il . :|iitiiijjiii!! 1 1 llli il 1 ) !!! ^lililü! ■' ïi lil tt!^ ! ni il'' ' > it ()(i {]<] tiii I j i) tl i( iliil!l!i!!!ii!illiiii!lisii^ liililiiiiiS' ^HyHliiSlIliiliil DIE TUNICATEN DER SIBOGA-EXPEDITION I. ABTEILUNG DIE SOCIALEN UND HOLOSOMEN ASCIDIEN Sib o ga-Exp editie LVIa DIE TUNICATEN DER SIBOGA-EXPEDITION I. ABTEILUNG DIE SOCIALEN UND HOLOSOMEN ASCIDIEN VON C. PH. SLUITER Professor in Amsterdam Mit 15 Tafeln =»|c>j(i) ?-=!<=- /c BL'CHHANDLUNG UND DRUCKEREI E. J. BRILL LEIDEN — 1904 DIE TUNICATEN DER SIBOGA-EXPEDITION I. ABTEILUNG DIE SOCIALEN UND HOLOSOMEN ASCIDIEN VON Dr. C. Ph. SLUITER Professor in Amsterdam. Mit IS Tafeln. Was sich für die meisten Tiergruppen herausgestellt hat, gilt auch für das Tunicaten- material, welches die Siboga-Expedition zusammenbrachte, dass es als ein sehr reiches bezeichnet werden muss. Nicht nur ist die Zahl der erbeuteten Exemplare, etwa 540 Koloniën und Einzeltiere bloss der socialen und holosomen Ascidien, eine grosse, sondern die überraschende Anzahl neuer Formen, unter welchen besonders diejenigen aus grösserer Tlefe hervorzuheben sind, macht diese Sammlung wohl zu der reichhaltigsten, welche in der letzten Zeit zusammengebracht wurde. — Ich beabsichte das Material in 3 Abteilungen zu bearbeiten, von welchen jetzt die i s'<= Abteilung, die socialen und holosomen Ascidien umfassend, vorliegt. Die 2'^ wird die merosomen Ascidien, die 3"= die Thaliaceën und Larvaceën umfassen. Die socialen Ascidien sind durch 13 Arten, zu 4 Genera gehörig, vertreten. Von diesen 13 Arten sind 7 neu für die Wissenschaft, indem die früher von mir ^s Podoclavella meridionalis Herdm. beschriebene Art, sich als eine specifisch verschiedene Form herausgestellt hat, so dass ich für diese bereits bekannte Art eine neue Species-Namen habe einführen mussen: Podoclavella molbucensis. — Die holosomen Ascidien sind dann durch 109 Species vertreten, welche zu 21 Genera gehören. Von den 109 Arten sind nicht weniger als 61 neu, indem ich zur Aufnahme einer sehr eigentümlichen Tiefseeform genötigt war eine neue Gattung aufzustellen {P terygascidia n. g.). SIBOGA-EXPEDITIE LVIÖ. I 76< ^-i.rf'vJo Eine Übersicht der \'erteilung der Arten auf die 25 Genera, wobei die Zahl der neuen Arten gesondert aufgeführt sind, giebt folgende Liste: Xeue Anen. Alte Avten. 1 . Podoclavella 3 i 2. Ecteinascidia .... 2 3 3. Shiitei'ia o i 4. Rliopalopsis 2 I 5. Corclla I o 6. Chelxosoiua i o 7. Corynascidia . . . . i o 8. Pierygascidia (n. g.) i o 9. Ciona i o 10. Rhodoso»ia o i 1 1 . Abyssascidia . . . . i o 1 2. Ascidia 11 13 13. Halocyntliia 3 3 14. Microcosiinis .... 2 3 15. Hcrdi)iania i i 16. Stycla 23 17 1 7 . Styclopsis I o 18. Gynandrocarpa . . . 7 o 19. Chorizoconnus ... o i 20. Botryllns i o 2 I . Botrylloides o 2 22. Sarcoóotrylloides . . o i 23. Ctilcolus 5 o 24. Eugyra i o 25. Molgnla 6 o Wenn wir hier hinzu rechnen die frülier schon aus dem Indischen Archipel bekannten Formen, so kommen wir zu einer Anzahl von ungefahr 150 Arten, wahrend ich jetzt schon sagen kann, dass das Material von merosomen Ascidien, welche die Siboga-Expedition heim brachte, gleichfalls ein überaus reiches ist und jedenfalls dem Reichtum der Formen, deren Bearbeitung jetzt vorliegt, nicht nachsteht, so dass die Zahl der Ascidiacea aus dem Indischen Archipel für den Augenblick auf wenigstens 200 Arten zu veranschlagen ist. Ich möchte dies desshalb besonders hervorheben, da Herdman in seinem „Descriptive Catalogue of the Tunicata in the Australian Museum, Sydney' , für die Australischen Tunicaten-Fauna 183 Arten zusam- menstellt, und daraus den sehr berechtigten Schluss zieht, dass die Australischen Meeres- abschnitten sehr reich an .Ascidien sind. In seiner Liste sind aber 34 Arten aufgenommen, welche von den Molukken, Banda, Torres-Strasse und Thursday-Insel herstammen und wenn auch vielleicht zu Recht als den Australischen Meeren angehörig aufgeführt, jedenfalls aber als tropische Formen bezeichnet werden mussen. Es bleiben dann für die „Southern temperate regions" nicht 183, sondern etwa 150 Arten übrig, wahrend aus dem Indischen Archipel vvenigstens 200 Arten aufzuführen sind. Wenn also Herdman bei der Bearbeitung der Australischen Tunicaten seine frühere Aussage: „that Ascidians attain their greatest numerical development in southern temperate regions" bestatigt fand, so muss nach den Ergebnissen der Siboga-Expedition unser Urteil hierüber doch wieder wesentlich geandert werden, da jedenfalls die südlich gemassigten Meere den tropischen Meeren, speciell dem Indischen Archipel, in Betreff der Anzahl der Tunicaten, weit nachstehen, eine Auffassung, die ich auch schon früher befürwortet habe ^). Sonst ist über die geographische Verbreitung noch zu bemerken, dass die Formen im allgemeinen ziemlich enge Grenze innehalten, wenn auch allerdings mehrere Ausnahmen hiervon zu verzeichnen sind. Die meisten Arten, welche ich früher aus dem westlichen Teil des Archipels beschrieben habe, fanden sich in dem östlichen zurück, so dass zwischen diesen beiden Teilen für die Küstenformen wenigstens kein wesentlicher Gegensatz besteht. Andrerseits aber sind von den zahlreichen Formen, welche Herdman von der Australischen Kuste beschrieben hat, nur sehr einzelne auch im Indischen Archipel gefunden. Wie zu erwarten war, bildet die Torres-Strasse das Bindeglied dieser beiden Geblete. Besondere Falie sind bei der Beschreibung der verschiedenen Arten naher besprochen. In Betreff der bathymetrischen Verbreitung will ich nur auf einige specielle Befunde der Siboga-Expedition hinweisen. Unter den socialen Ascidien sind es 2 Arten, Ecteinascidia diaphanis Sluit, und RJiopalopsis fusca Herdm. welche eine sehr grosse bathymetrische Ver- breitung besitzen, da sie sowohl als Riffbewohner als in grösserer Tiefe, bis über 500 Meter, angfetroffen wurden. Von den holosomen Ascidien hebe ich hervor, dass die beiden Gattuntren Corynascidia und Abyssascidia bis jetzt nur von sehr grosser Tiefe, von 2500 — 5000 Meter, bekannt waren, wahrend die Siboga sie in der verhaltnissmassig geringen Tiefe von resp. 694 und 304 Meter erbeutete. Dieselbe Bemerkung gilt für die bis jetzt als typische Form für sehr grosse Tiefe bekannte Gattung Ciilco/us, deren höchste Verbreitungsgrenze bis jetzt etwa 1 200 Meter war. Die Siboga-Expedition erhielt ein Exemplar des Culeolus hcrdmani n. sp. aus der geringen Tiefe von nur 204 Meter, wahrend fast alle übrige Exemplare aus einer Tiefe von weniger als 1000 Meter herstammten. Es findet sich also auch für die A.scidien der jetzt schon vielfach erörterten Befund bestatigt, dass für die sogenannten Tiefseeformen die bathymetrische Grenze viel weiter nach oben liegt, als es sich aus den bisherigen Unter- suchungen vermuten Hess. Was die befolgte Eintellung der Ascidiacea anlangt, so bin ich, wie begreiflich, nicht abgewichen von dem zuletzt in meiner Berarbeitung der „Tunicaten von Süd-Afrika" ■) vorge- schlagenen System, wie dieses jetzt auch in Hauptsache von Michaelsen und Hartmeyer unter den jüngeren Tunicaten-Forschern angewandt wird^). Gegen die Einwande, w-elche Seeliger, 1) Sluiter. Zur Kenntniss der geographischen Verbreitung der einfachen Ascidien. Zool. Anz. Vil. Jahrg. 1SS4, p. 373. 2) Zool. Jahrbücher, Bd. 11, 1897. 3) Eben als ich mein Manuscript zur Druckerei abgesandt hatte, erhielt ich durch die Freundlichkeit des Autors „Die Ascidien der Arktis" von R. Hartmeyer, Lf. 2 des Ill'^n Bandes des Fauna Arctica. Ich ersehe daraus, dass Hartmeyer in Hauptsache darin von mir abweicht, dass er zwar „die Familien ihren verwandtschaftlichen Beziehungen entsprechend aneinander reiht" und zwar in derselben Reihefolge als ich es that, aber sie nicht mehr in den von mir vorgeschlagenen Unterordnungen zu vereinigen wünscht. besonders in seiner Bearbeitung der Tunicatcn der „Klassen u. Ordnungcn des Thicr-Reichs", gegen meine Einteilung erhebt, möchte ich folgendes bemerken. Seeliger stellt es wiederholt so vor, als ob ich das \'orkommen oder Fehlen der inneren Langsgefasse und besonders die verschiedene Weise ihres Entstehens als oberstes Einteilungsprincip verwendct hatte. Ich habe aber aus- drücklich die Schwierigkeiten hervorgehoben, wenn man, wie Lahillk, dem Bau des Kiemensackes bei der Einteilung der Tunicaten einen zu grossen Wert beilegt. Ich kann jedenfalls Seeliger nur beistimmen, wenn er hervorhebt, dass eine scharfe Grenze zwischen den beiden Entstehungs- weisen der Langsgefasse nicht zu ziehen ist, aber andrerseits wird man doch zugeben mussen, dass sowohl das Vorkommen oder Fehlen von Langsgefassen, als auch die Entstehungsweise derselben im Grossen und Ganzen für die Gruppen der Merosomaten und Holosomaten, resp. für die Phlebobranchiaten und Stolidobranchiata, so ziemlich allgemein guitige Merkmale sind, wenn auch mehrere Ausnahmen vorkommen. Diese Ausnahmen sind aber wohl ohne Zweifel grösstenteils so aufzufassen, dass secundar die Langsgefasse {Ascidiella lutaria, Hypobythius (i^) etc.) rückgebildet sind und dann kann ein derartiges Fehlen bei ganz vereinzelten erwachsenen Formen (ob sie vielleicht embr)-onal noch auftreten ist unbekannt) doch niemals als Beweis angeführt werden, dass die Gruppenaufstellung dadurch hinfallig wird. Das ware nur dann der Fall, wenn wir ein künstliches Sj-stem aufstellen wolken, aber bei dem Versuch der Aufstellung natürlicher Gruppen, kommt es doch öfters vor, dass schliesslich auch nicht ein einziges typisches Kennzeichen für alle Glieder der Gruppe mehr zutrifft, obgleich wir an ihre phylogenetische Verwandtschaft dennoch gar nicht zweifeln, wenn uns nur grenüoende Überofanesformen zur Verfügung stehen. Der gewahlte Gruppe-Namen bringt dann nur ein von den wichtigsten, wenn auch nicht ausnahmsloses Kennzeichen zum Ausdruck, welches man phylogenetisch als allo-emeina-ültio; annehmen darf. Ich kann desshalb auch gar keine Inconsequenz darin sehen, dass Formen wie Hypoby- thitis^ einige Ascidiella-Avlen, Agjiesia und Corcllascidia zu den phlebobranchiaten Holosomen gerechnet werden. Die Bedenken, welche Seeliger gegen meinen Vorschlag zur Gruppen- Einteilung anführt kann ich also ganz und gar nicht teilen und glaube auch jetzt noch, dass diese Einteilung am besten unserer jetztigen Kenntniss des Ascidienbaues entspricht. Eine Besprechung der Verwandtschaftsbeziehungen, so wie der Abgrenzung verschiedener Gattuncren habe ich den Beschreibungen der zu letzteren grehörioren Arten vorauseeschickt, falls eine Ursache zu besonderen Bemerkungen vorlasf. Am Schlusse dieser Arbeit habe ich eine Liste der von der Siboga-Expedition gesani- melten Socialen und Holosomen Ascidien zusammengfestellt mit Hinzufücfungf der beobachteten Tiefe ihres Vorkommens, und zuletzt eine Liste der ausserdem noch aus dem Indischen Archipel bekannten Arten. Besonders die Asc. sociales wünscht er, wie auch Garstang und Ritter nicht als einheitliche Gruppe aufzufassen, sondern lost sie in die Familien Clavelinidac (s. s.), Pcroplior'ulac und Diazonidae auf. Wenn auch ohne Zweifel einiges für eine derartige Auflösung spricht und ich darin mitgehen will, so glaube ich andrerseits doch an die nahere Verwandtschaft dieser Gruppen fest halten zu mussen, da mehrere vermittelnden Zustande bekannt sind. — Ich hoffe nachher auf diese Frage noch zuriick zu kommen. — ASCIDIACEA. i« Unterordnung ASCIDIACEA SOCIALIA. 1^''= Familie Clavelinidae. Podoclavella Herdman. I. Podoclavella molluccensis n. sp. Sluiter. Tunicaten in Semon. Zool. Forschungsreisen in Australien und dem Indischen Archipel. Jenaische Denkschr. VIII, 1895, p. 165. — (Als P. meridionalis Herdm. aufgeführt). Stat. 213. Saleyer. Riff. 3 Ex. Stat. 231. Ambon. Riff. Mehrere Koloniën. Stat. 240. Banda. Riff. i Kolonie. Stat. 305. Solor-Strasse. 113 Meter. Steiniger Boden. i Ex. Stat. 310. 8° 30' S., 119° 7'. 5 O. -Ji Meter. Sand mit toten Korallen. i Kol. Es liegen mir jetzt wieder mehrere Koloniën vor von einer Clavelinide, die ganz sicher zu derselben Art gehören als die Form, die ich in 1895 unter den 'Sa.mQn Podoclavella meridionalis Herdm. ausführlich beschrieb, nachdem Prof. Herdman mir freundlichst mitgeteilt hatte, dass auch er der Meinung sei, dass die Ambonsche und die Australische Art von Port Jackson, zu derselben Art gehörten. Nachdem aber jetzt Herdman's genauere Beschreibung der Australischen Form mit einigen Abbildungen in „Descriptive Catalogue of the Tunicata in the Australian Museum, Sydney, 1899" pg. 4 erschienen ist, muss ich gestehen, dass ich zu dem entgegengesetzten .Schluss gekommen bin als er, namlich dass die beiden Tiere nicht zu derselben Art gehören können. Die Exemplare, welche mir jetzt wieder aus den Molukken vorliegen, stimmen in jeder Hinsicht genau überein mit den von Semon bei Ambon gesammelten. Die Unterschiede mit den echten P. meridionalis Herdm. sind aber zu gross, als dass man sie nur als „individual variations" auffassen könnte, wie Herdman meint. Schon der aussere Habitus beider Tiere ist recht verschieden, da P. meridionalis einen langen, dunnen, hornigen Stiel besitzt, wahrend der Stiel bei P. molucccnsis viel dicker und nirgends verhornt ist. Ferner wird von Herdman das eigentümliche citronengelbe Band an der Basis der Siphonen, das bei allen meinen Exemplaren sehr typisch auftritt, nicht genannt, und würde kaum von ihm unerwahnt geblieben sein, falls es bei seinen Tiere vorkam. Der Verlauf des Darmes ist, nach Hf.rdmax's Abbildung (Fig. 2) zu schliessen, entschieden anders als bei P. violuccensis, wo der Darm cine deutliclic Doppelschlinge macht, wie ich das in Fig. 3 meiner früheren Abhandlung abgebildet habe. Auch die eigentümlichen Bruttasclien, wclche auch bei den Siboga-Exemplaren constant vorkommeii, scheinen bei I\ >ucridionalis zu fehlen und endlich kommen nach Herd.max bei seiner Art zahh-eiche Fühler vor, bei meiner Art aber nur etwa 20. Aus alledem scheint mir genügend klar hervor zu gehen, dass beide Arten unmöglich identisch sein kunnen, weshalb ich die Mokikken-Form als neue Art, P. mo/ttcccnsis aufstellen muss. 2. Podoclavella dctorta n. sp. Taf. III, Fig. 18 — 22. Stat. 7. 7°55'.5S., 114° 26' O. 15 Meter und mchr. Korallen und Steinen. 2 Ex. Aussere Kennzeichen. Die beiden Individuen gehören einer Kolonie an, welche wahrscheinlich wohl aus mehreren Tieren bestand. An der Basis hangen sie mit ihren Stielen noch zusammen, aber die weiteren Stolonen sind abgebrochen. Sammt dem Stiel sind beide Tiere 35 mm. lang, und zwar so, dass 25 mm. auf den Stiel kommen und 10 mm. auf den ange- schwollenen Vorderteil. Das Abdomen aber senkt sich ziemlich weit in den Stiel hinein, so dass nur die hintere Halfte des Stieles ganz durchscheinend ist und keine Körperteile ausser der sich darin fortsetzenden Tunica enthalt. Die beiden Offnungen liegen an der dorsalen Seite und zwar die Atrialöffnung schon ziemlich weit nach hinten, etwa \/, der Thoraxlange von der vorderen Spitze entfernt, die Branchialöffnung aber noch viel weiter nach hinten, etwa '/j Thoraxlange von der vorderen Spitze. Beide Offnungen sind kreisrund, ohne deutliche Lappen. Die Eingeweide, so wie auch die Fier und Larven in der ganz vorn liegenden Bruttasche schimmern deutlich durch. Die Testa ist am Thorax dünn und yanz durchscheinend, am Stiel tritt allmahlior eine \'erhornung auf, welche aber nicht so stark ausgepragt ist als bei der unten beschriebenen Podoclavella procera n. sp. Die Tunica ist nur dünn und mit schwacher Musculatur versehen. Die quer verlaufenden Muskelbündel sind viel kraftiger als die Langsmuskeln. Die kurzen Siphonen sind wie gewöhnlich mit kraftiger INIusculatur versehen. Der Kiemensack besitzt keine Langsgefasse. Die Ouergefasse sind alle ungefiihr gleich breit und mit breiten Horizontalmembranen versehen. Die Kiemenspalten sind lang und schmal und sehr regelmassig angeordnet. Der Endostyl ist verhaltnissmassig breit. Die F 1 i m m er 8f r u b e ist dreieckio-, mit absrerundeten Ecken. Der letzte Teil des Abfuhrcanals der Neuraldrüse ist geraumig, trichterförmig und liegt unmittelbar vor dem Hirnganglion. Die Dorsalfalte besteht aus ziemlich kurzen zungenförmioren Fortsatzen. Der Darm verUiuft hinter dem Kiemensack gerade nach hinten und erstreckt sich bei den beiden Individuen verschieden weit in den Stiel, bei dem einen noch nicht bis zur Halfte, bei dem anderen weit über die Halfte. Dann biegt er sich wieder nach vorn, geht fast ohne merkbare Anschwellung in den Magen über, und liiuft der ventralen Seite des Kiemen- sacks entlang bis ganz vorn, wo er in den Atrialraum mündet. Der After ist von 6 grossen Lappen umgeben. Die Go naden liegen weit nacii hinten, zum Teil sogar noch hinter der Umbiegungstelle des Darmes, zum Teil aber auch auf der Darmwand. Der Geschlechtsgang verlauft gerade nach vorn zwischen den beiden Darmschenkeln. Die Ei er entwickein sich in einem Brutraum, welcher sich als Ausbuchtung des Atrial- raums ganz an der vorderen Spitze des Körpers gebildet hat. / Die Fühler sind fadenförmig und zahlreich, nur sehr undeutlich in zwei Reihen ange- ordnet, von verschiedener Lange, aber ohne bestimmtes Regelmass abwechselnd. Diese Art unterscheidet sich leicht von den übrigen gestielten Formen, durch die eigen- tümliche Stellung der beiden Offnungen, da die Branchialöffnung in Verhaltniss zur Langsachse des Körpers, weit nach hinten gerückt ist, wodurch die ganze Orientirung des Tieres eine scheinbar sehr abweichende wird. Zum Vergleich muss man sich aber das Tier go° gedreht denken und von vorn nach hinten stark verkürzt. Auf den ersten Bliek ist man jetzt jedenfalls geneigt Branchial- und Atrialöffnung zu verwechselen. Ferner ist auch die Lage der Gonaden noch hinter der Darmschlinge bemerkenswert, da hierin eine Tendenz zur Bildung eines Postabdomens gesehen werden kann. Auch die scheinbar fremde Lage des Brutraums hangt mit der eig-entüm- lichen Orientirung des Tieres zusammen. Es erinnert letztere überhaupt sehr an den analogen Fall bei Cii/colus. 3. Podoclavclla fccunda n. sp. Taf. III, Fig. 23, 24. Stat. 240. Banda. Rift". 5 Ex. Aussere Kennzeichen. Das grösste der 5 Exemplare ist iS mm. lang und ungefahr 5 mm. breit, vorn breit abgestumpft, hinten sich allmahlig verjüngend und in einen kurzen Stiel übergehend. Die beiden Offnungen liegen vorn an dem abgestumpften Ende, sind kreisrund, ohne Lappenbildung. Durch die Entwickelung eines grossen Brutraums ist der Thorax neben dem Kiemensack stark aufgetrieben zu einem schief zur Langsachse stehenden wurstförmigren Bande. In dem Brutraum sieht man die aufgerollten Embryonen liey-en. Die Tiere sind o-lasicr durchscheinend, so dass auch der Darm deutlich durchschimmert. Die Testa ist gallertig, durchscheinend, vorn ziemlich dünn, hinten nach dem .Stiel zu allmahlig dicker werclend. Die Tunica ist zart und mit schwacher Musculatur versehen. Vorn bildet sie, links vom Kiemensack, den oben erwahnten geraumigen Brutraum, welcher ganz mit Embryonen gefüllt ist. Die Wand des Brutraums ist mit etwas kraftigeren Muskelbündeln versehen. Die beiden Siphonen sind nur kurz und auch an der Tunica sind keine Lappen um die Offnungen zu entdecken. Der Kiemensack ist sehr regelmassig gebaut, aber ziemlich klein und durch die Entwickelung des Brutraums stark zusammengedrückt. Langsgefasse kommen nicht vor. Die Kiemenspalten sind lang und schmal, Papillen fehlen, aber ziemlich breite Horizontalmembrane an den Quergefassen kommen vor. Die Flimmergrube bildet eine einfache langlich runde Öffnung. 8 Die Dorsalfalte bestcht aus langen zungenförmigen Fortsatzen. Der Dar m liegt ganz hinter dem Kiemensack, fangt an mit einem kurzen Oesophagus, welcher plötzlich in den geraumigen Magen übergclit. Letzterer verlauft gerade nach hinten, geht in den Mitteldarm über, welcher mit enger Schlinge sich wieder nach vorn biegt, dem Magen parallel verlauft und in den geraumigen Enddarm übergeht, welcher halbwegs des Kiemensackes in den glattrandigen aber weiten After mündet. Der Magen ist glattwandig, ohne Langsfalten. Die G o n a d e n liegen hinten im Abdomen in der Darmschlinge, das Ovarium in der Mitte, umgeben von den birnförmigen Testesblaschen. Der geraumige Ovidukt mit dem Vas deferens verlauft dem Enddarm entlang. Die Fühler sind fadenförmig, und zwar von 3 verschiedenen Grossen, 10 lange, 10 mittlere und 20 sehr kleine, regelmassig in bekannter Weise abwechselnd. Wenn wir diese Podoclavella mit den anderen Arten vergleichen, so kommt sie am meisten mit P. molluccensis Sluit, (siehe obeii) überein, allein die Lage, Form und Zahl der Bruttaschen sind verschieden. Die Kiemenspalten sind bei P. molhcccensis kurz und breit, bei unserer P. fecu7ida lang und schmal. Die 20 sehr kleinen Eühler zwischen den grosseren fehlen bei P\ molluccensis. Auch ist der Stiel bei dieser neuen Art kürzer. Die 4 Exemplare sind jetzt allerdings getrennt, hingen aber wahrscheinlich im Leben an einer gemeinschaft- lichen Basis zusammen. 4. Podoclavella procera n. sp. Taf. III, Fig. 14 — 17. Stat. 49". 8°23'.5S., II9°4'.6 0. 70 Meter. Korallen und Muschelschalen. 2 E.x. Aussere Kennzeichen. Es liegen mir nur 2 Individuen vor, welche mit der Basis des Stieles an toten Korallenstücke und Korallensand befestigt sind. ( )b sie getrennt neben einander lebten, oder nur Einzelindividuen einer grosseren Kolonie waren, ist nicht mehr zu ermitteln. Da der Stiel am aussersten Ende aber abgebrochen war, ist es sehr gut möglich, dass diese beiden Individuen zu einer grosseren Kolonie gehörten. Die Tiere sind im ganzen 80 mm. lane, wovon aber 60 mm. auf den sehr lantren .Stiel kommen und nur 20 mm. auf den eigentlichen Körper. Der Stiel ist dünn, ungefahr 2 mm. in Durchmesser, an der hinteren Halfte stark verhornt und gelblich, die vordere Halfte durchscheinend, mehr gallertig, aber allmahliof in den verhornten Teil überg-ehend. An dem weichen vordern Teil waren einig-e Lepadiden festgeheftet. Der eigentliche Körper wird nacn vorn zu allmahlig breiter, und ist vorn breit abgestumpft. Hier liegen auch die beiden Offnungen, ziemlich dicht neben einander. Siphonen sind kaum zu unterscheiden, die Offnungen ohne Lappen. Die Eingeweide schimmern deutlich durch. Die Testa ist gallertig und durchscheinend. Blutgefasse kommen nicht vor. Allmahlig geht am Stiele die gallertige Masse in die hornige des distalen Teiles über. Die Tunica ist mit ziemlich kraftigen Ringmuskelbündeln versehen ; die Langsmuscu- latur ist aber schwach, nur bei den Siphonen kraftiger. Auch in den Stiel setzt sich die Tunica ö fort und war jedenfalls bis an den verhornten Teil deutlich erkennbar. Stellenweise ist reiclilich Piornent in die Tunica abgelagert, das bei den in Alkohol conservierten Tieren grünlich gelb erscheint. Hauptsachlich findet das Pigment sich im Abdomen, fehlt aber auch am Thorax nicht. Der K i e m e n s a c k ist gut entwickelt, erstreckt sich im ganzen Thorax. Langsgefasse kommen nicht vor, aber die Ouergefasse haben breite Horizontalmembranen. Die Kiemenspalteh sind lang und schmal und stehen dicht neben einander. Merkwürdig ist, dass auf regelmassige Abstande die Spaken dichter auf einander gedrungen sind und auch der Kiemensack hier wellenförmig gebogen ist, was sich auch an den Horizontalmembranen erkennen lasst. Papillen fehlen vollstandig. — Der Endostyl verlauft gerade und ist massig breit. Die F 1 i m m e r e r u b e ist lanCTlich rund und mit einem Kranz von grünlich gelben Pio-mentkörnchen umgeben. Die Dorsalfalte besteht aus scharf zugespitzten zungenförmigen Fortsatzen, welche vorn sehr klein sind, und nach hinten allmahlich grösser werden. Der Darm lieet eanz hinter dem Kiemensack zur Bildung eines Abdomens, nur der letzte Teil des Enddarmes verlauft an der dorsalen Seite des Kiemensackes bis ungefahr zur Hiilfte der Lange des Thorax. — Der Oesophagus ist gerade nach hinten gekehrt und geht ohne scharfe Grenze in den Magen über, welcher gleichfalls in der Langsachse des Körpers liegt. Hinter dem Magen biegt sich der Darm unmittelbar nach vorn, um ohne weitere Schlinge direct in den Enddarm überzugehen. Der After ist glattrandig. Die Fühler sind zahlreich, fadenförmig und in zwei Reihen angeordnet und zwar so, dass die Fühler in beiden Reihen regelmassig mit einander abwechseln. Die Go naden liegen in der Darmschlinge und teilweise auch auf der Darmwand. Der Abfuhrcanal verlauft dem Enddarm entlang und mündet etwas hinter dem After in den Atrialraum. Durch das Vorkommen einer doppelten Reihe von Fühlern kommt diese Art mit der Xordischen P. borcalis (Sav.) überein, unterscheidet sich aber von dieser und auch von den wenigen anderen bekannten Podoclavella- Kri^n durch den sehr langen und dunnen .Stiel und durch die eigentümliche wellenförmige Faltung des Kiemen.sackes, ein Zustand, welchen wir bekanntlich bei der Gattung Ascidia öfters zurückfinden. Obgleich das Ovarium gut entwickelt war, fand ich kein Brutraum mit Eiern oder Larven, wie ich es bei den anderen Arten immer antraf. Da nur 2 Exemj^lare vorliegen, ist aber nicht ausgeschlossen, dass sich nicht zeitweise dennoch ein Brutraum ausbilden kann. Ebensowenig ist leider etwas über den Stolo und die Knospung zu ermitteln, ja es ist nicht einmal ganz sicher ob wir hier nicht mit einfach bleibenden Tieren zu thun haben. Anatomisch lassen sich die Tiere aber ganz gut in die Gattung Clavclla^ speciell Podoclavella unterbringen, so dass ein Stolobildung mit Knospen jedenfalls sehr wahrscheinlich ist. SIBOGA-EXrEDITIE LVIa. lO 2'« Familie Perophoridae. Ecteinascidia Hcrdman. 1. Ecteinascidia diaphajiis Sluiter. Sluiter. Über einige einfachen Ascidien voii der Insel Billiton. Nat. Tijdschr. \<)or Ned. Indic. Bd. 45, p. i68. Stat. 37. Sailus ketjil, Insel Paternoster. 27 Meter. Korallen u. Korallensand. i Kol. Stat. 50. Bai v. Badjo,\Vest-Küste Flores. bis 40 Meter. Schlamm, Sand u. Muschelschalen. 2 Kol. Stat. 66. Sudlich von Insel Saleyer. 9 Meter. Toter Korallen, etc. i Kol. Stat. jj. 3° 27' S., II 7° 36' O. 59 Meter. Feiner, grauer Korallensand. 2 Kol. Stat. 96. Perl-Bank. Sulu-Archipel. 15 Meter. Lithothamnionboden. i Kol. Stat. 97. 5°48'.7N., II9°49'.6Ü. 564 Meter. Grober Korallensand. i Kol. Stat. 108. 6° io'.3N., I2i°32' O. 73 Meter. Korallenboden (?). 2 Kol. Stat. 123. Insel Biaru. 27 — 36 Meter. Steinen u. Lithothanniion. i Kol. Stat. 144. Insel Damar. Riti". i Kol. Es stimmen die verschiedenen Koloniën im allg^emeinen sehr qviX. mit den früher von mir von Billiton beschriebenen Exemplaren überein. Es gilt dies in erster Linie von dem anatomisclien Bau, da sie im ausseren Habitus allerdings melir oder weniger abweichen können, namentlich in Betreff der gegenseitigen Lage der beiden Offnungen. Bei mehreren Exemplaren wie z.B. bei den von Stat. 50, liegen die Offnungen allerdings ganz vorn am Körper, genau wie bei den Billitonschen, aber bei anderen kann die Atrialöffnung mehr und mehr nach hinten rücken, so dass sie ganz dorsal zu liegen kommt, ohne aber je weiter als das vordere Drittel der Körperlange zu reichen. Zuerst glaubte ich eine andere Art vor mir zu haben, aber erstens stimmen alle sonstigen Organe in ihrem Bau vollstiindig überein, und dann fand ich unter dem reichen vorliegenden Material alle möglichen Übergange, so dass ich an der Zugehörigkeit aller dieser Exemplare zu einer einzigen Art nicht mehr zweifeln konnte. 2. Ecteinascidia garstangi Sluiter. Sluiter. Tunicaten von Sijd-Afrika. Zool. Jahrbucher. Bd. 11, p. 10. Stat. 80. 2°25S., Ii7°43'0. Von 40 Meter an. Feiner Korallensand. i Kol. Stat. 96. Sulu-.\rchipel. 15 Meter. Lithothamnionboden. i Kol. (4 Ex.). Eine kleine Kolonie von 4 Individuen, welche durch dunne Stolonen zusammenhangen und eine etwas grössere liegen mir vor. .Sowohl der iiussere Habitus als der innere Bau stimmen genau überein mit denen der Exemplare von Mogambique, welche ich früher beschrieben habe. 3. Ecteinascidia euphues Sluiter. Sluiter. Nachtrag zu den Tunicaten, in Se.Mux's Zool. Forschungsreisen. Jen. Denkschr. vm, p. 325. Stat. 80. 2°25'S., II7°43'0. ±: 40 Meter. Feiner Korallensand. i Kol. Stat. 172. Gisser. 18 Meter. Korallen- und Lithothamnionboden. i Kol. 1 1 Es stimmen die zwei kleinen Koloniën genau mit den früher von mir beschriebenen Exemplaren von Ambon überein. Ich habe nichts Besonderes hinzuzufügen. 4. Ecteinascidia ncxa n. sp. Taf. III, Fig. i — 5. Stat. 129. Karkaralong-Gruppe. Rift'. 5 Ex. / Aussere Kennzeichen. Die einzige erbeutete, kleine Kolonie besteht niir aus 5 Individuen, welche nicht nur mittelst kurzer Stolonen verblinden sind, sondern auch die Testa der verschiedenen Einzeltiere ist über grössere Strecken verwachsen, wodurch eine ziemlich fest zusammenhangende Masse entsteht. Die Einzelindividuen werden 6 mm. lang und 2 bis 3 mm. breit. Sie sind alle derartig an einander verbunden, dass immer die Branchialöffnungen nach derselben Seite gekehrt sind, und die Branchialsiphonen frei hervorragen. Der Atrialsipho, mit der Atrialöffnung liegt weit nach hinten, etwas vor dem hinteren Körperdrittel. Beide Offnungen sind nur sehr undeutlich oder gar nicht gelappt. — Die Farbe der in Alkohol aufbewahrten Tiere ist braunlich, welche Farbe von den durch die fast glashelle Testa durchschimmernden Eingeweiden herrührt. Die Testa ist dünn, gallertig und durchsichtig, aber etwas gelblich durch nicht zahlreiche Pigmentkörnchen. Die Tunica ist dünn und mit schwacher Ouermusculatur, welche an der rechten Seite etwas kraftiger ist als links. Langsfasern sind nur sehr sparlich entwickelt. Die Siphonen sind zwar kurz aber deutlich ausgepragt und auch mit etwas kraftiger Musculatur versehen. Der K i e m e n s a c k ist nach dem gewöhnlichen Typus gebaut. Die sehr dunnen Langs- gefasse werden durch lange Verbindungsschlauche auf den Kreuzpuncten mit den Ouergefassen getragen. Letztere sind alle ungefahr gleich breit, ohne Horizontalmembrane. Eigentliche Papillen fehlen zwar, aber doch sieht man kleine Ausbuchtungen der Langsgefasse an den Kreuzpuncten als erste Anfange solcher auftreten. In jeder Masche kommen fast regelmassig drei ziemlich breite Kiemenspalten vor, da die zwischenliegenden Langsgefasschen sehr schmal sind. Der Endostyl ist gut entwickelt. Die F 1 im mer o-r ube ist wie immer bei Ecteinascidia klein und ung-efahr nierenförmio- mit der concaven Seite nach vorn. Die Dorsalfalte besteht aus langen zungenförmigen Fortsatzen, welche nicht durch eine Membran an der Basis verbunden sind. Der Darm bleibt ganz in das hinterste Körperdrittel zurückgedrangt, ragt aber kaum hinter dem Kiemensack hervor, da letzterer fast bis ganz hinten reicht. Der enge Oesophagus fangt hinten am Kiemensack an und geht in den ganz hinten im Körper liegenden Magen über. Der Mitteldarm macht eine enge geschlossene Schlinge, sodass er den Magen wieder berührt, biegt sich dann zu einer nach vorn offen stehenden Schlinge in den Enddarm um, welcher am hinteren Rande des Atrialsiphos in den glattrandigen After mündet. Die F ü h 1 e r sind fadenförmig, ziemlich regelmassig abwechselnd gross und klein und ungefahr 60 in Anzahl. Die Gonaden liegen als eine langliche Drüse in der ersten, engen Darmschlinge und zwar so, dass das Ovarium in der Mitte liegt und die Testes am Rande. I 2 Obgleich wir liier ohne Zweifel eine Ecteinascidia vor ims haben, so weicht diese Form doch in einigen Hinsichten ah von den bis jetzt beschriebenen Arten. Erstens ist die Kolonie- bildung verschieden, da die Tiere nicht nur durch Stolonen zusammenhangen, sondern auch die Testa der verschiedenen Individuen für grössere Strecken mit einander verwachsen sind. Dazu kommt dann die regelmiissige Anordnung der Einzeltiere, welche zwar zufalHg sein kann, da nur ein sehr kleines Stück einer Kolonie vorliegt, aber doch jedenfalls nicht den Eindruck einer Zufalligkeit macht. An dem kleinen Bruchstück der Kolonie ist leider nicht zu ermitteln wie dieser Zustand entsteht, namlich ob die Verwachsungsstellen der Testa nur verbreiterte Teile des Stolos sind, oder secundare \'erwachsungen, oder endlich ob hier vielleicht wirkliche Knospungen vorliegen und zugleich Stolonen-Bildung. Bis auf weiteres muss die Beantwortung dieser Frage dahin gestellt bleiben. Zweitens ist die Lage des Darmes hervorzuheben, die von dem typischen \^erhalten bei Ecteinascidia abweicht und mehr erinnert an das von Shiiteria rudricollis Sluit. Da aber keine Blutgefasse in der Testa vorkommen, kann unsere Form nicht zu letzterer Gattung gebracht werden. lm übrigen anatomischen Bau verhak sich unsere Art wie eine typische Ecteinascidia. 5. Ecteinascidia inulticlathrata n. sp. Taf. III, Fig. 6 — 8. Stat. 234. Insel Xusa laiit. Rift'. i Kol. Aussere Kennzeichen. Die Einzeltiere sind nur 2 mm. lang und nur wenig schmiiler. Vorn sind sie breit, nach hinten zu verjüngt sich der Körper und setzt sich in einen kurzen Stiel fort, welcher dem kriechenden Stolo aufsitzt. Die Branchialöffnung liegt vorn, die Atrial- öffnung etwa \';, der Körperlange weiter nach hinten, also nicht am \"orderrande wie gewöhnlich. Die beiden Öffnungen erscheinen ausserlich zwar kreisrund, aber bei Lupenvergrösserung sieht man doch schon 7 ^luskelbündel zum Rancle der Offnung ziehen, welche besonclers bei der Atrialöffnung deutlich sind. Die Farbe der in Alkohol aufbewahrten Tiere ist etwas gelblich, nicht völlig glashell, so dass die Eingeweide nur massig deutlich durchschimmern. Der Stolo ist dünn, kriecht über tote Korallenstückchen und ist nur wenig verastelt. Die Testa ist dünn, nicht ganz glashell und ohne Blutgefasschen. Die Tunica ist gleichfalls dünn und mit der gewöhnlichen, ziemlich schwachen Muscu- latur versehen. Bei den beiden Öffnungen ordnen sich die Aluskelfasern zu 7 Strangen, welche sich zum Rande hinziehen, allerdings deutlicher bei der Atrialöffnung als bei der Branchialöffnung. Der K i e m e n s a c k erstreckt sich bis weit hinten in den Körper, jedenfalls noch eine Strecke weit hinter den Darm. Die Langsgefasse kommen regelmassig vor, sind aber überaus zart. Sie werden bei den Kreuzpuncten durch verhaltnissmassig kurze, dreieckige Verbindungsstücke getragen. Da bei jeder Kiemenspalte ein Langsgefass vorkommt und jene der Lange nach überbrückt, sind sie sehr zahlreich. Die Spaken sind verhaltnissmassig breit. Die Ouergefasse sind alle ungefahr gleich breit. Papillen fehlen. Der Endostyl ist gut entwickelt, erstreckt sich aber nicht bis zum Oesophaguseingang, da er an der hintersten Spitze des Kiemensackes aufhört. Die r 1 i m m e r g r u b e ist langlich rund, steht aber etwas schief zur Körperachse, wie es vielfach bei Claveliniden vorkommt. 13 Die Dorsalfalte bildet eine miissig breite Membran, welche correspondierend mit der Lage der Ouergefasschen, zungenförmige Fortsatze tragt. Der Darm ist ganz in das hintere Körperdrittel zurückgedrangt. Der enge Oesophagus o-eht in den quer liegenden Magen über. Der Darm macht eine offenstehende Schlinge, der Enddarm ist kurz, so dass der After noch ziemlich weit hinter der Atrialöffnung liegt. / Die Fühler sind fadenförmig, 40 in Anzahl und regelmassig abwechselnd gross und klein. Die G o n a d e n liegen in der Darmschlinge. Das Ovarium enthalt einige wenige, grosse Eier und wird von den halbkreisförmigen Testesblaschen teilweise umgeben. Die Geschlechts- gange verlaufen dem Enddarm entlang und münden neben dem After in den Atrialraum. Obo-leich diese Ecteinascidia im ausseren Habitus an Sluiteria rtibricollis Sluit., erinnert, ist sie doch durch ihre anatomischen Verhaltnisse leicht von dieser Form zu unterscheiden. Die Testa hat keine Blutgefasse und der Kiemensack so wie die Dorsalfalte sind verschieden. Auch von den übrio-en Ecteinascidia- \vi&n unterscheidet sich unsere neue Form besonders durch den Bau dieser beiden zuletzt erwahnten Organe. So sind die derart zahlreichen Langsgefasse, dass auf jede Langsreihe von Kiemenspalten auch ein Langsgefass kommt, eigentümlich für unsere Art. Auch die ziemlich breite Membran, welche in Hauptsache die Dorsalfalte darstellt, indem die zuncrenförmigen Fortsatze nur verhaltnissmassig kurz bleiben, kommt nicht bei den bekannten Arten vor wenn auch zuweilen eine schmale Membran die Basis der Fortsatze verbinden kann. Sluiteria v. Beneden. I. Sluiteria riióricollis Sluit. Sluiter. Über einige einfachen Ascidien von der Insel Billiton. Nat. Tijdschr. v. Nederl. Indië. Bd. 45, p. 163 (Als Ecteinascidia riibricollis n. sp.). v. Beneden. Buil. de l'Ac. roy. de Belgique, 3'" Sér. t. 14, 1887, p. 19. Sluiter. Tunicaten aus dem Stillen Ocean. Zool. Jahrb. Bd. 13, p. 5, 1900. Stat. 250. Kur. Rift". i Kol. Stat. 282. Nusa Besi, Nord-Ost von Timor. Rift". i Kol. Stat. 129. Karkaralong-Gruppe. Rift". i Kol. Es stimmen die 3 kleinen Koloniën mit den Exemplaren von Billiton und Laysan völlig überein. Sie sind alle durch das Vorkommen von Blutgefasschen in der Testa leicht kenntlich. 3"= Familie Diazonid.\e. Rhopalopsis Herdman. I. Rhopalopsis fusca Herdm. Taf. II, Fig. 6. Herdman. Challenger Report on the Tunicata. Part I, p. 241. Stat. 38. 7°35'.4S., II7°28'.6 0. 521 Meter. Korallen. 2 Ex. Stat. 123. Insel Biaru. 27 — 36 Meter. Stein u. Lithothamnion. i Ex. Stas. 213. Insel Saleyer. Rift". 4 Ex. Stat. 231. Ambon. Riff. 2 Kol. Stat. 258. Insel Kei. 22 Meter. Lithothamnion,Sand u. Korallen. 3 Kol. Stat. 282. N.ü.-Spitzc Timor. Riff. i Ex. Stat. 312. 8° 19' S., ii7°4i' O. 274 Meter. Fciner, .saiuliger Schlamm. 2 Ex. Stat. 315. Sailus bcsar, Iiiscl Paternoster, bis 36 Meter. Korallen u. Lithothaninion. i Ex. Es sind die Tiere nur in einigen wenigen Fallen noch zu kleinen Koloniën vereinigt, die meisten, besonders die grö-sseren Exemplare sind von den Stolonen abgebrochen und liegen jetzt nur als Einzeltiere vor. Das grösste Tier erreicht eine Lange von 65 mm. Sowohl der anatomische Bau der verschiedenen Organe, als auch in Hauptsache der aussere Habitus stimmen genau mit Herdman's Beschreibung überein, allein die Farbe ist ganz verschieden von der, welche Herdman angiebt. Das Challenger-Exemplar, das bei Banda gesammelt wurde, wird von Herdman als dunkelbraun beschrieben. Die in Formalin aufbewahrten Siboga-Exemplare sind aber glasig grau weis, zuvveilen etwas dunkler, aber nie braun. Die Farbe im Leben ist aber eine ganz andere, und zwar dunkel blau, wie aus der an Bord nach dem Leben ange- ferti^ten farbigen Abbildung hervorgeht. Bekanntlich ist aber Blau die Farbe der Meerestiere, welche am schwierigsten bewahrt bleibt, und bei allen Exemplaren ist die Farbe denn auch vüllig verschwunden. Dass das Challenger-Exemplar bei der Conservierung in Alkohol, wahr- scheinlich zusammen mit anderen Tieren eine braune Farbe mag angenommen haben, scheint mir sehr wahrscheinlich. Auch aus den Siboga-Exemplaren würde man wohl nie auf die tief blaue Farbe des lebenden Tieres geschlossen haben, wenn nicht die farbige Skizze nach dem Leben uns übermittelt ware. Die Exemplare aus grösserer Tiefe von 274 und 521 Metern weichen in keiner Hinsicht von den Riffbewohnern ab. 2. Rhopalopsis defecta n. sp. Taf. III, Fig. 9 — 11. Stat. 240. Banda. Riff. Bruchstucke von 2 Kol. Stat. 310. 8°3o'S., II9°7'.5 0. 73 Meter. Sand mit toten Korallen. 2 Ex. Aussere Kennzeichen. Die beiden grössten Exemplare, welche mit der Basis zusammengewachsen sind, sind 40 mm. lang, wahrend das Bruchstück einer zweiten Kolonie nur aus kleineren Individuen von etwa 20 mm. besteht. Durch eine Einschniirung ist schon ausserlich der Vorderteil des Körpers mit dem Kiemensack von dem Hinterteil mit dem Abdomen zu unterscheiden. Die beiden Öffnungen liegen vorn, einander ziemlich nahe gerückt und sind kreisrund, ohne deutliche Lappenbildung. Die Oberflache des Körpers ist glatt, nur am hinteren Ende o-erunzelt und mehr uneben, wo die Tiere auf Korallendebris festgewachsen sind. Die Farbe der in Alkohol aufbewahrten Tiere ist grau, halb durchscheinend, der Yorderkörper erscheint dunkler als der Hinterkörper. Die Testa ist knorpelig, aber nur wenig durchscheinend und besitzt die gewöhnliche Structur der Ascidia-T&?>'i'&. Zahlreiche Blasenzellen bilden die Hauptmasse, zwischen weichen die kleinen Testazellen liegen. Blutgefasse kommen nur sparlich vor. Die Tunica ist am Yorderkörper überaus zart und mit sehr schwacher Musculatur vensehen. Am Hinterkörper ist sie kraftiger, was aber hauptsachlich durch die reichliche Entwickelung von Bindegewebe verursacht wird, wahrend auch hier die Musculatur nur schwach bleibt. I7)er Kiemensack hat die Langsgefasse sehr stark reduziert, so dass sie grössenteils nicht mehr als Gefasse functionieren kunnen, da sie in der Mitte, zwischen 2 Ouergefassen fast immer unterbrochen sind und sich also als lange gabelförmig verastelte Papillen vorthun. Nur o-anz vereinzelt kommen hier und dort Stellen vor, wo die Gabelstücke sich zu wirklichen Langsgefasschen geschlossen haben. Die Ouergefasse sind alle ungefahr gleich, nur dort wo eine Reihe von Kiemenspalten sich eben zu einer Doppelreihe gespalten hat, ist das hierbei' entstehende neue Ouergefasschen selbstverstandlich kleiner. Die Kiemenspalten selbst sind klein und kurz. Zwischen zwei Gabelpapillen, als rudimentare oder vielleicht als in Entstehung begriiïene Langsgefasse, liegen in der Regel 2 Kiemenspalten. Wahre Papillen, welche in der Mitte zwischen den beiden Gabelstücken liegen würden, kommen nicht vor. Der Endostyl ist schmal und ragt nur wenig in das Innere des Kiemensackes hervor. Die Dorsalfalte besteht aus zahlreichen, langen, zungenförmigen Fortsatzen. Die Flimmergrube bildet eine einfache langlich-runde Offnung, welche zu dem trichterförmig sich verengenden Kanal Zugang giebt. Der Darm fangt an mit einem Oesophagus, welcher ganz hinten aus dem Kiemensack entspringend, gerade nach hinten verlauft und in den geraumigen Magen übergeht, welcher gleichfalls in der Langsaxe des Körpers liegt, nur hinten im Abdomen sich umbiegt und in den Mitteldarm übers^eht, der dem Masten anliegend wieder nach vorn verlauft und in den glatt- randigfen After neben dem hinteren Drittel des Kiemensackes mündet. Eine reichlich entwickelte Hepatopancreasdrüse umgiebt die verschiedenen Teile des Darmes, so dass letzterer fast ganz durch diese Drüse bedeckt wird. Die Fühler sind fadenförmig, 16 in Anzahl und zwar abwechselnd von zwei ver- schiedenen Grossen. Die Gonaden lieeen im Abdomen, in der hinteren Darmschling-e und teilweise auf der Darmwand. Sie sind makroskopisch nur schwer von der Hepatopancreasdrüse zu unter- scheiden. Ein Brutraum für die Larven war nicht entwickelt. Es ist besonders der Kiemensack, welcher bei dieser Form von Interesse ist. Man kann namlich in Zweifel sein, ob man berechtigt ist die Form zu der Gattung Rhopalopsis zu rechnen, da eieentliche Lang-so^efasse kaum mehr vorknmmen. Dem strengen Wortlaut der Gattungsdiagnose nach ware das Tier vielleicht eher zu Podoclavella oder Clavelina zu rechnen, aber die eigen- tümlichen, gablig gespaltenen Papillen besitzen so deutlich den Character von unterbrochenen Langsgefassen, und mitunter kommen auch wirkliche Verbindungen zu wahren Langsgefasschen vor, dass wir hier mit einer Form zu thun haben, bei welcher die Langsgefassen entweder in Reduction oder in Entstehung begriffen sind. Das hat mich denn auch dazu bestimmt die Tiere zu Rhopalopsis zu bringen, wenn sie auch nicht völlig unter die Gattungsdiagnose fallen, wie Herdman dieselbe für diese Gattung aufstellt. 3. Rhopalopsis tcnuis n. sp. Taf. III, Fig. 12 — 13. Stat. 320. 6°5'S., 114° 7' O. 82 Meter. Feiner, grauer Schlamm. 5 Ex. Aussere Kennzeichen. Die mir vorliegenden 5 Exemplare sind jetzt völlig von i6 einander getrennt, sind aber wahrscheinlich an der Basis durch cincn gemeinschaftlichen Stolo verblinden gewesen. Die Einzeltiere sind im ganzen etvva 35 min. lang nnd nur ungeiahr 3 mm. dick, cylindrisch iind deutlich in 3 Abteilungen : Thorax, Abdomen und Siiel geteilt, welche alle ungefahr gleich lang sind. Die beiden ()ft'niun'en liegfen granz vorn, dicht neben einander und sind kreisrund. Die Tiere sind farblos, glashell und die Eingeweide schimmern sehr deutlich durch. Die Te sta ist massig dick, gallertig, durchscheinend, am Stiel viel dicker, wo auch Blutgefasse in das Testagewebe eindringen und sich reichlich verasteln, so dass von einem centralen Langsgefass zahlrelche Seiteniistchen abgehen. Die Tunica ist dünn und mit sehr schwacher Musculatur vensehen. Hinter dem Darm ist sie noch eine kurze Strecke als innere Bekleidung der Testa zu verfolgen, um dann als dunner Schlauch mit dem centralen Blutgefass in den Stiel einzutreten. Der Kiemensack breitet sich nur in den Thorax aus, ist nicht gefaltet und mit ziemlich weit ins Innere hervorragenden Langsgefassen versehen, welche durch lange Verbindungsstücke mit den Ouergefassen zusammenhiingen. Es kommen gar keine Papillen auf diesen Kreuzpuncten vor. Die Ouergefasse sind abwechselnd etwas breiter und schmaler, aber der Unterschied ist nur oeriuCT. Sie tragfen ziemlich breite Horizontalmembrane. In den lanelich viereckigfen Maschen liegen regelmassig 3 lange Kiemenspalten. Die Fl i m m ergr LI be bildet eine kleine kreisrunde Öffnung. Die Dorsalfalte besteht aus ziemlich langen zungenförmigen Fortsatzen. Der Darm bildet ein typisches Abdomen hinter dem Kiemensack. Der Oesophagus ist bereits gerade nach hinten gekehrt und geht alsbald in den der Langsachse des Körpers parallel verlaufenden Magen über, der nicht langsgefaltet ist. ' Der Mitteldarm biegt wieder nach vorn und setzt sich, als Enddarm neben dem Kiemensack verlaufend, nach vorn zu fort um ganz vorn, nahe der Atrialöffnung in den glattrandigen After zu münden. Die Go naden liegen im Abdomen in der langen Schlinge des Mitteldarmes und zeigen nichts Besonderes in ihrem Bau. Die Fühler sind einfach, fadenförmig; nicht zahlreich, wahrscheinlich 6 grössere und 6 kleinere. Es unterscheidet sich diese Form von den übrigen zu dieser Gattungr orehöricren, durch den langen Stiel. Übrigens ist es eine typische Rhopalopsis^ da Thorax und Abdomen scharf getrennt sind und gut entwickelte Langsgefasse im Kiemensack vorkommen. Leider war an den von einander losgelösten Tieren nicht mehr auszumachen, ob und wie die Koloniebildung statt gefunden hat. 17 2^ Unterordnung ASCIDIACEA HOLOSOMATA. i^ Abteilung Phlebobranchiata. jste Familie Corellidae. Corella Alder & Hancock. I. Corella acquabilis n. sp. Taf. IV, Fig. 7 — 10. Stat. 49\ 8°23'.5S., 119° 4'.6 O. 69 Meter. Korallen u. Muschelschalen. i Ex. Stat. 129. Karkaralong-Gruppe. 23 — 31 Meter. Sand. 2 Ex. Stat. 131. Insel Karakelang. 13 Meter. Schlamm a. Sand. i Ex. Stat. 174. Nord-Küste von Ceram. 18 Meter. Schlamm. i Ex. Stat. 256. 5° 26'.6 S., 132° 32'. 5 O. 397 Meter. Grau-grüner Schlamm. 2 Ex. Aussere Kennzeichen. Die grössten Exemplare sind 25 mm. lang und 16 mm. breit, seitlich ziemlich stark zusammengedrückt. Der grösste Teil der rechten Seite der Tiere ist mit Sand- und Korallendebris bedeckt, sie lagen also mit dieser Seite auf dem Boden, wahrend die linke Seite, welche ganz frei von Fremdkörpern ist, nach oben schaut. Die beiden Öffnungen liegen auf dieser linken Seite, die Branchialöffnung nach vorn, aber nicht ganz am Rande, die Atrialöffnung ungefahr in der Körpermitte. Die erstere ist deutlich 8-lappig, die letztere deutlich 6-lappig. Das Innere schimmert durch die gelblich glasige Testa ziemlich deutlich hindurch; von der linken Seite her sieht man die Liingsbalken des Kiemensackes über den Darm hinwee ziehen, da letzterer rechts vom Kiemensacke liegt. Die Testa ist gallertig, durchscheinend, aber etwas gelblich bei den in Alkohol aufbe- wahrten Tieren. Reichliche Blutgefasse treten in die Testa ein und verzweigen sich in dieser. Die Tunica ist dünn, besonders an der rechten Seite fast ohne Musculatur. An der linken Seite treten breitere Muskelbündel auf, aber auch hier bleibt die Musculatur nur schwach entwickelt. Der Kiemensack bildet an der Innenseite die typischen spiraligen Infundibula, aber viel regelmassiger angeordnet, als es sonst der Fall ist. Die Spirale jedes Infundibulums macht 2 Va Windungen, welche durch die radiar angeordneten Gefasse zusammen gehalten werden. Die blinden Enden der spiraligen Kiemenspalten sind angeordnet, wie ich es bei Eiigyra molguloides n. sp. fand (siehe weiter unten). Es gehören also auch hier immer Doppelreihen von Infundibula zu einander, so dass von je vier die Enden der Spaken zusammentreffen. Die ursprüngliche Anlage ist also auch hier bewahrt geblieben. Die Ouergefasse sind alle ungefahr gleich breit. Die Langsgefasse sind schmal und mittelst ziemlich langer Verbindungsstücke mit den Ouergefassen verbunden. Die Flimmergrube ist halbmondförmig und die Peripharyngeallippen setzen sich taschenartig noch eine Strecke weit hinter derselben fort. Die Dorsalfalte besteht aus zahlreichen, langen, zungenförmigen Fortsatzen. Der Darm liegt an der rechten Seite des Kiemensackes und fangt mit einem kurzen Oesophagus an, welcher in den langsgefurchten Magen übergeht. Der eigentliche Darm macht SIBOGA-EXI'EDITIE \.\li!. 3 i8 eine einfache Schlinge, welche Ivnter dem Magen verUiuft, sich clcm Oesophagiis wieder anlegend nach vorn biegl und in cincn ziemlicli langen Enddarm übergeht, vvelcher in den glattrandigen After lunveit der Atrialöffniing mündct. Die F ü hl er sind ungefahr 80 in Anzalil, fadenförmig und zwar von 2 verschiedenen Langen, so dass grössere und kleinere ganz regelmilssig mit einander abwechseln. Die G o n a d e n liegen tcils in der Darmschlinge, teils auf der Darmwand und ragen zum Teil auch noch über dieselbe hervor. Ovidukt und Vas deferens entspringen in der Mitte der Darmschlinge, verlaufcn hinter dem Magen und folgen dann den Enddarm. Vergleichen wir die oben beschriebene Corella-hxt mit den bekannten Arten so unter- scheidet sie sich am meisten von diesen durch den sehr regelmassigen Bau des Kiemensackes, wie ein soldier weder bei C. japonica Herdm. noch bei C. novarae v. Dr. oder bei C. cimiyota Traust. gefunden wird. Leider sind die Abbilduncren dieser Arten nicht ausführlich crenue, so dass man nicht ermitteln kann wo die Spiracula eigentlich enden, und ob eine gleichartige Anordnung wie bei unserer Art vorkommt. Und eben diese Anordung ist nicht ohne Interesse, da sie mit jener von Eiigyra molgnloides n. sp. (s. u.) übereinstimmt, und wie ich dort hervor- heben werde, noch die ursprüngliche embryonale Anlage bewahrt hat. — Was die Fühlerzahl anlangt, so steht unsere Ferm zwischen C. novarae mit 100 und C. cuiiiyota mit 50 Fühlern, stimmt aber mit beiden darin überein, dass die Fühler von 2 verschiedenen Grossen sind. Die etwas verschiedene Form der FlimmerCTrube ist wohl von untersjeordneter Bedeutune. Die beiden Exemplare von Stat. 256 stammen aus viel grösserer Tiefe, 397 Meter, sind 25 mm. lang und betrachtlich grösser als die Exemplare von den anderen Stationen, welche nur 25 mm. lang und 12 mm. breit sind. Der anatomische Bau stimmt aber in allen Teilen überein, so namentlich der Kiemensack, die Flimmergrube und die Fühler; allein die Darmschlinge reicht etwas w^eiter nach vorn als bei den kleineren Tieren. Auch ist der Kiemensack hier und dort nicht mehr ganz so regelmassig gebaut, was aber wohl mit dem zunehmenden W'achstum zusammenhangt. — Es bleibt allerdings auffallig, dass dieselbe Art in so verschiedener Tiefe vorkommt, aber ich kann in den sehr geringfügigen Unterschieden keine Ursache finden sie nicht zu einer Art zu vereinigen. Chelyosoma Brod. & Sow. I. Chelyosoma sibogae n. sp. Taf. I, Fig. 3. Taf. IV, Fig. 11, 12. Stat. 105. 6°8'N., I2I°I9'0.L. 275 Meter. Korallenboden. 4 Ex. Aussere Kennzeichen. Die 4 Exemplare sind ungefahr gleich gross uncl zwar etwa 20 mm. lang und 1 3 mm. breit, stark abgeplattet und mit der ventralen Seite breit auf Bruch- stücken von Lamellibranchiern festgewachsen. Die freie Oberflache ist von 15 hornigen Tafeln bedeckt, ausser den 1 2 kleineren dreieckigen Siphonalplatten. Zwischen den beiden ( Jffnungen liegen 2 unregelmassig fünfeckige Tafeln, am Rande 1 1 Marginalplatten und endlich zwischen beiden noch 2 intermediare Platten. Die 6 Siphonalplatten um jede der beiden Öffnungen bilden fast gleichseitige Dreiecke ohne Anschwellung an der Spitze, wie es bei Ch. produciiuii Stimp. 19 der Fall ist. Ausserhalb dieser Tafeln setzt sich die hoi'nige Testa noch als ein Saum auf der l^nterlao-e fort. Sowohl der Darm als die kurzen Verbindungsmuskeln zwischen den Hornplatten schimmern deutlich durch die gelbliche Testa hindurch. Die Tunica ist nur dünn, aber mit den eigentümlichen kurzen Muskeln versehen, welche die Trennungslinien der Hornplatten rechtwinklig kreuzen und auch bei Ch. niacleayamim langst bekannt sind. Sie fehlen bei unserer Art aber auch an den Siphonalplatten nicht, wenigstens nicht zwischen diesen und den grossen Platten, wohl zwischen den Siphonalplatten unter einander. Der Kiemensack ist sehr unregelmassig gebaut. Nur die Langsgefasse verlaufen in uncyefahr o-leichen Abstanden, sind schmal und ragen ziemlich weit in's Innere des Kiemensackes hervor. Die Ouergefasse sind nur selten noch als solche zu erkennen, da sie meist ganz verzerrt sind. Auch die Gefassspiralen sind öfters sehr wenig deutlich ausgebildet, wenn auch meistens noch erkennbar. Jedenfalls kommt nie mehr als eine Spirale zwischen zwei Langsgefassen vor. Das übrige Gewebe bildet ein sehr unregelmassiges Maschenwerk von teils gekrümmten, teils mehr gerade verlaufenden Spaken. Die Flimmergrube bildet eine langlich runde Öftnung, welche schief auf dem birn- fürmio-en Dorsaltuberkel steht. Der Canal ist bis an die Neuraldrüse zu verfolgen. Die Dorsalfalte ist ziemlich kurz und besteht aus langen zungenförmigen Fortsatzen. Das H i r n e a n e 1 i o n ist lanijlich A'-förmig und liegt ungefahr halbwegs der beiden Öffnungen und zwar etvvas rechts von der Medianlinie. Die Neuraldrüse liegt etwas rechts unten von dem Ganglion und der Abfuhrcanal ist deutlich bis in die Drüse zu verfolgen. Der Darm liegt links vom Kiemensack und bildet eine weite offene Schlinge. Der Magen hat in das Innere verspringende Leisten und nach aussen buckelartig hervorstehende Langswülste, wie bei Ch. inacleayantuii. Die G o n a d e n sind als ein dichtes Netzwerk auf der Oberflache des Darmes entwickelt. Die F ü hl er sind zahlreich, ungefahr 80, fadenförmig und von drei verschiedenen Grö.ssen, aber unregelmassig abwechselnd. Es ist jedenfalls ein sehr merkwürdiger Fund der Siboga-Expedition, dass sie 4 Exemplare einer C/ielyosoma- Art endeckte nicht nur aus einer Gegend, von wo bis jetzt die Gattung noch unbekannt war, sondern auch aus einer betrachtlich grosseren Tiefe. Dazu kommt, dass es eine Art gilt, welche zum Teil an C/i. macleayanum Brod. et Sow. zum Teil an Ch. productu>n Stimp. erinnert. Die Verteilung der Horntafeln stimmt mehr mit letzterer Art überein, wenn auch bei unserer Art noch ein Tafel mehr vorkommt. Die abgeplattete Form aber, und namentlich die eigen- tümliche Anordnung der kurzen Muskeln zwischen den Horntafeln hat sie mit Ch. inacleayamim gemein. Der Bau des Kiemensackes ist jedenfalls verschieden von dem der beiden anderen Arten und zwar besonders dadurch, dass die Zahl der allerdings sehr unregelmassigen Gefass- spiralen die der Langsgefasse nicht überschreitet. Der Darm und die Gonaden verhalten sich in Hauptsache wie bei Ch. machyanuni. Die Gattung Chelyosoiiia scheint sich allmahlig als eine cosmopolitische herauszustellen, da wir jetzt schon die Nordischen Meeren, die Norwegische Kliste, die Nord-Amerikanische Ost- und West-Küste und den Nördlichen und Südlichen Pacifik als Fundorte kennen, wozu jetzt der Indische Archipel hinzukonimt. 20 Corynascidia Herdman. I. Corytiascidia sedetis n. sp. Taf. \'II, Fig. 6 — 9. Stat. 314. 7° 36' S., II 7° 30'. 8 O. 694 Meter. Feiner, sandiger Schlamm. i Ex. Aussere Kennzeichen. Das einzige erbeutete Exemplar ist 50 mm. lang, ungefahr 30 mm. breit, seitlich ziemlich .stark zusammengedrückt. Das Tier war, laut einer Notiz auf dem beigefügten Zettel, auf Aimisiiuii aufgewachsen, welcher aber nicht mehr beiliegrt, so dass nicht CTenau anzu^eben ist, wie und wo das Tier ancreheftet war. Da aber die hintere linke Seite etwas beschadigt ist, wird diese Stelle auch wohl der Anheftungsplatz gewesen sein. Gestielt war das Tier jedenfalls wohl nicht. Die Branchialöffnung liegt nicht ganz an der vorderen Körperspitze, sondern ist etwas nach der rechten Seite gerückt. Die Offnung ist sehr gross, aber ohne deutliche Lappenbildung und scheint im Leben etwa kreisrund gewesen zu sein. Die Atrialöffnung liegt dorsal, ungefahr auf der Mitte des Körpers. Sie ist ebenfalls sehr gross, aber der Rand ist deutlich in 7 grosse Zipfel eingeschnitten. Die durchschimmernden Blutgefasschen verleihen dem Ausseren eine netzartige Zeichnung. Der Darm und die Musculatur der Tunica schimmern ziemlich deutlich durch. Die Farbe des in Alkohol aufbewahrten Tieres ist oflasig hell-grau. Die Testa ist ziemlich dünn, besonders an der linken Seite. Ihre rechte Seite namentlich bei den Siphonen ist betrachtlich dicker. Sie besitzt die gewöhnliche Structur der gallertigen Asczdza-Testa., ist aber mit einem reich verastelten Netzwerke von Blutgefasschen durchzogen, die sich an der ventralen Seite mehr zu Langsbahnen, an der hinteren und dorsalen Seite mehr zu einem Netzwerk anordnen. Die Tunica ist dünn und zart und nur mit einigen wenigen kraftigeren Muskelbündeln versehen, welche von den beiden Ringmuskeln an der Basis der kurzen, aber breiten Siphonen ausstrahlen, aber nur an der rechten Seite, indem die linke Seite gar keine kraftigeren Muskel- bündel aufweist. Diese kraftigen Muskelbündel sind dunkelbraun, in Gegensatz zu den feinen silbersfrauen Muskelfasern, die in den übri^en Teilen der Tunica vorkommen. Der K i e m e n s a c k ist überaus zart und gleicht vollstandig dem von Corynascidia stihvii Herd., so dass ich ganz auf Herdman's Beschreibung verweisen kann. Der Endostyl ist schwach entwickelt. Die Dorsal fa Ite besteht aus einer einfachen Reihe von ziemlich schmalen zungen- förmigen Fortsatzen, welche alle ungefahr gleich lang sind. Die Flimmergrube ist ziemlich klein, hufeisenförmig, aber die beiden Hörner so weit einwarts gebogen, dass sie einander fast berühren. Flinter der Flimmergrube dehnt sich der F'limmerbogen noch ziemlich weit nach hinten aus, zur Bildung einer langen Epibranchialrinne. Die F'ühler sind lang, dünn fadenförmig, dicht neben einander gestellt und zahlreich. Abwechselnd sind sie langer und kürzer, aber der Unterschied in Lange ist nicht besonders gross. •■V. Der Darm ist fast ganz in den hintersten Körperteil zurückgedrangt. Der Oesophagus ^ ■: aber ist lang, da er nur etwas hinter der Körpermitte anfangt und der sackförmige Magen ganz hinten im Körper liegt. Der Mittelclarm biegt sich nur sehr wenig weit nach vorn, 21 macht eine enge Schlinge, biegt hinten, Hnks vom Magen wieder nach vorn, um in den landen Enddarm überzugehen, welcher noch in den Atrialsipho eindringt imd in den glattrandio-en After mündet. Die Go naden hegen in der DarmschHnge und erstrecken sich nicht auf die Magen- und Darmwand. Die Geschlechtsgange verlaufen dem Enddarm entlang und münden neben dem After unweit der Atrialöffnung. Obgleich die aussere Form stark von der einzigen bekannten Corynascidia- Art, welche Herdman in dem Challenger-Report beschrieb, abweicht, so glaube ich doch vollkommen berechtigt zu sein, das oben beschriebene Tier zu dieser Gattung zu bringen. Der überaus merkwürdige Bau des Kiemensackes stimmt völlig mit dem von C. suhiui Herd. überein, so dass die Abbildung, welche Herdman giebt ohne irgend welche Einschrankung auf unsere Art zu beziehen ist. Die übrigen Organe aber sind mehr oder weniger verschieden. Erstens fehlt ein Stiel, was aber kein Hinderniss sein kann, das Tier zu derselben Gattung zu rechnen, da auch bei anderen Genera gestielte und ungestielte Eormen vorkommen. Ferner ist auch der Darm nicht so stark zurückgedrangt als es bei C. sii/iiiii der Fall ist, wenn auch allerdings bei unserer Form der eigentliche Darm schon kurz und ganz in dem Hinterkörper gelegen ist. Die Dorsalfalte verhak sich bei beiden Arten ungefahr gleich. Da die Challenger-Expedition ein Exemplar zwischen Juan Fernandez und Valparaiso und zwei Exemplare zwischen Kap der Guten Hoffnung und Kerguelen und die Siboga-Expedition ihr Exemplar unweit der Paternoster- Insein erbeutete, so ergiebt sich, dass die Gattung eine wahre kosmopolitische Verbreitung besitzt. Die Challenger-Exemplare stammen aus sehr viel grösserer Tiefe, 1375 — 2160 Faden, was aber nach den vielfachen Erfahrungen der Siboga-Expedition wohl kaum mehr Wunder nimmt. Pterygascidia n. g. Als Gattungsdiagnose dieser überaus eigentümlichen Ascidienform möchte ich folgende aufstellen, welche allerdings spater vielleicht etwas abzuiindern sein wird, w^enn möglicherweise weitere Arten gefunden werden, welche mit dieser Form naher verwandt sind. Gattungsdiagnose. Ziemlich lang gestielte Tiere mit gallertiger, durchscheinender Testa. Die beiden Offnungen vorn am Körper. Die Branchialöffnung mit grosser Oberlippe und kleiner Unterlippe. Die Atrialöffnung an der dorsalen Seite mit zwei grossen flossenartigen Anhangen, welche sich an der Rückenseite eine Strecke weit fortsetzen. Kiemensack ausschliesslich aus dem secundaren Gitterwerk der Langs- und Ouergefassen bestehend, ohne eigentliche Kiemenspalten. Dorsalfalte glattrandig. Der Darm lang gestreckt ohne Schlinge. Fühler einfach. Gonaden neben dem Magen. Musculatur zu kurzen, scharf aboreerenzten Bündelchen vereinioft. I. Pterygascidia niirabilis n. g., n. sp. Taf. II, Fig. 3. Taf. \TI, Fig. i — 5. Stat. 303. io°27'.9S., I23°28'.7 O.L. 216 Meter. Sand u. Korallensand. 13 Ex. Aussere Kennzeichen. Die 13 Exemplare sind nur wenig verschieden in Grosse uikI zeigen alle die gleiche Körpergestalt. Die Tiere sind ziemlich lang gestielt und nur mit den wurzelartigen Haftföden am Hinterendc des Stieles in dem Sande verankert. Der eigentliche Körpcr ist bei dem grössten Kxemplar 55 mm. lang, seitlich zusammengedrückt, hinten 12 mm. breit. In der ÏMitte verschmalert sich der Koper über eine grössere Strecke etwas, um sich nach vorn, vvo die beiden Öffnungen liegen, wieder etwas zu verbreitern. Der Stiel setzt sich ziemlich unvermittelt am Kiirper fcst und wird bei dem grössten Exemplar 45 mm. lang und etwa 3 bis 4 mm. dick. .\m merkwürdigsten verhak sich das \'orderende des Körpers, wo die beiden Öffnungen liegen. Die Branchialöffnung ist nicht lappig eingeschnitten, sondern wird an der dorsalen Seite von einem sehr grossen lippenartigen Fortsatz überragt, wahrend an der ventralen Seite ein ganz kurzer ]'"ortsatz als Unterlippe fungiert. Die Atrialöffnung liegt nicht weit von der Branchialöffnung entfernt, gleichfalls am Vorderrande des Körpers. Die Offnung ist \^on einem ziemlich hohen, gekrauselten Saum der Testa umgeben. Nach der dorsalen Seite des Körpers hin setzt sich dieser dunne Saum in zwei grosse, flossenartige, fast halbkreis- förmio-e Ausbreitungen der Testa fort. Es setzen sich dieselben jederseits der dorsalen Mittellinie des Körpers über eine Strecke von 13 mm. an die Testa fest, wahrend die freie Flosse in der Mitte etwa 10 mm. breit ist. Bei allen Exemplaren war das Verhalten des Saumes und der Flessen oanz gleich. Die in Alkohol conservierten Tiere sind jetzt noch sehr durchscheinend, so dass die Eingeweide, namentlich der lange, gerade verlaufende Enddarm, der Endostyl, die Genaden, so wie die eigentümlichen, ganz kurzen Muskelbündel (siehe unten bei „Tunica") sehr deutlich durchschimmern. Die Testa ist dünn, durchscheinend und gallertig. Die grösste Masse wird von den zahlreichen Blasenzellen eingenommen, zwischen welchen die kleinen Testazellen liegen. Auch die Flossen besitzen den gleichen Bau. Dunne Blutgefasschen durchziehen das Testagewebe überall, auch die Flossen. Das Gewebe des Stiels ist nicht fester als das der Testa des übrigen Körpers. Die Tunica ist gleichfalls schwach entwickelt und nur mit schwacher aber sehr eicrentümlich angeordneter Musculatur versehen. Schon bei oberflachlicher Beobachtung fallen namlich unmittelbar ganz kurze Muskelbündel auf, welche ziemlich regelmassig jederseits des Endostyls entwickelt sind. Nach hinten zu werden sie allmahlig kürzer um zuletzt fast zu kleinen dunklen Pünktchen zu werden. Die grosseren können sich einerseits oder auch beiderseits dichotomisch teilen. Derartige aber kleinere Muskelbündelchen finden sich ebenfalls paarweise an der Dorsalseite, jederseits der Dorsalfalte, aber am Hinterkörper seitlich weiter aus einander rückend. Hinter der Atrialöffnnng, an der Basis des flossenartigen Saumes, kommen ferner noch 6 oder 7 etwas grössere, parallel neben einander verlaufenden Muskelbündelchen vor. Dann lauft noch jederseits eine schief gestellte Reihe derartiger kurzer Muskelchen von der Ventralseite, in etwa "3 der Körperlange von vorn anfangend, schief nach vorn, etwas vor dem Afterrand aufhörend. Endlich sieht man noch einige langere Muskelbündel von den beiden vorderen Öffnungen ausstrahlen, wahrend der Branchialsipho noch ein unregelmassiges Netzwerk von Muskelbündelchen zeiet. In der übrigen Tunica verlaufen nur überaus schwache Muskelfasern. Der Kiemensack ist ebenfalls sehr merkwürdig gebaut, da er an den Zustand bei Cnleohis und Fungtilus erinnert. In Hauptsache findet man nur ein zartes Netzwerk von 23 einander kreuzenden inneren Langs- und Ouergefassen, indem die gewöhnlichen mit Flimmer- epithel umrandeten Kiemenspalten nicht vorkommen. Die inneren Langsgefasse stehen auf den Kreuzpunkten durch lange Verbindungsstücke mit den Ouergefassen in Verbindung. Papillen kommen nicht vor. Ausser diesen inneren Gefassen kommen aber auch noch die Interspiracular- o-efasse (im Sinne Seeliger's) vor, wenn auch sehr sparlich, wodurch das viereckige Maschenwerk gebildet wird, dessen Maschen nur hier und dort durch kleinere Gefasschen noch überbrückt werden. Falten kommen nicht vor, da die inneren Langsgefasse überall gjeich weit von einanaer entfernt sind. Der Endostyl ist massig breit und normal entwickelt. Die F li m me r or ube liegrt auf einem langlich runden Tuberkel und ist hufeisenförmig. Die beiden Hörner biegen nach innen und lierühren einander fast. Die Dorsalfalte bildet eine ziemlich schmale, glattrandige Membran. Der Darm fangt ganz hinten im Körper an mit einem ziemlich langen Oesophagus, welcher sich nach vorn umbiegt, ehe er in den Magen übergeht. Letzterer liegt in der Langsachse des Körpers, und auch der aus dem Magen hervorgehende eigentliche Darm lauft gerade nach vorn ohne eine Biegung oder Schlinge zu bilden. Der After ist glattrandig und liegt weit nach vorn, auf gleicher Höhe wie die hintere Ansatzstelle der flossenartigen Testalappen. Die Fühler sind einfach, abgeflacht fadenförmig und sehr zahlreich, wenigstens 80. Sie sind von zwei verschiedenen Langen und zwar werden die grosseren 5 mm. lang, die kleineren höchstens halb so lang. Die Gonaden liegen seitlich vom Magen, und bilden eine langlich runde Drüse und zwar so, dass der grössere mittlere Teil von dem Ovarium eingenommen wird, um welches der gelappte Hoden liegt. Die langen Geschlechtsgange verlaufen dem Darm entlang und münden neben dem After in den Atrialraum. Es ist dies eine sehr merkwürdige und aberrante Ascidienform, über deren systematische Stellung es jedenfalls nicht leicht ist in's Klare zu kommen. Es scheint mir jedenfalls sicher, dass wir es mit einer Form aus der Nahe der Familie der Ascidiidae zu thun haben. Die gallertige Testa, der Kiemensack ohne Falten, die einfachen Fühler und die Lage der Gonaden lassen darüber wohl kaum einen Zweifel übrig. Andrerseits erinnert der lange Stiel eher an einige Claveliniden. An der Branchialöffnung kann man jedenfalls gar keine Lappen unterscheiden infolge die Ausbildung der überaus machtig entwickelten oberen Lippe mit ihrer speciellen Musculatur. Bei der Atrialöffnung könnte man allerdings von einem lappig eingeschnitten Rande reden, da erstens die lappigen Fortsatze des Saumes, dann aber auch die 2 flossenartigen Ausbreitungen der Testa vielleicht als 2 stark umgeformte Lappen der Atrialöffnung zu deuten waren. .Sehr auffallend ist aber für eine Ascidiide der Bau des Kiemensackes, der vielmehr an den Zustand bei Culcolus^ Fungiilus und Bathyoncus erinnert. Kiemenspalten im gewöhnlichen Sinne, mit einem Rande von Wimperzellen kommen jedenfalls nicht vor und ich kann mich der Ansicht Seeliger's (Bronn's Klassen und Ordnungen, p. 444) nicht anschliessen, welcher in den Raumen zwischen den inneren Gefassen und zwischen den Interspiraculargefassen nur überaus grosse Spiracula sehen will. Gerade durch das Fehlen der Wimperzellen scheint es mir sicher, dass wir es hier mit einem stark reduzierten Organ zu thun haben. Vielleicht werden in den Jugend- stadiën die Kiemenspalten zwar angelegt, aber wird nachher, nachdem sich auch die inneren Gefasse ausgebildet haben, das Gruiidgewebe des Kiemensackes reduziert, so dass nur einige Gefasschen übrig bleiben, welche dann allerdings Spiraculargefasse darstellen. Das diese im Leben ein feines Wimperkleid getragen haben, wie Seeliüer (1. c. p. 401) vermutet, ist möglich, aber auch an den prachtvoll conservierten Tieren war nichts davon zu entdecken. Aber auch wenn dies der Fall ware, scheint es mir unstatlhaft die grossen Lücken einfach als Kiemenspalten auf zu fassen, welche vielmehr mit ihrem Wimperrande verschwunden sind. Da die inneren Langsgefasse nirgends einander niiher gerückt sind, kann man keine Falten unterscheiden und kommt der Zustand hierin mit dem der Ascidiiden überein. — Der Darm gelangt nur für einen ganz kleinen Teil auf die linke Seite des Kiemensackes, da er in Hauptsache am dorsalen Rande desselben verlauft. — Die eigentümlich angeordnete Musculatur endlich kommt unter den Corellidae auch bei Chelyosoina^ wenigstens in einem analogen Zustand vor. Überblicken wir nun all diese Verhaltnisse, so glaube ich, dass wir unsere neue Ferm zwar in die Nahe der Familie Ascidiidae stellen mussen, dass es aber sehr zweifelhaft ist, ob sie in dieser selbst, oder in einer nahe verwandten unterzubringen ware, vielleicht noch am besten in der Familie der Corellidae in der Nahe von Corynascidia, also in der von Hartmeyer vorgeschlagenen Subfamilie der Corellascidiinae, obgleich sie in vielen Punkten und sogar nicht unwichtigen, von dieser Gattung abweicht. — Die auffallende Übereinstimmung in den Bau des Kiemensackes mit C^tleolits und Fiingulns kann jedenfalls nur als eine Convergenz-Erscheinung aufgefasst werden. 2^ Familie Cionidae. ' Ciona Savigny. I. Ciona indica n. sp. Taf. IV, Fig. i — 3. Stat. 49'. 8°23'.5S., 119° 4'.6 O.L. 69 Meter. Koralleii und Aluschelschalen. 2 Ex. Stat. 312. 8° 19' S., Wj° A,\ O. 274 Meter. Feiner, sandiger Schlamm. i Ex. Aussere Kennzeichen. Die beiden Exemplare von Stat. 49^ sind ungefahr gleich gross, und zwar 45 mm. lang und hinten 17 mm. breit, nach vorn zu aber schmal zulaufend. Der Körper ist übrigens cylindrisch und mit der hinteren Seite festgewachsen. Die Tiere haben bei der Conservierung die Muskeln der Tunica stark contrahiert, wodurch die vordere Halfte der Testa jetzt leer erscheint. Die beiden Offnungen liegen einander sehr nahe auf ziemlich kurzen Siphonen und sind beide deutlich 6-la])pig. Der innere Körper schimmert deutlich dui'ch die glashelle Testa hindurch. Die Testa ist gallertig, glashell und mit zahlreichen, ziemlich geraumigen Blutgefassen versehen, welche in kolbig aufgeschwollene Endschlauche enden. Die Tunica ist mit kraftiger Musculatur versehen, und zwar so, dass die Langs- und Ouermuskelbündel einander rechtwinkliij kreuzen und kleine viereckige Feldchen frei lassen, 25 was besonders an der vorderen Körperhalfte, so weit der Kiemensack sich erstreckt deutlich hervortritt. Die Langsbündel sind wie gewöhnlich sehr kraftig. Der Kiemensack ist ohne Falten. Die Liingsgefasse treten ziemlich weit in's Innere hervor und tragen an den Kreuzpunkten mit den Ouergefassen Papillen, welche kolbig ano-eschwollen und gewöhnlich am freien Ende gablig gespalten sind. Die Ouergefasse sind alle ungefahr gleich breit, indem secundare Ouergefasschen, welche die Kiemenspalten üb^r- brücken nirgends vorkommen. Eigentümlich ist es, dass an mehreren .Stellen neue Reihen von Kiemenspalten in Begriff sind sich aus zu bilden, und zwar so dass in den Ouergefassen von der ventralen Seite ab zuerst ganz kleine kreisrunde Löchelchen entstehen, welche nach der dorsalen Seite zu allmahlig grösser und langlich rund werden. In den Vierecken liegen gewöhnlich zwei, zuweilen drei Kiemenspalten. Der Endostyl ist schmal. Die Flimmergrube ist klein und nierenförmig eingebuchtet, so dass die convexe Seite nach vorn, die concave nach hinten gekehrt ist. Die Dorsalfalte wird aus einer Anzahl zungenförmiger Fortsatze gebildet. Der Darm erstreckt sich fast ganz hinter den Kiemensack zur Bildung eines Abdomens, nur der sich etwas schlangelnde Enddarm liegt an der linken Seite des Kiemensackes. Der Oesophagus ist kurz, der Magen langlich oval und ist in der Langsaxe des Körpers gelegen. Der eio-entliche Darm bildet nur eine einfache Schlinge. Der Enddarm lauft aber nicht o-anz p^erade, sondern macht einig-e .schwache Krümmuno-en. Der After ist glattrandisf. Die Go naden liegen im Abdomen in der Darmschlinge, die Hoden setzen sich auch noch auf die Darmwand fort. Der Ovidukt bildet einen geraumigen, weisslichen, sich schlangelnden Schlauch, welcher neben dem Enddarm verlauft. Die F ü h 1 e r sind lang, fadenförmig, von verschiedener Lange aber ohne bestimmtes Regelmass und ungefahr 40 in Anzahl. Es ist besonders für die geographische Verbreitung von Interesse, das die Siboga- Expedition 3 Exemplare einer Czona-Avt im Indischen Archipel erbeutete. Das hauptsachliche Verbreitungsgebiet der Ciona ist bekanntlich der Nördliche Atlantik mit dem Mittelmeer. \o\\ Herdman sind nachher ein Paar P^ormen von Japan beschrieben worden, wahrend nach dem- selben Autor C. iutestinalis oder wenigstens eine überaus nahe verwandte Form auch bei Port-Jackson, Australien, vorkommt, und ich eine Art (C. abdoviinalis) von den Antillen beschrieb. Aus dem Indik sind mir aber keine C/ö/M-Arten bekannt. Durch das Fehlen der secundaren Ouergefasschen schliesst sich unsere Form an C. Aeminp-i Herdm. und C. aódoaiiiialis Sluit, an, indem der ganze Kiemensack fast g-enau wie bei C. Ücinino^i aebaut ist. Andrerseits kommt unsere Art in der Bildung des lang ausg-ezoeenen y o O 0000 Abdomens mit C. abdoDiinalis überein. Auch hinter dem Darmtractus setzt der Körper sich noch in einen Blindsack fort, ungefahr wie Hartmeyer ") es für seine C. lo7igissiiua beschreibt. Es nimmt also diese Indische Ciona-h.\-t sowohl in geographischer als in anatomischer Hinsicht eine einigermaassen vermittlende Stellung ein zwischen einigen der am meisten abweichenden Formen. i) Hartmeyer. Die Monascidien dev Bremei-Expedition nach Ostspitzbergen. Zoolog. Jalirb. v. J. W. Spexgel. Bd. 12. 1899, p. 505. SIBOGA-EXPEDITIE LVI (7. 4 26 Rhodosoma Hhrcnberg. I. Rh. papillosum Stimpson. Taf. I, Fig. 2. Taf. IV, Fig. 4 — 6. SriMP.SüN. Description of .some of the new Marine Invertebratci from the Chinese and Japanese Seas. Proc. Acad. Philadelphia 1S55. p. 377. H.VKT.MEVER. Zur Keiintniss des Genus Rhodosoma Ehrbg. Archiv fur Naturgesch. Jahrg. 1901. Beiheft, p. 151. Stat. 144. NördHch von der Insel Damar. 45 Meter. Korallen u. Lithothamnion. i Ex. Stat. 164. i°42'.S S., I30°47'.5 0. 32 Meter. Sand u. kleine Steinen. i Ex. Stat. 166. 2°28'.5S., 131° 3.30. 118 Meter. Harter, grober Sand. i Ex. Stat. 213. Insel Saleyer. Riff. 3 Ex. Stat. 220. West Kuste von Binongka. Riff. 2 Ex. Stat. 240. Banda. 9—45 Meter. Korallen u. Lithothamnion. i Ex. Stat. 310. 8° 30' S., 119° 7.50. 73 Meter. Sand mit wenig toten Korallen. 2 Ex. Stat. 311. Sapeh-Bai, Ost-Küste Sumbawa. bis 36 Meter. Sand u. Korallen. i Ex. Stat. 315. Paternoster-Insein. bis 36 Meter. Korallen u. Lithothamnion. i Ex. Bekanntlich hat Hartmeyer eine ausführliche Beschreibung einer Rhodosonta- hrt von der Chinesischen Kuste gegeben, die er und wie mir scheint mit gutem Grunde, für identisch halt mit dem von Stimpson von derselben Localitat erwahnten Schizascus (Rhodosoma) papillosus. Die Siboga-Expedition hat nun mehrere Exemplare einer Rhodosoma- KrX. gesammelt, welche ich nach Hartmever's Beschreibung alle zu diesem Rh. papil/osum Stimps. glaube bringen zu mussen, wenn auch einige im ausseren Habitus nicht unbetriichtlich abweichen. Die meisten stimmen allerdines sehr sfut mit Hartmever's Beschreibung überein. Der o;anze aussere Habitus, die Verteilung der Zithnchen am Deckel und an der übrigen Oberflache ist genau wie H.artmeyer es angiebt, nur vielleicht noch etwas relchlicher als bei seinem Exemplare. Auch die anatomischen Verhaltnisse der inneren Organe stimmen genau mit seinen xA^ngaben. Ich kann nun aber, da mir mehrere vollstandige Exemplare zur Verfügung stehen, noch hinzufügen, dass der Kiemensack wie bei Rh. vcrecundum Ehrbg. sich noch eine Strecke weit über den Darm hinaus fortsetzt. Der Darm fangt an mit einem kurzen Oesophagus, welcher in einen fast kugeligen Magen mit 12 tiefen Liingsfurchen übergeht. Der eigentliche Darm macht eine Schlinge *nach vorn und biegt dann mit weiter Bucht hinter und langs dem Magen und Oesophagus wieder nach vorn um in den gefransten After zu endigen. Die Gonaden bilden, wie bei den anderen Arten dieser Gattung ein dichtes Netzwerk um den mittleren Darmteil. Die zuletzt erwahnten Organe waren bei dem Exemplar, das Hartmeyer zur Verfügung stand verstümmelt, so dass das obige als Erganzung seiner Beschreibung gelten kann. Ausser den Exemplaren von den Saleyer-Inseln und einigen anderen Stationen, erbeutete die Siboga-Expedition noch 2 Exemplare von Stat. 310 und 1 von .Stat. 315. Von diesen ist das kleine Exemplare von Stat. 310 ganz gleich den Tieren von den anderen Stationen, aber die beiden anderen, ein grosses E.xemplar von Stat. 310 und das etwas weniger grosse Exemplar von Stat. 315, weichen in einigen, wenn auch untergeordneten Punkten etwas ab. Erstens ist das eine Tier von Stat. 310 sehr gross, da es 8 cm. lang ist. Die Testa ist hornartig, spröde, dünn und briiunlich gelb. Die Verteilung der Ziihnchen am Deckel, so wie 27 am Körperrande stimmt mit den typischen Exemplaren überein, aber die Zahnchen sind betrachtlich grösser, was wohl mit der Grosse des Tieres selbst zusammenhangt. Das gegenseitige Verhalten von Darm und Kiemensack konnte ich nicht feststellen, da die inneren Organe teilweise zerstört waren. Der Bau des Kiemensackes selbst aber stimmt in Hauptsache mit dem des typischen Rh. papillosum überein, nur dass sehr regelmassig nur 3 Kiemenspalten statt 4 in jedem Felde vorkommen. Die Reduction der Langsgefasse an grosseren Partien dès Kiemensackes, wie auch H.-^rtmeyer diese erwahnt, findet sich gleichfalls bei unserem grossen Exemplare. Die Flimmergrube ist zwar hufeisenförmig, aber die beiden Hörner sind haken- förmigf nach aussen oebogen. Die Anordnung der Musculatur und die Falten am Magen verhalten sich aber wieder ganz gleich, und die geringfügigen Unterschiede scheinen mir das Aufstellen einer neue Art nicht zu berechtigen. Man muss dann allerdings annehmen, dass bei dem Auswachsen der grosseren Tiere die Testa hornartiger und mehr braun-gelb wird, was sehr gut möglich ist. Das Exemplar von Stat. 315 bildet aber einen Übergang, da es 4 cm. lang ist und auch in die Be.schaffenheit der Testa zwischen den kleineren Exemplaren und dem grossen Exemplar etwa die Mitte halt. 3^ FamiHe Ascidiidae. Abyssascidia Herdman. I. Abyssascidia pediculata n. .sp. Taf. IV', Fig. 13 — 17. Stat. 253. 5°4S'.2S., 132° 13' O. 304 Meter. Harter, grauer Lehm. i Ex. Aussere Kennzeichen. Das einzige erbeutete Exemplar ist ziemlich lang gestielt. Der Stiel ist jetzt fast so lang als der eigentliche Körper, aber es ist möglich, dass er beim lebenden Tiere langer war, da .sein Endstück abgerissen erscheint, und jedenfalls die Unterlage, an welche er befestigt war, nicht mit heraufgekommen ist. Der eigentliche Körper ist 30 mm. lang und etwa halb so breit, seitlich mehr oder weniger stark zusammengedrückt. Der Stiel setzt an die hintere, ventrale Ecke an, ist zuerst nur einige mm. click um dann etwas breiter zu werden, nachher aber wieder in einen dunnen Zipfel auszulaufen. In wie weit der letzte Teil noch den normalen Zustand darstellt, ist nicht mehr zu entscheiden. Die Branchialöffnune liegt ganz vorn und erscheint kreisrund oder höchstens mit etwas unregelmassig eingeschnittenem Rande, aber jedenfalls ohne deutliche Lappen. Die Atrialöfthung liegt ziemlich weit nach vorn, höchstens Vi der Körperlange vom Vorderende entfernt. Die Üffnung ist von einem breiten Kragen umgeben, welcher an der hintern Hiilfte viel breiter ist als an der vordern. Am Rande ist dieser Kragen allerdings eingeschnitten, aber die Zahl der Lappen war nicht mehr mit Bestimmtheit zu ermitteln. Es scheinen 7 oder 8 gewesen zu sein. — Die Farbe in Alkohol ist durchscheinend gelblich; die Eingeweide, so wie die Musculatur der Tunica schimmern deutlich durch. Die Testa ist dünn, gallertig und von der gewöhnlichen Structur der Ascidia-T^'sX-è,. Die Tunica ist ebenfalls dünn und zart. Die Muskelbündel sind derartig angeordnet, 28 dass erstens jederseits des Endostyls eine Reihe hinter, einander liegender kurzer Muskelbündel vorkomml, welche zwar noch ganz bis hinten in den Kürper reichen, aber hier sehr kurz werden. An der dorsalen Seite treffen wir das gleiche Verhalten, aber die Bundel sind hier schwiicher und reichen viel weniger weit nach hinten. Endlich geht noch eine Reihe von derartigen kurzen Muskelbündeln, welche aber der Langsachse des Körpers parallel laufen, quev über den Körper von der Mitte der Ventralseite nach der vordern Dorsalseite. Der Kiemensack bildet ein ziemlich festes Gewebe und ist nicht sjefaltet. Die Lanes- gefasse sind schmal, die Quergefasse abwechselnd breit und schmal. Die Langsgefasse werden durch lange, schmal zulaufende Verbindungsstücke getragen. Papillen kommen nicht vor, höchstens sieht man kleine Ausbuchtungen der Langsgefasse, wo die Verbindungsstücke ansetzen. In den durch die Langs- und Quergefasse gebildeten, langlich viereckigen Maschen, kommt immer nur eine einzige, aber breite Kiemenspalte vor. Ofters setzt sich die Kiemenspalte noch über das schmale Ouergefass fort, zeigt aber immer an dieser Stelle eine Einschnürung. Lange Flimmer- haare umgeben die Spalte. Der Endostyl ist ziemlich schmal und nur wenig hervortretend. Die Fl immer urube bildet eine lansjlich runde Offnuns/ auf einem oleichfalls lano-jich runden Tuberkel. Das langlich A'-förmige Hirnganglion liegt nur wenig weit hinter der Flimmergrube. Die Dorsalfalte besteht aus langen, schmalen, zungenförmigen Fortsatzen, welche an der Basis durch eine Membran verbunden sind. Der Darm liegt rechts vom Kiemensack und fangt ganz hinten im Körper niit einem kurzen Oesophagus an. Der Magen liegt quer, gleichfalls ganz hinten im Kürper. Er ist mit zahl- reichen Liingsfalten versehen. Der Mitteldarm biegt über den Magen hinweg, nach der Dorsal- seite einen schmalen Raum frei lassend, lun dann in den sehr langen Enddarm überzugehen, welcher gerade nach vorn verlauft. Der After liegt am Anfang des kurzen Atrialsiphos und der Rand ist zu einer Anzahl ziemlich lanyer Fransen eing-eschnitten. Die G on aden liegen in der ersten Darmschlinge, zwischen Magen und Mitteldarm, die Testes auf der Wand des Mitteldarmes. Die Geschlechtsgange verlaufen zuerst dem Enddarm entlang, verlassen diesen aber etwas vor dem After und ziehen in den Atrialsipho hinein, um ganz nahe der Atrialöffnung nach aussen zu münden. In dem Atrialsipho ist noch eine Rinne nachzuweisen, welche als Fortsetzung des Ganges ganz nach aussen führt. Die Fühler sind fadenförmig, ziemlich lang und 40 in Anzahl. Die dorsalen sind viel kraftiger und langer als die ventralen, und stehen auch dichter gedrangt. Beide Sorten gehen allmahlig in einander über. Bis jetzt sind nur die 2 Formen von Abyssascidia, welche von der Challenger-Expedition gedred.scht sind, von Herdm.\n beschrieben : A. ivyvillü und A. vasailosa. Es weicht allerdino-s P/> diese neue, von der Siboga-Expedition erbeutete Form in mehreren Hinsichten von den beiden 't/ >^ ^' ., Challenger-Formen ab. Es sind besonders die Form und Lage des Darmes, so wie die zungenförmigen Fortsatze der Dorsalfalte, welche mich bestimmten die Form zu Abyssascidia zu rechnen. Eigentümlich ist jedenfalls die Lage des Mitteldarmes hinter dem Magen, so wie die rechtsseitige Lage des Tractus. Da aber bei A. vasailosa der Darm linksseitie Heo-t ist 29 hierauf nicht zii viel Wert zu legen. Andrerseits weicht unsere Form ab, erstens durch das Vorkommen des gut ausgebildeten Stieles, dann durch das abweichende Verhalten der beiden Öffnungen, so wohl in Betreff der Lage als des Randes. Auch ist die Anordnung der Muskel- bündel in der Tunica bemerkenswert, da sie sehr auffallig erinnert an das Verhalten, wie ich es bei der eigentümlichen Tiefseeform Ptcrygascidia mirabilis n. sp. fand. Der Kiemensack hat im allgemeinen denselben einfachen Bau als bei den beiden Challenger-Formen, ist aber in sofern noch einfacher gebaut, als nur eine einzige Kiemenspalte in jeder Masche vorkommt. Verschieden endlich ist auch noch das Verhalten der Gonaden, welche eine langliche Drüsenmasse am Mitteldarme bilden und sehr lange Abfuhrcanale besitzen, welche noch weit vor dem After ausmünden. Die Dorsalfalte erinnert sehr an das Verhalten wie es vielfach bei den Clavelinidae angetroffen wird. — Leider wurde von dieser in verschiedener Hinsicht so interessanten Form nur ein einziges Exemplar erbeutet. Ascidia Linn. 1. Ascidia archaja Sluiter. Sluiter. Natuurk. Tijdschr. V. Nederl. Iiidie. Bd. 50, 1890, p. 346. Stat. 213. Saleyer. Rift'. i Ex. Das E.xemplar stimmt sowohl in Grosse, als in den anatomischen Verhaltnissen genau mit meiner früheren Beschreibung des einzigen Exemplars aus der Bai von Batavia überein, wozu ich nichts hinzuzufüg;en habe. 2. Ascidia geininata Sluiter. Sluiter. Tunicatea in Se.mon. Zoolog. Forschungsreisen. Jenaische Denkschr. VIII, fig. 177. Stat. 273. Insel Jedan. 13 Meter. Sand und Schalen, i Ex. Stat. 213. Saleyer. Riff. Stat. 115. Pajunga I., Kwandang-Bai. Rift'. Stat. 213. Süd-Insel, nördlich von Saleyer. Riff. Stat. 47. Bima. Riff. 2 Ex. 5 Ex. I Ex. 1 1 Ex. Es stimmen die Exemplare ziemlich gut mit den von Semon auf Ambon erbeuteten Tieren überein, nur war der Atrialsipho etwas weniger weit nach hinten gerückt, und damit auch der Darm etwas grösser als bei den Ambonschen Exemplaren. Das Exemplar von Stat. 273 was etwas grösser, 50 mm. lang. Damit geht vielleicht zusammen, dass öfters 3 oder auch 4 Kiemenspalten in einer Masche vorkamen. Ferner waren die beiden Hörner der Flimmergrube nach der rechten .Seite, schleifenförmig umgebogen. 3. Ascidia kreagra Sluiter. Sluiter. Tunicaten, Semon. Zool. Forschungsreisen. Jenaische Denksch. VIII, 1895, p. 178. Stat. 96. Sulu Archipel. 15 Meter. Lithothanmion-Boden. 4 Ex. Stat. 213. Insel Saleyer. Riff. [ Ex. Zwei Exemplare haben ungefahr dieselbe Grosse als das früher von mir beschriebene ^f/>^ ' Tier von Ambon, wahrend die 3 übrigen betrachtlich kleiner sind. Die Tiere stimmen genau mit meiner früheren Beschreibung überein, nur war bei dem grössten Exemplar die Brancliial- öffnung von 9 Lappen, statt von 8 Lappen umgeben. Das Pigment hat sich starlc an der Basis der 9 Lappen urn die Branchialötïnung angehautt. 4. Ascidia melanostonia Sluiter. Sluiter. Über einige einfaclie Ascidien von der Inscl Billiton. Nat. Tijdschr. v. Nederl. Indic. Bd. 45, p. 172. Stat. 144. Insel Damar. RifI". i Ex. Stat. 96. Sulu-Archipel. 1 5 Meter. Lithothamnion-Boden. i Ex. Stat. 213. Insel Saleyer. Riff. I Ex. Stat. 234. Insel Nusa-laut. Rifi'. 2 Ex. Alle Exemplare sind kleiner als die früher von mir im Westlichen Teil des Archipels erhaltenen Tiere, stimmen aber sowohl im ausseren Habitus als in der inneren Anatomie mit den Tieren von Billiton überein. 5. Ascidia divisa Sluiter. Taf. V, Fig. 20. Sluiter. Einfaclie Ascidien von Billiton. Natuurk. Tijdschr. v. Ned. Indie. Bd. 45, 1885, p. 176 (Als A. canalicnlata Heller? aufgeführt). Sluiter. Tunicaten von Süd-Afrika. Zoolog. Jahrbücher. Bd. 11, 1897, p. 43. Stat. 47. Bi ma. Riff. 2 Ex. Stat. 273. Insel Jedan. 13 Meter. Sand und Musclielschalen. i Ex. Stat. 240. Banda. Riff. i Ex. Stat. 231. Ambon. Riff. i Ex. Ein sehr grosses Exemplar von der Insel Jedan von 90 mm. Lange stimmt mit meiner früheren Beschreibuno; des damals als A. caiialiailata Heller aufg-eführten Tieres sehr ent überein. In meiner Bearbeitung der Tunicaten von Süd-Afrika, welche VVeber sammelte, habe ich den Namen A. divisa vorgeschlagen für die zwar mit A. canalicïilata nahe verwandte aber jedenfalls verschiedene Indische Art. Ein mir jetzt vorliegendes, sehr grosses Exemplar von der Insel Jedan ist an der Oberflache reichlich mit verschiedenen merosomen Ascidien bewachsen. Aus der Testa genommen misst das Tier noch 83 mm. in Lange und die beiden Siphonen sind dann 27 mm. lang. Der Bau des Kiemensackes, so wie der übrigen Organe stimmt gut mit meiner früheren Beschreibung überein, nur hat die FHmmergrube eine noch viel complicirtere Zeichnung, da sie aus vielfach gewundenen und geschlangelten Schlitzen besteht. W'ahrscheinlich hangt das von der Grosse ab, da bei den kleineren Exemplaren von Banda, Ambon und Bima nur 3 Schlitze von viel einfacherer Gestalt vorkamen. Sonst stimmen die kleineren Tiere mit dem ofrossen völlig überein. 6. Ascidia diplozoön Sluiter. Sluiter. Einfachc Ascidien aus der Bai v. Batavia. Xat. Tijdschr. v. Ned. Indië. Bd. 46, p. 249. Stat. 282. 8°25'.2S., 127° 18.40. 27 — 54 Meter. Sand, Korallen, Lithothamnion. i Ex. Der anatomische Bau stimmt mit meiner früheren Beschreibung gut überein, doch war das Tier nur ein einfaches, nicht ein Doppelexemplar wie ich es bei Batavia immer fand. 7. Ascidia nodosa Skiiter. Sluiter. Einfache Ascidien aus der Bai v. Batavia. Nat. Tijdschr. v. Ned. Indië, Bd. 46, p. 253. Stat. 240. Banda. Rift". i Ex. Das einzige Exemplar stimmt gut mit den früher von mir in der Bai von Batavia erbeuteten Tieren überein. 8. Ascidia capillata Sluiter. Sluiter. Einfache Ascidien aus der Bai v. Batavia. Nat. Tijdsclir. v. Ned. Indië, Bd. 46, p. 255. Stat. 282. N.O. Spitze von Timor. Rift". i Ex. Das Tier stimmt gut mit meiner früheren Beschreibung, nur ist die ^Nlusculatur der Tunica besser entwickelt. 9. Ascidia empheres Sluiter. Sluiter. Tunicaten in Semon. Zoolog. Forschungsreisen V, Jenaische Denkschriften VIII, p. 177. Stat. 215. Insel Kabia. Rift'. i Ex. Stat. 213. Saleyer. Riff'. I Ex. Stat. 220. West Kliste Binongka. Riff. 3 Ex. Es stimmen die fünf Exemplare gut mit meiner früheren Beschreibung überein und geben kaum Veranlassung zu besonderen Bemerkungen. Nur sind die Exemplare von Stat. 220 etwas grösser, da sie eine Lange von 65 mm. erreichen. 10. Ascidia liniosa Sluiter. Sluiter. Einfache Ascidien aus der Bai v. Batavia, Nat. Tijdschr. v. Ned. Indië, Bd. 46, p. 257. Stat. 144. Insel Salomakiëe (Damar). Rift'. i Ex. Das einzige erbeutete Exemplar stimmt genau mit meiner früheren Beschreibung überein, lebte aber nicht im .Schlamme, sondern auf Korallensand, welcher an der rechten Seite noch aneeklebt ist. ö II. Ascidia dccemplex Sluiter. Sluiter. Natuurk. Tijdschr. v. Ned. Indië. Bd. 50, p. 343. Stat. 43. Insel Sarassa. bis 36 Meter. Korallen. i Ex. Es stimmt das Exemplar in Hauptsache mit dem früher von mir beschriebenen von den Tausend-Inseln überein. Die Testa ist etwas dicker, die Tunica mit weniger kraftiger Musculatur versehen. Der Bau des Kiemensackes stimmt überein, nur dass meistens bloss 4 Spaken in jeder 32 Masche vorkommcn. Die Zahl der Fühler habe ich damals nicht anorecjeben. Ich ziihle an dem Siboga-Exemplar 40 Fühler von ungleicher Lange, welche aber nicht ganz regehnassig abwech- seln, wenn auch im allgemeinen die Fühler von drci verschiedenen Grossen sind und auf der bekannten \\ eise niit einander abwechseln. 12. Ascidia cylindracea Hcrdman. Taf. V, Fig. 17 — 19. Herdman. Challenger Report. Tunicatti I. p. 216. Stat. 260. 5°36'.5S., 132° 55'. 2 O. 90 Meter. Sand, Korallen, Muschelschalen. i Ex. Das einzige Exemplar stimmt im iiusseren Habitus vollstandig mit Herdman's Beschreibung, und auch die innere Anatomie stimmt in Hauptsache überein. Herdman's Beschreibung ist aber eben für diese Art etwas kurz gefasst, da er das einzige Exemplar schonen musste. Ich fand den Kiemensack gleichartig gebaut, nur waren die Papillen etwas grösser, auch ist die Dorsalfalte bei dem Siboga-Exemplar deutlich gerippt. Der Darm, über welchen Herdman nichts berichtet, macht zwei enge, geschlossene Schlingen. Die erste liegt ganz im hinteren Körperviertel. Der Enddarm reicht etwas weiter nach vorn, aber erreicht noch nicht die Mitte des Körpers. Der After ist grlattrandiof. Die Gonaden lieden in der ersten Darmschlinore. Die Flimmergrrube ist massiof gross und einfach hufeisenförmio-. Das übrige stimmt gut mit Herdman's Angaben. 13. Ascidia libcrata Sluiter. Sluiter. Einfache Ascidien aus der Bai v. Batavia. Nat. Tijdschr. v. Ned. Indië. Bd. 46, p. 251. Stat. 315. Paternoster-Insein, o — 36 Meter. Korallen u. Lithothamnion. i Ex. Die innere Anatomie, so namentlich auch die für eine Ascidia-Art so eigentümliche Flimmergrrube stimmt vollstandig mit meiner früheren Beschreibuncj überein. Das Tier von den Paternoster-Insein scheint auch ganz frei auf dem Boden gelebt zu haben, besitzt aber, der ganz verschiedenen Umgebung sich anpassend, keinen Schlammüberzug, sondern eine Hülle von kleinen Korallen- und Lithothamnionstückchen. 14. Ascidia lapidosa n. sp. Taf. V, Fig. i — 5. Stat. 282. 8°25'.2S., I27°i8'.4 0. 27 — 54 Meter. Sand, Korallen und Lithothamnion. ^lehrere Bruchstücke. Stat. 144. Insel Damar. 45 Meter. Korallen und Lithothamnion. 1 Ex., und mehrere Bruchstücke. Stat. 174. Waru-Bai, Ceram. Rift". 2 Ex. Stat. 240. Banda. Riff. 4 Ex. Aussere Kennzeichen. Die Tiere bilden langliche, unregelmassige Massen von verschiedener Grosse zwischen 30 — 60 mm., welche voll.standig mit allerhand Kalkdebris von Korallen, Lithothamnion, Echinidenstacheln, Muschelschalen, etc. bedeckt sind, so dass nirgends etwas von der Haut zu Tage tritt. Auch von den beiden Öffnungen ist ausserlich an den conservierten Tieren nichts zu entdecken. 33 Die Testa ist ganz bis in's Innere mit den fremden Kalkkörpern durchwachsen, so dass das eio"entliche gallertige Testagewebe nur als ein Kittsubstanz zwischen den Kalkstückchen dient; kaum irgendwo ist ein Stückchen Testa ohne die Fremdkürper zu finden. Die Tunica ist nur dünn und mit nur schwacher Musculatur versehen, welche allerdings an der rechten Seite eine zusammenhangende, wenn auch ziemlich dunne Muskelschicht bildet. Auch an den beiden Öffnungen ist die Musculatur wieder etwas kraftiger, bleibt aber immer schwach. Nach Entfernung der Testa tritt auch die Lage der Siphonen deutlich hervor, und es ergiebt sich, dass die Branchialöffnung ganz vorn an dem vorderen, etwas schmaleren Ende des Körpers liegt, die Atrialöffnung aber auf einem deutlichen, wenn auch kurzen Sipho sehr weit nach hinten liegt, ungefahr '^ der Körperlange von der hinteren Körperspitze entfernt. Der Rand der Atrialöffnung ist bei den in Alkohol conservierten Tieren dunkel karminrot gefarbt. Der K i e m e n s a c k ist ziemlich regelmassig nach dem gewöhnlichen Typus gebaut. Die schmalen Langsgefasse ragen ziemlich weit in's Innere hervor und tragen auf den Kreuzpunkten massig lange fingerförmige Papillen. Die Ouergefasse sind alle ungefahr gleich breit, jedenfalls ohne bestimmte Abwechselung von breiteren und schmaleren, w^enn auch hier und dort etwas breitere vorkommen. Sie besitzen breite Horizontalmembranen. In den Maschen, welche sich nicht nach aussen hervorwölben, kommen gewöhnlich 3, zuweilen aber auch 4 oder 2 Kiemenspalten vor. Letztere sind ziemlich gross, breit und mit sehr langen Flimmerhaaren versehen. Secundare Ouero-efasschen, welche die Spaken überbrücken, kommen nur sehr vereinzelt vor und auch intermediare Papillen auf den Langsgefassen zwischen den Ouergefassen fehlen überall. Der o-anze Kiemensack erstreckt sich bis ganz hinten in den Körper, noch eine betrachtliche Strecke hinter den Darm. Der Endostyl ist nur schmal und wenig hervortretend. Die Flimmergrube ist klein und einfach hufeisenförmig. Die Dorsalfalte bildet eine ziemlich schmale, glattrandige Membran, welche auch nicht gerippt ist. Der Darm fangt an mit einem kurzen Oesophagus, welcher etwas vor dem Atrialsipho am Vorderrande des hinteren Körperdrittels, aus dem Kiemensack seinen Ursprung nimmt. Er o-eht unvermittelt in den ungefahr eiförmigen Magen über, welcher horizontal liegt und mit dem verschmalerten Ende in den zuerst nach hinten verlaufenden Darm sich fortsetzt. Letzterer biegt sich nachher wieder nach vorn, bis er den Magen wieder berührt um dann in den wieder nach hinten gekehrten Enddarm überzugehen, welcher vor dem Atrialsipho in den glattrandigen After mündet. Die Wand des Magens ist mit ziemlich kraftiger Ringmusculatur versehen, unter welcher schwachere Langsmuskelfasern liegen. Der Leber ist nicht auf die Darmwand entwickelt, sondern lieo-t an der Ventralseite vor dem Magen als eine gelappte Drüse an der Innenseite der Tunica. Die Abfuhrcanale vereinigen sich zu einem Sammelgang, welcher in den hinteren verjüngten Teil des Mao'ens ausmündet. o Die Fühler sind einfach und 30 in x'\nzahl, welche sehr ungleich in Grosse sind. lm allcremeinen wechseln o-rössere und kleinere mit einander ab, aber besonders die kleinen sind von sehr verschiedener Lange. Auf der rechten Seite sind sie betrachtlich grösser als auf der linken Seite, wo die ventralen wenigstens fast rudimentar sind. Die Gonaden liegen nur rechtsseitig an der Innenseite der Tunica, ganz frei vom SIliOG.\-EXPEDITIF, hXla. 5 34 Darme, unter dem ersten Darmast. Sie bilden eine gelappte Masse aus ziemlich grossen, dick angeschwollenen Blindsackchen aufgebaut, an deren Oberflache die Testesblaschen liegen, wahrend der centrale Teil von dem Ovarium eingenommen wird. Der Ovidukt mit dem Vas deferens verlaufen neben dem Darme und münden etwas vor dem After in den Atrialraum. Es ist dies eine sehr eigentümliche Ascidia-P^rt und zwar in verschiedener Hinsicht. In erster Linie ist die ganz mit Fremdkörpern durchwachsene Testa merkwiirdig, wodurch diese überaus sprode wird. Es ist dies auch wohl die Ursache, dass nur ein einziges unverletztes Exemplar erhalten wurde. Das ganze Testagewebe macht hierdurch mehr den Eindruck eincr Kittsubstanz zwischen den zahlreichen Lithothamnion und Korallenstückchen. Ferner ist die Lasfe der verdauenden Drüse für eine Ascidia abweichend, wahrend auch der ganze Darm in den hinteren Körperteil zurückgedrangt ist, ja sogar ganz hinter den Oesophagusanfang zu liegen kommt. Auch die Gonaden sind für eine Ascidia abweichend in ihrer Lage, da sie ganz von der Darmwand auf die Tunica übergetreten sind, wo sie selbstverstandlich nur an der rechten Seite entwickelt sind. Die Form und das gegenseitige Verhalten von Ovarien und Testes erinnern sehr an dem Zustand, welchen wir bei Cynthia finden, wenn auch die Geschlechtsgange sich wieder typisch wie bei Ascidia verhalten. 15. Ascidia spinosa n. sp. Taf. II, Fig. 5. Taf. V, Fig. 6 — 10. Stat. 310. 8°3o'S., iig°7'.sO. 73 Meter. Sand mit einigen toten Korallenstücken. 2 E.x. Aussere Kennzeichen. Die beiden Exemplare sind 6 cm. lang und in der Mitte ungefahr 3 cm. dick und breit. Sie sind mit der hinteren, dorsalen Seite auf Schwammen und toten Korallenstückchen festgewachsen. Der Bauch ist stark convex, der Rücken stark concav gebogen, wodurch die undeutlich 8-lappige Branchialöffnung nach der dorsalen Seite gebogen ist. Die gleichfalls undeutlich 7-lappige Atrialöffnung liegt in der concaven dorsalen Einbuchtung, ziemlich weit nach vorn. Am auffalligsten ist die ganze aussere Oberflache des Körpers, da die Testa sich zu dicht neben einander stehenden Kegeln erhebt, welche in eine dunne Spitze enden. Jeder Kegel wird in der Achse von einem deutlich durchschimmernden Blutgefass durchsetzt. Die Kegel sind alle ungefahr gleich gross, etwa 5 mm. hoch und breit. Nur ganz vereinzelt kommt eine gespaltene Spitze vor. Die Farbe der in Alkohol conservierten Tiere ist glasig grau. Die Testa ist gallertig, halbdurchscheinend, und von massiger Dicke zwischen den kegelförmigen Auswüchsen. Letztere sind massive Verdickungen der Testa, welche den gleichen histologischen Bau wie die übrige Testa aufweisen. Die grossen Blasenzellen bilden das bei weitem grösste Contingent des Testagewebes, besonders an dem mehr nach innen gelegenen Teil. Bemerkenswert ist die auffallig reiche Versorgung mit Blutgefassen. Wie o;ewöhnlich tritt das grosse Mantelgefass hinten in die Testa ein, spaltet sich dann aber unmittelbar in 9 oder 10 grössere Gefasse, welche einander ungefahr parallel, an der Innenseite der Testa von hinten nach vorn verlaufen. Unmittelbar neben diesen zuführcnden Gefiissen liegen die abführenden, welche sich gleichfalls zu einem Gefass am Hinterende des Körpers vereinigen. Es kommen ausserdem zwischen diesen Langsgefassen Verastelungen und Oueranastomosen vor. Jeder 35 conische Auswuchs erhalt nur aus cHesen Langsgefassen je ein Seitenastchen, welches das Central- gefass des Kegels ist. Von diesem Centralgefass gehen rechtwinklig mehrere Seitenastchen ab, welche das Innere der Kegel reichlich mit Blut versehen. Auch hier erscheinen alle Gefasschen doppelt, so das auch das zurückführende Kanalsystem deutlich zu unterscheiden ist. Der Centralkanal ist noch bis in die ausserste Spitze zu verfolgen. Die Tunica ist nur dünn und mit schwacher Musculatur versehen, welche nur an d^r rechten Seite einige, etwas kraftigere Bundel aufweist. Der K i e m e n s a c k ist nicht oder höchstens sehr schwach arefaltet. Die Ouereefasse sind alle ungefahr sfleich breit und in den von diesen und den schmalen Lanorsg-efassen gebildeten rechteckigen Maschen kommen gewöhnlich 6 Kiemenspalten vor. Öfters erstrecken die Kiemenspalten sich aber über 2 hinter einander liegende Maschen, so dass die Ouergefasse diese dann überbrücken. F"erner kann auch öfters ein secundares Lanofsgrefasschen noch eine intermediare Verbindung zwischen zwei Ouergefassen bilden. Auf den Kreuzpunkten der Langsgefasse und Ouergefasse finden wir ganz regelmassig sehr grosse, am Rande wellenförmig gebogene und lappig eingeschnittene Papillen. Der Endostyl ist ziemlich schmal. Der Prae- branchialsaum, so wie auch die Innenseite des Branchialsiphos tragt zahlreiche, aber kleine, kolbige Papillen, welche in der Nahe der Flimmerbogen am grössten sind. Die Flimmergrube ist hufeisenförmig, nur das rechte Horn hakenförmig nach aussen orebogfen. Die Dorsalfalte ist massig breit, glattrandig, aber regelmassig gerippt. Der Darm macht die für Ascidia typische Doppelschlinge mit dicht gegen einander liegenden Darmschenkeln. Der ganze Darm ist sehr geraumig und die Magenwand mit reichlichen Leberdrüsenschlauchen umsponnen. Der Enddarm ist verhaltnissmassig kurz, so dass der glatt- randig-e After kaum die Höhe der ersten Darmschling-e erreicht. Die F ort pflan zu ngsor gane liegen in der ersten Darmschlinge. Die weisslichen Abfuhrcanale folgen in bekannter Weise dem Darm und münden neben dem After aus. Die Fühler sind 44 in Anzahl und von verschiedener Lange, wenn auch in Allge- meinen grössere und kleinere mit einander abwechseln. Es ist dies eine, besonders durch die eigentümliche, in zahlreiche Kegel ausgezogene Testa, recht auffallige Ascidia- hrt, welche dadurch sehr leicht kenntlich ist. Es kommt zwar vielfach vor, dass die Testa mehr oder weniger scharf umschriebene Auswüchse zeigt, aber es sind mir von keiner Art solche überaus regelmassige Kegel bekannt. Auch das Eintreten des Blutgefasses in jeden Kegel giebt letzteren auch einen mehr individuellen Wert. Ob andrerseits diese Kegel einen besonderen Zweck zu erfüllen haben, ist zwar wahrscheinlich, aber wohl recht schwierig zu entscheiden. Durch die reichliche Blutversorgune könnte man an eine Atmungsfunction denken. Da aber der Kiemensack ganz normal gebaut ist, lasst sich nicht einsehen, warum bei dieser Art gerade noch eine extra Versorgung nötig ware. Jedenfalls bildet die Testa mit ihren Auswüchsen einen ausgezeichneten .Schutz für das Tier, und liegt vielleicht ihre ganze Function nur darin. Übrigens sind keine besonderen Eigentümlichkeiten in dem anatomischen Bau hervorzuheben, 36 ausser den überaus grossen, lappig eingeschnittenen Papillen in dem Kiemensack, welche nicht unbetrachtlich von der gewöhnlichen Form abwcichen. i6. Ascidia crraiiosa n. sp. Taf. V, iMg. ii — 14. Stat. 310. 8°30'S., Ii9°7'.5 0. 73 Meter. Sand mit wenig toten Korallen. i Ex. Aussere Kennzeichen. Das einzige erbeutete Exemplar ist 30 mm. lang und 15 mm. breit. Die Oberflache ist vollstandig von groben Sandkörnchen und kleinen Steinchen und INIuschelschalendebris bedeckt, so dass ausserlich auch von den beiden Offnungen nichts zu entdecken ist, da an der Aussenseite wenigstens keine Siphonen entwickelt sind. Die Testa ist bis ins Innere ganz mit den fremden Sandkörnchen und Steinchen impragnirt, so dass nur sehr wenig von dem eigentlichen Testagewebe übrig bleibt. Auch an der Innenseite bedeckt nur eine überaus dunne Schicht die Fremdkörper. Die Tunica ist sehr dünn und zart. Nur an der rechten Seite sind etwas kraftigere Muskelbündel quer zur Langsachse ausgespannt, wie es gewöhnlich bei Ascidia der Fall ist. An der linken Seite ist die Musculatur überaus schwach. Der Kiemensack ist sehr regelmassig orebaut, nicht orefaltet. Die Lana-sgrefasse sind schmal, die Ouergefas.se abwechselnd etwas breiter und schmaler. In den Maschen kommen sehr regelmassig drie Kiemenspalten vor. Auf den Kreuzpunkten stehen ziemlich lange, kegel- förmige Papillen. Intermediare Papillen kommen nirgends vor. Der Endostyl ist sehr schmal und geht ganz hinten im Körper mittelst einer schmalen Leiste in die Dorsalfalte über. Die Dorsalfalte ist massig breit und glattrandig, nicht gerippt. Sie setzt sich neben der Oesophaguseinmündung weiter nach hinten fort um erst hinten im Körper in die Fort- setzung des Endostyls überzugehen. Die Flimmergrube ist klein und hufei.senförmig, die beiden Hörner sind gerade. Der Darm ist sehr kurz, und verhaltni-ssmassio- weit nach vorn gerückt. Die Ausmündune des Oe.sophagus in den Kiemen.sack liegt ungefahr in der INIitte des Körpers. Der Oesophagus ist kurz und eng und geht unvermittelt in den kugeligen Magen über. Der eigentliche Darm macht eine Doppelschlinge, welche nach vorn gekehrt ist; sie ist aber nur sehr kurz, so da.ss das g-anze einen fast rudimentaren Eindruck macht. Die beiden Schenkel der ersten Schlinee berühren einander. Der Af ter ist klein und glattrandig. Die Fühler sind dünn, fadenförmig, lang und ungefahr von gleicher Lange. Sie sind zahlreich, wenigstens 80, aber schwer zu zahlen. Die G o n a d e n sind in der ersten Darmschlinge und teilweise auf der Darmwand entwickelt, aber sehr wenig voluminös. Es ist dies eine eigentümliche Ascidia- Art, welche sich durch die vollstandig mit Fremd- körpern impragnirte Testa an die eben beschriebene Ascidia lapidosa n. sp., so wie an die folgende Art anschliesst. Von beiden ist sie aber durch den abweichenden Bau des Kiemen- sackes, von A. lapidosa auch durch die Lage des Darmes verschieden. Auch ist die Musculatur an der rechten Seite der Tunica betrachtlich kraftiger, als bei den beiden anderen Arten. Zu 37 erwahnen bleibt mir noch, dass sich zwischen der Tunica iind der Testa, aber nur rechtsseitig, eio-entümliche hornige Kugein eingedrungen batten, und ziemlich fest an der Aussenselte der Tunica befestigt waren. Die Kugein haben einen Durchmesser von etwa 2 mm. und besitzen eine kreisförmige Öffnung mit einem fein wellenförmig eingeschnittenen Rande. Der Inhalt einer Kugel bildet jetzt eine feinkörnige, flockige Masse, in welcher ich mehrere, triaxone Kiesel- nadeln fand. Es fanden sich ein paar Gruppen von 6 bis 8 Stück dieser Kugein und noch einig/e mehr vereinzelt liegende. Das ganze macht den Eindruck von Gemmulae eines Schwammes, wie dieselben sich aber zwischen der Testa und Tunica eingenistet haben sollten, ist mir ganz unverstandlich ; es scheint mir auch sehr gut möglich, dass es ganz andere Gebilde sind, deren Natur mir aber unbekannt blieb. 17. Ascidia mikrenterica n. sp. Taf. V, Fig. 15, 16. Stat. 251. 5°28'.4S., 132° o'. 2 O. 204 Meter. Harter Korallensand. 4 Ex. Aussere Kennzeichen. Von den 4 erbeuteten Exemplaren sind 2 aneinander fest- gewachsen, die beiden anderen sind ganz frei und waren wahrscheinlich auch nicht auf einem anderen Fremdkörper aufgewachsen. Das grösste Exemplar ist 70 mm. lang und etwa halb so breit. Der Branchialsipho ist massig lang, breit und gerade nach vorn gekehrt. Der Atrialsipho liegt etwas vor der Körpermitte, ist stumpf-cylindrisch, etwa 8 mm. lang, und ziemlich scharf vom übrigen Körper abgesetzt. — Die ganze Oberflache ist dicht mit feinem, grauem Sande bedeckt, so dass das ganze Tier den Eindruck eines Sandklumpen macht. Es sind keine deutlichen Lappenbildungen an den beiden Oftnungen zu unterscheiden. Die Testa ist wie bei den beiden vorigen Arten vollkommen mit dem Sande impragnirt, der auch noch bis in die innerste Schicht der Testa durchdringt. Steinchen oder sonstige Fremdkörper kommen hier aber nicht vor, bloss der feine, graue Sand. Das eigentliche Testa- ofewebe ist demzufolge wieder sehr stark reduziert. Die Tunica ist ausserst dünn und auch an der rechten Seite mit nur ausserst schwacher Musculatur versehen. Nur der Atrialsipho hat etwas kraftigere Muskelbündel. Der Kiemensack ist sehr zart gebaut und erstreckt sich bis ganz hinten in den Körper. Die Langsgefasse sind sehr zart und tragen auf den Kreuzpunkten mit den Ouergefassen grosse, abgerundete Papillen. Die Ouergefasse sind ziemlich breit und zwar alle ungefahr gleich. Zwischen zwei Langsgefassen liegen ziemlich regelmassig 5 langlich-viereckige Kiemenspalten. Die kleinen, aber ziemlich breiten Langsgefasschen zwischen den Kiemenspalten tragen sehr regelmassig 3 kleine, schlanke, fingerförmige Papillen. Der Endostyl ist schmal und geht wie bei der vorigen Art, ganz hinten im Körper in die Dorsalfalte über. Die Dorsalfalte ist schmal, glattrandig, verlauft der Oesophaguseinmündung entlang nach hinten, um dann mit sehr schmaler Leiste sich mit dem Endostyl zu verbinden. Die F 1 i m m e r g r u b e ist sehr klein und hufeisenförmig. Der Darm ist überaus schwach entwickelt und macht einen noch viel rudimentiireren Eindruck als bei der vorigen Art. Der sehr kurze und enge Oesophagus geht in den nach vorn o-ekehrten Magen über. Der eigentliche Darm ist eng und macht eine nur sehr kurze Doppelschlinge. 38 Die Fühler sind lang, fadenförmig- iind zahlreich, ungefahr von gleicher Lange. Die Gonaden waren sehr schwach e.ntwickelt in der ersten Darmschlinge. Es ist diese Art jedenfalls sehr nahc mit der vorigen verwandt und icli war sogar anfang- lich im Zweifel ob beide nicht besser zu vercinigen waren. Der Bau des Kiemensackes ist aber bei diesen 4 Exemplaren genau der gleiche und jedenfalls auffallend verschieden von dem der vorigen Art. Nicht nur kommen 5 Kiemenspalten statt 3 zwischen den Langsgefassen vor, sondern die eigentümlichen fingerförmigen Papillen auf den interspiracularen Gefasschen sind bei dieser Art sehr tv])isch. Dann ist auch der Darm noch betrachtlich kleiner, was aber von weniger Bedeutung sein dürfte. Auch der aussere Habitus ist aber verschieden, da die Siphonen bei der A. mikrenterica deutlich entwickelt sind und bei A. graiiosa gar nicht hervortreten. Die verschiedene Impragnirung der Testa kann natürlich durch die verschiedene Umgebung verur- sacht sein, sodass darauf keine trrosse Bedeutuny zu le^en ist. Jedenfalls sind aber die 2 zuletzt beschriebenen Arten zwei nahe verwandte Formen. 18. Ascidia apcrta n. sp. Taf. II, Fig. 4. Taf. VI, Fig. i — 5. Stat. 260. 5°36'.5S., I32°55'.2 0. 90 Meter. Sand, Korallen u. Muschelschalen. i Ex. Stat. 312. 8°ig' S., ii7°4i' O. 274 Meter. Feiner, sandiger Schlamm. Viele Ex. Aussere Kennzeichen. Die Tiere sind alle auf Bryozoenstöckchen festgewachsen und zwar entw^eder mit der hinteren, oder auch mit der linken Seite. Die Branchialöfïnung ist undeutlich 7-lappig und liegt terminal, die Atrialöffnung ungefahr auf der Mitte des Körpers, sehr undeutlich oder gar nicht gelappt. Die Oberflache ist glatt, ohne Fremdkörper. Die Farbe der in Alkohol aufbewahrten Tiere ist glasio- g-elblich orrau, durchscheinend, so dass die Ein- geweide ziemlich deutlich durchschimmern. Das grösste Exemplar ist 40 mm. lang, und hinten halb so breit. Die Testa ist ziemlich dünn und o-allertig- mit der orewöhnlichen Structur von Blasen- zeilen und Testazellen. Die miissig zahlreichen Blutgefasse sind deutlich in der Testa zu verfolgen. Die Tunica ist dünn und mit sehr schwacher Musculatur versehen. Nur an der Dorsal- seite finden sich zwischen den beiden Siphonen kraftigere Ouerbündel, welche auf den Seiten des Körpers alsbald aufhören, oder wenigstens in einzelne dunne Fasern übergehen. Der Kiemensack besteht aus dem gewöhnlichen Netzwerke von Langs- und Ouer- gefassen. Die Langsgefasse sind schmal, die (juergefasse ziemlich breit, und zwar nur wenig von einander verschieden, ausser dort, wo eine Reihe im Begrifï ist sich in zwei Reihen aufzulösen und ein schmales Quergefasschen teilweise einige Spaken überbrückt, teilweise schon zwischen den neuen Kiemenspalten verlauft. Gewöhnlich kommen 5 Kiemenspalten zwischen zwei Langs- gefassen vor. Auf den Kreuzpunkten treten grosse kolbige Papillen auf, sowie kleinere auf den Kreuzpunkten mit den kleinen Quergefasschen. Der ganze Kiemensack ist nicht gefaltet. Der Endostyl ist schmal und wenig hervortretend. Die Flimmergrube ist hufeisenförmig, aber das linke Horn biegt nach dem rechten über, so dass nur eine enge Öftnung des Hufeisens übrig bleibt. 39 Die Dorsalfalte ist breit, o-]attrandig und nicht gerippt. Der Darm macht nur eine einzige sehr weite SchHnge. — Der enge Oesophagus geht in den gei-aumigen, quer zur Langsachse liegenden Magen über. Der Darm verlauft an der Ventralseite gerade nach vorn, bis ungefahr zur Körpermitte und biegt dann fast rechtwinkHg nach der Dorsalseite über, um vor dem Atrialsipho in den After zu münden. Die Fühler sind sehr zahlreich, ungefahr 80, lang, fadenförmig, dicht neben einandei- ofedrangt und alle ungefahr von gleicher Lange. Die G o n a d e n liegen teilweise auf der Darmwand, teilweise in dem von der weiten Darmschlinge frei gelassenen Raum. Die Testes bilden kleine traubige Blindsackchen auf der Darmwand, die Ovarien aber veriistelte Schlauche, welche an der Innenseite der Tunica lieeen und von beiden Seiten in den Ovidukt münden, welcher etwas von dem aufsteigfenden Darmast entfernt, diesem aber parallel verlaufend, sich dem Enddarm anlegt, und neben dem After in den Atrialraum ausmündet. — Über eine kurze Strecke setzen sich die Ovarien auch noch auf die Darmwand fort. Die Vasa efferentia so wie das Vas deferens verlaufen neben den Ovarial- .schlauchen und dem üvidukt. Ob das Vorkommen die.ser eigentümlichen Ascidia- Art auf den Bryozoen.stöckchen nur zufallig, oder ein gesetzmassiges Zusammenleben ist, muss vorlaufig dahingestellt bleiben. Wahrscheinlich wird es wohl nur zufallig sein. Übrlgens ist diese Art durch zwei Eigentümlichkeiten ausgezeichnet, erstens durch den abweichenden Verlauf der Darmes, welcher ganz an das Verhalten bei Styela patens Sluit, erinnert, und zweitens durch die verastelte Gestalt der Ovarien, wie sie mir auch von kelner Ascidia bekannt i.st. — Da das Hirnganglion halbwegs der beiden Sijahonen liegt, gehort die Art wirklich zu Ascidia und nicht zu Ascidiella. 19. Ascidia aiistera n. sp. Taf. VI, Fig. 6 — 8. Stat. 144. Insel Damar. Rift". i Ex. Aussere Kennzeichen. Das einzige Exemplar ist 35 mm. lang und etwa halb so breit, seitlich mehr oder weniger zusammengedrückt. Die Branchialöffnung liegt ganz vorn auf einem kurzen, breiten Sipho und ist deutlich lo-lappig, wenn auch nicht alle Lappen gleich gross sind. Die Atrialöffnung liegt etwas weiter nach hinten auf einem gleichfalls kurzen, etwas weniger breiten Sipho und ist 6-lappig. Das Tier war mit dem grössten Teil der linken Seite auf Korallen fest gewachsen. Die sonstige Oberflache ist glatt und von dem typischen gallertigen Aussehen. Die beiden Siphonen sind dunkel schwarzbraun, welche Farbe an dem übrigen Vorderteil allmahlig heller wird, aber doch so, dass noch die grösste Halfte der rechten Seite durchscheinend braun bleibt. Die Testa ist gallertig, massig dick und mit dem typischen Eau, mit grossen Blasen- zellen und dazwischen liedenden sternförmiCTen Testazellen. O o Die Tunica ist nur mit schwacher Musculatur versehen, welche nur an der Basis des Atrialsiphos einen Kreis von kraftigeren Muskelbündeln aufweist. Der ganze Branchialsipho ist 40 dunkel, fast schwarz pigmentiert. Der lanyerc und schmalere Atrialsipho ist nur an der Spitze mit schwarzem Pigment versehen. Das Hirnganglion liegt ungefahr halbwegs zwischen den beiden Siphonen. Der K i e m e n s a c k ist zart, gar niclit gefaket und erstreckt sich bis ganz hinten in den Körper. Die dunnen Langsgefasse ragen ziemlich weit in das Innere vor. Die Ouergefasse sind alle ungefahr gleich breit. Secundare Ouergefasschen, welche die Kiemenspalten überbrücken kommen nirgends vor. In ilen Vierecken liegen sehr regelmassig 3 massig breite Kiemenspalten. Das Gewebe zwischen dem Gitterwerk der Gefasse ra^t g-ar niclit nach aussen hervor. Grosse kolbige Papillen auf den Kreuzpunktcn. Der Endostyl ist schmal. Die Dorsalfalte ist massig breit, vollkommen glattrandig, auch sind nur sehr schwache Andeutungen von verdickten Rippen zu unterscheiden. Die Flimmergrube ist klein und hufeisenförmig. Der P ra ebra n c h i alsau m mit zahlreichen, aber sehr kleinen kolbenftirmigen Papillen versehen. Der Dar m macht die gewühnliche Doppelschlinge. Der Oesophagus ist kurz. Der JNIagen liegt ganz im hintersten Teil des Körpers. Die erste Darmschlinge reicht bis etwas über die Körpermitte und lasst einen weiten Raum für die Gonaden frei. Der Enddarm lauft gferade nach vorn und mündet in den sjlattrandicren After noch etwas vor der ersten Darmschlino-e. Die F ü hl er, ungefahr 40 in Anzahl, von etwa gleicher Lange. Die Gonaden liegen in der ersten weiten Darmschlinge und die Testes teilweise auch noch auf der Darmwand. Der geraumig-e (3vidukt verlauft dem Enddarm entlano- und mündet noch etwas vor dem After. Obgleich das Tier ausserlich sehr der früher von mir beschriebenen A. melanostoma ahnelt, ist es dennoch nicht zu dieser Art zu bringen. Hauptsachlich der Kiemensack ist nach anderem Typus gebaut, ganz flach, ohne die bekannten Ausbuchtungen, welche A. ijiclanosfoma sehr deutlich zeigt. Auch der Verlauf des Darmes ist etwas verschieden und die Papillen am Praebranchialsaum sind viel kleiner. Sonst sind aber beide Formen einander recht ahnlich. Die dunkle P^arbe, welche bei A. melanostoina nur um den beiden Offnungen vorkommt, erstreckt sich bei dieser Art fast über den grössten Teil der rechten Seite. 20. Ascidia perjïuxa n. .sp. Taf. VI, Fig. 9 — 11. Stat. 312. 8° 19' S., ii7°4i'0. 274 Meter. Feiner, sandiger Schlamm. 4 Ex. Aussere Kennzeichen. Das grösste der 4 Exemplare i.st 9 cm. lang und 4 cm. breit, .seitlich ziemlich stark zusammengedrückt. Die Tiere sind mit der hinteren, teilweise auch noch mit der linken .Seite auf toten Korallenstücken, Mu.schelschalen und Schwamme festge- wachsen. Die Branchialöffnung liegt vorn, bei einigen mehr, bei anderen weniger dorsal übergebogen. .Sie wird von 10 deutlichen Lappen umstellt. Die Atrialcjffnung liegt donsal auf einem breiten, kurzen .Si])ho, etwa Vs der Körperlange vom Vorderende entfernt, was aber bei den ver.schiedenen Exemplaren nicht ganz gleich i.st. Sie ist von 6 Lappen umstellt. 41 Die Oberflache ist ganz glatt, nur hinten mit einigen Fremdkörpern besetzt. Der ganze aussere Habitus erinnert sehr an die Europaisclie A. mentula. Farbe in Alkohol glasig grau. Die Testa ist gallertig, massig dick, reichlich mit Blutgefassen versehen. Sie zeigt die typische Structur der Ascidia-Testa. Die Tunica lasst sehr leicht von der Testa los, ist aber nur dünn und mit ziemHch schwacher Musculatur versehen, welche allerdings an der rechten Seite kraftiger ist als an dei- jinken. Auch an der Tunica sind die Branchial- und Atrialöffnung deutlich lo, resp. 6-lappig. Der K i e m e n s a c k ist schwach gefaket, so dass das Gewebe zwischen den Langs- gefassen etwas nach aussen vorspringt. Die Langsgefasse sind schmal, ragen aber stark in's Innere des Kiemensackes vor. Die Ouergefasse sind nur wenio; verschieden in Grosse, aber doch abwechselnd etwas grösser und kleiner. In den iingefahr viereckigen Maschen kommen 3, 4 oder 5 langliche Kiemenspalten vor. Gewöhnlich verbindet ausserdem noch ein kraftiges Langsgefasschen die Ouergefasse zwischen 2 Langsbalken. Secundare Quergefasschen, welche die Kiemenspalten überbrücken kommen vielfach, wenn auch bei weitem nicht überall, vor. Auf den Kreuzpunkten der Langs- und Ouergefasse finden sich grosse kolbige Papillen und kleinere auf den Kreuzpunkten mit den secundaren Quergefasschen. Der Endostyl ist zwar deutlich, aber sehr schmal. Die Flimmergrube ist f/-förmig, mit den beiden Hörnern nach der linken Seite umgebogen. Die hintere Lijape des Flimmerbogens biegt hinter der Flimmergrube sehr weit nach hinten, aber die beiden Schenkel legen sich sehr dicht neben einander, so dass eine spaltförmige Epibranchialrinne gebildet wird, welche erst etwa i cm. hinter der Flimmergrube aufhört, wo die Flimmerbogen in die Dorsalfalte übergehen. Die Dorsalfalte bildet eine ziemlich breite Membran, welche über die eanze Lange gerippt ist. Der Rand ist gezahnt, aber so dass die Zahnchen am vordern Ende noch sehr klein sind und allmahlig nach hinten zu grösser werden. Die Zahnchen correspondieren mit den Rippen. Die ganze Dorsalfalte ist auffallend reich an kleinen Blutgefasschen, welche besonders am freien Rande ein dichtes Netz bilden. Der Darm macht die gewöhnliche enge Doppelschlinge, so dass die Darmschenkel einander berühren, ungfefahr wie bei A. mentula. Der Magen ist .sehr o-eraumig. Die F ü hier sind ungefahr 50 in Anzahl, nicht von gleicher Liinge, aber die grossen und kleineren ohne bestimmtes Regelma.ss angeordnet. Die G o n a d e n sind in typi.scher Weise gebaut. Das Ovarium liegt in der ersten Darm- schlinge, die Testesblaschen setzen sich noch weit auf die Darmwand fort. Der Ovidukt ist sehr geraumig und verlauft dem Enddarm entlang. Es ist dies eine sehr typische Ascidia-Krt^ die in ihrem ganzen ausseren Habitus sehr an unsere Europaische A. luenhila erinnert. Der Bau des Kiemensackes so wie einiger anderen Organe ist aber sehr verschieden. Besonders hervorheben will ich die eigentümliche Aneinander- lagerung der dorsalen Schenkel des Flimmerbogens, so dass es auf den ersten Bliek aussieht als ob hier die Dorsalfalte doppelt ware ; ferner den ausserordentlichen Reichtum an kleinen Blut- gefasschen in der Dorsalfalte. In der Basis der Falte sind es grössere Gefasschen, welche sich SIBOGA-EXPEDITIE LVIa. 6 42 nach dem freien Rande zii in das feine Netz aullösen. Dieser eigentümliche Reichtum an Blut- gefasschen hat diese Form gemcin mil A. cylmdracea Herdm., von welcher sie sich aber sonst durch den übrigen anatomischen Bau Icicht unterscheidet. Das Mirnganglion ist massig weit von der Flimmergrube entfernt, dem Branchialsipho aber doch etwas nither gerückt als dem Atrialsipho. 2 1. Ascidia triciispis n. sp. Taf. VI, Fig. 12, 13. Stat. 262. 5°53'.8S., I32°48'.8 0. 560 Meter. Fester, blau-grauer Schlamm. 3 Ex. Aussere Kennzeichen. Die Tiere sind ungefahr 12 mm. lang und etwa halb so breit, seitlich stark zusammengedrückt und mit der ganzen linken Seite auf toten Korallen- stücken festgewachsen. Die Branchialoffnung liegt vorn und ist 8-lappig, die Atrialöffnung sehr weit nach hinten und der Atrialsipho ist schwach nach hinten gekehrt. Auf der rechten, nicht festgewachsenen Seite schimmern die Eingeweide nur undeutlich durch. Die Farbe ist das gewöhnliche glasige Grau. Die Testa ist gallertig, durchscheinend, an der rechten, frei liegenden Seite betrachtlich dicker als an der festgewachsenen linken Seite. Die feinere Structur bietet nichts besonderes. Die Tunica ist sehr zart und mit schwacher Musculatur versehen, welche auch bei den Siphonen kauni kraftiger wird. An der rechten Seite ist sie allerdings etwas besser entwickelt als an der linken. Der Kiemensack ist ziemlich zart, nicht gefaket. Die schmalen LanCTsg-efasse lieofen dicht neljen einander, so dass nur 2 Kiemenspalten zwischen ihnen liegen. Die Ouergefasse sind alle ungefahr gleich breit, secundare Ouergefasschen fehlen regelmassig. Die Kiemenspalten sind lantr und schmal. Auf den Kreuzpunkten der Lang-s- und Ouerg-efasse kommen massie grosse Papillen vor, welche eine grössere, mittlere Zacke und 2 kleine Nebenzacken besitzen. Der Endostyl ist schmal und wenig hervortretend. Die Fl im mer ijr ube ist klein und hufeisenförmie. Die Dorsalfalte ist ziemlich breit, glattrandig und auch nicht gerippt. Der Darm fangt weit hinten im Körper an mit einem kurzen und engen Oesophagus, welcher in den kurzen Magen übergeht. Dieser liegt quer zur Langsachse des Körpers, ganz hinten im Körper. Der Mitteldarm macht eine weit offen stehende, einfache Schlinge, deren Biegung auf der Körpermitte liegt. Eine zweite Schlinge unterbleibt; höchstens kommt eine Knickung am Anfang des Enddarmes vor, da letzterer noch etwas nach hinten, der Atrial- öffnung zugekehrt ist. Die F ü h 1 e r sind fadenförmig, abwechselnd grösser und kleiner und ungefahr 40 in Anzahl. Die Gonaden liegen in der weiten, offenen Darmschlinge, wo sie ein langes, wurst- förmiges Organ bilden. Die Offnungen der Geschlechtsgiinge liegen neben dem After am Anfang des Atrialsiphos. Das Hirnganglion liegt ziemlich weit nach vorn, wenn auch nicht in unmittelbarer Nahe des Dorsaltuberkels, wie bei Ascidiella. Diese aus massig grosser Tiefe stammende Ascidia-hrt weist in ihrem allgemeinen Bau keine besonderen Abweichungen von dem der mehr oberflachlich lebenden Formen. Der Verlauf des Darmes und das Unterbleiben der 2'^° Darmschlinge ist wohl am meisten kennzeichnend für diese Art, zusammen mit der sehr weit nach hinten gerückten Atrialöffnung und den 3-spitzigen Papillen am Kiemensack, wenn auch jedes dieser Verhaltnisse für sich auch bei anderen Ascidia-Avten gefunden wird. 22. Ascidia bisulca n. sp. Taf. VI, Fig. 14 — 16. Stat. 250. Insel Kur. 20 — 45 Meter. Lithothamnion. i Ex. A u s s e r e K e n n z e i c h e n. Der Körper ist 2 8 mm. lang und ohne den Atrialsipho 16 mm. breit. Das Tier ist mit der ventralen linken Seite auf toten Korallen festgewachsen. Beide .Siphonen sind lang. Der Branchialsipho ist nach vorn gekehrt, aber ventral umgebogen. Der Atrialsipho liegt dorsal, etwas hinter der Körpermitte und ist nach hinten gekehrt. Die Branchialöffnung ist von 9 Lappen umstellt, welche die Fortsetzung sind von 9 Langswülsten auf dem Sipho. Die Atrialöffnung hat 7 Lappen, welche gleichfalls in 7 Wülsten auf den Sipho übergehen. Die Eingeweide schimmern nur undeutlich durch die grau-gallertige Testa hindurch. Die Testa ist ziemlich dick, wenigstens an der rechten Seite und an der Basis der Siphonen. Sie ist gallertig und von der gewöhnlichen Structur. Die Tunica ist mit verhaltnissmassig kraftiger Musculatur versehen, besonders an der rechten Seite, aber so, dass die Muskelbündel an der medianen Dorsallinie auf der linken Seite übergreifen, dann aber sich plötzlich in feinere Muskelbündelchen auflösen, ein Verhalten wie es bekanntlich öfters vorkommt. — Die beiden Siphonen sind an der Tunica ziemlich scharf vom übrigen Körper abgesetzt und mit kraftigen Ringmuskeln versehen. Der Kiemensack ist nicht gefaket und zart. Die Langsgefasse sind schmal, die Ouergefasse breit und mit breiten Horizontalmembranen versehen. Auf den Kreuzpunkten der Langs- und Ouergefasse stehen lange, fast fingerförmige Papillen. In den Maschen kommen gewöhnlich 4 lange Kiemenspalten vor, welche mitunter in 2 kleine aufgelöst sind. Secundare Ouergefasschen kommen zwar vielfach, aber gar nicht regelmassig vor. Die Flimmergrube ist ziemlich lang, 6^-förmig, die beiden Hörner biegen sich bis uncrefahr die halbe Lange des Organs wieder zurück. Die hintere Ringfalte des Flimmerbogens zieht sich hinter der Flimmergrube zu einer langen und schmalen Epibranchialrinne aus. Die Dorsalfalte ist massig breit, glattrandig und nicht gerippt. Der Darm macht die gewöhnliche Doppelschlinge, bleibt aber hinter die Körpermitte zurückgedrangt. Der Magen ist wenig geraumig und nicht langsgefaltet. Die erste Schlinge lasst gar keinen Raum frei, so dass auch der Mitteldarm den Magen wieder berührt. Der glattrandige After liegt am Hinterrande des Atrialsiphos. Die F ü hl er sind ungefahr 40 in Anzahl, fadenförmig und regelmassig abwechselnd o-rösser und kleiner. Die G o n a d e n sind sehr schwach entwickelt auf die Darmwand der erste Darmschlinge. 44 Es erinnert diese Art durch die. lanoen Siphonen, den Verlauf des Darmes, und die Körpermusculatur an die früher von mir beschriebenc A. divisa Sluit. Andrerseits weichen aber der Ban des Kiemensackes, die Flimmergrube und die lange, schmale Epibranchialrinne so sehr von dem Verhalten bei A. divisa ab, dass die beiden Formen unmöglich zu einer Art zu bringen sind. 23. Ascidia lii/ipida n. sp. Taf. II, Fig. 2. Taf. VI, Fig. 17, 18. Stat. 254. 5^40' S., 132° 26' O. 310 Meter. Feiner, grauer Schlamm. i Ex. Aussere Kennzeichen. Das einzige erbeutete Exemplar war mit der ganzen linken Seite auf einer zerbrochenen Pinna-.Schale festgewachsen, und zwar so, dass ein breiter Rand der Testa als ein tiach ausgebreiteter Saum gegen die -Schale gepresst war. Das Tier ist überhaupt seitlich sehr stark zusammengedrückt, so dass es höchstens 2 mm. dick ist, hingegen 45 mm. lang vmd 28 mm. breit. Der vordere Teil mit der Branchialöffnung ist ganz mit Sandkörnchen bedeckt, so dass auch gar keine Lappen an der Offnung zu unterscheiden sind. Die Atrial- öffnung liegt weit nach hinten, etwas vor dem hinteren Körperviertel. Auch an dieser Öffhung sind keine Lappen zu unterscheiden. Das ganze Tier ist glasartig durchscheinend, so dass auf dunkler Unterlage alle Organe sich vollkommen deutlich abzeichnen. Die Testa ist gallertig, sehr durchscheinend, im Allgemeinen dünn, nur an dem breit auslaufenden Saum etwas dicker. Besonders am Rande des Saumes treten die Blutgfefasschen der Testa deutlicher hervor, da sich hier die Blutkörperchen gestaut haben. Die Blutgefasschen stehen hier etwa senkrecht zum Rande und verlaufen einander ungefahr parallel. Die Tunica ist überaus zart, muskelarm und dadurch auch sehr durchscheinend. Kurze kraftigere Muskelfasern verlaufen jederseits des Endostyls, im übrigen kommen nur ausserst schwache Muskelbündelchen vor. Auch bei den Siphonen sind sie kaum kraftiger. Der Kiemensack ist gleichfalls zart, nicht gefaltet, mit schmalen, aber ziemlich weit ins Innere vorspringenden Langsgefassen. Die Ouergefassen sind alle ungfahr gleich breit, jeden- falls ist keine deutHche Abwechselung von breiteren und schmaleren mehr vorhanden. In den viereckigen Maschen finden sich gewöhnlich 3 langliche Kiemenspalten, aber öfters erstrecken sich diese noch als sehr lange Spaken über zwei hinter einander liegende Maschen, wahrend das Ouerofefass noch fehlt. In diesen Fallen sind auch die Ouergefasschen der nachstanlieeenden Maschen schmaler. Auf den Kreuzpunkten der Langs- und Quergefasse stehen ziemlich grosse Papillen, welche ausser der grosseren, hakenförmigen Mittelspitze noch 2 kleinere Nebenzipfel haben. Der Endostyl ist schmal und wenig hervortretend. Die Flimmergrube ist klein und hufeisenförmig. Der trichterförmigr sich vereno;ende Canal ist deutlich bis zur Neuraldrüse zu verfolgen. Das Hirnganglion ist langlich A'-förmig und liegt etwas mehr als seine doppelte Lange hinter der Flimmergrube. Die Dorsalfalte ist ziemlich schmal, tracft aber in regelmassiofen Abstanden welche nicht mit der Lage der Ouergefiisse übereinstimmen, ziemlich lange, zugespitzte Zipfel. Der Darm ist im allgemeinen klein ; der Kiemensack erstreckt sich noch ziemlich weit hinter denselben. Der sehr kurze Oesophagus geht in den wenig geraumigen, nur schwach langsgefalteten Magen über. Der Mitteldarm macht zuerst eine enge geschlossene Schlinge, 45 welche aber kauni weiter nach vorn reicht, als der Atrialsipho. Die zweite Schlinge ist nach vorn offen. Der glattrandige After liegt sehr nahe der Atrialöffnung. Die Fühler stehen dicht gedrangt, sind zahlreich, etwa 60, sehr lang, dünn und fadenförmig. Die G o n a d e n waren nicht deutlich entwickelt, so dass ich weder Drüse noch Geschlechts- gange unterscheiden konnte, ohne das einzige Exemplar zu viel zu verstümmeln. / Obgleich in anatomischer Hinsicht diese Form keine besonderen auffalligen Eigentümlich- keiten aufweist, so ist doch der aussere Habitus niit der fast vollkommen glashellen Haut und die sehr stark seitlich zusammengedrückte Körperform sehr kennzeichnend für diese Art. Das ofanze macht dadurch einen überaus zierlichen Eindruck. Die übrigen Tiefseeformen haben CTewöhnlich eben nicht diese durchsichtiore Testa. - ^ 7 24. Ascidia rhabdophora n. sp. Taf. VI, Fig. 19- Stat. 144. Inscl Damar. 45 iMeter. Korallenboden. i Ex. Aussere Kennzeichen. Das einzige Exemplar ist 30 mm. lang und 20 mm. breit, seitlich nur wenig zusammengedrückt, so dass der Körper noch etwa 18 mm. dick ist. Mit der linken Seite war das Tier avif Korallendebris festgewachsen. Die freie Oberflache ist ganz ohne Fremdkörper, glatt, aber mit mehr oder weniger deutlichen buckelförmigen Erhebungen, wenn auch bei weitem nicht so ausgepragt, wie bei Phalhisia mainmillata. Die beiden Offnungen sind sitzend und ohne deutliche Lappenbildung, fast kreisrund. Die Branchialöffnung liegt ganz vorn, die Atrialöffnung dorsai, ungefahr auf der Körpermitte. Die Farbe in Alkohol ist heil gelblich grau, schwach durchscheinend. Die Blutgefasse der Testa schimmern besonders an der linken Seite deutlich durch. Die Testa ist an der rechten Seite click, an der linken, aufgewachsenen viel weniger. Sie ist knorpelig, zahe und an der inneren Halfte mit zahlreichen, federbuschartigen Kalkspicula versehen, welche senkrecht zur Oberflache stehen. Weiter nach aussen fehlen diese federbusch- artigen Spicula, aber statt deren finden sich stern- und stabförmige Kalkconcremente, welche vielleicht in die Testa aufgenommene Fremdkörper sind. Was die übrige Structur anlangt so sind die grossen Blasenzellen nur sparlich vertreten und zwar fast ausschliesslich in der ausseren Schicht. Auch die kleinen Testazellen sind verhaltnissmassig wenig zahlreich. Die Tunica ist dünn und zart und mit nur schwacher Musculatur versehen. Die Siphonen sind an der Tunica etwas deutlicher ausgebildet als an der Testa. Der K i e m e n s a c k ist gut entwickelt und erstreckt sich noch hinter den Darm bis ganz hinten in den Körper. Die Langsgefasse sind ziemlich kraftig und ragen weit in 's Innere des Kiemensackes hervor, von langen Verbindungsstücken getragen. Die Ouergefasse sind von zwei verschiedenen Grossen und zwar so dass 3 schmalere zwischen 2 breiteren liegen. Alle sind mit ziemlich breiten Horizontalmembranen versehen. Auf den Kreuzpunkten stehen grosse, kolbige Papillen mit einerseits angeschwollenem Rande. Regelmassig kommen aber halbwegs zwischen diesen grossen Papillen noch kleinere, intermediare vor von derselben Gestalt. In den 46 viereckigen Maschen kommen gewöhnlich 6, mitunter auch 7 langliche Kiemenspalten vor. Secundare Langsgefasschen treten öfters auf, welche zwischen den Ouergefasschen verlaufend die Maschen überbrücken. Die Flimmergrube ist klein, quer, halbniondfiirmig, die Hörner gar nicht eingebogen. Das Neuralganglion schmal A'-formig, ungefahr um ihre eigene Lange von der Fhmmer- grube entfcrnt. Die Dorsalfalte ist sehr stark gerippt, aber ohne zungenförmige Fortsatze. Die Rippen setzen sich alle ganz über die Falte fort, als Fortsetzungen der Ouergefasse. Der Darm fangt an mit einem engen und kurzen Oesophagus, welcher in den geraumigen, fast kugelrunden, langsgefalteten Magen übergeht. Der Mitteldarm macht zwei offene Schlingen, von welchen die erstere viel weiter ist, als die zweite. Die erste bleibt noch etwas hinter der Mitte des Kürpers, die zweite berührt den Magen nicht. Der Enddarm ist kurz, so dass der glattrandige After nur den Hinterrand des Atrialsiphos erreicht. Die F ü hier sind fadenförmio^ und kurz. Es sind ini granzen nur 10 etwas langere und dazwischen noch 10 ganz kleine, zum Teil nur stummelförmige entwickelt. Die G o n a d e n liegen in der ersten Darmschlinge und zwar der inneren Bucht des Darmes enge angeschmiegt. Die Geschlechtsgange biegen sich von der vorderen Magenwand nach dem Enddarm über um neben dem After zu münden. Es mag allerdings etwas zweifelhaft erscheinen, ob vielleicht diese Form nicht zu der HERDMANNschen Gattung Pachychlaena gebracht werden müsste. Die Grenze zwischen dieser Gattung und Ascidia ist aber überhaupt kaum scharf zu ziehen. Da die Testa aber jedenfalls mehr oder weniger durchscheinend ist, wenn auch ziemlich fest, so halte ich es doch für besser das Tier zu der Hauptgattung Ascidia zu stellen. Jedenfalls ist das Verhalten der Testa merk- würdig, da mir solche eigentümliche Kalkconcremente von keiner Ascidia bekannt sind. Wir haben es hier mit wirklichen Kalkspicula zu thun, da bei Anwendung von Salzsaure Entwickelung von Kohlensaure statt findet und die Federbüschchen allmahlig gelost weerden, ohne aber ganz zu verschwinden, da ein organischer Rest zurückbleibt, welcher aber viel lockerer ist, da die Teilchen nicht mehr genau an einander schliessen, so dass Kalk und organische Masse abwechselnd abgelagert sind. Sowohl diese Structur, als auch die sehr tjpische Lage dieser Kalkfedern, alle senkrecht zur inneren Oberflache, schliessen die \'ermutung aus, dass wir es hier mit post mortem entstandenen Gebilden zu thun haben könnten, wie Herdman es für die Kalkspicula in der Testa seiner Pachychlaena gigantea für wahrscheinlich hillt. Die Concremente in der au.sseren Halfte der Testa bestehen nur zum Teil aus Kalk, da sie sich nicht alle in Salzsaure lösen. Wahrscheinlich sind die übrigen Kieselnadeln und wohl verschiedenartige Fremdkörper, welche wahrend des Wachstums der Testa aufgenommen sind. Die übrigen anatomischen Verhaltnisse geben keine Veranlassung zu besonderen Betrach- tunren, nur will ich noch die crerino-e Zahl der Fühler hervorheben, da nur 10 CTut ausgrebildete Fühler vorkommen, die übrigen 10 grösstenteils nur stummelförmig sind. Schliesslich habe ich das Vorkommen eines sehr eigentümlichen parasitischen Krusters zu erwahnen. Es liegt namlich an der Aussenseite des grössten Teils des Darmes und des Magens ein dicker wurstförmiger 47 Schlauch, welcher vorn 5 Segmente zeigt, die aber ganz ohne Anhange sind. Hinter diesem seo-mentierten Abschnitt hangt ein langer Blindsack, welcher hinter dem Magen der Ascidia endet, und strotzend mit Naupliuslarven gefüllt ist. Über die niihere Verwandtschaft dieser eigentümlichen Crustacee kann ich nichts genaueres mitteilen. Er wird aber spater von A. Scott p-enauer beschrieben werden. o / 2^ Abteilung Stolidobranchiata. 4« Familie Halocynthiidae. Halocynthia VerriU. 1. Halocynthia jacatrcnsis Sluiter. Sluiter. Natuurk. Tijdschr. voor Nederl. Indië. Bd. 50, p. 331. Stat. 258. Insel Kei, Tual. Riff. i Ex. Stat. 96. Sulu-Archipel. 15 Meter. Lithothamnionbodeii. 4 Ex. Stat. 215. Insel Kabia. Riff. i Ex. Stat. 115. Kwaiidang-Bai. Riff. i Ex. Die innere Anatomie dieser Exemplare stimmt genau mit dem Exemplar aus der Bai von Batavia überein. Wahrscheinlich haben aber die Tiere sich wieder angepasst an die Umgebung des Lithothamnionbodens, so dass die Oberflache vollkommen mit Kalkstücken der Kalkalgen und Korallen bedeckt war, was bei dem Batavia-Exemplar viel weniger der Fall war ; bei dem Exemplar von Stat. 2 1 5 fehlte die Bedeckung fast vollstandig. 2. Halocynthia Jissa Herdman. Herdmax. Challenger Report on the Tunicata. I, p. 137. Stat. 213. Insel Saleyer. Riff. i Ex. Das einzige Exemplar stimmt gut mit Herdman's Beschreibung überein, nur war der tiefe Einschnitt zwischen den beiden Siphonen nicht so stark ausgepragt. Sonst, so namentlich in Betreff der eigentümlichen, wenig veriistelten Fühler, stimmt das Tier ganz mit dem Exemplar aus der Bass-Strasse. 3. Halocynthia ccrebriforinis Herdman. Herdman. Challenger Report on the Tunicata. I, p. 136. Stat. 240. Banda. Riff. i Ex. Die inneren anatomischen \'erhaltnisse stimmen genau mit Herdman's Beschreibung überein, namentlich der Kiemensack, die Fühler, so wie die eigentümlich gestaltete FHmmer- grube. Die aussere Form zeigt aber die von Herdman hervorgehobenen Eigentümlichkeiten nur sehr wenig ausgepragt, da weder die Oberflache so regelmassig gerunzelt, noch auch 48 ein deutlicher Stiel entwickell ist. Da aber die aussere Form ein sehr variabeler Factor ist, ist hierauf nicht zu grosses Gewicht zu legen. 4. Halocymthia transversaria n. sp. Taf. XI, Fig. i — 4. Stat. 258. Inscl Key. Rift'. Lithothamnion, Sand u. Korallen. i Ex. Stat. 240. Banda. Rift". 2 Ex. Aussere Kennzeichen. Das Tier ist 3 cm. lang und etwa 1,5 cm. breit und dick, von unregelma.ssig nierenförmiger Gestalt. Die ganze Oberflache ist vollkommen mit kleinen Korallenstückchen, Teilen von Muschelschalen u. s. \v. bedeckt, und zwar derartig, dass ausserlich von den beiden Öffmmgen nichts zu entdecken ist. Die Testa ist dünn, aber zahe. Die Fremdkörper sind festgewachsen in die aussere Schicht der Testa, welche dadurch auch mehr brüchig ist. Die innere faserige Schicht ist sehr fest und zahe, an der Innenseite mehr oder weniger perlmutterglanzend. Die Tunica lasst leicht von der Testa los, besteht grössenteils aus einer binde- eewebieen Masse, mit verhaltnissmassiCT schwacher Musculatur. Nur bei den beiden orut ent- wickelten Siphonen, besonders bei dem Atrialsipho, ist sie kraftiger und in der bekannten Weise angeordnet. Der Kiemensack ist das auffalligste Organ dieser Art, da er ganz abnorm gebaut ist, was das \'erhalten der Kiemenspalten anlangt. Jederseits kommt ausser 5 breiten Kiemen- falten noch eine viel schmalere, die erste nach dem Endostyl, vor. Die breiteren haben auf jeder Lamelle der Falte 10 Langsgefasse, die eine schmale nur 4. Zwischen 2 Falten kommen 7 Langfsofefasse vor, wenigrstens bei den ventralen und seitlichen Feldern, bei den dorsalen Feldern aber nur 4 bis 5. Die Kiemenspalten sind als querovale Offnungen in regelmassigen Reihen hinter einander angeordnet und zwar so, dass jede Reihe von einem Langsgefass überbrückt wird. Zwischen je zw^ei Kiemenspalten liegt ein Ouergefasschen, das jederseits mit einem Langs- gefass in Verbindung tritt. Es wird hierdurch also ein Netzwerk von quer stark ausgezogenen Vierecken gebildet, in welchen je 2 halbe Kiemenspalten liegen. Xur sehr vereinzelt treten hier und dort kleine Unregelmassigkeiten in dieser Anordnung auf, wie eine solche in der Abbildung angegeben ist. Das Epithel, das die Kiemenspalten umgrenzt, tragt lange Cilien, die gut bewahrt geblieben sind. Nur die Langsgefasse besitzen breite Verticalmembranen, welche in's Innere des Kiemen- sackes hineinragen. Papillen auf den Kreuzpunkten der Gefasse kommen nirgends vor. Auch auf den Falten ist die Anordnung der stark quer oval ausgezogenen Kiemenspalten ganz die gleiche, nur sind die Spalten kleiner. Der Endostyl ist breit, mit tiefer Rinne. Kalkspicula kommen nirgends vor. Die Flimmergrube bildet eine kleine, langlich runde Offnung auf einem ziemlich hohen Tuberkel. Die Dorsal falte besteht aus dicht hinter einander liegenden, nicht sehr langen zungenförmigen Fortsiitzen. Der Darm macht die typische w^eite Schlinge, wie gewühnlich bei Halocytitliia. Der 49 Oesophagus ist sehr kurz, der Magen ziemlich kurz und mit traubig verastelten Leberblind- sackchen teilvveise bedeckt. Der Afterrand schwach eingekerbt. Die F ü hl er sind 20 in Anzahl, reichlich verastelt, aber doch zart und schlank. Grössere und kleinere wechsehi ziemlich regelmassig mit einander ab. Die Go na den sind typischer Weise jederseits als grosse gelappte Drüse entwickelt, mit kurzen Geschlechtsgangen, welche vor dem Atrialsipho ausmünden. Es ist dies ihrem ganzen Baue nach eine typische Halocyntliia^ welche aber durch den abweichenden Bau des Kiemensackes, namentlich durch die eigentümlichen, quer verlaufenden Kiemenspalten besonders an H. echinHa L. und H. arctica Hartm. erinnert. Es kommen bekanntlich ausserdem auch bei H. villosa Stimps. und bei Boltenia elegans Herdm. ebenfalls quergestellte Kiemenspalten vor, aber unsere H. transver sar ia schliesst in dem Bau des Kiemen- sacks am engsten an die nordischen Formen an. Man hat sich die Entstehune derartieer querer Kiemenspalten so zu denken, dass die Bildung der longitudinalen Interspiraculargefasse unterbleibt, indem die Vermehrung der Kiemenspalten ausschliesslich geschieht durch das Auf- treten neuer innerer Ouergefasse, wodurch die bestehenden Spalten in zwei hinter einander lieg-ende cjetrennt werden. 5. Halocyiithia óreviraiuosa n. sp. Taf. XI, Fig. 5 — 7. Stat. 240. Banda. Riff. i Ex. Aussere Kennzeichen. Das einzige Exemplar ist 3^/. cm. lang und 2 cm. breit, mit dem grössten Teil der rechten Seite festgewachsen. Die beiden Offnungen deutlich 4-lappig und auf kurzen, breiten Siphonen sitzend, die Branchialöffnung vorn, die Atrialöffnung ungefahr in der Mitte der Dorsallinie. Die Oberflache ist etwas runzelig, besonders bei den Siphonen und hier und dort mit kleinen Algen bewachsen. Die Farbe in Alkohol ist heil orelblich-grau. Die Testa ist lederartig, zahe aber dünn, nur bei den Siphonen etwas dicker. Innen g'rau, nicht silberglanzend. Die Tunica ist dick, fleischig und mit kraftiger Musculatur, welche in der gewöhnlichen Weise angeordnet ist, versehen. Die beiden Siphonen treten an der Tunica deutlicher hervor, als an der Testa. Der Kiemensack hat jederseits 6 breite Falten. Auf jede Falte kommen 14 bis 16 Langsgefasse. Zwischen zwei Falten liegen 3 oder 4 Langsgefasse. Die primaren Ouergefasse sind alle ungetahr gleich breit, aber zwischen diesen kommen regelmassig schmalere, secundare Ouergefasschen vor, welche zum Teil die grosseren Spalten überbrücken, zum Teil zwischen zwei Spalten hindurchgehen. Es liegen niimlich ursprünglich 4 lange Kiemenspalten zwischen zwei Langsgefassen, aber vielfach hat sich eine grosse Spalte schon in zwei kleinere geteilt. Die Flimmergrube ist 6''^fürmig mit den beiden Hörnern schleifenförmig nach der rechten Seite umgebogen. Die Dorsal falte besteht in der ganzen Lange aus langen, fadenförmigen Fortsatzen. Der Darm macht für HalocyntJiia eine ziemlich enge Schlinge. Die erste geschlossene SIEOÜA-EXrEDITIE I.VIrt. 7 50 Darmschlinge kommt ungetahr bis zur klitte des Körpers, der Enddarm reicht ebenfalls nicht weiter nach vorn. Der letzte Teil des Enddarmes ist plötzlich eingeschnürrt vind mit feinen Langsfalten versehen. Der Magen ist kaum geraumiger als der übrige Darm. Die Fühler sind 24 in Anzahl, ungleich lang, aber ohne wahrnehmbares Regelmass angeordnet. Sie sind nur wenig veriistelt und die Seitenastchen sind sehr kurz. Die G o n a d e n sind beiderseits langliche, seitlich ziemlich regelmiissig lappig einge- schnittene Drüsen. Die linksseitige liegt ganz in der ersten Darmschlinge. Obgleich diese Art keine besondere auffallende Eigentümlichkeiten aufweist, kann ich sie doch zu keiner der beschriebenen Arten bringen. 6. Halocynthia polycarpa n. sp. Taf. XI, Fig. 8 — 9. Stat. 259. 5°29'.2S., I32°52'.5 0. 4S7 Meter. Korallen, Sand u. tote Koralleii. i Ex. Aussere Kennzeichen. Das einzige mir vorliegende Exemplar ist 40 mm. lang nnd ungefahr 30 mm. breit von unregelmassiger, knolliger Gestalt und mit unebener, runzelicrer Oberflache. Das Tier war mit der hinteren Seite auf toten Korallen aufgewachsen. Die beiden Öffnungen sind deutlich 4-lappig, die Branchialöffnung liegt vorn, aber schon deutlich auf der Dorsalseite, die Atrialöffnung noch etwas vor der Körpermitte, ebenfalls an der Dorsalseite. Ausserlich sind kaum Siphonen zu unterscheiden. Die Farbe in Alkohol ist heil gelblich grau. Die Testa ist nicht sehr dick, aber fest und lederartig, nur am hinteren, aufgewachsenen Teil ist sie dicker. Die Tunica ist mit der gewöhnlichen, kraftigen Musculatur versehen. An der Tunica sind die beiden Siphonen gut ausgebildet. Der Branchialsipho ist schmal, der Atrialsipho viel breiter. Der Kiemensack besitzt jederseits 6 massig breite Falten, welche auf die Flache gelegt einander nicht berühren. Zwischen 2 Falten kommen, wenigstens zwischen den mittleren, 10 oder II Langsgefasse vor; an der Dorsal- und Ventralseite aber weniger. Die Ouergefasse sind im allgemeinen abwechselnd etwas grösser und kleiner, ohne dass aber dieser Unterschied sehr auffallig ist. Dazu kommen noch secundare Ouergefasschen, welche aber die Maschen öfters nur teilweise überbrücken. Papillen kommen nirgends vor. In den viereckigen Maschen finden sich 3 bis 6 langliche Kiemenspalten. Die Flimmergrube ist lang ^'^formig, die beiden Hörner sind nicht eingerollt, sondern schwach sich schlangelnd. Die Dorsalfalte besteht aus langen, dicht hinter einander liegenden, fast fadenför- migen Fortsatzen, die sich über ihre ganze Lange gleichartig verhalten. Der Darm macht die gewöhnliche, weite Schlinge, welche aber nicht ganz bis vorn reicht und sich etwa halbwegs der Branchial- und Atrialöffnung zurückbiegt. Die zweite Schlinge ist nur kurz. Der kurze Enddarm mündet mit dem glattrandigen After etwas hinter der Atrial- öffnung. Die machtig entwickelte, gelappte Hepatopankreasdrüse liegt in dem hintersten, frei gelassenen Raum der ersten Darmschlinge. 51 Die F ü hier sind niir milssig reich verastelt und massig lang, abwechselnd grösser und kleiner, aber die kleinen von verschiedener Lange. lm ganzen kommen i6 vor. Die G o n a d e n sind beiderseits entwickelt und zvvar nicht als eine einfache gelappte Drüse, sondern aufgelöst in zahlreiche neben einander liegende Geschlechtssackchen, jedes mit seiner besonderen Ausmündung. Rechts sind sie in der Form eines Hufeisens neben einander angeordnet, mit den Öfïnungen der Ausfuhrgange nach der Innenseite des Hufeisens gekehrt; Jedes Sackchen ist etwa birnförmig. Der distale, breite Teil bildet das Ovarium, der schmale Teil wird von den Testes eingenommen. An der linken Seite liegen die Sackchen, welche gleichartiger gestaltet sind als rechts, in der ersten Darmschlinge vor dem Hepatopankreas, aber dichter auf einander gedrungen, wenn auch immer noch derartig, dass die Offnungen der Geschlechtsgange einander zugekehrt sind. Nur in Betreff der Gonaden ist diese x^rt besonders bemerkenswert, da die Anordnung und der Bau der Geschlechtssackchen auffallend an Styela erinnert. Auch bei H. corallina Roule aus dem Mittelmeer be.stehen die Gonaden aus zahlreichen gesonderten Drüsen, welche aber unrewelmassie an der Innenseite des Mantels verbreitet sind. Man hat sich hierbei vorzustellen, dass die Lappen der vormals einfachen Drüse sich emancipiert haben und jeder für sich seine Ausmündung erhalten hat. Die übrigen anatomischen Verhaltnisse geben keine Veranlassung zu besonderen Bemerkungen. Microcosmus Heller. 1. Microcosmus propinquus Herdman. Herdman. Challenger Report on the Tunicata. I, p. 132. Stat. 310. 8°3o'S., II9°7'.5 0. 73 Meter. Sand mit toten Korallen. i Ex. Das einzige 5 cm. lange Exemplar stimmt gut mit Herdman's Beschreibung überein, nur kamen in den Maschen nur 8 oder 9 Kiemenspalten vor, wahrend Herdman für sein Exemplar 12 erwahnt. Ferner ist der Atrialsipho bei dem Siboga-Exemplar auffallend lang, 18 mm., und lano-er als der Branchialsipho. Das Challenger-Exemplar stammte aus der Bass-Strasse. 2. JMicrocosiniis affinis Heller. Heller. Beitrage zur nahern Kenntniss der Tunicaten. Sitz. ber. k. Ak. d. Wiss. Wien. Bd. JT, 1878, p. 91. Herdm.an. Catalogue of Tunicata in the Australian Museum. 1899, p. 25. Stat. 258. Insel Kei, Tual. Rift'. i Ex. Es stimmt das Tier ziemlich gut mit Heller's, allerdings sehr kurzer, Beschreibung überein, so wie mit den Hinzufügungen Herdman's. Xur fand ich, das gewöhnlich 3 oder 4 Langsgefasse zwischen den Falten vorkommen, statt nur 2, wie Herdman es bei seinen Exemplaren fand. Sonst war keine Abweichung zu constatieren. 52 3- Microcosmtcs rainsayi Herdm. HerDMAN. Catalogue of the Tunicata in the Australian Museum, Sydncy. 1899, p. 25. Stat. 273. Inscl jedan. 13 JMcter. Sand unJ Schalen, i Mx. Das Exemplar hat eine ungefahr viereckige Gestalt, 20 mm. breit und hoch. Die beiden kurzen und dicken Siphonen treten deutlich hervor. Die Farbe ist weisslich, wie auch Herdman es für seine jüngeren Exemplare angiebt. Die iniieren anatomischen Verhaltnisse stimmen sehr gut mit Herdman's Beschreibung überein, allein sind nur 7 gut entwickelte Kiemenfalten vorhanden, die 8'^ neben dem Endostyl ist nur sehr schwach und besteht nur aus einigen wenigen Langsgefassen. Herdmax hingegen erwahnt sogar noch eine ganz kleine 9*^ Falte neben dem Endostyl. Ferner kommen noch ein Paar gariz kleiner Fühler zwischen den übrigen vor, so dass ich im Ganzen 22 ziihlen konnte. Die übrigen Besonderheiten in dem Bau, die 4 blindsackartigen Faken an der Basis des Branchialsiphos, die Dörnchen im weiteren Teil dieses Siphos, die Falte am Atrialsipho, so wie die Flimmergrube stimmen aber so vollkommen mit den Tieren von Port Jackson überein, dass ich in den oben hervorgehobenen Unterschieden keinen genügenden Grund erbücken kann, um für das Tier von Jedan eine andere Art aufzustellen. 4. Microcosimis /laoiiisp/iacrii/iii n. sp. Taf. XI, Fig. 12 — 14. Stas. 213. Insel Saleyer. Rift". 5 Ex. Aussere Kennzeichen. Die Tierchen haben eine typische, ungefahr halbkugeliche Gestalt, mit der abgerundeten, ventralen Seite festgewachsen auf toten Korallenstückchen ; die mehr abgeflachte Dorsalseite mit den beiden Siphonen ist frei. Die Lange und Breite betragt 15 mm. Die .Siphonen sind gut entwickelt, etwa 5 mm. lang, der Branchialsipho nach vorn, der Atrialsipho nach hinten gekehrt. Die beiden üffnungen sind sehr deutlich vierlappig. Die Oberflache ist ausser der Anheftungsstelle glatt und ohne Fremdkörper, nur die Siphonen sind schwach gefurcht. Die Farbe der in Alkohol aufbewahrten Tiere ist weisslich, etwas silberglanzend. Die Testa ist dünn aber fest und lederartig, auch an der Innenseite silberglanzend. Die Tunica ist zart, aber doch mit den typischen, ziemlich kraftigen Muskelbündeln versehen. An den Siphonen tritt die Musculatur hauptsachlich als Ringfasern auf. Von der Basis der 2 Siphonen strahlen die einander fast rechtwinklig kreuzenden Muskelbündel aus, welche den Körper umgeben. An der Basis des Branchialsiphos, vor dem Fühlerrand, kommen die 4 Faken vor, welche wahrscheinlich als Klappenvorrichtung fungieren. Der Kiemensack hat jederseits 7 gut entwickelte F"alten, aber ausserdem noch eine rudimentare neben dem Endostyl, welche nur in der vordern Halfte erkennbar ist. Zwischen 2 Faken treten 4 Langsgefasse auf. Die Ouergefasse sind ungleich breit, aber es ist kein bestimmtes Regelmass in der Abwechselung zu entdecken. In den ungefahr viereckigen Maschen kommen 4 oder 5 langliche Kiemenspalten vor, welche ziemlich regelmassig von secundiiren Ouergefasschen überbrückt werden. Papillen fehlen. Der Endostyl ist breit und besitzt weit in's Innere des Kiemensackes hervorragenden Lippen. Die Flimmergrube ist 6''-fürmig, das rechte Horn mehr spiralig eingerollt als das linke. 53 Die Dorsalfalte ist schmall und grlattrandig^. Der Darm ist lang, aber macht eine enge Schlinge. Der kurze Oesophagus geht alsbald in den langlich spindelförmigen Magen über, welcher deutlich langsgefaltet ist. Der Mitteldarni macht zuerst eine dorsal und nach hinten gekehrte Schlinge, biegt wieder zurück und lauft dem Magen entlang, bis er in den Enddarm übergeht, welcher sich nach dem Atrialsipho zu biegt, um in den glattrandigen After zu münden. / Die Fühler sind reichlich verastelt, 20 an der Zahl und ungkich lang, aber ohne bestimmtes Regelmass in der Abwechselung von orossen und kleineren. Die G o n a d e n sind jederseits als eine langliche, gelappte Drüse entwickelt und zwar sind beiderseits drei hinter einander liegende Lappen zu unterscheiden, welche mittelst schmaler, schlauchförmiger Verbindungen zusammenhangen. Die linkseitige liegt teilweise in der ersten, teilweise in der zweiten Darmschlinge. Es stimmt diese Mirroscosuiiis-Art in mehreren Hinsichten mit der früher von mir beschriebenen M. hirstiius, von Schauinsland auf den Chattam-Inseln gesammelt, überein. Der aussere Habitus ist aber sehr verschieden, und da auch die dicke fleischige Tunica von M. hh'suttis, so wie der Bau des Kiemensackes verschieden ist, so kann ich doch die Tiere nicht zu einer Art vereinigen. 5. Microcosinus arenaccus n. sp. Taf. XI, Fig. 15 — 18. Stat. 315. Paternoster-Insehi. o — 36 Meter. Korallen u. Lithothamnion. i Ex. Aussere Kennzeichen. Das einzige erbeutete E.xemplar ist sammt der dicken Sandhülle 25 mm. lang und 18 mm. breit und dick. Nach Entfernung dieser dicken Sandhülle bleibt der nackte Körper von nur 1 5 mm. Lange übrig. Dabei ergiebt sich aber, dass die Testa an der i\ussenseite zahlreiche, sehr lange, vvurzelartige Auslaufer besitzt, an welche die verschiedenen kleinen Fremdkörper befestigt sind. Ausserlich ist sonst nichts von den Öffnungen zu entdecken. Nach der Entfernung der Sandhülle sieht man aber, dass beide 4-lappig sind. Die Testa ist zwar dünn, aber sehr fest, lederartig und mit den sehr lang-en, wurzelartie ' 'O o 1 o verzweigten Auslaufern versehen. Auch diese letzteren sind sehr zahe und an der Basis ziemlich dick, so dass sie nicht leicht abbrechen. Die Tunica ist gut entwickelt und mit der gewöhnlichen kraftigen Musculatur versehen. An der Tunica sind auch zwei lange, schlanke Siphonen entwickelt, beide dorsal und zwar der langere Branchialsipho nach vorn gekehrt, der kürzere Atrialsipho nach hinten. An der Basis der Siphonen ist die Ringmusculatur als eine Art -Sphincter ziemlich scharf von der übrigen Musculatur abgegrenzt. Der Darm und die Gonaden schimmern mehr oder weniger deutlich durch. Der Kiemensack ist kraftig, jederseits finden sich 6 breite Falten. Zwi.schen 2 Falten kommen nur 2 Langsgefasse vor, welche aber in sehr ungleichen Abstanden liegen, so dass von der dorsalen Seite ab gerechnet, zwischen der Falte und dem ersten Langsgefass 3 Kiemen- spalten liegen, zwischen den 2 Langsgefiissen 5 und zwischen dem 2'"^° Langsgefass und der 54 folgenden Fake lo oder ii. Die Ouergefasse sind von 3 verschiedenen Grossen, welchc in der bekannten Weise abwechseln (i, 2, 3, 2, i). Ausserdem kommen regelmassig secundare, die Kiemenspalten überbrückende Ouergefasschen vor. Indem aber sonst am ganzen Kiemensack keine Papillen entwickelt sind, finden sich auf diesen secundaren Ouergefasschen papillenartige Erhebungen bei jedem Kreuzpunkt mit den Langsgefasschen zwischen den Kiemenspalten. Diese domförmigen, kleinen Pa])illcn tragen auf der Spitze hohes cylindrisches Flimmerepithel. Der Endostyl ist mrissig breit. Die Flimmergrubc ist in mehrere, etwa 8, kleinere rundliche Öffnungen aufgelöst. Die Dorsalfalte bildet eine schmale, glattrandige Membran. Der Darm bildet eine ziemlich enge Schlinge. Der sehr kurze Oesophagus führt in den der Langsachse des Körpers parallel verlaufenden Magen. Der Mitteldarm erstreckt sich zuerst noch nach vorn, um dann mit enger Schlinge zin-iick zu beugen, den Magen wieder zu berühren und in den kurzen Enddarm überzugehen, welcher mit dem glattrandigen After vor dem Atrialsipho mündet. Die Fühler sind 18 an der Zahl, mit nur wenio-en und ziemlich kurzen Verzweisuneen. Sie sind zwar nicht gleich lang aber ohne bestimmtes Regelmass in der Abwechselung. Die G o n a d e n sind beiderseits als grosse Drüse entwickelt. Die linksseitige Drüse liegt teilweise in der Darmschlinge, teilweise auch noch vor derselben. W'enn wir cliese Art in die Gattuno- ]\Ilcrocosiiius aufnehmen, so muss die Gattunes- diagnose in so weit geandert werden, dass auch Formen von voUstandiger Sandhülle umgeben, darin aufgenommen werden können. Durch die enge Darmschlinge und die schmale, glattrandige Dorsalfalte schliest sich unsere Form am meisten an Microcosnms an, so wie auch durch die Lage der Gonaden. Die Falte der Testa an der Innenseite der Siphonen fehlt aber. Ich muss gestehen, dass die Grenze der beiden Gattungen Halocynthia und Microcosiniis mir überhaupt sehr wenig bestimmt erscheint. Ich will für den Augenblick das Tier aber noch zu Microcosmtts bringen. Merkwürdig bleibt jedentalls die überaus dicke Sandbekleidung mit den kraftigen wurzelartigen Auslaufern der Testa und ferner die papillenartigen Erhebungen auf den secundaren Ouergefasschen. .Sowohl durch diese Eigentümlichkeiten, als durch den übrigen anatomischen Bau ist diese Art überhaupt leicht kenntlich. Rhabdocynthia Herdman. I. Rhabdocynihia pallida Heller. Heller. Beitrage zur nahercn Kenntniss der Tunicaten. Sitz. ber. Kais. Ak. Wis.s. Wien. Bd. jj, p. 96. Herdman. Challenger Report on the Tunicata. Pait. I, p. 145. Sluiter. Natuurk. Tijdschr. v. Ncderl. Indic. Bd. 45, p. 183. Stat. 37. Sailus ketjil, Paternoster-Insein, bis 27 Meter. Korallenboden. i Ex. Stat. 43. Pulu Sarassa, Postillon-Insein, bis j,6 Meter. Korallenboden. 2 Ex. Stat. 49\ Sapeh-Strasse. 8°23'.5S., II9°4'.6 0. 69 Meter. Korallen. 2 Ex. Stat. 50. Bai von Badjo, Elores. bis 40 Meter. Sand und Muschelschalen. i Ex. Stat. 115. Kwandang-Bai. Rift". 3 Ex. 55 Stat. 136. Ternate. 23 Meter. Schlamm und Steine. i Ex. Stat. 144. Insel Damar. Rift". 2 Ex. Stat. 152. Wunoh-Bai, N.W. -Kilste Insel Waigeu. Riff. 2 Ex. Stat. 209. Süd-Spitze der Insel Kabaëna. Riff. i Ex. Stat. 213. Insel Saleyer. Riff. 9 Ex. Stat. 231. Ambon. Riff. i Ex. Stat. 234. Nalahia-Bai, Insel Nusa laut. Riff. 12 Ex. Stat. 240. Banda. Riff. i E£ Stat. 250. West-Küste der Insel Kur. Riff. 2 Ex. Stat. 251. 5°28'.4S., 132° o'. 2 O. 204 Meter. Harter Korallensand. 2 Ex. Stat. 258. Tual, Kei-Insein. Riff. i Ex. Stat. 305. Solor-Strasse, unweit Menanga. 113 Meter. Steiniger Boden. 2 Ex. Stat. 310. 8° 30' S., 119° 7'.5 O. J-^, Meter. Sand mit etwas toten Korallen. 2 Ex. Stat. 312. 8° 19' S., ii7°4i' O. 274 Meter. Feiner, sandiger Schlamm. i Ex. Es geschieht nur mit einem gewissen Zweifel, dass ich alle diese Exemplare zu der allbe- kannten und weit verbreiteten Art Rh. pallida Heller, bringe. Ausserlich sind mehrere Exemplare, namentlich die von Stat. 37, 49^, 240 und 251, ganz verschieden von den bis jetzt beschriebenen, da sie eanz und ear mit einer dichten Hülle von Korallen- und Lithothamnion-Bruchstücken, oder auch ganz mit Sand bedeckt sind, wahrend bis jetzt nur nackte Tiere gefunden wurden. Die eanze Testa ist denn auch bei diesen Tieren viel dunner, als es sonst der Fall ist. Merk- würdigerweise stimmt aber die innere Anatomie voUstandig mit den typischen Exemplaren von Rh. pallida überein. Die Flimmergrube hat ganz dieselbe Zeichnung, der Kiemensack den gleichen Bau, die Kalkspicula die gleiche Grosse und Form, auch diejenigen, welche in der Testa liegen, wo sie aber allerdings nur sehr sparlich verbreitet sind. Ich kann des.shalb in diesen ausserlich so sehr abweichenden Tieren doch nur dieselbe Art erblicken, welche sich aber den besonderen ausseren Verhaltnisse angepasst hat. Auf dem Korallen-Riff standen ihnen Kalkdebris in solchem Reichtum zur Verfügung, dass die Tiere wahrscheinlich vom Jugend ab diese orünstieen Umstande verwertet haben und dadurch die Testa in ihrer Entwickelung zurückgeblieben ist. Es ist dies allerdings nicht mehr als eine \^ermutung, die sich aber aufdrangt, wenn man sieht, dass nicht nur diese Rhabdocynthia, sondern alle auf den Riffen gesammelten Ascidien eine derartige dicke Hülle von Kalkkörpern um sich gebildet haben. Die vollstiindige Gleichheit der inneren anatomischen Verhaltnisse scheint mir sonst unerklarlich. Die beiden kleinen Exemplaren von Stat. 43 und die Exemplare von Stat. 213 besitzen nicht die Hülle von Kalkdebris und stimmen also auch ausserlich mehr mit den bekannten Verhaltnissen überein, wahrend andrerseits die beiden kleinen Exemplare von Stat. 305, welche aus einer etwas grosseren Tiefe stammen eine fast glasig durchscheinende Testa besitzen, welche nur mit einigen wenigen Fremdkörpern bedeckt ist. Ohngeachtet dieses so sehr verschiedenen ausseren Habitus, stimmen sowohl die histologischen, als anatomischen Verhaltnisse vollkommen mit einander überein. 2. Rhabdocynthia latisinnosa n. sp. Taf. XI, Fig. 10, 11. Stat. 251. 5° 28.4 S., i32°o'.2 0. 204 Meter. Harter Korallensand. i I^x. A u s s e r e K e n n z e i c h e n. Das einzige erbeutete Exemplar ist 70 mm. lang und ungelahr 56 halb so breit, seitlich zusammengedrückt, mit der vorderen, ventralen Seite an ein Korallen- astchen befestigt. Die beiden Otïnungen liegen iin der dorsalen Seite, keine von beiden terminal und 40 mm. von einander entfernt. Beide sind gross, vierseitig, weit effen stehend. Die Ober- fliiche ist besonders an der dorsalen Seite langs-gerunzelt, nach der ventralen Seite zu sind die Runzeln weiter auseinander, so dass die ventrale Seite selbst fast ganz glatt erscheint. Die Farbe in Alkohol ist schmutzig gelblich-weiss. Die Testa ist flir eine HalocyntJiia auffallend dlinn und lederartig, nur die verdere ventrale Seite, auf der das Tier angeheftet ist, ist etwas dicker. — Es kommen kleine, nur 0,018 mm. lange Kalkspicula von der gewöhnlichen Gestalt in ihr vor, aber nur sehr sparlich. Die Tunica ist gleichfalls dünn und mit scharf begrenzten, aber ziemlich schmalen, braunen Muskelbündeln versehen, welche auf die gewöhnliche Weise angeordnet sind, aber weit auseinander liegen. In der Tunica sind die lang ausgezogenen, spindelförmigen Spicula sehr zahlreich verbreitet, ohne dass eine bestimmte Anordnung zu unterscheiden ist. Die Spicula sind an beiden Seiten zugespitzt, schwach gekrümmt und mit den bekannten Stachelchen in Ouerreihen, aber nicht sehr reg-elmassio- versehen. Sie werden sehr trross, bis 2 mm. Die beiden Siphonen sind kurz aber breit. Der Kiemensack besitzt jederseits 9 sehr breite Falten, von welchen die mittleren sogar I cm. breit werden. Wenn sie auf die Flache gelegt werden, bedecken sie einander denn auch teilweise. Auf jede Falte kommen jederseits 7 Langsgefasse, welche aber ziemlich weit aus einander liegen, so dass noch 5 bis 6 Spaken zwischen zwei Langsgefassen vorkommen. Zwischen 2 Falten liesren nur 4 Lanorsp^efasse, welche nur wenio- weiter aus einander liecren, als auf den Falten, so dass 7 oder 8 Kiemenspalten zwischen zwei Langsgefassen liegen. Die Kiemen- spalten selbst sind lang und schmal und auch die Langsgefasschen zwischen denselben sind nur schmal. — Die Ouergrefasse sind unofleich breit. lm allgemeinen kommen ; oder 6 kleinere zwischen 2 sehr viel grosseren zu liegen. Ausserdem werden die Kiemenspalten gevvöhnlich noch von secundaren Ouergefasschen überbrückt. Die Spicula, welche von derselben Gestalt sind als in der Tunica, kommen hauptsachlich in den grossen Ouergefassen vor, ohne aber in den anderen ganz zu fehlen. Papillen auf den Kreuzpunkten fehlen überall. Der Endostyl ist schmal und nicht stark hervortretend. Die Flimmergrube besitzt als Grundform zwar die Hufeisenform mit den beiden Hörnern nach innen eingerollt, aber die ganze Linie macht mehrere unregelmassige Krümmungen. Der Raum, in welcher die Flimmergrube liegt, zieht sich nach hinten zu in ein langes spitzes Dreieck aus. Die D o r s a 1 f a 1 1 e besteht aus langen dunnen zungenförmigen Fortsatzen, welche aber erst ziemlich weit nach hinten, an der hinteren Spitze des eben erwahnten langen Dreiecks, anfangen. Der Darm ist verhaltnissmassig kurz und liegt links vom Kiemensack. Der Oesophagus geht in den wenig scharf abgegrenzten Magen über, welcher nach vorn zieht. Der Mitteldarm aber biegt schon etwas hinter der Mitte der Körperlange zurück zur Bildung der bekannten Schlinge. Der Enddarm biegt sich noch etwas dorsalwarts nach der Atrialöffnung zu. Der After ist lappig eingeschnitten. Die ganze Darm.schlinge bleibt aber im Vergleich mit den meisten Halocynthien ziemlich eng. — Auch auf der Darmwand kommen zahlreiche Spicula vor. 57 Die Fühler sind reichlich verastelt, breit und 20 in Anzahl. Es wechseln grössere und kleinere mit einander ab, aber die kleinen sind an der ventralen Seite viel grösser als an der dorsalen Seite. Auch die Fühler sind reichlich mit Spicula versehen. Die Go naden sind jederseits als langer wurstförmiger Schlauch entwickelt. Der links- seitige liegt ganz in der Darmschlinge. An der Oberflache des Schlauches liegen die kleinen Testesblaschen. Das Innere des Schlauches ist o-anz mit Eiern o-efüllt. / o o Obgleich ohne Zweifel nahe verwandt mit den übrigen R/iaddocyntkia-Art&n, ist diese neue Form doch in mehreren Hinsichten leicht von den anderen zu unterscheiden. Erstens sind die Spicula betrachtlich grösser als bei den anderen Arten und sind die Kalkstachelchen in etwas weniger regelmassigen Ouirlen angeordnet. Der Darm macht eine nur verhaltnissmassig enge Schlinge und das würde das Tier naher zu Microcosjuics bringen, wenn nicht die Dorsalfalte aus den langen zungenförmigen Fortsatzen bestünde. Ferner sind die ausserordentlich breiten Kiemenfalten kennzeichnend für unsere Art und endlich die eitrentümlichen wurstförmigren Gonaden, indem sonst doch mehr flache, lappig eingeschnittene Geschlechtsdrüsen bei Rhabdo- cyntJiia vorkommen. — Auch die Flimmergrube ist verschieden von der von Rh. pallida und erinnert etwas mehr an diejenigen von RJi. coinplanafa Herdm., ohne aber die regelmassige Gestalt dieser Art zu erlangen. 5'^ Familie Styelid.\e. Styela Mac Leay. I. Styela aiu-ata O. & G. Taf. \TI, Fig. 16. QUOY et Gaim.\rd. Voyage de l'AstroIabe. T. III, p. 559. Sluiter. Die Evertebraten aus der Sammlung in Batavia. Natuurk. Tijdschr. voor Ned. Indië. Bd. 50, p. 337 (Als St. psoloessa SI.). Sluiter. Tunicaten in: Se.MON's Forschungsreisen V, p. 179. Jenaische Denkschriften, Bd. VIII (Als St. piieuuionodes SI.). Herdmax. Challenger Reports. Tunicata, p. 179 (Als Polycarpa sulcata Herdm.). V. Drasche. Über einige neue und weniger gekannte aussereuropaische einfache Ascidien. Denkschr. d. kais. Ak. d. Wiss. Bd. 47, p. 379 (xA.ls P. sulcata Herdm.). Herdman. Descriptive Catalogue of Tunicata. Australian Museum, Sydney, 1899. Catalogue NO XVII, p. 51. Stat. 7. 7°55'.SS., 114° 26' O. 15 Meter. Korallen und Steine. i E.x. Stat. 49'. 8°23'.5S., 119° 4'.6 O. 70 Meter. Korallen und Muschelschalen. i Ex. Stat. 50. Labuan Badje Flores. Riff. i Ex. Stat. 60. Haingsisi. Timor. Riff. i Ex. Stat. 71. Pulu Barang. Riff. 4 Ex. Stat. 149. West-Küste Insel Gebé. Riff. 2 Ex. Stat. 153. N.W.-Küste von Insel Waigeu. Riff. 6 Ex. Stat. 209. Süd-Spitze der Insel Kabaena. Rift'. 15 Ex. Stat. 213. Saleyer. Riff. 15 Ex. SIBOGA- EXPEDITIE LVI i7. 8 58 Stat. 231. Ambon. Riff. i Ex. Stat. 240. Ikinda. Riff. 5 Ex. Stat. 258. Tual, Kci-Inscln. Riff. 6 Ex. Stat. 282. 8°25'.2S., I27°i8'.4 0. 27—54 Meter. Riff. 2 Ex. Stat. 285. Süd-Küste Timor. 34 Meter. Eitliothamnion. 2 Ex. De Bril. Riff. I Ex. Stat. 301. io°38' S., I23°25'.2 0. rcpcla-Bai, Rotti. Riff. i Ex. Stat. 299. I0°52'.4S., 123° r. I O. 34 Meter. Schlamm, Korallen Lithothamnion. 2 Ex. Stat. 315. Paternoster-Insein. O — 36 Meter. Korallen u. Lithothamnion. i Ex. Durch das reiche Material der Siboga-Expedition bin ich zu der Überzeugung gekommen, dass nicht nur meine früher als Sf. pnciiiiwiiodes beschriebene Art, wie schon Herdman vermutet, sondern aucli meine ^V. psolocssa wirklich zu der HERDMAN'schen Art Polycarpa siiicaia zu rechnen sind und kann ich mich der Ansicht Herdman's, dass diese Art mit .SV. aiirafa O. & G. identisch sei, sehr wohl anschliessen. Nur mit Ausnahme von 10 Exemplaren von Stat. 209, 5 Exemplaren von Stat. 152 und von den 2 Exemplaren von Stat. 282, haben alle ausserlich den gleichen Habitus und zwar den typischen, wie dieser schon vielfach abgebildet wurde. Die 17 Exemplare aber von den Stationen 152, 209 und 282, stimmen mehr mit der von Herdman in „The Australian Museum Catalogue" als var. plana beschriebenen Form überein. Auch bei diesen ist die Testa lederartig, ziemlich dünn und gelblich bis rostbraun gefarbt. Die Blutgefasse mit den Endanschwellungen sind viel sparlicher, als bei den Tieren mit dicker, gallertiger Testa. — Übergange zwischen beiden Formen habe ich nicht angetrotïen, so dass die Varietat opland" vorlaufig jedenfalls beizubehalten ist. — Die dunkle Farbe der Tunica, so wie die übrigen anatomischen Verhiiltnisse stimmen aber bei allen Exemplaren mit einander überein, wenn auch mit einigen kleinen Varianten in dem Bau des Kiemensackes. Nur ist über die Flimmergrube zu bemerken, dass die Zahl der Óftliungen, in welche sich diese aufgelöst hat, sehr verschieden sein kann. Bei dem friiher von mir als St. psolocssa beschriebenen Tier kamen nur 3 gesonderte Offnungen vor und auch bei dem grössten Exemplar von .Stat. 149 finden sich nur einige wenige, nl. 6 schlitzförmige, gekrauselte Offnungen. Bei den anderen kommen sehr verschiedene Zahlen vor, aber ich fand sie bei der Varietat ^plana' nicht grösser als bei den anderen, wie Herdman es für seine Exemplare fand. Über die Endkolben der Blutgefasse möchte ich noch folgendes bemerken. Bei einem in Formol 4°/^ aufbewahrten Exemplar von Stat. 149 fand ich, dass die Anschwellungen langlich oval waren und ausser Blutkörperchen, zahlreiche, kugelrunde, dunkle Pigmentkörnchen enthielten. Es gilt dies aber nur für die grosseren, welche tiefer in der Testa liegen. Die oberflachlichen aber sind erstens mehr kucelruncl und enthalten niemals Pio-mentkörnchen. Sonst habe ich den verschiedenen Beschreibungen nichts beizufügen. Besondere Erwahnung verdient es, dass ich bei einem Exemplar von Stat. 285, in dem Kiemensack einen parasitisch lebenden F"isch, eine Fierasfcr-tKxK. antraf. Der Fisch füllt fast den ganzen Raum des Kiemensacks an und war mit dem Kopf nach der Oesophagusmündung gekehrt. Er hatte sich in 2 Schlinge gebogen, da er sonst unmoglich Platz hnden konnte. Der Fisch selbst wird von Weber naher beschrieben werden. 59 2. Styela rigida Herdman. HerdMAN. Challenger Report. Tunicata I, p. 175. Stat. 213. Insel Saleyer. Rift'. i Ex. Das einzige erbeutete Exemplar stimmt im ausseren Habitus genau mit Herdman's Beschreibung und Abbildung überein. Das Siboga-Exemplar ist noch etwas grösser, da ös 10 cm. lang ist. Mit dem Hinterende war es zwischen zwei grosse Stücke von Muschelschalen eineeklemmt und fest eewachsen. Auch die inneren Verhaltnisse stimmen g-ut mit Herdman's Angaben, nur waren die Polycarpen niclit tief in die Tunica versenkt, sondern traten cleutlich als wurstförmige Gebilde in's Innere hervor. Das ist aber die einzige Abweichung von den Challenger-Exemplaren, welche ich fand. — Herdm.\n beschreibt die Gestalt der Flimmergrube nicht. Bei dem .Siboga-Exemplar fand ich diese U-'iöxmxg mit den beiden Hörnern schleifen- förmig nach rechts omgebogen. 3. Styela procera .Sluiter. Sluiter. Über einige einfacheii Ascidien von Billiton. Natuurk. Tijdschr. v. Ned. Indië. Bd. 45, p. 196. Stat.' 96. Sulu-Archipel. 15 Meter. Lithothamnion-Boden. i Ex. Stat. 319. 6° i6'.5 S., 114° 37' O. 82 Meter. Feiner, gelb-grauer Schlamm. 3 Ex. Das Tier von .Stat. 96 stimmt, sowohl im ausseren Habitus als in der inneren Anatomie genau mit meiner früheren Beschreibung überein. Die 3 Exemplare von Stat. 319 sind viel kleiner, nur 20 mm. lang und ofienbar noch junge Tiere, womit einige anatomischen Abweichungen vielleicht gepaart gehen. Die Flimmergrube ist namlich noch .sehr einfach f/-förmig, aber so, dass die beiden Hörner einander fast berühren. Die Falten des Kiemensackes sind noch schmal und zwischen 2 Langsgefassen kommt gewöhnlich nur eine Kiemenspalte vor, nur hier und dort auch schon eine zweite. Die Polycarpen sind ebenfalls noch klein, obgleich bereits deutlich in's Innere hervorragend und die typische einzige, ventrale Reihe bildend. Sonst stimmen die kleinen Exemplare mit den grossen überein. 4. Styela aurita Sluiter. Sluiter. Natuurk. Tijdschr. v. Ned. Indië. Bd. 50, p. 338. Stat. 43. Pulu Sarassa. bis 36 Meter. Korallen. i Ex. Stat. 213. Insel Saleyer. Rift'. 2 Ex. Stat. 162. West-Küste Salawatti. 18 Meter. Sand mit Schlamm. i Ex. Stat. 164. i°42'.5 S., I30°47'.5 O. 32 Meter. Sand mit kleinen Steinen. 5 Ex. Die verschiedenen Exemplare stimmen gut mit dem früher von mir beschriebenen überein, nur dass ich an dem Exemplar von Pulu Sarassa nur 30 Eühler statt 40 fand. Auch der Kiemensack war etwas abweichend, da die Ouergefasse deutlich von 3 verschiedenen Grossen sind, welche regelmassig in der Reihenfolge 1.3.2.3.1. abwechseln. Übrigens stimmt das Tier mit meiner früheren Beschreibung überein, so besonders in Betreff der eieentümlich o-ebildeten Elimmersjrube. 6o 5. Styela palinorsa Sluiter. Taf. \'II, W^. 17. Sluiter. Tunicaten in Semon's Zool. Forschungsreise in Australien u. dem Malayischen Archipel. V, 1895, p. iSi. Stat. 209. Insel Kabacna. Riff. i Ex. Stat. 144. Insel Damar. Riff. Lithothamnion. 1 Ex. Stat. 282. S°25'.2S., I27°i8'.4 0. 27 — 54 Meter. Sand, Korallcn, Lithothamnion. i Ex. Stat. 301. Pepela-Bai, Rotti. Riff. 2 Ex. Die 5 Exemplare stimmen mit ineiner früheren Beschreibung gut überein, nur war die Flimmergrube bei dem Exemplar von Stat. 144 nicht einfach hufeisenförmig, sondern die beiden Hörner waren lang schleifenförmig und beide nach links gebogen. 6. Styela captiosa. Sluiter. Sluiter. Über einige einfachen Ascidien von der Insel Billiton. Natuurk. Tijdschr. v. Nederl. Indië. Bd. 45, p. 202. Stat. 213. Insel Saleyer. Rift'. 7 Ex. Stat. 282. Nord-Ost Spitze von Timor. Riff. i Ex. Stat. 231. Ambon. Riff. i Ex. Die Tiere stimmen sowohl ausserlich als in Betreff der inneren Anatomie sfenau mit den Billitonschen Exemplaren überein. 7. Styela bicolor Sluiter. Sluiter. Einfache Ascidien aus der Bai v. Batavia. Nat. Tijdschr. v. Ned. Indië. Bd. 46, p. 262. Stat. 231. Ambon. Rift". 2 Ex. Die Tiere stimmen im inneren anatomischen Bau trut mit meiner früheren Beschreibung überein, sind aber beide junge Exemplare, die erst 8 mm. lang sind. Auch fehlt bei diesen Exemplaren der Unterschied zwischen der vorderen und hinteren Halfte des Körpers, da sie ganz ohne Fremdkörper sind und einen rötlichen Schimmer besitzen. 8. Styela olitoria Sluiter. Sluiter. Natuurk. Tijdschr. v. Nederl. Indië. Bd. 50, 1890, p. 341. Stat. 231. Ambon. Rift". 4 Ex. Die 4 Exemplare stimmen gut mit dem früher von mir aus der Bai von Batavia beschriebenen Exemplar überein. 9. Styela elata Heller. Heller. Beitrage zur nahern Kenntniss der Tunicaten. Sitz. ber. d. K. Ak. d.Wiss. 1878, p. 107. Sluiter. LJber einige einfachen Ascidien von Billiton. Nat. Tijdschr. v. Ned. Indië. Bd. 45, p. 200. Stat. 115. Pajunga-Insel, Kvvandang-Bai. Riff. 6 Ex. Stat. 144. Insel Damar. Rift'. 2 Ex. 6i Die Exemplare stimmen sehr gut mit meiner früheren Beschreibung überein, an welche ich mich halte, da wenigstens nichts der sehr dürftigen Beschreibung Heller's widerspricht. 10. Styela cerea Sluit. Sluiter. Tunicaten aus dein Stillen Ocean. Zool. Jahrb. XIII. x\bth. f. Syst. p. 24. Stat. 273. Insel Jedan. 13 Meter. Sand und Miischelschalen. i Ex. Meiner früheren Beschreibung des Exemplars von der Insel d'Urville habe ich nichts hinzuzufügen. 11. Styela abranchiata Sluiter. Sluiter. Einfache Ascidien von der Insel Billiton. Natuurk. Tijdschr. v. Nederl. Indie. Bd. 45, p. 219. Sluiter. Tunicaten in Semon. Zool. Forschungsreisen in Australien und dem Malayischen Archipel. V. 5, p. 193. Sluiter. Tunicaten von Süd-Afrika. Zoolog. Jahrb. XI, p. 5. Stat. 115. Ost-Küste von Pajunga I, Kwandang-Bai. Rift". i Ex. Stat. 234. Insel Nusa-laut. Riff. i Ex. Zwei Exemplare dieser früher von mir von Billiton beschriebenen Art liegen mir vor. Die frühere Beschreibung ist vollstandig auf diese Exemplare zu beziehen, nur ist die Testa etwas starker gerunzelt. Das vollstandige Fehlen des Kiemensackes und des Darmes geht auch hier w^ieder mit dem etwas geanderten Aussehen der Tunica Hand in Hand. Obgleich beide Tiere etwas kleiner sind als mein früheres Exemplar, so war auch bei diesen leider keine Spur des Kiemensackes übrig geblieben, so dass nichts über dessen Bau mitgeteilt werden kann. Auffallig ist es jedenfalls, dass jetzt schon 3 Exemplare bekannt sind, bei welchen sowohl der Darm als der Kiemensack fehlt und die Frage wirft sich auf, ob wir es hier wohl mit einem periodischen Ausstossen zu thun haben, wie vermuthet wurde. 12. Styela pJiaula Sluiter. Sluiter. Tunicaten in Semon's Zool. Forschungsreisen. Jenaische Denksch. VIII, p. 182. Stat. 213. Insel Saleyer. Riff. 2 Ex. Stat. 240. Banda. Riff. 6 Ex. Stat. 164. i°42'.5 S., I30°47'.5 0. 32 Meter. Sand, kleine Steine. 2 Ex. Die 10 Exemplare kommen in allen Hinsichten mit dem früher von mir von Thursday Island beschriebenen Tier überein. 13. Styela viridis Herdman. Herdman. Report Challenger, Tunicata, I, p. 168. Stat. 310. 8°3o'S., 119° 7'. 5 O. 73 Meter. Sand mit toten Korallen. i Ex. 62 Das einzige erbeutete Exemplar stimmt sehr gut mit der HKKDMANschen Beschreibung überein. Die Challenger-Expedition sammelte mehrere Excmplare in Port Jackson, Australien. 14. Stychi bicornuta Sluitt^r. Sluiter. Tunicatcn aus dcm Stillen Oceaii (Schauinsland 1 896/1 897). Zool. Jahrb. XIII. Abth. f. Syst. p. 22. Stat. 66. SiicUich von der Inscl Salcyer. 8 — 10 Meter. Toter Korallen, etc. i Ex. Stat. 231. Ambon. Rift". i Ex. Das kleine Exemplar von Ambon von nur 8 mm. Lange stimmt in anatomischen Verhaltnissen mit dem frühcr von mir beschriebenen grossen Exemplar von French Pass gut überein. Bei dem kleinen Exemplar waren die Siphonen aber noch sehr wenig entwickelt. Bei dem E.xemplar von Stat. 66, war die Testa weicher, die Kiemenspalten etwas langer und die Flimmergrube hatte nur das linke Horn eingerollt. 15. Styela irregiilaris Herdman. Herdman. Challenger Report on the Tunicata I, p. 178. Stat. 240. Kanda. 15 Meter. Korallen u. Lithothamnion. 2 Ex. Stat. 231. Ambon. Riff. 3 Ex. Es stimmen die fünf Exemplare sehr gut mit Herdmax's Abbildung und mit seiner Beschreibung überein. Über die Form der Flimmergrube ist zu bemerken, dass diese sehr jener von St. captiosa Sluit, gleicht, aber bei 2 Exemplaren von Ambon in 2 und 4 gesonderten Schlitzen geteilt war. Es scheinen mir die beiden I-^ormen überhaupt sehr nahe verwandt zu sein, allein der Kiemensack ist anders gebaut, und zwar so, dass das Verhalten bei den verschiedenen Exemplaren, die ich jetzt von beiden Arten untersuchen konnte, constant zu sein scheint, so dass vorlaufig wenigstens beide Arten noch aus einander zu halten sind. 16. Styela oligocarpa Sluiter. Sluiter. Über einige einfachen Ascidien von Billiton. Nat. Tijdschr. v. Ned.Indië, Bd. 45, p. 187. Stat. 213. Insel Saleyer. Riff. 2 Ex. Die beiden kleinen Exemplare stimmen im anatomischen Bau genau mit meiner früheren Beschreibung überein. 17. Styela patens Sluiter. Sluiter. Über einige einfachen Ascidien von Billiton. Nat. Tijdschr. v. Ned. Indië, Bd. 45, p. 190. Stat. 213. Insel Saleyer. Riff. 2 Ex. Die beiden Exemplare sind fast doppelt so gross als das früher von mir bei Billiton 63 erhaltene Tier iind damit hangen wahrscheinlich auch einige andere geringfügige Unterschiede in dem Bau zusammen. Die Tiere sind verhaltnissmassig langer, 6 cm. lang und 2,5 cm. breit. Die Oberflache ist tiefer gefurcht, und zwar recht unregelmassig. Die innere Anatomie stimmt aber genau mit meiner früheren Beschreibung überein, nur dass der Darm nicht die sehr weit offenstehende Schlinge macht, sondern mehr den gewöhnlichen Verlauf besitzt mit typischer Doppelschlinge. Vielleicht ist dies auf i\ltersunterschied zurückzuführen. / 18. Styela sobria n. sp. Taf. VIII, Fig. i. Stat. 213. Insel Saleyer. Riff. 2 Ex. Aussere Kennzeichen. Die beiden Exemplare ungefahr 12 mm. lang und breit, seitlich aber ziemlich stark platt gedrückt. Sie sind mit der hinteren rechten Seite festgewachsen ; die Testa treibt aber auch noch wurzelartige Auslaufer, die sich an Korallen festheften. Die Oberflache ist stark gerunzelt, die Siphonen kurz, kaum deutlich zu erkennen. Die beiden Offnungen 4-Iappig. Die Farbe der in Alkohol aufbewahrten Tiere gelblich grau. Die Testa ist ziemlich zahe, lederartig, von massiger Dicke. Die Tunica ist nur mit schwacher Musculatur versehen, welche den gewöhnlichen Verlauf der Muskelfasern zeigt. Der Kiemen sack hat jederseits 4 massig breite Falten. Auf jede Falte kommen 8 Langsgefasse. Zwischen zwei Falten liegen aber nur 3 Langsgefasse. Die Ouergefasse sind zwar nicht alle gleich breit, aber ein bestimmtes Regelmass in der Anordnung war nicht zu entdecken. In den Maschen kommen 4 — 6 Kiemenspalten vor, und zwar so, dass neben den Kiemenfalten 4, in den beiden mittleren Feldern 6 Spaken liegen. Die Kiemenspalten selbst sind verhaltniss- massig kurz und breit. Papillen kommen nirgends vor. Der Endostyl ist nur schmal. Die Flimmergrube ist klein und hat die tyjjische Hufeisen-Porm, ohne dass die Hörner sich umbiegen. Die Dorsalfalte ist schmal und glattrandig. Der Darm ist auf das hintere Körperdrittel beschrankt. Der Oesophagus ist kurz, der Magen liegt ganz hinten im Körper. Der Darm berührt nach der ersten Schlinge die vordere Maeenwand wieder, und o-eht dann in den ziemlich kurzen Enddarm über. Der After hat einen unregelmassig gefransten Rand. Die Fühler sind einfach fadenförmig. Im ganzen giebt es 16, und zwar wechseln 8 grosse regelmassig mit 8 kleinen ab. o C> C> Die Gonaden sind als zahlreiche unregelmassig verteilte Geschlechtssackchen an der Innenseite der Tunica entwickelt. Obgleich diese kleine Stycla-h.r\. keine besonderen anatomischen Eigentümlichkeiten aufweist, so ist sie doch zu keiner der beschriebenen Arten zu bringen. Die wenigen Fühler und die wenigen Langsgefasse zwischen 2 Kiemenspalten unterscheiden die Form von den meisten typischen Polycarpa-hrt&n. 64 19- Styela Jioccosa n. sp. Taf. VIII, Fig. 2—4. Stat. 25S. Kcy-Inscln. Riti'. l.ithothaninion, Saiul u. Koiallcn. 2 V.k. Aussere K e 11 nz eic h en. Die beiden E.xemplare thun sich ausserlich vor als ein langlich-riinder, schwach nierenförmiger Klumpen von Korallenstückchen, Muschelschalendebris u. s. w. von etwa ^ cm. Lange. Die 2 Öffnungen liegen an den beiden etwas verschmalerten Enden des Körpers, sind aber ganz und gar von den Fremdköi])ei-n verdeckt. Da die Testa überall langere oder kürzere Auslaufer hervorsprossen lasst, welche als Haftfaden functionieren, da ferner die Fremdkörper massenhaft an dieselben befestigt sind, so macht das ganze völlig den Eindruck eines mehr oder weniger lockeren Ballens von Korallenstückchen u. s. w. Die Testa ist ziemlich dünn aber sehr ziihe und nicht briichig, da die Fremdkörper nur an die iiusseren Auslaiifer befestigt sind und nicht in das Testagewebe eindringen. Das Gewebe ist sehr faserreich und an der Innenseite perlmutterglanzend. Die Tunica ist in der Mitte des Körpers ziemlich dick, obgleich die Musculatur nur .schwach entwickelt ist. Die beiden Siphonen sind gut entwickelt, besonders der Branchialsipho ist crross, aber eleichfalls nur mit schwacher Musculatur ausgestattet. Die Kiemcnsack hat jederseits 4 breite Falten, welche, fiach ausgebreitet, einander fast beriihren. Zwischen 2 Falten kommen gewöhnlich 8 bis 10 Liingsgefasse vor. Die Ouer- gefasse sind im allgemeinen gleich breit, aber sehr regelmassig kommen secundare Ouergefasschen vor, welche die Kiemenspalten überbrücken. Mitunter sind aber hierdurch schon doppelte Reihen von kleinen Kiemens])alten entstanden. — In den Maschen kommen gewöhnlich 4 lange, schmale Kiemenspalten vor, da die Langsgefasschen zwischen den Spaken breit .sind, wodurch das ganze Gewebe des Kiemensackes ein sehr festes wird. Überall fehlen Papillen auf den Kreuzpunkten. Der Endostyl ist nicht sehr breit. Die FlimmerCTrube hat zwei eincjerollte Hörner, welche aber vorn und hinten lieden, wahrend der geschlossene Bogen nach rechts gekehrt ist. Die Dorsalfalte bildet ein schmales grlattrandiges Band. Der Darm fangt hinten mit einem kurzen Oesophagus an, welcher in den allerdings nur wenig weiteren Magen übergeht. Letzterer ist nach vorn gekehrt und geht fast ohne Grenze in den gleich weiten Darm über, welcher eine sehr enge Schlinge bildet, so dass die beiden Darmschenkel unmittelbar gegen einander liegen. Nur der letzte kurze Teil biegt als Enddarm wieder etwas dorsal, um in den glattrandigen After auszumünden. Die Verdauungsdrüse ist an der vorderen llmbiegungsstelle der Darmschlinore auf die Darmwand entwickelt und besteht aus kurzen, verastelten Drüsenschlauchen. Die 1'ühler sind zahlreich, etwa 60 in Anzahl und von 2 verschiedenen Grossen. Im Allgemeinen wechseln die grossen und kleinen mit einander ab, aber es kommen mehrfach Unregelmassigkeiten in diescr Anordnung vor. Die Go naden sind jederseits als 5, dicht neben einander liegende, lang ausgezogene Drüsenschlauche entwickelt, welche parallel neben einander laufen und mit den Öffnungen dem Atrialsipho zugekehrt sind. 65 Es hat zwar diese kleine Styc/a keine besonders auffallenden anatomischen Eigentümlich- keiten, aber sie ist doch mit keiner der ganz mit Korallen bedeckten Sfyela-f\rt&n zu identifizieren. Am eigentümlichsten verhalten sich noch die jederseits zu 5 dicht neben einander liegenden Gonadenschlauche, vvelche nicht radiiir uni den Atrialsipho angeordnet sind, sondern parallel neben einander verlaufen. Das Aussere ist aber recht eigentümlich, da die verschiedenen kalkigen Fremdkörper nicht einfach die Testa an der Aussenseite bedecken, sondern eine sehr diclce Hülle bilden von etwa 1,5 cm., da die langen Haftfaden fast rechtwinklig zur Oberflache nach allen Seiten ausstrahlen. 20. Styc/a alhoiiiarginata n. sp. Taf. VIII, Fig. 5 — 8. Stat. 303. Haingsisi, Insel Samau. Lithotliamnion. i Ex. Stat. 257. Du-roa-Strasse, Insel Kei. 52 Meter. Korallen. 2 Ex. Aussere Kennzeichen. Das einzige Exemplar thut sich ausserlich voralsein55 mm. langer und 30 mm. breiter, langlich-runder Klumpen von Stücken von Korallen, Lithothamnion und Debris von Muschelschalen. Von Siphonen oder ausseren Öftnungen ist ausserlich nichts zu entdecken. Die Testa ist dünn, aber ziemlich zahe, an der Aussenseite mit zahlreichen Haftfaden versehen, an welchen die Fremdkörper befestigt sind. An der Innenseite hat die Testa einen faserigen Metallglanz. Die Umgebung der 4-lappigen Offnungen erscheint an der Innenseite clunkel violettbraun. Die Tunica ist ziemlich click, obgleich die Musculatur nicht kraftig entwickelt ist. Das dazwischen liegende Bindegewebe ist aber reichlich entwickelt und mehr oder weniger gallertig. — An der Innenseite kommen zahlreiche eigentümliche Bindegewebsbündel vor, welche als silber- glanzende, sich schlangelnde Linien erscheinen und ganz unregelmassig verlaufen. Bei micros- copischer Untersuchung ergiebt sich, dass die weisse Farbe hervorgerufen wird durch sehr zahlreiche, langlich viereckige Kalkkörperchen, welche regelmassig diese Bindegewebsbündel bepleiten und alle mit der Langsachse in der Richtune der Fasern liegen. Der Kiemensack hat jederseits 4 ziemlich schmale Kiemenfalten. Zwischen der Dorsal- falte und der ersten Kiemenfalte kommen 2 Lanesofefasse vor, zwischen der i^"^" und 2''=" Falte 3 Langsgefasse, zwischen der 2'™ und 3"-"" und gleichfalls zwischen der 3"^" und 4'*=" Falte 5 oder 6 und endlich zwischen der 4''=" Falte und dem Endostyl 3 Langsgefasse. Die Ouergefasse sind sehr regelmassig abwechselnd von 4 verschiedenen Grossen, und zwar so, dass zwischen 2 Gefassen i*"='' ( )rdnung ein Gefass 2''='' Ordnung vorkommt, dann dazwischen 2 Gefasse 3"^'" Ordnung, und endlich dazwischen wieder 4 Gefasse 4'"^'' Ordnuno-. In den durch die Lan' 21. Styela contecta n. sp. Taf. VIII, Fig. 9 — 12. Stat. 240. Banda. 18 — 36 Meter. Lithothamnionbank. 6 Ex. Aussere Kennzeichen. Die Tiere sind ungefahr 35 mm. lang und 20 mm. breit, aber wieder ganz mit einer dichten Hülle von Korallen, Muschelschalen u.s.w. umhüllt, so dass von den Offnungen keine Spur zu entdecken ist. Die Testa ist ziemlich dünn aber ziihe, innen mit Perlmutterglanz. Die verschiedenen Fremdkörper sind der Testa nur iiusserlich angeheftet durch kurze und breite Auslaufer und durch Umwachsung; typische Haftfaden kommen aber nicht vor. Auch dringen sie nicht in's Innere ein. 67 Die Tunica ist mit verhiiltnissmassig kraftiger Musculatur versehen. Die Siphonen sind nur kurz iind die Verteilung in 4 Lappen bei den Öffnungen treten an der Tunica deutlich hervor. Der Kiemensack hat jederseits 4 breite Falten, welche auf die flache Seite gelegt einander berühren. Auf jede Falte kommen 12 bis 14 Langsgefasse, wahrend zwischen zwei Falten 3 oder 4 Langsgefasse liegen, aber in sehr ungleicher Entfernung, so dass von der dorsalen Seite ab, das erste Langsgefass viel weiter von der Falte entfernt ist, als die 2 oder 3 übrigen. I3ie Ouergefasse sind von 3 verschiedenen Grossen, welche regelmassig abwechseln wie 1.3.2.3.1, wobei 1 die grössten, 2 die mittleren und 3 die kleinsten Ouergefasse vorstellt. In den breiten Maschen zwischen der Falte und dem ersten Langsgefass liegen 10 — 13 langliche Kiemenspalten, in den übrigen 4 bis 6. Kalkspicula kommen nicht vor. Der Endostyl ist schmal. Die F 1 i m m e r g r u b e bildet eine kleine, kreisrunde Offnung, ziemlich weit nach vorn in dem dreiecki^en Felde grelegen. Die Dorsal falte bildet ein schmales, glattrandiges Band. Der Darm ist kurz und in das hintere Körperdrittel zurückgedrangt. Der kurze Oesophagus geht in den quer zur Körperachse liegenden Magen über, welcher mit schwach aneedeuteten Lancrsfurchen versehen ist. Der eigentliche Darm macht zwei ziemlich weite, offene Schlingen. Der glattrandige After liegt an der Vordergrenze des hinteren Körperdrittels. Die Fühler sind einfach, 33 in Anzahl und zwar von 3 verschiedenen Grossen, welche im Allgemeinen in typischer Weise mit einander abwechseln, so dass zwischen je 2 Fühlern von P"='' und 2"='' Ordnung, ein kleiner von 3"^'' Ordnung vorkommt. Mitunter finden sich aber Unregelmassigkeiten, wahrend endlich auch noch hier und dort ganz kleine Spitzchen als Fühler 4"=f Ordnung sichtbar sind. Die Go naden sind als zahlreiche, kleine, langlich-runde Polycarpen entwickelt, welche hermaphroditisch sind, die Ovarien in der Mitte, umgeben von den Testes. Endocarpen fehlen. Obsfleich diese Art keine besonderen auffallisren Eigrentümlichkeiten in dem anatomischen Bau aufweist, kann ich sie doch mit keiner der beschriebenen Formen identifizieren. Die sehr einfach gebaute Flimmergrube hat sie mit Siyela hicolor Sluit, gemein, obgleich sie sonst sehr von dieser Art verschieden ist. Die vollstandige Bedeckung mit Korallen und anderen Fremdkörpern ist vielleicht wieder abhangig von der Umgebung und es scheint mir nicht ausgeschlossen, dass dieselbe xA^rt an andrer Stelle auch mit anderer Hautbedeckung vorkommen könnte. 22. Stycla rciiifoniiis n. sp. Taf. VIII, Fig. 13 — 16. Stat. 37. Sailus ketjil, Paternoster-Insein, bis 27 Meter. Korallensand. i Ex. Aussere Kennzeichen. Das Tier ist 30 mm. lang und 17 mm. breit und dick, vollstandig mit verschiedenen kalkigen Fremdkörpern bedeckt, so dass von den beiden Oftnungen nichts zu sehen ist. Die ganze Form ist eine deutlich nierenförmige, aber mit nur schwach concaver dorsaler Seite. Die Testa ist dünn, aber zahe und faserig, innen mehr oder weniger silberglanzend. Die P>emdkörper sind nur an der Aussenseite durch Haftfaden und breitere Auslaufer 68 festiTeheltet ohne aber bis in's Inncre der Testa tlurchzudringen, wie es bei anderen Formcn der Fall ist. Die Tunica ist zwar ziemlich dick und gallertiy^, aber die Musculatur ist nur scliwach entwickelt, auch bei den beiden kiirzen Siphonen nur wenig kraftiger. Der Atrialsipho liegt etwas vor der Mitte des Kürpers. Die ganze Tunica ist undurchscheinend, ziemlich dunkel braun gefiirbt. Der Kiemensack hat jederseits 4 nicht sehr breite Falten. Zwischen zwei Falten kommen 4 oder ^ Liingsgefasse vor. Die Ouergefasse sind alle ungefahr gleich gross, jedenfalls war keine reo-elmassiee Abwechselung zwischen grosseren und kleineren zu constatieren. In den Maschen kommen von der ventralen nach der dorsalen Seite zu, die folgende Zahl von Kiemenspalten vor: 4, 5, 5, 8, 5. Die Kiemenspalten sind lang und schmal, und dicht neben einander gerückt, da die kleinen Langsgefasschen nur schmal sind. — Secundare Üuergefasschen kommen nicht vor und eben so wenig Papillen auf den Kreuzpunkten. Der Endostyl ist schmal. Die Flimmergrube bildet eine unregelmassig, umgekehrt 5-förmige Linie auf einem wenig hervortretenden Tuberkel. Die Dorsalfalte bildet eine schmale, glattrandige Membran. Der Darm fiingt weit hinten mit einem Oesophagus an, welcher ohne scharfe Grenze in den Magen übergeht. Letzterer biegt sich nach vorn, um etwas hinter der Körpermitte umzubeugen und in den eigentlichen Darm überzugehen. Letzterer macht eine ziemlich enge, geschlossene Schlinge und legt sich dem Magen wieder an. Der Enddarm biegt dann wieder mit oft'ener Schlinge nach vorn, um etwas vor der ersten Darmschlinge in den glattrandigen After zu münden. Die Fühler sind einfach, fadenförmig und ungefahr 30 in Anzahl, von ungleicher Lange, ohne dass eine regelmassige Abw^echselung von grosseren und kleineren deutlich hervortritt. Die G o n a d e n sind als zahlreiche Polycarpen unregelmassig an der Innenseite der Tunica verbreitet. Auffallig ist, dass die langlich runden Blaschen mit dem einen schmalen Ende an die Tunica befestigt sind und das andere, ziemlich spitz zulaufende, freie Ende mit den beiden Ausmündungen in den Peribranchialraum frei hineinhanoft. Es weist diese P'orm zwar keine besondere eigentümliche Verhaltnisse auf, aber ich kann dieselbe doch zu keiner der beschriebenen Formen bringen. lm ausseren Habitus würde sie mit Polycarpa molgtiloides Herdm. einigermaassen übereinstimmen, aber in der inneren Anatomie ist sie sehr verschieden. Hervorzuheben wiire nur noch die langlichen schmalen Polycarpen, welche mit der Langsachse ungefahr senkrecht auf der Innenflache der Tunica stehen. 23. Styela tJielyphanes n. sp. Taf. \'III, Fig. 17 — 19. Stat. 104. Sulu Archipel. 14 Meter. Sandboden. i Ex. Aussere Kennzeichcn. Das einzige Exemplar, das erbeutet wurde, bildet eine lang- liche, unregelmassig bohnen- oder nierenförmige Masse von 55 mm. Lange, 20 mm. Breite und 15 mm. Dicke. Die ganze Oberflache, nur mit Ausnahme der beiden Siphonen, ist mit grosseren 69 und kleineren, kalkigen Fremdkörpern bedeckt. Nur die kurzen und dicken Siphonen sind frei von diesen, und ragen als zwei runzelige Lappen von gelblich grauer Farbe hervor. Die beiden Öffnungen sind deutlich 4-lappig. Die Te sta ist durch die zahlreichen, eingebetteten Kalkstückchen brüchig, da dieselben nicht bloss aussen angeheftet sind, sondern zum Teil wenigstens ganz in das Testagevvebe aufgenommen sind. An der Innenseite liegt aber eine ziemlich feste, aber nur dunne Schicht von faserieem Gewebe, wodurch diese schwach silberglanzend erscheint. Nur in der Niihe der beiden Siphonen ist das Testagewebe dicker und fester, mehr lederartig. Die Tunica ist im alloemeinen sehr dünn und mit nur sehr schwacher Musculatur versehen, welche nur bei den Siphonen kraftiger wird. Wahrend die ganze Tunica hellgelblich pfefarbt ist, ist sie an den Randern der beiden Öffnungen dunkel braun. Der Kiemensack besitzt jederseits 4 sehr schmale, ja fast rudimentare Kiemenfalten, unter welchen die am meisten dorsal gelegene macroscopisch kaum zu unterscheiden ist. Zwischen dieser ersten Fake und der Dorsalfalte liegt nur ein einziges Langsgefass und in den beiden hierdurch gebildeten JVIaschen liegen die kleinen, fast rundlichen Kiemenspalten ziemlich unregel- massig zestreut. In der der Dorsalfalte zunachst liegenden Masche können noch secundare Langsgefasschen vorkommen. Zwischen dieser ersten rudimentaren Falte und der 2''=", so wie zwischen der 2'^" und 3''=", und zwischen der 3'*=" und 4"=" finden sich 15 bis 17 Langsgefasse^ wahrend nur 7 in einer Falte liegen. Zwischen der letzten Falte und dem Fndostyl liegen 10 Langsgefasse. Die Kiemenspalten sind gewöhnlich kurz, breit und nicht sehr regelmassig in ihrer Anordnung. Fs kommen gewöhnlich 3 oder 4 neben einander vor zwischen zwei Langsgefassen, aber nach der dorsalen Seite zu nimmt die Zahl noch ab und wird 2 oder auch nur 1 . Die primaren Ouergefasse sind alle ungefahr gleich breit, aber es treten vielfach secundare Ouergefas.schen auf, welche zwischen 2 dicht hinter einander liegenden kleinen Spaken hindurch gehn, und eine öfters daneben liegende grössere Spalte überbrücken. Papillen kommen auf den Kreuzpunkten nirgends vor. Der Endostyl ist sehr schmal und wenig hervorti etend. Die Flimmergrube ist einfach 6^-förmig und liegt weit nach hinten, da eine überaus breite Praebranchialzone entwickelt ist. Die Dorsalfalte ist schmal, glattrandig und auch ganz ohne rippenartige Leisten. Der D a r m besitzt einen sehr abweichenden Verlauf, da gar keine Schlinge gebildet wird und er überhaupt nur klein ist. Der Oesophagus entspringt verhaltnissmassig weit nach vorn aus dem Kiemensack, ist nur kurz und geht ganz unvermittelt in den breiten, birnförmigen Magen über, welcher horizontal zur Langsachse des Körpers liegt. Die Magenwand ist sehr deutlich liings- gefaltet. Der eigentliche Darm macht nur einen weiten halbkreisförmigen Bogen und mündet in den deutlich gefranzten After. Letzterer liegt noch hinter der Körpermitte, nur etwas vor dem hinteren Körperdrittel. Yerdauungsdrüsen sind nur sehr spilrlich auf die Darmwand entwickelt. Die Fühler sind einfach und ungefahr 40 in Anzahl. Ziemlich regelmassig wechseln grössere und kleinere mit einander ab, wenn auch hier und dort Unregelmassigkeiten vorkommen. Die Go naden sind nur ausserst schw'ach entwickelt. Nur unter dem Microscop sind die Anfange der Geschlechtssackchen zu unterscheiden an der Innenseite der Tunica, und zwar als kleine Haufen junger Eizellen, welche noch nicht in den Peribranchialraum hervorragen. Besonders aurfalleiid bei dieser Arl ist der abweichende Lauf des Darmes, welchcr iin Ganzen in einem stark reduzierten Zustand erscheint. Eine Schlinge wird gar nicht mehr iTebildct, nur ein halbkreisförmiger Bogen beschrieben. Nur der Magen mit den deutlichen Lano^sfalten ist gut entwickelt. Auch der Bau des Kiemensackes mit den kleinen, aber weiten Kiemenspalten ist typisch fiir diese Art. I )nrch diese EigentiimHchkeiten ist die Art leicht von den beschriebenen 1'ormcn zu unterscheiden. 24. Sfyela circumarata n. s]i. Tai. I, Fig. 4. Taf. IX, Fig. i. Stat. 99. 6°7'.5 N., 120° 26' O. 16—23 Meter. Lithothamnionbodcn. i Ex. Aussere Kennzeichen. Das einzige erbeutete Exemplar ist 10 cm. lang und in der Mitte des Körjjers 4,5 cm. breit, seitlich ziemlich stark zusammengedrückt. Die 4-lappige Branchialöffnung liegt ganz vorn, die Atrialöffnung ist gleichfalls deutlich 4-lappig und liegt ungefahr in der Mitte des Körpers. Xach vorn zu verjüngt sich der Körper allmahlig etwas. An der hinteren, linken Seite treibt der Körper dicke und lange wurzelartige Auslaufer, an welchen die Litliothamnion-Bruchstücke und andere Kalkmassen angeheftet sind, so dass das Tier seitlich auf einem Kalkconglomerat aufsitzt, das ungefahr die gleiche Grosse besitzt als es selbst hat. Die übrige Oberflache ist ohne weitere Fremdkörper, aber ziemlich stark gerunzelt und zwar so, dass die grosseren Wülste über die ganze Lange des Körpers, einander ungefahr parallel, hinlaufen. Kleinere Wülstchen und F^irchen durchkreuzen dann die Oberflache zwischen den grossen Langsfurchen. Die F"arbe des in Alkohol conservierten Tieres ist ^elblich braun. Die Testa ist dünn, ziihe und lederartig. An der Innen.seite weisslich, silberglanzend. Die Tunica lasst leicht von der Testa los, und ist ziemlich dick, was aber fast ganz auf Rechnung des reichlich entwickelten, gallertigen Bindegewebes kommt, da die Musculatur nur schwach ist. Am Hinterkörper setzen sich Fortsatze der Tunica in die wurzelartigen Auslaufer der Testa fort. Die Umgebung der Branchial- und Atrialöffnuno- ist nicht dunkler o-efarbt, als die übrige, briiunlich-graue Tunica. Der Kiemensack ist gross, erstreckt sich bis ganz hinten in den Körper. Jederseits kommen 4 mas.sig breite Falten vor. \'on der Dorsalfalte nach dem Endostyl zu finden sich 7, 8, 9, 10 und 7 Langsgefasse zwischen den Falten. Die Ouergefasse sind von 3 verschiedenen Grossen, die in der bekannten Weise, i . 3 . 2 . 3 . i mit einander abwechseln. Ausserdem treten vielfach noch sccundare, die Kiemenspalten überbrückende Quergefasschen auf. In den Maschen kommt eine verschieden grosse Zahl langlicher Kiemenspalten vor, welche zwischen 5 und 13 variiert. Es kommen keine Papillen auf den Kreuzinmkten der Gefasse oder sonst wo vor. Der Endostvl ist breit und hervorrag-end. Die 1' 1 i m mergrube ist gross, langlich und durch einen von der linken Seite hinein- ragenden Z'-förmigen Wulst des Tuberkels zu 2 mit einander communizierende Bogen umgebildet. von welchen der hintere sich spiralig einrollt. Die Dorsalfalte ist elattranditr und schmal. Der Darm ist in das hintere Viertel des Körpers zurückgedrangt. Er ist über die ganze Liinge weit, ohne dass der Magen eine besondere Erweiterunsr aufweist. Die Schlinge ist weit often, der Enddarm biegt sich nach vorn, aber der After erreicht kaum den Vorderrand des hinteren Körperdrittels. Die F ü hl er sind 24 in Anzahl, und zwar wechseln ziemlich regelmassig 12 grössere mit 1 2 kleinere ab, aber diese letzteren sind von verschiedener Grosse. Die G o n a d e n sind als sehr zahlreiche, dicht gedrangte Polycarpen in dem gallertigen Bindegewebe der Tunica versteekt, so dass nur die dicht neben einander liegenden Öftnungen von dem Ovidukt imd dem Vas deferens an der Innenseite hervorragen, wenn auch die Geschlechtsdrüsen wohl deutlich durchschimmern. Ziemlich zahlreiche Endocarpen hangen frei in den Peribranchialraum. Es ist dies eine grosse S/ye/a, welche sich durch die besonders kraftige Entwickelung der Wurzelauslaufer unterscheidet. Es sind zwar mehrere Styeliden mit Wurzeln bekannt, aber keine von solchem Umfang. Auch die deutliche Langsfurchung der Testa macht die Form leicht kenntlich. Die Flimmergrube erinnert mehr oder weniger an die von Sf. aurita Sluit., von welcher Form sie aber sonst deutlich verschieden ist. Die Gonaden, welche ganz in dem Gewebe der Tunica versteekt liegen, erinnern andrerseits an das früher von mir bei St. cr\pto- carpa beschriebene Verhalten, welches aber auch bei anderen Formen gefunden wird. 25. Stycla orbicularis n. sp. Taf. I, Fig. 5. Taf. IX, Fig. 2, 3. Stat. 316. 7° 19.45., ii6°49'.5 0. 538 Meter. Feiner, dunkel-brauner, sandiger Schlamm. i Ex. Stat. 314. 7° 36' S., ii7°3o'.8 0. 694 Meter. Feiner, sandiger Schlamm. i Ex. Aussere Kennzeichen. Die beiden erbeuteten Exemplare bilden eine ziemlich flache Scheibe von 30 mm. Lange und 25 mm. Breite. Die freie, nach oben gekehrte Seite, auf welcher auch die beiden Offnungen liegen, ist schwach gewölbt, nach den Randern zu sich verjüngend, um zuletzt in einen sehr dunnen Saum der Testa auszulaufen. Die Unterseite ist ganz flach und nur mit einer sehr dunnen, durchscheinenden Testaschicht bedeckt, so dass das Tier offenbar mit dieser Seite auf einer festen Unterlage festgewachsen war, welche aber nicht mehr vorliegt. Die obere, in Hauptsache dorsale Seite, ist uneben, zottig, durch dicht gedrangte Furchen. Nach dem Rande zu wird die Oberflache mehr elatt, wahrend die festffewachsene Unterseite ganz glatt ist. Nirgends kommen Fremdkörper an der Oberflache vor. Die beiden Offnungen sind deutlich vierlappig, etvva 5 mm. von einander entfernt und auf der gewölbten Oberseite gelegen. Die Farbe ist schmutzig grau. Die Testa ist an der Oberseite massig dick und lederartig, an der Untenseite papierdünn aber doch zahe und fest. Die Tunica ist dünn und mit nur schwacher Musculatur versehen. In der ventralen Unterseite sind kaum noch Muskelfasern zu unterscheiden. Xur an den kurzen, aber breiten Siphonen ist die Musculatur zu kriiftigen Ring- und Langsfasern entwickelt, welche auch noch weiter auf die gewöhnliche Weise an der dorsalen Flache ausstrahlen. Die Gonaden und der Darm schimmern deutlich an der ventralen Flache durch. Der Kiemensack besitzt jeclerseits 4 massig breite Falten. Zwischen zwei Falten ki)mmen in der Reo-el 7 Liingsgefasse vor. Die Ouergefasse sind alle gleich breit iind mit niiissig breiten Hcirizontalmembranen versehen. In den Maschen liegen sehr regelmassig 5 lang aus- o-ezüo-ene Kiemenspalten, zwischen welchen nur sehr dunne Langsgefasschen verlaufen. Sehr constant werden die Kiemenspalten von schmalen secundaren Ouergefasschen ül)erbrückt. Papillen kommen nir^ends vor. Der Endostyl ist ziemlich breit und macht, wenigstens in dem jetzigen contrahierten Zustande, am vorderen Ende einige schlangenförmige Biegungen. Die Dorsalfalte ist ziemlich breit, glattrandig und auch nicht gerippt. Die 1'" 1 i m m e rgr ubc liegt als eine kleine, halbmondförmige Offnung auf einem ziemlich weit hervorragenden, fast cylindrischen Dorsaltuberkel. Der Darm liegt linksseitig in der hinteren Körperhalfte. Der enge, massig lange Oesophagus lauft nach hinten und geht in den ziemlich gerauniigen, nach vorn gekehrten Mao-en über, welcher zahlreiche, etwa 20, Langsfalten besitzt. Der eigentliche Darm biegt dann wieder zurück nach hinten, um abermals als Enddarm nach vorn umzubiegen und mit einer Krümmung nach dem Atrialsipho zu in den glattrandigen After zu münden. Die F ü hl er sind 34 in Anzahl und von 3 verschiedenen Grossen. Sie wechseln in der gewöhnlichen Weise mit einander ab, aber nicht ganz regelmassig, so dass ich 10 grosse, 10 mittlere vmd nur 14 kleine Fühler zahlte. Die Gonaden sind jederseits als eine einzige umfangreiche Drüse entwickelt, welche völlig nach dem bei HalocynitJiia vorkommenden Typus gebaut ist. Das central gelegene, lang ausgezogene Ovarium wird jederseits von zahlreichen Hodenlappchen umgeben. Die deutlich erkennbaren Vasa efferentia münden in das auf dem Ovarium imd ( )vidukt verlaufenden Vas deferens. Die zwei der Mündung am niichsten liegenden Ilodenlappchen sind unverhaltniss- massisr viel o-rösser als die übrioren. Der letzte Tei-1 des Ovidukts mit dem daraufliegenden Vas deferens macht einige Schlangelungen, bevor er vor dem Atrialsipho mündet. Die beiden Offnungen von \'^as deferens und Ovidukt sind deutlich getrennt. Mehrere, wenn auch nicht gerade zahlreiche Endocarpen sind an der Innenseite der Tunica entwickelt. Es ist dies in mehreren Hinsichten eine eigentümliche Stycla-\x^ aus grösserer Tiefe. Erstens fallt die Körperform auf. Die stark flach gedrückte Gestalt mit der sehr dunnen, durchscheinenden Testa an der l^nterseite erinnert auffallend an den Zustand bei Chclyosoiiia, wenn auch die obere Körperbedeckung ganz verschieden ist, und also auch nur von einer Analogie die Rede sein kann. Auch der abnorme Lauf des Darmes ist wohl durch die dorso- ventrale Zusammendrückung verunsacht. Die Gonaden haben endlich ganz den typischen Bau, wie er bei der Gattun»; Halocvnthia Liefunden wird. — Die übrio-en Org^ane greben keine \'eranlassung zu besonderen Bemerkungen. 26. Styela rcditcfa n. sp. Taf. IX, Fig. 4 — 6. Stat. 310. 8° 30' S., 119° 7'. 5 O. 73 Meter. Sand mit wenig toten Korallen. Viele Ex. Aussere Kennzeichen. Die Tiere bilden eine dicht neben und auf einander gewachsene Masse, welche auf toten Muschelschalen und Korallenstücken fest sitzen und zwar von 73 sehr verschiedener Grosse. Die grössten Exemplare sind 1 2 mm. lang iind etwa 7 mm. breit und dick. Die ganze Form ist stumpf eiförmig, die schmiilere Seite nach vorn gekehrt. Aiisserlich sind keine Siphonen entwickelt. Die beiden Offnungen sind deutlich 4-lappig. Die Oberflache ist dort, wo die Tiere nicht festgewachsen sind, glatt, nur hier und dort mit Sand- körnchen bedeckt. Die Farbe der in Alkohol aufbewahrten Tiere ist heil braunlich, etwas durchscheinend, so dass man bei durchfallendem Lichte etwas von den Eingeweiden und den Kiemenfalten durchschimmern sieht. Die Testa ist dünn, ziemlich zahe und wie bemerkt etwas durchscheinend. Das Gewebe besteht aber nur aus einer faserigen Masse, zwischen welcher zwar zahlreiche Testazellen, aber keine Blasenzellen vorkommen. Die Tunica ist oleichfalls dünn und mit nur schwacher Musculatur versehen, welche nur bei den beiden Offnungen zu kraftigeren Ringbündeln entwickelt ist, welche aber ziemlich unvermittelt am Rande eines gekrauselten Saumes viel schwacher werden. Die übrigen Langs- und Ringmuskelfasern sind unregelmassig und spiirlich verbreitet. Der Kiemensack hat jederseits 4 Falten, von welchen aber nur die erste neben der Dorsalfalte gut entwickelt ist. Die 3 übrigen bestehen nur aus einigen wenigen, 4 oder 5 dicht neben einander liegenden Langsgefassen, ohne dass man von einer eigentlichen Falte reden kann. Zwischen diesen rudimentaren Falten kommen 3 oder 4 Langsgefasse vor, nur zwischen der ersten breiten Falte und der Dorsalfalte liegen 7 oder cS Langsgefasse, aber alle dicht neben einander. Die primaren Ouergefasse sind alle ungefahr gleich breit, aber sehr regelmassig kommen schmale secundare Ouergefasschen vor, welche die sehr lang ausgezogenen Kiemen- spalten überbrücken. Zwischen zwei Langsgefassen liegen gewöhnlich 3 Kiemenspalten, aber bei den rudimentaren Falten liegt nur noch eine Spalte zwischen jenen. Nirgends kommen Papillen auf den Kreuzpunkten vor. Der Endostyl ist gut entwickelt aber nur massig breit. Die Flimmergrube bildet eine quer-ovale Öffnung auf einem rundlichen Tuberkel. Die Dorsalfalte ist ein schmales, glattrandiges Band. Der Darm fangt ziemlich weit hinten im Körper mit einem kurzen Oesophagus an, welcher in einen geraumigen, vielfach langsgefalteten Magen übergeht, welcher schief nach hinten gekehrt ist. Der eigentliche Darm biegt sich dem Magen entlang nach vorn und richtet sich mit einer schwachen Biegung nach dem kurzen Atrialsipho. Eine Doppelschlinge ist dadurch kaum zu unterscheiden. Die F ü hl er sind einfach, fadenförmig, 30 in Anzahl und zwar 14 grosse und breite, welche ziemlich regelmassig mit 16 sehr kleinen abwechseln. Nur mitunter kommen 2 kleine zwischen zwei grossen vor. Vor dem Fühlerkranz liegt ein Saum von dreieckigen Lappen, was an Microcosnms erinnert. Die Gonaden sind als wenig zahlreiche, weit aus einander liegende, kleine, langlich runde Polycarpen entwickelt. Jederseits kommen nur 6 oder 7 vor. Endocarpen fehlen vollstandig. Es schliesst sich diese kleine, in Gruppen zusammenlebende Stycla-cKxX. den Formen mit rudimentaren Kiemenfalten an, da nur die erste dorsale gut entwickelt ist. Ferner ist die sehr einfach gestaltete Flimmergrube kennzeichnend, und sind auch die sehr sparlichen Geschlechts- SlllOG.VEXPEDITIE LVI«. 10 siickchen, die weit auseinander liegen, eigentümlich fiir unsere Art, welche überhaupt leicht von den bekannten Arten zu unterscheiden ist. Die dreieckigen Lilppchen, welche vor dem FUhlersaum in dem Ingestionscanal liegen, erinnern sehr an die gleichen Organen bei mehreren Microcos»afs- Arten, sind aber jedenfalls wohl als Convergenz-Erscheinung aufzufassen, ohne auf eine niihere Verwandtschaft hinzudeuten. 27. S/vi'/a sedata n. sp. Taf. IX, Fig. 7 — -lo. Stat. 282. 8°25'.2S., I27°i8'.4 0. 27 — 54 Meter. Sand, Korallen, Lithothamnion. i Ex. Aussere Kcnnzeichen. Das Tier ist 20 mm. lang und 15 mm. breit, seitlich etwas zusammeng-edrückt und mit der hinteren Seite auf ein Korallenstück festo-ewachsen. Die beiden üffnungen sind deutlich vierlappig, aber sitzend, da ausserlich keine Siphonen entwickelt sind. Die Oberflache ist stark gerunzelt aber ohne Fremdkörper. Die Farbe des Alkohol Exemplars ist gelblich braun. Die Testa ist lederartig und fest, an der Innenseite mehr oder weniger silberglanzend, mit breiten Auslaufern um ein Korallenastchen fest gewachsen. Die Tunica ist mit miissig kriiftiger Musculatur versehen, welche in der bekannten Weise angeordnet ist. Auch an der Tunica sind die Siphonen nur kurz und wenig ausgepragt. Der Kiemensack besitzt jederseits 4 gut entwickelte, wenn auch nicht eben breite Kiemenfalten. Zwischen zwei Faken kommen sehr zahlreiche, 25 bis 30, Langsgefasse vor. Die Ouergefasse sind alle ungefahr gleich breit. In den Maschen kommen nur i, 2 oder höchstens 3 langliche Kiemenspalten vor, so dass die Langsgefasse dicht auf einander gedrangt sind. Papillen fehlen überall. Der Endostyl ist schmal. Die Flimmergrube ist klein, hufeisenförmig, aber so, dass die beiden Hörner einander zugebogen sind und einander fast berühren, so dass ein fast geschlossener Kreis gebildet wird. Die Dorsalfalte bildet eine breite, glattrandige Membran. Der Darm macht die gewöhnliche Doppelschlinge, aber so, dass die erste Schlinge geschlossen ist und etwa die Mitte der Körperlange erreicht ; die 2"^ Schlinge aber nach vorn weit offen steht und der glattrandige After am Vorderrande des hinteren Körperdrittels liegt, da der Enddarm nur kurz ist. Die Fühler sind 40 in Anzahl und zwar von drei verschiedenen Langen, in der bekannten Weise mit einander abwechselnd. Die ("i o naden sind jederseits als 2 lange, ziemlich dunne Schlauche entwickelt, welche mit den Offnnngen dem Atrialsipho zugekehrt sind. Obgleich diesc ty|)ische Stycla-Ax\. keine besonderen Eigentümlichkeiten in ihrem Bau zeigt, kann ich sie doch zu keiner der bekannten tropischen Formen bringen. Am meisten würde sie sich noch der .S7. oligocarpa Sluit, anschliessen, aber der Kiemensack hat einen sehr verschiedenen liau, und auch die kleine Flimmergrube ist zu verschieden, als dass beide zu derselben Art gerechnct werden könnten. 75 28. S/yc/a incitbita n. sp. Taf. II, Fig. 7. Taf. IX, Fig. 11 — 14. Stat. 282. 8°25'.2S., 127° 18.4 O. 27 — 54 Meter. Sand, Korallen, Lithothamnion. i Ex. Aussere Kennzeichen. Das Tier ist langlich oval, 12 mm. lang und 7 mm. breit. Es ist sowolil an der unteren Seite, als auch an dem aufstehenden Saum ganz eingeschlossen von //«■//wcv/i-r-Gliedern welche eine Art Körbchen bilden, in welchem das Tier liegt. Selbstver- standlich ist die Testa an die Haliineda-GXi&d^r festgewachsen. Der Rücken ist nach oben gekehrt und ganz frei von Fremdkörpern. Die beiden Offnungen sind sitzend und deutlich vierlappig. Sie liegen weit aus einander, fast an den aussersten Enden des Körpers. — Die Farbe in Alkohol ist gelblich grau. Die Testa ist dünn, lederartig, an der freien Rückenseite etwas zaher, an den bedeckten Teilen sehr zart. Die Tunica ist gleichfalls dünn und mit sehr schwacher Musculatur versehen, welche nur an der dorsalen Seite bei den Offnungen etwas kraftiger ist. .Siphonen sind auch an der Tunica kaum zu unterscheiden. Der Kiemensack hat iederseits 4 schmale Falten, welche nur 6 bis 8 Laneseefasse besitzen. Zwischen den Falten kommt gewöhnlich nur ein Langsgefa.ss vor, allein zwischen der j5ten y,-,(^ 2"^" Falte vom Endostyl abgerechnet, finden sich 2 Langsgefasse. Zwischen der ersten Falte neben dem Endostyl und neben der Dor.salfalte i.st gar kein Langsgefass entwickelt. Die Kiemenspalten sind ziemlich breit und wenig lang. Die Verteilung denselben zwischen den Langsgefassen und den Kiemenfalten ergiebt sich am besten aus der Abbildung. Papillen auf den Kreuzpunkten kommen nirgends vor. Der Endostyl ist schmal, aber mit gut entwickelten Lippen. Die Flimmergrube ist sehr klein und krcisrund, ganz in den hintersten, dorsalen Winkel der Peripharyngeallippen zurückgedrangt. Die Neuraldrüse liegt fast ganz vor dem Hirnganglion. Der Ausfuhrgang erweitert sich zuerst trichterförmig, um sich dann wieder nach der kleinen Ausmündungsöffnung zu verengern. Die Dorsalfalte ist schmal und glattrandig. Der Darm ist nur schwach entwickelt, fangt ganz hinten mit einem kurzen Oesophagus an, welcher alsbald in den gerade nach vorn gekehrten, langsgefalteten Magen übergeht. Der eigentliche Darm biegt sich nur wenig vor dem Magen wieder nach hinten und mündet ganz hinten im Körper neben der Atrialöffnung mit glattrandigem After. Die Fühler sind fadenförmig, verhaltnissmassig kurz, etwa 40 in Anzahl und zvvar von etwas verschiedener Lange aber ohne bestimmtes Regelmass angeordnet. Die Go naden bilden jederseits eine einfache Reihe von 13 dicht neben einander liegenden, stumpf conischen Geschlechtssackchen mit kreisrunder Basis. Die Öffnung des kurzen Ovidukts liegt in der Mitte, auf der stumpf conischen Spitze des Sackchens. Endocarpen fehlen. Es ist dies eine sehr niedliche, kleine S^ye/a-Art, welche besonders durch das eigentümliche Nestchen, das sie sich von den Hcj/i/^/cda-GViedevn gemacht hat, auffallt. Es ist allerdings sehr zweifelhaft ob das Tier, falls anderes Material vorliegt, auch nicht dieses gebrauchen würde. Jedenfalls bleibt aber die Korb-ahnliche Anordnung bemerkensvvert. Auch in der inneren 76 Anatomie weicht das Tierchen von den meisten 5/j'^/a-Arten ab, so namentlich durch die überaus einfach gebaiite F'limmergnibe, durch die Lai^e und den Verlauf des Darmes, so wie durch die eio-entiimh'chen, kreisrunden Geschlechtssackchen. Auch der Kiemensack hat sich der lang ausgezogenen Körperform angepasst, so dass nur wenige Langsgefösse übrig geblieben sind. 29. Siyc/a albopiinctata n. sp. Taf. IX, Fig. 15 — 17. Stat. 289. 9°o'.2 S., 126° 24'. 5 O. 112 Meter. Sand, Schlamm und Muschelschalen. i Ex. Aussere Kennzeichen. Der Körper ist 3 cm. lang, 2 cm. breit, seitlich ziemlich stark zusammengedrückt. Das Tier war mit der hinteren Seite mittelst einiger wurzelartiger Auslaufer an Steinchen und Muschelschalenreste angeheftet. Die beiden Offnungen sind deutlich A-lappio" und liegen auf kurzen, wenig hervortretenden Siphonen, die BranchialöfFnung ganz nach vorn gekehrt, die AtrialöfFnung ungefahr V3 der Körperlange weiter nach hinten. Die Oberflache erscheint im allgemeinen nur ziemlich wenig gerunzelt, nur bei den beiden Siphonen ist die Runzelung viel starker. Die Farbe in Alkohol ist braunlich grau, überall aber mit kleinen dunkel-braunen F"leckchen bedeckt. Die Te sta ist zwar lederartig, aber fast papierdünn, nur bei den beiden Siphonen nimmt sie einigermaassen an Dicke zu, hinten bleibt sie aber dünn und ist nur dort, wo die wurzelartigen Auslaufer ihren Ursprung nehmen dicker. Die Tunica ist massig dick, aber nur mit ziemlich schwacher Musculatur versehen. Die Siphonen treten auch hier nicht stark hervor. Am auffalligsten an der Tunica sind die zahlreichen weissen Fleckchen, welche über die ganze Oberflache zerstreut sind. Fs rühren diese von Anhiiufungen von weissen Concrementen her, welche aber keinen Kalk enthalten. Der Kiemensack besitzt jederseits 4 schmale Falten. Zwischen 2 Faken kommen nur •; Langsgefasse zu liesfen. Zwischen 2 kraftigen, breiten Ouergefassen finden sich x schmalere, so dass 4 Reihen von langlichen Kiemenspalten zwischen 2 primaren Ouergefassen vorkommen. Es finden sich gewöhnhch 8 bis (O Spalten zwischen 2 Langsgefassen, aber öfters sind diese etwas unregelmassig angeordnet und auch liegen öfters kleine rundliche Spalten zwischen den Reihen von langlichen Spalten. Papillen kommen nirgends vor. Die Flimmergrube ist klein und stellt eine kreisrunde Offnung dar. Die Dorsalfalte ist sehr schmal und glattrandig. Der Darm liegt fast ganz hinten im Körper. Der kurze (3esophagus geht in den horizontal liegenden, glattrandigen Magen über. Der Mitteldarm bildet eine enge Schlinge und legt sich den Magen unmittelbar an ; der Enddarm biegt sich wieder nach vorn, um aber noch weit hinter dem Atrialsipho in den glattrandigen After zu enden. Die ganze Wand des Magens, so wie eines Teils des Mitteldarmes ist wieder mit den weisslichen Fleckchen bedeckt, welche sich auch auf der Tunica finden. Die Fühler sind zahlreich, etwa 80 in Anzahl, fadenförmig und alle ungefahr gleich lang. Die G o n aden sind jederseits als 6 kleine eirunde Polycarpen entwickelt, welche in einer einfachen Reihe angeordnet sind. Bei jedem Polycarp liegt wie gewöhnlich das Ovarium in der Mitte, welches von den Testesblaschen umgeben wird. 77 Bei dieser Form, die sonst allerdings keine besonderen Eigentümlichkeiten in ihrem Bau aufweist, ist es wieder ganz willkürlich, ob man sie zu Polycarpa oder Styela stellen will. Die 6 Polycarpen jederseits haben das typische Aussehen der Gonaden von Polycarpa, aber es kommen nur 6 vor, und dann ist die Darmschlinge sehr eng, wie es bei den typischen Styela- Arten der Fall ist. Ferner ist noch auf die eigentümlichen weissen Fleckchen in der Tunica uind auf die Darmwand hinzuweisen, über deren Bedeutung allerdings nichts zu vermuten ist. 30. Styela niaeandria n. sp. Taf. IX, Fig. 18 — 20. Stat. 49'. 8°23'.5S., II9°4'.6 0. 69 Meter. Korallen 11. Muschelschalen. i Ex. Aussere Kennzeichen. Das Tier ist 42 mm. lang, 24 mm. breit und fast eben so dick, also seitlich kaum zusammeuCTedrückt. Die Oberflache ist stark sferunzelt, nur mit wenigen Fremdkörpern besetzt und mit einem ziemlich kleinen Teil der Hinterseite festgewachsen. Die Branchialöffnung liegt ganz vorn und ist nur sehr undeutlich 4-lappig. Die Atrialöffnung liegt etwa um Vi der Körperlange weiter nach hinten und ist ebenfalls nur undeutlich gelappt. An der Innenseite tritt die 4-Lappigkeit allerdings deutlich hervor. Die Farbe des in Alkohol aufbewahrten E.xemplars ist kastanienbraun. Die Testa ist lederartig, grösstenteils ziemlich dünn, nur bei den Öffnungen betrachtlich dicker. Nur die Oberflache ist braun, auf dem Querschnitt ist die Testa weiss, so wie auch die Innenseite. Die Tunica ist zwar ziemlich dick, aber die Musculatur ist nur schwach, da die Hauptmasse aus Bindegewebe besteht. Der Kiemensack hat jederseits 4 gut entwickelte Falten. Zwischen 2 Faken liegen zahlreiche, 20 bis 28, Langsgefasse, welche einander so nahe gerückt sind, dass nur 2 oder höchstens 3 langliche Kiemenspalten zwischen 2 Langsgefasse auftreten. Die Ouergefasse sind von 2 verschiedenen Grossen und zwar liegen 5 bis 7 schmalere Gefasschen zwischen 2 viel breiteren. Secundare Quergefasschen, welche die Kiemenspalten überbrücken, fand ich nie und ebenso wenig Papillen auf den Kreuzpunkten der Gefasse. Der Endostyl ist breit und ragt ziemlich weit hervor. Die F 1 i m m e r o- r u b e liegt auf einem weit ins Innere hervortretenden conischen Tuberkel. Die Grube selbst bildet eine unregelmassig verschlungene Linie auf den Seiten des Kegels, deren Form allerdings noch auf die ursprüngliche ^-Form mit sich schlangelnden Hörnern zurück zu führen ist. Die Dorsalfalte ist schmal und glattrandig. Der Darm filngt hinten im Körper mit einem kurzen Oesophagus an, welcher in den glattrandigen Magen übergeht. Der Mitteldarm biegt sich nach vorn, aber so, dass nur eine einzigre Schling-e gebildet wird. Der Enddarm lauft gerade nach vorn und endigt in den glattrandigen After vor dem Atrialsipho. Die Fühler sind zahlreich, ungefahr 80 und nur wenig verschieden in Lange, jedenfalls ohne regelmassige Abwechselung. Die Gonaden sind jederseits als 4 sehr lange Geschlechtssiickchen entwickelt. Die 78 Ovarien lieden im CLMitrum jedes Sackchen und werden von den Testes umgeben. Die Aus- münduni^ ist nach dem Atrialsipho gekehrt. Zwischen den Geschlechtssackchen liegen sehr zahl- reiche Endocarpen, welche auch sonst noch vielfacli an der Innenseite der Tunica vorknmnKm. Hs ist dies eine tvpische S/yc/a-Art, die ich aber dennoch mit keiner der beschriebenen Arten identifizieren kann. Besonders ist der Bau des Kiemensacks mit den sehr zahlreichen Lano-so'efassen zwischen 2 Falten hervorzuheben, wodurch sie sich von den meisten anderen S/ye/a-Arten unterscheidet. — Auch der conische, weit hervorragende Dorsaltuberkel mit der verschhin'Tenen Linie der Mimmergrube ist ziemlich charakteristisch. — Sonst bietet die Art keine \'eranlassung zu besonderen Bemerkungen. 31. S/yc/a biforis n. sp. Taf. X, Fig. i — 4. Stat. 164. i°42'.5 S., I30°47'.5 O. 32 Meter. Sand, kleine Steinchen etc. i Ex. Aussere Kennzeichen. Der Körjjer ist 60 mm. lang, 45 mm. breit, seitlich .stark zusammencredrückt. Die Oberflache ist rauh und uneben, teilweise mit verschiedenen Fremd- körpern bewachsen. Einige tiefere Furchen laufen der convex gekrümmten ventralen Seite parallel, und ausserdem noch viele kleine, unregelmassig angeordneten Furchen. Die Dorsalseite ist schwach concav, so dass die 4-lappige Branchialöffnung nach der dorsalen Seite umgebogen ist. Die 4-lappige Atrialöffnung liegt ungefahr auf der Körpermitte. Eine bestimmte Stelle, mit der das Tier festgewachsen war, ist nicht zu unterscheiden. Die Farbe in Alkohol ist schmutzig grau-gelb. Die Testa ist massio- dick, sehr fest und lederartior. An der Innenseite sflatt, orau, teilweise braun gefarbt. Die Tunica lasst ziemlich leicht von der Testa los, ist dunkel violett-braun, massig dick, obgleich die Musculatur nur schwach ist. Der Atrialsipho ist lang, fangt am Hinterrande des vordern Körperdrittels an und ist nach hinten gekehrt, wodurch die Atrialöffnung in die Körpermitte zu liegen kommt. Der Kiemensack hat jederseits 4 ziemlich schmale Falten. Zwischen dem Endostyl und der i^"=" Falte lies^en 6 Lanorsaefasse, dann folo-en 8 Lang-seefasse, dann 6, wieder 6 und endlich zwischen der letzten Falte und der Dorsalfalte 4. Die letzte Kiemenfalte neben der Dorsalfalte ist aber nur ini hinteren Teil des Kiemensackes o-ut ausgrebildet, da sie nach vorn ZU ziemlich plötzlich rudimentar wird, wenn auch noch zu verfolgen durch die gedrangtere Lage der Liingsgefasse. Die Quergefasse sind von verschiedener Grosse, aber ziemlich unregelmassig angeordnet, so dass 3 bis 8 schmalere zwischen 2 sehr breite zu liegen kommen. Aber auch diese zwischenliegenden Gefasse sind gewöhnlich noch sehr ungleich breit. In den Maschen kommen 6 bis 8 Kiemenspalten vor, welche ich nie von einem secundaren Ouergefasschen überbrückt fand. Papillen auf den Kreuzpunkten fehlen ebenfalls. Der Endostyl ist schmal und verhaltnissmiissig wenig hervortretend. Die Flimmergrube liegt auf einem langlich ovalen Tuberkel und bildet 2 Spiralen, welche aber vorn und hinten liegen, da der Tuberkel von der linken Seite her gegen die Grube hincin wachst, wodurch die 2 Spiralen von einander getrennt werden. 79 Die D o r s a 1 f a 1 1 e ist schmal und frlattrandio;. Der Darm macht zwei enge, geschlossene Schlingen. Die erste Schlinge erreicht fast die Körpermitte. Der Enddarm reicht noch etwas weiter nach vorn. Der Magen ist nur wenio- geraumiger als der übrige Darm und schwach langsgefaltet. Der After ist glattrandig. Die F ü h 1 e r sind 40 in Anzahl von verschiedener Liinge aber ohne erkennbarps Recrehnass in der Abwechselung-. Die Go naden sind jederseits als zahlreiche, kleine, ovoide Polycarpen entwickelt, welche sich aber zweizeilig anordnen, einem Blutgefass entlang, das Seitenastchen an sie abgiebt. Die Oftnungen des Oviducts und des Vas deferens liegen an dem freien, dem Blutgefass abgewendeten Ende des Polycarps. Endocarpen fehlen vollstandig. Es ist dies in mehreren Hinsichten eine eigentümliche Styela-hrt. Erstens macht der Darm zwei enge, geschlossene Schlingen, was also auf die Gattung Styeia nach Heller's Auffassung hindeutet, obgleich die Gonaden in zahlreiche Polycarpen aufgelöst sind. Ferner sind diese letzteren in ihrer Lage sehr eieentümlich, so dass es auf den ersten Bliek den Anschein hat, als ob sie einen gemeinschaftHchen Abfuhrcanal besassen, in welchen die Geschlechts- drüsen, jede für sich ausmünden. Bei genauerem Zusehen stellt sich aber heraus, dass der vermeintliche Abfuhrcanal ein Blutgefass ist, das Seitenastchen abgiebt nach den Polycarpen, welche aut diese Weise zweizeilig neben dem Hauptgefass liegen. An der gegenüberliegenden Seite entdeckt man unter der Loupe leicht die Öffnungen der Geschlechtsgange. Die Polycarpen selbst besitzen sonst den gewöhnlichen Bau : das Ovarium liegt als weiter Schlauch im Centrum und wird von den kleinen Testesblaschen umgeben. — Zuletzt ist auch auf die eigrentümliche Gestalt der Flimmergrube zu weisen, die wohl am besten aus der Zeichnung hervorgeht. 32. Stycla robusta n. sp. Taf. X, Fig. 5. Stat. 115. Kwandang-Bai, Ost-Küste der Insel Pajunga. Rift'. i Ex. Aussere Kennzeichen. Das Tier ist 75 mm. lang und 50 mm. breit, seitlich stark zusammengedrückt. Die Oberflache ist rauh und uneben, aber es sind keine grosseren Furchen zu unterscheiden. Die Dorsal- und Ventralseite beide convex. Die Branchialöffnung liegt ganz vorn, nicht dor.sal umgebogen, die Atrialöffnung an der Dor.salseite, ungefahr in der Mitte der Körperlange. Beide Öffnungen sind ausserlich nur undeutlich 4-lappig. Es kommen nur wenige Fremdkörper auf der Oberflache vor. Die Farbe ist .schmutzig grau. Die Testa ist fest, lederartig, im allgemeinen ziemlich dünn, nur kommen hier und dort warzenartige Verdickungen vor. — Die Innenseite ist heil, silberglanzend. Die Tunica lasst nicht sehr leicht von der Testa los, ist ziemlich dick durch reichliche Entwickelung des Bindegewebes, obgleich die Musculatur nur schwach ist. Die P arbe der Tunica ist heil gelblich-grau ; die Siphonen sind kaum ausgebildet. Der K i e m e n s a c k ist sehr kraftig und von festem Gefüge, durch überaus breite und feste Trabekel an die Tunica befestigt, und zwar so, dass dieselben sich über eine Breite von 3 bis 4 mm. an die Ouergefasse anheften. Es kommen jederseits 4 schmale Kiemenfalten vor. 8o Zwischen der üorsalfalte und i ^'•^» Kiemenfalte liegen 4 Langsgefasse, dann folgen 11, 12 und 12 Laivseefasse zwischen den Falten und endlich 6 zwischen der letzten Falte und dem Endostyl. Die Ouero-efasse sind im allgemeinen sehr breit und kriiftig, sind aber vielfach unregelmassig angeordnet, so dass sie die Langsgefasse unter schiefem Winkel kreuzen, wodurch auch die Maschen unrecrelmitssisf werden. In den regelmassigen rechteckigen Maschen kommen g-ewöhnlich 8 bis 10 lanorliche Spalten vor, welche nicht von secundiiren Ouergefasschen überbrückt werden. Der Endostyl ist kriiftig und ragt ziemlich weit in's Innere hervor. Die Flimmergrube ist auffallend gross, 4 mm. lang und bildet auf dem gleichfalls o-rossen Dorsaltuberkel eine unregelmassig spiralig gedrehte Linie mit hoch aufstehenden Randern. Die Dorsal falte ist .sehr schmal und glattrandig, am hinteren Teil kaum noch zu unterscheiden. Dc-r Darm liegt ganz hinten im Körper, der Magen ist geraumig, langsgefurcht und horizontal gelagert. Der Mitteldarm macht eine enge Schlinge, so dass er den Magen wieder berührt. Der Enddarm lauft gerade nach vorn, so dass keine eigentliche zweite Schling-e sfebildet wird. Der After liegt weit nach hinten, am \"orderrande des hinteren Körperdrittels. Die Fühler sind nur 24 in Anzahl. An der dorsalen Seite wechseln grössere und kleinere regfelmassicf mit einander ab, an der ventralen Seite aber sind alle ung-efahr crleich lane. Die G o n a d e n sind als unregelmassig verastelte Drüsen ganz in dem Tunicagewebe verborgen. Die Endocarpen ragen als schmale langliche Leisten wenig hoch in den Peribran- chialraum vor. Es ist für diese Styela besonders die auffallend grosse Flimmergrube, der überaus kriiftige Kiemensack mit den sehr breiten Trabekeln und sehr ^rossen Ouersfefassen kennzeichnend. Es sind zwar Tiere bekannt mit noch viel grösserer Flimmergruberegion, aber in den Fallen handelt es sich um Formen, bei clenen die Grube in zahlreiche gesonderte Offnunaen aufoeliJst ist. 33. Styela pustulosa n. sp. Taf. X, Fig, 6 — 9. Stat. 49\ 8°23'.5S., ii9°4'.6 0. 69 Meter. Korallen und Muschelschalen. i Ex. Aussere Kennzeichen. F)as einzige Exemplar ist kurz gestielt, sammt dem Stiele 55 mm. lang, 28 mm. dick und breit. Der Stiel ist seitlich etwas zusammengedrückt und 15 mm. lang, der eigentliche Körper ovalrund. Die Oberflache ist überall reichlich mit kurzen Maftfaden besetzt, obgleich der Körper jetzt fast ohne Fremdkörper ist. Die beiden Öffnungen sind iuisserlich nur schwer zu finden, da Siphonen kaum entwickelt sind. Die Branchialöffnung liegt terminal, etwas nach der ventralen Seite übergebogen, die Atrialöffnung nicht weit davon entfernt, an der dorsalen Grenze des schief abgestumpften Vorderendes. Die Farbe ist dunkel grau-braun. Die Te sta ist lederartig, grösstenteils ziemlich dünn, an der Innenseite heil grünlich mit zahlreichen kleinen rundlichen Grübchen, welche mit blasigen Anschwellungen des Epithels correspondieren . Die Tunica ist überaus dick durch die sehr kraftigre Entwickeluno- des faserig- orallertio-en Bindegewebes, ohne dass aber kraftige Muskelbündel auftreten. An der Oberflache sieht man 8i wieder die zahlreichen, kleinen, runden Blaschen des Epithels, vvelche dicht neben einander liegen und 0,35 mm. in Durchmesser besitzen. Die Oberflache der Tunica ist bei dem Alkohol- Exemplar heil grün. Der Kiemensack besitzt jederseits 4 massig breite Faken. Zwischen zwei Falten treten 3 oder 4 Langsgefasse auf, welche ungleich weit von einander entfernt sind, so dass 5 bis 8 langliche Kiemenspalten zwischen 2 Langsgefassen liegen. Die Ouergefasse verlaufen überall sehr unregelmassig, so dass nur zuweilen regelmassige, viereckige Maschen, meistens aber schiefe Dreiecke gebildet werden. Papillen kommen nirgends vor. Der Endostyl ist von massiger Breite und raot nicht sehr weit in's Innere vor. Die F 1 i m m e r o- 1" u be ist hufeisenförmigf, das rechte Horn viel mehr nach aussen umgfeboofen als das linke. — Das o-anze Org-an lieert aber auffallend weit nach vorn, dem Fühlersaum sehr nahe gerückt. Die Dorsalfalte ist schmal und GrlattrandiCT. Der Darm ist in das hintere Körperviertel zurückgedrangt. Die erste Darmschlinge liegt horizontal, der Enddarm biefft sich fast rechtwinklicr nach vorn, so dass eine zweite Schlin^e kaum orebildet wird. Der Mag'en i.st ausserlich kaum vom übrieen Darm zu unterscheiden. Die F ü hier sind zahlreich, wenigstens 60, liegen .sehr nahe an einander, auch wechseln cfrosse und kleine i'ecrelmassitr mit einander ab. Die Go naden liegen ganz in der dicken Tunica versteekt, so dass sie gar nicht an die Innenseite derselben hervorragen. Auf Schnitten durch die Tunica sieht man aber überall die zahlreichen Geschlecfttsdrüsen als rundliche Sitckchen und zwar, wie gewöhnlich, das Ovarium in der Mitte, umgeben von den Testesblaschen. Es bietet diese Art ein paar Eigentümlichkeiten, wodurch sie jedenfalls leicht kenntlich ist. Erstens die eigentümlichen, schon mit dem unbewaffneten Auge leicht kenntlichen Blaschen unter dem ectodermalen Ejiithel, zwischen Testa und Tunica. Es sind diese Blaschen mit Flüssigkeit und Zellendetritus gefüllt, sie stehen aber nicht direct mit dem Blutgefasssystem in Verbindung. Sie sind scharf umgrenzt und das Epithel setzt sich ganz normal über dieselben fort. Sie Hegen in der ausseren, ausschliesslich bindegewebigen Schicht der Tunica, welche in Alkohol die grünliche Farbe besitzt. Die Muskelbündel kommen nur in der tieferen Schicht, welche g-elblich erscheint, vor. — An der Innenseite der Testa verursachen sie die Bilduno- von den oben erwahnten Grübchen. Es kommen keine Pigmentkörnchen in den Blaschen vor. Was die Bedeutung dieser Gebilde sein mag, ist ganz ratselhaft. Die Gebilde, welche Lacaze-Duthiers und Delage bei Stycla arinata beschrieben haben, scheinen mir ganz anclrer \atur zu sein. Ferner ist die Lage der FlimmerCTrube abweichend von dem oewöhnlichen \'erhalten und mir ist kein Fall bekannt, in welchem dies Organ dem Fühlersaum so nahe gerückt ist und dadurch ein so grosses Feld zwischen den beiden dorsalen Schenkeln der Flimmerbogen frei lasst. 34. Styela profiinda n. sp. Taf. X, Fig. 10 — 13. Stat. 52. 9° 3'.4 S., 119° 56'. 7 O. 959 Meter. Globigerinen Schlick. i Ex. Aussere Kennzeichen. Das einzige erbeutete Exemplar ist 15 mm. lang und etwa SIBOGA-EXPEDITIE LVI<;. II 82 lo mm. breit und click, die ganze Form ungefahr eiförmig, aber bei dem Alkohol-Exemplar ist die Testa oefaltet. Die beiden Öffnungen liegen an der dorsalen Seite, ungefahr an der A'order- und Hinter-Grenze des mittleren Körperdrittcls. Beide sind deutlich vierlappig. Die Oberflache des Körpers ist überall mit ziemlich langen und dicken Haftfaden besetzt, an welchen bei dem conservierten Tiere allerdings keine Fremdkörper mehr befestigt sind. Die Testa ist dünn, etwas durchscheinend und mehr gallertig als lederartig, obgleich die für die ^hridi'a -Testa. typischen grossen Blasenzellen fehlen. Die Tunica ist ebenfalls sehr dünn und mit nur sehr schwacher Musculatur versehen, Avelche nur bei den kurzen Siphonen etwas kraftiger wird. Der Kiemen sa ck ist .sehr regelmassig gebaut, besitzt jederseits nur 3 sehr rudimentare Falten, welche sich nur dadurch kennbar machen, dass einige Liingsgefasse und zwar nur 3 oder 4 dichter neben einander liegen. Grössenteils liegen namlich 3 oder höchstens 4 Kiemen- spalten zwischen 2 Langsgefassen, indem bei der rudimentaren Falte nur i oder 2 Spalten vorkommen. Die Kiemenspalten selbst sind sehr lang ausgezogen. Die primiiren Quergefiisse sind alle ungefahr gleich breit, aber fast immer werden die Spalten von einem secundaren Ouersjefasschen überbrückt. Auf den Kreuzpunkten von Lanos- und (Xieroefassen kommen keine Papillen vor. Der Endost\-l ist nur schmal. Die Flimmergrube bildet eine sehr schmale Ouerspalte auf einem langlich-runden Tuberkel. Die Spalte nimmt die ganze Breite des Tuberkels ein, ist aber ganz gerade gestreckt ohne ^'^förmige Biegung. Die Dorsalfalte ist glattrandig, ohne Rippen, aber ziemlich breit. Der Darm fangt hinten im Körper an mit einem engen, aber ziemlich langen Oesophagus, welcher in den in der Langsachse des Körpers liegenden blagen übergeht. Letzterer ist sehr deutlich lanorsgrefaltet. Der IMitteldarm erstreckt sich zuerst nach vorn und biegt ungefahr auf der Höhe der Branchialöffnung mit einer engen Schlinge zurück, berührt den Magen, um dann wieder nach vorn zu biegen zur Bildung des kurzen Enddarms. Der After ist glattrandig. Die G o n a d e n sind jederseits als ein langer Ovarialschlauch entwickelt, welcher von einer einfachen Reihe von Testesblaschen umgeben wird. Jedes Testesblaschen hat sein gesondertes Vas efferens, welches sich mit den anderen zu einem Vas defer«ns vereinigt. Der ganze Drüsen- complex liegt an der linken Seite rw/' und nicht iji der Darmschlinge und an der rechten Seite symmetri.sch mit dem der linken Seite. Die Fühler sind lang, fadenförmig, 40 in Anzahl, von welchen mehrere kürzer sind, aber ohne bestimmtes Regelmass mit den langeren abwechselnd. Es weicht diese Art sowohl im ausseren Habitus als in der inneren Anatomie von den bis jetzt aus der Tiefsee bekannten Arten ab, so dass sie als neue Art aufzuführen ist. Sie steht allerdings in der Niihe der Challenger-Formen S/. oblonga Herdm., St. Jïava Herdm. und St. glans Herdm., bei welchen 3 Formen gleichfalls die Falten des Kiemensacks rudimentar sind, wenn auch nicht so sehr als bei unserer Form. Die übrigen anatomischen Verhaltnisse sind aber recht verschieden. Leider giebt Herdmax von keiner dieser Formen an, wie sich die Genaden verhalten. Der Zustand bei unserer Form erinnert sehr stark an den von Halocynthia^ 83 nur dass dort die linke Drüse innerhalb der Darmschlinge liegt und bei unserer Styela vor derselben. Auch die eigentümliche Gestalt der Flimmergrube als eine sehr schmale Ouerspalte ist hervorzuheben. 35. Styela amboncnsis n. sp. Taf. X, Fig. 14, 15. \ Stat. 231. Ambon. Rift". i Ex. Aussere Kennzeichen. Das Tier ist 40 mm. lang und ungefahr halb so breit und dick. Xach vorn und nach hinten zu verjüngt der Körper sich etwas. Das Tier ist mit der hinteren ventralen .Seite auf Korallen festgewachsen. Die Oberflache ist ziemlich stark gerunzelt, aber die Runzeln laufen in Hauptsache einander parallel in der Richtung von vorn nach hinten. Nur bei den beiden Offnungen sind sie unregelmassiger angeordnet. Die Branchialöffnung liegt ganz vorn und ist ven 4 grosseren und 4 kleineren Lappen umstellt. Die Atrialöffnung liegt dorsal auf der Mitte der Körperlange und ist 4-lappig. Die Farbe des Alkoholexemplars ist gelblich-braun. Die Testa ist massig dick, am dicksten bei den Siphonen, fest und lederartig. Die Tunica lasst ziemlich leicht von der Testa los, ist massig dick und mit kraftiger Musculatur versehen. Auch die Tunica ist braunlich gefarbt. Der Kiemensack hat jederseits 4 gut entwickelte Falten, welche aber, wenn auf die flache Seite gelegt, einander nicht berühren. Zwischen 2 Falten liegen 8 Langsgefasse. Die Ouereefasse sind nur wenio' verschieden in Umfano- wenn auch hier und dort breitere und schmalere zu unterscheiden sind. Papillen kommen nirgends vor und ebenso wenig tand ich secundare Ouergfefasschen. In den uncrefahr viereckio-en Maschen kommen reofelmassiCT 6 langliche Kiemenspalten vor. Die Flimmergrube ist f/-förmig, schmal und die beiden Hörner nicht spiralig eineerollt, sonclern mit einieen unregelmassieen Schlang^eluno-en nach vorn gekehrt. Die Dorsalfalte ist schmal und glattrandig. Der Dar m ist gross und geraumig, fangt an mit einem weiten und verhaltnissmassig langen Oesophagus, welcher in den ebenfalls geraumigen Magen übergeht. Letzterer lauft schief nach vorn und ist nicht langsgefaltet. Der Mitteldarm geht gerade nach vorn, macht eine sehr enge, ganz geschlossene Schlinge, so dass der zurücklaufende Schenkel unmittelbar neben dem aufsteigenden liegt. Die zweite Schlinge ist offen aber kurz, da der Enddarm sich nur bis zur halben Höhe der ersten Schlinge erstreckt um in den gefransten After zu münden. Die erste Schlinge greift weit nach vorn und reicht noch bis in's vordere Körperdrittel. Die F ü hier sind 40 an der Zahl, fadenförmig und abwechselnd grösser und kleiner, aber besonders die kleineren sind von sehr ungleicher Lange. Die Gonaden sind als eine Anzahl sehr kleiner Polycarpen in einer einfachen Reihe jederseits des Atrialsiphos entwickelt. Jedes Geschlechtssackchen ist hermaphroditisch, birnförmig, mit den Offnungen der Geschlechtsgange der Atrialöffnung zugekehrt. Zahlreiche, ziemlich o-rosse Endocarpen sind an der übrige Innenseite der Tunica entwickelt. 84 Es (i-leicht diese Art in mehreren Ilinsichten der früher von mir als Sf. captio^a Sluit. beschriebenen Form, weicht aber in den folgenden Organen von ihr ab. Der Kiemensack ist betriichtlich verschieden in Bau, da bei .S7. captiosa 4 breite Faken vorkommen und nnr 4 oder 5 Langsgefasse zwischen 2 Faken liegen. Der Darm ist bei St. captiosa ganz in das hinteren Körperfünftel zurlickgedrangt. Die Geschlecktssackcken sind bei St. captiosa gross und unreiTclmassio' an der Innenseite des Mantels verbreitet. Die übrigen Organe sind bei beiden Arten sehr gleichartig gebaut. 36. Stycla psammodes. n. sp. Taf. X, Fig. 16 — 19. Stat. 240. Banda. 9 — 45 Meter. Korallen und Lithothamnion. 3 Ex. Aussere Kennzeichen. Zwei grössere Fxemplare von 30 mm. Lange und ein kleineres von 10 mm. gleichen durch die vollstandige Bedeckung mit Sand, Korallendebris, Foraminiferenschalen etc, den vielen anderen Ascidien, welche auf gleichardgem Boden leben. Ausserlich sind sie unmöglich von die.sen zu unterscheiden. Weder die Branchialöffnung nock die Atrialöffnung ist erkennbar. Bei den 3 Exemplaren bestand die Bedeckung für einen grossen Teil aus schwarzem Sande, wie ick es auck bei anderen Arten fand und was wokl von der zufalligen Umgebung abkangt. Die Testa ist sekr brückig, da die Fremdkörper nickt nur der Aus.senseite der Testa anhiingen, sondern auck in das Gewebe selbst aufgenommen sind. Nur eine dunne inner.ste Sckickt ist okne Fremdkörper und faserig. Die Tunica ist wie bei allen derartigen Formen sekr zart und dünn und mit nur sekr sckwacker Musculatur verseken, w^elcke auck bei den Sipkonen nickt kraftiger wird. Die letzteren sind auck an der Tunica nur wenig ausgepragt. Der Kiemensack ist gut entwickelt und erstreckt sick bis ganz kinten in den Körper, nock eine Strecke weit kinter den Magen. Er besitzt jederseits 4 sckmale Faken, welcke nur aus 6 Langsgefassen gebildet werden. Zwiscken 2 Faken kommen 9 oder 10 Langsgefasse vor. Die Ouergefasse sind zum grüssten Teil gleick breit, aber öfters sind die langen Kiemenspalten sckon zu 2 kleineren aufgelöst und dann liegt ein sckmaleres Ouergefass zwiscken diesen beiden Reiken. Ausserdem kommen vielfack secundiire Ouergefasscken vor, welcke die Kiemenspalten überbrücken. In den langlick viereckigen Mascken kommen 3 lange Kiemenspalten vor, welcke aber öfters, wie erwJiknt, sckon in 6 kleine aufgelöst sind. Papillen treten nirgends auf. Der Endostyl ist sckmal und wenig kervortretend. Die ]• 1 i m m er g r u be ist t/-förmig mit nur wenig nacn innen eingebogenen Hörnern, ziemlick sckarfcm kinterem Winkel und der linke Sckenkel etwas scklangelnd. Die Dorsalfalte schmal, glatt und glattrandig. Der Darm liegt nicht ganz kinten im Körper, sodass der Kiemensack nock eine Strecke weit sick kinter ihm fortsetzt. Der enge Oesopkagus gekt in den fast kucrelio-en Maeen über, wekker deutlick langsgefaltet ist. Der Mitteldarm bildet nur eine nach der dorsalen Seite zu weit offene Schlinge, da der Enddarm sick gar nickt wieder nack vorn biegt. Der After mit stark gefranstem Rande liegt am Anfange des kurzen Atrialsiphos. 85 Die Fühler sind fadenförmig, ziemlich kurz, abwechselnd grösser und kleiner und 24 in Anzahl. Die Gonaden sind jederseits als ein einziger Knauel von Geschlechtsdrüsen entwickelt und zwar so, dass das Ovarium einen unregelmassig spiralig gewundenen Schlauch bildet, welcher sich in den kurzen Ovidukt fortsetzt. Der von den Windungen frei gelassene Raum wird vion einer Doppelreihe von Testesblaschen eingenommen. Es ist dies eine eigentümliche Styela- Art^ welche durch die vjllstandige Bedeckung mit Sand etc. mehreren der oben beschriebenen Formen, besonders der Sf. conkcta n. sp. gleicht. In anatomischer Hinsicht ist besonders die abweichende Gestak der Gonaden hervorzuheben, die mir von keiner Styela-hxt bekannt ist. Der Ovarialschlauch hat sich hier viel mehr als sonst von seinem Mutterboden emanzipiert und sich spiralig um die Testesblaschen gewunden, welche letztere in ein gemeinschaftliches Vas deferens münden, das neben dem Ovidukt ausmündet. Endlich ist auch das völlige Fehlen der 2'^" Darmschlinge bedeutsam, wodurch der Darm einen sehr einfachen Verlauf erhalt. 37. Stycla glebosa n. sp. Taf. X, Fig. 20 — 22. Stat. 81. Pulu Sebangkatan, Borneo-Bank. 34 Meter. Korallen. 2 Ex. Aussere Kennzeichen. Die beiden Exemplare haben eine unregelmassig knollen- förmige Gestalt von etwa 30 mm. Durchmesser. Die Oberflache ist teilweise mit Korallendebris, Corallineën, Muschelschalendebris, etc. bedeckt. Die freigebliebenen Stellen sind nur vvenig gerunzelt und dunkel rotbraun gefarbt. Die beiden Oftnungen sind 4-lappig", aber sitzend, da gar keine Siphonen entwickelt sind. Es ist keine bestimmte Anheftungsstelle zu unterscheiden, so dass die Tiere wohl frei auf dem Boden lagen. Die Testa ist nur dünn, aber fest und lederartig, an verschiedenen Stellen mit liingeren Haftfaden versehen, an der Innenseite mit Perlmutterglanz. Die Tunica ist dick, fleischig, obgleich die Musculatur nur schwach entwickelt ist. Das gallertige Bindegewebe bildet die Hauptmasse. Die Aussenseite der Tunica zeigt überall ziemlich recrelmassiof verbreitete runde Pünktchen, welche von Pigmentanhaufungen herstammen. Auch an der Tunica sind keine Siphonen entwickelt. Der Kiemensack hat jederseits 4 nicht breite Falten, welche 7 oder 8 Langsgefasse enthalten. Zwischen 2 Falten liepen nur 2 Langsgefasse: Die Ouergefasse sind abwechselnd breiter und schmaler, uneeachtet vielfache Unreg'elmassig-keiten, wenn neue Reihen von Kiemen- spaken sich ausbilclen zwischen den bereits bestehenden. Die Kiemenspalten sind im Allgemeinen nicht lang, öfters sogar kurz zu nennen. Gewöhnlich kommen 6 oder 7 in einer Masche zwischen 2 LauCTsofefassen vor, aber vielfache Unregelmassigkeiten durch Teiluncj in zwei oder durch schiete Stelkmg treten auf. — Papillen kommen nirgends vor. Der Endostyl ist massig breit. Die Flimmergrube bildet eine kleine Ouerspalte, mit unregelmassig eingebuchtetem Vorder- und Hinterrande. Sie liegt auf einem grossen, fast kreisrunden, nur vorn eingedrückten Tuberkel, welcher sich deutlich von der Umgebung abhebt. 86 Die D o r s u 1 fii 1 1 e ist schmal und olaUrandig. Der Darm ist schwach entwickelt. Der kurze Oesophagus geht in den hinter dcm Kiemensack liegenden Magen über, welcher jiusserlich keine Langsfalten zeigt. Der Mitteldarm ist en»^'-, bieo-t sich niit offener Schlinge wieder dorsalwarts, um dann in den gerade nach vorn laufenden Enddarm überzugehen, welcher in den After mit gefranstem Rande hinter der Atrialüftnung mündet. Die Fühler sind fadenförmig, i8 an der Zahl und, wenn auch nicht ganz regelmassig, abwechselnd gross und klein. Die Gonadcn sind ganz in das Gewebe der Tunica versteekt, sind aber noch wenig entwickelt, so dass sic vielleicht spater mehr in"s Innere hervorragen. Es unterscheidet sich diese kugeliche Siycla-rKrt ziemlich leicht von den verwandten Formen durch die einfache, schlitzförmige Flimmergrube, die geringe Entwickelung des Darmes, so wie durch den Bau des Kiemensackes, bietet sonst aber keine Veranlassung zu besonderen Bemerkungen. 38. Styela ntiirix n. sp. Taf. X, Fig. 23 — 24. Stat. 213. Insel Saleyer. Riff. 2 P^x. Stat. 303. Haingsisi, Insel Samau. Riff. 2 E.x. Aussere Kennzeichen. Die 4 Exemplare sind alle ungefahr gleich gross und 20 mm. lang und 15 mm. breit. Seitlich sind sie mehr oder weniger zusammengedrückt. Die beiden Offnungen vierlappig, sitzend, da keine Siphonen ausgebildet sind. Die Branchialöffnung ganz vorn, die Atrialöffnung dorsal etwas vor der Körpermitte. Die Tiere sind mit der hinteren, linken Seite auf Korallenstückchen festgewachsen ; das übrige der (-)berflache ist nackt. ohne Fremdkörper. Die Oberflache selbst ist stark gerunzelt und unregelmassig. Die Farbe der in Alkohol aufbewahrten Tiere ist schmutzig grau-grelb. Die Te sta ist dünn, lederartig, bei den 2 Exemplaren von Haingsisi etwas dicker. Die Tunica ist nur schwach entwickelt und auch die Musculatur in derselben wenig kraftis. Sie hangt ziemlich fest mit der Testa zusammen. Der Kiemensack besitzt jederseits 4 schmale Falten, welche aber doch noch 8 dicht auf einander gedrangte Langsgefasse enthalten. Zwischen dem Endostyl und der ersten Falte liegen 3, sonst zwischen den Falten 4 Lano-so-efasse. Die Ouergfefasse sind ziemlich recelmassio- abwech- selnd grösser und kleiner. In den in der Ouere stark ausgedehnten Maschen kommen gewöhnlich 7 oder 8 nicht sehr lange Kiemenspalten vor, einzig zwischen dem letzten Langsgefass von der \'entralseite gerechnet und der Kiemenfalte finden sich nur 4 Spaken. .Secundare Ouergefasse scheinen nie vorzukommen. Papillen fehlen überall. Der Endostyl ist von normaler Breite. Die blimmergrube ist f'^-förmig, nur das linke Horn etwas eingerollt. Die Dorsal falte ist schmal und glattrandig, auch nicht gerippt. Der Darm liegt in dem hinteren Körperdrittel. Der Magen liegt hinten im Korper, quer zur Eangsachse und ist ausserlich nicht gefaket. Der Mitteldarm macht nur eine einfache 87 Schlinge, indem er vor dem Magen dorsalwiirts lauft und in den kurzen Enddarm übergeht, welcher niir sehr schwach nach vorn gekrümmt ist und noch hinter der Atrialöffnune in den glattrandigen After mündet. Die F ü hier sind klein und wenig zahlreich. Es kommen nur 8 gut entwickelte vor, und abwechselnd mit diesen noch 8 ganz kleine, stummelförmige. , Die G o n a d e n sind als nicht sehr zahlreiche, kleine Polycarpen entwickelt, welche jederseits eine unregelmassige Doppelreihe bilden. Auch die Polycarpen selbst haben eine unregelmassig eingebuchtete Gestalt und sind teilweise in das Gewebe der Tunica eingebettet. Endocarpen fehlen. Bei zwei Exemplaren war der ganze Peribranchialrauni mir zahlreichen geschwanzten Larven sjefüllt. ö Obgleich diese Art keine besonders merkwürdige anatomische Verhaltnisse aufweist, ist sie doch durch die sehr geringe Zahl gut ausgebildeter Fühler, so wie clurch den Bau des Kiemensackes leicht kenntlich. Besonders hervorheben möchte ich noch das Vorkommen einer Brutpflege bei dieser Art, ohne dass besondere Brutrjiume dafür entwickelt sind, da die geschwanzten Larven einfach im Peribranchialrauni liegen. Bekanntlich hat Michaelsen eine derartige Brutpflege bei der antarktischen Styela paessleri Michaels. erwahnt und auch bei anderen Gattuncjen der holosomen Ascidien kommt derartio^es vor. 3g. Styela asyiiiiiictrica n. sp. Taf. X, Fig. 25, 26. Stat. 149. West-Kuste der Insel Gebé. Rift". 2 Ex. Aussere Kennzeichen. Das grösste Exemplar ist 50 mm. lang und ungefahr 30 mm. breit, seitlich ziemlich stark zusammengedrückt. Die Oberflache ist sehr unregelmassig gefurcht, aber nur mit wenigen Fremdkörpern besetzt, mit Ausnahme der hinteren Flache, womit das Tier auf toten Korallen aufgewachsen war. Die beiden Offnungen sind vierlappig, was aber ausserlich bei der Atrialöffnung nicht deutlich hervortritt. Siphonen sind ausserlich kaum zu unterscheiden. Die Branchialöffnung; ist nach der Dorsalseite überg-eboo-en. Die Atrial- öffnung liegt dorsal vor der Körpermitte. Die Farbe des in Alkohol aufbewahrten Tieres ist dunkelbraun. Die Testa ist fest, lederartig' und von massio;er Dicke. Die Innenseite ist silbergflanzend. Die Tunica lasst leicht von der Testa los, ist dunkel-braun, aber ziemlich zart und mit nicht sehr kraftiger Musculatur versehen. Auch an der Tunica treten die Siphonen nur wenig hervor. Der K i e m e n s a c k ist kraftig gebaut und ebenfalls dunkelbraun geförbt. Jederseits kommen 4 nicht breite Falten vor. Auf jede Falte kommen 8 Langsgefasse. Zwischen zwei Falten lieg-en ziemlich reoelmassicr 6 Langsgefasse. Die Ouergefasse sind ungleich breit und zwar liegen gewöhnlich 4, zuweilen aber auch 3 schmiilere Gefasse zwischen 2 viel breiteren. Papillen fehlen. Die Maschen sind stark cjuer ausgedehnt, so dass gewöhnlich i i Kiemenspalten in denselben vorkommen. Secundare Ouergefasschen fehlen regelmitssig. Die Spalten haben die cfewöhnliche lano-liche Gestalt. Der Endostvl ist schmal und nicht weit in's Innere vorragend. 88 Die Fli m m ergrube bildet eine Sförmig geschlungene Linie aiif einem kreisrunden Tuberkel, welcher aber eine eigentümliche asymmetrische Lage hat, da er nicht median hegt, sondern dem linken Schenkel des Flimmerbogens hart anliegt. h)ie l^orsalfalte ist glattrandig, schmal, nicht gerippt. Der Darm ist sehr geraumig, bleibt aber fast ganz im hinteren Körperviertel zurück- o-edriingt. Der kurze, enge Oesophagus geht in den quer im Körper liegenden Magen über, welcher ausserlich nicht gefaket ist. Der weite Mitteldarm biegt vor dem Magen mit enger Schlinge znrück, um dann in den nach vorn laufenden Enddarm überzugehen. Der glattrandige After liegt unmittelbar vor dem kurzen Atrialsipho. Die l'ühler sind nur wenig in Anzahl. Es giebt nur 9 gut ausgebildete, obgleich nicht lange Fuhler. Dazwischen finden sich nur noch vereinzelte, ganz rudimentare Stümmelchen. Die Gonaden sind als zahlreiche Polycarpen an der Innenseite der Tunica entwickelt, aber sind ganz in dem Tunicagewebe versteekt, so dass sie gar nicht in den Peribranchialraum hineinragen. Obgleich auch diese Art keine besonders abweichenden anatomischen \^erhaltnisse aufweist, ist sie doch, soviel ich sehe, zu keiner der bis jetzt beschriebenen Arten zu bringen. Ich will noch auf die eigentümliche asymmetrische Lage des Dorsaltuberkels mit der Flimmerg-rube hinweisen, muss es aber dahin gestellt sein lassen, ob wir es hier mit einer individuellen Abnormitat zu thun haben, oder ob es typisch für diese Art ist. Da es aber bei den beiden Exemplaren vorkcjmmt, scheint es doch uohl mehr als eine zufallige Verschiebung zu sein. - 40. Styela cylindrica n. sp. Tal". XI, Fig. 19 — 21. Stat. 315. Paternoster-Insehi. bis ^6 Meter. Korallen u. Lithothamnion. i Ex. Aussere Kennzeichen. Das einzige erbeutete Exemplar ist mit kurzem, breitem Stiele auf toten Korallen festgewachsen. Samt dem Stiele ist das Tier 34 mm. lang. Der eigentliche Körper ist über die ganze Lange ungefahr gleich breit, 11 mm.: da die dorsale und ventrale Seite des Körpers ungefahr parallel verlaufen. Seitlich ist der Körper nur wenig zusammengedrückt und vc^n breit abgestumpft, so dass das ganze Tier eine langlich viereckige Gestalt erhiilt. Die beiden Offnungen liegen an den Ecken der vordern, breit abgestumpften Kante. Beide sind 4-lappig. Die Oberflache ist glatt, ganz ohne Fremdkörper und fast ohne Runzeln. Xur der Stiel zeigt Langsfurchen. Die Farbe des in Alkohol aufbewahrten Tieres ist heil gelblich-grau. Die Testa ist dünn, aber fest und lederartig. Die Tunica ist zwar dünn, aber mit kraftiger Musculatur versehen, welche besonders als kriiftige Liingsmuskelbündel entwickelt sind. Auch an der Tunica sind die Siphonen nur schwach ausgepragt. Der Kiemensack besitzt jederseits 4 massig breite Falten, welche sich hinten stark nach vorn krümmen, da der Oesophagus-Eingang ziemlich weit nach vorn liegt. Zwischen 2 Falten kommen gewöhnlich 7 Langsgefasse vor. Die Ouergefasse sind ungleich, aber es besteht kein constantes Regelmass in der Abwechselung. Man findet von 3 bis 6 schmalere zwischen 2 breiten Gefassen. Die Maschen sind etwas breiter als lang und enthalten 6 oder 7 Kiemen- 89 spaken, welche sehr regelmassig von secundaren Ouergefasschen überbrückt werden. Papillen kommen nirgends vor. Der Endostyl ist schmal. Die Flimmergrube ist in mehrere, etwa 12 gesonderte Öffnungen aufgelöst, welche eine mehr oder weniger unregelmassig viereckige, oder runde Gestalt haben, in der Breite neben einander lieg^en und also einen betrachtlichen Raum einnehmen. ■ / Die Dorsalfalte ist schmal und glattrandig. Der Darm liegt zum Teil hinter dem Kiemensack, welcher also nicht bis hinten in den Körper sich fortsetzt. Der Oesophagus ist ziemlich lang und fangt verhaltnissmassig weit nach vorn an. Der Magen ist langsgefaltet und schief nach hinten gekehrt. Der Mitteldarm macht eine enge geschlossene Schlinge, so dass er den Vorderteil des Magens und den Oesophagus wieder berührt, wahrend eine zweite Schlinge nicht gebildet wird, da der Enddarm gerade nach vorn lauft. Der After liegt am Hinterrande des vordern Körperdrittels und ist am Rande mit langen Papillen versehen. Die Fühler sind 18 an der Zahl, fadenförmig, ungleich lang, aber ohne bestimmtes Reg-elmass in der Anordnunsj. Die G o n a d e n sind als langlich wurstförmige Polycarpen entwickelt, welche weit in den Peribranchialraum hineinragen. Sie sind wenig zahlreich. Die Endocarpen sind klein und zahlreich. Es unterscheidet sich diese Styela sowohl durch die leicht kenntliche aussere Form, als auch durch die La^je des Darmes und die eicjentümliche Auflösune der Plimmergfrvibe in zahlreiche neben einander liegende Öffnungen, was mir in dieseni Zustande von keiner andern Form bekannt ist. Die übrigen Organe zeigen keine besonders abweichenden Verhaltnisse. Styelopsis Traustedt. 1. Styelopsis scaevola n. sp. Taf. \'1I, Fig. 10 — 15. Stat. 164. i°42'.5 S., 130°47'.5 O. 32 Meter. Sand und kleine Steine. i Ex. Aussere Kennzeichen. Das einzige Exemplar hat nur etwa 18 mm. im Durchmesser, ist mehr oder weniger kugelförmig und an der Aussenseite ganz mit kleinen Steinchen, Sand und Muschelschalendebris bedeckt, so dass ausserlich weder die Siphonen noch die Öffnungen zu finden sind. Die Testa ist sehr dünn und brüchig durch die zahlreichen eingebetteten Fremdkörper, so dass von dem eigentlichen Testagewebe nur wenig übrig bleibt. Die Tunica ist Q-leichfalls dünn und im allofemeinen nur mit sehr schwacher Musculatur versehen. An der linken Seite kommen ^ar keine kraftigreren Muskelbündel vor, aber an der rechten Seite treten drei sehr kraftige, scharf abgegrenzte Muskelstrange auf, welche quer zur Langsachse verlaufen, aber nach der Atrialöffnung geneigt sind. Beiderseits lost sich jeder Strang plötzlich in einige kurze Auslaufer auf. Ausser diesen drei rechtsseitigen kommen noch zwei derartige Strange vor, welche dorsal von links nach rechts verlaufen, und zwar einer vor und einer hinter dem Atrialsipho. Im ganzen kommen also 5 von diesen typischen kraftigen Muskelstrangen vor. Ausserdem sind die Branchial- und Atrialsiphonen mit der gewöhnlichen kraftigen Musculatur SIBOGA-EXPEDITIE LVI.r. 12 90 versehen. Aii der Innenseite der Siphonen sieht man ferner dcutlich die Hautlappeii, welche die Öffmini-en um^ebcii. An der Branchialöffnung linden sich 4 t^rosse, dreieclcige Lappen und damit abwechselnd noch 4 kleine. Die Alrialöffnuny wird von 4 j^rossen Lappen umgeben. Der K iem ensac k ist gut entwickelt und reicht i)is hinten in den Körper, aber es ist niir eine einzi^^e breite Falte ausgebildet, wiihrend von den übrigen auch keine Andeutung zurück zu finden ist. Die einzige Falte liegt aber links von der Dorsalfalte und nicht rechts wie bei Styelopsis grossidaria v. Ben. Übrigens kommen kriiftige, ziemlich weit in 's Innere vorraii^ende Liingsgefasse vor, auf welchen keine Papillen an den Kreuzpunkten stehen. Die Ouergefasse sind alle ungefahr gleich breit. Die Kiemenspalten sind gross, langlich viereckig und ofewöhnlich finden sich drei oder auch vier in einer Alasche. Der Endostvl ist miissig breit. ö Die Dorsalfalte ist ziemlich schmal und glattrandig. I3ie F 1 i m m e r o- r u b e ist klein und einfach hufeisenförmig. Der Darm macht nur einen einfachen Bogen an der linken Seite des Kiemensackes und ist über .seine ganze Lange sehr geraumig. Der weite Oesophagus fangt ganz hinten am Kiemensack an und biegt sich unmittelbar ventral, um dann ohne scharfe Grenze in den Magen überzugehen. Der Darm macht einen weiten Bogen nach vorn und mündet vor dem Atrialsipho in den orlattrandigen After. Die Fühler sind einfach, fadenförmig, 44 an der Zahl und zwar nicht alle von gleicher Lange, aber ohne bestimmtes Regelmass angeordnet. Die Gonaden sind nur an der linken Seite entwickelt und zwar als 14 Geschlechts- sackchen, welche in einem Bogen angeordnet sind, dem Lauf des Darmes folgend. — ■ Jedes Sackchen besteht aus einem centralen Ovarium, umgeben von den Testesblaschen. Es ist nur mit grossem Zweifel, dass ich diese Art, zu der Traustedtschen Gattung Styelopsis bringe, da hiermit die Gattungsdiagnose betrachtlich geandert werden muss. Die einzige Kiemenfalte doch liegt links, statt rechts, wie bei St. grossjilaria und dasselbe gilt von den Gonaden. Der Körper ist bei St. grosstilaria fast ganz glatt, ohne Bedeckung von Sand, wahrend unsere Art hingegen ganz und gar bedeckt ist. Letzteres ist nun allerding von ganz untergeordneter Bedeutung, aber bezüglich der beiden anderen Punkte muss zur Aufnahme dieser neuen Art die Diagnose folgendermaassen geandert werden: „die Falten des Kiemensackes sind ganz reduciert, mit Ausnahme einer einzigen, welche entwecler links, oder rechts liegen kann; die Gonaden nur an einer Seite, entweder links oder rechts". Ob nun aber diese beiden Arten wirklich stammverwandt sind, oder ob sich nicht zwei- oder vielleicht mehrmals die P^alten des Kiemensackes und die Gonaden von Stycla reduziert haben, ist wohl schwer zu sagen, aber das letzte scheint doch wahrscheinlicher, da das eine Mal links, das andere Mal rechts die Falte und die Gonaden bestehen blieben. Fine gleichartige Reduction der Kiemenfalten und Gonaden kommt bekanntlich auch bei Dendrodoa vor. Dazu kommt noch, dass beide Arten auch sonst recht verschieden sind und besonders die sehr eigentümliche Anordnung der Musculatur nur bei unserer Indischen Art vorkommt. Leider liegt uns aber von dieser neuen Form nur ein einziges Hxemplar vor und niu" desshalb habe ich es für den Augenblick vorgezogen das 'lier bei Styelopsis unterzubringen. Wenn sich aber an reicherem Material, die Bestandigkeit der 91 oben erwahnten Merkmale bestatigt, so wird es wohl am besten sein die Form als Subgenus, Z.B. als Skaiostvcia, der Gattung Styela anzureihen, dann aber auch Styelopsis und Dcndrodoa nur als Sub^enera oelten zu lassen. 5'<= Familie Polyzoidae Ich habe mich in der Nomenclatur und der Einteilung in venschiedenen Gattungen dieser Familie an Michaelsen ') angeschlos.sen, da ich erstens seinen angeführten Gründen für die Wieder-Einführung des Gattungsnamen Polyzoa Lesson nur beistimmen kann und ich ferner bei der Bearbeitung der Polyzoen der Siboga-Expedition seine Auseinandersetzungen über die Aufstellung der verschiedenen Gattungen, welche besonders durch die geographische Verbreitung gestützt werden, bis jetzt nur bestatigt gefunden habe. Das Material, worüber wir für den Augen- blick verfüeen, ist allerdinos noch wenig- zahlreich und es ist sehr g-ut möglich, dass nachher noch Anderungen vorgenommen werden mussen, aber jedenfalls ist seine Einteilung als ein erosser Fortschritt anzuerkennen. Es sind allerdings durch Van Name ") schon ein Paar Formen von den Bermudas beschrieben, welche sich nicht in die von Michaelsen aufgestellten Gattungen einreihen lassen und von ihm zu 2 neuen Gattungen : Mkhaelsenia und Diandrocarpa erhaben werden. Van Name will dann auch die von mir von Süd-Afrika beschriebene Synstyela inonocai'pa {Gynandrocarpa nach IVIich.) zu Diandrocarpa bringen. Es scheint mir aber vorlaufig doch besser die Form zu der MicHAELSEN'schen Gattung Gynandrocarpa zu stellen, besonders desshalb, weil ich unter den Polyzoen der Siboga-Expedition mehrere Formen fand, welche ebenfalls krustenförmig sind, zuvveilen wirkliche Falten in dem Kiemensack besitzen, zuweilen aber nur Langsgefasse. Wenn wir daneben, wie mir scheint zu Recht, auch die geographischen Momente gelten lassen, so sind vorlaufig am besten alle diese Formen zu der Gattung Gynandrocarpa zu bringen, da sie jedenfalls vollstandig in die Gattungsdiagnose von Michaelsen passen. Gynandrocarpa Michaelsen. I. Gynandrocarpa nigricans n. sp. Taf. XV, Fig. i — 4. Stat. 43. Insel Sarassa. 30 Meter. Korallenbodcn. Einige Koloniën. Aussere Kennzeichen. Die ventro-dorsal stark zusammengedrückten Tiere sind auf //«//w^rt'a-Bruchstücken aufgewachsen. Auf jeder blattartigen Verbreiterung der Haliineda liegen 3 bis 6 grössere Tiere dicht neben einander in der gemeinschaftlichen Testa und gewöhnlich etwas von diesen entfernt noch einige kleinere Exemplare. Die grössten Tiere werden 6 mm. lang und 4\/_, mm. breit. Die Testa setzt sich aber auch auf die schmalen Verbindungsstücke der Ha/imcda-GYi&d&r fort und auch auf diesen schmalen Teilen können Einzel tiere vorkommen. Die Tiere sind sehr dunkel pigmentiert, so dass sie gewöhnlich fast schwarz aussehen, aber mitunter i) W. Michaelsen. Hie holosomen Ascidien des magalhaensischen-siidgeorgischcn Gebietes p. 13 ii. f. in Zoologica, herauFg. V. C. Chun. Heft 31, 1900. 2) Van N.\me. The Ascidians of the Beimuda Islands. Trans. Cunnecticut .\cademy. VoL XI, 1902, p. 376. kommen aiich heller gefarbte vor, von welchen dann cinii^e Kxemijlare nebcn einander liegen. Nur die unmittelbare Umgcbung der beiden Offnungen ist heller gefilrbt, und auch die Testa zwischen den Einzeltieren bildet hellere Streifcn. Auch die Testa, vvelche sich noch ausserhalb der Einzeltiere weit fortsetzt zeigt ein reichlich pigmentiertes Netzwerk von Blutgefassen. Durch die dunkelpigmentierte Haut schimmert nichts von den Eingevveiden durch. Die Branchialöffnung liegt ungefahr in der Mitte des dunklen Feldes; die Atrialöffnung am Rande. Die Testa ist dünn, aber sehr zahe, reichlich mit Blutgefassen versehen, in deren Wand sich auch das Pigment anhiiuft. Die Tunica ist zienilich krafti^r entwickelt und mit der orewöhnlichen IMusculatur O o versehen. Das dunkel violette, fast schwarze Pigment ist auch in der ganzen Tunica, nur mit Ausnahme der Umgebung der beiden Offnungen, reichlich entwickelt. Der K i e m e n s a c k ist kraftig und erstreckt sich bis ganz hinten in den Körper. Es kommen aber keine Falten vor, da nur 4, allerdings sehr kraftige Langsgefasse jederseits zwischen Endostyl und Donsalfalte liegen. Die Zahl der Kiemenspalten in den verschiedenen Maschen ist aber ungleich, so dass man vom Endostyl abgerechnet, die folgenden Zahlen findet: 6, 5, 4, 3, 7- Die Spaken selbst haben die gewöhnliche, langlich ovale Gestalt. Die Quergefasse sind alle ungefahr gleich breit. Das dunkel violette Pigment ist auch in dem ganzen Gewebe des Kiemensackes reichlich vertreten, hauft sich aber besonders stark in der Wand der Quer- gefasse, welche streckenweise fast schwarz erscheinen, wahrend es in den kleinen Langsgefasschen zwischen den Spaken am sparlichsten ist. Der Endostyl ist verhaltnissmassig schmal. Die Flimmergrube bildet eine kleine, etwas langlich runde Öffnung. Die Dorsalfalte stellt eine ziemlich breite, glattrandige Membran dar, welche frei ist von dem dunklen Pig-niente. Der Darm ist kurz und in das hinteren Körperviertel zurückgedrangt. Der kurze und enge Oesophagus führt in einen fast kugeHgen Magen, welcher deutlich langsgefaltet ist. Der Mitteldarm macht eine nur wenig offenstehende Schlinge, welche ventral nicht nach vorn gekehrt ist. Der Enddarm ist nur kurz, so dass der glattrandige After noch ganz hinten im Körper zu liegen kommt. Auch die ganze Darmwand ist dunkel pigmentiert. Die Fühler sind wenig zahlreich, 16 im ganzen, und zwar regelmassig, grössere und kleinere abwechselnd. Alle sind dunkel pigmentiert, teilweise fast schwarz erscheinend. Die Gonaden sind jederseits als einige wenige, 3 oder 4, Geschlechtssackchen in der Tunica entwickelt. Die Sackchen sind hermaphroditisch, so dass das Ovarium, das ein paar grössere Eier enthiik, von einigen Hodenschlauchen umgeben wird. Es unterscheidet sich diese Gynaiidrocarpa in erster Linie durch das massenhafte dunkle 1'igment, das fast alle Organe durchzieht. Bemerkenswert ist es, dass hier und dort fast farblose 'fiere zwischen den andren fast schwarzen liegen. Ferner ist vom Kiemensack das Fehlen der Palten hervorzuheben, wie es auch bei der Gvnandrocarpa (Synstyela) monocarpa Sluit, von Süd-Afrika der P^all ist, wo sogar jederseits nur 3 Langsgefasse vorkommen. Micil\f,l3EN hat denn auch, wie mir scheint zu Recht, in seiner Gattungsdiagnose die verschiedenen Möglich- keiten für den Bau des Kiemensackes aufgenommen. 93 2. Gynandrocarpa uiaxiiiia n. sp. Taf. XV, Fig. 5 — 7. Stat. 133. Insel Salibabu. Rift'. Bruchstück einer Kolonie. Aussere Kennzeichen. Das einzige Bruchstück einer Kolonie, welches mir vorliegt enthalt leider nur 4 ganze Tiere und einige halb durchgeschnittenen und bildet eine dünhe, flach ausgebreitete Masse auf einem toten Korallenstück. Zunachst föllt die enorme Grosse auf, welche die Einzeltiere erreichen kunnen, da das grösste Tier 17 mm. lang und 10 mm. breit ist. Die 3 anderen, dem grüssten anliegenden Tiere sind von 7 bis 10 mm. lang, aber die halb durchgeschnittenen am Rande waren jedenfalls wieder grösser. Zwischen den Einzeltieren breitet sich ein Saum der Testa, mit Blutgefassen versehen aus. Die Einzeltiere sind ganz in der Testa eingfebettet und raoen nicht oder kaum hervor. Die Oberflache der Testa der Einzeltiere ist nur bei den kleinsten ganz oder fast ganz glatt, sonst und namentlich bei dem grüssten Tiere, mit Runzeln versehen. Die beiden Offnungen liegen bei dem grössten Einzeltier 10 mm. von einander entfernt und sind beide deutlich vierlappig. Die Farbe im Alkohol ist gelblich braun bei den grosseren, mehr grau gelblich bei den kleineren Tieren. Die zwischenliegenden Testastreifen erscheinen mehr weisslich. Die Testa ist für eine Polyzoidc, wenigstens bei dem grosseren Einzeltier, massig dick und überhaupt sehr fest und lederartig. Bei den kleineren Tiere ist die Oberflache glatt, oder auch teilweise gerunzelt, bei dem grosseren aber ziemlich stark gerunzelt. Auch die zwischen den Einzeltieren liegenden Testastreifen sind von einem sehr festen, faserigen Gewebe. Blutgefasse durchsetzen die Testa überall, auch in den schmalen Zwischenstreifen. Die Tunica ist nur schwach entwickelt und die Musculatur besteht nur aus schwachen und dunnen Muskelbündeln. Siphonen sind auch an der Tunica nicht entwickelt. Der Kiemensack ist kraftig und erstreckt sich bis ganz hinten in den Körper. Jederseits kommen 4 ziemlich gut entwickelte Kiemenfalten vor. Neben dem Endostyl liegen zuerst 5 langliche Kiemenspalten, dann folgt die erste schmale, aus 5 Langsgefassen bestehende Falte. Zwischen der i^''^" und 2''^"^ Falte kommt ein Langsgefass vor und zwar so, dass in der mehr ventral liegenden Masche 5, in der dorsalen 3 Spalten vorkommen. Die 2''= F'alte ist breiter und besteht aus 8 Langsgefassen. Zwischen der 2"=" und 3'*^'^ Falte liegt wieder i Langsgefass und 3 Spalten in jeder Masche. Zwischen der 3"^" und 4''^" Falte, welche beide wieder etwas schmaler sind und aus etwa 6 Langsgefassen bestehen, liegen zwei Langsgefasse und in den 3 hierdurch gebildeten Maschen respective 2, 5 und 4 Spalten. Zwischen der 4'*^" Falte und der Dorsalfalte liegen 10 Spalten aber keine Langsgefasse. Die Ouergefasse sind zwar nicht alle ganz gleich breit, aber ein Regelmass in der Abwechselung ist nicht zu entdecken. .Secundare Quergefasschen kommen nirgends vor, ebensowenig Papillen. Der Endostyl ist massig- breit. Die Flimmergrube ist schmal f"-förmig, die beiden Hörner sind etwas einander zu ofebogren. Das o-anze Or^an liegt ziemlich weit hinten in dem dreieckigen, von den Flimmer- boeen pfebildeten Felde. Die Dorsalfalte ist breit und glattrandig. Der Darm liegt im hinteren Körperviertel. Der Magen liegt quer zur Langsachse des 94 Kürpers uikI triigt 14 tiefe P'urchen. Der Mitteldarm macht eine enge Schlinge, ist nur kurz iind "elu in den gleichfulls kurzen Knddarm über, so dass der glattrandige After nuch weit hinter der Atrialöftnung liegt. Die Fühler sind niassig lang, fadenformig, 40 bis 50 in Anzahl, zwar nicht alle gleich lano- aber ohne bestimmtes Regelmass in der Anordnung. Die Gonaden sind jederseits als 8 bis 10 hermaphroditische Geschlechtssackchen entwickelt, welche in einer einfachen Reihe angeordnet sind. Es ist dies eine sehr bemerkenswerte Gynandi'ocarpa-Avt. Hatte nur das einzige grosse Einzeltier ohne die umgebende Testa vorgelegen, so ware kaum ein einziger Grund anzuführen, luiT das Tier nicht zu der Gattung Styela (Polycarpa) zu rechnen, wenn auch allerdings die r'orm in eigentümlicher Weise dorso-ventral stark zusammengedrückt ist. Das ganze aber bilclet eine vollkommen typische Polyzoideii-Yio\o\\\'i^ bei welcher die Einzeltiere ganz in der gemein- schaftlichen Testa eingebettet liegen und nicht oder kaum über dieselbe hervorragen und zwar so, dass in typischer Weise kleinere Individuen zwischen den grosseren eingeschaltet sind. Auch sind die Blutgefasse in der Testa gemeinschaftlich für die ganze Kolonie. Es ist also ausser Frage, dass hier wirkliche Knospung vorliegt, wahrend andrerseits aber der anatomische Bau vollstandig mit Styela übereinstimmt. Man kann also hier wirklich von einer Styela reden, welche sich durch Knospung fortpflanzt. Mit der betrachtlichen Grosse der Einzeltiere geht wohl die grössere Zahl der Fühler und der Polycarpen, als es sonst bei Gynandrocarpa der Fall ist, zusammen, so wie auch die f/-förmige Gestalt der Flimmergrube, wahrend bei den Fornien mit kleineren Einzeltieren eine einfache runde, oder ovale Offnung vorkommt. 3. Gynandrocarpa latcricvis n. sp. Taf. XV, Fig. 8 — 11. Stat. 43. Insel Sarassa. bis 36 Meter. Korallenboden. i Kolonie. Ausser e Kennzeichen. Die Kolonie bildet einen dunnen Überzusf über einen toten Korallenast. Die Einzeltiere werden ziemlich gross, 8 mm. lang und 5 mm. breit. Sie liegen dicht neben einander, so dass nur wenig Testagewebe zwischen denselben übrig bleibt. Die Tiere sind stark flach gedrückt, so dass sie nicht oder kaum hervorragen. Die beiden Öffnungen sind langlich rund, Lappen sind nicht zu unterscheiden, auch liegen sie bei den grössten Exemplaren 5 mm. von einander entfernt. Die Oberflache ist überall glatt, die Farbe der in Alkohol auf- bevvahrten Kolonie ist heil yelblich-cirau mit .schwachem Perlmuttersflanz; die Testastreifen zwischen den Einzeltieren sind mehr milchweiss. Die Testa ist zwar dünn, aber sehr ziihe, überall mit Bluteefasschen durchzotren, welche aber ziemlich eng sind. Die Tunica ist nur schwach entwickelt und mit nur schwacher Musculatur versehen. Auftallig sind nur die beiden kreisförmigen Felder, welche die Branchial- und Atrialöffnung umgeben. Hier ist die Tunica etwas machtiger und durch Furchen in scharf abgegrenzte Facher geteilt, welche eine typische Zeichnung verursachen. Auch an der Innenseite erscheinen die Öffnungen kreisförmig, ohne Lappenbildung. 95 Der Kiemen sack ist kraftig und erstreckt sich bis ganz hinten in den Korper. Jederseits kommen 4 gut entwickelte Falten vor und zwar so, dass die 3 dorsalen am breitesten sind und 8 bis 10 Langsgefasse enthalten, die am meisten ventrale Falte aber viel schmaler ist und nur 4 Langsgefasse enthalt. Zwischen der Dorsalfalte und der ersten Kiemenfalte kommt kein Liingsgefass vor, aber 9 oder 10 ziemlich kleine, etvvas unregelmassige Kiemenspalten. Zwischen den beiden ersten dorsalen Falten liegen 4, zwischen den beiden folgenden Falten 2, zwischen den nachstfolgenden gleichfalls 2 Langsgefasse ; endlich kommt zwischen der letzten ventralen Falte und dem Endostyl nur i Liingsgefass vor. Die Zahl der Kiemenspalten in den Maschen wechselt von 2 bis 4, aber es besteht ein auffalliger Unterschied zwischen den Spalten der dorsalen und der ventralen Hlilfte des Kiemensackes. Von der Dorsalfalte an bis an die 3''-' Falte sind die Spalten schmal, spaltförmig. Zwischen den beiden meist ventralen Falten und dem Endostyl aber sind sie plötzlich viel breiter mit abgerundeten Enden. Die Quergefasse sind im allgemeinen gleich breit, aber mitunter kommt eine Reihe kleinerer Spalten vor und sind auch die angren- zenden Quergefasse schmaler. Der Endostyl ist breit und ziemlich weit ins Innere vorragend. Die F 1 i m m e r g r u b e bildet eine eigentümliche schlitzförmige Langsspalte, welche auf einem gleichfalls stark in die Lange gezogenen Dorsaltuberkel liegt. Die Dorsalfalte ist ziemlich schmal und glattrandig. Der Dar m ist wie gewöhnlich in das hintere Körperviertel zurückgedrangt. Der Magen zeigt etwa 1 2 tiefe Falten und ist nach vorn gekehrt. Der Mitteldarm biegt wieder zurück, der Enddarm wieder nach vorn. Die Fühler sind etwa 20 in Anzahl aber von sehr verschiedener Lange, so dass nur an der dorsalen .Seite einige, etwa 4, langere vorkommen, alle übrigen aber sehr kurz bleiben. Es wechseln aber immer noch etwas grössere mit etwas kleineren ab. Die Gonaden sind jederseits als mehrere kleine Geschlechtssackchen entwickelt. Einige wenig-e Eier im (Jvarium werden von 2 oder z Testesblaschen umgeben. ö~ Auch bei dieser Gyiiandrocarpa-KxX. werden die Einzeltiere ziemlich gross, wenn auch bei weitem nicht so, als bei der vorigen Art. Vielleicht sind in Übereinstimmung hiermit auch die 4 Kiemenfalten gut entwickelt. Ferner ist die eigentümliche Gestalt der Flimmergrube zu beachten, welche mir bei keiner Form in dieser Weise bekannt ist. Zu erwiihnen sind zuletzt noch zahlreiche, dunne, lange, geschlangelte Bindegevvebsfasern, welche an der Innenseite der Tunica liegen, aber nur sehr lose mit dieser zusammenhangen und teilweise frei in dem Peribranchialraum hinein hangen. Was die Bedeutung dieser eigentümlichen Fasern ist, habe ich nicht ermitteln kunnen. 4. Gynandrocarpa qiiadrkorniculis n. sp. Taf. XV, Fig. 12, 13. Stat. 258. Insel Key. RifT. Lithothamnion. i Kolonie. Aussere Ken n ze ich en. Die Kolonie bildet einen ziemlich dunnen Überzug über Lithothamnion-Bruchstücke. Die Einzeltiere stehen dicht neben einander, so dass kaum Testa- gewebe zwischen denselben frei bleibt. Die Einzeltiere sind 3 mm. lang und halb so breit. Sie 96 razeil "-ar nicht über die Oberfliiche hervor. Die Atrialöffnung- liegt ungefahr in der Mitte, die Branchialüftnun^T ani Rande. Beide Öffnungen sind langlicli rund ohne Lappenbildung. Die Oberfliiche ist glatt, mehr oder weniger perlmutterglanzend, grau-violett gefarbt bei dem Alkoholexemplar. Die Testa ist diinn, aber fest und ziihe, überall reichlich mit Blutgefassen versehen. Die Tunica ist wie gcwöhnlich nur mit schwacher Musculalur ausgestattet. Auch an der Tunica ist bei den Öffnungen gar keine Lappenbildung zu unterscheiden. Der Kiemensack erstreckt sich bis ganz hinten in den Körper, bildet aber keine eigentlichen Falten. Jederseits kommen 4 kriiftige Langsgefasse vor. Zwischen dem Endostyl und dem angrenzenden Liingsgefass liegen in jeder Masche 7 Kiemenspalten und ebenso viele zwischen der Dorsalfaltc und dem ersten Langsgefass. In den Maschen zwischen den Langs- gefassen aber finden sich immer nur 4 Spalten. Die Spalten sind gross, langlich rund. Papillen kommen niroends vor. Der Endostyl ist breit, und ragt ziemlich weit in's Innere hervor. Die F li m merg r u be bildet eine kleine, kreisrunde Offnung, welche von einem hoch aufstehenden Wall umgeben ist, welcher aber an der Vorderseite viel schmitler ist als an der Hinterseite. Die Dorsalfalte ist miissig breit und glattrandig. Der Darm ist in das hintere Körperviertel zurückgedrangt, und macht die gewöhnliche Doppelschlinge, da der Magen schief nach vorn gekehrt ist und der Mitteldarm nach hinten zurückbiegt. Der Magen ist durch 1 2 tiefe Furchen gefaket. Die F ü hl er sind sehr wenig in Anzahl; es kommen namlich nur 4 ziemlich kraftige Fühler vor, welche in einem regelmassigen Viereck stehen. Zwischen diesen kommen gar keine, auch keine rudimentaren Fiihler mehr vor. Die G o n a d e n sind als wenig zahlreiche, jederseits etwa 3 oder 4. kleine hermaphrodi- tische Geschlechtssackchen entwickelt. An jeder Drüse finden sich 2 Hodensackchen, welche etwas hervorragen, wodurch die ganze Drüse an der Hinterseite eingekerbt erscheint. In den Ovarien fand ich immer einige wenige fast reife Hier. Es gehort diese Art wieder zu der GynandroLarpa-Qtxw^-^t^ welche keine Falten im Kiemensack besitzt, sondern nur 4 kraftige Langsgefasse-, sie schliesst sich also den Arten G. 7>ioiiocarpa, G. nigricans und den 3 folgenden Arten an. Besonders hervorheben will ich die sehr geringe Zahl von nur 4 Fühlern, wodurch sich diese neue Art von allen anderen unterscheidet. 5. Gynandrocarpa piirpïirea n. sp. Taf. XV, Fig. 14, 15. Stat. 81. Pulu Sebangkatan. Riff. i Kolonie. Stat. 209. Insel Kabacna. Rift'. i Kolonie. Stat. 248. Nord-Spitze der Insel Tiur. Riff. i Kolonie. Aussere Kennzeichen. Die Koloniën bilden einen dunnen Überzug über tote Korallenstücken von einigen Ouadrat-Centimeter L'mtang. Die Einzeltiere stehen dicht gehiiuft und sind ziemlich klein, etwa 2 mm. lang und i\_, mm. breit. Die Atrialöffnung liegt ungefahr 97 in der Mitte, die Branchialöffnung fast am Rande. Beide sind Ivreisrund ohne Lappenbilduno^ und klein. Die Farbe der in Alkoliol aufbewahrten Tiere ist braunlich-violett, die Testa zwischen den Tieren ist etwas heller. Schon mit unbewaffnetem Auge sieht man die braunlichen Blutgefasschen mit kolbig angeschwollenen Enden, welche sich wie gewöhnlich an dem freien Saum der Testa hiiufen. Die Testa ist dünn und nicht sehr zahe, so dass sie leicht einreisst. Sie ist überall von zahlreichen Blutgefasschen durchzogen, welche am Ende kolbig angeschwollen sind und ausser den Blutkörperchen noch braunliche Pigmentkörnchen führen. Die Tunica ist ziemlich gut entwickelt, wenn auch die Musculatur nur schwach ist. Auch an der Tunica ist keine Lappenbildung bei den Offnungen zu unterscheiden. Der K i e m e n s a c k erstreckt sich bis ganz hinten in den Körper und besitzt wieder keine eigentlichen Falten. Jederseits kommen namlich nur 4 kraftige Langsgefasse vor und zwar so, dass zwischen der Dorsalfalte und dem ersten Langsgefass 10 bis 12 Kiemenspalten liegen, in allen übrigen Zwischenraumen aber nur 4. Die Kiemenspalten sind lang und schmal. Papillen kommen nirgends vor. Der Endostyl ist breit und ragt ziemlich weit hervor. Die F 1 i m m e r er r u b e bildet eine kreisrunde Offnungf von massig-er Grosse. Die Dorsalfalte ist schmal und glattrandig. Der Darm liegt wie gewöhnlich ganz hinten im Körper. Der enge Oesophagus geht in den quer liegenden Magen über, welcher mit 14 deutlichen Langsfalten versehen ist. Bei dem Übergang des Oesophagus in den Magen münden 4 kurze Blindsacke, welche wohl als Leberanhange aufzufassen sind. Der Mitteldarm ist geriiumig und biegt sich quer über den Mageen zurück. Der Enddarm ist kurz und verlauft nach vorn. Der After ist olattrandie. Die Fühler sind 12 in Anzahl und zwar wechseln 6 erössere mit 6 kleineren ab. Die Go na den sind als einige wenige kleine Polycarpen an der Innenseite der Tunica entwickelt, so dass ein gelapptes Hodenblaschen gegen das kleine Ovarium mit nur 3 oder 4 Eiern anliegt. Es stimmt diese Art mit der vorigen in Betreft" des Kiemensackes mehr oder wenig-er überein, aber die Einzeltiere sind kleiner, die Zahl der Fühler ist betrachtlich grösser und die eigentümlichen Leberblindschlauche fehlen nicht nur bei der vorigen Art, sondern sind bei Gynandrocarpa sonst nicht bekannt. Ich verweise aber auf die nachstfolgenden Art, bei der grleichfalls ein Leberblindschlauch vorkommt, wenn auch ganz verschieden von denen der Gynandrocarpa pur pur ca . 6. Gynandrocarpa siniilis n. sp. Taf. XY, Fig. 16, 17. Stat. 49'. 8° 23.55., 119° 4'. 6 O. 69 Meter. Korallen u. Muschelsclialen. i Kolonie. Stat. jj. 3°27' S., 117° 36' O. 59 Meter. Feiner Korallensand. i Kolonie. Ausser e Kennzeichen. Die Kolonie gleicht im ausseren Habitus der oben beschrie- benen Gy^iandrocarpa qiiadricornicnlis n. sp., allein sind die x\scidiozooiden etwas grösser, da sie gewöhnlich 3'/.. bis 4 mm. lang werden und gar keine violette Fiirbung mehr zeigen. Die Einzeltiere sind dicht neben einander gedrangt, so dass kaum Testagewebe zwischen denselben SIBOGA-EXrEDIÏIE I.VIrt. \\ 98 iibrii,^ bleibt. Die beiden üffnungen sind kreisrund, etwa urn die halbe Körperliinge von einandei' entfernt. Die überfliiche mit Perlmutterglanz, heil grau gefarbt. Die Testa ist nur weni*^'" entwickelt, da die Ascidiozooiden unmittelbar neben einander lieo-en. Auch bei den Einzeltieren selbst is sie nur dünn, aber recht zahe. Die feinere Structur zeigt nichts besonderes. Die Tunica ist wie gewöhnlich nur schwach entwickelt und nur mit schwacher Musculatur versehen. Der Kiemensack erstreckt sich bis ganz hinten in den Kürper. Jederseits kommen 4 Ltint^'so-efasse vor, aber eigentliche Falten fehlen. Die Ouergefasse sind alle ungefahr gleich breit. In den Maschen liegen gewöhnlich nur 4 Kiemenspalten, auch in denen, welche neben der Dorsalfalte und dem Endostyl liegen, nur dass hier öfters zwei kleine Spaken statt eines crrossen o-efunden werden. Der Endostyl ist zwar gut entwickelt aber nicht sehr breit. Die F 1 i m m e r g r u b e bildet eine kleine, kreisrunde Offnung mit deutlich aufgerichtetem Rande. Die Peripharyngealblatter vereinigen sich erst ziemlich weit hinter der Flimmergrube, wodurch die Praebranchialzone hier zu einem langlichen Dreieck ausgezogen ist. Die Dorsalfalte ist schmal und glattrandig. Der Darm hat den gewöhnlichen Verlauf und liegt im hinteren Körperdrittel. Der After befindet sich etwas vor der Darmschlinge, da der Enddarm verhaltnissmassig lang ist. Der Magen hat 1 2 ziemlich tiefe Furchen. Ein Blindsack liegt am Pylorusteil. Die PHihler sind wenig zahlreich, 16 im Ganzen, abwechselnd grösser und kleiner, wenn auch der Unterschiecl weniger auffallend ist, als es sonst gewöhnlich der Fall ist. Die Genaden sind jederseits nur in der Einzahl entwickelt. Jede Drüse enthalt 2 oder 3 grössere Eier, wahrend die 2 kleinen, gesonderten Hodenblaschen seitlich von dem Ovarium liegen. Sowohl im ausseren Habitus als in den meisten anatomischen Verhaltnissen stimmt diese Art mit der oben beschriebenen Form G. qiiadricorniculis überein. Allein die ganz verschiedene Fühlerzahl, der etwas abweichende Bau des Kiemensackes und das etwas verschiedene Verhalten der Flimmergrube, scheinen es mir für den Augenblick unmöglich zu machen die beiden Koloniën zu einer Art zu rechnen. Besonders das auffallend abweichende Verhalten der Fühler bei 5. quadricornictilis bestimmte mich dazu, beide Koloniën als gesonderte Arten aufzuführen. 7. Gynandrocarpa systematica n. sp. Taf. XV, Fig. 18 — 21. Stat. 282. X.O.-Spitze von Timor. Riff. 2 Koloniën. Aussere Kennzeichen. Die beiden Koloniën bilden langliche, unregelmassige Lappen, welche sich nur sehr wenig^ oder oar nicht verasteln. Die sfrösste Kolonie ist 80 mm. lane, von 3 bis ] 5 mm. breit und 2 bis 3 mm. dick. Die Oberflache ist glatt, grau-violett, mit .schwach rosa Schimmer gefarbt. Die Ascidiozooiden sind unregelmassig verbreitet, aber bilden fast immer bestimmte Systeme, welche um eine Vertiefung in der Testa angeordnet sind. Die Systeme bestehen aus 4 bis 10, vielleicht auch wohl noch mehr Einzeltieren, welche zwar keine gemeinschaftliche Cloackalöffnung besitzen, aber doch alle mit der Atrialöffnung einander zuge- 99 kehrt sincl, wahrend die Testa im Centrum jedes Systems heller gefarbt und etwas vertieft ist. — Die Systeme sind zuweilen mehr kreisrund, zuweilen aber auch langlich rund. Ausser diesen typischen Systemen kommen aber auch noch mehrere Ascidiozooiden ohne Systembildung vor, welche öfters in Reihen, mitunter aber auch ganz vereinzelt auftreten. Die beiden Offnungen sind kreisrund, die Atrialöffnung öfters etwas nach oben gekehrt. Die Ascidiozooiden sind lan der Oberflache der Kolonie 4 mm. lang und 2 mm. breit und liegen mit der Langsachse der Oberflache parallel. Die Testa ist gallertartig, aber ziemlich zahe, sehr reichlich mit Blutgefassen versehen, welche in zahlreiche, über die ganze Kolonie verbreitete, sehr grosse Endknospen ausmünden. Durch Pigment und Blutkörperchen erscheinen diese Endknospen schon dem unbewaffneten Auofe als braunlich violette Fleckchen. Die Tunica ist wie sfewöhnlich ziemlich schwach entwickelt, wenn auch in der Umo-ebuno- der beiden Offnungen etwas kraftiger entwickelte Muskelbündel auftreten. Auch an der Tunica ist keine Lappenbildung an den Offnungen zu unterscheiden. Der Kiemensack erstreckt sich bis ganz hinten in den Körper. Jederseits kommen zwischen Endostyl und Dorsalfalte nur 3 kraftige Langsgefasse vor. Die Ouergefasse sind alle ungefahr gleich breit. In den Maschen liegen von der Dorsalfalte abgerechnet 10, 8, 7 und 6 langlich runde Kiemenspalten. Der Endostyl ist breit und ragt weit in's Innere hervor. Die Flimmergrube bildet eine verhaltnissmassig grosse, kreisrunde Öffnung. Die Dorsalfalte ist schmal und olattrandig-. Der Darm ist wenig kraftig und auf das hintere Körperviertel beschrankt. Der Vorderteil des Matjens tragt einige kurze Blindschlauche. Der grösste hintere Teil ist mit 1 2 Lang-sfurchen versehen. Der Magen ist schief nach vorn gekehrt. Der Mitteldarm biegt unmittelbar, dem Magen entlang, wieder nach hinten, um dann mit weit offener Schlinge wieder nach vorn in den Enddarm über zu gehen. Der glattrandige After liegt noch hinter der Mitte des Körpers. Die F ü hl er sind 12 in Anzahl, von recht verschiedener Lange, wenn auch im allge- meinen eine Abwechselung von kleineren und o-rösseren eiuCTehalten wird. Die G o n a d e n waren nur sehr selten entwickelt. Nur bei einigen wenigen Ascidiozooiden fand ich einige kleine zwittrige Polycarpen an der Innenseite der Tunica, mit jungen Eiern und zwei kleinen Testesblaschen. Es ist dies eine durch die eisrentümliche Anordnung- der Ascidiozooiden zu bestimmten Systemen sehr bemerkenswerte Form. Von keiner Polyzoide sind mir derartige Anordnungen bekannt und es würde sich diese Art dadurch den Botrylliden naheren, wenn auch allerdings noch keine gemeinschaftlichen Cloackalöffnungen vorkommen. Aber der Weg zur Bildung derartiger Offnungen scheint schon angebahnt, da die Testa eine deutliche Einsenkung zeigt zwischen den ungefahr kreisförmig angeordneten Tieren. Die Atrialöffnungen bewahren aber noch alle ihre freie Ausmündung an der Oberflache. Denkt man sich aber dieser Testateil noch mehr eingesunken und die angrenzenden Teile der umliegenden Tiere mitsamt hinabgezogen, so erhalt man einen ahnlichen Zustand wie bei BotrvUus. Als ich anfangs keine Gonaden finden konnte, und auch der Bau des Kiemensackes sehr an Botrvlliis erinnerte, war ich sogar zuerst in Zweifel, lOO ob die Kolonie nicht besser zu diescr Gattung zu bringen ware. Das Vorkonimen von Poljcarpen stellt das Tier aber jedenfalls zu den Polyzoiden. In wie fern wir in dieser Systembildung bei unserer Form und bei den Botrylliden eine unabhangige Parallelbildung oder den Ausdruck einer niiheren \'erwandtschaft erblicken mussen, muss vorlaufig dahingestellt bleiben. — Ein Parallellismus scheint nu'r jedenfalls wahrscheinlicher. Chorizocormus Hcrdman. 1. Chorizocori/iiis sydneyensis Herdm. Herum.-VN. Dcscriptive Catalogue of the Tunicata in tlic Australian Museum, Sydney. 1899, p. 95. Stat. 172. Gisser. Riff. i Kolonie. Die Kolonie stimmt sowohl im ausseren Habitus als in den anatomischen Verhaltnissen genau mit Herdm.\n's Beschreibung überein, welcher ich nichts hinzuzufügen habe. 6*= Familie Botryllidae. Botryllus Gaertner & Pallas. I. Botryllus separatïts n. sp. Taf. XV, Fig. 22. Stat. 43. Insel Sarassa. bis 36 Meter. Korallenboden. ]\Iehrere Koloniën. Stat. 80. Borneo-Bank. 40 — 50 Meter. Feiner Korallensand. Einige Koloniën. Stat. gi. Muaras-Rift', Ost-Küstc Borneo. bis 54 Meter. Korallensand. Einige Koloniën. A u s s e r e K e n n z e i c h e n. Die Koloniën bilden sehr dunne Überzüge über Halimcda- Glieder und zwar so, dass die meistens kreisrunden Systeme sehr dunkel braune Ringe bilden, welche ziemlich weit von einander entfernt, über grössere Strecken durch überaus dunne Testa ohne Ascidiozooiden mit einander zusammenhangen. Die Systeme bestehen aus wenig zahlreichen, 6 — 14, fast immer in einem Kreis angeordneten Einzeltieren. Die .Systeme besitzen einen Durch- messer von 2 bis 5 mm. Die Tiere sind von vorn nach hinten stark zusammengedrückt, überhaupt aber .sehr klein, so dass sie nur i mm. Lange an der Oberflache besitzen. Sie sind sehr dunkel braun pigmentiert, wahrend die zwischenliegende Testa zahlreiche Endkolben der Blutgefasse tragt, welche gleichfalls braun gefarbt sind. In der Mitte der Systeme liegt die ziemlich kleine kreisrunde gremeinschaftliche Cloackalöffnunor. i\Iit der Loupe sieht man ausser der Branchialöffnung noch einen Teil des Enclostyls, sonst aber nichts von den Eingeweiden. Die Testa erstreckt sich als sehr dunne .Schicht über die iY^/z'w^rt'a-Glieder auch zwischen den Systemen. Sie ist sehr reich an Blutgefiis.schen, welche mit zahlreichen Endkolben enden und sich besonders an den Randern der Koloniën in mehr reeelmassiee Reihen anordnen. Die Tunica ist sehr schwach entwickelt und nur mit wenigen schwachen Muskelfasern versehen. Überall findet sich aber tief braunes, zuweilen fast schwarzes Pigment. Der K i e m e n s a c k ist nach dem gewöhnlichen Typus gebaut ; erstreckt sich bis ganz lOI hinten in den Körper und hat jederseits 3 kraftige Langsgefasse. Die Ouergefasse sind alle ungefahr gleich breit. In den Maschen kommen gewöhnlich 3 langlich-runde Kiemenspalten vor. Der Endostyl ist breit und ragt tief in das Innere hinein. Die Flimmergrube bildet eine kleine, kreisrunde Öffnung. Die Dorsalfalte ist massig breit und g-lattrandig-. , Der Darm ist auf das hintere Körperdrittel beschrankt, und zeigt den gewöhnlichen Verlauf. Der Magen besitzt 10 ziemlich kraftige Wülste. Ein Blindsack scheint nicht vorzu- kommen. Die ganze Darmwand ist dunkel pigmentiert. Der After ist glattrandig. Die Fühler sind 8 in Anzahl, abwechselnd gross und klein. Die Gonaden sind beiderseits als eine lappige Masse an der Innenseite der Tunica entwickelt. Sowohl durch die Anordnung der Einzeltiere in Kreisen als durch die Form der Tiere, deren Langsachse nicht senkrecht zur Oberflache steht, sondern letzterer parallel verlauft, documentiert sich diese Art als ein wirklicher Botryllus. Typische Botrylhis-hrtctn sind, so viel mir bekannt, aus dem Indischen-Archipel noch nicht beschrieben, da die Formen von dort alle zu Boti'vlloides oder Sarcoboti'vlloidcs zu bringen sind. In ihrem inneren Bau zeieen sie kaum etwas abweichendes, nur ist an dem ganzen Habitus auffallend, dass die Systeme weit aus einander lieo^en und nur durch sehr dunne Testastreifen zusammenhane^en. Botrylloides Milne Edwards. 1. Boirylloidcs tyreiiin Herdm. Herdman. Challenger Report on the Tunicata. Vol. XIV, p. 41. Stat. 60. Haingsisi, Iiisel Samau bei Timor. Riff. i Kolonie. Stat. 258. Insel Kei. Rift*. i Kolonie. Stat. 234. Insel Nusa-laut. Riff. i Kolonie. Die Tiere stimmen bis in die kleinsten Besonderheiten sehr gut mit Herdman's Beschrei- bung überein. Die Einzeltiere stehen sehr dicht gehauft, so dass öfters, z.B. bei dem Exemplar von Stat. 258, eine Anordnung in bestimmte Reihen nicht mehr zu unterscheiden ist. Nur an den Riindern tritt die mehr regelmassige Anordnung deutlicher hervor. Bei den beiden anderen Exemplaren sind die Systeme deutlicher zu unterscheiden, aber ist die Farbe wieder viel dunkler, fast schwarz-violett zu nennen. Da aber der Bau der Ascidiozooiden bei den ; Koloniën eanz derselbe war, kann ich nur verschiedene Farbenvarietaten darin sehen. 2. Boirylloidcs pcrspiani;/i Herdm. Herliman. Cliallenger Report on the Tunicata. Part. II, p. 45. Sluiter. Tunicaten aus dem Stillen Ocean. Zool. Jahrb. XIII. Abth. f. Syst. p. 21. Stat. y\. Makassar. Rift'. i Kolonie. Stat. 99. 6°7'.5 N., 120° 26' O. 16 — 23 Meter. Lithothamnion. i Kolonie. Stat. 89. Kaniungan ketjil. Rift'. i Kolonie. Stat. 152. N.W. -Kuste der Insel Waigeu. Rift'. i Kolonie. 102 Ob^rleich die Koloniën in Farbe etwas verschieden sind und auch die .Anordnung der Systeme eini^Termaassen variirt, so stimmt andrerseits der innere Bau so vollstandig überein, dass die Tiere nur zu einer Art zu bringen sind. Aucli Herdmax hat eine \^arietat ^rubictmdtirn'' beschrieben, aber keine von meinen Exemplaren stimmt mit dieser überein. Sarcobotrylloides von Drasche. I. Sarcobotrylloides pannosum Herdm. Herdmax. Descriptive Catalogue of tiie Tunicata in the Australian Museum. Sydny N.S.W. 1899, p. 105. Stat. 164. i°42'.5 S., I30°47'.5Ü. 32 Meter. Sand und Muschelschalen. Alehrere Koloniën. Es stimmen die Tiere gut mit Herdman's Beschreibung überein. Die Farbe mag bei unseren Koloniën vielleicht etwas dunkler sein, so weit es aus Herdman's Beschreibung hervorgeht. Ich kann Herdmax nur beipflichten, wenn er an die Berechtigung der Aufstellung der Gattung Sarcobotrylloides zweifelt. Einige Koloniën bilden dicke, mehr fleischige Massen, welche Sand und Muschelschalen als Unterlage haben, wahrend andere mehr flach ausgebreitete Rasen bilden und mehr den ty]jischen Botrylloidcs-Art&n gleichen. Es ist öfters kaum möglich zu entscheiden zu welcher der beiden Gattungen ein Exemplar zu bringen ware, da der Bau der Ascidiozooiden bei beiden ganz derselben ist. 7^ Familie Boltexiidae. CuleoluS Herdman. I. C^ilcohts gigas n. sp. Taf. I, Fig. i. Taf. XII, Fig. i — 3. Stat. 170. 3°37'-7S., I3i°26'.4 0. 924 Meter. Feiner, grauer Schlamm. i Ex. Aussere Kennzeichen. Der Kürper misst von der Stelle, wo der Stiel dem Körper anliegt, bis an das freie Hinterende 12 cm. Auch der Stiel ist 12 cm. lang. Der festofewachsene Teil ist eerade von der Unterlage aba^ebrochen, auf welcher das Tier sass, da sich noch .Steinchen und Sand an dieser Stelle befinden, so dass wir wohl den ganzen Stiel vor uns haben. Der Stiel selbst ist dick, fast i cm. im Durchmesser, cylindrisch, nur etwas dicker an der festgewachsenen Basis. Die Obertiache ist sehr uneben clurch unregelmassige Hoeker und Leisten. Dort, wo der Stiel dem Körper anliegt, ist er breit und flach abge- stumpft, aber schief zur Langsachse des Körpers. Der Körper ist hier 7 cm. breit imd etwa 5 cm. dick. Der Stiel setzt .sich noch ungefahr bis zur Halfte dieser flach abgestumpften Basis des Körpers fort, festgewachsen an der Testa des Körpers. Von dieser basalen Flache aus, erheben sich die dorsalen und ventralen Seiten des Körpers nach oben. Die dorsale bleibt gerade, die ventrale biegt sich am freien Hinterende des Körpers nach der Dorsalseite über. Der ganze Körper erreicht dadurch eine helmförmige Gestalt. Die Branchi^üöffnung liegt genau am Rande der oben erwahnten basalen Flache iind des dorsalen Randes. Die Öffnung wird umgeben von 3 grossen Wülsten und 3 kleinen, welche undeudicher sind. Von den 3 grossen liegt einer genau dorsal, die beiden anderen seitlich, als Fortsetzung des aufgerichteten Randes der basalen Flache. Die 3 kleineren, undeuriichen Wülste liegen also an der ventralen Seite der Öffnung. Die Atrialöffnung liegt am dorsalen Rande etwas hinter der Mitte, also dem freien Ende etwas mehr genahert als der Branchialöffnung. Sie wird von 4 grossen Wülsten oder Lappen umgeben, zwischen welchen sich noch 4 kleinere und undeutlichere einschieben. Die beiden seitlichen Wülste sind wieder die Auslaufer eines ziemlich hoch aufgerichteten Kammes, welcher auf dem freien Hinterende des Körpers entwickelt ist und sich auf die beiden Seiten fortsetzt. Die Oberflache des ganzen Körpers ist mit ziemlich tiefen Furchen versehen, welche an den beiden Seiten sowie auch ventral in der Langsrichtung des Körpers einander parallel verlaufen, an der dorsalen Seite und am freien Hinterende aber unregelmassig angeordnet sind. Die basale Flache zeigt keine tiefen Furchen, und ist mehr oder weniger glatt. Ausserdem ist die ganze Oberflache noch mit kleinen Tuberkeln bedeckt, so dass sie mehr oder weniger rauh erscheint. Fremdkörper sind, ausser einigen Hydrozoen-Astchen, nicht an der Testa angeheftet. Die Testa ist verhaltnissmassig dünn, aber zahe und lederartig; nur an den Leisten und Höckern ist sie dicker. Der feinere Bau stimmt am meisten mit dem von C. inurrayi Herdm. überein. Schon bei Loupenvergrössserung sieht man, sowohl an der Innenseite als an der Aussenseite zahlreiche Pünktchen, welche die geraumigen Endkammerchen der Blut- gefasse darstellen. Die Blutgefasse selbst sind aber nur sparlich und eng. Obgleich die Testa an der Oberflache mehr oder weniger rauh ist, kann man doch keine besonderen Papillen unterscheiden wie bei C. mnrrayi. Die Endkammerchen der Blutgefasse kommen aber sehr nahe an die Oberflache, so dass nur eine sehr dunne Wand sie von der Aussenwelt trennt. Das Testaeewebe selbst besteht aus der o-ewöhnlichen hvalinen Masse, welche nur sehr undeutlich hier und dort eine faserige Structur zeigt. Zahlreiche kleine, runde und sternförmige Testazellen sind überall verbreitet. Ausserdem finden sich aber Nester von eigentümlichen kugeligen Cysten von 0,026 mm. Durchmesser, mit einer dicken glashellen Wand und einer faserigen Hülle, welche an zwei Polen sehr dick ist, zwischen diesen beiden aber dünn, so dass das Ganze spindel- förmig ist. In der Cyste liegt ein in 2 Windungen gekrümmter schlanker Körper, welcher sich mit Carmin leicht farbt. Es scheinen mir dies Fremdkörper zu sein, aber die Natur dieser Körper ist mir nicht klar geworden. Die Tunica ist nur dünn und haftet überall der Testa an, obgleich sie sich leicht von derselben ablösen lasst. Zum grössten Teil besteht sie aus einem gallertigen Bindegewebe, in welchem die flachen, massie breiten Muskelstrano;e ein sehr weit-maschio-es Netzwerk bilden. Nur bei den beiden Offnungen ist die Musculatur etwas kraftiger, sonst aber sehr schwach entwickelt. Der K i e m e n s a c k hat den für Ciilcohis typischen Bau und besteht nur aus dem offenen Netzwerk der grossen Langs- und Ouergefasse, ohne dass eigentliche Kiemenspalten gebildet werden. Jederseits sind 7 ziemlich breite Falten entwickelt, wahrend zwischen zwei Falten 6 — 8 Langsgefasse auftreten. Die Ouergefasse sind von verschiedener Grosse, im allgemeinen wechseln grössere und kleinere mit einander ab ; die grossen sind mehr als 3 mal so breit als die kleinen. Ganz regelmassig ist aber die.se Anordnung nicht, da öfters 2 schmale Gefasse 104 auf einandcr lolden. In den Langsgefiissen iind den grossen Ouergefiissen finden sich die ivpischen Kalkspicula. Grössenteils sind es schwach gebogenene, an beiden Seiten zugespitzte Stabchen aber es kommen ausserdem aucli noch 3-strahlige vor. Papillen auf den Kreuzpunkten der Liino-s- und Ouergefasse fehlen. Der Endostyl ist überaus breit und die beiden ausseren Lippen ragen weit in's Innere des Kiemensackes vor. Die Flimmergrube bildet einen Bogen, von welchem das vordere Horn spiralig eino-erollt ist, das hintere aber nicht. Die Öffnung des Bogens ist nach der rechten Seite gekehrt. Die ganze Grube ist ziemlich gross und mit breiten, aufgerichteten Ranclern versehen. Die Dorsalfalte besteht aus ziemlich grossen zungenförmigen Fortsatzen, welche dicht hinter einander liegen. Sie besitzen denselben Bau wie bei C. vucrrayi Herdm. Der D a r m fangt am hinteren Teil des Kiemensackes an mit einem sehr geraumigen Oesophagus, welcher in den von hinten nach vorn gestreckten Magen übergeht. Der Alagen ist kaum weiter als der Oesophagus. Es fehlen aber die blindsackförmigen Anhange, welche bei einigen Cte/co/us- Arten vorkommen. Der eigentliche Darm und der Enddarm machen nur eine einfache Schlinge, so dass der glattrandige After wieder ungefahr vor die Atrialöffnung zu lieeen kommt. Die Wand des Darmes, so wie auch des Magfens ist ziemlich dünn. Die Fühler sind sehr gross, breit und reichlich verastelt, wenn auch von verschie- dener Grosse. Die grössten ragen weit in's Innere des Kiemensackes hinein und liegen an der dorsalen Seite. lm ganzen kommen iS F"ühler vor. Eine Abwechselung von grosseren und kleineren ist nicht durchgeführt, im allgemeinen werden sie nach der ventralen Seite hin etwas kleiner. In den Fühlern kommen wieder Kalkspicula vor, welche kraftiger sind als die in dem Gewebe des Kiemensackes. Sie bestehen aus einem ziemlich kraftigen Stamm mit mehreren kürzeren und langeren, öfters hakenförmig gebogenen Seitenasten. Die G o n a d e n sind jederseits als einige hinter einander liegende, langlich-runde Geschlechtsdrüsen an der Innenseite des Mantels entwickelt. Jede Drüse besteht aus einem centralen Ovarium, welches von den Testessackchen umgeben ist. Die Ovarien münden in den geraumigen Ovidukt, welcher den 5 Drüsen entlang verlauft und hinter dem After mit ziemlich weiter Öffnung in den Atrialraum ausmündet. Gleichfalls münden die Vasa efferentia der Testes in einen Sammelkanal : das Vas deferens, das neben dem Ovidukt verlauft, aber bei der Aus- mündung des Ovidukts sich noch zu einem 10 mm. langen, frei in den Atrialraum hinein hangenden Schlauch fortsetzt, auf dessen Spitze die Öffnung liegt. Bei jeder Drü.se ist das gallertige Bindegewebe der Tunica zu einer wulstigen Masse angeschwollen, welche die Ge- schlechtsdrüse ganz bedeckt. Zwischen diesen Anschwellungen sieht man den Ovidukt und das Vas deferens, teilweise mit den Geschlechtsprodukten gefüllt, verlaufen. Sonst kommen keine Anschwellungen des Tunicagewebes, als Endocarpen, vor. Vergleichcn wir die oben beschriebene Form mit den bis jetzt bekannten Arten, so fallt zunachst die enorme Grös.se auf. In mehrerer Hinsicht nahert sie sich sonst der Challenger-Form Culeohis Dinrrayi Herdman, sowohl in der ausseren Form als auch im anatoniischen Bau, ist aber doch andrerseits auch deutlich von ihr zu unterscheiden. Der Stiel ist nicht nur viel dicker, •sondern auch die Anheftung an den K()ri)er anders als bei C. viiirravi. Der Kiemensack ist I05 ungleich, da fast doppelt so viel Langsgefasse zwischen zwei Falten zu liegen kommen. Auch die FlimmeroTube und die Gonaden sind verschieden gestaltet, wenn anch nach einem ahnlichen Typus gebaut. In Betreff der Frage, ob die Lücken zwischen den Gefassen des Kiemensackes als wirkliche riesige Kiemenspalten aufzufassen sind, wie Seeliger will, oder nicht, verweise ich auf das bei der Gattung Pterygascidia darüber mitgeteilte. ^ 2. Ciileobis Jicrdiiiani n. sp. Taf. XII, Fig. 4 — 9. Stat. 302. 10° 27'. 9 S., 123° 28'. 7 O. 216 Meter. Sand und Korallensand. 6 Ex. Stat. 38. 7°3S'.4S., ii7°28'.6 0. 521 Meter. Korallen. i Ex. Stat. 251. 5°28'.4S., 132° o'. 2 O. 204 Meter. Harter Korallensand. i Ex. Stat. 137. o°23'.8S., 127° 29' O. 472 Meter. Feiner, schlammiger Sand. 4 Ex. Au SS er e Kennzeichen. Der dunne Stiel ist 9 — 19 cm. lang und ungefahr 2 mm. dick, der Körper 3 bis 4 cm. lang, i bis 2,5 cm. breit und 0,5 bis i cm. dick. Die Branchial- öffnung liegt unmittelbar vor dem Anfang des -Stieles und ist breit, dreieckig, aber gewöhnlich unter Bildung- von Falten stark zusammeno-ezoCTen. Der .Stiel ist noch eine Strecke weit in der Langsachse mit dem Körper verwachsen und wird zwischen zwei wulstartigen Falten der Testa eingeschlossen. Die Atrialöffnung liegt um '/3 der Körperlange von der Branchialöffnung entfernt, ist gleichfalls breit spaltförmig und von 2 wulstigen Lippen umgeben. Die Oberflache des Körpers ist fast ohne Fremdkörper, nur in der Nahe der Branchialöffnung sind Sandkörnchen angeheftet. Übrigens ist sie unregelmassig gerunzelt aber ohne tiefe Furchen. Das hinterste Ende wird durch einen geschlossenen, kreisfürmigen, etwas aufgerichteten Rand mit einbiegenden Fortsatzen der Tunica mit ihren Blutgefassen vom übrigen Körper abgegrenzt, wodurch dieser Teil dem übrigen Körper wie eine Kappe aufsitzt, etwa wie bei Culcolits rccitnibcns Herdm. Der Stiel ist zahe, aber leicht biegbar und kann über die ganze Lange mehr oder weniger dicht mit Sandkörnchen bedeckt oder auch nackt sein. Das ausserste Ende lost sich in eine Ouaste von Fasern auf, welche reichlich mit Sandkörnchen bedeckt sind. Eine wenig tiefe Furche erstreckt sich über die ganze Lange des Stiels, wird aber an der Basis weniger deutlich. Die Farbe der in Alkohol conservierten Tiere ist heil grau, mit etwas blauüchem .Schimmer. Die Testa ist zwar ziemlich dünn aber aus festem, mehr oder weniger knorpeligem Gewebe bestehend, nur wenig durchscheinend. Am Stiel erscheint das Gewebe zaher und mehr hornig. Die Tunica ist zwar dünn, aber mit gut entwickelten Muskelbündeln versehen. Die kraftigsten bilden ein ziemlich regelmassiges Netzwerk von radiiir und kreisförmig um die Atrialöffnune angfeordneten Muskelbündeln, wodurch lanorlich-rechteckige Maschen entstehen. Ein derartiges aber aus viel weniger kriiftigen Bündeln bestehendes System von radiaren Muskel- bündeln ist um die Branchialöffnung entwickelt; aber es fehlen hier die kreisförmigen Bundel. Der Kiemensack besteht aus dem für Ciilcolus typischen, weitmaschigen Netzwerk von Langs- und Ouergefassen ohne die typischen Kiemenspalten. Es kommen jederseits 6 nur schwach angedeutete Kiemenfalten vor, welche nur aus 2 oder höch.stens 3 einander nahe eerückten Lano-seefassen bestehen. Die ungefahr viereckig-en IMaschen sind nirgends durch kleinere Langs- oder Quergefas-schen überbrückt. Papillen auf den Kreuzpunkten fehlen. Nur in den SinOGA-EXPEDITIE LVIiï. '4 io6 Liingsgefassen kommen Kalkspicula vor, welche Iiier nie verastelt sind, sondcrn immer schwach gebogene, an beiden Enden zugespitzte Süibchen darstellen. Der Endostyl ist miissig breit. Die 1' 1 i m m e ror ube ist klein, hufeisenförmi"-, aber das rechte Horn etwas eing-eboCTen. Die Dorsalfalte besteht aus langen, schmalen, zungenförmigen Fortsiitzen. Der Darm ist dünnwandig und bildet nur eine einfache Schlinge. Der Oesophagus Ist kurz und geht alsbald in den eigentümlich gebildeten Magen über. Dieser besitzt niimlich zahireiche blindsackartige Ausbuchtiingen, welche ihrerseits wieder mit kugeligen Auswüchsen versehen sind. Der Magen setzt sich fort in den Darm, welcher nach vorn verlauft, sich aut der Höhe des Peribranchialsaums zurückbiegt, dem ersten Darmast und dem Magen ungefiihr parallel, um dann in den After zu enden. Der Rand von letzterem ist tief eingeschnitten, so dass er von langen, fransenartigen Papillen umgeben ist. In der Magenwand und zwar speciell in jedem kugeligen Au.swuchs der BHndsacke kommen dreispaltige Spicula vor. Die Fühler sind gross und reichlich verastelt, i6 in Anzahl und von 2 verschiedenen Grossen, die kleineren mit den grosseren abwechselnd. Es kommen keine Spicula in der Wand der Fühler vor. Die Go naden sind jederseits als Geschlechtssackchen entwickelt und zwar 3 rechts und 2 links. Das \'as deferens und der Ovidukt sind nach der Atrialöffnunsf o-ekehrt. lm Bau gfleichen sie denen von Culeolus reaiiubcns Herdm. Die wenigen bis jetzt beschriebenen CttkolHs-Ai-t&n, sind, wie Herdman hervorhebt, einander ziemlich ahnlich, und dasselbe ist auch von dieser neuen Art zu sagen. Am meisten stimmt sie mit C. recuDibens Herdm. überein, aber sowohl im ausseren Habitus als in der inneren Anatomie ist sie doch leicht von dieser Art zu unterscheiden. Den dunnen, zahen, aber nicht starren Stiel mit dem im Schlamme verankerten Zopf von Fiiden haben beide mit einander gemein, sowie den aufgerichteten kreisförmigen Rand am Hinterkörper, die Blindsackchen am Magen, und das \'erhalten der Gonaden. Andrerseits aber ist die Form des Körpers verschieden, die Atrialöffnung liegt bei unserer Art ausserhalb des genannten Randes, bei C. recuvibcns inner- halb desselben, wahrend auch die beiden Offnungen verschieden gestaltet sind. Ferner ist auch der Bau des Kiemensackes, die Form der Spicula und der Flimmergrube bei beiden Formen verschieden. — Schliesslich möchte ich noch die verhaltnissmassig sehr geringe Tiefe von 204 — 216 Meter hervorheben, in der mehrere Exemplare erbeutet wurden, da so viel mir bekannt 650 Faden bis jetzt als obere Grenze für das Vorkommen von Culeolus galt. 3. Culeolus thysanotus n. sp. Taf. II, Fig. i. Taf XII, Fig. 10 — 13. Stat. 94. 5°ii'.2N., iig°35'.4 0. 450 Meter. Sand und Steine. 2 Ex. Aussere Kennzeichen. Der Körper ist sehr lang gestielt, da der Stiel 28 cm. lang ist, wahrend der eigentliche Körper 7 cm. lang und 3,5 cm. breit ist. Der Stiel setzt sich noch eine Strecke weit auf den Kör])er fort, um bei der ISranchialöffnung mit einer knopfförmigen Anschwellung plötzlich aufzuhören. Er ist also an den Vorderteil des Körpers, welcher hier wieder ungefahr zipfelförmig ausgezogen ist, angeheftet. Der ganze Körper ist mit sehr langen und dicken Haftfaden bedeckt, wodurch die ganze Oberflache ein sehr grob-wolliges Aussehen erhalt. Die Haftfaden erreichen eine Lange von i cm. und mehr, wiihrend die grosseren i bis 1,5 mm. dick werden. Die Atrialöffnung ist hierdurch ganz verborgen und nur bei sorgfaltigem Suchen in etwa V:! der Körperlange vom freien hinteren Körperpol zu finden. Der Stiel ist an der Anheftungsstelle an den Körper am dünnsten, nur 3 mm. dick, wird dann aber allmahlig dicker, und ist mit der 10 mm. dicken Basis, welclie sich verastelt, auf toten Korallenstücken verankert. / Die Testa i.st sehr dünn, etwa wie gewöhnliches Schreibpapier, aber verhaltni-ssmassig zahe, an der Oberflache mit den zahh'eichen dicken oben erwahnten Haftfaden bedeckt, in welche die Tunica sich nicht fortsetzt, jedoch nur Blutgefasse einbiegen. An der Innenseite erscheint die Testa grossenteils weisslich silberglanzend, aber ckuxh braunliche Flecken und Streifen unterbrochen. Das Gewebe des Stieles ist viel fester und an der dicken Basis wenigstens kaum biegbar. Die Tunica besteht grossenteils aus einem ziemlich dicken, gallertigen Bindegewebe, in welchem aber kraftige Muskelbündel verlaufen. Besonders der Branchialsipho ist von einem breiten Saum concentrischer Ringmuskeln versehen. Die Ringrnuskeln um den Atrialsipho sind viel weniger kraftig. Die radiar von den beiden Siphonen ausstrahlenden Muskelbündel umgreifen dann ferner fast den ganzen Körper, sind nur an der ventralen Seite, wo der Endostyl sich befindet, unterbrochen. Die ganze Tunica lasst ziemlich leicht von der Testa los. Der K i e m e n s a c k besteht aus dem crewöhnlichen, weitmaschiofen Netzwerk von Langs- und Ouergefassen ohne eigentliche flimmernde Kiemenspalten. Jederseits kommen 6 ziemlich breite Falten vor, wahrend zwischen zwei Falten 8 bis 10 Langsgefasse liegen, und zvvar so, dass die Felder bei der Dorsalfalte und dem Endostyl nur 8, die mittleren 9 oder 10 Gefasse enthalten. Die Langsgefasse sind sehr breit und die Wand wird von zahlreichen astigen Kalk- spicula gestützt. Die Ouergefasse sind betrachtlich kleiner, alle ungefjihr gleich breit und ohne Kalkspicula. Sie werden öfters durch kleine, secundare Langsgefasschen verbunden, aber durch nie mehr als eins zwischen zwei grossen Langsgefassen. Der Endostyl ist sehr breit und ragt weit ins Innere hervor. Die Flimmergrube bildet eine mehrfach gekrümmte Spalte auf einem quer-ovalen Tuberkel, welcher auch wulstartig zwischen den Windungen der Spalte sich erhebt. Die Dorsalfalte besteht, wie gewöhnlich, aus dicht hinter einander liegenden zungen- förmigen Fortsatzen. Das Hirnganglion liegt weit nach vom, auf gleicher Höhe mit dem Dorsaltuberkel. Der Darm macht nur eine einfache Schlinge. Der Oesophagus ist nur kurz und geht alsbald in den nur wenig geraumigeren Magen über, welcher sich hauptsachlich auszeichnet durch massig grosse, baumförmig verastelte Anhange, welche wohl die Leber darstellen. Der eigentliche Darm ist weit, biegt nur einmal zurück und mündet mit dem schwach wellenförmig eingeschnittenen After in den Cloackalraum. Die Fühler sind 24 in Anzahl, im allgemeinen gross und sehr reichlich vera.stelt. Sie sind aber von sehr verschiedener Grosse, ohne dass aber ein bestimmtes Regelmass in der Abwechselung zu entdecken ist. Die grössten liegen jedenfalls an der ventralen Seite. Die Gonaden sind jederseits als 5 hinter einander liegende Geschlechtssackchen io8 entwickelt, welche aber einen gemeinsamen Ovidukt uiul ein Vas deferens besitzen. Jedes Sackchen ist von einem stark aufgetriebenen Teil des Gallertgewebes der Tunica umgcbcn, das wolil als Blutreservoir dient. In der Mitte liegt das Ovarium, umgebcn von den Testesblaschen. Den mit Eiern oefüllten Ovidukt und das \'as deferens sieht man zwischen je zwei Sackchen, als schmale \'erbindung zwischen diesen. Ovidukt und Vas deferens münden als zwei frei in den Cloackalraum hangende Schlauche aus, und zwar ist der frei hangende Teil des Vas deferens fast doppelt so lang, aber dunner, als der des Övidukts. Die linksseitige Gonade ist in die Darmschlinge eingefasst. Xamentlich durch den auseren Habitus, unterscheidet sich diese Art von ihren Verwandten. Wenn auch bei anderen Arten die Oberflache rauh oder uneben und auch mit Papillen versehen sein kann, so ist bis jetzt keine Form mit solchen grossen und kraftigen Haftfltden bekannt. Es haften jetzt allerdings nur spiirliche Fremdkörper an diesen Auslaufern, welche aber ini Leben in der Tiefe wahrscheinlich einen dichten Filz von Sand und Foraminiferen-Schalen truo-en. Die inneren anatomischen Verhaltnisse sind den bekannten Zustanden bei den übrigen CuJeo/ns-Avten ahnlich und geben keine Veranlassung zu besonderen Bemerkungen. 4. Culcohis annnlatus n. sp. Taf. XII, Fig. 14. Taf. XIII, Fig. i — 4. Stat. 135. i°34'N., 126° 54' O. 1994 Meter. Grober, saiidiger Boden. 2 Ex. Aussere Kennzeichen. Von den beiden Exemplaren ist das eine ganz intact, das andere mit einem Stück des Stieles abgebrochen. An dem intacten Exemplar misst der sehr dunne, 0,5 mm. dicke Stiel 130 mm. in der Lange und lauft an der Basis in eine mit Sandkörnchen bedeckte Ouaste aus. Der vorderste Teil des Stieles ist unregelmassig spiralig gedreht. Der Körper ist birnförmig, mit der schmalen, vorderen Spitze an den Stiel befestigt, welcher nur eine kurze Strecke noch auf dem Körper zu verfolgen ist. Der freie Hinterteil ist breit abge- stumpft. Die Branchialöffnung ist kreisförmig, steht weit offen und ist von einem ziemlich breiten, aufgerichtetem Saum umgeben. Sie liegt etwas vor der Anheftung des Stieles. Die Atrialöffnung liegt am Rande der hinteren, breiten, abgestumpften Flache und ist breit spalt- förmig, von zwei vvulstigen Lippen umgeben. Die Oberflache ist ganz ohne Fremdkörper, aber etwas sammetartig durch die Papillen-artigen Erhebungen der Testa. Die Farbe in Alkohol ist gelblich weiss, schwach durchscheinend. Der Stiel ist mehr braunlich gelb, durch die hornigen Leisten, welche in ihm verlaufen. Die Testa ist dünn, aber ziemlich zahe, lederartig. Die Oberflache ist grösstenteils *f/ • durch untiefe Furchen in unregelmassige Vierecke geteilt, und in. jedem Viereck kommt ein '^/^'. dick-kolbior angeschwoUenes Ende von einem Blutgefa-sse vor, das an der Oberflache sogar als kleine Papille erscheint. Besondcrs eigentümlich verhak sich das Testagewebe im Stiele. An der eine Seite vcrlauft in dem ofanzen -Stiel eine horniee Lanesleiste, von welcher in oleichen Abstiinden und zwar ziemlich dicht hinter einander, Ouerleistchen abbiegen, die sich an der gegenüberliegenden Seite wieder zu einem breiten, aber viel weniger stark verhornten Band vereinigen. Es wiederholt sich diese Structur über die eanze Lano-e des Stiels. ^ V- I09 Die Tunica ist ziemlich dick durch die bindegewebige Masse, aber die MusculaUir ist überall, auch bei den Siphonen nur schwach entwickelt. Der Kiemensack hat den für Ciih'olus typischen Bau. Es kommen jederseits 6 schmale Kiemenfalten vor, vvelche aber nur aus 3 oder 4 dicht neben einander liegenden Lanofseefassen bestehen. Die Ouergefasse sind alle uns^efahr cjleich breit. In den Lano-sg-efasfeen liegen sehr grosse Kalkspicula, welche bis 0,5 mm. lang werden. Ofters sind sie reichlich verastelt, öfters aber auch fast gerade gestreckt mit nur wenigen, kurzen Astchen. Die F 1 i m m e r g r u b e bildet eine 6'^-förmige Spalte mit weit zurückgebogenen Hörnern. Die Dorsalfalte besteht aus zahlreichen, dicht hinter einander .stehenden, kurzen zungenförmigen Fortsatzen. Der Darm macht nur eine einfache Schlinge. Der Magen ist nur wenig weiter als der übrige Darm, unterscheidet sich aber durch die verastelten, blindsackartigen Anhangen. Der Afterrand ist fein wellenartig eingeschnitten. o o Die Fühler sind verhaltnissmassig klein und nicht sehr reichlich verastelt. Die Zahl mag etwa 24 sein, aber war nicht genau zu ermitteln. Grössere und kleinere wechseln unregel- massig mit einander ab. Es hat diese Art mit C. pcrlatus Herdm. und C. niosclcyi Herdm. die eigentümlichen hornigen Leisten in dem Testagewebe des Stieles gemein, allein dieselben sind bei unserer Art viel regelmassiger angeorclnet als bei den beiden Challenger-Arten. Auch in anderen Hinsichten, so namentlich in der ausseren Form hat unsere Art einige Übereinkunft mit diesen beiden Arten, besonders mit C. perlatiis. Andrerseits ist aber die Form der Flimmergrube und der Kalkspicula, die Structur der Testa und des Kiemensackes mehr oder wenisfer abweichend, so dass wir doch jedenfalls eine andere Form vor uns haben. 5. Citlcobis qitadriila n. sp. Taf. XIII, Fig. 5 — 9. Stat. 314. 7° 36' S., 117° 30'. 8 O. 694 Meter. Feiner, sandiger Schlamm. i Ex. Aussere Kennzeichen. Der ungefahr 2 cm. lange Körper ist ungefiihr birnförmig und sitzt mit dem verschmalerten Vorderende auf einem 8 cm. langen, sehr dunnen Stiel, welcher in eine Ouaste feiner, wurzelartiger F~aden auslauft, mittelst welcher das Tier im Sande befestigt ist. Der eigentliche Körper ist am freien Hinterende fast i cm. im Durchmesser und fast kreisrund. Nach dem Stiele zu verjüngt er sich allmahlig. Der Stiel ist noch für eine kurze Strecke an den Körper befestigt. Die Atrialöffnung liegt am Rande des breit abgestumpften freien Hinterendes und bildet eine breite Ouerspalte, von 2 wulstigen, eingekerbten Lippen umgeben. Die Branchial- öffnung liegt am verschmalerten vordern Körperteil, unmittelbar hinter dem Anfang des Stieles. Sie ist gleichfalls spaltförmig, aber ziemlich schmal, nicht dreieckig. Die Oberflache ist glatt, ohne P'remdkörper, nur in der Gegend der Branchialöffnung sind Sandkörnchen in die Testa festgewachsen. Die Haut ist ziemlich durchscheinend, so dass die scharf abo;eo:renzte Musculatur deutlich durchschimmert, wodurch viereckige Felder entstehen. Überall sieht man mit der Loupe die kolbigen Anschwellungen der Blutgefasse der Testa. Von den beiden Ecken der spaltförmigen I lO Atrialöftnuni'- ab, oeht eine Reihe grösserer Papillen mit einbiegenden Blutgefassen um den Hinterrand des Körpers, ohne dass aber eine ausgesprochene aiifgerichtete Leiste gebildet wird. Auch in der \'entrallinie findet sich eine Reihe derartiger Papillen. Die Eingeweide schimmern undeutlich durch. Der Stiel ist zwar sehr dünn, aber ziemlich fest und starr durch massenhaft auf'-fenommene Sandkörnchen, die nicht nur iiusserlich angeklebt sind, sondern bis in's innere Gewebe eino-ebettet liegen. Die P''arl)e des in Alkohol aufbewahrten Tieres ist heil britunlich-gelb. Die Te sta ist dünn und durchscheinend, aber doch ziemlich fest und zahe. Sie ist reichlich mit Blutgefassen durchzogen, welche in die oben erwiihnten Papillen mit kolbigen Endanschwellungen endigen. In dem sonstigen Gewebe kommen nur Testazellen, keine Blasen- zellen vor. In dem Testagewebe des Stieles sind zahllose Sandkörnchen eingebettet. Die Tunica ist gleichfalls dünn und mit schmaler, sehr scharf abgegrenzter Musculatur versehen, welche concentrische Kreise bildet uni die Atrialöffnung und zwar in Abstanden, welche immer grösser werden. Diese Ringmuskeln werden von den Radiarmuskeln rechtwinklig gekreuzt, wodurch die oben erwahnten Vierecke entstehen. Bei der Branchialöffnung ist die Musculatur nur schwach entwickelt. Auch in den Stiel setzt sich die Tunica fort, so aber, dass nur ein einziger centraler Canal offen bleibt. Der Kiemensack bildet das typische lockere Netzwerk von Langs- und Querge- fassen, ohne dass secundare Langsüberbrückungen der Maschen irgendwo vorkommen. Jederseits kommen 6 schmale Kiemenfalten vor, welche nur aus 3 oder 4 Langsgefassen bestehen. Zwischen 2 Falten treten gleichfalls 3 bis 4 Langsgefasse auf. Die Ouergefasse sind alle gleich breit. In den Langsgefassen liegen sehr grosse Kalkspicula, welche zuweilen eine Lange von 0,8 mm. erreichen. Meistens sind sie hirschgeweihartig verastelt, aber es kommen auch mitunter lange, völlig unverastelte Stabchen vor. Die P 1 i m m e r fT r ub e ist klein, kreisförmie und lieg-t dem HirnefanCTlion mit der Neural- drüse dicht an, so dass nur ein kurzer Abfuhrcanal von dieser Drüse entwickelt ist. Die Dorsalfalte besteht aus landen, dicht hinter einander liependen zuntjenformio-en Fortsatzen. Der Darm bildet die für Ctilcohis typische einfache Schlinge an der linken Seite des Körpers. Der Magen ist nur wenig geraumiger als der kurze Oesophagus und tragt an dem vordersten Abschnitt einige traubig- verastelte Leberdrüsen. Der Afterrand ist deutlich in zwei Lippen gespalten, von denen jede am freien Rande kammartig eingeschnitten ist. Die Fühler sind 24 in Anzahl und meistens sehr lang, bleiben aber ziemlich .schlank, da sie nur massig verastelt sind. Die kleineren Pühler sind unregelmassig zwischen den grosseren verteilt. Die G o n a d e n sind jederseits als zwei Gcschlechtssackchen entwickelt, und zwar sind die beiden rechtsseitigen nur kurz, die beiden linksseitigen, von welchen eines in der Darmschlinge liegt, mehr als 3 mal so lang. Der kurze Ovidukt endigt mit einem weit offen stehenden, ziemlich grossen Trichter, unter welchem das kurze freie Ende des Vas deferens sichtbar ist. Das Ovarium ninimt den centralen Teil des Sackchens ein, die Testes die Peripherie. Ausserlich unterscheidet sich diese Art durch die ziemlich durchscheinende Testa, wodurch 1 1 1 die sehr regelmassig angeordnete Musculatur deutlich und scharf durchschimmert und die rautenförmige Zeichnung hervorruft. Der Stiel ist ganz verschieden von dem Stiele des eben beschriebenen C. annitlatiis, dem das Tier ausserlich sonst ziemlich gleicht. Das Lumen in demselben ist sehr starlc reduziert, indam die Sandkörnchen noch ganz bis in's Innere vorkommicn. An dem Kiemensack fallen besonders die ausserordentlich langen Kalkspicula auf, die fast i mm. lano- werden. Sonst giebt die innere Anatomie keine Veranlassunsf zu beson- deren Bemerkungen. 8<^ Familie Molgulid.\k. Eugyra Alder & Hancock. I. Eiigyra inolgjiloidcs n. sp. Taf. XIII, Fig. lo — 15. Stat. 133. Insel Salibabu. 36 Meter. Schlamm und hartcr Sand. 3 Ex. Aussere Kennzeichen. Die Tiere sind ungefahr kugelrund mit einem Durchmcsser von etwa 7 mm. Sie sind glashell, so dass die Eingeweide volkommen deutlich durchschimmern, und mit der Loupe sind auch die Spiracula des Kiemensackes deutlich zu unterscheiden. Die beiden Offnungen sind nicht weit von einander entfernt und beide deutlich 6-lappig. Die Oberflache ist stellenweise mit .Sandkörnchen bedeckt. Die Te sta ist ziemlich dünn, durchscheinend, fast glashell. Die Tunica ist gleichfalls nur wenig entwickelt, mit einer nur schwachen Musculatur versehen, welche hauptsachlich aus dunnen Langsbündeln besteht. Der Kiemensack ist überaus regelmassig gebaut. Die Spiracula bilden jederseits 6 Ouerreihen, und zwar genau hinter einander, so dass 7 Langsreihen entstehen. Die Spiracula welche dem Endostyl am nachsten liegen, sind am grössten, so dass jede Spirale 6 Windungen macht. Xach der Dorsalfalte zu werden sie allmahlig kleiner, so dass die der Dorsalfalte am nachsten liegenden 3 oder auch nur 2 Windungen machen. Ferner sind auch die periferen Enden der spiraligen Kiemenspalten sehr regelmassig gelagert. Es wechseln namlich regelmassig solche Horizontalgefasse, an welche die Enden der spiraligen Spaken grenzen, mit solchen ab, welche gar keine Enden der Spiralspalten aufweisen. Überdies sind auch die blinden Enden der Spiralen sehr typisch gegen einander gekehrt, so dass immer 2 letzte horizontale Windungen von 2 hinter einander liegenden Spiracula gegen die 2 letzten Windungen der 2 niichstan- Hegenden .Spiracula gekehrt sind. Die gleiche Anordnung wiederholt sich vollkommen regelmassig bei allen Spiracula. Jede Langsreihe von Spiracula wird von einer bandförmigen Langsmembran überbrückt, von welchen also 7 vorkommen, welche im Hinterende des Kiemensackes mit einander zusammenfliessen. Der Endostyl ist nur schmal. Die Dorsalfalte ist ziemlich schmal und glattrandig. Die F 1 i m m er LT r u be ist eine lanelich runde üffnunof welche Zuo-ansf oriebt zu dem gebogen-trichterförmigen Endstück des Canals der Subneuraldrüse, welche dorsal vom Hirn- ganglion liegt. I I 2 Der Darm ist iii clic hintere, linke Körperhalfte zurückgedriingt und fiingt an mit einem kurzen Oesoijhagiis, welcher in einen stark langsgefalteten Magen übergeht. Letzterer isi kurz und selir diinkel pigmentiert. Der eigentliche Darm lauft nach vorn, biegt sich aber schon ziirück, noch ehe er die Mitte des Körpers erreicht, berührt dann die Vorderwand des Macens und endigt mit einem sehr kurzen Enddarm. Der After ist glattrandig. Die G on aden sind beiderseits entwickelt. Die linke Drüse liegt in der ersten Darmschlinge, die rechte in ungefahr gleicher Höhe. Sie haben die typische Form der Molcruliden Genaden. Die F ü h 1 e r sind schwach veriistelt, ungefahr 40 an der Zahl. Sie sind nur wenig ver- schieden in Grosse, aber doch wechseln ziemlich regelmassig etwas grössere mit etwas kleineren ab. Es muss etwas zweifelhaft erscheinen, ob wir berechticjt sind cliese merkwürdig-e kleine 'O o iNIolgulide zu der Gattung ^Eiigyj-a' zu stellen, da erstens die Atrialöffnung deutlich 6-lappig ist, wie die Branchialöffnung und da zweitens die Gonaden beiderseits entwickelt sind. Durch die 6-lappige Atrialöffnung unterscheidet sich unsere Form aber von allen Molgulidae ; dies scheint mir in sofern von untergeordneter Bedeutung, als auch bei Ascidia die Zahl der Lappen der Atrialöffnung von 6 bis 10 wechseln kann. Wecjen der beiderseits entwickelten Gonaden wiirde man das Tier zu der Traustedtschen Gattun»- ParaiiiolsiJila bring-en mussen, aber der so überaus typische Bau des Kiemensackes bestimmte mich doch das Tier zu Eugyra zu stellen. Es muss meiner Meinung nach also die Gattungsdiagnose von Eugyra derartig geandert werden, dass die Gonaden auch beiderseits entwickelt sein können. Die Anordnung der 2 sehr langen Kiemenspalten in der doppelten Spirale lür jedes Infundibulum, ist so charakteristisch, dass ich dieselbe von höherem Wert halte, als das Vorkommen von 2 Gonaden statt einer. Auch V. Drasche hat eine F"orm Eu. syiiiinctrica mit zwei Gonaden beschrieben, welche Herdm.\n desshalb lieber zu Paramolgula stellen möchte. Ich glaube aber, dass v. Dr.asche das Tier richtig zu Eitgyra gestellt hat, da auch hier der so eigentümliche Bau des Kiemensackes vor- kommt. — Ich möchte für diese neue Art noch besonders auf das grosse Regelmass weisen, welches bei der .Anordnung der Kiemenspalten herrscht. Es ist mir nicht bekannt, dass bei einer anderen Eiigyra-\r\. diese Anordnung beschrieben oder abgebildet ist. Bemerkenswert ist bei den 3 E.xemplaren ferner das Xorkommen von 6 Ouerreihen von Spiralen, was wohl mit den 3 Paaren der hinter einander angelegten Protostigmata zusammenhangt, wie solche für Ascidiella^ Ciona, Corella und Molgula beschrieben sind. (Julin, v. Beneden, W'illey, de Selys LoxGcn.\MPS et D.wiAs). Besonders die Beobachtungen von Julin ') und der beiden zuletzt erwahnten belgischen Fonscher ') scheinen mir in dieser Hinsicht sehr interessant. Der Zu.stand, welchen Selys und D.amas in ihrem -Schema auf .Seite 413, in der Reihe / abbilden, stimmt genau mit dem bleibenden Zustande bei unserer Eugyra überein, namentlich auch in Betreff der gegenseitigen Lage der Endstücken der Spiralen. Es kommen also bei Eugyra molgicloides nur primitive Spiralen \(.n\ welche nicht durch l'berbrückungen in kleinere Stigmata zerfallen. 1) Ch. Jii.iN. Recherches sur la phylogenèse (les Tuniciers. Zeitschr. f. wiss. Zoölogie, Vol. 76, p. 544, 1904. 2) DE Sei.ys Lungch.\mi's & Damas. Recherches sur Ie développement post-embryonnaire et l'.Vnatouüe iléfinitive de Molgula ainpuUoiilcs. Archivcs de Biologie, T. 17, p. 3S5, 1900. 113 Molgula Forbes. 1. Molgula longipcdata n. sp. Taf. XI \', Fig-. i — 3. Stat. 167. 2°35'.5S., i3i°26'.2 O.L. 95 M. 8 PLx. Aussere Kennzeichen. Die Tiere sind sehr lang gestielt. Der eigentliche Körper ist fast kugelrund, bei dem grössten Exemplar 10 mm. in Durchmesser, mit einer glasigen, durchscheinenden Testa umgeben, so dass die Eingeweide ziemlich deutlich durchschimmern. Der Körper geht fast unvermittelt in den Stiel über, welcher etwa 4 oder 5 mal so lang wird wie der Körper und ganz mit Sandkörnchen bedeckt ist. Am hinteren Ende verastelt der Stiel sich in zahlreiche Fadchen, welche mit zahlreichen Sandkörnchen einen verwirrten Knauel bilden. Die beiden üffnungen liegen ziemlich weit aus einander und zwar die Branchialöffnung am freien Vorderende, die Atrialöffnung weit nach hinten, der Anheftungsstelle des Körpers an den Stiel mehr oder weniger nahe gerückt. Beide Offnungen sind kreisrund ohne Lappenbildung. Die Testa ist nur dünn, durchscheinend und gallertig. Die Tunica ist ebenfalls nur schwach entwickelt. Die Musculatur zeigt ziemlich weit von einander entfernte Bundel, welche die beiden Offnung-en kreisförmigf umo-eben und Lanes- ^ 0000 bundel, welche uno^efahr radiar von den Offnungen ausstrahlen. Der Kiemensack ist gut entwickelt. Die Liingsgefasse zeigen die folgende Anordnung. Jederseits der Dorsalfalte erscheint zuerst ein einfaches Langsgefass, alsdann folgen jederseits I 2 Lancfsorefasse, welche zu 6 Paaren angeordnet sind. Die Ouerofefasse sind alle ungefahr gleich breit. Papillen auf den Kreuzpunkten kommen nicht vor, aber wohl ziemlich lange Verbindungs- stücke zwischen den Langs- und Quergefassen. Jederseits treten 7 Reihen von Infundibula auf, welche durch die gekrümmten Kiemenspalten etwa 4-eckig erscheinen und 6 Windungen zeigen. Die Radiargefasschen stehen einander ungefahr kreuzweise gegenüber. Der Endostyl ist schmal. Die Dorsalfalte ist glattrandig und ziemlich schmal. Die P 1 i m m e r g r u b e bildet eine fast kreisrunde Üffnung- auf einem birnförmig-en Tuberkel. Der Darm fiingt mit einem kurzen Oesophagus an, welcher in einen wenig geraumigen Magen führt. Der eigentliche Darm macht eine weite Doppelschlinge. Der Nieren sa ck ist nur an der rechten Seite des Körpers entwickelt. Die G o n a d e n treten beiderseits als eine bohnenförmig-e Drüse auf. Die P" ü h 1 e r sind von verschiedener Grosse, und zwar so, dass 1 2 grössere, reichlich verastelte mit 12 kleineren und weniger verastelten abwechseln. Zwischen diesen stehen 24 kleine, fingerförmige, nicht verastelte und endlich zwischen diesen und den kleinen verastelten noch 48 ganz kleine, stummelförmlge. Es ist dies jedenfalls eine sehr abweichende Mo/gn/a-An und es könnte fraglich erscheinen, ob es nicht besser ware eine besondere Gattung für sie aufzustellen. P)a sie aber doch in den wichtigsten anatomischen Verhaltnissen mit Molgula übereinstimmt und uns bis jetzt nur eine einzige Art mit diesen abweichenden Eigentümlichkeiten vorliegt, scheint es mir für den Augen- blick noch möglich das Tier als eine Molgula aufzufa.ssen. — Besonders auffallend ist der SIHOGA-EXPEDITIK LVI (7. I5 114 iiussere Habitus, da derarlig lang gestielte Formcn unter den Molguliden nichl bcikannt sind, wenn auch JMolaila pcdinünlata Herdm., Ascopera und Pci-a zuweilen einen kurzen Stiel besitzen kunnen. Ferner ist auch die durchscheinende, gallertige Testa abweichend von dem gewöhnlichen Yerhalten von Molo-jila. Der mit Sand bedeckte Stiel und die Haftfaden am Ende des Stieles zejo-en niehr die o-ewöhnliche Structur der Molgitla-T^'-Xdi. Von der inneren Anatomie ist besonders der Kiemensack merkwiirdig, da die Falten nur durch zwei Langsgefasse gebildet werden und die erste, neben der Dorsalfalte, sogar nur aus eineni einzigen Gefass besteht. Es erinnert dies einigermaassen an JMolgula pyriforniis Herdm., bei der aber noch drei Gefasse in einer Falte vorkommen können. Uie Infundibula erinnern durch ihre regelmassige Anordnung an Eugyra, wenn auch noch keine typische doppelte Gefassspirale vorkommt. Merkwiirdig ist ferner die Flimmergrube, welche gleichfalls wie bei M. pyriforniis, trichterförmig mit kreisrunder Öffnuno- ist. Die Gonaden und der Nierensack verhalten sich ganz tjpisch JMolgula-zx'ixg. Abweichend endlich sind wieder die beiden Offnungen, die gar keine Lappen aufweisen, wahrend bekanntlich bei Molgula die Branchialöffnung 6-lappig, die Atrialöffnung 4-lappig ist. 2. Molgula flagrifera n. sp. Taf. XIV^ Fig. 4 — 6. Stat. 49\ 8°23'.5S., ii9°4'.6 0. 69 Meter. Korallen und Muschelschalen. i Ex. Au SS ere Kennzeichen. Das einzige erbeutete Exemplar ist lang gestielt und war wahrscheinlich mit der Basis des 25 mm. langen .Stieles in den Korallensand verankert. Der Stiel ist sehr dünn, kaum i mm. im Durchmesser. Der eigentliche Körper bildet ein kleines, nur 3 mm. langes, seitlich etwas flach gedrücktes, eiförmiges Köpfchen auf dem .Stiele. Die ganze Oberflache, sowohl des Stieles als des eigentlichen Körpers ist vollstandig mit kleinen Sand- körnchen bedeckt, so dass nirgends die Testaoberflache zu Tage tritt und eben so wenig die Offnungen zu unterscheiden sind. Die Testa ist dünn und durch die eing-elas^erten sehr kleinen Sandkörnchen sehr spröde. Am .Stiele i.st sie aber viel fester und zidier, so dass dieser nicht so leicht abbricht. An der Basis des Stieles sind Haftfaden entvvickelt, an welche gleichfalls kleine .Sandkörnchen angeheftet sind. Die Tunica ist auch sehr dünn, zart und mit nur sehr .schwacher IMusculatur versehen, welche auch bei den kurzen Siphonen kaum kraftiger ist. Der Kiemensack ist sehr regelmassig gebaut. Jederseits kommen 7 Reihen von spiralig eingerollten Infundibula vor. Jede Reihe wird von 2 dicht neben einander liegenden Langsgefiissen überbrückt, welche immer mit dem Centrum der Infundibula in Verbindung stehen. P'assen wir diese Doppelgefasse als rudimentare Falten auf, so kommen jederseits 7 Falten vor. Die Spiralen der Infundibula der ventralen Seite machen 7 Windungen. Nach der Dorsalseite zu nimmt diese Zahl ab, so dass die Reihe neben der Dorsalfalte nur noch 3 Windungen macht. Im Gegensatz zu dem Yerhalten bei Eiigyra ist die Spirale aber nicht ununterbrochen, da an den beiden seitlichen Halften die Kiemenspalten abgeschlossen sind tlurch ein schmales Ouergefass, so dass jede Kiemenspalte eine ganze Seite und zwei halbe Seiten eines Vierecks umfas.st. Die 4 letzten Enden der spiralig angeordneten Kiemenspalten liegen 115 genaii, wie es bei den typischen Infundibula von Engyra der Fall ist. Der Endostyl ist tjut entwickelt, wenn auch niclit eben breit. Die F 1 i m m e r g r u b e ist eine Ivleine, langlich runde Öffnung, deren Langsachse schief zur Langsachse des Körpers steht und dem Hirnganglion und der Xeuraldrüse sehr nahe anliegt. Die Dorsalfalte bildet ein schmales, glattrandiges Band. Die F ü 11 Ier sind etwa 20 in Anzahl, nur sparlicli verastelt, und abwechselnd grösser und kleiner. Die Endverzweigungen bilden kurze, dichotomisch geteilte Knospen. Der Darm liegt weit hinten im Körper. Der ziemlich lange Oesophagus geht in den nur sehr wenig weiteren Magen über. Der eigentliche Darm macht zuerst eine engfe Schlinsfe, welche aber auf das hinterste Körperdrittel beschrilnkt bleibt. Die zweite Schlinge ist weit offen und der After liegt noch etwas weiter nach hinten, als die erste Schlinge. Der Nierensack liegt rechtsseitig, weit nach hinten und ist wie gewöhnlich halbmond- förmig um die rechte Gonade gekrümmt. Es lag nur ein einziges, grosses, braunlich gefarbtes Concrement in demselben. Die Gonaden sind jederseits als eine fast kugelige Masse entwickelt. Die linke liegt in der weiten, zweiten Darmschlinge, der rechte in der Krümmung des Nierensackes. Die Offnungen sind der Atrialöffnung zugekehrt. Nach dem Bau der Fühler, der Gonaden und des Nierensackes kann kein Zweifel bestehen, dass diese Art zu der Gattung Molgitla zu bringen ist. Andrerseits weicht aber die eigentüm- liche gestielte Körperform sehr von dem gewöhnlichen Verhalten ab und ist der Kiemensack auf den ersten Bliek dem typischen Verhalten von Eugyra sehr iihnlich. Bei genauerem Zusehen sind aber doch Unterschiede zu verzeichnen. Erstens ist die Spirale nicht durchlaufend, sondern an beiden Seiten unterbrochen, worin eine Annaherung an den gewöhnlichen Zustand von Molgtila zu erblicken ist, und zweitens sind die doppelten Langsgefasse als rudimentare Kiemenfalten aufzufassen. Auch die sehr einfache Öffnung der F"limmergrube ist bemerkenswert. Jedenfalls haben wir hier eine merkwürdige Molgitla-\x\. vor uns, die in dem Bau des Kiemensackes sehr stark an Eus'xra erinnert. o- Molgula crinita n. sp. Taf. XIII, Fig. 16 — 18. Stat. 314. 7°36' S., 117° 30'. 8 O. 694 Meter. Feiner, sandiger Schlanim. 2 Ex. Stat. 49". 8°23'.5S., 119° 4'.6 O. 69 Meter. Korallen und Schalen. 2 Ex. Aussere Kennzeichen. Die grössten Exemplare sind 12 mm. im Durchmesser, unregelmassig kugelrund, an der (Jberflache mit dunnen Haftfaden versehen, an welche sehr kleine Sand- und .Schlammkornchen angeheftet sind. Die gallertioe, durchscheinende Testa bleibt aber grösstenteils sichtbar. Die beiden Üftnungen liegen etwa um '/. der Körperlange von einander entfernt und sind beide 4-lappig. — Die Eingeweide schimmern cleutlich durch. Die Testa ist diinn, gallertig durchscheinend, aber ziemlich zahe; die Haftfaden sehr cliinn aber lang. Die Tunica ist gleichfalls dünn und mit nur sehr schwacher Musculatur versehen, welche in der bekannten Weise angeordnet ist. ii6 Der Kiemensack besitzt jederseits 7 gut entwickeUe Falten, welche jede aus etwa 8 bis 10 Liing-sgeüissen bestehen. Zwischen je zwei Falten kommt yanz regelmassig eine Reihe von Infundibiila vor, welche aus zahlreichen Windungen aufgebaut sind, die allmahlig enger werden und dadurch weit in den Kiemensack hineinragende Kegel bilden. Die Ouergefa.sse zwischen den Infundibula sind alle ungefahr gleich gross. Die Radiarverbindungen, welche die Windungen der Infundibula zusammenhalten sind sehr dünn und in den 4 Ecken angebracht. Der Endostyl ist schmal aber deutlich. Die F 1 i m ni e r g r u b e ist überaus klein luid kreisrund. Die Dor sa 1 fa 1 te ist schmal und glattrandig. Der Darm fangt an mit einem kurzen Oesophagus, welcher in den ebenfalls kleinen Magen, hinten im Körper liegend, übergeht. Der eigentliche Darm macht gar keine Schlinge, sondern biegt unmittelbar nach vorn, ist überhaupt nur dünn und endigt in den kleinen glatt- randisren After. Die Ni ere bildet ein ziemlich kleines, bohnenformio-es Organ an der rechten Seite der Tunica. Die Fühler sind 24 in Anzahl, abwechselnd grösser und kleiner, reichlich verastelt, aber die Astchen sehr schlank uncl cylindrisch, nicht seitlich zusammengedrückt. Die G o n a d e n sind beiderseits entwickelt und zwar sehr weit nach hinten ^erückt, so dass das linksseitige sogar hinter den Magen zu liegen kommt, das rechtsseitige aber etwas mehr nach vorn. Das Ovarium setzt sich in einen verhaltnissmassig langen gekrümmten Ovidukt fort, welcher frei in den Peribranchialraum hangt. Es erinnert diese Art in einigen Hinsichten an M. eugyroides Traust. von Bahia, da der Kiemensack wie bei dicser Art ganz nach dem Typus von Eiigyra gebaut ist; nur sind die Infundibula zu viel langeren, conischen Spiracula ausgezogen. Mit den beiden vorher beschriebenen Arten, J/. longipedata und AI. flagrifera hat unsere Art gleichfalls das Vorkommen von nur einer Reihe von Infundibula zwischen 2 Falten gemein, aber bei den beiden vorig-en Arten besteht die Spira noch aus mehreren gesonderten Kiemenspalten, wahrend bei unserer JM. crinita nur eine einzige .spiralig aufgerollte Spalte vorkommt. Auch der Verlauf des Darmes ist abwei- chend, da gar keine Schlinge gebildet wird und er also überaus einfach bleibt, wahrend endlich der lange, etwas spiralig gewundene Ovarialschlauch eigentümlich ist, ebenso wie auch die Lage der Gonaden sehr weit nach hinten. 4. Molgtila calvata n. sp. Taf. XIV, Fig. 7 — 10. Stat. 213. Inscl Saleyer. Riff. t Ex. Au SS er e Kennzeichen. Das einzige erbeutete Exemplar ist 16 mm. lang und 14 mm. breit, von unregelmassig kugeliger Gestalt. Die Atria löffnung ist vierlappig, die Branchialöffnung 6-lappig. Beide stehen auf kurzen, breiten Siphonen. Die Oberflache des Körpers ist nur spiirlich mit Sand und kleinen Kalkstückchen besetzt, grösstenteils aber nackt. Langere und kürzere Ilaftfaden sind über den Körper verbreitet. Die Farbe des Alkohol-E.xemplars ist hellgrau. 117 Die Testa ist dünn, aber ziemlich zahe und lederartig, zum Teil durchscheinend. Die Tunica ist gleichfalls dünn und zeigt die gewöhnliche Anordnung der Musculatur, welche aber überhaupt nur schwach entwickelt ist. Der Atrialsipho ist nach hinten gebogen und langer als der nach vorn gekehrte Branchialsipho. Die Eingeweide schimmern deutlich durch die Tunica durch. / Der Kiemensack hat jederseits 7 Faken, welche aber nur aus einer ziemlich tief in das Innere des Kiemensackes hineinragenden Membran bestehen, auf deren Firste nur 2 nahe neben einander liegende Langsgefasse vorkommen. Die Infundibula sind im Allgemeinen vier- eckio-, das Centrum ray;t ziemlich weit in's Innere des Kiemensackes vor, bis an die Firste der Faken. Jede Fake correspondiert mit einer Reihe von Infundibula. Die Kiemenspalten sind langlich, die ausseren mehr gebogen als die inneren, teils Vj, teils ^j^. Umkreis einnehmend. In den Fcken, wo 4 Infundibula zusammenstossen, liegen einige kleinere, unregelmassig gekrümmte Spaken. Radiare Ouerverbinclungen, welche die Spaken überbrücken, kommen vielfach vor. Auf diesen Querverbindungen stehen kleine, stumpfe Papillen. Die Flimmergrube bildet einen fast geschlossenen Kreis, da das rechte Horn sich kreisförmigf umbieoft und das linke Horn beinahe berührt. o o Die Dorsalfalte bildet eine schmale, glattrandige Membran. Der Darm macht eine lange, weit nach vorn greifende, aber sehr enge Schleife, so dass die beiden Schenkel fast ganz an einander liegen. Der Magen ist .sehr wenig entwickelt, kaum breiter als der übrige Darm, aber langsgefaltet und überhaupt nur eine kurze Strecke des ganzen Tractus einnehmend. Die Nier e ist bohnenförmig, nur rechtsseitig, 6 mm. lang. Die Fühler sind 26 in Anzahl, von verschiedener Lange, aber ohne bestimmtes Regrelmass ano-eordnet. o o Die Go na den sind jederseits als eine langlich runde Masse von 5 mm. Lange entwickelt. Ein kurzer Oviduct ist an der Hinterseite zu unterscheiden. Die Testesblaschen bedecken die Oberflache der ovalen Masse, das (Jvarium liegt im Centrum. Die rechtsseitige Gonade liegt dorsal von der Niere, und derselben ungefahr parallel. Die linksseitige liegt in den Raum, welchen die Krümmung des Darmes frei lasst. Es steht diese Molgula-\x\. in der Nahe der J/. pyriforutis Herdm. und AI. georgiana Michaelsen, besonders in Betreff des Verhaltens der rudimentaren Kiemenfalten. Mit M. geor- giana hat .sie das Vorkommen von nur 2 Langsgefassen auf jeder Fake gemein, besitzt aber 7 Faken jederseits, statt 6, wie es bei J/. georgiana der Fall ist. Überdies sind bei unserer Art die Infundibula ziemlich regelmassig und zu deutlichen Spiralen angeordnet. Auch der Darm zeigt in Hauptsache denselben Lauf, aber der Magen ist bei J/. georgiana gut entwickelt und bei unserer Art nur sehr wenig. Ferner sind die Gonaden bei J/. georgiana sehr viel kleiner, was allerdings wohl von der Jahreszeit abhangen mag, al^er die gegenseitige Lage von Ovarium und Testes ist ebenfalls sehr verschieden. Wenn also auch Ijeide Arten jedenfalls nahe verwandt sind, so sind sie doch leicht von einander zu unterscheiden. ii8 3. J/o/gti/a sordida n. sp. Taf. XI\\ iMg. 11 — 16. Stat. 271. 5°46'.7S., 134° O., 1788 Meter. Blau-grüner Schlamm. 3 Tlx. Aussere Kcnnzeichen. Die Tiere sind iingefahr kugelnind, das grösste mit einem Durchmesser von 17 mm. Die Oberflache ist ganz mit einem dichten, unentwirrbaren Filz von lancren Haftfiiden bedeckt. Unter diesem VWi befindet sich die sehr zahe gallertige Testa, welclie für sich mehr oder weniger durchscheinend ist. Da aber der Filz reichlich mit anhaftendem Schlamme besetzt ist, macht das ganze doch den Eindruck einer gallertigen Schlammkugel. Die beiden Öffnungen liegen einander fast diametral gegenüber, nur ist die Rückenflache etwas flacher als die Bauchseite. Die Atrialöffnung ist von einem verdickten Rande ohne Haftfaden umgeben, kreisrund ohne Lappenbildung. Die Branchialöffnung ist ausserlich sehr schwer aus- hndiof zu machen durch den schlammigen Filz. Nach vorsichtigem Entfernen desselben ergiebt sich aber, dass die Branchialöffnung ebenfalls kreisrund, aber von 7 fingerförmigen, am Rande etwas gefransten Papillen umgeben ist, welche etwa i'/_, mm. lang sind. Die Testa bildet eine überaus zahe, faserig-gallertige Masse, welche ziemlich dünn ist und sehr zahlreiche, aber sehr dunne Haftfaden tra^t. Das Testaeewebe besitzt eine faserigfe Structur mit zahlreichen kleinen Testazellen, aber keine Blasenzellen und ist von einem reichlich veriistelten Netzwerk von crj-össeren und kleineren Blutwefassen durchgfezoofen, welche zuletzt dicht unter der Oberflache in nur wenig angeschwollene Endkolben enden. Die Tunica ist dünn unei zart. Die Muskelbündel sind scharf absfegfrenzt und deutlich in zwei Systeme angeordnet. Erstens bilden sie ringförmige Bander um den ganzen Körper herum, welche bel den beiden kurzen Siphonen dichter neben einander, in der Mitte des Korpers weiter aus einander liegen. An der ventralen Seite sind sie unregelmassiger als an der dorsalen Seite. Das 2''= System bilden die Langsmuskelbündel, welche zwischen den beiden Siphonen ausgespannt sind und ebenfalls an der ventralen Seite unregelmassiger verlaufen als an der dorsalen Seite. Das Hirnganglion und die Neuraldrüse liegen ungefiihr halbwegs zwischen den beiden Öffnungen. Der Kiemensack hat jederseits 7 ziemlich breite Falten, welche aus 6 bis 8 Langsgefassen bestehen. Diese Langsgefasse sind von breiten Lancjsmembranen becjleitet. Die Kiemenspalten bilden spiralig eingerollte Infundibula, welche sich mit der ziemlich weit in's Innere des Kiemensackes hineinragenden Spitze an die Basis der Falten anlegen. Jede .Spirale bildet mehrere, bis 8 Windungen, welche sehr regelmassig, fast wie bei Etigyra verlaufen, nur kommen hier und dort, aber ganz vereinzelt einige Unterbrechungen der Spiralspalten vor. Correspondierend mit je einer Falte kommt also auch nur eine Reihe von Infundibula vor. Dunne Radiiirverbindungen befestigen die Spiralwindungen unter einander. Kurze Ouergefasschen verbinden die Langsgefasse mit einander, aber sie correspondieren nicht in Lage mit den Ouergefassen zwischen den Infundibula. Papillen kommen nirgends vor. Der Endostyl ist schmal. Die P r a e b r a n c h i a 1 z o n e ist an der Dorsalseite überaus breit, da die Peripharyngeal- blatter hier fast bis zur Körnermitte zurücktreten. Mit wellenförmio- oeboeener Linie ziehen letztere dann nach vorn, wodurch die Praebranchialzone allmahlig eingeengt wird und an der ventralen -Seite eine mchr normale Breite erlangt. Die ganze Zone ist glalt ohne Papillen. 119 Die Fl i m mergrube bildet eine langHch runde, fast spaltförmige Öffnung, deren Langsachse derjenigen des Körpers parallel lauft. Sie liegt auf einem ziemlich weit ins Innere hervortretenden, gleichfalls langlich runden Dorsaltuberkel. Die Neuraldrüse liegt etwas hinter dem Dorsaltuberkel, ist kugelförmig niit unebener, ungefahr traubiger Oberflache. Der Abfuhr- canal ist also nur kurz. , Das H i r n g a n g 1 i o n liegt ventral der Neuraldrüse an und besitzt die gevvöhnliche langausgezogene X-Gestalt. Der ganze Complex von Dorsaltuberkel, Neuraldrüse und Hirn- ganglion liegt sehr weit nach hinten, ungefahr in der Höhe der Körpermitte. Die Dorsalfalte bildet eine schmale, glattrandi^e Membran. 'O o Der Darm liegt an der linken Seite des Kiemensackes und fan^t uneefahr in der Mitte des Körpers mit einem kurzen Oesophagus an, welcher in den langsgefalteten Magen übergeht. Dieser liegt in der Langsachse des Körpers und der Mitteldarm biegt unmittelbar nach hinten zurück, um noch ziemlich weit vom Atrialsipho entfernt in den glattrandigen After zu münden. Der ganze Darmtractus ist nach der ventralen Seite des Körpers zurückgedrangt. Die Fühler sind sehr zahlreich, aber von sehr verschiedener Lange. Es kommen nur 20 grössere vor, welche reichlich verastelt sind, aber zwischen diesen liegen zahlreiche, kleine, öfters nur stummelförmige, unverastelte Fühler, welche nur, wenn sie etwas grösser werden, einige Verastelungen aufweisen. Die N i e r e ist als bohnenförmiges Organ an der rechten Seite entwickelt. Die Gonaden treten an beiden Seiten des Körpers auf. An der rechten .Seite liegt sie vor dem concaven Rande der Niere, an der linken Seite in der Darmschlinge zwischen Magen und Mitteldarm. Das Ovarium liegt im Centrum, umgeben von den Testesblaschen. Nach dem anatomischen Verhalten ist dies jedenfalls eine wahre ]\folg7i/a-IKr\., wenn auch die Infundibula des Kiemensackes an Eitgyra erinnern. Es kommen bei unserer Art aber gut entwickelte Faken vor. Ausser der eigentümlichen, zah-gallertigen, mit Filz bedeckten Te.sta, ist bei dieser Art am auffalligsten die Lage der Neuraldrüse und der Flimmergrube, welche fast in die Mitte des Körpers zu liegen kommen, und die hiermit zusammengehende Breite der Praebranchialzone. Das Vorkommen von einfachen, kleinen Fühler zwischen den erossen verastelten hat unsere Art unter anderen mit Parainolgula gzithila Michaelsen gemein. 6. Molgula vitrca n. sp. Taf XIV, Fig. 17 — 19. Stat. 256. 5°26'.6S., I32°32'.5 0. 397 Meter. Grau-grüner Schlamm. 4 Ex. Ausser e Kennzeichen. Die Tiere bilden glasige, aber grossenteils mit Sand bedeckte Halbkugeln, welche mit der flachen linken Seite auf Bruchstücke von grossen Muschelschalen festgewachsen sind. Das grösste Exemplar hat einen Durchmesser von 22 mm. an der flachen, festgewachsenen Seite und ist 13 mm. hoch. Die Oberflache ist teilweise mit Sand bedeckt. Wo sie frei zu Tage kommt, erscheint sie heil graulich, halbdurchscheinend. Die beiden Öffnungen sind sitzend und ungefahr um die halbe Körperlange von einander entfernt. Die Branchialöffnung ist deutlich ó-lajjpig, die Atrialöffnung 4-lappig, was aber ausserlich nur schwer zu unterscheiden ist. I 20 Die Testa ist oallertij^', ziemlich dünn, halbclurchscheinciul und brüchig. Der anhaftende Sand ist nicht sehr fest mit der Oberflache verblinden und l.ïsst sich ziemlich leicht entfernen. Die Tunica ist dünn und niil uur sehr schwachcr Musculatur versehcn. Die beiden Siphonen sind an der Tunica gut ausgebildet, wenn auch nicht lang und die Otïnungen mit den typischen 6 und 4 Lappen umgeben. Der Kiemensack bat jederseits 7 ziemlich lireite Falten, von denen jede 8 Langsgefasse enthalt. Die Kiemenspalten sind zu bifundibula angeordnet und zwar so, dass jede Falte mit einer Reihe von Infundibula correspondiert. Die Kiemenspalten bilden aber keine durchlaufende Spirale wie bei Eug\J-a^ sondern sind nur bogenförmig gekrümmte Spaken, welche nur Viertel- oder höchstens I lalb-Kreisc bilden. Papillen kommen nirgends vor. Der Endostyl ist ziemlich breit und rasft weit in"s Innere des Kiemensackes vor. Die Fl i m m ergru be hat eine dreieckige Gestalt, mit der Oftnung der Hörner nach der linken Seite gekehrt. Der Dorsalfalte ist glattrandig und sehr schmal. Der Darm macht zwei weite Schlingen und reicht etwas über die Mitte des Körpers. Der Magen ist kaum weiter als der übrige Darm. Der ganze Inhalt des Darmes ist zu den bekannten wurstförmigen Massen zusammengeballt. Der After liegt unmittelbar vor dem Atrialsipho. Die Fühler sind reichlich verastelt, 18 in Anzahl und zwar abwechselnd gross und klein, aber so, dass die dorsalen alle kleiner sind als die ventralen. Die G o n a d e n sind jederseits entwickelt. Die linksseitige liegt aber i n n e r h a 1 b der ersten Darmschlinge und nicht vor derselben wie gewohnlich. Das Ovarium liegt in der Mitte und wird von den in einer Spirale angeordneten Testesbliischen umgeben, welche alle die Offnune des kurzen Vas deferens nach innen srekehrt haben. Der bohnenförmig-e Nierensack liesft wie gewohnlich hinter der rechtsseitigen Gonade. Es ist dies in mehreren Hinsichten eine eisfcntümliche Illols'ula-h.vt. Zunachst ist der aussere Habitus schon auffallend, da die glasige, halbdurchscheinende Haut mehr an Eiigyra erinnert, mit welcher Gattung sie auch die grossen Infundibula des Kiemensackes gemein hat, ohne dass diese aber durchlaufende Spiralen bilden wie bei Eiigyra. Die gut entwickelten Falten, so wie die doppelseitigen Gonaden machen unsere Art aber zu einer typischen Molgiila. Die Lage der linksseitigen Gonade möchte ich noch hervorheben, da auch diese mehr an den Zustand bei Eiigyra erinnert, wiihrend Ijei Molgitla die Geschlechtsdrüse immer vor der Darm- schlinge liegt. Eigentümlich ist endlich auch die spiralige Anordnung der Testesblaschen, welche gewohnlich nur einen Kreis um das Ovarium bilden. NACHTRAG. Als die vorliegende Arbeit bereits ganz abgedruckt war, erhielt ich durch die Freund- lichkeit des Autors die folgenden zwei wichtigen Abhandlungen : W. MiCHAELSEN. üie stolidobranchiaten Ascidieii der deutschen Tiefsee-Expeditioii. W. MiCHAELSEN. Revisiou der compositen Styeliden oder Polyzoinen. Mitt. aus dem Naturh. Museum. XXI. Hamburg. Ich bedauere es sehr, dass ich von diesen Arbeiten in der vorliegenden Bearbeitung keinen Gebrauch mehr haben machen können. Besonders in der letzten der beiden Arbeiten hat MiCHAELSEN eine gründliche, kritische Revision der Polyzoinen gegeben, die ich gerne benutzt hatte. Durch die Lectüre dieser Schrift veranlasst, habe ich nochmals die oben beschriebenen Polyzoiden auf einitje Punkte nachuntersucht, was zu den folg-enden Hinzufüo-unofen Veranlassunsj trab. 1. Gynandrocarpa maxima n. sp. kommt unter die von Michaelsen neu aufgestellte Gattung Polyandrocarpa. Meiner obigen Beschreibung ist noch hinzuzufügen, dass am Pylorusende des Magens ein kleiner, breiter Blindsack vorkommt. 2. Gynandrocarpa latcricius n. sp. ist ebenfalls zu der neuen Gattung Polyandrocarpa zu rechnen. Wie oben erwahnt kommen ziemlich zahlreiche, kleine Polycarpen vor. Ich will nur noch hinzufügen, dass diese jederseits eine Doppelreihe bilden. Auch hier kommt am Magen ein kleiner Blindsack vor. 3. Gynandrocarpa nigricans n. sp. Es kommt jederseits nur eine einzige zwittrige Polycarpe vor. Die Hodenblaschen sind derartig tief eingekerbt und gross, dass ich sie oben als zwei gesonderte Geschlechtsapparate dargestellt habe. Bei genauer Prüfung sehe ich aber jetzt, dass sie zusammen8:ehüren. Am Masfen kommt ein cleutlicher Blindsack vor. Es fallt die.se Art also unter die von v.vn Name aufgestellte Gattung Diandrocarpa. 4. Gynandrocarpa qiiadricorniculis n. sp. Auch nach erneuter Untersuchung finde ich jederseits 3 zwittrige, kleine Pol)carpen, die aber ganz wie bei Diandrocarpa gebaut sind. Da ausser- dem der Kiemensack den typischen Bau des Diandrocarpa-¥J\&w\(i.\'\'s,d.c\iit?, besitzt mit den 4 Langsgefassen, glaube ich dennoch diese Form zu Diandrocarpa stellen zu mussen, da ich der Zahl der Polycarpen keine so grosse Bedeutung zuerkennen möchte. Am Magen kommt ein deutlicher Blindsack vor. NACHTRAG. 5. G\nand7-ocarpa purpnrca n. sp. Auch hier kommt jederseits nur ein einzig^er zwittrigcr Geschlechtsapparat vor. Die Hodenblaschen sind tief eingeschnitten. Die Blindsacke am Cardialteil des Magens können 4 bis 6 betragen, sind vielleicht aber nur dadurch entstanden, dass bei der sehr starken Contraction des Magens die V'orderteile der Magenfalten fast wie abgeschnürt erscheinen iind als besondere Hlindsacke imponieren. Am Pylorusteil ist der gewöhnliche Blindsack gut entwickelt. Aucli diese Art gehort also in die Gattung Diandrocarpa. 6. Gvnandrocaj-pa similis n. sp. Wie aus der Beschreibung hervorgeht, gehort auch diese Art zu Diatidrocarpa. 7. Gytiandrocarpa systematica n. s]i. Nach Michaelsen's Gattungs-Diagnose ware diese Art zu seiner neuen Gattung Chorizocarpa zu bringen. Die Gonaden waren leider nur erst sehr jung und nur ganz ausnahmsweise entwickelt, so dass ich über ihren Bau nicht sicher bin. Obgleich ich den Eindruck erhielt, dass es sich urn Anlagen von zwittrigen Drüsen handelte, will ich hierauf doch bei der ungenügenden Entwickelung keinen Wert legen, da die Tiere sonst ganz in die Gattung Chorizocarpa passen. Am Pylorusteil des Magens kommt ein ganz kleiner Blindsack vor. 8. CJwrizocornius sydtieyetisis Herdm. muss nach den ausführlichen, kritischen Erorterungen von MiciiAELSEN als Chorizocarpa sydneyensis Herdm. bezeichnet werden. Auf Schnitten unter- sucht, fancl ich das Verhaken der Cronaden wie es von Michaelsen mitsfetheilt wird. Ob die 1 1 Gattungen, welche Michaelsen jetzt in den von ihm als Subfamilie aufgefassten Polvzoinae unterscheidet, sich auch in der Zukuiift l)ewahren werden, i.st auo-enblicklich wohl nicht zu entscheiden. Da aber in der so nahe verwandten Gattung Styela (incl. Polycarpa) die Eorm und Zahl der Gonaden so überaus variabel ist, scheint mir doch der Wert dieser Organe als wichtiges Gattunysmerkmal etwas zu hoch veranschlagt. Auf die Ergebnisse der Valdivia-Ausbeute werde ich wohl noch spater Gelegenheit haben zurückzukommen. Einige Berichtigungen der darin vorkommenden bathymetrischen Schlüsse ergeben sich übrigens schon von selbst aus der vorliegenden Arbeit. Liste der gesammelten Socialen und Holosomen Ascidien mit Angabe der beobachteten Tiefe ihres Vorkommens. (Hinter den Arten ist angegeben auf welchen Tafeln sie in vorliegendem VVerke abgebildet und auf welcher Seite sie beschrieben sindj. 1. Podoclavella. 1. P. moUuccensis n. sp. 2. P. detorta n. sp. 3. P. fecunda n. sp. 4. P. procera n. sp. !<= Unterordnung ASCIDIACEA SOCIALIA. iste Familie Clavelinidae. Tiefe in Meter. 70 15 O O— 113 Tafel. III, f. 14—17. III, f. 18—22. III, f. 23 — 24. Seite. 5 6 7 8 2te Familie Perophoridae. 2. Ecteinascidia. I. E. diaphanis Sluit 0—564 2. E. garstangi Sluit 15—40 3- E. euphues Sluit iS — 40 4. E. nexa n. sp "... 0 5. E. multiclathrata n. sp 3. Sluiteria. 0 I. SI. rubricollis Sluit 0 III, f. 1—5. III, f. 6—8. 10 10 10 1 1 12 4. Rhopalopsis. 1. Rh. fusca Herdm. 2. Rh. defecta n. sp. . 3. Rh. tenuis n. sp. 3te Familie DiAZONiDAE. o — 521 0—73 82 II, f. 6. III, 9— II. III, f. 12—13. 14 15 SIBOR A-EXPEDITIE LVIrt. 16 12 2 2'« Unterordnung ASCIDIACEA HOLOSOMATA. ie Abteilung. PlILEBOBRAN( hiata. lé Familie CORELLIDAE. 5. Corella. I. C. aequabilis n. sp. 6. Chelyosoma. I. Ch. sibogae n. sp. . 7. Corynascidia. I. C. sedens n. sp. 8. Pterygascidia. I. rt. mirabilis n. sp. . Ticfc in Meter. 13—397 V5 694 216 Tafel. Seite. IV, f. 7—10. 17 I, f. 3. IV, f. II, 12. 18 VII, f. 6—9. 20 II, f. 3. VII, f. 1—5. , 2 1 9. Ciona. I. C. indica n. sp. . . . 10. Rhodosoma. I. Rh. papillosum Stimps. 2e Familie Cionidae. 69—274 o— 118 IV, f. 1-3. I, f. I. IV, f. 4—6. 26 11. Abyssascidia. I. A. pediculata n. sp. 12. Ascidia. 1. A. archaja Sluit. . 2. A. gemmata Sluit. 3. A. krcagia Sluit. . 4. A. melanostoma Sluit 5. A. divisa Sluit. . 6. A. diplozoön Sluit. 7. A. nodosa Sluit. 8. A. capillata Sluit. . 9. A. cmpheres Sluit. 10. A. limosa Sluit. 3e Familie Ascidiidae. 304 o 0—13 0—15 0—15 0—13 27—54 o o o o IV, f. 13-17. V, f. 20. 29 29 29 30 30 30 31 31 31 31 I 2- 1 1. Ascidia decemplcx SI 12. A. cylindracea Sluit. 13- A. liberata Sluit. . 14- A. lapidosa n. sp. . IS- A. spinosa 11. sp. . i6. A. granosa n. sp. . 17- A. mikrenterica n. sp i8. A. aperta n. sp. >9- A. austera n. sp. . 20. A. perflu.xa n. sp. . 21. A. tricuspis n. sp. . 22. A. bisulca n. sp. . 23- A. limpida n. sp. . 24. A. rhabdophora n. sp uit Ticfe in Meier. Tafel. Seile. bis 36 90 0—36 0—54 X 1 TO 0- V, f. 1-5. 32 73 II, f. 5- V, f. 6- 10. 34 71 V, f. II — 14. 36/ 204 V, f. 15, 16. 37 90—274 II f. 4. VI, f. I- -5- 38 0 VI, f. 6—8. 39 274 VI, f. 9— II. 40 560 VI, f. 12, 13. 42 20—45 VI, f. 14—16. 43 310 II, f. 2. VI, f. 17, 18. 44 45 VI, f. 19—23. 45 13. Halocynthia. 1. H. jacatrensis Sluit. 2. H. fissa Herdm. . . . 3. H. cerebriformis Herdm. 4. H. transversaria n. sp. 5. H. breviramosa n. sp. . 6. H. polycarpa n. sp. 14. Microcosmus. 1. M. propinquus Herdm. 2. M. affinis Heller. . . . 3. M. ramsayi Herdm. 4. M. haemisphaerium n. sp. 5. M. arenaccus n. sp. 15. Rhabdocynthia. 1. Rh. pallida Heller. . 2. Rh. latisinuosa n. sp. 2e Abteilung Stolidobranciiiata. 4e Familie Halocynthiidae. 0—15 o o o o 487 73 o 13 o 0—36 0—274 204 XI, f. 1—4. XI, f. 5-7- XI, f. 8, 9. XI, f. 12 — 14. XI, f. 15—18. XI, f. 10, II. 47 47 47 48 49 50 51 51 52 52 53 54 55 16. Styela. St. aurata Q. & G. St. rigida Herdm. . St. procera Sluit. . St. aurita Sluit. St. palinorsa Sluit. 5e Familie Styelidae. 0- -69 0 15 —82 0- -l^ 0- -54 VII, f. 16. VII, f. i; 57 59 59 59 60 124 6. St\ •ela captiosa Sluit. 7- St. bicolor Sluit. . . S. St. olitoria Sluit. . . 9- St. clata Sluit. . . • lO. St. cerea Sluit. . . . 1 1. St. abranchiata Sluit. 12. St. phaula Sluit. . . I.v St. viridis Herdni. 14. St. bicornuta Sluit. 15- St. irregularis Herdm. 16. St. oligocarpa Sluit. . '7- St. patens Sluit. . . 18. St. sobria n. sp. 19. St. floccosa n. sp. . . 20. St. albomarginata n. s 21. St. contecta n. sp. 22. St. reniformis n. sp. . 23- St. thelyphanes n. sp. 24. St. circumarata n. sp. 25- St. orbiculaiis n. sp. . 26. St. reducta n. sp. . . 27. St. sedata n. sp. . 28. St. incubita n. sp. 29. St. albipunctata n. sp. 30. St. macandria n. sp. . 31- St. biforis n. sp. . . 32. St. robusta n. sp. . 33- St. pustulosa n. sp. . 34- St. profunda n. sp. 35- St. ambonensis n. sp. 36. St. psammodes n. sp. 37- St. glebosa n. sp. 38. St. nutrix n. sp. 39- St. asymmetrica n. sp 40. St. cylindrica n. sp. . 17. Styelopsis. I. St. scaevola n. sp. . Tiefc in Meter. O o o o 13 o 0—32 71 o — 10 o— IS o o o o 36-52 18-36 bis 27 M. 14 16—23 538—694 71 27—54 27—54 I [2 69 32 O 69 959 o 9—45 34 o o bis 36 Tafel. VIII, f. I. VIII, f. 2,. 4. VIII, f. 5—8. VIII, f. 9—12. VIII, f. 13—16. VIII, f. 17—19. I, f. 4. IX, f. I. I, f. 5- IX, f. 2, 3. IX, f. 4—6. IX, f. 7—10. II, f. 7. IX, f. II — 14. IX, f. 15-17. IX, f. 18—20. X, f. 1—4. X, f. 5. X, f. 6—9. X, f. 10 — 13. X, f. 14, 15. X, f. 16—19. X, f. 20 22. X, f. 23, 24. X, f. 25, 26. XI, f. 19 — 21. VII, f. 10—15. Scile. 60 60 60 60 61 61 61 61 62 62 62 62 ^l 64 65 66 67 68 70 71 72 74 75 76 77 78 79 So 81 83 84 85 86 87 88 89 5e Familie POLYZOIDAE. i8. Gynandrocarpa. 1. G. nigricans n. sp. . 2. G. maxima n. sp. 3. G. latericius 11. sp. . 4. G. quadricorniculis n. sp. 5. G. purpurea n. sp. . 6. G. similis n. sp 7. G. systcmatica n. sp. . 30 o 0—36 o o 59-69 o XV, f. 1—4. XV, f. 5-7. XV, f. 8— II. XV, f. 12, 13. XV, f. 14, 15. XV, f. 16, 17. XV, f. 18—21. 91 93 94 95 96 97 98 T 2- 19. Chorizocormus. I. Ch. sydneyensis Herdm. . Tfefe in Meter. Selte. 100 20. Botryllus. 1. B. separatus n. sp. . 21. Botrylloides. r. B. tyreum Herdm. . 2. B. perspicuum Herdm. 22. Sarcobotrylloides. 6e Familie BoTRVLLiDAE. I. S. pannosum Herdm. 0—54 O 0—23 j- XV, f. 22. 100 lOI lOI 102 7e Familie BOLTENITDAE. 23. Culeolus. 1. C. gigas n. sp. 2. C. herdmani n. sp. . 3. C. thysanotus n. sp. 4. C. annulatus n. sp. 5. C. quadrula n. sp. . 924 I, f. 1. XII, f. 1—3. 102 204—472 XII, f. 4—9. 105 450 II, f. I. XII, f. 10—13. 106 1994 XII, f. 14. XIII, f. 1—4. 108 694 XIII, f. 5—9. 109 8e Familie MOLGUUDAE. 24. Eugyra. I. Eu. molguloides n. sp. 25. Molgula. 1. M. longipedata n. sp 2. M. flagrifera n. sp. 3. M. crinita n. sp. 4. M. calvata n. sp. 5. M. sordida n. sp. 6. M. vitrea 11. sp. . 95 69 69 — 694 o 178Ö 397 XIII, f. 10—15. XIV, f. 1—3. 113 XIV, f. 4—6. 114 XIII, f. 16—18. I '5 XIV, f. 7—10. 116 XIV, f. II — 16. 118 XIV, f. 17—19. 119 1 1 1 Liste der socialen und holosomen Ascidien, welche von der Siboga-Expedition iiiclit gesaminelt wurden, aber früher aus dem Indischen Archipel und den angrenzenden Meeresabschnitten beschrieben sind. Ecteinascidia. E. psammodcs Sluit. Rhopalopsis. Rh. crassa Herdm. Corella. C. japonica Herdm. Ascidia. A. kuncides Sluit. A. munda Sluit. (A. translucida Sluit, non Herdm. A. bifissa Sluit. A. gemmata Sluit. Corellascidia. C. hcrdmani Hartmeyer. Halocynthia. H. rosca. Rhabdocynthia. Rh. tcnuis Herdm. Rh. sp. Sluit. Microcosmus. M. ternatanus Hartmeyer. M. helleri Herdm. Styela. St. solvens Sluit. St. papillata Sluit. St. herdmani Sluit. St. cryptocarpa Sluit. St. spiralis Sluit. St. depressa Hartmeyer. St. aterrima Hartmeyer. St. perforata Sluit. St. traustedti Sluit. St. argentata Sluit. St. quadrata Herdm. St. pedata Herdm. Gynandrocarpa. G. michaelseni .Sluit. Molgula. M. forbesi Herdm. Eugyra. Eu. bilabiata Sluit. TAFELN Fig. I. Fig. 2. Fig. 3' Fig. 4' Fig. S^ TAFEL 1. Ciileoliis gigas n. sp. Rhodosoina papillosnni Stiiiip.s. Chelyosouia sibogac n. sp. Styela circiiinarati^ n. sp. Stycla orbicularis n. sp. Sibosa-Expcditic. VN\a. Sluiier. Tunicata. I. 4' Fig. I. Iluijsuians, eet. Julia. Metelerkamp , del. Chromolitli. P. \V. M. Trap, Leiden. TAFEL II. Fig. I. Ciileolus tliysanotus n. sp. Fig. 2. Ascidia liinplda n. sp. Fig. 3. Pterygascidia viirabilis n. g., n. sp. Fig. 4. Ascidia apcrta n. sp. Fig. 5. Ascidia spinosa n. sp. Fig. 6. Rliopalopsis fusca Herdm. Fig. 7. Stycla incubita n. sp. SU>t\i,'-a-E.xpf<üiu\ LVIr?. Slulticr. Tunicata I. //. \ i Fifj. 1,6. Huijsmans; 2 Joha. v. Eyberyeii ; 3, 4, 5, 7. Jolia Meiele rkamp, ilcl. Chromolitli P.W M. Trap, Leiden. 1 TAFEL III. Fier. I. Ecteinascidia nexa n. sp. Stuck eincr Kolonie. Fig. 2. Ecteinascidia nexa n. sp. Ein Einzeltier. Fig. 3. Ecteinascidia nexa n. sp. Stück des Kiemensackes. Fi". 4. Ecteinascidia nexa n. sp. Flimmergrube uiid Dorsalfalte. Fig. 5. Ecteinascidia nexa n. sp. Fuhler. Fig. 6. Ecteinascidia multiclathrata n. sp. Ein Einzeltier. Fig. 7. Ecteinascidia nmlticlathrata n. sp. Stück des Kiemensackes. Fig. 8. Ecteinascidia multiclatlirata n. sp. Flimmergrube und Dorsalfalte. Fig. 9. Rliopalopsis defecta n. sp. Zwei Tiere einer Kolonie. Fig. 10. Rliopalopsis defecta n. sp. Stück des Kiemensackes. Fig. II. Rliopalopsis defecta n. sp. Flimmergrube und Dorsalfalte. Fig. 12. Rliopalopsis tennis n. sp. Ein Einzeltier. Fig. 13. Rliopalopsis tennis n. sp. Stück des Kiemensackes. Fig. 14. Podoclavella procera n. sp. Ein Einzeltier. Fig. 15. Podoclavella procera n. sp. Tier aus der Testa genommen. Fig. 16. Podoclavella procera n. sp. Stück des Kiemensackes. Fig. 17. Podoclavella procera n. sp. Flimmergrube und Dorsalfalte. Fig. 18. Podoclavella detorta n. sp. Teil einer Kolonie, aus nur 2 Tieren bestehend. Fig. 19. Podoclavella detorta n. sp. Stück des Kiemensackes. Fig. 20. Podoclavella detorta n. sp. Flimmergrube. Fig. 21. Podoclavella detorta n. sp. Enddarm mit Afterrand. Fig. 22. Podoclavella detorta n. sp. JHIintere Schlinge des Darmes mit Genade. Fig. 23. Podoclavella fecnnda n. sp. Ein Einzeltier einer Kolonie. Fig. 24. Podoclavella fecnnda n. sp. Stück des Kiemensackes. Sihoi^a-Expcditif. LVL?. Sluiter. Tunicata. F. ///. wm im 10. ;lj i. ''■^:'-^m- % ^ G. /']/■'', 1 ^1 V l M i(i ^ / K ^\ i3. ^r/ 16. X érn^ ^- I \'m.^y 0^ -U-Wi ^ 1* -, •!* ^;^ •ftl ,n|ii!lïf 'niiiilij' 23. ^ï ' t I . I'h Sluiter del. P.W.M. Trap, imp. TAFEL IV. Fig. I. Ciona indica n. sp. Das Tier etwas vergrössert. Fig. 2. Cione indica n. sp. Stück des Kiemensackes. Fio-. 3. Cione indica n. sp. Flimmergrube mit Dorsalfalte. Fig. 4. Rliodosoma papillosum Stimps. Stück des Kiemensackes. Fig. 5. Rliodosoma papillosum Stimps. Flimmergrube. Fig. 6. Rliodosoma papillosum Stimps. Darm. Fig. 7. Ccrella aequahilis n. sp. Umriss des Ticres mit Darm. Fig. 8. Corella aequabilis n. sp. Stück des Kiemensackes. Fig. 9. Corella aequabilis n. sp. Flimmergrube. Fig. 10. Corella aequabilis n. sp. Fühler. Fig. II. Chelyosoma sibogae n. sp. Die beiden Offnungen mit den angrenzenden Feldern von der Innenseite, Fühlersaum, Flimmergrube und Ganglion. Fig. 12. Chelyosoma sibogae n. sp. Stück des Kiemensackes. Fig. 13. Abyssascidia pedicidata n. sp. Das Tier etwas vergrössert. Fig. 14. Abyssascidia pedicidata n. sp. Stück des Kiemensackes. Fig. 15. Abyssascidia pediculata n. sp. Flimmergrube und Hirn. Fig. 16. Abyssascidia pedicidata n. sp. Dorsalfalte. Fig. 17. Abyssascidia pediculata n. sp. Darm und Geschlechtsgang mit Innenansicht der Atrialöftnung. Sibos;a-Expcditic. LVLz. SLUrriiR. Tunicata. I. /r. \m <;. Ph. Sluiter del. P. W y\. Trap, inip. I 4 TAFEL V. Fig. I. Ascidia lapidosa n. sp. Das Tier von der linken Seite, geöfilnet mul der hintere Teil des Kiemen- sackes entfernt, so dass der Darm mit Verdauungsdruse und die Gonaden zu Gesicht kommen. Fig. 2. Ascidia lapidosa n. sp. Stück des Kiemensacks. Fig. 3. Ascidia lapidosa n. sp. Flimmergrube und Dorsalfalte. Fig. 4. Ascidia lapidosa n. sp. Teil des Fühlcrkranzes. Fig. 5. Ascidia lapidosa n. sp. Stück des Darmes mit den an die Innenseite der Tunica befestigtcn Gonaden und dem Geschlechtsgang. Fig. 6. Ascidia spinosa n. sp. Das Tier von der linken Seite ohne Testa. Fig. 7. Ascidia spinosa n. sp. Stijck des Kiemcnsackes. Fig. 8. Ascidia spinosa n. sp. Flimmergrube mit Dorsalfalte. Fig. 9. Ascidia spinos.i n. sp. Eine conische Papille der Testa mit den Blutgefassen. Fig. 10. Ascidia spinosa n. sp. Teil des Fühlerkranzes. Fig. II. Ascidia granosa n. sp. Das Tier von der Dorsalseite geöfilnet und der Kiemensack entfernt. Fig. 1 2. Ascidia granosa n. sp. Stück des Kiemcnsackes. Fig. 13. Ascidia granosa n. sp. Kugelförmige Körper zwischen der Tunica und der Testa. Fig. 14. Ascidia granosa n. sp. Kalkspicula aus denselben. Fig. 15. Ascidia mikrenterica n. sp. Umriss des Tieres von der linken Seite, zur Veranschauligung der Lage und Grosse des Darmes. Fig. 16. Ascidia mikrenterica n. sp. Stück des Kiemensackes. Fig. 17. Ascidia cylindracea Herdm. Das Tier et was vergrössert von der rechten Seite. Fig. 18. Ascidia cylindracea Herdm. Das Tier ohne Testa von der linken Seite. Fig. 19. Ascidia cylindracea Herdm. Flimmergrube und Dorsalfalte. Fig. 20. Ascidia divisa Sluiter. Flimmergrube. Sil>oifa-E.\]/>cifilk. LVI^, Sluiter. Tunicata. I. k. *- i,/i:V*; I : -) mi%- 1 11/(1 imp'^ ^P^, m 6. >f:J m !1: a-.. m. I I' "*'^S^!^^^IS ik II ^ ^f m j / i H 1^ ! ' ^'Slt)^ïïf^ y4i in-f )T,'.ifT" (SC C. Pil. .'fluiter del. P. W. M. Trap, imp TAFEL VI. Fig. I. Ascidia aperta n. sp. Das Tier ohne Testa von der linken Seite. Fijj. 2. Ascidia aperta n. sp. Stück des Kiemensackes. Fig. 3. Ascidia aperta n. sp. Flimmergrube und Dorsalfalte. Fig. 4. Ascidia aperta n. sp. Darm mit Gonaden. Fig. 5. Ascidia aperta n. sp. Teil des Fühlerkranzes. Fig. 6. Ascidia austera n. sp. Das Tier von der linken Seite ohne Testa. Fig. 7. Ascidia austera n. sp. Stück des Kiemensackes. Fig. 8. Ascidia austera n. sp. Flimmergrube, Dorsalfalte und Fuhler. Fig. 9. Ascidia perfluxa n. sp. Stück des Kiemensackes. Fig. 10. Ascidia perfiuxa n. sp. Flimmergrube und Dorsalfalte. Fig. II. Ascidia perfluxa n. sp. Dorsalfalte mit den Blutgefassen. Fig. 12. Ascidia tricuspis n. sp. Das Tier von der linken Seite ohne Testa. Fig. 13. Ascidia tricuspis n. sp. Stück des Kiemensackes. Fig. 14. Ascidia bisnlca n. sp. Das Tier von der linken Seite ohne Testa. Fig. 15. Ascidia bisulca n. sp. Stück des Kiemensackes. Fig. 16. Ascidia bisulca n. sp. Flimmergrube und Dorsalfalte. Fig. 17. Ascidia limpida n. sp. Stück des Kiemensackes. Fig. 18. Ascidia limpida n. sp. Flimmergrube, Dorsalfalte und Fühler. Fig. 19. Ascidia rhabdophora n. sp. Das Tier von der linken Seite ohne Testa. Fig. 20. Ascidia rhabdophora n. sp. Stück des Kiemensackes. Fig. 21. Ascidia rhabdopliora n. sp. Flimmergrube, Dorsalfalte und Fuhler. Fig. 22. Ascidia rhabdophora n. sp. Querschnitt durch die Testa mit den federbuschahnlichen Kalkspicula. Fig. 23. Ascidia rhabdophora n. sp. Der organische Rest der federbuschahnlichen Kalkspicula nach Behand- lung mit Salzsaure. Siboga-ExpedUie. \N\a. Sluiter. Tunicata. I. VI. i f] % rv\\w^T\w^jffifv\N' u lö. i o •r"*^ ■ l^y Y r Tivr: *^ h ^"' f-' t^ «^ L 1 ; ■ il.- ^' ^^"jfc ló. k .1 •'('1 a 20. 3 4 i's.* I i^ f^. C. ril Sluiler del P. W. M. Trap, imi). I TAFEL VIL Fig. I. Fig. n ^ Fig. 3- Fig. 4- Fig. 5- Fig. 6. Fig. 7- Fig. 8. Fig. 9- Fig. lO. Fig. II. Fig. 12. Fig. 13- Fig. 14. Fig. 15- F-ig. 16. Fig. 17- Fterygascidia mirabilis n. g., n. sp. Vorderteil des Körpers etwa 4 mal vergrössert. Fterygascidia mirabilis n. g., n. sp. Stück des Kiemensackes. Fterygascidia mirabilis n. g., n. sp. Flimmeigrube und ein Stück der Dorsalfalte. Fterygascidia mirabilis n. g., 11. sp. Teil der Fühlerkranzes. Fterygascidia mirabilis n. g., n. sp. Stück eines Fühlers starker vergrössert. Corynascidia sedens n. sp. Das Tier von der rechten Seite, etwas vergrössert. Corynascidia sedens n. sp. Das Tier ohne Testa von der rechten Seite. Corynascidia sedens n. sp. Flimmergrube und Dorsalfalte. Corynascidia sedens n. sp. Stück des Kiemensackes. Styelopsis scaevola n. sp. Das Tier ohne Testa von der rechten Seite. Styelopsis scaevola n. sp. Branchialöflnung von der Innenseite. Styelopsis scaevola n. sp. Atrialöiinung von der Innenseite. Styelopsis scaevola. n. sp. Stück des Kiemensackes. Styelopsis scaevola n. sp. Flimmergrube und ein Stück der Dorsalfalte. Styelopsis scaevola n. sp. Umriss des Tieres von der linken Seite mit den Genaden. Styela aiirata Q. u. G. Querschnitt durch die Testa mit den Blutgefassen und Endkolben. Styela palinorsa Sluit. Flimmergrube. Slbi\s;a- Expeditie. LVL;. Sluiter. Tunicata. I. VIL \ y 14. Ü -■v> ÏÖ" C. ril Sluiter (lel. P. W. M. Trap, imp. 1 TAFEL VUL I-ig. I. Sfyela sobria n. sp. Das Tier geöffnet und die rechte Halfte des Kiemensackes cntfcrnt. Der Darm schimmert durch den Kiemensack hindurch. Fig. 2. Styela fioccosa n. sp. Das Tier geöffnet und die rechte Halfte des Kiemensackes entfernt. Fig. 3. Styela floccosa n. sp. Stück des Kiemensackes. Fig. 4. Styela floccosa n. sp. Flimmergrube. Fig. 5. Styela alboinarginata n. sp. Das Tier von der ventralen Seite geöffnet und der Kiemensack entfernt. Fig. 6. Styela alboinarginata n. sp. Stück des Kiemensackes. Fig. 7. Styela alboinarginata n. sp. Langsgefass mit Saum mit Kalkspicula. Fig. 8. Styela alboinarginata n. sp. Bindegewebsfaser mit Kalkspicula von der Tunica. Fig. 9. Styela contecta n. sp. Das Tier von der rechten Seite. Fig. 10. Styela contecta n. sp. Stück des Kiemensackes. Fig. II. Styela contecta n. sp. Flimmergrube. Fig. 12. Styela contecta n. sp. Teil des Fühlersaums. Fig. 13. Styela reniforuiis n. sp. Das Tier von der Ventralseite geöffnet und die linke Halfte des Kiemen- sackes entfernt. Fig. 14. Styela reniformis n. sp. Stück des Kiemensackes. F"ig. 15. Styela reniformis n. sp. Flimmergrube. Fig. 16. Styela reniformis n. sp. Zwei Geschlechtssackchen. Fig. 17. Styela thelyphanes n. sp. Umriss der hinteren Halfte des Körpers mit dem Darme. Fig. 18. Styela thelyphanes n. sp. Stück des Kiemensackes. F^'ig. 19. Styela thelyphanes n. sp. Praebranchialsaum mit Flimmergrube und Fühlersaum. Sibo^a-ExpsdilL. LVla. yLUiTEK. Tiiiiicata. I. Vfil. /-■■'- -sm 1-1.. ■ I'' Jt w X '^f/^Tffn/ 1 D J 16. 13. // / i^ fl'! 8. T^/. 'V*' 14 ^ **^«>M;ii£*ï'*"'' .JJ ^^ f ■ ' f. i ■ i i i ! i ; j i ! 18. C. l'h Sluiter del. P. W. M. Trap, imp. TAFEL IX. Fig. I. Styela circumarata n. sp. Flimmergrube. Fig. 2. Styela orbictilaris n. sp. Das Tier von der Ventralseite geöfi'net und der Kiemensack grössten- teils entfernt. Fig. 3. Styela orbiciilaris n. sp. Stück des Kiemensackes. Fig. 4. Styela reducta n. sp. Das Tier von der Ventralseite geöffnet und der Kiemensack entfernt, mit Darm und Gonaden. Fig. 5. Styela reducta n. sp. Praebranchialsaum mit Fühlerkranz, Flimmergrube, Dorsalfalte, und Kiemen- sack bis an den Endostyl. Fig. 6. Styela reducta n. sp. Stück des Kiemensackes. Fig. 7. Styela sedata n. sp. Das Tier von der Ventralseite geöffnet und der Kiemensack entfernt, mit Darm und Gonaden. Fig. 8. Styela sedata n. sp. Stuck des Kiemensackes. Fig. 9. Styela sedata n. sp. Flimmergrube. Fig. 10. Styela sedata n. sp. Teil des Fühlersaums. Fig. II. Styela incubita n. sp. Das Tier von der Ventralseite geöffnet und der Kiemensack entfernt, mit Darm und Gonaden. Fig. 12. Styela incubita n. sp. Flimmergrube, Neuraldrüse, Dorsalfalte und Hirnganglion. Fig. 13. Styela incubita n. sp. Stück des Kiemensackes mit Endostyl und Dorsalfalte. Fig. 14. Styela incubita n. sp. Ein Geschlechtssackchen. Fig. 15. Styela albopunctata n. sp. Das Tier ohne Testa von der rechten Seite. Fig. 16. Styela albopunctata n. sp. Stück des Kiemensackes zwischen 2 Falten. Fig. 17. Styela albopunctata n. sp. Flimmergrube. Fig. 18. Styela niaeandria n. sp. Flimmergrube. Fig. 19. Styela viaeandria n. sp. Atrialöffnung von der Innenseite mit 4 Geschlechtssackchen der rechten Seite. Fig. 20. Styela maeandria n. sp. Der Darm. Siboi,ni-E.xJ>i:di/ii'. LVL/. Sluiter. Tunicata. I. /.Y. .,,,^#^^- -^ f^ :^i^i^^ ^ C. Ph. Sluiter del. P. \\ M. Trap, imp. TAFEL X. Fig. I. S/i'f/a biforis n. sp. Das Tier ohne Testa von der rechten Seite. Fig. 2. Styela biforis n. sp. Flimmergrube. Fig. 3. Styela biforis n. sp. Darm. Fig. 4. Styela biforis n. sp. Gonade. Fig. 5. Styela robitsta n. sp. Flimmergrube. Fig. 6. Styela piistnlosa n. sp. Flachenansicht der Tunica mit den blaschenförniigcn Organen. Fig. 7. Styela pustulosa n. sp. Stück des Kiemensackes zwischen 2 Falten. Fig. 8. Styela pustulosa n. sp. Flimmergrube und Teil des Fühlersaums. Fig. 9. Styela pustulosa n. sp. Querschnitt durch die Tunica. Fig. 10. Styela profunda n. sp. Das Tier 2 mal vergrössert. Fig. II. Styela profunda n. sp. Stück des Kiemensackes. Fig. 12. Styela profunda n. sp. Flimmergrube, Dorsalfalte und Teil des Fühlersaums. Fig. 13. Styela profunda n. sp. Darm und Gonade mit den beiden Offnungen von der Innenseite. Fig. 14. Styela ambonensis n. sp. Das Tier geöffnet und der Kiemensack entfernt, mit Darm und Gonaden. F'g- 15- Styela ambonensis n. sp. Flimmergrube. Fig. 16. Styela psammodes n. sp. Das Tier ohne Testa von der linken Seite mit Kiemensack, Darm und Gonade. Fig. 17. Styela psammodes n. sp. Flimmergrube. Fig. 18. Styela psatnmodcs n. sp. Stück des Kiemensackes. Fig. 19. Styela psammodes n. sp. Gonade. Fig. 20. Styela glebosa n. sp. Stück des Kiemensackes zwischen 2 Falten. Fig. 21. Styela glebosa n. sp. Flimmergrube und Umgebung. Fig. 22. Styela glebosa n. sp. Darm und Hinterteil des Kiemensackes. Fig. 23. Styela nutrix n. sp. Das Tier geöfinet und der Kiemensack entfernt, mit Darm und Gonaden. Fig. 24. Styela nutrix n. sp. Flimmergrube, Dorsalfalte und Teil des Fühlersaums. Fig. 25. Styela asymmetrica n. sp. Das Tier von der linken Seite nach Entfernung der Tunica mit Kiemen- .sack und Darm. Fig. 26. Styela asymmetrica n. sp. Flimmergrube. Sibo,^a-Ex/iL>';; ,# ^: ■'*■■■. .,x J. \ /r-rj^-^' y y r ^' /■ f Kf- i ■20. C.Ph. Sluiter, (lel. P.W. M. Trap, T.eiden. TAFEL XI. Fig. I. Halocyntliia transvcrsaria n. sp. Das Tier ohne Testa mit durchschimmerden Eingeweiden und Musculatur der Tunica. Fig. 2. Halocyntliia transvcrsaria n. sp. Kiemensack zwischen zwei Kiemenfalten. Fig. 3. Halocyntiua transvcrsaria n. sp. Stijck des Kiemensackes, starker vergrössert. Fig. 4. Halocynthia transvcrsaria n. sp. Flimmergrube, Dorsalfalte und 3 Fuhler. Fig. 5. Halocynthia brcviramosa n. sp. Das Tier von der Ventralseite geöftnet und der Kiemensack entfernt. Fig. 6. Halocynthia brcviramosa n. sp. Flimmergrube und Dorsalfalte. Fig. 7. Halocyntliia brcviramosa n. sp. 3 Fühler. Fig. 8. Halocynthia polycarpa n. sp. Das Tier von der Ventralseite geöfifnet und der Kiemensack entfernt, 80 dass der Darm und die Gonaden ganz sichtbar sind. Fig. 9. Halocynthia polycarpa n. sp. Flimmergrube und Dorsalfalte. Fig. 10. Rhabdocyntliia latisinuosa n. sp. Das Tier von der Ventralseite geöftnet und der Kiemensack entfernt. Fig. II. Rliabdocyntliia latisinuosa n. sp. Flimmergrube. Fig. 12. Microcosnins liaeinisphacrinni n. sp. Das Tier ungefahr i'/, mal vergrössert. Fig. 13. Jllicrocosiniis hacmisphacrium n. sp. Das Tier ohne Testa. Fig. 14. Microcosnins liaemisphacrluin n. sp. Flimmergrube mit dem Vorderteil der Dorsalfalte. Fig. 15. Microcosnins arcnaccus n. sp. Das Tier ohne Testa. Fig. 16. Microcosnins arenacens n. sp. Stück des Kiemensackes zwischen 2 Langsgefassen. Fig. 17. Microcosinus arenacens n. sp. Zwei secundare Langsgefasschen mit dem verbindenden secundaren Quergefasschen. Fig. 18. AHcrocosnins arenacens n. sp. Flimmergrube mit Vorderteil der Dorsalfalte. Fig. 19. Styela cylindrica n. sp. Das Tier et was vergrössert. Fig. 20. Styela cylindrica n. sp. Das Tier von der linken Seite ohne Testa. Fig. 21. Styela cylindrica n. sp. Flimmergrube und Dorsalfalte. Siboi^''a-R.\:J>c r \! \lï y •^ '^'^ Mrj^' -Il J'2. k« ... -^.i ^-f-^-r -y-1 F>-'^ C. Ph. Sluiter del. P. W. M. Trap, imp. TAFEL XII. Fig. I. Ciileolns gigas n. sp. Fliinmergrube, Vorderteil der Dorsalfalte und 3 Fühler. Fig. 2. Ciileolus gigas n. sp. Spiculum aus einem Fühler. Fig. 3. Ciileolns gigas n. sp. Spiculum aus dem Kiemensack. Fig. 4. Culeolns herdinani n. sp. Das Tier etwas vergrössert, der Stiel ist zu kurz gezeichnet. Fig. 5. Culeolns hcrdmani n. sp. Das Tier von der Ventralseite geöffnet, der Kiemensack grösstenteils entfernt. Fig. 6. Culeolns herdinani n. sp. Stück des Kiemensackes. Fig. 7. Culeolns herdinani n. sp. Flimmergrube mit Vorderteil der Dorsalfalte. Fig. 8. Culeolns herdmani n. sp. Kalkspicula aus dem Kiemensack (rechts) und aus den Leberanhangen des Magens (links). Fig. 9. Culeolns herdmani n. sp. Blindsackchen an der Magenwand, oder Leberanhange. Fig. 10. Culeolns thysanotus n. sp. Das Tier etwas scitlich von der Ventrallinie geöftnet und der mittlere Teil des Kiemensackes entfernt. Fig. II. Culeolns thysanotus n. sp. Stück des Kiemensackes. Fig. 12. Culeolns thysanotus n. sp. Flimmergrube, Vorderteil der Dorsalfalte und Hirnganglion. Fig. 13. Culeolns thysanotus n. sp. Kalkspicula aus dem Kiemensack. Fig. 14. Culeolns annnlatns n. sp. Das Tier etwas vergrössert. Siboga- Expeditie. \N\a. Sluiter. Tiinicata. I. XII. V <>w.-, ïlfe, / M\ L WA %■ \ / ^:1 r X ■/ -^ ^ Fig 10,14 Joha. Metelerkanip, eet C. l'li Sluiter del. P. W. M. Trap, inip. TAFEL XIII. I. Culeolus annulattis n. sp. Flinimergrube und Vorderteil der Doisalfalte. Ciilcolus annulatus n. sp. Stück des Stieles, starker vergrössert mit dem Hornskelet. Culeolus annulatus n. sp. Stück der Testa mit den 4-eckigen Feldern und den kolbig angeschwol- lencn Enden der Blutgefasschen. Culeolus annulatus n. sp. Kalkspicula aus dem Kiemensack. Culeolus quadrula n. sp. Das Tier etwa i '/^ mal vergrössert. 6. Culeolus quadrula n. sp. Flinimergrube und Vorderteil der Dorsalfalte. Culeolus quadrula n. sp. Der zweilippige und kammförmig eingeschnittene Afterrand. Culeolus quadrula n. sp. Kalkspicula aus dem Kiemensack. Culeolus quadrula n. sp. Die beiden linksseitigen Geschlechtssackchen. Eugyra niolguloides n. sp. Das Tier von der ventralen Seite geöffnet und der Kiemensack entfernt. Eugyra violguloides n. sp. Die ganze rechte Halfte des Kiemensackes mit der Dorsalfalte und dem Endostyl. Eugyra niolguloides n. sp. Ein paar Spiracula des Kiemensackes starker vergrössert. Eugyra iiiolguloides n. sp. Die 4 zusammentretenden Enden der Spiralspalten von 4 angrenzenden Spiracula. Fig. 14. Eugyra violguloides n. sp. Flimmergrube, Neuraldrüse und Hirnganglion. Fig. 15. Eugyra violguloides n. sp. Teil des Fühlersaums. Fig. 16. Molgula crinita n. sjp. Das Tier von der Ventralseite geöftnet und der Kiemensack ganz entfernt. Fig. 17. Molgula crinita n. sp. .Stück des Kiemensackes, Vorderteil der Doi^salfalte und die Flimmergrube. Fig. 18. Molgula crinita n. sp. Ein Fühler. Fig. I. Fig. 2. Fig. 3- Fig. 4- Fig. 5- Fig. 6. Fig. 7- Fig. 8. Fig. 9- Fig. 10. Fig. II. Fig. 12. Fig. 13- Siboga- Expeditie. LVIrt. Sluiter. Tunicaia. I. XHI. /'T ^ \ i Tl % '/ >^r ■ ^ I'^'S 5 Joha. Metelerkamp, eet C Pli. Sluitoc ilel. P. W. M. Trap, imp. ;^^x TAFEL XIV. Fig. I. Alolgula longipedata n. sp. Das Tier etvva 2 mal vergrössert. Fig. 2. Molgula longipedata n. sp. Stück des Kieinensackes, Vorderteil der Dorsalfalte, Flimmergrube und Fühlcrsaum. Fig. 3. Alolgiila longipedata n. sp. Goiiade und Nierensack. Fig. 4. Molgula flagrifera n. sp. Das Tier von der Ventralseite geöftnet, der hintere Teil des Kiemen- sackes entfernt. Fig. 5. Molgula Jiagrifera n. sp. Stück des Kiemensackes. Fig. 6. Molgula Jiagrifera n. sp. Flimmergrube, Hirnganglion und Teil des Fiahlersaums. Fig. 7. Molgula calvata n. sp. Das Tier ohne Testa von der linken Seite. Fig. 8. Molgula calvata n. sp. Das Tier ohne Testa von der rechten Seite. Fig. g. Alolgula calvata n. sp. Stück des Kiemensackes. Fig. 10. Molgula calvata n. sp. Flimmergrube und Vorderteil der Dorsalfalte. Fig. II. Molgula sordida n. sp. Das Tier etwas mehr als 2 mal vergrössert. Fig. 12. Molgula sordida n. sp. Das Tier ohne Testa von der dorsalen Seite. Fig. 13. Alolgula sordida n. sp. Das Tier ohne Testa von der linken Seite. Fig. 14. Molgula sordida n. sp. Stück des Kiemensackes. Fig. 15. Alolgula sordida n. sp. Flimmergrube, Neuraldrüse und Hirnganglion. Fig. 16. Alolgula sordida n. sp. Teil des Fühlersaums. Fig. 17. Alolgula vitrea n. sp. Das Tier ohne Testa von der linken Seite. Fig. 18. Alolgula vitrea n. sp. Flimmergrube und Vorderteil der Dorsalfalte. Fig. 19. Alolgula vitrea n. sp. Gonade. Siboga-Ex/tcJi/ic. LVL?. Sluiter. Tunicaia. I. X!V. :i i % "^ \ ^^h. /it iit il i-t, / w te f^__ s # C. Ph. Sluiter del. P. W. M. Tiap, imp. TAFEL XV. Fif^. I. Gynandrocarpa nigricans n. sp. Eine Kolonie auf einer Haünicda. Fig. 2. Gynandrocarpa nigricans n. sp. Drei Fühler. Fig. 3. Gynandrocarpa nigricans n. sp. Das Tier von der dorsalen Seite geöffnet und die linke Halfte des Kicmensackes entfernt. Fig. 4. Gynandrocarpa nigricans n. sp. Stück des Kicmensackes mit Endostyl und Dorsalfalte. Fig. 5. Gynandrocarpa maxima n. sp. Das Tier ohne Testa mit Darm und Gonaden. Fig. 6. Gynandrocarpa maxima n. sp. Stück des Kiemensackes mit Endostyl und Dorsalfalte. Fig. 7. Gynandrocarpa maxima n. sp. Flinimergrube und Teil des Fühlersaums. Fig. 8. Gynandrocarpa latericius n. sp. Fühlersaum und Flimmergrube. Fig. 9. Gynandrocarpa latericius n. sp. Innenansicht der Tunica mit einer Polycarpe und den eigentum- lichen schlangelnden Bindegevvebsfasern. Fig. 10. Gynandrocarpa latericius n. sp. Flimmergrube und Stück der Dorsalfalte. Fig. II. Gynandrocarpa latericius n. sp. Stück des Kiemensackes mit Dorsalfalte und Endostyl. Fig. 12. Gynandrocarpa quadricorniculis n. sp. Fühlersaum und Stück des Kiemensackes. Fig. 13. Gynandrocarpa quadricornicidis n. sp. Eine Polycarpe. Fig. 14. Gynandrocarpa pnrpurea n. sp. Das Tier ohne Testa. Fig. 15. Gynandrocarpa purpurea n. sp. Fühlersaum und Stück des Kiemensackes. Fig. 16. Gynandrocarpa similis n. sp. Das Tier geölïnet und die linke Halfte der Tunica und des Kiemen- sackes entfernt. Fig. 17. Gynandrocarpa siinilis n. sp. Flimmergrube und Stück des Kiemensackes. Fig. 18. Gynandrocarpa systematica n. sp. Fühlersaum und Stück des Kiemensackes. Fig. 19. Gynandrocarpa systematica n. sp. Eine Kolonie mit Anordnung der Ascidiozooiden in Systemen. Fig. 20. Gynandrocarpa systematica n. sp. Ein Paar Systeme von Ascidiozooiden starker vergrössert. Fig. 21. Gynandrocarpa systematica n. sp. Ein Tier ohne Testa. Fig. 22. Botryllus separatus n. sp. Einige Koloniën auf Haluneda. Siboga-Expeditic . LVJ^ü. Sluiter. Tunicata. I. XV. i^^p^^£Ë?pS;- t^.'-, 11':. .'^S^ \f- "m. -i , \ \ -. \ N:''1ft ,^ t. ^\ \ \ t \ '>»« y :«*, ^' C. Ph Sluiter del. P. W. M. Trap, imp. m yj5p öiüjXO'ÏRj '.'$J -.'j\ 1 r'5) 1 r^ïr^r ^_-ll i^i^ I# RÉSULTATS DES EXPLORATIONS ZOOLOGIQUES, BOTANIQUES, OCÉANOGRAPHIQUES ET GÈOLOGIQUES ENTREPEISE3 AUX mDES NÉEBLANDAISES OEIENTALES en 1899 — 1900, a bord du SIBOa^ sous I.E COMMA» DEMENT DE G. F. TYDEMAN PUBLIÉS PAK MA.X WKBER, Chef de 1'expédition. «I. «II. #111. IV. V. *VI. VII. VIII. IX. X. *XI. «XII. «XIII. XIV. XV. «XVI. XVII. XVIII. XIX. XX. XXI. XXII. XXIII. XXIV«. XXIVi. «XXV. XXVI. XXVII. XXVIII. XXIX. XXX. XXXI. XXXII-j. XXXIIA. XXXIU. «XXXIV. XXXV. XXXVI. XXXVII. XXXVIII. XXXIX. XL. XLI. XLII. «XLIII. «XLIV. «XLV. XLVI. «XLVII. XLVIII. XLIX. L. LI. «Lil. LUI. LIV. LV. «LVI LVII Lvni. LIX. »LX. LXI. LXII. LXIII. LXIV. LXV. Introduction et descviption de l'cspédition, Max Web er. Le bateau et sou équipement scieutifiquo, G. F. Tydeman. Re'sultats bydrographiques, G. F. Tydemau. Foramiuifera. Radiolaria, M. Hartmann. Porifera, G. C. J. Vosmaer et J. H. Vernhoiit '). Hydropolypi, Ch. Julin. Hydrocoralliuae, S. J. Hickson. Siphonopbora, MUea Lens et van Riemsdijk. Hydromedusae, O. Maas. Scypbomedusae, O. Maas. Ctenophora, M'le F. Moser. Govgonidae, Alcyoaidae, J. Versluys'). Pennatulidae, S. .1. Hickson. Actiniaria, P. Mc Murrich. Madreporaria, A. Alcock ') et L. Uüderlein. Antipatharia,.P. N. van Kampen. ïüi-bellaria, L. von Gr af f et R. R. von Stumnier. Cestodes, J. W. Spengel. Nematodes, A. A. W. Hub recht. Cbaetognatha, G. H. Fowler. Nemertini, A. A. "W. Hubrecht. Myzostomidae, R. R. von Stummer. Polychaeta errantia, R. Horst. Polycbaeta sedentaria, M. CauUery et F. Mcsnil. Gephyi'ea, C. Ph. Sluiter. Euteropueusta, J. W. Spengel. Brachiopoda, J. F. van Bemmelen. Bryozoa, S. F. H arm er. Copepoda, A. Scott. Ostracoda, G. W. Muller. Cirrhipedia, P. P. C. Hoek. Isopoda, H. J. Hansen. Epicaridae, J. Bon nier. Amphipoda, J. Bonnier. Caprellidae, P. May er. Stomatopoda, H. J. Hansen. Cuniacea, W. T. Cal man. Schizopoda, H. J. Hansen. Sergestidae, H. J. Hansen. Decapoda, J. G. de Man. Pantopoda, J. C. C. Loman. Halobatidae, J. Th. Onderaan s. Crinoidea, L. Dode rl e in p. p. Echinoidea, J. C. H. de Me ij e re. Holotbarioidea, C. Ph. Sluiter. Opbiuroidea, R. Kohier'). Asteroidea, L. Döderlein. Solenogastres, H. F. Nierstrasz. Cbitonidae, H. F. Nierstrasz. Prosobranchia, M. M. Schepraan. Opisthobranchia, R. Bergh. Heteropoda, J. J. Tesch. Pteropoda, J. J. Tesch. Lamellibranchiata. P. Pelseneer et Ph. Dautzcnborg. Scaphopoda, M'le M. Boissevain. . Cephalopoda, L. Joubin. :. Tmücata, C. Ph. Sluiter '). [. Pisces, Max Web er. Cetacea, Max Weber. Liste des algues, Miae A. Weber. Halimeda, Ml'e E. S. Barton. (Mme E. S. Gepp). Corallinaceae, Mme A. Weber et M. F os 1 ie. Diuoflagellata. Coccosphaeridae, J. P. Lotsy. Diatomaceae, J. P. Lotsy. Deposita mariua, O. B. Böggild. Résnltats géologiques, A. Wichmann. Siboga-Expeditie I. ABÏEILUNG DIE SOCIALEN UND HOLOSOMEN ASCIDIEN VON C. PH. SLUITER Professor in Amsterdam Mit 15 Tafeln Monographie \JN\a aus : UITKOMSTEN OP ZOOLOGISCH, BOTANISCH, OCEANOGRAPHISCH EN GEOLOGISCH GEBIED verzameld in Nederlandsch Oost-Indië 1899 — 1900 aan boord H. M. Siboga onder commando van Luitenant ter zee ie kl. G. F. TYDEMAN UITGEGEVEN DOOR Dr. MAX WEBER Prof. in Amsterdam, Leider der Expeditie it5S '^ (met medewerking van de Maatschappij ter bevordering van het Natiuirkinidig onderzoek der Nederlandsche Koloniën) \^. m BOEKHANDEL EN DRUKKERIJ E. J. BRILL LEIDEN Publié Mai 1904 » Les numéros avec un astérique ont déja paru; ceux marqués l) seulement en partie. Voor de uitgave van de resultaten der Siboga-Expeditie hebben bijdragen beschikbaar gesteld : De Maatschappij ter bevordering van het Natuurkundig Onderzoek der Nederlandsche Koloniën. Het Ministerie van Koloniën. Het Ministerie van Binnenlandsche Zaken. Het Koninklijk Zoologisch Genootschap > Natura Artis Magistra" te Amsterdam. De >Oostersche Handel en Reederij" te Amsterdam. De Heer B. H ds Wa.\l Oud-Consul-Generaal der Nederlanden te Kaapstad. CONDITIONS GÉNÉRALES DE VENTE. i^. L'ouvrage du „Siboga" se composera d'une série de monographies. 2°. Ces monographies paraitront au fur et a mesure qu'elles seront prêtes. 3°. Le prix de chaque monographie sera différent, mais nousavons adopté comme base générale du prix de vente: pour une feuille d'impression sans fig. flor. 0.15; pour une feuille avec fig. flor. 0.20 a 0.25 ; pour une planche noire flor. 0.25; pour une planche coloriée flor. 0.40 ; pour une photogravure flor. 0.60. 4°. I) y aura deux modes de souscription : a. La souscription a l'ouvrage complet. b. La souscription a des monographies séparées en nombre restreint. Dans ce dernier cas, le prix des monographies sera majoré de 25 "/p. 5°. L'ouvrage sera réuni en volumes avec titres et index. Les souscripteurs a l'ouvrage complet recevront ces titres et index, au fur et a mesure que chaque volume sera complet. Déja paru: IC Livraison. (Monographie XLIV) C. Ph. Sluiter. Die Holothurien der Siboga-Expedition. Mit loTafeln. Pour les souscripteiirs h Vouvrage complet. „ 6. — 2* Livraison. (Monographie LX) E. S. Barton. The genus Hahmeda. With 4 plates .... ƒ 2.40 Pour les souscripteurs a Vouvrage complet. „ 1.80 y Livraison. (Moiiographic I) MaX Weber. Introduction et description de rexpédition. Avec Liste des Stations et 2 Cortes • ƒ 9-' — Pour les souscripteurs a Vouvrage complet. „ 6.75 4e Livraison. (Monographie II) G. F. Tydeman. Description of the ship and apphances used for scientific c.xploration. With 3 plates and illustrations ƒ 2.50 Pour les souscripteurs a Vouvrage complet. „ 2. — 5e Livraison. (Monographie XLVII) H. F. Nierstrasz. The Solenogastres of the Siboga-Expedition. With six plates ƒ 4.90 Pour les souscripteurs a Vouvrage complet. „ 3.90 6e Livraison. (Monographie XIII) J. Versluys. Die Gorgoniden der Siboga-Expedition. I. Die Chrysogorgiidae. Mit 170 Figuren im Text ƒ 3.75 Pour les souscripteurs a Vouvrage complet. „ 3. — 7e Livraison. (Monographie XVI ;':i tiüi lllipl!!!!!!' III ;!!■;';■' '!'!i ;i lüülilll': liüi ilt i;,; '.i .■■i'.iiiii 'il <'r'!'tl!>Mi lliilii iiiiiiiiiiiiiiiiijlij ■iiiiHliiüil iiiiiiiiiji iii iii^ ■■>,)(>' ■■ ;;fi' il liPÜüiil li'ii: Ipii'i il ^ iii iiiliiiiii liiiiiiiiiiiilii Iii rirooij;; :,n; ÜlliÜiiililiÉ ■'ilillBilii; ililil ^iiiiiSliilll MmÊ' liiliillil il iu'iintil'inii)!;! liiBii iill iHiiiiiiü' ,„,,„, liii i isiiiiiliiiiiiiiiiiil ;it!tii M mW]\ Iii!!! itiiiiiiiipi , ,r ■w,;il!ri,ill> 'i|i!iii!iii!!iil!iiiiiiiiii|i|||ii!iiiii^^^^^ ;i f flll Ifi' !i!«i illiiÜliili- Iii' .iiillil il!|„ liiltillMlilii iSil: ffilllii!iilli!!ll!i!iiit!iili!l ,:iii:;i;!ii