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In Kommission bei Ernst Homann SR 1878, Inhalt: 7 Volks- und Geheimmittel. Von Prof, Dr. A, Heller . ; r Kenntniss der Zelle und ihrer Theilungserscheinungen, Von Pro Dr. BreRleamne Mitörr Tafel > ar einem Standortsverzeichniss der Phanerogamen des südöst- None 1]. El.Schmudt-in’ Hambürse 7... 7, che Skizze der Lagerstätte des Rhinoceros alas etc. Prof. Dr. Al. Sadebeck . RER RE TEE EEE ARE Sin _ Bemerkungen über den Gorilla und sein Hirn. Von Prof. meh. een ne Ai Fate etionsberichte. enutenrder Sectionen „un 2.2.% Section für Wirbelthiere, Von Dr. Heincke ‚Section für Ornithologie. Von J. Rohweder . Sr “ + 2 . N ZA t = # \ « " en _ Ueber - und Geheimmi akademischen Aula zu Kiel am 14. März 157 gehalten ee ler ‚ Professor. ee Ka Neben der wissenschaftlichen Heilkunde geht ziemlich unver- mittelt eine Volksmedizin einher. Die Heilmittel derselben sind Natur- körper, besonders dem Pflanzenreiche entnommen, welchen zum Theil seit frühsten Zeiten vom Volke Heilwirkungen zugesprochen werden, ‘oder auch sind es Mittel zu verschiedenen Zeiten der wissenschaft- en Heilkunde entnommen, endlich sind es geheimnisvolle, zum i "heil unverständliche, zum Tun sinnlose Handlungen, Formeln oder Zeichen, welche zur Beseitigung der Krankheiten angewandt werden. _ Gerade dieser letztere Theil der Volksmedizin hat seit langer Zeit die Aufmerksamkeit auf sich gezogen, da er werthvolle Beiträge zur Psychologie des Volkes liefert. Allerdings stellen sich Unter- suchungen dieser Art grosse Schwierigkeiten entgegen, indem solche auf scheue Zurückhaltung stossen, sobald Misstrauen an der Gläubig- keit des Forschenden sich regt. Ja strenge Geheimhaltung gilt meist “ unerlässliche Vorbedingung der Wirksamkeit. Trotzdem ist genügender Stoff allmählich zu Tage gefördert, um eine allgemeinere D Darstellung wagen zu können. Betrachten wir die Volksmedizin, wie sie sich uns heute darstellt, so kommen wir leicht zu dem oberflächlichen Urteile, dass sie baarer, einer Betrachtung und Erklärung unwerther Unsinn sei. Ein Z Zurückgehen aber auf die Kindheit des Menschengeschlechtes lässt uns die Entstehung der Volksmedizin erkennen. So alt das Menschengeschlecht ist, so alt sind Krankheiten und Schmerzen, so alt das Bestreben, sie zu heilen. Die ursprünglichen Ienschen standen rath- und hülflos, wurde einer ihrer Genossen von nem Leiden befallen, jeder musste sich helfen, so gut es ging. er Versuch aber zur Hilfe musste ein unsicheres Umhertasten sein, ch nichts belehrt liess sich nicht voraussehen, ob die Hilfe zum Vortheile oder zum Nachtheile ausfiel oder ohne jeden Einfluss blieb, 4. Vortrag von Prof. Dr. A. Heller. Hatten sich aber Unfälle öfter in gleicher Art wiederholt, so wusste man sich schon zu helfen und brachte die Behandlung wieder in Anwendung, von welcher man früher Erfolg gesehen zu haben glaubte. Die ersten Versuche zur Hilfe wurden der Natur der Sache nach wol in chirurgischen Fällen gemacht, bei welchen es nur auf manuelle Hilfleistungen ankam. > Aber es mussten bald auch innere Krankheiten vorkommen, die Hilfe erheischten; hier bedurfte es weniger äusserer Handreichungen; sie erforderten die Anwendung von Arzeneien; solche Hilfe konnte zunächst nur von den nächsten Angehörigen gebracht werden; es war natürlich das Familienglied, welches am meisten Erfahrung gesammelt hatte, zum Helfer berufen; entweder war es dasälteste Glied oder es fiel, wie meist bei den germanischen Völkern, den Frauen diese Aufgabe zu. Solche erfahrene Frauen nun, welche in der eigenen Familie mit Glück bei Krankheiten gewaltet, wurden bald auch zu anderen Kran- ken gerufen, um Rath zu geben und erhielten so Gelegenheit, noch mehr Erfahrungen zu sammeln. Einzelne derselben traten dann als »weise Frauen« aus dem engeren Kreise der Familie heraus und wal- teten als Aerzte, denen die Götter »immer heilende Hände« verliehen. Oder sie wurden als den Göttern näher stehende Personen angesehen, sie wurden Priester, welche dann die gesammelten Kenntnisse bewahr- ten und von Geschlecht zu Geschlecht auf wenige nur vererbten. Damit aber war bereits eine zunftmässige Heilkunde angebahnt. Die ersten Heilmittel waren durch Zufall gefunden, oder ein gewisser Instinkt führte den Naturmenschen zu ihrer Anwendung, wie ja auch die Thiere solche zu finden wissen. Es waren meist dem ° Pflanzen- und Thierreiche, seltener der unbelebten Natur entnommene Stoffe. Daneben aber kamen in frühster Zeit geheimnissvolle Ge- bräuche zur Vertreibung der Krankheiten in Anwendung. Sehr früh kommt nämlich bei den Menschen auf der ursprünglich- © sten Stufe die Anschauung zum Durchbruch, dass die Krankheiten durch übernatürliche Mächte bedingt seien. Nicht zu verwechseln ist damit die weit später erst bei schon vorgeschrittener Entwicklung sich daraus hervorbildende Anschauung, dass Krankheiten von den Göttern zur Strafe, zur Rache gesandt seien. Alle Untersuchungen, welche bei noch jetzt auf der niedrigsten Stufe lebenden Völkern angestellt werden, führen zu dem gleichen Ergebnisse, dass der ursprüngliche Mensch die Krankheiten von dämonischen Einflüssen abhängig macht. . Zahlreiche Zeugnisse ergeben dasselbe für das Kindheitsalter ° der Kulturvölker. | Vortrag von Prof, Dr. A, Heller, 5 Wie entstehen nun solche abergläubische Vorstellungen bei den F' ursprünglichen Menschen, welchen jede höhere Idee, auch meist die Gottesidee völlig abgeht, abergläubische os relllineen welche wesent- "lich darauf hinauskommen, dass übernatürliche Wesen um den Menschen herum Schuld sind an allen Uebeln, die den Menschen treffen? Es ist eine Reihe von theils häufig wiederkehrenden natürlichen Vorgängen, theils seltneren Erscheinungen, welche den ursprünglichen "Menschen zunächst zur Vorstellung einer Doppelwesenheit im Menschen _ führen mussten. 2 q Ki: Vor allem die Träume sind zu nennen. Ein Mensch liegt ruhig schlafend auf seinem Lager; nach dem Erwachen erzählt er, was er erlebt hat, er nimmt das re als "Thatsächliches. Seine Umgebung aber ist sicher, dass er ohne Unter- u ruhig an Ort und Stelle verweilte; es drängt sich unwill- kürlich die Vorstellung auf, dass der Manch ruhig an einer Stelle bleiben und zur selben Zeit an anderen Orten thätig sein kann; ein anderes Ich muss den Körper verlassen, weit umherstreifen und _ Abenteuer erleben können. Es herrscht in der That in Folge davon ” bei allen Völkern, auch bei unseren Vorfahren bis weit in die neuere Zeit herein, der bestimmte Glaube, dass dies andere Wesen, die Seele, _ während des Schlafes herumwandere, dann zum Körper zurückkehre. _ Die Erscheinung des Schlafwandeln schien den Wilden diese An- - schauung zu bestätigen und zwar in dem Sinne, dass sogar der _ wandernde Theil sichtbar sein könne; so auch herrschte bei unseren k Vorfahren die Meinung, die Seele che in Gestalt einer Maus, Schlange, | eines Wiesels, Vogels aus dem Körper. (Grimm’s deutsche Sagen.) Grimm berichtet nach Paulus Diaconus, der fränkische König R "Guntram habe sich einst auf der Jagd ermüdet zum Schlafe hingelegt. Als er nun entschlafen war, habe sein Diener aus seinem Munde _ ein Thierlein in Sehlineenweise hervorkommen sehen, es sei fort bis zu einem nahen Bache gelaufen, an dessen Rande stillgestanden und habe gern hinübergewollt. Der Diener habe sein Schwert über den "Bach gelegt, auf diesem sei das Thierchen hinübergelaufen, zum Loche eines Berges und da hineingekrochen. Nach einigen Stunden sei es "über die Schwertbrücke in den Mund des Königs zurückgekehrt. Der König sei erwacht, habe einen wunderbaren Traum erzählt, er ‚sei auf einer eisernen Brücke über einen grossen Fluss gegangen, in = Höhle eines Berges gekommen, wo ein unendlicher Schatz gelegen habe. Da habe der Diener erzählt, was er gesehen. Im Berge sei nachgegraben und viel Gold und Silber gefunden worden. ' Nach einem in Schweden und Dänemark herrschenden Glauben 6 _ Vortrag von Pref. Dr, A, Heller, sind es die Geister wirklicher Menschen, welche im Schlafe entrückt, andere Schlafende quälen. (Grimm, sche Elfenmärchen). Die Träume wurden bei allen Völkern deshalb als thatsächliche Erlebnisse aufgefasst, ja die darin vorkommenden Personen als wirk- liche angesehen. So fasst in der Ilias Achilles die Traumgestalt des Patroklos, der sein Begräbniss fordert, als wirkliche Erscheinung auf; ebenso a im alten Testamente dem Traume volle Realität zuge- sprochen „Gott kam zu Abimelech in einem Traume zur Nacht.“ Die Beispiele liessen sich leicht häufen. An die Träume reihen sich Zustände von Bewusstlosigkeit an, welche in der Anschauung von dem doppelten Wesen bestärken mussten. Während beim Schlafe das wandernde andere Ich durch lautes Anrufen zurückgebracht werden kann, gelingt das bei solchen Zuständen nicht, das andere Ich kann stundenlang abwesend sein. Schon unser eigener Sprachgebrauch besonders bei Ohnmacht „wieder zu sich kommen‘ deutet auf eine Zeit, zu welcher die Meinung bestand, das andere Ich habe den Körper verlassen. Aehnlich beim Starrkrampfe. Beim Schlaganfalle bleibt das andere Ich noch länger weg, ja endlich auf unbestimmte Zeit; eine Auskunft vermag das andere Ich nach der Rückkehr nicht zu geben, was es unterdess gemacht. Starke Blutverluste lassen mit dem strömenden Blute das Be- wusstsein schwinden, das andere Ich wohnt im Blut — deshalb soll nach Vorschrift des alten Testamentes das Schlachtthier entbluten, »denn seine Seele ist in seinem Blute.« Verletzungen im Kampfe, besonders Kopfverletzungen, bewirken bald zeitweise Bewusstlosigkeit, bald wiederholte von längerer ‘Dauer, endlich auf unbestimmte Zeit, ohne »Wieder zu sich kommen« überhaupt. Fast unmöglich ist dem ursprünglichen Menschen die Grenze zu ziehen zwischen solchen mit Bewusstlosigkeit verbundenen Zuständen und dem Tode selbst. Er weiss nie, ob das andere Ich nicht doch wiederkommt, daher die Sitte bei den meisten primitiven Völkern, Speise und Trank den Toten mitzugeben, ja immer wieder ihnen dar- zubieten — bei manchen bis zu Jahresdauer. Was geschieht nun aber mit all diesen »zweiten Ichs«, welche sich so herumtreiben, um früher oder später oder gar nicht zum Körper zurückzukehren? Nach der übereinstimmenden Meinung der primitiven Völker bleiben sie in der Nähe ihrer ursprünglichen Woh- nungen. Mit jedem neuen Todesfalle mehrt sich ihre Zahl, das ganze Land, die Wälder, Felder, Schluchten, Hölen, Berge und Häuser Vortrag von Prof, Dr. A, Heller. 7 _ wimmeln von solchen abgeschiedenen Geistern; die ganze Welt ist _ unendlich dichter mit Geistern als mit Menschen bevölkert; die Araber 'z. B. denken sich die Wüste so dicht mit Geistern erfüllt, dass sie, so oft sie etwas von sich werfen, alle diejenigen um Verzeihung bitten, F ‚welche etwa getroffen sein möchten. — Auch die Irländer sind der Meinung, die Elfen, das stille Volk, rekrutirte sich aus den abge- schiedenen Seelen, die terschiedenen Elfenvölker theilten sich in die Seelen der enenen. (Grimm, irische Elfenmärchen.) Unsere Spiritisten stehen auf ähnlichem Standpunkte, sie empfehlen die Ellenbogen ruhig zu halten, um die Geister nicht zu stossen. Diese zahllosen körperlosen Wesen sind jeden Augenblick zur vefieing stehende Kräfte, welchen sonst unerklärte Vorgänge zur Last gelegt werden en Diese Erklärungsweise ist die nächst- _ liegende für den primitiven Menschen, der keinerlei Kenntniss von eikzischen Gesetzen hat; alle ungewöhnlichen Ereignisse, alle nehmen und ah En&umen Erlebnisse werden den Geistern in _ die Schuhe geschoben. Doch wollen wir uns nicht erheben über den aktiven Menschen, auch bei uns noch sind gar viele geneigt, wenn ein Bild von der Wand fällt, eine Thüre ohne Menschenhand aufgeht, solche und ähnliche Ereignisse in gleicher Weise zu erklären, Wenn der homerische Held durch die Hilfe eines Gottes den Todesstoss von sich abwendet, den Feind tötlich trifft — wenn der afrikanische Häuptling, wie Livingstone erzählt, die glückliche Erlegung _ eines Elefanten einem Geiste dankt, dessen Beistand er unmittelbar vorher dadurch sich gewonnen, dass er ihm den Inhalt seiner Schnupf- tabaksdose als Opfer ausleert — wenn der hilfreiche Engel‘ den Tobias nach glücklicher Einkassirung der Schuld und Vermählung ins Elternhaus zurückführt, — wenn der Schutzheilige oder gar die Jung- frau. Maria durch Opferung einiger Kerzen gewonnen den kühnen Schmuglerzug des Tirolers gelingen lässt, — im wesentlichen herrscht bei allen Völkern Uebereinstimmung, nur in der Form ist grössere oder geringere Abweichung, Wenn wir so sehen, dass der Glaube an dem Antheil der Geister an allen Vorgängen tief bei den primitiven Völkern gewurzelt, ja noch _ bei den Kulturvölkern weit verbreitet, vorhanden ist, so ist es nicht _ wunderbar, dass sie denselben auch Einfluss auf die Vorgänge inner- halb des Körpers zugestehen. Im Schlafe, in der Ohnmacht, in der Bewusstlosigkeit, beim Starr- _ krampf finden wir beinahe ae Ruhe. Gewöhnlich pflegt der Körper bei Abwesenheit des anderen Ichs nichts vorzunehmen. Andere- ! 1: aber führt er gewaltige Bewegungen aus, von welchen der Mensch, u + q 8 Vortrag von Prof, Dr, A, Heller. nachdem der gewöhnliche Zustand wider eingetreten, durchaus nichts weiss, sein anderes Ich ist offenbar nicht dabei gewesen; allein wie konnte der Körper während seiner Abwesenheit sich so wunderbar benehmen? Die Antwort des ursprünglichen Menschen liegt nahe: Wenn die Seele aus dem Körper gehen, herumwandern, dann wieder in den Körper hineingehen kann, kann dann der Körper nicht: auch von einer anderen Seele besucht werden? Der Wilde glaubt, dass dies der Fall sei. So erklärt er sich die Epilepsie, sie wird von den verschieden- sten Völkern auf dämonische Besessenheit zurückgeführt. Die Araber haben für Epilepsie und Besessenheit nur ein Wort. Dieselbe ist aber auch bei anderen Kulturvölkern auf allen Stufen der Civilisation in Geltung, zum Theil bis heutigen Tag noch. Sind solche gewaltsame krankhafte Thätigkeiten, welche ohne oder gegen den Willen des Patienten ausgeführt werden, den ein- gedrungenen Dämonen zuzuschreiben, so muss dies auch für die weniger Gewaltsamen dieser Art gelten. Niesen und Gähnen werden deshalb ebenfalls als von der Einwirkung von Dämonen abhängig gedacht. | Penelope freut sich, dass Telemach ihre Worte beniesst und nimmt dies als unzweifelhafte Bestätigung, Die Moslims dagegen bitten Allah, sie gegen den Satan — als Ursache des Niesens — zu schützen. Ebenso die Irländer, wie das hübsche Märchen bei Grimm zeigt, in welchem die niessende Braut dem Elfen verfallen wäre, wenn nicht an Stelle des in den Hochzeits- schmaus vertieften Geistlichen des Elfen Diener beim dritten Niessen einen Segenswunsch ausgerufen hätte. Unser jetzt ausser Brauch gekommenes »helf Gott«, »gesegne es Gott«, »prosit« deuten auf ähnliche Anschauung. Auch das Schluckauf, Schlucken gehört zu solchen unwillkür- lichen Bewegungen; die Jakuten z. B. glauben fest, dass im Körper der davon befallenen Person ein Teufel stecke. Eine Menge anderer Krankheiten besonders Delirien, Ver- rücktheit, Mondsucht werden auf Besessenheit zurückgeführt; die Delirien bei hitzigen Krankheiten halten die az für Folge des Teufels. Dauernder Wahnsinn gilt bei den Indianern, chen bei vielen afrikanischen Völkern für Besessenheit, für Inspiration, solche Kranke sind heilig. Wahnsinn besonders mit Hallucinationen, Dämonomanie bestätigen dem primitiven Menschen,! dass ein Kampf mit eingedrun- genen Dämonen stattfinde, Vortrag von Prof. Dr. A. Heller. 9) Allmählich wurden alle Krankheiten auf eingedrungene Geister, Dämonen und dergl. zurückgeführt, daher auch der bei fast allen Völkern übliche Gebrauch, die Krankheiten zu personificiren. | Während die Geister der Freunde und Verwandten meist als Schutzgeister wirksam gedacht werden, sind es die Geister der Feinde, _ welche durch Krankheiten und Schmerzen quälen, sei es, dass sie in ihn eindringen, sei es, dass sie um ihn sich herumtreiben. E Sehen wir so naturgemäss die primitiven Menschen zu der Ueberzeugung gelangt, dass die Krankheiten durch innewohnende Dämonen bedingt seien, so ergiebt sich daraus folgerecht, dass eine _ Heilung durch Austreibung derselben erzielt werden könne, möge - dies nun mit oder ohne die Hilfe höher stehender Wesen geschehen. h Wir kehren damit zum Ausgangspunkte dieser Abschweifung _ zurück; sie sollte uns nur zeigen, wie die sogenannten sympathetischen Kuren keineswegs von vornherein als aberwitzig einer Betrachtung - unwerth sind, sondern wie sie auf Anschauungen beruhen, die zwar _ heutigen Tages nur noch als schwer erkennbare Reste erhalten geblieben, während die auf solchen Anschauungen beruhenden Heil- methoden durch Tradition, wenn auch unendlich verstümmelt und - verändert, von Geschlecht zu Geschlecht vererbt wurden. Mannichfach sind sie durch den Einfluss des Christenthums verändert, an die - Stelle der Geister, Dämonen und Götter sind die Heiligen, die Apostel, die Jungfrau Maria und der Teufel getreten, die Sache selbst ist geblieben, | Den Anschauungen von der Krankheitsursache entsprechend war das Heilverfahren darauf gerichtet, die Dämonen zu versöhnen, ihnen - den Aufenthalt zu verleiden, sie zu vertreiben, mächtigere befreundete zu ihrer Vertreibung anzuregen, .- | Höchst naiv sind diese Methoden, wie sie uns von den ver- schiedensten Berichterstattern geschildert werden. Auf den Nikobaren 2. B. werden von Zeit zu Zeit die Geister,. wenn ihrer nach der “ Ansicht der Bewohner zuviel geworden, durch Trommeln, Lärmen und Geschrei nach dem Ufer hingetrieben, wo ein Boot bereit gestellt ist; nachdem man die Geister so durch eine Art Kesseltreiben alle "ins Boot gescheucht hat, wird es vom Lande abgestossen, dem Winde _ und den Wellen überlassen, 4 Andere wieder suchen die Geister auszuräuchern, oder sich ihnen - durch Verlassen der seitherigen Wohnplätze zu entziehen, durch 4 Verbrennen der Wohnung sie zum Abzuge zu nöthigen, ähnlich wie in der bekannten Sage der Bauer den Kobold durch Verbrennen des Hauses, y) er “N ex % u m 10 Vortrag von Prof, Dr, A, Heller. - Gegen das Wiederkommen gefürchteter Häuptlinge suchen sich afrikanische Stämme durch Aufhäufung sehr hoher Grabhügel zu schützen. Bei eingetretenen Krankheiten Werdefi fast bei allen wilden Völkern Beschwörungen und geheimnissvolle Ceremonien angewandt, ihre Wirksamkeit begegnet nicht dem geringsten Zweifel. | Ebenso finden wir bei den Kulturvölkern gleiche Meinungen, gleiche Handlungsweisen. Zahlreiche Belege lassen sich dafür beibringen. Plötzliche Todesfälle gelten den Griechen durch Pfeile der Götter bewirkt, bei Homer erliegt das Volk der Achäer den Todesgeschossen _ Apollons, bei den Römern herrschte der Glaube an das finstere Walten feindlicher Naturkräfte, dämonischen Wesen wurden die Krank- heiten zugeschrieben, eine Dea febris, Mephitis, ja eine Dea scabies (Krätze-Göttin) fehlte nicht. Bei den Indiern spielten ebenso höhere Mächte eine Rolle in der Entstehung der Krankheiten; in einem Schlachtgebete wird beispielsweise die Göttin der Cholera angerufen, über die Feinde zu kommen, Bei den Kirchenvätern findet sich noch dieselbe Anschauung; so fabelte man bei der Pest des Cyprian, welche 251 — 266 nach Christi Geburt über die ganze bekannte Welt herrschte, von einem Gespenste, das sich in der Nähe der Häuser zeige, in welchen bald darauf die Pest ausbrechen sollte, ja Gregorius Thaumaturgos, Bischoff von Neocaesarea beschwor dies Gespenst mit Erfolg we führte da- durch viele zum Christenthum. Nicht weniger spielten bei den germanischen Völkern Geister, Alpe, Elfen eine grosse Rolle in der Krankheitsentstehung. Plötzlicher Tod ist durch Elfen bedingt; die häufig sich findenden steinernen Pfeilspitzen heissen bei den Schotten, den Irländern Elfenkeile; mit grosser Geschicklichkeit werfen die Elfen sie nach Menschen und Thieren; was damit berührt wird, ist verloren — Lähmung, Schlag- fluss heisst tverg slag, alp slag — Beulen und Geschwüre entstehen vom Hauche eines Elfen nach Ansicht der Schotten und Irländer, in Preussen erzeugt Anhauchen eines Elfen Blindheit. Das Fieber ist bei den germanischen Völkern ein Alp, welcher die Menschen reitet, daher der alte Name des Fiebers, der »rite« von ritan reiten. Nach russischem Volksglauben sind es neun Schwestern, welche die Menschen mit Krankheiten plagen; ein finnisches Lied lässt von einer alten Frau neun als Knaben gedachte Krankheiten geboren werden. Aehnlich wird in einer altdeutschen Formel das Nesso mit seinen neun Jungen beschworen. Vortrag von Prof, Dr, A. Heller, 71 Dieser Ansicht von der Krankheitsentstehung entspricht das _ angewandte Heilverfahren, a E. Gegen die neun Uebel werden Mittel aus neunerlei Dingen be- stehend angewandt, sie müssen aber gestohlen oder mindestens erbettelt sein. | N Neunerlei Holz war zum Nothfeuer nöthig, dem heilende Kräfte zugetraut wurden. F Heilkräuter wurden nach Göttinen genannt, an deren Stelle später - Maria trat. Solche Heilkräuter mussten zu bestimmter Zeit nach her- gebrachtem Brauche, entschuht und entgürtet, mit Ehrerbietung ge- brochen werden. % Sogenannter Runenzauber spielte eine grosse Rolle, ein solcher ist uns im II, der Merseburger Heilsprüche erhalten geblieben. Merseburger Runenzauber. _ (Nach Grimm, Abhdlg. d. Berl. Akad, hist, phil, 1842. 4°. Phol und Wodan fuhren in den Wald Da ward dem Pferde Balders der Fuss verenkt Da besprach ihn Linthgunt und ihre Schwester Sunna Da besprach ihn Frua und ihre Schwester Folla Da besprach ihn Wodan, der es gut konnte, Wie des Knochens Verenkung, so des Blutes Ergiessung 4 Knochen zu Knochen, Blut zu Blut 2 Glied zu Glied, dass sie verleimet sind. . Als Beweis, dass das Christenthum nur die Namen tauschte, theilt Grimm einen alten dänischen Heilsegen mit: Jesus ritt zur Heide Da ritt er seines Fohlens Bein entzwei Jesus stieg ab und heilte das, Jesus legte Mark zu Mark Bein zu Bein, Fleisch zu Fleisch Jesus legte darauf ein Blatt Dass es bleib an seiner Statt. Gar manche der jetzt noch üblichen, völlig unverständlichen _ Sprüche dürfte aus solchem verstümmelten Runenzauber bervor- 2 gegangen sein. E Was nun die jetzt noch in der Volksmedizin üblichen Methoden betrifft, so ist, wie ich anfangs erwähnte, schwierig zu ihrer Kenntniss 4 zu gelangen, Stillschweigen ist fast ausnahmelos Vorbedingung der 12 Vortrag von Prof, Dr, A. Heller. Wirksamkeit; eine zweite Bedingung ist, dass keine Belohnung gefordert, über solche nicht gesprochen werden darf, Geschenke aber sind unbedenklich. Gegen alle Krankheiten wird zwar Sympathie gebraucht; bei einigen jedoch steht solche in besonders hohem Rufe. Rose, kaltes Fieber, Zahnweh, schweres Zahnen, Krämpfe, Blutungen, Brand, Kropf, Warzen sind es besonders, welche den Ruf der Sympathie noch immer auch bei vernünftigeren Leuten erhalten; weniger gerne _ wendet man bei Epilepsie, Schwindsucht, Krebs, Ungeziefer und anderen solche Kuren an. Die gebräuchlichsten sympathetischen Kuren bestehen in der Benutzung von Worten und Sprüchen, im sogenannten Besprechen, Segnen, Büssen, Böten der Krankheiten. Meist wird die Formel dreimal gesprochen, der kranke Theil dabei bestrichen, angeblasen, oder es wird die Formel auf einen Zettel geschrieben, um den Hals gehängt; ja der Büsssegen wird sogar im Frankenwalde auf Butter- brod geschrieben vom Kranken verzehrt. Bei männlichen Kranken wird wirksamer von Frauen, bei weiblichen von Männern gebüsst. Schäfer, alte Frauen, Abdecker, Scharfrichter werden für besonders begabt mit höheren Kräften gehalten. ’ Eine kleine Zahl von solchen Sprüchen möge als Beispiel dienen, fast ohne Ausnahme ist der Schluss: »im Namen der heiligen Drei- faltigkeit, Amen«, dasselbe soll das Wort »Abrakadabra« bedeuten, das auf geschriebenen Zaubersegen sich so oft findet; es soll aus den hebräischen Wörtern 38 der Vater, 777) Geist, 127 Wort zusammen- gesetzt sein. Zauberspruch: Gegen Blutungen: »Kaltes Blut, warmes Blut, leg dich nieder, rühr dich nimmer, »weil Maria den Sohn Jesum geboren, im Namen d. h. Drei- »faltigkeit. Amen! Gegen Kropf: »Ich sehe Dich an Du neuer Mond, mit Deiner goldenen »Krone, neuer Mond ich Dich sehe, mein dicker Hals ver- »sehe, mein dicker Hals verschwind, dass kein Mensch weiss, »wohin er kümmt. — — —+ Amen! Zu sprechen am letzten Freitag des Neu-Mondes, indem man den Mond anblickt und die linke Hand auf den Kropf legt. Gesien Brand: »St. Lorenz auf dem Roste sass, Gott der Herr segnete seinen »Brand, dass er nicht tiefer einfrass und tiefer um sich frass, »-+ + + Amen. Vortrag von Prof. Dr. A, Heller. 13 Gegen Rose: »Ich ging durch einen roten Wald, und in dem roten Wald »war eine rote Kirche, in der roten Kirche da war ein roter »Altar, auf dem roten Altar lag ein rotes Brod, bei dem »roten Brod lag ein rotes Messer, nimm das rote Messer »und schneide das rote Brod, so ist der Rotlauf tot, +++ »Amen. ’ Gegen Warzen: Während es zu einer Beerdigung läutet, streicht man die War- zen und spricht: ' »jetzt läutets zur Leiche, will ich meine Warzen verstreichen. Gegen Zahnweh: »St. Peter stund unter einem Eichenbusch, da sprach unser »lieber Herr Jesus 4 zu Peter, warum bist Du so traurig? »Petrus sprach, sollt ich nicht traurig sein, die Zähne wollen »mir im Munde verfaulen. Da sprach unser lieber Herr Jesus, »Peter geh hin in den Grund und nimm Wasser in den Mund »und spei es wieder aus im Grund. — + + Amen. Der Kranke lernt den Wortlaut des Büssesegens gewöhnlich nicht kennen; mancher würde wol sonst schon dadurch zum Un- gläubigen. | Meist sind mit dem Murmeln der Zaubersprüche nur einfache, bisweilen auch complicirtere Verfahrungsweisen verbunden. Besonders wenn es gilt die Krankheit wegzubannen, auf eine Pflanze, ein Thier oder gar einen anderen Menschen zu übertragen. Der Kreuzschnabel wird in manchen Gegenden gehalten, um dem Besitzer und seiner Familie Krämpfe abzunehmen. An eine Schnur werden so viele Knoten gebunden als Warzen _ vorhanden, indem über jeder Warze eine Schlinge zugezogen wird; die _ Schnur wird an einen vielbegangenen Ort, einen Xweg z. B gelegt; wer sie aufhebt, soll die Warzen bekommen. Es ist diese Kurart ebenso menschenfreundlich, wie der Brandsegen, welchen die Bauern an _ manchen Orten in Süddeutschland an ihre Hausthüren schreiben: »Heiliger Florian, verschon mein Haus, zünd andre an!« Sodann gibt es viele Volksheilmethoden ohne Sprüche, welchen doch abergläubische Vorstellungen zu Grunde liegen. Besonders sind _ es die Amulette, mit oder ohne Zaubersprüche, Sie sollen Schutz _ gegen Unglück überhaupt, besonders gegen Krankheiten gewähren, / Meist sind es Theile von Menschen oder Thieren, toten oder lebendigen, 14 Vortrag von Prof. Dr. A. Heller. Kreuzspinnen in Nussschalen gesperrt, umgehangen, ohne dass der Kranke es weiss, ist Heilmittel gegen langwieriges Fieber. Einem Maulwurf, der jedoch nicht mit bloser Hand gefangen werden darf, beisst man einen Vorderfuss ab, lässt das Thier wieder laufen, näht den Fuss ein; Kindern 'umgehängt soll er leichtes Zahnen bewirken, Hohen Ruf als Universalmittel geniesst die sogenannte Mumie; ein Ei ausgeblasen wird mit gesundem menschlichen Blute gefüllt, einem Huhne zum Bebrüten untergelegt, dann im Ofen gebacken oder im Kamine geräuchert. Viele andere Mittel sind nicht besser als solche Amulette. Ritzen mit einem Sargnagel, Streichen mit einer Totenhand, Wolfs- und Eberzahn, frisches Hasen- und Eichhörnchenhirn, Fuchs- leber, der verkolte und pulverisirte Kopf einer schwarzen Katze und viele andere zum Theil unnennbare Dinge stehen in gutem Rufe und werden gebraucht. | Ein besonders beliebtes Volksmittel waren und sind noch Theriak und Mithridat. Ersteres als Mittel gegen die Bisse giftiger Thiere wurde früher in einer Art Hexenkessel aus Theilen allerhand beissender und giftiger Bestien zusammengebraut; später wurde ein Mischmasch von hunderten der widersinnigsten Dinge mit diesem Namen belegt. Das Mithridat soll von Mithridates, König von Pontus, erfunden sein; es war aus 54 Stoffen zusammengesetzt und sollte ein Gegengift gegen alle Gifte sein, Wegerich steht in besonderem Rufe gegen Fieber; nach der Volksmedizin giebt es 77 Fieber, ebensoviele Wurzeln soll der Wegerich haben, gegen jedes Fieber ist eine wirksam, da man nicht weiss, welche, ist die ganze Wurze! einzunehmen. Theile von berühmten heiligen oder Marienbilder, oder Dinge die damit in Berührung kommen, werden besonders gerne verwendet. In einem berühmten Wallfahrtsort steht ein Erzengel Michael, der den Teufel in Form eines Drachen unter die Füsse gezwungen. Rosen- kränze an ihm angestrichen gelten als heilsam gegen Krankheiten von Menschen und Vieh. Wer aber nicht bis zum Erzengel hinan- reichen kann, streicht den Rosenkranz am Teufel an, es hilft auch. Bestimmte Zeiten spielen in der Volksmedizin, wie im Aber- glauben überhaupt eine grosse Rolle. Der Johannistag, Weihnachten, die Walpurgisnacht, die Zeit des ab- und zunehmenden Mondes gelten als besonders wichtig zur Ge- winnung und Anwendung heilkräftiger Mittel; besonders in den Zwölf Vortrag von Prof, Dr. A. Heller, 15 - Nächten — der Zeit zwischen Weihnachten und heil. 3 Königstag bereitete Mittel geniessen hohen Rufes, — In dieser Zeit geschossene Elstern, zu Kohle verbrannt, wurden floch vor wenigen Jahren — vielleicht _ heute noch, als Mittel gegen Epilepsie in der Dresdener Diakonissen- i _ anstalt een, (Verhandlungen des sächs. Herrenhauses in der _ Vogelschutzfrage). | Ich würde Ihre Geduld missbrauchen, wollte ich noch weitere Beispiele Ihnen vorführen, wollte ich vom Stein der Weisen, von der Alraunwurzel, vom en noch sprechen, welche zu finden, F ‚auch heute noch nicht aufgegeben ist. ’ Ich möchte nur noch über die Heilerfolge der sympathetischen _ Volksmittel sprechen. Jedem Zweifler an solchen Erfolgen wird mit grosser Ueber- | _ einstimmung das viel missbrauchte Shakespeare'sche Wort entgegen- gehalten: »es gibt mehr Ding’ im Himmel und auf Erden, als Eure BE nulweisheit sich träumt.«e Wir werden nicht richten mit solchen — und gegen die Wirksamkeit der Volksmedizin, von der ich Ihnen eine kleine Blumenlese gegeben, eine Lanze brechen, wir wollen nicht einmal so hart urtheilen, wie der alte Sebastian Brant in seinem Narrenschiffe thut: | E »Ein Narr ist, wer zum Arzte geht B Und folgt nicht dessen Worten stet, | Doch alter Weiber Rat hält fest Und in den Tod sich segnen lässt Mit Amulet und Narrenwurz, Dess nimmt zur Hölle er den Sturz,« Im Gegentheil, ich gebe offen eine Anzahl dieser Erfolge zu. Die meisten der sogenannten beweisenden Erfolge sind allerdings - nichts als schlecht oder falsch erklärte Thatsachen. Nur in Bezug _ auf eine Reihe ganz bestimmter Störungen darf ein Einfluss solchen Hocuspocus nicht geleugnet werden. Es steht ausser Zweifel, dass - Blutungen gestillt, Schluckauf beseitigt werden‘, Lahme werden gehend, sprachlose Menschen bekommen ihre Sprache wieder. Der psychische _ Eindruck, welcher bei gläubigen Gemüthern durch geheimnisvolle 3 einen, verbunden mit murmelndem Hersagen der sogenannten _ Zaubersprüche hervorgerufen wird, genügt völlig, diese Wirkungen in _ bestimmten Fällen zu erzeugen, 3 Jeden Augenblick vermögen wir ähnliche starke körperliche Wir- kungen durch psychische Eindrücke hervorzurufen. Ich darf Sie nicht zu dem grausamen Experimente einladen , einmal recht lebhaft an irgend eine Lieblingsspeise zu denken, der Effect auf gewisse Drüsen 16 Vortrag von Prof, Dr. A. Heller, der Mundhöhle würde nicht ausbleiben. Ich brauche Sie nur. an das Blasswerden bei Schrecken, an das Rothwerden bei Schämen, an den plötzlichen Appetitverlust bei Aerger vor Tisch und dergl. zu erinnern; wie oft vergeht nervöser Zahnschmerz, der tagelang gepeinigt, im Wartezimmer des Zahnarztes. Ein Glas kalten Wassers in den Nacken gegossen, stillt Nasenbluten so sicher als das Gänsehaut und Gruseln erregende Thun des Büssers; eine energische Zusammenziehung der Blutgefässe vermittels der Blutgefässnerven ist die Folge von beiden. Freifrau von Droste-Vischering würde ihre Krücke nicht nur beim heiligen Rock zu Trier losgeworden sein, sie wäre sicherlich auch ohne Krücken einer plötzlichen Gefahr z, B. einer Feuersbrunst ent- ronnen, wie zahlreiche Beispiele bei ähnlich nervös Gelähmten beweisen. Der Sohn des König Krösus war, wie Herodot berichtet, stumm. Als derselbe nach der Einnahme von Sardes einen Perser mit gezücktem Schwerte auf seinen Vater eindringen sah, rief er entsetzt: »Mensch töte den Krösus nicht!« er behielt seine Sprache bis zum Lebens- ende. Aechnliche Fälle sind aus neuester Zeit bekannt, Vorgänge jeder Art, welche geeignet sind, einen energischen psychischen Eindruck hervorzurufen, sei es Freude oder Schmerz, Hass oder Liebe, besonders aber Schreck und Entsetzen, sind geeignet schwere nervöse Störungen hervorzurufen, oder solche bestehende zu beseitigen. | Ueber die gewöhnlichen ihrer wirklichen oder eingebildeten Arzneikräfte wegen angewandten Mittel darf ich Sie nicht unterhalten. Jedermann sind Kaltwasser, Warmwasser, Flieder-, Stiefmütterchen- und Lindenblüthenthee, Katzenfell und Hafergrütze und wie sie alle heissen mögen, sowie ihre Anwendung bekannt, und ich will der Anwendung desselben mit keinem Worte zu nahe treten. Wäre bei uns die Sitte der alten Egypter (Strabo) noch üblich, die Kranken auf die Strasse zu setzen, um des Rathes vorübergehender theilhaftig zu werden, wir würden eine unendliche Liste solcher Dinge erhalten können. Wol aber muss ich noch erwähnen, dass ebenso, wie in der ältesten Zeit die zunftmässige Medizin aus der Volksmedizin hervor- gegangen, sie bis heutigen Tag aus derselben Bereicherung ihrer Mittel erfahren hat. So hat sie von den Indianern das suveräne Mittel gegen die Wechselfieber, die Chinarinde erhalten. Das Streichen und Kneten, sonst die Domäne alter Weiblein, ist zu einer eleganten Specialität der Chirurgen ausgebildet. Die Kaltwasserkur ist aus den Händen des Bauern Priessnitz genommen zu einem der mächtigsten Rüstzeuge im Kampfe gegen die schweren Seuchen ausgebildet worden. So befolgt heute noch die wissenschaftliche Medizin den Rath Vortrag von Prof. Dr, A. Heller, 17 - 4 1 , des Hippokrates, auch bei der Volksmedizin zu forschen, ob sich etwas brauchbares fände. Ich komme nun zu dem jüngsten Kinde der Volksmedizin, der modernen Geheimmittelindustrie. Wenn wir die Geheimmittel der Volksmedizin auf falsche Vor- stellungen und irrthümlichen Voraussetzungen gegründet sehen und damit ihnen jede besondere Wirksamkeit absprechen müssen, so ist - doch anzuerkennen, dass in der Volksmedizin guter Glaube, wenn _ auch wahnbefangen im Kampfe en die schwersten Gasıhı der Menschheit sich abringt. nl - Der entartete Sprössling dagegen hegt und benützt in abge - - feimtester Weise Irrtthum und Vorurtheil und ist zu einer schlimmeren Plage herangewachsen als Krankheiten und Seuchen sind; er ist selbst "zu einer Seuche geworden, die pestartis im Volke wüthet. Unter den ruchlosen Händen der Gceheimmittelverfertiger und ihrer Gehüilfen geht mehr Gesundheit und Leben zu Grunde, als durch die Diphtheritis. Man wird mich der Uebertreibung zeihen wollen. Die Wahrheit aber ist noch weit schlimmer. Unter der unerfahrenen heranwachsen- - den Jugend, besonders der Städte, sucht sich diese verbrecherische ‚Industrie mit Vorliebe ihre Opfer. Einer eingehenderen Behandlung an dieser Stelle entzieht sich der abstossende Gegenstand. Nur eine - kurze Betrachtung möge mir gestattet sein, besonders den Vorwürfen aus Laienkreisen gegenüber, dass die wissenschaftliche Medizin — die - Aerzte ihrer Verpflichtung nicht nachkämen, das Publikum über den Charakter des Geheimmittelhandels aufzuklären, im Gegentheil ihn noch unterstützten. Der Vorwurf trifft nur in geringem Maasse zu. _ Leider ist zuzugeben, dass auch Aerzte nicht selten gedanken- und - kritiklos den Unfug mitmachen und fördern, oder gewissenlos unter- ' stützen und ausbeuten; doch welcher Stand kann an seine Brust - schlagen, sich für unfehlbar, für frei von unreinen Elementen erklären. Im Allgemeinen aber können wir die Aerzte von diesem Vorwurfe freisprechen, Zudem ist es nicht ein ärztliches oder wissenschaftliches Interesse, sondern mehr eine strafrechtliche Frage. | 4 7 Warum bekämpfen die Aerzte den Geheimmittelhandel nicht in - den Zeitungen, wo er sich so widerlich aufdrängt? die Antwort ist, _ unsere Tagespresse ist der bewusste oder seltner unbewusste Mit- schuldige; sie ist die Hauptstütze des gemeingefährlichen Treibens. - Es muss ausgesprochen werden, dass die Presse, welche in ihrem redaktionellen Theile in hohem Pathos Wohl und Wehe der Menschheit behandelt, im Inseratentheile aus dem giftmörderischen Geheimmittel- handel nicht nur mit Freuden reichlichen Gewinn als Helfershelferantheil 92 i 18 Vortrag von Prof. Dr. A. Heller, am Blutgelde zieht, sondern auch zum grossen Theil jedem Angriffe auf diese die Aufnahme verweigert. Die Geldsummen, welche aus solchen Inseraten den Zeitungsverlegern zufliessen, sind so ungeheuer, dass eine Berechnung behauptet, sämmtliche medizinische Fakultäten der deutschen Universitäten mit ihren kostspieligen Spitälern und Instituten liessen sich glänzend damit unterhalten. Eine so hohe Steuer legt sich Urtheilslosigkeit und Beschränktheit selbst auf, Han- ° delte es sich aber nur um die Geldsummen, welche gewissermassen als freiwillige Luxussteuer von der Dummheit wenigen schlauen Betrügern entrichtet werden, so könnten wir uns dabei beruhigen; es handelt sich aber um Wol und Wehe vieler Tausender; nicht ernst genug kann man deshalb das Treiben an den Pranger stellen; eine Abhülfe von Staatswegen kann nur eine Frage der Zeit sein. Auf die raffinirteste Weise wird die Unerfahrenheit ins Netz gelockt; ist erst ein armes Opfer umgarnt, so wird es nicht wider losgelassen, solange noch ein Pfennig aus ihm herauszupressen ist. Ich habe hier nicht die kleineren unter dem Gelichter im Auge, sie verhalten sich zu den Heroen des Faches, wie bescheidene Taschen- diebe zu gefährlichen Strassenräubern und Einbrechern. In fast sämmtlichen politischen Blättern, illustrirten Journalen, wissenschaftlichen Zeitschriften bis herab in die engsten Fachblätter, Schul-, Gartenbau-, Geflügel-, Bienenblätter und ähnlichen begegnen wir tagtäglich unzähligen Anzeigen, in denen in harmlosem und treu- herzigem Tone umsonst und franko oder gegen geringe Vergütung eine Schrift oder ein Buch angeboten wird, z. B. so: »Wichtig für Kranke! »Gefälligst aufmerksam zu lesen. »Auf franko Verlangen erhält jeder, welcher sich von dem »Werthe des illustrirten Buches: Dr. Airys Naturheilmethode »überzeugen will, einen Auszug daraus gratis und franko zugesandt, »von Richters Verlagsanstalt in Leipzig. Kein Kranker versäume »sich den Auszug kommen zu lassen! Wehe dem wirklichen oder eingebildeten Kranken, welcher eine Postkarte an die Bestellung dieser oder ähnlicher Machwerke wendet. Durch den Inhalt wird er mit grosser Geschicklichkeit dermassen in Angst und Schrecken versetzt, dass er in der Regel dem Betrüger für dessen Geheimmittel dauernd tributpflichtig wird. Auf die weiteren schmachvolleren Manipulationen darf ich hier nicht eingehen, nur möchte ich hinzufügen, dass meist versucht wird, die Opfer zu com- promittirenden Mittheilungen zu veranlassen, um sie dadurch sicher aus Scheu vor der Oeffentlichkeit von Klagestellung abzuhalten. Vortrag von Prof. Dr. A, Heller. 2 19 Körperliche und geistige Zerrüttung sind nicht selten das Ende der _ unglücklichen Opfer. Mancher Fall von unbegreiflichem Selbstmorde fällt dem Geheimmittelschwindel zur Last. Trotz grösster Anstrengung von Seite besonders ärztlicher Vereine ist es nicht geglückt, die Presse von der Unehrenhaftigkeit _ ihres Verhaltens zu überzeugen. Obwol der 8. deutsche Journalistentag sich zu dem Beschlusse F ‚einigte, er erkenne es als Ehrenpflicht der gesammten periodischen _ Presse Deutschlands, die Aufnahme aller Anzeigen, Reklamen und 4 dergl, zu verweigern, welche offenbarem Schwindel auf medizinischem, _ industriellem und commerciellem Gebiete Vorschub leisten oder welche - den Anstand verletzen, haben nur wenige Zeitungsverleger zum Ver- _ zichte auf dies Sündengeld sich entschliessen können; sie erklären “der Schwindelinserate zum Bestehen ihrer Blätter zu bedürfen; sie _ gleichen dem Müller, welcher sagte, er könne nicht als ehrlicher Mann bestehen, ohne seine Kunden zu bestehlen. r Könnten nun aber durch Unterdrückung des Geheimmittelhandels nicht irgend welche heilsame Stoffe oder kostbare Entdeckungen für die leidende Menschheit verloren gehen? Dieser Einwand ist bestimmt zu verneinen. Ohne Ausnahme sind esalte längsbekannte Stoffe und _ Stoffgemische. Kein Mittel ist von den ausbietenden Geheimmittel- - krämern erfunden, sondern von anständigen Aerzten, welche uneigen- _ mützig ihre Entdeckungen veröffentlicht haben. Ebenso sind alle neueren Arzneimittel, von welchen die Menschheit wahren Nutzen - hat (Jod- und Bromkalium, Morfium, Chloroform, Chloralhydrat und viele andere) von ihren Entdeckern veröffentlicht worden. Die Geheim- _ mittelkrämer beuten nur fremde Entdeckungen unter dem Schutze _ des Geheimnisses aus. Nahezu 1000 solcher Geheimmittel sind von Aerzten, Chemikern und Apothekern untersucht und ihre Zusammensetzung veröffentlicht; nirgends hat sich etwas anderes ergeben als wirkungslose oder mehr 2 oder weniger wirksame Stoffe, die längst bekannt, zum Theil täglich von Aerzten verordnet werden, zum Theil sind es derartige Misch- masche, dass kein Arzt wagen dürfte ihn zu verschreiben, ohne vor 3 Apotheker und Kranken sich lächerlich zu machen. Nur durch die Preise, welche dafür gefordert werden, zeichnen sie sich aus, sie über- steigen meisst um das 100- bis 1000fache den wahren Werth, Wie steht es nun aber mit den zahlreichen Zeugnissen für die - Heilerfolge von Leuten aus den verschiedensten Gegenden mit Angabe _ von Namen, Stand, Ort und Zeit? Theils gehören die bezeugten e Erfolge in. die Rabe der falsch erklärten Thatsachen, theils sind sie 9% 20 Vortrag von Prof. Dr. A. Heller. völlig erfunden und entweder von dafür Bezahlten ausgestellt, oder auch auf den Namen nicht existirender oder längst verstorbener Per- sonen. In der Spenerschen Zeitung fand sich in der Reklame für das Hoff’sche Malzextract folgendes Zeugniss : »Der Nachtwachtmeister Paul, früher mit mir in einem Hause, Ritterstr. 72, jetzt Brandenburgerstr. 32 wohnhaft, war stets leidend, ich rieth ihm zu einem Versuche mit Ihrem Malzextract. Er that dies und jetzt ist er gesund und von gutem Aussehen. F. Wucke, preuss, städtischer Beamter. Es wurde ermittelt, dass Paul schon 4 Wochen tot war, als das Zeugniss ausgestellt wurde. Während des Feldzuges IS70 —71 hatte ich unter anderen einen gewissen K. A... L...., Gefreiter im 37. Füsilier ZPESSSEHE 4A. Comp. in meiner Behandlung, er hatte eine einfache Fleischschuss- wunde am rechten Beine bei Wörth erhalten. Bald war dieselbe geheilt, der Spassmacher aller übrigen Verwundeten wurde entlassen. Acht Tage darauf zeigte mir ein anderer Verwundeter in einer Zeitung, die neben vielen anderen Blättern den Verwundeten geliefert wurde, die Reclame eines Herrn Dittmann in Charlottenburg, darunter neben anderen ein Zeugniss folgenden Inhalts: »Schwer verwundet lag ich darnieder, Eitervergiftung des Blutes hatte sich eingestellt und die Aerzte hatten mich auf- gegeben, da erhielt ich von den Tanniennahrungsmitteln des Herrn Dittmann in Charlottenburg; von Stund’ an besserte sich mein Zustand, bald schlossen sich die Wunden und genesen bin ich in die Heimat zurückgekehrt. Zum Nutzen so vieler gleich mir Leidenden fühle ich mich verpflichtet, dies mit- zutheilen.« Ru. AurEie Gefreiter im 37. Füs.-Reg., 4. Comp. Die Frechheit der Geheimmittelkrämer geht unglaublich weit, ja sie machen sich zum Theil lustig über das thörichte leichtgläubige Publikum. Als Beispiel solcher Leistung möge das Inserat einer der gefährlichsten Schwindler dienen, eines Dr. phil. Theobald Werner, angeblich Vorsteher eines chemisch -technischen Laboratoriums in Breslau. Die Anzeige findet sich in der New-Yorker Staats-Zeitung und lautet folgendermassen: »Eine hohe Anerkennung durch die medicinische Universität in Preussen. »Dr. Radway ist im Besitze eines wichtigen officiellen Documentes Vortrag von Prof. Dr. A. Heller. 21 »von den Professoren der medizinischen Universität zu Breslau »in Preussen, worin das Resultat einer Analyse von Radway’s »Regulating Pils angegeben ist. Die Facultät der Universität »gibt in ihrem Berichte an, dass sie nach einer gründlichen »und genauen Prüfung gefunden, dass diese Pillen nicht nur »von jeder der Gesundheit gefährlichen Substanz frei sind, »sondern ausschliesslich aus solchen Ingredienzien zusammen- »gesetzt sind, welche die Verdauung befördern und zu gleicher »Zeit wolthätig auf das Nervensystem einwirken u. s. w. Ferner »findet die Facultät, dass die nachtheiligen Aeusserungen, welche »von preussischen Apothekern in Umlauf gesetzt worden sind, »nur einer kleinlichen Eifersucht auf die grosse Popularität, »welche sich die Pillen in einer so kurzen Zeit erworben haben, »zuzuschreiben sind. Für die Universität: »Dr. phil. Theobald Werner, Director des polytechnischen eburceau. Dr. Flesse, erster Assistent, Bismarck!! Preussen!! »Der Kaiser! ! — Unser Correspondent, fährt das Inserat fort, »theilt uns mit, dass zur Zeit, als dieser Bericht veröffentlicht »wurde, in Breslau und Berlin eine allgemeine Freude herrschte, »Innerhalb 24 Stunden nach der Feststellung der Reinheit dieser & »Medizin, war nicht eine Schachtel von Radway’s Pillen in unserer 3 »Agentur mehr zu haben. Graf Bismarck bestellte einen Vorrath »und in diplomatischen Kreisen geht das Gerücht, dass seine »plötzliche Widerherstellung einzig und allein diesen Pillen zu- »zuschreiben ist. Es bedarf kaum der Erwähnung, dass dieser Theobald Werner _ weder mit der Universität Breslau etwas zu thun hat, noch ein chem. Laboratorium leitet. E Auch von dem modernen Badeschwindel hätte ich Ihnen gern ein kräftig Wort gesagt, doch fürchte ich Ihre Geduld schon über _ Gebühr angespannt zu haben. ne N u Br, Y Zur Kenntniss BE der Zelle und ihrer Theilungs-Erscheinungen, von Prof. W. Flemming in Kiel. (Aus einem Vortrag, gehalten im Kieler physiologischen Verein den 1, August 1878.) H _ Während der letzten 3 Jahre habe ich mich mit Arbeiten über die Bauverhältnisse der Zelle und des Kerns und über die Zelltheilung, R unter besonderer Berücksichtigung lebender Übjecte, beschäftigt, “und dabei, mit Rücksicht auf die Grösse der Zellen, vorzüglich Sala- “ mandra maculata und ihre Larve benutzt. Aus den Ergebnissen theile ich hier vorläufig Folgendes mit: $ Die Angaben über die Beschaffenheit des Kerns, die_ich an Be Orte (Arch. f. mikr. Anat., Bd. 13, p. 693) gemacht habe, kann ich nach vielfacher Prüfung lebender Objecte und nach ge- nauerem Studium der Reagentienwirkungen in allen wesentlichen _ Stücken aufrecht halten. Der ruhende lebende Zellkern besteht dar- nach bei den Objecten, die ich bisher untersuchte, ı) aus einer Wand- schicht (Kernmembran) ; 2) aus einer durch das Innere vertheilten hstanz (Kerngerüst, intranucleares Netzwerk), die in unregelmässig _ verästelten Strängen angeordnet ist; ausnahmsweise kommen regel- - mässigere, radiäre Anordnungen der Stränge zur Beobachtung (Eimer); | E3) aus den Kernkörperchen, Nucleolen, die meistens in den dickeren ‚Strängen des Netzwerks lagern; und 4) aus einer blassen Substanz, die den übrigen aan ans! und keine Structur erkennen lässt (Zwischensubstanz oder Kernsaft). 2. ® “ Die Netzstränge und die Membran sind stärker tingirbar wie die Zwischensubstanz, diese ist es aber ebenfalls, so lange der Kern ruht. Die Netzstränge zeigen zahlreiche Werdickunsen von unregelmässiger PN “orm. Die Kernkörperchen sind nicht wie es Klein (Quart. journ. of m mier, science, Juli 1878) vermuthet, identisch mit solchen Verdickungen, Be 94 Vortrag von Prof, W. Flemming. sondern kleiner wie sie und stellen einen besonderen Bestandtheil des Kerns dar. Die ruhenden lebenden Kerne sind bei vielen Zellenarten nahe regelmässig rund oder elliptisch contourirt, sondern die Contoure vielfach eingebuchtet. (Epithelzellen, Bindegewebszellen). Die mehrfach beschriebenen »hellen Höfe« am Kernkörperchen sind ın den meisten Fällen — nicht in allen — blosse Randreflexe. Alle Reagentien verändern Einiges, manche Vieles an diesen Verhältnissen. Namentlich die chromsauren u. a. Salze zeigen meistens verschärfte dünnbalkige Netze im Kern, die von den praeexistirenden nur als Schrumpfungsproducte abzuleiten sind. Diese Bilder (s. meine Angaben |. c.) habe ich früher für naturgetreuer gehalten als sie es sind; sie sind kürzlich auch von Klein (I. c.) auf Grund der Behandlung mit einf. chromsauren Ammonium sehr genau und treu beschrieben worden. Ich möchte aber den von ihm gebrauchten Ausdruck »in- tranuclear fibrils« nicht acceptiren, da es sich dabei ja um einen geschrumpften Zustand des lebenden Kernnetzes handelt, das diesen Bildern keineswegs ganz gleicht. | Den Angaben Frommann'’'s, Heitzmann’s, Eimers und Klein’s, welche Zusammenhänge der intranuclearen Netzwerke durch die Kernmembran hindurch mit Structuren im Plasma behaupten, trete ich nicht entgegen, bin aber bisher nicht im Stande sie zu bestätigen. Für die richtige Bere von Structurverhältnissen des Kerns ist nach meinen Erfahrungen die Vergleichung des lebenden Zustandes unbedingt nothwendig. Der Begriff »indifferente Reagentien« sollte am Besten überhaupt, jedenfalls aber für zus Fragen, abgeschafft werden. Die Substanz der lebenden Knorpelzelle bei Amphibien zeigt folgenden Bau: Um den Kern her, der ein dichtes Reticulum mit Verdickungen führt, gehen in einer unregelmässig concentrischen Anordnung Fasern durch den Zellenleib, mehr einen Filz, wie ein Netzwerk darstellend. In der Peripherie wird dieses Faserwerk lockerer, Die Fettkörnchen, die der Zellenleib enthält, sind dort, wo sie nicht zwischen den Fasern festgedrängt liegen, namentlich in den peripheren Gegenden der Zelle in deutlicher Molecularbewegung. Die Substanz zwischen den Fäden wird also einen ganz oder nahezu flüssigen Aggregatzustand haben. Diese Structur wird durch die meisten Reagentien unkenntlich gemacht. Die Erscheinungen der Zelltheilung untersuchte ich in diesem und dem vorigen Sommer an der Harnblase, besonders aber an der Larve von Salamandra u. a, Larven: an Epithelzelien der Vortrag von Prof. W. Flemming. 25 erbaut und der Kiemenplatten, Knorpel- Bindesubstanz - Endothel- "und Blutzellen. Die Ergebnisse lassen sich in Vielem mit denen vereinbaren, welche über Theilung von Gewebezellen Bütschli!), Behurger’), Mayzel’), Eberth‘) und kürzlich 'Schlei- cher>5) mitgetheilt haben. Da meine Objecte erlaubten, sehr zahlreiche Zellentheilungen direct und von Anfang zu Ende zu beob- "achten, und klare scharf gefärbte Präparate in beliebiger Auswahl zu vergleichen, so hat sich mir aber auch manches Neue ergeben, be- "sonders eine genauere Unterscheidung der Phasen und ihrer Reihen- folge, als sie in der erwähnten Literatur getroffen wird. 1) Phase: Eine vollständige Auflösung des Kerns vor der Theilung oder auch nur ein Homogen- werden desselben muss ich für meine Objecte er brede nehmen. . Es’ tritt vielmehr, “meist unter einiger Vergrösserung des Kerns, eine Metamorphose desselben ein, der Art, dass die tingirbare Substanz sich von der untingirbaren sondert in | Form eines dichten Gerüstes, dessen anfangs feine Bälkchen mehr und mehr gewundenen Verlauf annehmen. Dies Gerüst entsteht zwar, : wie ich annehme, im Anschluss an das Gerüst des ruhenden Kernes, "ist aber von grösserer Masse, da es auch noch den tingirbaren Stoff aus der Zwischensubstanz und die Kernkörperchen in sich aufnimmt; _ diese letzteren verschwinden schon in diesem Stadium. Auch die Kernmembran wird in das Gerüst einbezogen. Was von Zwischen- - substanz bleibt, wird untingirbar, r Von einem Anfangsstadium, in welchem im Kern gleichmässig vertheilte discrete Körner aufträten (s. die cit. Angaben Anderer) finde ich bei Salamandra nichts, sondern von Anfang an zusammen- hängende Gerüste. Vielleicht haben jene Angaben ihren Grund in der Kleinheit der untersuchten Kerne. £ 2) Indem die Fäden sich verdicken und zugleich verkürzen, entsteht aus dem dichtgewundenen ein immer loser gewundener ni: E von äusserst zierlicher regelmässiser Anordnung, und noch ziemlich 3 von der Grösse des alten Kerns, $ 1) Studien über die ersten Entwicklungsvorgänge der Eizelle, die Zelltheilung und - die Conjugation der. Infusorien, Frankfurt 1876. = 2) Ueber Zellbildung und Zelltheilung, 2. Aufl, I und: Ueber Befruchtung und Zelltheilung, Jenaische Zeitschr, f. Nat. 1877 p. 435 ff. 3) Centralblatt für d. med. Wissensch, 1875 Ki 50; Gazet, Lekarsk, (Warschau) 26, Tom. 22; Arbeiten aus dem Laboratorium der med, Facultät in Warschau, Red, -F, Nawrocki, 1878, Heft 4 (russisch) und in mehreren anderen polnischen Artikeln, s, 1. c, #) Virchow’s Archiv, Bd. 67, 1876, ®) Centralblatt f, d. med. Wissensch, 1878, 27. Mai, Nr, 23, 26 Vortrag von Prof. W, Flemming, 3) Die peripheren Fadenschlingen dieses Korbes reissen durch, so dass die Enden frei werden und die Figur eines Sterns oder Schlangensterns auftritt. In diesem Stadium trennt sich jeder Faden der Länge nach in zwei parallele Fäden. So entstehen feinstrahlige Sterne. 4) Der Stern zieht sich mehrmals abwechselnd zu einer ab- geflachten Form in die Aequatorialebene zusammen und dehnt sich wieder nach den Polen aus. (Bewegungen der ganzen Masse von einem Pol zum anderen (Schleicher) kommen hier nicht vor). Endlich bleibt er in der ersteren Lage kurz in Ruhe; dann 5) weichen seine Elemente zu der Kernspindel auseinander, die ganz der von May zel für Triton gegebenen Beschreibung entspricht. Mayzel hat auch richtig vermuthet, obwohl er den ersten Theil des Vorgangs nicht direct verfolgte, dass die Spindelbildung auf das Stern- und Knäuelstadium folgt. 6) Die Theilung der Kernspindel erfolgt ohne Ausziehung dünner Verbindungsfäden; die Theilung der Zelle ohne Ausbildungs einer Zellplatte (in Strasburger’'s Sinne). Die neuen Kerne ent- stehen je einer aus der vollen Hälfte der Spindel. Es bleibt nichts übrig, 7) In den getrennten Kernhälften klappen die peripheren Bälkchen auseinander, so dass wieder jede nahezu die Form eines flachgedrückten Sterns bekommt. 8) Diese Masse verschmilzt, zuerst an der Polseite, unter Ver- kürzung der Strahlen. Es bildet sich aber keine ganz homogene Masse, sondern 9) die Substanz differenzirt sich sofort ın der Art, dass sie sich wieder zum regelmässigen Gerüst ordnet, das anfangs eng und grobbalkig ist, dann dünnbalkiger wird. Es erfolgt also bei der Ausbildung des neuen Kerns eine Repetition der Anfangsphasen der Theilung in umge- kehrter Reihenfolge. | Ausserdem finde ich folgende Erscheinungen besonders be- merkenswerth: Die Fett- und Pigmentkörner im Plasma der Zelle liegen schon von der Phase ı) und 2)an den Polen zu 2Gruppen angehäuft die zwar nur selten deutlich strahlige Anordnung” erkennen lassen, die ich aber als Homologa der Radiensysteme in den Eizellen betrachten muss. h Von der Phase 3 ab giebt es eine deutliche lichte Zone zwischen Kernfigur und Zellplasma. Ich kann dieselbe aber, in Uebereinstimmung mit Strasburger, nicht zum Kern rechnen. — _ Vortrag von Prof. W. Flemming. I 3 Nach diesen Ergebnissen ist eine Karyolyse im wirklichen Sinne bei meinen Objecten ausgeschlossen; in diesem Sinne würden meine Befunde eine Bestätigung der Angaben von Stras- b urger und Bütschli liefern, wenn diese einer solchen noch bedürften. ch muss mich aber Auerbach (Centralbl. f. d. med. Wiss, 1876 Nr. 1) dahin anschliessen, dass von einer directen Kerntheilung im alten Sinne auch nicht a geredet werden sollte; denn was sich theilt, ist nicht »der Kern«, sondern eine Member desselben. denfalls aber bleibt hier die tingirbare Substanz des alten Kerns ihrer Masse nach ganz oder nahezu unverändert und geht insgesammt in die neuen Kerne auf. Die allgemeine Auffassung der Kerntheilung, welche Strasburger auf p. 272 ff. 1. c. darlegt, lässt sich in der dort gegebenen Form m lit dem hier Mitgetheilten nicht vereinigen. Denn hier giebt es weder ein homogenes Anfangsstadium, noch in den folgenden Phasen eine Ansammlung von activem Kernloft an den Polen und Abstossung von anderem nach dem Centrum; und dennoch stellen hier auch die " Anfangsstadien eine regelmässige Kette dar. — i Ein ausnahmsweises Fehlen der Kernplatte bei Salamandra oder Triton kann aber meiner Ansicht nach nicht constituirt werden, weil nach dem ganzen weiteren Verlauf offenbar die Gesammtmasse des Korbes, des Sterns, des comprimirten Sterns mit demjenigen Sebilde gleichwerthig ist, welches Strasburger nach seinen Objecten K ernplatte genannt hat. Es ergiebt sich also auch, dass die anfängliche Differenzirung des Kerninhalts in feine Längsfäden (Kernspindel) und die nachträg- liche Verdickung dieser Fäden in der Mitte (Kernplatte) kein principiell “ nöthiger Vorgang bei einer Zelltheilung ist. = Eine nähere Beschreibung wird demnächst an anderem Ort 1 gegeben werden. 4 Am Tage des Vortrages ging mir Nr. 30: des’ .Centralbl. Le. m ed. Wissensch,. zu, in welcher Peremeschko (Ueber die Theilung der Zellen, (c. p. 547) den Process nach Beobachtungen bei der lebenden BE Pönlarve beschreibt. Derselbe scheint dort ganz ähnlich wie bei Salamandra zu verlaufen, die Abweichungen in Pere- Be ehko s Schilderung rs der hier gegebenen erkläre ich air durch die Vermuthung, dass der Autor es vielleicht unterlassen 1at, gefärbte Präparate zu vergleichen. % Einiges und Leben der Ze „ze Pi und Nach einem Vortrag, (Eimer zu Ar Tafel) Ein Gebildeter unserer Zeit, der nicht zu den Fachnaturforschern hört, aber doch dem Gange der modernen Naturwissenschaft mit ilfe unserer vielen, popularisirenden Werke gefolgt ist, wird häufig, nn er den Begriff des denkbar kleinsten lebenden Theilchens eines Organismus ausdrücken will, auf das Wort »Zelle« verfallen. Und dazu hat er einigen Grund. Er hat erfahren, dass Zellen meistens Dinge von so geringen Grössenmaassen sind, dass der Vorstellung des - gewöhnlichen Lebens sogar die Vergleichspunkte und damit die Be- - griffe dafür zu fehlen pflegen; er hat ferner davon gehört oder gelesen, - dass die Zelle der Grund-Baustein aller lebenden Formen sei, die _ kleinste in sich abgegrenzte Einheit im Körper, die bis zu einem gewissen Grade selbstständig lebt. Und so bildet er sich vielleicht die Idee — wenigstens lassen sich oft Beispiele davon erleben — dass, wie dem Chemiker das Atom die letzte, endgültige Einheit in der ee nensetzung der Stoffe ist, so auch für die Forschung in der ’ ‘organischen Natur die Zelle, um es bildlich auszudrücken, das Form- _ atom und Lebensatom der Organismen sei; von denldsärster Einfach- _ heit in ihrem Bau und ihrer Mischung, von solcher Kleinheit, dass - an ihre Zergliederung, oder gar an ein Verfolgen ihrer Lebensthätig- _ keiten nicht zu denken sei — mit einem Wort, dass sie die letzte sinnlich feststellbare Grösse sei, mit der wir in der Lehre vom Leben- digen als mit einer Einheit rechnen können. — Und somit würde er _ sich wundern mögen, dass ich im Titel dieses Vortrages von einem Bau der Zelle gesprochen habe. — | Doch, in dieser Idee wäre er, zum Glück für die Zukunft unserer Wissenschaft, zu weit gegangen. Ich sage, zum Glück; denn man ann es getrost behaupten, die ferneren Fortschritte in der Lehre vom Leben werden sich zwar lange nicht allein, aber doch zum guten - Theil, zu knüpfen haben an die weitere Erforschung der Form- und Thätigkeitserscheinungen, welche an und in diesem kleinen Form- heilchen der Organismen, der Zelle, sich finden und sich ereignen. 32 Vortrag von Prof. W. Flemming, Einem Naturforscher aus dem Anfange unseres Jahrhunderts würde das Gesagte unverständlich geklungen haben. Denn damals galt auch den Ersten in der Wissenschaft noch das Dogma, dass es eine besondere incommensurable Kraft sei, die Lebenskraft, welche die Erscheinungen der organischen Körper beherrsche. Diese Kraft dachte man sich nur einem organischen Wesen als Ganzem inhärent, nicht aber seinen einzelnen Theilen. Johannes Müller, einer der grössten Anatomen und Physiologen, die gelebt haben, wusste damals den Unterschied zwischen belebten und unbelebten Körpern nicht besser zu definiren als durch den Satz von Kant: »Die Ursache der Art der Existenzserriı lebenden Körpern im Ganzen .enthalten, während bei unbelebten Massen ein jeder Theil sie in sich selbst trägt.« Auch Kant hat nicht in jedem seiner Worte Recht gehabt. Wäre das mit dem eben citirten der Fall gewesen, dann müsste ein Theil, der von dem lebenden Ganzen des Körpers getrennt wird, unwiderruflich todt sein. Die Physiologie hat seitdem zahlreiche Beweise dafür gebracht, dass dieser Kant’sche Satz aufzugeben ist; keiner dieser Beweise aber ist wohl schlagender gewesen wie die, welche die Zellenlehre ge- liefert hat. Nehmen Sie — um nur ein Beispiel von Vielen zu geben — eine der beweglichen Zellen, welche im Blute der Thiere herumgetrieben werden. Man kann, wenn man sie. an geeigneten Theilen des = lebenden Körpers mikroskopisch beobachtet, feststellen, dass sie ihre Form in auffallender Weise verändert — sie kriecht, wie wir es zu nennen pflegen. Nehmen Sie jetzt eine solche Zelle aus dem Blute, bringen sie auf eine Glasplatte, schützen sie vor Verdunstung und geben ihr die Temperatur, die sie im Körper hatte; sie wird fortfahren, sich zu bewegen, ganz wie sie es im Thierleibe thut, oft tagelang. Diese Zelle war ein Theil des Körpers; sie kann nach dem erwähnten Satze Kant's, nachdem sie aus dem Körper genommen ist, die Ursache der Art ihrer Existenz nur in sich selbst tragen, sie sollte also todt sein, an und für sich todt; aber, ‚sie bewegt sich, Wenn wir nun aber vollends sehen, dass viele Wesen, die der Form nach entschieden nur auf dem Range von Zellen stehen, ein- zellige Wasserorganismen, durch die ganze Dauer ihrer Existenz hin sich selbstständig und frei bewegen, ernähren und fortpflanzen, also alles das thun, was wir leben nennen, wenn wir hinzunehmen, dass jeder Organismus auch der complicirtesten Form sich entwickelt aus einer Zelle, die sich wieder und wieder theilt, ohne dass äussere Hülfe dabei mitwirkt; dann werden wir wohl nicht den Muth behalten einem al ai u nn a de Tr Su dn Ai — Ze Vortrag von Prof. W, Flemming, 33 Er ‘solchen Theilchen des Körpers, sei es auch noch so klein, dasjenige bzusprechen, was man durch das Wort eigenes Leben aus- zudrücken pflegt. Und auf diese und viele andere Thatsachen hin ist die Natur- wissenschaft heute fast zur entgegengesetzten Auffassung gelangt, "wie die, welche jener Satz von Kant ausspricht: sie fasst den Orga- nismus auf als eine Summe seiner Theile, sein Leben als ein Gesammt- ‚product des lebendigen Wirkens dieser Theile, Sie hat sich ferner zu der Ansicht bescheiden müssen, dass es für uns kein Verständniss “der Lebenserscheinungen geben könnte, wenn wir diese nicht als ‚einen Ausdruck derselben physikalisch-chemischen Vorgänge betrachten wollen, die wir in der unorganischen Natur spielen sehen und zu ver- ‚stehen im Stande sind. Aus Beidem folgt, dass wir diese Vorgänge ‚nicht bloss am ganzen lebenden Körper oder seinen gröberen Theilen zu untersuchen haben, sondern ihnen auch bis in die Elementartheile des Körpers, die Zellen, nachzugehen haben, wenn wir zu erfahren ei ıchen wollen, was en 1St,.. Wir haben zunächst zu sehen, ob von diesen Vorgängen in und an den Zellen sich ein sichtbarer Aus- 2 Faruck finden lässt. er ’ Und ich möchte Ihnen hier Einiges mittheilen von den ersten, freilich noch sehr bescheidenen Anfängen, die man in dieser Richtung acht hat. Es erscheint dies zeitgemäss, weil gerade in den letzten ‚Jahren die Forschung mit besonderem Eifer sich dieser Aufgabe z ZU- gewandt hat. Schon lange war so viel bekannt, dass die Zelle Dreh ein, in sich ganz gleichartiges Stofftheilchen ist. Wenn wir es auch bei ‚sehr vielen, man kann sagen den meisten thierischen Zellen mit Dingen zu thun haben von solcher Kleinheit, dass sich in dem Raum eines _ Stecknadelknopfs einige Millionen von ihnen unterbringen liessen!), so wussten doch schon ihre Entdecker und ersten Beobachter, dass die Zellen, die meisten wenigstens, eine Gruppirung ihrer Substanz in zwei gesonderte Massen besitzen. Der eine, meisst grösste Theil, ist der eigentliche Zellenleib, den man jetzt gewöhnlich Protoplasma der Zelle nennt; der andere, im Innern abgegrenzte, wird Kern der Zelle ‚genannt und enthält in seinem Innern wieder ein oder mehrere Körperchen, die Kernkörperchen. Endlich bei manchen Zellen, ganz 4 . E: 1) Einige Zellenarien zeichnen sich allerdings durch besondere Grösse aus; Eizellen, wie die in Fig. 3 und 7 gezeichneten — manche Nervenzellen u. a. sind bequem mit blossem Auge sichtbar (circa 0,100—0,300 mm. Durchmesser), bekannt ist die Grösse er Pflanzenzellen; der gelbe Dotter des Vogeleies ist einer, sehr angewachsenen Zelle 34 Vortrag von Prof, W, Flemming, gewöhnlich bei pflanzlichen, kommt dazu um die Zelle her noch eine besondere Hüllschichte, die Membran. Dies ist ungefähr, was ich, dem Bilde meines Titels entsprechend, die grobe Anatomie der Zelle nennen könnte, Bis vor nicht langer Zeit hat sie als die Summe der Kenntnisse über das Ding gegolten. Aber ich möchte suchen, Ihnen im Verlauf dieser Worte den Eindruck zu geben, dass diese Anatomie in der That noch eine sehr rohe ist. Wer die Beschreibung: die Zelle besteht aus Protoplasma, Kern und Membran, für irgendwie ausreichend halten möchte, der würde einem Geographen zu vergleichen sein, der die Beschreibung eines noch unerforschten Insellandes mit etwa den Worten liefern wollte; »Es besteht aus dem Küstensaum, den man umfahren hat, aus einem Berg, den man von der See aus im Inneren sehr in Wolken gehüllt empor- ragen sieht, und aus — Land, das zwischen Berg und Küste gelegen ist; und der hiermit die geographische Untersuchung für abgemacht hielte. Bei der Lectüre mancher populärer und wissenschaftlicher Werke der letzten Zeit werden Sie einen solchen Eindruck freilich nicht bekommen; sondern könnten aus ihnen den Glauben schöpfen, dass wir mit der Feststellung einer Substanz: Protoplasma und einer andern: Kern, in der Zelle, im Wesentlichen am Ende aller anatomischen Kenntniss angelangt seien, dass uns diese Kenntniss genüge, um daraus ein Verständniss der Lebenserscheinungen zu gewinnen — und, dass wir es in diesem Verständniss schon recht herrlich weit gebracht hätten. Unter dem stolzen Namen der Protoplasmatheorie wurde und wird in solchen Werken eine Anschauung aufgestellt, welche, mit dem Namen einer Theorie, auch den Anspruch enthält, etwas von den Dingen erklären zu wollen. Untersuchen wir diese Anschauung aber näher, so läuft sie im Wesentlichen nur darauf hinaus, dass alle Lebens- erscheinungen an dem Protoplasma der Zelle, und an der Substanz ihres Kernes haften, und dass damit das Räthsel des Lebens auf # relativ sehr einfache Dinge zurückgeführt sei. Dass das Erstere der Fall ist, dass das Leben an Protoplasma und Zellkern gebunden ist, daran kann gewiss nicht gezweifelt werden, Führen wir uns in einigen gedrängten Beispielen die Erscheinungen vor, die sich als Lebenserscheinungen des Zellprotoplasmas und des Zellkerns bezeichnen lassen; wir finden, dass wir damit zugleich die ° Lebenserscheinungen unsers ganzen, eigenen Körpers und jedes lebenden Körpers aufzählen. BE Ein lebendes Wesen, sagt man gewöhnlich, giebt sein Leben dadurch kund gegenüber unbelebten Dingen, dass es sich bewegt, ernährt und fortpflanzt. So lassen sich auch die Thätigkeiten der Vortrag von Prof. W. Flemming, | 35 le wiedergeben in den drei Bezeichnungen: Bewegung, Stoffwechsel, B/esmehrung. a Und es lässt sich ohne jede Uebertreibung aussprechen: Unsere Bewegungen sind Bewegungen von Zellen. Aus solchen setzen sich die Bewegungsorgane, die Muskeln zusammen, wie auch der Herzmuskel, der’ das Blut durch die Gefässe treibt. Die gleichzeitige Zusammenziehung einer Anzahl dieser Zellen ist die Bedingung für | die grösste Kraftleistung, wie für die feinste Geste des menschlichen Fi Leibes; und selbst das Erröthen oder Erblassen der Wange ist, auf se inen feineren Mechanismus zurückgeführt, nichts anderes als die ’s „ontraction einer grossen Zahl Ds Felle im Dierzen Lund. den "Blutröhren, welche die Blutzufuhr hebt oder beschränkt. Das Farben- spiel auf der Haut, das wir an Wasserthieren oder am .Chamäleon "bewundern, ist seinem Wesen nach ein Ausstrecken und Einziehen von Fortsätzen, das die farbstoffhaltigen Zellen der Haut betreiben auf Reize, Adler veranlasst durch den Einfluss des Lichts. — Die Staubtheilchen, die ein jeder Athemzug aus der kohlengeschwängerten - Luft unserer Städte in die Luftwege führt, -werden zum grössten Theil - wieder herausgeschafft durch Zellenbewegungen: feine Fortsätze der ‚Zellen auf der Innenfläche der Luftwege bewegen sich in raschen Schlägen, alle in einer Richtung, und erregen damit einen heraus- schwemmenden Strom in der Flüssigkeitsschicht, welche die Fläche | bedeckt. Auf dieselbe Weise, durch diese sogenannte Flimmerbewe- gung, führt die Muschel, die festgesponnen am Pfahl sitzt, einen — Wasserstrom über die Fläche ihres weichen Körpers und durch ihren "Nahrungscanal, als das einzige, aber ausreichende Mittel ihrer Athmung h e' ınd Ernährung. Und zweitens: Die Ernährung und der Stoffumsatz eines jeden Organismus ist der Stoffwechsel seiner Zellen, die chemische hätigkeit ihres Protoplasma. Der Sauerstoff, der durch den Körper - kreisend die Lebensflamme unterhält, ist dabei an die Substanz von "Blutzellen gebunden: in der ersten feinen Blutperle, die auf einen "Nadelstich aus der Fingerspitze quillt, rollten ihrer 4—5 Millionen und trugen das Gas durch den Körper. — Die Säfte, welche die Nahrung umsetzen und lösen, werden von Drüsenzellen bereitet. Was nur im Körper abgesetzt wird an bleibendem oder wechselndem Material, an Knochenkalk, an Fett, an Chlorophyll bei den Pflanzen, wird nicht an seinen Ort gelagert als das, was es ist, sondern wird chemisch bildet und umgesetzt im Protoplasma der Zellen. Den augenfällig- Beweis dafür, dass es so ist, liefert ja die Pflanze; sie nimmt n Aussen nur Gase und Flüssigkeiten auf, und in ihren Zellen 3= 36 Vortrag von Prof. W. Flemming, finden wir doch die Fetttropfen und Stärkekörner und den grünen Farbstoff. Und drittens gilt es: Das Wachsthum der Organistnen ist das Wachsthum und die Vermehrung ihrer Zellen. Auf der Grundlage einer solchen Zelle baut sich ja, durch deren Theilung und Vermeh- ° rung, auch der complicirteste Thier- und Pflanzenleib auf, und seine ° Massenzunahme im weiteren Wachsthum ist stets bedingt in einer Zahlzunahme seiner Zellen durch Theilung. I Und endlich auch die Vorgänge, die man mit Grund als die höchsten, mit noch besserem Grund als die dunkelsten im Gebiet des Lebens bezeichnet, die Functionen des Nervensystems, haben keine andere Grundlage der Form, als die Zelle. Der ganze, unend- ° lich verschlungene Leitungsapparat von Nervenelementen, auf dessen Bahnen unser Seelenleben abrollt, besteht aus Zellen, nur zum Theil in eigenthümliche Fasern umgewandelt, in denen sich aber der ? Zellenbau noch deutlich erkennen lässt; und Zellen sind es wiederum, die in den Sinnesorganen die äusseren Reize auf diese Leitungsbahnen ° übertragen. Das Wesen der Seelenvorgänge mag uns noch so ge- ® heimnissvoll sein, immerhin bleibt es bestehen und kann von keinem Physiologen geleugnet werden, dass auch sie an die Substanz von Zellen gebunden sind. £ 3 Treten wir aber nun auf den Punkt zurück, von dem ich zu dieser physiclogischen Abschweifung ausging. Alles dies, kann man mit Recht sagen, sind Leistungen der Zelle oder ihres Protoplasma; in so fern also kann man das ganze Leben in der That, »eine 7 summirte Protoplasmaleistung« nennen. — Ist aber damit so viel gewonnen, dass man diesem Satz den Namen einer Theorie geben darf? Ist überhaupt etwas dadurch endgültig erklärt, oder nur ein 9 erheblicher Schritt zu solcher Erklärung damit gethan? Dies gewiss ebenso wenig, als das Wesen des Protoplasma selbst dadurch auf- ° geklärt wird, dass man es mit einem viersylbigen griechischen Wort = benennt. Die Protoplasmatheorie hat unstreitig einen Vorzug: sie ist I unendlich bequem. Auf jede Frage, warum dies oder das im Leben so vor sich gehe, hat sie die Antwort bereit: weil das Protoplasma 7 der Zellen dazu im Stande ist. Wer nicht will, braucht sich dann @ weiter nicht zu bemühen — und hat damit freilich die alte Lebens- # kraft, die wir für alle Zeit aus der Wissenschaft beseitigt hielten, in Miniaturausgabe wieder in sie eingeführt. ie Aber es ist schwer einzusehen, wie man in einer solchen »Theories eine ganz besondere Errungenschaft hat erblicken können. Denjenigen, welche sie besonders priesen, galt das Protoplasma der Zelle und auch Vortrag von Prof. W. Flemming, 37 ‚die Substanz ihres Kerns, abgesehen vom Kernkörperchen »als eine in sich ganz gleichartige, weiche Eiweisssubstanz« ; sie sei, wie z. B. Ernst Haeckel sich ausdrückte, für unsere Sinne so gleichartig »wie ein Krystall« !); keinen anderen, wahrnehmbaren Bau wollte man ihr in den meisten Fällen zuerkennen, als denjenigen, welcher allen Körpern zukommt, den Aufbau aus chemischen Moleculen. Man "proclamirte damit eigentlich, dass eine weitere directe, optische Er- forschung der Art und Weise, wie denn die Zelle alle jene schönen "Dinge macht, die wir Leben nennen, nicht möglich sei; und doch wollte man das einen Fortschritt nennen, ja man bezeichnete es gradezu »als einen der grössten Triumphe der Biologie«,?) dass es gelungen sei, das Wunder der Lebenserscheinungen auf so »einfach« h Ehe. Dinge, auf die physikalischen und chemischen Eigenschaften des Ef lasına, resp. der Eiweissverbindungen, zurückzuführen. Die allgemeine Erklärung des Lebens habe damit für uns nun nicht mehr Schwierigkeit, als die Erklärung der physikalischen Eigenschaften der unorganischen Körper. 2 Dass das Letztere richtig ist, oder dass doch die Verschieden- e heit der Schwierigkeit in beiden Fällen nur eine graduelle ist, das glaubt - wohl jeder neuere Naturforscher. Er glaubt gewiss ebenfalls, dass - die Lebenserscheinungen durch die physikalischen und chemischen Eigenschaften der organischen Substanz, also des Protoplasma bedingt sind. Aber bis er darin einen Triumph erblicken kann, muss er doch ‚erst möglichst viel darüber zu erfahren suchen, wie sie dadurch Fi bedingt sind; und es könnte ihm dabei nicht sehr willkommen sein, "wenn ihm das Forschen danach wirklich durch eine krystallihnliche Gleichartigkeit der Zellsubstanz abgeschnitten wäre. Stellen wir uns Beispiels halber einen ungebildeten Menschen ‚vor, der zum ersten Mal eine Locomotive fahren sieht. Der erste "Eindruck, den er erhält, wird der sein, dass sie sich bewegt. Aber er müsste schon sehr wenig regsamen Geistes sein, wenn er nicht _ wenigstens noch anf den Gedanken käme, dass irgend eine wahrnehm- "bare Maschinerie in ihr ist, wodurch sie sich bewegt. Er wird das zu erkennen geben, indem er mit verwundertem Blick in das Ding hineinzusehen sucht, um dieses mysteriöse Etwas mit Augen zu schauen. Man könnte finden, dass der Betreffende immer noch ein stärker ent- wickeltes Erkenntnissbedürfniss hat, als Jemand, der sich mit der ‘vorerwähnten Plasmatheorie zufrieden giebt. Denn Jener macht wenig- 1) S. E. Haeckel, natürliche Schöpfungsgeschichte und Anthropogenie, an Be mehreren Stellen. hi - 2) Derselbe, natürl, Schöpfungsg. 1873, p. 294, Fr 33 Vortrag von Prof. W. Flemming. stens den Versuch, zu sehen, er nimmt nicht ohne Weiteres an, dass die Dampfmaschine eine in sich gleichartige Masse sei, der ein für alle Mal das Vermögen innewohne, sich zu bewegen — wie das mancher Protoplasmatiker von seiner Zellsubstanz annahm. Wir wissen in diesem Falle, dass es nur ein Bild ist, zu sagen, dass die Maschine sich bewegt; wir wissen, dass die Kraft, welche sie treibt, nicht stets in ihr war, sondern vor Jahrtausenden einmal als Baum geblüht hat, und noch früher als Gas durch die Atmosphäre trieb, bis man sie jetzt als Kohle in den Heizraum legte. Wir wissen, dass die Art der Bewegung geknüpft ist an den inneren Bau der Maschine; und wer sie verstehen will, der hat diesen Bau und seine Theile zu studiren, und die Gesetze der Mechanik und der Wärmelehre zu befragen. Sollen wir anders verfahren gegenüber den Milliarden kleiner Locomotiven und chemischen Laboratorien, die in der Form von Zellen in unserem Körper durcheinanderwirken? Auch hier wird demnach zu fragen sein, was zunächst in chemischer Hinsicht die Substanzen sind, die in den Zellen arbeiten, Es wird ferner zu suchen sein, ob in ihnen sich irgend welche für das Auge sichtbare Maschinerie, also ein Bau erkennen lässt; ob ein solcher Bau, wenn er sich findet, Aenderungen zeigt während der Lebensthätigkeit, und welche; — und, als Ideal aller dieser Unter- suchung, werden wir uns vorzuhalten haben, auch alle dies in seinem physikalischen Zusammenhang zu verstehen und zurückzuführen auf den letzten scharfen Ausdruck menschlicher Erkenntniss, auf Formel, Maass und Gewicht. Seit jene, vorher angeführten Sätze von Haeckel, und viele ähnliche geschrieben und gesprochen wurden, sind wohl auch ihre Urheber selbst nicht bei ihnen stehen geblieben; denn man hat gesucht, und gefunden, und wenigstens Folgendes einsehen gelernt: dass das Protoplasma und der Kern der Zelle nicht stets chemisch - gleichartig ist »wie ein Krystall«, sondern in sich sehr verschieden- artig beschaffen sein kann; — dass beide Dinge wirklich sichtbare und erkennbare Bauverhältnisse besitzen können und vielleicht immer besitzen; — und endlich, was wohl das Wichtigste und Hoffnungs- reichste ist, dass sich während des Lebens der Zelle wirklich erkennbare Veränderungen in diesem Bau verfolgen lassen, die offenbar ein Ausdruck der Lebenserscheinungen sind. Was den ersten Punkt angeht, so können wir schon mit Sicher- heit sagen, dass das Protoplasma bei verschiedenen Zellenarten eines Körpers — d. h. Zellen, die durch Form und Leistung sich als eigenartige, in jedem Körper am gleichen Ort und im gleichen Organ Vortrag von Prof, W. Flemming. 39 wiederkehrende Sorten kundgeben, auch chemisch verschieden ist: dass z. B. die Muskelzellen eine andere chemische Constitution besitzen ie die Drüsenzellen, die Nervenzellen u. s. w. — Das ergiebt sich "schon aus den eichiedenen Verhalten, welches diese Zellenarten “unter dem Mikroskop gegen die verschiedensten Reagentien zeigen; so unbehülflich und so wenig chemisch genau auch die Untersuchungs- _ methoden sind, die wir dafür bis jetzt gewonnen haben. Er Handgreiflicher und leichter zu demonstriren ist der zweite und “dritte Punkt: die Bauverhältnisse und Structurveränderungen in Zellen, Gehen wir aus, so zu sagen, von der Zelle der guten alten Zeit, bloss aus Protoplasma, Kern und Kernkörperchen bestehend und durch ein Beispiel in Fig. 1 veranschaulicht. Sie sehen bei einem Blick auf die übrigen Abbildungen, dass das winzige, anscheinend so - einfache Körperchen unter den Beobachtungsmitteln der Jetztzeit in vielen Fällen zu einem recht complicirten Apparat geworden ist. A Nehmen Sie zum Beispiel in Fig. 2 das Bild einer Zelle des _ Knorpels; ihr Protoplasma sieht nicht gleichartig aus, sondern ist durchzogen von faserigen Streifen in ang Richtungen. Aehnliches sieht man in vielen anderen Zellenarten. Ihr Kern zeigt _ nicht nur ein oder wenige Körperchen, sondern ist noch durchsetzt - von Zügen einer besonders beschaffenen Substanz, wie Sie das auch _ an anderen der abgebildeten Zellkerne sehen, Fig. 3. 7. — Auch das _ Körperchen im Kern, dies kleine Ding, das man überhaupt zu sehen "sich früher freute, hat noch einen besondern Bau bekommen; in “manchen Zellenarten wenigstens besteht es aus zwei en. Substanzen, von denen die eine, bei Färbung der Zelle mit Carmin oder Anilin, sich scharf in allercr Farbe von der anderen abhebt, _ während, was länger bekannt ist, auch der Kern selbst sich anders _ färbt, wie das Protoplasma der Zelle, Die Figur 4 stellt eine der sogenannten Flimmerzellen dar, von denen vorher die Rede war, die an ihrer freien Fläche haarförmige bewegungsfähige Fortsätze trägt. _ Auch in ihr ist das Protoplasma besonders gebaut, es lassen sich - darin Streifungen wahrnehmen, die die Verlängerung der Haare bilden _ und wohl zu ihrer Bewegung in Beziehung stehen werden. In der Figur 5 ist nach der Darstellung Kupffers die Zelle einer Drüse wiedergegeben: Sie sehen, sie hat einen recht compli- “ eirten Bau. Zwei Substanzen, die eine gerüstförmig angeordnet; die "andere, hellere, füllt die Räume zwischen diesem Gerüst. In das ‚letztere hinein zieht sich die Verästelung einer zutretenden Nerven. faser, deren Einfluss die Drüsenzelle zur Absonderung von Flüssig- ‚keit veranlasst; endlich an einer Seite der Zelle giebt es noch eine 40 Vortrag von Prof. W. Flemming. besonders beschaffene Substanz, als Begrenzung des Hohlraums, in welchen diese Flüssigkeit abströmt. 4 Schon lange bekannt sind die eigenthümlichen und zierlichen Structuren der willkürlichen Muskelfasern, welche Figur 6 darstellt. Aber sie sind früher für ganz besondere Dinge ohne sonstige Analogie gehalten worden, ebenso wie die Muskelfasern selbst. Jetzt, wo wir aus der Entwicklungsgeschichte der Letzteren wissen, dass sie dem Wesen nach Zellen sind, die nur mächtig wuchsen und viele Kerne statt eines einzigen erhielten, reihen sich die eigenthümlichen Quer- schichtungen der Muskelfasern'ungezwungen den sonstigen Protoplasma- streturen an, von denen hier die Rede ist. In der Muskelfaserzelle wechseln je zwei Scheiben von verschiedener Beschaffenheit (Fig. 6a, i) mit einander ab, die eine (a) das Licht doppelt brechend, die andere ° (i) einfach brechend; in der Letzteren findet sich erstens noch eine halbirende Querscheibe (K, Krause’sche Scheibe), ferner daneben noch zwei feine Querschichtungen (F, Flögel'sche Scheiben), es können deren sogar noch mehrere nebeneinander sichtbar sein; endlich auch in der Mitte der doppelt brechenden Substanz a erkennt man, wie die Abbildung zeigt, noch eine weitere Querschicht (H, Hen- 2 sen’ sche Scheibe). Weiter zeigt noch die ganze Faser eine Längsstreifung, als Ausdruck der Zusammensetzung aus feinen Fäser- chen, deren jedes denselben Ouerschichtenbau besitzt wie die ganze Faser: deutlich tritt dieser Längsbau in der doppeltbrEcnen Sub- stanz a hervor. — Dieser, schon länger bekannte Bau der Muskelfaser ist wegen seiner Klarheit und Regelmässigkeit wohl das eleganteste Beispiel einer »Protoplasmastructur«, das bis jetzt ermittelt ist. Als eine solche können wir ihn ohne die mindesten Scrupel den übrigen, hier beschriebenen Structuren von Zellen gleichwerthig setzen; denn die Muskelfasern bilden sich nachgewiesener Maassen aus Zellen. Aber noch mehr Aufmerksamkeit beanspruchen die Formver- änderungen, Bewegungen und Verschiebungen, die wir als Ausdruck von Lebenserscheinungen im Körper der Zelle auftreten und schwinden sehen. Es ist schon eine ziemliche Reihe von derartigen Dingen be- kannt geworden: Bewegungen von Körnern in lebenden Zellen, namentlich bei Pflanzen, die in oft regelmässiger Weise im Proto- ° plasma fortgeschoben werden; eigene Gestaltveränderungen des Kern- körperchens; eigenthümliche Strichelungen, welche bei kriechenden Zellen an der Grenze ihrer Substanz sichtbar und wieder unsichtbar werden. Etwas näher will ich hier nur verweilen bei einem besonders auffallenden Beispiel, das in neuester Zeit näher erforscht ist und mit Vortrag von Prof. W, Flemming. 41 Bi. grosse Aufmerksamkeit gefunden hat, bei den Vorgängen, die 2 der Zelle während ihrer Theilung ablaufen. Bis vor einigen Jahren wusste man darüber nur das Aeusser- ichste: dass eine Zelle, wenn sie sich vermehrt, sich in zwei oder En auch mehr Theile zerschnürt. Man glaubte, obwohl man es nie gesehen hatte, dass dabei zuerst eine Theilung des Kernkörper- chens in zwei, dann des Kerns in zwei, dann des ganzen Zellen- ‚körpers in zwei Theile erfolge. Es hat sich durch eine ganze. Reihe neuer Arbeiten gezeigt, dass diese Auffassung für viele, und vielleicht für alle Fälle "von Zelltheilung nicht zutrifft, dass die Vorgänge dabei viel ver- wickeltere sind. | Verfolgen wir sie. in den Hauptzügen dort, wo sie am Augen- fälligsten verlaufen, bei der Eizelle eines Thiers, Fig. 7—13. E: Was vorangeht, ist ein Undeutlichwerden des Zellkerns; er geht in seiner alten Form zu Grunde, es wird sogar ein Theil dan aus } der Zelle ausgestossen und als ee weggeworfen. Dann tritt “ein neuer Kern auf, der aber viel kleiner ist wie der alte war. Mit dem Beginn des eigentlichen Theilungsprocesses fängt auch dieser Kern an, undeutlich zu werden (Fig. 9), schwindet aber nicht ganz; er streckt sich in die Länge, es formen sich in seinem Innern Fäden, ebenfalls der Länge nach geordnet. (Fig. 10). In der Mitte jedes - Fadens zeigt sich eine Verdickung, ein Knötchen; diese Knötchen theilen sich in je zwei, und diese zwei rollen in entgegengesetzter "Richtung auseinander, (Fig. ır) gegen das Ende des Fadens (Fig. 12) wo sie mit den benachbarten verschmelzen. Während dies am Kern - verläuft, hat das Protoplasma der Zelle eine eigene, regelmässige - Structur angenommen; von dem Ende des langgestreckten Kerns gehen Strahlen aus, in denen die im Protoplasma gelagerten Körnchen sich in Reihen anordnen, so dass zwei zierliche, sternförmige Figuren 6. die Abbild.) in dem Zellenkörper zu sehen sind. Endlich wird - aus der Substanz, zu welcher die Knötchen der Kernfäden verschmolzen sind, je ein neuer, anfangs kleiner Kern, (Fig. 13) — und während - dessen (s. Fig. 12. 13.) bildet sich nun eine Einschnürung am Körper ‚der Zelle, entsprechend der Mitte zwischen den beiden Strahlencentren, welche allmählich durch die ganze Zelle hindurchgreift und sie in zwei theilt, jede mit einem der jungen Kerne, Es kann bei manchen ‚7 Een wenige Minuten, bei andern viele Stunden dauern, bis dieser Process von Anfang zu Ende abgelaufen ist. Etwas alien Formen nimmt er bei anderen Zellen des fertigen Thierkörpers an, “ rofür Fig. 13 a.; Theilung einer Zeller der Oberhaut. DIE Vortrag von Prof, W, Flemming, Man sieht, es ist bei ihm eine recht verwickelte Maschinerie im Spiel, von der wir uns bis jetzt freuen müssen, etwas zu sehen, ohne schon ihr Wesen zu durchschauen. Jedenfalls lohnt es die Mühe, nach solchem Verständniss zu suchen. Denn in ganz ähnlicher Weise, wie hier an der Eizelle eines Seesterns, verlaufen diese Processe der Zellentheilung auch grossentheils in unserem eigenen Körper, und auf Zellentheilung beruht hauptsächlich dessen Wachsthum, und ein grosser Theil seiner Krankheitserscheinungen. Endlich noch ein recht farbendeutliches Beispiel dafür, dass man Lebensveränderungen der Zelle zum sichtbaren Ausdruck bringen kann. Wir wählen dazu die Zellen der Drüsen, deren Arbeit die Absonderung -von Flüssigkeiten ist. Unterwirft man Magen- und Munddrüsen eines Thieres in dem Zustand, wo sie unthätig verharrten, einer bestimmten Art der Präparation und Färbung, und untersucht ein Schnittchen davon unter dem Mikroskop, so zeigen ihre Zellen das Bild, das in Fig. 14 und Fig. 16 angegeben ist, Entnehmen wir sie aber dem Thierkörper zu einer Zeit, wo sie lebhaft Flüssigkeit absonderten, und behandeln sie ganz in der gleichen Weise, so haben die Zellen eine ganz andere Färbung bekommen und sind zum Theil grösser geworden, wie bei der unthätigen Drüse, !) wie es Fig, ı5 u. 17 darstellt. Obwohl sich der thätigen und der unthätigen Drüse im Ganzen keinerlei Verschiedenheit ansehen lässt, haben wir also hier Mittel gefunden, die wirklich eintretenden Veränderungen in die einzelnen Zellen hinein zu verfolgen und an diesen zu demonstriren. (Für das Nähere ist auf die Erklärung der Figuren zu verweisen), Doch genug mit diesen Formbeschreibungen. Wenn ich Ihnen auch statt weniger Beispiele Alles mitgetheilt hätte, was wir über Bauverhältnisse und Bauveränderungen in Zellen wissen, so würden Sie doch mit Recht das Urtheil fällen, dass es noch sehr wenig ist: nur eine ziemliche Anzahl von Formbeobachtungen, von denen wir meistens noch nicht wissen, was sie bedeuten — Hieroglyphen, die selbst noch gelesen werden sollen. Wir stehen, um auf das Bild von vorher zurückzugreifen, mit all diesen Kenntnissen der Natur des Zellenlebens leider noch fast so gegenüber, wie ein ungebildeter Heizer seiner Dampfmaschine gegenübersteht; er kennt die Formtheile in ihr vom vielen Ansehen gut genug, aber er weiss nicht, nach welchen Gesetzen sie arbeiten, und kann darum höchstens ahnen, wozu sie da sind. £ + 1) Da von einer Colorirung der Abbildungen abgesehen wurde, ist die verschiedene Färbung der Zellen in Fig. 13—16 nur durch die Dunkelheit der Schattirung ausgedrückt, Vortrag von Prof, W, Flemming, 43 Aber ich wollte Ihnen auch nicht zeigen, dass man schon viel Verwerthbares gefunden hat; ich wollte nur zeigen, dass man schon etwas findet und damit auch die Hoffnung, noch weiter vorzudringen. Um diese Hoffnung zu verstehen, wollen Sie berücksichtigen, \ lass Beobachtungen über den feineren Ban und die Lebensverhältnisse der Zellen zu den zeitraubendsten, und in gewissem Sinne zu den mühsamsten gehören, welche die Naturforschung kennt; und dass E izdem fast alle die Ermittelungen, von denen ich hier nur eine Auslese ‚gab, in dem kurzen Raum der letzten 15 Jahre gewonnen sind. Wenn wir sehen, wie heute die Zahl der Arbeiter in rascher Progression _ zunimmt, wie fortwährend neue Untersuchungsmethoden von der Chemie beigesteuert werden, wie verbesserte Laboratorien und zoologische Een dazu helfen, das geeignete Material zu liefern und nutzbar machen — so mag der Gedanke nicht fernliegen, dass man in 20 Jahren Dinge in und an der Zelle verfolgen wird, gegen welche (ie hier beschriebenen Structuren noch so grob und umrisshaft erscheinen werden, wie etwa die Malerei auf einer Theatercoulisse, verglichen - mit dem feinen Detail auf einem niederländischen Miniaturbild. Aber, Sie sind vielleicht in Gedanken meinen Worten schon - zuvorgekommen und haben die Frage gestellt, die ich jetzt stellen _ will: Wie weit werden wir denn kommen können in dieser Arbeit, die sich in den Leib der kleinen Zelle hineingräbt? Wie viel dürfen wir endlich hoffen, noch zu sehen? = Wir wissen, die Chemie ist in der theoretischen Erkenntniss des Kleinsten, was da ist, dem menschlichen Auge und seinen Hülfs- "instrumenten weit ee schrilken‘ sie findet durch Wägung und Rechnung, dass wir als die letzten geformten Theile alles Stoffes die Atome, demnächst die Gruppen verbundener Atome betrachten “können, die man Molecule nennt, und sie erklärt die Erscheinungen aller Kturkörber aus der Veschiedenheit dieser letzten Theile selbst, | ihrer Gruppirung und ihrer Bewegung. E: Wird es einmal gelingen, die Molecule selbst und ihre Be- wegungen mit unserem Auge, unterstützt durch optische Mittel, zu ’ sehen, oder ihnen doch so weit nahe zu kommen, dass die Richtigkeit r der ch Rechnung gefundenen chemischen Tiheslich auch direct, | durch das Auge, Beskatlenrie findet ? Die Antwort fällt nicht eben günstig aus, Nicht weil es un- möglich schiene, sehr stark vergrössernde Mikroskope zu bauen. f Wenn man auich jetzt selten stärkere Vergrösserungen, als etwa ‚1500fache anwendet, weil solche noch mit gewissen Manbehn behaftet sind, so bleibt es doch denkbar, dass die Technik diese Mängel bis zu viel weiteren Grenzen ie wird, 44 Vortrag von Prof, W. Flemming. Das Hinderniss liegt nicht in der Mangelhaftigkeit der Instrumente, sondern in der Unzulänglichkeit eines Dinges, dem man eine solche Eigenschaft nicht zutrauen sollte. | Der Bote, der uns über die Dinge auf Erden und am Himmel die meiste Kunde zubringt, und der uns auch über die feinsten Theil- chen der Zelle zu unterrichten hat, ist das Licht. In unserem Falle” die Lichtstrahlen, die der Spiegel des Mikroskops auffängt und durch ° die Gegenstände in die Glaslinse des Instrumentes wirft, welche das- Bild dieser Gegenstände entwerfen soll. Im gewöhnlichen Leben hält man den Lichtstrahl, diese ae | lation von Aetherwellen, so ziemlich für das Feinste was sich denken lässt, und benutzt ihn ja in poetischer Redeweise mit Vorliebe zu & Vergleichen mit unkörperlichen Begriffen, als das zarteste körperliche | Ding, das man in der Natur eben zur Hand findet. Viel zu viel Ehre für das Licht; das Licht ist sehr essen 3 Denn das Hinderniss, das dem Vordringen der mikroskopischen # Beobachtung bis in's Kleinste eine Grenze setzt, beruht in der Natur des Lichtes selbst, wie sie uns durch die Wellentheorie erklärt wird. @ Und zwar im Besonderen in den sogenannten Beugungserscheinungen 9 des Lichts, Wenn man einen Lichtkegel durch eine kleine Oeffnung in ein dunkles Zimmer fallen lässt, und dann in diesen Lichtkegel vor die Oeffnung einen kleinen undurchsichtigen Körper schiebt, so ist der Schatten dieses Körpers grösser, als er es nach der Projection desselben sein sollte; das rührt daher, dass die an den Rändern des Körpers vorbeigehenden Strahlen eine Ablenkung von ihrem geradlinigen Wege 4 erleiden, die man eben Abbeugung nennt. Dasselbe erfolgt in etwas anderer Weise, wenn man statt dessen einen durchsichtigen Körper in den Lichtkegel setzt, auch durch diesen erfährt ein Theil der Licht- strahlen Ablenkung von seiner Richtung. Aehnlich wie ein solcher eingeschalteter Schirm, wirkt nun ein jeder kleiner, undurchsichtiger oder durchsichtiger Theil in dem Object, das unter dem Mikroskop liegt, 7. B. ein feines Körnchen oder Fäser- chen in einer Zelle. Eine Portion der Lichtbüschel, welche wir mit dem Spiegel durch dieses Object hindurchlenken, wird durch jene Theilchen in den verschiedendsten Winkeln von ihrer Richtung abgebeugt, und zwar erfolgt diese Abbeugung um so stärker, d.h. in um so grösserem Winkel, je kleiner das betreffende Theilchen ist. Dadurch gerathen die Strahlen, die in die Mikroskoplinse gelangen und das Bild entwerfen sollen, zum Theil in so verschiedenen Richtungen, dass daraus eine Trübung des Bildes entsteht; diese abgebeugten Strahlen bilden sogar zum Vortrag von Prof, W. Flemming. 45 Theil Dinge ab, die gar nicht im Object vorhanden sind. Statt längerer theoretischer Auseinandersetzung nehmen Sie dafür ein deutliches p raktisches Beispiel. Man hat es sehr weit gebracht in der Kunst, äusserst feine Theil- strichelchen in regelmässigen Abständen mit dem Diamant auf Glas zu ritzen. Es werden leicht solche Theilungen hergestellt, die auf die Breite eines Millimeters 1000 oder mehr Theilstriche enthalten. — 3 Vehmen wir nun eine Glasplatte mit solcher feinen Theilung, wo der oetanc der Striche etwa dieses Maass beträgt, unter das Mikroskop, — wir haben damit ein Object, von dem wir ja ganz genau vorher wissen, was darin zu sehen sein wird, nichts als rechtwinklig ‚gekreuzte Striche in gleichem Abstande, (Fig. 18). Das sieht man auch unter Umständen ; wir brauchen aber nur gewisse Arten der "Beleuchtung eintreten zu lassen, wie man sie gerade für Beob- En: feiner Dinge oft Ben muss, und wie sie dem Entstehen von Beugungserscheinungen Vorschub leisten, so kann man ausserdem noch ein paar Streifungen in der Diagonale zu sehen bekommen, wie sie die untenstehende Figur 19 angiebt, und unter Umständen sogar “noch andere in anderen Winkeln. Diese also sind in natura gar - nicht vorhanden; sie werden bloss täuschend abgebildet durch ab- gebeugte Strahlen. Solche falsche verwirrende Bilder erhalten wir natürlich auch von den feinsten Dingen, die in den Objecten selbst sind. Zwar gelingt es bis zu einem gewissen Punkt, Wahres und Falsches auseinander zu halten, aber das Wahre wird doch getrübt; so dass man sagen kann: wir sehen zwar diese Dinge, aber wir sehen sie im Nebel, und es zeigt sich keine Aussicht das zu ändern, weil die Dinge selbst es - sind, die diesen Nebel um sich verbreiten. | Aber das ist noch nicht das Schlimmste. Wie ich vorher sagte, je kleiner der eingeschaltete Gegenstand ist, desto grösser wird der “Winkel, in den die Strahlen von ihm abgebeugt werden. Bei sehr | kleinen Gegenständen wird erso gross, dass die abgebeugten Strahlen E _ überhaupt nicht mehr von der bildentwerfenden Linse aufgenommen, ‚und mit den ungebeugt durchgehenden übrigen vereinigt werden können, -d. h. mit anderen Worten, ein so kleiner Gegenstand wird durch das _ Mikroskop thatsächlich gar nicht mehr abgebildet. Wie nun aber die mathematische Theorie dieser Erscheinungen zeigt, richtet sich diese letzte Grenze nach der Länge der Wellen des Lichts. Die äusserste arenze der Kleinheit, in der ein Gegenstand noch sichtbar ist, ent- En bei bester Construction des Instruments und bei der günstigst gewählten Beleuchtung, der halben Wellenlänge des Lichts, 46 Vortrag von Prof. W, Flemming. Wie lang ist nun eine Lichtwelle? Für das Licht der verschiedenen Farben bekanntlich nicht gleich gross. Für rothes Licht, dass die grössten hat, beträgt die Länge der Wellen etwa !/,;., mm., für dunkel- blau !/s;,9 mm., nur etwa halb so viel. Das Maass der kleinsten noch sichtbaren Gegenstände, das ist die Hälfte dieser Grössen, stellt sich also für rothes Licht auf !/,,,, für blaues auf !/,.., oder, um stark abzurunden, den 5ooo0sten Theil eines Millimeters!). Es folgt daraus, dass man bei Anwendung blauen Lichts noch halb so feine Dinge zu sehen bekommen kann, wie mit rothem, was auch in der Mikroskopie schon Anwendung gefunden hat. Es giebt ferner bekanntlich Strahlen im Spectrum, die noch über das Blau hinausliegen und die das Auge nicht mehr sieht, die aber noch chemisch wirksam sind und sich also photographisch zum Ausdruck bringen lassen, die sog. ultravioletten Strahlen; diese haben eine noch geringere Wellenlänge wie die blauen, und damit stimmt es denn, dass man in der That beim Photographiren von mikroskopischen Bildern, durch Hülfe dieser Strahlen noch kleinere Structuren abbilden kann als solche von !/,.., mm. Durchmesser, dass man also Dinge photographiren kann, die kein Auge je gesehen hat. Abgesehen davon liest das, was unter !/.. mm. gross ist, unter der Grenze des Sichtbaren. Der 5oooste Theil einer Nähnadeldicke würde für das menschliche Auge auch durch das beste Mikroskop nicht mehr da sein. Mit dieser betrübenden Kenntniss ausgerüstet wollen wir nun zu der Frage zurückkehren, wie es denn mit der Hoffnung steht, dass unser Auge noch einmal directe Bekanntschaft mit den Moleculen überhaupt, und in unserm Fall mit den Moleculen in der Zelle machen könnte. Wie gross, oder besser wie klein, mögen denn diese sein? Das ist freilich eine schwierige, und bis jetzt sehr unsichere Berechnung. Sie ist nach verschiedenen Methoden versucht worden, die Resultate gehen noch stark auseinander und ich möchte vor den Herren Chemikern keineswegs die Verantwortung dafür übernehmen. Immerhin hat sich eine ungefähre Schätzung darüber aufstellen lassen und bei der Kleinheit der Dinge überhaupt soll es uns einmal nicht darauf ankommen, ob sie auch ziemlich fehlerhaft ist. Nach solcher Schätzung würden auf der Länge von einem 5ooostel mm. noch ungefähr 1500 — 2000 Molecule des Wassers nebeneinander liegen. Die Molecule der Substanzen, mit denen wir es in den Zellen der organischen Körper zu thun haben, würden allerdings grösser !) Genau: 0,000215 mm, für Blau, 0,00038 mm. für Roth. Vortrag von Prof. Dr, Flemming. 47 sein wie die des Wassers, sie würden, so kann man schätzen, etwa 4 mal so grossen Durchmesser haben wie diese; aber — auch dann liegen von ihnen auf jenem kleinsten Längenraum, den wir wahrnehmen können, noch immer 400 bis 500 nebeneinander. Wenn wir sie sehen wollten, müssten wir nicht bloss Instrumente haben, die 4 — 500 mal stärker vergrössern wie die jetzigen, — die "liessen sich vielleicht schaffen — nein, wir müssten auch Licht ‚haben, mit Wellen von einer solchen Kürze, dass sie sich zu den wirklich vorhandenen verhielten wie die Kräuselung auf der Oberfläche eines Teiches, zu einer Sturzwelle der Nordsee, q Und deswegen werden Sie mir beistimmen in dem indignirten Urtheil, das ich vorher aussprach: das Licht ist sehr grob. Viel zu grob Fir die Wünsche eines strebsamen Mikroskopikers. | Erlauben sie mir, das Gesagte noch in ein leicht fassliches Bild zu kleiden. Wollen Sie sich die Molecule der Körper als gedruckte “Buchstaben in einem Buche vorstellen, das wir zu lesen wünschen. - Dann würden wir, wie die Sache jetzt liegt, mit all unsern schönen - mikroskopischen Hülfsmitteln vom Erkennen derselben so weit entfernt - sein, als befänden wir uns mit unbewaffneten Auge hier vor der - Universität, und als würde das aufgeschlagene Buch etwa in der - Entfernung des Kieler Marktplatzes von hier gehalten. Und um das - Unglück zu vervollständigen, können wir uns dabei als Zugabe noch einen richtigen Kieler Nebel vorstellen, der bildlich die Trübung darstellen mag, welche durch die Beugungserscheinungen des Lichts entsteht. % Wenn wir so traurig gestellt sind, warum, werden Sie vielleicht “ fragen, beugt sich der Mikroskopiker denn ic weiter über sein - Instrument, um im besten Fall neue Dinge zu finden, die ihm nur _ wieder als eben so viel neue Räthsel dastehen werden? Da es ihm g doch versagt ist, bis in die letzte Zusammensetzung der Körper - vorzudringen. Gesetzt, das Letztere wäre wirklich der Fall, so ist darum die erste Frage doch leicht in günstigem Sinne zu beantworten. Die _ Dinge i in und an der Zelle, die ich Ihnen hier vorgeführt habe, liegen meistens noch erheblich über der Grenze des Sichtbaren; und wenn das Feinste davon schon etwas im Nebel steckt, so giebt es uns ‘doch einen Ausdruck des wirklich Vorhandenen, aus dem wir mit "Vorsicht auf die wahre Struktur schliessen können; so wie man die ‚Gruppirung einer Landschaft auch wohl an einem trüben und wolkigen Tage herauskennt, wenn auch nicht so leicht, wie bei klarem Sonnen- schein, " ’ A8 Vortrag von Prof. Dr. Flemming. Zu dem Meisten aber von diesen Dingen hat es noch gar nicht so besonders starker Vergrösserungen gebraucht, sondern sie sind gefunden worden durch Aufsuchen geeigneter, besonders günstiger Objecte, durch Ausprobiren passender chemischer Behandlung, welche diese zarten Dinge deutlicher macht, durch Aufmerksamkeit am rechten ° Orte, und endlich, nicht zum Mindesten, durch Glück. Und so vertrauen denn die Mikroskopiker darauf, dass durch diese selben Factoren noch viele Dinge an’s Licht kommen werden, die jetzt im Körper der Zelle verborgen liegen, dass man dadurch in nutz- bringendem Verständniss des Zellenlebens und des Gesammtlebens, des gesunden wie des kranken Körpers fortschreiten wird — auch ° ohne dass wir dafür schon viel weiter vordringen müssen gegen die Grenze des Sichtbaren, auch ohne dass wir je ein Atom zu Gesicht bekommen brauchen, wenn es ein solches giebt. : Aber dies letzte Räthsel also, das Atom und seine Bewegung, ° das werden wir nie mit dem Auge erforschen. Weit entfernt davon; wir müssen, so wird man nach dem Gesagten urtheilen, schon weit vor ihm an einer Schranke Halt machen müssen, der mehrerwähnten Schranke von !/,ooo mm. Es ist ja die grobe Natur des Lichtes selbst, die das gebietet. Oder sollten wir nicht lieber vorsichtiger sagen: zu gebieten scheint? Sollte die Physik, deren Eroberungen unserem Zeitalter eine staunenswerthe Ueberraschung um die andere bereiten, nicht bis jetzt ungeahnte Mittel und Wege finden, um auch die- Hindernisse zu umgehen, die uns jetzt die Beugung des Lichts in den Weg wirft? Ein Hinderniss schlimmster Art für die Gebrauchsfähigkeit der optischen Instrumente war bis in unser Jahrhundert hinein die Farben- zerstreuung, welche bei der Brechung der Lichtstrahlen erfolgt. Sie liess namentlich das Mikroskop so untauglich, dass die bedeutendsten. Physiologen und Anatomen sich damals unwillig von dem Instrument abwandten; sie hätten es nicht geglaubt, wäre ihnen prophezeit, dass man mit einem Mikroskop solche Dinge, wie diese hier, einstmals zeigen würde, Die Physik hat dies Hinderniss umgangen; so erfolg- reich, dass heute fast keine Spur davon bleibt. Die Physik hat so viel für uns gethan, dass ihr fast nur noch übrig bleibt, uns auch die Lichtwellen verkürzen zu helfen, Doch vielleicht wird mancher der Herren Physiker von Fach das Recht auf solche schönen Aussichten bestreiten, und gestützt auf den Buchstaben der Undulationstheorie des Lichts, dabei beharren, das wir angelangt sind an der unwiderruflich letzten Grenze des Vortrag von Prof. W, Flemming. 49 Eiharen. Ein Nichtfachmann hat nicht zu widersprechen. Dann ;o werden wir niemals Aussicht haben etwas zu sehen, mit unserem Auge direct zu sehen, was unter dieser Grenze liegt. Werden die Menschen es darum niemals erfahren? Es ist vielleicht gewagter das zu behaupten, als das Gegentheil hoffen. — Wer ansieht, was heute ist und was früher war, wer überdenkt, wie viele Träume von früher heute Wirklichkeit, wie viele "Unmöglichkeiten möglich geworden sind, der wird glauben dass es ‚sicherer ist, an ungeahnte Fortschritte unseres Geschlechts zu glauben, als auf das Vorhandene zu schwören. Wie wenig Menschen würden in der Zeit, wo der alte Flügeltelegraph das beste Mittel unseres "Schnellverkehrs war, für glaublich gehalten haben, dass man in unserer Zeit für diesen Zweck den ganzen Erdball mit einem Netz electrischen "Drahts umsponnen haben würde; wer hätte noch vor wenigen Jahren ‘daran gedacht, dass man heute das, was ehemals das Auge an den "Telegraphenflügeln ablas, und noch viel mehr, gemächlich auf tele- "phonischem Wege mit dem Ohr aufnehmen re 2 Lässt sich nicht eine Zeit denken, wo das Instrument, das man - heute Mikroskop nennt, in den Raritätenkammern steht und wo man “die Dinge, von denen ich hier gesprochen habe, mit Arbeitsweisen erforschen wird die von unsern Studien am Mikroskopirtisch so ver- schieden sind, wie der Telephon vom Zeichentelegraphen ?! 4 Das ist ein Wechsel auf unbestimmte Zukunft, wird‘ man vielleicht sagen, und also unsichere Waare. Aber der Naturforscher findet für solche Hoffnungen auf eine unsichere Zukunft den Muth in einer gesicherten Vergangenheit; er darf sich auf das berufen, was seine Wissenschaft erlebt hat. — Lassen Sie mich, um einen Appell an diese Vergangenheit noch einzulegen, Ihnen eine kurze und traurige Geschichte erzählen, deren Held unserem . Gegenstand besonders nahe steht. Als noch vierhundert Jahre zu vergehen hatten, bis die Welt Fernrohr und Mikroskop kannte, und als noch kein Mensch in Europa eine Brille trug, im 13. Jahrhundert, lebte in England ein Franziskaner- _ mönch. In den Mussestunden, von denen die glücklichen Mönche so viele hatten, beschäftigte er = mit allerhand wenig praktisch er- ‚scheinenden Dingen, — mit Philosophiren, mit Schriftstellern, und mit dem Schleifen von Gläsern. Nicht ohne Erfolg; es wird von seinen Zeitgenossen berichtet, er habe ein Glas geschliffen durch das man so merkwürdige Dinge sah, dass seine Wirkung allgemein dem Einfluss des Teufels zugeschrieben wurde. Kurz nach seinem Tode, vielleicht noch vor demselben, sind die Brillen in Gebrauch gekommen, und s 4 50 Vortrag von Prof. W. Flemming, es ist möglich, wenn auch nicht erwiesen, dass er an ihrer Er- 1 findung Antheil hatte; jedenfalls wird es aus seinen Werken deutlich, dass er den Nutzen künstlich geschliffener Gläser für Schwachsichtige eingesehen hat. Aber seine Gedanken hafteten nicht an den Linsen, über denen er polirte, noch an den Büchern des Aristoteles; sie schweiften um die Zukunft des Menschengeschlechts und flogen voraus über hunderte von Jahren. In seinen Werken, zum Theil in bedenklichem Mönchslatein, finden wir unter anderen die folgenden Stellen: »Es können aber durchsichtige Körper also geformt werden, | dass weit Entferntes nahe erscheint und umgekehrt; so dass wir auf unglaublichen. Abstand die kleinsten Buchstaben würden lesen können; und dass uns das Grösste klein erscheinen wird, und das Kleine gross; dass, was oben ist, unten erscheint und was unten ist, oben; und dass, was verborgen ist, offenbar wird. Und mit solchen Mitteln werden wir die Sonne und den Mond und die Sterne zu uns herab- steigen lassen.« »Und es können«, so fährt er fort, »Instrumente gemacht werden, um Schifffahrt zu treiben ohne Schiffsmannschaft, so dass die grossen Seeschiffe gehen werden unter einem einzigen Steuermann, mit grösserer Schnelligkeit als wären sie voll von Ruderern; und ebenso ° lassen sich Wagen bauen, die ohne Pferd sich bewegen mit unglaub- ° licher Geschwindigkeit, und Brücken können gebaut werden über ° Flüsse, die keine Pfeiler und Stützen brauchen. Und so liessen sich ° auch Werkzeuge des Fliegens erdenken, so dass ein Mensch in der ° Mitte des Werkzeugs sitzend nur irgend einen Mechanismus zu ° drehen brauchte, und künstliche Flügel würden die Luft schlagen, ° nach der Art eines Vogels im Fluge«. Es war, so wiederhole ich, im 13. Jahrhundert, als diese Sätze geschrieben wurden. Roger Baco — das war der Name dieses seltsamen Propheten — war in der Wahl seines Zeitalters nicht vorsichtig gewesen, Einige 100 Jahre später hätte man ihn wohl auch noch für einen 4 Narren und Träumer gehalten, aber ihn sonst vielleicht unbehelligt ° gelassen; die Leute seiner Zeit fassten die Dinge noch von einer anderen Seite auf. Er wurde der Zauberei angeklagt und in den Kerker gesetzt, in dem er, nach glaubwürdigem Bericht, nach ıojähriger Haft gestorben sein soll. 7 Wir aber können der rührenden Gestalt des slässchlar 4 Mönchs in seiner Gefängnisszelle, des vereinsamten Denkers unter den Gedankenlosen, gern in unserem Gedächtniss ein freundliches en die IN herabsteigen, und das a erscheint ı uns te rollen die Wagen ohne Pferd über die Erde, schwingen heute für annehmbar halten, ohne deswegen verlacht zu Es scheint, wir haben nach solchen Erfahrungen Grund, kleingläubig und weniger unduldsam gegen allerhand kühne 52 Vortrag von Prof. W. Flemming. Erklärung der Abbildungen. Fig. 1: Schema einer thierischen Zelle, mit Kern und Kernkörperchen, ie. 2- Knorpelzelle, in einer Jebenden Amphibienlarve beobachtet; Die Substanz der Zelle, sowie die des Kerns, sind durchzogen von gerüst- artig angeordneten Fäden. 2 Hig.4i 3; Eizelle einer Muschel. Im Kern (hell) gerüstförmige Fäden; das Kern. körperchen besteht aus zwei verschieden beschaffenen Theilen. Die Zelle hat eine Membran, die von der Zellsubstanz getrennt liegt. ; u Fig, _4. Wimperzelle mit beweglichen Haaren am Vorderende: in der Ver- längerung dieser Haare sieht man im Zellkörper Streifen, - S IE 5 Speicheldrüsenzelle von Blatta orientalis (nach Kupffer). Gerüstförmige Structur des Zellkörpers, k Kern, n eintretender Nerv s. d. Text. Tie-- 6, Stück einer willkürlichen, s, g. quergestreiften Muskelfaser, a doppel- - brechende Substanz, i einfachbrechende, in jener; bei H. Hensen’sche Querscheibe, in der einfachbrechenden Substanz i bei K: Krause’sche, bei F, Flögel’sche Querscheibe. u Fig. 7— 13. Theilung der Eizelle eines Seeigels, Toxopneustes lividus (nach Präparaten von H, Fol und Abbildungen von O, Hertwig). Vergl. den Text, F In 10 — ı2 ist die Zellsubstanz nicht ganz mitgezeichnet. Fig. 13. a, 1—7. Skizzen des Ablaufs einer Zelltheilung an der Kieme der Salamander- Larve, nach eigenen Beobachtungen, en. ' ig, I4. I5. Drüsenschläuche des Magens, aus zwei Arten von absondernden Zellen (a und b) zusammengesetzt. Fig. 14: in ruhendem, Fig. 15: in absen- derndem Zustand, in beiden Fällen gleich präparirt und mit gleichen Farbstoffen gefärbt. Zeigt die innere Veränderung der Drüsenzellen während ihrer Thätigkeit. F Fig. 16. 17. Zellen einer Speicheldrüse, ebenso in 16 in ruhendem, in 17 in absondern- r dem Zustand mit der gleichen Behandlung fixirt und gefärbt. ; Fig. 18. Eine quadratische Mikrometertheilung auf Glas geritzt, mikroskopisch beobachtet; bei 19: dieselbe bei gleicher Vergrösserung, aber Ver- änderung der Beleuchtung, welche schräge Liniensysteme vortäuscht, die in Wirklichkeit nicht da sind, - B- Die Figuren sind mit Ausnahme von Fig. 5 undg— 13 E a Erklärung) nach eigenen Präparaten, bei 100 bis 50o0facher Vergrösserung, gezeichnet, nn u nn nn, Ar Den ER er DR BT A OR eo > R Y nA CR r = pe “ zu einem i ndortsverzeichniss der Phanerogamen des _ südöstlichen Holsteins ie ee Be TE nr) a BN Das vorliegende Verzeichniss umfasst die Pflanzen, welche von im Laufe der letzten ı2 Jahre in dem Gebiete des Warder-See in der Umgegend Segebergs gefunden ‘worden sind. Nur in inzelnen Fällen, wo es sich um interessante Pflanzen handelte, wie En. bei a borealis Chron., Viscum album L., Pirola eenndhlche L. etc. hat der Verfasser es sich eatter über die Grenzen des oben h zeichneten Gebiets hinauszugehen. Für die angegebenen Standorte ist der Verfasser zum grössten jeile allein verantwortlich. In vereinzelnten Fällen sind Pflanzen führt worden, die in dem genannten Gebiete gefunden sein sollen, aber nicht von mir beobachtet sind. Ich habe mir die Aufnahme derselben aber nicht versagen wollen, da die betreffenden Species mir seiner Zeit von Collegen El worden sind und sich in meinem Herbar befinden, so z. B. Bryonia alba. L. etc. a _ Dem Herrn Teege, Lehrer an der Wilhelmsschule in Segeberg, d em dieses Verzeichniss vorgelegen, ist Verfasser zu Dank verpflichtet, dem er hier Ausdruck verleihen möchte. Herr Teege hatte die Güte Eich Angabe neuer Standorte ergänzend auf das Verzeichniss ein- zuwirken; die angegebenen Standorte sind durch ein T, bezeichnet. _ Das Verzeichniss kann und will durchaus keinen Anspruch auf Tollständigkeit machen. Es dürfte eine genauere Durchforschung de " nächsten Umgebung Segebergs noch manchen neuen Standort En “ F\ L end vielleicht auch noch verschiedene neue Species ergeben. Jede Mittheilung dieser Art, bezüglich Vervollständigung dieses Ver- zeichnisses, würde vom Verfasser mit Dank entgegengenommen werden. Zum Schlusse möchte ich die Herren Botaniker auf eine Eigen- thümlichkeit des Ihl-Sce bei Kl. Niendorf aufmerksam machen. Die n solchen. Es hängt dies nach meiner Ansicht, mit dem Wasser - tande des betreffenden Sees zusammen. So wurde z.B. in den Jahren 56 Standortsverzeichniss der Phanerogamen von Justus J. H. Schmidt, dagegen fehlten fast gänzlich Corrigiola littoralis L und Littorella lacustris L. In den beiden genannten Jahren hatte der See einen hohen Wasserstand. Im Jahre ı875 bei mittlerem Wasserstand war die Lobelia in wenigen Exemplaren vertreten und endlich im Sommer 1876 bei niedrigem Wasserstande fehlte Lobelia Dortmanna L. fast ° gänzlich und waren Corrigiola und Littorella in Mengen vertreten. Ob der Wasserstand hier allein massgebend ‘ist, bedürfte wohl einer genaueren Beobachtung. en Die Species des vorliegenden Verzeichnisses wurden bestimmt mit Hülfe nachbezeichneter Werke: Borchmann, Holsteinische Flora, Kiel 1856, Cürie, Anleitung, Leipzig 1865. Garcke, Flora von Nord- und Mitteldeutschland. Berlin 1863 und 1871. | Be. Häcker, Lübeckische Flora, Lübeck 1844. | Laban, Flora Holsteins, Hamburg 1866. Leunis, Synopsis und Schulnaturgeschichte. Sonder, Flora Hamburgensis, Hamburg 1851. Beitrag zu einem tandoris-Verzeichniss der Phanerogamen des südöstlichen Holsteins, I, Dicotyledoneae. E- Ranunculaceae, = 1. Clematis Vitalba. L. Gemeine Waldrebe. 7—8. Angepflanzt: | Bellevue bei Segeberg. | Anemone nemorosa, L. Buschwindröschen. 4—5. In Gebüschen und Laubwäldern gemein. | ranunculoides L. Gelbes Windröschen. 5. In feuchten Gebüschen und Laubwäldern. Ziemlich häufig bei Strenglin (Wühren, Eeckmühl, Bornkamp etc.) Seltener bei Traventhal und im Hasenkruge bei Segeberg. Am Wege von Segeberg nach Wittenborn (T.) pratensis. L. Kleine Küchenschelle. 5. Auf sandigen Anhöhen. Selten. Am Gr. See bei Bellevue, Gr. Rönnau. Am Wege von Segeberg nach Fahrenkrug (T.) | Pulsatilla. L. Grosse Küchenschelle. 5. Sandige Hügel. Rönnau (Borchmann). Sehr selten. 1873 ist ein Exemplar von mir gefunden worden am Wege von Gr. Rönnau nach Schönböcken. | Hepatica triloba. Dill. Leberblümchen. 3—4. Wälder und Gebüsch, Selten. Im Hasenkruge bei Segeberg und in einem Gehölze bei Schlamersdorf. [yosurus minimus. L. Kleinster Mäuseschwanz, 5 -7. Auf Aeckern. Segeberg, Seminargarten, Gärten auf dem Schinderkamp. Strenglin. 98 8. Batrachium hederaceum. E, Mey. Epheublättriges Froschkrau 4 14E 12, 26, 27, AEG Er a mar 3 er w, in Er fe RISSE ee ww TE R Standorts-Verzeichniss der Phanerogamen von Justus J. H. Schmid. . Ranunculus tripartitus. Nolte, Dreitheiliger Hahnenfuss. In | - »Rieatsa Galtha Helleborus viridis. L. Grüne Niesswurz. 3--4. Verwildert 5—7. Gewässer. Qual; Rönnau. Strenglin. ae: aquatile. E. Mey. Wasser-Froschkraut. 5 — 8. Ueber- all in stehenden Gewässern. | hololeucum. Lloyd. Reinweisses Froschkraut. 6-- u Selten. In einem Torfgraben bei Strenglin. fluitans. Wimm. Fluthendes Froschkraut. 6 — 8. Haug in der Trave. divaricatum. Wimm. Spreizblättriges Froschkraut. 67. Gr. See bei Segeberg. = Warder see. einer Wassergrube vor dem Klüth-See 1873 gefunden. reptans. L. Schleichender Hahnenfus. 6 — 8. ai am Ihl-See bei Klein Niendorf. flammula. L. Brennender Hahnenfuss. 6 — 9. Ueberall | auf Wiesen, in Sümpfen und Gräben etc. 5 Lingua. L. Grosser Hahnenfus. 6—8. Se Gräben etc. Segeberg, Strenglin, Wensin nicht selten. auricomus. L. Goldgelber Hahnenfuss. A— 5. Wiesen, Wälder und Gebüsche. Häufig. = acris. L. Scharfer Hahnenfus. 5—6. Auf Wiesen gemein. & lanuginosus. L. Wolliger Hahnenfuss. 5 — 6, Schattige Wälder und Gebüsche. Häufig. we bulbosus. L. Knolliger Hahnenfus. 5—6. Häufig auf Aeckern und an Gräben. = repens. L. Kriechender Hahnenfuss. 5—7. Aecker. Häufig bei Strenglin, sceleratus. L. Giftiger Hahnenfus. 6—8, Häufig in Sümpfen und an feuchten Stellen. E Philonitis. Ehr. Rauher Hahnenfuss. Selten. Lehmäcker bei Strenglin. 4 polyanthemus. L. _ Vielblütiger Hahnenfus. In Hölzungen bei Strenglin und Wensin. “ ranunculoides. Rth. Feigwurz. 4'-5. Ueberall an feuchten Stellen, in Wäldern und Gebüschen. i palustris. L. Sumpf-Dotterblume 4— 5. Ueberall auf Wiesen. Mi. im Park zu Traventhal. andorts-Verzeichniss der Phanerogamen von Justus J. H. Schmidt. =; “ 3 Berberideae. _ Berberis vulgaris, L. Gemeiner Sauerdorn. 5— 6. In Hecken verwildert. Selten. Pronstorf. Travenbrücke bei Sege- PberelnT,) Nymphaeaceae. _Nymphaea alba. L. Weise Seerose. 6— 8. Seen, Flüsse, Gräben. Warder-See. Klüth-See. Wensin im Burg- Ber sraben;. ‚in ‚der, Trave von Travenort bis. Oldesloe. . Nuphar luteum. Sm. Gelbe Teichrose. 6— 8, Flüsse, Gräben, Seen. Häufig. Papaveraceae. Papaver Argemone. L. Sand-Mohn. 5 —6. Sandige Aecker, | Wege. Gemein, — 7 dubium... .L. “Zweifelhafter Mohn. . 6-7: Aecker. Rönnau, Warder etc. — Rhoeas. L. Klatschrose.e. 6—7. Aecker. Rönnau, Warder, Strenglin, Segeberg. (T.) = 27 5ommiferum..'.L. Sch Mohn. 7—8. In Gärten ver- | wildert. Chelidonium majus. L. Schöllkraut. 5 — 8. Ueberall an Hecken, auf Schutthaufen etc. Fumariaceae, >. ER officinalis, L. Gebräuchlicher Erdrauch. 6 — g. Häufig 5 in Gärten und auf Aeckern. — capreolota. L, Rankender Erdrauchh, 6— 8. Selten. ee An der Kirchhofsmauer in Pronstorf. I . Corydalis cava. Schwg. et K. Gemeine Hohlwurz. 4— 5. Laub- wälder. Nicht häufig. Irrgarten bei Traventhal; Strenglin, in einem kleinen Gebüsche in unmittelbarer Nähe des | Dorfes ; "Pronstorf;, Kagelsberg. (T.) — fabacea. Pers. Bohnenfrüchtige Hohlwurz. 4 — 5. Gebüsche, Selten. Strenglin an mehren Stellen; Vogelstange bei Segeberg. — pumila, Host. Zwerg-Hohlwurz. 5. Gebüsche., Selten. Strenglin in demselben Gebüsche, in welchem C. cava. L. wächst. Grueiferae., Nasturtium officinale.e NR. Br. Gebräuchliche Brunnenkresse. 6-—8. Häufig in Wassergräben. ST. 52. 53. 54. 55. 56. 57: 58. 59. 60, 61. ‚ Nasturtium silvestre. R. Br. Wilde Brunnenkresse, Se. Aa . Barbaraea vulgaris. R. Br. Gemeines Barbarakraut. u . Turritis glabra. > Kahles Thurmkraut. 6. . Cardamine pratensis. L. Wiesen-Schaumkraut. 4 — 6. Veberall Standorts-Verzeichniss der Phanerogamen von Justus. J. H. Schmidt. Gräben und auf Aeckern. — amphibium. R. Br. Beidlebige Brunnenkresse, 68. Häufig in der alten Trave bei Strenglin. » # — palustre. D. C. Sumpf. Brunnenkresse. 6 — 8. Feuchte Aecker, Gräben, Sümpfe, Häufig auf Aeckern. BE — strieta. Andr. Steifes Barbarakraut. 53—6. Aecker. Häufig bei Segeberg. (T.) Westerrade, Pronstorf. | -- arcuata. Rchb. Bogiges Barbarakraut, 5— 6. Aecker. Selten. Strenglin. ’ Wege und Aeckerränder. Ziemlich häufig, Segeberg. Strenglin etc. . Arabis hirsuta. Scop. Rauhes Gänsekraut. 5 —6,. Sn Aecker. Nicht häufig. Schackendorf. 3 auf Wiesen. — amara. L. Bitteres Schaumkraut, 5 — 6. Se Stellen. Nicht selten. Segeberg, an der u Streu Pronstorf. — sylvatica Link. Wald-Schaumkraut. 5 — 7. Wälder Selten. In den Kählen bei Strenglin. Be — parvifloraa L. Kleinblütiges Schaumkraut. 5 — 6. Feuchte Wiesen bei Traventhal. Sehr selten. E Dentaria bulbifera. L. Zwiebeltragende Zahnwurz. 5—6. Wälder. Sehr selten. In den Kählen bei Strenglin. Hesperis matronalis. L. Nachtviole.e. 5 —6, Verwildert auf dem Schinderkamp bei Segeberg. Sisymbrium officinale. Scop. @Gebräuchliche Rauke, 5-10, Sehr häufig auf Schutthaufen und in Dörfern. — Sophia. L. Feinblättrige Rauke. 5—9. Ziemlich häufig. in Dörfern, so in Strenglin, u ei | — Thalianum. Gaud. ThalsRauke. 4—;5. Sandieiicr Segeberg. 2 Alliaria officinalis. Andryj. Knoblauchshederich, 53 —6, Sei häufig an Hecken und Wegen, Erysimum cheiranthoides. L, Goldlackartiger Hederich. ee Häufig auf Aeckern und Schutthaufen. Sinapis arvensis. L. Acker-Senf. 6—g. Sehr häufig unter“ der Saat, E. alba. L. Weiser Senf. 5 9. Soll auf dem Segeberger Stadtfelde gefunden worden sein, A lyssum au, L. Kelchfrüchtiges Steinkraut. 56, | Sandfelder. Häufig am Gr. See bei Segeberg. Lunaria biennis. Mönch. Zweijährige Mondviole. Aus Gärten R verwildert auf dem Schinderkamp bei Segeberg. _ Cochlearia Armoracia. L. Meerrettig.. 5—7. Häufig verwildert in Obstgärten. . Camelina sativa. Crntz, Gebauter Leindotter. 6 -7. Pronstorf — dentata. Pers. Gezähnter Leindotter. 6 — 7. Unter B dem Lein nicht selten. aha verna. L. Frühlings- Hungerblümchen. 3—35. Sandfelder j gemein. $ Thlaspi arvense, L. Acker-Täschelkraut. 6 —7. Auf Aeckern 5 häufig. Teesdalia nudicaulis. R. Br. Nacktstengliger Bauernsenf. er | Ueberall häufig auf Sandfeldern. . 71. Lepidium campestre. R. Br. Feld-Kresse. 5 —6, Brachäcker. j Kl. Niendorf. Schackendorf. Sr Capsella bursa pastoris. Mönch. Hirtentäschel. 3 — 12, Ueberall in Gärten und auf Aeckern. Raphanus raphanistrtum. L. Hederich. 6— 8 _ Aecker. Gemein. | sativus. L. Rettig. 5 — 6. In Dörfern auf Schutthaufen Be. oft verwildert. 75. Neslia paniculata. Desv. Rispiger Hohldotter. 5 — 6, Accker. e Ziemlich häufig. Strenglin etc. ER Violarineae. Viola palustris. — Sumpf-Veilchen. 5—6. Torfmoore und | torfige Wiesen, Ziemlich häufig. Traventhal; Schacken- dorfer Moor; Strenglin; Pronstorf etc. hirta. L. Kurzhaariges Veilchen. 4— 5. Gebüsch. Nicht häufig. Im Gehege Bornkamp bei Pronstorf. odorata. L, Wohlriechendes Veilchen. 4— 5. Hecken und Gebüsch. Zum grössten Theil aus Gärten ver- wildert. Traventhal. Pronstorf im Park. Kagelsberg und an mehren anderen Stellen. canina. L. Hunds-Veilchen. 5 — 6. Wälder. Gebüsch eker Haufe, _ var. ericetorum, Zwischen Mötzen und Schafhaus. var. montana, Im Öholze bei Strenglin. = we & \ l , vr J ‘ ren. N = . - ee 62 Standorts-Verzeichniss der Phanerogamen von Justus J. H. Schmidt, 82. Viola silvestris. Lam. Wildes Veilchen. 4— 35. Laubwälder, Wensin. Rohlstorf und Pronstorf. | A 8. — tricolor. L. Dreifarbiges Veilchen. 4 — 19. Sande felder. Häufig. 8. — var. arvensis. Murr. Acker- Veilchen. 2 1022 felder. Gemein. : Resedaceae. 85. Reseda luteola. L. Wau. 6-— 9. Sandfelder, Selten. Schackendorf. 2 Diroseraceae 86. Drosera rotundifolia. L. Rundblättriger Sonnenthau. 7 — 34 Torfmoore. Häufig. 87. — longifolia.e Hayn, Langblättriger Sonnenthau. 7 — 8.5 Torfsümpfe beim Klüth-See. | 88. —- intermedia. Hayn. Mittlerer Sonnenthau 7.28 Torf sümpfe beim Klüth-See, Strenglin, Schackendorfer Moor. 4 89. Parnassia palustris. L Sumpf-Herzblatt. 7 — 38. Nasse Wiesen. Häufig. | Polygaleae. E 90, Polygala vulgaris. L. Gemeine Kreuzblume. 6 — 7. Wegränder. Am Wege nach Traventhal; Gr. Rönnau, Gnissau, Strenglin. 3 | gl. — comosa. L. Schopfige Kreuzblume. 6—7. Trockne Anhöhen. Am grossen See hinter der Vogelstange bei Sesebere., (T.) ‘ 92. — depressa. Wendenroth. Liegende Kreuzblume. 67. Torfboden. Schackendorfer Moor. A Sılenere 93. Dianthus deltoides. L. Deltafleckige Neke. 6 — 8 Häufig an der Chaussee nach Kl, Rönnau und am Wes | zum Kagelsberge. 94. Saponaria officinalis. L. Gebräuchliches Seifenkraut. 7 —®8. Hecken, Zäune. Segeberg, Rönnau, Strenglin. 4 95. Silene inflata.. Sm. Aufgeblasenes Leimkraut. 6 — 9. Wege- ränder. An derChaussce zwischen Rönnau und Krögsberg ; Segeberger Kirchhof. | | 96. — nutans. L. Nickendes Leimkraut. 6—7. Auf dem Gypsberge in Segeberg. 4 AR 12 A I a “ ge SE ri $ N jr FR m P ” _ Standorts-Verzeichniss der Phanerogamen von Justus J. H. Schmidt. 63 7 97. Lychnis flos ehe L. Kuckuks-Lichtnelke,. 6—7. Häufig auf Wiesen. >> 98. Viscaria vulgaris. Roehling. Gemeine Pechnelke. 5 --6. Häufig an Gräben und Wegen zwischen Segeberg und Kl. er Niendorf, am Wege nach Traventhal. | 9. Melandryum album. Gke. Weisse Lichtnelke. 5—38. Häufig an Wegen etc. — rubrum. Gke. Rothe Lichtnelke. 53—7. Häufig in feuchten Wäldern und Gebüschen. . Agrostemma Githago. L. Kornraden. 6 — 7. Unter dem Getreide häufig. Alsineae. 02. Spergula arvensis. L. Spergel, Acker Spark. 6—8. Häufig - auf sandigen Feldern. ; — pentandra. L. Fünfmänniger Spark. 4 — 5. Felder. Nicht selten. Strenglin, Rönnau ete, — nodosa. L. Knotiger Spark. 7—g9. Ihlsee bei Kl. Niendorf. 105. Sagina procumbens. L. Liegendes Mastkraut, 5—ı0. Häufig auf feuchten Aeckern. — erecta. L. Aufrechtes Mastkraut. 4— 5. Sandige = Triften. Ihlsee bei Kl, Niendorf. 107. Arenaria serpyllifolia. L. Quendelblättriges Sandkraut. 5 — 7. Br. Häufig anf sandigen Aeckern. | 108. Alsine rubra. Wahlenberg. Rothe Miere. 6— 8. Sandige = Aecker. Nicht häufig. Segeberg und Kl. Rönnau. 109. Moehringia trinervia. Clairv. Dreinervige Moehringie. 5 — 6. rk Wälder, Gebüsch, Zäune. Häufig. 110. Holosteum umbellatum. L. Doldige Spurree 4— 5. Sand- ; felder. Auf den Aeckern zwischen dem gr. See und a _ der Neustädter Chaussee bei Segeberg. 111. Stellaria nemorum. L. Wald-Sternmiere. 5—6. Wälder, u Gebüsch. Ziemlich häufig. Pronstorf, Wühren bei Strenglin, Bisnitz etc. Er medien 1% Mittlere )Sternmierex "3 — 10. Ueberall gemein. — Holostea. L. Grossblumige Sternmiere. 5—6. Sehr häufis an Knicks und in Gebüschen., 14. — glauca. With. Meergrüne Sternmiere. 6—7. Sümpfe, Ziemlich häufig. Strenglin, Klüth-See, Schackendorfer Moor. E10. Standorts-Verzeichniss der Phanerogamen von > Re J- H. Schmidt, Stellaria graminea. L. Msblättrige Sternmiere. 5 — 7. Häufig an Wällen. | — uliginosa.. Murr. Sumpf-Sternmiere. 5 — 7. Sümpfe, feuchte Stellen. Nicht häufig. Strenglin. Malachium aquaticum. Fries. Wasser-Weichlins, 6-8. Anl feuchten Stellen nicht selten. Traventhal, Strenglin, Segeberg. B Cerastium glomeratum. Thuill. Geknäultes Hornkraut, ss Häufig auf Aeckern. - | e — semidecandrum. L. Frühlings-Hornkraut. 4— 6. Sand- felder beim Warder., > — glutinosum, Fr. Klebriges Hornkraut. 5 —6 Im Gärten häufig. a — triviale. Link. Gemeines Hornkraut. 5 — 8. Häufig an Wegen und auf Feldern. > — arvense. L. Acker-Hornkraut. 6 — 8. Wege und Triften nicht selten. Gr. und Kl. Rönnau, Segeberg, Niendorf etc. 5 Elatineae- 4 Elatine Hydropiper. L. Pfefferfrüchtiger Tännel. 6—9. Ihlsee, Strenglin. e — hexandra. D. C. Sechsmänniger Tännel. 6-8, Ihlsee, _. Linzsceae& 3 Linum catharticum. L. Purgir Lein. 6— 8. Wiesen, Häufig‘ bei Traventhal, Strenglin etc. 57 en: Radiola linoides. Gmel. Zwergflachs. 7 — 8. Am Ihlsee, aber selten. 4 Malvaceae. E Malva Alcea. L. Siegmars Malve. 6—38. Wege und Hecken. Segeberg, A Wensin und Strenglin. — rotundifolia. L. Rundblättrige Malve.. 6 — 9. Ueberall in Dörfern und an Zäunen. — silvestris. L. Wilde Malve. 6—g. Wie vorige, Tiltageae. Tilia grandifolia. Ehrh. Sommerlinde. 7. Angepflanzt. — parvifolia. Ehrh. Winterlinde. 6—7. Angepflanzt, 4 Hypericineae. Hypericum perforatum. L. Durchlöchertes Hartheu. 6 Ueberall an Wegen. Pr 4 — Acer B 'Standorts-Verzeichniss der Phanerogamen von Justus J. H. Schmidt. 65 | Hypericum var, angustifolium, Wühren bei Strenglin. humifusum. L. Gestrecktes Hartheuu 6—g9. Triften. Strenglin (selten); Schackendorf; Schieren. quadrangulum, L. Vierkantiges Hartheu 7 — 8. Hecken, Gebüsche ziemlich häufig. commutatum. Nolte. Oholz bei Strenglin, tetrapterum. Fr. Geflügeltes Hartheu. Feuchte Stellen nicht häufig. Gnissau; Strenglin; Schackendorf. hirsutum. L. Rauhhaariges Hartheu. 7— 8. Gebüsch. Wälder. Selten, Segeberg (Borchmann). montanum. L. Berg-Hartheu 7 — 8. Gebüsch. Selten. Am Ufer des gr, See bei Segeberg. Aceraceae. eammestre 'L. Feld-Ahorn. 5. Hecken und Wälder. Häufig bei Strenglin. platanoides. L. Spitzblättriger Ahorn. 5. Angepflanzt. Hamburger Chaussee. Pseudoplatanus. L. Platanenblättriger Ahorn. 5 — 6. Angepflanzt und in Knicks.. Häufig bei Pronstorf und Strenglin. Hippocastaneae. . Aesculus Hippocastanum. L. Rosskastanie. 5--6, Ueberall angepflanzt. pavia, L. Pavia. Hin. und wieder angepflanzt. Geraniaceae., Geranium phaeum. L. Rothbrauner Storchschnabel 5 — 7. Mölder (und! 'Gebüseh. ° "Sehr: selten, Im Parke‘ bei Traventhal. palustre. L. Sumpf-Storchschnabel. 6—8, Wiesen, Simpfe, Gebüsch nieht selten. ''Mözen, Strenglim, Wensin (Laak). Pronstorf. pusillum. L. Niedriger Storchschnabel. 6 —9. Wege, bebaute Orte, ziemlich häufig. dissectum,. L. Zerschnittener Storchschnabel. 4 — 8. Häufig auf Aeckern, columbinum, L. Tauben Storchschnabel. 6—7. Aecker, Schutthaufen nicht selten. Strenglin, Högersdorf. rotundifolium. L. Rundblättriger Storchschnabel. 6 — 9, Lehmige Aecker selten. Dieckhof bei Strenglin, ö 66 151. 152. 163, 154. 155. 156, 15%. 165. 166, . Evonymus europaea. L, Gemeiner Spindelbaum. 5—6. Häufig . Rhamnus cathartica. L. Kreuzdorn. 5 —6. In Knicks. Nicht . Ononis spinosa. L. Dornige Hauhechel. 6— 8. Sandfelder,. Standorts-Verzeichniss der Phanerogamen von Justus J, H. Schmidt. Geranium molle. L, Weicher Storchschnabel. 5—g. Ueberall auf Aeckern und an Wällen. > 2 — Robertianum. L. Ruprechtskraut. 5— 10. In Wäldern, Gebüschen und an Zäunen gemein. Erodium cicutarium. L’Herit, Reiherschnabel. 4—8. Aecker, Triften etc. gemein. — var. pimpinellifolium. Sm. Segeberg, am Wege na Bellevue. | Balsamineae. Impatiens noli tangere. L. Gemeines Springkraut. 6 — 8 Feuchte Stellen in Laubwäldern häufig. Wensin; Prons- torf; Strenglin etc. E a u OÖxalideae, Oxalis Acetosella. L. Gemeiner Sauerklee, 4— 5. Ueberall in Laubwäldern und Gebüschen. | — stricta. L. Steifer Sauerklee. 6— 9, In Gärten als Unkraut; nicht häufig. Strenglin, — corniculata.. L. Gehörnter Sauerklee, 5 — 8 Wie’ vorige, doch viel seltener. Strenglin. i Celastrineae, in Knicks, Rhamneae. häufig. Auf einem moorigen Walle bei Strenglin. — Frangula. L. Pulverholzbaum. 5—8. Feuchte Ge- büsche und Wälder. Ziemlich häufig. 1 Papilionaceae. Triften, Wege. Häufig an der Hamburg - Neustädter Chaussee. u — repens. L. Kriechende Hauhechel. 7—g. Häufig auf sandigen Triften. Segeberg, Rönnau, Warder. F — arvensis. L. Acker-Hauhechel. 6— 8. Wiesen, Triften, Selten. Soll an der Chaussee bei Mözen gefunden worden sein, | Sarothamnus scoparius. Koch. Besenstrauch, 5 — 6, Sand } und Heiden gemein. | f Genista anglica. L. Englischer Ginster. 5—6. Häufig auf Heiden und Triften, | Standorts-Verzeichniss der Phanerogamen von Justus J. H, Schmidt. 67 Br Genista tinctoria. ‘L. Färber-Ginster. 6—8, Selten. ‘An RE; cinem Wege bei Gr, Rönnau. = 168, Medicago sativa. L. Luzerne.e 53—38. Angebaut und ver- E wildert, 169. — lupulina. L. Hopfenkle. 5—7. Ueberall an Wegen, 4 auf Triften etc. häufig. 170. Melilotus officinalis. Desr. Gelber Honigklee, Steinklee. 6—09. ; Auf Wiesen, an Ufern selten. Am gr. See bei der BE: - Vogelstange Segebergs. Br. — albus, Desr. Weisser Steinklee. 6—38. Wege, Triften E: nicht häufig. Westerrade, Chaussee zwischen Warder E und Wensin. | 172. Trifolium pratense. L. Wiesen-Klee. 5—8, Ueberall auf N: Wiesen und Triften. | 173. — medium. IL. Mittlerer Klee, 6—8. Wälder und 1 Gebüsch. In Gebüsch am gr. See bei Segeberg; in den Wäldern Pronstorfs, Wensins und Muggesfeldes. 174. — arvense. L. Acker-Kle. 6— 38. Gemein auf sandigen F Aeckern und an Wegen. 175. -— striatum. L. Gestreifter Klee. 6 —7. Trockne Triften F und Hügel. An einer Anhöhe zwischen Kl. Niendorf ® und Schackendorf, 176. — repens. L. Kriechender Klee. 5— 8. Ueberall gemein, 0177. -— _hybridum. L. Bastard-Klee. 6— 8. Häufig auf Wiesen. 178 -— agrarium. L. Wald-Kle. 6—8. Wiesen, Triften etc. 3 Auf der Koppel hinter der Bierhalle in Segeberg; auf E-- der gr. Eekmühle bei Pronstorf. 179. -— procumbens L. Liegender Klee. 6— 0. Sandige Felder und Triften häufig. 180. — campestre,. Schreb. Feld-Kle., 6--8. Wie vorige, Bi: doch nicht so häufig. Bao: — sSliforme. L. Fadenförmiger Klee. 6—38. Aecker, Trıften ete, gemein, 182. Lotus corniculatus. L. Gehörnter Schotenklee. 6— 8. Wiesen, E Gräben etc. häufig, 183. — uliginosus. Schrk. Sumpf-Schotenklee. 6 — 7. Wiesen, Bi: Gräben, Sümpfe häufig. 184. Astragalus oh lius, L. Süssholzblättriger Tranganth, 6—7. 2 Gebüsch. Hecken nicht selten, Segeberg; Högersdorf; 3 Strenglin etc, 185. Ornithopus perpusillu. L. Kleinster Vogelfus. 5—8. Auf f sandigem Boden häufig. Segeberg, Kl. Rönnau etc, 5* 68 186. Vicia Cracca. L. Vogel-Wicke, 6—38. Gebüsch, Hecken 187. 188. 189. 190. IgL. 192. 193. 194. 195. 106. 197. 198. 190. 200. 201. 202. 203. Spiraea Ulmaria. L. Ulmen-Spierstaude, 6 —8. Wiesen und 204. Geum urbanum. L, Gemeine Nelkenwurz. 6—8. Häufig auf Standorts-Verzeichniss der Phanerogamen von Justus ]. H. Schmidt. Ervum Lathyrus pratensis. L. Wiesen-Platterbse.. 6— 72 Hecken, Orobus Prunus häufig. { Faba. L. Bohnen Wicke. 6—7. Ueberall angebaut. sepum. L. Zaun-Wicke, 5-—38. Wälder, Gebüsch, Hecken gemein. 7 angustifolia.a Roth. Schmalblättrige Wicke, 64 Unter der Saat nicht selten. Rönnau, Kl, Niendorf etc. lathyroides. L. Platterbsenartige Wicke. 4—5. Auf Hügeln und Triften. Segeberg am gr. See; Rönnau,) Strenglin etc, 4 hirsutum, L. Rauhhaarige Linse. 6-—38, Häufig unter dem Getreide. = tetraspermum,. L, Viersamige Linse. 5 —7. Aecker- ränder, Gebüsch selten. Strenglin; Segeberg am gr. See. An letzterer Stelle sehr selten. E Gebüsch etc, gemein, | palustris. L, Sumpf-Platterbse. 6 — 7. Feuchte Wiesen | selten. Traventhal; Strenglin, silvestris. L. Wald- Plattefbse: Se: Wegeränder, Gebüsche nicht selten. Segeberg, Strenglin. 4 vernus. L. Frühlings-Walderbse, 5—6, Wälder, 5 Gebüsch selten. Im Gehege »Hüls« bei Wensin. | tuberosus. L. Knollige Walderbse, 5 —6, Wälder. Gebüsch ziemlich häufig. f niger. L. Schwarze Walderbse. - 6 —7. Gebüsch, Wälder selten. Im Gebüsch beim gr, See bei Segeberg. Amygdaleae. Padus. L. Ahlkirsche. 5. In Gebüschen und Knicks’ häufig. Be Cerasus. L. Sauerkirsche. 5. In Gärten angepflanzt, in Knicks verwildert. E avium. L. Süsskirsche. 4—35. Knicks und Wälder, namentlich häufig bei Pronstorf und Strenglin. E spinosa. L. Schwarzdorn. 4— 5. Ueberall in Knicks” gemein. Rosaceae., Gräben häufig. Schutthaufen in Dörfern, an Mauern, Zäunen etc. Standorts-Verzeichniss der Phanerogamen von Justus J, H. Schmidt, 69 - Geum intermedium. Ehr. Mittlere Nelkenwurz. 5 — 7. Wälder, Gebüsch selten. In der Eekmühl bei Strenglin. — rival, L. Bach-Nelkenwurz. 5— 6. Wiesen, Wälder gemein, Buübus saxatils.. L. Felsen-Himbere. 6—7. In Wäldern bei Wensin und Pronstorf. eridaeus, L. Gemeine Himbeere. 6 — 3, " Wälder, Gebüsch etc, häufig. | — caesius, L. Acker-Brombeere, 6— 8, Ackerränder, Gebüsch häufig. — fruticosus, L. Gemeine Brombeere. 6—8. Hecken, Knicks etc. häufig. — affınis. Weihe. Am Ufer des gr. See bei Segeberg. — Sprengeli. Weihe et N. ab Es 7—38. Ackerränder. Strenglin. — vulgaris. Weihe. 6—7. An Zäunen, Hecken, Strenglin. — corylifolius. Smith. Hecken. Högersdorf. 215. Eresa vesca 1. _Gememe Erdbeere. 5:6 Wälder, Triften etc, gemein. — collina.. Ehrh. Hügel-Erdbeere. 53— 7. Rasige Hügel, Wälder nicht häufig. Kl. Rönnau. Strenglin. = ukition Ehr. Hochstenglige Erdbeere. 5-6. Gräben und Wälder selten, An einem Feldwege, der sich vom Wege nach Wittenborn abzweigt. Comarum palustre, L. Sumpf-Blutauge. 6—7. Sümpfe, Moore | häufig. | Potentilla anserina. L. Gänse-Fingerkraut. 5—8. An Wegen und auf Triften gemein, — argentea. L. Silberweisses Fingerkraut. 6—7. Wege, Schutt, Mauern häufig. — reptans. L,. Kriechendes Fingerkraut. 5—6. Hügel, Triften nicht häufig. Gr. See bei Segeberg. — Fragaria Sm. Erdbeer-Fingerkraut, 4 — 5. Wälder, Gebüsch., Häufig bei Strenglin, namentlich im Wühren und in den Kählen. Tormentilla reptans. Kriechende Rothwurz, 6— 8, Trockene Iriiten, 2 Segebers'y/Kl, Rönnau, = ereeran .L. » Aufrechte. Rothwurz.!. &—'8. ‚Auf Torf mooren gemein. ; . Agrimonia Eupatoria. L. Gemeiner Odermennig, 6—9. An Wegen und in Gebüschen häufig, Le > 70 226. 307. 228. 234. 235. 236. . Poterium Sanguisorba. L. Gemeine Becherblume. sy. "Au 1 . Crataegus Oxyacantha. L. Gemeiner Weissdorn. 5. Ueberall . Pirus communis,. L. Birnbaum. 4—35. Selten. In Knicks Standorts-Verzeichniss der Phanerogamen von Justus J. H. Schmidt. Agrimonia odorata. Aiton. Wohlriechender Odermennig, 6—-9. Gebüsch. Selten. Hinter dem Irrgarten bei Traventhal, Rosa canina. L. Hundsrose. 6. Ueberall in Hecken und Knicks. 4 Sanguisorbeae, | Alchemilla arvensis. Scop. Acker-Löwenfus. 5 — 8 Auf sandigen Aeckern häufig, z. B. Schinderkamp bei Sege- berg. — vulgaris. L. Frauenmantel. Löwenfuss. 5—6. Wiesen, Wege häufig. 1 Hügeln und Triften selten. Pronstorf. Pomaceae, in Hecken. — monogyna, Jacq. Einsamiger Weissdorn. 5—6, Wie vorige. | verwildert, — Malus. L. Apfelbaum. 5. In Hölzungen und Knicks häufig. ’ Sorbus aucuparia. L. WVogelbeere. 53 —6. Angepflanzt und häufig in Knicks. F Onagrarieae. Epilobium angustifolium. L. Schmalblättriges Weidenröschen, 7—3. Wälder, Gebüsch etc. ziemlich häufig. Segeberg, Schackendorf, Strenglin etc. | — hirsutum. L. Rauhhaariges Weidenröschen. 6 — 8. Ufer, Gräben, feuchte Stellen nicht häufig. Westerrade; Garbeck; Strenglin. 4 — parviflorum. Schreb. Kleinblütiges Weidenröschen. 7—38. Sümpfe, feuchte Stellen häufig. | — var. glabratum. Strenglin. q — palustre. L. Sumpf-Weidenröschen. 7-9. Sümpfes Gräben ziemlich häufig. | — montanum. L. Berg-Weidenröschen. 6—8. Wälder, Gebüsch etc. häufig. — roseum. Schreb. Rosenrothes Weidenröschen. 7— 8 Feuchte Waldstellen selten. Im Gehege Bornkamp bei Pronstorf. F Standorts-Verzeichniss der Phanerogamen von Justus J. H. Schmidt. 4) 24 Epilobium virgatum. Fr. Ruthenförmiges Weidenröschen. E | 7 — 8. Feuchte Stellen selten... In der Eekmühle bei Strenglin. | "244. Oenathera biennis. L. Zweijährige Nachtkerze,. 6—8. Un- bebaute Plätze, Aecker etc. nicht selten. Segeberg, | Rönnau, Sirenakn. 245. Circaea lutetiana. L. Gemeines Hexenkraut. 6— 8, Ueberall € in Laubwäldern bei Wensin, Pronstorf etc. Halarogeae. 26 Myriophyllum alterniflorum. D. C, Wechselblättriges Feder- kraut. 5— 7. Ihlsee bei Niendorf. — spicatum. L, Achriges Federkraut. 7 — 8. Stehende ' Gewässer häufig. — verticillatum. L. Quirliges Federkraut. 7 — 8. E Stehende Gewässer häufig. 248.a. — pinnatifidum. 248.b, — pectinatum. Die letztern Formen von M. verticillatum | finden sich im Schackendorfer Moor. 5 Hippurideae., 5275. Hippuris vulgaris. L. Tannenwedel. 7— 8. In Gräben. Soll F in den Gräben zwischen Traventhal und dem Irrgarten gefunden sein, Callitrichineae, | 250, Callitriche vernalis. Kütz. Frühlings- Wasserstern. 4—8. In | Gräben, Teichen etc, häufig. 251. -— hamulata. Kütz. Hakiger Wasserstern. 4—8. Wie % vorige. Muggesfelde. 0252. — ., stagnalis. Scop. Sumpf-Wasserstern. 4 — 8. Wie vorige. Strenglin. E @eratophyiiiweae, 2253. Ceratophyllum demersum. L. Rauhes Hornblat. 7— 9. u Stehende Gewässer. Gr. Segeberger See; Ihl-See. 254. — submersum. L. Glattes Hornblatt, 7—9. Stehende 3 Gewässer. Gr. Segeberger See. Lythrarieae. 255, Lythrum Salicaria. L. Gemeiner Weiderichh 6— 9. Gräben, e:: feuchte Stellen häufig. Peplis Portula.. L. Gemeiner Afterquendel,. 7—9. Feuchter Sandboden. Selten. Gnissau; Ihl- See. 2 Stand orts-Verzeichniss der Phanerogamen von Justus 7. H, Schmidt. Cucurbitaceae. 257. Bryonia dioica _Jacg. Rothbeerige Zaunrübe. 6-9. In’ 258. 250. 260, 261. 202, 263. 268, 260. Hecken und Zäunen selten. An den Kirchhofsmauern ’ in Segeberg und an den Gärten nach dem gr. See zu. alba. L. Schwarzbeerige Zaunrübe. 6—8. In Hecken. ° Soll in einem Garten in Mözen vorkommen, 2 Portulaceae., Montia minor. Gmel. Kleine Montie. 5. Feuchte Sandfelder, ; selten. Gr. Rönnau. Paronychineae, Herniaria glabra.. L. Kahles Bruchkraut, 7 —9. Sandiger Boden, nicht selten. Auf den Aeckern zwischen dem gr. See und der Chaussee bei Segeberg; Rönnau, Ihl- See. Corrigiala littoralis. L. Ufer-Hirschsprung. 6—g9. Feuchter ° Sandboden, selten. Im Ufersande des Ihl-See, Sclerantheae. Scleranthus annuus. L. Jähriger Knäul. 6 — 10. Ueberall auf Sempe sandigem Boden gemein. | perennis. L. Ausdauernder Knäuel. 6— 8. Mit voriger Art, doch nicht so häufig. Am Wege nach dem Ihl- ° Sce; sesebere; Warderitte z Crassulaceae., maximum. Sut. Grösste Fetthennee 8—g9. Wege Hecken, Anhöhen häufig. purpurescens, Koch. Röthliche Fetthenne 7— 8 Wie vorige Art, aber selten. Warder. 7 acre. L. Scharfe Fetthenne. 6-7. Sandfelder, ° Mauern etc, häufig. i reflexum. NL. Zurückgekrümmte Fetthenne or Sandige Hügel. Zwischen Warder und Rönnau an einem sandigen Hügel. | rvivum tectorum. L. Dach-Hauslauch. 7— 8 Auf i Strohdächern angepflanzt z. B. in Strenglin. Grossularieae., Ribes Grossularia. L. Stachelbeere. 4. Ziemlich häufig an . Knicks, namentlich bei Pronstorf und Strenglin. Standorts-Verzeichniss der Phanerogamen von Justus J. H. Schmidt. 13 Ribes rubrum, L, Johannisbeere, 4— 5. Wie vorige und in Hölzungen. — alpinum, L. Alpen-Johannisbeere. 4— 5. Im Friedrichs- hain bei Pronstorf. — . nigrum, L. Schwarze Johannisbeere.e 4—5. Feuchte Orte in Wäldern und in Hecken. Auf Wiesen bei Strenglin nicht selten. Sasse zalieale. Saxifraga granulata. L. Körniger Steinbrech. 4— 5. Wege, Triften etc. Sehr häufig an der Neustädter Chaussee, Chrysoplenium alternifolium. L. Wechselblättriges Milzkraut. #5. In feuchten. Gebüschen ‚etc. nicht selten. Be trenslin a. m. Stellen; Hasenkrug;bei Segeberg, — oppositifolium. L. Gegenblättriges Milzkraut. 4 — >. Wie vorige, doch viel seltener. Kückels; Wühren bei Strenglin. Umbelliferae, . Sanicula europaea. L. Europäische Sanike. 5—6. Laub- wälder. Im Gehege Bornkamp bei Pronstorf. Mugges- elle. (T.) . Hydrocotyle vulgaris. L. Gemeiner Wassernabel. 7—9. Sumpfige und feuchte Stellen nicht selten. Schacken- dorfer Moor; Ibl-See; Strenglin, . Astrantia major. L. Grosse Sterndolde 6— 8, Hinter Reher’s Holzhof in Segeberg verwildert, . Bupleurum rotundifolium. L. Rundblättriger Durchwachs. Auf Schutthaufen und in den Gärten der Altstadt Segebergs verwildert, . Oenanthe fistulosa. L. Röhrige Rebendolde, 6—7. Gräben, Sümpfe ziemlich häufig, — Phellandrium. - Lam. Wasserfenchel, 7 — 8. Gräben und Sümpfe nicht selten. . Conium maculatum. L. Gefleckter Schierling.. 7—8. Wege, Schutt, Hecken häufig. . Heracleum Sphondylium. L. Unechte Bärenklau 6 — 8. Wälder, Gebüsch, Wege häufig, . Daucus Carota, .L. Gemeine Möhre, 7 — 8. Wiesen, Wege, Triften sehr häufig. Torilis Anthriscus. Gmel. Hecken-Borstendolde. 6 — 9. Wälder, Wege etc, häufig, 74 286. 237. 288, 280. 302. 303 . Sium latifolium. L. Breitblättriger Merk. 7—38. Gräben, . Berula angustifolia. K, Schmalblättrige Berle, 7—g9. Quellen, . Angelica silvestris. L. Wilde Waldwurz. 7 — 8. Wiesen, ‚ Aethusa Cynapium. . L. - Garten Gleisse. 6 0. Ze 1 . Anthriscus silvestris, Hoffm. Wilder Klettenkerbel, 5 — i . Chaerophyllum temulum. L.. Betäubender Kälberkropf. 6— 7. . Anethum graveolens. L, Gemeiner Dil. 7 — 8. In Gärten” , Aegopodium Podograria. L. Geissfuss. 5 — 6. Ueberall in ‚ Pimpinella magna. L. Grosse Bibernelle. - 6 — 8. Wälder, Standorts-Verzeichniss der Phanerogamen von Justus J. H. Schmidt. Archangelica officinilis. Hoffm. Gebräuchliche Engelwurz, 6—7. Sumpfwiesen. Selten. Strenglin; Traventhal, — Libanotis montana. L. Gemeine Hirschwurz. 7— 8, Hügel, Wege selten. Am gr. Segeberger See, auf der ersten Koppel hinter Bellevue, an der Chaussee bei Rönnau. Selinum palustree. L. Sumpf-Silge. 7—8. Sumpfwiesen, Moore. Strenglin, im Wühren. Helosciadium repens. L. Kriechender Sumpfschirm. 7—8. Ueberschwemmte Stellen, selten. Am Ufer des Ihl-See, — inundatum. K. Ueberschwemmter Sumpfschirm. 6—7. Sümpfe und stehende Gewässer. Sehr selten, Bis jetzt nur in wenigen Exemplaren in einer Wassergrube bei Strenglin gefunden. Sümpfe häufig. Bäche, Gräben häufig. Wälder. Ziemlich häufig, namentlich im Wühren bei Strenglin. ; Cicuta virosa, L. Giftiger Wasserschierling. 7 — 8. a Gräben etc, häufig. Schutt etc. nicht selten. Häufig in Strenglin. An Wegen und Zäunen gemein. E — vulgaris. Pers. Gemeiner Kerbel. 5—6. Wege und Zäune. Viel seltener als die vorige. Strenglin. | Wege, Gebüsch, Hecken häufig. verwildert, Gärten und an Zäunen. Gebüsch selten. In den Kählen bei Strenglin und im Wühren. — Saxifraga. L. Gemeine Bibernelle, 7 — 8. Hügel, Triften etc. Ziemlich häufig. 2 Pastinaca sativa. L. Gebauter Pastinak. 7—8. Wiesen, Wege etc, nicht selten. Segeberg; Warder, Strenglin etc, Standorts-Verzeichniss der Phanerogamen von Justus J. H. Schmidt, 75 % 4. Carum Carvi. L. Gemeiner Kümmel. 5 — 6. Nicht häufig auf Re Wiesen bei Strenglin. Araliaceae. . Hedera helix. L. Gemeiner Epheuu 9— 10. In Laubwäldern und Knicks gemein, Gornaceae. . Cornus sanguinea. L. Rother Hartriegel. 53—6, In Knicks und Hölzungen nicht selten. Caprifoliaceae. .„ Adoxa Moschatellina.. L. Gemeines Moschuskraut. 4 — 5. Ueberall in schattigen Gebüschen gemein, 308. Sambucus nigra, L. Schwarzer Hollunder. 6 —7. Ueberall in Knicks, — Ebulum. L. Zwerg-Hollunder. 6 Kam früher im Seminargarten vor. Ob angepflanzt? Ist durch den Durchschnitt der Eisenbahn vernichtet. . Viburnum Opulus. IL. Gemeiner Schneeball. 6. Ziemlich häufig in Knicks und Hölzungen z. B. im Gute Prons- E. torf. ‚311. Lonicera Periclymenum,. L. Wildes Geissblatt. 6—8. Ueberall E; in Hecken und Gebüschen. — Xylosteum. L. Gemeines Geissblatt. 5. In Hecken und Gebüschen nicht selten, an Stellen häufig. Strenglin, Segeberg etc. . Linnaea borealis. Cronsv. Nördliche Linnaea.. 5—7. Laub- wälder. Sehr selten. Soll im Gehölz bei Kückels vorkommen. (?). Rubiaceae, . Sherardia arvensis. L. Acker Sherardie. 6—9. Auf sandigen und lehmigen Aeckern. Häufig bei Segeberg, Niendorf, Strenglin etc. . Asperula odorata. L, Waldmeister. 5—6, In Laubwäldern häufig, . Galium Aparine. L. Kletterndes Labkraut. 6— 9. Hölzungen, Knicks, Gebüsche gemein. — uliginosum. L, Morast-Labkraut. 5—7. Sünpfe, Torf- moore nicht selten, Klüth-See; Schackendorfer Moor; Strenglin. 76 318, 319. 320. 321, 322, 323. 324. 325. 326. 327: 328. 329 330. 331. [69] 332. 333 334 Standorts-Verzeichniss der Phanerogamen von Justus J, H. Schmidt. \ Galium pulustree L. Sumpf-Labkraut. 6—8. Häufig auf sumpfigen Wiesen. E — verum. L. Wahres-Labkraut,. 6— 8. Hügel, Triften selten. Müssen. 4 — sylvaticum. L. Wald-Labkraut. 6—8. Wälder, % Gebüsche selten. In Gebüschen an der Trave, 4 — Mollugo. L, Gemeines Labkraut.. 6—8, Wiesen, Wege gemein. — saxatile, L. Stein-Labkraut. 6—8. Feuchte Heiden © und Moore. Schackendorfer Moor und auf einem Moore bei Strenglin häufige. Valerianeae, | Valeriana dioica. L. Kleiner Baldrian. 4— 35. Feuchte Wiesen ° und Gebüsche häufig. f — officinalis. L. Gebräuchlicher Baldrian. 6 — 7. Gräben, feuchte Gebüsche etc. häufig. Valerianella olitaria.. Mönch, Gemüse Rapünzchen. 4—5. Sandfelder, Wegeränder ziemlich häufig. Segeberg, Rönnau, Niendorf. | — dentata. Poll, Gezähntes Rapünzchen. 6 — 8. Getreide- felder selten. Kl. Niendorf in der Nähe des Ihl- Se 4 Segeberg, Strenglin, Warder. 3 Dipsaceae., . Knautia arvensis. Coult. Ackerskabiose. 6—8. Wiesen und Wegeränder häufig. | Succisa pratensis. Mönch. Teufelsabbiss. 7 — 9. Wiesen, Häufig bei Strenglin; Wensin; Traventhal. Compositae., Tragopogon pratensis, L, Wiesen Bocksbart. 5—6, Wiesen. Triften nicht häufig. Segeberg; Traventhal. — var. minor, Auf dem Segeberger Gypsberg. Scorzonera hispanica,. L. Spanische Haferwurz. 6-8 Ve=s wildert in Gärten. Hypochoeris radicata. L. Langwurzeliges Ferkelkraut. 6— 8. An Wegen und auf Triften häufig. E — glabra. L. Kahles Ferkelkraut. 7 — 8. Selten. Sande 2 Aecker bei Mözen und beim Warder. At Hieracium Piloselaa L. Gemeines Habichtskrauut. 5 —&. Wege, Triften etc, gemein. x Be:7 EN )° Standorts-Verzeichniss der Phanerogamen von Justus J. H. Schmidt. 27 Hieracium aurantiacum, L. Safrangelbes Habichtskraut. Triften, Wege selten. An der Chaussee u Segeberg und Kl. Rönnau. — murorum, L,. Mauer-Habichtskraut. 6—7. Wälder und Gebüsche. In den Kählen bei Strenglin. — sylvaticum. Sm. Wald-Habichtskraut, 6 —8. Wie vorige. Im Hüls bei Wensin; in den Kählen bei Strenglin. — boreale. Fr. Nördliches Eabichekraut °—0. Wa - Gebüsche häufig. — laevigatum. Willd, Startes Habichtskraut, 7 — 8. Selten. An der Westseite des Schackendorfer Moores. — umbellatum,. L, Doldiges Habichtskraut. 7 — 8. Wälder. Triften etc. häufig. eSsonehus oleraceus, L. Gemüse Gänsedistel. 6—9. Aecker und Gärten gemein. — asper, L. Rauhe Gänsedistel. 6—8. Wie vorige, — arvensis. L. Acker-Gänsediste. 6—38. Wie vorige. . Arnoseris pusilla. Gärten. Kleinster Lämmersalat. 6 — 8. Aecker, Zwischen Mözen und Wittenborn, Niendorf in der Nähe des Ihl-See. . Thrincia hirta, Rth. Kurzhaariger Hundslattich, 6-8. Sand- boden selten. Gr. Rönnau., . Leontodon autumnalis. Willd. Herbst-Pfaffenröschen. 7— 8, Neeker, Eriften etc. gemein. — hastilis. L, Gabelhaariger Löwenzahn. 6—8,° Wie vorige, aber selten. Steinkreuz bei Gnissau. — Taraxacum. L, Gemeiner ae 5 —38, Ueber- all gemein, . Prenanthes muralis. L. Mauer-Hasenlattiichh 7— 8. In Wäldern, Gebüschen etc. häufig. ‚ Crepis paludosa. Mönch. Sumpf-Pippau. 6—38. Sumpfige Wiesen und Gebüsche, Ziemlich häufig. arkectorum, E. -Dach-Pippau, "6— 8. Aeccker, ee ‘ Triften häufig. — virens. Will, Grünlicher Pippau 6— 8. Wie vorige, . Lampsana communis. L, Gemeiner Rainkohl, 6— 8, Hecken, Wege, Gräben häufig, & Cichorium Intybus. L. Gemeine Cichorie. 7 — 8 Wege selten. An der Chaussee nach Schackendorf., . Carlina vulgaris. L. Gemeine Eberwurz, 7 — 8 Wegeränder, Hügel ziemlich selten, Strenglin, 78 356. 357. 358. 359. 365. 367 368. 379: 3/1. 272% 373: 374. 375. 379. Standorts-Verzeichniss der Phanerogamen von Justus ]. H. Schmidt. Carduus crispus. L. Krause Distel. 7 — 8. Wegeränder, Schutt, Dorfstrassen gemein. A Cirsium lanceolatum. Scop. Lanzettblättrige Kratzdistel. 7—8. Wegeränder, Aecker etc. gemein. 2 — oleraceum. Scop. Kohlartige Kratzdistell. 7 — & Wiesen häufig. | — palustre. Scop. Sumpf-Kratzdistel.e. 6 —8. Wiesen, Gräben etc. häufig. Eine Varietät mit weissen. Blüten kommt bei Strenglin vor. 3 | — arvense, Sc6öp. Acker-Kratzdistel. 7— 8. Aeckern® Wege, Schutt häufig. g ‚ Lappa major. Gärtn. Grosse Klette, 7 — 8. Wege, Schutt, Dorfstrassen häufig. — minor. D.C. Kleine Klette.e 7— 8. Wie vorige. — tomentosa.. Lam. Filzige Klettee 7 —8 Mit den beiden vorigen zusammen, | . Bidens tripartita, L. Dreitheiliger Zweizahn. 7—8. Gemein an feuchten Stellen. — cernua L. Nickender Zweizahn. 7—g. Feuchte Stellen. Nicht so häufig wie die vorige. | — .. var. minma. LE. ‚Ihlsee. Eupatorium cannabinum. L, Hanfartiger Wasserdosten. a Feuchte Orte, Gräben etc. häufig. Tussilago farfara.. L. Gemeiner Huflattich., 3—4. Auf lehmigen Aeckern gemein. . Petasites officinalis. L. Pestilenzwurz. ee Gräben, Ufer | selten. An der Trave bei der Herrenmühle. Senecio vulgaris. L. Gemeines Kreuzkraut. 3 — ı2. Ueberall in Gärten und auf Aeckern. 2 — . silvaticus. L. Wald-Kreuzkraut,. 7—8. Wälder, | sandige Triften selten. Im Gehege Bornkamp bei 7 Pronstorf. | — wviscosus. L. Klebriges Kreuzkraut. 7—8. Sandige © Felder, Ihl-See; Rönnau. S | — Jacobaea. L, Tr Kreuzkraut. 7—8. Wiesen, Gräben, Wege häufig. ; — nemorensis. L. re 7—8. Wälder | selten. Im Gebüsche am Segeberger See. (1872.) Gnaphalium dioicum. Zweihäufiges Ruhrkraut. 5—6. Hügel, Wege etc. selten. Am Wege nach dem Ihl-See, — arenarrum. L. Sand-Ruhrkraut. 7 —-8. Sandfelder, Hügel nicht häufig. Ihl-See; Warder, Standorts-Verzeichniss der Phanerogamen von Justus J. H, Schmidt, 719 Gnaphalium uliginosum. L. Sumpf-Ruhrkraut. 7— 9. Feuchte Stellen auf Aeckern. | — silvaticum. L. Wald-Ruhrkraut. 7— 8. Waldränder. Gebüsch nicht selten. In den Hölzungen bei Pronstorf. 9. Filago germanica. L. Deutsches Filzkraut. 7—9. Sandige Aecker, Hügel etc. häufig. — arvensis. L. Acker-Filzkraut. 7—8. Sandige Aecker nicht selten, an Stellen häufig. — minima, Fr. Kleinstes Filzkraut, 7—8. Auf feuchten san- digen Aeckern. Ihl-See, Warder. 32. Artemisia Absinthium. L. Bitterer Beifuss. 7—8. Unbebaute Orte, Dorfstrassen etc. Sehr häufig in Kl. Rönnau und in Kl. Niendorf. — campestris. L. Feld-Beifuss. 7—8. Auf sandigen Wegen zwischen dem Ihl-See und Gr. Rönnau, — vulgaris. L. Gemeiner Beifuss. 7—9, Ueberall an - Zäunen und Wegen. . Tanacetum vulgare. L. Rainfarn. 6-10. Ueberall an Zäunen und Wegen, . Pulicaria dysenterica. Gärtner, Ruhr-Alant. 7—9. Feuchte Stellen selten, Klüth-See. . Solidago Virga aurea. L. Gemeine Goldruthe. 7—9. Wälder. Triften, Hügel. Högersdorf, Wensin, Kählen bei Strenglin, . Aster salignus. Willd. Weidenblättrige Aster 8-9. Am gr. Bee peie sevebers. . Erigeron acre. L. Scharfe Dürrwurz. 7—8. Aecker, Triften ziemlich häufig. Segeberg, Rönnau, Warder. — cannadense. L, Canadische Dürrwurz. 6—8. Auf Aeckern und an Wegen ziemlich häufig, Segeberg, Warder. . Cineraria palustris. L. Sumpf-Aschenkraut. 6—7. Sümpfe selten. In den Sümpfen beim Klüth-See., | , Bellis perennis, L. Gänseblümchen. 3—1. Ueberall auf trocknen Wiesen und an Wegen, . Matricaria Chamomilla. L. Echte Kamilla. 6—3. Nicht selten unter dem Getreide. 4. Chrysanthemum segetum. L. Saat-Wucherblume 7—8. Aeccker. An Stellen sehr häufig, so auf den Aeckern Kl. Niendorfs- — Leucanthemum. L. Weisse Wucherblume. 7—8, Gemein an Wegen und auf Triften, — inodorum. L. Geruchlose Wucherblume, 6—8, Aecker, Wege häufig, > > . 2. u ee 80 397. 398. 399. 400. 401. 402. 403. 404. 405. 406. 407. 408. 400. 410, 411. 412, En 2 ... ae „Arz - ge r- Standorts-Verzeichniss der Phanerogamen von Justus J. H, Schmidt. Chrysanthemum Parthenium,. Pers. Mutterkrauts-Wucherblume. In Dörfern verwildert. > Anthemis arvensis. L. Acker-Hundskamille.e 7— 8. Aecker, Wege gemein. | Achillea Ptarmica. L. Bertramskraut, 7-—-9. Wiesen, feuchte Stellen häufig. h — Millefolium. L. Gemeine Schafgarbe. 6— 8, Gemein an Wegen und auf Aeckern. Be Centaurea Cyanus. L. Kornblume. 6—8 Gemein unter dem Getreide. ai . — Jaceaa L. Gemeine Flockenblume. 7—8. Wiesen, ‚Wege etc. häufig. } — Scabiosa. L. Skabiosen Flockenblume. 7 — 8. Aecker, Wiesen etc. häufig. B — phrygia, L. Phrygische Flockenblume. 7—09. Wege, Triften, Segeberg (Borchmann). | Lobeliaceae, Lobelia Dortmanna. L. Dortmanns Lobelie. 7—8. Im Ihl-See bei Niendorf. 2 Loranthateae Viscum album. L. Weisser Mistelstrauch. 4—35. Ist bei Heidmühlen auf Birken gefunden. (Nach einer Mittheilung des Hrn. Walsberg in Segeberg). Am Wege von Neumünster nach Segeberg. (Laban). | Campanulaceae, Jasione montona. L. Berg-Jasione. 6—8. Häufig an Wegen und Wällen. 2 Phyteuma spicatum. L, Actse Wald-Rapunzel. 5 — 7. In Laubwäldern und Gebüschen häufig. Gebüsch am ses berger See etc. Campanula rotundifolia. L. Rundblättrige Glockenblume, 6—9 9. Wege, Triften etc. häufig. _ ee L. Rapunzelartige Glockenblume. De: Aecker, Gärten. Ziemlich häufig in Strenglin und Sege- berg. | | — Trachelium. L. Nesselblättrige Glockenblume, 7— 8. Wälder, Gebüsch häufig. > — latifolia. L. Breitblättrige Glockenblume. 7—8. Wälder und Gebüsch selten. In diversen Hölzungen bei Pronsto R _ Standorts-Verzeichniss der Phan erogamen von Justus J. H. Schmidt. 81 _ Waldränder, Knicks, Wege, häufig. Segeberg, Strenglin etc. Er E: Vaccinieae. | Ts Vaccinium Myrtillus. L. Heidelbeere, Bickbeere. 5. In Laub- | wäldern und auf Moorboden. Häufig im Buchholze bei Wahlstedt. — uliginosum. L. Sumpf-Heidelbere. 5—6. Torf- moore selten. Am Klüth-See in ziemlich umfangreichen Gebüschen. | — Oxycoccus. L. Moosbeere. 5—-6. Moorige Sümpfe ziemlich häufig. Schackendorfer Moor; Klüth -See; Strenglin. a Andromeda polifolia. L. Poleyblättrige Andromeda. 5 — 6 Torfmoore nicht häufig. Schackendorfer Moor; Klüth- ar ö Ericaceae. Calluna vulgaris, Salisb. Heidekraut. 8 — 10. Gemein auf Torfmooren und auf Heiden, Erica tetralix. L. Sumpfheide, 6—g9. In torfigen Sümpfen ‚häufig. | Hypopityaceae., Ä 20. Monotropa Hypopitys. L Fichtenspargel. 6—38. Wälder ee | selten. In wenigen Exemplaren im Föhrenwalde am -- Kagelsberge gefunden. 1874. | : . Pirola rotundifolia. L. Rundblttriges Wintergrün. 6 — 7. Wälder, Gebüsche selten. Park bei Borstel. — minor. L. Kleines Wintergrün. 7— 38. Laubwälder | on selten. Gehölz bei Kückels, e Aquifoliaceae. Re llex aquifolium. L. Stechpalme. 5 — 6, In Laubwäldern häufig. ; 4 u Oleaceae. Ri . Ligustrum vulgare. Gemeiner Liguster. 6—7. In Hecken. E Fraxinus exelsiorr L. Esche. 6—7. Häufig in Dörfern und Ag Wäldern. | Gentianeae. e Erythraea Centaurium. Pers. Gemeines Tausendgüldenkraut. E: 6— 9. Triften, Wegeränder ziemlich häufig. — ramosissima, Pers. Aestiges Tausendgüldenkraut. 7 —8. Feuchter Sandboden selten. Ihl-Sce; Strenglin. 6 429. 430. 431. 432. 433: 434. 435- EEASS. 437. 438. 439: 440. 441. PER ER SE RE ER ER EN RN yes TENNIS 0 1 RÜEREREN Standorts-Verzeichniss der Phanerogamen von Justus J. H. Schmidt, Menyanthes trifoliata.. L. _ Dreiblättriger Fieberkle. 5 — & Sümpfe, Moorgräben etc. ziemlich häufig. Schacken- dorfer Moor; Traventhal; Strenglin etc. Villarsıa Nymphoides. Vent. Villarsie.e 5 — 7. In stehenden und langsam fliessenden Gewässern. Sehr selten. In der Trave zwischen Krems und Gr. Rönnau 1873 gefunden. Polemoniaceae. Polemonium coeruleum. L. Blaues Sperrkraut. 6—7. Ver- wildert am Abhange hinter dem Krankenhause in Sege- berg. Dürfte 1875 durch Planierung vernichtet sein. Convovulaceae, Convolvulus sepium, L. Zaun-Winde. 7—8. Hecken, Zäune nicht häufig. Segeberg; Mözen. | — arvensis. L. Acker-Winde, 6—9. Ueberall an Wegen und auf Aeckern. Cuscuta europaea. L. Europäische Flachsseide. 7 — 8. Häufig auf Nesseln, Hopfen etc. schmarotzend. | — Epilinum. Meihe, Flachsseide.e 7-—-8. Nicht selten auf dem Lein.schmarotzend. — Trifoli. Babington. Kleeseide.” 7 9, Zn schmarotzend. In den letzten Jahren häufig beobachtet. — Epythimum, L, Quendelseide. 7— 8. Auf Quendel, Heide etc. schmarotzend. Selten. Wittenborn. Boragineae. Cynoglossum officinale. L. Gebräuchliche Hundszunge. 5 —6. An Wegen, auf Schutthaufen selten. Zwischen Gr, Rönnau und Krems. Anchusa officinalis. L. Gebräuchliche Ochsenzunge, 6—8. Wege, Sandfelder nicht selten. Segeberg; Kl. Rönnau; Pronstorf; Strenglin etc, Lycopsis arvensis. L. Acker-Krummhals, 6—g. Sandige Aecker, Schutthaufen häufig. ; Echium vulgare. L, Gemeiner Natternkopf. 6—9. Sandfelder, Wegeränder selten. An der Chaussee beim Krögsberg; Strenglin; auf dem Seekamp bei Pronstorf. | Pulmonaria officinalis. L. Gebräuchliches Lungenkraut. 4— 5. In Laubwäldern und Gebüschen häufig. _Strenglin; Segeberg. Standorts-Verzeichniss der Phanerogamen von Justus J. H. Schmidt. 33 . Borago officinalis. L. Gebräuchlicher Borretschh 6— 7. Auf Schutthaufen verwildert. Segeberg. . Lithospermum arvense. L. Acker-Steinsame. 4—6. Ge treideäcker, Sandfelder ziemlich häufig. Segeberg; Niendorf; Warder etc. — officinale.. L. Gebräuchlicher Steinsame.. 5—7. Wie vorige, aber viel seltener. Krögsberg. (1873.) . Symphytum officinale. L. Gemeine Beinwurz,. 6 — 8, Gräben, feuchte Wiesen nicht selten. Ziemlich häufig bei Strenglin und Pronstorf. . Myosotis palustris. With. Sumpf - Vergissmeinnicht. 5 — ®. Feuchte Stellen und Gebüsche häufig. — _ caespitosa. Schultz. Rasiges Vergissmeinnicht. 5 — 8. Feuchter Sandboden selten. Ihl-See. -—- intermedia. Link. Mittleres Vergissmeinnicht. 4 — 6. Feuchte Aecker. Häufig bei Strenglin. — hispida, Schlecht. Steifhaariges Vergissmeinnicht. 4—6,. Einsel,‘ Triften ‚selten. An einem Hünengrabe bei Strenglin. — versicolor. Sm. Verschiedenfarbiges Vergissmeinnicht. 5—6. Häufig auf Aeckern. — strieta. Link. Steifes Vergissmeinnicht. Sandfelder gemein. — sylvatica.. Hoffm. Wald-Vergissmeinnicht. 5 — ®. . Wälder selten. In den Kählen bei Strenglin. Solaneae, . Solanum nigrum. L. Schwarzer Nachtschatten. 7—8. Gärten, Schuthaufen häufig. — humile. DBernh. Niedriger Nachtschatten. 7 — 10, Wie vorige, aber selten. Strenglin. — Dulcamara. L. Bittersüss. 6—38. An feuchten Gräben, in Gebüschen etc. häufig. . Datura Stramonium. L. Stechapfell. 7— 8. DBebautes Land nicht häufig. Seminargarten in Segeberg. .„ Hyoscyamus niger. L. Schwarzes Bilsenkraut. 6—g. Wege, Schutt etc. selten. In der Altstadt und auf dem Gyps- berge in Segeberg. | . Verbascum nigrum. L. Schwarzes Wollkraut.6 — 9. Wege, sandige Orte häufig, 461, 462. 463. 464. 465. 466. 467. 468. 469. 479. 475. Standorts-Verzeichniss der Phanerogamen von Justus J- H. Schmidt. —— Krankenhause in Segeberg. Lychnitis. L. Lichtnelkenartiges Wollkraut 7 BEE; Selten. Im Garten des Landrathamts in Segeberg; am Wege nach der Hölle. (T.) Scrophularia nodosa. L, Knollige Braunwurz. 6 — 9. Feuchte Linaria Gebüsche, Gräben etc. häufig. ; aquatica. L. Wasser-Braunwurz. 6—09. Wie vorige, aber viel seltener. An der Trave bei der Herrenmühle; an der Travenbrücke der Hamburger Chaussee. (T.) Elatine. Mill. Spiessblättriges Leinkraut. 7 —9. Lehmige Aecker sehr selten. Auf einem Lehmacker bei Strenglin. 1876. Cymbalaria. Mill. Eckiges Leinkraut. 6—8. An Mauern selten. An der Steinmauer des Judenkirchhofes in Segeberg. vulgaris. Mill. Gemeines Leinkraut. 7—9. Ueberall auf Aeckern, an Wegen etc. minor. Desf. Kleines Leinkraut. 7—09. Auf Aeckern und in Gärten selten. Strenglin. nicht häufig. Strenglin; Warder; Kl. Niendorf. gärten verwildert. Segeberg. scutellata. L, Schildsamiger Ehrenpreis. 5—9. In . Gräben und Sümpfen ziemlich häufig. Schackendorfer Moor; Ihl-See; Strenglin; Klüth-See etc. Anagallis. L. Wasser- Ehrenpreis, 6—8. In Gräben häufig. Beccabunga. L, Bach-Ehrenpreis. 6— 8. In Gräben und Sümpfen gemein. Chamaedrys. L. Gamander-Ehrenpreis. 5—6. Ueberall gemein. montana, L. Berg-Ehrenpreis. 5— 6. Feuchte Laub- wälder nicht häufig. Irrgarten bei Traventhal; in den Hölzungen Wensins und Pronstorfs. biieike L. Gebräuchlicher Ehrenpreis. 5 — 8. Hess E trockne Wälder etc. häufig. . Verbascum Thapsus. L. Kleinblättriges Wollkraut. 7 — a Wie vorige, aber sehr selten. Am Abhange hinter dem Antirrhinum Orontium. L. Feld-Löwenmaul. 7—8. Aecker Digitalis purpurea. L. Rother Fingerhut. 6—8. In Obst Veronica spicata L. Aehriger Ehrenpreis, 7 — 8. Sonnige 4 Hügel selten. Am Abhange bei der Vogelstange bei ze Stan dorts-Verzeichniss der Phanerogamen von Justus J. H. Schmidt. 35 3 ‚476. Veronica serpyllifolia. L. Quendelblättriger Ehrenpreis. 4— 10. Feuchte Stellen in Gärten und auf Aeckern häufig. — arvensis. L. Feld-Ehrenpres. 4—7. Gärten und Aecker gemein. — verna.. L. Frühlings-Ehrenpreis. 4— 5. Sandfelder selten. Gr. Rönnau in der Nähe des Moores; Ihl-See; Segeberg (Laban). — triphyllos. L, Dreitheiliger Ehrenpreis. 4 — 5. Sandige Aecker. Häufig bei Segeberg und Kl. Niendorf; seltener bei Strenglin. — hederaefolia. L. Epheublättriger Ehrenpreis, 3 — 5. Belder, Schutt ete, gemein. — agresttis. L. Acker-Ehrenpres. 3—1o. Aecker, Hier und da häufig. ‚ Melampyrum pratense. L. Wiesen- Wachtelweizen. 6 — 8. Wälder, Gebüsch häufig. — nemorosum. L. Hain-Wachtelweizen. 7--8. Wälder, Gebüsch nicht selten. In den Knicks am Wege nach der Hölle; Kückels; Schlamersdorf etc. . Pedicularis silvaticaa L. Wald-Läusekraut. 6—7. Moorige Wiesen. Häufig am Ihl-See; Schackendorfer Moor etc. — palustrs. L. Sumpf-Läusekraut, 6—7. Sümpfe, feuchte Stellen häufig. . Rhinanthus minor, Ehr, Kleiner Hahnenkamm. 6—7. Wiesen häufig, — major, Ehr. Grosser Hahnenkamm. 5—8. Wie vorige. . Euphrasia officinalis. L. Gebräuchlicher Augentrost. 7 — 8. ; Triften, Wege, Wiesen häufig. — Odontites. L. Rother Augentrost. 7 — 8. Auf Wiesen, feuchten sandigen Aeckern häufig. . Lathraea squamaria.. L. Schuppenwurz. 4—35. Auf Hasel- wurzeln schmarotzend. Ziemlich häufig. Wühren bei Strenglin; Pronstorf im Park; Traventhal; Hasenkrug bei Segeberg. Labiatae. ‚ Mentha aquatica. L. Wasser-Minze.e 6—g9. An Gräben, Teichen, feuchten Stellen gemein. -— arvensiss L, Acker-Minze. 7—09. Gräben, feuchte | Stellen gemein, — silvestris. L, Wald-Minze. 7— 38. Hecken, Gebüsch ' selten. Im Gebüsch am gr, Segeberger See; Strenglin. | B - | i 1 1 86 _ Standorts-Verzeichniss der Phanerogamen von Justus J. H. Schmidt. 494. Mentha sativa. L. Gebaute Minze 7— 8. Gräben, Sümpfe | bei Strenglin. 4 495. Lycopus europaeus. L. Gemeiner Wolfsfus. 6—8. Gräben, feuchte Gebüsche häufig. 3 496. Ajuga reptans.. L. Kriechender Günsel. 6—7. Auf Wiesen | und an Wegen gemein. 497. Nepeta Cataria.. L. Gemeine Katzenminze. 7—8. Wege, Schutt selten. Strenglin. 498. Glechoma hederacea.. I. Gemeine Gundelrebe.e 4—6. An Zäunen und Wegen gemein. 499. Betonica officinalis. L. Gebräuchliche Betonie. 7 — 8. Gebüsche sehr selten. In einem Gebüsche bei Strenglin. r 500. Clinopodium vulgare. L. Gemeine Wirbelborste. 6 —g9 Hecken, Gebüsch, Wälder häufig. 5or. Lamium amplexicaulle.e. L. Stengelumfassende Taubnessel. 4— 9. Gärten und Aecker. Bei Segeberg häufig, sonst ziemlich selten. 502. — album. L. Weisse Taubnessel. 5—6. Hecken, Zäune, Schutt etc. gemein. | 503. — maculatum. L. Gefleckte Taubnessel. 4—6. Feuchte Stellen in Laubwäldern, Gebüsche, Zäune etc. häufig. 504. — purpureum. L. Rothe Taubnesel, 3—10. Auf Aeckern und in Gärten gemein. 2 505. Galeobdolon luteum. Huds. Goldnessel. 5—6. In Hecken, Gebüschen, Wäldern gemein, 506. Galeopsis Tetrahite L. Gemeiner Hohlzahn. 6—7. Wege, Schutt etc. gemein. | 507. — versicolor. Curt. Bunter Hohlzahn. 7— 8. Gebüsche, Hecken häufig. a 508. — ochroleuca. Lam. Gelblichweisser Hohlzahn. 7—8. Sandige Aecker gemein. | 4 509. — ILadamum. L. Acker-Hohlzahn. 7—8. Sandige Aecker häufig. 3 510. Leonurus cardiaca. L. Gemeines Herzgespann. 6—8. Hecken und Zäune, namentlich an Dorfstrassen ziemlich häufig. Segeberg; Rönnau; Strenglin etc. 4 51I. Stachys arvensis. L. Feld-Ziest. 7—8. Lehmige Aecker, ° Gemüseland ziemlich häufig. Segeberg; Strenglin. 512. — silvatica. L. WaldZiet. 6—38. Wälder, Gebüsch häufig. 2 513. — palustris. L. Sumpf-Ziest, 7—38. Feuchte Aecker, Gräben etc. häufig. ir. Standorts-Verzeichniss der Phanerogamen von Justus FH: Schmidt. 87 EBallota nigra. L. Schwarze Ballote.e 6—9. An Zäune, | Knicks, Wegen häufig, 15, Scutellaria galericulata. L. Gemeines Helmkraut. 6 — 7. Feuchte Stellen, Ufer, Wälder, Sümpfe häufig. 16. Prunella vulgaris. L. Gemeine Brunelle.e 6—g9. Wegeränder, Weideäcker, Triften etc. häufig. — parviflora. Poir. Ziemlich häufig bei Strenglin. - " Thymus Serpyllum, L. Feld-Thymian. 6—9. Wege, Triften ziemlich häufig. Calamintha Acinos. Clairv. Acker-Basilienquendel. 6 — 8, Sandige und steinige Orte sehr selten. Auf einem Felde bei Steinkreuz, Verbenaceae. Verbena officinalis.. L. Gebräuchliches Eisenkraut. 7 — 9. Wege, Schutt nicht selten. Segeberg; Rönnau; Strenglin. Utricularieae, s21. Utricularia vulgaris. L. Gemeiner Wasserschlauch., 6 — 8, Moorgräben, stehende Gewässer, Sümpfe nicht selten. Schackendorfer Moor; in Wassergruben bei Strenglin. — . .neglecta. Lehm. Uebersehener Wasserschlauch, Sümpfe sehr selten. In Torfsimpfen auf dem Schackendorfer Moor. — intermedia: Hayne,. Mittlerer Wasserschlauch. Sümpfe sehr selten. Bei Strenglin. — minor. L. Kleiner Wasserschlauch. 6—38. Sümpfe selten. Schackendorfer Moor; Klüth-See. Primulaceae, . Trientalis europaea. L. Europäischer Siebenstern. 5 — 7. Laubwälder und Gebüsche selten. In einem Knick beim Ihl-See; im Hüls bei Wensin; Gehölz bei Kückels. T. Lysimachia vulgaris. L. Gemeine Lysimachie, 6 — 7. Sumpfige Wiesen, Moore, Gebüsch häufig. — thyrsiflora. L. Straussblütige Lysimachie. 5 — 7. Ufer, Sümpfe selten. Gr. Segeberger See; Klüth-See. — nemorüm. L. Hain-Lysimachie. 6. Laubwälder. Häufig bei Pronstorf, Strenglin, Wensin etc. — Nummularia. L. Kriechende Lysimachie. 6 — 7. Feuchte Wälle, Wiesen etc, häufig, In Mer ra TER - rn A ET FE w ne A ve n- PR _ 88 530. 531. 532. 533- 534. 535- 536. 537: 538. 539. 540. 541. 542. 543. 544. 545. 546. Standorts-Verzeichniss der Phanerogamen von Justus J. H. Schmidt. Anagallis arvensis,. L. Acker-Gauchheil. 5—9. Ueberall auf Aeckern gemein. 2 — caerulea. Schreb. Blauer Gauchheil, 6—g. Aecker sehr selten. Steinkreuz bei Gnissau. e a Primula elatior. Jacg. Hohe Schlüsselbllume. 4—5. In Wäldern, Gebüschen und auf Wiesen gemein. E — officinalis. Jacq. Gebräuchliche Schlüsselblume 5—6. Sehr selten. ‘An den Chausseeböschungen bei Warder und Wensin. 1878 bei Warder nicht mehr beobachtet. Hottonia palustris. L. Sumpf- Wasserfeder. 6--7. Gräben. 5 Sümpfe, stehende Gewässer häufig. | Plantagineae. Plantago lanceolata.. L. Lanzettblättriger Wegerich, 5 — 8. Ueberall auf Triften und an Wegen gemein, 3 — major. L. Grosser Wegerich. 6€—9. Wie vorige Art. — media. L. Mittlerer Wegerich. 5—6. An Wegen und in Gärten selten. Strenglin; Gnissau. 4 Litorella lacustris. L. Sumpf-Strandling. 6—8. An en und Teichen. : nn am. Ihl-See. j Chenopodiaceae., Chenopodium polyspermum, L, vVielsamiger Gänsefuss. Be- baute Orte, Schutt. Wege nicht häufig. Strenglin; Schackendorf. | ; — album. L. Weisser Gänsefuss, 7—9. Ueberall auf Aeckern und an Wegen gemein. 3 — rubrum. L, Rother Gänsefuss.. 7—38. Wege, Schutt nicht selten. Rönnau. e e — Bonus Henricus,. L. Guter Heinrich. 5—8. Wege, Schutt, in Dörfern ziemlich häuflg, Segeberg, Rönnau, Strenglin etc. $ — hybridum. L. Bastard-Gänsefus. 7 — 8. Schu bebaute Orte selten. Traventhal. £ Be — glaucum. L. Meergrüner Gänsefuss. 7-9 Wege Schutt, feuchte Stellen nicht selten. u Atriplex patulum. L. Ausgebreitete Melde 7—9. Wege, Schutt häufig. 4 — Jlatifolium. L. Breitblättrige Melde 7—9. Schutt- haufen, In Gärten bei und in Strenglin. a Standoris-Verzeichniss der Phanerogamen von Justus J. H. Schmidt. | 89 Polygoneae. 7547. Rumex conglomeratus. Murr. Geknäulter Ampfer. 6— 8. A Gräben, Ufer. Häufig bei Strenglin. — obtusifolius. L. Stumpfblättriger Ampfer. 7 — 8 Wege, Aecker, Zäune gemein. — crispus. L. Krauser Ampfer. 7—8. An Gräben und Wegen häufig. —- Hydrolapathum. Huds. Fluss-Ampfer. 7— 8. Gräben, Sümpfe. Häufig in der alten Trave bei Strenglin. — nemorosus. Schrad. Hain-Ampfer. 6—38. Feuchte Wälder. Im Gehege Bornkamp bei Pronstorf. — pratensis, M. et K. Wiesen-Ampfer. 6—9. Feuchte Wiesen bei Strenglin. — maximus. Schreb. Grösster Ampfer. 5— 6. Flussufer, - An diversen Stellen an der Trave. — Acetosa.. L. Gemeiner Ampfer. 5—6. Gemein auf Wiesen und in Wäldern. — Acetosella. L. Kleiner Ampfer. 6—7:. Häufig auf Sandfeldern bei Segeberg, Kl. Niendorf etc. 556, Polygonum Bistortaa L. Wiesen-Knöterich, 6—7. Wiesen. : Häufig bei Mözen und Traventhal. 557. — amphibium. L. Wasser-Knöterich. “ « natans. Moench. In Seen, Teichen. Ihl-See, Segeberger See, Warder See, # terrestre. Lurs. Feuchte Aecker etc. häufig. B: — lapathifolium. L. Ampferblättriger Knöterich. 7 —9. Gemein auf Aeckern, an Gräben etc, — Persicaria. L. Gemeiner Knöterich., Schutt, Wege etc. häufig. — minus, Huds. Kleinster Knöterich. 7—9. Feuchter Sandboden. Gr. Rönnau in der Nähe des Moores. — Hydropiper. L, Wasserpfeffer. 7 — 9. Gräben, feuchte Stellen gemein. — avicullare IL. Vogel-Knöterich 6—9. An Wegen gemein. | — Convolvulu. L. Winden-Knöterich.h 7—9. Aecker, Gärten häufig. — dumetorum. L. Hecken Knöterich. 7— ıo. Zäune, Hecken, Gebüsche selten. Pronstorf, Strenglin. — Fagopyrum esculentum. Moench. Buchweizen. 6— 8. Accker. 2); = I Re 9 572. 566. 567. 568. 569. 571. 572. 57 3- 578. 579. 580. 581. 582. 583. Standorts-Verzeichniss der Phanerogamen von Justus FH. Schmidt, Polygonum tartaricum. L, dGaertn. Tartarischer Buchweizen. Unter vorigem häufig als Unkraut, namentlich bei Sege- E berg und Kl. Niendorf. N. Euphorbiaceae. Euphorbia Esula. L. Gemeine Wolfsmilch, 6— 7. Sandfelder selten. Bellevue bei Segeberg. Cyparissias. L. Cypressen-Wolfsmilch. 5 — 7. Se Stellen selten. Kirchhof in Segeberg. Nr. 567 und 68 dürften angepflanzt und verwildert sein, palustris. L. Sumpfs-Wolfsmilck. 53 — 6. Feuchte “ Wiesen sehr selten. Auf einer Wiese bei Traventhal, helioscopia. L. Sonnenwendige Wolfsmilch. 6 — 9. Häufig in Gärten und auf Aeckern, Peplus L. Garten-Wolfsmilch, 7 — 10. Ueberall in Gärten gemein. Mercurialis perennis. L,. Ausdauerndes Bingelkraut. 4 — 2 In Laubwäldern, Gebüschen etc. häufig. annua. L, Jähriges Bingelkraut. 6—g. In Gärten, Segeberg, namentlich im Seminargarten. Urticaceae. . Urtica urens. L. Brennessel. 5—g9. Schutt, Zäune, Gärten gemein, dioica. L. Zweihäusige Brennnessel, 6—9. An Zäunen und in Wäldern gemein. . Humulus Lupulus. L. Hopfen. 7—g9. Hecken, Zäune häufig, . Cannabis sativa..e L, Hanf. 7 — 8. Angebaut. | Ulmaceae. Ulmus effusa. Willd. Flatter- Ulme. 3 — 4. Angepflanzt. RE Am Seminarplatz in Segeberg. campestris, L. Feld-Ulme, , Angepflanzt in n Alleen und Dörfern. Cupuliferae. Fagus silvaticus. L. Buche, 5. Ueberall in Laubwäldern. Quercus pedunculata. Ehrh. Sommer-Eiche. 5. In Laubwäldern, sessiliflora. Sm, Winter-Eiche, 5. Wie vorige, aber seltener. Corylus Avellana. L, Gemeiner Haselstrauch. 2 — 4. Ueberall in Knicks und Hölzungen, a n B: > Ede Zell Alan nd 5 U” en Ua un BB az 2 u ut And u. Zu une 584. 585. 586. ‚587. 588. 603. 0.604: #605; 606, Standorts-Verzeichniss der Phanerogamen von Justus J. H. Schmidt. 91 Carpinus Betulus. L. Hain-Buche. 5. In Knicks und Wäldern häufig. Salix pentandra.. L. Lorbeerweide. 5 — 6. In feuchten Wäldern, Moore etc. nicht häufig. Westerade, Pronstorf. — fragilis. L. DBruchweide. 5. In Dörfern und an Wegen häufig. | — alba. L. Weisse Weide. 4— 5. In Dörfern und in Knicks. | — amygdalina, L. Mandelweide, 4. Ufer, feuchte Stellen nicht häufig, Westerade, Strenglin. — viminalis. L. Korbweide. 4. An feuchten Stellen häufig. — cinerea. L. Graue Weide. 4. Wiesen, Knicks häufig. — Caprea. L, Sohl-Weidee 3—4. In Knicks gemein. — aurita. L. Geöhrte Weide. 4— 5. Feuchte Gebüsche, Torfsümpfe. Strenglin; Schackendorfer Moor. — repens. L. Kriechende Weide. 4— 5. Sandige Triften, Moore etc. häufig. Schackendorfer Moor, Ihl-See, Strenglin. — rosmarinifoliaa L. Rosmarinblättrige Weide. 4 — >. Torfboden selten. Auf einem kleinen Moore bei Strenglin. . Populus tremula. NL. Zitterpappel. 3—4. In Hölzungen, Knicks etc, häufig. — alba. L. Silberpappel. 4. Angepflanzt. — nigra. L. Schwarzpappel, 4. Angepflanzt, — pyramidalis. Rozier. Pyramidenpappel. 4. Angepflanzt. — monilifera. Ait. Rosenkranzpappel. 4 — 5. Angepflanzt beim Warder und in Strenglin. . Betula alba. L. Gemeine Birke. 4 — 5. In Hölzungen häufig. u pubesceens. * Ehrh. ’ Weichhaarige Birke, 5. . Seltener wie vorige. In Knicks bei Fahrenkrug. . Alnus glutinosa.. Gaertn. Gemeine Erle. 3 — 4. Ueberall gemein in feuchten Hölzungen und Knicks, ll. Gymnospermae. Goniferze. Juniperus communis. L. Gemeiner Wachholder. 5 —.6. Angepflanzt. Taxus baccata. L. Gemeiner Eibenbaum. 4.— 5. Angepflanzt. Pinus silvestris. L. Gemeine Föhre. 5 —6. In Wäldern. . —ı sexcelsas. | Lk Gemeine Fichte. 5 —:6, ‚In Wäldern überall, 03 Standorts-Verzeichniss der Phanerogamen von Justus J. H. Schmid. 607. Pinus Picea. L. Weiss-Tanne, ;. 608. — 609. Larix europaea.. D. C. Lärchen-Tanne, 4— 5. In Wäldern: angepflanzt. Strobus. L. Weymuths-Kiefer. 5. In Wäldern angepflanzt. Angepflanzt in Wäldern. 7 Re II. Monocotyledoneae. Hydrocharideae, 610. Hydrocharis morsus ranae. L. Gemeiner Froschbiss. Gräben und Sümpfen häufig. | Stratiotes aloides. L. Aloeblättrige Wasserscheere, In stehenden Gewässern ziemlich häufig, Strenglin ; Pronstorf. GEI: Alismaceae. 612. Alisma Plantago. L. Gemeiner Froschlöffel. in Sümpfen, Teichen, Gräben. L. Gemeines Pfeilkraut, Trave; 613. Sagiıttaria sagittaefolia. Flüssen und Gräben. Strenglin häufig. Butomeae, 614. Butomus umbellatus, L. Doldenblütiger Wasserliesch. 6 er. 2: Segeberger See; Warder See; In Seen und Gräben. Gräben bei Strenglin. Juncagineae. 615. Triglochin palustre. L. Moorwiesen. gersdorf. Sumpf-Dreizack. 6-9. Potameae. 616. Potamogeton natans. L. Schwimmendes Laichkraut. Teiche, Gräben, Wassergruben gemein. 7-8 6 oz 8 x h Traventhal; 6--9. Ueberall 7—3. In 2 Bisnitz und Gräben bei Sümpfe, Häufig auf Wiesen bei Strenglin; Hö- > u Längliches Laichkraut: 7 — 8, Gräben, A De 2 BERN 617. — oblongus. Viv. Sümpfe selten. In Wassergräben zwischen Fron 3 und Westerrade. 6 618. — Afuitans. Rth. Flutendes Laichkraut, 7—8. An verschie- y denen Stellen in der Trave. a 619. — rufescens.. Schrad. Röthliches Laichkraut. Ber: ee: einer Mergelgrube bei Pronstorf, nn Die re BE De en ax ee ze Rs ER ige, = h ER Ep « ee * 5 1 u ER EESE- Pr NZ Fr re 2 ie, Y \ ® - . Standorts-Verzeichniss der Phanerogamen von Justus J. H. Schmidt. 93 m 20. Potamogeton heterophyllus. Schreb. Verschiedenblättriges Laich- | kraut. 6— 3. In der Trave zwischen Segeberg und Högersdorf. — Jlucens. L. Spiegelndes Laichkraut. 6— 8. Selten im Ihl-See und Warder-See, : — perfoliatus. L. Durchwachsenes Laichkraut. 7 — 8. Im Pronstorfer See. — _ erispus, L. Krauses Laichkraut. 6 — 8. In Teichen, Seen und Flüssen nicht selten. Trave, Mühlen- teich in Strenglin etc. — pusillu. L. Kleines Laichkraut. 7—8. Wie vorige, aber seltener. In der Bisnitz kurz vor der Mündung in den Pronstofer See. — caespitosus. Nolte, Rasiges Laichkraut,. 7 — 8. In einem Wassergraben bei Strenglin. — trichoides. Ch. und Schl, Haarähnliches Laichkraut. - 7—38, In mehren Gräben bei Strenglin. — pectinatus. L. Fadenblättriges Laichkraut. 6— 8. Im Segeberger See; in der Trave bei der Herrenmühle. Elodea canadensis. Rich. Wasserpest. Tauchte vor einigen Jahren im Mühlenteiche zu Strenglin auf. Ist jetzt dort verschwunden. Lemnaceae, 6209. Lemna polyrrhiza.. “L. Vielwurzelige Teichlinse. 6 — 7. | E Stehende Gewässer. In einer Wassergrube bei Traventhal, 630. — trisulca. Gekreuzte Teichline. 5 — 7. Häufig in = stehenden Gewässern. 61. - minor. L. Kleine Teichlinse. 5—7. Ueberall in Er Gräben und Teichen. 632. —- gibba. Buckelige Teichlinse. 5—7. Wie vorige, aber selten. In Mergelgruben bei Strenglin. Typhaceae. Typha latifolia. L. Breitblättriger Rohrkolben, 6 — 7. Stehende Gewässer, Sümpfe nicht selten. Klüth-See; Wensin; Strenglin etc, — angustifolia.a L. Schmalblättriger Rohrkolben. Wie vorige, aber seltener. Strengiin, . Sparganium ramosum. Huds. Aestiger Igelkolben. 6—8. Gräben, Sümpfe, etc. selten. In der alten Trave bei Strenglin. 638. 639. 640. 641. 642. 643. 644. 645. 646. 647. 648. 649. 650. 651. DENT FR ET a Te en - * m u — BEN Ele Ton EN ar Are En Se a re a ee ER > Male Er Pe ERTn a Er en Standorts-Verzeichniss der Phanerogamen von Justus J. H. Schmidt. . Sparganium simplex. Huds. Einfacher Igelkolben. 6—8. Wie vorige, aber viel häufiger. — natans. L. Schwimmender Igelkolben,. 7 —9. Torf- sümpfe selten. - In den Sümpfen beim Klüth-See und im Oholze bei Strenglin. Atoidesae Arum maculatum. L. Gefleckter Aron. 5 —6. In feuchten Gebüschen und Wäldern häufig. In Gebüschen an der Trave; Traventhal; Strenglin; Pronstorf etc. Calla palustris. L. Sumpf-Schlangenkraut, 5 —6, In Sümpfen selten. In einer Torfgrube auf dem Schackendorfer Moor. Orchideae. Orchis mascula. L. Männliches Knabenkraut. 5 — 7. Wiesen selten. Auf einer Torfwiese bei Strenglin; Segeberg. (T.) — maculata. L. Geflecktes Knabenkraut. 6— 7. Wiesen, Gebüsche häufig. — latifolia. L. Breitblättriges Knabenkraut. 5 — 6. Wiesen, Gebüsche etc. häufig. — angustifolia.e Wimm et Grab. Schmalblättriges Knaben- kraut. 6—7. Feuchte Wiesen. Strenglin. Platan thera bifolia. Rchb. Zweiblättriges Breitkölbchen. 6 — 7. Wälder, Gebüsche häufig. — chlorantha. Cust. Grünliches Breitkölbchen. 6 — 7. Wie vorige, Epipactis latifolia. All. Breitblättrige Sumpfwurz. 7 — 8. Wälder, Gebüsche nicht häufig. In den Kählen bei Strenglin, — viridilora.. Rchb. Grünblütige Sumpfwurz. 7 — 8. Wie vorige. Im Benthinholze bei Strenglin. — palustris. Crantz,. Gemeine Sumpfwurz. 7 — 8. Moore selten. Auf einem kleinen Moore bei Strenglin. Listera ovata. R. Br. Eiblättriges Zweiblatt. 6 —38. Wälder, Gebüsche nicht häufig. Bisnitzholz bei Schieren; Hüls bei Wensin; Wühren bei Strenglin. Neottia nidus avis. Rch. Gemeines Vogelnest. 5 — 7. Wälder sehr selten. In den Kählen bei Strenglin und im Ben- thinholze (1878) daselbst. | Malaxis Loeseli. Sw. Zweiblättriges Weichkraut. Sümpfe sehr selten. 1873 in einem Exemplar auf dem Schacken- dorfer Moor gefunden. up te Nahe Banner ca 2 EERFT Standorts-Verzeichniss der Phanerogamen von Justus J. H. Schmidt. 05 Irideae. . Iris Pseud- Acorus. L. Wasser-Schwertlilie.e 6 — 7. Sümpfe, Gräben, Ufer häufig. Amaryllideae. . Galanthus nivalis. L. Schneeglöckchen. 2— 3. In Obstgärten verwildert. Sınlaceae. . Paris quadrifolia. L. Vierblättrige Einbeere. 5 — 6. In feuchten Laubwäldern und Gebüschen ziemlich häufig. Im Gehege Bornkamp bei Pronstorf; in der Eeckmühle bei Strenglin; Hasenkrug bei Segeberg, (T.) . Polygonatum multiflorum. All. Vielblütige Maiblume 53 — 6, Schattige Wälder und Gebüsche- häufig. . Majanthemum bifolium. D. C. Zweiblättrige Schattenblume. 6. Laubwälder und Gebüsche häufig. . Convallaria majals. L. Wohlriechende Maiblume. 5 -= 6. Schattige Wälder und Gebüsche ziemlich häufig. In den Gebüschen am See und an der Trave bei Segeberg ; - Schackendorfer Moor; Hüls bei Wensin etc. Liliaceae. . Tulipa silvestris, L. Wilde Tulpe. 5 — 6. Wälder und Gebüsche selten. Traventhal. Niemals blühend gefunden. . Ornithogalum umbellatum. L. Doldiger Milchstern. 5 — 6. Feuchte Aecker und Wiesen. Auf dem Schinderkamp bei Segeberg; Högersdorf. (T.) . 0. Gagea lutea. Schult. _ Gelber Goldstern.. 4—5. Wälder, Gebüsche, Knicks häufig. — spathacea. Schult. Scheidiger Goldstern. 4 — 5. Feuchte Wälder nicht häufig. Wühren und Eeckmühle bei Strenglin. | — minima,. Schult. Kleinster Goldstern.. 4— 5. Wälder und Gebüsche selten. Wühren bei Strenglin. . Allium Schoenoprasum. L. Schnittlauch. 6-—8. Verwildert in Obstgärten. — Scorodoprasum. L. Schlangen-Lauch. 6—38. Wiesen und Gebüsch selten. Im Gehölze bei Traventhal. — wvineale. L. Weinberg-Lauch. 7—8. Sandige Aecker und Triften. Am hohen Ufer bei Högersdorf. 96 666. 680. 682, 683. 684. er Tr ie ee ct de" ‚ai Te Zn Fe zer Auge Jean I N Ben ae ne er LET ET Ban FA ee REN Er ER EL LEHRTE RG > ER ER IE TER E L x - = & - Br \ En . Standorts-Verzeichniss der Phanerogamen von Justus J. H. Schmidt, Muscari botryoides. Mill. Muskathyacinthe 35. Auf einer E Wiese nahe der Mönchmühle in Segeberg. Verwildert. Juneaeeae . Juncus conglomeratus. L. Geknäulte Binse. 6—7. Häufis E an feuchten Stellen, — effusus. L. Flatter-Binse. 6— 38. Wie vorige. — glaucus. Ehrh. Meergrüne Bine, 6-38. Feuchte Stellen. Segeberger See; Warder-See; Ihl-See. — Ailiformis. L. Fadenförmige Binse. 6—7. Feuchte Stellen. Strenglin. — obtusiflorus, Ehrh. Stumpfblütige Bins, 7— 8. Feuchte Stellen. Strenglin. — acutiflorus. Ehrh. Spitzblütige Binse. 7—8. Wie vorige. — lamprocarpus. Ehrh. Glanzfrüchtige Binse. 7 — 8. Häufig auf feuchtem Sandboden. — supinus. Moench. Sumpf-Binse. 7 — 8. Sumpfige und und moorige Wiesen häufig. — squarrosus, L. Sparrige Binse. 6 — 8. Torfmoore und Heiden. — compressus. Jacg. Zusammengedrückte Binse,. 7— 8 Auf Wiesen bei Pronstorf. 2. — Tenageia. Ehrh. Sand-Binse. 7—38. Sandfelder bei Gr. Rönnau. E — bufonius:» L. Kröten-Binse. 7— 8 Gemein auf ° feuchten Aeckern etc, | . Luzula pilosa. Wild. Behaarte Hainsimse.. 4—6. Häufig in - Laubwäldern und Gebüschen. — campestris. D. C. Feld-Hainsimse. 4A— 5. Auf Triften und Hügeln häufig. | — erecta. Aufrechte Hainsimse. 4 — 5. Gebüsche, Torf- moore etc, häufig. Cyperaceae. Rhynchospera alba. Vahl. Weise Moorsimse. 7—8. Sümpfe, Torfboden nicht selten. Klüth-See; Schackendorfer Moor; Strenglin. ? — fusca. R. et Schult. Braune Moorsimse. 7 — 8. Torf- sümpfe selten. Strenglin. | Schoenus nigricans. L. Schwärzliches Kopfried. 5 — 6. Torfwiesen bei Strenglin. # CH “ 8 Stan Jorts-Verzeichniss der Phanerogamen von Justus T. H, Schmidt, 97. Seirpus palustris. L. Sumpf-Simse.. 6 — 8. Sümpfe. m Klüth-See; Traventhal;; Warder:See. — . fluitans. L.; !Flutende Simse, 7—9, Trave und gr. See bei Segeberg. — caespitosus. L. Rasen-Simse.. 6—.8. In den Sümpfen beim Klüth-See, 3. — compressus. L. Zusammengedrückte Simse.. 6 — 7. Auf Wiesen bei Pronstorf. — setaceus. L. DBorstliche Simse. 7 — 8. Auf feuchtem Sandboden bei Gr. Rönnau. — Jlacustris. L. Teich-Simse. 6—7. Stehende Gewässer nicht selten, — silvaticus. L. WaldSimse, 6— 7. Auf feuchten - Waldwiesen. Pronstorf; in den Kählen bei Strenglin. 692. — maritimus. L, Meerstrands-Simse. 7—8. Sümpfe, > Ufer, Gräben häufig. 3 Eriopherum vaginatum. Scheidiges Wollgrass. 3--4. Torf- | moore nicht selten. | — angustifolium. L. Schmalblättriges Wollgras. 4 — 5. Torfmoore und sumpfige Wiesen häufig. — Jatifolium. Hoppe. Breitblättriges Wollgras.. 4 — 6. ei Wie vorige, aber seltener. Strenglin. f 6. Carex dioica. L. Zweihäufige Segge. 5—6. Auf Moorwiesen * bei Strenglin selten. 7. — pulicaris. L. Floh-Segge. 5. Wie vorige, aber noch 3: seltener. | Ä — intermedia.. Good, Mittelmännige Segge. 5 —7. Auf | den Wiesen am Warder-See. | — arenaria. L. Sand-Segge. 5—6. Sandboden häufig. — vulpina L. Fuchs-Segge, 5—6. Wiesen, Gräben “ häufig. Ä — muricata. NL. Stachelige Segge. 5 —6. Wiesen, Wälder, feuchte Stellen. — divulsa. Good. Schlanke Segge. 5 — 6. Wälder selten, 7 Bisnitzholz. = jeretiuseula., ..Good;.': Rundhalmige/,sesge. 5 —;6. Sumpfige Wiesen selten. Westerrade. — paniculata. L. Rispige Segge. 5—7. Ufer, Sümpfe, Wiesen häufig. | — remota. L. Entferntährige Segge. 5 — 6. Feuchte Wälder nicht selten, Hölzungen bei Wensin und Pronstorf, | 7 EN PN N x IR i we or N » ’ { U I TREE MR BER SE ? af er i } u, 2 rn E N 4 0, a3 ns 2. Aue De R Er u y DT 5 ch . hs n z, =. TEE AS EEE 273 vr ACH RT N % hr a Fe % "uni oh In u x [3 x Laie Dr u r u # Laer, Z I Zi hr wi ne .* A . re 98 Standorts-Verzeichniss der Phanerogamen von Justus J. H. Schmidt, 706. Carex stellulata. Good. Sternförmige Segge. 5 — 6. Wiesen, 707. 708. 709. 710, ART 712; 713. 714. ZB, 716. Are 718. 719. 77. Sümpfe. Häufig bei Pronstorf. E leporina. L. Hasenpfoten Segge. 6— 7. Selten, Moorwiesen bei Strenglin. elongata. L. Verlängerte Segge. 5—6. Selten. In einem Moore bei Strenglin. $ canescens. L. Graue Segge. 5—6. Feuchte Stellen. stricta. Good, Steife Segge. 4— 5. Gräben, Sümpfe häufig. caespitosa,. L, Rasige Segge. 4—5. Auf den Wiesen beim Holme bei Pronstorf. 2 acuta. L. Spitzkantige Segge.e 5— 6. Häufig auf Wiesen. E ericetorum. Poll. Heide-Sesgee 4— 5. Beim Ihl-See. hirta. L. Kurzhaarige Segge. 5—7. Wiesen und Niederungen. Ihl-See. panicea. L. Hirsen-Segge. 6— 7. Häufig auf Wiesen bei Strenglin, glauca. Scop. Graugrüne-Sesge. 6—7. Wiesen ziemlich häufig. pallescens. L. Bleiche Seggee 5—g9. Auf einer Wiese in den Kählen bei Strenglin. flava. L. Gelbe Segge.e. 53 — 7. Häufig beim Ihl-See und Gr. Rönnau. Oederi. Ehr. Oeders Segge. Wie vorige, -aber seltener. sylvatica. Huds. Wald-Segge. 5— 6. In Laubwäldern bei Pronstorf. Pseudo-Cyperus. L. Cypernartige Segge. 5 —6. Torfsümpfe. Schackendorfer Moor; Klüth-See. Strenglin. ampullacea. Good, Flaschenförmige Segge. Da 6. Sümpfe. Schackendorfer Moor. vesicaria. L. Blasige Segge, 5 — 6. Sümpfe, A Gewässer. Segeberger See. riparia. Curt. Ufer-Segge. 5 — 6, We paludosa. Good. Sumpf-Segge. 5 — 6. Gräben, 2 Sümpfe ziemlich häufig, ‚ supina.. Wahlenb. Gebogene Seesge. 5 —6, Am Abhange bei Högersdorf selten. Gramineae, Hordeum murinum, L. Mäusegerste. Wege, Mauern, Häufig in Segeberg und nächster Umgebung, Standorts-Verzeichniss der Phanerogamen von Justus J, H. Schmidt. 99 # 28. Lolium perenne.e L. Ausdauernder Lolch. 6 — 8. Gemein auf Grasplätzen und an Wegen. | — italicum. A. Braun. Italienischer Lolch. 6— 8, Auf Grasplätzen häufig. E 730. — temulentum. L. Taumel-Lolch., 6—7. Unter dem F Getreide nicht selten. 731. — arvense With. Acker-Lolc. 6 — 7. Nicht selten 2 unter dem Lein. - 732. Triticum repens. L. Quecken-Weizen. 6— 7. Ueberall gemein. 733. -— caninum. Schreb. Hunds-Weizen. 6--7. Gebüsche, Bi Knicks. Strenglin. Pronstorf etc. "734. Nardus stricta. L. Steifes Borstengras. 6—7, Sand- und 2 Heideboden nicht selten. 735. Setaria viridis. Beauv. Grüner Fennich. 7—8. Aecker nicht häufig. Segeberg; Kl. Niendorf, 736. Milium effusum. L. Ausgebreitetes Hirsegras. 5—6. Laub- mn. wälder und Gebüsche häufig. 337. Anthoxanthum odoratum. L. Ruchgras, 5--6. Gemein an F Wegen und auf Triften. 738. Phalaris arundinacea L. Rohrähnliches Glanzgras. 5 — 7. | Ufer, Gräben etc. häufig. | E39. Alopecurus pratensis. L. Wiesen-Fuchsschwanz. 5 —-6. Häufig auf Wiesen. 7406. — agrestis. L. Acker-Fuchsschwanz, Auf feuchten Aeckern E | nicht selten. E: 741. -—- geniculatus. L. Geknieter Fuchsschwanz. 5 — 8. Feuchte E, | Aecker, Wiesen, Ufer häufig. | 742. — fulvus, Sm. Rothgelber Fuchsschwanz. 5 — 8. An feuchten Stellen. Am gr. Segeberger See. 743. Phleum pratense. L. Wiesen-Lieschgrass, 6 — 7. Wiesen E, gemein. 1 | 744. ÄApera spica venti. Beauv. Weitschweifiger Windhalm. 6—7. ee . Häufig auf Aeckern, 745. Agrostis vulgaris. With Gemeiner Windhalm. 6 — 7 u Gemein auf Sandfeldern etc. | — canin. L. Hunds- Windhalm. 6—7. In feuchten Hölzungen. Häufig im Wühren bei Strenglin, — alba. L. Weisser Windhalm. 6—7. Häufig auf Sandfeldern, Wiesen und Gräben häufig. 7# . Calamagrostis lanceolata. Rth. Lanzettblättriger Schilf. 6 — 7. \ » a ’ BR Hd? 00 Me ur A ra“ nr 100 Standorts- Verzeichniss der Phanerogamen von Justus J. H, Schmidt, 749. Calamagrostis Epigeios, Rth. Land-Schilff. 6 — 7. Sand boden. Ihl-See; Gr. Rönnau. 750. — neglecta. Fl. Wett, Uebersehener Schilf. 6 — 7. Feuchel Wiesen, Torfboden nicht häufig. Bisnitz bei Schieren., 751. Phragmites communis Trin. Gemeines Schilfrohr, 7--9. Teiche, Flüsse, Seen gemein, 752, Arrhenatherum elatius. M, et K. Hoher Glatthafer. 6—-7. Wiesen, Gräben ziemlich häufig. | 753. Holcus lanatus. Wolliges Honiggras. 6—8. Wiesen, Wälder etc. häufig. 75. — mollis L. Weiches Honiggras.. 7—8. Wie vorige. 755. Melica uniflora, Retz. Einblütiges Perlgras,. 5 —6 NM Laubwäldern nicht selten. 756. — nutan. NL. Nickendes Perlgras. 5 — 6. Ziemlich häufig im Gehege Bornkamp bei Pronstorf und diversen Gehölzen daselbst: 757. Corynephorus canescens. Beauv. Graue Keulengranne, 78. Sandfelder gemein. 758. Aira caespitosa. L. Rasenförmige Schmiele.. 6—7. Wiesen, Hölzungen häufig. | 759. — fexuosa. L. Geschlängelte Schmiele. 6 — 8. Wälder, Triften häufig. ! 760. — uliginosa. Weihe, Morast-Schmiele. 6 — 8. Torfmoore | selten. Strenglin, di 761. Avena pubescens L. Kurzhaariger Hafer. 6-7. Selten. Gypsberg in Segeberg. Park bei Borstel. 762. —- caryophyllea, Web. Nelken-Hafer, 6 722er Sandfeldern gemein, 763. Iriodia decumbens. DBeauv. Liegender Dreizahn, 6 — 7. Trockner unfruchtbarer Boden. 764. Dactylis glomerata.. L. Echtes Knäulgrass,. 6 — 8. Wiesen, Wege, Wälder gemein. | 765. Poa annua. L. Jähriges Rispengras. 3 — ı0. Ueberall gemein. 76. — nemoralis,. L. Hain-Rispengras. 6 — 8. Gebüsch häufig. 7697. — trivialis. L. Gemeines Rispengras. 6— 7. " Wiesen gemein, 768. — pratensis. L. Wiesen Rispengras. ” 5 -6. "Wiesen Wege etc. häufig. we 769. Glyceria fluitans. R. Br. Flutendes Süssgras. 6 —7. In und am Wasser häufig, 77°. — spectabilis. M. und K. Ansehnliches Süssgras, 7 — 8. Gräben, Seen, Flüsse häufig. Moench. Blaues Bentgras, 8—9. Sumpf- wiesen han rue cristatus. L, Gemeines Kammgras, 6— 7. Wiesen, i Triften gemein. | 4 Festuca ovina. L. Schaf-Schwingel. 5 — 6. Wiesen, Triften häufig. rubra. L, Rother Schwingel. 5 —6. Wälder, Triften häufig. gigantea. Vill. Riesen-Schwingel, 5—6, Häufig in Laubwäldern. sylvatica. Vill. Wald-Schwingel. 6 —7. Laubwälder bei Strenglin, pratensis. Huds. Wiesen-Schwingel. 6—7. Häufig auf Wiesen, an Gräben etc, DM elatior. L. Hoher Schwingel. 6—7. Häufig auf Bi Aeckern, Sandfeldern etc. . Brachypodium sylvaticum, R. et Sch, Waldzwenke 7 — 8. Wälder selten. Wühren bei Strenglin. Bromus secalinus. L. Roggen-Trespe. 6—7. Häufig auf Be mollis. L. Weiche Trespe. 6 — 7. An Wegen gemein. commutatus. Schrad. Veränderte Trespe. 5 — 6. Aecker bei Strenglin nicht selten. asper. Murr. Rauhe Trespe 6—7. Gebüsch am Travenufer. t- sterilis. L. Taube Trespe. 5—6. Schutt, Wege häufig. 5..Elymus europaeus. L. Europäisches Haargras. 6—7. In den - Kählen und im Oholze bei Strenglin. Briza media. L. Mittleres Zittergras. 6—7. Wiesen und Triften häufig. Nachtrag. Erner vulgaris. L. Gemeine Syringe. Häufig in Hecken verwildert. L. Venuskamm. ;. Kalkige Aecker selten. Auf Fe bei Stipsdorf und am Gypsberge in Sege- berg. | eber die Anwendungen des Votenliales auf re phil. I. Weber, Privatdocent an der Universität. Die Aufstellung derjenigen Funktion, über deren Anwendung auf physikalische Probleme im Folgenden die wesentlichsten Gesichts- punkte angedeutet werden sollen, rürt von folgender von Lagrange - gemachten Bemerkung her. Bezeichnet man die Entfernung zwischen einem festen und einem beweglichen variabelen Punkte mit r, so bemerkte Lagrange, dass die auf ein zu Grunde zu legendes recht- _ winkliges Coordinatensystem bezogenen Richtungscosinus jener Linie er identisch seien mit den partiellen Differentialquotienten der Grösse - rnach den entsprechenden Coordinaten des beweglichen Punktes. Wenn _ wirkend ist, deren Grösse sich als Funktion der Entfernung darstellen lässt, so fürt die von Lagrange gemachte Bemerkung sehr leicht E.., eine neue Funktion aufzustellen von solcher Beschaffenheit, dass die partiellen Ableitungen derselben in Bezug auf irgend eine Richtung zugleich die Componenten der wirkenden Kraft nach dieser selben Richtung darstellen. Diese Funktion wird bekanntlich im Allgemeinen 4 . Kräftefunktion und für die besonderen Fälle der im umgekehrten - Verhältniss des Quadrats der Entfernung wirkenden Anziehungskräfte als das Potential der anziehenden Masse in Bezug auf einen ange- E zogenen Punkt bezeichnet. ee Das eigentliche Bedürfniss sowol wie auch die weitere Ent- wickelung der Theorie des Potentiales lehnte sich indessen vor- _ zugsweise an ein Problem an, welches seit Newtons Zeiten bis auf ' die Jetztzeit hin die bedeutendsten Mathematiker beschäftigt hat, ich 4 meine an das Problem der Attraction eines Ellipsoides. Schon Newton ® hatte den Satz gefunden, dass eine ellipsoidische Schicht keine Wirkung auf einen innern Punkt ausübe. Er fand ferner, dass zwei concentrische > Rotationselipseide ähnlicher Gestalt und Lage auf zwei homologe - Punkte ihrer Oberfläche Anziehungen von derselben Richtung und fe ortiongt dem Abstande vom Mittelpunkte ausüben. Hieran knüpfte # nun zwischen den beiden ins Auge gefassten Punkten eine Kraft 106 Anwendungen der Theorie des Potentiales etc. von Dr, phil, L. Weber, Maclanrin an, und bestimmte die Attraction eines Rotationsellipsoids für einen Punkt seiner Oberfläche und einen äusseren in der Ebene des Aequators liegenden Punkt und bewies, dass zwei confocale Ellipsoide auf einen Punkt einer Hauptaxe Wirkungen ausüben in der Richtung dieser Axe und proportional ihren Massen. Nachdem dann Lagrange diesen Satz auf alle Punkte eines Hauptschnittes ausgedehnt hatte, gelang es Laplace durch Einfürung der Kräftefunktion eine vollständige Lösung des Attractionsproblemes eines Ellipsoides zu geben. Später wurde dasselbe Problem durch neue Gesichtspunkte vermehrt von Gauss, Poisson, Legendre, Chasles, Dirichlet, Jacobi u. A. aufs neue behandelt und diesen letztgenannten Gelehrten ist damit zugleich auch das Verdienst zugefallen, die Theorie des Potentiales weiter ausgebildet zu haben. Die Arbeiten Greens, von dem der Name Potential herrürt, gingen zwar von der Behandlung anderer nachher zu besprechender Probleme aus, waren indessen für die Anwendung des Potentiales von solcher Bedeutung, dass ich gleich hier derselben gedenke. In neuerer Zeit haben vorzugsweise Clausius und Neumann in Leipzig die Theorie des Potentiales zu einem be- sonderen Gegenstand ihrer Studien gemacht. z Es mögen nun zunächst, die hauptsächlichsten Eigenschaften des Potentiales Erwänung finden, um daran die Anwendung desselben auf physikalische Probleme anzuknüpfen. Ich deutete schon an, dass sich für alle solche Kräfte ein Potential bilden lassen müsse, deren Grösse als eine Funktion der Entfernung zwischen den wirkenden und den affıcirten Punkten ausgedrückt werden könne. Da es sich bei der Anwendung jedoch nur um solche Kräfte handelt, welche im Raume wirkend gedacht umgekehrt proportional dem Quadrat der Entfernung sind und um solche, deren Wirkung in der Ebene umge- kehrt proportional der Entfernung selbst fingirt wird, so bildet man das Potential gewönlich nur diesen beiden Fällen entsprechend. Dasselbe ist im ersteren Falle ein Integral, welches aus den durch die erste Potenz der Entfernung dividirten Producten der Massen- elemente gebildet-wird; im zweiten Falle ein Integral, bestehend aus den mit den natürlichen Logarithmen der Entfernung multiplicirten Producten der Massenelemente, Jenes wird als das Nemo dieses als das logarithmische Potential bezeichnet, Beide Potentiale haben zunächst die Eigenschaft, welche von Gauss bez. des Newton’schen Potentiales in folgenden Satz gefasst wird: das Potential von Massen, die sämmtlich ausserhalb eines zusammenhängenden Raumes liegen, kann nicht in einem Teile dieses Raumes einen constanten Wert und zugleich in einem andern Teile desselben einen verschiedenen Wert haben, Hierin sind sogleich zwei i eh nn ne m u ld ut a un Lad nie lud a ne lu 1 A a due we BT u WE U a ae auz A up 2 5 Ba a za Er Se Sal Ka Ve Enge ; : uch r Be > ot ie Re f ee 5 äf & . IRRE Pe Zar Bi = EN] Feafie b“ Az l Br a ft au e er » " N 2 a hu ‚Anwendungen der Theorie des Potentiales etc. von Dr. phil, L, Weber. 107 andere Sätze enthalten, nämlich 1): Wenn der die Massen enthaltende Raum einen massenleeren Raum umschliesst und das Potential in | einem Teile dieses letzteren Raumes einen constanten Wert hat, so gilt dieser für alle Punkte des ganzen eingeschlossenen Raumes und 2) Wenn das Potential der in einen endlichen Raum eingeschlossenen "Massen in irgend einem Teile des äussern Raumes einen constanten Wert hat, so gilt dieser für den ganzen unendlichen äussern Raum. Für den Fall des logarithmischen Potentiales würde in diesen Sätzen nur das Wort Raum zu ersetzen sein durch Flächenstück. R In dem Falle der Inconstanz des Potentiales ergiebt sich ferner sehr leicht, dass dasselbe in den von Masse nicht erfüllten Räumen resp. Flächen keine Maxima oder Minima aufweisen kann, was natürlich so zu verstehen ist, dass es in jenen von Masse nicht _ erfüllten Räumen keine Punkte gibt, die einen grösseren oder kleineren _ Wert des Potentiales hätten, als alle in ihrer nächsten Umgebung liegenden Punkte. -z - Eine weitere allgemeine Eigenschaft des Newton’schen sowol wie des logarithmischen Potentiales besteht darin, dass die Potentiale > selber sowie ihre nach den Coordinanten des variabelen (afficirten) - Punktes genommenen Differentialquotienten beliebig hoher Ordnung _ überall eindeutig und stetig sind, so lange der variabele Punkt ausser- _ halb der wirkenden Massen bleibt. Rückt der variabele Punkt in den von Masse erfüllten Raum resp. die mit Masse bedeckte Fläche, so sind die Ableitungen auch dann noch stetig, wenn die Dichtigkeit der Masse eine endliche ist. Unter derselben Voraussetzung gelten _ auch die überaus wichtigen von Laplace und Poisson aufgestellten Gleichungen, welche aussagen, dass die Summe der zweiten partiellen Ableitungen des Potentiales ausserhalb der wirkenden Masse gleich Null und innerhalb der Masse gleich der mit — 4 rn resp. beim nischen Potential mit — 2 x multiplicirten Dichtigkeit der Masse an der betr, Stelle sind. Von den Fällen, die eine Unstetigkeit im Verlauf der Differential- _ quotienten des Potentiales aufweisen, möge nur der wichtigste angefürt werden. Denkt man sich z, B. die Gesammtmasse eines Körpers - rücksichtlich ihrer Wirkung auf äussere oder innere Punkte in passen- der Weise dargestellt als eine materielle unendlich dünne Oberflächen- schicht des Körpers, oder in dem analogen Falle des logarithmischen - Potentiales als eine materielle Belegung der Randcurven des betrachteten Flächenstückes, so zeigt es sich, dass die Differentialquotienten des enkintes an der On resp. der materiellen Curve Einstetig sind, Unter der Unstetigkeit der Differentialquotienten _ einer Funktion versteht man bekanntlich, dass die nach zwei gerade 108 Anwendungen der Theorie des Potentiales etc. von Dr. phil, L, Weber, entgegengesetzten Richtungen gebildeten Differentialquotienten nicht wie in dem Falle der Stetigkeit gleiche und entgegengesetzte Werte geben, sondern eine Summe bilden von endlicher Grösse. Bildet man nun die Differentialquotienten des Potentiales einer Oberflächen- oder Curvenbelegung nach den beiden genau entgegengesetzten Richtungen ii der innern und äussern Normale, so zeigt es sich, dass die Summe dieser Ableitungen nicht gleich Null ist, sondern einen endlichen Wert hat, der im Allgemeinen in jedem Punkte der betrachteten Oberfläche oder Curve verschiedene Grösse hat, aber insofern von ganz besonderer Wichtigkeit ist, als derselbe eine direkte Relation zwischen der an dem betrachteten Punkte vorhandenen Dichtigkeit der Masse und der auf denselben Punkt bez. Differentialquotienten des Potentiales nach den beiden Normalen gibt: die Summe dieser letzteren, so wies Laplace zuerst nach, ist nämlich gleich der mit ° — 4 rn resp. beim logarithmischen Potential mit — 2 x multiplicirten Dichtigkeit an dem betr. Punkte. Ausser diesen wenigen Angaben über die allgemeinen rein mathematischen Eigenschaften des Potentiales möge nun auch der- jenigen ebenfalls mathematischen Hülfmittel, durch welche die An- wendung des Potentiales auf bestimmt gegebene Probleme wesentlich erleichtert und zum Teil überhaupt ermöglicht wird, wenigstens des wichtigsten und für die Theorie des Potentiales am meisten charakteristischen in Kürze gedacht werden. Es besteht dieses in der Anwendung der von Green gegebenen Formeln. Einesteils lassen sich durch dieselben gewisse dreifache über den ganzen Raum eines Körpers erstreckte Integrale verwandeln in Oberflächenintegrale, und durch analoge der Theorie des logarithmischen Potentiales entsprechende 2 Formeln lassen sich gewisse zweifache über eine gegebene Fläche erstreckte Integrale verwandeln in Randcurvenintegrale; andererseits zeigen aber auch die Green’schen Formeln, wie aus der numerischen Berechnung gewisser Oberflächen- oder Randcurvenintegrale die Werte des Potentiales innerhalb jener Flächen oder Curven gefunden werden können. Die Bedeutsamkeit dieser Green’schen Formeln tritt etwas klarer hervor, wenn man folgende zwei aus den oben erwänten allgemeinen Eigenschaften des Potentiales sich leicht ergebenden Consequenzen berücksichtigt. Denkt man sich nämlich die wirkenden Massen ausserhalb eines abgegrenzten Raumes befindlich und ist man nur im Stande die Werte des Potentiales auf der jenen Raum einschliessenden Fläche anzugeben, so sind dadurch die Werte des Potentiales für jeden Punkt im Innern der Fläche bestimmt und ferner: Befinden sich die wirkenden Massen innerhalb. eines Raumes und kennt man die Werte des Potentiales an der Begrenzungsfläche; 4 = x I Br Pe he can m De ee — a ir a ed Anwendungen der Theorie des Potentiales etc, von Dr. phil. L. Weber. 109 so sind dadurch die Werte des Potentiales für jeden Punkt ausserhalb des abgegrenzten Raumes bestimmt. E Aus dem Gesagten geht nun hervor, dass die mathematischen Gesichtspunkte, welche bei Anwendung der Potentialtheorie auf ein gegebenes Problem auftreten, im Wesentlichen darin bestehen, Funk- tionen ausfindig zu machen, die die allgemeinen Eigenschaften des entiales besitzen, also stetig und eindeutig sind und der Poisson- Laplace’ schen Er eräldleichung genügen, und die ausserdem auf nissen Flächen oder Linien vorgeschriebene Werte besitzen. E Um nun der Anwendung der Potentialtheorie auf physikalische Probleme näher zu treten, sei noch einmal an die oben gegebene "Definition des Potentials erinnert; nämlich als derjenigen Funktion, deren Differentialquotient nach irgend einer Richtung die nach dieser Richtung ausgeübte Kraftcomponente darstellt. Dares sıch, bei physikalischen Problemen fast immer darum handelt, diejenigen Kräfte zu berechnen, d. h, als Funktionen der räumlichen Coordinaten anzu- geben, die ein gegebenes System von Massen oder Imponderabilien \ auf bestimmte Punkte der zu dem System gehörigen Körper ausübt, so ist klar, dass diese Aufgabe sofort als gelöst zu betrachten ist, sobre Ä Fe: biential für jenes System bekannt ist. Man würde eben nur das Potential zu differenziren brauchen um die gesuchten Kraft- -componenten zu erhalten. Hierbei ist natürlich keineswegs die Möglichkeit ausgeschlossen, dass es eine ganze Reihe von Auf gaben geben kann, bei denen man diese Operation des Differenzirens gar nicht auszufüren braucht, sondern schon aus der alleinigen Dis- _ eussion des für das Potential gefundenen Ausdruckes die gesuchten "Kraftcomponenten direkt zu ermitteln im Stande ist. Eine solche “Discussion kann z. B. darin bestehen, dass man aus der Form des _ ermittelten Potentiales erkennt, dasselbe sei identisch mit dem Poten- tiale einer anderen und zwar einfacheren Massenverteilung, als es die gegebene ist; oder mit andern Worten, man würde aus der Form des Potentiales unter Umständen erkennen können, dass für die - gegebenen Maassen bezüglich ihrer Wirkung auf einen beliebigen - Punkt des Systems andere einfacher zu übersehende und zu berechnende Massen substituirt werden können, Nehmen wir beispielsweise an, es sei eine Kugel gegeben, die aus lauter concentrischen Schichten verschiedener Dichtigkeit zusammengesetzt und deren Gesammtmasse _ bekannt sei, und es würde verlangt, die von dieser Kugel auf einen äusseren Punkt ausgeübte Kraft unter Zugrundelegung des Newton’schen a ehonssesetzes zu ermitteln. Die Auftsellung des Potentiales der Kugel gibt dann in diesem Falle eine sehr einfache und elegante "Lösung der Aufgabe, Es zeigt sich nämlich durch eine leichte 110 Anwendungen der Theorie des Potentiales etc. von Dr, phil. L. Weber. Rechnung, dass das Potential der gegebenen Kugel identisch ist mit demjenigen Potentiale, welches die Gesammtmasse der Kugel besitzen würde, wenn man sich dieselbe in den Mittelpunkt der Kugel concentrirt dächte. Hieraus folgt dann mit Notwendigkeit, dass auch die von der gegebenen Kugel ausgeübten Kräfte identisch sind mit denjenigen Kräften, welche der fingirte Fall der im Mittelpunkt con- centrirten Masse liefern würde. Man übersieht nun aber sofort, dass die Berechnung der Kräfte in dem fingirten Falle erheblich viel leichter zu bewerkstelligen ist, ja eigentlich direkt gegeben ist. Denn wenn wir mit M die gegebene Masse bezeichnen, und mit r die Entfernung des Mittelpunktes von einem äusseren variabelen Punkte, so würde die Grösse der auf diesen Punkt ausgeübten Kraft ohne Weiteres sein ee: noch multiplicirtt mit der Masse des angezogenen Punktes, und die Richtung der ausgeübten Kraft ergibt sich ebenso einfach; sie fällt offenbar zusammen mit der Linie r. Ausser dieser Möglichkeit, aus der Form des Potentiales ein- fachere den gegebenen zu substituirrende Bedingungen zu ermitteln, lassen sich noch von einem andern Gesichtspunkte aus der Betrachtung des Potentiales direkte Schlüsse ziehen auf die vorhandenen Kräfte. Bedenkt man nämlich, dass das Potential in jedem Fall eine Funktion variabeler Coordinaten ist, so ist klar, dass, wenn man diese Funktion einer willkürlichen Constanten gleichsetzt, man dadurch die Gleichung einer Fläche, oder beim logarithmischen Potential die Gleichung einer Curve erhalten muss und zwar derjenigen Fläche resp, Curve, in deren sämmtlichen Punkten das Potential einen und denselben Wert, nämlich den Wert jener willkürlichen Constanten besitzt. Diese Flächen constanten Potentiales haben nun die Eigenschaft, dass die in jedem Punkt construirte Normale zusammenfällt mit der Resultante, der auf denselben Punkt wirkenden Kräfte oder anders ausgedrückt, dass die Flächen constanten Potentiales orthogonal zu den Kraftlinien des Systemes sind. Denkt man sich nämlich die in einem Punkt einer Fläche constanten Potentiales angreifenden Kräfte zerlegt in Componenten nach 3 auf einander senkrecht stehenden Richtungen, und wält man dazu die Richtung der Normale und zwei in der Tangen- tialebene liegende Richtungen, so übersieht man leicht, dass die in die Tangentialebene fallenden Componenten Null sein müssen, da ja die Differentialquotienten des Potentiales nach diesen Richtungen Null sind und dass daher die nach der Normale gebildete Componente zugleich die Resultante der wirkenden Kräfte sein muss. Kennt man demnach bei einem gegebenen System von Massen das Potential und also auch den Verlauf der Flächen constanten Potentiales, so ist char a en 5 ee ll au Anwendungen der Theorie des Potentiales etc, von Dr. phil. L. Weber. 1j1 ın dadurch sofort in den Stand gesetzt, one erst eine Differenzirung ‚des Potentiales vornehmen zu brauchen, die Richtung der resultirenden Kraft an jedem Punkte des Systems angeben zu können. Handelt es si h beispielsweise darum, den Verlauf der Niveaufläche einer einge- ‚schlossenen Flüssigkeit unter dem Einfluss von Massen, die ihrer . Grösse und Lage nach gegeben sind, zu berechnen, so genügt zur Lösung dieser Aufgabe die Kenntniss des Potentiales der gegebenen Massen; denn man würde in diesem Falle nur nötig haben sich des Satzes aus der Hydrostatik zu erinnern, dass bei einer im Gleich- ewicht befindlichen Flüssigkeit die Resultanten der wirkenden Kräfte allen Punkten der freien Oberfläche normal zu dieser Fläche stehen Peer. um sofort zu übersehen, dass die Lage der gesuchten Niveau- läche zusammenfallen muss mit einer Fläche constanten Potentiales. Aus diesem Grunde nennt man ja auch die Flächen constanten ’otentiales meistens Niveauflächen, und überträgt diese Bezeichnung uch auf die analogen Fälle bei der Behandlung imponderabeler R] tida. Die Betrachtung der Niveauflächen gibt übrigens nicht blos Be Richtung der wirkenden Kräfte, sondern auch für deren Grösse einen allgemeinen Ueberblick. Wenn man nämlich zu dem Zwecke zwei in sehr naher Distanz sich umschliessende Niveauflächen verfolgt, ‘so ist es klar, dass der Abstand beider Flächen von einander ein relatives Maass für die an den verschiedenen Punkten derselben vor- 'handene Grösse der Kräfte darstellen muss; und zwar werden die letzteren umgekehrt proportional jenem Abstande sein. Aus dem bisher Gesagten wird zur Genüge hervorgegangen „ dass die Theorie des Potentiales auf die Probleme der Mechanik ne ayreiteres angewandt werden kann; dass sie in der Tat eine Tatsachen angedeutet sein. # 1) Zwischen dem Potentiale und der lebendigen Kraft findet die infache Beziehung statt, dass bei jeder Bewegung irgend eines Systems m ie Punkte die Zuwüchse des Potentiales und der lebendigen Sraft gleich und entgegengesetzt sind, 2) Die Lagrange’schen Differentialgleichungen, auf welche die eisten Probleme der Mechanik zurückgefürt werden können, enthalten als variabele Funktionen im Wesentlichen nur die lebendige Kraft und das Potential, 112 Anwendungen der Theorie des Potentiales etc. von Dr. phil. L. Weber, Ich komme nun zu den übrigen Disciplinen der Physik, bei deren theoretischer Behandlung sich die Anwendung des Potentiales von grösstem Vorteil erwiesen hat und wende mich zunächst zur Electrostatik. Wie man sich auch das Wesen der Elektrizität vor- stellen mag, so ist doch soviel als feststehend zu betrachten, dass dieselbe eine in die Ferne wirkende Kraft ist, deren Grösse ai eine 3 Funktion der Entfernung erscheint, | E Darum ist auf jeden Fall die Zulässigkeit des A Potentiales, d. h. derjenigen Funktion, deren Differentialquotienten die ausgeübten elektrischen Kräfte darstellen, als evident anzusehen. Zur bequemeren Formulirung der betreffenden mathematischen Aus- drücke bedient man sich allerdings der hypothetischen Vorstellung zweier imponderabeler Fluida unter der Annahme, dass dieselben Kräfte ausüben, die ihrer Quantität proportinal sind und unter Benutzung des empirisch gewonnenen Resultates, dass diese Kräfte umgekehrt proportional dem Quadrate der Entfernung sind. Man spricht demnach auch von elektrischen Massen und elektrischen Dichtigkeiten in ganz analoger Weise wie bei der ponderabelen Materie; und es würde das Potential eines mit Elektrizität bedeckten Körpers auf einen variabelen Punkt dargestellt sein durch die Summe aller elektrischen Massenteilchen dividirt durch ihre entsprechenden Entfernungen von dem variabelen Punkte. Die Probleme der Elektro- statik bestehen bekanntlich darin, die Verteilung der Elektrizität in einem Systeme von Conductoren und Isolatoren zu ermitteln, wenn die ursprünglichen Ladungen derselben gegeben sind, Man findet hierfür sofort einige allgemeinere Aufschlüsse, wenn man das Potential bildet und die vorhin angegebenen allgemeinen Eigenschaften desselben ° berücksichtigt. Es ergeben sich dann nämlich die bekannten wichtigen Sätze, dass die in Conductoren vorhandene freie Elektrizität sich nur an deren Oberfläche befinden kann; ferner, dass das Gesammt-Potential aller vorhandenen elektrischen Massen im Innern der Conductoren constant und dass die Oberflächen derselben Niveauflächen sein müssen; auch ergibt sich leicht, dass die Dichtigkeit an irgend einem Punkte der Oberflächen gleich der durch — 4 z dividirten auf diesen Punkt ausgeübten Kraft ist. Auch über die Verteilung der Elektrizität auf einem ganz beliebigen Conductor, in dessen Masse sich Hölungen befinden, geben die allgemeine Eigenschaft des Potentials einen direkten Aufschluss. Denn das Potential muss offenbar auf der Grenzfläche einer inneren Hölung denselben constanten Wert besitzen, den es innerhalb der leitenden Masse hat und daraus folgt, dass es diesen constanten Wert auch in jedem Punkte der Hölung hat, sodass in dem ganzen von der äussern Grenzfläche umschlossenen Raum das Anwendungen der Theorie des Potentiales etc, von Dr. phil. L, Weber. 113 Potential constant ist und daher freie Elektrizität nur an dieser äussern Grenzfläche auftreten kann. ‚ Wenn nun auch die Constanz des Potentiales als notwendige - und hinreichende Bedingung für das Gleichgewicht der Elektrizität - auf einem Conductor erscheint, so ist damit doch die Frage nach der an jedem Punkte des Conductors vorhandenen Dichtigkeit der Elek- - trizität noch nicht gelöst, da die letztere wesentlich abhängig ist von der speciellen Form des Conductors, Es ist aber leicht zu übersehen, dass die Anwendung des Potentiales eine ganz allgemeine Methode zur Lösung dieser speciellen Probleme an die Hand gibt. Denn es ist klar, dass jede Niveaufläche irgend eines aufgestellten Potentiales _ gewissermassen das Beispiel eines Conductors ist, für den die Be- dingung des Gleichgewichtes erfüllt ist, und für welchen man die Dichtigkeit erhält, wenn man das Potential nach der äussern Normale differenzirt und mit 4 z dividirt. Es würde sich also in jedem ein- zelnen Falle nur darum handeln, elektrische Massen in solcher Weise zu fingiren, dass eine Niveaufläche derselben mit der Oberfläche des - gegebenen Conductors zusammenfällt. Für den einfachen Fall eines isolirt aufgestellten kugelförmigen Conductors, der mit einer gewissen Ladung versehen ist, würde es sich z. B. sehr leicht ergeben, dass die im Mittelpunkt concentrirt gedachte Ladung ein Potential besitzen muss, dessen Niveauflächen concentrische Kugeln sind und von denen also eine mit der Oberfläche des gegebenen Conductors zusammen- - fällt; und daraus folgt dann unmittelbar dass die Dichtigkeit auf allen Punkten der Oberfläche in diesem Falle dieselbe sein muss, da ja die Differentialquotienten des Potentiales nach den Normalen der Oberfläche überall dieselbe Grösse haben. Aus dem Werte des Potentiales, welches eine gerade Linie besitzt, welche mit Elektrizität gleichmässig belegt ist, findet man, dass die Niveauflächen verlängerte _ Rotationsellipsoide sind, deren gemeinsame Brennpunkte in die End- punkte jener Geraden fallen und es würde daher das Potential dieser geraden Linie einen direkten Aufschluss geben über die Anordnung der Elektrizität auf einem Conductor, dessen Oberfläche ein Rotations- _ ellipsoid ist. Je complicirter die mathematische Beschaffenheit der Oberfläche ist, desto complicirter wird natürlich auch die Form des Potentiales und es findet die Berechnung der letzteren ihre Grenze lediglich in der Vollkommenheit mathematischer Hülfsmittel. Die - experimentelle Untersuchung einzelner Fälle, in denen die Dichtigkeit der elektrischen Verteilung mit Hülfe der Theorie des Potentiales berechnet werden konnte, hat übrigens mit der Theorie ausserordent- lich gut zusammenstimmende Werte ergeben. Ich kann dabei auf - die Arbeiten von Coulomb, Riess, Hankel und Anderen verweisen, die n 8 114 Anwendungen der Theorie des Potentiales etc, von Dr, phil. L. Weber. eine experimentelle Prüfung in der Weise vornahmen, dass sie eine relativ sehr kleine isolirte Kugel mit verschiedenen Stellen des zu untersuchenden Conductors in Berürung brachten und nun die Ladung dieser kleinen Kugel mit Hülfe der Drehwage auf ein bestimmtes Mass zurückfürten. Es liegt diesen Versuchen natürlich die Annahme zu Grunde, dass die Ladung der kleinen Kugel proportional der an der berürten Stelle ursprünglich vorhandenen Dichtigkeit sei. In änlicher Weise lassen sich diejenigen Probleme behandeln, bei denen es sich um die Verteilung der Elektrizität auf einem Con- ductor handelt, der unter dem Einfluss äusserer fester elektrischer Massen oder anderer geladener Conductoren steht. Wird beispiels- weise nach der Verteilung der Elektrizität gefragt, die ein isolirt auf- gestellter kugelförmiger Conductor annimmt unter dem Einfluss eines äusseren elektrischen Massenpunktes, so zeigt eine leichte Rechnung, dass das Potential der auf dem Conductor durch Influenz erzeugten Elektrizität identisch ist mit demjenigen Potentiale, welches eine der Grösse nach leicht angebbare Masse besitzt, die man sich in dem sogenannten Spiegelpunkte des gegebenen äussern Punktes concentrirt denkt, woraus sich dann wiederum das Gesammtpotential des Systemes und daraus die Dichtigkeit der Elektrizität an jedem Punkte der Kugeloberfläche in einfacher Weise ergibt. Von welcher experimentellen Bedeutung die Berechnen des gegenseitigen Einflusses zweier geladener Conductoren auf einander ist, geht aus den von Snow Harris, Thomson, Hankel, Weber und Kohlrausch angestellten Messungen hervor; die Letzteren konnten mit Hülfe einer solchen Berechnung die elektrische Ladung einer Kugel auf absolutes Mass zurückfüren. Auch über das Fractioniren von gegebenen Elektrizitätsmengen gibt die Theorie Aufschluss. Denkt man sich nämlich, dass mit einer geladenen Kugel eine zweite nicht geladene in Berürung gebracht wird, so muss im Momente der Be- rürung eine Verteilung der Elektrizität an die zweite Kugel stattfinden. Durch Berechnung des Potentiales für den Moment der Berürung ergibt sich dann ein Wert für Dichtigkeit und Ladung der zweiten Kugel. In dem Lehrbuche von Riess über die Reibungselektrizität ist beispielsweise eine von Plana berechnete Tabelle enthalten, aus welcher man die bei Berürung zweier Kugeln von verschiedenem Radius von einer zur andern übergehenden Elektrizitätsmengen ent- nehmen kann. Nicht ganz so nahe liegend wie bei den Problemen der Elektro- statik war die Aufstellung eines Potentiales in der Elektrodynamik. Die Probleme der letzteren bestehen bekanntlich erstens darin, die anziehende oder abstossende Wirkung von Stromleitern auf einander u AL a u ee . Anwendungen der Theorie des Potentiales etc. von Dr. phil. L. Weber, 115 zu ermitteln, welche von Strömen constanter Intensität durchflossen werden, und zweitens darin, die inducirende Wirkung eines Stromleiters _ auf einen andern zu berechnen, wenn die Intensität des Stromes in | dem ersteren sich ändert. Bei der erstgenannten Gruppe von Problemen sind freilig die ausgeübten Kräfte ebenfalls Funktionen der Entfernung, _ aber sie hängen ausserdem noch ab von der Richtung der sich - afficirenden Strombanen gegeneinander. Dennoch lässt sich auch hier, _ wie es zuerst der ältere Neumann gezeigt hat, die Aufstellung eines 4 Potentiales bewerkstelligen. Dasselbe besteht dann im Wesentlichen aus dem Product der vorhandenen Stromintensitäten multiplizirt mit - einer Doppelsumme, welche gebildet ist aus dem Producte der sich - afficirenden Banelemente dividirt durch ihre Entfernung und multiplicirt _ mit den cosinus derjenigen Winkel, welche sie miteinander bilden. 1 Durch die Einführung dieses elektrodynamischen Potentiales wird - die Einfachheit und consequenterweise die Anwendbarkeit der theo- retisch entwickelten Formeln auf specielle Probleme in sehr hohem Grade gesteigert. & Wollte ich auf die letzteren genauer eingehen, so müsste ich _ befürchten den Rahmen dieses Aufsatzes allzuweit auszudehnen und - ich beschränke mich daher darauf, eins der wichtigsten Theoreme der Elektrodynamik anzugeben, in welchem zugleich der Schlüssel zu _ einer ganzen Reihe specieller Aufgaben enthalten ist. Dasselbe kann etwa so ausgesprochen werden: In einem System von Körpern, in - welchen elektrische Kräfte tätig sind, ist die in einem Zeitelement _ entwickelte Quantität von lebendiger Kraft und Wärme gleich gross _ mit dem Zuwachs des elektrodynamischen Potentiales vermehrt um diejenige Arbeit, die wärend dieses Zeitelementes von den elektro- _ motorischen und den äussern Kräften verrichtet wird, E In naher Beziehung zu den vorhin genannten Problemen der Elektrostatik stehen gewisse Probleme der Wärmeleitung rücksichtlich _ des bei ihnen anzuwendenden Potentiales. Es handelt sich hier um Aufgaben folgender Art. Ein die Wärme leitender Körper werde an seiner Oberfläche mit Wärmequellen verschiedener aber dauernd _ constant erhaltener Temperatur umgeben. Es wird dann im Innern des Körpers eine Wärmecommunication von den wärmeren Oberflächen- stellen nach den kälteren stattfinden und nach Verlauf von einiger - Zeit wird sich in jedem Punkte des Körpers eine der Zeit nach eonstante Temperatur einstellen, immer vorausgesetzt, dass die den - Körper umgebenden Wärmequellen sich nicht ändern oder mit andern Worten, dass die Temperaturen an der Oberfläche von der Zeit _ unabhängig sind. Es fragt sich nun, welche Temperaturen nach Eintritt des stationären Wärmestromes an jedem Punkte im Innern 116 Anwendungen der Theorie des Potentiales etc. von Dr. phil. L. Weber. des Körpers vorhanden sind. Die physikalischen Voraussetzungen, welche zur Lösung dieser Aufgabe erforderlich sind, bestehen in folgender schon von Newton gemachten Annahme. Man denke sich ein unendlich kleines Flächenstück im Innern des Körpers; die durch dasselbe in der Zeiteinheit strömende Wärmemenge wird alsdann proportional sein der Grösse dieses Flächenelementes und einem Differentialquotienten, der dadurch gebildet wird, dass man die ob- waltende Temperatur differenzirt nach der Normale des betreffenden Flächenelementes, Aus dieser Voraussetzung ergibt sich dann sehr bald, dass die als eine Funktion der Coordinaten aufzufassende Tem- peratur die allgemeinen Eigenschaften des Newton’schen oder des elektrostatischen Potentiales besitzen muss. Die Lösung der gestellten Aufgabe wird daher identisch sein mit der Aufsuchung eines Potentiales, welches im Innern des Körpers sammt seinen Differentialquotienten eindeutig und stetig ist, der Laplace-Poisson’schen Differentialgleichung Genüge leistet und an der Oberfläche des Körpers vorgeschriebene Werte hat. Eine fernere Anwendung findet die Theorie des Potentiales auf die Probleme der sogenannten stationären elektrischen Strömung. Stationär nennt man bekanntlich denjenigen Zustand eines elektrischen Stromes, in welchem durch dasselbe Element des Stromleiters in gleichen Zeiten gleiche Mengen positiver oder negativer Elektrizität strömen. Denkt man sich z. B. eine constante gaivanische Batterie in geschlossenem Zustande, so werden die verschiedenen Leiter dieses Systemes in stationärer Weise von Elektrizität durchflossen. Man kann sich diesen Vorgang auch so vorstellen, dass auf jeden Punkt des Leiters constante elektromotorische Kräfte, die ihren Sitz an irgend einer Stelle des Systemes haben können, einwirken und fort- dauernd entgegengesetzt gleiche Quanta von Elektrizität nach ent- gegengesetzten Richtungen auseinandertreiben. Wenn man nun die Hypothese macht, dass die durch ein Element fliessenden Quanta proportional sind der Grösse jener elektromotorischen Kraft, so ist klar, dass man eine Funktion aufstellen kann, deren Differential- quotienten die Grösse der elektromotorischen Kraft an jedem Punkte des Systemes darstellen oder mit andern Worten, dass sich auch für diese Probleme ein Potential aufstellen lassen muss. Worauf es hier besonders ankommt, ist die Untersuchung von Strömungscurven in den betreffenden Leitern und man übersieht leicht, dass die Kenntniss des Potentiales dazu 'ausreichend ist. Denn es werden offenbar die Strömungscurven senkrecht zu den Flächen constanten Potentiales liegen. Ich möchte mir erlauben hier auf die besonders interessanten zuerst von Kirchhoff untersuchten Fälle aufmerksam zu machen, in Anwendungen der Theorie des Potentiales etc, von Dr, phil. L, Weber. 117 denen der stationäre elektrische Strom durch eine metallische Platte - von sehr kleiner oder genauer ausgedrückt, von verschwindender Dicke, geleitet wird. Es wird gefragt nach den Strömungscurven in dieser Platte. Nimmt man der Einfachheit wegen an, dass die Ab- und Zuleitung der Elektrizität durch 2 feine Dräte gemacht wird, so kann man diese punktförmigen Ansatzstellen der Dräte für die Ausdehnung der Platte als den Sitz der elektromotorischen Kräfte ansehen; man E sieht ferner, dass das aufzustellende Potential in diesem Falle als Funktion zweier Variabelen x und y betrachtet werden kann; und es zeigt sich, dass dasselbe die Form des logarithmischen Potentiales annimmt. Aus den Niveauflächen werden hier Niveaucurven, deren senkrechte Trajectorien dann unmittelbar die Strömungscurven dar- stellen. Diese Aufgaben lassen eine sehr einfache experimentelle - Prüfung des theoretisch gefundenen Resultates zu, wie gleichfalls von Kirchhoff ausgefürt ist. Derselbe untersuchte z. B. eine dünne Kreisscheibe von Kupfer, in welche die Elektrizität durch einen dünnen am Rande angelöteten Kupferdrat eintrat und durch einen zweiten ebensolchen austrat. Um die Niveaucurven zu bestimmen, - setzte nun Kirchhoff das eine Ende des Drates von einem Multiplicator auf einen beliebigen Punkt der Scheibe und suchte mit dem andern Ende solche Punkte der Scheibe auf, dass die Nadel des Multiplicators keinen Ausschlag gab. Die so gefundenen Punkte mussten offenbar auf einer und derselben Niveaucurve liegen. Auf diese Weise liessen sich eine Reihe von Niveaucurven empirisch bestimmen und es zeigte sich eine vollkommene Uebereinstimmung mit der Theorie. Schliesslich sei noch der Anwendung des Potentiales auf die Probleme der magnetischen Anziehung und Abstossung mit einigen Worten gedacht. Geht man von der bequemsten und für die Erklärung aller bekannten Erscheinungen durchaus hinreichenden Annahme aus, dass der Wirkung magnetischer Körper zwei impon- derabele magnetische Fluida zu substituiren seien, und berücksichtigt man die durch die sorgfältigsten experimentellen Untersuchungen festgestellte Tatsache, dass die diesen hypothetischen Fluidis zuzu- schreibenden Kräfte umgekehrt proportional dem Quadrat der Ent- fernung von dem affıcirten Punkte sind, so ist sofort klar, dass das Potential dieser Kräfte dieselbe einfache Form annehmen muss wie für die elektrischen Fluida, dass dasselbe nämlich besteht aus der Summe aller Producte der sich gegenseitig afficirenden- magnetischen Fluida dividirt durch ihre Entfernung. Zwei Hauptprobleme sind es vorzugsweise, welche sich hier der theoretischen Behandlung darbieten und durch Benutzung der Theorie des Potentiales zu verhältnismässig einfachen Lösungen füren, Einmal handelt es sich um die Wechsel- 118 Anwendungen der Theorie des Potentiales etc. von Dr, phil. L. Weber. wirkung permanenter Magnete aufeinander und zweitens um die Be- ‘rechnung desjenigen magnetischen Zustandes, den ein magnetisirbarer Körper unter dem Einfluss gegebener inducirender magnetischer Massen annimmt. Die mathematische Beschaffenheit der in jedem einzelnen Fall vorhandenen Form der Körper setzt der theoretischen Behandlung auch hier gewisse Grenzen. Soweit die letztere aber bisher ausgefürt ist, hat sich immer eine vollständige Uebereinstimmung der Theorie mit dem Experiment gezeigt. Bezüglich der Wechselwirkung zweier permanenter Magnete beschränke ich mich darauf, auf die classischen Arbeiten von Gauss zu verweisen, der mit fast astronomischer Genauig- keit die theoretisch ermittelten Formeln für die Ablenkung eines Magneten durch einen andern durch den Versuch bestätigt fand. Ex- perimentelle Untersuchungen über inducirten Magnetismus sind u. A. von Plücker mit grosser Sorgfalt angestellt. Derselbe fand beispiels- weise die für den inducirt magnetischen Zustand eines ungleichachsigen Ellipsoids berechnete Formel durchaus bestätigt, indem er die Schwin- gungsdauer eines aus weichem Eisen hergestellten Ellipsoids unter dem Einfluss eines kräftigen inducirenden Hufeisenmagneten untersuchte, Hiermit glaube ich die hauptsächlichsten Gebiete angedeutet zu haben, in denen eine Anwendung der Theorie des Potentiales auf physikalische Probleme nicht blos möglich, sondern bereits von grösstem Nutzen gewesen ist, und einen weiteren Fortschritt in der theoretischen und experimentellen Behandlung der einschlägigen Fragen gewärleistet. Blbeh, ID al joul Bus. Anl bei Kiel ausgegrabenen Mit einer Tafel, von Karl Möbius. eines Benaseruunrmmunrsennmeunnnnennr une nmmenmeununnnuumaun anne mun nn namens nee nennen 2 ‚bildung und Beschreibung ee E Im Januar 1877 wurde bei den Ausgrabungen für die Marinedocks Bebei Ellerbeck, gegenüber der Stadt Kiel, 34 Fuss tief unter der - Erdoberfläche, 23 Fuss tief unter dem Ostseespiegel, der Atlas eines _ Rhinoceros antiquitatis Blumenbach (1807) (= Rhinoceros - tichorhinus G. Fischer, 1814) in einer Schicht von Geschiebelehm - gefunden, über deren geologische Verhältnisse der nachfolgende Aufsatz des Herrn Professor A, Sadebeck Näheres mittheilt, Die kaiserliche Admiralität hatte die Güte, diesen Wirbel dem zoologischen Museum der hiesigen Universität zu übergeben. Ich habe denselben in vier verschiedenen Stellungen photographiren und nach den Photographien lithographiren lassen (!/, der natürlichen Grösse). Kenner der vorhandenen Abbildungen des ersten Halswirbels - von Rhinoceros antiquitatis werden finden, dass dieser kleine Beitrag zur Osteologie der fossilen Nashörner nicht ganz überflüssig war. i Die grösste Breite dieses Atlas beträgt 236 mm, die grösste 4 Höhe 102 mm und die grösste Länge 135 mm. Figur I ist eine Vorderansicht des Atlas. Die ventrale Seite desselben ist nach oben gekehrt, um die Hinterhaupts- pfanne (H H), in ihrer vollen Ausdehnung zu zeigen. Diese sind _ rückenbauchwärts stärker ausgehöhlt als von der rechten zur linken Seite. An der ventralen Seite sind beide nur durch eine schmale, spitz dreiseitige Furche von einander geschieden. An der rechten Seite (welche auch im Bilde rechter Hand liegt) sind ihre _ Ränder durch Abstossung etwas verletzt und daher rauh. Die volle Breite beider Hinterhauptspfannen zusammen beträgt 125 mm. | Das grosse Wirbelloch (L) für das Rückenmark und den Zahnfortsatz des zweiten Halswirbels (Ephistropheus) ist 47 mm breit und 40 mm hoch, sn f ru 122 Karl Möbius : Der ventraleBogen (vB), (Arcus anterior des menschlichen Atlas) liegt in Figur I oben, in Figur IV unten. Er ist weit massiger als der ihm gegenüber liegende dorsale Bogen und trägt auf seiner Mitte einen schräg hinter- und abwärts gerichteten Muskelfortsatz (Tuberculum anterius des Menschen). Bei unserm Exemplar ist er abgebrochen, In Figur II, v T, ist die ganze Bruchfläche desselben gezeichnet, Man findet diesen Fortsatz dargestellt bei S, Chr} Hollmamm, De Össibus fossilibuss. Comentarii Societatis regiae scientiar. Gottingenses I, 1753, Tabelle I, Figur 4 und ger J. F. Brandt, Monographie der tichorhinen Nashörner. Me&moires de l’Acad. des scienc. de St. Petersbourg, XXIV Nr. 4. 1877 TarelayE Figur 4—7, und bei C. G. Giebel, Säugethiere, in Bronn’s Klassen und Ordnungen des Thierreichs 1877, Tafel 57, Figur ı und 2. Der dorsale Bogen (d B) (Arcus posterior des mensch- lichen Atlas) ist viel dünner als der ventrale.. Auf demselben erhebt sich ein niedrig warzenförmiger Dorn-Fortsatz (d F), der eine grubig rauhe Oberfläche hat. In den Figuren II und II hat man volle Ansichten der Quer- lortsatze. In Figur II hat der Beschauer die dorsale Seite des Atlas gerade vor sich; er sieht in dem grossen Wirbelloche fast die ganze Gelenkfläche (Z) für den Zahnfortsatz und über dieser die hintern Gelenkflächen (E E) für die Seitentheile des Epistropheus in perspektivischer Verkürzung. An den oberen Rändern dieser letzteren Gelenkflächen ist die spongiöse innere Kno- chenmasse (sp sp) des Wirbels in zwei lanzettlichen Flächen frei- gelegt. Die Querfortsätze (Q) sind flügelartig breit. Ihre dorsalen Flächen fallen vom Dornfortsatz nach beiden Seiten dachförmig ab. Das vordere konkave Drittel derselben ist von dem grösseren hinteren konkaven Felde durch eine nach dem Seitenrande laufende Wölbung (W) geschieden. Am medialen Ende der vorderen Vertiefung ist jederseits eine Grube, in welche zwei Löcher münden: ı, vorn medial das Loch für den ersten Halsnerven (N); 2, hinten. lateral.das’ Loch für Blutsefässe I An unserm Exemplar sind die hintern Seitenecken der Quer- fortsätze abgebrochen, wie die Figuren I, III und IV zeigen. In den Figuren IH und IV sind die spongiösrauhen Bruchflächen der- selben bei sp zu sehen. Figur III stellt die ventrale und vordere Seite des Atlas dar. Das dunkle Feld in der Mitte ist die dorsale Wandfläche des grossen Wirbelloches (L). Zu den Seiten desselben liegen a Atlas des Rhinoceros. die Hinterhauptspfannen (H); unter diesen sieht man die rauhe ruchfläche des ventralen Muskelfortsatzes (v F). Die ven- Flächen der Querfortsätze steigen von hinten nach vorn rts, bis sie den Hinterrand des Gefässloches (G) erreichen. diesem sind sie, in fast wagerechter Richtung, schwach konvex. Figur IV zeigt die Hinterseite des Atlas. Ueber dem grossen elloch (L) erblickt man die dorsale Wandfläche desselben; ganz | den dorsalen Dornfortsatz (d F), und diesem gegenüber unten den ventralen Muskelfortsatz (v F). Den grössten Theil der Hinterfläche nehmen die Gelenkflächen E) für die Seitentheile des Epistropheus ein. Beide sind einander und mit der Gelenkfläche für den Zahnfortsatz des tropheus vereinigt. Sie sind nach vorn zu schwach konvex, was her in Figur II (E E) zu erkennen ist, 124 Kar Möbius: Figuren-Erklärung. Der Atlas des Rhinoceros antiquitatis, Figur I, die Vorder-Ansicht. Figur O, die dorsale Seite, Figur III, die ventrale und vordere Seite, _ Figur IV, die hintere Seite. Er B»oztrEnbem vB Bedeutung der Buchstaben. dorsaler Bogen dorsaler Fortsatz Gelenkfläche für die Seitentheile des Epistropheus Gefässloch Hinterhauptspfanne Grosses Wirbelloch + Nervenloch Querfortsatz spongiöse Bruchfläche ventraler Bogen ventraler Muskelfortsatz Wölbung an der dorsalen Fläche des Querfortsatzes Gelenkdäche des Zahnfortsatzes, iquitalis. l INOCETOS an es Rh : Atlas d öbius K.M Folge g . > 1 Er re vie & Fi er 2 = rn Zt an ni De m u - u E MI. | Reeologische Skizze der Yuagerslälte des hinoceros anfiquilfis im Kaiserl. Marine- Etablissement bei Ellerbeck Alexander Sadebeck. F For Erläuterung der Fundstelle des Rhinoceros-Wirbels, welcher auf den vorhergehenden Seiten beschrieben ist, will ich im Folgen- - den eine kurze Skizze der durch die Aushebung der Docks entblössten Schichten geben. Wenn ich auch hierbei nichts wesentlich Neues bieten kann, sondern mich hauptsächlich auf die Untersuchungen beziehen muss, welche Herr Dr. Braasch zum Theil unter meiner Leitung angestellt hat, so halte ich es doch für angemessen, dass das _ Wichtigste über die geologischen Verhältnisse der Marine-Dockanlagen auch in den Schriften des naturwissenschaftlichen Vereins für Schles- _ wig-Holstein zu finden sei. Die ausführlichere Schilderung des Herrn Dr. Braasch, begleitet von vier Profilen, ist, niedergelegt in den Verhandlungen des Vereins für naturwissenschaftliche Unterhaltung in E Hamburg (1876) Band II, Hamburg März - April 1878. Die durch die Ausgrabungen ut schlossenien Schichten gehören _ dem Diluvium und Alluvium an; ersteres besteht von unten nach - oben aus Geschiebemergel, Korallensand und Geschiebelehm. Der >" Geschiebemergel, Meyn’s Glacial- oder Moränenmergel, hat eine - dunkelgraue bis blaue Farbe, besitzt eine ausserordentliche Festigkeit - und hat deshalb den Aushebungen grosse Schwierigkeit in den Weg gestellt. Abgesehen von den fremden mechanischen Beimengungen - besteht er fast aus reinem Thon. Dr. Braasch hat erstere durch mechanische Analysen festgestellt und gefunden: granitische Bruch- stücke, Sandsteine, Feuersteine, Kreide, Bryozo@nreste. Ausser diesen kleinen, fein vertheilten Beimengungen finden sich auch grössere * Geschiebe, unter denen neben nordischen krystallinischen Gesteinen besonders Feuersteine und Kreideblöcke häufig sind. P Der Korallensand verdankt den Namen den zahlreichen aus - der Kreideformation herrührenden Bryozoenresten, neben denen die- selben mechanischen Beimengungen, wie im Geschiebemergel, auftreten, so dass man den Geschiebemergel als einen mit Thon gemengten Korallensand bezeichnen kann. Nach Dr, Braasch besteht der Korallen- Wr K 126 Alexander Sadebeck. sand in der Tiefe aus grobem Kies mit mächtigen Geschiebeblöcken, nach oben nimmt dann im Allgemeinen die Feinheit des Kornes zu. Jedoch nicht nur mit der Tiefe wechselt die Feinheit des Kornes, sondern auch mit den Schichten, indem grob- und feinkörnige Schichten häufig miteinander abwechseln. Die Mannigfaltigkeit in der Zusammen- setzung der einzelnen Schichten wird dadurch erhöht, dass durch thonige und kalkige Beimengungen die lockern Bestandtheile mehr oder weniger verfestigt sind und auf solche Weise Sandsteine bilden, Der Geschiebelehm oder Blocklehm ist braun, zum Theil röthlich gefärbt, der Gehalt an Calciumcarbonat ist nur gering und wechselnd. Die mechanischen Beimengungen sind in grösserer oder geringerer Menge vorhanden, so dass man die Massen bald sandigen Lehm, bald lehmigen Sand nennen kann. Die mehr sandigen Schichten überlagern den unveränderten Lehm. Grössere Geschiebe waren auch hier häufig, besonders interessant versteinerungsreiche silurische Kalk- steine, aus denen Herr Amtsrichter Müller in Neustadt eine reiche Suite Versteinerungen gesammelt hat. Die Lagerungsverhält- nisse der Diluviumschichten bieten eine grosse Mannigfaltigskeit dar. Der Geschiebemergel und Geschiebelehm lässt keine deutliche Schich- tung erkennen, während eine solche beim Korallensand unverkennbar ist. Die Profile des Dr, Braasch zeigen, dass der Geschiebemergel eine unregelmässig wellenförmige Oberfläche hat. Die Thäler des- selben sind von Korallensand ausgefüllt, welcher auch zum Theil Nester im Lehm bildet. Der Korallensand hat auch eine unregel- mässige Oberfläche, im Allgemeinen jedoch eine nach dem Hafen hin einfallende und an einzelnen Stellen sogar ziemlich ebene. Der Geschiebelehm keilt sich nach dem Hafen hin aus und hat im All- gemeinen eine mehr ebene Oberfläche, In ihm ist ungefähr Io m unter der Oberfläche der Rhinoceros-Wirbel gefunden worden. Da die drei Abtheilungen des Diluviums bei Ellerbeck dem mittleren Diluvium angehören, so ist die Lagerstätte des Rhinoceros hier älter, als am Kreuzberge bei Berlin, wo Schädel dieses Dickhäuters im Oberdiluvium auftraten. Die Diluvialschichten bei den Docks wurden direkt von Alluvionen überlagert, von Kalktuff, Raseneisenerz, blauem Thon und besonders von Torf, welche Schichten alle nach dem Hafen hin an Mächtigkeit zunehmen. Im Torf wurden mächtige Eichenstämme gefunden. 2 Ih IH But e NE a VI. Binige Bemerkungen über den Gorilla und seın Hirn von Ad. Pansch. Es wird einem Jeden noch in der Erinnerung sein, welch grosses Aufsehen vor 2 Jahren die Ankunft eines lebenden Gorilla in Europa - verursachte, und mit welchem Bedauern man vor einigen Monaten _ die Nachricht seines Todes erfuhr. Welchen Werth und Interesse _ dieses Thier hatte, ergiebt sich schon daraus, dass das Aquarium in Berlin eine colossale Summe dafür zahlte, und dass diese bereits in wenigen Monaten wieder eingenommen war; ausserdem machte der Gorilla eine vielbesprochene Reise nach England. Das Interesse, welches dieses Thier erregte, war kein unbe- - gründetes, Denn es war eigentlich der erste Gorilla, der Europa - lebend erreichte, und es war nun Gelegenheit gegeben, auch diesem - letzten der menschenähnlichen Affen (Anthropomorphen, Anthropoiden) in seiner Lebensweise, seinen Neigungen und seinem Gebahren zu _ beobachten. Es kam noch hinzu die sehr verbreitete Meinung, dass der Gorilla in vieler Beziehung dem Menschen am nächsten stehe, und die durch du Chaillu’s übertriebene Berichte genährte Vor- stellung von der gewaltigen Grösse und rasenden Wildheit des _ erwachsenen Gorilla. Dass der Gorilla aber bis jetzt in den zoolo- _ gischen Gärten noch garnicht und auch in den Museen nur selten BP fi er gefunden wurde, hat seinen Grund darin, dass der Gorilla nicht so nahe an die Meeres-Küste hinanstreift, wie sein nächster Verwandter, der Chimpanse, und dass er, wie es scheint, für Veränderungen im Klima und in der Nahrung noch empfindlicher ist als dieser. So wie nun hierdurch bedeutende Schwierigkeiten für die Ueberbringung nach dem mittleren Europa entstehen, so ist es auch nicht so leicht und einfach, in jenen Gegenden einen jungen Gorilla von gerade passendem Alter durch Erschiessen der Alten sich zu sichern und gut an die Meeres-Küste zu bringen. — Ebenso gross und manchmal noch grösser sind die Schwierigkeiten, die sich der Erhaltung und dem Transporte oc a a PR EL Be SEE) 23? Se 2 Kr EEE a 2 2 x La, % ee ala Lee? - Ya 3 a x 128 | Ad. Pansch : von todten Thieren entgegenstellen: denn hier fallen die Hindernisse des Reisens und die hohe Temperatur sehr in’s Gewicht. Mit Erfolg vermag überhaupt in jener Gegend nur der zu reisen, zu forschen und zu sammeln, der sich auf eine der Factoreien stützen kann, Es ° war der um Hamburgs zoologischen Garten und naturhistorisches F Museum schon so vielfach hoch verdiente Herr Woermann, durch dessen Factorei unterstützt es dem Wärter Freckmann nach längerem Aufenthalte möglich wurde, die seltenen Schätze heimzubringen, um die jetzt Hamburg von so vielen Seiten beneidet wird. Denn es befinden sich dort jetzt sieben Gorilla- Cadaver und 4 Gorilla-Hirne, während es sonst (von Skeleten und Schädeln abge- sehen) wohl nur noch zwei Gorilla’s in Spiritus und ebenso viele Hirne giebt. Dieses Material ist aber dem Anatomen und Zoologen begreiflicher Weiser viel mehr werth, als lebende Thiere und man darf wohl gespannt sein auf die Ergebnisse einer sorgsamen Uhnter- suchung. Die Affen stehen ja in ihrem Körperbaue dem Menschen am nächsten, und unter ihnen sind es die Anthropomorphen, d, i. Gorilla, Chimpanse, Orang und Gibbon, die ihm oft bis in Kleinigkeiten gleichen, oder die Eigenthümlichkeiten haben, die beim Menschen nur in ein- zelnen Individuen als Abweichungen, Varietäten gefunden werden. Erst wenn man ausser dem Skelet auch die Weichtheile aller jener vier Thiere kennt, und zwar jedesmal an einer grösseren Anzahl von Exem- plaren, erst dann wird man über die Unterschiede derselben von ein- ander, oder über die Stellung, die sie zu und neben einander und auch neben dem Menschen einnehmen, ein endgültiges Urtheil fällen kön- nen. Verfasser, der sich bereits längere Zeit mit der vergleichenden Ana- tomie der Affen beschäftigt und ein umfassendes Vergleichsmaterial gesammelt hat, hofft bald in der Lage zu sein, über Muskeln und Bänder, über Gefässe und Nerven jener Gorilla’s und einiger Chim- panse’s Mittheilungen machen zu können, da er so glücklich war, durch die gütige Vermittlung des Herrn Dr. Bolau, Director des zoo- logischen Gartens in Hamburg, die Bearbeitung übertragen zu erhalten, Bis jetzt konnte sich die Untersuchung nur erst auf das Gehirn erstrecken, aber da von diesem vier Exemplare vorlagen, so möchte Verfasser, der das eine derselben bereits vor 2 Jahren in Kürze be- schrieben hat*) schon jetzt, ehe die ausführlichere Arbeit erscheint, einige kurze Bemerkungen über diesen seltenen Gegenstand machen. *”) Bolau und Pansch; Ueber die menschenähnlichen Affen des Hamburger Museums (Abhandlungen aus dem Gebiete der Naturwissenschaften. Hamburg 1876, 4to. mit 2 Tafeln. Gorilla und sein Him. 129 Denn ausser dem eben genannten Stück ist erst ein einziges und zwar ein nicht gut erhaltenes Gorillahirn beschrieben worden, welches sich in Paris befindet. Gerade das Hirn aber, und besonders das R Grosshirn ist es, dem heutigen Tages nach verschiedenen Richtungen hin ein ganz besonderes Interesse zugewandt wird. Von dem sog. Hirnstock und vom kleinen Hirn lässt sich gegen- _ wärtig noch nicht viel sagen; das Kleinhirn hat einen verhältniss- _ mässig geringen Umfang und wird ganz vom Grosshirn überlagert. b; In der ganzen Form des Hirns, wie sie ein in Gyps ausgeführter _ Ausguss der Schädelhöhle am Din darstellt, zeigen sich auffallende " Verschiedenheiten, nicht nur vom Orang, sondern fast ebenso sehr e- on dem sonst so nahe stehenden und in derselben Gegend wohnenden - Chimpanse. Das Hirn des Gorilla ist vorne viel breiter und stumpf, _ und ragt mit den Schläfenlappen bei weitem nicht so tief hinab. Durch Beides erhält das Hirn — das lässt sich nicht läugnen — mehr _ Aehnlichkeit mit dem des Menschen. — Der dem Augendach aufliegende Theil ist nicht, wie man glaubte, durch Grösse oder Form (Siebschnabel) es vom "Chimpansen verschieden. Was die Faltungen der Oberfläche des Grosshirns angeht, die man gewöhnlich als Windungen bezeichnet, so hatte sich hierüber - ein gewisser Streit erhoben, da das erste Hamburger Gorillahirn über- ll, mit Ausnahme des Schläfelappens, zahlreichere Furchen zeigt, während dagegen das Pariser Hirn weniger derselben hat, als ein Chimpanse-Hirn. Es kommt noch hinzu, dass das Hamburger Hirn _ von einem jungen Thiere, das Pariser Hirn aber, nach Aussage des - UVebersenders Dr. Negre, von einem erwachsenen Männchen stammt. _ Da es nun eine Thatsache ist, dass das Hirn in der späten Jugendzeit nur sehr wenig an Umfang zunimmt, so lässt sich eine nicht unbe- deutende Verschiedenheit zwischen dem Hamburger und Pariser Hirn nicht wegläugnen, und es will scheinen, als ob dies eine Folge indivi- - dueller sowohl wie vielleicht auch artlicher Abweichung ist. 3 Die 3 neuen Gorilla-Hirne haben nun den bestimmten Nachweis geliefert, dass jene reichere Furchung, die besonders am Scheitellappen in den schmalen zahlreichen Windungen so in die Augen springt, ein _ typischer Vorzug des Gorillahirns ist: die einzelnen Hirne zeigten hier eine vollständige Uebereinstimmung. E Fast ebenso wichtig war für den Verfasser das Verhalten der en Sylvii und des Klappdeckels am Hinterlappen. Es war hier auf's “Neue der Nachweis zu führen, dass in der Entwicklung und Grösse - dieser Theile sehr Bee ende individuelle Verschiedenheiten vor- _ kommen. So findet sich bei 2 Hirnen ein grosser Hinterhauptslappen, be) [IE sr] 130 Ad. Pansch. eine rein quer gehende „Affenspalte“ und eine versteckte und nicht sehr starke sog. „erste obere Uebergangswindung;“ bei den beiden andern und in höchstem Maasse bei dem einen derselben, ist dagegen 4 der Hinterhauptslappen nur halb so gross, die Aftenspalte verläuft ganz schräge und eine mächtige „Uebergangswindung“*“ liegt frei zu Tage. Während das Hirn im ersten Falle also dem Chimpanse sehr > nahe tritt, ist es in letzterm Falle dem Orang, und wenn man so will, auch as Menschen viel ähnlicher. Die Ueberwucherung der fossa Sylvii ist in der vom Verfasser bereits mehrfach berührten Weise eine sehr schwankende. Man erkennt klar, wie von vorne her (vorderer Decklappen der fossa Sylvii Verf.) eine solche kaum stattgefunden, so dass die Insel hier öfters ohne Niveaudifferenz auf den Stirnlappen übergeht. Im Zusammenhang damit ist zuweilen ein wirklicher vorderer Ast der Sylvischen Grube vorhanden; zuweilen tritt er nur als vorderer Rand des „oberen Deck- lappens“ (operculum Aut.) auf; zuweilen ist er klein und in der Tiefe verborgen oder er fehlt auch ganz. — Die von Bischoff als sulcus orbitalis angesprochene Furche scheint dem Verfasser auch jetzt nicht diese Furche zu sein, sondern eine andere Furche, die an der Stelle - liegt, wo beim Menschen die vordere Grenze der Insel ist, so dass sie unter Umständen geradezu als vorderer Ast der Sylvischen Grube bezeichnet werden kann. (a. a. O. S. —) In einer demnächst erscheinenden ausführlicheren Bearbeitung der Anthropoiden-Hirne werden diese interessanten, auch für die menschliche Anatomie wichtigen Punkte eingehend erörtert und durch Zeichnungen erklärt werden. Zugleich werden in allernächster Zeit Modelle der Hirne von Gorilla’s und den andern Affen, sowie von Menschen zu billigen Preisen in den Handel kommen. Sie sind von dem Verfasser selbst sorgfältigst modellirt worden, und vermögen - auch weiteren Kreisen ein Studium dieser interessanten Stücke zu gänglich zu machen. Hl WEIT. Sectionsberichte. z Vereins. (Wieder abgedruckt aus Bd. II. Heft 1. $. 44.) Diese neue Einrichtung, die schon in den ersten Jahren des Be- ns des »Vereins nördlich der Elbe« zur Sprache gebracht und nentlich jetzt in der letzten Zeit von verschiedenen Seiten angeregt ‚ wurde in der Sitzung vom 6. März 1876 beschlossen. Der Be- t der vom Vorstande zu diesem Zwecke ernannten Commission ‚et folgendermassen: Der naturwissenschaftliche Verein für Schleswig-Holstein hat en der allgemeinen Pflege und Förderung der Naturwissenschaften Besondern die Aufgabe, auf eine möglichst eingehende natur- senschaftliche Durchforschung Schleswig-Holsteins hinzuwirken. Um zu diesem Zwecke Material herbeizuziehen, erliess der Vor- ind in den Vereinsschriften die Aufforderung, interessante Natur- genstände auf Kosten des Vereins einzusenden, Zugleich sicherte "Auskunft über alle, die Provinz betreffenden naturwissenschaftlichen ragen zu. Der Erfolg war jedoch nur ein geringer, was wohl darin nen Grund hat, dass die Aufforderung zu allgemein gehalten war. Es ist demnach nothwendig, die einzelnen Zweige der Natur- senschaften specieller ins Auge zu fassen, was nur auf die Weise a g . [} [3 . .. ” reicht werden kann, dass die in einer Specialität arbeitenden oder | ’ 4 dung von Sectionen innerhalb des naturwissenschaftlichen nn ze vs Var ee re Be Alt “ Be 4 9 A Sat) a R) ER ae a ”i - sammentreten. Die Sectionen stellen nur wissensch Vereini- schliessen. Die Angelegenheiten einer Section leitet ein Sectionsvor- i92 ARE} Sectionsberichte, sich für dieselbe besonders interessirenden Mitglieder nach dem Vor- bilde anderer Vereine zu einer engern Vereinigung, »Section«, zu- 4 gungen einzelner Mitglieder für bestimmte Disciplinen innerhalb des Vereins dar; eine Spaltung des Vereins wird durch sie in keiner Weise hervorgerufen. va Jedes Mitglied kann sich einer oder mehreren Sectionen an- steher, welcher von den Mitgliedern der Section gewählt wird. Der Vorstand beschliesst die Bildung der einzelnen Sectionen und ernennt für jede neugebildete Section bis zu dem nächsten Wahl termine den Sectionsvorsteher. : Bi Die Wahl der Sectionen richtet sich nach dem Bedürfniss; für's erste empfehlen sich folgende Sectionen mit folgenden Sections- vorständen: . Physische Geographie und Meteorologie, Prof. Dr. @ Karsten 1 in Kiel. P 2. Wirbelthiere mit Ausschluss der se Dr. Heincke. Kiel Kattenstrasse. 4 3. Ornithologie, Rohweder, Gymnasialiehrer in Husum. 4. Niedere Meeresthiere, Prof. Dr. K. Möbius in Kiel, 5 6. ae] Käfer, Wagner, Secretär. Kiel, Königsweg 71. Botanik, botan. Garten, Düsternbrook. 7.. Geologie. Prof. Dr: Ar Sadebeek RT. Die Wahl der Sectionsvorsteher erfolgt jährlich auf der General-. versammlung. E: Functionen der Sectionsvorsteher. E . Dieselben setzen sich mit den Mitgliedern der Section, sowie 7 mit andern Personen, welche sich für das betreffende Gebiet. interessiren oder Sinlieen besitzen, in Verbindung, geben die nöthige Auskunft und Anleitung und verarbeiten selbst oder überweisen zur Verarbeitung an dazu geeignete Mit- glieder das eingehende Material. Zu diesem Zweck wird. ihnen auch das bei dem Vorstande eingehende Material zur. Verfügung gestellt. R 2. Sie tragen Sorge, dass die Beobachtungen der glieder, sofern sie zur Publication geeignet sind, in den Ver- einsschriften veröffentlicht werden, 2 0 i, 3. Sie erstatten jährlich wenigstens einmal in der Vereinsschri Bericht über die Thätigkeit der Section, woran sich passend speciellere Anleitungen zum Sammeln und Beobachten knüpfen würden, 4. Es ist wünschenswerth, dass sie auf. den Generalversamm- lungen erscheinen, um vor oder nach den Hauptverhandlungen etwaige Sectionssitzungen zu leiten. 5. Sie haben die Correspondenz dem Verein zu erhalten, zur Ansicht gesendetes Material nach der Verarbeitung zurück- zusenden und die dem Verein überlassenen Gegenstände, da derselbe keine eignen Sammlungen besitzt, an das betreffende _ Universitätsinstitut abzuliefern, m, Die Instituts-Directoren haben sich bereit erklärt für die Aufstellung von leicht zugänglichen und übersichtlichen Sammlungen der einheimischen Naturproducte Sorge zu tragen. Beziehungen der Sectionen zu dem Verein, 1, Es ist zu hoffen, dass sich durch die Sectionen die Zahl der in dem Verein Vorträge haltenden Mitglieder mehrt. einsschriften hat die Redactionscommission die endgültige Entscheidung zu treffen. 3. Die den Vorstandsmitgliedern gewährte Zurückerstattung von Portoauslagen dehnt sich auf die Sectionsvorsteher aus, welche die Auslagen beim Vorstande zu liquidiren haben. ‚einer bestimmten Section beizutreten wünschen, aufgefordert, sich bei den betreffenden Sectionsvorstehern zu melden. Section für Wirbelthiere (exl. Vögel). Schon im vorigen Hefte der Vereinsschriften wurde eine Zu- m Ref. in Aussicht westellt. Im Verlauf der Ausarbeitung, die im erein mit Herrn Prof, Möbius unternommen wurde, stellte sich die thwendigkeit heraus, statt eines blossen Verzeichnisses eine vollständige Fischfauna der Ostsee mit kurzen Diagnosen und sführlicheren Bemerkungen über die Biologie und besonders die ographische Verbreitung der einzelnen Arten zu geben. Ein berblick über die gesammte Fischfauna des baltischen Meeres ist Setiansberichte, 133 2. Ueber die Aufnahme der Arbeiten der Sectionen in den Ver- “In Beziehung hierauf werden die Mitglieder des Vereins, die nn u ur Bl: a ET a h ji ER. Be I a Er A ar 2 I $ Be; En; ur} Me - - - ER we az I r “% L FE ET b [ze Bey v 134 Sectionsberichte. jetzt endlich möglich geworden, indem neuerdings an verschiedenen Küstenpuncten des ausgedehnten Gebiets ichthyologische Studien unternommen und zum Theil publicirt sind (so in der Fauna baltica des Herrn v. Seidlitz für die russischen Ostseeprovinzen). In unserer unmittelbaren Nähe ist Herr Dr. Lenz in Lübeck mit der Erforschung der Fischfauna der Travemünder Bucht beschäftigt; die interessanten Resultate derselben sind zum Theil in der diesjährigen Generalver- sammlung unseres Vereins von Herrn Dr. Lenz vorgetragen und gelangen hoffentlich baldmöglichst zur Veröffentlichung. Da eine Arbeit, die in der angegebenen Weise das ganze Gebiet ° der Ostsee und die gesammte darüber vorhandene Literatur berück- sichtigen will, geraume Zeit in Anspruch nimmt, so ist sie leider ° noch nicht ganz vollendet. Um so wünschenswerther wäre es, wenn sich gerade jetzt an weniger oder gar nicht durchforschten Punkten ° noch einige Liebhaber und Sammler von Seefischen finden sollten, ° deren Erfahrungen in unseren Schriften niedergelegt würden. Als solche unerforschte Localitäten nenne ich die Flensburger Föhrde, Alsen, den kleinen Belt, Fehmarn und weiter nach Osten Wismar, die Mündung der Warnow, Rügen und die verschiedenen Haffs. Herr Prof. Möbius sowie der Unterzeichnete sind bereit, den ° Sammlern, soweit es möglich ist, mit literarischen Nachweisen an die Hand zu gehn. ; Von besonderer Wichtigkeit beim Studium der Ostseefische ist die Berücksichtigung der geographischen Verbreitung. Je mehr die baltische Fauna bekannt wird, um so deutlicher zeigt es sich, dass sie ein buntes Gemisch von Formen ganz verschiedener Herkunft ist. ° Während in den östlichen Theilen Arten vorkommen wie Cottus ° quadricornis, Idotea entomon, die im westlichen Theil fehlen, dagegen im Eismeer, weissen Meere, den grossen schwedischen, russischen ” und- finnischen Seen sich finden, haben unsere heimischen Küsten ü Formen aufzuweisen, deren eigentliche Heimath südlicher liegt, an den Küsten Frankreichs, Spaniens und im Mittelmeer. Solche Species - sind beispielsweise: Trigla gurnardus und hirundo, Gobius niger, E Mullus scanucletus, Carano trachurus und als seltne Gäste Xiphias gladius und Thynnus vulgaris, der Thunfisch. Noch andere Species Ä kommen als verirrte oder besser regelmässig sich verirrende Formen k aus den eisigen Gewässern Islands und Grönlands, so Stichaeus lum- | penus, von dem jüngst in der Kieler Bucht ein Exemplar gefangen wurde. Wahrscheinlich werden solche Formen durch die tiefe, um e die Küste Norwegens herumbiegende Rinne des atlantischen Oceans geleitet und gelangen von da durch das Skagerrak und Kattegat n die westliche Ostsee. Eine vierte Gruppe bilden solche Arten, die Er f% 4 Sectionsberichte. 135 1 ns melanotus, Perca fluviatilis, Endlich giebt es, wenn auch nicht Species, SO doch ausgeprägte Varietäten, welche in der Ostsee stationär und für sie höchst ch sind. Dahin gehören gewisse Ragen des Herings (Clupea harengus), z. B. unser gewöhn- Ever Frühjahrshering, Syngnathus-Arten u. A. Einige dieser statio- Br ären Formen dringen langsam in die brackischen und süssen Gewässer “vor und erleiden dabei, soweit sich bis jetzt übersehen lässt, gewisse engen. In dieser letzteren Beziehung ist die Schlei von hervorragendem Interesse, nicht weniger die an der holsteinischen und ‚schleswigschen Ostküste häufigen sog. Noore. Als Arten, welche in diese Gewässer eindringen, nenne ich beispielsweise: Pleuronectes fesus, Nerophis ophidion, Cottus scorpius, Gobius niger und Gobius _mierops (im Dassower See häufig), letztere Art wahrscheinlich nur e bereits modificirte Abart der im Salzwasser vorherrschenden orm Gobius microps. ä Diese wenigen Bemerkungen werden eine Vorstellung von der B\ enge interessanter Speculationen geben, welche sich an die Herkunft _ unserer Ostseefauna knüpfen lassen. Weiteres Material liefert dann die Beobachtung der Laichzeiten. So laichen, um nur einen Punkt _ hervorzuheben, alle jene Formen, deren eigentliche Heimath als eine südlicher gelegene anzusehen ist, in den Monaten Mai-September. | Arten dagegen, welche das en einer nordischen Herkunft tragen, z, B. die Cottus-Species und die Gadiden, haben ihre Fort- eeperiode während der kalten Wintermonate. Bi Zum Schluss erlaubt sich Ref. noch einige Fischspecies anzu- führen, welche bis jetzt gar nicht oder sehr sporadisch in der Ostsee £ Enden sind, von denen sich aber annehmen lässt, dass sie an den Grenzen derselben vorkommen und bis jetzt nur aus Mangel an - Beobachtern nicht entdeckt wurden. 1. Cottus quadricornis L. (für die westliche Ostsee; im östlichen Theil häufig). B- 2. Cottus gobio L, (für die westliche Ostsee). 3. Blennius pholis L. 4. Gadus carbonarius L. 5. Hippoglossus maximus L, 6. Engraulis encrasicholus L. 7. Pelecus cultratus L. (für den westlichen Theil). 8. Liparis vulgaris Flem, 9. Liparis Montagui Donov. rd Vals Sectionsberichte. x 10. Nerophis aequoreus L. ı1. Nerophis lumbriciformis Will. Br. 12. Syngnathus acus L. Ben 13. Orthagoriscus mola L, : 14. Coregonus oxyrynchus L, (für den äussersten westlichen Theil), Kiel, den 20. September 1878. Dr. Fr, Heincke. Ornithologische Section. In der angenehmen Lage, für das verflossene Jahr eine regere Betheiligung an der Förderung der schlesw.-holstein. Vogelkunde constatiren zu können, erfüllt der Unterzeichnete zunächst die Pflicht, den folgenden Herren, welche durch Einsendung eines mehr oder weniger ausführlichen Beobachtungsmaterials ihr Interesse an der Sache bethätigten, auch an dieser Stelle seinen Dank auszusprechen. Herr Gärtner Peters in Schleswig, den Theilnehmern an der 1875er Generalversammlung durch seine musterhaften Schmetterlings- zeichnungen als geschickter Naturbeobachter bekannt, gab über seltene Vorkommnisse, über Zugverhältnisse und eigenthümliche Lebenserscheinungen in der einheimischen Vogelwelt manche werth- volle Notiz und stellte ausserdem sein in Brasilien aufgezeichnetes ornithologisches Tagebuch zur Verfügung. — Ein Verzeichniss von in Norderdithmarschen gesammelten Vögeln nebst sorgfältig geord- neten Beobachtungen, besonders über Fortpflanzung und andere biologische Verhältnisse, wurde von den Herren Lehrern Carstens in Dahrenwurth und Cornils in Lunden eingesandt. — Herr Grafv. Luckner erstattete ausführlichen Bericht über die frühere Verbreitung des Birkhuhns im mittleren Holstein und die Ursachen der raschen Abnahnıe desselben, während Herr Kreisthierarzt Dr. Iwersen in Segeberg Mit- ° theilungen macht über das gegenwärtige Vorkommen und speciell ° über die in der Umgegend von Bramstedt zu erhoffende Vermehrung dieses Wildes. — Eine Reihe von Beobachtungen, vorzugsweise die im vorjährigen Bericht aufgestellten Fragen betreffend, gingen ferner ein von den Herren Part. v. Thoren in Neustadt, Förster d’Aubert in Limmetschau, Lithograph Winter in Flensburg, Lehrer Möller in Esperstoft und Lehrer Sierks in Heide. — Auf directe Vorfragen über verschiedene ornithologische Gegenstände wurden von den Herren er. u Sectionsberichte, 130 Be arster Wommelsdorf in Satrup, Gastwirth Petersen auf Föhr, Apotheker Babin auf Sylt und Lehrer Martens auf Amrum in zuvor- kommendster Weise Auskunft ertheilt. dem gegebenen Beispiele folgt, so wird sich im Laufe der Zeit manche bis dahin schmerzlich empfundene Lücke in der Vogelkunde unserer ‚engern Heimat füllen. Das durch vereintes Streben zusammen ‚gebrachte und nach einen einheitlichen Plane geordnete Beobachtungs- material wird allerdings in vielen Fällen erst nach Jahren sich ab- schliessend zusammenfassen lassen, dann aber auch um so sicherer zu dem erstrebten Ziele führen. Dr, E Die Ergebnisse der in Bezug auf die im vorigen Bericht aufge- stellten Fragen eingegangenen Beobachtungen, die freilich kaum [ endgültige Resultate aufzuweisen haben, aber doch einen erfreulichen F 'ortschritt bezeichnen, seien hier vorläufig zusammengestellt. Br Die Brutgebiete der Nebelkrähe (Corvus cornix) inSchleswig-Holstein. — Während die Nebelkrähe (graue Aas- ähe, Winterkrähe etc.) im Winter überall im Lande angetroffen wird, beschränkt sich ihr regelmässiger Sommeraufenthalt in unserer _ Provinz auf zwei verhältnissmässig kleine Gebiete: das östliche Hol- stein (Land Oldenburg) und das nördliche Schleswig. In allen übrigen - Gegenden nistet in ziemlich gleichmässiger Ausbreitung ausschliesslich ‚die Rabenkrähe (Corvus corone), die schleswig-holsteinische »Krähe« schlechthin. Bekannt ist, dass sich die Brutgebiete dieser beiden Vögel in der Regel bestimmt gegen einander abgrenzen lassen, und dass dort, wo die Gebiete sich berühren, die Paare nicht selten aus - beiden Formen zusammengesetzt sind. Dieselben Verhältnisse walten - bei uns ob, doch hat wegen Mangels an Beobachtern die Grenze des östlichen Gebiets noch nicht genau festgestellt werden können; die- jenige des nördlichen wird durch eine Linie bezeichnet, welche von _ Ripen über Gram nach Hadersleben zu ziehen ist. Kreuzungen und “die aus dieser Mischung hervorgegangenen Mittelformen sind in den - Wäldern an der bezeichneten Grenze durchaus nicht selten. Bei der - erwähnten Abgeschlossenheit der Brutbezirke muss es auffallen, dass auch weit ausserhalb derselben brütende Nebelkrähen, in reinen wie _ gemischten Paaren, vorgekommen sind. Der letztere Fall wurde u. A, bei Itzehoe (Nebelkrähe 9 X Rabenkrähe 3), Schleswig, Idstedt und Esperstoft beobachtet. Meist beschränken sich diese Vorkomm- _ nisse auf einen Sommer und characterisiren sich dadurch als Aus- “nahmen von der Regel, die auf dem zufälligen Zurückbleiben des nen oder andern Exemplars der Nebelkrähe beruhen; bei dem zu- letzt genannten Ort brütet dagegen ein gemischtes . seit vielen Erfüllt sich die Hoffnung, dass ein weiterer Theil der Mitglieder v 5 “u rue 138 Sectionsberichte. Jahren in einer Pappel neben dem Schulhause. — Weitere Nachrichten über diese Angelegenheit sind erwünscht, und erfahrene Beobachter mögen ausserdem durch strenge Controle der Lebensweise festzustellen versuchen, was sich durch Untersuchung der plastischen Körperver- hältnisse nicht nachweisen lässt: ob nämlich die Raben- und die Nebelkrähe zwei selbstständige Arten oder nur farbig verschiedene Racen einer und derselben Species sind, 2. Ueber die Verbreitung des Birkhuhns (Tetrao tetrix) in Schleswig-Holstein. — Bis Ende der 4oer und Anfang der ;oer Jahre ist das Birkhuhn auf allen grösseren Heiden und den ausgedehnten Moorflächen, die den sogen. Mittelrücken un- serer Provinz Characterisiren, eine gewöhnliche Erscheinung gewesen. Entsprechend der Grösse und Einsamkeit dieser Localitäten scheint es besonders im Schleswig’schen häufig gewesen zu sein. Um die angegebene Zeit verschwand es fast plötzlich in den meisten Gegen- deu, wurde überall seltener und fristete bald nur in den abgelegensten Wildnissen sein Dasein. Nicht in der Anlegung von Telegraphen- leitungen, wie manche Jäger glauben, sondern in der fortschreitenden Urbarmachung wüster Heidestrecken und ganz besonders in der Jagd- freiheit unseligen Andenkens, welche die »provisorische Zeit« mit sich brachte, sind die Ursachen der raschen Abnahme des Birkwildes zu suchen. Bei Bimöhlen, in der Gegend von Neumünster, war im An- fang .der 5oer Jahre in Folge vernünftiger Schonung die Zahl der Völker auf zwölf gestiegen, von denen ohne Schaden ca. 30 Stück im Jahre abgeschossen werden konnten. Als aber während einiger sehr trockener Jahre Sümpfe und Moorstrecken trocken gelegt und zu Weiden eingerichtet wurden, nahmen sie von Jahr zu Jahr ab, 1875 waren daselbst nur noch zwei Hähne zu vernehmen, und der Umstand, dass der eine von diesen noch im Juni balzte, scheint anzudeuten, dass es ihm bereits an einem Weibchen zur Befriedigung seines Paarungstriebes gefehlt hat. Auch sind seit der Zeit keine Junge mehr bemerkt worden. Einzelne Paare wurden ab und zu in den zerstreuten Mören westlich von Neumünster angetroffen, doch scheinen sie daselbst kaum noch regelmässig zu brüten, und die dor- tigen Jagdverhältnisse lassen auf eine feste Ansiedelung und Ver- mehrung nicht hoffen. Weiter östlich dagegen, bei Schafhaus, auf der grossen Heide, die nördlich und südlich von der Bramstedter Landstrasse sich ausbreitet, zeigt sich noch ein erfreulicher Birkwild- bestand, und da dieser in dem jetzigen Jagdbesitzer, Herrn A. Reher, einen verständigen Beschützer gefunden hat, so scheint seine Zukunft fürs Erste gesichert. Die einzelnen Exemplare, die ausserdem noch in verschiedenen Gegenden Holsteins (Nortorf, Dithmarschen etc.) I R 2 ter 4 Dr Pen. ne ee ns H ee ne Sectionsberichte. - 139 _ angetroffen und erlegt worden sind, ‚waren offenbar Streifwild von’ den genannten Standorten her. — Aus dem südlichen und mittleren Schleswig ist das Birkhuhn fast gänzlich vertrieben. Nur auf den - Mören bei Hadstedt sollen noch einige Paare vorkommen. Auf den Idstedter Heiden wurde im Jahre 1860 das letzte Paar geschossen. Wie stark es im nördlichen Schleswig vertreten ist, hat nicht bestimmt werden können; dass es daselbst vorkommt, ist sicher, und die mei- lenweiten Heidewildnisse von Gonsagger, Linnetskau und weiter nörd- - lich werden vielleicht der Ort sein, wo — das letzte schleswig-hol- steinische Birkhuhn dem Blei irgend eines Sonntagjägers zum Opfer fällt! 3. Ueber die Fortpflanzung des Staars (Sturnus vul- garis) in Schleswig-Holstein. — In Uebereinstimmung mit den fortgesetzten Beobachtungen des Unterzeichneten (vergl. Journ. f. Ornith. 1876 p. 375 ff.) kann nach den eingegangenen Notizen als E- ausgemacht betrachtet werden, dass der Staar — vorausgesetzt, dass er in der ersten Brut nicht gestört wurde — nur einmal nistet, und - dass das Weibchen vom Männchen nicht mit Futter versorgt, wohl aber so lange im Brutgeschäft abgelöst wird, dass es sich selbst seine - Nahrung suchen kann, Da in den Mittheilungen aus anderen Pro- vinzen und Ländern das zweimalige Brüten meist als stehende Regel vorausgesetzt wird, so muss die Beschränkung jener Thatsachen auf - unsere einheimischen Staare einstweilen festgehalten werden. Oft werden auch bei uns in demselben Neste nach einander zwei Bruten gross gezogen, aber nicht von demselben Paare. Diejenigen Staare, die zur normalen Fortpflanzungszeit an der Befriedigung ihres Bruttriebes gehindert wurden, sei es, dass sie wegen Wohnungmangels gezwungen waren, ihre Eier im Freien abzulegen, oder dass die mehr oder weni- ger vorgeschrittene Brut zerstört wurde, bereiten sich, wie andere Vögel, auch zu einer zweiten, im unglücklichsten Fall vielleicht sogar zu einer dritten Brut vor, Sie verspäten sich damit in der Regel bis zu einer Zeit, wo die glücklicheren Nachbarn bereits ihre Kinder ins Freie geführt haben, und beziehen in den meisten Fällen die von diesen verlassenen bequemen Niststätten. Oft scheinen sie auf diese Räumung schon gewartet zu haben und rücken ‚sofort in die leere Wohnung ein. Ja, es wird ein Fall mitgetheilt, in welchem ein Staar- nest schon wieder ein frisches Gelege enthielt, bevor noch die Jungen der ersten Eigenthümer ausgeflogen waren. Bisweilen stehen aber auch die Nester 8 bis 14 Tage leer, ehe die neuen Bewohner ein- ziehen, in welchem Fall eine Verspätung der »zweiten Brut« von 5 bis 6 Wochen stattfindet. — Der Irrthum, dass das Männchen dem brütenden Weibchen Futter zutrage, erklärt sich daraus, dass ersteres - dann und wann vor dem Flugloche erscheint, wie um einmal nach Es e Br x 3 & Bat AR ö Be .: > 140 | Sectionsberichte BR}. Ds e . .. . . = ER: der Ehehälfte zu sehen oder seine Ablösung anzubieten. Die laute Du | Begrüssung aber zeigt jedem Beobachter, dass der Schnabel eben nur % schöne Worte, keine Lebensmittel enthält. - Bn:/ 4. Die älteren Angaben über das Vorkommen der Bart- = meise (Calamophilus barbatus) im südlichen und südwestlichen ; Holstein haben keine Bestätigung aus neuerer Zeit erfahren. Hoffent- Er lich werden weitere Nachforschungen zu einem bestimmten Resultat E | nach der einen oder der andern Seite hin führen. 3 = 5. -Der schwarzbunte Fliegenschnäpper (Muscicapa atricapilla) nistet sehr sporadisch in den östlichen Gegenden, wo er von Hamburg bis Hadersleben einzeln beobachtet ist; dem Westen fehlt er im Sommer gänzlich. Die bezüglich seines Nichtvorkommens gestellte Frage wurde durch das regelmässige Erscheinen einer un- gewöhnlich grossen Zahl von Herbstwanderern an der Westküste veranlasst. Während er auf dem Frühjahrszuge, wie überall im Lande, so auch hier in nur wenigen einzelnen Exemplaren auftritt, sind von Mitte August an mehre Wochen hindurch alle Gärten und Anlagen von seinen Scharen belebt. _Als Ankunftszeiten wurden für ° Husum notirt: 1872 d. ı2,, 1873 d. ı7., 1874. d. 15. Ta7Esc ee 1876 d. 16., 1877 d. 5. August. Der Abzug richtet sich nach dem 5 Eintritt ungastlicher Herbstwitterung; Ende October pflegen alle ver- schwunden zu sein. Auffallenderweise findet man nun in der bezüg- lichen Literatur keine Auskunft darüber, woher diese zahlreichen Durchzügler kommen und welchen Weg sie südwärts nehmen, Was E der Unterzeichnete durch eigene Untersuchung in Nordschleswig und durch directe Erkundigungen bei nordischen Ornithologen über die ° Anzahl der nördlich von hier brütenden Paare in Erfahrung gebracht hat, reicht bei Weitem nicht aus, die Menge der herbstlichen Wan- derer zu erklären. Ebenso unzureichend sind die Nachrichten über die Fortsetzung ihres Zuges nach dem Süden. Willemoes-Suhm er- > wähnt für die Umgegend Hamburgs (Zool. Garten 1864) bloss des Frühjahrszuges; Conservator Böckmann berichtet in seiner »Fauna der Niederelbe« 1878 nur über vereinzeltes Brüten; Inspector Wieb- ken bemerkt (die Wirbelthiere Oldenburgs 1876): »Auf dem Herbst- zuge habe ich unsern Vogel hier nie gesehen.« Schwerlich dürfte dieser Umstand auf eine Nichtbeachtuug der Vögel zurückzuführen sein; denn .die Bemerkung Zander’s (Uebersicht der Vögel Mecklen- burgs): »Auf dem Herbstzuge wird er in der Regel übersehen und nicht so zahlreich bemerkt, weil er dann in den Wipfeln der noch ° belaubten Bäume sich aufhält und somit verborgener wandert« trifft nur für solche Beobachter zu, welche —— wenigstens für Vogelstimmen — taub sind, Während die Ankunftszeit im "Frühjahr sich nur dann 141 samen Vogels täglich inspicirt, drängt er sich im Herbst jedem auch nur halbwegs geübten Beobachter durch seine Stimme förmlich auf, als fürchte er selber, wegen seines einfach grauen Herbstkleides über- : sehen zu werden. Grade jetzt, wo diese Zeilen geschrieben werden, dringt sein unermüdliches »bit, bit, bite in das Arbeitszimmer des “ Referenten, der, ohne sich dem herabströmenden Regen aussetzen zu _ müssen, nun die obige Reihe der Ankunftszeiten gleich vervollständi- gen an durch: 1873 d. 13. August. E Der Hausrothschwanz (Lusciola tithys) 2 durch sein stetiges Vorrücken nach Norden ein besonderes Interesse. Nach- - dem er sich seit Anfang dieses Jahrhunderts allmählich über Nord- - deutschland verbreitet hat, ist er in den letzten beiden Decennien vom südlichen und mittlern Holstein bis nördlich von Flensburg vor- sedrungen. Mitte der 5oer Jahre erschien er zum ersten Male bei _ Schleswig, 1858 in Flensburg, 1871 bei Husum, 1873 bei Krusau. Ob er noch weiter nach Norden gehen wird oder vielleicht schon ge- gangen ist, werden weitere Beobachtungen hoffentlich feststellen. —— Der kleine graue Würger (Lanius minor) war mehre Jahre nach einander Brutvogel im Garten des Gutes Krummendiek, _ wo das Nest ziemlich hoch auf dem überhangenden Ast einer alten Silberpappel stand. Bei Friedrichsholm wurde vor einigen Jahren sein Nest mit 7 Eiern gefunden, — der einzige bekannte Fall seines _ Vorkommens nördlich von der Eider. Nach Böckmann nistete er 1875 auf der Hohenluft bei Hamburg in einem Birnbaum. R Den rothköpfigen Würger (Lanius rufus) hat der Unter- zeichnete im südlichen und mittlern Holstein (bis in die Gegend von - Nortorf) mehrfach angetroffen. Er wird nicht so selten sein, wie die Spärlichkeit der Nachrichten anzudeuten scheint, da er vermuthlich 4 von dem rothrückigen Würger (Lanius li unserm gemeinen »Neuntödter«, nicht immer unterschieden wird, Böckmann nennt als - Brutorte: BE nme, Sachsenwald, Borstel. Ueber ein ziemlich bestimmt auftretendes Gerücht, nach welchem der Nuss- oder Tannenheher (Nucifraga caryocatactes) in frü- Ehern Jahren im Halloher Gehege bei Neumünster genistet haben sollte, - konnten trotz umfassender Nachforschungen keine zuverlässigen Da _ aufgetrieben werden. Dass der Nussheher sowohl im Sommer wie FE im Winter, bald vereinzelt, bald in bedeutender Zahl in allen Gegen- den unserer Provinz bereits vorgekommen, ist freilich bekannt, doch sei sein scheinbar regelloses Auftreten besonderer Beachtung em- ® pfohlen. = Husum, den 13. August 1878, J. Rohweder. Vorträge. Sitzung, 8. Januar. Dr. Heineke: Ueber Rassen und Varietäten bei den Fischen. Sitzung, 5. Februar. Hr. B. Wagener: Ueber epidemische Krankheitserscheinungen bei Insecten. Prof. K. Möbius: Ueber einen bei Ellerbeck beim Hafenbau ZA Sitzung, 9. April. Pr. Prof. K. Möbius: Ueber das Alter und die Fruchtbarkeit der = Sitzung, »7. Mai. Prof Flemming: Ueber den Zellkern. 9...Junk Die Witterungsberichte der | un Seewarte vom une der intereuropäischen Wetter- -aphie. 144 Protokoll-Auszug, > R. Sadebeek aus Hamburg: Botanischer Vortrag. $ . Rohweder aus Husum: Mittheilungen aus seinem ormicolas ; chen De 4 r. E. Bruhns, Baurath in Eutin: Ueber Grundeisbildunge, “ Karsten aus Kiel: Ueber Blitzschläge. Vorlegung einiger physikalischer Schulapparate. Hr. M. W. Fack aus Kiel: Ueber Vorkommen von seltenen Landmollusken. Ir. Schmidt aus Hamburg: Ueber einige seltenere Pflanzen ° der Umgegend von Segeberg. Prof. Sadebeck aus Kiel: Geologisch-mineralogische Mittheilungen, Generalversammlung in Kiel, ı2. November. Prof. Sadebeek: Vorlage und Besprechung von neuen Erwerbungen des mineralogischen Museums, Hr. M. W. Fack: Ueber hiesige Kreide Belemniten. Prof. Karsten: Ueber Kabel und über das Telephon. Sitzung, 4. December. | Prof. Eichler: Ueber Schmarotzergewächse, besonders amerika- nische. S Dr. Heincke: Ueber Formvarietäten der Heeringsartigen Fische. Hr. Knees: Vorlage von ı Wirbel und ı Rippenstück eines‘ "Walfisches, im Prünerteich gefunden. X. Verzeichniss. Nr. 5. 1877 — Deel II, Nr. ı. 2. 3. Biblad Nr. 1-4. Sumatra Expeditie Bibl. Nr, 4. 78. ig, Bericht des naturw. Vereins, I, 1876 und 1877. n, Bot. Verein für die Provinz Brandenburg. Verhandl. Jahr- gang 18. 1876. Deutsche geol. Gesellschaft. Nach dem 23. Bande ist nichts eingegangen, nn, Naturh. Verein für Rheinland und Westfalen, Verhandlungen Bejahrz. 33. 2. Hälfte, 34. ı. Hälfte. ton, U,S. Society of Nat. History. Annual Report of the Trustees of the museum of Comp. Zoologie. nn . 1874. 75. 76. — en 'Naturh. Verein. Band V. Heft 3. F Beilagen e: No. 5. 6. Jahresbericht ı 1 . für Schles, Insektenkunde. Nee Babe Heft 6. L. ee Naturf. Gesellschaft, Verhandlungen; Jahres- bericht 1875—76. , 10 146 Bibliotheks-Verzeichniss, Boston. U. S. Americain Academy of Arts and Sciences. Proceedings. New Series vol. IV. 1877. Bordeaux. SocieteE des Sciences Physiques et Naturelles. Tom. 2. Gahlerar 20877, 92. 1878; Brüssel. Societ€ Royal de Botanique-de Belgique. Tom. XV. 1876. Societe malacologique de Belgique. Tom. X. 1875. Proces verbaux Tom. VI, 1877. Cherbourg. M&moires de la Societe natural. Tom. XX. 1876. 77. Cassel. Verein für Naturkunde. Jahresbericht I19—25. — Witterungs- verhältnisse des Jahres 1377. Christiania. Sars, Undersegelser over Hardangerfjordens Fauna. T: ren — Guldberg und Mohn, Etudes, Premiere Partie 1876, — Windrosen des südl. Norwegens von C. de Scue, Uhniversitätsprogramm 1876. — Schneider, Enumeratio Insect. Norwegicorum 1876. Fasc. 3. 4. Colmar. Societ€e d’Histoire Naturelle. Bulletin 16. 17. Chicago. U. S. Academy of Sciences. Annual Adress 1878. F Dorpat. Archiv für Naturkunde. I. Serie, Band VII. 5. VII. ı. 2, = II. Serie, Band VII. 3. — Sitzungsberichte Band IV. 2. Dresden. Isis, Jahrg. 1877. Januar bis December. ne — Leopoldina. Heft XII. 9-24. XIV. ı—8. — Verein für Erdkunde. Geschäftlicher Theil XTH. XIV. Darmstadt. Verein für Erdkunde. Notizblatt. 3. Folge, Heft XV. XVI. Emden. Naturf.-Gesellschaft. Jahresbericht 62. 1876. Erlangen, Physikalisch -medicinische Gesellschaft. Sitzungsberichte 9. 1876 — 77. Frankfurta. M, Senkenbergische Naturf. en Bericht 187677. Freiburg ı. Br. Naturf. Gesellschaft. Band VI. ı. Fulda. Verein für Naturkunde. Jahresbericht V. a St. Gallen. Naturf. Gesellschaft. Bericht 1875—76. Giessen. Oberhessische Gesellschaft für Natur- und Heilkunde. Be- richt 16. 3 Graz. Naturw. Verein für Steyermark. Jahrg. 1877. — Verein der 3 Aerzte. Sitzungsberichte. 13. Vereinsjahr 1875. 76 in 2 Theilen. } Groningen, Naturkundig Genootschap. 25 Verslag over het Jaar 1875. | 26 Verslag over het Jaar 1876. Greifswald. Naturw. Verein für Neuvorpommern und Rügen, Jahr- F | ö 3 gang IX. 1377. Güstrow (Neubrandenburg.) Hamburg. Norddeutsche Seewarte, 1877. Februar bis Mai, Juli bis November. —_ Geographische Gesellschaft. Mittheilungen 1876—77. # N Bibliotheks-Verzeichniss, 147 ai mburg-Altona, Naturw. Verein. wissenschaftl. Thätigkeit in den 3 M Jahren 1873. 74. Verhandlungen neue Folge I, Be: 1875. 76. 5: En. Archives Neerlandaises. Tom. XI. 4. 5. XI. I Halle. Naturw, Verein für Sachsen und Thüringen. Neue Folge 14. E Dritte Folge ı. —— Verein für Erdkunde. Mittheilungen 1377. Heidelberg. Naturh.-medicinischer Verein, Band Il. ı. 1877. Hermannstadt. Verein für Siebenbürgische Landeskunde. Archiv. | Eee NH 2, 3, X 152.-3, Kiel. Gartenbau -Verein. Jahrg. 1877. 6-12. 1878. 1—6. Kjobenhavn. Kong. D. Vidensk. Forhandlinger. 1876. 2. 1877. I | Meddelelser Jahrg. 1876. R ent Naturh. Landesmuseum in Kärnten. Band 12. Leipzig. Museum für Völkerkunde. Bericht 4. 5. — Naturf. Gesellschaft. Sitzungsberichte IV. 2—-10. 1877. — Verein für Erdkunde. Mittheilungen 1876. OL ausanne. Societe Vaudoise des Sciences Nat. Bulletin XV, 78. 79. Linz in Oesterreich. Verein für Naturkunde, Jahresbericht 1—8. Luzern, Schweiz. Naturf, Gesellschaft in Andermatt, Verhandlungen | 58. 1874. 75. St. Louis. U.S. Academy of Science. Transactions Vol. III. ı. 2.3. Luxemburg, Section des Sciences Nat. Tom. XV. XVI — Weg- = weiser zur geolog. Karte von Luxemburg von N, Wies 1877. — Societe de Botanique. Jahrg. 1875. 76. No. 2. 3. N Magdeburg. Naturw. Verein. Jahresbericht No. 7. 8. "Moscau. Societe Imperiale des Naturalistes. Bulletin 51. 3.4. 52. 1. 2, "München. Geogr. Gesellschaft. Jahresbericht 6. 7. | —_ Königl. Bayr. Academie der Wissenschaften. Math.-physi- Riische Klasse. Sitzungsberichte 1876. 3. 1877. I. 1878. 2. Ri arburg in Hessen. Gesellschaft zur Beförderung der gesammten & Naturwissenschaften. Sitzungsberichte 1866-77. Münster. Westphälischer Provinzialverein für Wissenschaft und Kunst. Jahresbericht 1876—77 von E. Rade. New-York. U. S. American Geogr. Society Bull. Session of 1876—77 R: No. 4.5. Session of 1878 No. I. — Journal of the Ameri- can Geogr. Soc. of New-York, Vol. V. 1874. VI. 1876. — Lyceum of Natural History. Annals vol. X. 12. 13. 14. vol. XI. 1—8. — Proceedings Second Series. Januar bis Juni 1873. Octob. bis Decbr. 1873. Januar bis Juni 1874. 10* Ei 148 Bibliotheks-Verzeichniss. Neuchatel, Societe des Sciences Naturelless. Bull. Tom. XI. cahier 1877. » Philadelphia. U, S.. Geolog. Survey of the United’ Sererwss 34 Annual Report for the Years 1867. 1868. 1869. | Petersburg. Hortus Petropolitanus. Acta Tom. V. I. 1877. | Prag. Königl. Böhmische Gesellschaft der Wissenschaften. Abhand- lungen VI. Folge. 8. Band 1377. Jahresbericht vom 12% Mai 1876. Sitzungsberichte Jahrg. 1876. 1877. 4 — Naturh. Verein Lotos. Jahresbericht 1876. BE Padua. Societa Veneto-Trentina di Scienze Naturali. vol. I. 1. 2, 3, U. 1. 2. I. 1,2. IV. Oct. 1875. V. 1. 1870 20 4 Regensburg. Zoologisch-mineralogischer Verein, a Jahrgang 21—29. Abhandlungen Heft 8. 9. B Rom. Societa Geographica Italiana. Bolletino vol. zZ 1-12. XV. 1—4. Memor. vol. I. part. I. 1878. 7 — R, Comitato Geologico d'Italia. Bolletino Band VII. 1876. Stettin. Gesellschaft für Pommersche Geschichte und Alterthumskunde. Baltische Studien. Jahrg. 27. Jahresbericht 38. 1876. ; Stockholm. Kongl. Vetenskabs Academien. Öfersigt af Rose Jahrgang 31. 32. 33. Schaffhausen, Beiträge zur vaterländischen Geschichte vom . antiquarischen Verein. Heft 4. 1878. 2 Stuttgart. Verein für Vaterl. Naturkunde in Württemberg. Jahrg. 33. 1. 2. Triest. Societa Adriatica di Scienze naturali. Boll. vol. IN. ı. 2, 3. Utrecht. Provinziaal Utrechtsche Genootschap van Kunsten en Weten- schappen Aanteekninger Jaar 1876. Verslag von het Ver handelde 1876. i Wiesbaden. Nassauischer Verein für Naturkunde. Verhandlungen Jahrgang 29. 30. 1876. 77. Wien. K.K. Geologische Reichsanstalt. Jahrbuch 1877. 2. 3.4. 1878. 1.2. Verhandlungen Jahrg. 1877. 7--17..1878,2 0) — Zoologisch-botanische Gesellschaft. Verhandlungen Band XXVL — Verein zur Verbreitung naturw. Kenntnisse. Band XVIHL. — Anthropologische Gesellschaft, Mittheilungen Band VL. 4-12. VII. 1—4. Washington. U. S. Smithsonian Institution. Annual Report 1874. 1875. — Geological and Geograph. Survey of the Territories, Preliminary Report of the Field Work. Season of 1877. Catalog of the Publications 1877. Annual Report 1874. Miscell. Publications No. 7. Bulletin vol. IV. No, 2. — Geological Survey of the Territories. Report vol. I. Premier > “ \) Fossil Vertebrates, vol. V. ae and Botanik Be “ BE Se 5 u Bibliotheks-Verzeichniss, 149 I. — Supplement for 1871. — Sixth Annual Report 1873. — Report vol. IX. — — Entomological Commission. Bulletin No, I. 1877. — National Academie of Sciences. ‘Letter of the Vice- Präsident, 40 Congress, Session I. 2. Geological Survey of Montaua. Preliminary Report 1872. Evärzburg. Physik.-medicinische Gesellschaft. Verhandl. Band X. 3. 4. XI 1—4. FE. Caflisch. Excursions-Flora des südwestlichen Deutschland. Augs- 2 burg 1878. _ Buchner, Dr., Beziehungen der Chemie zur Rechtspflege. 1875. E Kramer, Fr. Phanerogamen-Flora von Chemnitz und Umgegend 1875. E Cora, Guido, Cosmos vol. IV, 4. Ferelr. Sept, 1878. M. W. Fack, Archivar des Vereins. XI. Ab. 1395. 14 ke von Heft Dre I, ) hiedenes 152 Auszug aus der Jahresrechnung für 1877. B. Angelegenheiten der Abtheilung I. Einnahme. Saldö’1; Januar 187729, 22,20 22... A ae Beiträge der Mitglieder . ».. 9183..00 Zinsen für M. 1654. I6 . a oo | Ab. 2992. 77 Ausgabe. Fur Anzeigen ..1::..0 87 2 ae Fur den- Sitzungssaal + = 8 N. er Ze Dem Boten- ca Wera ee ee Dem -Buchbuider:-...= 7,2% 3 SDym 1.28 Nerschiedenes‘.. . & 5 5) Anden ale f Nalarforeht} „..150,.88 Beitrag zu den Druckschriften . 2.0)» 0-5 220 Zuschusstzu. A ea siraen: RE N). M. 749. 24 Saldo ı. Januar 1878 — M. 2243. 53 | : Verzeichnis ‚der Mitglieder. im vorigen Hefte (Bd. II. Heft 2) gegebenen Mitglieder- e vom 20, Juni 1877 haben bis zum September 1878 fol- änderungen stattgefunden: A. Abtheilung 1. a ir „„ Dr. med,, Prof., Geh. Medici- Er etreten sind: \ r Kgl. Stern- Krietsch, A., Marine-Zahlmeister. Nitzsch, E,, Stadtrath a. D. v. Varendorff, W,, Amtmann a. D. Zerssen, B,, Dr. med., Privatdocent, Pfleiderer, E., Dr. phil,, Prof,; ging nach Tübingen, Thomsen, G., Kreisgerichts-Director. Wieding, K., Dr. Professor. Kichler A. W., Dr,‘ Prof,,, jetzt Director des botan. Gartens in Berlin, Heydorn, C. H,, Brauereibesitzer in Pinneberg. Leptien, Lehrer. Rieper, H., Lehrer. Schaper, H., Marine-Int.-Secr.-Appl, Scharffenberg, D., Rentier. Scheuren, Dr. phil,, Physiker bei Marine, EN 154 Verzeichniss der Mitglieder, B. Abtheilung I. Ausgetreten sind: Brügmann, D. H., Lehrer in Dätgen pr, Bordesholm 7. Detlefsen, J. D., Lehrer in Husum, Horn, J. F., Lehrer in Kiel. Uebergetreten aus Abtheilung Eckmann, J., Lehrer in Oldesloe. Eichler, Dr. Prof. in Berlin. Eingetreten: Andresen, H, C., Seminarist in Tondern. Barthels, Sins in Tondern. Beier, Lehrer in Boberg pr. Schiffbeck. Borst, L., Lehrer in Medolden pr. Scherre- De Carstens, H., Lehrer in Dahrenwurth pr. Cornils, J., Lehrer in Lunden. Dreessen, Seminarist in Segeberg. Ebel, Buchdruckereibesitzer in Heide. Eiler, A. F., Kreisthierarzt in Sonderburg. Fölster, C., ee in Flensburg. Fricke, c., Dr. phil., Gymn. - Lehrer in Rendsburg, Gidionsen, H., Dr. phil., Gymn.-Lehrer in Rendsburg. Graba, C. W., Landmann zu Süderdeich pr. Wesselburen, v. Hahn, Cap. a. D. in Friedrichstadt. Hansen, aus Humptrup, Seminarist in Ton- dern. Hansen, aus Tondern, Seminarist in Tondern. Hansen, aus Flensburg, Seminarist in Ton- dern, Hess, G, F., Gymn.-Director in Rendsburg, v. d, Heyde, C, F,, Rathmann in Friedrich- Stadt. Hilbert, Seminarist in Tondern, Hinrichsen, Seminarist in Tondern. Hyronimus, Seminarist in Tondern. Juhl, Seminarist in Tondern. Ivers, P., Senator in Friedrichstadt. Kästner, Dr. med. in Bordesholm. 8 h Schmal, stadt i. H. Theut, C., Lehrer in Barmbeck bei Ham- burg. 1:18::0b3: Heydorn, C. H, in Pinneberg. Kaufmann, Gutspächter in Sonderburg, Koch, H., Organist in Heide, Köhler, Dr. med., Assistenz-Arzt in Rends- burg. Langfeldt, Seminarist in Tondern, Lorenz, Lehrer in Elmshorn. Lornsen, Seminarist in Tondern. Peters, F., Hofbesitzer in Sophienkoog pr. Petersen, aus Oster-Bargum, Seminarist in Tondern. Petersen, aus Tondern, Seminarist in Ton- dern. Petersen, aus Westöe, Seminarist in Tondern, Rohardt, Architect in Friedrichstadt. Sauerberg, Seminarist in Tondern, Schnittger, Seminarist in Tondern, Schulz, A,, Lehrer in Hemme Br Oldens- wort. Sell, F,, Lehrer in Kiel. Siercks, H,, Lehrer in Heide. Sievers, J., Lehrer in Hamburg. Stamm, J., Hofbesitzer in Witzwort pr, Büttel. Studt, Seminarist in Segeberg. Suck, J. H., Lehrer in Oldesloe. Tackmann, Seminarist in Tondern, Timm, Lehrer in Wandsbeck. Tychsen, H., Lehnsmann in Koldenbüttel pr. Friedrichstadt. :: Walligs, H., in Schwarzenbeck. Werling, Seminarist in Tondern, Wiese, H., Ingenieur in Schönkirchen, Hufner in Merkendorf pr. Neu- 3 Ar £ Het a re Verzeichniss der Mitglieder. 155 = ei; BC 'ords, W., Gymnasiallehrer, jetzt in Glück- | Lindemann, J., Lehrer, jetzt auf Sophien- Ihren Wohnsitz geändert haben: stadt. hof pr. Preetz, Höppner, F., Lehrer, jetzt in Oldesloe, Scheel, H. L. W,, jetzt Lehrer in Eutin, Jargstorff, J., Privatlehrer, jetzt in Lägerdorf | Struve, Lehrer, jetzt in Neumünster, 2 2 pr. Itzehoe. _ Der Verein zählt gegenwärtig 610 Mitglieder und zwar 149 in - Abtheilung I, 461 in Abtheilung II. 2 - Die Anzahl hat somit seit dem letzten Bericht in der Abthlg. I um 5 abgenommen, in der Abthlg. II um 49 sich vermehrt. f Aufforderung. Pr | Um das Interesse an den Naturwissenschaften und eine ein- - gehende Erforschung des Landes zu fördern, werden die Mitglieder _ dringend gebeten, nach besten Kräften mitzuwirken. Es geschieht _ das zunächst durch Zuführung neuer Mitglieder zu dem in erfreulichem - Wachsthum begriffenen Vereine; je grösser die Zahl der Mitglieder, um so grösser kann auch der Umfang der Schriften und die thätige - Unterstützung der Arbeiten Einzelner sein. = Der zweite Wunsch aber nach einer eingehenden Durchforschung des Landes macht es einem jeden Mitgliede auch zur Pflicht, an der Aufgabe der Sectionen recht thätigen Antheil zu neh In Hinweis auf die S. 131 über diese Sache gegebene Mittheilung und _ Aufforderung seien Alle, die sich in Interesse oder in Arbeit einzelnen ' Fächern der Naturgeschichte zuwenden, noch einmal gebeten, mit _ den genannten Sectionsvorstehern in Verbindung zu treten. Möge _ Keiner in der Meinung, dass seine Mithülfe zu gering sei, oder auch in der Furcht, in seinem geistigen oder materiellen Eigenthum geschä- 2 digt zu werden, von der erwünschten Vereinigung fern bleiben. PS Anthropologischer \erein in ‚ochleswig „Pole ein. Aufforderung. Nachdem im Anfang dieses Jahres sich ein eigener anthropolo- gischer Verein in Schleswig-Holstein gebildet hat, ist damit die frühere” anthropologische Section des naturw. Vereins selbstverständlich auf- gehoben worden. Die Anthropologie ist aber nur ein Theil der Natüurwissenschaft und steht überall in Berührung mit den einzelnen Zweigen derselben. So wie beide Vereine nun neben- und mitein- ° ander für die Erforschung des Landes arbeiten, so sollten auch die Mitglieder des naturw. Vereins gleichzeitig die Interessen des anthro- pologischen Vereins nicht ausser Acht lassen. Wer dem neuen Vereine beitreten will, wird willkommen sein und in dem monatlich zugesandten Correspondenzblatt mancherlei Anregung finden; aber auch diejenigen, die von einer neuen Ausgabe von jährlich 6 M. ab- sehen müssen, dürfen deshalb nicht von einer Förderung des Vereins und der Anthropologie überhaupt ganz abstehen. Auch sie mögen sich gern an den Verein wenden mit Fragen oder mit Nachrichten. In letzterer Beziehung möge wiederholt die dringende Bitte ausge- sprochen werden, über jeden Alterthumsfund, und wenn era noch so klein und unbedeutend scheint, de Verein einige Notizen zu schicken. Wenn durch Fortsetzung von Erdarbeiten oder dergl. dem Funde Zerstörung droht, so gebe man sogleich Nach- richt und suche die weitere Aufdeckung möglichst zu hindern. — Kein einziger Fund von Knochen oder Scherben oder Metallgegen- ständen (Bronce, Eisen etc.) darf unbeachtet bleiben, sobald nicht die Gewissheit vorliegt, dass er der neuesten Zeit angehört, — Er- wachsene Unkosten erstattet der Verein. — Es ist zu traurig, zu sehen und zu hören, wie trotz aller Bitten und Belehrungen noch - jährlich hier im Lande die schönsten Alterthumsfunde leichtsinnig zerstört werden, Strebe ein Jeder in seinem Kreise dahin, diesem Zustande ein Ende zu machen und auch seinerseits die Kunde von der Natur, dem Leben und den Sitten der ältesten Einwohner unseres us zu fördern. Ad. Pansch, z. Z. Vorsitzender des anthropol. Vereins in Schleswig-Holstein. ER ET > A ar Verlag von Ernst Homann in Kiel. Brinkmann R., Dr., weil. Ob.-App.-Rath. Aus dem Deutschen Rechtsleben. Schilderung des deutschen Rechtsganges und des Kultur- zustandes der letzten drei Jahrhunderte auf Grund von Schleswig-Holstein-Lauenburgischen Acten des Kaiserlichen Kammergerichts. 1862. Gr. 8. VII. u. 379 S. Geh. 6 %M. Buttel, P., Dr., Seminarlehrer, Raumlehre für die Volksschule, Mittel- schule und Fortbildungsschule. 1877. 8. VIIL 131 Seiten. Mit 143 Figuren. Geb. ı Mb. 20 Pf. Fansen, K., Dr. Professor. Der Tag und die Männer von Eckern- förde. 1870. Gr. 8. IV. u. 52 S. Mit einer Karte. Geh. 75 Pf — — , Twe Jens Lornsen. Ein Beitrag zur Geschichte der Wieder- geburt des deutsch. Volkes. 1872. Gr. 8.X. u. 541 S. Geh. 6 M. Fensen, H.N.A., Dr. phil., weil. Pastor, Schleswig-Holsteinische Kirchen- geschichte überarbeitet und herausgegeben von Dr. 4. 7. 7. Mhichelsen. Gr. 8. Geh. Erste Abtheilung: bis auf die Reformation. ı. Band 1873. XXIV.u. 334 S. 2. Band 1874. IV. u. 361 S. Zweite Abtheilung: seit der Reformation. 3. Band 1877. VIII. u. 344 S. Preis jedes Bandes 6 %. Der 4. das Werk abschliessende Band wird innerhalb der nächsten Jahre erscheinen, Mommsen, Fr., Dr. theol. et iuris, Konsistorialpräsident und Chalybaeus, A. F., Dr. iur., Konsistorialrath, Die Kirchengemeinde- und Synodalordnung für Schleswig - Holstein, mit Kommentar herausgegeben. 1878. Gr. 8. VI. u. 247 S. Geh. 6 Mb. 60 Pf. Provinzial-Handbuch für Schleswig-Holstein und Lauenburg. Heraus- gegeben mit amtlicher Unterstützung der Königlichen Re- gierung. Dritter Jahrgang 1875. Gr. 8. ı Bl. u. 530 S. Geh. 8 6 Sagen, Märchen und Lieder der Herzogthümer Schleswig-Holstein und Lauenburg, herausgegeben von Professor Dr. Karl Müllenhoff. 1845. Gr. 8. XIV. u. 622 S. Geh. Io %. Schlichting, M., weil. Oberlehrer a. d. Realschule in Kiel, chemische Versuche einfachster Art, ein erster Cursus in der Chemie für höhere Schulen und zum Selbstunterricht, ausführbar ohne besondere Vorkenntnisse und mit möglichst wenigen Hülfs- mitteln. Sechste Auflage nach den neueren chemischen Ansichten bearbeitet von A. Wz/ke. Lehrer an der Realschule in Kiel. 1878. 8. XXIV. u, 270 S. mit ı7 Abbildungen in Holzschnitt. Geh. 2 M. 60 Pf. Waitz, Georg, Kurzgefasste Schleswig-Holsteinische Landesgeschichte. 1864. Gr. 8. VII. u. 203 S. Geh. 3 M. — — „Grundzüge der Politik. Nebst einzelnen Ausführungen. 1862. Gr. 8. VI. u. 247 S.. Geh. 4%, So EE — — , Deutsche Verfassungsgeschichte. Gr. 8. Geh. 2. Band. 2. Auflage 1870 VII. u. 738 S:..00 0 Se, 1874.18 USB, ee 1875.. VII.u.. 506.82. 22.22 2 es Er 1876. VI. u 4288. . . „0, ee 8. 18783. Vu. 255 s 13:48 Das Bene des I. Bandes in 3. Auflage und des 3. es 4. Br in 2. Auflage steht in den nächsten Jahren bevor. _ — ,„ Urkunden zur Deutschen Verfassungsgeschichte im II. u. 12. Jahrhundert. Mit einem Anhang: über Freien- und Schöffengut. ı87r. Gr. 8, VII. u. 58 S? Geb. ı %. 0025 EEE NETTER y ıturwissenschaftlichen Vereins für n fi ee 2775 “ n f Schleswig-Holstein. _ ER , Band ar. Ir ZR: Zweites Heft. 3 | BER e Mit 2 lithographirten Tafeln. Exgians® - "Kiel. rn Ist Kommission bei Ernst Homann. 1880. ar r * - gerV . . - . ® . « . . . . . eorologische Beobachtungen aus Pelotas in Süd-Brasilien. Mitgetheilt a I Tale ea ER a; hon-Sirene. Von Prof. G. Karsten, Mit ı Tafl. . . . 2... Verzeichniss der bei Eutin gefundenen Schmetterlinge. Von F, Dahl. . 33 Klee. ’ #: X EZ _ Die krystallinischen Geschiebe Schleswig-Holsteins.. Von Dr. J. Heinemann 61 N $ Berichte über Blitzschläge in der Provinz Schleswig-Holstein. Von Dr. nn Dt Ale] re ae a RR Verzeichnis der im Jahre 1878 gehaltenen Vorträge . . . 2.2... Be Seehmes der eingegangenen Schriften . ... . 2.0... an. Auszug Besrejbresrechnung 1878... . urn genen Be Muelieder Verzeichmiss .. . . 2. 2.0... Feriodische Krscheinungen ‘ + nzen- und Thierreiches G. Karsten. x } he khtuhpeh bilden einerseits eine werthvolle Ergänzung terı een andererseits und vornehmlich sind = aefthren en und nur ein aufmerksames Auge und | Willen, das Beobachtete aufzuzeichnen, verlangen, so hoffte die Landwirthe, Förster, Gärtner, kurz Alle, deren regel- läftigung solche Beobachtung der Natur leicht macht, er ra Arbeit he würden. er se wieder etwas zu ehren Veröffentlichte ich denn za, der ne en r ee Erfolg. In den Sn e eilungen zugegangen.) Be . Zusammenstellung der seit 1872 eingegangen Beobachtungen \ gegen 200 ausgegeben worden. Leider an, ae diejenige der ausgefüllt wieder eingesendeten Listen durch denn für das Jahr 1876 haben nur 16, für das Jahr 1877 nur achter ihre Mittheilungen gemacht; also ist etwa '/, der ausge Listen benutzt worden. Es steht mithin wieder eben so, wie im Jahre 1871; nach. Anlaufe wird die Arbeit aufgegeben. Noch einmal möchte ich es aber versuchen das Intere diese Sache zu erwecken, indem ich im Folgenden wie liche und aus dieser, in Verbindung mit den 1872 Pe x | nn zu ziehen suche. an Zeit Ihfordek | Es sind ‚3° Schematas.:»Dasjerste Aseıdte Thierwe It treffend, stellt 16 Fragen, nämlich ıı über den Be des ie Jahre etwa a schädlichen Thiere. Für IR Sche für alle andern, gilt natürlich, dass es nicht so wohl darauf an alle Fragen zu beantworten, (was ja ohnehin nicht überall m wo z. B. manche der Zugvögel fehlen) als die einzelne Fra ständig zu erledigen, also z. B. nicht nur den Ankunftster Storchs Eee sondern auch den basti « turpflanzen, Saatzeit und Verlauf der Vegetation bi (Erbsen, Hafer, Roggen, Weizen, Gerste, Gras) fernere über Krankheiten dieser Pflanzen. Hier handelt es sich“ Pflanze um die E RR von 15 Terminen Care Be ein Batım in die Listen einzutragen. Das dritte Schema € betirikee Ersch andern Pflanzen nämlich 2 Blumen, 2 Sträucher, 4 2 Heckenbäume, 5 Wald- oder Alleebäume, Hier soll die jeder einigermaassen aufmerksame r leicht beantworten Fi wenigstens für einzelne dieser = FE chemata bin ich stets erbötig denjenigen zuzusenden, ch der Mühe der Eintragungen unterziehen wollen. En ich den Herren, welche mir die im Nachstehenden bear- tungen betrifft, so sieht man sogleich, dass dieselben sehr issig und vielfach lückenhaft sind. Oft ist nur einer der getragen, so dass sich weder der Verlauf der Erscheinung en lässt, noch sogar Anfang und Ende erkennbar werden- liegt aber gerade das Eigenthümliche und Beachtenswerthe des ı Beobachtungsjahres, wodurch dasselbe sich von der regel- en, durchschnittlichen Erscheinung unterscheidet und woraus man influss der besonderen Witterungseinflüsse zu erkennen vermag. enn trotzdem eine so geringe Zahl, so ungleichmässiger und ndiger Beobachtungen, schon einige interessante Thatsachen ‚ wie ich aus den Tabellen nachweisen zu können glaube, so s 5 hoffentlich die Veranlassung er dass zahlreichere Beob- = Wthelungen aus den Jahren an gemacht wurden. i r die Berechnung der Schlussergebnisse in jeder Tabelle sind ferner e aus len Jahren 1869/70 herrührenden, im landwirthschaftlichen latte veröffentlichten Werthe, mit hinzugezogen. ie Werthe der einzelnen Jahre sind eigentlich nicht mit ein- rergleichbar, theils weil sie aus sehr verschiedenen Gegenden n, theils aber besonders deshalb nicht, weil die Zahl der achtungen in den einzelnen Jahren sehr eich ist, er Ermangelung aber besserer Angaben habe ich aus den ee unbericksicht gebliebenen Einfluss ee ach 6 Periodische Erscheinungen des Pflanzen- und Thierreichs, 2 H " er IR: » a re I re ae Kerr ortes anbetrifft, so wird dies nicht bedenklich sein, weil man aus den Tabellen ersieht, dass in unserm kleinen Gebiete der lokale Unter- schied viel weniger ins Gewicht fällt, als die Verschii gu der. Witterungsverhältnisse in den einzelnen Jahren, Schlimmer war es, dass die ungleiche Zahl der Beoba in den einzelnen Jahren nicht berücksichtigt werden konnte, weil bei nur einer oder wenigen Beobachtungen allerdings eine ziemlich grosse Unsicherheit für die einzusetzenden Termine entsteht, Dass dennoch im Ganzen 'annähernd brauchbare Werthe gewonnen wurden, ergiebt sich aus der Vergleichung der gezogenen Durch- schnittswerthe mit den innerhalb derselben Zeit bestehenden normalen Witterungsverhältnissen, wie solche durch die Beobachtungen an dem physikalischen Institute der Universität festgestellt worden sind. Diese Vergleichung werde ich weiter unten näher erörtern. Für die Besprechung der Ergebnisse aller drei Sche setze ich noch die folgende Tabelle her, aus welcher die Monatswerthe der Luftwärme, des Niederschlages und der Tage mit Niederschlägen für die Jahre 1869 bis 1878 sowie dieselben Grössen in ihrem normalen’ Werthe zu entnehmen sind. Die Luftwärme ist nach Reaumurschen Graden, der Niederschlag nach pariser Linien angegeben. Die Ziffer” für die Tage mit Niederschlägen giebt ein ungefähres Bild für die” verhältnissmässige Helligkeit der Luft in den verschiedenen Jahren, wonach z. B. der Mai 1870 mit 7 Regentagen sehr hell gegen den Mai 1874 mit 21 Regentagen war. \ "uaoy1Z usJaynjoZjne aopuweursisjgumy yruyasqy wopol ur Hıp purs — odusumsdog — aFejusdoy — sung . IE eoE E6’g1 6g'tE LL'oE ıSıe| +89 zo'cE | Re 61 Sr er Lı Li 92 gl RK ’ 69*8 ob'g ger gsg'eı 66'z 10’E 16’ es'zz L9’oE Ertoe Lr’iz 60°65 ZEIGE g6’ge | 3 rr°68 | [674 gı 61 91 Liz Le Iz Ib RR stp'o 698 96'71 o1'I og’I 16°1 i tı'Lr »6°G1 ger91 1erS 90'z1 L6LS | Eg’re 289.) gI yı Sı 9% 1 Sz zı 94 RR : ZT Bere RR ar 6r'Eı 89T GET gE0 — RR ‚Ras Lz‘o1 oc'Lr Lg'ev ro’Eı oP'61 Ggzı gL’e 98 rE i / 91 Sı 4 9 eı 5 ya SL 06'0 ED ER Le Wehen} Re pl ee en et RN Bei... ro:og. Los boss Lg’ | oS'zE Sıtz| oLr 65°61 2 RR rı 91 Tl Lı zz pı 97 YL BR BI: | 6107 EA 106 zuıı | 7 Loxı Lr*& Erz gı’E 0x 73 Fe Bi 3 pe lı EraRT LEGE grgoz | 65°15 | | 2 > Lt mn ii u Im = = R “E we ig ELErE 1 Storch, R Beobachtungsort. Beobachter, se - Be, a. | fe BrB7A|Elskop p. Crempe ; ‚IH. Grave , .I 91V 0 ? 1875 Desgl. Derselbe ı IV 1876] Neuenbrock p. Crempe .|]J. N. Strüven 2IV | Hüttenwohld p,Bornhöved | J. F. Kummerfeld | 29 III n Testorf-p. Schönwalde .|C. Wolff „ . .Iı2IV Brackrade p. Eutin .IH.F, Langmaack | ıIV Schlagsdorf a. F,. „ .[J. H. Simonsen . | 31 II Beiersdorf a, 8.8 5,2 1 Armbrust 2 25,120 Wesselburen. =. H. Schwarck . »-1V: Neuendeich p. Meldorf . A. Johannsen.. = Karolinenkoog. . Pfahler jun. .1 28 III Hökholz p. Eckernförde M. A, Perlbach .| 5IV r Ruhkrog p. Kappeln. ‚|Lange . . 5 IV Fahretoft { M, Jensen. TEN. Grahlenstein p. Gelting . RT RB. Ziese SIR IV Augustenburg A, Baler ia 5 a Törning p. Hadersleben N. H. Matzen .|3z0IH 1877| Hüttenwohld . . . .IJ. F. Kummerfeldg AIV -[Schlagendorf a. F. „ .[J. H. Simonsen „| 5IV Petersdorf a, F, . „IjArmbrust 4IV Ruhkrog p. Kappeln ,|Lange 7IV Tahreloftse& nn. M. ee re N Grahlenstein . . „ R. J. E. Ziese 5IV 1Ommo—., pr N. In Matzen ‚| 4IV 1878| Hüttenwohld . . , J. F. Kummerfeld]| 5 IV 1869| , 29 III 25 VIII] 27IV |23IX lo | 2 2.707} 31V |21 VIII 23 V | 8X 726003 A == Rs at, 72 = a7 SER R 241llı — 74 Mittelwerthe ,_, , S 3 DIN ET ı IV |30 VIII 76 31V |27 VID] 19 V 77 6 IV = 78 5IV I3ı VIII Frühester, Termin ausallen Beobachtungen . | 22 IH 10 VII] ı4 IV | 22IX v2 LS Spätester Termin . N : . ZOAV. LSRI AV AER | Mittlerer Termin e Mittlere Aufenthaltsdauer, x Magen, BE da a a a Fe Sy ee, 3 Ta Ei EN , ” R 4 EP. a, f EN GP pP: - : : a. Ankunft, b. Weggang. I 2: | ; Fa Bachstelze. | Waldschnepfe Staar. _ | Rothschwanz| Frosch 2. | b. a. b. a. b. a, | b. a. b en = — — —_ — — — 1180 | — _ —_ — u — — —_ — — Is Mi — — 2V | 241X == = — —_ — — [290 4X] — 7IV Ge — I5H| — Jız3DHI| — Izıld — ıV 2ı 1V 6X BV ıXI 9Hl| ııX [1201 | ı8XI| 25H | 29X | ıı V 19 IV 2HMI| — — — ogH | — _ 41V 221 — _ — [2540 — 125 29 III EA SR N Kl Pen N ee ı5 IV 1311) -— _ — [gl _ — ı9 IV | — — — — ılIı — _ 28 III 4aIVı — — — [230 | zoIx — 2zIV 26 III | == _ | —, 120IMMl | — —_ — 29IIı — — — 120I — 2V ı9 IV 181V | ee NE ER 11 = 4IV sm | - | |a0l | — 3 IV TI ZXI4 270, — 1 19H ıXI| — 3IV 3oIH | — —_ —. [181 -— — 241V Eee au 2 ev 8V 2 2z;IIı — — — [1710 _ Ey 29 IV j 24 1ll — — ı811 — —- IT. V. e a en Er FREE an; 3V; ı21IV E= — 611 — = ı0 IV E = — = — |I1510 — — 29H 4V/|i — I[32MH| — | -- —_ TO. VE a ee ı5 IV ZA) X LISTE. Ta 20.11.1023, X 121 1V ıoIV 20ll | 22X |20Il | 31 X | 14 Il | 8X |281IV 10 IV | iR a F a ar — _ I4V —_ —_ —_ Sr KıSll _ — _ | — = u u see IH — 2V ü 8V 24OI| 22X | 17 II | ı8XI!260 | ııX I ı0oV gIV | 19V SM IE EX Bay | 3IiX [12H 7V 28 IV SIT au3 XxTR 211, 25T — 15V 15 IV | Tg Te IV 2zoVI 3IV | ı5IX | 1618 |31ı VII ı6 I | 18 IX |251I- | 10IX | 31 IH |22 IX] 28 IH NE ER Sr $ | | 15X] 28 15IX| 4V | 3X1| 14 IV | ı8XI| 201 | ı5 XI| 25V | 13 V e% F - ” ee re FR FEIERTE, VEEREREE Fra SE BE 2 BE 772 VE Er | (NEREEEEEEN BEERIREERER SEE LESS = 9... SSR u = E Pi : BEN. n en « f © Sr 2ıll | 16% [| ı6IH | 31X | 2211 Be 4V: ıı X ‚21. 1V8 | Re. 236 a F e 4 < Er nn m nn nn mm De Schema A. Thierwe | ugvögel: a. Ankunft, b. Weggang. Mauer- Storch, Wachtel Dr \ ungsort. Beobachter, \ ossel, Wild. kuk. Dorfschwalbe. x Bachstelze, = Jahr,| Beobachtung: e Tag Kuku schwalbe, Waldschnepfe Staar. Rothschwanz| Frosch a. ee 12a] Wen Se DEN Sn) De ae ee ee en B a, b. 2. b. STATE 1874 |Elskop p. Grempe = EL Gravert gIV iz a a a a a LE LEICOH = == EST — = pe * 1875 Desgl. Derselbe ı IV (3oVIII] — a ee ee En x: a & 3 = | Ei 2 1876 | Neuenbrock p. Crempe ‚|J. N. Strüyen 21V 26 anal | == av za) — MEN he = er = Hüttenwohld p.Bornhöved| J. F. Kummerfeld | 29 III |28 van = 1 EV D: = su| I I 291 ER m ei “N Testorf p. Schönwalde .[C. Wolf . . 21V. 718 13V 7X j20IV| 6X| ıV| ıX | 9M| ııx 2 J008 8x le ıY |2X1|2rıv Brackrade p. Eutin .|H. F. Langmaack| ıIV| — = A = a7 IV See Hr 18XI|25sU | 29X |ııv | _ 19 IV Schlagsdorf a. F,. A zEi Simonsen .ı3rıl —_ 24V SE — — 22 — 22m _ ie er 9mM|ı — = = 4IV Petersdorf a, F, . [Armbrust . 29T | — = la) — — — |28I0) — 2 Tale U) — (2vV|_-_ [zoom Wesselburen, . H. Schwarck . 21V = Ze — = == — = Ka 7 5; € 3 —, —_ — | ı5 IV Neuendeich p. Meldorf . A, Johannsen, = — = = = = 3V Sl > = Fon = 9 =, a — IoW Karolinenkoog . . Pfahler jun. 281 27 VII — 16V) 7V zoVIM) — = NZ, EE, > 2 ar TE — [281 Hökholz p. Eckernförde |M. A. Berlbach .| 5IV| — — e Re x = lan I A LoIg ik — | ron Ruhkrog p. Kappeln, „|Lange . 5 IV 26 VI) — = a6 l2sIx| 7v| — |2om “ = — Fahretoft M, Jensen. NE ea) — Faro 22V I. lv | = Selen RE | ni: Grahlenstein p. Gelting . R. J. E. Ziese 9IV | — E= — ne ve joy| — josıml = ER ” sn — e Sy Augustenburg A. E, J. Eiler 3ı ll 24V) — zMllııV | — |15V| 5X| 7IV| 2x 270) — |rou XI ZA, ee Töming P- Hadersleben |N. H. Matzen 3olIf |26 VIII) — — [20V 1X |25V| — |2m| — = a ET Ss m 3 In er = 24 1877 | Hüttenwohld : .|J. F. Kummerfeldf 41V [25 VII) — SV |30IX| — — mel el Er | Schlagendorf a. F. „ .|J. H. Simonsen „| 5IV| — | 6VI 28V | — |26V| — || —_ 3 2 © 7 6 ns — sv Petersdorf a, F., . „| Armbrust 4IV |22 VIII 27V) — Fu — [2411 — — ı8I — = = = a Ruhkrog p. Eappe „| Lange . „| 7IV |zı VIN6 VI N LS | — = RE a — — — = V Fahretoft s > 1% jan „| IN ne | — PA] Al 2 EV. — hell | El IV &T a a = er — — | 10IV Grahlenstein 1% Aha D5 Ze | 25 Y 15 II — — | 29T Törming . N. H, Matzen „| 41V sv — 5 = | ER EN ee | le 10V 1878 | Hüttenwohld . 1]. F. Kummerfeld| 5IV j3ı VII — N = = 5UL| zx0| 20m) _ |2eT fr Se 1869|. 29 III |25 VIII] 27 IV 281X | 30 IV | 261X |28IM | ıX |ısI| ı4X |20lf | 22x |orıv 8X| ıolV 70 81V 21 VIII 23 V “ 3V | 8X | 13V | 15X [20M | 22X |20MI| zıx [1410| 8x |281V (22ix| ıoTV 71 = = = - = = = MT %3 x7 = 3: a F7 2 A ZU NZ Be 73 ; 24 E 3 = _ — | — [14V 74 Mittelwerthe , on pe, 7 E. = = lem E = = m 75 ı IV |30 VII) — 3 _ _ —. I RR 2V 76 31V |27 VID] 19 V 3X [2411| 22X | 17 I |ı8XIl26M | sıX ! ıoV [2x gIV 77 61V |3ı VII rı VI — 5IV| ıX |230I | zıx |12II = N | =Fl2sN 78 5IV |3ı VO) o — —z SEINE ES EST ZITUTE n — [15V | — J15IV 1 mg ann u & — Frühester Termin ausallen Beobachtungen . | 22 III |to VIII] 14 IV 20V] 31V | 15 IX | 1617 31 Van 1611 \ı8IXx [251 | 1oIx | zu 221x|2s um Spätester Termin . e 20IV 15 XI ıVI 3VL| 15X | 28V I5SIX]| 4V | 3XI| 1AIV | ıSXT| zoll ı5XI| 25V I2XI] ı3V ? Mittlerer Termin , . | 41V 27 VII) zoV 5X [21 | [6X | 16T | 3ıX (22 | 14x | AV jııX [20V 148 209 229 236 160 m E so scheint die frühere oder spätere Ankunft genau mit der he ‘oderniedern Temperatur dervorhergehenden Monate zusammenzuhäng 10, August 1869 verzeichnet, dies ist der kälteste August des 10 Periodische Erscheinungen des Pflanzen- und ei RE % Dieser Zusammenstellung habe ich ' nur wenige Bem: Base ns Beobachtungen sind leider für die meiste theils das Datum ab den Abzug derselben; am a sind die Angaben über den Storch, den Staar, den Kukuk und die schwalbe. Es werden daher die aus den Angaben berechnete: der Dauer des Aufenthaltes der Zugvögel bei uns noch zi unsicher sein. Der mittlere Termin für die Ankunft- ist sicherer der für den Abzug. 2 Der Kukuk scheint viel. a Zeit bei uns zu verweilen, die übrigen Zugvögel, wenn die Angaben nicht dadurch: irrthür sind, dass die Anwesenheit und Abwesenheit des Kukuks nur au: Vernehmbarkeit oder dem Aufhören seines Rufens geschlossen Für die weite Reisen unternehmenden Zugvögel, Storch, Wac die Schwalben und der Rothschwänze ergiebt sich eine na gleiche Dauer ihres Aufenthaltes. Auch mit Berücksichtigung Zeit, die sie zu den Reisen nach ihren wechselnden Aufenth: brauchen, scheinen sie die kleinere Hälfte des Jahres bei az | grössere in den südlichen Gegenden zuzubringen. Die Ankunfts- und Abgangstermine sind in verschie nen Jahren recht erheblich von einander abweichend, beim Storch z. ] variiren sie um einen Monat und mehr. Vergleicht man diese Ver En schiedenheiten mit den Witterungsverhältnissen der einzelnen Ire, ur | der frühere oder spätere Abzug mit früher oder später eintreten kühler Witterung. Die Zugvögel sind danach keine Propheten für das komı Wetter, sondern sie wählen das ihnen zusagende Klima. Für den Storch z.B. ist der früheste Ankunftstermin am 22. 1869, der späteste am 20. April 1870 verzeichnet. Der Februar di Jahres 1869 war der wärmste der letzten ıo Jahre, der Febru der kälteste in diesem Zeitraum. Als frühester Abzugstermiı Jahrzehntes, der späteste Kenn, im September, fällt auf d 1876, wo August und September warm waren, und auf 1877 wo ı August warm war. Leider fehlt vom Jahre 1875, in welches wärmste August fällt, eine Mittheilung. Ihren populären Ruf als Wetterpropheten wird man aan Zugvögeln nicht lassen können, sie sagen nicht wie Somr Winter sein werden, sondern wie die Witterung war, die Wandern veranlasste. Be 2 ‚ae u _Periodische Erscheinungen des Pflanzen- und Thierreiches. ge + cr sehr regelmässig sich wiederholende Klage ist die über B ‚Engerling. ae aus den Jahren 1876 und 1877 wird mehr- “ Für = rat 1876 und 77 wird noch die Kirn: als eine £ r verbreitete Plage erwähnt. = 3 (Schema B.) 4 In dieser Tabelle ist den Datumangaben der verschiedenen ER icklungszustände der Pflanzen jedesmal in der letzten Rubrik eine 2 ® ‚hinzugefügt, welche die während der Vegetationsperiode er- 3 rlich gewesene Wärmemenge angiebt. Die Zahl für die Wärme 3 “ “ = 3 a E n Bor € v Me ; e r RE RR Periodische Erscheinungen des Pflanzen- und Thierreiches. - u ö ERFR Sonnenstrahlen offener Ort gegen einen becha Ort. | habe ich eine auf 1 5jähriger Beobachtungszeit been En Be Wärme mehr empfängt wie ein Schattenort. Der Betrag ist einzelnen Monaten und auch in den Jahren verschieden. täglich. Es würde also z. B. Hafer bei einer Vegetationsdauer 116 Tagen ausser den 1298 Wärmegraden im Schatten noch ca, : zur Reife die Zeit vom 13. April bis ııI. August umfassen Be von der Saat bis zur Reife 1268 Wärmegrade, im Schatten gem erforderlich gewesen. Die in Wirklichkeit dem Boden und den Pi 2 | zen- zugekommene Wärme hätte aber, wenn man eine - ır gleiche Erhöhung der Zahlen kein richtiger absoluter Werth ; j den würde. > ; So wie die Zahlen jetzt eingetragen sind, gestatten sie ine Vergleichung der Angaben eines und ee Jahres chiedenen Orten; es zeigt dann ihre Verschiedenheit den, leren Beschafauken der Saat. Zweitens kann ER no . Vergleichung verschiedener Jahre der Einfluss der direkte 5 bestrahlung und des wichtigen Witterungsfaktors, der Feuch 2 3 hervortreten. | B { S Nun ist freilich die Zahl der Beobachtungen noch viel Br 33, um den Versuch wagen zu dürfen, solche verschiedene Einx a aus ihnen herauszulesen. Man muss sich daher vorerst damit b Br gen, in derselben Weise bei allen Pflanzen Durchschnittswer bilden, welche zwar nur erste Annäherungen darstellen, die : € 1) Beiträge zur Landeskunde ah Herzogthümer Re und Holst physikalischen Inhalts. Heft 2 S. 6, folg. i? 4 - Dr! % c D t ö D % | FIR [ \ B “ vr Yr „> \ ee en e Ber ee Elskop p, Crempe . . 2. 200 - Er H, Grave . ve W "Wärme des rojährigen. Mittels 2. 2220er 26 vm| 1499 “58 desgl. derselbe Ai an en — |23 VI |22VM| 1605 | 7IV|ı4 IV | 20 vi 2] 3m ee: : ET MSIE I re ie 9 VIL|ıı VIIL| 1268 5V |zoV |ıo VI 2o VI DEREN EN ae IT, Wi Street ja == = a Ye zı IV| SV! vu) — Hüttenwohld p. Bornhöved .....|J. F. Kummerfeld .... . ME I SEIVe — 4 mu 12 VII Testorf p. Schönwalde . .».-..-1C. Wolf... . 2.2.20 VizoVI|3 ; VII }20 VII) 1408 | 25 IV! oV 5 VI! 6 vu |Brackrade p. Eutin... .......]| H. F. Langmack ..... — |oV|i—- | — IV ıoV | 2vu — Schlagsdorf a./F. .........|J. HB. Simonen ...... _ _ _— | — ı5 IV | 24 V al Petersdörf a./F, ... » el N er SEN. f. | _ —_ 15 VIIL| 1216 ı2V !zoV — + euendeich p, Meldorf .... . . A. Johannsen ...... 4 = ı5 VI |25 VII) 1357 | 28 IV | ı4 V | ıovVoI|) — Karolinenkoo en una RN n | —_ 6 VI |z0 VII | 1035 6IV | 1ıATWV|26VI| — ' Höckholz p. ckernförde . ... » Ma AN Peflbache „02 ee — .— I= a 9V _ a 2 Rutkrog p. Kappeln ,.... - » RT Y —_ ıı VIIi24VOI| 1285 | ı7 V | 30 V | 16V) — —_ ahretoft . . » Be ae NM JEOSEN Se 0 aut _ — = = _ ı2V |27V|ı4VO| — — a AN AR — _ 20 VI ERZUE 1238 | 25; IVI — 4 VII) 14 VI — We | Ar de je Bilerae 10m aan IV |ı5 VI | 4 VII 25 VII | 1495 7 IV | 24 IV| ı2 VII| ı8 VI et aaa A Matze dar ar IV —_ 20 Vl Fu 2o1lV| 44V Iiı4 VO) — BEIREANWOHlA. nr en TE Ps Rummerfeld .. . u... — _ — _ _ ro-Iy il 5.V 27 VER S— Schlagsdörf a./F.. .. 2» 2.....1J MH. Simonen... 2... 2VI| — ı VII — _ 26 IV | — 2VI| — ERDE TE at. aa Armbrust» Hs ee _ — |30 VI |ı8 VII _ _ — = | Ruhkrog p. 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B. ist 1876 der Mittelwerth der Wärme aus n Einzelbeobachtungen 1288, während aus den Mittelwerthen der ermine berechnet (17. April bis ı2. August 1876) unten mit ı251 ragen ist. Dies rührt natürlich davon her, dass die Temperatur gleich viel Tagen vor und nach einem Termine nicht denselben ag hat, das Temperaturmittel nicht dem Datummittel entspricht, ie untere Zusammenstellung giebt aber meines Erachtens den rich- ern Werth, weil sie die wirkliche der mittleren Vegetationsperiode Brand Wärme anzeigt. Endlich ist zu unterst in der Tabelle jedesmal noch der früheste Ba späteste Termin aus der ganzen Beobachtungsreihe und ebenso er derselben zukommende Mittelwerth der Termine angegeben. En. letzteren ist dann die mittlere Dauer der De | Es ist nun interessant, dass diese Zahlen recht gut . ‚denen s men, welche aus den Jahren 1869—78 gewonnen sind, trotz Be a ee os dieser ‚Jahre, trotz der BE Bel den Erbsen z. B. ist in den Jahren 1869—78 die San chen dem 18. März und 13. Mai schwankend, die Erndtezeit chen 25. Juli und 26. August. Der Mittelwerth für die Wärme den einzelnen Jahren beträgt 1391 Grade, der normale Mittelwerth r ı27tägigen Vegetationsperiode 1392 Grade. Die sich hier erge- der Zahlen hervor und nur bei der Gerste ist die Abweichung ee Van ‚sehr grosse Trockenheit in den Monaten April— August auszeichne Periodische Erscheinungen des Pfanzen- und Thierreichs. ca. 1400 een Bei den en sches, aber de Fe tigkeit in den ersten Monaten nach der Saat (Mitte April bis Juni) eine bedeutende Rolle zu spielen; in den feuchten Jahren bis 1877 war bei ihnen die ganze Vegetationszeit kürzer, das derliche Wärmequantum kleiner als im Jahre 1875, welches sich dı Von den beiden Winterfrüchten, dem Winterroggen und Wint weizen, braucht der erstere von der Bildung der ersten Aehren b zur Reife mehr Wärme wie der letztere (834:741), dagegen Kara von der Saat bis zur Aehrenbildung dem Weizen mehr Wärme wie dem Roggen zu (1080:839), An Wärme erfordert im Ganzen de Roggen 834 + 839 = 1673 Grad (in 315 Tagen) der Weizen 74 1080 — 1821 des (in 309 Tagen). Bat (Schema C.) Bei den ersten Blumen, dem Schneeglöckchen und dem Veik Jahren ausserordentlich stark wechselnd. Dies erklärt sich einf daraus, dass die Winter- und ersten Frühlings-Monate in ihren Te peraturen die stärksten Schwankungen zeigen. Nach dem kal F ebruar 1870, der durchschnittlich jeden Tag 3'/, Grad Wärme April, ahrehu sie 1869, 1877 und 1878 nach fast De Winter, schon im a3 und Echinse ne | so bedeutende Temperaturschwankungen wie die Vor den Monate. Hier ist die Wärme am Ende des März des April entscheidend und fallen so die frühesten Termine auf d Jahre 1869 und 1878 (auch 72 und 74) mit hoher Aprilwärme, Stach beere und Johannisbeere haben nahezu gleiches Wärmebedürfn die ersteren brauchen etwas mehr und haben auch eine etwas Vegetationsdauer. Für die Obstbäume ist die besondere Sorte a Frucht \ v bedarf und Vegetationsdauer aus den Beobachtungen . könnten. Ich habe deshalb für Birnbäume und Apfelbäum: 3 ‚Werthe nicht berechnet, zumal die Beobachtungen sehr lüc | waren. | ae eignen sich schon die Kirschen dazu, weil bei den frühen Im Minimum | der Extreme | y | Im Mittel h Unterschiede | l 1.39 5 0.40 | 10.87 2.15 i 0.67 13.24 2.87 7.12 12.39 3.86 5 0.75 2 aM 1.00 13.88 1.61 13.67 1.85 13.09 2.56 12.09 2.78 12.39 1.26 13.43 | 0.62 11.55 | 0.83 7.82 | = | eder Tag im Jahre würde demnach einem der Strahlung der _ ausgesetzten Gegenstande 3°,33 Wärme mehr bringen, als n beschattten, der Südfront der Häuser mehr als der Nordfront, Darf man als wahrscheinlich annehmen, dass die anderweitigen Ei‘ an des Sonnenlichtes mit den a ae Periodische Erscheinungen des Pflanzen- und Thierreichs, % Die Unterschiede der Maxima in der Tafel stellen die E Grenzen der Wirkung der Sonnenstrahlung dar, der grösste Ueber- schuss fällt auf den Juni, dem Monate mit den längsten Tagen und Mai und September den durchschnittlich hellsten Monaten; aber auch. : BER Sn ni. an ai gleich hohe Werthe., | Die Unterschiede der Minima sind nur gering in Süd und“ Nord, immerhin ist die Südlage auch hierin bevorzugt, naeh wieder in den für die Obstreife entscheidenden Monaten en und Oktober. | Die Unterschiede der in Süd und Nord bestehende U a Differenzen von Maximum und Minimum drücken die Gren- zen der Temperaturschwankungen aus, welche in beiden Lagen von 2 kommen. Der an der Südwand gezogene Baum erhält viel mehr Wärme als der an der Nordwand: im Juni täglich 50,06 Wärme mehr, 4 die sich in Stunden auf 15°,28 zum Treiben des Saftes, Bildung der Blüthe und Reifen der Frucht steigern kann, selbst in den kältesten Stunden erhält er noch einen Ueberschuss von 1°,61. Aber er muss auch eine um 13°,67 grössere Schwankung der Wärme als der Baum E der Nordseite vertragen können. Br Diese beiden Umstände sind zu beachten. Die höhere Wärme der Südseite genügt vielleicht, ein edles Obst zu zeitigen, ist es aber nicht gegen den Wareswechet hart, so ist doch kein ei deihen zu hoffen, es mag dann vielleicht ein minder warmer aber E gleichmässiger Sbandert noch bessern Erfolg geben. - Yen ; Beobachtungen über solche Verhältnisse haben wesentlich eine lokale Bedeutung, sie betreffen Fragen, wegen deren jeder Mens ' zumal wer sich etwas mit Gartenkultur beschäftigt, ein wenig Mete rologe ist. Allgemeine meteorologische Untersuchungen knüpfen sich e weniger hieran, zur Beobachtung der für diese nothwendigen Erfah | rungsgrössen sind die meteorologischen Stationen schon sehr stark x in Anspruch genommen, auch bieten die Lokalitäten der Städte ‚sel ten Gelegenheit zur passenden Aufstellung von Thermometern freier Lage, Süd und Nord. Es wäre daher sehr zu wünschen, dass Freunde der Witteru kunde auf dem Lande, Landleute und Gärtner, denen die Erfahrungen zunächst zu Gute a würden, die so leicht ausführbare Bechak tung und Aufzeichnung der Temperatur in Süd- und Nordlage ük nehmen möchten, am besten in Verbindung mit Beobachtungen einigen in iur Lagen stehenden Obstbäumen. KIEL, December 1878. IE Be 2 % BY NG TE IME Fb kt Fa ee KR a AL ae v4 ae LM ai e 2 A Rosskastanie el eh need 3V — — — ImIV| — — — 14V — — — 128IV| 3VI /ıo VII] — 26 V — — — 1221IV | ı5V — |16X 20V — — BOX EV I 6 VEIT. 130,8 23V. 15 IV Pr 19 X 723 XT 121 IV | EVI 28 1X | 12 XI f3 29VI| — — — 126 —_ — ; 23V ı — — — 28V — = — 3 22V — — — [z3IV — — | _ 4 BORVe De ZrroIV = 2: 4 ı2IV |24V | — |ı2X | ıIV | 20V |30WX | ı2X 1; El AV a a vv lo oO )— |< 5} ze 6V — — — [21ıIV| — ii — z > 28V |ıoV 25VIIlı5X |26IV| 9V |30IX | 25X 4 FVEK20 VE 1... ı0oX 1,24 V 3VIl — 4 N Ze 0.22): 00 20 % 24V |26V |1SIX|30IX|ı5V |25V |ı5X | ı XI 26V |30V _ — NV ne — 2% 235: V|ı — = — [22V | — eg FR BEN en Zi ER euer | er 5 = 27V _ — 120X = = — —_— _ — _ — — 2VIi — | — ro VI | — _ — 122V |ıoVI| — | er ı2 V 5V — — 125IV|ı5V ıX | 3ıX golV. 27,421 25%, 28x |2r7IV 12V 1291X | 288 E‘ RER TORE DO EV SEK AN ER OO TEN TSV | 81X 72, X ZINM _ —_ — 130IV! — — — Im V — — — 17 IVI — — _ en pen pet an So 31 V EN Eur, 3V _ — — IV — en Non ee 0 SEI. 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Bei ewi | - | — (aan law) — jema | - |aw| - | - | = Jaw|om) — | - em | 2er ‚1 B a) = Zn 2 h vırl so2]| sv |ısıy | sv |1stv|z0IV | SV iovm| 848 |2v | 12V zovin v Desgl. _ Derselbe — | — 22V | — |24VI| 671 25V | — | 5 5 | 1335 | 2 =. Zus Ze v l201V| SV Jovi] 688 VvlızvV |avıu \ Neuenbroo även . II 14V [zo VIL| 1044 | 15IV | 17V |16 VIL| 899 |1oV |18V |1aV |21 ES ZEN 2 VI na EI) a De ee ee; => || = a 2 ee el = Sr = 2 5 > IV | ı VII] 1196 | 131V |25 IV |ıs VIL| 893 | 14V | 12 N 12 n © N 25 m Er D 2 un 9 ıv|5 Y ı5 VI] 1212 $roV [2811 | 151X | ı53r |20V | 2Y Izıx | —_ R el | a Y Shen = au AR ze | Se Testorf p. Schönwalde . | C. Wollt . . . a EN. 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[23 IV |271V |221V| 2V |23 24V | 7V j2S1X|31X |30lV|ı7 V |31X |ı5sXI|30IV | AVIL| AX |26X |a0IV |27 V N an Sn er iv |291v avı 746 1 28V | ıs V |291V | 14V |281V | 5 28IV | 8V |22X |22X N 15V |22X |22X | gV [12 VIL| 8X |aıX dev av 2 en R Ze ee ee | Are - 1-1 - | ZZ av | | „7 Y — u = = = = = E u = zıly) — — | — | aw | — en =; > BERN, 3 le es ee [eg ee en We 3 a Be LER > — al Eee E a 21v. — = — 424IV |241V | 28 N nr 22 u —_ _ _ — |z2eV| — _ — 128Iy 2 — 3 ul >E 3 = 2351IVIı — VIL| 802 VisV| 28 15 30 = — = = = = — = Aa ee : [) 28 vl Es 2 ıv | 21V se vl 5 iv |owelsem xv [18V [ısıx| sxtj2sV [20V |271X | 12x0| SVX) 7 VI konin NER ee r = 2V lısV ls VL ıVIlısV | 13V |27V |3z301X | 26X |z3oV JıoVI|3ıX | zXI|j2ıV 12 VII] : ı7V | aVIlısX | ıxt ısIv|ıgV ıs va a zılV [20V |z0olX|3ıX | ıV| 7V | — lısXf| 8V \aVI| a5Iv|ısv | ıX IzıX Mittelwärme.. . 1 . j - —— 5 Z ı5 IV | SIV ı91V 10 VII 20X | 16IV |271V |25IX |3ıX | 12IV | 20 SVIIN 3OIX | 121V | [olV 25 VIL| 30IX | IV | 3 V Jıo Vin 4X Frühester Termin aus allen Beobachtungen . x ee E 1 he R a = ıoVI|zoV | 3oV |3ıV | ılX 2zıV | 41V |zolX 3oV | 6V1 ı8V [30V |22X | 3x1] 4 VL|20VI ıXlIll ı VI zovir| 15x 5X |29VL| ı vo) oxl |23X1[28V |1oVIl25X |12xı = f 17% |271V |20V IX 25x = ? 25 5V |ı5 VI] 1190 2811 |221X | 1551 gV 29V 20V | ıX |29X [13V 16V \29IX Fohen De eh ae ra ee rn la ehr A Dr ven IL. he beobaehtun oriise | em) u 5 Pelotas Süud-Brasilien. en. ER 2 EEE, WURERT BT u) PETER Pe is Adolph Voigt, gebürtig aus Kiel und seit do 1 Grande do Sul, fiäbe ich 2 ran meteoro- Beobachtungen erhalten, aaa ich, wenn der Gegenstand. ‚den Interessen unsres en etwas weit abzuliegen scheint, mittheile. Es liefern dieselben aber erstens einen erfreu- veis von wissenschaftlichen Sinne eines Landsmanns, i Br a niftiende findet und an solcher, wie ai sorg- obachtungen zeigen, seine Freude hat. mark mitgemacht hatten zum Kriege a Rosas für Bra- . Unter dieser Schaar (2 N die mit dem Schiffe Die Zahl der Publikationen in deutscher nen gehört u. A. Carl von Koscritz, dessen sich Mancher hier zu Lande wird. Derselbe ist gegenwärtig Herausgeber der grossen „Deutschen 5 1 he in Porto Alegre erscheint, ausserdem ein fleissiger Schriftsteller, dessen tniss der gedachten Provinz von Wappäus, einem der ersten Kenner der hi tur hoch geschätzt wird. 9% 20 Meteorologische Beobachtungen aus Pelotas in Süd-Brasilien. Die feindselige preussisch-deutsche Politik in Betreff wanderung nach Brasilien, hat früher ihre Berechtigung gehab der jetzigen brasilianischen Regierung und nachdem die de Kolonisation in der Südprovinz des grossen Reiches unter der glücklicher klimatischer und Kultur-Verhältnisse festen Fuss hat, besteht keine Berechtigung von der Auswanderung dorthit abzurathen und derselben Hindernisse in den Weg zu legenz wie irgend einem andern Lande. N Die Provinz Sao Pedro do Rio Grande do Sul ist die süd der Provinzen des Kaiserreiches, sie liegt zwischen dem 27. u südlicher Breite und zwischen 48 und 56 Grad westlich Gre Ihr Flächeninhalt wird auf 8230 Quadratleguas angegeben. einer Bemerkung von Behm?) ist die Annahme, dass eine Q meile gleich 1,2651 QO. Legua sein soll noch etwa !/, zu hoch. wird daher die Grösse der Provinz auf etwa 5500 Quadratme schätzen können. Die Bevölkerung ist noch sehr dünn. Behm % sie zu 420,000 Seelen an, C. V. a 1873 auf über SHE schwache Volkszahl von über 100 Köpfen auf die Quadratmeile schritten sein. Pelotas ist die zweitgrösste Stadt der Provinz und zähl tischen Ocean getrenntes Binnenmeer bildet. Im Norden ic an dem in dasselbe sich ergiessenden Jacuy, liegt die Haupt: Provinz, Porto Alegre, etwa 32 geogr. Meilen von Pelotas ei Dass das deutsche Element in der ganzen Provinz von licher Bedeutung ist, wurde schon erwähnt. Es gilt dies in b > hohem Grade für die Städte Porto Alegre, Pelotas, Rio Grar auch für eine Menge der Kolonien. Darüber giebt ein Adresska interessanten Aufschluss, der sich in einem von Ko gegebenen Kalender pro 1874 findet, in welchem uns bei deutendsten Berufszweigen ganz überwiegend deutsche Naı En, 3 : 1) Zu der Zeit als Consul Sturz wegen der berüchtigten Parcerie ie-Ver ir dringlich gegen die Auswanderung nach Brasilien warnte, 2) Geographisches Jahrbuch 1861 I. 118. ®) Ebendas. 1870. II. 32. IN en veise in Betracht — verderblich sind, bietet die Provinz Rio liegen, so gewähren sie doch schon ein annäherndes Bild der Die Verschiedenheiten der grösser wie in tropischen Gegenden der Fall sein würde, aber der andern Seite sind die Schwankungen doch im Verhältniss zu. den der gemässigten Zone klein zu nennen. Ein Zeitraum von n Jahren würde genügen, um eben so sichere Mittelwerthe zu n, wie wir beispielsweise bei uns kaum aus 2ojährigen Beob- sen feststellen könnten. Es kommt noch hinzu, dass die beiden 1875 und 1877 nach entgegengesetzten Seiten extrem gewesen = also der Mittelwerth sich dem wirklichen Durchschnittswerthe ne, des Herrn Voigt, nämlich die Monats- und Jahresmittel, die Extreme der Temperarur und des Luftdruckes, der Luft- keit, ferner die Menge des Niederschlages und die mittlere ie Temperaturen sind nach Reaumur’schen Graden angegeben, druck, Spannung des Wasserdampfes und Niederschlag nach pariser , Die Beobachtungen sind 3 Mal täglich, Morgens 6, Mittags Abends ıo Uhr angestellt. Die Barometerangaben sind auf ucirt. Die von Herrn Voigt benutzten Instrumente sind aus chland bezogen und von untadelhafter Beschaffenheit. ellt von Adolph Voigt in re Rio grande do Sul. “ Mittl. | Maxim, Minim. Mittl, | Maxim. Minim. ä Temp, Barom. I 1875| R. Tag| t |Tag| t | “paris me b7ojlası": D Januar [ 19,53 | 19 | 30.0) 2 | 11.2] 335.04 | 29 | 337.72 | 14 | 331.20 = Eebr. 119.34 |. 6|\29.6| 25 | 10.01 335.53 127 | 338.58| 23 | 332.13 = März 116.53 | 2ı 24.8 | 14 8.5 1337-69 |25 | 342.13 | 1 | 334.28 April | 14.19 | Iı | 23.4 | 2o 6.2 338.80 120 ı 342.99 | 12 333.84 Mai 12.46 | 25 | 20.2 | 22 3.81 339.70 | 16 | 343.19 | Tı | 334.92 Juni 7.44| 7 15.018 -— 0.4 | 341.12 | 27 1345.03 | 1 | 335.64 Juli 7.75 |28| 19.4 | 16 0.8 | 341.91 | 16 | 347.17 | 28 | 336.31 August] 10.36 | 14 | 20.6 28 3.61 341.55 | 23 | 345.191 14 | 335.94 Septb. | 12.20 |19| 20.4 | 8 4.0| 340.00 | 8 | 343.39) 2 | 336.33 Octb. | 13.01 | 16 | 22.2 | 30 6.21 338.67 | 2 | 342.21 | IO | 334.51 Nov. 115.24 2727.38 23 8.41 337.15 | 23 | 340.67 | 29 | 331.45 Dech. 117.27 | 3|27.1ı|2ı | 10.2] 335.61 | 2ı | 340.65 | ı0 | 330.29 19 18 16 10 Jahr = T 390 yf a 0.4 50 347.17 \xrp| 330.29 1877 | Januar | 19.23 23 |27.2| ı'| 12.8|337.36| 6 340.99 |23 | 332.37 Febr. [18.33 | 5|28.2|13 | 10.41337.06|1ı3 | 339.86 | 6 | 332.06 März 119.19| 5|24.8| 3 | 12.8] 337.61 | 14 | 339.61 | 2| 335.39 April $415.93|) 6/22.4|14 | 9.4[|337.17| 8 | 339.78| 20 | 333.40 Mai I|11.39| 2|21.5|24 4.5 | 338.29 |27 | 341.58 | 2 | 335.36 juni jı11.35|25|20.1]10 | 4.7|339.01| 17 |342.81| 6334.79 ul j817.41\20|19.7| 8| 4.3|337.95 |31 | 343.00 | 24. | 332.84 August) 11.08|23| 22.5 | 5 | - 2.3] 338.92 | 31 |.343.60 | 23 | 334.40 Septb, ! 11.82 | 19 | 21.6 26 5.21 338.29| 1 | 343.10 | 20 | 333.16 Jetb. 1:3.59| 8|20.0| 18 | 6.9|337.72| 6 340.95 | 14 | 333.38 “Now 1:5.37|30|22.7| 8| 7.5|337.34| 8 |340.05| 3 | 332.66 Re. Decb, 6132 21 25.8 9 | 11.2] 336.23 | ı | 339.30 | 30 | 331.09 R Yıh ei. = 28.2 en 2.31337:75 vn 343.60 Xu 331.09 Mittel 6 Januar‘| 19.38 |2ı | 28.6| 2 | 12.0| 336.20| 18 | 339.36 19 | 331.79 Er Febr, | 18.84 628.9 19 | 10.2 | 336.30 | 20 | 339.22 | ı5 | 332.10 © März |18.01|13|24.8| 9 | 10.71 337.65 |20 | 340.87 | 2 | 334.84 Iı April [15.06| 9 122.9 ı7 | 7.81337.94| 24 | 341.39 | 16 | 353.62 Mai 11,93|14 |20.9|23 | 4.2] 339.00| 22 | 342.39) 7| 335.14 2 juni 9.40 | 16 | 17.6 | 14 2.2| 340.46 | 22 | 343.92 | 4 | 335.22 - Juli 9.58 \24 | 19.6 | 12 2.61 339.93 | 24 | 345.09 | 26 | 334.58 - August| 10.72 |19 |20.0|17 | 3.0| 340.24 | 27 19 | 335.17 ee Septb. | 12.01 |19|21.6|17 | 4.6[339.15| 5 3.25 | IL| 334. 85 Be Octb. A] 13.30 12 21.0 24 | 6.6 1338.20 | 4 Rn 5815| 333. 95 EIEENovb. 115.3171|20|25.3 | 16 | 8.01 337.25 | 16 | 340.36| 16:| 332.06 Decb, 117.63 |12|26.5 |ı5 | 10.7| 335.92| ır | 339.98 rs 2 Jahr | 14.26 2 29.1 a 1.0 | 338.16 ie 345.39 |xıp 330. 69 44 paris, I na a a Dunstdruck 329.37 329.69 329.93 Sa 334.18 336.55 335.92 335.90 334.41 333.23 Barhı 329.00 332.56 Nebel Feuchtgk. 87-4 80.0 81.2 87.6 88.2 79-1 79.0 81.9 69. 6 72-7 79-2 85.6 85.6 86.7 87.8 82.0 79-6 80.9 78.8 77.2 80.5 86.5 83.4 84.5 84.8 83.9 50.0 78.9 81.1) F Ä [ aka Ya i E Bit: A . 2. = - «2/18 y ü 2 Bar - > . [> - 4 201° . HN > u Rn . ‘ { j . . j . i 4 T6lN 800 69.6)| 15.19 |S 85° 72.7) .9815 77° 79.2)| 52.98 40. 85.6) 79. > FE: 3 Meteorologische Beobachtungen aus Pclotas in Süd-Brasilien, | Klima von Pelotas charakterisirt sich hiernach sowohl was Dies ist ja auch doppelt durch die Lage bedingt, auf der n Halbkugel, die schon an sich den Charakter des Seeklima’s is August) ist verhältnissmässig warm, der Sommer (December bis bruar verhältnissmässig kühl, wenn auch der niedrigen Breitenlage Die Sommermonate sind wärmer e unsrigen, aber die 3 andern Jahreszeiten haben in Pelotas > Sommerwärme und die des letzten Frühlings- und ersten Herbst- hen Bevölkerung weit günstiger ist, als das der anderen Orte efähr derselben Breitenlage. Pelotas | Capstadt N ehe ienal Bagdad e dos ı n. —310471—33056°| } „3020. +31"34°)+ 32038433021" | —- (Breite | | ejulı: , 9.6 9,0 a August 10,7 10,0. | September | 12,0 12,3 | October 123,3 14, 16,8 | November | 15.3 N December 17.6 a Januar 10,4 %* 18.8 18.0 15,1 11.9 9.4 Natchez in Louisiana von etwas höherer Br da Natchez hoch über dem Meere gelegen (264 Toisen) schon etwas in der Wärme ermässigt. Alle Orte, ausser ] haben aber höhere Jahreswärme und namentlich ausser F un höhere Sommertemperaturen. Das. in der Jahre zeigen, wie Pelotas. für Orte Port Jack- Pelotas | An N 3 nördlicher südlicher |__31047° = ‚| + 400 1 2 u (+) Breite. (—) Breite, | er A | | | Januar Juli 9.6 9.9 9.5 Februar August 10.7 11,2 9.9 März September 12.077 0130 10.5 April October 13:3 | 16.1 13% Mai November | 15.3 16.9 Juni December 17.6 17.9 Juli Januar 19.4 19.1 August Februar a 8.8 19.3 September März |. 18.0 17.3 | Beiober Bi | 152 RL November Mai | 11.9 13,0 December Juni | 9.4 | 10.2 Ä Jahr | 14.3 | 15.0 von Messina und Port Jackson in Australien, sämmtlich Orte, > in höhern Breiten liegen. Dass die deutsche Race sich dem Dies nd um so mehr geschehen Kohn, als ein anderer, sehr m, ee leer, uch die Verbeilung der Feuchtigkeit ee, bis Februar, 106 im März, April und October, in den '5 Monaten nur der Rest von 42 Linien, wobei Juni — August nzlich trocken bleiben. Eine solche dem Menschen wie der enwelt feindliche, lange andauernde Dürre kommt also in Pelotas vor. Hierüber entnehme ich noch aus den Beobachtungen des Gewitter und Wolkenlose Regentage. | Wetterleuch- | Bewölkung. ten. m Se Tage. 22 am nm no SI Oo [ee oINo) Du SOSE SESSHE US GE SSENG) 55 D wa Ana w OD HS SI e [o) 1,9 RN 93 53 2,2 39 . Zahl 93 der Regentage ist nicht unbeträchtlich, wenn wir Rn doch recht feuchten Klima vergleichen; wir haben a Ar \ + in 93 Tagen durchschnittlich jeden Tag 6!/, Linien. Der Unterse in der Regendichtigkeit ist aber grösser als es nach diesen Z scheint, weil es bei uns oft ganze Tage hindurch regnet, währe Pelotas die überwiegende Zahl der Regenfälle Gewitterregen sin Gewitter, bei uns nur 15) die in wenigen Stunden erfolgen und zu enorme Wassermassen bringen, z. B. ist im Mai 1877 ein Ge regen verzeichnet, der 57° Wasser brachte, d. h. so viel als in. ganzen besonders regenreichen Monat bei uns fallt. EE Die Bewölkungsziffern in der kleinen Tabelle bedeuten wie Theile des Himmels unbewölkt sind, die ganze Himmelsfläiche — — gesetzt. Es ist also der Himmel in Pelotas durchschnittlich etwas mehr als zur Hälfte wolkenfrei, er die Intensitit der Sonnenstrahl Morgen- und Mittagsstunden a wie des Abe ist. der wolkenlosen Tage ist 39, doch vertheilt dieselbe sich an e Monate des Jahres mit Ausnahme des März. Die klarsten 53 n sind, wie bei uns, die Wintermonate. 5 nisse, besonders wird das a Innere der Provinz nr abweichendes Klima von dem der Küstengegenden haben. Imm: breiten und flachen Küstenland, nahe zutreffend sein a Man erkennt daraus, dass rücksichtlich des Klimas die Südp Brasiliens sehr günstig gestellt ist und, eine geeignete Bodenbescl heit vorausgesetzt, den Anbau der wichtigsten Kulturpflanzen ges Nach einem Aufsatze von Sellin, einem in Rio Grande le deutschen Landsmanne, über die dem Landwirthe zum An empfehlenden Kulturgewächse, ergiebt sich dann auch, dass dem Mais, der Hauptfrucht, alle andern Ceralien gedeihen, Roggen (in den höher gelegenen Gegenden), Hafer, Gerste, ab Reis in den Flussthälern und Niederungen, ferner eine besond schwarzer Bohnen, die Batate, dann als Oelfrucht der A (Erdnuss) u. s. w. Aber auch für den Weigbau und Obstzuch alle Bedingungen günstig, wie sich aus einzelnen gelungenen Ver ergeben hat. Was dem von der Natur so gesegneten Land. Landwirthen, welche die wie es scheint noch sehr primitive Lan zu reformiren geeignet wären. Kar PHAST- Salsa) e s . igt in der Vereinsversammlung ) % ee A SE re Hierzu eine Tafel. suste, oneröme bewegen, kann man sich der An- und Entfernung eines Magneten oder der Oeffnung und 5 g des Stromes bedienen. Jede dieser Operationen bringt mp angenden Telephon einen einzelnen Stoss hervor, der sich em guten Telephon als ein sehr starkes, fast ch endes ss der Platte zu erkennen giebt. Dem entsprechend 1 einem grossen Raume überall sehr vernehmlich Be 3. sır Dr. L. Weber machte nun hier im physikalischen Institut an Rande besetzt. Liess man diese Scheibe vor dem von Ei befreiten ersten (sprechenden) Telephon rotiren, so hörte “ schriebene Einrichtung zu geben, theils um die nn gung der Pappscheibe zu verbessern, theils zur bequemen " verschiedener Combinationen für die zu erregenden In- welche mir ein akustisches Interesse darzubieten ; ieser starke Ton ist bei dem empfangenden Telephon, auch wenn dessen Bei schwachen Strömen habe ich Töne ohne die Platte nicht bemerkt und es für wahrscheinlich halten, dass die schwingende Platte nicht bloss als Resonator dient, wie du Moncel anzunehmen scheint, sondern als stromver- R j j u » ‘2 ir, A ie % PR? 4 30 Telephon-Sirene von G, Karsten. vV orrichtung zur Erzeugung alternirender Ströme vermittelst eir tirenden kreisförmigen Magneten. !) messer (Fig. 1a.) eingesetzt, auf welcher 24 kleine a r und in gleichen Abständen befestigt wurden. Die Befestigung schieht in der Weise, dass in der Mitte jedes Stäbchens eine klei konische Vertiefung änsichrächt ist, welche auf ein an der & nei befindliches Korn gesetzt wird. De nach aussen gewendeten P. gehen durch den Rand der Scheibe bis genau an den Umfang ( selben. (Fig. ıb.) Die nach innen gerichteten Pole sind durch ei gemeinsame Deckplatte festgehalten. Ä x Die Magnetstäbchen, von ca. 2 cm Länge, können auf d Weise leicht mit ihren Polen umgelest, und somit nach der Zahl angewendeten Stäbchen mehrere, ringsum gleiche, Combination: hergestellt werden: ı) alle N ie aussen, 2) N und S abwecbsel 3) NNS oder SSN, 4) NNNS oder SSSN. Wird nun ein von seiner Platte befreites Telephon ganz n. an den Rand der Scheibe gerückt und diese in Rotation versetzt, werden in dem empfangenden Telephon sehr kräftige und reine hörbar, deren Höhe von der Rotationsgeschwindigkeit und der | en der Magnetstäbchen abhängig ist. ® Die Verschiebungen der magnetischen Ströme in dem Magne des Telephons und die hieraus entstehenden Induktionsströme in ihn umgebenden Spirale und der Leitung sind offenbar vollko gleichzeitig mit denen, welche durch die akustisch erregten sungen der ebenen Platte des gewöhnlichen Telephons € gcleitet werden. Bei der Annäherung und bei der Entfernung jedes Stä erfolgen magnetische Verschiebungen beziehungsweise einande ent- segengerichtete Induktionsströme, und es lässt sich leicht die, nach der angewendeten Anordnung der Stäbchen entstehende, a angeben. Für die bei 24 Stäbchen möglichen 4 ve nationen sind die Stromcurven in der Fig. 3 I—-1V angedeutet. Sind alle Pole der Stäbchen gleichgerichtet wie in I, so bei einer Rotation der Scheibe 24 Stromwechsel, also gle ganze Schwingungen der Platte im empfangenden Telephon. Sind die Stäbchen mit abwechselnden Polen angeor ‘ Telephon-Sirene von G, Karsten. De | 31 beiden Fällen entsteht also bei hinreichender Rotationsge- diskeit ein Ton, im ersteren Falle die höhere Octave des eressanter sind die beiden andern Combinationen. In der 3. NS oder SSN entsteht die Stromcurve II. Hier sind offenbar 3 er chiedene Intervalle auftretend, ein kurzes zwischen NN wie im ein längeres zwischen NS wie im 2. Falle. Hieraus bilden 3 immer zwei Töne, die um I Octave auseinanderliegen. Es ce wiederkehrenden Intervalle vom ersten N zum en N der zweiten Periode angehört. Dies Intervall in III dar- . Seine Dauer ist die dreifache der dem höchsten Tone Die Intervalle verhalten sich vom tiefsten an gerechnet ‚22: 1, also die Schwingungszahlen der entstehenden Töne wie oder beispielsweise wie F : c.:c. prechend wieder 3 Töne, wie aus der Stromcurve IV folgt, den n und die tieferen Oktaye ‚desselben, wie bei den beiden ersten ersten epsicht, ein ehe Intervall, welches die ee Octave hervorrufen muss. leichen Ton gestört zu werden. Indem sich die Rotationsgeschwindigkeit am Sinus - Induktor chen ziemlich weiten Grenzen durch Anwendung verschiedener werungsgewichte am Laufapparat verändern lässt, ferner die ehungsgeschwindigkeiten durch das Zählerwerk zu bestimmen st sich mittelst der Telephon-Sirene die absolute Schwingungs- ohlrausch konnte bei Belastung des Laufwerks mit 5 bis 20 k n 9 und ı10o Umdrehungen in der Sekunde hervorbringen und | Diese Geschwindigkeiten können aber mit der Magnetsc gewendeten Beschaffenheit nicht mehr erreicht : Sa der höchste’ Ton: 20. 124== macht. n ü | Bei den grössern Roos ee ist die eine sehr gleichmässige, so dass die Töne sehr constant ble genaue Vergleichungen mit den Tönen anderer Tonquell Schwingungszahl bestimmt werden soll, gestatten. Man k chem Falle die Stösse bei vorle kleinen Differenzen höhe sehr genau hören und danach entweder die Rotatio sg‘ digkeiten durch Aenderung der Belastung abändern oder na: ständen den zu prüfenden Ton modificiren, z. B. bei Pfei Saiten. Br Die Telephon-Sirene gestattet eine Reihe von Anwe theils zur Demonstration akustischer Bewegungen, theils für mechanische Aufgaben, z. B. Geschwindigkeitsmessungen, Mittheilungen hierüber behalte ich mir vor, wenn die Ver ich in Gemeinschaft mit dem Herrn Dr. L. Weber eingel weiter gefördert sein werden. Sa Karsten Telephon-sirene. - Pr \ fr 4 ie pP}, 9% D Ä Bl: CHEN ar. 7 TH i il TrDahl: 6/2 - {4 er Aa OD essen! (un Io] DI Ce aD „—— erh utin gefundenen Holstein, das heisst, weder in Boie’s „Fortegnelse over steenske etc. Sommerfugle“ noch in Tessien’s „Verzei Hamburger Schmetterlinge“ aufgeführt.: Zum Bestimmen be Heinemann’s „Schmetterlinge Deutschlands und der und konnte ausserdem mit den Abbildungen von Raman n i v; terlinge Deutschlands und der angrenzenden ne und (Schmetterlinge Europa’s) vergleichen. Rx Die Zahlen hinter den Namen geben die Monate a Fl 1g Die beigefügten Buchstaben L, G, H, W und K bezei sich die Falter in den Shtalanckn der Herren Lienau, Hasebroek, Wollheim und Klüver befanden, von dene sonders dem rastlosen Eifer des Letzteren die Kenntniss von seltenen Vorkommen verdanke. Ich sage hiermit Allen für reitwilligkeit, mit der sie mir ihre Sammlungen zur Verfügung meinen Dank. un Tagfalter. Fam. I. Rhopalocera. I. Satyridae. Coenonympha. Hb. me zrampkilus. L. Kleiner Heuvogel. Den ganzen Som- mer hindurch überall gemein. Be Dayus. L. Grauer Heuvogel, Beim Casseedorfer. Ge- hege öfters gefangen. 3. C. Arcaniaa L. Brauner Heuvogel. 6-7. Ganz verein- zelt an lichten Stellen des Casseedorfer Geheges. (K.) Enmephele Mb. 4. E. Hyperanthus. L. Schornsteinfeger. 7. Ueberall gemein. BE janua. IL. Ochsenauge 6-—8. Ueberall sehr häufig, Pararga. Hb. Ber Mesaera L. Mauerfuchs. Den Sommer über beson- ders in trockenen Wegen sehr häufig. Dalveus. latr. 7. S. Alcyone. V. Eisvogel. Ist hier einige Mal gefangen. (K.) 8. S. Semele L. Rostbinde. 7. Selten, häufig am Ostsee- emwande, 2. B. bei Grömitz. 2. Nymphalidae. Apatura. F. DIA. Its. L. Schillerfalter. 7. Einmal am kleinen Eutiner See gefangen. (K.) Eimenitis, E. mh Sibylla 14 Weisser Admiral, 67.‘ An lichten Waldstellen, Beutinerholz, Vogelberg und namentlich im Cassee- . dorfer Gehege. 3°: 42 > 3 Dahl: Argynnis. F. 11. A. Aplara. EI Ferasser Perlmufteriaher . Waldwiesen häufig. | 12. A, Latonia Ess Kleiner Perimutterfiiee sonnigen Feldwegen häufig. BES 13. A.Paphia. L. Kaisermantel. 6-8. Besonders auf D köpfen, z. B. an lichten Waldstellen bei Casseedorf sehr I h TA». VAR Valesina. Esp. Grauer Kaisermantel, HF 15. A. Selene. V. Kleiner Mondfalter. 5—8. re "häufig. | Be 16. A. Euphrosyne. L. Erühlingsperlnuti A Su Waldwiesen ziemlich häufig. | Melitaea. F. Ta *17. M. Didyma. Esp. Rother Wegerichfalter. 6-7. ! 18. M. Cinxia. L. Spitzwegerichfalter. 5-6. Nicht se ı9. M. Athalia. Rtb. Mittelwegerichf. 6-8. Nicht 20. M. Dictynna. Esp. Netzfalter. i figste Melitaea. Vanessa. F. | re 21. V. cardui. L. Distelfalter. 6-9. Auf Kleefeldern, stets nur einzeln gefunden. Ru 22. V. Atalanta.. L. Admiral. 7—g. Häufig, „besonders abgefallenen Pflaumen. 23. V. Antiopa.. L. Trauermantel. 7--. Ze se auch überwintert im Frühlinge gefunden. > 24. V.Jo. L. Tagpfauenauge 7-10. Recht häufig, ; den Winter über in Häusern. 5 25, V. urticaes „Io 2 Kleaner Fuchs. Den So häufig. Br 26. V. Polychlorus. L. Grosser Fuchs. 7-10 au wintert im Frühjahr. Ziemlich häufig. Be 27. V.Calbum. L. WeissesC, Den Sommer über ; gefunden, Vogelberg, Casseedorfer Gehege. F% ” N , Fr a 1% An; [2 ee - & 5 NE . 1 . r en is ’ te TERN 2 Trap Re 3. Polyommatidae. Ey: Polyommatus. Latr. Fran 28. P. Semiargus. Rtb. Unechter Argus. 6—8. Beim dorfer Gehege, nicht häufig. 29. P. Arion. L. Randpunkt. Casseedorfer Gehege (K) 30. P, Icarus. Rtb. Hauhechel- Bläuling. 5—0. = Je und sehr häufig. 2; 2. P- Aegon. V. Gemeiner Bläuling. 6—8. Häufig. = 3 OncensV. Biesdexe, 5-8. Ueberall rechte ae, Ehryseis: V. Grosser Feuerfalter. ' 6-7. Häufis. . Phiaeas. L. Kleiner Feuerfalter. 5—10. Sehr häufig. Th. rubi. L. Brombeerfalter. 4—6. . Schäferei, Schatt- hagen, Casseedorfer Gehege, im Ganzen selten. _ Th. ilicis. Bk. Leberfleck. Beim Beutinerholz und im 7. In den letzten Jahren die häufigste Th. betulae. L. Nierenfleck. 7-9. Nicht häufig. 3 Th. quercus. L. Eichfalter. 6—8. Beutinerholz, Pulver- beck u. s. w., nicht häufig. 4. Equitidae. 39. P. Podalirius. L. Segelfalter. Bei Eutin (K) sehr selten gefunden. >. P. Machaon. L. Schwalbenschwanz. 7—38. Ziemlich selten; namentlich auf dem Sandfelde. | sosbieridae’ 9hasia. Stph. - L. sinapis. L. Senfweissling. An den Wegen im Cassee- ‚dorfer Gehege häufig. Pp crataegi. L. Baumweissling. Auf dem Sandfelde und bei Liensfeld, sehr selten. P. brassicae. L. Kohlweissling. Ueberall gemein. _P. rapae. L. Rübenweissling. Den Sommer über häufig, wenn auch seltener als P. napi. P. nap. L. Rapsweissling. Vom Frühling bis zum Herbst überall gemein. | -P. Daplidice. L. Jäger. 5—8. Ziemlich selten. _ P. cardamines. L. Aurorafalter. 4-6. Häufig. BE, ang Acht. 7—9. Ziemlich eryx. Wehe, G. rhamni. L. Citronenvogel. Fast das ganze Jahr hin- 6. Hesperidae. Syrichtus. Bd. 51. S. Alveolu. H. Würfelbrett. Im ersten Frühli selten. u‘ 52.19. >Tases. Grauline. Mit vorigem, aber etwas Casseedorfer Gehege. Hesperia. Latr. a 53.’ H. comma, 'L'’ Kommafalker.. 78. Selten se M 54. H. Sylvanus. Schn. Waldstrichfalter. 6-7. Seh Br 55. E.-’Thaumas.. Hfn., Gelber Striehfalreer du häufigste. * 56... H. kineola, 'Scr.: Selten, M 44 et er a a es \ ee Spanner. IE, Te D "IB = Fam. II. Geometrina. I. Dendrometridae Metrocampa. Latr. 57. M. margaritaria. L. Perlflügel. 6—7. nicht selten. | 58. M. fascinaria. L. Kienbaumspanner. Selten [ - Odontopera. Stph. 59. O. bidentaria. L. Rosenspanner. 5—6, Selten. Himera. Dup. | 60. H. pennaria. L. Hagebuchenspanner. 9- 10. s Crocallis. Tr. Bes | 61. Cr. elinguaria....L. Geissblattspanner 75 selten. Eugonia. Hb. 62. Eu. angularia. V. Hageeichenspanner. sehr selten. Be 63. Eu. quercinaria.. Hfn. Gelbes Blatt. 7-9. Selt Pericallia. Stph. 64. P. syringiaria. L. Springenspanner. 5—7. En Selenia. Hb. e 65. S. lunaria. V. Halbmondspanner. Sa u #66, S. illunaria V. Dear WI Ziemlich 7 . Bk. Heidelbeerspanner. 5-6. Im Prin- apiciaria. V. Goldweidenspanner. 7—9. Nicht selten. IS Sichelspanner 98. Selten EastBKdefernspanner 7.1. 0m .Cässeedorfer en ziemlich häufig. a lch, ekncaria, L. Nachtschwalbenschwanz 6-—7. L. Weissdornspanner 5-6. DUÜeberall Poue, ae. Hauke \. era E, »Pflaumenspänner.. Nieht selten. . var. corylaria. Esp. Selten. Dup a De Bsp ars Ess An einer sumpfigen E.. L. Stäubling. 5—6. Beim Beutinerholz, | Beh. en F, Ei ephkues Selten , Eemarsinata. IL, Haselspanner. ;--6. Häufig. phid sis. Tr: | | A pilosaria. V. Birnspanner. 4-5. Selten (L). strataria. Hfn. Bindenspanner. 4-5. Selten. e'hetularia.: L: Birkenspann er. 5—6. Nicht eben selten. Latr. defoliaria. L. Waldlindenspanner. 9—11. Selten (R). progemmaria. Hb. Herbstspanner. 10—4. Selten, pusaria. L. Weissbirkensp. 5—8. Ziemlich häufig. xanthemaria. Scp. Grauer Weissbirkenspanner. iger als die Vorige. Babta. Stph. ; | ? une 88. B. bimaculata. Vill. Zweifleck. 5-6. Z Be : Ber j 89. B. temerata. V. Bandfleck. Zn Selten: % Rhyparia. Ld. | Be: 90. Rh. melanaria. 14 6 Schr selten 5 S « | Fidonia, Tr. Ben gı. F. wawaria. L. Vers dans er. 6—7. Nicht =, 92. F. pintaria. L.. Fichtenspanner 5-7. Tannengehege, nicht selten. 93. F. punctulata. V. Punktträger 5—6. 94. F. atomaria. L. Flockenkrautspanner. lich selten. | 95. F. adustata. V. Spielbaumspanner. 35—8 D; | häufig. i Be Boarmia. Tr. er Ei 96. B. lichenaria. Hfn. Flechtenspanner. Be ER 97. B. repandata. L. Weissbuchenspanner. 6-7. 98. B. roboraria.. V. Grosser Steineichenspan Selten (K). | Sr 99. B. consortaria. F. Kleiner Stei neichenspann . Etwas häufiger. RR R 100. B. crepuscularia. V. Ackeleispanner. 4-7. EB Parascotia. Hb. Be: 101. P. fuliginaria. L. Knotenmoosspanner. | ar. Geometra. L | Br: 103. e putataria. 18: i x einer Per RR 5 e | ei; I 104. G. aeruginaria.. V. 6. Selten (W). va Be Nemoria. Hb. Be ji 105. N. fimbriata.. Hfn. Thymianspanner. BE: ; häufig. Timandra. Dup. e 106. T. amataria. L, Ampferspanner. 5—9. Ziem Zonosoma. Ld. 3 107. S pinetarias. ee Selt Arrhostia. Hb. | 4 *108. A. nigropunctata. Hfn. Sehr selten (W). *109. A. silvestrata. Bk. Waldvögelchen. 6-8. N 110. A. paludata. L. Sumpfvögelchen, 5—8. dorfer Gehege, ziemlich selten. Ptychopoda. Stph. 173, bisetata, Hfn. Kleiner Punktspanner. “ I 7. 2; x ee ; end + , sr ne Verzeichniss der bei Eutin gefundenen Schmetterlinge. . Pt. incanata. L. Gemeiner Punktspanner. 7-8. Ziemlich häufig. Bu Ptijaversata. :L, Grosser Ponkispann 7—8. Häufig. 4.. Pt. suffusata. Tr. Wald-Punktspanner. 7. Nicht selten, e Be nerholz. Pe emarginata. L. Geeckter Punktsp. 6-7. Selten. + 2. Phytometridae. een L. Johanniskrautspanner. Selten (K). Crt. L Biretata.- Ib, Ligusterspanner..5.,i Selten. W218, L. sexalata.. Bk. Werftweidenspanner. 6. Selten. Be Tr, L. luridata.. Hfn. Brauner Wellenspanner. Bei Eutin selten (W), in andern Gegenden Deutschlands gemein. L. brunnearia. Vll. Grauer Wellenspanner. 8-9. Nicht selten. . L. cervinata. Scp. Malvenspanner. 9. Ziemlich selten. L. chenopodiata. L. Gänsefussspanner. 7—38. Häufig. L. comitata. L. Gelber Gänsefussspanner. 6—8. Nicht häufig. | . prunata,. L. Zwetschenspanner. 6—8. Häufig. . reticulata. V. Balsaminenspanner. 7. Selten. . populata. L. Espenspanner. 6--7. Selten (W). 7. L. pyraliata. V. Pappelspanner. 6-7. Ziemlich häufig. . fulvata. V. Orangegelber Wellenspanner. 6-7. Nicht selten. Brestata.ı DB): Rothselber Wellensp. 7. Selten‘ (W.) L. variata. V. Pechtannenspanner. 6-8. Im Cassee- dorfer Tannengehege, nicht selten. L. juniperata, L. Wachholderspanner. g9—ıo. Ziem- sch ’selten. 32. L. corylata. Thb. Hasel-Wellenspanner. 6. Selten. 133. L. truncata. Hfn. Schwarzbrauner Wellenspanner. 5—8. Ziemlich häufig. L. pectinataria. Fssl. Apfelsp. 6—7. Ziemlich häufig. . L. elutata. V. Lauchgrüner Wellensp. 7—8. Häufig. L. suffumata. V. Rauchbrauner Wellensp. 5. Selten. L. rubidata. V. Rother Wellensp. 7. Ziemlich häufig. . L. quadrifasciaria.. L. Bandirter Wellensp. 6. Selten. L. bilineata. L. Gelber Wellenspanner. 6-8. Gemein. ET ER ae r DE Da ee A Ei Me ns aaa re = en en ir (U 42 140. 2141, 142. 143. 144. 145. 146. 147. I48. 149. 150. 151. 152, 153: 154. DB: 156. 187. Eupithecia. Crt. 158. 150. *160. 161. #162, 163. 164. Hydrelia. 165. 166. 167. 168, Lythria. 169. F. Dahl: L. ferrugata. L. Hühnerdarmspanner 4-7. L, olivata. V. Olivengrüner Wellensp. 6-7. H L. ocellata. L. Labkrautspanner. 5—8. Häufig. L. montanata. V. Gemeiner Wellenspanner. Gemein. FR L. molluginata. Hb. Sternkrautspanner. 5—6. Hä L. alchemillata. V. Sinauspanner. 5—8. Ziemlich häı L. hastata. L. Birkenbuschspanner. 4-6. Selten L. rivulata. V. Taubnesselspanner. 7. Ziemlich se L. picata. Hb. Pechschwarzer Wellensp. 7. Selten. L. didymata. L. Heidelbeer-Wellenspanner 6- Ziemlich häufig. "274 L. decolorata. Hb. Bleicher Wellenspanner 5- Ziemlich selten. 208 L. albulata. V. Weisslicher Wellensp. 5—7. Se L. fluctuata. L. Meerettigspanner. 5—8. Sehr hä L. albicillata. L.. Himbeerspanner. 5—7. Namen im Casseedorfer Gehege, nicht selten. Se L. dilutata. V. Heckeneichenspanner. 9—ı0, Häufig. L. vetulata. V. Geschwänzter Wellensp. 5—7. Selten. L. undulata. L. Sahlweidenspanner 6-7. Selten. L. transversata. Hfn. Kreuzdornspanner. 6-7. Selten Eu. signata. Scp. Gezeichneter Z wergsp. De Selte Eu. absynthiata.. L. Wermuthsp. 5—7. Nicht hä Eu. subnotata. Hb. Gewellter Zwergsp. 7. Selten. Eu. succenturiata. L. Weissbestäubter Zweszee anı 5--6. Ziemlich selten. Eu. obrutaria. H. S. Gelbbestäubter Zwergspa: 6. Nicht selten. ci Eu. castigata. Hb. Grauer Zwergsp. 6, Ziemlich h Eu. rectangulata. L. Apfel-Zwergsp. 5—7. Nicht Hb. 24 H. sylvata. V. Rothtannenspanner.'.)y. Selten H: candidata. V. Buchenspanner. 5-6. Tas H. luteata. V. Gelber Sumpfspanner. 5-6 einer sumpfigen Stelle des Casseedorfer Geheges. H. obliterata. Hfn. Brauner Sumpfspanner. Vorhergehenden zusammen, beide nicht selten. Hb. | | L. purpuraria. L. Wegtrittspanner. 35—8. in der Wolfsschlucht bei Casseedorf häufig. .., Stph. brumata. L. Frostspanner. 10—12. Gemein. Spinner. Fam. I. Cossina. ligniperda. F. Weidenbohrer. 6-7. Nicht selten. Er; 2 Br Kastanienbohrer. Selten. F. 5-6. Selten (L). Fam. IV. Epialoidea. Pr. humuli. L. Hopfenspinner. 6-7. Ziemlich selten. E. lupulinus. L. 5—6. Selten (L). 7. E. Sylvinus. L. Brauner Schmalsp. 8—g. Nicht selten. an Fam. V. Drepanulina. ra75 7 Deken, Fam. VI. Saturnina. S. carpini. V. Nachtpfauenauge. Ziemlich selten. Man findet die ‚Raupe regelmässig auf einem Moore vor dem Casseedorfer Gehege auf Heidekraut (Calluna vulgaris). | L. T-Vogel. Zur Zeit der Kirschblüthe nicht selten in Buchenwäldern, Beutinerholz, Schäferei. 44 | FF. Dahl: Fam. VII. Bombycoidea, Gastropacha. O. | 2 183. G. quercifolia. L. Kupferglucke. Selten. 184. G. potatoria. L. Grasspinner. 7. Häufig Rn 185. G. quercus. L. Eichenspinner. 6-7. Selten. m i 186..G. trifolü. .V. Kleespinner. 7--8. Selten (Bess 187. G. rubii. L. Brombeerspinner. 5—7. Selten 188. G. crataegi. L. Weissdornspinner. 8—g. Selte 189. G. neustria. L. Ringelspinner. 7—8. Ziemlich häı 190. G. castrensis. L. 7—8. Selten (G). RE. Fam. VII. Notodontina. Ptilophora. Stph. 1gI. Pt. plumigera. V. 10—1ı1. Selten (K). Harpyia. O. | SEEN 192. H. Vinula. L. Hermelinspinner. 5-7, Selten 193. H. bifida. Bk. Kleiner Gabelschwanz. 5-7. Notodonta. ©. Be 194. N. ziezac. L. Zickzackspinner. 5—8. Selten. Lophopteryx. Stph, CE *195. L. cucullina.. V. Einmal im Juni 1876 beim Eich Ih: gefangen. 15 0 196. L. camelina. L. Kameelspinner. Ziemlich selteı Pterostoma. Grm. Be 197. Pt. palpina. L. Rüsselspinner. 5-6. Ziemlich se bPhalera.. Hb; A Be 198. Ph. bucephala. I. Mondfleck. 5-6. Ziemlich E Fam. IX. Liparidina. | Orgyia. O. | Be, 199. O. antiqua. L. Sackträger. 9. Ziemlich häufig, $ | ® Dasychira. Stph. | ER R 200. D. pudibunda. L. Buchenspinner 5—0. Häufi 2 201. D. salicis. L. Weidenspinner. 6--7. Nur einmal R Nähe von Eutin gefunden, in andern Gegenden F sehr häufig. Se H Ocneria. Hb. jr A % 202. Oc. dispar. L. Ungleichspinner. 6-7. Selten % BI 203. Oc. monacha,. L. Die Nonne. 6-7. Nicht selt Porthesia. Stph. | 204. P. auriflua.. V. Der Schwan. 6-38, Ziemlich Fr A Fa = Fam. X. Arctioidea. tobia. Stph. Ph. fuliginosa. L. Russflügel. 5—7. Nicht selten. Schr. ® | ! A, lubricipeda. V. Glitschfuss. 5—6. Ziemlich häufig. A. menthastri. V. Weisser Bär. Seltener. Arurticae. Esp. Wiesel. Nicht selten. A. russula. L. S-Bär. 6-8. Im Casseedorfer Gehege, ziemlich häufig. ‚A. Caia. L, Brauner Bär. 6—8. Ziemlich häufig. Beriche L. Hebe...6. Selten rpha. Latr. Fe Dominula. L. Rother Bär. 7. Ziemlich selten. Die = Pe findet 2 auf Nesseln im Beutinerholz. | | ne 5—6. Bei Eutin sehr selten (G). Fam. XI, Lithosina. . S. mesomella. L. Beinweisser Spinner. 6-7. Nicht selten. Beutinerholz. 3 RL sororcula. Hfn. Gelbling. 5—6. Nicht selten. L. unita. V. 6. Einmal bei der Schäferei gefunden. L. plumbeola. Hb. Grauflügel. 6-7. Nicht häufig. A En und, L. Strohhut. 6—7. Ziemlich selten. } Gn. rubricollis. L. Rothhals. 6—7. Selten (H). N. mundana. L. Zwergspinner. Ziemlich selten. F. Flechtenspinner. Nicht häufig. Cassee- ter a Fam. XI. Brephina. rl 3 4, Selten (tl) Fam. XIII. Noctuina. Cymatophoridae. Thyatira. ©. 223. Th. Batis. L. Himbeereule. 6. Ziemlich sel 2. Bombycoidea. Diloba. Bd. | | 224. D. coeruleocephala. L. Blaukopf. 3. Acronyctidae. Acranycela- 0): en. 225. A. leporina.. L. Wolleule, 5—8. Selten. 226. A. strigosa. V. Eberescheneule 5 73 227. A. tridens. V. Gelbliche Pfeileule 6-7. 228. A, psk- L. :Bläuliche Pferlewler, 2 229. A. cuspis. Hb. Weissliche Pfeileule. 6. 230. A. aceris. L. Rosskastanieneule. | 231. A. megacephala V. Dickkopfeule. 232, :A. Igusti .V. Eigusterneule Bryophila. Tr. 3 233. Br. perl. V. Perleule. 7—8. Ziemlich sel 4. Hadenidae. Hadena. Tr. 234... H. afiplies. 12. Mehlenenfe 7 235. H. strigilis. L. Zwergrispengraseule. 236. H. didyma. Esp. Roggeneule. | 237. H. rurea. F. Honiggraseule. var. combusta. Hb. Nicht selten. 238. H. gemina. Hb. 5—7. Selten (G). 239. .H. basılme_ 3 W, "Otsckeseule 2240: 11. Hawertii. "Gr: 241. 242. H. adusta. Es var. baitica. 5—6. Einmal bei Eutin gefangen « F _ Verzeichniss der bei Eutin gefundenen Schmetterlinge. H. ochroleuca. V. Ockereule 7—8. Zimt BEER, . H. ypsilon. V. Saarbaumeule. Selten (L). Bir. | A. testacea. V. Scherbeneule 8—-g. Ziemlich häufig. 2b, ..: „ A. herbida, V. Kuhweizeneule 5—6. Selten (G). oecia. Bd. _ D. capsincola. Esp. Lichnissameneule 35-9. Nicht Me häufig, gueubalı. V. .’Gliedweicheule. _Selten. Ber. | ] . dentina.. V. Zahneule 5-—7. Nicht selten. I. chenopodii. V. Gänsefusseule. 5—9. Ziemlich selten. Bnlerarea L Lattieheule. 3--8. Nicht. selten. 2. M.pisi. L. Erbseneule ;5--6. Ziemlich selten. _M. persicariae. L. Flohkrauteule. 5—7. Ziemlich selten. _M. brassicae. L. Kohleule. 5—g. Häufig. lb. | . N. popularis. F. Lolcheule. 3--9. Ziemlich selten. ia. Stph. 6. Eu. lucipara. L. Brombeerstraucheule 6-7. Selten. ein ve | BER metieulosa. L. Achateule 5-9. Nicht selten. =Stph. | | N. rn L. Adereule 6-7. Ziemlich häufig. L. Ampfereule 5—7. Selten. En. Eine: BeRichernenule, 35.4. Selten. 2. Stph. 5 M. oxyacanthae. L. ur dorn eule. 8-9. Ziemlich selten, 5. Xylinidae. InsnGaseleule, Seltem (KK). (Ra exoleta. L. Scharteneule, Selten. | 6. Cleophanidae. mpa. Gn. X. lithorhiza. Bk. Geissblatteule. 4. Selten, Taeniocampa. Gn. °F, Dahl: 7. Cucullidae. Cucullia. Schr. I 2 se 265. C. absynthii. L. Wermutheule 6-7. Selten 266..-C. tanaceti: Vz Ramsarneule. 6. 0Ssches (Ki 267. C. umbratica. L. Porzellaneule 5—7. Häufig. 268. C. asteris. V. Astereule 35-—6. Ziemlich häufig. 269. C. verbasci. L. Wollkrauteule. 4-5. Nicht selte: 8. Orthosidae. Nonagria. Tr. | | 270. N. cannae. Tr. -Schilfeule, -8-9. -Selteı Leucania. Tr. | | 271. L. pallens. L. Gelbeule. 6-9. Häufig; 1878 sel 272. L.lithargyrea. Esp. Wegericheule. 6—7. Ziemlich 273. Lconigera.: Va Zapfeweule 0 7% Aa . a Caradrmanis IE“ je Hi 274. C. alsines. Bk. Hühnerdarmeule. 6-7. Nicht 275. C. taraxaci. Hb. Löwenzahneule. 6-8 Selen 276. C. Morpheus. Vw. Zaunwindeneule. 6-7. Nicht Ite 377. 0, cubicularıs. «Wr Mara eule. 6—8. Häufig. ae Rusina. Bd. 278. R. tenebrosa. Hb. Kammeule. 5—7. Ziemlich sel Charaeas Stph. “a 279. "Ch. sramins. 2. Graseuler 78 Ziemlich ‚sel Asteroscopus. Bd. 280. A. Sphinx. Hfn. Graslindeneule. 10-11. 281. T. gothica. L. Klebkrauteule 3—1. Se © ) 282. T. stabilis. V. Lindeneule. 3—4. Ziemlich selten Orthosia. Tr. 283. :O. litura. V..Korbweideneule..9. Selten Plastenis. Bd. | er 284. Pl. retusa. L: Bandweideneule 6-2. Nicht s Calymnia. Hb. a 285. C. trapezina. L. Ahorneule. Selten (L. . Hydroecia. Gn. Ai 286. H. micacea. Esp. Se legs Rosteulees; Nicl 287; H. micttans, E/N Gelleckte Resteufe 6 häufig. Mr u Gortyna. Tr. .. 288. G. flavago. V. Markeule 7-9. Ziemlich sel Verzeichniss der bei Eutin gefundenen Schmetterlinge. 49 Tr: is 289. IX. togata.. Esp. Goldeule. 8—10. Selten. 200. X. fulvago. L. Palmweideneule. 8-10. . Selten (RK). VRR coliopteryx. Grm. 30: Sc. libatrix. L. ige Man trifft sie fast das ganze Be Jahr hindurch ; im Anzust häufig. | Ä | Amphipyra. Tr. | | 292. A. tragopogonis. “ Pockebanteuke 7—8. Ziemlich häufig. 7772953. A. pyramidea. L. Nussbaumeule. 7-8. Nicht häufig. 9. Agrotidae. eos Er; a mo x Simbria. L. Saumeule. 6-7... Selten. . janthina.. V. Aroneule. 6-7. Nicht selten. comes. V. Kleine Hausmutter. 6-7. Nicht selten, Nerbona. Ilfn, Mogelkrauteule, 7. :Selten. Beronuba,> 1. | Grosse Hausmutter...6-7. "Häufig. umbrosa. Hb. Schatteneule, 8. Nicht selten. rubl. Vw. Meyericheule 7-8. Nicht selten. Ksuya.,\. Primeleule_ 7. Ziemlich selten, brunnea. V. Stockerbseneule 35—6, Selten. C nigrum. L. Schwarzes C. 6—7. Nicht häufig. triangulum. Hfn. Dreieckseule. 6-7. Nicht häufig. . $ S PP p>: + >p>>» A. depuncta. L. Einmal im Juli 1878 gefunden. A. augur. F. Marseule. 6-7. Ziemlich selten. . A. simulans. Hfn. Zahnbinde 6-7. Ziemlich selten: 2308. A, xanthographa. L. Schlüsselblumeneule. 7—g. Selten. 309. A. plecta. L. Blindlatticheule. 6-8. Nicht selten. Bo 8 exclamationis. .L. Kreuzwurzeule. 5—7. Häufige. 311. A. segetum, Tr. Wintersaateule 5-7. Häufig. Bi 2 N, vestisalis, Hfn. .‚Horneule. 7-8. Selten. B.: 10. Anartidae. Tielaca I. S. Fir2 2 tenebrata, Scp.. Sonneneule. 5-6. Ziemlich häung. | Fliegt bei Tage. | ır. Ophiusidae. elicha, “Tr. Ber, Bu me .% „Mi-Eule 5-6. ‚Haufe, 0315. Eu. slyphicaa L. Glypheneule 5-6, Häufig. Beide fliegen bei Tage auf Wiesen. Catocala. Schr. ja RL = 310.7 napta Ron Ordensband. 7—38. Nicl Sr 317. C, promissa. V, Eichkarmin. 7—8. Selten 723 Be. 318..C. fraxinı. & Blaues: Ordensband. 7—8. Sehr sel Bo Ras Hure Gn. i Be *319. T. pastinum. Tr... Wickeneule, :7- 8, Selteus 320. T. viciae, Hb. Ist nach Boie bei Eutin gefunden. ı2. Plusiidae. Habrostola. Sod. , 321. H.urticaee Hb. Graue Nesseleule. 6. Nicht sel 322. H. triplasia. L. Braune Nesseleule. 5—8. Etwas sell Plusia. Tr. | a. 323. Pl. gamma. L, Gamma-Eule 5—g. Sehr häufig. 324. Pl. iota. L. Goldenes Vau. 6-8. Nicht selten. = 325.‘ Pl. festucae, L. Schwingeleule 7-8. Selten. 326. Pl. chrysitis. L. Messingeule. 5—9 Häufig *327. Pl. moneta. F, Seideneule 6-7. Ziemlich selten. 13. Noctuophalaenidae. Erastria. Tr. ee. a 328. E. deceptoria. Scp. Braune Motteneule 5-6, Selt 329. E. pyrarga. Hfn. Schwarze Motteneule, 5-7. Ni häufig. N: Di Halias. Tr. 3 330. H. prasinana. L. Buchenwickler. 4-6. Nicht 14. Deltoidae. | ‘ Hypena. Tr. s 2 331. H. rostralis. - L. Kleine Schnauzeneule. Da Jahr hindurch in Häusern, häufig. = 332. H.. proboscidalis. L. Grosse Schnauzeneule. 5 Sehr häufig. BR Rivula. Gn. 333. R. limbata. L. 6-9, Selten. Schwärmer. Fam. XIV. Sphingina. O. M. bombyliformis. O. ns se a 5—6. Ziem- lich selten. M. stellatarum. L. Taubenschwanaz. 5—10. Ziemlich selten. 1 Sph. Elpenor. L. Grosser Weinschw. 5—6. Nicht selten. Sph. Porcellus. L. Kleiner. Weinschw. 5—6. Zieml. selten. Sph. gali. Rtb. Labkrautschwärmer. 5—7. Selten. _Sph. euphorbiae. L. Wolfsmilchschw. 6-9. Selten. Sph. ligustr. L. Ligusterschw. 5-6. Ziemlich häufig. Sph. convolvuli. L. Windenschw. 5—6. Ziemlich selten. Sph. pinastri. L. Fichtenschwärmer. 5—8. Nicht selten, herontia. O. 343. A. Atropos.: L. Todtenkopf. 7-11. Selten. 'Smerinthus. Latr. y ; 344. ‘S, popul. L. Pappelschwärmer 4-7. Nicht selten. % Bern tihae.; L. Lin denschwärmer. 5-6. Nicht selten. S ‚346. >. ocellatus. L. On enauge. 5—8. Ziemlich selten. Fam. XV. Zygaenoidea. 47. 1. pruni. V. 6—9. Ziemlich selten. 2348. \, statices. L. Taubenhals. 6-3. Häufig. gaena, F. 349. Z. trifolii. Esp. Kleewidderc he n. 7. Ziemlich häufig. ER 350. Z. filipendulae. L. Steinbrechwidderchen. a Häufig. Fam. XVl Sesiaria. Lsp. ‚ S, ichneumoniformis. F. Ist nach Boie im Beutinerholz bei Eutin gefangen. — an der Wurzel am dicksten. und einige Schwärmer. SE 2. Fl. in der Ruhe auf den Hinterleib gelegt, schmal. Schw : an der Wurzel N grau bestäubt 4. — — — — anders gefärbt 14. Ä 4. Hfl. oben in der Mitte mit nur einem, scharf hervortre rothgelben Fleck 5. | .————— mehreren oder gar keinem rothgelben rhamni (50). Br. 6. Oberseite der Fl. orangegelb, Saum aller Fl. breit schw: = Qolias Edusa!(a9). — — — schwefelgelb oder weisslich, ee HA. m schmal braun. Colias Hyale (48). R: 7. Vfl. in der Wurzelhälfte weiss 8. Br — — — — orangegelb 14. Re: 5 8. Fl. oben weiss, nur alle Rippen schwarz. Pieris crataegi 7x WENNS ep nicht schwarz oben 9. in dee ne, der den Saum nicht berührt, -öft auch (as n fehlt. Leucophasia sinapis a): £ 10: By” B.; m . 3 E Kin Be E22, ei . Kr E 2 E < 4 12. 8 E # : F « ‘ Ma ar [ei Free STERN = 16. BER: 18. = 20. EN 29, Tafel zum Bestimmen der in Schleswig-Holstein bis jetzt gefundenen Tagfalter. 53 - Vfl, weiss, oben mit dreieckigem Flecke in der Spitze, der den Rand wenigstens schwarzfleckig macht 10, Hfl. unten gleichmässig gelblich, ohne reinweisse Felder 12. — -- gelb, schwarz bestäubt, mit grossen reinweissen Fel- dern’ 11. Die dunkle Spitze der Vfl. oben mit einer Reihe grosser, weisser ke: Pieris Daplidice (46). _ ohne weisse Flecke. Pieriscardamines (47). HA. unten an den Rippen viel stärker schwarz bestäubt. Pieris napi (45). — —- gleichmässig bestäubt, stärker 13. Der schwarze Fleck in der Spitze der Vfl. reicht über die Mitte des Aussenrandes, Pieris brassicae (43). _—_— — - - — — nicht bis zur Mitte des Saumes. Pieris rapae (44). Die Unterseite der Vf. nur mit 1—3 tiefschwarzen, wenigstens z. Th. weissgekernten Augen, im Uebrigen ohne tiefschwarze IleckenTs. | | | allenfalls nach der Wurzel hin — — — — ohne schwarze, weissgekernte Augen, oder mit zahl- reicheren nicht weissgekernten 24. Vfl. oben einfarbig gelbbraun, nur am Saume dunkler und meist mit ı oder 2 nie doppelt weissgekernten Augen 16. — — — oder z. Th. dunkelbraun, oder das schwarze Auge der Vfl. mit 2 weissen Punkten 18. Hfl. unten selten ohne Augen, gewöhnlich mit 5—6 braunen, oft weissgekernten Augen. Coenonympha Pamphilus (tr). — — mit 5—6 tiefschwarzen, oft weiss gekernten Augen 17, Hfl. unten mit breiter, zusammenhängender, weisser Binde, am Saume mit einer Bleiknie Coenonympha Arcania (3). — — nur mit getrennten, weissen Feldern, ohne Bleilinie. Coeno- nympha Davus (2). Vfl. oben zwischen den beiden schwarzen Augen mit zwei weiss- lichen Punkten. Satyrus Statilinus. — — ausserhalb der schwarzen Augen ohne weisse Punkte 19. Hfl. oben. dunkelbraun, mit breiter, heller Binde, oder hellbraun, mit breitem, dunklen Saume 21. -- — einfarbig dunkelbraun oder graubraun, oft mit schwarzen Augen 20, Hfl. oben mit 2 schwarzen, meist weiss gekernten Augen. Epi- nephele Hyperanthus (4). — — ohne Augen. Epinephele ne (Sy, 54 ZU; 22. 2 24. DB. 26. 27% 209. 30. 31. 32; 33- 34. EI, Dahl! Hfl. oben mit mehreren schwarzen, weiss gekernten Augen. Pa- rarga Megaera (6). eigen Auge oder ohne Augen 22. Vfl. mit einem einfach weissgekernten Auge oder ohne Auge 23. Das Auge der Vfl. mit 2 weissen Kernen. Epinephele Tithonus. Binde der Fl. bräungelb, Hfl. mit einem Auge, Satyrus Se | miele(&j. | — — — weisslich, Hfl. oben ohne Auge. Satyrus Alcyone (7). Vfl. unten mit wenigstens 5 rundlichen, schwarzen, hell umringel- ten Augen 25. — — ohne solche Augen 41. Ausser den genannten Augen nach der Wurzel hin noch mit an- dern schwarzen Zeichnungen oder weissen Flecken Ar. Nur mit rundlichen Augen, höchstens mit einem länglichen in der Mitte 26. : Die schwarzen Augen in der Mitte der Vfl. sind auch oben dene lich. 27. Höchstens die Augen, die ganz am Rande stehen, oben sichtbar 32. Fl. oben blau, die Augen oben lang gestreckt. Polyommatus Arion (29). — — roth oder braun, allenfalls mit blauem Schimmer 28, Hfl. unten am Rande ohne schwarze Punkte, nur nach der Mitte hin mit einer Punktreihe 29. — — — — mit Reihen schwarzer Augen 30. Die schwarzen Augen an der Unterseite der Hfl. saumwärts z. Th. ‘von weissen Flecken begrenzt. Polyommatus virgaureae. _—— nicht weiss begrenzt. Polyomma- tus Phlaeas (34). Nahe am Saume der Vfl. eine nicht RR rothe Binde 31. — — — — — ohne Binde, oder die Binde ist durch schwarze Punkte zackig ausgeschnitten. Polyommatus Circe (32). Die Augen in der Mitte der Unterseite der Vfl. bilden eine ge- bogene Reihe. Polyommatus Chryseis (33). _— oo sind paarweise abgesetzt. Poly- ommatus Alciphron. Hfl. unten mit 2 breiten, weissen Binden in der Mitte 76. — — ohne deutliche weisse Querbinde 33. Vfl. oben glänzend, roth 31. — — blau oder dunkelbraun 34. Hfl. unten mit einer rothen, oft zusammenhängenden, von schwar- zen Augen eingefassten Fleckenbinde am Saume 38. Die Fl. unten ganz ohne rothe Flecke am Saume 35. SEN PF>?; Pr : = 2 En IF ie Er 2 Bi e.36. 2 37: L-, E38... E39. 2 2 E40, R 4l. “u Bun, Be .; 42. M > =: 43. Bi -: e n E 4. ‘ = #6. nr , ER 35- [a f Tafel zum Bestimmen der in Schleswig-Holstein bis jetzt gefundenen Tagfalter. 55 Die Franzen der Vfl. schwarz und weiss gefleckt. Polyomma- tus Argiolus. —_.-—— gleichmässig gefärbt, nur an der Spitze heller 36. Die Hfl. unten am Saume mit schwarzen Flecken. Polyom matus Diomedes. — — — nur mit einer Querreihe schwarzer Augen in der Mitte 37. Das erste Auge am Hinterrande der Unterseite der Vfl. der Wurzel viel näher als das zweite. Polyommatus Semiargus (28), u en rn nicht näher, nahe am Hinter- rande. Polyommatus Alsus. 'Vfl. unten mit einer doppelten Saumreihe schwarzer, oft fast ver- loschener Flecke, dann folgt nach der Wurzel hin noch eine ge- bogene Querreihe, darauf ein länglicher Mittelfleck und schliess- lich noch 1 — 2 Flecke zwischen diesem und der Wurzel. Po- Iyommatus Icarus (30). Ebenso, nur die Flecke zwischen Mittelfeld und Wurzel fehlen 39. Hfl. unten am Saume nur mit 3 getrennten rothen Flecken. Po- lyommatus Optilete. — — — — mit vollständiger rother Fleckenbinde 40. Die Doppelreihe schwarzer Flecke unten am Saume nach der Wurzel hin breit weiss begrenzt, Vorderschienen an der Spitze mit einem Dorn. Polyommatus Aegon (31). _ - - - - - - - — —- nicht weiss angelegt, Vorder- schienen ohne Dorn an der Spitze. Polyommatus Argus. Hfl. oben einfarbig dunkelbraun, höchstens mit einer rothen Binde am Aussenrande 42. — — anders gefärbt (oft ganz gelbbraun) 47. Vfl. oben mit weissen Flecken 47. — — ohne weisse Flecke 43. Hfl. unten mit wenigstens einem ununterbrochenen, weissen Quer- strich 44 — — nur mit weissen Punkten 46. Wenigstens die Hfl. oben bis zur Mitte mit rother Fleckenbinde vor dem Saume. Thecla pruni. Hfl. höchstens am Innenwinkel mit rothgefleckten Schwanz- spitzen 45. Unterseite der Vfl. grau, Oberseite z. Th. mit blauem Schiller. Thecla quercus (38). — — — rothgelb, .. braun oder mit rothem Fleck. The- a betulae (37). Unterseite der Fl. grasgrün. Thecla rubi (35). — — — braun, mit rothen Flecken am Saume. Thecla ilicis (36). .- 56 47. 4°. 49. 50. 51, 52. 39% 54. 55. 56, 57- 58. 59. 60. 61. 62. F. Dahl: “, re Hfl. am Innenwinkel mit langem, schwanzartigen Anhange 48. -— — — ohne Schwanz 50. | Die Vfl. mit 1—2 stark hervortretenden Ecken am Saume 60. — — am Saume ohne hervortretende Ecken 40. In der schwarzen Saumbinde der Vfl. runde gelbe Flecke. Pa- pilio Machaon (40). 7 _—— eine gelbe Linie. Papilio Podalirius (39). Die Vfl. zeigen weisse Theile 52. — — ohne weisse Theile 51. Der Saum der Hfl. in der Mitte mit hervorragender Ecke 60. — — aller Fl. ohne Ecke in der Mitte 65. Saum der Hfl. in der Mitte mit starker Ecke 60, — — — gleichmässig gezähnt oder ganzrandig 53. Hfl. oben in der Mitte mit zusammenhängender, weisser Quer- binde 55. _— ohne weisse Querbinde, höchstens mit weissen Flecken 54. | . Hfl. oben vor dem Saume mit einer gezackten, rothen Linie 55. _— mit rother, schwarz gefleckter Querbinde 58. Rippen der Hfl. unten, in der Wurzelhälfte weiss 60. _—_—— nicht weiss 56. Hfl. unten, vor dem Saume mit einer Doppelreihe schwarzer Flecken 57. > —_— ohne Reihen schwarzer Flecke. Apaturalris (9). Hfl. am Saume mit gezackter rother Linie. Limenitis populi. — — — ohne rothe Linie. Limenitis Sibylla (To). Hfl. vor dem Saume roth, mit einer Querreihe runder schwarzer Flecken 50. — — — — nicht so 81. Die Rippen an der Unterseite der Hfl. in der Wurzelhälfte weiss, vor dem Saume mit einer Reihe Pfauenaugen. Vanessacardui(21). _— - nicht weiss, ohne Piauensn Vanessa Atalanta (22). ) Rippen der Hf. unten, in der Wurzelhälfte weiss. Vanessa 2 Prorsa. ee nicht weiss 61. Fl. sammetartig schwarzbraun, mit breitem, gelblichweissen Rande und davor mit blauen Flecken. Vanessa Antiopa (23). — ohne gelblichweissen Saum 62. 2 Vfl. nur mit 2--3 schwarz. Flecken am Vorderande. VanessaJo(24). — ausser den Flecken am Vorderrande mit 3—4 andern in der Mitte 63. = EEE > Ta a ar a Tafel zum Bestimmen der in Schleswig-Holstein bis jetzt gefundenen Tagfalter. 57 Die dunkle Saumbinde der Hfl. ohne blaue Flecke. Vanessa Calbum (27). 0 -— mit blauen Flecken 64. Die Saumbinde der Vfl. ebenfalls mit blauen Flecken. Vanessa Biitticae (25). © — — — ohne blaue Flecke. Vanessa Polychlorus (26). e '6g; 70, RR var E79; 173. Vfl. oben mit 1— 2 Reihen rundlicher, schwarzer Flecke auf hellbraunem Grunde 66. — — — gelbbraunen Flecken auf schwarzbraunem Grunde oder ohne Flecke 76. Hfl. unten mit wenigstens 2 Reihen z. Th. länglicher, schwarzer Flecke, ohne Silberflecke. Melitaea didyma (17). — — höchstens mit einer Reihe schwarzer Flecke, oft mit Sil- berflecken 67. . - Hfl. unten, in der Nähe der Wurzel mit einem rothen Felde, das in der Mitte mit einem tiefschwarzen Flecke versehen ist 68. Ze ohne tiefschwarzen Fleck 69. Unterseite der Hfl. in der Nähe des Saumes mit einer Reihe tief- schwarzer Flecke. Argynnis Selene (15). en 0 rothbrauner, oft silbern ge- kernter Flecke. Argynnis Euphrosyne (16). Hfl. unten am Saume mit einer Reihe rundlicher oder halbmond- förmiger, silberglänzender Flecke 72. — — — — ohne rundliche Silberflecke 70. Hfl. unten mit einer perlmutterglänzenden Querbinde Argynnis Paphia (13). — — ohne Perlmutterbinde 71. Hfl. unten am Saume mit einer Reihe schwarzer, gelb gekernter Augen. Argynnis Ino. — — — — ohne diese Augen 76. Hfl. oben mit 3 Reihen schwarzer, rundlicher Flecke. Argyn- nis Latonia (12). — — — einer oder mit 2 Reihen, und dann die Saumreihe aus halbmondförmigen Flecken bestehend 73. Hfl. unten mit einer Reihe schwarzer, silbern oder gelb gekernter Augen zwischen den Silberfleckenreihen am Saume und in der Mitte 74. — — ohne schwarze Fleckenreihe nur mit Silberflecken Ar- gynnis Aglaia (11). Länge der Vfl. über 24 mm. Argynnis Niobe, r. en, unter ‚21mm? 75. « 48 Pan 7 7 Fi y u r« u. Br". + 75. 76. 77. 78. 79: 80. 81. 83. 84. 85. 86. Innerhalb der Querreihen schwarzer Punkte auf den Hfin. sind die Flügelrippen durch feine schwarze Linien verbunden. Argynnis Arsilache. A ur fe a re dicke, fleckenförmige Striche verbunden. Argynnis Dia. Die Saumreihe rother Flecke auf den Vfln. mit schwarzen Punk- | ten. Nemeobius Lucina. — — — — — — — ohne schwarze Punkte 77. Die Vfl. mit wenigstens 3, dem Saume parallelen Reihen roth- brauner Flecke 78. — — — weniger als 3 Reihen oder ohne Flecke 31. Die mittlere Reihe rother Flecke auf den Hfln. mit schwarzen Kernen 79. Alle rothen Flecke der Hfl. ohne schwarzen Kern 8o. Auf der Unterseite der Hfl. unter den blassgelb ausgefüllten Halb- bögen am Saume nur feine schwarze Linien. Melitaea Artemis. _— — — — — — — — — — — grosse, dreieckige, schwarze Flecke. Melitaea Cinxia (13). In der gelben, röthlich gemischten, breiten Binde der Untehehe der Hfl. befinden sich schwarze Bögen, die mit einem freien schwarzen Punkte im Innern versehen sind. Melitaea Dic- tynna (20). Diese Bögen sind nicht mit schwarzem Punkte versehen. Me litaea Athalia (19). Vfl. mit durchsichtigen Stellen. Syrichtus malvarum. — ohne durchsichtige, unbeschuppte Stellen 82. e Die Fl. schwarzbraun, besonders die Vfl. mit oft kaum sichtierese blaugrauen Flecken. Syrichtus Tag es (52). — -- gelbbraun oder dunkel, mit gelbbraunen oder gelbweissen ; Flecken 83. Die Franzen aller Fl. scharf schwarz und weiss gefleckt 84. — — wenigstens der Hfl. gleichmässig braun, an der Spitze heller 85. Flecke der Hfl. ebenso weiss wie die der Vf. Syrichtus alveolus (51). Ze Hfl. nur mit undeutlicher Mittelbinde und Saumflecken. u k tus alveus. Hfl. unten dunkler braun mit helleren eckigen E lecken 86. — — ohne hellere eckige Flecke 87. Die hellern Flecke an der Unterseite der Hfl. weiss. Hesperia comma (53). _— — — — — — — — dunkelgelb, EN Ba Os . * Ko dus su a ET EN RN, # TEIRERTBPRSR TED: SAREN ST Vene KAMEN, AN A a Ne CE A £ Bullen - nl ac a a a EI SHE nn BEA 2b ur Es n der in Schleswig-Holtein bis jetzt gefundenen Tagf N ak — Abkürzungen in dieser Tafel: Fl, Flügel, VA, Vorderflügel, | Hl. Hinterflügel. in den Gegensätzen bedeuten, dass so viele Worte aus dem Vorder- n sind. klammerten Zahlen weisen auf die vorangehende Aufzählung hin. Zusatz: ; Taeniocampa populeti. F. 4. Selten (RK). Bet sracilis. V. 4.. Selten (K). ıllinischen Geschiebe e7 J. Heinemann. Literatur. RR Dei krystallinischen Geschiebe Schleswig-Holsteins sind im Ver- ältniss zu den versteinerungsführenden Sedimentärgesteinen dieses ‚andes vernachlässigt worden. Forchhammer!) und L. Meyn?) ge- nken der krystallinischen Geschiebe nur im Allgemeinen mit wenigen 'orten. Sartorius von Waltershausen °) identificirt einen bei Blanke- se gefundenen Geschiebeblock mit dem an den Ufern des Wenern- s anstehenden „Trappgestein“. Ferner giebt C. Gottsche *) eine usammenstellung und kurze Charakteristik der in der Umgegend von Hamburg vorkommenden Geschiebe; Th. Liebisch 3) ein ausführ- liches Verzeichniss der auf die krystallinischen Geschiebe des nord- deutschen Diluviums bezüglichen Literatur. Nur wenige Forscher ben nach der Arbeit von Liebisch den krystallinischen Geschieben e Aufmerksamkeit zugewendet. Albrecht Penk*) untersuchte Ba- tgeschiebe aus dem Diluviallehm bei Leipzig und idendificirte sie auf Grund vergleichender mikroskopischer Untersuchungen mit Basalt- Ev orkommnissen Schonen’s. ©. Lang’) beschreibt interessante, säulen- E förmig verzerrte Granate aus erratischem Gneiss von Wellen bei & men und hat kürzlich °) eine umfangreiche Arbeit über „Erratische Gesteine aus dem Herzogthum Bremen“ veröffentlicht. 1) Forchhammer, Bodenbildung der Herzogthümer Schleswig-Holstein und Lauen- g 1847. =z2)7L. Meyn,; RE Beobachtungen in den rzuzihnozo Schleswig und 'olstein, Altona 1848. 3) Untersuchungen über die Klimate der Gegenwart und Vorwelt, 1866, Seite 71, 4) Skizzen und Beiträge zur Geognosie Hamburg's und seiner Umgebung, in „Ham- EB in naturhistorischer und er Beziehung. Festschrift der 49. Versammlung "= Ueber die in Form von eek in Schlesien vorkommenden nordischen ssi Gesteine, Breslau 1874. * in N. Jahrbuch 1877, p. 243. ?) Beiträge zur Physiographie gesteinsbildender Mineralien II, 1878. (Göttinger rter Anzeiger). 2 O, Larg, Erratische Gesteine aus dem Herzogthum Bremen, Göttingen 1879. aD re SE #1 . 64 J. Heinemann : Einleitung. Zur Orientirung über die Art des Vorkommens der krystallinischen Geschiebe Schleswig-Holsteins soll an der Hand der Meyn’schen Beobachtungen eine kurze Schilderung des Schleswig -Holsteinischen Diluviums, insofern es als geschiebeführend von Interesse ist, voran- geschickt werden. Die geognostischen Verhältnisse werden im AI- gemeinen in der ganzen norddeutschen Tiefebene zu erkennen sein da Schleswig-Holstein gewissermassen ein geognostisches Kleinbild der ersteren liefert. | Zu unterst liegt ein steinfreier, geschichteter, sehr magerer Mergel, das untere Diluvium; auf dasselbe folgt als Hauptgebilde des Ostens und in der Tiefe als Hauptmasse des ganzen Diluviums eine mächtige, ungeschichtete, graublaue Mergelbank, erfüllt mit Sand und Gesteinen der mannigfaltigsten Art und Grösse. Diese Abtheilung des Diluviums führt den Namen Geschiebemergel. Seine Gesteine sind meist scharfkantig, mit nur schwach gerundeten Ecken versehen und streifig. Die Feuersteine besitzen ihre ursprüngliche Knollengestalt. Die Mergelmasse selbst besteht aus zerriebenen Silur- und frischen Feldspathgesteinen. Wo die Mergelbank ungestörte Lagerung hat, wird sie gewöhnlich von einem Sand bedeckt, der stellenweise auch zu Grand und grobem Gerölle wird und genau dieselben Bestandtheile, wie der Geschiebemergel besitzt, wenn man dessen thonigen Bestand- theil auswäscht. Zuweilen bildet dieser Sand auch Nester im Ge- schiebemergel. Der Sand ist deutlich geschichtet und besitzt aus- geprägte discordante Parallelstructur; die Gesteine sind gerundet; die Feuersteine in Splitter zerbrochen oder gänzlich abgestossen; statt der Kreidestücke enthält er nur die daraus ausgewaschenen Bryozoen. Der leider eingebürgerte Name ,„Korallensand“ für diese Ab- theilung muss in „Mooskorallensand “ umgeändert werden, Auf diesem liegt ein gelber, nach unten hin zuweilen blauer, unge- schichteter, in der Tiefe mergeliger Lehm von ähnlicher Zusammen- setzung wie der Geschiebemergel. Die Gerölle desselben sind wenig mannigfaltig, die Feuersteine zerbrochen. Neben kleineren Blöcken von Eruptivgesteinen kommen zahlreiche grosse vor, die Aur selten Streifen zeigen. Die Gesteine, welche im Geschiebemergel frisch ' erscheinen, sind in diesem en oft zum Zerfallen zersetzt. Er wird: wegen seiner häufigen Absonderung in nur wenig zusammenhängende Blöcke Blocklehm genannt. Geschiebemergel | Mooskorallensand | und Blocklehm bilden ein zusammenhängendes Ganze, das mitt- lere Diluvium. An dieses schliesst sich das obere Diluvium 2 an, charakterisirt durch den Geschiebesand (syn. Decksand, Ge- Die krystallinischen Geschiebe Schleswig-Holsteins. 65 E schiebedecksand), ein stark eisenschüssiger, meist ungeschichteter Sand, - der gewöhnlich ausserordentlich reich an Grand und Gerölle ist. Die Gerölle übersteigen selten Kopfgrösse und sind sämmtlich stark ab- gerundet. Sie bestehen ausschliesslich aus harten Gesteinen; Quar- zite und Sandsteine gewinnen die Oberhand über die sonst so _ unzähligen Granite und Gneisse. Die Feuersteine sind nicht wie im Mooskorallensande zersplittert, sondern meist zerbrochen; an Stelle des schönen schwarzen Feuersteines der weissen Kreide tritt ein grauer oder brauner, löcheriger. und unansehnlicher, opalisirter Feuer- stein, beziehungsweise Hornstein.. Häufig fehlt von diesen drei Abtheilungen des Diluviums das mittlere Glied des Mooskorallen- sandes, so dass Geschiebemergel und Blocklehm unmittelbar aufein- ander folgen. Die Anordnung der untersuchten Gesteine ist nach petrographi- schen Gesichtspunkten getroffen worden. Einzelne Abweichungen von der zur Zeit üblichen Classification sind an der betreffender Stelle motivirt, a re A m > ve I ‘ I. Gemengte Gesteine. 17 1. Granit und Gneiss. Be ET ED TE Granit und Gneiss werden im Folgenden zusammengefasst, weil bei Geschiebeblöcken die richtige Deutung, ob Granit oder Gneiss, r durch die versteckten Structurverhältnisse ganz besonders erschwert wird. Beide Gesteine zeigen im Allgemeinen dieselben Mineralelemente. Zur Eintheilung dienen die wesentlichen Gemengtheile: 1. Kali- ER gslimmer-, 2. Magnesiaglimmer-, 3. Kali- und Magnesia- glimmer-, '4. Hornblende- und Magnesiaglimmer-, 6. BEhlorit- und 7. Graphitführende Gesteine, 8 Turma- Ben und 9 Schriftgranit. & ‚Die Structurverhältnisse geben drei Unterabtheilungen; A, Echte Granite, B, Granophyre, . C.. Gneisse. | Die Beschaffenheit der Gemengtheile gestattet eine Abgrenzung in Gruppen, ö a. Structur, 1. Granitische Structur. Die Korngrösse der granitischen Gemengtheile ist schon auf ursprünglicher Lagerstätte vielen Schwankungen unterworfen; Ueber- gänge von grob- zu feinkörnigem Gestein finden häufig statt, theils mit scharfer Abgrenzung, theils mit allmäligen Uebergängen. Da 66 j. Heinemann: jedoch manche Gesteine eine gewisse Beständigkeit in der Grösse des: Korns zeigen, kann die Angabe der Korea ein Wenn zur Charak- teristik beitragen, Granophyrstructur. Um ein grösseres Krystallkorn gruppiren sich kleinere, entweder derselben oder verschiedener Art. 3. Gneissstructur. Die Structur des Gneisses bleibt sich in den einzelnen Blöcken gleich. In Rücksicht auf diese Constanz kann man a. priori ver- schiedene Varietäten in den verschiedenen Abtheilungen unterscheiden. In Wirklichkeit ist dies jedoch nur bei dem Gneiss im engeren Sinne, dem glimmerhaltigen, durchzuführen. Bei ihm kann man nach Zirkel?) folgende Untergruppen unterscheiden: gewöhnlicher, körnig-fla- seriger, Flaser- und Lagengneiss. Bei dem ersten bilden. die Glimmerindividuen einzelne, zusammenhängende, schuppige La- mellen, welche einander parallel, aber zerstreut in dem körnigen Ge- menge von Feldspath und Quarz umherliegen und oft eine ansehnliche | Grösse erreichen. In dem körnig-flaserigen Gneiss sind innerhalb der sehr vorherrschenden körnigen Feldspath-Quarzmasse zarte, parallel angeordnete, langgestreckte, sich seitlich nicht berührende Flasern von Glimmer sparsam eingestreut. Im Flasergneiss sind die Glimmerindividuen in grosser Anzahl vertreten, zu ausgebreiteten Flasern verwebt, häufig wellenförmig gebogen und schliessen durch ihre gegenseitige Berührung linsenförmige Partieen des Feldspath- Quarzgemenges ein. Die Parallelstructur des Lagengneisses beruht nicht sowohl in der parallelen Anordnung der Glimmerlamellen (resp. der Hornblendekrystalle), als in der stetigen Aufeinanderfolge ver- = schiedener Lagen oder Bänder, von denen die abwechselnden durch Mangel, Armuth oder Reichthum der zuweilen nicht parallel angeord- neten Krystalle der Glimmer oder Hornblende bezeichnet sind. Bei den häufig vorkommenden feinkörnigen Gneissen tritt die Parallelstructur besonders bei vorgeschrittener Verwitterung recht deut- lich hervor. Der Gneiss gehört zu den Gesteinen, welche den zer- störenden Einflüssen der Atmosphärilien am meisten ausgesetzt sind; auf den Absonderungsflächen finden diese bequeme Wege in das Innere des Gesteins. Sehr häufig bilden die Gneissgeschiebe unter Beibehaltung der äusseren Structurverhältnisse nur eine zerreibliche 1) Vergl. Zirkel, Lehrbuch der Petrographie 1860, Seite 416 ft, s + 4 vi ae TR 5 WE EVER x Die krystallinischen Geschiebe Schleswig-Holsteins. 67 Bu Masse. Lagengneissgeschiebe zeigen oft recht pittoreske Gestalten, welche an Mannigfaltiskeit mit den Formen der Imatrasteine zu vergleichen sind. | | We: b. Gemengtheile, Ausser den Structurverhältnissen bedingen die Farbe und Korn- . grösse, sowie das relative Mengenverhältniss der Gemengtheile die äussere Erscheinung der Granit- und Gneissgeschiebe. = Die Farbe des Orthoklases ist roth, seltener weiss und farblos, am ö seltensten grau, braun und grün, die ne Plagioklases weiss, weniger _ häufig farblos und grün, selten roth, grau und gelb. Der Kaliglimmer 3 ist wasserhell, zuweilen durch eingeschaltete Eisenglanzblättchen roth gefleckt, durch Verwitterung silberweiss; der Magnesiaglimmer schwarz, _ braun, durch Verwitterung goldgelb; die frische Hornblende sammt- &, schwarz, lichter gefärbt in Folge von Verwitterung i in eine chloritische 4 hetanz. Die Gemengtheile erreichen zuweilen eine solche Grösse, dass. 3 z. B. Orthoklas für sich in mächtigen Blöcken vorkommt; diesem Be! B Be raanüber stehen die nur u. d. M. erkennbaren Körner. Y In einem Theil der untersuchten Geschiebe fehlt, wie es scheint, Plagioklas vollständig, während er in andern mit Ausschluss von Ortho- “ "klas vorhanden ist. Meist sind beide Feldspäthe zugegen, und dann ist Orthoklas im Allgemeinen der vorherrschende. Re Auch Mikroklin Des Cloizeaux tritt als wesentlicher Gemengtheil, r ‚entweder allein oder mit zurücktretendem Orthoklas und Plagioklas auf. Feldspath, seltener Quarz bildet den vorwaltenden Gemengtheil, a: "während Glimmer und Hornblende meist zurücktreten. Accessorische Gemengtheile sind: Eisenglanz, Rutil, Magnetit; Schwefelkies, Kupferkies, Buntkupfererz; Flussspath; Granat, pidot Turmalin Strahlstein, Gadolinit, Titanit, Serpentin; Kalkspath, Malachit; ra. ce. Glassifieation. 1. Kaliglimmerführende Gesteine. e 4 Wesentliche Gemengtheile: Orthoklas (Plagioklas), Kaliglimmer un d Quarz. , A. Echte Granite. Der - Feldspath. ist theils rother, theils nn und E Sr MEERES ROBERT En En Eee — ne a; 68 ]; Heinemann : Grüne und farblose mikroskopische Häutchen, welche die ganze Plagioklassubstanz durchziehen, könnte man für ein Zersetzungsproduct derselben halten. Sie sind jedenfalls die Ursache des eigenthüm- lichen Fettglanzes des Plagioklases. Der Glimmer zeigt in Folge von Verwitterung häufig einen silberähnlichen Glanz und erscheint in Schüppchen sowie Fäserchen, Der Quarz tritt in Körnern oder langgestreckten Partieen auf. Vonaccessorischen Gemengtheilen wurde Granat bei einem plagioklasfreien Granit und dem Plagioklasgranit in Dodeka&dern, bei einem Orthoklas -Plagioklasgranit in Körnern beobachtet, bei anderen ist er zum Theil in Kaliglimmer umgeändert. Daneben findet sich bei dem Plagioklasgranit noch derber Eisenglanz mit deutlich schaliger Absonderung. Die Grösse des Kornes ist sehr verschieden. B. Granophyr. Der Orthoklas ist roth und weiss gefärbt, ım letzteren Falle tritt daneben weisser, deutlich gestreifter Plagioklas auf. Der Kaliglimmer erscheint in dem plagioklasfreien Gestein in wasserhellen, roth angelaufenen, sechsseitigen Tafeln und in dem Orthoklas-Plagioklasgranophyr in nicht mehr frischen schuppigen, strah- ligen Aggregaten. Der Quarz bildet, graue, fettglänzende Körner, welche bei dem zweiten Geschiebe fast vollständig zurücktreten. Das erstere enthält als accessorischen Gemengtheil schwarze, radialstrahlig gruppirte Prismen von „Turmalin“ ohne Endflächen. Beide Gesteine sind mittelkörnig, C. Gneiss. Die mittelkörnigen, bis fast homogenen Geschiebe dieser Unter- abtheilung zeigen gewöhnliche Gneiss- und Flaserstructur. Der Orthoklas ist auch hier roth oder weiss gefärbt; im ersteren Fall kommt er zuweilen mit Plagioklas zusammen vor, im letzteren nie. Glimmer. Bei den mittelkörnigen Flasergneissvarietäten sieht man auf den Spaltungsfläichken des Gesteins die silberglänzenden Glimmerflasern, während auf dem Querbruche die Verwebung der Tafeln und ihr Anschmiegen an die Feldspath-Quarzlinsen schön zu beobachten ist, Der Kaliglimmer ist bald wasserhell, bald talkartig, Letzterer erweist sich u.d.M. durch ein Gewirr von haarfeinen Linien als umgeändert und ist in einem hellen Gneissgeschiebe mit homogenem Orthoklas-Quarzgemenge in vereinzelten, feinschuppigen Flasern vor- handen. Die krystallinischen Geschiebe Schleswig-Holteins, 69 __ Eisenglanz ist in dem Glimmer der Gneissgeschiebe mit rothem Orthoklas regelmässig eingewachsen und lässt denselben roth gefleckt erscheinen; bei den Gneissen, die weissen Orthoklas führen, fehlt er. | Quarz erscheint in Körnchen, welche in den grobkörnigen Varic täten hellgrau gefärbt sind und zuweilen makroskopische Einschlüsse im Orthoklas bilden. 2. Magnesiaglimmerführende Gesteine. “Wesentliche Gemengtheile: Orthoklas, Mikroklin, (Plagioklas), Magnesiaglimmer, Quarz. A, Echte Granite, Der Feldspath dieser grob- bis feinkörnigen Gesteine ist rother, weisser, farbloser oder brauner Orthoklas, rother Mikroklin und weisser, bläulichweisser, grüner oder farbloser Plagioklas. Die Hälfte der 12 vorliegenden Stücke mitrothem Orthoklas ist plagioklasfrei, von 3 Geschieben mit weissem Orthoklas führt nur eins noch Plagioklas; bei einem anderen mit farblosem Orthoklas ist ebenfalls farbloser Plagioklas vorhanden; das Granitgerölle mit braunem Orthoklas ist plagioklasfrei. In einem der beiden vorliegenden Mikroklingranite ist neben Mikroklin noch Orthoklas zugegen. Der Feldspath, welcher in Körnern (beim Orthoklas oft Zwillinge nach dem Karlsbader Gesetz) auftritt, ist gewöhnlich recht frisch. Nur selten ist der Orthoklas u.d,M, stark wolkig getrübt. Einzelne am Rande noch durchsich- tige Körnchen zeigen dann, wie äusserst feine, vielfach verzweigte Fäden, die man als ursprüngliche feine Spalten betrachten kann, von dem verwitterten Kerne aus in die noch frische Masse eindringen, Es ist dies eine ähnliche Erscheinung wie sie so schön beim Olivin _ vorkommt.!) Der Orthoklas eines Geschiebes, welches Rutil führt, ist vollständig kaolinisirt. Trotz ziemlich vorgeschrittener Verwitterung ist deutliche Spaltbarkeit noch immer zu erkennen. Der Plagioklas, besonders in den grüngelben Varietäten, ist nicht selten stark um- geändert; seine Substanz erscheint dann u. d.M. mehr oder weniger stark getrübt. Die rothen und röthlich weissen, rectangulären Mikroklin- krystalle zeigen schon makroskopisch eine gitterartige Verwachsung mit weissem ÖOrthoklas. Dieselbe tritt besonders i, p. L. prachtvoll hervor. Bei einer parallel P geschliffenen Platte eines Krystalis aus dem orthoklasfreien Gestein konnte der Winkel der einen Aus- löschungsrichtung zur Kante P/M zu 14° bestimmt werden, Diese B ungefähre Lage der Elasticitätsaxen und der Alkaligehalt des Feld- ‘) Zirkel, Mikrosk, Beschreibung der Min, und Gest. S, 99, Figur 44. aan = A422 nat re ln od AU Has ng Ara Asa tr Eh nn nah a EN ; Br 7 PER te ee | 27 [En a N a Din 70 J. Heinemann: RN BL pathes (13.31 °/, K, O und 2,24°/, Na, O) zeigen, dass Mikroklin Descl. vorliegt. Die Krystallkörner des anderen Geschiebes eigneten ssich wegen ihrer innigen Verwachsung mit den übrigen Gemeng- theilen nicht zur optischen Untersuchung. Der Feldspath ist mit Ausnahme weniger Stücke vorherrschend. Sammtschwarzer, brauner, bronzefarbener, gold- und N angelaufener oder chloritisch umgeändeter Magnesiaglimmer bildet meist mehr minder grosse Schüppchen, seltener Flasern. Die ersteren sind sowohl isolirt als auch zu dickeren, häufig krummschaligen Aggre- gaten verbunden und zu einzelnen Membranen verwebt. Gegen die übri- gen wesentlichen Gemengtheile tritt Magnesiaglimmer immer sehr zurück. Manche Gesteine enthalten ihn nur in vereinzelten Schüppchen, bei an- deren, die ihn in grösserer Menge führen, ist er auf einzelne Partieen beschränkt und zuweilen nur u.d.M. als Einschluss im Orthoklas zu beobachten, > Der Quarz, in farblosen und grauen, selten tiefblauen und weissen, eckigen und runden Körnern steht quantitativ dem Feld- spath nur wenig nach; in einzelnen Geschieben waltet er vor, nur in wenigen tritt er zurück; in dem Mikroklin-Orthoklasgranit fehlt er vollständig. Zuweilen erscheint er in grösseren, porphyrartigen Aus- scheidungen. U. d. M. zeigt der Quarz zahlreiche, vereinzelte und perlschnurartig aneinander gereihte Flüssigkeitseinschlüsse, von denen die grösseren oft eine bewegliche Libelle haben. Accessorische Gemengtheile, Granat ist in Körnern und Dodekaödern von ı bis 3 mm Durch- messer in sehr vielen Stücken als accessorischer Gemengtheil, zu A weilen in bedeutender Menge vorhanden. Eisenoxydkommtin Körnern 3 und als Anflug häufig vor, bei einem Stücke sind die kleinen Körn- : chen zwischen Orthoklas und Quarz mit einer gewissen Regelmässig- E keit vertheilt. Ein anderes Geschiebe enthält Kupf erkieskörnchen ing grosser Zahl eingesprengt. Ein drittes führt derben, violblauen Fluss- spath und Schwefelkieswürfelchen. Wie schon beiläufig bemerkt wurde, findet sich in einem Geschiebe Rutilin federförmigen Aggre- gaten. EinGad olinit- u Granitgeschiebe (durch eine Ve Bi Gestein. Epidot theils als Ueberzug, theils in de grünlich weissen | Körnchen findet sich bei dem schon mehrfach erwähnten Mikroklin- E: Orthoklasgranit als Umwandlungsproduct. Auf Kluftflächen eines feinkörnigen Orthoklas-Plagioklasgranits sitzen wohlausgebildete, grau E ; weisse Krystalle von Orthoklas und Plagioklas. Erstere haben. a Br - : Die krystallinischen Geschiebe Schleswig-Holsteins. 71 Form der Krystalle des zweiten Typus. Die Spaltbarkeit ist beim Orthoklas vollkommener, als beim deutlich gestreiften Plagioklas.. . Folgende Flächen wurden beim Plagioklas beobachtet: T (iro), 1 (110) P (oor), M (010), z (130), f (130), i (021), n (o21) Br), o(111),.0t (111). BoGrmeisse. Es ist sehr bezeichnend für die Gneissgeschiebe, dass sie fast ausnahmslos Magnesiaglimmer und nur selten Kaliglimmer führen. Diese Abweichung davon, dass der Glimmer im Gneiss meistens Kali- glimmer ist!) haben die ee mit scandinavischen Gneissen gemein. Der Orthoklas ist meist roth und weiss gefärbt; auch farblos, - zuweilen sanidinartig und in den meisten der untersuchten Gesteine "vonPlagioklas begleitet. Letzterer ist weiss, grau und farblos, seltener _ grüngelb und pistaziengrün. Im: Allgemeinen tritt auch in den Gneiss- ‚geschieben dieser Abtheilung Plagioklas gegen Orthoklas zurück. Nur in wenigen Varietäten sind die Mengenverhältnisse gleich; in zwei - Gesteinen tritt Plagioklas allein auf. Während bei den magnesia- "führenden Graniten der Feldspathgemengtheil mit nur wenigen Aus- nahmen in ganz hervorragender Weise Antheil an der Zusammensetzung des Gesteins nimmt, räumt er in den Gneissen besonders dem Glimmer bedeutend mehr Platz ein. Gewöhnlich erscheint der Feldspath in 2 unregelmässigen 'Körnern, seltener in pseudoquadratischen Prismen. Wie schon ausgeführt Re zeigt der Feldspath häufig Verwitterungs- erscheinungen. Zuweilen wird die eigenthümlich wolkige Beschaffen- heit einzelner Orthoklaskörner durch eine ausserordentlich grosse Zahl winziger Flüssigkeitseinschlüsse bewirkt. Der Magnesiaglimmermitder beiden Graniten dieser Abtheilung _ erwähnten Färbung spielt bei den Gneissgeschieben eine grössere Rolle - und bewirkt die Schieferung. Er erscheint bald in isolirten Schüppchen von verschiedener Dicke, deren Parallelismus besonders auf dem Quer- - bruche schön hervortritt, bald in papierdünnen bis fingerdicken Mem- _ branen, welche die übrigen Gemengtheile umschliessen. Lagengneiss- 2 geschiebe finden sich nicht selten neben solchen mit der gewöhnlichen - und der Flaserstructur. Die glimmerfreien oder -armen Lagen bestehen - in den meisten Fällen vorwiegend aus Feldspath und Quarz, bei _ einem Gestein aus Feldspath, Quarz und Granat; ein Lagengneiss- geschiebe ist dadurch ausgezeichnet, dass die glimmerhaltigen Lagen fast nur aus hellgrauem Quarz und Glimmer bestehen, während die 2 glimmerfreien im Wesentlichen fleischrothe Ofnaldas- und graue 1) Vergl. Zirkel, Peotrographie. Bd. II. 414. TEERIRTTUE ‘ 72 J. Heinemann: Plagioklaskörner enthalten. Die undeutliche Schieferung mancher gewöhnlicher Gneisse erklärt sich durch die hypoparallele Anordnung der Glimmerschüppchen. Zuweilen beobachtet man auch, wie Glimmer- flasern in einzelnen Partieen des Gesteins in unzusammenhängende, schuppige Aggregate ohne ausgesprochenen Parallelismus sich auflösen, wodurch ebenfalls granitische Structur-.hervorgerufen wird. Der Quarz, in grauen und farblosen, selten amethystblauen, fettglänzenden, eckigen und runden Körner mit zahlreichen mikrosko- pischen Flüssigkeitseinschlüssen, ist in den gewöhnlichen und Lagen- gneissen in grösserer Menge vorhanden, tritt dagegen in manchen Flasergneissen sehr zurück. U.d.M. beobachtet man häufig Apatit- nadeln mit sechsseitigen Durchschnitten. Bei zwei Geschieben mit körnig--flaseriger Structur waltet Quarz, zuweilen in haselnussgrossen, farblosen Ausscheidungen stark vor. Von accessorischen Gemengtheilen wurde in einem feinkörni- gen, gelben Orthoklas-Plagioklasgneiss mit gewöhnlicher Structur Magneteisen in kleinen, durch das Gestein versprengten Körnchen beobachtet. Ein anderes, grosskörniges, fast nur aus Feldspath und Glimmer bestehendes Flasergneissgeschiebe, dessen farblose, schön pellucide Orthoklaskörner von bräunlich gelbem Plagioklas unregel- mässig durchwachsen sind, enthält Malachit als Ueberzug, Bunt- kupfererz und Kupferkies in Körnern. Letzterer findet sich ausserdem noch in einem Plagioklas- Flasergneisse im Feldspath ein- gewachsen. Granat in mehr minder grossen Körnern, Adern und deutlich ausgebildeten Dodekaödern ist häufig. Die blufrothen Granatkrystalle eines feinkörnigen gewöhnlichen Gneisses haben einen, aus kleinen Körnern bestehenden Kern. Dieser ist von einer dünnen Schale, die vermittelst eines leichten Schlags mit dem Hammer abgelöst werden kann, umgeben. Die Krystalle gestatten einen Ein- blick in die Tektonik des Granats. Die Einigung der Subindividuen fand parallel den Kanten des Dodekaeders statt. Die Oberflächen- beschaffenheit der Krystalle ist ähnlich der des Granates von Brosso in Piemont.!) Neubildungen von Magnesiaglimmer im Kern zeigen, dass die Granatsubstanz in Umbildung begriffen ist. Die Krystalle sind von weissem Orthoklas, welcher leicht ablösbar ist und voll- kommene Abdrücke der feinen parallelen Reifen der Dodekaöder- flächen zeigt, umrindet. Die grossen, aus einem Individuum be- stehenden Granate der glimmerfreien Lagen eines feinkörnigen Lagengneisses besitzen in Folge ihres schaligen Baues vollkommene Absonderung nach den Dodekaäderflächen, so dass man leicht ') A, Sadebeck, „Angewandte Krystallographıe, Berlin 1876“ S, 159. Fig. 190, Die krystallinischen Geschiebe Schleswig-Holsteins. ER grössere Platten abtrennen kann. Diese sind bunt angelaufen und hier und da mit Magnesiaglimmerschüppchen, welche Umbildungsproducte der Granatsubstanz sind, bedeckt. Granate von Tvedestrand und besonders solche aus dem Amaraglikbusen in Grönland zeigen dieselbe Erscheinung. Schrotkorngrosse Orthoklas- und Quarzkörnchen bilden Einschlüsse in diesem Granat, Quarzeinschlüsse wurden auch bei Granaten anderer Geschiebe beobachtet. 3. Kali- und magnesiaglimmerführende Gesteine. - Wesentliche Gemengtheile: Orthoklas (Plagioklas), Kali- und Magnesiaglimmer, Quarz. Die meist feinkörnigen Geschiebe sind selten und durchweg echte Granite. ; Der Orthoklas ist roth und weiss gefärbt. Nur in einem der untersuchten Stücke ist er mit gelblich weissem Plagioklas asso- ciirt. Feldspath bildet den vorwiegenden Gemengtheil. Bei einem mittelkörnigen Geschiebe tritt er in. grösseren Ausscheidungen mit makroskopischen Quarzeinschlüssen auf. | Kali- und Magnesiaglimmer sind nur sehr untergeordnet zu- gegen, bei einem der Stücke konnten die beiden Glimmer nur in Form makroskopischer Einlagerungen beobachtet werden. Kaliglimmer ist immer in kleinen isolirten Schüppchen, Magnesiaglimmer zuweilen in Strängen, Lappen und Flasern vorhanden. Quarz erscheint in fettglänzenden, grauen, grünlich - grauen, ‚ eckigen oder runden Körnern und wiegt meist über den Glimmer bedeutend vor. Von accessorischen Gemengtheilen wurden Schwefelkies und hyacinthrother Granat in je einem Stücke beobachtet. 4. Hornblendeführende Gesteine. Wesentliche Gemengtheile: Orthoklas (Plagioklas), Hornblende und Quarz. in ibiehte GramiEe, Der Orthoklas ist roth, weiss, oder bräunlich, daneben tritt weisser, hellgrauer, farbloser, oder noch seltener grüner Plagioklas ‚auf, Der Feldspath bildet den vorwiegenden Gemengtheil, ausser bei einem Hornblendegranit mit weissem Orthoklas, in welchem Hornblende vorwaltet. Orthoklas und Plagioklas kommen in Körnern und rec- tangulären Prismen vor. Sehr häufig sind beide Feldspäthe mit einem feinen Verwitterungsstaube angefüllt. | ET dr a: VEEn SORRHE. UUEIEHREGLVEENBERG ‚at TOSHEHE > EEETOREHO RD Pa 74 J. Heinemann: En Bei einem feinkörnigen, schon bedeutend verwitterten Geschiebe wird der Orthoklas- von unregelmässigen Sprüngen durchzogen. An diesen ist der Verwitterungsstaub so dicht gehäuft, dass er sich bei der stärksten von mir angewandten Vergrösserung nicht auflöste; nach Innen schwindet er allmählig und lässt den Kern häufig noch frisch erscheinen. Der schmutzig grüne, Plagioklas eines anderen Geschiebes zeigte selbst i. p. L. nur einmal Zwillingsstreifung. | Ausser dem staubartigen Zersetzungsproduct verursacht die dichte Imprägnation des Eisenpigmentes häufig die Undurchsichtigkeit der Schliffe. Im Allgemeinen tritt die Zwillingsnatur der Plagioklase u.d.M. schon bei gewöhnlichem Lichte deutlich hervor; und ist auch häufig makroskopisch zu erkennen. Der neben bräunlichem Orthoklas vorkommende Plagioklas eines mittelkörnigen Geschiebes zeigt i. p. L. zuweilen doppelte Zwillingsstreifung, eine bei Plagioklasen der Diorit- und Hornblendeschiefer häufigere, bei denen der Granite dagegen seltenere Erscheinung. | En N er 3 4, Aura“ Bude An mikroskopischen Interpositionen enthält der Feldspath des. zuletzt erwähnten Stückes Mikrolithen von Hornblende. Die Orthoklas- und Quarzkörnchen eines sehr feinkörnigen, grünen Granits sind mit einem grünen Staube, welcher sich bei sehr starker Vergrösserung in einzelne Schüppchen auflöst, erfüllt, Die- selben zeigen deutlichen Pleochroismus und dürften deshalb ebenfalls als Mikrolithen von Hornblende anzusprechen sein. Die grösseren por-. phyrartigen Ausscheidungen des Orthoklases, welche im Dünnschliff fast farblos erscheinen, sind reich an ee Flüssigkeitsein- schlüssen. Bei einem mittelkörnigen rothen Geschiebe, welches ie Wesent- lichen aus rothem Orthoklas, weissem Plagioklas und faseriger Horn- blende besteht, besitzt der oft rectanguläre Orthoklas Einschlüsse Br und Umhüllungen von weissem Plagioklas.. U.d.M. zeigt der Quarz, = welcher makroskopisch zu fehlen scheint, eigenthümliche Durch- in wachsungsformen, welche an die, in gewissen körnigen Kalken vor- kommenden Serpentingebilde, »Eozoon«, erinnern, Diese Einschlüsse Be sind oft in so bedeutender Menge vorhanden, dass die, sie ein- E schliessende Orthoklassubstanz stark zurücktritt. Der Orthoklas ist mit einem dichten Eisenpigment stark imprägnirt, der Plagioklas zeigt 1. p. L. deutliche Zwillingsstreifung. Nach einer mündlichen Mitther- | lung des Herrn Dr. Penck kann dieses Geschiebe mit einem bei B-- Oerobro anstehenden Gestein identificirt werden. Die gewöhnlich sehr frische, nur selten in chloritische Substanz umgewandelte Hornblende nimmt meist einen untergeordneten An- - 2 Die krystallinischen Geschiebe Schleswig-Holsteins. 75 theil an der Zusammensetzung der Gesteine. Sie tritt in einzelnen Körnern und in Aggregaten auf. Die Durchschnitte sind selten regelmässig begrenzt, der Pleochroismus ist immer deutlich, u.d.M. lässt sie fasrige Structur und Hüllenbau erkennen. Hornblende bildet bei einem Geschiebe grössere Ausscheidungen. "Im Wesentlichen liegt ein feinkörniges Gemenge von rosafarbenem Orthoklas, glänzend schwarzer Hornblende und weissem, sowie bräun- lichem Quarz vor. In einer 5 cm breiten, aderförmigen Ausscheidung ist Hornblende vorwiegender Gemengtheil, während farbloser Orthoklas und Quarz zurücktreten. Grössere Spaltungsstücke von Hornblende, Körner von hellrothem, pelluciden, deutlich spaltbaren Orthoklas, sowie Körneraggregate von glasglänzendem, farblosen oder gelblichen Quarz liegen in der Nähe dieser Ausscheidungen. Der meist rauchgraue Quarz tritt in ähnlichen Mengenverhält- nissen auf, wie die Hornblende. In einem bedeutend verwitterten, feinkörnigen Hornblendegranit zeigen die kleinen Quarzkörnchen u. d. M. eine eigenthümlich netzartige Anordnung. Alsaccessoris chen Gemengtheil führt das feinkörnige Geschiebe, dessen Orthoklas und Quarz reichliche Einschlüsse von Hornblende, zeisen, Hexaöder von Eisenkies. Der in dem Hornblendegranit - mit weissem ÖOrthoklas häufige Granat ist in einem verwitterten Geschiebe in’ kleinen, im Schliff buntrothen und weingelben isolirten Körnchen, sowie als Einschluss im Orthoklas und Quarz vorhanden. Der durch die : Quarz-Einschlüsse im Orthoklas bemerkenswerthe Granit führt kleine Körnchen von grüngelbem Epidot und violblauem Flussspath. Schmutzig grüner Serpentin wurde in Körnern und auch als Ueberzug in einem rothem, feinkörnigen Orthoklas-Plagio- klasgeschiebe beobachtet, daneben Körner von pfirsichblüthfarbenem Flussspath. Braune Titanite zeigen den für eingewachsene Krystalle, z, B. im Syenit des Plauen’schen Grundes, charakteristischen Typus. In kleineren und grösseren Drusen eines ziegelrothen, feinkörnigen Orthoklasgranits sitzen wohl ausgebildete Orthoklas- und Quarz- kryställchen, welche von einer dünnen Eisenoxydschicht umrindet sind. Die Orthoklaskrystalle sind Combinationen von T, M, P und x. B. Granophyre. Das eine der beiden vorliegenden Geschiebe stellt ein mittel- körniges Gemenge vonrothem Orthoklas, farblosem Plagioklas, sehr h _ vorwiegender schwarzer Hornblende Sa runden, grauen Quarz- - körnern dar. Gadolinit und Kalkspath sind rensische Gemeng- All m De m ZT in U m 2. Du u ad < BF) a te a a 205 Pi 1 a = Si "a DE a Fr { BE I NG a a 3 x 3 | R 4 £ “ 76 J. Heinemann; theile. Das Auftreten von Kalkspath giebt dem Geschiebe eine grosse ? Aehnlichkeit mit Arendaler Gesteinen. A In dem anderen Stücke bilden weisser und farbloser Ortkalan sowie wasserheller Quarz ein feinkörniges Gemenge, welches von faseriger, tiefschwarzer Hornblende durchwachsen ist. In einzelnen Partieen des Gesteins sind die Gemengtheile in Form von grösseren Ausscheidungen, um welche sich kleinere Körner gruppiren, vorhanden. Der frische Orthoklas enthält vereinzelte Eisenglimmerschüppchen. Die tiefschwarze, in Folge des Pleochroismus grün und braun gefärbte Hornblende besitzt keine deutliche Structur. Der Quarz führt dicht gedrängte, farblose Mikrolithen und Flüssigkeitseinschlüsse, von denen die grösseren eine bewegliche Libelle zeigen, sowie Horn- blendemikrolithen. Zahlreiche Titanitkryställchen treten acces- sorisch hinzu. “ Yy C. Gneisse. Die vier untersuchten Hornblendegneisse sind in mancher Be ziehung bemerkenswerth, so dass sie es verdienen, einzeln besprochen zu werden. Be Der erste ist ausgezeichnet durch seinen Gehalt an Asphalt: körnern; es ist mittelkörnig und besteht im Wesentlichen aus matt- Br ren Orthoklas,sowie einer schmutzig grauen, erdigen Substanz. Letztere gab sich u. d. M. als Verwitterungsproduct der Hornblende i zu erkennen; in grösseren Körnern ist die ursprüngliche Structur } noch wahrzunehmen. Durch theilweise vollständige Auswitterung 4 der Hornblende sind kleine Hohlräume gebildet worden, deren ; Wände mit zierlichen Quarzkryställchen bekleidet sind. Wahr- scheinlich haben sich dieselben aus einfiltirten Lösungen abgesetzt, e in denen möglicherweise die bei der Verwitterung des Orthoklases ausgeschiedene Kieselsäure enthalten war. Auf den Quarzkryställchen sitzen kleine Asphaltkörnchen. Das Geschiebe ist bereits von L. az S in einer mir nicht zugänglichen Arbeit beschrieben worden. Bi Das zweite Gestein besitzt eine eigenthümliche Structur, welc a darın besteht, dass mehr oder weniger hornblendereiche Lagen buchten- artig in einander eingreifen. Farbloser, sanidinartiger Orthoklass grüngelber, fettglänzender Plagioklas, tiefschwarze Hornblende und grauer, glasglänzender Quarz sind die Gemengtheile. Bi: Das dritte Gestein ist wegen seines Gehaltes an Epidot be- Die krystallinischen Geschiebe Schleswig-Holsteins, {| Quarz tritt bedeutend zurück. Eine Bruchfläche des Gesteins ist mit einem dichten Ueberzug von Epidot bedeckt. Nadeln von Epidot finden sich auch als makrospischer Einschluss in der Hornblende. Das vierte ist eine sehr frische Hälleflinta. Man erkennt schon mit der Lupe, dass ein Gemenge vorliegt, ein Auseinanderhalten der verschiedenen Mineralbestandtheile ist jedoch nur selten möglich. Hier und da charakterisirt sich ein Feldspathindividuum durch eine glänzende Spaltungsfläche, zuweilen bemerkt man Zwillingsstreifung. Auch Hornblende in zierlichen Säulchen ist noch makroskopisch zu beobachten, ferner: Granat in kleinen Körnchen und Dodekaödern, sowie ganz vereinzelte Kupferkieskörnchen, U. d.M. lässt die Masse Orthoklas und Plagioklas vorwiegend erkennen. Eine der Structur _ des Schriftgranits ähnliche regelmässige Verwachsung mit Quarz ist bei einzelnen Orthoklaskörnern zu beobachten. DerQuarz ist auffallend arm an Flüssigkeitseinschlüssen; Hornblende bildet seltene Einschlüsse im Quarz. Die am meisten zurucktretende Hornblende ist im Schliff sela- dongrün und ausgezeichnet faserig. Dieses Geschiebe ist ein voll- kommen übereinstimmendes Seitenstück zu Gesteinen aus der Schwe- dischen Hälleflinta-Bildung. Auch Seite 68 und 79 besprochene Gneisse können mit Haälleflinta verglichen werden. Sie steht im engsten Verband mit Gneiss und führt zu Quarzporphyr über!), woraus sich die Armuth der Quarzkörnchen an Flüssigkeitseinschlüssen erklärt. Viele Gesteine der Hälleflinta - Bildung sind rein petrographisch als Mittelglieder zwischen Gneiss und mikrokrystallinischem Quarzporphyr aufzufassen. Neben der Parallelstructur des ersteren Gesteins findet man das apha- nitische Feldspath-Quarzgemenge des anderen. Beispiele hierfür sind die S. 68 und 79 besprochenen Geschiebe. Bei anderen, z. B. dem vorhin beschriebenen, tritt die Parallelstructur zurück und es entsteht ein anscheinend homogenes oder fast homogenes Gestein mit split- trigem Bruch, 5. Hornblende- und magnesiaglimmerführende Gesteine. Wesentliche Gemengtheile: Orthoklas '(Plagioklas), Hornblende, _ Magnesiaglimmer und Quarz, Echte Granite., Der Orthoklas ist roth und weiss, sehr selten grün gefärbt. _ Weisser oder gelber Plagioklas ist mit Ausnahme eines Stückes immer beobachtet worden. Der Feldspath, als vorwaltender Gemeng- !) Vergl. Zirkel, Petrogr, I, 565. SOEBEN U HE EV) DS ne a 9 0 A En Ein 78 J. Heinemann: theil, bildet meist mit den übrigen Mineralien ein gleichmässiges mittel- oder feinkörniges Gemenge. | Rother Orthoklas mit eingesprengstem Kupferkies ist in einem feinkörnigen, grauen Gestein bandartig ausgeschieden. Ein anderes porphyrartig ausgebildetes mittelkörniges Gestein gleicht vollkommen dem „Rapakivi* von Viborg in Finland!) und nach mündlicher Mittheilung des Herrn A. Sadebeck dem von G, Rose ?) beschriebenen Geschiebe von Misdroy auf Wollin. I. Der Feldspath dieses Geschiebes zeigt, stets parallele Ver- wachsungen von Orthoklas und Plagioklas; bei den grösseren Krystallen wiegt ersterer vor. Der Plagioklas bildet eine Hülle, welche unregel- mässig in den Orthoklas eingreift und diesen gewissermassen auf zuzehren scheint. Hätte man es mit einer einfachen Parallelverwaschung zu thun, also gleichzeitiger Bildung, so müssten die Grenzen scharf verlaufen, wie z. B. beim Mikroklin. Die Plagioklashülle kann wieder von Orthoklas umgeben sein, was sich aus einer im Innern des Orthoklases stattfindenden Umwandlung erklärt. 2. Hornblende und Quarz zeigen im Orthoklas eine schrauben- | artige Anordnung, letzterer nur u. d.M. Nach Th. Liebisch?) haben Rapakivigeschiebe in Sa Verbreitung, Hornblende und Magnesiaglimmer treten gegen Feld- spath sehr zurück. Die Hornblende ist in einem feinkörnigen RR. mit weissem Orthoklas und Plagioklas nur als Einschluss im mattglänzenden, rauchgrauen Quarz vorhanden und lässt u. d. M. die bekannten Zer- brechungen, Verschiebungen und Zersplitterungen erkennen. Im Ue- brigen tritt sie in faserigen Aggregaten auf. abe: Magnesiaglimmer Lore in einzelnen Schuppen und schuppi- gen Aggregaten vor. > Der Quarz ist wasserhell, grau oder bläulich, tritt im Allgemeinen mehr oder weniger zurück und nimmt nur ausnahmsweise in hervor ragender Menge Antheil an der Zusammensetzung. Ber Kupferkies findet 'sich als accessorischer -Gemengtheil in Sa einem plagioklasfreien Granit. | = & >= 6. Chloritführende Gesteine. ER: Wesentliche Gemengtheile: Orthoklas (Plagioklas), Chlorit BR Quarz. RR ey 1) Vergl. Zirkel, Petr. I, 495. ; *) Zeitschr. der geol. Ges, XXIV, 493, 1 Be NB:28:20: Ste. I, 5 Ü Die krystallinischen Geschiebe Schleswig-Holsteins. 79 A. Echter Granit, Rothe Orthoklaskörnchen wiegen in dem sehr feinkörnigen Gemenge vor; farblose, fast mikroskopisch kleine Plagioklasleisten, wasserheller Quarz treten zurück. Der Chlorit ist parallelschuppig und bildet haarfeine bis mehrere Centimeter dicke Aederchen, B. Gneisse, Ein mittelkörniger Flasergneiss besteht im Wesentlichen aus eckigem, ziegelrothen, undeutlich spaltbaren Orthoklas und runden, violblauen Quarzkörnchen. Beide Gemengtheile treten häufig in grösseren Linsen auf, von denen die des Orthoklases nur aus einem Individuum, die des Quarzes aus Körneraggregaten bestehen. Die Chlorithäutchen, welche diese Linsen umgeben, sind so zart, dass man selbst auf dem Querbruch des Gesteins die Flaser- - structur nicht erkennen kann; sie tritt erst auf frischen Bruchflächen deutlich hervor. Bei einem anderen Gestein mit der Structur des gewöhnlichen Glimmergneisses liegen dunkelgrüne Chloritschüppchen einzeln und parallel zu einander in einem homogenen, aus weissem Orthoklas und farblosem Quarz bestehenden Gemenge. U. dd. M. stellt sich jedes einzelne Chloritblättchen als ein Aggregat feinster Schüppchen dar. 7. Graphitführende Gesteine. Wesentliche Gemengtheile: Orthoklas (Plagioklas), Graphit und Quarz, & A. Graphitgranit. Fleischrother Orthoklas, bläulicher Plagioklas, Graphit in milden, sich fettig anfühlenden Blättchen und fettglänzender Quarz bilden die Gemengtheile des grobkörnigen Gesteins. Einzelne _ Kaliglimmmerschüppchen sind Verwitterungsproducte des Feld- _ - spathes, B. Graphitgneiss. 2 4 Die Structur ist die des gewöhnlichen Glimmergneisses; farb- 3 loser, undeutlich spaltbarer Orthoklas, parallel angeordnete, zuweilen zu Körner gruppirte Graphitblättchen und gelblicher Quarz bilden ein feinkörniges Gemenge. 8. Turmalingranit. A Wesentliche Gemengtheile; Orthoklas (Plagioklas), Mikroklin, - Turmalin und Quarz. Be a EL u la a SD 2 2 ae ee A Be ee a u a a a 1 a A 80 | J. Heinemann! 2 - Nur A -_ Von den drei vorliegenden Stücken führen zwei weissen Örtho- klas, das dritte hellrothen Mikroklin. Daneben kommt in einem Ortho- klas-Turmalingranit noch schmutzig weisser, in dem Mikroklingranit bläulicher Plagioklas vor. Die Kalknatronfeldspäthe treten gegen die Kalifeldspäthe zurück. Der Orthoklas des plagioklasfreien Gesteines besitzt ein zuckerartiges Aussehen und befindet sich im ersten Stadium der Ver- witterung. Diese ist keine regelmässige, von Aussen nach Innen fortschreitende, die Atmosphärilien haben auf dem Wege von Haar- spalten an verschiedenen Stellen das Mineral zu gleicher Zeit ange- griffen, so dass u. d, M, Verwitterungsstellen in völlig frischer Masse sporadisch vertheilt sind. Der Mikroklin zeigt u.d.M. die charakteristischen gitter- artigen Verwachsungen mit Orthoklas. Wegen der innigen Verbindung mit den übrigen Gemengtheilen konnte keine Platte parallel P zum Zwecke der Bestimmung der Auslöschungsrichtung angefertigt werden, Die sammtschwarzen Turmaline, welche gewissermassen den Glimmer vertreten, sind in dicken, prismatischen, am Ende nicht von Krystallflächen begrenzten Nadeln vorhanden. Im durchfallenden Lichte sind sie grau mit einem Stich ins Violette und deutlich pleo- chroitisch, Die neben Turmalin vorhandenen Schüppchen von Kali glimmer sind aus dem leicht angegriffenen Feldspath entstanden. Quarz erscheint in dem plagioklasfreien Orthoklasgranit in runden, fast farblosen, an nadelförmigen Mikrolithen reichen Körnern, isolirt und als Einschluss im Orthoklas; in dem plagioklasführenden Orthoklasgranit bildet er in Form von mittelgrossen, rauchgrauen Körnern den vorwiegenden Gemengtheil; im Mikroklingranit scheint er zu fehlen, dagegen tritt Apatit (Moroxit) in kleinen hexagonalen Säulen ‚und grossschuppiger Kaliglimmer auf Kluftflächen als Ver- witterungsproduct auf, 9. Schriftgranit. Der deutlich nach P spaltbare Orthoklas herrscht vor. Auf seinen Spaltungsflächen sieht man bei einem Gestein die regelmässigen, an hebräische Buchstaben erinnernden Verwachsungen “ mit Quarz, Dieser besteht bei einem anderen aus einzelnen Körnchen, vi zu einander parallel und in parallelen Reihen angeordnet sind, so dass man bei oberflächlicher Betrachtung einen mit Zwillingsstreifung versehenen Feldspath vor sich zu haben glaubt. T Die krystallinischen Geschiebe Schleswig-Holsteins. Milchweisse Farbe rührt von zahlreichen Flüssigkeitseinschlüssen glimmer auf, bei dem zweiten finden sich accessorisch- pris- che Turmaline. LE. Quarzporphyr. Die Ouarzporphyre haben wie Granite und Gneisse eine allge- e Verbreitung, stehen aber an Zahl und Grösse der Blöcke diesen Nach Beschaffenheit der Grundmasse können sie in solche mit ommen krystallinischer Grundmasse und in solche, bei denen felsitische Basis vorhanden ist, eingetheilt werden. Die erste eilung umfasst die Mikrogranite Rosenbusch's !), ihre Grundmasse _u.d. M. ein vollkommen krystallinisches Aggregat dar. Bei zweiten Abtheilung, den Felsophyren Rosenbusch’s, ist die ndmasse nicht vollkommen individualisirt. Die ausgeschiedenen Krystalle treten nur selten so sehr zurück, lass. die Gesteine vollkommen homogen erscheinen. Die Aus- heidungen bestehen aus Körnern und aus pseudoquadratischen ismen von ziegel-, graurothem oder weissem Orthoklas, grünlich bem, grünlich weissem oder weissem, gestreiften Plagioklas, aus nern von mattschwarzer und dunkelgrüner, deutlich prismatisch spaltbarer Hornblende, sowie aus glasglänzendem, farblosen und ‚bläulichen Quarz, Die Feldspathkrystalle herrschen gewöhnlich vor; nur in einem vorliegenden Gesteine sind die Quarzkörner zahlreich vorhanden Die ausgeschiedenen Krystalle von Feldspath und Hornblende sind meist frisch, nur selten verwittert. Die weissen Orthoklase eines Quarzporphyrs waren der Verwitterung zu@änglicher, als die weissen E E 4 .. . - gioklase. Während jene nur aus einem Aggregat farbloser und ısser Körnchen, beziehungsweise Blättchen bestehen, sind diese hältnissmässig frisch, so dass man u. d. M. schon bei gewöhnlichem nn # i) Mikrosk. Besch. der mass. Gest. p. 87. hd 3 | | ? | an 82 J. Heinemann : Bei einem graubraunen Quarzporphyr kommt Hornblende nur als in Zonen gruppirter Einschluss im porphyrisch ausgeschiedenen, rothen Orthoklas vor. Aeusserlich stimmt dieses Gestein mit solchem vom Sännersee vollkommen überein. Selten ist die Hornblende im Schliff regeimässig begrenzt; in einem Gestein ist sie zerfetzt, lässt aber die Umrisse noch erkennen, die kleineren Bruchstücke sind in der benachbarten Gesteinsmasse eingeschlossen. e Deutliche Faserung ist häufig vorhanden. Der Quarz kommt in isolirten Körnern vor, welche selten, die oben erwähnten abgerundeten Krystallkörner, kleinere Quarzkörnchen eingeschlossen enthalten. 1. Quarzporphyr mit krystallinischer Grundmasse. Die graue, graugrüne und rothbraune Grundmasse dieser Gesteine besteht wesentlich aus Orthoklas-, Plagioklas-, Hornblende- und Quarzkörnchen. Die richtige Bestimmung der Mineralien, welche die Grundmasse zusammensetzen, ist oft wegen der ausserordentlichen Kleinheit der Individuen erschwert und zuweilen unmöglich. Der Quarz zeigt häufig hexagonale Durchschnitte, | Magneteisen, Eisenglanz, Flussspath und unbestimmbare, rothbraune, gefranzte Körnchen treten bei einzelnen Gesteinen acces- sorisch in die Grundmasse ein. Ein rothbraunes, homogen erscheinendes Ge enthält mikroporphyrische Ausscheidungen von Plagioklas mit regelmässigen Durchschnitten, . Hornblende und Quarz. 2. Quarzporphyr mit felsitischer Grundmasse. Der porphyrisch ausgeschiedene Orthoklas und Quarz führt. häufig Glaseinschlüsse. Das eine der untersuchten Gesteine enthält fast vollkommen mikrofelsitisch ausgebildete Grundmasse mit zahlreichen, röthlichen Orthoklas-, grüngelben, oft makroscopisch gestreiften Plagioklas- und dunkelgrünen, an Magneteisen reichen Hornblendekörnern. Bei anderen ist felsitische Basis nur untergeordnet vorhanden, Das mit Quarzporphyr vom Sännersee zu identificirende Gestein besitzt fast vollkommen krystallinische Grundmasse. [4 IT Sye2t Syenit kommt immer in grösseren Blöcken vor und ist verhält- nıssmässig selten. . i = Die krystallmischen Geschiebe Schleswig-Holsteins. 83 Die Structur ist grob--und mittelkörnig. Rother Orthoklas kommt mit graugrünem Plagioklas zu- sammen vor, bläulichgrauer scheint den Plagioklas auszuschliessen. Die grobkörnigen Syenite mit bläulichgrauem Orthoklas gleichen vollständig denen von Laurvig. Der Orthoklas schillert in Folge von } regelmässig parallel einer Fläche (hol)—=(!/ma : ob !/ne) !) einge- lagerten, metallisch glänzenden Mikrolithen; die Krystalle zeigen parallele Absonderungen nach P, von welchen die Verwitterung sich seitlich ausdehnt, so dass die Krystalle aus parallelen Verwitterungs- lagen bestehen. Der rothe Orthoklas kommt in Körnern und pseudoquadratischen Prismen vor. Die ziemlich grossen, porphyrisch ausgeschiedenen Orthoklase eines mittelkörnigen Syenits sind roth durch Eisenoxyd, welches die Spaltungsflächen bedeckt, so dass die Krystalle den Metallglanz des Eisenglanzes zeigen, und führen als Einschlüsse Plagioklasleisten. Bei einzelnen kleineren Orthoklasausscheidungen eines anderen Gesteins liest das Eisenoxyd in der Masse selbst, und zwar am meisten in der Nähe der Oberfläche, weniger im Innern gehäuft, so } dass ein scharf begrenzter schmaler Saum den zarter roth gefärbten # inneren Theil umrahmt. Dieser Feldspath ist noch durch zahlreiche, | unregelmässig angeordnete, haarförmige Mikrolithen ausgezeichnet. 1 Sn ann ee eh Der Plagioklas ist stark umgeändert, entweder schmutzig grün, u. d.M. fast undurchsichtig, mit undeutlicher Zwillingsstreifung oder, n. besonders in den porphyrartig ausgebildeten Gesteinen, beinahe voll- w ständig in Epidot umgewandelt, ohne erkennbare Zwillingsstreifung. In i | diesem Falle bilden die Epidotnadeln eine filzige Masse, seltener parallele 0 Aggregationen. Ist die Verwitterung weniger weit fortgeschritten, so | sind die Zwillingslamellen deutlich unterscheidbar und die Epidot- ‚208 nadeln zerstreut. Schwefelkies ist in dem Feldspath eingelagert. RE Die Hornblende, welche den vom Feldspath freigelassenen BR Raum ausfüllt, zeigt im Schliff nur ausnahmsweise scharf begrenzte, smaragdgrün gefärbte Durchschnitte. Sie besitzt im Allgemeinen faserige Structur und deutlichen Pleochroismus, Nur vereinzelte Körner sind in Chloritblättchen umgewandelt. | Neben der tief schwarzen, im Schliff braunen Hornblende der mit dem Syenit von Laurvig gleichen Geschiebe tritt Magnesia- glimmer auf. In der Hamburger Sammlung ?) befinden sich Geschiebe aus der _ Umgegend von Hamburg, welche mit dem Zirkonsyenit von Fredriks- 1) Vergl. E. Reusch, Pogg. Ann. XXVI. 392. 2)R-.Gottsche 1,10 7% SE NLIE NO NNNESROUER, NSHERE SORTE EHEN ERNANNT 84 J. Heinemann: värn identificirt werden können. Da das Gestein nur sehr untergeordnet gangbildend auftritt und ausser aus der Umgegend von Fredriksvärn nicht bekannt ist, so kann man annehmen, dass die Geschiebe von dort herstammen. Ihr Vorkommen im norddeutschen Diluvium fügt mithin ein wichtiges Glied an die Kette der Thatsachen an, welche auf den scandinavischen Norden als Heimathland hindeuten. IV. Quarzfreier Porphyr. Quarzfreie Porphyre habe ich nur selten gefunden; sie sind aber besonders interessant, da sie z, Th. mit anstehendem Gestein des Nordens übereinstimmen. ı. Syenitporphyr. Schmutzig weise Linsen und Körner von grauweissem Orthoklas, sowie sammtschwarzer Hornblende liegen porphyrisch in einer vor- waltenden graugrünen Grundmasse. Die nicht frischen Orthoklasindividuen führen frische und in Chlorit umgewandelte Mikrolithen von Hornblende als Einschlüsse. Die grösseren Hornblendekrystalle besitzen deutliche pris- matische Spaltbarkeit, Hüllenstructur und enthalten reichlich Na eisenkörnchen. 2 Die Grundmasse wird im Wesentlichen von frischen Orthoklas- körnern und chloritisch umgeänderten Hornblendefasern gebildet; Plagioklasleisten sind seltener vorhanden. 2. Rhombenporphyr. Die vorliegenden Geschiebe sind täuschend ähnlich dem bekannten Gestein von Tyveholmen bei Christiania, besonders wenn man die mikroskopische Beschaffenheit in Betracht zieht. !) In grauer Grundmasse sind grössere Feldspäthe mit rhom- bischen Querschnitten ausgeschieden. Die Angabe Törnebohm’s, dass der Feldspath der Rhombenphorphyre Christiania’s nur Plagioklas sei, konnte weder von Zirkel noch von Rosenbusch ?) bestätigt werden. Auch ich habe keine Zwillingsbildung zwischen gekreuzten Nicols wahrnehmen können. Olivin bildet mikroskopische Einschlüsse im Orthoklas; er ist im Schliff schwach grün gefärbt und in den Durchschnitten nur selten 1 x 7 Tor - 7 - 7 . = x . . . ) Vergl. A, E. Törnebohm, Rhombporfyren ved Christiania. Geolog, Fören, u Stockholm. Förhandl. Nro. 23, 1875 -— u. U. Jahrb. 1875, S, 552. 5 °) Mikrosk. Physiogr. der mass. Gesteine 1877, S. 133, Die krystallinischen Geschiebe Schleswig-Holsteins, regelmässig begrenzt. Diese Einschlüsse sind zum grösseren Theil in Serpentin umgewandelt und dann in ihren Umrissen verwischt. ‚ Der Serpentin findet sich zuweilen in feinen Adern. Eisenglanzblättchen sind nur selten im Orthoklas eingelagert; daneben u. d. M. erkennbare - Körner und Körneraggregate von Me herr sowie grün durch- "scheinende Hornblende. Die Grundmasse ist vollkommen krystallinisch, u. d. M. zeigt sie sich _ in einem Gewirr von Orthoklas-, Plagioklas-, Hornblende-, Sa Augit-,Olivin-, Quarzkörnchen und Apatitnadeln. Der Orthoklas in Einzelindividuen und Karlsbader Zwillingen ist häufiger, als der deutlich gestreifte Plagioklas, Die Hornblende ist in schuppige Chloritagg sregate stark um- geändert und enthält Magneteisen. ; ‘Der Augit tritt in unregelmässig begrenzten _.ı. und % El eeresaten auf. er Der Olivin der Grundmasse gleicht den Olivineinschlüssen im porphyrisch ausgeschiedenen Orthoklas. V. Cf. Liebeneritporphyr. Von diesem interessanten Gestein ist beim Bau der Segeberg- Lübecker Chaussee ein grösserer Block, von welchem ein faustgrosses _ Handstück in das Kieler Museum gelangte, gefunden worden, Das Geschiebe ist nur mit dem am Monte Visena im Fleimser- thal, Tirol, anstehenden Liebeneritporphyr zu vergleichen. Die Kieler _ — Handstücke des letzteren sind im Gegensatz zu dem Geschiebe im _ - Verwitterungszustande und enthalten Orthoklas neben graugrünem Liebenerit porphyrartig ausgeschieden. _ Die mikroskopische Untersuchung lehrte noch andere Unterschiede kennen. Die ziegelrothe Grundmasse beider Gesteine ist vollkommen krystallinisch, Der Orthoklas ist in dem Geschiebe nur in Körnchen vorhanden, während ringsum ausgebildete mikroskopische Krystalle, welche in dem Tiroler Gestein häufig sind, fehlen. . Hornblende trittin dem Geschiebe seltener auf,„als in dem Tyroler Gestein. ale N Bei dem Tiroler Liebenerit kann man drei Umbildungsstadien unterscheiden. In dem ersten, welches meist nur den mikroskopischen Kıystallen eigen ist, sind die Liebenerite aus farblosen Blättchen zu- R _ sammengesetzt, im zweiten treten divergirende, wolkige Streifen auf und im dritten ist das Umwandlungsproduct ein Aggregat trüber Körnchen. Der dem Liebenerit ähnliche Gemengtheil des Geschiebes dagegen befindet sich durchweg in dem ersten Stadium der Verwitterung. 3 “ x i a “ ee | 86 J. Heinemann : YI. Diorit. Diorite gehören nächst Granit und Gneiss zu den häufigsten unserer Geschiebe und kommen wie diese in mehr minder gewaltigen Blöcken vor. Jedoch fehlt die grosse Mannigfaltigkeit im äusseren Habitus, welche den Granit- und Gneissgeschieben eigenthümlich ist. Eckige Quarzkörner, welche oftreich an nadelförmigen, farblosen Mikrolithen sind, bezeichnen sie als Quarzdiorite Magnesia- glimmer, welcher in diesen die Hornblende theilweise vertritt, ist im Allgemeinen sparsam vorhanden, dagegen mit Quarz verhältnissmässig häufig in Kugeln mit concentrisch schaliger Absonderung und körniger Structur. Bei porphyrartiger Structur bilden Plagioklas Na Hornblende zusammen oder einzeln die Ausscheidungen, Schwarzer, zum Theil metallisch angelaufener Magnesiaglimmer ist bei sehr seltenen Gesteinen in einer dichten, graugrünen Grund- masse porphyrisch ausgeschieden. Die Glimmerschüppchen sind wahr- scheinlich ein Verwitterungsproduct der Hornblende und umschliessen häufig noch unveränderte, parallel gruppirte Hornblendenadeln. Kalk- spath, welcher Mikrolithen von Hornblende eingeschlossen enthält, füllt zahlreiche kleine Nester und Haarspalten aus. Die Grundmasse besteht aus Leisten und Körnern von stark umgeändertem Plagioklas, Nadeln von Hornblende, Körnern, zuweilen Krystallen von Kalkspath. Mikrofluctuationsstructur der Grundmasse ist um die, zum Theil mikroporphyrisch ausgeschiedene, Hornblende öfters zu beobachten, Mittelkörnige bis aphanitische Gesteine finden sich häufig. Die Plagioklaskrystalle erreichen eine Länge bis zu 7 cm., ihr eigenthümlicher Fettglanz erklärt sich daraus, dass parallel der glän- zenden P-Fläche Chloritstaub angehäuft ist. Die meisten enthalten zahl- reiche Hornblendemikrolithen, nur selten dicken Verwitterungsstaub, welcher die Erkennung der oft doppelten Zwillingsstreifung nicht verhindert. | Die Hornblende bildet im Allgemeinen den quantitativ her- vorragenden Gemengtheil; bei den mittelkörnigen Geschieben ist sie sammtschwarz und bräunlich durchscheinend, bei den feinkörnigen nadelförmig, regellos vertheilt und grün. Deutlich zonaler Bau ist fast immer zu erkennen, Umwandlung in Chlorit selten. Magneteisen- ' körner bilden ir Einschlüsse. A patit hat oft die Form spitz zulaufender Nadeln, ist farblos oder selten blau und meist in beträchtlicher Menge vorhanden. Die ars % Nadeln zeigen oft i. p. L. eine bläuliche Interferenzfarbe. Körner von Magneteisen, andere, an den Rändern braunroth a gefärbte, von Titaneisen (?) und von Eisenkies treten häufig auf, BIT: Porphyrit. ausgeschieden. u Eisenglanzkörner treten in bedeutender Menge auf und sind : u.d. M. von Magneteisenkörnchen beim Abblenden des Lichts durch u innen in parallele Züge auf.) den starken Metallglanz leicht zu unterscheiden. 0:67 Die Grundmasse besteht aus Plagioklasleisten, Horn- blendekryställchen, Eisenglanzkörnchen, und einer reichlich 5% demnach eine gewisse Aehnlichkeit mit der des Porphyrits von Ilfeld.?) YUI. Diabas. i = Die Diabase sind im vereinzelten Blöcken weit verbreitet. 4 ee : Gemengtheile sind Plagioklas und Augit, wozu sich wohl R ausnahmslos freies Metalloxyd, sei es in der Form des Magncteisens, des Titaneisens oder beider zugleich gesellt. Der Augit ist bei allen untersuchten Diabasen zum Theil in chloritische Substanz um- = gewandelt. Es treten olivinfreie, eigentliche |Diabase, und olivinfüh- rende auf mit mehr oder minder ausgeprägter Porphyrstructur. 1) Vergl, Zirkel, Die mikrosk, Beschaffenheit d, Min, u, Geste, 23733,.>S.. EZE, Be. 2) Vergl, A. Streng, Mikroskopische Untersuch, der Porphyrite von Ufeld; N. Be Jahrb, für Miner, u. Geol. 1875. S. 785. Seh RE, Bd FF ie td se a a RL rt N ne rn Ba 1 a) a ik > 20:7 Bu SEHE EZ re 23 m 5 rer A Ze dh un a ’ “ 3 BEN ey « \ T . # hi f ’ : Die krystallinischen Geschiebe Schleswig-Holsteins. 87 In der kastanienbraunen dichten Grundmasse des einzigen in der Kieler Sammlung vorhandenen Porphyrits sind zahlreiche, kleinere und mittelgrosse Leisten und Körner von schwarzer Hornblende porphyrisch Der Plagioklas zeigt meist Umbildung in Epidot; dieselbe ist so unregelmässig fortgeschritten, dass makroskopische Epidot- nadeln Einschlüssen ähnlich sind. Vollkommen frische Krystalle wurden u.d.M. nur selten beobachtet. Viele sind mit einem mehr | minder dichten Staube erfüllt, welcher bei andern zusammenhängende dr Häutchen bildet. Meist ist die Umbildung eine vollständige. Epidot- IE nadeln, welche die Stelle der Feldspathsubstanz eingenommen haben, sind parallel angeordnet und zeigen i. p. L. schöne Interferenzfarben, pr Die Hornblende ist grün durchscheinend, regelmässig begrenzt und reich an Einschlüssen von Magneteisenkörnchen. Diese bilden einen breiten Saum um die Hornblendekrystalle und lösen sich nach Er vorhandenen Basis. Bei der letzteren kann eine braune, globulitisch gekörnte Masse und echtes Glas mit farblosen, stäbchenförmigen Entglasungsproducten unterschieden werden. Die Grundmasse hat BR 0 Aa Nas Dun; 88 fr Heinemann : Olivinfreie Diabase. Von den beiden Gesteinen, welche der Untersuchung vorlagen, enthält das eine in sehr feinkörniger, fast dichter Grundmasse grössere Ausscheidungen von grauweissem Pagioklas- und grünen Augitkörnern; das andere, ebenfalls fast dichte, ist ausgezeichnet mandelsteinartig. Der Plagioklas des ersten ist frisch und reich an Einschlüssen von Augitmikrolithen, der des zweiten stark verwittert. Der Augit ist reich an Magneteisen und zeigt im Schliff von unregelmässigen Sprüngen durchzogene Fetzen, selten rhombische Durchschnitte. - Der des Diabasmandelsteins ist meist in radial- faserige Mikrolithen mehr oder weniger vollständig von aussen nach innen umgewandelt. Die graubraune Masse beider Gesteine löst sich u. d. M. in ein inniges. Gemenge von Plagioklas-, Augit-, Magneteisenkörn. chen und ein schmutzig grünes Umwandlungsproduct des Augits auf, die des ersteren enthält noch Apatitnädelchen. 2. Olivinführende Diabase. Das eine der beiden untersuchten Gesteine ist ein » Augitporphyre. Die meisten der zahlreich ausgeschiedenen Augitkörner zeigen deutlich prismatische Spaltbarkeit, die übrigen sind unregelmässig zer- klüftet und ölgrün gefärbt, so dass sie mit dem daneben vorkomun lichter gefärbten Olivin grosse Aehnlichkeit haben. In der dichten Grundmasse des anderen Gesteins sind ‘grössere Plagioklase und Augite ausgeschieden. Der Orthoklas ist reich an Einschlüssen von Augitfragmenten und Apatitnadeln. Der Augit ist nur in stark zerklüfteten Körnern vorhanden. Die grösseren Olivine beider Gesteine sind in Folge zahl- reicher Einschlüsse von schwarzen und rothbraunen Körnchen fast opak; die kleineren häufig farblos und dann an ihrer rauhen Ober- fläche leicht zu erkennen. Die braune Grundmasse besteht bei beiden’ Gesteinen aus Plagioklasleisten, Augit- und Magneteisenkörnchen, vielen Olivinkrystallen und chloritischem Zersetzungsproduct. In das zweite Gestein tritt noch Apatit in langen Nadeln und Quarz in vereinzelten, an Apatitnadeln reichen Körnern ein. IX. Melaphyr. Ein mandelsteinartiges, an den „Brevicit“ führenden Melaphyr von Rev Basaft: Be Vorkommen von Basalt im norddeutschen Diluvium ist ein „einem an wahren Basalt so armen Lande“, herzuleiten. Wie ‚in der Einleitung bemerkt worden ist, hat A. Penck auf d mikroskopischer Untersuchungen den Nachweis zu liefern cht, dass die im Leipziger Diluviallehm neben echt skandinavischen inen, Choneten-, Orthoceratitenkalken, Agnostus- und Grapto- telinbasalte an; in der Gegend von Sösdala, Möby und Häglinge e ferner am Annaklef Feldspathbasalte. Die genannten vier Vorkommnisse seien als die widerstands- igsten Reste zu betrachten, von denen aus sich die nordischen A) Ein Melaphyr ist ein ‚‚wesentlich aus Plagioklas, Augit, Olivin mit freien Eisen- ‚den und einer Basis bestehendes Gestein.‘‘ Rosenbusch, a. a. O. p. 392. Bi a Amtlicher Bericht über die XI, Vers, deutsch. Land- und Forstwirthe. p. 579. wird man die ER nach der primären Lagerstätte der Basaltges noch als eine offene betrachten müssen. Re H. O. Lang, welcher Nord-Polar-Basalte zum Vergl h Bremer Basaltgeschieben herangezogen hatte, konnte, abgesehen einem Basalt von der Wallrossinsel, „welcher wegen eines gr Reichthums isolirter, farbloser Basis ein abweichendes Bild bot® 2 grosse Achnlichkeit in der mike el Zusammensetzung statiren. , Farbe zu erkennen. Das compacte, äusserlich base Mineralgemenge, die h Ausscheidung von Olivin, seltener von Plagioklas, und ganz beson die grosse Frische zeichnen sie vor den besprochenen älteren gesteinen aus. Die Structur ist nur selten schwammig und mx steinartig.. Schwammige Basalte finden sich nach Forchhan auf der Insel Sylt im Diluvialthon so häufig, dass schon die leute auf dieselben aufmerksam geworden sind und sie mit „Bimstein“ bezeichnen. und Nephelinbasalte an. Feldspathbasalte. ! Meist erscheinen die Gesteine vollkommen homogen. Plagioklas ist nur selten porphyrisch ausgeschieden. U. erscheint er in leistenförmigen Krystallen, welche zahlreiche / fragmente sowie vereinzelte Magneteisenkörnchen führen. Der Augit ist im Schiff, fast immer schön grün, seltener & braun gefärbt und unregelmässig begrenzt. Einzelne bestehen 2 radialstrahlig angeordneten Mikrolithen, andere erscheinen durch d gedrängte Magneteisenkörnchen fast Be Pr Olivin ist ziemlich häufig in mehr minder grossen I aggregaten, ähnlich wie im Basalt von Sinzig, ausgeschieden; u. erscheint er in grünlichen und farblosen, mehr minder mässig begrenzten Durchschnitten. Die für den Olivin der Nasa Or Ste. 147, 2) Pogg. Anm, Bd. LVII. S. 627. B> Amorphe Basis von hellgrauer oder ganz lichter Farbe und ı an globulitischen und trichitischen Entglasungsproducten ist er, zuweilen in hervorragendnr Menge vorhanden 2. Nephelinbasalte. er Er Die Be re Gesteine scheinen frei von amorpher vin und 2 ee auf. Der Nephelin ist reich an augitischen Mikrolithen und in dem eisen Gestein in parallelfaserige , gelbliche Zeolith- Der Augit zelr nur selten regelmässige Durchschnitte, auf nen in A lee der unvollkommenen prismatischen Spaltbarkeit wellen- kı en (Nephelin?) sind in grosser Menge eingeschlossen. Olivin ist im Schliff grünlich, röthlich und in Folge reichlicher nschlüsse tief dunkel gefärbt. Magneteisen tritt in gestrickt gruppirten Oktaödern auf. XI Gabbro. : Gabbro, theils olivinfrei, theils olivinführend, findet sich ı. Olivinfreier Gabbro. at den wesentlichen Gemengtheilen sind bläulichgra : ei oklaskrystalle, welche theilweise verwittert und reich an Tin. üssen von Diallag, sowie kurzen, nadelförmigen Mikrolithen sind, rherrschend. Der Diallag ist deutlich schalig abgesondert, in Folge dessen erig und reich an bräulichen oder opaken Körnchen. 3.1230, 02 J. Heinemann: ° Quarz und Orthoklas, welche in feinkörnigen Adern das Gestein. durchziehen, sprechen für seine ursprüngliche Gangnatur im Granit Accessorisch tritt noch Titaneisen in grossen Körnern auf. Olivinführender Gabbro. U. d.M. erweist sich der Diallag im Gegensatz zu Plagioklas und Olivin als vorherrschender Gemengtheil. Der Plagioklas ist tafel- oder leistenförmig, zeigt doppelte Zwillingsstreifung '), enthält grüne Nädelchen und Blättchen von Diallag, sowie parallel P/M bräunliche bis opake Körner- und Leisten- mikrolithen. Aehnliche Einschlüsse fand Hagge ?) in einem Saussurit- Gabbro vom Glacier de Montmor und bestimmte sie als Rutil. Rosen- busch ?) pflichtet dieser Deutung nicht bei, da weder Pleochro ismus noch Spaltbarkeit wahrzunehmen sind, womit meine eigenen Beob- achtungen übereinstimmen. Der graugrün durchscheinende Diallag zeigt u. d. M. meist unregelmässige Begrenzung, deutliche. Absonderungsflächen und schwa- chen Pleochroissmus. DBräunliche oft dicht geschaarte oder linearisch angeordnete Körnchen bilden Einschlüsse. Der Olivin ist u. d. M. grün durchscheinend, unregelmässig begrenzt und reich an braunen, wellig gebogenen Körner- sowie Stab- Mikrolithen. Einzelne sind in Folge zahlreicher Einschlüsse fast un- durchsichtig. 5 XI. Norite Rosenbusch’s 9 ° 1. Schillerfels. Ein, dem von der Baste gleichendes Gestein ist von Herrn Gym- nasiallehrer Fack gefunden worden. 2: Ne Wesentliche Gemengtheile sind: Plagioklas, Hyper Bronzit und untergeordnet Magnesiaglimmer. Die Structur ist mittelkörnig. Nach dem Karlsbader Gesetz verwachsene, gestreifte Pagioklas- krystalle führen Hypersthenlamellen. Der Hypersthen ist im Schliff laubgrün gefärbt und meist un ee begrenzt. Seine vollkommene Spaltbarkeit giebt sich 1) Vergl. G. Rose, Zeitschr, der deutschen geol. Ges. 1867, Ste. 270. ?) Mikrosk. Unters. über Gabbro und verwandte Gesteine. Kiel, 1871. 3) Massige Gesteine, p. 462. #) Massige Gesteine, 477. LE Sfre Ai a P Aus is ES hi u 7 4 LEE PERREE | erkennen. , wie beim so doch in derselben Regel- daneben liegen graue, rhombische und XIH. ls etnpeies Gesten Olivin- an Brei und reich an verhältnissmässig grossen Körnern von stark zerklüftet und theil- IV. Krystallinische Schiefer. Glimmer-, Hornblende- und Chloritschiefer. Glimmerschiefer. a Dickschuppige, tombakbraune Magnesiaglimmerflasern liessen lang gestreckte, aus en, Quarzkörnchen gebildete Rothe Eisenoxydkörnchen finden sich zwischen Glimmer- 2 | und en in beträchtlicher Menge. | Se parallel angeordneten, talkartigen ae Körner von Kalkspath eingeschaltet enthalten. 2. Hornblendeschiefer. Bes in einigen Greece Achrethe Be lea, | glasglänzende Quarzkörner vor. Körner und Körneraggr: ee beiden, sehr zurücktretenden Gemengtheile bilden zuw | Ausscheidungen. Diese Geschiebe gehören vielleicht urs Gneissgebiete an und müssten dann als Hornblendegneisse, ir Feldspath und Quarz in verschwindender Menge auftreten, werden. NER Andere Geschiebe, welche mit Diorit in Verband gew mögen, führen Plagıoklas mit doppelter ri roch, Gemengstheil. Apatitnadeln und Hornblendemikrolithen sind im m P 1 eingeschlossen. Die FRornblende ist oft zerfetzt und dann von ee begrenit. In einem Falle wurde die Umhüllung der zu Endsı eines in der Mitte unversehrten Krystalls au Je okla korn bsobachtet. A 3. Chloritschiefer. 'Nesentliche Gemengtheile: Chlorit und Orthokla 4 Chlorit ist vorwiegend, schwärzlich grün Ben If. Krystallinische, einfache Gestei e Qu‘.vzit, Marmor und Magneteisen, 1, ., Ouarsit. QOuarzite end besonders im jüngeren Diluvium in gro vertreten, | EN Sie sind dicht und körnig, am häufigsten grobkörni Letzter» führen häufig hellen Glimmer, z. Th. Lithiumgli: !“in grauweisses Hornsteingeschiebe entwirrte sic gekreuzten Nicol; als ein Aggregat winziger Quarzkörn: N, 2. Marmor. Greb- bis feizkörnig mit Einschlüssen von S a v. Wollastesit Chondod, u } ie Marmorgeschiebe haben eine unverkennbare mit be’sannten Gesteinen von Äker in Södermanland, SsowW. und Erbsby in Finland. Dolomit ist ein mehr minder Gen: ngtheil. ee k n blendend weisses Gestein, dessen Körner schon makroskopisch slamellen erkennen lassen, ist in Essigsäure fast vollständig 5 er ae ergab: 98,09,:64 :C 0:3 0,41 Mg C O3 1,05 Rückstand 9955: ! alte [ adkarnchen führt, er aus: 95,22: CarC.01,3 0/83.Me CO. 3 4,40 Rückstand 100,45. joklas in kleineren und mattschwarze, deutlich spaltbare Horn- de in mittelgrossen sind die accessorischen Gemengtheile eines Bei einem anderen, fleischrothen, mittelkörnigen Marmor um- sst Kokkolith Kalkspathlinsen. Ei ‚Ein drittes Gestein führt unzählige, im auffallenden Licht pech- -hwarz, im durchfallenden laubgrün gefärbte geflossene Augite u einzelte farblose Quarzkörnchen. cs viertes enthält Se Oktaeder von iS p in ehl-2 tothe ksteine Asien noch Serpentin-, onen And a eisenkörnchen. 3. . Magneteisenerz. Titanfreies Magneteisenerz, welches im skandinavischen Gneiss- 2% ti körnigen und dichten, mehr minder grossen Stücken vielfach BE er, I N GR Me As BZ EN 0 © ee rer > 2 ik; € ‘dass die Granitblöcke Mecklenbürgs aus Schweden, wo der a 05 J. Heinemann: Granit anstehe, fortgeführt seien. Eine grosse Menge Eisfelder sei von den nördlichen Inseln, welche jetzt Gebirge eines festen Landes sind, den Inselketten, die nun die Karpathen und das Riesengebirge, den Thüringerwald und den Harz ausmachen, zugeführt und hätten, da sie grösstentheils an den felsigen Berespin gebildet seien, zahlreiche, ın ihnen festgefrorene Steine hin und wieder a fallen gelassen. Kach Hagenow kam durch seine Studien der Kreide ea der Ueberzeugung, dass die Ge nicht von auswärts in ai Died vialländer hineingekommen, sondern in diesen selbst anstehend gewesen seien. Boll?) glaubt, dass man deshalb zwischen vielen Geröllen der norddeutschen Tiefebene und den in Schweden u stehenden Gesteinen ein enges Verwandschaftsverhältniss habe ee E wollen, weil man die Gesteine keines anderen Landes so vielfach und so sorgfältig mit den Geröllen verglichen hat, als eben die | Schwedens. Bei Ilmenau fand Boll einen Thonporphyr, welcher von Thonporphyrgeröllen nicht zu unterscheiden war; ferner glaubte | er eine Aehnlichkeit von Gabbrogeschieben mit anstehendem Gestein Schlesien’s feststellen zu können. Liebisch (a. a. ©. S. 35) fand eine solche Uebereinstimmung nicht. Forchhammer,?) welcher annahm, dass die Gerölle des Schleswig-Holsteinischen Geschicke keinen E wegs aus grossen Entfernungen hergeschwemmt, sondern ve durch vulkanische Kräfte aus der Tiefe ‚lossebrochen seien, musste x die Aehnlichkeit unserer Geschiebe mit anstehenden Gesteinen Skan- dinavien's dennoch einräumen. L. Meyn fand als Resultat seiner Zusammenstellung Schleswig-Holsteinischer Granit- und Gneissgeschiebe mit skandinavischen Gesteinen, „dass die so vielfach behauptete, absolute Identität dieser Steine auf eine bloss allgemeine . Aehnlichkeit zurückkommt, von der Art, dass trotz der grossen Anzahl re und norwegischer Gesteine, die zu Gebote standen, und unter denen wenigstens hundert verschiedene Granite und (Gmneisse sich iR Meyn verlangte absolute Identität der Geschiches a und 1: € mit skandinavischen Gesteinen ist selbst bei Handstücken desselber {)N.]J. d. Min. u. Geol. 1339, 1840, 1842, ge 2) Geognosie der deutschen Ostseeländer zwischen Eider und Oder. Nenbranden- burg 1846. Ste, 114, % Bee EN CN an FIR et ” f pr P. a z nr, fee Fi a EN er ; kai N es Die krystallinischen Geschiebe Schleswig-Holsteins. 97 Steinbruchs unmöglich. Es kann bei diesen Gesteinen nur auf den ‚allgemeinen petrographischen Charakter ankommen, und dieser ist bei den Graniten und Gneissen der Geschiebe und denen des skandi- navischen Nordens übereinstimmend. Eine endgültige Lösung der beregten Frage darf erst dann erwartet werden, wenn ins Einzelne gehende Studien der Gesteine derjenigen Länder, welche bei dieser Ursprungsfrage in Betracht gezogen werden müssen, z. B. England’s Schottland’s und der Inseln, vorliegen. Ferner ist hierbei auf solche Gesteine zu achten, welche, auf einen kleinen Raum beschränkt, durch gewisse Gemengtheile oder eigenartige Structurverhältnisse ein charakte- ristisches Aussehen haben. Von vielen solcher Gesteine wie Granite von Arendal, Hitteroe, Oerobro und Viborg, Gesteinen aus der schwedischen Hälleflintabildung, Quarzporphyr vom Sännersee, Syenit von Fredriksvärn und Laurvig, Rhombenporphyr von Christiania, Melaphyr von Brevig, Marmor aus Schweden und Finland, sind vollkommen übereinstimmende Seitenstücke aus dem Schleswig-Hol- steinischen Diluvium in vorstehender Arbeit beschrieben worden. Leitet ‘ man nach diesen die Grenzen für das Ursprungsgebiet der Geschiebe ab, so ergiebt sich als solches Skandinavien und Finland. Für kein einziges Geschiebe konnte nach dem mir zu Gebote stehenden Ver- gleichsmaterial ein anderes Vaterland, als dieser so begrenzte Bezirk nachgewiesen werden, nur beim Schillerfels und Liebeneritporphyr war eine äussere Uebereinstimmung mit ausserhalb Skandinavien’s und Finland’s anstehendem Gestein vorhanden. Unter den Sedimentär- geschieben zeigen die des Uebergangsgebirges eine auffallende Achn- lichkeit mit Gesteinen aus Skandinavien und den russischen Ostsee- Provinzen. !) Das Material zu vorstehender Arbeit befindet sich zum Theil in der Sammlung Schleswig-Holstein’scher Fossilien, zum Theil im mineralogischen Museum der Universität. Den Directoren derselben, Herren Proff. G. Karsten und A. Sadebeck, spreche ich für die Bereitwilligkeit, mit welcher sie mir die Sammlungen. zur Verfügung stellten, meinen innigsten Dank aus. Zu gleichem Danke bin ich dem Herrn Prof. Dr. C. Himly, welcher mir die Ausführung von Analysen in seinem Laboratorium gütigst gestattete, verpflichtet. Mit Freuden benutze ich die Gelegenheit, meinem hochverehrten - Lehrer, Herrn Prof. Dr. A. Sadebeck, für die bereitwillige Unterstützung, mit welcher er diese Arbeit förderte, meinen aufrichtigsten Dank auszusprechen. 1) G. Karsten, Versteinerungen des Uebergangsgebirges in den Geröllen der Herzogthümer Schleswig und Holstein, Kiel, 1869. S. 78. NE, er ug 4 Be} 2 Berichte zschläge in der E = r ee | Provinz Schleswig - Rolstein Einleitendes. nunnNnnNner Die sehr erheblichen Blitzschäden, welche seit einer Reihe von Jaren die Provinz Schleswig-Holstein betroffen haben, sowie der über Erwarten grosse Procentsatz, mit welchem die Blitzschäden in dem Gesammtschaden auftreten, haben dem Landesdirektorate hieselbst die Veranlassung gegeben, auf's Neue und mit besonderer Sorgfalt seine Aufmerksamkeit auf die zur Verhinderung der Blitzschäden geeigneten Hülfsmittel zu lenken. Von den Massnahmen, .welche dasselbe in dieser Richtung getroffen hat, sind wesentlich zwei von - unmittelbar praktischer Bedeutung. Erstens nämlich ist im Sommer d, J. die Verfügung erlassen, dass „die Ermässigung der Beiträge an die Landesbrandkasse, welche nach $ 6 des dem Verwaltungsstatut angehängten Klassifi- cations-Reglements bei weichgedeckten Won- u. Wirtschaftsgebäuden ıo pCt. - „ Windmühlen ohne Unterschied der Bedachung 20 , und „ Kirchen, ebenfalls ohne diese Unterscheidung 50 ,„ “ beträgt, in Zukunft nur dann eintreten wird, wenn bei der Anlage ‚von neuen Blitzableitungen diejenigen ‚Normativbestimmungen‘“ be- folgt werden, welche gleichzeitig mit dieser Verfügung vom Landes- direktorate veröffentlicht wurden. Diese soeben genannten Normativ- bestimmungen lehnen sich, sowol was die allgemeinen Grundsätze, als auch was die Zalenangaben für einzelne Teile der Blitzableitung an- geht, vorzugsweise an die von G. Karsten herausgegebene Schrift „Gemeinfassliche Bemerkungen über die Elektrizität des Gewitters etc. Kiel 1879, an und sind auch in der 2. Auflage derselben mit abgedruckt. Die zweite der vom Landesdirektorate ergriffenen Massregeln bezieht sich auf die Beobachtung und Untersuchung der wirklich statt- gefundenen Blitzschläge und besteht einerseits darin, dass den Bezirks- kommissaren der Landesbrandkasse schematische Berichtbögen mit dem Ersuchen übersandt sind, dieselben von zuverlässigen und vor- urteilsfreien Beobachtern stattgefundener Blitzschläge ausfüllen zu 102 Dr. Leonhard Weber. lassen, andererseits in dem mir widerholt gewordenen Auftrag, eine Untersuchung merkwürdiger Blitzschläge an Ort und Stelle vorzu- nehmen. Die in solcher Weise veranstaltete Sammlung eines grösseren statistischen Materiales berechtigt zunächst zu der Erwartung, über einzelne bei der Anlage von Blitzableitern in Betracht kommende Fragen weiteren Aufschluss zu gewinnen. Denn, wenn auch die all- gemeinen Normen einer Blitzableiteranlage als sicher und dauernd festgestellt zu betrachten sind, so ist es doch klar, dass manche Details einer solchen Anlage um so rationeller gemacht werden können, je genauer wir die Umstände kennen, unter denen unsere Gebäude von Blitzschlägen getroffen werden. > Am lehrreichsten und für die Praxis geradezu notwendig wird die genaue Untersuchung eines Blitzschlages in den freilich seltenen Fällen, in denen mit Blitzableitern versehene Gebäude vom Blitze beschädigt werden. Das noch weit verbreitete Vorurteil des Publikums gegen Blitzableiter würde nämlich hieraus offenbar die ergiebigste Nahrung gewinnen, wenn nicht durch eine sorgfältige Untersuchung festgestellt würde, dass in solchen Fällen, wie es fast one Ausnahme zutrifft, ein Mangel in der Blitzableitung vorhanden gewesen. Abgesehen von diesen praktischen Gesichtspunkten darf die | zuletzt genannte Massregel des Landesdirektorates noch ein allgemeines Interesse beanspruchen, insofern es sich dabei um ein fortgesetztes Studium von Erscheinungen handelt, die wir zwar der Qualität und dem Gesammtcharakter nach mit unsern Experimenten in physikali- schen Cabinetten nachahmen und untersuchen können, die aber den- noch von den geheimnisvollsten Naturkräften beherrscht werden. Für eine Reihe von Einzelfragen, welche z. B. die einen Blitzschlag be- gleitenden und eventuell bedingenden meteorologischen Erscheinungen oder die Einwirkungen auf lebende Wesen betreffen, verspricht eben- falls die erwänte Anordnung des Landesdirektorates ein wertvolles Material zu schaffen, wie aus der Betrachtung eines angehängten Exemplars jener Berichtbögen ersichtlich sein wird. Die Ausgabe der Berichtbögen hat erst gegen Ende des letzten Sommers stattgefunden und ist es daher zu erklären, dass bis jetzt nur 12 derselben im ausgefüllten Zustande zurückgekommen sind. Die Mitteilung des in denselben enthaltenen Materials, sowie die Er- gebnisse der von mir an Ort und Stelle vorgenommenen Untersuchun- gen soll im Folgenden geschehen, Zu dem Zwecke ist voraufzu- schicken, dass der erste Abschnitt lediglich das in jenen ausgefüllten Berichtbögen vorgefundene Material enthält. Es sind dabei grössten- theils die eigenen Worte der Berichterstatter beibehalten und nur da TE EEE WERE VERBOT. Berichte über Blitzschläge in der Provinz Schleswig-Holstein. 103 Abänderungen vorgenommen, wo es sich um zweifellos gleichgültige ‚oder ungehörige Bemerkungen handelte, Im zweiten Abschnitt werde ich diesem Materiale einige Bemerkungen anfügen und im dritten Ab- schnitte 4 Fälle besprechen, in welchen mit Blitzableitern versehene Gebäude getroffen und daraufhin von mir untersucht wurden. L Inhalt der mit Berichten über Blitzschläge eingegangenen Bögen. Br Blıtzschlas zu Schleswig am 26. Aus. 1879; 11°, U. p. m.; beobachtet von Gustav Jessen; am 27. Aug. untersucht von Theodor Sonderburg. Der Blitz erschien als heller Lichtschein; das Gewitter kam aus SW bei bewölktem Himmel, one Hagel. Vor undnach dem Gewitter starker Regen. Das getroffene Gebäude war das Wonhaus No. 77 (IV. Quart.), es hatte massiv gewölbte Keller mit eisernen Balken, war mit einem Beltreierdach versehen, stand aut feüchtem Boden in der Ebene ca. 250 met. von der Schlei, und war von diversen Bäumen und einem Hause auf ca. 60 Met, überragt. Schornsteine rauchten nicht; Dachfenster waren nicht geöffnet. Der Blitz ging in den Schornstein durch die Zimmer der Dachetage, Erdgeschoss und Keller, wider hinaus. Wirkungen des Blitzes: an verschiedenen Stellen Löcher durch die Mauern und Zersplitterung von Holz; Deckenschwärzung; Schwärzung und Durchlöcherung der Dachrinne; besonders der Abflussrören in den Winkeln. Angerichteter Schaden 650 %M. Allgemeine Bemerkung: Ein Steinstück des zertrümmerten Schornsteines war auf dasDach eines ca. 80 Met. entfernt liegenden Gebäudes geschleudert, hatte dort einen Dachziegel durchschlagen und lag auf dem Hausboden. Den Lauf des Blitzes von einer Stelle zur andern zu constatiren, war nicht möglich, da alle Räume des Hauses bis auf 5 mehr oder weniger beschädigt sind, sowie ebenfalls die Ringmauern und das Kellergewölbe. Das Mädchen, dessen Schlafzimmer im Keller, war ca. ı Stunde betäubt. Es befand sich im Keller. Nach dem Keller fürte ein Glockenzug hinunter. 50 Met. vom Hause wurde von 6 Personen nichts verspürt. 104 Dr. Leonhard Weber. 2. Blitzschlag zu Rethwischfelde, Kreis Stormarn, Bez. Rethwisch, am 26. Aug. 1879, 4!/, U. p. m.; untersucht am 27. Aug. vom Bezirkskommissar E. Meyer. Der Blitz erschien als heller Lichtschein bei teilweise heiterem Himmel. Das Gewitter kam aus SW. one Hagel, bei starkem Winde mit wenig Regen. Das getroffene Gebäude war das Wonhaus No. ı2 Lit. A. es hatte steile Giebel, war mit einem Pappdach versehen, und hatte gewölbte, zum Teil Balkenkeller. Das Erdgeschoss war 4 Met. hoch, die Etage 2,8 Met. hoch. Der Keller war ıı Met. lang, 5 Met. breit. Der Flügelanbau des Hauses war massiv mit 0,27 Met. dicken Mauern, mit Pappdach versehen und als Privet und Waschküche benutzt. Das Haus lag in der Ebene auf feuchtem Boden, 3 Met., 20 Met. und 25 Met. von drei Brunnen entfernt; an der ONO-Seite auf 2 Met. Entfernung von einer Silberpappel um 5 Met. überragt. Ein Schornstein rauchte. Es regnete !/, Stunde vor dem Blitze wenig, nach dem Blitze sehr stark. Vermutlich fur der Blitz in der Silberpappel herunter, ging durch eine massive Mauer des Flügelanbaues, zerstörte das Closet, einen Teil des Daches, ging durch verschiedene Fenster des Won- hauses nach aussen und innen, beschädigte Gypsdecken, Kellergewölbe, zerschlug 35 grössere und kleinere Fensterscheiben und wird durch die nördliche Ecke des Wonhauses hinaus in die Erde gegangen sein. ‚An mehreren Stellen sind die äusseren Mauern und inneren Scheerwände durchbrochen; ein Teil des Daches auf dem Anbau ist zersplittert. An Metallen wurde keine Spur bemerkt; nur an der äusseren Mauer des Anbaues sind Spalierdräte geschmolzen und ein- geschwärzte Striche sichtbar. Magnetismus wurde nicht bemerkt. An der Silberpappel waren in Höhe von Io Met, 6 Met. und 2,5 Met. an drei starken Zweigen geringe Beschädigungen. Abspringen von Baumrinde, Die 5 Meter entfernte Haushälterin verspürte nichts, als etwas herabfallenden Deckenputz. 3. Blitzschlag zu Meyn, Kreis Flensburg, 5. Bez. Am 22. Aug. 1879, 5'/, U. p. m.; untersucht. am 27. Aug. vom Bezirks- kommissar Feddersen. Der Blitz erschien bei bewölktem Himmel; das Gewitter kam aus SW. beischwachem Wind; one Hagel. Das Gebäude bestand aus Wonhaus, Tenne und Stall; es lag in der Ebene, auf trockenem Boden; 4 Met. von einem Brunnen entfernt, auf der S-Seite von zwei Bäumen und dem Gebäude No. 34 in 2 Met. Entfernung überragt, Es war mit Stroh gedeckt; auf Berichte über Blitzschläge in der Provinz Schleswig-Holstein, 105 dem Boden lag frisches Heu; 2 Luken waren geöffnet. Unmittelbar nach dem Blitzschlag regnete es erheblich stärker. Das Dach wurde vom Blitze entzündet, jedoch gleich vom Besitzer gelöscht. Der Schaden beträgt ıı %%. Der Besitzer wurde auf kurze Zeit betäubt, der Hirte gelämt. Dieselben befanden sich in Stube und Küche; sie hatten kein Metall an sich, Es fanden sich gerötete Stellen an den Lenden. 4. Blitzschlag zu Flensburg, Norder St. Jürgen No. 180, am 22. Aug. 1879 5 U. a. m., vom Besitzer beobachtet; am 23. Aug. und 27. Aug. von Klostervogt Hinrichsen und Bezirkskommissar von Zeskle untersucht. Der Blitz erschien bei Regen und bewölktem Himmel; das Gewitter kam aus W. bei schwachem Wind. Das getroffene Gebäude war das Lusthaus B.; dasselbe war mit Brettern und Schiefer bedacht; lag am Abhang eines Hügels von 20 Met. Höhe, auf trockenem Boden, 120 Met. von der See, über- ragt von einem Baum, auf welchem eine Wetterfane angebracht war. Es regnete vor und nach dem Blitze. Die Wetterfane war vom Blitze oben zersplittert; am Baume war nichts zu bemerken. Der Blitz ist dann durch das Dach längs den verschalten und tapezierten 4 Wänden, namentlich längs den Goldleisten gegangen und aus dem Dache heraus. Die Goldleisten waren geschwärzt. Schaden von 30 Jb. 5. Blitzschlag zu Heide, Kreis Norderdithmarschen, am 27. Aug. 1879, beobachtet und untersucht vom Bezirkskommissar Blaas. 5 Minuten vor dem Blitz Regen, der gleichmässig anhielt; nach dem Blitz nicht unbedeutender Hagel. Das getroffene Gebäude war ein massives Wonhaus, lag in der Ebene, auf trockenem Boden. Dasselbe war auf der N.-Seite auf ca, I Met. Entfernung von Linden um mindestens 3 Met. überragt; die Zweige der Linden hingen fest auf dem Dach. Das Gebäude war mit Ziegeln gedeckt; Schornsteine rauchten nicht. Vom Blitze wurden die Fensterwangen, sowie 3 Glasscheiben zersplittert, der Kalkmörtel zwischen den Steinen zerstört. Der Schaden beträgt 3 Mb. 6. Blitzschlag zu Arrild, Kreis Hadersleben, am 26. Aug. Bla. m, | Der Blitz tödtete eine Milchkuh. Dieselbe war auf freiem Felde an Hanftüder getüdert, Anziehungspunkte für den Blitz waren nicht vorhanden, Es fanden sich versengte Hare am Rücken. 106 Dr. Leonhard Weber. 7. Blitzschlag zu Friedrichsholm, Kreis Eckernförde, Bezirk 5., am 21/22. August Nachts, untersucht vom Bezirkskom- missar Gosch. Der Blitz tödtete eineMilchkuh auf freiem Felde im Auishent deich. Es fanden sich gerötete Stellen am Halse und an einem Hinterbein. Die Kuh war dem Anscheine nach nicht sofort getödtet, sondern hatte anfängliche Lebenszeichen am Boden zurückgelassen. 8. Blitzschlag zu Nübbel, Kreis Rendsburg, am 27. Aug. 1879, 6 U. a. m., beobachtet von dem Halbhufner Johann Graeven, am 28. Aug. vom Bezirkskommissar Thodt untersucht. Der. Blitz erschien scharfzackig, mit Regen, .beiche wölktem Himmel. Das Gewitter zog aus S.-W, heran bei Wind- stille, one Hagel. Das getroffene Gebäude war ein Wonhaus; Steinfachwerk mit Wonung und landwirtschaftlichem Betrieb, lag in der Ebene auf trockenem Boden, 72 Met. von der Eider. Dasselbe war mit Reth gedeckt; auf dem Boden lagen 20,000 Kilo Heu und 20 Fuder Roggen; ein Schornstein rauchte. Es regnete etwa Io Minuten vor dem Blitz; kurz nachher erheblich stärker. Der Blitz fur in das offene Kapploch im nordwestlichen Giebel, zündete inwendig im Dach, ging 2 Met. abwärts wieder hinaus, teilte sich in 2 Teile und sengte im Dach hinunter bis nach den Fenstern, ging in beiden Stuben durch die Ecken der Fensterrahmen; der eine Teil von der Stube in den Keller, welcher unter der Stube liegt, und von dort durch die Mauer in die Erde. Der Weg des anderen Teils ist nicht weiter gefunden als in der Fensterbank. Vom Blitze betäubt wurde der Halbhufner joe Graeven und gelämt der Hufnerson Jürgen Graeven, Beide befanden sich in der Stube, ı Met. vom Fenster. Es waren der linke Unterarm und das linke Bein gelämt; am Unterarm fand sich ein blauer Fleck; Versengungen sind nicht vorgekommen. 2 Met. davon befindliche Personen wurden nicht getroffen. | 9. Dreifacher Blitzschlag zu Wellingsbüttel, Kreis Stormarn, am 25. Aug. 1879, 4!/, U. p. m. Beobachtet von Wittwe Sietz; untersucht am 3. Sept. von B. Henneberg. Das Gewitter kam aus W.-N.-W. bei sen Wind, one Hasel. Das getroffene Gebäude war ein Wonhaus mit Schafstall aus Steinfachwerk. Im früheren Schafstall lagen alte Dachziegeln. Das Haus lag in einer Waldecke, am Abhang eines Hügels von 7,5 Met. Höhe, auf trockenem Boden, 50 Met, von einem kleinen Teiche entfernt. Es war auf der N.-O,-Seite um die Hälfte überragt von Berichte über Blitzschläge in der Provinz Schleswig-Holstein, 107 Lindenbäumen, war mit Ziegeln gedeckt. Auf dem Boden lag etwas Stroh und Gartenerbsen; eine kleine Luke war geöffnet; ein Schornstein rauchte. ıoMin. vor dem Blitz fing es an zu regnen x nach demselben erheblich stärker. Der Blitz traf den an der Ostseite befindlichen Baum I, (s. die Fig. 1. und 2.) in der Höhe von 3,5 Met., sprang ins Haus, riss das Fenster an der S.-W.-Seite in der Küche nach aussen. Das Fenster wurde zersplittert. Das Haus wurde oberhalb der Balkenlage entzündet. Der Schaden betrug 1100 #b. Die getroffene ca, 16 Met. hohe Linde zeigte in 3,5 Met. Höhe ca. auf ı Met. Länge zerrissene Rinde. | Die Wittwe Sietz, Arbeiterin, 78 Jahre alt, bewohnte allein das Haus und hatte eben etwas Feuer auf dem Herde entzündet, um Kaffe zu kochen, wurde vor dem Herde an offener "Thür stehend be- täubt, nahm über sich Feuer war und fiel zur Erde nieder, meint, einen Schlag auf die Nase und vor den Kopf bekommen zu haben, fülte eine Lämung des rechten Armes, begab sich dann kriechend aus der Küche ins Freie und sah sodann die beiden unter ga. und gb. beschriebenen Schläge 5 Met. von ihrem Standort entfernt. Dieselbe hatte kein Metall an sich. Die Folgen des Blitzschlages bestanden bei ihr in Lämung und Zittern im rechten Arm und Schulter, welches sich jetzt (am 3. Sept.) verloren. ga. Ebendaselbst (s. 9). Bie Binde II. (s. Fig. ı) wurde ca. 6 Met. hoch getroffen am Stamm bis in die Erde, Der Stamm zersplittert. Zwei Nägel, früher 1,5 Met, hoch eingeschlagen und fest in der Rinde verwachsen, zeigten Spuren von Schmelzung, Geringe Verkolung des Holzes. gb. Ebendaselbst (s. 9.) Die Linde Il. (s. Fig. ı) wurde 6 Met. hoch bis ı Met. über den Boden getroffen. Der Blitz ging sodann in die Spaliermauer, schlug aus der Mauer Steinstücke heraus, versengte den Wein und an der Erde liegende pommes d’amour. 10. Blitzschlag zu Hemmingstedt, Kreis Süderdith- marschen, Bez. 1; am 4. Aug. ı10!/, U. a. m. Beobachtet ‘von Frau Heuer, untersucht am 5. Aug. von H. Hardenberg. Der Blitz erschien als feurige Kugel. Das Gewitter kam aus S.-W. beischwachem Wind, mit Regen. Das getroffene Gebäude war ein massives Wonhaus mit etwas Landwirtschaft. Dasselbe stand in der Ebene auf trockenem Boden, 4 Met. von einem Brunnen, an der S.-W.-Seite auf reichlich ı Met. überragt von 2Bäumen. Ein Fuder frisches Heu lag 108 Dr. Leonhard Weber. auf dem Boden. Das Haus war mit Stroh gedeckt. Ein Schornstein rauchte. Von Morgens 5!/, U, hatte es one Unterbrechung bis 111), U. vseresnet: Der Weg des Blitzes ging vermutlich durch den Schornstein, das Küchenfenster in den ı Met. entfernten Baum (Pappel) von 9 Met. Höhe, schlitzte die Rinde in einer Länge von ı!/, Met. auf und ist in die Erde verschwunden, one zu zünden. Auf dem Wege vom Feuerherde hatte der Blitz einen blechernen Theekessel umgeworfen, eine eiserne Feuerstube vom Balken gerissen, eine an der Erde liegende Bürste zersplittert, sowie auch kleine Holzteile gebrochen, die Fenster- scheiben zertrümmert, den Fensterpfosten gespalten, zwei kleine Fenster- klinken zerbrochen und die Mauerplatte an der Küchenseite ein wenig verkolt. Eine Flasche (f) an der Aussenseite geschmolzen. Der Schaden betrug 8 Mb. Die °?/, Met. vom Wege des Blitzes entfernte Frau war eine Stunde lang nicht gehörig im Besitze des Gehörs. ir. Blitzschlag zu Wennbüttel, Kreis Süderdithmarschen, Bez. 8, am 8. Sept. 7!/, U. p. m. Beobachtet vom Hofbesitzer Claus Claussen, untersucht am 9. Sept. 1879 vom Bezirkskommissar Joh. Nissen. | Der Blitz erschien als heller Lichtschein, mit Regen; bei bewölktem Himmel. Das Gewitter kam aus S.-W.bei schwachem Winde, one Hagel. Das getroffene Gebäude war ein massiv gebauter Stall. Auf dem Boden war Lagerraum für Heu und Stroh; unten Torfraum, Wagen- remise und Schweineställe.e Das Gebäude stand am Abhang eines Hügels von ı5 Met. Höhe auf trockenem Boden; 6 Met. von einem Brunnen; auf der N.-Seite auf 2,5 Met. Entfernung überragt von dem Gebäude No. 3.A. Dasselbe war mit Stroh gedeckt; Schornsteine rauchten nicht; diesjäriges Heu lag auf dem Boden; Dachfenster waren nicht geöffnet; in einem Giebelfenster fehlte eine Scheibe. Vor dem Blitze regnete es !/, Stunde schwach; unmittelbar nachher sehr heftig. Der Blitz fur am westlichen Ende durch das Giebelfenster, in welchem eine Scheibe fehlte, in das Gebäude hinein; der Ausgang nicht zu constatiren. Das am östlichen Ende liegende Stroh brannte zuerst, Der Schaden beträgt 14,000 Sb. Das Dorf Wennbüttel liegt am Abhange des hohen Geestrückens, ' in unmittelbarer Nähe des meistens aus feuchtem Wiesengrund. be- stehenden Gieselautales; die Gieselaue selbst fliesst auf etwa 200 Met. Entfernung. ee u 2-4 Se Ge ee ee ee ei ee v- eg Zu Lau Pe Berichte über Blitzschläge in der Provinz Schleswig-Holstein, 109 ı2. Blitzschlag zu Hattstedt, Kreis Husum, Bez. 4, am 21. Oct. 1879, 8 U. a. m. beobachtet, und am 24. Oct. untersucht ' vom Bezirkskommissar Joh. Jensen (vergl. die weiteren Mitteilungen über diesen Fall unten sub Ill.) Der Blitz erschien als heller Lichtschein bei bewölktem Himmel; das Gewitter kam aus W. bei starkem Winde, mit Hagel. Das getroffene Gebäude war die Kirche. Dieselbe lag auf einem Hügel von ca. 20 Met. Höhe; auf trockenem Boden; 2 Kilometer von der Nordsee entfernt. Die Bedachung bestand aus Schiefer und Schindeln. (Ueber die vorhandene Blitzableitung wird unten sub III, berichtet.) Es hatte die ganze Nacht zeitweilig geregnet. Wärend und nach dem Blitzschlag war starker Regen und Hagel beobachtet. Der Blitz war von oben durch die Blitzableitung bis 5 Met. über den Erdboden gegangen; von da mittelst der mit der Leitung ver- bundenen Verankerung durch den Turm in die Kirche gefaren. Die Turmmauer war beim Durchbruch beschädigt; der Gyps- boden fast allenthalben beschädigt resp. abgerissen; eine Figur herab- gerissen; die Mauer rissig. Mehrere Goldleisten am Altar waren geschwärzt. Der Schaden betrug ca. 1000 4b. Il. Bemerkungen zu den vorstehenden Berichten. Das in den vorstehenden ı2 Berichten enthaltene Material be- findet sich in nebenstehender Tafel (s. folgende Seiten) nach den- jenigen Gesichtspunkten zusammengestellt, welche durch kurze Be- zeichnungen oder Worte angebbar waren. Ein Blick auf diese Tafel lässt erkennen, dass es bei der geringen Zal obiger Berichte voreilig wäre, auf statistischem Wege schon jetzt Schlüsse aus denselben ziehen zu wollen. Dennoch erschien es zweckmässig eine solche Zu- sammenstellung zu machen in der Hoffnung teils dieselbe als einen Krystallisationskern weiterer Ermittelungen zu verwerten, teils durch die grössere dadurch erzielte Uebersicht das Interesse der Beobachter zu fördern. Bezüglich der einzelnen Colonnen ist Folgendes zu be- merken. Die Colonnen ı—4 enthalten die fortlaufende No., den Ort 50 I En ara Jene Sie aeg Mi Be Ann | 0 0A 7, m Ei, EA Le | onen... ol. FB) VO 2 stärke o| © = 50 „9 |Ha- "TI ®.d (Dr? Ele, E28 | me |gel 3 ei = 5 Sullr ee 2 BE 1264 Aus. EA Ne be- |vor u. . ı | Schleswig 1879 |p.m, SW.| völkt |nachh.| Mein [one | — Reth- } i 26. Aug, |4!la teilw. | v. u. 2 ea 1879 _ p.m. 2 SW. Di m n. st. |one| stark Meyn 1 3 \ bei Flens- er on er — SW, bew, Bes n, st, | one | schw. burg 07 | ; 4 \ Flensb ze 8 W.| bew, | » % | nein | — | schw ensburg|" 1879 a.m. nn j Heile...|,27, Aus, | 1.2 | sale pl 7 im av Ei a 5 N. -Ditbn. 1879 ai neın | mit Arrild 6 ı Haders- a EN -| - | — — — | — leben 79 En Friedrichs- holm © 21722, Aus) 7 ra 29 e Er ee Ir RN 7 Eckern- 1879 förde Nübbel | 27. Aug. | 6 vu Wind- 8 Rendebire ag an ı SW.| bew Re st. [one | rilfe Wellings- z 25. Auen Asa WIN a ya 9 a 1879 |p.m, W. n, | st. [one st, 9a) Ebendas. | desgl. |dgl, |—|dgl. | desgl. | desgl. | desgl. |dgl.| st. 9b| Ebendas. | desgl. |dgl. |—|dgl. | desgl, | desgl. | desgl, |dgl.| — Hemming- 10 stedt # Ne . 3 ISW.| bew, I — | one | schw. S.-Dithm. ia > Wenn- 11) büttel a N 2 |SW.| bew, Ar n. st, | one | schw, S.-Dithm, sa ’ Hattstedt | 2ı. Oct. 8 vu B% ’ 12 Hlrsum 1879 |a.m. 2| W,| bew. a Ülimitiı # ski Dr. Leonhard Weber, Vom Blitz getroffene Gegenstände Wonhaus Wonhaus Baum Wonhaus und Stall Lusthaus Baum Wonhaus Wonhaus Wonhaus Baum Baum Baum Wonhaus Baum Stall Kirche 135 Ort und. Lage derselben Ebene; feucht, Boden Ebene, B: feucht. Boden| 2 m Ebene, trock. Boden Abhang eines Hügels Ebene, trock. Boden | Im freies Feld freies Feld Ebene, trock. Boden Ebene, Waldecke desgl, desgl, Ebene Abhang eines Hügels v. 15 m. 2.5 Hügel v. 2o m, Höhe a ee Berichte über Blitzschläge in der Provinz Schleswig -Holstein, ag ] 16 INES 8 2 a EU VE a Wie E Ä neo ML B83, a Ange- le Folgen 3 a SalsS 2 ®.-|5 | Wirkung |richte- des >g des = =D ENE OA Pers. B re. = 2321013 O0 10171 5 des ter Blitzes Bemerkun gen. jeeinfl. = alas 9 ae E od. ä B ss o00..820|5.| Blitzes Scha- Ti bei e- 5 on za saA 58 den Ier@ | denselben | - 900 eis & tr. ? 6 % Ss>|I9 = 2 = > getr.: 4 S anne & | ENZUg 8 1 inne | Schiefer [nein |nein| nein | — mecha — I Pers.| betäubt Starke mechanische i nisch Wirkung. ıstein lecke Pappe [nein| ja | nein | — | mech. — — Sulera Bun Di ans | getroffen. Bi Der gelämte Hirte hatte 5 Heu| Stroh nein] — | Heu | — | zündend | ıı #M.|2 Pers, n gerötete Stellen an den gelämt Lenden. ahne \ Ä ; i ernsı Der Blitz sprang vom 5 Schiefer nein Inein nein | — zend, SO) == ‚Dans. isten Baum ins Haus. mech. Der das Haus über- - Ziegel [nein nein nen | — | meh, |8 M| — = ragende Baum war un- beschädigt. 8 Ei et I... _ = ı Kuh | 1 Kuh | getödtet _ Ä Als 2 | PR LS a PER BL Kuh 2 Die Kuh hatte gerötete u et Stellen am Halse u. Bein. E Reth nein | ja | Heu offen zünd. = 2,keıs, ee BlauerFleck amUnterarm, ngerät ; en : Si x - u Der Blitz sprang vom rd Al nen ja | nen zünd. |[rToo,fe|t Pers. Baum ins Haus. - == a a — — — == == Verkolung von Holz. her Ir ale Da ar u A Vom Baum sprang der Blitz in die Spaliermauer. } taub } Es Stroh |inein| ja | Heu | — | mech., 8 Mb. \1 Pers.| 1 Stunde Durch ‚Schornstein, rd lang Küche in den Baum. Su Stroh [nein ınein| Heu [offen zünd, a = == Zündung. B SS mech. |10006 *. Mangelhafte Blitz- i Schindeln | ) schmelz. | 1615 ableitung. 3 I k fa Pl a ann ae a a a u En ee an Be ns bern ine j } . Dr. Leonhard Weber, H ei ? } 110 Berichte über Blitzschläge in der Provinz Schleswig-Holstein 111 Slaz 3 au Een nz ze Bro: 13 SITZTSISE ala ı 2 EN len le a |1.i8l sı=|$ |.2 53 |Mt o |8=13 [88 2% Ange-| Wie | noı 2 2812 2 S &%2 loder|.y. , | Vom Blitz | Ort und des 1 258.125=|5 ”| Wirkung |richte, | viele | Folgen 5 Ort Tag E\n e E a5 2.2 |one Nu getroffene Lage 4 en. = a8 2 B 333 Sell Ge: 5 a ittass, ae = a | 3 E & 6) 2 Sr i Gegenstände| derselben | Gegenst. $ 5 e: ® je 338 3 >| Blitzes | Scha- ER ee Bemerkungen. <|» ja a E E-} = 5 u) S g E) 8 8 Es den get.) denselben S e) 0% ar) u 126, Aug. [113/,| | be- |vor u. . Ebene: (Glockenzug , ee ee Fr ı | Schles 3 12|SW.| nein |one| — Wonhaus Y r : i : mecha- Wig| 1879 pm. wölkt | nach. feucht, Boden Dachrinne | Schiefer |nein |nein| nein | — En — |t Pers.| betiubt Aistkeh mechanische | irkung. Reth- j : a 26. Aug, |4'/g teilw. | v. u. . ! Wonhaus Ebene MEAN? 3 2 Eule re he 2 |SW.| neiter n. | a st. [one stark | Baum feucht, Boden Pappe [nein ja | nein | — | mech. = = ee Gleichz, an u, Haus ! getroffen. Meyn |,,, Au m ‚Wonl e a n g- | 51/a R vu onhaus Ebene C er H 3 |bei Flens- —ISW,| bew, n, st, |one | schw. ! Stroh nein) — | H er cr bet Der gelämte Hirte hatte = 1879 |p.m. n. ‚ und Stall |trock. Boden en zündend | tı 4, |2 Pers, gelän gerötete Stellen an den Lenden. 22. Aug. | 5 vu a Lusthaus Abhan: En f f schmel- 4 | Flensburg a De W. | bew, En nein | — | schw. Ban eines Tees Schiefer nein |nein| nein | — zend, |30 M| — er Der Blitz sprang vom mech, Baum ins Haus, Hardar er At, 13 jaelle nl nun Hl R | Ebene R 0 & n Der das Haus über- 5 IN.-Dithm.| 1879 ni ae] Waren trock. Boden Ziegel nein jnein| nein | — | mech, |8 M | — _ ragende Baumes IR beschädigt. Arsild 26. Aug, | 9 | _ a IE e 5 EN 1879 ja.m. ‘= ur lie freies Feld F a WE = ı Kuh| 1 Kuh| getödtet = | 'Friedrichs- z | a N en - |-| — _ freies Feld Die Kuh h ö Eckern- | 1879 ; 3 FAR TE Er SE Un) euktle: Galle ale. 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Stroh nein nein| Heu offen zünd, v7 = = Zündung, S.-Dithm, 3) E ı5 m. R ’ ü Zu Mangelhafte Blitz- 1. Oct. a E Hügel v. Schiefer | . ER | RR BB Wr mech gg LS CRIME ISIER 3 angelha 2 AN ; 1 Bu 2 | W. | bew. I Zen mie | 9ist, Kirche |,0 En Höhe Schindeln| ° nen schmelz. |16157 ableitung. 112 Dr. Leonhard Weber. und die Zeit der Beobachtung. Die Colonnen 5—ıı enthalten m eteo- rologische Angaben. Die in Colonne 5 auftretenden Zalen I, 2, 3 beziehen sich auf die bekannte Arago’sche Einteilung der Blitze. Danach zerfallen dieselben ı) in die Klasse der Zickzackblitze, d. h. solche, welche aus einem gedrängten schmalen und an seinen Rändern scharf begrenzten Lichtstrale oder Lichtstreifen zu bestehen scheinen (die sogenannten einschlagenden Blitze gehören vorzugsweise, wenn nicht nur, zu dieser Klasse); 2) in die Klasse der Flächenblitze, d. h. in solche, welche mit breitem meist rötlichem Lichtglanz ent- weder die Umrisse oder die ganze Fläche der Wolken erleuchten oder auch aus dem Innern der Wolken hervorzukommen scheinen (die meisten der bei einem Gewitter warnehmbaren Blitze gehört in diese Klasse); 3) in die Klasse der Kugelblitze, d. h. in solche, welche sich im Gegensatze zu den beiden früheren Klassen mit ver- hältnismässig geringer Geschwindigkeit bewegen, eine längere Zeit, bis zu IO Sekunden, sichtbar bleiben, als feurige Kugeln erscheinen und in der Regel mit furchtbarem Krachen zerspringen (die Existenz solcher zwar mannigfach gut beglaubigten, dennoch aber rätselhaften und jedenfalls sehr seltenen Naturerscheinungen scheint noch weiterer Belege zu bedürfen, die um so schwieriger zu beschaffen sind, als die Gefar optischer Täuschungen hier sehr nahe liegt). Berichte über solche angeblichen Kugelblitze sind daher mit Vorsicht aufzunehmen. Beispielsweise sei hier angefürt, dass in 2 solchen Fällen, die mir im Laufe des letzten Sommers aus der Provinz be- richtet wurden, sich bei genauerer Nachfrage doch eine vollkommene Unsicherheit der Beobachter über den Verlauf der Erscheinung heraus- stellte. Die betr. Angabe in dem Bericht No. ıo ist daher one ge- nauere Beschreibung nicht ausreichend, die Tatsache eines Kugelblitzes anzunehmen. Nur dann, wenn von zwei gleichzeitigen Beobachtern ein detaillirter und übereinstimmender Bericht vorliegt, wird sich ein Kugelblitz constatiren lassen. Auch bezüglich der Angabe, ob ein Blitz zur ersten oder zweiten Klasse gehört habe, kann leicht ein Irrtum vorfallen, insofern nämlich ein Beobachter, der sich in der Nähe eines sckarfzackigen einschlagenden Blitzes befindet, offenbar leicht dermassen geblendet werden kann, dass er den eigentlichen Weg desBlitzes nicht mehr zu erkennen vermag und seinen Eindruck daher als den eines hellen Lichtscheines beschreibt. Den in Colonne 5 sich meistens vorfindenden Zalen 2 ist deshalb kein besonderer Wert beizulegen. Die in den Colonnen 6.--1ı eingetragenen Bezeich- nungen sind an sich verständlich. Es sei nur bemerkt, dass es sich empfehlen wird, bei weiteren Ermittelungen auch auf die Richtung des gewönlich gleich nach dem Gewitter oder kurz vor demselben rn a el Ya ne a et en EN Berichte über Blitzschläge in der Provinz Schleswig-Holstein. 113 umspringenden Windes Rücksicht zu nehmen. Die Colonnen 12—20 enthalten einige Angaben über Lage und Beschaffenheit des vom Blitz getroffenen Gebäudes. In der folgenden Colonne 21 wird die Wirkung des Blitzes, in 22 der angerichtete Schaden angegeben. Die 23. Colonne enthält die Wirkungen auf lebende Wesen, die letzte endlich verschiedene allgemeine Bemerkungen. Die Resultate der einzelnen Colonnen kurz zusammengefasst, sind folgende: Die 12 vorliegenden Blitzschläge verteilen sich auf die ganze Provinz mit Ausnahme des östl. Holsteins; sie fallen in den Zeit- raum vom 4. Aug. bis 21. Oct. 1879. In 10 beantworteten Fällen fiel der Blitz 5mal auf den Vormittag 5mal auf den Nachmittag. In 6 Fällen erschien der Blitz 4mal als heller Lichtschein; ımal scharfzackig; ımal als feurige Kugel. Das Gewitter zog in 9 beantworteten Fällen 6mal aus SW,; 2mal aus W. und ımal aus WNW. heran. Der Himmel war in 8 Fällen 7mal be- wölkt; mal teilweise heiter. Der Regen fiel in 1o beant- worteten Fällen vor und nach dem Blitz. Die 8mal beantwortete Frage, ob der Regen vor oder nach dem Blitze erheblich stär- ker gefallen, ergab, dass es 5mal nach dem Blitze stärker geregnet und wurde 3mal mit nein beantwortet. In ıo Fällen wurde &mal kein Hagel, 2mal Hagel beobachtet. Die Windstärke ergab ing Fällen 4mal starken, 4mal schwachen, Wind und ımal Windstille. Die ı2 Blitzschläge trafen 1omal Gebäude, 2mal je eine Kuh auf freiem Felde. Unter den Io getroffenen Gebäuden befanden sich 7 Wonhäuser, ı Kirche, ı Lusthaus, ı Stall; 5mal wurden gleichzeitig im Ganzen 7 Personen getroffen; 3 mal gleichzeitig mit den Gebäuden Bäume; ımal (9 9a gb) traf der aus 3 in kurzem Zeitraum aufeinander folgenden Entladungen bestehende dreifache Blitzschlag ı Gebäude und 2 daneben stehende Bäume. Von den Io getroffenen Gebäuden lagen 7 in der Ebene, 3 am Abhang resp. auf einem Hügel. In 6 Fällen wurden dieselben von unmittelbar daneben stehenden Bäumen, in einem Falle von einem andern Ge- bäude überragt. Als Anziehungspunkte für den Blitz werden 4mal Brunnen angegeben. Die Bedachung der 1o Gebäude war 6mal eine sog. harte (Schiefer, Ziegeln, Pappe), 4mal eine weiche (Stroh, Reth). In g Fällen war keine Blitzableitung vor- handen, in einem Fall war sie zwar vorhanden, aber, wie unten nach- gewiesen werden wird, in mangelhaftem Zustande. Die Frage, ob Schornsteine rauchten, wurde 5mal mit nein, 4mal mit ja beantwortet. Die weitere Frage ob frisches Heu auf dem 8 114 Dr. Leonhard Weber. Boden gelegen wurde 4mal mit ja, 5mal mit nein beantwortet. Zweimal wird angegeben, dass Fenster geöffnet gewesen. | Die Wirkungen der Io Blitzschläge auf Gebäude waren 6mal wesentlich mechanischer Natur; 4 mal zündender Art. Die Ge sammtschadensumme beträgt 16157 Mb. Die Wirkung der 5 betr. Blitze auf 7 Personen war die, dass 6 Personen betäubt und 3 derselben gelämt wurden, wärend ı Person als Folge des Blitzes nur Taubheit wärend einer Stunde verspürte. Ausser dieser allgemeinen Zusammenfassung geben die 12 ein- gegangenen Berichte noch zu folgenden einige Einzelheiten betreffen- den Bemerkungen Anlass, Schutz durch überragende Bäume. Es unterliegt keinem Zweifel dass Bäume eine verteilende Wirkung auf eine Gewitterwolke ausüben d. h. dass sie durch ein ununterbrochenes allmäliges Aus- strömen der Elektrizität aus ihren Spitzen die Menge der in den Wolken vorhandenen Elektrizität vermindern und dadurch die plötzliche Entladung des eigentlichen Blitzes abschwächen. Insofern diese Tat- sache auch eine wichtige Funktion der Blitzableiter ist,*) kann man Bäume, welche sich in unmittelbarer Nachbarschaft von Gebäuden befinden, als eine Art Blitzableiter der letzteren betrachten. Wie be- deutend eine solche Abschwächung in Wirklichkeit ist, entzieht. sich vorläufig einer genauen Abschätzung; dass aber durch diese Aus- strömung ebenso wenig wie bei eigentlichen Blitzableitern so auch bei Bäumen in allen Fällen ein Blitzschlag ganz vermieden wird, ist bekannt. Werden doch nach jedem stärkeren Gewitter zalreiche Fälle berichtet, in denen einzelne Bäume vom Blitz getroffen wurden. Auch die 6 oben angefürten Fälle, in denen solche Gebäude, welche von Bäumen überragt waren, vom Blitze getroffen wurden, weisen deutlich darauf hin, dass der durch die verteilende Wirkung eines Baumes ge- wärte Schutz keineswegs genügend ist, ein unmittelbar da- neben liegendes Gebäude vollständig vor einem Blitz- schlage zu bewaren. Ob in den genannten 6 Fällen eine Ab- schwächung des Blitzes durch die Bäume bewirkt ist, kann natürlich nicht ermittelt werden. Immerhin bleibt es bemerkenswert, dass in diesen Fällen die mechanischen Zerstörungen relativ geringe gewesen sind und z. B. weit hinter der heftigen mechanischen Wirkung des Blitzschlages Nr. 1 zu Schleswig zurückstehen, welcher letztere ein weder von Bäumen noch Blitzableitern geschütztes Gebäude traf. Leitungsfähigkeit der Bäume für elektrische Ent ladungen. Die in den Zweigen der Bäume und unter der Rinde #) Vergl. G. Karsten, Gemeinfassliche Bemerk. über d, El. d. Gew. S. 22, Berichte über Blitzschläge in der Provinz Schleswig - Holstein. 115 vorhandene Saftschicht, sowie auch die äusserliche Benetzung durch Resen können zwar als Leiter derjenigen Elektrizität bezeichnet werden, welche beim Gewitter auftritt, insofern sie bei verhältnissmässig langsamer Ausströmung im Stande sein würden, beträchtliche Mengen von Elektrizität aus der Erde zu den Spitzen oder umgekehrt zu leiten. Wenn es sich jedoch darum handelt, in dem unmessbar kurzen Zeit- raum eines Blitzschlages kolossale Mengen von Elektrizität fortzuleiten, so erweisen sich jene Leiter als unzureichend, was sich bekanntlich darin zeigt, dass dieselben in Form der Verdampfung, Zerstäubung oder Zersplitterung zerstört werden, oder auch den Weg des Blitzes auf benachbarte bessere Leiter übertragen. Diese ungenügende Leitungs- fähigkeit muss sich naturgemäss an denjenigen Stellen vorzugsweise zeigen, wo im Verhältniss zur durchströmenden Elektrizitätsmenge der Querschnitt der Saftschichten am kleinsten ist, d. h., an den unterhalb “ der Krone gelegenen Stellen des Stammes oder der grösseren Aeste (denn hier findet, wenn wir uns den Weg der Elektrizität etwa von oben nach unten vorstellen, das Zusammenfliessen der aus zalreichen kleinen Zweigen kommenden Elektrizitätsmengen statt). Man kann diesen Zusammenhang zwischen der Leitungsfähigkeit der Bäume und den vom Blitze gekennzeichneten Stellen sehr leicht beobachten, indem man bei einem vom Blitze getroffenen. Baum auf die Lage derjenigen Stellen achtet, an welchen die Rinde abgesplittert ist. Auch in 5 der obigen Berichte über Blitzschläge finden wir einen Beleg für diese ungenügende Leitungsfähigkeit der Bäume. In No. 2, 4 und 9 finden wir nämlich die Angabe, dass der Blitz vom Baum in das Gebäude übergesprungen sei; in No. gb. sprang er von der Linde zu der ver- mutlich mit einzelnen Metallteilen versehenen Spaliermauer über. In No. 5 wurde sogar die Linde, deren Zweige fest auf dem Dache hingen, vom Blitze gar nicht berürt. Wenngleich in allen diesen Fällen natürlich nicht erwiesen werden kann, ob nicht trotz des scheinbaren Abspringens der Blitze dennoch eine beträchtliche Menge von Elek- trizität durch den Stamm zur Erde geleitet ist, so geht doch soviel aus jenen Berichten hervor, dass Bäume nicht immer im Stande sind, die sie treffenden elektrischen Entladungen unschädlich und one Gefar für benachbarte Gegenstände aufzunehmen. Die Haupteigenschaft eines eigentlichen Blitzableiters, den Blitz unschädlich zur Erde zu füren, dürfen wir demnach bei Bäumen nur in.sehr geringem Masse erwarten. Der in dem Bericht No. 10 mitgeteilte Fall zeigt übrigens, dass die Leitungsfähigkeit auch des untern Stammteiles immerhin noch besser war, als diejenige anderer nicht metallischer Gegenstände. Denn wenn der Blitz wirklich, wie ver- mutet wird, von der Küche in die ı Met, entfernte Pappel gefaren ist, 116 Dr. Leonhard Weber. so geht daraus hervor, dass der Weg durch die Pappel und ihre unter dem Erdboden weit verbreiteten Wurzeln jedenfalls ein bequemerer, d. h,, besser leitender gewesen ist, als durch den vermutlich sehr trockenen Fussboden der Küche und das trockene Erdreich zum Grundwasser hin. Diesogenannten Anziehungspunkte fürdenBlitz. Um zu entscheiden, welchen Weg bei gegebener Lokalität ein Blitz, d. h., die elektrische Entladung einer Wolke, nehmen würde, muss man von folgender durch Theorie und Erfarung gleich gut bestätigten Betrachtung ausgehen. Angenommen, es entstehe in der Wolke plötzlich eine ge- wisse Menge von positiver Elektrizität. Es wird dann gleichzeitig in den der Wolke gerade gegenüberliegenden Teilen oder Gegenständen der Erdoberfläche eine Verteilung, d. h., Trennung von negativer und positiver Elektrizität in der Weise stattfinden, dass die negative Elek- trizität in den der Wolke zunächst gelegenen Punkten durch sogenannte Bindung festgehalten wird, wärend die abgestossene positive Elektrizität nach entlegeneren Teilen der Erde fortfliesst. Würde die Beschaffenheit der Erdoberfläche gegenüber jener Wolke eine vollkommen gleich- mässige sein, wie es z. B. über einer Wasserfläche oder über einer mit gleichmässig hochstehendem ‘Grundwasser getränkten gleichmässig ebenen Fläche der Fall ist, so müsste die hauptsächlichste Ansammlung der gebundenen negativen Elektrizität genau senkrecht unter der Wolke stattfinden. Zwischen dieser so gekennzeichneten Stelle und der Wolke würde dann die elektrische Entladung vor sich gehen, der Blitz würde senkrecht aus der Wolke herunterfaren. Anders verhält es sich, wenn die Beschaffenheit der Erdoberfläche eine ungleichmässige ist, d. h., aus Gegenständen besteht, welche entweder wegen ihrer höheren Lage oder wegen besserer elektrischer Leitungsfähigkeit sich von benach- barten Gegenständen unterscheiden. In solchen Fällen wird unter dem Einfluss der positiv geladenen Wolke in dem besser leitenden Gegen- stand eine schnellere Trennung von negativer und positiver Elektrizität stattfinden, als in benachbarten schlecht leitenden Körpern, und in dem ersteren wird demnach die Elektrizität sich in grösserer Dichtig- keit, als rings umher, auch dann noch ansammeln, wenn jener Gegenstand nicht mehr senkrecht unter der Wolke liegt. Da die elektrische Entladung nun immer zwischen denjenigen Punkten stattfindet, welche die grösste Dichtigkeit der Elektrizität besitzen, so würde in diesem Falle der Weg des Blitzes nicht mehr ein senkrechter sein, sondern ein schräger nach jenem durch seine bessere Leitungsfähigkeit bevorzugten Gegenstande hin gerichteter. Den letzteren nennt man dann einen Anziehungspunkt für den Blitz. Einzelne Bäume, Häuser, Blitzableiter, eiserne in trockenem Erdreich Berichte über Blitzschläge in der Provinz Schleswig-Holstein. tr7 tief ins Grundwasser reichende Pumpen etc. sind solche Anziehungs- punkte. Es versteht sich von selbst, dass dieselben diese Eigenschaft nur bis zu einem gewissen Umkreise seitlich von der Gewitterwolke zeigen werden; denn eine grössere seitliche Entfernung ‚würde einer- seits die Verteilung der Elektrizität abschwächen, andererseits den Widerstand, welchen die schlecht leitende Luft der Entladung ent- gegensetzt, durch die dann erforderliche grössere Schlagweite zu sehr vergrössern. Obwol bei der Beurteilung des Weges, welchen in einem gegebenen Falle der Blitz genommen hat, resp. voraussichtlich nehmen würde, jene mit dem Erdreich leitend verbundenen Anziehungspunkte vorzugsweise zu berücksichtigen sind, so haben doch auch solche Gegenstände, welche, wenn auch nur ungefär auf dem Wege zwischen den Anziehungspunkten und der Wolke liegen, einen erheblichen Einfluss auf den Gang des Blitzes. Dieser Einfiuss ist um so grösser, je besser leitend solche gewissermassen als Stationen für den Blitz zu bezeichnende Gegenstände sind. Beispielsweise den Fall gesetzt, es befänden sich zwei gleiche eiserne Pumpen A. u. B. auf entgegen- gesetzten Seiten eines Gebäudes, an der Seite der Pumpe A. habe das Gebäude etwa diverse eiserne Fensterrahmen oder gar Dachrinnen, wärend auf der Seite der Pumpe B. keine metallischen Stücke vor- handen wären; so würde ein eventueller Blitzschlag in der Pumpe A. einen entschieden stärkeren Anziehungspunkt finden, selbst vielleicht dann noch, wenn die Gewitterwolke nach der Richtung der Pumpe B. stünde und also der Weg dahin ein näherer wäre, als nach der Pumpe A. Hat man durch solche und ähnliche Ueberlegungen die Ursache gefunden, warum ein Blitz gegebenen Falls diese oder jene Gesammt- richtung einschlägt, sind also die Endpunkte bestimmt, so hält es nicht schwer auch die Details seines Weges zu erklären, resp. im Voraus anzugeben. Es gilt hier die Regel, dass, wenn zwischen zwei Punkten eine elektrische Entladung stattfindet, dieselbe stets auf dem- jenigen Wege erfolgt, welcher unter Berücksichtigung mösglichster Kürze die besten Leiter der Elektrizität enthält. Vergleicht man nach diesen Gesichtspunkten die in den obigen 12 Berichten enthaltenen Angaben über die einzelnen Blitzschläge, ‘so wird es nicht schwer sein, in der Aufzälung der vom Blitz getrof- fenen Gegenstände, die im Vorigen angedeutete Gesetzmässigkeit oft- mals wiederzuerkennen. Zündende Blitzschläge. Sogenannte kalte und heisse Blitzschläge unterscheiden sich dadurch, dass die letzteren zünden, die ersteren nicht. Welche Vorbedingungen für den einen oder an- deren Fall eintreffen müssen, lässt sich auch leicht angeben. Damit ein Blitzschlag zünden kann, ist als Hauptvorbedingung erforderlich, 118 Dr. Leonhard Weber. dass brennbare Stoffe auf seinem Wege liegen. Ausser dieser conditio sine qua non scheint aber noch eine weitere Bedingung vorhanden zu sein. Es ist nämlich bekannt, dass brennbare Körper zu ihrer Ent- zündung, d. h. zu ihrer Erwärmung bis auf die Entzündungstemperatur eine gewisse messbare, wenngleich oft sehr kleine Zeit nötig haben. Wirft man z. B. Schiesspulver in eine Schale mit brennendem Alkohol, so entzündet sich das Pulver nur deshalb nicht, weil der Zeitraum des Durchfallens durch die Flamme zu kurz war, dasselbe auf die Ent- zündungstemperatur zu bringen. Daher ist es auch zu erklären, dass brennbare, ja sogar oft sehr leicht entzündbare Stoffe von einem Blitzschlage getroffen werden können, one zu verbrennen, Die mecha- nische, d. h. also die zerreissende oder zerstäubende Wirkung eines ' Blitzschlages erfolgt in solchen Fällen schneller, als die Erhitzung bis zur Entzündungstemperatur. Diese Thatsache lässt sich auch durch das bekannte Experiment nachweisen, in welchem man durch den Funken einer kräftig geladenen Batterie, von Leydener Flaschen Schiesspulver auseinanderstäuben kann, ohne dasselbe zu entzünden, Wendet man dagegen bei diesem Experimente ein Mittel an, durch welches nachgewiesenermassen die Zeit der Entladung, also die Dauer des Funkens verlängert werden kann, schaltet man nämlich in - den Schiessungsbogen der Batterie etwa eine feuchte Schnur ein, so entzündet sich das Schiesspulver deshalb, weil durch die Verlang- samung der elektrischen Entladung die erhitzende Wirkung verstärkt und die mechanische abgeschwächt wird. Nach Analogie dieses Experimentes ist es daher als warscheinlich zu betrachten, dass die Ursache, warum gegebenen Falls ein kalter oder ein heisser Schlag stattfindet, von der Dauer der Entladung mit bedingt ist. Ob ihrerseits die letztere von der Entstehungsweise der Wolkenelek- trizität oder nur von der Beschaffenheit der von dem Blitzschlag durchlaufenen Gegenstände an der Erdoberfläche abhängt, ist vor- läufig nicht zu entscheiden. Nur das lässt sich als warscheinlich an- nehmen, dass der letztere Umstand überhaupt von Einfluss ist. Eine Bestätigung dieser Ansicht findet sich unter den obigen ı2 Berichten in denjenigen 4 Fällen (No, 3, 8, 9, 11) wo eine Zündung erfolgt ist, insofern bei No. 3 und 8 das auf dem Boden abgelagerte frische Heu, bei Nr. 9 und ıı die mit dem Hause gleichzeitig getroffenen Bäume, die Stelle des den Blitzschlag verlangsamenden schlechten Leiters spielen. | Da wir uns die elektrischen Entladungen immer so vorzustellen haben, dass dieselben von Wolke und Erdoberfläche gleichzeitig ausgehen und also nicht von der Richtung eines Blitzes von oben Berichte über Blitzschläge in der Provinz Schleswig-Holstein, 119 nach unten oder umgekehrt sprechen können, so ist es auch gleich- gültig ob der den Blitzschlag verlangsamende Körper von den Wolken aus gerechnet vor oder hinter dem entzündeten liegt. 18 Berichte über 4 Blitzschläge in Gebäude mit Blitzableitern. 1. Am 4. Aug. 1879 wurde die Windmüle zu Ottendorf (circa 7 Kilom. WNW von Kiel) von einem Blitzschlag getroffen. Dass derselbe ein sehr heftiger gewesen, wird von den Nachbaren sowol, welche den Blitzschlag in Form eines hell leuchtenden Strales auf die Spitze der Blitzableitung haben zufaren sehen, als auch von den in den Won- und Wirtschafts-Gebäuden des Müllers anwesend gewesenen Personen, die sämmtlich nie ein stärkeres Krachen gehört zu haben glauben, behauptet. Die Müle besass eine Blitzableitung, welche von Herrn W. Kirchner in Kiel vorschriftsmässig angefertigt war. Das letzte Ende der Auffangestange bestand aus einem vergoldeten, rund abgestumpftem Kupferkonus, auf dessen Endfläche eine 25—30cm. lange und 2—3 mm dicke Platinnadel eingeschraubt war. Die End- platte war etwa 30 Met. weit von der Müle in den bei den Won- und Wirtschaftsgebäuden befindlichen Brunnen gelegt, bis wohin von der hoch und trocken gelegenen Müle aus nahe unter der Erdober- fläche die kupferne Leitung fürte. Die Wirkung des Blitzes bestand darin, dass die Platinspitze bis auf einen kleinen ca. 2 mm hohen runden Stumpf abgeschmolzen war und dass sich kleine mit dem blossen Auge eben sichtbare schnecken- artige erhabene Schmelzstellen auf dem oberen Teile des Kupferkonus vorfanden. Ausserdem war weder an der Blitzableitung noch an der Müle irgend welche Spur des Blitzes auf- zufinden. | 2. Blitzschlag im Frederik VII. Kog, Kreis Süder-Dith- marschen, am 8. Sept. 1879. Getroffen wurde das Haus des M. Asmuss. Dasselbe war. mit Stroh gedeckt. Die Dachfirst lag in der Richtung WO. Auf derselben befanden sich 2 Auffangestangen, von denen je ein Kupferseil auf kürzestem Wege am Dache herunter zur Erde fürte und in einer Tiefe von 3—4 Mtr. in einer spiralförmig auf- 120 Dr. Leonhard Weber. gerollten, im Grundwasser liegenden Kupferplatte endete. Die beiden Leitungen waren unter sich nicht verbunden, die Auffangestangen mit je einem Kupferkonus versehen, dessen Spitze mit einer ebenfalls spitzen aufgelöteten Kappe aus Platinblech versehen war. Diese Blitz- ableiteranlage war von Herrn Hass zu Itzehoe im Jahre 1875 gemacht. Nach dem Blitzschlage des 8. Sept. glaubte der Besitzer zu be- merken, dass beide Spitzen weggeschmolzen sein, was offenbar eine sehr auffällige Erscheinung gewesen wäre. Die-in Folge dieser Mit- teilung am II. Oct. vorgenommene Untersuchung ergab jedoch, dass beide Spitzen noch vorhanden seien. Eine derselben wurde herunter- genommen und zeigte sich fast nadelscharf, wärend der gleiche Zu- stand von einem die zweite Spitze erkletternden zuverlässigen Manne auch bei dieser. festgestellt wurde. An der heruntergenommenen Spitze zeigte sich jedoch eine eigentümliche sogleich näher zu be- sprechende Schwärzung des vergoldeten Kupferkonus. Dass der gleiche Zustand auch an dem zweiten Kupferkonus vorhanden sei, wurde durch den eben genannten Mann sowol, wie durch Besichtigung mit starkem Fernror bestätigt. Die Eigentümlichkeit der Schwärzung gab sich zunächst darin zu erkennen, dass die geschwärzten Stellen mit einem Messer vorsichtig abgeschabt die ursprüngliche Vergol- dung vollständig wieder hervortreten liessen. Eine spätere chemische Untersuchung ergab, dass jene auf die ganze Fläche des vergoldeten Kupferkonus in mehr oder weniger zusammenhängenden Partieen ver- teilte Schwärzung durch Betupfen mit concentrirter Salzsäure entfernt werden konnte, (so dass die urspr. Vergoldung scheinbar intact wieder hervortrat) und dass dieselbe ausser minimalen Beimengungen von Gold (teils in Form von metallischem, teils als Oxyd) dem Wesent- lichen nach Kupferoxydul enthielt. Ist die Schwärzung nun über- haupt durch den Blitzschlag am 8. Sept. entstanden, ist sie also mo- mentan hervorgerufen, so erscheint es offenbar sehr auffallend dass durch eine homogene intacte Vergoldung hindurch eine ver- hältnissmässig massenhafte Oxydirung und quasi Diffusion von Kupfer stattgefunden hat. Deshalb sind folgende Zeugenaussagen von In- teresse. Drei Knechte, welche sich in Entfernungen von resp. 500 m. 1000 m. und 1500 m. nach drei verschiedenen Richtungen zur Zeit des Blitzschlages befunden haben, sagen mit Uebereinstimmung aus, dass ein Blitz auf das Ostende des Asmuss’schen Hauses niederge- faren und sodann vom Blitzableiter zu Osten auf der First entlang nach dem Blitzableiter zu Westen gegangen und an diesem zur Erde heruntergefaren sei. Desgleichen bestätigt einer der Knechte des Herrn Asmuss, dass er, im Begriff aus dem Hause herauszutreten, über sich einen Blitz gesehen habe, so dass ihm »ordentlich heiss über Berichte über Blitzschläge in der Provinz Schleswig-Holstein. 121 den Augen geworden seic. An der Tatsache, dass ein Blitzschlag daselbst stattgefunden, ist daher nicht wol zu zweifeln. Da nun ferner der Besitzer Herr Asmuss, ein etwas älterer aber doch rüstiger und jedenfalls glaubwürdiger und respectabeler Mann, aussagt, dass er sich oft an den in der Sonne so schön glitzernden, seit 4 Jahren sein Haus schmückenden Blitzableiterspitzen gefreut habe, und es mit - Sicherheit behaupten könne, dass die Spitzen noch bis wenige Tage vor dem Blitzschlag, wo er zuletzt darauf geachtet, unverändert blank gewesen, dagegen am Tage nach dem Blitzschlage ebenso schwarz . ausgesehen hätten, wie bei der Untersuchung am 11. Oct., so scheint in der Tat jene oben besprochene Schwärzung der vergoldeten Kupfer- kugel durch den Blitz momentan entstanden zu sein. ‚Ausser dieser merkwürdigen Erscheinung war weder za dent Hause noch an den andern Teilen der Blitzab- leitung incl. einer aufgegrabenen Bodenplatte die Spur eines Blitzschlages zu bemerken. 3. Blitzschlag zu Flensburg am 4. Aug. 1879. Derselbe traf die neu restaurirte mit einem Blitzableiter versehene Nikolaikirche ‚resp. das hart.an den Turm gebaute Schulhaus. Aus der Fig. 3 — ist die Lage der Gebäude mit dem in Frage kommenden Blitzableiter ersichtlich. In dem neben dem Turme parterre liegenden Schulzimmer fanden sich eine Anzal von Gasarmen, welche mit Blechschirmen ver- sehen bis unter die Gypsdecke seitlich aufgeschlagen waren. Die einzigen durch den Blitzschlag angerichteten Zerstörungen bestanden darin, dass in der Nähe der erwänten Blechschirme eine ganze Reihe von kleinen Löchern in die Gypsdecke geschlagen waren; die Dräte erwiesen sich an den blosgelegten Stellen meistens noch er- halten; einige waren verschwunden also wol vom Blitzschlage zer- stäubt. Es zeigte sich ferner der Kopf des eisernen Ankers, welcher in der Höhe der Gasrören in der Turmmauer vorhanden war, unregel- mässig magnetisirt, d. h. anders als durch den Einfluss des Erdmag- . netismus jedes unverändert liegende Eisenstück magnetisirt wird. Dieser Anker hat offenbar ein Ueberspringen des Blitzes von der Blitz- ableitung nach der Gasleitung vermittelt; die Entfernung desselben von der Blitzableitung betrug nur 3,3 Met. Da das Schulhaus nun völlig in dem sogenannten Schutzkreise des auf dem Turme befindlichen Blitzableiters lag, so entstand die Frage, warum trotzdem eine wenn auch geringfügige Verletzung des Schulhauses vorkommen konnte, Der Grund ist in diesem Falle leicht anzugeben. Zur Zeit des Gewitters stand die Diele des Schulhauses, nach der Aussage des dort wonenden Lehrers völlig unter Wasser: Dadurch war die daselbst befindliche eiserne Pumpe mit dem in die 122 Dr, Leonhard Weber. Diele fürenden Hauptgasror in gut leitende Verbindung gesetzt. Die Pumpe oder, wenn man will, das System der Gasrören bildeten also in der Nähe der eigentlichen Blitzableitung ein ausgedehntes mit der Erde in gut leitender Verbindung stehendes System von metallischen Leitern. Wie die Beobachtung von Blitzschlägen sowol, als auch die Berücksichtigung hierher gehöriger Experimente ergibt, ist in solchen . Fällen die Vorbedingung zu einer sogenannten Seitenentladung gegeben. Eine solche Seitenentladung hat hier offenbar stattgefunden; denn man kann mit grösster Warscheinlichkeit annehmen, dass der vorzügliche, aus massivem, 15 mm dickem Kupferdrat bestehende, bis auf das 7 Met. tiefe Grundwasser gehende Blitzableiter jedenfalls den grössten Teil der Entladung besorgt hat. Vorschriften für zweckmässige Anlage von Blitzableitern enthalten daher die Forderung, dass ausgedehnte im Gebäude befindliche Metallmassen, wie Gas- und Wasserleitungen etc. mit der Blitzableitung in metallische Verbindung zu setzen seien. Es lässt sich mit ziemlicher Sicherheit behaupten, dass, wenn, diese Vor- schrift in dem vorliegenden Falle erfüllt wäre, wenn also von der Blitzableitung eine seitliche Verbindung mit der Gasleitung hergestellt wäre, auch die geringfügige jetzt entstandene Verletzung nicht vor- gekommen wäre. | 4. Blitzschlag zu Hattstedt am 21. Oct. 187928zrel: ob. I. ı2). Die im Jare 1878 angelegte Blitzableitung ragte mit ihrer durch den Blitzschlag abgeschmolzenen Platinspitze 63,7 Met. über den Erdboden. Die Leitung bestand aus 14 mm dickem massiven Kupfer- drat, sollte angeblich bis auf 7 Met. tief in's Grundwasser gefürt sein und dort mit einer gerollten ı Quad.-Met. grossen Bodenplatte endigen, Mit der Blitzableitung waren von den zalreichen eisernen Ankern, welche ihre Köpfe an der W,-Seite hatten, die längsten beiden ver- bunden in der Weise, dass von der Blitzableitung ein dünner, ca. 3 mm starker Drat zu jenen Ankerköpfen geleitet war. Die beiden Anker selbst lagen ca. 5 Met. über dem Erdboden. waren 9,3 Met. lang und reichten durch den Turm völlig hindurch bis in’s Schiff der Kirche. Von den beiden hier befindlichen östlichen Köpfen der gedachten Anker aus liessen sich zwei getrennte Wege des Blitzes verfolgen. Der vom nördlich gelegenen Anker ausgehende Teil war neben einem benachbarten, mit eisernen Rahmen versehenen Kirchenfenster, die dicke Aussenmauer zersprengend, nach aussen gegangen; wärend der vom südlichen Anker ausgehende Teil, sich über die ca. ı?/, Met. über den Ankerköpfen liegende Gypsdecke des Kirchenschiffs verbreitend, in dem noch ca. 33 Met. entfernten Altar, dessen Vergoldungen ge schwärzt waren, einen Ableitungspunkt zum Erdboden gefunden zu haben schien. | | Berichte über Blitzschläge in der Provinz Schleswig-Holstein. 123 Die hier angerichteten Zerstörungen sind viel beträchtlicher und bezeugen eine sehr viel grössere Kraft des von der Blitzableitung ab- gesprungenen Teiles des Blitzes, als bei dem zuletzt beschriebenen Flensburger Blitzschlage. Zur Erklärung dieser Tatsache und Beruhigung Derer, welche aus diesem Falle etwa Zweifel an dem Schutz eines Blitzableiters herleiten wollten, dienen wesentlich 2 grosse Mängel der Blitzableitung. Die am 5. Nov. d. J. vorgenommene Untersuchung ergab nämlich zunächst einen sehr bedeutenden galvanischen Ueber- gangswiderstand der Blitzableitung in’s Erdreich. Derselbe betrug rund 200 Siemens’sche Einheiten, was sich mit der Angabe, dass die ı Quad.- Met. grosse Platte im Grundwasser liegen sollte, nicht wol vereinigen liess. Die in Folge dessen vorgenommene Aufgrabung stellte dem- entsprechend heraus, dass ca. ı Met. unter dem Erdboden eine etwa !/; Quadrat-Met. grosse Platte, lose um die Leitung umgebogen, in trockenem Sande lag, wärend das etwa 3—4 Met. tiefe Ende der Leitung one jegliche Platte bis eben in’s Grundwasser hineinreichte. Ausser diesem groben. durch die Leichtfertigkeit eines Arbeiters ver- schuldeten Fehler hatte die Blitzableitung den weiteren Fehler, dass die bei dem Flensburger Blitzschlag erwänte Vorschrift, wonach aus- gedehnte Metallteile von ihren äussersten Punkten aus in Verbindung mit der Blitzableitung zu setzen sind, hier falsch verstanden und eigentlich nur halb ausgefürt war. Denn jene Vorschrift setzt selbst- verständlich voraus, dass entweder die beiden entgegengesetzten End- punkte solcher Metallteile mit der Blitzableitung verbunden werden (was dann zu geschehen hat, wenn dieselben annähernd parallel mit der Leitung laufen), oder aber, wenn wie hier, jene Metallmassen recht- winklig zur Leitung lagen, dass alsdann das andere abgewandte Ende mit der Erde in gut leitender Verbindung stehe, resp. gesetzt werde. Das war hier jedoch nicht geschehen und darum war die Verbindung der westlichen Ankerköpfe mit der Blitzableitung nicht blos keine Verbesserung, sondern eine sehr bedenkliche Verschlechterung der gemachten Anlage. Will man wegen technischer Schwierigkeiten das in das Innere eines Gebäudes hineinragende Ende einer langen Metall- masse nicht ableitend mit der Erde verbinden, so ist es jedenfalls vorzuziehen, dann das andere, der Blitzableitung zunächst liegende Ende überhaupt nicht mit letzterer zu verbinden. Die genannten beiden Fehler der Anlage sind jeder für sich schon ein genügender Erklärungsgrund für das seitliche Abweichen des in die Leitung einschlagenden Blitzes und lassen, beide zusammengehalten, die vorliegende Tatsache als eine durchaus notwendige erscheinen. Stellt man sich nämlich vor, dass eine etwa mit positiver Elektrizität geladene Wolke von W, herangezogen sei, so wird nicht blos in dem 124 Dr. Leonhard Weber. Berichte über Blitzschläge etc. vorhandenen Blitzableiter eine Bindung negativer Elektrizität erfolgt sein, sondern auch in allen im Umkreise der Kirche gelegenen Leitern. Die Entladung der so angehäuften negativen Elektrizität konnte in der Nähe des Turmes allenfalls durch den Blitzableiter erfolgen; von den um das 50 Met. weit entfernte östliche Altarende der Kirche liegenden Leitern (feuchte Rasendecke, eiserne Grabstellen - Einfriedigungen, Kirchenfenster etc.) konnte die Ausgleichung offenbar keinen bessern Weg finden, als durch die vielen Metallteile der Kirche zum Blitzab- leiter hin. Der stattgehabte Blitzschlag in diese schon zu widerholten Malen getroffene sehr exponirte Kirche gibt die unzweideutigste Anweisung für die richtige Anlage einer Blitzableitung. Es muss nämlich ausser der schon am Turme befindlichen Leitung am Ostende der Kirche eine zweite Erdableitung geschaffen und die dort auf dem Giebel zu errichtende Auffangestange muss sodann nicht blos mit dieser östlichen Erdleitung, sondern auch längs der ganzen Dachfirst um den Turm herum mit der Ableitung des Turmes verbunden werden. Dass der Hattstedter Blitzschlag ein ungewönlich starker gewesen, geht aus der Besichtigung der inzwischen eingesandten Blitzableiterspitze hervor. Dieselbe bestand aus einem sehr schlanken Kupferkonus (Verhältnis der Basis zur Länge I: 4.5) mit darübergeschraubter Platin- spitze, Durch den Blitzschlag ist nun dieser spitze Kegel bis auf einen Durchmesser von 7 mm flach abgestumpft und zwar ist dabei nicht blos das Platin bis auf die über das Kupfer fassende Hülse völlig verschwunden, sondern es ist auch der in die Platinspitze hineinragende Kupferzapfen stark angeschmolzen, wie die unverkennbarsten eigen- tümlichen Schmelzungsformen des relativ mächtigen Stumpfes erkennen lassen. . Das Resultat der Untersuchung vorstehend beschriebener 4 Fälle, in denen mit Blitzableitern versehene Gebäude vom Blitze getroffen wurden, ist demnach das Folgende: In den zwei ersten Fällen haben sich die vorhandenen Blitzableiter als vollkommen genügend zum Schutz der betrefienden Gebäude erwiesen. In dem 3. (Flensburger) Falle erklärt sich die äusserst unbedeutende Beschädigung durch den Blitz in ungezwungenster Weise aus einem kleinen Mangel der Biitz- ableiteranlage. In dem letzten (Hattstedter) Falle entsprach den sehr groben Fehlern der Anlage eine entsprechend stärkere Zerstörung, 47 tan Bin aft fi) verbürgt ind! ER & a ERTR x H iterem ‚Himmel. Menihen und Thiere, Bezeichnung derjelben 5 er As E K 3 ser Zus Es E 2; ö “ . nu m ne © nn nen Ts über einen in (Ort) NB.!!! Cs jind MUS AICJERUBEN der nadhjtehenden ragen durd) Unterftreichen, Durchfteichen oder Ausfüllung zu beantworten, melde et ficdher verbirgt find!!! ey. Bi a Be .. unterjuchten Blisichlag. Der Bliß erichien Iharfzadig; ; ala heller Sihtfeein; als feurige Kugel, Das Gewitter Fam aus (Himmelsgegenb) gleichzeitig mit oder ohne Regen; bei bemwölktent, ganz oder theilweife r RER EEE bei Stuem; ftarfem oder fchwachen Winde; völliger Windftile; mit oder ohne Hagel. e Heiterem Himmel. enenmung, Bauart Benusung defjelben Gebäude: (ORSISEhRNE ee. Hand in der ea auf einem Hligel; amt an eines Hügels bon ee meter Höhe; auf trodenen oder feuchten Boden; -................ meter von -. E= Lage des Gebäudes Fluß, Brunnen, Gas-, Nofjerleitung entfernt; es munte an der (Himmtelsgegend)--- meter Entfernung überragt von ............. Bäumen — dem Gebäude N ».......... _ Bedadiung Das Gebäude war mit Ziegeln, Ejlefer, Etroh, Daypappe oder ..................... bededt. Bligableitung bejtand aus ................... ONE ee meter Hohen ---....---.-....... Auffangeftangen mit Platina-, Silber-, Kupfer-Spigen; der Leitung in Form von Drahtjeil, Bled, runder oder fantiger Stange von ... mm. FeRBreeje ne meter Sünge aus Kupfer oder Eifen; Hansa Rense Bodenplatten von ....... cm. Breite, nn cm. FÄNGE, mm. Diele; diejelben waren berzinnt oder nicht verzinnt; aus Kupfer oder Eifen ; lagen nun. meter tief in Orundmwafjer, Brunnen, Ser, Fluß, Coaksjhüttung. . Die Blihableitung war im Sahre 18.......... angelegt vON Aneemeeneneeeenesneneneeneeeneennn- war zutleßt Blitableitung DEDIOIE RENTE ee Be DONE 2 ee re eines Waren größere Metalltheile: Rumpen, Gas- und Rafferleitungen, Majchinen ze. in oder unmittelbar an dem Gebäude vorhanden und welche? Welde metalliihen Bejtandtheile des Gebäudes waren mit der Blißableitung in Verbindung gejeht? ee ee an en Se Scornfleine vaudhten zur Zeit des Blibichlages? Zag friiches Heu oder andere jtarf dünftende Gegenftände auf dem Boden? a a U Dadjfenjter (Lufen) waren gedfinet. Wie lange vor dem Blige Hatte es geregnet? vegnete es Furz vor oder unmittelbar nad) dem Bligihhlage erheblich ftärfer? Weg nahm ‚dev BER ne Medjanifche. Berftörungen Birmeirungen (Schmelzung von Metallen; Verfohlung von Holz; Chmwärzung bon Golpfeiften; Zündung brennbarer Stoffe zc.) Magnetijche Wirkungen Schaden Wurde bemerkt, daß Eijen- oder Stahlftüide, die jid) in der Nähe tes Blißes befanden, nachher magnetic) waren? Wie groß ift der angerichtete Schaden : Der Bliß traf: E -— Br Br Bäume umd andere Tebloje Gegenftände, DBeichreibung derjelben Menjhen und Thiere, Bezeichnung derjelben \ Urt Höhe \ höher ungefähr... ..... Mm. niedriger ( als die nächfte Umgebung. Cs wurden getötet betäubt gelähfmt oder tie anderweitig bejchädigt? Die Lage derjelben mar auf freiem Selde, Re meter Ent Wo befanden fich diejelben 2 fernung von Gebäuden, Gemwällern oder Welchen Weg nahm dev Blig? ımd in dien Höhe ift die Wir- fung des Blibes fichtbar? Hatten diejelden Metal an fi? War in dev Nähe ein Unziezs hungspuntt für den Bliß? Mechanifche Zerftörungen v Dont Blie wurden nicht getroffen die in der Nähe (....... meter) befindlichen e Thiere Berfonen A Berjpüvten Teßtere jonjt etwas von der Wirkung bes Blikad? Schmelzungen, Verfohlungen, Sündun Sonftige Bemerkungen. Sonitige Bemexfungen. SEEANS: a. ERS Po rare ar MOON Rn BE De 3 2 RE 79 US MER due re Bea le Ama, RR: N AR fo era BERESRRET ae -ASUeTBR} Ba ws i „ + % Lt L r # & H r ;“ d ! % ag. JtoltdRR. pen Ta EEE TEE te, El en -, er Bi iz ar TEN ORG 19% St ot up de ee Arte een RE kalanı gi) ae Falke "ige" A| Kae} N 2; ie RR Pe Et IR Y. Verzeichniss der im Jahre 1878 gehaltenen Vorträge. Sitzung, 21. Januar. Prof. Himly: Ueber die im Auftrag der Kaiserl. Werft zu Wilhelms- hafen ausgeführten genauen Analysen einiger Metalle (Kupfer, Zink, Zinn und Antimon). Derselbe: Ueber die Wirkung der sauren Molybdänsäure auf Curcuma. Prof, Hensen: Ueber die schädlichen Wirkungen des Kieler Gases auf Eisen. Prof. Karsten: Ueber ein Augenblicksthermometer. Sitzung, II. Februar. Prof. K. Möbius: Ueber die Bewegungen der fliegenden Fische in der Luft. Sitzung, ıI. März. Hr. Fack, M. W.: Ueber die Lägerdorfer Kreide. Prof. Himly: Ueber den Nachweis von Strychnin im menschlichen Körper. — Wie lässt es sich erkennen, wenn Korn gefettet ist? Sitzung, I. April. Prof. K. Möbius: Ueber Hydractinien. A Sitzung, 6. Mai. Prof. K. Möbius: Ueber Biocönosen oder Lebensgemeinden. Sitzung, 4. Juni. Prof. Hensen: Ueber den Phonographen. Ein Fi 0 k N er h u Mu le > Ku n rs : . \ y f . F u % Fir B . b N? * ’ { ih | 126 REN: Pro tokoll- Auszug. I ® ‚ Sl; Prof. K. Möbius: Ueber die mit ars, Reblaus zuweilen BEN Schildläuse: Coccus Persicae und Coccus Vini. Ei Generalversammlung in Kiel, 1. August, _ Prof. Sadebeck: Ueber die praktische unaunnz der | | Mineralogie. | . Lenz aus Lübeck: Die Fischfauna der Travemünder K. Möbius: Ueber Foraminiferen. | Sitzung, 4. November. Prof. K. Möbius: Ueber das Eoozoon canadense. Yo ' [1 3 fi ; i { % 1 ; k En ‚ ; Sr N N 0" nr f, 1b 17 re Au | 0 t y e. Sr N, fi ve N M A r YIL. Verzeichniss der vom 1. Septbr. 1878 bis ult. Decbr. 1879 für die Bibliothek E des naturw. Vereins eingegangenen Schriften. Amsterdam, Tijdschrift van het Aardrykskundig Geno otschap. Deel III Mesı.;. Deel IV. Nr. 1. -Biblad Nr. 5. (t. 2). Sumatra Ex- peditie. Bibl. Nr. 5. 6.7. 3: Berlin, Bot. Verein für die Mark Brandenburg. Verhandl. Jahr- gang IQ. 20. Bonn, Naturh. Verein für Rheinland und Westphahlen. Verhand- lungen, 34. 2.—35. I. Boston, U. S. Society of Nat. History. Proceedings vol. XIX. 1. 2. (1877). Memoirs vol. Il. part. IV. N. 6. Annual Report of the Trustees of the Museum of Comp, Zoology (Cambridge) Jahrg. 1877. 1878. Bulletin vol. V, I—6. 8—10. II—14. — U. S. American Academy of Arts and Sciences. Proceedings. Bewseries vol. V..p. 1. 1877..V. 2,3. (1878). Brünn, Naturw. Verein. Verhandl. Band 15. 16. (Band 14 fehlt). Budapest, Königl. Ung. Geologische Anstalt VI. Band ı Heft. Bistritz in Siebenbürgen, Programm der Gewerbeschule. IV. Jahres- bericht 1878. Breslau, Verein für Schlesische Insektenkunde. Neue Folge. Heft EMI, 1879. — Schles. Gesellsch. für vaterländische Cultur. Jahresbericht 55. 56. Generalregister (von 1804-76). Statut. Bremen, Naturw. Verein. Abhandlungen Band VI. Heft ı. 1879. Basel, Naturh. Gesellschaft. Verhandlungen VI Theil. 3. Heft 1878. Bergen in Norwegen. Museum. Turbellarier of Norges Vestkyst von O. Jensen 1878. Bordeaux, Societ€ des Sciences Physiques et Naturelles. Tom. II. Cah. 3—lIIl. Cah. ı. 128 Bibliotheks-Verzeichniss. Brüssel, Societ€E Royal de Botanique de Belgique. Tom. 16. 17. I8 — Societe melakologique de Belgique. Tom. XI, 1876. Procas Verbaux. Tom. VII. 1878. ; Chur, Naturh. Gesellschaft Graubündens. Jahrgang 20. 21. Cherbourg, Soc. Nationale des Sciences Nat. Memoires. Tom. XXL Cassel, Verein für Naturkunde. Uebersicht der in der Umgegend von Cassel beobachteten Pilze von Dr. M. Eisenach zu Rothenburg. Cassel 1878. Christiania, Norge’s Flora. IH. Thl. von Axel Boeck. — Le royaume de Norvege et le Peuple norvegien von Dr. ©. J. Brock 1878. — Om Stratificationens Spor af Dr. Th. Kjerulf 1877. — Pflanzenkarte von Norwegen von Schübler. Folkemängdekart von Norwegen. — Carte Zoogeographie von Norwegen af Collet. Chemnitz, Naturw. Gesellschaft. Bericht 6. 1375—76. Colmar, Societ€E d’Histoire Naturelle. Bulletin 18. Ig. Chicago, U. S. Academy of Sciences. The new Rocky Mountain Tourist by Pangborn 1878. Cöthen, Chemiker Zeitung. IH. Jahrgang. Nr. 44. 45. 46. Danzig, Naturh. Gesellschaft. Band 3. 4. (Heft ı. 2. 3.) Dorpat, Archiv für Naturkunde. ı. Serie. Band VII. Heft 3. 2. Serie. Band VII. 4. VII. ı. 2. 3. — Geognost, Karte der Östseeprovinzen 1878. 2. Blatt. \ | Dresden, Isis. 1878, Juli—Decbr. 1879, Jan.—Juni. (1878, Jan.—Juni fehlt.) — Leopoldina. XIV. 9—24. XV. ı—20, — , Verein für Erdkunde. XV. geschäftl. und wissenschaftl. Theil. — Verein für Natur- und Heilkunde. Jahresbericht 1877—78. 1878—79. Darmstadt, Verein für Erdkunde. III. Folge. ı7. Heft (193—204). Dijon, Academie des Sciences, arts et belles lettres. Memoires Tom. 14. Annde 1877. Dürkheim a. d. Haardt. Pollichia. Naturw. Verein. Jahresbericht XXXIUI. XXXIV XXXV. Emden, Naturh. Gesellschaft. Jahresbericht 63. Erlangen, Physik. medicinische Societät. Sitzungsberichte IO. a 78.) Elberfeld, Naturw. Verein. Heft V. — Jahresbericht ı. 1879. akhırt a /M., Senkenbergische Naturh. Gesellschaft. Bericht 1877—78. — Verein für Geographie und Statistik. Jahrg. 50—52. Freiburg i. Br., Naturf. Gesellschaft. Band VII 3. (1878). Fulda, Verein für Naturkunde. Metereolog. phänologische Beob- achtungen. 1879. St. Gallen, Naturw. Gesellschaft. Jahrg. 1876—77. Bibliotheks-Verzeichniss. 129 Giessen, Oberhessische Gesellschaft für Natur- und Heilkunde. Be- : richt 17. (1878). / Görlitz, Naturforsch. Gesellschaft. Band 16. ı7. (1879). Graz, Verein der Aerzte in Steiermark. Vereinsjahr 14. (1876 -77). | 15. (1878). — Acad. naturw. Verein. Jahresbericht I. II. IIL IV. Groningen, Naturkundig Genootschap. Verslag 27. (1877). 28. (1878). Greifswald, Naturw. Verein für Neuvorpommern und Rügen. Jahrg. 1878: Gera, Gesellschaft von Freunden der Naturgesch. Jahresbericht 18. 19. 20. Güstrow, (Bützow). Verein der Freunde der Naturgesch. in Meklen- Durs. Band 31. 32. Hamburg, Norddeutsche Seewarte. 1878 Jan.—Juli incl, Witterungs- Bbersiehten 1: 1876. 11. 1377, — Verein für naturw. Unterhaltung. III. Band. 1878. — -Altona, Naturw. Verein. Verhandlungen. Neue Folge. MW. 2877. 1. 1878, Hanau, Wetterauer Geselisch. für die gesammten Naturwissenschaften. | Bericht 1873—79. Hannover, Naturhist. Gesellschaft. Jahresbericht 25. 26, 27. 28, Haarlem, Archives Neerlandaises. Tom. XI. 2-5. XII ı—;. XIV. 1—2, — le Telemeteorographe D’Olland von M. Snellen. — a rerehives du Musee Teyler. vol. IV. 2. 3, 4. vol. V. ı. Halle, Giebels Zeitschrift für die gesammten Naturwissenschaften. 3. Folge II. 1878. (Band Il. fehlt). — Verein für Erdkunde. Mittheilungen 1878. Heidelberg, Naturhistorisch - Medicinischer Verein. Verhandlungen II. Band: 1. 2. 3.4. Hermannstadt, Verein für siebenbürgische Landeskunde. Archiv, Band XIV. 1. 2— Jahresbericht 1876 —77. Ernteergebnisse von 1870—1874.. Helsingfors, Societas pro Flora et Fauna Fennica. Acta. I. Band, — Notizer 5—14. Heft. — Heft 2 und 3 in 4°. — Supple- ment zum ıı. Heft 1871. Mitgliederverzeichniss vom ı. Nov. 1821. — I. Novbr. 1871. — Meddelanden ı. 2. 3. 4. Heft Genmäle von Fries 1862. Innsbruck, Naturw.-Medic. Verein. Jahrg. I--VII. — Ferdinandeum für Tirol und Vorarlberg. Dritte Folge 21. 22. 23. 9 130 Bibliotheks-Verzeichniss. Kiel, Gartenbauverein. 1878. Nr. $—-ı2. 1879. Nr. ı. 2. 3. 6-0. Iı. — Astronomische Nachrichten von Prof. Peters. Band 88-93. (Band 37 fehlt), Königsberg, K. Physik.-Oeconomische Gesellschaft. Jahrg. XVIL. ı. 2. XV SD RTN A DE RR Kjebenhavn, Kong. D. Videnskab. Selskab, Forhandlinger. 1877. 3. 1878.12 2.2.1879. 1 Klagenfurt, Naturh. Landesmuseum in Kärnten. Jahrbuch. Band XIII. Leipzig, Museum für Völkerkunde. Bericht 6. 1878. — Verein für Erdkunde. Mittheilungen 1377. Lausanne, Soc, Vaudoise des Sciences. Nat. Bulletin vol, XV. 80. vol, XVI. 81. 82 Linz in Oestreich, Verein für Naturkunde. Jahresbericht 9. Io, Liege, Soc. Royale des Sciences. 2 Serie. Tom. VII. VII. St. Louis, U. S. Academy of Sciences. Transactions vol. III. No. 4. Lüneburg, Naturw. Verein des Fürstenth. Lüneburg. Heft 7. 1874—78. Luxembourg, Sect. des Sciences Nat. de l’Institut Royal Grand-Ducal. Tom X MI RYERAA Moscou, Soc. Imp£riale des Naturalistes, Bull. Tom. 52. 3. 4.—53. 1.2.3.4. Mexico, Sociedad de Geografia y Estadictica. Boletin Tom. IV. No.4. 5. München, K. B. Academie der Wissenschaften. Math. phys. Klasse. Sitzungsberichte 1878. 3. 4. 1879. 2. Münster, Westphäl. Provinzial-Verein für Wissenschaft und Kunst. Jahresbericht ©. 7. Melbourne, Fragmenta Phytographiae Australiaev. F. Müller vol. X. 1878. Milano, Bolletino scientifica. No. ı. (un anno L. 4). Milwaukee, Wisconsin, U. S. Naturh. Verein. Jahresbericht für das Jahr 1878—79. (Deutsch.) Modena, Societa dei Naturalisti. XIII Disp. 1a. 2a. 1879. Neisse, Philomathia. Bericht 19. 20. New-York, U. S. American Geogr. Society. Bull. session 1878. 2—6. > . 2. — Journal vol. VII. VII. Neuchatel, Societe des Sciences Naturelles. Bull, Tom. XI. Deuxieme cah. 1878. Nürnberg. Germanisches Museum. Anzeiger Jahrg. 24. 25. Jahres- bericht 24. Offenbach, Verein für Naturk. Jahresbericht 17. 18 Petersburg, Hortus Petropolitanus. Acta Tom. V. 2. VI ı. Bibliotheks-Verzeichniss, 131 Prag, K: Böhm. Gesellschaft der Wissenschaften. Abhandlungen VI. Folge. Band 9. Jahresbericht v. 9. Mai 1877— 10. Mai 1878. — Naturh. Verein »Lotos«. Jahresbericht 1877. | Padua, Societa Veneto-Trentina di Scienze Naturali, vol. VI. Fasc. 1. Magsio No. ], Paris, Soc. des Sciences. Tom. III. Cah. I. 1878. — La nouvelle Soc, Indo-Chinoise 1879. Passau, Naturh. Verein. XI. Bericht 1875—77. Riga, Naturh. Verein. Correspondenzblatt 22. 1877. (21 fehlt.) Regensburg, Zoologisch-mineralogischer Verein. Correspondenzblatt Jahrg. 30. 31. 32. Abhandlungen Heft II. Rom, Societa Geographica Italiana. Bolletino XV. 5. 7—ı2. XVI. 1-9. Memorie I. p: 2. 3. ) — R. Comitato Geelogico d'Italia, Bolletino IX. 1—12. (VII. fehlt). Stettin, Gesellschaft für Pommersche Geschichte und Alterthumskunde, Jahrg. 28. 1—5. 29. 1—4. Schweiz. naturf. Gesellschaft. Sitz der Bibliothek in Bern. Verhand- lungen. 58. Versammlung in Andermatt. 59. Versammlung in Basel. 60. Session in Lausanne, Stuttgart, Verein für vaterländishe Naturkunde. Jahrg. 34. 35. Triest, Societa Adriatica di Scienze naturali. Bolletino vol. IV. ı.2. V.1ı. Utrecht, Provincial Utrechtsche Genootschap van Kunsten en Weten- shappen. Aantekeningen Jaar 1877. 1878. — Verslag van het Verhandelde 1877. 1878. — Prize Essay on Evaporation by S. H. Miller 1878. — Verhandeling over de Verdamping van Water door Dr. J. E. Enklaar. Wien, K. K. Geologische Reichsanstalt. Jahrbuch 1878. 3. 4. 18790. I. 2. 3. — Verhandlungen Jahrg. 1878. 1I—ı8. 1879. I0—13. — Zoologisch-botanische Gesellschaft. Band XXVI. XXVII. — Verein zur Verbreitung naturw. Kenntnisse. XIX. Jahrgang. — Anthropologische Gesellschaft. Mittheilungen Band VII. 5— 12. IX. 1ı—8. — Naturw. Verein an der K,K, technischen Hochschule 1. II. III. Washington, U, S. Smithsonian Institution. Annual Report 1876. 1877. | Miscell. Collection 301. _ »„ Dep. of the Interior. Geol. and Geograph, Survey | of the Territories. Miscell. Publication No. 8. I. Annual Report 1875, — „ Geological Survey. Illustrations 1878. Report vol. VII. X. XI. Map of the Sources of Snake River. Map of the Lower Geiser Bassin. Map of the Upper Geiser Bassin, Aus vol, HL. 1. (2). OL 2.(1). II. 3. ER Aus vol. IV. 1. (10). IV. 2. (9). IV. 3. (€ I noch 20 Schriften. ” Würzburg, Phys. medicinische Gesellschaft. az ın Xu: 24. Eu Zürich, Naturforschende Gesellschaft. ee 31.222, 23. R Zeichn Verein für Naturkunde. nen 1878. Kiel, ult. Dec. 1379. » . - . w 2 } R 5; N Mi Fr x PR: an ih Fr N 22 A E w a re hr Ki 19% Auszug aus der Jahresreehnung für 1878. A. Gemeinschaftliche Angelegenheiten beider Abtheilungen. Einnahme. Besee der Abtheilung L..... ...». jA a ZA Ike Beeeinkte schriften . ....... Zuschuss der Abtheilung 1... Ausgabe. een... 22. Bee... een Für Porto, Schriftenversendung etc. . . . Herstellung von Bd. III. Heft ı und zwar: Papier, Satz und Druck. . Mb. 706. 50 Ben... .... SE EAN GO 2 EL 2 a Er 2 SO Besondere Abzüge. . WRGFL OO Andere Drucksachen. . . Für die Bibliothek : au. U’ Feuer ‘ie CIE 6 NE. RER Kae, Ra Ya Y ah TE WERE | 219. 891. 29. 483. 00 60 50 27 233 , IO14. rg, 187. 27. 22: . 80 75 00 IO 50 22 00 Ab. 1623. 37 No. 1623. 37 i Be ana / og Zi 134 Auszug aus der Jahresrechnung für 1878, B. Angelegenheiten der Abtheilung I. Be £ Einnahme. Saldo ı. Jan. est Tan... Moore Beiträge der Mitgheder We ren a. Seza Zinsen sw KAHN re > Ca MINE Er Ausgabe. Für Anzesent SH RE Fur den’ Sitzungssaal 22 WIR u Dem ‚Boten tt N TOO. er re AT ee Für Drucksachen IKK wre A ee Dem Buchbiader .U. 0. W. 7 ea Verschiedenes 72 Va a. er Beitrag zu den Druckschriften a Ab. 2.00 ,„ 219 | Zuschuss zu.A,.. re en I { a i 12 er „ N rs Br er Zu = Ka u 7 KT Ne A „A IT SI ar a X. Mitglieder-V erzeichniss. Vom September 1878 bis zu Ende 1879 haben folgende Ver- änderungen stattgefunden: A. Abtheilung 1. Gestorben sind (2): de Fontenay, Dr. jur., O.-A,-Ger.-Rath a. D. Sadebeck, A., Dr, phil., Prof. Uebergetreten in Abthl. II. sind (8): Flögel, Kirchspielvogt in Bramstedt. Heinemann, Dr. phil., Lehrer in Wandsbeck. Handelmann, H,, Prof, in Kiel, Kirchner, Dr. phil., Privatdocent in Halle, Hansen, Geh. Kirch.-Rath in Oldenburg i.Gr. | Lange, W., Dr. phil. in Hamburg, Heincke, Dr, phil., Realschullehrer in Olden- | Pralle, A, H, F., Reg.-Rath in Oppeln. burg i. Gr. - Eingetreten (2): Engler, Dr, phil., Prof, d. Botanik. Gottsche, Dr. phil., Assistent a, mineral. Museum. Uebergetreten aus Abthl. II. (1): v, Fischer-Benzon, Dr, phil,, Gymnas.-Lehrer in Kiel. B. Abtheilung II. Gestorben sind (6): Gorsmann, Lehrer in Damlos pr. Lensahn, | Rohde, H. J., Lehrer in Kiel, Hansen, Probst in Schleswig. Schwerdtfeger, Pächter zu Wetterade pr. Hennings, Kirchspielschr. in Büsum, Lütjenburg, Meyn, I., Dr. in Uetersen. Ausgetreten sind (12): Gidionsen, Lehrer in Rendsburg. Möller, H., Kaufmann in Altona, Hagge, H,, stud. theol, in Kiel. Rathjen, Reg.-Rath in Schleswig. Hecht, Bürstenmacher in Kiel. Riel, Lehrer in Kiel, Horn, J. F. Lehrer in Kiel, Schmidt, Pastor in Schwenstrup. Kreuzfeld, Hofbesitzer, Neu-Mühlendorf pr, | Seifert, Gärtner in Segeberg. Nortorf. Sprung, Dr. in Hamburg, v. Leesen, Ingenieur, Lägerdorf pr. Itzehoe. i 136 neh Mitglieder-V erzeichniss. ; Heiberg, Assessor in Neisse, Richter, Seminardirector in Auguste 'Jargstorff, Lehrer in Hevnstedt, Schröder, Lehrer in Heide, Aufforderung seien Alle, die sich in Interesse oder in Arb Vebre aus ; Abthl. MS): u Selle, oben.) Eingetreten 9: Boldt, Hofbes. in Gadeland: pr. ‘Neumünster, | Jost, Hofbesitzer in Awesdi & Dahl, Primaner in Eutin, | Kürschner, K,, Secundaner in Eutin, Juncker, Dr. phil., Gymn,-Lehr. i. Rendsburg. | Niemann, Secundaner in Eutin. Ihren Wohnsitz. geändert haben, und wohnen jetzt: x. Berg, Förster, Strassburg i. E.. Lutteroth, Dr. jur, in Hamburg. Bock, A,, Lehrer in Pinneberg. Mielcke, Lehrer in Altona, Gottsch, Lehrer in Altona, “ | Paysen, Lieutenant in Sonderburg. Höppner, F., Lehrer in Oldesloe. - | Schnede, Lehrer in Lütjenburg. Koll, Katasterbeamter in Berlin, | Schwartz, J., Lehrer in, Brunsbüttel. Krito, Förster in Jever. a Struve, Lehrer in Neumünster, As Kross, Apotheker in’ Husum. Tönsfeld, Lehrer in Tondern, Kummerfeld, Jäger in Wankendorf. Voss, Lehrer in Blankenese, Kupsch, Schulvorsteher in Rostock, | in der Abthl. I und 450 in der Abthl. I. Aufforderung. Um das Interesse an den Naturwissenschaften und eine e Erforschung des Landes zu fördern, werden die Mitglieder gebeten, nach besten Kräften mitzuwirken. Es geschieht das zu durch Zuführung neuer Mitglieder zu dem in erfreulichem Wachs der Arbeiten Einzelner sein. Der zweite Wunsch aber nach einer ins Du B Aufsabe der Sectionen recht thätigen Antheil zu Rt Hinweis auf die S. 131 über diese Sache gegebene Mitt Fächern der Naturgeschichte zuwenden, noch einmal Keiner in der Meinung, dass seine Mithülfe zu gering sei, in der Furcht, in seinem geistigen oder materiellen Eigenth digt zu werden, von der erwünschten Vereinigung fern bleil „ Sehleswig-Holstein- nL en ur " schule und re Ir 8 vn. «BB ‚Mit 143 Pu Geb, I 20 Dia nr Der’ Tag und die Mänder förde. 1870. Gr. 8. IWV.u 52:9. Mit einer Kärte. ‚ Uwe Jens Lornsen. ‚Ein Beitrag : zur Geschichte d Tensen, FR N. A. Dr. phil., ei Pas Schleswig- Holstein che KR . geschichte, überarbeitet und herausgegeben von D Michelsen. Gr. 8. Geh. Erste Abtheilung: ir ® ink Reformation. 1, Band 1873. XXIV. u. 334 5, 2-B ! a = IV= Lund 361.92. Zweite Abtheilung: seit der R se | 8: Band: 3187727 VII =W2.34&.,5. 74 Band me Sax 352 S. Preis jedes Bandes 6 I. 10: msen, Br. Dr. theol. et I a ünd ( LEER und ee ee von. De 0 Mällenhoff. 1845. Gr. 8. XIV. u. 622 S. Geh. 10 4 Schlihing, M., weil. Oberlehrer a. d. "Realschule in Kiel, el ‘ Versuche einfachster Art, ein erster Kursus in deı _ für höhere Schulen und zum Selbstunterricht, ausfi besondere Vorkenntnisse und mit möglichst ‚wei - mitteln.. Sechste Auflage nach den Bis. 7, 2% Ansichten bearbeitet ven. 4. Wilke, ! re schule in Kiel. 1878. 8. XXIV. u. 270 u mit, I i dungen in Holzschnitt. Geh. 2 Mb. 60 Pf. IR Weite, Georg, Kurzgefasste Schleswig-Holsteinische Landesgesch " 1864.xGr. 8: VD. 1.203 S.:Geh 3 MM „Grundzüge der Politik. Nebst einzelnen Ausfüh 1862. Gr. 8. VI. u. 247 S. Geh. 4 Mb. 5a en Se, 2. ' Deutsche Verfassungsgeschichte. Gr. 8 = RICH "Band, 3. Auflage 1880 XX und 528S. . Auflage 1870 VIH. und 738. Ss 58 ee IK 448,8, 6.3.1876. DDR u.500.8:%,.%. er 7 8. 7:58 870. ML; u.7428° S. En le ar 3 SB NE U a3 Das Erscheinen des 3. und 4 ‚Bandes in 2, Auflage steht in deı - — .,, Urkunden zur Deutschen Verfassu S u: 12. Jahrhundert. Mit einem Anhang: . Schöffengut. 1871. G S: re. befindet sic) ‘ \ . A # I “ { D ru [u ‘ S . - . + [2 5 v >. ... A a 1 Di ni Li i ’ A Di > es W oT r 7 IR] n ir 2 { iR A 1 \ aaae N Ar ORRRRER EEE aAATT Ana a Ar G AFARAA \alaaaaaA\AT\AAR | An IN AAAMAAAAR SARANTAAAARAR Al | a Nalahlansas AnR AAMAAAAnA aA HAn, Amann, aeae AATAN AARARANAR A AARRRAARRARPP ARRTRARRE = RENT AN N ' N Am ANAN, | An) AA, PIE KERRBER MAR AAAAY | Ana | YA | NA \ Nr ARAGR AAMA i AAARNPRRG a OL PARSE EEE r,, NAAR AAAAN) AANARARAAARARMAA AraARuMA =: =2=, AA AR AAKOA Y Sansa a Aa AAAAAAN EN ARAAARR \ Ilalalalıa ANTAARAAA ARAA AARAANAAANA Rn FIIR SSBARANNAIIEARAFFR AnAAnAn | PAAR Ay ARAAA IA AN N) IR \AA \' v.\ Y Jalar NA AAA | Ya, | AAAAAA A a Y 17 I 11 LT !Slalal alalaiala FT TUI VTTY a .YYYYvyv RRE BP NN\ f 9 ! 1} f Ai Nalal 1 / | ! R | N ) | - Ar Sa A aan’ AARARAAG | MA A Se A A a WEI SV m \Il/ S IF = en es Nr! A ‚ IR] N \ A- PN \f ; m A _ 1 | AR V WET a Az m fi) \ \ \ ' ip / \f —\ 1 AR PAAFAA a NG RAR AARMAMARF MARRANABBBT RAR unn Maaaaalaaa : AEG | EN FR \y, FEN | | on | 1 AMARIER= aaa | Kan RANANRARN NE | ARARAR AAMARN A ARAR SS ARAN, Annan, Aa A AMAAMAAAAAMAAM ! (FR Vl I ‚ ı I a an NV } NG \ ‚l 4 { / VAR A WAUNF | 14 / yf { N q I f \ \ \ AR: Y u N! Ne! / \ ü | y N) Y | Bei \ Vi ! f j / j . UN \j j ‚ II y sun 1} W \ W | 1} j | \ | \ Y | | j \ | | = = fall [ ' I / N } NT, I) f | | | | N u | VAN AAN Z/ [ N [ | / 1 Fan ZN, FPALZANT, \P j h 1 | | ! J N j FW N | \/ ! | | N ) N | | | | | | ' 1 f \ | | Hl N} I 1 | IM fl )/ / \ \ \ | 1 | } I | Mi j 1 \ \ | | \ f 1 | 17 1 f i | \ \ 1 j | | ll N j \ 1 | | | \ 1 ! 1} l I ] I 1.4 ! | IS | | 1 — z e N T f | l | 1, j Ts = | ı 1) I ll Y | \ | | | j 14 1 i/ N 4 | | | j | | | ARIARRARAAAAN AN ANA P \ 1777 un. f RN = { N f A \ Va / PN’ (u !| N [2 A| ll [ RN ANA KARA, ISi ! 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