens unserer Gesellschaft Abschied zu nehmen, zuerst der Männer gedenken, welche derselben durch den Tod entrissen worden sind. Es sind Prof. v. Schlagintweit-Sakünlünski, der seit dem Jahre 1867 der (sesellschaft als correspondirendes Mitglied angehörte und uns auch persönlich Vorträge über die in Gesellschaft seiner Brüder ausgeführten berühmten Reisen gehalten hat, ferner die einheimischen Mitglieder, Regierungspräsident v. Salz- wedell, Major a. D. Kegel, Sanitätsrath Dr. Günther, Fahbrikant Döring, Kaufmann Rovenhagen und Dr. med. Block, endlich von auswärtigen Deich- hauptmann Ziehm, Rittergutsbesitzer au Adl. Liebenau und Dr. med. Opper- mann zu Neustadt. — Ich fordere Sie auf mit mir das Andenken der Ver- storbenen zu ehren, indem wir uns von unsern Sitzen erheben. In ruhiger, wissenschaftlicher Thätigkeit ist ddas Leben unserer Gesellschaft im vergangenen Jahre verlaufen, und da auch wenige aussergewöhnliche Er- eignisse in demselben zu verzeichnen sind, so wird der allgemeine Bericht, den ich Ihnen heut zu erstatten die Ehre habe, nur ein kurzer sein. Trotz mehrerer, besonders infolge von Versetzung, erfolgter Abmeldungen ist die Zahl der einheimischen Mitglieder von 265 auf 270 gestiegen, während die der auswärtigen 112 beträgt. Zu correspondirenden Mitgliedern wurden die um die Gesellschaft sehr verdienten Herren Postdirector Schimmelpfennig in Jena und Oberpostsecretair Schück in Breslau gewählt. Die wissenschaftliche Thätigkeit der Gesellschaft documentirte sich zunächst durch Vorträge und wissenschaftliche Mittheilungen in den 12 ordentlichen Sitzungen. In ihnen kamen, nach Fächern geordnet, die folgenden Gegenstände zur Behandlung: © Bericht über die im Jahre 1882 in den ordentlichen Sitzungen behandelten Gegenstände. A. Allgemeines. Jahresbericht über das Jahr 1881, erstattet vom Director, Herrn Professor Bail, und im Anschluss an diesen die Berichte über die Thätigkeit in den Sectionen, erstattet von deren Vorsitzenden am Stiftungstage, 2. Januar 1882. Vortrag des Herrn Realschullchrer Schulze: .‚Über den Rosenberger ‘ Kreis in naturhistorischer Beziehung‘ mit Demonstrationen, am 22. Novbr. B. Physik. Herr Oberlehrer Schumann demonstrirt einen eimfachen Apparat zum Nachweis der Verschiedenheit der speeifischen Wärme unserer gewöhn- lichen Metal/e. In den bezüglichen Experimenten wird diese Verschiedenheit an Zink, Kupfer, Blei, Eisen und Wismuth dargelegt, am 18. Januar. Herr Buchhändler Gaebel hält einen experimentellen Vortrag: „Über strahlende Materie oder den sogenannten vierten Aggregatszustand‘‘ am 29. März. C. Chemie. Vortrag des Herrn Stadtrath Helm: „Uber die chemische Zusammen- setzung der Steinkohle“, am 1. März. D. Mineralogie. Herr Stadtrath Helm demonstrirt und bespricht die Wassereinschlüsse in Bernstein, am 1. März. Derselhe zeigt hervorragend schönen Gyps aus der Gegend von Jnowraclaw, am 1. März. Vortrag des Herm Dr. Kiesow: „Über paläozoische Gebilde und deren Versteinerungen“, am 25. October, 111 E. Botanik. 1. Wissenschaftliche Mittheilungen von Herrn Professor Dr. Bail, am 18. Januar. 2. Vortrag des Herrn Direetor Dr. Conwentz: „Über die Coniferen der Bernsteinflora“. am 13. Januar. 3. Vortrag des Herrn Director Dr. Conwentz: „Über Inschriften und Zeichen in Bäumen“, am 1. Februar. In Anschluss an diesen Vortrag zeigte Herr Treichel ein Stück einer Eiche mit betreffender In- schrift vor. 4. Demonstration einer Kohlrabi-Anomalie und einer Cyclamen-Missbildung durch Herrn Director Dr. Conwentz, am 8. November. F. Zoologie. 1. Vortrag des Herrn Oberlehrer Schumann: „Über die Entwickelung der Teichmuschel‘“, am 1. März. 2. Vortrag des Herrn Hauptlehrer Brischke: ‚Über das Leben der Blatt- wespen‘“ mit Demonstrationen an Präparaten, am 8. November. 3. Herr Oberlehrer Schumann demonstrirt einige zum Theil noch lebende Schnecken des Provinzial- Museums, von Herrn Geheimrath v. Winter und Herrn Provinzialschulrath Kayser aus Tiflis mitgebracht. 4. Vortrag des Herrn Staatsrath Radde aus Tiflis über sein neuestes Werk: die „Ornis des Kaukasus“, am 5. Dezember. G. Geographie. Vortrag des Herrn Oberförster Kessler: „Über den Kaukasus“. Derselbe wurde vor einer sehr zahlreich besuchten Versammlung der Gesellschafts- mitglieder und ihrer Damen am 14. Februar im Apollo-Saale des Hötel du Nord gehalten. H. Mediein. 1. Vortrag des Herrn Kreis-Physikus Dr. Freymuth: „Über Tätowirung‘“, mit Demonstrationen, am 5. März. 2. Vortrag des Herrn Dr. Schneller: „Über krankhafte Farbenempfindung“, am 1. Februar. 3. Herr Dr. Block bespricht seine Experimente über Lungenresection, am 1. März. 4. Vortrag des Herrn Dr. Semon: „Über den gegenwärtigen Stand der Impfirage‘“‘, am 11. October. In Anschluss an diesen Vortrag demonstrirt Herr Kreisphysikus Dr. Frey- mutl mikroskopisch Tuberkel-Bacillen. Für die Folge ist beschlossen worden, die regelmässigen ordentlichen Sitzungen auf den ersten Mittwoch jedes Monats zu legen, und nur bei zu reichlichem Vortragsstoffe auch noch andere Sitzungen abzuhalten. Zwischen die fixirten Sitzungen fallen ausserdem noch die der einzelnen Seetionen, zu denen jedem Gesellschaftsmitgliede der Zutritt freisteht, und über deren Wirk- samkeit im vergangenen Jahre Ihnen dann die Herren Vorsitzenden derselben 3ericht erstatten werden. Laut Gesellschaftsbeschluss vom 15. December soll von jetzt ab ein besonderer Ordner der Vorträge als Vorstandsmitglied ge- wählt werden. Herr Dr. Hohnfeldt hat die Sorge dafür übernommen, dass die ausführ- lichen Berichte unserer Sitzungen spätestens je nach 2 Tagen in der „Danziger Zeitung‘ erscheinen. Wie alljährlich, so ist auch im vergangenen Jahre ein neues Heft unserer Schriften gedruckt worden, welches ich mir hiermit den Anwesenden vorzu- legen erlaube. Mit Stolz erfüllt jeden Gebildeten Westpreussens die opferfreudige Förde- rung, welche unsere hohen Provinzialbehörden der Wissenschaft und Kunst zu theil werden lassen. Auch unsere Gesellschaft erfreut sich einer jährlichen Sub- vention von 2000 Mark, da dieselbe hauptsächlich ihren Publicationen zu gute kommt, so hat sie beschlossen, auf diese Unterstützung auch in dem Titel ihrer Schriften hinzuweisen. Für das 4. und letzte Heft des 5. Bandes der neuen Folge ist bereits ge- druckt: der Bericht über die 5. Versammlung des Westpreussischen botanisch- zoologischen Vereins zu Kulm und eingeliefert „Brischke und Zaddach Blatt- und Holzwespen 1. Theil mit 8 theilweise colorirten Tafeln“. Letztere, die ich in der Lage bin, Ihnen bier vorzulegen, werden ein Schmuck unserer Schriften sein. Der erste Theil des in Rede stehenden Werkes ist, jedoch noch nicht vollständig, in den Schriften der physikalisch-ökonomischen Gesellschaft zu Königsberg herausgegeben worden. In der Veröffentlichung des Goeppert Mengeschen Bernsteinwerkes ist leider eine Verzögerung eingetreten, besonders dadurch, dass der Verfasser, unser hochrerehrtes Ehrenmitglied, durch das ebenso plötzliche, wie tief erschütternde Hinscheiden seines einzigen Sohnes des vortragenden Rathes im Cultus-Ministerium, Geheimen Oberregierungsrathes Dr. Goeppert, an der Beendigung des Manu- seriptes lange Zeit behindert wurde. Indessen steht nunmehr der baldige Ab- schluss desselben sicher zu erwarten. Sehr erfreulich ist die bedeutende jährliche Zunahme der Zahl von Ge- sellschaften und Institute, welehe mit uns in Schriftenaustausch treten, im Jahre 1882 ist die Verbindung mit weiteren 15 Gesellschaften erfolgt, es sind: 1. Deutsche Gesellschaft für Natur- und Völkerkunde Ost-Asiens in Tokio. 2. American Meteorological Society in New-York. 7 3. Observatorio Astronomico in Ühapultepee (Mexico). 4. Geographische Gesellschaft in Greifswald. 5. Königl. bayerische botanische Gesellschaft in Regensburg. (eR) . Pollichia, naturwissenschaftlicher Verein für die Rheinpfalz in Dürk- heim a. H. V 7. Thurgauische Naturforschende Gesellschaft in Frauenfeld. 8. Verein für Erdkunde und mittelrhemisch-geologischer Verein in Darmstadt. 9. Reale Osservatorio Astronomico in Palermo. 10. Royal Society in Edinburgh. li. Editorial Commitee of the Norwegian North-Atlantic Expedition in Christiania. 12. Societe des sciences, agrieulture et arts de la basse-Alsace a Strasbourg. 15. Naturwissenschaftlicher Verein an der Universität Wien. Besonders hervorgehoben zu‘ werden verdient der Umstand, dass die naturwissenschaftlichen Bestrebungen in der Provinz immer mehr Anerkennung und Förderung finden, dazu trägt ganz besonders auch das harmonische Zu- sammenwirken der naturforschenden Gesellschaft, des Provinzialmuseums und des Westpreussischen botanisch-zoologischen Vereins bei. Aus dem in unsern Schriften gedruckten Berichte werden Sie ersehen, in wie liebenswürdiger Weise Behörden und Bürgerschaft der alten Stadt Culm ihren Sympathien für unsere Thätigkeit bei der daselbst abgehaltenen Jahres- versammlung des letzgenannten Vereins Ausdruck gaben. Die Berichte der vier von demselben in diesem Jahre ausgesandten Botaniker gelangen ebenfalls in unsern Schriften zur Veröffentlichung. Besonders interessant sind die neu von Herrn v. Klingegräff gefundenen Moose, die eine werthvolle Bereicherung der Kenntniss von der geographischen Verbreitung jener Gewächse liefern. Die zahlreichen für unsere Sammlungen eingegangenen Objecte, deren Gebern hierdurch der beste Dank abgestattet wird, gelangen, wie alle Sammlungen der Gesellschaft, im Provinzialmuseum zur Aufstellung. Auch hat die Gesellschaft darein gewilligt, dass von letzterem aus ihren Doubletten Exemplare an West- preussische Lehranstalten abgegeben werden, soweit dies mit der wissen- schaftlichen Vollständigkeit der Sammlungen vereinbar ist. Die beiden diesjährigen Stipendien der Humboldt-Stiftung wurden den Studiosen Waldemar Belk und Carl Brick zuerkannt, auch betheiligte sich die Gesellschaft durch einen Beitrag aı der Begründung des Seemann- Stipendiums, welches bei Gelegenheit der 25jährigen Jubelfeier des Neustädter Gymnasiums und seines bewährten Leiters, des Herrn Director Dr. Seemann ihres langjährigen Mitgliedes, ins Leben gerufen wurde, und übersandte einen andern Beitrag an die deutsche Polar Commission zur Förderung der Einrichtung von Beobachtungsstationen. Auch hatte sie die Freude, ihrem Ehrenmitgliede, dem langjährigen Seeretair der Moskauer Akademie der Wissenschaften, dem wirklichen Staatsrathı Dr. Carl v. Renard, zu seinem 50jährigen Doctorjubiläum gratuliren zu können. Sehr belebte Tage brachte den Mitgliedern der Besuch unseres Landsmannes Radde, der sich noch gern daran erinnert, dass ihm die Gesellschaft zur Er- möglichung seiner ersten Reise nach Russland, durch welche er den Grund zu seiner Carriere legte, behülflich gewesen ist. Die zahlreichen für sein grosses NEN Werk die Ornis caucasica gefertigten Originalillustrationen sprachen seine Zuhörer in ebenso hohem Masse an, wie die lebensfrischen Schilderungen und interessanten wissenschaftlichen Darlegungen seines Vortrages. Bei dem ihm zu Ehren veranstalteten Festessen, wie während seines ganzen Aufenthaltes, gab sich aufs bestimmteste seine treue Anhänglichkeit an seine Vaterstadt Danzig zu erkennen. Auch einer ehrenden Dedication sei hier noch gedacht, welche ein anderer wirklicher russischer Staatsrath, unser correspondirendes Mitglied, der Professor emeritus Alexander Petzheldt, der Gesellschaft dargebracht hat. Derselbe widmete eine interessante Abhandlung den naturforschenden Gesellschaften zu Danzig, Dorpat und Riga. In der letzten ausserordentlichen Sitzung wurde der bisherige Vorstand wieder gewählt und demselben Herr Professor Momber als Ordner der Vor- träge zugesellt. Ich schliesse meinen Bericht mit dem Wunsche, dass sich die Gesellschaft !n ruhiger stetiger Weise, wie bisher, weiter entwickeln möge, und dass immer neue, junge, thätige Kräfte an ihrem Bau rüstig mitschaffen mögen, zur Ehre unserer Vaterstadt und unserer Provinz. Möge das Festessen, zu dem wir uns nunmehr nach dem grossen Schützen- haussaale begeben, seinen Theilnehmern in ebenso freundlicher Erinnerung bleiben, wie dasjenige, zu dem wir uns heut vor einem Jahre in dem uns freundlich bewilligten schönen Saale der Loge Eugenia vereinten. ne PTR, Bericht über die Thätigkeit der anthropologischen Section im Jahre 1882, erstattet von dem Vorsitzenden derselben, Dr. Lissauer. Im Jahre 1882 wurden die systematischen Untersuchungen einzelner Kreise unserer Provinz mit bestem Erfolge fortgesetzt. Herr Director Dr. Conwentz hatte in den Kreisen Pr. Stargardt, Schwetz, Graudenz Carthaus und Neustadt theils eonstatirt, was in prähistorischer Beziehung schon früher dort gefunden, aber wegen mangelnder Verbindung mit einer wissenschaftlichen Centralstelle unbekannt geblieben war, theils selbst umfassende Ausgrabungen unternommen, deren reiche Ausbeute der Sammlung einverleibt worden ist. Dann aber hat Herr Realgymnasiallehrer Schultze sich der Mühe unter- zogen, im Auftrage der Section den Kreis Rosenberg zu bereisen, und bei dieser Gelegenheit eine Reihe interessanter Steinfiguren entdeckt, welche neue prä- historische Beziehungen zwischen unserer Provinz und dem Osten Europas aufdecken, Beziehungen, über welche Herr Schultze sowohl in den Sitzungen der Section, wie in den Schriften unserer Gesellschaft ausführlich Mittheilungen zu machen gedenkt. In den einzelnen Sitzungen wurden folgende Vorträge gehalten. Es sprachen in der Sitzung am 7. März: 1. Herr Dr. Conwentz über die neu eingegangenen Geschenke, 2. Herr Prediger Bertling über die Völkerstämme an der Weichsel in der ältesten Zeit, 3. Herr Dr. Zaczek über die Kurhanen Gräber im Gouvernement Moskau; in der Sitzung vom 10. Mai: 1. Herr Realgymnasiallehrer Schultze über einen Gräberfund bei Praust, 2, der Vorsitzende über Gesichtsurnen aus Hohenstein und Slesin, 3. Herr Dr. Conwentz über neue eingegangene Geschenke, 4. Herr Oberstabsarzt Dr. Hagens über den Burgwall bei Waczmirs, vnI 5. Herr Stadtrath Helm über prähistorische Bernsteinartefacte, 6. Herr Rittergutsbesitzer Treichel-Hoch Paleschken über Schulzen- zeichen aus Westpreussen und Litthauen; in der Sitzung vom 1. November: 1. Herr Dr. Conwentz über neue Erwerbungen des Provinzialmuseums, 2. Herr Realgymnasiallehrer Schultze über interessante Bronzefunde aus dem Kreise Rosenberg, 3. Herr Baron v. Wrangell über finnische Skelettgräber in Terpilitz bei Narwa, Kr. Jamberg, 4. der Vorsitzende über das Gräberfeld von Amalienfelde auf der Öxhöfter Kämpe, 5. derselbe über die Generalversammlung der deutschen anthropo- logischen Gesellschaft in Frankfurt a. M. Von fremden Gelehrten besuchte dieses Jahr nur unser Landsmann Herr Staatsrath Dr. Radde aus Tiflis die anthropologische Sammlung, welcher seine grosse Freude über das Wachsthum und die Aufstellung derselben aussprach, Sehr reich flossen auch dieses Jahr dem Museum die Geschenke zu, welche in den einzelnen Sitzungen der Section vorgelegt und besprochen wurden. Wenngleich nun der Herr Director des Provinzial-Museums den edlen Gönnern unserer Studien schon an anderer Stelle seinen Dank ausgesprochen, so benutze ich doch gern hier die Gelegenheit, auch im Namen der anthropologischen Section, den Herren Donatoren für ihre grosse Liberalität nochmals zu danken. Bericht über die Sitzungen der Section für Physik und Chemie, erstattet von dem Vorsitzenden derselben, Prof. Dr. Lampe. Die Section für Physik und Chemie hat im verflossenen Jahre drei Sitzungen gehalten. In der ersten derselben, am 28. Januar, wurde über ein an die Natur- forschende Gesellschaft gerichtetes Schreiben des Directors der deutschen See- warte, Prof. Dr. Neumayer verhandelt, in welchem derselbe als Vorsitzender der internationalen Kommission für Polarforschung, die Gesellschaft zur Unter- stützung der Zwecke derselben durch Theilnahme an den Beobachtungen oder auch Ueberserdung von Geldbeiträgen auffordert. Die Section beschloss, in ersterer Beziehung, der Gesellschaft die Bewilligung eines Beitrages von 150 Mk. zu empfehlen, welchem Antrage, wie bereits in dem allgemeinen Jahresberichte erwähnt, die Gesellschaft zugestimmt hat. Ausserdem erklärte die Mehrzahl der anwesenden Mitglieder es für wünschenswerth, auch in Danzig an den festgesetzten Terminen magnetische Variationsbeobachtungen anzustellen. Doch wurde in dieser Beziehung kein Beschluss gefasst, vielmehr die weiteren Besprechungen vorbehalten. In der zweiten Sitzung, am 10. Februar, wurde zunächst ein Schreiben des Herrn Telegraphen-Direetor Greffin vorgelegt, in welchem derselbe die Uebernahme der meteorologischen Station aus dienstlichen Gründen ablehnt. Darauf hielt Herr Professor Momber einen Vortrag über den Congress der Elektriker in Paris im Jahre 1881. Nach Beendigung desselben wurde über dje Betheiligung an den magnetischen Terminsbeobachtungen weiter verhandelt. Herr Pfannenschmidt machte die Mittheilung, dass bei seiner Anwesenheit in Hamburg, Professor Neumayer ihm gegenüber die Anstellung derartiger Beobachtungen in Danzig als höchst wünschenswerth hingestellt, sich auch zur zeitweisen Ueberlassung an Instrumenten bereit erklärt und eine ungefähre Berechnung über die Kosten der Einrichtung au‘gestellt habe. Von anderer Seite wurde dagegen auf die sehr grossen Schwierigkeiten hingewiesen, welchen die Ausführung derartiger Beobachtungen hier begegnen würde. Abgesehen von der Beschaffung und Einrichtung, einem passenden Lokale, werde es nicht X möglich sein, eine genügende Anzahl geschulter und zuverlässiger Beobachter zu gewinnen. Auch hätten die Beobachtungen hierorts wegen der Lage Danzigs zu der grösseren Observation in Petersburg, Berlin, Breslau wohl nicht die Wichtigkeit, welche Herr Prof. Neumayer derselben beilege. In der That hat sich das Bedenken wegen der Beobachtung als begründet herausgestellt, insofern von den Herren, an welche sich der Vorsitzende der Section des- wegen wandte, keiner eine bindende Verpflichtung glaubte übernehmen zu können, so dass schon aus diesem Grunde von der Anstellung der Beobachtungen hat Abstand genommen werden müssen. In der dritten Sitzung, am 15. November, wurde zunächst die Wahl der Beamten vollzogen, welche das gleiche Resultat wie im Vorjahre ergab. Nach Erledigung derselben, besprach Herr Stadtrath Helm im Anschlusse an einen früher von ihm über die verschiedenen Methoden der Rübenzucker- Fabrikation gehaltenen Vortrag das neue Scheibler’sche Strontian-Verfahren, durch welches eine fast vollständige Gewinnung des in der Melasse enthaltenen Zuckers ermöglicht wird. Ausserdem machte derselbe noch Mittheilungen über den Nachweis der salpetrigen Säure, sowie über einige neuere Indieatoren, z. B. das Phenolphtalein und führte eine Reihe von Experimenten zur Er- läuterung des Gesagten vor. In derselben Sitzung hielt Herr Prof. Momber einen Vortrag „über die Zugstrassen der barometrischen Minima“, durch welche das Wetter unter unserer Breite in erster Linie bestimmt wird. Sie entstehen vorwiegend in Nordamerika und schreiten meistens ostwärts mit einer mittleren Geschwindigkeit von etwa 50 geographischen Meilen pro Tag vor. Sobald einige Stationen des nördlichen Amerika, die Bermudasinseln und Island telegraphisch mit den Continenten verbunden sind, werden sich etwa nur 14°, der nach Europa gelangenden Minima der Vorherverkündigung entziehen. Im Anschlusse an seinen Vortrag zeigte und erläuterte Herr Prof. Momber der Section die Köppen’sche Karte, auf welcher die Zugstrassen und die Häufigkeit der Minima zwischen dem Felsengebirge und dem Ural sehr anschaulich dar- gestellt sind. Von den Mitgliedern der Gesellschaft haben sich zwei in diesem Jahre der Section neu angeschlossen, so dass dieselbe gegenwärtig 23 Mitglieder zählt. Bericht über die Thätigkeit der medicinischen Section im Jahre 1882 erstattet von Dr. Abegg. 1. Sitzung am 9. März. . Herr Dr. Tornwaldt sprach im Anschluss an einzelne Kranken - Vor- stellungen über: a. einen Fall von geheilter Kehlkopfschwindsueht; b. einen Fall von luötischer Erkrankung des Vomer und c. des linken Luftröhrenastes. - An der Discussion hierüber betheiligten sich die Herren DDr. Wallen- berg und Simon. . Herr Dr. Hein trug vor über: a. eine Missgeburt mit Demonstration; b. über die Möglichkeit der Vergiftung durch sogenannte Dabersche Kartoffeln; c. über Tripolith-Kohlen-Verbände. An der Discussion betheiligten sich die Herren DDr. Simon, Frey- muth, Wallenberg, Oehlschläger, Abeg Herr Dr. Wallenberg sprach über: Harnsäure - Sedimente beim Diabetes, mit Demonstration eines darauf bezüglichen Harnes. . Herr Dr. Abegg sprach über: Nierensteine, mit Demonstration solcher. Herr Dr. Freymuth sprach über: zwei zufällige Sectionsbefunde, a. linkseitige Hydronephrose; b. grosse Nierensteine. Herr Dr. Oehlschläger berichtete über: Nabel-Coneretionen mit Demonstration. Xu 2. Sitzung am 16. November. . Herr Dr. Wallenberg trug vor über: einen Fall von Aneurysma der Aorta mit Demonstration des Präparates. Herr Dr. Scheele über: einen Fall von kolossalem Leberkrebs mit Vorlegung des Präparates. Herr Dr. Heim über: den Soltmann’schen Milchkocher, mit Vorzeigung des Apparates. Herr Dr. Hanff legte ein Stück eingeheiltes Gummi-Drain vor und be- richtete über den betreffenden Krankheitsfall. Herr Dr. Weiss besprach unter Demonstration des Präparates einen Fall von Hydrorrhachis congenita. A. Mitglieder-Verzeichniss der Naturforschensen Gesellschaft zu Danzie. l. Februar 1883, I. Ehrenmitglieder. Als Mitglied in die Gesellschaft aufge- nommen: Dr., Staatsminister und Öber- Präsident der Provinz Brandenbnrg, lchenbach, Excellenz in Potsdam . 1878 Baum, Dr., Prof., Geheimer Ober-Medizinal- Rath in Göttingen . 1832 Göppert, Dr.. Prof., Geh. Medizinal- Rath i in ee ag . 1856 Gronau, Dr., Professor in Oels . 1830 I Als Mitglied in die Gesellschaft aufge- nommen: v. Renard, Dr., Wirklicher Staatsrath, Excel- lenz in Moskau v. Siehold, Dr., Professor in München IE Strehlke, Dr., Director in Danzig v. Winter. Geh.-Rath, in Danzig und Geh.-Rath en Rn RD DD © Gele) Oberbürgermeister . 18 865 II. Ordentliche und correspondirende Mitglieder. Aufgen. im Jahre | Geh. Sanitäts- Rath und Director des Hebeammen- ‚lbegg, Dr., Medizinalrath, Instituts in Danzig . - . . . .1856 | Aird, Alerander, Alsen, Regierungs Baurath in Danzig Alsleben, Hötelbesitzer in Neustadt Althaus, Dr., Arzt in Danzig . wi Dr., Gymnasial-Oberlehrer in Eibing Ingenieur zu Pelonken . Baehr, Major a. D. in Danzig 1873 Bahr. Postrath in Danzig 1877 bail, Dr., Professor in Danzig . 1863 Bajohr, Ober-Posteommiss. in Königsberg 1574 Bartels, Ober-Staatsanwalt in Cassel 1873 Bartels, Capitain in Nenfahrwasser . . . 1874 Bartels, Heinrich, Kaufmann in Danzig 1878 Barthel, Professor in Neustadt 1871 Daum, George, Consul in Danzig 1863 Baum, Dr., Oberarzt in Danzig . . . . 1868 Becker, Apotheker in Königsberg . 1865 Aufsen. im Jahre Behrendt, Heinrich, Rentier in Langfuhr . 1880 Derenz, Emil, Kaufmann in Danzig . 1882 Derger, J. J., Stadtrath in Danzig . 1875 Berger, Johannes, Chemiker in Danzig . 1879 Berndts, Dr. jur., Referendarius in Danzig 1879 Bertram, A., Rentier in Danzig .,1875 Bertram, H., Kaufmann in Danzig . 1879 v. Bethe, Major und Rittergutsbesitzer auf Koliebken, Kr. Neustadt, Westpr. . 1876 Biber, Kaufmann in Danzig . 1865 ı Bibliothek, Königliche in Berlin . 1882 Dieler, Amtsrath auf Bankau . 1874 Bieler, Hugo, Rittergutsbes. auf Fehnkeiihitin 1875 Bischoff, Oscar, Kaufmann in Danzig . 1578 v. Bockelmann, Dr., Med.-Rath in Danzig 1859 Bockwoldt, Dr. phil., Gymnasiallehrer in Neustadt, Westpr. . . . . 1882 Bödicker, Hauptmann in Danzig. „ . .1882 ı Böhm, Commerzienrath in Danzig . . . 1865 Aufgen. im Jahre Boltenhagen, Buchhalter in Danzig 1550 Boltzmann, Apotheker in Danzig . . . 1855 Borchardt, W., Apoth. zu Berent in Westpr. 1575 | v. Borries, Oberst a. D. in Weissenfels . 1559 Boy, Rittergutsbes. auf Katzke, Kr. Danzig 1571 Braune, Philipp, Kaufmann in Danzig . 1877 Bredau, Oberstlieutenant in Danzig . 1850 Bredow, Dr., Sanit.-Rath in Danzig . 1855 Brischke, Hauptlehrer a. D. in angfahr. (Corresp. Mitglied) 51866 Brocks, Gymnasialdireetor in Marienwerder 1881 Bruns, Apotheker in Danzig . . . . „1881 Burau, Wilh., Kaufmann in Neustadt . 18753 Busch, Rentier in Danzig I RSET. Carnuth, Dr., Director des städt. Gym- nasiums in Danzig . 1875 (aspary, Dr., Professor in Königsberg . 1867 Chales, Stadtrath in Danzig ..1872 (ialdi, Command. in Civita Vecchia (Corresp. Mitglied) . 1566 Claaszen, J. G. R., in De ELSE Clotten, Kataster-Controleur in Karthaus . 1870 Cohn, Hermann, Dr. med. et phil., Professor in Breslau. (Corresp. Mitglied) . 1850 Conwentz, Dr. phil., Direetor des Westpr. Provinzial- Museums . 1878 de Cuvry, Carl, Kaufmann, Major a. D. Danzig ; 2 ar Czwalina, Professor in Di . 1860 Dahl, Fabrik-Director in Legan . . 1876 Damme, Oommerzienrath in Danzig . 1867 Davidsohn, G., Kaufmann in Danzig . 1872 Davidsohn, Isidor, Kaufmann in Danzig . 1582 Degner, Wasserbau-Rath ir Danzig 1873 Devrient, Schiffsbaumeister in Danzig . 1566 Dierfeld, Rittergutsbesitzer zu Frankenfelde, Kr. Pr. Stargardt ; . 1879 Doering, €. H., Kaufmann in Danzig . 1868 Dohrn, Dr., Director der entom. Gesellschaft in Stettin. (Corresp. Mitglied) 1567 Dohrn, Anton, Dr., Professor, Director der Zoologischen Station in Neapel (Cor- resp. Mitglied) . ö . 1876 Dommasch, Buchhalter in Danzig 1874 Drawe, Rittergutsbesitzer auf Saskoschin, Kr. Danzig - . 1868 Durand, Rentier in Danzig . 1867 Eckardt, Hauptmann und Subdirector der Artillerie-Werkstätte in Danzig . Eggert, Dr., Oberlehrer a. D. in Danzig Eggert, ©. W., Instrumentenm. in Danzig . 1882 . 1840 1881 XIV Aufgen. im Jahre Ehlers, Secret. d. Kaufmannschaft in Danzig 1876 Ehrhardt. Regierurgs-Danrath in Danzig . 1859 v. Ernsthausen, Oberpräsident der Provinz Westpreussen . 6 . 1879 Evers, Realgyınnasiallehrer in Data . 1878 Faber, Rittergutsbesitzer auf Fidlin, Kr. Karthaus. . 1867 Fahl, Kgl. Meliorations- RR in Danzia 1880 Fahle, Professor in Posen . . . „ 2 zısa Farne, Dr., Kreiswundarzt in Danzig . . 1878 Fewson, Dr., Amt in Danzig 718% Fincke, Real-Gymnasialoberlehrer in Danzig 1874 Fischer, Rentier in Hochwasser . . 1866 Fliessbach, Rittergutsbesitzer auf Landechow hei Netze a P..01), ee . 1878 . Flotow, Major und Director der Ge Babrik in Danzig. : . =... =ssad Frank, Gerichtserath in Danzig . 1876 Freitag, Dr., Arzt in Danzig . ST Freymuth, Dr., Oberarzt in Danzig . 1876 Fricke, Dr. phil., Real-Gymnasiallehrer in Dirschau . ae ö 1881 Fritzen, Kreis-Ger.-Seeretair in Nein 1871 Fröling, Dr., Ober - Stabsarzt a. D. in Danzig ya 3; 1872 Fromm, Baurath in Nelstadt 2 ee Fürstenberg, Alex., Kaufmann in Danzig . 1876 Fuhst, Prediger in Danzig . 4819 Fuss, Landesrath in Danzig . . . 1880 Gaebel, Buchhändler in Danzig . 1880 Gehrke, W., Maurermeister in Danzig . 1882 Gerlich, Dr. phil., Landrath in Schwetz . 1878 Gersdorff, Zimmermeister in Danzig . . 1868 Gieldzinski, Kaufmann in Danzig. . . . 18% Glaser, Dr., Sanitäts-Rath und Physikus in Dansig ü . 1859 Glaubitz, H., rnne in Dan $ . 1874 Glodkowski, Amtsgerichtsrath in Danzig . 1881 Goetz, Dr. med. in Danzig . . . 1882 Goldberg, Max, Kaufmann in Danzig . 1873 Goldmann, Rechtsanwalt in Danzig . . 1882 Goldste'n, Marcus, Kaufmann in Danzig . 1873 Goldstein, Jul., Kaufmann in Danzig . . 1874 Goltz, Kreiskassen-Rendant in Karthaus . 1872 Gompelsohn, Kaufmann in Danzig . 1875 v. Grass, Friedrich, Rittergutsbesitzer auf Starsin, Kr. Neustadt . 1882 v. Grass, Rittergutsbesitzer auf Klanin . 1873 Greffin, Telegraphendirector in Danzig. . 1882 Grentzenberg, Rob., Kaufmann in Danzig . 1866 Grentzenberg, I:d., Kaufmann in Danzig . 1874 xV Aufgen. im Jahre Hossfeld, Marine-Ingenieur in Danzig . . 1874 Iue de Caligny. Marquisi. Versailles (Correp. MIETE UA ERLI u 1BE Griesbach, Dr., Oberlehrer an der Kaiser!l. (Grewerbeschule in Mühlhausen, Els. 1879 | (rolp, Rechtsanwalt in Neustadt. . . . 1571| (rruihn, Verlagsbuchhändler in Danzig. . 1881 | Husen, Pcstseeretair in Danzig . . . . 1874 Aufgen. im Jahre | | (run, Dr., Kreisphysikus in Braunsberg | Jacobsen, Chemiker in Berlin N. Müller- (Corresp. Mitglied) . . . + 241877 strasse . . u: a E07 |} Maceivs, Oberstlieutenant und Dieter der | Jacobsen, J , Min SER Artillerie-Werkstätte in Danzig. . 1881 | Kr: Pr.’ Stärganliti.)] u, . 1881 Hlaecke.,Dr. Prof. in Jena (Corresp. Mitglied) 1868 | Jantzen, Ottomar, Bernsteinhändler i. Ding 1880 IHagemann, Bürgermeister in Danzig . . 1878 | Janzen, P., Alsoiheitk in Pr. Eylau O/Pr. 1879 Hagens, Dr., Oberstabsarzt in Danzig . . 1877 | Jastrow, Dr. med. in Stadtgebiet b. Danzig 1882 Hanf; Dr, Arzt in Danzie, 2... © 9, 1874 | Jentzsch, Dr., Privatdocent in Königsberg Harlan, Polizeirath in Danzig. . . . . 185 (Corresp. Mitglied) . . . » . ..1880 Hartingh, Administrator in Leesen beiDanzig 1879 | Le Joli, Prof. de la soc. des sciences in lHlaselav, Kaufmann in Danzig . . . . 1867 Cherbourg (Corresp. Mitglied) . . 1857 Hasse, Rud., Kaufmann in Danzig . . . 1869 | Jüncke, W., Kaufmann in Danzig . . . 1872 HHasse, Franz, Kaufmann in Danzig. . . 1877 | Jüncke, Albert, Kaufmann in Danzig . . 1880 Hedinger, Apotheker in Danzig . . . . 1879 | Jung, Pfarrer in Neu-Paleschken, Kr. Berent 1882 Ilein, Friedrich, jun., Kaufmann in Danzig 1880 | Aafemann, Buchdruckereibes. in Danzig . 1867 Helm, O., Stadtrath in Danzig. . . . . 1865 | Aauffmann, W., Kaufmann in Danzig . . 1869 lIendewerk, Stadtrath u. Medicinal-Assessor Kauffmann, Gerichtsrath in Danzig. . . 1874 a Dansig 2.38 2020. 0.1865 | ÄKautz, Rudolf, Rittergutsbesitzer in Gr. IIenoch, Geheimer N in Altenburg Klintsch, Kr. Berat . . ... ..1881 (Corresp. Mitglied) . . . . . 1869 | Aayser, Astronom in Danzig . . . . . 1859 Hensche, Dr., Stadtrath in Koller . . 1867 | Äayser, Dr., Prov.-Schulrath in Danzig . 1878 Herman, Custos am Museum in Budapest 1874 | v. Aehler, Director des Verwaltungsgerichts IIertel, Departements- Thierarzt, Veterinär- in Marienwerdee . . 2. 2 .2..1878 Assessor in Danzig . . . . „1879 | Aessler, Dr., Director in Bochum . . . 1856 Hesekiel, Landgerichtsrath in ta . . 1874 | Kiesow, Dr., Realgymnasiallehrer in Danzig 1877 Ilesse, Theodor, Buchhalter in Danzig . . 1877 | Klatt, Dr. in Hamburg (Corresp. Mitglied) 1866 Hewelcke, Gerichtsrath in Danzig . . . 1866 | Alein, Herm., Dr. in Köln (Corresp. Mitglied) 1873 Hewelcke, Fritz, Kaufmann in Danzig. . 1876 | Adiesch, Gymnasiallehrer zu Pr. Stargardt 1881 v. Ileyden, Dr. phil., Hauptmann z. D. in | v. Klinggräf, H, Dr. phil. in Lanzfuhr bei Bockenheim b. Frankfurt a. M.. . 1867 Danzig (Corresp. Mitglied) . . . 1877 IIeyer, Landschaftsrath auf Straschin . . 1867 | Alunzinger, Dr., in Stuttgart (Corresp. Hinze, Dr., Arzt in Danzig . . . 1869 Mitglied). . . . y EB \. 7; Ilirsch, Dr., Prof., Geh. Rath in Berlin . 1847 | Anoch, Reallehrer in Farıkanı bei Dim; . 1880 Hirsch, Commerzien- u. Stadtrath in Danzig 1866 | Kohtz, Dr. med., in Danzig . . . . .1881 Iloffmann, August, a in v. Kolkow, Kaufmann in Danzig. . . . 1878 Danzig . . erze Konsahik, Kreis. Schulinspector in Nöcasik 1875 Hoffmann, Otto, Kain in Dantig . . 1877 | Kommentowski, Fried., Kaufmann in Danzig 1877 Hoffmann, Adolph, Kaufmann in Danzig . 1878 | Aonitzki, Kaufmann in Danzig . . . . 1882 Hoffmann, Amtsvorsteher in Zoppot. . . 1880 | Aosmack, Stadtrath in Danzig. . . . . 1882 r. Hohenbühel-Heufler, L., Freiherr in Hall Krause, Johannes, Kaufmann in Danzig . 1878 (Corresp. Mitglied) He . 1868 | Areis-Ausschuss in Strasburg in Westpr. . 1874 v. Homeyer , Rittergutsbesitzer in "Stolp Kressmann, Arthur, Consul in Danzig . . 1880 (Corresp. Mitglied) . . . . . „1843 | Kreutz, Dr, Gymu.-Oberlehrer in Danzig . 1867 Holtz, J., Kaufmann in Danzig . . . . 1871 | v. Kries, Rittergutsbesitzer auf Kl. Waez- Horn, Dr., Fabrik-Dirigent in Leopoldshall miers, Kr. Pr, Stargardt . . . . 1873 (Corresp. Mitglied) . . . . 1868 | Arüger, Wilh., Maurermeister in Danzig . 1862 Horn, Oberamtmann in Oslanin, Kr. Neustadt 1873 | AÄrüger, E, R., Maurermeister in Danzig 1869 Aufgen. im Jahre Krüger, Dr. phil., Lehrer an der Handels- academie in Danzig i 1582 Kruse, Dr., Prov.-Schulrath in Danzig . . 1879 Künzer, Dr., Prof., Gymnasial-Oberlehrer in Marienwerder . 1 Bere 1567 Kunath, Director der städtischen Gas- und Wasserwerke zu Danzig ee alketent Kunze, Ferd., Major, Rittergutsbesitzer Aen Gr. Bölkau . . 1850 Laasner, Uhrmacher in Danzig ST Lampe, Dr., Professor in Danzig. a) Lange, Louis, Kaufmann in Danzig . . 1579 Laskowski, Seminardirector in Rawitsch . 1866 Lehmann, F. W., Kaufmann in Danzig . 1881 Leitzen, ee in Danzig s . 1880 Lentze, Dr., Oberstabsarzt in Danzig ‚A872 Lenzing, Hauptzollamts-Assistent in Danzig 1878 Leupold, Kaufmann in Danzig. . 1875 | Leyden, Oscar, Kaufmann in Danzig . 1880 Licht, Stadtbaurath in Danzig . . 18685 Lieheneiner, Öberförster in Oliva. oral Liepmann, Bankier in Danzig . . 1875 Lierau, Standesbeamter in Danzig . 1875 Lnetzau, Apotheker in Danzig. . 1879 Lievin, Heinrich, Dr. med. in Danzig . 1881 Lignitz, E., Consul in Danzig. . 1869 Linck, Rittergutsbesitzer auf Stenzlau, Kr. Pr. Stargardt ok, Lindner, Justizrath in Danzig. . 1865 v. d. Lippe, Apotheker in Danzig . 1865 Lissauer, Dr., Arzt in Danzig. . 1863 Loch, Dr., Arzt in Danzig . . 1575 Lotzin, Ernst, Kaufmann in Danzig. Solo) Lozinsky, Dr., Gymnasial-Director in Kulm (Corresp. Mitglied) . 1866 Luckow, Prediger in Karthaus . 1872 Lützow,. Lehrer in Oliva alte Mae-Lean Lochlan, Rittergutsbesitzer auf toschau, Kr. Danzig 1579 Jlallison, Rechtsanwalt in Danzig . 1874 Märker, Rittergutsbesitzer auf Rohlau bei Warlubien, Kreis Schwetz 1877 Marschalk, Kaiserl. Maschinen-Ingenieur in Neufahrwasser . ; nee: Martins, Erster Staatsanwalt in Danais Kol, Martiny, Justizrath in Danzig. . 1569 Mason, Kaufmann in Danzig . 1873 Massmann, Dr., Arzt in Danzig . . 1850 Matzko, Stadtrath in Danzig L RT Mehler, Dr., Professor in Elbing. . , . 1868 Mellin, Mäkler in Danzig . . .. . . 1865 I XVI Aufgen. im Jahre Mencke, E., Kaufmann in Danzig . . Meschede, Dr., Director der Krankenanstalt in Königsberg . ; Meyer, Albert, Kaufmann in Danzig Meyer, Dr. phil., zu Schwetz . Michelsen, Apotheker in Danzig Oberlehrer am Gymnasium . 1874 . 1882 .. 1879 Mieske, J. F,O., Direct. der Gedania in Da 1877 Mietzlaff, Gerichtsrath in Danzig . 1850 DMischewski, Photograph in Danzig . 1876 Mix, Commerzien-Rath in Danzig 11.1868 Möbius, Karl, Dr., Professor in Kiel. (Cor- resp. Mitglied) i 1871 ‚Moeller, Dr. med. in Liebstadt, One .. 1879 NMlomber, Prof., Oberlehrer am Königl. Gym- nasium in Danzig 0. Morselli, Henri, Prof. in Macerata (Italien) (Öorresp. Mitglied) Morwitz, Jos., Kaufmann in Philadelphia 5 . 1867 . 1871 1871 Morwitz, Mart., Kaufmann in Danzig . 1875 Morwitz, Wilh., Kaufmann in Danzig . 1876 Mothill, Oberlehrer in Kulm ; . 1866 Müller, Hugo, Dr., Arzt in Danzig . . 1874 Müller, Consul in Danzig . 1869 Nfünsterberg, ©., Kaufmann in Danzig. . 1877 Muscate, Willy, Fabrikbesitzer in Dirschau 1850 Nagel, Dr., ee in Eibing, WrRee eher u RE Naturwissenschaftlicher ER in Bieruhere 1881 Nuwrocki, Oeconomie-Rath in Danzig . 1875 Neisser, J., Kaufmann in Danzig . 1879 Neugebauer, Dr., Docent in Warschau . . 1860 Neumann, Dr., Director der höheren 'Föchter- schule in Danzig. . . Neumayer, Dr., Prof., Geh. Adıirmlaiaen Rath u..Director der Deutschen See- . 1865 warte zu Hamburg (Corresp. Mitglied) 1880 Nippold, Gerichtsrath in Danzig . . 1866 Nötzel, Otto, Kaufmann in Danzig . . „1874 Nothwanger, Herm.,‚@eneral-Consul in Danzig Oehlschläger, Dr., Arzt in Danzig Dr., General-Secretair in Danzig . Ohlert, Dr., Realgymnas.-Direetor in Danzig Ollendorf, P., Kaufmann in Danzig . Oemler, 1576 . 1567 1875 1571 . 1872 Otto, Dr., Mediecinal-Rath in Braunschweig 1857 Otto, Robert, Kaufmann in Danzig . 1879 Otto, Stadtbaumeister in Danzig . . . . 1872 v. Palubicki, Major und Rittergutsbesitzer auf Liebenhoff bei Dirschu . . » Paschke, Regierungsrath in Danzig . » » Pasig, Dr. phil., Rector in Jastrow . » 1576 1881 . 1881 Aufgen. im Jahre Penner, Rentier in Danzig . i Penner, W., Brauereibe:itzer in St. Albrecht . 1867 bei Be : a . 1872 Peters, Dr., Rector in a . 1861 Peters, Rentier in Neuschottland . 1880 Petschow, Stadtrath in Danzig : . 1867 Petzholdt, A., Dr. med., Prof. emer.,, W inkl, a Excellenz in Freiburg i im Breisgau. (Corresp. Mitglied) 1868 Prannenschmidt, Fabrikbesitzer in Danzig 1868 Pfeffer, Regierungs-Rath und Stadtältester in Danzig F .. .. 1865 Pieper, Dr. med., ner, in ein, 1874 Pillath, Bürgermeister in Neustadt . 1871 Plehn, A., Rittergutsbesitzer auf Lubochin, Kr. Schwetz E . 1868 Plehn, B , Rittergutsbesitzer er Lichtenthal, Kreis Marienwerder ‚ i . 1869 Plehn, Rittergutsbesitzer auf Krastuden bei Nikolaiken, Kreis Stuhm . . 1878 Pobowski, Kaufmann in Danzig 31.188 Poelchen, Dr. med., Assistenzarzt in Danzig 1582 Praetorius, Dr., Professor in Konitz 1878 Preuss, W., Commerzienrath in Dirschau . 1872 Radde, Dr., Director des Museums und Wirkl. Staatsrath, Excellenz in Tiflis. (Corresp. Mitglied) 1859 Rathke, sen., Kunstgärtner in Danzig . . 1879 Rauch, Hauptmann in Danzig > 1877 Reichard, Dr., Professor in Wien (Corresp. Mitglied) kanf 1568 Reichel, Rittergutsbesitzer ber Ban . 1867 Reichenberg, Rob., Kaufmann in Danzig . 1574 Reisewitz, Ober-Postdirector in Danzig 1879 Richter, Dr., Fabrikbesitzer in Danzig 1867 Rickert, Abgeordneter in Berlin . 1869 Rittberg, Graf, Rittergutsbes. auf Stangen- berg, Kreis Stuhm ’ 1579 Rodenacker, Ed., Kaufmann in Danzig 1873 Rodenacker, Th., Consul in Danzig . 1882 v. Rohr, Rittergutsbesitzer auf Smentowken, Kreis Marienwerder . 1873 Roth, W., Dr., Prof., Generalarzt 1. c. in De (Corresp. Mitglied) 1880 Rubeln, Literat in Bromberg . 1 . 1872 Rümcker, Rittergatsbesitzer auf Edtikchken 1880 Saage, Amtsgerichtsrath in Danzig . 1880 Salzmann, Rud., Kaufmann in Danzig. . 1867 Salzmann, Carl, Kaufmann in Danzig . . 1875 Salzmann, Georg, Oekonom in Oliva 1878 v. Sanden, Major a. D. in Danzig . 1876 XVII Aufgen. im Jahre Sander, M. E., Kaufmann in Hamburg (Corresp. Mitglied) . 1876 Sander, Bäckermeister in Danzig . 1877 Samter, Dr., Stadtrath in Danzig . 1876 Sauer, Lithograph in Danzig . 2.18 Sauerhering, Bank-Director in Danzig . . 1866 Schahnasjahn, Gutsbesitzer zu Altdorf, Kr. Danzig . . De ia a LE Scharf, Befhenden in Be £ . 1872 Scharlock, Apotheker in Graudenz . 1867 Scheeffer, Realgymnasiallehrer in Danzig Scheele, Dr., Arzt in Danzig . Scheinert, Buchhändler in Danzig . 1878 . 1870 . 1868 Scheller, Apotheker in Danzig. . . . 1882 Schellong, Oberpräsidial-Rath in Dar . 1879 Schellwien, Julius, Kaufmaun in Danzig . 1877 Schepky, Dr., Chemiker in Danzig . 1866 Schimmelpfennig, Postdirector in Jena (Corresp. Mitglied) . 1865 Schlenter, Rentier in Danzig . 1868 Schlueter, Realgymnasiallehrer in Danzig Schmechel, Landschafts-Secretair in Danzig Schmidt, August, Dr., Gymnasiallehrer in . 1879 1568 Lauenburg in Pommern RN) Schnarke, Kaufmann in Danzig EBENEN | 51274 Schneider, Dr., Kreisphysikus in Bütow . 1871 Schneider, Dr., Oberstabs- und Regiments- en in Danzig . 1876 Schneller, ‚ Arzt in Dane .. 1855 on ee in Danzig. . 1874 Schoenicke, Tischlermeister in Danzig . . Schoettler, Gymnasiallehrer zu Pr. Stargardt Schondorff, Hauptmann a. D. und Garten- 1852 1881 Inspector in Oliva . 1865 Schorr, F., Dr., Oberlehrer in Da . 1858 Schottler, Bank-Director in Danzig . . 1566 Schraage, Amtsgerichtsrath in Danzig . . 1882 Schramm, Kaufmann in Danzig „1871 ehr Lehrer in Danzig . 1879 Schroeder, IIugo, Dr., Director des ec: Instituts zu Ober-Ursel bei Frank- furt a. M. (Corresp. Mitglied) Schubert, Dr., Prof., Oberlehrer in Kulm . . 1880 1366 Schück, Ober - Postsecretair in Breslau (Corresp. Mitglied) ...s 1822 Schultze, Realgymnasiallehrer in Danzig . 1865 Schulz, Schiffsrheder in Neufahrwasser. . 1872 Schulze, Forstmeister in Danzig . . 1877 Schumann, Realgymnasialoberlehrer in Danzig 1868 Schur, Kaufmann in Danzig . 1880 Schuster, Dr., Rentier in Danzig . . 1866 xvni m x Aufgen. im Jahre Schwartz, sen., Zimmermeister in Danzig . 1882 Schwartz, Albert, Kaufmann in Danzig . 1882 Schweigger, Dr., Stabsarzt in Danzig . 1580 Schwidop, Kaufmann in Danzig . . . . 1878 Gymnasialdirector in Neustadt. DB: . 1871 Semon, Dr., Sanitätsrath in Danzig . . 1853 Senkpiel, Gutsbesitzer in Wonneberg, Kreis Seemann, Dr., Prof., Danzig a per . 1874 Seydler, Conreetor in Bratinsih führe Mitglied). A he Fe be BER ke 0, Sielaff, Admir.-Seeretair z. D. in Danzig . 1873 Siewert, Rob., Kaufmann in Danzig. . 1875 Siewert, Dr., Professor, Director der westpr. landwirth. Versuchsstation in Danzig 1877 Simon, Dr., Arzt in Danzig . 1879 Simson, Ph.. Kaufmann in Danzig . 1582 Skopnick, Amtsgerichtsrath in Danzig . 1812 Staberow, Kaufmann in Danzig . 1869 Starck,Dr.,Medicinalassessor u.Arztin Danzig 1866 Steenke, Baurath ia Buchwalde ..1829 Steffens, Ma.r, Kaufmann in Danzig. . 1573 Steffens, Otto, Kaufmann in Danzig . . 1877 Steffens, Curt, Referendar in Danzig . 1880 Steimmig, R., Fabrikbesitzer in Danzig . 1871 Steimmig, R.. jun., Chemiker in Bölkau . 1875 Stobbe, R., Stadtrath in Danzig . 1867 Stobbe, L. F., Rentier in Danzig. . 1868 Stobbe, J. H, Kaufmann in Danzig . a Koi Stobbe, Franz, Dr., Arzt in Danzig. 1879 Stoddard, Francis Kaufmann in Danzig . 1877 Strasburger, Dr., Professor und Hofrath in Bonn a. Rh. (Corresp. Mitglied) . Strebitzki, Dr., Gymnasiallehrer in Neustadt 1574 v. Stumpfeldt, Landrath in Kulm (Üorresp. Mitglied). Suchanneck, Dr. 1879 med. in Danzig . . 1882 Aufgen, im Jahre Thorell, Prof. in Upsala (Corresp. Mitglied) 1875 Thun, Gerichtsrath in Danzig . . 1880 Tiede, Fabrikdireetor in Danzig . 1850 Tornwaldt, Dr, Arzt in Darzig . . 1870 Tornwaldt, Schafzucht-Director in Danzig. 18®1 Treichel, A., Ritiereutsbesitzer auf Hoch- Paleschbken, Kr. Berent .1876 Vaerting, Dr. med. in Neufahrwasser . 1580 Wachowski, Rudolf, Kreisseeretair in Berent 1832 Wacker, Oberlehrer in Marienwerder . . 1867 NWadehn, Rechnungsrath in Danzig 189 Wallenberg, Dr., Arzt in Danzig. . 1565 Wehr, Dr., I.aandes - Director der Provinz Westpreussen in Danzig . . . . 1878 Weiss, Bentier in Danzig mr I Weiss, Dr. med. in’ Danzig...) W7 Razz Werner, Dr., Rabbiner in Danzig . . „1878 Werner, Fabrikbesitzer in Danzig . . . 1879 Wetike, Kı.-Gerichts-Director in Graudenz 1874 Wetzii, Landesgerichts-P’räsid. zu Graudenz 1581 Wilke, H, Kaufmann in Danzig . Winkler, Dr., Ober-Stabsarzt in Danzig Wirthschaft, Wilh., Witt, Regisrungs-Feldmess Kaufmann in Danzig . 158) er in Danzig . 1566 Wittrien, Gymnasiallehrer in Danzig . 1879 Wolf, Kaufmann in Danzig . 19% Zaczek, Dr., Arzt in Zoppot ei! Zeuschner, Dr. Regierungs- urd Medieinal- Rath in Danzig ; . 1872 Ziegenhagen, Kaufmann in Danzig . 1875 Ziegner, Dr., Stadtrath u. Arzt in Neuteidh 1S71 Ziem, Dr. med. in Alexandrien Zimmermann, Mühlenbaumeister ia Danzig 1567 Zimmermann, Lud., Kaufmann in Danzig 1875 Zimmermaun, Rentier in Oha . . . . 18% Zimmermann, Ober-Regierungsrath i. Danzig 1879 B. Mitglieder der anthropologischen Section. Abeyg, Dr., Med.-Rath und Geh. Sanitätsrath in Danzig. Anger, Dr., Oberlehrer in Elbing. Bail, Dr., Professor in Danzig. Bajohr, Oberpostcommissarius in Königsberg. Baum, Consul in Danzig. Berger, Stadtrath in Danzig. Bertling, Archidiaconus in Danzig. Bramson, Dr., Arzt in Danzig. Bruns, Apotheker in Danzig. Bujack, Dr., Vorsitzender der „Prussia“ in Königsberg in Pr. Busch, Hotten, Conwentz, Dr., Director Provinzial-Museums in Danzig. Ozechowski, Amtsvorsteher in Oliva. Dickhoff, Ritiergutsbes. a. Lindenhof, Kr. Karthaus. Drawe, Rittergutsbesitzer auf Saskoschin. v. Flotow, Major in Danzig. Rentier in Danzig. Kataster Controleur in Karthaus. des Westpreussischen Froeling, Dr., Oberstabsarzt in Danzig. Fuchs, Dr., Musikdirector in Danzig. Grentzenberg, Rob., Kaufınann in Danzig. v. Grass, Rittergutsbesitzer auf Klanin. Hagens, Dr. med., Oberstabsarzt in Danzig. Hasse, R., Kaufmann in Danzig. Helm, C., Stadtrath in Danzig. IIendewerk, Apotheker in Danzig. Ueyer, Landschaftsrath auf Straschin. IIoene, Rittergutsbesitzer auf Mempan. Hoffmann, Fabrikant in Danzig. Holtz, J., Kaufmann in Danzig. Horn, Rechtsanwalt in Elbing. ‚Jacobsen, Majoratsverwalter in Spengawken. Kafemann, Buchdruckereibesitzer in Danzig. Kauffmann, Walter, Kaufmann in Danzig. Kayser, Dr., Provinzi al-Schulrath in Danzig. Kayser, Astronom in Danzig. Kelp, Dr., Ober-Mediz.-Rath in Oldenburg. v. Ketelhodt, Freiherr, Landrath in Dt. Krone. Kosmack, Stadrath in Danzig. ». Ares, Rittergutsbesitzer auf Waczmirs. Krüger, F. W., Maurermeister in Danzig. Lampe, Dr., Prof. in Danzig. Lenke, Fräulein auf Rombitten b. Saalfeld i. Ostpr. Lissauer, Dr., Arzt in Danzig Lohmeyer, Oberlehrer in Danzig. Mac-Lean, Bittergutseesitzer auf Roschau. NMärcker, Rittergutsbesitzer auf Rohlau. Mencke, E., Kaufmann in Danzig. Momber, Professor, Oberlehrer in Danzig. Müller, Consul ia Danzig. Münsterberg, Kaufmann in Danzig. Nauck, Reetor in Schlochau. Oehlschläger, Dr., Arzt in Danzig. Ollendorf, Kaufmann in Danzig. Otto, Stadtbaumeister in Danzig. Paschke, Reg.-Rath in Danzig. Penner, Rentier in Danzig. Peters, Dr., Rector in Danzig. Petersdorff, Dr., Reetor des Progymnasiums in Pr. Friedland. Petong, Dr., Lehrer in Dirschau. Pfeifer, Dr., Prof. in Danzig. C. Mitglieder der Section Alberti, F., Premier-Lieutenant im Ingenieurkorps in Danzig. Bail, Th., Dr., Professor in Danzig. Berger Joh., Kaufmann und Chemiker in Danzig. Pianka, Dr., Med.-Rath und Geheimer Sanitäts- Rath in Marienwerder. Plath, Apotheker in Schlochau. Plehn, Rittergutsbesitzer auf Lichtenthal. Piehn, Rittergutsbesitzer auf Lubochin. Poelchen, Dr., Assistenz-Arzt in Danzig. Pollnow, Hötelbesitzer in Pr. Stargardt. Rickert, Abgeordneter in Berlin. Roeper, Dr., Professor in Danzig. tiubehn, Literat in Brombere. Scharlock, Apotheker in Graudenz. Scheele, Dr., Arzt in Danzig. Scheinert, Buchhändler in Danzig. Schimmelpfennig, Postdireetor in Jena. Schliemann, Dr. in Berlin. Schmechel, Landsch.-Secretair in Danzig. Schneller, Dr., Arzt in Danzig. Semon, Dr. med., Sanitätsrath in Danzig. Sielaff, Adm.-Secretair z. D. in Danzig. Staberow, Kaufmann in Danzig. Starck, Dr., Arzt in Danzig. Steimmig, R., Fabrikbesitzer in Danzig. Steimmig, R., jun., Kaufmann in Danzig. Stengert, Pfarrer in Danzig. : Strebitzki, Dr, Gymnasiallehrer in Neustadt. Stryowski, Maler in Danzig. Tornwaldt, Dr., Arzt in Danzig. Wacker, Oberlehrer in Marienwerder. Wallenberg, Dr., Arzt in Danzig. Wegner, Rittergutsbesitzer auf Salau. Wegner, R., Kaufmann in Danzig. Wedding, Rittergutsbesitzer auf Gulbien bei Deutsch-Eylau. Werner, Dr., Rabbiner in Danzig. Weinlig, Prediger in Danzig. Wilke, Kaufmann in Danzig. v. Winter, Gen.-Rath und Oberbürgermeister von Danzig. Witt, Reg.-Feldmesser in Danzig. v. Wrangell, Baron, Kaiserl. Russischer Staats- rath und General-Consul in Danzig. Zaczek, Dr., Arzt in Zoppot. Zeysing, Werft-Direetor in’ Danzig. Ziegner, Dr., Stadtrath und Arzt in Neuteich. für Physik und Chemie. Dahl, C. F., Fabrikdirector in Legan b. Danzig. Dommasch, F., Buchhalter in Danzig. Evers, H., Real-Gymnasiallehrer in Danzig, Freymuth, J., Dr., Oberarzt in Danzig. u. Gaebel, I., Buchhändler in Danzig. Greffin, Telegraphen-Director in Danzig. Haceius, Wilh., Oberstlientenant und Director der Kgl. Artillerie-Werkstatt. Helm, O., Stadtrath in Danzig. Kayser, Joh., Prof., Dr., Provinzial-Schulrath in Danzig. Kayser, J., Astronom in Danzig. Kiesow, J., Dr., Real-Gymnasiallehrer in Danzig. Lampe, H., Dr., Professor in Danzig. Die ITerren Dr. Abegg, G.-R. „ Althaus. „ Baum, Chef-A. v. Bockelmann, Med.-R. „ TJarne. Fewson. „ Freymuth, O.-A. „ Glaser, S.-R., Kreis-Phys. „ Goetz. Hagens, O.-St.-A. „ Hanf, „ Heller, O -St.-A. „ Uinze, O.-St.-A. a..D. 2 Kkolitz Loch. Lievin. Lissauer. D. Mitglieder der medicinischen Marsehalk, ©., Kaiserlicher Maschinenmeister ir Nenfahrwasser. Momber, A., Professor in Danzig. Müller, A. W., Consul, Ingenieur in Danzig. Neumann, St., Dr., 'T'öchterschul-Direetor in Danzig. FPfannenschmidt, E., Fabrikbesitzer in Danzig. Scheeffer, I., Real Gymnasiallehrer in Danzig. Schepky, B., Dr., Chemiker in Danzig. Schumann, E., Real-Gymn.-Öberlehrer in Danziz Section. „ Maasmann. „ Müller. „ Oehlschläger. Pieper, St.-A. Poelchen. „ Scheele. ‚Simon. „ Semon, S.-R. „ Starck, Med.-Ass. „ Stohbe. „ Suchanneck. Schneller. „ Tornwaldt. Wallenberg. Weiss. Winkler, O.-St.-A. Zeuschner, Regierungs- unt Medicinal-Rath. E. Mitglieder des Vorstandes der Gesellschaft. l"ür das Jahr 18852 sind gewählt worden als: Director: Professor Dr. Bail. Vicedirector: Geh. Sanitätsrath, Med.-R. Dr. Abegg. Seeretair für innere Angelegenheiten: Sanitätsrath Dr. Semon. Secretair für äussere Angelegenheiten: Director Dr. Conwentz. Schatzmeister: Consul George Baum. Bibliothekar: Astronom Kayser. Ordner der Vorträge: Professor Momber. Inspector des physikalischen Cabinets: Professor Dr. Lampe. Hausinspector: Fabrikbesitzer Pfannenschmidt. Inspector der anthrop.-ethnographischen Sammlung: Dr. med. Lissauer. Vorsitzender der anthrop.-ethnogr. Section ist Dr. med. Lissauer. Vorsitzender der medieinischen Section ist Geh. Sanitätsrath Dr. Abegg. Vorsitzender der Section für Physik und Ühemie ist Prof. Dr. Lampe. Mittheilungen über Personalveränderungen der Mitglieder bitten wir an den Director der Gesellschaft einzusenden. — > XXI Verzeichniss der im Jahre 1882 durch "Tausch, Kauf und Schenkung erhaltenen Bücher. Asien. Yokohama. Deutsche Gesellsch. f. Natur- und Völkerkunde Ostasiens. Mittheilungen H. 25—27. Yok. 1881, 82. 4. Belgien. Brüssel. Soeciete entomol. de Belgique. Annales. Tom. 25. Br. 1881. 8. Liege. Socicte geolog. de Belgique. Annales. Tom. 8. 1880—81. L. 1880—82. 8. Central- Amerika. Chapultepec. Observatorio astron. Annuario. 1882, 83 Mexico. 1881, 82. 8. Viaje ä Europa en comision astronömica. Mexico. 1882. S. Dänemark. Kopenhagen. K. Dänische Akademie der Wiss. Oversigt over det K. D. Videnskabernes selskabs forhandl. i. Aar. 1881 No. 3. 1832 No. 1. Kj- 8. Memoires, 6. Ser., Vol. 1 No. 5. Kj. 1881. 4. Societe roy. des antiquaires du nord. Aarboger 1880 H. 2. 1881 H. 1—4. 1882 H. 1, 2. Kj. Tillaeg 1879, 1880. Kj. 8. Memoires de la Soe. r., N. Ser. 1880, 1881. Copenh. 8. Rn Deutschland und Oesterreich-Ungarn. Augsburg. Naturhist. Verein. Bericht 26. 1881. A. 8. Bamberg. Naturforsch. Gesellsch. 3ericht 12. DB. 1882. 8. XXI Berlin. K. Preuss. Akademie d. Wissensch. Monatsberichte 1881 Dez. 8. Sitzungsberichte No. 1—38. B. 1882. 8. Abhandlungen aus d. J. 1880, 81. B. 1881, 82. 4. Gesellschaft naturforschender Freunde. Sitzungsberichte in d. J. 1881. B. 1881. 8. Physikalische Gesellschaft. Fortschritte der Physik i. d. J. 1877, Abth. 1—3. B. 1881, 82. 8. Hydrograph. Amt der Admiralität. Annalen der Hydogr. u. marit. Meteor. Jhg. 9, H. 11, 12. Jhg. 10, H. 1—11. B. 8. Deutsche geolog. Gesellschaft. Zeitschrift. Bd..33 H. 3, 2*’Bd73C-H. 1, 25 BE Verein zur Beförd. d. Gartenbaues. Gartenzeitung, Monatsschr. 1882 Febr.—Dez. B. ». Bonn. Naturhistorischer Verein. Verhandlungen Jhg. 358 H. 2. B 1881. 8. Braunschweig. Verem für Naturwissenschaft. Jahresbericht für 1880—81. Br. 1881. 8. Bremen. Naturwissenschaftlicher Verein. Abhandlungen Bd. 7 H. 3. Br. 1882. 8. Budapest. K. Ungar. naturw. Gesellschaft. Herman, Ungarns Spinnen-Fauna, Bd. 2. Bud. 1878. 4. Maderspach, Magyar. Vaserez-Fekhelyei. Bud. 1880. 4. Örley, Monographie der Anguilluliden. Bud. 1880. 4. Schenzl, Beiträge zur Kenntniss d. Erdmagn. Bud. 1881. 4. Breslau. Schles. Gesellsch. f. vaterl. Cultur. Jahresbericht 59. Br. 1882. 8. Verein für d. Museum Schles. Alterthümer. Bericht 48-51. Br. 1881, 82. 8. Brünn. Naturforscher-Verein. Verhandlungen Bd. 19, Jhe. 1880. Br. 1881. 8. K. K. Mähr.-Schles. Gesellsch. z. Beförd. d. Ackerbaues. Mittheilungen 1881. Jhg. 61. Br. 4. Chemnitz. Naturwissenschaftliche Gesellschaft. Bericht 7. Ch. 1831. 8. Danzig. Westpreuss. Prov.-Musenm. Bericht über d. Verwaltung d. naturhist. u. archäol.Samml. Jhg. 1881. 4. v. Winter, Vorlage No. 29 (Westpreuss. Prov.-Museum). D. 1881. 4. Darmstadt. Verein für Erdkunde. Notizblatt. 4. Folge, H. 2 No. 13, 14. Mit Beilage der Mittheil. der Grli. Hess. Centralstelle f. d. Landesstatistik. D. 1881. 8. XXn1 Dresden. Naturwiss. Gesellsch. Isis. Sitzungsberichte 1881 Juli-Dez. 1882 Jan.-Juni. 8. Gesellsch. f. Natur- u. Heilkunde. Jahresbericht 1881—82. 8. Dürkheim. Pollichia. Jahresbericht 36—39, Beilage zum J. 40. D. 1879, 51. 8. lisenach. Tageblatt d. 55. Versamml. d. Naturf. u. Aerzte 1882 No. 1—6. Eisenach. 4. Emden. Naturforsch. Gesellsch. Jahresbericht, 66, J. 1880, 81. E. 1882. 8. Erfurt. K. Akademie gemeinnütz. Wiss. Jahrbücher N. F. H. 11. E. 1882. 8. Erlangen. Phys.-med. Societät. Sitzungsberichte H. 13. 1880—81. E. 1881. 8. Frankfurt a. M. Physikal. Verein. Jahresbericht 1880—81. Fr. 8. Freiburg i. Br. Naturf. Gesellsch. Bericht über d. Verhandl. Bd. 8 H. I. F. 1382. S. (siessen. Oberhess. Gesellsch. f. Natur- u. Heilkunde. Bericht 21. G. 1882. 8. (sörlitz. Oberlausitz. Gesellsch. d. Wiss. Magazin, neues, Bd. 57, Bd. 58 H. 1. G. 1832. Göttingen. K. Gesellsch. d. Wiss. Nachrichten aus d. J. 1881 No. 1—16. G. 1881. 8. (1raz. Naturwiss. Verein f. Steiermark. Mittheilungen. Jhg. 1881. G. 1882. 8. Verein der Acrzte in Steiermark. Mittheilungen, Vereinsjahr 1881 (18. Jhg.). G. 1582. 8. (Greifswald. Universität. 39 Dissertationen. Halle a. S. K. Leopold. Carol. Deutsche Akademie. Leopoldina, H. 17 No. 23—24, H. 18 No. 1—22. Halle a. S. 1881, 82. 4. Verhandlungen. Bd. 42, 43. Halle 1851, 82. 4. Naturwissenschaftlicher Verein. Zeitschrift für die gesammt. Naturw. (Giebel), 3. Folge 1881. Bd. 6. Berlin 1*81. 8. Hamburg. Verein f. naturwiss. Unterhalt. Verhandlungen 1577. Bd. 4. H. 1879. 8. Deutsche Seewarte. Monatsübersicht der Witterung 1879 Dezbr., 1881 Aug.—Dezbr., 1582 Jan.—Juni. H. 8. Uebersicht über jeden Monat 1879, 1871. H. Ss. Heidelberg. Naturhist. med. Verein. Verhandlungen. N. F. Bd. 3 H. 1. H. 1881. 8. n XXIV Jena. Med.-naturw. Gesellsch. Jenaische Zeitschrift, Bd. 15 H. 4. J. 1882. 8. Sitzungsberichte f. 1881. J. 8. Innsbruck. Naturw.-med. Verein. Berichte, Jhg. 12. 1881—82. J. 1882. 8. Kiel. Naturw. Verein für Schleswig-Holstein. Schriften Bd. 4 H. 2. K. 1882 8. Klagenfurt. Naturhist. Landesmuseum v. Kärnthen. Jahrbuch H. 15. K. 1882. 8. Bericht 1880, 81. K. 8. Klausenburg. Botan. Verein. Magyar növenytanilapok (A. Kanitz) V. evf. Kolozsv. 1881. 8. Kanitz, plantas Roman. hucusque cognitas enumerat —. Claudiop. 1879— 81.8. Königsberg i. Ostpr. Physik. Oekon.-Gesellsch.. Schriften, «Jh2.21 H. 2, Jhg.-220. 272. UK 18817982 Krakau. Akademie d. Wiss. Pamietnik. Tom. 6. 7. Kr. 1881, 82. 4. Rozprawie. Tom. 9. Kr. 1882. 8. Ossowski, Carte archeol. de la Prusse oceid. Paris 1380. Texte explic. Cracow 1881. 4. Landshut (Bayern). Botan. Verein. Bericht, 8, 1880—81. L. 1882. 8. Leipzig. Naturforsch. Gesellsch. Sitzungsberichte. Jhg. 8. D, 1881. L. 1882. 8. Museum f. Völkerkunde. Bericht, 9, L. 1881. 8 Lübeck. Vorstehersch. d. Naturaliensamnl. Jahresbericht 1881. 4. Lüneburg. Naturwiss. Verein. Jahreshefte, 8, 1879—82. L. 1882. 8. Magdeburg. Naturw. ie Jahresbericht, 12. 1878—81, nebst d. Sitzungsberichten. M. 8 Marburg. ao z. Beförd. d. gesammt. Naturw. Schriften Bd. 11, H. 7. Bd. 11, Suppl. 5. Sitzungsberichte 1880, 31. M.8 u. 4. Metz. Verein f. Erdkunde. Jahresbericht 4. f. 1881. M. 1882. 8. München. K. Bayer. Akad. d. Wiss. Sitzungsberichte 1882, H. 1—4. M. 1882. 8. Neu-Brandenburg. Verein d. Freunde d. Naturgesch. i. Meklenburg. Archiv; J, 35.7 1881.IN. B.1882248: XXV Neustadt-Eberswalde. Forstakademie. Beobachtungs - Ergebnisse der forst.-met. Stationen 1881. N. 7—12. 1882. N. 1-6. Berlin 1881, 82. 8. Jahresbericht über die Beob. Ergebn. Jhg. 7. 1881, B. 1882. 8. Prag. K. Böhm. Gesellsch. d. Wiss. Abhandlungen d. math.-naturw. C1. 1879—80. Folge 6. Bd. 10. Pr.1831. 4. Jahresbericht 1879, 80. Pr. 8. Sitzungsberichte, Jhg. 1880. Pr. 1881. 8. Beobachtungen, astr.-magn. u. meteor. a. d. K. K. Sternwarte i. J. 1881. Jhg. 42. Pr. 1881. 4. Verein „Lotos“. Lotos, Jahrb. f. Naturw. N. F. Bd. 2. Pr. 1882. 8. Listy Chemicke, VI. Roen., Cisl. 1—9, v. Praze 1581, 82. 8, Regensburg. Zool.-mineral. Verein. Correspondenz-Blatt. Jhg. 35. G. 1881. 8. Botan. Verein. Rlora,Ihe: 59-R. 1881. 8. Reichenbach. Jahresbericht, 14, der Philomathie. 1382. 3. Reiehenberg. Verein der Naturfreunde. Mittheilungen, Jhg. 13. R. 1882. 8. Sondershausen. Botan. Verein. Irmischia, Corresp.-Bl. 1882. N. 1—7. 8. 1882. 8. Stettin. Entomol. Verein. Entom. Zeitung. Jhg. 42. St. 1881. 8. Strassburg i. E. Societe des sciences, agrie. et arts de la Basse-Alsace. Bulletin trimest. Tom. 16. 1882, fasc. 2, 3. Str. 1882. 8. Stuttgart. Württemb. naturw. Verein. Jahreshefte. Jhe. 38. St. 1882. 8. Thorn. Coppernicus-Verein. Mittheilungen. H. 4. Th. 1882. 8. Triest. Societa Adriatica di scienze naturali. Bolletino. Vol. 7. Tr. 1882. 8. Wien. K.K. Akademie d. Wiss. Sitzungsberichte. Math. naturw. Klasse. UNBEBERHT 5. I sc II. Bd. 83 H. 5. „ BE: 85 H.1,2. IN. Bd. 85 H. 3—5. „ 84 H. 1—5. Wien 1881, 82. 8. K. K. Geolog. Reichsanstalt. | Jahrbuch 1881. N. 2—4. 1582: N. 1-3. W. 8. XXVl Generalregister zu Bd. 21—30. W. 8. | Verhandlungen. Jhg. 1881. N. 8—18, 1882. N. 1—11. W. 8. K. K. Zool.-Bot. Gesellsch. Mittheilungen 1881. Bd. 31. W. 1882. 8. K. K. Geogr. Gesellsch. Mittheilungen, N. F. Bd. 14, W. 1881. 8. Anthropolog. Gesellsch. Mittheilungen. Bd. 11. N. 1—4. W. 1881. 4. Verein zur Verbreitung naturw. Kenntnisse. Schriften. Bd. 22. W. 1881, 82. 8. Gartenbau-Gesellschaft. Wiener illust. Gartenzeitung 1880. N. 1—9. W. 8. Naturw. Verein a. d. K. K. techn. Hochschule. Berichte, 5, W. 1882. 8. Wiesbaden. Nassauischer Verein für Naturkunde. Jahrbücher. Jhg. 53, 34. Wiesb. 1880, 81. 8. Würzburg. Physik.-med. Gesellschaft. Verhandlungen Bd. 16. Sitzungsberichte 1881. W. 1881. 8. Zwickau. Verein für Naturkunde. Jahresbericht 1881. Z. 1882. 8. Erankreich., Bordeaux. Societe des sciences phys. et nat. Memoires. Ser. 2. Tom. 4. Cah. 3. Paris 1881. 8. ‚yon. Academie des sciences, belles lettres et arts. Memoires. Classe des sciences. Tom. 25. Paris 1881, 82. 8. Tables des matieres 1845— 81. L. 1882. 8. Societe d’agrieulture et d’industrie. Annales Ser. 5. Tom. 3. 1880. L. 1881. 8. Societe Linneenne. Annales 1881. Tom. 28. L. 1882. 8. Paris. Ecole polytechnique. Journal. Tom. 30. Cah. 49. Paris 1881. 4. Grossbritannien. Belfast. Natural history and philos. Society. Proceedings for sess. 1880—81. B. 1882. 8. Dublin. Royal Dublin Society. The scientific proceedings. Vol. 2. P. 7. 1880. Vol. 3. P. 1—4.D. 1880, 81. 8. The scientific transactions. Vol. 1. (Ser. 2) N. 15, 14. D. 1880, 81. 4. XXVll Edinburgh. Royal Society. Proceedings. Sess. 1880—81. Vol. 11. E. 8. Transactions Vol. 30. P. 1. E. 1880, 81. 4. London. Nature a weekly illust. journal of science. No. 636—87. Holland. Amsterdam. K. Akademie. Verslagen en mededeelinger. Afd. Natuurk. 2 R. Deel. 16. A. 1881. 8. Processen-Verbaal. 1880—81. A. 8. Verhandelingen. Deel. 21. A. 1881. 4. Jaarboek 1880. A. 8. Haarlem. Hollandsche Maatschappjij. Archives Neerland. Tom 16. Liv. 3—5. Tom 17. Liv. 1, 2. Harl. 1881. 82. 8. Ginzel, neue Untersuch. üb. d. Balın des Olbers’schen Cometen (Preis- schrift). H. 1881. 4. Teylers Stichting. Archives du Musce Teyler. Ser. 2. P. 1. H. 1881. 8. Origine et but de la fondation Tevler. 8. lweiden. Nederl. Dierkundige Vereeniging. Tijdschrift. Deel. 6. Afl. 1. 1882. 8. Italien. Bologna. Accademia delle scienze. Memorie. Ser. 4. Tom. 2. B. 1880. 4. Accademia-della sua origine a tutto il 1880. B. 1881. 8. Neapel. Zoologische Station. Mittheilungen Bd. 3. H. 1—4. Leipzig 1881. 8. Padova. Societä Veneto-Trentina di scienze naturali. Akti., Vol... fa 2,4881; P. 4882. 8. Bulletino. 1382. Maggio. Pad. 1882. 8. Palermo. R. Osservatorio. Pubblieazioni 1850—81 (Caceiatore) P. 1882. 4. Pisa. Societä Toscana di scienze nat. Processi verb. Vol. 3. p. 1—172. 1881, 82. 8. Verona. Accademia d’agricolt., commercio ed arti. Memorie Ser. 3, Vol. 58, fase. 2. V. 1882. 8. Carta geol. della provineia di Verona (Vol. 59. f. 1). V. 82. Nord- Amerika. Boston. American academy of arts and sciences. Proceedings. N. S. Vol. 8. P. 2. B. 1831. 8. ' Boston society of natural history. Memoirs of the American Acad. 100 Vol. Vol. 11. P. I. Cambridge 1882. 4. Ra Anniversary memoirs in celebr. of the 50 amniv. of the soc. fund. 1830—80. B. 1880. 4. Buffalo. Buffalo society of natural science. Bulletin. Vol. 4 No. 1, 2. B. 1881, 82. 8. Cambridge, Mass. Harvard-College. Memoirs of the museum of comp. zoöl. Vol. No.2. P.2. 0.1882. 4. Bulletin Vol. 6 No. 12, Vol. 9 No. 1—8, Vol. 10 Xo. 1. C. 1882. 8. Milwaukee. Naturhist. Verein von Wisconsin. Jahresbericht, 1881—82. W. 1882. 8. New-Haven. Conneetieut academy of arts and sciences. Transactions.+Vol- 4, P. 2, Vol. 5, BP. 24 N.-37483228: New-York. N.-Y. academy of sciences. Transactions 1881—82. 8. Annals. Vol. 1 No. 14, Vol. 2 No. 1—6. N.-Y. 1880, 81. 8. Proceedings of the American metrological society. Vol. 1 1873 Vol. 2 1878—79. N.-Y. 1880. 8. Philadelphia. Academy of sciences. Procedings 1881. P. 1—3. P. 1881, 82. 9. Salem Mass. Essex institute. Bulletin. Vol. 12 No. 1— 12. Sal. 1880. 8. Vol. 13 No. 1—12. Sal. 1882. 8. The flora of Essex county (Robinson). Sal. 1850. 8. Visitors’ guide to Salem. S. 1880. 8. Washington. Smithsonian institution. Sm. miscell. colleetions. List of foreign corresp. of Sm. inst. 1382. Wash. 8. (2 Exemplare.) Report, annual. of the board of regents for 1880. W. 1881. 8. Report, 1 ann., of the bureau of ethnology to the secretary of the Sm. inst. 1379—80 by Powell. W. 1881. 8. U. S. naval observatory. Observations, astr. and meteor., for 1876, Vol. 1 and 2. W. 1880. 4. Observations for 1876. Append. 3. W. 1830. 4. Observations, astron. and meteor., for 1817. W. 1881. 4. Instructions for observing the transit of Venus. Dez. 6. 1882. W. 1882. 4. Report of astr. observatories for 1880. W. 1881. 8. Congress, 47, compiled by Poore, 2 ed. W. 1882. 8. Yale. Report of the y. 1881—82 of Newton to the board of managers of the observatory in Yale college. 1382. 8. Atussland. Dorpat. Naturforscher-Gesellschaft. Sitzungsberichte Bd. 6 H. 1. 1881. D. 1882. 8. Archiv f. d. Naturkunde Liv.-, Esth.- und Kurlands. Bd. 9, Lief 3, 4 (2.8er:). .D..1881.8. N . 18, XXIX Verhandlungen der gelehrten esthn. G. Bd. 10 H. 4: D. 1831. 8. Sitzungsberichte dazu 1881. D. 1882. 8. Moskau. Societe imp. des naturalistes. Bulletin. 1881 No. 2—4, 1582 No. 1. M. 8. Tables des matieres 1529—81. M. 1882. 8. Riga. Naturforscher-Verein. Correspondenzblatt, Jhg. 24. R. 1881. >. St. Petersburg. Academie imp. des sciences. Bulletin. Tom. 27 No. 4, Tom. 28 No. 1, 2. St. P. 1831, 82. 4. K. botan. Garten. (Trudi) Acta horti. Tom. 7 f. 2. St. P. 1881. 8. Schweden und Norwegen. Christiania. K. Norske l’rederiks-Universitet. i N. Nordhavs-expedition 1876—78. IV.—VII. Christ. 1882 fol. Publication der Norw. Commissiou d. Europ. Gradmessung. Geodät. Arbeiten H. 1—3. Chr. 1880—82. 4. Vandstandsobservationer 1. H. Chr. 1882. 4. Univers. Sammling of Nordiske Oldsager Foreningen til Norske fortids- mind bevaring. Aarsb. f. 1850. Kr. 1881. 8. Kunst og Haandverk fra Norges fortid. 1. H. Pl. 1—6. Kr. 1881. fol. Stockholm. K. Vitterhets historie ete. Mänadsblad, Arg. 9, 10. 1880, 81. St. 1831, 82. 8. Entomol. föreningen. Entom. tidskrift. Aarg. 2 H. 3, 4, Aare. 5 H.1—35. St. 1881, 32. 8. Tromsö. Museum. Tr. Museum Aarshefter IV. Tr. 1881. 8. Beretning om T. m. virksomhed, A. 1879. Tr. 8. Aarsberetning for 1880. Tr. 8. Schweiz. Basel. Naturforsch.-Gesellschaft. Verhandlungen, Th. 7 H. 1. Bas. 18832. 8. Bern. Naturforsch.-Gesellschaft. Mittheilungen No. 1018—29. B. 1882. 8. Hochschule. 11 Dissertationen und Programme. Chur. KNaturforscher-Gesellschaft Graubündens. Jahresbericht 25, 1880—81. Ch. 1882. 8. Frauenfeld. Thurgauische naturf. Gesellsch. Mittheilungen H. 1—5. 1857, 64, 71, 79, 82. Fr. Su. 4. Genf. Societe physique et d’historie nat. Memoires. Tom. 27. P. 2. G. 1831. 4. Institut national. Bulletin. Tom. 24. G. 1882. 8. Schweizerische Naturforsch.-Gesellschaft. Verhandlungen in Aarau, 64. Jahresvers. 1581 nebst Jahresbericht. Aarau 1881. 8. Compte-Rendu des travaux pres. ä la 64 sess. Geneve 1881. 8. St. Gallen. Naturforsch. Gesellschaft. Bericht über die Thätigkeit 1879-—80. St. G. 1881. 8. Angekauft wurden im Jahre 1882 folgende \Nerke. a. Allgemein wissenschaftlichen Inhalts. Abhandlungen, herausg. v. d. Senckenberg, naturf. Gesellsch. Bd. 12 H. 3 u. 4. Frankf. a. M. 1881. 4. Centralblatt, biologisches, Jhg. 2, 1882. Erlangen. 8. Comptes Rendus. Tom. 94, 95. Tables des C. R. a T. 95, 94. Paris 1882. 4. Gaea, Zeitschrift zur Verbreitung naturw. und geogr. Kenntnisse. Bd. 18. Köln und Leipzig. 8. Journal, the American, 1882 Jan.-Dez. N.-Hav. 8. Kappler, Holl.-Guiana. Stuttg. 1881. 8. Memoires de l’acad. des seiene. de St. Petersb. Ser.T. Tom. 29 No. 3, 4, Tom. 30 No. 1—8. St. P. 1882. 4. Monatsschrift, altpreuss., N. F., Jhg. 1881, H. 3—8., Jhg. 1882 H. 1—6. Königsberg. 8. Natur, Zeitung z. Verbreitung naturw. Kenntnisse. Bd. 31. Halle 1882. 4. Naturforscher, Wochenblatt etc., Jhg. 15. Berlin 1882. 4. Sammlung gemeinverst. wiss. Vorträge. No. 382—404. Berlin 1882. 8. Universitäts-Kalender, Winter-Semester 1881—82. Berlin 1881. 8. b. Physikalischen und chemischen Inhalts. Annalen der Physik und Chemie, Jhg. 1882. Beiblätter 1882. Leipzig 1882. 8. Berichte der deutschen chemischen Gesellschaft zu Berlin. Jhg. 14 No. 14 — 20, 1881. Jhg. 15 No. 1—18 1882. Berlin 1882. 8. Jahresberichte über die Fortschritte der Chemie für 1880 H. 3, 4, f. 1881 H. 1. Giessen 1881, 82. 8. Journal f. pract. Chemie. N. F. für 1882. 8. Zeitschrift für Instrumentenkunde. Jhg. 2, 1882. H. 1—12. Berlin 8. c. Astronomischen Inhalts. Jahrbuch, Berliner astr., f. 1884. Berlin 1882. 8. Nachrichten, astr., Bd. 101—103. Kiel 1882. 4. Sirius, Zeitschrift f. popul. Astronomie, Bd. 15. Leipzig 1882. 8. d. Zoologischen Inhalts. Archiv für Naturgeschichte. Jhg. 45 H. 6. Jhe. 43 H. 2—4. Jhe. 49 H. 1. Berlin 1879, 82, 83. 8. Isis, Zeitschrift 1882. Berlin 4. Leunis, Synopsis der 3 Naturreiche. 1. Th. Zool. 1. Abth., 5. Aufl. Hannov. 1883. 8. Fauna und Flora des Golfes von Neapel. Herausg. v. d. zool. Station zu Neapel. Monogr. 5, 6. Leipzig 1382. 4. Zeitschrift für wiss. Zoologie. Bd. 36 H. 3. 4, Bd. 37 H. 1—4. Leipz. 1882. 8. e. Botanischen Inhalts. Annales des sciences nat. Bot. Ser. 6. Tom. 12 No. 1—6, Tom. 13 No. 1—6, Tom. 14 No. 1—4. Paris 1881, 2. 8. Centralblatt, botanisches. Jhg. 3. 1882. Cassel 8. Flora, Regensburger. Jhg. 1382. 8. Goebel, Grundzüge d. Systematik u. speziell. Pflanzenmorphologie. Leipz. 1 Jahresberieht, botanischer. Jhg. 6, Abth. 2 H. 3, 4, Jhg. 7, Abth. 2 H.: Berlin 1882. 8. Linnaea. Bd. 9 H. 5—7. Berlin 1882. 8. Rahenhorst, Kryptogamen-Flora. Bd. 2 Lief. 1—3, Bud. 1 Lief. 11. Leipz. 1583. oe) DR IV [o 2) 183 je 2) f. Anthropologischen Inhalts. Archiv f. Anthropologie. Suppl. zu Bd. 13. Bd. 14 H. 1,2. Braunschw. 1582. 4. v. Heliwald, Naturgeschichte des Menschen. 1881, 82. 8. Zeitschrift f. Eihnologie. F. 1882. Berlin 1882. 8. g. Mineralogischen Inhalts. Neues Jahrbuch f. Mineralogie, Geologie und Palaeontologie. Jhg. 1382. Bd. 1 H. 3, Bd. 2 H. 1-3. 1. Beilage Bd. H. 1, 2. Stuttg. 1882. 8. Geschenke 1882. Vom K. Ministerium für Handel, Gewerbe und Öffentliche Arbeiten. Geolog. Karte von Preussen und Thüringen. Lief. 19, 20. Berlin 1882 fol. Erläuterungen, Gradabth. 44 No. 36, 42, 48, Gradabth. 45 No. 31, 37, 43 (nebst 2 H. Bohrtabelle). Gradabth. 57 No. 31—53, 37—39, 43—45. Abhandlungen Bd. 3 H. 3, 4. Berlin 8. Nebst Tafeln zu den Abh. Bd. 3 H. 4. fol. Jahrbuch der K. Preuss. geolog. Landesanstalt und Bergakademie für 1581. Berlin 1882. 8. Vom K. Ministerium f. d. landwirthsch. Angelegenheiten, Domänen und Forsten. Landwirthschaftliche Jahrbücher. Bd. 10. Suppl. Bd. 11 H. 1—4 und Suppl. 1. Berlin 1881, 82. 8. ROSRTI Vom K. Ministerium der geistlichen und Unterrichts-Angelegenheiten. Peters, naturw. Reise nach Mossambique. Zool. Ill. Amphibien. Berlin 1882. 4. Von Herrn Geheimrath Dr. Abegg. Oken, allg. Naturgeschiehte. Bd. 1—7. Stuttg. 1833—41. 8. (Text.) Pitschner, Atlas zum Mont-Blane. Von Herrn Dr. W. Abegg in Berlin. Zeitschrift der Gesellschaft f. Erdkunde zu Berlin. 1879—81. 8. Verhandlungen der Gesellschaft für Erdkunde. Bd. 6, 7, 8. 1879—81. 8. Mittheilungen der Atrik. Ges. in Deutschl. Bd. 1 u. 2. 1878 —79, 1880—81. 8. Von Herrn Prof. Dr. Bail. Mehrere Schriften. Von Herrn Kaufmann Knoch. Beobachtungen, angestellt am astrophys. Observ. m O’Gyalla (v. Konkoly). Bd. 2. Halle 1881. 4. Von Herrn Caplan Rauter in Gr. Lichtenau. Mölsch, geol. Beschreib. d. Umgebungen v. Brugg. Zürich 1867. 4. Von Herrn Ober-Postseeretair Schück in Breslau. Zimmermann, die Flora von Striegau. Sep.-Abdr. Görlitz. 8. Von den Herren Stantien und Becker in Königsberg. Klebs, der Bernsteinschmuck der Steinzeit von der Baggerei b. Schwarzort. Königsb. 1882. 4. (Beiträge zur Naturkunde Preussens.) Von einem Mitgliede der naturf. Gesellseh. in Danzig. Correspondenzblatt der D. Gesellsch. f. Anthropologie, Ethnolog. u. Urgeschichte. Jhe. 13. München 1882. 4. Von den Verfassern. Abegg, Beiträge zur Geburtshülfe und Gynäkologie. Bericht 3. 1873—80. Danzig 1882. 8. Bail, Vortrag über den Lärchenkrebs auf der 11. Versammlung des Preuss. Forstvereins in Danzig 1882. 8. — u. Kirschbaum, Naturgeschichte ete. in der Schule. 8. Behrens, method. Lehrbuch d. allg. Botanik. Braunschw. 1880. 8. H. Cohn, 4 Separat-Abdr. über Augenheilkunde. 8. Conwentz, über ein in Markasit verwand. Braunkohlenholz. Separat-Abdruck. Görlitz 1881. 8. Engström, Bestämming af Banan för Komet 1847 N. Lund. 1881. 4. Folie, existence de la precess. et de la nutat. diurnes. Extr. Brux. 1882. 8. Franke, Beiträge zur Kenntniss d. Wurzelverwachs. 8. XXXlil Garbini, apparechio della digestione nel palaemonetes varians. Estratto. Verona 1882. 8. Giesbrecht, die freilebenden Copepoden der Kieler Fochrde (Separat-Abdruck). Kiel 1881. f. — Notodelphyiden. Sep.-Abdr. Neapel. 8. Göppert, über sogenannte Meerbälle. Sep.-Abdr. Breslau 1882. 8. Grewingk, 2 anthrop. Sep.-Abdr. Dorpat 1882. 8. Jentzsch, 3 geol. Sep.-Abdr. Berlin 1882. 8. Kessler, über den Ersatz eines centrirten Systems brechender Kugelflächen. Sep.-Abdr. 8. Möbius, die Auster ete. 8. — Bericht über die Untersuchung d. Danziger Bucht 1880. 4. (Ausschnitt.) — das neue zool. Institut der Universität Kiel. Sep.-Abdr. 1881. 8. v. Rath, naturw. Studien. Erinn. an die Pariser Weltausstellung. Bonn 1879. 8. Tischner, Sta, sol, ne moveare No. 3-5. Leipzig 1882. 8. —- Grösse, Entfernung und Masse der Sonne. Leipzig 1882. 8. Thorell, descrizione di aleuni aracnidi interiori. Genova 1882. 8. (Extr.) Treichel (Sep.-Abdrücke), 5 bot. Mittheilungen, 8 anthrop., 1 zool. 8. et Fra Ir; A de br urn ne all x Yon ‚ln Be te N Ze > an 7 N A PIRATEN Wan I 2 6 Kınıe h ur. ta Ad i p: A. 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Die fünfte Wanderversammlung des westpreussischen botanisch-zoologischen Vereins fand gemäss dem in der vorjährigen Versammlung zu Elbing gefassten Beschlusse am Pfingstdienstage den 30. Mai cr. statt, und zwar in der alten, ebenso schön gelegenen als historisch ehıwürdigen Weichselstadt Kulm. Wohl sind die Communicationsmittel zur Erreichung Kulms nicht so günstige als bei andern Städten, beispielsweise Elking, und muss diesem Umstande jedenfalls bei Beurteilung der Teilnahme Rechnung getragen werden. Um so mehr ist es hervorzuheben, dass auch die diesmalige Versammlung den Beweis geliefert, dass die Stiftung des westpreussischen botanisch-zoologischen Vereins eine durchaus innere Berechtigung hatte, und dass der Verein, je länger je mehr, den Bestrebungen der Provinz auf dem Gebiete der beschreibenden Natur- wissenschaften in wirksamster Weise zu dienen bemüht und im Stande ist. Am Tage vor der eigentlichen Versammlung, am Montag, den 29. Mai er. Nach- mittags brachte die Eisenbahn eine Anzahl auswärtiger Mitglieder aus den ver- schiedensten Teilen Westpreussens, so wie aus den Nachbarprovinzen Posen und Pommern. Schon auf dem Bahnhofe Terespol, von wo die Reisenden mit Wagen nach Kulm ziehn müssen, entwickelte sich ein reger und herzlicher Verkehr zwischen den ankommenden Mitgliedern des Vereins und Freunden seiner Bestrebungen. In liebenswürdigster Weise hatte sich namentlich auch eine Anzahl von Gymnasiallehrern bereit gefunden, dem gewählten Geschäfts- führer, Herrn Gymnasiallehrer Herweg, bei seinem schwierigen Amte alle nur erdenkliche Beihilfe zu leisten. So ist es möglich geworden, dass die Ver- sammlnng sich in jeder Beziehung würdig den vier vorhergehenden angereiht hat. Ihnen allen, besonders aber dem eifrigen und viel geplagten Geschäfts- führer, Herrn Herweg, sei darum hier ausdrücklich und wiederholt von Seiten des Vereins der herzlichste Dank ausgesprochen. Aber der Verein sollte recht bald erfahren, dass er in dem freundlichen Kulm noch ganz andern Dank abzustatten haben würde. Kaum hatten |die : 1 Mitglieder ihren Einzug in die Stadt gehalten, als sich die Kunde verbreitete, dass die städtischen Behörden Kulms nicht nur offiziell von dem Dasein und Wirken des Vereins Notiz nehmen, sondern seinen zur bevorstehenden Ver- sammlung anwesenden Mitgliedern eine feierliche Begrüssung und daran sich anschliessende gemütliche Bewirtung in dem altertümlichen Saale des im Flaggen- schmuck prangenden Rathauses zu Teil werden lassen wollten. Um 7 Uhr zogen wir nach dem Rathause, wo der Herr Bürgermeister Kallweit, der Herr Stadtverordneten-Vorsteher und die Ratsherren anwesend waren. Mit warmen und herzlichen Worten begrüsste der Herr Bürgermeister die Gäste; ihrem Streben und Wirken das allerbeste Gedeihen wünschend, gab er diesem Wunsche durch ein Hoch auf den Verein kräftigen Ausdruck. Herr Professor Bail, als eigentlicher Gründer des Vereins, verlieh dem Danke Ausdruck, der die Mit- elieder der Versammlung beseelen müsse, wenn sie sähen, wie ihr bescheidenes, anspruchsloses Wirken von den Behörden einer Stadt gewürdigt und geehrt werde, die für die Kulturarbeit Westpreussens in erster Linie thätig gewesen sei. Er schloss mit einem Hoch auf die städtischen Behörden, in das die Ver- sammelten mit Begeisterung einfielen. Darauf entfaltete sich ein freundliches Bild geselligen Zusammenseins in den ehrwürdigen Räumen, die sich — wie Herr Bürgermeister Kallweit in seiner Begrüssungsrede hervorgehoben — nur zwei Mal in diesem Jahrhundert und zum ersten Mal seit der Feier des 600- jährigen Bestandes Kulms zu solch fröhlicher, friedlicher Feier geöffnet haben. In liebenswürdigster Weise wurden den Gästen alle historischen Denkwürdig- keiten des Rathauses gezeigt — unter andern auch die berühmte Kulmer Handveste — und alle nur wünschenswerte Auskunft erteilt; ja selbst der nicht eanz leicht zugängliche Rathausturm wurde erstiegen und von ihm aus die Um- vegend in ihrer reichen Fülle und anmutigen Lage durchmustert. Es hatte sich so zwischen den Mitgliedern der städtischen Behörden und ihren Gästen sehr bald ein so freundliches und herzliches Einvernehmen gebildet, dass der erste Schriftführer, Professor Künzer, bei dem Abschiede unter allseitiger Bei- stimmung noch Veranlassung nahm, gerade diese Herzlichkeit als einen Beweis für den deutschen Charakter der Stadt Kulm hervorzuheben und die Festteil- nehmer zu bitten, dieser Ueberzeugung Ausdruck zu geben durch ein Hoch auf die deutsche Stadt Kulm. Mit Freudigkeit und kräftig stimmten alle in dieses Hoch ein. Ein späterer Gang über die wunderschönen Promenaden unter der kundigen Leitung des Herın Bürgermeisters zeigte uns die bei der Ankunft im strahlenden Lichte der Abendsonne erglänzende Landschaft in dem wie magisch wirkenden Lichte des Mondes. Leichte, wallende Nebelschleier breiteten sich über den vielfach geteilten Wassern der Weichsel aus, an den grünen Abhängen hinstreifend, nicht unähnlich den wallenden weissen Mänteln der stolzen Ordens- Yitter, die einst in den vor uns liegenden gewaltigen Mauern geherrscht und befehligt haben. Dienstag den 30. Mai war die eigentliche Versammlung anberaumt; aber noch vorher erschien der Herr Bürgermeister, um als liebenswürdigster Führer 2 3 einige der hervorragendsten Sehenswürdigkeiten Kulms zu zeigen. Ueber die Promenade, die in vollem Blütenschmuck stand und von einer grossen Zahl lieblicher Singvögel belebt wurde, ging es zu dem Dampfhebewerk, welches das Wasser der Weichsel bis zu der stattlichen Höhe zu heben hat, auf der sich der „Wasserturm“ befindet, welcher vom Marktplatz aus die Stadt Kulm mit dem nötigen „Wasser“ versieht. Darauf öffnete sich den fremden Gästen in liebenswürdigster Weise der Garten des Herrn Rentier und Ratsherrn Schmidt, der, ein begeisterter Verehrer der Naturwissenschaften, seinen reichen und schönen Blumenfior, seine interessanten und erfolgreichen Pflanzenkulturen, so wie seine ausgedehnten Sammlungen gern den Blicken der Botaniker und Zoologen anvertraute. So war es mittlerweile '/9 Uhr geworden und die Zeit herangekommen, wo die Generalversammlung eröffnet werden sollte. In freundlichster Weise war die schöne Aula des Gymnasiums als Versammlungssaal bewilligt worden; während in einem Nebenraume die zahlreichen und höchst interessanten Sammlungen aufgestellt worden waren, die von Kulmer Naturhistorikern gern zu diesem Zwecke bereit gestellt wurden. Besonders erwähnen wir die reizende Schmetter- lingssammlung des Herrn Wasserbauinspector Bauer, sowie die botanische (Algen, Flechten, Moose etc.) und zoologische des Herrn Rentier Schmidt. Um 9 Uhr eröffnete der zweite Vorsitzende, Professor Bail-Danzig, die Ver- sammlung mit herzlichen Begrüssungsworten, nachdem noch kurz vorher Herr Gymnasiallehrer Herweg im Auftrage der Direction die Anwesenden in den Räumen des Gymnasiums herzlich willkommen geheissen hatte. Es erfolgte zunächst der Jahresbericht, erstattet durch den ersten Schrift- führer, Professor Künzer-Marienwerder. Die Zahl der Mitglieder, die am 1. October 1881 laut Verzeichnis 195 betrug, hat sich seitdem wenig verändert; 5 Mitglieder sind, meist in Folge von Versetzung in andere Provinzen, ausge- schieden und 3 neue eingetreten, die augenblickliche Zahl beträgt also 193. Noch während der Versammlung meldeten etwa 10 neue Mitglieder ihren Bei- tritt an. DBetreffs der wissenschaftlichen Thätigkeit des Vereins wurde die Anstellung phänologischer Beobachtungen erwähnt, wie sie im vorigen Jahre auf der 'General-Versammlung zu Elbing beschlossen worden, sowie die zu bota- nischen Zwecken erfolgte Bereisung des Kreises Schwetz und der Lautenburger Gegend durch Herrn Dr. v. Klinggraeff, und des Neustadter Kreises durch Herrn Lützow; zu zoologischen Zwecken durchforschte Herr Rehberg im Auftrage des Vereins den Münsterwalder Forst im Kreise Marienwerder. Das auf diesen Excursionen gesammelte Material geht in die Verwaltung des Pro- vinzial-Museums über, während die Publication der wissenschaftlichen Bearbeitung in den später erscheinenden Jahresberichten des Vereins erfolgt. Ferner sind von dem Verein 26 Centurien europäischer Pilze von Rabenhorst und 3 Fascikel europäischer Charen von Braun und Rabenhorst angekauft und unter Wahrung des Eigentumsrechts dem Provinzial-Museum übergeben worden. 3 i* 4 Aus dem darauf erstatteten Kassenbericht des Schatzmeisters, Herrn Grentzenberg-Danzig, erwähnen wir folgendes: Die Gesammteinnahme, einschliesslich 1000 Mk. Subvention von Seiten des Hohen Provinzial-Landtages, beträgt 1664,51 Mk. Verausgabt sind an Auf- wendungen für wissenschaftliche Arbeiten und Vermehrung der Sammlungen 1211,20 Mk., an allgemeinen Unkosten 159,50 Mk. und an Porto sowie Unkosten für Einziehung der Beiträge 44,06 Mk., im Ganzen also 1414,76 Mk., so dass ein baarer Kassenbestand von 249,75 Mk. verbleibt. Mit der Prüfung der Rechnungen wird eine Commission betraut, bestehend aus den Herren Pfannenschmidt-Danzig, Dr. Schuster-Danzig und Gymnasial- lehrer Herweg-Kulm, die noch im Laufe des Vormittags die Prüfung vornimmt und der Versammlung Bericht erstattet. Auf Grund dieses erteilt die Ver- sammlung dem Schatzmeister die Decharge. Bei der Wahl des Vorstandes schlägt Director Dr. Conwentz einfache Wiederwahl der bisherigen Mitglieder durch Acelamation vor, was auch ge- schieht trotz des wiederholten Hinweises auf die Schwerfälligkeit der Verwal- tung in Folge der Teilung des Vorstandes zwischen Danzig und Marienwerder von Seiten des ersten Vorsitzenden wie des ersten Schriftführers. Es wird ferner beschlossen, dass alle zum Abdruck in dem Jahresberichte bestimmten Beiträge bis spätestens 1. September er. dem ersten Schriftführer eingereicht werden sollen; dass später eingehende auf Berücksichtigung in dem laufenden Jahresberichte aber nicht mehr zu rechnen haben. Bei der Bestimmung des neuen Versammlungsortes für das nächste Jahr entscheidet sich die Versammlung für Dt. Eylau. Sollten wider Erwarten sich dem Besuche Dt. Eylaus unüberwindliche Schwierigkeiten entgegenstellen, so wird der Vorstand ermächtigt, selbständig einen andern Ort zu wählen. Hiermit ist der geschäftliche Teil beendet und beginnen die wissenschaft- lichen Vorträge und Mitteilungen. 1) Herr Professor Bail spricht über einige „Pilze“, zunächst über die auf der sogenannten Nonnenkämpe bei Kulm sieh vorfindende essbare Trüffel, Tuber mesentericum, wie über Tuber rufum unter Demonstrationen von Zeichnun- gen und Präparaten. Sodann über Krankheitserreger unserer Bäume, besonders die viele unserer Promenadenbäume vom Holzkörper aus tödtende Neetria cinnabarina, die dann auf der Rinde in Gestalt der allbekannten roten Tuber- cularien-Pusteln hervorbrieht, und schildert darauf seine Forstbereisungen behufs Untersuchung des durch Periza Willkommii erzeugten Lärchenkrebses und anderer Krankbeiten unserer Nadelbäume. Bei der heutigen Excursion in den Garten des Herrn Schmidt fand der Vortragende Exoascus pruni auf einer erkrankten Pfirsich. Endlich berührte der Vortragende noch den interessanten Generationswechsel der Pilze unter Vorlegung der Formen, die derselbe Pilz auf verschiedenen Gewächsen annimmt und verteilte zum Schluss eine Reihe von ihm gefundener Pflanzen. 4 5 2) Herr Stadtrat Helm-Danzig zeigte folgende von ihm in der Provinz gefangene seltene Käfer vor: Plectroscelis Sahlbergii Gyll., bei Zoppot gefangen. Liopus fennicus Payk., bei Danzig gefangen. Rhyncolus lignarius Marsh, bei Jeschkenthal. Cardiophorus atramentarius Er., 2 Exemplare im Dünensande bei Heubude. Anthieus ater Panz., bei Danzig. Hylita laevigata Hell, bei Oliva. Criocephalus polonicus Motsch, bei Neufähr. Dryophthorus Iymexylon Fabr., bei Danzig. Erirhinus Festucae Herbst, bei Zoppot. Dyschirius impunktipennis Daws., bei Weichselmünde am Seestrande. Saprinus lantus Er., 1 Exemplar bei Danzig. Psylliodes Menuatus Koch, 1 Exemplar bei Danzig. Sodann referierte derselbe über die in der Provinz Westpreussen vor- kommenden Donacien: Die Gattung Donacia gehört zu den artenreicheren Käfern Europas, denn es sind bis jetzt 32 Arten bekannt, welche im europäischen Faunengebiete vor- kommen. Von Interesse ist es aber und characteristisch für diese Gattung, dass die grosse Mehrzahl im Norden Deutschlands gefunden wird; ausschliess- lich im Süden Europas vorkommende Arten giebt es nur zwei. In der Provinz Westpreussen hat der Vortragende von diesen 32 Arten nachstehende 21 Arten gefunden: ! D. cerussipes Fabr. D. braccata Scop. „ tersicolorea Brahm, „ consimilis Schrank. „ dentata Hoppe. „ affinis Kunze mit der Varietät „ Sporganiü Ahr, rustica, „ dentipes Fabr. „ semicuprea Panz. »„ limbata Panz. » elavipes Fabr. »„ bicolora Zschach. „ simplew Fabr. „ obscura Gyll. „ vulgaris Zschach. „ thalassina Germ. » fennica Payk. mit der Varietät »„ bDrevicornis. Malinowski, „ sericea Linn. mit ihren schön „ einerea Herbst. gefärbten Varietäten. „ tomentosa Ahr. Als wahrscheinlich hier vorkommend, aber bis jetzt nicht gefunden, können noch bezeichnet werden: discolor Panz., platysterna Thoms., antiqua Kunze. Die Donacien leben ausschliesslich an wasserreichen Orten, auf Wiesen- und Wasserpflanzen, einige von ihnen schwimmen mit Vorliebe im Wasser herum, u. a. die Donacia fennica und die den Donacien verwandten Haemonia- arten. Die zahlreichen Seen, Flussläufe, Sumpf- und Wiesengründe der Provinz bergen eine grosse Anzahl Pflanzen, welche den Donacien zur Nahrung und zum Aufenthalte dienen, vor allen sind es Arundo Phragmites, Sagittaria, Carex- 5 6 arten, Nymphaeen, Thypha, Sparganium, Menyanthes, Butomus, Potamogeton, Caltha und einige Grasarten, welche sowohl von den Larven wie auch von den ausgebildeten Käfern gefressen werden; sie verstehen das Parenchym der Schilfblätter sehr elegant von den härteren Partien abzunagen. Die verschiedenen Arten der Donacien gleichen sich in ihrem Aeusseren ausserordentlich, und ist es nicht leicht, sie genau von einander zu trennen. Ihre in der Nährpflanze lebenden weissen Larven häuten sich in sechs Wochen dreimal, spinnen sich dann ein und kriechen in drei Wochen als vollkommenes Inseet aus. Sie ent- halten alle eine scharfe Fettsäure, aus welchem Grunde es nicht rathsam ist, sie auf Messingnadeln aufzustecken, denn das Metall wird leicht von dieser Säure angegriffen, es bildet sich an der Angriffsstelle eine grüne blumenkohl- artig auswachsende Kupferverbindung, die ausserordentlich störend ist und oft das ganze Thier bekleidet. Man wendet deshalb zur Befestigung der Donacien gern vergoldete Nadeln an. 3) Herr Gymnasiallehrer Kalmus-Elbing legt vor und verteilt folgende in der Umgegend von Elbing und im Passargethal zwischen Wormditt und Liebstadt von ihm gesammelte Pflanzen: Ranunculus cassubicus L. Besonders häufig in der Waldschlucht bei Damerau, Indkr. Elbing, auf feuchtem beschattetem Lehmboden. 29. 4. 82 in Blüte. Andere Standorte in der Umgegend Elbings sind bei Vogelsang, Gr. Wesseln und Gr. Röbern. Cardamine silvatica Link. Rehberge b. Cadinen 1. 6. 81 in Blüte und Rakauer Wald 24. 6. 81 in Blüte und Frucht. — Waldsümpfe. — An diesen Standorten häufig, sonst noch vereinzelt in einem Sumpfe des Vogelsanger Waldes. Auf sehr schattigem humosem Boden wächst die Pflanze sperriger, ihre Blättchen werden bedeutend breiter, so dass sie einen andern Habitus erhält. Dentaria bulbifera L. Rehberge b. Cadinen 1. 6. SI in Blüte; unter dichten Beständen von Fagus silvatica auf ebenem Boden. Gesellig. Dianthus Armeria-deltoides Hellwig. In der Nähe des Bahnhofes Gülden- boden, am Wege auf Lehmboden unter den Stammeltern. 21. 8. 81 in Frucht. Dianthus superbus L. Auf einem kleinen quelligen Hochmoor zwischen Marienfelde und Schönwiese, Kreis Pr. Holland. 21. 8. 81 in Blüte und Frucht. Orastium brachypetalum Desportes. Weingrundforst b. Elbing. An dem trockenen grasigen Südabhange, der vor Zeiten als Weinberg benutzt worden ist. 17. 5. 52 in Blüte und Frucht. Ich fand die Pflanze dort in 30 bis 40 Exemplaren, von denen ich die Hälfte stehen liess. Durch ihre graugrüne Farbe und die lange abstehende Behaarung unterscheidet sie sich auf den ersten Blick von Cerastium semidecandrum. Ausserdem sind ihre Deckblätter sämmtlich kraut- 7 artig und die Blüten 10männig. Von C. glomeratum Thuillier unterscheidet sie sich durch die ausgebreitete, fast ebensträussige Rispe und die langen Fruchtstiele. Geranium molle L. Auf einem Grasplatze des Schulhofes der IV. Knaben- schule in Elbing. 23. 5. 82. in Blüte. Vor einigen Jahren noch sparsam; jetzt hat die Pflanze an einigen Stellen das Gras voll- ständig verdrängt. Vieia lathyroides L. Auf trockenen kurzgrasigen Hügeln im Pulvergrund b. Elbing. 5. 5. 32; an den sonnigen Abhängen des linken Hommel- ufers bei Oelmühle. 10. 5. 82 Fricks Ziegelei am Fusse des Lupinen- berges 18. 5. 82 in Blüte und Frucht. Lathyrus paluster L. Am Drausensee, in der Nähe der Stromhäuser auf sumpfigen Wiesen. 27. 8. 81 in Blüte. Potentilla supina L. Am Elbing. 3. 8. 81 in Frucht. Selten. Sazxifraga Hirculus L. Auf quelligem Hochmoor zwischen Marienfelde und Schönwiese, Kreis Pr. Holland, mit Dianthus superbus und Epipactis palustris zusammen. 21. 8. 81 in Blüte. Astrantia major L. Maulfritzen, Kreis Mohrungen, in einer Seitenschlucht des Passargethals, am Rande eines waldigen Abhanges auf Lehm- boden. — Nur an einer Stelle, doch zählte ich dort gegen 100 blühende Exemplare. 20. 7. 80. Galium aristatum L. Bei Damerau, Lndkrs. Elbing. 10. 8. 81 in Blüte. Häufig in fast allen Laubwäldern der Umgegend Elbings. An den Blüten finden sich oft durch Inseetenstiche verursachte Deformationen. Valeriana polygama. Bastard. In Waldsümpfen bei Vogelsang. 6. 5. 32 in Blüte. — Rehberge. Petasites albus Gärtner. Vorzugsweise häufig in den östlichen, engen Seiten- schluchten des Waldes bei Vogelsang. 1. 4. 82 in Blüte. Die Pflanze liebt quelligen, beschatteten Lehmboden an den Nordhängen der Waldschluchten. — Rehberge. Stenactis annua Nees. Preuschmark, Landkreis Elbing. 17. 8. 81 in Blüte. Einziger, mir bekannter Standort. Die Pflanze erscheint dort all- jährlich am Hohlwege bei dem sogenannten „Kupferstrauch“ auf feuchtem Sandboden in grosser Zahl. Achillea Ptarmica L. Bei Damerau und am Seeteiche bei Dambitzen, Landkreis Elbing. 17. 8. 81 in Blüte. Achillea cartilaginea Ledebovr. Am Elbing. 3. 8. 31 in Blüte. Lappa nemorosa Körnicke. In den östlichen Seitenschluchten des V ogelsanger Waldes mit Petasites albus zusammen. Die Pflanze ist bis jetzt hier übersehen oder für Zappa offieinalis gehalten worden. Erst im April dieses Jahres wurde ich auf vorjährige, gegen 5 m hohe Exemplare, an denen sich noch sämmtliche Früchte befanden, auf- merksam. Die Pflanze wächst vereinzelt und in kleinen Heerden: 7 sie ist sofort im Habitus an den langen, übergebogenen, ruten- förmigen Aesten und dem traubigen Blütenstande zu erkennen. Serratula tinetoria L. Maulfritzen, Kr. Mohrungen. 19. 7. 80. Am obern Rande eines buschigen Abhanges. Grandboden. Centaurea austriaca Willdenow. Bei Dörbeck, Rakau und Baumgart, Lndkr. Elbing. 21. 8. 80 in Blüte und Frucht. Auf Feldrainen. Centaurea maculosa Lamarck. Bei Dambitzen am Wege nach Serpien, au Sandboden. 20. 8. 81 in Blüte unl Frucht. — In der Umgegend Elbings selten. Campanala latifolia L. Waldschlucht bei Damerau, Lndkr. Elbing. 10. 8. 81 in Blüte und Frucht. Auf quelligem schattigem Lehmboden. Einziger bis jetzt bekannter Standort bei Elbing. Veronica montana L. Rakauer Wald. 25. 6. 81 in Blüte und Frucht. Ausserdem in den Rehbergen und im Walde von Gr. Wesseln bei Vogelsang. In letzterem kommt die Pflanze jedoch nur noch selten vor. Sie wächst an sumpfigen, sehr schattigen humusreichen Stellen. Verbena ofneinalis L. Bartkamm, Lndkrs. Elbing, auf dem Anger des Dorfes. 21. 8. 81 in Blüte. Tithymalus Cyparissias Scopoli. In der Umgegend Elbings nur an zwei Stellen bei „Fricks Ziegelei“ auf Sandboden. 12. 5. 82. Ein dritter Standort in Pangritz-Colonie ist in diesem Jahre umgeackert. Cypripedium Caleeolus L. Waldschlucht bei Damerau. 6. 5. 82 und Wald bei Dambitzen 20.5. 82. Die Pflanze liebt kalkhaltigen Lehmboden an zwar bewaldeten, aber nicht zu schattigen Abhängen, die nach Süden und Osten gerichtet sind. In diesem Jahre kamen nur wenige Exemplare zur Blüte, eins derselben fand ich bereits am 4. Mai. Gagea spathacea Salisbury. In fast allen Laubwäldern bei Elbing, an feuchten grasigen Stellen. 14. 5. SI in Blüte. Luzula angustifolia Garke. In Wäldern, die von Schönwalde an nordwärts liegen. Am häufigsten bei Panklau. 1. 6. 81 vor der Blüte. Carev silvatica Hudson. Fast in allen Laubwäldern der Umgegend Elbings häufig. Lehmboden. Dambitzen 18. 6. 81. Carex montana L. Im Passargethal, am Schlossberg bei Sportehnen, Kreis Mohrungen, auf Lehmboden. 6. 4. 82 in Blüte, 28. 4. 82 in Frucht. Hierochloa australis. Römer u. Schultes. Sportehnen bei Liebstadt, Kreis Mohrungen. Nadelwald, unter Picea excelsa L. 7. 4. 82 in Blüte. Melica unflora Retz. Forst Schönwalde, Lndkr. Elbing, im der Nähe der Mühle. 25. 6. 81 in Frucht. Salrinia natans Allioni. Zwischen Lowensliest und Schillingsbrücke bei Elbing in der Fischau. Stets in der Nähe von Flössholz. 13. 9. 81. Als nach einer. um '/);, 11 Uhr gemachten Frühstückspause, etwa um 11 Uhr die. Versammlung wieder eröffnet wurde, hatte dieselbe die Ehre, den Vor- 8 9 sitzenden des Provinzial-Ausschusses, Geh. Reg.-Rat Herrn v. Winter, sowie die beiden Provinzial-Schulräte Herrn Dr. Kruse und Herrn Dr. Kayser aus Danzig begrüssen zu- dürfen. Die Herren waren nach Kulm gekommen, um, wie Herr v. Winter sagte, das Interesse zu bezeugen, mit welchem sie die Bestrebungen des botanisch-zoologischen Vereins verfolgten. Sie wohnten den Vorträgen und Verhandlungen mit grosser Aufmerksamkeit bis zum Schluss bei, sowie sie auch bei dem folgenden gemeinsamen Mittagsmahle durch ihre liebenswürdige Gegenwart die versammelten Botaniker und Zoologen West- preussens erfreuten und ehrten. Die Reihe der Vorträge eröffnet nun 4. Herr Director Dr. Conwentz-Danzig. Derselbe besprach und erläuterte an Demonstrationsobjecten mannigfaltige Sprossungen: an einem Kohlrabi die Blait- sprossung, an einer Rose die Blütensprossung, an einem frischen jungen Kiefer- stamm das Auswachsen der Kurztriebe mit Zapfenentwiekelung und an einem andern Kiefern-Exemplar die Ausbildung von auffallend grossen und kräftigen Nadeln, die stellenweise dreizählig vorhanden waren. Als zoologische Merkwürdigkeit legte er einen Knochen vor (linkes Schulterblatt eines jungen Hasen), der in dem Magen eines frisch geschossenen Mäusebussards gefunden worden und denselben also als entschiedenen Räuber auch grösserer Tiere kennzeichnet. Auch einige, das geologische Gebiet streifende Fundgegenstände besprach derselbe unter Vor- zeijgung der Objeete; so namentlich zwei pilzartig geformte Stücke Ostsee- bernsteins und eine sehr wertvolle Colleetion sieilianischen Bernsteins, welche das Provinzial-Museum der Güte des Herım Rittergutsbesitzer v. Grass auf Klan’n verdankt. (Letztere Art des Bernsteins ist bekanntlich sehr stark lichtbrechend und zeigt die Erscheinung der Fluorescenz). Auch eine Anzahl in der Provinz gefundener fossiler Gegenstände wurde vorgelegt und von dem Herrn Vortragenden mehr oder weniger eingehend besprochen, besonders gilt dies von einer grossen Zahl dem Vortragenden durch die Herren Wasserbau- Inspeetor Bauer, Apotheker Schemmel, Rendant Fröhlich und Chemiker Schubart übergebenen Fundgegenstände. 5) Herr Lehrer Lützow-Oliva besprach seine Neustädter Excursion und machte besonders auf die Wichtigkeit einer Untersuchung der Gegend in Bezug auf Kryptogamen aufmerksam, die denn auch Herr Dr. v. Klinggraeff versprach, noch im Laufe des bevorstehenden Sommers unternehmen zu wollen. 6) Herr Oberlehrer Eggert- Danzig verteilt folgende Pflanzen, die er in der Umgegend von Danzig gefunden hat: Orchis Morio, bei Schäferei Golmkau an der Radaune V, Z,; Asarum europaeum, desgleichen V, Z,; Plantago maritima bei Fahrwasser V Z,; Sisymbrium Sinapistrum, desgleichen V Z,; Linaria Loeselii bei Heubude auf der Düne F, Z,. Ferner legte derselbe Exemplare vor von Glechoma hederacea, Thymus Serpyllum, Origanum vulgare, an denen sich zeigt‘ wie hier zweierlei Stöcke vorkommen, nämlich grossblumige mit Staubgefässen und Griffeln und kleinblumige, die nur den Griffel enthalten. 9 10 7) Herr Gymnasiallebrer Herweg-Kulm verteilt nach einem einleitenden Vorwort Pflanzen aus der Umgegend von Kulm. 8) Professor Künzer-Marienwerder erwähnte phänologische Beobachtungen, die er im vorigen und dem diesjährigen Frühjahr gemacht und während einer längeren Reihe von Jahren in der angefangenen Weise fortsetzen will. Auf Grund siebenmaliger täglicher Beobachtungen an zwei Stellen, deren eine noch innerhalb der Tauregion, circa 1?/, Meter über dem Erdboden liegt, während die zweite weit über derselben, etwa in der Höhe von 8 Metern sich befindet, hat der Vortragende Temperaturcurven entworfen und legt dieselben vor, aus denen sich unter Berücksichtigung der ebenfalls eingetragenen wichtigsten Er- scheinungen aus Pflanzen- und Tierleben schon jetzt (obwohl die Reihe der Beobachtungen noch eine viel zu kurze ist, um evidente Folgerungen zu erlauben) manche interessante Resultate zu ergeben scheinen. So ist das vorjährige Früh jahr ein auffallend spätes, das diesmalige ein auflallend frühes gewesen. Beide bezeichnen gewissermassen die Grenzen, innerhalb deren dasselbe hier (in Marien- werder, an der Grenze von Höhe und Niederung) sich zu bewegen scheint. Während im April und in den ersten Tagen des Mai die Entwickelung gleicher Pflanzen in diesem Jahre im Durchschnitt 4 Wochen der des vorigen voraus war, ist durch die geringeren täglichen Temperaturdifferenzen des Mai die diesmalige Vegetation gleichsam zum Stillstand gebracht und der Unterschied so auf kaum eine Woche reduciert worden. Durch diesen Stillstand sind Pflan- zen zu gleichzeitigem Blühen gebracht, deren Blütezeiten sonst bis 4 Wochon und länger aus einander zu liegen pflegen. Einzelne Pflanzen sind durch diesen Verzögerungsprocess gekräftigt worden. Ueberhaupt scheint es, dass weniger die absolute Wärmemenge, als vielmehr die Temperaturdifferenzen auf die Ent- wickelung der Pflanzen wie der Tiere (bei erstern wenigstens so weit sie sich über der Erde befinden) Einfluss übt, wenn nur jene eine gewisse Grenze nach oben wie nach unten nicht überschreitet. So sind auch die Schwalben in der Zeit vom 9. bis 20. Juni d. J. nicht erfroren, sondern verhungert. Die Nacht- temperaturen im Anfang October waren bedeutend niedriger (bis O Grad und selbst — !/, Grad) als in den genannten Tagen des Juni, und doch waren die Schwalben am 5. und 7., ja selbst vereinzelt noch am 12. October sichtbar und flogen munter und lebhaft umher, während in den genannten Tagen des Juni, wo die Temperatur niemals unter 3'/; Grad gesunken, ihr Tod massen- haft erfolgte. Die geringe Temperaturdifferenz um Mittag gegenüber der des Morgens (oft kaum 2 Grad und höchstens einmal 9 Grad) verhinderten den Insectenflug und damit die Ernährung der gerade in jener Zeit mit der Fütte- rung der jungen Brut beschäftigten Schwalben. 9) Herr Rittergutsbesitzer A. Treichel-Hoch-Paleschken sprach über „westpreussische Ausläufer der Idee vom Lebensbaum.“‘ Ausführlicheres s. u. 10) Herr Rector Landmann--Schwetz verteilte einige in der Umgegend von Schwetz häufig wachsende Pflanzen, welche aber in der eng benach- 10 11 barten Kulmer Flora (freilich durch die Weichsel geschieden) selten oder gar nicht vorkommen. 11) Herr Wasserbau-Inspector Bauer-Kulm teilte Erfahrungen und Be- obachtungen mit, die er an .‚Biber-Colonien“ in der Elbe gemacht hat. Es leben daselbst nach der Meinung des Herrn Vortragenden noch mehr als man gewöhnlich anzunehmen geneigt ist; auch seien die Tiere wenig scheu. Der höchst interessante Vortrag fesselte ungemein und wurde noch interessanter durch Vorzeigen gewisser den Biber besonders kennzeichnender Fundobjecte. Dahin gehörte z. B. ein Biberschädel aus einem alten Biberbau, ein Espen- stamm, vom Biber kunstgerecht benagt, aus dessen Beschaffenheit deutlich er- sichtlich wurde, wie das Tier es anfange, dass grössere von ihm angegriflene Stämme schliesslich stets nach der Wasserseite zu umstürzen — u. A. Gelegent- lich dieses Vortrags wurde der Wunsch ausgesprochen, diese Tiere auch wieder an der Weichsel heimisch zu schen. Es folgten Mitteilungen über und Verteilung von Pflanzen, die solche Mit- glieder eingesandt, die zu ihrem Leidwesen am persönlichen Erscheinen ge- hindert waren; so namentlich ven Herrn Pfarrer Preuschoff-Tannsee: Es waren dies: ; Chondrilla juncea, auf den Dünen der Ostsee bei Steegen, Kr. Danzig, 2. 8. 31. Linaria Loeselii, von eben daher. Polystichum Thelipteris. Rth., Schiewenhorst, Kr. Danzig, 3. 8. 81. Rudbeckia laciniata, am Weichsel-Hafkanal bei Tiegenhagen, Kr. Marienburg, 7. 8. 81; doch nur in wenigen Exemplaren. Androsace septentrionalis, neu für den Kreis Marienburg, zum ersten mal ent- deckt auf dem durch einen Nogat-Dammbruch übersandeten Acker bei Halbstadt, 16. 5. 82., zahlreich. Lathyrus tuberosus, Leske bei Neuteich an einem Grabenrand sparsam. Lathyrus pratensis form. pubescens, eine im Gr. Werder ziemlich häufig vor- kommende Form. Blätter klein, Blütentraube arm, Stengel und Blätter zottig. Centaurea maculosa, bei Schadewalde, 27. 8. 81. Phleum Boehmeri form. vivipara, Dt. Damerau am Kiesling-See, sehr zahlreich Iieran reihte sich die Vorlegung eines merkwürdigen Stückes Holz, das auf dem Pfarrhofe in Tannsee, 1882, gefunden worden ist. Herr Hauptlehrer Straube-Elbing sandte zur Verteilung an die Mitglieder: Dianthus superbus. L. Marienfeld bei Pr. Holland; Lathyrus maritimus. Biegelow. Kahlberg; Rubus Sprengelüi. W. und N. Frische Nehrung; Stenactis annua. Nees. Preuschmark; Zrythraea linariifolia. Pers. Frische Nehrung; Listera cordata. R. Br. Schönmoor bei Elbing; Melica uniflora. Retz. Schön- walde bei Elbing. Andere sandten Grüsse und Glückwünsche teils durch Briefe, teils durch Telegramme. Besonders erfreute ein Telegramm des Herrn Conreetor Seydel- Braunsberg, eines noch aus alter Zeit her den westpreussischen Botanikern be- 11 12 kannten und lieb gewordenen Botanikers, Schriftführers des ostpreussischen botanischen Vereins. Ihm wurde ein Gegengruss und Dank von dem Vereine auf telegraphischem Wege übermittelt. Um 1/42 Uhr schloss der Vorsitzende die 5. Versammlung des westpreussischen botanisch-zoologischen Vereine. Das gemeinschaftliche Mittagsmahl begann um 2 Uhr und hielt in fröhlicher Gemeinschaft die Mitglieder bis nach 4 Uhr zu- sammen, also wohl etwas längere Zeit, als sonst bei diesem Teile der Wander- versammlungen üblich. Um 5 Uhr begann die Excursion über die Terrassen des Kadettenhauses, zu deren Betretung freundlichst von competenter Seite die Erlaubnis erteilt worden war, nach der sogenannten Parowe in dem Fribbethal. Das Wetter war, wie während der ganzen Zeit, vorzüglich; heiss brannte zwar die Sonne auf dem baumlosen Teile des Weges, der durch üppige Saatfelder (Roggen wurde gemessen und ergab 2 Meter Höhe) und reiche Wiesen führte, aber alle Mühe und aller Schweiss wurde reichlich aufgewogen durch den freundlichen, schattigen Wald, der schliesslich die Wanderer aufnahm und reiche Ausbeute den Suchenden gewährte. Es wurde unter andern gefunden: Androsace septentrionalis, Carex jlacca, Bromus sterilis, Caucalis daucordes, Onobrychis sativa, Oxytropis pilosa, Myosotis hispida und sparsiflora, Alyssum montanum, Genista germanica, Asperula tinctoria, Thesium intermedium, Stipa pennata, Stachys recta, Orchis Morio, Anemone silvestris, Adonis vernalis, Cata- brosa aqwatica, und als neu für die Kulmer Flora Cerastium brachypetalum und Fragaria elatior. Herr Helm-Danzig erbeutete mehrere in der Provinz West- preussen selten vorkommende Käfer, u. a.: Anisotoma calcarata Er., Polydrosus impressifrons Gyll. und corrruscus Germ., Phyllobius breeis Gyll. und pomonae Ol., Sitones cambricus Steph., Mecinus pyraster Herbst. Erst spät Abends kehrten die einzelnen Mitglieder zurück, zum Teil zur Abreise für den nächsten Morgen rüstend. Ein grosser Teil blieb jedoch, um noch andern Tags die zweite Excursion — nach dem Lorenzberg — unter der fach- und ortskundigen Leitung des Geschäftsführers, Herrn Herweg, zu unter- nehmen, Uns rief die Pflicht leider früher ab und so schieden wir, nachdem wir uns von den Vereinsgenossen Angesichts der vielbesprochenen Nonnenkämpe verabschiedet, mit dem herzlichen Wunsche ‚Auf Wiedersehen in Dt. Eylau!“ Der liebenswürdige Herr Bürgermeister von Kulm — obwohl viele und anstrengende Arbeit an dem letzten Tage des Monats seiner harrte — hatte es sich trotzdem nicht nehmen lassen, noch einmal die Vereinsgenossen zu be- grüssen und bis an die Grenzen des Weichbildes zu geleiten. Hier schied auch er unter den freundlichsten Wünschen für den Verein. Wir aber rufen ihm und allen Bewohnern Kulms, die in so freundlicher Weise den botanisch- zoologischen Verein Westpreussens aufgenommen, herzliche Dankesworte zu und hegen den innigen Wunsch, es möge das zwischen dem botanisch-zoologischen Vereine Westpreussens und den Bewohnern Kulms hergestellte Band in wissen- schaftlicher Beziehung Dauer und Kraft haben! 12 Ueber den Ausflug am 31. Mai nach dem Lorenzberg schreibt einer der Teilnehmer noch Folgendes: Etwa 15 bis 20 Herıen erledigten den letzten Teil des von Herrn Herweg aufgestellten reichhaltigen Programms. Frischen Muts schritten die Teilnehmer das mit landschaftlichen Reizen reich ausgestattete Weichselthal entlang nach Süden hin. Zur Rechten am Ufer des Stromes breitet sich ein stattlicher Eiehenwald, die „Kämpe“ aus, links steigen die buschigen Höhen des Weichsel- ufers empor, stellenweise übersäet mit den zarten weissen Blüten der Anemone silvestris, dem Blau der Salvia pratensis und dem Blassrot der Seorzonera purpurea — für die Bewohner der nördlichen Provinz gar seltene Erscheinungen. Ausser den drei genannten Pflanzen wurden noch gefunden und sind zu er- wähnen Örobanche caryophyllacca, Lavatera thuringiaca und Astragalus eieer. Herr Helm-Danzig erbeutete folgende Käfer: Apion paridum Germ., ebeninum Kirby und rufierus Germ., Phyllobius mus Fbr., Cryptocephalus decemmaculatus Gyll. und bipustulatus var. lineola Fabr. (bei Kulm selbst hatte der genannte Herr noch gefangen: Trechus micros Herbst, Haltica atrocoerulea Steph. und nonstriata Goeze. Von Herrn Professor Schubart-Kulm wurde von einer früheren Exeursion ihm Donacia fennica var, Malinowski Ahr. übergeben). Nach mehrstündigem Marsche langte der Trupp am Fusse des Lorenzberges an und lagerte sich hier zu kurzer Rast. Schroff, fast senkrecht erhebt sich die Kuppe des Berges aus dem Weichselthale.. Mühsam war daher das Aufwärts- klimmen; doch glänzend bewährte sich die durch jahrelange Strapazen in Feld und Wald erworbene Zähigheit und Elastieität der Botaniker. Allen voran er- schien der Senior Herr Dr. v. Klinggräff zuerst auf dem Gipfel. Schwer beladen folgte ihm auf dem Fusse Herr Dr. Schuster-Danzig, welcher in seiner Trommel die Haupt-Repräsentanten der Flora Kulms trug, um sie daheim im Garten anzupflanzen und für den Norden zu accelimatisieren. Nach und nach gelangten durch eigene Kraft und fremde Hilfe alle Mitglieder tief athem- schöpfend auf der Höhe an. Lohnend war die Aussicht, aber verlockend auch das seltene Frühstück, das der wackere Geschäftsführer auf dem Gipfel des Berges servierte. Bald hatte die ganze Gesellschaft sich auf ausgebreiteten Decken im Kreise gelagert und entschädigte sich für die überstandene Mühe. Doch warum schweifte der Blick des Direetors unseres Provinzial-Museums, Herrn Dr. Conwentz, So unruhig umher? Sollte er vielleicht Trüffeln suchen, um den Reiz des Mahles zu erhöhen? Trüffeln kommen ja in der Nähe vor. wie dieses Herr Professor Bail heute erst noch erwähnt hat und den Botanikern bekannt ist. Was wühlt er in Gemeinschaft mit dem rüstigen Führer der Excursion, Herrn Schubart jun., am Abhange des Berges auf der Erde liegend mit der Hand und Spaten im Sande? Wer beschreibt den Schreeken der harmlosen Pflanzensamnler, als sie in der Grube ein vollständiges Skelett blos- gelegt sehen, aus dessen unheimlicher Nähe Herr Conwentz allerlei Gegen- stände an’s Tageslicht fördert und in seinem ausgebreiteten Taschentuche auf- 13 14 häuft. Jetzt erst wurde es uns klar, dass wir uns auf einem altpreussischen Gräberfelde befanden. In jeder Hinsicht befriedigt bestieg die Gesellschaft die durch die Freund- lichkeit des Herrn Gutsbesitzer Quiering bereit gestellten Wagen, um nach der Stadt und von hier nach der Heimat zurückzukehren. Immer wird das gastliche und freundliche Kulm bei den Mitgliedern des westpreussischen botanisch-zoologischen Vereins in gutem Andenken bleiben. Möge auch Kulm dem botanisch-zoologischen Vereine eine freundliche Erinnerung bewahren! 14 15 Die Binnenmollusken der Umgebung von Danzig. Erster Nachtrag. Vgl. Schrft. d. Naturf. Gesellsch. zu Danzig Bd. V. H. 1. Von E. Sehumann. Berichtigungen. 1. Ich habe (lausilia latestriata E. A. Bielz als neu für Deutschland in Anspruch genommen. Herr Dr. O. Böttger aus Frankfurt a. M. macht mich aufmerksam, dass er im Nachr.-Bl. d. Deut. Malak. Gesellsch. 1378 pag. 136 mitgetheilt habe, dass die von Dr. Hensche als Clausilia tumida aus Neukuhren im Samlande aufgeführte Art CI. latestriata ist. — 2. Die unter Nr. 15 und 17 aufgeführten Arten Ayalina erystallina Müll. und contracta Westerl. sind irrthümlich als verschiedene Arten aufgezählt. Die Namen sind synonym. 3. In meiner Arbeit habe ich die Buchenwälder als arm an Schnecken geschildert. Auf den Rath des Herrn Dr. O. Reinhardt in Berlin habe ich Laub gesiebt und das Gesiebte erst zu Hause untersucht. Dadurch habe ich mehr kleine Schnecken gefunden, als ich erwartet hatte. Ich nenne als häufig Hyalina pura, radiatula, fulva, Pupa pusilla, Helix rotundata, pygmaea, aculeata, Achatina lubrica, Carychium minimum. Für das Gebiet neue Arten und Varietäten. Ich schliesse mich an das erste Verzeichnis an: 123. Limax laevis Müll. Krampitz. 124. Suceinea hungarica Hazay. (Vgl. Malacoz. Blätter neue 'Folge Bd. II.) Diese Art ist erst 1380 von Hazay bei Budda-Pest entuleckt uud beschrieben worden. — Herr S. Clessin forderte mich vor zwei Jahren auf, ihm meine sämmtlichen Suceineen zur Ansicht zu schicken. Unter dem dürftigen Material, das ich ihm damals senden konnte, bestimmte Herr Clessin zwei Exemplare als Succinea elegans, bei denen ich Danzig als Fundort ohne nähere Angabe notirt hatte. Dieses wurde die Veranlassung, dass ich mein Augenmerk besonders auf die Succineen richtete. Als ich die Ränder der Festungsgräben absuchte, fand ich zunächst Suceinea elegans am Legethor. Dann aber entdeckte ich im August 1881 auf dem Bauholze, 1 16 welches im Festungsgraben hart am Langgarterthor lagerte, eine Succinea in vielen Exemplaren herumkriechend, die ich schon durch ihre Grösse als neu für mich erkannte. Die Untersuchung des Kiefers verschaffte mir die Gewissheit, dass ich es mit Swceinea hungarica zu thun hatte. Ich habe Exemplare bis zu 24mm Länge gefunden, also von derselben Grösse, wie sie Hazay gefunden hat. Doch auch schon einjährige Thiere von llmm Länge fand ich in Begattung. Oft habe ich den oben ge- nannten Fundort revidirt und noch bis in den October hinein zahlreiche Thiere auf dem Holze kriechend gefunden. Die ältern Thiere starben dort allmälich ab. Im Frühjahr 1882 fand ich an derselben Stelle junge Thiere; dann wurde das dort lagernde Holz entfernt. Auf dem später an dieselbe Stelle gebrachten frischen Holze habe ich nur sehr spärlich Thiere finden können. 1881 habe ich noch viele Holzlager abgesucht, aber vergeblich. Dagegen habe ich im Juli 1882 das Thier wieder in Menge auf dem Holze im Festungsgraben am Legethor gefunden, und noch später im Festungsgraben ausserhalb Kneipab. 125. Valvata jluviatilis Colbeau. Von der Weichsel bei Heubude ausgespült. 126. Sphaerium scaldianum Norm. In den Altwässern der Weichsel unterhalb der Brücke. 58. Suecinea Pfeifieri Rossm. a. var. propingua Bdn. Heubude im Teich. b. var. contortula Bdn. Am Ufer des Vielle-See im Kreise Berent. 69a. Firipara vera v. Frauenf. var. In den Gräben bei Ohra bemerkte ich seit längerer Zeit, dass die Thiere eine andere Farbe haben. Während ich in der Mottlau die Thiere so fand, wie sie Lehmann beschreibt, nämlich „schwarz oder schwarzerau mit gelben oder orangen Punkten an allen Theilen besät“, sind die Thiere bei Ohra hell orange-gelb, mit wenig dunkleren Punkten bedeckt. Die Gehäuse, die Embryonen und die Zunge kann ich nicht von den betreffenden Theilen der echten Vier. vera unterscheiden. 93a. Planorbis albus Müll. var, lemniscatus West. Im Thal der Bembernitz bei Kahlbude und bei Steinkrug im Kreise Neustadt i. W. 107a. Sphaerium corneum L. var. nucleus Stud. Weichselniederung bei Dirschau. Neue Fundorte. 5. Limax einereus List. wurde von einem Schüler in Danzig auf der Strasse gefunden. 10. Hyalina nitens Mich. Krug Babenthal. 13. H. radiatula Gray. Westerplatte, Sagorez. Karthans. 14. H. petronella Charp. Westerplatte, Sagorez, Karthaus. 41. Pupa inornata Mich. Pelonken. 42. P, antivertigo Mich. Pelonken. 43. P. pygmaea Drap. Neustadt i. W., Pelonken. 2 44. 54. .r I). 58. 60. 61. 63. 64. 68. 70. 74. 82. 111. 112. 114. 115. 116. 117. 119. 120. 122: BER; P. substriata Jeff. hatte ich, als ich mein Verzeichnis veröffentlichte, nur in einem Exemplar gefunden. Seitdem ich das Sieb angewandt und das Gesiebte erst zu Hause sorgfältig untersucht habe, weiss ich, dass diese Art gar nicht selten ist; denn ich habe die Schnecke bei Pelonken, Zoppot, Krug Babenthal und Heubude gefunden. P. pusilla Müll. Zoppot, Krug Babenthal, Sagorez. Clausilia cana Held. hatte ich bis dahin nur in einem Exemplar bei Kahlbude gefunden. Das Sieb lieferte mir im April 1881 ein zweites Exemplar bei Pelonken, da wo die Quellen der Wasserleitung für Lang- fuhr liegen, an einer Stelle, die ich schon öfter untersucht hatte. Da mir bekannt war, dass Cl. cana an den Bäumen in die Höhe kriecht, so be- suchte ich den genannten Ort Anfang September bei trübem Wetter noch einmal. Ich hatte mich in meinen Erwartungen nicht getäuscht, denn ich sammelte an den Baumstämmen ohne Mühe 40 Exemplare. Es scheint, dass sich diese Schnecke im Winter und bei trocknem Wetter an andern Stellen aufhält, wie die übrigen Olausilien. Suceinea Pfeiffer! Rossm. Westerplatte, Ufer des Ostryez-See, Kahlbude. S. oblonga Drap. Westerplatte. S. elegans Risso. Festungsgraben am Legethor. Acme pelita Hart. Sagorez. Valvata piscinalis Müll. Stadtgraben bei Danzig. V. antiqua Sow. See bei Sömmerau, Niedatz-See im Kreise Pr. Stargardt. Vivipara faseiata Müll. Mottlau. Neretina fluviatilis L. Mottlan. Amphipeplea glutinosa Müll. In den Altwässern der Weichsel unterhalb der Brücke fand ich 4 Thiere lebend. Diese hielten sich in einem kleinen Glase mehrere Wochen lebend. Pisidium supinum Schmidt. Weichsel. P. henslowianum Shep. Niedatz-See im Kreise Pr. Stargardt. P. pallidum Jeffr. Weichselniederung bei Dirschau, Niedatz-See. P. obtusale ©, Pfeif. Vielle-See, Kielau, Borra. P. pusillum Gm. Pelonken im Walde. P. pulchellum Jen. In Menge im Niedatz-See, in den Mottlauwiesen. P. subtruncatum Malm. In den Mottlauwiesen. P. milium Held. Vielle-See, Kielau. Dreissena polymorpha Pall. Festungsgräben bei Danzig. Auch diesmal habe ich dem Herrn Realschullehrer Schultze, dem Herrn Lehrer Lützow und dem Herrn Gutsbesitzer Treichel für Mit- theilung von Conchylien zu danken. Herr S. Clessin in Ochsenfurt hat wieder die Güte gehabt, meine Bestimmungen zu revidiren. === 3 Bericht über zoologische Excursionen im Kreise Marienwerder von A. Rehbereg. 1. Beschreibung der Fliangplätze. Benufs zoologischer Durchforschung des Kreises Marienwerder unternahm ich während des vorigen Jahres eine Reihe von Excursionen. Hauptsächlich habe ich dabei die Südwestecke des Kreises berücksichtigt, welche von der Weichsel in eine rechte und linke Hälfte getrennt wird. Die linke, westliche Hälfte wird zum grossen Theil von der Münsterwalder Forst eingenommen. Ziemlich im Mittelpunkt derselben liegt der Ort Kleinkrug, wo die in östlicher Richtung von Marienwerder kommende Chaussee in die von Norden nach Süden führende Chaussee von Mewe nach Neuenburg einmündet. Diesen Ort wählte ich mir zum Ausgangspunkt meiner Exeursionen, welche die Zeit vom 7. bis zum 24. Juli ausfüllten und von schr schönem Wetter begünstigt wurden. Mit grosser Liebenswürdigkeit unterstützte mich dabei Herr Oberförster- Candidat Wendland, der selbst eifriger Entomologe und Ornithologe ist und die Forst nach dieser Richtung hin während seines mehrjährigen Aufenthaltes in Kleinkrug mit Erfolg beobachtet hatte. Zunächst sammelte ich an den Ufern des Kleinkruger Sees in der Um- gebung der Unterförsterei Wartenburg. Dieser südwestliche Theil der Ufer ist ziemlich hoch und wird von einer s. g. Kultur bedeckt, die aus den verschie- denartigsten Laubhölzern besteht. Zwischen den kurzen Stämmcehen wuchert eine üppige Flora, die von zahlreichen Inseeten besucht wird. Auffallend war hier die grosse Anzahl gewisser Zycaenen- und Argynnisarten, die ich an keiner anderen Stelle so artenreich angetroffen habe*). Der Kleinkruger See selbst bot nur geringe Ausbeute dar. Obwohl ich denselben mehrfach mit einem Kahne befuhr und mit dem Wasserköscher durch- suchte, gelang es mir nicht, Wasserinsecten in grösserer Anzahl zu sammeln. In dem schilfigen Ufer des Sees nisten zahlreiche Vögel, Herr Wendland be- *) Der bequemeren Uebersicht wegen habe ich die Insecten in nachstehendem Verzeichniss systematisch geordnet und bei jeder Art den Fundort angegeben. 1 19 obachtete hier das Brüten von Sterna hirundo, Rallus aquaticus, Galinago chloropus, Ortygometra Porzana. Ende April dieses Jahres ist dort auch eine Fischotter erlegt worden. Ein bedeutend grösserer Waldsee als der Kleinkruger ist der Sczmar- sewoer See. Derselbe liegt etwa °/, Meilen in nordwestlicher Richtung von Kleinkrug und ist durch einen Bach mit dem Kleinkruger See verbunden. Die Ufer sind flach, der Boden oft lehmhalt'ig. Von diesem See erhielt ich im Herbste eine seltnere Mövenart, Lestris parasitica, die dort öfters geschossen worden ist. Wie aus dem Verzeichniss ersichtlich, zeigt die Insectenfauna hier manche Abweichungen von den andern Sammelplätzen. Ausser diesen beiden erossen Seen befinden sich in dem Revier der Forst noch eine Menge kleiner Wasserlachen, die zum grossen Theil durch die Regengüsse des Sommers 1881 entstanden sind. Viele Wachholderbüsche, deren unterer Theil ganz im Wasser stand, waren in Folge der grossen Nässe vollständig eingegangen. In einem grösseren Torfbruch bei Rakowitz sammelte ich mehrere Tritonen (Triton maculatus), welche ich nur an dieser Stelle und nie auf der rechten Seite der Weichsel gefunden habe. Während diese Gewässer nur selten von Inseeten belebt waren, gewährten die kleineren um Dombrowken gelegenen Teiche und Tümpel eine reiche Ausbeute. Als vierten Sanımelplatz benutzte ich mit Erfolg eine Kultur bei der Unterförsterei Hartigswalde.e Der Boden war hier ebener, sandiger und daher auch trockner, der Bestand noch sehr jung und gemischt. In der Nähe befand sich viel aufgestapeltes Aspenholz, in welchem und an welchem mehrere inter- essante Insecten gesammelt wurden. Hier fing ich das einzige Exemplar von Saperda tremulae und in der Nähe dieser Kultur ein Exemplar ‘von Pleretes matronula, welche Art, soviel mir bekannt, in unserem Kreise bisher nicht ge- sammelt worden ist. Von allen Fangplätzen waren die Anpflanzungen bei der Unterförsterei Wessel am interessantesten und ergiebigsten. Hier tritt die Forst bis dieht an die steilabfallenden Ufer der Weichsel heran. Zahlreiche Schluchten, s. @. Parowen, durchbrechen den meist sandigen oder lehmigen Höhenzug und ziehen sich beim Dorfe Wessel bis fast zum Spiegel der Weichsel herab. An diesen hochgelegenen, sonnigen Stellen kommt ausser dem sehr zahlreich fliegenden Sehwalbenschwanz auch der Papilio podalirius vor. Derselbe ist von mir ein- mal, von mehreren Sammlern Marienwerders öfters gefangen worden. Seine Hauptflugzeit scheint in den Frühling zu fallen. Nördlich von Wessel, an dem von den Marienwerderern so gern besuchten Fiedlitz beginnt der Wald von dem Flussufer allmälig zurückzutreten. Die Anhöhen fallen nach dem Dorfe Münsterwalde zu ab und zwischen diesen und der Weichsel breitet sich eine weite, meist sandige Ebene aus. Ein.wenig nördlich vom Fusse der Fiedlitzer Höhe liegt ein kleines, aber aus mächtigen Eichen und Aspen bestehendes Wäldchen, welchem das daneben liegende Fischerdorf Eichwalde seinen Namen verdankt. Dasselbe wird durch einen 2 20 kleinen Damm gegen die Gefahr des Eisganges und des Hochwassers geschützt. Auf diesem Damm flogen viele Schmetterlinge. Namentlich waren es drei Arten der Gattung Polyommatus, die sich in grosser Anzahl auf diesem mit Klee be: säten Damme umhertummelten. Vor diesem Damme nach der Weichsel zu befindet sich eine sog. Kempe, angeschwemmter Sandboden, der mit Weidengebüsch dieht bepflanzt ist. Die Insecetenfauna dieser Weidenkempen ist eine höchst charakteristische. Besonders gross war die Anzahl der Coleopteren und Hemipteren (Cieaden), welche dies undurchdringliche Weidengebüsch bewohnten. Eine ähnliche Localität befindet sich im der Nähe des Ortes Kozieleck, welche den Namen „Kozielecker Kempe“ führt. Der auf der Höhe liegende Kozielecker Wald zeigt einen mehr einförmigen Bestand. Der Boden ist sehr sandig. In dieser Gegend kommen sehr viele Füchse vor, in der Münsterwalder Forst sind die Dachse häufiger anzutreffen. Dies sind die wichtigen Punkte, an denen ich auf dem linken Weichsel- ufer unseres Kreises gesammelt habe. Das rechte Ufer bietet bei weitem nicht so günstige Localitäten dar. Die Gegend ist hier allenthalben flach und mit Getreide bebaut, der Baumwuchs recht gering und wie die Flora im Vergleich mit der des jenseitigen Ufers äusserst gering erscheint, so zeigt auch die Inseetenfauna eine grosse Ein- förmigkeit. Am ergiebigsten waren noch die zahlreichen Gräben und jene Brüche, welche bei Grabau in Folge eines Dammdurchbruches entstanden sind. Die Kempen des rechten Ufers, welche niedriger sind als die der anderen Seite und fast in jedem Jahre vom Hochwasser bedeckt werden, bargen lange nicht die zahlreichen Species, die ich bei Eichwalde gefunden habe. Ich sammelte hier hauptsächlich bei Kurzebrack, bei Klein- und Gross-Grabau und bei Weichselburge. An den freien Sonntagen und während der Herbstferien unternahm ich bei günstiger Witterung noch mehrere Excursionen, so dass ich im Ganzen ungefähr 50 Ansflüge gemacht habe. Dass diese nicht ausreichend waren, die sesammte Fauna des durchsuchten Theiles zu erforschen, braucht wol nicht erst erwähnt zu werden. Hoffentlich gelingt es mir, diese Gegend im Laufe der nächsten Jahre noch gründlicher zu erforschen und durch Herausgabe von Verzeichnissen die Kenntniss der Insectenfauna dieses durchaus nicht un interessanten Gebietes zu vervollständigen. 21 Systematisches Verzeichniss der Schmetterlinge. l. Rhopalocera. Papilio podalirius L. Im Juli bei Wessel. Papilio Machaon L. Im Juli—August häufig bei Wessel und Marienwerder. Pieris Brassicae L. | Pieris Napi L. Pieris rapae L. Pieris daplidice L. In der Niederung sehr häufig, Juli— October. Pieris sinapis L. Colias Hyale L. Überall nieht selten. Sehr zahlreich bei Münsterwalde. Rhodocera Rhamni IL. Juli, Kleinkrug. Thecla Betulae L. Kleinkrug, nicht selten. Polyomatus Virgaurea L. Polyomatus Doritis Hufn. AH: ne Polyomatus Phlacas L. Am Damm bei Eichwalde besonders häufig. Polyomatus amphidamas Esp. Lycaena Argiddes Pall. Bei Wartenburg nicht selten, Juli. Lycaena Amanda Schn. Bei Wessel häufig. Lycaena corydon Poda. Bei Wartenburg. Apatura Ila L. Auf dem Wege zwischen Kleinkrug und Münsterwalde an Apatura Iris Schiff.| Wasserlachen recht häufig. Raupe von Pappeln gesamelt. Limenitis Populi L. Kleinkrug nicht selten, Juli. Limenitis Sybilla L. In Wartenburg im Walde nicht selten. Vanessa prorsa L. Überall nicht selten. Vanessa e album L. Überall nicht selten. Vanessa polychloros L. Nicht selten. Vanessa urticae L. Überall häufig. Vanessa Jo. L. Raupen auf der Kultur bei Hartigswalde auf Nesseln, Juli. Vanessa antiope L. Überall nicht selten. Vanessa atalanta L. Kleinkrug nicht gerade häufig. Vanessa cardui L. Überall häufig, Juli— October. Melitaea Didyma 0. Hartigswalde, Juli. Melitaea Parthenia Bkb. Wartenburg, Juli. Argynnis Selene Schif. In Wartenburg und Wessel. Argynnis dia L. In Kleinkrug und Wessel nicht selten. Argynnis Aglaia L. ab. Eris Meig. Wartenburg und Smarzewo. Argynnis Paphia L. Am häufigsten bei Wessel und Fiedlitz, Ende Juli. Erebia Aethiops Esp. Wartenberg. 4 Satyrus Aleyone Schif. Wartenberg. Pararga Maera L. Selten, Szmarzewoer See. Pararga Deianira L. Überall häufig. Epinephele janira L. Der häufigste Schmetterling der Münsterwalder Forst Epinephele hyperanthus L. Häufig, Szmarzewo. Coenonympha Arcanica. Hartigswalde, nicht häufig. Coenonympha Pamphilius. Bei Hartigswalde und Wessel nicht selten. Syrichtus Carthami Hb. Kleinkrug nieht häufig, Juli. Hesperia Linea F. Wessel nicht selten, Juli. Hesperia comma L. August überall häufig. Hesperia silvanus Esp. Wessel nicht selten. Hecterocera. Acherontia atropos L. Niederung, Kartoffelfeld, August. Sphinz ligustri. Überall häufig. Trochilium apiforme Cl. Kleinkrug, August. Sphinz pinastri L. Kleinkrug nicht selten, Juli, August. Deilephila Gallii L. Wessel, August, nieht häufig. Deilephila Euphorbiae L. Wartenberg, August nicht häufig. Deilephila Elpernor L. Münsterwalde, Juli, nicht häufig. Deilephila porcellus L. Kleinkrug, selten, Juli. Smerinthus tiliae L. Kleinkrug, Kurzebrack, Juli. Smerinthus ocellata L. Hartigswalde, Juli. Als Raupe von Weiden gesammelt. Smerinthus populi. Kleinkrug, August, häufig. Maeroglossa stellatarum L. Wessel häufig, Mai— October. Trochilium apiforme Cl. Wessel, Juli, selten. An der Wurzel von Espen ge- sammelt. Sesia euliciformis. Wartenvurg, Juli, selten. Ino pruni Schif. Kleinkrug, Juli. Ino statices L. Hartigswalde, Juli. Calligenia miniata. Forst. Kleinkrug, August. Bombyces. Setina mesomella L. Juli, Kleinkrug, nicht selten. Setina irrorella Cl. Juli, Hartigswalde. Setina surideola L. Juli, Kleinkrug. Lithosia depressa Esp. August, Kleinkrug. Lithosia complana L. Juli, September, Hartigswalde, häufig. Lithosia eutarella L. Juli, Kleinkrug. (nophria quadra L. Juli, Kleinkrug, häufig. Euchelia Jacobaeae L. August, Wartenburg, nicht selten. Nemeophila Russula L. Juli, August, häufig. 5 23 Nemeophila Plantaginis L. Juli, Hartigswalde. Pleretes matronula L. Juli, Hartigswalde, schr selten. Arctia caja L. Juli, August, Grabau, überall häufig. Spilosoma fuliginosa L. Juli, Wessel. Hepialus sylvinus L. Juli, Kleinkrug. Cossus ligniperda L. August, Marienwerder, nicht häufig. Lasiocampa quereifolia L. August, Münsterwalde, selten. Leuconia saliecis L. Juli, Kleinkrug, häufig. Porthecia similis Fuest. Juli, Hartigswalde. Ocneria dispar. L. Juli, August, häufig. Bombyz neustria L. Juli, August, Kleinkrug. Gasteropacha putatoria L. August, Kleinkrug, häufig. Lasiocampa pruni L. August, Fiedlitz. Sophopterix camelina L. Juli, Kleinkrug. Phalera bucephala L. Juli, Kleinkrug, häufig. Pygaera reclusa F. Juli, Hartigswalde. Noctuae. Acronyeta megalocephala F. Kleinkrug, Juli, häufig. Agrotis obscura B. Wartenberg, Juli, nicht selten. Agrotis pronuba L. Kleinkrug, Juli, August, häufig. Agrotis triangulum Hfn. Agrotis ec. nigrum L» Agrotis brunnea F. Agrotis plecta L. Agrotis exelamationis L. Agrotis tritiei L. Agrotis segetum Schiff. Agrotis vestigialis Rott, Agrotis prasina L. Mamestra nebulosa L. Mamestra contigua L. Mamestra brassicae L. Mamestra persicariae L. Mamestra advena F. Dianthoecia capsincola Hb. Dianthoecia cucubali Fuest. Dichonia aprilina L. Hadena lateritia Hfn. Hadena monoglypha Hfn. Hadena sublustris Esp. Hadena didyma Esp. Dypterigia scabriuscula L. Juli, Kleinkrug. 24 Noctua atriplew L. August, Hartigswalde. Leucania pallens L. Leucania conigera F. Juli. Kleinkrug. Leucania Iythargyrea Esp. Leucania turca L. Juli, Wessel. Caradrina altines Brehm. Juli, Wartenburg. Rusina tenebrosa H. Juli, Kleinkrug. Amphipyra tragopogonis L. Juli, Kleinkrug. Amphipyra pyramidea L. Sezmarsewo. Cueullia verbasci L. Sczmarsewo. Cueullia tanaceti Schiff. Juli, Kleinkrug. (ueullia absynthii L. Juli, Sczmarsewo. Plusia chrysitis L. Juli, Sezmarsewo. Plusia festucae L. Juli, Sezmarsewo. Acontia luetuwosa L. Juli, Hartigswalde. Erastria faseciana L. Juli, Hartigswalde. Agrophila sulfuralis L. Juli, Wessel. Euelydia Mi. Cl. Juli, Wessel. Catocala sponsa L. Juli, Wessel. Toxacampa pastinum L. Juli, Wessel. Aventia flexula Schiff. Juli, Wessel. Herminia derivalis Hb. Juli, Kleinkrug. Herminia barbalis Cl. Juli, Kleinkrug. Bomolocha fontis L. Juli, Kleinkrug. Geometrae. (reometra papilionaria L. Kleinkrug, August, häufig. Acidaha rubricata F. Wessel, Juli, ziemlich häufig. Thabera fimbrialis Sc. Wessel, Juli, seltener. Acidalia perochrarı Fr. Kleinkrug, Juli, August. Jodis putata L. Kleinkrug, Juli. Acidalia dilutaria Hb. Hartigswalde, Juli. Acidalia immorta L. Kleinkrug, Juli. Jeidalia incanata L. Wartenberg Juli. Acidalia remutaria Hb. Münsterwalde, Juli. Acidalia immutata L. Wessel, Juli. Timandra amatoria L. Wessel, Juli. Pellonia vibicaria L. Kleinkrug, August. Abraxas marginata L. Wessel, Juli. Abraxas sylvata Sc. Wessel, Juli. Cabera pusaria L. Hartigswalde, Juli. Cabera exanthemata Sc. Hartigswalde, Juli. 7 DS Di Eugonia autumnaria Wnbg. Hartigswalde, Juli. Angeronia prunaria L. Münsterwalde, Juli. Epione apicaria Schf. Sezmarsewo, Juli. Epione advenaria Hb. Scezmarsewo, August. Macaria liturata Cl. Hartigswalde, August. Amphidatis betularius L. Wessel, August. Boarmia einctaria Schif. Kleinkrug, Juli. Boarima repandata L. Kleinkrug, Juli. Boarmia consortaria F. Kleinkrug, Juli. Eumaturga atomaria L. Wessel, Juli. Halıx pinetaria Hb. Fichwalde, Juli. Phasiana celathrata L. Fiedlitz, Juli. Lythria purpuraria L. Grabau, Juli. Ortholitha palumbaria F. Kleinkrug, Juli. Ortholitha limitata Se. Kleinkrug, Juli. Ortholitha moenia Sc. Kleinkrug, Juli. Cheimatobia brumata L. September, Kleinkrug, häufig, Scotosia vetulata Schif. Wessel, Juli. Scotosia ramnata Sch. Wessel, Juli. Lygris prunata L. Hartigswalde, Juli. Lygris populata L. Kleinkrug, August. Lygris associata Bkh. Kleinkrug, August. Cidaria truncata Hfn. Wessel, Jnli. tdaria fluctuwata L. Wessel, Juli. Cidaria montanata Bkh. Bichwalde, Juli. Cidaria ferrugata Cl, Kleinkrug, Juli. Cidaria rivata Hbn. Hartigswalde, Juli. Cidaria tristata L. Kleinkrug, Juli. Cidaria bilineata L. Kleinkrug, Juli. Cidaria comitata L. Kleinkrug, Juli. Eupithecia nanata Hb. Kleinkrug, Juli. 26 Bereisung der Gegend von Lautenburg im Juli 1881, Um die im Jahre 1880 versäumte Hochsommerflora der Lautenburger jegend zu untersuchen, begab ich mich am 2. Juli nach Lautenburg. Von dort aus machte ich dieselben Exkursionen wie im vorhergehenden Jahre, wobei ich von dem Wetter recht begünstigt wurde, dehnte dieselben aber auch nach dem nordwestlichen Theil gegen die Löbauer Kreisgrenze, und nach den süd- östlichen Strichen an der polnischen Grenze aus. Eine sehr angenehme Unter- stützung fand ich dabei durch Herrn Rektor Engel in Lautenburg, den, als Lokalschulinspektor, ich auf mehreren seiner Inspektionsreisen zu begleiten das Vergnügen hatte, und dem ich dafür noch an dieser Stelle meinen besten Dank ausspreche. Am 20. reiste ich nach Marienwerder zurück. Die gefundenen Pflanzen lasse ich hier in stystematischer Reihe folgen. Die mit 7 bezeichneten sind solche, welche ich schen im vorhergehenden Jahre namhaft gemacht, von denen ich aber neue Standorte angeben kann, oder bei denen ich sonst etwas besonderes zu bemerken habe. Im ganzen kommen 145 neue Blüthenpflanzen und einige wenige Kryptogamen zur Flora Lautenburgs hinzu, so dass die Zahl der mir dort bekannten Blüthenpflanzen 055 Arten beträgt. Damit ist die Flora sicher noch lange nicht erschöpft. T Thalictrum minus L. Auf Feldrainen bei Klonowo bei Lautenburg. — angustifolium L. Auf Wiesen an der Welle bei Lautenburg nicht selten. Batrachium divaricatum Wim. Im Lachen an der Welle. f Ranunculus Lingua L. Im oberen See bei Gurszno. Nymphaea alba L. Im Piassetzko-, Wletsch- und Zwosno-See häufig. Papaver dubium L. Im Getreide meist vereinzelt, häufiger bei Nossek. Nasturtium amphibium R. Br. An den Ufern der Sceen und an der Welle häufig. — palustre DC. In Sümpfen an der Welle häufig: Camelina dentata Pers. Im Lein bei Klonowo. f Teesdalea nudicaulis R. Br. Auf Feldern bei Klonowo häufig. Gypsophila muralis L. Auf Aeckern häufig. Tunica prolifera Scop. An Abhängen bei der Oberförsterei Ruda. 1 —- — —|- —- 27 Dianthus deltoides L. Auf Feldrainen wicht selten. — arenarius L. In Wäldern bei Gurszno und Adl. Brinsk. Saponaria offieinalis L. An Abhängen und Wegerändern bei Adl. Brinsk sehr häufig. Silene noctiflora L. In Gärten bei Gurszno nicht selten. Radiola linoides Gm. Auf feuchten Aeckern zwischen Gr. Leszno und Bolleszin. Malva Alcea L. Nicht selten auf Feldrainen. — silvestris L. Bei Lautenburg nicht selten. — Mauritiana L. In Colonie Brinsk um die Bauerhöfe vereinzelt, wahr- scheinlich aus den Gärten verwildert. — neglecta Wallr. Um Städte und Dörfer häufig. — rotundifolia L. Ebenso, seltener als die Vorige. Tilia parvifolia Ehrh. Im Grunde bei Nossek einige Stämme, die sicher nicht angepflanzt. Hypericum quadrangulum L. Am Rande der Sümpfe nicht selten. — humifusum L. Auf sandigen Feldern zwischen Bolleszin uud Sugaino. Acer Pseudoplatanus L. Einige alte Stämme in der Schlucht bei Nossek, sicher nicht angepflanzt. — platanoides L. Soll im Walde von Wlewsk vorkommen. Anthyllis Vulneraria L. Im Walde bei Gurszno; übrigens häufig angesäet und verwildernd. Melilotus albus Desr. Nicht selten an Wegerändern. Trifolium medium L. An Wegerändern nicht selten. — rubens L. Im Forstbelauf Eichhorst. — elegans Sar. An Wegerändern bei Nossek. — agrarium L. In Wäldern nicht selten. — minus Sm. Auf trockenen Wiesen häufig. Oxytropis pilosa DC. Im Walde von Wlewsk bei Heidekrug in wenigen Exemplaren. Ornithopus sativus Brot. Um Lautenburg angesäet und verwildernd. Vicia monanthos Koch. Unter dem Sommergetreide bei Kurojad Mühle. Rubus suberectus Anders. Bei der Oberförsterei Lautenburg. — plicatus W. et N. Häufig. — nemorosus Hayne. In den Wäldern nicht selten. Alchemilla arvensis Scop. Auf Aeckern bei Klonowo und Nossek häufig. Agrimonia Eupatoria L. Auf Rainen und in Gebüschen nicht selten. — odorata Mill. Unter Gebüsch bei Traczysk. Rosa canina L. In Gebüschen bei Gurszno. Eptlobium parviflorum Retz. An Gräben u. s. w. häufig. — montanum L. In Wäldern nicht selten. — roseum L. An Gräben und Seeufern nicht selten. — palustre L. Tbenso. Oenothera biennis L. Auf Sandhügeln häufig. 2 28 j Circaea Lutetiana L. Im Szumno sdroj bei Gurszno. In der Gegend die seltenste Art. T — alpina L. WUeberall an feuchten schattigen Stellen in den Wäldern, an Seeufern und Erlenbrüchen. Die häufigste Art. T — intermedia Ehrh. Mit der Vorigen in Gesellschaft, am Wletsch-See, Seen von Adl. Brinsk, Szumno sdroj, Schlucht bei Nossek. Peplis Portula L. Grabenufer zwischen Gr. Leszno und Bolleszyn. T Sium latifolium L. An allen Gewässern nicht selten. Libanotis montana Urntz. An der Chaussee bei Wlewsk. T Peucedanum Cervaria Guss, Forstbelauf Eichhorst. T — palustre Mnch. In Sümpfen nieht selten. f Laserpitium prutenicum L. Forstbelauf Eiehhorst. Heracleum sibiricum L. Auf Rainen u. s. w. häufig. Pastinaca sativa. L. Ebenso, häufig. Daucus Carota L. Ebenso, nieht häufig. Torilis Anthriscus Gm. In Gebüschen nicht selten. Conium maculatum L. Bei Gurszno um die Stadt. Cornus sanguinea L. Zwei Büsche am Ufer der Welle oberhalb der Kurojad- Mühle. Galium Aparine L. v. Vaillantii. Auf Aecckern bei Nossek. Succisa pratensis Mnch. Auf feuchten Waldwiesen. Erigeron canadensis L. Bei Lautenburg um die Stadt. — Droebachensis O. F. Müll. Bei Kurojad Mühle. Inula britanica L. An Grabenufern u. s. w. häufig. Aanthtum Strumarium L. Bei Gurszno um die Stadt. Filago arvensis Fr. Auf sandigen Aeckern häufig. — minima Fr. Ebenso. Gnaphalium silvaticum L. In den Wäldern nicht selten. — uliginosum L. An feuchten Plätzen häufig. Anthemis Cotula L. Bei Jamielnik sehr häufig, auch anderwärts. j Arnica montana L. Auch in den Wäldern südlich von Lautenburg sehr häufig, seltener bei Gurszno. Senecio viscosus L. Lautenhurger Stadtwald. Cirsium acaule All. Lautenburger Stadtwald, vereinzelt. — arvense Scop. Auf Aeckern häufig. Carduus acanthoides L. Um die Ortschaften, nicht häufig. — crispus L. Ebenso. Lappa major Gaertn. Um die Ortschaften, nicht häufig. — minor DC. Ebenso, etwas häufiger. Centaurea Jacea L. Auf Rainen häufig. Tragopogon pratensis L. Bei Guttowo. Hieracium boreale Fr. In den Wäldern bei Gurszno, nicht häufig. — wmbellatum L. Auf Rainen in Wäldern, häufig. 3 —ih, Campanula rapunculoides L. In Gebüschen häufig. T — Tovachelium L. In schattigen Wäldern häufie. — glomerata L. Auf Rainen und in Gebüschen, nicht selten. Pirola chlorantha Sw. Im Walde von Adl. Brinsk. — media Sw. Im Walde bei Gurszno und im Walde von Adl. Brinsk, nicht zahlreich. T Chimophila umbelleta Nutt. Wald von Adl. Brinsk. T Vincetoxicum ofjieinale Mnch. WVereinzelt in den Wäldern. T Convolvulus arvensis L. Am Wege von Kl. Leszno nach Guttowo fand ich eine Form mit bis zum Schlunde in fünf spitze Zipfel getheilten Kronen. Dieselbe stand mit normal blühenden im Gemenge, doch fanden sich an den Pflanzen mit getheilten Blumenkronen nie nor male Blüthen. Cuscuta europaea L. Auf Nesseln bei Lautenburg. — Epithymum L. Auf Kleefeldern. Solanum nigrum L. In Gärten bei Lautenburg und Gurszno, häufig. Datura Stramonium L. Bei Gurszno um die Stadt. Verbascum Thapsus L. Vereinzelt oder in kleinen Trupps an sonnigen Ab- hängen bei Lautenbure. — thapsiforme Schrad. Auf sandigem Boden sehr häufig und oft grosse ; Strecken ganz bedeekend. V. phlomoides L. fand ich dagegen in dieser Gegend gar nicht. Veronica scutellata L. An den Gewässern bei Lautenburg nicht selten. — latifolia L. An Wegerändern bei Klonowo. — spicata L. m den Wäldern nicht selten. Alectorolophus minor Rehb. Aufden Wiesen an der Welle oberhalb Lautenburg. Lycopus europaeus L. An Gewässern nicht selten. Thymus Serpyllum L. Bei Lautenburg an der Promenade nach dem Schiesshause. — Chamaedrys Fr. An lehmigen Grabenufern. — angustifolius Pers. In den sandigen Kiefernwäldern sehr häufig. Nepeta Cataria L. Um die Ortschaften, vereinzelt. Galeopsis Ladanum L. Auf sandigen Aeckern bei Gurszno. — Tetrahit L. Auf Acckern bei Kl. Leszno. — bifida Boeningh. Auf Äckern bei der Kurojad Mühle. — versicolor Curt. Bei der Oberförsterei Lautenbure. Stachys silvatica L. In Wäldern an schattigen Stellen. — palustris L. Auf feuchten Aeckern häufig. — annua L. Auf Aeckern nahe bei Lautenburg. Prunella grandiflora L. Auf einer Haide zwischen Neu-Zielun und Colonie Brinsk. E Verbena offieinalis L. Bei Gurszno an Grabenufern am Wege nach Ruda. f Utricularia vulgaris L. In Lachen an der Welle oberhalb Lautenburg. — minor L. In Torfgräben bei Heidekrug. 4 30 Hottonia palustris L. In Gewässern nicht selten. Amarantus retroflexus L. Lautenburg in der Stadt. Chenopodium hybridum L. Auf bebautem Boden häufig. — urbicum L. Um Lautenbnrg. — album L. Auf bebautem Boden gemein. Rumex obtusifolius L. Um die Ortschaften häufig. — Hydrolapathum Huds. Häufig in den Gewässern. — mazimus Schreb. Bei Gurszno in einem Graben am Wege nach Ruda. Polygonum lapathifolium L. An Gräben und auf feuchtem Boden gemein. — Persicaria L. Ebenso. Polygonum dumetorum L. In Gebüschen nicht selten. Cannabis sativca L. An Wegerändern bei Gurszno. Angebaut habe ich den Hanf in jener Gegend nicht gesehen. Ulmus montana With. In den Schluchten bei Nossek. Quercus sessiliflora Ehrh. Einzeln in den Wäldern. Salie pentandra L. Auf den Pfarrwiesen bei Gurszno. — dlirida Wahlenb. An der Welle unterhalb Lautenburg. Scheuehzeria palustris L. An dem See im Walde hinter Jamielnik. Triglochin palustre L. Auf nassen Wiesen nicht selten. Potamogeton mucronatus Schrad. Im einem Teiche am Wege von Gurszno nach Ruda. — peectinatus L. Häufig in der Welle. Typha angustifolia L. Im den Seen bei Gurszno häufig. Lemna polyrrhiza L. In sumpfigen Gewässern häufig. Sparganium minimum Fr. In den Brinsker Seen. Orchis latifolia L. Im Stadtwalde von Lautenburg am See. Gymnadenia conopsea R. Br. Auf Haiden zwischen Neu-Zielun und Colonie Brinsk und im Walde bei Gurszno. Cephalanthera rubra Rich. Im Walde von Adl. Brinsk zwischen Glinken und Neu-Zielun. Epipaetis latifolia All, Lautenburger Stadtwald. — palustris Crntz. In Sümpfen an der Welle oberhalb Lautenburg und am Wege zwischen Gurszno und Ruda. Juncus capitatus Weig. Auf einem feuchten Acker am Wege zwischen Gr. Leszno und Bollenszin. — articulatus L. Häufig an den Gewässern. — compressus Jaeg. Häufig an feuchten Stellen. Rhynchospora alba Vahl. An dem See im Walde hinter Jamielnik. Carex paradoxa Willd. An einem Graben am Wlewsker See. — caespitosa L. In Sümpfen nahe der Oberförsterei Lautenburg. — timosa L. Am See im Walde hinter Jamielnik. — Pseudo (yperus L. An den Gewässern nicht selten — ‚filiformis L. An den Seen bei Gurszno. 97 31 Panicum Crus galli L. Auf bebautem Boden. Alopecurus Juleus Sm. Auf sumpfigen Wiesen. Calamagrostis lanceolata Roth. Am Piassetzko-See. — carundinacea Roth. In den Wäldern häufig. Holcus mollis L. Stadtwald bei Lautenburg. Triodia decumbens P. B. In den Wäldern nicht selten. Glyceria nemoralis Koern. et Uechtr. Im Grunde bei Nossck. Molinia coerulea Mneh. In Waldbrüchen nicht selten. Festuca gigantea Vill. Stadtwald bei Lautenburg. Brachypodium sileaticum R. et W. Bei Nossek. Bromus asper Murr. In Szumno sdroj. — inermis Leyss. Auf trocknem Boden häufig. Triticum caninum L. Stadtwald bei Lautenburg. Lolium arvense Schrad. Unter dem Getreide bei Klonowo. Equisetum arvense L. v. nemorosum A. Br. Stadtwald bei Lautenburg. Lycopodium complanatum L. Wald von Adl. Brinsk zwischen Glinken und und Neu-Zielun. Athyrium Fihx femina Rth. ev. dentata Joell. Bei der Oberförsterei Ruda. er — v. rubens Kl. Bei der Oherförsterei Lautenburg. Sphagnum squarrosum Pers. See im Walde hinter Jamielnik. — cymbifolium Dill. v. purpurascens Sch. Eben da. — cuspidatum Ehrh. Brüche bei Heidekrue. Im Januar 1882. H.v. Klinggraell. 32 Bereisung des Schwetzer Kreises im Jahre 1881. Der Schwetzer Kreis ist bis jetzt noch von keinem Botaniker gründlich durchsucht worden, und ich nahm ihn daher im vorigen Sommer in Angrifl. Den 7. Mai begab ich mich, einer freundlichen Emladung des Herrn A. Plehn auf Lubochin folgend, nach diesem Gute, das mit seinem am Schwarz- wasser sich hinziehenden Walde und den tiefen Schluchten die sich dort finden ein für den Botaniker recht interessantes Terrain bietet. Dort hielt ich mich bis zum 15. auf. Bei der frühen Jahreszeit und dem späten Frühjahr war natürlich noch nicht viel von Blüthenpflanzen zu erwarten, doch will ich als interessantere Arten Pulmonaria tuberosa in Gesellschalt von P. angustifolia, Viola eollina, Vieia lathyroides, Onobrychis satira, letztere noch nicht blühend, "bemerken. Leider konnte ich eine mir auffallende Erscheinung, nämlich die dortigen Erlen, nicht weiter verfolgen, da ich ihre vollständige Belaubung nicht abwarten konnte. Sie scheinen mir fast alle mehr oder weniger zu Alnus pubescens hinzuneigen, und ich möchte daher diesen Baum nicht für einen Bastard von Alnus incana und A. glutinosa halten, sondern für eine Varietät der letzteren; durch die vollständig belaubten Zweige, welche Herr Plehn die Güte hatte mir später zuzusenden, wurde ich in meiner Meinung bestärkt; doch halte ich die Sache für durchaus noch nicht entschieden. Recht reich war meine Ausbeute an Moosen. Auf erratischen Blöcken fand ich dort Grimmia trichophylla, als zweiten Standort in der Provinz, und Orthotrichum sawatile als Neuigkeit, und zwar auffallenderweise auf granitischem Gestein, nicht auf Kalk, wie es anderwärts allgemein angegeben wird. Ausflüge machte ich von Lubochin aus nach dem Cisbusch im Forstrevier Lindenbusch und nach Schwetz. In Cisbusch erfreuten mich, ausser dem schönen wohl in mehreren hundert starken und hohen Stämmen vorhandenen Taxus, den ich gerade in voller Blüthe fand, grosse alte Stämme von Acer Pseudoplatanus, der hier auch sicher nicht angepflanzt ist. Von niederen Kräutern fand ich bemerkenswerth Galium aristatum. In den den Cisbusch umgebenden Sümpfen ist recht viel Betula humilis, die ich bisher im Innern des Landes noch nicht gesehen hatte, und ein schönes Moos, FHypnum exannulatum v. purpurascens, auch eine neue Form für unsere Flora. BB) Am 14. Juni trat ich meine zweite Reise an. Zuerst begab ich mich nach Neuenburg und hielt mich daselbst bis zum 18. auf. Sehr angenehm war es für mich, dass ich dort sogleich die Bekanntschaft unseres jetzigen Vereins- mitgliedes, Herrn Thierarzt Neumann machte, der mir durch seine Kenntniss der Umgegend sehr förderlich wurde. Dietamnus albus, von dessen dortigem Vorkommen ich schon so oft gehört, fand ich leider fast ausgerottet, da der bebuschte Hügel, auf dem er stand, jetzt in ein Kartoffelfeld umgewandelt ist. An dem wirklich wilden Vorkommen der Pflanze an besagtem Orte ist nach meiner Meinung kaum ein Zweifel. Höchst interessant war mir auch das häufige Vorkommen von Physalis Alkekengi in mehreren Obst- und Kartoffel- gärten der Dörfer Unterberg und Weide. Diese Pflanze ist hier vollständig verwildert und es wird der Kultur wohl nicht mehr gelingen, dieses Unkraut auszurotten. Den 19. reiste ich über Laskowitz nach Osche. Dieses grosse Dorf von etwa 2000 Einwohnern liegt beim ersten Anblick recht traurig zwischen sandigen Feldern fast ganz umgeben von der öden sogenannten Tuchel’schen Heide; lernt man aber die Gegend näher kennen, so findet man doch wirklich schöne und höchst interessante Partieen. Herr Apotheker Rosentretter in Osche war so freundlich mich gleich am zweiten Tage nach den etwa !/, Meile entfernten Zatoken zu führen, einer schönen, von tiefen Schluchten durchschnittenen Waldpartie an den hohen Ufern des dort viele Krümmungen bildenden Schwarz- wassers. Ausser anderen interessanten Pflanzen habe ich dort Cardamine impatiens zum ersten Male innerhalb der politischen Grenzen Westpreussens gefunden, leider nur in einem einzelnen Exemplar, denn vor mir hatten an der Stelle schon Kühe botanisirt. Ein schöner Laubwald, grösstentheils aus mächtig grossen Hainbuchen bestehend, ist auch der Schutzbezirk Eichwald. Daselbst zeigte mir der dortige Förster, Herr Erler, mächtige Stämme von Sorbus torminalis, die ich m den Wäldern bei Marienwerder nur als verhackten Strauch, oder an Wegen angepflanzt als kleines Bäumchen gesehen habe. In diesem schattigen Walde fand ich auch die seltene Dentaria bulbifera, leider schon verblüht. Nachdem ich die Heide und Umgegend nach allen Richtungen durchstreift, begab ich mich am 25. nach der Oberförsterei Bülowsheide, von wo aus unser jetziges Vereinsmitglied, Herr Forstkassenrendant Huber, während zweier Tage mit mir den Forst durchwanderte. Die interessanteste Pflanze war mir hier die schöne Iris sibirica, die ich noch nicht Gelegenheit hatte wild wachsend zu sehen. Am 28. reiste ich dann über Czerwinsk wieder in meine Heimath. Am 19. August machte ich mich noch einmal nach dem Schwetzer Kreise auf, kam aber dieses Mal über die interessante Gegend von Neuenburg, wo ich mich bis zum 28. aufhielt nicht hinaus, weil ich mich doch schon zu ermüdet fühlte. Als neu für die Flora fand ich hier Carex vitilis und ausserdem eine ganze Zahl interessanter Blüthenpflanzen. An Moosen fand ich als neu für Westpreussen Hypnum hamifolium und Sphagnum riparium, a 3 34 Alle von mir im Schwetzer Kreise gefundenen Pflanzen folgen hier in systematischer Ordnung. Thalictrum aquilegifolium L. Neuenburg in der Schlucht über Unterberg. Osche in den Zatoken. Lubochin in der Groddeker Parowe. — angustifolium L. Osche auf den Wiesen am Schwarzwasser. ITepatica triloba Gil. In allen Wäldern häufig. Neuenburg, Osche, Lubochin. Pulsatilla pratensis Mill. Auf Heiden häufig. Neuenburg, Osche, Lubochin. — patens Mill. In Wäldern. Neuenburg häufig. Bülowsheide nicht häufig. ÖOsche selten. Lubochin nicht selten. — vernalis Mill. In Kieferwäldern. Neuenburg nicht häufig. Bülowsheide und Osche sehr häufig. Lubochin nicht selten. Anemone nemorosa L. In Wäldern und Gebüschen. Neuenburg häufig. Lubochin häufig. — ranunculoides L. In feuchten Wäldern. Neuenburg: Neumann. Lubochin häufig. Batrachium aquatile E. Mey. Ösche in Lachen am Schwarzwasser. — divaricatum Wim. Neuenburg im städtischen Torfbruch. Ranunculus Flammula L. Auf feuchtem Boden bei Neuenburg, Bülowsheide, Osche häufig. — auricomus L. Auf Wiesen und in Gebüschen, Neuenburg, Osche, Lubochin nicht selten. — lanuginosus L. In feuchten Gebüschen und Wäldern, Neuenburg, Osche, Lubochin nicht selten. — acer L. Auf Wiesen, Neuenburg, Bülowsheide, Osche gemein. — polyanthemos L. Wälder und Gebüsche, Neuenburg, Osche nicht selten. — repens L. Grabenufer, Wiesen u. s. w. Neuenburg, Osche, Bülowsheide gemein. — bulbosus L. Wegränder u. s. w. Neuenburg, Osche gemein. — arvensis L. Auf Aeckern bei Neuenburg: Neumann. — sceleratus L. In Gewässern, Neuenburg, Bülowsheide häufig. Ficaria. ranunculoides Rth. In feuchten Gebüschen, Neuenburg, Lubochin sehr häufig. Caltha palustris L. An Gewässern, Neuenburg, Bülowsheide, Osche, Lubochin gemein. Trollius europaeus L. Lubochin an den Waldabhängen am Schwarzwasser. Aquilegia vulgaris L. Osche in den Zatoken nicht selten. Delphinium Consolida L. Neuenburg auf Aeckern häufig. Cimieifuga foetida L. Neuenburg in der Hundeparowe. Osche in den Zatoken. Cisbusch. Berberis vulgaris L. Neuenburg häufig. Osche und Lubochin nicht selten. Nymphaea candida Presl. Neuenburg See im Stadtwalde. Osche Seen und Feld- brüche bei Bremin. Nuphar luteum Sm. In Gewässern. Neuenburg, Osche häufig. v 3) Papaver Rhoeas L. Neuenburg auf Aeckern sehr häufig. — dubium L. Auf Aeckern vereinzelt, Neuenburg, Bülowsheide. — Argemone L. Auf Aeckern, Neuenburg, Bülowsheide, Osche häufig. Chelidonium majus L. Hecken und Gebüsche, Neuenburg, Lubochin nicht selten. Corydalis cava Schweig. Lubochin in Waldthälern nicht selten. — jabacea Pers, Lubochin ebenda. Fumaria offeinalis L. Auf bebautem Boden, Neuenburg, Osche nicht selten. Nasturtium silvestre R. Br. Um die Ortschaften. Neuenburg, Osche, häufig. — amphibium R. Br. An Gewässern, Neuenburg häufig. Barbaraea vulgaris R. Br. Ösche am Schwarzwasser. — strieta Andrz. Neuenburg am Weichseldamm bei Treul häufig. Turritis glabra L. In feuchten Gebüschen. Neuenburg, Bülowsheide, Osche häufig. Arabis Gerardi Bess. Ösche auf den Wiesen am Schwarzyasser bei den Zatoken nicht selten. — arenosa Scop. In sandigen Wäldern. Neuenburg, Bülowsheide, Osche, Lubochin nicht selten. Cardamine impatiens L. Osche in der grossen Schlucht in den Zatoken ein einzelnes Exemplar. Zum ersten Mal innerhalb der politischen Grenzen Westpreussens gefunden. — pratensis L. Auf Wiesen und in Sümpfen. Neuenburg, Bülowsheide, ÖOsche, Lubochin gemein. — amara L. In Waldsümpfen. Osche, Bülowsheide, Lubochin häufig. Dentaria bulbifera L. Im Forstbelauf Eichwald, bei Osche nicht häufig. Sisymbrium ojficinale L. Um die Ortschaften. Neuenburg, Bülowsheide, Osche häufig. — pannonicum Jacq. Neuenburg an überschwemmt gewesenen Stellen an der Montau. — Sophia L. Um die Ortschaften. Neuenburg, Bülowsheide, Osche gemein. — Thalianum Gaud. Auf Aeckern. Neuenburg: Neumann. Lubochin nicht selten. Alliaria offieinalis Andrz. In feuchten Gebüschen. Neuenburg häufig. Erysimum cheiranthoides L. Auf bebautem Boden. Neuenburg, Osche häufig. — hieraciifolium L. Neuenburg am Weichseldamm bei Treul sehr häufig. Brassica campestris L. Osche auf Aeckern. Sinapis arvensis L. Auf Aeckern. Neuenburg gemein. — alba L. Osche als Unkraut in den Dorfgärten. Alyssum calycinum L. Auf dürren Hügeln u. s. w. Neuenburg, Bülowsheide, Osche, Lubochin häufig. Berteroa incana DC. Auf Feldrainen. Neuenburg, Bülowsheide, Osche gemein. Erophila verna E. Mey. Lubochin auf Aeckern sehr häufig. Cochlearia Armoracia L. Neuenburg in der Niederung sehr häufig. Camelina sativa Orntz. Osche auf Aeckern nicht selten. — microcarpa Andrz. Neuenburg auf trockenen Anhöhen nicht selten. Thlaspi arvense L. Auf Aeckern. Neuenburg, Osche, Lubochin häufig. 36 Teesdalea nudicaulis R. Br. Auf Sandäckern. Neuenburg, Bülowsheide, Osche. Lepidium ruderale L. Neuenburg um die Stadt häufig. Capsella Bursa pastoris Mnch. Auf bebautem Boden. Neuenburg, Osche, Lu- bochin gemein. Coronopus Ruelliüi All. Osche auf den Dorfstrassen. Neslea paniculata Desv. Neuenburg anf Aeckern nicht selten. Raphanus Raphanistrum L. Auf leichten Aeckern. Neuenburg, Bülowsheide, Ösche gemein. Helianthemum vulgare Gaertn. Neuenburg an der Chaussee nach Warlubien. Viola palustris L. An Sumpfrändern. Neuenburg, Bülowsheide, Osche nicht selten. — epipsila Ledeb. Bülowsheide am Wolfsbruch. — collina Bess. Lubochin im Walde sparsam. — silvestris Lam. In Wäldern. Osche, Lubochin nicht selten. — Riviniana Rehb. Lubochin im Walde häufig. — arenaria DOC. Lubochin im Walde häufig. — canina L. In Wäldern. Neuenburg, Osche, Lubochin häufig. — — ev. ericetorum. Auf Heiden. Neuenburg, Lubochin nicht selten. — mirabilis L. Lubochin in feuchten Gebüschen häufig. — tricolor L. Neuenburg auf Sandfeldern am Stadtwalde. _ — v. arvensis. Auf Aeckern. Neuenburg, Bülowsheide, Osche, Lubochin häufig. Reseda Luteola L. Neuenburg am Weichseldamm bei Treul. Drosera rotundifolia L. Auf Torfbrüchen. Neuenburg, Osche. Parnassia palustris L. Neuenburg. Torfbruch von Milewo. Polygala vulgaris L. Auf trocknen Feldrainen. Neuenburg, Bülowsheide, Osche häufig. — comosa Schk. Ebenso. Neuenburg, Osche nicht selten. Gypsophila fastigiata L. Bülowsheide bei Neuhütte. Dianthus Carthusianorum L. In Wäldern und auf Triften. Neuenburg, Bülows- heide, Osche häufig. — deltoides L. Neuenburg: Neumann. — arenarius L. In sandigen Wäldern. Neuenburg, Bülowsheide, Osche nicht selten. Saponaria offieinalis L. Neuenburg in der Niederung häufig. Cucubalus baccifer L. Neuenburg an Zäunen bei Unterberg häufig. Silene nutans L. In Wäldern. Neuenburg, Bülowsheide, Osche häufig. — tatarica Pers. Neuenhurg am Weichseldamm häufig. — 0Otites Sm. Osche im Forst am Wege nach Altfliess. — injlata Sm. Feldraine. Neuenburg, Bülowsheide, Osche häufig. — noctijlora L. Neuenburg auf bebautem Boden. Viscaria vulgaris Röhl. Waldränder. Neuenburg, Osche häufig. Coronaria Flos cuculi A. Br. Wiesen. Neuenburg, Bülowsheide, Osche gemein. Melandrium album Grk. Auf Aeckern. Neuenburg, Osche häufig. 0) 37 Melandrium rubrum Grk. Neuenburg in feuchten Gebüschen. Agrostemma Githagoe L. Im Getreide. Neuenburg, Osche häufig. Sagina procumbens L. Auf feuchtem Boden. Neuenburg, Bülowsheide gemein. — nodosa Fenzl. Neuenburg an den Rändern der Seen und Torfbrüche häufige. Spergula arvensis L. Auf Aeckern. Neuenburg, Bülowsheide häufig. — Morisonii Bor. In sandigen Wäldern und Heiden. Neuenburg, Bülows- heide, Osche häufig. Spergularia rubra Presl. Auf Aeckern. Neuenburg, Bülowsheide nicht selten. Möhringia trinervia Claire. In Wäldern. Neuenburg, Bülowsheide, Osche, Lubochin häufig. Arenaria serpyllifolia L. Aecker. Neuenburg, Osche, Lubochin gemein. Holosteum umbellatum L. Aecker nnd Triften. Neuenburg, Lubochin häufig. Stellaria nemorum L. Feuchte Gebüsche. Neuenburg, Osche, Lubochin häufig. — media Vill. Bebauter Boden. Neuenburg, Osche, Lubochin gemein. — Holostea L. Wälder. Neuenburg, Osche, Lubochin häufig. — glauca With. Feuchte Wiesen. Neuenburg, Bülowsheide, Osche häufig. — graminea L. Ebenso. Neuenburg, Bülowsheide, Osche häufig. — uliginosa Murr. An Sümpfen. Neuenburg, Bülowsheide, Osche häufig. Malachium aquaticum Fr. Neuenburg in Gräben häufig. Cerastium semidecandrum L. Lubochin auf Sandboden gemein. — triviale Lk. Feldraine. Neuenburg, Bülowsheide, Osche, Lubochin häufig. — arvense L. Triften. Neuenburg, Bülowsheide, Osche, Lubochin häufig. Linum catharticum L. Neuenburg auf Wiesen häufig. Radiola linoides Gm. Neuenburg an feuchten Stellen am Wege nach dem Stadtwalde. Malva Alcea L. Neuenburg an Feldrainen. — silvestris L. Wegränder. Neuenburg, Osche nicht selten. — neglecta Wallr. Um die Ortschaften. Neuenburg, Osche häufig. Tilia parvifolia Ehrh. Einzeln in den Wäldern. Neuenburg, Bülowsheide, Osche, Hypericum perforatnm L. Neuenburg auf Feldrainen häufig. — quadrangulum L. Neuenburg in Wäldern. — tetrapterum Fr. Neuenburg am Torfbruch von Milewo. — humifusum L. Osche auf sandigen Aeckern. — montanum L. Osche in Wäldern nicht selten. Acer Pseudoplatanus L. In Cisbusch mehrere alte Stämme. Soll nach Aus- sage der Förster an den Ufern des Schwarzwassers an mehreren Stellen in alten Stämmen vorkommen. — platanoides L. Einzeln in den Wäldern. Bülowsheide, Osche. Geranium pratense L. Neuenburg an Gräben und Wiesen häufig. — sileaticum L. Osche in den Zatoken und im Belauf Eichwald nicht selten. — palustre L. Neuenburg an Gräben häufig. — sanguineum L. In Wäldern. Neuenburg, Bülowsheide, Osche nicht selten. 6 38 Geranium molle L. Osche an Wegrändern. — pusillum L. Auf bebautem Boden. Neuenburg, Bülowsheide, Osche häufig. — Robertianum L. In Gebüschen. Neuenburg, Bülowsheide, Osche, Lubo- chin nicht selten. Erodium cicutarium L’Herit. Aufbebautem Boden. Neuenburg, Osche, Lubochin häufig. Impatiens Noli tangere L. Feuchte Wälder. Nenenburg, Bülowsheide, Osche, Lubochin gemein. Oxalis Acetosella L. Wälder. N euenburg, Bülowsheide, Osche, Lubochin gemein. — stricta Jacg. Osche im Garten von Bremin als häufiges Unkraut. Dietamnus albus L. Neuenburg auf Feldrainen über Konschitz ein einziges Exemplar gefunden. Früher soll er dort sehr zahlreich gewesen sein, ehe der mit Gebüsch bewachsene Hügel ausgerodet worden. Nach der Localität zu urtheilen schwerlich dort angepflanzt. Evonymus europaca L. Wälder und Gebüsche. Neuenburg, Lubochin nicht selten — verrucosa-Scop. Wälder. Neuenburg häufig. Bülowsheide, Osche, Cisbusch nicht selten. Rhamnus cathartica L. Wälder und Gebüsche. Bülowsheide, Osche, Cisbusch nicht selten. Frangula Alnus Mill. Wälder. Bülowsheide, Osche, Cisbusch häufig. Sarothamnus scoparius Koch. Osche am Wege von Klinger nach Bremin in wenigen Büschen. Genista tinctoria L. Wälder. Neuenburg, Bülowsheide, Osche, Lubochin häufig. Ononis vrepens L. Osche an Wegerändern häufig. — arvensis L. Neuenburg an Rainen häufie. Anthyllis Vulneraria L. Sandige Wälder. Neuenburg, Bülowsheide nicht häufig. Jetzt oft angesäet und verwildernd. Medicago falcata L. An Wegen u. s. w. Neuenburg, Bülowsheide, Osche, Lubochin gemein, — Lupulina L. Ebenso. Neuenburg, Bülowsheide, Osche, Lubochin gemein. Meltlotus macrorrhizus Koch. Neuenburg an den Weichselabhängen häufig. — albus Desr. Neuenburg an den Weichselabhängen und Dämmen gemein. Irifolium pratense L. Wiesen u. s. w. Neuenburg, Bülowsheide, Osche gemein. — medium L. Wälder und Wegeränder auf Lehmboden. Neuenburg, Bülowsheide, Osche häufig. — alpestre L. Wälder. Neuenburg, Bülowsheide, Osche häufig. — — v. glabratum. Bülowsheide in den Wäldern nicht selten. — rubens L. Bülowsheide in den Wäldern selten. — arvense L. Neuenburg auf Heiden und Brachen gemein. — /ragiferum L. Neuenburg an feuchten Stellen in der Niederung nicht selten. — repens L. Wiesen u. s. w. Neuenburg, Bülowsheide, Osche gemein. 7 39 Trifolium montanum L. Raine u. s. w. Neuenburg, Osche häufig. — agrarium L. Gebüsche. Neuenburg, Osche nicht selten. — procumbens L. Neuenburg auf Triften u. s. w. gemein. — minus Sm. Thiften u. s. w. Neuenburg, Osche häufig. Lotus cornieulatus L. Wiesen u. s. w. Neuenburg, Bülowsheide, Osche gemein. Astragalus glycyphyllos L. Wälder. Neuenburg, Bülowsheide, Osche, Lubochin häufig. — arenarius L. Sandboden. Neuenburg, Bülowsheide, Osche häufig. Coronilla varia L. Raine u. s. w. Neuenburg, Bülowsheide, Osche, Lubochin häufig. | Onobrychis sativa Lmk. Lubochin auf einem Feldrain. Vieia pisiformis L. Neuenburg in der Hundeparowe. Ösche in den Zatoken und im Belauf Eichwald ziemlich vereinzelt. — silvatica L. In Wäldern und Gebüschen. Neuenburg, Osche häufig. — cassubica L. Wälder und Gebüsche. Neuenburg, Osche nicht selten. — (Cracca L. Wiesen u. s. w. Neuenburg, Bülowsheide, Osche häufig. — tenuifolia Roth. Neuenburg an den Abhängen über Unterberg häufig. — villosa Roth. Neuenburg im Getreide. — sepium L. Feldraine und Gebüsche. Neuenburg, Bülowsheide, Osche häufig. — angustifolia Roth. Neuenburg im Getreide. — lathyroides L. Lubochin an Abhängen am Wege von Groddek nach Laskowitz. Lathyrus pratensis L. Wiesen u. s. w. Neuenburg, Bülowsheide, Osche gemein. — stilvester L. Osche in Wäldern nicht selten. Urobus vernvs L. Wälder. Neuenburg, Osche, Lubochin nicht selten. — niger L. Wälder. Neuenburg, Osche nicht selten. — tuberosus L. Wälder. Neuenburg, Osche nicht selten. Prunus spinosa L. Gebüsche. Neuenburg, Osche, Lubochin häufig. — — v. coötanea Wim. Lubochin vereinzelt. — Padus L. Feuchte Wälder. Neuenburg, Osche, Lubochin häufig. Ulmaria pentapetala Gil. An Gräben u. s. w. Neuenburg, Bülowsheide, Osche, Lubochin häufig. — Filipendula A. Br. Trockene Hügel. Neuenburg, Osche, Lubochin nicht selten. Geum urbanum L. Gebüsche. Neuenburg, Osche häufig. — rivale L. Brüche u. s. w. Neuenburg, Bülowsheide, Osche, Lubochin gemein. Rubus subereetus Anders. Neuenburg, Osche nicht selten. — plicatus W. et N. Neuenburg, Bülowsheide häufig. — nemorosus Hayn. Neuenburg, Bülowsheide nicht selten. — caesius L. Neuenburg, Bülowsheide häufig. — Idaeus L. Wälder. Neuenburg, Bülowsheide, Osche, Lubochin häufig. — sawatihis L. Wälder. Neuenburg, Bülowsheide, Osche nicht selten. Fragaria vesca L. Wälder. Neuenburg, Bülowsheide, Osche, Lubochin gemein. 8 40 Fragaria elatior Ehch. Neuenburg in der Waldschlucht über Unterberg. — collina Ehrh. Feldraine. Neuenburg, Lubochin häufig. Potentilla supina L. Neuenburg an der Weichsel häufig. — anserina L. Wege, Ufer u. s. w. Neuenburg, Bülowsheide, Osche, Lu- bochin gemein. — argentea L. Raine u. s. w. Neuenburg, Bülowsheide, Osche, Lubochin gemein. — collina Wibel. Hügel. Neuenburg, Lubochin nicht selten. — reptans L. Triften. Neuenburg, Osche nicht selten. — Tormentilla Schrnk. Triften u. s. w. Neuenburg, Bülowsheide, Osche, Lubochin häufig. — cinerea Charw. Sandige Wälder. Neuenburg, Bülowsheide, Osche, Lu- bochin gemein. — alba L. Wälder. Neuenburg, Osche, Lubochin häufig. Alchemilla vulgaris L. Osche auf Wiesen nicht selten. — arvensis Scop. Neuenburg auf Aeckern nicht selten. Rosa glauca Vill. Neuenburg an den Weichselabhängen. — canina L. Neuenburg. — — v. dumetorum Thnill. Neuenburg. — corüfolia Fr.? Neuenburg an den Weichselabhängen. — rubiginosa L. Neuenburg, Lubochin nicht selten. — tomentosa Sm. Neuenburg, Osche nicht selten. Pyrus communis L. Lubochin im Walde. — Malus L. DBülowsheide, Osche, Lubochin. Sorbus aucuparia L. Wälder. Osche, Cisbusch. — torminalis Crntz. Osche im Belauf Eichwald sehr zahlreich und in grossen alten Stämmen. Der stärkste Baum, den mir Förster Erler im Jagen 210 zeigte, mass in Brusthöhe 160 cm im Umfang. Der Stamm ist bis zur Höhe von 10 m ungetheilt. Der ganze Baum hat nach der Schätzung eine Höhe von etwa 15 m. Stämme bis zu einem Fuss im Durchmesser sind dort sehr viele. Crataegus monogyna Jacg. Neuenburg häufig, Eptlobium angustifolium L. Neuenburg an Abhängen. — hirsutum L. Neuenburg an Gewässern häufig. — parviflorum Retz. Gräben u. s. w. Neuenburg, Bülowsheide häufig. — montanum L. Neuenburg in Wäldern nicht selten. — roseum L. Neuenburg an Gewässern nicht selten. — palustre L. Neuenburg ebenso. Oenothera biennis L. Neuenburg an der Weichsel und auf Sandbergen sehr häufig. — parviflora L. Neuenburg an der Weichsel vereinzelt. Circaea Lutetiana L. Neuenburg über Konschitz: Neumann. — alpina L. Feuchte Wälder. Neuenburg, Bülowsheide, Osche häufig. Myriophyllum vertieillatum L. Neuenburg in Gewässern nicht selten. 9 41 Myriophyllum spicatum L. Neuenburg in Gewässern häufig. Hippuris vulgaris L. Neuenburg m Gräben bei Unterberg. Callitriche vernalis Kütz. Neuenburg in Gewässern häufig. — stagnalis Kütz. Neuenburg ebenso. Lythrum Salicaria L. Neuenburg an Gewässern sehr häufig. Peplis Portula L. Neuenburg an Sumpfrändern. Bryonia alba L. Neuenburg an Zäunen in Unterberg und Weide häufig. Herniaria glabra L. Sandige Aecker. Neuenburg, Bülowsheide, Osche, Lubochin sehr häufig. Seleranthus annuus L. Aecker. Neuenburg, Bülowsheide, Osche, Lubochin gemein. — perennis L. Wälder. Neuenburg, Osche gemein. Sedum maximum Sut. Wälder. Neuenburg, Osche nicht selten. — acre L. Trockene Raine u. s. w. Neuenburg, Bülowsheide, Osche, Lu- bochin gemein. — boloniense Loisl. Ebenso. Neuerburg, Osche nicht selten. Ribes Grossularia L. Lubochin in der grossen Parowe. — alpinum L. Wälder. Osche, Lubochin häufig. — nigrum L. Sumpfige Gebüsche. Osche, Lubochin gemein. — rubrum L. Lubochin in Gebüschen nicht selten. Sarifraga Tridactylites L. Lubochin am Fusssteige nach dem Jägerhause. — granulata L. Feldraine. Neuenburg, Lubochin. Chrysosplenium alternifolium L. Wälder und Gebüsche. Neuenburg, Bülows- heide, Osche, Lubochin gemein. L Sanicula europaea L. Osche in den Zatoken und im Belauf Eichwald. Eryngium planum L. Raine. Neuenburg häufig. Lubochin nicht selten. Cieuta virosa L. Gewässer. Neuenburg, Osche nicht selten. Falcaria Rieini Host. Raine. Neuenburg, Lubochin häufig. Aegopodium Podagraria L. Gebüsche, Gärten. Neuenburg, Osche gemein. Carum Carei L. Wiesen. Neuenburg, Bülowsheide, Osche sehr häufig. Pimpinella Sazifraga L. Triften. Neuenburg, Osche gemein. Berula angustifolia Koch. Osche in Gräben und Bächen sehr häufig. Sium latifolium IL. Gewässer. Neuenburg, Bülowsheide nicht selten. Oenanthe Phellandrium Lam. Gewässer. Neuenburg, Osche häufig. Aethusa Cynapium L. Bebauter Boden. Neuenburg, Osche häufig. Seseli annuum L. Neuenburg auf trockenen Hügeln nicht selten. Libanotis montana Crntz. Neuenburg auf Hügeln um die Stadt häufig. — sibirica Koch. Neuenburg mit der Vorigen seltener. Cnidium venosum Koch. Neuenburg auf den Pfarrwiesen recht zahlreich. Selinum carvifolia L. Neuenburg auf Wiesen nicht selten. Angelica silvestris L. Neuenburg in Gebüschen häufig. Peucedanum Oreoselinum Mnch. Auf Heiden. Neuenburg, Bülowsheide, Osche sehr häufig. — palustre Mnch. Neuenburg in Sümpfen nicht selten. 10 42 Pastinaca sativa L. Neuenburg auf Rainen gemein. Jleracleum sibirieum L. Neuenburg ebenso. Laserpitium prutenieum L. Neuenburg in Gebüschen nicht selten. Daueus Carota L. Neuenburg auf Triften häufige. Torilis Anthriscus Gm. Neuenburg in Hecken häufig. Anthriscus silvestris Hofm. Gebüsche. Neuenburg, Osche gemein. Chaerophyllum temulum L. "Hecken u. s. w. Neuenburg gemein, Osche häufig. — aromaticum L. Neuenburg in Gebüschen häufig. Conium maculatum L. Neuenburg in den Ortschaften in der Niederung häufig. HHedera Helix L. Wälder. Neuenburg, Osche, Lubochin häufig. Gornus sanguinea L. Gebüsche. Neuenburg, Osche, Lubochin häufig. Vıseum album L. Neuenburg auf Tilia parvifolia und Populus monilifera. Lubochin auf P. montlifera nicht häufig. Adoxa Moschatellina L. Feuchte Wälder. Neuenburg, Osche, Lubochin sehr häufig. Sambucus nigra L. Gebüsche. Neuenburg, Osche, Lubochin nicht selten. Viburnum Opulus L. Gebüsche. Neuenburg, Osche, Lubochin nicht selten. Lonicera Xylosteum L. Gebüsche. Neuenburg, Osche, Lubochin nicht selten. Asperula tinctoria L. Osche in den Zatoken nicht häufie. — odorata L. Wälder. Neuenburg, Osche, Lubochin nicht selten. Galium Aparine L. Bebauter Bauten. Neuenburg, Osche gemein. — uliginosum L. Sümpfe. Neuenburg, Bülowsheide, Osche häufig. — palustre L. Sümpfe. Neuenburg, Bülowsheide, Osche häufig. — becreale L. Wälder. Neuenburg, Bülowsheide. Osche häufig. — verum L. Raine. Neuenburg, Osche häufig. — Mollugo L. Raine. Neuenhurg, Osche gemein. — caristatum L. Cisbusch. Valeriana exwaltata Mik. Neuenburg, an Gräben und in feuchten Gebüschen. — offieinalis L. Neuenburg auf trockenen Hügch. — sambucifolia Mik. Osche in der grossen Schlucht in den Zatoken. Valerianella olitoria Poll. Neuenburg, Abhänge an der Weichsel. Dipsacus silvester L. Neuenburg in der Niederung hänfg. Knautia arvensis Coult. Raine. Neuenburg, Bülowsheide, Osche häufig. — .— ee. integrifoia G. M. Neuenburg Schlucht über Unterberg. Suceisa pratensis Mnch. Neuenburg auf Wiesen nicht selten. Scabiosa ochroleuca L. Neuenburg auf Sandhügeln bei Blumenberg. — Columbaria L. Neuenburg, Wälder und Triften häufie. Eupatorium cannabinum L. Gräben u. s. w. Neuenburg, Osche häufig. Tussilago Farfara L. Grabenufer. Neuenburg, Osche, Lubochin häufie. Petasites ofprieinalis Mnch. Neuenburg an den Weichselabhängen. — tomentosus DC. Neuenburg und Schwetz an den Weichselufern gemein. Bellis perennis L. Wiesen. Neuenburg, Bülowsheide, Osche, Lubochin gemein. Erigeron canadensis L. Neuenburg auf bebautem Boden nicht selten. 1 45 Erigeron @cer L. Neuenburg auf Heiden nicht selten. — Droebachensis O. F. M. Neuenburg bei Dobrau. Inula salicina L. Neuenburg in der Hundeparowe. — britanica L. Neuenburg an Gräben gemein. Pulicaria vulgaris Gaertn. Neuenburg um die Ortschaften. Xanthium Strumarium L. Neuenburg auf wüsten Plätzen und an der Weichsel nicht selten. — italicum Morett. Neuenburg an der Weichsel häufig. Bidens tripartitus L. Neuenburg gemein. — cernuus L. Neuenburg gemein. Filago arvensis Fr. Neuenburg auf Aekern gemein. — minima Fr. Neuenburg ebenso. Gnaphalium silvaticum L. Neuenburg in Wäldern nicht selten. — uliginosum L. Neuenburg an Gräben häufig. — TIuteoalbum L. Neuenburg an der Weichsel häufig. — dioicum L. Sandige Wälder. Neuenburg. Bülowsheide, Osche, Lubochin häufig. Helichrysum arenarium DC. Sandboden. Neuenburg, Osche, Lubochin sehr häufig. Artemisia Absinthiem L. Neuenburg an der Weichselsehr häufig. Bülowsheide, Osche, Lubochin um die Ortschaften. — campestris L. Raine. Neuenburg, Osche, Lubochin gemein. — scoparia W. Kit. Neuenburg an der Weichsel häufig. — rulgaris L. Raine. Neuenburg, Osche, Lubochin häufig. Achillea cartilaginea. Ledeb. Neuenburg an der Weichsel und Montau häufig. — Nillefolium L. Raine. Neuenburg, Osche, Lubochin gemein. Anthemis tinctoria L. Trockene Anhöhen. Neuenburg, Lubochin häufig. — arvensis L. ecker. Neuenburg, Bülowsheide, Osche häufig. — Cotula L. Neuenburg an wüsten Plätzen. Matricaria Chamomilla L. Aecker. Neuenburg, Osche nicht selten. Chrysanthemum inodorum L. Aecker. Neuenburg, Bülowsheide gemein. — Leucanthemum L. Raine. Neuenburg, Bülowsheide, Osche nicht selten. Tanacetum vulgare L. Raine. Neuenburg, Lubochin häufig. Senecio paluster DC. Sümpfe bei Bülowsheide häufig. — vulgaris L. Bebauter Boden. Neuenburg, Ösche häufig. — silvatieus L. Wälder. Bülowsheide, Osche häufig. — vernalis W. Kit. Neuenburg, Bülowsheide, Osche, Lubochin gemein. — Jacobaea L. Raine. Neuenburg, Bülowsheide, Osche häufig. — saracenicus L. Neuenburg im Weidengebüsch an der Weichsel häufig. Cirsium lanceolatum Scop. Wege u. s. w. Neuenburg, Bülowsheide, Osche häufig. — palustre Scop. Sümpfe. Bülowsheide, Osche häufig. — acaule All. Lubochin in der grossen Parowe. — oleraceum Scop. Neuenburg in Gräben und Sümpfen häufig. Carduus acanthoides L. Neuenburg um die Ortschaften häufig. 12 44 Carduus erispus L. Neuenburg ebenso. Onopordon Acanthium L. Um die Ortschaften. Neuenburg, Lubochin häufig. Lappa major Gaertn. Neuenburg um die Ortschaften häufig. — minor DC. Neuenburg ebenso. — tomentosa Lam. Neuenburg gemein. — macrosperma Wallr. Neuenburg in der Hundeparowe unter Gebüsch. Carlina acaulis L. Wälder. Lubochin nicht selten. Osche nur an einer Stelle. — vulgaris L. Lubochin auf Heiden. Serratula tinctoria L. Neuenburg in Wäldern nicht selten. _ Centaurea Jacea L.. Raine. Neuenburg, Osche häufig. — (yanus L. Unter dem Getreide. Neuenburg, Bülowsheide, Osche, Lubochin. — maculosa Lam. Neuenburg auf Rainen häufig. — Scabiosa L. Raine. Neuenburg, Osche, Lubochin häufig. Lampsana communis L. Bebauter Boden. Neuenburg, Osche häufig. Arnoseris minima LK. Osche auf sandigen Feldern. Cichorium Intybus L. Neuenburg häufie. Leontodon autumnalis L. Tviften. Neuenburg, Bülowsheide, Osche gemein. — hastilis L. Triften. Neuenburg, Osche häufig. Pieris hieracioides L. Neuenburg an Grabenufern häufig. Tragopogon orientalis L. Neuenburg bei Unterberg. Scorzonera humilis L. Wälder. Neuenburg, Bülowsheide, Osche häufig. Hypochoeris glabra L. Neuenburg auf Sandhügeln am Wege nach dem Stadtwalde. — radicata L. Triften. Neuenburg, Bülowsheide, Osche häufig. Achyrophorus maculatus Scop. Wälder. Neuenburg, Osche nicht selten. Turaxacum offieinale Web. Neuenburg, Osche, Lubochin gemein. Chondrilla juncea L. Neuenburg auf Sandfeldern häufig- Lactuca Scariola L. Neuenburg am Weichseldamm häuflg. — muralis Less. Osche in den Wälder nicht selten. Sonchus oleraceus L. Neuenburg auf bebautem Boden häufig. — asper L. Neuenburg ebenso. Sonchus arvensis L. Neuenburg’ auf Aeckern sehr häufig. Crepis praemorsa Tausch. Osche im Forstbelauf Eichwald nicht selten. — tectorum L. Raine u. s. w. Neuenburg, Bülowsheide, Osche gemem. — paludosa Mnch. Waldsümpfe. Bülowsheide, Osche häufig. Hieracium Pilosella L. Triften u. s. w. Neuenburg, Bülowsheide, Osche gemein. — Auricula L. Neuenburg an Gräben. — Bauhini Bess. Wiesen. Neuenburg, Osche nicht selten. — praealtum Vill. genwinum. Neuenburg an den Weichselabhängen und am Wege bei Komorsk. _- — v. fallax. Neuenburg an den Weichselabhängen. — pratense Tausch. Grabenufer. Neuenburg, Osche nicht selten. — cymosum L. Osche in den Zatoken vereinzelt. — murorum L. Wälder. Neuenburg, Bülowsheide, Osche häufig. 13 45 Hieracium vulgatum L. Wälder. Bülowsheide, Osche häufig. — laevigatum Willd. Neuenburg in Wäldern. — umbellatum L. Neuenburg gemein. Jasione montana L. Heiden. Neuenburg, Bülowsheide, Osche gemein. Phyteuma spicatum L. Wälder. Neuenburg, Ösche nicht selten. Campanula rotundifolia L. Wälder und Triften. Neuenburg, Bülowsheide, Osche häufig. — rapunculoides L. Gebüsche. Neuenburg häufig. — Trachelium L. Neuenburg in Wäldern und Gebüschen. — patula L. Wiesen. Neuenburg, Osche häufig. — persicifolia L. Wälder. Neuenburg, Bülowsheide, Osche häufig. — glomerata L. Neuenburg in Gebüschen häufig. — sıbirica L. Schwetz an den Weichselabhängen nicht selten. Vaceinium Myrtillus L. Wälder. Neuenburg, Bülowsheide, Osche, Lubochin gemein. — uliginosum L. Waldbrüche. Neuenburg häufig. Bülowsheide sehr selten. Bei Osche habe ich es nicht gesehen. — Vitis Idaea L. Wälder. Neuenburg Bülowsheide, Osche, Lubochin sehr häufig. — Oxyeoccos L. Torfbrüche. Neuenburg, Bülowsheide, Osche sehr häufig. Arctostaplylos Uva ursi Spr. In sandigen Wäldern. Neuenburg und Lubochin nicht selten, bei Bülowsheide und Osche in sehr grosser Menge. Andromeda polifolia L. Waldbrüche. Neuenburg, Bülowsheide, Osche nicht selten. Calluna vulgaris Salisb. Neuenburg, Bülowsheide, Osche, Lubochin gemein, Ledum palustre L. Torfbrüche. Neuenburg, Bülowsheide, Osche sehr häufig. Pirola rotundifolia L. Wälder. Bülowsheide, Osche nicht selten. — chlorantha Sw. Wälder. Bülowsheide am Wolfsbruch. Osche am Czarni See. — minor L. Wälder. Neuenburg nicht selten. — umiflora L. Wälder. Neuenburg, Bülowsheide, Osche nicht selten. Ramischia secunda Gark. Wälder. Neuenburg, Bülowsheide, Osche, Lubochin häufig. Chimophila umbellata Nutt. Wälder. Neuenburg, Bülowsheide, Osche, Lubochin nicht selten. Monotropa Hypopitys L. Neuenburg in Wäldern nicht selten. Fraxinus excelsior L. Osche in den Zatoken einige Stämme, ob angepflanzt? Vincetoxicum officinale Mnch. Neuenburg auf Sandhügeln. Menyanthes trifoliata L. Gewässer. Neuenburg, Bülowsheide, Osche häufig. Gentiana eruciata L. Neuenburg in der Hundeparowe. Erythraea Centaurium Pers. Neuenburg auf Wiesenrändern. Convolvulus sepium L. Neuenburg in der Niederung häufig. — arvensis L. Wegeränder u. s. w. Neuenburg, Osche, Lubochin gemein. Cuscuta europaea L. Neuenburg auf Nesseln. Asperugo procumbens L. Um die Ortschaften. Neuenburg, Schwetz häufig. Echinospermum Lappula Lehm. Neuenburg an den Weichselabhängen nicht selten. Cynoglossum offeinale L. Um die Ortschaft und auf wüsten Plätzen, Neuenburg, Osche, Schwetz häufig. 14 46 Anchusa offieinalis L. Wüste Plätze. Neuenburg, Osche häufig. — arvensis M. B. Aecker. Neuenburg, Osche häufig. Symphytum offieinale L. Neuenburg nasse Aecker und Wiesen gemein. Echium vulgare L. Sandboden. Neuenburg, Bülowsheide, Osche gemein. Pulmonaria angustifolia L. Lubochin im Walde nicht selten. — tuberosa Schrk. Lubochin im Walde seltener. — obscura Dum. Wälder. Neuenburg, Lubochin, Cisbusch häufig. Lithospermum offieinale L. Neuenburg in der Hundeparowe, Schwetz an den Weichselabhängen. — arvense L. Aecker. Neuenburg, Osche, Lubochin gemein. Myosotis palustris With An Gewässern. Neuenburg, Bülowsheide, Osche gemein. — caespitosa Schultz. Wie vorige. Neuenburg, Osche seltener. — intermedia Lk. Aecker. Neuenburg, Bülowsheide, Osche häufig. — hispida Schlecht. Osche am Czarni-See. — sparsiflora Mik. Neuenburg: Neumann. — striecta Lk. Aecker und Triften. Neuenburg, Bülowsheide, Osche, Lu- bochin gemein. Solanum nigrum L. DBebauter Boden. Neuenburg, Osche gemein. — Dulcamara L. Feuchte Gebüsche. Neuenburg, Osche häufig. Hyoscyamus niger IL. Um die Ortschaften. Neuenburg, Osche häufige. Datura Stramonium L. Ebenso. Neuenburg. Physalis Alkekengi L. Neuenburg in mehreren Gärten von Unterberg und Weide seit Jahren ein unausrottbares Unkraut. Als vollständig ein- gebürgert zu betrachten. Verbascum T’hapsus L. Neuenburg auf dürren Anhöhen immer ziemlich vereinzelt. — thapsiforme Schrad. Neuenburg auf Sandboden meist in grosser Menge. — phlomoides L. Neuenburg in der Niederung die vorherrschende Art. — nigrum L. Neuenburg auf Anhöhen häufig. — Blattaria L. Neuenburg in der Niederuug bei Treul: Neumann. Scrophularia nodosa L. Feuchte Orte. Neuenburg, Bülowsheide, Osche nicht selten. Scrophularia Ehrharti Stev. Neuenburg an Gewässern häufige. Digitalis ambigua Murr. Neuenburg in der Hundeparowe. Oschein den Zatoken. Linaria minor Desf. Neuenburg am Ufer der Weichsel und Montau häufie. — vulgaris Mill. Raine u. s. w. Neuenburg, Bülowsheide, Osche häufig. Veronica scutellata L. An Gewässer. Neuenburg, Bülowsheide häufig. — Anagallis L. Ebenso. Neuenburg, Bülowsheide, Osche häufig. — DBeccabunga L. Ebenso. Neuenburg, Bülowsheid, Osche, Lubochin häufig. — Chamaedrys L. Wälder, Raine. Neuenburg, Bülowsheide, Osche, Lu- bochin gemein. — offieinalis L. Wälder. Neuenburg, Bülowsheide, Osche, Lubochin häufig. — latifolia L. Hügel. Neuenburg, Osche nicht selten. — longifolia L. Neuenburg in der Weichselniederung häufig. — spicata L. Neuenburg im Stadtwalde häufig. 15 47 Veronica serpyllifolia L. Wiesen. Neuenburg, Bülowsheide, Osche, Lubochin häufig. — arvensis L. Aecker. Neienburg, Osche, Lubochin nicht selten. — verna L. Sandboder. Neuenburg, Bülowsheide, Osche, Lubochin gemein, — triphyllos L. Aecker. Neuenburg, Lubochin gemein. — agrestis L. Bebauter Boden. Neuenbung, Osche, Lubochin nicht selten. — polita Fr. Lubochin auf bebautem Boden nicht selten. — opaca Fr. Neuenburg auf bebautem Boden nicht selten. — Buxbaumiü Ten. Lubochin ein einzelnes Exemplar auf einem KRleefelde. — hederifolia L. Lehmige Aecker. Neuenburg, Lubochin häufig. Limosella aquatica L. Neuenburg am Weichselufer in Menge. Melampyrum arvense L. Neuenburg Abhänge bei Unterberg. — nemorosum L. Wälder und Gebüsche. Neuenburg, Osche sehr häufig. — pratense L. Wälder. Neuenburg, Bülowsheide, Osche gemein. Alectorolophus major Rehb. Wiesen. Neuenburg, Bülowsheide, Osche sehr häufig. Euphrasia offieinalis L. Wiesen, Wälder. Neuenburg, Osche häufig. — Odontites L. Neuenburg an Gralbenufern häufig. Lathraea Squamaria L. Lubochin in Waldthälern. Mentha silvestris L. Neuenburg bei Sprindmühle. — sativa L. Neuenburg in Gräben nicht selten. — arvensis L._ Neuenburg an Gräben u. s. w. häufig. Lycopus europaeus L, Neuenburg an Gräben häufig. Salvia prantensis L. Trockene Hügel. Osche bei Sauer. Lubochin u. Schwetz häufig. Origanum vulgare L. Neuenburg in Gebüschen häufig. Thymus Serpyllum L. Neuenburg in der Niederung. — Chamaedrys Fr. Neuenburg auf Lehmboden häufig. — angustifolius Pers. Sandige Wälder. Bülowsheide, Osche sehr häufig Calamintha Acinos Claire. Trockner Boden. Neuenburg, Osche, Lubochin häufig. Clinopodium vulgare L. Neuenburg unter Gebüschen häufig. Nepeta Cataria L. Bülowsheide um die Höfe. Glechoma hederaceum L. Bebauter Boden. Neuenburg, Osche, Lubochin gemein. Lamium amplexicaule L. Bebauter Boden. Neuenburg, Osche, Lubochin häufig. — purpureum L. Ebenso. Neuenburg, Osche, Lubochin gemein. — maculatum L. Wälder und Gebüsche. Neuenburg, Osche, Lubochin häufig. — album L. Um die Ortschaften. Neuenburg, Osche, Lubochin sehr häufig. Galeobdolon luteum Sm. Wälder. Neuenburg, Osche, Lubochin nicht selten. Galeopsis Ladanum L. Neuenburg sandige Aecker häufig. — Tetrahit L. Neuenburg Aecker häufig. — bifida Boeningh. Aecker. Neuenburg, Osche. — versicolor Curt. Neuenburg Gebüsche und Wälder häufig. — pubescens Bess. Neuenburg um die Ortschaften sehr häufig. Stachys silvatica L. Neuenburg in feuchten Gebüschen. — palustris L. Neuenburg feuchte Aecker u. 8. w. gemein. — recta L. Neuenburg in der Hundeparowe. 16 48 Betonica offieinalis L. Neuenburg in Gebüschen häufig. Marrubium vulgare L. Um die Ortschaften. Neuenburg, Osche nicht selten. Ballota nigra L. Um die Ortschaften. Neuenburg, Osche gemein. Leonurus Cardiaca L. Um die Ortschaften. Neuenburg, Osche, Bülowsheide, Lubochin häufig. Seutellaria galerieulata L. Gräben u. s. w. Neuenburg, Bülowsheide häufig. — hastifolia L. Neuenburg: Neumann. Prunella vulgaris L. Raine. Neuenburg, Osche häufig. Ajuga reptans L. Tviften u. s. w. Neuenburg, Osche, Lubochin häufig. — genevensis L. Lubochin auf Triften häufig. — pyramidalis L. Neuenburg im Stadtwald ganz vereinzelt. Utrieularia vulgaris L. Neuenburg städtischer Torfbruch. Bülowsheide Waldbrüche. — minor L. Neuenburg städtisches Torfbruch. Bülowsheide Jeezorek-See. Trientalis europaea L. Wälder. Neuenburg, Bülowsheide, Osche nicht selten. Lysimachia thyrsiflora L. Sümpfe. Neuenburg, Bülowsheide, Osche häufig. — vulgaris L. Gräben. Neuenburg, Bülowsheide, Osche häufig. — Nummularia L. Grabenufer. Neuenburg, Bülowsheide, Osche häufig. Anagallis arvensis L. Aecker. Neuenburg, Osche nicht selten. Centunculus minimus L. Neuenburg auf nassen Stellen am Wege nach dem Stadtwalde. Primula offieinalis Jacq. Raine. Neuenburg, Osche, Lubochin häufig. Hottonia palustris L. Gewässer. Neuenburg, Bülowsheide, Osche häufig. Armeria vulgaris Willd. Raine. Neuenburg, Bülowsheide, Osche, Lubochin häufig. Plantago major L. Wege. Neuenburg, Bülowsheide, Osche häufig. — media L. Wiesen. Neuenburg, Osche häufige. — lanceolata L. Triften. Neuenburg, Bülowsheide, Osche gemein. — carenaria W. Kit. Sandboden. Neuenburg, Lubochin häufig. Salsola Kali L. Neuenburg an den Weichseldämmen und auf den Sandflächen der Höhe häufig. Chenopodium hybridum L. Bebauter Boden. Neuenburg, Osche häufig. — urbieum L. Neuenburg um die Ortschaften. Chenopodium album L. Neuenburg auf bebautem Boden gemein. — polyspermum L. Neuenburg ebenso häufig. — rubrum L. Neuenburg um die Ortschaften häufig. — glaucum L. Neuenburg ebenso. Atriplex nitens Rebent. Neuenburg um die Stadt häufig. — patulus L. Neuenburg. Aecker gemein. — Jhastatus L. Neuenburg an den Dämmen und um die Ortschaften häufig. Rumex weranicus Bess. Neuenburg an der Weichsel häufig. — maritimus L. Neuenburg an Gewässern häufig. — paluster Sm. Neuenburg an der Weichsel häufig. — conglomeratus Mur. Neuenburg um die Ortschaften gemein. — obtusifolius L. Neuenburg auf Wiesen häufig. 17 49 Rumex crispus L. Wiesen. Neuenburg, Bülowsheide, Osche häufig. — Hydrolapathum Huds. An Gewässern. Neuenburg, Bülowsheide, Osche, häufig. aquaticus L. Osche am Schwarzwasser bei den Zatoken. Acetosa L. Wiesen. Neuenburg, Osche, Lubochin gemein. Acetosella L. Triften ete. Neuenburg, Bülowsheide, Osche, Lubochin gemein. Polygonum Bistorta L. Wiesen. PBülowsheide, Osche häufig. amphibium L. Neuenburg auf feuchtem Boden und in Gewässern sehr häufig. lapathifolium L. Gräben. ’ Neuenburg, Osche gemein, Persicaria L. Ebenso. Neuenburg, Osche gemein. mite Schrk. Neuenburg, Waldsümpfe bei Dobrau. Hydropiper L. Neuenburg auf feuchtem Boden gemein. minus Huds. Neuenburg an Gräben häufig. aviculare L. Neuenburg, Osche gemein. — ev. angustissimum Meiss. Neuenburg auf sandigen Stoppelfeldern sehr häufig. Convolvulus L. Bebauter Boden. Neuenburg, Osche gemein. dumetorum L. Neuenburg an Zäunen häufig. Daphne Mezereum L. Wälder. Neuenburg, Osche, Lubochin nicht selten. Thesium ebracteatum Hayn. Neuenburg im Stadtwalde. Osche in den Zatoken. Asarum europaeum L. Wälder. Neuenburg, Osche, Lubochin sehr häufige. Tithymalus helioscopius Scop. Garten. Neuenburg, Osche. lucidus Kl. et @. Neuenburg an der Weichsel. Esula Scop. Raine. Neuenburg, Bülowsheide, Schwetz nicht selten. Cyparissias Scop. Neuenburg selten an der Hundeparowe, häufiger bei Öschin. Osche bei Klinger. Lubochin sehr häufig. exiguus Mnch. Neuenburg auf einem Acker nach der Hundeparovwe hin. Peplus Gaertn. Gärten. Neuenburg, Osche .häufig. Mercurialis perennis L. Wälder. Osche, Lubochin nicht selten. Urtica urens L. Bebauter Boden. Neuenburg, Osche, Bülowsheide sehr häufig. dioica L. Neuenburg, Bülowsheide, Osche, Lubochin gemein. Cannabis sativa L. Neuenburg in der Weichselniederung häufig. Humulus Lupulus L. Neuenburg sehr häufig. Ulmus campestris L. Lubochin im Walde. montana With. Osche am Schwarzwasser bei Altfliess. Quercus pedunculata Ehrh. In allen Wäldern. sessiliflora Sm. Seltener. Corylus Avellana L. Verbreitet und häufig. Carpinus Betulus L. Verbreitet und häufig. Betula alba L. Verbreitet. m pubescens Ehrh. Torfmoore. Neuenburg, Cisbusch. humilis Schrk. In den Brüchen beim Cisbusch. Alnus glutinosa Gaertn. Verbreitet. 18 4 50 Alnus incana DC. Schwetz, Lubochin. ? — pubescens Tausch. Schwetz, Lubochin. Salix pentandra L. Bülowsheide, Osche nicht häufig. — fragilis L. Ueberall angepflanzt. : — alba L. Ebenso. — Caprea L. In Wäldern. Osche, Lubochin. — cinerea L. Brüche. Neuenburg, Lubochin. — aurita L. Brüche. Neuenburg, Bülowsheide, Osche, Lubochin gemein. — repens L. Brüche, Neuenburg, Bülowsheide, Osche, Lubochin gemein. Populus tremula L. Verbreitet. ER — v.villosa Lang. Neuenburg im Stadtwalde. Osche in den Zatoken. — nigra L. Neuenburg, Lubochin. Elodea canadansis Rich. Neuenburg in den Lachen an der Weichsel in grosser Menge. Stratiotes aloides L. Neuenburg im Lonker See. Hydrocharis Morsus ranae L. Gewässer. Neuenburg, Osche häufig. Alisma Plantago L. Gräben u. s. w. Neuenburg, Bülowsheide häufig. Sagittaria sagittifolia L. Neuenburg in Gewässern sehr häufig. Butomus umbellatus L. Neuenburg in Gewässern häufig. Triglochin palustre L. Nasse Wiesen. Neuenburg, Osche häufig. Potamogeton natans L. Neuenburg, Osche gemein. — lucens L. Neuenburg häufig. — acutifolius Lk. Neuenburg Gräben an den Pfarrwiesen. Lemna polyrrhiza L. Sumpfige Gewässer. Neuenburg, Osche häufig. — minor L. Neuenburg, Osche gemein. Typha latifolia L. Neuenburg, Osche gemein. — angustifolia L. Neuenburg am Lonker See. Osche gemein. Sparganium ramosum Huds. Neuenburg in Gewässern häufig. — simplew Huds. Gewässer. Neuenburg, Osche häufig. _— minimum Fr. Neuenburg im städtischen Torfbruch. Calla palustris L. Sümpfe. Neuenburg, Bülowsheide, Osche sehr häufig. Acorus Calamus L. Sümpfe. Neuenburg, Osche häufig. Orchis latifolia L. Osche auf Wiesen am Schwarzwasser. — incarnata L. Sumpfwiesen. Neuenbnrg, Osche, Bülowsheide häufig. Platanthera bifolia Rich. Wälder. Neuenburg, Osche nicht selten. Listera ocata R. Br. Wälder. Osche, Cisbusch nicht häufig. Neottia Nidus avis L. Osche, Belauf Eichwald. Gorallorrhiza innata R. Br. Neuenburg am See im Stadtwald. Iris Pseudacorus L. Gewässer. Neuenburg, Osche gemein. — sibirica L. Bülowsheide in Schonungen bei Neuhütte und im Ellergrund. Gagea pratensis Schult. Lubochin auf Feldrainen nicht selten. — minima Schult. Lubochin in Gebüschen nicht selten. — Tutea Schult. Lubochin in Gebüschen häufig. 19 51 Lilium Martagon L. Wälder. Neuenburg, Osche nicht selten. Anthericum ramosum L. Neuenburg in Wäldern nicht selten. Allium vineale L. Lubochin auf Aeckern. — oleraceum L. Neuenburg in der Hundeparowe. Paris quadrifolius L. Wälder. Neuenburg, Osche, Lubochin nicht selten. Polygonatum anceps Mnch. Wälder. Neuenburg, Osche nicht selten. — multiflorum All, Wälder. Neuenburg, Osche, Lubochin nicht selten. Convallaria majalis L. Wälder. Neuenburg, Bülowsheide, Osche, Lubochin sehr häufig. Majanthemum bifolium Schm. Wälder. Neuenburg, Bülowsheide, Osche, Lubochin sehr häufig. Juncus conglomeratus L. Neuenburg in Gräben. — efusus L. Gräben. Neuenburg, Bülowsheide, Osche gemein. — glaucus Ehrh. Gräben. Neuenburg, Bülowsheide, Osche gemein. — articulatus L. Ufer. Neuenburg, Bülowsheide, Osche sehr häufig. — alpinus Vill. Neuenburg am städtischen Torfbruch. ——- supinus Mnch. Neuenburg im städtischen Torfbruch. — squarrosus L. Torfige Heiden. Neuenburg, Bülowsheide. — compressus Jacg. Neuenburg, feuchte Plätze häufig. — buforius L. Neuenburg, Ufer gemein. — ranarius P. et Long. Neuenburg am Weichselufer häufig. Luzula pilosa Willd. Wälder Neuenburg, Bülowsheide, Osche, Lubochin häufig. — campestris DC. Triften u. s. w. Neuenburg, Bülowsheide, Osche, Lubochin sehr häufig. — erecta Desv. Thriften. Neuenburg, Bülowsheide, Osche häufig. — sudetica Presl. Bülowsheide in einem Waldbruche nahe der Oberförsterei, daselbst in grosser Menge. Osche in den Zatoken vereinzelt. Cyperus fuscus L. Neuenburg am Weichselufer häufig. Blyssmus compressus Panz. Sumpfränder. Neuenburg, Osche häufig. Heleocharis palustris R. Br. Sümpfe. Neuenburg, Bülowsheide, Osche gemein. Sceirpus lacustris L. Seen. Neuenburg, Osche gemein. — silvaticus L. Gewässer. Neuenburg, Osche sehr häufig. Eriophorum vaginatum L. Waldbıfiche. Neuenburg, Bülowsheide, Osche gemein. — angustifolium Roth. Torfbrüche. Neuenburg, Bülowsheide, Osche sehr häufig. — latifolium Hoppe. Torfbrüche Neuenburg, Bülowsheide, Osche häufig. Carex arenaria L. Neuenburg auf Sandflächen in grosser Menge. — vulpina L. Neuenburg an Gräben häufig. — muricata L. Bülowsheide in Waldsümpfen. — teretiuscula Good. Osche auf Sumpfwiesen. — paniculata L. Osche in Sümpfen. — paradoxa Willd. Bülowsheide in einem Waldbruche nahe der Oberförsterei daselbst in Menge. 20 52 Carex Schreberi Schrk. Sandboden. Neuenburg, Osche, Lubochin häufig. — remota L. Waldsümpfe. Bülowsheide, Osche häufig. — stellulata Good. Sumpfwiesen. Neuenburg, Bülowsheide, Osche häufig. — leporina L. Gräben. Bülowsheide, Osche häufig. — elongata L. Gräben. Neuenburg, Bülowsheide, Osche. — canescens L. Brüche. Neuenburg, Bülowsheide, Osche häufig. — vitilis Fr. Neuenburg in dem grossen Waldbruche rechts vom Wege nach Dobrau. Neu für Westpreussen. — strieta Good. Osche in Sümpfen. — vulgaris Fr. Sümpfe. Neuenburg, Bülowsheide, Osche gemein. — acuta L. Sümpfe. Osche, Cisbusch. — pilulifera L. Osche in Wäldern zerstreut. — ericetorum Poll.. Heiden. Osche, Lubochin häufig. — praecox Jacg. Heiden. Neuenburg, Lubochin nicht selten. — digitata L. Wälder. Neuenburg, Lubochin häufig. — panicea L. Osche auf nassen Wiesen. — pallescens L. Osche in Wäldern zerstreut. — java L. Sümpfe. Neuenburg, Osche. — 0Oederi Ehrh. Osche in Sümpfen. — distans L. Neuenburg, städtischer Torfbruch. Osche, Sumpfwiesen am Schwarzwasser bei den Zatoken. — Pseudo-Cyperus L. Sümpfe. Neuenburg, Bülowsheide, Osche ziemlich häufig. — ampullacea Good. Neuenburg am Lonker See. Osche in Waldsümpfen. — vesicaria L. Sümpfe. Neuenburg, Osche häufig. — paludosa Good. Neuenburg an Ufern häufig. — riparia Curt. Ufer. Neuenburg, Osche. — filiformis L. Tiefe Sümpfe. Neuenburg am Lonker See, Bülowsheide, Ösche häufig. — dhirta L. Gräben. Neuenburg, Bülowsheide, Osche häufig. Panicum glabrum Good. Neuenburg auf Sandboden häufig. — Crus galli L. Neuenburg auf bebautem Boden häufig, Setaria viridis P. B. Neuenburg Aecker häufig. — glauca P. B. Neuenburg ebenso. Phalaris arundinacea L. Neuenburg an Gewässern sehr häufig. Hierochloa australis R. et Sch. Lubochin im Walde häufie. Anthoxanthum odoratum L. Neuenburg, Bülowsheide, Osche, Lubochin gemein. Alopecurus pratensis L. Neuenburg auf Wiesen häufig. — geniculatus L. Gräben. Neuenburg, Bülowsheide, Osche häufig. Alopecurus fulvus Sm. Gräben. Neuenburg, Osche häufig. Phleum Böhmeri Wib. Neuenburg auf trockenen Rainen häufig. — pratense L. Wiesen. Neuenburg, Bülowsheide gemein. Agrostis vulgaris L. Triften u. s. w. Neuenburg, Bülowsheide, Osche gemein. — alba L. Bülowsheide auf Aeckern sehr häufie. 21. AD Jr Apera Spica venti P. B. Aecker. Neuenburg, Osche häufig. Calamagrostis lanceolata Roth. Sümpfe. Neuenburg, Bülowsheide. — Epigeios Roth. Neuenburg. Waldränder u. s. w. häufig. — neglecta Fr. Sümpfe. Bülowsheide, Osche. Amophila arenaria Lk. Neuenburg auf den Sandstrecken häufig. Milium effusum L. Wälder. Bülowsheide, Osche. Phragmitis communis Trin. Gewässer. Neuenburg, Osche gemein. Koeleria eristata Pers. Trockner Boden. Neuenburg, Bülowsheide, Osche sehr häufig. Aira caespitosa L. Wiesen. Neuenburg, Bülowsheide, Osche gemein. — flexuosa L. Wälder. Neuenburg, Bülowsheide häufig. Corynephorus canescens P. B. Heiden. Neuenburg, Bülowsheide, Osche gemein. Holcus lanatus L. Wiesen. Neuenburg, Bülowsheide, Osche sehr häufig. — mollis L. Waldwiesen. Bülowsheide, Osche häufig. Arrhenatherum elatius M. et. K. Wegeränder. Neuenburg, Osche bei Bremin. Avena pubescens L. Raine u. s. w. Neuenburg, Osche gemein. — v. glabrescens. Neuenburg, Chaussee nach Warlubien. — flavescens L. Neuenburg. Feldraine bei Blumenberg. Triodia decumbens P. B. Osche in Wäldern nicht selten. Melica nutans L. Wälder. Neuenburg, Osche, Lubochin nicht selten. Briza media L. Wiesen. Neuenburg, Bülowsheide, Osche häufig. Poa annua L. Wegränder u. s. w. Neuenburg, Osche, Lubochin gemein. — nemoralis L. Wälder. Neuenburg, Osche häufig. — serotina Ehrh. Neuenburg. Ufer häufig. — sudetica Haenk. Osche in den Zatoken. — trivialis L. Wiesen. Neuenburg, Osche gemein. — pratensis L. Ebenso. Neuenburg, Bülowsheide, Osche gemein. — compressa L. Wegeränder. Neuenburg, Bülowsheide häufig. Glyceria aquatica Wahlenb. Neuenburg an Gewässern gemein. — jluitans R. Br. Sümpfe. Neuenburg, Osche gemein. — plicata Fr. Ebenso. Neuenburg, Bülowsheide, Osche gemein. Molinia coerulea Mnch. Neuenburg in torfigen Wäldern häufig. Dactylis glomerata L. Wiesen. Neuenburg, Bülowsheide, Osche sehr häufig. Cynosurus ceristatus L. Osche auf Wiesen häufig. Festuca ovina L. Triften u. s. w. Neuenburg, Bülowsheide, Osche gemein. — duriuscula L. Osche in den Zatoken. — rubra L. Raine u. s. w. Neuenburg, Bülowsheide, Osche gemein. — elatior L. Neuenburg auf Wiesen gemein. Brachypodium silvaticum R. et W. Neuenburg. Schlucht über Unterberg häufig. Bromus secalinus L. Neuenburg im Getreide häufig. — mollis L. Wiesen. Neuenburg, Osche gemein. — inermis Leyss. Neuenburg. Anhöhen, Dämme sehr häufig. — sterilis L. Neuenburg bei Unterberg nicht selten. 22 54 Bromus tectorum L. Wegränder u. s. w. Neuenburg, Osche gemein. Triticum repens L. Aecker. Neuenburg, Osche gemein. Elymus arenarius L. Neuenburg auf Sandstrecken sehr häufig. Osche an den Wegeböschungen angepflanzt. Hordeum murinum L. Neuenburg um die Stadt häufig. Lolium perenne L. Grasplätze. Neuenburg, Osche gemein. Nardus strieta L. Neuenburg. Heiden am städtischen Torfbruch häufig. Taxus baccata L. Cisbusch in mehreren hundert zum Theil recht grossen und alten Stämmen. Juniperus communis L. Gemein, meist in der Form A, seltener B, kaum An- näherungen zu ©. Bei Bülowsheide am Wolfsbruch bis 5 m hohe Stämme. Pinus silvestris L. Gemeinster Waldbaum. Picea excelsa Lk. Bülowsheide am Wolfsbruch zahlreiche grosse alte Bäume, wahrscheinlich aber doch nur angepflanzt. Gefässkryptogamen. Lycopodium complanatum L. Lubochin, Forst bei Kalisken. Bülowsheide. — clavatum L. Wälder. Neuenburg, Bülowsheide, Osche, Lubochin häufig. — annotinum L. Wälder. Bülowsheide, Osche nicht selten. Equisetum arvense L. Felder. Neuenburg, Osche, Lubochin gemein. — Telmateja Ehrh. An den Weichselabhängen an quelligen Stellen bei Neuenburg und Schwetz sehr häufig. — pratense Ehrh. Gebüsche. Neuenburg, Lubochin häufig. — silvaticum L. Lubochin in Gebüschen häufig. — palustre L. Wiesen. Neuenburg, Lubochin gemein. — limosum L. Neuenburg in Sümpfen gemein. — hiemale L. Feuchte Gebüsche. Neuenburg, Osche, Lubochin sehr häufig. Cystopteris fragilis Bernh. Waldschluchten. Osche, Lubochin nicht selten. Aspidium Filix mas Sw. Wälder. Neuenburg, Osche häufig. — dilatatum Sm. a. deltoideum M. Wälder. Neuenburg, Bülowsheide nicht selten. — = ß. oblongum M. Wälder. Bülowsheide Wolfsbruch. Osche am Czarni-See. — spinulosum Sw. Wälder. Osche, Bülowsheide häufig. = — ß. exaltatum. Neuenburg am See im Stadtwalde. — DBootii Tuck. Neuenburg am See im Stadtwalde. — cristatum Sw. Neuenburg im Torfbruch von Milewo. Bülowsheide in einem Waldbruche nahe der Oberförsterei. — Thelypteris Sw. Um Sümpfe und Seen. Neuenburg, Bülowsheide, Osche sehr häufig. — v. Rogaetzianum Boll. Neuenburg. Torfbruch von Milewo. Phegopteris Dryopteris Fee. Wälder. Bülowsheide, Osche häufig. 23 55 Athyrium Filix femina Roth. Wälder. Neuenburg, Bülowsheide, Osche gemein. — v. rubens. Bülowsheide am Wolfsbruch. Pteris aquilina L. Wälder und Heiden. Neuenburg, Bülowsheide, Osche, Lu- bochin gemein. Polypodium vulgare L. Lubochin im Walde an den Abhängen häufig. Moose. Hylocomium splendens Schimp. Wälder. Neuenburg, Bülowsheide, Osche, Lu- bochin gemein. — squarrosum Schimp. Wälder. Bülowsheide, Osche gemein. — triquetrum Schimp. Wälder. Neuenburg, Bülowsheide, Osche, Lubochin gemein. Hypnum Schreberi Willd. Wälder. Neuenburg, Bülowsheide, Osche, Lubochin gemein. — cuspidatum L. Wiesen u. s. w. Osche, Lubochin gemein. — cordifolium Hedw. Neuenburg am See im Stadtwalde. — Crista castrensis L. Osche in den Wäldern nicht selten. — cupressiforme L. Wälder. Neuenburg, Osche, Lubochin, gemein. — vr. elatum Schimp. Lubochin an Abhängen hinter Dulzig ce. fr. — filieinum L. Brüche. Osche, Lubochin. — jluitans Hedw. Neuenburg im städtischen Torfbruch. — exannulatum Gümb.v. purpurascens. Brüche beim Cisbusch. Neue Form für Preussen. — Sendtnerianum: Schimp. Neuenburg im kleinen Bruch links dem Wege nach dem Stadtwalde. — hamifolium Schimp. Mit dem vorigen. Neu für Westpreussen. — chrysophyllum Brid. Lubochin in der grossen Parowe. Amblystegium serpens Schimp. Neuenburg, Osche gemein. Plagiothecium silvaticum Schimp. Neuenburg im Stadtwalde. — denticulatum Schimp. Wälder. Osche, Lubochin häufig. Eurhynchium strigosum Schimp. v. imbricatum. Lubochin an den hohen Ufern des Schwarzwassers. — striatum Schimp. Lubochin im Walde häufig. Brachythecium velutinum Schimp. Wälder. Neuenburg, Osche, Lubochin gemein. — ev. tintricatum. Lubochin in der Groddeker Parowe. — Starkiüi Schimp. Lubochin in der Groddeker Parowe. — populeum Schimp. Lubochin in der Groddeker Parowe. Isothecium myurum Brid,. Wälder. Osche. Lubochin häufig. Pylaisia polyantha Schimp. Baumstämme, Zäune u. s. w. Neuenburg, Osche, Lubochin gemein. Thuidium tamariscinum Schimp. Osche im Forstbelauf Altfliess. — recognitum Schimp. Wälder. Neuenburg, Osche, Lubochin gemein. 21 56 Anomodon attenuatus Hartm. Lubochin in der Groddeker Parowe auf Steinen sehr häufig. — eitieulosus H. et T. Lubochin ebenda sehr häufig. Leucodon seiuroides Schwägr. An Baumstämmen. Neuenburg, Osche, Lubochin auf Steinen. Homalia trichomanoides Schimp. Lubochin in der Groddeker Parowe auf Steinen sehr häufig. Neckera complanata Hüben. Lubochin m der Groddeker Parowe an Baum- wurzeln häufig. Buxbaumia aphylla Hall. Lubochin im Walde. Polytrichum gracile Menz. Torfmoore. Neuenburg, Osche häufig. — piliferum Schreb. Lubochin auf Heiden häufig. — commune L. Wälder. Neuenburg, Lubochin häufig. Atrichum undulatum P. B. Wälder. Osche, Lubochin häufig. Bartramia pomiformis Hedw. Lubochin an den Abhängen am Schwarzwasser. Aulacomnium palustre Schwägr. Torfbrüche. Neuenburg, Osche gemein. — androgynum Schwägr. Wälder. Neuenburg, Osche, Lubochin häufig. Mnium cuspidatum Hedw. Wälder und Gebüsche. Neuenburg, Osche, Lubochin gemein. — rostratum Schwägr. Lubochin in der Groddeker Parowe. — hornum L. Frlenbrüche. Osche, Cisbusch. — punctatum Hedw. Lubochin in der Groddeker Parowe. Bryum capillare L. Cisbusch. — argenteum L. Lubochin vor dem Wohnhause. Webera nutans Hedw. Wälder. Neuenburg, Osche, Lubochin häufig. Splachnum ampullaceum L. Osche an den kleinen Torfseen am Wege nach Eichwald. Tetraphis pellucida Hedw. In Wäldern. Neuenburg, Osche, Lubochin häufig. Orthotrichum saxatile Wood. Lubochin auf erratischen Blöcken bei Groddek. Neu für Preussen. Anderwärts auf Kalk angegeben, hier auf Granit und Gneis. Hedwigia ciliata Ehrh. Lubochin auf Steinen. Grimmia apocarpa Hedw. Lubochin auf Steinen. -- — v. rivularis. Lubochin in der Groddeker Parowe auf Steinen. — trichophylla Grev. Lubochin auf Steinen bei Groddek. Der zweite Stand- ort für Westpreussen. Barbula muralis Hedw. Lubochin am Fundament des Wohnhauses. — unguiculata Hedw. Neuenburg an Chausseerändern häufig. — subulata Hedw. Osche in Wäldern häufig. — ruralis Hedw. Strohdächer und sandiger Boden überall gemein. Ceratodon purpureus Brid. Ueberall gemein. Fissidens taxıifolius Hedw. Lubochin in der grossen Parowe häufig. Leucobryum glaucum Hampe. Iu feuchten Wäldern. Osche, Bülowsheide, Lu- bochin häufig. 25 57 Dieranum undulatum Voit. Wälder. Neuenburg, Osche, Lubochin häufig. — Schraderi Schwägr. Osche im Forst an den kleinen Torfseen am Wege. nach Eichwald. — scoparium Hedw. Wälder. Neuenburg, Osche, Lubochin gemein. — jflagellare Hedw. Osche an den kleinen Torfseen am Wege nach Eichwald. Dieranella cerviculata Schimp. Neuenburg auf Torfbrüchen häufig. Weisia viridula Brid. Lubochin in der grossen Parowe. Sphagnum eymbifolium Dill. Brüche. Neuenburg, Osche gemein. — glaucum Kl. Brüche. Neuenburg, Osche. — squarrosum Pers. Osche aln Czarni-See. — recureum P. B. Brüche. Neuenburg, Osche gemein. — riparium Angstr. Neuenburg im kleinen Bruch rechts dem Wege nach dem Stadtwalde. Neu für Westpreussen. Eine nicht im Wasser untergetauchte Form die in dieken hohen Polstern wächst und in ihrem äusseren Ausschen bis auf die Farbe, welche hier gelbgrün nicht dunkelgrün, ganz an S. spectabile erinnert. Ganz von diesem aber verschieden durch den gelblichen hellen Holzkörper, die doppelte Rindenschieht und die schmaleren Stengelblätter, die nicht viel grösser als die von S. recurvum. — uacutifolium Ehrh. Brüche, Osche gemein. — — v. defleeum. Osche am Czarni-See. Frullania dilatata N. v. E. Baumstämme. Neuenburg, Lubochin häufig. Madotheca platyphylla Dum. Lubochin in der Groddeker Parowe. Radula complanata Dum. Lubochin an Baumstämmen häufig. Ptilidium eiliare N. ve. E. Neuenburg in Wäldern häufig. Lepidozia reptans N. v. E. Wälder. Neuenburg, Osche, Lubochin häufig. Lophocolea bidentata N. v. E. Lubochin in der Groddeker Parowe. — minor N. v. E. Lubochin im Walde häufig. — heterophylla N. v. E. Lubochin im Walde häufig. Cephalozia connivens Dicks. Neuenburg Waldbruch bei Dobrau. Jungermannia bierenata Lindenb. Lubochin im Walde. Plagiochila asplenioides N. v. E. Wälder. Neuenburg, Osche, Lubochin gemein. Marchantia polymorpha L. Neuenburg, Osche, Lubochin gemein. Im Januar 1882. H. v. Klinggraefl. 26 Einiges über topographische Floren, insbesondere die Westpreussens. Vor zwei Jahren suchte ich in meinem „Versuch einer topographischen Flora von Westpreussen“ durch Aufzählung der bisher in unserer Provinz bekannt gewordenen wildwachsenden und verwilderten Pflanzenformen mit der Angabe ihrer Standorte, ein möglichst getreues pflanzengeographisches Bild unserer Provinz zu entwerfen. Wie ungenügend mir diese Aufgabe gelungen, bin ich mir wohl bewusst; die Ursache dieses Mislingens liegt aber wenigstens zu einem grossen Theile in der noch immer so ungenügenden Kenntniss unserer Provinzialflora, denn es sind bis jetzt doch nur wenige Lokalfloren genauer durchsucht, daher die Angabe der Standorte eine so spärliche und ungleiche werden musste, und was erwarten lässt, dass noch manche Formen für unsere Flora zu entdecken sind, und manche für grosse Seltenheiten ge- haltenen sich als verbreitetere zeigen werden. Eine Vervollständigung des Bildes lässt sich nur von der ferneren verstärkten Durchforschung des Gebietes erwarten. Ein Aufsatz in den Abhandlungen des Botanischen Vereins von Brandenburg, Bd. XXIIL, von Dr. C. Sanio: „Zahlenverhältnisse der Flora Preussens“, in welchem der Verfasser zu sehr von den meinigen abweichenden Resultaten, besonders hinsichtlich der Artenzahl, gelangt, regte mich dazu an, hier einige Ideen über den Zweck von Provinzialfloren, besonders topographischen, und wie derselbe zu erreichen, auszusprechen. Den grossen Werth guter beschreibender Provinzialfloren, deren es so mustergültige giebt, ich erinnere nur an Wimmer’s Flora von Schlesien und Doell’s ıheinische Flora, ist wohl allgemein anerkannt. Sie bilden die Grund- lage für die Floren grösserer Länder, und dadurch überhaupt für die beschreibende Botanik. Insofern sind sie noch werthvoller als selbst Monographien, als sie aus der Beobachtung der lebenden Pflanzen hervorgehen können. Topo- graphische Provinzialfloren, d. h. nur namentliche Aufführung der in einer Provinz vorkommenden Pflanzenformen mit Angabe der Standorte und der Häufigkeit, sind die unumgänglich nothwendigen Grundlagen für umfassendere pflanzengeographische Arbeiten. Wenn wir solche für die meisten Provinzen Europas besässen, was wohl noch lange ein frommer Wunsch bleiben wird, dann erst würde man einigermassen mit Sicherheit von Pflanzengrenzen sprechen können, und mit einiger Wahrscheinlichkeit Schlüsse über die Wanderung und 1 59 Verbreitung der Pflanzen in Europa ziehen können. Dieses vorausgeschicki will ich nun einige Ansichten aussprechen, wie eine solche beschaffen sein soll. Es entsteht zuerst die Frage, welche in der Provinz wachsenden Pflanzen sollen als der Flora angehörig betrachtet werden? Die gewöhnliche Antwort ist, nur diejenigen Pflanzen gehören zur Flora des Landes, welche ohne Zuthun des Menschen, oder auch, wenn ursprünglich durch die menschliche Kultur absichtlich oder unabsichtlich eingeschleppt, jetzt ohne Hülfe derselben sich fortpflanzen. Das klingt ganz gut und leicht verständlich, in der Pıaxis wird aber sehr häufig Streit zwischen den Botanikern entstehen, ob eine Pflanzenart als wirklich verwildert zu betrachten sei. Den Pflanzenbestand eines Kultur- landes, wie unser Westpreussen z. B., muss man in folgende vier Bestandtheile zerlegen. 1) Pflanzenarten die trotz der menschlichen Kultur sich aus vor kultureller Zeit erhalten haben, oder selbstständig ohne Zuthun des Menschen eingewandert sind. 2) Pflanzenarten die von den Menschen unabsichtlich ein- geschleppt, oder absichtlich eingeführt sind, sich jetzt aber ohne Hülfe deı Kultur fortpfianzen und verbreiten. 3) Pflanzenarten die von den Menschen unabsichtlich eingeschleppt, oder absichtlich eingeführt sind, jetzt aber sich oft sehr gegen die Absicht des Menschen fortpfianzen und verbreiten, jedoch der menschlichen Kultur bedürfen und beim Aufhören derselben schnell ver- schwinden würden. Die eigentlichen Unkräuter und Ruderalpflanzen. 4) Pflanzen, welche von den Merschen absichtlich eingeführt, und durch die Kultur erhalten werden. Die eigentlichen Kulturpflanzen. Aber auch diese vier Abtheilungen lassen sich schwer und nicht immer scharf auseinander halten. Bei 1 und 2 wird es oft schwer sein nachzuweisen, ob die Pflanze einheimisch oder einge- schleppt sei, da die historischen Nachrichten oft wenig zuverlässig sind oder auch ganz darüber fehlen, und die Pfianzen sich jetzt ganz wie einheimische geriren. Andrerseits werden auch Pflanzenarten aus Abtheilung 1 durch die menschliche Kultur oft stark vermehrt und an Orten zu herrschenden gemacht, wo sie es von Natur nicht waren. Unsere Staatsforsten z. B., der Haupt- waldbestand der Provinz, sind fast schon vollständig Kulturwälder; gehören die z. Th. aus fremden Saamen erwachsenen Kieferbestände unserer Flora an? Doch wohl nur mit demselben Rechte wie etwa mit schlesischem oder amerikanischem Saamen angesäete Kleefelder. Es sind ursprünglich einheimische Pflanzenarten, an diesen Orten aber durch die Kultur zu herrschenden gemacht. Da in neuerer Zeit vielfach gemischte Bestände als vortheilhafter den reinen vorgezogen werden, so werden unsere Wälder in 50 Jahren eine vielfach andere Physiognomie haben als heute, dieselbe wird aber doch nur durch die Kultur verursacht sein. Auch krautartige Pflanzen werden vielfach durch die Kultur in der Dichtigkeit ihres Vorkommens verändert. So z.B. das schon erwähnte Trifolium pratense, welches sicherlich ursprünglich einheimisch, jetzt durch die Kultur auch im wilden Zustande gewiss weit häufiger als vor seinem Anbau. Ferner, Anthyllis Vulneraria, vor wenigen Jahren noch eine zwar verbreitete, im inneren Lande aber nur sparsam vorkommende und nur immer auf einzelne 2 60 Stellen beschränkte Pflanzenart, fängt jetzt an, da sie häufig als Futterkraut gebaut wird, auf leichtem Boden eine der gemeinsten Pflanzen zu werden. Schwer und unmöglich wird es oft zu entscheiden sein, ob eine Pflanze nur durch die Kultur einheimisch geworden. So ist es mir sehr zweifelhaft, ob Onobrychis sativa, Arrhenatherum elatius und Avena flavescens bei uns nicht durch künstliche Ansaaten einheimisch gemacht seien. Ebenso möchte ich fast glauben, dass Elymus arenarius und Amophila arenaria, wo sie im Innern des Landes vor- kommen, ursprünglich durch Anpflanzung eingebürgert sind. — Es herrscht oft Uneinigkeit darüber, ob eine Pflanze schon als eingebürgert betrachtet werden darf. Man nimmt eine längere Zeit des Vorkommens als nothwendig an, die den Beweis liefern soll, dass sie auch dauernd erhalten werde. Mein Bruder meinte, dass man etwa 30 Jahre annehmen könne. Wenn aber eine bisher fremde Pflanze so massenhaft auftritt, und sich mit solcher Schnellig- keit verbreitet wie z. B. Elodea canadensis, die nachweisbar noch nicht seit 30 Jahren bei uns bemerkt worden, so wäre es wohl mehr als pedantisch, ihr das Bürgerrecht versagen zu wollen, obeleich sie bei uns nur im weiblichen Geschlecht vorhanden, sich also nicht einmal durch Samen fortpflanzen kann. Ob eine Pflanze als wirklich verwildert zu betrachten, wird häufig sehr ver- schieden beurtheilt; Sanio a. a. O. hält z B. Fiola odorata nicht für ver- wildert, da sie nur in der Nähe menschlicher Wohnorte vorkomme, also nur ein Gartenflüchtling sei. Dieses scheint mir nicht entscheidend, denn sie ver- mehrt sich offenbar ohne alles Zuthun der Kultur. Hier in der Nähe von Marienwerder, bei dem Dorfe Rothhof wächst sie z. B. zahlreich in den Gebüschen in Gesellschaft von Viola hirta und V. collina, ganz wie diese beiden den Ein- druck einer wilden Pflanze machend. Ehenso betrachte ich Physalis Alkekengi an manchen Orten für vollständig verwildert, obgleich sie doch bei uns auch nur in der Nähe menschlicher Wohnorte gefunden wird. Im vorigen Jahre fand ich sie bei Neuenburg in mehreren Obst- und Kartoffelgärten der Dörfer Unterberg und Weide in sehr grosser Menge als lästiges und wnausrott- bares Unkraut. Dass man nicht jedem ein oder das andere Mal auftretenden Gartenflüchtling, und jeder zuweilen auftretenden Ballastpflanze sofort das Bürgerrecht zugestehen darf, darüber sind wohl alle Botaniker einig. — Die Pflanzen der 3. Abtheilung werden auch von allen Floristen als zur Flora des Landes gehörig betrachtet, obgleich auch über die Berechtigung mancher ein- zelnen Arten die Ansichten auseinander gehen. Streng genommen dürften diese nach der gewöhnlichen Erklärung nicht zur einheimischen Flora gerechnet werden, denn ihre Fortpflanzung ist ohne menschliches Dazuthun bei uns nicht möglich. Beim Aufhören des Ackerbaues würde in Kurzem eine ganze Anzahl monokarpischer Ackerunkräuter, wie Üentaurea Cyanus, Agrostemma Githago, die 3 Papaver-Arten, Apera Spica venti, Bromus secalinus und B. arvensis und viele andere vollständig verschwinden, denn wir sehen sie auf früher bebauten, jetzt brach liegenden Feldern nur kurze Zeit noch ein kümmerliches Dasein führen. Und ebenso wären beim Aufgeben menschlicher Wohnsitze in unserer 3 61 Provinz die Tage vieler Ruderalpflanzen, mehrere Chenopodium- und Atriplex- Arten, Datura Stramonium, Solanum nigrum und mancher anderer, gezählt, da die für sie passenden Wohnplätze fortfielen. Meiner Meinung nach müssen diese Pflanzen jedenfalls mitgezählt werden, da eben unter den jetzt obwaltenden Verhältnissen ihr Gedeihen gesichert ist. Es ist aber auch hier die Grenze mit der 4. Abtheilung, den eigentlichen Kulturpflanzen, schwer festzustellen, und daher bezweifelt Dr. Sanio z. B. das Bürgerrecht von Ficia sativa und Sinapis alba. Viecia sativa wird bei uns bekamntlich sehr häufig als Futter- kraut gebaut, findet sich aber auch als unangenehmes Unkraut häufig im Getreide, verhält sich hier also ganz wie Vicia angustifolia und V. villosa, die doch auch nur wnabsichtlich vom Landwirth mit ausgesäet werden, und die auch sicherlich nicht ohne Beihülfe des Menschen ihren Weg in unsere Provinz gefunden und sich hier erhalten hätten. Sinapis alba findet sich in West- preussen in allen Kartoffelgärten um die Dörfer als häufiges Unkraut; gebaut wird sie nur in den Weichselniederungen als Ölgewächs. Wahrscheinlich ist sie nur ein Ueberrest früheren Anbaues auch auf der Höhe, so wie die in den Weichselniederungen so überaus häufige Cannabis sativa, und verdient jedenfalls das Bürgerrecht ebenso sehr wie Brassica campestris. Eigenthümlich ist es mit mehreren unserer gebauten Obstarten, die wir auch als Wildlinge finden. Unzweifelhaft unabhängig von menschlicher Einführung einheimisch ist jedenfalls Rubus Idaeus und wahrscheinlich auch Ribes rubrum; fraglich ist dieses bei Ribes Grossularia, Pyrus Malus und P. communis; jedenfalls sind sie jetzt, ohne alle menschliche Beihülfe sich fortpflanzend, als vollberechtigte Bürger der Flora zu betrachten. Die 4. Abtheilung sind die eigentlichen Kulturpflanzen. Die im Grossen auf den Feldern gebauten werden in fast allen Floren mit aufgeführt, und zwar mit Recht, denn sie bedingen häufig in fast höherem Grade das landschaftliche Bild als die durch die Kultur zurück- gedrängten wildwachsenden Pfianzen, und ich hätte sie auch in meiner topo- graphischen Flora, wenn auch ohne Nummern, gerne aufgenommen, wenn ich eine eingehendere Kenntniss der bei uns gebauten Kulturrassen der Getreide arten z. B. gehabt hätte. Nicht aufführen darf man nach meiner Meinung die eigentlichen Gartenpflanzen, besonders die Ziergewächse, sonst würde man zuletzt keine Grenze finden und wohl noch die Gewächshauspflanzen aufzählen müssen, denn zwischen nur in geschützten Lagen fortkommenden und Topf- gewächsen ist kaum mehr zu unterscheiden. Eine bedeutende Rolle in der Veränderung des landschaftlichen Aussehens unserer Provinz werden bald bei den neueren Forstkulturen die angepflanzten fremden Baumarten spielen. Man findet jetzt in neueren Kulturen sehr häufig die in Westpreussen kaum heimische Picea excelsa, nicht selten Abies pectinata, Larix europaea, die amerikanische Pinus Strobus, selten Pinus austriaca und manche andere fremde Bäume. Wie sehr wird dadurch im künftigen Jahrhundert das Aussehen unserer Forsten verändert sein. Unsere Forstbeamten könnten sich ein grosses Verdienst um die Provinzialflora erwerben, wenn sie statistische Nachrichten über die An- 4 62 pflanzung fremder Holzarten in ihren Revieren lieferten. Schon jetzt verändern angepflanzte Baumarten das Ansehen unserer Landschaften; früher Populus dilatata, die fast schon verschwunden ist, jetzt Populus monilifera, die aber auch allmählig wieder an Chausseen und Wegen zu verschwinden anfängt. Selbst Salix alba scheint, wie Sanio sehr richtig bemerkt, bei uns nur ange- pflanzt vorzukommen, aber wohl schon seit sehr alten Zeiten. Soviel über die in einer topographischen Provinzialflora aufzunehmenden Pflanzenarien. Ich glaube man darf nicht zu ängstlich in der Aufnahme sein, muss aber so genau als möglich nicht nur Orte und Lokalitäten, sondern auch die Art und Weise des Vorkommens jeder Pflanze angeben, damit man daraus möglicher Weise Schlüsse über ihre Herkunft ziehen kann. Ich komme jetzt zu dem zweiten weit schwierigeren Theil meiner Be- trachtungen, in dem ich fürchte weit weniger mich der Zustimmung des grösseren Theils der Botaniker erfreuen zu dürfen; nämlich zur Bestimmung dessen was wir als Art zu betrachten haben. Das alte unbeweisbare Dogma von der Un- veränderlichkeit und scharfen Umgrenzung der Art, die nur innerhalb bestimmter Grenzen variiren könne, steckt uns noch so in Fleisch und Blut, dass selbst ein grosser Theil derjenigen Botaniker, die eine Möglichkeit der Umgestaltung der Arten in sehr langen Zeitperioden zugeben, doch der Meinung sind, dass zu einer gegebenen Zeit nur diejenigen Pflanzenformen als Arten zu betrachten seien, zwischen denen sich keine Uebergänge, d. h. schwankende Formen finden, die man mit demselben Rechte sowohl der einen als der andern zuzählen könnte. Da bin ich nun der Meinung, dass die Arten in einem fortwährenden Werde- prozess begriffen sind, es daher nie an Uebergängen von einer Form zur andern gefehlt hat und fehlt, und dass wo wir solche nicht kennen, sie entweder ausge- storben oder von uns noch nicht aufgefunden worden sind, ihr scheinbarer Mangel also nur durch unsere mangelhafte Kenntniss bedingt ist. Ich weiss sehr wohl, dass diese Meinung noch nicht zu beweisen ist, die entgegengesetzte ist es aber ebenso wenig, und die lange Beobachtung der lebenden Pflanzen- formen hat sie mir wenigstens sehr wahrscheinlich gemacht. Aber auch praktisch sehe ich keinen Vortheil wenn man bei Aufstellung der Arten von der Vor- aussetzung der scharfen Umgrenzung derselben ausgeht; es ist ein ewiges Streiten, ob die Unterschiede bedeutend genug seien um die Aufstellung einer Art zu rechtfertigen, und ohne Unterlass werden Arten eingezogen und zu Varietäten degradiert und umgekehrt. Auch Sanio zieht in der oben ge- nannten Schrift eine ganze Reihe preussischer Arten als Varietäten ein, deren Artrecht seit ihrer Aufstellung so viel ich weiss noch nicht angezweifelt worden. Es sind dieses: Viola epipsila zu V. palustris, Viola collina zu V. hirta, Ajuga genevensis zu A. reptans, Carex Schreberi zu C. arenaria, Dieranum palustre zu D. nudulatum, Orthotrichum fastigiatum zu O4 affine, Brachythecium campestre zu B. salebrosum, Hypnum giganteum zu H. cordifolium. Dagegen hält er Alisma arcuatum für eine gute Art, ich habe aber vollständige Uebergangs- reihen zu Alisma Plantago gefunden. Wenn man alle, jemals von irgend einem 5 65 Botaniker angezweifelten deutschen Pfianzenarten einziehen wollte, würde man auf eine äusserst geringe und sich immer mehr verringernde Artenzahl kommen, denn je gründlicher botanisirt wird auf desto mehr Uebergangsformen stösst man, besonders in allen formenreichen Gruppen. Es fragt sich nun, wie man bei Abfassung einer topographischen Flora verfahren soll? Gewiss wird jeder zugeben, es sei wünschenswerth, dass alle unterscheidbaren Pflanzenformen die im Gebiete gefunden worden auch aufgeführt werden, denn erst dadurch wird die geringere oder reichere Vertretung einer bestimmten Pflanzengruppe in demselben klar, wenn man den Formenreichthum oder die Formenarmuth er- kannt. Es handelt sich aber darum die Pflanzenformen so zu bezeichnen, dass jeder sich Gewissheit verschaffen kann, welche damit gemeint. Da halte ich es denn für viel leichter sich von der Identität einer vorliegenden Pflanzenform mit einer von einem Botaniker schon beschriebenen Art zu vergewissern, als von der mit einer Varietät in den oft endlosen Varietätenreihen. Wer eine Art aufstellt, ist, wenn er hoffen will, dass sie auch Beachtung finde, ge- nöthigt, eine möglichst genaue Beschreibung zu liefern, bei Varietäten werden meistens nur einzelne Merkmale angegeben, die sich häufig auch bei sonst ganz abweichenden Formen finden können. Varietäten mit Sicherheit zu bestimmen ist meistens nur bei Vergleichung mit Originalexemplaren des Autors möglich. Doch lege ich wie gesagt auf dieses alles nur aus Zweckmässigkeitsgründen Gewicht; die Art ist für mich keine von der Natur in feste Schranken gebannte Einheit, sondern nur eine von uns mehr oder weniger willkürlich aufgestellte Marke, um uns in der Erscheinungen Flucht zurecht zu finden, und wenn man lieber Collektivspezies mit Subspezies, Varietäten und Subvarietäten aufstellt, so ist das Geschmackssache, über die man nicht weiter streiten sollte. Eine Hauptforderung ist nur, dass jeder der eine Form bemerkbar machen will, mag er sie nun Spezies, Varietät oder wie es ihm sonst gefalle nennen, dieselbe auch so vollständig beschreibe, dass man sie in der Natur mit einiger Sicher- heit auffinden könne. Wenn wir die in unserer Provinz etwas zahlreicher vertretenen Gattungen betrachten, so werden wir nur äusserst wenige finden, in denen alle Arten so scharf gesondert und ohne Uebergänge dastehen, dass über die Artrechte wohl noch nie ein Zweifel entstanden ist. Als ein Beispiel nenne ich die Gattung Pirola im weiteren Linn@’schen Sinne. Dieselbe ist bei uns durch 7 Arten ver- treten, jede steht für sich so fest umgrenzt und ohne zweifelhafte Formen da, dass man noch nicht einmal Ursache gehabt hat eine Varietät zu unterscheiden. Wenn es mir erlaubt ist hier eine durchaus unmassgebliche Meinung auszu- sprechen, so möchte ich solche Gattungen als sehr alte Entwicklungsreihen be- zeichnen, von denen nur einzelne Glieder übrig geblieben, die Zwischenglieder aber ausgestorben sind. Für mich hat diese Hypothese grosse subjektive Wahrscheinlichkeit. Jenen Gattungen steht die grosse Mehrzahl der bei uns zahlreicher vertretenen Gattungen entgegen, besonders die Gattungen Viola, Rubus, Rosa, Hieracium, Carex und von Jen Kryptogamen Aspidium, Hypnum, 6 64 Sphagnum und viele andere. Hier sehen sich die Anhänger des alten Dogma gezwungen grosse Formengruppen für Arten zu erklären, sogenannte Kollektiv- spezies zu bilden, und diese in endlose Varietätenreihen zu zerlegen. Dagegen wäre nun nichts einzuwenden, wenn nur immer mit Konsequenz verfahren würde. Aber meistens werden dann doch wieder besonders auffallende Formen, die jedoch Uebergangsformen zu der Entwickelungsreihe zeigen, als Arten abgesondert. So stellen fast alle Bryologen die übrige ganze Formenreihe der acutifolia in der Gattung Sphagnum in eine Art zusammen, sondern aber Sphagnum Girgensohnii und S. fimbriatum als besondere Arten; während doch zwichen S. Gürgensohnü und $8. acutifolium a robustum Russ. offenbare Ueber- gänge vorkommen, und mir die Scheidung von Girgensohnii und S. Ambriatum auch keine scharfe zu sein scheint. Milde bildet nach meiner Meinung ganz richtig die Kollektivspezies Aspidium spinulosum und theilt diese dann in vier Subspezies Aspidium dilatatum, A. spinulosum, A. Bootii und cristatum. Es entsteht dabei nur die Schwierigkeit eine Charakteristik dieser Kollektivspezies zu geben, da die beiden äussersten Glieder derselben, A. dilatatum und A. eristatum fast gar keine Merkmale mehr mit einander gemein haben als die der Gattung Aspidium, oder richtiger der Untergattung Polystichum. Die meisten Botaniker erkennen 4. spinulosum und 4A. eristatum als Arten an und ordnen ersterem 4. dilatatum, letzterem A. Bootii, als Varietäten unter; so auch Sanio. Dieses halte ich für unrichtig. Man findet nämlich eine vollständige Gestalt- reihe von 4. dilatatum a oblongum Milde zum typischen A. spinulosum, und von diesem zu A. Bootit, das sich in kaum unterscheidbaren Formen eng an A. cristatum anschliesst. Ich halte es bei diesen Entwicklungsreihen, wie ich sie nennen möchte, für das Zweckmässigste, überall wo auffallende, gut cha- rakterisirbare Formen in grösserer Zahl als die Zwischenglieder auftreten, die- selben als Arten zu bezeichnen, und ihnen die Zwischenglieder als Varietäten unterzuordnen. Sind jedoch die Zwischenformen in ihrer Individuenzahl zahl- reicher als die sogenannten typischen Formen, dann hätte jene Artbildung wenig Werth. Es lassen sich darüber eben keine allgemein gültigen Gesetze auf- stellen, es kann nur dem Taktgefühl des Botanikers überlassen bleiben. Das Resultat, zu welchem ich durch diese Betrachtungen für die Abfaffung einer topographischen Flora komme, kann nur das sein, dass möglichst alle im Gebiet vorkommenden Pflanzenformen aufgeführt werden, dass sie dadurch erkennbar gemacht werden, dass man den Autor der Art oder Varietät angiebt, und da es leichter und sicherer ist sich von der Identität der meist ausführlicher be- schriebenen Arten, als von der oft nur mit geringen Merkmalen bezeichneten Va rietäten zu überzeugen, so sind Artnamen im Allgemeinen den Varietäts- bezeichnungen vorzuziehen. Neu aufgestellte Formen sind mit einer das sichere Wiedererkennen möglien machenden Beschreibung zu versehen. Eine grosse Schwierigkeit bieten noch die Bastardbildungen. Dass wir sehr zahlreichen Bastarden in der Natur begegnen, ist unbestritten, und man kann wohl annehmen, dass sie noch weit häufiger im Pflanzenreich vorkommen, als es uns r 65 gewöhnlich erscheint. Leider besitzen wir aber kein Kriterium, um zu erkennen, ob eine Pflanzenform ein Bastard sei oder nicht, und es ist durch direkte Be- obachtung und Experiment, wie bei einem grossen Theil unserer Weidenbastarde, wohl erst bei verhältnissmässig wenigen für Bastarde erklärten Formen ge- lungen, den wirklichen Beweis zu liefern. Wir sind daher fast überall auf den sehr leicht trüglichen Schluss aus der Aehnlichkeit mit zwei nahe stehenden Arten beschränkt. Wenn wir zwischen verwandten Arten, die jedoch scharf und ohne Uebergangsformen von einander gesondert, einzelne Individuen finden, die Merkmale beider zeigen, ich erinnere nur an die Bastarde unserer drei Pulsatilla-Arten, die sich scharf genug durch ihre Blätter- und Blüthenbildung unterscheiden und keine Varietäten bilden, so wird über die Bastardnatur der- selben, auch ohne direkte Versuche, wohl kaum ein gegründeter Zweifel be- stehen können. Sehr übel steht es aber mit der Erkenntniss der Bastardformen der von mir Entwickelungsreihen genannten Gruppen. Es wird nie möglich sein mit Gewissheit zu behaupten, ob eine Hieracium-, Rubus-, Viola-, Mentha- oder Carex-Form wirklich ein Barstard sei oder nicht, ohne Versuche mit künstlicher Befruchtung gemacht zu haben. Dass die Bastarde nicht absolut unfruchtbar seien, ja, dass es sogar recht fruchtbare Bastarde gebe, hat man längst erkannt, und die geringere Fruchtbarkeit kann daher die Bastardnatur höchstens wahrscheinlicher machen. Sehr verdächtig ist mir die oft behauptete Bastardnatur solcher Formen, welche man in sehr grosser Zahl, oft häufiger als die vermeintlichen älterlichen Arten, oder auch wohl sehr häufig weit ent- fernt von denselben findet. Noch ist aber die Möglichkeit nicht ausgeschlossen, dass aus Bastarden beständige Arten hervorgegangen seien. Es ist daher auch in einer topographischen Flora schwer für diese Formen die richtige Be- zeichnung zu finden. Ist die Bastardnatur unzweifelhaft oder wenigstens in hohem Grade wahrscheinlich, so möge man sie unbedenklich als Bastarde be- zeichnen, ist sie aber nicht so zweifellos und finden sich für solche Formen schon Artnamen von Autoren, so geht man sicherer, wenn man sie unter diesen Namen anführt, oder im Fall ein solcher fehlt, selbst einen zu erfinden und eine möglichst genaue Beschre’bung beizufügen. Es bleibt ja doch immer die Haupt- sache das Wiedererkennen der genannten Formen möglich zu machen. Jetzt komme ich auf eins der unliebsamsten Kapitel der beschreibenden Botanik zu sprechen, nämlich auf die Nomenklatur. Welche Namen soll man gebrauchen? Noch bis gegen die Mitte unseres Jahrhunderts herrschte in der Namengebung der Pflanzen ziemliche Willkür: jeder brauchte den Namen der ihm der passendste schien, ja mancher Botaniker glaubte sich ein Verdienst um die Wissenschaft zu erwerben, wenn er für eine altbekannte Pflanzenart, die seiner Meinung nach einen unpassenden Namen führte, einen neuen passenderen erfand. Dass dieses ein sehr unzweckmässiges Verfahren war, und dass wir demselben einen sehr lästigen Ballast von Synonymen verdanken, ist gewiss, und es erfolgte daher vor etwa vierzig Jahren eine Reaktion. Man entschied sich fast allgemein dafür, dass der älteste Name stets den Vorzug habe, und R: 5 66 dass es unzulässig sei einer bekannten Art einen neuen Namen zu geben. Das Prinzip war ein richtiges, aber streng durchgeführt musste es doch wie jede Prinzipienreiterei zu Unzuträglichkeiten führen. Wenn man auch, wie es wohl meistens geschah, die vorlinneischen Artnamen ausschloss, so war es doch nicht so leicht den ältesten Namen festzustellen, wenn man sich nicht auf die grösseren klassischen allgemein bekannten Werke der beschreibenden Botanik beschrän- ken wollte, sondern selbst kleine seltene, oft sehr wenig bekannte Schriftchen, ja Artikel in Zeitschriften in den Kreis der Untersuchungen über die ältesten’ Namen ziehen zu müssen glaubte. Da gab es denn drei, vier, ja mehrere Namen derselben Pflanze, die nach einander für die ältesten gehalten wurden, und die jeder als solche respektiren sollte. Wenn man die Wahrheit meiner Behauptung bewiesen haben will, so sehe man einmal die 15 Auflagen von Garcke’s Flora von Nord- und Mitteldeutschland durch, und man wird finden, dass man nach dem Erscheinen jeder Auflage eine ganz bedeutende Zahl von Namen umzulernen hatte. Es ist gar nicht möglich zu der Gewissheit zu ge- langen, man habe wirklich den ältesten Namen gefunden, denn es kann ja jeden folgenden Tag jemand in einer alten vergessenen Schrift noch irgend einen um einige Monate älteren finden. Was man durch dieses Verfahren vermeiden wollte, das Wechseln der Namen, wird bei dieser Uebertreibung gerade in noch höherem Masse herbeigeführt, und das Vokabellernen ist doch, besonders in älteren Jahren, gar keine angenehme Beschäftigung. Wenn man sich auf die Forderung beruft, dass man jedem Verdienst gerecht werden muss, dürfte man damit doch noch nicht eine so grosse Belastung der Wissenschaft und der Botaniker rechtfertigen, denn wenn das Verdienst eines Botanikers in nichts anderem bestanden als einen Namen erfunden zu haben, so müsste er sich über sein Vergessenwerden eben damit trösten, dass so manches Verdienst im Ver- borgenen bleibt. Es ist aber bei uns Deutschen die alte philologische Ehr- furcht vor dem geschriebenen oder gedruckten Wort, die uns den alten Namen einen so unverdient hohen Werth beilegen lässt. In einer Geschichte der Botanik hat es jedenfalls Werth auch die verschollenen und wenig bekannt gewor- denen Schriften der Vergessenheit zu entziehen, und auch in ihnen die Fort- schritte der Wissenschaft zu zeigen, der Gegenstand der fortschreitenden Wissen- schaft sind aber die lebenden Pflanzen und nicht alte vergessene Namen; der Name hat nur den Zweck verständlich zu machen, welche Pflanzenform man meine ohne sie beschreiben zu müssen, der am allgemeinsten bekannte ist daher der beste. Dass auch persönliche Eitelkeit oft bei diesem Hervorsuchen ver- vergessener Namen im Spiele ist, kann ich leider nicht ganz bezweifeln; es mag ja manchem schmeicheln, wenn die Art seit der Zeit in eine andere Gattung gestellt worden, wenigstens hinter der Klammer sein ‚‚mihi‘ setzen zu können. Es kommt aber noch ein anderer Uebelstand hinzu, der nicht nur der Wissen- schaft lästig wird, sondern selbst geeignet ist sie in Verwirrung zu bringen. Bei der Sucht alte Namen aufzufinden begnügt man sich nicht damit.nur solche wieder einzuführen, über deren Zugehörigkeit zu der Art kein Zweifel ist, son- 9 67 dern begnügt sich selbst mit Wahrscheinliehkeiten. Um nur ein Beispiel an- zuführen. Welche Pflanze man unter Equisetum Telmateja Ehrh. zu verstehen habe, weiss jeder Botaniker mit Bestimmtheit, da Ehrhard eine so gute Be- schreibung derselben gegeben, dass sie nicht zu verkennen ist. Ehrhard hat diesen Namen aber erst 1788 publizirt, dagegen stellte Lamark schon 1778 ein E. maximum auf, von welchem, bei der sehr mangelhaften Diagnose, niemand mit Bestimmtheit sagen kann, welche Art damit bezeichnet werde, möglicher Weise kann es auch E. Telmateja sein. Diese Möglichkeit soll nun genügen diese Art hinfort Equisetum maximum Lamark zu nennen, und es zu einem Vergehen gegen das Prioritätsrecht zu machen, ferner den Namen E. Telmateja zu ge- brauchen. Dieses ist nur ein Beispiel, aber ich bin fest überzeugt, dass es sich mit sehr vielen dieser sogenannten ältesten Namen ebenso verhält. Welche Namen soll man nun in einer topographischen Flora gebrauchen? Meiner Meinung noch soll man jeder Pflanzenform nur den Namen beilegen, von dem man die grösstmöglichste Gewissheit hat, dass der Autor ihn wirklich dieser Form beilegte, und wo möglich den ältesten allgemein bekannt gewordenen, nie einen unsichern, und auch nicht einen ältern wenig bekannt gewordenen, wenn ein neuerer im allgemeinen Gebrauch vorhanden ist. Der Name an sich ist ein für die Wissenschaft gleiebgültiges Zeichen. Wenn man eine Varietät zur Art erhebt, soll man, wenn man von der Identität überzeugt, ihr den von dem Autor der Varietät beigelegten Namen als Artnamen lassen und neue Namcen- bildungen möglichst vermeiden; ebenso wenn man es zweckmässig findet eine Art zur Varietät zu degradiren, soll man ihr zur Bezeichnung ihren bisherigen Artnamen lassen. Nur so, glaube ich, ist es möglich die Nomenklatur thunlichst zu vereinfachen und vor den immerwährenden Schwankungen zu bewahren. Ich werde mir nie ein Gewissen daraus machen einen neueren Namen zu gebrauchen, wenn ich die volle Gewissheit seiner Zugehörigkeit zu der Art habe, während mir diese bei einem älteren vielleicht unwahrscheinlich wäre. Die richtige Bestimmung ist die Hauptsache, der Name Nebensache. Schliesslich will ich noch einige Bemerkungen über die Bezeichnung der Verbreitung und Häufigkeit der Pflanzenformen machen. Bekannt sind ja die von Caspary angewendeten Bezeichnungen dieser Verhältnisse, 7 für Verbreitung und Z für die Individuenzahl mit den durch Zahlen bezeichneten 5 Stufen. Sie haben durch ihre Kürze und leichte Uebersichtlichkeit für den ersten Anblick etwas Bestechendes, bei näherer Betrachtung und bei versuchter Anwendung kann ich sie aber doch nicht für zweckmässig halten. Bei der Verbreitung hat nur etwa V° den Vorzug der Kürze vor den Worten „allgemein verbreitet‘, bei den übrigen Stufen würden doch immer neben dem Zeichen die beobachteten Standorte angeführt werden müssen, Die Abschätzung der Individuenzahl ist eine so unsichere, weil ansehnliche in die Augen fallende Pflanzen gewöhnlich den Eindruck einer grösseren Zahl machen als kleine unscheinbare, dass etwa nur die Bezeichnungen Z! und Z? Werth hätten, Z°, Z? und Z* aber so schwankend aufgefasst werden, dass selbst ein und derselbe Beobachter zu verschiedenen 10 5* 68 Zeiten sehr verschiedene Bezeichnungen wählen wird. Wir sind aber bei den Zahlen so an den Begriff des Exakten gewöhnt, dass man dieselben. wo eine wirkliche Genauigkeit nicht stattfindet ‘und nicht stattfinden kann, lieber ver- meiden und sich an das schwankende Wort halten sollte. Ich halte es vorläufig für das Zweckmässigste, dass man, um die Verbreitung zu bezeichnen, bei den häufigsten Pflanzen diejenigen Gegenden anführt, wo sie bisher noch nicht ge- funden, bei den weniger häufigen die Gegenden, wo sie bisher gefunden, bei den seltenen alle Fundorte, und bei den seltensten alle Fundorte mit möglichst genauer Standortsangabe. Je vollständiger eine Provinzialflora erforscht wird, destoweniger Arten werden sich als seltene erweisen, destoweniger spezielle Standortsangaben werden nothwendig werden und bei destomehr Pflanzenarten wird man sich mit der negativen Angabe, wo sie bisher nicht gefunden, be- gnügen können. März 1882. H. v. Klinsgraeff. 69 Beiträge zur Kryptogamenflora der Provinz Westpreussen von Pfarrer Preuschoff-Tannsee. I. Die Farnkräuter des Gr. Marienburger Werders. An Farnkräutern ist das Werder, weil die nothwendigen Bedingungen fehlen, ganz arm. Es kommen nur vor: Polystichum fix mas Rth. auf der Montauer Spitze, Polystichum Thelipteris Rth. an torfigen Gräben bei Tiegenhof, Aspidium fragile an der Mauer der katholischen Kirche in Neuteich. Ausserdem kommen auf alten Weiden, je einmal, vor: Aspidium spinulosum bei Prangenau, Aspidium dilatatum bei Irrgang und Polypodium Dryopteris bei Lindenau in kümmerlichen Exemplaren. II. Die Moose des Gr. Marienburger Werders‘). a. Lebermoose. Anthoceros punctatus. Auf einem Acker bei Tannsee. Riccia natans. Gräben bei Tannsee, Gr. Lesewitz. R. natans, form. terrestris. Auf Äckern gemein. R. erystallina. Sandiger Ausstich bei Marienburg. Marchantia polymorpha. An feuchten Stellen. Aneura pinguis. Feuchte Erde, Tannsee, Gr. Lichtenau. Blasia pusilla. In lehmigen Gräben. Chiloscyphus pallescens. Lophocolea bidentata. L. minor. L. heterophylla. Jungermannia divaricata. Wie vorige. Radula complanata. An Weiden. Frullania dilatata. An Erlen bei Tiegenhagen. Sämmtlich an grasigen Ufern. *, Die Bestimmung hatte Herr Dr. v. Klinggraeff in Marienwerder gütigst übernommen. 1 b. Laubmoose*). Weisia erispa. Gvasige Ufer. Fissidens taxifolius und bryoides. Wie vorige. F. adiantoide. An Baumstubben bei Tiegenhagen. Phascum cuspidatum. Grasplätze, Äcker. Pottia truncata. Wie vor. Didymodon rubellus B. 8. Grasige Ufer. Barbula muralis. Mauern, Bäume. B. fallax. Au Bäumen. B. unguiculata. An Bäumen. B. laevipila. An Bäumen. B. pulvinata Jur. Auf Ziegeldächern. B. ruralis. Auf Strohdächern, sehr gemein. Ceratodon purpureus. Gvasplätze, Dächer, sehr gemein. Grimmia pulvinata. Auf Ziegeldächern. Racomitrium canescens. Sand bei Wernersdorf. Orthotrichum obtusifolium. An Weiden. O. anomalum. Auf Ziegeldächern. O. pumilum, affine, fastigiatum und speciosum. An Weiden und andern Bäumen. Physcomitrium pyriforme. Äcker, Wiesen. Funaria hygrometrica. Ausstiche, Grasplätze. Leptobryum pyriforme. Am Ufer der Vorfluth in Tannsee. Webera carnea. Lehmiger Graben bei Eichwalde. Bryum bimum. Chausseegraben bei Tragheim. Br. argenteum. Sandige Orte, sehr verbreitet. Br. pallens, pallescens und caespitieium. Feuchte Ausstiche, Rasen, Mauern. Br. eirrhatum. Wie vorige, selten. Mnium undulatum. Grasige Ufer, gemein. Mn. afjfine. Wie vorige, seltener. Mn. cuspidatum. Wie vorige. Atrichum undulatum. Gvasige Ufer. Pogonatum urnigerum. Wie vorige. Leskea polycarpa. An alten Weiden. Anomodon attennatus. An Bäumen selten. Thuidium recognitum Klinggr. Grabenböschungen hin und wieder. Th. abietinum. Halbstädter Sand, zahlreich. Homalia trichomanoides. Am Grunde einer Weide bei Tannsee. *) In der Benennung bin ich „Milde Bryologia Silesiaca‘ gefolgt und weiche nur hie und da davon ab. [5 1 Leucodon sciuroides. Alte Weidenstämme, sehr gemein. Climacium dendroides. Grasplätze, selten. Platygyrium repens. An Bäumen. Homalothecium sericeum. Auf Dächern, an alten Bäumen, gemein. Pylaisia polyantha. Alte Weiden, sehr gemein. Eurhynchium strigosum. Grasige Uferränder. Eur. striatum. Wie vorige, Tannsee, selten. Eur. praelongum. Auf Erde, sehr gemein. Eur. atrovirens. Wie vorige, weit seltener. Rhynchostegium murale B. S. Tannsee auf dem Kirchhof an Steinen. Amblystegium serpens. Am Grunde der Bäume, Tannsee. Amb, radicale und irriguum. An Bäumen. Amb. hygrophilum Jur. Innere Bretterwand eines Brunnens in Tannsce. Amb. riparium. Mit vorigem und sonst. Campthoteeium lutescens. An Abhängen, Grabenböschungen, verbreitet. Brachytheeium salebrosum. An alten Weiden. Br. Br. Br. Br. Br. velutinum. Auf Erde an grasigen Ufern. Mildeanum. Wie vorige. rutabulum, Grasplätze, Bäume, Mauern, sehr verbreitet und variirend. albicans. Sandige Grasplätze, gemein. Starkii. Im Pfarrgarten zu Marienau im Gras. Hypnum chrysophyllum. Auf Erde. H, stellatum. Auf Erde. uncinatum Hedıw. Auf Erde an Grabenböschungen. Huitans Dillen. In Sümpfen. . cuspidatum L. Feuchte Plätze, Grabenufer. . cuspid. form. jluitans. Im Wasser. Kneini B. S. Sumpf-Wiese bei Halbstadt. . eupressiforme. An Weiden, auf Dächern, gemein. cupr. form. filiforme B. $. An Bäumen, selten. purum. An grasigen Ufern, gemein. splendens Hedi. Dieses Waldmoos findet sich bei Tannsee an einer Graben- böschung. Hylocomium triquetrum Schpr. An grasigen Ufern, hin und wieder. Hyl. squarrosum Schpr. An Gräben, auf Grasplätzen. Mit diesen von mir bis jetzt beobachteten Moosen ist selbstredend die Werder’sche Moosflora keineswegs schon erschöpft; es werden sich bei fort- gesetzten Beobachtungen gewiss noch manche andere Arten entdecken lassen. Im Grossen und Ganzen ist jedoch hiemit ein Bild der hiesigen Moosflora wohl gegeben und hoffentlich zu weitern Forschungen angeregt. 12 III. Die Pilze des Gr. Marienburger Werders. Es sind bis jetzt folgende Arten*) als hier vorkommend zu constatiren: Agaricus fascicularis Huds. Auf Grasplätzen, Sommer. Ag. campestris (Champignon). Wie vorige, vereinzelt. Ag. Rotula. Unter Gesträuch auf Erde, stets in Massen. Ag. ostreatus. An Bäumen. Ag. involutus Batsch. Auf Grasplätzen, nicht selten. Ag. plicabilis Fr. Gesellig unter Gesträuch in Gärten. Ag. disseminatus Fr. Auf Kartoffel-Äckern. Ay. mesophaeus Fr. Unter Gesträuch in Gärten. Ag. papilionaceus Fr. Viehweiden auf Kuhdünger. Ag. galericulatus. In hohlen morschen Weiden bei Eichwalde. Ag. aeruginosus. Auf Erde unter Gesträuch, Tannsee. Ag. mollis. An faulenden Pfählen. Ag. atramentarius. Am Fusse einer alten Weide bei Tannsee in asse. Ag. micaceus Fr. Am Grunde von Zäunen, Tannsee. Ag. squarrosus. An Weiden hin und wieder. Ag. procerus. Einmal auf dem Kirchhof in Tannsee im Gras; auf einem Birn- baum in Neuteich. Lentinus lepideus Fr. Tannsee, grasiger Ort. Polyporus versicolor Fr. An morschen Bäumen. Pol. fumosus Fr. An Weiden bei Königsdorf. Pol. squamosus Fr. An alten Weiden, selten. Pol. sulphureus Fr. An Weiden, zerstreut, bisweilen in kolossaler Grösse und den mannigfaltigsten Formen. Pol. igniarius Fr. An Frucht- und Feldbäumen, verbreitet. Pol. applanatus Fr. Am Grunde einer Weide bei Tannsee. Pol. hispidus Fr. An einem Apfelbaum, Marienau. Pol. varius Fr. An und in hohlen Weiden, gemein. Pol. salıgnus Fr. An Weiden, vereinzelt. Pol, Ribis. Auf Stachelbeerstubben. Pol. medullae panis. Unter Gesträuch, die Erde überziehend. Trametes suaveolens Fr. An Weiden, ziemlich verbreitet. Tr. Bouilliardi Fr. An einer Saliw einmal gefunden. Tr. rubescens Fr. Wie vorige. Daedalea unicolor Fr. Am Stubben von einer Weide, selten. D. sepiaria. Pfarrgarten in Marienau am Zaun. Stereum purpureum. Am Grunde morscher Pfähle, nassen Tonnenböden und Bottichen. St. hirsutum. An Baumstubben, Pfählen. *) Nach der Bestimmung des Herrn Professor Dr. R. Caspary zu Königsberg. 4 75 Stereum rubiginosum. An einem morschen Zaunpfahl. Nectria einnabarina. Auf vertrockneten Rinden, häufig. Bulgaria inquinans. Tief unten an Birkenstubben. Tannsee, Pfarrgarten. Exidia glandulosa Fr. Am Grunde von Bohnenstangen, Tannsee. Lycoperdon gemmatus. Im Gras bei Halbstadt. Bovista nigrescens. Vereinzelt auf Grasplätzen. Lycogala Epidendron. In morschen Weiden, an faulendem Holze, gesellig wachsend. Öyathus olla. Auf Kartoffeläckern. ©. erueibulum. Am Grunde morscher Zäune, gesellig. Peziza eupularis L. Auf Erde unter Gesträuch, Pfarrgarten Tannsee. Xylaria Hypoaylon. Am Grunde eines morschen Zaunpfahls in Tannsee. Aecidium Phaseolorum Wall. Auf den Blättern der Stangenhohnen, Tannsee, September. IV. Flechten des Gr. Marienburger \Werders*). Hiermit ist freilich nur erst ein geringer Anfang gemacht und kann ich zunächst nur als die augenfälligsten folgende Arten konstatiren. 1. Stielflechten. Cladonia furcata. Bei Halbstadt auf dem Sande. Cl. pungens. Nur vereinzelt. Cl. fimbriata. An Grabenböschungen, häufig. Cl. gracilis form. hybrida. Auf dem Bretterdach eines Gartenhäuschens in Gr. Lesewitz. 2. Krustenflechten. Placodium saxicolum. Häufig auf alten Zäunen. Candelaria vulgaris. Gemein an Zäunen. Lecanora subfusca. Auf alten Zaunlatten. L. pallida und albella. Auf glatten Baumrinden gemein. L. murorum. An Mauern häufig. 3. Blattflechten. l'armelia parietina. Gemein an Bäumen. P. pulverulenta. Auf Zäunen, Bäumen. P. caesia. Auf Holz, Steinen, Ziegeldächern, gemein. P. stellaris. An Bäumen. P. physodes. An Zäunen, hin und wieder. P. sawatilis. An Zäunen, sehr gemein. Physcia eiliaris. Sehr gemein an Weiden, Pappeln. Peltigera canina. Gemein auf Erde unter Gras. *) Die Bestimmung hat Herr Professor Dr. Körber in Breslau gütigst besorgt. 5 4. Strauchflechten. Ramalina fraxwinea. An Zäunen, Bäumen. R. farinacea. Sehr gemein an Weiden. R. pollinaria. An Zäunen zerstreut. R. polymorpha. An Kirchenmauern in Ladekopp, Neuteich in kleinen gedrängten Häufchen. Cetraria saepincola. Auf Zäunen hie und da, z. B. in Tannsee. Bryopogon jubatum var. chalybaeiformis. An einer Weide bei Tannsee in einem Exemplar. Usnea barbata var. hirta. An Zäunen. V. Equisetaceen des Gr. Marienburger Werders. Equisetum arvense. Überall häufig. E. hiemale. Montauer Wald, Halbstadt. E. palustre. Häufig. E. palustre var. polystachyum. Zerstreut. E. silvaticum. An Gräben um Eichwald. Als Anhang füge ich noch von andern, zu den aufgeführten Klassen nicht gehörenden hier vorkommenden Kryptogamen, folgende an: Chara fragilis. Ch. fragilis var. Hedwigii. In einem Graben bei Niedau. Ch. feetida. Bei Tiegenhagen. Nitella capitata. In einem Graben bei Niedau. Enteromorpha intestinalis. In Gräben schwimmend. -ı1 [7 Ansiedler auf fremdartigen Substraten aus der Planzenwelt von Pfarrer Preusehoff-Tannsce. Es ist allbekannt, dass die Samen mancher Pflanzen, abgesehen von den eigentlichen Parasiten, sei es durch den Wind, sei es durch Vögel oder durch noch andere Ursachen, vom Erdboden weg durch die Luft getragen werden und so auf Substrate gerathen, die sonst ihrer Natur fremd sind, wo sie aber doch, falls sie nur irgend welche günstige Lebensbedingungen antreffen, keimen, sich weiter entwickeln, sogar blühen und Früchte tragen. So sehen wir hoch oben auf alten Mauern, Thürmen, Dächern und Bäumen dergleichen Ansiedler und zwar nicht immer bloss dürftige Gräser und Kräuter, sondern mitunter ganz ansehnliche Sträucher und selbst Bäume. Es dürfte sich belohnen, ein- mal zu beobachten, welche Pflanzen in dieser Weise vorkommen, was meines Wissens noch nicht geschehen ist; dabei möchte sich gewiss ein ganz inter- essantes Resultat ergeben. Ich habe im Gr. Marienburger Werder und den angrenzenden Distrikten bis jetzt 49 Arten solcher Ansiedler beobachtet, von denen die unten genannten Farnkräuter augenscheinlich von sehr weit herge- kommen sind, da sie sonst auf ihren naturgemässen Standorten im mehre Meilen weiten Umkreise nicht vorkommen. Es bilden hierherum namentlich die vielen alten, oft geköpften und darum diekköpfigen, vielfach morschen und zer- klüfteten Weiden (Salivw alba und fragilis) das Substrat. Ich erlaube mir, nachstehend eine Aufzählung aller von mir beobachteten Ansiedler zu geben, wobei ich bemerke, dass, soweit nicht ein anderer Standort angegeben ist, sie sämmtlich auf Salix vorkommen. Chelidonium majus, Elbing bei Wein- | Lyehnis alba. grundforst, Tiegenhagen. Medicago lupulina. Sisymbrium arenosum. Drifolium repens. Sis. terrestre. Sedum acre auf einem Dache in Neu- Capsella bursa pastoris. | teich in grosser Menge. Viola tricolor. ' Ribes Grossularia, hin und wieder. Cerastium triviale Lk. ı Ribes rubrum, wie vorige, in der Nähe Stellaria media, sehr häufig. der Dörfer. Chaerophyllum silvestre. Heracleum sibirieum, nur kümmerlich. Galium Aparine. Gal. Mollugo. Sambucus nigra. Sonchus oleraceus. Lampsana communıs. Taraxacum offieinale. Unieus lanceolatus. Pyrethrum inodorum. Artemisia vulgaris. Lappa offieinalis, nur kümmerlich. Achillea millefolium. Serratula arvensis. Tanacetum vulgare, Myosotis intermedia. Solanum Dulcamara, in üppigen Sträu- chern, hin und wieder. Lamium album. L. amplewicaule. (Galeopsis pubescens, häufig. Glechoma hederaceum. Seutellarıa galericulata, nur einmal beobachtet bei Niedau. Plantago major. Atriplex patula, häufig. Polygonum aviculare, häufig. Urtica dioica, häufig. Sorbus aucuparia bei Tannsee, wo weit- um dieser Baum nicht vorkommt. Poa pratensis. Poa compressa. Tritieum repens. Dactylis glomerata. Alopecurus pratensıs. Aspidium fragile, an der Mauer der kath. Kirche in Neuteich, kümmer- lich. Aspidium spinulosum auf einer Salıxw in Prangenau. Aspid. dilatatum auf Salıw bei Irrgang. Polypodium Dryopteris auf Salıw bei Lindenau, nur kümmerlich. Ich habe hiemit meine diesfallsigen Beobachtungen nicht beschlossen, sondern werde sie fortsetzen und möchte hiemit auch Andere dazu angeregt haben. 1 =] Beitrag zu der Flora von Christburg und Umgegend von Apotheker R. Ludwig, Christburg Westpr. Thalietrum aquilegifolium L. Berge an der Sorge, vereinzelt. — angustifolium Jacg. Feuchte Wiesen, nicht selten. Hepatica triloba Gil. In den Wäldern sehr häufig. Pulsatilla pratensis Mill. Sandige Hügel häufig. Anemone nemorosa L. In Wäldern und Gebüschen sehr häufig. — ranunculoides L. In Wäldern und Gebüschen nicht selten. Myosurus minimus L. Auf Aeckern häufig. Batrachium divaricatum Wimm. In Gräben und Brüchen häufig. Ranunculus Flammula L. An feuchten Orten sehr häufig. — reptans L. Waldwiese bei Proekelwitz sehr selten. — auricomus L. An vielen Stellen oft in Menge. — acer L. Auf Wiesen sehr häufig. — lanuginosus L. In schattigen Wäldern nicht selten. — polyanthemus L. In einer Schonung bei Mortung und bei der Forstmühle. — repens L. Auf Wiesen, an Gräben sehr häufig. — bulbosus L. Auf Acckern und Triften sehr häufig. — arvensis L. Auf Aeckern ziemlich häufig. — sceleratus L. An feuchten Orten häufig. Ficaria verna Huds. Feuchten Gebüschen, an Gräben sehr häufig. Trollius europaeus L. Auf einer Wiese bei Pachollen 2°. Isopyrum thalietroides L. In einer Schlucht bei Liebwalde 2°. Aquilegia vulgaris L. Im Finkensteiner Walde, Fuchsberge bei Kerschitten nicht selten. Delphinium consolida L. Auf Aecker und Rainen sehr häufig, Actaea spicata L. Auf dem Schlossberge bei Altchristburg 2°. Berberis vulgaris L. Nur noch selten in Gebüschen und Wäldern gefunden, da sie systematisch ausgerottet wird. ı 18 Nymphaea alba L. In verschiedenen Seen. Nuphar luteum Sm. Häufig im Mühlenteich, in den Seen. Papaver Argemone L. An der Chausee, im Getreide ziemlich häufig. -— Rhoeas L. Auf Aeckern ziemlich häufig. — dubium L.- Auf Aeckern nicht selten. (helidonium majus L. Auf Schutt, an Zäunen ete. sehr häufig. Corydalis cava Schwg. v. K. Im Schlangengrunde und in der Schlucht bei Kl. Stanau Z*. (An letzterem Orte 1878 an einer Stelle nur mit weissen Blüthen gefunden.) — intermedia P. M. E. Schlossberg bei Altchristburg, sehr selten. — solida Sm. Gebüsche und Schluchten ziemlich häufig. Fumaria ofneinalis L. An der Chaussee, Feldrainen ziemlich häufig. Nasturtium silwestre R. Br. Gräben, feuchte Wiesen häufig. — amplibium R. Br. Gräben ziemlich häufig. — palustre D. ©. Feuchte Triften ziemlich häufig. Barbarea vulgaris R. Br. Bruch’sche Niederung } — strieta Andrz. Wiesen nicht selten. — areuata Rehb. An einer Stelle des Chausseegrabens etwa 6 Pflanzen. Turritis glabra L. Am Hasenberge, Gebüsche nicht selten. N Arabis arenosa Scop. Am Hasenberge, Aecker bei Kl. Stanau, aber auch auf einer feuchten Waldwiese bei Bienertwiese 2°. Cardamine pratensis L. Wiesen gemein. — cmara L. An Bächen und Gräben sehr häufig. — .— b. hirta W. uw. @. An einer Quelle am Hasenberge 2°. Sisymbrium officinale Scop. Ueberall sehr häufig. — Sophia L. Ebenso. — Thalianum Gay. Brachäcker häufig. Alliaria offieinalis Andr. Bewaldete Schluchten ziemlich häufig. Erysimum cheiranthoides L. Auf Ackerland häufig. Brassica Rapa L. var. campestris. Häufig auf Aeckern, aber stets vereinzelte Pil. Sinapis arvensis L. Bebaute Orte sehr häufig. —_ — var, orientalis Murr. Zwischen 8. arvensis. — alba L. Auf Aeckern nicht selten. Alyssum calycinum L. Brachäcker, Wegen ziemlich häufig. Berteroa incana D. C. Ueberall sehr häufig. Erophila verna E. Mey. Ebenso. Cochlearia Armoracia L. Am Sorgeufer bei den Rossgärten. Camelina sativa Urntz. Auf Aeckern ziemlich häufig. ee = ver, mierocarpa Andr. Auf Aeckern sehr vereinzelt. — dentata Pers. Auf einem Leinacker bei Altchristburg 2°. Thlaspi arvense L. Ueberall sehr häufig. Lepidium ‚ruderale L. Hasenberg ete. häufig, unter andern auch zwischen dem Steinpflaster vor der Kirche und auf der Mauer, die den Kloster- garten umgiebt Z°. 3 - 79 Coronopus Ruelli All. Schlossberg bei Altchristburg sehr selten. Neslea paniculata Desv. Aut Aeckern nicht selten. Raphanistrum Lampsana Gaertn. Auf Aeckern gemein. Viola palustris L. Torfwiesen in den Wäldern ziemlich häufig. — odorata stand in einer Schlucht bei Proekelwitz, seitdem diese umgepflügt ist, ist sie verschwunden. — silvestris Lmk. In den Wäldern häufig. — canina L. Ebenso. — arenaria D. ©. Berge bei Fichtenthal, Proekelwitzer Wald nicht selten. — mirabilis L. Liebwalder Schlucht, Sakrinter Wald und Schlossberg 2°. — tricolor L. Ueberall sehr häufig. Drosera rotundifolia L. Prockelwitzer, Olschacker Wald, Bruch bei Mathildenhof 2°. Parnassia palustris L. Nasse Gräben an der Chausee, Torfwiesen häufig. Polygala vulgaris I. Auf Triften, in den Wäldern häufig. — comosa Schk. Schluchten an der Sorge, Kl. Stanau ziemlich häufig. Gypsophila muralis L. Auf Brachäckern ziemlich häufig. Tunica prolifera Scop. Berge an der Sorge, Dianthus Carthusianorum L. Schluchten, ziemlich häufig, gewöhnlich in — deltoides L. Rainen, Triften, grosser Menge zusammenstehend. — superbus L. Feuchte Wiesen Saponaria offieinalis L. Weg nach den Rossgärten, an der Sorge häufig. Silene otites Sm. Berge bei Fichtenthal, ziemlich häufig. — vulgaris Greke. Ueherall häufig. — nutans L. Ueberall häufig. — noctiflora L. Auf Kartoffeläcker ziemlich häufig. Viscaria vulgaris Röhl, In Gebüschen, auf Feldrainen häufig. Coronaria flos cuculi A. Br. Ueberall sehr häufig. Melandrium album Grcke. In Gebüschen, an Wegen häufig. — rubrum Greke. In den Wäldern ziemlich häufie. Agrostemma Githago L. Unter dem Getreide ziemlich häufig. Sagina procumbens L. Auf Aeckern, an Wegen häufig. — nodosa Fenzl. Auf feuchten Wiesen ziemlich häufig. Spergula arvensis L. Ueberall sehr häufig. — Morisonü Bor. Berge bei Fichtenthal nicht selten. Moehringia trinervia Claire. Gebüschen an der Sorge häufig. Arenaria serpyllifolia L. Brachäcker sehr häufig. Holosteum umbellatum L. Ueberall sehr häufig. Stellaria nemorum L. In Gebüschen häufig. — media Cyrillo. Gemein. — Holostea L. In Wäldern und Gebüschen häufig. — glauca Wither. Auf einer Wiese am Hasenberge. — yraminea L. Auf Wiesen und Aeckerrändern sehr häufig. — uliginosa Moor. Sumpf im Sakrinter Walde. 3 30 Stellaria crassifolia Ehrh. Bruch am Hasenberge. Malachium aquaticum Fr. Feuchte Orte sehr häufig. Cerastium glomeratum Th. Auf dem Hasenberge. — semidecandrum L. Auf sandigem Boden sehr häufige. — == b. glutinosum Fr. Auf dem Hasenberge sehr selten. — trieiale Lk. Wiesen, Wegränder sehr häufig. — arvense L. Triften, Wegränder sehr häufig. Linum usitatissimum L. Vereinzelt auf Aeckern und Wegen. — catharticum L. Wiesen ziemlich häufig. lalva Alcea L. An Feldwegen ziemlich häufig. — silwestris L. Ueberall sehr häufig. — neglecta Wallr. Ebenso. — rotundifolia L. An Feldwegen ziemlich häufig. Tilia ulmifolia Scop. In den Schonungen und Wäldern. Hypericum perforatum L. Ueberall sehr häufig. — quadrangulum L. In Gebüschen,, Triften | — tetrapterum Fr. Brüchen Acer platanoides L. Vereinzelt in den Wäldern. Geranium pratense L. Ueberall sehr häufig. — silvatieum L. In Wäldern ziemlich häufig. — palustre L. Feuchte Wiesen häufig. — sanguineum L. Im Finkensteiner Walde. — pusillum L. Ueberall sehr häufig. — columbinum L. In der Nähe des Kirchhofes. — KRobertianum L. In feuchten Gebüschen häufig. Erodium eicutarium L’Her. Auf Ackerland sehr häufig. Impatiens Noli tangere L. In Wäldern sehr häufig. Oxalis Acetosella. Ebenso. Evonymus europaea L. In Wäldern und Gebüschen ziemlich häufig. — verrucosa Scop. Nur in der Liebwalder Schlucht gefunden. Rhamnus cathartica L. In der Pacholler Schlucht. Frangula Alnus Mill. In Wäldern und Gebüschen häufig. Sarothamus scoparius Koch. Im Proekelwitzer Walde. Genista tinctoria L. Am Wege nach Liebwalde. Ononis arvensis L. Ueberall sehr häufig. Anthyllis Vulneraria L. Triften und Wege ziemlich häufig. Medicago sativa L. An Wegen verwildert. — falcata L. An Wegen und Triften sehr häufig. - — b. media Pers. In den Rossgärten auf einer Trift. — lupulina L. An Wegen, Triften sehr häufig. Melilotus altissimus Thuill. Ebenso häufig. — officinalis Desr. Auf einem Feldrain in Menthen. — albus Desr. Ueberall sehr häufig. 4 ziemlich häufig. si Trifolium pratense L. Auf Wiesen, Triften gemein. — alpestre L. In Wäldern, Schluchten häufig. — arvense L. Ueberall sehr häufig. — medium L. Im Wäldern ziemlich häufig. — montanum L. Auf Triften, an Wegen häufig. — repens L. Auf Wiesen und Triften gemein. — hybridum L. Auf nassen Wiesen häufig. — agrarium L. Auf dem Hasenberge, Rainen | Ya Fe! £ R ziemlich häufig. — procumbens L. In Schluchten und Gebüschen | 5 — filiforme L. Ebenso. Lotus corniculatus L. Tiriften, Wege, Wiesen sehr häufig. Astragalus glyeyphyllos L. In den Wäldern häufig. — arenarius L. Berge bei Fichtenthal. — — b. glabrescens Rotb. An der Chaussee im Finkensteiner Walde. Coronilla varia. Überall sehr häufig. Vieia dumetorum L. Auf dem Schlossberge bei Alt-Christburg. — cracca L. An Feldwegen, auf Wiesen häufig. — tenuifolia Roth. Auf dem Hasenberge, Triften ziemlich häufig. — villosa Roth. Unter Getreide ziemlich häufig. — ‚sepium L. In feuchten Gebüschen häufig. — sativa L. Gebaut und verwildert. — cangustifolia. Berge bei Fichtenthal, Hasenberg. Ervum silvaticum Peterm. In den Wäldern ziemlich häufig. — hirsutum L. In Schonungen, auf Aeckern häufig. — tetraspermum L. Auf sandigem Boden häufig, — monanthos L. Vereinzelt gefunden; im Jahre 1880 aber 2 Schläge mit Hafer und E. monanthos (als ‚Linse‘ ausgesäet) bestanden gefunden. Lathyrus pratensis L. Überall sehr häufig. — silvester L. In Wäldern und ‚Schluchten ziemlich häufig. — vernus Bernh. In Wäldern und Schluchten häufig. — niger Bernh. In Wäldern und Schluchten ziemlich häufig. — montanus Bernh. Ebenso. Prunus spinosa L. Überall sehr häufig. — — b, coaetanea. Vereinzelt. — Padus L. Am Sorgeufer bei Kl. Stanau. Ulmaria pentapetala Gilib. Gebüsch, Gräben häufig. Geum urbanum L. Ebenso sehr häufig. — rivale L. Wiesen häufig. Rubus suberectus Anders. Im Sakrinter Walde. — frutiecosus L. Im Proekelwitzer und Sakrinter Walde. - affimis W. et N. Im Altchristburger Walde. — thyrsoideus Wienm. Im Proekelwitzer Walde. — hybridus Vell. Fbendort. ar er} 82 Rubus caesius L. Überall sehr häufig. — Idaeus L. In den Wäldern häufig. — sazatilis L. Im Sakrinter, Altchristburger Walde ziemlich häufig. Fragaria vesca L. Gemein. — viridis Duchesne. Hügel, Gebüsch häufig. Comarum palustre L. Torfwiesen, Sümpfe ziemlich häufig. Potentilla norvegica. Feuchte Wiesen, bei Bienertwiese sehr vereinzelt. — anserina L. Gemein. — argentea IL. Sehr häufig. — collina Wibel. Trift bei Adamshof sehr vereinzelt. — reptans L. Triften, Wege häufig. — silvestris Neck. In den Wäldern häufig. — verna L. Berge beim Judenkirchhofe. — cinerea Chaix. In den Wäldern bei Fichtenthal. — alba L. In der Altchristburger Forst in Menge. Alchemilla vulgaris L. Wiesen, Schluchten häufig. Sanquisorba effieinalis L. Auf der Fleischerwiese vereinzelt. Agrimonia Eupatoria L. Raine, Schluchten häufig. Rosa canina L. Überall sehr häufig. — .— b. dumetorum Thuill. Vereinzelt. — .— ee. collina Koch. Vereinzelt. — rubiginosa L. Berge an der Sorge vereinzelt. — tomentosa Sm. Häufig. _ — b, mollissima. Nicht selten. Mespilus Oxyacantha Gaert. An Waldrändern häufig. — monogyna Willd. Ebendort ziemlich häufig. Pyrus communis L. MAR T, In den Wäldern vereinzelt. — aucuparia Gaertn. In Wäldern, Gebüschen, an Wegen angepflanzt. Epilobium angustifoium L. Gebüsch, bei Kl. Stanau häufig. — dhirsutum L. Gräben, Sorgeufer häufig. — parvijlorum Retz. Sümpfe, Gräben sehr häufige. — montanum L. Wälder ziemlich häufig. — roseum Retz. Gebüsch bei Kl. Stanau an der Sorge selten. — palustre L. Sumpfwiesen ziemlich häufig. Oenothera biennis L. Einmal auf einer Wiese im Proekelwitzer Walde gefunden, dann nicht wieder. Circaea lutetiana L. — alpina L. Myriophyllum verticillatum L. Mühlenteich, Torfbruch vereinzelt. Callitriche stagnalis Scop. Torfbruch bei Armuth nicht selten. EIe: — b. platycarpa Kütz. Ebendort selten. — vernalis Kütz. In den Gräben sehr häufig. 6 In den Wäldern ziemlich häufig. 85 Callitriche angustifolia Hoppe. Ebenso. — hamulata Kütz. In einem Graben am Mühlenteich. Lythrum Salicaria L. Feuchte Orte sehr häufig. Bryonia alba L. An Zäunen, Hecken vereinzelt. Herniaria ylabra L. Sandige Felder sehr häufig. Scleranthus annuus L. Ebenso. — perennis L. Ebendort häufig. Sedum maximum Sus. Hügel häufig. — acre L. Ueberall sehr häufig. Ribes Grossularia L. Im Jaukendorfer Walde, Kl. Stanau vereinzelt. — nigrum L. Gebüsch an der Sorge häufig. — rubrum L. In den Wäldern vereinzelt. Sazifraga Hirculus L. Auf den Fleischerwiesen, Wiesen in den Rossgärten. — tridactylite L. Auf dem Hasenberge. — granulata I,. Triften, Bergabhänge häufig. Chrysosplenium alternifolium L. Feuchte Orte im Gebüsch sehr häufig. Hydrocotyle vulgaris L. Bruch in der Knicke. Sanicula europaea L. In den Wäldern nicht selten. Eryngium planum L. Auf dem Engelsberge bei Schroop. Cieuta virosa L. Gräben an der Sorge häufig. _— — b. tenuifolia Froel. Torfbruch bei Coelmen, Aegopodium Podagraria L. Sehr häufig. Carum Carvi L. Wiesen, Triften häufig. Pimpinella magna L. Wäldern ziemlich häufig. — Sazxifraga L. An den Wegen sehr häufig. Berula angustifolia Koch. In den Gräben sehr häufig. Sium latifolium L. Gräben, am Sorgeufer häufig. Oenanthe aquatica Lmk. Sümpfe, Gräben häufig. Aethusa Cynapium L. Auf Ackerland häufig. Selinum Carvifolium L. Wiesen, Gebüsche häufig. Angelica silvestris L. Wiesen, Wälder häufig. Peucedanum Öreoselinum Mnech. Hasenberg, Triften häufig. — palustre Mnch. In Brüchen ziemlich häufig. Anethum graveolens L. Auf Kartoffeläcker verwildert. Pastinaca sativa L. Gräben, am Sorgeufer häufig. Heracleum Sibiricum L. Wiesen sehr häufig. _ _- a. elegans Jacg. Vereinzelt in den Rossgärten. Laserpitium prutenicum L. Am Hasenberge und im Olschacker Walde. Daucus Carota L. Wiesen, Triften sehr häufig. Torilis Anthriscus Gmel. An den Wegen häufig. Anthriscus silvestris Hofm. Wiesenränder, Wege häufig. Chaerophyllum temulum L. Gebüsche ziemlich häufig. — bulbosum L. Feuchte Orte im Satwinter Walde. 7 - 6* 84 Chaerophyllum aromaticum L. Fast an allen Wegen; vom August an die häufigste Umbellifere. Conium maculatum L. Aecker, Wege ziemlich häufig. Pleurospermum austriacum Hofm. Auf dem Schlossberge bei Alt-Christburg. Hedera Helix L. In den Wäldern häufig. (Exemplare aus dem Walde in meinen Garten gepflanzt, blühten nach etwa 10—12 Jahren). Cornus sanguinea L. Im Kl. Stanauer Grunde. Viscum album L. Auf Linden- und Obstbäumen. Adoxa Moschatellina L. Kl. Stanauer Grund, Pflanzengarten. Sambucus nigra L. Zwischen Gebüschen, Wälder vereinzelt. Viburnum Opulus L. Gebüsch, Schluchten ziemlich häufig. Lonicera Xylosteum L. Ebenso. Asperula odorata L. In den Wäldern sehr häufig. Galium Aparine L. Überall sehr häufig. — uliginosum L. Torfwiesen häufig. — palustre L. An Gräben, Sümpfe sehr häufig. — boreale L. In den Wäldern ziemlich häufig. — verum L. Wege, Triften häufig. — Mollugo L. Überall sehr häufig. — aristatum L. In den Wäldern häufig. Valeriana offeinalis L. Gebüsch, Wiesen häufig. — sambucifolia Mich. Kl. Stanauer Grund. — dioica L. Im Bruch bei Bensee. Dipsacus silvestris Huds. Am Wege nach Proekelwitz. Knautia arvensis Coult. Raine, Triften häufig. — — b. integrifolia @. Meyer. Hasenberg. Suceisa pratensis Mnch. Im Sakrinter Walde. Scabiosa Columbaria b. ochroleuca L. Hasenberg. Eupatorium cannabinum L. In den Torfbrüchen ziemlich häufig. Tussilago Farfara L. Gemein. Petasites offieinalis Mnch. An wenig Stellen, aber an diesen in Menge. Bellis perennis L. Gemein. Erigeron canadensis L. Bergabhänge sehr häufig. — acer L. FEbendort häufig. Solidago Virga aurea L. Ebendort, Gebüsche sehr häufig. Inula Britanica L. Thriften, Grasplätze sehr häufig. Pulicaria vulgaris Gaertn. An der Dorfstrasse in Lichtfelde. Xanthium strumarium L. Schuttstelle in der Georgenstrasse. Bidens tripartitus L. Ackerland, Brüche sehr häufig. — cernuus L. Ebenso. — — minimus L. Auf dem Coelmer Torfbruch. Filago arvensis Fr. Sandige Aecker, Sandstellen sehr häufig. — minima Fr. Brachäcker, sandige Aecker häufig. 5 85 Gnaphalium silvaticum L. Hasenberg, Triften häufig. — uliginosum L. Feuchte Stellen auf den Aeckern häufig. — dioieum L. Überall sehr häufig. Helichrysum arenarium D. C. Auf leichtem Boden häufig. Artemisia Absinthium L. | — campestris L. Wege, Raine, Triften sehr häufig. — vulgaris L. Achillea Millefolium L. Gemein. Anthemis tinctoria L. Bergabhänge, Wege häufig. — arvensis L. Accker, Wege sehr häufig. — Cotula L. Auf dem Schlossberge in der Stadt. Matricaria Chamomilla L. — inodora L. Tanacetum vulgare L. An Rainen, auf Triften häufig. Chrysanthemum segetum L. Vereinzelt zwischen Getreide. Leucanthemum vulgare Lmk. Tiriften, Gebüsch sehr häufig. Senecio palustris D. ©. Torfbrüche vereinzelt. — vulgaris L. Gemein. — silvatieus L. In den Wäldern häufig. — vernalis W. K. Gemein. — Jacobaea L. Raine, Triften, Wege häufig. — erraticus Huds. Wiese in den Rossgärten. — saracenicus L. Am Sorgeufer, an den Standorten in Menge. Cirsium lanceolatum Scop. Wege, Triften häufig. Aecker, Wege, Triften sehr häufig. — palustre Scop. Wiesen, feuchte Orte häufig. — oleraceum Scop. Fast auf allen Wiesen sehr häufig. _ = b. amarantinum Lang. Auf einer Stelle der Fleischerwiesen. -— arvense Scop. Aecker, Gebüsch, Wege sehr häufig. Carduus acanthoides L. Wege, Raine häufig. — - crispus L. Gartenland, Wiesen, Gebüsch häufig. Onopordon Acantnum L. DBergabhänge, Wege häufig. Lappa ofieinalis AU. | — minor D.C. | — tomentosa Lmk. Ebendort sehr häufig. Carlina vulgaris L. Hasenberg, Schluchten ziemlich häufig. Serratula tinctoria L. Im Sakrinter Walde. Centaurea Jacea L. Überall sehr häufig. — austriaca Willd. Im Sakrinter Walde. — Cyanus L. Gemein. — scabiosa L. Wege, Raine häufig. — maculosa Lmk. Bei der Menther Mühle, auf dem Wege im Proekel- witzer Walde. Lampsana communis L. Ackerland, Gebüsche häufig. ] An allen Wesen häufie. oO oO 36 Cichorium Intybus L. An allen Wegen sehr häufig. Leontodon autumnalis L. Tiriften, Raine sehr häufig. — hastilis L. a. hispidus L. Hasenberg, Kl. Stanau. _ _ b. hastilis L. Proekelwitzer Wald. Pieris. hieracioides L. Feldwege, Schluchten häufig. Tragopogon pratensis L. Wiesen, Wege häufig. Scorzonera humilis L. Beim Judenkirchhofe. Hypochoeris glabra L. Sandberge bei Fichtenthal. — radicata L. Triften vereinzelt. Achyrophorus maculatus Scop. Liebwalder Schlucht, Abhänge vereinzelt. Taraxacum offieinale. Gemein. Lactuca Scariola L. Feldwege ziemlich häufig. — muralis Less. Wälder ziemlich häufig. Sonchus oleraceus L. Aecker, Feldwege sehr häufig. — asper All. Aecker häufig. — arvensis L. Aecker, Wiesen sehr häufig. —_ — maritimus L. Vereinzelt auf den Fleischerwiesen. Grepis teetorum L. Feldwege, Sandberge sehr häufig. — paludosa Mnch. Wiese im Finkensteiner Walde. Hieracium Pilosella L. Sandberge sehr häufig. — Auricula L. Hasenberg, Triften ziemlich häufig. — praealtum Dill. Auf dem Hasenberge. — = c. Bauhini Bess. Auf dem Hasenberge. Ilieracium pratense Tausch. Wiese bei Proekelwitz. — murorüm L. Wälder häufig. — vulgatum Fr. Ebenso. — boreale Fr. Im Schlangengrunde. — umbellatum L. Tiriften, Gebüsch sehr häufig. —— = linarüfolium @G. Mey. — — ecronopifolium Bernh. Jasione montana L. Sandfelder, Raine häufig. Phyteuma spicatum L. In den Wäldern vereinzelt. Campanula rotundifolia L. Raine, Triften häufig. — rapunculoides L. Feldwege häufig. — Trachelium L. Gebüsch ziemlich häufig. — latifolia L. In der Prothainer Schlucht. —- patula L. Wiesen, Gebüsch häufig. — persicifolia L. Schluchten, Gebüsch ziemlich häufig. — LCervicaria L. Sakrinter Wald vereinzelt. — glomerata L. Wege, Hasenberg sehr häufig. Vaccinium Myrtillus L. Wälder gemein. — uliginosum L. Wälder ziemlich häufig. — Vitis idaea L. Wälder häufig. 10 Sandberge bei Fichtenthal. 87 Vaccinium Oxycoccos L. Torfsümpfe in den Wäldern ziemlich häufig. Andromeda polifolia. Bruch bei Mathildenhof, Olschock und Proekelwitz. Calluna vulgaris. Gemein. Ledum palustre. In Waldsümpfen häufig. Pyrola chlorantha Sw. Schlossberg bei Altchristburg. -— rotundifola L. In den Wäldern ziemlich häufig. ig Km | In den Wäldern vereinzelt. — uniflora L. Ramaschia secunda Grcke. Im Finkensteiner Walde. Chimophila umbellata Nutt. Altchristburger Wald selten. Monotropa hypopitys L. Proekelwitzer- und Coelmer Wald. Fraxinus excelsiovr L. Vereinzelt in den Wäldern. Vincetoxicum offieinale Mnch. Fichtenthal, Kl. Stanau. Vinca minor L. In der Knicke und dem Koexter Grunde. Menyanthes trifoliata L. Sumpfige Wiesen häufig. Gentiana eruciata L. Hasenberg sehr selten. Erythraea Centaurium Pers. Grasplätze, Triften ziemlich häufig. Convolvulus sepium L. Hecken und Gebüsche bei der Georgenstr. — arvensis L. Ueberall sehr häufiz. Cuscuta europeea L. Im Kl. Stanauer Grunde an Hopfen und Büsche. — Epithymum L. Am Rande einer Schonung in Jankendorf. — Epilinum Weihe. Auf einem Leinfelde bei Altstadt. Asperugo procumbens L. Schuttstellen ziemlich häufig. Lappula Myosotis Mnch. Wege, Bergabhänge häufig. Uynog ossum offieinale L. Gebüsch, Rainen ziemlich häusig. Anchusa offcinalis L. Wege, Bergabhänge häufig. — arvensis M. B. Zwischen Getreide, Aecker häufig. Symphytum offieinale L. Gräben, nasse Wiesen häufig. Echium vulgare L. Gemein. Pulmonaria offeinalis L. Gebüsch, Schluchten häufig. — azurea Bess. Wald beı der Forstmühle. Lithospermum offieinale L. Hügel, Gebüsch ziemlich häufig. — arvense L. Gemein. Myosotis palustris Rth. An Gräben sehr häufig. — caespitosa Schultz. Feuchte Wiesen ziemlich häufig. — strieta Lk. Sandboden, Hasenberg sehr häufig. — stilvatica Hfm. In den Wäldern ziemlich häufig. — Juspida Schldl. Brachäcker, Schonung häufig. — intermedia Lk. Brachäcker, Schonung häufig. — sparsiflora Mik. Gebüsch an der Sorge, Sakrinter Wald. Solanum nigrum L. Ackerland, Wege häufig, _ — tulg. chlorocarpum A. Br. Acker in der Georgenstrasse. — Dulcamara L. Gebüsch ziemlich häufig. 11 88 Hyoscyamus niger L. Sehr häufig. Datura Stramonium L. Ackerland, Schuttstellen ziemlich häufig. Verbascum Thapsus L. Hasenberg selten. — thapsiforme Schrad. Berge, Triften sehr häufig. — nigro-thapsiforme Wirtg. Brachacker bei Coellmen. — nigrum L. Gebüsch, Abhänge häufig. -— — bracteatum @. Mey. Bei Schönwiese. — Thapso-nigrum Wirtg. Brachäcker bei Collmen. Scrophularia nodosa L. An feuchten Orten häufig. — Ehrharti Stevens. Fbendort ziemlich häufig. Linaria vulgaris Mill. Wege, Triften sehr häufig. Digitalis ambigua Murr. Bei Vogtenthal, Blumenauer Schlucht. Veronica scutellata L. Feuchte Orte ziemlich häufig. — Anagallis L. — Beccabunga L. | — Chamaedrys L. Triften, Gebüsch sehr häufig. — offieinalis L. Im den Wäldern ziemlich häufig. — latifolia L. Abhänge der Berge, Gebüsch häufig. — longijolia L. Bei Kl. Stanau. — serpyllifolia L. Feuchte Stellen, Gebüsch sehr häufig. — arvensis L. Brachäcker häufig. — verna L. Sandige Aecker, ziemlich häufig. — triphyllos L. Zwischen Saaten häufig. — agrestis L. Ebenso. — polita Fr. Brachäcker zerstreut. — hederifolia L. Unter Winterung sehr häufig. Melampyrum arvense L. Aecker, Hasenberg häufig. — nemorosum L. In den Wäldern häufig. — pratense L. An den Waldrändern ziemlich häufig. Pedieularis palustris L. Fleischerwiesen zerstreut. — Sceptrum Carolinum L. Sumpfwiesen bei Badeln. Alectorolophus major Rehb. Wiesen, Triften häufig. Euphrasia offieinalis L. Ueberall sehr häufig. — 0Odontites L. Brachäcker, Triften sehr häufig. Lathraca Squamaria L. In den Laubwäldern nicht selten. Mentha silvestris L. Am Sorgeufer in Menge. — aquatica L. Am Sorgeufer, Gräben häufig. — gentilis L. Ebendort ziemlich häufig. — arvensis L. Ebendort sehr häufig. Lycopus europaeus L. Gräben, feuchte Orte häufig. Origanum vulgare L. Hasenberg, Raine häufig. Thymus Serpyllum L. Überall sehr häufig. — — b) angustifolius Pers. Berge bei Fichtenthal. 12 Gräben häufig. 3) Calamintha acinos Claire. Hügel, Wege ziemlich häufig. Clinopodium vulgare L. Wälder, Berge ziemlich häufig. Nepeta Cataria L. Vereinzelt an Zäunen und Hecken. Glechoma hederacea L. Gemein. Lamium amplexicaule L. Avcker häufig. — intermedium fr. In der Feldstrasse sehr selten. — maculatum L. Gebüsch sehr häufig. — purpureum L. Ackerland ziemlich häufig. — album L. Gemein. Galeobdolon lıteum Huds. Gebüsch häufig. Galeopsis Ladanum L. Aecker, Hasenberg häufig. — Tetrahit L. Wege, Aecher Gebüsch häufig. — versicolor Curt. Im Getreide, Gebüsch häufig. — pubescens Bess. Wege, Aecker ziemlich häufig. Stachys silvatica L. Wälder ziemlich häufig. — palustris L. Gräben, Wiesen sehr häufig. — annua L. An der Chaussee vereinzelt. — reeta EL. Kl]. Stanauer Grund. Betonica offieinalis L. Wälder ziemlieh häufig. Ballota nigra L. a) ruderalis Sw. Fr. Gemein. — — b) borealis Schweig. Schlossberg in der Stadt. Leonurus Cardiaca L. Schuttstellen, Schlossberg häufig. Scutellaria galerieulata L. Sümpfe, Brüche häufig. Prunella vulgaris L. Wiesen, Triften, Gebüsch sehr hänfig. Ajuga reptans L. Ebenso. — genevensis L. Gebüsch häufig. Verbena offieinalis L. Schlossberg in der Stadt sehr selten. Utricularia vulgaris L. Torfbruch beim Judenkirchhofe. — minor L. Torfbruch bei Coellmen. Trientalis europaea L. In den Wäldern ziemlich häufig. Lysimachia thyrsiflora L. Sümpfe vereinzelt. — vulgaris L. Gräben, Sümpfe häufig. — Nummularia L. Auf feuchtem Boden sehr häufig. Anagallis arvensis L. Brachäcker häufig. Primula offieinalis Jacg. Sehr häufig. Hottonia palustris L. In Gräben häufig. Armeria vulgaris Willd. Triften, Raine ziemlich häufig. Plantago major L. — media L. Wege, Triften, Raine schr häufig. — lanceolata L. | Amarantus retrofleeus L. Schlossberg in der Stadt. Chenopodium hybridum L. Kartoffeläcker, Schuttstellen ziemlich häufig. — urbicum L. Auf dem Schlossberge vereinzelt, ziemlich häufig. 13 90 Shenopodium album I, Gemein. — ypolypspermum L. Gartenland, Waldwege ziemlich häufig. u — 5) acutifolium Kit. In den Rossgärten, — rubrum L. Hasenberg, Wege ziemlich häufig. — glaucum L. Feuchte Orte, Hasenberg häufig. Atriplex hortense L. Auf Aeckern in der Nähe der Sorge sehr vereinzelt — . patulun L. Gartenland, Schuttstellen häufig. : — hastatum L. Feldwege ziemlich häufig. — roseum L. Schlossberg in der Stadt, Dorfstrasse in Posilge. Rumex maritimus L. In Brüchen, Sümpfen häufig. — conglomeratus Murr. Bruch am Hasenberge. — obtusifolius L. Feuchte Wiesen häufig. — crispus L. Wege, Wiesen, Acker schr häufig. — Hiydrolapathum Huds. Am Sorgeufer ziemlich häufig. — sanguineus L. In den Wäldern ziemlich häufig. — JAcetosa L. Gemein. — Acetosella L. Gemein. Polygonum Bistorta L. Wiesen ziemlich häulig. — camphibium L. a) natans. Gräben häufig. — lapathifolium L. Gräben, feuchte Orte sehr häufig. — Persicaria L. Ebendort häufig. — mite Schrank. Feuchte Wiese am Hasenberg. —: avieulare L. Acker- und Gartenland sehr häufig. — (Convolvulus L. Brachäcker, Hasenberg sehr häufig. — dumetorum L. Gebüsch ziemlich häufig. Daphne Mezereum L. Wälder ziemlich häufig. Thesium ebracteatum Hayn. Bei Fichtenthal und am Rande einer Schonung bei der Forstmühle. Aristolochia Clematitis L. Verwildert bei Pachollen. Asarum europaeum L. Wälder häufig. Tithymalus helioscopius Scop. Ackerland häufig. — Esula Scop. Am Pacholler Wege. — Peplus Gaertn. Garteuland häufig. Mercurialis perennis L. Laubwälder ziemlich häufig. Urtica urens L. Sehr häufig. — dioica L. Gemein. Cannabis sativa L. An Wegen und Rainen schr häufig. Humulus Lupulus L. Im Gebüch häufig. or a | Vereinzelt in den Wäldern. Fagus sileatica L. Waldtheile bildend. Quercus Robur L. sp. pl. Wald bildend. — sessiliflora Sm. Mehr vereinzelt im Walde. 14 Betula alba L. Waldtheile bildend. — pubescens Ehrh. Bruch im Proekelwitzer Walde. — humilis Schrk. Fleischerwiesen. Alnus glutinosa Gaertn. Waldtheile bildend. — incana D. C. Vereinzelt im Proekelwitzer Walde. Corylus Avellana L. Wälder sehr häufig. Carpinus Betulus L. Waldtheile bildend. Salixw pentandra L. Bruch bei Coellmen und bei Mathildenhof. — fragilis L. An allen Wegen. — alba L. Weg nach Neukrug. — amygdalina L. An der Sorge bei Altstadt. — daphnoides Vill. In Baumgart und Kl. Stanau, wahrscheinlich vor längerer Zeit dort angepflanzt. — purpurea L. Sorgeufer häufig. — rubra Huds. Sorgeufer vereinzelt. — viminalis L. Anmı Bache in der Feldstrasse. — aurita x purpurea A. Sch. Bruch bei Coellmen. — aurita x nigricans A. Sch. Fleischerwiese. — longifolia Host. Am Sorgeufer im Prökelwitzer Walde. — Caprea L. Gebüsch am Sorgeufer. — cinerea L. An Gräben unfern des Pflanzgrabens. — aurita L. Wiese an der Sorge beim Hasenberge. — repens L. Torfbrüche, Fleischerwiese häufig. — rosmarinifolia L. Cöllmer Bruch, Fleischerwiese. Populus alba L. Am Sorgeufer hin und wieder. — tremula L. In Kl. Stanau, Wälder häufig. — nigra L. An den Wegen angepflanzt. Elodea canadensis R. et Mich. In der Sorge bei Brodsende. Stratiotes aloides L. Gräben bei Danielsruh bei Pr. Mark. Hydrocharis Morsus ranae L. Gräben sehr häufig. Alisma Plantage L. Gräben häufig. Sagittaria sagittifolia L. Gräben, ziemlich häufig. Butomus umbellatus L. Gräben ziemlich häufig. Triglochin palustre L. Wiesen an der Sorge ziemlich häufig. Potamogeton natans L. Bruch bei Fichtenthal. — gramineus L. Ebendort. — crispus L. In den Brüchen ziemlich häufig. — obtusifolius M. und K. Bruch bei Fichtenthal. — pusillus L. Gräben bei Brodsende. — pectinatus L. Im Sorgefluss häufig. Zannichellia palustris L. Teich an der Schneidemühle in Pachollen. Lemna trisulca L. Häufig / — polyrrhiza L. Ziemlich häufig | De an 15 Lemna minor L. Sehr häufig Typha latifolia L. Häufig Sparganium ramesum Huds. Gräben, Torfbrüchen häüfig. — simplex Huds. Bruch bei Fichtenthal. Calla palustris L. Waldsümpfe, Teiche häufig. Acorus Calamus L. An der Sorge, Gräben sehr häufig. Örchis Morio L. Am Hasenberge. — mascula L. Im der Schlucht bei Kösten. — maculata L. Schlossberg bei Alt-Christburg. — latifolia L. Schlucht am Wege nach Neukrug. — tncarnata L. Wiesen. Platanthera bifolia Rehb. Im Sakrinter Walde. Epipaetis palustris Crntz. Fleischerwiese, Wiese bei Badeln. Listera ovata R. Br. Sakrinter Wald, Knicke. Neottia Nidus avis Rich. In den Wäldern vereinzelt. @Goodyera repens R Br. An je einer Stelle des Proekelwitzer- und Coellmer Waldes. Iris Pseud-Acorus L. Gräben, Sümpfe häufig. Gagea pratensis Schult. Berge am Judenkirchhofe — minima Schult. Im Kl. Stanauer Grunde. — Tutea Schult. Feldwege, Gebüsch häufig. Lilium Martagon L. Im Finkensteiner Walde. Anthericum ramosum L. Berge bei Fichtenthal. Ornithogalum nutans L. Auf den Rasenplätzen im Proekelwitzer Park. Alltum vineale L. Zwischen Getreide vereinzelt. — oleraceum L. Wiesen und an einigen Feldwegen nicht seiten. Paris quadrifolia L. Im Sakrinter Walde ziemlich häufig. Polygonatum offeinale All. Vereinzelt — maultijlorum All. Ziemlich häufig | Gonvallaria majalis L. Wäldern häufig. Majanthemum bifolium Schmidt. In den Wäldern häufig. Juncus conglomeratus L. Ziemlich häufig — efusus L. Häufig — glaucus Ehrh. Häufig — artieulatus L. Sehr häufig — alpinus Vill. Torfbruch in Coellmen. — compressus Jacq. Feuchte Orte, sehr häufig. — bufonius L. Ebenso. Luzula pilosa Willd. Wälder, häufige. — campestris D. C. Triften, Waldwege sehr häufig. — — 5. multijlora Lej. Torfwiesen zerstreut. -— sudetica Presl. Schlossberg bei Alt-Christbure. Ileleocharis palustris R. Br. Feuchte Wiesen, Gräben sehr häufig. — unialrmis Lk, Sumpf an der Chaussee. 16 | in stehenden Gewässern. in Laubwäldern. auf feuchten Wiesen, Brüchen. 95 Heleocharis acieularis R. Br. Bruch bei Fichtenthal. Seirpus silwaticus L. Sümpfe, Gräben am Sorgeufer häufig. — radicans Schk. An einigen Stellen des Sorgeufer. — compressus Pers. Sumpfwiese am Hasenberge. Eriophorum vaginatum L. Torfsümpfe sehr häufig. — polystachyum L. spec. plant. Torfwiesen häufig. Carex disticha Huds. Feuente Wiesen häufig. — vulpina L. An Gräben sehr häufig. — muricata L. Wiesen, Wälder häufig. — — b. virens Lmk. Ebenso ziemlich häufig. — teretiuscula @ood. Wiesen am Hasenberge. — paniculata L. Bruch am Hasenberge. — paradowa Willd. Fleischerwiese. — remota L. Sümpfe im Sakrinter Walde, ziemlich häufig. — echinata Murr. Bruch am Hasenberee. — leporina L. Wiesen häufig. — elongata L. Sumpf bei der Eichenlaube. — canescens x remota Dr. A. Schultz. Sumpf im Sakrinter Walde. — strieta Good. Bruch bei Fichtenthal. — dGoodenonghii Gay. Sumpfwiesen, Waldsümpfe häufie. — acuta L, Feuchte Wiesen, Sümpfe häufig. — limosa L. Torfbruch bei Coellmen. — ptlulifera L. Bei Armuth. — montana L. In einer Schonung bei der Forstmühle. — ericetorum Poll. Berge bei Fichtenthal. — verna Vill. Tbendort. — digitata L. In den Wäldern ziemlich häufig. — panicea L. Feuchte Wiesen häufig. — pallescens L. Schlossberg Kl. Stanau, ziemlich häufig. — flava L. Bruch bei Coellmen, bei Badeln. — silvatica Huds. Sakrinter Wald, Schlangengrund. — Pseudo-Cyperus L. Fleischerwiesen. — rostrata With. Bruch am Hasenberge. — voesicaria L. Sumpf im Sakrinter Walde. — acutiformis Ehrh. Gräben in Rossgärten häufig. u — b. Kochiana D. ©. Fleischerwiese. — riparia Curt. Sümpfe, Fleischerwiese häufig. — dhirta L. Feuchte Wiesen, auch auf einem sandigen Wege im Proekel- witzer Walde häufig. Panicum filiforme Grcke. Sandboden nicht selten. — Crus galli L. Kartoffeläcker, lästiges Unkraut. Setaria viridis P. B. Ebendort sehr häufig. Phalaris arundinacea L. Am Sorgeufer, nasse Wiesen häufig. 17 94 Hierochloa odorata Whlnbg. Grabenkante bei Thiergart. — australis R. w. Schult. Wald bei der Forstmühle. Anthoxanthum odoratum L. Ueberall gemein. Alopecurus pratensis L. Wiesen gemein. — arundinaceus Poir. Vereinzelt auf.Wiesen. — geniculatus L. Wiesen an der Sorge häufig. — fulvus Sm. Wiesen an der Haidemühle. Phleum Boehmeri Wibel. Hasenberg, bei Kl. Stanau. — pratense L. Wiesen gemein. — — b. nodosum L. Berge am Hohlwege. Agrostis vulgaris With. Ueberall gemein. — — 5. stolonifera Meyer. Hasenberg. — alba L. Wiesen, Feldwege häufig. — — b. gigantea Gaud. Graben in der Georgenstrasse. — canina L. Feuchte Wiesen, Kl. Stanauer Grund. Apera Spica venti P. B. Wege, Aecker sehr häufig. Calamagrostis lanceolata Rth. Bruch bei Mathildenhof und Kerschitten. — epigeios Rth. Sandboden sehr häufig. — neglecta Fr. Bruch bei Mathildenhof. — arundinacea Rth. Wälder, Schlucht bei Blumenau ziemlich häufig. Milium efusum L. Wälder ziemlich häufig. Phragmites communis Trin. Sorgeufer, Gräben gemein. Koeleria eristata Pers. Wald bei der Forstmühle, ziemlich häufig. Aira caespitosa L. Wiesen sehr häufig. — flexuosa L. Wald bei der Forstmühle. Weingaertneria canescens Bernh. Sandberge sehr häufig. Holcus lanatus L. Wiesen sehr häufig. — mollis L. Wiese beim Judenkirchhofe und im Stangenberger Walde. Arrhenatherum elatius M. w. Koch. Pflanzengarten, Rossgärten. Avena sativa L. Im Grossen gebaut. — orientalis Schreb. Ebenso, auch unter Avena sativa. — strigosa Schreb. Unter Avena sativa. — fatua L. Ebenso, oft in ziemlicher Menge. — — b. glabrata Peterm. Ebenso, vereinzelt. — hybrida Peterm. Ebenso, sehr selten. — pubescens Huds. Wiesen, Triften häufig. — jlavescens L. Auf meiner Wiese, selten. Sieglingia decumbens: Bernh. Hasenberg, Stangenberger Wald. Melica nutans L. Wälder ziemlich häufig. Briza media L. Wiesen häufig. Poa annua L. Gemein. — nemoralis L. Wälder häufig. — serotina Ehrh. Bruch im Teschendorfer Walde. 18 95 Poa Chaixi Vill. b. remota Koch. Waldwiese in der Knicke. — trivialis L. Gemein. — pratensis L. Auf allen Wiesen, gemein. —_ _ b. angustifolia L. Auf der Klostermauer. — compressa L. Berge am Hohlwege, Weg zu den Rossgärten. Glyceria aquatica Whlnbg. Am Sorgeufer häufig. — fJuitans R. Br. Gräben, nasse Orte häufig. — plicata Fr. Ebenso. Catabrosa aquatica P. B. Gräben, Sümpfe ziemlich häufig. Molinia coerulea Mnch. Torfwiese bei Coellmen. Dactylis glomerata L. Feldwege, Wiesen sehr häufig. Cynosurus eristatus L. Triften, Wiesen häufig. Festuca ovina L. a. vulgaris Koch. Berge bei Fichtenthal häufig. — _ d. duriuscula L. sp. pl. Wald bei der Forstmühle. — duriuscula L. syst. nat. Pflanzgarten im Proekelwitzer Walde. — rubra L. Waldränder, Schlossberg in der Stadt sehr häufig. — gigantea Vill. Waldsümpfe häufig. — arundinacea Schreb. Graben am Proekelwitzer Wege sehr selten. — elatior L. Ueberall sehr häufig. — _ b. pseudololacea Fr. Vereinzelt an Feldwegen. Brachypodium silvaticum R. w. Schult. Schattige Wälder nicht selten. — pinnatum P. B. Hasenberg, Feldwege, Kl. Stanau ziemlich häufig. Bromus secalinus L. Unter Getreide häufig. — racemosus L. Feldweg nach Kl. Stanau. — mollis L. Gemein. — arvensis L. Weg nach den Rossgärten vereinzelt. — asper Murr. Schlucht in Prothaineu. — inermis Leys. Bei Kl. Stanau und bei der Mühle in Menthen. — sterilis L. Am Pacholler Wege. — teetorum L. Triften, Wege sehr häufig. Triticum vulgare Vill. Im Grossen gebaut. — repens L. Gemein. — .— b. caesium Presl. Auf der Klostermauer. — caninum L. Im Kl. Stanauer Grunde. Secale cereale L. Im Grossen gebaut. Elymus arenarius L. Sandberge bei Kl. Waplitz. Hordeum vulgare L. Im Grossen gebaut. — hewastichon L. Ebenso, auch unter H. vulgare. —- distichum L. Ebenso. — murinum L. An der Klostermauer, Schuttstellen sehr häufig. Lolium perenne L. Gemein. — italicum A. Br. Wiesen bei Köxten und bei Lichtfelde. — temulentum L. Unter Getreide. 19 en Lolium remotum Schrnk. Unter Lein bei Proekelwitz, Juniperus communis L. Sehr häufig in den Wäldern. Pinus silvestris L. Wälder bildend. — Strobus L. In Schonungen des Proekelwitzer Waldes angepflanzt. Picea excelsa Lk. Häufig in den Wäldern. Larix decidua Mill. In Schonungen des Proekelwitzer Waldes angepflanzt. Die Verbascum-Bastarde habe ich nur in dem einen Jahre gefunden, später nicht wieder, da das Ackerstück, auf welchem sie wuchsen, zum Getreidebau genommen wurde. Cryptogamen. Equwisetum arvense L. Aecker gemein. — maximum Lmk. Waldsümpfe häufig. — silvaticum L. Im Sakrinter Walde. — palustre L. Sumpfwiesen häufig. — limosum L. An feuchten Feldraimen ziemlich häufig. — hiemale L. Hasenberg. Lyecopodium annotinum L. Wald bei der Forstmühle. — clavatum L. Wälder nicht selten. Botrychium Lunaria Sw. Im Jahre 1877 auf einem Sandberge beim Juden- kirchhofe gefunden, später nicht wieder. Polypodium vulgare. In den Wäldern ziemlich häufig. Polystichum Thelypteris Rth. Wald bei Buchwalde. — filww mas Rth. In den Wäldern häufig. — cristatum Rth. Bruch bei Mathildenhof, beim Schlossberge. — spinulosum D. C. Im Proekelwitzer Walde, bei Mathildenhof. Cystopteris fragtilis Bernh. Am Schlossberge bei Altchristburg. Asplenium Frliv femina Bernh. Im Sakrinter Walde. Pteris aquilina L. Im den Wäldern gemein. 20 97 Beschreibung forst-, garten- und landwirthschaftlichen Feinde und Freunde unter den Insekten vol Ü. G@. A. Brischke, Hauptlehrer a. D. Langfuhr. In der ersten Versammlung des Westpreussischen botanisch-zoologischen Vereins zu Danzig am 11. Juni 1878 wurde ich beauftragt, eine Collection von Präparaten der forst-, garten- und landwirthschaftlichen Feinde und Freunde unter den Insecten, soweit diese in Westpreussen vorkommen, anzufertigen und eine möglichst eingehende Beschreibung derselben zu liefern. — Die Präparate sind fertig und im Locale des Westpreussischen Provinzial-Museums zu Danzig aufgestellt. Diese Präparate machen eine eingehende Beschreibung jedes einzeluen Insecetes überflüssig, da sie viel besser und sicherer jedem Beschauer das Inseet in seinen verschiedenen Stadien vor Augen führen. Schüler und Erwachsene, besonders Forstleute, Gärtner und Landwirthe, welche ihre Feinde und Freunde aus der Insectenwelt kennen lernen wollen, werden das leicht an den Präparaten können. Aber um Beschädigungen der Nutzpflanzen zu ver- hindern oder zu beschränken, ist es nöthig, die Naturgeschichte jeder Art, die Art und Weise ihrer Zerstörung der Pflanzen und die Vorbeugungs- und Ver- tilgungsmittel, soweit es deren giebt, kennen zu lernen. Daher enthalten die folgenden Seiten eine kurze, diese Gesichtspunkte berücksichtigende Beschreibung der nach den Nahrungspflanzen geordneten schädlichen Insecten, denen dann noch die nützlichen folgen. Die schädlichen Insecten. 1. Des Waldes. Unter den Nadelbäumen ist es besonders die Kiefer oder Föhre (Pinus silvestris), welche von Inseeten angegriffen wird. Schon die Sämlinge werden oft von den Larven des Maikäfers (Melolontha vulgaris), die unter dem Namen „Engerlinge‘ bekannt sind, getödtet, indem sie die Jungen Wurzeln abnagen. Dasselbe thun auch die Raupen der Saateule (Agrotis segetum) und, die Maul- - 7 98 wurfsgrille oder Werre (@ryllotalpa vulgaris). Bemerkt man kranke oder abgestorbene Pflänzchen, dann entferne man sie und suche in der Erde sorg- fältig nach den Uebelthätern. Die Engerlinge und Raupen findet man leicht, weil sie gewöhnlich am Tage die Stelle, wo sie frassen, wenig ändern. Die Werren dagegen graben etwa fingerdicke Gänge unter der Oberfläche, ähnlich wie der Maulwurf. Das aus Erde zusammengeleimte, etwa wallnussgrosse Nest mit den hirsekorngrossen Eiern und ameisenähnlichen Jungen liegt aber tiefer, ungefähr '/;, Fuss unter der Oberfläche. Der Maulwurf und die Spitzmaus gehen allen 3 Feinden unter der Erde nach. Auch die Saatkrähe holt sie aus ihren Verstecken. Die jungen, vier- und mehrjährigen Kieferpflanzen werden durch den Pisso- des notatus, einen kleinen Rüsselkäfer getödtet, indem er seine Eier unter den Quirl legt, aus welchen dann die fusslosen Larven kriechen, sich in das Holz fressen und dadurch die Pflanzen zum Absterben bringen. Solche Pflanzen müssen entfernt werden und zwar zeitig, etwa bis Juni, ehe die Käfer ausge- bildet sind. Die Kulturen werden ferner heimgesucht von dem Kiefertriebwickler (Retinia Buoliana) einem kleinen Nachtfalter, der die Eier in die Gipfelknospen ablegt, aus welchen die Räupchen kriechen und die Knospe ausfressen, die dann im Frühjahre mit Harz verklebt ist. Die Knospe wächst zwar noch zum Maitriebe aus, krümmt sich aber seitwärts um, fällt ab, oder wächst weiter, aber nicht gerade, sondern mit einem Knie. Der Harzwickler (Retinia resinana), ebenfalls ein kleiner, graver Nacht- falter, legt seine Eier unter den Quirl, die auskriechende Raupe frisst sich in den Zweig und verursacht hiedurch eine Harzergiessung, welche eine fast pflaumengrosse Galle bildet, in welcher die Raupe zwei Jahre lebt. Der Mai- trieb geht verloren. Zeitiges Ausbrechen der befallenen Stellen (auch bei der vorigen Art), noch ehe der Falter ausfliegt, ist zu empfehlen. Das Pflanzen der Kiefer auf passendem Boden, um kräftige Stämmchen zu erzielen, ist das sicherste Vorbeugungsmittel. Der grosse braune Rüsselkäfer (Hylobius pini) mit schrägen gelben Fleckenreihen auf den Flügeldeckeln bohrt im Mai oder Juni mit seinem starken Rüssel die Zweige oft bis auf den Splint an, verursacht dadurch Harzausfluss und Stocken der Säfte. Die Eier legt er in Stubben oder Wurzelstöcke, in welchen die fusslose, dicke Larve lebt und sich gewöhnlich im zweiten Jahre ihre Wiege bereitet, um Puppe und dann Käfer zu werden. Als Vorbauungs- mittel ist das Roden der Stöcke und Wurzeln zu empfehlen. Zur Vertilgung der Käfer legt man sogenannte Fangkloben aus. Der Käfer ist oft so häufig, dass man ihn nach Scheffeln misst. Den Schonungen und älteren Stangen wird oft der Frass der Larven der Kieferblattwespen (Lophyrus pini und rufus) schädlich. Sie fressen gesellig und sitzen oft klumpenweise an den Zweigen, die sie ganz entnadeln. Wenn sie erwachsen sind, gehen sie in den Sand oder in die Erde und fertigen hier > 99 ihre elliptischen Cocons, aus denen später die Wespen hervorkommen. Im Jahre 1859 frassen die Larven von Lophyrus pini auf der frischen Nehrung 50 bis 60 Morgen ganz kahl und es wurden 15 Scheffel Cocons gesammelt. 1878 entnadelten die Larven von L. rufus eine '/, Morgen grosse Kiefernschonung fast vollständig. Man sammle die Larven und Cocons und vernichte sie. Hierbei helfen auch Mäuse, Eichhörnchen, Laufkäfer und einige Vögel. Ichneu- monen und F liegen tödten auch viele Larven, indem sie ihre Eier in oder auf dieselben legen. Die alten Bäume haben ebenfalls mehrere Zerstörer. Zuerst den Kiefer- spinner (Lasiocampa pini). Die Eier werden von den trägen Weibchen haufen- weise auf die Rinde gelegt. Die Räupchen gehen sogleich an die Nadeln. Im Herbste begeben sie sich unter das Moos und liegen hier zusammengekrümmt bis zum Frühjahre, um nun ihren Frass fortzusetzen. Sie werden im Spät- herbste und im Frühjahre gesammelt, um sie zu vernichten und aus ihrer Häufigkeit einen Schluss auf bevorstehenden Frass ziehen zu können. Droht ein Frass, dann werden Theerringe um die Stämme gezogen, aul denen grosse und kleine Raupen kleben bleiben, ohne die Nadeln zu erreichen. Auch die Eier werden dann gesammelt und vernichtet. Die häufigen Parasiten der Raupen, als Anomalon eircumjlewxum, Meteorus bimaculatus und Mierogaster ordinarius tragen ebenfalls zur Verminderung der Raupen bei, auch einige Vögel, sowie der Igel, der Fuchs und das Wiesel sollen die Raupen vertilgen helfen. Die Spinner selbst werden Nachts von Eulen und Fledermäusen weggefangen. Sodann die Nonne (Psilura Monacha), welche sich durch Ueberfliegen aus einer Gegend in die andere verbreitet. So geschah es 1855 bis 1857 in den Regierungsbezirken Königsberg und Gumbinnen, wohin die Falter aus den Wäldern Polens und Russlands kamen und Tausende von Morgen des schönsten Kiefernwaldes vernichtet wurden. Auch zu uns kamen die Falter in grossen Massen, aber ohne bedeutenden Schaden zu verursachen, wahrschemlich hatten die Weibehen ihre Eier grösstentheils schon vorher gelegt. Diese werden nämlich in Häufchen unter lose Rindenschuppen geschoben. Die im nächsten Frühjahre auskriechenden Räupchen sind haarig, schwarz und bilden die soge- nannten Spiegel. Nach einigen Tagen zerstreuen sie sich, ziehen Fäden und erklettern die Bäume. Im Juli sind sie erwachsen und hängen später als Puppen an den Stämmen. Die Raupen fressen nicht nur Kiefern, sondern auch Fichten und Laubhölzer. Zu ihrer Vertilgung werden die Eier, die Spiegel, Raupen, Puppen und Spinner aufgesucht und getödtet. Einige Ichneumonen und Larven von Laufkäfern helfen mit. Der dritte Feind ist die Forleule (Panolis piniperda), welche 1867 in der Tucheler Haide ebenfalls Tausende von Morgen des schönsten Kiefernwaldes total kahl frass. Die hübsch gezeichnete, oft schon im März fliegende Eule legt die Eier an Kiefernadeln, die nackte Raupe bleibt auf dem Baume, bis sie zur Verwandlung reif ist. Nun geht sie ins Moos am Fusse der Stämme und wird zur Puppe, welche überwintert. Der Jchneumon nigritarius ist ein 3 7% 100 häufiger Parasit. Durch Anprällen an die Stämme sucht man die Raupen zum Herabfallen zu zwingen, die Puppen werden gesammelt, wobei die Vögel und Schweine eifrig Hilfe leisten. Weniger schädlich ist der Kiefer-Prozessionsspinner (Ütenocampa pinivora), der auf der Halbinsel Hela und auf der frischen Nehrung vorkommt. Der graue, dunkler bandirte Spinner legt die Eier an Kiefernadeln. Die über einen Zoll langen, gelb- oder bläulich-grauen, warzigen, schwarzköpfigen, lang- behaarten Raupen besitzen noch feine, kaum sichtbare Gifthaare (Ameisen- säure enthaltend), welche auf der Haut Blasen und schmerzhaftes Jucken ver- ursachen. Sie leben gesellig, sitzen in Zweiggabeln in faustgrossen Klumpen übereinander; wenn sie aber wandern, dann «riechen sie paarweise, jedes Paar unmittelbar hinter dem anderen, im Sande vorwärts, wählen einen Platz, den sie überspinnen; im Sande fertigt jede Raupe ein Gespinnst, in welches auch die Haare verwebt werden, und verpuppt sich. Der Spinner ersche’nt im nächsten Frühjahre. Auch der Kieferschwärmer (Sphin« pinastri) würde schädlich werden, wenn der /chneumon pisorius die Raupen weniger mit seinen Eiern bedächte. Die grosse, bunte, wit einem Horne versehene Raupe entnadelt die Kiefern und geht zur Verwandlung in die Erde oder unter das Moos, wo man die mit einer Rüsselscheide versehenen Puppen in Gesellschaft von denen der Panolis piniperda und des folgenden Spanners häufig findet. Der Schwärmer erscheint im Juni und Juli. Schädlicher wird an einzelnen Stellen die Raupe des Kieferspanner (Bupalus piniarius). Die Eier werden von den im Mai oder Juni fliegenden Weibehen an die Kiefernadeln gelegt, die 10füssigen, grünen, weissgestreiften Raupen fressen bis in den September und October auf den Bäumen, lassen sichı dann an einem Faden herab und verwandeln sich im Moose in die Puppe. Das Sammeln der Puppen ist das einzige Vertilgungsmittel, bei welchem Schweine und Drosseln eifrig mithelfen. Auch Ichneumonen, z. B. der Iehn. nigritarius stechen viele Raupen an. An kränkelnden, oder durch Raupenfrass entnadelten Stämmen finden sich unter der Rinde die zahlreichen, vielfach verschlungenen Gänge mehrerer Borken- und Markkäfer (Bostrichus und Hylesinus), von denen nur der bei uns häufige Kiefermarkkäfer (Hylesinus piniperda) genannt wird, dessen Lothgänge fast überall zu finden sind, wo man die Rinde vom Stamme trennt. Die kleinen, fusslosen, weissen Larven fressen in den Nebengängen und verwandeln sich hier auch in den schwarzen oder braunen Käfer, der durch ein selbst genagtes Flugloch entweicht, um an jüngeren Bäumen sich ins Mark einzubohren oder an die Kronen hoher Bäume zu fliegen und hier die Zweigspitzen ebenso zu behandeln, welche dann abbrechen und zur Erde fallen, wodurch der Baum oft ein tannenartiges Ansehen erhält; deshalb nennt man den Käfer auch Wald- gärtner. Der Stamm stirbt an diesem, von den Forstleuten Wurmtrockniss genannten, Käferlarvenfrasse vollständig ab, er muss gefällt und das Holz 4 101 für niedrigen Preis verkauft werden. Man sucht die Käfer durch sogenannte Fangbäume von gesunden Bäumen abzuhalten, denn auch diese können bei aus- gedehntem Frasse befallen werden. Die Spechte, Meisen, Ziegenmelker, Gold- hähnchen und andere Waldvögel, auch die Larven des Clerus formicarius und die Käfer selbst stellen den Borken- und Markkäfern nach. Unter der Borke fressen auch die weissen, fusslosen Larven des langhörnigen, grauen Zimmermannsbockes (Astinomus aedilis). Tiefer ins Holz hinein sehen in gebogenen Gängen die weissen, walzigen, mit 6 kurzen Brustfüssen und einem Schwanzstachel versehenen Larven der grossen Holzwespe (Sirex Juveneus), einer über zolllangen, stahlblauen, mit einem langen Lagebohrer ver- sehenen Wespe. Die Larven leben mehrere Jahre und oft erscheinen an schon verarbeiteten Brettern und Balken in Häusern aus grossen Fluglöchern diese Holzwespen. Ebenso hausen in schon verarbeiteten Balken und Pfosten die Larven des Hausbockes (Callidium bajulus), der an sonnigen Zäunen oft zu finden ist und dessen Fluglöcher von einer Biene (Osmia bicornis) als Nest benutzt werden, die sich als Verkündigerin des Frühlings beim ersten warmen Sonnenscheine zuerst von allen Insecten im Freien zeigt. Hier möge auch der kleinen Bohrer Erwähnung geschehen, welche unsere Tische, Stühle u. dgl. mit den kleinen runden Löchern versehen und beständig in denselben nagen. Die Käfer, welche aus diesen Larven entstehen, sind die Bohrkäfer (Anobium pertinaw und striatum), welche als Trotzkopf oder Todtenuhr bekannt sind. Eine kleine Schlupfwespe, der Spathius elavatus, der oft in den Zimmern um- herfliegt, versenkt seine Eier in die kleinen Larven der Bohrkäfer. An der Rothtanne (Abies excelsa) verursacht die Tannenlaus (Uhermes Abietis) in kränkelnden Schonungen Missbildungen der jungen Nadeln, welche in die Breite, statt in die Länge wachsen, anschwellen und einen Zapfen bilden, der einer kleinen Ananas ähnlich ist. Wenn das Insect die Nadelkammer ver- lässt, wird der Zapfen trocken und schwarz- Die Chermes-Arten haben eine geflügelte Generation, welche im Sommer ungeflügelte Weibchen erzeugt, die für das nächste Jahr wieder geflügelte Thiere hervorbringen. Das Ausbrechen der Zapfen ist das einzige Mittel, die Läuse zu beseitigen. Goldhähnchen und Meisen verzebren viele. Die Lärche (Adies Lariw) wird zuweilen mehr oder weniger von der Lärchen-Minirmotte (Coleophora laricella) bewohnt. Die sehr kleine graue Motte legt ihre Eier im Mai oder Juni an die Nadeln. Die Räupchen fressen sich in die Nadeln hinein, fertigen später aus diesen einen Sack, den sie mit sich herumtragen und sich in demselben vor der Winterkälte schützen. So sitzen sie in Rindenritzen u. dgl. bis zum Frühjahre. Wo die Lärchen mit andern Bäumen gemischt stehen, werden sie meistens verschont. Meisen, Goldhähnchen, Baumläufer und Spechtmeisen vertilgen sehr viele Räupchen. Unter den Laubbäumen wird die Eiche (Querceus pedunculata und sessiliflora) besonders in Maikäferjahren, welche bei uns jedes vierte Jahr und zwar in den Schaltjahren vorkommen, von den Maikäfern ihrer Blätter theilweise beraubt. B] 102 Die Käfer verzehren auch die Blätter anderer Waldbäume, und werden von andern Käfern, z. B. dem Julikäfer (Anomala Frischi) und dem Rosen- käfer (Phyllopertha horticola) darin unterstützt, aber die Eichen ziehen sie vor. Wir können über das Erscheinen des Maikäfers nicht klagen; denn wenn er bei uns zahlreicher als gewöhnlich erscheint, dann haben wir an den kleinen Säugethieren, an Vögeln, Laufkäfern u. s. w. Schutz genug, dürfen nur an trüben Tagen die Käfer von den Bäumen schütteln und den Hühnern vorlegen. Aber in südlicher gelegenen Orten Deutschlands ist das Erscheinen des Mai- käfers viel grossartiger und seine Vertilgung erfordert weit mehr Aufmerksamkeit. Der Fichenwickler (Tortriw viridana) tritt bei uns ebenfalls nicht so häufig auf, dass er als schädlich betrachtet werden könnte. Die schwarzgrüne taupe lebt in zusammengerollten Blättern und aus der schwarzen Puppe er- scheint der schön grüne Wickler. Der Eichenspringer (Orchestes Quercus) ein kleiner, gelbgrauer, springender Rüsselkäfer entsteht aus einer Larve, welche in den Blättern minirt, er selbst (durehlöchert die Blätter. Die Raupen der Tinea consociella spinnen mehrere Blätter an kränkelnden Eichenbüschen zusammen, skelettiren die Blätter und liefern in demselben Jahre die Motte. Im Spätsommer sieht man auf den Blättern junger Büsche weisse Stellen, welche von kleinen gelben Minirräupchen herrühren. Das zarte zwischen den Blatthäuten liegende Püppchen liefert dann im kommenden Jahre die kleine braungelbe Tischeria complanella. Die Buche (Fagus silvatica) wird zuweilen ihrer Blätter beraubt durch die schöne Bürstenraupe des Buchenspinners oder Rothschwanzes (Dasychira pudibunda). Die Raupe skelettirt in der Jugend die Blätter, später aber frisst sie dieselben ganz auf. Im Herbste spinnt sie ein mit Haaren vermischtes Cocon und liegt als Puppe in demselben bis zum kommenden Frühjahre. Der stahlblaue Automalus alboguttatus ist ein Parasit der Raupe. Das zarte frische Laub wird durchlöchert vom Buchenspringer (Orchestes Fagr), einem kleinen, schwarzen, springenden Rüsselkäfer, dessen fusslose, weisse Larve als Minirer zwischen den Blatthäuten lebt und dort auch zum Käfer wird. Fin anderer, schön goldig grüner Rüsselkäfer (Phyllobius argentatus) zeririsst im Frühjahre die frischen Buchenblätter und lässt sich bei Beun- ruhigung gleich zur Erde fallen. Man muss daher beim Absammeln vorsichtig sein. Die Naturgeschichte dieses Käfers ist noch nicht bekannt. Auf der Birke (Betula alba) leben ebenfalls mehrere Insecten, welche sie der Blätter theilweise berauben. Die Larve einer kleinen schwarzen Blattwespe der Fenusa betulae, frisst die Blätter zwischen den Blatthäuten zuweilen ganz aus, so dass sie braun und welk am Baume hängen. Zur Verwandlung geht die Larve in die Erde, macht ein braunes elliptisches Cocon, aus welchem im nächsten Frühjahr die Wespe kommt. Der Nematus septentrionalis sägt Taschen in die Mittelrippe des Blattes und schiebt ein Ei in jede derselben. Die 20füssigen Larven fressen gesellig die Blätter bis zur Mittelrippe auf, machen in der Erde ein Cocon und oft erscheint die Blattwespe noch in demselben Jahre. 6 103 Die grosse Birkenblattwespe (Cimbex variabilis) legt ihre Eier eben- falls in Taschen, die sie in den Blattrand sägt. Die Larven fressen einzeln und liegen im Cocon 2 Jahre, ehe sie sich in Wespen verwandeln. Ihr Haupt- feind ist der rothbraune Opheltes glaucopterus. Die Raupe des Birkenspanners (Amphrdasıs betularia) frisst auf Birken und Linden, sie ist 1Ofüssig, grün oder braun. Die Puppe liegt in der Erde und liefert im nächsten Jahre den schwarzpunktirten und gefleckten Spanner. Auch die Linde (Tilia parvi- und grandifolia) hat ihre Feinde im Walde wie an Wegen. Die schleimige, weissgrüne, 22füssige Larve der Lindenblatt- wespe (Selandria annulipes) verzehrt die Oberhaut der Blätter, wodurch diese braun und trocken werden. In einem elliptischen Erdcocon liegt sie bis zum Frühlinge und wird dann zur Blattwespe. Die Raupen des Mondvogels (Phalera bucephala) leben gesellig ebenfalls auf Linden, aber auch auf Weiden, entblättern die Zweige vollständig und gehen im August oder September in die Erde und verwandeln sich hier in eine Puppe, aus welcher im nächsten Frühjahre der Falter kriecht, welcher seine Eier in regelmässigen Häufchen auf die Blätter legt. Schädlicher wird durch ihre Menge die Raupe des Schwammspinners (Oeneria dispar), sogenannt, weil das Weibchen die Eierhaufen mit der grauen Wolle seines Afters bedeckt, um sie gegen die Winterkälte zu schützen. Solche Stellen gleichen dann einem Baumschwamme, der an Stämmen und Zäunen wächst. Die jungen Räupchen bleiben längere Zeit beisammen und bilden Spiegel. Sie zerstreuen sich, um zu fressen. Bei schlechtem Wetter, oder zur Zeit der Häutung sammeln sie sich in den Astachseln u. s. w., wo man sie dann leicht tödten kann. Die Puppen hängen in losem Gespinnste an Stämmen, Zäunen und Mauern und im Juli oder August erscheint der Falter. Die Männehen sind viel kleiner und dunkler wie die Weibehen. Vor mehreren Jahren wurde unsere Allee von diesen Raupen fast zur Hälfte entblättert, seit- dem sind sie aber aus hiesiger Gegend fast ganz verschwunden, was wohl, ausser atmosphärischen Ursachen, den kleinen Parasiten zu danken ist, die sehr zahlreich die Raupen mit ihren Eiern belegten. Man fand die Raupen massenhaft todt und mit weisslichen, wolligen Cocons umgeben, aus denen dann die schwarzen kleineu Ichneumonen (Microgaster) herausschwärmten. Unwissende Leute hielten diese Cocons für Eier der Raupen! Die 10füssige, bunte Raupe des Blattspanners (Hibernia defoliarıa) frisst auf Linden und Weissbuchen (Carpimus betulus) am liebsten, aber auch auf anderen Bäumen und in Gärten. Das ungeflügelte Weibchen legt im Herbste die Eier an die Blattknospen. Um das zu hindern, sind Leimringe um die Stämme anzubringen. Die Pappeln (Populus tremula) werden ebenfalls von vielen Feinden bewohnt. Obgleich die Wurzelausschläge gefällter Espen als Unkraut des Waldes be- trachtet werden, so ist es doch eine angenehme Abwechselung, wenn man mitten unter anderen Bäumen die geraden und glatten Stämme der Espen mit 7 104. ihrem beständig flüsternden Laube antrifit. Diese Stämme haben während ihres kräftigen Wachsthums von ihren Feinden nicht zu leiden gehabt. — Die Blätter der Wurzelschösslinge werden Anfangs skelettirt, später aber ganz abgefressen von den zuerst gesellig, dann einzeln fressenden, weissen Larven des Pappel- blattkäfers (Lina populi und tremulae). Der rothe Käfer mit stahlblauem Halsschilde legt seine rothgelben Eier haufenweise auf die Unterseite der Blätter. Die zuerst schwarzen Larven sind warzig und lassen bei Berührung aus seitlich vortretenden Blasen einen stark riechenden Saft hervortreten. Die Puppen hängen am Blatte. Nur das Absammeln ist hier anzuwenden. Junge, oft kaum fingerdicke Stämmchen zeigen gallenartige Anschwellungen, ein Zeichen, dass in ihnen die fusslose Larve des kleinen Pappelbocks (Saperda populnea) frisst. Die älteren Stämme, auch die oft noch an Chausseen gepflanzten Pyramidenpappeln werden im Innern von den ebenfalls fusslosen Larven des grossen Pappelbocks (Saperda Carcharias) und den 16füssigen weisslichen Raupen des, einer Hornisse gleichenden Bienenglasschwärmers (Trochilium apiforme) zerfressen und dadurch windbrüchig. Beide Feinde legen ihre Eier in die Rindenritzen und man kann daher die Bäume dadurch schützen, dass man sie bis Mannshöhe mit einem Gemische von Lehm und Kuhmist bestreicht. Die frissenden Larven weiss der Specht geschickt herauszumeisseln. Oft findet man die Blätter der Espe in eine enge Röhre zusammengerollt. Das thut mit ihren Seidenfäden die Raupe der Gelechia populella, welche in dieser Röhre lebt und sich in derselben auch verpuppt. Sie hat viele Feinde unter den Ichneumonen und auch die Ohrwürmer (Forfieula aurieularia) ver- treiben sie sehr oft. Die Blattstiele und Blätter der Pyramidenpappel werden sehr oft deformirt durch Blattläuse (Pemphigus bursarius und affinis), deren Häute als weisses Pulver die Wanderer oft belästigen. Alljährlich werden die Pappeln und Weiden an den Wegen in Danzigs Umgebung von den Raupen des Weidenspinners oder Schwanes (Ziparis salicis) kahl gefressen. Die gelbrückigen, kurz behaarten Raupen werden in einem lockeren Gespinnste auf einem Blatte oder Zweiglein zur Puppe, aus welcher der Falter nach emigen Wochen hervorkriecht. Obgleich er zu den Nachtschmetterlingen gehört, fliegt er doch im Sonnenscheine wie Schneeflocken herum und legt seine Eier haufenweise an Stämme, Zäune, Mauern u. dgl. Um die Eier vor der Winterkälte zu schützen, überzieht er dieselben mit einem weissen, erhärtenden Schleime. Aber auch diesen durchbohren die winzig kleinen Schlupfwespen, welche in die Faltereier ihr Ei hineinlegen, so dass statt eines Räupchens ein schwarzer Telenomus herauskommt. Trotzdem aber, dass auch die Raupen mehrere Ichneumonen zu Feinden haben, sind sie dennoch immer zahlreich. Der Mensch würde durch das fortgesetzte Tödten der Raupen- Puppen, Falter und Eier endlich ihrer Herr werden, wenigstens ihre Häufig- keit sehr beschränken. 105 Auch die Blätter der Rüster oder Ulme (Ulmus campestris) werden durch eine Blattlaus (Tetraneura wlmi) deformirt, indem sich auf denselben oft wallnussgrosse Beutel bilden, in denen es von weissbestäubten Blattläusen wimmelt. Gern wird das Laub der Ulme von den Dornraupen des grossen Fuchses (Vanessa polychloros) verzehrt, welcher aber ebensogern in Obstgärten frisst. Die Eller oder Erle (Alnus glutinosa und incana) hat auch ihre Feinde. Meistens sind die Blätter zerfressen und durchlöchert von den Larven einiger Blattwespenarten. Die Oberhaut wird verzehrt von den schwarzen Larven des stahlblauen Erlenblattkäfers (@aleruca alni), welche sich in der Erde verwandeln. Die Blätter werden braun und trocken. Achnlich frisst die Larve eines anderen Blattkäfers, der Lina aenea, die sich als stahlblauer oder goldig grüner Käfer häufig auf den Blättern umhertreiben und ihre goldgelben Eier, wie der vorige, an die Blätter kleben. Die Larven hängen sich aber an das Blatt und werden hier zur Puppe. In den jungen Stämmen frisst die zwei Jahre lebende Raupe des Erlen- slasschwärmers (Sesia sphegiformis), welche dieselben brüchig macht. Es mögen hier noch die Feinde der Weiden (Saliw alba, fragilis und capraea), der Rosskastanie (desculus hippocastanum), des Ahorn (Acer platanoides) und der Esche (Frazxinus excelsior) folgen. Alle diese Bäume findet man ja oft an Landstrassen, die beiden letzten auch in den Wäldern. Von diesen 4 Bäumen hat die Weide die meisten Feinde. In den Stämmen arbeitet die grosse, rothe, übelriechende Raupe des Weidenbohrers (Cossus ligniperda), die aber auch -andere Bäume nicht verschont und sie krank und brüchig macht. Mit ihr frisst die Larve des Bisambockes (Aromia moschata), den man im Juli und August häufig an den Stämmen herumlaufen sieht, der sich auch schon aus der Ferne durch seinen Geruch verräth. Er sowohl wie der Weidenbohrer legen ihre Eier in Rindenritzen*). Die grünblauen, vorn und hinten rothen 20füssigen Larven der Weidenblattwespe (Nematus salicis) entblättert die Weide zuweilen vollständig. Sie fertigt m der Erde ein elliptisches Cocon, aus welchem die Wespe hervorkommt, in die Blattfläche Taschen sägt, in welche die Eier geschoben werden, welche oft noch in dem- selben Jahre sich entwickeln, so dass man zwei Generationen erhält. Besonders auf der Rosskastanie und dem Ahorn frisst die rothhaarige Raupe der Ahorneule (Aeronycta aceris) und entblättert sie oft ganz. In einen: dichten Gespinnste, in dem auch die Haare eingesponnen sind, wird sie zar Puppe, welche im nächsten Jahre den grauen Falter liefert. Der Stamm der Esche wird oft von den Larven des Eschenborkeu- käfers (Hylesinus fraxini) beschädigt, welche unter der Rinde viele Wage- *) Zu den Hauptfeinden dieser beiden Holzfresser gehören besonders 2 schwarze mit sehr langen Legestacheln versehene Schlupfwespen, nämlich der Meniscus setosus und der Fuphialtes manmıfestator, 106 gänge mit regelmässig verlaufenden Seitengängen nagen. Die Rinde trocknet ab und der Baum kränkelt oder stirbt auch wohl ganz ab. 2. Des Feldes. Die 4 Getreidearten, welche bei uns angebaut werden, nämlich Roggen, Weizen, Gerste und Hafer, gehören zu ein und derselben Pflanzenfamilie, nämlich zu den Gräsern und haben daher auch fast dieselben Feinde. Die Wurzeln werden abgefressen: 1) von der grauen Raupe der Saat- eule (Agrotis segetum). Sie ist eine Erdraupe, die also in der Erde lebt und nur Abends und Nachts auf der Erde zu finden ist. Sie führt ihre Zerstörungen im Herbste und Frühjahre aus, und nicht nur am Getreide, sondern auch an Raps, Rüben, Kartoffeln und sogar an Kiefern. Im Juni oder Juli verwandelt sich die Raupe in der Erde in eine Puppe, aus welcher nach einigen Wochen die graue Bule hervorkommt, welche am Tage mit flach aufliegenden Flügeln an dunkeln Orten sitzt, Abends und Nachts aber munter umherfliegt und die Bier an niedere Pflanzen u. dgl. ablegt. Die jungen Räupchen begeben sich in die Erde und beginnen ihr Zerstörungswerk. Zur Vertilgung der Raupen treibt man Schafe auf die bedrohten Felder, welche mit ihren kleinen Hufen viele Raupen zerdrücken. Da die Raupen, wenn sie ein Feld verwüstet haben, weiter wandern, so zieht man mit dem Pfluge eine tiefe Furche und befeuchtet diese mit verdünntem Petroleum, oder einer anderen den Raupen schädlichen Flüssigkeit. Oft aber muss ein solches Feld umgepflügt werden, wobei die Vögel den blosgelegten Raupen eifrig nachstellen. Der Landwirth versäume nicht, den Falter kennen zu lernen, der Abends dem Lampenlichte nachfliegt und oft durch das geöffnete Fenster in die Zimmer kommt, wobei er damn leicht getödtet werden kann; — 2) von dem sogenannten Drahtwurme, der sebenfalls in der Erde lebt und die Larve des Saatschnellkäfers (Agriotes egetis) ist. Schnellkäfer oder Schmiede heissen sie, weil sie sich, wenn sie, auf dem Rücken liegen, im die Höhe schnellen und beim Herabfallen umkehren so dass sie wieder auf die Bauchseite zu liegen kommen und fortlaufen. Dieses Emporschnellen wird dadurch ermöglicht, dass der Käfer ein Hornzähnheen der Vorderbrust in eine entsprechende Vertiefung der Mittelbrust bringt, welches beim Zurückbiegen der ersteren wieder herausspringt. Die Drahlıt- würmer leben länger als ein Jahr. Als Schutzmittel wird das nieht zu tiefe Unterbringen der Saat und das Befestigen des Bodens durch öfteres Walzen empfohlen; — 5) von den Larven des Maikäfers, den Engerlingen, von denen [rüher schon gesprochen wurde. Zu ihnen gesellen sich die ganz ähnlichen, nur viel kleineren Larven des Brach- oder Junikäfers (Rhizotrogus solstitialis). Der Käfer selbst ist dem Maikäfer ähnlich, nur kleiner, heller gefärbt und behaart. Er fliegt um die Johanniszeit Abends oft zu Hunderten summend umher und setzt sich an die Roggenähren, um dieselben zu benagen. — Zu- weilen beschädigen auch die grauen Maden der Wiesenschnake (Tpul«e pratensis) die Wurzeln, 10 107 Die jungen Pflanzen werden zerstört: 1) durch die kleinen Maden der schwarzen Fritfliege (Oseinis Frit), welche bis Lappland hinauf Roggen und Gerste zerstören, in Schlesien aber im Jahre 1869 auch den Hafer angriffen, auf welcher Getreideart sie im Juli 1875 in der Umgegend Dirschaus und bei Saalfeld ebenfalls so häufig vorkamen, dass der Körnerertrag hinter dem nor- malen sehr zurückblieb. Die fast nur hüpfende Fliege legt ihre kleinen weissen Eier gewöhnlich paarweise auf die untersten Blätter; von hier begeben sich die auskriechenden weissen Maden zwischen die Blattscheide, zernagen Halnı und Herzblatt und verwandeln sich, ohne ihren Aufenthaltsort zu verlassen, in kleine, rothbraune Tannenpüppchen, aus welchen sich die Fliegen bald ent- wickeln. In Schlesien hat man beobachtet, dass die Fliege von Roggenfeldern auf die daranstossenden Haferfelder überging. Da die Fliegen aber nur geringes, Flugvermögen besitzen, so kann man die Felder vor dem Ueberfliegen dadurch schützen, dass man zwischen denselben einen Streifen mit Erbsen, Klee oder Lupinen besäet, weil diese Pflanzen von der Fritfliege nicht befallen werden. — In ähnlicher Weise lebt 2) die Hessenfliege (Cecidomyia destructor), eine kleine, sehr zarte Gallmücke, welche aber glücklicherweise bei uns nicht so grosse Verwüstungen anrichtet, wie in Nord-Amerika. — Auch einige Arten der Grünaugen (Chlorops), kleiner, gelb und schwarz gezeichneter Fliegen mit schön grünen Augen leben an den Halmen, ohne aber, soviel mir bekannt, in unserer Provinz erheblichen Schaden zu verursachen. Der Landwirth ver- säume jedoch nicht, diese kleinen Insecten kennen zu lernen, um bei zahl- reichem Auftreten derselben der drohenden Gefahr vorbeugen zu können. — 3) durch die’ nackte, graue Ackerschnecke (Limax agrestis). Sie ist zwar kein Insect, sondern gehört zu den Weichthieren oder Mollusken, möge aber der Vollständigkeit halber auch angeführt werden. Dass Feuchtigkeit ihr zu- sagt, Trockenheit aber schadet, ist bekannt. Daher werden auch tiefliegende Aecker am meisten von ihr zu leiden haben. Viele Vögel und auch der Maul- wurf gehen ihr nach. Man kann sie auch in Menge einfangen, wenn man Kürbisschalen u. dgl. auslegt, unter denen sie sich am Tage gern verbirgt. Das Reinhalten der Felder und das Beizen der Saat werden als Vorbeugungs- mittel empfohlen. — Die Blätter der Gerste werden oft, besonders auf der frischen Nehrung, von den kleinen weissen Maden einer grauen Minirfliege (Hydrellia griseola) angegriffen, indem sie zwischen den beiden Blatthäuten leben und das Blattgrün verzehren. Die Blätter werden gelb oder braun und trocken und enthalten die schwarzbraunen Tonnenpüppchen, aus denen die Fliege bald hervorkommt. Dass solche Pflanzen keine normalen Aehren treiben, ist natürlich. — Obgleich die Wanderheuschrecken (Oedipoda migratoria) hei uns alle Jahre einzeln vorkommen, so sind sie doch in den Provinzen Posen, der Mark u. s. w. schon massenhaft aufgetreten. Es ist daher schr zu empfehlen, sich mit diesem Thiere bekannt zu machen. Mit dem Namen Heuschrecken bezeichnet man oft Inseeten, die von den wirklichen Heuschrecken ganz ver- schieden sind. Sie erscheinen fast in jedem Frühlinge in grossen Schaaren, 11 108 haben 4 gleich grosse, glasartige, mit vielen Adern netzartig durchzogene Flügel, grosse, fast den ganzen Kopf einnehmende Augen und einen langen schmalen Hinterleib. Es sind dies die Libellen, (am häufigsten die Libellula quadrimaculata) zu deutsch Wasserjungfer oder Schillebo;d genannt, welche in die Ordnung der Netzflügler gehören und deren Öbeinige räuberische Larven im Wasser leben, aus welchem sie zur Verwandlung herausgehen, sich an Baumstämme, Pfähle u. s. w. setzen, endlich am Rücken bersten und das voll- kommene Thier entlassen, welches das räuberische Leben der Larve fortsetzt, indem es Jagd auf andere Inseeten, als Schmetterlinge, Fliegen u. dgl. macht, also nützlich ist. — Auch die mit langen, zum Springen dienenden Hinter- beinen versehenen, grünen, mit langen, dünnen Fühlern begabten Springhähne oder Heupferde sind keine Wanderheuschrecken, sondern gehören zu den Laub- heuschrecken, deren Männchen um die Erndtezeit mit ihren Flügeln das be- kannte Zirpen hervorbringen und deren Weibchen eine säbelförmige Legeröhre haben. Die Wanderheuschrecke gehört vielmehr zu den Feldheuschrecken, welche auch Springbeine haben, sich aber durch ihre kurzen und dieken Fühler unterscheiden. Sie zirpen auch, bringen diesen Ton aber durch Reiben der Hinterschenkel an dem Hinterleibe hervor, und die Weibchen haben keine Lege- röhre. Solche Feldheuschrecken wurden mir mit der Frage zugeschickt, ob es Wanderheuschrecken wären? Sie sollten die Getreidehalme erklettert und die Aechren abgebissen haben. Es waren aber nur Arten der Gattung Stenobothrus, die uns an Feldwegen oft durch ihre weiten Sprünge und ihr Zirpen belustigen. Die wirkliche Wanderheuschrecke wird bis 2 Zoll lang und ist verschieden ge- färbt. Sollte sie einmal verheerend auftreten, dann kann nur das Vernichten der in der Erde liegenden Eierhaufen und der ungeflügelten Larven im Spät- herbste oder Frühjahre helfen. — Die Halme des Roggens werden in Ostpreussen häufiger als bei uns von der weissen, gelbköpfigen Larve der Halmwespe (Cephus pygmaeus) beschädigt, so dass die Aehre weiss wird und taube Körner enthält, Die schwarze, gelbgrün geringelte Wespe findet man ziemlich oft auf den Blüthen des Hahnenfusses, der Wolfsmilch und anderer Pflanzen, während ich die Larve schr selten fand. Die weissen Aehren, welche sich bei uns auf Roggenfeldern finden, und die sich leicht aus dem Halme herausziehen lassen, entstehen wohl durch die Maden der zweiten Generation von Chlorops und Oseinis, meistens aber durch den Getreideblasenfuss (Thrips cerealium). Dieses Inseet findet sich zuweilen häufig in und an den Halmen; auch in den Blüthben des Weizens fand ich es bei Elbing sehr zahlreich. Es ist sehr klein, schnell laufend, glänzend schwarz, mit federartigen, am Körper anliegenden Flügeln. Die rothen Larven sind den ausgewachsenen Thieren ganz ähnlich, haben aber nur Flügelstummel. Der Blasenfuss wird mit dem Getreide in die Scheunen gebracht und sitzt oft in grosser Menge an den Wänden derselben. — Oft findet man die Blüthen des Weizens voll kleiner, rothgelber Maden, aus diesen entwickelt sich die Weizengallmücke (Üeeidomyia tritier). [er 19 109 Die noch weichen Körner der Weizenähren werden oft durch die mikro- skopischen Weizenälchen (Anguillula tritiei) zerstört, während die reifen des Weizens und Roggens auf den Speichern vom schwarzen Kornwurm (Sitophilus granarius), auch Wulken genannt, und der Kornmotte (Tinea granella) verdorben werden. Die fusslosen Larven des Käfers und die kleinen Räupchen der Motte fressen die Körner ganz aus. Ein Vertilgungsmittel hat man bis jetzt nicht gefunden. Nur häufiges Umarbeiten des Getreides, Lüften der Getreideböden und oft widerholtes Reinigen oder Uebertünchen der Wände derselben ist zu empfehlen. Der Raps und der Rübsen (Brassica Napus und Rapa) haben ebenfalls mehrere Feinde. Wenn im Herbste die Saat aufgegangen ist, dann finden sich oft ganze Flächen, auf denen die jungen Pflanzen über der Wurzel abgebissen sind und welk auf der Erde liegen. Das thun die jungen Raupen der schon besprochenen Saateule (Agrotis segetum). Nachdem die schützende Schneedecke im Frühlinge verschwunden ist, zeigen sich an den von der Saateule verschont gebliebenen Pflanzen oft die Stengel und Blätter welk und gebräunt. Diese Pflanzen sind ebenfalls verloren, denn in ihrem Innern fressen kaum G mm lange weissliche Larven, mit braunem Kopfe, 6 braunen Brustfüssen und braunen Fleckchen auf den Segmenten. welche im Mai in die Erde gehen, hier zur Puppe werden und im Juni den Rapserdfloh (Psylliodes chrysocephala) liefern. Diese kleinen schwarzbraunen oder schwarzblauen Käfer springen auf den Rapsfeldern zahlreich umher und zernagen Blätter, Blüthen und Schoten. Ehe der Käfer stirbt, legt er seine Kier im Herbste an die jungen Rapsptlanzen. — In den Stengeln der weiter vorgeschrittenen Pflanzen finden sich andere fusslose Larven, welche dieselben oft ganz aushöhlen und dadurch brüchig und krank machen, so dass Blüthen und Schoten nur spärlich erzeugt werden und letztere nicht auswachsen. Diese Larven verwandeln sich in der Erde in kleine Käfer, deren Kopf zu einem langen, dünen, nach unten gebogenen Rüssel verlängert ist. Die eine Art dieser Verborgenrüssler (Cextorrhynchus cyanipennis) ist blauschwarz, die andere (€. quadridens) braun mit gelbem Fleck. Die dritte Art (C. suleicollis), deren Professor Taschenberg erwähnt, habe ich hier nur in den fleischigen Gallen des unterirdischen Wurzelstockes an Erysimum cheiranthoides, einem häufigen Unkraute, gefunden. Diese Käfer schwärmen im Sonnenscheine oft in grosser Menge um die blühenden Rapspflanzen, deren Blüthenstiele und junge Sehoten sie benagen. Den Winter hindurch verbergen sie sich in Rapsstengeln und werden mit diesen in die Scheunen gebracht, oder sie bleiben auf den Feldern theils in den Stoppeln, theils in der Erde, um im Frühjahre ihre Eier an die Jungen Pflanzen zu legen. Es ist daher anzurathen, das Rapsstroh nicht zu lange liegen zu lassen; sondern dasselbe sobald als möglich zu verbrennen und auch die Stoppeln recht tief unterzupflügen, wodurch viele Käfer vernichtet werden. 110 Die Blüthen und auch schon die Blüthenknospen werden durch den be- kannten, glänzend schwarzgrünen Glanzkäfer (Meligethes aeneus) oft ganz be- deckt. Er zerstört die Befruchiungsorgane und legt seine Eier in die Blüthen. Die kleine weissliche, braunköpfige und braunpunktirte Larve zerstört ebenfalls die Blüthen und jungen Schoten. Bei Somnenschein fliegen die Käfer zu Tausenden umher, aber bei trübem Wetter sind sie träge und können mit einem Fangnetze leicht von den Blüthen abgestreift und vernichtet werden. Man hüte sich aber, die kleinen 4flügeligen schwarzbraunen Schlupfwespen (Thersi- lochus), welche Parasiten der Glanzkäfer sind und ebenfalls munter umherfliegen, mit wegzufangen. Die Käfer überwintern ebenfalls. Zuletzt werden auch die Samen von dem grau bestäubten Verborgen- rüssler (Ceutorrhynchus assimilis) zerstört. Dieser ebenfalls überwinternde Käfer legt seine Eier in die unreifen Schoten und die auskriechende Larve nährt sich von den Körnern. Da auch dieser Käfer überwintert, so ist die vorher angerathene Vorsicht in Bezug auf die Stengel und Stoppeln auch hier zu empfehlen. -— Andere krank aussehende Schoten enthalten eine Menge kleiner weisser Maden, welche sich in eine äusserst zarte zweiflügelige Gallmücke (Ceeidomyia brassicae) verwandeln. Allein solehe Schoten kommen in unserer Provinz, soviel mir bekannt ist, nur selten vor. Die Wurzeln der Erbsen (Pisum sativum) werden zuweilen durch Draht- würmer beschädigt. Die jungen Pflanzen werden zerstört: 1) durch einen kleinen grauen Rüssel- käfer (Sitones lineatus), der nieht leicht zu finden ist, indem er sich bei der geringsten Störung zur Erde fallen lässt, wo er meistens nicht zu sehen ist. Seine weisse, fusslose Larve lebt und verwandelt sich in der Erde. — 2) Durch den Erdtausendfuss (Julus terrestris), einem Krustenthiere, der am Tage neistens unter Blättern, Steinen u. dergl. zusammengerollt ruht, Nachts aber seiner Nahrung nachgeht, die nicht nur in Erbsenpflanzen, sondern auch in Wurzeln und Kartoffeln besteht. Die älteren Erbsenpflanzen sowie die Bohnen (Vieia Faba), der Flachs und andere Culturpflanzen werden besonders von der Raupe der bekannten Gammaeule (Plusia Gamma) gefressen. Die Raupe ist grün und leicht daran kenntlich, dass sie statt der 4 Paar Bauchfüsse nur 2 Paar besitzt. Man findet sie fast den ganzen Sommer hindurch, weil der Schmetterling 2 Generationen hat. Im Jahre 1878 frass die Raupe ganze Erbsen- und Flachsfelder kahl, ging sogar, als Alles verzehrt war, auch an Disteln. Im folgenden Jahre war sie fast ganz verschwunden, was wohl ihren Feinden, den kleinen Microgasteren zu verdanken ist. Die grössere, grüne oder braune Raupe der Erbseneule (Mamestra Pisi) mit 4 schwefelgelben Längsstreifen hilft der vorigen bei ihren Zerstörungen und verzehrt auch die Blätter vieler Gartenpflanzen. Zur Ver- wandlung geht sie in die Erde und im nächsten Jahre erscheint der rothbraune, dunkel gewölkte Falter. Auch von Blattläusen (Aphxs) haben die Erbsen oft zu leiden, die ihnen die Säfte entziehen und deren Häute den Mehlthau verursachen. 14 111 In den unreifen Erbsen lebt oft die kleine Raupe des Erbsenwicklers (Grapholitha tenebrosana), welche sie ausfrisst, sich in der Erde verpuppt und im kommenden Jahre den kleinen braunen Wickler liefert, der seine Eier an die sich bildende Hülse legt, in welche sich das Räupchen hineinfrisst. Die dadurch entstandene Oeffnung verwächst wieder. Beim Auslesen der grünen Erbsen findet man die Räupchen sehr oft und auch in den reifen Erbsen auf den Speichern, wo sie überwintern und mit den Erbsen gekocht werden Oefteres Umschaufeln der Erbsen auf dem Speicher ist zu empfehlen. Auch die weisse Larve des Erbsenkäfers (BDruchus pisi) frisst sich in die Erbsen hinein und überwintert als Käfer in denselben. Meistens wird er, wie der schwarze Kornwurm aus Polen zu uns gebracht. — Die grossen Bohnen werden von den ebenfalls weissen Larven des Bohnenkäfers (Bruchus run- manus) durchlöchert. Auch sie wird in der Bohne zum Käfer, welcher in der- selben überwintert. Da die Hülsenfrüchte in einer Hitze von etwa 41° RR. ihre Keimkraft nicht verlieren sollen, die Käfer aber in derselben sterben, so könnte man Erbsen und Bohnen von ihren Zerstörern befreien, wenn man sie eine Zeit lang soleher Temperatur aussetzte. — Auch die Blasenfüsse (Trips) finden sich oft in den unreifen Hülsen der Erbsen, ohne jedoch besonderen Schaden anzurichten. Der Kokl nebst seinen Varietäten (Drassica oleracea) gehört zwar mit dem Raps und Rübsen in dieselbe Pflanzengattung, wird aber hier als Nahrungs- pflanze besonders behandelt, weil er zu anderer Jahreszeit gepflanzt auch andere Feinde hat. Die Wurzeln werden zuweilen durch Drahtwürmer beschädigt, haben aber noch einen anderen Feind, der zwar auch beim Raps vorkommt, diesem aber weniger schadet, weil die Wurzel holzig bleibt, bei den verschiedenen Kohlrüben aber durch die Beschädigung der fleischigen Theile krankhafte Stellen und Fäulniss verursachen kann. Dieser Feind ist die Kohlfliege (Anthomyia brassicae). Sie ist so gross wie die Stubenfliege, aschgrau mit stark beborsteten Beinen. Das Männchen hat einen streifenförmigen Hinterleib mit schwarzem Längs- streifen und ebensolchen Querstreifen, während das Weibchen einen kegelförmigen einfarbigen Hinterleib hat. Diese legen ihre weissen, lang elliptischen Eier an die unteren Theile der Pflanzen, die auskriechenden weissen Maden gehen in die Erde und leben an den Wurzeln. Hier verwandeln sie sich in rothbraune Tonnen- puppen, aus denen dann die Fliegen hervorkommen. Die Entwickelung vom Ei bis zur Fliege ist so kurz, dass in einem Jahre 2 bis 3 Generationen entstehen können. Diese Kohlfliege ist der Wurzelfliege (Anthomyia radicum), deren Maden die Radieschen zerstören, täuschend ähnlich. — Im Jahre 1378 gingen bei Schwetz eirea 6 Morgen frisch gesetzter Wruckenpflanzen dadurch verloren, dass sie Nachts unmittelbar über der Erde abgenagt wurden. In der Erde fanden sich Tausende von Maden, von denen mir einige zugeschickt wurden. Es waren die etwa 20 mm. langen, erdgrauen Maden der Wiesenschnake, von denen be- sonders 2 Arten (Tipula pratensis und olerace«) auf Wiesen und Getreidefeldern 15 vorkommen. Das Wruckenfeld war vorher etwa 6 Jahre hindurch zur Vieh- weide benutzt und zuletzt dreimal umgearbeitet worden. Die Stellen, welche das Vieh zum Lagern benutzt hatte, enthielten die meisten Maden. Vielleicht wäre das Gipsen von gutem Erfolge gewesen. Die Blätter der jungen Pflänzchen werden oft von zwei Erdfloharten so vollständig durchlöchert, dass sie verwelken. Diese beiden Arten sind der gestreifte (Haltica nemorum) und der Kohlerdfloh (H. oleracea). Beide Arten springen und fliegen im Sonnenscheine munter umher. Ihre winzig kleinen Eier legen sie an die Blätter nicht nur der Kohlarten, sondern sehr ver- schiedener Pflanzen, sogar an den Haselnussstrauch. Ihre Entwickelung ist kurz, so dass im Jahre mehrere Generationen stattfinden können. Die Käfer der letzten Generation überwintern, um im Frühjahre wieder Eier zu legen. Die Öbeinigen Larven beider Käfer sind sehr verschieden. Während nämlich die gelbliche Larve des gestreiften Erdflohes zwischen den Blatthäuten als Minirer lebt und die Blätter mit hellen Gängen durchzieht, durchlöchert die grössere, schwarzbraune, mit zahlreichen Wärzchen besetzte Larve des Kohlerdflohes die Blätter. Die Verwandlung geschieht bei beiden Arten in der Erde. Die gegen die Erdflöhe empfohlenen Mittel, als: Begiessen mit Wermuth oder Tabak- wasser, das Auslegen von in heissen Steinkohlentheer getauchten Hobelspähnen u. s. w. lassen sich im Grossen nicht ausführen. Der Landwirth sorge, so weit es in seiner Macht steht, dafür, dass die Pflanzen kräftig wachsen, dann wider- stehen sie den Angriffen ihrer Feinde in den meisten Fällen, während kränkelnde Pflanzen denselben gewöhnlich erliegen. — Auch die früher schon angeführte graue Erdschnecke ist den jungen Rübenpflanzen oft schädlich. Die älteren Pflanzen haben ebenfalls mehrere Feinde. Die allbekannten Raupen der grossen (Preris brassicae) und kleinen Kohlweisslinge (P. rapae und napi) verzehren die Blätter, namentlich der Wrucken bis auf die Mittel- rippe, aber auch den Meerrettig, die Stoppelrüben u. s. w. verschmähen sie nicht. Die gewöhnlich im Frühjahre und Herbste fliegenden Falter legen ihre goldgelben Eierhäufehen an die Unterseite der Blätter. Die jungen Raupen fressen zuerst gesellig die Oberhaut der Blätter, zerstreuen sich dann und verzehren nun das Blatt selbst. Die grüne Raupe des kleinen Kohlweisslings lindet man oft an Pflanzen, die in den Zimmern am geöffneten Fenster stehen. Die Falter fanden Gelegenheit, ihre Eier an solche Pflanzen zu legen. Ist die Raupe erwachsen, dann kriecht sie an Mauern, Zäunen u. dgl. umher, spinnt sich mit dem Hinterende fest und zieht einen Faden quer über die Mitte des Leibes, so dass sie wie in einer Schlinge hängt, streift die Haut ab und ist nun eine eckige, gelbliche, schwarz punktirte Puppe, welche den Winter hindurch hängen bleibt. Die Raupen, besonders des grossen Kohlweisslings sind zuweilen so zahlreich, dass sie bei ihrer Wanderung von einem Felde zum anderen sogar Eisenbahnzüge zum Stehen bringen können, indem ihre zerquetschten Leiber die Reibung verringern. Um der starken Vermehrung Einhalt zu thun, bleibt nur übrig, die Eier, Raupen, Puppen und Falter zu tödten, wo man sie findet. 16 113 Man tödte aber nicht die gelben, aus rauhen, elliptischen Cocons bestehenden Häufchen, auf welchen meistens noch die todten Raupen sitzen. Diese gelben Cocons sind nicht Eier, aus denen Raupen entstehen, sondern Puppen kleiner schwarzer Schlupfwespen (Mierogaster glomeratus), welche ihre Eier in die Raupen legen, deren auskriechende Maden das Innere der Raupen verzehren, sich dann herausbohren und das gelbe Cocon spinnen. Die Raupe ist natürlich getödtet. Auch die braun und unbeweglich gewordenen Puppen muss man schonen, denn sie sind entweder schon todt, oder enthalten eine Menge kleiner Püppehen, die später als schön goldiegrüne Wespen (Pteromalus puparum) die Puppe verlassen. — Der Kopfkohl oder Kumst wird besonders von der Raupe der Kohleule (Mamestra brassicae) verdorben. Sie ist im August bis in den October in den inneren Blättern des Kohlkopfes zu finden, welche sie zernagt, durch ihren weichen feuchten Koth zur Fäulniss bringt und verdirbt. Sie geht zur Verwandlung in die Erde und überwintert dort. Der schwarzbıaune Falter legt die Eier an den Kohl und die junge Raupe frisst sich von aussen in den Kohlkopf hinein. — Auch die Raupe des Kohlzünslers (Botys forjicalis) wird zuweilen schädlich, indem sie unter losem Gespinnste die Blätter zerfrisst. Sie ist hellgelberün, vorn und hinten schmäler,. verwandelt sich in der Erde in eine gelbe mit Gespinnst umgebene Puppe, aus welcher der lehmgelbe, lang- beinige Falteı‘ hervorkommt. Die Raupe wird häufig von Micerogasteren be- wohnt. — Die Blätter der Wrucken, Stoppelrüben (Turnips) uni des Senfs (Sinapis) werden oft zerfressen von den schwarzen, 22füssigen Larven (nigger der Engländer) der Rübenblattwespe (Athalia spinarum). Diese rothgelbe Blattwespe sägt in die Blätter Taschen, in welche sie je ein Ei schiebt. Die Larven machen in der Erde ein elliptisches Erdgehäuse. Der Hederich scheint en Larven noch besser zu munden, denn ich fand auf einem Wruckenfelde, auf welchem Hederich häufig blühte, die meisten Larven auf dieser Pflanze, deren Blüthen sie besonders zu lieben schienen. Eine hübsch glänzend schwarz- grüne Wanze mit rothen oder gelben Flecken (Strachia oleracea und festir«a) scheint den Larven nachzustellen. Die Kartoffel (Solanum tuberosum) hat über der Erde bei uns glück- licherweise keinen Feind, denn alle mir als muthmassliche Coloradokäfer-Larven oder Puppen zugeschickten 'Thiere waren Larven und Puppen des bekannte: Marienkäfers (Coceinella septempunctata), über den ich später noch berichten werde. Schädlich sind dagegen die Engerlinge und auf sandigem Boden die ähnliche, nur grössere und gelbliche Larve des Müllers oder Walkers (Melolontha Fullo). Sodann die Raupen der Saateule. Im Jahre 1878 wurden in Zoppot die Kartoffelpflanzen unmittelbar über der Erde abgebissen. Die mir zugeschiekten Raupen, welche denen der Saateule täuschend ähnlich waren, verwandelten sich aber in die Weizensaateule (Agrotis tritici). Noch andere, welche es mit den Kartoffeln in schwarzem Boden ebenso machten, und eben- falls den Raupen der Saateule glichen, lieferten die schwärzliche Saateule (Agrotis fumosa). 17 8 114 Wenn die Runkelrübe (Beta vulgaris) an der Wurzel beschädigt wird, dann geschieht es von den schon besprochenen Drahtwürmern, Enger- lingen, Erdraupen und Tausendfüssen, die überall sind, wo man sie nicht gern sieht. Erheblicher ist der Schaden, der den Blättern zugefügt wird, denn wenn diese verletzt werden, dann kann die Rübe nicht die normale Grösse erreichen. Eine grüne, breite und platte, am Rande mit Dornen besetzte Larve, welche am Leibesende zwei längere Borsten trägt und zwischen diesen ihren schwarzen Koth über ihren Rücken häuft, durchlöchert die Blätter so, dass sie braun und trocken werden. Sie hängen sich später an das Blatt und werden zu einer ebenfalls seitlich bedornten Puppe, aus welcher der nebelige Schildkäfer (Cassida nebulosa) hervorkriecht, der oft seines breiten und platten Körpers wegen für eine Wanze gehalten wird. Er setzt den Frass an den Blättern fort und überwintert, um im Frühjahre seine Eier an die Unterseite der Blätter zu legen. Dazu wählt er besonders die Blätter des als Unkraut bekannten Gänsefusses (Chenopodium album), von welchen er auf die Runkelrüben übergeht. Beim Absuchen der Larven findet man auch braune, schon todte. Diese lasse man ruhig sitzen, denn sie sind von kleinen Schlupfwespen (Pteromalus) ange- stochen und enthalten oft viele Puppen derselben. Oft lebt auch mit diesen Larven die schon erwähnte Kohlwanze, welche erstere auszusaugen scheint. — Die weissen Maden einer Minirfliege (Anthomyria) durchwühlen ebenfalls oft die Blätter. Auch die Blätter des Hopfens (Humulus lupulus) werden von einer schlanken, hellgrünen, nur 14füssigen Raupe wie ein Sieb durchlöchert. Diese Raupe ist im Juli erwachsen und schon im August kommt der Falter aus der schlanken, braunen Puppe hervor. Es ist der, in seiner Färbung sehr variirende Hopfen- zünsler (Hypena rostralis). Da die Raupen bei geringer Erschütterung des Blattes herabfailen, so ist ihre Unschädlichmachung nicht schwer. — Die Hopfenblattlaus (Aphis humuli) verdirbt durch ihr Saugen ebenfalls die Blätter. — Die Raupe des Hopfenspinners (Hepialus humuli), welche in den Wurzeln lebt, kommt bei uns, so viel ich weiss, selten vor. Der Klee (Trifolium). Im Jahre 1875 besuchte ich bei Dirschau ein Feld nit einjährigem Klee, das wie verbrannt aussah. Hier frass der schon bei den Erbsen genannte graue Rüsselkäfer (Sitona lineata) und ein ebenso kleiner Verwandter, der 8. hispidula. Da die Naturgeschichte beider noch nicht bekannt war, so suchte ich in der Erde nach und fand kleine weisse Larven und Puppen, letztere in lockeren Erdgehäusen. Es gelang mir, aus den mitgenommenen Puppen beide Käfer zu erziehen. Auch die Futterwicke (Vieia sativa) und die Luzerne (Medicago sativa) werden oft von grünen Käferlarven fast entblättert, wie es im Jahre 1875 bei Saalfeld geschah. Die Larven verfertigen an den Blättern und Stengeln runde, zierliche, netzartig durchbrochene Gehäuse, aus weissen oder gelben Schleimfäden. Darin liegen die gelben Puppen, aus denen bald die Käfer 18 i15 hervorkriechen; welche verschiedenen Arten der Rüsselkäfergattung Phytonomus angehören. Im Jahre 1877 zeigte sich bei Culm ein Rüsselkäfer in solcher Menge, dass er ein Wickenfeld ganz verwüstete. Es war ein bis 12 mm langer Lappenrüssler (Ötiorkynchus ligustiei), der durch sein plötzliches und massenhaftes Erscheinen sogar bei Petersburg bekannt ist. Seine Larve lebt wahrscheinlich in der Erde. Ein anderer Rüsselkäfer, der über 3 mm lange (Sitona grisea) zerstörte im Jahre 1869 in Ostpreussen 40 Morgen Lupinen (Zupinus). Weahrschein- lich lebt seine Larve auch in der Erde. Wenn die Wurzeln der Futterpflanzen beschädigt werden, dann geschieht es durch Drahtwürmer und Engerlinge, vielleicht auch durch die Larven der genannten Rüsselkäfer. Unsere Wiesengräser werden an den Wurzeln von den schon bekannten unterirdischen Feinden und von der Maulwurfsgrille beschädigt. Wo auf der Wiese das Gras gelb oder braun erscheint, da kann man ein Nest der Maul- wurfserille vermuthen. Ob dieselbe von vegetabilischer oder animalischer Nahrung lebt, darüber sind die Meinungen getheilt. Für erstere Ansicht spricht, dass da, wo Maulwurfsgrillen leben, die Gräser welken und absterben, weil ihre Wurzeln abgefressen werden. Die letztere Ansicht wird dadurch unter- stützt, dass die Maulwurfsgrille nicht nur ihre Jungen, sondern in der Gefangen- schaft auch Ihresgleichen verzehrt. Dem sei nun, wie ihın wolle, so viel steht fest, dass da, wo Maulwurfsgrillen sind, die Pflanzenwurzeln leiden; daher muss man sie unschädlich machen. Man zerstöre die Nester mit den Eiern und ‚Jungen und tödte die erwachsenen Thiere, wo man sie findet. In Gärten kann man sie durch Eingraben von Töpfen fangen, oder durch Begiessen mit heissem Wasser tödten. Die Blätter werden von vielen Raupen und Larven gefressen, ohne dass man es merkt. Schädlich tritt namentlich in Ostpreussen ‘zuweilen die Raupe der Graseule (Charaeas graminis) auf. Sie verbirgt sich am Tage und frisst in der Nacht. Sie ist glänzend bronzefarben mit 3 hellen Längs- streifen und verwandelt sich an Graswurzeln, Steinen u, dgl. in einem losen Gespinnste. Die braune mit einem hellgelblichen 3ästigen Fleck gezeichnete Eule fliegt Abends und kann wie die Saateule gefangen werden. Gegen die Raupe ist auf den Wiesen wohl Nichts mit Erfolg zu unternehmen. Wo die Wanderheuschrecke häufig ist, schadet sie auch den Wiesengräsern. Ausser diesen Inseeten beherbergen die Wiesen und Viehweiden noch solche, die Vjeh und Menschen plagen. Es sind sämmtlich Flieger, deren be- kannteste Arten ich hier anführe. Aeusserlich wird das Vieh und auch oft der Mensch sogar bis auf das Blut geplagt: 1) von der fast zolllangen, breitleibigen und grossäugigen Ochsenbremse (Tabanus borinus); 2) von der kleineren, grauen Regenbremse (Haematopota pluvialis); 3) von der grünäugigen, mit dunkel gefleckten Flügeln versehenen Blindfliege (Chrysops coecutiens). Andere Fliegen legen ihre Eier an das weidende Vieh und die ausschlüpfenden Maden begeben sich in den Körper desselben. Das Vieh kennt diese Fliegen, obgleich 19 Bet; dieselben es weiter nicht plagen, da sie garnicht saugen oder stechen; denn bei ihrer Annäherung wird es unruhig und läuft oft wild umher. Zu diesen Fliegen gehört: 1) die Biesfliege oder Pferdebremse (Gastrus equi), welche die Eier an die Haare der Pferde klebt, durch das Belecken kommen die jungen Maden in das Maul und von hier in den Magen, wo sie bis zur Reife ver- weilen und zuletzt mit dem Kothe ausgeworfen werden. Nun verwandelt sich die fast fingerdicke, stachlige Made in eine Tonnenpuppe, aus welcher die Fliege herauskommt; 2) die Dasselfliege (Hypoderma bovis), welche ihre Eier auf die Haut des Rindes legt, die Maden bohren sich in dieselbe und erzeugen die bekannten Dasselbeulen, in welchen sie leben bis sie, wenn sie erwachsen sind, herausfallen und sich auf der Erde verwandeln. Das Fell wird natürlich dureh- löchert und ist weniger werth als ein gesundes; 3) die Schafbremse (Oestrus ovis) legt ihre Eier an oder in die Nase der Schafe. Die Made gelangt in die Stirnhöhlen, lebt hier bis zur Verwandlung und wird dann durch Niesen ent- fernt, um ebenfalls in der Erde sich zu verwandeln. Diese Maden sind aber nicht mit dem Wurme zu verwechseln, welcher seinen Sitz im Gehirne hat und die Drehkrankheit verursacht. 3. Des Gartens. Die Obstbäume liefern uns Kern- und Steinobst. Das Kernobst, die Apfel- und Birnbäume (Pirus Malus und communis) hat im Anfange fast die gleichen Feinde mit dem Steinobste, den Pflaumen- und Kirschbäumen (Prunus domestiea und Cerasus), nur die Früchte beherbergen verschiedene Arten. Der Baumweissling (Aporia erataegi) legt seine goldgelben Eier auf die Blätter. Die Raupe ist im Juni erwachsen. und verwandelt sich an Stämmen, Zäunen u. del. in eine Puppe, indem sie um ihren Leib Fäden spinnt, in denen die Puppe wie in einer Schlinge hängt. Nach einigen Wochen erscheint der Falter. Die aus den Eiern kriechenden Raupen spinnen ein seidenartiges Gewebe, unter dem sie überwintern. Diese Nester muss man entfernen und verbrennen. Die Raupen zerstreuen sich am Tage, um zu fressen, zur Nacht kriechen sie in das gemeinschaftliche Nest. Sie haben unter den Vögeln und Schlupfwespen zahlreiche Feinde. Fortgesetzte Aufmerksamkeit von Seiten des Menschen wird sie aus den Gärten vertreiben, aber schwerlich vertilgen, da die Falter ihre Eier auch an Weissdorn (Crataegus) gern absetzen und von diesem im die Gärten wandern. — Auch der grosse Fuchs (Vanessa polychloros) legt seine Eier ausser an Waldbäume gern auch an Obstbäume, und die Raupen, welche gesellig leben, machen dann manchen Zweig kahl. Die eckige Puppe hängt mit dem Hinterende fest. — Gefrässiger ist die Raupe des Ringelspinners (Gastropacha neustria). Im Juli oder August legt das Weibchen seine Eier in regelmässigen dichtgedrängten Ringen um die dünnen Zweige der Obstbäume, auch der Eichen und sogar der Rosen, und überzieht sie mit einer klebrigen dunkeln Masse, die später ganz hart wird, aber dennoch von dem zarten Stachel kleiner Schlupfwespchen durchbohrt werden kann, welche ihre Eier in 20 117 die des Ringelspinners legen, so dass im nächsten Jahre statt der Raupen nur Schlupfwespen zum Vorschein kommen. Diese Eierringe überwintern und müssen bei Zeiten vernichtet werden. Die zuerst schwarzen haarigen Raupen kommen schon im April hervor und leben in einem grossen gemeinschaftlichen Gespinnste, welches sie verlassen, um die Zweige zu entblättern, dann aber wieder in dasselbe zurückkehren. Auch diese Gespinnste oder Nester müssen mit der Scheere abgeschnitten und verbrannt werden. Die fast erwachsenen Raupen zerstreuen sich gewöhnlich. Das Gespinnst, welches die Raupen an Zäunen, Häusern u. dgl. anfertigen, um sich in demselben zu verpuppen, ist mit einem gelben Pulver gefülli, welches beim Zerreissen desselben heraus- stäubt. Der braungelbe Spinner fliegt im Juli des Abends umher. Bei der Vertilgung der Raupen, Puppen und Falter helfen insectenfressende Vögel und Fledermäuse. Der Goldafter oder Gartenbirnspinner (Porthesia auriflua), der dem eigentlichen Goldafter (P. chrysorrhoea) täuschend ähnlich ist, sich aber mehr ia Gärten findet, während letzterer die Wälder aufsucht, fliegt im Juli. Das Weibchen legt die Eier an Blätter und bettet sie in die goldgelbe After- wolle. Die auskriechenden Räupchen benagen gemeinschaftlich die Oberhaut des Blattes und verbergen sich den Winter hindurch zwischen Baumrinde u. dgl. Im Frühjahre, oft schon im März begeben sie sich an die Knospen, später an die Blätter. Im Juni sind sie erwachsen, spinnen einige Blätter zusammen und werden hier zur Puppe. Man muss die Eierhäufehen oder die noch bei- sammen sitzenden Räupchen tödten. — Die mit einem Zapfen auf dem vierten Segmente versehene bunte, mit einzelnen langen Haaren besetzte Raupe der Pfeileule oder Aprikoseneule (Aeronyeta tridens) durehlöchert die Blätter der Kirschbäume, der Aprikosen und Pfirsiche. Die Eule fliegt im Juni, die Raupe frisst bis in den September und verwandelt sich in der Erde in eine über- winternde Puppe. — Die Blaukopfeule (Diloba coeruleocephala) legt ihre Eier in Schnüren an Stämme und Zweige, besonders der Birnbäume Hier über- wintern sie und vom Frühjahre ab verzehren die Raupen die Blätter, machen dann ein festes Gehäuse an den Stämmen u. dgl., in welchem die blaubereifte Puppe liegt, aus welcher oft noch im October die Eule hervorbricht, um ihre Eier zu legen. Abklopfen der Raupen und Reinigen der Stämme von Puppen und Eiern ist zu empfehlen. — Der Frostspanner (Cheimatobia brumata) fliegt im October, November und auch noch im December, wenn es schon friert, Abends und Nachts umher. Das Weibchen hat nur Flügeistummel und lange Beine, kann also nicht fliegen. Es Jegt die kleinen schwer zu erkennenden Eier an die Knospen, wo sie überwintern. Im Frühjahre kommen die kleinen 10füssigen, grünen Räupchen zum Vorschein, benagen zunächst die Knospen und gehen dann an die hervorbrechenden Blätter. Sie fressen auf allen Garten- und Waldbäumen und sitzen bei trübem Wetter zwischen versponnenen Blättern. Im Juni oder Juli sind die Raupen erwachsen, lassen sich an einem Faden herab, gehen in die Erde, machen hier ein Erdgehäuse und verwandeln sich in eine Puppe, aus welcher dann im October oder später der Spanner hervor- 21 115 kommt. Da das Weibchen nicht fliegen kann, sondern bis zu den Knospen kriechen muss, so ist es am zweckmässigsten, um die Stämme im October mit dem klebrig bleibenden Beckerschen Brumataleim einen Ring zu machen, an welchem die Thiere kleben bleiben und sterben. Denn die Räupchen, welche aus Eiern kommen, die unter dem Ringe abgelegt sind, müssen verhungern. Man beobachte im Winter und Frühjahre nur die Meisen und Sperlinge, und man wird sich überzeugen, wie>i frig sie nach solchen Eiern an den Knospen suchen. — Unter den Motten wird die Gespinnstmotte (Hyponomeuta malinellus) besonders an Apfelbäumen schädlich, indem die Raupen ganze Blatt- bündel zusammenspiunen, in diesem Gespinnste gesellig die untere Blatthaut verzehren und im Juni oder Juli sich in helle Puppen verwandeln, aus denen die weissen, schwarzpunktirten Motten kommen und ihre Eier an die Zweige legen. — Auch die Larven zweier Blattwespen werden schädlich, nämlich die des Cladius albipes, indem sie die Blätter der Kirschbäume im Juni arg durch- löchert, sich dann ein durchscheinendes Cocon an Blättern u. s. w. macht, aus welchem bald die schwarze, weissfüssige Blattwespe hervorkommt, die ihre Eier in Taschen legt, welche sie auf der Unterseite der Mittelrippe einsägt. Ebenso macht die schwarze, schleimige Larve der Obstblattwespe (Selandria adum- brata) die Blätter der Kirschbäume und des Weissdorns krank, indem sie die Oberhaut abnagt, wodurch diese Stellen braun werden. Nach der letzten Häutung verliert sich der Schleim und die Larve wird braungelb, geht in die Erde, macht ein Erdgehäuse und liegt in diesem bis zum nächsten Jahre. Die schwarze Wespe sägt in die Blattfläche Taschen, in welche sie das Ei schiebt. — Die nur 6beinigen schön rothgelben Larven der Gespinnstblattwespe (Lyda elypeata) leben in grossen Gesellschaften auf Birnbäumen und Weissdorn im Mai, Juni und Juli. Sie leben in einem grossen, langen Gespinnste und verzehren die Blätter besonders der Zweigspitzen. Zur Verwandlung graben sie sich in die Erde und im nächsten Jahre erscheinen die Wespen, von denen die beiden Geschlechter sehr verschieden gefärbt sind. Die leicht sichtbaren Gespinnste muss man abschneiden und sogleich vernichten, denn die Larven winden sich schnell fort und verkriechen sich. Der Stamm der Obstbäume wird oft zerwühlt durch die Larven des Splint- käfers (Scolytus pruni). Dieser Käfer ist glänzend schwarz und der Hinter- leib ist nach hinten stark verdünnt. Die Blüthen, besonders der Apfelbäume werden verdorben durch den Apfelstecher (Anthonomus pomorum). Dieser kleine Rüsselkäfer bohrt die Blüthe an und schiebt ein Ei hinein. Die bald auskriechende Larve zerfrisst Blüthe und Fruchtknoten und verwandelt sich in der braunen Höhle zum Käfer, welcher überwintert, um im kommenden Frühjahre seine Eier wieder unterzu- bringen. Da er nur selten fliegt, sondern aus seinem Winterlager auf die Bäume kriecht, so sind Theer- und Leimringe anzuwenden. Die Vögel suchen sich viele Larven aus den Blüthen hervor. Achnlich lebt der die Kirschen zerstörende Anthonomus druparum. 22 - 119 Die Früchte werden verdorben durch die Pflaumensägewespe (Selandria zulvicornis). Diese kleine schwarze Blattwespe legt ihre Eier an die ganz Jungen Pflaumen. Die nach Wanzen riechende Larve nährt sich im Innern der Frucht, fällt mit dieser zur Erde, frisst sich aus ihr heraus, macht in der Erde ein längliches Cocon und erscheint im nächsten Jahre als Wespe. Ganz ähn- lich lebt in unreifen Aepfeln die Larve der Selandria testudinea, in Birnen die der S..breris. — Die fast reifen Aepfel und Birnen werden durch die sogenannte Obstmade im Innern zerfressen und zum Abfallen gebracht, gewöhn- lich sind es die besten Sorten. Sie ist aber keine Made, sondern eine L6füssige fleischfarbige Raupe, welche sich aus der Frucht herausfrisst und zwischen Rindenritzen u. dgl. ein Seidengewebe macht, in welchem sie überwintert und erst im Frühjahre zur Puppe wird. Im Juni oder Juli erscheint dann der Apfelwickler (Carpocapsa pomonana) und legt nun an jede angesetzte Frucht ein Ei, aus welchem das Räupchen kommt und sich in dieselbe hineinfrisst, die Oefinung vernarbt wieder. — Die Pflaumen werden von der rothen Raupe des viel kleineren Pflaumenwicklers (Grapholitha funebrana) in ähnlicher Weise verdorben. Sie lebt ähnlich wie die Raupe des Apfelwicklers und man findet, wie dort, immer nur eine Raupe in jeder Frucht. Das Abkratzen der Baumrinde entfernt viele eingesponnene Raupen, auch die Spechte, Spechtmeisen und andere Vögel suchen sie an den Stämmen auf. — In den Herzkirschen und weissen Süsskirschen, viel seltener in den Frühkirschen ist das Fleisch nahe aın Stiele zersetzt und weich. Das verursacht die weisse Made der Kirschenfliege (Spilographa cerasi), einer kleinen schwarz und gelben Fliege mit 5 schwärzlichen Binden auf den Flügeln. Die Made geht in die Erde und wird hier zu einem weisslichen, geringelten Tönnchen, aus welehem im Früh- Jahre die Fliege kommt und ihre Eier an die eben ansetzenden Kirschen legt. Die Stachel- und Johannisbeeren (Ribes Grossularia und rubrum) wer- den von zwei Sparnerraupen entblättert. Die eine ist die Raupe des Stachel- beerspanners (Abraxas grossulariata), die andere die des Johannisbeer- spanners (Halia vavaria). Beide haben fast die gleiche Lebensweise, nur dass der erstere später fliegt, nämlich im August. Sie legen die Eier an die Blätter und Zweige. Die jungen 10füssigen Raupen überwintern und setzen ihren Frass so lange fort, bis sie bei dem Stachelbeerspanner zur glänzenden, schwarzen, gelbgeringelten Puppe werden, die an den Blättern hängt, während die Raupen des Johannisbeerspanners sich in der Erde verwandeln. Das Ab- klopfen und Tödten der Raupen ist zu empfehlen. Die Schlupfwespen und Vögel helfen mit. — Auch die 20füssige, grüne, schwarz punktirte Larve der Stachelbeerblattwespe (Nematus ventricosus) frisst gesellig die Blätter bis auf die Hauptrippen ab. Sie sägt reihenweise Taschen in die Unterseite der Rippen, und schiebt in jede ein Ei. Die Larven gehen zur Verwandlung in die Erde; liegen hier in einem braunen Cocon und bald erscheinen die Wespen, welche wieder Eier legen und noch in demselben Jahre eine zweite Generation erzeugen. Die kleineren grünen Larven einer kleinen schwarzen Blattwespe 23 120 des Nematus appendiculatus machen es wie die Vorige und erscheinen ebenfalls zweimal im Jahre. Die Himbeeren (Rubus Idaeus) werden von den bräunlichen Larven eines kleinen braungelben Käfers, des Byturus tomentosus zerfressen. Eine kleine Wanze (Zirocoris) macht durch ihren Gestank die Himbeeren ungeniessbar, das- selbe thun auch ihre ungeflügelten Larven. Von den Verderbern der Rosen sind die folgenden besonders hervorzu- heben. Die Rosensägewespe (Hylotoma rosarum) sägt ihre Eiertaschen in die Rosenzweige, welche dadurch schwarz und gekrümmt werden. Die gelb- grünen, schwarzpunktirten Larven fressen gesellig die Blätter bis auf die Rippen ab, und mächen an der Erde oder an Blättern ein maschiges, gelbbraunes Cocon, aus welchem im nächsten Frühlinge die Wespen hervorkommen. — Oft werden die Blätter ganz durchlöchert von kleinen, grünen, kurzhaarigen Larven, welche zuletzt in einem glasartigen Cocon zur Puppe und dann zur Wespe werden. Diese Verwandlung wiederholt sich oft zweimal im Jahre. Die kleine schwarze Wespe ist der Gladius difformis. — Andere Blätter werden von einer gelblichen Larve ihrer Oberhaut beraubt, erscheinen gelb- oder braunfleckig und werden zuletzt trocken. Die Larve geht nach beendigtem Frasse in die Erde, macht sich hier ein elliptisches Cocon und kommt im nächsten Jahre als glänzend schwarze Selandria Livonensis hervor. Die sehr kleine, ebenfalls schwarze Selandria pusilla legt ihr Ei in den Blatt- rand, dieser rollt sich ein und umschliesst die kleine, rauhe, grünliche Larve, welche das Blatt benagt, dann in die Erde geht, und ein kleines Erdgehäuse fertigt, in welchem sie bis zum nächsten Frühjahre liegt. — Das Weibchen der Rosencicade (Typhlocyba rosae), eines Schnabelkerfes, bohrt mit seiner kurzen Legeröhre in das weiche Holz und legt die Eier in dasselbe. Die aus- kriechenden Lärvchen nähren sich vom Safte, verbreiten sich später, wenn sie Flügel und Springbeine bekommen auf die Blätter, welche sie oft ganz mit weissen Fleckehen bedecken, indem sie dort mit ihrem Schnabel saugen. Ihre Vertilgung ist schwierig. — Von den vielen Wicklerraupen, welche nicht nur auf den Rosen, sondern auch auf den Obstbäumen leben, nenne ich hier nur den halb braun, halb weiss gezeichneten Knospenwickler (Grapholitha roborana), der seine Eier schon im Herbste an die Triebspitzen legt. Im Früh- jahre fressen sich die jungen braunen Räupchen in die ersten Knospen und zerstören sie, spinnen sich später Blätter zusammen und werden zwischen denselben zur schwarzen Puppe. Zur Vertilgung der Raupen bedarf es grosser Aufmerksamkeit, weil sie sich zwischen den Blättern verbergen und sich bei Berührung schnell an einem Faden herablassen. Am besten ist es, wenn man sie zwischen den Blättern zerdrückt. — Die Rosen selbst werden oft von den Rosenkäfern (Phyllopertha horticola) zerfressen. Die dem Engerlinge ähn- liche, nur viel kleinere Larve desselben lebt oft zu Tausenden in den Gärten unter der Erde und der Käfer arbeitet sich im Juni oder Juli heraus. — Zuletzt seien noch die Rosenblattläuse (Aphis rosae) genannt, welche die Rosenzweige 24 121 oft ganz dichtgedrängt bedecken und durch ihr Saugen kränklich machen. Ueber ihr zahlreiches Erscheinen darf man sich garnicht wundern, wenn man weiss, dass diese Blattläuse den ganzen Sommer hindurch ohne vorhergegangene Begattung lebendige Junge gebären, welche wieder lebendig gebärend sind. Erst im Herbste erscheinen Männchen und Weibehen, welche sich begatten. Die Weibchen legen nun die sogenannten Wintereier an die Zweige, aus denen im nächsten Frühlinge nur Weibchen hervorkommen, die nur in oben ange- gebener Weise sich fortpflanzen. Man bezeichnet diese Art der Vermehrung mit dem Namen Generationswechsel. Obgleich die Blattlause unter den Vögeln und Insecten viele Feinde haben, so können dieselben dech bei der starken Vermehrung derselben nicht alle vertilgen, denn eine Blattlaus kann in einem Sommer nach Reaumur’s Berechnung viele Millionen Blattläuse erzeugen! Sorg- fältiges Abbürsten oder Abwaschen mit Wermuth-, Tabak- oder Seifenwasser tödtet viele. Zuweilen wird der Weissdorn (Crataegus), auch der rothblühende, von einer kleinen Sackträgerraupe (Coleophora coracipennella) heimgesucht. Das Räupchen frisst aus den Blättern das Blattgrün fort, wodurch sie braun und welk werden. Die Raupe nagt Blattstücke ab und verfertigt sich aus denselben ein braunes Futteral, in dem sie steckt und sich auch darin in eine kleine graue Motte verwandelt. Auch die Blätter des Flieders (Syringa vulgaris) werden oft durch die kleinen, weissen Räupehen der Fliedermotte (Gracilaria syringella) braun und trocken gemacht, indem die Räupchen das Blattgrün verzehren und nur ihren schwarzen, krümeligen Koth zurücklassen. Zwischen den Blatthäuten verwandeln sie sich in Puppen, aus denen dann das sehr zarte Mottchen sich entwickelt. Die Blätter des Schneeballs (Viburnum) erscheinen meistens ganz skelettirt. Sieht man genauer nach, dann findet man kleine, braune Larven, welche sich später in die Erde begeben und sich hier in den braunen Schneeball-Blatt- käfer (Galeruca viburni) verwandeln, welcher seine glänzenden, schwarzen Eier an die Zweige legt, die hier überwintern. Die Zwiebeln (Allium Cepa) werden von den weissen Maden der Zwiebel- fliege (Anethomyia ceparum) zerfressen. Die schwarze Fliege legt ihre weissen Eier an die Zwiebelpflanze, die auskriechenden Maden gehen in die Zwiebel, werden hier oder in der Erde zu rothbraunen Tönnchen, aus denen bald die Fliegen kommen. Das wiederholt sich mehrmals in einem Jahre. Auch die Blätter und Blüthen des Spargels (Asparagus officinalis) werden abgefressen von den grauen Larven des Spargelkäfers (Crioceris asparagi), welche ihren schwarzen Koth auf ihrem Rücken tragen und sich im der Erde verwandeln. — Aehnlich lebt der Lilienkäfer (Crioceris merdigera), dessen rothe Larve die weissen Lilien (Liliwm candidum) und auch die Blätter der Maiglöckchen abweidet. Bei beiden Käfern hilft sorgfältiges Tödten der Eier- häufchen an den Blättern, der Larven und Käfer. 25 122 Die Gartenblumen haben mebrere Raupen zu ihren Feinden, von denen ich nur 3 Arten anführen will: 1) die Raupe der grauen Ampfereule (Acronyeta rumieis), die sich zur Verwandlung ein derbes Gespinnst macht; 2) die Raupe des gelben Schnellläufers (Zuprepia lubrieipeda), dessen langhaarige, bräun- liche Raupe sich ebenfalls in einem Gespinnste verwandelt; 3) die Raupe der Flohkrauteule (Mamestra persicariae), deren grüne oder braune Raupe in der Erde zur Puppe wird. Alle 3 Arten sind m ihrem Futter nicht wählerisch, sondern fressen die Blätter aller Gartenblumen. Die Puppen überwintern und entlassen die Falter im nächsten Jahre. Die Stuben- und Treibhauspflanzen werden oft heimgesucht von Schild- läusen (Lecanium hesperidum und Aspidiotus neriti). Die kleinen geflügelten Männchen sieht man fast nie, während die Weibehen Blätter und Stengel oft zahlreich bedecken. Diese Weibehen sind ungeflügelt und bedecken noch nach ihrem Tode als Schild die zahlreichen Eier, welche sich auch ohne vorher- segangene Befruchtung parthenogenetisch entwickeln. Bei diesen Schildläusen, wie auch bei den Spinnmilben (Tetranychus telarius) ist nur fortgesetzte Aufinerksamkeit zu empfehlen. Der Feinde der Honigbiene (Apis mellifca) möge hier auch gedacht werden. Das Weibehen des Maiwurmkäfers (Meloe) legt seine gelben Eier haufenweise in die Erde. Die auskriechenden 6beinigen Lärvchen kriechen an blübenden Pflanzen hinauf und warten, bis eine Biene die Blüthe besucht. Schnell häkeln sie sich in den Haaren der Biene fest und lassen sich in den Bienenstock tragen. Hier suchen sie, schnell laufend, die Zellen auf und ver- zehren die Bieneneier. Dann erfolgt die merkwürdige mehrmalige Verwandlung. Oft werden die Bienen auch von einem kleinen Insecte geplagt, das sich be- sonders auf dem Rücken zwischen den Haaren festsetzt. Es ist die Bienen- laus (Braula coeca), welche, obgleich sie keine Flügel hat, doch zu den Zwei- füglern gehört. — Eine Grabwespe, der Philanthus triangulum, fängt Bienen und füttert mit ihnen seine in Erdhöhlen liegenden fusslosen Larven. — Auch die Hornisse (Vespa Crabro) stellt den Bienen nach. — Die Bienen- waben werden zerfressen durch die als Mehlwurm bekannte Larve des Mehl- käfers (Tenebrio molitor) und zuweilen auch durch die Larve des Bienen- wolfes (Trichodes apiarıus). — Die Raupen zweier Wachsmotten, der grossen Galeria cerella und der kleinen Achroea grisella zerfressen nicht nur die Zellen, sondern durchziehen sie auch mit ihrem Gespinnste, machen eine feste weisse Puppenhülle und die auskriechende Motte legt ihre Eier wieder an die Zellen. — Auch eine kleine Fliege, die Phora incrassata macht ihre Ver- wandlung iu den Bienenstöcken durch. Der Fischbrut in den Teichen wird die räuberische, 6beinige Larve des serandeten Schwimmkäfers (Dytiscus marginalis) schädlich, indem sie, so- wie auch der Käfer, derselben nachstellt. 123 4. Der Sammlungen. Unsere Sammlungen von Thieren und Pflanzen werden oft ganz vernichtet von mehreren kleinen Insecten. Die braunen, lang behaarten Larven des Speck- käfers (Dermestes lardarius), des Pelzkäfers (Atfagenus pellio) und des Museumkäfers (Anthrenus museorum) zerfressen aufbewahrte Thiere und Pflanzen. Dasselbe thut die nackte weisse Larve des Diebes (Pfinus fur) und die Raupe der Pelzmotte (Tinea pellionella). Das Vergilten der aufzube- wahrenden Objecte schützt nicht immer. Oefteres Durchsehen der Sammlungen ist das beste Mittel, dieselben vor der Zerstörung zu bewahren. Nützliche Insecten. Den auf den vorhergehenden Seiten besprochenen zuweilen in grosser Zahl und dann schädlich auftretenden Insecten thun andere durch Vertilgung der- selben theilweise Einhalt, sind also nützlich. — Unter den Käfern nützen alle Laufkäfer (Carabidae) und Kurzflügler (Staphylinae), denn Larven und Käfer leben von Raupen, Puppen u. dgl. Dass sie Räuber sind, zeigen ihre spitzen sichelförmigen Kiefern. — Die oft schaarenweise sogar auf dem Schnee vor- kpmmenden sammetbraunen Larven eines Weichkäfers (Telephorus) suchen ebenfalls Insectenlarven. — Der gelb und schwarze Todtengräber (Neero- phorus Vespillo) versenkt die Leichen kleiner Säugethiere und Vögel, legt die Eier auf dieselben und die auskriechenden Larven nähren sich von dem Aase. — Ebenso leben die schwarzen Aaskäfer (Silpha), deren eine Art, die gelbe mit 4 schwarzen Flecken versehene Stlpha 4-punctata sogar Bäume erklettert, um dort Raupen und Puppen zu verzehren. — Bekannt sind die stahlblauen Rosskäfer (Scarabaeus), welche mit ihren Verwandten, den Stutz- und Koth- käfern (Hister und Onthophagus) jeden Pferde- oder Kuhmisthaufen durch- wühlen, die Erde unter demselben siebartig durchlöchern, dorthin ihre Eier legen und ihnen etwas Mist beilegen, damit die Larven vorläufig zu zehren haben. Alle diese Käfer helfen die Luft von den Gasen befreien, welche Tausende von Thierleichen ausströmen. Hierbei helfen auch die blauen und goldgrünen Schmeissfliegen oder Bremsen (Calliphora und Lueilia), welche zwar auch ihre Eier auf frisches Fleich legen, hiervon aber durch Drahtsiebe leicht abzuhalten sind. — Unter den Hautflüglern sind es die Schlupfwespen (Ichneumon), welche ihre Eier in Raupen, Larven und Puppen legen, die roth und schwarze, dünnleibige Sandwespe (Ammophila sabulosa), die ihre in selbstgegrabenen Erdlöchern liegenden Eier mit Raupen versorgt, was noch mehrere andere Gattungen thun. Die fleissigen, gesellig lebenden, als Männchen und Weibchen geflügelten, als Arbeiter ungeflügelten Ameisen (Formicariae) nicht zu vergessen, welche alles Lebendige in ihrer Umgebung vertreiben. — Unter den Zweiflügern legen die bestachelten Raupenfliegen (Tachina) ihre 27 124 Eier an verschiedene Raupen, während die haarige Mordfliege (Laphria) und die an dürren Reisern lauernde Raubfliege (Asilus) auf vorüberfliegende Beute warten. Auch die bienenähnliche Schlammfliege (Erictalis tenax) sei hier erwähnt, deren geschwänzte Maden in jedem übelriechenden Wasser leben und es weniger unangenehm zu machen suchen. Den Schwanz können sie wie ein Fernrohr ausstrecken, um an die Oberfläche zu gelangen und Luft zu atlımen. — Viele Arten der Wanzen nützen dadurch, dass sie Raupen aufsuchen und aussaugen. — Alle Libellen machen Jagd auf fliegende Insecten. Ihre Larven führen im Wasser dieselbe räuberische Lebensweise und zeiehnen sich durch einen eigenthümlichen gegliederten Fortsatz der Unterlippe, der sogenannten Maske, aus. mit welchem sie ihre Beute ergreifen. Zum Schlusse will ich noch 3 Blattlausfeinde anführen, welche, vielfach verkannt, verborgen thätig sind. 1) Die blaugraue, schwarzhöckerige, gelbroth gefleckte. 6beinige Larve des Marienkäfers (Coceinella septempunctata) findet man auf Pflanzen, die von Blattläusen besetzt sind. Sie ist es, welche oft für die Larve des Coloradokäfers gehalten wird, obgleich sie niemals Blätter frisst. Zur Verwandlung hängt sie sich an ein Blatt und wird hier zur Puppe, aus welcher der Käfer hervorkriecht und seine Eier unter die Blätter legt. Wie zahlreich diese Käfer in manchen Jahren sind, davon kann man sich am Meeres- strande ükerzeugen. Jeder Halm und jeder Stengel ist von ihnen besetzt, während des Fluges werden sie vom Landwinde aufs Meer getrieben, in das sie ermüdet fallen, und nun werden sie durch den Seewind wieder theils lebend, theils todt auf das Land geworfen. Der Strand ist dann meilenweit mit einem rothen Saume eingefasst, welcher aus Millionen dieser Marienkäfer besteht. Welche Menge von Blattläusen gehört dazu, um all die Larven dieser Käfer zu ernähren! und zu welch ungeheurer Menge hätten sich die Blattläuse ver- mehrt, wenn sie nicht durch die Larven vermindert worden wären! — 2) Die schnell laufende, 6beinige, mit 2 gebogenen Zangen am Kopfe versehene Larve der Florfliege (Chrysopa), der sogenannte Blattlauslöwe. Die beiden Zangen sind durchbohrt und mit denselben saugt die Larve die Blattläuse aus, denn beissen kann sie nicht. Diese Larven entstehen aus langgestielten Eiern, welche die goldäugige Florfliege auf Blättern befestigt. Zuletzt fertigt die Larve ein weisses, fast kugelrundes Cocon, aus welchem im nächsten Jahre die Florfliege schlüpft. — 3) Die fusslose Made der Schwebfliege (Syrphus), welche ‚auf Blättern lebt und ihr Kopfende rüsselartig vorstreckt, um mit ihren Mundhaken Blattläuse zu erbaschen und auszusaugen. Später verwandelt sie sich in ein tropfen- oder birnförmiges Cocon, das an Pflanzenstengeln u. dgl. klebt. Die ausschlüpfende Fliege hat einen meistens platten, streifenförmigen, braunen, mit weissen oder gelben Querflecken gezierten Hinterleib, fliegt an den Blumen naschend umher und scheint oft, besonders bei hellem Sonnenscheine, in der Luft stille zu stehen, ist aber im Nu verschwunden, um an einem anderen Orte dieselbe Stellung einzunehmen. Die Eier legt sie gewöhnlich an Blätter. ww Rn Unter den Blattlaus-Colonien findet man sehr oft todte, deren Leib blasie aufgetrieben und hart ist. Diese enthalten einen Parasiten, nämlich einen Aphidius, der zu den Schlupfwespen gehört. Oft sieht man auch Ameisen den Blattläusen nachgehen, das geschieht aber nicht, um sie zu verzehren, sondern die Ameisen sind Leckermäuler und kommen nur nach dem süssen Safte, den die Blattläuse ihnen überlassen. Sie halten sich sogar Blattläuse in ihren Nestern. um die Süssigkeit ohne viele Mühe zu erhalten. 29 . y= L . Dr Botanische Notizen. IV. Mitgetkeilt von Herrn A. Treichel in der General-Versammlung zu Culm, am 30. Mai 1882.) Herr A. Treichel zeigte vor: 1. Mehrere Knospen von Detula alba L., Birke. die durch Phytoptus deformirt waren. Selbige fanden sich in diesem Jahre im Parke von Hoch- Paleschken häufig bemerkt vor, fielen aber nach Mitte Mai stark ab. Durch Wort und Bild sind sie von Prof. Dr. Thomas bereits dargestellt worden in Nova Acta Leop. Carol. vol. XXXVNI. No. 2. Ueber vermeintlichen Zusammen- hang mit dem Hexenbesen der Birke vergl. Just’s Jahresbericht V. 514,5. und VI. s. 1., betreffend die Ansicht v. Schlechtendal's, welche Ormerod’s Hypothese verwirft. 2. Ein Conglomerat von Algen, das ich Algenkuchen benenne, weil ich annehme, dass es die zusammengelaufenen und fest gewordenen Residua von Algen sind, die in kahlen Torfbrücheın wachsen, wie sie sich namentlich in den den Dünen unserer Ostseeküste vorgelagerten Ebenen vorfinden. Die vorgelegten Exemplare entstammten solchen Jesiorke (Seechen, da polnisch jesior = See, mit plattdeutscher Verkleinerungssilbe) um Brünhausen, Kr. Neustadt. Diese Reste, wenn sie sich in regnerischen Zeiten bei grösserem Wasserstande, der das Ufer wieder erreicht, von Neuem auflösen, verleihen dem schon wegen des dunkelen Unter- erundes ohnehin unklaren Wasser jener kleinen Moorseechen der Ostseeküste eine zum T’heile grünlich-blaue, zum Theile dunkelrothe und rostbraune Färbung, die natürlich an den seichteren Uferstellen Hottirt. Sowie die wärmere Zeit kommt und den Wasserstand durch Einsickern oder Abdampfen sich von dem eigentlichen Ufer zurückziehen lässt, bilden die zurückgebliebenen Algen anfäng- lich eine schlammige Fläche, die sich allmählig verbärtet, bis sie durch Spannung oder Eintritte Risse bekommt, durch welche man die gefestete Oberfläche in allerlei Formen loszulösen im Stande ist. Die Algenreste lassen sich abschärweln, um mit einem Provinzialismus zu reden. Es kommt nun diese Erscheinung analog vor dem sog. Meteorpapier oder auch unter Phanerogamen der Ver- filzung der Blätter der Sumpthottonie (Hottonia palustris). Die kammförmig- fiederspaltigen Blätter dieser Primulacee, welche über Winter zu Boden sinken, werden zur Sommerszeit ebenfalls an ausgetrockneten, seichten Stellen der von ihr bewohnten Brücher in einem ähnlich papierartigen Zustande aufgefunden, i wie ich das schon in einer Sitzung des Botanischen Vereins der Provinz Branden- burg (S. XXI. v. 2. April 1875. Ber. 8. 37. J. G. XVII.) auszusprechen Gc- legenheit hatte. 3. Eine Prolifieation an Myrtus communis L., die, im Topfe gezogen, diesen hexenbesenartigen Zustand aufwies. Beim Abschneiden und Versetzen war sie jedoch eingegangen. 4. Ein Wurzelgeflecht von Myrtus communis L., welches sich den räum- liehen Grenzen des umgebenden Topfes angepasst und somit eine merkwürdige tortenähnliche Form bekommen hatte. Selbige ging über ins Eigenthum des westpreussischen Provinzial-Museums. Dasselbe bewahrt ein ähnliches Geflecht einer Weidenwurzel von etwa 4 Fuss Durchmesser auf, demselben im October 1581 durch Oberlehrer Dr. Schmidt in Lauenburg überwiesen. Neben der aufgestellten, gänzlich verfilzten Wurzel eines Weidenbaumes giebt eine aufgehängte Abbildung die ideelle Ansicht eines dortigen (Lauenburg) Brunnens, um welehen vor eilf Jahren jene Weiden ge- pflanzt wurden, deren Wurzeln allmählig das Mauerwerk in der Nähe des wechselnden Wasserspiegels durchbrachen und sich im Innern zu einem dichten Flechtwerke vereinigt hatten. Ebenso bewahrt es ein ähnliches Geflecht von Weidenwurzeln, welches den abgehenden Strang einer 1874 gelegten Drainage in Czernikau, Kr. Berent, (Schlag II.) im Jahre 1832 verstopft und nach der umschliessenden Form die Gestalt einer Wurst angenommen hatte. Aehnliche Erscheinungen findet man häufig genug im Innern und am Aeussern von Urnen. Ich erwähne davon, weil zu Anfang des Bekanntwerdens ganz falsche Vorstellungen darüber umhergingen und weil ich nicht weiss, ob die Ansicht, dass, als es entschieden, dass das Geflecht ein Pflanzenprodukt, es mit Absicht zur Unterlage für den Leichenbrand gedient habe, schon sonst vorher mit Erfolg bekämpft worden ist. Bei verschiedenen prähistorischen Finzel- funden kamen die folgenden Bemerkungen zum Vorschein. Zuerst machte Jacob von Mellen (Historia urnae sepuleralis Sarmaticae, p- 8.) 1679 auf ein eigenes Gefaser im manchen Grabkrügen aufmerksam und hält es nachı Hörensagen für Fäden von Seide oder Wolle, ähnlich den Hänflings- nestern gewunden, Stieff (de urnis in Silesia Lignicensibus atque Pilgrams- dorfiensibus epistola. p. 6.) in Breslau scheint sie um 1680 für menschliche Haare gehalten zu haben, die doch aber vom Feuer bei der Bestattung hätten verzehrt werden müssen. Um dieselbe Zeit hält der Liegnitzer Syndicus Dr. Thebesius (Georg. Thebesii Liegn. Jahrbücher. Jauer 1733. S. 6.) die unver- westen Fäden trotz mikroskopischer Untersuchung für Reste eines Tüchleins, in welches man die Asche hineingebunden habe. Nachher will man bei Wilhelmi (11. J. B. an die Mitel. der Sinsheimer Ges. z. Eıf. der vaterl. Denkmale der Vorzeit. S. 24) darin Leinwandstücke wahrnehmen, die aber sofort in Staub (?) zerfielen. Büttner endlich (Beschr. des Leichenbrandes und Todtenkrüge, ... . unfern Quernfurth gefunden. Halle 1695, S. 75. 93.) I lässt sich von einem Leipziger Professor sogar einreden von der Auffindung eines schwarzen Sammetmützchens in einem Aschenkruge, wurde jedoch bald berichtigt. Dass das sich am Boden von Uırnen im Cirkel fest anlegende Zaserwesen eigentlich ein Geflecht von Wurzeln sei, bringt zuerst der Arzt Dr. Volkman 1698. (Stieff 1. 1). Die vom Feuer nicht ganz überwältigte Substanz und Fettigkeit des verbrannten Gebeins habe das Geflecht herumgetrieben, sowie auf dem Boden und an den Wänden des Gefässes ausgebreitet. Diese Vor- stellung fand Beifall, sowohl beim bekehrten Stieff, als auch bei Anderen, so bei Hermann aus Massel in seiner Maslographia (S. 138.), in Preussen bei Prof. Rohde in Königsberg (Erläut. Pr. T. II. S. 419. 547. Anm.), auch bei Prof. Nettelblad in Greifswald. Zur völligen Klarheit über die Pflanzen- natur dieses einhüllenden, zellenartigen Gewebes gelangte man erst zu Ende des 18. Jahrhunderts, wo 1799 der Akademiker Hirt in Berlin nachwies, dass die Fäden, welche Anfangs ein wirkliches Gewebe schienen, also ein Werk menschlichen Fleisses, einfach nur das rohe Produkt einer Pflanze seien. Zu gleichem Ergebnisse kamen die Botaniker Willdenow in Berlin, (Memoires de l’academie R. des Sciences et belles lettres u. s. w. Berlin 1801. p. 192.), welcher die feinsten Wurzeln einer Wasserpflanze, und etwa 20 Jahre später in einem anderen Falle Treviranus in Breslau (Kruse Budorgis S. 81), welcher die Fäden der Wasserheide (Converfa rivularıs L.) in dem pelzartigen Wesen, „dicht und weich wie Sammet“, mikroskopisch bestätigt. Nachdem es nun feststand, dass jene viel besprochenen Teppiche der Aschenkrüge ein filzartig verwachsenes Gewebe von Pflanzenfasern sei, wurde die andere Frage, ob jene Pflanzenfasern absichtlich zur Unterlage für Asche und Knochen genommen worden oder nur zufällig in die Urnen hineingerathen seien, sogleich und nach meinem Wissen ohne bisherige Be- kämpfung zu Gunsten der ersteren Annahme entschieden von Ludw. Giese- brecht in Stettin (Archäolog. Unters. 13. Die Pflanzenstoffe in der Todten- bestattung in Balt. Studien 1847. J. G. XILl. H. 2. S. 43 ff.), welcher auch die vorigen Abirrungen und Richtigstellungen brachte. Das Geflecht sei schon zur Zeit der Einschüttung des Leichenbrandes in die Urnen gewissermassen als dessen Unterlage oder zur Auslegung auch der Seitenwände gebraucht wor- den, wie wenn man etwa eine Schachtel mit Flachs oder Baumwolle bekleidet, um etwas Zerbrechliches oder Kostbares hineinzulegen, und zwar als Ausfluss eines heidnischen Gebrauches. Er stützt sich namentlich auf die in einem Falle unfern der See vorgefundene Auspolsterung einer Urne mit Seetang (ob Fucus? dessen Fähigkeit der Verfaserung mir eben unbekannt ist, oder wohl besser Zostera, ohnehin eine zaserige Meerphanerogame), welchen er mit Anklang an die dichterische Umschreibung des Waldes als Tang der Höhen (hlidar thang: Thiodolf in Snorra Ynglinga S. 35) das Gezweige des Waldes der Tiefen nennt. Aus der slavischen Welt (Oberlausitz) bringt er den Glauben an den Wasser- geist Wodny Muz herbei. In der palingenetischen Lebensfülle der Natur hat o 129 überall das religiöse Bewusstsein Gleichniss und Bestätigung seines eigenen Ahnens menschlicher Unsterblichkeit gefunden. Dieses Letztere an und für sich betrachtet und als wahr zugegeben, zugegeben auch, dass Kraut, Laub, Wurzeln, Holz, also Pflanzenstoffe als Beigaben unverbrannter Todten auf- gefunden wurden, dass in einem Falle vielleicht die Unterlage von Zostera als Seetang nicht ausgeschlossen erscheinen dürfte, weshalb wurde denn nicht in allen Urnen dergleichen Gezaser aufgefunden, zumal es doch so leicht, also auch von dem Aermsten zur Bettung seiner Lieben würde zu erlangen gewesen sein? Wenn man aber schon zu seiner Zeit und mit Giesebrecht’s Wissenschaft auffand, dass Umen sammt dem Deckel von feinen Wurzeln durchzogen waren, dass sogar Inhalt und selbst die Wände derselben dieht mit Pflanzen- wurzeln durchzogen waren, welche ich zumeist für die von Gräsern halte, dass auch die Wurzeln des Haidekrautes ausgegrabene Aschenkrüge umgaben und selbst bei ihrem Zusammenbruch deren Formen aufrecht erhielten, und wenn man andererseits auch heutzutage häufig genug ganz ähnlichen Vorkommnissen begegnet, deren Einzelbezeichnung zu weit abseits führen würde, und wiederum die zu Anfang berührten Fälle, die sich auch nicht minder ausdehnen liessen, damit in Verbindung bringt, bei welehen die in früherer Zeit nur bei Urnen beobachteten Erscheinungen festgestellt wurden, so muss man doch sagen, dass, wenn auch &sche und Knochen als angemessenes Geleit des Leichenbrandes erscheinen, und selbst nach den obigen Zugeständnissen, das Mährchen einer beabsichtigten Auspolsterung der Urnen durchaus nicht mehr stichhaltig er- scheinen kann, sowohl bei freistehenden Urnen, als auch bei Steinkisten- gräbern, wo es noch Aufgabe der Pflanzenwurzel war, sich zwischen den aller- (dings breiten Zwischenräumen der Steinplatten hindurchzuwinden. Nicht Menschen- hand hat das Geflecht hineingethan, sondern es ist vielmehr erst von der um- gebenden Erde aus in das Innere der Aschenkrüge eingedrungen oder an ihnen heran oder um sie herum sua sponte gewachsen. Beigetragen zur Fortpflanzung der wahrscheinlich meist der zarteren Familie der Gräser angehörigen Wurzeln und zur Erzeugung der in immer dünnere Triebe ausartenden Fasern haben naturgemäss die Feuchtigeit des schon der chemaligen Rührung wegen mehr durchlassenden Erdreiches, sowie dessen am Ende noch durch die Einschüttung der caleinirten Knochen in höherem Grade herbeigeführte Fruchtbarkeit und auch endlich in keinem geringeren Maasse das Vorhandensein eines, wenn auch lichtleeren, so doch nicht luftlosen, mehr oder minder grossen Raumes unter der Erdoberfläche. Es ist, als ob die Wurzeln die irdenen Töpfe suchten, um sich darin einzunisten und, obschon von brauner Farbe im lichtlosen Raume, in abertausend spiraligen Windungen und in immer feinfaseriger Zuspitzung zu einem Polster zu verschlingen, welches sofort auf- hört, sobald die obigen Bedingungen sich nicht mehr erfüllen. Auch, wo die- selven garnicht vorhanden sind, wie bei grösseren oder mittleren Steinen, die fest im Erdboden lagern, habe ich deshalb bis jetzt niemals auch nur den Ver- such einer Umwindung von Wurzeln auffinden und wahrnehmen können. ii 9 130 Derselbe gab noch folgende neue Fundorte bekannt: 1. Polygonatum multiflorum AN. im Nadelwalde bei Heubude bei Danzig, unmittelbar am Dorfswege zum Ufer der Ostsee beim ersten Querfuszsteige, von geringer Verbreitung, aber mehrfach, in sterilem, unten aber wahrscheinlich ge- feuchteten Sande. 2. Hart an der Grenze unseres Gebietes, aber noch Kreis Lauenburg: a) Zwischen Mersin und Gnewinke, im Bruche: Myrica Gale L. und Cirsium acaule L. b) Am abgelassenen See von Klein-Perlin, feucht: Pingureula vulgaris L. und Lycopodium Selago L. c) Bei Mersinke, im Garten eine starke Eiche von 556 em. Umfang in 3rusthöhe, sowie in dortiger Ecke des See’s von Saulin: Fontinalis antipyretica L., Littorella lacustris L. und Lobelia Dortmanna L. AnnInnnnnNNn Zioologische Notizen LI. Nach Mittheilung des Apothekers Settmacher in Hoch-Stüblau, Kr. Preuss. Stargardt, hat sich das folgende, von ihm selbst gefundene Mittel zur Ver- treibung von Maulwürfen bewährt. Sobald er sah, dass diese sich in seinem Gärtchen zu schaffen machten, schoss er mit einem mit Pulver geladenen Taschen-Revolver einige Male auf die Richtung der aufgemullten Stelle in die Erde hinein. Nicht lange darauf haben alle Maulwürfe das Gärtchen verlassen und sind ausgewandert. A. Treichel. os 131 Westpreussische Ausläufer der Vorstellung vom Lebensbaum. (Vorgetragen in der 5. Vers. des Westpr. Botan.-Zool. V. zu Culm, am 30. Mai 1882.) Von A. Treichel. In meinem Volksthümlichen aus der Pfianzenwelt, besonders für West: preussen, ]I., führte ich an letzter Stelle (S. 216.) unter Doze pruntke an, dass die darunter verstandene Pflanze am Johannis-Vorabende (23. Juni) gepflückt und in eine Fuge unter die Balkendecke des Hauses gesteckt werde, indem man (um Dirschau) des Glaubens sei, der Agirende bleibe im Jahre leben oder sterbe, je nachdem die Pflanze grün bleibe oder verdorre, musste jedoch die Frage auch noch bis jetzt, da mein Gewährsmann mir keine Unterlage hatte geben können, offen lassen, weil Pratek, dasjenige polnische Wort, wovon Pruntki en sowohl re Spät an der Sense, wie auch einen ahorken bedeuten soll, ganz heterogene Dinge, welche zur Eruirung der betr. Pflanze ohne Weiteres keinen rechten Anhalt gewähren. Nach Mrongovius Wörterbuch 1. 382.b. bezeichnet Pratek, gen. pratka, ein dünnes Gertchen, kleine Rute; Stöckchen; Stiel, Stengel, Zweig; der Plur. pratki in Preuss. Polen die Stöcke bei dem Sensengestell. Nach gefälliger Mittheilung von Herrn Rentier A. Peters in Neuschottland soll man nun im Weichseldelta vom Blattkohl am späten Abende vor Johannis (also ebenfalls 23. Juni) Kohlpflanzen als sog. Lebenspflanzen 'setzen, um darnach das Gedeihen oder Verkümmern einer Person (meist seiner selbst) zu erfahren. Etwas Aehnliches vom Kohl (Kal) berichtet W. v. Schulenburg (Wendisches Volksthum in Sage, Brauch und Sitte. S. 117. Berlin, 1882.) aus der Wendei, dass, wenn dieser gepflanzt wird, man eine Ko hinten und eine Rübenpflänze (repa) nimmt, beide spaltet, in einander steckt und einpflanzt. Unter den beiden Pflanzen denkt man sich aber zwei Liebende. Wachsen sie nun zu- sammen, so kommen die zwei Gedachten auch zusammen, wenn aber nicht, so geht die Liebe auseinander. Darum sieht man auch sorgfältig nach, welche Pflanze besser wächst. In ähnlicher Weise ferner, und schon nicht ohne Beziehung auf die Fett- henne (ebenda, S. 163): l. Hat man einen Freund in weiter Ferne und will wissen, ob er todt ist oder noch lebt, so reisst man das Kraut kokoski (nach Asch. Sedum 1 9* 133 maximum Sut.) ab und legt es unter ein Strohdach. Verwelkt es, so ist der Freund todt, wächst es weiter, so bedeutet es: er lebt noch. 2. Wenn man am Johannistage unten an der Wurzel vom Johanniskraut (nach Bolle: Seleranthus perennis) nachsieht, ‚so findet man drei „Bobbeln“ (Bommeln). Die soll man in ein weisses Tuch thun, z. B. vom am Halse in das Hemde stecken und sie auf dem Hemde oder sonst wie ausdrücken; dann entstehen Flecke. Wenn die sieh nicht auswaschen, dann bleibt derselbige Mensch am Leben, waschen sie sich aber aus, dann stirbt er dasselbe Jahr. Ebenso steckt man nach Peters im Weichseldelta zur nämlichen Zeit auch Aeste von Sedum Fabaria Ch. Lem. (S. speetabtle Bory nach Vilmorin, ob aber S. Fabarium Koch?) zwischen die Balken eines Zimmers oder einer Kammer, um durch das Grünen oder Vertrocknen dieser Pflanze das Gewisse über Leben oder Tod seiner eigenen Person im Laufe des Jahres zu erfahren. Damit hätten wir denn die betreffende Unterlage für die polnisch boze pruntki bezeichnete Pflanze gefunden, welche dann natürlich eher auf die Sedum- Art, als auf die Blattkohlpflanzen zu beziehen ist, zumal die Fetthennen sehr schwer vertrocknen und selbst im Herbarium noch Triebe ausschlagen, weshalb ınan sie bekanntlich zu diesem Zwecke vorher auch noch mit heissem Wasser brüht und tödtet. — Uebrigens dürfte die Art Sedum Fabaria, weil durch Ch. Lemaire benannt, wahrscheinlich eine Gartenpflanze, verallgemeinert aufzu- fassen sein, zumal das Volk schwerlich einen Unterschied machen würde zwischen den verschiedenen Sedum-Arten, etwa nach Wurzelstock und Blättern. Uebrigens mag bemerkt werden, dass von den verwilderten S. Fabaria Ch. Lem. und S. spurium M. B. nach Herrn Peters im Munde des Volkes die erstere Himmels- schlüssel und die andere Grabesgrün, Grabesruh wohl deshalb so genannt sind, weil man sie häufig auf Gräbern zum Schmucke angepflanzt findet. Aehnlich heisst Sedum Telephium L. nach Mühling in der Gegend von Rössel auch Leben und Sterben. (Vergl. N. Preuss. Prov. Bl. VI. 228 ff. — Hagen: Preuss. Pfl. No. 478.) Ein von verschiedenen Gelehrten bearbeitetes polniches Lexicon, 1861 in Krakau erschienen, welches über manches Volksthümliche Aufschluss ertheilt, giebt nun bei Boze pruntki als die darunter verstandene Pflanze Sisymbrium strietissimum L. an, das bei uns aber gar nicht vorkommt. Dass eine Ver- wechselung mit einer anderen Sisymbrium-Art oder einer anderen Crucifere (vielleicht Turritis glabra L.?) zu Grunde liegt, glaube ich kaum anzunehmen, da Crueiferen ja sehr leicht vertrocknen, dieser Umstand aber nach dem obigen Glauben dem Bestande des Menschengeschlechtes bedenklich und straflos schaden würde. Viel eher und fast allein bei uns möchte irgend eine Sedum-Art die Probe auf's Exempel aushalten. Damit stimmen auch einige gesammelte Beispiele überein. So wird auch nach Prof. Dr. Prätorius-Konitz im Ermlande Sedum Telephium L. zu dem angegebenen Zwecke unter den Balken gesteckt und grünt natürlich weiter, wie alle Sedum-Arten. I 135 Weiterhin verdanke ich der Liebenswürdigkeit von Frl. Elisabeth Lemke in Rombitten die Mittheilung, dass auch um Saalfeld in Ostpr. fast ganz die- selbe Procedur mit Sedum maximum Sut., dort Lebenskraut, meist nur Leb- kraut genannt, vorgenommen wird. Auch dies wird am Johannisabende unter die Stubendecke aufgehängt, und zwar unter den für einen jeden verwandten Hausbewohner (für den Vater, für die Mutter, Schwester!) bezeichnenden Worten; und wenn ein bestimmtes Reis nicht weiter wächst, so wird die darunter ver- standene Person bald sterben. Auch erhielt ich von da ein lebendes Object, das bereits 13 Monate ohne Licht, Erde und Wasser unterm Balken gesteckt hatte, ohne vertrocknet zu sein, wie die Wurzelausschläge beweisen. Die beiden genannten Sedum-Arten (Telephium und maximum) sind aber dieselbe Pflanze, die in trockenen Wäldern bei uns wohl überall nicht selten vorkommt und Mitte August mit grünlich-gelber Blumenkrone blüht. Mit ihr könnte für unsere Provinz höchstens noch das jedoch nirgends als solche Zauberpflanze bezeichnete Sedum rejlerum L. (zurückgekrümmte Fetthenne; Blätter kurzstachelspitzig, mit Anhängsel am Grunde, schon von Juli ab gelb blühend) rivalisiren, welche aber in den Weichselgegenden und im Westen der Weichsel (steinige Orte, Sandfelder) nur sehr zerstreut vorkommt, nur dass seine Abändernng S. viride Koch (mit lebhaft grünen Blättern) häufiger in Gärten angepflanzt sein mag, wo sie alsdann den Namen Tripmadam führt. Es spricht also Alles für Sedum maximum Sut., die grosse Fetthenne. Durch diese Bestätigungen wird es immer wahrscheinlicher, dass jene Zauber pflanze eine Sedum-Art ist, welche die gottgeweiheten Zweige hergiebt, wie das Johanniskraut (Hypericum perforatum 1,.), der Wermuth und manche andere Pflanze, am 23. Juni und am Kirchweihfeste (17. August) geweiht, welches in dieser Beziehung die christliche Fortsetzung des heidnischen Mitsommerfestes ist. Es hat alsdann auch nichts Auffälliges mehr, dass die Donnerkeile, Gottes- finger, eine Belemniten-Art, denselben Namen Pratek bekommen haben. (Bozy Pratek, Belemnit, Donnerkeil, Pfeilstein; nach Mrongovias I. 29a.) Ebenso- wenig, dass die Kolben von 7ypha den entsprechenden Namen Donnerkeile oder Donnerkeulen führen — Alles Beweise einer sinnigen Naturbeobachtung! Alle lebenden Wesen vom Menschen bis zur Pflanze haben Geborenwerden, Wachsthum und Tod mit einander gemein und gerade diese Gemeinsamkeit des Schicksals mag in einer fernen Kindheitsperiode unseres Geschlechtes so über- wältigend auf die noch ungeübte Beobachtung unserer Vorfahren eingedrungen sein, dass sie darüber eiufach die Unterschiede übersahen, welche jene Schöpfungs- stufen von einander trennen. Der Naturmensch beachtet den Unterschied zwischen Geist und Körper noch gar wenig und rangirt sich mit seinen Nebengeschöpfen auf gleiche Stufe. Diese Vorstellungen pflanzen sich in verschiedenster Gestaltung fort durch alle Zeiten und Völker hindurch. Eine Anschauungsweise weiss von einem geisterhaften Weren, einem Dämon, dessen Leben an das Leben der Pflanze gebun- den ist. Sie ist gleichsam sein Körper. Erscheint er auch vielfach ausser ihr und bewegt sich thier- oder menschengestaltig in Freiheit neben ihr, so gehört es o 134 doch auch in den Kreis dieser Vorstellung, dass der ideale Doppelgänger der Menschenseele, der genius tutelaris der einzelnen Persönlichkeit oder ganzer Geschlechter, in einer Pflanze oder in einem Baume Wohnung haben soll. Es ist die Vorstellung vom Schicksal- oder Lebensbaume, die deutlich in einer Reihe weitverbreiteter Traditionen hervorspringt und wovon wir auch in der zu Anfang gegebenen Darstellung so eine Art von Ausläufer für Westpreussen feststellen konnten. Auch hier erwuchs aus dem Glauben der beseelten Pflanze die Vorstellung, dass sie die zeitweilige Hülle einer Menschenseele sei. 135 Volksthümliches aus der Pflanzenwelt, besonders für Westpreussen. II. Von A. Treichel. Seinen Vorgängern unter diesem Titel schliesst sich schon in so rascher Folge diese dritte Compilation an. Neben eigenen Wahrnehmungen, dieses Mal in beschränkterem Maasse, konnte ich auch hier vielfach nur auf fremden Schultern stehen. Eingeordnet finden sich wieder die etymologischen Anschlüsse aus dem Polnischen, ohne dass deutschsprachliche Ableitungen vernachlässigt würden. Mit der Linguistik paaren sich Aberglaube und Glaube des Volkes, namentlich in Bezug auf Volksheilkunde, Spielerei und Reime der Kinder und glücklicher Griff, sowie ‘practische Anwendung der Erfahreneren. Für ihre zahlreicheren Beiträge trage ich auch an dieser Stelle meinen besten Dank folgenden Damen und Herren ab: Prof. publ. ord. Dr. P. Ascherson in Berlin (Asch.), Reetor H.Frischbier in Königsberg Ostpr. (Fr.), Gymnasiallehrer Dr. Legowski in Neustadt Westpr. (Dr. L.), Elisabeth Lemke in Rombitten bei Saalfeld Ostpr. (E.L.), Oberlehrer Prof. Dr. Praetorius in Konitz Westpr.(Pr.), Rittergutsbesitzer H. Schuch in Alt-Grabau, Kr. Berent (Sch.). Demgemäss werden die einschlägigen Nachweisungen, wenn sie nicht allgemeiner Natur sind, meist das lokale Gebiet der Einsender umgrenzen. Zur Vergleichung hat des- halb die Ueberschreitung der gesteckten Grenze, namentlich nach Ostpreussen bin, seine volle Berechtigung. Herr Dr. Legowski hat sich ausser anderen Beiträgen namentlich den etwaigen Berichtigungen für die polnische Etymologie unterzogen und dafür zu Grunde gelegt diePokornego Botanika na polskie tlomaczona przez L. Rzepeckiego. Prag, 1874. Hiernach werden die Namen, welche die polnischen Botaniker angeben, mit bot. bezeichnet. Da derselbe Herr aber auch in seiner Heimath, der Gegend um Marienburg, hiermit die Namen, welche dort das Volk gebraucht (mit vulg. [aer] bezeichnet), mit vollem Rechte in die richtige Verbindung setzen kann, so werden sich häufig bei seinen bezüglichen Angaben beide abge- kürzte Bezeichnungen (bot., vulg.) neben einander vorfinden. Herr Rentier A. Peters in Neuschottland hatte die grosse Güte, mir sehr viele volksthümliche Bezeichnungen von Pflanzen aus dem Weichseldelta mit- zutheilen. Dort wird noch viel Plattdeutsch gesprochen, wofür man allermeist im Hochdeutschen die entsprechenden Ausdrücke auffindet. Da im Weichsel 1 136 delta manche bereits von mir gebrachte Benennungen gebräuchlich sind, so wurden nur die abweichenden erwähnt. Es befindet sich darunter eine reichliche Anzahl von cultivirten Pflanzen, welche mit einem voranstehenden Kreuze bezeichnet sind. Herrn Peters aber ist meinerseits für seine schr ausführlichen Mittheilungen ganz besonderer Dank abzustatten. Seine Theilhaberschaft wird mit einem eingeklammerten (Ps.) kenntlich gemacht. Sonst benutzte Druckschriften sind an ihrer Stelle aufgeführt: Frischbier: Preussische Sprüchwörter und Redensarten. 1. und 11. Pritzel & Jessen: Die deutschen Volksnamen der Pflanzen. Tb. I. Hannover, 1882. Vilmorin’s Blumengärtnerei von Dr. Groenland & Rümpler. Abies Tourn., Tanne. Alle Arten Abres heissen in der Marienburger Gegend Jeglia, aus dem Littauischen Egle (Dr. L.). Bot. heisst Abies excelsa Poir., also Picea excelsa Lk., gemeine Fichte, Swierk (vergl. II. 215.), wogegen Abies alba Mill. (1768), Edeltanne, Jodta (vergl. I. 94). Acer L., Ahorn: Leinbaum (Ps., E. L.). — Die Blätter werden auf Wunden gelegt. Achillea Millerolium L. Schafgarbe: Schaafscheer (E. L.). Platt: Schoap- scharwel — Schaafscherben (Ps.), wohl weil die Blüthen aus der Ferne aussehen, als wenn es Stücke der Wolle des Schaafes wären. Da scharwen schneiden bedeutet (die abgeschälte Haut der Kartoffel nennt man z.B. das Abscharwsel!), so ist Scharwel das Abgeschnittene. Der Volksname deutet also die wolligen Blüthen als Scharwel oder Wollflocken von den geschorenen Schaafen. Die 1. 94. gegebene Bezeichnung Krwawnik wird von Dr. L. als bot. und vulg. anerkannt und ebenfalls von Krew, Blut, krwawy, blutig, abge- leitet. Wenn man die Blätter in die Nase steckt, ein Gebrauch, den Dr. L. um Marienburg öfters bei Kindern beobachtete, so bewirken neben einem scharfen Geruche namentlich die stachelspitzigen Zipfelchen der Blatt- fiederchen sofort Nasenbluten. Nach ihm ist die Form Krawnik unbe- kannt und gar nicht polnisch, da Gerbe, Kerbe polnisch Karb heisst, der Pflanzenname also Karbnik lauten müsste. Auch ist hinzuzufügen, dass bei uns die Schaafe um die Mitte Juni geschoren werden; darn blüht die Schaafgarbe aber noch nicht! Da die Schaafgarbe, wie alle Bitterstoff führenden Pflanzen zu den Stomachieis gehörig, in Westpreussen als blutreinigendes Mittel gebraucht wird, so mag es sich daher erklären, dass das polnische Krawnik sich in Krwawnik umgehildet hat. (Pr.) Wendisch heisst die Schaafgarbe trawnik (v.Schulenburg: Wend. Volks- thum S. 203), Kschawnik (nach Ascherson: Fl. v. Brandbg. I. 323). Ihre Blüthen (im Aufguss) gebraucht man auch als Mittel für eine schwache Brust: Lungenkranke (E. L.) 2 137 T Jehillea Ptarmica L., fl. pl., Bertramgarbe, weisser Dorant: Silberblüm- T Ri chen. (Ps.) Aconitum Tourn., Sturm-, Eisenhut: platt Mönkekapp (Ps.), also Manns- oder Mönchskappe. ‚Acorus Calamus L., gemeiner Kalmus. — Kinder und wohl auch Erwachsene aus Spielerei pellen von dem blattartigen, zusammengedrückten Schafte allmälig die äusseren Hüllen ab, um das Herz (das Herzpolchen, vergl]. hei Salıw) mit leckerigem Behagen zu geniessen, d. h. die jungen, zarten Blätter, namentlich am unteren Ende, und den kugelig-walzenförmigen Kolben im Schafte. — Auch um Saalfeld dient er als Zimmerschmuck zu Pfingsten. — Zuweilen wird er klein geschnitten und mit Häcksel gemengt dem Vieh zur Nahrung gegeben. Adonis aestivalis L., Sommer-Teufelsauge: Korallenblümehen. (Ps.) Jethusa Cynapium L., Hundsgleisse: Schierling (Ps.), also mit dem Namen von Conium L. | Alchemilla vulgaris L., Frauenmantel: Krause Marie. — Kinder essen die Samenkapseln als Leckerei. (Saalfeld: E. L.) Alltum Cepa L., Zwiebel. Wird scherzweise für ein kleines Frauenzimmer gebraucht. Andererseits hängt mit dem scharfbeissenden Geruche der- selben zusammen die Bezeichnung: Jemanden zwiebeln, d. h. ihn so quälen, dass er weint. 4. sativum L., Knoblauch: Die fein zerquetschte und in einem Läppchen auf den Ellenbogen angebundene Wurzel hilft gegen den Zahnschmerz, wofern er nicht durch Fluss entstand. — Wurzel und Zwiebel werden in das Trinkwasser der Gössel (junge Gänse) gelegt, damit sie gut gedeihen und nicht verrufen werden können. (Kr. Neustadt: Fr. Alb. Treichel.) A. Schoenoprasum L., Schnittlauch: platt Preselloack (Ps.) — Presellauch; in Ostpreussen: Prieslauch (Fr.); preseln oder pröseln ist beim Schmelzen oder Braten das eigenthümliche Geräusch des vielfach mit Schnittlauch „angemachten“ Fettes. — Er soll desto besser wachsen, je mehr er be- schnitten wird. (Frl. Th. v. Pruszak.) Alnus Tourn., Erle: Eller, überall auch hier beim Volksmunde in Gebrauch. Aus ihrem leichten Holze schnitzt die Landbevölkerung vorzugsweise gern ihre eigenartige Fussbekleidung, die Korken. Hiervon existirt die Redensart: Rothes Haar und Ellernholz, das wächst auf keinem guten Grund, oder plattdeutsch: Fossget Här on ellern Stobbe stäne op keinem göde Grund. F. I. 1064, 6. Aloe L., weichblätterige Aloe, platt Zippelfieg, Zippelfi (Ps., E. L.); Zippel — Zwiebel, wegen der Achnlichkeit der Blätter, und Fieg = Feige, weil es wie diese die Hitze ausziebt; daher wird die Alo& zum Heilen der Wunden gebraucht. Alopecurus pratensis L., Wiesen-Fuchsschwanz: Roggengras. (Ps.) 138 y Althaea L., Eibisch: Stockrose. Ihr Wurzeldecoet gebrauchen besonders Frauen gegen Blutnetzen. (Bagdahn.) T Amarantus speciosus Simson, Amarant: Rothe Grütze, wohl weil der Samen dem Buchweizen, woraus sonst Grütze gewonnen wird, ähnlich ist. (Ps.) T Amygdalus L., Mandel. Besonders der gemeine Mann, der seinem Gaste zu Ehren gern ein Uebriges thun will, lässt den Kaffee mit Mandeln zusammen mablen und nach Aufschüttung von heissem Wasser und Durch- seihung das Ganze als etwas ganz Besonderes serviren. Auch werden klein geschnittene Mandeln in die Sahne gethan und zum Kaffee ge- geben, der sehr gern süss getrunken wird. (Neu-Paleschken: Jung.) Anchusa ofpeinalis L., gebräuchliche Ochsenzunge: polnisch Miodunka — Honig- kraut, weil die Blüthen honighaltig sind. (Dr. L.) Anethum graveolens L., Dill: Kopr, bot. und vulg. (Dr. L.) Angelica silvestris L., Wald-Brustwurz. Die Wurzel wird getrocknet und zer- schnitten als Mittel gegen die Pest (?) gebraucht. (Dr. L.) Aqurlegia vulgaris L., Akelei: Glöekchen, namentlich von Seiten der Kinder. Aristolochia Clematitis L., gemeine Osterluzei: platt Osterlakzie. (Ps.) Sie ist gegen Gesichtsrose etwas in Gebrauch. — Interressant und von Wiehtigkeit ist die mir durch Dr. L. gewordene Mittheilung, dass die Aristolochia-Blüthe Fliegen fängt. Artemisia Absinthium L., Wermuth: bot. und vulg. Piolun. (Vergl. I. 95.) Es wird vielfach auch für eine Art von Schnaps angewandt, Piolunowka (Dr. L.), also eine Art Absinth. Sein gehacktes Kraut nimmt man gern zur Fütterung der Gössel (Junge Gänschen). A. vulgaris L., gemeiner Beifuss: bot. und vulg. Byliea (vergl. I. 95.) Gegen Epilepsie wurde es (Asch.) auch in der wissenschaftlichen medicinischen Literatur früherer Zeit empfohlen, ohne dass es aber hilft. Auch um Saalfeld liefert Beifuss geschätzten Thee. — Dort ist er ebenfalls als Mittel zum Fliegenfange bekannt, nur dass das an die Decke gehängte Bündel, von welchem die Fliegen en gros abgenommen werden, dort noch mit Mus oder Waddik (Abguss von der Secretion sauerer, ausgewärmter Milch) bestrichen wird. — Um den Wildgeschmack zu mildern, füllt man die Bratenleiber wilder Enten damit. Um Saalfeld wird damit eine Art Orakel getrieben, um zu sehen, ob „sie sich kriegen“. Es werden zu Johanni zwei Stauden Beifuss auswärts geknickt, die natürlich Er und Sie vorstellen; gewöhnlich richten sie sich wieder auf und wenn sie sich dann zu einander neigen, so bedeutet das Vereinigung. (E. L.) Asparagus offeinalis L., Spargel. Er ist aufgewachsen, wie ein Spargel (F. 11. 164. Vergl. Sophiens Reise von Memel nach Sachsen. IV. 139.), d. h. ohne Bildung geblieben, wogegen es sich mehr auf das körperlich rasche Wachsthum bezieht, wenn es heisst, er sei aufgeschossen, wie ein Spargel, > 139 Aster chinensis L., Garten-Aster: Kathrinchen. (Ps.) Atriplee 'Tourn., Melde, vergl. Chenopodium Tourn. Arena, L., Hafer, wegen Kiszeel vergl. Pastinaca. Begonia discolor R. Br.: Auferstehungsbaum. (Ps.) B. semperjlorens Lmk.: Porzellanblume. (Ps.) Bellis perennis L., Gänseblümehen: Bleichblume (E.L-); Dusendschinkske corrumpirt aus dem Platten Dusendschönke. (Ps.) Polnisch bot. und vulg. Stokrotek, obschon H. Stokroe wohl auch vulg. angiebt. Nach Dr. L. ist die Bedeutung aber nicht die II. 194. gegebene, sondern = einmalhundert = hundert, eine bekannte polnische Redewendung. Kinder essen sie aus Leckerei. Beta vulgaris L., Runkelrübe: Bete, Zwickeln. Die Suppe Bärtsch wird um Saalfeld auch.Budschwig genannt. (E. L.) Die zerquetschten, saftlosen Reste der Runkeln bei den Zucker- fabriken, welche vom Lieferanten zurückgenommen werden müssen, meist auch gern, weil sie gut zur Viehfütterung dienen, heissen Schnitzel. Betula alba L. Der Birkentheer, Daggert (Il. 194.), heisst polnisch auch Dzieke und handeln namentlich Juden noch heute damit, (Dr. L.) Vom Worte Dzieke kommt das deutsche Zick her. Die Verwendung ihrer Rinde zur Fabrikation von Schnupftabacks- dosen (übrigens auch in der Provinz Brandenburg bekannt: Asch.) hatte ich bereits in II. 194. berührt; als deren Namen habe ich jetzt die Be- zeichnung Kurb (Kr. Neustadt) erfahren, herstammend vom polnischen Kurra, Baumrinde überhaupt (wogegen die dortige gewöhnliche Be- zeichnung für denselben Gegenstand aus Horn und in Form eines solchen die Rooschke ist, von Rög, Horn). Mit Birkenruthen stäupen sich die jungen Leute am Osterfeste ein- ander, hin und wieder gegen ein Geschenk, und suchen sich aus den Betten zu holen. Gemeinhin ist der erste Ostertag den Jünglingen und der zweite den Mädchen eingeräumt, so dass dann die Geschlechter sich befehden. Deutsch nennt man es Schmackostern oder Stipen, polnisch dyggowad (dyg, Verbeugung). Es ist auch bei den Kassuben im Leba- moor (Knoop) gebräuchlich. Unter den aus der Natur entlehnten und speciell an einzelne Pflanzen angeschlossenen Namen, welche die alten Preussen und Litthauer für Jeden Monat hatten, trifft der Birkenwassermonat auf den April, weil die Birke alsdann im Safte steht und auch blüht. Der Name scheint anzudeuten, dass man das Anzapfen der Birke, um daraus ein säuerliches Getränk zu gewinnen, schon in früher Zeit gekannt hat. Aus ähnlicher Naturanschauung entstammen einige der polnischen Monatsnamen. Von besonderer Beziehung ist der Juli, Lipiec, wenn die Linde, Lipa, blüht, also Lindenmonat, und der September, Wrzesien, 63] u + 1: i 140 wenn das Haidekraut (Calluna vulgaris Salisb.), Wrzos, zur Blüthe ge- langt, also Haidemonat, wogegen die folgenden von allgemeinerer Beziehung auf das Pflanzenwachsthum sind. April ist der Blumen. monat, Kwiecien, wenn die Blume, Kwiat, sich in grösserem und be- merkbarerem Maasse zu entfalten beginnt; Juni der Röthemonat, Czerwiedc, entweder eigentlich von Czerw, Wurm, Made, herkommend, weil dann die Bienen schwärmen, oder aber auch mit cezerwony, roth, zu- sammenhängend, so dass die Mehrzahl der Blüthen in unserem Klima nach Anschauung der Alten von röthlicher Farbe sind; August der Sichelmonat, Sierpien, weil besonders alsdann die Sichel und Sense, Sierp, ihre Arbeit des Schneidens und Mähens verrichten; November der Blattfallmonat, Listopad, weil dann die Blätter (lise) fallen (pada&), also sich die Entlaubung der Bäume vollzieht. Auch gehört, obschon die übrigen Namen ebenfalls nicht ohne Beziehungen sind, noch der November hierher, Pazdziernik, der Hechelmonat (pazdzierne, die Hechel), weil dann der Flachs gehechelt und gebrakt wird. Bidens L., Wasserdost. Als Variante giebt Ps. dafür Stubbörsch platt für Stubbarsch an, also gleich Stubbenbarsch, so dass Stubben, das untere Ende eines Baumes nebst Wurzel, für „abgestutzt‘ stände und im Weiteren die Pflanze in ihrem mit Widerhacken versehenen Samen mit den Flossen des gleichnamigen Fisches verglichen wird. Boletus scaber Fr.: Pimpen. (E. L.) Drassica Napus L. ce) esculenta D. C., Kohlrübe, Wrucke: Erdkohlrabi (Württemberg). Brassica oleracea 1. var. acephala D. C., Winter-, Blattkohl. Von diesem Sonntagsgerichte heisst es (Ps.), man solle nur so viel essen, damit der Rock recht kraus stehe. Früher waren nämlich bei den Frauen die gefalteten Röcke sehr beliebt. Man setzt hiervon am späten Abende vor Johanni, also am 23. Juni, Kohlpflanzen als sog. Lebenspflanzen (Ps.), indem man die einzelnen Pflanzen auf bestimmte einzelne Personen bezieht und auf deren Gedeihen oder Verkümmern durch dasjenige der Pflanzen natürlich trügerische Rückschlüsse macht. Sonst vergl. unter Sedum. Drassica oleracea L. var. capitata L., Kopfkohl. „Auf saueren Kumst bleiben“ heisst: in der Schule nachbleiben. (Ps.) Butomus umbellatus L., Wasserliesch, Schwanenblume: Storchblume (Ps.), wohl weil die Dolde von einem langen Stiele getragen wird; Wasser- blume (E. L.) Cacaha sonchrfolia L., Safransblume. (Ps.) ' Cactus: Vergl. Scilla amoeno. ( Valendula offeinalis L., gebräuchliche Ringelblume, fl. pl., wird ebenfalls Gilke (Ps.) oder Gülke (von gülden mit platter Verkleinerungssilbe: vergl. I. 91 unter Tagetes) genannt. 6 141 Der ausgepresste Saft wird zum Färben von Butter und besonders von Käse verwandt. Calla palustris L., Schweinekraut: Kattschieneck, Kaschienitz. (E. L.) Calluna vulgaris Salisb., Haidekraut, vergl. unter B>tula. Campanula persicifolia L., pfirsichblätterige Glockenblume: Wachsblume. (Ps.) Cantharellus eibarius L., Pfefferling: Gänschen. (E. L.) Carices L., Seggen: Lämmerschwänze. (E. L.) Carpinus Betulus L., gemeine Hain- oder Weissbuche: platt auch Hoabeek (Ps.) = Hagebuche. — Aus dünnen Aesten oder Bäumchen (auch aus Holz von Hasel oder Eiche) werden die sog. Drehlinge angefertigt (Kr. Neustadt), d. h. Peitschenstöcke, bei welchen man das dickere Holzende ganz lässt und nur nach dem schmalen Ende zu vieltheilt und die einzelnen Holzsträhnen flieht. — Die in U. 195 erwähnten, aus der Hainbuche gefertigten Leinen (in Östpreussen Driszel, Striszel, Geiszel Fr.) werden nach Sch. an der Küste der ganzen Ostsee von Schleswig bis Ostpreussen verfertigt und verwandt, weil sie für die Fischer viel billiger und dauerhafter sind, als Stricke. Carum carei ]., Kümmel: soll, mit Petersilienwurzel in Milch gekocht, gegen das Stallen der Pferde helfen. (Ps.) T Centaurea swaveolens Hort., Desem (Ps.). — Nach Fr. Wörterb., S. 138., ist Desem — Balsam zum Riechen (in Sachsen Disem). Nach Vilmorin heisst diese Pflanze Bisamflockenblume. Der Geruch wird ihr also jenen alten Namen gegeben haben. Jessen nennt Bisamblume die ebenso stark riechende Cent. moschata L. Chaerophyllum L., Kälberkropf: Kälbersprock. (E. L.) f Cheiranthus annuus L. und incanus L.: Violetten, platt Vigeletten. (Ps.) y Ch. Cheiri L., Goldlack: platt Violke (mit einfacher Blüthe), Lack, platt Loack (mit gefüllter Blüthe). In Hoenert’s altem Gartenbuche heisst der einfachblüthige: Nägelweil, gelbe Stangenviol, der gefüllt blühende: gesireifter Mauerviol. Eine Ableitung des Lack von Läken, wie ich sie öfter fand, erscheint mir nicht richtig. Chenopodium Tourn., Gänsefuss, und Atriplee Tourn., Melde: platt auch Mell, auch Scheiszmell (Fr.) (Mill vergl. 1. 88.), da es gern auf Gemüll- haufen wächst, also eigentlich Müll heissen müsste (vielleicht auch mit Melde im Zusammenhange?). f Chrysanthemum indieum L., Herbstaster. (Ps.) Cieuta virosa L., Wasserschierling: vulg. nur Swinia wesz — Schweinelaus, wegen der Aehnlichkeit der Früchte damit (Dr. L.}, wogegen der Datura zukommende Name Pindarinda zu streichen ist. T Cineraria maritima L., Aschpflanze. (Ps.) j Cin. eruenta L’Herit., römische Kamille. (Ps.) Cirsium arvense Scop., Feld-, Kratzdistel. Diese und andere Distelarten, wenn sie auf dem Felde unter der Saat vorkommen, nennen die Leute 7 142 Schwager, müssen also mit diesem Verwandtschaftsgrade böse Er- fahrungen gemacht haben, da sie als Grund für die Benennung die Molesten durch deren dornig-gewimperte Blätter angeben. Eine weitere Bezeichnung ist Honig, weil sie das Blut aus der Wunde. aufsaugen („lutschen‘‘) und diese Procedur ihnen wie das Naschen am Honig vor- kommt. (Hoch-Paleschken.) Im Werder bedient man sich vorsichtig erosser lederner Handschuhe beim Werben des stark mit Disteln durch- setzten Getreides. — Es scheint sich übrigens zu bestätigen, was die Leute sagen, dass ein milder Winter, wie der von 1831/82, die Disteln auf den Feldern nieht hat gehörig ausfrieren können, weil sie sich im Sommer in grosser Anzahl selbst auf Ackerschlägen gezeigt haben, wo sie sonst nicht vorhanden waren. + Cofca arabica L., Kaffee. Der Ausdruck Blümchenkaflfee, eine specielle Eigenthümlichkeit von Sachsen und Thüringen, hält Sch. für nur importirt in Westpreussen. Doch hörte ich ihn hier gebrauchen, gleich wie Koffent, das Sch. Kovent gleichsetzt und dies ein durch Nachgährung erzeugtes, geringes Bier nennt, in Schlesien und ganz Norddeutschland gebräueh- lich; die Lautverschiedenheit macht aber solche Gleichsetzung unmöglich oder willkürlich. Cochlearia Armoracia L., Meerrettig. Wenn im Solospiele bei der Frage zu einer schlechten Farbe ein schlechtes, ein anderes als Trefle-Ass gerufen wird, so gebraucht man dafür den Ausdruck: Schemper mit Meerrettig. Schemper ist Dünnbier. Vergl. II. 200. Conroleulus arvensis L., Winde: Scehiffermützchen, auch im Weichseldelta (Ps.), Gotteshemdehen, Wing’ (= Winde), von der Form der Blüthen, Mandelblume, von ihrem Mandelgeruche hergenommen. (Saalfeld.) Es soll ein beliebtes Schweinefutter sein. (E. L.) 7 Conmv. tricolor L., blaue Laura. (Ps.) + Coreopsis tinetoria D.C. (Gartenzierpflanze Leunis 902.): Damenspiegel. (Ps.) 7 Coronaria tomentosa A. Br., ächte Kranzrade, Vexirnelke: Pelzneike. (Ps.) Coronilla varia L., Kronwicke. Es wäre wunderbar, wenn diese auf sonnigen Hügeln und Rainen zerstreut, aber gesellig vorkommende Pflanze vom Volke keinen polnischen Namen bekommen hätte; sie fehlt in meinem Verzeichnisse I. Dr. L. giebt als vulg. Pyszki = Graupen an, weil die Blüthen gleich dieser aussehen, doch nach seiner Meinung nicht deshalb, weil die Früchte gleich dieser als Nahrungsmittel dienen. Der ange- zogene Rzepecki irrt jedoch stark, wenn er die Kronwicke als Gift- pflanze auffassen will. Der bot. Name ist Cieciorki. Möglicherweise hängt damit zusammen der Name des im Kreise Pr. Stargardt gelegenen Ortes Czeciorken (viel Sandboden); trotz der verschiedenen Aussprache wäre alsdann auch die Volksthümlichkeit jenes polnischen Namens erwiesen Corylus Avellana L., Haselnuss. F. H. 1966. erwähnt die Redensart: „Das wird nur ein Nusskrieg sein!“ Nusskrieg hiess nämlich der Feldzug, den 8 145 Herzog Albrecht von Preussen im Jahre 1563 gegen den Herzog Erich ron Braunschweig unternahm, der einen Einfall in die preussischen Lande beabsichtigte. An der Weichsel lagen die beiden Heere unthätig ein- ander gegenüber und vertrieben sich die Langeweile damit, dass sie die zu der Zeıt gerade reifen Nüsse aufknackten. Unverrichteter Sache kehrten beide Armeen bald heim. Der Feldzug wurde sprüchwörtlich und Nuss- krieg nannte man in Preussen jeden resultatlosen Feldzug. Vergl. Hennig, Preuss. Wörterbuch (Kgsb. 1785.) 173. (wcurbita L., Kürbis: Die kleinen, runden heissen Limonen. (Ps.) Zur Erheiterung für Kinder wird in den ausgehöhlten Kürbis die Form eines menschlichen Angesichts hineingeschnitten und dann bei Abendzeit ein brennendes Licht hineingesteckt. Auf einer Stange um- hergetragen, dürfte der emporragende Geisterkopf auch leicht einem der Sache unkundigen Erwachsenen zur Nachtzeit ein leichtes Erschrecken verursachen! Cypripedium Calceolus L., gemeiner Frauenschuh: Bollebüdel (Damerau bei Elbing, ihr alter Standort, den schon Hagen anfführt: Kalmus in Elbing). Daphne Mezereum L., Seidelbast: spanischer Pfeffer. (Ps.) Datura Stramonium L., Stechapfel: bot. Bieluin (Weissblume; bialy, weiss; vergl. I. 96.), wogegen vulg. Pindarinda (nicht Cieuta!), wie so auch ein ausgeputztes (liederliches) Frauenzimmer bezeichnet wird (Dr. L.), wahrscheinlich wegen der sowohl an hervorragender Stelle (Spitze und Gabelspalten) befindlichen, als auch schönen, weissen Blumenkronen auf einer Giftpflanze. Daucus Carota L., gemeine Möhre: Gelbe Rübe, Gelbe Möhre, platt Gelmähre, (Ps.); auch Mohrrübe. Die Verkleinerung Mohrrübcehen hört man zuweilen als Schmeichel- namen für Mariechen und ist durch Wandelung des Vocals und An- ähnlichung entstanden. Delphinium Consolida L., Rittersporn: bot. und vulg. Oströzka, deminut. Plur, von Ostroga, Sporn (Dr. L.) Dianthus Armeria L., rauhe Nelke: Grasnelke. (Ps.) y D. barbatus L., bärtige Nelke: Jelängerjelieber (Ps.), ein Namen, der sonst auch der Lonicera Caprifolium L. zukommt. Elodea canadensis Rich., gemeine Wasserpest. Ihre Verwendung im ge- trockneten Zustande als Dungmaterial ist bekannt, doch weniger geschätzt; so ist die Meinung in Oliva, wo sie nur in den unteren Mühlenteichen vorkommt, doch jetzt sehr von selbst vergeht. Die Ziegen fressen sehr gern ihr Kraut. (Oliva: Lützow.) F Endymion non seriptus Greke., Sternhyaecinthe: mit grün gerandeter weisser Blüthe: Schnodder-Hyacinthe. (Kr. Neustadt.) Epilobium L., Schotenweiderich: Weidenröschen. (Sch.) 144 Equisetum L., Schachtelhalm: Fuchsschwanz, Fuchszagel (E. L.); nach Ps. die unschädlichen Arten: Kuhmuss, die schädlichen Herrmuss (auch um Saalfeld). Die dem Vieh schädliche Art ist das in Sümpfen gemeine Eyuis. palustre L. Statt Herrmuss hörte ich auch Heermus. Mus oder Muss ist jedenfalls das verderbte Moos; Heer könnte für Heerde stehen, weil es so dicht verbreitet vorkommt. Im Polnischen bot. und vulg. Chwoszezka genannt, von chwaszezyt, rauschen. (Dr. L.) Wem fiele bei dieser Adoption nicht der Anfang des Scheffel’schen Liedes ein: Es rauscht in den Schachtelhalmen ver- dächtig?! — Der 1. 97. mitgetheilte Name Skrzyp käme nach Dr. L, nur für eine Art vor, welche die Pferde gern fressen, und das Wort selbst von skrzypiec, knarren, her. Eriophorum vaginatum L., scheidenförmiges Wolleras: wohl zu verallge- meinern, wenn das im Frühjahre ganze Moorstrecken durch seine Blüthen weissfärbende Wollgras von den Hirten für das auf dürren Brachen nebenan weidende Vieh zum Futter gepflückt wird (Wahlendorf: Lützow), und zwar unter dem polnisch scheinenden Namen Moykiet. Erophila verna 3. Mey., Frühlings Hungerblümehen: Sehaafmön (Pommern: W. Modrow), weil diese miterste Frühlingsblume den Schäfer zum Austreiben der Schafe ‚„mahnen“ (?) soll; da dieser sprachliche Zu- sammenhang wohl kaum haltbar, fragt es sich, ob das „Mön‘ nieht mit Mohn in Verbindung zu setzen wäre?! — Ervonymus europacal., europ. Pfaffenkäppchen, Spindelbaum: K reuzbaum. (Ps.) Fagopyrum esculentum Meck., Buchweizen: Haidekorn (Oldenburg). Eine Herleitung des polnischen Wortes Gryka von Griechisch wird von Asch. bemängelt, weil man zu der Zeit, als der Buchweizen (aus Mittelasien stammend) aufkam, nichts von den Griechen, wohl aber von den ‚Tattern‘‘ hörte, woher denn auch der 1. 127. aufgeführte, auch ’ (& ? 27. sonst mehrfach slavische Name tatarka, dagegen sicher eine solche von Gries oder Grütze hingestellt. Tatarka und Litewka sind also lokale Benennungen, welche den Ort der Herkunft angeben. Weil der Buchweizen auf leichtem Boden gedeicht, ist Grykosie) (— Buchweizensäer) ein polnisches Neck- und Schimpfwort für die Landwirthe. (Dr. L.) Fagus silvatica L., Rothbuche. Ihre Frucht heisst, gleich der der Eiche, Ecker, gewöhnlicher aber Buchecker. Foeniculum capillaceum Gilib., Fenchel: polnisch vulg. Fankiel (aus dem Deutschen) oder Kopr wloski (italienischer Dill), wogegen Kopr nur für Anethum Tourn, Dill, bleibt. (Dr. L.) Fragaria vesca L., Erdbeere. In der Nähe von Osterode in Ostpr. „spukt‘ es unter einem Baume. Der Grund davon ist folgender: Es wurden zwei Schwestern nach Erd- beeren auf die Suche geschickt und sollte diejenige von den Eltern 10 145 belobt werden, welche eher und mit den besseren Erdbeeren heim käme. Da die jüngere Schwester fleissiger war, musste ihr der Preis zufallen. Weil die ältere Schwester dies nun sah, erschlug sie die jüngere und legte sie unter jenen Baum, wo es noch jetzt ungeheuer ist. (Nach mündlicher Ueberlieferung von Herrn Prediger Jung.) Fraxinus excelsior L.; Esche. Nach dem Verhalten des Holzes hört man die Redensart, er ist zäh, wie Eschenholz. F. II. 2976. T Galanthus nicalis L., gemeines Schneeglöcken: Schneeguckerchen, Schnee- kuckerchen. (Ps.) (lyceria aquatica Whlbg. (speetabilis M. u. K.), Wasser-Schwaden. Wenn ich nach Mühling den volksthümlichen Namen Berstegras für Typha 11. 214. anführte, so mag er, hierauf gedeutet, nach Ps. wohl auf Bürste oder Borste zu beziehen sein, zumal es wunderbar erscheint, dass K. @. Hagen weder Namen, noch Wirkung kennt; trotzdem, weil Mühling nicht ohne Grund und wirkliches Vorkommen jenen Namen und in Verbindung damit die Wirkung des Berstens des Viehes bei zu starkem Genusse davon augeführt haben würde, muss es eine vom Vieh sonst gern gefressene Pflanze geben, welche den volksthümlichen Namen Berstegras mit der bezeichneten Wirkung führt. Mit vollem Rechte machte mich also Freund Ascherson darauf aufmerksam, dass hierin wohl eine Verwechselung mit dem Wasserschwaden (@l/yceria), und zwar insofern eingetreten sein könnte, als er, obschon jung als Futtergras von Werth, oft durch einen auf den Blättern vorkommenden und rothe Längsstreifen bildenden Pilz, Uredo longissima Sowerby, heimgesucht und dem Vieh gefährlich wird. Aisdann heisst die pilzbehaftete Pflanze bei Wittenberg Sparrschilf, in der Lausitz Platzegras; Jessen giebt für die Niederlausitz ebenfalls Berstgras an. Im frischen Zustande also sehr schädlich, soll dies Gras jedoch im Heu deshalb unschädlich sein, weil dann wahrscheinlich die giftigen Sporen herausgefallen sind. (Asch. Flora I. 851.) f Glyeyrrhiza glabra L., Süssholz. Süssholz raspeln (F. II. 2618.) ist so viel, als mit jungen Damen schön thun, ihnen Schmeicheleien sagen. Gnaphalium dioicum L., Ruhrkraut, Katzenpfötchen: Rosa Katzenpfoten. Sie werden mit süsser Milch angerichtet und gegen Geschwulst ‚einge- trunken“. (Saalfeld: E. L.) Helianthus annuus L., einjährige Sonnenrose: Sonnenblume, Sonnenglanz. (Paleschken: Neumann.) Helichrysum arenarium D. C., Sand-Immerschön: Gelbe Katzenpfoten. Sie sind zu Kränzen sehr beliebt, namentlich für ernste oder traurige Angelegenheiten. — Auch sind sie ein Mittel gegen Zahnschmerzen, indem man die Blüthen räuchert und den Rauch in Ohr und Mund ein- strömen lässt. (Saalfeld: E. L.) » 11 10 146 + Helleborus niger L., schwarze Niesswurz: Feuerkraut (Ps); Eisblume (Hoch-Paleschken), weil sie unter Schnee und Eis schon im December ihre weissen Blüthen entfaltet; weil also fast um Weihnachten, auch sonst Christrose genannt, bei den Fıanzosen rose de Noel. — Hier ist dieselbe übrigens im milden Winter von 1881/82 gar nicht zur Blüthe gekommen. — Sie soll gut zu verwenden sein, wenn die Kühe schlechte Milch geben. + Hesperis matronalis L. (erw.), gemeine Nachtviole: Damaschke (Ps.); bei Vilmorin Damaskenblume (nach Andeutungen aus dem Holländischen), französisch Damas und Julienne des Dames, englisch Dames violet; Frauenweil nach einem alten Gartenbuche von Hoenert (1774.). Y Hoya carnosa R. Br., Marzipanblume (Ps.), wegen des süssen Tropfens in der Blüthe. | Hyoscyamus niger L., schwarze Bilse, Bilsenkraut: Tollkraut. (Ps.) Unter letzterer Bezeichnung ceursiren in der Provinz fast alle in der That oder eingebildet giftigen Pflanzen. Ilypericum perforatum L., durchlöchertes Johanniskraut: Herrgottswunden- kraut (Ps.) und Christusblut (RE. L.), weil die zerdrückten Blumen- kronen roth (bis violett) färben. Hierfür giebt Dr. L. auch Dziurawied (von Dziura, Loch; die eiförmig - länglichen Blätter sind durchscheinend punktirt) als bot., sowie die Bezeichnung Ziele $wietojanskie (also Sanct-Johanniskraut ; vergl. die Vulgärbezeichnung für Johannispeere I. 101.) als bot. und vulg. an. Das Volk sagt, dass Zweige und Blätter kreuzförmig stehen, die Blume daher ein Symbol des Kreuzes Christi sei, sowie der rothe Saft der Blumenblätter und des Kelches, den man herausdrücken kann, ein Symbol seines Blutes. (Marienburg: Dr. L.) Eine ähnliche (II. 198.) Verwendung zu Kataplasmen für Wunden, nur mit Oel, statt mit Spiritus, findet sich (Asch. nach Consul Calvert) auch in den Dardauellen und ist dort $aAcauov (also Balsam) der neu- griechische Name für Harthen. Viele sammeln es für die Schaafe als besonderes Futter. (Saalfeld.) Hyssopus ofneinalis L., Ysop: vergl. Salvia! Inula Helenium L., ächter Alant. Der Aufeuss von seiner Wurzel wird gegen schwache Brust gebraucht. Iris Pseud-Acorus L., Wasser-Schwertlilie: Schilfblume. (Ps.) Juncus L.., Binse. Die mit der Sense abgemähten Stiele der Binse werden oft Schusterstühle genannt. Juniperus communis L., Wachholder. Wenn man damit die Fussböden der Scheunenräume bedeckt, so will man ebensogut vermeiden, dass das Ge- treide den Erdboden berühre, als man durch die spitzen Nadeln des Kaddigs das Eindringen der Mäuse verhindern will, so dass man jenes 12 147 Mittel ganz besonders längs der Seitenwände anwendet, wo die Mäuse bekanntlich ihren Hauptpass haben. — Der Wachholderschnaps wird nach Sch. im nordwestlichen Deutschland, Westfalen, Hannover, Nieder- lande in noch viel grösseren Mengen produeirt und getrunken. (Steinhäger, Genever.) Knautia arvensis Coult., Acker-Knautie: Diekkopf (Neu-Paleschken). wohl wegen der kugeligen Form der unaufgeschlossenen Blüthe; letztere Be- zeichnung nach Hagen 897. für Anthemis tinetoria L. — Samenkapseln und viele Blumen, z. B. Knautia L.- und Scabiosa L., werden Kneef ge- nannt. (Saalfeld: E. L.) Lampsana communis L., gemeine Milche: Milchblume. — Gebraucht als gutes Schweinefutter. (Saalfeld: E. L.) Lappa Tourn., Klette: Klieben (Pommern: Fr. E. Treichel), weil die Blüthen- stände anhaften, kleben. — Mit der anhaftenden Frucht stehen auch einige Redensarten in Verbindung: Er bleibt hacken (sitzt fest). wie 'ne Klette; Sie halten (hacken) zusammen, wie die Kletten. Ein Klettenblatt unter dem Butterfasse bewirkt die schnellere Bil- dung der Butter. (Dönhofstaedt: Frischbier, H. und Z. S. 124.) Lappa ofteinalis All. (1785), gebräuchliche Klette: Loddick (verel. I. 88.), Klettenbusch, auch Klattbosch (Ps.), letzteres abzuleiten entweder von Klette oder von Klatten (die schlechten Ueberreste beim Spinnen von Flachs oder Wolle), mit denen die reife Blüthenhülle (gemeinsamer Kelch) viel Aehnlichkeit hat. Ledum palustre L., Sumpf, Kienporst: Porsch, wilder Rosmarin (wegen Aehnlichkeit der Blätter; Pogutken: Kowalke, Hochstüblau: Settmacher); Porschkraut. (E. L.) Man nimmt davon, am besten, wenn er blüht, und steckt ihn entweder zu sich in die Taschen (oder in die Stiefel- schäfte), um vor Flöhen sicher zu gehen. Ein mir bekannter Geist- licher machte cs so, wenn er besonders in hölzernen Kirchen zu amtiren hatte. Ebenfalls steckt man ihn in Getreide zur Sommerszeit, um es (sonst auch öfteres Umschaufeln) vor den Angriffen des sog. Getreidewurmes zu sichern, eines gelben, langen Wurmes, also wahrscheinlich des Mehlwurmes, der sich schaarenweise im aufgehäuften Getreide in den grossen Speichern der Handelsstädte entwickelt und entweder von den zahlreichen Vögeln, welche durch die Behufs Zutritt von Luft offenen Lucken freien Zuflug haben, gefressen oder von den Speicherjungen (sonst auch Mehljungen) aufgelesen und ebenfalls zur Speise für edlere Zier- und Singvögel an deren Besitzer und Liebhaber zur eigenen guten Einnahme verkauft wird. Beide Verwendungsarten beruhen auf dem strengen, durchdiingenden und betäubenden Geruche namentlich des blühenden Porstes. Letztere Wirkung der Betäubung macht sich sogar dann geltend, wenn man eine Viertelstunde lang auch nur durch mit Porst bestandene Brücher geht. 13 10* + + —|- B Leonurus Cardiaca L., Herzgespann. Die Wurzel wird von den Leuten in süsser Milch gekocht und als Brechmittel benutzt. (Lützow: Bericht über s. bot. Unters. im Neustädter Kreise 1880.) Leucanthemum Tourn., Käseblume. Im Anschlusse an die 1. 200. gegebenen Verse beim Abpflücken der Strahlenblüthen möchte ich auch den sonst noch vorkommenden erwähnen: Er liebt mich — liebt mich nicht. Vergl. Margaretens Zupfen einer Sternblume in der Gartenscene in Göthe’s Faust. L. vulgare Lmk., grosse Käseblume: soll auch römische, falsche Kamille, Romei (m. oder w.) genannt werden? (Sch.) Levisticum ofneinale Koch, gebräuchlicher Liebstöckel. Wie dies deutsche Wort einfach eine Verstümmelung des lateinischen Namens ist, so ist im Weichsel- delta aus jener Verkleinerung gar das handfestere Liebstock (Ps.) entstanden. Es wird in den Grasgärten der Landleute gebaut und ist gegen Gesichtsrose Etwas im Gebrauche. Lilium bulbiferum L.., Feuerlilie: Nasenfärber. (Ps.) L. Martagon L., Türkenbundlilie: Konstantinopel. (Ps.) Linum usitatissimum L., Lein, Flachs. Leinwand heisst platt Lauend. Die schlechten Ueberreste des Flachses nennt man Klunkern oder Klatten, die daraus gefertigte, schlechtere Leinwand also Klattlauned. Das aus den Klatten ge- sponnene und zusammengelassene Garn wird meistens zu Lichtdochten gebraucht und heisst daher Dochtgarn, platt Dachtgoarn. (Ps.) Die zerbrochenen Theile der Rinde des Flachses heissen platt Schäwe. Lithospermum arvense 1, Acker-Steinsame: Weisskopf. (Ps.) Lonicera Caprifolium L., Geisblatt: Kampferfolium (Ps.), durch Gärtner wohl in den Mund des Volkes gekommen. Lupinus L., Lupine, Wolfsbohne: die bunte Gartenart: Stolzer Heinrich, wie im Polnischen (vergl. I, 98.) Stolzer Andreas. Lychnis Tourn.: Mehrere Arten davon werden am Johannisabende dem Vieh als Talisman gebracht, auch über die Thüre gehängt. (Saalfeld: E. L.) L. chalcedonica L.: Feuerflammme. (Ps.) Lycopodium L., Bärlapp. Für die polnische Bezeichnung Morzibab oder mit bekannter Lautveränderung Morzybob (I. 98. u. 11. 201.), woneben Dr. L. auch Babi mör als bot. und vulg. angiebt, will derselbe nicht eine Ver- drehung oder die Uebersetzung Meeresbohne, noch endlich den Anklang an Mahr = Hexe gelten lassen, sondern leitet beide Bezeichnungen ab von Baba, altes Weib und Mor, Pest, Tod (von morzyd, tödten), schiebt (eine Beziehung zum Weichselzopfe ist ihm unbekannt!) der Bezeichnung Weibertod einen mythologischen Sinn unter und kennt auch die wunderbare Kraft, welche der Pflanze vom Volke beigelegt wird. Lysimachia vulgaris L., gemeiner Friedlos: Jerusalem. (Rauschen im Sam- lande: Frischbier.) 14 —- —. 144 Lythrum Salicaria L., gemeiner Weiderich: Katzenschwanz (Ps.), also der sonstige Name für Chaiturus Marrubiastrum Rehb. Malva crispa L., krause Malve: Hasenkohl (Ps.). M. neglecta Wallr. (1824), übersehene Käsepappel: Käschenkraut (Ps.). Matricaria Chamomilla L., ächte Kamille: Romei. M. inodora L., geruchlose Kamille: Hundskamille, Hundekamille, Hunds- romei (P:».). " M. Parthenium L., Mutterkraut: Matterkraut, auch kurzweg Mater = Mutter (Ps.). Melandryum album Greke., weisse Lichtnelke: von den Leuten fälschlich Dorant genannt. (Saalfeld: E. L.) Vergl. auch Lyehnis! Menyanthes trifoliata L., dreiblätteriger Biber-, Fieberklee: Dreiblatt. — Die Leute schätzen es sehr als Heilmittel bei Lungenleiden. (Saal- feld: .E. L.) T Muscari Tourn.: Traubchen (Ps.). F ir Narcissus Pseudonarcissus L., gemeine Nareisse: Osterlilie, weil die Blüthe- zeit dieser lilienartigen Blume auf die Monate April und Mai, also meist zu Ostern fällt. N, Pseudonarcissus var. Phoenix (incomparabilis): Gelbe Narzisse. N. poötica L.: weisse Narcisse. cotiana Tabacum L., Tabak. „Du wirst den Taback nicht rauchen!“ (F. II. 2620). Deine Hoffnung wird sich nicht erfüllen; die Arbeit, Sache u. s. w. wird dir zu schwer sein. — In diesem Monate brennt die Tabacksasche nicht! ist ein Scherz- wort, wenn die Pfeiffe nicht in Brand gerathen will, namentlich wenn nur noch wenig Taback in derselben ist (F. 1. 2651). Klix klax ' Tepperdrek, Tobacknäs un Berkrög! ös dem Tepper sin Eregruss: soll nach F. II. 2712 ein Spottgruss für den Töpfer sein. — Wer raucht, der stinkt; wer schnupft, sieht aus; wer priemt, der frisst; wer nicht raucht, auch nicht schnupft und nicht priemt, der lebt wie ein Schwein. Vergl. F. I. 3071. Der letzte Satz bezieht sich auf die Beobachtung, dass das Schwein die Tabackspflanze unberührt lässt. — Eine ähnlich distinguirende Redensart aus dem Polnischen ist zum Lobe des Tabacks um Dirschau und Pr. Stargardt gebräuchlich und lautet (Dr. L.): Kto zazywa, Boga wzywa; Kto pali, Boga chwali. — Wer schnupft, der ruft Gott an; Wer raucht, der lobt Gott. Wenn Jemand, der sich ärgert, begütigt werden soll, so hat das Volk diese Redensart (Dr. L.): Nie badz Pan taki, zazyj tabaki! = Seien Sie nicht so, nehmen Sie eine Prise Taback! Also: wir wollen’s nur gut sein lassen! Auch mit der Variante: daj tabaki — gieb 'ne Prise Taback! 15 150 Ein den Kindern vorgesungenes Lied, indem man ihre Händchen zum Takte zusammenschlägt, lautet (Dr. L.): Koeie, kocie lapki, Pojedziem do babki, Babka da nam twarozka J tabaki z rözka. — Katzen-, Katzenpfötchen! Wir fahren zu der Grossmutter; die Gross mutter wird uns geben Zwergchen (eine selbst fabrieirte Art mageren Käses) und Taback aus der Horndose (= Rooschke). Nymphaea alba L, weisse Seelilie: Katschen (Ps.); hängt wahrscheinlich zusammen mit dem polnischen Kaczka, Ente, da ihre Blüthen etwa auf dem Wasser schwimmenden weissen Enten gleichen. Ornithogalum umbellatum L., ebensträussige Vogelmilch: Sternblume. (Ps.) Owalis Acetosella L., gemeiner Sauerklee. Kinder, sobald sie in den Wald oder an einen Rain kommen, pflücken sich Blüthen und Blätter, um sich an ihrem säuerlichen Geschmacke zu erfreuen. Auf grösseren Fuss- touren im Walde oder im Gebirge habe ich selbst seinen erfrischenden Genuss für den ausgedörrten Mund kennen gelernt. — Nach Pr. soll diese Pflanze im Ermlande gegen das Fieber gegessen werden. Es ist möglich, dass somit nach dem Stolper Aberglauben (ll. 195) die Anemone. der Verwechselung mit Oxelis zum Opfer gefallen. 7 Paeonia Tourn., Pfingstrose: Bigonnie (Ps.), ebenso, wie Bigenge, aus Paeonia verdorben. Auch hört man dafür den für. Papaver Rhoeas ge- bräuchlichen Namen Klatschrose. (Sch.) Panicum miliaceum L., Hirse. Im Marienburger Werder wird während der Mahlzeit die Redensart gebraucht: „Hirschebrei, sacke Di!‘ In heiterer Laune macht man wohl auch den Scherz, Hand an Hand gereiht sich enge um den in der Mitte der Stube stehenden Pfeiler zu schlingen, zur Verdauung der Hirsebrei-Mahlzeit, und dabei obige Worte zu sprechen. (3:1...1627.) T Papaver Rhoeas L., fl. pl., Klatschrose: Herrmohn. (Herrenmohn? Ps.) P. somniferum L., schlatbringender Mohn. In Ostpreussen, z. B. in der vielleicht mohnbauenden Gegend von Angerburg (Bagdahn), werden zur Weihnachts- oder Pfingstzeit die festlichen Mohnstritzel gebacken; der Mohn wird abgewellt, zur Entfernung des bitteren Geschmackes ge- brüht und unter Zuthat von Eiweiss und Citronenöl auf den abgerollten Teig gelegt. Weitere culinarische Regeln wird wohl irgend ein Koch- buch ergeben. Pastinaca. sativa L., Pastinak. Die im Samland (F. I. 3684.) gebräuchliche Redensart: „Er ist die zehnte Suppe vom Pastinak!““ bedeutet soviel, als dass er ein entfernter Verwandter sei. Aehnlich wird gebraucht: „Er ist das zehnte Wasser vom Kisseel!‘‘ in Litthauen. Kisseel ist aber ein säuerlicher, gallertartiger Hafermehlbrei, der mehrmals abge- 16 151 wässert wird. Vergl. Lepner: Der Preusche Littauer. 83., wogegen Schleicher: Littauische Mährchen, hat: Das neunte Wasser. — Aehnlich bedeutet eine weitläuftige Verwandtschaft die Redensart: Er ist verwandt durch drei Scheffel Erbsenaussaat. + Pelargonium zonale Willd., kleinblüthig: Storchschnabel. (Ps.) + Petasites offieinalis L., Pestwurz: Brandlottkeblätter (BE. L.) — Polnisch bot. Lepieznik (von lepie, kleben, mit Lehm schmieren), Car ziele — Zar- kraut, (car —= der Zar von Russland), Kaiserkraut; eine poetische, auf Tradition beruhende Erklärung dieses Namens giebt Mickiewiez in seiner Ballade Switez (Dr. L.); (Hagen 867 giebt auch Czarne ziele, schwarzes Kraut); Podbial (I. 102) ist auf Tussilago zu übertragen; vulg. mag Loczyga bleiben. Um Saalfeld werden die Blätter auch auf Wunden gelegt. Petroselinum sativum Hofim., Petersilie. Es scheint, dass sich daran ein ähnlicher Glaube und Brauch knüpft, wie bei der Sellerie, dass sich nämlich ein zur Trauung gehendes Braut- paar damit gegen Verrufung schützt; vergl. den Vers, den Frischbier (Preuss. V.R. und V.Sp. 302.) anführt: Petersilie, Suppenkraut, Wächst in unserm Garten, Unser Hanncher, die ist Braut, Soll nicht länger warten. Rother Wein und süsser Wein, Morgen soll die Hochzeit sein. In das Gebiet der Neckerei gehört (ebenda, 373.) die Wechselrede: A. Greenet Peterzöllgekrut. — B. Böst dem Racker sine Brut. (Einlage.) Phalaris pieta L. (arundinacea L. fol. var.), Bandgras: buntes Gras. (Ps.) Phaseolus L., Bohne. Das Bohnchenschippen ist ein Spiel der Kinder, bei welchem es darauf ankommt, die eigene Bohne durch geschickten Stoss des gekrümmten Zeigefingers schiebend nach einer gemeinsamen Grube zu schnellen oder zu schippen. Die Spielenden suchen öfters das Gelingen des gegnerischen Wurfes zu hindern, so auch durch die Zauberformel: Hexe, Profexe, e Kriz vort Loch! (Wehlau nach F. 11. 1193.) Phlox panniculata var. hybrida Hort., Herbstflieder (Ps.) Phragmites commaunis Trin., gemeines Rohr. Es wird vielfach auch hier statt Stroh zum Decken der Dächer verwandt, zumal es, obschon theurer, sich viel haltbarer erweist. Es soll achtmal länger ausdauern. Die er- giebigste Bezugsquelle ist von den Ufern der beiden Haffe. Picea excelsa Lk., Fichte: Gräne (Pommern). Ahd. Gran = Nadel. Sonst vergl. unter Abies. Pinus Tourn., platt auch Koike (Ps.), ersichtlich abzuleiten vom. polnischen Choyka, Choina (Stamm Choja). 17 152 Stark mit Aesten besetztes Holz, namentlich von der Kiefer, wird von Holzhändlern stachelschweinig genannt. Kienäpfel werden auch im Lausitzer Deutsch Schischken genannt, wendisch siska. (Asch.) Pirus communis L., Birnbaum. Das masurische Sprüchwort: Nie urodzi gru- sziszka jabluszka tylko takiego zlego duszka Jako sama. (Ks zeugt kein Birnbaum ein Apfelchen, sondern denselben bösen Geist, wie er selbst.) will so viel besagen, als: Wie der Baum, so die Frucht! oder unser: Der Apfel (die Frucht) fällt nicht weit vom Stamm. (F. II. 3043.) Pirus Malus L., Apfel. Vielfach werden die in Scheiben geschnittenen Aepfel in Klösse gethan, stark mit reiner Butter übergossen und mit Zucker und Zimmet bestreut, ein Gericht, welches den komischen Namen Apfeldumke führt, wahrscheinlich verschlechtert aus Apfeldommchen, ein Name, wohl nur um Danzig gebräuchlich, welcher ‚„Aepfel im Domino‘ (oder Mäntelchen) bedeutet (E. L.), wozu wir ein Gegenstück in den „Kartoffeln im Schlafrock“, d. h. mit der Schaale, schen werden. Von den Leuten wird jenes Gericht Apfelkeilchen genannt. Ein Königsberger Verslein (F. II. 101.) giebt folgenden Wahrspruch: Ist der Apfel rosenroth, Steckt ein Wurm darinnen, Ist der Knabe hübsch und fein, Führt er falsche Sinnen. Pisum Tourn., im Felde: Erbse, im Garten: Schote. (Ps.) Als weitere Namen für die Abart Peluschken (vergl. II. 206.) las ich in Jandw. Zeitungen noch Paluschke und Piluschke, sowie Pelutsche. Diese im Volksmunde vorkommende vielfache Bezeichnung scheint darauf hinzudeuten, dass die Frucht schon lange beim Volke bekannt ist. Mir vorliegende Berichte ergeben als Herkunftsort Ost- preussen, namentlich Angerburg in Masuren. Bei blauen Blüthen sind die Blattstielehen zum Unterschiede von der weissen Erbse röthlich ge- färbt. Ihr zuerst geringes Wachsthum erholt sich zusehends nach starken Regen, um sich dann gleich der Felderbse weithin zu strecken. Die Körner sind geschrotet ein Kraftfutter für Pferde. Unter grösserem Zusatze von Erbsen bildet sie gleich dieser eine kräftige menschliche Nahrung und habe ich selbst davon gegessen. Ein sandiger Boden dürfte ihrem Anbaue nur an der niederschlagreichen Seeküste von Nutzen sein, wogegen ihr im Binnenlande ein zwar leichter, aber milder und etwas gemergelter (wie sonst der Erbse) Boden gegeben werden muss, um hohe Erträge zu erzielen, so dass ihre Empfehlung für den Landwirtlh nicht mit Unrecht geschehen darf. P. sativum L., Erbse. Fr. II. führt zwei masurische Sprüchwörter auf, von denen das eine: Gdzie pan na polu niechodzi, tam sie groszek nie rodzi. (Wo der Herr 18 —- —. 153 auf dem Felde nicht umhergeht, da gerathen keine Erbsen: 3090.) be- sagen will, dass die Anwesenheit des Herın und seine Aufmerksamkeit auf die Arbeiter diese schon zur Eile antreibt und so die Saaten auch gut gerathen lässt, das andere: Od grochu wiechee, to wieezor posiedz. (Von Erbsen ein Wisch, so sitze des Abends: 3055.) aber bedeutet, dass nach der Erbsenernte, welche für uns fast die letzte für die Halmfrüchte ist. die Abendarbeit beginnt oder: Kann man trocken Erbsenstroh auftreiben, So muss man des, Abends lange aufbleiben. Sonst vergl. unter Pastinaca! — Plantago L., Wegerich, Wegebreit: Wegeblatt. — Seine Blätter werden auch zur Entfernung der dadurch aufgeweichten Hühneraugen gebraucht. — Mit der kühlenden und hitzeentziehenden Eigenschaft ihrer Blätter hängt es auch zusammen, dass man sie einkniff und zwischenlegt zur Beseitigung des Zustandes, den man für gewöhnlich Wolf nennt. Während die Bezeichnung Pieczylek vulg. ist (I. 100.), giebt Dr. L. dafiir Babka (Grossmutter) als bot. an. Polygonum aviculare L., Vogel-Knöterich: Schweinegras (Ps.) (vergl. I. 100. und II. 207). P. Convolvulus L., windenartiger Knöterich: | Zaunraute (Ps.); ihr Same: P. dumetorum L., Hecken-Knöterich: | Dreikant. (Ps.) P. orientale L., Palmchen. (Ps.) Populus tremula L., Zitterpappel: Bot. und vulg. Osina, osa, nicht zu ver- wechseln mit Osa, Wespe (Dr. L.; vergl. I. 100.) „Er zittert, wie Espenlaub.“ Es ist dies eine durchgängige Redens- art, wenn man vor Kälte oder Aufregung zittert. Die Blätter der Espe sind bei dem geringsten Luftzuge ebenfalls in einer stets zitternden Be- wegung. Nach Töppen (Aberglauben aus Masuren. S. 59.) zieht das ‚„Verkeilen“ eines Theiles des vom Diebstahl geretteten Gutes in einen Baum (Birke, Pflaume), sobald es verdirbt, den Tod des Diebes nach sich und, ist der Baum eine Espe, so muss der Dieb zittern, wie Espenlaub. " Primula Auricula L., Aurikel: Schlüsselblume. (Ps.) P. offeinalis Jaeq., gebräuchlicher Himmelsschüssel: schorfblätterige Schlüsselblume. (Ps.) Prunus avium L., Vogelkirsche: alle Süsskirschen heissen spanische Kirschen. (Ps., vergl. II. 197.) — Aus der Rinde dieses Baumes verfertigt sich der gemeine Mann Schnupftabacksdosen (Gr. Liptschin.); vergl. unter Betula alba! P. Cerasus L., Sauer - Kirsche. Zur Erlangung eines zarten Teints soll man sich waschen mit Regenwasser, in welchem Blätter der saueren Kirsche 24 Stunden lang gelegen haben. ‘ P. domestica L., Pflaume, Zwetsche: Art mit grösserer Frucht: westpreussische Bauernpflaume. 19 154 'P. insitieia L., Haferschlehe: Kricheln (Ps.), platt auch Kröckeln. P. Padus L., Faulbaum: Todtenblume. (Frl. Th. v. Pruszak.) P. spinosa ]., Schwarzdorm: Dorn oder Schlehdorn. (Ps.) Ob der Ausdruck: schlohweiss nicht mit der Schlehe zusammen- hängt, deren reichliche, weisse Blüthen das ganze Gesträuch wie mit Linnen überdecken. Pulmonaria offieinalis L. Die 1. 100. nach Hagen gegebene andere Be- zeichnung Miodunka soll sich auf Anchusa of. L. beziehen. (Dr. L.) Pulsatilla vernalis Mill., Frühlings-Kubschelle: Schlafblume (Wahlendort Lützow), wahrscheinlich, weil sie ihre Kelche zur Nacht schliesst. 2 Quercus Robur L., Eiche. Die Eichelfrucht ist bildlich auf die Farbe der deutschen Spielkarten gesetzt, welche mit Trefle (Kleeblatt) der franzö- sischen Karte gleich ist, wogegen die Heranziehung der Pique-Farbe selbstverständlich auf einem Schreibfehler beruhte. — Schon aus den 11. 208. angeführten Redensarten geht hervor, dass Ecker (gothisch akran — Frucht) besonders als die Frucht der Eiche (platt auch Eke, Ek’) zu fassen, obschon auch auf die der Buche zu beziehen ist, welche aber sewöhnlich Buchecker heisst. Tranunculus repens L., kriechender Hahnenfuss: Marcks. (Ps.) Jedenfalls galt bei der Gebung des Namens die Vorstellung der Kraft, da wir Mark das Innere der Knochen nennen, sei es nun, dass man meinte, es erzeuge Mark beim Viehe, oder dass man es sich wegen seiner nahr- haften Kraft als das Mark des Futters oder Heues vorstellt; meist pflegt aber R. acer L. auf Wiesen die gewöhnlichere Pflanze zu sein! " R. repens L., fl. pleno Hort. Das Vorige in Gärten mit gefüllter Blüthe: Goldknöpfehen, im Weichseldelta Krunkeln (Ps.), ebenso wie Trollius (vergl. dieses), womit die mehr gefüllte Blüthe im Gegensatze zu dem einfachen R. repens ausgedrückt werden soll. Raphanistrum Lampsana Gaertn., gemeiner Hederich: Kiedig, Kidik. Raphanus sativus L. ce) Radiola D.C., Radieschen. Ihren Samen säet man zwischen die verpflanzten Levkoyen als bevorzugtere Gartenpflanzen, da- mit die Erdflöhe nicht auf diese zerstörend einwirken, sondern sich zur Nahrung in die fleischigere Wurzel der weniger werthen Radieschen zu- rückziehen. Ribes Grossularia 1. (erw.), Stachelbeere: Christ-, Kristbeere. (Ps.) Sie soll für unsere Gegend mit dem Roggen zu gleicher Zeit reif werden. Für 1382 stimmte diese Regel auch, da ihre allgemeine Frucht- rejfe (mehr, als die Hälfte) und der Beginn der Roggenernte auf den 22. Juli fielen. R, rubrum Tı., rothe Johannisbeere: Ahlbessem oder Aalbessem (Ps.); Fr.s Pr. W. B. S. 2. giebt noch für Einlage, Danziger Nehrung und Grossen Werder und schreibt nur Aalbessim. Die Vorsilbe Ahl, welche sich noch in Ahlbeere, Prunus Padus L., vorfindet, dürfte mit Eller zu- 20 155 sammen hängen und von al, brennen, abzuleiten sein, also Bezug haben auf die wie lohende Gluth aussehenden Beeren. Andererseits kann aus der Anschauung der wie Besenreiser aus- und doch neben einander stehenden Beeren leicht das wunderbare zweite Wort dieses Composituns abgeleitet werden, und besser, wie wenn man es verderbt aus dem blossen Namen Beere (wie Besinge!) annehmen will. Rubus L., Brombeere: platt Brommelbeere. (Ps.) Rubus sawatilis L., Steinbrombeere; vergl. unter Vaceinium V. idea! Ruta graveolens L., gemeine Raute. — Vergl. unter Salva! In früheren Zeiten barg man Rautenblätter in fein geschnitzte oder aus Horn gedrechselte Behälter, welche man als Nippessachen offen auf die Arbeitstischchen der Damen stellte. Die Blätter sollten so als Lock- speise für die Flöhe gelten, die eine Vorliebe dafür haben und hernach abgesammelt werden konnten. (Settmacher ) Ebenso legte man Rauten- blätter des Abends ins Bett, damit sich die Flöhe für den Wassertod am nächsten Morgen darin fingen. Saliw Tourn., Weide. Die hohen: Sturmweiden; die buschartigen: Steck- strauch; die geköpften: Kopfweiden; die 8 bis 10 Fuss hohen Setz- linge: Potweiden. (Ps.) — Die Palmweide auch Fiölkebaum (Oblusz, Kr. Neustadt: Thymian), verdeutscht aus der polnischen Bezeichnung: Fijalek, auch Fijotek. (Vergl. I. 90. u. 101.) Fijalek ist nach Mrongovius Wh. Fuchsschwanz. Im Ermlande wurden am Palmsonntage drei Weidenkätzchen ge- sessen gegen das Fieber. (Pr.) Es geschieht dies auch um Königsberg. (Frischbier.) Auf das Weidenbitter als Fiebermittel sind die Aerzte jetzt übrigens wieder verfallen in dem Gebrauche des Salieyl statt des Chinins der Chinarinde. So steckt im den Volksgebräuchen vielfach ein tiefer Sinn, ist aber im Laufe der Zeit missverstanden oder ganz vergessen worden. Die liebe Jugend auch unserer Dörfer gefällt sich zur Frühjahrszeit darin, sich aus den alsdann saftreichen Zweigen der Weide, nachdem sie bestimmte Längenabschnitte gehörig geklopft und dann das Holz leicht aus der Rinde entfernt haben, Pfeiffen zu fertigen, mit deren Getön sie sich auf dem Weidegange die Zeit vertreiben oder die Strassen des Dorfes unsicher machen. Das Klopfen oder Schlagen geschieht mit Rücken oder Schale eines Messers, vulgo Knief genannt. Frischbier (Preuss. Volksreime und Volksspiele. No. 237.) giebt folgendes Verschen an, das in Natangen bei dieser eintönigen Manipulation gesungen wird (ähnlich an der Obersaar und bei Friedberg in der Wetterau, vergl. auch Grimm, Mythol. 1190. u. s. w.): Piepke, Piepke, «’rad’ mi, (gerathe) Oeck schla di op din Pahlke, Oeck schla di op din Hinderradke, Bet din Pölzke affölt. (Pelzehen.) 21 156 Variante: Gerad’, gerad’, min Piepke, Fer keinem als fer mike. Pahlke oder Pälke, h. d. Polchen, ist das Innere der Pflanze, woraus sich Blätter und Blüthen entwickeln; auch Herzpolchen als Verkleinerung von Herzpoll; vergl. Frischbier W. B. I. 287. Nach Brem. W. B. III. 351. ist Hartepolle das Herz oder die jungen, zarten Blätter in den Pflanzen, z. B. in einem Kohlhaupte. Aehnlich heisst’s bei Anfertigung der Quarre, welche mehr tiefe Töne hervorbringt: Quarrke, Quarrke, g’rad’ mi u. s. w. Die Quarre wird aus einer sehr dünnen Ruthe gefertigt und besteht nur aus der Rinde, von welcher am Mundstücke etwa !/, Zoll lang die äussere Haut bis au den Bast abgeschabt ist. Ein Kinderreim aus der Tapiauer Gegend lautet nach Frischbier Saft Saft Wide, Hund schött Kride, Katt schött Gräde (Gräten), Dat mi ’t Pipke sull geräde (gerathen)! Auch lautet ein polnischer Spruch der Knaben beim Drehen der Weiden pfeiffe: Nie bylby senezek, bylawy piszezalka. (Wäre es — ich nicht ein Aestchen, so wäre es — ich ein Pfeiffehen. F. II. 3034.) Doch wird dieser Spruch auch zu den Wenn- und Aber-Menschen gebraucht. Salıw Caprea L., Saalweide: Die Palmweide wird polnisch vulg. auch Palma, Palme genannt. (Dr. L.; vergl. 1. 90.) Sala ofjieinalis L., gebräuchlicher Salvei. Auch ohne ärztliche Verordnung gurgelt man in Volkskreisen den Aufguss hiervon wider bösen Hals- auch nimmt man noch dazu Raute, Ysop und Hauslauch. Sambucus nigra L., schwarzer Holunder: Stinkflieder. (Ps.) Der Bast, nach unten geschabt, wirkt zum Abführen, nach oben, zum Brechen. (Ps.) Saponaria offeinalis L., fl. pl., Seifenkraut: Herbstnelke. (Ps.) — Ihre Wurzel (Seifenwurzel) verwendet man zum Waschen von buntem Zeuge. Sarothamnus scoparius Koch, Pfriemen. Von dieser Pflanze, welche um Konitz an manchen Stellen (trockene Kiefernwälder) in grossen Beständen wächst, kommen dort nach Pr. auch grüne Besen im allerersten Früh- Jahre in Menge auf den Markt. Die mundartliche Bezeichnung Brimm kommt auch in der Rhein- provinz vor (Asch.) und die ebenso berühmte, wie nicht minder begriff- deckende Goldene Brimm an den Spicherer Bergen war ein Gasthaus, um welches im August 1870 viel Blut floss. | Sawifraga sarmentosa L., (Steinbrechart): Hoffnung und Liebe, weil das Blatt auf einer Seite grün und auf der anderen roth ist; Heilbaum, Heilblatt (Saalfeld: E. L.).. Während dort, wie hier, die äussere, haarige, grüne Seite zum Heilen aufgelegt wird, dient die innere, röth- 22 + 57 15 liche Seite zum Ziehen auf Geschwülsten, nachdem sie ein wenig ge- schabt und rauh gemacht wurde. Scabiosa L., vergl. Knautia. 7 Scilla amoena L., schöne Mcerzwiebel. Die Blätter dieser in Gärten ange- pflanzten Liliacee werden von den Leuten mit Erfolg auf (offene und geschwürartige) Wunden gelegt. (Neu-Paleschken: Bagdahn.) Dasselbe gilt auch vom Kaktus! Secale cereale L., Roggen. In der Gegend von Elbing schickt man, um Jemanden zu hänseln, ihn beim Schlachten zu einem Nachbarn hin und lässt um das Roggelmoggel bitten. Dies Wort ist wohl eher eine phonetische Spielerei, die mit ihren dumpfen Tönen ausserdem noch stutzig oder graulig machen soll, als dass es scheinbar nur durch Ver- drehung mit Roggen zusammenhängt. Der Nachbar packt dann eine Lischke voll Steine oder Erde und schickt diese als das Verlangte zurück, so dass der Genarrte daran schwer zu tragen hat. (F. I. 3156.) Es ist dies eine Art des In-den-April-schickens. Nach dem Glauben der Kassuben um Lebamoor (Knoop) muss der Todte auf einem Wagen mit Stroh gefahren werden und Stroh muss bei der Rückkehr von der Beerdigung auf die Grenze des Dorfes hingeleg* werden, damit der Todte bei seiner Rückkehr in’s Dorf sich dort aus- ruhen kann. Sedum L., Fetthenne. Im Polnischen bot. und vulg. Rozchodnik, von rozchodzie, auseinander gehen, kriechen. (Dr. L.; Vergl. T. 101.) Ob hier nieht eine Verwechselung stattgefunden hat mit Sempervirum, deren Blätter sich allerdings sichtbarlichst von einander spreizen. Eine gewisse Art wird Wurmkraut genannt, da sie in Töpfe neben ausgezeichneteren Pflanzen, besonders Myrthenstämmchen, gepflanzt wird, um von ihnen das Herzukommen von Blattläusen fern zu halten. (Fr. E. Treichel.) Sedum acreL. u. sexangulareL., Fetthenne, Mauerpfeffer: fette Gänschen.(E.L.) i Sedum Fabaria Koch ? (Ch. Lem.), Gebirgs-Fetthenne: Himmelsschlüssel.(Ps.) S. maximum Lmk., Lebenskraut, auch Lebkraut (E. L.), weil sie als Lebenspflanze gebraucht wird. Vergl. meinen vorhergehenden Auf- satz über westpreussische Ausläufer der Idee vom Lebensbaum. — Sie liefert auch einen heilsamen Trunk. (Saalfeld.) f S. spurium M. Bib., Grabesruh, Grabesgrün. (Ps.) Die Bezeichnungen für beide Arten kommen wohl von der häufigen Anpflanzung auf Gräbern; sonst vergl. Drassica acephala D.C. Sempervivum soboliferum Sims., Hauslauch. Nach Pr. wird es im Ermlande gegen ÖOhrenleiden gebraucht, indem der ausgepresste Saft, nachdem er, eingefüllt in ein verkorktes Fläschehen, in einem Brode mitgebacken ist, in das Ohr geträufelt wird. Aehnlich (nach E.L.) um Saalfeld, aber in; Watte gewickelt und in’s Ohr gelegt. — Dort auch auf Wunden. 25 S. tectorum L., Dach-Hauslauch: vergl. Salvia! + Senecio elegans L., Baldgreis: Jakobsblume. (Ps.) S vernalis W. K., Frühlings-Baldgreis. Sie hat, wie öfters gezeigt, als Land- plage die Rolle von Chrysanthemum segetum L., der eigentlichen Saat- Wucherblume, übernemmen und, da letztere allmälig verschwunden, ein gern gegönntes Schicksal, welches, wie allen Wucherpflanzen, nach einer Reihe von Jahren auch ohne Frage der ersteren widerfahren wird. diese aber jetzt mehr aufgetaucht ist und ausserdem, nicht so stationär, wie jene, die Grenzen des heimischen Ackers weithin überschreitet, im Munde des Landmannes und des Volkes, eigentlich fälschlich, als Wucher- blume mit der letzteren Namen erhalten. Der plattdeutsch Redende nennt sie Wankerblume, weil sie wuchernd wankt, d. h. von einem Orte zum anderen wandert — durch ihren leicht anhafienden Samen. Im Kreisblatte von Lauenburg i. Pom. irrt sich die ihre Ausrottung mit Recht anempfehlende Verfügung der Behörde, wenn sie diese Pflanze mit dem Namen des Senecio Jacobaea L., Jacobs-Baldgreis, belegt, eine Pflanze, die mehr auf Waldplätzen, auf Rainen und Wiesen sehr häufig vorkommt. Sinapis arvensis L., Acker-Senf: ausser Hederich platt auch Hedderick. Sisymbrium Sophia L., feinblätteriger Raukensenf. Die schwarzen (?) Körnchen werden mit kaltem Wasser gegen Fieber eingenommen. (Saalfeld: E. L.) S. strietissimum L., Raukensenf: vergl. unter Westpr. Ausläufer. Solanum, (nigrum L., schwarzer) Nachtschatten: Mäuseholz (Sch.), weil die Pflanze den Geruch von Mäusen so stark bat, dass mit ihr die Fuchs- eisen „verwittert“ (mit Lockspeise belegt) zu werden pflegen, auch in Westpreussen. Solanum tuberosum 1., Kartoffel: statt Erdschocken auch blosz Schocken, !rdtoffeln (Pommern: Sch.); Krumpbeeren (Elsass: Höpner), was sprachlich wohl mit dem auch in der Mark gebräuchlichen Grundbirnen zusammenhängen mag. Wenn man heftiges Zahnweh hat, soll man dagegen ein passendes Stückchen Kartoffel, roh oder besser gebraten, weil wärmer, in’s Ohr steeken. (Grombsch.) Die Hütejungen lieben es, sich an einem im freien Felde ange- machten Feuer zwischen Steinen Kartoffeln zu rösten, deren Geschmack sammt der gerösteten Schalenseite nicht unangenehm ist. Man sagt, die Kartoffel sei stolz, wenn sie aufgeplatzt ist. Krillkartoffeln sind solche, die, mit der Schale gekocht, im garen Zustande rissig, rillig aufspringen; auch Pellkartoffeln genannt, weil die, Schale der garen Kartoffel (Pelle) vor’'m Essen entfernt werden muss: im Gegensatze zur Schälkartoffel, deren Schale (Haut) schon vor dem Kochen entfernt ist. Der Kassube nennt die erstere Art Kröla. — Einen anderen, scherzenden Ausdruck für Kartoffeln mit der Schale hörte 24 1 159 ich aus Östpreussen (Rombitten: E. L.), nämlich Kartoffeln im Schlafrock. | Sonchus L., Saudistel: Sauenkohl (Ps.) — Ist in ihren hiesigen Arten, wie schon der Name sagt, als gutes Schweinefutter in Verwendung. (Saal- feld: E. L.) Sorbus aucuparia L., Eberesche: Quitsche. (Ps.) Spiraea salicifolia L., weidenblätterige Spierstaude: Jungfer-aus-dem Busch. (Ps.) Stellaria media Cyr., Vogelmiere: Vogelmeier. (E. L.) Stratiotes aloides L., Krebsscheere: platt Sägekrut (Ps.; Säge — Säue), wei überall beliebtes Schweinefutter. — Colleetivname für viele Wasser- pflanzen (alles Grüne) bei den Fischern in Kreis Neustadt und Carthaus ist Kraut. (Lützow.) Symphytum offieina’e L., Schwarzwurz: Ortrand (wo?). Im Polnischen bot. und vulg. Zywokost (I. 102.), wofür die mit der Volksanwendung (Il. 91.) übereinstimmende Ableitung von zywy, lebendig und kose, Knochen, also —= knochenheilend gedacht werden könnte, was Dr. L. nicht für absolut richtig hält. Ein anderes Recept (Saalfeld: E. L.) für Lungenkranke ist das Auf- kochen davon mit Alant (/nula), Bier, Honig und Butter. — Auch der blosse Wurzelaufguss wird dagegen gebraucht. Syringa vulgaris L., Flieder: wird, wie Kalmus (dieser auch im Weichsel- delta: Ps.), zu Pfingsten, wenn er gerade in Blüthe kommt, zur Aus- schmückung des Hauses genommen, sei es, dass man ihn in Gefässe mit Wasser stellt, oder dass man mit seinen Sträussen Spinde und sonst hervorragende Theile des Stubenmobiliars besteckt. Tagetes erecta L., fl. pl., Studentenrosen. (Ps.) T. patula L., fl. pl., Studentennelken. (Ps.) Tanacetum Balsamita L., Marienblatt: im Plattdentsch "daraus verstümmelt Marjenblatt (Ps.), Marjeblätter (E. L.) und weiter Morgenblatt. Tarawacum offeinale Web., gebräuchliche Kuhblume: Butterblume, nach Garcke eigentlich der Name für Caltha palustris L., entweder weil sie gelb wie Butter aussieht, odeg weil die Kühe nach deren Genuss schöne gelbe Butter liefern. — Auch hört man dafür den der ähnlichen Composite Leontodon L. zukommenden Namen Löwenzahn. (Sch.) Sehr beliebt ist bei den Kindern der Zeitvertreib, sich aus den in einander gefügten hohlen Stengeln der Butterblume Ringe und weiterhin auch ganze Ketten herzustellen und damit auszuputzen, daher auch ihr weiterer Name Ringelblume. — Wird am Rhein auch als Salat ge- gessen. (Sch.) Tilia L., Linde; vergl. unter Betula. — Aus Lindenbast werden auch in Russ- land elastische Kisten gemacht und in den Ostseeprovinzen Paudel ge- nannt. (Asch. nach Schweinfurth.) 25 + Tradescantia virginica L., Alpenveilchen (Ps.), sonst der Namen für Cyelamen europaeum L. Triticum repens L., Quecke. Bot. und vulg. Perz (vergl. I. 102.) Gegenüber etwaiger fälschlicher Auffassung muss ich nochmals betonen, dass es auf dem fliegenden Sande des Ostseestrandes, wo die Wege über Dünen führen, an deren Befestigung man auch sonst arbeitet, so durch Cultivirung von Strandhafer (Zlymus arenarius L.) und der Ausläufer treibenden Sand-Segge (Carex arenaria L.), ganz besonders nothwendig erscheinen muss, für ihre Befestigung durch Aufschüttung der ausge- eggten Quecke Sorge zu tragen, welche durch ihr leichtes Wurzelfassen und Wuchern (freilich auch in den Acker hinein) noch ein Weiteres thut. Im Binnenlande, wo ausser Aufschüttung härterer Erden andere Be- festigungsmittel zu Gebote stehen mögen, mag es für alte Landwirthe immerhin eine Berechtigung haben, wenn sie das als schlechte und ver- schwenderische Wirthschaftsweise aus ihrer Jugendzeit hinstellen, dass man die Quecken in die Löcher und Sandstellen der Wege geworfen hätte. Heutzutage bietet die Quecke vielmehr ein vorzügliches Material zur Düngervermehrung, besonders im Schafstalle, wenn sie nur ihren bald eintretenden Verrottungsprozess gut durchmachen kann. Sonst dient sie auch als Mittel zur Bedeckung der Kartoffelhaufen, sowie man sie in gewaschenem Zustande in Nothjahren selbst als Viehfutter ver- wenden kann. Möglich ist sogar die Gewinnung von Mehl und die Herstellung von Brod aus ihr. Der Wurzelaufguss soll gegen gelbe Sucht helfen. Trollius europaeus L., europäische Trollblume, Goldknöpfehen: Runkeln (Ps.), ein Name, welcher sonst der eultivirten Deta vulgaris L. zukommt. — Krunkeln (Ps.), zum Unterschiede vom einfachen Ranunculus repens L. Die für Caltha 11. 195. gebrachte Bezeichnung Kugelranunkel mag vielleicht auf diese Pflanze zu beziehen sein, weil ihre Blätter denen des Hahnenfusses ähnlich sehen und ihre Blüthe auch Achnlichkeit mit einer Kugel hat. Vergl. auch Hagen No. 592. — In scherzender Rede unter Botanikern hört man für diese Pflanze auch den aus ihrem lateinischen Namen hergenommenen Ausdruck: drolliger Europäer. Tussilago Farfara L. Huflattig: Sandblatt (Ps.) Dr. L. will die für Petasites ofjieinalis Mnch. (I. 102.) angeführte polnische Bezeichnung Podbiat (unten weiss) ausschliesslich hierfür als bot. und vulg. angenommen wissen. Ebenso Mrongovius I. 343a. Darnach würde sich auch das südslavische podbeo richten. — Auf die leicht begreifliche Verwechselung der ähnlichen Blätter dieser (und auch Lappa) Pflanzen machte ich bereits II. 214. aufmerksam. — Auch re- ferirte mir Dr. L., dass die Blätter ebenfalls auf Wunden gelegt werden. Typha 'Tourn., Kolbenrohr: Diederkeule (Ps.). Die hierfür von Mühling gegebene Bezeichnung Berstengras soll, weil Berste nur eine breite 26 161 und nachlässige Aussprache für Bürste, nach Pr. soviel als Bürsten- gras sein, ein Wort, ähnlich gebildet, wie Borstengras, Kammgras. Thatsächlich benützen nach Pr. auch Kinder die Kolben, so lange sie noch fest sind, als Bürsten. Aus ähnlicher Veranlassung führt Jessen die Bezeichnung Sammetbürste aus Bern an. Betrefis des Namens Berstegras wegen des angedeuteten Grundes, dass das Vieh bersten muss, wenn es zu viel davon frisst, vergl. Glyceria aquatica Whlbe. U. dioica L., zweijährige Nessel: Grosse Nessel (E. L.) — Der Wurzel- aufguss soll gegen gelbe Sucht helfen. — Das Kraut wird für junge Enten gehackt. (E. L.) » Urtica urens L., brennende Nessel: Itternessel, Dotternessel. Wurzel- aufguss wird gegen Schwindsucht und auch Lungenentzündung gebraucht, (Dr. L.). Das Kraut wird für junge Puten gehackt. (Frl. Th. v. P.) Brennnessel, zerstückt oder in ganzen Stauden ohne Wurzel, wird auf und unter die Krebse gelegt, wenn sie sich einige Tage oder gar noch längere Zeit frisch und lebendig halten sollen. Ebenso machen es auch die grossen Krebshändler, wenn sie Krebse auf weite Touren als Fracht verschicken. Allerdings thut man im Haushalte noch Eigelb hinzu und die nur bei Nacht, weil sogleich nach dem Fange beim lockemden und zugleich leuchtenden Kienspahn fortreisenden Händler auf dem Lande brauchen Hundefleisch (alte Hunde werden dazu aufgekauft, aber nur mit einer halben Mark bezahlt!) als Futter für die Krebse. Vaccinium Myrtillus L., Heidel-, Blaubeere. Natürlich hierauf und nicht auf die Preisselbeere (Druckfehler) ist der um Berlin gebräuchliche Aus- druck Besinge zu beziehen. (Vergl. II. 215.) a V. Ozycoccos L., Moosbeere. Auch böhmisch zoravina. (Asch. nach Celakovsky.) V. uliginosum L., Rauschbeere: wie bei uns Blochinen (Vaceinium in Italien aber äusserste Seltenheit), so auch böhmisch No lochyne. (Asch. nach Celakovsky.) V. Vitis idaea L., Preisselbeere. Den Namen Kronsbeere hierfür, in Thüringen vielleicht nur von norddeutschen Luftschnappern gebraucht, weist Prof. Dr. Thomas in Ohrdruf von der Hand und giebt dafür die ein- heimische Bezeichnung Mehlbeere, dann Hölperle (in Gehlberg) und nach Röse (in Ausland 1865) an einigen Orten mit eingewanderter slavischer Bevölkerung Brünschnitzen, womit ähnlich Jessen (Deutsche Volksnamen der Pflanzen) Brainschnetzen und Bruischentze um Ruhla anführt. Ebenso kennt Fr. Preuss. W. B. S. 73 (nach Nesselmann) dafür den ähnlichen Ausdruck Bernitzke, Bernitschke. Beiderlei dürfte abzuleiten sein vom russ. brusnica, brusnika, polnisch brusznica, lit. (ohne Zischlaut) brukne, bruknis, lett. bruhklenes. — Bernitzekraut wird häufig zum Flechten von Kränzen verwandt. — Weiterhin kennt Fr. Pr. W. B. S. 113. auch Brunitschke, Brunischke für Rubus saratılıs L. Es ist dies ein sprachlich ganz verwandtes Wort von gleicher 27 1 162 Abstammung, zu dessen Anwendung in beiden Fällen wohl die anfänglich grünen, dann braunen und schliesslich rothen Beeren Veranlassung gaben. Valeriana offieinalis L., gebräuchlicher Baldrian. Die Eigenschaft der ganzen Pflanze, wie besonders der Wurzel, dass durch ihren Geruch die Katzen angezogen werden, benutzen schadenfrohe Dorfsbursche dazu, um durch Anhäufung dieser Pflanze über Nacht die Katzen der ganzen Nachbar- schaft nebst ihrem Spektakel auf ein bestimmtes Haus zu locken. Verbascum Thapsus L., Wollkraut, Königskerze: Königsblumen. (E. L.) Im Polnischen bot. Dziewanna. (Dr. L.) a Mit der zerhackten Wurzel werden junge Hühner gefüttert, damit sie fett werden. — Die Fische sollen betäubt werden, wenn sie den Samen fressen, so dass man ihn zum Fangen und zur Tödtung derselben verwendet. (Dr. L.) T Verbena hybrida Hort, Brennende Liebe, weil mit feuerrother Blüthe ausgestattet. Viburnum Opulus L, Schlinge, Schneeball: Ballrose. (Ps.) Es ist das der wilde Schneeball, der veredelt den gefüllten trägt. Die Vermuthung des Zusammenhanges der polnischen Bezeichnung Kalina, wie Dr. Praetorius will, mit den aus Carolina eingeführten Pfeiffenröhren, wird mir von Prof. Ascherson bemängelt. Der slavische Name Kalina, auch in Böhmisch, Serbisch und Wendisch, oder ihre ver- deutschten Derivanda, für die natürlich ° wild wachsende Pflanze (die cultivirte var. roseum L. heisst überall Schneeball!) sei weit ver- breiteter, als irgend ein deutscher, habe also sicher längst vor der Entstehung des Namens Carolina existirt. Jessen giebt Kalien aus Niederlausitz, Kalinkenbeere und -Baum aus Schlesien, Kaleienbeeren aus dem Ungarischen Berglande, Kalunken- uud Galinkenbaum (Münchh.), Kolkbeerstrauch (Zinke), Malinenbaum, -Holz (Gledisch), Galingenbaum (Heppe), Calinichen und sogar auch Kaninchenbaum für Ostpreussen (ob nicht auch Kakelbeere für Meklenburg bei Dassow und ferner Kaukel- beere und Kaulbeerbaum?!) an. Ferner werde keine Sorte Taback (wie sonst Virginia, Havanna) oder die Pfeiffe irgendwo Carolina genannt, so- wie auch nicht aus V. Opulus Pfeiffenröhre gemacht werden, sondern aus Viburnum Lantana L., das aber wieder nicht Kalina heisse. Zur Ableitung des Kalina von Kal bemerke ich noch, dass Kal Schmutz, Schlamm, Pfütze heisst und dass die wilde Schlinge an feuchten Stellen unter Gebüsch und in Laubwäldern zu wachsen pflegt. So traf ich die wilde Schlinge in der tiefen Schlucht um Althausen bei Culm. Vieia L., Wicke. Der für die in Verbindung mit Hafer und Gerste aus- gesäete Wicke gebrauchte Ausdruck Kurrmurr, platt Kormer, oder Kurmer, soll für überhaupt jede Getreidearten-Mischung in Gebrauch sein. (Ps., Sch.) 28 168 Viecia Faba L., Buffbohne: im Garten: grosse Bohne; im Felde: Schweine- bohne. (Ps.) Das Legen dieser Bohnen soll nicht an den drei Kreuztagen (Kreuztage: nach Grimm Wb. V., 2199, heissen die drei Tage vor Himmelfahrt Kr.) vor Pfingsten (nicht Ostern! vergl. II. 197.) ge- schehen. (Hoch-Paleschken.) Vinca minor L., kleines Singrün: Judenmyrthe. (Ps.) Viola tricolor L., Stiefmütterchen: Schwalbenäugchen (Ps.); vergl. I. 103. den polnischen Namen für Veronica! Man brüht davon Thee auf, den man gebraucht, um eine glatte Gesichtshaut zu bekommen. (E. L.) Viscaria vulgaris Röhling (Lyehnis Vise. L.), gemeine Pechnelke: Theer- blume; Mennonitenblume; flore pleno: Okelis. (Ps.) Da man ihre Blüthe früher nur roth mit weissem Auge gekannt haben soll, so mag der Name Okelis wohl von oculus, Auge, herkommen. Viscum album L., weisser Mistel: Bot. und vulg. Jemiola (I. 103.) und Jemiolucha (Dr. L.). Wenn der Mistel auf einem Haselstrauche schmarotzend vorkommt, so glauben die Leute, dass dort Geld vergraben sei, das auch zuweilen luttere, d. h. brenne. (Succase bei Elbing: Koslowski.) Zea Mays L., Mais. Der amerikanische grosse Mais heisst grosser Pferde- zahn, nicht bloss in Danzig, sondern in ganz Deutschland. (Sch.) Das polnische Kukurydza und das daraus verdeutschte Wort Kukuritz ent- stammen dem ungarischen Kukuruz. Zingiber offieinale L., Ingwer. Auf das „polnische Butterbrod‘‘ (Brod mit Salz bestreut) wird nach Pisanski’s Nachrichten, wenn dasselbe magen- stärkend wirken soll, auch noch Ingwer darauf gestreut. (F. I. 504.) Zostera marina L., gemeines Seegras. In getrocknetem Zustande wird es zu allerlei Polsterungen verwandt. 39 11* 164 Bericht über die im Sommer 1881 fortgesetzte botanische Untersuchung des Kreises Neustadt Westpr. von ©. Lutzow in Oliva. Auf Grund einer Aufforderung durch den Vorsitzenden unseres botanisch- zoologischen Vereins, die botanische Untersuchung des Neustädter Kreises in diesem Jahre fortzusetzen, begab ich mich am 16. Juli auf die Reise. Es lag in meiner Absicht, in diesem Jahre von der östlichen Seite her einen Anschluss an den Theil des Neustädter Kreises zu erreichen, den ich im vorigen Jahre von der pommerschen Grenze untersucht hatte, ein solcher Durchschnitt des Kreises sollte auch ein Durchschnittsbild der Vegetations- verhältnisse dieser auf dem uralisch-baltischen Höhenzuge gelegenen Gegend bieten. Wegen der Fülle von Arbeiten, welche die Untersuchung der dortigen zahlreichen Seen bietet, konnte ich soweit nicht vordringen, um an die bereits jm Jahre zuvor untersuchte Gegend zu gelangen, und muss dieses einer späteren Zeit vorbehalten bleiben. Ich begann meine Forschung bei dem den Danziger Botanikern und selbst weiter hinaus wohlbekannten Espenkruge, und von hier aus durchsuchte ich das Gebiet folgender Ortschaften: Wittstock, die Kgl. Forst zwischen Espen- krug, Taubenwasser, Gr. Katz, dann Gr. Katz selbst, Quaschin, Friedenau, Gr. und Kl. Tuchom, Warzenko, Warznau, Kölln mit einer Anzahl kleinerer zu Kölln gehöriger Ortschaften resp. Abbauten, Steinkrug, einen Theil der Kgl. Forst Gnewau, Revier Piekelken, Jellenschhütte, Gr. und Kl. Ottalsin, und eine Anzahl in der Umgegend dieser Dörfer gelegene kleine Ortschaften und Ab- bauten, und auf einer Extratour den Ort Smazin mit seiner Umgebung. Das untersuchte Gebiet ist ca. 4 Meilen lang und durchschnittlich 1 Meile breit. Seiner Bodenbeschaffenheit nach ist es sehr hügelig; die höchsten Spitzen gegen 700° über dem Meere, zum grössten Theil, namentlich um Steinkrug, Jellenschhütte, Ottalsin, sehr unfruchtbarer Sandboden, auf dem selbst Roggen und Kartoffeln nur dürftig fortkommen. 1 165 Ausser den angrenzenden Kgl. Forsten Oliva, Gnewau und dem Köllner Pfarrwalde fehlt fast jeder Wald. In zahlreichen, theils recht tiefen Schluchten findet sich Gebüsch, das aber vom Vieh unten vollständig abgeweidet ist, doch der Gegend hin und wieder eine recht romantische Abwechselung verleiht. Dagegen ist das Gebiet reich an Torfsümpfen, Seen und Steinen. Diese letzteren findet man oft in erstaunlicher Menge und Grösse in und an Seen, an die sich häufig alte Sagen anschliessen, auf Hügeln und in Gebüschen. Ob- gleich diese Steine vielfach Verwendung finden zum Bau von Zäunen, die oft weite Wegstrecken einfassen, zu Mauern um die Bauernhöfe und selbst zu stattlichen Wirthschaftsgebäuden, so wird hierdurch doch nur eine kaum merk- liche Verminderung herbeigeführt. Diese Felsen (erratische Blöcke) bieten dem Moossammler interessante Fundstätten. Den Fischern sind sie dagegen in Seen ein unangenehmes Hinderniss, indem sie nicht blos das Fischen erschweren und stellenweise unmöglich machen, sondern auch öfter ihre Netze vernichten, wie mir dieses von Fischern namentlich des Steinkrüger Sees mitgetheilt wurde. Die Seen sind entweder Torfseen oder haben sandigen und nur stellenweise mit Torf durchsetzten, aber fast immer sehr unfruchtbaren Grund, weshalb sie fischarm, und die vorhandenen Fische sehr mager sind. Die mitunter Hunderte von Morgen grossen Seen haben mit wenigen Ausnahmen ganz kahle Ufer; selten findet sich eine Spur von Rohr oder ähnlichen Sumpfpflanzen; für den Botaniker meistens ein gutes Zeichen, denn nun darf er sicher andere, weit interessantere Pflanzen auf dem Grunde der Seen vermuthen. Das ist durch- weg der Charakter der Seen, in denen Isöetesarten, Lobelia, Litorella und interessante Moose vorkommen, Sobald ein See dieser Gegend mehr schlam- migen (ruud hat und daher Rohr, Schilf, Potamogetonarten passenden Boden bietet, so ist von jenen Pflanzen regelmässig keine Spur vorhanden, so dass man als Regel annehmen kann, dass jene selteneren Pflanzen und die Potamo- getonarten keine Begleitpflanzen von einander sind, sondern sich gegenseitig ausschliessen und meiden. In der Umgebung der Seen oder zwischen denselben finden wir grosse Torfinoore, die gewöhnlich eine Verbindung der einzelnen Seen herstellen oder früher hergestellt haben mögen; diese Toorfmoore zeigen deutlich, bisweilen durch wahre Riesenstämme, Spuren von untergegangenen Wäldern. Sie liefern den Bewohnern (meistens kleinen Bauern) nicht nur gutes und reichliches Brennmaterial durch Holz und Torf, sondern durch letzteren, den diese Leute nach Danzig und in die umliegenden Ortschaften zum Verkauf bringen, eine Quelle des Erwerbes, welche um so schätzenswerther und unentbehrlicher ist, als der Boden jener Gegend oft eine unglaubliche Unfruchtbarkeit zeigt. Auf dem bezeichneten Gebiete wurden 22 grössere (einige 500 bis 800 Morgen pr. gross) und kleinere Seen untersucht, die beim Bericht der einzelnen Tages- touren Berücksichtigung finden werden. Die Untersuchung der Seen ist auch aus Mangel an sicheren Fahrzeugen eine recht schwierige. Es kam mir hierbei der Umstand gut zu statten, dass in dem Sommer 1831 alle Seen infolge der 2 166 anhaltenden Dürre ungewöhnlich weit zurückgetreten waren, so dass viele Pflanzen, die sonst vom Ufer schwer oder garnicht zu erreichen sind, entweder nahe dem Ufer oder ganz ausserhalb des Wassers sich befanden. Im Folgenden will ich eine Uebersicht der einzelnen Tagestouren mit An- gabe der für diese Touren charakteristischen Pflanzen geben und verweise auf die im 2. Theil des Berichtes zusammengestellten, gefundenen Pflanzen nebst Angabe der Standorte. Am 17. Juli: die Ufer des Wittstocker Sees untersucht. Dieser nahe bei Espenkrug gelegene See hat ungefähr 1 Stunde im Umfange und ausser dem Nordufer, das von Wiesen und Sümpfen eingefasst ist, flache, sandige und fast kahle Ufer. An der Ostseite ist auf den Uferabhängen unbedeutendes Gebüsch. In dem See, dessen Ufer auffallend zurückgetreten waren, nicht nur infolge des trocknen Sommers, sondern hauptsächlich nach vorgenommener Entwässerung nach dem Südende zu, finden sich Jsoötes lacustris L., das oft so nahe am Ufer stand, dass es mit den Spitzen aus dem Wasser ragte und öfter ganz ausserhalb des Wassers im Schlamme anzutreffen war. Mit ihm kommen ge- meinschaftlich vor: ZLitorella lacustris L., Heleocharis acicularis R. Br. und Elatine Hydropiper L. in grosser Menge, und rings um den See ein Kranz von Helocharis palustris R. Br., Nuphar luteum, das hier als wichtiges Medicament gegen das sogenannte Feuer der Schweine Verwendung findet. Frl. Joh. Becker-Espenkrug theilte mir mit, dass die dicke gekochte Wurzel des Nuphar von ihren 5 an dieser sonst unheilbaren Krankheit leidenden Schweinen 3 am Leben erhielt, während in der Umgegend alle vom Feuer befallenen Diekhäute eines jähen Todes starben. Ferner fand ich hier Ranunculus aquatilis L. und ausnahmsweise in dieser Gesellschaft Potamogeton erispus L. und natans. An den Ufern und auf den angrenzenden, sandigen Feldern fanden sich Stachys palustris, Lysimachia Nummularia, Juncus jiliformis, J. squarrosus, Spergularia rubra. In dem Gebüsch Helianthemum vulgare, Viburnum Opulus, Ranuneulus lanuginosus, Humulus Lupulus, Phyteuma spicatum, Hedera Helix, Rhamnus Frangula;, auf Aeckern an der Ziegelei @ypsophila muralis; im Sumpf und auf Wiesen am Nordende: Egquwisetum limosum, Ranunculus Lingua, Cieuta virosa, Pediceularis palustris, Menyanthes trifoliata, Comarum palustre, Hottonia palustr:s, Carex teretiuscula, Potamogeton natans, P. densus, Myosotis versicolor, Trollius europaeus, Thalictrum angustifolium. Der Espenkruger See, nahe dem Gasthause, ist ungefähr '/;, Stunde im Umfange, hat ebenfalls, mit Ausnahme einer Stelle an der Südseite, wo sich ein Torflager in den See zieht, das im Hochsommer an der Oberfläche schwimmt, flache, sandige Ufer; sie werden ziemlich mitten am See an einer Stelle durch eine Steinbank unterbrochen, die sogenannte Teufelsbrücke, welche den See quer durchzieht; dadurch ist der See an dieser Stelle so flach, dass Knaben hier hindurch gehen. Der See hat steinigsandigen, unfruchtbaren Grund. An den Ufern kommt ausser Heleocharis palustris und Polygonum amphibium var. natans weiter nichts zum Vorschein. Auf dem Grunde wächst im Kreise herum 2 167 in einer Tiefe bis 1 m J/soötes lacustris in auffallender Menge. An der vorher bezeichneten flachen Stelle zieht es sich quer durch den See und bildet hier auf dem Grunde eine dichte, grüne Isoäteswiese, in der sich — und namentlich unter den Steinen — viele Krebse aufhalten. Es verdient hier die Form mit den sichelförmig zurückgekrümmten Blättern, /soötes lac. L. forma recurvata Klinsmann hervorgehoben zu werden, die überall zerstreut, aber stellenweise als die vorherrschende Form auftritt. Von der aufrechtstehenden /. !. unter” scheidet sie sich durch die zurückgekrümmten Blätter. Ihre Begleitpflanzen sind Litorella lacustris L., die näher dem Ufer rings um den See einen grünen Gürtel bildet und im Hochsommer auch stets in der veränderten Blattform ausserhalb des Wassers blühend häufig anzutreffen ist; ebenso Klatine triandra und E. IIydropiper, welche beide sehr häufig ringsum im Wasser und in den Monaten August und September in dichtem Rasen auch ausserhalb des Wassers anzutreffen sind. Durch ihre dickeren Stengel und grösseren Blätter unter- scheidet sich E. triandra sehr leicht von der zierlichen, feinblättrigen E. Hydropiper, dagegen könnte jene leichter verwechselt werden mit kleinen Exemplaren von Peplis Portula oder der Landform von Callitriche verna, welche beide mit jener gemein- schaftlich und häufig am Ufer vorkommen; ausserdem wächstan den zurückgetretenen Ufern fast überall am See Limosella aquatica und noch häufiger Ranunculus reptans L. Letzterer ist besonders im August und September ‚durch sein massenhaftes Auftreten auffallend. Die ächte Form reptans, mit ganz schmalen Blättern, rasenförmigen, an den Gelenken gebogenen und wurzelnden Stengeln, sehr kleinen und wenig zahlreichen Blüther ist meistens auf dem Grunde des Sees bis 15 cm Tiefe, wo es dichte Rasen bildet; ausserhalb des Wassers kommt es öfter ebenso charakteristisch vor, öfter jedoch nähert es sich Ranunculus Flammula, mit dem es zusammensteht, und lässt Formen erkennen, die als Uebergänge zu Ran. Fl. anzusehen sind, so dass bei diesen eine be- stimmte Grenze sich kaum angeben lässt. Lobelia Dortmanna, für welche dieser See mitunter als Standort angegeben wird, kommt hier entschieden nicht vor. Ebenso fehlt hier, was nach meiner Beobachtung für das Vorhandensein von Wassermoosen massgebend ist, jede Potamogetonart. Dagegen sind für diesen See zwei interessante Moose (S. meinen Bericht pro 1881) zu constatiren: Conomitrium julianum, das an besonders steinig-sandigen Stellen des Sees, und eine interessante Fontinalis, von Herın Dr. v. Klinggraeff als Fontinalıs Iypnoides bestimmt. An den Ufern finden sich: Juncus nliformis, J. squarrosus, Nasturtium silvestre, Rumex erispus, Seirpus setaceus, Myosotis palustris und M. caespitosa Schultz, Lotus uliginosus, Veronica parmularia, Jnula Britanica, Lycopodium inundatum und elavatum, Philonotis caespitosa, Ledum palustre; auf einem Felde am Westende zu Quaschin gehörig: Linaria arvensis, ferner im Sumpfe am Ufer: Utricularia vulgaris und Equisetum limosum. Die Umgegend von Espenkrug, früher wahrscheinlich Wald gewesen, bilden sandige Felder, auf denen nur spärlich Roggen und Kartoffeln und auf einigen besseren Stellen Hafer gedeihen. Hier trifft man Teesdalea nudicaulıs, 4 168 Arnoseris mimima, Filago minima, Rumex Acetosella, Hieracium Pilosella, Cory- nephorus canescens, Capsella Bursa pastoris, Crepis tectorum, Spergula arvensis, Mentha arvensis; an Wegrändern: Ononis spinosa und repens, Linaria vulgaris, Pteris aquilina, Herniaria glabra. Nach Norden gehend gelangt man in die Königl. Forst, wo man in zahlreichen Sümpfen, Torfbrüchen, Quellen und aut Waldwiesen findet: Hydrocotyle vulgaris, Lysimachia nemorum, Nummularia und vulgaris, Carex remota, Galium palustre, Menyanthes trifoliata, Caltha palustris, Comarum palustre, Ledum palustre, Orchis maculata, Phegopteris polypodiordes, Carex leporina, CO. pallescens, C. canescens, Lycopus europaeus. Im Walde und an Waldrändern: Hieracium vulgatum, Campanula persicifolia und patula, Pyrola chlorantha und minor, Vinca minor (im Walde am Bergabhange rechts vom Steige nach Legan und Tasch ziemlich häufig), Pleurospermum austriacum (an den Waldabhängen am Wege nach Taubenwasser). Auf Wiesen bei Gr. Katz: Saxifraga Hirculus. Der früher durch Lobelia Dortmanna für unsere Flora rühmlichst bekannte See von Gr. Katz (hinter Golumbia, Taubenwasser) ist durch Entwässerung seit einigen Jahren von der Erdoberfläche vollständig ver- schwunden. Die Stelle bezeichnen heute ausgedehnte, von Gräben durchzogene Wiesen, deren bis auf weite Strecken unter den Füssen wankende Oberfläche darauf hindeutet, dass diese Fläche noch meistens eine schwimmende ist, über welche man, wenn auch mit einigem Zagen, doch sicher hinübergehen kann. Der Ertrag der Wiesen scheint kein besonders guter zu sein, da die Pflanzendecke meistens aus Carex-Arten und überall noch in der Mehrzahl aus charakterischen See- und Sumpfpflanzen, wie Rohr, Iris Pseud-Acorus, Seirpus lacustris, Epilo- bium-Arten, bestand. In und an dem Dorfe Gr. Katz sind zu verzeichnen: Verbena offieinals, Marrubium vulgare und Nepeta Cataria, Senecio Jacobaca, Agrimonia Eupatorium, Tanacetum vulgare, Sinapis alba. Von den Hügeln hinter Gr. Katz wird man überrascht durch den Anblick des Meeres, dessen Oberfläche durch die davor- liegende Hügelkette unterbrochen hervortritt und dadurch ein buchtenartiges Aussehen gewinnt; bis man in weiter Ferne die Landzunge Hela und weiter nach Osten die Moole und den Leuchtthurm von Neufahrwasser erkennt. Der Boden ist hier ungleich besser, als bei den umliegenden Ortschaften Espenkrug, Wittstock ete. Hier erblickt man neben guten Roggenfeldern auch Aecker mit Gerste und Weizen bestellt, dazwischen kleine Flächen mit Lein, den die Leute hier wie weiterhin im Kreise zu ihrem Bedarf anbauen. Der Boden ist sehr hügelig und fällt in zum Theil recht romantischen, an kleinen Fliessen ge- legenen, tiefen Waldschluchten (z. B. Krückwald) zum Meere ab. Hier finden sich unsere schönsten Farrenkräuter, wie Aspidium filix femina, A. filix mas, Pteris aquilina in den prachtvollsten Exemplaren, welche oft grosse Steine, die hier in Menge ‘vorkommen, malerisch einfassen und dem Walde fast ein süd- liches Gepräge verleihen. Am 23. Juli: Tour Espenkrug, Quaschin, Friedenau und Kl. Tuchom. Dieser Tour fehlt jeglicher Wald: der letzte seines Stammes, zwischen Friedenau 5 169 und Kl. Tuchom, ist vor wenigen Jahren abgeholzt, was Stubben und niedriges Gebüsch andeuten. Die Felder sind meist sandig, stellenweise findet man Torf- brüche und daran liegende Wiesen. An der Chaussee findet man häufig: Hieracium Auricula, Thymus Serpyllum var. Chamaedrys, Malva Alcea, Anthyllis Vulneraria, Echium vulgare, Carex hirta, Festuca ovina und rubra, Cichorium Intybus, Erythraea Centaurium, Astragalus glyeyphyllos, Linum catharticum, Bellis perennis. In Dörfern: C'henopodium Bonus Henricus, Potentilla Anserina, Rumex obtusi- folius, Artemisia Absinthium. Auf Wiesen, am Bach zwischen Quaschin und Friedenau: Alisma Plantago, Lemna minor und trisulca, Rumex Hydrolapathum, Berula angustifolia, Veronica Anagallis, Potamogeton pectinatus, densus, natans, Molinia coerulea Polygala vulgaris, Lysimachia thyrsiflora. Zwischen Friedenau und Kl. Tuchom im Ge- büsch und auf Wiesen am See: Holcus lanatus und H. mollis, Carex Pseudo- C'yperus, Sagina nodosa, Veronica scutellata und parmularia, Epilobium angusti- Folitum, Clinopodium vulgare, Melampyrum nemorosum, Orchis incarnata. See von Kl. Tuchom: Dieser Sce ist einer der grössten jener Gegend, ca. 800 Morgen pr. gross. Er erstreckt sich der Länge nach von Norden nach Süden. Das Ostufer hat flachen, sandigen Grund, an dem viele und zum Theil grosse Steine liegen; an der Südspitze bilden grössere Torfbrüche die Ver- längerung des’ Sees. Das Westufer ist zum Theil von einem parkartigen Walde, der zum Gute Warzenko gehört, eingefasst. Das westliche Ufer ist mehr schlammig, und nach dem Nordende schliessen sich fruchtbare Wiesen an; dem entsprechend ist auch die Vegetation des Sees verschieden. In dem See be- merkt man bald Potamogeton pectinatus, P. praelongus, perfoliatus, erispus vom Ufer aus in Menge. Bei näherer Untersuchung findet sich auch Potamogeton compressus, densus, acutifolius, ferner Ranunculus aquatilis; an dem sumpfigen West- und Nordufer ist häufig Heleocharis palustris, Myriophyllum spicatum, Phragmites communis, Seirpus lacustris, Equisetum limosum, Nuphar luteum, Iris Pseud. Acorus. Am Ufer ist Elatine Hydropiper, Limosella aquatica, Inula Pulicaria, Heleocharis acieularis häufig anzutreffen. Von Wassermoosen kommt fast keine Spur vor; dagegen findet sich ziemlich häufig eine C’hara, die noch näher zu bestimmen ist, und an dem schlammigen Ufer grosse Mengen von Muscheln und Schnecken, von denen ich gelegentlich hier und auch an anderen Orten eine Anzahl gesammelt und Herrn Oberlehrer Schumann zur Bestimmung übermittelt habe. Dieser See ist reich an guten Fischen; ausser den gewöhn- lichen auch Bressen von bedeutender Grösse. Die Fischerei wird wohl dadurch, dass der See zu drei Gütern (Kl. Tuchom, Warzenko, Warznau) gehört, von denen jedes das Recht hat, hierin Fischerei zu betreiben, erheblich beein- trächtigt. Mitten im See befinden sich 2 Inseln, auf denen war zu verzeichnen: Stachys palustris, Spiraea Ulmaria, Viola palustris, Caltha palustris, Carex leporina, Galium palustre, Iris Pseud-Acorus, Lysimachia vulgaris, Chenopodium Podagrarium, Prunella vulgaris, Campanula rotundıifolia, Lotus uliginosus, Plantago lanceolata, Knautia arvensis, Alectorolophus major, Juncus conglomeratus, 6 170 Verbascum nigrum, Serophularia nodosa, Veronica Chamaedrys, Galium Mollugo, etwas Haidekraut, Lathyrus pratensis, Mentha arvensis, Stratiotes aloides (im Sumpfkessel auf der Insel, sonst nirgend angetroffen), Valeriana ofjfieinalis, Acorus Calamus; Gebüsch von Eichen, Linden und sauern Kirschen. Den 24. Juli. Untersuchung von Feldern, Wiesen und entwässerten Seen von Kl. und Gr. Tuchom. Der Gutsbesitzer Herr Hannemann auf Kl. Tuchom, bei dem ich für einige Tage freundliche Aufnahme gefunden, und der mir zur Untersuchung des Sees seine Böte zur Verfügung stellte, theilte mir mit, dass nach seiner Beobachtung seit der Abholzung der in der Nähe gelegenen Wälder nach Süden und Westen aufsteigende Gewitter sich stets theilen, sobald sie an den See kommen, also über diesen nicht hinwegziehen, sondern seit- wärts ihren Weg nehmen, und dass infolge dessen jener Ort häufig auf erquickenden Regen verzichten muss, wenn dieNachbarschafteinen solchen geniesst, freilich mitunter, wie bei Ernten, auch die nachtheiligen Folgen des Regens nicht zu ertragen hat. Ein in den Tagen meines dortigen Aufenthaltes von SW. aufsteigendes Gewitter bestätigte durch seinen Verlauf jene Mittheilung. Die Felder von Kl. Tuchom waren meistens bebaut; Wald fehlt. An das Südende des Sees schliessen sich bedeutende Torfbrüche an denselben an. Es war merkwürdig, dass unter der hier häufig vorkommenden Calla palustris häufig Exemplare mit 2 bis 3 Blüthenscheiden anzutreffen waren. Zuerst bemerkte ich dieses unter der Menge von diesen Pflanzen, die ein Kuabe zum Füttern der Schweine herausgenommen hatte; die Untersuchung des Torfbruches ergab noch eine Anzahl solcher Ausnahmen. — Um die Torfbrüche liegen einige Haidehügel, auf denen man noch deutlich Reihen von Hühnengräbern bemerkt, — Steinhügel, in deren Mitte gewöhnlich einige Urnen beigesetzt sind. Hier fanden sich zum ersten Mal in dieser Gegend Pulsatilla vernalis, ausserdem Scorzonera humilis. Oestlich von Kl. Tuchom und dem grossen See befand sich ehemals der See von Gr. Tuchom, der mit jenem durch einen Graben in Verbindung stand. Der See ist vor einigen Jahren entwässert und Wiesen sind an der Stelle angelegt. die im Laufe der Zeit recht ertragreich zu werden versprechen. Gegenwärtig schwimmt die Grasdecke noch so hoch auf Wasser, dass ein Betreten derselben nur auf Brettern möglich war. Hier wachsen Rumex mazimus etc, Sium latifolium, Iris Pseud-Acorus, Caltha palustris, Acorus Calamus, Phragmites communis, Poa aquvatica, Sparganium ramosum. Am Ufer: Epilobium roseum und hirsutum, Potentilla reptans in schönen Exemplaren, Stachys palustris. Im Gebüsch daneben: Viburnum Opulus, Rhamnus Frangula, Epi- lobium angustifolium, Solidago Virga aurea, Potentilla einerea und opaca, Holcus lanatus, noch häufiger Holcus mollis, Briza media. Den 25. Juli: Warzenko und Warznau. Beide Ortschaften liegen am Westufer des Sees von Kl. Tuchom: Bei Warzenko erstreckt sich am See entlang ein schöner, parkartiger Wald, bestehend aus Buchen und Eichen. Hier findet sich Actaea spicata, Digitalis ambigua, Humulus Lupulus, Valeriana 7} . I gua, p B 7 offeinalis var. sambueifolia, Clinopodium vulgare, Weiterhin trifft man hoch- gelegenes Ackerland, von weiten und tiefen, an den Abhängen mit Gebüsch bewachsenen Schluchten durchsehnitten, die Viehherden zur Weide dienen und daher dem Botaniker wenig Interessantes bieten. Auf den Hügeln sind überall sehr viele und auch recht grosse Steine. Vom Nordende des Sees erstrecken sich schöne Wiesenflächen, die aber alle gemäht waren; hier war Geranium palustre, Heleocharis palustris, Cardamine pratensis und amara, Lythrum Salı- caria, Scirpus silvatieus, Crepis paludosa, Triglochin palustris. Tbenso schöne Wiesen erstrecken sich zwischen Warznau und Kölln. In den Gräben finden sich Rumex mazimus, Potamogeton pectinalis, pusillus, Sparganium simplew, Veronica Beccabunga und Anagallis, Stellaria uliginosa, Lemna minor, trisulca und polyrrhiza, Lycopus europaeus, Molinia coerulea, Lysimachia thyrsiflora, Spiraeca Ulmaria, Geum urbanım und rivale, Berula angustifolia, Carex fili- formis, Mentha aquatica, Parnassia palustris, Valeriana offieinalis, Geranıum palustre. Zu den Seiten der Wiesen in buschigen Abhängen und auf Aeckern: Clinopodium vulgare, Melampyrum nemorosum, Lotus corniculatus, Angelica silvestris, Trifolium alpestre, Heracleum sibiricum, Astragalus glyeyphyllos, Tri- Folium agrarium und filiforme. Den 26. Juli. Kölln, Dorfsee und angrenzende Aecker, Gebüsch und sogenannter Pfarrwald. Am Dorfe Kölln, dem Hauptort in der ganzen Gegend, liegt unmittelbar ein See, der sumpfig schlammigen Grund hat. Zahlreiche Quellen aus dem nahe gelegenen Pfarrwalde und der hügeligen Umgegend speisen den See, dessen Abfluss nach dem Kl. Tuchomer See geht. In dem See ist Potamogeton pectinatus und crispus sehr häufig. An den schlammigen Ufern wächst Equisetum limosum, Iris Pseud-Acorus, Polygonum natans, Potamogeton natans sehr häufig. Auf den anliegenden Wiesen und den Ufern ferner: Heleocharis palustris, Lemna polyrrhiza, Veronica Beccabunga, Bellis perennis, Bidens tripartitus, Juncus bufonius, Polygonum amphibium, Heleocharis acicularis, Cardamine amara, Veronica parmularia, Alisma Plantago. Angrenzende Hügel und Gebüsche boten dar: Suceisa pratensis, Solanum Dulcamara, Serophularia nodosa, Ornithopus perpusillus, Nördlich vom See liegt der Pfarrwald, von drei quelligen, sumpfigen, tiefen Schluchten durchzogen. Hier und im Walde ange- troffen: Viola silvestris, Owalis Acetosella, Trientalis europaea, Pulmonaria offieinalis, Circaea lutetiana, CO. alpina, Blechnum Spicant (in der Schlucht rechts ziemlich häufig), Zuzula albida, Geranium Robertianum, Impatiens Noli tangere, Lysimachia nemorum, Glyceria plicata, Poa trivialis, Ajuga pyramidalıs, Stellaria nemornm, Chrysosplenium alternifolium, Anemone nemorosa, I hegopteris Dryopteris, Ph. polypodioides, Melica nutans, Pyrola minor, Montia lampro- sperma (im Sumpfe in der zweiten Schlucht recht häufig). Den 27. Juli: Die Seen und den diese umgebenden Wald an der Köllner Ziegelei untersucht. Diese Partie bietet ein herrliches Landschaftsbild. Der sog. Machowia See, der eigentlich aus zwei gesonderten Seen besteht, die auf 3 172 der Stelle, wo sie durch einen Streifen Landes getrennt werden, durch einen Canal verbunden sind, wird durch prächtigen Laubwald (meistens Buchen) um- rahmt; Hügel und Schluchten unter seinen Füssen erhöhen den landschaftlichen Reiz; daneben bieten saftig grüne Waldwiesen eine angenehme Abwechselung. An das Westende des 2. Sees schliesst sich als Fortsetzung ein Sphagnetum an. Der See, namentlich der erste, an der Ziegelei gelegene, hat schlammigen, mergeligen Grund, was durch die Vegetation auch sofort angedeutet wird. Hier finden sich zahlreiche Charen, die bis nahe ans Ufer gehen und bei dem niedrigen Wasserstande auch ausserhalb des Wassers an quelligen Stellen anzutreffen waren. Ferner auch eine Anzahl /’otamogeton, von denen P. perfoliatus, be- sonders die nicht blühenden Exemplare, im flachen Wasser auffällt; die Blätter derselben sitzen dicht übereinander, was der Pflanze eine fremdartige Tracht verleiht; dann Potamogeton praelongus Wulfen, P. compressus L. u. a. In grosser Menge finden sich Myriophyllum spicatum und im 2. See auch M. alternijflorum, so dass durch diese Massen „Krautes“ die Fischerei sehr behindert wird, was mir durch den Fischer besonders versichert wurde. Eine Anfrage an mich durch den Besitzer des Sees, ob in demselben nicht die wirkliche Wasserpest vorkomme, deutet ebenfalls auf das Hinderliche und Lästige "einer solchen Menge dieser Wasserpflanzen hin. Am Ufer und im flachen Wasser fand sich | ferner Polygonum amphibium L. und die Form natans Mneh., bei welchen sich der Uebergang von der Landform zur Wasserform oft sehr deutlich an der Form der Blätter erkennen liess. In beiden Seen kommt neben Nuphar luteum Lm. auch Nuphar intermedium Ledeb. vor, das durch die kleineren Blüthen und Blätter und die flache Narbenscheide deutlich gekennzeichnet ist; ferner Nymphaea alba, Seirpus Tabernaemontuni, lacustris, Iris Pseud-Acorus, Elatine Hydropiper (sehr häufig am Südufer des 2. Sees). An dem sandigen Ufer des 2. Sees: Scirpus setaceus, Potentilla reptans, Veronica parmularia. In den Wäldern und Waldschluchten, die meistens vom Vieh abgeweidet waren, fanden sich u. a. Trientalis europaea, Lysimachia Nummularia und nemorum, Pteris aquilina, Aspidium Filix femina, Phegopteris Dryopteris, Ph. polypodiordes, Aspidium Thelypteris; an den quelligen Abhängen haben sich grosse Sphagnum- polster angesiedelt. Auf den haidigen Hügeln der Umgegend wächst Helianthemum vulgare, Lotus corniculatus, Ononis repens, Armeria vulgaris. Links von der alten Landstrasse zwischen Kölln und Steinkrug liegen zwei kleine Torfseen, die von Wiesen und grossen schwankenden Sphagnumflächen umgeben, und daher bis zu den Ufern schwer zugänglich sind. Von diesen Seen ist besonders der zweite für den Botaniker interessant. Um ihn zu untersuchen, mussten die Stiefel ausgezogen und dann mit grosser Vorsicht der bedeutend schwankende „Wickelborn‘“ betreten werden. Schon aus einiger Entfernung machte sich ein Moos, das in Menge am Ufer im Wasser fluthete, durch seine zierliche Form und dunkelgrüne Farbe bemerkbar. Was ich kaum zu erwarten wagte, ergab sich als Wirklichkeit; denn als die hinausgeworfene Harke eingezogen wurde, hatte ich Fontinalis dalecarlica vor mir, das ich im Jahre vorher im Karpionki- 9 173 See bei Wahlendorf, aber nur in geringer Anzahl, gefunden, und hier zum zweiten Mal und in grosser Menge aufland. Dieses Vergnügen sollte sich später noch öfter wiederholen, denn noch eine Anzahl neuer Standorte konnte ich bei Gelegenheit dieser Touren feststellen, wovon später die Rede sein soll. Fontinalis dalecarlica Schmpr. war bisher in Deutschland noch nicht beobachtet worden und scheint doch in den Seen, namentlich in den Torfseen des uralisch-baltischen Höhen- zuges im Neustädter Kreise ziemliche Verbreitung zu haben. Ebenso interessant war ein zweites Moos, ein Mnium, das hier am Ufer sehr zahlreich unter Carer ıliformis und limosa wächst und sichdurch seine auffallend grüne Farbe und glänzend schwarzen Stengelchen auszeichnet. Die nähere Untersuchung ergab, dass es Mnium cinelidioides Hueben. ist, bisher in Ostpreussen in Sümpfen des Juditter Waldes von Sanio aufgefunden, also für Westpreussen neu war; auch dieses Moos habe ich noch in den nächsten Tagen an mehreren Standorten gefunden. Im Wasser findet sich ferner: Fontinalis antipyretica, Nymphaea alba und Nuphar luteum, und zwischen den Sphagnumpolstern recht häufig Scheuchzeria palustris. Den 28. Juli: Seen, Sümpfe und Felder zwischen Kölln und Steinkrug. Auf dieser Strecke giebt es zunächst eine ganze Anzahl kleiner Torfseen, die meistens von Torflagern umgeben sind. Den 2 vorher erwähnten Torfseen gegen- über, an der anderen Seite des Weges, ist ein ähnlicher kleiner See, an dessen Ufern Mnium einelidioides Hueben. recht häufig vorkommt; auch Spuren von Fontinalis dalecarlica wurden mit der Harke herausgefischt. In der weiteren Umgebung liegen noch zwei ähnliche kleine Seen, in denen ausser Potamogeton natans und lucens keine Wasserpflanzen zu verzeichnen sind. In der Umgebung dieser Seen findet sich meistens ausser Torf unfruchtbarer Sandboden und Haidehügel, die eine sehr einförmige Vegetation haben. Ueberall findet sich und recht zahlreich die in vielen Gegenden selten vorkommende Arena praecow. Von Kölln weiter nach Westen vorgehend, verlässt man eine romantische und im Ganzen fruchtbare Gegend und gelangt an Orte, die man fast unbewohnbar für Menschen nennen möchte. Kahle, unfruchtbare Hügel, weite Sandstrecken, zerstreut liegende, armselige Hütten, die zum Theil verfallen und unbewohnt dastehen, kärglich stehende Getreidefelder, viele und auch recht grosse Steine, alles das verleiht der Gegend ein ödes Gepräge. Inmitten dieses Bildes liegt der Ort Steinkrug. Der Ortskrug ist von einer solchen Beschaffenheit, dass es bei den bescheidensten Ansprüchen unmöglich ist, hier sein Quartier auf- zuschlagen. Ausser Brod und einem hier nicht guten Glase Bier, das beides von Danzig resp. Oliva hierher gebracht wird, und allenfalls ge- kochten Eiern, deren Inhalt durch die sichere Umhüllung von der unsaubern Umgebung unberührt bleibt, giebt es keine andere Verpflegung, und auch das wäre noch genug, wenn ein Uebernachten aus manchen Gründen nicht ganz ausser dem Bereiche der Möglichkeit läge; dennoch erforderte das Untersuchen der vielen Seen einige Tage Aufenthalt. Umsomehr muss es dankbar aner- kannt werden, dass der dortige katholische Lehrer Herr Dehlert mit Bereit- willigkeit ein gutes Unterkommen darbot. Ganz nahe dem Dorfe liegt der 10 174 Steinkrüger See, von mehr als einer Stunde Umfang. Die Ufer sind flach und sandig. Ungeheure Mengen von kleinen und grossen Steinen liegen nicht wie gesät, nein, wie gepflastert an den Ufern. Unfruchtbar wie die Umgebung ist auch der See, den keine Spur von Schilf, Seerosen, noch die allergewöhn- lichsten Wasserpflanzen schmücken. Indessen gewinnt der See bei näherer Be- kanntschaft: da tauchen aus dem Wasser hervor die zierlichen, niekenden Blüthen von Lobelia Dortmanna, die hier stellenweise in grossen Schaaren auf- tritt; daneben ist Jsoötes lacustris und Litorella lacustris in grosser Menge, und am Ufer an den Steinen und Strauchwurzeln, und wo ein vertrockneter Zweig ins Wasser reicht, kommt in überraschender Anzahl Fontinalis dalecarlica vor, dessen vielfache Verzweigung in dem klaren Wasser erst recht zur Geltung kommt. Bei näherer Beobachtung merkt man wohl, dass die Fontinalis des Steinkrüger Sees sich durch grössere und sparrig abstehende Blätter von der sehr zierlichen, mit ganz schmalen, am Stengel dicht anliegenden Blättern ver- sehenen Fontinalis aus dem Köllner Torfsee und aus dem Karpionkisee merk- lich unterscheidet. Zwar ist der Standort ein auffallend verschiedener: hier in ganz flachem, klarem Wasser mit rein sandig-steinigem Grunde, dort voll- ständiger Torfgrund und meistens in bedeutender Tiefe. Ungeachtet dessen legte es den Gedanken nahe, dass hier entweder eine andere Art Fontinalis oder doch wenigstens eine neue Form von F. dalecarlica zu beobachten sei. Leider waren Früchte, ein Hauptmerkmal bei der Bestimmung der Fontinalaceen, immer nicht ausreichend anzutreffen. Nachträglich hat Herr Limpricht-Breslau, dem ich Exemplare mit Bemerkung über meine Annahme übermittelte, diese bestätigt und mir darüber ungefähr folgendes mitgetheilt: „Ich bin Ihrer An- sicht, dass die sparrig blättrige Fontinalis aus dem Steinkrüger See entweder eine Varietät von Fontinalis dalecarlica Schmpr. oder auch möglicherweise eine ganz neue Art ist. An den sterilen und überreifen fructificirenden Exemplaren lässt sich dieses leider nicht feststellen. Indess möchte ich die sparrig ab- stehenden Blätter als minder wichtiges Merkmal für die Benennung ansehen und dieses Moos Fontinalis dalecarlica Schmpr. var. baltica benennen.“ Eine sichere Bestimmung dieses Mooses muss also so lange unterbleiben, bis das Auffinden desselben mit reifen Früchten eine solche zulässt. Dieses Moos oder diese Form habe ich später bei Jellenschhütte an einem ähnlichen Standorte noch einmal wiedergefunder., während in Torfseen noch öfter die echte Fontinalis dalecarlica vorkam. Eine Anzahl anderer Moose, die auf den Steinen wachsen, sind am Schlusse bei der Aufstellung der gefundenen Pflanzen namhaft gemacht. Ebenso erregte eine Jsoetis meine Aufmerksamkeit dadurch, dass sie sich von der J. lacustris durch eine blassgrüne Farbe, rosettenförmige Krümmung der Blätter, auffallend dicke Stöcke und den Standort auszeichnete; während 7. lac, dunkelgrün ist, mehr in der Tiefe und auf festem Sande, sogar auf steinigem Grunde wächst, fand sich diese Jsoötes stets nahe am Ufer fast ausserhalb des Wassers (aller- dings war der Wasserstand ein auffallend niedriger, so dass Lobelia Dortmanna 11 175 auch öfter ganz ausserhalb des Wassers auf feuchtem Sande blühend anzutreffen war), und ich war ohne mikroskopische Untersuchung der Sporen geneigt, sie für I. echinospora zu halten. Eine spätere Untersuchung ergab, dass diese /. zwar nicht die in unserer Provinz aus dem Wook- und Karpionski-See bei Wahlendorf, Kr. Neustadt, bekannte I. echinospora ist, sich aber auch ganz wesentlich von /. lacustris unterscheidet. Dieselbe fragliche Form fand ich noch im Gr. Ottalsiner- und Wittstock-See bei Jellenschhütte an ganz ähnlichen Standorten neben der /. lacustris. Zahlreiche von mir angestellte Untersuchungen von Jsoötes lacustris von den verschiedensten Standorten, von J. echinospora und dieser /soetes haben folgendes Resultat ergeben: Das Hauptunterscheidungs- merkmal, die grossen Sporen, sind bei allen drei hier in Rede stehenden Arten verschieden: Während sie bei /. echinospora kreideweiss, klein mit langen, weissen einzeln stehenden Stacheln dicht besetzt sind, so dass die Leisten der Sporen kaum zu bemerken sind, uud bei J. lacustris grösser, bläulich- weiss mit einzelnen kegelförmigen Höckern und warzenartigen Ansätzen zu Stacheln, die aber nicht einzeln stehen, sondern zu krummen Linien verbunden sind, von denen sich die Leisten deutlich abheben: sind die grossen Sporen der dritten Isoetes kleiner, gelblich-weiss, ausser einigen kegelförmigen Höckern ganz glati und mit undevtlichen Leisten versehen. Im äusseren Habitus sind alle drei ebenso verschieden. /. ech., die ich vielfach an ihrem Standorte zu beobachten Gelegenheit hatte, hat ein lebhaft helles Grün, sehr zarte, weiche Blätter, die allmälig in eine sehr feine Spitze auslaufen und am Grunde grosse, durch- sichtige Scheiden haben. Die innere Fläche der Blätter erscheint durch eine deutliche Furche mehr flach und das ganze Blatt nicht vollkommen pfriemen- förmig-rund; ausser dem Wasser fallen eine Anzahl Blätter pinselartig zu- sammen, so dass gewöhnlich zwei Pinsel, und bei grösseren Exemplaren auch mehr deutlich sich bilden. (In der Beschreibung von /. ech. und lacustris von Prof. Caspary-Königsberg |s. Schriften der physik.-ökon. Gesellschaft 1879 ete.] ist gesagt, dass die Blätter von Jsöetes lacustris pinselartig zusammenfallen und nicht bei /. echinospora; ich habe bisher stets das (Gegentheil bemerkt.) Die Blätter breiten sich nach den Seiten aus (sind aber nie eigentlich gekrümmt), so dass die Pflanze im flachen, klaren Wasser mehr eine Rosette bildet und sich hiedurch wie durch die feinen, spitzen Blätter von /. lac., auch der kurz- blätterigen Form, mit der sie im Karpionki-See zusammen wächst, schon von weitem leicht und sicher äusserlich unterscheidet. Der Farbe nach steht /. ech. in der Mitte, ebenso in der Anlage zur Rosettenform. Bei Js. lac. stehen die Blätter steif aufrecht und neigen sich bei grösseren Exemplaren nur wenig seitwärts; die Pflanze ist auffallend schlank, dagegen finden wir /. ech. mit diekem Wurzelstock einzeln im Karpionki-See und Wooksee schlankere Formen in dichten Rasen, aber weit umfangreicher und dicker noch sind die Exemplare des Steinkrüger etc. Sees. Der inneren Beschaffenheit und der Blätter nach steht diese der lacustris näher; die Blätter sind hart wie bei dieser, laufen ebenfalls plötzlich in eine feine Spitze aus, haben gleichfalls am Grunde nicht 12 176 so bedeutende, durchsichtige Scheiden wie J/. ech. — Die fragliche I/söetes fand sich im Steinkrüger See an zwei Stellen: vom Orte aus in der Ecke links und am Südende, im Wittstock-See an der Ost- und Westseite, sich ziemlich gegen- über stehend, im Gr. Ottalsiner See an mehreren Stellen; in allen Fällen war der Seegrund nach genauester Untersuchung stets derselbe: ganz feiner Sand, der sich wie Mehl anfühlte, und darunter mooriger Grund. Es verdient diese Isoötes infolge der bestimmten, unterscheidenden Merkmale vielleicht ebensowohl als eigene Art betrachtet zu werden, wie J. echinospora Dur.; mit der Klinsmannschen 7. laec, var. recurva oder recurvata scheint sie auch nicht identisch zu sein. Denn diese ähnt in Farbe der Blätter, Stärke der einzelnen Stöcke und hinsichtlich des Standorts viel mehr der /. lac. In der tortigen Südwestecke des Steinkrüger Sees findet sich Aneura pinnatinida, aber lange nicht so häufig wie im Karpionki-See. Dagegen kommt hier Conomitrium Julianum im ganzen See sehr häufig vor. An einigen Stellen waren durch die Netze beim Fischen grosse Mengen von diesem Moose ans Ufer gezogen. 29. Juli. In der Kgl. Forst Gnewau, Revier Piekelken, nahe bei Stein- krug, liegt der Lang-Okuniewa See. Er hat an der Südseite und dem West- ende durch vorgelagerte Spagnumpolster, auf denen Carex limosa häufig wächst, unzugängliche Ufer; im See kommen grosse Mengen schwimmender Sphagnen- formen vor, wodurch zu manchen Jahreszeiten das Fischen sehr behindert wird. Am flachen Nord- und Ostufer ist Fontinalis dalecarlica in auffallender Menge, theils am Grunde, theils an den Wurzeln und Aesten des am Ufer befindlichen Gebüsches, auch am Südufer und weiter im See in bedeutender Tiefe wächst es. Sonst war am Ufer J/ris Pseud-Acorus und an tieferen Stellen Nuphar luteum häufig anzutreffen. Nicht weit von diesem See, nach Westen, liegt bei dem Dorfe Okuniewa der kleine Okuniewa-See inmitten besserer Ländereien; die Ufer sind reichlich mit Schilf (Acorus Calamus, Iris Pseud-Acorus, Seirpus lacustris) bewachsen; im See selbst stehen einige Potamogetonarten. Die umliegenden Felder und die Kgl. Forst bieten ausser einigen gewöhnlichen Pflanzen keine Abwechselung in der Flora dieser Gegend. Vom 30. Juli bis 4. August: Tour Jellenschhütte und Umgegend. Ein Unterkommen zu finden hatte auch hier grosse Schwierigkeiten, da ein Krug nicht vorhanden ist, und die kleinen Besitzer des Ortes wegen Mangel an Wohnungsraum jede Aufnahme verweigerten. Dem Mühlenbesitzer Herrn Oestreich auf der Jellenschen Mühle bin ich daher für freundliche Aufnahme dankbar. In der Umgegend von Jellenschhütte liegen grosse Torfbrüche, die sich meistens an die Seen anschliessen und als Fortsetzung derselben anzu- sehen sind. Auf diesen Mooren wächst Zriophorum vaginatum und meistens mit diesem zusammen Scirpus caespitosus, Rhynchospora alba, Sphagnum rigidum Schmpr. var. compactum; auf einzelnen Torfmooren, so am Wittstocker See, und auf den Moorwiesen am Canal bei Jellenschhütte war Drosera longifola häufig; in den Gräben fand sich ebenfalls sehr häufig Aiceia Hurtans. Auf den 13 177 Feldern, die etwas günstiger für Getreidebau sind, wie die der angrenzenden Ortschaften, war Chrysanthemum segetum öfter in grossen Mengen im Sommer- getreide anzutreffen. Auf niedrig gelegenen Stellen, die zeitweise vom Regen- wasser überschwemmt werden, ist Holeus mollis (von den Leuten Hungergras genannt) sehr häufig; durch die weit kriechenden Wurzelstöcke erdrückt dieses Gras viel Getreide; Holeus lanatus fehlt fast ganz. Auf haidigen Hügeln: Gentiana campestris; auf Wiesen und Ufern der Torfbrüche überall häufig: Juneus filiformis und squarrosus, und auf sandigen Flächen: Astragalus arenarius. Nicht weit von Jellenschhütte südlich legt der Gr. Ottalsiner See, einer der grössten Seen jener Gegend. Ausser der bereits erwähnten /soötes findet sich hier Lobelia Dortmanna und Litorella lacustris in grossen Mengen. Bei dem niedrigen Wasserstande war die ZLobelia auch hier oft weite Strecken ausser- halb des Wassers auf feuchtem Sande und zum Theil noch schön in Blüthe anzutreffen. In den Gräben der Torfwiesen am Westufer des Sees: Batracho- spermum moniliforme häufig. Am Ostende des Sees, nur durch einen Weg und ein schmales Torfbruch getrennt, dagegen durch einen Graben verbunden, schliesst sich an diesen See der Kl]. Ottalsiner See an, ein in botanischer Beziehung sehr unfruchtbarer, in dem ausser einer Chara-Art thatsächlich nichts zu finden war. Trotz dem flachen Ufer an der langen Südseite dieses Torfsees und trotz der Verbindung mit dem vorigen See sucht man vergeblich nach dessen Wasserpflanzen und Moosen. Vom Kl. Ottalsiner See weiter östlich gelangt man über grosse Moore und Moorwiesen, über Sandfelder nach dem Gelonka-See, der ringsum ziemlich flache Ufer hat. An dem Ostufer wächst Ranunculus reptans in schönen, typischen Exemplaren; im Wasser recht häufig: Isoötis lacustris, Litorella lacustris, Lobelia Dortmanna. In der Umgebung dieses Sees liegen sehr trostlose Sandfelder, auf denen fast nur Weingärtneria canescens wächst, und an den Wegen ziemlich oft Astragalus arenarius. Die nur zerstreut liegenden dürftigen Hütten vergrössern noch das traurige Bild. Nördlich vom Gelonka-See, wenige hundert Schritte entfernt liegt der Wittstock- See, der an Grösse dem Gr. Ottalsiner wenig nachsteht. Er hat bis auf das Süd- und Nordende, wo sich an den See ebenfalls Torfbrüche anschliessen, flache sandige Ufer. Ausser der erwähnten /soetes noch Isoötes lacustris und Lobelia Dortmanna sehr häufig. An den Ufern wie in ziemlisher Tiefe Fon- tinalis dalecarlica, aber nicht so häufig. wie in den anderen Seen, weil den Ufern Steine und Baumwurzeln fast ganz fehlen. Auf haidigen Hügeln am Ostufer wachsen: Pulsatilla vernalis, Arctostaphyllos Uva ursi. Der Wittstock- See ist durch einen Canal amNordende mit dem in dieser Richtung gelegenen Brzesonka-See verbunden. Sowohl in dem Canal, als auch im Brzesonka-See, namentlich an der langen Westseite, wo viele Baumwurzeln und Sträucher in das Wasser reichen, kommt in grosser Menge Fontinalis dalecarlica, und zwar in sehr feinblätteriger Form vor. Einige hundert Schritte weiter nach Osten liegt der Lecknau-See. Ausser Isoötes lacustris, Lobelia Dortmanna, einigen Carex-Arten an den flachen Ufern 14 12 178 und Fontinalis antipyretica war hier nichts besonderes zu verzeichnen. An das Östende dieses Sees schliesst sich ein Moor mit einem schönen Birkenwäldehen an; hier waren Paris quadrifolius, Pyrola media, Pyrola minor, Corallorrhiza innata in schönen Exemplaren vorhanden. An den Teichen in Köllnerhütte wachsen ausser Peplis Portula überall Limosella aquatica; auf Feldern und an Wegen überall sehr häufig Campanula rotundifoha, auf den Torfbrüchen an den Ufern an Seeufern Lyeopodium inundatum. Im Mühlenteiche bei Jellenschhütte, der durch einen ca. 1 Kilometer langen Canal mit dem Wittstocksee in Ver- bindung steht, wächst ebenfalls Jsoötes lacustris, Fontinalis dalecarlica, Elatine Hydropiper; an den Ufern: Ranunculus reptans, Lycopodium inundatum und an Steinen, Wurzeln und Aesten am Südufer und am Canal, von der steinernen Dorfbrücke an recht häufig: Dichelyma capillaceum B. S. Aber nicht nur an diesen Stellen, sondern, was noch auffallender ist, findet sich dieses Moos auch in Menge fluthend im Wasser mit Fontinalis dalecarlica, F. antipyretica und Hypnum fluitans. Dichelyma cap., das in Deutschland bisher nur aus Schlesien aus der Gegend von Sagan bekannt war, ist für unsere Provinz neu und für Deutschland am zweiten Standorte zu verzeichnen und wird bei weiterem Durchforschen der Provinz wohl noch häufiger anzutreffen sein. Das Vorkommen dieses Mooses sowie das häufige Auftreten von Fontinalis dalecarlica ist ein Beweis dafür, dass diese Gegend in klimatischer Hinsicht und in der Bodenbeschaffenheit mit den Gefilden Scandinaviens grosse Aehnlichkeit haben muss. Wie aus diesem Berichte und namentlich aus der Zahl der im Verzeichnisse beigefügten Pflanzennamen zu ersehen, ist dieser Theil des Neustädter Kreises ausser einigen interessanten Wasserpflanzeu einförmig und arm an Phanerogamen- arten, dagegen bieten die Kryptogamen, namentlich die Moosflora, viel Inter- essantes und es wäre eine weitere Durchforschung dieses Gebietes seitens unseres Vereines dringend zu wünschen. 179 Verzeichniss der im Juli und August 1881 in dem von mir untersuchten Theile des Neustädter Kreises gefundenen Pflanzen nebst Angabe der Standorte. Phanerogamae. Thalietrum angustifolium L. Espenkrug auf Wiesen am Wittstocker See. Hepatica triloba Gil. Wald bei Espenkrug, Gr. Katz, Kölln, Warzenko nicht häufig. Pulsatilla vernalis Mill. Auf Haiden bei Kl. Tuchom, Gr. Tuchom, Warzenko Kal. Forst Piekelken. Anemone nemorosa L. In Wäldern und Gebüschen überall. A. ranunculoides L. Waldwiesen bei Espenkrug. Batrachium aquatile E. M. In Sümpfen und Gräben bei Espenkrug, Kölln, See von Kl. Tuchom. B. divaricatum Wimm. See von Kl. und Gr. Tochom, Kölln. Ranunculus Flammula L. An Seen und Sümpfen überall häufig. R. reptans L. Am Rande und im flachen Wasser der Seen von Espenkrug Gelonka, am Wittstocker See, am Jellenschen Mühlenteich häufig. R. Lingua L. In Wiesensümpfen am Ufer das Wittstocker Sees bei Espenkrug. und des zweiten Machovia-Sees bei Kölln. R. lanuginosus L. Im feuchten Walde bei Espenkrug, Gr. Katz, Kölln. R. acer L. Auf Wiesen und Triften überall. R. repens L. Auf feuchtem Boden überall. R. bulbosus L. Auf Aeckern und Triften überall. R. sceleratus L. An Gewässern und Sümpfen überall, aber nicht häufig. Caltha palustris L. An Gewässern und Sümpfen überall. Trollius europaeus L. Auf Wiesen bei Espenkrug hinter der Ziegelei. Delphinium Consolida L. Bei Wittstock und Kölln im Getreide sehr vereinzelt. Aconitum variegatum L. Smazin im Walde am Bache. Actaea spicata L. Espenkrug königl. Forst, Warzenko im Walde. Nymphaea alba L. In Seen bei Kölln. Nuphar luteum Sm. In Seen bei Kölln ziemlich oft. N. intermedium Ledeb. Im Machowia-See bei Kölln. ei 12* 180 Papaver Rhoeas L. Im Getreide nur selten in dem Gebiete anzutreffen. P. dubium L. Espenkrug auf Ackern. Chelidonium majus L. In Dörfern an Zäunen. Fumaria offieinalis L. Auf Garten- und Ackerland überall. Nasturtium silvestre R. Br. Auf feuchten Aeckern an Seeufern. N. palustre D. C. Espenkrug an Wiesensümpfen. Turritis glabra L. In Wäldern überall. Arabis arenosa Scop. Auf Feldern am Waldrande bei Wittstock und Espenkrug. Cardamine pratensis L. Auf Wiesen und in feuchten Wäldern, an Seeufern überall. GC. amara L. Quellige Waldwiesen zwischen Espenkrug und Gr. Katz und sonst überall verbreitet. Sisymbrium offieinale Scop. In Dörfern überall. S. Sophia L. An Dorfstrassen überall. S. Thalianum Gaud. Auf feuchten Aeckern überall. Erysimum cheirantoides L. Auf Gartenland überall. Sinapis arvensis L. Auf besseren Aeckern überall. S. alba L. Gr. Katz auf Gartenland an Zäunen häufig. Berteroa incana D. ©. An der Chaussee, sonst nicht angetroffen. Erophila verna E. Mayer. Auf Feldern und in Gebüschen Spuren bemerkt. Camelina sativa Cuntz. Unter Lein bei Gr. Katz. Thlaspi arvense L. Auf Aeckern überall. Teesdalea nudicaulis R. Dr. Auf Feldern und in Haiden überall häufig. Capsella Bursa pastoris Mnch. Auf Aeckern überall. Raphanus Raphanistrum L. Auf sandigen Aeckern überall. Helianthemum vulgare Gaertn. An Waldrändern und Heiden überall vereinzelt. Viola palustris L. Auf torfigen Wiesen überall. V. silvestris Lam. In Wäldern und Gebüschen überall. V. canina L. Ebenso. V. tricolor L. Ueberall auf sandigen Feldern meistens die Form arvensis, auf älteren Brachen auch grandijlora. Drosera rorundifolia L. Ueberall in Torfmooren sehr häufig. D. longifolia L. Torfbrüchen und auf Wiesen bei Jellenschhütte und am Wittstock- See häufig. Parnassia palustris L. Auf Wiesen zwischen Warznau und Warzenko, sonst nicht angetroffen. Polygala vulgaris L. In Gebüschen auf Haiden überall. P. amara L. In Kölln auf Wiesen. Gypsophila muralis L. Auf Ackern hinter der Ziegelei bei Espenkrug. Dianthus deltoides L. Auf Heiden im Gebüsch bei Kölln und überall. Stlene nutans L. Kgl. Forst bei Espenkrug und Piekelken. S. inflata Sm. An Feldrainen überall. Viscaria vulgaris Röhl. Espenkrug, Kölln ete. an Waldrändern. Coronaria flos cuculi A. Br. Auf Wiesen überall. 17 181 Melandrium album Grk. In feuchten Gebüschen zwischen Gr. Katz und Espen- krug, Kölln. M. rubrum Grk. In quelligem Gebüsch bei Espenkrug. Sagina procumbens L. Auf feuchten Aeckern, an Seeufern überall häufig. S. nodosa Fenzl. An Torfmooren überall. Spergula arvensis L. Ueberall verbreitet. Spergularia rubra Presl. Auf feuchten Aeckern überall. Möhringia trinereia Clairv. In Wäldern verbreitet. Arenaria serpyllifolia L. Auf Aeckern überall. Stellaria nemorum L. In feuchten Gebüschen überall. St. media Fill. Ueberall gemein. St. Holostea L. In Wäldern bei Espenkrug und Kölln. St. glauca With. Auf Rainen an Seeufern überall. St. graminea L. Ebenso. St. uliginosa Murr. An quelligen, sumpfigen Stellen überall. Malachium aquaticum Fr. An Ufern bei Kölln, Warzenko, Warznau. Cerastium semidecandrum L. Auf Triften überall. ©. triviale Lk. An Waldrändern überall. C. arvense L. An Waldrändern, auf Feldern überall. Elatine Hydropiper L. In fast allen Seen des Gebietes (von Espenkrug, Witt- stock, bei Kölln im Machowie, Jellenschmühlenteich, im Canal etc.) E. triandra Schk. Im See bei Espenkrug häufig. Linum usitatissimum L. Angebaut. L. catharticum L. Auf Wiesen überall. Radiola linoides Gmel. Auf feuchtem Ackerland, an Ufern von Seen und Sümpfen überall häufig. Malva Alcea L. Auf Hügeln bei Wittstock, Gr. Katz, Steinkrug, Jellenschhütte, Warznau mehr vereinzelt. M. silvestris L. Vereinzelt angetroffen bei Gr. Katz, Kölln, Kl. Tuchom. M. neglecta Wallr. An Dorfstrassen überall häufig. Tilia parvifolia Ehrh. Angepflanzt in Dörfern und an Wegen. Hypericum perforatum L. H. quadrangulum L. Auf Rainen in Wäldern überall. H. humifusum L. Auf Brachen häufig, überall vereinzelt. H. montanum L. Espenkrug, Kölln, Warzenko in Wäldern. Acer platanoides L. In Dörfern angepflanzt. Geranium palustre L. Kölln auf Wiesen nicht oft angetroften. @. pusillum L. Auf Gartenland überali. G. Robertianum L. Espenkrug, Kölln, Warzenko in feuchten Stellen der Wälder. Erodium eicutarium L’Herit. Ueberall auf Aeckern und Triften verbreitet. Impatiens Noli tangere L. Espenkrug, Kölln, Warzenko in feuchten Wäldern. Oxalis Acetosella L. Ueberall in Wäldern. | Frangula Alnus Mill. In Wäldern überall, aber nicht häufig angetroffen. 18 182 Sarothamnus Scoparius Koch. Ueberall in Gebüschen, auf Haidehügeln und meistens sehr häufig. Ononis spinosa L. Auf Hügeln bei Espenkrug, Quaschin? Gr. Tuchom? O. repens L. Ueberall häufige. Anthyllis Vulneraria L. In Chausseegräben zwischen Quaschin und Friedenau. Medicago falcata L. Auf Feldern überall. Melilotus offieinalis Desr. Bei Quaschin. Trifolium pratense L. Auf Wiesen und auf besserem Boden angebaut. medium L. Wegrändern und Rainen überall. alpestre L. In Wäldern überall. . arvense L. Auf Hügeln und Feldern überall häufiz. . repens L. Auf Wiesen und fruchtbaren Brachen überall. | . montanum L. Gr. Tuchom, Friedenau ete. in Gebüschen und auf Haidehügein. T. agrarium L. Wittstock, Gr. und Kl. Tuchom in Gebüschen. T. minus Sm. Wittstock, Friedenau, Kölln auf Triften. Lotus cornieulatus L. Auf Haidetriften ziemlich selten angetroffen. L. uliginosus Schk. Auf Wiesen, in Torfbsüchen überall sehr häufig. Astragalus glycyphyllos L. In Gebüschen überall verbreitet. A. arenarius L. Aufsandigen Aeckern und Haiden bei Steinkrug, Gelonka häufig. Coronilla varia L. Kölln in Gebüschen. Ornithopus perpusillus L. Ueberall auf Brachen und Haiden ziemlich häufig. Ornithopus sativus Brot. Meist überall auf sandigen Feldern mit gutem Erfolge angebaut. 'cia silvatica L. Kölln, Espenkrug in Wäldern. . cassubica L. In Wäldern und Gebüschen überall häufig. . Cracca L. In Gebüschen überall häufig. . sativa L. Auf besserm Boden angebaut. angustifolia Roth. Auf Feldern, Haiden und in Gebüschen überall ziemlich häufig. . hirsuta Koch. Auf Brachen und in Gebüschen überall häufig. tetrasperma Mnch. Auf Feldern im Getreide und in Gebüschen überall, aber seltener angetroffen. Lathyrus pratensis L. Auf Wiesen und in Gebüschen überall häufig. L. silvestre L. Auf Hügeln im Gebüsch bei Kölln. Orobus vernus L. In Wäldern bei Kölln, Warzenko, Piekelken. O. niger L. Ebenso. O. tuberosus L. Ueberall in Gebüschen ziemlich häüfig. Ulmaria pentapetala Gil. In quelligen Gebüschen bei Kölln ete., überall oft angetroffen. Geum urbanım L. Meist überall in Dörfern in Obstgärten angetroffen. @G. rivale L. Kölln auf Wiesen und in feuchtem Gebüsch. Rubus plicatus W. et N. An Seeufern und in Gebüschen überall, aber nicht häufig angetroffen. SSHSHH oN L EN 19 183 R. caesius L. Ebenso. B. Bellardi W. et N. Auf Hügeln bei Warzenko, Steinkrug, oft häufig. R. Idaeus L. An Seeufern im Gebüsch überall. R. sawatilis L. In Gebüschen am Steinkrüger See. Fragaria vesca L. In Wäldern und auf Haidehügeln überall. Comarum palustre L. Ueberall auf Torfsümpfen an Seen. Potentilla anserina L. Ueberall auf feuchten, sandigen Plätzen. P. argentea L. An Wegen und auf Hügeln überall. P. collina Wibel. Auf Haidehügeln und an Wegen ziemlich oft. P. reptans L. Gr. Tuchom am Canal am See ziemlich häufig und an Seeufern bei Kölln an der Ziegelei. Potentilla Tormentilla Schenk. Ueberall im Walde, auf Triften häufig und meistens lang niedergestreckte Exemplare. P. einerea Chais. Auf sandigen Feldern bei Okuniewa und Steinkrug. P. opaca L. In Gebüschen und auf Haiden überall meist häufig. Alchemilla vulgaris L. Auf Wiesen und Grasplätzen überall. A. arvensis Scop. Auf Aeckern im Getreide überall verbreitet. Agrimonia Eupatoria L. In Dörfern und in Gebüschen meist überall und ziemlich häufig angetroffen. A. odorata Mill. Bei Wittstock, Gr. Tuchom, Friedenau an Waldrändern an- getroffen, meist mit der vorigen zusammen, aber seltener. Rosa canina L. In Wäldern und Gebüschen bei Kölln, Warznau. Pyrus commuuis L. In Wäldern und Gebüschen überall, aber nur in kleinen Exemplaren, sonst angepflanzt. P. Malus L. Ebenso. Epilobium angustifolium L. An Waldrändern bei Kölln, Gr. Tuchom, aber nicht oft angetroffen. E. hirsutum L. An Wiesengräben und quelligem Gebüsch bei Kölln, Warznau. E. parviflorum Retz. Ebenso. E. montanum L. In Wäldern und Gebüschen bei Kölln, Espenkrug und im Gebiet überall verbreitet. E. roseum L. An Wiesenrändern im Gebüsch bei Gr. Tuchom, Gr. Katz. E. palustre L. An Sümpfen und Seen überall. Oenotherz biennis L. Kölln, Kl. Tuchom, aber meist in der Nähe der Gärten und Dörfer. Vielleicht nur Gartenflüchtling. Circaca lutetiana L. Kölln im Pfarrwalde und an quelligen Stellen im Walde bei Gr. Katz. C. alpina L. Mit der vorigen meist zusammen. Myriophyllum spicatum L. In Seen (aber nieht in Torfseen) bei Kölln, Kl. Tuchom, Jellenschhütte, und meist sehr häufig. M. alterniftorum D. C. Kölln im Machowia-See bei der Ziegelei. Callitriche vernalis Kütz. In Gewässern überall. ©, stagnalis Kütz. Ebenso. 20 wm Ceratophyllum demersum L. In Gräben, Seen und Sümpfen überall und meist sehr häufig. Lythrum Salicaria L. An Ufern der Sümpfe und Seen überall. Peplis Portula L. An Seeufern und Sumpfrändern überall häufig. Montia lamprosperma Chem. In quelligen Waldsümpfen im Pfarrwalde bei Kölln. Herniaria glabra L. Auf sandigen Aeckern überall. Seleranthus annuus L. Auf frischen Brachen und im Getreide, namentlich im Sommergetreide überall häufig. Se. perennis L. Auf Sandboden, älteren Brachen überall häufig. Sedum maximum Sut. In Gebüschen und auf Aeckern überall. S. acre L. An Wegrändern und auf sandigen Aeckern überall. Ribes Grossularia L. Nur angebaut. Ribes rubrum L. Ebenso. Sawifraga Hirculus L. Auf Torfwiesen bei Gr. Katz vereinzelt. S. granulata T.. Bei Kölln auf Triften. Chrysosplenium alternifolium R, In Sümpfen und Wiesengräben überall ver- einzelt angetroffen. Hydrocotyle vulgaris R. An Seeufern, auf Wiesen, an Sümpfen überall und in auffallend grossen Exemplaren. Santcula europaea R. In schattigen Wäldern bei Gr. Katz, Kölln, Warzenko. Cieuta virosa L. Ueberall in Sümpfen. Aegopodium Podagraria L. Im Dörfern und Gebüschen überall. Pimpinella Saxifraga L. Ueberall auf Triften und Haiden. Berula angustifolia Koch. In Gräben bei Kölln, Gr. Katz, Jellenschhütte. Sium latifolium L. Am entwässerten See von Gr. Tuchom. Oenanthe Phellandrium Lmk. In Gräben und Sümpfen und an Seeufern überall, Aethusa Cynapium L. In Gärten überall. Angelica silvestris L. In feuchten Gebüschen überall. Peucedanum Oreoselinum Mnch. Auf Haiden und in Gebüschen überall verbreitet. P. palustre Mnch. In Torfbrüchen und an Ufern der Torfseen bei Kölln. Heracleum sibiricum L. Auf Wiesenrändern und in Gebüschen überall. Torilis Anthriscus Gmsl. In Dörfern in Gebüschen überall nicht selten. Anthriscus silvestris Hofm. In Gebüchen überall. Chaerophyllum temulum L. In Dörfern, in Hecken und in Gebüschen überall. Hedera Helix L. In Wäldern überall. Viburnum Opulus L. Espenkruger Wald, im Gebüsch am Ufer des Sees bei Kl. Tuchom. Asperula odorata L. In schattigen Wäldern bei Espenkrug und Gr. Katz. Galium Aparine L. Auf Gartenland überall. @. uliginosum L. In Sümpfen überall. @G. palustre L. Ebenso. @. boreale L. Auf Haiden und in Gebüschen bei Kölln und: Steinkrug, aber nicht oft angetroffen. 21 185 G. verum L. An Waldwegen in der Piekelker Forst. @. Mollugoe L. Auf Haiden und im Gebüsch überall häufig. Valeriana offieinalis L. In Wiesengräben und an Sümpfen überall, aber seltener angetroffen. V. sambueifolia Mik. Im Walde am Seeufer bei Warzenko. V. dioica L. Im Birkenwalde am Ufer des Lecknau-Sees. Knautia arvensis Zoult. In Wäldern und Gebüschen überall. Suceisa pratensis Mnch. An Wiesenrändern und in Gebüschen bei Kölln, Stein- krug, Jellenschhütte. Eupatorium cannabinum L. An quelligen Gräben im Gebüsch in der Kgl. Forst bei Gr. Katz. Tussilago Farfara L. An Seeufern und Gräben überall. Bellis perennis L. Auf Rasenplätzen überall ziemlich oft. Erigeron canadensis L. Auf unbebauten Orten bei Espenkrug, Kölln. E. acer L. Auf Hügeln bei Tuchom, Kölln und überall im Gebiet zerstreut. Solidago Virga aurea L. In Wäldern überall, aber nicht häufig. Inula Britanica L. Auf Wiesen am See bei Espenkrug und Kl. Tuchom. Pulicaria vulgaris Gaertn. Am Uter des Sees bei Kl. Tuchom häufig. Bidens tripartitus L. Am Ufer von Sümpfen bei Kölln, Kl. Tuchom. B. cernuus L. In Gräben und Sümpfen überall. Filago arvensis Fr. Auf Feldern überall. F. minima Fr. Auf sandigen Feldern überall sehr häufig. Gnaphalium silvatieum L. In Gebüschen und auf Haiden überall. G. uliginosum L. An See- und Sumpfufern auf feuchtem sandigem Boden überall. @. dioieum L. Auf Haiden und in Wäldern überall. | Helichrysum arenarium L. Auf sandigen Hügeln und Brachen überall häufig. Artemisia Absinthium L. In der Nähe der Dörfer und Abbauten überall. A. campestris L. Auf Hügeln und Rainen bei Espenkrug. 4A. vulgaris L. In der Nähe der Dörfer an Zäunen häufig. Achillea Ptarmica L. In Gebüschen am Ufer der Seen uud Sümpfe überall verbreitet. A. Millefolium L. Ueberall auftrocknen Wiesen, an Wegrändern, Triften gemein. Anthemis Cotula L. Wüste Plätze in der Nähe der Dörfer überall. Matricaria Chamomilla L. In Gärten und in der Nähe der Dörfer überall, aber nicht häufig. Chrysanthemum inodorum L. Auf Aeckern bei Kölln. Chr. Leucanthemum L. Auf Feldrainen und in Gebüsehen überall. Chr. segetum L. Auf Aeckern im Sommergetreide bei Kölln, sehr häufig bei Steinkrug und Jellenschhütte. Tanecetum vulgare L. Auf Rainen und wüsten Plätzen in der Nähe der Dörfer überall. j Senecio paluster D. ©. In Torfstichen, Gräben, an Seeufern überall. S. silvaticus L. In Kiefernschonungen und sandigen Wäldern überall. 22 186 S, vernalis W. Kit. Ueberall aber nicht häufig angetroffen; auf Aeckern bei Gr. Tuchom. S. Jacobaea L. Auf Rainen und an Wegrändern überall. Cirsium lanceolatum Scop. Ueberall auf Triften und an Gebüschen. ©. oleraceum Scop. Auf Wiesen und in Sümpfen überall, aber nicht häufig. ©. arvense Scop. Auf besseren Aeckern im Getreide, überall als lästiges Unkraut. Onopordon Acanthium L. An unbebauten Plätzen in den Dörfern und in deren Nähe überall, aber meist selten angetroffen. Lappa major Gaertn. Weberall auf unbebauten Plätzen in und an Dörfern. L. minor D. ©. Ebenso. L. tomentosa Lam. Ebenso. Centaurea Jacea L. Auf Wiesen und Triften, aber meist selten. C. Cyanus L. Unter dem Getreide überall, aber nicht häufig. Ü. Scabiosa L. Auf Hügeln im Getreide überall. Lampsana communis L. In Gärten und Gebüschen überall. Arnoseris minima Lk. Auf Aekern, im Getreide überall und meist häufig. Cychorium Intibus L. An der Chaussee bei Espenkrug, weiterhin nicht an- getroffen. Leontodon autumnalis L. Auf. Wiesen und Triften überall häufig. L. hastilis L. In Gebüschen und auf Triften überall. ß glabratus Koch. Ueberall mit der vorigen, aber seltener. Tragopogon pratensis L. An Chausseegräben und Wegrändern bei Espenkrug und Kölln. Scorzonera humilis L. Auf Haiden und in Gebüschen aber nicht häufig. Achyrophorus maculatus Scop. In Gebüschen und auf haidigen Hügeln bei Gr. Tuchom, Kölln, Warznau, Steinkrug. Taraxacum offcinale Web. Ueberall häufig. Lactuca muralis Less. In feuchten Wäldern bei Kölln, Warzenko. Sonchus oleraceus L. Auf Gartenland überall. S. asper All. Ebenso. S. arvensis L. Im Sommergetreide überall auf besserem Boden. Crepis teetorum L. An Wegen, auf Triften überall häufig. ©. paludosa Mnech. Quelliges Erlengebüsch bei Warzenko. Hieracium Pilosella L. Auf sandigen Brachen überall häufig. H. Auricula L. An Chausseegräben bei Wittstock und Espenkrug häufig, H. murorum L. In Wäldern und Gebüschen überall. | H. vulgatum L. Ebenso. H. laerigatum Willd. In Wäldern bei Espenkrug und Gr. Katz. H. boreale Fr. In Wäldern und Gebüschen überall. H. umbellatum L. In Gebüschen, Wäldern überall. Lobelia Dortmanna L. Im Steinkrüger-, Wittstock-, Gr. Ottalsiner- und Gelonka: See sehr häufig. Jasione montana L. Auf. Brachen und Haidehügeln überall häufig. 23 Be Phyteuma spicatum L. In Wäldern bei Espenkrug, Kölln und Warzenko. Campanula rotundifolia L. Auf Brachen, in Gebüschen, an Wegen überall sehr häufig. C. Trachelium L. In Wäldern bei Kölln. C. patula L. Auf Wiesenrainen, in Gebüschen überall, aber nicht häufig. C. persieifolia L. In Wäldern und Gebüschen überall. C. glomerata L. In Gebüschen und auf Feldrainen überall. Vaccinium Myrtillus L. In Wäldern und Gebüschen überall. V. uliginosum L. In und an Torfsümpfen überall. V. Vitis idaca L. In Wäldern, Gebüschen, auf Haiden überall häufig. V. Ozycoccos L. In Torfmooren überall. Arctostaphylos Uva ursi Spr. An den Ufern der Torfbrüche auf Haiden überall, aber nicht häufig. Andromeda polifolia L. In Torıbrüchen überall häufig. Calluna vulgaris Salisb. Ueberall häufig. Ledum palustre L. In Torfbrüchen in Wäldern überall. Pyrola chlorantha Sw. In Wäldern bei Kölln und Espenkrug. P. media Sw. Im ioorigen Birkenwalde östlich am Lecknau See bei Köllnerhütte. P! minor L. Ebendaselbst und in Wäldern bei Kölln. Ramischia secanda Grck. In der Piekelker Kgl. Forst. Monotropa Hypopitys L. Ueberall in Wäldern. Fraxinus excelsior L. In Dörfern nur angepflanzt. Vinca minor L. In der Kgl. Forst bei Espenkrug nahe Legan. Menyanthes trifoliata L. In Sümpfen und Gräben überall. Gentiana campestris L. Auf haidigen Hügeln in der Nähe der grossen Torf- brüche bei Jellenschhütte ziemlich häufig. Erythraea Centaurium Pers. An Seeufern und feuchten Gebüschen überall. Polemonium coeruleum L. Am Gebüsch auf Wiesen am Bach bei Smazin. Convolvulus arvensis L. Auf Aeckern überall häufig. Ouseuta Epithymum L. An Chausseewällen bei Wittstock auf verschiedenen Pflanzen. Asperugo procumbens L. In Kölln und den meisten Dörfern auf-wüsten Plätzen. Anchusa offieinalis L. Bei Espenkrug und Kölln meist selten. A. arvensis M. B. Auf Aeckern überall. Symphytum officinale L. Auf Wiesen in Kölln und sonst öfter in Gärten angepflanzt. Eehium vulgare L. An Wegen von Espenkrug bis Kölln, sonst nicht angetroffen Pulmonaria obscura D. u. M. Kölln im Pfarrwalde häufig. Lithospermum arvense L. Auf Aeckern bei Smazin häufig. Myosotis palustris With. An Seeufern und Sümpfen überall. L. caespitosa Schultz. Mit der vorigen an Seeufern. Solanum nigrum L. In Gärten überall. 8. Dulcamara L. In Gebüschen bei Kölln, Warzenko, Espenkrug. Verbascum thapsiforme Schrad. Bei Jelenschhütte. V. nigrum L. Auf Rainen, Feldern und in Dörfern überall häufig. 2 188 Scrophularia nodosa L. In Wäldern und Gebüschen überall. Digitalis ambigua Murr. Im Walde bei Warzenko. Linaria arvensis Desf. Auf feuchtem Boden unter Wrucken bei Quaschin. L. vulgaris Mill. Auf Rainen, Sandfeldern überall häufig. Veronica scutellata L. An Sümpfen und Torfbrüchen meist selten. V. parmularia Poit. Ueberall an Seen und Sümpfen sehr häufig. V. Anagallis L. In und an Büschen und Quellen bei Kölln, Smazin, Gr. Tuchom, Espenkrug. V. Beccabunga L. Mit der vorigen. V. Chamaedrys L. In Gebüschen, auf Triften, in Wäldern überall häufig. V. montana L. In quelligen, schattigen Schluchten in der Kgl. Forst bei Espenkrug und Gr. Katz. V. offieinalis L. Auf Haiden und Feldern überall häufig. V. spicata L. Auf Hügeln und an Wegrändern überall. V. serpyllifolia L. Auf Wiesen und an Seeufern überall, aber nicht häufig. V. verna L. Bei Espenkrug auf Aeckern. Limosella aquatica L. Am See bei Espenkrug, Kl. Tuchom, an den Dorf- teichen in Köllnerhütte, am Mühlenteich bei Jellenschhütte. Melampyrum nemorosum L. In Wäldern und Gebüschen überall. L. pratense L. Ebenso. Pedieularis palustris L. In Sümpfen überall. { Aleetorolophus major Rehb. Auf Wiesen und Aeckern überall sehr häufig. Euphrasia offieinalis L. Auf Wiesen, Triften, Haiden überali häufig. E. Odontites L. Auf Wiesen seltener. Mentha silvestris L. In Dörfern in Gärten meist angepflanzt. M. aquatica L. Im Sumpfsee bei Gr. Tuchom, Köllner Dortisee. M. arvensis L. Auf Aeckern überall häufig. Lycopus europaeus L. An Ufern und Sümpfen überall. Origanum vulgare L. Waldränder der Kgl. Forst bei Espenkrug und Piekelken. Thymus Serpyllum L. Auf Haiden und in Wäldern überall. Th. Chamaedrys Fr. Auf lehmigem Boden bei Espenkrug häufig. Calamıntha Aecinos Clairv. Auf Triften, an Waldrändern und Gebüschen überall. Clinopodium vulgare L. Wälder bei Espenkrug und Kölln. Nepeta Cataria L. Bei Gr. Katz. Glechoma hederaceum L. Auf Grasplätzen und im Gebüsch an Dörfern überall. Lamium amplexicaule L. Auf bebautem Boden überall. L. purpureum L. In der Nähe der Dörfer, in Gärten überall. L. maculatum L. Im Gebüsch an Wiesen bei Kölln und Warznau. L. album L. Ueberall um Dörfer. Galeobdolon luteum L. In Wäldern überall. Galeopsis Ladanum L. Auf Aeckern überall. @. Tetrahit L. In Gärten und auf gutem Boden überall. @. versicolor Curt. Auf Aeckern, in Gebüschen überall. 5 189 Stachys silvatica L. In Schluchten, im Pfarrwalde bei Kölln. St. palustris L. Auf feuchtem Boden unter Kartoffeln überall. St. arvensis L. Auf Aeckern bei Steinkrug und Jellenschhütte. Betonica offieinalis L. Waldränder und Gebüsche bei Kölln, Gr. Katz. Marrubium vulgare L. Bei Gr. Katz. Ballota nigra L. In Dörfern überall. Leonurus Cardiaca L. Ebenso. Seutellaria galerieulata L. An Seen und Sümpfen überall. Prunella vulgaris L. Haiden, Wälder und Raine überall häufig. Ajuga pyramidalis L. In Wäldern überall. Verbena ofneinalis L. Gr. Katz und Smazin in Dörfern. Utricularia vulgaris L. In Sümpfen überall. Trientalis europaea L. In Wäldern in Gebüschen überall. Lysimachia thyrsiflora L. Im Sumpfsee bei Gr. Tuchom und sonst ziemlich verbreitet. L. vulgaris L. In Gebüschen an Sümpfen überall. L. Nummularia L. Auf Wiesen und in feuchten Gebüschen überall. L. nemorum L. Auf quelligen Waldstellen überall ziemlich häufig. Anagallis arvensis L. Auf Aeckern überall verbreitet. Primula offieizalis Jacg. Auf Wiesen, in Gebüschen überall. Hottonia palustris L. In Sümpfen überall verbreitet. Armeria vulgaris Willd. Auf Hügeln bei Kölln häufig. Litorella lacustris L. Im See von Espenkrug, Wittstock, Steinkrug, Wittstock bei Jellenschhütte, Lecknau, Gr. Ottalsin, Gelonka. Plantago major L. Auf Triften, Wiesen, an Wegrändern überall. P. media L. Ebenso, aber seltener. P. lanceolata L. Ebenso, überall häufig. Chenopodium album L. Um Dörfer überall häufig. Ch. Bonus Henricus L. Im Dörfern überall, aber seltener. Ch. glaucum L. An Seeufern bei Steinkrug und Kl. Tuchom. Rumex conglomeratus Musv. An Seeufern. . sanguineus L. An quelligen, schattigen Waldstellen bei Espenkrug. . obtusifolius L. In Kölln am Bache und in Gärten daran. . crispus L. An Seeufern bei Espenkrug. . Hydrolapathum Huds. Auf Wiesen bei Kölln, Warznau, Gr. Tuchom. . maximus Schreb. In Kölln an Wiesengräben, Gr. Tuecbom im Sumpfsee. . Acetosa L. Auf Grasplätzen überall. . Acetosella L. Auf Sandfeldern überall häufig. Polı ygonum Bistorta L. Auf Wiesen überall. P. amphibium L. Auf feuchten Aeckern an See- und Sumpfufern. P. natans. L. In Seen überall. P. lapathifolium L. Auf feuchten Aeckern an Sümpfen überall. P. Persicaria L. Ebenso. DEI III OD 26 190 P. Hydropiper L. Wbenso. P. minus Huds. An Gräben und Sumpfufern überall. P. aviculare L. An Wegen überall häufig. P. Convolvulus L. Unter Kartoffeln und Sommergetreide überall. Daphne Mezereum L. In Wäldern überall. Thesium ebracteatum Hayn. Waldränder und Haiden bei Espenkrug und Warznau. Asarum europaeumL. Im schattigen Laubwalde am Bache bei Smazin. Empetrum nigrum L. In Torfmooren überall. Tithymalus helioscopius Scop. In Gärten und im Getreide überall. Urtica urens L. In Gebüschen und Dörfern überall. U. dioica L. In Dörfern überall häufig. Humulus Lupulıs L. Im Walde bei Warzenko, im Gebüsch am See von Kl. Tuchom und am Wittstock-See. Fagus silvatica L. In Wäldern überall. Quercus pedunculata Ehrh. Ueberall in Wäldern zerstreut. Corylus Avellana L. In Wäldern und Gebüschen. Carpinus Betulus L. In Wäldern und Gebüschen zerstreut, am Wittstock-See-Ufer. Betula alba L. In Wäldern und Gebüschen zerstreut. B. pubescens Ehrh. In Wäldern auf Torfmooren überall häufig. Salix pentandra L. Am Ufer der Torfbrüche von Kölln und Gr. Katz. S. purpurea L. Auf feuchten Aeckern bei Kölln. S. viminalis L. Ueberall an Ufern und Wiesenrändern verbreitet. S. nigricans Fr. Kölln. S. caprea L. Ueberall häufig. S. cinerea L. An Wiesen und Sümpfen überall verbreitet. 8. aurita L. Tbenso. S. repens L. Am Wittstocksee bei Gelonka. Populus tremula L. Ueberall in Wäldern und Gebüschen. P. nigra L. In Dörfern angepflanzt. Stratiotes aloides L. In Sümpfen auf der grossen Insel im See von Kl. Tuchom, sonst nicht angetroffen. Hydrocharis morsus ranae L. Kölln im Wiesengraben. Alisma Plantago L. In Sümpfen und Wiesengräben überall. Butomus umbellatus L. In Kölln in Seen und Sümpfen. Scheuchzeria palustre L. In Torfseen bei Kölln häufig. Triglochin palustre L. Auf sumpfigen Wiesen und am Ufer der Seen überall. Potamogeton natans L. In Seen und Gräben bei Kölln und Kl. Tuchom häufig- P. alpinus Balbis. Ebenso. P. lucens L. Ebenso. P. praelongus Wulf. In Seen bei Kölln an der Ziegelei und bei Kl. Tuchom P. perfoliatus L. Ebenso. P. erispus L. Ebenso. P. compressus L. Ebenso. 27 19i P. obtusifolius M. et K. Kölln in den Seen an der Ziegelei. P. pusillus L. In Wiesengräben bei Kölln und Warznau. P. pectinatus L. Im Dorfsee bei Kölln und Kl. Tuchom und in Gräben bei Kölln und Warznau. Lemna trisulea L. Espenkrug in Waldquellen und Bächen. L. polyrrhiza L. Kölln und Kl. Tuchom in Seen. L. minor L. Ueberall verbreitet. Typha latifolia L. In einzelnen Seen bei Kölln und Kl. Tuchom. Sparganium ramosum Huds. In Gräben und Sümpfen überall verbreitet. Sp. simplex Huds. Ebenso. Calla palustris L. In Torfmooren überall. Acorus Calamus L. Im Dorfteich bei Friedenau, Kölln, Köllnerhütte und überall verbreitet. | Orchis maculata L. In sumpfigen Gebüschen überall. O. incarnata L. In feuchten Chausseegräben bei Wittstock. Platanthera bifolia Rich. In Wäldern bei Espenkrug, in der Kgl. Forst bei Piekelken zerstreut. Corallorrhiza innata R. Br. Im torfigen Birkenwalde an der östlichen Spitze des Lecknausees bei Köllnerhütte ziemlich häufig. Iris Pseud-Acorus L. In Seen und Sümpfen überall. Anthericum ramosum L. In Gebüschen und an Waldrändern überall. Paris quadrifolius L. Im Birkenwalde an der östlichen Spitze des Lecknau- Sees bei Köllnerhütte: Convallaria majalis L. In Wäldern überall. Majanthemum bifolium L. In Gebüschen und Wäldern überall. Juncus conglomeratus L. Ueberall häufig, J. efusus L. Ebenso. J. filiformis L. Auf Wiesen und an Sümpfen überall sehr häufig. J. supinus Mnch. In Seen und Sümpfen überall. J. squarrosus L. Auf torfigen Haiden an Seeufern überall sehr häufig. J. compressus L. An feuchten Stellen überall. J. bufonius L. Auf feuchtem Acker, an Sümpfen überall sehr häufig. Luzula pilosa Willd. Wälder und Gebüsche überall. L. albida D. ©. Im Pfarrwalde bei Kölln und im Walde bei Smazin, an Schluchten, nahe dem Gute, ziemlich häufig. L. campestris D. C. Auf Haiden und Triften überall. L. erecta Desv. Ebenso. Rhynchospora alba Vahl. Auf Torfmooren bei Steinkrug und Jellenschhütte häufig. Blysmus compressus Panz. Am Ufer des Kl. Tuchomer Sees häufig. Heleocharis palustris R. Br. In Seen überall häufig. H. acicularis R. Br. In Seen und Sümpfen überall sehr häufig. Scirpus setaceus L. Am Ufer des Espenkruger Sees und des Machoviasees bei Kölln. Sc. lacustris L. In Seen bei Kölln und Gr. Ottalsin. 8 192 Sc. Tabernaemontani Gmel. Marchowie-See. Sc. silvaticus L. Sümpfe und Wiesen überall. Eriophorum vaginatum L. In Torfmooren überall. E. angustifolium Rth. Ebenso. Carex arenaria L. Auf Sandflächen, an den Ufern der Seen bei Kl. Tuchom. C. vulpina L. An Wiesen in Gräben bei Kölln. C. muricata L. Auf Wiesenrainen und in Gebüschen überall. C. teretiuscula Good. Auf sumpfigen Wiesen bei Espenkrug am Wittstocker See. C. paniculata L. Auf sumpfigen Wiesen überall. C. remota L. In Waldsümpfen bei Espenkrug und bei Kölln im Pfarrwalde. ©. stellulata Good. Auf Wiesen und an Sümpfen überall. ©. leporina L. Auf Wiesen und an Seeufern überall. ©. canescens L. An Torfbrüchen und Sümpfen überall. ©. strieta Good. In Torfsümpfen überall. ©. caespitosa L. Espenkrug am Seeufer in Sümpfen. C. vulgaris Fr. An Seeufern und auf Wiesen überall. Carex limosa L. Auf tiefen Torfsümpfen bei Kölln, am Okuniewasee, bei Jellenschhütte. ©. pilulifera L. In Wäldern bei Kölln. ©. panicea L. Auf feuchten Wiesen überall. ©. pallescens L. Auf Waldwiesen überall. C, fava L. Auf sumpfigen Wiesen bei Espenkrug am Wittstocker See. C. Oederi Ehrh. An Seeufern und an Sümpfen überall ziemlich häufig. ©. Pseudo-Cyperus L. Auf sumpfigen Wiesen am Wittstocker See bei Espen krug und auf Sümpfen bei Kölln. ©. ampullacea Good. An Sümpfen und Gräben am See bei Gr. Tuchom. ©, vesicaria L. In Sümpfen überall. C. paludosa Good. Ebenso. ©. pliformis L. Bei Kölln am Uter der Torfseen häufig, bei Jellenschhütte und überall ziemlich häufig. C. hirta L. Auf sandigem feuchtem Boden überall. Setaria viridis P. B. Auf sandigem Boden unter Getreide überall häufig. Phalaris arundinacea L. Im Okuniewasee bei Kölln. Anthoxanthum odoratum L. Auf Wiesen, Feldern und in Wäldern überall häufig. Alopecurus pratensis L. Auf Wiesen überall. A. geniculatus L. An Gräbern und Seeufern überall. A. fulvus Sm. Ebenso. Phleum Boehmerı Wib. Auf Hügeln und Rainen, in Gebüschen überall. Ph. pratense L. Auf Wiesen überall. Y Agrostis vulgaris L. Auf Triften und Feldern überall häufig. Apera spica venti P. B. Auf Aeckern unter Winterroggen überall. Calamagrostis arundinacea Rth. Ueberall in Wäldern. Milium efusum L. Kölln in schattigen Wäldern und in der Kgl. Forst bei Espenkrug. 29 195 Phragmitis communis Trin. Im See von Kl. Tuchom und im Machowiasee bei Kölln. Koeleria eristata Pers. In Wäldern und auf Grasplätzen überall. Aira caespitosa L. Wiesen und Wälder überall. A. flexuosa L. Wälder und Gebüsche überall sehr häufig. Corynephorus canescens P. B. Auf Sandfeldern überall sehr häufig. Holcus lanatus L. Auf besseren Wiesen bei Kölln, Tuchom. H. mollis L.. An Waldrändern auf feuchtem Acker unter der Saat überall sehr häufig. Avena praecox P. B. In Gebüschen, Wäldern und Haiden überall sehr häufig. Triodia deeumbens P. B. Auf Haiden und an Torfufern überall verbreitet. Melica nutans L. Im Pfarrwalde bei Kölln und im Walde bei Warzenko. Briza media L. Im Walde und am Waldrande bei Espenkrug und Kölln. Poa annua L. Ueberall häufig. P. nemoralis L. In Wäldern und Gebüschen überall. P. trivialis L. An Wiesen und Waldsümpfen bei Kölln. P. pratensis L. Ueberall häufig. P. compressa L. Waldränder und Raine bei Kölln. @lyceria aquatica Wahlbg. Am Ufer einiger Seen bei Kölln, Kl. und Gr. Tuchom. @. flwitans R. Br. In Sümpfen und Gräben überall. @. plicata Fr. Kölln in Waldsümpfen im Pfarrwalde. Molinia coerulea Mnch. An Torfbruchen bei Jellenschhütte häufig. Dactylis glomerata L. Wiesen überall. Cynosurus eristatus L. Auf Wiesen, Rainen überall. Festuca ovina L. Wälder, Triften überall häufig. F. rubra L. Ebenso. F. gigantea Vill. Im Pfarrwalde bei Kölln. F. elatior L. Auf Wiesen überall. Bromus secalinus L. Unter Getreide überall. B. mollis L. Auf Rainen überall. B. tectorum L. An Wegrändern überall. Triticum repens L. Ueberall auf Aeckern. Lolium perenne L. Auf Aeckern, Wiesen, Triften überall. L. temulentum L. Im Getreide überall verbreitet. Nardus strieta L. An Tortbrüchen, auf torfigen Wiesen überall sehr häufig. Juniperus communis L. lu Wäldern, auf Haiden überall häufig. Pinus silvestris L. Ueberall. Cryptogamae vasculares. Isoetes lacustris L. In vielen Seen: von Espenkrug, Wittstock bei Espenkrug, Steinkrug, Lecknau, Wittstock bei Jellenschhütte, im Mühlenteich in Jellenschhütte, im See Gelonka bei Jellenschhütte, im Gr. Ottal- siner See, 30 194 I. lacustris (L.) var. recurvata Klinsmann. Im See von Espenkrug, in der NO.- Ecke des Steinkrüger Sees, im Wittstocksee bei Jellenschhütte an einigen Stellen und im Gr. Ottalsiner See an mehreren Stellen. Lycopodium elavatum L. Ueberall auf Haiden. L. inundatum L. An torfigen Seeufern; auf Torfbrüchen und am Ufer der selben: überall ziemlich häufie. L. annotinum L. Jn der Piekelker Kgl. Forst vereinzelt. L. Selago L. In Wäldern überall verbreitet. Equisetum arvense L. Auf Aeckern überall häufig. E. pratense Ehrh. In Gebüschen an Wiesen und Sümpfen. E. silvatiecum L. Auf Aeckern und in Gebüschen überall verbreitet. E. limosum L. Ueberall in Sümpfen und Seen. E. hiemale L. In Wäldern und auf hohen Ufern überall verbreitet. Botrychium Lunaria Sw. Auf Haiden und haidigen Wegrändern (alte pommersche Landstrasse) bei Kölln ziemlich häufig. Cystopteris fragilis Bernh. In Wäldern und schattigen Stellen überall verbreitet. Aspidium Filix mas (L.) Sw. In Wäldern bei Kölln, Kl. und Gr. Tuchom, Warzenko. A. dilatatum Sm. In Gebüschen und an Waldsümpfen überall verbreitet. A. spinulosum Sw. Mit dem vorigen. A. Thelypteris (L.) Sw. An Seeufern im Walde bei Kölln häufig. Phegopteris polypodiordes Fel. Im Pfarrwalde bei Kölln und sonst verbreitet. Ph. Dryopteris (L.) Fel. In Wäldern und an Waldsümpfen überall häufig. Athyrium Filix femina (L.) Roth. In Wäldern überall häufig. Blechnum Spicant Roth. Im Pfarrwalde bei Kölln häufig. Pteris aquilina L. In Wäldern, auf Haiden und Feldern überall häufig. — ß. lanuginosum Hook. Kölln am Pfarrwalde. Polypodium vulgare L. In Wäldern und buschigen Ufern überall verbreitet. Laubmoose. Dicranella heteromalla Schmpr. Espenkrug Seeufer, Kölln im Pfarrwalde. Dieranum scoparium Hedw. Im Wäldern überall häufig. — — var. curvulum B. $S. Im Gebüsch am Ufer des Kl. Ottalsiner Sees. — — var. recurvatum B. 8. Espenkrug in der Königl. Forst. Fissidens osmundoides Hedw. Ufer des Gr. Ottalsiner Sees. Conomitrium Julianum Mont. Im Espenkrüger und Steinkrüger See. Barbula unguieulata Hedw. Jellenschhütte an Mauern. B. ruralis Hedw. Kl. Tuchom auf Dächern. B. pulvinata Jur. Oliva an Bäumen. Ceratodon purpureus Brid. Steinkrug auf Steinen am See, Espenkrug am See- ufer, Kl. Tuchom an Bäumen. Leptotrichum tortile Hampe. Oliva, Hohlweg am Schwedendamm, 31 195 Grimmia apocarpa Hedw. Steinkrug an Steinen am Seeufer. —_ — var. rivularis B. $S. Im ÖOkuniewa-See bei Steinkrug. Hedwigia eiliata Hedw. Jellenschhütte auf Steinen. ' —_ — var. leucophaea Bryol eur. Jellenschhütte auf Steinen. Ulota erispa Brid. Oliva im Walde auf Bäumen. Orthotrichum speciosum N. ab E. Oliva an Bäumen. Funaria hygrometrica Hedw. Kl. Tuchom Insel im See, Espenkrug Ufer des Wittstocker Sees. Webera nutans Hedw. Kl. Ottalsin im Gebüsch am See. W. cruda Schmpr. Zoppot, Waldgrotte bei Carlikau. Bryum capillare Dillen. Espenkrug im Brunnen am Gasthause. B. pallens Sw. Espenkrug, Ufer des Sees. Mnium punctatum Hedw. Kölln im Walde. M. ceuspidatum Hedw. Ueberall in Wäldern. M. affine Schwaeger. Kölln im Pfarrwalde. M. einclidioides Hüben. Kölln am Ufer der kleinen Torfseen links und rechts vom Wege nach Steinkrug, am Okuniewasee und am Wittstocksee bei Jellensehhütte, überall recht häufig. Neu für Westpreussen. Aulacomnium palustre Schwgr. Espenkrug am Seeufer und überall häufig an Brüchen. Bartramia pomiformis Hedw. Oliva, Hohlweg am Schwedendamm. Philonotis fontana Brid. Espenkrug, Kölln häufig an Quellen und Sümpfen. Ph. caespitosa Wils. Espenkrug am Ufer des Sees und am Wittstocker See, Kölln an Quellen und an Seeufern bei der Ziegelei. Tetraphis pellucida Hedw. Kölln, Schluchten im Pfarrwalde. Pogonatum aloides P. B. Oliva, Hohlweg am Schwedendamm. Polytrichum formosum Hedw. Oliva im Walde. P. strietum Banks. Ueberall in Torfmooren. P. cummune L. Ueberall am Ufer der Torfsümpfe. P. juniperinum Willd. Auf Haiden überall. Fontinalis antipyretica L. Ueberall in Seen häufig. F. hypnoides Hartm. See von Espenkrug. Fontinalis dalecarlica Schmpr. Im zweiten Torfsee links vom Wege von Kölln nach Steinkrug an der alten pommerschen Strasse, im See gegen- über an der andern Seite des Weges, im Okuniewa-See bei Stein- krug am Ost- und Nordufer und im tiefen Wasser im See sehr häufig, im Steinkrüger See sehr häufig ringsum an Steinen, im Canal bei Jellenschhütte, im Mühlenteich daselbst, im Wittstock- und Breszonka-See bei Jellenschhütte und im Canal zwischen den beiden letzten Seen überall sehr häufig. F. dal. var. baltica Limpricht nov. var. Im Steinkrüger See am sandigen Ufer in klarem Wasser an Steinen und Baumwurzeln und im Mühlencanal an der Brücke in Jellenschhütte. 32 196 Dichelyma capillaceum Br. et Schmpr. In Jellenschhütte an Steinen und Wurzeln am Canal unter der Brücke und an der Südseite des Mühlenteichs an Steinen häufig, noch häufiger im Mühlenteich /!uten dunter Fontinalis dalecarlica und Hypnum fluitans, auf Moorwiesen am Canal nach dem Wittstocksee. Neu für die Provinz. Neckera complanata Br. et Schmpr. Kölln Schluchten im Pfarrwalde. Homalia trichomanoides Br. et Schmpr. Oliva im Walde auf Stubben. Leucodon sciuroides Schwgr. Forst bei Espenkrug an Eichen. Climacium dendroides W. et M. WUeberall auf quelligen Wiesen. Pylaisia polyantha Schmpr. Oliva auf Populus pyramidalıs. Rhynehostegium rusciforme B. 8. var. inundatum Br. eur. Espenkrug, Ufer des Sees im Wasser. Plagiothecium silvatieum B. $S. Kölln, Waldschlucht im Pfarrwalde. Amblysteyium serpens B. 8. Kölln, Schlucht im Pfarrwalde. 4A. flieinum Lindbg. Kölln, Schluchten im Pfarrwalde. A. irriguum Schmpr. Kölln an Steinen in quelligen Schluchten im Piarrwalde. A. Juratzkanum Schmpr. Oliva am Schwedendamm im Hohlweg. A. riparium BD. 8. Kölln auf Brunnenholz. A. riparium B. S. var. longifolium B. S. Kölln auf feuchtem Brunnenholz. Brachythecium Mildeanum Schmpr. Espenkrug auf Wiesen am Seeufer. B. velutinum Br. et Schmpr. Oliva im Walde, Kölln, Kl. Tuchom im Brunnen. B. populeum Br. et Schmpr. Kölln, Waldschluchten. B. albicans Br. et Schmpr. Kl. Tuchom auf Dächern. Hypnum Sommerfeltü Myrin. Oliva, Hohlweg am Schwedendamm. H. squarrosum L. Ueberall am Ufer der Torfsümpfe. H. uncinatum Hedw. Jellenschhütte auf Steinen am Bach, Kölln an Steinen in quelligen Waldschluchten. H. fluitans Dillen. In Torfsümpfen und Seen überall. H. exannulatum Guemb. Jellenschhütte im Mühlenteich, in Torfsümpfen bei Kölln. —_— — var. Rotae. Kölln in Torfsümpfen im Walde bei der Ziegelei. H. Kneifü B. $. Espenkrug am Seeufer. H. cupressiforme L. Oliva, Wald auf Steinen und überall häufig. H. stramineum Dicks. Kölln in Torfsümpfen unter H. Huitans. H. cuspidatum L. Warzenko auf sumpfigen Wiesen, Kölln an Seeufern und überall häufig. H. palustre L. Kölln an Steinen in quelligen Schluchten im Pfarrwalde. Hylocomium splendens B. S. Ueberall im Walde. Torfmoose. Sphagnum acutifolium Ehrh. Warzenko auf sumpfigen Wiesen. S. cuspidatum Ehrh. Kölln, Waldsümpfe bei der Ziegelei. S. fimbriatum Wils. Espenkrug am Seeufer. S. Girgensohnti Russ. Espenkrug, Sümpfe in der Kgl. Forst. Br 63 737 197 MR . contortum Schultz. Steinkrug in Lang-Okuniewa. . subsecundum Net. H. Jellenschhütte auf Wiesen am Canal. . eymbifolium Ehrh. Kölln Ufer der Torfsümpfe. . cymbifolium. var. vulgare Mnch. Espenkrug Seeufer, Kölln an Torfseen. NM Lebermoose. Rieeia erystallina L. Am Ufer des Wittstocksees bei Jellenschhütte. R. glauca L. Ufer des Espenkrüger Sees und auf feuchten Stoppelfeldern überall. R. Huitans L. Ufer des Wittstocker Sees bei Espenkrug, in Torfsümpfen bei Kölln, im Mühlenkanal bei Jellenschhütte sehr häufig. Fegatella eonica Corda. Schluchten im Pfarrwalde bei Kölln. Marchantia polymorpha L. Ucberall in Sümpfen und an Quellen. Metzgeria furcata N. ab E. Kölln an Bäumen im Pfarrwalde. Aneura pinnatfida N. ab. E. In der torfigen Südecke des Steinkrüger Sees 2. Standort in der Provinz. Pellia epiphylla N, ab E. Kölln und Jellenschhütte in Gräben. Radula complanata Dum. Kölln an Waldbäumen. Chiloseyphus polyanthus N. ab E. var. rivularis N. ab E. Kölln in Torfseen Plagiachilla asplenoides N. ab. E. Kölln an Hohlwegen im Walde. 198 Nachtrag zur Local-Flora von Oliva. Von 6. Lützow in Oliva. - Thalietrum minus L. An Wegen hinter der Oberförsterei und am Schulacker. Ranunculus Lingua L. In Wiesengräben. zwischen Glettkau und Zoppot. R. cassubieus L. Quellige Stellen am Waldrande hinter Pelonken 1. R. arvensis L. Auf Aeckern bei Pelonken I. Aquilegia vulgaris L. In Wäldern hinter der Oberförsterei und sonst in der Kgl. Forst ziemlich häufig. Corydalis fabacea Pers. Am Waldrande hinter Pelonken ]., am Canal zwischen der Strauchmühle und Pulvermühle. Arabis hirsuta Scop. Hinter Zoppot im Gebüsch an der Mühle bei der Villa Stolzenfels. Diplotawis tenuifolia D. ©. Im Chausseegraben bei Schmierau. Helianthemum vulgare Gaertn. An Waldrändern bei Freudenthal häufig. Polygala amara L. An Chausseegräben und Wällen an der Köllner Chaussee ausser- halb der Karlsbergeinfriedigung, auf torfigen Wiesen überall häufig. Geranium columbinum L. An Chausscewällen im Walde hinter Renneberg. Impatiens parvijlora D. ©. Carlsberg und am Zaune des Kel. Gartens. Genista tinctoria L. Im Walde bei Carlshof. Ononis spinosa L. Auf den Dünen zwischen Zoppot und Adlersherst. Vicia pisiformis L. Königliche Forst, Bezirk Constantin auf dem Berge vor Strauchmühle. V. lathyroides L. Auf der Haide zwischen Glettkau und Zoppot und bei Freuden- thal auf Hügeln. Pisum maritimum L. Am Strande zwischen Zoppot und Koliebken. Lathyrus paluster L. Wie vorige. Rubus Bellardi W. et N. Kgl. Forst, Bezirk Constantin. Potentilla reptans L. Am Wegrand.bei Ludolfine und bei Pelonken. Agrimonia odorata Mill. Waldränder bei Freudenthal. Hydrocotyle vulgaris R. An Gräben bei Glettkau. Falcaria Rivini Host. Am Schulacker. Pleurospermum austriacum Hofm. Im Walde bei Freudenthal häufig. Xanthium strumarium L. Am Strande bei Glettkau und Zoppot. — italicum More. Am Strande bei Glettkau. '35 199 Carduus nutans L. Am Waldrande bei Freudenthal und Zoppot hinter der Thalmöhle. Senecio barbaraeifolius Krock. -Conradshammer am ‚ Ufer der Teiche und in Glettkau am Ufer des Baches. Campanula Cervicaria L. Im Walde bei Freudenthal. Pyrola rotundifolia L. Im Walde bei Freudenthal und Schmierau. P. chlorantha Sw. Oliva in der Kgl. Forst häufig. P. media Sw. Kegl. Forst gegen Zoppot. P. uniflora L. Oliva in schattigen Wäldern überall. Chimophila umbellata Nutt. Oliva in Kieferwäldern ziemlich häufig. Digitalis ambigua Murr. Oliva, Freudenthal, Zoppot auf Waldhügeln häufig. Pinguieula vulgaris L. Waldwiesen hinter Schmierau an der Kgl. = Glaux maritima L. Am Seestrand bei Glettkau., Plantago arenaria W. Kitt. Sandfelder bei Conradshammer. Rumezx ucranicus Bess. Seestrand zwischen Glettkau und Zoppot; bei letzterem Ort gegenüber Villa Stolzenfels sehr häufig. Thesium ebracteatum Hayn. Oliva am Raumplatz. ‘ Hippopha@ rhamnoides L. Am Strande bei Koliebken am Waldrande. Elodea canadensis R. u. Mchx. Oliva häufig in Mühlenteichen u. bei Strauchmühle. Triglochin maritimum L. Seestrand bei Zoppot. Orchis latifolia L. Oliva, Sumpfwiesen. OÖ. incarnata L. Mit der vorigen. Cephalanthera ensifolia Rehb. Oliva Kgl, Forst, Bezirk Constantin vereinzelt an mehreren Stellen. Epipaectis latifolia All. In Olivaer Wäldern vereinzelt. E. palustris Urntz. Freudenthal Sumpfwiesen am Walde, Listera ovata R. Br. Am Walde in Freudenthal häufig. Corallorrhiza innata R. Br. Im Walde an den Teichen bei Pelonken I. Ornithogalum nutans L. Oliva in Gärten vereinzelt, Pelonken III., Waldwiesen (Lehrer Klotz). Juncus capitatus Weig. Am Seestrande bei Zoppot. J. squarrosus L. Oliva an Waldwiesen am Bach hinter Renneberg. Torfige Haide zwischen Glettkau und Zoppot häufig. Luzula albida D. C. Im Walde von Carlshof. Cyperus flavescens L. Am quelligen Strande zwischen Zoppot und Koliebken. ©. fuscus L. Mit der vorigen. Carex pulicaris L. Auf Torfwiesen hinter Schmierau am Rande der Kgl. Forst häufig. C. glauca Scop. Mit der vorigen häufig. C. silvatica Huds. Freudenthal im schattigen, sumpfigen Walde beim Fischhause. Hierochloa australis R. u. Sch. Olivaer Wald hinter der Oberförsterei häufig. Oryza clandestina A. Br. An den Mühlenteichen bei Conradshammer häufig. Avena praecox P. B. Oliva am Raumplatz, auf der Haide zwischen Glettkau und Zoppot häufig. 36 200 Triodia decumbens P. Br. Oliva Waldränder, Brachypodium silwaticum R. et Wh. Olivaer Kgl. Forst Bezirk Constantin und bei Freudenthal hinter dem Fischhause. Bromus asper Murr. Freudenthal mit dem vorigen. Nardus stricta L. Oliva am Raumplatz, in Carlikau auf torfiger Haide. Botrychium Lunaria Sw. Oliva an Waldrändern, Renneberg auf der Waldwiese an den Fischteichen. B. matricariaefolium A. Br. Auf der Haide am Strande bei Glettkau. B. rutaefolium A. Br. Auf Grasplätzen am Strande zwischen Glettkau und Brösen häufig. Ophioglossum vulgatum L. Wiesen hinter Freudenthal, Grasplätze am Strande bei Glettkau. Phegopteris polypodioides Fee. Schattiger Wald bei Freudenthal. Blechnum Spicant Roth. Im feuchten Walde bei Strauchmühle am Ufer der Bäche. Polypodium vulgare L, Oliva in Wäldern ziemlich häufig. 37 Beobachtungen ‚über die Arten der Blatt- und Holzwespen von C. G. A. Brischke, Hauptlehrer a. D. in Langfuhr und Dr. Gustav Zaddach, weiland Professor in Königsberg. Zweite Abtheilung. Mit acht eolorirten Tafeln: 5 Fliege werten E/ j Ya ETF ern ine nr dE u e BENA Er, re Yeala arte vn Berka ae Ara Teer N äe ee under Ada # RK Nıllann.i Rei R ee ni} 4 x « B * B R ’ 5 © bu os kino or Re banlıW ‚Honbha8 eniankt Es \ j Pr i a - Be .r je ‚SunlisıttdA Sltew® aI91sT as 11110104. 1d98 ii B v mise . Vorwort. aan Am 35. Juni 1881 starb mein verehrter Freund, der Professor Dr. Zaddach in Königsberg! Ich habe nun die Verpflichtung, das unvollendet gebliebene Werk allein zu Ende zu führen. Da aber auch meine Tage gezählt sind, die mir noch zu solchen Arbeiten übrig bleiben und weil die Publication der ersten Abtheilung desselben durch die Physikalisch-Ökonomische Gesellschaft in Königs- berg sehr langsam erfolgt, so habe ich mich, wegen der Edition der noch übrigen Hälfte an die hiesige Naturforschende Gesellschaft gewendet, welche mit rühmlichst anzuerkennender Bereitwilligkeit die Herausgabe des noch Fehlenden übernahm. Die Gattung Nematus, welche mein verstorbener Freund mit der ihm eigenen Gründlichkeit durcharbeitete, wird nach den hinterlassenen Manuscripten in den Schriften der Physikalisch-Ökonomischen Gesellschaft in Königsberg erscheinen, während die übrigen Gattungen der Blatt- und Holz- wespen als zweite Abtheilung in Danzig herausgegeben werden. Es kann sich ereignen, dass diese zweite Abtheilung vor der ersten beendigt wird, was aber dem ganzen Werke keinen Abbruch thut. Mir lag ja besonders daran, die Resultate meiner 35jährigen Zuchten der Blattwespen-Larven zu veröffentlichen, wozu mich schon früher mehrere Zuschriften aufmunterten. Ich habe mich in der zweiten Abtheilung fast nur auf die Thiere beschränkt, die in West- und Ost-Preussen vorkommen und dieselben mit kurzen Diagnosen versehen, so dass Jeder, der Hartigs oder Thomsons Arbeiten nicht besitzt, sie zu bestimmen im Stande ist. Schliesslich muss ich noch um Entschuldigung bitten, dass das Verzeichniss der Synonyme nicht so erschöpfend ist, als es mein verstorbener Freund, der Professor an einer Universität war, liefern konnte, da mir viele Quellen fehlen. Die Buchstaben Z. und Br. unter den Beschreibungen sind die Bezeichnungen für die Verfasser derselben. Langfuhr, den 1. Januar 1883. Brischke. 204 Genus Cryptocampus. Hrtg. Synon: Pteronus Jur. (99), wie Lep. (257) p. 666 es fasst: 1. Cr. ater Jur. Niger; antennis partim brunneis, pedibus pallidis, cowis, trochanteribus, basi femorum nigris, postieis apice tibiarum et tarsis fuscis. 90: 1. 5,5 mm. Ant. 2,9 mm. g: h 5,3 hm: Ant 3,3 nm. Der Körper ist lang und schmal, der Hinterleib erscheint von oben ge- sehen, lanzettförmig zugespitzt. Farbe dunkelschwarz. So ist der ganze Kopf nebst Oberlippe, die scharf ausgeschnitten, d. h. zweizähnig ist. Die übrigen Mundtheile sind braun. Die Antennen bei den ? kürzer, bei den d' länger als das Abdomen, haben dunkle Grundglieder und sind sonst hellbraun, oben am Grunde etwas schwärzlich. 2 Glied 3 = 4 >5, d' Glied 3< 4=5. Der Rumpf überall schwarz, auch Halskragenecken und Flügelschuppen. After- spitzchen schwärzlich oder auch röthlichbraun. Beine schwarz an den Hüften, Schenkelringen und Basis der Schenkel oft bis über die Mitte hinaus, der übrige Theil rothbraun, die unteren Tarsenglieder, an den Hinterbeinen auch die äussersten Tibienspitzen braun. Flügel klar und schillernd, Geäder bräunlich, Basis des Males weiss. d' und Q sind an Farbe ganz gleich, bei den J' lässt die Schamklappe in gewissen Stellen eine bräunliche Farbe durchscheinen, ist aber immer dunkel. 2. Im Sommer 1850 erhielt ich aus der Niederung viele Zweigspitzen von Salix fragilis, welche Cocons enthielten, aus denen im April die Wespen er- schienen. Wahrscheinlich lebten die Larven nach Art der folgenden, ehe sie in die Zweigspitzen gingen. Br. Pteronus ater Jur. (99), Pt. niger (99) p. 64. Pristophora atra Lep. (1366) p. 206. N. angustus Thms. (S. 187, n. 102). Danzig, Königsberg, Insterburg, Schlesien. Mit Hartigs Cr. angustus stimmt diese Art nicht, weil dort die Flügelschuppe weiss und die Afterspitze rothbraun sein sollen. Z. 2. Cr. laetus Zdd. (Taf. (8), der ersten Abthl. Fig. 4.) Niger; ore, margine elypei (in g' elypeo, apice genarum et orbitis facialıbus) Navis, orbitis oculorum externis et antennis rufis, his basi nigris, margine protho- racis et squamulis flavis, pedibus flavis vel pallidis, basi coxarum et femorum nigra, segmento ultimo ventris in g‘ brunneo. Q: L. 4,8—4,1 mm. Ant. 2,2 mm. d'L. 5, 4,3 — 4,1 mm. Ant. 5,5—-5,1mm. 4 205 9. Schwarz; am Kopfe sind der Rand der Oberlippe, der Anhang und die Öberkiefer gelb, letztere mit braunen Zähnen, äusserer Augenrand braunroth, am Thorax die Flügelschuppen und die äussersten Ecken des Halskragens ebenfalls gelb, der Halskragen erscheint zuweilen ganz schwarz, die Antennen sind schwarz, vom 4. oder 5. Gliede in rothbraun übergehend, Glied 3 = 4 = 5, oder 4 etwas länger als 3, am Abdomen ist die Basis der Legescheide und auch die Afterspitzchen hell, das letzte Segment ist braun, bald heller, bald dunkler. An den gelblich oder bräunlich weissen Beinen sind die Basis der Hüften, die Schenkel bis über die Mitte hinaus, die Spitzen der Hintertibien und die Hinter- tarsen schwärzlich. Flügel klar mit bräunlichem Geäder und weisser Basis des Males, zuweilen ist die Randader auch weiss. g’: Schlank, das ganze Kopf- schildehen, die Gesichts-Augenränder und die Wangen gelb, Antennen fast von Rumpfeslänge, seitlich zusammengedrückt, rothbraun mit schwarzem Grunde und schwärzlichem Rücken, die Beine sind im Ganzen dunkler als bei den 9, die Schenkelringe, besonders der Hinterbeine schwarzfleckig, die Schamklappe ist braun, in der Mitte etwas dunkler. Ich fand die Larven vom August bis October in den Blattknospen der jährigen Zweige von Saliw eiminalis. Die Knospen und auch der sie umgebende Dlattstiel sind angeschwollen, letzterer am Grunde oft bräunlich, glänzend und zuweilen holzig. (a. die ausgefressene Knospe, vom Blattstiele befreit. d. durch- schnitten, ec. von der Larve verlassen.) Die 6—7 mm. lange, 20füssige Larve ist gelblichgrün, glänzend mit dunklerem graubraunem Kopfe. (d). Nach der letzten Häutung ist die Larve hell schiefergrau mit grünlichem Anfluge, (e) am Kopfe steht über jedem Auge und im Gesichte ein dunkler Wisch, Mund roth- braun. (f). Der Koth in der Knospe ist schwarz, getrocknet rothbraun. Im Herbste frisst sich die Larve durch Knospe und Blattstiel, läuft unruhig umher und frisst sich endlich in das Mark der Zweigspitze oft einige Zoll tief hinein, wodurch die Spitze vertrocknet. Erst im Frühjahre bereitet die Larve ein dünnes Gespinnst in der Röhre und erscheint bald als Wespe. Nematus populi 2 Hrtg. (Panz. 212, 22), aber nicht das d‘. Br. Zaddach unterschied 3 Arten nach der Grösse und Färbung, da ich sie aber aus denselben Gallen erzog, so ziehe ich sie in eine Art zusammen. Danzig, Königsberg, Bautzen, Wien. 3. Cr. helvetieus Zdd. Ater, tibüis tarsisgue fuscis, antennis nigris, alis subopacis, margine nigri- cante, carpi basıi in femina tantum albicante. d': 4,2 mm. Br. 9 mm. Ant. 2,5 mm. 9:5 mm. 10 mm. 2,6 mm. Der Rumpf ist ganz schwarz, auch die Antennen, die etwas aber nicht viel länger sind als das Abdomen, dalıer nicht schlank aussehen, beim 2 schimmert an der Basis der Mandibeln die braune Farbe durch. An den Beinen sind Hüften, Schenkelringe und Schenkel bis fast an die Spitze schwarz, diese in I 206 geringer Ausdehnung, Tibien und Tarsen sind schmutzig braun, beim 2 etwas heller als beim g', aber auch nicht rothbraun, die Tarsen in beiden Geschlechtern schwärzlich, auch bei f die Hintertibien. Flügel durchsichtig und weiss, aber grau getrübt, Geäder schwärzlich, auch Rand und Mal braunschwarz, nur beim 2 ist die Basis des Flügelmals grau- weiss, beim 5 ist der Unterschied desselben vom Rande unmerklich. Die Art hat die Grösse der mittleren Varietät von after, ist aber weniger schlank, namentlich sind die 2 ziemlich breit eiförmig im Hinterleibe; sie unter- scheiden sich ferner von dieser Art durch die schwarze Farbe der Antennen, die trüberen Flügel, den dunklen Rand dieser, sowie durch die dunkle und schmutzige Farbe der Beine. Ich erhielt 7 Exemplare aus dem Züricher Museum durch Heer, 3 g' waren gezogen von Bremi aus Gallen vom Kattensee, 1 Z' gefangen, 22 und 1% aus Gallen vom Gotthard. 2. 4. Cr. venustus Zdd. (Taf. (8) der ersten Abthl. Fig. 12.) Niger; ore, labro et margine clypei Jlavis, antennis apice rufis, pedibus pallidis, in S' obscurioribus, basi corarum et striis femorum nigris, apice tibiarum posticarum et tarsis posticis brunneis, articulo primo pallido in 2. L. 2: 4,5 mm. g: 4,5 mm., Br. 2 10 mm. /' 9 mm., Ant. 2 2,4 mm. 5 mm. Schwarz; Am Munde sind der untere Rand der Oberlippe und die darunter und daneben liegenden Mundtheile gelb. Oft die Eeken oder der sehr feine Rand der Oberlippe braun, in einem Falle die Oberlippe und das Kopfschildehen braun. Die Antennen schwarz, nur an der Spitze rotbbraun, Glied 3—=4 >5. Ein? hat nur 8 Antennenglieder (vielleicht Ur. brevicornis Rtzbg.) Ein anderes hat im linken Fühler die 2, im rechten die 3 letzten Glieder scharf geschieden roth. Der Scheitelrand der Augen braun, aber nicht immer deutlich. Am Thorax sind die Flügelschuppen hell (zuweilen braun oder gelb mit schwarzer Basis), am Abdomen die Legescheide oft in ganzer Ausdehnung. Das Aftersegment ist schwarz oder braun, der mittlere sehr deutlich abgesetzte Theil des letzten Segmentes grau, bei einem Exemplar auf dem Rande des vorhergehenden Seg- mentes ein ähnlich grauer Fleck. Der Leib ungekielt, rund, hinten nicht zuge- spitzt, sondern die Spitze breit, die Afterspitzchen daher weit auseinander stehend, das letzte Segment breit, kurz, braun oder grau, flach gebogen. Die After- spitzchen sind dunkelbraun oder schwarz mit grauer Basis, bei frischen Exenı- plaren erscheinen sie schwärzlich. An den Beinen sind die Hüften bis gegen die Spitze hin schwarz, der übrige Theil ist hellgelblich, nur die Schenkel fein schwarz gerandet oder an der Basis wenig geschwärzt. Die Tibienspitze und die Tarsen der Hinterbeine bräunlich, das erste Glied hell. Randader und Mal bräunlich, letzteres mit weisser Basis. Beim / sind die Antennen nicht sehr lang, etwas länger als der Hinterleib, von aussen stark abgeplattet, ziemlich dick, G.3 = 4=5, oben schwarz, unten und an der Spitze hellbraun. Flügelschuppe braun. Die Beine sind schmutzig gelb, selbst die hinteren Schenkelringe fast bräunlich. 6 207 Im September und October der Jahre 1849, 1863 und 1866 fand ich in Weichselmünde, bei Brösen und im Jäschkenthale die Blattstiele an Salix aurita und capraea verdickt, zuweilen auch roth angeflogen, in diesen Anschwel- lungen frassen kleine 5 — 6 mm. lange, 20füssige Larven, in jedem Blattstiele eine. Sie sind gelbgrün, der Kopf ist mit dunkelen Pünktchen bestreut, die Augen- felder sind schwarz, der Mund ist braun. Die jungen Lärvchen sind weissgelb, mit schwärzlich grauem, glänzendem, fast durchscheinendem Kopfe. Der roth- braune Cocon wird in der Erde oder zwischen Blättern angefertigt und über- wintert. Der ausgefressene Blattstiel enthält rothbraunen Koth. Zaddach trennte die in den Blattstielen von Salix capraea lebenden Thierchen von den auf S. aurita lebenden und nannte sie Ur. pullulus. Ich halte aber beide für gleich, wenigstens finde ich unter den Wespen kein Merk- mal, welches zur Trennung berechtigte. Br. 5. Cr. gemmarum Zdd. (Taf. (8) der ersten Abthl. Fig. 11.) . Niger; ore, labro, apice genarum (in g' etiam clypeo, tuberculo interantennali [epistomate], orbitis facialibus, margine prothoracis) , squamulisque flavis, orbitis ewternis oculerum rufis, antennis nigris, apice rufis, in Jg‘ rufis, basi nigris, pedibus pallidis, basi cowarum et femorum nigra, L. 3,5 mm., Br. 7 mm., Ant. 2,1 mm. Schwarz; 2: Oberlippe breit gelb gerandet mit gelbem Anhang und Mund, Kopfschildehen braun, hinterer Augenrand gewöhnlich rothbraun. Antennen dünn, rund, schlank, so lang wie Abdomen, an der Spitze rothbraun, die Geissel- glieder etwas nach der Spitze an Länge abnehmend oder ziemlich gleich lang. Flügelschuppen hellgelb, letztes Segment braun, durch Härchen grau schillernd, Afterspitzchen schwarz oder dunkelbraun. Die Hüften sind an der Basis schwarz, die Spitze und die Schenkelringe hellgelb, die Schenkel von vorn nach hinten dunkler werdend, vorn mit schwarzen Rändern und schwärzlicher Basis, hinten fast ganz schwarz, Schienen nnd Tarsen weisslich gelb, Tarsen der Hinterbeine mit den Tibienspitzen schwärzlich, Basis der ersteren hell. Flügel mit braunem Geäder und weisser Basis des Males. — g': wie Q aber auch der Höcker zwischen den Fühlern, Wangen, Gesichtsaugenrand und äusserer Augenrand gelb, Fühler seitlich zusammengedrückt, braunroth, nur Glied 1 und 2 schwarz, Beine dunkler als beim 2, besonders die Hintertarsen, Schamklappe braun. Im August und September fand ich in Heubude, Weichselmünde und Brösen die Blattknospen an Salix aurita angeschwollen und meistens mit rother Spitze. In diesen Knospen frass eine 95—6 mm. lange, 20füssige Larve, die in der Knospe gelbgrün, später aschgrau und glänzend ist, sie ist querrunzlig, hat braune Stigmen und einen bräunlichen Kopf mit dunklerem Stirnfleck, schwarzen Augenfeldern und roth- braunen, schwarzgezähnten Oberkiefern. Die Färbung des Kopfes ist veränderlich. Das Uebrige wie bei Or. venustus. B% 208 6. Cr. pentandrae Dhlb. (Taf. (8) der ersten Abthl. Fig. 10.) Niger; ore, labro, clypeo, tuberculo interantennali (epistomate), genisque flavis, orbitis verticis et externis antennisque fulvis, his basi nigris, margine prothoracis et sqamulis flavis, pedibus fulvis, cowis basi nigris, femoribus anterioribus nigrolineatis. L. 2 55 mm. d' 5—4,8 mm. Br. 2 9,9—11 mm., J‘ 9,9 mm. Ant. 2 2,6 mm. J' 3 mm. Schwarz; Stirn etwas erhaben, das Kopfschildehen, die Oberlippe mit den darunter und daneben liegenden Mundtheilen gelb, Spitze der Mandibeln braun. Oberlippe gegen die Spitze verschmälert, rund ausgerandet, zweizähnig. Die Antennen etwas kürzer als Abdomen, schwarz, nur an der Spitze rothbraun, Glied 3 = 4 > 5. Hinterer und oberer Augenrand rothbraun. Am Thorax ist die Ecke des Halskragens breit weissgelb, ebenso gefärbt ist die Flügel- schuppe. Am Abdomen ist das letzte Segment braun, bald dunkler, bald heller, die Afterspitzen hellbraun, die Basis der Legescheide gelb. Die Beine sind ganz rothgelb, nur die Basis der Hüften schwarz und meistens an den vorderen Beinen die Schenkel unten sehr fein schwarz gerandet, die Tarsen der Hinterbeine sind mit den Tibienspitzen schwärzlich. Das Geäder ist graubraun, Basis des Males weiss. Das g' zeichnet sich durch die stark von der Seite zusammen- gedrückten Antennen aus, die hellbraun und nur an den Grundgliedern und auf der Oberseite schwärzlich sind, sie sind länger als das Abdomen. Am Kopfe sind auch die inneren Gesichtsaugenränder gelb. Am Bauche ist die Schamklappe und ein Streifen auf der Mittellinie gelb. Das Geäder der Flügel ist etwas dunkler braun und das Mal erscheint meistens einfarbig. Im Sommer 1850 fand ich in einem Bruche in Weichselmünde die Zweige der Salix pentandra bis zu Wallnussgrösse verdickt, holzig, braun, glänzend, . unregelmässig gerunzelt. Im Innern fand ich gewöhnlich zwei Kammern (b), in denen eine etwa 12 mm. lange, 2Ofüssige Larve von schwarzem Kothe umgeben lag. Sie ist bläulich grau, etwas verdickt mit bräunlichem Kopfe, der einen schwärzlichen Gesichtsfleck und eine dunkle Querlinie über den braun- schwarzen Kiefern zeigt. Ueber jedem schwarzen Augenfelde liegt ein dunkler Schatten, die Krallen der Brustfüsse sind schwarz. Die Wespen entwickel- ten sich noch in demselben Jahre aus dünnwandigen braunen Cocons. Oynips amerinae L. (14) n. 1530, (26) p. 919. Oliv. (66) p. 790 n. 42. M. ü sc. des galles ligneuses du Saule Deg. (31, 39) p. 271 n. 24, Taf. 39, 1—11. T. salicis pentandrae Retz. (49) n. 314. N. pentandrae Dhlb. (180) 28, 38. Cr. medullarius Hrtg. (199) p. 224 n. 4. Cr. populi Hrtg. (199) 223, n. 5? Cynips salicis amerinae B. 8. (96) 835. N. pentandrae Cam. F. cf. Se. p. 45. T. saliceti Fall. (101) 111. Kltb. (481) 124, (537) 578. Verbreitung: Danzig, Königsberg, Bautzen, Schweden, Schottland, Mark (Rudow). 8 Br. 209 7. Cr. testaceipes m. (Taf. (8) der ersten Abthl., F. 13). Niger; ore, labro, clypeo, epistomate, apice genarum testaceis (in g‘ flavis cum orbitis facialibus) orbitis externis et verticis rufis, antennis apice rufs (in d' runs, basi nigris), margine prothoracis et squamulis flavis, pedibus testaceis, coris posticis basi nigris, segmento ventrali in g' testaceo. L. 4 mm. Ant. 3 mm. Schwarz; 2: Mandibeln, Oberlippe, Clypeus, Epistoma und Spitze der Wangen scherbengelb, hinterer Augenrand bis zum Scheitel roth, Fühlerspitze braun-roth, Ecken des Halskragens und Flügelschüppchen gelb, Geäder und Mal hellbraun, letzteres mit heller Basis; die Beine scherbengelb, Basis der Hinterhüften schwarz, die Schenkel zuweilen mit,feinem schwarzem Striche auf der untern Seite, die Spitzen der hinteren Tibien und die Hintertarsen braun, die vorderen Tarsen mit brauner Spitze, die Basis des letzten Bauchsegmentes scherbengelh. Die Z' haben die Gesichtstheile, die bei den 2 scherbengelb sind ganz gelb, ebenso auch die Gesichtsaugenränder, die Fühler sind länger, seitlich zusammen- gedrückt, kräftig, die Glieder 3, 4, 5 fast gleich lang, braunroth, Glied 1 und 2 schwarz, die beiden folgenden oben schwärzlich, das Flügelmal dunkler als bei den 2 und mit wenig merklicher hellerer Basis, Schamklappe scherbengelh. Diese Ari ist dem Cr. pentandr«e sehr ähnlich, aber etwas kleiner. Ich erzog sie aus Gallen, die im September und October an den Blattstielen und Mittelrippen der Salix fragilis ziemlich häufig sind. Die Gallen sind grün, glänzend, werden aber auch von aussen holzig und braun, innen sind sie grün, wie die Gallen von Nematus Vallisnierii, werden auch ebenso ausgefressen und fallen mit den Blättern zur Erde. Die Larven sind etwa 6—7 mm. lang. gelb- grünlich, glänzend, der Rücken etwas dunkler grün mit durchscheinendem dunklerem Rückengefässe. Kopf dunkel graubraun, sehr glänzend mit schwarzen Augenfeldern und braunen Kiefern. Oft ist der Kopf heller, grün mit schwarzen Punkten auf dem Scheitel bestreut, von den Augen zieht ein dunkler Schatten zum Scheitel, zwischen den Augen steht ein dunkler dreieckiger Fleck. Die Ver- wandlung geschieht in einem braunen länglichrunden Cocon in der Erde oder zwischen Blättern. Br. 8. Cr. pygmaeus m. (Taf. I. Fig. 3.) Niger; mandibulis et labro (in g' etiam apice genarum et orbitis Faciahibus) Navis, orbitis externis brunneis, antennis apice brunneis (in g' rufis, basi nigra), apice alba, stigmate pallido basi albido, pedıbus pallidis, basi coxarum et femorum, postieis apice tibiarum et tarsis Fuscis. Nur 3 mm. lang, die kleinste, mir bekannte Oryptocampus-Art, Kopf und Thorax fein runzlich punktirt, Stirn gewölbt, Fühler etwa so lang wie Kopf und Thorax, die drei ersten Geisselglieder fast gleich lang, beim J sind die Fühler etwas länger und von den Seiten zusammengedrückt, die Brustseiten nicht glänzend. sondern matt. ? | 14 210 Schwarz; Mandibeln (mit Ausnahme der rothbraunen Spitzen), Oberlippe, beim g' auch Vorderrand des Clypeus, Spitze des Epistoma und der Wangen und der Gesichtsaugenrand gelb. Die äusseren Augenränder braun, beim Z undeut- licher. Fühler mit brauner Spitze, beim J' sind sie rothbraun, nur die beiden ersten Glieder schwarz, Flügelwurzel und Basis des hellbraunen Males weiss, Beine hell braungelb, die Basis der Hüften und Schenkel, sowie die Spitze der Hintertibien (letztere auf der Innenseite ausgedehnter) schwarz, vordere Tarsen nach der Spitze hin, Hintertarsen ganz schwarzbraun. Zwischen den Schuppen der lärchenzapfen-ähnlichen Gipfelgallen der Cecidomyia rosaria an Saliw purpurea L. y. Helix fand ich auf der Nehrung im Jahre 1876 kleine, 4 mm. lange, 20 füssige Larven. Sie sind schmutzig grün bis schmutzig gelb, ohne Glanz, runzlich, mit langen, fast durchscheinenden Brustfüssen und glänzenden dunkelgrünen runden Köpfen, hinter den schwarzen Augenfeldern zieht ein dunkler Schatten in verschiedener Ausdehnung bis zum Scheitel und zwischen den Augen befindet sich ein querer dunkler Gesichtsfleck. Sie machen zwischen den Zapfensehuppen dünne, gelbbraune Seidengespinnste aus rauben Fäden, im Mai erschienen die Wespen. — Ob diese Larven vorher in Knospen oder Blattstielen lebten, weiss ich nicht. Auch aus den Gallen der Cecidomyia salicis an den Zweigen der Salix aurita erzog ich einen weiblichen Uryptocampus. Er ist ein Weniges grösser, ganz graubraun, Mandibeln, Oberlippe, Clypeus, Epistoma, äussere Augenränder, Flügelschüppehen und Beine sehr blass braungelb, Mittelschenkel unten mit schwarzem Striche, Hinterschenkelbasis und Spitze der Hintertibien bräunlich, Stigma hell graubraun mit hellerer Basis. Die Fühler ungefähr so lang, wie Kopf und Thorax. Br. 9. Cr. brevieornis Zdd, Niger; mandibulis, labro, squamulis et pedibus fuleis, basi cowarum et Femorum nigra. L..d‘ # mm.;, 24,2. mm. / Br. 82 mm, 2 9 mm. Ant. 2A 2 1,3 mm. Würde sich am meisten an Cr. venustus anschliessen. Oberlippe und die übrigen Mundtheile gelb. Antennen etwa nur so lang wie Thorax beim 9, beim g‘ viel länger, aber auch nicht sehr lang, vielleicht so lang wie Abdomen und halbe Brust, nicht schlank, ziemlich dick, die drei ersten Geisselglieder ungefähr von gleicher Länge; beim 2 schwarz mit rostbrauner Spitze, beim J' heller braun, aber oben bis zum sechsten Gliede schwärzlich. Flügelschuppen beim d' schwarz, beim 2 braun, letztes Segment schwarz, Afterspitzchen dunkel, an der Basis heller, Schamklappe des g' gelbbraun; die Hüften zur Hälfte schwarz, der zweite Schenkelring der Hinterbeine etwas grau gefärbt. Beim 2 sind die vorderen Schenkel sehwarz gerandet und an der Basis schwärzlich, die Hinter- schenkel ebenfalls grösstentheils schwärzlich, die Tarsen der vorderen Beine an der Spitze braun, die Hinlertarsen braun mit heller Basis des ersten Gliedes, 10 211 Spitze der Tibien von der Innenseite braun. Beim Z sind die Schenkel entschiedener schwarz, die Tarsen und Tibienspitzen der Hinterbeine ganz schwärzlich. An den Flügeln ist der weisse Fleck des Males klein. 2, Ich halte diese Art nur für Or. venustus, denn ich erzog sie mit venustus aus denselben Gallen. Die Fühler erscheinen dadurch kürzer, dass das letzte Glied nicht seine normale Länge erreicht hat. Br. Cr. brevicornis Ratz. Von Ratzeburg erhielt ich ein Thierchen bezeichnet N. brevicornis Rtzhe.; es sah am ähnlichsten meinem pullulus, war aber etwas grösser und zeichnet sich aus „dass die Geissel des Fühlers deutlich aus 6 Gliedern bestand“, also die ganze Antenne aus 8 Gliedern, die Glieder zierlich abgesetzt von einander, fein behaart, die drei ersten Geisselglieder ziemlich von gleicher Länge, die folgenden abnehmend. Schwarz, Mundtheile hellgelb; Oberlippe an der Spitze braun. Wangen bis unter die Augen, auch Ecken des Halskragens und Flügelschuppen hellgelb, auch in ganzer Ausdehnung die Basis der Legescheide. Beine gelb, Basis der Hüften schwärzlich, Basis aller Schenkel bräunlich, auch die Tarsen der hinteren Beine so. Flügel weiss, klar, Geäder fein, hellbräunlich. Mal mit weisser Basis. Leider war eine Antenne verstümmelt. 2. 10. Cr. fuseus Zdd. Corpore fusco, antennarum apice, squamulis, genubus et tibiis, in mare etiam ore totis pedibus et valvula genitali fuscescente-albidis. d' L. 4 mm., 2 4 mm. Ant. 2°/, mm. Die Farbe ist nicht schwarz, sondern kaffeebraun, welches an der Oberseite des Körpers, namentlich am Kopfe und Thorax dunkel, an der Unterseite, besonders beim Männchen, heller ist; beim Weibchen ist auch die untere Seite zumal die Brust, ziemlich dunkel gefärbt. Anders gefärbt sind nur sehr wenige Theile. Beim Weibehen ist auch das Untergesicht und der Mund braun, beim Männchen aber sind die ganze Oberlippe, die nebenliegenden Wangentheile und die übrigen Mundtheile bräunlich weiss. Die Antennen braun mit hellerer Unterseite und Spitze. Die Flügelschuppen sind bräunlich. Das letzte Abdomen- segment, die Afterspitzchen und die Basis der Legescheide beim 2 nicht aus- gezeichnet, sondern von der dunkelbraunen Farbe des übrigen Körpers; aber der vorstehende Theil der Legescheide schwarz. Beim Männchen ist die Scham- klappe lichtbraun, heller als der übrige Theil des Bauches. Die Beine sind beim Männchen ganz lichtbraun oder bräunlich weiss, und nur die Basis der Hüften, die äussersten Ränder der Schenkel dunkler gefärbt; beim Weibchen aber sind Hüften, Schenkelringe und der grösste Theil der Schenkel dunkelbraun wie die Brust. Tibienspitze und Tarsen der Hinterbeine n beiden Geschlechtern entschieden braun. 11 14% 212 Flügel klar mit braunem Geäder und Mal, ein weisser Flecken an der Basis des Males ist auch beim Weibchen nicht deutlich zu erkennen. Ein Pärchen in meiner Sammlung. Z. 11. Cr. pietus Zdd. Niger; ore, labro, clypeo, apice genarum, orbitis in — et externis flavis, antennis fulvis, basi nigris, valvula genitali flava, pedibus flawis, cowis posticis basi nigrıs. d' Le. 4 mm. Br. 8 mm. Ant. 2°/, mm. Ein einzelnes Männchen, welches zu keiner der vorhergehenden Arten passt. Schwarz. Am Kopfe sind das Kopfschildcehen, die Oberlippe, die Mundtheile und die unteren Wangentheile, sowie der vordere und hintere Augenrand blassgelb. Die Antennen sind rothbraun mit schwarzen Grundgliedern und schwärzlicher Basis der Geisel. G.3=4=5. Der Thorax (auch Halskragen und Flügelschuppen) ist schwarz. Am Abdomen ist die Schamklappe hellgelb. Die Mittellinie des Bauchs scheint dunkel zu sein. Die Beine sind hellgelb, nur die Basis der Hinterhüften schwarz und die vorderen Schenkel kaum merklich braun gerandet. Die Tibienspitzen und Tarsen der Hinterbeine sind bräunlich. Flügel klar mit braunem Rand, Male und Geäder; der weisse Flecken des Mals ist nicht zu erkennen. Königsberg. (Zeh.) Z. 12. Cr. robustus Zdd. Ater; squamulis, valeula genitali, pedibus luteis; coxis, femoribus basi nigris, alis pellucidis, cellula eubitali ad apicem versus latior quam basti. d' Lg. 4,9 mm. Ant. 2°/, mm. Vor allen übrigen Arten dadurch ausgezeichnet, dass der Mund wie der übrige Kopf ganz schwarz ist, während die Schenkelringe an den Beinen hell sind. Antennen ziemlich kurz, etwas länger als Abdomen, ziemlich kräftig, etwas seitlich zusammengedrückt, auf der Unterseite graubraun. Das 4te Glied etwas länger als das öte, dies etwas länger als das 3te. Auch ist die Art ausgezeichnet durch den breiten Hinterleib, der von der Basis her nach der Spitze sich wenig verschmälert und hier breit abgerundet, ziemlich niedergedrückt ist. Das Ste Segment scheint breit abgerundet ohne mittlere Fortsetzung, die Schamklappe braungelb, auch schimmert die braune Farbe am Rande des Bauchs noch hie und da etwas durch. Die Flügelschuppen sind weisslich. An den Beinen sind die Hüften schwarz, die Schenkelringe zwar nicht ganz rein gelb, sondern die vorderen etwas schwärzlich; die Schenkel an der Basis schwarz, namentlich die vorderen bis über die Mitte hin, der ührige Theil der Beine schmutzig gelb oder namentlich die Tibien schmutzig weiss, Tarsen an der Spitze braun 12 213 Flügel klar, Randader und Mal graugelb, das übrige Geäder braun, die zweite lange Cubitalzelle ist gegen die Spitze hin, wo sie den zweiten nerv. rec. aufnimmt, erweitert breiter, als an der Basis; übrigens alle Adern stark und deut- lich ausgebildet. Ein f' von Bautzen (v. Kiesenwetter). z. 13. Cr. angustus Hrt. Niger, genubus, tibiis tarsisque pallidıs. 2 Le. 5,5 mm. Br. 11,2 mm. Ant. 2°/, mm. Körperform und Grösse ganz die des afer, unterscheidet sich von jenem durch die hellbräunlichen Flügelschuppen und die ebenso gefärbten Afterspitzen, auch wohl durch die zumal auf der Unterseite lebhafter und heller gefärbten Antennen. Schwarz, Stirn wenig erhaben. Oberlippe auch schwarz und zweizähnig, An- hang und die übrigen Mundtheile hellbraun. Antennen kürzer als der Hinter- leib mit schwarzen Grundgliedern und hellbrauner Geissel, die nur auf der Oberseite etwas schwärzlich it. GL3 = 4 > 5. Am Thorax sind die Flügelschuppen, am Abdomen die Afterspitz- chen hellbraun. Beine schwarz, an Hüften, Schenkelringen und Basis-Theil der Schenkel, die Spitze der Schenkelringe mitunter weniger dunkel und ins Bräunliche ziehend.. Die Spitze der Schenkel und Tibien und Tarsen hell röthlieh-braun, die letzteren an den Hinterbeinen auf der Innenseite schwärzlich. Flügelgeäder braun, Mal mit weisser Basis. Ein Exemplar meiner Sammiung. 5 kenne ich nicht, sie sollen eine rostrothe Schamklappe haben, was auch ein Unterscheidungsmerkmal gegen ater wäre. Cr. angustus Hrtg. (199) p. 222, n. 6. Cam. F. cf. Se. p. 45. Voll. St. 16, pl. 12, n. 1—4. T. (N.) angusta Rtzbg. (244) 127. Königsberg, Danzig (v. Siebold), Mödling bei Wien, England, Holland, Ungarn. 2. Genus Diphadnus Hrtg. Vorderflügel mit 2 Cubitalzellen und gestielter lanzettförmiger Zelle. 1. D. fuseieornis Hrteg. Niger; ore, squamulis et pedibus pallidis, basi coxarum et jemorum brunnea, antennis rufescentibus, 1 2 Grundfarbe aller Tibien und Tarsen weiss. Hrtg. (199) pag. 225, n. 5. 2. D. laevigatus Zdd. Niger; mandibulis, labro, elypeo, epistomate, genis, orbitis facialibus et squamulis flavis, antennis rufis, basi nigris, pedibus pallidis, coxwis et basi femorum nigris, 13 214 S Lg. 3%/, mm. Br. 7?/, mm. Ant. 3 mm. Schwarz, ganz der Habitus der Oryptocampus-Arten. Öberlippe, Anbang, Mandibeln, Clypeus, die vorderen Augenränder weiss- gelb, wie bei den übrigen Uryptocampus-Arten, Basis der Oberlippe bräunlich. Antennen schlank, zierlich rund. nicht ganz so lang als der Rumpf, Grund- glied schwarz, Geissel rostbraun, auf den drei ersten Gliedern oben schwärzlich, diese ungefähr gleich lang. Flügelschuppen gelb. Schamklappe dunkelbraun, fast schwarz. Beine: Hüften schwarz, mit nur helleren Rändern, Schenkelringe gelblich und schwarz, nämlich von der vordern Seite gelblich mit dunkleren schwärzlichen Rändern, von der hinteren Fläche selbst schwärzlich. Schenkel überall bis über die Hälfte schwarz, sonst bräunlich gelb. Tibien namentlich der Hinterbeine weissgelb. Tarsen der vorderen Beine an der Spitze braun, am Hinterbeine mit Tibienspitze ganz schwärzlich. Flügel klar mit braunem Geäder, der weisse Fleck klein, aber erkennbar. Zwei Cubitalzellen, indem der Scheidenerv vorn zwischen der ersten und zweiten Cubitalzelle fehlt, das T’hier steht also zu Uryptocampus wie Pristophora zu Nematus. Ein /' von Brischke. 2. Taschenberg (333) sagt, er habe einen Diphadnus gefangeu, der bei Hartig nicht vorkomme, und giebt, ohne Namen zu geben, folgende Diagnose: 2: Bräunlich roth, Flügelschuppen und Brustfleck schwarz, Hinterleib, Rückenkörnchen, Randader gelbroth. Beine braun mit helleren Knieen, Tibien- spitzen und Schenkelringen. — Fühler so lang wie Kopf und Thorax zusammen, mit sehr deutlich abgesetzten Gliedern; Flügel mit gelblichem Schein, braunen Adern; zwei Cubitalzellen, aber Andeutung der vorderen. Le. 3, Br. 6'/, lin. Halle. Z. Genus Leptopus Hrtg. 1. L. luridiventris Fall. (Taf. I. (4) der ersten Abthl. Fig. 1). Niger; collaris marginibus squamutisque luteis vel fuscis, omnibus segmentis ventralibus in femina, ultimo in mare ferrugineis (labro ad apicem attenuato, emarginato, appendieulo vi prominente), antennis in femina abdomen subae- quantibus, in mare eo longioribus; pedibus croceis, cowis basi, posticorum pedum tibiis tarsorumque articulis apice nigris; alis pellueidis, venis carpoque fuscis, radio basi pallido, cellulis 1 et 2 separatis, tertia longa, area lanceolata medio contracta. L. 2 6,5 mm., d' 6 mm. Br., 2 15,3 mm., d' 12;6 mm., Ant. 2 4 mm, d' 4,5 mm. Larva onisciformis, depressa, capite anguloso, prothorace breii, molli, retracto, ceterorum segmentorum seutis dorsalibus dilatatis, viridis nigropunetata, in Alni Joliorum pagina inferiori reperitur. 14 215 Der Körper ist ziemlich eylindrisch, Stirn wenig erhaben und runzlig, Kopf und Brustrücken sehr fein punktirt, besonders letzterer mit anliegenden grauen oder gelblichen Härchen bedeckt. Die Farbe ist schwarz, auch die dünnen Antenen, die beim 2 nicht länger als der Hinterleib sind, sind schwarz, nur das zweite Glied hat zuweilen einen gelben Rand. Die Oberlippe ist ziemlich lang, nach der Spitze verschmälert und scharf ausgerandet. Der wenig vor- tretende Anhang ist gelblich oder bräunlich, die Taster sind gelb. Am Rumpfe sind die Ränder des Halskragens, die Flügelschuppen, eine unbegrenzte Stelle an den Brustseiten und die Bauchsegmente bis zur Wurzel der Scheide bräunlich gelb, ebenso das letzte Segment, die Afterspitzchen bräunlich. Die Beine sind rothgelb, die Schenkelringe und die Wurzel der Schienen heller, an den Hinter- beinen sind die äusserste Spitze der Schienen und die Tarsenglieder grössten- theils schwärzlich. Die Flügel sind klar (bei einem Exemplar etwas gelblich), das Geäder braun, die Randader an der Wurzel heller. Die Männchen sind den Weibchen ganz ähnlich. Die Antennen sind etwas länger und stärker, etwas von der Seite zusammengedrückt, schwarz, oder am untern Rande bräunlich. Am Leibe ist nur das letzte Bauchsegment gelblich. An den Ecken des Hals- schildes verschwindet das Gelb mitunter ganz und zuweilen sind auch die Flügel- schuppen schwarz. Die asselförmigen Larven findet man vom August bis in den October auf der Erle (Alnus glutinosa und incana), in deren Blätter sie von der Unterseite her Löcher fressen. Sie sind 20füssig, etwa 11 mm. lang und 4 mm. breit, platt, in der Mitte am breitesten, an den Seiten jedes Segmentes ausgebuchtet, fast durchscheinend und mit feinen, kurzen, weissen Härchen gefranst, das After- segment ist halbkreisförmig. Grundfarbe schön grün. Der schmale Larvenkörper scheint durch und wird nach der letzten Häutung bläulichgrün. Jedes Segment trägt seitlich zwei schwarze Flecke, von denen der innere der grössere ist und einen schräg nach hinten gehenden Strich bildet. Das erste Segment ist ohne diese Flecken, das zweite, vorletzte und letzte Segment haben nur zwei Flecken und zwar die äusseren kleineren. Der kleine eckige, in der Ruhe zurückgezogene Kopf ist gelbbräunlich mit schwarzen Augenfeldern und dunkelm Munde. Die Larven sitzen fast immer auf der Unterseite der Blätter zwischen zwei Seitenrippen ausgestreckt, sind langsam und krümmen sich bei Berührung wie die Asseln einwärts. Sie spinnen in der Erde ein länglichrundes, schwarz- braunes, einfaches Cocon, aus dem im nächsten Frühlinge die Wespe erscheint. Ich beobachtete nur eine Generation. Br. Die Mundtheile der Larve weichen nach Zaddach von denen des Nematus Abietinus, welche Hartig auf Taf. IV., Fig. 16, abbildet, ab. Das Kopfschildchen (epistoma) breit und oben fast halbkreisförmig, unten abgestutzt und ausgeschweift. Die Oberlippe (unteres Kopfschildehen nach Anderen) trapezoidisch. Der An- hang (Oberlippe anderer Autoren) halb so lang als breit, ausgerandet. Oberkiefer kurz und nicht sehr stark, an der inneren Fläche ausgehöhlt mit 4zähnigem Rare, die Zähne breit und stumpf, besonders der innere Eckzahn. Die drei 15 216 Theile des Unterkiefers sitzen auf einem gemeinsamen Grundgliede; der Mittel- lappen, wie auch bei anderen Arten weich, häutig und gekrümmt, wird auf der hinteren oder äusseren Fläche durch eine Hornleiste gestützt, das mehr hornige Kaustück ist fast viereckig und trägt an dem nach innen und unten gerichteten Rande eine Reihe stielrunder Zähne, etwa zehn, doch so gestellt, dass in der Mitte eine kleine Lücke bleibt. Die Zähne sind eigentlich etwas über dem Rande der Innenfläche eingefügt. Der Taster hat ein sehr starkes Basalglied (palpiger einiger Autoren) und ist vier- oder fünfgliedrig, je nach dem man dieses Grund- elied mitzählt oder nicht. — An der Unterlippe ist das mittlere Stück, oder die eigentliche Lippe dünn und erscheint wegen zweier Längsfalten an dem unteren Rande dreilappig, eine schwache bogenförmige Hornleiste stützt auf der Innen- fläche diese Falten, die Lippentaster sind dreigliederig mit breitem Grundgliede. D4.G.(31,,394:267,0.21,. Da, 388, Pr Bouche (255) p. 289. Rcaumur, N. alnivorus Br. (320) p. 12. Taf. IU., Fig. 1. N. hypog. Pz. (212) 164. 23. N. (Leptopus) hypog. Hrtg. (192) p. 184, n. 1. Camponiscus luridiventris Cam. F.0j.,38chp- 128: Lept. rufipes Frst. (312). T. luridiventris Fall. (101) 115. T, alnicola B. 8. (96) p. 867. L. hypog. Kltb. (324) 194 und N. alnivorus Kltb. (347) 173 (837) 618. Dhlb. (180) p. 9. 2.94. Hemichroa luridiventris Cam. (527 UI) Verbreitung: Danzig, Berlin, Bautzen, Halle, Wien, Sonderburg, Schweden, Frankreich, Holland, Schlesien, Sächs. Schweiz, Schottland. 3, L. Curinthieus Zdd. Niger, nitens, squamulis pallidis, abdominis ultimo segmento medio, vaginae- que basi luteis, pedibus pallidis, cowis et femoribus basi nigris; alis pellueidis carpo radioque pallido, ceteris venis fuscıs. @ Lg. 6°/, mm. Ant. 4'/, mm. Glänzend schwarz. Scheitel und Stirn etwas erhaben. Oberlippe kurz und rund ausgerandet, Anhang auch schwarzbraun, Taster blass, oder hellbräunlich. Mandibeln an der Basis aussen gelblich, an der Spitze braun. Antennen länger als Abdomen, schlank und dünn, die einzelnen Glieder scharf abgesetzt, an der Basis etwas eingezogen. Das vierte Glied etwas, aber wenig länger als das dritte, und etwa gleich dem fünften. Flügelschuppen hellbräunlich, Rücken- körnchen blass. Am Abdomen ist nur der mittlere Eindruck des letzten Segments gelb und am Bauche die Basis der Legescheide ebenso, an der Spitze ist sie bräunlich. Die Beine sind blassbräunlich, Hüften und Schenkelbasis schwarz. 16 217 Flügel klar (etwas gelblich), Randader und Mal blass, letzteres an der Basis fast weiss, hinten und an der Spitze mit dunkelbraunem Rande umgeben, auch das übrige Geäder dunkelbraun; die dritte Cub.-Zelle verlängert, wenn auch nieht so lang gestreckt wie bei luridiventris. Die lanzettförmige Zelle in der Mitte zusammengezogen, die zusammengezogene Stelle länger als bei luridiventris und an der Basis geht die zweite Ader mit einem steilen Winkel aus der seraden Stielader hervor. 1 Ex. Kärmthen. (v. Kiesenwetter.) 2. “ 3. L. Auritae Zdd. Leptopo luridiventri simillima, antennis brunneis, facie inferiore flavescente ultimo segmento abdominis nigro. Lg. 5'/, mm. Br. 12 mm. Ant. 3°/, mm. Larca 7 mm. longa, teres, viridis, 4 strüs longitudinalibus canescentibus, punctis subtilissimis obscurioribus sparsis, lateribus abdominis segmentis limbo mem- branaceo albido ambitis, pedibus spuris ultimi paris connatis, in Salice aurito habitat, Kopf ist überall schwarz, Stirn und Scheitel erhaben. Oberlippe lang, ver- schmälert gegen die Spitze, rund ausgeschnitten, zweispitzig, Anhang sehr wenig vortretend, braun oder gelb, was nicht deutlich ist. Antennen schwach, so lang oder kaum länger als das Abdomen, braun. Gied3=4—=5. Thorax schwarz, nur der breite Halskragenrand und die Flügelschuppen sraugelb. Ein Flecken jederseits auf den Seiten der Brust roth- oder braun- gelb. Abdomen schwarz, auch das letzte Segment, nur der mittlere Theil des Bauchs, die eigentlichen Bauchsegmentstücke gelb. Legeschside schwarz, After- spitzen gelb. Beine ganz dunkelgelb (erocei), nur die Basis der Hinterhüften schwarz, die Tibienspitze und Tarsen der Hinterbeine schwärzlich. Flügel klar (dem blossen Auge etwas getrübt erscheinend), Randader licht- braun, Mal viel dunkler braun, das übrige Geäder braun. Erste und zweite Cubitalzelle getrennt. 1 2 erzogen. Das Thier hat viel Aehnlichkeit mit miniatus, unterscheidet sich aber durch die schwarzen Ränder der Bauchseite, die bei jener Art ganz gelb ist, die ganz schwarze Oberlippe, die andere Farbe des Halskragens und die bıaunen Antennen, die bei dem vorliegenden Exemplar gerade an der Basis ziemlich hell sind. Die Raupe, aus der die Wespe erzogen wurde, hat wenig Bezeichnendes und ist anderen sehr ähnlich. Sie ist 20füssig, schön grün gefärbt, Kopf hell- grün, die Augen schwarz, die Mundtheile braun. Ueber den Füssen läuft jederseits ein dunkel graugrüner Streifen bin, der der Seitenfalte folgend ziekzack- förmig erscheint; über diesem liegt jederseits, an der Grenze etwa zwischen Rücken und Seite, ein schmälerer Streifen von derselben Farbe. Der erstere Streifen und die Seite sind mit feinen dunklen Punkten bestreut, die aber erst 17 218 unter der Loupe sichtbar werden. Die Segmente des Hinterleibs sind durch feine weisse Linien getrennt, die von einer durchscebeinenden dünnen Hautfalte herrühren. Die Afterfüsse sind nicht von einander getrennt. Länge 7 Linien: Ich fand einige Raupen im Juni auf Salıw aurita, am 27. desselben Monats gingen sie in die Erde und am 20. Mai des folgenden Jahres erschien die Wespe. zZ L. apicalis m. 2: Niger; palpis, lobis pronoti, tegulis, radio et radice albidis, pedibus pallidis, basi coxarum et femorum nigra, apice tibiarum PODSPERÄRE tarsisque brunneis, segmento ultimo testaceo. L. 6 mm. Ant. 3 mm. &: Niger, palpis brunneis, radio, geniculis et tibüs pallidis, tarsis fuscis, segmento ultimo ventrali testaceo, L. 5 mm. Ant. 4 mm. Glänzend, die Stirn seitlich vertieft, der Clypeus vorn bogig ausgerandet, beim & weniger, die Fühler des Z' susammengedrückt, kurz und fein behaart, die Glieder 3 bis 5 fast gleich lang. Schwarz; beim 2 sind die Palpen weisslich, beim g' braun, die Mandibeln rothbraun, das 2 hat die Seitenlappen des Vorderrückens, die Flügelschüppchen, die Wurzel und die Randader weisslich, das Stigma ist hellbraun, beim J* ist die Randader braun, das Stigma dunkler, die Beine sind auch weisslich, beim 2 die Basis der Hüften und Schenkel schwarzbraun, ebenso die äussersten Spitzen der Hintertibien und die Tarsen; das d' hat schwarze Beine, nur die Kniee, Tibien und Tarsen heil braungelb, letztere mit dunkleren Gliederspitzen. Das letzte Bauchsegment ist bei beiden Geschlechtern gelbroth, beim 2 haben die vorletzten Bauchsegmente an den Seiten und das letzte Rückensegment die- selbe Farbe. Von Herrn Realschullehrer Wüstnei bei Sonderburg gefangen. d. L. ovatus Zdd. (Taf. I der zweiten Abthl. Fig. 1, g.) Ater, nitens, antennis in fem. nigris in mar. fuscis, squamulis, processibus analıbus et vagina in fem., valvula genitali in mare, pedibus luteis, cowis ommibus et femoribus basi nigris, alis pellucidis, radio carpoque lurido, ceteris venisfuscis. Lg. 2 5), mm. Z 4,9 mm. Ant. 2 3°/, mm. d' 5 mm. Die Art bildet eine eigene Abtheilung, die sich zu Uryptocampus so verhält, wie Leptopus zu Nematus, aber in der Körperform von Uryptocampus abweicht. Es sind 3 Cubitalzellen, von denen die mittlere sehr lang ist und beide rück- laufende Nerven aufnimmt, und eine in der Mitte zusammengezogene lancett- förmige Zelle. 18 219 Glänzend schwarz. Stirn und Scheitel wenig erhaben. Oberlippe bogig ausgerandet, Oberkiefer aussen und an der Spitze braun, Taster weisslich. Antennen etwas aber wenig länger als Abdomen, schlank, die Glieder ziemlich scharf von einander abgesetzt, das vierte Glied etwas länger als das fünfte und dritte. Am Rumpfe ist der Halskragen ziemlich breit bräunlich-gelb gerandet, die Flügelschuppen von derselben hellen Farbe, ebenso der Rand des letzten Segmentes und die Afterspitzchen. Auch das letzte Bauchsegment und die Basis der Legescheide ist bräunlich, an der Spitze schwarz. Die Beine sind bräunlich gelb, die Hüften indessen und die Basis der Schenkel, zumal an ihrem untern Rande schwarz. Die Tibien heller als die Schenkel, und an den beiden hinteren Beinen fast weisslich, die Tarsen der Hinterbeine an der Spitze schwärzlich. An den Flügeln ist die Randader und das Mal blass bräunlich, letzteres hinten mit dunklerem Rande, das übrige Geäder braun, die Flügel durchaus klar und weiss. Die zweite Cubitalzelle hat einen langgezogenen braunen Fleck. Der Körper hat durchaus nicht die schmale Körperform der Cryptoe.- Arten, sondern ist im Verhältniss zu seiner Länge ziemlich breit und gedrungen, der Hinterleib namentlich breit, gerundet und stumpf; die Legescheide nur wenig vorstehend. Ein 2 Bautzen (Hr. v. Kiesewetter). Das / ist etwas kleiner. An den Antennen sind nur die beiden Grund- glieder schwarz, die Geisseln zuweilen braun und zwar auf der Unterseite des dritten Gliedes ziemlich hell, zugleich viel dieker als beim 2, die einzelnen Glieder weniger abgesetzt, und überall fein behaart. Der Halskragen ist ganz schwarz, nur die Flügelschuppen bräunlich-weiss. Das Abdomen ist niedergedrückt, breit, nach hinten wenig verschmälert, das letzte Segment abgerundet ohne besondere Fortsetzung in der Mitte; an den letzten Segmenten des Rückens geht die schwarze Farbe ins Braune über, am Bauche sind die Seitenränder und die Geschlechtsklappen gelblich, bei einem 5 sind die Segmente fast ganz braun. Die Beine dunkler als beim $, die Hüften schwarz, die Schenkel sämmtlich wenigstens auf der Unterseite grösstentheils schwarz, auch die Schenkelringe der vorderen Beine zum Theil schwärzlich. Die äusserste Spitze der Hinter- tibien und die Hintertarsen braun, die Basis der letzteren hell. Es zeigt sich also manche Abweichung zwischen beiden Geschlechtern, doch zweifele ich nicht, dass beide zusammengehören, obschon sie nicht zusammen gefangen sind. d‘' von Dr. Reinhard (Bautzen). 2. Dass diese Thiere zusammengehören, geht daraus hervor, dass Herr Real- schullehrer Wüstnei in Sonderburg beide Geschlechter in jedem Jahre fängt. Ich habe die Männchen erzogen und zwar aus Larven, die ich am 22. August 1878 bei Zoppot auf Abies Larix fand. Sie sind 10—11 mm. lang, 20füssig, der Kopf ist breiter als hoch, auch der übrige Körper, der sich nach 19 220 hinten allmählich verschmälert, erscheint breiter als hoch und ist nicht walzig, sondern würde im Querschnitte mehr viereckig erscheinen. Die Grundfarbe ist schön grün, der Hinterrand der Segmente ist weisshäutig. Das Rückengefäss scheint dunkler durch, an jeder Seite des Körpers läuft eine dunklere Längs- linie, über den Brustfüssen steht ein dunkelgrüner Längswisch. Der Kopf ist grün mit gelbbräunlichem Scheitel, braunem Munde und schwarzen Augenfeldern, später wird der Kopf ganz braungelb. Die Larven sitzen ausgestreckt an der Nadel. Das länglich runde, braune, dünnwandige Cocon wird in der Erde ange- fertigt. Die Wespen erschienen am 6. März 1379. Br. 6. L. larieiphagus Zdd. (Siehe Nematus larieiphagus. Erste Abtheilung!). Br. Genus Cladius. Die Gattung Cladius bildet die vorletzte Gruppe der Nematiden, die durch ihr Flügelgeäder schon an die Tentlrediniden erinnert. Sie umfasst diejenigen Blattwespen, die eine Radialzelle uud drei Cubitalzellen im Flügel haben, von denen die erste und zweite die rücklaufenden Nerven aufnimmt. Die erste Cubitalzelle ist durch Verschmelzung der ersten und zweiten entstanden, und zuweilen ist die Trennung dieser durch einen feinen und durchsichtigen Nerven angedeutet, die Form der lanzettförmigen Zelle ist immer die in der Mitte zu- sammengezogene, und im Hinterflügel sind immer zwei Mittelzellen vorhanden, so dass eine grosse Uebereinstimmung in dem Geäder aller hieher gehörigen Arten herrscht. Ebenso herrscht eine grosse Uebereinstimmung und Einförmig- keit in dem äusseren Ausschen, nur zwei Arten zeichnen sich durch hellere Farben aus, während alle übıigen am Rumpfe einfarbig schwarz sind. Ausgezeichnet ist die Zierlichkeit ihrer Antennen. — In beiden Geschlechtern sind die Glieder der Fühler mehr als gewöhnlich von einander abgesetzt, in- dem die äusserste Spitze jedes Gliedes sich etwas erweitert und auch wohl in einem kurzen Fortsatz vortritt, bei den Männchen treten die Fühler iu drei verschiedenen Formen auf. Entweder sind die Fühler nur von den Seiten stark zusammengedrückt, die Glieder an der Spitze nur etwas erweitert, er- scheinen bald mehr bald weniger von einander abgesetzt, sind an der Innen- fläche mehr oder weniger dicht behaart, tragen aber weder am oberen noch am unteren Rande Fortsätze; oder die Fühler sind nicht zusammengedrückt, sondern rund, die einzelnen Glieder sind an der Spitze stark erweitert, so dass die Fühler knotig erscheinen, sind auf der Innenfläche sehr dicht behaart und das dritte Glied, welches so eingefügt ist, dass es sowohl mit dem vorhergehenden als mit dem folgenden einen stumpfen Winkel bildet, trägt an der Wurzel einen an der unteren Seite vorspringenden kurzen Fortsatz; oder die Fühler sind etwas zusammengedrückt, an der Innenfläche behaart wie im vorhergehenden Falle, mit einem nach unten vorspringenden Fortsatze an der Wurzel des dritten Gliedes versehen, aber es finden sich auch zugleich nach oben gerichtete längere Fortsätze an der Spitze am dritten, vierten, fünften und sechsten Gliede, 20 221 die an Länge nach der Spitze hın abnehmen Scheitel und Stirn sind wenig er- haben, da aber die Fühler einander nahe und vertieft stehen, erhebt sich zwischen ihnen die Stirn und fällt in einem Kiele bis zum Rande des Clypeus ab. Auf der vorragendsten Stelle findet sich ein eingedrückter Punkt. Kleine Veränderungen in dieser Bildung sind weder beständig genug, noch sind sie durch Worte genugsam zu bezeichnen, als dass sie sich als Artunterschiede benutzen liessen. Der Clypeus ist bei allen schwarzen Arten sanft bogig aus- gerandet, bei den beiden grössern und bunter gefärbten Arten tiefwinklich ausgeschnitten. Die Körperform ist die schlanke der Nematiden, namentlich sind die Männchen schmal und langgestreckt, ihre Schamklappen lang und zugespitzt. Mit Unrecht hat Lepelletier diejenigen, bei denen der erste Cubitalscheide- nerv angedeutet ist, in eine besondere Gattung Priophorus zusammengestellt. Die Andeutung eines solchen Nerven ist wohl nicht constant und jedenfalls kein trennendes Merkmal. Abtheilungen, die Hartig nach den Antennen gebildet, können beibehalten werden, aber besondere Untergattungen wird man daraus auch nicht bilden können, weil die Weibchen einander so ähnlich, dass sie kaum zu unterscheiden möglich. Die Zahl der Arten ist nicht gross, aber bei der grossen Einförmig- keit ist die Unterscheidung doch schwierig; es kann daher folgende Tabelle, in der auf die Fühlerbildung nur untergeordnet Rücksicht zu nehmen ist, bei der Bestimmung benutzt werden. J. Mit tief und winklig ausgeschnittenem Clypeus, (Flügel gelb, Flügelmal gefleckt). a. Körper gelb und schwarz . . . . .. . viminalıs. b. Körper erzfarbig, schwarz . - -. . „2... _aeneus. II. Mit sanft ausgerandetem Clypeus (Körper schwarz, Flügelmal und Geäder braun). A. Knie und Schienen rothgelb. Flügel mehr oder weniger getrübt . . . . ulmi (uneinatus), B. Schienen braun. lücel, ran ni. el ae ereradiatae.. C. Schienen röthlich-weiss oder gelblich-weiss. a. mit schwarzen Schenkelringen. d' mit gekämmten, 2 mit schwach zu- sammengedrückten Fühlern . . . . . diformis. b. mit schwarzen, gelb gerandeten Schenkel- ringen. d' mit zusammengedrückten einfachen, 2 mit»runden’'Fühlern + ... 1% sm rtener: c. mit weissen Schenkelringen, 2 mit ein- fachen Fühlen » . 2 2 2.2.2020. Padi (pallipes.) 21 D. Schienen weiss. i 1. Flügel weiss, Schenkelringe weiss. a. 2 Fühler länger als der Hinterleib padi. b. 2 Fühler so lang als der Hinterleib, ‘' mit einfachen Fühlern . . . Brullei, c. 2? Z' mit gebrochenen Fühlern Ba Fortsatz am dritten Gliede . . . Drewsent. 2. Flügel braun getrübt. mit schwarzen Schenkelringen Z 2. d‘ mit einfachen Fühlern, 2 mit breitem letzten Segment des Hirfterleibps ANOMUIERDIIEIORBIENE ZRH TS b. mit weissen Schenkelringen. d' mit weissen Schenkeln und Fühlern, die einen Fortsatz am dritten Gliede Ra TI EN TInL IP Pidiscrepine 2 mit schwarzen Sehenkeln TIER BUS Die Larven sind 20füssig und mehr oder weniger behaart. Cocon dünn- wandig, unregelmässig. 2. 1. Cl. padi Lin. (Taf. I., Fig. 4.) Cl. ater, nitidus, pedibus pallidis, femoribus interdum plus minus nigrican. ribus, tarsis postieis cum fibiarum apice fuseis, alis albis pellueidis. M. pedibus e luteo pallescentibus, antennis compressis, nodosis, dense pilosis, Fuseis. Long. corp. 6,2 mm. ant. 4,6 mm. F. pedibus albis, antennis teretibus abdomen longitudine superantibus. Long. corp. 7 mm. ant. 4,55. Die Art ist sehr bekannt und in den typischen Stücken, in denen die Schenkel hell gefärbt sind, auch leicht zu unterscheiden, schwierig ist es in dessen auch hier, die Grenze zwischen den Varietäten und den nahestehenden Arten zu ziehen. Denn es giebt in der That eine Abänderung, bei der alle Schenkel mit Ausnahme der vorderen Fläche der Vorderschenkel schwarz sind. In vielen Fällen, in denen man eine solche Abänderung bisher angenommen hat, mag eine Verwechselung mit einer der folgenden Arten stattgefunden haben; es liegen mir aber einige Stücke nicht nur des weiblichen, sondern auch des männlichen Geschlechtes vor, die ich mit diesen Arten nicht vereinigen und bei denen ich keinen andern Unterschied von Cl. padi erkennen kann. Man wird sie umsomehr dieser Art zurechnen müssen, als eine leichte schwärzliche Färbung an den Schenkeln bei vielen Stücken sich bemerklich macht. Die Männchen sind in diesem Falle von (€. diformis durch die Form ihrer Fühler leicht zu unterscheiden; die Weibchen könnten mit der Abänderung des (!, 22 223 diformis, die helle Flügel haben, verwechselt werden; hier ist zu bemerken, dass einmal die runde Form der Fühler, die bei d&formis auch im weiblichen Geschlechte etwas zusammengedrückt sind, dann die weisse Farbe der Schienen, die bei diformis mehr geblich sind, sie kennzeichnen. Die Unterschiede gegen die beiden anderen Arten werden “ diesen besprochen werden. Z. Die 20füssige bis 14 mm. lange Larve findet man oft sehr häufig auf Kirschbäumen, Himbeeren, Crataegus und Sorbus aucuparia, sogar auf Birken bis in den October hinein und zwar auf der Unterseite der Blätter, welche sie oft ganz durchlöchert und dadurch schädlich wird. Sie ist nicht rund, sondern am Rücken flach, mit feinen, kurzen, schwarzen Härchen besetzt. Die Grund- farbe ist hell grünlich grau, bei einigen besonders bei jungen Larven ins Rost rothe ziehend. Der Rücken ist breit olivengrün und seitlich scharf begrenzt erscheint aber auch mit rothem Anfluge und gelblich durchschimmerndem Rücken- gefässe; zwischen dem 11. und 12. Segmente ist eine Lücke, in welcher die helle Grundfarbe hervortritt. Durch die Loupe sieht man auf jedem Segmente drei Querreihen weisslicher, dunkel gerandeter Fleckchen. Der Kopf ist hellbraun, glänzend, kurz behaart mit schwarzbraunem Scheitelflecke und schwarzen Augen- feldern, die Brustfüsse haben bräunliche Krallen. Bei jüngeren Larven ist der Kopf fast ganz schwarz, vor dem Einspinnen ist die Larve perlgrau mit dunklerem Rücken. Sie sitzt ausgestreckt, rollt sich bei Berührung ein und fällt auf die Erde. — Das Cocon ist sehr dünnwandig, bräunlich, unregelmässig, gewöhnlich zwischen Blättern. — Am 15. Juni sägte eine weibliche Wespe Taschen in die Unterseite der Mittelrippe eines Kirschblattes, aus denen schon am 19. Juni die jungen Lärvchen hervorkamen. Es giebt wenigstens zwei Generationen. Br. T. padi L. F. suec. n. 1544. Ed. I. n. 944. Cam. F. of Sc. p. 29. Cl. albipes Hrtg. 178, n. 5. Fall. Br. (193) p. 10, Taf. II., fig. 2. Westw. (140) U. 105. Voll., St. 8 pl. 5. Cl. pallipes Lep. (45) n. 169. F. Fr. p. 78. Cl. pilicornis Curt. — immunis Steph. nach Cam. Var. T. aethiops Fbr. (12) 39. Cl. morio Lep. (45) n. 168 (46) p. 78. Verbreitung: Hildesheim, Eutin, England, Schottland, Holland, Paris, Preussen, Russland, Schweiz, Curland, Halle, Regensburg, Elberfeld, Schlesien, Herrstein, Aachen, Wien. 2. Cl. Brullei Thom. Cl. ater, nitidus, trochanteribus, genibus tibis et pedum anteriorum tarsis albis, alis albis pellueidis. M. antennis compressis sed satis debilibus, et vis nodosis et pilosis. Corp. long. 5 mm. Ant. 4 mm. F. antennis teretibus abdomine vie longioribus. Corp. long. 6,1 mm. Ant. 3,35 mm. 23 224 Die Art ist allerdings der Varietät von padi mit schwarzen Schenkeln sehr nahestehend; aber das Männchen unterscheidet sich wohl bestimmt durch die Form der Fühler, die viel schwächer sind, weniger hoch, kaum am Ende der einzelnen Glieder erweitert, die Glieder nicht deutlich von einander abgesetzt und nur schwach behaart. Darin liegt zugleich ein Unterschied von fener, dem das Männchen an Grösse gleichkommt. Von diesem unterscheidet sich die Art auch in beiden Geschlechtern durch die hellgefärbten Schenkelringe. Die Weibchen, die ich zu dieser Art rechne, sind nicht alle kleiner als das Weibchen von (!. padi, und ein sicheres Merkmal von der Abänderung dieser Art mit schwarzen Schenkeln weiss ich auch nicht anzugeben, doch scheinen mir die Antennen schwächer und namentlich kürzer zu sein, und danach habe ich die Thiere zusammengestellt. Die Flügelschuppen sind schwarz.‘ Diesen Unterschied giebt auch Thomson an, aber sicher begründet wird die Art und namentlich die Zu- zammengehörigkeit beider Geschlechter erst werden, wenn es gelingt, sie zu erziehen. 2. Thms. p. 75. Cam. F. cf. Sc. p. 29. Schlesien, Schottland. 3. Cl. tener Zdd. Ol. ater. nitidus, genibus, tibiis tarsisque basi lutescentibus, alıs albis pellu- cidıs, antennis ut in Ul,. padıi. M. long. corp. 5,2 mm. Ant. 4 mm. F. long. corp. 5,6 mm. Ant. 4 mm. Diese Art wurde von mir 1859 nur nach weiblichen Thieren aufgestellt, jetzt habe ich auch das Männchen kennen gelernt. Der Hauptunterschied von Cl. padi liegt allerdings in der geringeren Grösse, dann in der abweichenden Farbe der Beine. Diese sind nämlich hier bis gegen die Kniee hin schwarz, an Hüften und Schenkelringen bleibt nur ein hellerer Rand bemerklich, während bei padi die Schenkelringe selbst an den dunkelsten Varietäten hell bleiben; ferner ist die Farbe der Schienen nicht rein weiss, sondern schmutzig gelblich, ähnlich wie bei diformis, auch im weiblichen Geschlechte. Die Tarsen sind in den Hinterbeinen bei den Männchen fast ganz, bei den Weibchen zum Theil, an den vorderen Beinen nur an den Spitzen bräunlich. Die Fühler sind in beiden Geschlechtern wie bei Cl. padi gebildet, nur in allen Verhältnissen schwächer, o also tritt auch die Behaarung weniger in die Augen. Bei den Weibchen ist das letzte Segment des Hinterleibes mehr zusammengedrückt. Die Flügel- schuppen sind bei den vorliegenden Stücken schwarz und nur am Rande bräunlich. Z. 4. Cl. tristis Zdd. Cl. ater, nitidus genibus tibüs tarsisque pallidis, alis ınfumatis basi et apice clarioribus. Mas antennis compressis, subnodosis, pilosis. Long. corp. 5,5 mm. al. exp. 12 mm. Ant. 4,5 mm, 24 225 Femina antennis subteretibus, abdominis ultimo segmento ut in Ct. difformi formato. Long. corp. 7 mm. Ant. 4,2 mm. Diese von mir 1859 (358) aufgestellte Art ist durch die dunkelgefärbten Flügel und die Farbe der Beine dem Cl. diformis sehr ähnlich, im männlichen Geschlechte aber durch die anders gebauten Fühler durchaus unterschieden. Diese sind wie bei Cl. pallipes, seitlich zusammengedrückt, aber schwächer und weniger stark behaart. Am dritten Gliede ist der untere Rand kaum merk- lich gekrümmt. An den Beinen ist der Mangel der röthlich-bräunlichen Farbe, die für diformis charakteristisch ist, bezeichnend, die Schienen und zum Theil auch die Fussglieder sind rein weiss und nur an der Spitze der letzteren und an der Innenseite der Schienenspitzen tritt eine brännliche Farbe auf. Auch pflegen die Ränder der Schenkelringe an den hinteren Beinen bräunlich zu sein. Ich kenne nur ein Männchen dieser Art, geselle ihm aber eine Anzahl Weibchen hinzu, welche in der eben beschriebenen Färbung der Beine mit ihm überein- stimmen. Sie haben weniger stark getrübte, vorzüglieh in der Mitte bräunlich gefärbte Flügel. Immerhin sind sie mit den Weibchen von Cl. diformis leicht zu verwechseln, doch scheinen sie an den Enden der einzelnen Fühlerglieder nicht, wie diese, hervortretende dornartige Spitzen zu haben. Königsberg, Mecklenburg, Schweiz, Wien, Kärnthen, Ungarn, Sonderburg. 2. 5. Cl. parvus Zdd. Femina atra subpubescens, antennis teretibus longioribus, trochanteribus posticis, tibüs tarsis pallidis, alis totis fuscescentibus. Long. corp. 5,8. ant. 3,5. Von dieser Art sind mir bis jetzt zwar nur einige Weibchen bekannt, welche den Weibchen von diformis und tristis sehr ähnlich sind, von ihnen aber wohl ohne Zweifel unterschieden werden müssen. Sie sind kleiner als jene, das letzte Glied des Hinterleibes ist nicht erweitert, sondern wie gewöhnlich schmal mit kurzen Afterstäbchen, die der Legescheide nahe liegen. Die Flügel sind gleichmässig rauch-grau, die Flügelschuppen bräunlich; die Beine wie bei tristis gefärbt, mit dem Unterschiede, dass an den Hinterbeinen die Schenkel ringe weiss sind. An den weissen Tibien und Tarsen sind nur die äussersten Spitzen bräunlich. Die Fühler sind verhältnissmässig länger als bei jenen Arten, schlank, dünn und rund, ohne scharfen Absatz der einzelnen Glieder zu zeigen. Schlesien, Mecklenburg (Wüstnei). Z. 15 Li or 226 6. Cl. viminalis Fall. (Tal... Bie.5)) Cl. Jlavus, capite, thoracis dorso, macula pectorali nigris, clypeo bilobo, alis pellueidis basi flavescentibus, radio flavo, carpo brunneo bası obscurione. M. antennis luteis basi nigris. F. antennis fuscescentibus. long corp. 8,2 ant. 5 mm. al. exp. 18,5. Gobge Diagnose genüg: vollkommen, um diesen, duıch seine Färbung aus- gezeichueen Cladius zu erkennen. Die Larven findet man vom Juli bis October auf Populus tremula, nigra, monilifera, dilatata an der Unterseite der Blätter, wo sie gerade ausgestreckt gesellig neben einander sitzen und zuerst die Epidermis fressen, später das Blatt bis auf die Rippen verzehren. Sie sind 20füssig, 14 bis 15 mm. lang, etwas niedergedrückt, mit deutlich getrennten Segmenten, und vortretenden Seiten- falten. Der Körper ist mit weissen Haaren besetzt, die in Querreihen stehen und bräunliche Spitzen haben. Die Grundfarbe ist hellgelbgrün, die zwei bis drei ersten und die drei letzten Segmente sind pomeranzengelb. Das Rücken- gefäss erscheint als dunkler Längsstreif. Auf jedem Segmente, mit Ausnahme des ersten und .der beiden letzten, stehen vier schwarze Flecke, von denen die beiden auf dem Rücken stehenden grösser als die seitlichen sind. Diese Flecken bilden vier Längsreihen. Das erste und vorletzte Segment haben nur je zwei schwarze Flecke, das letzte Segment hat einen grossen schwarzen Afterfleck. Der runde Kopf ist glänzend schwarz. — Die jungen Larven (a) gleichen den erwachsenen, nur ist das Gelb weniger ausgedehnt, die schwarzen Flecke sind viel kleiner, der weiss behaarte Kopf erscheint braun bis schwarz. Nach der letzten Häutung (b) ist die Larve mehr walzig, kürzer behaart und ganz pomeranzengelb, Kopf und die schwarzen Flecken bleiben unverändert. Sie kriecht nur vereinzelt und sucht Rindenspalten u. dgl. auf, um hier das sehr dünne, unregelmässige, gelbliche und glänzende Cocon anzufertigen. — Die weib- liche Wespe sägt die Eiertaschen (c) zweireihig in den Blattstiel. — Es giebt wohl zwei Generationen. Die Mundtheile der Larve sind denen ganz ähnlich, welche Hartig von Cladius albipes, Taf. II, Fig. 28 seines Werkes abgebildet hat. Cl. eucerus Kl. Hartg. 177. Nem. grandis Lep. (45) n. 179. F. Fr. (46) 63. Cl. viminalis Fall. Cam. F. of. Se. p. 28. Voll. (334) p. 176, pl. 10. N. Iuteicornis Steph. VII. p. 14, n. 7. Frisch. P.. VI. p. 37. Rtzbg, IT. ,p-129 3822133) p29. B. S. (2355) 351 bei Tenthr, salicis die Larve. Verbreitung: Hildesheim, Wien, Pesth, Paris, Danzig, Holland, Schottland, Königsberg, Halle. Br. 26 227 %. Cl. aeneus Zeh. (Taf. I. Fig. 6.) Aeneo-niger, pedum posteriorum trochanteribus, in 2 omnium tibüis tarsisque albıs, in g' flavis his apice fuscis, alis Fuivis, apice pellucidis, radio carpoque luteo, hoc bas! fusco. Long. corp. 8,1 mm. ant. 5,2 mm. al. exp. 17 mm. Larva 6 lin. longa, pedibus 20 instructa, albida, pilosa, segmentis 3 primis et ultimis aurantiacıs, bins maculis' nigris in quoque segmento, una in ultimo, capite nigro. Salicis pentandrae et triandrae folia perrodit. Eine durch ihre Grösse und die Farbe der Flügel sehr ausgezeichnete Art. Der Kopf mit den Antennen und der ganze Rumpf sind schwarz, fast erzfarbig, ziemlich glänzend. Stirn und Scheitel erhaben, die dünnen und schlanken Antennen sind länger als das Abdomen, das vierte Glied etwas länger als das dritte und fünfte, diese unter einander von gleicher Länge. An den Tasteın sind nur die beiden Endglieder weiss, der Bauch ist fein grau behaart. An den Beinen sind die Hüften und Schenkel schwarz, an den Vorderbeinen auch die Schenkelringe, die an den Mittel- und Hinterbeinen weiss sind. Die Schienen sind weiss, nur an den Hinterbeinen haben sie an der Innenseite ihrer Spitze braune Flecken. Die Tarsen sind von der Spitze an mehr oder weniger bräunlich. Die Flügel sind von der Wurzel bis zu einer Linie, die von der Basis des Flügelmales schräge zur hinteren Ecke geht, bräunlich gelb, diese Grenze selbst ist etwas dunkler braun, die Spitze weiss, die Randader gelblich, das übrige Geäder dunkelbraun, das Mal gelb mit dunkelbraunem Flecken an der Basis. Die erste und zweite Cubitalzelle sind durch einen in der Mitte zwar hellgefärbten, aber deutlichen Nerven getrennt. Der Hormpunkt in der zweiten Cubitalzelle ist sehr deutlich. — Ein gefangenes Männchen ist schön dunkelgrün und glänzend erzfarben, der Thorax mit gelben, der Bauch mit mehr weisslichen Härchen besetzt, die Beine schwarz oder erzfarben bis zu den Knieen (also nicht gelbe Schenkelringe), die Schienen und Tarsen schmutzig gelb, letztere an der Spitze braun. Die Flügel gleichmässig gelblich glänzend, durch- sichtig (nicht heller an der Spitze), das Geäder dunkelbraun, nur Randader und Mal gelb, letzteres an der Wurzel mit braunem Flecken, der sich bis zum Hornpunkte der zweiten Cubitalzelle herabzieht. Die Antennen waren leider abgebrochen. 2. Die Larven fand ich im August und September in Heubude, Wordel und am Stadtgraben aut Saliw pentandra und triandra, auf deren Blättern sie gesellig neben einander sitzen und Anfangs nur das Chlorophyll verzehren, später aber die Blätter durchlöchern. Sie sind den Larven des Cl. viminalis sehr ähnlich, 20Ofüssig, 13 bis 14 mm. lang, flach, mit scharf getrennten Seg- menten und vortretenden Seitenfalten. Die Grundfarbe ist glänzend weiss, auch die Beine. Die drei ersten und letzten Segmente sind pomeranzengelb, das Rückengefäss scheint dunkel durch. Auf jedem Segmente, ausser dem ersten 27 15* [9] 228 und letzten, steht zu jeder Seite des Rückengefässes ein grosser, glänzend schwarzer Fleck und nach der letzten Häutung ein ebensolcher kleinerer neben den Stigmen. Auf den gelben Segmenten sind die grossen Flecken kleiner. Das letzte Segment trägt nur einen grossen, schwarzen, schildförmigen Fleck. Am Ende jedes Segmentes steht eine Querreihe langer, weisser, oben gekrümmter Haare und auf jedem schwarzen Fleck ein feines, kürzeres, gerades, weisses Haar. Der Kopf ist glänzend schwarz, weiss behaart, die Brustfüsse haben bräunliche Krallen. Die jungen Larven sind ganz so gezeichnet wie die alten. Die dünnen, weissen, seidenartig glänzenden Gespinnste werden in Rindenritzen angebracht und lieferten im nächsten Frühjahre die Wespen, welche Eiertaschen in die Oberhaut junger Zweige sägen. v. Siebold (114) neue Art? Br. 8. Cl. ulmi Sehr. Cl. ater, nitidus, pedibus luteis basi nigris, alis fuscescentibus. F. corp. long. 7 mm. Ant. 4,2 mm. M. corp. long. 5 mm. Ant. 5 mm. Vom Weibchen liegen zwei Varietäten vor; die eine, welche von Hartig und Thomson beschrieben und daher als die typische Form angesehen werden kann, hat ziemlich dunkei- und gleichmässig gebräunte Flügel, und an den Beinen sind nur die Hüften und Schenkelringe schwarz, an den Vorderbeinen auch die Ränder der Schenkel schwärzlich, die Schenkel sonst roth- oder braun- gelb, die Tibien etwas mehr ins Weisse ziehend, die Tarsen an den Spitzen bräunlich. Bei der zweiten Varietät, die ich aus Meklenburg erhalten, sind die Flügel zwar nicht weiss, aber viel heller und durchsichtiger, dagegen die Beine bis zu den Knieen dunkelschwarz. Bei beiden ist der Körper schwarz und glänzend, die Flügelschuppen röthlichgelb; die Palpen am Munde auch heller. Man wird beide Varietäten nicht trennen können, aber daraus lernen, dass Cl. rufipes Lep., der sonst dem uncinatus Hrt. gleich ist, und klare Flügel hat, hierher zu rechnen ist. 2. Es giebt auch Weibchen mit ganz braungelben Schenkeln und ebensolchen hintersten Schenkelringen. Die Männchen sind kleiner, haben längere und starkbehaarte Fühler, die Flügelschuppen sind schwarz, ebenso die Hüften, Schenkelringe und Schenkel bis an die Kniee, die Hintertibien sind an der äussersten Spitze schwarz. Br. Die Larven fand ich im August und September bei Ohra, Oliva und Kahl- bude einzeln auf der Unterseite der Blätter von Ulmus campestris, wo sie aus- gestreckt sitzen und das Blatt durchlöchern. Sie werden 12 bis 13 mm. lang, sind 20füssig, gedrungen, mit vortretenden Seitenfalten und mit weissen Härchen besetzt. Die Grundfarbe ist ein helles Grasgrün, der Rücken dunkel blaugrün mit heller Lücke vor dem letzten Segmente. Oft aber erscheint diese Farbe nur als feiner Rückenstreif. Jederseits wird der Rücken durch einen ziemlich breiten, weissen oder gelblichen Streif eingefasst. Der Kopf ist bräunlich und behaart, 23 229 der Scheitelfleck gross und schwarz, Gesichtsfleck braun, dreieckig, zuweilen bis zu den grossen schwarzen Augenfeldern erweitert, der Mund ist braun. Nach der letzten Häutung (b) ist der Kopf grün, die dunkeln Flecken aber bleiben, Der Rücken ist hellgelb und geht allmählich in die Grundfarbe über. Die jungen Larven sind grünlich weiss, der Kopf ist wie bei den erwachsenen gefleckt. — Die Larven sind langsam und krümmen sich bei Berührung nach unten zusammen. Das unregelmässige Gespinnst wird meistens zwischen Blättern oder in Rindenspalten angefertigt und ist so dünn, dass die Larve durchscheint. Br. Nach Lin. Chr. (22) 461, Gm. (62) 2670, Pill. (61) n. 124. L. M. (33) n. 52. B. S. (235) 862. Reaum. Ill. p. 104, tab. 10, f. 15, 16. Schr. F. B.n. 2003. 7. Ulmi.? Goed. (223) t. I. £. 39. | C. uncinatus Hrtg. p. 176. Voll. IV. p. 84. pl. 4. C. rufipes Lep. Verbreitung: Danzig, Berlin, Mödling bei Wien, Böhmen, Halle, England, Schottland, Holland, Schlesien, Mecklenburg. 9. Cl. eradiatus Hrt. Cl. ater nitidus, tiblüis tarsisque Fuscis, alis cinereis pellucidis. M. corp. long. 6 mm. Ant. 5 mm. F. corp. long. 6 mm. Ant. 3,6 mm. Der Körper der Männchen ist bei dieser Art besonders schlank und lang- gestreckt, in beiden Geschlechtern tief schwarz und trotz einer leichten Behaarung glänzend, auch die Flügelschuppen sind hier nicht abweichend gefärbt; nur die Mandibeln braun und die Palpen heller. Die Flügel leicht getrübt, aber durch- sichtig mit braunem Geäder, die Beine bis zu den Knicen schwarz, Tibien und Tarsen braun, aber wegen feiner und glänzender Behaarung zugleich ins Graue schillernd. Die Fühler bei den Weibchen schwach, rund und kaum so lang als der Hinterleib, das dritte Glied an der Aussenseite nur schwach gekrümmt. 2. Ich erzog 4 Q aus weissem Gespinnste in den Halmen von Phragmites communis, Schüppchen hellbraun mit schwarzer Basis, Hintertibienspitze und Hıntertarsen braun, letztere mit heller Basis des ersten Gliedes. 1 2 mit hellen Schenkelringen der Hinterbeine. Br. Cl. eradiatus Hrt. S. 176. Th. Sp. Cam. F. of: Sc. p. 28. Verbreitung: Bei Berlin Hrt., bei Danzig v. S., Schlesien! Mecklenburg (Wüstnei)! Schweden 7%., England, Schottland. 10. Cl. discrepans Costa. Mas niger, pedibus totis pallidis, cowis antıcis tarsisque postieis apice fuscis; alis fusco-fuliginosis-hyalinis, venis carpoque obscurioribus, L. corp. 2,25 lin. al. exp. 5. lin. a, 230 p J Der Fortsatz am dritten Gliede der Antennen soll zwar weniger lang als bei difformis, aber länger als bei eradiatus sein. In der dunkeln Farbe der Flügel scheint diese Art dem CI. difformis sehr ähnlich zu sein, in der Farbe der Beine dagegen mit pallipes überein zu stimmen. Costa F. p. 11, tab. 63. 3. 2. 11. Cl. Drewseni Th. Cl. niger pedibus albidis, cowis anterioribus nigris, femoribus ultra medium fuscis. Mas antennis minus longe pilosis (quam Cl. eradiatus) articulo 3° subtus eorniculo brevi ornato,. Long. 6 mm. So characterisirtt Thomson eine Art, welche in dieser Abtheilung der Cladien, deren Männchen am dritten Gliede unten mit einem kurzen Fortsatze versehen sind, sich den übrigen Arten mit weissen Schienen anreiht. Die Flügel sollen ziemlich hell sein. Wodurch sich die Weibchen aber von den Weib- chen des Cl. pallipes unterscheiden, geht aus der Diagnose und Beschreibung nicht hervor. Wahrscheinlich ist die Art mit diserepans gleich, und auch wohl hier mit ihr zu verbinden, da nur die hellere Farbe der Flügel sie unterscheidet und vielleicht die geringere Grösse des Fortsatzes am dritten Gliede der Fühler. Toms. p.. 13, n..4. Cam: /0f.2c. 9722: Z 12. Cl. difformis Pz. (Tal! PiE3 8) Cl. ater, nitidus, genibus, tibiis tarsisgue e Fulve pallescentibus, alis infumatis, apice clarioribus. Mas antennis pectinatis, articulis 3, 4, 5, 6to ramos ad apicem sensim decrescentes emittentibus. Femina antennis subcompressis, articulis 3, 4, 5, 6 apice in spinam protractis, abdominis segmento ultimo lato, cercis analibus a terebra distantibus. Vriat alis plus minus pellucentibus. Mas. long. corp. 6 mm. al. exp. 13,5 ant. 4,5 mm. F. long. corp. 7 mm. al. exp. 14 ant. 3,3 mm. Diese Art ist die typische Art der Gattung und allgemein bekannt, so dass sie keiner weitern Beschreibung bedarf. Ich bemerke nur, dass bei dem Weibchen das letzte Glied des Hinterleibes ähnlich gebaut ist wie bei Nematus luteus, es ist so hart und breit, dass seine Seitenränder auch an getrockneten Stücken gewölbt erscheinen und die halbkreisförmige eingedrückte Stelle fast flach ausgebreitet ist; deshalb erscheinen die Afterstäbchen länger als gewöhn- lich, und stehen von derLegescheide weit ab. Es ist dies ebenso bei Cl. tristis, in geringerem Grade bei (. pallipes der Fall, kommt bei den anderen Arten aber nicht vor. — Die Fühler sind bei den Weibchen auf der innern Fläche 30 231 apgeplattet, das dritte Glied wenig gekrümmt. Die I sind an beiden Geschlechtern bräunlich. Die Art kommt auch mit wenig getrübten Flügeln, ja im weiblichen Geschlecht mit ganz klaren Flügeln vor. Ich habe solche aus Regensburg und besonders in einer Sammlung schlesischer Blattwespen gefunden, ohne dass ich einen anderen Unterschied von difformis auffinden konnte. Namentlich hatten die Männchen, se gut wie die übrigen den Fortsatz an dem sechsten Fühlergliede, so dass sie nicht auf die von Lepeletier und Serville von diformis getrennte Art passen. 2. Die 11 bis 12 mm. lange, 20füssige Larve sitzt vom Juni bis October auf der Unterseite der Rosenblätter und durchlöchert sie. Sie ist glänzend und mit braunen Härchen besetzt, die Seitenfalten treten an jedem Segmente hervor, sind heller und fast durchscheinend. Die Grundfarbe ist hellgrün, mit etwas dunklerem, oft röthlich gefärbtem Rückengefässe, oft auch hellgelblich mit bräun- lichem Rücken. Zu jeder Seite des Rückens zieht eine dunkle Längslinie, welche ihn begrenzt. Der hellrotlbraune Kopf hat einen dunkeln Scheitelfleck, oft auch einen ähnlichen Gesichtsfleck, Augenfelder schwarz. Nach der letzten Häutung wird die Larve hell perlgrau, die Seitenlinien schwärzlich und in jeder Segments- falte zieht ein schwärzlicher Schatten zum Rücken hin; der Kopf ist einfarbig- bräunlich. Cocon sehr dünnhäutig, unregelmässig, bräunlich, glänzend, nm Blättern. Es giebt mehr als zwei Gererationen. Br. Tenthr. alces Thnbg. (302) p. 85. T. difformis Pz. 62. 10. Kr. Rev. II. 48. Lam. (40) 383. Pteronus dif. Gimm. (115), Lophyr. dif. Latr. (206), (439) 232, Fall. (136) p. 18. Hylotoma dif. Fall. (180) 42. T. pectinicernis Rossi (296) Kr 23. (297) p. 34. 708. Cl. dif. Brulle p. 394, n. 877, Vall. (299) 328. Cl. Geofropi L. P. (45) n. ne F. Fr. (46) n. 77. Geoffr. (24) n. 33. Cl. dif. Cam. F. of. Sc. p. 28. Br. (193) p. 10. Taf. II. Fig. 3. Hrtg. ERBEN: pl 9. Eims. p. 71, n. 1. Verbreitung durch ganz Europa. Genus Dineura Dhlb. Die Larven sind 20füssig und unbehaart, Cocon wie bei Nematus. 1. D. De Geeri Kl. (Taf. I. Fig. 9.) Lutea, nitida, vertice et thorace rufo, antennis filiformibus luteis, mesonoto partibus prope alas sitis depressis, metanoto et segmentis abdominis in media parte plus minusve nigris, alis lutescentibus, radio carpoque luteo immaculato. 2: L. 7,5 mm., Ant. 4,3 mm. d': L. 5,5 mm. Ant. 4 mm. Die Grundfarbe ist ein lebhaftes glänzendes Rothgelb, welches am Scheitel‘ und am Rücken des Mittelleibes in Ziegelroth, im Gesichte in Weiss übergeht. Schwarz gefleckt ist der Mittelrücken, der Hinterrücken und die obere Seite al 232 des Hinterleibes in grösserer oder geringerer Ausdehnung. Am Kopfe sind nur die einfachen sowie die zusammengesetzten Augen und eine feine Einfassung am Scheitel schwarz. Die fadenförmigen Fühler sind ganz gelb, an den Beinen sind die äussersten Fussglieder der beiden hinteren Paare mehr oder weniger und die Spitze der Hintertibien bräunlich, die Flügel sind gelblich, Randader und Mal gelb, das übrige, zuweilen nicht normale Geäder braun. 2. Die Larven fand ich im September 1852 und 1853 in Heubude auf Birken, sie sitzen gewöhnlich lang ausgestreckt auf der Unterseite der Blätter, ver zehren aber die Epidermis der Oberseite. Bei Erschütterung heben sie den Leib in die Höhe. Sie sind 20füssig und werden 15 mm. lang, der Körper ist niedergedrückt und nimmt nach hinten an Breite ab, die Segmente sind scharf- getrennt. Die Grundfarbe ist hell grünlich, der Rücken dunkler grün, auf dem vorletzten Segmente unterbrochen. Der Kopf ist hellbräunlich mit schwarzen Augenfeldern und braunem Munde. Jung sind die Larven einfarbig hell gelb- grün (a). Vor dem Einspinnen werden sie mehr walzig, glänzend hell schiefer- grau ins Bräunliche ziehend mit dunklerem Rückengefässe (b). Das rothbraune, eylindrische Cocon verfertigen sie im Sande oder lieber noch in Baumstubben. Die Wespen erscheinen im Frühjahre. Br. Mouche ü scie a larve dos verd D. G. (37) p. 266, n. 20, tab. 38, Fig. S—10. T. viridi-dorsata Retz (70) n. 312, T. nigricans Chr. (22) p. 446. N. varius Lep. T. Geeri Kl. n. 169. Din. Degeeri Hrig. 227. Cam. F. of. Sc. p. 27. D. Hartigii Gimm. Ent. Z. 1844 p. 37. T. Ulmi Kal (10) 2380. 61. D. Degeeri Thms. p. 80, n. 1. Kltb. (347) 106. Verbreitung: Danzig, Schweden, Schottland, Riga, Birkenfeld, Königsberg, Elberfeld, Piesting, Corsica, Halle, Holland, Böhmen? (Kirchner). 2. D. melanoxantha Zdd. d‘: 5,5 mm. Ant. 3,6 mm. 2: 5,8 mm. Ant. 3,9 mm. Scheitel und Stirn erhaben, ersterer durch eine Querfurche von den Augen getrennt. Stirn vor den Augen flach, zwischen den Fühlern höckerig. Nähte des Thorax tief eingedrückt, Vorderlappen lang. Gelb. Kopf glänzend schwarz, nur der äusserste Rand des Clypeus und die Oberlippe gelb, ersterer rund, beim g' eingeschnitten. Fühler so lang etwa als der Hinterleib, oder etwas länger, hellrothbraun, beim Weibchen Oberseite schwärzlich, beim 9 nur an der Basis, beim 2 etwas, beim g' stärker von der Seite zusammengedrückt. Halskragen rothgelb so weit zu sehen, Vorder- brust schwarz, Flügelschuppen rothgelb. Mittelthorax, Hinterthorax und erstes Segment des Abdomen glänzend schwarz. Auf der Seite der Mittelbrust ein 32 233 grosser rothgelber Flecken. Der übrige Theil des Abdomen und die Beine gelb. Schienen und Tarsen etwas blässer. Auf dem Hinterleibe trägt das zweite Segment beim 2 und die letzten Segmente beim J' oben einen wenig merklichen schwärzlichen Querstrich. Flügel klar, Adern braun, Randader und Mal etwas heller, gelbbräunlich. Die Afterspitzchen beim 2 lang. Beide Geschlechter von Dr. Raddaz aus Rostock. Es waren noch 3 männliche Exemplare da, welche etwas dunkler waren, bei zweien war die Brust ganz schwarz, bei allen die Antennen oben schwärzlich, bei allen ausser dem ersten Segment des Abdomen auch das zweite oben schwarz, das dritte mit zwei Flecken, das fünfte, sechste, siebente ebenso, nach hinten desto schwärzer, so dass also eine in der Mitte unterbrochene Rückenstrieme entsteht, die nach dem vordern Segmente gegabelt ist; bei einem waren sogar sehr kleine Flecken an der Wurzel der Hüften. 2. D. languida Erichs. Erichson in Middend. Sib. Reise 11. 1. p. 62. N. 120. T. eylindrica, pallide jlava, fronte, thoracis maculis tribus pectoreque testaceis, stigmate pallido, Fem. . Long. 4'/, . Der T. Geeri Kl. nahe verwandt, aber doppelt so gross, länglich, walzen- förmig. Der Kopf ist hinten gerandet, blassgelb, mit einem grossen bräunlich gelben Flecken auf der Stirn, und vier eingestochenen schwarzen Punkten, zwei über, zwei unter der Stirn. Das Kopfschild ist vorn gerade abgeschnitten. Der Mittelleib ist blassgelb, die Seitenlappen, so wie der vordere Theil des vorderen Lappens des Mittelrückens und die Brust bräunlich gelb. Der Hinter- leib gelb. Die Beine blass röthlich gelb, die Hüften blassgelb. Die Flügel wasserklar, die Nerven braun, und der Randnery und das Randmal hellgelb. — An den Fühlern sind die beiden ersten Glieder gelb, an der Innenseite braun; die übrigen fehlen. Sibirien Udkoj Ostrog. Z. 4. D. stilata Kl. (Taf... Fig. 10.) Nigra; palpis, labro, collaris marginibus, squamulis, ventre, pedibus luteis, alis hyalinis, nervis luteis. L. d' 4,9 mm., 2: 5 mm. Ant. d’: 3,4 mm. 2: 3,2 mm., Br. d’: 10,5 mm., 2: 11 mm. Kopf schwarz, Taster und Anhang gelb, Oberlippe kurz ausgerandet, Antennen schwarz, unten braunroth, beim d* seitlich zusammengedrückt, rothgell mit schwarzen Grundgliedern und oben mit schwärzlichem Streifen, das dritte und vierte Glied fast gleich lang, auch das fünfte wenig kürzer. Hals- kragenränder und Flügelschuppen gelb. Nur ein 2 hat rothgefleckte Mittel- brustseiten. Abdomen auf der Bauchseite rothgelb, oft auch, besonders beim f' 33 234 oben an den Seiten und Hinterrändern der Segmente ebenso gefärbt, auch die Afterstielehen, aber die Legescheide ist schwarz; Beine gelb, Schenkel etwas dunkler, die Hüften nur an der äussersten Basis schwärzlich; Flügel klar, Geäder, Mal und Randader gelb, nur die zweite und dritte Schulterader braun, die dritte Cubitalzelle quadratisch, bei einem 2 fehlt der zweite Cubital- scheidenerv. 2. Die Larven fand ich im August und September im Jäschkenthale und bei Oliva auf Sorbus aucuparia und zwar auf der Unterseite der Blätter aus- gestreckt und einzeln die Epidermis verzehrend. Sie werden bis 12 mm. lang. sind 20füssig, nach hinten verschmälert, hellgraugrün, der Rücken ist dunkler grün, auf dem letzten Segmente scheint der Koth schwärzlich durch, die Hinter- ränder der Segmente sind dünn weisshäutig. Der Körper ist mit weissen, steifen Härchen besetzt, welche auf kleinen glänzenden Wärzchen entspringen, die in Querreihen stehen. Diese Härchen bilden etwa 6 Längsreihen, 5 zu jeder Seite des Rückengefässes, die Wärzchen an der Fussbasis tragen je 3 bis 4 Härchen. Kopf lehmfarbig, behaart, Augenfelder schwarz, nach hinten oft in einen braunen Wisch erweitert, Mund braun, so auch die Klauen der Brust- füsse, die braunen Stigmen sind von einem weissliehen Wulste umgeben. Jung sind die Larven heller, mit grünem Kopfe (a), die Härchen sind am Ende breit und platt (ce), auch die auf dem Kopfe. Nach der letzten Häutung wird die Larve hell beinfarbig, zuweilen mit röthlichem Rücken. (b). Das braune elliptische Cocon liegt in der Erde bis zum nächsten Frühjahre. Br. D. stilata und ventralis Zdd. (358) p. 10 halte ich für gleich, da ich sie aus gleichen Larven erzog. D. stilata Kl. Bl. n. 72., Hrtg. (199) p. 227. Cam. F. of. Se. p. 27, (die Laıve lebt auch auf Pyrus torminalis) Thms. p. 82. Verbreitung: Eutin, Danzig, Schottland, Schweden. 5. D. flaveola Eversm. Eversmann. 118. p. 21: Lutea, capite (relieto ore) thoracisque dorso nigris — alis vie Juscescenti tinctis, stigmate luteo; alis postieis cellulis discordalibus duabus (Mas). Long. 2 lin. beide rückl. Nerv d. 2. Cub.-Zelle eingefügt. Casan. Eversm. 118. 2. 6. D. testaceipes Kl. Brischke hat ein g' erzogen, welches wahrscheinlich hierher gehört, das Flügelgeäder ist unvollständig entwickelt, der Scheidenerv der Radialzelle ist in beiden Flügeln nur halb vorhanden, in dem einen Flügel fehlt der Scheidenerv zwischen der zweiten nnd dritten Cubital-Zelle, in dem andern ist er vorhanden, freilich so, dass der zweite nerv. rec. in die dritte Cubital- Zelle mündet. Das Thier stimmt sonst aber mit dem 2 gut, weicht nur darin ab, dass die Stirn etwas mehr erhaben ist, der Halskragen schwarz ist, während er bei dem 2 meiner 34 235 Sammlung rothgelb gerandet ist, die Hüften sind etwas dunkler und die Schen- kel hahen einen schwarzen untern Rand, auch die Hintertarsen sind an der Innenseite bräunlich. Die Antennen sind fast von Rumpflänge, etwas stärker als bei 2, die Unterseite etwas heller. Die Penistasche ist gelb. Mund wie bei dem 2. Ich weiss das Thierchen sonst nirgend unterzubringen. Lge. 5,1. Br. 9,1. Ant. 3°%/, mm. Hrtg. 227. Tenthr. testaceipes. Kl. Bl. 75. Din. test. Cam. F. of. Se. p. 27. Wien (Dahl) Kl. Schottland. Cam. , 2 Casan. April. 1”/, Lin. Eversm. 118. jusco nigra; ore pedibusque totis pallide testaceis; alis amplidis, stigmate, radio sqguamulaque lutescentibus; cellulis discoidalibus alarum posticarum duabus; fem. Z. 7. D. nigra Zeh. D. nigra, appendiculo, collaris margine, squamulis pedibusque lividis, posti- corum tibüs apice tarsisque nigris; alis hyalinis nervis, fuscis, radio carpoque livido, Lge. 6'/, mm. Glänzend schwarz, Scheitel und Stirn etwas erhaben, Oberlippe kurz, in der Mitte stark ausgerandet. daher zwei stumpfe Ecken bildend; am Rande schimmert die braune Farbe hier und da durch. Antennen so lang oder etwas länger als Abdomen, schwarz, die einzelnen Glieder an der Spitze etwas breiter und daher scharf von einander abgesetzt, das dritte Glied das längste, Anhang und Taster weissgelb, Oberkiefer braun. Rand des Halskragens weissgelb, Flügelschuppen ganz von dieser Farbe. An den Rändern der letzten Abdomensegmente schimmert in der Mitte die weiss- gelbe Farbe darch. Die Hinterleibspitze d.h. die Hinterbacken und das achte Segment kurz und stumpf, ungefähr wie bei einigen Nematen, die kurzen Afterspitzen weiss. Die Beine gelblich, nach hinten immer heller werdend, so dass die Hintertibien weiss erscheinen; die Basis aller Hüften ist schwarz, die Schen- kel der Mittel- und Hinterbeine auf der obern Seite gegen die Spitze bräunlich, Spitze der Hintertibien und die Tarsen dunkelbraun, fast schwarz. Flüge! klar und durchsichtig, Randader und Mal blass graugelblich, das übrige Geäder dunkelbraun. Das Geäder ist im vorliegenden Exemplar unregel- mässig, im rechten Vorderflügel und in beiden Hinterflügeln ist die Radialzelle durch zwei Nerven in drei Zellen getheilt, auch ist in einem Hinterflügel die erste Cubitalzelle (Mittelzelle) sehr verschmälert und neben der zweiten Mittel- zelle oder Discoidalzelle durch eine anomale Ader noch eine dritte Mittelzelle von der dritten Schulterzelle abgetrennt. 1 Exemplar aus Lüneburg (Heyer). Z. 5) = 236 8. D. fuseula Kl. Soll von Steph. (Ill. VII. 50. 24) beschrieben sein, aber da Smith das beschriebene Exemplar nicht in der Steph. Sammlung finden konnte, so glaubt Cam., dass Steph. ein anderes Insect vorgehabt, etwa Dlennocampa pusilla. Camerons Stück hat nur drei Cubitalzellen wie Dolerws und daher glanbt Cam., dass Dol. minutus wohl auch nur = Din. fuscula sen mag. Cam. (1875) führt es als sicher bestimmt an. Proc. 1877 p. 304. Kl BEtn.u 8508. 2: Göttingen Mai. (Grav.) Kl. Danzig (Br.) 9. D. parvula Kl, Nigra; mandibulis pedibusque Jlavo albis, basi femorum nigra, sqguamula, radio carpoque dilute brunneis, segmento ultimo abdominis dilute flavo. Hart. 228. Tenthr. parvula. Kl. Bl. 51. Beschr. von Stephens (Ill. Vll. 52. 31.) Oestreich (Dahl.) Kl. St. England. 2. 10. D. despecta. Kl. (Laß IT. Re] 3) Fusco-nigra; genubus tibiisque testaceis, alis hyalinis. 2 L. kaum 4 mm., Br. 9 mm., Ant. 2,3 mm. Die Art gehört nach dem Verlaufe der Flügeladern in die Hartig’sche Unterabtheilung Mesoneura. Der Körper ist breit, der Hinterleib niedergedrückt mit scharfen Seiten- rändern und breiten Blössen auf dem ersten und zweiten Segmente. Die schwarze Grundfarbe zieht hie und da ins Braune, Antennen etwa von der Länge des Hinterleibes. Die Oberlippe ist kurz, an der Spitze ausgerandet, der Anhang sehr klein und zurückgezogen scheint hell gefärbt, die Mandibeln sind an der Spitze rothbraun. Die Ränder der Klappen des Legestachels sind zierlich be- haart. Die Spitze der Schenkel, die Tibien und Tarsen sind hellbräunlich, durch feine Härchen fast weisslich erscheinend, die letzten Taarsen braungrau. Die durchsichtigen Flügel haben braunes Geäder und Mal, die Flügelschuppe ist braun oder schwarz mit hellerem Rande. 2. Im Juni und Juli fand ich Larven auf den Kirchhöfen bei Danzig an Ranunculus repens, in deren Blättern sie als Minirer leben. Die Blattzipfel werden oft ganz ausgefressen, werden braun und welk. Die Larven sind 7 mm. lang, 20füssig glänzend, die Segmente scharf abgesetzt, seitlich ausgebuchtet. Die Grundfarbe ist hellgrün, der Rücken dunkel- grün. Der Kopf ist klein, glänzend, rothbraun mit dunklerem Munde und schwarzen Augen. Die Brustfüsse sind braun, die 5 ersten Segmente haben auf der Bauchseite zwischen den Füssen einen hellbraunen Fleck. Die Bauchfüsse sind nur unrollständig und dienen nicht zum Kriechen, die Afterfüsse sind 36 237 getrennt und nicht verwachsen. Nach der letzten Häutung ist die Larve gelb. lich. In einem Blatte fressen zuweilen 3 Larven und wenn das Blatt zu ihrer Nahrung nicht ausreicht, gehen sie auch in den Blattstiel. Der Koth ist schwarz und krümlig. Die Cocons sind länglich und braun und liegen in der Erde bis zum nächsten Frühjahre. Br. D. despecta Iirtg., p. 228. Kltb. (537) p. 9. T. minuta Lep. (363.) p. 570. Verbreitung: Eutin, Danzig, Aachen, Genf, Tyrol, Holland, Casan. 11. D. Hepaticae Br. (Taf. I. Fig. 2.) Nigra; squamulis et pedibus testaceis. 2 L. 5—4 mm., Ant. 2, 5—3 mm. Gehört ebenfalls in die Hartig’sche Unterabtheilung Mesoneura und ist der vorigen Art sehr ähnlich in Bezug auf die Mundtheile, die Fühler und Flügel. Stirn sehr fein punktirt, Spitze der Mandibeln rothgelb, Palpen ebenso, Flügel- schüppchen gelb, Flügelgeäder und Mal braun, letzteres mit hellerer Mitte; Beine rothgelb, äusserste Basis der Hüften schwarz, Krallen braun, Blösse gross, Sägeklappen weit vortretend, fein behaart mit gelblicher Spitze. Die Larven sind ebenfalls Minirer und leben in den Blättern des Leber- blümehens (Hepatica triloba), wo ich sie im Juli in Heiligenbrunn fand. Sie machen grosse hellbraune, später dunkler und welk werdende Blasen, welche oft fast das ganze Blatt einnehmen und mit schwarzem eylindrischem, trockenem Kothe gefüllt sind. Die Larve wird bis 10 mm. lang, ist 20füssig, glänzend, querrunzlig, die ersten Segmente etwas breiter, als die folgenden, jedes Segment seitlich eingebuchtet, die Bauch- und Afterfüsse erscheinen nur als Warzen, der Kopf ist klein. Grundfarbe hell bläulich grau, der Rücken vom zweiten oder dritten Segmente ab breit dunkelgrün, fast schwarz durchscheinend, Kopf braun mit dunklerem Gesichtsfelde und schwarzen Augen; ein seitlicher Längsstrich auf der unteren Seite des ersten Segmentes ist hell bräunlich. Zulezt wird die Larve gelb, geht in die Erde und fertigt ein fast schwarzes längliches Cocon, aus welchem die Wespe im nächsten Frühlinge hervorkommt. Br. 12. D. opaca Fhr. (Taf. U. Fig. 3.) Nigra; griseo-sericeo pubescens, clypei apice labroque albidis, pronoto fere toto, maculis 3 mesonoti et magna scutelli rufescentibus, pedibus pallidis, cowis basi tarsisque ante apicem nigro-fuscis, alis hyalinis nervis nigricantibus, stigmate fusco-testaceo, nervo transverso 2 recurrente interstitiali, 2 Eine in der Färbung und im Flügelgeäder sehr veränderliche Art. Die Larve fand ich im Juni im Jäschkenthale auf Eichen einzeln den Blatt- rand benagend, sie wird bis 17 mm. lang, ist 20füssig (ein siebentes Paar Bauch- füsse erscheint als kleine Spitzchen), grün, querrunzlig, etwas glänzend, die 37 238 Hinterränder der Segmente sind schmal weisshäutig, das Rückengefäss scheint als schmaler fast schwarzer Längsstrich durch, die kleinen hraunrothen Stigmen sind durch eine feine weisse Linie verbunden. Der Kopf ist fein gekörnelt, mehr bläulichgrün, Augenfelder schwarz, Spitzen der Mandibeln braun, die Krallen der Brustfüsse schwarz. — Cocon in der Erde, elliptisch, dunkelbraun, aussen mit Sandkörnchen beklebt. Die Wespe erschien im April. Br. T. opaca Fbr. (12) p. 38. Hrtg. 229. Gir, (513). T. verna Kl. Bl. 21. Nach Cameron. D. verna Kl. — T. punctigera Lep. = Selandria biloba Steph. var. (Ilust. VII. 54 39) = D. opaca Hrtg. (nec. T. opaca Fbr,) = D. pallipes Hrtg. (var.) = D. dorsalis Frst. (var) = Nematus opacus Thms. D. selandriformis Cam. wohl nur var. von D. verna, (Ent. moth. Mag. 1875 April, p. 252.) Verbreitung: Danzig, Aachen, Birkenfeld, Schweden, Rostock, Paris, Ungarn, Brussa (Türkei), Schottland, Elberfeld, Halle, Holland, 13. D. arquata Kl. Nigra; palpis pedibusque et abdomine luteo-rufis, hujus segmento primo secundique basi supra nigris, alis hyalinis. Long. 3', lin. Tenthr. arquata Kl. Bl. 12. T. mediocris Lep. et Serv. (363 g.) p. D70. Deutschland. Paris. 2; Genus Leptocerca Hrtg. 1. L. Alni. L. (a et I) 2 Nigra; capite, pro — et mesonoto cum scutello rufis, pedibus antieis mar- gine anteriore rufescentibus, palpis et cereis pallidis. Long. 3 mm. Die 20 füssige, 17—18 mm. lange Larve lebt im August und September auf Birken, deren Blätter sie am Rande benagt und dabei das Hinterende des Körpers einwärts rollt. Ich fand sie in Heubude und auf der Westerplatte. Sie ist walzig, hellgrünlich, der Rücken bis zur feinen weissen Stigmenlinie blau- grün, das Rückengefäss scheint dunkler durch, die Hinterränder der Segmente sind schmal weisshäutig, das letzte Segment ist mit kurzen Borsten besetzt. Der Kopf ist hellbraun, glänzend, mit schwarzen Augenfeldern und braunem Munde, die Krallen der Brustfüsse sind braun. — Das länglichrunde Cocon liegt in der Erde und ist schwarzbraun, mir erschien es doppelt. Die Wespe erscheint im nächsten Frühjahre. Be. ch T. Alni Kl. Bl. 74 Fbr. (12) pag. 31, Müll. (33) 1727 Chr. (22) pag. 443. B. S. (235) 854. Hrtg, p. 228. Fall. (101) 109. Sch. Jcon. t. 110, Sg. 6, 7. Pz. (254) p. 119 und 237. Hemichroa Alni Cam. F. of Se. p. 27. D. Alni Voll. pl. 5. Kltb. p. 620. 39 2 239 Verbreitung: Deutschland, Schweden, Hildesheim, Birkenfeld, Danzig, Ural, Dänemark, Zürich, Böhmen, Halle, Elberfeld, Tyrol, Holland, Schottlaud. 2. L. rufa Pz. rar. I: ip. 12.) Rnfa; labro, antennis, pectore, coxisque nigris, tibüis posticis basin versus albidis, alis subfumatis, stigmate fusco. Bis jetzt kennt man von dieser Art nur Weibchen. Seit 1848 finde ich die Larve fast alle Jahre gesellig auf Alnus glutinosa fressend in Heubude und bei Zoppat und zwar im August und September. Sie ist 20füssig, bis 20 mm. lang, walzig und schlank. Der schmutzig gelbe Rücken ist jederseits durch eine schwarze Längslinie von der hell blaugrauen Grundfarbe getrennt, erstes und letztes Segment sind orangegelb. Unter den Stigmen steht auf jedem Segmente ein schwarzer Längsstrich und unter diesem an der Basis jedes Fusses noch einer, das letzte Segment hat am Ende einen schwarzen Fleck. Die Bauchfüsse sind grünlieh gelb, die Brustfüsse haben schwarze Krallen, der Kopf ist glänzend schwarz. Die Larven fressen Löcher in's Blatt oder benagen den Blattrand und rollen dabei das Hinterleibsende ein. — Das braune elliptische Cocon liegt im Sande und entlässt die Wespe meistens im Frühjahre. Die Weibchen legen ihre Eier in Taschen, welche sie reihenweise zu beiden Seiten der Mittelrippe des Blattes und zwar auf der Unterseite einsägen. Br. T. »ufa Kl. Bl. 71. Pe. 122. Kr. R. 38. Lair. (256) p..13l, Dolerus rufus Lep. (45) p. 341. La mouche & scie safrannde Geofr. (24) T. n. 2. D. rıfa Hrtg. 228. Voll. pl. 6 v. Stein. Ent. Nachr. 1879, n. 22 Kltb. p- 608. Hemichroa rufa Cam. F. of Se. p. 29. Verbreitung: Deutschland, Berlin, Nürnberg, Danzig, Halle, Böhmen, Holland, Schottland. *) Lophyridae. Genus Lophyrus Ltr. Wespen mit einer Radial- und vier Cubitalzellen, die erste und zweite Cubitalzelle nur unvollständig geschieden, die rücklaufenden Nerven münden in die zweite und dritte Oubitalzelle, lanzettförmige Zelle mit schräger Querader, Fühler vielgliederig, bei den Weibchen gesägt, bei den Männchen gekämmt. Larven 22füssig, nackt. Die Wespen und Larven dieser Gattung sind von Ratzeburg in seinen Forst-Insecten so genau beschrieben und abgebildet, dass ich es unterliess, die Larven noch einmal zu zeichnen, nur die Larve des ZL. pallipes, welche dort fehlt, wird hier beschrieben und abgebildet. *) Hier enden Zaddach’s Manuscripte. 39 240 1. L. nemorum Fhr. 2: Niger; clypeo et labro pallidis, antennis basin versus rufis, lobo pronoti scutelli maculis 2 Jasciisque abdominis jlavis, pedibus pallidis, basi nigris. f: Antennis articulis ultimis recurvis. Long: 10 mm. Hylotoma nemorum Fbr. Piez. 20. 1. L. nemorum Kl. 29. 1. Hrtg. 116. 1. Fall. Mon. 13. 1. Zett. Ins. Lapp. 335 (mas.) Rtzbg. Ill. p. 117. a. Der innere Enddorn der Hintertibien lappig erweitert. 23, L. virens Kl. 2: Testaceus, fascia supra antennas, plaga magna mesosterni, mesonoti maculis 3, eingulisgque abdominis nigris, alis nervis pallidis. Long: 9 mm. d’: Niger, labro, clypei apice, lobo pronoti macula trianguları pedibusque flavis, his basi nigris, limbo abdominis dorsali postice latius ventreque ruf. Kl.:38. Fall. \16.17.; Hrtg.ı119.: 2. Ztbg., IIL.114,: Tab. 2, Be a5 129, Fig. 5, 6. Thms. 53, 2. 3. L. hereyniae Hrtg. 2: Testaceo et nigro variegatus ut in L. virente, sed femoribus basin versus nigris. Long: 7—8 mm. J': Niger, pedibus flavis, basi nigricantibus, ventre rufo. Königsberg. Hrtg. 123. Thms. 56. 4. 4. L. pallidus Kl. 9: Pallide-testaceus, mesonoti maculis 3 fasclisque abdominis nigris. Long: 7 mm. d‘: Niger, clypeo, labro, pedibusque pallide-testaceis, macula verticıs, linea marginali tenui, pronoti ventreque sordide testaceis. Vor mehreren Jahren in Menge erzogen. Auch hellere Varietäten. L. minor Lep., T. pinastri Bechst., T. pectinata minor Retz. Mouche a scie a antennes barbues la petitte Deg. 983. L. pallidus Kl. 34. 4. Hrtg. 126. 5. Fall. 15. 4. Rtzbg. I. 113. Thms, 55. 3. b. Tibiendornen der Hinterbeine gewöhnlich. 5. L. larieis Jur. 2: Niger, lobo pronoti, maculis 2 scutelli ceingulisque abdominis flavis, antennis rufo-flavis, pedibus rufo-albo-nigroque variegatis, Long: 10—12 mm. cd: Niger, pedibus pallide jlavis, basi nigris, femoribus rufescentibus, abdomine ventre limboque dorsali rufo. Die Färbung ist nicht immer gleich. Kl. 39. Hrtg. 131. 6. Rtzdg. III. 107. 108. Tihms. 58. 7. L. virens Zett, Ins. Lapp. 336. 4 nach Thms. 40 241 6. L. frutetorum Pz. 2: Niger, subtus pallidus, abdomine eingulis pallidis. Long: 8$—9 mm. d‘: Niger, rentre pallide rubro, rubedine in segmentis ultimis dorsalibus assurgentibus. Aendert verschiedentlich ab, oft mit schwarzem Schildehen und heller Brust. T. eques Schrank nach Hrtg. L. frutet. Kl. 36. Hrtg. 134. 7. (Fallen ex parte). Rtzbg. III. 105— 106. Thms. 51. 5. 7. L. variegatus Jirtg. 2: Niger, lobo pronoti, maculis 2 scutelli ceingulisque abdominis testaceis, pedibus rufo-albo et nigro-variegatis. Long: 9 mm. J': Niger, palpis, lobo pronoti et pedibus jlavis, his basi nigra, ventre rufo et nigro, Hrtg. 137. 8. Thms. 57. 6. 8. 8. pini L. Q: Pallide testaceus, supra nigro-variegatus. Long: 1O—11 mm. g': Niger, palpis, labro, genubus, tibüis tarsisque testaceis. T. pini L. Faun. Se. 11. 1540. Pz. 87, Fig. 17 und 119. Fig. 5. Lep. 154. T. dorsata Fbr. T. pectinata major Retz. Mouche ü scie a antennes barbues, la grande Deg. Kl. 30. 2. Fall. 14. 2. Hrtg. 141. 9. Rtzbg. 111. 85. Voll. pl. 11. Thms. 61.9. L. nemorum Zett. (2) 355.1. Im Jahre 1859 frass die Larve auf der frischen Nehrung das Kiefern- stangenholz, besonders das an der Dünenkante stehende in einer Ausdehnung von 50 bis 60 Morgen ganz kahl. Es wurden die Cocons im Winter unter dem Moose gesammelt und bald 15 Scheffel zusammengebracht, von denen ich einen Theil erhielt. Ich erzog nicht nur ZL. pini in vielen Varietäten, sondern auch L. similis und pallidus nebst vielen Parasiten. Auch die Varietät 1 Hrtg. war darunter und mehrere 2, die ganz rothgelb sind. Einige J' haben rothgelbe Halskragenecken und ebenso gefärbten Bauch, die Mittelbrustseiten sind braun- roth angeflogen, die Beine sind gelb, Basis der Hüften, zuweilen auch der Hinterschenkel schwarz, Spitzen der Hintertibien braunroth. Mehrere 5 baben Palpen, Mandibeln und Anhang gelb, Fühlerbasis rothgelb. 9. L. similis Hrtg. Q und Z: L. pini persimilis, g' palpis, labro, pedibus et ventre Julvıs. Nur die Zucht giebt Sicherheit bei der Bestimmung. Hrtg. 160. 10. Rtzbg. II. 116. Voll. pl. 8. 10. L. rufus Ki. Q: Rufus, metanoto nigricante, tibüis bas® albis. Long: T—9 mm. d': Niger, ventre pedibusque rufis. Die Larven entnadelten 1878 eine Kiefernschonung fast vollständig. 4 i 16 242 L. piceae Lep. Mouche a scie a ant. barb., rousses Deg. T. pectinata rufa Retz. 986. T. securifera Fourer. T. pini rufa Vill. L. rufus Kl. 33. 3. Hrto. 164. 11. Rtzbg. III. 109. T’hms. 64. 11. 11. L. soeius Kl. 2: Pallide rufus, mesonoti maculis 3 pectorisgue media nigris, tibiis albidis. Long: 8 mm. J': Niger, ore, pedibus, limbo tenui pronoti ventreque rufescente testaceis. INT. 40.92 Hrig."167. 13: Dpinae Ki Rtzbg. IM. 12. L. pallipes Fall. (Taf. II. Fig. 4.) Niger, 2: pedibus et ventre testaceis, g‘: pedibus pallidis, segmento ultimo ventrali testaceo. L. T—8 mm. Die Larven fand ich im August 1863 und 1864 in Weichselmünde an kusseligen Kiefern auf Haide- und Moorland. Sie sitzen einzeln ausgestreckt an den Nadeln, welche sie von der Spitze an verzehren. Bei Berührung heben sie, wie alle Lophyren-Larven, den Vorderkörper in die Höhe, während sich das hintere Ende um die Nadel biegt. Sie sind 22füssig und werden 16 bis 18 mn. lang. Die Grundfarbe ist hell grüngelb, der Rücken breit grün, seitlich durch einen dunkleren Strich von der Grundfarbe scharf geschieden, das Rücken- gefäss ist durch eine dunkle Linie jederseits eingefasst, über den kleinen Stigmen läuft ebenfalls ein dunkelgrüner Streif, der an der Basis jedes Fusses etwas breiter ist. Das erste Segment ist dunkelgrün ohne Streifen, das letzte Segment ist glatt und mit kurzen schwarzen Borstenhaaren weitläufig besetzt (a). Die Brustfüsse sind schwarz mit hellen Gelenken. Der Kopf wechselt in der Färbung (db) von hell braunroth bis fast schwarz, immer aber ist das Stirndreieck mehr oder weniger hell. Die jungen Larven sind hell ledergelb mit helleren Längsstreifen und schwarzem Kopfe (ec). Nach der letzten Häutung erscheinen die Larven ganz grün (d). Cocon im Sande. L. pallipes Fall. Act. Holm. 1808. 4—5. L. elongatulus Kl. 35. 9. HArtg. 169. 14. Fall. Mon. 15. 4. Thıms. L. pallipes 65. 12. Genus Monoctenus Dhlb. Geäder der Flügel wie bei Lophyrus, aber die lanzettförmige Zelle ist in der Mitte zusammengezogen und obne Querader. Die Fühler der Männchen sind nur einfach gekämmt. 1. M. obsceuratus Hrtg. d' und 2: Ater, palpis, genubus tibüsque flavis, his posterioribus apicem versus tarsisque fuscis. Long. 5—6 mm. | Hrtg. 172. 2. Thms. 67. 2. 42 245 2. M. Juniperi L. fund 2: Niger, palpis, genubus, tibüs tarsisque flavis, abdomine in Q lateribus medio lividis. Long. 5—6 mm. T. Juniperi L. Syst. Nat. Ed. X., 556. 9. (?) L. Juniperi Kl. 41. Fall. Mon. 17. 8. Hrtg. 171. Doleridae. Genus Dolerus Jur. Flügel mit zwei Radial- und drei Cubitalzellen, die mittlere Querader fehlend, die beiden rücklaufenden Adern in die mittlere Cubitalzelle mündend, Fühler 9gliederig. Larven 22füssig. 1. D. palmatus Kl. Niger, tibiis anticis margine anteriore squamulisque sordide testaceo-albidis, f' abdominis maculis mediis albo-membranaceis. Long. 8—9 mm. Kl. n. 236. Hrtg. 235. 16. Thms. 279. 1. 2. D. vestigialis Kl. Niger, femoribus totis tibiisque basin versus rufis. Long. T—8 mm. Kl, 242. Hrtg. 236. 22. Thms. 280. 2. 3. D. annulipes Thms. 2: Niger, tibüs antieis margine anteriore, posticis basi albidis. Long. 7 mm. Ist wohl gleich mit D. genueinctus Zdd., der einmal bei Königsberg ge- fangen wurde. Z. (358) S. 13. Thms. 280. n. 3. 4. D. gilvipes Kl. Niger, pedibus testaceis, femoribus anterioribus basin versus, posticis nigris, tibüis tarsisque fusco-nigris, stigmate basi albido. Long. 7 mm. Aus Sonderburg; hier noch nicht gefangen. J' mit weisser Oberlippe und rothgelbem Clypeus, Halskragenrand rothgelb, Schüppchen weiss, Beine rothgelb, Hüften und Oberseite der Hinterschenkel schwarz, an den Hinterbeinen sind die Tibien und Tarsen bräunlich, erstere mit weisser Basis. Kl. 244, Hrtg. 236. 24. Thms. 281. 4. 5. D. pratorum Fall. Niger, abdominis segmentis 2—6, femoribus tibüsque rufis, squamulis albis. Long. 6—7 mm. En 16* 244 Beim g' sind die Fühler seitlich zusammengedrückt und braunroth, nur die beiden Grundglieder sind schwarz. Flügelschüppchen in beiden Geschlechtern weiss. T. pratorum Fall. 1808- 64. 27. D. eqwiseti Kl. 225. Hrtg. 233. 9. Thms. 231. 5. 6. D. timidus Kl. Niger, abdominis cingulo lato, genubus late, tibüs tarsisque anterioribus rufis. Long. 12—13 mm. Die Hintertibien roth, nur die äusserste Spitze schwarz. Kl. 229. Hrtg. 234. 12. Thms. 28276. ‘. D. dubius Kl. Niger, abdominis cingulo lato, genubus tibiisque antieis rufis. Long. 10 mm. Kl. 228. -HArtg. 234. 11. Thms. 232. 7. 8. D. tristis Kl. Niger, abdominis cingulo, tegulis, tibiis postieis apice, anterioribus cum genubus rufs. Long. 9—10 mm. Kl. 231. Hrig. 253. 14. Thms. 283. 8. 9. D. palustris Kl. Niger, abdominis eingulo lato rufo, tibüs rufescentibus. Long. 7—8 mm. Die Männchen haben rothgelbe Schenkel und Tibien. Kl. 222. Hrtg. 233. 6. Thms. 283..9: 10. D. pratensis L. (Taf. 11. Rie..D.) Niger, thorace pedibusque rufo pietis, abdomine rufo, alis dilute nigricantibus, in g‘ thorace toto et abdominis apice nigris. Long. 6—T mm. Am 31. August 1378 fand ich nach starkem Regen auf einem Wege, der durch eine Wiese bei Zoppot führte, eine 20 mm. lange, 22füssige, grasgrüne Larve. Sie war querrunzlig, fein chagrinartig, am Rande der Seitenwülste standen kurze Stachelhaare, die auch sparsam auf jedem Seginente zu finden waren. Das Rückengefäss schien dunkler durch. Die braunen, schmalen Stigmen stehen auf helleren Wülsten, die beiden letzten Segmente haben eine braune Seitenlinie.e Der Körper wird nach dem Ende zu allmählich etwas schmaler. Der Kopf (a) ist etwas breiter als lang und wird in der Ruhe schräge gegen den übrigen Körper getragen, so dass er von der Seite gesehen dreieckig er- scheint. Er ist glänzend, aber lederartig gerunzelt und knochengelb, der Scheitel und ein kurzer Strich an jeder Seite desselben sind hellbraun. Durch die schwarzen Augenfelder zieht quer über das Gesicht ein dunkelbrauner Streif, unter demselben steht ein etwas hellerer, oben in der Mitte verengter Fleck, die konischen Fühler sind knochengelb, der Mund ist braun. Die Larve kriecht ruck- weise und schnippt bei leiser Berührung so zusammen, dass der Kopf nach innen 4 245 zu liegen kommt. Ob sıe Gras oder Binsen, wie Klug vermuthet, frisst, weiss ich nicht, denn sie ging gleich in die Erde und am 26. Februar 1879 erschien die Wespe. Tenth. pratensis Linne Syst. Nat. Ed. X. T. pedestris Pz. Dosytheus Eglanteriae Leach. Dol. Eglant. Kl. 218. Artg. 232.1. D. pratensis Thms. 284. 10. fi; 11. D. aretieus Thms. Q: Praecedenti simillimus sed pedibus nigris, tibiis antieis margine anteriore et femorum apice rufis. Long. 8 mm. Thms. 284. 11. 12. D. gonager Fhr. (Taf. II. Fig. 6.) Niger, Teriteihs apice et tibüis basi dilute rufis. Long. 8 mm. Am 18, Juni 1852 schöpfte ich auf einer Wiese in Heiligenbrunn und später auch in den Festungswerken von Danzig mehrere fast 20 mm. lange, 22füssige Larven von gelberünlicher Farbe. Ueber den Rücken läuft ein dunkler schmutzig erünlicher Streif und ein ebensoleher, nur breiterer an jeder Seite, welche allmählich in die Grundfarbe übergehen, nur die äusseren Ränder der Seiten- streifen sind scharf begrenzt. Die Brustfüsse haben braune Krallen. Der Kopf ist glänzend mit schwarzen Augenfeldern und braunen konischen Fühlern. Die jüngeren Larven haben in den Streifen und über den Beinen schwarze Striche. 3ei Berührung rollen sie sich wie die Larve von D. pratensis zusammen. Iclı fütterte sie mit Gras. Am 15. April 1853 erschienen die Wespen. Tenthr. crassa Pz. T. erythrogona Schrank. T. genieulata Fourer. D. gonager Kl. 241. Hrtg. 236. 21. Thms. 285. 15. 13. D. triplicatus Ki. Niger, abdomine, pectore superne, thoraceque supra luteo-rufis, hoc pteropegis et maculis 5 mesonoti nigris. Long. 10 mm. Bei Königsberg gefangen. Bautzen, Breslau. Kl. 221. Hrtg. 232. 4. Thms. 286. 16. 14. D. lateritius Kl. (Taf, Fig, 7.) 2: Niger, abdomine luteo, terebra nigra, prothorace, macula magna sub alis mesonotoque rufis, hoc scutello et pteropegis nigris. Long. 10 mm. g': Niger, szgmentis 2—6 rufo-flavis. In Heubude fand ich am 13. August 1864 an einer feuchten Stelle auf Binsen (Juncus glomeratus) eine über 25 mm. lange, 22füssige Larve von hell 45 246 grünlich gelber Grundfarbe, der Rücken ist breit dunkler grün, an den Seiten noch dunkler begrenzt, das Rückengefäss scheint ebenfalls dunkler durch. * Ueber jedem braunen strichförmigen Stigma befindet sich ein schwarzer rund- licher Fleck, der auf dem ersten und letzten Segmente nur klein und verwischt erscheint. Die Brustfüsse sind dunkel geschildert. Der Kopf ist (a) hell roth- bräunlich mit schrägem, schwarzem Scheitelstriche jederseits, einem solchen Stirnfleck zwischen den schwarzen Augenfeldern, konischen Fühlern und braunem Munde. Die Larve rollt sich bei Berührung ebenfalls augenblicklich zusammen. Am 15. August war sie in die Erde gegangen und am 1. Mai 1865 erschien die Wespe. Ein Cocon fand ich nicht, wahrscheinlich lag die Larve in einer Erdhöhle. Kl. 220. Hrtg. 232. 3., Thms. 287. 17. d' = D. madıdus Kl. 214. Hrtg. 233. 8. 15. D. antieus Kl. Q: Niger, thorace antice abdonrineque rufis, hoc segmento 1 aeneo-nigro,. Long: 10 mm. &: Niger, abdominis segmentis medüs rufis. Long: 9 mm. Kl. 219. Hrtig. 232. 2. Thms. 287. 18. D. uliginosus Kl. 223. Hrtg. 233. T. 16. D. thoracieus Kl. 2: Niger, thorace supra, pleuris partim sanquineis. Long: 11 mm. J': Niger, capite cyanescente, antennis medio paulum incrassatis, obtusis. Long: 9,4 mm. Ant. 9,35 mm. Ich fing beide Geschlechter am 6. Juni 1851 auf der frischen Nehrung an Phragmites communis, das einen Teich umsäumte. Kl. 239. Hrtg. 236. 19. Thms. 288. 20. d‘ = D. pachycerus Hrtg. 238. Zdd. (358) 23. 17. D. haematodes Schr. (Taf IE HRig 8) 2: Cyanescenti-niger, pronoto fere toto et teqgulis rufis. Long: 10 mm. d': Cyaneoniger. Long: 7—8 mm. Zu dieser Art ziehe ich, ihrer Grösse wegen, eine Larve, die ich zuerst im Juli 1851, dann öfter im Juni auf Gras und Getreidehalmen fand und die auch De Geer schon kannte. (Abhdl. 16, n. 7. zweite Art. Taf. 34, Fig. 25.) Sie wird 24 mm., auch darüber lang, ist 22füssig, querrunzlig, schmutzig hellgelb, der Rücken olivenbraun, an den Seiten durch einen dunkleren Saum scharf begrenzt, in welchem auf jedem Segmente ein schwarzer Wisch steht. Das Rückengefäss scheint auch dunkler durch. Die Brustfüsse sind schwarz mit hellen Gelenken. Der grobpunktirte Kopf ist hellgelb, die obere Hälfte aber fast schwarz. An den Seiten zieht ein solcher Fleck um die schwarzen Augen- felder und vorn steht ein dreieckiger braunschwarzer Fleck, auch über dem Munde 46 247 ist ein dunkler Fleckenstreif. Auch diese Larve verdünnt sich allmählich nach hinten zu. Sie rollt sich bei Berührung mit dem Kopfe nach innen. Nicht erzogen. Tenthr. haematodes Schrank. Kl. 238. Dol. haemat. Hrtg. 235. 18. Thms. 289. 21. D. micans Zdd. (358) 18. d' =D. coerulescens Hrtg. 242. 36. 18. D. sanguinieollis Kl. 2: Niger, pro-et mesothorace sanguineis. Long: 8 mm. Das Weibchen bei Königsberg gefangen. Kopf und Mittelbrustseiten bläulich schimmernd, Fühler fast so lang wie der Hinterleib, aber der Halskragen ist nicht roth, sondern schwarz, die Tibiendornen der vorderen Beine sind schwarz, die der Hinterbeine kurz und an der Spitze hell, die Rückenkörnchen sind weiss, die Flügel etwas getrübt. Kl. 240. Hrtgy. 236. 20. 19. D. niger L. Q: Niger, griseo-pilosus, pleuris et femoribus vi. cyaneo-micantibus, antennis longıs. Long: 12 mm. Tenthr. nigra L. Ed. XII. 925. 34. D. niger Kl. 232. Hrtg. 237. 25. Thms. 289. 22. 20. D. cenchris Hrtg. FFaf 1 Fig. '9:) @ und J’: Plumbeo-niger, cenchris mazximis, eburneis, antennis apice subattenuatis, sutura media mesonoti tenuissima. Long: 10 mm. f': Abdomine lato, brevi, fere plano. Long: 9 mm. Wahrscheinlich gehört zu dieser Art oder zu D. palmatus die Larve, welche ich im Juni 1849 und 1865 auf der frischen Nehrung häufig an Poa annua fand, wo auch beide Arten am häufigsten flogen. Die Larve wird bis 24 mm. lang und ist 22füssig, sie verdünnt sich allmählich nach hinten zu und ist querrunzlig, nur das letzte Segment ist frei von Runzeln und fein hell be- haart. Die Grundfarbe ist hell grünlich gelb, oft ins Grauweisse übergehend, die jungen Larven sind an den ersten und letzten Segmenten mehr gelb gefärbt. Das Rückengefäss scheint als schwärzlicher Strich durch. Jederseits läuft ein dunkler Längsstreif, der nach den Füssen hin scharf begrenzt ist, und durch einen helleren schmalen Streif von den ebenfalls dunkler gefärbten Seitenfalten geschieden ist. Die Stigmen sind braun und stricehförmig. Die Brustfüsse haben eine braune Basis und in der Jugend braune Gelenke. Der glänzende und feinkörnige Kopf hat schwarze Augenfelder und einen braunen Mund, die Fühler- felder sind schwarz umrandet, die Fühler selbst bräunlich. — Bei Beunruhigung rollt sich die Larve wie die anderen Dolerus-Larven zusammen. Nur Abends 4 245 befressen sie die Grasspitzen, während ich sie am Tage meistens an den Halmen sitzend oder auf der Erde liegend fand. Die Zucht missglückte. Hrtg. 240. 32. Thms. 290. 24. d =D. planatus v. 1 Hrtg. 243. 39. 21. D. anthraeinus Kl. (Taf. IH. Fig. 16.) Q und d‘: Niger, subglaber, vertice, pleuris et femoribus subeyaneo micantibus, Long: 9 mm. Z Fissura segmenti 7 dorsali albida. Long: 8 mm. Die Larve fand mein Sohn am 26. Juli 1581 bei Jäschkenthal auf Care und Gras. Sie ist 17 bis 18 mm. lang, ziemlich glänzend, querrunzlig, grüngelb. Rücken- und je ein Seitenstreif grünlich. Kopf röthlichgelb. Augenfelder schwarz, Mund braun, Stigmen schwarz, über der Basis der Füsse unter dem vortretenden Seitenwulste befindet sich ein schwärzlicher Schatten. Die After- klappe ist schwärzlich umrandet und hat jederseits einen ebenso gefärbten Fleck. Bei Berührung rollt sich die Larve zusammen und lässt sich fallen. Sie ging bald in die Erde, machte ein zerbrechliches, länglich rundes Gehäuse und am 13. März 1882 erschien die Wespe. Der Grösse nach könnte sie zu D. niger gehören, denn sie ist über 10 mm. lang und hat schwärzlich getrübte Flügel, schwarze Tibiendornen, eine gelbweisse schmale Basis aller Tarsen. Die Abdomensegmente haben schmale weisse Hinterränder, auch die Rückenkörnchen sind weiss, später dunkeln sie nach. Kl. 233. Hrtg. 238. 27. Thıms. 291. 29. d =D. leucobasis Hrtg. 240. 31, Aissus Hrig. 243. 37. 22. D. coraeinus Kl. Q und Z': Cyaneo-niger, nitidus, mesonoii sutura media profundaz alis nervo transverso marginali fere interstitiali. Long: 8—9 mm. Hrtg. 238. 28. Thms. 292. 26. D. nitens Zdd.? (358) 16. 8 = D. atricapillus Hrtg. 239. 29. 233. D. aeneus Hrtg. Q und od’: Plumbeo-niger, vertice subeyaneo, utrinque fortiter parce punctato. Long: 8 mm. ' mesonoto laeriusculo. Long: 7 mm. Hrtg. 241. 31. T’hms. 293. 28. Die von Zaddach aufgestellten Arten: D. ravus (358) S. 18. incertus S. 21 und brevicornis S. 25 ziehe ich zu D. cenchnis. Selandriadae. Genus Emphytus Rl. Flügel mit zwei Radial- und drei Cubitalzellen, die rücklaufenden Adern der ersten und zweiten Cubitalzelle inserirt, lanzettförmige Zelle in die Schulter 48 249 gemündet, mit schräger Querader, Hinterflügel ohne geschlossene Zelle, Fühler Igliederig. Larven 22füssig, walzig, unbehaart. i. E. viennensis Kl. (Taf. I. Fig.-10.) Niger, punetis duobus oceipitis, sguamulis, faselis tribus abdominis, anoque Javis, pechbus nigro-et Havo variegatis, cellula radiali Jumata. Long: T—$ mm. Das % ist schwarz; zuweilen ein Querband auf dem Kopfschilde gelb, Flügel- schüppchen gelb, Randader, Stigma und Flügelspitze bis über die Radialzelle hinaus braun, Hüftspitzen, die Schenkelringe, die vorderen Kniee und die Tibien gelb, hinterste mit schwarzer Spitze, Hintertarsen rothhraun, Rückenkörnchen, Hinterrand von Segment 1, 4, 5 und8 gelb. Das Weibchen ebenso, nur Glied 1 der Fühler oben weiss, Glieder 3 und 4 braunroth,! Scheitel mit zwei gelben Flecken, auch der After gelb. Die Larve ist etwa 15 mm. lang, 22füssig, walzig, hinten etwas schmäler. Grundfarbe bell grünlich grau, der Rücken breit schön grün, ins Gelbe ziehend, an den Seiten scharf begrenzt. Der Körper hat viele Querrunzeln und auf jeden Segmente 3 Querreihen weisser Dornwärzchen, von denen die erste Reihe kürzer ist, als die beiden folgenden. Ueber den Füssen stehen einige graue Flecken. Der Kopf ist gelbbraun, glänzend und mit einzelnen kurzen Härchen besetzt, Augenfelder schwarz. Sie lebt auf der Garten- und Hundsrose (Rosa canina), in deren Blätter sie bis in den September von der Unterseite Löcher frisst. In der Ruhe sitzt sie zusammengerollt mit dem Hinterende nach innen und unten, etwa wie die letzte Windung eines Pfropfenziehers. Die Larve über- wintert in der Erde ohne ein Cocon. Eine streifte erst am 13. Juni ihre Larvenhaut ab und lax ais grüne Puppe frei da, nach 14 Tagen war die Wespe entwickelt. Kl. 192. Hrtg. 247. 1. Brischke (320) S. 13. Taf. III. Fig. 2. 2. E. suceinetus Kl. Niger, squamulis, trochanteribus apice, postieis fere totis, tibüisque albıs, his posticis apice nigris, anterioribus tarsisque rufescentibus, alis cellula margi- nali fumata, abdomine apice, fascia basali cinguloque segmenti 5 fere niveis, Long: 8--9 mm. » Bei den 2 ist der Anhang gelb, die Spitzenhälfte der Fühler rothvraun. Kl. 193. Brig. 247. 2. Thns. 188. 1. 3. E. einctus L. (Faf. :I1.,.Eig. 11.) Niger, squamulis in Q, trochanteribus posticis, femoribus anterioribus apice, (seymentoque 5 abdominis in 2) albidis, tarsis tibüsque pallide rufis, his feminae basi albis. Long. T—8 mm. Die g' haben schwarze Flügelschuppen, der weisse Ring des Abdomen und die weisse Basis der Tibien fehlen. Ein & mit abnormem Geäder im rechten Vordertlügel. 1 250 Die Larve stimmt nicht ganz mit der Beschreibung, welche Bouche von ihr giebt (169) S. 139, n. 5. Meine Larven sind 22füssig, bis 15 mm. lang, walzig, vorn etwas dicker als hinten und querrunzlig. Die Grundfarbe ist ein helles Graugrün, der Rücken ist breit dunkel bläulich grün, nach den Seiten allmählich heller werdend und auf jedem Segmente durch einen schwarzen Fleck begrenzt, das Rückengefäss scheint etwas heller durch. Graue längliche Flecke stehen noch an den Seitenfalten jedes Gelenkes über der Basis der Füsse. Die in Querreihen stehenden weissen Dornwärzchen sind hier kleiner als bei den Larven von #. riennensis, vorn stehen nur zwei, dann folgen mehrere in zwei Querreihen . auf jedem Segmente. Der Kopf ist gelbbraun (a) mit dunkelem Scheitelfleck, der oft den ganzen Oberkopf bis zu den schwarzen Augenfeldern einnimmt. Ich fand die Larven im August und September auf der Gartenrose, deren Blätter sie von unten her durchlöchert, oder auch den Rand benagt, sie ruht ganz wie die von E. viennensis und frisst sich gern in trockene Zweige hinein. Im October 1856 krochen sie in Menge an Baumstämmen und Zäunen umher. Im Frühjahre erscheint die Wespe. Kl. 194. Hrtg. 248. 3. Br. (320) S. 16. Taf. III. Fig. 6. Thms. 189. 2. Voll. pl. 3. 4. E. eingillum Kl. 2: Niger, trochanteribus posticis abdominisque segmento 5 albidis, pedibus rufis, genubus posticis, tarsis posticis, coxis trochanteribusque nigris. Long: 10 mm. Ostpreussen. El. 197. Hrtg. 249. 5. Thms. 192. 5. Stein, ent. Nachr. 1880. 22. S. 236. 5. E. melanarius Kl. 2: Niger, capite maximo; alis stigmate nigro, dimidio basalı pallido, dedibus rufis, trochanteribus posticis totis, intermediüs apice albidis, cowis omnibus Femoribusque ad medium usque, genubus posticis nigrıs. Long: 3 mm. 1 Z ist 7 mm. lang. Labrum, Flügelschüppchen und alle Schenkelhöcker weiss, Schenkel und Tibien rothgelb, Hintertibien oben bis zur Mitte von der Basis ab braungestreift, äusserste Spitze braun, Tarsen bräunlich, Blösse sehr gross, Flügelmal braun. Östpreussen und Schlesien. Kl. 200. Hrtg. 249. 8. 6. E. Grossulariae Kl. Niger, labro, squamulis pedibusque albidis, cowis basi, femoribus anterioribus basi, posticis apicem versus nigris, tarsis et tibiis posticis apice fuscis, scutello punctulato. Long. 7 mm. Auch Var. 1 Hrig. 2 Anhang scheint schwarz. Var. 2 Hrtg. 2. Ein hat am linken Vorderbeine ein kurzes und dickes erstes Tarsenglied, an welchem drei gleiche 4gliedrige normale, nur kleinere Tarsen sitzen, das rechte Vorder- bein fehlt. Kl. 202. Hrtg. 249. 10. Thms. 195. 12. 50 251 7. E, Carpini Hrtg. Niger, nitidus, scutello laevi, squamulis et pedibus albidis, cowis basi femorı- busque maxima parte nigris, tibiis postieis apice ct tarsis fuscis. Long. 6—7 mm. Der Scheidenerv der Radialzelle ist nicht interstitial. Hrtg. 250. 11. Thrms. 196. 13. Tenthr. spuria (mas) Zett. Ins. Lapp. 8. E. tener Fall. Niger, genubus tibiisque antieis sordide testaceis, alis subfumatis, nervo transverso-marginali interstitiali. Long. 5—6 mm. Der Scheidenerv der Radialzelle ist nur selten interstitial. Tenthr. tenera Fall. Act. Holm. 1808. Emphyt. patellatus Kl. 203. Hrtg. 250. 12. Thms. 196. 14. Stein, ent. Nachr. 1880. 22. 247. 9. E. Klugii Thms. (Taf. II. Fig. 12.) Niger, tibüs, tarsis anterioribus basi femoribusque rufis, his anterioribus basi nigris, squamulis albidis, antennis 2 articulis 6—9 albis. Long. 9—10 mm. Die g' haben zuweilen einen weissen Wangenfleck. Die Q ohne diesen Fleck haben gewöhnlich ganz schwarze Fühler und auch gelbrothe Schenkelringe, die hinteren Tibien haben eine hellere Basis. Die 2 mit weissem Wangen- fleck haben die Fühlerglieder 7 bis 9 weiss, ebenso die Spitze von Glied 6. oder Glied 9 hat eine schwarze Spitze. Ein ®@ hat den rechten Fühler ganz schwarz, die Glieder 7 und 8 mit hellerer Andeutung, während der linke Fühler diese Glieder ganz weiss hat. Auch die Beine sind dunkler roth, Hüften und Schenkelringe schwarz, ebenso die Spitzen der Hintertibien. Bei einigen 2 hat auch Segment 8 einen schmalen weissen Hinterrand und solche Afterspitze, oder es sind alle Hinterleibssegmente sehr schmal weisslich am Hinterrande. Ich erzog die Wespen im September und October aus Larven, die ich im Juni in Königsthal und Oliva auf Eichen fand. Sie werden 16 bis 17 mm. lang, sind 22füssig, querrunzlig, walzig, hell bläulich grün, weiss bestäubt. Der runde Kopf ist glänzend und hell bräunlich, hinter den schwarzen Augen- feldern ist ein dunkler Schatten. Mund röthlichhraun. Nach der letzten Häutung ist die Larve schön hellgrün, etwas glänzend mit orangegelbem Kopfe (a). Die Larven sitzen. auf der Unterseite der Blätter zusammengerollt, mit dem Kopfe nach aussen. Sie befressen den Blattrand und gehen zur Verwandlung in die Erde. 2 = Emph. apicalis Kl. 208. Hrtg. 251. 16. d' = E. fliformis Kl. 207. Hrtg. 251. 15. E. Klugü Thms. 194. 10. Sl 252 10. E. serotinus Kl. Niger, femoribus, tibiis abdomineque flawis, hoc segmento 1 dorsali nigro, vontre basin versus fusco, sqguamulis albidis. Long. 9—10 mm. Das /' hat schwarze Palpen, der rechte Fühler hat das sechste Glied weiss, während der linke Fühler ganz schwarz ist. Die Hintertibien haben eine schwarz- braune Spitzenhälfte, die Hintertarsen sind ganz schwarz. Die Larven sind denen von E£. Klugii ähnlich, nur etwas kleiner und der Kopf ist einfarbig röthlich braungelb mit weisslich bestäubtem Scheitel, schwarzen Augenfeldern und braunen Mandibeln. Nach der letzten Häutung sind die Larven hellgrün. — Ich fand sie Anfangs Juni jm Jäschkenthale auf Eichen, ohne sie erziehen zu können, was mir erst am 3. September 1882 gelang, an welchem Tage sich ein Männchen entwickelte. Klug n. 215. Hrtg. p. 252, n. 22.Voll.\14. Stuck, \pl. 2. Thms. 195, .n. 11. 11. E. negiectus Zdd. Mas niger, squamulis albo - marginatis, pedum anteriorum femoribus ad latus anterius apice pallidis, posticorum trochanteribus albis, tibiis tarsisque omnibus rufis; alis basi subpellueidis apice infumatis, carpo Fusco basi albido. Long. 8,2 mm., ant. 5 mm., lat. al. 15 mm. In Ostpreussen gefangen. Zdd. (358) 27. E. tibialis Pz. (Taf. I. Fig. 13.) Niger, antennis artieulis 6, 7, 8 tibüisque posterioribus dimidio basalı albıs, femoribus rufis, anterioribus basi, postieis apice nigris, tibiis antieis totis, inter- mediis margine antico testaceis. Long. S—9 mm. Bei den Z sind nur die Fühlerglieder 6 und 7 weiss. Die 20 mm. lange, 22füssige Larve frisst im Juni in Königsthal und Zoppot auf Eichen und sitzt ganz so wie die von Z. Klugüi. Sie ist quer- yunzlig, sammetartig, hellgrünlich grau, der Rücken breit grauschwarz, an den Seiten scharf begrenzt, über jedem Bauchfusse steht ein ebenso gefärbter Wisch, die Stigmen sind schwarz, die Brustfüsse haben eine schwarze Basıs. Der relixhe, glänzende, kurz here Kopf ist schwarz, der untere Theil des Gesichtes ist hellbraun. Nach der letzten Häutung ist die Larve grünlich weiss, mit hell schiefergrauem ins Grünliche ziehendem Rücken und bräunlichem Schei- tel (a). Sie ist jetzt etwas kürzer und gedrungener. Ich konnte sie nicht er- ziehen, sie stimmt aber mit der von Vollenhoven auf Taf. 9 abgebildeten und erzogenen Larve überein. Die Wespe ist hier im Herbst nicht selten. Tenthr. tibialis (Pz.) Fall. Mon. 46. 14. E. tibialis Kl. 209. Hrig. 251. 17. Thms. 194. 22 h “ 253 13. E. ealceatus Kl. Niger, abdominis eingulo pedibusque rufis, cowis, trochanteribus femoribusque anteriorıbus basıi nigris. Long. 8 mm. Die Fühler nach der Spitze hin unten braun, beim J' fast ganz braun. Die Schenkelringe derHinterbeine zuweilen weiss. Hinterschenkel immer roth. Kl. 213. Hrtg. 252. 20. Thms. 193. 8. 14. E. cereus Kl. 2 Niger, squamulis, macula sub alis, pedibus abdomineque flavis. Long. 9 mm. Die 2 haben einen schrägen Scheitelstreif an jedem Auge und auch die Ränder der Vorderbrust gelb, Coxen und Schenkelringe unten schwarzfleckig, Spitzen der hinteren Tibien und der hinteren Tarsen schwarz. Kt. 206. Hrig. 252. 23. 15. E. perla Kl. (Taf. II. Fig. 14.) Niger, elypeo, labro, pronoti limbo, squamulis, macula posteriore pectoris, coxıs trochanteribusque albidis, pedibus Havo-albidis, tibüs tarsisque posterioribus Fusco lineatis, abdomine ventre albido, dorso medio plaga rufescente. Long. D—6 mm. Die Larve fand ich 1862 und 1863 bei Heubude und Kronenhof im September auf Salıw triandra. Sie wird 11 bis12 mm. lang, ist 22füssig, quer- runzlig, die Brustsegmente sind verdickt; die Grundfarbe des fast durchschei- nenden Körpers ist ein helles grünliches Grau, der Rücken ist breit dunkler grün, allmählich in die Grundfarbe übergehend, auf den letzten Segmenten ist eine Lücke und auf dem letzten Segmente scheint der Koth schwarzbraun durch. Durch die Lupe sieht man kleine weisse Dornwärzchen weitläufig in Querreihen gestellt, wodurch der Körper etwas rauh erscheint: Der Kopf (a) ist rothbraun, glänzend, kurz behaart, der obere Theil bis hinter die schwarzen Augenfelder ist dunkel braunschwarz. Die Larve ruht auf der Unterseite dez Blattes halb eingerollt. (Diese Larve ist nicht gleich der von Bouche beschrie- benen. Eine erneute Zucht wird die Sache richtig stellen.) Kr. 217. Brig. 252.24. Thms. 191. 15. Genus Harpiphorus Hrtg. Flügelgeäder wie bei Emphytus, aber Hinterflügel mit einer geschlossenen Mittelzelle. 1. H. lepidus Kl. (Taf. III. Fie. 1.) 7 Q Niger, capite pallido-picto, limbo thoracis et abdominis cum pedibus vires- centi albidis, femoribus basi late nigris, alis lenissime fumatis, costa et stigmate Javis. d' Pallide Jlavo-albus, macula vertieis, thorace lobo antico fere toto 53 254 lateralibus medio, scutello et metanoto, abdominisque plaga oblonga dorsali basalı nigris. Long. 4—5 mm. Die J‘ sind auf der Unterseite nebst den Beinen ganz gelb. Die Larve fand ich Anfangs August in Pelonken und Sagorcz 1873 und 1876 auf Eichengebüsch. Sie sitzt ausgestreckt auf dem Blatte und frisst die Oberhaut stellenweise fort, so dass diese Stelle hell und glänzend erscheint. Die Larve wird 10 mm. lang, ist 22füssig, vorn etwas breiter als hinten und sehr träge. Grundfarbe grün. Der kleine glänzende Kopf wird in das erste Segment zurückgezogen, hat schwarze Augenfelder und einen dunkelbraunen Mund. Der Körper ist mit glänzend weissen Warzen und Stacheln besetzt, welche auf den mittleren Segmenten so stehen, dass in der ersten Querreihe 6 kleinere, in der zweiten ebenfalls 6 sich befinden, von denen aber die letzte Warze etwas vorgerückt ist, seitlich trägt jedes Segment 3 weisse, breite Spitzen, die ersten und letzten Segmente haben weniger Warzen, aber das erste ist mit einer Reihe von 8 Stachelspitzen besetzt, das letzte hat an jeder Seite zwei ver- wachsene Spitzen. Die Brustfüsse sind kurz und dick, die Bauchfüsse nur stift- artig. Bei Berührung krümmt sich die Larve etwas einwärts. Nach der letzten Häutung ist die Larve einfach grün und glatt mit schmal gelblichen Hinter- rändern der Segmente. Verwandlung in der Erde, die Larve überwintert ohne Cocon. Im Jahre 1578 fand ich die Wespen bei Zoppot auf Eichengebüsch am 25. Mai zahlreich in beiden Geschlechtern schwärmend. Emph. lepidus Kl. 191. Harp. lep. Hrtg. 253. 25. Thms. 198. Genus Phyllotoma Fall. Vorderflügel mit zwei Radial- und 3 Cubitalzellen, die erste und zweite Cubitalzelle vereint, die dritte nimmt die rücklaufende Ader auf, lanzettförmige Zelle in die Schulter mündend, mit schräger Querader, Fühler 10 bis 15 gliederig. Die Larven sind Blattminirer. 1. Ph. nemorata Fall. 2 Nigra, facie fere tota, pronoti limbo lato, squamulis, abdominis maculs lateralibus cum pedibus albidis, his cowis et femoribus basi late nigris, alis leniter fumatis, fascia substigmaticali obscuriore, apice hyalinıs; antennis 1 —15 articulatis. Long. 5 mm. In Ostpreussen gefangen. Tenthr. nemorata Fall. Act. 1808. 4723. Voll. pl. 4. Ph. tenella Zdd. (358) S. 28. 2. Ph. ochropoda K. (Taf. II. Fig. 2.) 2 Nigra, palpis, labro, apice elypei, orbita interiore trochanteribusque albidis, pedibus pallide flavis, coxis et femoribus basi late nigris, alis fumatis, apice hyalinis, antennis 12—13 articulatis. Long. 5 mm. 54 255 Die g' haben Palpen, Anhang, Kopfschild, Wangen, Gesicht, Stirnaugen- rand, 2 Flecke an der Fühlerwurzel, die beiden Grundglieder der Fühler gelb- weiss, unter den Fühlern zwei vertiefte schwarze Punkte, die 11 Geisselglieder braun, oben schwarz. Flügelschüppchen, Halskragenrand breit, mit diesem zu- sammenhängender grosser Fleck der Mittelbrustseiten, die Hüften und Schenkel- ringe ebenfalls gelbweiss, der Bauch, die Schamklappe, die Seitenränder und auch die Hinterränder der Segmente ebenso gefärbt, die Bauchmitte hat an der Basis der Segmente eine schwarze Querbinde. Die Larven fand ich am 5. und 6. August 1875 in den Wäldern bei Zoppot und auch im Jäschkenthale als Minirer in den Blättern der Gebüsche von Populus tremula, in denen sie oberseitige, braune Blasen mit zerstreutem, . eylindrischem Kothe bilden. Die Larven werden 10 mm. lang, sind hellgrün mit dunklerem Rücken, haben einen rothbraunen, horizontalen, herzförmigen Kopf, ein queres, breites erstes Thoraxsegment, welches oben röthlichgelb ist, unten einen rothgelben Kehlfleck hat, die beiden folgenden Segmente haben unten einen solchen runden Mittelfleeck. Die Augen sind schwarz. Die Brustfüsse sind kurz, dick und rothgelb. Die 7 Paar Bauchfüsse erscheinen nur als Stum- mel, die Afterfüsse sind verwachsen und durch einen braunen Halbkreis be- grenzt. Es sind also nur 21 Füsse vorhanden. Die Larve leimt die Ober- und Unterhaut des Blattes im Kreise zusammen (a), überzieht die innere Fläche dieses linsenförmigen Raumes mit glänzendem Schleime und liegt in dieser schützenden Hülle bis zum nächsten Frühjahre. Emphyt. ochrop. Kl. 182. Phyli. ochrop. Hrtg. 255. 1. T’hms. 177. 2. 3. Ph. vagans Fall. (Taf. III. Fig. 3.) : Nigra, palpis albidis, facie plerumque pallido-picta, abdomine pedibusque gra, parp pP que. p Pp pP q totis vel maxima parte luteis, antennis LD—12 articulatis, alıs subfumatis. Long. 3—D mm. Beim J' hat das Gesicht auch zwei tiefe schwarze Eindrücke, die Stirn- augenränder sind breit gelb, die beiden Wurzelglieder der 11gliedrigen Fühler gelb mit schwarzen Spitzen, die Geissel braun, oben am Grunde schwärzlich, Flügelschöppchen und Rand des Halskragens auch gelb, Hintertarsen mit Aus- nahme des letzten Gliedes schwarzbraun, der schwarze Rücken des Abdomen ist durch schmale rothgelbe Hinterränder der Segmente unterbrochen. Var. a. Thms. (Emphyt. melanopygus Kl. 185. Hrtg. 256. 4.) 2: Nigra, antennis subtus fuscis, labro, apice clypei, epistomate, orbita interiore late flavis, pedibus abdomineque luteis, tarsis posticis fuscis. Var. f. Thms. Abdominis dorso nigro, medio piceo. Var. 9. Thms. (Phyll. leucopoda Dhlbm., amaura Kl. 186. Hrtg. 256. 5.) Abdomine dorso et ventris apice, cowis et femoribus. basi nigris. 55 256 Var. m. 2. Abdomen ganz schwarz, auch die Hüften fast ganz, die Basis der Schenkel, die Spitzen der Hintertibien und die Hintertarsen schwarz. Bei einem 2 der Kopf schwarz, nur der Anhang gelb. Im August und September findet man die minirenden Larven in den Blättern der Ellern (Alnus glutinosa und incana), die braune Blase befindet sich ge- wöhnlich zwischen zwei Nebenrippen. Die Lar‘e gleicht der vorher beschriebenen fast ganz, ist glänzend, glashell mit grünem Rücken, auf den ersten Segmenten fehlt das Grün. Auf der Bauchseite hat Segment 1 einen schwarzen, in der Mitte zusammengezogenen Kehlfleck, Segmente 2 bis 4 haben einen schwarzen Punkt, auf Segment 2 und 3 steht noch ein kleiner, schwarzer Punkt Jederseits. Die Brustfüsse sind schwarz mit hellen Gelenken. In dem linsenförmigen Gehäuse erscheint die Larve beinfarbig mit geiblichen vorderen Segmenten. Die Wespe kriecht im nächsten Frühlinge aus. Hylotoma vagans Fall. 1808. 47. 24. Kl. 185. Hrtg. 255. 4. Kitb. Pflanzenfeinde. Phyll. melanopyga. S. 620. 104. Voll. pl. 8. 4. Ph. mierocephala Kl. (Rat IL, Rie.zA) 2: Nigra, palpis, mandibulis basi, labro, elypeo, epistomate, orbita interiore, basi antennarum et trochanteribus flavo albidis, pronoti limbo squamalisque pallidıs, pedibus abdomineque flavo-luteis, hoc apice nigro, alis basi leniter Fumatıs. Long. 4 mm. g': Facie maculaque pleurali eitrinis, abdominis dorso nigro. An den Fühlern der 5 zähle ich 14, an denen der 2 13 Glieder. Die Geissel der g' ist braun, oben schwarz, die Wangen sind gelb. Die Larven fand ich im Juli 1876 in Sagorez und Pelonken, auch noch am 6. September 1877 bei Zoppot an Salix capraca, einerea und aurita die Blattspitzen in hellbraune Blasen verwandelnd, in welchen der schwarze, eylindrische Koth zerstreut liegt. Die Larve wird S mm. lang und ist ganz so wie die vorher beschriebenen gebildet, die Segmente treten an den Seiten winklig vor, das letzte Segment ist eylindrisch. Die Larve ist glänzend heilgrünlich mit grün durchscheinendem Rückengefässe. Das erste Segment mit braunem, in der Mitte durch eine weisse Längslinie getheiltem Rückenfleck, unten mit braunem Kehlfleck, der oben und unten seitlich erweitert ist, und einen dunkleren Kern hat, Segment 2 unten mit dunkelbraunem runden Mittelfleck, Segment 3 mit ebensolehem Punkte, das letzte Segment hat unten einen braunen Halbring. Der Kopf ist rothbraun mit schwarzen Augenpunkten. Wenn die Larve sich die linsenförmige Winterwohnung bereitet hat, ist sie hell beingelb, nur Kopf und Halbring des letzten Segmentes sind rothbraun. Die Wespen erschienen vom 3. April ab und zwar zuerst über 70 Männchen, dann einige Weibchen. Emphyt. mieroe. Kl. 184. Phyll. mieroe. Hrtg. 255. 3. Kltb. 581. 341. T’hms. 179. 4. 96 . 257 5. Ph. Aceris Kltb, (537) S. 91. n. 52. „Schwarz, kahl: Fühler 12gliederig, schwarz, nach der Spitze zu bräunlich geringelt. Maxillartaster weisslich, das Endglied der Lippentaster schwarz, die dicken Basalglieder der Kiefertaster schwarz geringelt. Der Innenrand der grün- violetten Augen und die Flügelschüppchen beinfarbig weiss. Beine schwarz, alle Kniee und die Innenseite der Schienen der vier Vorderbeine weisslichgelb; Fussglieder bräunlich bis braun. Flügel gleichmässig rauchfarbig. Länge 2. “ „Larve 21/,—3‘“ lang, Körper plattlich, glatt, grünlich gelb, etwas glänzend, die Thoraxgegend breit, der Kopf hellbraun, flach, zum Theil unter den Halsring zurückgezogen, die schwarzen Augen stark vortretend, der Thorax einfarbig gelblich; der gleichgefärbte Hinterleib lässt den breiten Nahrungs- kanal grün durchscheinen. Unter der Brust zeigt der erste oder Halsring ein blankes Schildchen, auf der Mitte des zweiten und dritten Brustrings bemerkt man ein eckiges braunes Fleckchen. Brustfüsse bräunlich, Bauchfüsse fehlen, dafür kleine Wülste.‘ „Die minirende Larve lebt im Juni und Anfangs Juli in den Blättern des weissen Ahorn (Acer Pseudo-platanus), seltener in denen des Feld-Ahorn (4. campestre). Sie minirt grosse, hellbräunliche Plätze, in welchen sie ein kreis- rundes, kuchenförmiges Cocon spinnt. In diesem liegt sie bis zum Frühjahre. Die Zucht ist schwierig.“ Genus Fenella Wstw. Flügelgeäder wie bei Phyllotoma, aber die lanzettförmige Zelle .ist ge- stielt. Die Fühler sind 12—14gliederig. 1. F. minuta Dhlb. 2: Nigra; genubus, tibiis tarsisgue sordide testaceis, antennis 14 articulatis, Long. 3 mm. ‚Phyllotoma minuta Dhlb. Thms. 181.2. 2. F. nigrita Wstw. 9: Nigra, antennis 12 articulatis, subtus fuscis, pilosulis, genubus, tibüis tarisque albidis, alis subhyalinis. Long. 3 mm. Von Herrn Realgymnasial-Lehrer Dittrich bei Breslau gefangen. Genus Fenusa Leach. Vorderflügel mit zwei Radial- und drei Cubitalzellen, die dritte die rücklaufende Ader aufnehmend, lanzettförmige Zelle gestielt, Hinterflügel ohne geschlossene Mittelzelle. Fühler 9gliederig. Die Larven sind Blattminirer., 7 ne li 258 1. F. betulae Zdd. (Taf. II. Fie. 5.) Nigra; nitida, antennis caput et thoracem longitudine superantibus, femoribus, basi nigra excepta, tibüs tarsisque fulvis, pedum posticorum tantum tibüs apice tarsisque nigricantibus, alis cinereis concoloribus. L. 5 mm., Ant. 3 mm. Die Glieder der Antennen nehmen vom dritten Gliede allmählich an Länge ab. Die Mundtheile der Wespe hat Freund Zaddach genau untersucht, mit denen von F. pumila verglichen und ganz übereinstimmend gefunden. Sie können daher ein Beispiel für die in mancher Hinsicht bemerkenswerthe Bildung der Mundtheile dieser Gattung geben, die aus Hartig’s Werk im Allgemeinen, doch nieht genau genug bekannt ist. Die Oberlippe ist ziemlich gross, gegen die Spitze verschmälert und hier in sanftem Bogen ausgeschnitten, der Anhang etwa halb so lang wie breit, abgerundet und mit langen Haaren dicht besetzt. Die Oberkiefer sind mässig gross, an der Spitze der inneren Fläche ausgehöhlt, am unteren Rande schief abgeschnitten, der eine mit drei, der andere mit zwei Zähnen, von denen der vordere Zahn der längste ist. So ungleich fand auch Hartig bei Fenusa die Oberkiefer, bei f. pumila sah Zaddach aber beide 3zähnig, was eine nur geringfügige Abänderung ist, da auch bei ungleichen Kiefern der 2zähnige Kiefer noch am Innenrande eine vorspringende abgerundete Ecke wahrnehmen lässt, die, wenn sie stark ausgebildet ist, einen dritten Zahn bildet. Der Unterkiefer besteht aus einem fast eylindrischen Grundstücke von horniger Beschaffenheit und schwarzer Farbe, welches auf der äusseren Seite mit langen Haaren besetzt ist, auf-diesen Grundtheil folgt ein Stück von weisser Farbe und mehr häutiger Oberfläche, welches an der Spitze in einen hornigen, schwarz gefärbten und kugelig abgerundeten Fortsatz übergeht, der mit kurzen, aber starken Stacheln überall dieht besetzt ist. Er stellt das eigentliche Kaustück des Unterkiefers dar. Die der Mittellinie zugekehrte Fläche dieses ganzen Stückes ist flach oder gar etwas hohl und legt sich an die Seitenfläche des Kinnes und der Unterlippe an. An dem nach innen oder dem Munde zugekehrten Rande dieser Fläche sitzt ein sichelförmiger Fortsatz von zarthäutiger Beschaffenheit, der mit feinen und kurzen Haaren dicht besetzt ist, er steht rechtwinklich gegen die Innenfläche des Grund- und Mitteltheiles. Von der Basis dieses Lappens zieht sich noch eine wulstförmige, fleischige Erhöhung schräg über die Innenseite des Unterkiefers, die an ihrer Spitze mit einem Büschel längerer und steifer Haare besetzt ist. An der Aussenseite des Unterkiefers sitzt der Taster. Hartig hat schon auf die merkwürdige Bildung desselben aufmerksam gemacht und nennt ihn 7gliederig. Es ist nämlich die Basis des vierten Gliedes von den übrigen Thheilen desselben durch eine Querfurche getrennt, so dass dadurch - ein kleines Zwischenglied gebildet zu sein scheint. Es ist dies bei unserer Fenusa sogar viel deutlicher abgesetzt, als bei pumila, dennoch möchte Zaddach 58 259 es kaum als ein eigenes Glied betrachten, weil er nie zwischen ihm und dem darauf folgenden Theile eine Biegung wahrnehmen konnte, während die Ein- lenkung am dritten Gliede ausserordentlich beweglich ist. Zaddach scheint dies Stück vielmehr nur der stärker als gewöhnlich abgesetzte Gelenktheil des vierten Gliedes zu sein und er betrachtet die Taster nur als Ögliedrig. Das erste Glied ist kurz, jedes der folgenden ungefähr doppelt so lang und alle unter einander ziemlich gleich an Länge, die arei letzten Glieder aber heller gefärbt als die drei ersten, jene mit kurzen, dicht stehenden Haaren, diese mit einzelnen, längeren Haaren besetzt. Besonders eigenthümlich ist die Gestalt der mittleren Glieder und die Art ihrer Verbindung. Das dritte, vierte und fünfte Glied sind nämlich auf ilırer Innenseite flach und, wie es scheint, von mehr häutiger als horniger Beschaffenheit, als wären die Spitzen schräg abge- schnitten. Auf dieser flachen Seite und zwar etwas unterhalb der Spitze ist das folgende Glied inserirt. Die Unterlippe besteht aus dem Kinn, dem Grundstück, der 3lappigen Spitze und den Tasteın. Das Kinn ist weiss und häutig, aber sehr muskulös und fast kugelförmig, an seiner Basis liegt ein kleines Horn- stück zur Stütze. Von ihm erhebt sich der mittlere Theil der Unterlippe, der eine sehr unregelmässige Gestalt hat. Er ist von den Seiten stark zusammen- gedrückt und daher von aussen nach innen ziemlich hoch; die Aussenfläche ist hornig, unten schmal, nach oben erweitert, um die Fortsätze zu bilden, auf denen die Taster stehen. Die schmale, dem Munde zugekehrte Innenseite ist mit einem dreieckigen häutigen Lappen bedeckt, der ohne Zweifel eine Fort- setzung der Mundschleimhaut ist und Zunge genannt werden könnte. Er ist mit kurzen, steifen Härchen bedeckt, die sehr regelmässig in Querreihen stehen. An die Seitenwände dieser Zunge legen sich nun die oben erwähnten, sichel- förmigen und häutigen Fortsätze der Unterkiefer an, während die Grundtheile der Unterkiefer hinten das Kinn umfassen, mit dem sie verwachsen sind, vorn aber den flachen Seiten der Unterlippe anliegen, um sich mit ihren Spitzen und Kaustücken über die Lippentaster zu der häutigen Spitze der Unterlippe zu biegen. Diese letztere steht auf einer fleischigen Erhöhung des mittleren Theiles der Unterlippe und ist 3lappig, der mittlere Lappen ist gefaltet und bildet nach aussen eine Rinne, die an der Spitze flach, an der Basis aber so tief, als der mittlere Theil hoch ist. An jeder Seite steht schräg ein Seitenlappen, so dass alle drei Lappen nach innen eine gewölbte, nach aussen eine muschelförmige vertiefte Fläche bilden. Sie sind von beiden Seiten, wie die Zunge, mit kurzen, in Querreihen gestellten Härchen regelmässig und dicht besetzt. Die Lippen- taster sind 4gliederig, das zweite Glied länger als das erste und etwas der Mittellinie des Körpers zugekrümmt, das dritte Glied aber kurz und nach unten gekrümmt, so dass die Taster dadurch stets vom Munde abstehen und nicht gerade gestreckt werden können. Die ganze Unterlippe ist auf den Aussen- seiten mit Haaren besetzt, die an den Tastern besonders dicht und lang sind. Die Rückentheile oder Eileiter der Legeröhre hängen an ihrer oberen Hälfte unter einander zusammen, sind nicht gezähnt, sondern dolchförmig zuges;itzt PP] 17* 260 Die eigentliche Säge zeigt stark vorspringende und rückwärts gekrümmte Zähne, die bei stärkerer Vergrösserung wiederum sehr feine Sägezähne wahrnehmen lassen. Zwischen je zwei Zähnen stehen an den Seiten Reihen sehr feiner und kurzer Stacheln, um der Säge, wie schon Reaumur beobachtet hat, zugleich die Verrichtung einer Feile zu verleihen. Die Säge von F'. pumila ist viel schwächer gebaut, der eben beschriebenen zwar insofern ähnlich, als auch dort die Eileiter einen glatten Rand haben, die Zähne der Säge aber sind nur niedrig und fein gekerbt. Die Larve wird “ mm. lang, ist platt, am Thorax verdickt und nach hinten allmählich dünner werdend, statt der Bauchfüsse sind 7 Paar Warzen oder stumpfe Kegel vorhanden und das letzte Segment endet in einen kleinen Zapfen, der ein einfacher Nachschieber ist, so dass die Larve nur 21 Füsse hat. Sie ist glänzend und grünlich weiss, der Kopf ist braun, an den Seiten steht ein runder schwarzer Fleck. Auf jedem Segmente, mit Ausnahme des vierten, stehen zu beiden Seiten zwei schwarze Punkte über einander und ein kleinerer zwischen ihnen. Das erste Segment hat oben einen grossen, glänzend schwarzen hornigen Schildfleck, das folgende zwei neben einander stehende schwärzliche Querstriche und einen Punkt zur Seite, dieser Punkt ist auch auf dem dritten Segmente sichtbar. Auf der Unterseite hat das erste Segment zwei breite braune Längsstriche, die durch eine feine braune Querlinie von hinten verbunden sind. Die zwei folgenden Segmente haben einen breiten, braunen, seitlich verschmälerten Querstrich, das folgende Segment hat nur eine Andeutung dieses Striches. Die Brustfüsse sind schwarz mit weissen Gelenken. Die Bauchwarzen sind vorn mit einem schwarzen Bogen versehen. Das letzte Segment hat unten vier schwarze Punkte, der Nachschieber einen schwarzen Bogen. Die Mundtheile sind im Ganzen schwach ausgebildet. Der Kopfschild ist gross, viel höher als breit, oben bogenförmig, an den unteren Ecken die Ober- lippe mit zwei Fortsätzen umfassend. Diese letzere ist breiter als hoch, unge- fähr 6seitig, der Anhang breit und an der Spitze ausgerandet. Die Oberkiefer sind wenig bewährt, an der Basis dick, mit tief ausgehöhlter Kaufläche, der untere, scharfe Rand hat keine Zähne, sondern ist nur undeutlich gekerbt, der Hinterrand aber springt in eine breite scharfe Lamelle vor. Die Unterkiefer sind ebenfalls sehr schwach, sie bestehen aus dem Grundtheile mit den drei gewöhnlichen Fortsätzen; der Taster ist, ausser seinem Grundgliede, durch welches er mit den übrigen Theilen zusammenhängt, 4gliederig, der Mittellappen ist schmal, dünn und unbewehrt, der innere Lappen oder das Kaustück sehr schwach und nur mit wenigen kleinen Zähnen besetzt. Eine starke Hornleiste stützt den ganzen Unterkiefer. Die Unterlippe, welche auf einem breitenKinne sitzt, ist fast rund und trägt an jeder Seite einen kleinen, nur zweigliedrigen Taster. Die Antennen, welche wie gewöhnlich auf einem grossen häutigen Felde stehen, sind 4gliedrig und kegelförmig, das Auge ist ausserordentlich klein und sehr schwer zu entdecken, da es von keinem farbigen Ringe umgeben ist. Es liegt dicht hinter den Antennen. 60 261 Die Larven leben vom August bis October als Minirer in den Blättern der Birke, die sie oft ganz ausfressen, wodurch sie braun und aufgetrieben erscheinen. Ich sah z. B. an den Birken, welche die Strasse nach der Tucheler Haide einfassen, beinahe kein grünes Blatt, sondern in jedem Blatte bis fünf Larven und schwarzen, feinkörnigen Koth. Die Larven bewegen sich ausserhalb des Blattes nur mühsanı vorwärts. Zuletzt durchnagen sie die Blatthaut und fertigen in der Erde ein länglich rundes Cocon, aussen mit Sandkörnchen ver- mischt, innen aus braunem Stoffe gewebt, go dass es doppelt erscheint. Die Wespen erscheinen im nächsten Jahre. Zdd. (358) S. 29. 2. F. pumila Kl. (Taf. III. Fig. 6.) Nigra, genubus tibiisque anterioribus sordide albidis, antennis brevibus, articulo 3 quarto fere duplo longiore. Long. vix 3 mm. Die Larve minirt im August und September die Blätter von Alnus glutinosa und incana. Sie gleichen in Grösse, Gestalt und Farbe denen der vorherge- henden Art, nur die schwarzen Zeichnungen weichen ab. Der schwarze Nacken- fleck auf dem ersten Segmente ist durch eine feine helle Längslinie getheilt, auf der Unterseite befindet sich ein schwarzer Kehlfleck, der nach hinten seit- lich erweitert ist, das zweite und dritte Segment haben einen runden Mittel- fleck, der Afterfuss ist von einem schwarzen Halbkreise umgeben. Vollenhoven hat wahrscheinlich diese Larve als die von P’hyllotoma melanopyga beschrieben. Dazu kann man leicht kommen, denn beide Arten leben oft in ein und dem- selben Blatte. Die Cocons werden in der Erde gemacht und liefern im nächsten Frühjahre die Wespen, welche ihre Eier in Taschen legen, die sie in die obere Blattfläche sägen, die junge Larve erweitert allmählich diese Stelle. Emphytus pumilus Kl. 190. Hrtg. 259. 3. Fenusa pumila Thms. 186. 2. 3. F. intermedia Thms. (Taf. III. Fig. 7.) 2: Nigra; genubus, tibiüs tarsisque sordide testaceis, alis parum fumatis nervo transverso marginali moz ante apicem cellulae penultimae submarginalis sito. Long. 3 mm. Ich kenne nur @. Die Fühlerspitze ist gewöhnlich braunroth. Die Flügel weniger getrübt. Der Scheidenerv der Radialzelle ist interstitial oder nur sehr wenig die Spitze der zweiten Cubitalzelle treffend. Auch hier, wie bei der vorigen Art ist die lanzettförmige Zelle in der Mitte zusammengezogen, weil die letzte Schulterader sich mit ihrer Spitze an die vorhergehende anschliesst. In den Jahren 1868 und 1871 fand ich die Larven in den Festungswerken Danzigs häufig auf Ulmus campestris, deren Blätter sie im Juni ganz wie die vorhergehenden Arten miniren. Die Larven sind 7 mm. lang, beingelb, das 61 262 Rückengefäss scheint grün durch vom zweiten Segmente ab, der Kopf ist hell rothbraun, die Brustfüsse sind braun. Nach der letzten Häutung wird auch der Kopf beingelb, das Grün des Rückens beginnt am vierten Segmente und ver- schwindet später ganz. Die Larve ist dann dicker und kürzer und geht in die Erde. Fenusa Ulmi Sund? Klıb. 539. 95. Die Beschreibung der Wespe passt nicht ganz. F, interm. Thms. 186. 3. 4. F. pygmaea Kl. (Dat, II@IRIE8.) 2: Nigra, palpis, squamulis, genubus, tibüs tarsisque albidis, alis leniter Jumatis. Long. 3 mm. Ich erzog nur weibliche Wespen. Im Juni 1868 fand ich vor Langfuhr fast alle Blätter einer mächtig grossen, allein stehenden Eiche auf der Oberseite mehr oder weniger hell grünlich grau infolge des Frasses von Minirlarven, während ieh solche Blätter in den Wäldern nur vereinzelt antraf. Die-Larve ist 7 mm. lang, gelblichgrün, der Kopf ist hell rothbraun. Das erste Segment hat oben einen hornartigen schwarz- braunen Querfleck, der in der Mitte der Länge nach getheilt ist, Segment 2 mit schmalem schwarzem Querstriche, auf den folgenden Segmenten scheint das Rückengefäss grün durch. Die kegelförmigen Brustfüsse sind schwarzbraun mit hellen Gelenken. Auf der Unterseite hat das erste Segment einen roth- braunen Kehlfleck, der einen schwarzen Mittellängsstreif und jederseits nach hinten noch einen ebensolehen Fleck hat. Die Segmente 2 und 3 haben je einen schmalen schwarzen Querstrich, der auf Segment 3 kürzer ist als auf 2. Später wird die Larve einfarbig bräunlich gelb und etwas kürzer. Ich zählte in einem Blatte über 50 Larven! Cocon wie bei den vorigen Arten. Emphytus pygmaeus Kl. Tab. A. 55. Artg. 259. 4. Fenusa pygmaea Thms. 186. 4. 5. F. pumilio Kl. (Taf 111. Kir. 9.) Nigra, antennis subtus fusecis, palpis, genubus, tibüs tarsisque testaceis, alis Fumatis, apice hyalinis. Long. 3 mm. Ich lasse Zaddach’s Meinung über diese Art hier folgen: „Hartig nennt Mund, Fühler, Hinterleib und Beine dunkelbraun. Da aber häufig an älteren Exemplaren die schwarze Farbe ins Braune übergeht, so glaube ich nicht zu irren, wenn ich die vorliegenden Thiere für diese Art halte. — Sie sind ganz schwarz und an Kopf, Brust und Hinterleib glänzend. Schwarz sind auch die Beine bis gegen die Spitze der Schenkel, der übrige Theil derselben ist hell bräunlich gelb, nur die Tarsen der Hinterbeine, kaum noch diejenigen der Mittelbeine sind auf der oberen Seite grau oder schwärzlich. 62 263 Ueberdies sind die Schenkelringe und Schenkel, besonders der beiden hinteren Beinpaare, mit gelben Härchen besetzt, so dass sie in manchen Stellungen gelblich gefärbt erscheinen. Die Taster sind weisslich oder grau. Die An- tennen, deren Glieder sehr deutlich abgesetzt sind, sind bei den 2 etwa so lang, oder etwas länger als der Hinterleib. Der Scheidenerv der ersten und zweiten Cubitalzelle ist durch eine helle Linie auf dunkelm Grunde angedeutet, die zweite Cubitalzelle ist sehr kurz und an der Spitze so breit, dass der Aussenrand eben so lang, oder fast länger ist, als der Vorderrand. Das d' hat von den Seiten stark zusammengedrückte Fühler. Vielleicht ist es diese Art, welche Boie aus Rubus fruticosus erzog und Fenusa Rubi nannte, ohne eine Beschreibung hinzuzufügen, nur mit der Be- merkung, dass sie von pumtla verschieden sei. (Entom. Ztg. 1848.) Die Larve fand ich im August und September in den Blättern von Rubus idaeus und fruticosus minirend. Sie ist 7 mm. lang, hellgrünlich mit dunklerem Rückenstreif. Der Kopf ist braun mit dunkeln runden Seitenflecken. Das erste Segment hat oben einen schwarzen glänzenden Nackenschild, die beiden folgenden haben einen braunen Querstrich, die Stigmen sind schwarze Punkte. Auf der Unterseite hat das erste Segment einen grossen dunkelbraunen Fleck, die beiden folgenden haben ein schwarzbraunes Dreieck, das vierte hat einen runden Fleck in der Mitte. Die Brustfüsse sind braun und weiss geringelt. Die 7 Paar Bauchfusswarzen tragen nach dem Kopfe hin einen schwarzen Bogen, ebenso der Afterfuss. (Zaddach fand bei den zwei Larven, die ich ihm in Spiritus schickte, nur 6 Paar Bauchwarzen). Nach Zaddach sind die Taster der Larve ausser ihrem Grundgliede 4gliederig. Die Antennen erscheinen aus fünf Gliedern zusammengesetzt, von denen das Endglied ausserordentlich klein ist. Die Brustfüsse bestehen aus vier Gliedern und einer einfachen Kralle. Eine eigenthümliche Bildung zeigt die Innenseite der Oberlippe, sie ist nämlich mit kleinen warzenartigen Hervorragungen bedeckt, die sicb von der Mitte an beiden Seiten zur Spitze hinabziehen. Hier, der Spitze nahe, liegt jederseits eine Reihe von eylindrischen, fadenförmigen Fortsätzen. 10 bis 12 an der Zahl, die an dem Aussenrande am längsten, innen am kürzesten und von beiden Seiten gegen einander gekrümmt sind. Sie sind weiss. Ob sie ein Greif, Tast- oder Geschmacksorgan bilden, bleibt fraglich. In der Mitte des Endtheils der Unterlippe mündet der Spinncanal. die kleinen Taster sind 2gliederig. Am Afterfusse sieht man zwei getrennte und zusammengeschlagene Wülste, hieraus wird es wahrscheinlich, dass der unpaare Fuss in der That aus zweien dicht zusammengedrückten und in eine gemeinschaftliche Haut eingeschlossenen Füssen besteht. Cocon und Entwickelungszeit der Wespen wie bei den vorhergehenden Arten. Emphytus pumilio Kl. Hrtg. 259. 5. Fenusa pumilio Thms. 187. 5. 63 . 264 i 6. F. Gei m. (Par IUr Pier 107 2: Fusco-nigra, ore pedibusque testaceis, alis fumatis. Lung. 3 mm. Kopf und Thorax schwarz glänzend, mit kurzen braungelben Härchen besetzt, Stirn etwas gewölbt, ohne Furchen, Anhang und Taster scherbengelb, Fühler kräftig, so lang wie der Hinterleib. Die Flügel braun getrübt, der erste Cubital-Scheidenerv ist an beiden Enden durch einen Vorsprung angedeutet, die zweite Cubitalzelle mit Hornpankt, die dritte den Radialscheidenerv aufnehmend, lanzettförmige Zelle gestielt, Stigma braun mit hellerer Spitze. Die Beine sind scherbengelb, die Basis der Hüften mehr oder weniger, die Schenkelringe selten, die Schenkel öfter an der Basis schwärzlich. Der Hinterleib ist oben mehr gelbbraun, auch die Spitze der Legescheiden. Die Rückenkörnehen sind gross und gelbweiss. — Vielleicht ist diese Art der Emphytus nigricans Kl., aber nicht Thms., auch nicht Dolerus varipes Lep. Die Larven miniren im Juli die Blätter von @eum urbanum im Jäschken- thale, bei Oliva, auf der Westerplatte und auf der frischen Nehrung. Sie bilden oberseitige grünlich hellbraune Blasen, die oft einen ganzen Blattzipfel einnehmen. Die Larve wird 8 mm. lang, der Kopf, die drei ersten und zwei letzten Segmente sind röthlichgelb, der übrige Körper grünlich mit dunkler grünem Rückenstreif. Der Kopf ist vorn und seitlich rothbraun, ebenso ge- färbt sind die kurzen Brustfüsse, ein Kehlfleck, ein Fleck auf der Bauchmitte des zweiten, dritten und vierten Segmentes, ein Halbkreis an der Vorderseite der Bauchstummel und ein breiterer, der den Afterfuss umzieht. Die Augen sind klein und schwarz. Das einfache, längliche Cocon wird aus Erde gemacht, aus welchem die Wespe im nächsten Jahre schlüpft. ‘. F. minima m. (Tat. TI}? Pig. 11.) Nigra; genubus, tibüis tarsisque flavis, alis fumatıs apice pellueidis. Long. 2 mm. Die kleinste mir bekannte Fenusa. Schwarz; Stirn- und Scheitelfurcben deutlich, die Oberkiefer 3zähnig mit rother Spitze, die Fühler sehr kurz, nach der Spitze zu etwas verdickt, kaunı so lang, wie der Kopf breit ist, die letzten Glieder fast quer, unten bräunlich. Flügel schwärzlich getrübt mit hellerer Spitze, die Radialquerader mündet in die dritte Cubitalzelle, lanzetttörmige Zelle gestielt, Mal heller, als bei den anderen Arten, durchscheinend. An den Beinen sind die Knice, Tibien und Tarsen gelb, bei den J‘ dunkler, fast braun, die Hintertibien oben nach der Spitze zu oft bräunlich. Am 20. Juni 1876 brachte mir meine Frau aus dem Garten Birkenblätter, welche oberseitige hellbraune Blasen hatten, in denen der schwarze Koth in zerstreuten Krümchen lag. In diesen Blasen frassen mehrere kaum 5 mm. lange Larven von der bekannten Form, nur waren sie vorn nicht dicker als 64 \ 265 hinten, das letzte Segment war abgerundet und der Afterfuss nicht sichtbar. Die Larven waren durchscheinend hell grünlich, der Rücken dunkler. Auf der Bauchseite haben die vier ersten Segmente einen glänzend schwarzen Mittel- fleck, der auf dem ersten Segmente länger als breit und in der Mitte etwas zu- sammengezogen ist, die folgenden Flecke sind mehr quer. Der Kopf ist hell bräunlich roth mit schwarzen Augen und braunem Munde. Nach der letzten -Häutung erscheint die Larve etwas dicker und einfarbig beingelb ohne Flecken. Die Eier werden in die Oberseite des Blattes einzeln eingesenkt, die junge Larve frisst einen Platz um das Ei aus, der so lange vergrössert wird, bis alle Plätze eine gemeinschaftliche Blase bilden. Die Larve klebt Sandkörnchen lose zusammen und am 15. Juli erschienen die Wespen. Es giebt also wohl zwei Generationen. 8. F. hortulana Kl. (Taf/IH. Fig. 12.) Nigra, palpis, labro et clypeo albidis, antennis subtus fulvis, pronoto, plaga mesopleurarum pedibusque flavo-rufis, sqguamulis Jlavis, alis pelluerdis, ventre maris Fuleo et nigro. Long. 5 mm. Schwarz; Palpen, die zweizähnigen Mandibeln an der Basis, Anhang und Oberlippe gelbweiss, Fühler unten braungelb, Vorderbrust und grosser Fleck auf den Seiten der Mittelbrust gelbroth, Schüppchen gelb, Flügel fast klar, Stigma hellbraun. der Radialscheidenerv entweder interstitial oder kurz vor der Spitze der zweiten Cubitalzelle mündend, lanzettförmige Zelle gestielt. Die Beine sind rothgelb, nur die äusserste Basis der Schenkel schwarz, der Bauch ist bei dem g' hell bräunlich gelb mit schwärzlicher. Basis der Segmente. Am 6. Juni 1875 fand ich im Königl. Garten zu Oliva, später auch im Jäschkenthale an den Blättern von Acer platanoides und campestre oberseitige hellgrüne, später bräunlich und welk werdende Blasen, am Rande mit schwarzem, körnigem oder zu Fäden verbundenem Kothe. In einer solchen Randblase waren bis 3 Larven. Diese sind 6 bis 7 mm. lang, grünlich weiss mit theilweise dunkler durchscheinendem Rückengefässe. Die 5 Thoraxsegmente haben 2 Paare hinter einander liegende schwarze Querstriche, von denen das 2. Paar kleiner als das erste ist. Kopf gelblich mit braunem Munde. Nach der letzten Häutung ist die Larve gelblich ohne Zeichnung. Däs länglich runde Cocon wird in der Erde verfertigt. Ich erzog aus den wenigen Larven nur ein d', und habe die Larven nicht wieder gefunden, um die Zucht erneuern zu können. Die 2 sind gefangen. 9. FE. ? (Taf. III. Fig. 13.) Auf der frischen Nehrung fand ich am 3. August 1874, dann auch vor dem Schweizergarten am 26. Juni 1875 in den Blättern von Potentilla reptans oberseitige hellbräunliche, dünnhäutige Plätze mit zerstreutem schwarzem 65 266 Kothe. Die Larve ist kaum 6 mm. lang, glänzend, hellgrün, das Rückengefäss dunkelgrün durchscheinend, vor dem letzten Segmente hell unterbrochen, der Kopf, die 3 Thoraxsegmente und die Brustfüsse hellrotlbraun, das erste Segment unten mit schwarzem Mittelstriche, die 3 folgenden mit solchem Punkte. Nicht erzogen, gleicht am meisten der F\ minima. Auch die Larven in den Blättern der Ayrimonia Eupatoria fand ich im Juni in Königsthal. Sie waren aber noch sehr klein und später fand ich sie nichts mehr. Die Wespe, welche Kaltenbach S. 226 beschreibt, hat 11 gliederige Fühler, ist also keine Fenusa, sie könnte vielleicht Fenella nigrita Wstw. (Thms. 180, 1) sein. „Nigra, antennis 12 anticulatis moniliformibus, pilosis, articulo 3 quarto fere duplo longiore, alterius praecedente sesqwi longiore, alis subhyalinis, genubus , tibüs tarsisque albidis.“ | Genus Athalia Leach. Fühler 10—11gliederig, nach der Spitze zu etwas verdickt. Vorderflügel mit 2 Radial- und 4 Cubitalzellen, die zweite und dritte die rücklaufenden Adern aufnehmend, lanzettförmige Zelle mit schräger Querader, Hinterflügel mit 2 geschlossenen Mittelzellen. Larven 22füssig. 1. A. spinarum Fhr. (Tat. IVBig. 1.) Lutea, ore albido, capite, antennis, mesonoti lobis lateralibus, pteropegis, alarum stigmate, costa et ossibus basalibus, tibüs et tarsorum articulis cum terebra apice nigris. Long. 5—6 mm. Die Larve lebt auf Brassica oleracea, Senf und Raphanus raphanistrum. Sie wird zuweilen durch ihre Menge und Gefrässigkeit schädlich. Ihre Länge beträgt 16 bis 17 mm., sie .ist 22füssig, querrunzlig, und an den Thorax- segmenten etwas verdickt. Der kleine glänzend schwarze Kopf wird meistens in das erste Segment zurückgezogen. Die Grundfarbe des Körpers ist ein helles grünliches Grau, der Rücken aber ist in seiner ganzen Breite schwarz- gran, über die Mitte und an den Seitengrenzen läuft ein dunklerer schwarzer Streif. Ueber die Basis der Füsse läuft auch ein dunklerer Streif, der letzte Wulst der Bauchfüsse und die kleinen Brustfüsse sind glänzend schwarz. Nach der letzten Häutung werden die Larven graugrün und seidenglänzend. Die Verwandlung geschieht in der Erde in einem länglichen braunen Cocon. Die Larven, welche ich am 27. August einsammelte, lieferten am 7. October die Wespen. Es wird also wohl 2 Generationen geben. Tenthr. spinarum Fbr. Athalia sp. Kl. 86. 1. Hrtg. 284. 1. Thms. 172. 2. Voll. pl. 9. Phyllotoma sp. Fall. Tenthr. Centifoliae Pa. 66 267 3. A. Rosae L. (Taf. IV. Fig. 2.) Lutea, capite mıgro, ore albido, thorace supra nigro, pectore concolore vel Havoplagiato, alis farvescentibus, stigmate et costa nigris, hac basi cum ossibus basalibus rufo-flavis, tarsis annulatis. Long. 4—5 mm. Am 31. Juli 1865 fand ich an einem Graben bei Weichselmünde auf Lyeopus europaeus und Scutellaria galericulata die 14 mm. langen, 22füssigen Larven in verschiedenem Alter. Der ganze Körper ist sammetartig schwarz, stark gerunzelt und die Thoraxsegmente verdickt. Die Beine und das letzte Segment hell aschgrau und glänzend, die Brustfüsse haben oben schwärzliche Schilder. Auf jedem Segmente, mit Ausnahme des letzten, stehen 4 leuchtend weisse er- habene Knöpfchen. Vom 4. Segment ab steht noch auf jeder Fussbasis ein weisses Knöpfchen. Der Kopf ist glänzend und kurz behaart. Die jungen Larven sind hell weissgrau mit breitem dunkelgrauem Rücken, die weissen Knötchen sind nicht so erhaben und glänzend, während sie bei den Erwaclısenen gekörmt sind. Nach der letzten Häutung ist die Larve dunkel schwärzlich blau in's Violette schimmernd, mit ebensolchen etwas helleren und wenig er- habenen Knötchen. Kopf schwarz. — Bei Berührung rollen sich die Larven zusammen. Sie kommen besonders Abends zum Vorschein. Das braune Cocon in der Erde, am 13. Mai 1866 erschienen die Wespen. Tenthredo Rosae L. Kl. n. 2. Hrtg. 284. 2. Thms. 1713. 3. 3. A. lugens Kl. Nigra, ore pallido, elypeo 2 apice late rotundato nigro-fusco, pectore, ab- domine pedibusque luteis, his tarsis tibiisque margine exteriore nigro-fuscis, als obscure hyalinis. Long. 5—6 mm. Tenthredo lugens Kl. n. 3. Hrty. 285. 5. Thms. 174. 4. 4. A. annulata Fhr. Rufa, capite (ore rufo-testaceo exwcepto), antennis, pectore, abdominis segmento 1 dorsali, meso-et metanoto, tarsis posticis et tibüis apice nigris, alis flavescenti- hyalinis. Long. 5—6 mm. Tenthredo annulata Kl. 4. Hrtg. 285. 4. Thms. 174. 5. Genus Hoplocampa Hirtg. Vorderflügel mit 2 Radial- und 4 Cubitalzellen, die rücklaufenden Adern münden in die zweite und dritte Cubitalzelle, die lanzettförmige Zelle ist in der Mitte zusammengezogen. Hinterflügel „mit 2 geschlossenen Mittelzellen. Fühler kurz, fadenförmig, Glieder 3—9 fast gleichlang. Larven, soweit sie bekannt sind, leben in Früchten und sind 20 füssig. 67 268 1. H. testudinea Kl. (Taf. IV. Fig. 3.) Flava, supra cum macula ocellari nigra, alis hyalinis, stigmate basi fusca. Long. 6—7 mm. Am 7. Juli 1851 fand ich im Garten in einem unreifen abgefallenen Apfel eine gedrungene 12 mm. lange, 20füssige Larve. Sie ist einfarbig gelbbräunlich weiss, glänzend, querrunzlig, mit etwas verdickten Thoraxsegmenten. Der kleine Kopf ist glänzend rothbräunlich mit dunkleren kräftigen Mandibeln und schwarzen Augen. Auf dem letzten und vorletzten Segmente befindet sich ein schwärzlich grauer Fleck. Die Larve hat einen starken Wanzengeruch. Der Apfel war fast ganz ausgefressen und mit braunem Kothe gefüllt. Im folgenden Jahre fand ich zur selben Zeit mehrere Larven, welche den Apfel bald nach dem Abfallen verliessen und in der Erde ein elliptisches braunes, festes Cocon machten, aus welchem im nächsten Jahre die Wespe erschien. Tenthredo testudinea Kl. n. 30. Hrtg. 277. 37. Hoplocampa testud. Thms. 200. 1. 2. H. brevis Kl. 2: Ferruginea, lata, elypeo anguste eweiso, thoracis maculis abdominisque dorso nigris, alis fere hyalinis, disco tenuissime fumatıs, nervis pallidis. Long. $ mm. Auf dem Schulhofe steht ein Rosenbirnbaum, unter welchem am 14. Juni 1870 viele abgefallene unreife Birnen lagen. Diese waren meistens ganz ausgefressen und mit braunem Kothe gefüllt, die Larven hatten sie verlassen und liefen auf der Erde umher. Ich liess einige sammeln und hielt sie für die Larven von H. testudinea, im folgenden Jahre entwickelte sich aber eine MH. brevis. Diese Larven sind denen von H. testudinea ganz ähnlich nur etwas kleiner, 10 mm. lang, ebenfalls 20füssig. Der Kopf ist kurz und fein behaart, das Gesichtsfeld mit dunklerem bräunlichem Fleck, die rothen, breiten, stark gezahnten Mandibeln an der Spitze schwarz. Tenthredo brevis Kl. n. 17. Hrtg. 277. 39. Hoplocampa brevis Thms. 200. 2. 3. H. ferruginea P». 2: Ferruginea, freno metanotoque nigris, tibüis tarsisque ewterne albicantibus, alis lenissime fumatis, apice hyalinis. Long. 9 mm. Ich vermuthe, dass die Larve in unreifen Kirschen lebt, denn ich fing ein Q@ auf Kirschblüthen. Hylotoma ferruginea Pz. Tenthredo brunnea Kl. n. 16. Hrtg. 277. 58. Hoploc. ferruginea Tlıms. 201. 3. 68 ee a ul 269 4. H. Crataegi. Kl. (Taf. TV. Fig. 4.) Flava, maculis mesonoti et parva verticis abdominisque basi nigris, antennis in Q fere totıs, tarsis posterioribus tibrisque postieis ultra medium in Q fuscis, alis fere hyalinis. Long. 4 mm. Da ich vermuthete, dass die Larven dieser Art auch in Früchten leben könnten, so untersuchte ich die unreifen Früchte der Crataegus-Sträucher in Königsthal am 26. Juni 1870, wo ich die Wespen zahlreich schwärmend gefunden hatte. Ich fand an den Früchten, nahe am Stiele, kleine Löchelchen, schnitt die Frucht auf und fand, was ich suchte. Die Larve ist noch nicht erwachsen 2'/;, mm. lang, 20 füssig, glänzend, querrunzlig, grossköpfig, weissgelblich, der Rücken rotbbraun nee Die Brustfüsse oben, die Afterklappe, die Basis der Afterfüsse, das vorletzte Segment oben, das vorhergehende mit in der Mitte getheiltem Querstriche grau. Der sehr glänzende Kopf ist grau- schwarz, nur Gesicht und Mund hell röthlich gelb, ersteres mit grauem Schatten, Spitzen der scharf gezahnten Mandibeln braunroth, Augen schwarz, Fühler konisch. Die erwachsene Larve ist 5 mm. lang, heller, auch die Brust- füsse hell, der Rücken röthlich. Kopf bräunlich gelb (a), Stirn, Scheitel und Hinterhaupt schwarz, Gesichtsfleck braun, Spitze der Mandibeln rothbraun. Die letzten Segmente wie bei den jungen Larven gezeichnet, aber statt grau schwarz (b) — Im Innern der Frucht fand ich keinen Koth. Am 28. April 1871 kam aus einem in der Erde liegenden Cocon die H. Crataegi hervor. Tenthredo Crataegi Kl. 18. Hrtg. 278. 41. Hoplocampa Crataegi Thms. 201. 4. d. H. fulvicornis Kl. (ak) TV.’ Eile: 5.) Nigra, antennis subtus brunneo-fuscis (in S' testaceis, basi nigris), pedibus testaceis, cowis, femoribus intermedüs apice, postieis ultra medium nigris, tarsis posterioribus medio tibüsque posticis apice fuscis, alis hyalinis nervis fuscis, stigmate sordide testaceo, basi nigro. Long. 4—5 mm. Die Larve lebt in unreifen Pflaumen, die dann vom Baume fallen, wenn die Larve erwachsen ist und in die Erde gehen will. Die Larve ist 9—10 mm. lang, 20füssig, gelbbräunlich weiss, mit dunklerem Kopfe und rothbraunen Mandibeln. Das Rückengefäss scheint oft als bräunlicher Strich durch. Die Larve ist glänzend, besonders der mit kurzen Härchen sparsam besetzte Kopf, und querrunzlich. Auch diese Art riecht nach Wanzen. Die Augen sind schwarz, die Fühler sehr kurz. Die Pflaume ist mit rothbraunem Kothe, der später schwarz wird, gefüllt. Das Cocon ist eylindrisch, braun, aussen mit Erdtheil- chen besetzt. Die Wespen erschienen im März. Tenthredo fulvie. Kl. 33. Hrtg. 278. 44. Hoplocampa fulvie. Thms. 203. 7. 69 270 Genus Blennocampa Hirtg. Flügelgeäder wie bei Hoplocampa, aber die lanzettförmige Zelle gestielt, Hinterflügel meistens ohne geschlossene Zelle. Larven 22füssig. 1. Bl. aterrima Kl. (Phymatocera Dhlb.) (Taf. IV. Fig. 6.) Nigra, Juliginoso-pilosula, antennis longis, pilosis, articulo 3 quarto breviore, 5—9 subaequalibus, maris rigido-ciliatıs, alis fumatıs, posterioribus cellula occlusa, tibiis anticis margine anteriore sordide testaceis. Long. T—8 mm. Am 22. Juli 1852 fand ich die Larven sehr zahlreich im botanischen Garten in Königsberg auf Convallaria polygonatum, später auch auf der frischen Nehrung. Sie sind etwa 14 mm. lang, 22füssig und haben verdickte 'Tho- raxsegmente. Die Grundfarbe ist hell grünlich grau. Der ganze Körper ist mit Runzeln bedeckt, die an der Fussbasis besonders gross sind. Auf jedem Segmente stehen 2 Querreihen brauner Warzen, nur das erste und letzte haben je nur eine Querreihe. Diese Warzen sind auf den 4 ersten Segmenten besonders gross. Durch die Lupe besehen erscheinen sie als fleischige Wülste, auf denen mehrere braune Hornspitzen stehen, von denen die mittleren grösser sind, so dass sie, von der Seite gesehen, Jängiich und 3spitzig erscheinen. Jedes Segment hat zu beiden Seiten des dunkler durchscheinenden Rückengefässes 2 solcher Wülste, dann stehen weiter seitwärts wieder 2 Wülste und hinter den schwarzen 3eckigen Stigmen steht ein kleiner Wulst und schräg darüber noch ein anderer, so dass sie 6 Längsreihen bilden. Die Seitenfalten sind eben- falls mit Dornen besetzt und schwarz punktirt. Die Brustfüsse und der mit kurzen Haaren besetzte Kopf sind schwarz. Ueber den Bauchfüssen stehen auch bräunliche Wülste. Nach der letzten Häutung (a) ist die Larve gedrungener, hellgraugrünlich, ohne Warzen, statt ihrer sind glänzende Wülste vorhanden. Die Augen sind schwarz. — Die Larven sind träge, sitzen in der Ruhe etwas gekrümmt auf der Unterseite der Blätter. Die Verwandlung erfolgt in einem braunen Cocon in der Erde. Tenthredo aterrima Kl. n. 70. Hrtg. 276. 36. T. fuliginosa Be. S. 136. n. 2. Selandria aterrima Voll. pl. 2. Kltb. 723. 3. 4. Dlennoe: aterr: Thms. 209. 1. 2. Bl. melanocephala Fbr. ; (Tat, IV. Rio. 7.) 9: Rufescens, capite, metanoto, antennis maculaque pectoris nigris, abdomune subtus punctis, pedibus maculis nigris basi notatis, alis hyalinis, carpo radioque luteo, inferioribus cellula occlusa. Antennis articulo 3 quarto longiore. Long. 6—7 mm. d‘: Nigra, abdomine albido supra luteo, segmento primo nigro, ventre nigro vittato et punctato, pedibus lute:s. 10 271 Die Larve findet sich im Juni auf Eichen, deren Blätter sie durchlöchert. Sie ist 14 mm. lang, 22füssig, grün und mit schwarzen kurzen Dornen besetzt. welche sich gleich nach ihrem Ursprunge aus den schwarzen Warzen in 2 Spitzen theilen. Das erste Segment hat 16 nicht reihenweise gestellte Dornen. Die Segmente 2 und 3 haben vorn eine Querreihe von 4 Dornen, dann folgen 4 Paar in verschiedener Stellung, alle anderen Segmente haben beide Quer- reihen mit 6 Dornen, die aber auf dem Rücken einen breiten Zwischenraum lassen (ec); zwischen beiden Querreihen steht noch jederseits ein einspitziger kegelförmiger Dorn. Auf dem letzten Segmente stehen vor der Schwanzklappe 6 ein- oder 2spitzige Dornen in einer Querreihe und davor jederseits ein langer kräftiger einspitziger Dorn. Vom fünften Segmente ab stehen über jedem Beine 2 schwarze Dornen hinter einander, von denen der erste 2-, der zweite 1-spitzig ist. Das vierte urd vorletzte Segment haben nur einen solchen Dorn. Tiefer stehen noch 2 kleinere einspitzige Dornen hinter einander. Die Brustfüsse haben auf der Basis 2 braune schräge Striche und einen solchen Fleck, die Klauen sind bräunlich. Der grüne, kurz behaarte Kopf hat einen braunen Scheitel und Stirnfleck, ersterer in der Mitte hell unterbrochen. Augenfeld gross und schwarz, Mund dunkelbraun (5). Nach der letzten Häutung ist die Larve glatt, bläulich grün, statt der Dornen sind nur dunkle Punkte vorhanden. Cocon sehr lang (b), in der Erde, überwintert. 2: Hylotoma melanoe. Fbr. Syst. piez. p. 26. Tenthr. melanoc Kl. n. 13. Hrtg. 271. 17. Voll. pl. 4. Thms. 206. 2. d': Tenthredo albida Kl. n. 14. Hrtg. 270. 13. 3. Bl. pubescens Zdd. (Taf. IV. Fig. 8.) Nigra, pilis cinereis pubescens, collari et squamulis et abdominis segmentis subtilissime albo-marginatis, femoribus apice testaceis, tibüis tarsısque anteriore latere incanis, alis hyalinis; femina abdominis lateribus plus minus rufis. Long. 8025 mm., 9: 7,0 mm., ant. g': 3,8, 2:-3,5 mm. Die Wespen sind schwarz, Kopf, Thorax, Beine, Bauch und Hinterleibs spitze schimmern durch dichte Behaarung grau. Der Scheitel ist sowohl gegen die Seiten, als auch gegen die Stirn durch tiefe Eindrücke abgesetzt, die Ober- lippe in der Mitte ausgerandet, beim g* weniger deutlich, der Anhang gelb. Die Antennen sind beim 2 fast gleich dick, beim d' an der Basis dicker, bei jenem nehmen die Glieder 3—5 an Länge ab, bei diesem sind Glied 4 und 5 gleich lang. Am Thorax sind die Nähte tief eingedrückt, die Ränder des Halskragens und der Flügelschuppen weiss, auch die Rückenkörnchen weiss. Am Abdomen sind die einzelnen Segmente oben wie unten fein weiss gerandet, beim 2 aber die umgeschlagenen Seiten der Rückensegmente lebhaft rothbraun; die Schenkel der 2 grösstentheils röthlich gelb, der Z' dagegen nur an der Spitze schmutzig röthlich, Tibien und Tarsen beider Geschlechter vorn durch dicht aufliegende Härchen greis, hinten an allen Beinen mehr oder weniger schwärzlich. Das d& hat umrandete Hinterflügel ohne Mittelzglle, das 2 eine Mittelzelle. ‘ 272 Die schon Reaumur (Mem. Tom. V., pl. 12, Fig. 7—12) bekannte Larve frisst ebenfalls im Juni auf Eichen, ist 22füssig, bis 16 mm. lang, hell bläulich grün mit etwas dunklerem Rücken und mit langen glänzend schwarzen Dornen besetzt, die sich in zwei Spitzen theilen und aus glänzend schwarzen Warzen entspringen. Auf jedem Segmente stehen zwei Querreihen, die vordere aus sechs, die hintere aus vier Dornen bestehend, nur das erste und die beiden letzten Segmente haben weniger. Auf der Seitenfalte jedes Segmentes stehen noch drei grüne oder weissliche Dornen hinter einander, von denen der erste zweispitzig, die folgenden einspitzig sind und nicht aus schwarzen Warzen entspringen. Der kleine runde Kopf ist glänzend schwarz, kurz behaart, die Stirnnaht und der untere Gesichtstheil grün, Mund braun. Nach der letzten Häutung ist die Larve hellgrün, glänzend, querrunzlig, dornenlos, vorn etwas breiter als hinten, Seiten- falten vortretend. Auch hier ist das Cocon sehr lang, es wird in der Erde gefertigt und entlässt die Wespe im April des folgenden Jahres. Zdd. (358) p- 31. 4. Bl. lineolata Kl. (Taf. IV. Fie. 9.) Nigra, eollaris et squamularum et segmentorum abdominalium marginibus albis, tibüs totis tarsisque basi extra albicantibus, alis pellueidis, nervis nigris, “emina ala posteriore cellula discoidali instructa. Long. 7 mm. Dies ist die dritte Blattwespenart, deren Männchen die Hinterflügel am Rande von einer Ader umsäumt haben und die ich ebenfalls aus einer Dornen- larve erzog. Ich faud die Larven am 15. Juni 1856 in Pelonken auf Eichen, deren junge Blätter sie bis auf die Rippen gitterartig verzehrten. Die Larven sind kleiner als die von Bl. pubescens, der Rücken breit gelb mit dunkelgrün durchscheinendem Rückengefässe. Der Körper ist glänzender, die Dornen sind nicht so kräftig, aber ebenso geordnet, wie bei pubescens. Ueber der Afterklappe stehen sechs einspitzige Dornen im Halbkreise. Ueber jedem Beine stehen zwei schwärzliche Warzen schräge hinter einander, von denen die vordere einen zweispitzigen, die hintere einen einspitzigen Dorn trägt, der jemehr nach hinten immer grüner wird, die letzten Segmente haben nur einspitzige Dornen. Etwas tiefer und mehr nach hinten stehen auf jedem Segmente noch zwei grüne einspitzige Dornen. Die Brustfüsse haben an der Basis einen feinen braunen schräge nach hinten gerichteten Strich und bräunliche Krallen. Der kurz behaarte Kopf ist braun, oben und vor der Stirn dunkler, ebenso der Mund, Augenfelder gross und schwarz. Nach der letzen Häutung verschwinden die Dornen, die Larve erscheint ge- drungener, glatt, schön hellgrün, mit breitem, hellorangegelbem Rücken und dunkelgrünem Rückenstreif, der Kopf ist hellgrün (a). Cocon und Flugzeit wie bei pubescens, Cocon aber kürzer. Tenthredo lineolata Kl. u. 62. Hrtg. 269. 11. Selandria lin. Zdd. (358). S. 32. -ı [0 213 5. Bl. albipennis Zdd. 2: Atra, collari et abdominis segmentis albo-marginatis, pedum genubus tibüsque testaceis, his pilis adjacentibus albicantibus, alis longis albo-hyalinis, nervis fuscis, radio basi albido, cellula discoidali in ala posteriore nulla. Long. 7 mm., Ant. 3,2 mm. Schwarz; Kopf, Thorax und Abdomenspitze mit kurzen grauen Härchen weitläufig besetzt. Oberlippe wenig ausgerandet, Antennen viel kürzer als Abdomen, ziemlich gleich dick, das’ dritte Glied fast doppelt so lang wie das vierte, die folgenden nehmen allmählich an Grösse ab. Halsschild weissge- randet, Hinterleibs - Segmente ringsum schmal weiss gesäumt. Aeusserste Spitze der Schenkel und Aussenseite der Tibien bräunlich gelb, Tarsen äusser- lich braun. Flügel weiss, Randader grösstentheils grau, Hinterflügel ohne Mittelzelle. Ein 2 bei Königsberg gefangen. Zdd. (358) S. 33. 6. Bl. fuseipennis Fall. Nigra, femoribus apice, postieis totis cum tibiis luteis, abdomine luteo, basi et apice, interdam etiam vitta dorsali angusta nigris, alis anterioribus fuliginosis. Long. 5—6 mm. 2: Hüften, Schenkelringe, Grundhälfte der vorderen Schenkel und die Tarsen schwarz. Tenthredo fusceipennis Fall. Mon. 29. 5. Thenthredo luteiventris Kl. 23. Hrtg. 271.18. Bl. fuseipennis Thms. 212. 12 1. Bl. nigripes Kl. (Taf. VIH., Fig. 14.) Nigra, abdomine luteo, basi et ano subtus nigro, genubus tibüsque anticis sordide testaceis, alis Fumatis, stigmate nigro-fusco. Long. 4 mm. Die Männchen und Weibchen stimmen in der Färbung vollständig überein. Beide haben schwärzlich getrübte Flügel, in der zweiten Cubitalzelle befindet sich ein dunkler Punkt, das Männchen hat in den Hinterflügeln keine ge- schlossene Zelle, während das Weibchen stets eine solche besitzt. Hartig’s Vermuthung, dass Bl. luridiventris uyd nigripes als Männchen und Weibchen zu einer Art gehören, ist nicht richtig. Ich erzog beide Geschlechter aus Larven, die mein Sohn mir au 10. Juli 1881 aus Pelonken brachte. Sie sitzen ausgestreckt auf der Unter- seite der Blätter von Prunus spinosa, in welche sie Löcher fressen, sie sind sehr langsam in ihren Bewegungen. Sie werden 10 mm. lang, sind 22füssig und haben etwas verdickte Thoraxsegmente, in deren erstes der Kopf gewöhn- lich zurückgezogen wird. Die Grundfarbe ist ein ziemlich dunkles Grün, ohne Glanz, die Augen sind schwarz, die hinteren Ränder der Hinterleibssegmente sind schmal weisshäutig. Jedes Segment trägt zwei Querreihen rein weisser 73 18 DA zweispitziger Dornen, jede Reihe aus acht Dornen bestehend, so dass acht Längsreihen gebildet werden, die sich von der dunkeln Grundfarbe scharf ab- heben. Das erste und letzte Segment tragen auch einspitzige Dornen, die, so wie die zweispitzigen derselben Segmente, etwas länger sind. Der kleine, glänzende Kopf ist kurz behaart, der Mund ist braun. Später fand ich diese Larven auch im Jäschkenthale. Nach der letzten Häutung verschwinden die Dornen, die Grundfarbe ist heller, nur der Mund und die Kopfseiten sind dunkler. Die Larven gehen nun in die Erde, fertigen an Holz oder Steinen ein elliptisches schwarzbraunes, ziemlich festes Cocon, das aussen mit Sandkörnchen bedeckt ist und im März des folgenden Jahres erschienen die Wespen. Schon Reaumur kannte diese Larven, die er auf pl. 12, Fig. 13 — 16 abbildete und auf Seite 94 beschrieb. Linne führt diese Art als Tenthredo pruni auf. Thenthredo nigripes Kl, 26. Hrtg. 212. 21. Thms. 207. 3. 8. Bl. bipunetata Kl. (Tat. IV, Big:v10,) Nigra, limbo pronoti latius et squamularum cum genubus tiblisque albidis, alis subhyalınis. Long. 6 mm. Am 10. Juni 1863 fand meine Schwester in einem Garten in Oliva fast alle Rosenknospen vertrocknet herabhängen. Bei genauerer Untersuchung fand sich eine 10—12 mm. lange, 22füssige, knochengelbe Larve als Ursache dieser Erscheinung. Sie frisst sich nämlich in die junge Triebspitze, zerstört die junge Knospe und geht tiefer ins Mark, indem der schwarze Koth den Gang oben verstopft. Die Larve ist ziemlich glänzend, fein querrunzlig, Afterklappe hinten gerundet, in der Mitte vertieft, mit erhabener, abgekürzter Mittelleiste und solchem Hinterrande. Der mehr bräunliche Kopf hat schwarze Augen und rothbraunen Mund. Stigmen schmal und rothbraun, Bauch- und Afterfüsse stiftförmig. Zur Verwandlung kriecht die Larve aus dem Stengel und macht in der Erde ein elliptisches braunes Cocon, aus welchem im künftigen Mai die Wespe herauskommt. Thenthredo bipunctata Kl. 112. Hrtg. 275. 206. Selandria candidata Voll. pl. 10. Blennocampa bipunctata Thms. 208. D. 9. Bl. monticola Hrtg. Nigra, genubus, tibüs tarsisque albidıs, alis subfumatis. Long. 6 mm. Hrtg. 273. 25. Thms.Bl. exarmata. 207, 4? 10. Bl. subeana Zdd. 2: Nigra, subnitida, squamulis fuscis, ventre et pedibus sericeis, tibüs extra pallidis, intra nigrieantibus, posticorum pedum tarsis totis tibüisque apice 74 375 nigris, alis hyalinis, nervis fuscis, cellula discoidali in ala posteriore nulla. l.. 6,8 mm. Ant. 3,2 mm. Oberlippe gewölbt, an den Antennen ist Glied 3 etwas länger, als 4, die Rückenkörnchen sind weiss. Der dritte Cubitalscheidenerv entspringt dem Radialscheidenerven gegenüber und verläuft so bogig, dass er in sehr spitzem Winkel in den Cubitus einmündet, der Punkt in der zweiten Cubitalzelle ist schwach und unbestimmt. Einmal bei Königsberg gefangen. Zdd. (358) p. 34. 11. Bl. graeilicornis Zdd. 2: Antennis abdomine longioribus nliformibus; nigra, nitida, appendieulo pallido, tibiis tarsisque cinereo-nigricantibus, alis fuscescentibus. Long. 6,1 mm. Ant. 4 mm. Oo Fühlerglieder 3 und 4 gleich lang, Oberlippe gerade abgeschnitten, mit zwei grauen Flecken an den Ecken, Anhang und Taster sind weiss. Einmal bei Königsberg gefangen. Zdd. (358) p. 34. 12. Bl. rufieruris Brulle. Nigra, collaris angulis alarumque squamulis testaceis, Jemoribus apice, Wbüs uırsorumque articulis singulis apice rufıs, alis subopacis, nervis nigris. h..d' 6,9, 2 7,1 mm. Ant. & 4,3, 2 3,3 mm. Stirn und Scheitel fast eben, Oberlippe gerade, Taster bräunlich mit schwarzer Basis. Antennenglied 3 etwas länger als 4, beim g' die Fühler von aussen stark abgeplattet. Der dritte Cubitalscheidenerv trifft gerade auf den Radialscheidenerven und hat einen so schrägen Verlauf, dass er mit dem Cubitus einen sehr spitzen Winkel bildet. Am 21. Mai 1854 bei Brentau in beiden Geschlechtern auf Brombeerblättern gefangen. Brulle expedition de More 111. p. 395, n. 873. Zdd. (358) p. 35. 13. Bl. aethiops Fbr. Frae TV, Rip, TE) Nigra, nitida, pedibus anterioribus genubus et tibüs tarsisque infra fulvis, alis subfumatis. Long. 5 mm. Diese Art scheint verkannt und verwechselt worden zu sein. Ich erzog sie und finde keine andere dazu passende Art. Die Stirn erhaben, glänzend, die Rinnen deutlich. Mund mit gelben Haaren besetzt. Mandibeln rothbraun. Fühler beim Z kurz und dick, Glied 3 viel länger als 4. Der Radialscheide- nerv trifft die dritte Cubitalzelle, die zweite Cubitalzelle mit ziemlich grossem Hornpunkt. Hintertibien graubaarig, unten röthlich, Hintertarsen unten bräunlich. Die Larven fand ich am 15. Juli 1851 in Weslinken auf Rununculus sceleratus. Sie sind 15 mm. lang, 22füssig, querrunzlig, hellschmutzig zelbgrau, der Rücken ist breit dunkel olivengrün mit schwarzem Rückengefässe und eben- solchen Begrenzungslinien an jeder Seite. Ueber den Beinen steht ein grauer Wisch, die Brustfüsse haben braune Basis uud Krallen. Der kleine Kopf ist schwarz. Die jungen Larven sind blaugrau mit schwarzem Kopfe. Bei Berührung rollen sie sich zusammen. Sie fressen gern die Samen. Das einfache, zer- brechliche, innen schwarze und aussen erdige Cocon liegt in der Erde und entlässt im Mai des folgenden Jahres die Wespe. | Kl. n. 41. Hrtg. 267. 5. Thms. 214. führt sie als Varietät von B. ephip- pium auf und zieht wie auch Hartig die Larven von E. adumbrata hierzu. 14. Bl. nigrita Fbr. Nigra, nitida, nigro-pilosa, genubus antieis late fusco-testaceis, alis subfumatıs, apice hyalinis, inferioribus cellula discotdali occlusa, antennis brewibus, articulo 3 quarto fere duplo longiore. Long. T—8 mm. Tenthredo nigrita (Fbr.) Fall. Acta Holm. 1807. 231. 8. T. nigerrima Kl. 38. Hrtg. 276. 35. BI. nigrita Thms. 209, 6. Die Larven, welche Thomson bei dieser Art anführt, kenne ich nicht. 15. Bl. micans Kl. Nigra, tibüs antieis antice Fuscis, tibiüis tarsisque sericeis, alıs Fumatıs. long. 7 mm. Glied 3 der Fühler beim J' kürzer, beim 2 gleich Glied 4. Zweite Cubital- zelle mit grossem Hornpunkte. Am 19. Mai 1850 auf der frischen Nehrung in Gräben an den Blättern von Iris pseudacorus gefangen. Tenthredo micans Kl. 40. Hrtg. 376. 34. 16. Bl. feriata Zdd. 2: Atra, nitida, antennis thorace subbrevioribus, genubus ac tibris ewterno latere albidis, alis opacis, unterioribus basi fuscis, nervwis nigris. L. 7,1 mm., Ant. 2,9 mm. Die Oberlippe ist gross, breit und gerade, der Anhang versteckt, braun. Die Antennen sind dick, das dritte Glied fast doppelt so lang wie das vierte, dieses mit dem fünften gleich. Bei Königsberg gefangen. Zdd. (358) 35. 17. Bl. semieineta Hrtg. Nigra, subeylindrica, griseo-sericea, genubus, tibüis tarsisque flavo-albidis, squa- mulis fere totis testaceis, alis inferioribus cellula discoidali ocelusa. In Ostpreussen gefangen. Hrtg. 272. 24. 277 18. Bl. plana? Kl. Nigra, apice antennarum brunnea, genubus, latere inferiori tibiarum et tar- sorum anteriorum fulvis. Long. 6 mm. Östpreussen. Thenthredo plana Kl. 171. Hrtg. 274, 30. 19. Bl. longicornis Hrtg. Nigra, genubus, tibiis tarsisque pedum anteriorum infra fulvis, antennis longis, crassis, alis fumatıs. Long. 5 mm. Östpreussen. Hrtg. 215. 32. 20. Bl. tenuicornis Kl. (Tar lv. Bie 12) Nigra, brevis, antennis brunneis, subtus pallidis, pedibus jlavo-albidis, cowis bası nigris, alis subhyalinis, inferioribus cellula non occlusa, g‘ abdomine luteo, segmentis 2 primis dorsalibus fascia media nigra. Long. 4—5 mın. Im Juni und Juli findet man die Blätter der Lindentriebe an den Rändern ausgefressen, faltig, eingerollt, blasig und braun. Die Blase ist mit krümligem, schwarzen, oft zu kurzen Schnüren verbundenem Kothe theilweise gefüllt und enthält eine oder mehrere 7 mm. lange Larven mit horizontalem Kopfe, abge- setzten glänzenden Segmenten, die am Thorax etwas breiter als hinten sind. Die Brustfüsse sind kurz, die sieben Paar Bauchfüsse und die Afterfüsse sind nur angedeutet, dennoch bewegen sich die Larven ziemlich schnell. Die Grund- farbe ist hellgelb, vom vierten Segment ab erscheint der Rücken grünlich. Der Kopf ist hellrothbraun, ebenso ein in der Mitte getheilter Querfleck auf dem ersten Segmente. Die Augen sind schwarz, der Mund braun. Auf der „Bauchseite hat Segment 1 einen braunen Längsstrich, Segmente 2 und 3 einen solchen runden Fleck, die bräunlichen Brustfüsse sind von ebensolchen Halb- ringen umgeben. Zuletzt wird die Larve etwas gedrungener, glänzender, hell knochengelb und vom vierten Segmente ab stehen auf jedem folgenden Segmente drei braune Querflecke hinter einander, welche in der Mitte getheilt sind, erst ein kurzer, dann ein längerer und dann wieder ein kurzer. Die Larven ver- lassen die Blase, machen ein Erdeocon und im März des folgenden Jahres er- scheinen die Wespen. Tenthredo tenuicornis Kl. 45. Hrtg. 267. 3. Thms. 209. 7. d‘: Tenthr. tenella Kl. 22. Hrtg. 271. 16. Bl. Tiliae Kltb. 78. 90. 21. Bl. betuleti Kl. Nigra, oblonga, antennis longiusculis, pedibus testaceis, basi nigris, alis fumatis, inferioribus cellula non occlusa. Long. 4-5 mm. Die Weibchen haben die Unterseite und Spitze der Fühler braun, die Hinter- hüften fast ganz gelb. Tenthr. betuleti Kl. 57, Hrtg. 267. 4. Bl. betuleti Thms. 211. 10. 77 218 22, Bl. nana Kl. Nigra, antennis subtus brunneis, pronoti limbo, squamulis, genubus late, tıbiis tarsisque albidis, alis fascia media subfumata, inferioribus cellula discoidali aperta. Long. 4 mm. Ostpreussen. Tenthredo nana Kl. Hrtg. 266. 1. Bl. nana Thms. 212. 11. 23. Bl. funerea Kl. Nigra, pedibus luteis, comis et trochanteribus nigris, alis inferioribus cellula discoidali ocelusa. Long. 5 mm. Anhang und Mandibeln gelb, Hornpunkt in der zweiten Cubitalzelle gross. Tenthredo funerea Kl. 59. Hrtg. 274. 28. BI. funerea Thms. 213. 15. 24. Bl. gagathina Kl. Nigra, pedibus luteis, cowis et trochanteribus femoribusque basi nigris, tarsis fuscis, alis inferioribus cellula discoidali ocelusa. Long. 5 mm. Der Radialscheidenerv mündet weit vor dem Ende der dritten Cubitalzelle. Tenthredo gagathina Kl. 58. Hrtg. 274. 29. Bl. gagathina Thms. 213. 14. 25. Bl. ephippium Pz. 2 Nigra, thorace rufo (scutello, metathorace et plaga pectoris ewceptis), genubus, tibüs tarsisgue margine antico sordide albidis, Fumatis, inferioribus cellula discoidali non occlusa. Long. 4 mm. Alle Tibien gelbweiss mit schwarzen Spitzen. Var.: Körper schwarz, nur Mittelbrustseiten braunroth gefleckt. Tenthr. ephippium Pz. F. Germ. 52. 5. Kl. 32. Hrtg. 270. 12. T’hms. 215. 19. Die Larve, welche Thomson bei dieser Art beschreibt, gehört nicht zu ihr. 26. Bl. fuliginosa Schrank. Nigra, tibiüis anticis sordide testaceis, alis fumatis, inferioribus cellula .dis- coidali aperta. Long. 5—6 mm. Von Bl. aethiops fast nicht zu unterscheiden, etwas grösser, Tibien seidenhaarig, Vordertibien mehr gelblich. Thenthredo fuliginosa (Schrank) Kl. 37. Hrtg. 268. 6. Thms. 215. 16. Die Larven, aus welcher Bouche (S. 136 n. 2) B. Juliginosa erzog, scheint dieselbe zu sein, aus welcher ich D. aterrima erhielt. 27. Bl. assimilis Fall. (Taf. N) Eig!dl.) Nigra, pedibus cum abdomine flawis, hoc segmentis 2 primis dorsalibus, ultimo terebraque nigris, alis subfumatis, posterioribus cellula discoidali aperta. Long. 5 mm. Die Larven fand ich am 29. Juni 1853 in Weslinken auf Galium aparine. Sie sind 13 — 14 mm. lang, 22füssig, ziemlich gedrungen und walzig. Die 78 279 Grundfarbe ist hellgraugrün, der Rücken bläulich, allmälig in die Grundfarbe verlaufend und an den Seiten oft gelblich gesäumt, vor dem letzten Segmente ist das Blau durch eine helle Lücke unterbro:hen. Viele Querrunzeln, durelı kleine Wärzchen gebildet, auf denen man durch die Lupe kurze schwarze Härchen sieht, machen den Körper rauh. Auch auf den Seitenfalten über den Füssen sieht man weissliche Börstchen. Die Brustfüsse sind kurz und dick, die ersten Glieder glänzend schwarz, das Grundglied mit schwarzen Schildern. Der Kopf ist braun, kurz behaart,auf dem Scheitel stehen 2 grosse schwarze Flecken, an den Seiten über den schwarzen Augenfeldern jederseits ein grosser dunkel- brauner Fleck und im Gesichte ein ebensolcher. Die Mundtheile sind dunkel- braun. Die jungen Lärvchen sind heller, der Rückenstreif ist schmaler und der Kopf fast ohne dunkle Flecken. Zur Verwandlung geht die Larve in die Erde und macht ein länglich rundes schwarzes Cocop, aussen mit Erde ge- mischt. — Ich fand junge und erwachsene Larven und auch Wespen gleichzeitig. Tenthredo assimilis Fall. T. hyalina Kl. 25. Hrtg. 280. 15. Thms. 217. 18 28. Bl. albipes Kl. \ fi nn (Taf. V.; Fig. 2.) Nigra, genubus, tarsıs tibüsque albidis, his apice vel interne fusco-Lineatis, clypeo apice truncato, alis subhyalinis, inferioribus cellula discordali aperta, Long. 5—6 mm. Im Juni 1856 fand ich in Heiligenbrunn zwei etwa 12 mm. lange, 22füssige Larven auf Ranunculus acris. Sie sind gelbgrün, unten heller, voll Querrunzeln, welche bis zu den feinen Seitenlinien den Rücken rauh machen. Der Kopf ist gelbbraun, der Scheitel bis zu den grossen schwarzen Augenfeldern tiefbraun oder schwarz, Mund braun. Der Koth scheint vor dem Ende des Körpers als abge- kürzte schwarze Linie durch. Verwandlung in der Erde. Im April 1857 erschien eine Wespe. Tenthredo albipes Kl. 34. Hrty. 272. 23. Thms. 217. 19. Voll. pl. 12. 29. Bl. genieulata Hrig. Nigra, genubus ommibus tibiisqgue anterioribus subtestaceis, alis viw fumatis, inferioribus cellula discoidali occlusa, elypeo apice emarginato. Long. 5 mm. Tenthredo geniculata Hrty. 274. 31. Thms. 218. 21. T, longicornis Hrtg. 275. 32. (mas.) 30. Bl. uneta Kl. Nigra, genubus late, tibrisque albidis, squamulis plerumque concoloribus, antennis longis, alis inferioribus cellula discoidali aperta. Long. 5 mm. Fühlerglied 3 etwas länger als 4. Fühler beim Jg seitlich zusammen- gedrückt. Tenthredo uncta Kl. 63. Hrtg. 269. 9. Thms. 219. 22. y 280 31. Bl. alternipes Kl. (Taf. V.„ Fig. 3.) Nigra, genubus tibiisque anterioribus sordide albidis, alıs inferioribus cellula discoidali aperta. Long. 5 mm. Der Theilungsnerv der Radialzelle mündet immer in die dritte Cubitalzelle. Mitte Juni 1852 fand ich die Larven im Garten einzeln auf der Unterseite der Himbeerblätter, in welche sie Löcher hineinfressen. Die Larve ist 9—10 mm. lang, 22füssig, vorn etwas verdickt, hellgrün, nur das Rückengefäss scheint zuweilen als dunkler Strich durch. Auf jedem Segmente stehen 2 Querreihen weisser Stacheln, die sich in 2 gekrümmte Spitzen spalten (a), nur auf dem letzten Segmente stehen einfache Borsten. Der Kopf (5) ist dunkler grün und kurz behaart. Ueber den Scheitel zieht ein schwärzlicher Fleck von einem Auge zum andern und verläuft allmählich in die Grundfarbe. Zwischen den Augen stehen zwei schwärzliche Flecke, der Mund ist auch dunkler. Nach der letzten Häutung ist die Larve glänzend, grün, runzlig und ohne Dornen (c), nur die Augen sind schwarz. Zur Verwandlung geht sie in die Erde und macht ein länglich rundes Cocon, das aussen mit Erde vermischt und innen dunkelbraun ist. Die Wespe erschien im nächsten Frühjahre. Tenthredo alternipes Kl. 42. Hrtg. 269. 7. Thms. 219. 23. 32. einereipes Kl. Nigra, genubus omnibus latius tibüsque anterioribus sordide albidis, an- tennis articulo 3 quarto sesqui longiore, alis inferioribus cellula discoidali aperta. Long. 5 mm. Tenthredo cinereipes Kl. 43. Hrtg. 269. 8. Thms. 219. 24. 33. Bl. pusilla Kl. (Taf. V., Fig. 4.) Nigra, genubus late, tibiis tarsisque flavo-albidis, posticis apicem versus fuseis, elypeo apice truncato , alis inferioribus cellula discoidali aperta. Long. 4 mm. Im Juni und Juli, auch noch im August findet man die Blätter der weissen Rosen und der Hundsrosen (Rosa canina) am Rande eingerollt, kraus und ver- härtet. In jeder Blattrolle lebt eine etwa 3 mm. lange, 22füssige, hellgrün- iiche Larve mit dunkelbraunem glänzendem Kopfe, bräunlich gelbem Gesichte (a), schwarzen Augen und Fühlern. Auf jedem Segmente stehen Wärzchen, die ge: wöhnlich 3 kurze weisse Borsten tragen. Der Kopf ist fein weiss behaart. Nach der letzten Häutung ist die Larve ganz grün und glänzend, auch der Kopf. Sie fertigt in der Erde ein elliptisches Cocon und erscheint im Früh- Jahre als Wespe. Diese legt ihr Ei einzeln in den Blattrand. Tenthredo pusilla Kl. 267. 50. Hrtg. 267. 2. Voll. pl. 3. Thms. 220. 26. T. fuscula Kl.? Die Larve, welche Hartig bei H. brevis beschreibt und Thomson zu B. bipunctata zieht, gehört zu B. pusilla. 80 1 281 34. Bl. parvula Kl. Nigra,, pedibus testaceis, basi nigris, alis lenissime fumatıs, nervis et stigmate obscure testaceis, inferioribus cellulis 2 occlusis. Long. 4 mm. Tenthredo parvula Kl. 51. Dineura parvula Hrtg. Bl. parvula Thms. 221.27. 35. Bl. mentiens Thms. 221. 2S. — Dineura Hepaticae m.? Nigra, pedibus testaceis, coxis basi nigris, alis lenissime hyalinis, stigmate fusco, inferioribus cellulis 2 ocelusis. Long. 5 mm. 36. Bl. rosarum m. (Taf. V., Fig. 5.) 2: Nigra, genubus tibiisque albidis, his extus fusco striatis. L. 5 mm. Der Kopf wenig glänzend, fein runzlig punktirt, kurz grau behaart, hinter den Augen nicht erweitert, Scheitel und Stirn mit den gewöhnlichen Furchen und Grübehen. Kopfschild vorn gestutzt, Anhang mit langen Wimpern. Fühler etwa so lang wie Kopf und Thorax, Glied 3 länger als 4, beide am dicksten, Fühler nach der Spitze zu allmählich verdünnt. Der Radialscheidenerv mündet in die 3. Cubitalzelle, welehe nach aussen breiter wird. Cubitalzelle 2 mit sehr verloschenem braunem Fleck. Hinterflüge! mit geschlossener Discoidalzelle. Terebra kurz. Schwarz; Flügel wenig getrübt, Kniee gelblich weiss, Tibien ebenso. seidenglänzend behaart, aussen nach der Spitze hin braun. Glied 1 der Hinter- tarsen mit heller Basis. Im Garten des zoologischen Museums in Königsberg werden im Juni die jungen Triebe und Knospen der Rosen seit einigen Jahren durch Larven zer- stört, deren Zucht mir endlich im Jahre 1878 gelang. Die Larven sind 22füssig, 12—13 mm. lang, schön grün, daner leicht zu übersehen, Kopf kurz behaart, slänzend, oft zieht ein brauner Strich vom Scheitel bis fast zum Munde. Augen schwarz, Fühler konisch, braun, Mandibeln braunroth. Krallen der Brustfüsse braun. Jedes Segment hat feine weisse Querfalten und 2 Querreihen erhabener Warzen, die rothbraune Dornen tragen. Auf den ersten und letzten Segmenten stehen etwas hellere Warzen mit 2 Spitzen, während die übrigen Segmente 3spitzige Warzen haben. Ju jeder Querreihe stehen 6 Warzen, dann folgen noch kleinere gedornte Warzen und schräge Hautfalten über den Beinen, die ebenfalls mit Dornen besetzt sind. Gewöhnlich trägt jede Seitenfalte 5—4 Dornen. Das letzte Segment trägt 2 Querreihen einfacher Stacheln und der Rand der Afterklappe ist ebenfalls bestachelt. Jung sind die Larven hell beingelb mit weissen Dornen und hellbraunem Kopfe. Vor dem Einspinnen verlieren sie die Dornen und liegen in einem braunen länglichen Cocon, aussen mit Erde gemischt bis in den März des folgenden Jahres. 31 3°. Bl. Spiraeae m. | (Taf. ‚Bio, 6) Nigra, genuhus et tibirs anterioribus flavo-albıs. L. 4 mm. Glänzend, der Kopf fein punktirt, hinter den Augen nicht erweitert, die drei Gruben über den Fühlern deutlich, Clypeus gewölbt, vorn sanft gerundet, Anhang mit langen gelben Wimperhaaren. Fühler so lang wie Hinterleib, Glied 5 etwas länger als 4, bei den g' seitlich zusammengedrückt, kräftiger, die beiden Basalglieder dünner als Glied 3. Der Radialscheidenerv mündet entweder kurz hinter oder vor dem dritten Cubitalscheidenerv, oder er ist interstitial. In der zweiten Cubitalzelle befindet sich ein länglicher Hornfleck, der dritte Cubitalscheidenerv krümmt sich weit nach aussen und bildet unten einen sehr spitzen Winkel, die Hinterflügel haben keine geschlossene Zelle. Die Terebra tritt lang, stumpf und kurz behaart hervor. (länzend schwarz, Rückenkörnchen weiss, Flügel wenig getrübt, die Kniee und vorderen Tibien gelblich weiss, diese hinten mit graubraunem Striche, Hintertibien seidenartig behaart. Die Larve ist die von Degeer unter No. 9 beschriebene, die ich lange ver- eghlich auf Alchemilla suchte, endlich aber im Juli 1880 an feuchten Stellen bei Ludolphine und in Heiligenbrunn an Spiraea ulmaria fand. Sie sitzt aus- gestreckt auf der Unterseite der Blätter und frisst Löcher in dieselben, welche immer grösser werden und endlich vom Blatte nur die Rippen übrig lassen. Die erwachsene Larve ist 12—13 mm. lang, 22 füssig, hellgrün mit dunkelgrüneni Rückenstreif, der von der durchscheinenden Nahrung herrührt. Der Kopf ist bräunlich mit schwarzen Augenfeldern. Jedes Segment hat einen schmalen weissen Hinterrand und trägt 2 Querreihen weisser zweispitziger Stacheln. Das erste Segment trägt vierspitzige Stacheln (ec), die folgenden in der vorderen Querreihe 8, in der hinteren 6 Stacheln, an der Fusswurzel sitzt ein zwei- spitziger Stachel, neben ihm ein einspitziger. Das letzte Segment trägt nur eine Querreike einspitziger Stacheln, oben 2 zweispitzige, davor noch 2 zwei- spitzitge Stacheln. Der Kopf ist fein behaart. Die Krallen der Brustfüsse so wie die Stacheleuden sind hell bräunlich. Jung («) sivd die Larven vorn breiter als hinten, der Rückenstreif fehlt. Vor dem Einspinnen (5) sind sie schön grün, ohne Rückenstreif und Dornen und etwas mehr zusammengezogen. Das schwarze Cocon wird in der Erde verfertigt und im März erschienen die Wes- pen, welche die Eier in die Unterseite der Blattfläche zu legen scheinen, diese Stelle färbt sich braun. — Die Larven sind träge und krümmen sich bei Be- rübrung halbkreisförmig. Thomson beschreibt diese Larve bei DI. bipunetata. 38. Bl. brevicornis m. 2: Nigra, genubus et tibiis anterioribus eaxtus jlavo-albis, alis fumatıs . 9,»Hnm. Glänzend, Kopf fein runzlig punktirt, Scheitel und Stirn mit flachen lurchen, Clypeus vorn sanft eingebogen, Augen fast die Basis der Mandibeln 52 Bi 285 berührend, Fühler so lang wie Thorax, Glied 3 wenig länger als 4. Radial- scheidenerv interstitial, dritter Cubitalscheidenerv weit nach aussen vorgezogen, einen spitzen Winkel in Cubitalzelle 3 bildend, Cubitalzelle 2 mit Hornpunkt hinter der Mitte, Hinterflügel ohne Mittelzelle. Terebra weit vortretend, stunp!. Schwarz: Vorderflügel braun getrübt, nach der Spitze etwas heller, Kniee und vordere Tibien auf der Vorderseite gelblich weiss, ebenso auch Glied 1 der Vordertarsen. 1 2 mit weissen Rückenkörnehen und geschlossener Zelle im Hinterflügel ist wohl eigene Art. Genus Eriocampa Hirtg. Flügelgeäder wie bei Dlennocampa, aber lanzettförmige Zelle mit schräger Querader, Hinterflügel mit 2 geschlossenen Zellen, Fühler in der Mitte verdickt, Larven 22füssig, oft mit Schleim bedeckt. 1. E. ovata L. Grat" V., Kig: 1.) 2: Nigra, mesonoto cum lobis pronoti sanguineo, tiblis antieis, et annulo hasali posticarum sordide testaceis, antennis subtus apice pallidis, alis hyalinıs, faseia obsoleta substigmaticali fumata, Long. 6 mm. Zaddach hielt diese Art tür eine Varietät von E. umbratica, Aus der häufigen Larve erzog ich aber nur E. orata, die Larve von E. umbratica kenne ich nicht, obgleich die Wespe hier ziemlich häufig vorkommt. Die 17—18 mm. lange, 22füssige Larve sitzt zusammengekrümmt auf der Unterseite der Blätter von Alnus glutinosa und incana und verzehrt dieselben bis auf die Rippen. Sie ist querrunzlig, hell bläulich grün, mit flockiger weisser Wacehsausschwitzung bedeckt, die nur das dunkle Rückengefäss als feinen Streif freilässt, auch wohl auf jedem Segmente eine dreieckige Stelle des Körpers durehscheinen lässt. Der kurz. behaarte Kopf ist ebenfalls weiss bestäubt, nur der schwarze, in der Mitte getheilte Scheitelfleck ist sichtbar, der Mund ist braun, die Krallen der Brustfüsse sind hellbraun. Nach der letzten Häutung erscheint die Larve ohne weissen Ueberzug und der schwarze Scheitelfleck tritt deutlich hervor. Das Cocon wird in der Erde verfertigt, ob es doppelt ist, habe ich nicht beobachtet. Die Wespe erscheint im nächsten Frühjahre. Thenthredo ovata L. Faun. Suec, n. 1555. Kl. 54. Hrty. 280. 51. Erioe. ovata Voll. pl. 7. Thms. 223. 1. Tenthr. gossypina (Retz.) Degeer 956. tab. 35. Fig. 1—13. 2. E. umbratica Kl. Nigra, genubus anterioribus tibüisque antieis sordide testacers. Long. $—6 mm. Die Männchen haben auch die Mitteltibien innen braungelb, die vorderen Tarsen sind ebenfalls braungelb, aussen schwarzgrau, auch das letzte Glied der Hintertarsen ist rothbraun. Tenthredo umbratica Kl. 41. Hrty. 280. 50, E. umbratica Thms. 224. 2. 55 284 3. E. annulipes Kl. (Taf. V., Fig. 8, 9.) Nigra, clypeo apice medio exciso, calcaribus, tibiis anterioribus fere totıs, posticis .annulo basali lato tarsisqgue basi albis, alis fumatis, apice hyalinis. Long. 4—5 mm. Die Wespen haben die Basis der Vorderflügel stets dunkel, nicht wie Thomson sagt, zuweilen hell. Bei den Männchen sind die Hintertibien zu- weilen ganz schwarz. Die schleimigen Larven findet man vom Juli bis September auf Linden deren Blättern sie die Oberhaut abfressen, wodurch diese weiss, durchsichtig, später braun und welk werden. Die Larve wird bis 10 mm. lang, ist 22füssig. hat einen länglichen Kopf, der in das erste Segment zurückgezogen wird, dieses und die beiden folgenden Segmente sind verdickt, die Fühler sind kegelförmig, die Brustfüsse kurz und dick, die Afterfüsse wenig vortretend. Der ganze Körper ist zwar querrunzlig, aber glatt, grünlich weiss, der Rücken vom vierten Segmente ab dunkelgrün, an den Seiten allmählich in die Grundfarbe übergehend, vor den beiden letzten Segmenten ist eine helle Lücke. Der Kopf ist rothbraun, von den schwarzen Augenfeldern zieht ein schwarzer Streif nach dem ebenfalls schwarzen Scheitel, die Mandibeln sind braun. Das erste Paar Brustfüsse hat die Grund- farbe, die beiden folgenden Paare sind schwarz. Nach der letzten Häutung ist die Larve einfarbig grünlich weiss und nicht schleimig, liegt halbkreisförmig gekrümmt auf der Erde und macht dann ein zerbrechliches Erdgehäuse. Einige Wespen erschienen schon am 10. August, andere überwinterten. Die Eiertaschen werden in die untere Blattfläche gesägt. Am 26. Juli 1865 fand ich im Weichselmünder Walde ganz ähnliche Larven auf. Vaceinium Myrtillus und am 28. Juli 1867 in Heubude auf Vaceinium uliginosum, deren Blätter sie ebenfalls der Oberhaut berauben. Sie sind etwas kleiner, hellgrünlich gelb, Rücken grasgrün, die beiden letzten Segmente durch eine helle Lücke getrennt. Kopf gelbbraun oder rotlıbraun, die zwei Paar letzten Brustfüsse hellbräunlich mit dunkleren Gelenken und Krallen. Später ist die Grundfarbe mehr gelb, der Rückenstreif zuweilen rothbräunlich. Ein Querfleck zwischen den Augen und ein Fleck über jedem Auge dunkler braun (Fig. 9). Am 18. August erschienen schon einige Wespen, die anderen überwinterten. Ich hielt diese Wespen ebenfalls für E. annulipes. Es ist aber möglich, dass sie einer anderen Art angehören, was ich nicht mehr feststellen kann und deshalb auf die Larve aufmerksam mache, die ich nicht wiedergefunden habe. Tenthredo annulipes Kl. 49, Hrtg. 279. 46, Rtzbg. III. S. 131. E. annulipes Voll. 9. Thms. 225. 3. 4. E. varipes Kl. (Tat... Vie. 1Q.) Nigra, tibüis omnibus basi annulo lato albo, anticis sordide testaceis, alis hyalıinis, fascia substigmaticali fumata. Long 4—D mm, s4 Die Wespen haben auch die Basis der Hintertarsen weiss. Bei den Männchen ist der Rand der Hinterflügel, wie auch Thomson sagt, von einer Ader begrenzt. Die schleimigen Larven fand ich in Weichselmünde, Ohra und Heiligen- brunn auf der Unterseite der Blätter von Populus tremula, deren Oberhaut sie verzehren, im September. Sie sind ebenfalls 22füssig, an den Thoraxsegmenten verdickt, 9—10 mm. lang und hellgelblich grün. Das Rückengefäss scheint als dunkelgrüner Streif durch, der Kopf und die Brustfüsse sind glänzend schwarz, nur das Untergesicht ist rothbraun. Nach der letzten Häutung ist die Larve rothgelb. Das Cocon zerbrechlich in der Erde. Die Wespe erschien im April des folgenden Jahres. Am 16. September 1849 fand ich in Heubude an Salix aurita Larven, die ich für gleich mit denen auf Populus tremula hielt, ohne dieselben zu erziehen. Tenthredo varipes Kl. 47. Hrtg. 279. 47. E. varipes Thms. 225. 4. 5. E. adumbrata Kl. (Taf. ‚V. Bıe., LI.) Nigra, tibüs anticis sordide testaceis, intermedüis Fuscis, alis hyalinis, medio subfumatis. Long. 4—5 mm. Gorski, glaube ich, war es, der zuerst diese Wespen aus den bekannten Schleimlarven erzog (302). Bouch& nannte sie Allantus cerasi. Auch Thomson beschreibt die Larve bei Dlennocampa ephippium. Der Radialscheidenerv trifft fast genau auf den dritten Cubitalscheidenerv. Die Larve lebt im August, September und October auf Kirsch-, Pflaumen-, Aepfel- und Birnbäumen, auf Crataegus, Prunus spinosa und Cydonia vulgaris. Sie ist gelbgrün, mit schwarzem Schleime bedeckt. Nach der letzten Häutung ist sie rothgelb, ohne Schleim, das Rückengefäss scheint auf der hinteren Hälfte des Rückens grünlich durch. Das längliche Cocon wird in der Erde ver- fertigt, aus welchem die Wespe im nächsten Frühlinge sich entwickelt. Das Weibchen legt die Eier in Taschen, welche es in die Blattfläche sägt (a). Reaumur Memoires Tom. V. tab. 12, Fig. 1—6. Degeer Abhdl. 17, n. 23 (Tenthredo limacina Retz.). Tenthredo adumbrata Kl. 36, Hrty. 280. 48, Thms. 226. 5. 6. E. einxia Ki. (Taf. V., Fig. 12.) Nigra, tibüs basi albidis, alis subfumatis, apice et basi parum hyalinis. Long. 4—5 mm. Ein Weibchen hat im linken Hinterflügel keine, im rechten zwei ge- schlossene Zellen, ein anderes Weibchen hat nur eine Mittelzelle. Die Männ- chen haben den Rand der Hinterflügel von einer Ader umzogen und keine ge- schlossene Mittelzelle. Die ebenfalls schleimige Larve lebt auf der Unterseite der Blätter von niedrigem Eichengebüsch und zwar im September und October. Sie verzehrt 35 286 meistens in Gesellschaft von 3—6 die Epidermis, wodurch das Blatt hellbraun und durchscheinend wird. Die Larve ist 10 mm. lang, 22füssig und gleicht der von E. annulipes. Die Grundfarbe ist schmutzig weiss, der Rücken grün, vor dem Ende hell unterbrochen, die dieken 'Thoraxsegmente erscheinen gelblich. Der Kopf ist hell rothbraun, das zweite und dritte Paar der Brustfüsse ist braun beschildert. Nach der letzten Häutung ist die Larve gelbgrün, ohne Schleim und macht in der Erde ein zerbrechliches Cocon, welches die Wespe im nächsten Frühjahre verlässt. Die mikroskopische Untersuchung der Larve ergab Folgendes: Die An- tennen sind kegelförmig und 5gliederig. Das Kopfschildchen ist höher als breit, oben abgerundet, unten mit geradem Rande; die Oberlippe besteht aus der Ober- lippe im engeren Sinne, die verhältnissmässig gross, breiter als hoch ist und einen geraden oder wenig geschweiften unteren Rand hat, und dem Anhange, der abgerundete Ecken hat, etwas ausgerandet ist und auf seiner Mittellinie eine Furche trägt. Die Oberkiefer sind eigenthümlich gebildet. Jeder bildet eine gekrümmte Hornplatte, der eine Theil derselben, der nach aussen ge kehrt und am dieksten ist, endigt in zwei stumpfe Zähne, der vordere Rand dieses Theiles aber setzt sich in den zweiten Theil, eine dünnere, kürzere und gegen jenen fast rechtwinklig stehende Homplatte fort, die also der Ober- lippe zugekehrt ist und einen mnregelmässig gezähnten oder wenigstens scharfen Rand hat. Diese Oberkiefer können daher offenbar nicht zum Zerkauen der Nahrung dienen, sondern nur das weiche Zellgewebe des Blattes abschaben, und stimmen sehr gut zu dem Aufenthalte der Larve. Die von Herrn Professor Zaddach untersuchte Larve musste wohl noch nicht ausgewachsen und einer Häutung nahe sein, denn derselbe sah in dem Oberkiefer die Zähne eines an- deren neuen Kiefers stecken. Was aber bemerkenswerth war, ist dieses, dass dieser neue Kiefer ganz anders gebildet war, als der frühere, denn es zeigten sich daran sehr deutlich 4 oder 5 starke Zähne. Man könnte denken, das wären die Kiefer der sich bereits vorbildenden Puppe gewesen; aber diese An- sicht wurde dadurch widerlegt, dass in dem Kaustücke des Unterkiefers auch bereits ein neugebildetes lag, welches in Form mit dem alten ganz überein- stimmte, also der Puppe nicht angehören konnte. Man muss daher schliessen, dass dieses Thier im letzten Larvenstadium anders geformte Oberkiefer bekomme, als es bisher hatte, und dass dies mit einer veränderten Lebensweise zusammen- hänge. Die beiden Unterkiefer und die Unterlippe hängen genau mit einander zusammen. Die Unterkiefer bestehen, wie gewöhnlich, aus drei Theilen, dem Taster, dem Mittellappen und dem Kaustücke, welehe sämmtlich aus einer gemeinschaftlichen Basis entspringen. Der Taster ist kegelförmig und ausser dem dieken Grundtheile, welcher sich den anderen Lappen anschliesst, 4gliederig, der Mittellappen ist, wie immer, unbewehrt und etwas gekrümmt, das Kaustück, welches von der Unterlippe ganz bedeckt wird, ist mit 8—11 eylindrischen Zähnen bewaffnet, die nach. dem Grunde allmählich abnehmen. Die dicke, fleischige Unterlippe endlich, deren Spitze nach innen dem Munde zugebogen ist, trägt die beiden kurzen, 3gliederigen Taster. 86 Hartig hat darauf aufmerksam gemacht (S. 262), dass die schleimigen Selandrien-Larven ganz abweichend gebildete Brustfüsse haben. Das gilt auch von diesen Larven, obschon die Füsse anders gestaltet sind, als Hartig sie beschreibt. Sie sind allerdings kurz und nur 2gliederig, das erste Glied ist gross, sehr breit und an der Innenseite höher als aussen. An seinem äusseren Rande sitzt das zweite viel schmälere Glied auf, welches die Kralle trägt, die gekrümmt und auf der inneren Seite ausgehöhlt ist, so dass ihre starke Spitze gegen den einen Fortsatz des eısten Gliedes trifft, etwa nach Art einer Scheere. Durch eine dreieckige Hormplatte,, die an der äusseren Seite des Leibes liegt, wird der ganze Fuss gestützt. Offenbar ist auch diese Construction des Fusses zum. Festklammern des Thieres auf der Blattfläche bestimmt, indem sich, während die Kralle in das Blatt einhakt, der fieischige Fortsatz des ersten Gliedes an die Blattfläche anlegt. Tenthredo einzia Kl. 48. Hrtg. 230. 49. Erioe. erassicornis Tischb. Stett. ent. Zeitung 1846, S. 113. E. ceinzia Thms. 226. 6. %. E. Livonensis Gimm. (Kal, WI. 110}. 7) 2: Nigra, nitida; genubus, tibüs anterioribus et basi tarsorum anteriorum Havo albis, alis fumatis, inferioribus cellula una clausa. Long. 4—5 mm. Die Larve entstellt in den Gärten die Blätter der Rosen dadurch, dass sie die Epidermis der ÖOber- oder Unterseite ganz oder theilweise verzehrt. wodurch die Blätter weiss und durchscheinend werden. Die Larve findet man vom Juli an, sie wird bis 10 mm. lang, ist 22füssig und sitzt gerade ausgestreckt. Sie ist gelblich, das Rückengefäss scheint grün durch, ist aber vor den letzten Segmenten durch eine helle Stelle unterbrochen. Die Thoraxsegmente sind etwas verdickt, die Faltenlinie ist deutlich und der ganze Körper ist querrunzlie. Das letzte Segment ist mit Querreihen spitzer Dornwärzchen besetzt. Der rothbräunliche Kopf hat im Nacken zwei braune Fleckehen, schwarze Augen und dunkle Mandibeln. Das längliche Cocon wird in der Erde angefertigt und aus ihm kommt die Wespe gewöhnlich im nächsten Frühjahre hervor. E. Livonensis Gimm. Stett. ent. Zeitung 1844, S. 38 n. 5. E. nitida Tschb. Stett. ent. Zeitung 1846, S. 113. Genus Poecilosoma Dhlb. Flügelgeäder wie bei Eriocampa, Hinterflügel mit einer oder zwei ge- schlossenen Mittelzellen, Fühler fast fadenförmig. Larven 22füssig. 1. P. Inteola Kl. (Taf. VI., Fig. 2.) Nigra, ore, pronoto, squamulis, abdomine pedibusque luteis, alis lenissime fumatis, basi flavescentibus, stigmate fusco. Long. 6—T mm. Ein Weibchen hat im linken Hinterflügel keine geschlossene Mittelzelle. Die Männchen kenne ich nicht. 7 288 Die Larve lebt vom Juni bis August auf Zysimachia vulgaris und nummularia. Sie sitzt gewöhnlich zusammengerollt an der Unterseite der Blätter und fällt bei Beunruhigung leicht zu Boden, gegen Abend wird sie munterer und befrisst den Blattrand. Sie wird 20 mm. lang, ist 22rüssig, querrunzlig und weiss bereitt. Dieser weisse Ueberzug ersetzte sich in der Gefangenschaft, wenn er abgewischt wurde, sehr schwer oder garnicht wieder. Die Grundfarbe ist ein helles Grün, über den Rücken ziehen drei blaugrüne Längsstreifen, die allmählich in einander verfliessen, die beiden Seitenstreifen aber sind nach den Füssen zu schärfer be- erenzt. Zuweilen erscheint das Rückengefäss auch röthlich. Der glänzende Kopf, die Krallen und Basis der Brustfüsse sind hellbräunlich. Ueber die Mitte des Kopfes zieht vom Nacken bis in das Gesicht ein breiter schwarzer Streif, Augenfelder schwarz, der Mund braun. Nach der letzten Häutung ist die Larve mehr zusammengezogen, querrunzlig, glänzend, hell grasgrün, der schwarze Kopffleck ist fast verschwunden. Ein Cocon konnte ich nicht finden. Tenthredo luteola Kl. 9. Hrtg. 281. 52. P. Iuteola Thms. 228. 1. Stein: Ent. Nachr. 1880. S. 249. 2. P. pulverata Retz. (Taf! VL; 'Fig:73.) Nigra, pronoti limbo, squamulis marginibusque segmentorum abdominis albidis, pedibus pallide rufis, alis hyalinis, stigmate obscure testaceo. Long. T—8 mm. Obgleich ich diese häufige Larve mehrmals erzogen habe, so ist es mir bis jetzt nicht gelungen, ein Männchen zu erhalten. Die Weibchen haben zu- weilen keine oder auch zwei geschlossene Zellen im Hinterflügel. 1 Auf Alnus glutinosa und incana frisst die Larve vom Juli bis September Löcher in die Blätter, auf oder unter denen sie ausgestreckt sitzt. Sie wird 18 mm. lang, ist 22füssig und querrunzlig. Die Grundfarbe ist bläulich grün, diese Farbe wird aber durch weissen Staub so verdeckt, dass nur drei Streifen längs des Rückens frei bleiben. Die Augenfelder sind schwarz, die Mandibeln bräunlich. Nach der letzten Häutung ist die Larve schön hellgrün und wird später braungrau, sie ist nun gedrungener, die Stigmen erscheinen braun, der Kopf hellbraun, oben dunkler. Jetzt sind die Larven beweglicher, lassen sich bei Berührung sogleich fallen und schnellen sich in lebhaften Bewegungen hin und her. Sie machen im Sande ein loses Gespinnst, kriechen gern in trockene Zweige und werden hier im nächsten Frühjahre zur Wespe, welche ihre Eiertaschen in die Blattrippen zu sägen scheint. Tenthredo pulverata Retz. Degeer B. 11, Th. 2, S. 242, Taf. 34, Fig. 20—23. T. obesa Kl. 164. Hrtg. 302. 13. Brischke: Blattwespen-Larven 1855. S. 5. T. leucozonias Hrtg. 290. 15. P. pulverata Thms. 229. 2. 3. P. candidata Fall. N 7£ 1 (Taf. VL, Fig. 4.) Nigra, pronoti limbo, squamulis, macula laterali mesosterni posteriori et mar- busgini abdominis albidis, ore, orbita fere tota pedibusque pallido-testaceis, coxis s8 289 Femoribusque mawima parte nigris, abdominis segmentis dorsalibus plerisque utrinque macula pallida membranacea notatıs, alis hyalinis, stigmate fuscotestaceo, Long. 6—7 mm. Bei einem Männchen fehlt in beiden Vorderflügeln der dritte Cubital- scheidenerv. Die zweite Cubitalzelle hat immer einen Hornfleck. Im Juli 1349 hatten die Larven die Birkensträucher ganz entblättert, in den folgenden Jahren fand ich sie immer nur einzeln. Bei Berührung rollen sie sich zusammen und lassen sich herabfallen. Sie sind 15 mm. lang, 22füssig, vorn etwas verdickt, hellgrau, der ‚Rücken fast bis zu den Stigmen ist dunkel- grau, das Rückengefäss ist jederseits von einer hell durchscheinenden Linie ein- gefasst, und auf jedem Segmente steht an jeder Seite desselben ein hellgrauer Punkt. An der Grenze des dunkeln Rückens befindet sich auf jedem Segmente ein dunkler Schatten. Ueber den hellgrauen Füssen läuft eine aus dunkelgrauen Fleckchen gebildete Linie, die bei einigen Larven unterbrochen ist. Der ganze Körper erscheint durch viele Querrunzeln rauh, auch stehen auf jedem Segmente einige hellere kleine Dernwärzchen. Der Kopf ist braun, die Augenfelder und cin Längsstrich auf dem Scheitel sind schwarz. Nach der letzten Häutung wird die -Larve glänzend, gedrungener und hell schiefergrau, die Querrunzeln treten mehr hervor und die Dornwärzchen sind helle glänzende Fleckchen geworden. Das Cocon wird in der Erde gemacht, ist dünn und zerbrechlich und entlässt im nächsten Frühjahre die Wespen. Tenthredo candidata Fall. 105. 40. T. repanda Kl. 64. Hrtg. 279. 45. Poecilos. candidata Thms. 230. 3. 4. P. guttata Fall. Nigra, breviuscula, genibus antieis tibiisgue anticis margine anteriore sordide albidis, abdomine segmentis dorsalibus 2—4 macula pallida notatis, alis dilute nigricantibus. Long. 6—7 mm. Die Flügelschüppchen kommen auch ganz schwarz vor. Zuweilen sind auch die Mittelbeine wie die Vorderbeine gefärbt, die Hinterschienen und Hinter- tarsen mit weisser Basis, die grauen Querflecke stehen gewöhnlich nur auf den Hinterleibssegmenten 2—4. Tenthredo guttata Fall. Thms. 231. 5. T. impressa Kl. 46. Hrtg. 302. 15. 5. P. pallimacula Lep. (Bar ie 19%) 2: Nigra, labro et limbo pronoti albidis, segmentis abdominis margine postico tenuissime pallidis, 2—6 utrinque pallido maculatis, pedibus anterioribus antice pallido lineatis, genubus omnibus pallidis. Long. 5 mm. d': squamulis albidis, femoribus tiblisque rufis. 2 19 Hinterflügel mit einer geschlossenen Zelle. Hülten und Schenkelringe schwarz, auch die Basis der Hinterschenkel, die Spitze der Hintertibien und die Hinter- tarsen oben braun. 5 gJ' und 3 2. Zaddach hielt diese Art für eine Varietät von Poeetlosoma impressa, ich glaube aber, dass sie eine besondere Art ist, denn der erste Cubitalscheidenerv fehlt immer, die Thiere sind glänzonder, die Fühler sind etwas länger, das Stiema heller als bei P. impressa. Beim g‘, das Lepeletier nicht kannte, sind die Vorderbrustränder breiter weiss, die Beine anders gefärbt. Die Larve wurde am 27. August 1865 bei Heubude auf Sal alba gefunden, in deren Blätter sie von der Unterseite Löcher frass. Sie ist 12 mm. lang, 22füssig, querrunzlig, vorn dieker als hinten, hell weissgrau, der Rücken bis zur Stigmenlinie dunkler grünlich grau, das letzte Segment erscheint vom durch- schimmernden Kothe noch dunkler, die Brustfüsse sind hellbräunlich. Auf jedem Segmente steht vorn eine Querreihe von 4—6 feinen, weissen, erhabenen Punkten, hinter welehen noch zwei solcher Punkte neben einander stehen. Der Kopf ist hellbräunlich gelb, mit schwarzem Scheitelfleck und Augenfeldern, kurz behaart, die Mundtheile sind braun, die Fühler ziemlich lang. Von einem Cocon konnte ich nichts bemerken. Am 8. April 1866 erschien die Wespe. Dolerus pallimacula Lep. S. 117, n. 344. Emphytus impressus Kl. n. 205. Hrtg. 250. 13. [6 Genus Selandria Kl. Flügelgeäder wie bei Eriocampa, aber die lanzettförmige Zelle in die Schulter gemündet, ohne Querader, Hinterflügel mit zwei geschlossenen Mittelzellen, Fühler ziemlich kurz, fadenförmig, Larven 22füssie. 1. S. serva Fbr. (Baı-NVE, Bieisd;) 2: Flava, nitida; capite cum antennis, meso-et metanoto cum prosterno maculagque media magna mesosterni nigris. g': Mesosterno nigro, pedibus bası concoloribus. Die Männchen kommen auch mit gelbroth gefleckter Mittelbrust und ganz rothgelben Beinen vor. Unter den Weibchen auch Thomson’s Varietät. Die Larve stimmt zwar nicht mit der Beschreibung, welche Herr Dr. v. Stein in den entom. Nachrichten 1880, S. 251 giebt, da ich aber zwei Weibchen erzogen habe, so setze ich die Beschreibung der Larven hierher. Ich fand die Larven im Juni 1851 und 1852 in den Festungswerken und in Heiligenbrunn auf Ranunculus acer. Sie sind 18 mm. lang, 22füssig, walzig, die Thoraxsegmente etwas verdickt, querrunzlig, mit kleinen, konischen, weissen Wärzehen und kurzen Härchen besetzt. Die Grundfarbe ist grünlich gelb, dunkler oder heller, je nachdem die Larve die Blätter oder Blüthen verzehrt. Der Kopf ist hell gelbbraun und glänzend. Ueber den Körper laufen fünf Längsreihen schwarzer Punkte, solcher Punkte trägt jedes Segment fünf, mit Ausnahme des ersten und der beiden letzten. Die mittlere Rückenreihe hat BP] 2391 kleine Punkte, die zwei Seitenreihen bestehen aus grösseren Punkten, die zwei Reihen an der Fussbasis aus noch grösseren Punkten. Ueber den Brustfüssen befindet sich ein schwarzer Fleck. Zwischen und hinter den schwarzen Augen- feldern steht ein kleiner schwarzer Punkt, auch die Fühler und Mandibeln sind dunkel. — Am Tage ruhen die Larven zusammengerolit und kommen Abends an die Pflanzen. Am 18. Juni hatten sie sich gehäutet, waren nun etwas dicker, hell grasgrün, an den Seiten blässer, ohne alle Punkte, das Rücken- gefäss scheint als feiner gelber Streif durch, die konischen Warzen fehlen eben- falls, und der Körper erscheint regelmässig quergerunzelt, der Kopf ist lebhafter braungelb mit schwarzen Augenfeldern. Cocons bemerkte ich keine, die Larven lagen in der Erde bis zum Frühjahre. Tenthredo serva Fbr. Kl. Hrtg. 282. 53. Thms. 236. 1. 2. 8. grandis Zdd. Flava, capite et thorace-squamulis collarisque marginibus ewceptis-nigro, alis subpellueidis, basi flavis, radio Javo, apice nigro, nervo recurrente secundo in nervum ceubitalem transversum secundum incidente, Tiong. 109 —11 mm. S. grandis Zdd. (358.) S. 36. S. interstitialis Thms. 237. 2. 3. 8. flavens Kl. Nigra, ore, pronoto, antennis bası, squamulıs, pedibus abdomineque Jaxix. long. 7—8 mm. Die zweite Cubitalzelle bei Männchen und Weibehen mit Hornpunkt. S. flavens Kl. n. 8. Hrtg. 282. 54. S. flavescens T’hms. 237. 3. 4. 8. soeia Kl. Nigra, ore, squamulis, pedıbus et abdomine-basiexcepta-rufo-Havis, alis sub- pelluerdis. Long. 7 mm. Soll nach ©. Siebold bei Danzig gefangen sein. Ich habe sie nicht gefunden. RI: 10: Hrtg. 282.55. 5. 8. stramineipes Kl. (Taf. VI. Fig. 6.) Nigra, brevis, nitida, labro, squamulis pedibusque validis albido-stramineis, cowis nigris. Long. 5—6 mm. Der erste Cubitalscheidenerv fehlt beim Weibchen oft, auch der Hornpunkt in der zweiten Cubitalzelle ist nicht immer vorhanden, auch der Anhang ist zuweilen dunkel. Die Larven fand ich im Juli auf dem Adlerfarn (Pteris aquilina) in ver- schiedenem Alter und in Gesellschaft der Wespen. Die Larve ist bis 15 mm. lang, 22füssig, walzig, vorn wenig verdickt, fein querrunzlig und schön grasgrün, die Stigmen sind klein und schwarz. Der Kopf ist hell ockergelb mit schwarzen Augenfeldern, die Brustfüsse haben bräunliche Krallen. Die jungen Larven 91 19* 292 sind den erwachsenen ganz gleich, nur gelblicher. Das Cocon ist dünnwandig, wird in der Erde verfertigt und aussen mit Sandkörnchen vermischt. Die Wespen erschienen theils im August, theils im nächsten Frühjahre. Tenthredo albipes Lep. n. 299. T. stramineipes Kl. n. 61. Hrtg. 282. 56. Thms. 238. 4. Sel. cereipes Voll. pl. 3. ? 6. S. analis Thms. Q: Nigra, area frontalis bene discreta, antennis tenuibus, labro, squamulıs, ano supra pedibusque albidis, coxis basi nigris. Long. 5 mm. 2. Palpen, Spitzen der Fühlerglieder 1 und 2 gelbweiss, Hüften ganz gelb, der erste Cubitalscheidenerv fehlt. S. analis Thms. 239. 6. i. 8. morio Fhbr. Nigra, pedibus flavis, basi nigris. Long. 5 mm. Bei den Weibchen hat der rechte Hinterflügel zuweilen nur eine geschlossene Mittelzelle, die Beine kommen auch ganz gelb vor. Tenthredo morio (Fbr.) Fall. 208 19. Kl. n. 60. Hrtg. 282. 57. Thms. 239. 7. 8. S. aperta Hrtg. Nigra, genubus tibüisque sordide albidis, his apicem versus, praesertim in- terne albidis, alis vix fumatis. Long. 5 mm. Der Hornpunkt in der zweiten Cubitalzelle ist immer vorhanden. Tenthredo aperta Hrtg. 232. 58. Thms. 240. 8. Tenthredinidae. Genus Taxonus (Meg. v. M.). Geäder der Vorderflügel wie bei Selandria, lanzettförmige Zelle in die Schulter gemündet mit schräger Querader, Hinterflügel ohne geschlossene Zelle, Hinterleib lang gestreckt, Larven 22 füssig. 1. T. agrorum Fall. (Bar VI.sBag Nigra, abdomine segmentis 3—5 pedibusque rufis, genubus, femorum summa basi, cowis anterioribus, tarsis posticis totis, anterioribus superne, tibiis anterioribus interne, postieis apice nigris, trochanteribus postieis albidis, alis hyalınis, stigmate nigricante. Long. 10 mm. In g' alis inferioribus nervis transversis limbum alae ceingentibus. Beim Männchen sind die hintersten Schenkelringe fast ganz schwarz, das Weibehen hat die Spitzen der Hinterhüften weiss. Die Queradern der Hinter- flügel umsäumen den Hinterrani. 295 Die Larven wurden am 26. Juli 1867 in einem Stadtgarten auf Himbeeren gefunden. Sie sitzen auf der Unterseite der Blätter zusammengerollt, den Kopf nach aussen, das Hinterleibsende erhoben. Sie sind 18—19 mm. lang, 22füssig, eylindrisch, nach hinten allmählich verschmälert und haben viele Quer- runzeln. Der Kopf ist etwas höher als breit, Stirn und Scheitel sind kurz und fein, das Gesicht länger behaart. Stirn und Scheitel hell bräunlich gelb, glanzlos, Gesicht glänzend und mehr grün, Augenfelder schwarz, Fühler kurz. Ueber jedem Auge liegt ein dunklerer brauner Fleck, welcher, wie der ganze Oberkopf weiss bereift ist, der Mund ist braun. Der übrige Körper ist hell bläulich grün, mit weiss bereiften Querrunzeln, nur das letzte Segment ist ohne Runzeln. Das Rückengefäss scheint als grünliche Längslinie durch ‚ die Stigmen sind elliptisch und braunröthlich. Nach der letzten Häutung ist die Larve schön grün und glänzend, auch der Kopf. Sie geht in die Erde und macht hier ein elliptisches, schwarzes, einfaches Cocon mit dünnen aber ziemlich festen Wänden. Im April 1863 erschienen die Wespen. Tenthredo agrorum Fall. T. nitida Kl. 179. Hrtg. 298. 1. Taxonus agrorum Thms. 234. 1. 2. T. equiseti Fall. (Taf. VI. Fig. 8.) Nigra, labro et squamulis albis, abdominis cingulo lato pedibusque runs, bası nigris, tarsis posterioribus fuscis, alis hyalinis, stigmate nigricante. Long. 6—7 mm. Am Abdomen sind 2, 3 auch 4 Segmente roth, bei den Weibchen sind die Schenkelringe und die Spitzen der Hüften gelbweiss. Die Larven fand ich den 27. Juli 1855 in Weslinken auf Polygonum Persicaria, dessen Blätter sie durchlöchern und zwar von der Unterseite her. Sie sind 12—13 mm. lang, 22füssig, querrunzlig, grau, der Rücken dunkler bräunlich grau, auf jedem Segmente stehen 2 Querreihen kleiner, weisser Dorn- wärzchen, die Stigmen sind braun, die Brustfüsse haben braune Krallen. Der Kopf ist kurz behaart, oben matt und bis zu den Augen schwarz, vorn glänzend hellbraun, auf dem Scheitel stehen 2 hellere Fleeken. Zwischen den Augen stehen 2 schwärzlich braune Flecken, Mund und Fühler braun ‚ Augen- felder schwarz. Die Färbung der Larven ist verschieden, denn ich fand am 20. Juli 1876 in Sagorez auf derselben Futterpflanze etwas kleinere hellgrünliche Larven mit hellbläulich grünem Rücken, aus denen ich am 16. August Männchen erzog, während jene Larven Weibchen geliefert hatten. Die Verwandlung geht in der Erde vor sich. Im August oder im nächsten Frühjahre erscheinen die Wespen. Tenthredo equiseti Fall. T. bicolor Kl. 181. Hrtg. 298. 3. Taxonus equiseti Thms. 234. 2. 95 294 3. T. glabratus Fall. (Taf. VI“ Big. ’9.) Violaceo-niger, pedibus rufis, cowis basi tarsisque postieis nigris, alıs hyalinis, stigmate nigricante. Long. 6—T mm. Am 10. October 1865 fand mein Sohn auf der Nehrung an Polygonum Persicaria und Lythrum salicaria Larven, welche sich später in alte Zäune und Hecken einfrassen. Die Larve ist 16 mm. lang, 22füssig, querrunzlig, kommt Abends hervor und rollt sich bei Berührung zusammen. Die Grundfarbe ist hell erünlich grau, der Rücken breit hell grasgrün, über den elliptischen braunen Stigmen scharf begrenzt, jüngere Larven sind dunkler bläulich grün. Auf jedem Segmente stehen erst 2, dann 4 weisse Dornwärzehen, auf den 5 ersten Segmenten bilden sie aber nur eine Querreihe, unter den Stigmen stehen ebenfalls 2 solcher Dornwärzchen neben einander. Die Brustfüsse haben braune Krallen. Der Kopf ist hell gelbbraun, der Scheitel dunkler mit einem dunkeln Fleck über jedem Auge. Bei jüngeren Larven ist der Scheitel viel dunkler. Zwischen den Augen ist oft ein dunkler Querfleck, der Mund ist braun, Augenfelder schwarz, Fühler lang. Nach der letzten Häutung sind die Larven heller, der Rücken schön grün, die Dornwärzchen sind verschwunden. Die Larven liegen in Holzpfählen und Pflanzenstengeln ohne Gespinnst bis zum Frühjahre und erscheinen im April oder Mai als Wespen. Die Larven, welche ich am 1. August fand, lieferten schon am 15. August die Wespen. Also 2 Generationen. Tenthredo glabrata Fall. T. agılis Kl.. 159. Hrtg. 298. 5: Taxonus glabratus Thms. 235. >. Genus Strongylogaster Dhlb. Vorderflügel wie bei Taxonus, aber die lanzettförmige Zelle in die Schulter gemündet, ohne, oder mit schräger Querader, Hinterflügel mit 2 geschlossenen Zellen, Hinterleib walzig, Fühler Igliederig, fadenförmig, Larven 22 füssig. 1. Str. filieis Kl. 2: Nigra, tibüs posterioribus basi, antieis cum apice femorum testaceis, ab- lomine dorso subcarinato, medio indeterminate brunneo, alıs hyalinis, stiymate nigrieante, cellula lanceolata nervo wansverso divisa. S': Abdomine subtus prope basin rvufo, squamulis albidis, pedibus pallide testaceis, femoribus luteis, cowıs nigris. Long. 9—10 mm. Tenthredo Filicis Kl. 174. Hrty. 299. 6. T. carinata Kl. 115. Hrtg. 299. 7. Strong. Filicis Thms, 242. 1. 2. Str. eingulata Fbr. (Daf. VI. Bie210,) 2: Nigra, antennis artieulis 2 primis, squamulis genubusque albidis, ab- domine segmentis margine pedibusque plawescentibus, basi nigris, alis hyalinis; 9 295 stigmate testaceo, superne nigro, cellula lanceolata aperta. g': antennis nigwis, abdomine medio ventreque fere toto pallidis. Long. 9—10 mm. Die Männchen haben an Segment 2 des Hinterleibes den Hinterrand schmal, (las dritte Segment fast ganz, am vierten Segmente auch den Hinterrand schmal roth. Ich erzog nur Weibehen, die Männchen habe ich gefangen. Die Larve lebt im Juli und August in verschiedenem Alter auf dem Adler- farn (Pteris aquilina). Sie wird bis 18 mm. lang, ist 22füssig, gelbgrün, glänzend, querrunzlig, der Rücken ist dunkler grün mit bräunlich durchschimmerndem Rückengefässe, die Stigmen sind klein und schwarz, durch eine weisse Stigmen- linie verbunden. Der Kopf ist hell gelbbräunlich und hat auf dem Scheitel 2? stark glänzende, längliche, schwarze Flecke und neben jedem noch einen schwarzen Strich, aber diese Flecke wechseln in der Grösse. Die Augenfelder sind schwarz, die Mandibeln sind braun. Jung sind die Larven mehr gelblich, ebenso vor der Verwandlung, das Rückengefäss scheint braun durch. Es kommen auch Larven vor (a) die grösser sind, deren Kopf hellgraugrün ist, aber Scheitel und Stirn bis über die Augen hinaus schwarz. Hartig erwähnt dieser Larve auf Seite 300 ebenfalls, ich konnte sie aber nicht erziehen, es ist wahrscheinlich, dass sie zu Str. geniculata Thms. gehören. Die Larven fressen sich später tief in Kiefernrinde hinein und liegen hier ohne Hülle bis zum künftigen Frühlinge. Tenthredo eingulata (Fbr.) Kl. 173. Hrty. 300. 8. (fem.) T. linearis Kl. 174. Hrtg. 300. 9. (mas.) Stronyyl. cinqulata Thms. 242. 2. 3. Str. genieulata 'Thns. 2: Nigra, antennis, apice exwcepto pedibusque rufis, genubus sqguamulisque albidis, cowis et femoribus nigris, alis hyalinis, stigmate jlavescenti. Long. 10 mm. Ein Weibchen hat ganz rothe Fühler, beim zweiten fehlt der erste Cubital- scheidenerv, die zweite Cubitalzelle mit Hornpnnkt. Hinterränder der Hinter- leibssegmente rothgelb. Strongyl. geniculata Thms. 243. 3. 4. Str. macula Kl. 2: Nigra, elypeo, pronoti limbo squamulisque albidis, abdomine maculu dorsali discordali rufa, lateribus pedibusque testaceis. S: Antennis corporis longi- tudine, femoribus basi posticeis fere totis nigris. Long. 6—7 mm. In Ostpreussen. Tenthredo macula Kl. 117. Hrtg. 301. 11. Strongylog. macula Thms. 243. 4. 5. Str. eborina Kl. Albida, maculis 3 thoracıs, pectoris media capiteque nigris, ore albido, an- tennis Fuscis, artieulis 2 primis testaceis, abdomine limbo tenui fusco, apiee superne nigricante, stigmate albido. Long. 7 mm. 35 296 In Ostpreussen gefunden. Palpen, Mandibeln, Clypeus und die beiden ersten Fühlerglieder weiss, die 2. und 3. Cubitalzelle mit braunem Punkte; äusserste Spitze der Hintertibien und Spitze der Hintertarsen braun. Um das Schildehen herum einzelne schwarze Flecke. Ist wohl gleich Str. delicatula Thms. 244. 6. Tenthredo eborina Kl. 141. HUrtg. 5301. 12. Genus Pachyprotasis Hrtg. Vorderflügel mit 2 Radial- und 4 Cubitalzellen, die beiden rücklaufenden Adern münden in die zweite und dritte Cubitalzelle, die lanzettförmige Zelle in der Mitte zusammengezogen, Hinterflügel mit 2 geschlossenen Mittelzellen, Fühler Ogliederig, lang und dünn. Larven 22Tfüssig. l. P. Rapae L. (Tafı- VI. Fig. 11;) Supra nigra, capite thoraceque obsolete punctatis, albo-maculatis, subtus albida, nigro-maculata. Long. 7 mm. Im August und September findet man die Larven auf Solidago virgaurea und anderen niedrigen Pflanzen. Sie werden 17—18 mm. lang, sind 22füssig, querrunzlig und vorn wenig breiter als hinten. Die Grundfarbe des Körpers ist hellgrau oder hellgrünlich, der Rücken breit olivengrün, oder röthlich, oder erün in verschiedenen Abstufungen, an den Seiten dunkler eingefasst, das Rücken- zefäss scheint weisslich oder dunkler dureh, als einfacher oder doppelter Längs- streil, der auf jedem Segmente etwas erweitert erscheint, auf jeder Seite dieses Rückengefässes läuft eine hellere Linie hin, welche aus verwaschenen hellen Punkten gebildet wird, von denen meistens 2 auf jedem Segmente hervortreten. Die Basis der Füsse trägt einen graubraunen Strich und über diesem einen ebensolehen Fleck, auch die fusslosen Segmente haben diese Zeichnung. Wie der Körper so ändert auch der Kopf in der Färbung ab. Dieser ist nach vom breit und flach, kurz behaart, bräunlich roth, über den Scheitel zieht ein dunk- lerer braunrother breiter Streif, von einer hellen Mittellinie durchzogen, der aber auch zuweilen fehlt, er sendet auf der Stirn beiderseits einen Schatten nach den schwarzen Augenleldern, vor dem Kopfschilde steht ein ebensoleher (Juerstrich. Ueber den Augen steht ein grosser schwarzbrauner Fleck, der oft den ganzen Scheitel einnimmt und dann heller wird. Nach der letzten Häutung erscheint die sehr veränderliche Larve einfarbig grün mit schwarzen Augen- leldern und macht in der Erde ein zerbrechliches Gehäuse, aus welchem sie im Frühlinge als Wespe schlüpft. Tenthredo Rapae L. Fall. Kl. 96. Hrtg. 296. 19. Pachypr. Rapae Thms. 248. 1. nR 207 2. P. laevicollis Thms. (Taf. VI. Fig. 12.) Supra nigra, capite thoraceque laevibus, pallido maculatis, subtus virescenti- albida, parum nigro-maculata, abdomine segmentis dorsalibus 3—8 margine posteriore, 7— 8 maculatim dilatatis pallidis, pedibus supra nigro-lineatis, tarsis postieis nigris, pectore superne et macula mesosterni ulrinque nigris. Long. 7 mm. Die Larve fand ich im Juli 1867 und 1871 im Jäschkenthale und auf dem Schwedendamme an Solidago virgaurea. Sie befressen den Blattrand oder nagen Löcher in’s Blatt, in der Ruhe sitzen sie zusammengerollt. Sie sind 16—17 mm. lang, 22füssig, rund, querrunzlig, nur das letzte Segment hat keine Quer- runzeln. Die Grundfarbe ist hell bläulich grün, oder hellgrün, die Runzeln sind bläulich weiss bepudert, die Seiten haben einen Streif von bläulich grüner Farbe. Der Kopf ist hell bräunlich, etwas glänzend, meistens aber weisslich bereift. Ueber den schwarzen Augenfeldern zieht ein brauner Wisch zum Scheitel, auch ein Stirnfleck ist etwas dunkler. Fühler ziemlich lang. Stigmen schmal, schwarz, Stigmenlinie weiss. Die Brustfüsse sind etwas bräunlich. Nach der letzten Häutung sind die Larven glänzend, einfarbig gelbgrün und liegen in einem diekwandigen aber zerbrechlichen Erdgehäuse bis zum Frühlinge. Pachyprotasis laevicollis Thms. 249. 2. Tenthredo simulans Kl. 97. (forte) Hrty. 298. 20. 3. P. variegata Kl. Nigra, pallido-variegata, femoribus tibiisque rufis, üllis basi pallida, his apice nigro exceptis, maris pedibus postieis pallidis, corpore subtus virescenti- albido, mas mesosterni striga obliqua laterali nigra nulla. Tuong. 8 mm. In Ostpreussen. Tenthredo variegata Kl. 99. Hrtg. 296. 22. Pachypr. variegata Thhms. 249. 3. 4. P. antennata Kl. Supra nigra, pallido-variegata, subtus wirescenti-albida, coris et femoribus concoloribus, his linea apicali nigris, tibiis tarsisque nigrolineatis, illis postieis annulo ante apicem albido. Long. 8 -9 mm. 2. Stigma mit weisser Basis. Tenthredo antennata Kl. 98. Hrty. 296. 21. Pachypr. antennata Thms. 250. 4. 5. P. viridis m. (Labs VI, Fig, 1) Viridis, macula circa ocellos, antennis supra, maculis thoracis, lineis femorum posticorum, tibiarum et tarsorum nigris. Long. T—8 mm. Hellgrün, Fleck, in welchem die Ocellen stehen, schwarz, die fast körper- langen Fühler oben schwarz, beim Männchen das erste Glied ganz grün oder 97 298 oben nur mit schwarzem Punkte, auf dem Mesothorax 3 schwarze, breite Längs- streifen, auch die Flügelgruben sind schwarz, Vorderrand der Flügel und das Stiema sind grün, das übrige Geäder ist schwarz, an den Beiuen haben die IHinterschenkel aussen einen schwarzen Strich und beim Weibchen innen an der Spitze einen schwarzen Fleck, Tibien und vordere Tarsen aussen schwarz, die Hintertibien haben eine schwarze Spitze, welche durch eine helle Stelle von dem schwarzen Striche getrennt ist, die Hintertarsen sind beim Männchen grün mit schwarzen Spitzen der einzelnen Glieder, beim Weibchen schwarz mit grüner Basis der Glieder, die langen Tibiendornen haben sämmtlich schwarze Spitzen. Die Larven fand ich Ende Juli 1576 in Sagorez auf Plantago major und Mentha aquatica, in deren Blätter sie Löcher fressen und auf deren Unterseite sie zusammengerollt ruben. Sie sind 14 mm. lang, 22füssig und querrunzlig, hell bläulich grün mit weisslichem Reife, 5 dunklere Linien ziehen über Rücken und Seiten und setzen sich auf dem gläuzenden Kopfe als rothbraune Streifen fort, der mittlere als Scheitelstrich, die seitlichen bis zu den schwarzen Augen feldern, die Afterklappe ist mit kurzen Härchen gesäumt. Nach der letzten Häutung sind die Larven hell grasgrün und glänzend, fertigen in der Erde ein elliptisches, ziemlich festes Gehäuse und erscheinen nach der Winterruhe als Wespen. Genus Macrophya Dhlb. Flügelgeäder wie bei Pechyprotasis, lanzettförmige Zelle aber in der Mitte zusammengezogen, oft mit kurzer gerader Querader, Hinterflügel mit zwei »eschlossenen Mittelzellen, Hinterhüften sehr lang. Larven 22füssig. 1. M. Sturmii Kl. Nigra, antennis, cingulo abdominis (segmentis 2, 9, 4) rufis, pedibus rups et nigris, cellula lanceolata nerco transverso obliguwo. Long. 10 mm. In Ostpreussen gefangen. Tenthredo Sturmüi Kl. 83. HUrtg. 292.1. » 2, M. blanda Fbr. Nigra, cellula lanceolata nervo brevi perpendicularıi dieisa, ore pro parte, remoribus tibiisque antiers margine anteriore, cowis posticis macula basalı albidis, abdomine eingulo lato rubro. g\: Tarsis anterioribus, femoribus tiblisque anterio- ribus margine anteriore, cowis posterioribus apice albidis. Long. 11—12 mm. Tenthredo blanda (Fbr.) KU 16: Hrtg. 292: 3: IT hms: DIE 3. M. negleeta Kl, Nigra, cellula lanceolata nervo brevei perpendreulari divisa, abdominis cingulo lato rubro, femoribus tibüisque anticis margine anteriore albidis Long. LO —11 mm. Tenthredo negleeta Kl. 77. Hrig. 292. 3. Thms. 251. 2. vs 299 4. M. rufipes L. Nigra, albo- et eitrino-variegata; abdominis medio pedibusque postieis fere totis runs, cellula lanceolata medio constrieta. Long. 10 mm. Von v. Siebold bei Danzig gefunden. Tenthredo strigosa Kl. 80. Hrtgy. 295. 5. (fem.) T. dumetorum Kl. 81. Hrtg. 293. 6. (mas.) Macroph. runpes Thms. 255. 9. >. M. punetum album L- Nigra, cellula lanceolata constrieta, pronoti limbo late scutelloque fere toto stramineis, abdominis lateribus, macula coxali, tibüs apicem versus, jemortbus anterioribus apice albidis, postieis 2 sanquineis. Z: Scutello, abdomine, coxis postieis nigris, femoribns posticis concoloribus, pronoti linea tenui pallıda. Long. S—9 mn. In Ostpreussen. Tenthredo punctum album L. T. punetum (Fbr.) Kl. 85. Hrtgy. 293. 8. Maeroph. punctum album Thms. 256. 11. 6. M. 12-punetata L. Nigra, pronoti limbo supero, scutello maculaque in cowis postieis allıdo- eitrinis, ore, maculis lateralibus et apice abdominis, tibiis omnibus infra medium femoribusque antieis apice albidis. g: Seutello, ore tibüsque posticis immaculatıs. Long. S—9 mm. Beim Männchen sind die Oberlippe, der Anbang, die Mandibeln und Palpen grossentheils oder theilweise weiss. Tenthredo 12-punetata L. Kl. 91. Hrtg. 294. 13. Macroph. I2-punctata Thms. 252. 3. ‘. M. albieineta Schrank. (Taf. VII. Fig. 2.) Nigra, cellula lanceolata constrieta; albo-pieta, scutelle Q_ nigro, labro d' albo. Long. 9—10 mm. Kopfschild und Oberlippe in beiden Geschlechtern weiss, letztere beim 2 schwarz gerandet, das Schildchen hat beim Weibchen nur zwei weisse Punkte. Beim / sind die Hinterränder der Segmente 1—3 oder aller auf dem Hinter- leibsrücken weiss. Die vorderen Hüften sind zuweilen ganz schwarz. Ich erzog ein Männchen und fing einige Weibchen, welche in der Färbung abweichen. Sie sind ganz schwarz am Kopfe, Thorax und Abdomen. Bei den 2 ist nur die Basis der Mandibeln, bei den g auch der Clypeus und die Oberlippe weiss, die Hüften sind bei den Männchen zuweilen fast ganz weiss, die Hinter- tarsen haben in beiden Geschlechtern eine rothgelbe Basis der einzelnen Glieder. Die Larven fand ich am 22. Juni 1855 im Garten auf Sambucus nigra in jedem Alter. Sie werden bis 20 mm. lang, sind 22füssig, querrunzlig und hell- so 300 grünlich grau, der Rücken dunkler bläulich grau, durch die feine weisse Stigmen- linie, in welcher die gelbweissen, länglichen Stigmen stehen, begrenzt. Ueber Rücken und Seiten laufen dunkler schattirte Linien, über jedem Stigma der Bauchsegmente steht ein schwarzer Fleck, an den Brustsegmenten fehlt er dem ersten und dritten. Ueber jedem Bauchfusse steht noch ein kleinerer hellerer Fleck, welcher bei den Brustfüssen die ganze Wurzel derselben einnimmt. Auf dem letzten Segmente steht ein grosser, gerundeter schwarzer Fleck. Der kurz behaarte Kopf ist hellbräunlich, auf dem Scheitel steht ein grosser schwarzer oder brauner Fleck, die ebenso gefärbten Augenfelder verwischt, die konischen Fühler sind hellbräunlich, der Mund dunkler. Die jungen Larven sind ebenso gezeichnet. Nach der letzten Häutung ist die Larve hellgrün. Sie begiebt sich in die Erde und liegt hier in einem elliptischen Erdgehäuse bis zum Frühlinge. Am 1. October 1849 und am 20. August 1854 fand ich an derselben Pflanze ganz gleich gezeichnete Larven, uur fehlten die schwarzen Seitenflecke. Ich konnte sie nicht erziehen. linem am 9. Mai 1856 ausgeschlüpften Weibchen legte ich frische Blätter vor. Gleich lief es auf dem Blatte herum und sägte bald Oeffnungen in die Ober- seite, in welche es je ein Ei hineinschob (a). Diese Eier waren so klein, dass ich sie nicht sehen konnte, erst nach einigen Tagen schwoll die Tasche auf und ich erkaunte nun die nierenförmigen blassgrünen Eier. Tenthredo albicineta (Schr.) Kl. 94. Hrtg. 295. 14. Macrophya albieineta Voll. pl. T. Thms. 254. 7. 8. M. ribis Schrank. 2: Nigra, elypeo et labro fere totis, macula basali mandibularum, pronoti et squamularum limbo, vertice postice punctis 2 parvis, scutelli macula magna, ab- dominis segmento 1° et 9° apice, trochanteribus posticis, coxis ommibus apice externe, postieis macula orata basali, tibiis et tarsis anterioribus margine antıco, Femorum anteriorum dimidio apicali, tibiis posterioribus annulo latıssimo albidhs. d‘: Labro macula parca, segmentis dorsalibus parte infleva limbo posteriore albidis, scutello et cowis immaculatis, tibüs posticis infra medium externe albidis. Long. 9 mm. In Ostpreussen. Tenthredo ribis (Schr.) Kl. 95. Hrtg. 295. 19. Macrophya ribis Thms. 253. 6. 9. M. carinthiaca Kl. Nigra, ore, limbo pronoti, squamulis et macula basali abdominis albis, pedibus nigro et albo variegatis. Long. 7 mm. Hinterflügel immer mit zwei geschlossenen Mittelzellen. Tenthredo carinthiaca Kl. 93. Hrtg. 295. 17. 100 10. M. 4-maculata Fbr. Nigra; ore, pedibus basi abdominisque lateribus albo-maculatis, femoribus et tibiis posticis sanguineis, apice nigris, S' his posticis, illis apice et basi nigris. Long. S—9 mm. Hüften und vordere Schenkelringe schwarz, Spitze und Seitenfleck der Hinterhüften und die hintersten Schenkelringe weiss, vordere Tibien vorn weiss, hinten schwarz, Mitteltibien mit weissem Ringe vor der Spitze, Tarsen weiss, oben schwarz, beim Männchen haben die Mitteltarsenglieder nur schwarze Spitzen. Beim 2 kommt der Mund auch schwarz vor. Tenthredo 4-maculata (Fbr.) Kl. 87. Hrtg. 294. 10. Thms. 256. 10. Genus Allantus Jurine. Flügelgeäder wie bei Macrophya, aber lanzettförmige Zelle stets mit kurzer senkrechter Ader. Fühler 9gliederig, ziemlich kurz, nach der Spitze hin verdickt, Glied 5 fast doppelt so lang wie 4, Hinterleib verlängert, gelb gebändert. Larven 22 füssig. 1. A. Serophulariae L. Taf. VII. Rio. 3,) Niger, antennis, alis, tibiis tarsisque luteis, labro, maculis 3 superne pectoris, > clypei, limbo pronoti et squamularum, ceingulis abdominis (1,4—9), fascia scutelli frenoque testaceis, alıs striga marginali fumata. Long. 12—13 mm. Die Larven findet man im August und September auf Scrophularia nodosa, nach Bouche auch auf Verbascum. Sie sitzen in der Ruhe auf der Unterseite der Blätter, in welche sie Löcher fressen, zusammengerollt. Die Larven werden über 22 mm. lang, sind 22füssig und querrunzlig, mit verdiekten Thorax- segmenten. Die Grundfarbe ist grauweiss, der Rücken breit perlgrau, zuweilen ins Grüne ziehend und weiss bereift. Auf dem Rücken stehen 5 Längsreihen schwarzer Punkte, von denen die mittelste aus den grössesten Punkten gebildet wird. Auf dem Rücken eines jeden Segmentes steht nämlich ein grosser schwarzer Punkt und ausser diesem sind noch zwei Querreihen, jede aus vier kleineren Punkten bestehend, vorhanden. Ueber den Füssen steht ein schwarzer Punkt und unter ihm ein schwarzer Strich; über den Brustfüssen ist der Punkt grösser. Der Kopf ist fein bebaart und schwarz. Nach der letzten Häutung (a) ist die Larve rothgelb oder lehmgelb, glänzend, ohne schwarze Punkte, nur las Rückengefäss scheint dunkler durch. Das elliptische Erdgehäuse ist ziemlich fest. Am 14. August 1371 fand ich in Oliva ein Weibchen, welches Eier legte, leider habe ich vergessen, zu bemerken, wie und wo dieselben gelegt wurden. Zugleich waren auf derselben Pflanze junge und erwachsene Larven. Tenthredo Scrophulariae L. Kl. 102. Hrtg. 286. 1. Allantus Scerophulariae, Brischke, Blattwespen-Larven Taf. 1., Fig. 4. Voll. PL. 1. Thms. 257..1 309 2. A. trieinetus Fbr. (Taf. VI. Fig. 4.) Niger, antennis scapo (maris nigro) squamulıs pedibusque runs, cowis totıs et femoribus maaima parte nigris, Fascla elypei, linea tenui marginali pronoti, macula metasterni, abdominis apice cum Jascüls flaris: alis superioribus litura marginali Fumata. Long. 11—-12 mm. Ich fand die Larven im September auf den Blättern des Schneeballs (Viburnum Opulus) und des Flieders (Syringa vulgaris). De Geer (Bd. N., Th. 2, Ss. 234, Taf. 34, Fig. 9—19) auf dem Geisblatte (Lonicera Caprifolium), Vollenhoven auch auf Symphoricarpus racemosus und auf jungen Eschen. Sie sitzen am Tage zusammengerollt auf den Blättern, Abends werden sie munter und fressen entweder Löcher ins Blatt oder benagen den Blattrand. Wenn man die Larven berührt, so geben sie aus dem Munde einen bräunlich grünen Saft von sich, der einen höchst unangenehmen Kothgeruch verbreitet. Sie sind bis 22 mm. lang, 22füssig, walzige mit etwas verdiekten Thoraxsegmenten und querrunzlig. Die Grundfarbe ist hell perlgrau. Jedes Segment, ausser dem letzten, trägt einen dunkelbraunen, sammetartigen Fleck auf der Mitte des Rückens. Auf dem ersten Segmente ist dieser Flecken länglich rund und durch das Rückengeläss getheilt, die Flecken der folgenden Segmente sind dreieckig, die Spitze des Dreiecks ist nach dem Kopfe, die Basis nach dem Hinterleibs- ende gerichtet, die Basis ist aber durch einen hakenförmigen Fortsatz jedes Schenkels nach hintenzu ausgehöhlt und in dieser Höhlung stehen zwei braune verwischte Flecke neben einander. An den Seiten des Körpers ist ein dunkler grauer Streif, im welchem die schwarzen Stigmen stehen. Der Kopf ist schwarz, mit feinen kurzen Härchen besetzt. Die Brustfüsse sind dunkler grau, mit schwarzen Krallen und Flecken auf den Gelenken. In der Jugend sind die Larven schwarzköpfig und bläulich bereift, die Rückenflecke erscheinen als kleine schwarze Dreiecke. Nach der letzten Häutung ist die Larve hell ockergelb, etwas glänzend, mit hellbraunen Rückenflecken. Der Kopf ist hellbraun mit schwarzen Augenfeldern. Zur Verwandlung gehen die Larven in die Erde, machen ein haselnussgrosses Erdgehäuse und erwarten den Frühling, um als Wespen auszufliegen. Tenthredo trieineta (Fbr.) Kl. 108. Hrtg. 288. 7. Allantus trieinetus Br. (Blattwespen-Larven S. 15., Taf. II., Fig. 5), Voll. DI. SON Thmis. 298: 2. 3. A. marginellus Fhr. Niger. 2: labro piceo, elypei maculis, pronoti limbo seutelloque fascia interdum testaceis, abdomine segmentis 1° limbo posteriore, 1—9 medio jJlavis, tarsıs tibrisque luteis, his cantieis, trochanteribus, Femorum anticorum apice cum scapo antennarum citrinis, SZ: fascia abdominis segmenti 5 medio late interrupta, 3 integra, Femoribus anterioribus margine anteriore, cowis apice, elypeo et labro, macula majore supra cowas posticas eitrinis. Long. 10—11 mm. 102 303 Die Fühler sind meistens gelbroth "mit schwarzer Spitze und gelbem Grund- gliede. Eine Varietät hat in beiden Geschlechtern schwarze Tarsen und schwarze Spitzen der Hintertibien. Tenthredo marginella (Fbr.) Kl. 104. Hrtg. 287. 3. Thms. 259. 4. T. Viennensis Fall. Fem.) T. 4.-eineta Fall (mas.) nach Thms. 4. A. eingnlum Kl. Niger, abdominis segmento D eingulo, 1: 6-9 marginibus postieis et ano eitrinis, pedibus nigro-et Havo variegatis. Long. 9 mm. Kopfschild, Anhang, Grundglied der Fühler, Rand des Vorderrückens, das Schildehen zum Tbeil und die Flügelschüppchen, Hüften (beim 9), Schenkel- ringe, die vorderen Schenkel beim 9, die Tibien und vorderen Tarsen gelb, Spitze der Hintertibien und die Hintertarsen beim $ schwarz, beim 2 rothbraun. Tenthredo eingulum Kl, 105. Hrtg. 287. 4. >. A. nothus Kl. Niger, pietura eitrina, ore maculaque pleurali pallidis, abdomine limbo, segmentis ventralibus omnibus margine postico, dorsalibus saltim 1 et intermedüis testaceis. Long. 9—10 mm. Kopfschild, Anhang, Mandibeln, Palpen, Grundglied der Fühler, Rand des Vorderrückens, Flügelschüppchen, Mittelbrustseiten, Schildehen und Hinter- schildehen, Hüften der g', Schenkelringe, Schenkel, Tibien, vordere Tarsen und Bauch gelb. Beim 2 die Basis der Hüften, die Schenkelringspitze aussen und (die Schenkel innen schwarz, beim 5‘ nur die Hinterschenkel innen nach der Spitze schwarz, die Spitze der Hintertibien schwarz in beiden Geschlechtern, die Hintertarsen beim g' schwarz, beim 2 rothbraun. Tenthredo notha Kl. 110. Hrtg. 289. 9. Allantus nothus Thms. 260. 5. 6. A. Zona Kl. Niger, ore, antennarum scapo, pronoti macula, squamulis, abdominis segmento 1 e i—9 medio, 5 cingulo eitrinis, pedibus concoloribus, stigmate fusco, basi pallido, coxis ommibus, femoribus postieis fere totis, anterioribus postice, tarsorum artieulis et tibiis posterioribus apice nigris. Long. 10 mm. Tenthredo Zona Kl. 106. Hrtg. 287. 5. Allantus Zona Thms. 260. 6. 7. A. Zonula Kl. Niger, pietura eitrina; abdomine segmento 7 immaculato, femoribus eitrinis, postieis apice nigro, mas ventre testaceo, stigmate fusco, basi pallido. Tone. S—9 mm. Tenthredo Zonula Kl. 107. Hrtg. 288. 6. Allantus Zonula Thms. 261. 7. 103 8. A. Schaefferi Kl. Niger, limbo apicali segmenti abdominis 1, 3, 4, 5, 8, 9, lateribus, segmenti 6 et T, ano pedibusque flavis, femoribus supra nigris, tarsis postieis in 2 rufis, in g‘ nigris, latis. Long. 11 mm. Soll nach v. Siebold bei Danzig vorkommen. Tenthredo Schaeferi Kl. 109. Hrtg. 288. 8. 9. A. dispar Kl. Niger, pedibus, carpo radioque flavis, in 2 segmento primo abdominis, reliquis lateribus flavis, in Z' abdominis medio rufo, ano flavo. Long. 10 mm. Bei Königsberg gefangen. Tenthredo dispar Kl. 101. Hrtg. 289. 10 10. A. bifaseiatus Kl. Niger, pronoti limbo tenui, abdomine fasciis 2—4, Jemoribus antieis apice, tibiis omnibus tarsisque testaceis, apice fuscis, marıs nigris, alıs stigmate pallido, apice fumatis. Long. 10—12 nm. Der Thorax immer schwarz, Abdomen mit zwei gelben Binden. Tenthredo bifasciata Kl. 112. Hrtg. 289. 11. Allantus bifasciatus Thms. 261. 8. Genus Eniscia Thms. Flügelgeäder wie bei Allantus, der dieke Kopf und der Thorax grob punktirt, der Mesothorax mit feinen Nähten, die Fühler kurz und nach der Spitze fast nicht dicker, der Hinterleib ist niedergedrückt, die Rückenkörnchen ziemlich gross. 1. E. eonsobrina Kl. Nigra, pronoti et sguamularım limbo tenut, segmentorum marginibusapicalibus, tibüis antice femorumque anticorum apice griseo-albidis, 'palpis testaceis, alis hyalinis, nervis et stigmate nigricantibus. Long. 8 mm. Beim J‘ der Anhang und die unteren und hinteren Augenränder weiss. Tenthredo consobrina Kl. 66. Hrtg. 290. 14. Eniseia consobrina Thms. 262. 1. 2. E. eostalis Kl. Nigra, segmentis anterioribus abdominis limbo laterali, postieis marginibus apiealibus albis, alis fumatıs, radio et stigmate fulvis, hoc basi nigro. Long. 9—10 mm. Palpen gelbweiss, letztes Glied schwarz, Anhang rothgelb, bei den Männchen Anhang und Oberlippe am Rande, ein Querstrich unter den Fühlern, die inneren oberen Augenränder bei den Weibchen, bei den Männchen auch die unteren weiss, die Schenkel und Schienen (bei den Weibchen nur die Vorder- schenkel und Schienen) weiss gestreift; Rand der Vorderhrust weiss, die 104 308 _ ——— Flügelschüppehen, -die Randader und das Mal rothgelb, letzteres mit schwarzem indfleck, Vorderflügel schwärzlich braun getrübt, Rückenkörnchen weiss. Tenthredo eostalis Kl. 65. Hrtg. 290. 13. Genus Synairema Hirte. Lanzettförmige Zelle in der Mitte zusammengezogen, die Queradern der Hinterflügel laufen beim 5 mit dem Flügelrande parallel, Fühler lang, dünn und fadenförmige. 1. S. rubi Pr. Nigra; 2: Antennis artieulis 3 ultimis Jere niveis; labro, elypei apice, orbita interiore, macula transversa verticis, pronoti margine, squamulis, parapsidis postice, scutello utroque, Linea pleurali pedibusque sordide albidis, his coxis basi nigris, tarsis posticıs Jemoribusque omnibus fere totis nigro-fuscis, abdomine segmentis ventralibus limbo apicali plagaque dorsali sensim latiore livido-rufis, alis stigmate Fusco, bası pallido; g‘: Antennis, articulis 2 basalibus exceptis, abdomine pedibus- que rupis, his basi, plaga magna pectoris, orbita tota et lata oculorum Fere eitrinis, alıs stigmate toto pallido. Long. 6—7T mm. In Ostpreussen gefangen. Tenthredo Rubi Pz. Perineura Rubi Hrtg. 303. 16. Synairema delicatula Ilrty. 314. 62. S,. Rubi Thms. 264. 1. Genus Perineura Hrtg. Lanzettförmige Zelle mit kurzer senkrechter Querader, bei den J' verlaufen die Queradern der Hinterflügel oft längs des Hinterrandes, Fühler dünn und fadenförmig. - n . P. nassata L. Nigra, albo-pieta,calearibus medium metatarsi superantibus,stigmate dimidiate- albido; 2: Abdomine nigro, vel dimidio apicali rufo: S': Rufescente, subtus pallido, macula vertivis, 3 mesonoti et metanoto nigricantibus. Long. 10—12 mm. Beim Männchen kommt der Mesothorax ganz roth oder auch fast ganz schwarz vor, die vier letzten Glieder der Hintertarsen sind immer weiss. Bei den Weibchen sind die Palpen, Mandibeln, der Anhang, der Clypeus, die Stirnaugenränder schmal, ein Fleck hinter den Augen gelb, die Hüften, Schenkel- ringe und die Hintertarsen schwarz. Ein Weibehen hat ganz schwarze Hinterbeine. Tenthredo nassata L. (mas.) T. dimidiata Fall, (fem.) T, instabilis var. dimidiata Kl. 142. Hrtg. 308. 37. Perineura nassata Thms. 265. 1. 2. P. brevispina Thms. (Taf. VI. Fig. 5.) Nigra, albo-pieta, abdomine segmentis 3—5 rufis, calcaribus postieis medium metatarsi vie attingentibus, stigmate basi albido, g: corpore nigricante. Long. 10—11 mm. 105 20 506 Die Männchen sind schwarz,, Palpen, Mandibeln, Anhang, Clypeus, die Augenränder gelb, letztere am Scheitel unterbrochen, Fühler rothbraun, oben schwarz, Rand des Vorderrückens und der Flügelschuppen gewöhnlich gelb. Beine rothgelb, Hüften schwarz, manchmal gelbstreifig, Schenkelringe gelb und schwarz, Hinterschenkel innen schwarz gestreift, auch die äussersten Kniee schwarz. Abdomen verschieden gefärbt. Var. 1 d': Vorderrücken und Schüppcehen schwarz, Mittelschenkel oben und unten schwarz gestreift, Hinterbeine ganz schwarz, Glieder 2—4 der Hinter- tarsen weiss, Segmente des Hinterleibes 3—8 roth. Var. 2 Z‘: wie Var. 1, nur Hintertibien und Hintertarsen roth, Gl. 3 und 4 der letzteren weisslich, Seemente des Hinterleibes 3—8 roth mit braunem Rückenstreife. Die Weibchen sind ebenfalls schwarz, Mundtheile wie bei den Männchen gefärbt, Stirnaugenrand schmal und Scheitellleck hinter dem Auge rothbraun, Fühler meistens ganz schwarz, Beine rothgelb, Hüften, Schenkelringe theil- weise, Basis der mittleren Schenkel, die Hinterschenkel ganz schwarz, der Hinterrand von Segment 2 und die Segmente 3—5 des Hinterleibes ganz roth. Im September und October fand ich die Larven auf freien Waldplätzen an verschiedenen Grasarten, auch an Juncus, Pimpinella saxifraga, Artemisia campestris und Sarothamnus Scoparius. Sie fressen Abends, rollen sich bei Be unruhigung augenblicklich zusammen und fallen zu Boden. Sie werden 15—20 mm. lang, sind 22füssig, querrunzlig, matt, hellgrün mit feinen weissen Dorn- wärzchen auf jedem Segmente in zwei Querreihen stehend. Der bläulichgrüne Rücken ist jederseits von einem feinen weissen Streif begrenzt. Ueber den Stigmen liegt noch ein dunklerer schmaler Strich, der unten weisslich begrenzt wird. Der runde Kopf ist glänzend und kurz behaart mit schwarzen Augenfeldern, braunen kurzen Fühlern und Mandibeln. Nach der letzten Häutung ist die Larve grasgrün und glänzend, macht in der Erde ein Gehäuse, welches innen mit braunem Gespinnste versehen ist und liegt in demselben bis zum nächsten April. Erst erschienen d‘\, 6 Tage später 2. Aus diesen Larven erzox ich nicht nur P. brevispina, sondern auch P. tiliae Pz. und ein J' von P. nassata, bei welchem die Tibiendornen nicht die Länge des halben ersten Tarsengliedes erreichen und das letzte Bauch- segment in der Mitte fast garnicht eingeschnitten ist. Die Z von P. tiliae gleichen in der Färbung denen von 7. nassata, sind aber kleiner. Der schwarze Stirnfleck ist grösser, die Fühler sind dunkler. der Thorax ist oben schwarz, nur die beiden Längsfurchen des Mesothorax sind gelb, am Metathorax ist das Gelb wie bei P. nassata vertheilt. Die Hinterschenkel sind innen schwarz oder braun gestreift. Der Hinterleib ist schwarz, Hinterrand des ersten Segmentes breit gelb, die Segmente 3—5 oder 3—6 mehr oder weniger roth. Die 2 sind ganz braunroth, die Mundtheile und Augenränder breit gelb, Ocellenfleck schwarz, der Vorderrücken, die Flügel- schuppen, das Schildehen u. s. w. gelb. Am Metathorax sind einzelne Stellen schwarz, auch die Basis des ersten und zweiten Segmentes. Ein 2 bildet zu 106 9 dieser Varietät einen hübschen Uebergang. Der Thorax ist oben schwarz, der Mittellappen des Mesothorax und der Prothorax sind fast ganz roth, die gelben Theile des Metathorax bleiben unverändert, die Mittelbrust und die Brustseiten sind rothhraun. Am Hinterleib sind Seament 1 und 2 schwarz, 1 mit gelbem Hinterrande, die Segmente 7 und 8 oben schwarz. P. brevispina Thms. 266. 2. 3. P. sordida Kl. Flava, ore, orbitis latis, pronoto, scutello, pedibus basi pleurisque superne albidis, abdomine vitta media nigra, alis stigmate Jusco, basi albido. g': Nigri- cans, pallido-pietus, macula magna pleurali_eitrina. Long. 1O—11 mm. Ein , welches ich zu dieser Art ziehe, ist schwarz, Mundtheile und Augen- ränder breit gelb, Fühler braun, oben schwarz, Rand des Prothorax breit, die beiden Längsfurchen des Mesothorax und die Brustseiten gelb, Mittelbrust schwarz mit getheiltem gelbem Mittelfleck. Beine roth, Hüften und Schenkelringe gelb, schwarz gestreift, Hintertarsen oben schwarz gestreift, Glied 1 nur an der Spitze. Segment 1 mit breitem, gelbem, in der Mitte getheiltem Hinter- yand. Segment 1—D am Bauche rothgelb, 3—5 oben mit braunen Seiten. Tenthredo sordida Kl. 143. Hrtq. 308. 36. (2) Perineura sordida Thms. 266. 3. 4. P. seutellaris Fhr. (Taf. VII. Fig. 6.) Nigra, Hlavo-pieta, pedibus runs, basi nigris, alis stigmate fusco, bosi albido, segmentis abdominis 3—b.rufts. Long. 10 mm. Die 5 sind schwarz, Palpen, Mandibeln, Anhang, Kopfschildehen, Augen- ränder am Scheitel unterbrochen gelb, Fühler gelbbraun, oben schwarz, Rand des Vorderrückens und die Flügelschüppchen, am Metathorax die gewöhnlichen Stellen gelb, die Brustseiten gelb gestreift, die Beine gelbroth, Hüften und Schenkelringe schwarz und gelb, die Hinterschenkel an der Basis oder an der ganzen Oberseite schwarz, die Hintertarsen oben braun. Der Hinterleib ist an der Bauchseite der Segmente 1—6 gelb, zuweilen dunkel gefleckt, oben haben die Segmente 1—5 entweder einen schmalen gelben Hinterrand, oder 5—6 sind oben einfarbig braun. Die beiden Gıuben auf dem letzten Segmente und der gerundete Hinterrand des letzten Bauchsegmentes sind vorhanden. — Die 2 sind ähnlich gefärbt, nur sind die Augenränder bei einem Q am Scheitel ver- bunden, die Flügelschuppen schwarz, die Hinterschenkel schwarz, die Hinter- tarsen roth, der Hinterrand von Segment 1 breit gelb, die Segmente 3—6 roth, 6 mit schwarzem Hinterrande. Diese J' und 2 erzog ich aus Larven, die ich im September und October auf Anthriscus silvestris, Artemisia campestris und auf Gras fand. Sie schnippen bei Berührung kreisförmig zusammen und fallen herab. Sie sind 15 mm. lang, 22füssig, nach hinten schmaler, querrunzlig, mit ziemlich grossem Kopfe, der in der Ruhe mit dem übrigen Körper einen spitzen Winkel bildet, wie es die 107 BUS eine Vergrösserung zeigt. Die Grundfarbe ist graulich weiss, über den Rücken zieht ein brauner Mittelstreif, jederseits desselben läuft eine hellbraune Flecken- !inie, dann folgt ein schmaler brauner Fleckenstreif und dann ein breiter, tief- brauner Seitenstreif, der scharf begrenzt ist und in welchem sich auf jedem Seemente 5—4 weisse Warzenflecke in schräger Reihe befinden, die braunen, durch wulstige Ränder dreieckig erscheinenden Stigmen liegen unmittelbar unter ihm, an der Fussbasis befindet sich ein brauner Längswisch auf jedem Seg- mente, die Afterklappe ist mit feinen kurzen Härchen gesäumt und trägt nur den Mittelstreif und breiten Seitenstreif. Auf den glänzenden, kurz behaarten hellbraunen Kopf setzt sich der Mittelstrich als brauner Streif bis zum Gesichte fort, ebenso alle anderen Längsstreife mehr oder weniger breit, und neigen sich schräge zum Mittelstreif, ohne ihn zu erreichen. Hinter den schwarzen Augen- feldern liegt ein brauner Fleck, welcher sich vor dem Auge verlängert und mit dem Mittelstreif vereinigt, endlich geht von den braunen, schwarzspitzigen, konischen Fühlern jederseits ein schräger, schmaler werdender Streif nach oben. Die Mandibeln sind braun, ebenso die Krallen der Brustfüsse. Zuweilen findet man Larven, welche statt der braunen eine grüne Zeichnung haben. Nach der letzten Häutung sind die Larven glänzend, ohne Wärzchen, der Rückanstreif ist heller und schmaler, der Kopf ohne dunkle Zeichnung. Die Wespen er- schienen im nächsten Frühjahre aus den elliptischen Erdgehäusen. Ausser den oben beschriebenen erzogenen Exemplaren besitze ich noch einige gefangene Thiere, welche von der Stammart abweichen und die ich als Varietäten derselben nachfolgend beschreibe. Varietät 1 2. Wie Stammart, nur Stirnaugenränder schmal gelb, Fühler schwarz, bei einem 2 in der Mitte roth, Vorderrücken und Flügelschüppchen schwarz, Basis der Mittelschenkel, die Hinterschenkel, Basis und Spitze der Hintertibien und die Hintertarsen schwarz. Bei zwei 2 sind die Fühler unten braun, die Hintertibien und Hintertarsen roth, das zweite Glied der letzteren gelbweiss. Vielleicht 7. ambigqua Kl. Varietät 2. 2. Wie Varietät 1, aber Kopf und Clypeus schwarz, oder letzterer mit schwarzer Mitte, Mittelschenkel fast ganz schwarz, Hintertarsen- glieder 2—4 roth. Varietät 3. 2. Kopf wie bei der Stammart. Vorderrücken gelb gerandet, alle Schenkel roth, Spitze der Hintertibien und die Hintertarsen braun. (7 ignobilis Kl., stigma Lep.? welche Art nach v. Siebold bei Danzig vor- kommen soll.) ? Varietät 4. 2. Kopf wie bei der Stammart, Vorderrücken breit gelb ge- randet, Flügelschüppchen gelb, Hinterschenkel rotlı, innen an der Spitze schwarz, (Glied 1 der Hintertarsen fast ganz roth. Die rothen Segmente des Hinter- leibes mit zusammenhängendem schwarzem Mittelstreife. Varietät 5. 2. Wie Stammart, aber die rothen Segmente des Abdomen mit schwarzem Mittelstreife. 108 309 Varietät 6. Z'2. Kopf und Thorax wie bei der Stammart, aber die Thorax- seiten, besonders beim 5 gelb gestreift, auch die Hüften und Schenkelringe schwarz und gelb, die Hinterschenkel roth, des 2 innen und aussen schwarz, des J' an der Basis und Spitze schwarz, Basis und Spitze der Hintertibien und die Hintertarsen braun. Die rothen Segmente des Hinterleibes beim 2 mit zusammenhängendem schmalen, beim f mit breitem Rückenstreife. Varietät 7. 2. Kopf wie Varietät 2, aber Gesiehtsaugenrand und Schläfen, Rand des Vorderrückens und Schüppchen gelb, Hinterschenkel roth, innen an der Spitze schwarz, die rothen Segmente mit schwarzem Mittelstreif. Varietät 8. 2. Wie Varietät 7, aber Schildehen nur mit gelbem Punkte, Metathorax schwarz. Tenthredo scutellaris Fbr. Hrtg. 308. BT. v. 2. > P. histrio Kl. Nigra, favo-pieta, pedibus et segmentis abdominis 3—5 rufis, stigmate pallido, antennis subtus fuleis. Long. 11 mm. Soll nach v. Siebold bei Danzig vorkommen. Thenthredo histrio Kl. 145. Hrty. 308. 38. 6. P. lateralis Fbr. Nigra, pietura jlaco-albida, abdomine limbo livido, fasc’a media lata pedi- busque rujis, stigmate fusco basi albido. Long. 11 mm. Das 5 hat den ganzen Unterkopf, zwei Höcker zwischen den Fühlern, die Augenränder, die Brust und Brustseiten, sowie die Hüften und Schenkelringe fast ganz gelb, die Schenkel und vorderen Tibien sind oben schwarz liniirt. Beim 2 sind die Palpen, Mandibeln, der Anhang, die inneren Augenränder, der Rand des Vorderrückens und die Flügelschuppen gelb, die Brustseiten nur wenig gelb gestreift, die Hüften aussen gelb gestreift. die Schenkelringe fast ganz gelb, Schenkel, Tibien und vordere Tarsen roth. Tenthredo lateralis Fbr. Kl. 167. Hrtg. 504. 17. Perineura lateralis Thms. 268. 7. ‘. P. solitaria Schrank. Nigra, labro, limbo pronoti, squamulis palpisque albidis, abdomine seg- Ü >) B) ’ q - © 6 pedibusque rufis, his basin versus nigris, tarsis posterioribus nigro- mentis 3 fuscis. stigmate fusco, basi pallido. Long. 7 mm. Beim J' sind die Palpen, der Anhang, die Stirnaugenränder kurz und schmal, der Rand des Vorderrückens und die Schüppchen gelb, Hüften und Schenkelringe schwarz, die Schenkel und vorderen Tibien schwarz linürt. Beim 2 sind nur die Vorderschenkel schwarz gestreift, die hinteren nur an der Basis. Thenthredo solitaria (Schrank) Fall. 64. 26. T. aucupariae Kl. 168. Hrtg. 304. 16. Perineura solitaria Thms. 268, 8. 109 310 8. P. sealaris Kl. (Taf. VII. Fig. 7.) Virescens, maculis frontis et mesonoti cum vitta abdominis, maris postice subinterrupta, nigris, stigmate virescente. Long. 1I—11. Der schwarze Rückenstreif ist sehr verschieden breit und verschwindet, besonders bei den Männchen, auf den 5 bis 6 letzten Segmenten ganz. Die Art des Eierlegens weicht von anderen Blattwespen ab, denn ich fand am 14. Juli 1873 in Pelonken an einem Blatte von Circaea lutetiana zwischen len Blatthäuten einen 10 mm. langen, 1%, mm. breiten grünlichen Schlauch, der in 10 Abschnitte, wie die Segmente einer Raupe, getheilt war. In jedem Abschnitte lag ein eylindrisches, klares Wesen mit grossem, rundem, schwarzem Kopffleck, das sich lebhaft bewegte. Der erste Abschnitt war braun, trocken nnd zusammengefallen, auch hinter dem zehuten Abschnitte waren 4 vertrocknet. Am 18. Juli war die untere Blatthaut an jedem Abschnitte offen, trocken und leer, nur zwei waren noch nicht geöffnet, aber trocken und blasig. Auf der Oberseite des Blattes befand sich an der Seite eines jeden Abschnittes ein feiner Längsschnitt, der jetzt schwarz ist, alle diese Schnitte liegen in einer Linie. Am folgenden Tage krochen kleine hellgraue, 22füssige Lärvchen herum, mit dunklerem Rücken und grossem, hellbraunem, kurzhaarigem Kopfe und zwei grossen, glänzend schwarzen Angenfeldern. Am 20. Juli fand ich in einem Blatte von Stellaria holostea eine ähnliche blasig aufgetriebene Stelle. Auf der Oberseite des Blattes befinden sich vier helle Einschnitte, zwischen den Blatthäuten liegen vier durehscheinende, etwa 1'/, mm. lange, elliptische Eier, in welchen die kleinen Lärvechen mit den srossen schwarzen Augen liegen. Am 22. Juli krochen die grauen Lärvchen aus. Am 24. Juni 1875 fand ich auf der Unterseite eines Blattes von Ranuneulus repens sechs Eiertaschen in einem Schlauche nebenemander; dieser Schlaueh war 6 mm. lang und 2 mm. breit, jede Tasche also 1 mm. breit und 2 mm. lang, also viel grösser, als ein gewöhnliches Blattwespenei. In jeder Tasche bewegte sich ein Embryo. Am 28. Juni waren die Lärvchen 3 mm. lang und 22 füssig (a), sie sind schiefergrau, auf dem Rücken dunkler, der bräunliche, kurz behaarte Kopf mit dunklerem Scheitelstriche, die Thoraxsegmente verdickt. Später zeigte sich hinter jedem Auge und hinter dem Scheitel ein schwarzer Fleck. Am 7. August waren die Larven etwa 15 mm. lang, hell grünlichgrau (wenn sie die Blüthen frassen, was sie gern thaten, dann wurde die Grundfarbe mehr gelb), der Rücken bis zu den schwarzen Stigmen etwas dunkler, mit braunschwarzen Flecken und Punkten marmorirt, die Seiten mit einzelneu (lunkeln Flecken, meistens ein grösserer Fleck unter dem Stigma und einige kleine Striche und Punkte, auf dem Seitenwulste an der Fussbasis. Jedes Segment trägt zwei Querreihen weisser Dornwärzchen, zwischen denen noclı weisse feine Spitzchen stehen. Der Kopf ist kurz weisshaarig, das Augenfeld erweitert sich zu einem grossen schwarzen Fleck, der hinter den Augen bis an den Kopfrand reicht. Bin ebensolcher. breiter Scheitelstreif erweitert sich 110 all zwischen den Augen zu einem Querfleck, der hinten zweimal tief eingebuchtet ist. Die Gesichtsnähte sind rothbraun gesäumt und bilden ein nicht geschlossenes Dreieck. Fühler ziemlich lang. Am 27. August hatte sich eine Larve zum letzten Mal gehäutet, war nun glatt, ohne Dornspitzchen, querrunzlig, ziegelroth, auf dem Rücken mit dunkleren Querstrichen (b), am Kopfe nur die Augenfelder schwarz. Am 8. September gingen die ersten, am 25. die letzte Larve in die Erde, bereiteten ein längliches Erdgehäuse und am 9. April 1876 erschien die erste Wespe. — Die erwachsenen Larven fand ich im September auf Salir helix, 8. aurita und Alnus incana. Tenthredo scalaris Kl. 138. Hrtg. 309. 41. v. Stein, ent. Nachr. 1880, 248 Perineura scalaris Thms 269. 10. 9. P. punetulata Kl. (TareVll. PP: 3.) Virescens, fronte thoraceque nigro-lineatis, abdomine segmentis dorsalibus 2—7 utringue nigro-2 punctatis, stigmate wirescente. Long. 9 mm. Die bald heller, bald dunkler gefärbte Larve fand ich im August, September und October auf Salıw capraea, Sorbus aucuparia und Alnus incana, an deren Blättern sie auf der Unterseite zusammengerollt sitzt. Sie wird bis 20 mm. lang, ist 22füseig, walzig, querrunzlig und hellgrau, oft ins Röthliche ziehend, der Rücken ist schmutzig dunkelgrün und durch die weisse Stigmenlinie scharf begrenzt, die Stigmen selbst sind schwarz. Auf jedem Segmente stehen zwei Querreihen kleiner weisser Dornwärzchen und viele braune Flecken und Punkte, das Rückengefäss, oft hell eingefasst, scheint dunkler durch. An der Basis der Bauchfüsse steht ein brauner Längsstrich, der über den Brustfüssen breiter ist, diese haben braune Krallen. Der glänzende, fein behaarte Kopf ist roth braun mit schwarzen Augenfeldern und dunkeln Mandibeln. Nach der letzten Häutung ist die Larve glänzend, gelbbräunlich, ohne Dornwärzchen, das Rücken- gefäss ist jederseits durch eine braune Linie eingefasst, an deu Seiten stehen auf jedem Segmente viele braune Querstriche und Punkte, welche oft schräge Linien bilden, die vom Rücken nach jeder Seite hin verlaufen. Die Larve geht in die Erde und ruht hier in einem länglichen Erdgehäuse bis zum Frühlinge. Tenthredo punctulata Kl. 139. Hrty. 309. 40. Perineura punctulata T’hms. 270. 11. Genus Tenthredo L. Flügelgeäder wie vorher, aber die Queradern der Hinterflügel senkrecht, Kopf gross, kubisch, Clypeus ausgerandet, Labrum gross, Fühler ziemlich lang, Glied 3 länger als 4, Hinterleib etwas abgeplattet, Larven 22 füssig. 1. T. flavicornis Fbr. (Tat. VIE"Rige 9.) Nigra, macula supra coxas posticas oreque albido-favis, antennis, thorace supra, abdomine (basi excepto) pedibusque luteis, femoribus posticis nigris, alis Jlavescentibus, apice Fumatis. Tiong. 11—12 mm. 111 312 Am 12. Juli 1554 fand ich die Larven in Weslinken auf dJeyopodium Podagraria. Sie werden über 24 mm. lang, sind 22füssig und schön hellrotlı- braun. Das feine helle Rückengefäss ist zu beiden Seiten durch eine dunkel- braune Längslinie begrenzt. Am Anfange eines jedes Segmentes zieht beider- seits vom Rückenstreife eine braune Linie im spitzen Winkel nach hinten und setzt sich nur schmaler und unterbrochen bis zu den Füssen fort. Die Winkel auf dem Rücken sind dunkler und an den Spitzen stehen feine dunkle Striche fast rechtwinklig zu den schrägen Streifen, so dass Trapeze entstehen. Die Winkel auf den drei ersten verdiekten Segmenten erscheinen als hellere Wülste, wenn die Larve sich krümmt. Auf jedem Segmente stehen zwei Querreihen kleiner weisser Dornwärzchen. Der Rückenstreif setzt sich über den kurz behaarten Kopf bis zur Stirunaht fort und sendet ebenso dunkle Streifen seitwärts bis zu den schwarzen Augenfeldern. Die Krallen der Brust- füsse sind braun. — In der Jugend ist die Grundfarbe dunkler und mehr grün- lich. Nach der letzten Häutung erscheint die Larve glatt und heller. Sie liegt bis zum Frühjahre in einem Erdgehäuse. T. flavicornis Kl. 132. Hrig. 311. 48.. Thms. 271.1. 2. T. bieineta L. Nigra, ore, fascia abdominis inaequali media cum apice pedibusque pro parte virescenti-Jlavis, mas corpore subtus cum cowis Jlavis. Long. 10—11 mm. Ich fing die Wespen immer an den Blüthen des Eronymus europaeus. Rt. 134. Hrtg. 310, 46. Thms.. 271. 2. 3. T. mesomela L. (Tat. II. Big, 10.) Nigra, ore, pronoti limbo et lobo, squamulis, scutello utroque limboque abdominis rirescentibus, corpore subtus concolore, pleuris et pedibus nigro-lineatis. Long. 11—12 mm. Die Larven fand ich im September und October 18354 und 1856 in Weslinken auf Polygonum Persicaria und Arctium Lappa. Sie sind 22 mm. ang, 22füssig, walzig, sehr kurz- und feinhaarig, hell aschgrau. Der Rücken ist (dunkler braungrau mit noch dunkleren Zeichnungen. Auf jedem Segmente ist ein hellgrau eingefasstes Dreieck, daneben stehen dunklere Flecke. Der Rücken erscheint durch viele dunklere Punkte und Striche marmorirt, an der Grenze desselben liegt auf jedem Segmente ein dunkler Schatten, jedes Segment trägt auch zwei Querreihen kleiner weisser Dornwärzchen. In den hellen Seiten jedes Segmentes befindet sich ein bräunlicher Strich nebst mehreren Punkten. Die Krallen der Brustfüsse sind braun. Der Kopf ist glänzend schwarz, kurz behaart, nur das Gesicht ist dunkelbraun. Die Wespe entfliegt im Frühjahre dem länglichen Erdgehäuse. Tenthredo mesomela Thms. 272. 3. 1. ziridis. Kl. 135. Hrtg. 510. 45. 112 4. T. pieta Kl.? 2: Mirescens, vertice, antennis, maculis thoracis, macula pectoris, abdominis dorso, ventris medio, tarsıs, apieibus tibiarum et femorum nigris, stigmate basi pallido. Long. 7 mm. 2: Fühler kürzer als Hinterleib, dieser breit, der Radialscheide- nerv immer interstitial, Brustseiten glatt, hellgrün, Kopf gelbgrün, Stirn, Scheitel, Schläfen und Hinterhaupt schwarz, nur Scheitelfleck an jedem Auge gelb; Fühler oben schwarz, Thorax oben schwarz, nur zwei feine schräge Striche jederseits des Mesothorax, Flügelschüppchen, Randader und Mal grün, dieses mit brauner Spitze, grosser Brustfleck schwarz, Spitze der Schenkel innen schwarz, Tibien aussen schwarz liniirt, letztes Hinterleibssegment grün, die ersten Bauchsegmente in der Mitte schwarz. Alte Exemplare erscheinen gelb statt grün. T. pieta Ki. 140. Artg. 309. 39. >. T. lactiflua Kl. Nigra, ore, maculis oceipitis, pronoto squamulisque albis, limbo abdominis pallido, femoribus et tibiis anterioribus fuleis. Long. 9 mm. Bei d und 2 ist der Stirnaugenrand schmal weiss, das Flügelmal braun, die vorderen Schenkel haben eine schwarze Basis, bei den 2 sind die Hmter- ränder der Segmente des Hinterleibes schmal weiss, beim ' sind die Seiten des Hinterleibes an den Segmenten 2—6 breit braungelb und die Queradern der Hinterflügel umsäumen den Hinterrand derselben. Dies f wurde im Mai 1850 im Grase in den Festungswerken geschöpft, ein 2 erzog ich, habe aber die Larve leider nicht gezeichnet noch beschrieben. T. lactiflua Kl. 160. Hrtg. 505. 21. 6. T. mandibularis Pr. (Taf. VII. Fig: 11.) Nigra, mandibulis et macula supra coxas posticas albis, pedibus anterioribus Fulwis. Long. I1 mm. Die Augen nach dem Munde hin convergirend, Flügelmal braun, Hüften und Schenkelringe schwarz, Tibiendornen braungelb. : Die Larve lebt von August bis October auf Petasites ofpneinalis und Tussilago Farfara, in deren Blätter sie Löcher frisst. Sie sitzt in der Rulıe zusammengerollt, wird 22 mm. lang, ist 22füssig, querrunzlig und mit kurzen Härchen sparsam besetzt. Die Grundfarbe ist ein helles Grau, der Rücken bis zu den orangefarbigen Stigmen sammetschwarz. Jedes Segment trägt aul jeder Seite einen länglichen orangegelben Fleck, der auf dem zweiten und dritten Segmente noch einen solchen Wisch nach vorn hat, das erste Segment hat keinen Fleck, um jeden Fleck ist das Schwarz ganz dunkel. In der Grund- farbe stehen noch einzelne kleine dunklere Flecke, meistens drei auf jeden Segmente, vorn einer als Strich an der Fussbasis. Der Kopf ist glänzend schwarz, die untere Hälfte rotbraun. Nach der letzten Häutung erscheint die 115 514 Larve kürzer, gedrungener, glänzend schwarzbraun, nur der Bauch und die Füsse sind grau. die orangefarbigen Flecke sind dunkler. Die Larve geht bald in die Erde, fertigt hier ein Jängliches Gehäuse, in welchem sie bis zum Früh- linge ruht. T. mandibularis Kl. 158, Hrtgy. 305. 22. %. T. procera Kl. (Tat. VIHL Kerr.) Nigra, ore et maculis 2 supra cowas posticas albis, squamulis pedibusque vufs; mas maculis vertieis, plaga pectoris, cowis et trochanteribus albis. Long. 11 mm. Palpen, Mandibeln, Anhang und Clypeus weiss, Spitze der Hintertibien und die Hintertarsen schwarz. Auch hier sind die Augen nach dem Munde zu eonvergent. Die Randader rotlgelb, Mal braun. Beim f haben die Segmente 3—D oben einen blassbräunlichen Längsstreif in der Mitte, auch die ersten Bauchsegmente gelblich. Beim 2 sind die Vorderhüften an der Spitze, und (die vorderen Schenkelringe weiss. Die Larven fand ich im Juli und August auf Symphytum offieinale und Petasites offieinalis, deren Blätter sie durchlöchern. Sie werden über 20 mm. lang, sind 22füssig, stark gerunzelt, hellgrau, der Rücken ist dunkeibraun und schwarz marmorirt, durch eine helle Mittellinie der Länge nach getheilt, jedes Segment trägt auf jeder Seite dieses Striches eine quere weisse Hornplatte mit 3—4 Spitzen, weiter seitlich steht oft noch eine einzelne Hornspitze, dahinter bilden 4—6 einzeln stehende Hornspitzen eine zweite Querreihe. Die Brust- segmente haben weniger Hornspitzen, das letzte Segment hat keine. Jedes Segment hat in der hellen Grundfarbe über den Füssen einen schrägen braunen Wisch und drei weisse Dornspitzen. Der Kopf ist kurz behaart, schwarz, nur (das Gesieht und ein Fleck vor den Augen grau. Brustfüsse mit bräunlichen glänzenden Schildern. Nach der letzten Häutung im August ist die Larve hellbraun, glänzend, der Rückenstreif und ein schräger Strich von demselben auf jedem Segmente abgehend sind dunkelbraun, ebenso einzelne dunklere Fleckchen auf den Falten über der Fusswurzel, Augenfelder schwarz. Auch diese Larven ruhen in emem diekwandigen Erdgehäuse bis zum Frühlinge. T. procera Kl. 1571. Hrtg. 305. 23. 8. T. atra 1. (Taf. VIII. Fig. 2.) Nigra, ore albido, femoribus runs, in mare nigro-Lineatis, tarsıs posticıis et apice tibiarum nigris, abdomine marts medio late rufo, stigmate nigro. Long. 11—12 mu. Ende Juli fand ich die Larven auf Lamium album und Mentha aquatica, in deren Blätter sie Löcher fressen und auf der Unterseite derselben eingerollt ruhen. Sie sind bis 20 mm. lang, 22füssig, querrunzlig, schön grün, oben mehr hellgrün, das Rückengefäss scheint als dunklerer Streif durch. Jedes Seement, mit Ausnahme des letzten, hat 2 Querreihen kleiner, weisser Dorn- 114 315 wärzchen, die erste Reihe jederseits des Rückengefässes aus drei, die zweite aus vier Wärzchen gebildet, auch die Seitenrunzeln tragen solche Wärzchen, die Stigmen sind hellbraun. Der kurz behaarte Kopf ist auf Stirn und Scheitel glanzlos, grob schwarzbraun punktirt, diese Punkte bilden schwarzbraune Scheitel- und Schläfenflecke, welche bis zu den schwarzen Augenfeldern ziehen, diese einschliessen und an der Fühlerbasis endigen. Zwischen den Augen steht zu- weilen ein bräunlicher Wisch. Die Afterklappe ist sammetartig behaart, die Krallen der Brustfüsse sind hellbraun. Im zerbrechlichem Erdgehäuse liegt die Larve den Winter hindurch bis zum‘ Frühlinge. T. aivra L. Kl. 155. Hrtg. 305. 25. Thms. 214. T. 9. T. moniliata Kl. Nigra, ore, linea lata pronoti ante tequlas rufas et macula metasterni eitrinis, abdomine cingulo rufe, femoribus posticis apicem versus nigris, tibüis tarsisque postieis fere totis vufis. Long. 11—12 mm. Das @ hat zwischen den Fühlern einen dreieckigen gelben Fleck, das Schildehen ist fast ganz gelb, Stigma braun, Randader rothgelb, Vorderschenkel oben schwarz gestreift, Mittelschenkel fast, Hinterschenkel ganz schwarz, Spitze der Hintertibien und Glied 1 der Hintertarsen schwarzbraun, Glieder 2—5 roth. Seitenfleck des ersten Segmentes gelb, Segment zwei oben in der Mitte mit rothem Fleck. T. moniliata Kl. 1553. Hrtg. 306. 27.. Thms. 275. 9, 10. T. livida L. (Taf. VII. Fig. 3.) Nigra, ore, maculis 2 supra cowas posticas et antennis infra apicem albıs, pedibus rufis et nigris et lividis, stigmate basi pallido, abdomine nigro, wel upice rufo, mas abdominis medio livido, apice fusco. Long. 12—15 mm. Beim Z' sind unten die äusseren Augenränder weiss, auch die Hüften und Schenkelringe sind unten weiss, die Schenkel oben schwarz gestreift. Ein / mit monströsem Flügelgeäder: linker Vorderflügel, der Scheidenerv der dritten und vierten Cubitalzelle ist bis zum Vorderrande verlängert, wodurch die zweite Radialzelle getheilt wird, rechts von diesem Nerv noch zwei andere mit (lem normalen Scheidenerv verbundene Nerven und links ein mit der Verlängerung paralleler Nerv, so dass die zweite Radialzelle in 5 Zellen zerfällt. Auch die lanzettförmige Zelle hat vor der Spitze einen fast senkrechten Scheidenerv. Beide Hinterflügel haben an der Spitze eine Zelle abgesondert, und mit dem Schliessungsnerv der ersten Mittelzelle läuft noch ein äusserer Nerv parallel. Im rechten Vorderflügel ist ebenfalls der Scheidenerv der dritten und vierten Oubitalzelle bis zum Vorderrande verlängert und der normale Radialscheidenerv sendet einen Zweig an den Vorderrand, so dass die zweite Radialzelle in drei Zellen zerfällt, auch die lanzettförmige Zelle hat bei der Spitze die Anfänge zweier senkreehter Nerven, An den Hinterhüften fehlt der weisse Fleck. — 115 >16 Bei einem 2 hat im linken Vorderflügel der dritte Cubitalscheidenervr noch einen Parallelnerv, die lanzettförmige Zelle hat an der Spitze noch zwei senkrechte Nerven. Im linken Hinterflügel sind zwei senkrechte Nerven an der Spitze, ein Nerv parallel mit dem äusseren Schliessungsnerv der oberen Mittelzelle, die Fortsetzung des Längsnervs ist baumartig verzweigt. Im rechten Vorderflügel ist die zweite Radialzelle durch zwei Nerven in drei Zellen getheilt, der dritte Scheidenerv der Cubitalzelle hat noch einen Parallelnerv und auch die lanzettförmige Zelle hat an der Spitze zwei senkrechte Nerven. Im reehten Hinterflügel steht weit vor der oberen Mittelzelle noch ein Parallelnerv. Die vorletzten Spitzenglieder der Fühler sind nicht weiss, sondern braunschwaız. Die Larve findet man im September und October an Viburnum Opulus, Rosen, Saliv capraea, Corylus Avellana, Sorbus aucuparia und Pteris aquilina. Sie sitzen auf der Unterseite der Blätter in der Ruhe gerollt und werden bis 20 mm. lang, sie sind 22füssig, querrunzlig und hellgrau, der Rücken ist hell- braun ins Grüne ziehend, oder auch olivengrün, durch dunklere Striche und Flecken marmorirt, oft sind diese Flecken zu Streifen netzartig gruppirt. Das Rückengefäss ist dunkler eingefasst, von ihm gehen auf jedem Segmente schräge, ebenso gefärbte Striche nach hinten, mit denen sich andere nach vorn gehende vereinigen, dazwischen liegen ebenso gefärbte Kreise, welche hellere Punkte umschliessen; jedes Segment hat ferner zwei Querreihen weisser Dornspitzchen, welche auch die Ränder der grossen Seitenfalten über den Füssen besetzen. Diese Falten tragen auf jedem Segmente erst zwei braune Flecke schräg neben einander und unter diesen an der Fussbasis noch einen. Der Kopf ist glänzend, kurz behaart und orangegelb, Augenfelder schwarz. Nach der letzten Häutung im October sind die Larven glänzend, ohne Dornwärzchen, gelb mit braunen Rückenstreif, von diesem geht auf jedem Segmente jederseits ein ebensolcher schräger, nach hinten gerichteter Strich aus. Die Larven gehen in die Erde, machen ein Erdgehäuse, aus welchem sie im nächsten Frühjahre als Wespen herauskommen. T. livida L. Kl. 122. Hrig. 312. 55. Thms. 275. 10. I. W. Pazı Pz: (Taf. VII. Fig. 4.) Nigra, ore, scutello maculisque 2 supra cowas posticas, antennis infra apicem albis, tibiis postieis rufis, maris abdomine medio livido. Long. 12—13 mm. Das Männchen zu dieser Art ist 7. pellueida Kl. Schwarz; Palpen, Man- dibeln, Anhang und Clypeus weiss, ebenso die Glieder 6—8 der Fühler, Glied 6 mit schwarzer Basis, Rand des Vorderrückens schmal, Schildehen nicht immer, Mittelbrust unten, ein Fleck an der Basis der Hinterhüften, einer an der Seite des ersten Hinterleibssegmentes weiss, Vorderrand der Flügel braungel)), Mal braun, Hüften und Schenkelringe weiss, oben schwarz, vordere Schenkel vorn gelbbräunlich, hinten schwarz, Hinterschenkel schwarz, unten rothbraun, Tibien und vordere Tarsen rotlgelb, «die vorderen Tibien oben mehr oder 116 weniger schwarzstreifig, die Hintertibien mehr braun, an der Spitze dunkler, die vorderen Tarsen mit braunen Spitzen der Glieder, die Hintertarsen schwarz braun, Segmente 3—D oben rothbräunlich, Segmente 1—6 unten weisslich Das Weibchen hat Brust, Hüften, Schenkelringe und Schenkel schwarz, nur Vorderschenkel vorn gelb, Hinterleib schwarz. Bei einem 2 ist der Hinterrand des ersten Segmentes weiss. Beide Geschlechter erzog ich aus Larven, die ich am 21. September 1853 im Jäschkenthale auf Sorbus oucuparia fand. Sie sitzen ruhend auf der Unter- seite der Blätter, wie die übrigen Tenthredo-Larven, zusammengerollt, werden bis 25 mm. lang, sind 22füssig, graubraun, der Rücken ist breit dunkelbraun, mit noch dunklerem Rückengefässe und einem von demselben auf jedem Seg- mente seitwärts nach hinten laufendem Striche. Jedes Segment hat ferner 2—3 Querreihen brauner Warzen, welche ein kurzes braunes Haar tragen. Auf jedem Segmente, die drei ersten ausgenommen, steht über den Füssen ein graubrauner Wisch, die Krallen der Brustfüsse sind braun, der Kopf ist glänzend, die Augenfelder sind schwarz. Nach der letzten Häutung erscheint die Larve elänzend, die Zeichnung bleibt dieselbe, nur ist sie deutlicher. In einem hasel- nussgrossen Erdgehäuse liegt die Larve bis ins künftige Jahr. 127091... BE 12622 Erg. 31292, Dhms: 276211. Rrpellwada KL121. Brig. 311: 51, 12. T. Colon Kl. Nigra, ore, maculis 2 supra cowas posticas et antennis infra apicem albis, squamulis rufis, femoribus anterioribus fere totis, postieis basi runs, abdomine nigro vel apice rufo. Long. 12 mm. Das fd‘ auch mit weissem Wangenfleck, Mittelbrust unten weiss, Schüppchen roth gerandet, Hüften und Schenkelringe weiss, oben mehr oder weniger schwarz- fleckig, Schenkel roth, oben schwarz liniirt, Tibien und vordere Tarsen roth, diese mit braunen Gliederspitzen, Hintertarsen schwarzbraun, die hinteren Tibien- spitzen schwarz. Segmente 3—8 rothbraun. Beim 2 fehlt der Wangenfleck und der Brustfleck, Schüppchen roth, Hüften und theilweise auch die Schenkel- ringe schwarz, Hintertarsen roth mit braunen Gliederspitzen. Segmente 6—9 roth. Die von Snellen v. Vollenhoven abgebildete und beschriebene Larve habe ich zwar gefunden, aber noch nicht erziehen können. 1. Colon KL'121. Hrtg. 312. 56. Voll. pl. 5. Thms. 276. 12. 13. T. bipunetula Kl. Nigra, labro, antennis infra apicem et maculis 2 supra cowas posticas albis, stigmate brunneo, pedibus partim fuscis. Long. 11 mm. In Ostpreussen. T. bipunctula Kl. 124. Hrty. 312. 53. 117 14. T. albicernis Fbr. Nigra, mandibulis et apice antennarum albis, tibüis, tarsis, radio et stigmate Fuhris, alis flavescentibus, apice fusco. Long. 14 mm. Flügel bei J und 2 an der Spitze braun getrübt, Vorderschenkel vorn fast ganz röthlich gelb. T. albieornis Fbr,. Kl. 128. Hrtg. 311. 50. 15. T. balteata Kl. (Taf. VII. Fig. 5.) Nigra, ore et Jacie albo-pietis, apice antennarum alba, abdomine segmentis 2—7 pedibusque rufis, femoribus supra nigro-Llineatis. Long. 10 mm. Bei den 2 haben der Clypeus und der Anhang an der Basis schwarze Flecken, die Gesichtsaugenränder sind gelb, auch die vordersten Hüften und Schenkehinge sind gelb, oben zum Theil schwarz, die hinteren Hüften und Schenkelringe sind unten rothgelb, Segment 2 ist in der Mitte schwarz. Die Larve fand ich am 14. September 1375 bei Zoppot auf Pteris aquilina. Sie ist etwa 20 mm. lang, 22füssig, hell beingelb, der quergerunzelie Rücken heller oder dunkler grünlich durchscheinend, jedes Segment trägt zwei Quer- reihen kleiner weisser Warzenpunkte. Der glänzende Kopf ist ockergelb mit schwarzen Augenfeldern und Fühlerspitzen, die Mandibeln sind braun. Am 26. September häutete sie sich und war nun schön rothgelb, glänzend. Sie ruhte in einem zerbrechlichen Erdgehäuse und am 16. April 1879 erschien die Wespe. T. balteata Kl. 119, Ilrtg. 313. 59. Thms. 277. 14. 16. T. rufiventris Fbr. (Taf, VHIL.«; Big, 6) Nigra, ore cum facie, linea ante alas, squamulis, antennis infra apicem albis, pedibus mazxima parte vufis, abdomine concolore wel apice nigro. Long. 1O—11 mm. Beide Geschlechter haben die Stirnaugenränder, die Wangen und den Rand des Hinterkopfes ebenfalls gelb. Beim J' ist schon die Spitze des vierten Fühlergliedes, dann das fünfte bis achte weiss, die Brust nebst den Brustseiten und zwei grossen Flecken über den Hinterhüften gelb, die Vorderbeine eben- falls gelb, die hinteren rothgelb, Schenkel und Tibien oben schwarz gestreift. Ein Z hat auch einen gelben Fleck auf dem Schildchen. Bei den 2 sind Brust und hintere Hüften schwarz, ebenso die hintersten Schenkelringe, die Vorder- beine, die hinteren Schenkel, Tibien und Tarsen roth, die Schenkel oben schwarzstreifig, die Hinterschenkel fast ganz schwarz. Zuweilen kommen rothe Hüften vor. Die Larven fand ich im September auf Salix capraea, aurita, helix, Alnus glutinosa und incana, Spiraea ulmaria und Pteris aquilina. Sie werden 22 mm. lang, sind 22füssig, querrunzlig, hellbraun, der Rücken ist dunkler braun, mit noch dunkleren netzartigen Zeiehnungen. Es ziehen nämlich breite Streifen auf jedem Segmente von der Mitte des Vorderrandes schräge nach hinten, an beiden Seiten 113 319 heller eingefasst, über der ‚Fussbasis stehen zerstrente braune Flecken und Punkte, jedes Segment trägt zwei Querreihen deutlicher weisser Dornspitzchen. Der fein behaarte Kopf ist rothbraun, ziemlich glänzend, Nacken, Scheitel und Schläfen sind dunkelbraun. Nach der letzten Häutung ist die Larve glänzend, rotbraun oder ziegelroth mit zwei dunkeibraunen schrägen Strichen auf jedem Segmente, die vom Rücken ausgehen. — Die Färbung der Larven ist nicht gleich, sondern wechselt. Sie überwintern in einem zerbrechlichen Erdgehäuse und erscheinen im Mai als Wespen. Im Juni 1852 fand ich an einem Blatte von Salix triandra die Blatthaui geöffnet und in dieser Oefinung 10 Eier neben einander liegend. Bald erschienen die jungen Lärvchen, welche den erwachsenen glichen, aber heller gefärbt waren und einen hellbraunen Kopf hatten. Die Zucht gelang nicht. T. rupiventris Fbr. Ent. Syst. 11. 116. 45. Kl. 118. Hrig. 313. 60. Thms.: 217. 15. Xyelidae. Genus Xyela Dalman. Vorderflügel mit drei Radial- und vier Cubitalzellen, Hinterfügel mit zwei geschlossenen Zellen. Fühler 12gliedrig, das dritte Glied am längsten und dieksten. Die hinteren Tibien Sdornig, Abdomen mit langer Legeröhre. Ueber die Larven habe ich keine Beobachtungen anstellen können, da ich dieselben nicht kenne und auch nicht weiss, wo sie zu suchen sind, denn die Wespe fand ich an verschiedenen Orten. i. X. pusilla Dim. Nigro-fusca, capite maxima parte, punetis thoraeis, terebra et pedibus eitrinis, his femoribus fuseis. Long. 3—4 mm. Hirtg: 352.1: Teme: 316.1. 2. X. longula Dim. Nigro-fusca, capitis et thoracis pietura, terebra viw pilosula et pedihus eitrinis, femoribus medio fuscis, alis subhyalinis. Long. 5 mm. Hrtg. 352. 2. Thms. 316. 2. Siricidae. Genus Cephus Febr. Vorderflügel mit zwei Radial- und vier Cubitalzellen, lanzettförmige Zelle mit gerader Querader, Hinterflügel mit zwei geschlossenen Zellen. Fühler mehr als 2Ogliedrig, nach der Spitze verdickt, Hinterleib mehr oder weniger zu- sammengedrückt. Die Larven sind fusslos und leben in Pflanzen. 119 320 l. €. Faunus Newm. 2: Niger, Srontis puncto juxta oculos, pronoto postice lineola obliqua utrinque obseure testaceis, tibüis tarsisque laete ferrugineis, ungue nigro, abdomine fasclis dorsalibus eitrinis. &: mandibulis facieque rubro-ferrugineis, illis apice, hac ritiis 3 nigris, abdomine segmentis fere omnibus fasciatis. Long. 9—10 mm. Thms. 319. 1. Phylloecus Faunus Nirm. 2. C. pallipes Kl. Niger, genubus, tibiis Tarsıisque testaceis, his postieis apice nigro-fuseis, ab- domine maris segmentis 4—b ceingulis eitrino-pallidis. Tibiis postieis infra medium spinis 2 armatis. Long. 6—7 mm. Die Fühler ganz schwarz. Hintertarsen schwarz mit heller Basis. C. eultrarius Hrtg. 363. 9. (mas) (, S-einetus Dhlb. Consp. 254. (mas.) 3. 6. 4-einetus Dhlbm. Niger, palpis medio rasctisque abdominis eitrinis, genubus, tiblis tarsisque ınterioribus pallide testacers, postieis Juscis, tibirs postieis infra medium spina 1 armatis. Long. 9 mm. Die Hinterbeine sind ganz schwarz, nur die Tibiendornen gelbbraun, der Hinterrand der Segmente 5 und 7 ist nur an den Seiten gelh. Ein 2 wurde von Herrn Dr. Uzwalina bei Oliva gefangen. Dhlbm. Consp. n.° 252. Thms. 320. 2. 4. C. Troglodyta Fbr. Niger, fasciis abdominis mediis eitrinis, genubus anterioribus, tarsis tibüisque testaceis, his apice fusco, antennis apicem versus Julwis, tibüis postieis infra me- dium spinis 2 armatıs. Long. 9 mm. ; In Schlesien gefangen. KL“. Hrto. 360.1. 5. 6. pilosulus Thms. Niger, abdomine fasclis 2 et maculis nonnullis eitrinis, genubus anterioribus tibüisque eitrinis, his postieis apice fusco. Long. 6—8 mm. Diese Art fing ich mit ©. pygmaeus an gleichen Orten und möchte sie nur für eine Varietät der letzteren halten, denn die gelben Palpen mit dem letzten schwarzen Gliede, die Farbe der Mandibeln, die Hinterleibsbinden, der gelbe Rand des letzten Segmentes, auch die Färbung der vorderen Beine stimmen in beiden Arten überein. Die Stirnfurche ist allerdings hei (. pilosulus tiefer, die Hintertibien und Hintertarsen sind hell braungelb und beim J’ sind Gesicht und Brust ungefleckt. Aber die Färbung, besonders der 2, ist nicht constant, was auch Hartig schon anführt, denn es kommen 2 mit grüngelb gefleckten Brustseiten vor, während die gelben Seitenflecke des Abdomen fehlen. Thms. 323. 8. 120 321 6. C. analis Kl. Niger, mandibulis flavis, tibüs et tarsis anterioribus testaceis, abdominis segmento ultimo flavo. Long. 6 mm. Dafür halte ich ein 2, welches bei Königsberg gefangen wurde. Es ist kaum 6 mm. lang, hat gelbe Palpen mit schwarzem Endgliede, gelbe; in der Mitte schwarze Mandibeln, das letzte Hinterleibssegment ist hinten schmal gelb gerandet, das Uebrige passt ganz zu Hartigs Beschreibung. Hrtg. 362. 6. <. C. nigrinus Thms. Niger, tibiis postieis basi, anterioribus totis cum genubus et tarsis pallide testaceis. Long. 6—7 mm. Palpen und Mandibeln rothgelb, Hinterrand des Vorderrückens schmal, ein Fleck unter den Vorderflügeln, beim & auch einer über denselben auf dem Mittelrücken gelb. Beim gZ sind die Schenkelringe oft gelb, Schenkel, Tibien und Tarsen gelbroth, Tibien mit gelber Basis, erste Glieder der Hintertarsen fast ganz schwarz, das letzte Rückensegment und auch das letzte Bauchsegment braunroth. Die Vorderflügel sind im Vergleich mit den anderen Arten breiter und kürzer. Thms. 322. 5. S. C. pygmaeus L. Niger, abdomine fasciis 2 et maculis nonnullis eitrinis, genubus anterioribus tibüisque citrino-testaceis, his postieis apice Juscis, mas facie antice maculis, peetore medio, coxis femoribusque latere anteriore eitrinis. Long. 6—8 mm. Die fusslose, weisse Larve lebt in Roggenhalmen und ist in Taschen- bergs Naturgeschichte der wirbellosen Thiere 1865 abgebildet. C. pygmaeus L. Kl. 2. Hrtg. 361. 2. (mas.) Thms. 322. 7. C. spinipes Pz. Kl. 3. Hrig. 561. 3 (fem.) Die Larve von Ü. compressus lebt in Zweigspitzen der Birnbäume. (Siehe: Zur Lebensgeschichte von Cephus compressus Fbr. von Alois Rogenhofer, Custos- Adjunet am k. k. zoologischen Museum in Wien. Verhandlungen der k. k. zoologisch.-botan. Gesellschaft 1863.) Genus Sirex L. Vorderflügel mit zwei Radial- und vier Cubitalzellen, die rücklaufenden Adern münden in die zweite und dritte Cubitalzelle, Fühler mehr als 20 gliederig, Weibchen mit langer Legeröhre, Larven 6füssig, mit Schwanzstachel, leben in Baumstämmen. 1. S. Speetrum L. Niger, verticis macula utrinque, pronoti limbo laterali late, tibüs alisque basi pallide testaceis, alis flavescenti-hyalinis, pedibus fulvo-Jlavis, maris pro parte nigris. Long. 30—35 mm. 322 Die Zahl der Fühlerglieder schwankt zwischen 21 und 24. Der braungelbe Fleck der Basis der Mandibeln, dessen Hartig erwähnt, fehlt beim 4, die Schenkel sind roth, die hinteren oben vor der gelben Spitze bräunlich, die Vordertibien roth, an der Spitze aussen schwarz, die hinteren schwarz mit rothgelber Basis, das erste Glied der Hintertarsen schwarz. Von Hartigs Var. 2 besitze ich J' und 9. 2. S. juveneus L. Nigro-cyaneus, antennis basin versus pedibusque pallidis, abdomine segmento 8 dorsali in mare disco rufo. Long. 15—30 mm. Die weisse in Kiefernstämmen lebende Larve ist schon von Hartig und Ratzeburg beschrieben und abgebildet. Hrtg. 384. 4. Thms. 327. 3. 3. S. gigas L. Niger, vertice utrinque macula java, antennis jlavis, abdomine luteo, seg- mentis 3—6 atris, maris luteo, basi apiceque nigro. Long. 30—40 mm. Hrtg. 382.1. P’hms. 328. 2: Genus Xyloterus Hrtg. Vorderflügel mit zwei Radial- und drei Cubitalzellen, die rücklaufenden Adern münden in die zweite Cubitalzelle; Fühler kurz, 13gliedrig. X. fuseicornis Fhr. Niger, antennis basi, occipite, pronoto, scutello utroque femoribus anterioribus brunneo-ferrugineis, tibiis tarsısque testaceis, alıs flavescentibus, abdomine luteo, fasciis atris. Long. 25—30 mm. Kl. 6. Hrtg. 387. 2. Thms. 326. 1. Genus Xiphydria Latr. Vorderflügel mit zwei Radial- und vier Cubitalzellen, Fühler ziemlich kurz; 18 bis 20 gliedrig, Vorderbrustbein halsartig verlängert, Hinterleib etwas nieder- gedrückt, Legeröhre des Weibchens vorstehend. 1. X. Camelus L. Niger, pedibus rufis, maculis lateralibus abdominis et capitis cum pronoti angulis et squamulis albidis. Long. 15 mm. Kl. 1. Hrtg. 369. 1. Thms. 330. 1. 2. X. Dromedarius Fhr. Niger, abdomine medio rufo, maculis lateralibus et capitis tibüisque bası albidis, pedibus rufis, alis apice fumatis, mas tibüis immaculatis. Long. 8—14 mm. uf einer Frühjahrsexeursion wurde ich vom Regen überrascht, ich stellte mich neben einen trockenen Weidenstamm und fing an demselben viele Exem- plare dieser Holzwespe, die aus Bohrlöchern hervorkamen. 122 323 Kl. 2. Hrty. 370. 3. Thms. 331. 2. Es folgen nun noch einige Abbildungen vou Larven, welche ich erst auf- fand, als die betreffende Gattung, zu welcher das erzogene Thier gehört, schon veröffentlicht war, oder welche ich fand, aber noch nicht erziehen konnte. Abia fasciata. (Taf VIN,. Kır. 7.) Im Juni und Juli 1873 fand ich die Larve im köniel. Garten zu Oliva zahlreich auf Lonicera und Symphoricarpus racemosus. Sie werden fast zoll- lang, sind 22füssig und geben bei Berührung eine wasserhelle Flüssigkeit von sich, spritzen aber nicht wie die Cimbex-Larven. Sie sitzen gewöhnlich zu- sammengerollt auf der Unterseite der Blätter, sind querrunzlig und an den Seiten gewulstet, aber nicht rauh, sondern mehr sammetartig, die Thorax- segmente sind etwas verdickt. Die. Grundfarbe ist hell graugrün, der Rücken etwas dunkler, ins Bläuliche ziehend. Auf jedem Segmente stehen 3 Quer- reihen schwarzer, verschieden grosser Fleckchen, in jeder Querreihe 5, also 5 Längsreihen bildend, die Mittelflecke sind durch das dunkel durchscheinende Rückengefäss verbunden. Die Thoraxsegmente und die 2 letzten haben einige Flecke weniger. Alle Segmente mit Ausnahme des ersten und der beiden letzten haben die Seitenwulst über den Beinen schön orangegelb, sie geht schräg nach hinten herab und ist oben von 2 verbundenen schwarzen Flecken begrenzt, die Stigmen sind schmal elliptisch und rothbraun umrandet, die Klauen der Brustfüsse sind braun. Der Kopf ist schwarz, ziemlich glänzend, kurz behaart, Gesicht heller braun. Später wird die Grundfarbe der Larven mehr gelb, sie spinnen ein längliches, braunes Cocon, welches die Wespe im April des nächsten Jahres verlässt. Schizocera (Cyphona) geminata L. (Taf. VIN. Fig. 8.) Die von Zuddach als Sch. geminata beschriebene Blattwespe ist nicht die richtige, denn ihr fehlt die dunkle Flügelbinde, auch sind die Flügelschüppchen rothgelb und nicht schwarz. Das Schildchen ist gekielt, was bei der echten Art nicht der Fall ist, auch sind die Tibien einfarbig rothgelb, während sie bei geminata L. in der Mitte bräunlich erscheinen. Die Fühler sind bei beiden Arten schwarz und nicht, wie Thomson sagt, auf der Unterseite gelblich. Die Larven fand ich im Juli 1866 und 1867 in Heubude auf Rosa canina, deren Blätter sie bis auf die Rippen verzehren. Sie sind 15 mm. lang 20füssig, die Bauchfüsse sind klein und stiftförmig, die Afterfüsse treten zwar vor, werden aber selten gebraucht. Der Körper ist oben gewölbt, unten flach, querrunzlig, jedes Segment seitlich mal fast eckig gebuchtet und an jedem stigmentragenden Segmente steht auf jeder Seite eine helle gestielte Drüse auf einem Wulste. Die Afterklappe ist breit, oben flach eingedrückt, hinten ge- rundet und fein gewimpert, jederseits mit einer Spitze versehen. Die Grund- farbe ist ein helles Grasgrün, der Rücken ist etwas dunkler und das Rücken 123 324 gefäss scheint als noch dunklerer Längsstrich durch. Die Augenfelder sind schwarz, die Mandibeln braun, der ganze Körper sehr glänzend, die schwarzen Stigmen sind durch eine feine weissliche Linie verbunden. Das Cocon ist maschig und gelblich und wird in der Erde oder an Blättern gefertigt. Im April 1868 erschienen die Wespen und zwar 3 J und 23 2. Ein Pärchen liess ich sich begatten, stellte einen Rosenzweig mit fast entwickelten Blättern in das Behältniss und fand später in dem dünnen Zweige einzelne Taschen, aus welchen nach etwa 14 Tagen die jungen grünen Lärvchen hervorkamen. Die Larve von Hylotoma pagana fand ich im Juli 1574 auf der frischen Nehrung und im August 1878 bei Zoppot auf Rosa canina. Sie gleicht der von H. rosarum, hat aber auf den Segmenten 3 Querreihen schwarzer glänzender Warzenpunkte, auf dem vorletzten Segmente nur eine Querreihe. Die Eier- taschen liegen in den Zweigen in 2 Reihen, regelmässiger als bei rosarum. Von Lyda-Larven fand ich noch, ohne sie erziehen zu können, folgende: 1. (Taf. VII. Fig. 16.) Eine kleine, hellblaugrüne, querrunzlige, glän- zende, etwa 12 mm. lange Larve fand ich am 28. August und 5. September 1864 im Weichselmünder Walde auf Salix aurita. Das Rückengefäss scheint als dunkler Streif durch. Der Kopf ist glänzend rothbraun, Stirn, ein Quer- streif zwischen den Fühlern und ein Fleck unter jedem Auge hell gelblich, die Fühler sind hell grünlich mit bräunlichen Ringen. Das itersegment mit 2 Leisten und bräunlich gefranzt, Stigmen rothbraun eingetfasst, Afterspitzchen mit rothbraunen Spitzen. Die Larve sitzt in einer Röhre, welche durch den umgerollten Blattrand gebildet wird, der mit Seidenfäden am Blatte befestigt ist. Durch die untere Oeffnung fällt der eylindrische hellgraugelbliche Koth, während der Kopf der Larve nach der Blattspitze sieht. 2. (Taf. VII. Fig. 9.) Am 21. Juni 1874 fand ich in Heiligenbrunn auf Haseln (Corylus Avellana) 2 Larven in einer Randrolle, sie sind 14 mm. lang, glänzend, querrunzlig, grasgrün, Kopf und Nackenschild glänzend schwarz, die 3 ersten Segmente mit schwarzem Fleck über den Füssen, diese sowie die Fühler schwarz und hell geringelt, Afterspitzen gelb mit brauner Spitze, der Rücken hat einen feinen dunkelgrünen Längsstrich. Die Afterklappe mit drei Eindrücken. Dieselben Larven fand ich an demselben Tage im einem Garten auf sauren Kirschbäumen, sie hatten einige Zweige entblättert, in jedem zu- sammengerollten Blatte sass eine Larve, es mit braunen Fäden umspinnend, die bis zum nächst unteren reichten und den schwarzen Koth aufnahmen (Zyda nemoralis L. ?). 3. (Taf. VIII. Fig. 10.) Am 22. Juni 1870 fand meine Frau im Garten an einer jungen Eberesche (Sorbus aucuparia) die Fiederblättehen zu einer Röhre zusammengesponnen und oben abgefressen, oder die 3 obersten Blättehen waren zusammengesponnen und zwischen ihnen steckte die Zyda-Larve. Sie ist 17 mm. lang, hell bläulich grün, das Rückengefäss scheint als dunkler Streif durch, querrunzlig, mit dieken Seitenwülsten und glänzend. n der Unterseite des ersten Segmentes zieht jederseits ein schwarzer Strich bis zum 124 ersten Fusspaare, die Stigmen sind hell bräunlich gelb, die Spitzen der Nach- schieber sind hellgelblich. Der sehr glänzende Kopf ist rothbraun, die Fühler hell rothbraun mit gelben Ringen, Vorderrand des Clypeus und unterer Wangen- rand gelb, Stirnfleck und Schläfenfleck bis zum Nacken fast schwarz. Der schwarze Koth wird aus der Röhre entfernt. Aus diesen Larven erzog ich am 11. April 1871 ebenfalls eine Lyda sylvatica! 4. (Taf. VIN. Fig. 11.) In Pelonken fand meine Frau am 24. Juli 1873 an einem Haselblatte (Corylus Avellana) eine 20 mm. lange aus schrauben- förmig gewundenen Blattstücken gebildete braune Röhre, welche auf dem Blatte stand und durch Seidenfäden gehalten wurde. Diese Röhre fiel bei der leisesten Berührung vom Blatte herab, weil die Larve sich schnell zurückzog. Diese ist grasgrün, querrunzlig, glänzend, über jedem ugenfelde liegt ein schmaler Schatten, ein anderer am Hinterkopfe. Das erste Segment hat oben einen breiten schwarzen, in der Mitte getheilten Querstrich, jederseits einen eben- solchen Fleck und an der Fussbasis auch eine schwarze schräg nach hinten gerichtete Längslinie, die Brustfüsse sind grün und schwarz geringelt, die After- klappe ist schwarz. Die Larve starb. Am 30. Juli 1873 fand ich in Pelonken auf einem Haselblatte eine ähn- liche Rolle. Die Larve war grün, der glänzende Kopf mit bräunlichem Längs- wisch über jedem Auge, von ‚schwarzen Zeichnungen aber war nur jederseits ein schräger schwarzer Strich am ersten Segmente. Diese Larve starb auch. Sie erinnert an die von Huber (234) auf Seite 399 beschriebene Larve. 5. (Taf. VIII. Fig. 12.) Aehnliche Blattrollen fand ich am 1. August 1875 bei Sagorez an der Unterseite der Blätter von Carpinus betulus. Sie waren mit Seidenfäden am Blatte befestigt und befanden sich nur an den niedrigsten Zweigen, unten waren sie offen zur Entfernung des Kothes. Die Larven sind etwa 15—1S mm. lang, grasgrün, mit glänzendem, hellgelbröthlichem Kopfe. uf dem ersten Segmente stehen 2 schwarze Querflecke und ein kleiner Seiten- fleck, an der Basis der Brustfüsse steht noch ein schwarzer Fleck. Das Rücken- gefäss scheint dunkler durch, die Brustfüsse sind schwarz geringelt. Die After- klappe ist durch 2 erhabene Leisten in 3 schwarze Vertiefungen getheilt. Am 3. ugust gingen die Larven in die Erde und fertigten Erdgehäuse, in denen doppelte, braune, dünnwandige aber feste und glänzende Cocons steckten. Leider kam keine Wespe aus ihnen hervor! Am 27. Juni 1881 fand ich im Jäschkenthale die Eier der Zyda depressa auf der Oberseite der Blätter von Alnus incana längs einer Rippe in fast gleichen Abständen, sie sind hellgrün, lang elliptisch, in der Mitte etwas ver- dünnt (nierenförmig), etwa 1,2 mm. lang und "/, mm. breit, die Eihaut ist dünn, durchscheineud, weiss. (Taf. VII. Fig. 13.) Im Juni im Jäschkenthale und in Heubude auf Blaubeeren (Vaccinıum Myrtillus) gefunden. 14 mm. lang, 20füssig, hellgrasgrün, das Rückengefäss 125 326 breit dunkelgrün, jederseits mit einer weissen Linie eingefasst. Der Kopf ist bräunlich grün, mit braunem Scheitelstreif, der durch die Augenfelder bis zum Munde zieht, oder bei den Augen aufhört und unter jedem Auge einen braunen Fleck bildet, die Mandibeln sind auch braun. Die Krallen der Brustfüsse sind hellbräunlich. Bei einer Larve war die Grundfarbe rothbraun. Nach der letzten Häutung ist die Larve schön grün, etwas glänzend, querrunzlig, das Rückengefäss scheint dunkler durch, der Kopf hat dieselbe Zeichnung, nur heller und mehr röthlich. (dat.: VEIT, Bio. "1o,) Am 25. September 1853 brachte mir ein Freund eine Larve, die er in den Festungswerken auf Weiden, wahrscheinlich Salix fragilis, gefunden hatte. Ich halte sie für die Larve, welche de Geer in der 17. Abhandlung unter No. 18 beschreibt, die aus ihr erzogenen Blattwespen neunt Retzius Tenthredo nigrata. Mir gelang die Zucht nicht, ich habe die Larve auch nicht wieder gefunden. Sie war über 20 mm. lang, 20füssig, walzige, sehr runzlig und glänzend schwarzbraun, Bauch und Füsse waren hell bläulich grün, nur das erste und die 3 letzten Segmente orangegelb. Erstes Segment oben mit schwarzen Flecken, Afterklappe ebenfalls schwarz mit 2 grossen schwarzen Flecken an den Seiten, die beiden kurzen eylindrischen Spitzchen orange mit schwarzer Spitze, die Stigmen hell bläulich grün. Auf dem Rücken eines jeden der 3 ersten Segmente befand sich ein hell bläulich grüner, durch das schwarze Rückengefäss getheilter Querstrich, auf den mittleren Segmenten ein ringförmiger Fleck von gleicher Farbe, auf den letzten Segmenten erscheint wieder ein Querstrich, der allmählich orangegelb wird. Die Brustfüsse haben die Basis und das letzte Glied schwarz. Der glänzende Kopf ist schwarz. — Bei Berührung schnippte die Larve mit dem Hinterende, wie es viele Nematus- Larven thun. Noch mehrere Larven habe ich gezeichnet und beschrieben, aber nicht erzogen. Vielleicht gelingt es mir noch, einige derselben wiederzufinden und zur Entwickelung zu bringen. 327 Alphabetisches Verzeichniss der Gattungen u. Arten der Il. Abtheilung. Abia. fasciata L. "Allantus. bifasciatus Kl, eingulum Kl. dispar Kl. marginellus Fbr. nothus Kl. Schaefleri Kl. Scrophulariae L. trieinetus Fbr. . zona Äl.'. zonula Kl. Athalia. annulata Fbr. lugens Kl. kosae L. . spinarum Fbr. . Blennocampa. aethiops Fbr. albipennis Zdd. albipes Kl. alternipes Kl. assimilis Fall. aterrina Kl. . betuleti Kl. bipunctata Kl. brevicornis m. cinereipes Kl. ephippium Pz. . Jeriata Zdd. . fuliginosa Schrk. Junerea Kl. Juseipennis Fall. gugathina Kl. geniculata Hrtg. gracilicornis Zdd. . lineolata KÄI. longicornis Hrtg. melanocephala Fbr. mentiens Thms. . micans Kl. montieola Hrtg. nana ÄKI. . nigripes Kl. . nigrita Fall. parvula Kl. plana‘ Kl.? pubescens Zdd. . pusilla Kl. Seite.| DDNDNDDNDDNDDNDDMIN -] -1 I] 1.7 1-1 1-1 -1 rn aD) or s R & je.) cn a RR 281. 276. 274. 278. 273. 276. 281. 277. 271. 280, rosarum Mm. rufieruris Brulle semieineta Hrtg. Spireae m. subcana Zdd. . tenuicornis Kl. . undae KL „x .ı Cephus. analis Kl.? compressus Faunus Newm. . nigrinus Thms. . pallipes Kl. pillosulus Thms. . pygmaeus L. 4-cinctus Dhlb. troglodyta Fbr. . Cladius. aeneus Zdd. . Brullei Thms. difformis Pz. discerepans Costa Drewseni Thms. eradiatus Hrtg. Padi L. parvus Zdd. . tener Zdd. Ulmi Schr. viminalis Fall. . Cryptocampus. angustus Hrtg. . ater Jur. . brevieornis Zdd. brevicornis Ratzbg. Jusceus Zdd. gemmarum Zdd. helveticus Zdd. . laetus Zdd. pentandrae Dhlb. pietus Zdd. pygmaeus m. robustus Zdd. testaceipes m. venustus Zdd. . Dineura. arquata Kl. . de Geeri Dhlb. . despecta KI. . flaveola Eversm. Juseula Kl... 127 Seite. 281.| Hepaticae m. 275.| languida Erichs. 276.| melanoxantha Zdd. 282.) nigra Zdd. 274.) opaca Fhr. 277.| parvula Il. . 219: stilata Kl. testaceipes Kl. 321., Diphadnus. 321.|. /uscicornis Hrtg. 320 laevigatus Zdd. . 332. | Dolerus. 320.) aeneus Hrtg. 320.) annulipes Thms. 321. anthracinus Kl. 320. antieus Kl. 320. arcticus Thms. . cenchris Hrtg. . 227% coracinus Kl. 223. dubius Kl. 230.| gilvipes Kl. . . 229.| gonager For. . 230.| haematodes Schr. 2208 lateritius Kl. 222. niger L. 225 palmatus Kl. 224.| palustris Kl. 228.| pratensis Kl. . 226.| pratorum Fall. . sanguinieollis Kl. 218: thoracieus Kl. 204. timidus Kl. 210.| triplicatus Kl. 2 tristis Kl. 211.| vestigialis Kl. 207.| Emphytus. 205.) calceatus Kl. 204. arpini Hrtg. 208. cereus Kl. 212. einetus L. 209.| eingillum Kl. 212.| grossulariae Kl. 209.| Klugüi Thms. 206. melanarius Kl. . meglectus Zdd. . 238.| jpallimacula Lep. 231.| perla Kl... 236.| se’otinus Kl. 234.| succinctus Kl. . 236.| tener Fall. Seite, 237, tibialis Paz. viennensis Kl. Eniscia. consobrina Kl. costalis Kl. Eriocampa. adumbrata Kl. . annulipes Kl. einzia Kl. Livonensis Gimm. ovata L. umbratica Kl. varipes Kl. Fenella. minuta Dhlb. nigrita Wstw. Fenusa. betulae Zdd. Gei m. hortulana Kl. intermedia Thms. . minima m. pumila Kl. pumilio Kl. pygmaea m. . 2 Harpiphorus. lepidus Kl. Hoplocampa. brevis Kl. Crataegi Kl. ferruginea Pz. Fulvicornis Kl. testudinea Kl. . Hylotoma. pagana Leptocerca. Alni L. rufa Paz. Leptopus. apicalis m. auritae Zdd. Carinthieus Zdd. lariciphagus Zdd. luridiventris Fall. . ovatus Zdd. . Lophyrus. rutetorum Kl. hercyniae Hrtg. larieis Jur. nemorum Fbr. pallidus Kl. . 328 252.| pallipes Fali. 249.| pini L. rufus N: »; 304. | similis Hrtg. 304. | socius Kl. variegatus Hrtg. 285. virens Kl. 254. | Lyda. 285 depressa Schr. 287 nemoralıs L. 2383 sylvatica L. 283. | Macrophya. 284 albicineta Schr. blanda Fbr. . DIR carinthiaca Kl. . 257.| 12-punctata L. neglecta Kl. . 258.| punetum album L. 264. 4-maculata Fbr. 269. ribis Schr. 261.| rufipes L. 264. Sturmü Kl. 261.) Monoctenus. 262 Juniperi L. 262 obscuratus Hrtg. 268. | Pachyprotasis. antennata Kl. 253 laevieollis Thms. Rapae L. . 268 variegata Kl. 269 viridis m. 268. | Perineura. 269. brevispina T'hms. 268. histrio Kl. lateralis Kl. . 324. nassata L. punctulata Kl. 238. scalaris Kl. 239. scutellaris Fbr. . solitaria Schr. 218. sordida Kl. 217. | Phyllotoma. 216.| Aceris Kit. 2. microcephala Kl. 214,| nemorata Fall. . 918. ochropoda Fall. vagans Fall. 04. i 940. ee all. guttata Fall. 240. | Tongicornis Thms. . 240. luteola Kl. 240. pulverata Retz . 128 A Seite. 242. 241. 241. 241. 242, 241. 240. 325. 324. 325. 299, 298. 300. | 299. 298, 299, 301. Schizocera. geminata . Selandria. analıs T’hms. aperta Hrt$ . avescens Kl. grandis Zdd. morio Fbr. serva Fbr. soeia Kl. . stramineipes Kl. Sirex. gigas L. jJuvencus L. Spectrum L. Strongylogaster. eingulata Fbr. eborina Kl. Filicis Kl. geniculata Thms. macula Kl. . .| Syneirema. Rubi Paz. . Tasconıus. agrorum Fall. equiseti Fall, glabratus Fall. . Tenthredo. albieornis Fbr. . atra L. e balteata Kl. . bieincta A bipunctula Kl. Colon Kl. Fagi P2. . Navicornis Fbr, lactijlua Kl. . livida L. mandibularis Pz. mesomela L. . montleata Kl. picta KI.? procera Kl. rufiventris For. -, Kiphydria. Camelus L. Dromedarius Fbr. . Xyela. longula Dim. . pusilla Dim. XAyloterus. Juseicornis Fbr. Seite, 323. 292. 292. 291. 291. 292. 290. 291. 291. 322. 322. 321. 294. 299. 294. 294. 29. 308. 292. 293. 294. 318. 314. 318. 312. 317, 317. 316. 311. 313. 315. 313. 312. 319. 313. 314. 318. 322, 322. 319. 319. 322. DIT BOWENTE IR rl ML) ar ne aipaigeris worte 7 orırada drammgsR. win : "sroakler: i 157 uw 3. Isar Ma ar N rs Hotepmmmm . 2 burn. Y Ti) \ \ möge Ion “ v > y ae ER «f run sand) obiowilosu Az “rt. » 2 , r 1 fi .‘ muy sen re Ems FE, ei alt! | 123 Y iTRL, EB {ariskwsun arg n r, N { f j 2 2 ic, . .r re I & art 5 ’ " - en, ® u, vöin- untl) Ba MO nr wo Er ALTES TEN m rad Tre la 0 un ten” - ” “ = N ” . 5 R i * I \ t * Gi D = D * 4 . . x Pi Ir ! 0 jr 7 Tafel I. Larve von: 1. Nematus lariciphagus auf Lärchen (Abies Larir). a. b. Kopf vergrössert, c. ein Segment ebenso. ld. N. laricıs. le. N. larieivorus. 1f. N. bufo nebst Kopf. lg. Leptopus ovatus, Kopf und ein Segment etwas vergrössert. 2. Nematus pruni auf Pflaumenbäumen (Prunus), ein Segment vergrössert. 3. Oryptocampus pygmaeus zwischen den Schuppen der Galle von Ceeidomyia rosaria an Salix purpurea v. heliw, a. Larve, b. vergrösserter Kopf. 4. Cladius Padi auf Kirschbäumen (Prunus cerasus), a. vergrösserter Kopf. b. Larve zusammengerollt. 5. Cl. viminalis auf Espen (Populus tremula), a. jung, b. nach der letzten Häutung. we. 6. Cl. aeneus auf der Buschweide (Salix triandra) a. jung, b. Eiertaschen. 7. Cl. Ulmi auf der Rüster (Ulmus campestris), a. jung, b. nach der letzten Häutung. 8. Cl, difjormis auf der Gartenrose (Rosa centifolia). 9. Dineura De Geeri auf der Birke (Betula alba), a. jung, b. nach der letzten Häutung. 10. D. stilata auf der Eberesche (Sorbus aucuparia). a. jung, b. nach der letzten Häutung, c. vergrösserte Haare. 11. Leptocerca Alni auf der Birke (Betula alba). 12. L. rufa auf der Erle (Alnus glutinosa), 2 eo SS Sei u Taddach schke ad.nat. del Brischka ad.nat dei S 5 Brischkeu Zaddach, Blatt u Holzwespen. 1.08 I Ulf Anst.v J.GBachleinzig “HI 1 er : \ x D er « - = wa) Berne ohren JIalulit wit) nsdantlilrad ah f ... u Ee) ”».. - k ph’ ur) Inte ur, van. 1% erihnet k f „ j - ie ee der 8 Jermwalus uw) or 790 mE): He PENAUEENER H re Et a Hosebiyrse Fhun „I SamiumsansilshH Er sarısull nsisjsl m 4 » DSBü 55 der ab Yin tgoA brutgoit „a Ylos em Kart eu) Ya ee Aearhreear nA > {age Er Ir ee \ x . Sa 42 3 [9 a THU AU) IESEFFET ins Aiaır) vr) ’ y M k a ae) Ins \aboiantsan en = Anisasr mw) most 197 Jadaı (nitrem‘ er) nr ch r ie a Gstsdal el .M H ul] I Hal f oA [oA nG w vi Fi BIT AD Tafel LI. Larve von: Dineura despecta auf dem kriechenden Hahnenfusse (Ranunculus repens). D. Hepaticae auf dem Leberblümchen (Hepatica triloba). D. opaca auf der Eiche (Quercus). Lophyrus pallipes auf der Kiefer (Pinus sylvestris), a. jung und ein ver- grössertes Rückensegment, b. und ce. vergrösserte Köpfe, ec. anders gefärbte Larve, d. nach der letzten Häutung. Dolerus pratensis auf? a. Kopf und Kopf mit dem ersten Segmente vergrössert. . D. gonager auf Gras. D. lateritius auf Binsen (Juncus), a. Kopf vergrössert. . D. haematodes? auf Gras. . D. cenchris? auf Gras. . Emphytus viennensis auf der Hundsrose (Rosa canina). . E. cinctus auf der Hundsrose (Rosa canina) nebst verschieden gefärbten Köpfen. . E. Klugii auf der Eiche (Quercus), a. nach der letzten Häutung. . E. tibialis auf der Eiche (Quercus), a. nach der letzten Häutung. . E. perla auf der Buschweide (Salix triandra), a. Kopf vergrössert. . Poecilosoma pallimacula auf der weissen Weide (Salix alba). . Dolerus anthracinus? auf Binsen (Juneus). Brischke ad. nat. del. u. Zaddach,, Blatt. Schriften d. Naturf. Gesellschaft in Danzig. .. 3 ni 2 MATT, y \ # ah k Fat ir ar A By a N — 10. IE 122 13. Eafel LEI. Larve von: . Harpiphorus lepidus auf Eichen (Quereus), a. ein Segment vergrössert. Phyllotoma ochropoda auf der Espe (Populus tremula), bei a. das linsen- förmige Cocon. Ph. vagans auf der grauen Erle (Alnus incana), a. vergrössert (Unterseite) b. etwas vergrössert (Oberseite). “ 3 Ph. microcephala auf der Sahlweide (Salix capraea), a. Larven vergrössert, rechts nach der letzten Häutune. . Fenusa betulae auf der Birke (Betula alba). vergrösserte Larve, a. von oben, b. von unten. F. pumila auf der grauen Erle (Alnus incana), a. Larven vergrössert. F. intermedia auf der Rüster (Ulmus), a. Larven vergrössert. . F. pygmaea auf der Eiche (Quereus), a. Larven vergrössert, rechts nach der letzten Häutung. F. pumilio auf Brombeeren (Rubus frutieosus), a. vergrösserte Larve von der Ober-, b. von der Unterseite. F. Gei auf dem gelben Benedietenkraute (Geum urbanum), a. vergrösserte Larven. F. minima auf der Birke (Betula alba), a. vergrösserte Larven, rechts nach der letzten Häutung. F. hortulana auf dem Spitzahorn (Acer platanoides), a. vergrösserte Larven. Fenusa? auf dem gemeinen Fingerkraute (Potentilla reptans). Brischke ad.nat.del. Brischke u. Zaddach , Bla er: Be > #7 an, Zu u ee . © e r tl. Schriften d. Natur. Gesellschaft in Danzig. \ : k an ’ a Kig.d. 7 Brisenke adınaı de Bnzschke u Zaitdach ‚ Blatteu.Holmmesoer r A worang ih ‘ Tafel IV. Larve von: 1. Athalia spinarum auf Wrucken (Brassica). 2. A. rosae auf dem gemeinen Helmkraute (Scutellaria galericulata), a. jung. 3. Hoplocampa testudinea in unreifen Aepfeln. 4. H. Crataegi in den Früchten des Weissdorns (Orataegus owyacantha), a. Kopf und b. letzte Segmente vergrössert. 5. H. fuleicornis in unreifen Pflaumen. . Blennocampa aterrima auf dem Buschmaiglöckchen (Convallaria polygonatum), a. nach der letzten Häutung. 7. Bl. melanocephala auf Eichen (Quercus), a. nach der letzten Häutung, b. Kopf, c. ein Segment vergrössert, d. Cocon. 8. Bl. pubescens auf Eichen (Quwercus). 9. Bl. lineolata auf Eichen (Quercus), a. nach der letzten Häutung, b. ein Segment vergrössert. 10. Bl. bipunctata auf Gartenrosen (Rosa centifolia). 11. Bl. aethiops auf dem Gifthahnenfusse (Ranunculus sceleratus). 12. Bl. tenuwicornis auf Linden (Tilia). B = a ee BA DAN, Eu Schriften d. Naturf.Gesellschaft in Danzig. Fig. l. Fis.10 hke u Zaddach Blatt- u Holewsespe: EP SEHTLIHIDEL su ‚ a3 ni . . wi Bert oloejrioigelie d er ä a ne L .7 ie Amis u = yruh/h et A u < j' kr Au uf make. (ein nn 6) AHE 7s . a; HIaBang ar are Ber ö ‚Trust In RER £ - BY, 2 SI NS . . Tafel vV. Larve von: . Blennocampa assimilis Fall. auf dem kletternden Labkraute (Galium Aparine), a. jung. Bl. albipes auf dem scharfen Hahnenfusse (Ranunculus acer). bl. alternipes auf der Himbeere (Rubus Idaeus), a. nach der letzten Häutung, Kopf und Stachel vergrössert. Bl. pusilla auf der Hundsrose (Rosa canina), a. Kopf und ein Segment ver- grössert. . Bl. rosarum auf der Gartenrose (Rosa centifolia). Ein Stachel und ein Segment vergrössert. . Bl. Spireae auf der Sumpfspierstaude (Spirea Ulmaria), a. jung, b. nach der letzten Häutung, c. ein Segment, d. Stacheln vergrössert. . Eriocampa ovata auf der Erle (Alnus glutinosa), a. Kopf vergrössert. annulipes auf der Linde (Tilia), Kopf vergrössert. sp.? auf der Blaubeere (Vaccinium Myrtillus), Kopf vergrössert. varıpes auf der Espe (Populus tremula). . E. adumbrata auf Kirschbäumen (Prunus Cerasus), a. Eiertaschen. . E. einxia auf Eichen (Quercus), a. nach der letzten Häutung. Kärthenad mat-de + Bnnschke u Zaddach , Blattu.Holwasoen Lith Anst.v.J.6 Bach, leipzig y LE 5 2 ee. f « . Tafel VI. Larve von: 1. Eriocampa livonensis Gimm. auf der Gartenrose (Rosa centifola). 2. Poecilosoma luteola auf der gemeinen Lysimachie (Zysimachia vulgaris). 3. P. pulverata auf der Erle (Alnus glutinosa). 4. P. candidata auf der Birke (Betula alba). 5. Selandria serca auf dem scharfen Hahnenfusse (Ranunculus acer). 6. S. stramineipes auf dem Adlerfarn (Pteris aquilina). a. jung. 7. Taxonus agrorum auf Himbeeren (Rubus Idaeus). 3. 7. equiseti auf dem gemeinen Knöterich (Polygonum Persicaria), Kopf ver- grössert. | 9. T. glabratus auf derselben Pflanze. Kopf vergrössert. 10. Strongylogaster cingulata auf dem Adlerfarn (Pteris aquilina), a. Larve von Str. geniculata? a. Kopf vergrössert. 11. Pachyprotasis Rapae auf der Goldruthe (Solidago Virgaurea). 12. P. laewicollis Thms. auf derselben Pflanze, a. nach der letzten Häutung, Kopf vergrössert. ' —- B»\ P I a 7 Brischke ad. nat del. Tall. Schriften d Naturf. Gesellschaft in Danzig. en 1 NN L® SV Bach Leipzig IGR ith.AnstvJ Brischke u Zaddach Blalt:u.Holzwespen e ‘ 0 N Teer Fan - m ihr N vun win) ” Tafel ViYI. Larve von: 1. Pachyprotasis viridis auf dem breitblätterigen Wegerich (Plantago major). 2. Macrophya albieineta auf dem gemeinen Holunder (Sambucus nigra), bei a. Eiertaschen. 3. Allantus Serophulariae auf der gemeinen Braunwurz (Scrophularia nodosa), a. nach der letzten Häutung. 4. A. trieinetus auf dem Schneeball (Viburnum Opulus). 5. Perineura brevispina Thms. auf Gras. 6b. P. seutellaris Fbr. auf dem grossen Klettenkörbel (Anthriseus sylwestris), Köpfe vergrössert. 1 . P. scalaris auf der grauen Erle (Alnus incana), a. jung, b. nach der letzten Häutung, Kopf vergrössert. 8. P. punctulata auf derselben Pflanze. 9. Tenthredo fHavicornıs auf Giersch (Aegopodium podagraria). 10. T. mesomela auf dem gemeinen Knöterich (Polygonum Persicaria). 1l. T. mandibularis auf der gebräuchlichen Pestilenzwurz (Petasites offcinalıs). to) \ fi an sat: En 3: ee A en. 2. TE, File » 5 WER Schriften ed. Naturf. Gesellschaft in Danzig Taf. e By; Hera. ae nanoıla" ng ER Sun, IR: RE os es Ä rn. aan hokalirn kb I N PN De Gh) miageit N) Hedhönds ar itt6 RN; a Kisten ei) iloeal 5b Yu sul: Br (urlmegn ur) are ale utah Yız ENONR q Irey 1707 E an ya obasder; ne wi; By ER EecN. RE N BEN, Ay NPENTT ER UN ENTE DER tr 7 Nie: ia BEN a ink. ao) are Sa Lisa STR Ver nazömyist traue Be m. many Kind, ru) ze Yas Ba mern 3 SE I N, en } Kir) ara) are \ u « AR Kar von 2 Er TR, ERNEST tn) ee > EIN, AN Be; mai urn cn Fa \ KURT nr iu®. & Yayr Int a fie Bein Budkugentk: uns: uns usistel ve. ee 5 ee Shiaztal Wr ih va has Ma FR bl ae) reg tus g, * Niere Auer Tafel V III. - Larve von: . Tenthredo procera Kl. auf dem gebräuchlichen Beinwell (Symphytum officinale). . T. atra L. auf dem weissen Bienensaug (Lamium album), Kopf vergrössert. . T. livida auf dem Schneeball (Veburnum Opulus). . T. Fagi auf der Eberesche (Sorbus aucuparia). . T. balteata auf dem Adlerfarn (Pteris aquilina). . T. rufiventris Fbr. aufder Sumpfspierstaude (Spirea Ulmaria), Kopf vergrössert. . Abia fasciata auf dem Schneebeerenstrauche (Symphoricarpus racemosus). . Schizocera geminata auf der Hundsrose (Rosa canina), Eiertaschen, ein Segment und letztes Segment vergrössert. - . Lyda nemoralis? auf Kirschbäumen (Prunus Cerasus), Kopf mit den ersten Segmenten vergrössert. . Lyda sylvatica auf der Eberesche (Sorbus aucuparia), Kopf vergrössert. . Lyda sp.? auf dem Haselstrauche (Corylus Avellana), Kopf und erste Seg- mente vergrössert. . Lyda sp.? auf der Weissbuche (Carpinus betulus). . Nematus sp.? auf Blaubeeren (Vaccinium Myrtillus). . Blennocampa nigripes auf dem Schlehdorne (Prunus spinosa), Larve nach der letzten Häutung, ein Segment und ein Dorn vergrössert. . Nematus sp.? auf der Bruchweide (Salix fragilis). . Lyda sp.? auf der geöhrten Weide (Saliz aurita), Kopf und letztes Segment vergrössert. ” unnnnnnnnn ee j Schriften d. Naturf. Gesell Sa \ Brischke ad n Brischke u.Zaddsch Blatt-u. Ho Schriften d. Naturf. Gesellschaft in Danzig. u Taf. Val. e. ne: Fig.6 Holzwesper alla li 3 5185 0 ß . ü ri ir a une i . wen" x . r “ R ‘ “ y # un “ 4 e. { x M » ‘ h £ r “. v “ r 7 a Pr ; n e b . i Be u ee ira fi ‘ \ un