!XZ£3K=S: Bsss ^H 15 6 n .1 c m ui □ □ □ m □ o DIE ALCYONIDEN DER SIBOGA-EXPEDITION o II. PSEUDOCLADOCHONUS HICKSONI nov. gen. nov. spec. EIN NEUER TELESTIDE DER SIBOGA-EXPEDITK )N VON Dr. J. VERSLUYS, Privat-Docent an der Universitat Amsterdam. Mit 2 Tafeln und ]6 Figuren im Text. Vorwort. Die vorlie^ende Arbeit enthalt die Beschreibuno- einer Art der Siboo-a-Sammluna- Psetidocladochomis hicksoni n. gen. n. sp., welche ich zu den Telestidae bringe. Dieselbe zeigt einen so interessanten Bau, so manche Eigentümlichkeiten, dass ich mit der Veröffentlichung einer Beschreibnng derselben nicht langer habe warten wollen. So zeigt diese neue Art in den Mesenterien der Polypen die Bildung fester Skeletsepten, wie das bisher noch von keinem Alcyonarier bekannt war. Sehr interessant ist die Umbildung der gestreckten ventralen Abschnitte der Polypen zu Stammchen, weil dabei die acht Mesenterien in der Achse mit einander ver- schmelzen und es zu einer Sonderung der Magenhöhle in acht parallele, kreisförmig angeordnete Stammkanale gekommen ist. Einen solchen Zustand nimmt Th. Studer als Zwischenform an bei seiner Ableitung der Gorgonidcn von Tclestiden. Sehr auffallend ist auch die Ahnlichkeit der Siboga-Art mit den palaozoischen Auloporidae, besonders mit Cladochonus M'Coy. Diese Ahnlichkeit ist eine so weitgehende, dass eine mehr eingehende Besprechung derselben mir geboten erschien zur Begründung des Ergebnisses meiner Untersuchung, namlich : dass diese Ahnlichkeit doch nur auf Convergenz beruht und dass keine engere Verwandtschaft besteht. Mit Freuden gedenke ich der liebenswürdigen Unterstützung, die mir bei der Herstellung dieser Arbeit von mancher Seite zu Teil oreworden ist. Namentlich den Herrn Dr. E. Dubois in Haarlem, Dr. G. J. Hinde, South Croydon, Londen, Sydney J. Hickson in Manchester, Dr. F. L. Kitchin in Londen, Max Weber in Amsterdam und C. Ph. Sluiter in Amsterdam bin ich deswegen zu grossem Danke verpflichtet. Das Rheinische Mineralien-Contor, Dr. F. Krantz in Bonn, fertiele nach meinen Ano-aben sehr gute Dünnschliffe durch Material von Cladochonus und Aulopora an. 9 SIBOGA-EXrEDITIE XIII c. I *78J Pseudocladochonus hicksoni nov. genus, oov. Stat. 144. N01 Iküste der Insel Salomakiëi Damai , bei der Siidspitze von Halmaheira. .;; M. Korallenboden und Lithothamnion. Eini I 1 [mente und eine sehr kleine Kolonie mit Basis. St.it. 11 . 131 3'. ram-See. 118 M. Harter, grober Sand. Einige Fragmente. Von dieser Art liegen mehrere Bruchstücke vor, darunter auch eine kleine Kolonie mit I in 1 ragment mit ; Polypen wurde in einer Langsschnittserie zerlegt, drei andere Frag- mente mit 4, resp. ^ und 1 Polypen, in Querschnittserien. 1 >;is Material beider Stationen finde ich völlig identisch und ich habe dasselbe denn auch meiner Beschreibung nicht aus einander -(halten. ERS1 ER TEIL. Beschreibung der Art. § 1 . Gröberer Man. Die Art ist zart (Textfig. [), von weisser Farbe (in Alcohol) und bildet aufrechl wachsei annaherend in einer Ebene ausgebreitete, nicht dicht verzweigte Koloniën. Die Stammchen und Aste sind mehr mier weniger deutlich zikzak-förmig gebogen und tragen an den Ecken die Polypen. Letztere liegen meist in der Verzweigungsebene 1 Kolonie, abwechselnd in 2 Langsreihen Textfig. i: Taf. 3, Fig. io). Dii einzige vorhandene Basis einer Kolonie zeigt das cylindrische Stammchen mit etwas lappiger Basalausbreitung einer kleinen Muschelschale aufgewachsen lat'. 3, Fig. 1, I >i>- Festigkeit, welche erfordert wird um sich über den Boden erheben zu können, verdankt die Art tier Anwesenheit eines rflachlichen Skeletcylinders, welcher sowohl die Stammchen wie die Polypen umgiebt; dazu gesellt sich namentlich in ie>es Skelet wird von fest verschmolzenen Kalkkörperchen gebildet. imchen zeigen etwas oberhalb der Polypen last immer ein gelbliches Querband; ;riil I) : | ■ 3 letztere sind in Fig\ 10 auf Taf. ï durch Punktirung angeg-eben. Nicht selten zeigen die Stammchen hier eine Einschnürung. Wahrend der Skeletcylinder sonst überall sehr fest ist, bricht er an diesen Stellen sehr leicht ab. Dabei fallt die Kolonie in Segmente aus einander, wie das auf Taf. 3 in Fig. 10 bei G abgebildete; jedes Segment besteht aus einem kleinen Abschnitte des Stammchens dem seitwarts, unweit des oberen Endes, ein schrag gestellter Polypenkelch aufsitzt. Auch sind die Stammchen an diesen gelblichen Ouerbandern etwas biegsam, wodurch eine überaus g-rosse Starrheit der Koloniën, wie sie sonst durch ein festes Skelet bedingt sein würde, vermieden ist. Bisweilen liegt eine solche Biegungsstelle auch an der Basis eines Polypen (Taf. 3, Fig. 10, B, rechts unten). An diesen Stellen unterbleibt die feste Verschmelzung der Kalkkörperchen des Skeletes; die gelbliche Farbe deutet vielleicht auf die Anwesenheit einer grosseren Menge organischer Substanz (Hornsubstanz?) hin, als sonst im Skelete zu finden ist. Die mikroskopische Untersuchung zeigt, dass das Innere der hohlen Stammchen durch Scheidewande in Langskanale verteilt ist (Taf. 3, Fig. 13). Diese Scheidewande enthalten auch ein Skelet von verschmolzenen Kalkkörperchen; nur an den gelblichen Querringen, den Biegungs- stellen, finde ich diese Kalkkörperchen nicht verschmolzen. Bei Betrachtung mit der Lupe oder bei schwacher Yergrösserung unter dem Mikroskope bei auffallenclem Lichte sieht man durch die etwas durchscheinende Oberflache der Stammchen hindurch diese Scheidewande /f^pN p^^i^^^QV' als milchweisse Langsbander. Es finden ix \\V sich meist 8 annaherend gleich weite W» • -" ~ 'ïT^^^^X Langskanale, oder 4 weitere wechseln ab \J| 1 "\\\ *'":vvv\ mit 4 engeren (Taf. 3, Fig. 13), oder die \\ 4W \l A f'^\\\\ Kanale sind mehr unregelmassig ent- \kV\v" ■" ~ ;\.\'x* ■' V A\V . , , , , ., • \V- & ■. "-A^ -U-JvU Tent. wickelt un.d verschmelzen teihveise, wo- ^W^wk'^' ;w>'''''''' •,.VAV*L W^W ' ' -V ' SfciM, durch deren weniger als 8 vorhanclen ^Vw>-s' ;,V i ,'-\ sind. Am unregelmassigsten finde ich die „, \ '^^^ mm .\\ o torn Xkji 4=^=2»^ f'-pr^. V\ Kanale oberhalb der Polvpen; unterhalb .. , nXv - gg&> ï \\ eines Polvpen dagegen zeiden meine '< ; N> \-+ ■.. ',..-~\ Mes- Ouerschnittserien immer 8 Langskanale, "^sjsjSS -:' ^Sb \ ^$0 \V\ obwohl oft von etwas verschiedenem - . "^ ,..,, ..!.:.. - " ....^f^^TP3^.. j , H^. ^#0. '\\\ Durchmesser (Taf 3, Fig. 9). =^^S' * '- -^sN^v^ c^<\ DiesesKanalsvstem setzt sich nicht •^rrrzzT^'"?**^^^ Vj^v ^v\ continuirlich durch die Stammchen fort, ! \X ƒ x ^v- sondern es ist bei jedem Polypen unter- Mes. /v\. brochen, indem die Polypenbasis sich Si kan' 'v 'Hip* zwischen die Kanale des nachst unteren ^Q* Und Oberen Stammabschnittes einschiebt FiS- *• Pseudocladochonus. Langsschnitt durch einen entkalkten Polypen, nach einigen Schnitten combinirt; etwas schematisch. (Taf. 3, Fig. I I). Das Kanalsystem eines Tent. Tentakel; Must. Muskei; Mes. Mesenterium; Gon. Gonade; • 1 ■ ij 1 v J C* St.kan. Stammkanal: Stom. Stomodaeum : a bis b nach innen umgeschlagene zwischen zwei Polvpen liegenden btamm- „ . , . ' . ^ ,_ ■ 1 ö Seitenwandung des Polypen. X 57- abschnittes geht unten aus der Seite des einen Polypen hervor und setzt sich oben unmittelbar in die Magenhöhle des nachst oberen 1 1 Polypen fort. I i Polyp ist in der directen Verlangerung d< • Stammabschnittes gel» und die 3 Stammkanale m linden . wschen den 8 Septen Mesenterii Polypen vergl, die Textfiguren 2 und 3, 1 ml Taf. 3, 1' ig. 1 1 . sow ie die 1 iguren 9 und 8, 1 al 3 und 7 und 6, I al Eine Verzweigung des Stammchens entsteht, wenn aus einem Polypen an 2 Stellen ein Stammabschnitt hervor- wachst. Die beiden Abgangsstellen der- selben finde ich immer verschieden noch gelegen und die Stammchen gehen nach entgegi l ten Seiten ab ; 'las untere ist die eigentliche Fortsetzung des Stammchens, «las obere, welches dem Rande des Polypenkelches ziem- lich genahert sein kann, bildet den Seitenzweig laf. 3, Fig. 10 A, bei Z). Der Rumpf jener Polypen, welche 2 Stammchen abeeben. ist langer als -«•- wöhnlich. Üie Biegungsstelle in Figur B, 'laf.;, rechts nnten. punktirt) liegt nicht im Stammchen, sondern in einem Polypen zwischen den beiden aus rem hervorgehenden Stammchen. Bei meinem Materiale finde ich keinen Beispiel dafür, dass ein Polyp mehr als 2 Stammchen aus sich hervorgehen lasst. 5 iwohl die Grosse der Polypen als auch die Lange der dieselben verbindenden Stamm- . .uitte wechseln erheblich; Fig. ioA, Taf. 3, giebt die Abbildung eines Fragmentes mit kur/en Stammabschnitten, Fig. 10 B diejenige eines Fragmentes mit besonders grossem Abstand zweier benachbarter Polypen. Auch in Textfig. 1, S. 2, ist der Unterschied im Abstand der Polypen zwischen den in A und I'. einerseits, in C andererseits abgebildeten Fragmente deutlich. Beim Materiale der Station 144 variirt die Lange der zwischen je zwei Polypen liegenden Stammabschnitte von 2 l>is 5 mm., ist meist etwa 3 mm.: beim Materiale der Station 166 wechselt di< ge zwischen 1' und 3 mm., mit einem Mittel von nur etwa 1 "' , — 2 mm.. Die Polypen bestehen aus einem basalen, nicht zurückziehbaren Kelchabschnitte, in dessen Wandung wir dasselbe feste Kalkskelet finden, wie in den Stammabschnitten, und einem in jenem Kelche bei meinem Materiale zurückgezogenen distalen Abschnitte (Textfig. 2 und 3). Die Lange, bis zu welcher sich der ganze Polyp ausdehnen kann, lasst sich natürlich nicht bestimmen. ■les testen, basalen Keiehes ueehselt etwas, ist al/er un-elahr 2 mm. heilll Materiale Stationen 144 und [66. Meist ist der Querdurchmesser der Polypen etwa 1 mm., und i's derjenige der Stammabschnitte (Fig. ioA, Taf. 3), doch kann derselbe gleich I af. 3, Fig. 1 « mtrahirten Polypen. • ■let in der Scheiden 2 : mmkanSlen [et in einem der !i innen umgeschlagene Seiten- reDtakelbasis; . distalet Abschnitl eine> Tentakels; 1 lypenkelches im Stammabschnitte; p pinnulae der Ten- lakel. 5 Die meisten Fragmente der Station 166 sind von einer in dunner Schicht über sie aus- gebreiteten Spongie bedeckt, wodurch diese Fragmente bei oberflachlicher Betrachtung einen kraftigeren Bau zu zeigen scheinen, als tatsachlich der Fall ist (Textfig. i, C, S. 2). § 2 . Nahere Aneaben über den inneren Bau. S * Die Polypen sind typische Alcyonarier-Polypen mit 8 gefiederten Tentakeln, einem Stomodaeum mit einer ventralen Siphonoglyphe (Fig. 1 und 2, Taf. 2), mit 8 Mesenterien, auf deren ventralen Flachen die Langsmuskeln hervorragen, mit ectodermalen Gastralfilamenten an den dorsalen Mesenterien (Fig. 3 — 6, Taf. 2). In den dorsalen Mesenterien werden keine Gonaden gebildet. Die Tentakelkrone ist als ganzes im basalen Polypenabschnitte zurückgezogen (Textfig. 2 und 3, S. 3 und 4) wie das auch bei anderen Alcyonariern der Fall ist, z.B. bei Telesto prolifera '). Basalwarts werden die Mesenterien, namentlich die ventralen, schmaler und verlieren ihre Gastralfilamente. Ein ganz wenig weiter nach unten aber nimmt plötzlich die Breite der Mesenterien wieder zu und statt mit freiem Rande in die Magenhöhle der Polypen vor zu ragen, treten die Mesenterien mit einander in Verbindung (Fig. 7, Taf. 2, Fig. 8, 9, Taf. 3), sodass die Magenhöhle des Polypen in die 8 geraumigen Kanale des Stammchens übergeht. Die tren- nenden Scheidewande dieser letzteren sind die unmittelbare Fortsetzung der 8 Mesenterien des Polypen (Textfig. 2, 3; Taf. 3, Fig. 11 Sch.). Der Übergang der Polypen in die dieselben tragenden Stammchen ist ein plötzlicher. Dass die Weite der 8 Stammkanale eine sehr verschiedene sein kann, wurde schon oben angegeben, auch das Verschmelzungen auftreten, namentlich im basalen Abschnitte der Stamm- chen, sodass die Zahl der Kanale sich bis auf 6 und sogar 5 verringern kann. Basal münden die Kanale jedes Stammabschnittes seitwarts in die Magenhöhle des Polypen, aus dessen Seitenwandung das Stammchen hervorgewachsen ist. Einige der Stamm- kanale münden unten mit 2 Offnungen, anderen gehen zu zweien aus einem gemeinsamen Anfange hervor. Ich zahle 6 Offnungen an der Basis des Stammchens in 4 Fallen, von welchen mir Schnittserien vorliegen, nur einmal 7 Offnungen. Die Verhaltnisse sind aber nicht sehr einfach und mein Material gestattet es mir nicht einen Urteil darüber auszusprechen, ob in der Weise, in welcher die Stammkanale seitwarts aus einem Polypen hervorgehen, eine gewisse Gesetz- massigkeit herrscht, oder nicht. Ein durch Kochen in Kalilauge angefertigtes Skeletpraparat vom Abgange eines Stammchens aus einem Polypenkelche zeigt auch keine genau symmetrische Lage der Offnungen, mit welchen die Stammkanale aus dem Polypen hervorgehen; unten liegen drei grössere Offnungen, durch 2 Skeletsepten (welche in den 2 dorsalen Mesenterien liegen) getrennt ; über jedem derselben liegt noch eine etwas kleinere Öffnung (abgebildet Taf. 3, Fig. 1 1 B, bei S), dazu an einer Seite und in der Mitte vielleicht noch je eine sehr kleine, doch ist es möglich, dass letztere beiden Offnungen beim lebenden Polypen durch Mesogloea verschlossen gewesen sind. Bei allen ftinf, nur ein Stammchen abgebenden Polypen, von welchen mir Schnittserien 1) von KOCH. Morphol. Jahrb. Bd. 7, 18S2, Taf. 12, Fig. 7. Stammchen von der dorsalen Polypenseite ab, d. i. von derjenigen Seite, [urch (1 ritenen mit ectodermalen Gastral filamenten gekennzeichnet ist. Bei Stammchen hervorgehen, wo also eine Verzweigung der i das obere der luiden Stammchen, wahrscheinlich also der am spittesten i der ventralen Polypenseite ab, wie mir eine Schnittserie zeigt. Demnach tral entgi untere Stammchen zweifellos aus der dorsalen Polypen gangen sein. Dieser Teil >1< r Schnittserie ist leider verloren gegangen, doch lasst oberen Stammchens hierüber keinen Zweifel Warscheinlich geht also immer 1 rts tzung des Stammes von der dorsalen Polypenseite ab; entspringt dann etwas höher hinauf noch <-in zweites Stammchen aus demselben Polypen, so geht dieses aus der ventralen Pol) penseite hervor. I - muss nun noch die Frage beantwortet werden, welcher Natur die Stammabschnitte sind, ol> dieselben als Stolonen gedeutel werden mussen, oder ob sie umgeanderte, basale Abschnitte von Polypen sind. 1 >ass die Scheidewande die unmittelbare Fortsetzung der Mesen- n ilcr Polypen sind, spricht entschieden dafur, ilass diese Scheidewande tatsachlich hervor- n sinass die Scheidewande dabei etwas unregelmassig entwickelt sein kunnen, scheint mir kein Grund . diese Ableitung zu sein, weil das sehr gut als secundare nderung gedeutet werden kann. Verschmelzung einiger Mesenterien in der Langsachsc Magenhöhle weisen bekanntlich auch die axialen Polypen der Pennatuliden auf und Kölliker hat e von Pseudogorgia, einem eigentümlichen Telestiden beschrieben '). I tune der Stammabschnitte als Stolonen wan- auch zu verteidigfen : sie criebt aber keine Erklarung für die Regelmassigkeit des Kanalsystemes in den Stammabschnitten und lui- den Ubergang der Mesenterien in die Scheidewande zwischen den Stammkanalen. 1 )ass die Polypen einer Anzahl geraumiger, einander |)aralleler Entodermkanale (Solenia) terminal aufsitzen, kennt man nur von Heliopora und dort fehlt jede Übereinstimmung in der Lage der 8 Mesen- i und der zahlreicheren Scheidewande. welche die Entodermkanale trennen. Ich glaube, i iründe genügen bei Pseudocladochonus an der Homologie der Stammabschnitte mit basalen Abschnitten von Polypen und der Scheidewande zwischen den Stammkanalen mit Mesenterien fest zu halten. Di< unreeelmassieen Offnungfen, mittelst denen die Kanale der Stammabschnitte sich in die Magenhöhlen der nachst unteren Polypen öffnen, siml dann als Stolonenkanale, als Soleni \ u deuten (vergl. 1'ii;. i i. laf. ;. I >ies<- I )eutun^ des - von /' eudocladochonus erlaubt, wie wir weiter unten sehen werden, einen Vergleich d neuen Art mit Telesto, mit welchem Genus sie auch sonst Vieles gemeinsam hat. ?; 3. Das Skelet. \ u fbau des Sk eletes. 1 >as Skelet von Pseudocladochonus ist ein typisches Alcyonarier- vird gebildei von Kalkkörperchen, welche im Coenenchym, in der Mesogloea, liegen. .-. 1 S72. ],. 1 1 1 1 In den Stammchen und in der Wandung der Polypen. soweit letztere nicht samt der Tentakelkrone zurückgezogen werden können, verschmelzen diese Scleriten mit einander und bilden dadurch eine feste, schützende Hülle, wodurch allein es mög- lich ist, dass die Koloniën beim geringen Durchmesser ihrer Stammchen sich ganz frei über clem Boden erheben. Die Form der Kalkkörperchen , welche dieses Skelet bilden, ist die eines dicken Stabes mit verbreiterten und meist gegabelten Enden (Textfig. 4 bei ó, und Textfig. 5 bei Sc/.). Ihr grösster Durch- messer ist etwa 0,15 mm.. Sie liegen in einer einzigen Schicht, mit den Enden einan- der berührend oder etwas über einander greifend. Die Lücken, welche zwischen den Scleriten iibrigf Fig. 4. Pseudocladochonus. Skeletabschnitt vom Rande eines Polypen- kelches; a und b Scleriten aus der Nahe des Kelchrandes, welche noch nicht mit anderen Scleriten verwachsen sind ; c aus verschmolzenen Scleriten bestehender Abschnitt des Skeletes; d Loch, welches zwischen zwei in der Verwachsvmg begriffenen Scleriten iibrig geblieben ist. X 232. Fig. 6. Pseudocladochonus. Skelet aus einer der Scheidewande zwischen 2 Stammkanalen ; das Skelet ist nahezu ausgewachsen. Die Scleriten sind dick, mit einander verwachsen und werden durch meist nur kleine Löcher ge- trennt; Scl. Scleriten : /.. Loch im Skelet. X 232- bleiben, sind im Anfange ziem- lich gross (Textfig. 4 bei a und ó- Textfig. 5); da aber die Scleriten allmahlig dicker werden, so werden die Lücken zwischen denselben entsprechend kleiner, sodass zuletzt nur rundliche, oft sehr kleine Löcher zwischen den Scleriten Librig bleiben. Dabei werden auch die Grenzen der Scleriten wenieer o deutlich, sodass streckenweise sogar eine nahezu continuirliche Skeletschicht entsteht, welche von zahlreichen, meist aber nur kleinen, rundlichen Löchern durchbohrt ist. In Textfigur 4, in welcher ein kleiner Abschnitt des Skeletes vom Rande eines Polypenkelches dargestellt ist, sieht man deutlich, wie in cler Nahe des mit b bezeich- neten Scleriten die Grenzen der Kalkkörper noch deutlich und die dieselben trennende Lücken noch w inde zwischen 2 Stammkana- ziemlich gross und unregelmassiof, dag-eeen bei c die Lücken viel kleiner und die Grenzen der Scleriten undeutlich geworden sind. Dieser Alters- unterschied im Skelet geht auch sehr klar hervor -Sc!. Fig. 5. len, bei einer Biegungsstelle. Das Skelet ist erst im Anfang seiner Bildung; die Scleriten (Scl.) sind schlank, nicht mit einander verwachsen, und wer- den durch weite Zwischenraume aus der Vergleichung der Textfiguren 5 und 6. fe«tricheit) getrennt. x 232- Die Verlöthung der Scleriten ist zuletzt eine so vollstandige, dass auch b 15 ei langerem 8 «•ii in | Iben sidi nicht von einander trennen. I >ies weist darauf hin, dass die nicht nander geschmiegt oder durch organische Sulist.ui/ mil einander ■ I . mussen die Kalkkörperchen wirklich mit einander verschmolzen sein. indem - • riten sich zuerst nur berühren, spater eine beide verbindende Ablagerung K stattfindel Sel l das Dickenwachstum sich dann noch weiter fort, so wird es zur Al einer über beide Scleriten ohne Unterbrechung sich ausdehnenden Kalkschichl kommen mussen. Dafür spricht auch die geringe Deutlichkeit der Grenzen der Scleriten in en Skeletabschnitten. Bei noch weiter fortgesetztem Dickenwachstum des Skeletes (welche (adochonus nicht stattfindet würde der spiculare Bau desselben vollstandig verloren ;i; es würde anscheinend s< ir Ablagerung continuirlicher Kalkschichten kommen können. ist wichtig, \\ «-il es darauf hinweist, dass die Umbildung eines aus isolirten Scleriten henden Skeletes zu einem aus continuirlichen, concentrischen Schichten aufgebautem Skelete vielleicht doch nicht so unmöglich ist. als es auf den ersten Bliek erscheint. ó. Ver breit ung des Skeletes. I >as feste, aus verschmolzenen Scleriten aufgebaute Skelet umgiebt als schützende und stützende Hülle ilie Stammchen und bildet die Polypenkelche. Es bleibt aber dieses Skelet nicht auf der < Iberfiache der Koloniën beschrankt, sondern es ist mz derselben Form in den Scheidewanden entwickelt, welche in den Stammchen die weiten Langskanale von einander trennen. So bildet das Skelet s. oder bei teilweiser Verschmelzung Langskanale, nur -. 6 oder 5 mehr oder weniger regelmassige Skejetplatten, welche in der Mirte der Stammchen zusam men treffen und sich dort zu einer centralen Skeletsaule vereinicren. In Fig. ' ;. lat'. 3 ist dieses Skelet auf dem Querschnitte dargestellt. Die Textfiguren 5 und 6, welche die Anlage des Skeletes in der Form isolirter Scleriten resp. dessen fertige Ausbildung zu einer festen, durchlöcherten Skeletplatte wiedergeben, beziehen sich auf das Skelet jener Scheidewande. Merkwürdigerweise erstreckt sich dieses Skelet der Scheidewande auch unverandert in die dorsalen Mesenterien der Polypen, also in das Mesenterienpaar mit ectodermalen Gastral- filamenten und in das jederseits benachbarte Mesenterium. Ich habe schon oben angegeben, dass die Mesenterien der Polypen die unmittelbare Fortsetzung der Scheidewande der Stammkanale bilden. 1 te der Polypen, in welcher diese Sclerosepten liegen, ist immer diejenige, aus welcher die Fortsetzung des Stammes, der nachst obere Stammabschnitt, hervorgeht. Eines dieser Sclero- • n ist in Textfig. 3 bei 6 (S. 4) abgebildet. Sehr deutlich ist dieses mesenteriale Skelet auch auf den Querschnitten erkennbar, da man die Lakunen, welche das Skelet beim Entkalken zurück gelassen hat, nicht nur in der ausseren Wandung der Polypen, sondern auch in den 4 den Mesenterien findet (vergl. Taf. 2. Fig. 5, 6 und 7, Mes. dors. und Mes.\ Taf. 3, Fig. 8). , so weit mir bekannt, der erste Fall, dass bei einem Alcyonarierpolypen ein inneres, epten bildendes Skelet beobachtel ist. 1 hirch ihren Aufbau aus anfanglich isolirten, meso- dermalen Scleriten und durch die Lage in den Mesenterien sind diese Sclerosepten von den typischen 5 epten der 11. acoralliai grundverschieden. Durch das innere Skelet wird sowohl die Festigkeit der Stammchen wie tier Zusam men- ■ einander folgenden Stammabschnitte betrachtlich erhöht. Dass nur an jener Seite . aus welcher die Fortsetzung des Stammchens hervorgeht, das innere Skelet auch 16 in den Mesenterien der eigentlichen Polypen ausgebildet ist, steht damit in Einklang, dass an die Festigkeit dieser Polypenseite auch die grössten mechanischen Ansprüche gestellt werden. Durch die Skeletbildungf in diesen Mesenterien wird das innere Skelet der einander foleenden Abschnitte eines Stammes mit einander in Zusammenhane eebracht. Die Verhaltnisse des inneren o o Skeletes bei einem Polypen, aus dem zwei Stammchen hervorgehen, habe ich wegen Mangels an Material nicht untersucht. c. Die Biegungsstellen im Skelet e. Die Verschmelzung der Scleriten zu einem festen Skelete unterbleibt, wie schon oben anoweben wurde. an besonderen rin^förnwen Stellen des Stammskeletes (die punktirten Ouerbander in Fig. 10, Taf. 3). Im Skelete der Polypen- kelche sind diese Biegungsstellen selten. Ich finde das wenigstens bei meinem Materiale nur bei zwei Polypen, aus welchen je zwei Stammchen hervorgehen-, es liegt die Biegungsstelle bei diesen Polypen zwischen den Abgangsstellen der zwei Stammchen (Taf. 3, Fig. 10 B, unten). Die Scleriten erreichen an den Biesfungfsstellen nicht die übliche Dicke und verschmelzen nicht mit einander; das Skelet steht an diesen Stellen auf junger Bildungsstufe (vergl. Textfig. 5) und es ist möglich, dass hier Langenwachstum der Stammabschnitte stattfindet. Leider kann ich die Frage, wo das Langenwachstum bei P seudocladochonus stattfindet, nicht sicher beantworten. Es ist klar, class die bald auftretende Verlöthung- der Scleriten zu einem festen Skelete bei allen nicht sehr jungen Abschnitten der Koloniën ein Wachstum durch Streckung der Gewebe aus- schliesst. Aber sowohl ein terminales Wachstum der Stammabschnitte als auch ein intercalares, das an den oben erwahnten Biegungsstellen statthat, scheint a priori möglich. Die schon hervor- gehobene junge Bildungsstufe des Skeletes an den Biegungsstellen steht mit einem intercalaren Wachstum in Einklang, reicht aber ohne weiteres nicht aus, zu beweisen, dass dasselbe auch stattfindet. Die Biegungsstellen sind noch deutlich bei gut ausgewachsenen, basalen Abschnitten der Stammchen, welche ihr Langenwachstum warscheinlich schon eingestellt haben. Doch kónnte die Efhaltung dieser Stellen auch bei vollendetem Wachstum in Zusammenhang stehen mit der Bedeutung derselben als Biegungspunkte, wodurch eine allzugrosse Starrheit der Koloniën vermieden wird. Ich sehe in ihrer Persistenz also noch keinen Grund, den Biegungsstellen eine Bedeutung für das Langenwachstum der Stammchen als unwarscheinlich abzusprechen. Die sehr wechselnde Lange der zwischen je zwei Polypen liegenden Stammabschnitte macht es unmoglich, aus der Lange derselben auf ein intercalares Wachstum, resp. ein Fehlen desselben, zu schliessen. Ich finde aber dennoch einen Punkt, der für ein intercalares Wachstum der Stammabschnitte spricht, welches dann aber nur an den Biegungsstellen stattfinden kann. Es ist namlich war- scheinlich, class jecler Stammabschnitt vom Anfang an in einem Polypen endet; denn der Stamm- abschnit ist ja nur ein basaler Abschnitt eines Polypen (vergl. S. 6). Da nun aber der Bau des Stammabschnittes ein anderer ist, kann durch terminales Langenwachstum des Skeletes am oberen Rande der Polypenkelche nur der Polypenkelch, niemals aber der Stammabschnitt an Lange zunehmen. Da ich bei meinem Materiale immer auch am Ende der nicht abgebrochenen Stamm- abschnitte einen Polypen finde, so ist ein intercalares Langenwachstum der Stammabschnitte warscheinlich. Für eine Entscheidung reicht aber mein Material nicht aus und will ich auf diese Frage deshalb hier nicht weiter eingehen. d. Das Skelet in den contractilen Abschnitten der Polypen. Der distale SIBl IGA-EXPEDITIE Xllli". IO hiiitt d( i l kann in den proximalen Abschnitt, in den basalen Kelch, zurück tfig, ^ und S | und 4). Diesen contractilen Abschnitten der Polypen fehlt tandlich ein f< ■ Skelet. Wenn die Tentakelkrone in den Polypenkelch zurück en wird, wird auch «Ier contractile Abschnitt nwandung (des Mauerblattes) <1>t Polypen nach innen um schlagen !■ tfij S \,abisó). In diesem Wandabschnitte liegen nur oben noch Scleriten rextfig. 3, l»-i c)\ es sind kleine, circa o,og bis 1 ; mm. lange, sparlich bedornte Nadeln, welche mehr oder weniger deutlich eine Anordnung in 8 Langsbandern zeigen. Der basale Teil der Rückenwandung der Tentakel wird von 0,18 bis 0,22 mm. langen, abge- platteten Nadeln bedeckt (Textfig. 3, bei d)\ dieselben sind schwach bedornt, und zwar die am meisten basalwarts liegenden Scleriten weniger als die andern (Textfig. 7 . lm (listalen Abschnitte der rentakel, der bei Contraction nach innen zurückgeschlagen isl rextfig. 3 bei < . liegen breitere, platte Scleriten, daneben auch kleinere, am einen Ende >s ilem lcken zugespitzte Kalkkörperchen , welche warscheinlich in den Pinnulae - reotakeU; . der breiten Seite, liegen lextli-. 3, l„-i /», S. | Ein genaueres. Eingehen auf die Form und Verteilung dieser 335- Scleriten scheint mir überflüssig und beschranke ich mich aul obige kurze Angaben, welche nur an einigen wenigen Praparaten erhalten sind und deshalb auf grosse Genauigkeit und Vollstandigkeit keinen Anspruch machen. Ich fand keine \'eranlassun>r, vom sparlichen Materiale für diesen wenig wichtigen Punkt noch mehr aufzuopfern. 18 ZWEITER TEIL. Die Verwandtschaft von Pseudocladochonus mit lebenden Alcyonaria. § 4. Vergleichung mit den verschiedenen bekannten Typen der lebenden Alcyonaria. Es ist nicht leicht, dieser neuen Art ihren Platz im Systeme der Alcyonaria anzuweisen. In der Bildungsweise der Koloniën, im eigentümlichen Baue der Stammchen und in der Art ihrer Verzweigung steht dieselbe ziemlich isolirt da, und man könnte geneigt sein, in Pseudocladochonus einen vollstandig neuen Typus der Alcyonaria zu erblicken. Ich glaube aber, dass eine nicht sehr entfernte Verwandtschaft mit dem Genus Telesto besteht, wie weiter unten ausführlicher dargelegt werden soll. Neben vielen andern Unterschieden trennt das Fehlen einer Hornachse unseren Pseudo- cladochonus von den Gorgoniden sens. strict. (den Holaxonia von Koch's) und von den Penna- tnliden. Die ganz andere Bildug'sweise des Kalkskeletes und die Verzweiffune entfernen die Art weit von den Coenothecalia Bourne's [Heliopora, etc). Die Alcyoniidae, Nephthyidae und Siphonogorgiidae, die Xenüdae, sowie die Pseudaxouia zeichnen sich o-eo-enüber Pseudocladochonus aus durch ihr g-ut entwickeltes Coenenchvm, welches die Bases aller Polypen einer Kolonie umgiebt und ein durch die ganze Kolonie continuirlich ausgedehntes Kanalsystem enthalt. Unter den primitiveren kolonienbildenden Alcyonaria, den Stolonifera Hickson's, kommen nur jene vereinzelte Formen in Betracht, bei denen clie Polypen, auch in einiger Entfernung vom Boden, aus ihrem Rumpfe noch Stolonen abgeben, aus welchen Stolonen wieder neue Polypen hervorgehen. Wir finden diese Stolonen bei Clavularia viridis Quoy & Gaim. und bei Tuöipora1); sie gehen in derselben Weise aus den Polypen hervor wie die Stammabschnitte bei Pseudocladochonus. Es bilden aber die Stolonen bei Clavularia viridis und bei Tuóipora Ouerverbindungen zvvischen schon gebildeten Polypen, aus welchen Stolonen dann seitwarts, vom Boden abgewendet, neue Polypen hervorwachsen. Alle Polypen einer Kolonie, auch die altesten, breken ihre Tentakelkronen so ziemlich in einer Ebene aus; die jüngeren Polypen 1) Vergleiche: VON Koch, Anatomie der Orgelkoralle, Jena 1874: Svdney J. Hickson, The structure and relations of Tubipora, Quart. Journ. Mier. Science, Oct. 18835 HlCKSON, Alcyonaria Stolonifera, Trans. Zool. Soc. London, vol. 13, pit 9, 1S94. r9 erhebi nen nicht über die zuerst gebildeten. Bei Pseudoclado honus werden chnitten niemals secundare Querverbindungen zwischen schon vor- handencn I' Idet; die neuen Polypen wachsen nicht seitwaYts aus den Stammabschnitten lel teren terminal auf. Wie ich schon oben S 6 auseinandei ich in den Stammabschnitten bei Pseudocladochonus umgeanderte basale Abschnitte kten Polypen; die Stammabschnitte sehen /war den Stolonen von Clavularia sehr ahnlich, sind denselben aber doch durchaus nicht homolog. Als Stolonen resp. rachte ich bei /' idoc honus nur jene kurzen Gange welche, indem sie die Wandungen der Polypen durchbrechen, die Magenhöhlen derselben mit den Langskanalen in Stammabschnitten in Verbindung setzen laf. ;. Fig. ii, bei .v . Mach dieser Deutung sind e Stolonen bei Pseudocladochonus auf einige kurze Kana enia in der Wandung Polypen beschrankt vergl. S 6 \.uch darin, dass seine Koloniën verastelte Stammchen n, wobei die Polypen sich sehr verschieden weit vom Boden erheben und die jüngeren Polypen meist die alteren erheblich überragen, weicht Pseudocladochonus wesentlich von den immer mit ihrer Oberflache mehr parallel dem Boden ausgebreiteten Koloniën von Clavularia viridis und Tubipora ab. 1 >ass die Koloniën von Clavularia viridis sich etwas über dr-,] Boden erheben können, verdankt die Art namentlich den Querverbindungen zwischen den parallel sich erhebenden Polypen, daneben auch dem Auftreten eines warscheinlich aus Hornsubstanz henden faserigen Skeletes, welches die Kalkkörperchen mit einander verbindet. Hei Tubipora wird eine viel grössere Festigkeit dadurch erreicht, abei hat Clavularia vin\li< in der kraftigen Entwicklung des Hornfaserskeletes ') in der Mesogloea einen ■ igen. Ich kann nur eine sehr entfernte Verwandtschaft dieser Art mit l'- cladochonus annehmen. Insoweit bei beiden Arten die Polypen in einiger Entfernung vom Bi noch Stolonen resp. Solenia) bilden, aus dienen neue Polypen hervorgehen, besteht Ahnlichkeit, dies ist auch der einzige 1'unkt, worin sie übereinstimmen. CnA dabei ist Convergenz nicht -en. zumal wenn wir die abweichende Ausbildung des Skeletes bei Clavularia viridis mit in Betracht ziehen. Mit Tubipora hat Pseudocladochonus nicht nur die seitwarts an den Polypen gebildeten ■i i SS6, uii ! London, vol. \\. Prl 9, rï n ii ■• clclic- aus Hornsubstanz bi nnlen. I'i' ihlrcich un icht der Cuticula der 1 Morphol. Jahrb., Bd 5 1 320 und Rd 7. iS>2. p. ; rsketet lesi tz t . Stolonen, sondern auch das aus verschmolzenen Scleriten bestellende, die Weichteile umhüllende Skelet gemeinsam. In der Ausbildung der Stolonen aber und im Aufbau der Koloniën überhaupt ist Tubipora von P seudocladochonus doch recht verschieden. Ich betone nochmals die zahlreichen, einander parallelen Polypenröhren mit den dieselben in verschiedener Höhe verbindenden, platten- artigen Stolonen bei Tubipora, wogegen P seudocladochonus baumförmig verastelte, einen deut- lichen Stamm besitzende Koloniën bildet, bei welchen die Stolonen au f eimeren Solenia in der Wandung der Polypen beschrankt bleiben. Diese Unterschiede sind so wichtig, dass ich auch hier keine enge Verwandtschatt anzunehmen vermag. P seudocladochonus muss selbstverstandlich von den Stolonifera abstammen ; dass die Entwicklung dieser Form ausgegangen ist von Arten, welche mit Clavularia viridis und Tubipora verwandt waren, ist nicht unwarscheinlich, betrachte ich aber nicht als gesichert. § 5- V e rgl ei ch u n g von P seudocladochonus mit den Telestidae. Wie P seudocladochonus bilden auch die Telestidae verastelte Koloniën, bei welchen die Polypen nicht in einer, allen gemeinsamen Coenenchymmasse eingebettet sind: auch haben P seudocladochonus und die Telestidae die Besonderheit gemeinsam, dass die neuen Polypen hervorwachsen aus Kanalen, welche in der Wandung der alten Polypen liegen (vergleiche Taf. 3, Fig. 11 und 12). Letzteres trifft nur vollstandig zu, wenn man in den Stammabschnitten des P seudocladochonus (Taf. 3, Fig. ii,A, Si.) die umgeanderten basalen Abschnitte von Polypen sieht, welche sehr in die Lange gewachsen sind (vergl. S. 6). Nimmt man diese Homologie an, so wird die Ahnlichkeit mit den Telestidae eine sehr grosse, wie bei einer Vergleichung der Figuren 1 1 und 1 2 auf Tafel 3 deutlich hervortritt. P seudocladochonus hat dann mit den Telestidae folgendes gemeinsam: i° Die Polypen strecken sich in die Lange und bilden die Starnme und Aste ; 20 die neuen Polypen wachsen aus der Körperwandung eines anderen Polypen hervor, wobei die Verbindung der Magenhöhle des neuen Polypen mit der Magenhöhle des Mutterpolypen von kurzen Kanalen hergestellt wird, welche den Solenia anderer Alcyouacca entsprechen, hier aber meist für jeden Polypen ein gesondertes System von Kanalen bilden (Taf. 3, Fig. 11 und 12, Si). Ein festes, aus verschmolzenen Scleriten bestehendes Skelet kommt auch einigen Te lesto- Arten zu, z.B. Telesto tricho stemma und rubra^). Die von Hickson 2) aecrebene Abbildung eines Skeletfragmentes der letzteren Art sieht dem Skelete des Pseudo- cladochonus sehr ahnlich und eigene Untersuchung von Telesto- hx\ex\ aus dem Materiale der Siboga-Sammlung hat diese Ahnlichkeit bestatigt; die Kalkkörperchen sind bei einigen Telesto- Arten vom selben Typus, wie bei Pscudocladoclionus, oft auch mit gegabelten Enden; bei anderen Telesto-Arten sind sie allerdings mehr nadelförmig. Die Art wie die Tentakelkrone samt dem distalen Polypenabschnitte (Bourne's Anthocodiaj in den basalen Polypenkelch zurückgezogen ist, ist bei beiden Genera vollstandig identisch, wie aus den Schemata (Taf. 3, Fig. 11 und 12) 1) Vergleiche auch: vos KOCH, Morphol. Jahrb., Bd 7, 1S82, Taf. 22, Fig. 19,-, und S. 474. 2) The Alcyonaria of the Maldives, Pit 1; Fauna and Geography of the Maldive and Laccadive Archipelagoes, vol. 2, Pit 1, 1903, Plate 26, Fig. 2. 21 htlich ist. M.m vergleiche auch meine rextfiguren j und S ; und i mit \||S> Koch's : ilorphol. Jahrb. Bd ;. 1882. Wegen der Unterschiede, welche bis jetzl gefunden worden sind in der Art, in welcher «li<- Polypen ihre rentakelkrone zurückziehen, glaube-ich dieser reinstimmung hier einigen Werth beimessen zu mussen, wiewohl sowohl unsere ungenügende itnis über diesen Punkt, als auch das Vorkommen desselben Retrai tionszustandes bei anderen es verbieten, denselben als von grosser Wichtigkeit zu betrachten. Wegen dieser Ahnlichkeiten glaube ich Pseudocladochonus als einen Telestiden betrachten zu mussen. Namentlich die Art, in welcher die neuen Polypen aus der Wandung <1«t alteren /or knospen, ist für mich in dieser Frage entscheidend. I s hat sicli aber Pseudocladochonus in einer, von den librigen Telestidae ( Telesto, Pseudo- abweichenden Weise weiter entwickelt. I 'as Skelet erstreckt sich auch in Mesenterien, vor allem im basalen Polypenabschnitte. Die Mesenterien gewannen dadurch eutung für die Festigkeit der Koloniën; sie traten im basalen Abschnitte der Polypen mit einander in Verbindung. Damit wurde eine Sonderung des Polypenkörpers in einen kurzen distalen, normal gebauten Abschnitl und einen langen basalen Stammabschnitt hergestellt. Neue Polypen knospen nur noch aus dem (listalen Abschnitte hervor, der kurz ist und dement- hend nur eine oder zwei Knospen bildet, wahrend bei den übrigen Telestiden die langen Mutterpolypen, welche die Stamme und Aste bilden, eine grössere Zahl von Polypen tragen können. Bei Pseudocladochonus sind alle Polypen einander gleich; es fehlt jener Unterschied zwischen Achsen- oder Mutterpolypen und Seiten polypen, der für Telesto, Coelogorgia und Pseu 1 so typisch ist. Die Stamme von Telesto scheinen nur terminal in die Lange zu wachsen; demgegenüber zeichnet Pseudocladochonus sich warscheinlich aus durch ein secundar erworbenes, intercalares Langenwachstum der Stammabschnitte (vergl. S. 9). ( )b bei Pseudo- cladochonus auch basale, über dem boden kriechende Stolonen entwickelt werden, wie sie bei Telesto und Coelogorgia auftreten, darüber giebt mein Material keine Auskunft. Die Beziehungen von Pseudocladochonus zu den Telestidae sind meines Erachtens ziemlich deutlich und zögere ich nicht, das Genus in dieser Familie unterzubringen. Doch mus-, dann die übliche Diagnose der Familie Telestidae, \\'\>- sic z.1!. sehr klar von May en worden ist. in einem wesentlichen Punkte umgeandert werden. May's 1 )ia_i,rnose • namlich Gewicht darauf, dass die Koloniën der Telestidae aus aufrechten Achsenpolypen und den Polypen zweiter bis dritter Ordnung bestehen, und auch Bourne 4), I )i 1 ^ge-Hérouardb) und Hicks haben dies besonders hervorgehoben. In diesem Punkte weicht aber Pseudo- i deutlich ist dies abgebildet au f einer Figur, die HlCKSON gegeben liat (The Anatomy ofAlcyonium t. Journ. M i S95, PI. 38, Fig. 13). brift f. Naturwiss . I; 1 ;;. \< -.■■• Folge IM j<'. 000, i>. 54V Delage-F 1901. p. 399 und Kükenthai Wi 1 1. m 1 Deul chen riefsee-Exped. Valdivia, IM 13, I 1 .90 gerechnet. Ich habe •■ lieser seltenen Arl ein Fragment gesehen, welches - amlun ■• m Pi m .1 Wrigiii in den 1 Victoria Universitat in Manchi iter tibergegangen i-t, und stimme Studer ^lcyonaires, 1901. p. 13) di 1 lenus zu den C/avulari '.l hl fraglich, "!> irgend welche Beziehungen zu den / obwolil dus Genus vielleicht die Art andeutet, in '1 entwickelt haben kann. 1 34- by Ray I .ankester. Prt 2. Anl 1 " wir es hier nicht mit sehr nahe verwandten Formen zu thun haben. Es scheint ein naheres Eingehen auf die Frage, ob diese Ahnlichkeit ein Zeichen von Verwandtschaft ist oder lediglich auf Conve eruht, geboten. 1 >azu kommt noch, dass von einigen Untersuchern, wie Dan/ friiher auch Haeckei '), und von Sardeson . die Auloporidae, zu welcher Familie Cladochonus gehort, bereits zu den Alcyonaria gebracht worden sind. II. A. Nicholson * betrachtet die Zugehörigkeit zu den Alcyonaria als warscheinlich, wenn auch durchaus nicht als gesichert. Delage-Hérouard s) fiihren die Auloporidae mit einigem Zweifel auch unter den Alcyonaria bei tien Tubiporinae auf. K. A. von Zin nat anfanglich, allerdings unter Vorbehalt, die Auloporidae auch zu den Alcyonaria gerechnet, sie aber spater' wieder davon abgetrennt und zu den Tabulata gebracht. Haeckel führt sie in seiner „Systematischen Phylogenie" ebenfalls nicht mehr unter den Alcyonaria auf, sondern bei den Tabulata 1. c, p. 203). Es schien im Anfang meiner Untersuchung möglich, dass die vermutete Verwandtschaft Auloporidae mit den Alcyonaria, durch die neue Siboga-Form eine Bestatigung linden würde. Damit ware dann die Verwandtschaft einer eigentümlichen, abweichenden Gruppe fossiler Korallen8] mit lebenden Formen aufgeklart worden. Die nahere Untersuchung von Claa chonus hat aber ergeben, dass die Ahnlichkeit mit Pseudocladochonus wohl nur auf Convergenz iht und es bleibt damit die Verwandtschaft der Auloporidae so dunkel wie vorher. Die wird von Del/ i i , n. Mir i>t die Stelle nicht lickamit. i ■. Beilage Hand, 1896, p. 1S79. j 10 21 1. noch ten Zweifel erhaben; es besteht auch ciniyc- Ahnlichkeit mit den ! ■ 19 Gründe, auf welchen diese Schiussfolgerung beruht, habe ich dennoch ausführlich geben wollen, da ich bei der sehr grossen Ahnlichkeit von P seudocladochonus mit Cladochonus meine Ansicht, dass die neue Siboga-Art nicht zu den Auloporidae gehort, notwendig naher begründen muss. Zur Beantwortung dieser Frage habe ich vor allem das Genus Cladochonus selbst unter- sucht, habe aber auch verwandte Genera in den Kreis meiner Betrachtungen gezogen, und zwar Aulopora, Monilopora, Ceratopora und auch Syringopora. Letzteres Genus zeigt namlich nicht nur Beziehungen zu Aulopora, sondern auch vor allem zu Ceratopora Grabau. Die jungen Koloniën von Syringopora sind Aulopora sehr ahnlich; so sagt Ciiapman ') über Syringopora serpens: „The specimens from Gotland are small, detached corallites of the early stages of Syringopora. They are remarkably like Aulopora and Cladochonus in general appearance; and this bears out Messrs Edwards and Haime's statement that „young specimens of this coral equally resemble Aulopora' ". Mit Ceratopora hat Syringopora den sehr typischen, eigenthümlichen Bau der Wandungen der Polypenkelche gemeinsam. Man vergleiche dazu Grabau 's Beschreibungen und Abbildungen von Ceratopora ~) mit den von Nicholson gegebenen Abbildungen von Schliff- praparaten durch Syringopora 3). Nur wenn es sich herausgestellt hatte, dass der Bau aller dieser Genera sich mit einer engen Verwandtschaft von P seudocladochonus mit Cladochonus in Einklane bringen liess, hatte man diese Verwandtschaft als gesichert betrachten können. Dies ist meines Erachtens nicht der Fall. Ich verfügte für meine Untersuchung über einiges Material von Cladochonus michclini Edw. & Haime, aus Tournai, Belgien, und über ein Gesteinsfragment welches srösstenteils aus Fragmenten einer nicht naher bestimmten Cladochonus-Art aus dem Carbon von Button Mould Knob, Kentucky, U. S. A. besteht. Ich verdanke das Material von Cladochonus michelini den Bemühungen von Herrn Professor Dr. E. Dubois in Haarlem; die andere Cladochonus- Art wurde mir geschenkt von Herrn Dr. G. J. Hinde, South Croydon, London, der dieselbe selbst gesammelt hatte. Daneben verfügte ich über einige gut erhaltene Exemplare von Aulopora. Wahrend eines Besuches in London habe ich auch das Material von Auloporidae im British Museum of Natural History vergleichen können; darunter befindet sich ein schönes Material von Monilopora crassa M'Coy. Ich fand darunter auch die Schliffpraparate von Monilopora crassa, welche Xicholson und Etheridge beschrieben und abgebildet haben *) (British. Mus. Xat. Hist. N° 90234 und 90235); ich habe diese Praparate selbst studiren können. Sehr wichtige Hülfe habe ich von Dr. G. J. Hinde empfangen. Nicht nur hat er mir die oben erwahnte Cladochonus species geschenkt, sondern er hat mir das vollstandige diesbezügliche Material aus seiner Privat-Sammlung vorgelegt und mich auch bei Herrn Dr. F. L. Kitchin vom „Geological Survey of the United Kingdom" eingeführt, der mir in freundlichster Weise die genauere Durch- sicht der im Museum des Geological Survey, Jermynstreet, London, vorhandenen Auloporidae gestattet hat. Das Wichtigste darunter war für mich Material von Cladochonus bacillarius M'Coy 1) Annals and Magazine of Natural History, 7:l> ser., vol. 7, 1901, p. 143 — 144. 2) Proceedings Boston Soc. Nat. Hist., vol. 28, 1S99, p. 414 u. f.; Taf. 2, Fig. 7, S, 9. Die Ahnlichkeit mit Syringopora wird von Grabau nicht erwahnt. 3) Palaeozoic Tabulate Corals, London, 1879, Taf. 10, Fig. 5 und Textfig. 30 A und B, p. 211. 4) Geological Magazine, New Series, Decade 2, vol. 6, 1879, p. 289, 296, PI. 7, fig, 2 D, 2 E und I F. 27 lenk.dk Vr iwdal< . Cl. campanulatus M'Coj Kohlenkalk Northumberland) ; Cl. species Kohlenkalk, Button Mould Knol., Kentucky) und Cl. species (von Keokuk, Jowa), leutere beiden von | ir 11 tammelt. Dann Aulop uta Billings, I tubaeformü Goldfüss und ./. alle drei von Arkona, Ontario, Hamilton Formation, Devon); A.filifortnis Billings Hamilton Formation, Devon, von rhedford, Ontario) und Romingeria umbellx Billings Devon, Port Colborne, Lake I rie, Ontario, Canada). Auch einige Dünnschliffe standen mir /ur Verfügung (vergl. § m . l>i<- wichtigsten Bes< hreibungen und Diagnosen des Genus Cladochon us M'Coy. Bei der Aufstellung des Genus Cladochonus hat M'Coy dasselbe wie folgt beschrieben ') : „Gen. Char. : Polypidom of verj thick, straight, slender, < alcareous tubes, suddenly dilating ;it short regular distances int< > large, oblique, cup-shaped terminal chambers, longitudinally striated within; from the point where the dilatation commences, a second slender tube similar to the fïrst is given off at an angle, varying with the species, and terminating at the same distance as the former in a similar cup, bent in nearly an opposite direction to the tirst, and giving rise at its base to a third slender tube as before. The whole polvpidom erect, attached by the base innals and Mag. Nat. only, which embraces some foreign body'. Dann heisst es lli-:.. vol. ju. iSj". Taf. II, Fig. S; . .... . , , , -r , ■ , , . vi *„,.;„ rk- i , ; ■ i- ; i i weiter: "These singular and beautilul corals have some relation .^mcnt cincr K"l"iiR- . I> cm der l.ange ö nach gcspaltencs Fragment; C Polypen- to AulopOTtt, but ditïer in their CUIIOUS erect habit. regular, kelch von innen, mit „septal striae": D Qnerschnitt durch den Stamm. angular mode ot branchmg, slender, equal, .Mie Figuren vergrössert. stem-like tubes and abruptly dilated terminal cups bmt in nearly opposite directions". Von seiner Abbildung gebe ich hier eine Copie in Textfigur 8. Ausfuhrlich ist auch die Beschreibung, welche M. L. G. dj Koninck von Cladochonus gegeben hat3). Seine Diagnose des Genus ist wie folgt: ,Polypier composé de polypiérites non rampants, se multipliant par gemmation lat>Tal<-. avant la forme d'un cornet muni dun pédicule cylindrique de longueur variable, et entourés d'une forte épithèque. C'alice circulaire assez profond, a 11 loc hortus muHtlim. surface interne garnie de faible stries cloisonnaires. Plancher nul". Cladochonus Copie nach deKoninck, tnichelini wird dann weiter von de Koninck wie folgl beschrieben3): „Clado- ,' chonus tnichelini Pyrgia tnichelini M. Edw. et Haime 1851). Polypier composé F'g- " ,,1C",: 1 • , vei -■' — crl- d'une série de polypiérites qui, lorsqu us som isolés, rappellent assez bien la forme- d'une pipe ordinaire et prennent généralement naissance les uns sur les autres, vers la Fig. 9. Magazine ol Natural History, vol. 20. 1S47. p. 227. 1 ttres et des Beaux-Arts de Belgique. rome 39, 1S72. p. 150. 2 I base de leur calice, oü ils sont légèrement courbés, et se prolongent en un long pédicelle droit et subulé. L'insertion est souvent isoléee, mais il n'est pas rare non plus d'en observer deux et même trois sur Ie même individu; lorsqu'il y en a deux, elle est opposée 1'une a 1'autre et divergente; la troisième, lorsqu'elle existe, est située plus bas et, dans ce cas, Ie calice forme un cone plus allongé. L'épithèque Fis- I0- Cladochonus »i icli elin i. est forte et ne laisse apercevoir que de faibles stries d'accroissement. Tous les copienachuEKomNCK, polvpiérites sont creux et communiquent librement les uns avec les autres. Vers 'e- i>g-6«;.PoiyPenkeich r J i L von oben gesehen, ver- la moitié de la longueur des calices, on observe des stries cloisonnaires, courtes grossen, um die „stries , , . T i , • / . cloisonnaires" zu zeigen. et peu apparantes, au nombre de vingt environ. Longueur des polypientes, 12 a 14 millimètres; diamètre de leur calice, 3^4 millimètres, et du pédicelle, i millimètre". De Koninck's Figuren 6 und 6a, Taf. 15, habe ich hier copirt in den Textfiguren 9 und 10. Nicholson und Etheridge l) haben dann noch eine ausführlichere Mitteilung über das Genus Cladochonus veröffentlicht. Das wichtigste Ergebniss ihrer Untersuchung ist die Abtren- nung einer Art, Cl. crassa, vom Genus Cladochonus; für diese Art wird wegen der abweichenden Structur der Wandung das neue Genus Monilopora gegründet. Für den Baü des Genus Clado- chonus ist von Bedeutung, dass diese Untersucher für Cl. michclini das bisweilige Auftreten von Tabulae angeben und dieselben beim verwandten Genus Aulopora nachweisen. Die Resultate clieser Untersuchung von Nicholson und Etheridge sind aufgenommen in Nicholson's bekannter Arbeit: On the Structure and Affinities of the Tabulate Corals of the Palaeozoic Period, 1879, p. 219. § 10. Vergleichung des Baues von Pseudocladochonus und Cladochonus. Es sei bei dieser Vergleichung vor Allem auf den erstaunend ahnlichen Habitus hin- gewiesen. Das ist aus den Abbildungen und Beschreibungen von M'Coy und de Koninck ersichtlich (vergl. £ 9). Die Diagnose, welche M'Coy vom Genus Cladochonus gegeben hat, passt auch nahezu vollstandig für Pseudocladochonus (vergl. oben S. 20). Und auch die Verglei- B Cp==^ chung von Pseudocladochonus mit meinem eigenen Materiale von Cladochonus, sowie mit demjenigen, welches die Sammlungen des Herrn Dr. Hinde und des „Museum of the Geological Survey of the United Kingdom" in Jermynstreet, London, enthalten, hat diese Ahnlichkeit vollstandig bestatigt. Man ver- gleiche namentlich Textfig. 11 A mit Fig. 10 C auf Taf. 3. Die in den Textfiguren 9, 1 1 und 1 2 abgebildeten Fragmente zeigen uns, wie die Aste von Cladochonus inichelini etwa ausgesehen haben und aus meinem Fig. 12. Cladochonus inichelini. Zwei Frag- mente in wahrer Grosse. A Fragment mit 3 Kel- chen, nicht verzweigt; B ein Kelch, der 2 Stammchen abgiebt. Fig. 11. Cladochonus inichelini; Fragmente. A Kelch, der einen Stamm abgiebt (S' rechts); B Kelch, der zwei Stammchen (S') abgiebt; A" Polypenkelch, S^S' Stammabschnitte; X 5- 1) Geological Magazine, New Series, Decade 2, Vol. 6, 1879, p. 2Ï 29 inenten Matcriale, sowi< Beschreibung von di Koninck kann man auf einen Bau dieser Art schliessen, wie er in nebenstehender [\ ttfi ur 1 3 dargestellt ist. I )i<- Grosse der Koloniën lasst sich selbstverstandlich nicht bestimmen, ist aber für mis von untergeordneter Bedeutung. I >a nur kleinere Bruchstücke vorliegen, lasst sich auch nicht entscheiden, ob die Koloniën von Cl. michelini sich vorherrschend in einei I bene ausbreiteten, wie «las lur Pseudocladockonus typisch ist. immer in einer I t erfolgte die Verzweigung nicht, denn es giebt Polypen- kelche, aus denen drei Stammchen hervorgehen, welche nach iln-i verschiedenen Seiten gewendet sind (di Koninck und eigenes Material). Wenn aber ein Polypenkelch zwei Stammchen abgiebt, gehen dieselben in einer Ebene nach entgegengesetzten Seiten ab. Die Polypenkelche scheinen auch meist in einer Ebene zu liegen, auch lici dem in Textfig. 1 2 A abgebildeten Fragmente. Auch von anderen Cladochonus-Arten ist mir nichts sicheres darüber bekannt, ol> die Koloniën sicli in einer Ebene ausbreiteten. Doch weisen die kleinen Fragmente darauf hin. Alle Cladochonus- Arten scheinen diegleichen, in einer Ebene zikzakförmig gebogenen Stammchen und abwechselnd 2reihig angeordneten, nach entgegengesetzten Seiten gewendeten Polypenkelche isen zu haben. Wenn dabei ein I'olvo noch ein zweites Stammchen abgab, lag dies. wenier- stens bei Cl. michelini, in derselben Ebene, wie daraus hervorgeht, dass bei Polypen mit 2 Stammchen. diese let/tere nach entgegengesetzten Seiten abgehen (Textfig. 11 und i:i: auch 1\ M\' k hebt dies hervor. Mach diesen mehr allgemeinen Bemerkungen, möchte ich noch folgende I'unkte besonders hervorheben, in welchen Pseudocladockonus mit Cladochonus übereinstimmt. 1 Bei beiden Genera gehen die Stammchen niemals unmittelbar aus anderen Stammchen, sondern immer nur aus den l'<>l\|n-nkelchen hervor, welche letztere dadurch die Stammchen in kurze, aufeinander folgende Abschnitte gliedern. 2 Jeder Stammabschnitt endet in einen Polypen, der etwas nach einer Seite gebogen ist und einen nach der anderen Seite gerichteten neuen Stammabschnitt aus sich hervorgehen lasst. Mine Verzweigung kommt dadurch zustande, dass ein Polyp zwei Stammchen abgiebt, welche dann nach genau entgegengesetzten Seiten abgehen (von C/ad. michelini sind auch Polypen bekannt, welche drei Stammchen abgeben). Durch schwache Stellen im sonst sehr lesten Skelete zerbrechen die Koloniën von idocladochonus in gleich grosse Fragmente, jedes bestehend aus einem langeren Stamm- hnitte mit terminalem Polypen und einem aus letzterem hervorgehenden Basalstumpf eines en Stammabschnittes (Fig. 10, C, Taf. 3). Es zerfallen nun die Koloniën von Cladochonus michelini in genau solche Fragmente (Textfig. nj; grössere Fragmente sind seiten, sodass sogar Milni Edwards und ll\i\ii. ' diese Art als eine isolirte Polypenform ohne Kolonienbildung Museum d'Histoire Naturelle, Torae 5, 1S51. p. 310. 3° betrachtet haben. Nach de Koninck (1. c. p. 151) hat dies auch Fromextel getan in seiner „Introduction a 1'étude des polypiers fossiles", p. 348. Die Enden der Stammchen können dabei sehr regelmassig abgebrochen sein (Textfig. 11, A, links). Dieses regelmassige Zerbrechen der Koloniën deutet darauf hin, dass an regelmassig angeordneten Stellen, welche den Biegungs- stellen bei P seudocladochonus der Lage nach entsprechen, bei C/ad. mickelini schwache Ouerringe im Skelet auftreten. Die Möglichkeit, dass wir es hier auch bei letzterer Art mit den Stellen eines intercalaren Langenwachstums zu thun haben, ist nicht ohne weiteres von der Hand zu weisen. Von anderen Cladochom/ s-Arten sind mir allerdings solche Biegungsstellen der Stammchen nicht bekannt. Die Koloniën, welche ich gesehen habe (Cl. öacillarius M'Coy, Cl. campanulatiis M'Coy und zwei andere, nicht bestimmte Arten) scheinen immer in unregelmassige Fragmente zu zerbrechen. Doch muss dies vielleicht darauf zurückgeführt werden, dass solche Bruchstellen (oder Biegungsstellen bei den lebenden Koloniën) zwar des Langenwachstums wegen zuerst überall vorhanclen sind, dass aber mit dem Einstellen des Langenwachstums auch an diesen Stellen die normale feste Skeletbildung auftritt, sodass dieselben schwinden. Die etwas grosseren Fragmente von C/ad. mickelini, welche man bisweilen findet, weisen darauf hin, dass auch bei dieser Art diese Bruchstellen fehlen können, beziehungsweise nachtraglich schwinden. Auch bei P seudocladochonus findet man die gelblichen Ouerringe, an welenen die Biegungsstellen oder Bruchstellen der Koloniën kenntlich sind, bisweilen an den üblichen Stellen nicht. Am Fragmente von Clad. micJielini, welches in Textfig. 12 A (S. 21) abgebildet ist, konnte ich keine schwachen Ouerringe im Skelete erkennen. Einigfermassen analoo-e Bruchstellen im Skelete sind mir unter allen Korallen nur von Alcyonaria bekannt, namlich von den Achsen der Isisidae und Melitodidae. Bei den Hexacorallia, Tetracorallia und Rugosa scheint nichts ahnliches aufzutreten. '.s l Neben diesen Punkten, in welchen Übereinstimmung zwischen Cladochonus und Pseudo- cladochonus besteht, finde ich jedoch auch einige, zum Teil nicht unwesentliche Unterschiede. 1 . Erstens fehlt in den Stammabschnitten von CladocJwiuts das innere Skelet, welches bei Pseudocladochojuis in den Scheidewanden zwischen den Stammkanalen entwickelt ist. Die Höhlung in den Stammabschnitten bei Cladochonus ist niemals in 8 Langskanale geteilt. Einmal fand ich in meinem Materiale von Clad. mickelini diesen sonst einheitlichen Raum durch ein Langsseptum in zwei Kanale getrennt, doch mag hier eine abnormale Bildung vorgelegen haben. Allerdings beweist das Fehlen dieses inneren Skeletes nicht mit Gewissheit, dass der Raum in den Stamm- abschnitten auch beim lebenden Tiere ein einheitlicher Kanal war. Aber bei P seudocladochonus bekomme ich doch den Eindruck, dass die Bedeutung der Scheidewande, ich möchte sagen der Grund ihres Daseins, darin gesucht werden muss, dass sie dem Skelete Gelegenheit bieten, Skeletsepten zu bilden, durch welche die Festigkeit der Stammchen sehr erheblich erhöht wird. Bei Telesto und Coc/ogorgia, wo sie kein Skelet enthalten, sind die Scheidewande in den Stammen doch immer schwach entwickelt. 2. Es soll hier auch auf die Tabulae in den Stammabschnitten von C/adoclionus hin- gewiesen werden. Nicholson und Etheridge ]) geben an, dass sie Tabulae bei C/adochonus 1) Geological Magazine, New Series, Decade 2, vol. 6, 1879, p. 289. / mul I [efunden haben. Leider ist, wie sie selbsi hervorheben, die Bestim- mung ihres M von Ciadochonus etwas zweifelhafl es könnte namlich auch Aulopora I. ii vermisse dii rabulae vollst&ndig bei der Ciadochonus, species von Button Mould welcher Art ich mediane Langsschliffe durch drei verschiedene Stammabschnitte in n DünnschlifTc durch ein Gesteinsfragmenl besitze. Bei Ciadochonus michelini konnte ich die Anwesenheit von Tabulae nicht sicher feststellen bei einigen Stam m fragmenten, welche ich zerbrochen habe, urn danach zu suchen. Doch fand ich einige Male die Höhlung des Stammes • n durch eine unregelmassige Skeletmasse, die möglicherweise als eine eigentümlich entwickelte Tabula gedeutet werden könnte; warscheinlich ist mir ie Moniloporidae besitzen kein< rabulae '). Die Angabe von Nicholson und Etheridgi machl es sehr warscheinlich, dass bei den Auloporidae bisweilen Tabulae auftreten, aber eine Bestatigung namentlich des Auftretens der- n bei Ciadochonus ist doch erwünscht, da meine Untersuchung zeigt, dass es keine constanten Bildungen sïnd. Bei Pseudocladochonus und allen anderen Genera tier Telestidae sind niemals Tabulae gefunden worden. Hier liegt also, soweit wir jetzt urteilen können, ein (Jnterschied • nulier den Auloporidae vor. 3. 1 >ie Verbindung der Magenhöhle eines Polypen mil den Kanalen eines, aus dem- selben hervorgewachsenen Stammabschnittes fin del bei Pseudocladochonus mittels einiger 1 1 6) kleineren Offnungen im Skelete statt. Dieselben entstehen dadurch, dass die Polypenwandung 'nier von einigen Solenia durchbohrt wird; ahnliche Solenia linden wir auch bei Telesto und anderen Telestidae (vergl. die Figuren 11 und 12, Taf. 3 . Bei den Auloporidae und den ver- wandten Moniloporidae finden wir statl der kleineren Offnungen nur eine grössere. Schon die macroscopische Untersuchung von Aulopora repens und Ciadochonus michelini lasst hierüber keinen Zweifel und dasselbe zeigen die Schliffe durch die Ciadochonus species von Button Mould Knob. I >ie Ausfüllungsmasse der Höhlungen von Polypen und Stolonen (Stammabschnitte) einer Kolonie von Aulopora repens ausprapariert durch Lösung des Kalkskeletes in Salz- saure. wobei die Ausfüllungsmasse zurückblieb) zeigt nur einen etwas geringeren Durchmi am Übergang der Stolenen in die Polypenkelche, aber es besteht immer ein ausgedehnter Zusammenhang zwischen der Ausfüllungsmasse der Stolonen und der Polypenkelche. Auch bei den Moniloporidae fehlt jede Andeutung von Solenia8); das Skelet lasst überall eine geraumige Verbindung offen. Da - bei den Auloporidae und Moniloporidae die Verbindung der Polypenhöhlungen 11 . Hi !.. vol. 28, 1899, p. 409, 410. 414. ■ il. 28, 1899, p. |"'i. 424; pi. 1. fig. 10 rSililili ' ihirth 1 11 .nit zunehmendem Höhlungen der Polypen i trennt, en Polypen mil ihren Muttcrpolypen in Verbindung 25 mit der Höhlung der aus denselben hêrvorgehenden Stammabschnitte (Stolonen) niemals mittels einiger kleinen Löcher stattfindet, vveist darauf hin, dass hier auch bei den lebenden Koloniën diese Verbindung mittels einer einzigen Öffnüng stattfand und dass hier ein anderer Zustand vorhanden war, als wir bei den Telestidae finden, wo besondere Kanale, die Solenia, diese Verbindung vermitteln. 4. Interessante Bildungen sind die septalen Langsleisten (septal striae, stries cloisonnaires) auf der Innenwand der Polypenkelche von Cladochonus. Milne Edwards und Haime, M'Cov und spater de Koninck haben auf das Vorkommen derselben bei Cladochonus hingewiesen. De Koninck und M'Coy haben dieselben abgebildet und ich habe oben Copien ihrer Figuren gegeben (Textfig. 9 und 8, B, C, S. 20). An meinem Materiale von C/ad. michelini fand ich dieselben nicht, aber Dr. Hinde zeigte sie mir an einer Cladochonus- Art von Keokuk, Iowa, in seiner Sammlung. Es kommen etwa 20 dieser sehr niedrigen Leisten in einem Polypen- kelche vor. Es ware wichtig, wenn es sich ermitteln liess, dass diese Leisten ehemals in Mesenterien oder, wie die Sclerosepten der Hexacoralliae, regelmassig zwischen den Mesenterien gelegen haben mussen. Man würde dann für Cladochonus eine höhere Zahl der Mesenterien finden, als sie die Alcyonaria besitzen und es würde damit bewiesen sein, dass Cladochonus nicht zu den Alcyonaria gehort. Mir scheint es aber nicht möglich irgend einen Zusammenhang zwischen diesen Leisten, „septal striae", und den Mesenterien nachzuweisen. Sie sind so niedrig, dass es zweifelhaft erscheint, ob sie ehemals in die Magenhöhle der Polypen vorspringende Leisten bildeten. Vielleicht lassen sie sich in Beziehung bringen zu den Stacheln (Trabeculae), welche bei Aulopora und Ceratopora im Inneren der Kelche auftreten können und welche bisweilen eine Anordnung in Langsreihen zeiden. Grabau hat diese regelmassigre Anordnung- von seiner Ceratopora dichotoma deutlich abgebildet ]). Die Zahl der Langsreihen ist nach Grabau. bei Ceratopora 16 bis 20, also etwa ebenso gross, 'wie die Zahl der Langsleisten bei Cladochonus michelini. Es können aber diese Stacheln auch unregelmassig zerstreut stehen, z.B. bei einer Aulopora (? A. tubacformis Goldfuss) aus der Sammlung des Dr. Hinde; dies stimmt nicht überein mit einer etwaigen Beziehung derselben zu Mesenterien. Dazu kommt, dass bei Moni- lopora die Stacheln oder Trabeculae, welche Grabau wohl mit Recht mit den Stacheln der Ceratopora homologisiert hat, sehr zahlreich sind und dicht gedrangt stehen, sodass für dieses Genus nicht angenommen werden kann, dass sie in den Mesenterien lagen. Aber dann fehlt auch für die Stacheln von Ceratopora und einiger Au lopora- Arten jeder sichere Grund, dass sie in den Mesenterien lagen und wird dies für die Langsleisten oder „septal striae" auch ganz zweifelhaft. Wir mussen also leider den Schluss ziehen, dass die Langsleisten und die Stachelreihen der Auloporidac und Moniloporidae uns nichts Sicheres lehren über die Zahl der Mesenterien bei den Polypen dieser Korallen. Eine Beziehung zu den Mesenterien erscheint in einigen Fallen möglich, aber mehr auch nicht. Es liegt hier wohl ein Unterschied zwischen den Auloporidac 1) Grabau, 1. c, Taf. 3, Fig. 14; vergl. auch ebenda S. 415. 33 Sir.iH'.A-F.XIT.IHTIE XIII 1 26 und il«-n 7 welchei i eine engere Verwandtschafi beider Genera spricht, aber die genannten Bildungen (11> das Skelet dieser Genera, wie bei Pseudocladochonus, aus verschmolzenen Scleriten aufgebaut ist. Ich hake versucht, diesen letzteren 1'unkt durch eigene Untersuchung aufzuklaren, mehr jedoch habe ich kei meiner LJntersuchung nicht erstrebt. Es war nicht nieine Absicht, der mikroskopischen Skeletstructur der Auloporidae eine eingehende Unter- suchung zu widmen. Ich verfügte für meine Untersuchung über einige Schliffe durch verkieseltes Material von Cladochonus michelini, über einen Schliff durch ein Kalksteinfragment mit zahlreichen Stamm- akschnitten einer Cladochonus- Art von Button Mould Knuli. Kentucky (nicht verkieselt) und über einen Langsschliff durch einen Stamm- abschnitt (Stolo) von Aulopora repens teben- falls nicht verkieselt). Diese Schliffe wurden alle nach meinen Angaben vom Rheinischen Mineralien Contor, Dr. F. Krantz in Bonn, anin-ferti^'t umi erlauben auch die Unter- suchung mittelst sehr starkerVergrösserungen (Ol-Immersion ', . Wiewohl diese Schliffe fur ein ver^leichendes, detaillirtes Studium — des Skeletes der . Xuloporidae nicht ausreichen es sind deren zu wenige), erlauben sie uns doch einige Schlüsse bezüglich des Aufbaues dieses Skeletes xu ziehen. Sehr deutliche Bilder giebt der Dünn- r; medialer Ungsschli lic WanduDg schliff durch das ( 'icsteinsfra^niellt V

lammkanales. ^oo. . .... Moukl Knok, Kentucky, in welchem Schliffe mehrere Fragmente einer Cladochonus- hx\ langs und schrag, nur vereinzelte mehr quer, 34 Fig. 15. Cladochonus michelini\ medialer Langsschliff durch die Wandung eines Stammchens. X 300- 27 geschnitten worden sind. Dieses Praparat zeigt, dass das Skelet aus sehr feinen, der Langsachse des Stammabschnittes parallelen Saulen aufgebaut ist (Textfig. 1 4) ; dieselben sind auch auf tangentialen Langsschliffen deutlich, wahrend die Stellen, \vo die Wandung mehr quer o-eschnitten worden ist, beweisen, dass die Langsstrichelung nicht auf concentrische Schichtung des Kalk- skeletes zurückgeführt werden kann. Dasselbe Bild zeis^t auch ein medialer Lang^s- schlift durch das Stammskelet von Aulopora reftens. Etwas weni^er deutlich uncl resjelmassio- ist der Saulenbau des Skeletes verkieselter Exemplare von Cladoc/ioiuis michelini, sowohl bei medialem als tangen- tialem Langsschliffe. Man vergleiche hierzu Textfig. 15. Bei sehr. starker Vergrösserung (C. Zeiss, Öl-Immersion Via und Compensations-Ocular 8) sieht man, dass die Saulchen vielfach zerbrochen sind (Textfig. 16), sodass es stellenweise aussieht, als ob die Saulchen aus aneinander gereihten kleineren Kalkkörperchen bestanden. Es giebt sogar Stellen in meinen Praparaten, wo das Skelet aus isolirten, parallel gelagerten, nadelförmigen Scleriten zu beste- hen scheint, aber andere Stellen derselben Praparate zeigen immer deutlich die Saulenstructur. Veranderun- gen bei der Fossilisation dürften bei diesen Praparaten die geringere Deutlichkeit der Saulenstructur verur- sacht haben ; das Material ist verkieselt, was bei den deutlich aus Saulen aufgebauten Skeleten von Aulopora und von der Cladochonus- Kxï. von Button Mould Knob nicht der Fall ist. Die Dünnschliffe zeigen also einen ganz anderen Bau des Skeletes als übereinstimmen würde mit einem Aufbau desselben aus isolirt auftretenden, spater verschmolzenen, Kalkkör- perchen, wie wir es bei Pseudocladochouus gefunden haben. Selbst wenn wir die Kalkkörperchen-ahnlichen Abschnitte, in welche bei Cladochonus michelini die Skeletsaulen geteut sind (Textfig. 15, 16), als Scleriten deuteten (welche Deutung ich aber zurückweisen muss), würde die Ahnlichkeit mit dem Skelete des Pseudocladochonus noch keine vollstandige sein. Es würde dann bei Cladochonus ein aus zahlreichen, dicht über einander geschichteten Scleriten zusammengesetztts Skelet vorliegen, dessen Dickenwachstum durch Zufügung neuer Scleriten an der Innenseite des schon vorhandenen Skeletes stattfinden müsste. Dagegen geschieht, wie oben S. 15 beschrieben wurcle, das Dickenwachstum des Skeletes bei Pseudocladochonus durch Wachstum der grossen, in einer Schicht liegenden Scleriten, nicht durch Bildung neuer Kalkkörperchen. Auch der geschichtete Bau des Skeletes bei den Moniloporidae und der feingeschichtete Bau desselben bei Syringopora !) sprechen gegen einen Aufbau des Skeletes der nahe verwandten Auloporidae aus mesodermalen Kalkkörperchen. Weissermel erwahnt für Syringopora auch eine Fig. 16. Cladochonus michelini\ medialer Langsschliff durch die Wandung eines Stammabschnittes. X 933- i) Vergl. Weissekmel, Zeitschr. der deutschen Geolog. Gesellschaft, Bd 50, 1S9S, p. 67. 35 28 Ier Saulenstructur des Skeletes der Auloporidae nahe kommen dlirfte. Weil ruin aber die Skeletstruktur vod Ciadochonus und Pseudocladochonus nicht auf einen ahnlichen Bau des Skeletes hinweist, kann ich keini i n • Verwandtschaft zwischen di< annehmen. :? ij. Ergebnisse der Vergleichung von Pseudocladochonus mit fossilen rmen und seine \ erwandtschaft mit Ciadochonus. Wenn wir nach der Erörterung des Ham-s der Auloporidae in den §§ io und 11 mil Zusammenfassung des rhatsachenmateriales, uns eine Meinung über die Verwandtschaft von Pseudocladochonus mit Ciadochonus bilden wollen, so sehen wir, dass einerseits eine sehr grosse Ahnlichkeit im Habitus tur «int- enge Verwandtschaft spricht, dass aber andrerseits doch wesent- liche ünterschiede im Ham- luider Genera bestehen, welche gegen einer Verwandtschaft sprechen igt Ciadochonus in seinem Skelete am Abgang der Stammabschnitte seitwarts aus den Polypenkelchen nur eine grosse Offnung, sodass von einer Verbindung der Polypenhöhlungen mit einander mittels Solenia (engerer Entoderm-Kanale in einer Art, wie sic tur die Telestidae typisch ist, nichts angedeutet ist. Eine Vergleichung von Ciadochonus mit Aulopora und Syrin- gopora macht es warscheinlich, dass die Stammabschnitte des ersteren aus kriechenden Stolonen hervorgegangen sind, und nicht die basalen, umgebildeten Abschnïtte der Polypen selbst sind, wie das bei Pseudocladochonus der Fall ist; namentlich spricht hierfür, dass bei Aulopora ein Polyp den verschmolzenen Enden von zwei oder drei der kriechenden Stammabschnitte terminal aufsitzen kann; denn eine Verschmelzung der Stolonen ist bei den Korallen (Alcyonaria und Zoanthidaè) ziemlich verbreitet, wahrend mir von einer Verschmelzung der terminalen Abschnitte von zwei l>is drei Polypen zu einem einzigen l'olvpenkelche kein Beispiel bekannt ist. In den Langsleisten (stries cloisonnaires oder septal striae) im Inneren tier Polypenkelche, ■.ie in den Stacheln (Trabeculae) und den Tabulae liegen Bildungen der Auloporidae vor, welche zwar meines Erachtens nur mit grösster Reserve tur Schlüsse auf den Bau c\oy Weich- teile verwendet werden können, die aber doch jedenfalls von den Telestidae nicht bekannt sind. Auch der feinere Aufbau des Skeletes der Auloporidae erweist sich als verschieden von dem. was wir hei Pseudocladochonus finden. Ginge es hier iediglich um die Prüfung einer möglichen nahen Verwandtschaft von Pseudocladochonus mit Ciadochonus, so könnte man dieselbe noch zu retten versuchen, indem man eine Anderung im Modus dei- Skeletbildung hei Clado- nus annahme. Der Ubergang des spicularen Psetidocladochonus-Ske\etes in ein aus Saulen aufgebautes hei Ciadochonus ware denkbar. Aber Aulopora. welches Genus, wenn man au eine Verwandtschaft mit Pseudocladochonus denkt, doch entschieden primitiver ersclu-int als letzteres nis, hat auch schon ein nicht-spiculares Skelet. Ciadochonus stammt wohl höchst warscheinlich von Aulopora ah und zeigt denselben Skeletbau wie letzteres Genus. Eine Verwandtschaft des ciadochonus mit den Auloporidae erscheint nur möglich, wenn dieses Genus denselben Aufbau des Skeletes besasse, wie letztere Familie, und das ist nicht dei- Fall. Auch die Annahme, • i Saulen abgesondertes oder ein geschichtetes Skelet der primitivere Typus, 36 29 das spiculare Skelet von P seudocladochonus der abgeleitete Zustand '), ist hier nicht haltbar wegen der Verwandtschaft von P seudocladochonus mit den Telestidae, wodurch eine Abstammung des Pseudocladochorms von primitiven Alcyonaria (Stolonifera Hickson) mit spicularem Skelete nicht zweifelhaft ist. So bleibt uns nur übrig, die aussere Ahnlichkeit von Cladochonus mit P seudocladochonus auf Convergenz zurück zu führen. Eine der grossen ausseren Ahnlichkeit entsprechende sehr en^e Verwandtschaft kann hier wegen des verschiedenen Baues des Skeletes und anderer Unterschiede nicht angenommen werden. Dieser Ansicht über die Verwandtschaft beider Genera habe ich im Namen, den ich für die neue Siboga-Art gewahlt habe, Ausdruck gegeben, indem ich dieselbe P seudocladochonus genannt habe. Wichtigste Ergebnisse. In P seudocladochonus hicksoni liegt ein neuer, zu den Telestidae gehörigeT 'Alcyonaria- vor. Derselbe zeichnet sich vor allen andern Telestideu dadurch aus, dass bei ihm keine Differen- zirung in lange stamm- resp. astbildende axiale Polypen und kurze Seitenpolypen statt gefunden hat. Alle Polypen sind hier vom gleichen Baue, alle gesondert in einen distalen Kelchabschnitt, den Polypen in engerem Sinne, und einen langeren basalen Stammabschnitt. In den Stamm- abschnitten findet eine Verschmelzung der Innenrander der Mesenterien statt, wodurch die Magenhöhle der Polypen dort in 8 Langskanale gesondert wird. Abgesehen von dem aus isolirten Scleriten bestehenden Skelete der retractilen Abschnitte der Polypen, besteht das Skelet aus verschmolzenen Scleriten; dieselben liegen in einer Schicht und verschmelzen zu einer dicken Skeletmembran. Dieses Skelet wird auch in den Scheidewanden der Stammkanale gebildet und die acht radial geordneten Skeletlamellen treffen in der Achse der Stammabschnitte zu einer Skeletsaule zusammen. Mit diesem Baue der Stammabschnitte bildet Pseudocladochomis einen neuen Bautypus des Stammes einer Kolonie von Alcyonaria. Derselbe ist aber vor Allem interessant, weil er einen von Studer bei seiner Ableitung der Gorgoniden (Axifera) von den Telestideu schon postulirten Bautypus vorführt. Ob diese Ablei- tung sich auch jetzt, mit dieser neuen Stütze, genügend begründen lasst, darüber habe ich S. 17 einige Bemerkungen aufgenommen; mir scheint das recht fraglich. Das feste Skelet in den Scheidewanden der Stammabschnitte setzt sich nach oben zu continuirlich fort in die vier dorsalen Mesenterien der Polypen (im engeren Sinne). Es ist dies das erste Mal, dass ein festes Skelet in den Mesenterien eines Alcyonariers gefunden worden ist. P seudocladochonus zeigt eine sehr weitgehende Ahnlichkeit mit den fossilen Auloporidae, besonders mit dem Genus Cladochonus M'Coy; dieselbe beruht aber auf Convergenz und ist kein Zeichen einer engeren Verwandtschaft. 1) Eine solche Ableitung des spicularen Skeletes aus dem Skelete der Tabulaten hat Sakdeson befürwortet (N'eues Tahrbuch für Mineralogie, Geologie und Palaeontologie, Bd 10, Beilage Band, 1896, p. 249 — 476); Weissermf.l (Zeitschr. der Deutschen Geolog. 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'int mii dem fossilen Genus tui M'Coy is Bemerkungen; Material is ieschreibungen und D i« M'Coy 20 21 ; 11. Die mikroskopisebe Stnictui des Skelet mis 26 5 u. 1 rgebnisse det Vergleichung locliontis mit fossilen Formen und seine Verwandtschaft mit Cladochonus. 28 29 Lil 30 TAFELN TAFEL II. Alle Figuren sind Abbildungen von Querschnitten durch einen Polypen von PseucL ■mts-, I g. 1 ist nach einem Schnitte aus einer andern Serie als Fig. 2 — 7 angefertigt. Die Reihénfolge der Schnitte i^t von der Mundseite ab nach der Polypenbasis zu. Di< n sind mit dem Prisma gezeichnet, aber etwas icht; die Liicken im Mesenchym [Mes. in Fig. 1 und 2) waren vom Skelete ausgefüllt; durcli das Entkalken ist der Urariss der Schnitte ■n. all< Figuren guitige Bezeichnungen : Ent. Entoderm; eet. Fil. ectodermales Gastralfilament ; entodermales Gastralfilament; Mes. m Fig. 1 mul 2 Mesenchym, in Fig. 5 und 6 Mesenterium ; Mes. Mesenterium; Musk. Muskelfahne; Si. Siphonoglyphe ; St. kan. Stammkanal; Stom. Stomodaeum. rschnitt durch den tieferen Teil des Stomodaeum. 5. Querschnitte durch einen Polypen und den daraus hervorwachsenden Stammabschnitt. [uerschnitte durch die Polypenbasis unterhalb des seitwarts abgehenden Stammabschnittes; - 7 t'allt unterhalb dei Gastralfilamente. ^Expeditie XIII c. J. Versluvs. Pseudocladochonus. II. Mes, dors ^---Mes Musk__ J. Versluys del. TAK KL III, ! |, Fortsetzung dei auf Tafel II gegebenen Serie von Abbildungen \<>n Querschnitten durch einen Polypen. Vergrösserung 140. i . I >cr Schnitt geht durch den Ubergang des Polypen in den Stammabschnitt ; 4 Mesenterien sind mit einander verschmolzen, 4 haben noch einen freien Innenrand. [uerschnitt durch den oberen Teil des Stammabschnittes ; man sieht die acht von Entoderm aus- gekleideten Stammkanale. I il ragmente von Pseudocladochonus hicksoni; A und C von Stat. 166, B von Stat. 144. Das in I abgebildete Fragment ist von einer Spongie überwachsen, welche aber nicht nut dargestellt ist rgl. Textfig. [ C, S. 2). Bei H ist ein besonders langer Stammabschnitt abgcbildet. p. 1'olypen- kelche. s. Stamm; 3 Seitenzweige ; die schwachen Querringe im Skelete (Biegungsstellen), sind durch Punktirung angedeutet. Fig. 11. Schematische Darstellung des Baues von Pseudocladochonus; vergrössert. A ein der Lange nacli und in der Verzweigungsebene der Kolonie gespaltenes Fragment; B Polyp und basaler Stamm- abschnitt, senkrecht zur Verzweigungsebene der Kolonie der Lange nach gespalten urn die basalen Mündungen der Langskanale eines Stammabschnittes in die Magenhöhle des Polypen zu zeigen (bei S.). Bezeichnungen : eet. Fil. ectodermales Gastralfilament ; K. Polypenkelch mit darin zurückgezogenem distalem Polypenabschnitt; 5. Solenia, die Öffnungen der Stammkanale an ihrem unteren Ende in die Magenhöhlen der Polypen; Sch. Scheidewande zwischen den Stammkanalen ; St. Stammabschnitte ; St. Kan. Stammkanale; Stom. Stoniodaeum. Fig. 12. Schematische Darstellung des Baues von Telesto; vergrössert. Die Figur stellt ein der Lange nach spaltenes Fragment dar. Bezeichnungen wie in Fig. 11; dazu: ent. Fil. die Mesenterien, welche 17. oben entodermale Gastralfilamente tragen; m. s. Mundscheibe des Polypen; T. Tentakel. Fig. 13. Pseudocladochonus, Stamm (pier; das Skelet ist dunkel schraffirt; ■ 122. Fig. 14. Pseudocladochonus, Basis einer auf einer Muschelschale festgewachsenen Kolonie (Textfig. 1 D, S. 2 s. Stolonenartige Auswiichse der Stammbasis; />. Polypenkelch; 18. Siboga-Expeditie XIII c. J. Versluys. Pseudocladochonus. III. J. Versluys del. iimiiiiliiniiiMiiniiM,-. '■■'■'■ ■ . ' i- ■ -vin ,:iiiiiii iii,-v ■::- £*2±JLÏ£: , aJ+b wmm§ \ril\<_ RÈSULTATS DES EXPLORATIONS ZOOLOGIQUES, BOTANIQUES, OCÉANOGRAPHIQUES ET GÈOLOGIQUES ENTEEPRISES AUX raDE3 NÉERLANDAISES OErENTALES en 1899 — 1900, a bord du 8IBOGA SOUS LE COMMANDEMENT DE G. F. TYDEMAN PUBLTÉS PAR MAX WKJBKR, Chef de 1'expédition. *I. *II. *JI1. IV. *l\6is. V. *VI. VII. *VIII. IX. *x. *XI. *XII. *xm. XIV. XV. *xvi. XVII. XVIII. XIX. *xx. *XXI. XXII. XXIII. XXIVi. XXIV2. *xxv. *XXVI. *XXVI*«. XXVII. XXVIII. XXIX. *XXX. XXXI. XXXII. XXX1I1. * XXXIV. XXXV. *XXXVI. XXXVII. XXXVIII. XXXIX. XL. XLI. XLII. *XI,III. *XLIV. *XI,V. XLVI. *XLVII. *XLVIII. XLIX'. XLIX2. *L. *LI. *LII. lui. *LIV. LV. *LVI. LVII. Lvra. LIX. *LX. *LXI. LXII. LXIII. LXIV. LXV. LX VI. Iutroduction et description de 1'expédition, Max Weber.i Le bateau et son équipement scientifique, G. F. Tydemaui Résultats hydrographiques, G. F, Ty de m au. Foraminifera, F. W. Winter. Xenophyophora, F. E. Schulze. Radiolaria, M. Hartmann. Porifera, G. C. J. Vosmaer et I. Ijima '). Hydropolypi, A. Billard. Stylasterina, S. J. Hiekson et MUe II. M. Eng land. Siphonophora, M'les Leus et van Riemsdijk. Hydromedusae, O. Maas. Scyphoiuedusae, O. Maas. Ctenophora, MUe F. Moser. Gorgonidae, Alcyonidae, J. Versluys et S. J. Hiekson ').\ Pennatulidae, S. J. Hiekson. Actiniaria, P. Mc Murrich. Madreporaria, A. Alcock ') et L. Döderlein. Antipathavia, A. J. van Pesch. Turbellaria, L. von Graff et R. R. von Sturamer. Cestodes, J. W. Spengel. Nematomorpha, H. F. Nierst rasz. Chaetoguatha, G. H. Fowler. Nemertini, A. A. W. Hub recht. Myzostomidae, R. R. von St umin er. Polychaeta errautia, R. Horst. Polychaeta sedeutaria, M. Caullery et F. Mesnil. Gephyrea, C. Ph. Sluiter. Enteropueusta, J. W. Spengel. Pterobranchia, S. F. Harmei'. Brachiopoda, J. F. van Bemmelen. Polyzoa, S. F. Harme r. Copepoda, A. Scott. Ostracoda, G. W. Muller. Cirrhipedia, P. P. C. Hoek. Isopoda, H. J. Hansen. Amphipoda, Ch. Pérez. Caprellidae, P. May er. Storaatopoda, H. J. Hansen. Cumacea, W. T. Cal man. Schizopoda, H. J. Hansen. Scrgestidae, H. J. Hansen. Decapoda, J. G. de Man. Pantopoda, J. C. C. Loman. Halobatidae, J. Th. Oudemans. Crinoidea, L. Döderlein et C. Vancy. Echinoidea, J. C. H. de Me ij e re. Holothurioidea, C. Ph. Sluiter. Ophiuroidea, R. Kohier. Asteroidea, L. Döderlein. Solenogastres, H. F. Nierst rasz. Chitonidae, H. F. Nierstrasz. Prosobranchia, M. M. S c h e p man. Prosobranchia parasitica, H. F. Nier it rasz. Opisthobranchia, R. B e r g h. Heteropoda, J. J. Tesch. Pteropoda, J. J. Teseh. Lamellibranchiata. P. Pelseneer et Ph. Dautzenberg. Scaphopoda, M"e M. Boissevain. Cephalopoda, L. Joubin. Tunicata, C. Ph. Sluiter et J. E. W. Ihle '). Pisces, Max Web er. Cetacea, Max Weber. Liste des algues, M"" A. Weber. Halimeda, MUe E. S. Barton. (Mme E. S. Gepp). Corallinaceae, M'ae A. Weber et M. F os 1 ie. Codiaceae, A. ot Mme E. S. Gepp. Dinoflagellata. Coccosphaeridae, J. P. Lotsy. Diatomaceae, J. P. Lotsy. Deposita marina, O. B. Böggild. Resul tats géologiques, A. Wichmann. Siboga-Expeditie I. CORALLIIM BY SYDNJE2T J. HïGKSQN m.a., f.r.s. Professjir'óf Zoology in the Victoria ÜnïvBrsiljj of Manchester II. PSEÜDOCLADOCHONÜS HICKSONI d. g. n. sp. VON DR. J. VERSLUYS Privat-Docent an der Universitat Amsterdam Mit 3 Tafeln und 16 Figuren im Text Monographie XIII c aus : UITKOMSTEN OP ZOOLOGISCH, BOTANISCH, OGEANOGRAPHISGH EN GEOLOGISCH GEBIED verzameld in Nederlandsch Oost-Indië 1899 — 1900 w aan boord H. M. Siboga onder commando van Luitenant ter zee ie ld. G. F. TYDEMAN UITGEGEVEN DOOR Dr. MAX WEBER Prof. in Amsterdam, Leider der Expeditie (met medewerking van de Maatschappij ter bevordering van het Natuurkundig Onderzoek der Nederlandsche Koloniën) BOEKHANDEL EN DRUKKERIJ VOQKHI f N E. J. I3RILL LEIDEN : Publié Aoüt 1907 * Les numéros avec un astérique ont déja paru; ceux marqués l) seulement en partie Voor de uitgave van de resultaten der Siboga-Expeditie hebben bijdragen beschikbaar gesteld: Maatschappij ter bevordering van het Natuurkundig Onderzoek der Nederlandsche Koloniën. Het Ministerie van Koloniën. Het Ministerie van Binnenlandsche Zaken. Het Koninklijk Zoologisch Genootschap » Natura Artis Magistra" te Amsterdam. De >Oostersche Handel en Reederij" te Amsterdam. De Heer B. H dk. Waal Oud-Consul-Generaal der Nederlanden te Kaapstad. M. !'.. te Amsterdam. CONDITIONS GÉNÉRALES DE VENTE. i3- L'ouvrage du „Siboga" se composera d'une série de monographies. 2°. Ces monographies paraitront au fur et a mesure qu'elles seront prêtes. 3°. Le prix de chaque monographie sera différent, mais nous avons adopté comme base générale du prix de vente: pour une feuille d'impression sans fig. flor. 0.15; pour une feuille avec fig. flor. 0.20 a 0.25 ; pour une planche noire flor. 0.25; pour une planche coloriée flor. 0.40 ; pour une photogravure flor. 0.60. 40. Il y aura deux modes de souscription : a. La souscription a l'ouvrage complet. /;. La souscription a des monographies séparées en nombre restreint. Dans ce dernier cas, le prix des monographies sera majoré de 25 °/0. 50. L'ouvrage sera réuni en volumes avec titres et index. Les souscripteurs a l'ouvrage complet recevront ces titres et index, au fur et a mesure que chaque volume sera complet. CLIV C. Ph. Sluiter. Di< Holothurien d pedition. Mit In. / 6. t 7.50 E. S. Barton. nus Halimeda. With 4 plat , 1.80 , 2.40 M Weber. Introduction et description de ('expedition. Ave< I i , C>-7S ■ 9- — G. F. Tydeman. l description "f the Bhip and appliances used for scientific nul illustrations 2. — „ 2.50 I Vil H. F. Nierstrasz. The Soleno f the Siboga-Exp. With 6 plates. , 5^0 , 4.90 CII1 J. Versluys. iden der Sibi pedition. I. Di< Chrj idae. Mil n nu Text 3. — , 3.75 ■ • i 1 A. Alcock. Report on the Deep-Sea Madreporaria of the Siboj With 5 platos 4/KD „ 5.75 XXV C. Ph. Sluiter. Die Sipunculiden und Echiuriden dei Siboga-Exp. fafeln und 3 Figuren in Text „ 3. — , 3.75 G. C. J. Vosmaer and J. H. Vernhout. The Porifera of the Sib<>-a- tion. I. The genu pongia. With 5 plates 2.40 „ 3. — io* Livi XI Otto Maas. Die Scyphomedusen der Siboga-Expedition. Mit [2 Tafeln. B 7.50 11 Livi \II Fanny Moser. Dié Ctenopboren der Siboga-Expedition. Mit 4 Tafeln. , 2.80 a 3.50 1. XXXIV) P. Mayer. Die Caprellidae der Siboga-Expedition. Mit ro Tafeln. , 7.80 , 9.75 II G. F. Tydeman. Hydrographic results of the Siboga-Expedition. With ildns and 3 charts of depths „ 9. — „ 11.25 XI. III J. C. H. deMeijere. Die Echinoidea dei Siboga-Exp. Mit 23 Tafeln. . 15. — . 18.75 i : René Koehler. Ophiures de 1'Expédition du Siboga. 1 Partie. Ophiures de Mer profonde. Avec 36 Planches „ 16.50 „20.50 tl Livr. M Lil) J. J. Tesch. The Thecosomata and Gymnosomata of the Siboga- Expedition. With 6 plates „ 3.75 „ 4.70 1; Livr. Monogr. 1 VI 1 C. Ph. Sluiter. Die Tunicaten der Siboga-Expedition. 1. Abteilung. Die socialen und holosomen Ascidien. Mit 15 Tafeln „ 6.75 „ 9. — Monogr. I.XI A. Weber— van Bosse and M. Foslie. The Corallinaccae of the Siboga- Expedition. With 1 and 34 texthgures , 12.50 „ 15.50 Livr. (W /lil Sydney J. Hickson and Helen M. England. The Stylasterina of the Siboga Expedition. With 3 plates „ 1.50 , 1.90 Livr. Monogr. XLVIII) H. F. Nierstrasz. Die Chitonen der Siboga-Exp. Mit 8 Tafeln. „ 5. — , 6.25 XI.W'i René Koehler. Ophiures de 1'Expédition du Siboga. 2 Partie. Ophiures littorales. Avec 18 Planches B 10.25 „ 12.75 Livr. Monogr. XXVtów) Sidney F. Harmer. The Pterobranchia of the Siboga-Expedition, with an account of other species. With 14 plates and 2 text-figures „ 6.75 „ 9. — XXXVI) W. T. Calman. The Cumacea of the Siboga Expedition. With 2 plates and 4 text-figures 1.80 „ 2.40 LV1 C. Ph. Sluiter. Die Tunicaten der Siboga-Expedition. Supplement zu der I. Abteilung, Die socialen und holosomen Ascidien. Mit 1 Tafel. B — .75 B 1. — I ivr. Monogi 1. Rud. Bergh. Die Opisthobranchiata der Siboga-Exped. Mit 20 Tafeln. , 11.25 - '4-'o r. X) Otto Maas. Die Craspedoten Medusen der Siboga-Exp. Mit 14 Tafeln. , 9.25 „ 12.50 ;. XIII, /i J. Versluys. Die Gorgoniden der Siboga-Expedition. II. Die Primnoidae. Mit 10 Tafeln, 17S Figuren im Text und einer Karte . . . „ 12.50 „ i< 1 X X I G. Herbert Fowler. The Chaetognatha of the Siboga Expedition. With 3 plates and 6 charts „ 4.20 , 5.25 J. J. Tesch. Die Heteropoden der Siboga-Expedition. Mit 14 Tafeln. , 6.75 , 9. — Livi XXX) G. W. Muller. Die Ostracoden der Siboga-Exped. Mit 9 Tafeln. , 3.50 , 4.40 Franz Eilhard Schulze. Die Xenophyophoren der Siboga-Exped. a „ 2.40 „ 3. — I V Maria Boissevain. The Scaphopoda of the Siboga Expedition. , 4.80 „ 6. — XX\ I J. W. Spengel. Studiën Uber die Enteropneusten der Siboga-Exp. ren im 'I < \t , 14.— , 1. H. F. Nierstrasz. Dii Nematomorpha der Siboga-Exp. Mit 3 Tafeln. , 2.80 » 3.50 XIII Sydney J. Hickson und J. Versluys. Die Alcyoniden der Sibo 11 mi. Mit 3 Tafeln und 16 Figuren im Text. „ 2.20 , 2.75