III 111 Ifflli ! I SIBOGA-EXPEDITIE Sïboga-Expeditie UITKOMSTEN OP 1, D Dll' W Jlll m j I1E" urn m VERZAMELD IN NEDERLANDSCH OOST-INDIË 1899— 1900 AAN BOORD H. M. S I B O G A ONDER COMMANDO VAN Luitenant ter zee le kl. G. F. TYDEMAN UITGEGEVEN MOOR Dr. MAX WEBER Prof. in Amsterdam, Leider der Expeditie (met medewerking van de Maatschappij ter bevordering van het Natuurkundig onderzoek der Nederlandsche Koloniën) BOEKHANDEL EN DRUKKERIJ HEEN E. J. BEILL LEIDEN Siboga-Expeditie XLIV DIE HOLOTHURIEN DER SIBOGA-EXPEDITION VON DR. C. PH. SLUITER Prof. in Amsterdam Mit 10 Tafel n BUCHHANDLUNG UND DRUCKEREI E. J. ÏBRILL DIE HOLOTHURIEN DER SIBOGA-EXPEDITION VON Dr. C. Ph. SLUITER, Professor in Amsterdam. Mit 10 Tafel n. Die überaus reichhaltige Sammlung von Seewalzen, welche Prof. Max Weber mit seinen Reisegenossen wahrend der 12 monatlichen Fahrt der „Siboga" zusammenbrachte, umfasst im Ganzen ungefahr 1000 Exemplare, welche 184 Arten, zu 40 verschiedenen Gattungen gehörig, vergegenwartigen. Von diesen 184 Arten gehören 106 zu bereits beschriebenen, wahrend nicht wenio-er als 78 Arten neu aufoestellt werden mussten. Es mag diese sehr hohe Zahl neuer Arten auf den ersten Bliek vielleicht sehr überraschen, da doch der Indische Archipel gerade in Betreff der Holothurien-Fauna ziemlich gut bekannt schien. Die Reisen von Broek und Korotneff, meine eigenen Untersuchungen wahrend der letzten Jahren meines Aufenthaltes im Indischen Archipel, hatten nur einige wenige neue Formen zu Tage gefördert. Auch die Expe- dition der „Gazelle" lieferte nur 6 neue Arten, so dass eine reiche Ausbeute an unbekannten Formen kaum zu erwarten war. Yergleicht man aber die am Ende dieser Arbeit vorgefuhrte Liste der von der Siboga-Expedition erbeuteten Tiere mit den beigefügten Angaben bezüglich ihres bathymetrischen Vurkommens, so ergiebt sich zunachst, dass von den 78 neu aufgestellten Arten, nicht weniger als 53 aus grösserer Tiefe, von mehr als 100 Meter, stammen, wahrend nur 25 als neue Küstenbewohner zu verzeichnen sind. Bedenkt man ferner, dass unsere Kenntniss der Indischen-Holothurien-Fauna sich bis jetzt hauptsachlich auf diese Küstenfauna beschranktr und nur einige wenige Untersuchungen in grosseren Tiefen dieses Theiles der Erde vorlagen, so wird das grosse Contingent an neuen Formen schon weniger befremden, da doch nur aus- nahmsweise echte Riffbewohner in grössere Tiefe hinabsteigen, so dass man etwa unterhalb 100 Meter (oder noch weniger) eine wirklich ganz andere Fauna findet, als oberhalb derselbcn. Da nun eben die Siboga-Expedition sich in erster Linie die Untersuchung der tieferen SIEOGA-EXrEDITIE XLIV. I , é'4Ti Becken zur Aufgabe gestellt hatte, ohne allerdings die Untersuchung der Riff-Fauna zu vernach- lassigen, ist es begreiflich, dass ein so grosser Reichtum au muien Formen erbeutet wurde. Ls kommt aber noch ein zweiter Factor hinzu, wodurch umfangreiche faunistische Unter- suchungen im Indischen-Archipel noch viel Neues versprechen, auch in Betreff der Riff-Fauna mul vielleicht noch mehr in Betreff der Bewohner der weniger tiefen Meeresabschnitte, besonders des Schlammbodens. Viele dieser Formen besitzen ohne Zweifel eine weite Verbreitung mul werden auf fast jedem Riffe angetroffen. Solche Arten sind z.B. : Holoihuria a/ra Jag., H. cdulis Less., //. impatiens Forsk., //. pervicax Sel., II. monacaria Less., //. scabra Jag., //. ibunda Sel., H. pardalis Sel., Mülleria miliaris Q. & G., Stichopus varicgatus Semp., Si. chloronotus Brdt., Pseudocucumis africana Semp., Euapta grisea Semp., Chondrocloea beselii fag., CA. reticulata Semp. etc. Andere Arten hingegen scheinen nur ganz local aufzutreten, dann aber in grösserer Anzahl zusammen zu leben, wie solches der Fall zu sein scheint mit : HolotAuria squamifcra Semp., Labidodemas semperianum Sel., Stichopus vastus Sluit., Cucumaria tricolor n. sp., ColocAirus gazellae Lamp., C. quadrangularis Less., PAyllopAorus magnus Ludw. Haplodactyla punctata Sluit., etc. Da nun die Siboga-Expedition an so zahlreichen Orten sammelte, die bis dahin niemals ein Naturforscher untersuchte, so erklart es sich auch aus diesem Grimde, dass so viele neue Formen auch aus geringerer Tiefe erbeutet wurden. Auch für die bathymetrische Verteilung der Holothurien haben die Befunde der Siboga- Expedition merkwürdige Thatsachen an 's Licht gebracht. Vergleicht man doch wieder die genannte Liste der Tiefen, in welchen besonders die aspidochiroten Holothurien, welche auf dem Elpidien- und Synallactinen-stadium !) stehert, gefangen wurden, mit den bis jetzt für diese Formen bekannten Tiefen, so fallt unmittelbar auf, dass bei weitem die meisten aus viel geringeren Tiefen stammen, als sonst für dieselben gefunden wurden. Wahrend doch fast alle diese oder verwandte Arten bis jetzt in Tiefen von mehr als 2000 Meter erbeutet wurden, stammen die meisten der Siboga-Exemplare aus einer Tiefe von 500 — 1000 Meter. Vielfach ist sogar eine noch viel geringere Tiefe zu verzeichnen; ja, eine Form, der Bathyplotcs rubicundus n. sp. steigt sogar bis zu 56 Meter unter der Meeresoberfiache empor, so dass sie wohl schwer- lich mehr als eine typische Tiefseeform aufgeführt werden kann. Es ist hierbei allerdings die Möglichkeit ins Auge zu fassen, dass secundar diese Form vielleicht wieder empor gestiegen sei, nachdem sie sich zuvor in grösserer Tiefe den eigentümlichen Bau der Tiefsee-Holothurien angeeignet hatte. Jedenfalls geht aber aus den Untersuchungen der Siboga-Expedition hervor, dass die Grenze der sogenannten Tiefsee-Holothurien viel weiter nach oben liegt, als man sich bis jetzt vorstellte. Bei der systematischen Einteilung habe ich die im Jahre 1891 von Ludwig2) vorge- schlagene Spaltung aller Holothurien in die 2 Ordnungen, Actinopoden und Paractinopoden übernommen. Der eigentümlichen Sonderstellung der Synaptiden wird hierdurch jedenfalls gut Rechnung getragen. Die beiden Ordnungen sind aber kaum als gleichwertig anzusehen, da die Synaptiden doch wohl nur ein Seitenzweig bilden, der wahrscheinlich wohl sehr alt ist, aber bei hem doch die meisten Eigentümlichkeiten des Baues eher als secundar erworbene angesehen 1) Für die Berechtigung dieses Ausdrucks verweise ich auf das weiter unten über die systematische Einteilung Mitgeteilte. 2) Ludwig: Ankyroderma musculus nebst lïemerkungen zur Phylogenie u. Systematik der Holothurien. Z. f. w. Z. LI. 1891, p. 605. werden mussen. Wo und wie wir uns die Abspaltung dieses Seitenzweiges der Paractinopod* n zu denken haben, ist uns bei dem Fehlen jeglicher historischen Data, wohl für immer ver- schlossen. Dabei bleibt uns wohl Nicht anderes übrig als dieselbe als gesonderte Gruppe den anderen Holothurien gegfenüber zu stellen. Die Actinopoden sind dann in die beiden natürlichen Familien der : I. Holothuriidae Ludw. (Aspidochirotae auct. emend. Oestergren) und II. Cucumariidae Ludw. (Dendrochirotae auct.) zu verteilen. In die erste Familie werden alsdann auch die sogenannten Synallactinae Ludw. und die Elpidiidae Ludw. (Elasipoda Theel ) sowie auch Pelagothuria Ludw. mit einbegriffen. Ferner ist wahrscheinlich die Familie der Molpadidae als Anhang den Cucumariidae anzureihen, die sich zwar schon sehr früh vom Hauptzweig abgespaltet haben, ohne dass aber auch hier wieder die eigentümlichen anatomischen Verhaltnisse als ursprüngliche aufzufassen waren. Merkwürdig ist in dieser Hinsicht, dass auch bei einigen Cucumariidae (Pso/us digitatus Ludw. Ps. Jïmdriatits n. sp. und SphaerotJiuria Ludw.) die fingerförmigen Fühler der Molpadiden angetroffen werden. Die Cucumariidae selbst will ich, gleichfalls im Anschluss an die Ausführungen Ludwig's1) nicht weiter in kleinere Gruppen auflösen. Wir kennen zwar sehr hübsche Uebergangsformen zwischen den Gattungen Cucumaria, Thyone, Colochirus, Psolus, Psolidium und Theelia, aber wie und wo die anderen Gattungen O reu la, Phyllophorus etc. mit den ersteren zusammenhangen ist uns ganz unbekannt. Kleinere Gruppen, wie z.B. die von Bell 2) vorgeschlagenen : Decachi- roten und Polychiroten sind desshalb nicht gut haltbar, wie Ludwig das schon aus einander gesetzt hat. Unter den aspidochiroten Formen unterscheidet Ludwig jetzt 3) die 3 folgenden Familien und Subfamilien : .. \ic Subfam. Holothuriinae. I. ramilie. Holothuriidae { J2e „ Synallactinae. : ie Subfam. Psychropotinae. II. Familie. Elpidiidae l 2e „ Deimatinae. 3e „ Elpidiinae. III. Familie. Pelagothuriidae. Oestergren 4) will aber die Synallactinae lieber bei den Elpidiidae unterbringen und meint, class dadurch die Familien besser und scharfer abCTegrenzt werden können. Diese Frage scheint mir nun jedenfalls sehr irrelevant, da Ludwig gerade (1. c. p. 24) in der von ihm aufgestellten Gruppe der Synallactinae, Holothurien sieht, welche eben auf dem Wege sind sich zu Elpidiiden umzubilden. Dieser letzten Auffassung nun kann ich mich zwar vollkommen anschliessen, unbe- rechtiot scheint mir aber die Vereiniofungf eben dieser Formen zu einer Subfamilie. Meiner Meinung nach ist mit dieser Subfamilie der Synallactinae eine ganz künstliche Gruppe geschaffen, die möglichst bald wieder preis gegeben werden muss. Die Eigentümlichkeiten des Baues der bezüglichen Gattungen: Paclopatidcs, Synallactes, Bathyplotes, Meseres etc, sind doch, meiner 1) Ludwig: Holothurien in Bronn's Klassen u. Ordnungen p. 320 — 323, 343. 2) /. Bell: Studies in Holothurioidea. Proc. Zool. Soc. I.ondon, 1884, p. 253. 3) Ludwig: „Albatross" Holothurioidea. Mem. Mus. comp. Zool. Harv. College. XVII, 3, 1894. 4) Hj. Oestergren: Zur Kenntniss der Subfamilie Synallactinae. Festskrift för Lilljeborg. Upsala, 1896, p. 357 u. f. I eberzeugung nach, nur als Convergenz-Erscheinungen aufzufassen. Man muss diese Gattungen von verschiedenen Holothuria- und Stichopus- Arten herleiten, welche jede für sich die eigentüm- lichen Anpassungen an das Leben in der Tiefe erlangt haben. Es ist doch kaum anzunehmen, dass nur einmal irgend welche aspidochirote Holothurien-Art in die Tiefe hinabwanderte und die Stammform der Tiefsee-Holothurien wurde. lm Vergleich mit dem was wir von anderen Tiergruppen wissen, ist es viel wahrscheinlicher, dass mehrere Arten zu verschiedenen Zeiten hinab gestiegen sind und allmahlich dit- Fühlerampullen und das Wundergefassnetz am linken Kiemen- baum verloren haben. Ob die Verbindung des Steincanals mit der inneren Körperwand einen secundar wieder erlangten Zustand darstellt, oder wirklich noch auf primitive Verhaltnisse zurück- zuführen ist. ist mit Sicherheit nicht zu entscheiden, aber das erste scheint mir doch wahrschein- licher. Merkwürdig ist in dieser Hinsicht der Stichopus tremulus Gunn. (incl. die Var. St. griegi Oestergren), von welchem Oestergren ') mitteilt, dass die Fühlerampullen gut entwickelt sind, das Wundernetz al ut nur schwach ist und die Madreporenplatte an der inneren Körperwand befestigt ist. Diese Art lebt bekanntlich in einer Tiefe von 20 bis 672 Faden; man könnte also in ihr einen Stichopus erblicken, welcher auf clem Wege ist in das Synallactinen-Stadium überzugehen. Wenn wir aber eine derartige polyphyletische Abstammung dieser Tiefsee-Formen annehmen, so ist selbstverstandlich eine natürliche Gruppe der Synallactinae nicht aufrecht zu halten. Sehr schwierig ist allerdings die Lösung der Frage, wo diese Formen dann einzureihen sind und Gewissheit hierüber wird uns wahrscheinlich wohl für immer versagt bleiben. lm Allgemeinen scheint mir eine Ableitung der Gattungen : Bathypiotes, Pac/opatidcs, Pseudostichopus, Synallactes und Meseres von früheren Stichopus- Arten am wahrscheinlichsten, da sie mit dieser Gattung sowohl den ganzen Habitus als auch die 2 Büschel von Gonaden gemein haben. Andrerseits ware vielleicht Mcsothuria eher von einer Holothuria- Art abzuleiten. Wenn wir aber in dem Synallactinen-Stadium ein zu den Elpidien führendes Uebergangs- stadium, aber keine natürliche systematische Gruppe, erblicken, so folgt daraus auch unum- ganglich, dass auch die Elpidien oder Elasipoden keine natürliche Gruppe sein können. Der wichtigste Unterschied zwischen den Synallactinen und den Elpidien ware nur das Fehlen der Kiemenbaume bei den letzteren. Da aber bei einigen Elpidiinae und Psychropotinae bekanntlich noch Rudimente von diesen Organen angetroffen werden, ist es wohl als sicher anzunehmen, dass die Elpidien von Formen mit Kiemenbaumen abstammen, welche aber als eine weitere Anpassung an das Leben in grosser Tiefe verloren gegangen sind. Die Verbindung des Stein- canals und der Madreporenplatte mit der Körperwand und die öfters vorkommende Ausmündung nach aussen ist wahrscheinlich ebenfalls nicht als primitiver Zustand aufzufassen, sondern viel- mehr als ein wieder erworbener, da die verschiedensten Grade der Verwachsung mit der Haut vorkommen und ich bei einer auf dem Synallactinen-Stadium stellenden Form, dem weiter unten beschriebenen Pseudost ich opus pustulosus Sluit., den Steincanal mit der Madreporenplatte sogar ganz frei in der Leibeshöhle hangend fand. Es erübrigt noch der Gehörblaschen zu gedenken, durch deren Besitz sich viele Elpidien 1) Oestergren: Uebev die Holulhuriiden Norwegens. Bergens Museums Aarbog. 1896, N°. 12, p. 5. von den übrigen Aspidochiroten unterscheiden und sich hierin bekanntlich den Synaptiden anschliessen. Man kann aber diesen Organen keine grosse Bedeutung für verwandtschaftliche Beziehunocn beimessen, da sie einerseits bei den Elpidien nicht constant auftreten und andn die littoralen tropischen Formen nicht genügend auf das Vorkommen dieser Organe untersucht sind. Bekanntlich hat Semper derartige Gebilde bei Cucumaria japonica Semp. wahrgenommen, aber nur ganz kurz beschrieben. Ich habe die meisten der unten beschriebenen auf dem Synal- lactinen-Stadium stehenden aspidochiroten Formen auf das Vorkommen dieser Organe untersucht, aber bei keiner von ihnen etwas gefunden, das darauf zu beziehen ware. Auch Ludwig scheint dem Yorkommen oder Fehlen dieser eigentümlichen Gebilde keine besonders grosse Bedeutung zuzuschreiben. Wenn es aber schon für die Synallactinen-förmigen Holothuriidae schwierig ist die Ver- wandtschaft mit den littoralen Formen zu vermuten, so gilt das jedenfalls noch viel mehr für die Elpidien. Die verschiedenen Küsten-bewohnenden Stammformen, von welchen wahrscheinlich die Elpidien-förmigen Holothurien abzuleiten waren, sind jedenfalls wohl nicht mehr unter den jetzt lebenden zu suchen und ein Aufstellen von verwandtschaftlichen Beziehungen in dieser Richtung würde meistens fast ganz ohne feste Basis sein. Nur für einzelne Gattungen ware höchstens eine Vermutung auszusprechen. So scheint es nicht unmöglich, dass Benthodytes mittelst Paelopatides- und Bathyplotes-axtigen Formen von Stichopus sich ableiten liesse. Andrerseits hatten vielleicht Scotoanassa Theel und Capheira Ludw. eher von Mesothuria und Holothuria ihren Ursprung genommen. Ludwig selbst hebt schon hervor („Albatross" p. 103), wie sehr die Kalkkörperchen seiner Capheira sulcata zu der Vermutung verlocken, dass Mesothuria laetea, M. thomsoni und M. murrayi Uebergangsformen zu Capheira-'iihnWchen Elpidien darstellen. Für die meisten Formen aber bleibt es für den Augenblick unmöglich eine derartige Ableitun^ auch nur mit einiger Wahrscheinlichkeit durchzuführen. Es ware denn auch voreilig jetzt schon die verschiedenen Elpidien-ahnlichen Holothurien mit den anderen aspidochiroten Formen in kleinere Gruppen vereinigen zu wollen, welche doch bald wieder aufgegeben werden müssten. Aus rein praktischen Gründen habe ich bei der Beschreibung die Elpidien-artigen Formen auf einander folgen lassen und sie als „Elpidien- ahnliche" zusammengefasst. Ich wünsche dadurch zum Ausdruck zu bringen, dass darunter nur zu verstehen ist: eine polyphyletische Gruppe von aspidochiroten Holothuriidae, welche ein gewisses, durch Convergenz hervorgerufenes Organisationsstadium erlangt haben. Eine syste- matisch verwertbare Gruppe kann ich aber ebenso wenig in den Flpidiidae als in den Synal- lactinae erkennen. Ueber die sonst befolgte systematische Einteilung habe ich nicht viel zu bemerken. In der Aberenzung- der Gattung-en, besonders bei den Cucumariidae, kann ich mich fast überall der Ludwig'schen Auffassung anschliessen. Nur in einzelnen Fallen bin ich von ihm abgewichen, so bei Colochirus challengeri Theel und C. gazellae Lamp., welche Ludwig lieber zu der Gattung Tkyone rechnet. Man kann das allerdings einigermaassen als Geschmackssache betrachten. In der Auflösung der alten Gattung Synapta in mehrere Genera habe ich mich Oestergren ') 1) Oestergren: Das System der Synaptiden. Oefversigt Kong. Vetensk. Ak. Förhandl. 1898, p. m. angeschlossen, da mir die Abgrenzungen recht gut gelungen erscheinen. Auch habe ich die Gattung Sigmodota in dem Oestergren'schen Sinne aufgefasst, obgleich ich gestehen muss, dass fast eben so viel hir das Beibehalten der Ludwigschen Gattung1) Trochodota zu sagen ist. Sigmodota ist aber jedenfalls alter. Was die angeführte Litteratur anbelangt, so habe ich bei den altbekannten Arten nicht immer wieder alles zusammengestellt, da das in den letzten Jahren schon mehrmals von verschiedenen Autoren geschehen ist. Nur habe ich immer die Arbeit erwahnt, in welcher die Art zuerst beschrieben ist und ferner solche Arbeiten, in welchen in den letzten Jahren neue eigene Beobachtungen niedergelegt sind. i) Lud; Holothurien in Bronn's Klassen u. Ordnungen, p. 359 und Ludvtig: Holothurien der Hamburger Magalhaensischen Sammelreise. Hamburg, 1898, p. 83. HOLOTHURIOIDEA. [e Ordnung ACTINOPODA Ludwig. I. Familie Holothuriidae Ludwig (Aspidochirotae Grube). i e Subfamilie Holothuriinae Ludwig. & ■ HolOthuria Linnens. i. Holothuria marenzelleri Ludwig. Ludwig. Verzeichniss der Holothurien des Kieler Museums. Ber. Oberh. Ges. f. Natur- u. Heilk. Bd. XXII, p. 167, 1883. Theel. Challenger Reports. Holothurioidea. Part II, p. 207. Sluiter. Die Evertebraten aus der Sammlung in Batavia. Nat. Tijdschr. v. Nederl. Indië. Bd. XLVII, p. 186, 1887. Ludwig. Die von G. Chierchia gesammelten Holothurien. Zool. Jahrb. Bd. II, p. 2, 1887. Stat. 33. Labuan Pandan. Korallenstrand. 1 Ex. Stat. 47. Bima. Korallenstrand. 2 Ex. Stat. 50. Labuan Badjo. Korallenstrand. 2 Ex. Die Exemplare stimmen alle genau mit Ludwig's Beschreibung und mit den früher von mir erwahnten Tieren überein. Die Farbe ist bei allen dunkel rot-braun. 2. Holotluiria squamifera Semper. Semper. Holothurien. 1868, p. 83. Sluiter. Die Evertebraten der Sammlung in Batavia. Nat. Tijdsch. v. Ned. Ind. Bd. XLVII, p. 194, 1887. Stat. 71. Macassar. 10 Meter. Sand und Steine. 1 Ex. Stat. 115. Kwandang-Bai. Riff. 1 Ex. Stat. 162. West-Kuste Salawatti. tS Meter. Grober und feiner Sand. 4 Ex. Stat. 274. 5°28'.2"S., 1 340 53'. 9" O. 57 Meter. Sand, Muschelschalen, Steine. 1 Ex. Wie ich früher schon bemerkt habe, lebt das Tier im Allgemeinen nicht auf den eigentlichen Riffen, sondern an derem Rande, wie das auch aus obiger Zusammenstellung wieder hervorgeht. Nur ein Exemplar wurde auf dem Riffe selbst angetroffen. 8 3. Holothuria atra Jager. Jiiger. 1 >e Holothuriis. [833, p. 22. Stat. 312. Saleh-Bai. 1 Ex. Stat. 81. Sebangkatan. 2 Ex. — Stat. 19. Lombok. 5 Ex. — Stat. 78. Lumu-Lumu. 4 Ex. - - Stat. 58. Scha (Savu). 2 Ex. - - Stat. 791'. Kabala dua. i Ex. — Stat. 225'. Lucipara-Inseln. 1 Ex. — Stat. 303. Haingsisi. 1 Ex. — Stat. 279. Roma. 1 Ex. Stat. 317. Kangeang. 1 Ex. Stat. 285. Timor. 1 Ex. — Stat. 273. Jedan-Insel. 1 Ex. Die von den verschiedensten Fundorten herrührenden Tiere zeigen wieder alle Ueber- e,anere von der Stammform zu der Var. „amboinensis" . 4. Holothuria graeffei Semper. Semper. Holothurien. 1868, p. 78. Ludwig. Holothurians of the Leyden Museum. Notes from the Leyden Museum IV, p. 135. Lampert. Die Seewalzen. 1885, p. 89. Stat. 261. Elat. Riff. 1 Ex. Stat. 240. Banda. Riff. 3 Ex. Stat. 234. Nusa Laut. Riff. 1 Ex. Stat. 149. West-Kuste der Insel Gebé. 1 Ex. Die 6 Exemplare dieser jedenfalls nicht sehr gemeinen Art stimmen sehr gut mit Semper's und Lampert's Beschreibung überein. Man kann hier kaum mehr von Stühlchen reden, wie Lampert sie denn auch zu den Stühlchenlosen rechnet, obgleich es doch wahrscheinlich ist, dass die Kalkkörperchen aus umgestalteten Stühlchen hervorgegangen sind. Vier Exemplare hatten 24, zwei 23 Fühler. 5. Holothuria cdu lis Lesson. Lesson. Centurie zoologique. 1830, p. 125. Stat. 78. Lumu-Lumu. 6 Ex. — Stat. 213. Saleyer-Inseln. 2 Ex. — Stat. 174. Ceram (Waru- Bai). 1 Ex. — Stat. 303. Haingsisi. 1 Ex. Ein Exemplar von Lumu-Lumu erreicht die enorme Grosse von 300 mm. 6. Holothuria lubrica Selenka. Selenka. Beitrage. 1867, p. 329. Ludwig. Die von G. Chierchia gesammelten Holothurien. Zool. Jahrb. Bd. II, p. 4, 18S7. Lampert. Ostafrikanische Holothurien. Mitth. aus dein Naturh. Museum. Hamburg, XIII, p. 56, 1896. Ludwig. Die Holothurien der Sammlung Plate. Zool. Jahrb. Supplement IV, 1898, p. 434. St.it. 213. Saleyer-Inseln. Riff. 1 Ex. Stat. 34. Labuan Pandan. Riff. 1 Ex. Stat. 50. Labuan Badjo. Korallenstrand. 1 Ex. Stat. 277. Dammer. Riff. 3 Ex. Wahrend Lampert nach der Form der Kalkkörperchen noch die 3 Arten 1. H. glaber- rima Sel. = H. erinaceus Semp., 2. H. lubrica Sel. und 3. H. parva Krauss., auseinander halten will, tritt Ludwig in seiner letzten Arbeit für die Vereinigung auch dieser 3 Arten ein, da er alle Uebergange zwischen den Kalkkörperchen gefunden hat. Meine Exemplare stimmen jedenfalls am besten mit dem Typus //. lubrica (Fig. 2. von Lampert) überein. 7. Holothuria maculata Brandt. Brandt. Prodromus. 1835, p. 46. Lampert. Die Seewalzen. 1885, p. 73. Stat. 301. Pepela-Bai. Ost-Küste von Rotti. Rift". 1 Ex. Stat. 193. Sanana-Bai. Ost-Küste von Sula Bcsi. Rift*. 1 Ex. Merkwürdigerweise ist diese so gemeine Art nur durch 2 Exemplare in der ganzen Sammlung vertreten. 8. Holothuria impatiens Forskal. Forskal. Descript. anim. 1775, p. 121. Lampert. Die Seewalzen. 18.S5, p. 65. Stat. 25 r'. Insel Taam. 1 Ex. ■ - Stat. 279. Roma. 1 Ex. ■ - Stat. 213. Saleyer. 1 Ex. - Stat. 79''. Kabala dua. 2 Ex. — Stat. 78. Lumu-Lumu. 2 Ex. — Stat. 93. Sanguisiapo. 1 Ex. — Stat. 225. Lucipara-Inseln. 2 Ex. — Stat. 213. Pulu-Passi-Tanette. 2 Ex. -- Stat. 144. Insel Damar. 1 Ex. — Stat. 58. Seba (Savu). 1 Ex. — Stat. 47. Bai von Bima. 1 Ex. - Stat. 130. Insel Karakelang. 1 Ex. — Stat. 33. Bai von Pidjot. 2 Ex. — Stat. 282. Timor. 1 Ex. - - Stat. 209. Insel Kabaëna. 1 Ex. - - Stat. 142. Obi major. 2 Ex. - Stat. 91. Muaras-Riff. 1 Ex. — Stat. 125. Insel Siau. 1 Ex. — Stat. 220. West-Küste Binongka. 2 Ex. - - Stat. 71. Pulu Barang. 1 Ex. - - Stat. 50. Labuan Badjo. 1 Ex. - - Stat. 181. Ambon. 1 Ex. — Stat. 174. Waru-Bai (Nord-Küste Ceram). 1 Ex. Ueber diese allgemein bekannte Art ist nichts besonderes zu erwahnen. 9. Holothuria pervicax Selenka. Selenka. Beitrage. 1867, p. 327. Lampert. Die Seewalzen. p. 62. Lampert. Üst-Afrikanische Holothurien. Mitth. Naturh. Museum. Hamburg, XIII, p. 53. Stat. 301. Rotti, Bai von Pepela. 1 Ex. — Stat- 213. Saleyer. 1 Ex. — Stat. 225'. Lucipara- Inseln. 1 Ex. — Stat. 172. Gisser. 1 Ex. — Stat. 209. Insel Kabaëna. 2 Ex. Nur mit Ausnahme des Exemplars von den Lucipara-Inseln, das 110 mm. lang ist, zeigen alle die typische zierliche Zeichnung. Nur das grössere Tier von den Lucipara-Inseln hatte den ganzen Rücken dunkelbraun, den Bauch weisslich, die Füsschen dunkel. lm anato- mischen Bau und in den Kalkkörperchen stimmt es aber vollkommen mit den anderen Exem- plaren überein. 10. Holothuria ciucrascais Brandt. Brandt. Prodromus. 1835, p. 51. Lampert. Die Seewalzen. 1885, p. 82. Litdwig. Die von G. Chierchia gesammelten Holothurien. Zool. Jahrb. Bd. II, p. 3, 1887. SIBOGA-EXPEDITIE XI.1V. 2 IO Stat. 58. Seba (Savu). 1 Ex. Stat. 279. Roma. 1 Ex. Stat. 33. Bai von Pidjot, Lombok. 4 Ex. 1 >ie tdentitat dieser Art mit H. pulchclla Sel. kann nach den Ausführungen Ludwig's und Lampert's nicht mehr bezweifelt werden. 1 1 . Holothuria sluiteri Ludwig. Ludwig. Die von Broek im Indischen Archipel gesammelten Holothurien. Zool. Jahrb. Bd. III, p. 809. Stat. 225°. Lucipara-Inseln. Riff. 1 Ex. I's geschieht mit einigem Zweifel, dass ich das 30 mm. lange Tier zu dieser von Ludwig aufgestellten Art bringe. In der dunnen Haut liegen ausschliesslich Stühlchen, welche mit der Abbilduntj Ludwio-'s sehr gut übereinstimmen, nur dass fast immer der Rand der Scheibe ranz glatt und nur vereinzelt auch mit kleinen Dörnchen besetzt ist. Schwerer wiegt aber der Unter- schied in den Füsschen, da bei dem Ludwioschen Tiere auf Bauch und Rücken eleichartit/e weisse Papillen stehen, wahrend bei meinem Exemjalar am Bauche gut entwickelte lange cylin- drische Füsschen sich finden, allerdings auch mit einer Andeutung von Reihenstellung, wahrend auf dem Rücken mehr conische Papillen auftreten. Dazu kommt, dass in der Wand der Füsschen über der ganzen Lange noch zahlreiche Stühlchen vorkommen, von derselben Gestalt wie in der Körperhaut und dass auch die Endplatte ziemlich gut entwickelt ist, wahrend Ludwig nur gestreckte Gitterplattchen fand. Da übrigens das Ludwigsche Exemplar nicht gut erhalten war, scheint es mir möglich, dass die Unterschiede zum Teil wenigstens darauf zurückzuführen sind. 12. Holothuria diffhilis Semper. Semper. Holothurien. 1868, p. 92. Lampert. Die Seewalzen. 1885, p. 68. Ludwig. Verzeichniss der Holothurien des Kieler Museums. Ber. Oberh. Ges. f. Nat. u. Heil- kunde. Bd. XXII, p. 173, 1883. Stat. 248. Nord-Spitze der Insel Tiur. Riff. 1 Ex. Es ist nicht ohne Interesse, dass wir durch clieses Exemplar aus dem Indischen Archipel einen Fundort kennen lernen, der zwischen den bis jetzt bekannten weit auseinander liegenden Fundorten : den Samoa-Inseln (Semper) und Mauritius (Haacke-Ludwig) gelegen ist. 13. Holothuria curiosa Ludwig. Ludwig. Beitrage zur Kenntniss der Holothurien. Arb. Zool. Zoot. Instit. Würzburg, Bd. V, p. 1 10, 1874. Lampert. Die Seewalzen. 1885, p. 64. Thccl. Challenger Reports. Holothurioidea. Part. II, p. 181 u. 220. ! I Stat. 213. Saleyer-Inseln. 1 Ex. Stat. 169. Atjatuning, West-Kuste von Neu-Guinea. 57 Meter. Schlamm. 1 Ex. Stat. 313. Saleh-Bai, Dangar liesar. Rilt'. 1 Ex. Es p-eht aus dem Fundorte an der West- Kuste Neu-Guinea's hervor, dass diese Art auch in etwas grössere Tiefe hinabsteigt, da sie sonst nur aus Tiefen von 0—20 Meter bekannt ist. 14. Holothuria monacaria Lesson. Lesson. Centurie zoologique. 1830, p. 225. Lampert. Die Seewalzen. 1885, p. 72. Stat. 105. 6°8'N. [21° 19' O. 275 Meter. Korallenboden. 1 Ex. — Stat. 213. Süd-Insel. 2 Ex. Stat. 296. Noimini, Süd-Küste Timor. 2 Ex. — Stat. 250. Kur, Riff. 1 Ex. - ■ Stat. 86. Dongala, Strand. 1 Ex. ■ - Stat. 303. Haingsisi, Strand. 1 Ex. - - Stat. 142. Laiwui, < >bi Major, Strand. 2 Ex. — Stat. 248. Rumah Lusi, Nord-Spitze der Insel Tiur, Strand. 1 Ex. Stat. 58. Seba (Savu). 1 Ex. — Stat. 33. Bai von Pidjot, Lombok. 18 Ex. - Stat. 114. Bai von Kwandang, Pajunga Insel. 1 Ex. - - Stat. 78. Lumu-Lumu, Borneo-Bank. 3 Ex. Von allen diesen Exemplaren der allgemein bekannten Art sei nur das Exemplar von dem ersten Fundort besonders hervorgehoben. Zunachst ist es für H. monacaria ein sehr grosses Exemplar, von 195 mM. Lange, das aber in der Zeichnung und allen anatomischen Verhaltnissen genau mit den typischen Tieren übereinstimmt. Eine Reihenstellung der Füsschen und Papillen aber ist weder am Bauche noch am Rücken mehr zu unterscheiden, was allerdings kein \\ under nehmen kann, da bekanntlich bei den grosseren Exemplaren dieser Art die Reihenstellung stets mehr und mehr undeutlich wird. Die Schnallen haben grösstenteils 3 Paar Löcher, einzelne auch 4 und ganz vereinzelt auch wohl 5 Paar. Die Stühlchen sind ganz wie bei den typischen Exemplaren. Merkwürdig ist ferner die bedeutende Tiefe von 275 Meter aus welcher das Tier stammt. Es ist die Art doch nur als typischer Riffbewohner bekannt und die übrigen Holothurien, welche eine grössere verticale Verbreitung besitzen, sind alle Schlammbewohnrr. So viel mir bekannt, ist dies wohl die erste typische KiS-Holothuria, welche in so grosse Tiefe hinabsteigt. 15. Holothuria scabra Jager. Jager. Ue Holothuriis. 1833, p. 23. Lampert. Die Seewalzen. 1885, p. 69. Stat. 86. Dongala, Riff. 1 Ex. — Stat. 114. Kwandang. 1 Ex. -- Stat. 193. Sanana. 2 Ex. — Stat. 79;'. Kabala dua. 1 Ex. - Stat. 282. Timor, Ost-Seite. 1 Ex. — Stat. 213. Saleyer- Inseln. 3 Ex. — Stat. 172. Gisser. 1 Ex. -- Stat. 315. Pulu Kawassang (Paternoster-Insein. 1 Ex. — Stat. 174. Waru-Bai (Nord-Küste Ceram). 1 Ex. Von dieser allgemein bekannten Art sei nur das Exemplar von Gisser hervorgehoben, das statt der gewöhnlichen queren dunklen Bander, unregelmassig verastelte, fast ganz schwarze Elecken auf dem Rücken zeigt. I 2 [6. Holothuria vagabunda Selenka. Selenka. Beitrage zur Anatomie und Systematik der Holothurien. 1867, p. 334. Lampert. Die Seewalzen. 1885, p. 71. sluiter. Die Evertebraten aus der Sammlung in Batavia. Nat. Tijdschr. Ned. Indië. Bei. 47, p. 1 89. Stat. 7. Batjulmati (Java). 2 Ex. ■ - Stat. 50. Labuan Badjo. 4 Ex. - - Stat. 299. Buka-Bai Rotti). 1 Ex. Stat. 279. Roma, Riff. 2 Ex. — Stat. 33. Bai von Pidjot (Lombok). 2 Ex. — Stat. 296. Noimini (Süd-Küste Timor). 1 Ex. - ■ Stat. 61. Lamakera. 1 Ex. — Stat. 58. Seba (Savu). 1 Lx. 1 7. Holothuria marmorata Jager. 'Jager. De Holothuriis. 1833, p. 18. Lampert. Die Seewalzen. 1885, p. 86. Stat. 213. Pulu-Passi-Tanette. 1 Ex. — Stat. 114. Kwandang-Bai (Insel Pajunga). 1 Ex. - Stat. 193. Sanana-Bai (Sula besi). 3 Ex. — Stat. 282. Timor, Ost-Seite. 1 Ex. -- Stat. 279. Roma, Riff. 2 Ex. 18. Holothuria par da lis Selenka. Selenka. Beitrage zur Anatomie u. Systematik der Holothurien. 1867, p. 336. Lampert. Die Seewalzen. 1885, p. 62. Ludwig. Drei Mitteilungen. Sitz.-Ber. K. preuss. Ak. d. Wiss. Berl. 1887, p. 1226. Hérouard. Arch. de Zool. exper. et gén. 3 Ser. T. I, 1S93, p. 134. Lampert. Die von Dr. Stuhlmann gesammelten Holothurien. Mitth. Naturh. Mus. Hamburg, XIII, 1896, p. 52. Stat. 279. Roma, Riff. 1 Ex. — Stat. 2251'. Lucipara-Inseln. 7 Ex. — Stat. 114. Kwandang- Bai (Insel Pajunga). 3 Ex. — Stat. 93. Sanguisiapo. 4 Ex. — Stat. 181. Ambon. 4 Ex. — Stat. 299. Buka-Bai (Rotti). 1 Ex. — Stat. 213. Saleyer. 1 Ex. — Stat. 144. Insel Damar. 1 Ex. — Stat. 130. Beo (Insel Karakelang). 2 Ex. — Stat. 301. Pepela-Bai (Rotti). 1 Ex. — Stat. 142. Laiwui (Obi Major). 1 Ex. — Stat. 79''. Kabala dua. 2 Ex. — Stat. 282. Timor, Ost-Seite. 1 Ex. — Stat. 219. West-Küste Binongka. 1 Ex. Die verschiedensten Uebergange und Zwischenformen zwischen H. insignis Ludw., //. lineata Ludw. und H. peregrina Ludw., sind auch bei diesen Exemplaren anzutreffen, was nur zur Bestatigung der jetzt allgemein angenommenen Vereinigung dieser Arten dienen kann. 19. Holothuria argtts Jager. Jager. De Holothuriis. 1833, p. 19. Lampert. Die Seewalzen. 1885, p. 87. Lampert. Die wahrend der Expedition der „Gazelle" gesammelten Holothurien. Zool. Jahrb. Bd. IV, p. 808. Stat. 279. Roma. 1 Ex. — Stat. 303. Haingsisi. 1 Ex. — Stat. 213. Saleyer-Inseln. 2 Ex. — Stat. 312. Saleh-Bai (Dangar Besar). 3 Ex. — Stat. 301. Pepela-Bai (Rotti). 1 Ex. — Stat. 50. Labuan Badjo. 1 Ex. Ueber diese gut bekannte Art habe ich nur in Betreff der beiden Exemplare von den Saleyer-Inseln eine kurze Bemerkung zu machen. Die Tiere stimmen in Farbe, anatomischem '3 Bau und Kalkkörperchen vollkommen mit dem typischen Verhalten überein, allein fehlen in der Wand der Füsschen und Papillen die Stützstabe. Statt deren finde ich nur etwas grössere und mehr eckig gebogene rosettenförmige Körperchen neben den typischen Rosetten, wie sie in der übrigen Haut vorkommen. 20. Holothuria albiventer Semper. Semper. Holothurien. 1868, p. 83. Lampert. Die Seewalzen. 1885, p. 75. Hêrouard. Holothuries de la mer rouge. Arch. de Zool. exper. et gen. 3 Sér. T. I, 1893, p. 135. Lampert. Ost-Afrikanische Holothurien. Mitth. aus dem Naturh. Museum. Hamburg, XIII, p. 55- Ludwig. Echinodermen des Sansibargebietes. Abh. Senckenb. naturf. Gesellschaft. Bd. XXI, 1899, p. 558. Stat. 19. Labuan-Tring (Lombok). 1 Ex. Das Exemplar stimmt vollkommen mit Semper's Beschreibung sowie mit den Abbil- dungen welche Hêrouard von den Kalkkörperchen giebt überein. Der von dem letzteren Autor befürworteten Vereinigung von H. aculeata Semp., //. bowensis Ludw. und H. modesta Ludw. mit H. albiventer Semp. kann ich ebensowenig als Lampert und Ludwig beistimmen. 21. Holothuria vitiensis Semper. Semper. Holothurien. 1868, p. 80. Lampert. Die Seewalzen. 1885, p. 89. Koekier. Echinodermes recueillis par Korotnev. Mém. Soc. Zool. de France. 1895, p. 383. Stat. 78. Lumu-Lumu. 3 Ex. — Stat. 172. Gisser. 1 Ex. Obgleich diese Art mit H. marmorata Jag. nahe verwandt ist, ist sie doch durch die Kalkkörperchen leicht von ihr zu unterscheiden. Das Exemplar von Gisser war ganz braun Sfefarbt. & 22. Holothuria verrticosa Selenka. Selenka. Beitrage z. Anatomie u. Systematik der Holothurien. 1867, p. 338. Lampert. Die Seewalzen. 1SS5, p. 70. Stat. 301. Pepela-Bai, Rotti. Riff. 1 Ex. Das einzige erbeutete Exemplar stimmt sehr gut mit Selenka's Beschreibung. Der Kalk- ring ist klein, wie auch Lampert es fand. 23. Holothuria coluber Semper. Semper. Holothurien. 1868, p. 90. Lampert. Die Seewalzen. 1885, p. 64. Stat. yS. Lumu-Lumu. 1 Ex. '4 Das einzige vorliegende Exemplar stimmt in Betrefif der inneren Anatomie sowie der Kalk- körperchen, namentlich der eigentümlichen durchbrochenen Eier genau mit Semper's Beschreibung. Die Haut ist sehr hart, die Körperform verunstaltet durch Druck. Bauch mit Füsschen, Rücken mit kleinen Papillen. Die Stühlchen haben dit- Scheibe nur sehr schwach bedornt. 24. Holothuria modesta Ludwig. Ludwig. Beitrage. 1874, i>. 30. Lampert. Die Seewalzen. 1885, p. 59 und Ost-Afrikanische Holothurien. 1896, p. 55. Stat. 71. Pulu Barang. Riff. 1 Ex. Stat. 213. Pulu-Passi-Tanette. Riff. 1 Ex. Wie oben bemerkt ist diese Art nicht, wie Ht'rouard will, mit //. albiventer Semp. zu 25. Holothuria oxurropa Sluiter. Sluiter. Die Evertebraten der Sammlung in Batavia. Nat. Tijdschr. v. Nederl. Indië. Bd. 47, p. 190. Stat. 313. Saleh-Bai, Ost-Seite, Dangar Besar. Riff. 1 Ex. Es ist auffallend, dass in der reichen Sammlung, welche die Siboga-Expedition von den verschiedenen Riffen heimgebracht hat, nur ein einziges Exemplar vorkommt von dieser von mir so vielfach auf den Ritten in der Bai von Batavia beobachteten Form. Das einzige Exemplar von Dangar Besar stimmt genau mit meiner früheren Beschreibung überein. 26. Holothuria tenuissima Semper. Souper. Holothurien. 1868, p. 85. Lampert. Die Seewalzen. 1S85, p. 88. Stat. 301. Pepela-Bai, Ost- Kuste von Rotti. Korallenstrand. 1 Ex. Es stimmt das Tier in allem sehr gut mit Semper's Beschreibung überein. Das Exemplar ist aber nur 60 mm. lang, obgleich die Gonaden gut entwickelt sind. 27. Holothuria leurti Ludwig. Taf. VI. Fig. 1. a, è, c, d. Sluiter. Nachtragliches über die Echinodermen-Fauna des Java-Meeres. Nat. Tijdschr. v. Ned. Indië. Dl. XLIN, p. 106. (Hier als H. lamperti n. sp. aufgeführt). Ludwig. In Bronn's Klassen u. Ordnungen. Die Seewalzen. p. 329. Stat. 319. 6°i6'.5"S., 114° 37' O. 82 Meter. Feiner, grau-gelber Schlamm. 1 Ex. Stat. 240. Banda. 10 bis 40 Meter. Schwarzer Sand. 1 Ex. Stat. 313. Saleh-Bai, Dangar Besar. bis 36 Meter. Sand, Korallen und Schlamm. 1 Ex. Ludwig hat mit vollem Rechte die von mir als H. lamperti beschriebene Art in H. kurii umgetauft, da der Namen lamperti schon früher von ihm selbst vergeben war, was ich über- sehen hatte. Die drei von der Siboga erbeuteten Exemplare stimmen fast ganz mit dem Tiere aus der Bai von Batavia überein, nur sind die Papillen auf dem Bauche sehr klein und wenig zahlreich, sodass Bauch und Rücken ziemlich scharf getrennt sind. Ueber die Kalkkörperchen möchte ich noch folgendes bemerken. Zwischen den Stühlchen von tnehr gewöhnlicher Form mul jenen mit kreuzförmiger Scheibe kommen alle möglichen Uebergange vor, von welchen ich zwei Formen abbilde. Auch der Stiel, welcher bis 0.15 mm. hoch wird, zeigt verschiedcm- Uebergangsstadien von 1 bis 6 Querverbindungen. Endlich fand ich bei beiden Exemplaren in den Wandungen cler conischen Papillen zahlreiche Stützstabe von zweierlei Gestalt. Erstens 0.2 mm. lange Stabe, die an beiden Enden verbreitert und durchlöchert sind und in «Ier Mitte auch ein Paar Auswüchse tragen, die sich öfters vereinigen. Zweitens langliche Platten mit einer Doppelreihe von zahlreichen Löchern und kleinen Knoten auf den Spangen zwischen den Löchern. lm übrigen stimmen die Tiere mit meiner früheren Beschreibung völlig überein. 28. Holothuria lamperti Ludwig. Ludwig. Die von G. Chierchia gesammelten Holothurien. Zool. Jahrb. II, 1887, p. 6. Stat. 317. Kangeang. Korallenstrand. 1 Ex. Das einzige Exemplar stimmt genau mit Ludwig's Beschreibung des von den Philipinen stammenden Tieres überein. 29. Holothuria fusco-rubra Theel. Theel. Challenger Reports. Holothurioidea. Part. II, p. 182. Stat. 40. Pulu Kawassang (Paternoster-Insein). Rift". 1 Ex. Stat. 213. Saleyer. Rift". [ Ex. Die beiden Exemplare stimmen sehr gut mit Theel's Beschreibung, nur ist das Thier von Pulu Kawassang fast schwarz, mit nur sehr schwachem rötlichem Schimmer. Die Papillen am Rücken sind gross, conisch, spitz zulaufend, ohne Endplatte und liegen bei dem stark contrahierten Tiere dicht neben einander, wenn auch weniger zahlreich als die Bauchfüsschen. Die Form und Verteilung der Kalkkörperchen stimmt genau mit dem Theel'schen Exemplar. Das grösste Tier ist 130 mm. lang, die Haut ist dick, was aber wohl durch den stark contra- hierten Zustand verursacht wird. Obgleich die Art mit //. vagabunda und H. curiosa nahe verwandt ist, wie auch Theel hervorhebt, ist sie doch durch die deutlichen grossen Papillen des Rückens, die unreeelmassiofen Schnallen und den öfters rudimentaren Stiel cler Stühlchen wohl zu unterscheiden. 30. Holothuria rigida Selenka. Selenka. Beitrage. 1867, p. 317. Lampert. Die Seewalzen. 1885, p. j6. Stat. 225 ". Lucipara-Inseln. Riflf. 1 Ex. i6 Das einzige Exemplar dieser eigentümlichcn Art stimmt selir gut mit Selenka's Beschrei- bung überein. Wie auch schon Lampert hervorhebt, hat das Tier mehr den Habitus einer dendrochiroten Form. Durch die 3 deutlichen Langsreihen der Bauchfüsschen und die ziemlich scharfe Grenze zwischen Bauch und Rücken erinnert das Tier auch unter den Aspidochiroten eher an Stichopus als an Holothuria. Der einfache Büschel von Geschlechtsschlauchen stellt die Art aber zweifellos zu der Gattung Holothuria. '& 3 1 . Holothuria aphanes Lampert. Lampert. Die Seewalzen. 1885, p. 242. ( lestergren. Ucber eine durchgreifende Umwandlung des Hautskelettes bei Holothuria impatiens Forsk. Zool. Anzeiger. N". 556, 1898, p. 233. Stat. 125. Insel Siau. Riff. 1 Ex. Das in Formol aufbewahrte Tier ist 50 mm. lang und 10 mm. breit, also betrachtlich das 20 mm. lange und 20 mm. breite Exemplar von Lampert. Da letzteres aber in Alkohol conserviert war, kann der Contractionszustand ganz verschieden gewesen sein. Das Lampert'sche Exemplar war ein junges, nicht geschlechtsreifes Tier, das mir vorliegende aber hat ein Büschel gut entwickelter, sich einmal dichotomisch teilender Geschlechtsschlauche. Die Verteilung der Füsschen und Papillen sowie die Form cler Kalkkörperchen stimmt genau mit Lampert's Beschreibung. Auch die inneren anatomischen Verhaltnissen sind ganz gleich. Nur ist das Siboga-Exemplar glasig weiss, wahrend Lampert für sein Exemplar braun angiebt. Es ist hierauf aber kein Wert zu legden, da ich die Erfahruno- gfemacht habe, dass Formol für die meisten Holothurien keine o-ute Conservieruncrsflüssiokeit bildet. Nicht nur verschleimt die Cutis mehr oder weniger, sondern auch die Farbe verschwindet, sodass viele (z.B. Stichopus varie- gatus, Holothuria impatiens, etc.) die gleiche glasig-weisse Farbe erhalten. Ich kann also in clem mir vorliegenden Tier nur die geschlechtsreife Form von H. aphanes sehen. Es geht hieraus zugleich hervor, dass ich mich der Ansicht Oestergren's, dass H. aphanes clas Junge von H. impatiens sein sollte, nicht anschliessen kann. Aber auch dessen ungeachtet scheint mir die Vermutung Oestergren's von der Metamorphose von H. impatiens nicht genügend begründet. Die von ihm als junge H. impatiens aufgefassten Tiere sind immerhin schon 35 — 45 mm. lang, wahrend das Lager von zahlreichen Schnallen noch ganz fehlt. Selbst erwahnt er bereits ein Exemplar von H. impatiens von 28 mm. und ich besitze mehrere noch kleinere Exemplare bis zu 18 mm. herab, die schon die typischen reichlichen Kalkablagerungen, sowohl Schnallen als Stühlchen, besitzen, obgleich noch gar keine Geschlechtsschlauche entwickelt sind. Man ware also genötigt anzunehmen, dass die Metamorphose bei sehr verschiedenem Alter statt finde, was die Sache recht unwahrscheinlich macht. Ob die 3 jungen Exemplaren von Oestergren dann aber wirklich zu H. aphanes gehören, wovon uns jetzt ein geschlechtsreifes Exemplar vorliegt, darf ich nicht entscheiden, scheint aber wahrscheinlich. 32. Holothuria lagoena Haacke. Haacke. Holothurien in: Moebius. Beitrage zur Meeresfauna der Insein Mauritius etc. 1880, p. 46. Lampert. Die Seewalzen. 1885, p. 71. Tlwfl. Challenger Reports. Holothurioidea. Part. II, p. 219. Stat. 130. Beo, Insel Karakelang. Kift'. 2 Ex. Die Art ist jedenfalls mit //. vagabunda nahe verwandt, aber erscheint mir doch durch die deutlichen conischen Papillen und die viel hellere Farbe, wohl von dieser Art verschieden. 33. Holothuria olivacea Ludwig. Ludwig. Die von Broek im Indischen Archipel gesammelten Holothurien. Zool. Jahrb. III, 188S, p. 811. Sluiter. Nachtragliches über die Echinodermen-Fauna des Java-Meeres. Nat. Tijdsch. v. Ned. Indië. Dl. 49, 1889, p. 106. Stat. 58. Seba (Savu). Riff. 2 Ex. Die beiden Exemplare stimmen gut zu Ludwig's Beschreibung und geben keine Veran- lassung zu besonderen Bemerkungen. 34. Holothuria mit is n. sp. Taf. VI. Fig. 2. Stat. 142. Laiwui, Obi major. Riff. 3 Ex. Stat. 86. Dongala. Riff. 6 Ex. Stat. 213. Saleyer. Riff. 1 Ex. Stat. 225". Lucipara-Inseln. Riff. 1 Ex. Stat. 162. Salawatti, West-Kuste. 18 Meter. 2 Ex. Das grösste Exemplar ist 65 mm. lang. Die Ambulacralanhange sind unregelmassig über den Körper verteilt und zvvar auf der hinteren Körperhalfte viel zahlreicher als auf der vorderen. Alle stehen sowohl am Bauche als am Rücken auf conischen Erhebungen der Haut; da aber Endplatten vollkommen fehlen ist es kaum möglich auszumachen, ob wir es hier mit Füsschen oder mit Papillen zu thun haben. Viele haben jedenfalls eine deutliche Saugscheibe, andere sind deutlich conisch zugespitzt, aber zwischen beiden Formen kommen alle möglichen Zwischenstadien vor. Die Papillen am Seitenrande des Körpers sind merkbar grösser als die übrigen. Der Mund wird umgeben von 20 kleinen Fühlern, welche eine sehr tief eingeschnittene Scheibe besitzen. Der After ist rund ohne Papillen oder Zahne. Die Kalkkörper fehlen nicht nur in der oanzen Haut, sondern auch in den Wanden der Füsschen und in den Fühlern. Der Kalkring- ist sehr schwach entwickelt, namentlich sehr schmal, besteht aber aus den gewöhnlichen radialen und interradialen Stücken. Am Wassergefassring hangt eine lange und geraumige Polische Blasé und ein freier Steincanal. Die Geschlechtsorgane bilden ein linkes Bundel von nicht verastelten kurzen Schlauchen. Zahlreiche lange Cuvier'sche Organe. Zwei ungleich lange Kiemenbaume, die nicht sehr weit nach vorn reichen, höchstens bis zu dem vorderen Körperdrittel. Die Grund- farbe ist heil weisslich grau, der Bauch heller als der Rücken. Dazu kommt aber eine braune Sprenkelung, die an der Basis der Rückenpapillen an der vorderen Körperhalfte 6 dunkelbraune Flecken bildet. Nur die Seiten sind ganz heil ohne braune Sprenkelung. Das Exemplar vom Lucipara-Riffe ist nur 35 mm. lang und offenbar ein junges Tier. In allen anatomischen Verhaltnissen, sowie in der Farbe stimmt es mit dem oben beschriebenen überein, allein stehen die SIBOGA-EXPEDITIE JO.IV. 3 ' Ambulacralanhange nicht auf conischen Papillen und besitzen eine deutliche Endscheibe, sind also wahre Füsschen. Ausserdem stehen sic auf den Radien in deutlichen Reihen, obgleich auch auf den Interradien noch mehrere Füsschen vorkommen. Die Geschlechtsschlauche waren nur noch ganz schwach entwickelt. 1 tic Unterschiede sind also wohl auf das verschiedene Alter zurück zuführen. Es ist wohl ganz zweifellos, dass wir hier eine Holothuria vor uns haben, bei welcher die Kalkkörperchen in der Haut normal ganz fehlen. Die 13 Exemplare von den verschiedenen Fundorten, zum Teil in Alkohol, zum Teil in Formol aufbewahrt, verhalten sich alle ganz gleich. Auch ist es ausgeschlossen, dass wir hier in Metamorphose begriffene Stadiën (im Sinne Oestergren's) vor uns haben, da die meisten gut entwickelte Gonaden besitzen. Merkwürdig ist es, dass auch der Kalkring so überaus schwach entwickelt ist, ja fast den Eindruck macht rudimentar zu sein. 35. Holothuria submersa n. sp. Taf. I. Fig. 6. Taf. VI. Fig. 5. Stat. 306. 8°27'S., I22°54'.5"0. 247 Meter. Sandiger Schlamm. 1 Ex. Das einzige erbeutete Exemplar ist 250 mm. lang von der gewöhnlichen Form : der Bauch abgeflacht, der Rücken mehr gewölbt. Der Rücken ist heil braun mit dunkler Sprenkelung und mit grosseren langlich runden, rot-braunen Flecken. Der Bauch ist viel heller gefarbt, grau- gelb, wie aus der an Bord gemachten Skizze hervorgeht aber auch an dem conservierten Tiere noch deutlich zu sehen ist. Der Mund wird von 20 gleich grossen Fühlern umgeben, welche gelblich braun sind. Alle Ambulacralanhange stehen auf conischen Papillen, sowohl am Rücken als am Bauche und sind unregelmassig über den Körper verbreitet, am Rücken etwas sparlicher als am Bauche. Ueberall aber stehen sie ziemlich weit auseinander. Sie waren demnach als Papillen zu betrachten, aber sie besitzen alle eine gut entwickelte Endplatte und sind zum Teil wenigstens ganz zurückziehbar. Die Haut ist dünn aber hart und starr durch die zahlreichen Kalkkörperchen, welche als Stühlchen und Schnallen auftreten. Besonders die letzteren sind überaus zahlreich. Die Stühlchen haben eine Scheibe von 0.04 mm. Durchmesser, welche von mehreren grossen Löchern und einigen kleineren durchbohrt ist. Die 4 Stützen des Stieles sind nur kurz und ohne Ouerverbindune. Die Krone mit zahlreichen Dornen, die zum Teil auch auf die Stützen übergreifen. Die Schnallen werden bis 0.035 mm- lan&i besitzen gewöhnlich 3 Paar Löcher, aber öfters auch 4 Paar. Auf den Spangen kommen mehrere Knoten vor, aber sehr verschieden und unregelmassig. In der Wand der Füsschen liegen 0.15 mm. lange Stütz- stabe, welche in der Mitte und an den beiden Enden erweitert und durchlöchert sind. Der Kalkring ist nicht sehr kriiftig und von der gewöhnlichen Form. Es kommt nur 1 Polische Blasé und nur 1 freier Steincanal vor. Die Gonaden sind ein Büschel sehr langer, bis 60 mm., dunner Schlauche, die sich nur einmal oder höchstens 2 mal dichotomisch teilen und auch 60 mm. hinter dem Kalkringe am dorsalen Mesenterium im Geschlechtsgang aus- münden. Die Kiemenbaume ragen zwar weit nach vorn, sind aber nur schwach entwickelt mit wenig reichlicher Verastelung. Obgleich diese Art jedenfalls mit H. scabra Jag., II. aculeata Semp. und H. spinifera Theel sehr nahe verwandt ist, kann sie doch bei keiner derselben untergebracht werden. Die 19 eigentümlichen einspitzigen Stühlchen von II. spinifera fehlen und der ganze Habitus und die Farbe ist derart abweichend von den anderen Arten, wobci auch die Kalkkörperchen genügend verschieden sind, dass sie zur Aufstellung dieser neuen Art berechtigen. Auch die grössere Tief ein welcher sie gefangen wurde darf noch hinzugefügt werden. 36. Holothuria triremis n. sp. Taf. VI. Fig. 3. Stat. 225'. Auf dem Riffe der Lucipara-Inseln. 2 Ex. Die beiden, einander ganz ahnlich sehenden Tiere, sind resp. 125 und 115 mm. lang und etwa 14 mm. breit, sich vorn und hinten etwas verjüngend. Der Mund wird von 20 recht kleinen Fühlern umgeben, welche bei den in Alkohol conservierten Tieren braun-violett gefarbt sind und zwar viel dunkler als der Körper. Die Füsschen stehen am Bauche in drei scharf von einander getrennten Doppelreihen. Auf jedem ventralen Radius stehen die Füsschen alternierend und zwar sehr reo-elmassio- wahrend die Interradien sjanz nackt sind. Auf dem Rücken stehen die Papillen auf conischen Warzen und zwar ganz unregelmassig aber ziemlich dicht gedrangt. Der After ist ohne Auszeichnung. Die Haut ist ziemlich dünn, aber hart durch die sehr zahl- reichen Kalkkörperchen. Diese kommen in den zwei bekannten Formen von Stühlchen und Schnallen vor. Die Stühlchen haben eine gut entwickelte Scheibe, welche bis o. 1 mm. im Durchmesser erreicht und am Rande von einer einfachen Reihe von mehreren Löchern, 1 15, durchbohrt ist. Der Rand tragt ausserdem einige Dornen. Der Stiel wird 0.09 mm. hoch, ist aufgebaut aus 4 Staben, welche etwas unter der halben Höhe noch durch eine Ouerverbindung verbunden sind und einen Dorn tragen. An der Krone, wo die Stabe wieder, wie gewöhnlich, mit einander verbunden sind, tragt jeder drei lange Stacheln, von welchen der mittlere der grösste ist. Neben diese Stühlchen kommen Schnallen vor, aber nicht so zahlreich, wie es gewöhnlich der Fall ist. Sie sind ziemlich regelmassig von 3 Paar Löchern durchbohrt und 0.05 mm. lang. Man findet aber auch öfters Schnallen mit 2 Paar und auch mit 4 und 5 Paar Löchern. In der Wand der Füsschen und der Papillen werden die Schnallen stets langer und langer und gehen demgemass in clie durchlöcherten Stützstabe der Ambulacralanhange über. Der Kalkring ist schwach, besteht aber aus den gewöhnlichen 10 Stücken, welche die so vielfach bei Holothuria vorkommende Form besitzen. Am Wassergefassring hangt eine 23 mm. lange Polische Blasé und ein dorsaler freier Steincanal von 2 bis 3 mm. Lange mit weisslicher Madreporenplatte. Die Gonaden sind ein Bundel langer, wenig verastelter Schlauche. Die Farbe der in Alkohol conservierten Tieren ist rot-braun. Wie aus obiger Beschreibung hervorgeht, gehort diese Holothurie zu den wenigen I lo lo tliur ia- Arten, bei welchen die Bauchfüsschen auch bei den erwachsenen Tieren in deutlichen Reihen in den Radien stehen. Mit keiner dieser Arten aber kann diese neue Art verwechselt werden. Die so allgemein verbreitete H. iiumacaria Less. besitzt immer die so typische Zeich- nung und dazu ganz verschiedene Stühlchen, wenn sie auch die Reihen-Stellung der Bauch- füsschen mit unserer Art gemein hat. Aber auch dies ist bei H. monacaria viel weniger scharf durchgeführt als bei unserer H. triremis. 20 37- Holothuria infesta n. sp. Taf. VI. Fig. 4. Stat. 43. Sarasa. 30 Meter. 1 Ex. I >as einzige Exemplar ist 60 mm. lang und in der Mitte 20 mm. breit, nach vorn mehr verjüngt als nach hinten. Die Füsschen stehen am Bauche deutlich in 3 Reihen auf den Ambulacrcn und zwar 2 oder 3 nrben einander. Auf den beiden ventralen Interradien stehen nur ganz vereinzelte Füsschen. Am Rücken stehen die kleinen Papillen regellos und weit aus- einander. Der Mund wird von 20 massig grossen Fühlern umstellt. Farbe in Alkohol heil braun. I >ie Haut ziemlich dünn und mit 3 verschiedenen Kalkkörperchen. In der Oberhaut liegen, dicht gedrangt, Stühlchen mit einer 0.06 mm. grossen Scheibe, welche 4 Löcher in der Mitte und ! 8 kleinere am Rande besitzt. Der Rand ist öfters glatt, öfters aber auch mit kleinen Deinen bewaffnet. Der Stiel hat 4 Stabe mit einer Ouerverbindung und 12 Zacken an der Krone. Unter den Stühlchen liegen, aber nur wenig zahlreich, 0.064 mm- grosse Schnallen, welche aber öfters unregelmassig und unvollstandig sind, wenn auch mehrere ganz typische mit 3 Paar Oeffnungen vorkommen. In der Unterhaut liegen zahlreiche 0.081 mm. lange, sehr dunne Stabchen, welche an beiden Enden schwach bedornt sind. In der Wand der Füsschen liegen ausser den Stühlchen, langliche durchlöcherte Platten. Der Kalkring hat die für Holothuria typische Gestalt. Eine grosse Polische Blasé und rechts vom dorsalen Mesenterium ein Steincanal mit brauner Madreporenplatte. Kiemenbaume gross und reichlich verastelt. Gonaden ein kleines Büschel von kurzen dunnen Schlauchen bildend. Mehrere braungelbe Cuviersche Schlauche im Hinterkörper. Im Hinblick auf das Vorkommen der zahlreichen dunnen Stabchen in der Unterhaut und wegen der regelmassigen Anordnung der Füsschen in Reihen am Bauche und der einfachen Polischen Blasé und dem einen Steincanal kann ich das Tier weder bei H. dijfjicilis Semp. oder H. vagaèunda Sel. noch bei H. pardalis Sel. unterbringen. Es muss wohl als neue Art aufge- stellt werden, wenn nicht vielleicht eine Jugendform vorliegt, da die Gonaden nur erst sehr schwach entwickelt sind. 38. Holothuria marginata n, sp. Stat. 207. 5°7'.s"S., 1220 39' O. 148 Meter. Grauer Schlamm. 5 Ex. Die 5 mir vorliegenden Exemplare sind alle einander sehr ahnlich. Das grösste ist S5 mm. lang, dorso-ventral etwas zusarnmengedrückt, der Bauch und Rücken scharf von einander abgesetzt, da am Rande eine einfache Reihe dicker, harter Papillen vorkommt, welche öfters, aber bei weitem nicht immer, zu zweien dicht neben einander stehen. Diese stumpfen Papillen sind weisslich, der Rücken braun mit hellerer Sprenkelung, der Bauch heller, zuweilen fast weisslich. Alle Ambulacralanhange sind conische Papillen ohne Endscheibe und ohne Endplatte. Am Rücken stehen sie dichter und sind langer als am Bauche, wo sie ziemlich weit auseinander stehen. Der Mund wird von 20 kleinen Fühlern umstellt. Die Haut ist hart durch massenhafte Kalkablagerung. Es kommen erstens zahlreiche Stühlchen vor mit einer 0.05 mm. grossen Scheibe, welche am Rande mehrere, ± 12, Löcher besitzt. Der Stiel hat 4 Stabe, welche durch 2 I 2 bis 4 Ouerspangen verbanden sind. Nach oben lauft er deutlich conisch zu und tragt an der Spitze einige kleine Dornen. Unter den Stühlchen liegen zahlreichc Schnallen, welche denen von //. squamifera Semp. sehr ahnlich sind. Die glatten Schnallen sind aber sehr sparlich. Alle haben von 4 bis 10 Paar Löchern. In den Papillen linden sich kraftige Stützstabe von unregelmassiger Form. Der Kalkring ist kraftig und von der typischen Gestalt. Am Wasser- gefassring hangt eine 8 mm. lange Polische Blasé und ein ganz im dorsalen Mesenterium festgelegter Steincanal. Die kugelige Madreporenplatte ist zuweilen braunlich, zuweilen weiss. Ein Büschel zahlreicher, dunner, sich nur wenig teilender Geschlechtsschlauche, ziemlich weil vorn am dorsalen Mesenterium. Die Kiemenbaume reichlich verastelt, aber verhaltnissmassig kurz, da sie nur wenig über die Halfte des Körpers hinausreichen. Es ist diese neue Art ohne Zweifel nahe verwandt mit H. squamifera Semp. Die eigentümliche Reihe grosser stumpfer Papillen am Rande aber, die verschiedene Farbe und die etwas abweichenden Kalkkörperchen scheinen sehr constant zu sein und lassen das Tier leicht von II. squamifera unterscheiden. Labidodemas Selenka. 1. Labidodemas semperiauum Selenka. Selenka. Beitrage zur Anatomie und Systematik der Holothurien. Z. f. \v. Z. Bd. XVII, p. 309. Semper. Holothurien. p. JJ. Ludwig. Beitrage zur Kenntniss der Holothurien. Arb. Zool. Zoot. Inst. Würzburg, Bd. II, p. 98. Stat. 58. Seba (Savu). Riff. 3 Ex. Stat. 213. Pulu-Passi-Tanette. Riff. 1 Ex. Stat. 301. Bai von Pepela, Rotti. Riff. 3 Ex. Stat. 282. Ost-Spitze von Timor. Riff. 2 Ex. Stat. 213. Saleyer. Riff. 1 Ex. Stat. 261. Elat. Riff. 1 Ex. Die 1 1 Exemplare, welche ich vor mir habe sind einander im ausseren Habitus, in Farbe und auch in den meisten anatomischen Verhaltnissen ganz gleich, weichen aber in der Form der Kalkkörperchen und des Kalkringes etwas von einander ab und zwar so, dass ich glaube, dass die 3 Arten L. semperianum Sel., L. scleukiauum Semp. und L. dubiosum Ludwig in eine Art zu vereinigen sind. Was erstens die Farbe anbelangt, so sind 3 der in Alkohol aufbe- wahrten Tiere gelblich-grau, am Vorder- und Punterende, besonders aber vorn, dunkler braun. was mit Selenka's Angabe übereinstimmt. Die Füsschen und Papillen sind gelblich. Zwei andere Exemplare sind über den ganzen Körper heil rötlich braun, am Bauche heller als am Rücken und wieder besonders vorn dunkler braun. Von besonderem Interesse ist die Verteilung der Ambulacralanhange, welche den einzigen typischen Character der Gattung darstellt. Bei allen Exemplaren stehen die ziemlich langen Bauchfüsschen ausschliesslich als Doppelreihen auf den 3 ventralen Radien. Bei den beiden kleinsten Tieren, welche 60 und 100 mm. lang sind, stehen auch die Rückenpapillen in Doppelreihen nur auf den beiden dorsalen Radien. Alle Interradien sind also bei diesen ganz nackt. Bei den drei grosseren Tieren von 120 Pis • 22 145 mm- Lange, stehen aber ausser den Doppelreihen auf den Radien auch noch vereinzelte Papillen auf den Interradien. Da es aber eine bekannte Sache ist, dass bei vielen Seewalzen öfters bei grosseren Individuen auf den Interradien Ambucralanhange auftreten, wo dies bei pinkeren Tieren nicht der Fall ist, so Iasst sich auch bei unseren Tieren diese Abweichung als ein Altersunterschied auffassen. Was die Kalkkörperchen anbelangt so scheinen diese mehr oder weniger variabel zu sein. lm Allgemeinen stimmen sie ganz mit Ludwig's Abbildungen überein, aber öfters ist auch, numentlich bei demselben Tiere, die Scheibe besser entwickelt und besitzt 6 oder 7 grosse Löcher. Ferner ist auch die Krone sehr verschieden von Form. Gewöhnlich kommen zwar die 5 grossen oft gespaltenen Dornen vor aber oft sind sie auch nicht alle entwickelt, ja einzelne fand ich sogar nur mit 2, allerdings sehr grossen Auslaufern. Auch die von Selenka Schnallen genannten Körperchen sind von sehr variabeler Gestalt. Typische Schnallen sind es wohl nie, aber mehr eckitre durchbrochene Plattchen, die es oft nicht weiter als bis zu gekrümmten Stabchen bringen, aber von ganz anderer Gestalt als die C-förmigen Körperchen der Stichofius- Arten. In der Wand der Papillen sind öfters die verastelten Körperchen, welche auch Ludwig erwahnt, sehr zahlreich. Da ich aber alle die verschiedenen Formen bei demselben Tiere auffinden konnte, wenn auch bei dem einen Exemplar die eine Form, bei einem anderen, eine andere F"orm vorwiegt, so glaube ich, dass die 3 Arten zu einer zu vereinigen sind. Andrerseits scheint mir die Gattuntr Labidodemas durch die auffallende Anordnung der Ambulacralanhange genügend charakterisiert. Schliesslich bemerke ich noch, dass die Form des Kalkringes genau mit Ludwig's Abbildung übereinstimmt. 2. Labidodemas egestositm n. sp. Stat. 213. Saleyer. Riff. I Ex. Nur mit Zweifel brinere ich das nur iS mm. lange Tier zu dieser Gattung. Die Füsschen stehen am Bauche nur auf den 3 Radien in Doppelreihen, die Interradien sind nackt. Am Rücken kommen nur sparlich Füsschen vor, welche auch auf den Radien stehen aber in Zickzack- linie. Der Mund wird von 20 Fühlern umstellt, welche auf einem langen Stiele eine kleine Scheibe tragen. Die Haut ist weich, mehr oder weniger durchscheinend und rötlich braun bei dem in Formol aufbewahrten Tiere. Sie ist vollkommen kalklos; auch in den Füsschen fehlen nicht nur die Stützstabe, sondern auch die Endplatten. Auch in den Fühlern sind keine Kalk- körperchen zu entdecken. Die Kalklosigkeit geht aber so weit, dass auch von einem Kalkringe nichts mehr übrig ist. Am Wassergefassring hangt eine Polische Blasé. Einen Steincanal habe ich nicht mit Sicherheit nachweisen können. Der Darm macht nur in der Mitte des Körpers eine verhaltnissmassig kleine Doppelschlinge, die nur in dem mittleren Drittel des Körpers liegt, so dass im vordern und hinteren Drittel der Darm einfach ist. Die Kiemenbaume sind gut entwickelt und reichen bis vorn in den Körper. Die Gonaden sind ein Büschel kurzer, sich einmal dichotomisch teilender Schlauche, vorn am dorsalen Mesenterium angeheftet. Es weicht das eben beschriebene Tier jedenfalls sehr ab von den bis jetzt bekannten Laótdodemas-Jlxemplaren. Das Fehlen aller Kalkablagerungen und namentlich des Kalkringes giebt ihm jedenfalls eine Sonderstellung, aber die Anordnung der Füsschen bloss auf den Radien reiht es am besten an Lalndodcinas an. Da überdies auch bei L. semperianum der Kalkring bereits sehr schwach entwickelt ist, ist wenigstens darin schon eine Annaherung an das völlige Fehlen bei unserer Art angebahnt. Dass der Kalk nicht künstlich gelost ist, geht daraus hervor, dass in derselben Tube andere Seewalzen aufbewahrt waren, bei welchen die Kalkkörperchen ganz intact waren. Auch der auffallend kurze Darm ist bemerkenswert, und es ware vielleicht angemessen eine neue Gattung für unser Tier aufzustellen, was ich aber vorlaufig noch nicht thun möchte, da nur ein einziges Exemplar vorliegt und dadurch die Möglichkeit nicht aus- treschlossen ist, dass wir mit einem abnormen Fall zu thun haben. Da die Gonaden «rut entwickelt sind, kann nicht gut angenommen werden, dass eine Jugendform, oder eine in Metamorphose befindliche Form (im Sinne Oestergren's) vorliege. Mülleria Jager. i . Mülleria miliaris Quoy et Gaimard. Quoy & Gaimard. Voyage de 1'Astrolabe. IV, p. 137. Lampert. Die Seewalzen. p. 99. Stat. 219. West-Kuste Binongka. 1 Ex. — Stat. 261. Elat, Riff. 1 Ex. — Stat. 169. Atjatuning (West-Küste Neu-Guinea). 3 Ex. — Stat. 152. Wunoh-Bai (N.-W.-Küste Waigeu). 1 Ex. - Stat. 213. Saleyer. 1 Ex. — Stat. 114. Kwandang. 2 Ex. — Stat. 193. Sanana-Bai (Ost- Küste Sula besi). 1 Ex. — Stat. 86. Dongala. 1 Ex. — Stat. 311. Saleh-Bai (Dangar besar). 1 Ex. — Stat. 279. Roma. 4 Ex. Es ist über diese allgemein bekannte Art kaum etwas besonderes noch zu erwahnen, nur will ich über die Farbe bemerken, dass ein Exemplar von Roma die gefleckte Zeichnung von M. lecanora Jag. besitzt aber nicht das weisse Analfeld, wahrend das Exemplar von Dangar besar sehr dunkel, fast schwarz ist. 2. Mülleria lecanora Jager. Jager. De Holothuriis. 1S33. p. 18. Lampert. Die Seewalzen. 1885. p. 100. Stat. 213. Saleyer. 1 Ex. — Stat. 130. Beo (Insel Karakelang). 1 Ex. — Stat. 261. Elat. 4 Ex. Keins der vorliegenden Exemplare giebt Veranlassung zu besonderen Bemerkungen. o- Mülleria uiaculata Brandt. Brandt. Prodromus. 1S35, p. 54. Lampert. Die Seewalzen. 1885, p. 97. Theel. Challenger Reports. Holothurioidea. Part. II, p. 198. Stat. 279. Roma. 2 Ex. — Stat. 312. Saleh-Bai (Dangar besar). 1 Ex. — Stat. 234. Nalahia (Nusa laut). 1 Ex. — Stat. 169. Atjatuning (West-Küste Neu-Guinea). 1 Ex. — Stat. 219. Binongka. 2 Ex. — Stat. 301. Bai Pepela (Rotti). 3 Ex. — Stat. 213. Saleyer. 1 Ex. — Stat. 303. Haingsisi. 1 Ex. — Stat. 61. Lamakera. 1 Ex. Die 13 mir vorliegenden Exemplare zeigen sehr deutlich die verschiedenen Uebergange von der ganz schwarzen Varietat zu der fast ganz heil gelblichen mit uur kleinen dunklen Flecken. Wie auch Theel von einigen Exemplaren der Fiji-Inseln erwahnt, sind die Analzahne nur klein umi von Papillengruppen umstellt. Die höckerartigen Erhebungen an den Seiten des Körpers sind bei den heller gefarbten Exemplaren gross, deutlich vom übrigen Körper abgesetzt und regelmiissig angeordnet, so dass ich jederseits 8 zahlte. Auch auf den beiden Radien des Rückens stehen 8 oder 9 Hoeker, welche aber etwas kleiner bleiben als die Seitenhöcker. Bei den schwarzen Exemplaren sind alle diese Hoeker viel weniger scharf ausgepragt. Theel fand bei einem Exemplar von den Fiji-Inseln eine gleichartige Anordnung der Hoeker. 4. Mülleria echinites Jager. Jager. De Holothuriis. 1833, p. 17. Lampert. Die Seewalzen. 1885, p. 99, und Ost-Afrikanische Holothurien. Mitth. Naturh. Museum. 1 [amburg, 1896, p. 59. Stat. 311. Saleh-Bai (Dangar besar). 2 Ex. Stat. 213. Saleyer. Rift". 1 Ex. Es geben die vorliegenden Exemplare keine Veranlassung zu besonderen Bemerkungen. 5. Mit lier ia mauritiana Quoy et Gaimard. Quoy & Gaimard. Voyage de 1'Astrolabe. IV, 1833, p. 138. Lampert. Die Seewalzen. 1885, p. 98, und: „Die wahrend der Expedition der „Gazelle" gesam- melten Holothurien". Zool. Jahrb. Bd. IV, p. 813, \vo auch die spatere Literatur zusammen- gestellt ist. Stat. 130. Beo (Insel Karakelang). 2 Ex. — Stat. 33. Bai von Pidjot. 1 Ex. Auch über diese Art ist nichts Besonderes zu erwahnen. Mesothuria Ludwig. 1 . Mesothuria murrayi Theel. Theel. Challenger Reports. Holothurioidea. Part. II, p. 185. Stat. 6$'. 7°o'S., I20°34'.5"0. 400 Meter. Heil grauer Schlamm. 1 Ex. Stat. 95. 5°43'.5"N., ii9°4o'0. 522 Meter. Steiniger Boden. 1 Ex. Die beiden mir vorliegenden Exemplare stimmen sehr gut mit der Theel'schen Hauptart überein, was die Kalkkörperchen und den Kalkring anbelangt. Das Tier ist 55 mm. lang; die Farbe durchaus grau-weiss, wenigstens bei den in Alkohol conservierten Exemplaren. Auch die inneren Organe so wie die Verteilung der Füsschen stimmt mit Theel's Beschreibung. 2. Mesothuria multipes Ludwig. Ludwig. Holothurioidea der „Albatross" Expedition. Mem. Mus. Comp. Zool. Harvard. Coll. Vol. XVII, 3, p. 31. Stat. 48. 8° 4'. 7 S., ii8°44'.3 0. 2060 Meter. Feiner, grauer Schlamm. 1 Ex. Stat. 76. 40 22'. i S., 1 1 S° i6'-9 O. 2029 Meter. Feiner, grauer Schlamm. 1 Ex. Stat. 85. er1 36'. 5 S., iiy°29'.5Ü. 724 Meter. Feiner, grauer Schlamm. 1 Ex. Stat. 284. 8°43'.lS., 1270 1(7.7 O. 828 Meter. Grauer Schlamm. 1 Ex. Die 4 erbeuteten Exemplare sind 60 — 70 mm. lang und das grösste Tier 18 mm. breit. Die Verteilung der Füsschen über den ganzen Körper, die Farbe der Haut und Füsschen, der Kalkring, die 20 Fühler die kleinen Stühlchen in tien Wandungen der Füsschen stimmen alle genau mit der Beschreibung Ludwig's überein. Nur die Stühlchen der Haut sind etwas ver- schieden, da zwar die Scheibe ungefa.hr mit den Abbildungen Ludwig's übereinstimmt aber der Stiel betrachtlich kürzer ist und namentlich die drei freien bedornten Auslaufer der drei Kalk- stiibe sehr klein bleiben. Üa aber die Tiere in allen sonstigen Verhaltnissen mit den BAlbatross"- Exemplaren übereinstimmen, glaube ich sie dennoch zu derselben Art rechnen zu dürfen, da es doch auch bei Mesothuria lactea bekannt ist, dass die Form der Stühlchen mehr oder weniger verschieden sein kann. o- Mesothuria lactea TheeL Theel. Challenger Reports. Holothurioidea. Part. II, p. 183. Koelder. Result. Sc. du „Caudan". Fase. I, p. 102. (Ann. de 1'université de Lyon, 1896). Hérouard. Holothuries du Yacht „Princesse Alice"'. Buil. Soc. Zool. de France. T. XXI, 1896, p. 164. Remy Perrier. Holothuries, draguées par „Ie Travailleur" et „Ie Talisman". Buil. Mus. d'hist. nat. T. V, 1S99, p. 246. Stat. 4S. 8° 4'. 7 S., ii8°44'.3 0. 2060 Meter. Feiner, grauer Schlamm. 2 Ex. Stat. 177. 2°24'.5S., I29°38'.5 0. 1633 Meter. Tote Korallen und Steine. 1 Ex. Stat. 284. 8°43'.i S., I27°i6'.7 0. 828 Meter. Grauer Schlamm. 1 Ex. Stat. 314. 70 36' S., ii7°30'.8 0. 694 Meter. Feiner, sandiger Schlamm. 1 Ex. Stat. 76. 4°22'.iS., iiS'ió'.gO. 2029 Meter. Feiner, grauer Schlamm. 1 Ex. Das grösste der erbeuteten Exemplare ist 120 mm. lang, die übrigen von 50 bis 70 mm. Alle Exemplare stimmen genau mit der Beschreibung Theel's überein. Bei den beiden Exem- plaren von Stat. 48 war der grösste Teil des Darmes und zwar der hintere Teil sowie die beiden Kiemenbaume ausgestossen. Die Kalkkörperchen stimmen bei den 4 Exemplaren genau mit einander überein. Die gewöhnlichste Form ist die von Theel abgebildete, aber mitunter kommen auch Stühlchen vor mit einer grosseren Anzahl Löcher in der Scheibe und mit nur einer einzigen Spitze wie Perrier solche beschreibt. Da aber beide Arten von Stühlchen neben einander vor- kommen, ist man nicht berechtigt daraufhin zwei Varietaten zu begründen. Für die Aufstellung einer neuen Gattung „Zygotluiria", wie Perrier es thut, scheint mir auch kein genügender Grund vorzuliegen. Jedenfalls ist es ganz verfehlt das Tier als Synallactes laetea Theel aufzuführen, wie Hérouard es thut, da Synallactes 2 Büschel Geschlechtsschlauche besitzt. Die Yerbreitung dieser Art ist eine sehr weite. Theel erwahnt schon zwei Bruchstücke nicht weit von den Azoren und ein Exemplar nördlich von Xeu-Seeland. Die „Princesse Alice" und der „Caudan" haben mehrere Exemplare in dem Atlantik erbeutet. und jetzt hat die Siboga- Expedition gezeigt, dass sie auch im Indischen Archipel nicht gerade selten zu sein scheint. SIBOGA-EXI'EDITIE XUV. 4 2 6 4. Mesothuria marginata Sluiter. Taf. YIII. Fig. 4. Sluiter. Neue Holothurien aus der Tief-See des Indischen Archipels. Tijdschr. tl. Ned. Dierk. Vereen. (2). Dl. VII, 1901. p. 13. Stat. 87. o°32' S., 119° 39.8 O. 655 Meter. Feiner, grauer Schlamm. 1 Ex. Stat. 170. 3°37'.7S., i3i°26'.4 0. 924 Meter. Feiner, grauer Schlamm. 1 Ex. 1 )ie Tiere sint! 80 mm. lang und etwa 40 mm. breit, wenigstens bei den in Formol 4% conservierten Exemplaren, was aber bei den lebenden wohl etwas verschieden gewesen sein mag. lm die Seiten des Körpers lauft ein breiter Randsaum, in welchem die Wassergefass- 1 .in.ilclun, welche nach der seitlichen Füsschenreihe gehen, deutlich durchschimmern. Der ganze Habitus des Tieres erinnert dadureb einigermassen an den von Benthodytes typica Theel („Challenger Holothurioidea' ', I. Taf. XX\TII, Fig. 7). Nur sind Mund und After beide terminal. I )er Randsaum setzt sich vorn und hinten am Körper nicht fort. Der Mund ist umstellt von 15 Fühlern, die eine grosse Scheibe besitzen, welche am Rande tief eingeschnitten ist, woclurch 1 2 hngerförmige Lappchen gebildet werden. Der Bauch und Rücken sind beide ganz nackt, nur der Randsaum tragt an der aussersten Grenze jederseits eine Doppelreihe von massig langen (5 mm. bei dem conservierten Tiere) aber dunnen Füsschen. Die genaue Zahl war nicht fest- zustellen, da die Oberhaut srrösstenteils von der Cutis losorelassen hatte und in grossen Fetzen am Körper hing. Es mogen aber ungefahr 40 Paare jederseits vorhanden gewesen sein. Die Haut ist dick, besonders an den Seiten des Körpers, wo sie den Randsaum bildet, in welchem sehr deutlich die Wassergefasscanalchen durchschimmern. Die Oberhaut ist zwar erhalten, hangt aber, wie erwahnt, in grossen Fetzen an dem Körper; besonders wird sie da festgehalten, wo die Wassergefasscanalchen in die Seitenfüsschen eintreten. In der Oberhaut liegen massenhaft eigentümlich geformte Stühlchen. Die Scheibe hat die typische Radform mit einem centralen Loch, das von einem inneren Ringe umgrenzt wird. Yon diesem Ringe strahlen 6 Speichen aus, clie sich aber halbwegs des ausseren Ringes dichotomisch teilen, ehe sie sich an diesen anlegen. Gewöhnlich teilt sich aber der eine dieser Aeste nochmals dichotomisch, so dass in den meisten Scheiben nur zwei oder auch drei Speichen sich nur einmal teilen. Der aussere Rand tragt keine Dornen, ist aber schwach gebuchtet. Der Diameter der Scheibe betragt bis 0.0S7 mm. Gewöhnlich sind die Ringe und Speichen diinn. Der Stiel ist schlank und hoch, bis 0.125 mm. Er wird an der Basis aufgebaut aus drei Kalkstaben, die auf dem inneren Ring stehen. Sie haben eine Ouerverbindung, aber auf der Halfte der ganzen Höhe des Stieles vereinigen sie sich mit einander und bilden einen einzigen aufstrebenden Pfeiler, der schwach bedornt ist und auch an der Spitze ein Paar kleiner Dörnchen tragt. Der Stiel bei allen Stühlchen verhak sich immer gleich, die Scheibe kann aber etwas verschieden sein, wenn sie auch immer nach dem- selben Typus gebaut ist, namlich so, dass die Ringe und Speichen viel kraftiger sind — etwa doppelt so dick — und die Speichen alle nur einmal geteilt sind. Die Maschen und das mittlere Loch sind dann betrachtlich kleiner. In den Füsschen kommen keine Stühlchen vor, aber zahl- reiche, gerade. nur an den Enden sehr schwach bedornte Stützstabe von 0.12 bis 0.35 mm. Lange. Die Endplatte in den Füsschen hat die gleiche merkwürdige Form als bei Mesothuria multipes Ludwig. Der Kalkring besteht aus einem sehr lockeren Gewebe, hat aber die für Aspidochiroten typische Gestalt noch ziemlich gut bewahrt, wenn auch keine Grenze zwischen radialen und interradialen Stücken mehr zu unterscheiden ist. Am YVassergefassring hangt eine breite, 12 mm. lange Polische Blasé. Kin Steincanal ist ganz festgelegt im dorsalen Mesenterium, dringt aber nicht in die Haut ein, sondern die verkalkte Madreporenplatte liegt fest gegen die Innenseite der Körperwand. Die Ovarien sind 15 Schlauche, die links vom dorsalen Mesenterium ein Büschel bilden. Die Schlauche sind mehrfach dichotomisch geteilt. Der grösste hintere Teil des Darmes ist mit den Kiemenbaumen ausgestossen, so dass ich iiber letzteren nichts angeben kann. Die Langsmuskeln sind einfach und schmal, nur 2.5 mm. breit. Die Farbe der Oberhaut war weisslich grau, die Musculatur schimmert heil rosa durch die glasige Cutis durch. Es ware wohl darüber zu streiten, ob diese Art noch zu der Gattung Mesothuria zu rechnen sei und nicht besser eine neue Gattung für sie zu schaffen ware. Die schon von Oestergren so erheblich erweiterte Gattungsdiagnose muss, urn unsere Art unterbringen zu können, noch etwas erweitert werden, so dass auch Formen mit deutlichem Randsaum darin aufgenommen werden können und auch die Haut dick sein kann. Da aber der übrige anato- mische Bau und die typischen Stühlchen sehr mit den übrigen Mesothurien übereinstimmen, halte ich es für besser mit der vorgeschlagenen kleinen Erweiterung der Diagnose der Gattung auch diese Form noch darin aufzunehmen. Das Tier erinnert durch die Körperform und das Vor- kommen eines Randsaumes an die Gattung 3/eseres, aber durch die typischen Kalkkörperchen wieder an Mesothuria. 5. Mesothuria oktaknemus Sluiter. Taf. VIII. Fig. 5. Sluiter. Tijdschr. Ned. Dierk. Vereen. (2). VII, 1901. p. 14. Stat. 211. 5°4o'.7S., I20°45'.5 0. 1 1 58 Meter. Grober, grauer Schlamm. 2 Ex. Die zwei kleinen Exemplare dieser neuen Mesothuria- Art sind nur 20 und 35 mm. lang. Der Körper ist im allgemeinen subcylindrisch, der Bauch aber abgeflacht, der Rücken mehr gewölbt. Der Mund liegt deutlich ventral und wird von 18 massig grossen Fühlern umgeben. Der After ist terminal und ohne Auszeichnung. Die Füsschen sind dünn und lang, stehen unregelmassig über den Körper verteilt, sodass eine Reihen-Stellung in den Radien gar nicht hervortritt. Nur an den Seiten des Körpers, also auf den seitlichen ventralen Radien, sind sie entschieden zahlreicher und etwas grösser als die übrigen. Die Farbe der in Formol aufbe- wahrten Tiere ist heil gelblich grau. Die Haut ist dick und ziemlich weich, obgleich in der Oberhaut sehr zahlreiche Kalkkörperchen abgelagert sind. Diese Kalkkörperchen bilden aus- schliesslich Stühlchen, die in zwei etwas verschiedenen Gestalten auftreten, aber nicht ohne Uebergangsformen. Bei weitem die meisten besitzen eine Scheibe von 0.06 mm. Durchmesser, etwa kreisförmig, mit einem grossen Loch in der Mitte und ziemlich regelmassig mit 8 kleineren am Rande. Der Rand ist glatt, ohne Dornen. Der Stiel ist aufgebaut aus 4 Staben, die etwas unter der Halfte durch eine Ouerspange verblinden sind. An der Krone setzen sich die vier Stabe in langen Fortsatzen fort, die an ihrem Ende ein Paar kleiner Dörnchen tragen. Der 2 8 ganze Stiel erreicht eine Höhe von o.i mm. Ausser diesen Stühlchen kommen noch, obgleich in viel geringerer Anzahl, grössere vor mit einer Scheibe von o. i mm. in Durchmesser, mit einem centraler) Loch dus ungefahr so gross ist, wie bei den kleineren, aber mit 8 viel grosseren Randlöchern, die durch nur schmale Kalkspangen umgrenzt werden. Der Stiel aber bleibt bei diesen Stühlchen kleiner, die freien Auslaufer an der Krone kürzer. In der Wand der Füsschen kommen gleichfalls nur diese Stühlchen vor; Stützstabe fehlen. In der Saugscheibe liegt eine kleine Endplatte, die netzartig ist, aber in der Mitte ein grösseres Loch frei lasst, etwa wie bei Mesothuria multipes Ludwig. Nur in den Scheiben der Fühler liegen, dicht gehauft, schwach gebogene, bis 0.4 mm. lange dornige Stützstabe. Der Kalkring ist schwach entwickelt, schmal, aus lockerem Kalkgewebe aufgebaut, aber doch so, dass die gewohnliche Form noch ziemlich gut zu unterscheiden ist, wenn auch die Grenze zwischen den radialen und interradialen Stücken fehlt. Am Wassergefassring eine Polische Blasé und ein Steincanal, der im dorsalen Mesenterium nach vorn verlauft und an der Innenseite ilcr Körperwand mit einer deutlichen Madreporenplatte endet. Leider war bei beiden Exemplaren der grösste Teil des Darmes mit den Kiemenbaumen ausgestossen. Auch die Geschlechtsorgane khlten, entweder waren dieselben mit den Einp-eweiden verloren o-egano-en, oder die Tiere waren vielleicht noch nicht geschlechtsreif. Die Lansfsmuskeln sind unseteilt und massigf stark. Yergleichen wir diese neue Art mit den verwandten Arten : M. multipes, lactea, thomsoni, murrayi, so fallt zunachst auf, dass die Stühlchen zwar im Ganzen den gleichen Habitus zeigen, aber der Stiel aus 4 Staben aufgebaut ist, statt aus drei, obgleich die langen Auslaufer an cler Krone wieder gleichartig sind. Mit cler Vierzahl der Stielstabe geht wohl Hand in Hand, dass auch die Scheibe 8 grosse Randlöcher hat, statt 6 bei den anderen Arten. Bei M. intestinalis Ascan., die wir nach Oestergren auch hierher zu rechnen haben, kommen zwar gewöhnlich 4 Stielstabe vor, aber die Stühlchen sind von ganz verschiedener Gestalt. Leider fehlen die Geschlechtsschlauche, so class wir nicht sicher wissen, ob ein oder zwei Büschel vorkommen. Da aber das Tier in seinem sonstigen Bau so sehr mit den übrigen Arten von Mcsotliuria übereinstimmt, kann kaum Zweifel über seine Zugehörigkeit zu dieser Gattung bestehen. 6. Mesothuria holothurioides Sluiter. Sluiter. Tijdschr. Ned. Dierk. Vereen. (2). VII, 1901. p. 14. Stat. 173. 3°27'S., I3I°o'.5 0. 567 Meter. Feiner, gelber Schlamm. 13 Ex. Das grösste der mir vorliegenden Exemplare ist 80 mm. lang und etwa 18 mm. breit. Xach vorn und hinten verjüngt sich cler Körper, welcher also langlich tonnenförmig ist. Die Farbe der in Formol aufbewahrten Tiere ist schmutzig grau-braun. Die Füsschen sind ziemlich gross und da die Haut nicht gallertig, sondern mehr weich lederartig ist, hat das Tier ganz den Habitus einer Holothuria. Die Füsschen sind folgendermaassen über den Körper verteilt. Die grössten stehen ziemlich dicht o-ehiuift aber eanz unreorelmassio- anoeordnet auf den beiden klanken des Körpers. Der ganze mittlere Teil des Bauches ist ohne Füsschen und ganz glatt. I >er Rücken tragt, ganz unregelmassig verteilt und massig weit aus einander stehend, etwas kleinere Füsschen als die Seitenfüsschen, aber noch immer mit ganz deutlichen Endscheiben. Die Haut ist ziemlich dünn und mit zahlreichen Kalkkörperchen versehen. Sic haben alle die Gestalt von Stühlchen, deren Grosse aber sehr verschieden sein kann. Die von mittlerer Grosse, welche auch bei weitem am meisten vorkommen, haben eine rundliche Scheibe von 0.075 mm. im Durchmesser. Diese hat in der Mitte ein grösseres rundes Loch, wahrend der Rand von X oder 9 Löchern durchbohrt ist. Die Spangen zwischen den Löchern sind ziemlich dick. Der Stiel wircl aufgebaut aus 3 Staben, welche 0.062 mm. hoch werden und ungefahr in der Mitte durch eine Ouerverbindung verblinden sind. Auch an der Krone sind sie wieder vereini"t umi jeder Stab endigt hier in eine Gruppe von kleinen scharfen Dornen. Die kleineren Kalkkör- perchen stellen offenbar verschiedene Entwickelungsstadien dieser Stühlchen vor. Ausserdem kommen aber auch noch etwas grössere Stühlchen vor mit einer Scheibe von 0.085 mm. im 1 Hirchmesser, welche Scheibe mehr die für Mesothuria typische Gestalt besitzt, mit den 6 e'rosseren Löchern, abwechselnd mit 6 kleineren dreieckDen. Der Stiel ist aber bei diesen Stühlchen trenau so «-ebaut wie bei den anderen. In der Wand der Füsschen kommen keine Stützstiibe vor. nur verschiedene Entwickelungsstadien der Stühlchen. Der Kalkring ist gut entwickelt. Die Radialien sind 3 mm. hoch und haben vorn eine tiefe dreieckige Einkerbung. Die Interradialien sind 2 mm. hoch und endigen in einer ein- fachen Spitze. Am Wassergefassring hangen 2 Polische Blasen von resp. 10 und 8 mm Lange. Ein einfacher, langer Steincanal verlauft im dorsalen Mesenterium nach vorn und endigt in einer ziemlich grossen, knopfförmigen Madreporenplatte, welche an der Körperwand befestigt ist. Der Mund wird von 20 massig grossen Fühlern umstellt, welche alle ungefahr gleich gross sind. Ein einziees Büschel von Geschlechtsschlauchen hanot weit vorn am dorsalen Mesenterium. Die Tiere sind von getrenntem Geschlechte, die Hodenschlauche sind viel dunner als die Ovarial- schlauche. Beide sind höchstens 2 mal dichotomisch geteilt. Der Darm ist sehr geraumig und dicht mit Globieerinen-Schlamm gfefullt. Es kommt kein Blindsack am Darm vor. Von den beiden Kiemenbaumen ist nur einer und zwar der linke gut entwickelt. Dieser ist sehr gross und weit, wahrend die blindsackartigen Ausstülpungen nur wenig zahlreich sind. Er reicht nicht nur bis vorn in den Körper, sondern biegt sich von dort auch noch zurück und ist demgemass betrachtlich langer als der Körper. Von dem rechten Kiemenbaum scheint nichts übrig zu sein, wenigstens habe ich bei den 4 Exemplaren, die ich untersuchte, nichts gefunden, was daraut zu beziehen ware. Die Langsmuskeln encllich sind nicht gespalten und nur schmal, höchstens 2 mm. breit. Vergleichen wir diese neue Mesothuria- Art mit den verwandten Formen, so kommt sie, was die Gestalt der Kalkkörperchen anlangt noch am meisten mit M. intestinalis Ascan.. überein, wie Oestergren diese abgebildet und beschrieben hat. In den übrigen anatomischen Verhaltnissen ist sie aber sehr von dieser Art verschieden. Gegenüber den übrigen Arten, welche die Siboga-Expedition erbeutet hat, ist sie sehr leicht kenntlich, da ihr die dicke, mehr i;allertiee Haut fehlt und der eanze aussere Habitus mehr an eine gewöhnliche Holothuria-hxX erinnert. Das Fehlen der Fühlerampullen aber, sowie die Verteil ung der Füsschen, die Form der Kalkkörperchen und der in der Einzahl vorkommende Gonadenbüschel stempeln das Tier ohne Zweifel zu einer typischen Mcsotliuria-\x\.. StichopuS Brandt. i. Stichopus ananas Quoy et Gaimard. Taf. II. Fig. i. Quoy & Gaimard. Voyage de l'Astrolabe. 1\', 1833, p. 110. Lamper t. Die Seewalzen. 1885, p. 104. 77/^v. Challenger Reports. Holothurioidea. Part. II, p. 196. Saville Kent. The Great Banier Reef of Australia. p. 234. Stat. 213. Saleyer. 1 Ex. — Stat. 181. Arribon. 1 Ex. — Stat. 279. Roma, Riff. 1 Ex. — Stat. 234. Nalahia-Bai (Insel Nusa-Laut). 2 Ex. — Stat. 220. Pasir Pandjang (West-Küste Binongka). 1 Ex. 1 'as kleinste mir vorliegende Exemplar ist nur 57 mm. lang, dass grösste hingegen misst 420 mm. Alle Exemplaren stimmen im ausseren Habitus und anatomischen Bau genau mit den bekannten überein. Da eine gute farbige Abbildung des Tieres nicht besteht und der Zeichner der Siboga-Expedition eine gut gelungene Farbenskizze nach dem Leben an Bord machte, erlaube ich mir diese zu reproduzieren. Die Skizze wurde nach dem kleinen, nur 57 mm. langen Exemplare gemacht, bei welchem die Rückenpapillen sehr lang sind. Die Farbe ist namlich nicht gleichmassig braun, sondern mit kleinen runden heil gelb-orangen Punkten gesprenkelt, was auch an den Alkohol-Exemplaren noch deutlich hervortritt. Ich muss hier noch bemerken, dass in dem bekannten grossen Werke von W. Saville Kent: „The Great Barrier Reef of Australia", wohl eine Yerwechselung vorkommt. Die aut „Plate XXXY, Fig. B" vorkommende, sehr gelungene photographische Abbildung kann wohl nichts anders als St. ananas darstellen und auch die Beschreibung im Texte auf Seite 234 bezieht sich offenbar auf diese Art und nicht auf St. variegatus. Es muss hier wohl irgend welche Yerwechseluntr vorlieeen, da auch die letzte Art, weniofstens an den Orten des Indischen Archipels, welche mir bekannt sind, gar keinen Handelswert besitzt, wahrend Saville Kent o^erade diesen für die betreffende Art hervorhebt. & 2. Stichopus anapinnsns Lampert. Lampert. Die Seewalzen. 1885, p. 241. (Als Holothuria anapinusa n. sp. beschrieben). Stat. 114. Kwandang. Rift". 2 Ex. Stat. 50. Labuan Badjo. Riff. 1 Ex. Die 3 Exemplaren stimmen genau mit der Beschreibung Lampert's überein, allein habe ich an 2 Exemplaren feststellen können, dass zwei Büschel von Geschlechtsschlauchen vorkommen und zwar jederseits des dorsalen Mesenteriums eins; somit gehort die Art jedenfalls zu der Gattung Stichopus. Die Anordnung der Füsschen am Bauche, sowie der Papillen und namentlich der 6 grossen Randpapillen, ist genau dieselbe wie Lampert angiebt. Besonders möchte ich noch den sehr ausgebildeten Papillenkranz hervorheben, der einen gelappten Saum urn die Fühler bildet. Die Kalkkörperchen haben die von Lampert abgebildete Gestalt, sind nur klein, da die Scheibe nur 0.043 mm- m Durchmesser hat und der Stiel nur 0.035 mm- nocn wil'd- C-förmige Körperchen fehlen, Die übrigen anatomischen Verhaltnisse stimmen mit Lampert's Beschreibung überein. Bei dem grössten Exemplar, das 135 mm. lang ist, sind die Stühlchen etwas kraftiger entwickelt, da die Scheibe 0.05 mm. im 1 )urchmesser und der Stiel 0.04 mm. hoch wird; auch tragt die Scheibe am Rande gfewöhnlich mehrere kleine Löcher. Da smist aber beide Tiere eanz mit einander übereinstimmen, liegt hierin kein Grund, sie artlich von einander zu trennen. 3. Stickopus chloronotus Brandt. Brandt. Prodromus. 1 S35, p. 50. Lampert. Die Seewalzen. 1885, p. 107, und „Die wahrend der Expedition der Gazelle gesam- melten Holothurien". Zool. Jahrb. Bd. IV, p. 815, wo auch die neuere Literatur. Bedford. Willey's Zool. Results. Part. II. Holothurians. 1S99, p. 150. Stat. 81. Sebangkatan. 1 Ex. — Stat. 78. Lumu-Lumu. 2 Ex. -- Stat. 79''. Kabala dua. 1 Ex. Stat. 130. Insel Karakelang. 2 Ex. — Stat. 43. Sarasa. 8 Ex. — Stat. 301. Pepela-Bui, Rotti. 1 Ex. — Stat. 282. Ost-Timor. 9 Ex. — Stat. 181. Ambon. 1 Ex. Xach den Mitteilungen von Theel, Ludwig, Lampert und mir sind keine weiteren anato- mischen Besonderheiten von den zahlreichen erbeuteten Exemplaren zu erwahnen. 4. Stickopus godeffroyi Semper. Semper. Holothurien. 1868, p. 75 und 246. Stat. 248. Rumah Lusi (Nord-Spitze der Insel Tiur). 1 Ex. Das einzige Exemplar stimmt in Betreft" der Kalkkörperchen genau mit der.Semper'schen Hauptart überein. Die C-förmigen Körperchen fehlen. Aeusserlich ist die Art kaum von St. variegatus zu unterscheiden. i> 5. Stickopus variegatus Semper. Semper. Holothurien. 186S, p. 73. Lampert. Die Seewalzen. 1885, p. 105. Stat. 181. Ambon. 2 Ex. — Stat. 225'. Lucipara-Inseln. r Ex. — Stat. 213. Pulu-Passi-Tanette. 2 Ex. — Stat. 282. Ost-Timor. 1 Ex. — Stat. 213. Saleyer. 3 Ex. — Stat. 312. Saleh-Bai (Dangar besar). 10 Ex. — Stat. 279. Roma. 1 Ex. — Stat. 301. Pepela-Bai Ost-Küste Rotti). 1 Ex. — Stat. 33. Bai von Pidjot (Lombok). 1 Ex. - • Stat. 209. Süd-Spitze, Insel Kabaëna. [ Ex. — Stat. 250. Kur, Riff. 1 Ex. — Stat. 169. Atjatuning (West-Kuste Xeu-Guinea). 1 Ex. — Stat. 261. Elat, Riff. 1 Ex. -- Stat. jo. Lumu-Lumu. 1 Ex. — Stat. 174. Waru-Bai (Nord-Küste Ceram). 3 Ex. — Waingapu. 1 Ex. — Stat. 43. Sarasa. 2 Ex. Ueber die envachsenen Exemplare dieser Art ist wohl nichts besonderes mehr zu erwahnen, aber ein junges Tier von 20 mm. von Stat. 78 war mir deshalb interessant, da die Stühlchen noch fast alle in Bildung begriffen waren, und zwar meistens noch auf dem Stadium des Primarkreuzes, einzelne aber auch schon zu Ringen sich geschlossen hatten und den ersten Anfang eines Stieles zeigten. Ganz vereinzelt waren auch schon ganz ausgebildete Stühlchen da. Auch die rosettenförmigen Körperchen waren noch ganz klein und die C-förmigen Stabchen noch wenicr zahlreich. Von Geschlechtsschlauchen war noch nichts zu entdecken. 6. Stichopus vastus Sluiter. Sluiter. Die Evertebraten ans tier Sammlung der Kon. naturw. Vereins in Batavia. Natuur- kundig Tijdschr. v. Nederl. Indië. Hd. 47, 1887, p. 198. Stat. 115. Bai von Kwandang, vom Riffan der Ost-Küste der Insel Pajunga. 5 Ex. 1 )ie 5 Exemplare stimmen genau mit den frühcr von mir beschriebenen Exemplaren von Batavia überein. Es ist eigentümlich, dass diese grossen Tiere nur ganz local vorzukommen scheinen, da auch wieder die Siboga-Expedition nur auf dem oben angeführten Rifte die Tiere angetroffen liat, wo sie offenbar wieder viel vorkommen, wahrend auf keiner der übrigen zahl- reichen Stationen, an denen auf Riffen gesammelt wurde, Exemplare erbeutet wurden. Bathyplotes Oestergren. 1. Bathyplotes sulcatus Sluiter. Taf. VIII. Fig. 10. Sluittr. Tijdsch. Ned. Dierk. Vereen. (2). VII, 1901. p. 1. Stat. 170. 3°37'-7S., I3i°26'.4.0. 924 Meter. Feiner, grauer Schlamm. 1 Ex. Stat. 74. 50 3'. 5 S., 1190 o'O. 450 Meter. Globigerinen-Schlamm. 1 Ex. I )ie beiden erbeuteten Exemplare dieser Bathyplotes- Art gehören offenbar in die Gruppe von Stichopus tizardi Theel, St. natans Sars., St. moseleyi Theel etc., die bekanntlich durch Oestergren zu dem Genus Bathyplotes vereinigt sind, eine Vereinigung, die jedenfalls sehr berechtigt ist. \\ ie aus der fol°;enden Beschreibungf hervoro-eht, weiebt unsere Art in einigen Minsichten von allen genannten Arten ab und hat bereits mehr als diese, die Organisation einer typischen Tiefsee-Holothurie angenommen. Das Tier ist 1 10 mm. lang und etwa 30 mm. breit. Der Baucb ist flacb und hat bei dem in Formol aufbewahrten Exemplare in der Mitte eine nicht sehr tiefe aber 3 bis 4 mm. breite deutliche Furche, die ungefahr 10 mm. hinter dem Peristom plötzlich auf hort. Diese Furche liegt also in dem mittleren ventralen Radius. Der Rücken ist gewölbt aber nicht hoch. Der Mund liegt ganz ventral, der After terminal. Die Füsschen und Papillen scheinen auf den ersten Bliek recht unregelmassig über den Körper verteilt und im Allgemeinen wenig dicht gedrangt. Bei genauerem Zusehen stellt sich aber folgendes heraus. Der mittlere ventrale Radius, welcher die oben erwahnte breite Furche bildet sowie die vorstehenden Rander der letzteren, sind jedenfalls ganz nackt. Die seitlichen ventralen Radien tragen eine einfache Reihe massig grosser Füsschen, die mit verbreiterten Bases an einander schliessen und dadurch eine Art von schwach entwickelten Randsaum bilden, der vielleicht bei den lebenden Tieren deutlicher her- vortritt. Auf dem Rücken stehen auf den beiden Radien des Biviums ziemlich lange, schlanke Papillen, die bis 12 mm. lang werden, aber teilweise zurückgezogen werden können, so dass ihre Zahl nur schwer zu ermitteln war. Es mogen ungefahr 12 in jeder Reihe stehen. In allen fünf Interradien stehen ferner Füsschen und Papillen regellos verteilt, aber ziemlich weit aus einander, da sie Abstande von 5 bis 10 mm. innehalten. Es ist nicht möglich Füsschen und 00 Papillen aus einander zu haken, da alle möglichen Uebergange zwischen beiden vorkommen, sowohl was Form als Endscheibe und Endplatte anlangt. Der Mund wird umgeben durch iS Fühler, die einen ziemlich langen Stiel und eine gelbliche, vielfach eingeschnittene Scheibe haben. Die Haut ist weich und die iiussere Schicht lasst sehr leicht in grössere Fetzen von der Cutis l( die die gewöhnliche Neigung zu verschleimen hat. Die Kalkkörperchen in der ausseren Schicht der Rücken- und Bauch-Haut haben die für die Gattung typische Gestalt. Die Scheibe der Stühlchen wird durch das bekannte vierarmige Kreuz gebildet, dessen Arme 0.087 mm. lang werden, an den verbreiterten freien Enden von einem grosseren Loch und 4 bis 6 kleineren Löchern durchbohrt. In dein Mittelpunkt erhebt sich der schlanke 0.11 mm. hohe Stiel, aus vier Staben und zwei dicht auf einander folgenden Ouerspangen aufgebaut. Die letzte Halfte des Stieles ist reichlich bedornt. Diese Stühlchen bilden die einzige Kalkablagerung in der Haut. Stühlchen mit mehr Armen sah ich nie. C-förmige Stabe fehlen in der Haut, kommen aber in den Langsmuskeln und namentlich in der Kloakenwand massenhaft vor. Zuweilen tragen sie in der Mitte einen kleinen dritten Haken. In den Papillen und Füsschen kommen aber nur anders gestaltete Stühlchen vor und zahlreiche Stützstabe. Die 4 Arme des K reuzes sind viel dunner, werden höchstens 0.07 mm. lang, und sind an den freien Enden durch weniger Löcher durch- bohrt. Der Stiel, ebenfalls aus 4 Staben aufgebaut ist viel schlanker und höher, 0.18 mm. hoch, und mit 3 bis 5 Ouerspangen. Die Stützstabe werden 0.5 mm. lang, sind schwach gebogen und an beiden Enden schwach bedornt. Die Endplatten der Füsschen sind klein und haben die gewöhnliche Form. Der Kalkring ist ziemlich gut entwickelt, besteht aus 10 Stücken, und erinnert in der Form an jenen von Batkyplotes tizardi Theel, nur sind die Interradialien viel schmaler und höher und auch die Radialien etwas verschieden ; aber auch bei B. tizardi soll der Kalkring sehr variabel sein. Am Wassergefassring hangt eine sehr lange (42 mm.) Polische Blasé, die an ihrem freien Ende in ein rötlich gefarbtes Endblaschen auslauft. Ein Steincanal verlauft im dorsalen Mesenterium bis an die Haut, scheint aber nicht in die Haut einzudringen. Die Ovarialschlauche (die beiden Exemplare sind Weibchen) sind 15 — 20 mm. lang und sind nur einmal dichotomisch geteilt. Die Kiemenbaume sind ganz rudimentar, nur einige Millimeter lang, schwach rötlich gefarbt, nicht verastelt, aber als traubige Blindsackchen entwickelt. Die 5 Langsmuskeln sind einfach, wenn auch auf Strecken eine cleutliche Furche in der Mitte vorkommt als erste Andeutung einer Spaltung. Die drei ventralen liegen dicht neben einander und sind je 5 mm. breit. Die zwei dorsalen sind breiter (7 mm.) und liegen gleichfalls dicht neben einander. Zwischen diesen beiden Gruppen bleibt an den Seiten des Körpers ein ziemlich breiter Saum, in welchem nur Quermuskeln entwickelt sind. Was diese neue Art besonders von den sonst unter sich so nahe verwandten Bathyplotes- Arten unterscheidet, sind die ganz rudimentaren Kiemenbaume. Bei den beiden untersuchten Exemplaren waren sie gleich klein, so dass nicht gut anzunehmen ist, dass eine individuelle Abnormitat vorliege, was ich bei der Untersuchung des ersten Exemplars vermutete. Sonst unterscheidet die Form sich von den übrigen Arten durch die eigentümliche Bauchfurche, die Stühlchen in den Füsschen und Papillen und einige andere untergeordnete Verhaltnisse, wie aus obiger Beschreibung hervorgeht. SIBOGA-EXPEDITIE XT.IV. 5 34 2. Bathyplotes rubicundus Sluiter. Taf. III. Fig. 3, Taf. VIII. Fig. 16. Sluiter. Tijdschr. Ned. Dierk. Vereen. (2). VII, 1 90 1 . p. 2. Si.it. 2. 70-?5' S., [i3°i6'0. 56 Meter. Grauer Schlamm mit einigen Radiolarien. 1 Ex. St.it. 74. 50 3'-S S., 1190 o' O. 450 Meter. Globigerinen-Schlamm. 1 Ex. Das Exemplar von Stat. 2 ist in Formol, das von Stat. 74 in Alkohol conserviert. Beide Tiere sind 1S5 mm. lang und etwa 60 mm. breit, wahrscheinlich auch im Leben ziemlich stark niedergedrückt, da die Körperhöhle nur verhaltnissmassig klein ist, der Körper aber von einem breiten Randsaum umgeben ist. Der Rücken ist in der Mitte gewölbt, der Bauch ganz flach. Der Randsaum setzt sich vorn, oberhalb des Mundes und hinten, unterhalb des Afters fort. Der Mund liegt also deutlich ventral, der After deutlich dorsal. Der mittlere ventrale Radius ist ganz nackt. Die beiden seitlichen ventralen Radien haben zahlreiche Füsschen, die in 3 oder 4 doppelten aber unregelmassigen Reihen stehen. Nach dem Hinterkörper zu werden die Füsschen kleiner und stehen nur noch in 2 Reihen. Nach vorn horen sie plötzlich ganz auf, so dass die vi irderen 30 mm. des Bauches auch in den Seitenradien ganz nackt sind. Der Randsaum tragt an der aussersten Grenze eine einfache Reihe von conischen Papillen, die an der Basis etwa 2.5 mm. breit und bei den conservierten Tieren ungefahr 2 mm. hoch sind und ziemlich dicht neben einander stehen. Nur am Mittelkörper kommt mitunter eine Verdoppelung dieser Rand- papillen vor. Auch der Vorder- und Hintersaum tragt diese Papillen aber nur streng einreihig. Auf dem Rücken stehen die conischen Papillen ziemlich unregelmassig verteilt, aber in den 2 Radien sind die Papillen etwas grösser als die oben erwahnten Seitenpapillen, die übrigen etwas kleiner, wodurch die Reihen auf den beiden Radien einigermassen hervortreten. Am Hinterkörper aber sind sie alle gleich gross, wodurch dort die Radienstellune £anz verwischt ist. Die Haut ist fest, lederartig, massig dick, an dem Randsaum sehr dick. Die Kalkkörperchen in der Haut sind erstens die typischen Stühlchen, deren Scheiben das eigentümliche vierarmige Kreuz bilden. Die Arme werden 0.065 mm. lang, sind an den Enden verbreitert und von einem grossen Loch und öfters noch von einigen kleineren Löchern durchbohrt. Diese verbreiterten Enden sind immer mit kürzeren oder langeren Auslaufern versehen, die sich gar oft mit clenen der Nachbar-Arme vereinigen und sich so zu Teil-Ringen bilden. Es geschieht dies besonders haufig bei den Stühlchen, die nicht 4, sondern 5 oder sogar 6 Arme besitzen, welche nicht gerade selten zwischen den gewöhnlichen vierarmigen liegen. Der Stiel steht mit den vier Staben auf den 4 Armen des Kreuzes und wird 0.054 mm- hoch. Es kommt zuweilen eine Ouerverbindung vor, meist aber gar keine, so dass sie nur an der Krone zusammenhangen, welche vier Gruppen von 4 Dornen tragt. Neben diesen Stühlchen, und kaum tiefer in der Haut liegend, findet man sehr zahlreiche C-förmige Körperchen. Die Stühlchen in den Papillen sind etwas verschieden : die Arme ihres Kreuzes werden langer, 0.1 mm., die Durchlöcherung an den Enden ist dieselbe, aber Ver- einigung mit Nachbararmen kommt nicht vor; der Stiel ist höher, gleichfalls 0.1 mm., und hat bis 5 Ouerverbindungen. Ausserdem kommen in den Papillen, so wie in den Füsschen zahl- reiche, bis 0.35 mm. lange Stützstabe vor, die an den beiden Enden spitz auslaufen und dort schwach bedornt sind. Der Kalkring besteht aus einem nur lockeren Gewebe, die radialen und interradialen Teile sind aber noch gut zu unterscheiden, wenn auch scharfe Grenzen fehlen. 35 Am Wassergefassring hangt eine grosse Polische Blasé, die 32 mm. lang und an dem blinden Ende rot gefarbt ist. Der Steincanal hat eine an der inneren Körperwand liegende Madreporenplatte. Der Mund wird von 12 ziemlich kurzen zurückgezogenen Fühlern umgeben, von welchen die heiden ventralen viel kleiner sind als die übrigen. Fühler-ampullen fehlen. Das Exemplar von Stat. 74 ist cin Mannchen, das andere ein Weibchen. Die Geschlechtsorgane sind bei beiden 2 Büschel sehr langer Schlauche, welche die Halfte der Körperlange erreichen, was hauptsachlich dadurch verursacht wird, dass die Geschlechtsgange sehr lang sind, der drüsige Teil aber nicht langer als gewöhnlich. Die Langsmuskeln sind ungeteilt, breit und kraftig. Die Kiemenbaume sind massig gut entwickelt, bleiben aber ziemlich kurz. Der linke erreicht ungefahr die Mitte des Körpers, der rechte kommt nicht einmal so weit. An dem dicken Hauptstamm sitzen die kurzen, wenig verastelten, traubigen Seitenastchen. Nach einer an Bord gemachten farbigen Skizze war das Tier im Leben heil rot gefarbt, welche Farbe auch bei dem Formol-Exemplar ziemlich gut bewahrt geblieben ist. In mehrfacher Hinsicht ist dies eine merkwürdige Art. Erstens ist der aussere 1 labitus und die helle Farbe sehr auffallig, aber auch die Kalkkörperchen beanspruchen unser Interesse. Die der Körperhaut weichen von der typischen Form für Bathyplotes ab, da nur eine Quer- verbindung an dem Stiel vorkommt und auch die Enden des vierarmigen Kreuzes abweichend sind. Die Stühlchen in den Papillen und Füsschen besitzen aber wieder ganz die typische Gestalt. Ware es nicht, dass die Fühlerampullen bestimmt fehlen, so würde man das Tier einen Stichopus nennen. Jetzt bildet er wieder eine Zwischenstufe zwischen Stichopus und Bathyplotes. Damit ware denn vielleicht auch in Finklang zu bringen, die sehr geringe Tiefe von 56 Meter, in welcher das eine Exemplar erbeutet wurde. 3. Bathyplotes monoculus Sluiter. Taf. VIII. Fig. 11. Sluiter. Tijdschr. Ned. Dierk. Vereen. (2) VII, 1901, p. 3. Stat. 212. 5°54'.5S., I20°i9'.2 0. 462 Meter. Feiner, grün-grauer Schlamm. 1 Ex. Stat. 254. 5° 40' S., I32°2ó' O. 310 Meter. Feiner, grauer Schlamm. 1 Ex. Das grösste mir vorliegende Exemplar von Stat. 254 ist 90 mm. lang und 12 mm. breit. Der Bauch ist flach, der Rücken schwach gewölbt. Der Mund liegt ventral, von 18 massig grossen Fühlern umstellt, welche die gewöhnliche, scheibenförmige, nur wenig eingeschnittene Scheibe besitzen. Der After ist 5 strahlig und deutlich dorsal. Der mittlere ventrale Radius nackt, ohne Füsschen. Die beiden seitlichen ventralen Radien je mit einer Doppelreihe von dicht hinter einander stellenden ziemlich langen aber dunnen Füsschen, welche bis zum After sehr zahlreich bleiben, nach vorn zu aber allmahlig sparlicher werden und am vordersten Teil der Radien ganz verschwinden. Auf dem Rücken tragen die beiden Radien eine einfache Reihe kleiner Füsschen, deren Zahl aber nicht mehr zu ermitteln war, da die Haut hier grösstenteils abgescheuert ist. Auch über die Farbe kann ich desshalb nichts mitteilen, da auch keine Skizze an Bord gemacht wurde. Jetzt sieht das Tier glasig weiss aus. Die Haut ist ziemlich dünn und gallertig und führt nur sehr sparliche Kalkkörperchen. Diese bilden Stühlchen mit einer Scheibe, aus dem bekannten vierarmigen Kreuz aufgebaut, von 0.16 mm. in Durchmesser. Meist sind 36 aber die dornigen Auslaufer an den durchlöcherten verbreiterten Enden der Arme mit einander zu Viertel- oder Halbkreisen vereinigt. Der Stiel ist sehr eigentümlich gebaut. Das Kreuz der Scheibe hat namlich eine kurze mittlere Spange, auf welcher zwei ganz kurze Schenkel des Stieles stehen. Diese vereinigen sich alsbald zur Bildung einer einfachen, dunnen Stange, die aber in der Mitte immer wieder aus einander weicht zur Bildung eines langlich ovalen Loches. An der Spitze ist sic in 2 scharfe Auslaufer gespalten. Der ganze Stiel ist 0.18 mm. hoch. In den Wanden der Füsschen sind die Stühlchen etwas verschieden. Erstens sind die Arme des Kreuzes nie mit einander verbunden und tragen sogar keine dornigen Auslaufer an den ver- breiterten Enden, dann kommen auch die zwei kleinen Schenkel nicht mehr vor, sondern der ganze Stiel ist von der Basis ab eine einfache Stange, welche auf dem Kreuzpunkte der Arme eingepflanzt ist. Das langlich ovale Loch auf der Witte der Höhe kommt auch hier constant vor. Am Ende sind zwei lange dunne Spitzen. Die Scheibe ist wie bei den vorigen 0.16 mm. breit, der Stiel aber viel höher, 0.25 mm. Ausser diesen Stühlchen liegen noch ziemlich zahlreiche 0.4 mm. lange dornige, gekrümmte Stützstabe in den Füsschenwanden. Gleiche Stützstabe kommen auch in den Fühlern vor. C-förmige Körperchen fehlen überall, sowohl in der Körper- haut, als in der Kloakenwand und den Langsmuskeln. Der Kalkring ist zart, besteht aber ganz deutlich aus 10 Stücken, von welchen die Radialien mehr als doppelt so hoch sind als die sehr niedrigen aber fast gleich breiten Inter- radialien. Beide laufen vorn in nur zwei Spitzen aus. Am Wassergefassring hangt eine kleine Polische Blasé. Einen Steincanal habe ich nicht gefunden, da der Körper eben an der Stelle verletzt war und die Geschlechtsschlauche herausgepresst waren. Letztere bilden zwei Büschel von massig langen, sich zweimal dichotomisch teilenden Schlauchen. Der Darm war ganz intact. In die Kloake münden zwei grosse, reichlich verastelte Kiemenbaume. Die Langsmuskeln sind massig kraftig und einfach. Fühlerampullen fehlen. Obo-leich auch diese Art ohne Zweifel zu der Gattung Bathyplotcs zu rechnen ist, weicht sie durch die eigentümliche Form des Stieles der Stühlchen sehr von den typischen Formen ab. Merkwürdig ist es, dass auch hier wieder das typische Kreuz der Scheibe hauptsachlich in den Füsschen vorkommt. 4. Bathyplotcs phlcgmatictis Sluiter. Taf. II. Fig. 3, Taf. VIII. Fig. 14, 15. Sluiter. Tijdschr. Ned. Dierk. Vereen. (2). VII, 1901, p. 4. Stat. 139. 0°n'S., I27°25'0. 397 Meter. Schlamm, Steine und Korallen. 1 Ex. Das einzige mir vorliegende Exemplar ist 75 mm. lang und etwa 20 mm. breit. Der Mund liegt deutlich ventral und ist von 15 Fühlern umstellt. Der After liegt terminal, ist rund ohne Auszeichnung. Die. Haut bildet eine durchscheinende gallertige Masse mit einer heil rosa- violetten Farbe, wahrend die Ambulacralanhange orange-rot sind, so wie auch die zuführenden Kanale des Wassergefasssystems als orange-rote Streifen durch die gallertige Haut hindurch- schimmern. Auch die unter der Flaut liegende Musculatur erscheint sowohl auf der an Bord gemachten farbigen Skizze als bei dem in Formol aufbewahrten Tiere gleichfalls orange-rot. Der Bauch ist tlach, der Rücken gewölbt. Die Füsschen stehen in den seitlichen ventralen Radien dicht gedrangt und zwar 3 bis 4 neben einander. lm mittlerer Radius stehen nur im Winteren Drittel einige wenige Füsschen, die nur beim After zahlreicher werden. Ein eigentlicher Rand- saum ist an dem conservierten Tiere nicht mehr gut zu unterscheiden, kam aber beim lebenden Tiere wahrscheinlich wohl vor. Jetzt sieht man am Rande nur die Randpapillen mit den durch- schimmernden zuführenden Kanalen. Die genaue Anzahl ist kaum mehr festzustellen, wird aber ungefahr auf 35 anzuschlagen sein. Vorn erhebt sich der Randsaum nach der dorsalen Seite und wird dort zu einem höher aufstehenden Saum mit ungefahr 12 Papillen am Rande. Auch hier schimmern die zuführenden Kanale deutlich durch. Die wenig zahlreichen Rückenpapilkn stehen ziemlich unregelmassig und sind nicht auf die Radien beschrankt. In der iiussersten Schicht der Haut liegen die typischen Stühlchen mit dem vierarmigen Kreuz als Scheibe. Die Arme werden bis 0.135 mm. lang und sind schwach gebogen. Sie tragen an der convexen Seite 3 bis 5 Domen und sind an den freien Enden verbreitert und von zahl- reichen Löchern durchbohrt. Diese Löcher entstehen dadurch, dass die Arme sich an den Enden mehrmals dichotomisch teilen und diese Auslaufer wieder mit einander verwachsen, von welchem Prozess alle Uebergange zu linden sind. In dem Mittelpunkt des Kreuzes steht der 0.175 mrn- hohe Stiel, welcher aus 5 Stabchen aufgebaut ist; die an der Aussenseite mit unregelmassig stellenden Dörnchen bewaftnet sind. Die Stabchen sind durch 6 bis 8 Ouerverbindunsren unter einander verbunden. Am freien linde lauft der Stiel in 4 Spitzen aus. In der Wand der Füsschen liegen zahlreiche gekrümmte, bedornte Stützstabe und eine gut entwickelte Endplatte. An der Basis der Füsschen sind die Stühlchen in der Haut kleiner, mit nur 1 bis 3 Querverbindungen, auch sind die Arme des Kreuzes hier öfters zu Ringen verbunden. Der Kalkring ist zwar ziemlich schwach, besteht aber deutlich aus 5 Radialien und 5 Interradialien. Die Radialien haben die typische Form mit einer tiefen Ausbuchtung in der Mitte und zwei weniger tiefen daneben. Die Interradialien sind schmal, mit nach vorn gekehrter Spitze. Der Darm war leider kurz hinter dem Kalkring abgebrochen und ausgestossen und mit ihm auch die Kiemenbaume. Die Gonaden sind als zwei Büschel von etwa 1 2 mm. langen, ziemlich dicken, sich ein oder zweimal dichotomisch teilenden Schlauchen entwickelt; 1 kleine Polische Blasé und 1 Steincanal sind an der Körperwand befestigt. Die Langsmuskeln sind ungeteilt, die beiden dorsalen fast doppelt so breit als die 3 ventralen. Diese neue Art ist ohne Zweifel mit Batkyplotes natans Sars ziemlich nahe verwandt, ist aber doch deutlich verschieden, sowohl in Betreff der Kalkkörperchen und des Kalkringes als durch das Yorkommen des breiten vordern Saumes über dem Munde. Obgleich die Kiemenbaume nicht mehr nachzuweisen sind, scheint mir doch die Zugehörigkeit zur Gattung Batkyplotes nicht bezweifelt werden zu können. Bathyherpystikes Sluiter. Sluiter. Tijdschr. Ned. Dierk. Vereen. (2). VII, 1901, p. 6. 1. Bathyherpystikes punctattis Sluiter. Taf. VIII. lig. 12, 13. Sluiter. Tijdschr. Ned. Dierk. Vereen. (2). VII, 1901, p. 6. Stat. 65*. 70 o' S., i20°34'.5Ü. Von 400 Meter ab. Schlamm, nachher Korallen. 1 Ex. Stat. 254. 5°4o' S., 132° 26' O. 310 Meter. Feiner, grauer Schlamm. 1 Ex. Die beiden mir vorliegenden Exemplare sind [30 mm. lang und 28 mm. breit. Der Bauch ist flach, der Kinken schwach gewölbt. Bauch und Rücken sind durch eine ziemlich scharfe Kante deutlich von einander abgegrenzt, ohne dass aber hei tien conservierten Tieren ein eisrentlicher Randsaum zu unterscheiden ware Die Farbe des in Formol aufbewahrten Tieres war heil graulich gelb, mit zahlreichen, scharf umgrenzten, kleinen (etwa 1 mm.), dunkel braun- violetten Punkten gesprenkelt, welche am Bauche dichter gehauft stehen als am Rücken. Der Mund liegt ganz ventral, 5 mm. vom vordern Rande des Körpers entfernt. Er wird von 18 Fühlern umstellt. Der After ist subdorsal, deutlich 5 strahlig, aber ohne Papillen am Rande. Die Verteilung der Füsschen ist die folgende. Am Bauche ist der mittlere Radius fast nackt, nur hier und dort kommt ganz vereinzelt ein grösseres Füsschen vor, das nicht zurückziehbar ist. Die beiden seitlichen ventralen Radien tragen eine Doppelreihe von Füsschen aber so, dass die innere Reihe aus gewöhnlichen, schmalen, zurückziehbaren P"üsschen gebildet wird, die aussere aber aus grossen nicht zurückziehbaren, welche aber auch cylindrisch sind und mit breiter End- scheibe endigen. Auf dem Rücken stehen die P'üsschen mehr unregelmassig verteilt, wenigstens die kleinen, dit- vielleicht besser Papillen zu nennen waren, obgleich sie eine Endplatte besitzen. An den Pdanken steht aber jederseits noch eine Reihe grosser Füsschen, die denen des seit- lichen ventralen Radius ganz gleich sind, aber ihre zuführenden Kanale von den beiden dorsalen radiaren Laneseefassen beziehen und demnach auch zu den beiden dorsalen Radien srehören. Die Haut ist massig dick, am Rücken dunner als am Bauche, ziemlich weich und bei dem einen Exemplar (Stat. 254) mit nur schwacher Kalkablagerung. Das andere, stark zusammen- gezogene Exemplar hat aber viel reichlichere, dicht neben einander liegende Kalkkörperchen. Diese bilden ausschliesslich Stühlchen. Die Scheibe hat einen Durchmesser von 0.087 mm., ist fast kreisrund und ausserst regelmassig gebaut. In der Mitte stossen 4 regelmassig-sechseckige Löcher zusammen. Abwechselnd mit diesen finden sich 4 kleinere fünfeckige Löcher, und dann wieder abwechselnd mit diesen 8, kommen 8 kleinere etwa dreieckige Löcher vor, sowie endlich noch einio-e tjanz kleine am Rande. Diese Anordnunsj ist sehr constant. Der Stiel wird auf^ebaut aus 4 Stielstaben, welche auf dem mittleren Kreuz der Scheibe stehen. Der Stiel wird 0.05 mm. hoch und hat ausser der oberen Verbindung mit der Krone, noch zwei Ouerverbinclungen. Wo diese letzteren sich an die Stielstabe anlegen, tragen letztere kleine Dörnchen. Die Spitze der Krone lauft in nur 4 Zacken aus. Ausser diesen Stühlchen, die in der Körperhaut verteilt sind, finden sich in den Fühlern und den Wanden der Füsschen etwas kleinere Scheiben, von 0.05 mm. Durchmesser, die offenbar verkümmerte Stühlchen vorstellen, da sie genau denselben sehr regel- massigen Bau aufweisen, es jedoch nicht weiter als bis zur Bildung der erst erwahnten 8 Löcher bringen. Ein Stiel fehlt öfters, aber gewöhnlich sieht man dann auf dem mittleren Kreuz 4 kleine Hoeker als letzten Ueberrest der 4 Stielstabe. C-förmige Körperchen fehlen nicht nur in der Haut, sondern auch in der Kloakenwand und den Langsmuskeln. Bei den kleinen End- platten der Füsschen finden sich noch unregelmassig durchlöcherte Gitterplattchen. Der Kalkring ist zwar schwach aber aus den gewöhnlichen 5 radialen und 5 interradialen Stücken aufgebaut. Die ersteren haben die gewöhnliche Form mit einer tieferen und zwei untiefen Einbuchtungen, die letzteren bilden nur ganz niedrige, aber ziemlich breite \Terbindungen zwischen den radialen Stücken. Am YYassergefassring ist eine 11 mm. lange, ziemlich breite Polische Blasé. 39 Ein Steincanal verlauft im dorsalen Mesenterium, legt sich an die innere Körperwand an, um dort in der kleinen Madreporenplatte zu endigen. Fühlerampullen fehlen. Die Geschlechtsschlauche (Ovarialschlauche in unserem Falie) bilden zwei Büschel von je 5 Schlauchen, welche bis 35 mm. lang werden und sicb zweimal dichotomiscb verzweigen. 1 He Langsmuskeln sind einfach aber auffallend verschieden. Die 3 ventralen liegen dicht neben einander und sind nur schmal und zwar so, dass der mittlere 4 mm., die beiden seitlichen 2.5 mm. breit sind. Dann foloft an den beiden Flanken ein breites Feld ohne Langsmuskeln und endlich am Rücken die zwei 8 mm. breiten, kraftigen, dorsalen Langsmuskeln. Die zwei Kiemenbaume sind gut entwickelt und reichen bis vorn in den Körper. Vergleichen wir jetzt die oben beschriebene Form mit den übrigen Synallactinae, so ergiebt sich, class es nicht möglich ist sie bei einer der bis jetzt aufgestellten Gattungen unter- zubringen. Mit Bathyplotes stimmt sie in der Verteilung der Füsschen und dem Vorkommen einfacher Langsmuskeln überein. Die ganz verschiedene Form der Kalkkörperchen, welche so typisch für Bathyplotes ist, macht es aber nicht wünschenswert das Tier zu dieser Gattung zu bringen. Da bei Paelopatides und Synallactes die Langsmuskeln gespalten sind und die Ver- teilung der Füsschen verschieden ist, kann unsere Form auch nicht zu diesen gerechnet werden. Es bleibt uns also nichts übrig als eine neue Gattung für diese Form aufzustellen, die jedenfalls mit Bathyplotes am engsten verwandt ist, wesshalb ich den gleich geformten Namen : Bathy- herpystikes1) vorschlage mit der folgenden Gattungsdiagnose : „Mund ventral, After subdorsal, Bauch flach mit zwei seitlichen Füsschenreihen, der mittlere Radius nackt oder höchstens mit einigen vereinzelten Füsschen. Der Rücken gewölbt mit unregelmassig verteilten kleinen Füsschen und jederseits eine Reihe grösserer Füsschen. 18 Fühler. Genitalschlauche in zwei Büscheln. Kalkkörperchen : Stühlchen mit kreisförmiger Scheibe und sehr regelmassiger Anordnung der Löcher, Stiel mit 4 Staben, keine C-förmigen Stabe, keine Stützstabe. Langsmuskeln ungeteilt, die drei Bundel des Triviums weit von den beiden des Biviums entfernt". Paelopatides Theel. 1. Paelopatides confundens Theel. Theel. Challenger Reports. Holothurioidea. Part. II, 1886, p. 154. Ludwig. Report on the „Albatross'" Exploration. The Holothurioidea. Mem. of the Museum of Comp. Zool. Harvard. College. Vol. XVII, N°. 3, 1894, p. 14. Stat. 38. 7°35'.4S., U7°28'.6 0. 521 Meter. Korallenboden. 2 Ex. Stat. 74. 50 3'-5 S., 1 19° o' Ü. 450 Meter. Globigerinen-Schlamm. 5 Ex. Stat. 85. o°36'.5S., H9°29'.5 0. 724 Meter. Feiner, grauer Schlamm. 1 Ex. Stat. 101. 6° 15' N., i20°2i' O. 1270 Meter. Feiner, grauer Schlamm. 11 Ex. Stat. 214. 6° 30' S., 1210 55' O. 2796 Meter. Grau-grüner Schlamm. 1 Ex. Stat. 256. 5°2Ó'.6S., I32°32'.5 0. 397 Meter. Grau-grüner Schlamm. 1 Ex. Stat. 286. 8°5o'.2S., 1270 2'.2Ü. 883 Meter. Schlamm. 1 Ex. Stat. 314. 70 36' S., ii7°3o'.SO. 694 Meter. Feiner, sandiger Schlamm. 1 Ex. Stat. 316. 70 I9'.4 S., ii6°49'.5 0. 538 Meter. Feiner, sandiger Schlamm. 1 Ex. 1) Durch ein Versehen ist in der ersten Mittheilung der Name Bathyherpustikes geschrieben. 40 Von den vielen Exemplaren, welche die Siboga-Expedition erbeutete, war das grösste 230 mm. lang und 98 mm. breit. Die übrigen Exemplare schwanken zwischen 175 nnd 200 mm. Lange nnd von 80 bis 90 mm. Breite. Bei dem grössten Exemplar war der Mund 38 mm. vom Vorderrande entfernt; der After 20 mm. vom Hinterrande. lm ganzen zahlte ich im mittleren ventralen Radius 2S Füsschen, die weit auseinander liegen und nicht ganz regelmassig in zwei Reihen angeordnet sind. Die beiden Reihen stehen etwa 15 — 18 mm. von einander entfernt. Das vordere Drittel der Bauchflache ist ganz ohne Füsschen. Die Kalkkörperchen der Haut stimmen sowohl in Form als Vorkommen genau mit Ludwig's Beschreibung überein. Bei mehreren Exemplaren war die Oberhaut ganz oder teilweise abgescheuert und damit waren auch die Kalkkörperchen grösstenteils verloren gegangen. Bei den besser conservierten Tieren war der Bauch dunkel violett, der Rücken gewöhnlich etwas heller. Das Tier von Stat. 214 ist in Formol aufbewahrt und bat dabei sebr schön sowohl die Form als die Farbe bewahrt, letztere ist wahrscheinlich nur etwas heller geworden. Die Grosse der von der Siboga erbeuteten Tiere steht etwa in der Mitte zwischen den Challenger-Exemplaren (300 mm.) und den Albatross-Exem- plaren (55 — 116 mm.). Das Vorkommen im Indischen Archipel lehrt uns, dass der P. confundens eine sehr weite Verbreitung hat und nicht nur im östlichen Teile des Pacifik vorkommt. Bekanntlich hat Theel schon eine Paelopatides n.1. P. aspcra aus der Sulu-See beschrieben, welche aber ganz verschieclen ist von den uns vorliegenden Tieren, die ohne Zweifel zu P. confundens gehören. Da ferner die Bemerkung Ludwig's (1. c. p. 19), dass die Benthodytes gelatinosa Walsh zu der Gattung Paelopatides zu rechnen ist und überhaupt keine Elpidiide sein kann, wohl ganz zutreffend ist, sind jetzt schon 3 Paelopatides- Arten aus dem Indischen Gebiet bekannt ausser den 4 im Folgenden als neu beschriebenen Arten. Endlich möchte ich noch bemerken, dass bei einigen Exemplaren der Darm nicht ausgeworfen war, sodass ich nach dem von Theel erwahnten Divertikel suchen konnte. Ich habe aber nichts gefunden, was darauf zu beziehen ware, obgleich ich bei einer der unten beschriebenen Paelopatides- Arten ein grosses Divertikel fand, aber anders gelegen als Theel es bei P . confundens beschreibt. 2. Paelopatides megalopharynx Sluiter. Sluiter. Tijdschr. Ned. Dierk. Vereen. (2). VII, 1901, p. 7. Stat. 38. 7°35'.4S., U7°28'.6 0. 521 Meter. Korallendebris. 2 Ex. Die beiden mir vorliegenden Exemplare sind 133 mm. und 143 mm. lang und etwa 32 mm. breit. Der Bauch ist flach, der Rücken gewölbt. Der ganze Körper wird von einem Randsaum umgeben, welcher sich vorn nach oben biest und den ganz ventral gelegenen Mund mit den F ühlern überdacht. Hinten am Körper biegt er sich etwas ventral unterhalb des dorsal gelegenen Afters. An den Seiten tragt dieser Randsaum grosse, bis 16 mm. lange Füsschen oder Papillen, mit breker Basis, aber conisch zulaufend, ohne Endscheibe und nicht zurückziehbar. Ohne scharfe Grenze geht der seitliche Teil des Saumes in den vordern Randsaum über, der gleichfalls grosse, papillenförmige Anhange tragt, welche mit dem Saum 14 mm. lang sind. Im Ganzen zahle ich 50 Füsschen, von welchen man ungefahr 21 für jede Seite und 8 für den \Tordersaum rechnen kann. Der Teil des Saumes unterhalb des Afters bildet ein breites gekrauseltes Band, tragt 4i aber keine Papillen. Ferner habe ich weder auf dem Rücken noch auf dem Bauche Füsschen oder Papillen finden kunnen und auch bei Schnitten durch die Hauü waren keine Canale des Wassergefasssystems zu entdecken. Der Mund ist von einem breiten Peristom umgebeu, das am Rande 20 sehr grosse Fühler triigt, welche auf einem langen Stiel eine grosse tief eingeschnittene und gefranzte Scheibe tragen, sodass sie auf den ersten Bliek fast an eine dendrochirote Form erinnern. Die Stiele der ventralen Fühler sind mehr als doppelt so lang als die der dorsalen. Der After bildet ein grosses kreisrundes Loch ohne jegliche Auszeichnung. Die Haut ist ziemlich dünn, aber von massig festem Gewebe, das keine besondere Neigfunef zum Verschleimen zu haben scheint. Die Oberhaut ist orösstenteils absjescheuert, hangt aber in Fetzen hier und dort am Körper. Bei dem in Alkohol aufbewahrten Exemplare sind diese F"etzen blau-violett gefarbt. Der grösste Teil des Körpers sowie die Fühler sind jetzt aber heil gelblich weiss. Nirgends in der Haut, weder in den Fetzen der Oberhaut, noch in der Wand der Papillen, noch in den Scheiben der Fühler sind Kalkkörperchen zu entdecken. Das oanze Tier scheint wirklich ganz ohne Kalkablagerune: zu sein. Da in dcmselben Alkohol andere Holothurien aufbewahrt waren, bei welchen die Kalkkörperchen noch ganz normal sind, ist nicht anzunehmen, class der Kalk etwa durch den Alkohol gelost ware. Der Schlund ist auffallend gross und besteht aus sehr festem Gewebe, aber ganz ohne Kalk, wie denn auch von einem Kalkring keine Spur zu entdecken ist. An seiner Stelle findet man nur ein Band von kraftigem straffem Bindegewebe. Der Schlundsinus ist sehr geraumig und die Aufhangestrange der Speiseröhre bilden zahlreiche radiare, dreieckige, musculöse Plattenen, welche aber ganz unregelmassig angeordnet sind. Fühlerampullen fehlen. Am sehr weiten Wassergefassring hangen zwei grosse, 26 und 30 mm. lange Polische Blasen. Ein Steincanal verlauft im dorsalen Mesen- terium nach vorn und die Madreporenplatte ist an der Innenseite der Körperwand befestigt. Die Madreporenplatte bildet eine gelbliche poröse Masse aber gleichfalls ohne Kalkablagerung. Jederseits des dorsalen Mesenteriums hangt ein Büschel Geschlechtsschlauche (Ovarien), die sich nur ein- oder zweimal dichotomisch teilen. Die zwei Kiemenbaume sind gut entwickelt, tragen mehrfach verzweigte Seitenaste und reichen bis weit vorn in den Körper. Die Langsmuskeln sind kraftig und der Lange nach gespalten. Die Zugehörigkeit der oben beschriebenen Art zu der Gattung Paelopatides ist in einer Hinsicht etwas zweifelhaft, namlich durch das Fehlen der Füsschen auf dem mittleren ventralen Radius und der Papillen auf den beiden dorsalen Radien. Da die Oberhaut aber grossenteils abgescheuert ist, ware es möglich, dass dabei auch Füsschen und Papillen verschwunden waren, aber sie mussen in dem Fall doch sehr klein und rudimentar gewesen sein, da ich auch von den zuführenden Canalen des Wassergefasssystem in der Haut nichts habe finden können. Da aber im Uebrigen das Tier ganz in die Gattung Paelopatides passt, scheint es mir doch das richtigste dasselbe vorlaufig hierher zu stellen, bis durch reichlicheres Material festgestellt werden kann, ob wirklich die Bauchfüsschen des mittleren Radius ganz fehlen. In dem Fall ware die Gattuno-sdiaonose zu andern oder eine neue Gattung aufzustellen. Ich möchte mich dann aller- dings für die erste Alternative entscheiden. Dass die Kalkkörperchen vollkommen fehlen, ist auch für einen Paelopatides nicht so sehr auffallend, da überhaupt bei dieser Gattung die Kalkbildung SIISOGA-EXPEDITIE XI.IV. 6 42 nicht besonders ausgiebig ist und ich im Folgenden noch zwei zweifellose Paelopatides-Krtfa, beschreiben werde, bei denen gleichfalls alle Kalkbildungen fehlen. Besonders auffallend bei unserer Art ist die ausserordentliche Entwickelung des Schlundes, den ich noch nie von solchem (Jmfang? antraf. & 3. Paelopatides fusiformis Sluiter. Sluiter. Tijdschr. Ned. Dierk. Vereen. (2). VII, 1901, p. 7. Stat. 286. 8°so'.2S., 1270 2'.2 O. 8S3 Meter. Schlamm. 4 Ex. Stat. 295. io°35'.6S., 124° 11'.;7 O. 2050 Meter. Feiner Schlamm. 1 Ex. Stat. 88. o°34'.6N., 119° 8'. 5 O. 1301 Meter. Feiner, grauer Schlamm. 1 Ex. Das grösste Exemplar ist 75 mm. lang und 28 mm. breit, das kleinste 53 mm. lang und 20 mm. breit. Die 6 Tiere sind einander, sowohl was den ausseren Habitus als was den inneren Bau anlangt, fast vollkommen gleich. Der schmale Bauch ist iiach, der Rücken stark gewölbt, die ganze Form der Tiere aber deutlich spindelförmig, da der Körper sich vorn und hinten verjüngt. Der Mund liegt weit nach vorn aber doch ganz ventral. Der After liegt terminal oder doch kaum merkbar clorsal aufgebogen. Die beiden seitlichen ventralen Radien tragen eine einfache Reihe nicht grosser Füsschen, die dicht an einander geschlossen sind, wodurch der Eindruck eines allerdings recht schmalen Randsaums hervorgerufen wird. Vorn setzt sich diese Reihe fort in einen deutlicheren Saum mit etwa 10 Papillen, der dorsal über den Mund und die Fühler hinlauft. An den Seitenrandern kann man jederseits etwa 40 Füsschen zahlen. An der unteren oder hinteren Seite des Mundes kommen gar keine Papillen oder Füsschen vor, wie es bei der vorigen Art wohl der Fall war, und eben so wenig am Rande des Afters. Der mittlere ventrale Radius tragt eine Doppelreihe von ziemlich weit aus einander stehenden Füsschen, die aber den vorderen Teil ganz frei lassen. Bei 2 Exemplaren waren diese Füsschen ausgestülpt und sofort mit dem unbewaffneten Auge zu unterscheiden ; bei den andern aber waren sie zurückeezooen und erst nach langerem Suchen zu finden. Bei den beiden kleinsten Exemplaren ist diese füsschenlose Strecke verhaltnissmassig grösser, da bei beiden diese Strecke 1 2 mm. lang ist. Auf dem Rücken stehen auf jedem der beiden Radien 8 unregelmassig verbreitete, ziemlich kleine Papillen. Der Mund wird umstellt von 20 kurzen Fühlern, die aber eine breite, nicht tief eingeschnittene Scheibe besitzen. Der After ist gross, rund und ohne Auszeichnunef. Die Haut ist nicht sehr click, die Oberhaut ist auf dem Rücken grösstenteils abgescheuert, am Vorderteil und am Afterrand aber sitzen eeblieben. Dort hat sie eine schwarz-violette Farbe, so wie auch die Fühlerscheiben. Der Bauch ist bei den in Alkohol aufbewahrten Tieren heil violett-grau. Ueberall, sowohl in der Oberhaut, als in den Wanden der Füsschen und Papillen, als auch in den Fühlern, fehlen alle Kalkablageruneen. Auch von einem Kalkringf ist nichts übrier. Der Schlund ist normal, nicht auffallend gross und kraftief wie bei der voriöfen Art. Am Wassergefassring 2 Polische Blasen, von welchen die linke viel grösser, bei dem kleinsten Exemplar doppelt so gross, ist als clie rechte, welche 1 1 mm. lang ist. Einen Steincanal habe ich nicht entdecken können. Der Hinterteil des Darmes ist abgebrochen und ausgestossen, aber 43 die Kloake mit den beiden Kiemenbaumen ist intact geblieben. Am Vorderteil des Darmes, 20 mm. hintcr dem Wassergefassring, ist ein 20 mm. langer, sehr geraumiger Blindsack aus- gestülpt. Dieser Blindsack hat eine schwach gelappte Oberflache und erscheint ausserlich heil violett durch das intensiv schwarz-violette Pigment, welches das Innere auskleidet. Die Wand ist clrüsig. Die beiden Kiemenbaume sind gross, reichen bis ganz vorn in den Körper und sind reichlich verzweigt. Die Langsmuskeln sind breit und der Lange nach gespalten. Die Geschlechts- organe sind 2 Büschel dunner, weisser, sich ein oder zweimal dichotomisch teilender Schlauche von nur etwa 18 mm. Lange. Es ist dies ohne Zweifel eine Paelopatides- Art, die nur durch den sehr schwach ent- wickelten Randsaum und die wenig flachgedrückte Körperform sich ausserlich von den bis jetzt beschriebenen Formen unterscheidet. Auch hier fehlt, wie bei der vorigen Art, jegliche Kalk- ablagerung, was auch hier nicht durch sauren Alkohol hervorgerufen sein kann. Merkwürdig ist der eigentümliche sehr grosse Blindsack am ersten Darmschenkel. Durch die drüsige Wandungf und das reichliche tief schwarz-violette Pigment im Innern mussen wir hier wohl weniger an eine Yergrösserung der Darmoberflache als vielmehr an eine Drüse denken, deren Bedeutung uns allerdings vorlaufig wohl ganz unklar bleiben wird. Bekanntlich hat auch Theel bei Paelopatides co7ifitndcns einen grossen Blindsack am vorderen Darmteil beschrieben, den ich aber - - wie oben mitefetheili — nicht zurückfinden konnte. o 4. Paelopatides purpureo-punctatus Sluiter. Sluiter. Tijdschr. Ned. Dierk. Vereen. (2). VII, 1901, p. 8. Stat. 316. f 19.4 S., 11 6° 49'. 5 O. 538 Meter. 11 Ex. Stat. 314. 70 36' S., ii7°3o'.SO. 694 Meter. 1 Ex. Stat. 101. 6° 15' X., i2o°2i' O. 1270 Meter. 1 Ex. Das grösste Exemplar ist 165 mm. lang und etwa 35 mm. breit, das kleinste 120 mm. lang und 25 mm. breit, also ungefahr 5 mal so lang als breit. Der Mund mit einem breiten Peristom und mit einem bei allen Exemplaren weit hervorragenden Fühlerkranz, weit nach vorn, subventral lieerend. Der After lie£t deutlicher clorsal. Ein ei°:entlicher Randsaum kommt nicht vor, wenigstens nicht an den Seiten des Körpers, wo nur eine einfache Reihe von etwa 30 grossen, aber stark zusammengezogenen Füsschen vorkommt. Bei dem Exemplar von Stat. 10 1, das in Formol 4% aufbewahrt war, haben diese Füsschen eine conische Gestalt, sind ungefahr 8 mm. lang und mit breiter Basis eingepflanzt, so aber, dass immer ein kleiner Raum zwischen zwei benachbarten frei bleibt. Am Vorderkörper aber verschmelzen mehrere derselben mit ihrer Basis mit einander und bilden so einen Saum mit 10 Papillen am Rande, welcher über dem Fühlerkranz verlauft. Auch hinten am Körper verschmelzen sie zur Bildung eines Saumes, welcher unter dem dorsalen After verlauft, aber keine Papillen am Rande tragt. Diese grossen Seiten-Füsschen, welche auf den seitlichen ventralcn Radien stehen, sind von zahlreichen. sehr dunnen, 5 mm. langen schmachtigen Füsschen oder Papillen umstellt, die zum Teil auch auf die Interradien überereifen. Am Bauche tragt der mittlere ventrale Radius 14 Paar ziemlich 44 grosser Füsschen, die aber oft ganz oder teilweise zurückgezogen sind. Sie sind auf die hinteren Zwei-Drittel des Bauches beschrankt und lassen das vordere Drittel ganz nackt. Auf dem Rücken sind die Papillen sehr schwer erkennbar, da sie teilweise zurückgezogen, teilweise wohl auch abgescheuert sind. Hier und dort sind aber 5 oder 6 mm. lange, an der Basis etwa 2 mm. breite Papillen zu linden, ohne dass es aber möglich ist ihre ursprüngliche Zahl festzustellen. Der Mund wird umstellt von 20 grossen Fühlern, welche nicht zurückziehbar sind und auf einem langen Stiel, eine grosse, am Rande lappig eingeschnittene Scheibe tragen. Die Haut ist ziemlich dünn, an den Seiten kaum dicker als am Rücken oder Bauch. Die Oberhaut ist dünn, bei allen Exemplaren, mehr oder weniger abgescheuert. Sie ist überall mit kleinen, dunkel-violetten Pünktchen gesprenkelt. Kalkkörperchen fehlen sowohl in der Oberhaut als in der Wand der Papillen, der Füsschen und der Fühler. Auch der Kalkring fehlt, und da auch am Steincanal keine Kalkablagerung vorkommt, ist der ganze Körper völlig ohne Kalk. Am Wassergefassring kommen zwei Polische Blasen vor, von sehr verschiedener Lange, von welchen die eine zuweilen sehr lang ist und noch über die Halfte des Körpers nach hinten reicht. lm dorsalen Mesenterium verlauft der enge Steincanal, welcher in die Haut einbiegt und wahrscheinlich nach aussen mündet, was ich aber nicht sicher feststellen konnte. Die Langs- muskeln sind jeder der Lange nach in mehrere Bundel gespalten, die zwei Gruppen bilden. Die beiden dorsalen sind auffallend breit, die 3 ventralen, wenn auch immer noch kraftig ent- wickelt, schmaler. Der Darm besitzt bei allen Exemplaren einen grossen Blindsack, der in den ersten Darmschenkel, also in den Dünndarm ausmündet. Bei dem 165 mm. langen Exemplar mündet er 50 mm. hinter dem Wassergefassring in den Darm aus. Es ist ein sehr geraumiger Sack, der bis 45 mm. lang wird und eine drüsige Wand besitzt, die sich innen in kleine Ealten legt. Die Geschlechtsorgane sind sehr lange, sich einige Male dichotomisch teilende Schlauche, die besonders beim Mannchen mehr als körperlang werden können. Sie sind in zwei Büschel am dorsalen Mesenterium entwickelt. Die Kiemenbaume sind g-ross, baumartio- verzweiet und reichen bis ganz vorn in den Körper. \\ enn auch cliese Art in mehreren Hinsichten mit der vorigen übereinstimmt, so ist doch der ganze aussere Habitus, die Grosse und Yerteilung der Füsschen, die Grosse und Form der Fühler, so verschieden, dass sie ganz sicher nicht in einer Art zu vereinigen sind. War der Randsaum bei der vorigen Art schon sehr schwach entwickelt, hier fehlt derselbe ganz an den Seiten des Körpers. um aber vorn und hinten sich wieder deutlich auszubilden. Die Verteilung der Füsschen dokumentiert unsere Art jedenfalls als eine Paelopatides. Dass auch hier bei allen Exemplaren, die jedes für sich in einem besonderen Tubus aufbewahrt waren, die Kalkablagerung vollstandig fehlt, kann ich nur als den normalen Zustand ansehen. Es ist dies also der dritte Paelopatides aus dem Indischen Archipel, bei welchem dies der Fall ist. Mit der vorigen Art hat unser P . purpureo-punctatus das Vorkommen des eigentüm- lichen grossen Blindsackes am Darme gemein, welcher allerdings an einer ganz verschiedenen Stelle liegt als Theel denselben bei P. confundens beschreibt (siehe aber oben). Es geht aber hieraus doch hervor, dass bei Paelopatides derartige Blindsacke vielfach vorzukommen scheinen. 45 5. Paelopatides illicitus Sluiter. Taf. IX. Fig. 2. Sluiter. Tijdschr. Ned. Dierk. Vereen. (2). VII, 1901, p. 9. Stat. 18. 7°28'.2S., 11 50 24.6 O. 101S Meter. 1 Ex. Das einzige mir vorliegende in Alkohol conservierte Exemplar ist 110 mm. laiv und etwa 22 mm. breit, aber die Form ist an dem stark contrahierten Tiere nicht gut mehr zu ermitteln. Der Mund liegt ventral, der After terminal. Der Bauch erscheint nur sehr wenig abgeflacht, sodass das ganze Tier mehr cylindrisch aussieht. Der mittlere ventrale Radius tragt nur auf dem hinteren Drittel einige wenige, etwa 6 oder 7, Füsschen. Kin Randsaum mit Seitenpapillen ist an dem conservierten Tier kaum mehr zu unterscheiden. Nur sind jederseits ungefahr 40 stark zurückgezogene Ambulacralanhange entwickelt, die eine ziemlich breite Basis haben, die aber mehr quer zur Langsachse des Körpers ausgedehnt ist. Ob diese im Leben einen Randsaum gebiklet haben ist mir ganz fraglich. Vorn am Körper aber kann ein am Rande eingeschnittener Saum unterschieden werden, welcher dorsal den Mund überragt. Auf dein Rücken konnte ich keine Papillen entdecken. Ebenso wenig war die Zahl der Fühler festzu- stellen, da sie teilweise abgebrochen und verstümmelt waren. Einige, welche noch intact waren, hatten einen auffallend langen Stiel. Die Haut erscheint jetzt ziemlich dünn und lederartig obgleich ziemlich brüchig. Die Farbe im Alkohol ist brliunlich-violett. In der Haut liegen massig weit aus einander die Kalk- körperchen, welche sehr dunne, bis 0.18 mm. lange, öfters 5-förmig gekrümmte Stabe bilden, welche an den Enden sich dichotomisch teilen, öfters auch sich zweimal spaken. Ueber der ganzen Lange sind diese schlanken Stabe mit kleinen Dörnchen besetzt. Yielfach kommen auch 4-armige Kreuze vor, deren Arme dann die gleiche gebogene und schlanke Gestalt haben, wie die S-förmigen Stabe und auch dieselbe Grosse erreichen. Ein Aufsatz auf diesen Kreuzen kommt nicht vor. Andere Kalkkörperchen ausser diesen schlanken Stabchen und Kreuzen fehlen. Ich will hier aber gleich erwahnen, dass auch die Wand der Geschlechtsschlauche mit eleichartieen Kalkkörperchen versehen ist ; nur haben sie hier gewöhnlich die Form von rechtwinkeligen Kreuzen, deren Arme mehr gerade sind aber an den Enden reichlicher verastelt. Sie sind gleichfalls mit kleinen Dörnchen besetzt, bleiben aber etwas kleiner, da sie nur eine Lange von höchstens 0.13 mm. erreichen. Von einem Kalkringe ist keine Spur zu entdecken, aber der Schlund ist mit kraftiger Musculatur versehen, von welcher besonders die bekannten radiaren Muskelbündel nach der Schlundhaut grut entwickelt sind. Am Wassergefassrino- hangen 2 Polische Blasen, welche 24 und 15 mm. lang sind. Ein Steincanal legt sich mit der Madreporen- platte an die Haut an. Der Darm war etwa 4 cm. hinter dem Schlunde abgebrochen und ausgestossen und damit auch der linke Kiemenbaum. Der andere, rechte Kiemenbaum ist gut entwickelt, mit breitem Hauptstamm und sehr reichlichen Verastelungen ; er reicht bis ganz vorn in den Körper. Die Gonaden sind zwei Büschel von ziemlich dicken, massig langen (bis 35 mm.) Schlauchen, deren YYand verhaltnissmassig hart ist, zum Teil durch die Kalkkörperchen. Die Langsmuskeln sind nicht gespalten, die beiden dorsalen fast doppelt so breit als die 3 ventralen. Die Zugehörigkeit des oben beschriebenen Tieres zu der Gattung Paelopatides mag 46 vielleicht etwas zweifelhaft erscheinen, da der ganze Habitus nicht mit den typischen Paelopatides- Arten überein zu kommen scheint und die Fühlerzahl nicht festzustellen war. Das Tier steht aber ohne Zweifel auf dem Stadium der Synallactinen-Organisation, da die Fühlerampullen fehlen. Da aber die Form des Randsaumes, sowie die genaue Verteilung der Füsschen nicht gut zu ermitteln war, und das Tier übrigens ganz gut in die Gattung Paelopatides passt, scheint es mir, bis auf weiteres, besser es bei dieser unterzubringen. Synallactes Ludwig. i. Synallactes reticulatus Sluiter. Taf. III. Fig. i, 2. Taf. VIII. Fig. 9. Sluiter. Tijdsch. Ned. Dierk. Vereen. (2). VII, 1901. p. 9. Stat. 254. 5°4o'S., 132° 26' O. 310 Meter. Feiner, grauer Schlamm. 1 Ex. Das einzige erbeutete Exemplar ist 330 mm. lang und besitzt eine lang ausgezogene subcylindrische Kürperform, da das Tier nur ungefahr 40 mm. breit ist. Die ganze Oberflache ist durch scharfe, aufgerichtete Falten netzartig in viereckige Felder zerlegt, welche in der Mitte des Körpers auf der dorsalen Seite etwa 10 mm. lang und fast doppelt so breit sind. Auf der ventralen Seite sind sie betrachtlich kleiner, was auch bei dem etwas verjüngten Vorder- und Hinterteil der Fall ist. Die Farbe war im Leben, nach der farbigen Skizze, die an Bord gemacht wurde, orange-rot. Das in Formol 4% aufbewahrte Tier batte aber diese Farbe völlig verloren und war weisslich grau. Der mittlere ventrale Radius tragt 70 Füsschen-Paare. Die beiden seitlichen ventralen Radien tragen ebenfalls doppelte ambulacrale Anhange, aber so, dass die ventralen Anhange jeder Doppelreihe 72 nicht zurückziehbare, bis 10 mm. lange Füsschen (vielleicht besser Papillen) bilden, wahrend die dorsalen Anhange jener Doppelreihe 48 grosse, bis 22 mm. lange, conische Papillen bilden, welche jedenfalls nicht zurückziehbar, aber auch nicht ganz starr sind. Auf den beiden Radien des dorsalen Biviums findet sich je eine Doppelreihe von ebenfalls 48 Papillen, welche kleiner bleiben als die zuletzt erwahnten am Rande des Körpers und nur 10 mm. lang werden. Diese dorsalen Papillen stehen immer auf den Kreuzpunkten des oben erwahnten Faltennetzes der Haut. Auf den Interambulacren kommen nirgends Füsschen oder Papillen vor. Der Mund liegt ventral, weit vorn und wird von 20 deutlich aspiclochiroten, kleinen Fühlern umgeben, welche auf einem sehr kurzen Stiel eine nicht eingeschnittene, aber mit Warzchen bedeckte Scheibe tragen. Die Scheibe ist bei dem Formol-Exemplar gelblich. Der After liegt terminal, höchstens kaum merkbar clorsal. Am Rande desselben kommen zwar kleine kalkige Zacken vor, ohne dass man aber von 5 Analzahnen reden könnte. Die ganze Haut ist dünn und überall, ebenso wie auch alle Ambulacralanhange, hart, rauh und brüchig durch die massenhaft eingelagerten Kalkkörperchen, welche dicht unter der Ober- flache eine zusammenhangende Kalkschicht bilden. Diese Kalkkörperchen bilden grössere und kleinere vielfach durchlöcherte Platten, die eiander mit den Randern überlagern, zuweilen auch ganz bedecken und dann eine doppelte Schicht bilden. Ueberall liegen die kleineren Platten, mit einem Durchmesser von 0.3 mm. über den grosseren, mit einem Durchmesser von 0.6 mm., 47 welche also etwas tiefer in der Haut liegen, Es haben diese Kalkplatten auf den ersten Bliek eine grosse Aehnlichkeit mit den Kalkablagerungen in der Haut von Deima und namentlich von Deima pacificum Ludwig. Bei genauerem Zusehen aber fallt doch eine Eigentümlichkeit auf, namlich dass in der Mitte jeder Platte die vier grössten Maschen einander in einem Kreuz gegenüber stehen, also ein Primar-Kreuz zu unterscheiden ist, das besonders bei den kleineren Platten sehr deutlich hervortritt, obgleich es auch bei den grosseren immer herauszufinden ist. Oefters trifft man Platten, bei denen nur zwei oder drei Reihen von Maschen um diese vier cen- tralen liegen. Auf den 4 Spangen dieses Primarkreuzes stehen min fast immer 4 kleine 1 >ornen. Hieraus geht hervor, dass die Kalkplatten unseres Synallactes reticulatus aufzufassen sind als die grossen Scheiben von Stühlchen, deren Stiel ganz rudimentar und zu den 4 Dornen rede ist, wie eine derartige Reduction auch bei einige Holotkuria-Kxten (z.B. bei //. fusco-ruöra Theel) vorkommt. Eine derartige Ableitung der Platten bei Deima ist fiir den Augenblick wenigstens noch ausgeschlossen. In der Wand der dorsalen und der grossen seitlichen Papillen linden wir gleichfalls ausschliesslich diese grosseren und kleineren Kalkplatten. In der Wand der Füsschen des mittleren ventralen Radius sind aber die Kalkkörperchen ganz verschieden. Hier kommen wirkliche Stühlchen vor, mit einem zwar kurzen Stiel von 4 Staben, die sich aber öfters oben zur Bildung einer zackigen Krone vereinigen, öfters aber auch frei bleiben und also gewisser- maassen Uebergangszustande bilden zu den Scheiben mit ganz reduziertem Stiele. Zvvischen diesen Stühlchen liegen dann noch in der Füsschenwand zahlreiche Stützstabe von 0.5 mm. Lange, welche in der Mitte breker sind und durchlöchert, wahrend auch die etwas verbreiterten beiden Enden von kleinen Löchern durchbohrt sind. Was ferner die innere Anatomie angeht, so finden wir einen wenig kraftigen Kalkring, welcher ungefahr 2 mm. hoch ist. Die 5 Radialstücke und die 5 Interradialstücke sind nur wenig fest mit einander verblinden. Die Radialstücke haben ein Paar kurze Gabelschwanze nach hinten und sind fast doppelt so breit als die Interradialstücke. Sonst ist die Form die gewöhnliche, wie es am besten aus der Abbildung hervorgeht. Am Wassergefassring liegt eine einzige, grosse, 40 mm. lange Poli'sche Blasé. Fühlerampullen fehlen. Der einzige Steincanal verlauft im vordersten Teil des dorsalen Mesenterium, tritt in die Körperwand ein, durchsetzt dieselbe und mündet mit einigen Poriën nach aussen aus. Der Darm macht die gewöhnliche Doppelschlinge. Die Blut- crefasse haben aber kein Wundernetz den Darm entlani^ zur Entwickelung (jebracht. In die Kloake münden mit einem 35 mm. langen gemeinschaftlichen Canal die beiden Kiemenbaume, welche resp. 85 mm. und 95 mm. lang sind, aber nur ganz kurze blindsackartige Ausbuchtungen besitzen, keine eieentlichen baumartigen Verastelungfen. Obgdeich die Kiemenbaume recht lang sind, machen sie im Ganzen doch einen rudimentaren Eindruck durch das Fehlen der baumförmigen Verzweigungen. Die Geschlechtsorgane (in unserem Falie die Ovarien) bilden zwei Büschel von je 9 Schlauchen, welche jederseits am dorsalen Mesenterium angeheftet sind und in den Geschlechts- gang ausmünden, welcher neben dem Steincanal verlauft. Die Geschlechtsschlauche werden bis 50 mm. lang und sind auffallend breit, bis zu 4 mm., ungefahr bandförmig, was vielleicht teilweise durch Druck verursacht sein kann. Die reifen Eier haben 0.5 mm. im Durchmesser. Vergleichen wir jetzt das oben beschriebene Tier mit den beiden Synallactes-Arten, welche Ludwig von der „Albatross"-Ausbeute beschrieben hat, so könnte man wirklich in Zweiiel 48 geraten, ob man berechtigt sei, dasselbc zur Gattung Synallactes zu bringen. Die Haut ist bei den beiden „Albatross"-Arten dirk und weichknorpelig und die Kalkkörperchen sind nach einem ganz verschiedenen Typus gebaut. Halten wir uns aber an die von Ludwig aufgestellte Diagnose der Gattung (1. c. p. 34), so passt der S. reticulatus vollkommen in dieselben da doch auf die Verteilung der Füsschen besonderer Wert zu legen ist. Der ganz verschiedene Zustand der Haut und der Kalkkörperchen kann dem gegenüber kaum in Betracht kommen, da wir doch auch bei anderen Gattungen : Cucumaria, Holothuria etc. nicht weniger grosse Differenzen antreften in Betreff dicser < )rgane. Wenn also auch diese neue Art im ganzen Habitus betrachtlich von den bis jetzt beschriebenen Synallactes-Arten abweicht, andrerseits aber, im Vergleich mit den andren auf dem Synallactinen-Stadium stehenden Gattungen, doch bei dieser Gattung am besten unter- zubringen ist, so halte ich es nicht für wünschenswert für sie eine neue Gattung aufzustellen. Meseres Ludwig. 1. Meseres per ipatus Sluiter. Taf. V. Fig. 5, Taf. YIII. Fig. 7. Sluiter. Tijdschr. Ned. Dierk. Vereen. (2). VII, 1901, p. 10. Stat. 45. 70 24' S., uS=i5'.2 0. 794 Meter. Feiner, grauer Schlamm. 3 Ex. Stat. 122. i°58'.5N., 1250 o'. 5 O. ± 1200 Meter. Steiniger Boden. 1 Ex. Stat. 211. 5°4o'.7 S., I20°45'.5 O. IJ5S Meter. Grober, grauer Schlamm. 7 Ex. Das grösste Exemplar ist 85 mm. lang und 28 mm. breit, das kleinste 30 mm. lang und 9 mm. breit. Zunachst fallt bei Betrachtung der Tiere die eigentümliche aussere Bedeckung auf, da alle Tiere mit einer dichten Hülle von Globigerinen umgeben sind, die ziemlich fest an die Haut festgeklebt sind und dem Tiere ein sehr auffallendes Aussehen verleihen. Der Bauch ist flach, der Rücken gewölbt. An den Seiten, \vo Bauch- und Rückenflache zusammenstossen kommen 18 bis 20 Ambulacralanhange vor, die mit breiter Basis am Rande des Körpers sitzen, sich clann aber verastelen und 4 bis 5 dunne lange Füsschen tragen. Zusammen machen sie den Eindruck eines eingeschnittenen Randsaumes. Auch sie sind ihrerseits reichlich mit Globigerinen übercleckt. Die beiden vordersten Anhange neben dem Munde sind die grössten und sind nach vorn gerichtet. Auf dem Rücken stehen auch lange dunne Füsschen (oder Papillen) aber jedes für sich, nicht mehr zusammen auf einem grosseren Hoeker. Sie bilden hauptsachlich eine ein- zeilige Reihe auf den beiden Radien des Rückens, wenn auch auf den Interradien noch verein- zelte Füsschen stehen kunnen. Auch auf der Bauchflache finden sich noch Füsschen aber nur ganz vereinzelt und weit auseinder liegend. Der Mund liegt weit nach vorn, fast endstandig, wenn auch immer noch deutlich nach der Bauchseite gekehrt. Der After aber ist an der ventralen Seite ziemlich weit nach vorn gerückt, so dass er bei dem 85 mm. langen Tier, 6 mm. vorn hinteren Körperende entfernt ist. Der Mund ist von 1 5 bis 1 7 kleinen schildförmigen Fühlern umgeben, die bei den in Formol aufbewahrten Tieren eine heil gelbliche Scheibe besitzen. Die Haut ist sehr dünn und nach Entfernung der Globigerinen-Bedeckung durchscheinend. In der Körperhaut fehlen die Kalkkörperchen vollstandig, nur in den aussersten Spitzen der Füsschen liegen bis zu 0.14 mm. lange, schwach gebogene dornio-e Stützstabe, aber auch diese sind wenig -V 49 zahlreich. Endplatten in den Füsschen fehlen überall. In den Tentakel-Scheiben endlich finden sich gleichfalls dornige Stützstabe, aber viel zahlreicher als in den Füsschen. Der Kalkring ist zwar deutlich zu unterscheiden, besteht aber nicht mehr aus einem festen Gefüge, sondern aus einem Gewirre von verastelten Kalknadeln, was mit der Loupe schon zu erkennen ist. Die radiaren und die interradiaren Stücke sind zwar durch die grössere oder geringere Höhe zu unterscheiden, ohne dass aber scharfe Abgrenzungen zu erkennen waren. Am Wassergcfassring hangt eine kleine abge- rundete Polische Blasé. Ein einziger Steincanal, festgelegt im dorsalen Mesenterium, steigt bis an die Körperwand hinan, ob er aber hier nach aussen mündet konnte ich nicht sicher ermitteln, ist mir aber wahrscheinlich. Fühlerampullen fehlen. Der Darm macht die gewöhnliche Doppelbiegung und ist bei allen dicht mit Globigerinen gefüllt. Ein Wundernetz fehlt. Die zwei Kiemenbaume entspringen aus einem gemeinschaftlichen Stück, reichen bis weit nach vorn, haben aber nur wenige traubige Verastelungen. Zwei Büschel von Geschlechtsschlauchen sind vorhanden, die am dorsalen Mesenterium hangen, die Basis ziemlich weit nach hinten, so dass sie bei einem 35 mm. langen Tier 15 mm. hinter dem Vorderende lag. Die Langsmuskeln der Körperwand sind ungeteilt. Nach der obieen Beschreibungf ist es wohl nicht zweifelhaft, dass wir in dieser Form eine neue Art der kürzlich von Ludwig aufgestellten Gattung Meseres zu erblicken haben. Seine Gattungs- diagnose ist ganz auf unsere Art verwendbar, muss nur in sofern erweitert werden, als mehr Fühler (in diesem Falie 1 7) vorkommen können, was aber keine grosse Bedeutung hat, da nur zwei Exemplare 17, die übrigen 15 Fühler besassen. Vervollstandigen kann ich ferner die Diagnose in Betreff des Steincanals, der in der Einzahl vorhanden ist. festgelegt im dorsalen Mesenterium und bis an die Körperwand verfolgbar, ohne dass ich aber die Ausmündung nach aussen constatieren konnte. Ausser auf den Seitenrandern, können noch überall Ambulacralanhangen vorkommen, wenn auch wenig zahlreich, die aber eher Papillen als Füsschen zu nennen sind. In der Haut fehlen die Kalkkörper zwar vollstandig aber in den Fühlern und Iuisschen können Stützstabe vorkommen. Mit diesen wenig eingreifenden Erweiterungen, passt die Art ganz in der Gattung Meseres, deren Aufstellung mir übrigens auch sehr berechtigt erscheint. Dass aber unsere Art von der M. macdonaldi Ludw. verschieden ist, geht aus dem Vergleich der Beschreibungen deutlich eenue hervor. Ich hebe nur noch hervor: das Vorkommen von Stützstaben in den Füsschen und Fühlern, die viel grosseren Kiemenbaume, der verschieden gestaltete Kalkring und die sehr constante vollstandige Umhüllung mit Globigerinenschalen. 2. Meseres involutus Sluiter. Taf. \TIII. Fig. 6. Sluiter. Tijdschr. Ned. Dierk. Vereen. (2). VII, 1901, p. II. Stat. 173. 30 27'.o S., 1 3 1° o'. 5 O. 567 Meter. Feiner, grau-gelber Schlamm. 1 Kx. Stat. 300. io°48'.6S., i23°23'.iO. 918 Meter. Feiner, grauer Schlamm. 1 Ex. Die beiden unten beschriebenen Tiere glaube ich gleichfalls zu der Ludwigschen Gattung Meseres rechnen zu mussen, obgleich sie nicht so deutlich als die vorige Art den Habitus der Pae/opatidcs-Mcsercs Gruppe zeigen, da namentlich der Randsaum fehlt. Die zwei mir vorliegenden Exemplare sind 80 und 95 mm. lang und etwa 25 und 2S mm. SIB0GA-EXPEDIT1E XI.IV. 7 u ^ \4i 5° breit, der Bauch flach, der Rücken gewölbt. Die Grenze dieser beiden Flachen ist aber nicht so scharf markiert wie bei der vorigen Art, da die Füsschen auf diesem Rande zwar viel zahl- reicher sind als am Librigen Körper, aber an der Basis nur sehr wenig angeschwollen sind und auch nie auf einem gemeinschaftlichen 1 [öcker entspringen. Hierdurch kommt also kein eigent- licher Randsaum zur Ausbildung. Am librigen Körper, sowohl auf dem Rücken als am Bauche, kommen unregelmassig verteilt, noch ziemlich viele Füsschen oder Papillen vor, die hier nur schwer aus einander zu halten sind, da alle diese Ambulacralanhange sehr schmachtige Gebilde sind. Der Mund liegt deutlich ventral, gleichfalls der After. Der Mund ist von 15 nicht erossen Fühlern umcreben, die eine dunkel violette Scheibe auf einem hellen Stiel besitzen. Die 1 laut ist dünn aber wie bei der vorigen Art mit einer dichten Hülle von Globigerinen und Sand unv'eben, sodass ausserlich von der Haut nichts zu sehen ist, ausgfenommen an der ventralen Seite, in der unmittelbaren Umgebung des Mundes, wo sie glasig mit schwach violetten Schimmer erscheint. In der Haut fehlen die Kalkkörperchen vollstandig ; auch in den Füsschen kommen keine Stützstabe vor und eben so wenig Endplatten. Die einzigen Kalkablagerungen in der Haut finden sich in den Scheiben der Fühler, wo langliche durchlöcherte Platten vorkommen. Der Kalk- ring ist viel kraftiger entwickelt als bei der vorigen Art und besteht aus einer viel compacteren Kalkmasse, wenn er auch immer noch sehr zerbrechlich ist. Die radialen und interradialen Stücke sind deutlich zu unterscheiden und besitzen die für Holothnria typische Form. Am Wasser- ofefassringf eine rundliche Polische Blasé und ein Steincanal, im dorsalen Mesenterium festgreletrt. Auch hier konnte ich den Steincanal bis an die Körperwand verfolgen ohne aber die Ausmün- dung nach aussen feststellen zu können, wegen der dichten und festen Globigerinen-Umhüllung. Fühlerampullen fehlen. Die zwei Kiemenbaume sind weniger entwickelt als bei der vorigen Art. Der linke erreicht Zwei-Drittel der Körperlange, der rechte noch nicht die Halfte. Ein Wunder- netz fehlt. Zwei Büschel von Geschlechtsorganen sind da, deren Basis 30 mm. vom Vorderende des Körpers entfernt ist. Die Langsmuskeln der Körperwand sind ungeteilt. 3. Meseres hyalegerus Sluiter. Taf. V. Fig. 2, 3, 4. Sluiter. Tijdschr. Ned. Dierk. Vereen. (2). VII, 1901, p. 12. Stat. 251. 5°2S'.4S., i32°o'.2 0. 204 Meter. Fester Korallen-Sand. 11 Ex. Auch diese überaus eigentümlich aussehende Holothurie, glaube ich zu der Gattung Meseres bringen zu mussen, obgleich auch hier, wie bei der vorigen Art ein Randsaum fehlt. Das grösste Exemplar ist 100 mm. lang und 35 mm. breit. Alle besitzen eine ganz auffallige und merkwürdige Bekleidung, welche aus zahlreichen Pteropodenschalen, kleinen Dentaliumschalen und zahllosen abgebrochenen Nadeln von Glasschwammen besteht. Alle diese Fremdkörper stehen mit der Langsachse ungefahr senkrecht auf der Oberflache der Haut, die Pteropoden- und kleine Dentaliumschalen mit der Spitze etwas in die oberste Hautschicht ein- gesenkt und festgeheftet, mit der Oeffnung nach aussen gekehrt. Die Schalen und Glasnadeln fallen nicht besonders leicht ab, da sie ziemlich fest mit der Haut verblinden sind. Die Verteilung dieser Fremdkörper über den Körper ist aber keine ganz zufallige. Die grosseren Pteropoden- schalen sind namlich nur an den Flanken ansreklebt ; auf dem Rücken kommen auch noch sehr 5' zahlreich die Pteropodenschalen vor, aber nur kleinere, wahrend sie an der Bauchseite viel sparlicher auftreten, wo nur noch Kieselnadeln und Globigerinen massenhaft angeklebjt sind. Hierdurch ist sofort Bauch und Rücken zu erkennen. Letzterer ist daneben auch mehr ^ewölbt iler Bauch flach. Die Füsschen, die zwischen allen dicsen Fremdkörpern ihren Weer suchen. sind sehr sclimiichtig, wenn auch ziemlich lang, aber selbst mit der Loupe zwischen dem Gewirre nur schwer zu erkennen. Xach Entfernung der Fremdkörper stellt sich heraus, dass sie ganz unreg massig iiber den Körper vcrteilt sind und dass sie nur an den beiden Seitenrandern zahlreich' r sind als ani übrigen Körper. ( )b man sie hier Füsschen oder Papillen nennen muss, scheint inir recht zweifelhaft. Conisch sind sie jedenfalls nicht, doch fehlt auch eine deutliche Fndscheibe. lm Leben waren sie jedenfalls wohl sehr beweglich und hatten wohl als Function das Herbei- schaffen und Festhalten der Schalen etc. zu vermitteln. Danach waren sie wohl am besten als Füsschen zu benennen. Fin Randsaum, wie er bei den beiden vorigen Arten noch vorkommt, ist hier jedenfalls nicht mehr vorhanden. Nur die grossen Pteropodenschalen an den Seiten- randern könnten den Eindruck eines Randsaumes hervorrufen. Mund und After liegen beid'- deutlich ventral, obgleich der letztere ausserlich schwer zu finden ist. Der Mund wird von 15 ziemlich kleinen Fühlern umgeben, welche eine heil gelbliche, fast weissliche Scheibe besitzen. Die Haut ist dünn, weich und durchscheinend, wenn die Fremdkörper entfernt sind. Kalkkörperchen fehlen vollstandig, sovvohl in der Körperhaut als in den Füsschen. Nur in den Fühlerscheiben kommen ziemlich zahlreich Stützstabe vor von derselben Gestalt wie bei Meseres peripatus. Der Kalkring- ist verhaltnissmassig; grut entwickelt und g;leicht im ganzen Aussehen dem von Meseres involutus. Er ist allerdings nur sehr schmal, nicht mehr als 1.5 mm. hoch, aber die radialen und interradialen Stücke sind deutlich zu unterscheiden in ihrer typischen Gestalt. Fine massig grosse Polische Blasé und ein Steincanal, wie bei den vorigen Arten. Geschlechtsorgane in zwei Büscheln, mit der Basis ziemlich weit nach hinten. Kiemenbaume wie bei Meseres involutus. Die Langsmuskeln der Körperwand ungeteilt. Vergleicht man die drei hier beschriebenen Meseres-Arten und Meseres Macdonaldi Ludw. mit einander, so fallt jedenfalls auf, dass die vier Formen sehr nahe verwandt sind. Man ware daher vielleicht geneigt sie nur als Yarietaten einer und derselben Art anzusehen, die nur ein so verschiedenes Aussehen erhielten durch die verschiedene aussere Umhüllungf, die von der Umgebung- in welcher sie zufalligf leben, abhansfig" ware. Auch ich neig-te zuerst dieser Ansicht zu, aber die ganz verschieden gestalteten Kalkkörperchen in den Fühlern, namentlich aber die recht verschiedene Yerteilung und Form der Füsschen, sowie die verschiedene Gestalt des Kalkrings bei Meseres peripatus bestimmten mich doch sie als drei verschiedene Arten aufzuführen. Ob nun wirklich auch die aussere Umhüllung ein specifisches Kennzeichen der Arten ist und ob eine Auswahl der Art der Umhüllung durch die Tiere getroffen werden kann, bleibt ganz unsicher, scheint rair aber wahrscheinlich. Eine Entscheidung bleibt aber unmöglich bis wir Tiere aus der- selben Gegeild mit den verschiedenen Umhüllungen auffinden werden. Wenn wir aber in Betracht ziehen, dass bei mehreren niedrigen Evertebraten, z.B. bei Rhizopoden und Anneliden und auch bei Ascidien eine Art Auswahl der Umhüllung geschieht, kann etwas derartiges auch sehr wohl bei diesen Holothurien angenommen werden. 52 Pseudostichopus Theel. i. Pseudostichopus trachus Sluiter. Taf. V. Fig. i, Taf. VIII. Fig. 8. Sluiter. Tijdschr. Ned. Dierk. Vereen. (2). VII, 1901, p. 15. Stat. 161. i°io'.5S., I30°9' O. 798 Meter. Schlammiger Sand. 1 Ex. --t.it. 286. 8°5o'.2S., I27°2'.2 0. 883 Meter. Schlamm. 1 Ex. Es liegen mir zwei Exemplare einer Seewalze vor, die ohne Zweifel zu der merkwürdigen Gattung Pseudostichopus gehören und, obgleich nahe verwandt mit Ps. mollis Theel, doch derartig von dieser Art abweichen, dass ich genötigt bin eine neue Art für sie aufzustellen. Das Exemplar von Stat. 161 ist 180 mm. lang und 45 mm. breit und etwa 35 mm. hoch, das von Stat. 286 ist 155 mm. lang, etwa 42 mm. breit und 32 mm. hoch. Beide Exem- plare zeigen deutlich die senkrechte Furche am Hinterkörper in welcher der After liegt. Bei dem o-rössten war aber die Kloake zum Teil ausgestülpt und lag dadurch teilweise ausserhalb der Furche. Die Haut ist zwar ziemlich dünn, aber fest und lederartig und ganz mit einer dichten Hülle von Globigerinen-Sand beklebt. Der Bauch ist flach, bei den in Alkohol aufbe- wahrten Tieren sogar etwas concav nach innen gezogen. Der Rücken ist hoch convex gebogen, so dass Bauch und Rücken mit einem ziemlich scharfen Rande an einander grenzen. Auf diesem Rande sieht man auch die kleinen fiachen Hautwarzchen, auf welchen die überaus kleinen, kaum wahrnehmbaren Füsschen stehen. Auch Ludwig beschreibt diese Warzchen bei Ps. mollis Theel von clen „Albatross"-Exemplaren, aber sie scheinen bei unserer Art doch etwas grösser zu sein, so dass sie einigermaassen an den Randsaum von Mcscrcs, wenn auch schwacher, erinneren. Die Füsschen sind, wie typisch für die Gattung, ausserordentlich klein und alle ganz zurück- cezogfen, sodass sie fast nur an den Füsschencanalen auf Schnitten durch die Haut zu entdecken sind. So findet man denn, dass sie in den beiden seitlichen ventralen Radien, also auf dem scharfen Rande zwischen Bauch und Rücken, in einer deutlichen Doppelreihe stehen, aber die innere und aussere Reihe mit einander abwechselnd. Auch auf dem mittleren ventralen Radius sieht man die Füsschencanale in Schnitten durch die Haut, wenn auch ausserlich nichts von den Füsschen zu finden ist. Auf dem Rücken sind die" Füsschen nur sehr sparlich verteilt und konnte ich kaum eine Reihenstellung feststellen. Der Mund liegt ventral, die Fühler sind alle ganz zurückgezogen. Bei Eröffnung des Schlundes ergab sich, dass die Fühler sehr klein sind, sich sehr stark zurückgezogen hatten, sodass einige sogar die Schlundwand vor sich vorgetrieben hatten und bis in die Körperhöhle hineinragten. Dies alles erschwerte das Zahlen" sehr, so dass ich nur 1 7 Fühler sicher unterscheiden konnte, aber es unentscheiden lassen muss, ob dies die wirkliche Anzahl ist, oder ob bei günstigeren Objecten nicht vielleicht die typische Zahl 20 zu finden sein wird. In der Haut fehlen die Kalkkürperchen überall vollstandig, mit alleiniger Ausnahme der Scheiben der Fühler, wo einige, wenn auch nicht zahlreiche Stützstabchen vor- kommen, die meist gerade, zuweilen schwach gebogen und o. 1 3 mm. lang sind ; an den Enden schwach bedornt, besitzen einzelne auch in der Mitte noch eine kleine Verdichting. Weder in den Hautwarzchen, noch urn den After kommen Kalkkörperchen vor, wie das bei Ps. occultatus v. Marenz. der Fall ist. Die Langsmuskeln der Körperwand sind kraftig entwickelt, sind aber 53 nicht von rundlichem Querschnitt, wie Ludwig das für Ps. mollis beschreibt, sondern ragen als hohe schmale Bander ins Innere des Körpers hinein. Durch einen mehr oder weniger tiefen Schlitz sind sie auch teilweise gespalten, wenn es auch nirgends zu einer wirklichen Teilung kommt. Der Kalkring besteht aus 10 kraftigen, fest mit einander verbundenen Stücken, welche auch aus einem festen Kalkgewebe bestehen. Die Form ergiebt sich am besten aus der Abbil- dunir, wobei ich aber besonders die eigentümlichen Zahnchen an der hinteren Einbuchtuncr der Radialstücke hervorheben will. Bei den beiden Exemplaren war der Kalkring aber in sofern nicht ganz gleich, als er bei dein kleinsten Exemplar von Stat. 286 fast 5 mm., bei dem grossten Exemplar von Stat. 161, hingegen nur 3.5 mm. hoch war, obgleich die Form der Stücke bei beiden ganz gleich war. Am Wassergefassring eine Polische Blasé, die bei dem kleinsten Exemplar 15 mm. bei dem grossten mehr als 30 mm. lang war. Der Steincanal, der neben dem Genitalgange im dorsalen Mesenterium verlauft, sehr fein ist und ohne jegliche Kalk- ablaereruner, dringt mit dem Genitaltrano- in die Haut ein und mündet unmittelbar neben dem Genital- porus nach aussen aus. Die Geschlechtsorgane sind lange dunne, nur selten am Ende geteute Schlauche, jederseits vom dorsalen Mesenterium zu einem Bundel vereinigt. Bei dem grossten Exemplar ist der Genitalgang 60 mm. lang und mündet in der Medianebene des Rückens etwa S mm. hinter dem Peristom aus. Eine Genitalpapille ist nicht zu unterscheiden. In cler Wand der Genitalschlauche fehlen Kalkablagerungen vollstandig; sie weichen hierin also von Ps. mollis Theel, nach Ludwigs Mitteilung, ab. Die beiden Kiemenbaume sind gut entwickelt, ohne Kalk- körperchen in der Wand und verhalten sich wie bei Ps. mollis. Der Darm ist ganz prall mit Schlamm und zahlreichen Globigerinenschalen gefüllt. Vergleichen wir die obige Beschreibung dieser neuen P 'seudostic/iopus- Art mit den bis jetzt beschriebenen, so ergiebt sich eine grosse Gleichförmigkeit in dem ganzen Bau. Unsere Art unterscheidet sich erstens durch den besonders kraftigen Kalkring, dessen Stücke nicht nur viel höher sind, sondern dessen Kalkmasse auch viel fester ist. Ferner ist die Verbreitung der Kalkkörperchen eine noch beschriinktere als bei den übrigen Arten ; auch ist das verschiedene \'erhalten der Langsmuskeln noch hervor zu heben. Gemeinsam für die Gattung scheint ferner die Bekleidung mit einer Hülle von Sand, Globigerinen oder anderen Fremdkörpern zu sein. Da dasselbe auch bei der Gattung Meseres vorkommt, bei der gleichfalls die Kalkkörperchen in cler Haut ganz fehlen, liegt die Yermutung nahe, dass diese sandige Hülle vielleicht als Stellvertreter der Kalkablagerung dienen künnte. 2. Psaidostichopus pustulosus Sluiter. Taf. IV. Fig. 6, Taf. IX. Fig. 1. Sluiter. Tijdschr. Ned. Dierk. Vereen. (2). VII, 1901, p. 16. Stat. 145. o°54' S., I28°39'.9 0. S27 Meter. Harter Boden, Bimsstein. 2 Ex. Stat. 170. 3°37'-7S., I3i°26'.4 0. 924 Meter. Feiner, grauer Schlamm. 1 Ex. Die beiden Exemplare von Stat. 145 besitzen gegenwartig keine sandige Bedeckung mehr : nur an einzelnen kleinen Stellen ist noch etwas Sand und sind Globigerinenschalen sitzen geblieben. Diese beide Tiere sind 130 mm. lang und ewa 4 cm. breit. Das Exemplar von Stat. 170 ist nur 67 mm. lang und bat noch grösstenteils die Sandbedeckung behalten Der Körper ist 54 subcylindrisch, da der Bauch nur wenig flacher ist als der Rücken. Auf der Grenze von Bauch und Rücken, also auf den 2 seitlichen ventralen Radien, kommt jederseits eine Reihe von 20 ziemlich harten stumpfen Warzen vor. Die Verbreitung dieser Warzen ist so, dass sie in der Mitte ilcs Körpers ungefahr 1 cm. von einander entfernt sind, die vordern drei etwas dichter neben einander. Auch am 1 [interende kommen zuerst drei Warzen dichter neben einander zu liegen, dann eine etwas grössere auf der hintersten Spitze der beiden Falten oder Lippen, welche die verticale Kloakalspalte einschliessen und zuletzt noch drei auf dem Rande dieser Fake. Die Warzen sind grau-braun gefarbt, betrachtlich dunkler als die grau-weissliche Grundfarbe des ganzen, in Formol aufbewahrten Tieres. Mehr nach der Mitte des Bauches zu iïndet sich jederseits noch eine weitere undeutliche Reihe von schmutzig grau-braunen Flecken, aber keine Warzen, die mehr nach hinten und auch nach vorn, obgleich weniger deutlich, in braunliche Ouerbander übergehen. Der Rücken ist ganz glatt und fast gleichförmig weisslich gefarbt. Die Füsschen sind wie bei den anderen Pseudostichofius-Avt&T)., ausserlich nicht zu entdecken, auch nicht mit Loupen- Vererösserungf. Beim Durchschneiden der Haut sieht man erst die zuführenden Canalchen des Wassergefasssystems. Dabei stellt sich heraus, dass die Verteilung der Füsschen die gleiche ist wie bei der vorigen Art. Die Warzen auf den seitlichen ventralen Ambulacren sind durchbohrt durch ein sehr feines Canalchen und tragen also auch winzige Füsschen, die aber alle ganz zurücko-ezoeen sind. Auch am Rücken und Bauch scheint die Verteilung wie bei der vorigen Art zu sein. Der Mund liegt deutlich ventral, das Peristom und die Fühler sind aber ganz zurückgezogen, so dass erst bei Eröffnung des Schlundes die 20 aspidochiroten Fühler zu Gesicht kamen. Die Scheibe der Fühler war ziemlich tief eingeschnitten und braun gefarbt. Der After liegt, wie dies typisch ist für die Gattung, in einer verticalen Furche, die zwar nicht so tief wie bei der vorigen Art ist, aber doch ganz auffallend entwickelt, da die beiden Lippen, welche die Furche bilden die oben erwahnten harten Warzen tragen. Die Kloake war zwischen den Lippen vorgestülpt. Die Haut ist zwar dünn aber doch ziemlich zahe, entbehrt aber der Kalk- körperchen vollstandig. Auch in den Seitenwarzen kommt gar kein Kalk vor, so dass diese ihre grössere Harte ausschliesslich dem festeren Bindegewebe zu verdanken haben. Nur in der Scheibe der Fühler treten, obgleich ebenfalls wenig zahlreiche, langliche, durchlöcherte Platten auf. Ich will gleich hier hervorheben, dass ebensowenig in den inneren Organen, weder in der Wand der Kiemenbaume wie bei Ps. occultatus v. Marenz. noch in der Wand der Geschlechtsschlauche Kalkköqaerchen vorkommen. Der Kalkring ist gut entwickelt, wenn auch nicht so kraftig und aus so festem Gewebe aufgebaut wie bei der vorigen Art. Er besteht aus 5 breiten und massig hohen Radialien mit den gewöhnlichen drei Einkerbungen am Vorderrandè und 5 etwas schmaleren und weniger hohen Interradialien, die eine ziemlich scharfe Spitze nach vorn senden. Am Wassergefassringr hangt eine 1 s mm. lange, geraumiee Polische Blasé. Sehr auffallend ist das Verhalten des Steincanals, der im dorsalen Mesenterium neben dem Geschlechtsgang nach vorn verlauft, dann aber am vorderen Rande des Mesenterium nicht in die Körperwand einbiegt und nach aussen mündet, sondern in einer knopfförmigen Madreporenplatte, welche frei in der Leibeshöhle hangt, endigt. Die Geschlechtsorgane sind wie gewöhnlich als zwei Büschel, ungefahr 40 mm. hinter dem Munde, am dorsalen Mesenterium aufgehangt. Die Schlauche sind mehrfach dichotomisch geteilt. Die zwei Kiemenbaume sind gross, ganz bis vorn in den Körper reichend 33 und reichlich verastelt. Die; Langsmuskeln der Kor] kt wand sind schwach, nicht gespalten, llach, kaum in die Körperhöhle hineinragend. Es ist dies in einer Hinsicht eine sehr merkwürdige Art, insofern als sic erst zum Teil die Eigentümlichkeiten des Baues der Tiefsee-Aspidochiroten erworben hat. Die Fühlerampullen fehlen, wie auch das Darmwundernetz, aber der Steincanal hat die Verbindung mit der Haul und die aussere Ausmündung noch nicht erlangt: wir fanden ja noch die typische innere, wenn auch ganz festgelegte Madreporenplatte. Es ist also in unserem Pseudostichopus pustulosus ein weiteres Bindeolied zu sehen zwischen dem Synallactiden-Stadium und den typischen Holothu- riinae. Damit wird auch der scharfe Gegensatz zwischen Elpidiidae und Holothuriidae im Sinne Oestergren's, der die Synallactinae bei den Elpidien unterbringen will, überbrückt. Anhang zu den Holotiiukiidak. Elpidienformige Holothuriidak. 2e Subfamilie Psychropotinae Theel. Benthodytes Theel. i. Benthodytes sibogae Sluiter. Taf. I. Fig. i, Taf. IX. Fig. 11, Taf. X. Fig. i. Sluiter. Tijdsch. Ned. Dierk. Vereen. (2). VII, 1901. p. 17. Stat. iö. 7°28'.2S., 11 50 24 .6 O. 101S Meter. Feiner, grauer Schlamm. 1 Ex. Stat. 314. 70 36' S., 11 70 30'. 8 O. 694 Meter. Feiner, sandiger Schlamm. 1 Ex. Stat. 175. 2° 37'. 7 S., I30°33'.4U. 1914 Meter. Feiner, grauer Schlamm. 1 Ex. Die drei Exemplare dieser neuen Benthodytes- Art sind in Alkohol aufbewahrt. Von einem Teil des Tieres von Stat. 18 wurde aber an Bord eine farbige Skizze nach dem Lebcn gemacht, wodurch es möglich ist sich über die Farbe und den Habitus eine ziemlich genaue Vorstellung zu machen, da auch die Alkohol-Exemplare sehr gut conserviert sind. Der Alkohol, in welchen die Tiere aufbewahrt sind hat eine schwach rot-violette Farbe ausgezogen, wahrend die Tiere selbst noch ziemlich dunkel violett sind, und zwar nicht nur die aussere Haut. sondern auch alle inneren Organe. Bauch und Rücken scheinen nur wenig verschieden gefarbt gewesen zu sein, der Rücken war aber jedenfalls etwas mehr rütlich violett als der Bauch. Das grösste mir vorliegende Exemplar von Stat. 18, das ich der nachfolgendcn Beschreibung zu Grimde lege, ist 190 mm. lang und etwa 40 mm. breit. Der Bauch ist jetzt etwas concav eingezogen, war im Leben aber wahrscheinlich flach, der Rücken ist gewölbt und zwar ist das vordere Drittel besonders stark aufgetrieben durch die ausserordentlich voluminösen Geschlechtsorgane. Ganz vorn aber verjüngt sich der Körper wieder zu einem dunnen Saum, der den Mund mit den Fühlern ganz überdeckt. In dem ohne Zweifel stark zusammengezogenen Zustande, misst dieser Saum bis zum Rande des Fühlerkranzes noch immer 10 mm. Der Mund liegt also deutlich 56 ventral. Der After ist terminal. Auf dem Rücken kann ich 6 Paar grosser Papillen unterscheiden, die auf den zwei dorsalen Radien stehen. Sie stehen auf ziemlich gleichen Abstanden, etwa 35 mm. von einander, nur mit Ausnahme der beiden vorderen Paare. Das erste Paar steht namlich 5 mm. hinter dem vorderen Randsaurri und bildet zwei einfache, conische, etwa 10 mm. lange Papillen. Das nachstfolgende Paar steht 12 mm. weiter nach hinten, ist etwas grösser, 16 mm. hoch und gleichfalls mit einfacher conischer Spitze, wenn auch mit breiterer Basis. Das dritte Paar steht etwa 30 mm. weiter nach hinten, hat eine noch breitere Basis, wircl 25 mm. lang, hat aber immer noch eine einfache Spitze. Die 3 folgenden Paare stehen auf den oben erwahnten Abstanden, sind mit viel breiterer Basis am Körper befestigt und erreichen eine Lange von 30 mm. Sie sind nicht mehr einfach, sondern gabeln sich in 3 Aus- laufer, von welchen der mittlere der kraftigste ist. Nur das hinterste Paar ist in zwei Auslaufern gespalten. Ausser diesen grossen Papillen konnte ich am Rücken keine Ambulacralanhange finden, nur liegt vorn, etwas vor dem zweiten Papillenpaar die Ausmündung des Geschlechts- ganges, ohne dass aber eine Geschlechtspapille zu unterscheiden ist, und unmittelbar rechts daneben die 5 oder 6 Poriën der Madreporenplatte. Beide Organe liegen zusammen in einer kleinen Grube der Haut. Der ganze Körper ist von einem schmalen Saum umgeben. Dieser Randsaum tragt ungefahr 70 Füsschen, die mit deutlichen Endscheiben versehen sind. Er ist vorn durch eine Einkerbung von dem schon oben erwahnten Vordersaum abgesetzt. Letzterer tragt 1 1 Füsschen, ungefahr so gross wie die des Randsaums. Auch hinten am Körper setzt sich der Randsaum unterhalb des Afters fort, aber ich konnte nicht mit Sicherheit feststellen, ob auch dieser Hinter- saum noch Füsschen tragt. Der Randsaum mit den Füsschen steht selbstverstandlich auf den seitlichen ventralen Radien. Am Bauche findet man auf dem mittleren ventralen Radius in einer deutlichen Doppelreihe ungefahr 40 Paar von Füsschen. Besser noch sind sie Papillen zu nennen, da sie conisch, wenig zurückziehbar und nur mit ganz rudimentarer Endscheibe versehen sind, wahrend die Basis in einer grubenartige Vertiefung der Haut liegt. Fast alle liegen in ungefahr gleichen Abstanden von einander, nur mit Ausnahme der drei hintersten Paare, die einen viel grosseren Raum zwischen sich frei lassen. Der Mund ist von 14 tief-violett gefarbten, ziemlich kleinen Fühlern umstellt. Die Haut ist bei den in Alkohol conservirten Tiere ziemlich fest und lederartig, aber dünn, innen und aussen tief-violett gefarbt. Die Kalkkörperchen sind nicht sehr reichlich in der Haut verbreitet. In der Rückenhaut und namentlich in den Rückenpapillen kommen kreuzförmige Kalkkörperchen vor, die denen der Rückenhaut von Bcnthodytcs incerta Ludw. sehr ahnlich sind. Auch hier sind die schlanken Arme 0.3 mm. lang und nur an den freien Enden bedornt. Auf dem Mittelpunkte steht gleichfalls ein am freien Ende bedornter Fortsatz, der aber nur 0.17 mm. hoch ist. In der Bauchhaut kommen aber ganz andere Kalkkörperchen vor als bei B. incerta, da die Kreuze mit kraftigen stark bedornten Armen von 0.45 mm. Lange hier ganz fehlen und fast ausschliesslich, aber ziemlich zahlreich, bis 0.5 mm. lange, dicke Stabe vorkommen, die an beiden Enden bedornt sind. Vereinzelt liegen zwischen diesen noch kleine dreistrahlige Kalkkörperchen, mit Armen von nur o. 1 mm. Lange. In der Scheibe der Fühler liegen schwach gekrümmte, 0.43 mm. lange, dunne Stützstabe, wie auch bei B. incerta. In den Endscheiben der Füsschen kommen nur ganz rudimentare Endplatten vor, die auch zuweilen 57 ganz fehlen kunnen. Es sei hier anch gleich erwahnt, dass auch in der Wand der Geschlechts- organe sehr zahlreich meist vierarmige Kreuze vorkommen, deren Arme bis 0.45 mm. lanu- werden, an den Enden uur schwach bedornt sind und dem Aeusseren der Genitalorgane eine netzartige Zeichnung verleihen, die bei Loupevergrüsserung sehr deutlich, auch schon mit unl)e\vaiïnetem Augfe auffallt. Auch dies scheint mit dem Zustand bei D. incerta "-an/ überein- zukommen. Zuweilen fand ich aber auch fünfarmige Kreuze. Von den inneren Organe ist der Kalkring fast rudimentar, da an seiner Stelle nur ein ziemlich lockeres Geflecht von feinen Kalknadeln vorkommt, ohne dass auch nur eine Andeutung von racliaren und interradiaren Stücken zu entdecken ist. Eine 20 mm. lange Poli'sche Blasé hangt am Wassergefassring. Der Steincanal hat eine stark verkalkte Wand, ist sehr geriiumig und verlauft neben dem Genitalgang nach vorn urn in die schon oben erwahnte Madreporen- platte am Rücken auszumünden. Die Geschlechtsorgane sind sehr voluminös, wodurch der ganze Vorderteil des Körpers stark aufgetrieben war. Jederseits des dorsalen Mesenteriums hangt ein breiter Schlauch, der mehrere gleichfalls noch ziemlich breite Aeste abgiebt, die sich zuletzt di- oder auch trichotomisch spalten und in kurze conische Blindsacke endigen, die an der Basis etwa 5 mm. breit und 4 bis 7 mm. lang sind. Die Wand dieser Blindsacke ist ganz starr und spröde durch die zahlreichen oben erwahnten Kalkkürperchen. Das uns eben vorliegende grösste Exemplar ist ein Weibchen, die Eier sind dunkel violett und nicht auffallend gross, 0.71 mm. Die Langsmuskeln sind breit und einfach. Aus der dorsalen Wand der Kloake entspringt der Blinddarm, der 30 mm. lang und etwa 4 mm. breit ist. Das zweite Exemplar von Stat. 314 ist kleiner, misst nur 10S mm. in der Lange und etwa 26 mm. in der Breite. Da die Geschlechtsomane viel weniger kraftie: entwickelt sind, ist der Yorderkörper nicht aufgetrieben. Sonst ist die aussere Form die gleiche. Allein fühlt die Haut rauh an, da die Kalkkörper in der Rückenhaut zahlreicher sind. Sonst ist die Verteilung der Kreuze und der Stützstabe genau wie bei dem grosseren Exemplar. Die 6 Paar grosser Rückenpapillen sind aber bei dem kleineren Exemplar viel besser erhalten und bleiben alle 6 einfach. Die grösste Papille ist 1 1 mm. lang. Durch dieses Verhalten bei dem besser erhaltenen kleineren Exemplar bin ich in Zweifel, ob die scheinbare Spaltung in zwei oder clrei Papillen bei dem grosseren nicht vielleicht auf einer Verstümmelung beruht, die wahrend oder nach dem Fange entstanden ist. lm übrigen stimmen beide Exemplare, sowohl im ausseren als inneren Ban orenau mit einander überein. ö Diese neue Benthodytes-Kvt ist offenbar sehr nahe venvandt mit der Benthodytes incerta Ludwig („Albatross"-Holothurioidea, p. 60), weicht aber doch in einigen wichtigen Punkten so sehr von ihr ab, dass ich sie nicht als eine Varietat derselben auffassen kann. Die 6 Paar grosser Rückenpapillen, der Randsaum uncl namentlich die Kalkkürperchen der Rückenhaut und in der W and der Geschlechtsoroane sind bei beiden fast vullis/ trleich, aussfenommen ist nur die allerdings etwas zweifelhafte Spaltung der hinteren Papillen beim grössten Exemplar. Andrerseits aber sind die Kalkkürperchen der Bauchhaut ganz verschieden, so wie auch die Kreuze in den Rückenpapillen, die von den gewöhnlichen nicht verschieden sind. Was aber wohl SIBOGA-EXI'EUITIK XI. IV. 58 am schwersten wiegt, ist, dass bei unserer Art in dem tnittleren ventralen Radius eine deutliche Doppelreihe von Ambulacralanhangen vorkommt, die zwar keine typischen Füsschen mehr bilden, aber doch ziemlich -ross sind und auch bei starker Contraction nicht leicht übersehen werden. 2. Benthodytes salivosus Sluiter. Sluiter. Tijdschr. Ned. Dierk. Vereen. (2). VII, 1901. p. 19. St.it. 38. 7°35'.4S., ii7°2S'.6 0. 521 Meter. Korallenboden. 1 Ex. Das einzio-e mir vorliegende Exemplar war in Formol aufbewahrt, wodurch die Form und vielleicht auch einigermaassen die Farbe ziemlich gut bewahrt geblieben war. Ich musste aber das Tier in Alkohol überbringen, da die Haut zu sehr in Verschleimung überging. Dabei ist die Form leider fast unkenntlich geworden. Das noch in Formol conservierte Tier war 170 mm. lang und ungefahr 40 mm. breit, dorso-ventral zusammengedrückt und von einem breiten Randsaum umgeben, der bei dem Uebertragen in Alkohol fast ganz zusammengeschrumpft ist. Der Bauch ist Mach, der Rücken schwach gewölbt. Der Mund liegt ganz ventral und der vordere Randsaum ragt 10 mm. weiter nach vorn. Der After ist fast terminal, nur ganz unbe- deutend nach oben schauend. Der Randsaum ist an dem ganzen mittleren Teil des Körpers ungefahr 10 mm. breit, wird nach vorn, mehr noch nach hinten zu schmaler. Die Canale des Wassergefasssystems, welche zu den seitlichen Füsschen gehen, schimmern deutlich in dem Randsaum durch. Auf dem mittleren ventralen Radius stehen ungefahr 50 Paar von Füsschen, die aber seitlich weit aus einander liegen, wodurch ein breites nacktes Band in der Mittellinie frei gelassen wird. Die seitlichen ventralen Radien tragen eine einfache Reihe von gleichfalls 50 Füsschen, die am Rande des breiten Randsaumes frei hervorragen und bei dem Formol- Exemplar 6 bis 8 mm. lang, aber ziemlich dünn sind. Auf dem Rücken stehen zahlreiche zurückziehbare Papillen, die conisch und 4 mm. lang sind. Sie stehen auf den beiden Radien und man kann etwa 4 oder 5 Reihen auf jedem Radius unterscheiden, wenn sie auch ziemlich unregelmassie stehen. Die Mittellinie des Rückens wird frei gelassen. Nach vorn und hinten DO «-* nehmen sie in Anzahl ab, so dass dort nur zwei Reihen übrig bleiben. Der Mund wird umstellt von 18 Fühlern, welche die gewöhnliche scheibenförmige Gestalt haben. Die Haut ist massig dick, aber sehr weich, gallertartig und ohne jegliche Spur von Kalkkörperchen. Ebensowenig konnte ich in den Füsschenwanden und in den Fühlern Kalk- ablageruneen entdecken. Der Kalkring ist nur schwach entwickelt und besteht aus einem zarten lockeren Gewebe von Kalknadeln, ohne dass radiale und interradiale Stücke deutlich zu unter- scheiden sind. Am Wassergefassring hangt eine kleine Iangliche Poli'sche Blasé. Ein Steincanal, im dorsalen Mesenterium festgelegt, dringt nicht in die Körperwand ein, sondern endigt in einer ziemlich grossen, langlich runden Madreporenplatte, welche innen an der Körperwand befestigt ist. Fühlerampullen fehlen natürlich. Der grösste Teil des Mitteldarmes ist abgebrochen und ausgestossen, aber es ist doch hinten ein 80 mm. langes Stück bewahrt geblieben, an welchem keine Spur von Kiemenbaumen zu entdecken ist. Jederseits des dorsalen Mesenteriums hangt ein Büschel von Ovarialschlauchen, welche sich ein- oder zweimal dichotomisch teilen und bis 20 mm. lang werden. 59 Die Farbe des Formol-Exemplars war glasig weiss mit einem schwach rötlichen Schimmer. Vergleichen wir die oben beschriebene Art mit den bekannten Bentaodytes-Arten, so fa Ut zunachst das vollstandige Fehlen der Kalkkörperchen auf. Da das sehr zarte Gewebe des Kalkringes und die Madreporenplatte ganz intact waren, so kunnen dieselben nicht durch die Conservierungfsflüssigfkeit gelost sein, und ist also die völlige Kalklosigkeit der Haut als normal anzusehen. Bekanntlich fehlen auch bei D. sanguinolenta Theel die Kalkkörperchen in der I lavit, aber dort kommen sie wenigstens noch in den Fühlern und den Füsschen vor. Bemerkenswert ist ferner das Vorkommen der inneren Madreporenplatte, da bei B. sanguinolenta nach Ludwig nur innere Poren aber ohne kalkige Madreporenplatte vorkommen. Die Yerteilung der Füsschen und Papillen ist zwar recht charakteristisch iür unsere Art, giebt aber keine Veranlassung zu besonderen Bemerkungen. 3. Bcnthodytcs hystrix Sluiter. Taf. IV. Fig. 4, Taf. IX. Fig. 10. Sluiter. Tijdschr. Ned. Dierk. Vereen. (2). VII, 1901, p. 19. Stat. 221. 6° 24' S., I24°39'0. 279S Meter. Schlamm mit Foraminiferen. 1 Ex. Das einzige mir vorliegende Exemplar ist fast 20 cm. lang, vorn und hinten breit abge- rundet, ohne den breiten Randsaum 40 mm. breit. Der Mund liegt ventral, der After terminal. Der ganze Körper wird von einem breiten Randsaum umgeben, welcher am freien Rande in breiten dreieckigen Zacken auslauft. Der Saum mit den Zacken ist 20 mm. breit. Vorn setzt er sich quer über den Rücken etwas hinter dem vorderen Körperrande fort. Hinten wird er schmaler, so dass er unter dem After kaum mehr zu unterscheiden ist. Der Bauch ist flach und tragt auf dem mittleren Radius eine Doppelreihe von Füsschen, deren Zahl ich aber nicht ermitteln konnte, da sie an dem Vorderteil des Körpers nicht gut mehr zu erkennen waren. Auf dem Rücken stehen wahrscheinlich 6 Paar grösserer Papillen, von welchen die vorderen aber in der stark gerunzelten und geschrumpften Haut nicht sicher zu unterscheiden waren. Diese Papillen laufen aber nicht spitz zu, sondern sind breit abgestumpft, tragen aber Höcker- chen, die durch die riesigen Kalkkörperchen hart und stark bestachelt sind. Auch die übrigen Teile der Rückenhaut sind rauh durch die hervortretenden Nadeln der Kalkkörperchen, die schon mit unbewaffnetem Auge deutlich zu unterscheiden sind. Diese Kalkkörperchen besitzen die Form des vierarmigen Kreuzes mit kraftigem Aufsatz auf dem Mittelpunkt, wie solche bei den Psychropotinen so oft gefunden werden. Die Arme sind nach innen gekrümmt, der Aufsatz ragt nach aussen hervor. Jeder Arm erreicht gewöhnlich eine Lange von ungefahr 1 mm., sodass die ganzen Kreuze mehr als 2 mm. breit sind. Sie sind besonders an den Enden mit kraftiie einzige Polische Blasé ist sehr lang (45 mm.), aber schmal. Die Geschlechtsorgane sind zwei Büschel, jederseits vom dorsalen Mesenterium eins und zwar so, dass jederseits deutlich ein Hauptcanal zu unterscheiden ist, in weichen verschiedenen Seitenaste auslaufen, die wieder dichotomisch geteilt sind. Dieses Verhalten weicht von der Varietat „henriet' Ludwig ab, und scheint mehr mit dem Befunde von Theel übereinzustimmen. Ein Vergleich mit der von Walsh beschriebenen Pannychia wood-masoni in „Investigator Deep-sea Holothurians" ist kaum möglich, da die Beschreibung so dürftig und wenig sachkundig ist, dass man sogar nicht einmal sicher ist, ob er überhaupt wohl eine Pannychia- Art vor sich gehabt hat. 2. Pannychia multiradiata Sluiter. Sluiter. Tijdschr. Ned. Dierk. Vereen. (2). VII, 1901, p. 25. Stat. 300. io°48'.6S., I23°23'.i0. 918 Meter. Feiner, grauer Schlamm. 2 Ex. Das grösste der beiden mir vorliegenden Exemplare ist 140 mm. lang und 35 mm. breit. Bei dem stark contrahierten Zustand und der teilweise abgescheuerten Haut ist es schwer eine genaue Vorstellung von dem Habitus des Tieres zu erlangen. Der Bauch ist abgeflacht, der Rücken stark gewölbt. Der Mund liegt weit nach vorn, fast terminal, aber doch noch immer etwas ventralwarts gekehrt. Der After ist terminal. Auf den beiden seitlichen ventralen Radien stehen die typischen grossen Füsschen, die cylindrisch sind und eine grosse Endscheibe besitzen von ungefahr 4 mm Durchmesser. Auf der linken Seite waren deutlich 20 zu unterscheiden, auf der rechten Seite aber waren mehrere verstumme.lt und abgebrochen, so dass ich ihre Zahl nicht sicher angeben kann, doch scheinen ungefahr gleich viele da gewesen zu sein. Auf dem mittleren ventralen Radius stehen massig grosse Füsschen, welche aber viel kleiner bleiben als die Seitenfüsschen. Ihre Zahl war nicht sicher festzustellen, da mehrere abgebrochen waren. Ich konnte 10 unterscheiden, aber es sind gewiss mehr da gewesen. Auf dem Rücken steht zunachst oberhalb der grossen Seitenfüsschen eine Reihe ziemlich langer conischer Papillen, die noch den seitlichen ventralen Ambulacren ang-ehören. Hinter den Fühlern steht eine Anzahl Papillen in einer Ouerreihe, die wohl dem Theel'schen Ouerbande entsprechen. Uebrigens stehen die kleinen, schmalen Papillen unregelmassig auf dem Rücken verteilt, wenigstens konnte ich an den zusammengeschrumpften Exemplaren keine Reihenstellung auf den Radien mehr unter- scheiden. Urn den Mund konnte ich uur iS Fühler zahlen, aber es isl ;ehr gut möglich, ja sogar wahrscheinlich, dass ihre Zahl 20 betrug, da mehrere schon ihre Scheibe und auch einen Teil des Stieles eingebüsst hatten und möglicherweise also auch wohl ein Paar ganz abgebrochen und nicht mehr erkennbar war. Die Fühler sind ziemlich gross, mit breiter Scheibe, die mit kleinen Warzchen besetzt ist. I )ie Haut ist am Bauche sehr dünn, am Rücken und an den Seiten betrachtlich dicker. In der Oberhaut, die ziemlich gut erhalten ist, sieht man schon bei schwacher Loupen-Vergrösserung die zahlreichen Radehen. In der Rücken- und Bauchhaut kommen nur die grossen Radchen vor, welche meist einen Durchmesser von 0.3 mm. besitzen. Sie zeigen den typischen Bau, wie Theel denselben für Pannychia moseleyi und namentlich Ludwig fiir seine Laetmophasma fecundum beschreibt, nur dass eine grössere Zahl Speichen vorkommt. Bei weitem die meisten haben 16 oder 18 Speichen, nur einige besitzen 15 und ganz vercinzelte 17. Weniger als 15 fand ich nie. Wie Ludwig' für Laetmophasma beschreibt, gabeln sich ein oder zwei der 4 Speichen- pfeiler des Primarkreuzes öfters, wodurch dann 5 oder 6 oder auch 7 Speichenpfeiler entstehen. Die kreisförmigen Gitterplattchen kommen in der Bauch- und Rückenhaut nirgends vor. wohl aber in der Wand der Füsschen und Papillen, wo sie dieselbe Form besitzen wie bei Pannychia moseleyi Theel. Ausserdem finden wir in den Füsschen und Papillen kleine dunne, an beiden Enden bedornte Stützstabe, die meist einfach bleiben, zuweilen aber auch sich verastelen, und gewöhnlich dickere Aeste bekommen. In den grossen Endscheiben der Füsschen sind haupt- sachlich massenhaft die kleinen Stützstabchen abgelagert, wahrend nur einige wenige, nicht grosse, kleinmaschigfe Kalknetze dazwischen vorkommen. Der Kalkring ist rudimentar, besteht aus einem sehr lockeren Kalkgewebe ohne dass die Form der radiaren und interradiaren Stücke mehr zu ermitteln war. Am Wassergefassring hangt eine grosse, 40 mm. lange, aber schmale Polische Blasé. Der Steincanal dringt in die Haut und mündet mit mehreren Poren nach aussen. Die Geschlechtsorgane bilden zwei Büschel von Schlauchen, die zahlreiche ganz kleine, gelbliche Blindsackchen tragen, welche mit dem Keimepithel ausgekleidet sind (die beiden Exemplare waren Weibchen). Der Darm war prall gefüllt mit dickem, fettigem Schlamm und dadurch überaus brüchig. Die aussere Darmwand war dunkel violett gefarbt. Ueber die Farbe des lebenden Tieres kann ich leider nichts berichten. In Alkohol war es heil grelblich-grau, nur beim After und hinter dem Fühlerkranz kamen violett gefarbte Stellen vor. Anfangs war ich im Zweifel, ob es nicht besser ware, nur eine Varietat von Pannychia moseleyi Theel in unserem Tiere zu erblicken. Da aber auch bei den von Ludwig beschriebenen Exemplaren seiner Varietat Jicnrici" die Radchen und die Verteilung der Kalkkörperchen ganz dieselbe ist wie bei den Theel'schen Exemplaren, glaube ich, dass wir berechtigt sind die oben beschriebene Form als neue Art aufzustellen, da die Radchen doch recht verschieden und auch die übrigen Kalkkörperchen anders verteilt sind. Auch die Füsschen und Papillen sind anders als bei P. moseleyi, aber das ist auch bei der Var. P. henrici schon der Fall. Es ist wahr, dass bei Laetmophasma Radchen von 11 bis 17 Speichen vorkommen, aber die höheren Zahlen SIBl' flE M.IV. 10 — * 74 sind nur Ausnahmen, wahrend bei den beiden Pannychia- Arten die Zahlen constant zu sein scheinen. bis auf Weiteres, bis mehr Yergleichsmaterial vorliegt, mussen wir unsere Foxm wohl als neue Art aufführen. 4L' Subfamilie E lp idi i n a e Theel. Peniagone Theel. i. Peniagone vitrea Theel. Theel. Challenger Reports. Holothurioidea. Part. I, p. 50. Ludwig. Albatross-Holothurioidea. p. 105. Stat. 211. 5°4o'.7 S., i2o°45'.5 O. n5S Meter. Grober, grauer Schlamm. 1 Ex. Das einzige erbeutete Exemplar dieser merkwürdigen Art stimmt sehr gut mit der Beschreibung Theels. Der eigentümliche halsförmige Vorderteil ist scharf nach unten und nach hinten gebogen. Das breite, kurze Nackensegel, die 8 Füsschen am hinteren Körperdrittel, die Kalkkörperchen stimmen alle genau mit den Challenger-Exemplaren überein, welche aus clem südlichen Pacifik unweit der Kuste von Chili stammten. Die von Ludwig erwahnte Varietat P. vitrea var. setosa stammt zwar gleichfalls aus dem östlichen Pacifik, aber viel nördlicher. Mein Exemplar stimmt besser mit den Challenger-Exemplaren überein als mit dieser nörcl- licheren Varietat. 2. Peniagone ecalcarea Sluiter. Taf. X. Fig\ 2. Sluiter. Tijdschr. Ned. Dierk. Vereen. (2). VII, 1901, p. 26. Stat. 35. 8°o'.3 S., 116° 59' O. 1310 Meter. Feiner, grauer Schlamm. 6 Ex. Alle Exemplare sind ungefahr 40 mm. lang. Der Bauch ist flach, der Rücken gewölbt. Der Mund liegt ganz ventral, der After terminal. Vorn am Rücken erheben sich 1 2 lange und breite Anhange, die an der Basis durch einen Saum vereinigt sind. Sie ragen, wenn ausgestreckt, noch weit iiber den Yorderrand des Körpers hervor. Der mittlere ventrale Radius ist nackt. Die seitlichen Radien tragen an der hinteren Halfte des Körpers 8 grosse Füsschen in einer einfachen Reihe und an der vordern Halfte eine Doppelreihe von viel kleineren Füsschen. Auf dem Rücken konnte ich keine Füsschen unterscheiden. Der Mund wird von 20 kleinen, scheibenförmigen Fühlern umstellt. Die Haut ist massigf dick aber sehr brüchier, obgdeich granz ohne Kalkkörperchen. Auch die Fühler und die Füsschen entbehren völlig jeder Kalkablagerung. Auch ein Kalkring fehlt, so dass nirgends Kalk im Körper vorkommt. Am Wassergefassring konnte ich nur eine Polische Blasé mit Sicherheit unterscheiden. Da aber auch hier alle Gewebe überaus brüchig sind, ist es nicht ausgeschlossen, dass bei der Untersuchung eine abgebrochen ist. Einen Steincanal konnte ich nicht auffinden. Die Geschlechtsorgane sind als zwei Büschel traubig ver- astelter Schlauche entwickelt, von welchen das linke Büschel sehr lang ist und bis ganz hinten in den Körper reicht. Die Langsmuskeln sind kraftig, aber bei den conservierten Tieren sehr zerbrechlich und nicht geteilt. Die Farbe der in Alkohol conservierten Tieren ist ziemlich dunkel rot-braun. Es geschieht allerdings nur mit einigem Zweifel, dass ich diese eigentümlich aussehenden Holothurien zu der Gattung Peniagone bringe. Die aussere Form und namentlich die grossen lappigen Anhange vorn am Rücken, sowie die Verteilung der Füsschen, kommt allerdings am meisten mit Peniagone überein, aber das völlige Fehlen aller Kalkablagerungen macht es schwer, sich ein bestimmtes Urteil über die Verwandtschaft zu bilden. Es ist sehr unwahrscheinlich, dass der Kalk durch gesauerten Alkohol gelost ware, da alle übrigen Tiere von derselben Station, die in demselben Alkohol aufbewahrt wurden, keine Auflösung des Kalkes zeigen. Auch sind in der Haut nirgends die zarten Hullen zu finden, die sonst bei Auflösung der Kalkkörperchen noch öfters die frühere Lage und Form derselben verraten. Da nun aber in der jüngsten Zeit mehrfach Arten beschrieben sind, die ohne Zweifel gar keine Kalkkörperchen in der Haut besitzen und doch zu Gattungen zu rechnen sind bei denen diese Gebilde sonst reichlich angetroffen werden, so ist auch in dem Fehlen bei unserer Art keine überwiegende Schwieriekeit zu sehen sie der Gattung- Peniagone zuzurechnen. Der Kalkring ist bekanntlich bei den Elpidiinae schon recht rudimentar, sodass sein völliges Schwinden nicht so sehr auffallig ist, urn so weniger als uns bereits mehrere analoge Falie bekannt sind. 3. Peniagone discrepans Sluiter. Taf. X. Fig. 3, 4. Sluiter. Tijdschr. Ned. Dierk. Vereen. (2). VII, 1901, p. 27. Stat. 126. 3°2/'.iN., 125° i8'.7 O. 2053 Meter. Marter Boden. 1 Ex. Das einzige erbeutete Exemplar, das in Formol aufbewahrt wurde, ist 60 mm. lang und etwa 15 mm. breit. Der Mund liegt ganz ventrai und wird von einem ziemlich breiten vorderen Randsaum überdacht. Dieser Randsaum, welcher das Xackensegel darstellt, ist am Rande ein- gekerbt, so dass 14 dreieckige Lappen entstehen, in welche die Canale des Wassergefasssystems eintreten. Auf den beiden seitlichen ventralen Radien steht je eine einfache Reihe von ungeföhr 20 Füsschen, welche ziemlich clunn und zurückziehbar sind. Die hinteren sind nicht grösser als die vorderen. Der mittlere ventrale Radius ist nackt, ohne Füsschen. Auf dem Rücken kann ich nur drei Paar von Papillen entdecken. Das erste Paar liegt 12 mm. vom Yorderrande entfernt, bleibt klein, nur 5 mm. lang. Das zweite Paar liegt 24 mm. vom Vorderrande, ist viel langer, 13 mm.; endlich liegt das dritte Paar 17 mm. vom Hinterrande und erreicht eine Lange von io mm. Diese 6 Papillen sind alle dünn und nicht zurückziehbar. Bei dem in Formol aufbewahrten Tier war die übrige Haut sowohl am Rücken als am Bauche glatt. Als ich das Tier aber in Alkohol überführte, 11111 eine weitere Verschleimung der Haut zu verhinderen, zog sich die Haut allmahlig derartig zusammen, dass auf dem Rücken ziemlich regelmassige conische Papillen hervortraten. Mit der Loupc und einigermaassen schon mit unbewaffnetem Auge, sah ich, dass jede Papille durch ein vierarmiges Kalkkreuz mit nach aussen vorstehendem Aufsatz gekrönt war. Es erinnert dies sehr auffallend an die Beschreibung und Abbildung welche Theel 7" von derartigen Papillen giebt bei seiner Elpidia verrucosa (Challenger-Holothurioidea. P. I. p. 20. Taf. XXXIX. Fig. 2.). Diese 4-armigen Kalkkreuze haben die Arme, von tienen jeder 0.5 mm. lang ist, stark nach innen gebogen. Der Aufsatz ist nur kurz, höchstens 0.2 mm. hoch. am freien Ende in 2 bedornte Auslaufer gegabelt. Die Arme sind an der iiussersten Halfte gleich- falls bedornt. In der Bauchhaut, sowie in der Wand drv Papillen, der Füsschen und Fühler fehlen Kalkablao-eruno-en vollstandier. Nur in den inneren Organen kommen wieder Kalkkörperchen vor und zwar zicmlich zahlreich als 0.4 mm. lange, dunne, gerade Stabeken, welcke an den beiden aussersten Spitzen mit sehr feinen Dörnchen bewaffnet sind. Sie finden sich hauptsachlich im dorsalen Mesenterium, in der Wand des vorderen Darmes, weniger im ventralen Mesenterium und in der Wand der Geschlechtsschlauche. Der Mund wird von 10 ungefahr gleich grossen Fühlern umstellt, welche auf einem massig langen Stiel eine nur kleine Scheibe tragen. Der Kalkring besteht aus den typischen sternförmigen Radialstücken mit jederseits 8 Seitenarmen. Am Wassergefassring hangt eine kleine Polische Blasé und im dorsalen Mesenterium ein Steincanal, der bis in die Haut eindringt ; eine Mündung nach aussen konnte ich nicht mehr auffinden. Der Darm macht nur eine kurze Doppelbiegung in der Mitte cles Körpers. Die Gonaden bestehen aus 2 Büscheln von kurzen, nicht verastelten Schlauchen. Die Langsmuskeln sind schwach uncl ungeteilt. Der ganze Habitus dieser neuen Peniagone-Krt erinnert auf den ersten Bliek vielleicht mehr an eine Psychropotine als an eine Elpidiine, da das Nackensegel mehr noch einem vorderen Randsaum gleicht, auch die grosse Zahl der gleich grossen Seitenfiisschen an einen Randsaum erinnert und die langen dorsalen Ambulacralanhange denen des Benthodytes sehr ahnlich sind. Andrerseits aber fehlen die Füsschen auf dem mittleren ventralen Radius, es kommen nur 10 Fühler vor und der Kalkring hat die typische Gestalt der Elpidiinae. Es kann also kein Zweifel über die Zueehörisrkeit zu dieser Subfamilie sein. Da der vordere Randsaum sich noch nicht zu einem typischen Nackensegel herausgebildet hat, erinnert der Habitus etwas mehr an Scotoanassa. Da aber die Verteilung der Füsschen und das Fehlen des hinteren Randsaums das Tier wieder von dieser Gattung entfernen, halte ich es doch für richtiger dasselbe bei Peniagone unterzubringen. Allerdings ware auch das Aufstellen einer neue Gattung zu befürworten, doch scheint es mir nicht wünschenswert in diesem F"alle hierzu zu beschliessen, da kein principieller Unterschied vorliegt. Nackensegel und vorderer Randsaum sind doch jedenfalls ganz gleich- wertige Gebilde und clie Zahl der Seitenfiisschen ist bekanntlich überaus variabel. Scotoanassa Theel. 1. Scotoanassa incerta Sluiter. Taf. IX. Fig. 5. Sluiter. Tijdschr. Ned. Dierk. Vereen. (2). VII, 1901, p. 28. Stat. 85. o°36'.5S., ii9°29.5 0. 724 Meter. Feiner, grauer Schlamm. 1 Ex. Stat. 314. 70 36' S., ii7°3o'.8 0. 694 Meter. Feiner, sandiger Schlamm. 1 Ex. Stat. 316. 7°i9'.4S., ii6°49'.5 0. 538 Meter. Feiner, dunkel-brauner, sandiger Schlamm. 2 Ex. I >ie 4 Exemplare sind leider sehr defect, sodass es nicht tnöglich ist die Körperform und die Stellurig der Körperanhange zu ermitteln. I )as Exemplar von Stat. 314 besteht nur aus Stücken Haut und Darm, und von einem Munde mit Fühlern ist nichts zu entdecken. Nur aus der völligen Gleichheit der Kalkkörperchen der Haut schloss ich auf di> Identitat der Tiere. Das eine Exemplar von Stat. 316 ist etwas besser bewahrt. Der Vorderteil des Körpers ist hier wenigstens gut erkennbar. 10 grosse aspidochirote Fühler umgeben den Mund, der ganz ventral liegt. Der vordere Randsaum, der den Mund überragt ist auch noch einigermaassen zurück- zufinden. Der Hinterkörper aber ist auch bei diesem Exemplar ganz defect, sodass der hintere Randsaum nicht zu entdecken war. An den Seiten des Körpers scheinen keine Füsschen vorzu- kommen. Da ich aber über die Verteilung dieser Anhange keine genügende Gewissheit erlangen konnte, ist überhaupt die Zugehörigkeit der Thiere zu der Gattung Scotoanassa zweifelhaft und ist es auch möglich, dass sie zu Peniagone gehören. Die ganze Haut ist in Alkohol grau und glasig, aber rauh durch die zahlreichen Kalkkörperchen, deren Form auch mehr mit jener bei der Gattung Peniagone übereinkommt. Diese Kalkkörperchen werden durch die typischen kreuz- förmigen, sehr dunnen Stabchen dargestellt, deren nach innen gebogene Arme 0.5 mm. lang werden und durch ein o. 1 mm. lang^es Verbindunsrsstück zusammenhan1> nun die Siboga-Exemplare auch wirklich dieselbe Art representieren, ist wohl unmöglich mit vollkommener Gewissheit festzustellen, da Theel nur eine sehr dürftige Beschreibung der Tiere geben konnte, und die innere Anatomie 78 ganz unberücksichtigt liess. Da aber seine Beschreibung nichts enthalt, was gegen die Identitiit beider Arten spricht, halte ich es für das Richtigste meine Exemplare zu der Theel'schen Art /:'. eximia zu rechnen. Wenn auch die aussere Form der beiden Exemplare einigermaassen gelitten hat, so ist sie doch im ganzen recht gut erkennbar, auch sind die inneren Organe ausgezeichnet erhalten. Die Tiere waren in Formol aufbewahrt. Da aber ihre Mant zu macerieren anfing, habe ich sie in Alkohol übergebracht. Die heiden 'Fiere sind 90 mm. lang, aber wahrscheinlich war im Leben der vordere Randsaum betrachtlich breiter als bei den conservierten Tieren. Der ganze Vorder- körper besteht aus dem sich breit ausdehnenden Randsaum, welcher von 14 sehr geraumigen ('analen durchzogen wird, welche deutlich hell-violett durch die glasige Haut durchschimmern. Der freie Rand des Saumes tragt ebenso viele Auslaufer, welche aber bei beiden Exemplaren sehr zerfetzt waren. Jederseits scheint der 3te von hinten viel grösser und von festerem Gewebe zu sein als die übrigen und auch dunkler violett-braun gefarbt. Flach ausgebreitet erreicht der ganze Saum eine Breite von 70 mm. Wie schon Theel hervorhebt, kommt der Mund durch diese riesige Entwickelung des Vordersaums scheinbar in die Mitte der Bauchflache des Körpers zu liegen. Unmittelbar hinter dem Munde ist der Körper 45 mm. breit. Es stehen also Lange und Breite des Körpers in genau demselben Verhaltniss wie bei den Theel'schen Exemplaren, namlich wie 1:2. Der Kreis, welcher von dem Peristom und Fühlerkranz eingenommen wird, ist sehr gross, 35 mm. in Durchmesser, also uur wenig kleiner als der ganze Körper hinter dem Fühlerkranz, der nur noch 42 mm. lang ist. Der Mund wird ausserhalb des breiten Peristoms von 20 Fühlern umgeben. Diese Fühler sind nicht alle gleich gross. Im Allgemeinen sind die dorsalen (hier besser die vorclern) kleiner als die ventralen (die hinteren), aber auch zwischen den letzteren kommen einigfe kleinere vor. Die Scheiben der grössten Fühler, welche am Rande nur wenig eingeschnitten sind, haben einen Durchmesser von 9 mm. Der Stiel aller Fühler ist nur sehr kurz, kann im Leben aber wohl weiter hervorie Scheibe der Stühlchen fand ich höchstens 0.09 mm., also etwas kleiner als v. Marenzeller. Die Form aber stimmt gut zu Semper's Abbildung ; ebenso auch der Stiel, der aber etwas langer ist als bei Semper's Exemplaren, wie dies auch v. Marenzeller fand. Der Kalkring sowie * • - - die inneren Organe verhalten sich wie in Semper's Beschreibung und Abbildung. Von den 10 Fühlern sind die 2 ventralen granz klein. Indem also ini Ganzen das Tier ziemlich odass sie von der Seite gesehen, wie plumpe Stabchen sich ausnehmen, wahrend die Löcher als feine Canalchen erscheinen. Die grössten haben nur 0.13 mm. als grössten Durchmesser. Vielfach kommen auch viel kleinere vor, welche eine unregelmassig kreisförmige Gestalt haben und nur von 2 oder 3 Canalchen durchbohrt sind. Auch biscuitförmige mit 2 Canalchen sieht man nicht selten. Ausser diesen kommen keine Kalkkörperchen in der Haut vor, nur in den Füsschen luiden sich Stützstabe und Endscheiben. 1 )er Kalkring ist gross und kraftig und besleht aus den gewöhnlichen 10 Stücken, von welchen die radialen und interradialen fast gleich breit sind, die radialen aber eine höhere Spitze nach vorn entsenden. Gabelfortsatze nach hinten fehlen. In der Kloake münden zwei sehr grosse und reichlich verastelte Kiemenbaume, die bis ganz vorn in den Körper reichen. Am Wasser- grefassringf eine 22 mm. lange und auf einer grosseren Strecke 10 mm. breite Polische Blasé. Ein langer im dorsalen Mesenterium festgelegter Steincanal. Obedeich die Cucumaria tricolor eine durch ihre Grosse und Farbe sehr auffallige Art ist und sie auch bei den Jedan-Inseln offenbar ziemlich gemein zu sein scheint, da nicht weniger als 7 Exemplare an einer Station erbeutet wurden, so kann ich die Tiere doch zu keiner cler beschriebenen Arten bringen. Entsprechend dem Yorkommen der vereinzelten Füsschen auf den Interradien würden die Tiere zu der Lampert'schen Gattung Scmpcria zu rechnen sein. Ich glaube aber mit Ludwig, dass kein genügender Grund vorliegt die Gattung Scmpcria bei zu behalten, da das Vorkommen der Füsschen zu inconstant ist und wie Lampert selbst hervorhebt v) dasselbe Individuum im Yerlaufe des Wachstums in wechselnder Gestalt die drei Gattungen Ocnus, Cucumaria und Scmpcria durchmachen kann. Da ausserdem auch die erwachsenen Exemplare zuweilen Füsschen in den Interradien besitzen können bei Formen, wo sie sonst gewöhnlich fehlen, so scheint mir die Aufstellung der Gattung Scmpcria unstatthaft. Die innere Anatomie liefert keine auffallenden Eigentümlichkeiten und man könnte die Tiere in die Nahe der „frondosa" Gruppe bringen, wenn nicht der Kalkring so kraftig entwickelt ware. Die Farbe ist allerdings das am meisten auffallige dieser Art ; übrigens scheint sie sehr constant zu sein, auch die kleinen eigentümlichen Kalkkörperchen machen sie leicht kenntlich. 6. Cucumaria catapliracta n. sp. Taf. VII. Fig. 14. Stat. 61. Lamakera. Ritï. 5 Ex. Das grösste Exemplar dieser 5 im Uebrigen sehr kleinen Cucumarien misst 25 mm. in der Lange und 4 mm. in der Breite. Die übrigen waren etwas kleiner. Da aber die Geschlechts- organe vollkommen entwickelt sind, sind sie nicht als Jugendformen anzusehen ; sie werden wahrscheinlich wohl nicht viel grösser werden. Das Trivium hat ausschliesslich in den drei Radien F"üsschen, die sehr regelmassige Doppelreihen bilden. Die beiden ventralen Interambulacren sind nackt. Ich zahle 36 bis 40 Füsschen in einer Reihe. Das Bivium tragt erstens eine ziemlich . Holothurien der „Gazelle". Zoolog. Jahrb. von Spengel. Bd. IV. p. S2S. unregelmassige Doppelreihe von Füsschen auf den beiden Radien, aber auch auf den Interradien stehen noch mehrere Füsschen, die aber kleiner bleiben als jene auf den Radien. Papillen fehlen, alle Ambulacralanhange sind deutlich Füsschen. Um den Mund 10 Fühler, von welchen immer die zwei ventralen viel kleiner bleiben als die übrigen. I )ie Haut ist hart und fest durch die massenhafte Kalkablagerung, deren Hauptmasse gebildet wird durch grosse runde Platten („scales"), die bis 0.8 mm. in Diameter erreichen und schmale Auslaufer (wie bei C. insolens Theel) besitzen. Darunter und zum Teil dazwischen liegen die Schnallen mit 6 oder 7 kleinen Löchern und grossen, buckeligen Anschwellungen, wie sie öfters bei Cucumaria und Colochirus etc. vorkommen, und endlich zwischen diesen Schnallen noch ziemlich zahlreich unregelmassig durch- löcherte Körperchen, die wohl aufzufassen sind als die bekannten A'-förmigen Körperchen, bei denen die Auslaufer sich zu einem durchbrochenen Ring geschlossen haben. Es finden sich alle Uebergange von den gewöhnlichen A'-förmigen Körperchen zu diesen Plattenen. Bei den am meisten ausgebildeten kommen 4 grössere Löcher in der Mitte vor, die ursprünglichen Winkel zwischen den Armen des Kreuzes und dann 4 kleinere am Rande. Der Kalkring ohne Gabel- schwanze, schmal, ungefahr wie bei C. insolens Theel. Eine Polische Blasé und ein freier Steincanal. Die Retractoren inserieren noch etwas hinter dem vorderen Körperdrittel. Die Geschlechtsorgane stellen 2 Büschel ziemlich dicker orange-gelber, unverastelter Schlauche dar, die sich weit vorn zu dem kurzen Geschlechtsgang vereinigen. Nach der Verteilung der Füsschen würcle diese Art zu der Lampert'schen Gattung Semperia zu rechnen sein, aber wie schon oben bemerkt kann ich eben so wenig wie Ludwig die Berechtigung zur Aufstellung dieser Gattung anerkennen. Das Vorkommen der Füsschen nur in den dorsalen Interambulacren stellt unsere Form in die Nahe von Cucumaria (Semperia) sykion Lamp. und C. dubiosa Semp. aber in den sonstigen anatomischen Verhaltnissen weicht sic sehr von beiden Formen ab, die überdies auch von ganz verschiedener Localitat herstammen. Die Kalkkörperchen und der Kalkkring erinnern an C. insolens Theel, von welcher unsere Art aber in anderer Hinsicht wieder sehr abweicht. 7. Cucumaria sordidata n. sp. Taf. VII. Fig. 16. Stat. 105. 6°8'N., 1210 19' O. 275 Meter. Korallengrund. 1 Ex. Das einzige kleine Exemplar, das mir vorliegt, ist nur 14 mm. lang, scheint aber doch erwachsen zu sein, da die Geschlechtsschlauche reichlich entwickelt sind. Der Körper ist nach beiden Enden etwas verjüngt und überall stumpf fünfkantig. Nur auf den Radien steht eine Doppelreihe von Füsschen und zwar auf den dorsalen und ventralen Radien ungefahr gleich zahlreich. Die Interradien sind ganz ohne Füsschen. Von den 10 Fühlern sind die 2 ventralen viel kleiner als die 8 übrigen. Die Haut ist rauh und brüchig durch die massenhaft angehauften Kalkkörperchen. Es kommt in der Körperhaut nur eine einzige Art dieser Körperchen vor und zwar langlich runde Platten, von 4 grosseren Löchern durchbohrt, zuweilen noch ein kleines Loch an einem der beiden schmalen Enden, das auch öfters noch in Entstehung begriffen ist. Auf der mittleren Spange stehen immer zwei stumpfe Erhebungen. Das Ganze ist offenbar als 84 ein reduziertes Stühlchen aufzufassen. Die Langsachse der Platte oder der Scheibe wird 0.2 mm. lang. In der Wand der Füsschen kommen gleichfalls den Stühlchen ahnliche Kalkkörperchen vor mit etwas besser ausgebildetem Stiele. 1 >ie Scheibe ist lang ausgezogen in Verhaltniss zur Breite, wird aber nur 0.125 mm. lang. Ausser den 4 in einem Kreuz stehenden Löchern, kommen in den verliingerten Zipfeln noch einige kleinere Löcher und ein grösseres Loch vor. Auf der minieren Spange stehen zwei kurze Stabe, die sich aber zur Bildung einer zweizinkigen Krone vereinigen. Der Kalkring besteht aus 10 Stücken, deren Form am besten aus der Abbildung erhellt. Gabelschwanze fehlen. Der ganze Ring besteht aber nur aus einem sehr lockeren Kalkgewebe, sodass schon mit der Loupe das lose Geflecht der Kalkspiculae, aus welchen er aufgebaut ist, sichtbar wird: ein Verhaken, wie es so oft bei den Tiefsee-Formen vorkommt. Dennoch heften sich gut entwickelte Retractoren an ihn fest, die etwas vor der Körpermitte aus den Langs- muskeln entspringen. Am Wassergefassring hangen 4 ziemlich lange dunne Polische Blasen und im dorsalen Mesenterium ist 1 Steincanal festsrelesrt. Die 2 Büschel unverastelter, massief laneer Geschlechtsschlauche sind etwas hinter der Körpermitte am dorsalen Mesenterium aufgehangt. Ich kann diese kleine Cucumaria- Kvt zu keiner der bis jetzt beschriebenen Formen brinken. Der Kalkrinsf erinnert in der Form zwar auch wieder an Cucumaria aövssorum Theel. aber die Kalkkörperchen sind so ganz verschieden : auch kommt bei dieser Art nur eine Polische Blasé vor, sodass es unmöglich ist beide Tiere zu einer Art zu rechnen. Durch das Fehlen der napfförmigen Kalkkörperchen und durch den schwach verkalkten Kalkring unterscheidet clas Tier sich auch leicht von den typischen Cucumaria- Arten, welche ebenfalls nur Doppelreihen von Füsschen allein auf den Radien haben. 8. Cucuiiiaria reducta n. sp. Taf. VII. Fig. 11. Stat. 302. io°27'.9S., I29°2S'.7 0. 216 Meter. Korallen-Sand. 1 Ex. Das einzige mir vorliegende Exemplar ist leider defect, da nur der Yorderteil des Körpers erhalten ist, der Hinterteil ist abgebrochen. Das Bruchstück ist 10 mm. lang und umfasst den ganzen eingestülpten Schlund. F)ie Füsschen stehen in Doppelreihen auf den Radien, die Inter- radien sind ganz nackt, ohne Füsschen. Die 10 Fühler sind zwar von etwas verschiedener Lange, aber ohne bestimmte Anordnung; die beiden ventralen sind nicht kleiner als die übrio-en. Die Haut ist ziemlich dick, aber dies wird wohl teilweise durch die starke Contraction des abgebrochenen Körpers verursacht. In der Körperhaut finde ich nur eine Art von Kalkkörper- chen, die als sehr stark reduzierte Stühlchen aufzufassen sind. Die Scheibe wird 0.1 mm. «toss o und ist in der Mitte nur durch 4 ziemlich kleine Löcher durchbohrt. Der Rand tragt auffallend grosse Stacheln. Zwischen clen 4 Löchern erheben sich 4 Dornen, die sich zuweilen am freien Ende gabeln. Es sind dies offenbar die 4 reduzierten Stabe des Stieles. Die sonst vielfach vorkommenclen Bindekörperchen fehlen vollkommen. In der Wand der Füsschen kommen die gewöhnlichen umgeformten Stühlchen vor, wobei die Scheibe in zwei lange Zipfel ausgezogen ist, welche an den verbreiterten Enden durchlöchert sind. In der Mitte liegen die 4 in einem 85 Kreuz stehenden Löcher, unA erhebl sich die Krone, die ;uis zwei Staben gebildet wird. 1 I zu Stützstaben umgeanderten Stühlchen werden 0.25 mm. lang. Der Kalkring ist kraftig, 6 mm. hoch und gleicht in tast jeder Hinsicht der Abbildung, welche Semper (Holothurien. Taf. XIV. Fig. 6) vom Kalkring seiner Cucumaria citrea giebt. Am Wassergefassring hangt 1 Polische Blasé und im dorsalen Mesenterium ein Steincanal. Ich kann dieses Bruchstück mit keiner der beschriebenen Formen identificieren. Mit C. citrea hat es den Kalkring und auch die Verteilung der Füsschen gemein, aber die Kalk- körperchen sind ganz verschieden. Diese letzteren kommen am meisten mit C. chierchiae Ludwig überein, ohne aber ganz gleich zu sein; besonders die Kalkgebilde in den Füsschen sind ganz verschieden. Ausserdem stimmen weder die Fühler noch der Kalkring unserer Art mit denen von C. chierchiae überein. 9. Cucumaria munita n. sp. Taf. VII. Fig. 10. Stat. 260. 5°36'.5S., I32°55'.2 0. 90 Meter. Sand, Korallen und Muschelschalen. 2 Ex. Stat. 262. 5°53'.8S., I32°4ö'.8 0. 560 Meter. Fester, blau-grauer Schlamm. 1 Ex. Die 3 Exemplare sind einander ganz gleich, nur hatte das aus grösserer Tiefe stammende Exemplar von Stat. 262 etwas gelitten. Die Tiere sind mit eingezogenem Schlunde und ein- gezogenen Fühlern 10 mm. lang, nach hinten sich starker verjüngend als nach vorn. Der Körper ist kreisrund auf dem Durchschnitt, nicht kantie und nach dem Rücken zu concav sjekrümmt. Die Haut ist starr und brüchig durch die reiche Kalkablagerung, welche sich über dem ganzen Körper zu teilweise über einander greifenden Schuppen ausbildet, welche öfters, aber nicht immer, in der Mitte conische Erhebungen tragen. Die Füsschen sind lang aber dünn und weich, stehen weit aus einander in Doppelreihen auf den Radien. Die Interradien ganz ohne Füsschen. Der ziemlich harte Kalkpanzer wird ausschliesslich aus grosseren, unebenen Kalkplatten auf- gebaut, die einen Durchmesser von 0.4 mm. erreichen und von zahlreichen kleinen Löchern durchbohrt sind. Zwischen diesen Löchern kommen aufstehende Leistchen aber keine Warzen oder Dornen vor. In der Wand der Füsschen fehlt jede Kalkablagerung; ebensowenig habe ich je eine Spur einer Endplatte gefunden. Der Mund wird von 10 Fühlern umstellt, von welchen die beiden ventralen viel kleiner sind als die 8 übrigen. Der Kalkring ist schwach entwickelt, besteht aus 5 Radialien, die nach vorn in 2 dunne Spitzen auslaufen, aber keine Gabelschwanze nach hinten tragen, und 5 Interradialien, die nach vorn in eine dunne Spitze auslaufen. Beide Stücke stehen durch sehr schmale Brücken mit einander in Verbindung. Am Wassergefassrintr hangt eine Polische Blasé; ein Steincanal ist im dorsalen Mesenterium fest- gelest. Die Geschlechtsorgane zwei Büschel kurzer, dicker, unverastelter Schlauche, welche auf ein Drittel der Körperlange angeheftet sind. Die Schlundretractoren entspringen etwas vor der Körpermitte aus den Langsmuskeln. Durch die schuppenartige Bekleidung würde sich diese Art an die Formen anschliessen, die wir früher in der Gattung Ocnus vereinigten, aber die Füsschen stehen nicht einzeilig, auch ist der Körper durchaus nicht fünfkantig. Merkwürdig ist es, dass die Tiere in so verschiedener Tiefe von 90 und 560 Meter gefunden wurden. 86 io. Cticumaria fastigata n. sp. Taf. VIL Fig. 9. Stat. 318. 6°36'.5S.. 1 14° 55'.5 O. 88 Meter. Feiner, gelb-grauer Schlamm. 1 Ex. Stat. 51. Molo-Strasse. 69 bis 9] Meter. Sand, Muschelschalen und Steine. \ Ex. Die beiden erbeuteten Exemplare sind mit eingezogenem Schlunde und Fühlern 16 mm. lang und in der Mitte 5 mm. dirk. Der Körper ist im Durchschnitt kreisrund, bei einem Exemplar nach hinten stark, tast schwanzartig verjüngt, nach vorn weniger. Die Füsschen bilden eine dicht gehaufte Doppelreihe auf den Radien, aber auch auf allen Interradien stenen die Füsschen dicht gehauft, sodass die ambulacralen Reihen kaum besonders auffallen. Die schwach ent- wickelten Lancfsmuskeln schimmern als dunne Streifen durch die dunne Haut durch. Yon den 10 Fühlern sind die 2 ventralen klein. In der Körperhaut kommt nur eine Art von Kalk- körperchen vor und zwar zart gebaute Stühlchen, welche ziemlich weit aus einander liegen. 1 >ir Scheibe hat sehr regelmassig 4 grosse und damit abwechselnd, 4 kleine Löcher. Der Stiel besteht nur aus zwei kurzen Stabeken, welche oben durch eine Ouerspange verbunden sind und an den freien Enden fein gezackt sind. Die Scheibe hat einen Durchmesser von 0.05 mm. In der Wand der Füsschen lie°;en wieder die umejeanderten Stühlchen mit einer in zwei laneen Zipfeln ausgezogenen Scheibe. Sie sind 0.045 mm- lang. Die Endplatte der Füsschen ist eine abgeschlossene kreisrunde Platte, mit einem Kranze von 10 — 12 grossen Löchern am Rande und zahlreichen kleinen Löchern in der Mitte. Bindekörperchen waren nirgends in der Haut zu finden. Der Kalkring ist sehr gross, erreicht bei eingestülptem Schlunde ungefahr die Mitte des Körpers. Die 10 Stücke sind vorn alle durch einen tiefen Einschnitt in 2 dunne Auslaufer geteilt. Die Radialien sind breiter als die Interradialien, und verlangern sich nach hinten in überaus lange Gabelschwanze, die aber an clen vordern zwei Dritteln wieder durch eine zusammen- gesetzte aber dunnere Kalkplatte verbunden sind. Auch sind die Interradialien nach hinten bis zu gleicher Höhe durch eine derartige zusammengesetzte Platte verlangert, die die Gabelschwanze der benachbarten Radialien zusammenhalt. Ein derartioes Verhalten kommt z.B. auch bei o Cucumaria citrea Semp. vor. Am Wassergefassring hangt eine Polische Blasé und 1 Steincanal im dorsalen Mesenterium. Die Geschlechtsorgane sind zwei Büschel dicker, langer, unverastelter Schlauche, ungefahr in der Mitte des Körpers angeheftet. Die Kiemenbaume sind gut entwickelt, reichen bis vorn in den Körper. Diese Cucumaria ist mehr ocler weniger der C. citrea Semp. ahnlich. Auch die Kalk- körperchen, wenn auch nicht ganz gleich, sind nach demselben Typus gebaut. Die Verteilung der Füsschen ist aber ganz verschieden ; auch stimmen die inneren Organe nicht mit Sempers Beschreibung überein, sodass ich meine Art unmöglich mit der Semper'schen vereinigen kann. 11. Cucumaria vilis n. sp. Taf. VIL Fig. 5. Stat. 240. Banda. 10 — 40 Meter. Sand und Korallen. 1 Ex. Stat. 51. Molo-Strasse. 69 — 91 Meter. Sand, Muschelschalen und Steine. 1 Ex. Die beiden erbeuteten Exemplare dieser kleinen Cucumaria-Avt kann ich mit keiner der beschriebenen Formen identificieren. Das Tierenen ist sammt dem ausgestülpten Schlund nur 12 mm. lang, aber ohne Zweifel sehr zusammengezogen, da die Haut stark gerunzelt ist. §7 Der Körper des Exemplars von Banda ist schwach 5-kantig, dick, ungefahr 9 mm. im Durch- messer. Das Exemplar aus der Molo-Strasse ist langer und schlanker. Die Füsschen sti erstens in einer Doppelreihe auf jedem Radius, sind aber ausserdem auf den 3 ventralen Inter- radien noch ziemlich zahlreich, auf den beiden dorsalen Interradien aber nur ganz vereinzelt. Die Haut ist ziemlich dick und weich, da Kalkkörperchen nicht sehr reichlich vorkommen. Diese sind in der Körperhaut und in der Schlundhaut recht verschieden. In der Körperhaut kommen neben einander schon 2 Arten vor. Erstens ganz glatte Platten von 0.15 bis 0.17 mm. Lange und 0.12 — 0.13 mm. Breite, die tast immer 4 grosse Löcher besitzen, welche öfters noch in Bildung begriffen sind. Zweitens tinden wir Stühlchen, die als Scheibe eine derartigr Platte mit 4 grossen Löchern haben, aber nicht grösser werden als 0.1 mm. und einen Stiel tragen, welcher aus zwei Staben aufgebaut ist, die oben ünter einander verbunden sind und in zwei zackigen Auslaufern endisren. In der Schlundhaut hingeeen finden wir ganz anders aebildete Stühlchen, welche eine Scheibe haben von o. 1 1 2 mm. Durchmesser und ausser den 4 grosseren Löchern in der Mitte noch zahlreiche kleinere Löcher am Rande tragen. Der Stiel wird ebenfalls aus zwei Staben gebildet, bleibt aber klein. Neben diesen Stühlchen kommen noch ziemlich zahlreich krause Bindekörperchen vor von 0.045 mm- 'm Durchmesser. In den Füsschen finden wir zahlreiche Stiitzsta.be von cler typischen Gestalt, clie als umgeformte Stühlchen aufzufassen sind. Die beiden Enden sind angeschwollen und durchlöchert, in der Mitte 2 grosse und 2 kleine Löcher. Sie werden 0.175 mm- 'an&- Der Kalkring ist aus gesonderten Stückchen aufgebaut, die Radialien mit ziemlich langen, aber sehr dunnen Gabelschwanzen versehen. Der Mund wird von 10 Fühlern umstellt, von welchen clie beiden ventralen klein sind. Am Wassergefassring hangt eine Polische Blasé und ein im dorsalen Mesenterium festgelegter Steincanal. Die Schlundretractoren sind kurz, entspringen aus den Langsmuskeln am Hinterrande des vordern Fünftel des Körpers. Die Gonaden sind 2 Büschel kurzer, nicht verastelter Schlauche. 12. Cucumaria duriuscula n. sp. Taf. VII. Fig. 6. Stat. 99. 637'ó N., i20°26'0. 16 — 23 Meter. Lithothamnion-Boden. 1 Ex. Stat. 117. i°o'.5 N., i2235ó'0. Eingang Kwandang-Bai. 80 Meter. Sand u. Korallen. 1 Ex. Die beiden erbeuteten Exemplare sind nur 1 1 mm. und 20 mm. lang und 6 mm. bis S mm. breit, tonnenförmig, nach vorn und hinten sich nur sehr wenig verjüngend. Der Mund wird von 10 Fühlern umstellt, von welchen die beiden ventralen klein sind. Die Füsschen sind auf die 5 Radien beschrankt, auf welchen sie in Doppelreihen stehen, aber nicht dicht gedriingt. Die Haut ist hart und briichig durch die zahlreichen Kalkkörperchen, welche nur in der Form von Kalkplatten mit grossen Löchern vorkommen. Die Platten erreichen einen Durchmesser von 0.27 mm. und fast immer sind die ursprünglichen 4, in einem Kreuz stellenden grosseren Löcher noch deutlich erkennbar, wenn auch nachher mehrere Löcher hinzukommen und die Form der Platten dadurch unregelmassig wird. Alle verschiedenen Entwickelungsstadien dieser Platten trifft man an. Auf allen Spangen zwischen den Löchern kommen unregelmassig verteilte Knoten vor. In der Wand cler Füsschen liegen 0.22 mm. lange, gebogene Stützstabe, welche 88 un beiden luiden durchlöchert sind und in der Mitte einen kurzen, nach aussen gekehrten, am luide gabelig geteilten Aufsatz tragen. Die Endplatten der Füsschen sind massig gross. Der Kalkring ist nur schwach, besteht aus den gewöhnlichen 10 Stücken, die alle vorn tief einge- schnitten sind; die Radialien sind aber etwas höher als die Interradialien. Die 10 Stücke sind nur durch schmale Brücken verblinden und tragen keine hinteren Gabelschwanze. Am Wasser- Sfefassring i Polische Blasé und im dorsalen Mesenterium ein Steincanal. Die Schlundretractoren sind kurz und schwach. Die beiden Kiemenbaume sind gut entwickelt und reichen bis vorn in den Körper. Die Gonaden sind zwei Büschel unverastelter Schlauche, vvelche ungefahr in der Mitte des Körpers am dorsalen Mesenterium aufgehangt sind. Es ist diese neue Art ohne Zweifel mehr oder weniger verwandt mit C. laevigata Verrill, welche nach Ludwig ') identisch ist mit C. serrata Theel, und ich war anfangs sehr geneigt auch die beiden kleinen Siboga-Exemplare zu dieser Art zu rechnen. Die Kalkkörperchen der Haut sind aber doch verschieden, da kein bedorntes und abgerundetes Ende daran zu unter- scheiden ist und jedenfalls die Stützstabe in der Wand der Füsschen den gablig geteilten Aufsatz tragen, welcher bei C. laevigata fehlt. Auch mag der Kalkring wohl etwas krafti^er entwickelt sein. Das Verbreitungsgebiet der C. laevigata beschrankt sich ausserdem auf den Antarktik, so dass das Vorkommen im Indischen Archipel kaum wahrscheinlich ist. Auch von Brutbeuteln war bei den zwar kleinen, aber doch schon mit gut entwickelten Gonaden ver- sehenen Tieren, nichts entwickelt. 13. Cucumaria mucronata n. sp. Tal. VII. Fig. 7. Stat. 294. ro°l2'.2S., I24°27'.3 0. 73 Meter. Weicher Schlamm mit feinem Sande. 1 Ex. Stat. 319. 6° l6'-5 S., 114° 37' O. 82 Meter. Feiner, grau-gelber Schlamm. 1 Ex. Diese kleine Cucumaria ist nur 1 2 mm. lang und in der Mitte des Körpers 3 mm. breit und nach dem Rücken unter einem stumpfen Winkel aufgebogen. Der Körper ist deutlich 5-kantig, heil grau gefiirbt mit kreide-weissen Streifen und Bandern, welche durch massenhaft angehaufte Kalkkörperchen hervorgerufen werden. Der Mund wird von 10 ungefahr gleich grossen Fühlern umstellt. Die Füsschen stehen in Doppelreihen nur auf den 5 Radien. Die Interradien sind ganz nackt. Die Haut ist hart und brüchig durch die zahlreichen Kalkkörper- chen, welche ausschliesslich in der Form von Stühlchen auftreten. Diese sind klein und plump. Die Scheibe erreicht einen Durchmesser von 0.07 mm., ist rund aber mit wellig gebogenem Rande. Die Löcher sind klein und zwar so, dass in der Mitte 4 etwas grössere liegen, am Rande eine Reihe von kleineren und dazwischen noch einigfe weniee von mittlerer Grosse. Der Stiel wird nur 0.04 mm. hoch und besteht aus 4 dicken Staben, die sich bald vereinigen, indem die Krone nur noch undeutlich in 4 Teile geteilt ist und zahlreiche kleine Zahnchen tragt. In der Wand der Füsschen kommen sehr eisjentümlich eestaltete Stützgebilde vor. Die Grund- form kann wieder zurückgebracht werden auf die bekannten Stühlchen mit in 2 lange Zipfel ausgezogener Scheibe, welche an beiden Enden durch einige kleine Löcher durchbohrt ist. In der Mitte erhebt sich aber ein sehr langer Aufsatz, aus zwei Schenkeln entspringend, die sich alsbald 1) Ludwig. Hamburger Magalhaensche Sammelreise. Holothurien. Hamburg, 1S98, p. 32. 39 zu einem dunnen Stab vereinigen, welcher an der Spitze etwas verbreitert, von einem Paar kleiner langlicher Löcher durchbohrt ist und am Ende in 2 oder 3 Zacken auslauft. Diese 0.245 mm- hohen stabförmigen Aufsatze sind alle nach Aussen gekehrt, wodurch die Füsschen ein stark bestacheltes Aussehen erhalten. Die Endplatte der Füsschen ist uur klein. Der Kalkring ist kraftig, im Ganzen 5 mm. hoch. Die Radialien sind breiter als die Interradialien und tragen vorn zwei langere Zipfel. Nach hinten setzen sie sich in 2 lange dunne Gabelschwanze fort, die in eine Anzahl Stücke eeteilt sind. Sowohl zwischen den Gabelsc.hwiinzen eines Radialstückes als zwischen denen der benachbarten Stücke ist eine verkalkte Membran entwickelt, in welcher gesonderte Stücke zu unterscheiden sind, wie das so vielfach bei Cucumaria, Thyone etc. der Fall ist. Am Wassergefassring hangt eine kleine Polische Blasé und ein Steincanal. 1 >ie Kiemenbaume sind wenig verastelt aber reichen bis vorn in den Körper. Die Gonaden bilden 2 Büschel langer, ungeteilter Schlauche, welche ungefahr in der Mitte des Körpers am dorsalen Mesenterium aufgehangt sind. Es ist dies eine leicht kenntliche Art, die ich mit keiner der beschriebenen Formen identifizieren kann. Die eigentümlichen, kleinen, plumpen überaus zahlreichen Stühlchen und namentlich die auffallenden bestachelten Füsschen und die netzartige Zeichnung, durch die Kalkanhaufungen hervorgerufen, sind sehr charakteristisch für diese Art. 14. Cucumaria conciliatrix n. sp. Taf. VII. Fig. 12. Stat. 273. Insel Jedan. 13 Meter. Sand und Muschelschalen. 3 Ex. Yon den 3 Exemplaren, die nur wenig in Grosse verschieden sind, ist das grösste 22 mm. lang und 11 mm. breit, nach beiden Enden sich etwas verjüngend. Der Körper ist stumpf 5-kantig, das Trivium und Bivium ziemlich deutlich von einander unterschieden durch die verschiedene Verteilung von Füsschen und Papillen. Am Bauche finden wir 3 ziemlich unregelmassige Doppelreihen von Füsschen, aber auch auf den beiden ventralen Interradien kommen, besonders am Hinterkörper, noch mehrere Füsschen vor. Am Rande der seitlichen ventralen Radien steht ferner eine Reihe conischer Papillen und ebenfalls auf den beiden dorsalen Radien. Alle diese Papillen sind ziemlich dick, deutlich conisch und stehen in einer Zickzack-Linie auf den Radien. Die 3 dorsalen Interradien sind ganz nackt. Die Farbe der in Alkohol aufbewahrten Tiere ist grau-violett, in den Interambu- lacren viel dunkler gesprenkelt als auf den Ambulacren. Auch die Papillen und Füsschen dunkel violett gesprenkelt. Der Mund ist von 10 Fühlern umstellt, von denen die 2 ventralen klein sind. Die Haut ist ziemlich dick und weich, da in der eigentlichen Körperhaut gar keine Kalkkorperchen vorkommen. In den Papillen aber finden sich ziemlich zahlreich zwei Arten von Kalkkörperchen, ohne dass die Papillen dadurch zu harten Gebilden werden. Erstens finden wir Stühlchen mit lang ausgezogener Scheibe, welche 0.2 bis 0.3 mm. lang wird und einen Stiel tragt aus 2 Staben gebildet, welche sich zu einem am Ende gabelig gespaltenen Saulchen vereinigen. Zweitens langliche, durchlöcherte Platten, gleichfalls 0.2—0.3 mm. lang, die offenbar nichts anders sind als Stühlchenscheiben ohne Stiel. In der Wand der Füsschen kommen sehr sparlich nur kleine Stühlchen vor mit einer 0.06 mm. breiten Scheibe, die durch 4 grosse Löcher durchbohrt ist und einen Stiel tragt, welcher aus 2 sich oben vereinigenden Staben sich bildet. An der Basis der Füsschen kommen diese Stühlchen auch noch ganz vereinzelt in der Haut vor. S1BOGA-EXPEDITIE XUV. I2 k 9° Der Kalkring isl gul entwickelt, die Radialien vorn in zwei Zipfel gespalten und nach hinten in 2 massig lange Gabelschwanze sich fortsetzend, welche einfach sind. Die Radialien sind mit den Gabelschwanzen 6 mm. hoch. I >ie Interradialien vorn in einer Spitze auslaufend. Die Schlund- r< tractoren sind lang, entspringen am Vorderrande des hinteren Körperdrittels aus den Langs- muskeln. Am Wassergefassring hangt eine Polische Blasé und ein Steincanal. Die Gonaden sind 2 Büschel langer unverastelter Schlauche, welche in der Mitte des Körpers am dorsalen Mesenterium hangen. Die Kiemenbaume gut entwickelt, bis vorn in den Körper reichend. Man könnte bei dieser neuen Cucumaria- hx\. in Zweifel sein, ob sie nicht besser zu der Gattung Colochirus zu bringen sei, wozu die Verteilung der Papillen und Füsschen jedenfalls berechtigen würde. Auch die weiche Haut ware kein Hinderniss, da wir in C. violaceus Theel einen derartigen hall vor uns haben. Andrerseits aber fehlen die 5 Fortsatze vorn am Munde ganzlich, die Radialien des Kalkringes besitzen gut entwickelte Gabelschwanze und die Kalk- korperchen in den Papillen und Füsschen haben eine Gestalt, die vielfach bei Cticumaria, aber nicht bei Colochirus vorkommt. Desshalb möchte ich das Tier doch eher zu Cucumaria rechnen, obgleich es ohne Zweifel ein weiteres Bindeglied zwischen den beiden Gattungen darstellt. 15. Cucumaria redimita n. sp. Taf. YIII. Fig. 1. Stat. 2S9. 9°o'.3S., 126° 24'. 5 O. 112 Meter. Schlamm, Sand und Muschelschalen. 2 Ex. Die beiden Exemplare sind 17 mm. lang, 7 mm. breit, nach beiden Enden verjüngt, jedoch nach hinten mehr als nach vorn. Der Körper ist durch scharf hervortretende Radien deutlich 5-kantig. Die Füsschen stehen ausschliesslich auf den 5 Radien und zwar in 2 dicht neben einander gedrangten Reihen, sodass die nackten Interambulacren sehr breit sind. Die Füsschen selbst sind sehr lang (3 mm.), alle weit hervorgestreckt und wahrscheinlich nicht zurückziehbar. Urn den Mund stehen 10 Fühler, von welchen die 2 ventralen ganz klein sind. Die Haut ist hart und spröde durch die zahlreichen Kalkkorperchen, welche in der Körperhaut hauptsachlich als 0.22 mm. grosse, einigermaassen rhombische Platten auftreten, die von 4 Löchern durchbohrt sind und auf der mittleren Spange 2 conische Papillen tragen und also als Stühlchen mit ganz rudimentarem Stiel aufzufassen sind. Zwischen diesen rudimentaren Stühlchen kommen vereinzelt auch noch 0.163 mm. grosse Platten vor, welche von zahlreichen Löchern durchbohrt, ganz rlach, ohne Knoten sind. In der Schlundhaut kommen viel sparlicher, ganz anders aus- sehende Kalkkorperchen vor, namlich Stühlchen mit lang ausgezogener, 0.2 mm. langer Scheibe, welche über die ganze Lange vielfach durchlöchert ist ; hierbei sind die 4 mittleren Löcher etwas grösser. In der Mitte erhebt sich ein kurzer aber kraftiger Stiel, aus 2 Staben aufgebaut, clie- sich bald nach ihrem Ursprung durch eine breite Ouerbrücke verbinden und eine unregelmassig gezackte Krone tragen. Endlich kommen in der Wand der Füsschen die bekannten umgeformten Stühlchen vor mit 0.2 mm. langer Scheibe und 2 kleinen Papillen als Rest des Stieles. Merk- würdigerweise fehlt eine Endplatte in den Füsschen. Der Kalkring ist gut entwickelt. Die Radialien hinten tief eingeschnitten und sich in 2 lange, zusammengesetzte Gabelschwanze fortsetzend. Sammt den Gabelschwanzen ist cler Kalkring 6 mm. hoch. Die Interradialien sind etwas schmaler und endigen vorn in eine Spitze. Die 9' Retractoren sind kurz aber kraftig. Am Wassergefassring i Polische Blasé und i Steincanal. Die Gonaden sind 2 Büschel dicker, massig langer Schlauche, welche weil hinten, am Vorderrande des hinteren Körperviertels am dorsalen Mesenterium angeheftet sind. Die Kiemenbaume gut entwickelt und bis vorn in den Körper reichend. Es erinnern die Kalkkörperchen dieser Art mehr oder weniger an die der eben beschrie- benen C. sordidata-, da aber der Kalkring, sowie der ganze Habitus der Tiere sehr verschieden ist, haben die beiden Arten keine nahere Verwandtschaft. Auffallend war mir das völlige E;ehlen der Endplatten in den langen Füsschen, was vielleicht damit zusammenhangt, dass die Tiere kleine Trümmer von Muschelschalen sehr fest an den Füsschen angeheftet hatten, wodurch sich eine Schutzhülle gebildet hatten. 16. Cucumaria falcata n. sp. Taf. VII. big. 13. Stat. 51. Molo-Strasse. 69 — 91 Meter. Sand mit Steinen und Muschelschalen. 1 Ex. Das einzige Exemplar dieser kleinen Cucumaria- Art ist 13 mm. lang und in der Mitte des Körpers nur 2 mm. breit, verjüngt sich einigermaassen nach vorn, nach hinten aber viel mehr, sodass man von einem schwanzartigen Hinterteil reden kann, wie bei der Echinocucumis- Gruppe. Der Körper ist nach dem Rücken gekrümmt und deutlich 5-kantig. Jeder Radius tragt nur eine einfache Reihe von schlanken Füsschen. Der Mund wird von 10 Fühlern, von welchen die 2 ventralen viel kleiner sind, umstellt. Die Haut ist clünn aber spröde durch die zahlreichen Kalkkörperchen. Von diesen finde ich in der Körperhaut nur eine Art und zwar Platten, welche gewöhnlich eine mehr oder weniger deutliche viereckige Gestalt besitzen, mit 4 grossen Löchern und abwechselnd mit diesen 4 kleinere, mehr nach aussen liegende. In der .Mitte tragt jede Platte einen kraftigen aber kurzen, stumpf conischen Aufsatz, welcher an der Spitze gezackt ist. Die Grosse dieser Platten ist bis zu 0.063 mm- Nicht immer aber ist die Form der Platte so reo-elmassicr, da zuweilen noch mehrere kleinere Löcher am Rande gebildet werden, wodurch der Rand unregelmassiger wird. In der Wand der PTisschen finden sich wieder die umgebildeten Stühlchen, deren Scheibe in die Lange ausgezogen ist, mit durchlöcherten Enden und 2 grossen und 2 kleinen Löchern in der Mitte, wo auch der zweischenkelige Stiel aufsitzt. Die verlangerte Scheibe wird 0.075 mm. lang. Die Endplatte der Füsschen ist gut entwickelt. Der Kalkring besteht aus den gewöhnlichen 10 Stücken, welche alle vorn in zwei Ziptel auslaufen. 1 Radialien tragen hinten Gabelschwanze, deren Lange ungefahr der Höhe der Stücke gleich ist. P)ie Stücke sind nicht aus gesonderten Teilen aufgebaut. Am Wassergefassring hangt eine kleine Polische Blasé und ein Steincanal. Die Gonaden sind zwei kleine Büschel unverastelter Schlauche, ungefahr in der Mitte des Körpers am dorsalen Mesenterium angeheftet. Durch den schwanzförmigen Hinterkörper schliesst sich diese Cucumaria an die Echino- cucumis-Gruppe (C. typica Sars, C. adversaria Semp. und C. asperrima Theel) an. Die eigentüm- lichen Kalkkörperchen der beiden ersten Arten fehlen ihr aber. Wie bei C. asperrima Theel ist es also nur die Körperform, die sie mit den beiden anderen Arten gemein bat. was kaum zum Beibehalten der Gattung Echinocucumis berechtigt, wie denn auch Ludwig in „Bronn's klassen und Ordnungen", wie mir scheint mit Recht, die Gattung gestrichen hat. 92 i ;. Cucumaria nocturna n. sp. Taf. VII. Fig. 15. Taf. VIII. Fig. 2. Stat. 45 Stat. 52 Stat. 85 Stat. 251 Stat. 262 Stat. 284 70 24' S., ii8°i5'.2Ü. 794 Meter. Feiner, grauer Schlamm. 1 Kx. 90 3'. 4 S., ii9°56'.7 0. 959 Meter. Globigerinen-Schlamm. 2 Kx. o°36'.;S., iiy02(/.5(). 724 Meter. Feiner, grauer Schlamm. 1 Ex. 5°28'.4S., 1320 o'. 2 O. 204 Meter. Harter Korallensand. 1 Ex. 5°53'.8S., i32°48'.8 0. 560 Meter. Dicker, blau-grauer Schlamm. 1 Ex. 8°43'. 1 S., \2j° \G' .j O. 828 Meter. Grauer Schlamm. 1 Ex. Das grösste Exemplar ist 32 mm. lang und ungefahr 8 mm. breit, nach vorn und hinten nur wenig verjüngt. Der Mund wird von 10 Fühlern umstellt, von welchen die 2 ventralen lxtltutiiul kleiner sind als die 8 übrigen. Bei den grosseren geschlechtsreifen Exemplaren stehen die Füsschen auf den 3 ventralen Radien in Doppelreihen, auf den beiden dorsalen Radien stehen ziemlich lange starre Papillen. Bei den kleineren Exemplaren sind die Rückenpapillen weniger stark entwickelt und auch weniger zahlreich, indem bei den kleinsten Exemplaren von Stat. 45 und 85, von 12 mm. Lange noch gar keine Rückenpapillen vorkommen. Die Haut ist ziemlich dünn aber hart und spröde durch clie zahlreichen Kalkkörperchen, und dazu rauh durch die nach aussen vorstehenden Aufsatze der Kalkkörperchen. Die letzteren sind bei den erwachsenen und jungen Exemplaren nicht ganz gleich. Bei den erwachsenen Tieren sind es dicke, plumpe, vierarmige Kreuze, deren ganze Breite 0.5 mm. erreicht. Auf dem Kreuzpunkt der Arme steht der kraftige, nach aussen gekehrte, am Ende stark bedornte i\ufsatz, welcher 0.15 mm. lang wird. Die verbreiterten Enden der Arme sind durchlöchert, zuweilen ist auch einer der Arme gablig geteilt, wahrend es auch nicht gar zu selten vorkommt, dass die verbreiterten Enden der Nachbararme zusammenwachsen. Auf den Armen stehen kleine runde oder ovale Knoten. Bei den kleineren Exemplaren sind die Kalkkreuze nur noch 0.3 mm. im Durchmesser, die Arme sind viel schlanker, aber gleichfalls an den Enden durchlöchert. Der Aufsatz hat öfters an dem bedornten Ende ein ovales Loch. Bei einem Exemplar von 20 mm. Lange fanden sich aber alle möglichen Zwischenformen zwischen diesen beiden Formen, die durch Wachstum in einander übergehen. In den Füsschen kommen bei jungen und alten Tieren dreiarmige Stabchen vor. Der eine gablig geteute und bedornte Ast ist nach aussen gekehrt, die beiden anderen am Ende verbreitert und durchlöchert. Sie werden 0.24 mm. lang In den Fühlern' endlich liegen 0.55 mm. lange gekrümmte Stabe, welche an beiden Enden schwach bedornt sind und zuweilen dort ein kleines Loch besitzen. In den Seitenastchen der Fühler kommen nur kleine, 0.08 mm. lange Stabchen vor. Der Kalkring ist schwach, ohne Gabelschwanze. Die Radialien nach vorn tief gespalten, clie Interradialien niedriger und in einer Spitze auslaufend. Am Wassergefassring hangt eine massig grosse Polische Blasé und ein Steincanal. Die Schlund- retractoren dünn und im vorderen Körperviertel angeheftet. Die Kiemenbaume bis vorn reichend aber nur wenig verastelt. Die Gonaden sind 2 Büschel nicht verastelter Schlauche von 5 mm. Lange. Obgleich diese neue Cucumarta-Art in Vorkommen und ausserem Habitus an C. abys- sorum Theel erinnert, kann sie doch unmöglich zu dieser Art gerechnet werden, da die Kalk- körperchen ganz auffallend verschieden sind. Merkwürdig war mir die allmahlige Umanderung der Gestalt der Kalkkörperchen, welche durch Wachstum in einander übergehen, nicht durch Auflösung und Xeubildung. Ein derartiger Zustand kommt auch bei Stichopus variegattis Semp. vor. 93 Thyone Semper. i. Thyone sacellus Selenka. Selenka. Beitrage zur Anatomie und Systematik der Holothurien. Z. f. w. Z. XVII, 1867,9.355. Lampert. Die Seewalzen. 1885, p. 154. Lampert. „Gazelle"-Holothurien. Zool. Jahrb. Bd. IV, p. 834, \vo auch die neuere Literatur. Stat. 162. West-Küste von Salawatti. [8 Meter. Smid. 1 Ex. Stat. 51. Molo-Strasse. 69 — 91 Meter. Sand. 4 Ex. Stat. 50. Labuan Badjo. bis 40 Meter. Schlamm und Sand. 2 Ex. Stat. yj. 30 27' S., 11 70 36' O. 59 Meter. Korallensand. 1 Ex. Ueber diese allgemein bekannte und weit verbreitete Art ist nichts Besonderes mitzuteilen. 2. Thyone castanca Lampert. Lampert. „Gazelle"-Holothurien. Zool. Jahrb. Bd. IV, p. S36. Stat. 49". 8°23'.5S., ii9°4'.6 0. 69 Meter. Korallen und Muschelschalen. 2 Ex. Stat. 304. Lamakera. 16 Meter. Korallen und Sand. 1 Ex. Stat. 51. Molo-Strasse. 69 — 91 Meter. Sand, Steine und Muschelschalen. I Ex. Stat. 273. Insel Jedan. 13 Meter. Sand und Molluskenschalen. 1 Ex. Stat. 64. Djampea. 30 Meter. Korallensand. 1 Ex. Stat. 310. 8° 30' S., ii9°7'.5 0. 73 Meter. Sand mit toten Korallenstucken. 2 Ex. Die 8 von der Siboga-Expedition erbeuteten Exemplare dieser von Lampert aufgestellten Art, stimmen sehr gut mit seiner Beschreibung überein. Die meisten hatten wie 2 der Lampert- schen Exemplare, den ganzen Schlundkopf nach aussen gepresst. Das grösste Exemplar ist 40 mm. lang. Die Farbe ist nicht ganz constant, da die kleineren Exemplare die braune Farbe besitzen, welche Lampert erwahnt, die grosseren aber dunkel grau-schwarz sind mit schwach violettem Schimmer. Die kleineren Tiere sind auch viel heller. Auch die Fühler sind dunkel, fast schwarz-violett. Unter den Stühlchen kommen einzelne vor, welche in der Scheibe ausser den 4 grossen Löchern noch 3 oder 4 kleinere Löcher besitzen. Auch kann die Scheibe zuweilen eine stielartige Verlangerung zeigen. Sonst ist der genauen Beschreibung Lampert's nichts hinzuzufügen. 3. Thyone mirabilis Luchvig. Taf. I. Hg. 4. Ludivig. Beitrage. 1874, p. 17. Lampert. Uie Seewalzen. 1885. p. 162. Lampert. Holothurien der Gazelle. Zool. Jahrb. IV, p. 835. Koehler. Echinodermes des Hes de la Sonde. Mem. Soc. Zool. de France. T. VIII, 1895. p. Stat. 49'. 8°23'.5S., ii9°4'.6 0. 69 Meter. Korallen und Muschelschalen. 3 Ex. Ich brino-e nur mit einigem Zweifel diese 3 Exemplare zu der Ludwig'schen Art Th. mirabilis. Das grösste Exemplar ist fast 1 dm. lang, die beiden anderen sind viel kleiner. Nach der an Bord gemachten farbigen Skizze war das Tier im Leben am Bauche gelblich-rot, 94 am Rücken mehr briiunlich-rot, die Fiisschen und Papillen steinrot mit dunkler Spitze. Die Fühler sind (hinkel violett. Die Verteilung der Fiisschen und Papillen, sowie der zitzenförmigen öhungen sind ungefahr wie von Ludwig umi Lampert angegeben wird, so auch die vier- eckige Gestalt des Körpers. Auch alle übrigen anatomischen Verhaltnisse stimmen überein, allein habe ich nirgends in der Haut, auch nicht in den Fiisschen und Fühlern, Kalkablagerungen linden kruinen, sogar die Endplatten in den Fiisschen fehlen. Die Tiere waren in Formol 4",, aufbewahrt, sodass der Kalk nicht durch die Conservierungsfliissigkeit gelost sein kann. Da aber bei 77/. mirabilis überhaupt die Kalkkörperchen sehr sparlich sind, scheint mir das völlige Fehlen derselben bei meinen Exemplaren kein genügender Grund, bloss claraufhin eine neue-Art aufzustellen, da die Tiere übris/ens ziemlich eut mit dieser Art übereinstimmen. 4. Thyone pituitosa n. sp. Taf. VI. Fig. 7. Stat. 254. ^40'S., i32°26'0. 310 Meter. Feiner, grauer Schlamm 1 Ex. Es ist dies eine merkwürdige TThyone-Krt, cla sie in ihrern ausseren Habitus ganz der Gattung Mesothuria ahnelt, sodass ich vermutete eine Mesothuria lactea oder eine verwandte Form vor mir zu haben, als ich das Tier zu untersuchen anfing. Der Schlund mit den Fühlern war namlich eingezogen. Das in Alkohol aufbewahrte Tier ist 50 mm. lang und in der Mitte ungefahr 10 mm. breit, nach vorn und besonders nach hinten sich verjüngend. Die Fiisschen stehen auf dem grössten mittleren Teil des Körpers dicht gedrangt und regelmassig verteilt, sowohl auf den Radien als Interradien, sodass von einer Reihenstellung nichts zu entdecken ist. Die Fiisschen sind lang und sehr clünn, die meisten, oder wenigstens sehr viele, halten jetzt noch mit den Endscheiben Globigerinenschalen fest, sodass wohl mit Sicherheit angenommen werden kann, dass sie im Leben sich mit einer Hülle von Globigerinen umkleiden, wie das bei Af eser es- Arten so vielfach vorkommt. Das vordere und hintere Fünftel des Körpers tragt aber viel weniger Fiisschen, auch sind sie hier hauptsachlich, wenn auch nicht ausschliesslich aui die Radien beschrankt. Der Mund wird von 10 reichlich verastelten Fühlern umstellt, die alle ungefahr gleich lang sind. Die Haut ist ziemlich dünn und weich, obgleich reichlich Kalk- körperchen clarin abgelagert sind. In der Körperhaut finde ich mir eine Art derselben, namlich Stühlchen mit einer Scheibe von unregelmassieer Gestalt und von mehreren Löchern durchbohrt. \ on diesen stehen immer 4 in einem Kreuz einander gegenüber, wahrend in den YVinkeln zwischen diesen wieder ein Loch auftreten kann, was aber zuweilen unterbleibt. Dazu kommen dann noch einige weitere Löcher in Auswüchsen der Scheibe. Der grösste Durchmesser kann 0.15 mm. erreichen. Auf der mittleren Spange steht der 0.075 mm- hohe Stiel, welcher nur aus zwei Staben sich aufbaut, die sich oben vereinigen, dann aber in clrei gezackte Zipfel auslaufen. In den Füsschen kommen wieder die umgeanderten Stühlchen vor, die zu Stützstaben werden. Sie sind 0.085 mm- lang; haben gleichfalls eine aus zwei Stabchen aufgebauten Stiel und sind deutlich gekrümmt. Der Kalkring besteht aus clen gewöhnlichen 10 Stücken, welche alle vorn tief einge- schnitten sind, wodurch die ziemlich langen vorderen Zipfel entstehen. Die Radialien tragen sehr lange (5 mm.) und dunne Gabelschwanze, welche nicht aus gesonderten Stücken bestehen. 95 Am Wassergefassring hangt eine Polische Blasé umi im dorsalen Mesenterium ein Steincanal. Der Darm ist aussergewöhnlich lang, da jeder Darmschenkel sich in mehrere I luchten sodass der ganze Darm etwa 5 mal die Lange des ganzen Körpers erreicht. Die Schl retractoren sind nur schwach umi entspringen aui ein Viertel Körperlange von vorn aus den Langsmuskeln. Die Gonaden bilden zwei Biischel unverastelter nicht langer Schlauche, wi noch etwas hinter der Körpermitte am dorsalen Mesenterium befestigt sind. Die Kiemenbaume sind schwach entwickelt, erreichen nicht einmal die Körpermitte und besitzen nur wenige Verzweigungen. Mit keiner der wenigen, bis jetzt beschriebenen Thyone-Arten aus tieferem Wasser, kann ich diese neue Art identifizieren. Besonders auffallend ist der aussere Habitus mit den zahl- reichen, langen, schlanken Füsschen, wodurch das Tier eher an eine Meseres-oe.txMesothuria-h.rX erinnert als an eine Thyone. Was die innere Anatomie, die Kalkkörperchen und den Kalkring anbelangt, kommt unsere Art am meisten mit Th. mirabilis Ludw. überein, allein der der Stühlchen ist kürzer und kraftiger; die 10 Stiicke des Kalkringes sind vorn alle, sowohl die radialen als die interradialen, viel tiefer eingeschnitten ; endlich ist der ganze aussere Habitus ganz verschieden von jener Art, wie aus Ludwig's und meiner (sieh oben) Beschrei- bung hervorgeht. 5. Thyone vitrea n. sp. Taf. VI. Fig. 8. Stat. 254. 5°4o' S., I32°26'0. 310 Meter. Feiner, grauer Schlamm. 1 Ex. Das einzige erbeutete Exemplar ist 55 mm. lang und nur etwa 5 mm. breit, cylindrisch, nach hinten sich verjüngend, nach vorn aber nur sehr wenig. Die Farbe ist bei dem in Formol aufbewahrten Tier glasig weiss. Die Füsschen sind klein, kurz und dünn, aber mit deutlicher Endscheibe, nicht sehr zahlreich über den ganzen Körper verteilt, ohne dass eine Reihenstellung in den Radien zu unterscheiden ist. Um den Mund stehen 10 reichlich verastelte Fühler, von welchen die 2 ventralen klein sind. Die Fühler sind mit dunkel-orange Flecken und Streifen gezeichnet. In der ganzen Haut fehlen die Kalkkörperchen vollstandig, auch in der Wand der Füsschen, wo selbst keine Spur einer Endplatte vorkommt. Dass cler Kalk nicht gelost ist. p-eht daraus hervor, dass in den Fühlern trut entwickelte und ziemlich zahlreiche Stützstabe vorkommen, welche in dem Stamm der Fühler 0.25 mm. lang werden, schwach gekrümmt und an beiden Enden durchlöchert sind. In den Seitenastchen kommen kleinere von o. 1 mm. Lange vor, welche öfters unregelmassig dreiastig verzweigt sind. Es sind dies also die einzigen Kalk- ablao-eruno-en in der Haut Der Kalkringf besteht aus den gewöhnlichen 10 Stücken, welche alle vorn eingeschnitten sind, aber die Radialien mehr als doppelt so tief als die Interradialien. Die Radialien traeen nach hinten sehr lange Gabelschwanze welche 8 mm. lang und aus einer Anzahl gesonderter Stücke aufgebaut sind, indem die (dietier des Kalkringes selbst 1 mm. hoch sind. Am Wassergefassring hangt eine 10 mm. lange, dunne Polische Blasé und im dor- salen Mesenterium festgelegt ein Steincanal. Die Schlundretractoren sind kurz aber kraftig, bei eingestülptem Schlunde nur 8 mm. vom Vorderende des Körpers aus den Langsmuskeln ent- springend. Die beiden Kiemenbaume sind gut entwickelt und reichen bis vorn in den Körper. 96 Die Gonaden sind zwei Büschel massig langer, unverastelter Schlauche am Hinterrande des vordern Körperdrittels am dorsalen Mesenterium angeheftet. Es scheint, dass die Tiere wie die Jl/eseres- Artcn im Schlamm leben und sich eine Hülle machen von Globigerinenschalen, da noch ein grosser Teil des Körpers auf diese Weise bedeckt war. Wahrscheinlich geht damit auch das Verschwinden der Kalkkörperchen Hand in Hand, wie es auch bei Meseres der F all ist. Diese Art wurde zusammen mit der vorigen erhalten. Aeusserlich gleichen sie einander sehr, aber wie aus der Beschreibung hervorgeht sind sie übrigens sehr verschieden, sowohl was die Kalkablagerungen als den Kalkring anbelangt. 6. Tliyonc discolor n. sp. Stat. 273. Insel Jedan. 13 Meter. Sand und Muschelschalen. 1 Ex. Stat. 51. Molo-Strasse. 69 — 91 Meter. Sand mit Muschelschalen und Steinen. 1 Ex. Das bei Jedan, im Osten der Aru-Inseln erbeutete Exemplar ist 35 mm. lang und nur 4 mm. breit, nach hinten sich etwas verjüngend. Der dünnhautige Schlund mit den 10 Fühlern war vorgestülpt. Die 2 ventralen Fühler sind viel kleiner als die übrigen. Die langen dunnen Füsschen sind über den ganzen Körper regelmassig verbreitet ; auf den Radien stehen sie viel- leicht etwas deutlicher in Reihen, aber nicht dichter als auf den Interradien. Die Farbe des in Alkohol aufbewahrten Tieres ist ziemlich heil gelblich-grau mit unregelmassigen violetten Flecken über den ganzen Körper. Die Endverzweigungen der Fühler sind dunkel violett. Die Haut ist lederartig, aber ganz ohne Kalkkörperchen. Auch in der Wand der Füsschen fehlen die Kalkablagerungen, nur besitzen alle Füsschen eine deutliche, obgleich kleine Endplatte von der gewöhnlichen Gestalt. Nur in den Fühlern kommen ziemlich dicht neben einander Gruppen vor von zahlreichen krausen Körperchen, wie diese so oft bei Synaptiden (S. grisea Semp. etc.) gefunden werden. Der Kalkring besteht aus den g-ewöhnlichen 10 Stücken, die Radialien traeen Gabelschwanze, welche nur um weniges langer sind als die Höhe der Stücke selbst betragt. Das Kalkgewebe des ganzen Kalkringes ist aber sehr wenicf fest, sodass es nicht gelingt die Form mit Sicherheit festzustellen. Am Wassergefassring hangt eine Polische Blasé und 1 Stein- canal ist im dorsalen Mesenterium festgelegt. Die Schlundretractoren sind lang und dünn, ungefahr in der Mitte des Körpers aus den Langsmuskeln entspringend. Die Kiemenbaume sind reichlich verastelt und reichen bis in den Vorderteil des Körpers. Die Gonaden sind 2 Büschel kurzer unverastelter Schlauche, weit vorn am dorsalen Mesenterium befestigt. Das zweite Exemplar aus der Molo-Strasse hatte den Schlund und die Fühler eingezogen und war nur 10 mm. lang und etwa 4 mm. breit, es ist also viel mehr zusammengezogen, stimmt aber in der Verteilung cler Füsschen, in dem Fehlen der Kalkkörperchen, in der Form des Kalkringes etc. genau mit clem eben beschriebenen überein. Es schliesst sich diese neue Art den übrigen kalklosen TAyone-Arten: Th. meridionalis Bell, Th. okeni Bell, 77/. glabra Ayres, 77/. venusta Sel. und einigen zweifelhaften Formen an, kann aber wegen der Verteilung der Füsschen, der Form des Kalkrings und der eigentümlichen krausen Kalkkörperchen in den Fühlern zu keiner dieser Arten gebracht werden, sodass wir genötigt sind eine neue Art für das Tier aufzustellen. 9 7 /. TJiyone spadix n. sp. Taf. VI. Fig. 6. Stat. 50. Labuan Badjo. bis 40 Meter. Schlamm, Sand und Muschelschalen. 1 Ex. Das einzige erbeutete Exemplar ist 38 mm. lang und in der aufgetriebenen Mitte des Körpers 13 mm. breit. Nach vorn und hinten verjüngt sich der Körper. Die Füsschen sind klein und unregelmassig über den Körper verteilt; am Rücken stehen sie ziemlich weit aus einander, am Bauche sind sie mehr gedrangt. Eine Reihenstellung ist nirgends deutlich aus- gepragt. Urn den Mund stehen 10 Fühler, von welchen 8 sehr lang und schlank sind, mit nur wenig zahlreichen Verastelungen, und 2 sehr viel kürzer. Die Haut ist dünn, rot-braun gefarbt, mit nur einer Art von Kalkkörperchen. Diese bilden ausschliesslich Stühlchen mit einer 0.087 mm- grossen Scheibe, welche am Rande von 8 ziemlich grossen Löchern durchbohrt ist und daneben auch eine mehr oder weniger abgerundete, viereckige Form besitzt. In der Mitte findet sich ein Loch, das ungefahr so gross ist, wie die Randlöcher. Der Rand der Scheibe tragt unregelmassig verteilt kleine Dörnchen. Der Stiel ist aus 4 Staben aufg-ebaut, welche ausser der Verbindung- 1 ö o an der Krone nur eine Ouerverbindung besitzen. Die Krone ist in einer Richtung flach gedriickt, sodass nur 2 Gruppen von spitzen Zacken vorkommen. Auch in der Wand der Füsschen kommen nur diese Stühlchen vor, ausser der massig entwickelten Endplatte. Der Kalkring besteht aus 10 Stücken. Die Radialien sind vorn ziemlich tief eingekerbt und traeen hinten 6 mm. lange, dunne Gabelschwanze. Die Interradialien ohne Schwanze, vorn in eine Spitze aus- laufend. Der ganze Kalkring aus kleinen Stücken zusammengesetzt. Am Wassereefassrino; hanet eine dunne aber 7 mm. lange Polische Blasé und ein im dorsalen Mesenterium festeelegter Steincanal. Die Schlundretractoren kurz. Die Kiemenbaume lang, bis nach vorne reichend, mit wenig zahlreichen Verastelungen. Die Gonaden sind 2 Büschel von sich 2 mal dichotomisch teilenden Schlauchen, welche in der Mitte des Körpers auf einer grosseren Strecke (12 mm.), jeder für sich, in den Geschlechtsgang ausmünden. Colochirus Troschel. 1. Colochirus challengeri Theel. Taf. VII. Fig. 3. Theel. Challenger Reports. Holothurioidea. Part. II, p. 80. Ludwig. Die Seewalzen in Bronn's Klassen und Ordnungen. p. 346 u. 349. Stat. 274. 5°28'.2S., 134° 53'. 9 O., 57 Meter. Sand, Muschelschalen und Steine. 1 Ex. Das einzige erbeutete Exemplar hat den Fühlerkranz weit ausgestülpt und misst bis an denselben 150 mm., gehort also unter die grössten der bis jetzt bekannten Colochirus- Arten. Das Challenger-Exemplar war ungefahr gleich gross. Die ausführliche Beschreibung, welche Theel vom ausseren Habitus des Tieres gibt, ist fast wörtlich auf das Siboga-Exemplar zu verwenden, nur sind die conischen Kalkhöcker auf den beiden Rückenradien zahlreicher, da ich 16 auf jedem Radius fand und Theel nur 8 oder 9 erwahnt. Der 5-strahlige Bau des Vorderendes des Körpers um den Mund ist sehr deutlich ausgepragt, sowie die vierkantige Form des ganzen Körpers, in Folge des Vorspringens der 2 seitlichen ventralen und der 2 dorsalen Radien mit ihren kraftigen, wenn auch nicht langen Kalkhöckern. Der ganze Habitus des Tieres ist SIBOGA-EXPEDITIE \l I'. . H 98 also jedenfalls der eines typischen Colochirus. Dass Ludwig die Form zu Thyone rechnen will, beruht wohl auf der Anordnung der Füsschen. Hierzu möchte ich mm Folgendes bemerken. Theel schreibt zwar in seiner Diagnose: „No arrangement of the ventral pediccls in distinct rows", aber in seiner Abbildung auf Taf. XIV. Fig. 2, fallt doch auf, dass der mittlere ventrale Radius durch eine Doppelreihe von Füsschen gekennzeichnet ist. Bei meinem Exemplar ist nun diese Doppelreihe auch sehr deutlich ausgepragt und liegt in dem heil braunlichen Band, das den mittleren ventralen Radius angiebt. Daneben finde ich nun zwei fast gleich breite Bander von der dunkleren braun-grauen Farbe, die die Interradien kennzeichen, und auf diesen kommen fast keine Füsschen vor, nur ganz vereinzelt hier und dort eines. Dann folgt wieder jederseits ein breites hell-braunlich gefarbtes Band mit etwa 7 sehr unregelmassigen Füsschenreihen. Diese Anordnung ist nun allerdings auf der Theel'schen Abbildung nicht angegeben, aber seine Exemplare waren stark contrahiert und es ware möglich, dass diese Reihenstellung, die an meinem Exemplar vollkommen deutlich ist, bei seinen Exemplaren nicht mehr auffiel. Was ferner die Frage anlangt, ob auf dem Rücken Füsschen oder Papillen stehen, so ist erstens die Grenze zwischen Füsschen und Papillen niemals scharf zu ziehen, auch hebt Theel schon hervor, dass die Endplatten der Rückenanhange kleiner sind als die der Bauchfüsschen. Es ist das auch bei meinem Exemplar ganz bestimmt der Fall. Dazu kommt noch ein zweiter FJnter- schied zwischen den Rücken- und Bauchanhangen. Die Kalkstabe der Bauchfüsschen haben genau die Form, die Theel abbildet und werden 0.075 mm. lang. In den Rückenanhangen aber sind die Kalkstabe auffallend verschieden gestaltet, sind dunner, mit langeren Veraste- lungen, die nur an den Enden von ganz kleinen Löchern durchbohrt sind und nur 0.05 mm. lang werden. Es geht hieraus hervor, dass man die dorsalen Ambulacralanhange sehr gut Papillen nennen kann. Mit diesen beiden kleinen Aenderungen in der Beschreibune; besteht geo;en die O o o Aufnahme des Tieres in die Gattung Colochirus kein Bedenken mehr. lm LIebrigen stimmt unser Exemplar genau mit der Theel'schen Beschreibung überein ; die eigentümlichen weisslichen Hoeker, welche von den Füsschen und Papillen durchbohrt werden, sind sehr charakteristisch. Die Kalkkörperchen und die Farbe, sowie die anatomischen Verhaltnisse stimmen genau überein. An dem Kalkring sind die 3 ventralen radialen Stücke schmaler als die beiden dorsalen, wie auch Theel es für seine Exemplare erwahnt. Die Abbildung, die er von dem Kalkring giebt ist aber offenbar sehr schematisch. Die Radialstücke haben deutliche Auslaufer nach hinten, die man als kurze Gabelschwanze deuten kann. Ich füo-e eine Abbildung eimeer dorsalen Stücke hinzu. Das von der Siboga-Expedition erbeutete Exemplar stammt aus einer etwas grosseren Tiefe (57 Meter) als die Challenger-Exemplare, die in 15 Meter Tiefe gefangen wurden. 2. Colochirus gazellae Lampert. Taf. II. Fig. 4. Lampert. Die wahrend der Expedition S. M. S. „Gazelle" gesammelten Holothurien. Zool. Jahrb. Bd. IV, p. 823. Stat. 311. Sapeh-Bai. Ost-Küste Sumbawa. bis 36 Meter. Schlamm und Sand. 131 Ex. Da an Bord eine farbige Abbildung dieses schonen Tieres gemacht wurde, erlaube ich mir diese reproduzieren zu lassen. Der genauen ausführlichen Beschreibung" Lampert's habe ich 99 kaum etwas hinzuzufügen. Wie Lampert hervorhebt ist es zweifelhaft, ob man die Art zu Colochirus oder Thyone rechnen muss. Ich kann mich aber mit Lampert sehr gul vereinigen sie zu Colochirus zu stellen, wenn auch sowohl die 4-kantige Form, als die grossen Papillen auf dem Rücken, als auch die Reihenstellung der Bauchfüsschen fehlt, da doch andrerseits die fünfstrahlige Mundumgebung, der dorsal gelagerte Mund und After und die massenhafte Kalk- ablagerung in die Haut, dem Tier doch mehr den Habitus eines Colochirus als einer, Thyone verleihen. Es scheint, dass die Tiere nur hier und dort in grosseren Gesellschaften leben da sowohl die „Gazelle" als die „Siboga" nur ganz local eine grosse Anzahl erbeutet hat. 3. Colochirus quadrangularis Lesson. Lampert. Die Seewalzen. 1885, p. 124. Theel. „Challenger'-Holothurioidea. Part. II, p. 8r. Sluiter. Die Evertebraten (Holothurioidea) aus der Sammlung des Kon. Naturw. \*cr. in Niederl. Indien. Nat. Tijdschr. v. Ned. Indië. Bd. XL VII, 1887, p. 205. Lampert. Die wahrend der Expedition der „Gazelle" gesammelten Holothurien. Zool. Jahrb. Bd. IV, p. 817. Stat. 164. i°42'.5 S., I30347'.5 0. 32 Meter. Sand, Steine und Muschelschalen. 1 Ex. Stat. 273. Insel Jedan. 13 Meter. Sand und Muschelschalen. 3 Ex. Stat. 310. 8° 30' S., 1190 7'. 5 O. pi Meter. Sand mit toten Korallen. 1 Ex. Stat. 791. 2° 38'. 5 S., 11 70 46' O. 54 Meter. Feiner Korallensand. 3 Ex. Stat. 43. Insel Sarassa. bis 36 Meter. Korallenboden. 1 Ex. Stat. 315. Sailus Besar (Paternoster-Insein), bis 36 Meter. Korallen und Lithothamnion. 1 Ex. Bezüglich der 10 Exemplare, welche mir jetzt wieder von dem Siboga-Material vorliegen, kann ich nur den Bemerkungen von Lampert über die Verteilung der Papillen auf dem Rücken beistimmen. Was die F'arbe anbelangt, so ist es von Interesse, dass einer an Bord beim Fange eemachten Beobachtuno- zufolg-e, das Tier von Stat. no im Leben granz weiss war. Sonst stimmt dasselbe grenau mit den gewöhnlichen Formen überein. Bemerkenswert ist es ferner, dass dieses Exemplar aus einer Tiefe von J$ Meter stammt, wahrend bis jetzt die Form nur aus viel geringerer Tiefe (o — 20 Meter) bekannt war. 4. Colochirus doliolum Pallas. Pal/as. Miscellanea zoologica. 1766, p. 152. Lampert. Die Seewalzen. 1885, p. 128 und p. 123. [C. australis Ludw.). Ludwig. Ueber alte und neue Holothurienarten. Sitzber. d. Berl. Akad. d. Wiss. 1887, p. 1229. Ludwig. Die von Broek im Indischen Archipel gesammelten Holothurien. Zool. Jahrb. Pd. III, 188S, p. SiS. Stat. 43. Insel Sarassa. 36 Meter. Korallenboden. 1 Ex. Stat. 51. Molo-Strassr. 69 bis 91 Meter. Sand mit Steinen und Muschelschalen. 24 Ex. Stat. 162. West-Kuste von Salawatti. 18 Meter. Sand mit Muschelschalen. 2 Ex. Stat. 273. Insel Jedan. 13 Meter. Sand und Muschelschalen. 2 Ex. Ueber diese allgemein bekannte, mit C. australis Ludw. identische Art ist nichts Besonderes mitzuteilen. IOO 5. Colochirus cucumis Semper. Semper. Holothurien. 1868, p. 58. Theel. Challenger Reports. Holothurioidea. Part II, p. 82 u. 123. Sluiter. Die Evertebraten aus der Sammlung in Batavia. Nat. Tijdschr. v. Nederl. Indië. Bd. XL VII, 1887. p. 204. Stat. 49'. 8°23'.5S., U9°4'.6 0. 69 Meter. Korallen und Muschelschalen. 1 Ex. Stat. 51. Molo-Strasse. 69 bis 91 Meter. Sand mit Steinen und Muschelschalen. 1 Ex. Stat. 99. 6° 7.5 X., I20°26'0. 16 — 23 Meter. Lithothamnionboden. 1 Ex. Auch diese Art giebt keine Veranlassung zu besonderen Bemerkungen. 6. Colochirus scandens Sluiter. Sluiter. Die Evertebraten aus der Sammlung in Batavia. Nat. Tijdschr. v. Nederl. Indie. Bd. XL VII, 1887, p. 205. Sluiter. Die Holothurien-Sammlung in Amsterdam. Bijdr. Dierk. XVII, 1895, p. 80. Stat. 49a. 8°23'.5S., H9°4'.6 0. 69 Meter. Korallen und Muschelschalen. 2 Ex. Stat. 93. Sanguisiapo, Sulu-Archipel. 12 Meter. Lithothamnionboden. 2 Ex. Stat. 279. Roma. 36 Meter. Schlamm und Sand. 4 Ex. Stat. 53. Bai von Nangamessi, Sumba. bis 36 Meter. Korallensand. 1 Ex. Die 9 Exemplare stimmen genau mit meiner früheren Beschreibung überein. 7. Colochirus luteus n. sp. Taf. II. Fig. 6. Taf. VII. Fig. 2. Stat. 51. Molo-Strasse. 69 bis 91 Meter. Sand mit Muschelschalen und Steinen. 13 Ex. Stat. 220. West-Kuste Binongka. 55 Meter. Korallensand. 3 Ex. Stat. 117. i°0.5 N., 1220 56' O. Eingang-Kwandang-Bai. So Meter. Sand und Korallen. 4 Ex. Die von drei Fundorten vorliegenden Exemplare sind einander nicht ganz gleich, was aber vielleicht auf deren verschiedenes Alter zurückzuführen ist. Ich beschreibe zuerst die zahl- reichen grossen Exemplare aus der Molo-Strasse. Die grössten Exemplare sind 8 cm. lang und etwa 18 mm. breit. Die allgemeine Körperform ist die eines typischen Colochirus. vierseitig, der After 5-strahlig und stark emporgebogen ; am Vorderkörper die 5 Ambulacren stark ver- springend zur Bildung der bekannten 5 Vorsprünge, die sich über dem Munde schliessen können. Auf dem Trivium stehen die Füsschen deutlich in drei Doppelreihen auf den Ambulacren ; die Interambulacren sind ganz ohne Füsschen. Nie sah ich mehr als 2 Füsschen neben einander. Etwa 12 mm. hinter dem Munde horen aber die Füsschen plötzlich ganz auf und statt deren treten dann 4 oder 5 grosse lange Papillen auf, gleich jenen, welche auf dem Rücken stehen. Auch reichen die Füsschen nicht ganz bis zum After, um welchen namlich in den 5 Radien, gleichfalls 5 grosse aufgebogene Papillen stehen. Auf den beiden seitlichen ventralen Radien und den beiden dorsalen Radien stehen je 8 bis 10 lange starre Papillen, welche bis 8 mm. lang und an der Basis 2 mm. breit sind. Auf den Interambulacren stehen nur wenig zahlreiche, kurze, stumpfe Papillen. Der Mund wird umstellt von 10 Papillen, von welchen, wie gewöhnlich, S gross und reichlich verastdt und 2 viel kleiner sind. Die Farbe ist nach einer an Bord lOI gemachten farbigen Skizze, im Leben citronengclb, die Interambulacren dunkler und mehr orau als die Ambulacren. Die Papillen sind rosa, die Fühler orange mit grünlichem Schimmer. Die Haut ist starr durch die reichliche Kalkablagerung, wenn auch hei allen Exemplaren nicht gleich reichlich. Ausser den tiefcr liegenden grossen Kalkplatten, welche aus den typischen knotigen Schnallen aufgebaut sind, liegen in der Oberhaut zahlreiche Gitterplattchen, welche in der Mitte regelmassig 4 grosse, in einem Kreuz gestellte Löcher besitzen und mehrere kleinere am Rande, welcher selbst wieder mit dornigen Auslaufer versehen ist. Auf den ziemlich srhmalen Spangen zwischen den Löchern stehen zahlreiche kleine Knötchen, meistens, aber nicht immer auf den Gabelungen der Spangen. Die grössten sind 0.08 mm. im Durehmesser, aber alle Entvvickelunesstadien von einem einfachen an beiden Enden dichotomisch Sfeteilten Stabe ab, sind vielfach zu finden. Napfförmige Körperchen („cups") fehlen. In den Füsschen kommen Stützstabe vor von 0.22 mm. Lange, welche an- den beiden Enden von kleinen, in der Mitte von 4 grossen Löchern durchbohrt sind. Der Kalkring ist kraftig, die Radialstücke ohne Gabelschwanze, von gewöhnlicher Form. Die Retractoren bei einem 70 mm. langen Exemplar 20 mm. lang. Am Wassergefassring eine geraumige, etwa 8 mm. lange Polische Blasé und ein Steincanal im dorsalen Mesenterium. Die beiden Büschel der Geschlechtsorgane bestehen aus zahlreichen, dunnen und langen Schlaüchen, welche an der Geschlechtsbasis zusammenkommen, wo der 18 mm. lange Geschlechtsgang anfangt. Die Kiemenbaume erreichen ungefahr zwei Drittel der Körperlange. Die drei kleineren Exemplare von Stat. 220 und die 4 von Stat. 117 weichen in einigen Punkten von den oben beschriebenen grossen ab. Erstens sind nach der farbigen Skizze, welche an Bord gemacht wurde, auch die Papillen ganz gelb gefarbt, welche überdies auch weniger zahlreich sind. Die Fühler scheinen besonders im Leben etwas schlanker zu sein und wenierer verzweigt. Die Kalkkörperchen aber und der sonstige anatomische Bau stimmen genau mit der obigen Beschreibung überein, sodass ich nur ein Jugendstadium in diesen Exemplaren erblicken kann. Im ausseren Habitus gleicht diese neue Art dem alt-bekannten C. qttadrangularis Less., aber die zweizeiligen Bauchfüsschen, die verschiedenen Kalkkörperchen, die Farbe und der einfache Steincanal schliessen eine nahere Verwandtschaft mit jener Art selbstverstandlich völlig aus, wenn auch die conservierten Tiere auf den ersten Bliek sehr an sie erinneren. Mit keiner der bis jetzt beschriebenen CotocMr-us-Arten, welche nur zweizeilige Bauchfüsschen besitzen, ist andrer- seits unsere Art zu identifizieren. Es bleibt uns also nur übrig sie als neue Art aufzustellen. 8. Colochirus squamatus n. sp. Taf. VIII. big. 3. Stat. 289. 9° o'. 3 S., I26024ó0. 112 Meter. Schlamm. Sand und Muschelschalen. 1 Ex. Das einzige Exemplar dieser Co loc kirus- Art, welches aus der für' Colochirus betracht- lichen Tiefe von 112 Meter erbeutet wurde, erinnert durch die aussere Hautbedeckung an die Psolus-Arten. Das Tier ist 40 mm. lang, am Vorderkörper 8 mm. breit, nach hinten sich aber verjüngend. Der Körper ist deutlich 4-seitig, die 5 Fortsatze am Vorderkörper zwar deutlich 102 aber kurz. her ganze Rücken, die beiden Flanken und der Vorder- und Hinterteil des Bauches siml mit Schuppen bedeckt, die bis 1.75 mm gross werden und znm Teil dachziegelartig über- einander greifen. Nur der mittlere Teil der Bauchflache, die Kriechsohle, ist ohne Schuppen. Auf ^\rn beiden Radien des Biviums steht eine einfache Reihe harter, nicht langer Papillen, die an der Spitze gewöhnlich, aber nicht immer, gablig geteilt sind. Auch die seitlichen ventralen Radien des Triviums tragen an der Aussenseite noch eine derartige Reihe stacheliger Papillen. Der miniere ventrale Radius tragt gleichfalls auf den vordern 15 mm. und den hinteren 5 mm., die gleichen gablig geteilten Papillen, nur die mittleren 20 mm., welche clie Kriechsohle bilden, tragen 3 Reihen von Füsschen, welche sowohl auf den beiden seitlichen Radien als auf dem mittleren Radius zweizeilig sind. Die Farbe des in Alkohol aufbewahrten Tieres ist jetzt graulich- weiss, nur die Papillen sind dunkel violett gesprenkelt, welche Farbe auch hier und dort aut dem Körper noch zu entdecken ist, so dass ich vermute, dass die Tiere im Leben violett waren. Der Mund wird von 10 Fühlern umstellt, von welchen die beiden ventralen klein sind. Alle sind gleichfalls violett gesprenkelt. Die Haut ist ganz hart und starr clurch die überaus reichliche Kalkablacrerune. Ausser den grossen Kalkplatten finden sich die gewöhnlichen stark knotigen Schnallen, welche ziemlich unregelmassig sind und die gleichfalls knotigen Napfe. Der Kalkring zeigt die gewöhnliche Form ohne Gabelschwanze. Die Schlundretractoren sind kurz aber kraftig. Am Wassergefassring hangt eine Polische Blasé und ein im dorsalen Mesenterium festgrelester Steincanal. Die Gonaden bilden zwei Büschel kurzer unverastelter Schlauche, welche weit nach vorn, nur sehr wenig hinter dem Kalkringe am dorsalen Mesenterium aufgehangt sind. Die Kiemenbaume sind reichlich verastelt, aber kurz, so dass sie noch nicht bis zur Mitte des Körpers reichen. Durch die auffallende Hautbedeckung ist dies jedenfalls eine merkwürdige Colochirus- Art, welche in cler Reihe Curu/uaria, Tf/youc, Colochirus, Psolidium, Theelia, Psolus. wie Ludwig 1 „ Albatross"-Holothurien, p. 131) diese aufstellt, eine schone Zwischenform darstellt zwischen den typischen Colochirus- Arten und Psolidium. Die vollstandige Schuppenbedeckung hat das Tier schon, aber die Papillen und die 4-kantige Gestalt stempeln dasselbe noch zu einem Colochirus. Psolus Oken. 1. Psolus par maf us n. sp. Taf. VI. Fig. 14. Stat. 259. 5°29'.2S.. i32°S2'.5 0. 4S7 Meter. Korallensand. 1 Ex. Das einzige erbeutete Exemplar ist 12 mm. lang, 10 mm. breit und dorso-ventral stark flach gedrückt. Die ventrale Kriechsohle ist scharf von clem nur schwach gewölbten Rücken abgesetzt und von einem deutlichen überhangenden Randsaume umgrenzt. Der Rücken mit Schuppen bedeckt, von welchen in der Breite etwa 15 vorkommen, wahrend zwischen Mund und After etwa 10 liegen. Mund und After liegen zwar beide dorsal, ohne aber auf besonderen F,rhebungen über die Rückenflache hervorzuragen. Der Rücken ganz ohne Ambulacralanhange. An der Sohle liegen die beiden seitlichen PTisschenreihen ganz am Rande, unmittelbar neben dem überhangenden Randsaum. Sie sind grossenteils 2-reihig, aber es kommen auch hier und dort 3 Füsschen neben einander vor. Die mittlere Reihe erstreckt sich über die (janze Lange des mittleren Radius, obwohl die einzeilig stehenden Füsschen ziemlich weit aus einander liegi sodass in der ganzen Lange nur 11 vorkommen. Die Haut der Sohle ist dünn und durch- scheinend. Als Kalkkörperchen linden sich in dieser Sohle ausschliesslich Gitterplattchen, die immer deutlich die ursprünglichen 4 in einem Kreuz stehenden Löcher erkennen lassen. Oefters kmnmen hierzu noch 4 kleinere, auch wohl noch mehr Löcher hinzu, die dann mit den ersteren abwechseln. Auf den Spangen stehen nur einige wenige kleine' Höckerchen unregelmassig verteilt. In der Bauchhaut finden sich keine napfförmigen Kalkkörperchen, die aber in grosser Menge vorkommen in der dunnen Oberhaut, welche die Schuppen des Rückens iiberzieht. Der Mund wird von 10 Fühlern umstellt, von welchen die beiden ventralen kleiner sind. Sie sind reichlich baumartig verastelt. Am Wassergefassring hangt eine kleine Polische Blasé und im dorsalen Mesenterium ein Steincanal. Die zwei Büschel von Geschlechtsschlauchen sind massie lang und unverastelt. So viel ich sehe, ist diese Art nicht mit einer der beschriebenen Formen mit 3 Füsschen- reihen an der Kriechsohle zu identifizieren, obgleich es bekanntlich schwer ist die nahe ver- wandten Arten scharf abzugrenzen. Die Zahl der Schuppen, sowie die Form der Gitterplattchen in der Sohle sind aber mit keiner der beschriebenen Formen in rebereinstimmuii"- zu bring-en. 2. Pso/us flmöriatus n. sp. Taf. VI. Fig. 11. Stat. 251. 5°28'.4S., 132° o'. 2 O. 204 Meter. Harter Korallensand. 1 Ex. Das einzige erbeutete Exemplar ist 20 mm. lang, 8 mm. breit und 6 mm. hoch. I >er Körper ist also nicht platt gedrückt, sondern nur wenig breiter als hoch. Der Bauch ist flach und bildet die gewöhnliche diinnhautige Sohle. Die beiden Flanken steigen fast gerade empor 11111 erst am Rücken urn zu biegen, wodurch eine ziemlich deutliche Rückenflache entsteht. 1 )er Mund und After sind nach oben gekehrt, stehen aber nur auf kurzen Fortsatzen, welche im Leben aber wohl langer vorgestülpt werden können. Der ganze Körper ist von ziemlich grossen Schuppen bedeckt, die einander dachziegelartig überdecken. Die Schuppen sind regelmassig granuliert, und tragen ausserdem s oder 6 grössere Körnchen, welche schon mit unbewaffnetem Auo-e zu unterscheiden sind. An den beiden aufsteiö-enden Flanken zahlt man 6 Reihen von Schuppen, die mittlere Rückenflache hat noch 3 Reihen, so dass im ganzen 15 Reihen in der Breite vorkommen. Zwischen Mund und After liegen 14 grössere Schuppen, denen am Rande beider Oeffnungen noch einige kleinere sich hinzufügen. Ausser den grossen Kalkschuppen finden wir in der dunnen Oberhaut, welche die Schuppen iiberzieht, dicke, mit 3-eckigen Zacken bewaffnete Kalkkörperchen von 0.1 mm. Durchmesser, welche von 7 bis 9 sehr kleinen Löchern clurchbohrt sind. In der Haut der Sohle kommen zahlreiche durchlöcherte Platten vor, welche bis 0.16 mm. im Durchmesser erreichen. Auf den Spangen zwischen den Löchern stehen verhaltniss- massig grosse conische Warzen. In der Wand der Füsschen endlich liegen 0.22 mm. lange, unregelmassig gezackte und über der ganzen Lange durchlöcherte Stützstabe. Die Füsschen stehen dem Rande der Sohle entlang in einer Doppelreihe; der mittlere ventrale Radius tra-t nur eine ganz unvollstandige Doppelreihe, so dass vorn etwa 6 Paar, hinten nur 4 Paar vor- kommen und die mittleren 10 mm. ganz ohne Füsschen sind. io4 Der Kalkring hat die für Psolus typische Gestalt und ist nur 1.5 mm. hoch. Am Wasser- gefassring hangt eine Polische Blasé und ein kleiner dorsaler Steincanal. Besonders merkwürdig sind die Fühler, welche namlich wie bei Psolus digitatus Ludwig nicht baumartig verastelt, sondern fingerförmig sind. Wahrend aber bei tier Ludwig'schen Art 8 grosse und 2 ganz kleine Fühler vorkommen, linde ich bei I's. fimèriatus nur 2 lange und 6 kurze. Bezüglich dieser let/teren Zahl () bin ich aber nicht ganz sicher, da ich das einzige Exemplar nicht zu sehr verstümmeln wollte und das Zahlen der in den Schlund zurückgezogenen Fühler dadurch sehr erschwert wurde. Durch diese einfachen fingerförmigen Fühler schliesst sich die neue Art eng an Psolus digitatus Ludwig an, wenn auch die Zahl der langen und kurzen sehr verschieden ist. Was diese anlangt so kommt unsere Art ganz mit Sphaerothuria bitcntaculata überein, wenn wenigstens die Zahl von 6 kurzen Fühlern richtig gezahlt ist Da jetzt schon bei zwei Psolus-Arten diese fingerförmigen Fühler gefunden sind, scheint mir die Yermutung Ludwig's sehr plausibel, dass unter den bereits beschriebenen Arten auch noch einzelne mit derartigen einfachen Fühlern gefunden werden können. Uebrigens ist diese Art leicht von Ps. digitatus Ludw. zu unterscheiden, da bei letzterer die Schuppen keine grosseren Körnchen tragen, die mittlere ventrale Füsschenreihe vollstandiger entwickelt ist und auch die Kalkkörperchen etwas verschieden sind. Es ware jedenfalls sehr merkwürdig, dass bei einer so sehr specialisierten Form wie Psolus ist, die einfache Grundform der Holothurienfühler bewahrt geblieben ware. Da wir es hier eben mit zwei Tiefseeformen zu thun haben, scheint mir auch die Möglichkeit nicht aus- geschlossen, ja es erscheint mir sogar wahrscheinlicher, dass diese einfache Fühlerform hier nicht dauerncl festgehalten, sondern wieclererlangt ist, da doch sowohl bei diesen Psolus- Arten als auch bei Sphaerothuria die Fühler mehr in einem rudimentaren Zustand zu verkehren scheinen. Ein solcher Rückschlag nach einfacherem Zustande kommt doch auch bei anderen Organen vielfach vor und in solchem Falie können derartige Befunde nicht zu phylogenetischen Schlüssen verwendet werden. Es würde alsdann in diesen einfachen Fühlern auch keine Bestatigung zu sehen sein für die von Ludwig befürworteten und auch mir sonst recht plausibel erscheinenden verwandtschaftlichen Beziehungen der Molpadiiden und Cucumariiden. 3. Psolus propinquus n. sp. Stat. 51. Molo-Strasse. 69 — 91 Meter. Sand mit Steinen und Muschelschalen. 1 Ex. Das einzige erbeutete Exemplar ist 25 mm. lang und 20 mm. breit, in der Mitte des Körpers 4 mm., beim Munde 6 mm. hoch. Mund und After dorsal aber auf nur ganz schwach angedeuteten Erhebungen. Der Mund von 5 grosseren Schuppen umgeben, zwischen welchen mehrere kleinere, wodurch die 5 Klappen nicht sehr deutlich sind. Der After nur von kleineren unregelmassigen Schuppen umgeben. Die Schuppen, welche den Rücken bedecken 4 mm. lang, was für das kleine Tier gross genannt werden kann. Die Schuppen tragen grobe Körner, welche besonders am Rande hervortreten. Die Schuppen berühren einander, greifen aber nicht dach- ziegelartig über einander. Die Haut der Bauchsohle zwar dünn aber hart durch reichliche io5 KalkabWerune. Die Füsschen .stehen uur am Rande mul /.war cine Reihe ganz kleiner ani überhangenden Saum und dann noch eine Doppelreihe grösserer auf der Sohle selbst. Der mildere Radius ohne Füsschen, nur vorn einige, etwa 5, nach innen vom Rande einbiegend. Die Kalkkörperchen der Mant der Sohle gleichen ganz den Abbildungen, welche Theel von denen von Ps. antarcticus Philippi giebt. Verschiedene Entwickelungsstadien dieser durch- löcherten Platten kommen vielfach vor, woraus sich ergiebt, dass zuerst immer das Primarkreuz gebildet wird, das sich zur Bildung der ersten vier grössten Löcher schliesst, indem nachher durch Auswüchse die weiteren Löcher gebildet werden. Die Fühler und innere Anatomie ganz wie bei Ps. squamatus Dub. u. Kor. Wie schon Theel bei der Beschreibung der „Challenger" Psotus-Arten hervorhebt, ist es fast nicht möglich scharfe Unterschiede aufzustellen zwischen Ps. squamatus und einigen Formen aus dem südlichen Pacifik, welche er denn auch zu Ps. squamatus rechnet. Auch unsere Form aehört zu den nachsten Verwandten clieser Nordischen Art, nur scheinen die südlichen Formen viel kleiner zu bleiben ; ferner sind die 5 Klappen am Munde bei dieser neuen Art jedenfalls viel deutlicher als bei Ps. squamatus, und endlich besitzt sie ausser den kleinen Füsschen am überhangenden Rande noch eine Doppelreihe, wahrend bei Ps, squamatus nur eine einfache Reihe ausser den kleinen vorkommt. Ich halte es desshalb denn auch für besser vorlaufig cliese Art noch als verschieden von der Nordischen aufzuführen. Psolidium Ludwig. 1. Psolidium disjunctum n. sp. Taf. VI. Fig. 13. Stat. 221. 6°24'S., I24°39'0. 2798 Meter. Blau-grauer Schlamm mit Foraminiferen. 1 Ex. Das einzige erbeutete Exemplar ist 17 mm. lang und 8 mm. breit. Der Bauch ist zu einer flachen Kriechsohle umgestaltet und durch einen überhangenden Saum scharf von dem nur schwach gewölbten Rücken abgesetzt. Der ganze Habitus also ganz wie bei einem typischen Psolus. Der Muncl und After beide dorsal und beide ungefahr 3 mm. vom Vorder- respectieve Hinterrande des Körpers entfernt. Der Rücken ist mit Schuppen bedeckt, die in der Nahe des Mundes und Afters klein sind, ohne dass sie sich dort aber zur Bildung eines Hügels erheben. Zwischen Mund und After liegen ausser den kleinen Schuppen noch 10 grosse Schuppen. Die Haut der Bauchsohle ist dünn und durchscheinend. Auf dem Rücken stehen die Füsschen aus- schliesslich in den beiden Raclien und zwar als deutliche Doppelreihe. Die Interradien sind ganz ohne Füsschen. Am Bauche stehen die Füsschen in den beiden seitlichen Raclien in einer Doppelreihe, und zwar so, dass eine Reihe am aussersten Rande des obenerwahnten über- hangenden Saumes steht und die zweite, innere Reihe an der Grenze cler dünnwandigen Sohle und des eben erwahnten Saumes. Der mittlere Radius tragt nur eine sehr unvollstandige Doppel- reihe, so dass nur vorn und hinten je 3 Paar Füsschen vorkommen, der ganze mittlere Teil der Sohle aber nackt ist. Als Kalkkörperchen kommen ausser den grossen durchlöcherten Kalkplatten der Rückenschuppen, nur eine Art kleiner Körperchen in der Bauchhaut vor, die in vollkommener Ausbildung 4 in einem Kreuz stellende Löcher besitzen, zwei grössere und SIBOGA-EXPEDITIE XI.IV. H ioó zwei kleinere. Allen möglichen Entwickelungsstadien dieser Körperchen, von einer einfachen Spange ab, die sich an beiden Enden dichotomisch teilt, begegnet man vielfach. Napfförmige Körperchen („rups") fehlen überall. I'cr Kalkring besteht aus 10 Stücken. Die radialén sind nur sehr wenig breiter als die interradialen, aber sie traden nach vorn zwei langere Auslaufer. Die interradialen setzen sich in eine Spitze, die aber etwas kürzer bleibt, fort. Eine kleine Polische Blasé hangt am Wasser- gefassring. Ein kleiner, static verkalkter Steincanal im dorsalen Mesenterium. Die zwei Büschel Geschlechtsschlauche unverastelt. Urn den Mund to baumartig verzweigte Fühler. Es ist die oben beschriebene Art jedenfalls ein typisches Psolidium, das sich aber von den bekannten Arten dadurch unterscheidet, dass auf dem Rücken nur in den beiden Radien Füsschen steken. Auch sind die Kalkkörperchen der Bauchhaut einfacher gebaut als bei den übrigen beschriebenen Arten. Der ganze Habitus des Tieres ist ganz der eines Psolits, aus- eenommen natürlich die Füsschen am Rücken. & 2. Psolidium sphaericum n. sp. Taf. VI. Fig. 12. Stat. 52. 90 3'-4 S., II9°56'.7 0. 959 Meter. Globigerinen-Schlamm. 4 Ex. Stat. 159. o°S9'.i S., I29°48'.8 0. 411 Meter. Grober Sand. i Ex. Stat. 211. 5°4o'.7S., I20°4S'.5 O. 1158 Meter. Grober, grauer Schlamm. 1 Ex. Die Körperform wechselt nach dem verschiedenen Contractionszustand von fast kugelrund bis bohnenförmig mit concavem Rücken und stark convexem Bauche. Das grösste Exemplar ist 1 X mm. lang und 12 mm. breit und dick, das kleinste ist kugelrund und 10 mm. im Durch- messer. Mund und After liegen dorsal, bei den kugelrunden Exemplaren einander ziemlich nahe gerückt, bei den anderen mehr oder weniger weit entfernt. Bei einem Exemplar waren die Fühler ausgestreckt und damit ein kurzer Mundsipho hervorgetreten. Von den 10 Fühlern sind die 2 ventralen am kleinsten. Links von diesen folgen 2 Fühler, welche grösser sind als die 6 übrigen. Es mag; dies aber auch zum Teil durch verschiedenen Contractionszustand verursacht sein. Die Füsschen sind klein, nur mit der Loupe zu entdecken. Sie stehen in Doppelreihen auf den 3 ventralen Radien und zwar ziemlich weit auseinander. Auf dem Rücken und auf den Flanken des Körpers stehen sie unregelmassig verbreitet, aber sowohl auf den Radien als auf den Interradien weit aus einander. Der ganze Körper ist von einem Panzer von grossen Schuppen bedeckt. Diese Schuppen sind mehr oder weniger unregelmassig 5- oder 6-eckig, am Rücken und an den Flanken 1.75 mm. gross, am Bauche etwas kleiner, von 1 mm. bis 1.4 mm. Die Schuppen scheinen einigermaassen gegen einander bewegbar zu sein, da sie zuweilen nur mit den Randern an einander lieden, zuweilen aber mehr oder weniger über einander greifen. Eine Kriechsohle ist also gar nicht entwickelt, der Bauch nur durch die etwas kleineren Schuppen ausgezeichnet. Die Schuppen selbst bestehen aus dem gewöhnlichen Kalknetze, aber jede tragt nach aussen mehrere, 3 bis 8 kleine, bis 0.4 mm. hohe Stachelchen, welche aus einem Gitter- werk von Kalkbalkchen aufgebaut sind und nur an der Spitze einige kleine Dörnchen tragen. Diese Stachelchen brechen aber leicht ab. Die Schuppen, durch welche die Füsschen hindurch treten, haben einen tiefen Schlitz am Rande zur Aufnahme derselben. In der Wand der Füsschen liegen 0.075 mm- lange durchlücherte und bedornte Stabchen von unregelmassiger 107 Gestalt. In den Fühlern liegen grosse gekrümmte Stützstabe mit dornigen und durchlöcherten Enden. In der Körperhaut kommen ausser den grossen bestacheltcn Schappen keine Kalk- körperchen vor. Der Kalkring ist symmetrisch gebaut, bestcht aus 10 Stücken, von welchen die Inter- radialien etwas breiter sind als die Radialien, Gabelschwanze fehlen bei allen. Sowohl die Radlalien als die Interradialien sind vorn tief eingeschnitten. Die Interradialien haben den ein- gebuchteten Hinterrand schwach wellenförmig gekerbt. Am Wassergefassring hangt eine 2.5 mm. grosse Polische Blasé und ein ganz kleiner Steincanal. 1 )ie Schlundretractoren sind schmal, die ventralen betrachtlich langer als die dorsalen. Die 2 Kiemenbaume sind gut entwickelt und durchziehen fast den ganzen Körper. Die Gonaden sind 2 Büschel langer, geraumiger, sich wenig teilender und wenig zahlreicher Schlauche. Es ist dies eine sehr merkwürdige Form und es ware allerdings darüber zu streiten, oh sie mit Recht zu der Gattung Psolidium zu rechnen ware, da eine Kriechsohle jedenfalls nicht entwickelt ist. Der itussere Habitus erinnert derartig an die merkwürdige Spliacrothui-ia, dass ich zuerst, bei flüchtigem Durchsehen die Tiere für Exemplare dieser Art hielt. Die Fühler aber haben die typische dendrochirote Verzweigung und in Psolidium panamense hat Ludwig uns schon eine Form kennen gelehrt, \vo die Grenze zwischen Rücken und Bauchsohle bereits anfangt sich zu verwischen. Zu der Gattung Cucumaria ist aber unsere neue Art auch nicht zu bringen, da der ganze Habitus mit dem dorsal gelegenen Mund und After und dem eigen- tümlichen Schuppenkleid doch viel mehr an Psolus und Psolidium erinneren. Sie bilclet aber eine weitere Zwischenform zwischen Cucumaria und Psolus im Anschluss an die Arten Psolidium panamense Ludw. und Psolidium gracile Ludw., bei denen die Kriechsohle schon weniger dünn, mit zahlreichen Gitterplattchen versehen ist und allmahlig in die beschuppte Oberflache des Rückens übergeht. Unser Psolidium spliacricum hat es dann noch nicht einmal zur Bildung der Kriech- sohle gebracht, obgleich durch die kleineren Bauchschuppen der erste Schritt gethan ist. Ob andrerseits in der mehr gleichartigen Hautbedeckung eine nahere Yerwandtschaft mit Sphacro- thuria zu erblicken ist, mag einstweilen clahin gestellt bleiben. PseudOCUCUmiS Ludwig. 1 . Pscudocucumis africana Semper. Semper. Holothurien. 1868, p. 53. Ludwig. Drei Mitteilungen etc. Sitzber. d. Berliner Akad. d. Wiss. 1887, p. 1236. Ludwig. Die von Broek im Indischen Archipel gesammelten Holothuriea. Zool. Jahrb. Bd. III, 1888, p. 815. Bedpord. Holothurians collected at Funafuti and Rotuma. Proc. Zool. Soc. 1898, p. 843. Stat. 129. Karkaralong-Gruppe. 23 — 31 Meter. 1 Ex. — Stat. 43. Sarassa. bis 36 Meter. 1 Ex. — Stat. 51. Molo-Strasse. 69 — 91 Meter. 1 Ex. — Stat. 91. Muaras-Riff. bis 54 Meter. 9 Ex. — Stat. 37. Sailus-Ketjil. bis 27 Meter. 2 Ex. -- Stat. 61. Lamakera. Riff. 2 Ex. — Stat. 64. Djampeah; bis 32 Meter. 4 Ex. — Stat. 240. Banda. 9 — 45 Meter. 5 Ex. — Stat. 2 Buka-Bai, Rotti, Riff. 9 Ex. - - Stat. 279. Roma, Riff. 2 Ex. - - Stat. 47. Bima-Bai, Riff. 1 Ex. — Stat. 1S1. Ambon, Riff. 1 Ex. — Stat. jS. Lumu-Lumu, Riff. 4 Ex. ioS Der ausführlichen, genauen Beschreibung, welche Ludwig seiner Ps. theeli gab und welche er nachher mit Ps. africana Semp. identifizierte, ist wohl kaum etwas hinzuzufügen. Die mir vorliegenden Exemplare stimmen in Allem genau mit seiner Beschreibung überein, nur ist der Kalkring etwas abweichend von der von Ludwig gegebene Abbildung, da die beiden vorderen Spitzen nicht gleich sind, sondern die eine betrachtlich schmaler ist, wie es bei mehreren Dendrochiroten, z.B. Phyllophorus brocki Ludw. und Orcula tenera Ludw. der Fall ist. Die Rückziehmuskeln entspringen sehr weit nach hinten, am Yorderrande des hinteren Drittels der Körperlange. 2. Pseudocucumis quinquangularis n. sp. Taf. VI. Fig. 9. Stat. 58. Seba (Savu). Riff. 2 Ex. Stat. 181. Ambon. Riff. 1 Ex. Das grösste der drei erbeuteten Exemplare ist 30 mm. lang und 7 mm. breit, deutlich fünfseitig, nach vorn und hinten etwas verjüngt. Die Farbe der in Alkohol aufbewahrten Tieren ist sehr dunkel violett. Die 5 Radien tragen je eine Doppelreihe grosser, kraftiger Füsschen, die durch die reiche Kalkablasferungr mehr oder weniger starr sind und wie es scheint auch & & CS nicht eut zurückeezoo-en werden können. Ihre Anzahl ist auf den ^ Radien ungfefahr erleich und betnigt 20 bis 22 Paar auf jedem Radius. Der Mund ist von 18 Fühlern umstellt und /war 1 2 grosseren und 6 kleineren, welche letztere etwas mehr nach innen eingepflanzt sind. Die Haut ist massig click und ziemlich hart durch die zahlreichen Kalkkörperchen. Von diesen kommen in der Körperhaut zwei Arten neben einander vor. Erstens kleine durchbrochene Hohl- kugeln von nur 0.037 mm- 'm Durchmesser und von nur etwa 8 grosseren Löcher durchbohrt. Daneben 0.03 mm. lange Bindekörperchen mit 2 sehr lang gestreckten Löchern und gewöhnlich noch 2 kleinen an den schmalen Enden. In den Füsschen kommen eigentümlich gestaltete Stützstabe vor, die schwach gebogen und 0.23 mm. lang sind. An den beiden Enden werden sie von einem Paar kleiner Löcher durchbohrt, in der Mitte sind sie halb-kuglior geschwollen und hier von 5 Löchern, besser kurzen Canalen durchsetzt, wTas deutlich hervortritt, wenn man die Stabchen von der Seite betrachtet. Der Kalkring ist nur schmal. Die Radialien tragen 2 kurze, dreieckige Gabelschwanze, welche nicht aus gesonderten Stücken bestehen. Die mittlere Einkerbung am Vorderrande ist wenig tief. Die Interradialien sind spitz und durch eine schmale Brücke mit clen Radialien verblinden. Am Wassergefassrino- hangt eine Polische Blasé und ein Steincanal, welcher im dorsalen Mesenterium festgelegt ist. Die Schlundretractoren sind schwach und entspringen im Vorderende in ein Viertel Körperlange aus den Langsmuskeln, welche gleichfalls nur schwach entwickelt sind. Die Gonaden sind zwei Büschel kurzer unverastelter Schlauche. Die Kiemenbaume sind gut entwickelt. Von den wenigen bis jetzt bekannten PsciidoLitcu/>iis-.\rX.e.n ist diese neue Form leicht zu unterscheiden durch die abweichende Form der Kalkkörperchen, den schwach entwickelten Kalkring, die harte, feste Haut, und die starren Füsschen, wodurch auch der 5 -kantige Durch- schnitt des Körpers bedingt wird. 109 Orcula Troschel. i. Orcula hypsipyrga v. Marenzeller. ,". Marenzeller. Neue Holothurien von Japan and China. Verh- d. K. K. Zool. Bot. Ges. Wien. Bd. XXXI, p. 135, 1881. Stat. 51. Molo-Strassc. 69 — 91 Meter. Sand mit Steinen und Muschelschalen. 1 Ex. Das einzige Exemplar stimmt in allen Hinsichten genau mit der Beschreibung und Abbil- dung von v. Marenzeller überein. Er fand aber in der Haut des Kürpers sowie der Füsschen nur einerlei Kalkkörperchen, was bei dem Siboga-Exemplar nicht ganz zutrifft, da die Stühlchen in der Wand der Füsschen immer die Scheibe lang ausgezogen haben und nach den Enden der Füsschen zu sogar in die bekannten zweischenkeligen Gebilde mit durchlöcherten Enden über- gehen, wie diese so vielfach bei den Dendrochiroten gefunden werden. Auch mein Exemplar ist 30 mm. lang und etwa 20 mm. breit in der Mitte des Körpers, wahrend auch im übrigen die inneren Organe sich genau so verhalten wie bei dem Exemplar von v. Marenzeller. 2. Orcula pur purco-pu 11c tata n. sp. Taf. VI. Fig. 15. Stat. 275. Insel Jedan. 13 Meter. Sand und Muschelschalen. 1 Ex. Das einzige mir vorliegende Exemplar ist 70 mm. lang und 35 mm. breit, nach vorn und hinten sich verjüngend, im ganzen tonnenförmig. Die zahlreichen Füsschen stehen über den ganzen Körper verteilt ohne eine Reihenstellung innezuhalten. Höchstens ist die Mitte der Inter- ambulacren durch sparlichere Verteilung der Füsschen ausgezeichnet. Alle diese Füsschen sind bei dem in Formol aufbewahrten Tiere über den ganzen Körper gleich, etwa 8 mm. lang und mit helleren und dunkleren Ouerstreifen versehen, die durch die Anhaufung der Kalkkörperchen in der Wand hervorgerufen werden. Die Haut ist dünn und überall auf der grauen Grundfarbe mit dunkel rot-violetten Pünktchen gesprenkelt. Es kommen in der Haut zwei Arten von Kalk- körperchen vor. Erstens Stühlchen, die nicht sehr dicht gelagert sind, mit einer stark bedornten Scheibe, welche einen Durchmesser von o. 11 mm. erreichen. Die kleinsten haben nur 4 Löcher, die in einem Kreuz stehen, cler Rand ist aber bereits stark bedornt. Diese Dornen vereinigen sich dann teilweise mit einander, wodurch die Zahl der Löcher am Rande zunimmt und zuletzt ziemlich gross, bis 12 oder 14, werden kann. Der Stiel ist aus 4 Staben aufgebaut, die aber nur kurz bleiben und ohne Ouerverbindung sind. Sie vereinigen sich nur zur Bildung der Krone, die 8 Dornen tragt. Besonders in der Xahe der Füsschen treten zwischen den Stühlchen krause Körperchen auf, die fast völlig den bekannten Hirseplattchen der Synapten gleich sehen, zuweilen langlich rund, oder auch biscuit- oder hantelförmig sind und 0.043 mm. lang werden. In der Wand der Füsschen selbst treten die Stühlchen fast ganz zurück, indem sich die Hirseplattchen in Ouerreihen anordnen, wodurch die weissen Bander auf den Füsschen entstehen. Alle Füsschen tragen eine gut entwickelte Endplatte, aber Stützstabe kommen nirgends vor. Der Kal kring ist gut entwickelt, die radialen Stücke tragen Gabelschwanze, die in 6 oder 7 Gliedern geteilt sind, und etwa so lang werden wie der Kalkring selbst hoch ist. Die interradialen Stücke haben eine spiessförmige Spitze nach vorn. Am Wassergefassring eine Polische Blasé von 12 mm. I IO Lange und ein Steincanal. Die Kiemenbaume haben die typische Gestalt mit ziemlich weit aus einander liegenden baumartigen Verastelungen. Die Geschlechtsorgane bilden zwei clicke Büschel kurzer unverastelter Schlauche, die über eine grössere Strecke, jeder für sich in den langen Genitalgang ausmünden. Der Mund wird von 15 Fühlern umstellt, wovon 5 kleiner sind und alle dunkel violette Endverastelungen haben. 3. Orcula discrepans n. sp. Taf. VI. Fig. 10. Stdt. 313. Dangar-Besar, Saleh-Bai. bis 36 Meter. 2 Ex. 1 i.is grösste der beiden erbeuteten Exemplare ist 25 mm. lang und in der etwas auf- getriebenen Mitte des Körpers 9 mm. dick, nach vorn und hinten sich verjüngend. Die Füsschen sind ausschliesslich auf die Radien beschrankt, wo sie in einer Doppelreihe stehen. Die am Rücken und am Bauche sind einander ganz gleich und ziemlich dick. Um den Mund stehen 15 Fiihler und zwar 10 grosse und 5 kleine. Alle sind reichlich baumartig verastelt. Die Haut ist dünn, wenigstens an dem aufgetriebenen Teil und bei den in Alkohol aufbewahrten Tieren gelblich-grau mit dunklen, in einander übergehenden Flecken. Von Kalkkörperchen finden wir in der Körperhaut nur Stühlchen mit einer 0.13Ó mm. grossen Scheibe, welche am Rande bis 10 Löcher besitzt. Der Stiel wird 0.1 mm. hoch, ist aus 4 kraftigen Staben aufgebaut, mit einer Ouerverbinduno; und einer reichlich mit kleinen Dörnchen bewaffneten Krone. In der Wand der Füsschen kommen ausserdem die bekannten umgebildeten Stühlchen vor, mit einer in zwei lano-e Schenkel aussjezoorenen Scheibe und einem aus 2 Staben aufeebauten Stiel. Der Kalkrino- besteht aus 10 Stücken. Die Radialien am Vorderrand mit tiefer Einkerbung in der Mitte; nach hinten sich in 2 Gabelschwanze fortsetzend, die aus mehreren Stücken zusammen- gesetzt sind. Die Interradialien ungefahr dreieckig, vorn spitz. Eine rundliche Polische Blasé. Ein Steincanal. Die Schlundretractoren entspringen ungefahr in der Mitte des Körpers aus den Langsmuskeln. Die 2 Kiemenbaume gross, bis vorn in den Körper reichend. Die Gonaden zwei Büschel unverastelter, dicker Schlauche mit auffallend grossen Eiern. Der After mit 5 kleinen aber deutlichen Kalkpapillen. Es unterscheidet sich diese Orcula-Krt von den bis jetzt bekannten dadurch, dass die Füsschen ausschliesslich auf die Radien beschrankt sind. Nur bei O. cucumiformis Semp. stehen die Füsschen auch in Doppelreihen auf den Radien, hier tragen aber auch die Interradien noch vereinzelte Füsschen. Ferner sind auch die 5 deutlichen Kalkpapillen zu vermerken, wodurch die Tiere an einige Thyone-Arten erinneren. Die 1 5 Fühler machen aber unsere Form ohne Zweifel zu einer Orcula. Phylluphorus Grube (Ludwig emend.). 1 . Phyllophorus schmeltzii Ludwig. Ludwig. Beitrage zur Kenntniss der Holothurien. Arb. Zool. Zoot. Inst. YVürzburg, Bd. II, 1874, p. 94. Lampert. Die Seewalzen. 1885, p. 173. Theel. Challenger Reports. Holothurioidea. Part. II, p. 148. I I I Stat. 40. Paternoster-Insein, Plankton. 1 Ex. Stat. 61. Lamakera, Solor. Riff. 2 Ex, Stat. 99. Nord-Ubian. 16 — 23 Meter. Lithotharrinionboden. 1 Ex. Von den beiden Exemplaren vom Lamakera-Riffe ist das grösste 35 mm. lang und zeigt sehr gut die von Ludwig erwahnte Farbe und Zeichnung. Das kleinere Exemplar ist nur 12 mm. lang, von brauner Farbe wie das von Theel erwahnte Exemplar aber mit e!en lang- lichen blau-grauen Flecken. Was das ganz kleine, nur 8 mm. lange Exemplar von Kawassang anbelangt, das im Plankton-Netz gefangen wurde, so bin ich über seine Zugehörigkeit zu dieser Art nicht ganz sicher. Es ist namlich offenbar ein noch ganz junges Tier, da die Füsschen noch auf die Radien beschrankt und erst wenig zahlreich sind, und zwar so, dass die 3 ventralen Radien eine deutliche Doppelreihe tragen von etwa je 10 Paaren, von Füsschen, die beiden dorsalen Radien aber nur einige ganz vereinzelte. Auch fehlen die Geschlechtsschlauche noch voll- standig. Ferner sind nur 18 Fühler entwickelt, von welchen 10 grosse in Paaren stehen, welche mit den 8 kleinen abwechseln, sodass diese letzteren in 3 I'aaren und 2 einzeln stehen. Die Farbe ist braun mit helleren Flecken bei dem in Alkohol aufbewahrten Tier. Andrerseits aber stimmen die eigentümlichen Kalkkorperchen genau mit den typischen Exemplaren von Lamakera überein, sowie auch der Kalkring, welcher aber noch sehr zart ist. Nur sieht man schon mit der Loupe in den Fühlern kleine weisse Pünktchen, welche aus Anhaufungen von 0.05 mm. grossen krausen Körperchen bestehen, welche weder von Ludwig noch von den anderen Autoren erwahnt werden. Die übrigen anatomischen Yerhaltnisse, so namentlich die grössere Zahl der Polischen Blasen, die Schlundrectractoren, stimmen mit Ludwig's Beschreibung überein. Es scheint mir also ziemlich wahrscheinlich, dass wir in diesem kleinen Phyllophorus-Kxemplar nur ein noch ganz junges Exemplar von Pk. schmeltzii zu erblicken haben, das zufulligerweise, durch Wellenschlag oder eine andere Ursache vom Riffe weggeschemmt und im Plankton-Netz aufgefischt wurde. 2. Phyllophorus holothurioides Ludwig. Ludwig. Beitrage zur Kenntniss der Holothurien. Arb. Zool. Zoot. Inst. YVürzburg, Bd. II, 1874, p. 96. Stat. 1. ;02/'.5S., U3°8'.5 0. S7 Meter. Grauer Schlamm. 1 Ex. Das einzige mir vorliegende Exemplar stimmt ganz mit der Beschreibung Ludwig's überein, sowie seine Kalkkorperchen mit den Abbildungen, die er von denselben giebt. Die Herkunft des Ludwig'schen Exemplars war unbekannt ; es ist daher nicht ohne Interesse, dass die Siboga-Expedition jetzt die Madura-Strasse als Patria dieser Art feststellen konnte. 3. Phyllophorus broek i Ludwig. Ludwig. Die von Broek im Indischen Archipel gesammelten Holothurien. Zool. Jahrbücher. Bd. III. Abth. f. Syst. p. 813. Stat. 213. Saleyer. Riff. 2 Ex. Stat. 61. Lamakera. Riff. 3 Ex. Stat. 51. Molo-Strasse. 69- — 91 Meter. Sand mit Steinen. 1 Kx. Stat. 220. Pasir Pandjang. West-Küste von Binongka. Riff. 1 Ex. I I 2 ( >bgleich die 7 erbeuteten Exemplare sowohl unter einander, als auch von dem von Ludwig besehricbcnen ctwas abwcichen, ijlaubc ich sie doch alle zn dcrselben Art rechnen zu mussen. Das grösste Exemplar, das den ganzen Fühlerkranz gut ausgestülpt hat, ist 90 mm. lang und etwa 25 mm. breit, das kleinste Exemplar nur 17 mm. lang und ungefahr 4 mm. breit. Die Form der Kalkkörperchen der Haut stimmt bei allen überein. Die paarweise stellenden Raiulstaehelii sind sehr typisch, aber vielfach kommen anders gestaltete Körperchen vor, als die Fig. 23 (1. c ) von Ludwig sie darstellt. Die 4 Löcher schliessen sich namlich oft am Rande nicht, und dann sieht man kurzarmige dicke Kreuze, oder auch Dreistrahler. Oefters verbinden sich auch nur zwei oder drei Arme mit einander zur Bildung der Löcher und bleiben 2 oder 1 offen. Auch die Verteilung der eigentümlichen Hirseplattchen in der Haut variirt. Bei dem grössten Exemplar fand ich die Hirseplattchen ausschliesslich in den Wanden der Füsschen und nicht oder doch nur ganz vereinzelt, in der übrigen Haut. Bei den anderen Exemplaren aber kommen sie sowohl in der Rumpfhaut als auch in den Füsschen vor, aber in clen letzteren finden sich ausserdem auch noch bis 0.2 mm. lange durchlöcherte Gitter plattenen. Der Kalkring, sowie alle übrigen Organe stimmen genau mit Ludwig's Beschreibung überein. Allein sei noch folgendes über die Verteilung der Füsschen bemerkt. Bei den grosseren Exemplaren stehen sie regellos über den ganzen Körper verteilt, wenn auch immer am Bauche etwas dichter als am Rücken. Bei dem kleinen Exemplar von 17 mm. aber stehen sie aus- schliesslich auf den Radien und zwar in einer deutlichen Doppelreihe. Die Interradien waren hier noch ganz nackt, sodass ich das Tierenen zuerst für eine P seudocucumis hielt. Es scheint sich also die unregelmassige Verteilung der Füsschen über den Körper erst ziemlich spat auszubilden. 4. Phyllophorus cebuensis Semper. Semper. Holothurien. p. 67. Stat. 319. 6° i6'-5 S., 1140 37' O. 82 Meter. Feiner, grau-gelber Schlamm. i Ex. Das einzige mir vorliegencle Exemplar ist 28 mm. lang, schwach nach dem Rücken zu gebogen. Es stimmt in allen Hinsichten genau mit der Beschreibung Sempers überein, nur sind die Gabelschwanze an den Radialien des Kalkringes langer als in Semper's Abbildung, obgleich sie wie dort aus drei Stücken bestehen. Die Scheibe der Stühlchen ist 0.075 mm. im Durch- messer. Die Füsschen haben keine Stützstabe, nur liegen einige Stühlchen in der Wand. Die Endplatte ist gut entwickelt. 5. Phyllophorus magmis Ludwig. Taf. IV. Fig. 5. Taf. VII. Fig. 1. Ludwig. List of the Holothurians in the Collection of the Leyden Museum. Notes from the Leyden Museum. Vol. IV, p. 132. Stat. 213. Saleyer. Riff. 2 ganze Ex., 2 vordere Bruchstücke. Ludwig hat diese Art nur nach einém Bruchstücke beschreiben können, das den Vorderteil des Körpers mit dem Pharynx umfasste und von Ambon herstammte. Es ist nun den mühsamen Bestrebungen der Mitglieder der Siboga-Expedition gelungen zwei ganze Exemplare und noch zwei vordere Bruchstücke dieser merkwürdigen Art zu rrbeuten. Xach den mündlichen Mitteilungen von Prof. Max Weber und Dr. J. Versluys leben die Tiere in dem halb schlammigen, halb steinigen Strande, und zwar so weit vom Lande entfernt, dass auch bei Ebbe noch etwa o. s Meter Wasser über ihnen stehen bleibt. Wahrend das Tier selbst ofanz im Schlamme ver- graben ist, breitet es nur die überaus grosse Fühlerkrone an der Oberflache aus. Diese reichlich verastelten Fühler bilden einen Kreis, welcher von den Beobachtern auf etwa 2 dm. im Durch- messer g-eschatzt wurde. Bei Berührunaf oder sonstigfer Slörun"' werden die Fühler schnell zurückgezogen und das ganze Tier verschwindet in dem sandigen, reichlich mit Steinen durch- setzten Schlamme, sodass nichts mehr seine Gegenwart verrat. Zum Fange muss man also vorsichtig herantreten, mit der einen Hand so tief wie möglich den Vorderteil des Körpers erfassen und mit der anderen Hand schnell daneben eingraben, um das Tier zu Tage zu brinsren. Zweimal gelang es auf diese Weise ein vollstandiges Exemplar zu erwischen, zweimal aber brach der Vorderteil des Körpers ab und war der Hinterkörper nicht mehr zurückzufinden. Hieraus erklart es sich auch, dass Ludwig in der Leydener Sammlung nur einen Vorderteil vorfand. Gehen wir jetzt über zu der Beschreibung des Tieres, das nach der Aussage von Dr. J. Versluys auch im Alkohol in Hauptsache noch den Habitus beibehalten bat, welcher ihm zukam, als es lebend und unverletzt aus seiner Schlammwohnun°f hervorofezosren wurde. Der Körper besteht aus zwei scharf von einander gesonderten Teilen, welche nur durch ein viel schmaleres Verbindungsstiick zusammenhangen. Der Vorderteil ist 85 mm. lang, der knie- förmig gekrümmte Hinterteil etwa 95 mm. Der Vorderkörper umfasst den ausserordentlich grossen Schlund und stellt den Teil des Körpers vor, welcher von Semper bei den Dendro- chiroten als Rüssel bezeichnet wurde. Ob wirklich auch bei dieser Art der riesige Schlundkopf mit der denselben umgebenden Haut in den übrigen Körper zurückgezogen werden kann bleibt frasflich. Auch an den lebenden Tieren wurde es nicht beobachtet. Es ist allerding-s schwierie sich vorzustellen, wie dieser ganze Vorderteil in dem nur wenig grosseren Hinterteil Platz finden könnte. Die Haut dieses Vorderteils, also des Schlundkopfes, ist wie gewöhnlich dünn, mit nur o-anz schwacher Muskulatur versehen, mehr oder weniger durchscheinend und gelblich braun gefarbt. Als Kalkkörperchen findet man ausschliesslich in diesem Teil die schon von Ludwig beschriebenen Platten mit 4 in einem Kreuz stellenden grossen Löchern und einigen kleineren am Rande, wahrend zwei Stangen sich auf der Mittelspange erheben. Eine Querverbindung ver- einigt beide Stangen etwa halbwegs, welche letztere an dem freien Ende zuweilen in 2, gewöhnlich aber in 4 bedornte Zacken auslaufen. Die Langsachse der Platte erreicht 0.087 mm., die Höhe des Aufsatzes 0.035 mm., mithin nur ein geringer Unterschied von den von Ludwig gefundenen Maassen. Merkwürdig ist ferner das Vorkommen von zahlreichen Füsschen auf diesem Vorderteil des Körpers. Gewöhnlich fehlen die Füsschen auf diesem Rüssel der Dendrochiroten, können aber, z.B. bei Cucumaria frondosa^ wenn auch wenig zahlreich vorkommen. Bei unserem P/t. ■magnus sind sie reichlich entwickelt, stehen, wie auch Ludwig es fand, ausschliesslich in den Radien und zwar zuweilen 2, zuweilen 4 neben einander. Auf jedem Radius stehen etwa 22 Paare und Doppelpaare hinter einander. Die Füsschen sind dunkel violett, fast schwarz und mit gut entwickelter Kalkplatte in der Endscheibe. In der Wand findet man nur die gleichen Kalkkörperchen wie in der Haut clieses Körperteils. Der Hinterkörper ist sowohl bei den SIEOGA-EXPEDITIE XI.IV. Ij ii4 conservierten Tieren als auch bei den aus dem Schlamme hervorgezogenen scharf vom clem Vorderteil abgesetzt, und zwar durch eine sehr tiefe Einschnürung. lm normalen Zustande ist diese gewiss viel weniger ausgepragt, scheint mir aber doch immer vorzukommen, da die Haut eben hier nicht besonders zusammengezogen erscheint. Die Haut des Hinterkörpers ist dick und hart, mit sehr kraftiger Muskulatur versehen und grau-weiss gefarbt. Die Füsschen stehen dicht gfedransft, srleichmassisr über Bauch und Rücken verteilt und gleich zahlreich auf den Radien als auf den Interradien. Sie sind heil weisslich gefarbt, nur mit etwas dunkler gelblicher Endscheibe. Wie gewöhnlich sind die Kalkkörperchen in der Haut des Hinterkörpers ganz verschieden von jenen der Rüsselhaut. Statt der Stühlchen cler Rüsselhaut, welche im Hinter- körper vollkommen fehlen, hndet man in diesem sehr zahlreiche, kleine, bis 0.037 mm- lange Plattchen, die von einer Anzahl unregelmassig verteilter, sehr kleiner Löcherchen durchbohrt sind. Vielfach begegnet man auch verschiedenen Entwickelungsstadien derselben, welche wie langliche, rosettenförmige Körperchen aussehen. Die freien Auslaufer vereinigen sich dann mit einander zur Bildung der kleinen Löcher. Vereinzelt kommen auch Plattchen mit weniger (nur 6) Löchern vor, die fast wie Schnallen aussehen. In der Wand der Füsschen treten nur die gleichen Plattchen auf, nur bleiben sie hier viel kleiner, erreichen höchstens 0.02 mm. in Lange. Ausserdem kommt auch hier eine gut entwickelte Endplatte vor. Was die innere Anatomie anlancjt so wurde diese zum Teil bereits durch Ludwigf bekannt. Der abnorm grosse Kalkring erreicht bei einem Exemplar eine Höhe von 80 mm., die Gabelschwanze sind nur sehr wenig spiralig gedreht. Die Radialstücke haben vorn eine sehr tiefe Grube in welcher die Retractoren befestigt sind. Am Wassergefassring hangen die auch von Ludwig gefundenen 4 sehr langen, schlauchförmigen Polischen Blasen und der einzige 2 cm. lange Steincanal mit knopfförmiger Madreporenplatte. Die Kiemenbaume sind gross, reichlich verastelt und erstrecken sich bis in das Vorderende des hinteren Körperteils. Die Geschlechts- organe bilden zwei Büschel von zahlreichen, langen und sehr dunnen Schlauchen, welche sich 2 oder 3 mal dichotomisch teilen. Die Geschlechtsbasis liegt ungefahr 35 mm. hinter dem eingeschnürten Vorderrand des Hinterkörpers. Die sehr kraftigen Langsmuskeln des Hinter- körpers verjüngen sich bei dem Uebergang in den Rüsselteil fast plötzlich, sodass nur sehr schwache Bundel in letzteren eintreten. Die Retractoren entspringen am Hinterrande des vordern Drittels des Hinterkörpers aus den Langsmuskeln. Sie biegen mit 2 gesonderten Portionen von den Seiten der Langsmuskeln ab, welche beide Wurzeln sich aber alsbald vereinieen, urn sich als einfacher Muskei am Yorderrande cles Kalkringes anzuheften. Der Darm war prall gefüllt mit Schlamm, Sand und Kalkdebris von Korallen und Muschelschalen. Der After ist rund ohne Auszeichnung. 6. PliyllopJiorns inflatus n. sp. Taf. II. Fig. 10. Taf. VI. Fig. 16. Stat. 310. S" 30' S., 119° 7'. 5 O. 73 Meter. Sand mit einzelnen toten Korallenstücken. 3 Ex. Das grösste Exemplar ist 60 mm. lang und 35 mm. breit, durch den Alkohol aber stark zusammengezogen. Nach einer farbigen Skizze, welche nach dem Leben gemacht wurde, ist die Farbe glasig weiss mit schwach gelblichem Anflug, indem die 5 Radien als dunne Streifen H5 sichtbar sind. Vorn an der weit hervortretenden Schlundhaut mehrere unregelmassig verbreitete dunkle Flecken. Der Darm schimmert undeutlich durch. Von den 20 Fühlern wechseln regel- massig 2 grosse und 2 kleine mit einander ab. Sie sind schwarz und gelb gesprenkelt. Die Füsschen sind unregelmassig über den Körper verteilt und zwar stehen sie sehr dicht neben einander, sind aber sehr klein und zurückgezogen, sodass sie nur schwer zu unterscheiden waren. Die Schlundhaut nimmt bei dem conservierten Tiere fast die Halfte der ganzen Körperlange ein und tragt in der vordersten Halfte ziemlich grosse, dunkel gefarbte Füsschen, welche auf die Radien beschrankt bleiben. Die Haut war im Leben wohl ziemlich dünn, jet/t stark gerunzelt und dadurch dicker. Die Kalkkörperchen sind wenig zahlreich und nur in einer Art vertreten. Es sind kleine Stühlchen mit 0.076 mm. grosser Scheibe, welche sehr regelmassig von 4 grossen und 4 kleinen Löchern durchbohrt ist. Die 4 Stützen, welche die Spangen zwischen den 4 grossen Löchern bilden, erheben sich nur wenig über die Ebene der Scheibe und tragen an cler Spitze zwei Gruppen von Dornen. Der Rand der Scheibe ist glatt. In der Wand der Füsschen kommen keine Stützstabe vor, nur einzelne Stühlchen von der oben beschriebenen Form, und in der Endscheibe eine gut entwickelte Endplatte. Die Fühler sind ganz ohne Kalkablagerung. Der Kalkring ist sehr gross und erreicht bei dem contrahierten Tiere die halbe Körper- lange. Er gleicht im ganzen Bau sehr dem von Pli. magnus Ludw., ist wie dieser ganz aus gesonderten Stücken aufgebaut und mit langen, spiralig gedrehten Gabelschwanzen verschen. Am Wasserg-efassrintj hangt eine grosse Polische Blasé und ein freier Steincanal. Die Retractoren sind nicht stark und entspringen ungefahr auf der halben Körperlange aus den Langsmuskeln. Die Gonaden sind zwei Büschel von 2 oder 3 mal sich teilenden dunnen Schlauchen, ungefahr in der Mitte des Körpers an das dorsale Mesenterium befestigt. Die beiden Kiemenbaume sind nur massig stark entwickelt und reichen nnr bis zur halben Körperlange. Es passt diese neue Art ganz in die alte Gattung Thyonidium und gleicht in mehreren Hinsichten dem PJi. magnus Ludw. Der überaus o-rosse Schlund und die Yerteilune; der Füsschen haben beide gemein. Allein die Kalkkörperchen, die Polischen Blasen und die Farbe der Fühler sind so verschieden, dass wir jedenfalls eine andere Art vor uns haben. Auch mit keiner der anderen Thyonidium- Arten ist das Tier zu identifizieren. Sphaerothuria Ludwig. 1 . Sphaerothuria bitentaculata Ludwig. Ltidzvig. „Albatross'*-Holothurioidea. 1895, p. 141. Mitsukuri. Annotationes Zool. Japonenses. Vol. I, Pars IV, 1897. Koelilcr. Zool. Anzeiger. 1S98, p. 384. Perrier. Sur les Holothuries recueillis par Ie Travailleur et Ie Talisman. C. R. Ac. Sc. T. 126, p. 1666. Stat. 45. 7° 24' S., iiS0i5'.2O. 794 Meter. Feiner, grauer Schlamm. 2 Ex. Stat. 48. 8° 4'-7 S., n8°44'.3 0. 2060 Meter. Feiner, grauer Schlamm. 11 Ex. Stat. 52. 90 3'-4 S., ii9°56'.7 0. 959 Meter. Globigerinen-Schlamm. 6 Ex. Stat. 88. 0°34'.6X., 119° 8'. 5 O. 1301 Meter. Feiner, grauer Schlamm. 8 Ex. Stat. 159. o°59'.iS., I29°48'.8 0. 411 Meter. Grober Sand. 1 Ex. I IÖ Stat. 178. 2°4o' S., 12S0 37'. 5 O. 835 Meter. Blauer Schlamm. 7 Ex. Stat. 2ir. 5°4o'.7S., I20045'.5 0. 1158 Meter. Grober, graucr Schlamm. 19 Ex. St.it. 212. 53 54'-5 S., I20°i9'.2 0. 462 Meter. Feiner, grauer Schlamm. 1 Ex. Stat. 241. 4°24'.3S., I29°49'.3 0. 1570 Meter. Dunkler Sand mit kleinen Steinen. 1 Ex. Stat. 284. 8°43'.i S., I27°t6'.7 0. 828 Meter. Grauer Schlamm. 1 Ex. Stat. 300: I0048'.6S., t23°23'.lO. 918 Meter. Feiner, grauer Schlamm. 1 Ex. Der genauen, ausführlichen Beschreibung Ludwig's dieser so überaus merkwürdigen Art, ist wohl kaum etwas hinzuzufügen. Die 56 Exemplare, welche die Siboga-Expedition erbeutete zeigen, dass das Tier im Indischen Archipel gleichfalls sehr gemein ist. Durch Mitsukuri wurden vor einigen Jahren 2 Exemplare unweit Japan aus einer Tiefe von 350 Faden gefangen, und Koehler erwahnt 10 Exemplare, die durch den „Investigator" an verschiedenen Stellen des Indik aus 636 bis 1200 Faden erbeutet wurden. Die geringste Tiefe, in welcher die „Siboga" noch ein Exemplar erbeutete war nur 4 1 1 Meter, wodurch die Tiefegrenze also wieder erheblich nach oben erweitert wird. Der Name Ypsilothuria (Hypsilothuria) attcuitata E. Perrier muss dem Ludwig'schen Namen Sphaerothuria selbstverstandlich weichen, da von Perrier keine Beschreibung des Tieres geeeben wurde und das Tier nach den Abbilduneen nicht mit Sicherheit wieder zu erkennen ist. III. Familie Molpadiidae J. Muller. Molpadia Cuvier (Semper emend.). 1. Molpadia demissa n. sp. Taf. III. Fig. 4. Taf. N. Fig. 11. Stat. 5. 7°4Ó'S., H4°30'.5 0. 330 Meter. 1 Ex. Das einzige, in Alkohol conservierte Exemplar ist 160 mm. lang und etwa 45 mm. breit, besitzt eine cylindrische Gestalt und verjüngt sich sowohl vorn als hinten nur wenig, ist sogar ziemlich breit an beiden Enden abgestumpft. Jedenfalls fehlt ein Schwanzanhang vollstandig. Der Mund ist umstellt von 15 Fühlern, die nur an der aussersten Spitze zwei ganz kleine Finorerchen traeen. Sie sind alle sdeich eross- Der After Heet terminal und ist ohne Auszeich- nuncr. Die Farbe ist dunkel braun-violett, aber über dem Körper sind unregelmassig runde oder ovale, scharf umgrenzte Flecken verteilt, die heller sind, was durch starkere Anhaufüng von Kalkkörperchen verursacht wird. Die Haut ist dünn aber fest und lederartig. Die Kalkkörper- chen nur von einer Art : stark bedornte, nur wenig durchlöcherte Plattchen, die auch eine betrachtliche Dicke besitzen. In den hellen Flecken liegen diese Kalkkörperchen sehr dicht gehauft, aber sind auch in der übrigen Haut nicht allzu sparlich verbreitet. Der Kalkring ist sehr kraftie, 8 mm. hoch, ausser den s rnm. laneen kraftieen hinteren schwanzförmieen Fortsatzen. Die 5 radialen Stücke sind ungefahr gleich, alle ziemlich schmal und vorn in zwei kurze Spitzen auslaufend. Die 5 interradialen sind aber nicht gleich. Das linke dorsale ist am breitesten und lauft in 3 kurze Spitzen aus, welche die Auslaufer sind von 3 aufgerichteten Kammen ; daneben links ein Stück, das mit zwei Kammen ausgestattet ist, was gleichfalls der Fall ist mit ii7 den beiden rechten Interradialen. Das mittlere ventrale interradiale Stück ist ani schmalsten und tragt nur einen Kamm und eine Spitze. Die Gabelschwanze hinten an den radialen Stücken sind dick und kraftig vind hinten einander zugebogen. Am Wassergefassring hangt eine ziemlich geraumige, 15 mm. lange Polische Blasé. Ein Steincanal im dorsalen Mesenterium. Es kommen gut entwickelte Fühlerampullen vor. Die Geschlechtsorgane sind zwei dichte Büschcl von unver- astelten, langen Schlauchen, die sich im dorsalen Mesenterium 45 mm. hinter der ausseren Geschlechtsöffnung in der Geschlechtsbasis vereinigen. Der sehr geraumige Geschlechtsgang ist also 45 mm. lang und hat eine auftallend feste Wand. Die aussere Geschlechtsöffnung liegt an der dorsalen Seite, verhaltnissmassig weit nach hinten, namlich 18 mm. hinter dem Eühler- kranz. Die aussere Oeffnung ist gross und als halbmondförmige Spalte leicht zu unterscheiden. Die Langsmuskeln sind breit, aber nur wenig in die Körperhöhle hineinragend, nur in der Mitte des Körpers zweiteilig. Die Rückziehmuskeln des Schlundes biegen weit vorn von den Langs- muskeln ab, sind für eine Molpadia massig kraftig entwickelt und setzen sich an die 5 radialen Stücke des Kalkrinees fest. o Es ist dies, so viel ich weiss, die erste Molpadia- Art, die aus grösserer Tiefe stammt. Die sonst in der Tiefe vorkommenden Molpadiden gehören bekanntlich zu den Gattungen Trochostoma und Aukyrodernia, auch ist eine Caudiita-Art, die C. arenata Gould, hier zu nennen. Es geht aus obiger Beschreibung, namentlich aus dem Vorkommen vollkommen deutlicher Rückziehmuskeln, sowie aus den stark bedornten, durchlöcherten Kalkscheiben der Haut und den zwei kleinen Fingerchen an der Spitze der Fühler, ohne Zweifel hervor, dass hier eine wahre Molpadia-Art vorliegt und keine andere der sonst nahe verwandten Arten. Haplodactyla Grube (Semper emend.). 1. Haplodactyla pelhtcida Semper. Semper. Holothurien. 1868, p. 42. Stat. 213. Saleyer. bis 36 Meter. Schlamm. 1 Ex. Das einzige Exemplar einer glasig durchscheinenden Haplodactyla- Art, glaube ich mit Semper's Varietat „pcllucida" von der H. molpadioides identificieren zu mussen. Ueberall fehlen die Kalkkörperchen vollstandig, wie bei den Semper'schen Exemplaren. Der Kalkring stimmt ganz mit Semper's Abbildung, dies gilt auch für alle übrigen Organe. Das Tier war im Leben, nach der an Bord gemachte Abbildung, 75 mm. lang, war aber im Alkohol zu 40 mm. eingeschrumpft. 2. Haplodactyla hyaloeides Sluiter. Sluiter. Ueber einige neue Holothurien von der West-Küste Java's Nat. Tijdschr. v. Xed. Indië. Bd. 40, p. 13. Stat. 193. Sanana-Bai, Ost-Küste Sula Besi. 22 Meter. Schlamm. 2 Ex. Die beiden Exemplare stimmen genau mit meiner früheren Beschreibung überein, sowohl die fast glashelle Haut, als die Körperform und Kalkkörperchen. n8 ;. Haplodactyla punctata Sluiter. Sluiter. Die Evertebraten der Sammlung zu Batavia. Natuurk. Tijdschr. v. Neder], Indië. Bd. 47, 1887, p. 209. Stat. 193. Sanana-Bai, Sula Besi. 22 Meter. Schlamm. 1 Ex. Das einzige Exemplar, das von der Siboga-Expedition erbeutet wurde, ist nur 20 mm. lang, stimmt aber genau mit den jungen Exemplaren überein, die ich aus der Bai von Batavia besitze. Es scheint auch diese Form eine derjenigen zu sein, welche nur ganz local in grösserer Menge auftreten. In der Bai von Batavia ist das Tier sehr gemein, es wurde aber auf den zahlreichen Stationen der Siboga-Expedition nur ein einziges Mal erhalten. 4. Haplodactyla ecalcarea n. sp. Stat. 311. Sapeh-Bai, Ost-Küste Sumbawa. bis 36 Meter. Schlamm und Sand. 1 Ex. Icb kann das einzige Exemplar dieser Haplodactyla- Art mit keiner der beschriebenen Formen identifizieren, obgleich es bekanntlich sehr schwierig ist die Arten, welche keine Kalk- ablagerungen in der Haut besitzen aus einander zu halten. Das Tier ist 35 mm. lang und etwa 9 mm. breit, verjüngt sich aber nur sehr wenig, sowohl nach vorn als hinten, sodass jedenfalls gar kein schwanzartiger Anhang vorkommt. Die Haut ist ziemlich click, undurchsichtig, vorn und hinten gerunzelt, braun-violett gefarbt, aber ganz'ohne Kalkkörperchen. Auch im Hinter- körper beim After fehlen diese ganz. Der Mund wird von 15 stummelförmigen Fühlern ohne Seitenastchen umstellt. Der Kalkring hat die gewöhnliche Form wie bei H. molpadioidcs Semp. und anderen. Am Wasseroefassrino- 1 Polische Blasé und 1 Steincanal. Die Kiemenbaume in o o 3 Aeste gespalten, wovon 2 weit nach vorn reichen. Hauptsachlich durch das vollstandige Fehlen von Kalkablagerungen in der Haut unter- scheidet sich diese Art von den bekannten tropischen Arten, wahrend gleichzeitig die dickere, ziemlich feste, g/erunzelte Haut verschieden ist von dem g-ewöhnlichen Verhalten. Im anatomischen Bau stimmt das Tier sonst mit H. molpadioides Semp. und H. punctata Sluit, überein. Trochostoma Danielssen u. Koren. 1. Trochostoma granulatum Ludwio- Ludwig. „Albatross"-Holothurioidea. 1895, p. 158. Stat. 161. 1 ' 10'. 5 S., I30°9'0. 798 Meter. Schlammiger Sand. 1 Ex. Das vorliegende Exemplar ist 1 10 mm. lang und stimmt im ausseren Habitus, dem Fehlen der weinroten Körperchen und in der Form der Kalkkörperchen mit Ludwig's Beschreibung gut überein. Nur habe ich in der Haut des Schwanzes vergeblich nach den eigentümlichen von Ludwig beschriebenen Kalkkörperchen gesucht, welche am Gipfel des einfachen Stabes den Wirtel von abwarts greboijenen Haken traoen. Da ich aber nur ein kleines Stückchen der Schwanzhaut untersuchen wollte (mir liegt ja nur ein einziges Exemplar vor), ist es möglich, dass sie in diesem Teil zufallig fehlten. Da aber im Uebrigen meine Art genau mit der Ludwig- schen Art übereinstimmt, glaube ich doch das Tier zu Tr. granulatum rechen zu mussen. ii9 2. Trockostoma scaórum n. sp. Taf. X. Fig. g. Stat. 85. o°36'.5S., ii9°29'.5(). 724 Meter. Feiner, grauer Schlamm. 1 Kx. Stat. 284. 8°43'.l S., I27°l6'7 0. 828 Meter. Grauer Schlamm. 2 Ex. Stat. 300. io°48'.6S., I23°23'.iO. 918 Meter. Feiner, grauer Schlamm. 1 Ex. Stat. 254. S°40 S., I32°26' O. 310 Meter. Feiner, grauer Schlamm. i Ex. Das grösste Tier hat eine Lange von 150 mm., das Hinterende bildet den stark quer gerunzelten Schwanz, welcher nur etwa 12 mm. lang ist. Der Mund ist umstellt von 15 kl< Fühlern, die an der Spitze nur ein Paar kleiner Nebenlappchen tragen. Die Papillen am After- rande sind nur sehr schwach entwickelt. Die Haut ist diinn, vorn gelblich-braun ; aber heil violett wo die Oberhaut abgescheuert ist. An der hinteren Halfte kommen grössere und kleinere dunkel violette Flecken vor, die auch zu grosseren Feldern zusammenfliessen können. Der Schwanz ist wieder heller, fast milchweiss. Die Kalkkörperchen kommen zahlreich in der Haut vor, wodurch sie rauh anfühlt. In der ganzen Rumpfhaut ist nur eine Art dieser Körperchen zu finden und zwar Gitterplatten mit einem hohen, nach aussen gerichteten Aufsatz. Die Gitterplatten erreichen 0.2S mm. im Durchmesser und gleichen sehr denjenigen von Trockostoma granulatum Ludw., welche auch von gleicher Grosse sind. Ganz verschieden ist aber der Aufsatz, welcher bei unserer Art aus drei Stielstaben besteht, die durch 7 oder 8 Ouerverbindungen verblinden sind. Nach der Spitze zu, die in drei Zahnchen auslauft, wird der Aufsatz allmahlig schmaler. Im Ganzen erreicht er eine Höhe von 0.25 mm. In der Rumpfhaut kommen keine anderen Kalk- körperchen vor. In dem Schwanzanhang sind die Gitterplatten viel kraftiger, die Spangen sind dicker und die Anzahl der Löcher grösser und mehr unregelmassig angeordnet. Der Aufsatz hat aber noch immer 3 kraftige Stielstabe, die aber kürzer bleiben und nur 3 Ouerverbindungen aufweisen. Die stabförmigen Kalkkörperchen, sowie die mit einem Hakenwirtel gekrönten Körper- chen, welche Ludwisr bei Tr. granulatum aus der Schwanzhaut beschreibt, fehlen bei dem «rössten Exemplar. Bei dem kleinen von 60 mm. fand ich sie aber, wenn auch nur ganz vereinzelt. Der Kalkring ist gut entwickelt, die raclialen Stücke haben eine Verlangerung nach hinten, die in zwei kurze Gabelfortsatze auslauft. Die Kiemenbaume reichen bis ganz vorn in den Körper, sind aber nur wenig verastelt und dunkel violett gefarbt. Ohne Zweifel ist die Art sehr nahe mit Tr. granulatum Ludwig verwandt, aber die Kalkkörperchen sind doch so verschieden, wahrend auch die Farbe eine andere zu sein scheint, dass ich mich nicht berechtigt achte, die Tiere mit Tr. granulatum zu vereinigen. 3. Trockostoma scaórum, var. spinosa n. var. Taf. X. Fig. 10. Stat. 300. io°48'.6S-, I23°23'.I O. 918 Meter. Feiner, grauer Schlamm. 1 Ex. Stat. 254. 50 40' S., I32°26' O. 310 Meter. Feiner, grauer Schlamm. 2 Ex. Drei Exemplare, welche zusammen mit 2 der soeben beschriebenen Tiere erbeutet wurden, stimmen zwar in Hauptsache mit diesen überein, sind aber in zweierlei Hinsicht etwas verschieden. Erstens kommen nirgends grössere braun-rote Flecken vor, sondern ist der Körper mit kleinen roten Pünktchen gesprenkelt. Zweitens ist der Aufsatz der Kalkkörperchen kraftiger und etwas langer, 0.3 mm., und tragt iiber der ganzen Lange an der Aussenseite der 3 Stabe Dörnchen, I 20 wahrend auch seine Spitze bedornt ist. Da aber sonst die Exemplare der vorigen Art ganz gleich sind, auch die Stühlchen nicht immer gleich stark bedornt sind, und der Verteilung der weinroten Körperchen in der Haut wohl kein grosser Wert beizumessen ist, glaube ich nur eine Varietat der vorigen Art in diesen Tieren erblicken zu mussen. & Ankyroderma Daniclsscn u. Koren. i. Ankyroderma spinosum Ludwig. Ludwig. „Albatross"-Holothurioidea. 1895, p. 171. Stat. 45. 70 24' S., Il8°is'.2 0. 794 Meter. Feiner, grauer Schlamm. 1 Ex. Stat. 284. 8°43'.i S., \2f\d.-jO. 828 Meter. Grauer Schlamm. 1 Ex. Stat. 300. io°48'.6S., I23°23'.i0. 918 Meter. Feiner, grauer Schlamm. 1 Ex. Die drei mir vorliegenden Exemplare stimmen in der Form der Kalkkörperchen, Lange des Schwanzes etc. genau mit der Beschreibung Ludwig's überein. Die ankertragenden Rosetten spatelförmiger Stabe sind aber nicht so sparsam verteilt, wie Ludwig es bei seinen Exemplaren fand. Auch sind die weinroten oder rot-braunen Fleckchen in der Haut viel weniger zahlreich als bei den Albatross-Exemplaren, was aber wohl von keiner Bedeutung ist, da Theel und Ludwig auch bei den anderen Ankyroderma- Arten dieselbe Variabilitat in der Anordnung dieser farbigen Punktgruppen fanden. Die Albatross-Exemplare stammen aus einer Tiefe von wenigstens 905 Faden. Aus dem Befund der Siboga-Expedition geht hervor, dass die Tiere auch in viel geringerer Tiefe (794 Meter) leben und auch geografisch eine grosse Verbreitung haben. 2. Ankyroderma danielsseni Theel. Theel. Challenger Reports. Holothurioidea. Part. II, p. 39. Ludwig. „Albatross"-Holothurioidea. p. 164. Koehler. Echinodermes de la Campagne du „Caudan". Ann. d. 1'Université de Lyon. 1895, p. 118. Stat. 18. 7°28'.2S., H5°24'.60. 1018 Meter. Feiner, grauer Schlamm. 1 Ex. Stat. 85. o°36'.5S., U9°29'.5 0. 724 Meter. Feiner, grauer Schlamm. 1 Ex. Stat. 297. io°39' S., i23°4o' O. 520 Meter. Weicher, grauer Schlamm. 1 Ex. Stat. 300. io°48'.6S., 123° 23'.! O. 918 Meter. Feiner, grauer Schlamm. 1 Ex. Stat. 254. 5°4o' S., 132° 26' O. 310 Meter. Feiner, grauer Schlamm. 1 Ex. Die Tiere stimmen in jeder Hinsicht genau mit der Beschreibung Theel's und namentlich mit der ausführlichen Beschreibung Ludwig's überein. W ahrend das einzige Challenger-Exemplar 75 mm. mass, und das grösste der vom Albatross erbeuteten Exemplare 89 mm. lang war, ist das grösste mir vorliegende Tier aus dem Indischen Archipel 170 mm. lang, wovon 130 mm. auf den Rumpf und 40 mm. auf den Schwanz kommen. In allen übrigen Hinsichten : den Kalk- körperchen, Fühlern, der einzigen kugelförmigen Polischen Blasé, dem Steincanal etc. etc. stimmen die Indischen Tiere genau mit der ausführlichen Beschreibuno; Ludwigr's überein. Es stellt sich also auch wieder für Ankyroderma danielsseni heraus, dass sie eine sehr grosse Verbreitung 121 besitzt, da das Challenger-Exemplar aus dem Antarctischen Meere 5i°27'S.-B. und 740 3' W'.-L. stammte und die Siboga-Expeditkm die 'Fiere auf o° 36'. 5 S.-H. und 1 190 29'. 5 O.-L. antraf. Das junge Exemplar von nur 28 mm. Lange von Stat. 18 ist ausgezeichnet durch die überaus reiche Kalkablagerung, wodurch nicht nur der Schwanz sondern der ganze Körper liart und spröde ist. Das Exemplar von Stat. 297 hat einen auffallend langen Schwanz, da tier eigentliche Körper 38 mm., der Schwanz aber 18 mm. lang und scharf vom übrigen Körper abgesetzt ist. Dabei sind auch die Anker und die zugehörenden Rosetten sehr zahlreich, sodass sie unmittelbar neben einander liegen, öfters sogar über einander greifen, wodurch auch die Haut sehr rauh ist. 3. Ankyroderma perforata n. sp. Taf. X. Fig. 8. Stat. 5. 70 46' S., U4°3o'.5 0. 330 Meter. Schlamm. 2 Ex. Stat. 137. o°23'.8S., I27°29' O. 472 Meter. Feiner, schlammiger Sand. 1 Ex. Stat. 208. 5° 39' S., 1220 12' O. 1886 Meter. Fester, grüner Schlamm. 1 Ex. Stat. 284. 8°43'.i S., \2f\6'.yO. 828 Meter. Grauer Schlamm. 1 Ex. Ein grosses Exemplar (Stat. 208) ist 140 mm. lang, wovon 22 mm. auf den Schwanz kommen. Drei andere Exemplare sind nur 36 — 40 mm. lang, wovon 6 — 8 mm. auf den Schwanz kommen. Die kleinen Exemplare sind nur 7 mm. dick, der Schwanz an der Basis nur 1 mm. Das grosse Exemplar etwa 30 mm. dick, der Schwanz 6 mm. an der Basis. Endlich ein ganz kleines Exemplar von 13 mm. Lange, wovon 5 mm. auf den Schwanz kommen. Der Mund wird von 15 Fühlern von der gewöhnlichen Form umstellt. Die Haut ist bei den kleinen Tieren mehr oder weniger durchscheinend, tdasshell bis schmutziCT-arau, ohne Pigmentablaeerune, rauh durch die hervorstehenden Anker und Aufsatze der anderen Kalkkörperchen. Bei dem grossen Exemplar ist die Haut dicker, unclurchscheinend und mit den bekannten rot-braunen Flecken. In der Haut des Rumpfes sind ziemlich zahlreich und regelmassig die Rosetten von spatel- förmigen Staben verbreitet, welche die ankerförmigen Aufsatze tragen. Die Stabe haben aber eine etwas von der gewöhnlichen Form abweichende Gestalt. Die Rosetten haben 3 bis 5 Stabe, bei welchen nicht nur die verbreiterte Platte durchlöchert ist, sondern auch der ganze Stiel, und zwar zuweilen durch eine einfache Reihe, öfters aber liegen 2 oder auch 3 Löcher neben einander. Bei dem grosseren Exemplar sind im Allgemeinen die Stiele noch reichlicher durch- löchert als bei den kleineren. Auch das distale Ende der Stabe ist wieder etwas verbreitert und lauft in mehrere kurze Gabelaste aus. Die Lange der Stabe ist 0.5 mm. Die Anker, welche auf den Rosetten stehen, haben einen Schaft von 0.354 mm. Lange. Die beiden Arme sind symmetrisch und mit 2 grosseren und 2 kleineren Dornen bewaffnet. Die übrigen Kalkkörper- chen sind bei den kleinen Tieren viel zahlreicher als bei dem grossen, haben die gewöhnliche Form von Gitterplattchen mit 3 grossen Löchern und in der Mitte einen kraftigen Aufsatz aus 2 oder auch aus 3 Stangen bestehend, die sich zuweilen an der Spitze wieder vereinigen und in 2 oder 3 Dornen auslaufen. In der Haut des Schwanzes liegen dicht gehauft die in der Mitte sehr verbreiterten und durchlöcherten Stabe von 0.325 mm. Lange, welche ebenfalls einen stark bedornten Aufsatz tragen. Nur das grosse Exemplar besitzt die ovalen, weinroten Körperchen. SIBOGA-EXPEDITIE XI. IV. l6 Die übrigen Organe gleichen ganz denen, wie sie bei den anderen Ankyroderma- Kxten bekannt sind. Es ist also hauptsachlich die abweichende Form der Stiibe der Rosetten, welche diese neue Art leicht kenntlich macht. 4. Ankyroderma dispar n. sjj. Taf. X. Fig. 6. Stat. 212. 50 54'. 5 S., 1205 19.2 O. 462 Meter. Feiner, grauer und grüner Schlamm. 1 Ex. Das einzige Exemplar, das erbeutet wurde ist 30 mm. lang, wovon 9 mm. auf den Schwanz kommen, welcher alsu in Yergleich zu den übrigen Ankyroderma- Arten sehr lang ist. Der Mund ist von 15 Fühlern umgeben, welche aber so stark zurückgezogen sind, dass die Finsrerchen am Ende nicht zu unterscheiden waren. Die Haut ist ziemlich dünn, aber rauh durch die zahlreichen Kalkkörperchen. Erstens finden wir sehr zahlreiche Stühlchen, welche eine Scheibe besitzen von 0.35 mm. Durchmesser, in der Mitte 3 grosse Löcher haben und mehrere grössere und kleinere noch am Rande, welche aber ein gewisses Regelmass in der Anordnung innehalten, da die mehr nach aussen liegenden stets abwechseln mit den grosseren, mehr nach innen liegenden. Auf den 3 in der Mitte zusammenstossenden Spangen erhebt sich der Stiel, welcher 0.25 mm. hoch wird und aus 3 Staben aufgebaut ist, die durch 4 bis 6 ziemlich breite ( )uerverbindungen zusammenhangen. Die Stabe selbst sind breit und stehen dicht neben einander. Das freie Ende ist unregelmassig gezackt. Zwischen diesen Stühlchen liegen, und zwar nicht allzu selten, die bekannten Rosetten von 5 oder 6 spatelförmigen Kalkkörperchen, von denen iedes bis 0.7 mm. lang werden kann. Auch in derselben Rosette sind sie aber sehr ungleich von Form. Zuweilen ist der Stiel sehr lang und dünn mit nur einigen ganz kleinen Löcherchen, zuweilen auch breit und mit mehreren grosseren Löchern versehen. Die Anker haben die o-ewöhnliche Form, sind 0.225 mm. lang und haben die Arme mit einigen Zahnchen ausgestattet. Entwickelungsstadien von Stühlchen, Ankern und Rosetten kommen vielfach vor. Die Stühlchen erinneren sehr an die von Ankyroderma marcnzelleri Theel und noch mehr an die von Trochostoma antaretieum Theel. In der Form der Ankerrosetten weicht aber diese neue Art so sehr von A. marenzelleri ab, dass ich es nicht wage sie mit dieser zu identifizieren. Was die übrigen anatomischen Verhaltnisse anbelangt, so stimmt unsere Art mit den übrio-en Arten überein. Die zahlreichen 0.5 mm. langen Stützstabe in dem Schwanz sind in der Mitte verbreitert, von 3 Löchern durchbohrt und mit einem conischen Aufsatz versehen. 5. Ankyroderma tridens n. sp. Taf. X. Fig. 7. Stat. 5. 70 46' S., ii4°3o'.5 0. 330 Meter. Schlamm. 3 Ex. Stat. 212. 5°54'.5S., 1200 19'. 2 O. 462 Meter. Feiner, grauer und grüner Schlamm. 1 Ex. Das grösste der mir vorliegenden Exemplare ist 80 mm. lang, wovon 20 mm. auf den Schwanz kommen. Der Mund wird von den gewöhnlichen 15 Fühlern umstellt, welche mit einem Paar Fingerchen versehen sind. Die Haut ist ziemlich dünn, grau, mit zahlreichen kleinen rot-braunen Fleckchen. In der Haut liegen fast ausschliesslich Ankerplatten mit Anker. Die Ankerplatten bilden aber keine Rosetten, sondern sind einfache, breite durchlöcherte Platten, die fast immer in 3 schmale Stiele sich fortsetzen, die ebenfalls unregelmassig durchlöchert sind. Die Platte sammt den Stielen wird 0.125 mm. gross. Die Anker sind 0.18 mm. lang, haben eine breite ringförmige Basis, auf welcher der Schaft mittelst dreier, sich gablig in 6 teilender Stützen steht. Die Arme sind mit 3 Zalmen bewaffnet. Ausser diesen Ankern und Ankerplatten kommen nur noch ganz vereinzelt A'-förmige Stabchen vor, die aber auch erste Anfange von sich bildenden Ankerplatten sein kunnen. Endlich kommen auch zahlreiche Haufen von den ovalen weinroten Kalkkörperchen vor. Zu bemerken ist noch, dass fast ohne Ausnahme die Ankerplatten teilweise, oder auch fast ganz, die rot-braune Farbe besitzen der weinroten Körperchen. Immer sind es zuerst die 3 Stiele, welche diese Farbe annehmen, und zwar von dem distalen Ende anfangend, urn allmahlig auch auf die Scheibe über zu greifen. Durch die eigentümlichen Kalkkörperchen erinnert diese Art jedenfalls an A. marenzelleri Theel, aber erstens sind die Kalkkörperchen bei der letzten Art viel grösser, 0.4 mm. und zweitens fehlen bei unserer Art die zahlreichen eigentümlichen Stühlchen von A. marenzelleri. Es scheint mir desshalb unmöglich die beiden Arten zu vereinigen, um so weniger als bei meinen 4 Exemplaren durchaus die gleichen Verhaltnisse gefunden wurden. Die innere Anatomie stimmt bei dieser neuen Art ganz mit dem bekannten Verhalten überein. ae Ordnung PARACTINOPODA Ludwig. I. Familie Synaptidae Burmeister. Euapta Oestergren. 1. Eitapta godefroyi Semper. Souper. Holothurien. 1868, p. 231. Sluiter. Holothurien. Semon. Forschungsreise in Australien und dem malayischen Archipel. 1894, p. 105. Bedford. Holothurians from Funafuti and Rotuma. Proc. Zool. Soc. 1898, p. 847. Stat. 127. Taruna-Bai, Insel Gross-Sangir. Riff. 1 Ex. Das einzige erbeutete Exemplar ist 300 mm. lang und besitzt 14 Fühler, deren Seitenaste für die Halfte deutlich durch eine Membran verblinden sind. 2. Euapta glabra Semper. Semper. Holothurien. 1868, p. 12. Ludwig. Revision der Mertens-Brandtschen Holothurien. Z. f. \v. Z. Bd. 35, p. uj. Theel. „Challenger'-Holothurioidea. Part. II, p. 20. Stat. 213. Saleyer. Rift". 5 Ex. Stat. 47. Bima. Strand. 1 Ex. Das grösste Exemplar vom Riffe von Saleyer ist 500 mm. lang und stimmt im anato- mischen Bau, in der Fühlerzahl und der Yerbindung der Fiederchen, sowie in Betreff der Anker und Platten genau mit Semper 's Beschreibung überein. Die Haut ist ziemlich dick und auch 124 bei diesem Exemplar liegen die Anker so tief, dass die Haut nicht oder kaum klettet. Allein die Farbe scheint ganz verschieden, da dass in Formol 4% aufbewahrte Tier fast weisslich, nur an den stiirker contrahierten Teilen heil rosa gefarbt ist. Da aber keine Notizen über die Farbe im Leben vorliegen und die Erfahrüng lehrt, wie sehr auch Formol die Farbe mancher Holothurien sehr stark abandert, dazu noch die Farbe bei den Synapten oft sehr variabel ist, glaube ich, dass auf die so sehr verschiedene Farbe kein grosses Gewicht gelegt werden darf. 3. F.uapta grisea Semper. Semper. Holothurien. 1868, p. 11. Sluiter. Die Evertebraten aus der Sammlung in Batavia. Nat. Tijdschr. v. Nederl. Indië. Bd. XL VII, 1887, p. 213. Stat. 303. Haingsisi (Insel Samau). 2 Ex. — Stat. 282. Timor (Ost). Riff. 1 Ex. — Stat. ij. Sailus-Ketjil (Paternoster-Insein). 27 Meter. 8 Ex. — Stat. 47. Bima-Bai. 2 Ex. — Stat. 125. Sawan (Insel Siau). Riff. 1 Ex. — Stat. 313. Saleh-Bai (Dangar-Besar). 1 Ex. Ueber diese im Indischen Archipel überall sehr gemeine Art ist nichts Besonderes zu erwahnen. 4. Euapta serpentina J. Muller. J. Muller. Müller's Archiv. 1850, p. 132. Lamper t. Die Seewalzen. 1885, p. 218, und Ost-Afrikanische Holothurien, in Mitth. Naturh. Museum. Hamburg, 1896, XIII, p. 64, wo auch übrige Literatur. Stat. 47. Bima-Bai. Riff. 2 Ex. Stat. 250. Kur. Riff. 1 Ex. Diese Art unterscheidet sich von der vorigen nur durch den Kalkring und die Farbe. Synapta Eschscholtz (Oestergren emend.). 1 . Synapta ooplax v. Marenzeller. v. Marenzeller. Neue Holothurien von Japan und China. Verh- d. K. K. Zool. Bot. Ges. Wien. Bd. XXXI, p. 122, 1881. Bedford. Holothurians from Funafuti and Rotuma. Proc. Zool. Soc. 1898, p. 848. Lamper t. Ost-Afrikanische Holothurien. Mitth. Naturh. Museum. Hamburg, XIII, 1896, p. 66. Ludwig. Echinodermen des Sansibargebietes. Senckenberg. naturf. Gesellschaft. Abh. Bd. XXI, 1899, p. 562. Stat. 274. 5°28'.2S., i34°S3'-9 0. 57 Meter. Sand, Muschelschalen und Steine. 1 Ex. Das einzige erbeutete Exemplar ist zwar viel kleiner, nur 15 mm., als die Exemplare, welche v. Marenzeller beschreibt, aber sie stimmen in jeder Hinsicht ganz mit seiner Beschrei- bung und seinen Abbildungen überein, sodass es ohne Zweifel zu derselben Art zu bringen ist. Nur waren die kleinen Bindekörperchen fast ohne Ausnahme biscuitförmig. Die drei Fundorte Japan, Funafuti und die Ost-Küste Afrika's werden durch das Vorkommen dieser Art auch im Indischen Archipel weniger auffallend. 125 Labidoplax Oestergren. i. Labidoplax incerta Ludwig. Ludwig. Beitrage zur Kenntniss der Holothuricn. 1874, p. 79. Theel. Challenger Reports. Holothurioidea. Part. II, p. 14. Stat. 319. 6°i6'.5S., 114° 37' O. 82 Meter. Feiner, grau-gclber Schlamm. 1 Ex. Leider ist das von der Siboga erbeutete Exemplar auch nur wieder ein 45 mm langes hinteres Bruchstück, sodass die Fühler und anatomischen Verhaltnissen noch immer unbekannt bleiben. Die Anker und Ankerplatten stimmen genau mit Ludwig's Abbildung und Beschreibung überein; besser als mit dem Theel'schen Exemplar. Chondrocloea Oestergren. 1 . Chondrocloea recta Semper. Semper. Holothurien. 186S, p. 14. Bell. Holothurians from the Mergui Archipelago. Journ. Linn. Soc. 1886. Bell. Echinoderm Fauna, Bay of Bengal. Proc. Zool. Soc. 1888. Koehler. Echinodermes des Hes de la Sonde. Mém. Soc. Zool. de France. 1895, p. 385 Bedford. Willey's Zool. Results. Part. II. Holothurians. 1899, p. 141. Stat. 282. 8°25'.2S., I27°l8'.4 0. 27 — 54 Meter. Sand, Korallen, Lithothamnion. 2 Ex. Die 2 Exemplare dieser Synapta-Art stimmen genau mit Semper's Beschreibung überein, sowohl in Betreff der Fühler, der grossen Anzahl der Polischen Blasen, der Form der Anker und Ankerplatten als auch in der Farbe. Nur fand ich, dass der Darm in der Mitte des Körpers eine, wenn auch nur sehr schwache Biegung macht. Ich glaube, dass dies aber kaum ein Grund sein kann, die Tiere nicht zu Semper's Art zu zahlen. 2. Chondrocloea indivisa Semper. Semper. Holothurien. 1868, p. 13. Hérouard. Holothuries de la Mer rouge. Arch. Zool. exp. (3). Vol. I, p. 137. Sluiter. Holothurien. Semon. Forschungsreise in Australien und dem malayischen Archipel. 1894, p. 105. Stat. 299. Buka-Bai, Rotti. Riff. 1 Ex. Die Vermutung Hérouard's, dass die Formen 5. recta, S.picta, S. rcticnlata, S. indivisa etc. alle mit 5". reciproquans Fors. zu vereinigen seien, scheint mir für den Augenblick noch nicht o-enüo-encl beeründet, wie ich das auch schon früher hervorhob. 3. Chondrocloea nigra Semper. Semper. Holothurien. p. 12. Lampert. Die Seewalzen. p. 219. I2Ó Stat. 79». 2°3S'.5S., II7°46'0. 54 Meter. Feiner Korallensand. 1 Ex. Stat. 89. Kaniungan-Ketjil. Rifi". 1 Ex. Die beiden Exemplare stimmen in allem sehr gut mit Semper's Beschreibung überein, nur war das einc Tier gleichmassig dunkel grau gefarbt (in Alkohol), das andere dunkel violett. 4. Chondrocloea beselii Jager. Jager. De Holothuiiis. 1833, p. 15. Lampert. Die Seewalzen. 1885, p. 223. Stat. 213. Saleyer. 2 Ex. — Stat. 313. Saleh-Bai. 1 Ex.— Stat. 225°. Lucipara-Inseln. 1 Ex. — Stat. 81. Sebangkatan. 1 Ex. — Stat. 282. Ost-Küste Timor. 1 Ex. — Stat. 33. Bai von Pidjot (Lombok). 1 Ex. — Stat. 301. Pepela-Bai (Rotti). 1 Ex. - ■ Stat. 174. Waru-Bai (Ceram). 1 Ex. — Stat. 58. Seba (Savu). 1 Ex. — Stat. 130. Beo (Insel Karakelang). 1 Ex. Ueber diese alltremein bekannte Art ist nichts Besonderes mitzuteilen. o 5. Chondrocloea lactea Sluiter. Sluiter. Die Evertebraten aus der Sammlung in Batavia. Nat. Tijdschr. v. Nederl. Indië. Bd. XLVII, 1887, p. 216. Stat. 273. Insel Jedan. Korallenboden. 12 Ex. Stat. 240. Banda. Rifi". 3 Ex. Die Exemplare stimmen, was die Kalkkörperchen, Fühler und anatomischen Yerhaltnisse anlangt, vollstandig mit meiner früheren Beschreibung überein, nur sind alle diese in Alkohol aufbewahrten Tiere nicht milchweiss, sondern heil rosa gefarbt. 6. Chondrocloea psara Sluiter. Sluiter. Die Evertebraten aus der Sammlung zu Batavia. Nat. Tijdschr. v. Ned. Indië. Dl. 47. 1887, p. 219. Stat. 213. Saleyer. 1 Ex. Das einzige erbeutete Exemplar stimmt genau mit meiner früheren Beschreibung überein, welcher ich nichts hinzuzufüeen habe. '& 7. Chondrocloea vittata Forskal. Forskal. Descript. animal. 1775, p. 121. Lampert. Die Seewalzen. p. 216. Stat. 313. Saleh-Bai (Dangar-Besar). Rift'. 1 Ex. Nur ein vorderes Bruchstück des Körpers liegt vor, das aber noch 200 mm. misst. Die Kalkkörperchen, der anatomische Bau und die Farbe stimmen gut mit der Beschreibung von Jager überein, aber es kommen nur 1 3 Fühler vor. Da aber die Zahl der Fühler öfters zwischen 12 und 16 schwankt, kann das keine Ursache sein, das Tier nicht zu S. vittata zu rechnen. 127 8. Chondrocloca reticulata Semper. Semper. Holothurien. 1868, p. 13. Lampert. „Gazelle"-Holothurien. Zool. Jahrb. Bd. IV, 1889, p. 845. Sluiter. Die Evertebraten-Sammlung in Batavia. Nat. Tijdschr. v. Ned. Indië. Dl. 47, 1887, p. 214, und Holothurien-Sammlung zu Amsterdam. Bijdragen tot de Dierkunde. XVII, 1 Hêrouard. Holothuries de la Mer rouge. Arch. Zool. Exp. (3). T. I, p. 137. Bedford. Holothurians in Willeys Zool. Results. Part. II, 1899, p. 142. Stat. 162. Salawatti. 1 Ex. - Stat. 273. Insel Jedan. 1 Ex. — Stat. 25S. Tual (Insel Kei). 1 Ex. — Stat. 252. Insel Taam. 2 Ex. — Stat. 240. Banda. 1 Ex. — Stat. 123. Insel Biaru. 1 Ex. — Stat. 313. Saleh-Bai (Dangar-Besar). 7 Ex. — Stat. 213. Saleyer. 1 Ex. - Stat. 50. Labuan Badjo. 1 Ex. Alle Exemplare stimmen im anatomischen Bau und bezüglich der Kalkkörperchen genau mit einander überein. Alle haben 10 Fühler, nur mit Ausnahme eines Exemplars von Jedan, das 12 Fühler hat, wie auch Lampert ein solches erwahnt. Die Zeichnung ist nicht immer netzartig, kann auch mehr gefleckt sein. Ein Exemplar von Banda hat 5 regelmassige gerade violette Streifen statt der Netzzeichnung. Das Exemplar von Tual war 160 mm. lang, also etwa doppelt so gross, als das grösste bis jetzt bekannte. Da es aber in jeder Hinsicht mit den anderen übereinstimmt, kann es nur als ein Riesenexemplar dieser Art gelten. 9. Chondrocloea albo-punctata n. sp. Stat. 213. Saleyer. Riff. 3 Ex. Es liegen mir 3 Exemplare einer bis 24 cm. langen Chondrocloea- Art vor, die zwar mit Chondrocloea reticulata und den anverwandten Formen nahe verwandt ist, aber welche ich dennoch mit keiner dieser Arten zu identilïzieren vermag. Wie erwahnt ist das Tier 24 cm. lang, also betrachtlich grösser als die sonst zu dieser Gruppe gehörenden Tieren. Es kommen 13 Fühler vor, jeder mit etwa 20 Nebenasten jederseits, die nicht durch eine Membran ver- bunden sind. Jederseits sind zwei Fühler grösser als die ventralen und dorsalen. Das in Formol auf bewahrte Tier war heil grau-violett mit 5 hellen Langsstreifen : die durchschimmernden 5 Langsmuskeln. Ferner finden sich über dem ganzen Körper ziemlich grosse, etwa 3 mm. im Durchmesser hakende, weisse Flecken, wèlche durch dichte Anhaufungen der kleinen rosetten- förmigen Kalkkörperchen entstehen. Die Anker werden 0.27 mm. lang, der Griff ist nicht verastelt aber mit krausig eingeschnittenem Rande, die Arme sind glatt, nur in der Mitte des Bogens finden sich einige kleine Zahnchen. Die Ankerplatten sind 0.2 mm. lang und ganz wie bei Cli. reticulata gestaltet. Der Kalkring hat clie gewöhnliche Form, besteht aus 13 Stücken, von welchen die 5 radialen durchbohrt sind und nach vorn in eine stumpfe dreikantige Spitze auslaufen. Er ist besonders jenen von Protankyra ludwigii Sluit, sehr ahnlich. Ein Knorpelring kommt vor. Am YVassergefassring hangen 6 grosse Polische Blasen und 2 ganz kleine. Steincanal vorhanden. Der Darm macht eine grosse Doppelschlinge. Die Geschlechts- organe sind sehr lange, dunne, gewöhnlich sich nur einmal dichotomisch-teilende Schlauche. Die Wimperorgane nur an den drei Mesenterien. 128 io. Chondrocloea virgata n. sp. Taf. I. Fig. 5. Stat. 162. West-Kuste von Salawatti. 18 Meter. 1 Ex. Das einzige mir vorliegende, hübsch gezeichnete Exemplar ist 20 cm. lang und hat im Allgemeinen die gewöhnliche wurmförmige Gestalt. Urn den Mund stehen 13 ziemlich lange, schlanke Fühler mit zahlreichen Nebenastchen, die fast über die ganze Lange durch eine dunne Membran mit einander verblinden sind, sodass nur die ausserste Spitze frei ist. Der ganze Körper ist der Lange nach durch abwechselnd weisse und dunkel braun-violette Linien gestreift, die dem Ganzen eine recht hübsche Zeichnung verleihen. Die weissen Linien werden verursacht durch die starke Anhaufung der zahlreichen Hirseplattchen. In der Haut liegen erstens die Anker und Ankerplatten, welche die für Chondrocloea typische Gestalt haben, das heisst die Handhabe des Ankers ist unverzweigt, die Arme glatt, nur in der Mitte mit einigen kleinen Zahnchen, die Ankerplatte mit grossem centralem Loch von 6 anderen umgeben. Nur das Grenzloch ganz glatt. Am Rande der beiden Seitenlöcher entspringt jederseits nur eine einzige Stütze zur Bildung des Bugels, welcher nur an dem mittleren Teil einige winzige Dörnchen tragt. Vor den beiden Seitenlöchern nur noch einige wenige kleine Löcherchen. Die Anker werden 0.273 mm. lang, die Ankerplatten 0.23 mm. lang und 0.19 mm. breit Ausserdem kommen sehr zahlreiche Hirseplattchen vor, die aber immer in Langsreihen geordnet sind und die weissen Linien hervorrufen. Am Wassergefassring finden sich mehrere lange, schmale Polische Blasen und ein Steincanal mit knopfförmiger Madreporenplatte. Der Kalkring ist schmal und zeigt die gewöhnliche Gestalt wie bei Ch. reticulata. Die Gonaden sind dunne Schlauche, 2 cm. hinter dem Alunde angeheftet. Es steht diese Form jedenfalls der Ch. reticulata und den verwandten Formen sehr nahe. Die verschiedene Zahl der Fühler ist bekanntlich sehr allgemein, aber sowohl die g-anz eigen- tümliche Zeichnung als auch die betrachtliche Grosse, machen es mir doch unmöglich das Tier zu einer der beschriebenen Arten zu bringen. 11. Chondrocloea aspcra n. sp. Taf. X. Fig. 12. Stat. 149. West-Küste Gebe. Rift'. 2 Ex. Das grösste Exemplar ist 70 mm. lang. Der Mund wird von 1 3 Fühlern umstellt, welche bei den in Formol aufbewahrten Tieren eingerollt sind. Die Seitenaste sind bis an das Ende durch eine Haut verblinden, wodurch jetzt die genaue Zahl schwer zu ermitteln ist. Es scheinen jederseits 10 bis 13 vorzukommen. Die Haut ist dünn und es kommen auf regelmassigen Abstanden von einander darin nur Anker und Ankerplatten vor. Stabchen oder rosettenförmige Körperchen fehlen überall vollkommen. Die Ankerplatten sind 0.225 mm. lang, nach dem Typus vor Ch. reticulata Semp. gebaut. Die ganze Oberrlache ist aber rauh durch unregelmassig ver- teilte Warzen und Pünktchen, sodass auch die Zahne am Rande der Löcher nur ganz unregel- massige Rauhigkeiten bilden. Der Bugel hat nur zwei Stützen. Die Anker 0.375 mm. lang, die Handhabe unverzweigt, etwas rauh. Die Arme ganz glatt, auch in der Mitte des Bogens keine i 29 Zahnchen. Die. ganze Oberflache des Schaftes und der Arme ist rauh wie die Ankerplatteh. In den Fühlern kommen gar keine Kalkkörperchen vor. Ein Knorpelring ist vorhanden. Der Kalkring besteht aus 13 Stücken von der gewöhnlichen Form. Am Wassergefassring 7 Polische Blasen von verschiedener Lange. Ein Steincanal. Der Darm lauft tast gerade durch den Korpi macht nnr in der Mitte einc kleine Doppelschlinge. Die Farbe der in Formol aufbewahrten Tiere ist glasig braun-violett, ohne jegliche Zeichnung. Ankerund Ankerplatten als weissliche Pünktchen. Durch die rauhen Kalkkörperchen, durch das Fehlen der Bindekörperchen und die 13 Fühler mit ganz verbundenen Fiederchen unterscheidet sich diese Art von den, übrigens sehr nahe verwandten Arten 5. indivisa Semp., S. recta Semp. und 5. striata Sluiter. Protankyra Oestergren: 1. Protankyra insolcns Theel. Theel. Challenger Reports. Holothurioidea. Part. II, p. 13. Stat. 274. 5°28'.2S., I34°53'.9 0. 57 Meter. Sand, Muschelschalen und Steine. 1 Ex. Das einzige erbeutete Exemplar stimmt, sowohl in Form der Ankerplatten und Anker, als in Betreff der Fühler genau mit Theel's Beschreibung überein, ist aber viel kleiner, nur 40 mm. lang. 2. Protankyra inuominata Ludwig. Ludwig. Beitrage zur Kenntniss der Holothurien. 1874, p. 79. Stat. 71. Macasser. Riff. 1 Ex. Das einzige Exemplar ist 3S mm. lang, stimmt in Form und Grosse der Anker und Ankerplatten genau mit Ludwig's Beschreibung überein. Die 12 Fühler tragen jederseits 2 Fingerchen. Die auch von Ludwig erwahnten A'-förmigen Hirseplattchen scheinen mir nur die ersten Anfangsstadien der Ankerplatten zu sein. 3. Protankyra asymnictrica Ludwig. Taf. X. Fig. 13. Ludwig. Beitrage zur Kenntniss der Holothurien. 1874, p. 78. Theel. Challenger Reports. Holothurioidea. Part. II, 1885, p. 28. Stat. 319. 6° 16'. 5 S., 1140 37' O. 82 Meter. Feiner, grau-gelber Schlamm. 2 Ex. Stat. 213. Saleyer. bis 36 Meter. Riff. 1 Ex. Die beiden Exemplare stimmen sehr gut mit Ludwig's Beschreibung überein, allein befremdet es mich sehr, dass weder Ludwig noch Theel der sehr eigentümlichen Stützstabchen Erwahnung thun, welche sich in dem dunnen Hautchen, das die Anker umgiebt, belïnden. Sollten diese wirklich bei jenen Exemplaren fehlen oder von den genannten Forschern übersehen sein? Jeder Anker wird namlich umgeben von einem Gewirre von zahlreichen. 0.054 mm. langen Stabchen, welche an beiden Enden halbmondförmig verbreitert und über die ganze Lange mit SIBOGA-EXPEDITIE XLIV. '7 kleinen Dörnchen besetzt sind. Ausserdem kommen in der Unterhaut noch biscuitfürmiee Binde- körperchen vor von 0.02 mm. Lange. Die Ankerplatten sind 0.4 mm. lang, die Anker selbst 0.5 mm. Die Lücher in der Ankerplatte sind öfters ganz glatt, und jedenfalls nicht so regel- massig gezahnt wie bei Protankyra bankcrisis Ludwig. Da aber übrigens die so eigentümlichen Hirsepliittchen, die Anker und Ankerplatten, Fühlerzahl und inneren anatomischen Verhaltnisse genau mit Ludwig's Beschreibung und Abbildungen übereinstimmen, halte ich es für wahr- scheinlicher, dass die genannten Forscher die eben berührten Abweichungen übersehen haben oder wenii/stens unterliessen sie mitzuteilen. ."V 4. Protankyra rodea Sluiter. Sluiter. Nachtragliches über die Echinodermen-Fauna des Java-Meeres. Nat. Tijdschr. v. Ned. Indië. Dl. 49, 1889, p. 108. Stat. 5. 7°46'S., ii4°3o'.5 0. 330 Meter. Schlamm. 1 Ex. Stat. 19. Bai von Labuan Tring (Lombok). 18 — 27 Meter. 1 Ex. Stat. 296. Xoimini-Bai (Timor). Riff. 1 Ex. Die beiden Exemplare von Stat. 19 und 296 stimmen in jeder Hinsicht mit meiner früheren Beschreibung überein. Von Stat. 5 liegt mir aber leider nur ein Bruchstück vor, an welchem der Yorderteil mit den Fühlern fehlt. Es ist also nicht mit Sicherheit aus zu machen. ob wir wirklich in diesem Stücke die Pr. rodea vor uns haben. Die auffallend grossen Anker und Ankerplatten, sowie die karminrote Farbe machen es mir aber sehr wahrscheinlich. Die grössere Tiefe von 330 Meter ist auch wohl kein überwiegendes Hinderniss, da schon von mehreren Synaptiden das Yorkommen in untiefem Wasser und in grösserer Tiefe festgestellt ist. 5. Protankyra ludwigii Sluiter. Sluiter. Nachtragliches über die Echinodermen-Fauna des Java-Meeres. Nat. Tijdschr. v. Ned. Indië. Dl. 49, 1889, p. 108. Stat. 294. io°i2'.2S., I24°27'.3 0. Ji Meter. Weicher Schlamm mit Sand. 4 Ex. Stat. 306. 8D27' S., I22°54'.5 0. 247 Meter. Sandiger Schlamm. 1 Ex. Es liegen mir von Stat. 306 nur einige Bruchstücke ohne Yorderteil vor, welche aber in der Form der Ankerplatten und Anker genau mit meinem früher beschriebenen Exemplar übereinstimmen, nur hatten die Hirseplattchen eine etwas verschiedene Form, da die beiden Enden der schwach gebogenen Stabchen abgerundet, aber nicht bedornt waren. Die stark zusammeno-ezoo-enen Stücke sind karminrot, ungfefahr wie Pr. rodea Sluit. Da die Fühler fehlen und das Tier aus einer viel grosseren Tiefe stammt als meine früheren Exemplare, ist es allerdings möglich, dass die Stücke zu einer anderen Art gehören. Die 4 Exemplare aber von Stat. 294, welche ohne Zweifel zu dieser Art gehören, stammen auch schon aus einer Tiefe von 73 Meter, sodass die Tiefe von 247 Meter nicht so unvermittelt da steht und wohl kein Hinderniss ist auch die Bruchstücke von Stat. 306 zu derselben Art zu rechnen. '3' 6. Protankyra challengeri Theel. Taf. III. Fig. 5. Thai. Challenger Reports. Holothurioidea. Part II, 1S85, p. 14. Stat. 271. 5°46'.7 S., i34°o'0. 1788 Meter. Blau-grüner Schlamm. 1 Ex. Das Tier stimmt ziemlich genau zu der Beschreibung Theel's, wenn es auch in einigen Punkten etwas abweicht. So haben die Ankerplatten eine etwas andere Gestalt, da fast immer zwei grosse Löcher in der Mitte vorkommen und an beiden Enden, unregelmassig angeordnet, eine Anzahl kleinerer. Zuweilen treten aber auch 3 oder 4 Löcher in der Mitte auf und dann sehen die Ankerplatten den Abbildungen Theel's sehr ahnlich. Ferner sind die kleinen Hirse- plattchen nur sehr wenig zahlreich und fehlen in einzelnen Praparaten vollstandig. Die Fühler genau wie Theel angiebt. Die Farbe wird von Theel als gelblich-weiss angegeben, wahrend das Siboga-Exemplar nach der, nach dem Leben gemachten Skizze, heil rosa an dem ausgedehnten Teil des Körpers und karmin-rot an dem stark zusammengezogenen Teil ist, welche Farbe auch bei dem in Formol aufbewahrten Tiere ziemlich gut erhalten war. Auf diesen Farben- unterschied ist allerdings wenig Wert zu liegen, da das Challenger-Exemplar in Alkohol auf- bewahrt war. Allerdings stammt auch das Siboga-Exemplar aus viel grösserer Tiefe, da das Challenger-Exemplar in 140 Faden gefangen wurde. Es ware daher vielleicht statthaft unser Tier als Protankyra challengeri var. Sibogae aufzuführen. 7. Protankyra bicornis n. sp. Taf. X. Fig. 15. Stat. 284. 8°43'.i S., I2j°i6'.j0. 828 Meter. Grauer Schlamm. 1 Ex. Das einzige erbeutete Exemplar misst 115 mm. in der Lange und ist an den nicht contrahierten Stellen etwa 5 mm. breit. Es wurde zusammen mit einem Exemplar von Trocho- stoma scabrum n. sp., an einem Glasschwamm festgeheftet, erhalten. Der Vorderteil des Körpers hat sich stark contrahiert, wodurch die Haut ganz starr ist und die Kalkplatten (siehe unten) wie kleine Schuppen hervortreten und schon mit unbewaffnetem Auge zu unterscheiden sind. In der Haut kommen namlich neben den Ankern und Ankerplatten noch ziemlich grosse durchlöcherte Platten vor. Die Anker sind verhaltnissmassig wenig zahlreich, 0.33 mm. lang, mit unverastelter, fein gezahnter Handhabe und vollkommen glatten Ankerarmen. Die Anker- platten bis 0.245 mm- 'ang ur>d 0.12 mm. breit mit unregelmassig geordneten Löchern, von welchen ein oder zwei betrachtlich grösser sind als die übrigen. Dort wo der Bugel ansetzt sind die Löcher kleiner, ohne das die Platte sich zu einem Griff verschmalert. Der Bugel ist an mehreren Stellen mit der Platte verbunden. Ausserdem kommen nur noch unregelmassig durchlöcherte bis 0.35 mm. grosse Platten vor. Die Löcher sind fast kreisrund und nur wenig verschieden in Grosse. Am Rande sieht man dornige Auslaufer, die sich wieder zur Bildung neuer Löcher schliessen können. Diese Platten sind viel zahlreicher als die Anker mit ihren Platten. Der Mund wird von 1 2 Fühlern umgeben. Jederseits kommt nur ein einziges Xeben- astchen vor, was gut zu unterscheiden war, da die Fühler teilweise gut ausgestülpt sind. Der Kalkrine ist schmal aber von der gewöhnlichen Form. Eine Polische Blasé hangt am Wasser- [32 gefassring. Es kommen mehrere, 4 oder 5, Steincanale vor, die aber an dem contrahierten Vorderkörper schwer zu zahlen waren, phne das einzige Exemplar zu viel zu verletzen. Der obigen Beschreibung zufolge, ware diese Art also zu der Oestergren'schen Gattung Protankyra zu bringen, nur dass jederseit des Fühlerstammes nur ein einziges Nebenastchen vorkommt, wahrend ( )estergrcn in seiner Gattungsdiagnose 2 Nebenastchen aufstellt. Diese ware also in dem Sinne zu andern, da unsere Art im Uebrigen besser bei Protankyra- als bei Labidoplax unterzubringen ist. S. Protankyra suspecta n. sp. Taf. X. Fig. 14. Stat. 207. 5°7'.5 S., 1220 39' O. 148 Meter. Grauer Schlamm. 1 Ex. Es liegt mir leider nur ein Bruchstück vor von 70 mm., an welchem der Yorderteil fehlt, sodass ich nur die Beschreibung der Form der Anker und Ankerplatten zur naheren Wiedererkennung mitteilen kann. Die Anker sind reichlich und regelmassig über den ganzen Körper verteilt, werden 0.8 mm. lang, treten in ihren dünnhautigen Taschen deutlich aus der Körperhaut hervor. Die Ankerarme sind ganz glatt und auch in der Mitte fehlen die sonst gewöhnlich vorkom- menden kleinen Zahnchen. Der Griff ist sehr unregelmassig gezackt, der Schaft in der Mitte etwas aufgetrieben. Die Ankerplatten sind gleichfalls 0.8 mm. lang, 0.6 mm. breit, etwa eirund und von zahlreichen schwach gezahnelten Löchern durchbohrt, welche in der Mitte am grössten sind, nach dem Rande zu kleiner werden. Am schmalen Ende ist die Platte etwas aufo-ebo£ren zur Aufnahme des Griffes der Anker. Als Hirseplattchen kommen zahlreiche kleine Stabchen vor, welche an beiden Enden angeschwollen sind und öfters auch schwach gablig gespalten. Es gehort diese Art jedenfalls in die Gruppe, welche Oestergren als Protankyra zusammen- gefasst bat, und zwar in die Nahe von Pr. banken sis Ludw., Pr. asymmetrica Ludw., Pr. rodea Sluit, etc, kann aber wegen der Form und Grosse der Anker und Hirseplattchen zu keiner dieser Formen gebracht werden, sodass ich mich genötigt seher für das vorliegende unvollstandige Exemplar eine neue Art zu schaffen. 9. Protankyra sibogae n. sp. Taf. X. Fig. 16. Stat. 45. 7°24'S., n8°i5'.2 0. 794 Meter. Feiner, grauer Schlamm. 1 Ex. Es liegt mir leider nur ein iiomm. langes Stück dieser Protankyra vor, von welcher das Vorderende mit dem Fühlerkranz fehlt. Teilweise ist der Körper aufgetrieben und hier ist die Haut dünn, glasshell durchscheinend, sodass nur die grossen Anker und Ankerplatten als weisse Pünktchen hervortreten. Die Ankerplatten sind 0.453 nim- lang, aber nur halb so breit, die Löcher sehr unregelmassig verteilt, doch treten fast immer 2 viel grössere Löcher in der Mitte auf. An dem etwas verschmalerten Ende erhebt sich der vielfach durchlöcherte Bijbel. Alle Löcher sind glatt. Die Anker sind gross, 0.6 mm. lang. Die Handhabe breit, in der Mitte mit ëinem tiefen Schlitz, und beide hierdurch gebildeten Halften mehrmals eingeschnitten. Nach den Armen zu verbreitert sich der Schaft, um clann, ehe er in die Arme iibergeht, plötzlich betrachtlich schmaler zu werden. Oefters stehen auf dem breiten Teil unweit der Arme Warzen, JJ die zuweilen zu grosseren Domen auswachsen. Die Arme mit einigen, 3 oder 4, Zahnchen. Ausserdem zahlreiche, 0.136 mm. lange Stabchen, die gewöhnlich knieförmig gebogen, zuweilen aber auch fast gerade sind. Die beiden freien Enden fein gezackt, sehr vereinzelt auch dicho- tomisch geteilt. ( )bgleich diese Art ohne Zweifel mit Pr. Ckallengeri Theel mehr oder weniger verwandt ist, sind doch die Kalkkörperchen so viel griisser und auch abweichend in Form, dass ich midi nicht berechtigt aclite das Tier zu jener Art zu stellen. Chirodota Eschscholtz. 1. Chirodota rufescens Brandt. Brandt. Prodromus. 1835, p. 59. Lampert. Die Seewalzen 18S5, p. 230, und Ost-Afrikanische Holothurien. Mitth. Naturh. Museum. Hamburg, XIII, p. 67. Luthvig. Echinodermen des Sansibargebietes. Abh. Senck. Naturf. Ges. XXI. 1899, p. 56}. Stat. 86. Dongala (Celebes). 2 Ex. ■ Stat. 51. Molo-Strasse. 69—91 Meter. 30 Ex. - Stat. 34. Labuan Pandan (Lombok) Riff. 4 Ex. — Stat. 277. Insel Damar. Kift". 13 Ex. — Stat. 43. Insel Sarasa. 30 Meter. 1 Ex. Ueber diese allgemein bekannte Art ist in Betreft" der meisten Exemplare nichts Besonden^ zu erwahnen. Nur die beiden Exemplare vom Strande von Dongala sind überaus arm an Kalk- körperchen. Das kleinste von diesen 2 Exemplaren ist nur 22 mm. lang, und erst nach langem Suchen fancl ich ein Paar ganz kleiner Radchenpapillen, in denen nur 3 oder 4 Radchen neben einander lagen. Auch bei dem grosseren Exemplar von 70 mm. waren die Radchenpapillen wenig zahlreich, wenn auch haufiger als bei dem kleinen, indem auch in jeder Papille nur etwa 10 Radchen vorkommen. Da aber sonst die Form der Radchen, die Fühler und der übrige anatomische Bau ganz mit Ch. rufescens übereinstimmt sind die Exemplare doch wohl nur als besonders kalk-arme Individuen dieser Art aufzufassen. 2. Chirodota rigida Semper. Semper. Holothurien. 1868, p. 18. Stat. 250. Kur-Riff. 1 Ex. — Stat. 225*'. Insel Lucipara. 3 Ex. — Stat. 220. Insel Binongka. 1 Ex. Das kleinste Exemplar ist 22 mm., das grösste 72 mm. lang. Sie stimmen genau mit Semper's Beschreibung überein, nur hncle ich an den 12 Fühlern, 14 bis iS Fiederchen, wahrend Semper nur 13 erwahnt. Auch die Yerteihmg der Radchenpapillen ist nicht so constant als Semper es angiebt, da ich in den beiden ventralen Interradien auch 2 und hier und dort sogar 3 Reihen neben einander fand. Das Exemplar von Stat. 220 hatte die Enden der Kalkstabchen nicht verastelt, sondern nur fein bestachelt, wie bei Ch. amboinensis Ludw. Es fehlen aber die C-förmigen Körperchen dieser Art. Es scheint mir aber sehr wahrscheinlich, dass Ch. rigida und Ch. amboinensis nur Varietaten derselben Art sind. 134 Sigmodota Studer. i . Sigmodota contorta Ludwier. Ludwig. Beitrage zur Kenntnis der Holothurien. Arb. Zool. Zoot. Instit. Wurzburg, Bd. II, 1874, p. 80. Theel. Challenger Reports. Holothurioidea. Part. II, p. 16. Stat. 319. 6° 16.5 S., II4°37'0. 82 Meter. Feiner grau-gelber Schlamm. 3 Ex. Die 3 Exemplare stimmen in dem Vorkommen der eigentümlichen .S-förmigen Kalkkör- perchen und in der Form und Grosse der Radchen sehr gut mit Ludwig's Beschreibung überein. I )ie 12 Fühler besitzen aber nur 9 Fiederchen, was aber wohl damit zusammenhangt, dass die Siboga-Exemplare viel kleiner, nl. nur 10 mm. lang sind. Liste der gesammelten Holothurien nut Angabe der beobachteten Tiefe ihres Vorkommens. (Hinter den Alten ist angegeben auf welchen Tafeln sie in vorliegendem Werke abgebildei und auf welcher Seite sie beschrieben sind.) I. H. 2. H. 3- H. 4- H. 5- H. 6. H. 7- H. 8. H. 9- H. IO. H. 1 1. H. 12. H. L3- H. 14. H. IS- H. 16. H. 17- H. iS. H. 19. H. 20. H. 21. H. 22. H. 23- H. 24. H. 25- H. 26. H. 27- H. 28. H. 29. H. 30. H. 3i- H. 1. Holothuria. marenzelleri Ludw. squamifera Semp. atra Jag. . . graeffii Semp. edulis Less. lubrica Sel. maculata Brdt. . impatiens Forsk. pervicax Sel. cinerascens Brdt. sluiteri Ludw. difficilis Semp. . curiosa Ludw. monacaria Less. . scabra Jag. vagabunda Sel. . marmorata Jag. . pardalis Sel. . argus Jag. . albiventer Semp. vitiensis Semp. . verrucosa Sel. coluber Semp. modesta Ludw. . oxurropa Sluit. . tenuissima Semp. kurti Ludw. . lamperti Ludw. . fusco-rubra Theel. rigida Sel. aphanes Lamp. . ie Ordnung Actinopoda. I. Familie HOLOTHURIIDAE (ASPIDOCHIROTAE). ie Subfamilie H oio t huriinae. Tiefe in Meter. O 0—57 o o o o o o o o o o 0—57 0—275 o o o o o o o o o o o o 36-S2 o o o o 1 ■• :. VI. f. 1. 7 7 8 8 9 9 9 9 10 10 10 1 1 1 1 12 12 12 12 n 14 14 14 14 16 136 32. Holtithuiki lagoéna Haacke 33. H. olivacea Ludw. . 34. H. mitis n. sp 35. II. submersa n. sp. . 36. H. triremis n. sp. 37. H. infesta n. sp. 38. H. marginata n. sp. 2. Labidodemas. 1. L. semperianum Sel. 2. L. egestosum n. sp. 3. Mülleria. 1. M. miliaris Q & G. . . 2. M. lecanora Jag 3. M. maculata Brdt. . . . 4. RL echinites Jag. . . . 5. M. mauritiana Q. & G. 4. Mesothuria. 1. M. murrayi Theel. . 2. M. multipes Ludw. . 3. RL lactea Theel 4. M. marginata Sluit. 5. RL oktaknemus Sluit. . 6. RL holothurioides Sluit. 5. Stichopus. 1. St. ananas Q. & G. . 2. St. anapinusus Lamp. . 3. St. chloronotus Brdt. . 4. St. godefroyi Semp. 5. St. variegatus Semp. 6. St. vastus Sluit 6. Bathyplotes. 1. B. sulcatus Sluit. 2. B. rubicundus Sluit. 3. B. monoculus Sluit. . 4. B. phlegmaticus Sluit. . 7. Bathyherpystikes. 1. B. punctatus Sluit. . 8. Paelopatides. 1. P. confundens Theel. . 2. P. megalopharynx Sluit. . 3. P. fusiformis Sluit. . 4. P. purpureo-punctatus Sluit. 5. P. illicitus Sluit 1 1 ' 0 0 0—18 VI. f. 2. 247 I. f. 6, VI. f. 5. 0 VI. f. 3. 30 VI. f. 4. 148 o o o o o o o 400- -522 82S- -2060 694- -2060 655- -924 1 1 58 567 o o o o o o 450—924 56—450 310 — 462 397 3 1 o — 400 397—2796 521 883—2050 538—1270 101S VUL f. 4. VIII. f. 5. IX. f. x. II. f. 1. VUL f. 10. III. f. 3. VIII. f. 16. VIII. f. n. II. f. 3, VIII. f. 14,15. VIII. f. 12, 1 IX. f. 2. Seite. 16 '7 17 18 19 20 20 21 22 23 23 23 24 24 24 24 25 26 27 28 3° 30 3' 3> 3' 32 32 34 35 36 37 39 40 42 43 45 137 9. Synallactes. I. S. reticulatus Sluit 10. Meseres. 1. M. peripatus Sluit 2. AI. involutus Sluit 3. M. hyalegerus Sluit 11. Pseudostichopus. 1. Ps. trachus Sluit 2. Ps. pustulosus Sluit Ticfc in 3IO 794 — 1 200 567—918 204 III. f. 1.2, VIII. f. 9. V. f. 5, VIII. f. 7. VIII. f. 6. V. f. 2, 3) 4. 798—883 V. f. 1, VIII. f. 8. 827—924 IV. f. 6, IX. f. 1. Scilc. 46 48 49 50 52 53 Anhang: Elpidienahnliche Holotiiuriidae. 2e Subfamilie Psychropotinae. 12. Benthodytes. 1. B. sibogae Sluit. . 2. B. salivosus Sluit. 3. B. hystrix Sluit. . 694 — 1914 jl.f. i.2, IX.f. n, X.f. 1 55 521 58 2798 IV. f. 4, IX. f. 10. 59 3e Subfamilie Deimatinae. 13. Deima. 1. D. validum Theel. 14. Scotodeima. 1. Sc. protectum Sluit. 15. Laetmogone. 1. L. violacea Theel. . 2. L. wyville thomsoni Theel. 3. L. interjacens Sluit. 4. L. enisus Sluit 16. Ilyodaemon. 1. I. maculatus Theel 2. I. fimbriatus Sluit 3. I. fimbriatus var. magnus Sluit. 4. I. abstrusus Sluit 17. Pannychia. 1. P. moseleyi Theel. . 2. P. multiradiata. Sluit. 724—883 1301 694—835 924 — 1224 794 204 204 — 216 827 709 694—959 827 918 II. f. 7, IX. f. 4. IX. f. 6. II. f. 5, IX. f. 7. II. f. 2. IX. f. 8. IV. f. 1. 2.3, IX. f. 9. 60 61 62 63 64 6; 66 67 69 69 7i 72 SIBOGA-EXPEDITIE JO.IV. IS ■38 4e Subfamilie Elpidiinae. 18. Peniagone. 1. P. vitrea Theel. . 2. P. ecalcarea Sluit. . 3. P. discrepans Sluit. . 19. Scotoanassa. 1. Sc. incerta Sluit.. . 20. Enypniastes. 1. E. eximia Theel. Ticfe in Meter. IIS8 I3IO 2053 538—724 567 Tafel. X. f. 2. X. f. 3. 4. IX. f. 5. II. f. 8. 9, X. f. 5. Seile. 74 74 75 76 77 II. Familie Cucumariidae (Dendrochirotae). 21. Cucumaria. I. C. imbricata Semp. . 2_ C. capensis Theel. . 3- c. longipeda Semp. . 4- c. canescens Semp. . 5- c. tricolor n. sp. 6. c. cataphracta n. sp 7- c. sordidata n. sp. . S. c. reducta n. sp. 9- c. munita n. sp. . 10. c. fastigata n. sp. . 1 1. c. vilis n. sp. . 12. c. duriuscula n. sp. 13- c. mucronata n. sp. 14. c. conciliatrix n. sp. 15- c. redimita n. s. 16. c. falcata n. sp. . 17- c. nocturna n. sp. . 22. Thyone. 1. Th. sacellus Sel. . 2. Th. castanea Lamp. 3. Th. mirabilis Ludw. 4. Th. pituitosa n. sp. 5. Th. vitrea n. sp. . 6. Th. discolor n. sp. . 7. Th. spadix n. sp. 23. Colochirus. 1. C. challengeri Theel. 2. C. gazellae Lamp. 0—88 54—535 10 — 40 69—275 13 o 275 216 90 — 560 50—90 10 — 90 16—80 73—82 13 1 12 50—90 204—959 18—91 13—91 69 310 310 13—91 bis 40 57 bis 36 VII. f. 4. I. f. 3, VII. f. 8. VIL f. 14. VIL f. 16. VII. f. 11. VII. f. 10. VII. f. 9. VIL f. 5. VII. f. 6. VII. f. 7. VII. f. 12. VIII. f. 1. VIL f. 13. VII. f. 15, VIII. f. 2. I. f. 4. VI. f. 7. VI. f. 8. VI. f. 6. VIL f. 3. II. f. 4. 79 80 80 81 81 82 S3 84 85 86 86 87 88 89 90 9i 92 93 93 93 94 95 96 97 97 98 '39 3. Colochirus quadrangularis Less. 4. C. doliolum Pall 5. C. cucumis Semp 6. C. scandens Sluit 7. C. luteus n. sp 8. C. squamatus n. sp 24. Psolus. 1. Ps. parmatus n. sp 2. Ps. fimbriatus n. sp 3. Ps. propinquus n. sp 25. Psolidium. 1. Ps. disjunctum n. sp 2. Ps. sphaericum n. sp 26. Pseudocucumis. 1. Ps. africana Semp 2. Ps. quinquangularis n. sp. . . 27. Orcula. 1. O. hypsipyrga v. Mar 2. O. purpureo-punctata n. sp. 3. O. discrepans n. sp 28. Phyllophorus. 1. Ph. schmeltzii Ludw 2. Ph. holothurioides Ludw. . . 3. Ph. brocki Ludw 4. Ph. cebuensis Semp 5. Ph. magnus Ludw 6. Ph. inflatus n. sp 29. Sphaerothuria. 1. Sph. bitentaculata Ludw. Tiuf'j in Meter. 13- 13- l6- 12- 55- -73 -91 -91 -69 -91 Tafel. I 12 487 204 69—9I 2798 41 I 1 I 58 o — 91 O 69—91 bis 36 0—23 37 o — 91 82 o 73 41 1 — 2060 II. f. 6, VII. f. 2. VIII. f. 3. VI. f. 14. VI. f. 1 1 . VI. f. 13. VI. f. 12. VI. 9. VI. f. 15. VI. f. 10. IV. f. 5, VII, f. 1. II. f. 10. VI. f. 16. 99 99 100 100 100 101 102 103 104 105 106 107 108 109 109 1 10 1 10 1 1 1 1 1 1 1 12 1 12 i'4 I I : III. Familie Molpadiidae. 30. Molpadia. 1. M. demissa n. sp. 31. Haplodactyla. 1. H. pellucida Semp. 2. H. hyaloeides Sluit. 3. H. punctata Sluit. 4. H. ecalcarea n. sp. 330 0—36 O — 22 22 O—36 III. f. 4, X. f. ir. 16 "7 117 118 nS 140 32. Trochostoma. 1. Tr. granulatum Ludw 2. Tr. scabrum n. sp 3. Tr. scabrum var. spinosa 11. var. 33. Ankyroderma. 1. A. spinosum Ludw.. 2. A. danielsseni Theel. 3. A. perforata n. sp. . 4. A. dispar n. sp. . 5. A. tridens n. sp. . . Tiefe in Meter. 798 724—915 918 794—918 520 — 101S 330—1886 462 330—462 Tafel Seitc. Il8 II9 119 I20 I20 121 122 I 22 2e Ordnung Paractinopoda. I. Familie Syxaptidae. 34. Euapta. 1. Eu. godefroyi Semp. 2. Eu. glabra Semp. . 3. Eu. grisea Semp. . . 4. Eu. serpentina J. Muil. 35. Synapta. 1. S. ooplax v. Mar. 36. Labidoplax. 1. L. incerta Ludw. 37. Chondrocloea I. Ch. recta Semp. . 2. Ch. indivisa Semp. 3- Ch. nigra Semp. . 4- Ch. beselii Jaeg. . 5- Ch. lactea Sluit. . 6. Ch. psara Sluit. . 7- Ch. vittata Forsk. 8. Ch. reticulata Semp 9- Ch. albopunctata n. 0. Ch. virgata n. sp. 1. Ch. aspera n. sp. sp 38. Protankyra 1. Pr. insolens Theel. 2. Pr. innominata Ludw. 3. Pr. asymmetrica Ludw 4. Pr. rodea Sluit. . 5. Pr. ludwigii Sluit. O o O — 27 O 57 82 27—54 o 0—54 o o o o o o 0—18 o 57 o 82 0—330 73—247 I. f. 5. X. f. 12. 123 123 124 124 124 X. f. 1 12: 125 125 125 126 126 126 126 127 127 128 128 129 129 129 130 i4i 6. Protankyra challengeri Theel 7. Pr. bicornis n. sp 8. Pr. suspecta n. sp 9. Pr. sibogae n. sp 39. Chirodota. 1. Ch. rufescens Brdt 2. Ch. rigida Semp 40. Sigmodota. 1. S. contorta 1 1 Meter. I78S 828 I48 794 o — 91 o Tafel. [II. f. 5. X. f. 15. X. f. 14. X. f. 16. 82 131 131 132 132 133 133 134 Liste der Holothurien, welche von der Siboga-Expedition nicht gesammelt wurden, aber früher aus dem Indischen Archipel und den angrenzenden Meeresabschnitten beschrieben sind. Holothuria. I. 11. clemens Ludw. 2. II. dietrichii Ludw. 3- H. flavo-maculata Semp 4- H. pyxis Sel. 5- H. fusco-cinerea Jaeg. 6. H. rugosa Ludw. 7- 11. immobilis Semp. 8. II. gracilis Semp. 9- H. aculeata Semp. 10. H. fusco-punctata Jaeg. 1 1. H. martensii Semp. u. H. pleuripus Haacke '3- H. notabilis Ludw. 14. H. pyxoides Ludw. iS- H. klunzingeri Lamp. 16. H. truncata Lamp. Mülleria. 1. M. formosa Sel. 2. M. lubrica Sluit. Stichopus. 1 . St. möbii Semp. 2. St. naso Semp. 3. St. japonicus Sel. Paelopatides. 1. P. aspera Theel. Benthodytes. 1. P>. papillifera Theel. Deima. 1. D. fastosum Theel. Cucumaria. 1. C. maculata Semp. 1. C. citrea Semp. 3. C. exigua Ludw. 4. C. tenuis Ludw. 5. C. frauenfeldi Ludw. 6. C. conjungens Semp. 7. C. versicolor Semp. 8. C. mirabilis Theel. 9- C. pygmaea Semp. 10. C. molpadioides Semp. Colochirus. 1. C. spinosus Q. & G. 2. C. jagorii Semp. 3. C. cylindricus Semp. 4. C. tuberculosus Q & G. 5. C. violaceus Theel. 6. C. dispar Lamp. Actinocucumis. 1. A. typica Ludw. Thyone. 1. Th. villosa Semp. 2. Th. pedata Semp. 3. Th. sluiteri Lamp. 4. Th. papillata Sluit. Psolus. 1. Ps. complanatus Semp. 2. Ps. boholensis Semp. Pseudocucumis. 1. Ps. acicula (Semp.i Ludw. Phyllophorus. 1. Ph. rigidus Sluit. 2. Ph. bedoti Koehler. Caudina. 1 . C. ransonnetti v. Mar. Haplodactyla. 1. H. molpadioides Semp. 2. H. australis Semp. Labidoplax. 1. L. dubia Semp. Chondrocloea. 1. Ch. kefersteinii Sel. 2. Ch. striata Sluit. 3. Ch. kallipeplos Sluit. Protankyra. 1. Pr. petersi Semp. 2. Pr. bidentata Woodw. a. Barrett. 3. Pr. molesta Semp. 4. Pr. similis Semp. 5. Pr. bankensis Ludw. 6. Pr. pseudo-digitata Semp. 7. Pr. distincta v. Mar. 8. Pr. benedeni Ludw. Anapta. 1. A. gracilis Semp. 2. A. subtilis Sluit. Chirodota. 1. Ch. incongrua Semp. 2. Ch. dubia Semp. 3. Ch. panaensis Semp. 4. Ch. liberata Sluit. T A F E L N. I Siboga-Exf editie. Sluiter Holothurien XI. IV. I. "***l ■ .. I i. j. J ._[<>'.)- Metelerkarap. 4 5 6. llu\ ■ ysmans del Chromolith. P.W.M Trapimpr. TAFEL I. i. Bcnthodytcs sibogae Sluiter, vom Rücken. 2. Benthodytes sibogae Sluiter, vom Bauche. 3. Ciicumaria tricolor n. sp. 4. Thyone mirabilis Ludwig. 5. CJiondrocloea virgata n. sp. 6. HolotJmria stibmersa n. sp. Siboga- Expeditie. Sluiter Holothurien XI. I\'. II. te K ^ ig 9 * 1 / ./ a*M* ei-. ««&! ?Sfc V- > JÜt Fig, 1—6 & 10. Huysm: i. Joh» Metelerkamp. del. Chromolith. P. W. M. Trap. TAFEL II. i. Stichopus ananas Q. & G. 2. Ilyodaemon macitlattis Theel. 3. Bathyplotes phlegmatictis Sluiter. 4. Colochirus gazellae Lampert. 5. Lactmogone enisus Sluiter. 6. Colochirzcs luteus n. sp. 7. Scotodeima protectnm Sluiter. 8. Enipniastes cximia Theel, vom Rücken. 9. Enipniastes eximia Theel, vom Bauche. 10. Phyllophorus injïatus n. sp. Siboga-Expcditie. Sluiter Holothurien XLIV. /// f.*2 ) n i> * I i , i I Metelerkamp 2. 5. Huysmans del. Chromolüh. P.W.M. Trap. TAFEL III. i. Syiiallactes reticulatus Sluiter, vom Rücken. 2. Synallactes reticulatus Sluiter, vom Bauche. 3. Bathyplotes rubicundus Sluiter. 4. Molpadia demissa n. sp. 5. Protankyra challengeri Theel. iirien XLIV, TV, "S^*- ■ ■ M t! 9 ^ .> v 4 * k il' ,* TC -:H 4 E li ■ ~4 ïa r * *\ Joh" Metelerkamp del. I'. VV. M. Tra] TAFEL IV. i. Ilyodacmon aèstrtisiis Sluiter, vom Bauche. 2. Ilyodaemon aöstrusus Sluiter. Vorderteil vom Rücken. 3. Ilyodaemon abstrusus Sluiter. Vorderteil von der Seite. 4. BentJiodytcs hystrix Sluiter, vom Rücken. 5. Phyllophorus magnus Ludwig. 6. Psatdosiichopiis pustulosus Sluiter.