SIBOGAEXPEDITIE.
Siboga-Expeditie
UITKOMSTEN
OP
III II, Illffl
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VERZAMELD IN
NEDERLANDSCH OOST-INDIË 1899— 1900
AAN BOORD H. M. SIBOGA ONDER COMMANDO VAN
Luitenant ter zee T kl. G. F. TYDEMAN
UITGEGEVEN DOOR
Dr. MAX WEBER
Prof. in Amsterdam, Leider der Expeditie
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(met medewerking van de Maatschappij ter bevordering van het Natuurkundig
Onderzoek der Nederlandsche Koloniën)
BOEKHANDEL EN DRUKKERIJ
VOORHEEN
E. J. BRILL
LEIDEN
Siboga-Expeditie
XXXIX b
DIE DECAPODA BRACHYURA DER
SIBOGA-EXPEDITION
VON
J. E. W. IHLE
(Zoologisches Institut Utrecht)
DROMIACEA
Mit 4 Tafeln und 38 Figuren im Text
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BUCHHANDLUNG UND DRUCKERE1
TOBM*L5
E. J. BEILL
LEIDEN — I913
DROMIACEA.
EINLEITUNG.
Die Bearbeitung der umfangreichen und wichtigen Sammlung von Decapoden der
Siboga-Expedition hatte Dr. J. G. de Man anfanglich in ihrem ganzen Umfang übernommen.
Da aber seine schone und ausserordentlich gründliche Untersuchung der Macruren und Ano-
muren bereits sehr viel Zeit fordert, sah er von der Bearbeitung der Brachyuren ab, welche
mir von Herrn Prof. Weber freundlichst überlassen vvurde.
Obwohl diese meine erste grössere carcinologische Arbeit an Gründlichkeit und Genauig-
keit weit hinter den Arbeiten von de Man zurückbleiben wird, ist vorliegende Bearbeitung der
Dromiaceen wesentlich durch die mannigfache Hilfe und durch die wertvollen Ratschlao-e
gefördert, welche unser ausgezeichneter und im Gebiet der Systematik der Decapoden so
erfahrene hollandische Carcinologe mir auf meine Bitte stets in ausgedehntem Maasse zu Teil
werden Hess. Ich spreche ihm dafür meinen allerherzlichsten Dank aus.
Auch den Herren, die mir durch die Zusendung von Material meine Arbeit erleichterten,
sage ich meinen besten Dank. So sanclten die Herren Dr. F. A. Jentink und Dr. R. Horst mir
aus der Sammlung des zoologischen Museums in Leyden mehrere Exemplare von Dromidiopsis
cranioides und D. caput-mortmim nebst einem Exemplar von Dromia dormia, D. vulgaris und
Homola bar ba fa. Herr Prof. Ehlers schickte mir aus dem Museum in Göttingen einige Exem-
plare von Cryptodi'omia canaliculata und Herr L. A. Borradaile war so freundlich Herrn
L. Doncaster zu bitten mir einige Exemplare von Cryptodromia hirsuta aus dem Museum in
Cambridge zuzusenden. Auch benutzte ich zum Teil die mir zur Untersuchung überlassenen
Brachyuren, welche Dr. P. N. van Kampen an Bord des Untersuchungsfahrzeuges „Gier" in
der Java-See sammelte, über welche aber an anderer Stelle berichtet werden wird. Endlich
danke ich Herrn Prof. E. L. Bouvier, der so freundlich war mir seine Meinunsr über einio-e
Fragen der Morphologie der Dromiaceen mitzuteilen.
Zusammen mit dem Material der Siboga-Expedition werde ich auch einige kleinere
Sammlungen bearbeiten, unter welchen ich an erster Stelle die zahlreichen Brachyuren nenne,
SIBOGA-EXPEDITIE XXXIX />.
4817
weiche Dr. P. J. Kleiweg de Zwaan auf Nias sammelte. In diesen kleineren Sammlungen
fanden sich aber keine Dromiaceen.
Dieses sehr umfangreiche Brachyuren-Material aus dem Indischen Archipel werde ich
in einigen selbststandigen Abhandlungen bearbeiten, von welchen die erste über die Dromiacea
jetzt vorliegt. Es wurden . 19 Arten von Dromiiden, von welchen 2 in 2 Varietaten, und 7
Arten von Homoliden angetroffen. Von den Dromiiden wurden 1 1 Arten und 3 Varietaten
zum ersten Male von der Siboga-Expedition im Gebiet des Archipels aufgefunden, wahrend
von den Homoliden bisher nur eine Art aus diesem Gebiet bekannt war. Im erbeuteten Material
befinden sich 5 neue Arten und 3 neue Varietaten von Dromiiden und 3 neue Arten von
Homoliden. Die neuen Dromiiden wurden alle in untiefem Wasser gefischt, wahrend die 3
neuen Homoliden bezgl. aus Tiefen von 835 — 1264 M, 310 und 204 M stammen. In der
Sammlung der Siboga-Expeclition fehlen von den im Archipel schon früher angetroffenen Arten
nur 2 Dromiiden, 2 Dynomeniden und 1 Homolide.
Das ziemlich ausgedehnte Material, welches ich untersuchen konnte, gab mir Anlass
auch eine kurze Übersicht über die aussere Morphologie der Dromiiden und Homoliden zu
geben, aber keine Monographie dieser Gruppen. In dieser kurzen Übersicht sind nur die
Merkmale, wodurch die Dromiaceen sich von den anderen Brachyuren unterscheiden, ausführ-
licher behandelt. Hierbei stütze ich mich an erster Stelle auf die Schriften von Bouvier, der
die Morphologie der Dromiaceen am genauesten untersucht hat. Speziell erwahne ich seine
schone Abhandlung „sur 1'origine homarienne des Crabes" (1896), weiche eine Fülle von
Tatsachen und Betrachtungen über die Morphologie und Phylogenie der Dromiaceen enthalt.
Am Schluss dieser Arbeit gebe ich eine tabellarische Übersicht über die geographische
Verbreitung der Dromiaceen und eine Liste aller bekannten, zu dieser Gruppe gehörenden Arten.
Die für die Tafeln ano-efertigten Zeichnungen verdanke ich der geschickten Hand des
Herrn J. F. Obbes.
DECAPODA BRACHYURA.
i. Tribus DROMIACEA.
Von Alcock wurde der Tribus der Dromiacea in 2 Gruppen zerlegt : die Dromiidea
und die Hoinolidca (= Homolinae im Sinne Bouvier's). Erstgenannte Gruppe teilt er in Homo-
lodromiidae, Dromiidae und Dynomcnidae (= Dynomeninae Bouvier, der die Homolodromiidac
und Dromiidae als Dromiinae zusammenfasst). Da mir von den Dromiidea nur Vertreter der
Dromiidae vorliegen, vvill ich mich bei der kurzen Besprechung der ausseren Morphologie dieser
Gruppe auf diese Familie beschranken, obwohl Homolodromia, nach Bouvier die primitivste
aller rezenten Krabben, oft zum Vergleich heranzuziehen ist.
Die Systeme von Alcock und Bouvier lasse ich hier folgen, wozu ich bemerke, dass
ich im Folgenden die Familie der Dromiidae im Sinne Alcock's auf Dromia mit ihren Ver-
wandten beschranke, wahrend ich den Namen Homolidae als gleichbedeutend mit Bouvier's
Homolinae gebrauche.
Dromiidea
Homolidea
Alcock.
1. Homolodromidae
2. Dromiidae
Dynomenidae
Homolidae
Latreillidae
Beispiele.
Homolodromia
Dicranodromia
(— Arachnodromia)
Dromia
Cryptodromia
Dynomene
Acanthodromia
Homola
Latreillopsis
Latreillia
Bouvier.
1)
romnnae
Dynomeninae
Homolinae
Dromiidae.
Familie Dromiidae.
Ich gebe von der ausseren Morphologie dieser Familie eine kurze Übersicht.
In seiner schonen Abhandlung: „Sur 1'origine homarienne des Crabes" (1896) hat Bouvier
gezeigt, dass die Dromiiden von Vorfahren abstammen, welche Homolodromia ahnlich waren,
so dass wir in der folgenden Besprechung die erstgenannten öfters mit letztgenannter Gattung
vergleichen mussen. Wir werden dadurch festzustellen versuchen, in welcher Hinsicht sich die
Dromiiden von ihren Vorfahren entfernt haben und anderseits werden wir zu ermitteln ver-
suchen, welche Merkmale der Dromiiden primitiver Natur sind und wie sich diese in der Reihe
der Dromiiden vielfach geandert haben.
Cephalothorax. Körperform. Homolodromia und Dicranodromia stimmen in der Kör-
perfprm mit den Macruren überein und auch unter den Dromiidae findet man Arten, welche
die langliche Gestalt beibehalten haben, so dass die Lange des Cephalothorax grösser ist als
die Breite. Oft wird aber die Breite der Lange gleich und bei vielen Arten wird die Breite
selbst betrachtlicher als die Lange. Es ist bemerkenswert, dass diese phylogenetische Zunahme
in Breite ontogenetisch rekapituliert werden kann. So ist der Cephalothorax bei jüngeren Exem-
plaren von Dromidiopsis cranioides langer als breit, wahrend das erwachsene d" bedeutend
breiter als lang ist. lm Gegensatz zu Homolodromia ist der Körper der Dromiiden etwas dorso-
ventral abgeplattet und eine deutliche Seitenkante ist am Cephalothorax ausgebildet, so dass
wir an diesem eine dorsale und eine ventrale Seite unterscheiden können.
Dorsalseite des Cephalothorax. Wie bei den Vorfahren der Dromiacea, den
fossilen Prosoponidae, ist die Skulptur der Oberflache des Cephalothorax bei Homolodromia gut
entwickelt. Auch bei einem Teil der Dromiiden finden wir die
Furchen von Homolodromia zurück, aber bei manchen Ver-
tretern dieser Familie sind die Furchen fast ganz verschwunden.
Die Cervicalfur che (nach Bouvier's Nomenklatur)
oder vordere seitliche Ouerfurche ist bei den Dromiidae meist
schwach entwickelt. Der dorsale Teil dieser Furche (von Boas
mit e' bezeichnet) besteht aus einem medianen und zwei lateralen
Teilen, welche bei Homolodromia paradoxa nicht mit einander
zusammenhangen (Textfig. 1, 3). Der mediane Teil dieser Furche
zeigt ein Paar kleiner, aber tiefer, neben der Medianlinie liegender
Grübchen, die Cervicalgrübchen (ponctuations cervicales Bou-
vier), welche Fortsatzen an der Innenseite des Rückenpanzers
entsprechen. Bei den Formen, bei welchen der mediane Teil der
Furche verschwunden ist, wird durch die Lage der Grübchen
die Stelle der verschwundenen Furche angedeutet. Der laterale
Teil der Cervicalfurche verlauft seitlich und nach vorn zum
vorderen Seitenrand. Bei den primitiveren Dromiiden (z. B.
Drom/a zit/garis, Petalomera, Coiichoecetes, Cryptodromia cbalioidcs) ist diese Furche noch
deutlich, wahrend sie bei den meisten Arten ganz oder fast ganz verschwunden ist.
srx.
JOXJ
Fig. I. Homolod romia paradoxa. Rückenseite
des Cephalothorax (Kopie nach Bouvier 1896,
Fig. 2).
als Anterolateralstachel; c Branchialfurche;
é Cervicalfurche ; zwischen den lateralen Teilen
dieser Furche sieht man den medianen Teil
mit den 2 Cervicalgrübchen; Idr Linea dro-
mica; soz Supraorbitalstachel: srz seitlicher
Rostralzahn.
Es sei hier schon bemerkt, dass der ventrale Teil (e) der Cervicalfurche bei Homoio-
dromia out entwickelt ist. Er verbindet sich hier mit dem ven-
tralen Teil (6') der Branchialfurche zu einer nach vorn verlaufenden
Furche (6) (Textfig. 2). Bei den Dromüdae ist die Furche e meist
verschwunden, aber es ist möglich, dass eine Furche, welche bei
Dromia intermedia sehr deutlich ist und sich mit der Furche
b' b vereinigt, diesem ventralen Teil entspricht (Textfig. 5).
Hinter dem medianen Teil der Cervicalfurche findet man
bei den Dromiiden eine quere Furche, welche sich seitlich durch
, ...... , _ . 1r , 1 ■ 1 1 F'S- 2- Homolodromia paradoxa. Seiten-
eine longitudinale Furche mit der Cervicalfurche verbindet und flache des Cephalothorax (Kopie nach Bou.
welche wir Sutura gastro-cardiaca nennen können (Text- VIER l8961 Fls- 3)-
als Anterolateralstachel; b Furche. aus der
fïg. 3). Mit dem seitlichen Teil der Cervicalfurche grenzt sie einen Vereinigung von Cervical- und Branchiai-
vorderen Abschnitt des Cephalothorax ab, dessen medianer Teil " en.standen; *'ventraier Teil der Bran-
*■ cnialfurche ; c dorsaler Teil der Branchial-
Gastralregion Und dessen laterale Teile Hepaticalregi- furche; d Seitenast der Cervicalfurche ; e ven-
traler Teil und e' dorsaler Teil der Cervical-
furche; hir Linea dromica (s. lateralis).
nirz
on en genannt werden. Wahrend der mediane Teil der Gastral-
region bei den Homolidac oft eine deutliche, dreieckige Figur
(Mesogastralregion) zeigt, ist diese bei den Dromüdae nur selten erhalten (z. B. Dromia
vulgaris, Cryptodromia gilesii, Petalomerd).
Die Spitze dieses Dreiecks ist nach vorn
gewendet, sie setzt sich in die mediane Stirn-
furche fort, welche zum medianen Frontalzahn
verlauft, wahrend seine Basis von dem medi-
anen Teil der Cervicalfurche gebildet wird.
Jederseits neben der Stirnfurche tragt der
Cephalothorax oft eine Anschwellung, den
Protogastrallappen, wahrend auf der Region
zwischen Cervicalfurche und Sutura gastro-
cardiaca (Regio urogastrica) ebenfalls ein Paar
Anschwellungen, die Urogastrallappen, vor-
kommen können. In den meisten Fallen aber
wird die Oberflache der Gastralregion ganz
glatt durch das Schwinden der Skulptur.
Hinter der Reg-io urogastrica liest
die Cardialregion, von ihr getrennt durch
die Sutura gastro-cardiaca. Diese mehr oder
weniger gut umschriebene Region hat eine
etwa ó-eckige Gestalt. Sie tragt sehr haufio-
3 Erhebungen oder Flecken und zwar vorn
eine paarige und hinten eine unpaare.
Hinter der Regio cardiaca liegt die
kurze Intestinalregion, welche meist deutlich gegen die Cardialregion abgegrenzt ist.
ir-
Fig. 3. Dromia. Die Furchen und Regionen der Rückenflache.
ah 1 I, antero-lateraler Zahn; c Branchialfurche; eg Cervicalgrübchen ;
er Cardialregion; e' Cervicalfurche; hbr hintere Branchialregiou ; hc Erhe-
bung der Cardialregion ; ioz Infraorbitalzahn ; ir Intestinalregion; Idr Linea
dromica; mgr Mesogastralregion; mrz medianer Rostralzahn; jt^/ Protogas-
trallappen ; pk Posterolateralzahn ; soz Supraorbitalzahn ; srz seitlicher
Rostralzahn ; ugl Urogastrallappen ; vbr vordere Branchialregion.
Die Branchial f ur che nach Bouvier's Nomenklatur (= H. Milne Edwards' Cervical-
furche) oder hintere seitliche Ouerfurche ist eine wichtige und, im Gegensatz zu der Cervical-
furche, bei den Dromiiden sehr konstante Furche. Ihr dorsaler Teil wird von Boas mit c, ihr ven-
traler Teil mit b' bezeichnet. Diese Furche entlehnt ihren Namen von der Branchial region,
welche von ihr in eine vordere und hintere Halfte geteilt wird, denn diese Region erstreckt
sich seitlich von Cardial- und Intestinalregion und hinter dem seitlichen Teil der Cervicalfurche
bis zum Rand des Cephalothorax (Textfig. 3). Der dorsale Teil der Branchialfurche dehnt sich
medial bis zur lateralen Begrenzung der Cardialregion und lateral bis zum Seitenrand des
Cephalothorax aus, welcher von ihm in einen vorderen und hinteren Teil zerlegt wird.
Nur bei einem Teil der Dromiidae (manche Cryptodromia- Arten, Petalomcra, Conchoc-
cetes, Lasiodromia u. A.) bleibt der- dorsale Teil der Branchialfurche in seiner ganzen Lange
deutlich, wahrend er sich bei anderen Formen nur lateral erhalt. Zuodeich kann ein grosser
Teil der übrigen Skulptur verschwinden, so dass die Oberflache des Cephalothorax fast ganz
glatt wird (viele Cryptodromia- Arten). Stets ist aber der glatte Cephalothorax phylogenetisch
von einem reich skulptierten abzuleiten, wie wir ihn auch bei den Homo/idae antreffen.
Stirn und Augenhöhlen. Bei den Stammformen der Dromiacea, den fossilen
Prosoponiden, fehlt ein medianer Rostral- (Stirn-)zahn (Bouvier 1896, p. 69) wie bei Homolo-
dromia. Wo wir also bei den heutigen Dromiacea einen solchen Zahn finden, ist er nach
Bouvier als eine Neubildung zu betrachten. Dieser Zahn fehlt aber noch bei Eudromia,
Hypoconcha und Lasiodromia. In vielen Fallen — wenn keine Reduktion vorliegt wahrscheinlich
den primitiveren — ist er noch sehr klein [Conchoecetes u. A.). Bei den meisten Formen wird
dieser Zahn aber grösser, obwohl er an Grosse meistens bei den seitlichen Rostralzahnen
zurückbleibt (Textfig. 3). Er liegt auch in einer tieferen Ebene als die seitlichen Zahne und
verbindet sich mit dem Epistom.
Die seitlichen Rostralzahne sind bei Homolodromia gross und spitz ; sie werden meistens
als seitliche Frontalzahne bezeichnet. Bei den Dromiiden sind sie nicht mehr so spitz als bei
Homolodromia und haben eine dreieckisfe Gestalt. Selten sind sie aboerundet. Ihr Überwie^en
über den medianen Rostralzahn ist als ein primitiver Zustand zu betrachten.
Augenhöhlen fehlen bei Homolodromia noch völlig und der distale Teil des Augen-
stieles legt sich gegen den antero-lateralen Stachel (s. u.). Dies wird nun bei allen Dromiiden
anders, wo die Stirn jederseits neben dem von dem medianen Rostralzahn und dem Epistom
gebildeten Septum das Dach einer Höhle bildet, welche meist Augenhöhle genannt wird. Da
diese Grube ausser dem Augenstiel, im Gegensatz zu den höheren Brachyuren, auch die zusammen-
geschlagene Antennula enthalt, wird sie besser or bi t o-a n ten n u 1 are Grube genannt.
Bei Homolodromia tragt der Stirnrand zwischen dem Rostrum und dem antero-lateralen Zahn
einen sehr kleinen Dorn. Diesen Dorn finden wir bei den Dromiiden als Supraorbitalzahn
zurück, wo er lateral von dem seitlichen Rostralzahn einen mehr oder weniger deutlichen Vor-
sprung am Stirnrand bildet (Textfig. 3). Seine geringe Grosse bei manchen Dromiiden (z. B.
Petalomerd) ist vielleicht ein primitives Merkmal.
Die aussere Ecke der Augenhöhle, also der laterale Teil des Stirnrandes, tragt ursprüng-
lich keinen Zahn. Sie kann sich aber zu einem besonderen Extraorbitalzahn erheben.
6
Der Boden der Augenhöhle ist sehr unvollstandig und nur lateral vorhanden. Hier wird
er von dem Infraorbitallobus gebildet, welcher sich medial hinter der Einpflanzung der
Antenne mit dem Epistom verbindet (Textfig. 5). Dieser Lobus tragt haufig den als Infra-
o-rbitalzahn bekannten, nach vorn gerichteten Vorsprung.
Durch die ursprünglich enge Augenhöhlenspalte (Orbitalfissur) wird der Infra-
orbitallobus von der ausseren Ecke des oberen Augenhöhlenrandes getrennt. Bei einem Teil
der Cryptodromia- Arten ist diese Furche geschlossen, wie schon von Hilgexdorf für C. cana-
liculata und pentagonalis nachgewiesen wurde.
Der offene Teil des Augenhöhlenbodens wird nun lateral durch das 1. und 2. Glied der
Antenne, medial durch das proximale Glied der Antennula geschlossen. Ein Septum, welches
von dem medianen Rostralzahn und dem Epistom gebildet wird, trennt die beiden Augenhöhlen.
Seitenrand. Den primitivsten Dromiaceen {Homolodromia) fehlt ein deutlicher Seiten-
rand am Cephalothorax, wie bei den Macruren. Statt der hohen Seitenfïachen, welche wir bei
Homolodromia noch finden, hat sich bei den Drontiidae ein scharf definierter Seitenrand ent-
wickelt, welcher die Grenze zwischen dorsaler und ventraler Seite des Cephalothorax bildet.
Die Branchialfurche teilt den Seitenrand in den vorderen (antero-lateralen Rand) und
den hinter en (postero-lateralen Rand) Seitenrand (Textfig. 3). Der vordere Seitenrand tragt
bei den Dromiidae eine verschiedene Zahl von Zahnen. Wahrend wir bei Homolodromia nur
einen grossen antero-lateralen Stachel antreffen, halte ich den Besitz von 3 Zahnen am vorderen
Seitenrand (antero-laterale Zahne) für die rezenten Dromiidae für primitiv. Bei mehreren Arten
bleibt diese Zahl bestehen ; sie kann aber dadurch grösser werden, dass an diesen Zahnen hinter
der Hauptspitze Nebenspitzen auftreten können, welche gross und selbststandig werden können.
\\ ahrend junge Exemplare von Dromidiopsis crauioides noch 3 Zahne besitzen, treten bei
alteren hinter dem 1. Zahn 1 oder 2 Nebenzahne
auf (Textfig. 4. 5 ; Taf, I, Fig. 4). Auch bei D.
caput-mortuum können 2 Xebenzahne hinter diesem
Zahn auftreten. Dromia vnlgaris hat einen Xeben-
zahn hinter dem 2. Hauptzahn und die von Miers
(18S0, p. 370) beschriebene Dromidia orientalis
(= Dromidiopsis crauioides":) hat sowohl hinter dem
1. als hinter dem 2. Zahn einen Xebenzahn, so dass
bei letztgenannter Art die Zahl der antero-lateralen
Zahne jederseits auf 5 steigt. Wenn die Cervical-
furche deutlich ist, erreicht sie zwischen dem 2. und
3. Hauptzahn den Seitenrand des Cephalothorax
(Textfig. 3, 4).
Anderseits beobachten wir bei vielen Dromiiden, dass die Zahl der antero-lateralen Zahne
sich verringert. So hat man von Dromidiopsis aastraliensis Exemplare beobachtet mit 3, 2 oder 1
Zahn und von Cryptodromia canaliculata solche mit 2 oder 1 Zahn. Bei anderen Arten ist diese Zahl
jederseits auf 2 oder 1 fixiert. Cryptodromia coronata z. B. hat 2 antero-laterale Zahne und Crypt.
hilgendorfi nur einen Zahn, wahrend bei Dromidia tinidentata diese Zahne ganz geschwunden sind.
7
Fig. 4. Dromia. Linke Seite des Cephalothorax. b Furche,
aus der Vereinigung von e und b' entstanden; b' ventraler
und c dorsaler Teil der Branchialfurche; e ventraler und e'
dorsaler Teil der Cervicalfurche: d Seitenast der Cervical-
furche, i Furche der Pterygostomialregion: /.//- Linea dromica.
Das abgebildete Tier hat hinter dem i. Hauptzahn I Ne-
benzahn.
Der hintere Seitenrand tragt unmittelbar hinter der Branchialfurche einen mehr oder
weniger deutlichen postero-lateralen Zahn, welcher bei Homolodromia noch- fehlt.
Ventralseite des Cep halothorax. Wie bei den Macruren begrenzt der Carapax —
eine Falte, welche vom seitlichen und hinteren Rand der Kopfregion entspringt und mit den
Terghen des Thorax verwachst — die Höhle, in welcher die Kiemen liegen. Wahrend er aber
bei den Macruren diese Kiemenhöhle seitlich begrenzt, bildet er bei den abgeplatteten Brachyuren
auch die ventrale Wand der Kiemenhöhle. Der Carapax entspringt hier vorn und ventral von
dem ventralen Teil der Kopfregion, der Subhepaticalregion.
Subhepaticalregion und Carapax zeigen für die Systematik wichtige Besonderheiten. Wir
benutzen Hilgendorf's Nomenklatur (1879, p. 812).
Wenn man die aussere Orbitalecke mit dem 1. und 2. antero-lateralen Zahn durch eine
Linie verbindet, nennt man die Region ventral von und hinter dieser Linie Subhepat i-
calregion. Diese Region besteht aus 2 Teilen. Der dorsale, vordere Teil (Hilgendorf's
I n fra margin al wu lst) ist bei Cryptodromia gut entwickelt und hier manchmal durch eine
transversale Reihe von Zahnen ausgezeichnet, von welchen der mediale lateral von dem Infra-
orbitallobus liegt. Diese Subhepaticalzahne sind zahlreich (4) bei Cryptodromia tuber-
culata, wo sie sich seitlich bis zum 2. antero-lateralen Zahn fortsetzen. Oft findet man nur 1
Subhepaticalzahn, welchen man mit dem medialen von C. tubcrailata vergleichen kann und welcher
dann bei Betrachtung von oben zwischen dem 1 . antero-lateralen Zahn und der ausseren Augen-
höhlenecke sichtbar sein kann, aber selbstverstandlich in einer tieferen Ebene liegt (Taf. I, Fig. 7, 8).
Es sei darauf hingewiesen, dass bei vielen Dromiiden der vordere Teil des vorderen
Seitenrandes nicht scharf von dem dorsalen Teil der Subhepaticalregion gesondert ist. In diesem
Fall bilden die antero-lateralen Zahne eine nach vorn sich senkende Reihe, von denen der
vordere nicht neben der ausseren Orbitalecke steht, wie bei Cryptodromia, sondern in einer
tieferen Ebene lateral von dem Infraorbitallobus (Textfig. 4, 5), so dass er dieselbe Stelle ein-
nimmt wie der mediale Subhepaticalzahn von Cryptodromia. Ich halte den zweiten besprochenen
Fall für den primitiveren, in welchem der Seitenrand, welcher jedenfalls eine spatere Differen-
zirung ist, vorn noch nicht scharf von der Subhepaticalregion gesondert ist.
Der ventrale, hintere Teil der Subhepaticalregion oder der S up r a su t u r a 1 w u 1 s t liegt
medial hinter dem dorsalen Teil der Subhepaticalregion und lateral gleich hinter dem vorderen
Seitenrand und wird durch eine mehr oder wenio-er deutliche Furche von dem Inframarginalwulst
getrennt. Er erstreckt sich meclial bis zum Infraorbitallobus und lateral bis zur Branchialfurche.
Bei Dromia und Dromidia ist die Furche zwischen Inframarginalwulst und Suprasutural-
wulst deutlich entwickelt. Ihr medialer Teil wird von Bouvier (1S9Ó, Fig. 14) mit dem Buch-
staben d (?) bezeichnet, dass heisst als Seitenast der Cervicalfurche (e) aufgefasst, mit welcher sie
bei Homolodromia sehr deutlich zusammenhangt (Textfig. 2). Ich glaube, dass diese Deutung richtig
ist, da ich den lateralen Teil der Furche (von dem Intervall zwischen 1. und 2. Zahn bis zum
Intervall zwischen dem 2. und 3. Zahn) als einen Teil der Cervicalfurche betrachten möchte;
dieser Zusammenhang von d und e besteht nach meiner Ansicht also auch hier noch. Dieser
laterale Teil cler Furche wird unten noch naher besprochen werden (Textfig. 4, 5).
Der Suprasuturalwulst wird hinten durch eine tiefe Furche begrenzt, welche wie Bouvier
S
?it rz, JTA
SOX*.
angibt, aus 2 Teilen besteht, von welchen der laterale dem ventralen Teil (b') der Branchial-
furche entspricht, wahrend der mediale einer Furche (b) entspricht, welche bei Homolodromia
aus der Vereinigung von Cervical- und Branchialfurche entsteht und nach vorn verlauft. Der
Zusammenhang dieser Furche (b) mit der Cervicalfurche ist nun aber bei den Dromiiden weniger
deutlich als bei Homolodromia. Bei Dromia intermedia sehe ich aber, wie die von mir als
ventraler Teil ie) der Cervicalfurche aufgefasste Furche am Seitenrand zwischen dem 2. und
3. Zalm anföngt (\vo Furche c bei anderen Dromiiden endet), an der Basis des 2. Zahnes
medialwarts verlauft und dann im Intervall zwischen dem 1. und 2. Zahn sich nach hinten wendet
(Textfig. 5). Dieser nach hinten gerich-
tete Teil zerlegt den Suprasuturalwulst
in eine mediale und eine laterale Abtei-
luno" ; er vereiniot sich mit dem ventralen
Teil der Branchialfurche [b') zur Bilclung
der Furche b, welche also die hintere
Begrenzung des medialen Teils des Supra-
suturalwulstes bildet. Der nach hinten ge-
richtete Teil der Cervicalfurche ist bei
anderen Arten undeutlich oder er fehlt.
Auch der Suprasuturalwulst, welcher
manchmal medial nur stark gewölbt ist,
kann medial Zahne tragen, welche bei
Cryiodromia tuberculata eine Ouerreihe
hinter den Subhepaticalzahnen bilden. Oft
findet man nur 2 oder 1 Zahn auf dem
Suprasuturalwulst und in anderen Fallen
fehlen diese Zahne ganz. Fig. 5. Dromia. Linke Halfte der Unterseite des Cephalothorax. V, «A '', i,Mr.
Medial von und hinter dem Supra- % ", ,. , , , . , „ , ,. , , . , , „ , , .
I ai liasalghed der Antennula; a 2 Basalglieder der Antenne; ow Buccalwulst;
SLltUralwulst liegt die PterygOStOmial- bz Buccalzahn; end Endostom; cp Epistom; h Hoeker des Endostoms, mit
welchem die Mandibel artikulirt; imw Inframarginalwulst ; iol lnfraorbital-
regioil. Diese geht seitlich in die hintere lobus; mri mittlerer Rostialzahn ; » Naht am Dach des Ausströmungskanals;
plz postero-lateraler Zahn; psr Pterygostomialregion; soz Supraorbitalzahn ;
Branchialrecrion über. Sie eehört zum
srs seitlicher Rostralzahn; ss?v Suprasuturalwulst; ssz Suprasuturalzalin.
Carapax und wird durch die Furche b'b
gegen den Suprasuturalwulst abgegrenzt. Der mediale Rand der Pterygostomialregion bildet
als Buccalwulst die seitliche Beerenzung; der Mundhöhle. Er trag-t an der vorderen Mund-
ecke einen Zahn oder nur eine liingliche Erhebung (Cryptodromid).
Die Pterygostomialregion besitzt noch eine kurze Furche [i] kurz vor ihrem hinteren
Rand in der Xahe der Basis des Chelipeden, welche der Furche b' b parallel verlauft. Sie ist
nach Bouvier ursprünglich ein Seitenast der Branchialfurche, welchen Zusammenhang sie aber
bei den Dromiacea verloren hat.
Wichtig ist, dass die Dromiidae in ihrer Linea dromica (ligne laterale Bouvier) ein
Homologon der Pleuralnaht (Epimeralnaht) der höheren Brachyuren besitzen. Diese Linie wird
nicht durch eine Furche gebildet. sondern ist lediglich sichtbar als eine Grenze, welche
SIBOGA-EXPEDITIE XXXIX b.
IO
jederseits den helleren vorderen Teil des Carapax von dem dunkleren hinteren Teil abtrennt.
Dieser Unterschied beruht darauf, dass der letztgenannte Teil weniger stark verkalkt und dunner
und durchscheinender ist als der vordere Teil. Die Linea dromica fangt am hinteren Rande des
Cephalothorax an, \vo sie von oben sichtbar ist, erreicht die Unterseite des Cephalothorax und
verlauft nach vorn und medialwarts, sich mehr und mehr vom Seitenrand entfernend, anfanglich
weit hinter Furche b' und dann gleich hinter Furche b b' . Ganz meclial fallt cliese Linie nach
Bouvier mit Furche b zusammen. Das mediale Ende ist aber oft schwer sichtbar; es scheint
aber, dass diese Linie meist vor dem Hoeker auf dem Buccalwulst in der Nahe des Mund-
randes endet.
Bei manchen Dromiiden ist die Linea dromica unsichtbar, aber ursprünglich kommt sie
allen Dromiaceen zu, da sie auch bei ihren Stammformen, den Prosoponidae, vorkommt (Bouvier
1906, p. yy). Nach Bouvier ist sie der Linea hoinolica und Linea anomurica, mit welchen sie
von Boas (1880) verglichen wurde, nicht homolog.
E pist om und Endostom. Das Epistom, der Hauptsache nach das Sternum des
Antennalsegmentes, zeigt bei Homolodromia (Textfig. 6) noch primitive Verhaltnisse. Hier
verbindet das Rostrum sich noch nicht mit dem Epistom zur Bildung eines vertikalen, medianen
Septums (Bouvier 1896, p. 49), aber das Epistom verschmilzt
mit dem Augenbogen (arceau ophthalmique Bouvier). Das
letztgenannte. quergestellte, unpaare Stück dient den Augen-
stielen zur Basis ; es ist durch eine Naht vom Rostrum getrennt
\\ . \ ,' . ct^} CiS (A. Milne Edwards & Bouvier 1902, p. 10). Bei Dicrano-
dromia daeeeen verbindet der mediale Rostralzahn sich mit
den Epistom, wie bei allen anderen Brachyuren, durch welche
Verbindune der Aueenboeen bedeckt wird und ein medianes
Septum entsteht, welches die Augenhöhlen voneinander trennt.
Dasselbe findet man bei den Droiniidae, wo das Epistom, wie
bei Dicranodromia, eine dreieckige, seitlich von den Anten-
nulae und Antennen begrenzte Platte bildet (Textfig. 5). Bei
allen Dromiaceen verbindet das Epistom sich jederseits hinter
^Basaigiied dem Basalglied der Antennen mit der vorderen, ventralen Ecke
der Antenne mit der Öffnung der Antennen- .
drüse; ab Augenbogen; ^Augenstiei; ^ Epi- des Carapax, eine für die Brachyuren typische Verbindung.
stom; ƒ lateraler Fortsatz des 2. Gliedes des S(;hon be; Homolodromia ist das Epistom (s. Str.) dlirdl
Stieles der Antenne; g Geissel der Antenne.
Kopie nach a. Milne Edwards & Bouvier einen Ouerwulst vom Endostom (Gaumen) getrennt. Bei
1902, tab. I fig. 2. ,. _ .. „. , ,. y,.
dieser Gattune zeiet dieser Ouerwulst einen medianen hm-
schnitt. Bei Dicranodromia erhöht die Zahl der Einschnitte sich auf 3, wie bei den Dromiiden,
wahrend von dem seitlichen Einschnitt eine Gaumenleiste entspringt (A. M. Edwards & Bouvier
1902, p. 17).
Bei Droiuia und Dromidiopsis ist das Endostom in folgender YVeise gebaut (Textfig. 5).
Ein Ouerwulst trennt Epistom und Endostom. Ein medianer und 1 Paar seitlicher Einschnitte
teilen diesen Ouerwulst jederseits in ein grosses mediales und ein kleines laterales Stück.
Letztgenanntes ist zahnförmig und manchmal mit einer scharfen Spitze versehen. Seitlich wird
Fig. 6. Homolodromia paradoxa. Ventralseite
des vorderen Teils des Cephalothorax. Die linke
Antennula und Antenne ist entfernt.
1 1
das Endostom durch eine longitudinale Naht begrenzt, welche am Dach des Ausströmungs-
kanals für das Atmungswasser liegt, welcher Kanal seitlich vom freien unteren Rand des
Carapax (Buccalwulst) begrenzt wird. Das vordere Ende des Buccalwulstes liegt neben dem
lateralen Teil des Querwulstes, von ihm getrennt durch die oben erwahnte Naht.
Der hintere Rand des Endostoms ist konkav und tragt jederseits einen Gelenkhöcker.
Mit diesem Hoeker und mit dem lateral von ihm liegenden Teil des Hinterrandes artikulirt
jederseits die Mandibel.
Hinter dem lateralen Einschnitt des obenerwahnten Querwulstes fangt die bekannte, für
die Systematik verwertete, longitudinale Leiste (Gaumenleiste) an, welche zur medialen Begren-
zung des Ausströmungskanales beitragt. Die Starke dieses Wulstes ist nicht bei allen Arten
von Dromia und Dromidiopsis dieselbe, und nur selten fand ich ihn hier mit dem lateralen
Teil des Querwulstes zwischen Epi- und Endostom im Zusammenhang (Textfig. 5).
Bei Dromidiopsis aitstralicusis, Dromidia unidentata, Petalomera und Cryptodromia ist
die Gaumenleiste aait entwickelt und sie steht mit dem lateralen Teil des Ouerwulstes in
ununterbrochenem Zusammenhang, womit ein höherer Zustand als bei Dromia und den meisten
Arten von Dromidia erreicht ist.
Ster nu m. Wahrend der Carapax die dorsale und seitliche Begrenzung der Kiemen-
höhle bildet und die seitlichen Teile (Epimere) der Thoracalsegmente deren mediale Wand
bilden, sind die breken, ventralen Teile (Sterniten) der zu den Pereiopoden gehörenden Thoracal-
segmente an der ventralen Seite des Cephalothorax sichtbar, wo sie das Sternum bilden
(Textfig. 7; cf. auch Bronn, Taf. 78, Fig. 13).
Das Sternum der Dromiiden hat keinen primitiven Bau beibehalten, was sich aus dem
teilweise Verschwinden der Segmentgrenzen ergibt ; ausserdem sind die Sterniten der zu den
Maxillipeden gehörenden Segmente so schmal, dass sie ohne Entfernung dieser Gliedmassen
nicht sichtbar sind.
Wie bei allen Brachyuren ist das Sternum beim Q breker als beim cf.
Die Grenzen zwischen den einzelnen Sterniten sind beim erwachsenen Tier nur lateral
sichtbar ; sie verlaufen vom Rand des Sternum schrag nach vorn und medialwarts. Das 4.
Thoracalsternit (zum Segment der 1. Pereiopoden gehorend) besteht aus einem vorderen, oft stark
behaarten und einem hinteren Teil, welcher breiter ist als der vordere und jederseits einen kraftigen
Querfortsatz tragt, mit welchem der hintere Teil des Coxopoditen des Chelipeden, welcher das
Gelenk tragt, artikulirt (Textfig. 7). Ebenso tragt das 5. Sternit jederseits einen Querfortsatz,
mit welchem der hintere Teil des Coxopoditen des 2. Pereiopoden artikulirt. Die Querfortsatze
sind ein o-utes Hilfsmittel für die Bestimmung- der Lage der vorderen Enden der Sternalfurchen
(s. u.). Ich verstehe unter die Ebene der Querfortsatze des 4 Thoracalsterniten die Querebene,
in welcher die Spitzen dieser Querfortsatze liegen. Am 6. Sterniten sind die Querfortsatze nicht
selbststandig ausgebildet. — Eine deutliche Naht trennt lateral das 6. vom 7. Sterniten. Ebenso
bleibt beim cf lateral die Naht zwischen 7. und 8. Sterniten bestehen. Diese hat genau den-
selben Verlauf als der hintere Teil der unten besprochenen Sternalfurche des Q, welchen wir
also von der erwahnten Naht ableiten dürfen, wahrend der vordere Teil der Sternalfurche als
eine Neubildung zu betrachten ist.
I 2
Für das Innenskelet verweise ich auf GerstAcker (Bronn p. 854), der eine Beschreibung
und Abbildung des Innenskelets von Dromia giebt.
S ternalfu rchen. Die Sternalfurchen sind nur beim 9 vollstandig entwickelt. Den
hinteren Teil, welcher auch beim c? vorkommt, haben wir oben von der Naht. zwischen dein
7. und 8. Thoracalsterniten abgeleitet, wahrend der yordere Teil eine Neubildung beim 9 ist.
Die Sternalfurchen fangen hinten in der Nahe des lateralen Teils der Coxopoditen der 5. Pereio-
poden an und verlaufen dann konvergirend nach vorn, wahrend sie im vorderen Teil ihres Verlaufs
schwacher konvergiren oder einander parallel nach vorn verlaufen (Textfig. 7). Die vorderen
Enden der Furchen haben in den verschiedenen Gattungen eine verschiedene Lage.
Zweifellos dienen die Sternalfurchen sexuellen Zwecken, da sie dieselbe Lage haben wie
die ersten Pleopoden des cf. Bei einem erwachsenen 9 von Dromidiopsis cranioidcs sah ich,
wie in und um den hinteren Teilen der Furchen langliche Gebilde festgeklebt waren, welche
wir vielleicht als Spermatophoren betrachten dürfen.
Die Sternalfurchen verhalten sich bei den verschiedenen Arten verschieden und man
kann eine phylogenetische Reihe zusammenstellen, in welcher die vorderen Enden der Furchen
allmahlich nach vorn verla°fert werden und die Furchen sich deshalb verlangferen.
Wahrend die Sternalfurchen von Homolodromia unbekannt sind, findet man sie bei
Dicranodromia nach Milne Edwards & Bouvier (1902, p. 17) und Alcock (1901, p. 32) als
kurze Furchen, welche sich in der unmittelbaren Nahe der Bases der Pereiopoden nach vorn
nur bis eine zwischen den Bases der 3. Pereiopoden gelegene Stelle fortsetzen, wo sie in der
Nahe der Geschlechtsöffnuneen enden und zwar nach der Figur von Milne Edwards &
Bouvier (1902, t. 2, f. 7) etwas hinter der Ouerebene dieser Offnungen. Dasselbe ist für
Sphaerodromia guitig (Alcock 1901, p. 39).
Bei Dromia haben die Furchen sich nach vorn verlang-ert und enden zwischen den
Bases der 2. Pereiopoden. Sie verlaufen z. B. bei D. vulgaris, den Bases der Pereiopoden
parallel, schwach konvergirend nach vorn, um weit von der Medianebene entfernt zu enden
und zwar ist das Vorderende jeder Furche zu einer Grube erweitert, welche auf einer schwachen
Erhebung des Sterniten liegt, welche bei jungen Tieren noch fehlt. Diese schwachen Erhebungen
liegen bei D. vulgaris noch auf dein hinteren Teil des 5. Thoracalsterniten und zwar etwas
vor der Ebene der Ouerfortsatze dieses Sterniten.
Die Erhebungen, auf welchen die Furchen vorn enden, werden nun bei D. dormia
[=rumpJiit] zu hohen, abgestutzten, zylindrischen, nach aussen gerichteten Tuberkeln. Ganz
vorn wenden die Furchen sich etwas nach aussen, um die Spitzen der Tuberkeln zu erreichen.
Letztgenannte liegen nun weiter nach vorn als die schwachen Erhebungen bei D. vulgaris und
zwar gleich hinter der Naht zwischen 4. und 5. Sterniten, aber, da diese Naht lateral schrag
nach hinten verlauft, schon in der Ebene der Ouerfortsatze des 4. Sterniten.
Bei D. intermedia sind die Tuberkeln schlank und stehen ebenfalls auf dem vorderen
Ieil des 5. Sterniten (Taf. I Fig. 2). Bei einem Exemplar dieser Art waren die Tuberkeln
mit einem braunen Sekretionsprodukt bedeckt.
Bei Dromidia und Dromidiopsis (Textfig. 7) erreichen die Sternalfurchen eine höhere
Entwicklungsstufe. Sie sind im vorderen Teil ihres Verlaufes der Medianlinie mehr genahert als
12 .
bei Dromia und enden, jede mit einer erweiterten Grube, auf einem gemeinsamen, unpaaren,
medianen, quergestellten Hoeker, welcher bei jungen Tieren noch sehr schwach ist und bei
Dromidiopsis caput-mortuum 2 kleine, sekundare Tuberkeln tragt. Bei den von mir untersuchten
Arten von Dromidiopsis tand ich auf diesem Hoeker oft ein b ra 11 nes Sekretionsprodukt, das
wahrscheinlich in der erweiterten Grube sezernirt wird, den Hoeker bedecken und ausserdem
einen Fortsatz auf jeder der Gruben bilden kann.
Dieser Hoeker steht nun bei einem Teil der Dromidia- und Dromidiopsis-- Arten auf
dem vorderen Teil des 5. Sterniten. Es ist wichtig, dass
er bei jungeren Tieren weiter nach hinten liegt als bei
erwachsenen, so dass die Verlangerung, welche die Furchen
in der Phylogenese erlitten haben, teilweise ontogenetisch
rekapitulirt wird. So fand ich, das bei einem jungen 9
von Dromidiopsis caput-mortuum die Enden der Furchen
hinter der Ebene der Ouerfortsatze des 4. Sterniten liegen,
wahrend sie bei einem erwachsenen 9 m dieser Ouer-
ebene liegen a).
Bei einem anderen Teil der Arten von Dromidia
und Dromidiopsis sind die Furchen noch mehr verliingert
und enden auf einem unpaaren Hoeker auf dem hinteren
Teil des 4. Thoracalsterniten.
Cryptodromia schliesst sich an Dromia an, da clie
Sternalfurchen nach vorn konvergiren und jede Furche
auf ihrem eigenen, langlichen Hoeker, weit von der Me-
dianlinie entfernt, endet. Bei den von mir untersuchten
Arten fand ich die Enden dieser Furchen entweder in der
,c3
Fis
Ebene der Ouerfortsatze des 5. oder weiter nach vorn in
v cö
7. Dromidia. Linke Seite des Sternums von
Thoracalsegment IV — VIII eines $. Der Coxopodit
des Chelipeden ist entfernt.
c », fj, cj Coxopodit des 2., 3. und 5. Pereio-
poden; go weibliche Geschlechtsóffnung am Coxopo-
diten des 3. Pereiopoden; h Hoeker, auf welchem
die Sternalfurchen enden ; hsf hinterer, aus der Naht
zwischen 7. und 8. Sterniten entstandener Teil der
Sternalfurche ; sfj. Querfortsatz des 4. Thoracal-
sterniten; der Fortsatz des 5. Sterniten ist von den
Coxopoditen der 2. und 3. Pereiopoden bedeckt und
punktirt gezeichnet ; sf vorderer, neugebildeter Teil
der Sternalfurche.
der des 4. Sterniten.
Abdomen. Nach den Beschreibungen von Bouvier
& A. Milne Edwards (1902) und Doflein (1904) unter-
scheidet Homolodromia sich von den anderen Dromiaceen
durch die Pleuren der Abdominalsegmente, welche stark verlangert sind und sich nicht be-
rühren. Schon bei Dicranodromia andert sich dies, wo die Pleuren aneinander schliessen.
Höchstens bleiben bei weiblichen Dromiiden die lateralen Teile der Pleuren o-etrennt.
Die vorderen Abdominalsegmente sind bei den Dromiaceen weniger stark verkürzt als
bei den höheren Brachyuren und von oben gut sichtbar. Das 1. Segment ist viel kürzer als
die folgenden und vorn viel breker als hinten, wahrend umgekehrt der Vorderrand des
1) Ich bemerke, dass es oft schwer ist festzustellen auf welchem Sterniten die Sternalfurchen enden, da die Grenze zwischen
4. und 5. Sterniten meistens früh schwindet. Es empfiehlt sich deshalb für systematische Zwecken die Lage der Vorderenden der Furchen
anzugeben in Beziehung zu den Pereiopoden, und speziell zu den Spitzen der Querfortsatze, mit welchen der hintere Teil der Coxopo-
diten der 1. und 2. Pereiopoden artikuliren. Ich bemerke ausdriicklich, dass die Grenze zwischen 4. und 5. Sterniten lateral schrag nach
hinten verlauft. so dass ihr medianer Teil in die Ebene der Querfortsatze des 4. Sterniten rücken kann.
13
14
2. Segrnentes viel kürzer ist als der Hinterrand. In den solchergestalt jedeiseits entstandenen
Einschnitt passt der Coxopodit des 5. Pereiopoden.
Yerschmelzungen zwischen den Abdominalsegmenten kommen nicht vor und auch das
o-ut entwickelte, abgerundete Telson bleibt selbststandig.
Auch hier ist das Abdomen beim cf viel schmaler als beim Q. Gegen den Cephalo-
thorax zurückgeschlagen, bedeckt es das ganze Sternum, wahrend wir bei höheren Brachyuren
o ft wahrnehmen, dass das Sternum viel breiter ist als das Abdomen, welches dann in einer
medianen Furche des Sternum ruht, selbstverstandlich eine höhere Differenzirung als bei
den Dromiiden.
Beim cf ist das 6. Segment schmaler als das 5. Wahrend dieser Unterschied bei Drom ia
und Dromidiopsis noch gering ist, ist er bei Cryptodromia grösser geworden. In den Raum,
welcher jederseits durch den — bei Dromidiopsis ausgehöhlten — Seitenrand des 6. Segrnentes,
durch die postero-laterale Ecke des 5. Segrnentes und durch den 6. Pleopoden begrenzt wird,
passt ein Fortsatz des hinteren Teils des Coxopoditen des 2. Pereiopoden, welcher Teil das
Gelenk mit dem Cephalo-
thorax bildet (Textfig. 8 ;
_ - cox /
de Max 1SS7, t. 18, f. 2 b).
\ Ein ahnlicher Fortsatz fehlt
"'--.. \ séê^ v meistens den Coxopoditen
,a . - -^j^p^0^ y co x /
/ f _--"' der anderen Pereiopoden.
cox 2, 6„_ J -"
_ -"" ~~~- \ ys Indessen findet man bei
.- - '.
iS
das letzte Fusspaar kürzer ist als die übrigen. Das Langeverhaltnis zwischen dem 4. und 5.
Beinpaar hat systematische Bedeutung : manchmal sind sie gleich lang, in anderen Fallen ist
das letzte Beinpaar langer als das vorletzte.
Sehr eigentümlich sind die Dactyli dieser Füsse. Diese sind sehr kurz und gekrümmt
und bewegen sich gegen einen gekrümmten, stachelartigen, kürzeren oder lan geren Fortsatz des
Propoditen, so dass diese Perejopoden subchelat werden. Sowohl der Dactylus als der dem unbe-
weglichen Finger des Chelipeden ahnliche Fortsatz sind manchmal mit Nebenstacheln versehen.
Es sei bemerkt, dass der Dactylus am 4. Fuss nach unten (hinten) gekrümmt ist und dass das
distale Ende des Propoditen oben (vorn) den Dactylus und unten (hinten) den unbeweglichen
Fortsatz tragt. Am 5. Fusspaar ist dieses Verhaltnis gerade umgekehrt und das distale Ende
des Propoditen tragt oben (vorn) den unbeweglichen Fortsatz und hinten (unten) den nach oben
(vorn) gekrümmten Dactylus.
Diese besondere Lage der 2 letzten Pereiopodenpaare und die besondere Gestalt
ihrer Dactyli steht im Zusammenhang mit der Lebensweise der Dromiidae, welene mit diesen
Füssen einen Schwamm, eine zusammengesetze Ascidie oder auch Alcyonarie (cf. Polimanti 191 1)
über ihrem Rücken festhalten. Die Dactyli sind in den Körper des sie bedeckenden Tieres tief
eingebohrt. Wahrend man oft Exemplare findet, bei welchen der Schwamm nur einen kleinen
Teil des Rückens des Tiers bedeckt, ist in anderen Fallen der Schwamm oder die Ascidie so
stark gewachsen, dass sie den Rücken und clie Seiten des Krabbe vollstandig bedecken und
eine Höhle entstanden ist, in welcher die Krabbe genau hineinpasst, so dass letztere zweifelsohne
langere Zeit dasselbe Tier auf dem Rücken tragt.
Am Coxopoditen des 5. Pereiopoden findet man clen langen Fortsatz der cf Ge-
schlechtsöffnung.
Pleopoden. Die Pleopoden sind beim cf und 9 senr verschieden gestaltet.
Das Q behalt das 1. Pleopodenpaar, welches bei den höheren Brachyuren schwindet.
Es ist einastig und besteht aus einem proximalen, ungegliederten und einem distalen, gegliederten
Stück. Das 2. — 5. Paar sind machtige, stark behaarte Spaltfüsse, welche als Eiertrager dienen.
Sie bestehen aus einem schwach nach innen gekrümmten, schlanken Protopoditen, welcher distal
den dunnen, gegliederten Endopoditen tragt, wahrend ihm ganz proximal der lange Exopodit
aufsitzt, so dass der scheinbare Innenast des Spaltfusses aus 2 Stücken (Protopodit und Endo-
podit) besteht. Der Exopodit ist breiter als clie übrigen Glieder und an der Innen- und Aus-
senseite dichter behaart als cliese (cf. Boas 18S0, t. 5, f. 183).
Beim cf sind die 1. und 2. Pleopodenpaare (cf. Brocchi, p. 105 — 107, f. 56 — 67), wie
bei allen höheren Brachyuren, in einastige Kopulationsfüsse umgewandelt. Diese habe ich bei
Dromidiopsis cranioides und Cryptodromia tumida untersucht. Das 1. Paar (Textfig. 16) ent-
spricht einem Protopoditen und Endopoditen. Es besteht aus einem proximalen und einem
distalen Stück. Das proximale Stück ist nach unten gerichtet, basal mit seinem Antimer
verwachsen und unbeweglich mit dem Sterniten verbunden. Das distale Stück ist nach vorn
gerichtet und proximal an der nach unten gekehrten Hinterseite ausgehöhlt, welche Aushöhlung
sich distal in eine stark behaarte Rinne an der medialen Seite des Gliedes fortsetzt, ohne dass
die Rander dieser Rinne stark eingerollt sind, wie bei den Homoliden. Dieser die Rinne tragende
19
Teil ist durch cine quere Furche vom proximalen Teil des (distalen) Stücks abo-esetzt, welche
nur an der nach oben gekehrten Vorderseite sichtbar ist. Ausserdem tragt dieser Teil an dersel-
ben Seite eine bei den Homoliden fehlende, longitudinale Furche.
lm Gegensatz zu den höheren Brachyuren verlangert er sich
nicht in einen dunnen Fortsatz. — Der konische Fortsatz der
cf Geschlechtsöftnung legt sich in die Aushöhlung des distalen
Stücks, wie bei den höheren Krabben.
Auch das 2. Paar (Textfïg. 17) entspricht dem Proto-
poditen und Endopoditen und besteht aus 2 Stücken. Das proxi-
male Stück ist nach hinten gerichtet und unbeweglich mit dem
Sterniten verbunden. Das distale Stück ist
nach vorn gerichtet und durch 2 unvollstan-
dige Furchen in 3 Teile geteilt. Es ist ab-
geplattet und wir können einen vorderen
und hinteren Rand an demselben unter-
scheiden. Der mittlere Teil tragt einen abge-
rundeten Fortsatz am Hinterrand, wahrend
der distale in einen bei Dromidiopsis aus-
serordentlich langen und dunnen Dorn aus-
lauft. Dieses distale Stück legt sich mit
seinem Dorn in die Aushöhlung und Rinne
des 1. Pleopoden.
Bei jungen c? Exemplaren von Dromiiden sind die 3. — 5. Pleopoden-
paare bisweilen noch vorhanden, welche beim erwachsenen Tier immer
verschwunden sind.
Nach der gewöhnlichen Auffassung haben die Dromiidae im Gegensatz
zu den Homolidac und höheren Brachyuren die Rudimente des 6. Pleopodenpaares in beiden
Geschlechtern behalten und zwar jederseits als ein Plattenen, welches dorsal zwischen der Pleura
des 6. Abdominalsegmentes und dem Telson sichtbar ist
und ventral sich zwischen Sterniten und Telson erstreckt
(Textfig. 8, 18). Bei Homolodromia fehlen diese Plattenen,
aber A. Milne Edwards & Bouvier (1902, p. 10) fanden
hier die Narben durch das Schwinden der 6. Pleopoden
entstanden, so dass, wenn die allgemein angenommene
Ansicht richtig ist, diese Pleopoden hier noch nicht als
Plattchen in das Abdominalskelet aufgenommen sind.
Kiemen. Wahrend die Kiemenachse bei Homolodromia 4 — 6 Reihen von Filamenten
tragt (trichobranchiae), ist diese Zahl bei den Dromiidae auf 2 reduziert und die Filamente
sind zu Kiemenblattchen verbreitert (phyllobranchiae).
Homolodromia paradoxa hat nach Bouvier's Untersuchung (1S96, p. 45; A. Milne
Edwards & Bouvier 1902, p. 12) die folgende Kiemenformel :
19
Fig. 16. Cryptodromia tumida. i.Pleopode
des ^f, von der Hinterseite gesehen.
ds ausgehöhlter Teil des distalen Stücks,
f Furche am medialen Rand des distalen
Stücks; ps proximales, mit seinem Ant'mer
verwachenes Stück.
Fig. 17. Cryptodromia tumida.
2. Pleopode des ^.
>6
F
t
Fig. iS. Dromidiopsis cranioides. Das Hinter-
ende des Abdomens eines CJ.
p 6. Pleopode; s 6 6. Segment; / Telson.
20
Epipoditen , . , , .
r r . Arthrobranchien
und Podobranchien
Pleurobranchien
Total
r
2
3
i
2
3
4
5
J
Maxillipede. .
Pereiopode .
Ep.
Ep. + i
Ep. + i
Ep. + i
Ep. + i
Ep. + i
o
0
0
i
2
2
2
2
2
O
O
O
O
0
I
I
I
I
= Ep. + O
= Ep. + 2
= Ep. + 3
= Ep. + 3
= Ep. + 4
= Ep. + 4
= o + 3
= 0+1
Summe
6 Ep. + 5
I I
4
= 6 Ep. + 20
Es sei bemerkt, dass nach Doflein (1904, p. 6) der 3. Maxillipede bei H. bouvieri
2 Podobranchien tragt.
Die Kiemenformeln von Dromia dormia (= rumphii) und Dromidiopsis crauioides vvurden
von Alcock (1901, p. 44) untersucht. Für letztgenannte Art kann ich Alcock's Angaben
durchaus bestatigen. Beide Arten haben fol^ende Formel :
Epipoditen
und Podobranchien
Arthrobranchien Pleurobranchien
Total
I
2
3
1
2
3
4
S
Maxillipede . .
Pereiopode .
Ep.
Ep. + 1
Ep.
Ep.
0
0
0
0
O
0
2
2
2
2
I
O
0
0
0
0
1
1
1
1
= Ep. + 0
= Ep. + I
= Ep. + 2
= Ep. + 2
= 0+3
= 0+3
= 0+2
= 0+1
Summe
4 Ep. + 1
9
4
= 4 Ep. + 14
Zu dieser Formel sei bemerkt, dass Reduktionserscheinungen an den Kiemen auffallen,
denn bei D. crauioides sind z. B. die Arthrobranchien der 2. 3. und 4. Pereiopoden sehr viel
kleiner als die vorhergehenden und am 2. Pereiopodenpaar ist die hintere Arthrobranchie sehr
viel kleiner als die vordere, an dem 3. Paar ist sie nur noch ein unbedeutendes Rudiment und
am 4. Paar ist die hintere Arthrobranchie ganz geschwunden.
Wahrend die Kiemenformel von Homolodromia im Vergleich mit der Formel ihrer
macruren Vorfahren, der Homariden, nur wenig reduziert erscheint (Bouvier 1S96, p. 45), ist
die Zahl der Kiemen bei Dromia bedeutend verring;ert. Namentlich die Zahl der Podobranchien
ist von 5 auf 1 herabgesunken und von den Epipoditen der Pereiopoden bleibt nur der vordere
erhalten. Ausserdem sehen wir, dass die Reduktion an den hinteren Kiemen anfangt und von
hinten nach vorn fortschreitet.
Die von Alcock (1901, p. 41) untersuchte Kiemenformel von Conchoccctes unterscheidet
sich nicht von der von Dromia.
Bei einer grossen Zahl von Dromiidae verschwindet nun noch der Epipodit des 1. Perei-
2 I
opoden und Borradaile (1903) hat auf dieses Merkmal grosses Gewicht gelegt für die Systematik
der Gattungen. So trennt er von Dromidia die Arten mit einem Epipoditen als Dromidiopsis
ab, wahrend die Arten ohne Epipoditen in der Gattung Dromidia bleiben. Ebenso scheidet er
Cryptodrotnia /atcra/is, welche Art einen Epipoditen besitzt, aus dieser Gattung aus, welche
er auf die Arten ohne Epipoditen beschrankt.
Der vom Carapax gebildete Raum, in welchem die Kiemen liegen, heisst bekanntlich
Branchialkammer. Sein vorderer Teil, dessen Dach sich mit dem Epistom verbindet, heisst
Prabranchialkammer (Pearson 1908, p. 8, 128). Unabhangig von einer eventuellen Umkehrung
in der Richtung des Wasserstromes und von einem möglichen Eintritt des Wassers an anderen
Stellen, nennen wir in der üblichen Weise die Spalte zwischen dem Carapax und dem Coxopoditen
des 1. Pereiopoden E inströmu ngsöff n ung und die Offnung der prabranchialen Kammer
an der vorderen Mundecke A u sstro m u ngsöff n u ng (cf. Pearson 1908, p. 126 — 132).
Dromia Fabr., emend. Stimpson.
Alcock 1901, p. 43.
Borradaile 1903, Ann. Mag. Nat. Hist., (7) v. 11, p. 298.
Borradaile gibt eine Diagnose dieser Gattung: Cephalothorax langer als breit. (Die
Exemplare von D. intermedia sind ebenso lang wie breit). Regionen entweder deutlich oder
geschwunden. Gaumenleisten unterbrochen, undeutlich oder deutlich. Bei den von mir untersuchten
Arten ist die Gaumenleiste schwach und sie steht nicht mit dem lateralen Teil des Mundrandes
in ununterbrochenem Zusammenhang. Die Sternalfurchen treffen einander nicht auf einem medianen
Hoeker, sondern jede endet für sich, manchmal auf ihrem eigenen, grossen Tuberkel,- hinter dem
4. Thoracalsterniten. Epipodit an den Chelipeden vorhanden. Pereiopoden glatt. Bei den von
mir untersuchten Arten sind die 4. und 5. Pereiopoden ungefahr gleich lang und viel kürzer
als der 3. Der 5. Pereiopode tragt keinen Dorn an der Aussenseite des Dactylus. Atlantisch
und indo-pacifisch.
Unter den Dromiiden gehort Dromia durch das Verhalten der Sternalfurchen und den
Besitz des Epipoditen am Chelipeden zu den primitiveren Gattungen. Bei D. vulgaris ist auch
die Skulptur der Oberflache des Cephalothorax ziemlich gut ausgebildet.
Bestimmungstabelle für die Indischen und im Indischen Archipel vorkommenden
Arten von Dromia, Dromidia und Dromidiopsis.
1 . Antero-laterale Zahne vorhanden 2
Ohne antero-laterale Zahne. Unterer Orbitalrand durch
eine Furche in 2 Teile geteilt. Neben dem Dactylus
2 oder 3 Dornen am Propoditen der 4. und 5.
Pereiopoden. Chelipede ohne Epipoditen. . . . Dromidia unidentata (Rüppell).
2. Mittlerer Stirnzahn gut entwickelt, deutlich von oben
sichtbar. 4. und 5. Pereiopoden ungefahr gleich
lang. Sternaltuberkeln des Q paarig und gross. . Dromia dormia (L.).
22
Mittlerer Stirnzahn klein, von oben nicht oder kaum
sichtbar 3
3. Supraorbitalzahn spitz 4
Supraorbitalzahn abgerundet. 3 kraftige antero-laterale
Zahne, der vordere mit Xebenzahn. Sternalfurchen
des Q enden auf einem unpaaren Hoeker . . . Dromidiopsis caput-mortuum (L.).
Supraorbitalzahn fehlt. 3 oder 2 schwache antero-
laterale Zahne. Seitliche Frontalzahne fast fehlend.
Sternalfurchen des 9 enden auf einem unpaaren
Hoeker . . ' Dromidiopsis australiensis (Haswell).
4. Sternalfurchen des 9 enden auf einem unpaaren Hoeker.
Die 5. Pereiopoden viel langer als die 4. . . . Dromidiopsis cranioides (de Man).
Sternalfurchen des 9 enden auf paangen, konischen
Fortsatzen. Die 5. Pereiopoden nur wenig langer
als die 4. Dromia intermcdia Laurie.
1 . Dromia dormia (L.).
Cancer Dormia, Linnaeus 1763, Amoen. Acad., v. 6, p. 413.
Cancer donnitator, Herbst 1790, Naturgesch. Krabben u. Krebse, v. 1, p. 250, t. 18, f. 103. ')
Dromia Rumphii, Fabricius 1798, Entom. system., Suppl. p. 360.
Dromia Rumphii, de Haan 1833, Fauna jap., p. 107, t. 32.
Dromia Rumphii, Hilgendorf 1879, Monatsber. Pr. Akad. Wiss. Berlin, 1878, p. 812.
Dromia Rumphii, Ortmann 1892, Zool. Jahrb., Abt. Syst. v. 6, p. 548.
Dromia Rumphii, Alcock 1899, Journ. As. Soc. Bengal, v. 68, p. 137.
Dromia Rumphii, Alcock 1901, Catalogue, p. 44, t. 2, f. 4.
Dromia Rumphii, de Man 1902, Abh. Senckenb. nat. Ges., v. 25, p. 687.
Dromia Rumphii, Doflein 1902, Abh. math. phys. Cl. k. Bay. Akad. Wiss., v. 21, p. 653.
Dromia dormia, Rathbun 1902, Proc. U. S. Nat. Mus., v. 26, p. 32.
Dromia Rumphii, Borradaile 1903, Faun. Geogr. Mald. Lacc, v. 2, pt. 1, p. 576.
Dromia dormia, Borradaile 1903, Ann. Mag. Nat. Hist., (7) v. 11, p. 298.
Dromia Rumphii, Nobili 1906, Ann. se. nat., (9) v. 4, p. 144.
Dromia Rumphii, Stimpson 1907, Smith. misc. coll., v. 49, p. 177, t. 21, f. 7 (Abdomen des o*).
Obwohl diese Art nicht von der Siboga-Expedition gesammelt wurde, erwahne ich sie kurz,
da sie im Indischen Archipel vorkommt und ich 2 Exemplare untersuchen konnte und zwar ein
jüngeres 9> welches von Dr. P. N. van Kampen an Bord des Untersuchungsfahrzeuges „Gier"
in der Java-See gefischt wurde und ein sehr grosses 9 von Japan, das Dr. R. Horst mir aus
dem Museum in Leyden zusandte.
Diese Art ist unter den verwandten Arten des Archipels durch den breiten Cephalo-
thorax, den gut entwickelten medianen Stirnzahn, die Rückbildung des Supraorbitalzahnes und
durch die 4. und 5. Pereiopoden, welche ungefahr gleich lang sind, charakterisiert.
1) Wie es im „Tierreich" geschieht, habe ich Band, volume u. s. w. immer durch v., Tafel, planche u. s. w. immer durch t. und
Figur, fiyure u. s. w. immer durch f. abgekürzt.
22
Bei D. dormia endet jede Sternalfurche auf einer Tuberkel. Bei dem jungen 9 sind
diese Tuberkeln noch sehr kleine, abgestutzte Hoeker, gleich hinter der noch deutlichen Naht
zvvischen dem 4. und 5. Thoracalsterniten. Sie liegen aber in der Ebene der Querfortsatze des
4 Sterniten. Bei dem erwachsenen 9 haben diese Tuberkeln dieselbe Lage, aber die Naht ist
verschwunden. Sie sind hier aber sehr hoch, click, ungefahr zylindrisch, am Ende abo-estutzt,
schrag nach aussen gerichtet und, wie beim jungen Tier, weit von einander entfernt.
Verbreitung. Diese Krabbe kommt im Indopacifik vom Eingang des Roten Meeres
(Obok, Djibuti nach Nobili) und von der S. O. Kuste von Afrika (Inhambane nach Hilgendorf)
und Mauritius (Alcock) bis Hongkong (Stimpson) und Japan (de Haan, Doflein) vor. Aus dem
Indischen Archipel wird sie schon von Rumphius in dem „Amboinsche rariteitkammer" (1705,
p. 19) erwahnt, wenn hier wenigstens keine andere Dromia- Art gemeint ist. De Man erwahnt
sie von Ternate und mir liegt ein Exemplar aus der Java-See vor, von van Kampen an Bord
des „Gier" gesammelt. Aus dem mir zur Verfügung stellenden Material würde ich schliessen,
dass diese Art im Archipel weniger haufig ist als Dromidiopsis cranioides.
2. Dromia intermedia Laurie (Taf. I, Fig. 1 — 3).
R. Douglas Laurie 1900, Rep. Pearl Oyster Fish., v. 5, p. 351.
Stat. 289. 9°o'.3 S., I26c24'.5 0. Südküste von Timor. 112 M. 1 9-
Mit einigem Vorbehalt rechne ich vorliegendes Dromia-V\l eibchen zu dieser Art. Dr. J. G.
de Man, der so freundlich war dieses Exemplar zu untersuchen, schrieb mir, dass meine Bestim-
mung ihm richtig zu sein schiene. Leider sind von den Pereiopoden nur die Chelipeden und cler
3. rechte Pereiopode erhalten, wodurch die Identifizierung erschwert wird. Ausserdem ist Laurie's
Beschreibung dieser Art sehr kurz und er giebt keine Abbildungen. Er vergleicht D. intermedia
mit Dromidiopsis cranioides (de Man). Es sei aber bemerkt, dass sie viel nahere Verwandtschaft
mit D. dormia (= rumphii) besitzt.
Das vorliegende Exemplar ist bedeutend grösser als das von Laurie beschriebene 9-
Lange des Cephalothorax, einsch. Frontalzahne
Entfernung der Spitzen der hinteren antero-lateralen Zahne
Entfernung der Spitzen der postero-lateralen Zahne . . .
Laurie
Siboga
mm.
mm.
23,5
32,5
23. s
33
23
32
Die Oberfiache des Tiers ist mit langen Haaren bedeckt wie bei D. dormia. Die Haare
sind viel langer als bei einem etwas kleineren cf von Dromidiopsis cranioides, wo sie einen
sammetartigen Überzug auf dem Cephalothorax bilden.
Die Skulptur der Oberfiache ist schwach entwickelt. Die Cardialregion ist aber deutlich
begrenzt. Die Branchialfurche ist deutlich.
Die seitlichen Frontalzahne sind ziemlich spitz und ragen stark nach vorn wie bei jungen
Exemplaren von D. dormia (cf. Borradaile 1903, Faun. Geogr. Mald. Lacc, v. 2, pt. 1, t. 33,
fig. \a, wo dies besonders stark der Fall ist), wahrend sie bei einem wenig kleineren cf von
Dromidiopsis cranioides viel stumpfer sind und viel weniger nach vorn hervorragen. Die Gestalt
23
o
.
24
des mittleren Frontalzahnes von D. intermedia weicht aber von der von D. dormia ab. YVahrend
er bei letztgenannter Art nicht viel kürzer ist als die seitlichen Zahne, ist er bei D. intermedia
sehr klein, wie bei Dromidiopsis eranioides, und steil nach unten gerichtet, so dass er, wenn der
Cephalothorax von oben betrachtet wird, kaum sichtbar ist. Der Supraorbitalzahn ist kraftig und
von der ausseren Orbitalecke nur etwas weiter entfernt als von dem lateralen Frontalzahn. Bei
D. dormia ist er schwach, zumal bei alteren Exemplaren. Auch ist der obere Augenhöhlenrand
zwischen Supraorbitalzahn und ausserer Orbitalecke viel deutlicher ausgehöhlt als bei D. dormia.
Der Infraorbitalzahn ist kraftig und ragt weit nach vorn. Er ist deutlicher von dem übrigen Teil
des Infraorbitallobus abgesetzt als bei D. dormia, wo der ganze Lobus also mehr konisch ist.
Es sind 3 kraftige, antero-laterale Zahne vorhanden. Der 1. ist konisch, der 2. und 3.
verjüngen sich mehr in der Nahe der Spitze. Die Entfernung zwischen dem 1. und 2. Zahn
ist der Entfernung zwischen dem 1. Zahn und der ausseren Orbitalecke ungefahr gleich, betragt
nur sehr wenig mehr als die Entfernung zwischen dem 2. und 3. Zahn, ist aber etwas geringer
als die Entfernung zwischen dem 3. Zahn und dem postero-lateralen Zahn. Der postero-laterale
Zahn ist gut entwickelt.
Die Unterseite des Cephalothorax zeigt folgende Furchen. Von der Furche b b' entspringt
nach vorn eine longitudinale Furche, welche den Suprasuturalwulst in einen medialen und
lateralen Teil zerlegt. Ehe sie den Raum zwischen dem 1. und 2. antero-lateralen Zahn erreicht,
wendet sie sich rechtwinkeliy nach aussen, um, ventral von der Basis des 2. Zahnes verlaufend,
den Seitenrand zwischen dem 2. und 3. Zahn zu erreichen (Textfig. 5). Furche i ist deutlich.
Der Suprasuturalwulst tragt keinen Zahn-, dagegen tragt der Buccalwulst einen Zahn.
Die Gaumenleiste ist schwach und nicht mit dem zahnförmigen lateralen Teil des vor-
deren Mundrandes ïm Zusammenhang. Sie besteht aus sehr feinen Höckerchen. Bei einem von
mir untersuchten Exemplar von D. dormia ist sie glatt.
Die Sternalfurchen (Taf. I, Fig. 2) beweisen, dass diese Art zweifelsohne der Gattung
Dromia angehört, also mit D. dormia viel naher verwandt ist als mit Dromidiopsis craiiioides,
bei welcher Art die Sternalfurchen sich nahern und auf einem unpaaren Hoeker wahrscheinlich
am 5. Sterniten enden. Bei D. intermedia bleiben die Sternalfurchen auch vorn weit von einander
entfernt und jede endet auf einem grossen, konischen, schlanken, von braunem Sekret über-
zogenen Fortsatz, welcher jederseits gleich hinter der Trennungsnaht zwischen dem behaarten 4.
und dem unbehaarten 5. Thoracalsterniten steht. Wie bei D. dormia stehen die Fortsatze auch
in der Ebene der Ouerfortsatze des 4. Sterniten. Der Erhaltungszustand des Exemplars liess
nicht zu, dass ich das erwahnte braune Sekret entfernte, aber wahrscheinlich ist auch das Encle
des Fortsatzes selbst (ohne Sekretionsprodukt) spitzer als bei D. dormia, wo die mehr zylin-
drischen Fortsatze am Ende abgestutzt sind.
Die Chelipeden (Taf. I, Fig. 3) haben nichts charakteristisches. Sie tragen einen
Epipoditen. Die Rander des Meropoditen tragen kleine Zahnchen. Der obere Rand des Carpopo-
diten tragt distal 2 Zahnchen; distal findet man an der Aussenseite des Carpus die 2 gewöhn-
lichen kraftigen, konischen Zahne. Auch der obere Rand der Palma tragt 2 Zahnchen. Die
distalen Zahne der Finger sind grösser als die proximalen und schliessen genau in einander.
Beide Finger tragen 9 Zahne.
24
Von den übrigen 1'ereiopoden ist nur der 3. erhalten. Die Lange des oberen Randes
des Meropoditen (des gestreckten Fusses) betragt 12 mm, die oberen Rander der 3 letzten
Glieder sind 25 mm lang. Laurie findet für sein (kleineres) Exemplar resp. 9 und 18.25 mm.
Einen l nterschied zwischen D. intermedia und Dromidiopsis cranioides sieht Laurie
noch hierin, dass bei erstgenannter Art die Lange des kleineren Dorns am distalen Ende des
Propoditen des 5. Pereiopoden nur die Hiilfte der Lange des grosseren Dornes betragt, welcher
mit dem Dactylus die Chela bildet. Dasselbe ist aber für Dromidiopsis cranioides guitig. Der
5. Pereiopode ist nach Laurie nur wenig langer als der 4., wodurch diese Art mit D. dormia
übereinstimmt und sich von Dromidiopsis cranioides entfernt. .
V er b r e i t u n g. Diese Art wurde erst in einem Exemplar an der Kuste von Ceylon
in „deep water of Galle" gefunden und ist von der Siboga-Expedition an der Südküste von
Timor erbeutet.
Dromidiopsis Borradaile.
BORRADAILE 1900, Proc. Zool. Soc, p. 572.
Borradaile 1903, Arm. Mag. Nat. Hist., (7) v. 11, p. 298.
Die Arten von Dromidia Stimpson, welche den Epipoditen des Chelipeden behalten
haben, wurden von Borradaile als zu einer besonderen Gattung, Dromidiopsis, gehorend
abgetrennt. Diese Gattung zeigt nach ihm folgende Merkmale : Der Cephalothorax ist langer als
breit. Diese Angabe trifft nicht immer zu, denn bei einigen von mir untersuchten Exemplaren
von D. cranioides und caput-mortuum übertrfft die Breite die Lange, wahrend jüngere Exem-
plare langer als breit sind, also auch den phylogenetisch primitiveren Zustand zeigen. Die
Furchen auf der Oberflache des Cephalothorax sind grösstenteils verschwunden. Die Gaumen-
leisten sind gut entwickelt. Ich fand sie aber nur bei D. australiensis mit dem lateralen Teil
des vorderen Mundrandes in ununterbrochenem Zusammenhang. Die Sternalfurchen enden nach
Borradaile „together on the cheliped segment or on that of the first walking leg" und zwar
immer auf einem gemeinsamen, medianen, unpaaren Hoeker. Es sei bemerkt, dass die 'Furchen
bei jungen Exemplaren weiter nach hinten enden als bei den erwachsenen. Wahrend bei einem
jungen Exemplar von D. caput-mortuum die Furchen zwischen den 2. Pereiopoden enden, fand
ich bei erwachsenen 99 von &• cranioides und caput-mortuum den medianen Hoeker in der
Ebene der Ouerfortsatze des 4. Thoracalsterniten, aber wahrscheinlich noch auf dem 5. Thoracal-
sterniten. Bei D. australiensis liegt der Hoeker wahrscheinlich auf dem 4. Thoracalsterniten.
Die Pereiopoden sind glatt. Das 5. Paar ist langer als das 4., aber meist kürzer als das 3.,
wie ich im Gegensatz zu Borradaile bemerken möchte. Der 5. Pereiopode tragt meistens einen
Dorn an der Aussenseite des Dactylus.
Dromidiopsis (incl. Dromidia) ist hauptsachlich indo-pacifisch. Xur 1 Art ist atlantisch,
die Kapregion besitzt 5 Arten; von der westamerikanischen Kuste sind 2 Arten bekannt.
Die Gattung Dromidiopsis ist Dromia nahe verwandt, erreicht aber eine höhere Ent-
wicklungsstufe durch die Bildung des unpaaren Hoekers am Ende der Sternalfurchen. Dromidia
weicht noch weiter von den Stammformen der Familie ab durch den Verlust des Epipoditen
des Chelipeden.
25
SIBOGA-EXrEDITIE XXXIX b.
26
i. Dromidiopsis cranioides (de Man) (Taf. I, Fig. 4).
? Dromidia orientalis, Miers 1880, Ann. Mag. Nat. Hist., (5) v. 5, p. 370, t. 15, f. 1, 2.
Dromidia cranioides, de Man 188S, Journ. Linn. Soc., Zool. v. 22, p. 208, t. 14, f. 6 — 8.
Drotnia cranioides, Alcock 1899, Journ. Asiat. Soc. Bengal, v. 68, p. 138.
Dromia cranioides, Alcock 190 1, Catalogue, p. 46, t. 2, f. 5.
Dromidiopsis cranioides, Borradaile 1903, Ann. Mag. Nat. Hist., (7) v. 11, p. 299.
Dromidia cranioides, Nobili 1903, Boll. mus. zool. anat. comp. Torino, v. 18, nu 455, p. 22.
Dromidia cranioides, Rathbun 1910, Danske Selsk. Skr., (7) v. 5, n" 4, p. 366.
Dromidia cranioides, Rathbun 191 1, Trans. Linn. Soc, (2) v. 14, p. 194.
Stat. 49a. 8°23'.5 S., ii9°4'.6 0. Sapeh-Strasse. 69 M. 3 junge Q.
Stat. 50. Bai von Badjo, Westküste von Flores. Bis 40 M. 1 junges rf.
Stat. 51. Südlicher Teil der Molo-Strasse. 69 — 91 M. 1 junges rf.
Stat. 64. Kambaragi-Bai, Tanah Djampeah. Bis 32 M. 1 junges rf, 1 junges Q.
Stat. 164. i°42'.5 S., I30°47'.5 O. Westlich von Neu-Guinea. 32 M. 2 cf-
Stat. 1S1. Ambon. Rift". 1 cf.
Stat. 240. Banda. 9 — 45 M. 1 junges cf.
Neben mehreren erwachsenen Exemplaren, von Dr. v. Kampen an Bord des „Gier" in der
Java-See gesammelt, welche an anderer Stelle besprochen werden sollen, lagen mir noch ein
erwachsenes cf und 9 von Java vor, welche mir von Dr. R. Horst aus dem Museum in Leyden
zugeschickt und von mir als D. cranioides (de Man) bestimmt wurden, welche Bestimmung
Dr. J. G. de Man bestatigen konnte. Es sei bemerkt, dass bis jetzt noch keine erwachsenen
Exemplare dieser Art beschrieben sind.
An erster Stelle sei bemerkt, dass die Körperform sich mit zunehmendem Alter all-
mahlich andert. Wahrend bei jungen Tieren die Lange des Cephalothorax dessen grösste Breite
übertrifft, wird bei alteren Tieren die Breite betrachtlicher als die Lange und es scheint, dass
das cf verhaltnismassig breiter wird als das Q, da bei dem erwachsenen cf und auch bei einem
an Bord des „Gier" gesammelten cf die Lange bedeutend geringer ist als die Breite.
junges (ƒ, Stat. 164
mittelgrosses (ƒ, Stat. 164
erwachsenes Cj
erwachsenes f
Grösste Lange des Cephalothorax
(einsch. seitliche Frontalzahne)
14 mm.
28 mm.
54 mm.
58 mm.
Breite des Cephalothorax zwischen
den Spitzen der postero-lateralen
Zahne
13,5 mm.
27,5 mm.
56 mm.
63,5 mm.
Wahrend der i. antero-laterale Zahn bei D. cap7it-morhtum mit dem i. Nebenzahn
zusammenhangt, beide einer gemeinsamen Basis aufsitzen und zusammen einen abgestutzten,
undeutlich zweispitzigen Zahn bilden, ist der i. Nebenzahn bei D. cranioides selbststandig
und kegelförmig geworden, wie der i. Hauptzahn, dessen Grosse er aber nicht erreicht. Das
erwachsene cf besitzt an der linken Seite einen zweiten Nebenzahn hinter dem i. Es sei bemerkt,
dass bei den meisten sehr jungen Exemplaren noch kein Nebenzahn vorhanden ist, so dass
dieser meist wohl erst mit zunehmendem Alter erscheint.
26
27
Die Frontalzahne stimmen mit der Beschreibung von de Max überein. lm Gegensatz zu
D. caput-mortuum ist der Supraorbitalzahn zugespitzt. Bei Vergleichung der Angaben von
de Man (1888, p. 209) für das junge c? des Mergui- Archipels bemerke ich folgendes für meine
erwachsenen Exemplare: Die Entfernung zwischen dem 1. Hauptzahn und der ausseren Orbital-
ecke ist grösser als (bei jungen Tieren =) die Entfernung zwischen ausserer Orbitalecke und
Supraorbitalzahn. Die Entfernung zwischen 1. Haupt- und 1. Nebenzahn ist, wie de Man
angibt, kleiner als die Entfernung zwischen dem 1. Zahn und der ausseren Orbitalecke. Der
1. Nebenzahn steht genau zwischen dem 1. und 2. Hauptzahn oder er ist dem 1. Hauptzahn
mehr genahert. Die Entfernung zwischen dem 2. und 3. Hauptzahn ist nicht so gross als die
doppelte Entfernung zwischen dem 1. Neben- und 2. Hauptzahn. Die Entfernung zwischen
dem 1. Nebenzahn und 3. Hauptzahn ist der Entfernung zwischen letztgenanntem und der
Branchialfurche ungefahr gleich.
Der Infraorbitallobus tragt bei dieser Art eine deutlich abgesetzte, nach vorn gerichtete,
ziemlich scharfe Spitze, wahrend er bei D. caput-mortuum vorn viel mehr abgerundet ist,
ohne deutlich abgesetzte Spitze.
Die Sternalfurchen des 9 enden auf einem medianen Hoeker zwischen den Ouerfortsatzen
des 4. Thoracalsterniten. Sekundare Tuberkeln fehlen diesem Hoeker.
Für das Abdomen des d" finde ich folgende Maasse :
Lange des 6. Segmentes 10 mm.
Lange des Telsons 14 mm.
Hinterrand des 6. Segmentes 11 mm.
Hinterrand des 6. Segmentes (incl. 6. Pleopoden) . . . 13 mm.
Das 6. Segment ist bei dem erwachsenen cf — und das gilt auch für meine jüngeren
Exemplare — also nicht so breit als bei dem von de Man untersuchten cf, wo „the posterior
margin of the penultimate joint measures twice the length of this joint" (de Man, p. 210).
Die Chelipeden tragen eine grössere Zahl von Zahnen als bei D. caput-mortuum, aber
diese Zahl ist bei jüngeren Tieren bedeutend geringer als bei alteren. Bei dem erwachsenen
cf ist der Chelipede sehr gross und Ischio- und Meropodit tragen stumpfe Zahne an allen 3
Randern. Der Carpopodit tragt distal die konstant vorkommenden grossen Hoeker an der
Aussenseite hinter dem Gelenk für den Dactylopoditen. Der obere Rand des Carpus tragt 3
spitze Zahne, die Innenseite tragt distal 4 kleine. Zahne und der untere Rand tragt distal einen
Zahn. Der obere Rand der Palma tragt 3, der bewegliche Finger 10 und der unbewegliche
Finger 8 Zahne. Die Innenseite der Hand ist sehr stark behaart. Bei den jüngsten von mir
untersuchten Exemplaren fehlen diese Zahne noch teilweise. Es sei aber bemerkt, dass der obere
Rand des Carpopoditen immer mindestens 2 Zahne tragt, wahrend dieser Rand selbst bei sehr
grossen, erwachsenen Exemplaren von D. caput-mortuum distal uur einen Zahn tragt.
Die Pereiopoden sincl schlanker als bei D. caput-mortuum. Der (gestreckte) 2. Pereiopode
des erwachsenen cf hat folgende Maasse :
mm. mm.
Lange des oberen Randes des Meropoditen 28,5 Lange des oberen Randes des Propoditen . 15
Breite des Meropoditen (in der Mitte) . . 8,5 Breite des Propoditen (in der Mitte) ... 5,5
Lange des oberen Randes des Carpopoditen 18,5 Lange des Dactylopoditen 16,5
Breite des Carpopoditen (distal) 8
27
s
28
Hierzu bemerke ich, dass die Lange des Propoditen mehr betragt als zweimal die Breite,
wahrend sie bei D. caput-mortuum geringer ist als zweimal die Breite.
D. cranioides unterscheidet sich also durch eine Reihe von Merkmalen von D. caput-
mortuum und zwar durch den spitzen Supraorbitalzahn, die Spitze auf dem Infraorbitallobus,
durch die zahlreicheren Zahne auf den Chelipeden, durch den Besitz von mindestens 2 Zahnen
auf dem Carpopoditen des Chelipeden, durch die schlanken Pereiopoden und durch den Sternal-
höcker, welcher nicht aus 2 sekundaren Tuberkeln besteht (cf. p. 29).
Verbreitung. Diese Art ist zuerst von de Man von dem Mergui-Archipel beschrieben.
Sie breitet sich nach Fraulein Rathbun's Angaben (191 1) westlich bis die Amiranten und
Cargados Carajos (in der Nahe von Mauritius) aus, wahrend sie im Osten bei den Andamanen
(Alcock) und im Golf von Siam (Rathbun, 19 10) gefangen wurde. Mir liegen Exemplare aus
der Java-See (Bleeker, v. Kampen) vor und die Siboga-Expedition sammelte sie im östlichen
Teil des Indischen Archipels bis in die Nahe von Neu Guinea.
2. Dromidiopsis caput-mortuum (L.).
Cancer caput-mortuum, Linnaeus 1767, Systema naturae, ed. 12, p. 1050.
Dromia caput-mortuum, Milne Edwards 1837, Hist. nat. Crustacés, v. 2, p. 178.
Dronüdla caput-mortuum, de Man 1887, Arch. f. Naturgesch. Jhrg. 53, v. 1, p. 393, t. 17, f. 5.
Dromidia caput-mortuum, Muller 1890, Verh. naturf. Ges. Basel, v. 8, p. 472.
Dromidia capiitmortuum, Ortmann 1892, Zool. Jahrb., Syst. v. 6, p. 546.
Dromidiopsis caput-mortuum, Borradaile 1903, Ann. Mag. Nat. Hist., (7) v. II, p. 299.
Cryptpdromia (?) caput-mortuum, Stebbing 19 10, Ann. S. African Mus., v. 6, p. 344.
Stat. 273. Insel Jedan, Aru-Inseln. 13 M. 1 junges Q. '
Das vorliegende junge Q stimmt mit de Man's ausführlicher Beschreibung im Allge-
meinen gut überein. Es ist 30,5 mm lang und etwa 29 mm breit. Bei dem ganz erwachsenen
cf, welches von de Man erwahnt wird, andert sich dies und die Breite wird spater grösser als
die Lange. Die Stirn ist der von de Man (Fig. '50) abgebildeten Stirn des alten cf ahnlich.
Nur sind die seitlichen Frontalzahne deutlicher oeaen den oberen Aueenhöhlenrand abgesetzt.
Der Supraorbitalzahn ist ein abgerundeter Lappen, ein wichtiges Merkmal für diese Art. Der
1. antero-laterale Zahn hat links eine und rechts 2 sehr schwache Nebenspitzen (Nebenzahne).
Der Ausschnitt zwischen dem 1. Zahn und der ausseren Augenhöhlenecke ist, wie de Man
angibt, halbkreisförmig und, wie bei dem von ihm studierten jüngeren cf der „Astrolabe", reicht
der 1. Zahn weniger weit nach vorn als cliese Ecke. Die Entfernung zwischen dem 2. und 3.
Hauptzahn ist im Gegensatz zu den von de Man beschriebenen Exemplaren der Entfernung
zwischen dem 1. Nebenzahn und dem 2. Hauptzahn gleich, wahrend die Entfernung zwischen
dem 3. Hauptzahn und dem postero-lateralen Zahn nur etwas geringer ist als die Entfernung
zwischen dem 1. Nebenzahn und dem 3. Hauptzahn.
Die Chelipeden besitzen einen Epipoditen. Der bewegliche Finger tragt 8 Zahne, von
welchen die proximalen höckerförmig sind und die distalen von dem Rand der Chela gebildet
werden: auch der unbewegliche Fineer tragt 8 Zahne.
Die Sternalfurchen konvergiren; zwischen den 2. Pereiopoden verlaufen sie unweit der
28
29
Medianlinie einander parallel nach vorn, um am vorderen Teil des 5. Thoracalsterniten zu
enden. Zwischen den Enden liegt bei diesem jugendlichen Exemplar nur ein schwachèr Hoeker.
Von dieser Art konnte ich auch ein sehr grosses cf und 9 und noch 2 jüngere cfcT
untersuchen. welche mir von Dr. R. Horst aus dem Museum in Leyden zur Bestimmungf
zugesandt wurden. Dr. J. G. de Man, der die Richtigkeit meiner Bestimmung eines dieser
Exemplare bestatigen konnte, lenkte meine Aufmerksamkeit darauf, dass diese Art sich auch
durch die weniger schlanken Pereiopoden von der nahe verwandten D. cranioides unterscheidet.
Die Untersuchung eines grossen, eiertragenden 9 ergab Folgendes: Rechts findet man
1 und links 2 Nebenzahne hinter dem 1. antero lateralen Hauptzahn. (Bei dem cf ist der 1.
Hauptzahn langlich, ohne deutliche Nebenspitze). Die Entfernung zwischen dem 1. und 2.
Hauptzahn ist der Entfernung zwischen dem 2. und 3. Zahn gleich, wahrend die Entfernung
zwischen dem 3. Hauptzahn und dem postero-lateralen Zahn etwas grösser ist als die Ent-
fernung zwischen dem 1. Nebenzahn und 3. Hauptzahn. Diese Verhaltnisse sind aber etwas
variabel. Beim d1 ist die erstgenannte Entfernung etwas kleiner als die 2. und die 3. etwas
kleiner als die 4.
Die Gaumenleiste steht nicht mit dem lateralen Teil des vorderen Mundrandes im
Zusammenhang, aber gleich hinter diesem Teil sieht man einen Hoeker (an der rechten Körper-
seite von einem 2. gefolgt), mit welchem die Gaumenleiste vorn anfangt.
Die Sternalfurchen dieser Art waren bis jetzt noch unbekannt. Es ist bemerkenswert, dass
sie bei diesem erwachsenen 9 oftenbar weiter vorn enden als bei dem oben erwahnten jungen
9 der Siboga-Expedition. Bei letztgenanntem Exemplar liegen die Enden der Furchen bedeutend
hinter der Ebene der Ouerfortsatze des 4. Thoracalsterniten. Bei dem erwachsenen Exemplar
dageden liegen die Enden der Furchen in der Ebene dieser Ouerfortsatze. Bei dem hingen
9 liegen die Enden der Furchen auf dem 5. Sterniten. Bei dem erwachsenen 9 wifd dies
also auch wohl der Fall sein und wahrscheinlich verlauft die Grenze zwischen dem 4. und 5.
Sterniten boeenförmio- vor den Enden der Furchen nach vorn. Diese Enden lieg-en auf einem
gemeinsamen, medianen Hoeker, welcher aber durch eine untiefe, longitudinale, mediane Furche
in 2 sekundare Tuberkeln geteilt wird. Jede sekundare Tuberkel tragt natürlich das Ende
einer Sternalfurche. Aus diesen Enden ragt das braune Sekretionsprodukt hervor, das auch
aus dem vorderen Teil der rechten Furche hervortritt. Es sei erwahnt, dass bei D. cranioides
die sekundaren Tuberkeln fehlen.
Die Chelipeden tragen weniger Höckerchen als bei D. cranioides. Bei dem erwachsenen
9 tragt der obere Rand des Meropoditen 5 Höckerchen (4 beim cf), der proximale Teil des
unteren Randes ebenfalls 5 und der innere Rand keine Höckerchen. Der obere Rand des
Carpopoditen ist glatt und tragt nur distal einen Hoeker, die Aussenflache tragt distal die beiden
gewöhnlichen, grossen Hoeker hinter dem Gelenk mit der Hand. Der obere Rand der Palma
zeigt 2 Hoeker. Bei dem jungen 9 der Siboga-Expedition finden wir dieselben Hoeker auf den
Chelipeden zurück. Der bewegliche Finger tragt 8 (beim cT 10), der unbewegliche ungefahr
9 Hoeker und Zahne.
Die Pereiopoden sind weniger schlank als bei D. cranioides. Für das erwachsene 9
sind foloende Maasse eültia- :
29
3°
mm.
Lange des Cephalothorax (einschl. laterale Frontalzahne) 69
Breite des Cephalothorax zwischen den Spitzen der letzten antero-lateralen Zahne . . . 65,5
Breite des Cephalothorax zwischen den Spitzen der postero-lateralen Zahne 70
Lange des oberen Randes des Meropoditen des (gestreckten) 2. Pereiopoden 27,5
Breite des Meropoditen des 2. Pereiopoden 11
Lange des oberen Randes des Carpopoditen des (gestreckten) 2. Pereiopoden 23
Breite des Carpopoditen des 2. Pereiopoden (distal) 11,5
Lange des oberen Randes des Propoditen des (gestreckten) 2. Pereiopoden 13,5
Breite des Propoditen des 2. Pereiopoden (in der Mitte) 7,5
Lange des oberen Randes des Dactylopoditen des (gestreckten) 2. Pereiopoden . . . . 15,5
Die Lange des Propoditen ist also geringer als zweimal die Breite, wahrend sie bei
D. cranioides mehr als zweimal die Breite betragt (p. 28).
Zur Charakteristik dieser Art sei noch bemerkt, dass die 5. Pereiopoden langer sind als
die 4. und dass der Dactylus dieser beiden Füsse mit einem kraftigen Dorn am Ende des
Propoditen eine Chela bildet. Auf S. 28 sind die Unterschiede zwischen D. cranioides und
caput-mortuum zusammengestellt.
Ver brei tung. Diese Art wurde noch nicht oft beobachtet. H. Milne Edwards erwahnt
sie von dern „Indischen Ozean", Muller von Ceylon (Trincomali) und de Man von Amboina
und auch mir lagen Exemplare von Amboina aus dem Museum in Leyden vor. Das einzige
junge Exemplar der Siboga-Expedition wurde bei Jedan erbeutet, also in der Gruppe der Aru-Inseln.
3. Dromidiopsis australiensis (Haswell).
Dromia australiensis, Haswell 1881, Proc. Linn. Soc. N. S. Wales, v. 6, p. 755.
Dromia australiensis, Haswell 1882, Catalogu-e, p. 139.
Dromïdia australiensis, de Man 1S87, Arch. Naturg., Jhrg. 53, v. 1, p. 396, t. 17, f. 6.
Dromidia australiensis, Henderson 1893, Trans. Linn. Soc, (2) v. 5, p. 406.
Dromidia australiensis var., de Man 1896, Zool. Jahrb., Syst. v. 9, p. 372.
Dromidiopsis australiensis, Borradaile 1900, Proc. Zool. Soc. London, p. 572.
Dromidiopsis australiensis, Borradaile 1903, Fauna Geogr. Maldive Laccadive Arch., v. 2,
pt. 1, p. 576.
Stat. 37. Sailus ketjil, Paternoster-Insein. Bis 27 M. 1 rf .
Stat. 80. 2°25'S., U7°43'0. Borneo-Bank. 50—40 M. 1 rf.
Stat. 89. Kaniungan ketjil. 11 M. 2 cf.
Stat. 193. Sanana-Bai, Sula-Besi. Riff. 1 (ƒ, 1 Q.
Stat. 213. Saleyer und Umgebung. Riff. 2 cf, 3 Q (2 mit Eiern).
Stat. 225. Lucipara-Inseln. Riff. 2 rf, 1 Q.
Die Exemplare stimmen mit de Man's Beschreibung (1887, p. 396) von einem c? von
Ambon sehr gut überein. Der Cephalothorax des grössten Exemplars (Stat. 193) ist 11,5 mm
lang und 1 1 mm breit. Die Zahl der antero-lateralen Zahne ist sehr variabel und Borradaile
(1903, p. 576) unterscheidet neben den typischen Exemplaren mit 3 Zahnen jederseits die
Exemplare mit 2 Zahnen als var. bidens, die Exemplare mit 1 Zahn als var. unidens. Die von
der Siboga-Expedition erbeuteten Exemplare gehören zur var. bidens Borradaile, welche zuerst
von de Man (1896, p. 372) beschrieben wurde. Bei dieser Varietat fehlt von den 3 Zahnen
3°
der 2. Es sei aber bemerkt, d.ass diese Varietaten wohl nicht scharf getrennt sind. So fand
ich im Siboga-Material ein Exemplar, wobei der hintere Zalm durchaus rudimentar war (Über-
gang zur var. unidens) und ein anderes Exemplar mit einem rudimentaren mittleren Zalm
(Übergang zur var. typicd).
Die Sternalfurchen des 9 stimmen mit de Man's (1896, p. 372) Beschreibung überein.
Die Furchen enden auf einem unpaaren Hoeker, welcher gleich vor der Ebene der Ouerfortsatze
des 4. Thoracalsterniten liegt. Wahrscheinlich gehort dieser Hoeker auch zum 4 Sterniten.
V erbr e i t u n g. Diese Art hat ein weites Verbreitungsgebiet. Sie ist namentlich im
pacifischen Gebiet östlich bis zu den Fidschi-Inseln und auch im Indischen Archipel gefunden
worden, aber nach Henderson auch bei Ceylon im Golf von Manaar (Silavaturai Par). Andere
Fundorte sind: West Celebes, Ambon (de Man), Port Denison, Port Jackson (Haswell),
Rotuma und Fidschi (Borradaile).
Dromidia Stimpson, emend. Borradaile.
STIMPSON 1859, Proc. Acad. nat. Sc, 1858, p. 225.
Borradaile 1903, Arm. Mag. Nat. Hist., (7) v. 11, p. 299.
Stimpson 1907, Smith. misc. coll., v. 49, p. 170.
Von der Gattung Dromidia wurde von Borradaile die Gattung Dromidiopsis abgetrennt
(cf. p. 25), so dass die Arten, welche den Epipoditen des Chelipeden verloren haben, in der
Gattung Dromidia verbleiben. Diese Gattung- wird von Borradaile weiter durch folgende Merk-
male charakterisiert : Die Furchen des Cephalothorax verschwinden fast völlig, ausser der
Branchialfurche. Gaumenleisten gut entwickelt. Bei D. unidentata fand ich jede Gaumenleiste
mit dem lateralen Teil des vorderen Randes der Mundhöhle in ununterbrochenem Zusammen-
hang. Die Sternalfurchen des Q enden auf einem medianen Hoeker (Stimpson 1907, p. 170)
und zwar nach Stimpson zwischen den Bases der Chelipeden. Dasselbe ist nach Henderson
(1888, p. 12) auch bei D. antitlensis der Fall, welche Art nach Borradaile in dieser Gattung
verbleibt. Ebenso ist es für D. spongiosa der Fall, da Bouvier (1S96, p. 55), der diese Art
untersuchte, es für die Gattung angibt. Bei D. unidentata enden die Furchen auf dem 5.
Thoracalsterniten (Alcock 1901, p. 47). Die Pereiopoden sind glatt. Die 5. Pereiopoden sind
langer als die 4. Zu diesen Merkmalen fügt Borradaile noch hinzu, dass der 5. Pereiopode
keinen Dorn ,,on the outer side of its last joint" besitzt, aber ich finde bei D. unidentata
einen kleinen Dorn an der Aussenseite des Dactylus.
1. Dromidia unidentata (Rüppell).
Dromia unidentata, Rüppell 1830, Beschreibungen und Abbildungen von 24 Arten kurz-
schvvanziger Krabben, p. 16, t. 4, f. 2.
Dromidia unidentata, Kossmann 1880, Zool. Ergebn. Reise Kustengebiete Rothes Meeres,
2. Halfte, 1. Liefg., p. 67.
Dromidia unidentata, de Man 1888, Journ. Linn. Soc, Zool. v. 22, p. 207, t. 14, f. 4, 5.
Dr onna unidentata, Alcock 1901, Catalogue, p. 47, t. 2, f. 6.
Dromidia unidentata, Nobili 1903, Boll. Mus. Torino, v. 18, n° 455, p. 23.
Dromidia unidentata, Nobili 1906, Ann. se. nat., zool. (9) v. 4, p. 145.
32
Dromidia unidentata, Laurie 1906, Rep. Pearl Oyster fish., v. 5, p. 351.
Dromidia unidentata, Nobili 1907, Buil. se. France Belgique, v. 40, p. 92.
Dromidia unidentata, Rathbun 19 10, Danish Exp. Siam, v. 5 Brachyura, p. 367.
Dromia unidentata, Chilton 191 1, Trans. N. Zealand Inst., v. 43 (1910), p. 554.
Stat. 261. Elat, Westküste der Insel Gross-Kei. 27 M. 1 <ƒ.
Stat. 277. Insel Damar. 45 M. 1 <ƒ.
Beide vorliegenden Exemplare sind von einem grossen Schwamm eingehüllt. Die grösste
Lange des einen Exemplares ist weniger als 2 cm, wahrend die grösste Lange des dasselbe
einhüllenden Schwammes 7 cm und die grösste Breite 5.5 cm betragt. Die grösste Dimension
des Schwammes steht senkreckt auf der Medianebene der Krabbe.
Die erbeuteten Exemplare stimmen gut mit den Beschreibungen überein. Nur bemerke
ich, dass nach Alcock (1901, p. 47) der Supraorbitalzahn sich ,,near the middle of the upper
border of the orbit" befindet. Bei meinen Exemplaren ist dieser Zahn aber dem seitlichen
Frontalzahn bedeutend mehr genahert als der ausseren Orbitalecke. Auf ein sehr wichtiges
Merkmal dieser Art hat Kossmann hingewiesen. Der Infraorbitallobus wird durch einen Einschnitt
in 2 Teile zerlegt, von welchen der laterale breit ist und den stumpfen Infraorbitalzahn tragt,
wahrend der mediale Teil schmal und vorn abgerundet ist. Medial von letzttjenanntem Teil
wird die Orbita selbstverstandlich ventral von dem Stiel der Antenne geschlossen.
Der Seitenrand des Cephalothorax ist bei dieser Art etwas variabel (Nobili 1906, p. 145).
Meine Exemplare stimmen mit der Abbildung von de Man überein (1888, t. 14, f. 4) und
der Seitenrand zeio-t eine bedeutend schwachere Konvexitat als es auf den Abbikluncren von
Rüppell und Alcock der Fall ist.
Das wichtigste Merkmal dieser Art ist das Fehlen von antero-lateralen Zahnen. Der
postero-laterale Hoeker und die Branchialfurche sind deutlich. Kossmann bemerkt, dass der
vordere Seitenrand vorn mit einem sehr stumpfen Hoeker endigt. Dieser Hoeker, welcher nichts
anderes ist als die vordere Fortsetzung des Seitenrandes, liegt auf der Subhepaticalregion. Der
Suprasuturalwulst zeigt vorn eine stumpfe Hervorvvölbung, wahrend der kleine Zahn auf dem
Buccalwulst spitz ist. — Wie de Man und Nobili bemerken, sind die Angaben von Rüppell
und Kossmann, dass der bewegrliche Fineer gdattrandio' sei, unrichtief. Die Zahne des unbewee-
lichen Fingers sind nur etwas grösser als die des beweglichen Fingers.
Verbreitung. Diese indo-pacifische Art hat ein grosses Verbreitungsgebiet, welches
sich westlich bis in das Rote Meer und die Ostküste von Afrika erstreckt. lm ganzen Indischen
Ozean ist sie beobachtet worden, östlich bis zum Mergui- Archipel und dem Golf von Siam.
lm Indidischen Archipel hat man sie noch nicht gefunden. Die Siboga-Expedition fischte sie
in der Nahe der Westküste von Neu-Guinea. Das Verbreitungsgebiet erstreckt sich aber in den
Pacifischen Ozean östlich bis zu den Kermadec-Inseln (Chilton).
Cryptodromia Stimpson:
Stimpson 1859, Proc- Acad. nat. Sc. Philadelphia, (1S58) p. 225.
Alcock 1901, Catalogue, p. 48.
BORRADAILE 1903, Ann. Mag. Nat. Hist., (7) v. 11, p. 299.
Stimpson 1907, Smith. misc. coll., v. 49, p. 172.
32
J J
Der Körper ist meist mit einer dichten, kurzen, sammetartigen, aber bisweilen auch langeren
Behaarung versehen, selten fast nackt. Der Cephalothorax ist meist breiter als lang. Skulptur
der Oberflache oft schwach entwickelt. Gaumenleisten gut entwickelt und nicht unterbrochen.
Die Sternalfurchen enden weit von der Medianlinie entfernt, jede auf ihrem eigenen, nicdrigen
Hoeker, mehr nach hinten oder mehr nach vorn zwischen den 2. Pereiopoden. Chelipeden ohne
Epipoditen. Die 1., 2. und 3. Pereiopoden meist höckrig. Die 5. Pereiopoden langer als die 4.;
ihr Dactylus tragt an der Aussenseite keinen Dorn. Indo-pacifisch.
Mit Borradaile beschranke ich diese Gattung auf die Arten ohne Epipoditen am Cheli-
peden, so dass C. lateralis nicht in dieser Gattung verbleiben kann. Ich möchte aber, im Gegen-
satz zu Borradaile und in Übereinstimmung mit Nobili, C. hilgendorfi nicht als Representanten
einer besonderen Gattung abtrennen, obwohl bei dieser und einigen anderen Arten die Hoeker
der Pereiopoden fast verschwinden (cf. p. 45).
Cryptodromia hat im Verlauf der Sternalfurchen ein primitives Merkmal beibehalten.
Anderseits sind die höckrigen Pereiopoden, das Fehlen des Epipoditen am Chelipeden, die
gute Ausbildung des Seitenrandes und der meist breite Cephalothorax Zeichen einer höheren
phylogenetischen Entwicklung. Die Skulptur des Cephalothorax, welche bei einem Teil der Arten
noch gut erhalten ist, kann bis auf Spuren der Branchialfurche verschwinden.
Bestimmungstabelle für die Cryptodromia-h.rt&n.
1. Rückenflache des Cephalothorax glatt, oder mit deutlichen
Furchen, aber nicht granuliert 2
Rückenflache des Cephalothorax granuliert mit deutlichen
Regionen 19
2. Ohne Stacheln auf der Rückenflache des Cephalothorax. 3
Hepaticalregion mitStachel hinter der ausseren Augenhöhlenecke C. de Manii Alcock
3. Mit 3 (oder 4) antero-lateralen Zahnen (mit Ausschluss von
Extraorbital-, Subhepatical- und Postero-lateralzahn) . . 4 :)
Mit 2 antero-lateralen Zahnen 8 3)
Mit 1 antero-lateralen Zahn 13
Ohne antero-laterale Zahne C. incisa Henderson
4. Extraorbitalzahn stark, dreieckig; Seitenzahne nahe zusammen-
stehend; der 1. ist der grösste C. fallax Lamk. 3)
Extraorbitalzahn normal 5
1) Hierzu gehort auch C. Stearnsii Ives (1892, p. 216, t. 12, f. 1 — 3) mit abgerundeten seitlichen Frontalzahnen, welche
Art nach Ives C. japonica ahnlich ist, aber 3 statt 2 antero-lateraler Zahne besitzt. — Ebenso gehort hierher C. depressa Baker (1907,
p. 180, t. 25, f. 1), eine Art mit einem grossen, zusammengedrückten antero-lateralen Zahn, welcher von 3 oder 4 kleineren gefolgt
wiid. Die 3 vorderen Pereiopodenpaare sind nach Baker's Figur mit kleinen Tuberkeln besetzt.
2) C. wilsoni Fulton & Grant (1902, p. 61, t. 9) gehort vielleicht nicht zu dieser Gattung. Sie ünterscheidet sich durch 2
starke antero-laterale Zahne, einen starken Subhepaticalzahn und glatte Füsse. Nach den Autoren hat diese Art 4 Zahne am antero-
lateralen Rand, aber der I. ist nach ihrer Beschreibung der Subhepaticalzahn, der 4. ist nach ihrer Figur der starke postero-laterale Zahn.
3) Diese Art rechne ich hierher, da H. Milxe Edwards (Hist. nat. Crust., v. 2, p. 176) angibt: „bords latéro-anterieurs de
la carapace armés de 3 deDts". Richters (1905, Abh. Senckenb. Ges., v. 27, p. 363) erwahnt die 3 „Seitenzahne" ohne von einem
postero-lateralen Zahn zu sprechen.
33
SIBOGA-EXFEDITIE XXXIX /'. ' 5
34
5. Medianer Stirnzahn schwach, von oben kaum sichtbar; 2. antero-
lateraler Zahn schwach; ohne Subhepaticalzahn . C. mariae n. sp.
Medianer Stirnzahn gut entwickelt, von oben deutlich sichtbar-,
mit 1 — mehreren Subhepaticalzahnen 6
6. 2. antero-lateraler Zahn grösser als der 1. und 3. und auf dem
Inframarg-inalwulst stenend C. amboincnsis de Man
2. antero-lateraler Zahn nicht grösser als der 1. und 3. . 7
7. Mit 3 — 5 Subhepaticalzahnen und bis 3 Suprasuturalzahnen C. tuberculata var. typica Stimpson
Mit 2 Subhepaticalzahnen und 1 Suprasuturalzahn . . C. tuberculata var. pileifera Alcock
Mit 1 Subhepaticalzahn und 1 Suprasuturalzahn C. tumida Stimpson
8. Seitliche Frontalzahne deutlich abgerundet C. japonica Henderson
Seitliche Frontalzahne nicht abgerundet 9
9. 1. antero-lateraler Zahn sehr breit, abgestutzt C. lamellata Ortmann
1. antero-lateraler Zahn nonnal ' . . .10
10. Mit einem perlförmigen Hoeker auf der Aussenflache des
Meropoditen des 3. Maxillipeden C. bullifera Alcock
Ohne solchen Hoeker 11
1 1 . Seitliche Rostralzahne mehr nach vorn hervorrasfend als der
mittlere VC." later al is Gray
Seitliche Rostralzahne ungefahr o-leich weit nach vorn racend
als der mittlere 12
12. Carpus des Chelipeden mit stumpfen Höckern C. canaliculata Stimpson
Carpus des Chelipeden mit spitzen Höckern C. coronata Stimpson
13. Die Entfernung zwischen dem Extraorbitalzahn und dem antero-
lateralen Zahn ist kleiner als die Entfernung zwischen dem
antero-lateralen Zahn und der Branchialfurche . . . .14
Die Entfernung zwischen dem Extraorbitalzahn und dem antero-
lateralen Zahn ist der Entfernung zwischen dem antero-
lateralen Zahn und der Branchialfurche ungefahr gleich 15
14. Die erstgenannte Entfernung ist die Halfte der letztgenannten.
Mittlerer Stirnzahn sehr klein C. hilgendorfi de Man
Die erstgenannte Entfernung ist «rosser als die Halfte der
letztgenannten. Mittlerer Stirnzahn ungefahr ebenso lang als
die seitlichen C. nierstraszi n. sp.
15. Infraorbitallobus mit einem kleinen ausseren Nebenhöcker.
Antero-lateraler Zahn auf dem Inframarginalwulst . . . C. pentagonalis Hilgendort
Infraorbitallobus ohne solchen Hoeker. Seitenrand hinter dem
antero-lateralen Zahn gewölbt 16
16. Regionen schwach ausgebildet. Sutura gastro-cardiaca undeut-
lich. Supraorbitalzahn schwach C. laevis n. sp.
Regionen deutlich ausgebildet. Sutura gastro-cardiaca deutlich.
Supraorbitalzahn gut entwickelt 17
34
35
i/. Zalm auf dem Suprasuturalwulst vorhanden C. canalicttlata var. typica
Zahn auf dem Suprasuturalwulst fehlt 1 8
18. Stirnzahne gleich weit nach vorn ragend C. canaliculata var. sibo^ac n.var.
Mittlerer Stirnzahu kurz, nicht so weit nach vorn ragend als
die seitlichen # C. canaliculata obtusifrons n.var.
19. Postero-lateraler Rand mit Zalmen C. ornata Rathbun
Postero-lateraler Rand ohne Zahne 20
20. Der mittlere Frontalzalm ragt weiter nach vorn als die seit-
lichen ; ohne antero-laterale Zahne C '.• ebalioides Alcock
Der mittlere Frontalzahn klein, ragt jedenfalls nicht weiter
nach vorn als die seitlichen 21
21. Regionen schwach ausgebildet; nur der vordere Teil des
Cephalothorax mit Tuberkeln bedeckt C. nodulifera Henderson
Regionen deutlich ausgebildet 22
22. Stirn nicht stark nach vorn ragend, so dass die Linie, welche
die Spitze des lateralen Frontalzahnes mit der ausseren
Orbitalecke verbindet, schrag nach aussen verlauft. Cephalo-
thorax vor der Branchialfurche granuliert, hinter der Bran-
chialfurche glatt C. granulata (Kossmann)
Stirn stark nach vorn ragend, so dass die oben erwahnte Linie
schrag nach hinten verlauft 23
23. Cephalothorax fünfeckig. Supraorbitalzahn fehlt fast völlig . C. gilesii Alcock
Cephalothoraxrand seitlich abgerundet. Supraorbitalzahn klein,
aber deutlich. Jederseits 2 grosse Areoli vor und 2 grosse
hinter der Cervicalfurche C. areolata n. sp. l)
1. Cryptodromia tuberculata Stimpson.
Cryptodromia tuberculata, Stimpson 1859, Proc. Acad. nat. sci. Philadelphia, 1S58, p. 239.
Cryptodromia tuberculata, de Man 1887, Arch. f. Naturgeschichte, Jhrg. 53, v. 1, p. 401.
Cryptodromia tuberculata var. pileifera, Alcock 1899, Journ. Asiat. Soc. Bengal, v. 68, p. 141.
Cryptodromia pileifera, Alcock 1901, Catalogue, p. 49, t. 2, f. 7.
Cryptodromia tuberculata, Stimpson 1907, Smith. misc. coll., v. 49, p. 174, t. 21, f. 6.
var. typica.
Stat. 16. 6°59'S., 11 50 247 O. Bucht von Kankamaraan. Riff. 1 eiertragendes £>•
Stat. 34. Labuan Pandan, Lombok. 18 M. 1 <ƒ.
Stat. 47. Bucht von Bima. Strand. 1 Q.
Stat. 58. Seba, Sa vu. Riff. 2 cf, 1 eiertragendes 9-
Stat. 61. Lamakwera, Insel Solor. Riff. 20 M. 1 rf .
Stat. 115. Insel Pajunga. Riff. 1 £.
Stat. 193. Sanana, Sula Besi. Riff. 2 $.
1) Xachstverwandt mit dieser Art ist C. sculpta Haswell, welche aber nur sehr kurz beschrieben ist.
35
36
Stat. 231. Ambon. Riff. 2 9.
Stat. 240. Banda. Riff. 1 9.
Stat. 250. Insel Kur. Riff. 1 <ƒ, 1 Q.
var. pileifera Alcock.
Stat. 2>7- Sailus ketjil. Bis 27 M. 1 eiertragendes 9-
Stat. 47. Bucht von Bima. Strand. 1 eiertragendes 9-
Stat. 129. Karkaralong-Inseln 23 — 31 M. 2 eiertragende 9; Riff- 2 2-
Stat. 279. Insel Roma. Riff. 2 9-
lm Jahre 1899 (p. 141) beschrieb Alcock eine neue Varietat von C. hiberadata, welche er
var. pileifera nannte und welche sich von des var. typica durch den Besitz von nur 2 Subhe-
paticalzahnen und 2 Zahnen an jeder Mundecke unterscheidet. lm Siboga-Material fand ich
nun Exemplare, welche durchaus mit der typischen Varietat übereinstimmen und bisweilen auf
derselben Station andere, welche zur var. pileifera gehören. Zwischen ihnen fand ich nun
zahlreiche Übergange, so dass ich Alcock nicht beistimmen kann, dass er 1901 die var. pileifera
als selbststandige Art abtrennte (Catalogue, p. 49).
Der gewölbte, sehr breite Cephalothorax ist schwach behaart. Das grösste mir vorlie-
gende c? ist 13 mm breit und 10 mm lang.
Hinter der undeutlichen Sutura gastro-cardiaca sieht man auf der Oberflache des Cepha-
lothorax die 3 Stellen (cf. p. 5), welche sich durch ihre weissliche Farbe unterscheiden und
sehr schwache Erhebungen bilden können, in welcher Gestalt sie von Alcock für var. pileifera
abgebildet sind. Von den Rostralzahnen ragt der mittlere nur sehr wenig weiter nach vorn als
die lateralen. Diese Zahne sind klein und manchmal stark abgerundet und ragen im letzteren
Fall nur wenig über den Stirnrand hervor.
Der Supraorbitalzahn ist schwach. Die aussere Orbitalecke ragt nur sehr wenig vor. Sie
ist durch eine enge, tiefe Spalte von dem unteren Augenhöhlenrand getrennt. Dieser ist durch
einen Einschnitt in einen lateralen und einen medialen Abschnitt geteilt, von welchen der laterale
abgerundet ist und der mediale, welcher dem Infraorbitalzahn entspricht, weiter nach vorn
hervorragt und zahnförmio- ist.
Es sind 3 oder 4 antero-laterale Zahne vorhanden, wahrend der postero-laterale Zahn
hinter der undeutlichen Branchialfurche gut entwickelt ist. Nie fand ich diese Furche so deut-
lich als auf der Abbildung Alcock's.
Bei der var. typica habe ich bis 5 Subhepaticalzahne beobachtet, welche eine Reihe
bilden von der unteren und ausseren Orbitalecke zum 2. antero-lateralen Zahn. Von diesen
Zahnen sind die 2 medialen die starksten ; sie sind allein bei der var. pileifera erhalten. Zwi-
schen diesen beiden Ausseren habe ich zahlreiche Übergange gefunden ; auch findet man an beiden
Körperseiten oft eine verschiedene Zahl von Subhepaticalzahnen. Willkürlich habe ich die
Exemplare mit 3 Subhepaticalzahnen zur var. typica und die mit 2 zur var. pileifera gerechnet.
Stimpson erwahnt für die var. typica und Alcock für die var. pileifera den Besitz von
2 Zahnen neben der vorderen Mundecke. Bei erstgenannter Varietat habe ich aber manchmal 3
gut entwickelte Hoeker auf dem Suprasuturalwulst gefunden, von welchen bei meinen Exemplaren
von var. pileifera sich nur der mediale erhalt. Der Buccalwulst tragt einen langlichen Hoeker.
36
Beim cf ist das 6. Abdominalsegment schmaler als das 5. und die Seitenrander des 6.
Segmentes sind gerade. In den so entstandenen Raum, welcher hinten durch den rudimentaren 6.
Pleopoden begrenzt wird, passt jederseits ein Hoeker der Basis des 2. Pereiopoden. Der Hinter-
rand des Telsons des cf ist ausgehöhlt. Am 3., 4. und 5. Abdominalsegment können sowohl
beim c? als beim 9 je 1 Paar medialer und 1 Paar lateraler Hoeker vorhanden sein.
Die sehr höckrigen Chelipeden, welche von Stimpson beschrieben sind, tragen eine
Schere, deren Finger beim cf weit klaffen und sich nur mit der Spitze berühren, wahrend bei
dem 9 nur eme schmale Spalte zwischen den Fingern sichtbar ist.
Verbreitung. Die var. typica kommt im Pacifischen Ozean (Japan, Selio I., Kikai-
sima, Kagosima-Bucht, Stimpson) vor, wahrend sie im Indischen Ozean fehlt, anderseits wurde
die var. pilcifcra bis jetzt nur im Indischen Ozean gefunden (Andamanen, Great Coco I.,
Alcock). Im Indischen Archipel werden beide Varietaten zusammen gefunden.
2. Cryptodromia tumida Stimpson.
Cryptodromia tumida, Stimpson 1859, Proc. Acad. Nat. Sci. Philadelphia, 185S, p. 240.
Cryptodromia tumida, Ortmann 1892, Zool. Jahrb., Syst. v. 6, p. 544.
Cryptodromia tumida, de Man 1902, Abh. Senckenb. Ges., v. 25, p. 688.
Cryptodromia tumida, Stimpson 1907, Smith. misc. coll., v. 49, p. 175.
Stat. 53. Bucht von Nangamessi, Sumba. Bis 36 M. 1 eiertragendes 9-
Stat. 125. Sawan, Insel Siau. Riff. 1 <ƒ, 1 9-
Stat. 129. Karkaralong-Inseln. Riff. 4 cf> 3 eiertragende 9-
Stat. 144. Salomakiëe-Tnsel. Riff. 1 cT-
Stat. 193. Sanana, Ostküste von Sula-Besi. Riff. 3 c?> J 9-
Stat. 209. Südspitze der Insel Kabaëna. Riff. 1 9-
Stat. 213. Süd-Insel, Saleyer. Riff. 3 c?> 3 9 (2 eiertragend).
Stat. 225. Lucipara-Inseln. Riff. 16 cf, 9 O (* eiertragend).
Stat. 234. Insel Nusa-Laut. Riff. 3 cf, 2 9-
Stat. 250. Insel Kur. Rift". 2 <ƒ, 2 9.
Stat. 279. Insel Roma. Riff. 1 cf.
Stat. 296. Noimini, Südküste von Ti mor. Riff. 1 r_f> r Q-
Stat. 301. Pepela-Bucht, Ostküste von Rotti. Riff. 1 9.
Diese im Archipel ziemlich haufige Art ist durch folgende Merkmale charakterisiert :
Konvexer Cephalothorax, seitliche Stirnzahne etwas mehr hervorragend als der mittlere Zahn,
kleiner Extraorbitalzahn, kraftiger Infraorbitalzahn, 3 antero-laterale Zahne, 1 Subhepaticalhöcker,
1 Hoeker auf dem Suprasuturalwulst, 1 auf dem Buccalwulst. Pereiopoden höckrig.
Die Form und Stellung der 3 antero-lateralen Zahne ist etwas variabel. Wie de Man
angibt, ist der vordere Zahn der höchste, der hintere der niedrigste. Die Branchialfurche ist
schwach und der postero-laterale Zahn ist klein. Die anterodateralen Zahne sind ungefahr gleich
weit von einander entfernt oder die Entfernung zwischen dem 1. und 2. Zahn ist nur wenig
grösser als die zwischen dem 2. und 3. Zahn, wahrend bei dem von de Man untersuchten 9
erstgfenannte Entfernuno- fast zweimal so orross war als letztoenannte. Von den Höckern an der
Unterseite des Cephalothorax steht der grössere lateral von dem kraftigen Infraorbitalzahn auf
dem Inframarginalwulst (Subhepaticalzahn), wahrend der kleinere neben der vorderen Mundecke
37
38
nicht auf dem Buccalwulst, sondern auf dem Suprasuturalwulst steht, wie de Man gegen Ort-
mann bemerkt. Der Buccalwulst tragt nur den gewöhnlichen, kleinen, langlichen Hoeker an dei-
vorderen Mundecke.
Das Abdomen zeigft einigfe Besonderheiten. Beim cf traden die hinteren Ecken des 4.
und 5. Segments einen Hoeker, wahrend das 3. Segment manchmal ein Paar weniger deutlicher
Höckerchen besitzt. Der vordere Rand des 6. Segments ist kürzer als der Hinterrand des 5.
Segments. In der so entstandenen Ausbuchtung passt, wie bei anderen Arten, jederseits ein
kleiner Fortsatz des Coxopoditen des 2. Pereiopoden. Das Telson hat beim geschlechtsreifen
c? trapezförmige Gestalt. Sein Hinterrand ist fast gerade abgestutzt.
Das 9 besitzt das von Ortmann und de Man erwahnte Hóckerpaar auf den seitlichen
Teilen des 4. und 5. Segments, welche Hoeker aber sehr undeutlich sein können. Diese Hoeker
sind weiter von den hinteren Ecken des Segments entfernt als beim d\ Sowohl beim cf als
beim 9 kann das 4. Segment noch 1 Paar medialer Hoeker tragen. Das Telson ist beim 9
hinten abgerundet.
Bei dem erwachsenen cf klaften die an ihrer Innenseite behaarten Scheren und nur die
Enden der Finger berühren sich. Bei dem erwachsenen 9 dagegen berühren die Rander der
Finger sich in ihrer ganzen Lange oder es bleibt nur proximal eine Spalte zwischen den Fingern übrig.
Verbreitung. Diese Art wurde zuerst von Stimpson und dann von Ortmann von
den Liu-Kiu-I. (Foukow-Bucht, Ousima, Stimpson, Amami Oshima, Ortmann) beschrieben. lm
östlichen Teil des Indischen Archipels ist sie nach den Befunden der Siboga-Expedition weit
verbreitet, von wo sie auch von de Man von Batjan erwahnt wird. Diese Art erstreckt sich
nicht in den Indischen Ozean und scheint auch östlich von Neu-Guinea zu fehlen.
3. Cryptodromia mariac n. sp. (Taf. I, Fig. 5, 6).
Stat. 164. i°42'.5 S., I30°47'.5 O. Westlich von N. Guinea. 32 M. 1 (ƒ, 1 eiertragendes 9-
Diese nur in 2 Exemplaren vorliegende neue Art möchte ich C. mariac nennen, nach
meiner Frau, die mich bei meiner Arbeit in mancher Hinsicht kraftig unterstützt hat.
Der Cephalothorax dieser Art ist gewölbt und mit einer kurzen, aber dichten Behaarung
bedeckt. Die Oberfiache ist glatt. Von den Furchen ist nur die untiefe Branchialfurche deutlich.
Bei dem 9 sieht man auch eine Ouerfurche hinter der Cardialreeion und auf dieser Reo-ion
3 unbedeutende Erhebungen, welche den weisslichen Flecken anderer Arten entsprechen.
Durch die besonders weit hervorragenden lateralen Stirnzahne bekommt der Cephalo-
thorax eine etwas lane;liche Gestalt. Bei dem erwachsenen Q betrapt die Entfernune; von der
Basis des medianen Stirnzahnes zum Hinterrand des Cephalothorax 1 1 mm und die grösste
Breite 11.5 mm.
Stirn und oberer Augenhöhlenrand erinneren an Petalomera pulchra Miers. Die lateralen
Stirnzahne sind sehr o-ross, dreieckie; und rasren in horizontaler Richtune weit hervor. Ihre
Spitze bildet einen ungefahr rechten Winkel. Der mittlere Stirnzahn ist ausserordentlich klein
und fast vertikal nach unten gerichtet, so dass er, wenn der Cephalothorax von oben betrachtet
wird, kaum sichtbar ist. Der obere Augenhöhlenrand liegt in der Verlangerung des lateralen
3S
39
Randes des lateralen Stirnzahnes. Der Supraorbitalzahn ist sehr klein. Der aussere Augen-
höhlenrand bildet keinen Zahn. Die Augenhöhlenspalte ist geschlossen und ein dreieckiger
Einschnitt trennt die aussere Augenhöhlenecke von dem Infraorbitallobus, welcher einen dcutlichen
Infraorbitalzahn tragt.
Der scharfe Seitenrand des Cephalothorax tragt 2 oder 3 kleine, spitze, antero-laterale
Zahne. Vori diesen ist der 1 . der grösste und steht kurz hinter der ausseren Augenhöhlenecke.
Die Entfernung des hinteren Zahnes von der Branchialfurche ist fast so gross wie die Ent-
fernung zwischen vorderem und hinterem Zahn. Der 2. antero-laterale Zahn ist sehr klein und
fehlt bei beiden erbeuteten Exemplaren an der linken Körperseite. Er ist von dem vorderen
und hinteren antero-lateralen Zahn gleich weit entfernt. Hinter der Branchialfurche fehlt ein
deutlicher postero-lateraler Zahn.
Subhepaticalzahne fshlen. Nur bei dem 9 tragt die rechte Subhepaticalregion ventral
von dem 1. antero-lateralen Zahn einen rudimentaren Zahn. Dem antero-lateralen Rand parallel
ist diese Region schwach ausgehöhlt, wodurch der vordere Seitenrand des Cephalothorax scharf
wird. Der Suprasuturalwulst tragt keinen Hoeker und auf dem Buccalwulst sieht man den
o-ewöhnlichen lancdichen Hoeker.
Beim cf sind die hinteren seitlichen Ecken des 4. und 5. Abdominalsegments zahn-
förmig verlangert. Das 5. und 6. Segment bilden an ihrem hinteren Rand einen medianen
Dorn. Das 6. Segment ist viel schmaler als das 5. und zwischen dem lateralen Teil des Hinter-
randes des 5. Segments und dem 6. Pleopoden passt auch hier jederseits der Fortsatz am
Coxopoditen des 2. Pereiopoden. Das Telson ist abgerundet.
Bei dem 9 bilden die hinteren Ecken des 4. und 5. Segmentes Dornen, welche süirker
hervorragen als beim (jüngeren) cf. Der medianer Hoeker am Hinterrand des 5. und 6. Seg-
mentes ist schwach.
Die Sternalfurchen des 9 enden weit von einander entfernt, jede auf einem schwachen
Hoeker zwischen den 2. Pereiopoden, hinter der Ebene der Ouerfortsatze des 4. Sterniten, also
auf dem 5. Sterniten. Die Hoeker sind durch eine schwache Ouerleiste verblinden.
Die Pereiopoden sind schlank und tragen nicht sehr zahlreiche, aber grosse und scharfe
Hoeker. Bei dem (jüngeren) cf tragt der Carpopodit des Chelipeden distal 2 grosse, konische
Hoeker gleich hinter dem Gelenk mit der Hand. Hinter diesen Höckern sieht man auf dem
ventralen Teil der Aussenflache des Carpopoditen 2 kleinere Hoeker über einander, wahrend
der obere Rand dieses Gliedes einen Hoeker tragt. Die Palma tragt 6 Hoeker, von welchen
einer zum dorsalen Teil der Innenflache der Palma gehort. Der dorsale Teil der Aussenflache
tragt 3 Hoeker, von welchen der proximale gleich vor dem Gelenk mit dem Carpopoditen
steht; die 2 distalen stehen, einander berührend, hinter dem Gelenk des beweglichen Fingers.
Der ventrale Teil der Aussenflache tragt noch 2 Hoeker, von welchen der distale in der Mitte
der Palma und der proximale unweit des Carpalgelenks liegt. Die abgeplatteten Finger berühren
sich nur mit ihren distalen Halften. Die Chelipeden des erwachsenen 9 stimmen mit denen des
cf überein.
Die 2. und 3. Pereiopoden sind lang und dünn. Der Meropodit tragt unweit seines distalen
Endes einen stumpfen Hoeker. Der proximale Teil des oberen Randes des Carpopoditen tragt
39
40
am 2. Pereiopoden einen deutlichen und am 3. Pereiopoden 2 Hoeker ; distal tragt der Carpopodit
am Gelenk einen grossen Hoeker. Ventral und etvvas proximal von letztgenanntem sieht man
an der Aussenflache des Gliedes am Gelenk noch einen kleineren Hoeker. Der obere Rand
des langen Propoditen tragt ebenfalls distal einen grossen, konischen Hoeker. Der Dactylopodit
ist lang und gekrümmt und tragt am Hinterrand feine Dörnchen.
Die 5. Pereiopoden sind nur wenig langer als die vierten. Die Dactylopoditen dieser
Pereiopodenpaare sind stark gekrümmt. Ihre Propoditen tragen am distalen Ende nur je 2 kurze
Borsten, so dass diese Extremitaten nur schwach subchelat sind.
Diese Art schliesst sich keiner der anderen Arten direkt an. Sie ist charakterisiert durch -
die grossen lateralen Frontalzahne,' den sehr kleinen mittleren Frontalzahn, den rudimentaren
2. antero-lateralen Zahn, das Fehlen von Subhepatical- und Suprasuturalzahnen und durch die
langen Pereiopoden mit grossen Höckern.
4. Cryptodromia bullifera Alcock.
Cryptodromia bullifera, Alcock 1899, Journ. Asiat. Soc. Bengal, v. 68, pt. 2, p. 143.
Cryptodromia bullifera, Alcock 1901, Catalogue, p. 51, t. 2, f. 9, ga.
Cryptodromia bullifera, Borradaile 1903, Faun. Geogr. Mald. Laccad., v. 2, pt. 1, p. 577.
Cryptodromia bullifera, Lenz 1910, in: Voeltzkow, Reise in Ost-Afrika, v. 2, p. 562.
Stat. 37. Sailus ketjil. Bis 27 M. 1 9 mit Rhizocephalide.
Stat. 144. Nördlich von Insel Salomakiëe (Damar). 45 M. 2 9. wovon 1 mit Eiern.
Diese Art ist leicht kenntlich an den perlahnlichen Tuberkeln, von welchen man eine
auf dem 2. Glied des Stieles der Antenne, eine auf dem Merus des 3. Maxillipeden und
eine auf dem medialen Teil des Suprasuturalwulstes findet. Letztgenannte Tuberkel steht
hinter dem Infraorbitalzahn. Der Buccalwulst tragt einen kleinen, langlichen Hoeker. Auch die
beiden über einander liegenden Suphepaticalzahne sind sehr charakteristisch. Der obere liegt
fast zwischen dem scharfen Extraorbitalzahn und dem 1. antero-lateralen Zahn. Bemerkenswert ist,
dass bei unsern Exemplaren hinter dem oberen Augenhöhlenrand eine Reihe von sehr kleinen
Höckerchen vorkommt, welche die Fortsetzung der durch die 2 Subhepaticalzahne gebildeten
Reihe bilden.
Bei einem offenbar jüngeren 9 fand icn die Enden der Sternalfurchen gleich vor der
Ebene der Ouerfortsatze des 5. Thoracalsterniten, wahrend sie bei 2 erwachsenen 99 1 von
welchen das eine Eier tragt, gleich vor der Ebene der Ouerfortsatze des 4. Thoracalsterniten
liegen. Die Vorderenden der Furchen waren bei letztgenannten Exemplaren mit Sekretionsprodukt
bedeckt. Die Furchen enden vorn ohne nennenswerte Erhebung.
Verbreitung. Diese Art kommt westlich bis Ceylon vor (Alcock, Lenz), wahrend
sie sich nach den Befunden der Siboga-Expedition östlich im Archipel bis zur Insel Damar
ausdehnt. Sie wurde auch bei den Andamanen (Alcock) und S. Nilandu Atoll (Borradaile)
aufgefunden.
Ausser C. incisa Henderson, welche bis 220 M Tiefe herabsteigt, ist C. bullifera die
einzige Cryptodromia- Art, welche auch grössere Tiefen (nach Alcock bis 900 M) bewohnt. Die
Siboga-Expedition erbeutete Exemplare nur in untiefem Wasser.
40
4i
5. Cryptodromia coronata Stimpson.
Cryptodromia coronata, Stimpson 1859, Proc. Acad. Nat. Sci. Philadelphia, 1858, p. 239.
Cryptodromia coronata, de Man 18S7, Arch. Naturg., Jhrg. 53, v. 1, p. 398, t. 18, f. 2.
Cryptodromia coronata, Ortmann 1892, Zool. Jahrb., Syst. v. 6, p. 543.
Cryptodromia coronata, Stimpson 1907, Smith. misc. coll., v. 49, p. 173, t. 20, f. 2.
Stat. 50. Bucht von Badjo, Flores. Bis 40 M. 1 junges tf.
Stat. 96. S. O.-Seite der Perlbank, Sulu-Archipel. 15 M. i $.
Stat. 162. Westlich von Salawatti. 18 M. 1 junges Q.
Stat. 164. i°42'.5 S., i30°47'.5 0. Westlich von N. Guinea. 32 M. 1 junges cf.
Stat. 301. io°38'S., I23°25'.2 0. Ostküste von Rotti. Riff. 1 <ƒ.
Diese Art ist charakterisiert durch die ungefahr gleich weit nach vorn ragenden Frontal-
zahne, 2 antero-laterale Zahne, einen Subhepaticalzahn, einen Suprasuturalzahn neben dem
Buccalzahn und durch die mit wenig zahlreichen, aber spitzen Höckern versehenen Pereiopoden.
Das cf von Stat. 301 ist 13 mm breit und 11 mm lang.
Wahrend nach Stimpson (1907, p. 173) die Oberflache des Cephalothorax „minutely
roughened with grains" ist, erscheint die Oberflache nach de Man (p. 399) bei Lupenvergrös-
serung sehr fein punktirt. Dasselbe finde auch ich.
Wie bei den von de Man untersuchten Exemplaren ist die Zweilappigkeit der antero-
lateralen Zahne, welche Stimpson beobachtet hat, nur am 1. antero-lateralen Zahne angedeutet.
Ortmann hat auf die Variabilitat der Hoeker am Abdomen hingewiesen. Das brosse cf
von Stat. 301 stimmt mit de Man's Beschreibung überein. Die hinteren Aussenecken des 3.,
4. und 5. Segmentes setzen sich in einen spitzen Hoeker fort, welcher am letztgenannten
Segment nur schwach ist. Ausserdem tragt der Hinterrand des 3. und 4. Segmentes noch ein
Paar medialer Hoeker.
Die Pereiopoden tragen konische Hoeker. Stimpson gibt an, dass ein Teil des Armes
und speziell die Aussenflache der Hand „reticulirt" sei. Nach Entfernung der Behaarung ist
die Oberflache der Hand bei dem erwahnten sfrossen cf aber srlatt.
Verbreitung. Diese Art wurde schon bei den Bonin-Inseln (Stimpson), Amboina
(de Man) und den Samoa-Inseln (Upolu, Ortmann) aufgefunden. Sie scheint demnach pazifisch
zu sein und im Indischen Ozean zu fehlen.
6. Cryptodromia canaliculata Stimpson.
Cryptodromia canaliculata, Stimpson 1859, Proc. Acad. Nat. Sci. Philadelphia, 1858, p. 240.
Dr onna tomentosa, Heller 1862, Sitzungsber. math. nat. Cl. K. Akad. Wien, v. 44, p. 241.
Cryptodromia tomentosa, Hilgendorf 1879, Monatsber. K. preuss. Akad. Berlin, 1878, p. 813,
t. 2, f. 3—5.
Cryptodromia canaliculata, de Man 1887, Arch. f. Naturgesch., Jhrg. 53, v. 1, p. 402.
Cryptodromia canaliculata, Alcock 1901, Catalogue, p. 50, t. 2, f. 8.
Cryptodromia canaliculata, Doflein 1902, Abh. math. phys. Cl. Bay. Akad. Wiss., v. 21, p. 652.
Cryptodromia lursuta, Borradaile 1903, Fauna geogr. Maldive Laccadive Archipelagoes, v. 2,
pt. 1, p. 577, t. 33, f. 3.
Cryptodromia canaliculata, Lenz 1905, Abh. Senckenb. naturf. Ges., v. 27, p. 363.
Cryptodromia canaliculata, Nobili 1906, Ann. sci. nat., (9) v. 4, p. 145.
Cryptodromia canaliculata, Stimpson 1907, Smith. misc. coll., v. 49, p. 176.
SIBOGA-EXPED1TIE XXXIX /'. 6
42
Cryptodromia canaliculata, Rathbun 19 10, Kgl. Danske Vidensk. Selsk. Skrifter, (7) v. 5, p. 367.
Cryptodromia canaliculata, Rathbun 191 1, Trans. Linn. Soc. London, (2) v. 14, p. 194.
Diese Art ist offenbar ziemlich variabel, wie sich aus den verschiedenen Angaben
in der Literatur ergibt. Die Gestalt der Frontalzahne ist nicht ganz konstant und ausserdem
gibt es neben den Exemplaren mit 2 gut entwickelten antero-lateralen Zahnen solche, welche
sich durch die Rückbildung des 2. antero-lateralen Zahnes unterscheiden. Die von der Siboga-
Expedition gesammelten Exemplare schliessen sich im Allgemeinen den typischen Formen an.
Sie sind aber durch die Gestalt der Frontalzahne und das Fehlen des Zahnes auf dem Supra-
suturalwulst ausgezeichnet und unter sich noch verschieden, so dass ich glaube sie als 2
verschiedene Varietaten auffassen zu mussen.
Ich bemerke noch, dass Ortmann's C. canaliculata var. ophryocssa (Zool. Jahrb., Syst.
v. 6, p. 545) wahrscheinlich nicht zu dieser Art gehort, denn sie besitzt eine deutliche Orbital-
fissur, welche bei C. canaliculata fehlt.
Wahrend typische Exemplare dieser Art also im Siboga-Material fehlen, konnte ich die
von de Man bestimmten Exemplare aus dem Museum in Göttingen (de Man 1887, p. 402),
welche durchaus typisch sind, untersuchen und mit Individuen von C. hirsuta Borr. aus dem
Museum in Cambridge vergleichen und feststellen, dass letztgenannte Art mit C. canaliculata
identisch ist.
Bei diesen typischen Exemplaren ist die Skulptur des massig gewölbten, dicht behaarten
Cephalothorax gut entwickelt und die Sutura gastro-cardiaca ist deutlich. Die Frontalzahne sind
bei den Exemplaren aus dem Museum von Cambridge etwas variabel und wechseln etwas in
Breite. Wichtig ist, dass der 2. antero-laterale Zahn sowohl bei den Exemplaren von Göttingen
als auch bei denen von Cambridge durchaus reduzirt ist und nur durch einen kleinen Vorsprung
hinter dem 1. Zahn dargestellt wird (Borradaile, t. 33, f. 3^). Supra-, Infra- und Extra-
orbitalzahn ist gut entwickelt und spitz. Eine Augenhöhlenspalte fehlt. Es ist ein Subhepaticalzahn
und ein deutlicher Zahn auf dem Suprasuturalwulst vorhanden. An der Aussenseite der Orbita
findet man die von Stimpson (1907, p. 176) beschriebene Grube, in welche die Antenne aufge-
nommen wird. Die Körpergrösse, welche erreicht wird, ist verschieden. Nach Alcock betragt
die Lange des Cephalothorax 14 mm. Bei dem erwachsenen 9 aus dem Göttinger Museum
betragt sie, wie de Man angiebt, 8,5 mm, bei einem eiertragenden 9 aus dem Museum von
Cambridge nur 6 mm.
6 a. Cryptodromia canaliculata var. sièogac n. var.
Stat. 58. Seba, Savu. Riff. 1 junges Q.
Stat. 93. Pulu Sanguisiapo, Sulu-Archipel. Riff. 1 eiertragendes 9-
Stat. 142. Laiwui, Obi Major. Riff. 1 eiertragendes 9-
Stat. 172. Insel Gisser. Riff. i eiertragendes 9-
Stat. 193. Sanana, Sula Besi. Riff. 1 (ƒ.
Stat. 301. Pepela-Bucht, Rotti. Riff. 1 cf.
Diese neue Varietat bleibt offenbar sehr klein. Die Lange des Cephalothorax betragt
bei den erwachsenen, eiertragenden 9 nicht mehr als 6 mm, die Breite 6,5 mm.
42
43
Der Cephalothorax ist. wie bei den typischen Exemplaren, dicht behaart und massig
gewölbt ; er hat eine gut entwickelte Skulptur und eine deutliche Sutura gastro-cardiaca. Die
3 Stirnzahne ragen gleich weit nach vorn ; sie sind spitz und enden mit spitzem Winkel. Sie
sind schmaler und spitzer als bei den typischen Exemplaren dieser Art aus dem Museum in
Göttingen (p. 42). Supra-, Extra- und Infraorbitalzahn gut entwickelt und spitz ; auch ist die
typische Grube neben der Augenhöhle vorhanden. Der Infraorbitalzahn hat auch hier, im
Gegensatz zu C. pentagonalis^ keinen Nebenzahn. Eine enge Orbitalfissur fehlt. Der einzige
antero-laterale Zahn ist gut entwickelt; hinter ihm zeigt der Seitenrand des Cephalothorax
einen sehr schwachen Vorsprung : das Rudiment des 2. antero-lateralen Zahnes. Der postero-
laterale Zahn ist klein, aber deutlich entwickelt. Wahrend ein gut entwickelter, konischer Sub-
hepaticalzahn vorhanden ist, fehlt der Zahn auf dem Suprasuturalwulst. Letztgenannter ist zwar
medial stark gewölbt, aber ihm fehlt ein Hoeker, wodurch diese Varietat sich von typischen
Exemplaren unterscheidet.
Die var. sibogae unterscheidet sich also nur durch die geringe Grosse, die schlanken
Frontalzahne und das Fehlen eines deutlichen Zahnes auf dem Suprasuturalwulst. Es ist möglich,
dass das von de Max (1887, p. 403) erwahnte Exemplar von C. canaliculata ohne Supra-
suturalzahn zu dieser Varietat gehort.
63. Cryptodromia canaliculata var. obtusifrons n. var. (Taf. I, Fig. 7).
Stat. 213. Süd-Insel, Saleyer. Rift". 1 (f.
Es wurde nur ein cf erbeutet, welches eine Cephalothoraxlange von 7,5 mm besitzt. Ich
konnte es mit den oben (p. 42), erwahnten, typischen Exemplaren von C. canaliculata ver-
gleichen. Die L nterschiede zwischen beiden halte ich nicht für spezifische. Indessen bleibt,
da nur ein Exemplar gefangen wurde, die Entscheidung über die systematische Stellung dieses
cT unsicher.
Die Körperform und die Wölbung des Cephalothorax stimmen mit der der typischen
Exemplare überein. Die Skulptur der Cephalothorax-Oberflache ist ebenso gut entwickelt wie
bei letztgenannten. Die Sutura gastro-cardiaca ist sehr tief. Die seitlichen Rostralzahne sind etwas
schlanker als bei den typischen Exemplaren, aber der mittlere Rostralzahn zeigt eine abweichende
Gestalt. Dieser ist namlich kurz, endet in einem stumpfen Winkel und ist stark nach unten
gerichtet, so dass er bei Betrachtung von oben nur teilweise sichtbar ist und die seitlichen Zahne
viel weiter nach vorn ragen als der mittlere. Wegen der Gestalt des mittleren Zahnes schlage
ich vor diese Varietat (Art?) obtusifrons zu nennen. In der Gestalt des Supra-, Extra- und
Infraorbitalzahnes, im Besitz eines Subhepaticalzahnes, im Besitz der Grube neben der Orbita
und im Fehlen der Augenhöhlenfissur stimmt diese Varietat mit der typischen überein. Der Zahn
auf dem Suprasuturalwulst fehlt wie bei var. sibogae im Gegensatz zu den typischen Exemplaren.
Der Seitenrand zeigt durchaus denselben Bau wie bei den typischen Exemplaren. Es ist nur 1
gut entwickelter antero-lateraler Zahn vorhanden, hinter welchem man nur einen schwachen
Vorsprung findet, das Rudiment des 2. Zahnes.
Die Pereiopoden zeigen keine Abweichungen.
43
44
7. Cryptodromia laevis n. spec. (Taf. I, Fig. 8).
Stat. 93. Pulu Sanguisiapo, Sulu-Archipel. Rift'. 1 eiertragendes Q.
Das vorliegende erwachsene 9 betrachte ich als einer neuen Art angehörend, welche
sowohl mit C. canaliculata als mit C. pentagonalis verwandt ist. Ich habe dasselbe mit einem
Exemplar von C. canaliculata aus dem Museum in Göttingen verglichen.
Der fünfeckige Cephalothorax ist 1 2 mm lang und 1 3 mm breit. Seine dichtbehaarte
Oberflache ist bedeutend starker gewölbt als bei C. canaliculata. lm Gegensatz zu dieser Art
und zu C. pentagonalis sind die Regionen sehr schwach ausgebildet, so dass der Cephalothorax
eine glatte Oberflache hat, weshalb ich diese Art C. laevis nenne. Die Sutura gastro-cardiaca,
welche bei C. canaliculata eine tiefe Furche darstellt, ist sehr undeutlich. Auch die Branchial-
furche ist schwach.
Die seitlichen Stirnzahne sind dreieckig, breit, stumpf und kraftig, wahrend der mittlere
Zahn schmal, spitz, ziemlich lang und stark nach unten gerichtet ist. Er ist indessen bei
Betrachtung von oben deutlich sichtbar, ragt aber weniger weit nach vorn als die seitlichen
Stirnzahne. Der Zahn am oberen Augenhöhlenrand ist ziemlich klein und ragt weniger stark
hervor als bei C. canaliculata. Ausserdem ist die Konkavitat zwischen der Spitze des lateralen
Frontalzahnes und dem Supraorbitalzahn schwach und geringer als bei C. pentagonalis und
canaliculata. Der Extraorbitalzahn ist deutlich. Eine enge Orbitalfissur fehlt und ein rechteckiger
Ausschnitt trennt den Extraorbitalzahn von dem Infraorbitallobus. Dieser tragt, wie bei C. cana-
liculata, einen ziemlich grossen und spitzen Zahn ; ihm fehlt der kleine aussere Nebenhöcker,
welchen Hilgendorf (1879, p. 814) bei C. pentagonalis beschreibt.
Es ist nur 1 antero-lateraler Zahn vorhanden. lm Gegensatz zu C. pentagonalis befindet
sich dieser am Seitenrand, nicht auf dem Inframargrinalwulst. Der Seitenrand ist zwischen dem
1 o
Extraorbitalzahn und dem antero-lateralen Zahn etwas konkav, hinter diesem Zahn aber deutlich
konvex. Der antero-laterale Zahn steht in der Mitte des vorderen Seitenrandes. Der postero-
laterale Zahn ist klein.
Der Inframarginalwulst tragt einen grossen Subhepaticalzahn, welcher, wie bei C. canali-
culata und im Gegensatz zu Hilgendorf's Abbildung (1879, t. 2, f. 1) für C. pentagonalis, bei
Betrachtung von oben deutlich zwischen dem Extraorbital- und dem antero-lateralen Zahn
sichtbar ist. Die Leiste, welche bei C. canaliculata von dem Extraorbitalzahn zum 1. antero-
lateralen Zahn verlauft, urn die Grube, in welche die Antenne aufgenommen wird, von oben
abzuschliessen, fehlt. Von dem Subhepaticalzahn entspringt aber der gut entwickelte Infra-
marginalwulst, welcher bei C. canaliculata die Grube von unten abschliesst. Der Suprasuturalwulst
ist medial abgerundet; er tragt aber, wie bei C. pentagonalis, keinen Hoeker. Der Buccalwulst
bildet den gewöhnlichen, langlichen Hoeker.
Das Abdomen ist breit und zeiet einen medianen Lan^swulst ; Hoeker fehlen ihm.
Die Sternalfurchen enden gleich hinter der Ebene der Ouerfortsatze des 5. Thoracal-
sterniten. Au derselben Stelle enden sie bei dem von mir untersuchten 9 von C. canaliculata.
Die Pereiopoden stimmen mit den von C. canaliculata überein. Die Hoeker sind schwach
ausgebildet. Die gewölbte Aussenseite des Carpopoditen des Chelipeden tragt distal hinter dem
44
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Gelenk für den Propoditen die 2 gewöhnlichen, starken Hoeker. Die Aussenseite des Propoditen
ist glatt. Die Finger sind kurz und klaffen nur wenig.
8. Cryptodromia hilgendorfi de Man.
Cryptodromia hilgendorfi, de Man 1887, Arch. Naturg., Jhrg. 53, v. 1, p. 404, t. 18, f. 3.
Cryptodromia hilgendorfi, Nobili 1899, Ann. Mus. Civ. St. Nat. Genova, (2) v. 20, p. 249.
Cryptodromia hilgendorfi, Alcock 1899, Journ. Asiat. Soc. Bengal, v. 68, pt. 2, p. 145.
Cryptodromia hilgendorfi, Borradaile 1900, Proc. Zool. Soc. London, p. 571.
Cryptodromia hilgendorfi, Alcock 1901, Catalogue, p. 52, t. 3, f. 11.
Dromides hilgendorfi, Borradaile 1903, Fauna Geogr. Mald. Lacc, v. 2, pt. 1, p. 577.
Dromides hilgendorfi, Borradaile 1903, Ann. Mag. Nat. Hist., (7) v. 11, p. 299.
Cryptodromia hilgendorfi, Nobili 1906, Ann. sci. nat., (9) v. 4, p. 146.
Cryptodromia hilgendorfi, Nobili 1907, Buil. se. Fr. Belg., v. 40, p. 93.
Stat. 49a. 8°25'.5S., H9°4'.6 0. Sapeh-Strasse. 70 M. 1 junges <ƒ, 1 junges Q.
Stat. 53. Nangamessi', Sumba. Bis 36 M. 1 eiertragendes Q.
Stat. 240. Banda. 9 — 36 M. 1 junges Q.
Stat. 273. Pulu Jedan (Ostküste der Aru-Inseln). 13 M. 1 junges 9-
Diese Art ist charakterisirt durch den kleinen mittleren Stirnzahn, den schwachen Zahn
am oberen Augenhöhlenrand, den Besitz von 1 antero-lateralen Zahn, welcher von der Branchial-
furche zweimal so weit entfernt ist als von der ausseren Orbitalecke, durch den Besitz von 1
Subhepaticalzahn und die Pereiopoden, welche nur wenige und schwache Hoeker tragen.
Unter den erbeuteten Exemplaren befindet sich ein erwachsenes, eiertragendes 9, dessen
Lange, gemessen von der Spitze des lateralen Frontalzahnes zum Hinterrand des Cephalothorax,
10,5 mm betragt (in der Medianlinie 10 mm), wahrend die Breite etwas grösser ist als die
Lange, wie bei dem kleineren, von de Man erwahnten 9 und dem von Nobili erwahnten d1
aus dem Roten Meer. Meistens übertrifft aber die Lange die Breite. Nobili beschreibt ein cT
aus dem Persischen Golf von 16,25 mm Lange und 15 mm Breite, das grösste bis jetzt
bekannte Exemplar.
Bei dem erwachsenen 9 smd die seitlichen Frontalzahne breiter als auf der Abbildung
von de Man, so dass der Winkel zwischen ihnen nicht stumpf ist, sondern ungefahr 900 betragt.
Dies teilt auch Nobili von dem oben erwahnten grossen c? mit. — Eine enge Augenhöhlen-
fissur ist vorhanden.
Ich stimme Nobili (1907, p. 93) bei, wenn er Borradaile's neue Gattung Dromides zur Auf-
nahme dieser Art nicht acceptirt. In allen wesentlichen Merkmalen stimmt sie mit anderen Crypto-
dromia- Arten überein, wie Nobili betont. Ausserdem bemerke ich noch ausdrücklich, dass auch
die Sternalfurchen des 9 sich nicht von denen von Cryptodromia unterscheiden. Bei C. hilgendorfi
enden sie, jede auf einer Tuberkel, zwischen den Ouerfortsatzen des 5. Thoracalsterniten, wie es
auch bei einem Teil der Cryptodrom ia- Arten der Fall ist. Auch das von Borradaile als
Gattungsmerkmal betrachtete Verhaltnis von Lange zu Breite ist, wie wir sahen, nicht konstant.
Ich halte diese Art für eine eigentümlich differenzirte Cryptodromia, bei welcher sich
nur der vordere antero-laterale Zahn erhalten hat und die Hoeker der Pereiopoden grösstenteils
geschwunden sind.
Verbreitung. Diese Art hat ein weites Verbreitungsgebiet und erstreckt sich westlich
45
46
bis zum Roten Meer (Nobili) und dem Persischen Golf (Nobili, Alcock), südlich bis Australien
(Beagle-Bai) und östlich bis Funafuti (Borradaile 1900). Aus dem Indischen Archipel wurde
sie zuerst von de Man von Edam beschrieben.
9. Cryptodromia nierstraszi n. spec. (Taf. I, Fig. 9).
Stat. 313. Östlich von Dangar Besar, Saleh-Bucht. Bis 36 M. 3 <ƒ, 1 Q.
Ich schlage vor diese neue Art, welche einen Übergang von C. hilgéndorfi nach C.
pentagonalis bildet, C. nierstraszi zu nennen, nach Herrn Prof. Nierstrasz, der an der Sibog'a-
Expedition beteiligt war. Dr. de Man (Ierseke) war so freundlich einige Exemplare dieser Art
für mich zu untersuchen und kam zum Schluss, dass hier wirklich eine neue Art vorliege.
Das grösste Exemplar (cf), welches ich als Typus beschreibe, hat in der Medianlinie
eine Cephalothorax-Lange von 8,5 mm, wahrend die Breite zvvischen den antero-lateralen Zahnen
8 mm betragt. In der fünfeckigen Gestalt des Cephalothorax stimmt diese Art mit C. hilgéndorfi
überein. Nach Entfernung der Behaarung erscheint die glatte Oberflache des Cephalothorax;
Regionen fehlen. Die Sutura gastro-cardiaca bildet keine Furche. Die Cervicalgrübchen und
die 3 Flecken auf der Cardialregion sind aber deutlich. Von der Branchialfurche ist nur der
laterale Teil vorhanden, aber sehr schwach ausgebildet.
Die Frontalzahne weichen von denen von C. hilgéndorfi ab. Der mittlere Zahn ist namlich
noch etwas (sehr wenig) langer als die seitlichen und dünn und schlank; die seitlichen sind
breiter als der mittlere. Der Supraorbitalzahn ist ziemlich schwach und etwas kleiner als
der Extraorbitalzahn, welcher bei dieser Art grösser ist als bei C. hilgéndorfi, wo er sehr klein
ist. lm Gegensatz zu dieser Art fehlt eine enge Orbitalfissur. Wahrend der stumpfe Infraorbital-
lobus bei C. hilgéndorfi nur sehr wenig nach vorn ragt, ist er bei C. nierstraszi spitz und
zahnförmig. lm Gegensatz zu C. pentagonalis fehlt ihm ein Xebenhöcker. Der antero-laterale
Rand wird durch den einzigen antero-lateralen Zahn in einen vorderen konkaven und einen
hinteren Teil zerlegt, dessen Rand fast gerade nach hinten verlauft und weniger konvex ist
als bei C. hilgéndorfi. Bei letztgenannter Art ist die Entfernung zwischen dem antero-lateralen
Zahn und der Branchialfurche zweimal so gross ajs die Entfernung; zwischen diesem Zahn und dem
Extraorbitalzahn ; bei C. nierstraszi dagegen ist die erstgenannte Entfernung bedeutend geringer
als das Doppelte der zweiten, wodurch diese Art sich C. pentagonalis nahert. Der postero-
laterale Zahn ist sehr klein. Dem grossen, hier als Typus beschriebenen cT fehlt im Gegensatz
zu C. hilgeiidorfi ein Subhepaticalzahn ; bei den kleinen Exemplaren ist er aber vorhanden.
Vielleicht verschwindet er mit zunehmendem Alter. Es fehlt ein Zahn auf dem Suprasuturalwulst.
Das Abdomen zeigt keine Besonderheiten.
Die Pereiopoden stimmen der Hauptsache nach mit denen von C. hilgéndorfi überein.
Sie sind fast ganz glatt mit sehr schwach ausgebildeten Höckern. Es sei aber bemerkt, dass
die Gehfüsse bei der neuen Art dunner und langer sind als bei C. hilgéndorfi '; besonders
auffallig sieht man dies an den Pro- und Dactylopoditen. So ist die Lange der 3 letzten
Glieder des 2. Pereiopoden bei C. nierstraszi ungefahr der Lange des Cephalothorax gleich,
wahrend sie bei C. hilgéndorfi geringer ist als die Cephalothoraxlange. Dasselbe gilt für die
3 letzten Glieder der Chelipeden.
46
47
io. Cryptodromia arcolata n. spec. (Taf. II, Fig. 10, 11).
Stat. 289. 9°o'.3S., I2Ó°24'.5 0. Südküste von Timor. 112 M. 1 (ƒ.
Diese Art gründe ich leider nur auf ein cf, dem ein grosser Teil der Füsse fehlen.
Sie ist am nachsten mit C. gilesii Alcock und C. sculpta Haswell (1882, p. 141) verwandt.
Die Lange des Cephalothorax ist ungefahr der Breite gleich und betragt 10 mm. Der
Cephalothorax ist ziemlich flach. Die Oberflache ist fast ganz mit scharfen Körnern bedeckt,
welche mit dem unbewaffneten Auge gut sichtbar sind. Auf dem vorderen und hinteren Teil
des Cephalothorax aber sind diese Körner sehr klein, so dass sie nur mit der Lupe erkannt
werden können. Die Haare sind ausserordentlich kurz.
Das Relief der Oberflache des Cephalothorax ist für diese Art typisch. Die Regionen
sind deutlich. Die Cervicalfurche ist deutlich. Vor dem medialen Teil dieser Furche bildet die
Gastralregion ein gewölbtes, dreieckiges Feld. Die Furchen, welche dieses Mesogastralfeld
begrenzen, gehen nach vorn in eine mediane Furche über, welche sich bis zum medianen
Stirnzahn fortsetzt. Auch die Branchialfurche ist deutlich ; sie setzt sich bis zur Cardialregion
fort. Eine kurze, aber tiefe Furche trennt jederseits die Cardialregion von der vorderen Branchial-
region. Grosse Hoeker, welche mit Körnern bedeckt sind, geben dem Cephalothorax ein eigen-
tümliches Aussere. Jederseits findet man 2 solche Hoeker vor der Cervicalfurche und 3 zwischen
Cervical- und Branchialfurche, von welchen der laterale aber viel kleiner ist als die übrigen.
Die Urogastralregion tragt 2 kleinere Hoeker.
Von den Stirnzahnen sind die seitlichen grösser als der mediane, welcher in einer tieferen
Ebene liegt und etwas weniger weit nach vorn hervorragt, aber von oben sehr deutlich sichtbar
ist. Der obere Augenhöhlenrand tragt einen kleinen Zahn. Ein Zahn an der ausseren Orbitalecke
fehlt. Der Infraorbitalzahn ist klein. Eine Orbitalfissur fehlt.
Nur der hintere Teil des vorderen Seitenrandes ist deutlich ausgebildet. Dieser Rand
tragt keine deutlich gesonderten Zahne, er ist aber gezahnelt durch die zahlreichen scharfen
Körner, welche nicht alle gleich weit hervorragen. Eine Fortsetzung des vorderen Seitenrandes
verlauft über der Subhepaticalregion bis in die Nahe der vorderen Mundecke. Die Subhepatical-
region tragt mit Körnern besetzte Hoeker.
An der Ventralseite des Cephalothorax sind Cervical- und Branchialfurche sehr deutlich.
Der ventrale Teil der Cervicalfurche teilt die Subhepaticalregion in einen medialen und einen
lateralen Teil und vereinigt sich mit der Branchialfurche zur Furche b. Auf dem Buccalwulst
liegt an jeder vorderen Mundecke ein langlicher Hoeker. Die Buccalhöhle wird von den
3. Maxillipeden vollstandig geschlossen und ist vorn breiter als hinten. Deutliche Leisten am
Gaumen begrenzen medial die Ausströmungskanale.
Das Abdomen des vorliegenden cf besitzt einen deutlichen Langswulst. Das 1. Segment
ist schmal. Das 2. Segment ist ungefahr habkreisförmig. Das 3., 4. und 5. Segment haben je
auf dem Langswulst 3 Hoeker, von welchen 2 hinter dem vorderen Rand neben einander stehen,
wahrend der 3. einen queren Wulst auf der hinteren Halfte des Segments darstellt. Auf dem
2. Segment sind diese 3 Hoeker sehr schwach angedeutet. Ein kleiner Vorsprung des 2.
Pereiopoden passt jederseits in einen Ausschnitt am Seitenrand des 6. Segmentes, hinter welchem
47
48
man den rudimentaren 6. Pleopoden findet. Das Telson ist dreieckig mit abgerundeter, nach
hinten gerichteter Spitze.
Von den Pereiopoden ist nur der 2. und der 3. vorhanden. Sie sind nicht höckrig, aber
mit scharfen Körnern bëdeckt und distal behaart. Meropodit und Propodit tragen distal an der
Aussenseite je einen rundlichen, glatten Hoeker.
Petalomera Stimpson.
Stimpson 1859, Proc. Acad. Nat. Sci. Philadelphia, 185S, p. 226.
ALCOCK 1901, Catalogue, p. 55.
BORRADAILE 1903, Ann. Mag. Nat. Hist., (7) v. 11, p. 300.
Stimpson 1907, Smith. misc. coll., v. 49, p. 179.
. Diese durch das Vorkommen eines Kammes am Meropoditen der 2 oder 3 vorderen
Pereiopodenpaare charakterisierte Gattung besitzt bis jetzt 3 Arten, denen ich eine 4. hinzufüge.
Übersicht der Arten:
1. Das Merus der 3 vorderen Pereiopodenpaare tragt einen Kamm . P. gramtlata Stimpson.
Nur das Merus der 2 vorderen Pereiopodenpaare tragt einen
Kamm 2
2. Das 5. Pereiopodenpaar ist betrachtlich langer als das 4. Paar . P. longipes n. spec.
Das 5. Pereiopodenpaar ist nur wenig langer als das 4. Paar 3
3. Hinterer Teil des Cephalothorax ohne Furchen; oberer Augen-
höhlenrand glatt für das unbewafmete Auge, ohne oder mit
sehr kleinem Supraorbitalzahn P . pulchra Miers.
Hinterer Teil des Cephalothorax mit Furchen ; oberer Augenhöhlen-
rand gesagt, mit gut entwickeltem Supraorbitalzahn P. indica Alcock.
Petalomera hat in der langlichen Gestalt des Cephalothorax mit gut entwickelter Skulptur,
mit deutlicher Cervical- und Brammialfurche und bisweilen gar mit deutlicher Mesogastralregion,
in der Lage der Enden der Sternalfurchen und im Besitz des Epipoditen am Chelipeden primitive
Merkmale behalten.
1 . Petalomera pulchra Miers.
Petalomera pulchra, Miers 1884, Zool. coll. Alert, pt. 1, p. 260, t. 27, f. A.
Stat. 274. 5°28'.2S., I34°53'.9 0. Aru-Inseln. 57 M. 1 eiertragendes 9-
Nachdem Miers diese Art im Material des „ Alert" vom Prince of Wales-Kanal (Torres-
Strasse) entdeckt hat, ist sie bis jetzt nicht wieder gefunden. Auf St. 274 fischte die Siboga-
Expedition ein 9 mit Eiern, welches ohne Zweifel zu dieser Art gehort.
Die Oberflache des Cephalothorax zeigt die von Miers sehr gut abgebildete Skulptur.
Cervical- und Branchialfurche sind sehr deutlich. Ebenso ist die vordere Branchialregion, welche
Körner tragt und etwas konvex ist, deutlich abgesetzt. Auch der mediale Teil der Cervicalfurche
48
49
mit den Cervicalgrübchen und die Sutura gastro-cardiaca sind deutlich. Zwischen ihnen liegt
die kurze, aber breite Urogastralregion. Die Cardialregion ist vorn durch eine Langsfurche
deutlich gegen die vordere Branchialregion abgesetzt, wahrend sie sicli hinten ohne scharfe Grenze
in die hintere Branchialregion fortsetzt. lm Gegensatz zu P. indica erstreckt sich die erwahnte
Langsfurche also nicht hinter die Branchialfurche, so dass der hintere Teil des Cephalothorax
keine Furchen besitzt.
Der obere Augenhöhlenrand ist glatt für das unbewaffnete Auge; nur mit der Lupe
sieht man, dass er sehr feine Zahnchen tragt. Der Supraorbitalzahn, welcher bei P. indica o-ut
entwickelt ist, wird nur von einem sehr kleinen Vorsprung am oberen Augenhöhlenrand dar-
gestellt in Übereinstimmung mit Miers' Angabe, dass „a distinct supraocular tooth" fehlt.
Die Stern alfurchen (Miers, t. 27, f. a') enden weit von einander entfernt, jede auf einem
Hoeker in der Ebene der Ouerfortsatze des 5. Thoracalsterniten.
Der obere Rand des Meropoditen des Chelipeden bildet den für Petalomera charakte-
ristischen, hohen und clünnen Kamm und auch der untere Rand ist scharf. Beide Rander sind
etwas eingeschnitten. An den 2. Pereiopoden bildet der obere Rand des Merus nur distal
einen dreieckigen Kamm und an den 3. Pereiopoden fehlt, im Gegensatz zu P. granulata, der
Kamm. Der obere Rand des Merus letztgenannter Extremitaten ist scharf und dem unteren
Rand parallel und nur ein ganz unbedeutender Vorsprung entspricht dem Kamm der 2. Perei-
opoden. Das 5. Pereiopodenpaar ist nur wenig langer als das 4.
Wahrend Miers' Exemplare bis 19 mm lang sind, ist der Cephalothorax des vorliegenden
eiertragenden Q nur I2i5 mm lang und 11,5 mm breit.
2. Petalomera longipcs n. spec. (Taf. II, Fig. 12).
Stat. 301. io°38'S., I23°25'.2 0. Insel Rotti. iS— 45 M. 1 cT-
Diese mit P. indica Alcock nahvenvandte Art grimde ich auf ein cT, welches sich
deutlich von den 3 übrigen, bis jetzt bekannten Arten dieser Gattung unterscheidet.
Der Cephalothorax ist 9 mm lang und 8,5 mm breit und starker gewölbt als bei
P. pnlclira. Die Skulptur weicht von der bei P. indica ab und stimmt mit der von P. pulchra
überein, obwohl die Furchen weniger deutlich sind als bei letztgenannter Art. Die neue Art hat
eine deutliche Mesogastralregion und eine schwache Cervical- und Branchialfurche, welche durch
kurze Langsfurchen vereinigt sind. Zwischen diesen Langsfurchen verlaufen hinter einander 2
Ouerfurchen (medianer Teil der Cervicalfurche und Sutura gastro-cardiaca), welche ein breites,
aber kurzes Urogastralfeld abgrenzen. Auf dem hinteren Teil des Cephalothorax sind die
Furchen undeutlich, wahrend P. indica eine wohl abeeerenzte Cardialregion besitzt. Die Ober-
flache des Cephalothorax ist mit kurzen, nicht sehr dichtstehenden Haaren bedeckt und tragt
Körnchen, welche auf den seitlichen, vorderen Teilen des Cephalothorax gross und scharf sind.
Der hintere Teil des Cephalothorax ist fast glatt.
Wie bei P. indica sind die seitlichen Frontalzahne viel grösser als der mittlere, welcher
aber von oben sichtbar ist. Der obere Augenhöhlenrand tragt einen deutlichen Supraorbitalzahn
und ist ausserdem mit kleinen Zahnchen besetzt, welche mit dem blossen Auge sichtbar sind.
49
SIBOGA-EXPEDITIE XXXIX b. 7
5°
Wahrend dieser Rand bei P. pulchra gerade ist, ist er bei der neuen Art lateral von dem
Supraorbitalzahn ausgehöhlt. Ein Zahn an der Aussenecke der Augenhöhle fehlt. Der Infra-
orbitalzahn ist klein und durch eine enee Orbitalfissur von der ausseren Ecke der Augenhöhle
getrennt. Infraorbitallobus, Subhepaticalregion und der vordere Seitenrand tragen scharfe Körner.
Man kann am vorderen Seitenrand 3 undeutliche Zahne unterscheiden, welche alle
scharfe Körner tragen und von welchen der vordere auf der Subhepaticalregion liegt.
Das ó. Abdominalsegment des cT zeigt auch hier vor dein Rudiment des 6. Pleopoden
jederseits einen seitlichen Ausschnitt, in welchen ein kleiner Fortsatz des Coxopoditen des 2.
Pereiopoden passt.
Die Extremitaten sind schwach behaart. Der obere Rand des Merus des Chelipeden
zeigt den für diese Gattung charakteristischen, dreieckigen Kamm, welcher am Merus des
2. Pereiopoden nur distal entwickelt ist und an dem des 3. Pereiopoden nur einen ganz unbe-
deutenden Vorsprung bildet wie bei P. pulchra. Die Aussenflache des Carpopoditen des Chelipeden
tragt kleine Körnchen und distal 2 kraftiee Zahne. Die Schere ist dick und kraftior mit kurzen
ö o o
Fineern. Die Aussenflache der Palma ist mit Lano'sreihen von kleinen Körnchen besetzt. Die
2. und 3. Pereiopoden tragen nur sehr kleine Körner. Das 4. und 5. Paar sind viel dunner als
die anderen. Das 4. ist sehr kurz und, im Gegensatz zu P. indica, viel kürzer als das 5. Paar.
Die besondere Lange des 5. Paares, welches aber betrachtlich kürzer bleibt als das 3., ist neben
der schwacheren Entwickelung der Körner auf der Oberflache des Cephalothorax das wichtigste
Merkmal, weshalb ich diese Art P. longipes nenne.
Conchoecetes Stimpson.
Stimpson 1859, Proc. Acad. nat. sci. Philadelphia, 1858, p. 226.
Alcock 1901, Catalogue, p. 40.
Borradaile 1903, Ann. Mag. Nat. Hist., (7) v. 11, p. 301.
Stimpson 1907, Smith. misc. coll., v. 49, p. 180.
Zur Diagnose bemerke ich nur Folgendes. Der Cephalothorax ist sehr flach, mit
deutlicher Cervical- und Branchialfurche. Gaumenleisten ent entwickelt und sich bis zum
vorderen Mundrand fortsetzend. Sternalfurchen enden jede auf einem Hoeker am 5. Thoracal-
sterniten. Chelipeden mit Epipoditen (Borradaile). 4. Pereiopoden kürzer, aber nicht dunner
als die 3., mit grossen gekrümmten Dactyli. 5. Pereiopoden dünn und kurz.
1. Conchoecetes andamanicus Alcock.
Conchoecetes andamanicus, Alcock 1S99, Journ. As. Soc. Bengal, v. 68, p. 152.
Conchoecetes andamanicus, Alcock 1901, Catalogue, p. 43, t. 3, f. 17.
Stat. 164. i°42'.5 S., i30°47'.5 O. Westlich von Neu-Guinea. 32 M. 1 eiertragendes 9 und 1
9 mit Rhizoceplialide.
Bis jetzt wurden von dieser Art nur 3 kleine Exemplare aufgefunden, so dass es nicht
sicher war, ob sie spizifisch von C. artificiosus verschieden ware. Im Siboga-Material befindet
sich ein eiertragendes 9, das ohne Zweifel zu C. andamanicus gehort, welche Art wir also
5°
5i
als eine selbststandige betrachten dürfen. Die Lange des Cephalothorax dieses Q ist nur etwa
5 mm, so dass dieses geschlechtsreife Tier noch kleiner ist als Alcock's Exemplare, welchc
bis 7,5 mm lang sind. C. andamanicus ist also eine sehr kleine Art, wahrend C. artijïciosus
nach Stimpson ungefahr 2,5 cm lang ist.
Der mittlere Stirnzahn des vorliegenden 9 iSl senr klein, aber, im Gegensatz zu Alcock's
Angabe, von oben sichtbar. Jeder grosse seitliche Stirnzahn ist dreieckig und etwas deutlicher
eeeen den oberen Augenhöhlenrancl abgesetzt als auf Alcock's Zeichnuno-. Zvvischen den
seitlichen Stirnzahnen hndet man auf dem vorderen Teil des Cephalothorax eine schwache
mediane Furche. Der obere Augenhöhlenrand und der antero-laterale Rand des Cephalothorax
tragen keine Zahne, wie auch Alcock angibt. Letztgenannter Rand ist fein granulirt. Wie bei
C. artijïciosus, enden die Sternalfurchen des 9 zwischen den 2. Pereiopoden und zwar jede
auf einem rundlichen Hoeker in der Ebene der Ouerfortsatze des 5. Thoracalsterniten.
Die Exemplare tragen an cler ausseren Flache des oberen Randes der Palma hinter
dem Finsfersfelenk den von Alcock erwahnten Hoeker.
Ver brei tung. Diese Art wurde von Alcock von Port Blair (Andamanen) beschrieben
und ist von der Siboga-Expedition in der Nahe der Westküste von Neu-Guinea gefischt.
Lasiodromia Alcock.
Alcock 1901, Catalogue p. 56.
Zur Diagnose bemerke ich Folgendes: Kein medianer Frontalzahn. Lateraler Frontalzahn
mit 2 Spitzen und lateral mit dem Supraorbitalzahn zusammenhangend. Branchialfurche deutlich.
Gaumenleisten mit dem vorderen Mundrand in Zusammenhang. Jede Sternalfurche endet auf
einer Tuberkel zwischen den Chelipeden. Chelipeden ohne Epipoditen. 5. Pereiopoden schlank
und langer als die 4.
1. Lasiodromia coppingeri var. unidentata n. var.
Homalodromia Coppingeri, Miers 1884, Zool. coll. Alert, p. 554, t. 50, f. B.
Pseudodromia quadricornis, Alcock 1899, Journ. As. Soc. Bengal, v. 6S, pt. 2, p. 149.
Lasiodromia Coppingeri, Alcock 1901, Catalogue, p. 57, t. 3, f. 15, \^a.
Stat. ij. Sailus ketjil. Bis 27 M. 1 cT-
Stat. 285. 8°39'.i S., i27°4'.4 0. Südküste von Timor. 34 M. 1 <ƒ.
Die beiden erbeuteten Exemplare entsprechen der Hauptsache nach Alcock's Beschrei-
bung; sie unterscheiden sich aber durch den Besitz eines kleinen antero-lateralen Zahns, welcher
den typischen Exemplaren fehlt. Beide Exemplare, an 2 weit entfernten Fundstellen erbeutet,
zeigen diese Eigentümlichkeit, weshalb ich sie als zu einer neuen Varietat gehorend betrachte.
Der Supraorbitalzahn ist sehr schwach und kleiner als auf der Abbildung Alcock's.
Indessen fehlt er auf der Figur von Miers' Homalodromia coppingeri vollstandig, welche Art
zweifelsohne mit L. coppingeri identisch ist. Die Grosse des Supraorbitalzahnes ist also variabel.
Der Extraorbitalzahn wird durch eine enge und tiefe Orbitalhssur von dem Infraorbitallobus
getrennt, welcher einen spitzen Zahn tragt.
51
5^
Der kleine antero-laterale Zahn ist von dem postero-lateralen Zahn etwas weiter entfernt
als von dem Extraorbitalzahn. Er ist etwas ventralwarts auf den Inffamarginalwulst gerückt,
welcher durch eine deutliche Furche voni Suprasuturalwulst getrennt wird.
Die 3. Pereiopoden sind langer als die 5., welche wieder langer sind als die 4.
Auch bei dieser Art hat das cT jederseits den Ausschnitt am 6. Abdominalsegment,
in welchen ein Fortsatz des Coxopoditen des 2. Pereiopoden passt.
Verbreitung. Diese Art wurde bei den Seychellen (Providence Riff, Miers), nördlich
von den Laccadiven und bei Ceylon (Alcock) aufgefunden und von der Siboga-Expedition
zuerst im Archipel nachgewiesen.
Familie Homolidae Henderson.
Wie ich schon anderswo (19 12, p. 206) bemerkt habe, empfielt es sich die Familie
der Homolidae, welche von Henderson (1888, p. 18) aufgestellt wurde, unverandert beizu-
behalten. Von Alcock wurde sie in Homolidae (s. str.) und Latreillidae zerlegt; es gibt
aber Gattungen, wie Homoloclmnia und Homolomannia, welche eine Brücke zwischen beiden
Gruppen bilden.
Ich gebe eine kurze Übersicht über die aussere Morphologie dieser Gruppe, welche,
wie die Dromiiden, von Vorfahren, welche Homolodromia ahnlich waren, abzuleiten ist, obwohl
letztgenannte Gattung schon deutlich in der Richtung der Dromiiden differenzirt ist.
Cephalothorax. Körperform. Viele Homolidae haben die ursprüngliche, rechteckige,
Macruren-ahnliche Gestalt des Cephalothorax bewahrt; in diesen Fallen ist die Lange des
Cephalothorax also bedeutend grösser als die Breite. Die Gestalt stimmt dann mit der von
Homolodromia überein und an den vorderen Ecken des rechteckigen Cephalothorax sind, wie
bei dieser Gattung, ein Paar grosser Stacheln (Antero-lateral-Stacheln) ausgebildet (Paromola,
Homolomannia, Homoloclmnia, Latreillopsis bispinosa). Durch Zunahme in Breite können wir
den quadratischen Cephalothorax von Paromolopsis leicht von dem Homolodro//iia-a.hn\ichen
Cephalothorax ableiten.
In anderen Fallen rundet der vordere Rand des Cephalothorax sich mehr bogenförmig
ab und die Antero-lateral-Stacheln sind nicht leicht von anderen Stacheln zu unterscheiden (die
meisten Ho?nola-Arten, Hypsophrys).
Einen clreieckigen Cephalothorax finden wir bei Homologenus und Latreillopsis multi-
spinosa, wo die Antero-lateral-Stacheln deutlich ausgebildet sind, wahrend eine ahnliche Gestalt
bei Latreillia in anderer Weise entsteht. In letztgenannter Gattung schwinden die genannten
Stacheln und ein langer „Nacken" bildet sich aus (cf. p. 59).
Unabhangig von diesen Anderungen nehmen wir bei manchen Homoliden auch die
Ausbildung einer Seitenkante war. Ursprünglich besitzt der Cephalothorax, wie bei Homolodromia,
hohe, vertikale, vom Carapax gebildete Seitenwande, welche allmahlich in die Rückenflache
übergehen [Homologenus, Latreillopsis multispiuosa). Der freie, ventrale Rand des Carapax ist
52
53
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medialwarts umgebogen, aber dieser umgebogene Teil, welcher den Boden der Kiemenhöhle
bildet, hat nur geringe Ausdehnung.
Bei manchen {Homola) erhalten sich die hohen Seiten-
wande, aber es entsteht eine deutliche Seitenkante an der
Grenze zwischen Rücken und Seitenflache. Etwas mehr von
der ursprünglichen Gestalt weichen die Formen ab mit abge-
plattetem Cephalothorax nnd deutlicher Seitenkante [Paromo-
loflsis, Homolomannid). Hier fallt die Seitenflache nicht mehr
vertikal, sondern schrag medialwarts nach unten ab, und dei-
Teil des Carapax, welcher die Kiemenhöhle ventral begrenzt,
hat eine horizontale Laee.
o
Regionen und Furchen des Cephalothorax.
Die Cervicalfurche (nach Bouvier's Nomenklatur) ist bei
den Homoliden im Gegensatz zu den Dromiiden meist deutlich
ausgebildet. An der Dorsalseite des Cephalothorax verlauft
sie als eine tiefe Furche (/) (Textfig. 19). Sie ist median
unterbrochen und endet bei guter Ausbildung jederseits an
dem feinen, neben der Medianlinie liegenden Cervicalgrübchen.
Hinter der Cervicalfurche können wir z.B. bei Paromola cuvieri
eine Urogastralregion unterscheiden. Eine dreieckige
Mesogastralregion, wie bei den höheren Brachyuren,
ist nur selten ausgebildet [Homola vigil, Paromola cuvieri,
man dann jederseits die Regio metagastrica un-
terscheiden kann. Vor der Gastralregion, aber nicht
durch eine deutliche Grenze von ihr getrennt, liegt
die Frontalregion.
Wo Furche c' sich in den auf der Seitenflache
des Cephalothorax verlaufenden Teil (e) der Cervical-
furche fortsetzt, entspringt bei Homola und Paromola
die nach vorn verlaufende Furche <•/, welche auch
bei Homolodromia vorkommt und bei den anderen
Homoliden verschwunden ist.
Die Furche e verlauft an der Seitenflache des
Cephalothorax herunter und vereinigt sich mit der
Branchial furche. Der dorsale Teil der Branchial-
furche (c) liegt dicht hinter Furche e' und erreicht nie
die Medianlinie, ebensowenig wie bei Homolodromia ;
er ist bei vielen Homoliden weniger deutlich als die
Cervicalfurche. Seine Fortsetzung an der Seitenflache
des Cephalothorax [b') bildet mit ihm keinen rechten
Winkel mehr, wie bei Homolodromia, sondern Furche c setzt sich gerade in è' fort (Textfig. 20).
53
Fig. 19. Homolidc. Furchen und Regionen
der dorsalen Seite des Cephalothorax.
ai I. Abdominalsegment ; ah Antero-lateral-
Stachel; c Branchialfurche; es Cardialsiachel;
dis Dorso-lateral-Stachel; e' Cervicalfurche; ///
Linea homolica; mgs Mesogastralstachel; mra
medianer Rostralstachel.
Ho)>iolomannia\ neben welcher
ez.
J^J^C»»
ld? b
Fig. 20. Homolide. Cephalothorax von der rechten
Seite gesehen. Nach Entfernung des Augenstieles und
der Antennula.
b Furche, durch Vereinigung der Furchen b' und e
entstanden ; b' ventraler und c dorsaler Teil der Branchial-
furche; e ventraler und e' dorsaler Teil der Cervicalfurche.
Zwischen e' und c sieht man den Dorso-lateral-Stachel;
fe Buccalzahn ; cc Zahn des Epistoms; i Furche der Ptery-
gostomialregion; /
des Propoditen einige Stacheln, gegen welche der Dactylus zurückschlagt. Ganzlich verschwunden
ist die Subchela bei Latreillia (Textfig. 35), wo der Dactylus sehr stark verkürzt ist und nur
einen kleinen Anhang am Ende des zweizeilig gefiederten
Propoditen bildet.
P 1 e o p o d e n. Bei dem 9 bat sich, wie bei den Dromiiden
und im Gegensatz zu den höheren Brachyuren, der 1. Pleopode
erhalten. Er ist eine sehr kleine,
einastige Extremitat. Die 2. — 5.
Pleopoden sind auch hier gross
(Textfig. 36). Der lange, ge-
krümmte, ungegliederte Exopodit
entspringt am proximalen Teil des
Protopoditen, welcher distal den
gegliederten Endopoditen tragt.
Letztgrenannter liegt nicht in der
o o
Verlangerung des Protopoditen, ist
aber vom Ursprung ab nach aussen
gebogen, so dass Protopodit und
Endopodit einen lateral offenen
Winkel bilden.
Die 2 vorderen Pleopoden-
paare des cT, die Kopulationsfüsse,
habe ich bei Homola barbata und
Homologenus malayensis untersucht (cf. Brocchi, p. 107, f. 200 — 202).
Der 1. Pleopode (Textfig. 37; Milne Edwards & Bouvier 1902, t. 6, f. 2, 4) besteht, wie bei
den Dromiiden, aus 2 Stücken, von welchen das proximale unbeweglich
mit dem Sterniten verbunden ist und vielleicht mit mehr Recht zum
Sterniten gerechnet werden kann. Distal sind die Rander des distalen
Stücks zu einem Rohr eingerollt, so dass man nur medial eine Naht
sieht, wo die Rander über einander schliessen. Dieser Teil des Stückes
ist, wie bei Dromia, durch eine quere Furche an der nach oben gekehrten
Vorderseite gegen den proximalen Teil abgegrenzt, aber die Langsfurche
von Dromia fehlt hier. Ebensowenig wie bei Dromia ist das distale
Stück distal in einen dunnen Fortsatz verlangert.
Der 2. Pleopode (Textfig. 38; Milne Edwards & Bouvier 1902,
t. 6, f. 3, 5) besteht auch wieder aus 2 Stücken, von welchen das
proximale unbeweglich mit dem Sterniten verbunden ist. Das distale
Stück besteht aus 2 beweglich mit einander verbunden Teilen, von
welchen der distale (Endopodit) lateral einen Vorsprung tragt, welcher
bei Dromiiden schwacher entwickelt ist.
Distal von cliesem Vorsprung ist der Endopodit zvvar dünn und zylindrisch, aber er bleibt,
66
Fig. 36. Homologenus malayensis. 2. Pleo-
pode des $.
end Endopodit ; «'Exopodit; //-Protopodit.
Fig. 37. Homologenus malayensis
1. Pleopode des ^f.
er Eingang zum durch die Rander
des distalen Teils des Pleopoden ge
bildeten Rohr; ps proximales Stück
Fig. 3S. Homologenus viala-
2. Pleopode des tf.
ps Proximales Stück.
67
im Gegensatz zu den Dromiiden, ziemlich kurz und endet nicht in eine feine Spitze, sondern
mit einer kleinen Endscheibe. Am distalen Ende des proximalen Teils (zum Protopoditen
gehorend) des distalen Stücks bilden Milne Edwards & Bouvier für Homo/a barbata einen
kleinen Exopoditen ab, welcher bei dem von mir untersuchten Exemplar fehlt.
Die übrigen Pleopodenpaare sind beim erwachsenen o* verschwunden, aber beim jungen
Tier noch vorhanden. Sie besitzen einen Exo- und Endopoditen (Milne Edwards & Bouvier,
t. 6, f. 6).
Kiemen. Auch bei den Homoliden sind die Kiemen Phyllobranchiae. Die in dieser
Familie vorkommenden Kiemenformeln lassen sich von der von Homolodromia (p. 19) ableiten.
Die vollstandigste Kiemenformel findet man bei Homola vigil (Milne Edwards &
Bouvier 1902, p. 27):
Epipoditen
und Podobranchien
Arthrobranchien Pleurobranchien
Total
3-J
1.
2.
3-
4-
5-
Maxillipede .
Pereiopode . .
Ep.
Ep.+ i
Ep. + Rud.
Ep. 4- Rud.
Ep. + Rud.
Ep. 4- Rud.
0
0
O
I
2
2
2
2
1 (pleural)
O
0
0
0
0
1
1
1
0
= Ep. 4- O
= Ep. 4- 2
= Ep. 4- 2 4- R-
= Ep. 4- 2 4. R.
= Ep.+ 3-j-R.
= Ep. 4- 3 + R-
= 0 4-2
= 0 4- 0
Summe
6Ep. 4- i 4- 4 Rud.
10
3
= 6 Ep. 4-144-4 Rud.
Im Vergleich mit Homolodromia ist eine Arthrobranchie des 4. und die Pleurobranchie
des 5. Pereiopoden verschwunden, so dass die Reduktion am Hinterende der Kiemenreihe
angefangen hat. Ausserdem findet man statt der bei Homolodromia vorkommenden Podobran-
chien an den 3. Maxillipeden und 1. — 3. Pereiopoden nur deren Rudimente (bourgeons bran-
chiaux). Bei allen von ihm untersuchten Indischen Homoliden (s. str.) fand Alcock (i90i,p. 59)
dieselbe Formel wie bei H. vigil; das Vorkommen von rudimentaren Podobranchien erwahnt
er aber nicht. Bei Homologenus rostrahis konnten Milne Edwards & Bouvier (1902, p. 32)
nach erneuter Untersuchung folgende Formel feststellen :
Epipoditen
und Podobranchien
Arthrobranchien Pleurobranchien Total
I.]
l\
4-
5-
Maxillipede . .
rereiopode .
Ep.
Ep.4- 1
Ep.
Ep.
0
0
0
0
O
O
2
2
2
2
I
O
0
0
0
0
1
1
1
0
= Ep. -f 0
= Ep. + 1
= Ep. 4- 2
= Ep. 4- 2
= 04-3
= 0 (-3
= 0 -\- 2
= 0 -\- 0
Summe
4 Ep. 4- 1
9
3
= 4Ep-4- ij
67
68
lm Vergleich mit vielen Homoliden ist also bei dieser in anderer Hinsicht primitiven Gattung
die Formel reduzirt durch das Verschwinden des Epipoditen an den meisten Pereiopoden und
der Arthrobranchie des 2. Maxillipeden.
Bei Homolocliunia dagegen ist die Zahl der Epipoditen, Homo/a gegenüber, nicht ver-
ringert, wahrend die Zahl der Arthrobranchien noch weiter reduzirt ist. Nach Doflein (1904,
p. 26) hat diese eigentümliche Homolide folgende Formel:
Epipoditen
Arthrobranchien
Pleurobranchien
Total
und Podobranchien
I.
Ep.
O
0
= Ep. + O
2.
Maxillipede . .
Ep. 4- 1
0
O
= Ep. + 1
3-
Ep.
2
0
= Ep. + 2
1.
Ep.
2
O
= Ep. + 2
2.
Ep.
2
I
= EP. + 3
3-
Pereiopode .
Ep.
2
I
= Ep. + 3
4-
0
O
I
= 0+1
5-
0
O
O
= 0 +0
Summe
6 Ep. + 1
8
3
= 6 Ep. -f- 12
Schliesslich ist bei Latreillia und Latreillopsis die Reduktion der Kiemenformel viel
weiter gegangen. Nach Alcock (Catalogue, p. 70) ist sie die folgende :
Epipoditen
und Podobranchien
Arthrobranchien
Pleurobranchien
Total
<• 1 1
Ep.
O
O
= Ep. + 0
2
Maxillipede . .
Ep. + 1
O
O
= Ep. -f 1
3
Ep.
2
O
= Ep. 4- 2
1
0
2
O
= 0+2
2
0
O
I
= 0+1
3
Pereiopode .
0
O
I
= 0+1
4
0
O
I
= 0+1
5
•
0
0
O
= 0 +0
Summe
3 Ep. 4- i
4
3
= 3 Ep. + 8
Aus dieser Formel ergibt sich die Reduktion der Epipoditen aller Pereiopoden und
der hinteren Arthrobranchien.
Bestimmungstabelle der Gattungen der Homolidac.
1. Das proximale Glied des Augenstieles ist nur sehr wenig langer oder gar
etwas kürzer als das distale 2
Das proximale Glied des Augenstieles ist bedeutend langer als das distale.
(Eine Ausnahme scheint nach Grant's Abbildung Latreillopsis petterdi
zu bilden) 7
6S
69
Dactylus des 5. Pereiopoden bedeutend kürzer als die halbe Lange des
Propoditen und gegen das distale Ende dieses Gliedes zurückschlagend. Das
distale Glied des Augenstieles viel langer als das proximale. Carapax hoch . Hypsophrys
Dactylus des 5. Pereiopoden ungefahr halb so lang oder gar langer als
der Propodit und gegen einen Stachel oder Fortsatz am hinteren Rande
oder am proximalen Ende des Propoditen zurückschlagend. ... 3
Stachel(n) oder Fortsatz am Propoditen des 5. Pereiopoden immer viel
kürzer als dieses Glied. Supraorbitaldornen kurz, unverzweigt ... 4
Fortsatz am Propoditen des 5. Pereiopoden ausserordentlich gross, viel
langer als dieses Glied und mit dem Dactylus eine vollstandige Schere
bildend. Supraorbitaldornen lang, verzweigt Homolocliuuia
Rostrum lang, mit einem Paar lateraler Nebenstacheln in oder hinter der
Mitte. Ein grosser, medianer Gastralstachel und 1 Paar grosser Dorso-
lateral-Stacheln zwischen Cervical- und Branchialfurche Homologenus
Rostrum ohne laterale Nebenstacheln 5
Flagellum der Antenne kürzer als der Cephalothorax Homolomannia
Flagellum der Antenne langer als der Cephalothorax 6
Cephalothorax nicht abgeplattet, mit hohen Seitenwanden. Antero-lateral-
Stachel, wenn deutlich, in einiger Entfernung hinter der Ouerebene der
Supraorbitaldornen Honiola (einsch. Paromola)
Carapax abgeplattet, mit deutlichem Seitenrand. Antero-lateral-Stachel kurz
hinter der Ouerebene der Supraorbitaldornen Paromolopsis
Vorderer Teil des Cephalothorax (Epistomialregion) nicht lang ausgezogen.
Antennen lang Latreillopsis
Vorderer Teil des Cephalothorax (Epistomialregion) lang ausgezogen.
Antennen kurz < Latreillia.
Homologenus Henderson.
Homolopsis, A. Milne Edwards 1880, Buil. Mus. Harvard Coll., v. 8, p. 34.
Homologenus, Henderson 1888, Rep. Anomura Challenger, p. 20.
Homologenus, Bouvier 1896, Buil. soc. philom. Paris, (8) v. 7, p. 63.
Homologenus, Milne Edwards & Bouvier 1899, Res. camp. se. Albert I, fase. 13, p. 12.
Homologenus, Milne Edwards & Bouvier 1900, Exp. se. Travailleur Talisman. Crust. décap.,
part. 1. Brachyures et Anomures, p. 11.
Homologenus, Milne Edwards & Bouvier 1902, Mem. Mus. Harvard coll., v. 27, p. 29.
Homologenus, Doflein 1904, Brachyura Valdivia, p. 18.
UU
\4ï
Zu dieser Gattung gehören 3 nahe verwandte Arten, von welchen H. rostratiis im
Atlantischen Ozean vorkommt (Milne Edwards 1S80, p. 34; Milne Edwards & Bouvier 1899,
p. 13; 1900, p. 11, t. 1, f. 1 ; t. 8, f. 19-
-2 1
190:
t. 5, f. 11 — 16; t. 6, f. 9—13).
Die 2. Art wurde bei Somaliland gefunden (Doflein 1904, p. iS, t. 11, f. 3, 4) und die 3. Art
wurde von der Siboga-Expedition entdeckt und schon kurz von mir beschrieben. Henderson's
69
7°
(i 888, p. 21) Homologenus spec. gehort, wie auch Milne Edwards & Bouvier (1902, p. 30)
und Doflein (1904, p. 18) glauben, nicht zu dieser Gattung.
Diese Gattung zeigt einerseits primitive Merkmale, (Fehlen der Seitenkante, kurze Linea
homolica, schwache Entwicklung des Epistoms, zylindrische Pereiopoden, pediforme 3. Maxilli-
peden), anderseits ist sie hoch differenzirt (Zurücktreten der vorderen Seitenecke des Cephalo-
thorax, mediane Verschmelzung des 7. und 8. Thoracalsterniten, dunne 5. Pereiopoden, Reduktion
der Kiemenzahl).
1. Homologcmis malaycnsis n. spec. (Taf. II, Fig. 13 — 15).
Homologenus maïayensis, Ihle 1912, Tijdsch. Ned. Dierk. Vereen., (2) v. 12, p. 209.
Stat. 122. i°58'.5N., 125V.5 O., Nördlich von der N. O. Spitze von Celebes. 1264 — 1165 M.
4 C?> 4 9' von welchen 2 eiertragend.
Stat. 17S. 2°40'S., I28°37'.5 0., Nördlich von Ceram. 835 M. 2 9, von welchen 1 eiertragend.
Vorliegende, schon kurz von mir beschriebene Art halt die Mitte zwischen H. bratieri
Doflein und H. rostratus A. M. Edw., wie sich aus der folgenden Tabelle ergibt :
H. rostratus
H. malaycnsis
H. braaeri
Rostrum
c . ,- •. ,1 T .. , r- 1 1 4.1, kiirzer als die halbe
iast die halbe Lange des Cephalothorax T .. , „ . , tl
ö r Lange des Lephalothorax
Supraorbitalstacheln
von der Medianlinie
entfernt
der Medianlinie genahert
Postfrontalstacheln und das
hinter den Dorso-lateral-Stacheln
stehende Stachelpaar
vorhanden
fehlen
Hintere Branchialregion
seitlich mit kleinen Stacheln
seitlich ohne Stacheln
Antennal- und Antero-Iateral
Stacheln
nicht viel kürzer als
die Dorso-lateral-
Stacheln
viel kürzer als die Dorso-lateral-Stacheln
Meropodit des Chelipeden
distal (an der Streckseite) mit
kraftigem Stachel
ohne starken Stachel
Meropodit der 2. — 4. Pereiopoden
distal mit einem Stachel
distal mit 2 Stacheln
Stachel am Propoditen des
5- Pereiopoden
vorhanden
fehlt
Die 9 siid grösser als die cf. Die Lange des Cephalothorax (incl. Rostrum) des grössten
eiertragenden 9 betragt 15,5 mm, die grösste Breite 1 cm, wahrend die Cephalothorax-Lange
des grössten cf nur 11,5 mm betragt.
Der Cephalothorax ist in seinem vorderen Teil in transversaler Richtung gewölbt, wahrend
der hintere Teil des Cephalothorax abgeplattet ist mit steil herabfallenden Seitenwanden. Wie
70
bei den anderen Arten fallt der vorderc Teil des Cephalothorax von dem Mesop-astralstaclul
aus schrag nach vorn ab.
lm Gegensatz zu //. braueri ist die Skulptur der Oberflache des Cephalothorax ziemlich gut
entwickelt. Die Linea homolica ist auf der hanteren Branchialregion breit und sehr deutlich. Die
Cervicalfurche ist ebenfalls sehr deutlich und median unterbrochen ; ihre beiden Halften verlaufen
von den Cervicalgrübchen ab seitlich und beschreiben vor dem Dorso-lateral-Stachel einen nach
hinten offenen Bogen. An der verticalen Seitenwand des Cephalothorax vereinigt sich die Cervi-
calfurche mit der dort weniger deutlichen Branchialfurche, welche aber hinter dem Dorso-lateral-
Stachel sehr deutlich ist. Die Mesogastralregion ist nicht vom übrigen Teil der Gastralregion
abgesetzt, wahrend die Cardialregion ziemlich deutlich gegen die Branchialregion abgesetzt ist.
Die Oberflache des Cephalothorax tragt ausser den unten erwahnten, grossen Stacheln
vorn und seitlich langere Haare. Die Oberflache ist mit Körnern bedeckt, von welchen, im
Gegensatz zu H. braueri, einige auf der Gastral- und Branchialregion besonders gross sind und
die Neigung besitzen in Stacheln überzugehen, wie bei H. rostratus.
Das Rostrum ist lang, wie bei H. rostratus, und zwar etwa der halben Cep'halothorax-
Lange (ohne Rostrum) gleich und, wie bei dieser Art, so lang wie die Entfernung zwischen
Rostrumbasis und Cervicalfurche. Bei H. braueri ist das Rostrum betrachtlich kürzer. Die
dunnen lateralen Stacheln des Rostrum stehen etwas hinter der Mitte. Der proximale Teil des
Rostrum ist rinnenförmig. Diese Rinne fangt an der Rostrumbasis an, wo ein scharf begrenzter
medianer Wulst aufhört, welcher kurz vor dem Mesogastralstachel anfangt und der vorderen
Spitze der Mesogastralregion entspricht.
Wie bei H. braueri sind die Supraorbitaldornen der Medianlinie genahert, so dass sie
jederseits neben der Basis des Rostrum stehen. Sie sind nach oben und lateralwarts gerichtet.
Von diesen Stacheln aus fallt der vordere Rand des Cephalothorax steil nach unten ab, urn
neben der Basis der Antenne den nach vorn, unten und nach der Seite gerichteten, kraftigen
Antennalstachel zu bilden. Hinter dem letztgenannten steht durchaus auf der Seitenwand des
Cephalothorax der kleinere, ventral gerückte Antero-lateral-Stachel. Im Gegensatz zu H. ros-
tratus und in Übereinstimmung mit H. braueri fehlen Postfrontalstacheln. Der Mesosrastral-
ö fc>
stachel steht fast senkrecht zur Cephalothorax-Oberflache und ist kürzer als die kraftigen
Dorso-lateral-Stacheln. Letztgenannte stehen ganz seitlich dorsal von der Vereinigungsstelle von
Cervical- und Branchialfurche. Sie sind kürzer als das Rostrum und nach aussen, vorn und oben
gerichtet. Das bei H. rostratus vorkommende Stachelpaar hinter den grossen Dorso-lateral-
Stacheln fehlt. Die Cardialregion tragt ein Paar undeutlicher Cardialhöcker. Jederseits von der
schmalen und undeutlich abgesetzten Intestinalregion tragt der Cephalothorax ein deutliches
langeres Kom, welches dem hinteren paarigen Stachel von Latrcillopsis multispinosa homolog
ist (cf. p. 58). Die hintere Branchialregion tragt, in Übereinstimmung mit H. rostratus und im
Gegensatz zu H. braueri, an den Seiten des Körpers sehr kleine Stacheln. Die Hepaticalregion
ist deutlich gegen die schmale Pterygostomialregion abgesetzt und dem halbkreisförmigen ven-
tralen Rand der Hepaticalregion entlang steht eine Reihe von kleinen Stacheln, welche vorn
mit dem grosseren Antero-lateral-Stachel anfangt. Auch die Pterygostomialregion tragt noch
eine Reihe von kleinen Stacheln.
71
72
Für das Septum an der Basis des Rostrum und das Endostom gilt das von Bouvier
& Milne Edwards (1902, p. 32) für H. rostratus Mitgeteilte.
Am breken Sternum sieht man sehr deutlich die Trennungsnaht zwischen dem 6. und
7. Thoracalsterniten, wahrend die Naht zwischen dem 7. und 8. Sterniten median verschwindet.
Das Abdomen zeigt grosse Übereinstimmung mit dem von H. rostratus. Das ziemlich
breite Abdomen des cf ist mit einem Wulst versehen. Das 4. und 5. Segment sind die breitesten.
Das 2. und 3. tragt je einen kleinen, medianen Dorn, wahrend das 4. und 5. je ein Paar
kleiner lateraler Dornen tragt ; auch das 3. Segment kann solche kleine, laterale Dornen tragen.
Die hinteren Ecken des 3., 4. und 5. Segmentes bilden kleine Stacheln. Von dem 6. Segment
ab wird die Breite allmahlich geringer. Das Telson ist in eine abgerundete Spitze ausgezogen.
Auch beim 9 zeigt das Abdomen einen medianen Wulst. Die Stacheln sind etwas
variabel. Das 2. Segment kann einen grosseren und das 3. und 4. Segment je einen kleinen,
medianen Stachel tragen. Das 3., 4. und 5. Segment kann je 1 Paar kleiner lateraler Stacheln
tragen und die hinteren Ecken dieser Segmente sind in eine kleine Spitze ausgezogen. Das
Telson ist herzförmig wie beim cf.
Die Augenstiele sind kurz. Das proximale Glied ist sehr kurz und das distale ist
verdickt und tragt terminal das braun gefarbte Auge. Wie bei H. rostrahis ist das proximale
Glied der Antennula stark geschwollen, es verjüngt sich distal; die beiden folgenden Glieder
sind schlank, von innen erstreckt sich das distale fast bis zur Spitze des Rostrum ; die
Geisseln sind kurz. Der Stiel der Antenne erstreckt sich weniger weit nach vorn als der Stiel
der Antennula und tragt lange Haare ; die lange Geissel tragt Sinneshaare.
Die sehr schlanken, pediformen 3. Maxillipeden verschliessen mit Hilfe ihrer starken
Haare die Mundhöhle, welche vorn etwas breker ist als hinten, ziemlich vollstandig. Ischiopodit
und Meropodit tragen an ihrer Unterseite mehrere kleine Stacheln, wahrend das letztgenannte
Glied medialwarts gebogen ist und an seiner Aussenseite einen Stachel tragt, welcher dem
Fortsatz entspricht, welcher sich bei vielen Formen hier entwickelt (cf. p. 63). Bei H. rostratus
tragt die Aussenseite dieses Gliedes 2 Stacheln (Milne Euwards & Bouvier 1902, p. 32)
Der Palpus ist sehr kraftig und reicht in der Ruhelage bis zur Basis des Ischiopoditen. Von
seinen 3 Gliedern tragt nur der Propodit kleine Stacheln, wie bei H. rostratus.
Die Chelipeden sind bei den cf und 9 gleich stark und mit langen Haaren versehen
und denen von H. rostratus ahnlich. Der Meropodit ist deutlich kürzer als der Propodit. Der
obere Rand tragt zahlreiche feine Stacheln, von welchen der meist distale, an der Streckseite
des Gelenkes stehende etwas grösser ist. Man findet ihn auch bei H. rostratus, er fehlt aber
bei H. braueri. Auch der untere Rand des Meropoditen tragt mehrere Stacheln. Am Carpo-
poditen findet man 3 grössere Stacheln am vorderen (oberen) Rand, 3 an der dorsalen Seite
(Aussenflache), von welchen jeweilig der distale der grösste ist, und oft noch einen Stachel distal
am hinteren (unteren) Rand. Die Zahl der Stacheln auf dem vorderen (oberen) und hinteren
(unteren) Rand des Propoditen ist variabel aber am erstgenannten grösser als am letztgenannten.
Die Palma ist viel weniger hoch als bei H. braueri. Die Finger sind stark zusammengedrückt
und gekrümmt. Die glatten Fingerrander schliessen auf einander.
Die 2. — 4. Pereiopoden sind fast gleich lang, dünn und mit langeren und kürzeren
72
73
Haaren bedeckt. Der Meropodit ist langer als der Propodit und tragt 3 oder 4 Stacheln am
vorderen Rand und distal nur einen Stachel an der Streckseite des Gelenkes, wie bei H. rostratus,
wahrend er bei //. braueri distal vorn und binten einen Stachel tragt. Überhaupt ist bei
letztgenannter Art der Meropodit reichlicher mit Stacheln versehen. Der 1 )actylopodit ist schwach
gekrümmt und distal am vorderen Rand mit feinen Haaren versehen.
Das 5. Fereiopodenpaar ist betrachtlich kürzer und dunner als die anderen und schr
deutlich subchelat. Es stimmt im Bau mit dem von H. rostratus überein.
Paromolopsis Wood-Mason.
WOOD-MASON 1891, Ann. Mag. Nat. Hist., (6) v. 7, p. 268.
Bouvier 1896, Buil. soc. philom., (8) v. 8, p. 62.
Alcock 1901, Catalogue, p. 05.
Diese Gattung ist Homola nahe venvandt, ist aber höher differenzirt, wie sich aus der
abgeflachten Körperform mit sehr schragen Seitenwanden ergibt. Nur eine indo-malayische Art.
1 . Paromolopsis boasi Wood-Mason.
Paromolopsis boasi, Wood-Mason 1891, Ann. Mag. Nat. Hist., (6) v. 7, p. 268, f. 5.
Paromolopsis boasi, Alcock 1899, Journ. Asiat. Soc. Bengal, v. 68, pt. 2, p. 160.
Paromolopsis boasi, Alcock 1899, Deep-sea Brachyuia Investigator, p. 11.
Paromolopsis boasi, Alcock 1901, Catalogue, p. 65, t. 5, f. 23.
Stat. 89. Pulu Kaniungan ketjil. 282 M. 1 eiertragendes
Das vorliegende Exemplar stimmt genau mit Alcock's Beschreibung überein. Die Lange
des Cephalothorax (einsch. Rostrum) betragt 43 mm, die Breite 39 mm. Die Cardial- und
Intestinalregion sind nackt, hier sind die Haare wohl verschwunden.
Jede Halfte der Cervicalfurche, welche auch hier median unterbrochen ist, fangt mit
dem Cervicalgrübchen an, erstreckt sich aber nur bis zur Linea homolica. Die Branchialfurche
ist dagegen an der Dorsalseite des Cephalothorax bis zur Seitenkante sichtbar.
Die seitlichen Rostralzahne sind klein, etwas grösser sind die Supraorbitalzahne.
Wie immer ist das 1. Abdominalsegfment schmal und das 2. Segment vorn viel schmaler
als hinten. Letztgenanntes tragt einen medianen Hoeker und ein Paar Hoeker an den lateralen
Randern. Auch das 3. Segment tragt einen medianen Hoeker. Die Hoeker an den Randern des
2. Segmentes sind am 3., 4. und 5. Segment als Wülste auf den lateralen Teilen der Segmente
ausgebildet. Das dreieckige Telson tragt kurz hinter dem Yorderrand ein Paar dunkler Flecken.
Die 3. Maxillipeden sind schlank, aber die antero-laterale Ecke unweit des distalen
Endes des Meropoditen ist deutlich ausgebildet und diese Ecke liegt weiter distal als bei
Homola barbata.
Vorkommen. Diese Art wurde vom Investig-ator im Indischen Ozean von dem Arabi-
schen Meer bis zu den Andamanen gefunden und ist jetzt von der Siboga-Expedition auch in
der Makassar-Strasse gefischt worden.
73
SIBOGA-EXPEDITIE XXXIX b. IO
74
Homolomannia n. gen.
Ihle 1912, Tijdschr. Ned. Dierk. Ver., (2) v. 12, p. 206.
Diese neue Gattung wurde schon kurz beschrieben und von mir nach dem trefflichen
niederlandischen Carcinologen Dr. J. G. de Man Homolomannia genannt. Ebenso wie Homo-
lochunia valdiviae Dofl. bildet die einzioe Art H. sibogae eine Überorana-sform zwischen den
Homolidac (s. str.) und Latrcillirfac (cf. p. 52).
Cephalothorax rechteckig, langer als breit, mit von oben nach unten schrag abfallenden
Seitenwanden, welche die Basalglieder der 4 hinteren Pereiopodenpaare nicht bedecken. Linea
homolica in ganzer Lange deutlich. Rostrum kurz, in einer tieferen Ebene als die kurzen Supra-
orbitaldornen. Hepaticalregion seitlich und ventral stark hervorragend mit einem kraftigen Antero-
lateral-Stachel. Epistom lang, gut entwickelt, seitlich durch eine deutliche Naht begrenzt,
hinten deutlich gegen den Gaumen abgesetzt. Mundhöhle vorn breiter als hinten. Abdominal-
segmente des 9 bleiben selbstandig. Proximales Glied des Augenstieles schlanker und nur sehr
wenig langer als das distale. Antennen kurz, sehr viel kürzer als der Cephalothorax; der Stiel
ist etwas langer als die Geissel. 3. Maxillipeden operculiform. Die 2. — 5. Pereiopoden sind
lang, das 5. Paar ist deutlich subchelat.
Aus folgender Tabelle ergibt sich das Verhaltnis von Homolomannia zu anderen Homolidac
Homola Homolomannia
Homolocliunia
Latrcillopsis
Supraorbitaldornen
kurz
kurz lang lang
proximales Glied des
Augenstieles
nur sehr wenig
langer
als das distale
nur sehr wenig
langer
als das distale
ungefahr so lang
als das distale
langer als das
distale
Geissel der Antenne
langer als der
Cephalothorax
kürzer als der kürzer als der
Cephalothorax Cephalothorax
kürzer als der
Cephalothorax
3. Maxillipeden
schmal breit
ziemlich breit
ziemlich breit
Kiemen
14 + 6
Epipoditen
?
12 + 6
Epipoditen
bei Latrcillia
8 + 3 Epipoditen
1. Honiolomannia sibogae n. sp. (Taf. III, Fig. 16 — 18).
Homolomannia sibogae, Ihle 191 2, Tijdsch. Xed. Dierk. Ver., (2) v. 12, p. 208.
Stat. 254. 5°4o' S., I32°26'0. Kei-Insein. 310 AI. 1 Q.
Das vorliegende Tier ist überall mit einer dichten Behaarung bekleidet, welche die
Skulptur der Oberflache völlig bedeckt und von mir an einer Seite entfernt wurde. Das Tier
hat eine langlich rechteckige Gestalt und ist von der Spitze des Rostrums bis zum Hinterrand
des Cephalothorax 29 mm lang, wahrend die grösste Breite ungefahr 23 mm betragt.
Die Seitenwande des Cephalothorax fallen schrag nach unten und medialwarts ab. Eine
74
73
deutliche Seitenkante ist nur in der Mitte jeder Seite ausgebildet. Sie fchlt vorn (Hepaticalregion)
und im hinteren Teil der hinteren Branchialregion.
Trotz der Behaarung ist die Cervicalfurche sichtbar, deren medial von der Linea homolica
liegender Teil besonders tief ist. Die tiefen Cervicalgrübchen liegen unmittelbar neben der
Medianlinie. Auch die Branchialfurche ist deutlich, besonders an der Seitenkante und an der
Unterseite des Cephalothorax. Die Linea homolica ist trotz der Behaarung sichtbar ; sie erstreckt
sich, wie sich nach Entfernung der Behaarung ergibt, vom Antennalstachel bis zum hinteren
Rand des Cephalothorax. Line dreieckige Mesogastralregion, welche sich nach vorn in eine
lange Spitze fortsetzt, ist vorhanden. In der Mitte des Cephalothorax wird die Cervicalfurche
hinten durch einen dicken Wulst begrenzt, hinter welchem die Cardialregion etwas ausgehöhlt
ist. Hinter dieser Aushöhlung tragt die Cardialregion einen queren Wulst, welcher von der
Medianlinie lateralwarts und etwas nach hinten verlauft bis zu einer medial von der Linea
homolica lieerenden Stelle, von wo er schrap nach vorn und aussen über die hintere Branchialreo-ion
verlauft. Wo dieser Wulst die Linea homolica kreuzt, ist letztgenannte etwas lateralwarts gebogen.
Die deutlich abgesetzte Hepaticalregion ragt seitlich und ventral stark hervor. Ventral
ist sie stark geschwollen und durch eine tiefe Furche (ó) von der Pterygostomialregion getrennt.
Die vielleicht mit der Linea dromica vergleichbare dunkle Linie (cf. p. 54) ist sehr deutlich
entwickelt. Sie hat das Aussere der Linea homolica und trennt neben dem hinteren Teil der
Mundhöhle einen dreieckigen Abschnitt von der Pterygostomialregion ab. Sie fangt kurz
hinter der vorderen Mundecke an und verlauft dann schrag nach hinten und aussen, um am
hinteren Rand des Carapax in der Nahe der Basis des Chelipeden zu enden.
Das kurze, konische Rostrum ist etwa 3 mm lang und horizontal gerichtet. Seitliche
Rostralzahne fehlen. Dorso-lateral von der Basis des Augenstieles ragt jederseits der Supra-
orbitaldorn nach vorn, welcher etwas kraftiger ist als das Rostrum.
Nach Entfernung" der Haare ist die Oberflache, wenn wir von Furchen und Wülsten
absehen, p-latt und nicht o-ekörnt. Nur die Gastralregion tragt einio-e starke Körner, welche
möglicherweise rudimentaren Stacheln entsprechen.
Der kraftige Antero-lateral-Stachel an der vorderen Seitenecke des Cephalothorax ist
schrag nach vorn und aussen gerichtet. Der kleine Antennalstachel ist etwas dorsal gerückt.
Die vordere Mundecke tragt einen kleinen Stachel.
Das Epistom bildet in der gewöhnlichen Weise mit dem Rostrum ein medianes Septum,
dessen vom Epistom gebildeter Teil einen kleinen Zalm tragt. Das Epistom ist auch in der
Lange gut entwickelt und hinter den Antennen jederseits durch eine deutliche Naht vom ven-
tralen Rand des Carapax getrennt. Diese Naht teilt den vorderen Rand der Ausströmungs-
öfthung in einen kleinen, medialen und einen grosseren, lateralen Teil. Eine quere, dunkle
Linie, welche sich zwischen den Bases der Antennen erstreckt, teilt das Epistom in einen
vorderen, dreieckigen und einen hinteren, trapezförmigen Teil. — Der Gaumen ist kurz
und deutlich gegen das Epistom abgesetzt. Sein Hinterrand ist vertikal gestellt und in der
Mitte ausgebuchtet. — Die Mundhöhle ist vorn breiter als hinten. Ein schrager Spalt zwischen
dem Carapax und den Coxopoditen des 3. Maxillipeden und 1. Pereiopoden bildet die Ein-
strömungsöffnung.
75
76
Die Abdominalsegmente sind, wie der ganze Körper, stark behaart. Der konvexe, mediane
Teil der Segmente, welcher den Darm enthalt, wird jederseits durch eine deutliche Langs-
furche von dem geschwollenen, seitlichen Teil getrennt. Die vorderen 4 Segmente sind kurz
und werden von vorn nach hinten breiter. Das 2., 3. und 4. Segment tragen einen medianen
Hoeker. Das 5. Segment ist sehr gross, ungefahr rechteckig, mehr als doppelt so lang wie das
4. Segment und etwa zweimal so breit wie lang. Das 6. Segment ist fast so lang wie das 5.,
aber die Seitenrander konvergiren stark nach hinten. Das Telson ist dreieckig und passt
genau in einen dreieckigen Raum zwischen den Bases der 3. Maxillipeden.
Die Augenstiele besitzen ein proximales Glied, das dunner und etwas langer ist als
das distale. Das Basalglied der Antennula ist stark geschwollen. Die Geisseln sind kurz. Ein
wichtiges Merkmal ist die geringe Lange der Geissel der Antenne, welche kürzer ist als der
Stiel und also nur einen kleinen Teil der Lange des Cephalothorax besitzt.
Die 3. Maxillipeden verschliessen die Mundhöhle fast vollstandig. Sie sind operculiform.
Das Ischium ist fast ebenso breit wie der Merus. Das letztgenannte Glied hat einen schragen
vorderen Rand und eine deutliche vordere Aussenecke. Es ist dorsalwarts gekrümmt. Seine
vordere Innenecke tragt den kraftigen Palpus.
Der Chelipede ist dünn und kurz; gestreckt erreicht er fast das distale Ende des Car-
popoditen des 2. Pereiopoden. Die Palma ist lang (ungefahr 1,5 mal die Lange des Dactylus).
Die Schere ist sehr klein und die Finger sind seitlich zusammengedrückt und distal nach innen
gebogen. Sie klaffen an der Basis, wahrend ihre umgebogenen Spitzen einander kreuzen. Die
schneidenden Rander tragen keine Zahne. Die Finger sind in der Nahe dieser Rander glatt
und weiss, sie tragen aber an beiden Seiten kleine Haarbüschel.
Die langen, dichtbehaarten 2. — 4. Pereiopoden sind viel langer und dicker als die Cheli-
peden und nehmen von vorn nach hinten in Lange zu. Sie sind abgeplattet und tragen keine
Dornen. Der Meropodit is das langste Glied, dann folgt der Propodit, dann der schwach
gekrümmte Dactylopodit ; der Carpus ist das kürzeste Glied.
Die deutlich subchelaten 5. Pereiopoden sind gut entwickelt und kaum dunner als die
2. — 4. Pereiopoden. Gerade ausgestreckt erreichen sie ohne Schere das distale Ende des Mero-
poditen des 4. Paares. Der Hinterrand des Propoditen tragt proximal einen kraftigen, mit Zahnchen
versehenen Fortsatz, gegen dessen Basis die Spitze des Dactylus zurückschlagt, welcher nur
wenig kürzer ist als der Propodit.
Ich finde für das einzige Exemplar folgende Maasse :
mm.
Grösste Lange des Cephalothorax (incl. Rostrum) .... 29
Grösste Breite des Cephalothorax (Branchialregion) .... 23
Lange des Rostrums 3
Lange des Supraorbitaldorns 3>5
Lange des Antero-lateral-Stachels 4
Lange des proximalen Gliedes des Augenstieles 4,5
Lange des distalen Gliedes des Augenstieles (incl. Auge) . 4
Lange des Stieles der Antenne S
Lange der Geissel der Antenne 5>5
Lange des 4. Pereiopoden 105
76
/ /
Latreillopsis Henderson.
HENDERSON [888, Rep. Anomura Challenger, p. 2r.
ALCOCK 1901, Catalogue, p. 72.
Seit der Entdeckung von L. bispinosa Henderson wurde eine 2. Art dieser Gattung
[L. petterdï) von Grant (1905) von Port Jackson beschrieben. Sie kommt auch in der Tasman-See
vor (Mc Culloch 190;); ihr Cephalothorax erreicht eine Lange von einen Fuss. Eine 3. Art
wurde von der Siboga-Expedition aufgefunden und schon kurz von mir (191 2) beschrieben.
Wir können der Diagnose dieser Gattung jetzt Folgendes hinzufügen: Cephalothorax
rechteckig (L. bispinosa, petterdï) oder mehr dreieckig (L. multispinosa), mit hohen Seitenwanden,
ohne Seitenkante. Die vorderen Seitenecken des Cephalothorax bei L. bispinosa von dem
Antero-lateral-Stachel, bei L. petterdi von dem Supraorbitalstachel gebildet. Stirn ziemlich breit
(L. bispinosa, multispinosa) oder breit (L. petterdi). Supraorbitaldorn lang oder sehr lang,
verzweigt oder unverzweigt. Linea homolica vollstandig entwickelt. Epistom auch hinter den
Antennen gut entwickelt und durch eine Naht seitlich von dem ventralen Rand des Carapax
getrennt. Merus der 2. — 5. Pereiopoden distal mit einem Stachel. Indo-australisch.
1. Latreillopsis bispinosa Henderson.
Latreillopsis bispinosa, Henderson 1888, Rep. Anomura Challenger, p. 22, t. 2, f. 3.
Latreillopsis bispinosa, Alcock 1899, Journ. Asiat. Soc. Bengal, v. 68, pt. 2, p. 166.
Latreillopsis bispinosa, Alcock 1901, Catalogue, p. j$, t. 7, f. 26.
Latreillopsis bispinosa, Doflein 1902, Abh. bay. Akad. Wiss., math. phys. Cl. v. 2 1 , p. 650, t. 4, f. 3, 4.
Stat. 260. 5°36'.5S., I32°55'.2 0. Tn der Nahe der Kei-Insein. 90 M. 1 eiertragendes Q.
Das erbeutete Exemplar stimmt genau mit Alcock's Beschreibung überein. Der Cepha-
lothorax ist 10 mm lang (incl. Rostrum), wahrend Doflein ein eiertragendes 9 von 16 mm
beschreibt.
Die Gastralregion tragt hinten einen medianen Hoeker (Mesogastralh beker) und weiter
nach vorn 2 Paar kleiner, spitzer, in einem Bogen liegender Hoeker, von welchen das vordere
der Medianlinie genahert ist, wahrend das hintere weit von ihr entfernt ist. Die Linea homolica
ist in ganzer Lange sichtbar. Die geschwollene Hepaticalregion, welche schrag nach unten
abfallt, wird durch die Cervicalfurche von der Branchialregion getrennt. Der mediale Teil dieser
Furche ist undeutlich ; die Cervicalgrübchen sind sehr klein. Die vordere Branchialregion ist
durch eine Furche, welche sich in die Cervicalfurche fortsetzt, deutlich gegen den medianen
Teil des Cephalothorax abgesetzt.
Die Cardialregion tragt ein Paar Hoeker. Von ihr geht jederseits ein Ouerwulst aus,
welcher über die Branchialregion verlauft. Die Furche vor diesem Ouerwulst ist wahrscheinlich
als Branchialfurche zu deuten, wahrend die Furche hinter demselben dem hinteren Rand des
Carapax ungefahr parallel verlauft und sich auf der Seitenwand des Carapax fortsetzt. Die
vordere Branchialregion tritt seitlich deutlich hervor und tragt einen kleinen, seitlich hervor-
ragenden Stachel.
Die Hepaticalregion tragt von oben gesehen 2 Stacheln, von welchen der grössere vordere
77
73
der Antero-lateral-Stachel ist. Die Unterseite dieser Region tragt einen grosseren, vorderen und
O O O
einen kleineren, hinteren Dorn.
Die Eier haben einen Durchmesser von 400 u.
Vorkommen. Diese Art wurde von der Challenger-Expedition bei den Philippinen
(Zebu) und von dem Investigator bei den Andamanen erbeutet, resp. in Tiefen von 1 74 und
97 M. Doflein beschreibt sie von der Sagami-Bucht bei Yokohama. Die Siboga-Expedition
fand sie bei den Kei-Insein.
2. Latrcillopsis multispinosa n. spec. (Taf. IV, Fig. 19 — 21).
Latreillopsis multispinosa, Ihle 191 2, Tijdschr. Ned. Dierk. Ver., (2) v. 12, p. 21 1.
Stat. 251. 5C28'.4S., 132° o'. 2 O. Kei-Insein. 204 M. 1 eiertragendes Q.
Von dieser neuen Art gab ich schon eine kurze vorlaufige Beschreibung. Von L. bispiuosa und
L. pcttcrdi unterscheidet sie sich sofort durch die zahlreichen langen Stacheln auf dem Cephalothorax.
Die Lange des Cephalothorax (ohne Rostrum) betragt 23 mm, die grösste Breite
(ohne Stacheln) etwa 18 mm. Die vorderen Seitenecken des Cephalothorax treten, obwohl sie
einen starken Antero-lateral-Stachel tragen, nicht so stark hervor wie bei L. bispinosa, so dass
die Gestalt des Cephalothorax mehr dreieckig wird. Die vertikalen Seitenwande sind hoch und
eine Seitenkante fehlt völlig. Der Hinterrand des Cephalothorax ist median ausgeschnitten.
Der ganze Körper ist dicht behaart. Die Regionen sind undeutlich ausgebildet. Die
Cervicalfurche mit den Cervicalgrübchen und die Branchialfurche sind vorhanden, aber ziemlich
untief. Die Linea homolica ist vollstandig vorhanden und sehr deutlich. Sie ist aber, wie die
obengenannten Furchen, völlig unter der dichten Behaarung versteekt. Eine quere Furche trennt
die Cardial- von der Intestinalregion. Auch hier ist die von mir mit der Linea dromica ver-
glichene dunkle Linie auf der Pterygostomialregion vorhanden. Sie fangt hinter dem Stachel
an der vorderen Mundecke an, verlauft gleich ventral von dem Stachel auf der Pterygostomial-
region und endet an der ventralen, hinteren Ecke des Carapax.
Das dunne, etwas konische Rostrum ist schrag nach unten gerichtet und etwa 7 mm
lang. An der Basis des Rostrums zeigt der Cephalothorax eine untiefe Grube. Neben dem
Rostrum tragt die Stirn dorso-lateral von dem Ursprung der Augenstiele ein Paar besonders
grosser, nach vorn und etwas nach aussen gerichteter Stacheln, welene, wie bei HomolocJmnia
valdiviae (Doflein 1904, p. 22), geweihartig verzwelgt und 25 mm lang sind. Etwa in einer
Entfernung von 1 cm von der Basis tragt dieser Dorn einen 4 mm langen, dorsalen Ast und
1 cm von der Spitze entfernt sieht man einen 7 mm langen, ventralen Ast, wahrend von hier ab
die Spitze schrag nach oben gerichtet ist. Vielleicht sind diese Stacheln keine Supraorbital-
stacheln, sondern laterale Rostralzahne (cf. p. 55), da der Vorderrand des Cephalothorax ventral
und etwas lateral von denselben jederseits einen anderen, 7 mm langen, schrag nach unten
gerichteten Dorn tragt, welcher vielleicht als ventral gerückter Supraorbitalzahn zu deuten ware.
Ventral von letztgenanntem Dorn tragt der Cephalothorax einen kleinen, etwas schrag nach
unten gerichteten Antennalstachel. Die genannten Stacheln umschliessen mit den Basalgliedern
von Antennula und Antenne eine Grube, aus welcher der Augenstiel emporragt.
&
79
Der Cephalothorax tragt zahlreiche grosse, schrag nach vorn gerichtete und von vorn
nach hinten allmahlich kürzer und clicker werdende Stacheln. Die Gastralregion tragt den
grossen, unpaaren Mesogastralstachel und vorn ein mediales und ein laterales Stachelpaar,
welche einen Bogen bilden und den spitzen Höckern von L. bispinosa entsprechen. Von diesen
Stacheln ist das mediale Paar besonders lang und hinter den verzweigten Stacheln am Stirn-
rand sitzend. Ausser diesen 5 grossen Stacheln tragt die Gastralregion noch : einen unpaaren
Hoeker zwichen den erwahnten medialen Stacheln , jederseits 2 kleine Stacheln vor und
lateral von dem lateralen Stachel und 1 kleinen Stachel hinter und medial von dein lateralen
Stachel. Diese kleinen Stacheln sind von der Behaarungf fast vollstandigr bedeckt. Endlich sieht
man noch ein Paar Hoeker gleich hinter und lateral von den Cervicalgrübchen.
Die Cardialreoqon tragt ein Paar grosser Stacheln und etwas weiter von der Medianlinie
entfernt sieht man an jeder Seite der Intestinalregion einen etwas kleineren Stachel.
Die Hepaticalregion ragt stark hervor und tragt 3 lange Stacheln, von welchen der
vordere und dorsale besonders lang ist und dem Anterodateral-Stachel entspricht. Der 2. Stachel
steht hinter und etwas ventral von diesem, der 3. gehort ganzlich zum ventralen Teil dieser
Region.
&
Die vordere Branchialregion tragt zwischen Cervical- und Branchialfurche; lateral von
der Linea homolica, den langen Dorsodateral-Stachel und auch medial von dieser Linie einen
langen Stachel. Die hintere Branchialregion tragt medial von der Linea homolica einen Stachel,
lateral von dieser Linie 2 Stacheln hinter einander, von welchen der vordere hinter dem Dorso-
lateral-Stachel steht. Die vertikale Seitenflache der Branchialregion tragt noch 3 Stacheln :
2 dorsale hinter einander und \ ventralen in der Nahe der postero-ventralen Ecke des Carapax.
Hinter der Hepaticalregion tragt die Pterygostomialregion jederseits einen Stachel und
auch an der vorderen Seitenecke des Mundes findet man einen scharfen Stachel.
Ausser dem Rostrum und den kleinen Antennalstacheln tragt der Cephalothorax also
39 lange Stacheln, wenn wir von den kleinen, fast zwischen den Haaren versteckten absehen.
Sie sind in folg-ender Weise verteilt :
o
Stirnrand mit 4 Stacheln = 4 Stacheln.
Gastralregion mit 5 Stacheln = 5 »
Cardialregion mit 2 Stacheln = 2 „
Intestinalregion mit 2 Stacheln = 2 „
Hepaticalregion jederseits mit 3 Stacheln = 6 „
Vordere Branchialregion jederseits mit 2 Stacheln . = 4 „
Hintere Branchialregion jederseits mit 6 Stacheln. . = 12 ,
Pterygostomialregion jederseits mit 1 Stachel . . . = 2 n
Vordere Mundecke jederseits mit 1 Stachel. . . . = 2 .,
Zusammen 39 Stacheln.
Das Epistom dehnt sich hinter den Antennen nach hinten aus und ist hier durch eine
Xaht von dem ventralen Rand des Carapax getrennt. Ein querer Wulst trennt Epi- und
Endostom. Der laterale, vorn Carapax gebildete Rand der Ausströmungsöffnung tragt einen
abgerundeten Lappen, hinter welchem der oben erwahnte Stachel an der vorderen Mundecke
steht. Diese Öffnung ist medial durch eine kurze Gaumenleiste begrenzt.
79
8o
Die Mundhöhle ist vorn betrachtlich breiter als hinten.
Das i. Abdominalsegment ist schmal, das 2. hinten viel breiter als vorn. Das 5. Seg-
ment besitzt die bedeutendsten Dimensionen (15 mm breit, 7 mm lang). Das 6. Segment hat
nach hinten konvergirende Seitenrander. Das Telson ist dreieckig und seine Spitze passt in
eine Aushöhlung zwischen den Bases der 3. Maxillipeden. Das 2. — 6. Segment tragt einen
medianen Stachel. Auf dem langen 5. Segment ist dieser Stachel dem Yorderrand genahert,
wahrend der kleinere Stachel des 6. Segments am Hinterrand dieses Segments steht. Alle
Abdominalsegmente tragen einen medianen Wulst, wahrend namentlich die Seitenteile des
4. — 6. Segments aufgetrieben sind.
Die Augenstiele sind lang (etwa 1 cm) und bestehen aus einem langen, dunnen, proxi-
malen Glied und einem viel kürzeren und dickeren, distalen Glied. Sie sind denen von L. bispinosa
sehr ahnlich.
Die gestreckte Antennula ist ungefahr so lang wie der Stiel der Antenne. Ihr Basalsegment
ist nicht sehr stark verdickt.
Die Antennen sind kraftig. Der Stiel ist 15 mm lang. Das 2. Glied tragt distal und
medial einen kleinen Fortsatz. Das 3. Glied ist sehr lang und das 4. ist etwa so lang wie das
2. Die Geissel ist wahrscheinlich etwa 12 mm lang, also kürzer als der Stiel.
Die 3. Maxillipeden sind schlanker als bei L. bispinosa. Ischium und Merus sind etwa
gleich lang und tragen medial starke Haare, welche die Spalte zwischen den Maxillipeden nur
teilweise ausfüllen. Das Ischium tragt am Vorderrand und der Merus tragt in der Mitte einen
Stachel, welcher grösser ist als der Stachel auf dem Ischium. Beide Stacheln sind schrag nach
vorn, aussen und unten gerichtet. Die vordere Innenecke des Merus bildet einen schmalen
Fortsatz, welcher den Palpus tragt. Die vordere Aussenecke ist zwar deutlich, springt aber
lateralwarts nicht vor, so class der Merus distal nur sehr wenig breiter ist als proximal. Bei
L. bispinosa dagegen ragt diese Ecke lateralwarts weit hervor und der Meropodit ist distal viel
breiter als proximal. Der Palpus ist lang und kraftig. Der Exopodit ist dünn mit einem langen
und dunnen Flagellum.
Die Chelipeden sind schlank, ungefahr 55 mm lang und nicht allein viel kürzer, aber
auch dunner als die übrigen Pereiopoden. Der Ischiopodit tragt distal 3 Stacheln und zwar 1
langeren, dorsalen und 2 kürzere, ventrale. Der obere Rand des Meropoditen tragt in seinem
proximalen Teil 1 oder 2 Stacheln und distal an der Streckseite des Gelenkes ebenfalls einen
kleinen Stachel. Die Palma ist sehr lang und dünn und die Finger sind kurz. Letztgenannte sind
seitlich zusammengedrückt, weiss und glatt und nur mit einigen Haarbüscheln versehen. Die
Rander der Finger sind ungezahnt und schliessen vollstandig auf einander. Die zylindrischen
2. — 4. Pereiopoden sind lang und dünn. Das 2. Paar ist nur wenig kürzer als das 4., welches
etwa 9.5 cm. lang ist. Der lange Meropodit tragt in seiner proximalen Halfte am vorderen
(oberen) Rand einige Stacheln und distal an der Streckseite des Gelenkes mit dem Carpopoditen
einen besonders kraftigen Stachel. Der Propodit ist sehr lang. Der Dactylus ist kürzer als der
Carpus, zusammengedrückt und schwach gekrümmt; der konkave Rand tragt feine Stacheln.
Das 5. Pereiopodenpaar ist kürzer, aber fast nicht dunner als die übrigen. Der Merus
tragt distal einen langen Stachel. Der proximale Teil des Propus tragt an der rechten Körperseite
So
Si
2 und an der linken 3 kraftige Stacheln, gegen welche der I (actylus zurückschlagt. Ausserdem
tragt der distale Feil des Propus noch einen Stachel.
Die Eier haben einen Durchmesser von etwa 550 p..
Latreillia Roux.
Alcock 1901, Catalogue, p. 70.
STEBBING 1903, S. African Crustacea, pt. 2, p. 23.
(Heide Arbeiten mit vollstandiger Literaturangabe).
In dieser Gattung werden 5 Arten unterschieden, von welchen L. phalangium de Haan
und L. australiensis Henderson kürzere 5. Pereiopoden besitzen als die 3 übrigen Arten : L. elegans
Roux, L. valida de Haan und L. pennifera Alcock. Nun vermutet Stebbing (1903, p. 24),
dass die letztgenannten 3 Arten identisch seien und er betont, dass die einer Feder ahnliche
Behaarung des Propoditen des 5. Pereiopoden kein für L. pennifera typisches Merkmal ist,
sondern auch bei L. elegans vofkommt und z. B. von S. J. Smith (U.S. Coram. fish and fisheries,
Report for 1882, t. 3, f. 1) in seiner Figur dieser Art dargestellt wird.
lm Siboga-Material fand ich 4 Exemplare dieser Gattung, von welchen ich 2 mit einem
Stachel auf dem Cephalothorax zu L. valida und die 2 anderen ohne diesen Stachel zu L.
pennifera rechne. Jedenfalls sind beide Arten einander sehr ahnlich und haben vielleicht nur den
Wert von Varietaten. Beide haben die federahnliche Behaarung am Propoditen der 5. Pereio-
poden, wie L. elegans, welche Art auf den Atlantischen Ozean und das Mittelmeer beschrankt ist.
1. Latreillia valida de Haan.
Latreillia valida, de Haan 1839, Fauna jap., Crustacea, p. 107, t. 30, f. 1.
Latreillia valida, Alcock 1901, Catalogue, p. 80.
Latreillia valida, Doflein 1902, Abh. k. bay. Akad. Wiss., math. phys. Cl. v. 21, p. 649.
Latreillia valida, Rathbun 1902, Proc. U. S. Nat. Mus., v. 26, p. 32.
Stat. 302. io°27'.9S., I23°28'.7 0. Zwischen Timor und Rotti. 216 M. 2 cf .
Von den beiden gesammelten Exemplaren fehlt bei dem grössten, welches eine Cephalo-
thoraxlange (ohne Rostrum) von 13 mm hat, das 5. Pereiopodenpaar. Das grösste bekannte
Exemplar von L. pennifera hat nur eine Lange von 1 1 mm (Alcock, p. 72).
Der Nacken tragt bei beiden Exemplaren einen kleinen medianen Dorn, welcher bei
L. pennifera fehlt. Die Herzregion ist angeschwollen und tragt dicht neben der Medianlinie 2
undeutliche Hoeker: sie ist gut gegen die angeschwollenen Branchialregionen abgesetzt. Auch
die Hepaticalregion ist angeschwollen.
Der Supraorbitaldorn ist bei dem grössten Tier 4,5 mm lang, hat also etwa ein Drittel der
Cephalothoraxlange; er ist viel kürzer als das proximale Glied des Augenstieles und zwar bei
dem einen Exemplar der Halfte dieses Gliedes gleich und bei dem anderen etwas langer als
die Halfte, welchen Fall auch de Haan abbildet. Xach seinen Zeichnungen ist die Lange dieses
Dornes sehr variabel und kann gar der Lange des Augenstieles gleich sein. lm Gegensatz
zu de Haan's Angabe bemerke ich aber, dass die Supraorbitaldornen bei den vorliegenden
Sr
SIBOGA-EXPEDITIE XXXIX /;. II
82
Exemplaren an ihrer Unterseite einen kleinen Nebendorn besitzen. Auch Fraulein Rathbun
(p. 32) erwahnt das Vorkommen eines Nebendorns bei dieser Art.
Wie oben (p. 81) schon bemerkt, tragt der Propodit des 5. Pereiopoden eine zarte, zwei-
reihige Behaarung, welche aber beim getrockneten Tier leicht zu Grimde geht. De Haan zeichnet
am hinteren Rande dieses Gliedes eine sehr kurze Behaarung. Wahrscheinlich hat er also nur
Überreste der eigentümlichen Behaarung dieses Gliedes bei seinen Exemplaren gesehen.
Das 2. Abdominalsegment tragt einen medianen Dorn.
Vorkommen. Diese Art was bis jetzt nur von Japan bekannt. Nach dem Fund der
Siboga-Expedition erstreckt sie sich aber viel weiter südlich.
2. Latreillia pennifcra Alcock.
Latreillia pennifera, Alcock 1899, Journ. Asiat. Soc. Bengal, v. 68, pt. 2, p. 168.
Latreillia pennifcra, Alcock 1901, Catalogue, p. 71, t. 7, f. 27.
Stat. 251. 5°28'.4S., i32°o'.2 0. Westlich von den Kei-Insein. 204 AI. 1 rf-
Stat. 253. 5°48'.2 S., I32°i3'0. Westlich von den Kei-Insein. 304 M. 1 <ƒ.
Die gesammelten Exemplare stimmen sehr gut mit Alcock's Beschreibung überein.
Wie Alcock angibt, fehlt der mediane Dorn auf dem Nacken.
Der Supraorbitaldorn ist etwa so lang wie das proximale Glied des Augenstieles und
tragt einige Nebendornen.
Vorkommen. Diese Art wurde in der Bucht von Bengalen, im Golf von Martaban und
im Mergui-Archipel gefunden (Alcock) und clehnt sich nach den Funden der Siboga-Expedition
bis zu den Kei-Insein aus.
DIE GEOGRAPHISCIIE YERBREITUNG DER DROM1ACEA.
Am Schluss dieser Arbeit gebe ich eine tabellarische Übersicht über die geographische
Verbreitung der Dromiacea. Einige erlauterende Bemerkungen seien vorausgeschickt.
Aus der Liste ergibt sich, dass nur Homola barbata zugleich im Indik und Atlantik
vorkommt, aber jeder Ozean hat seine eigene Varietat. Das Verbreitungsgebiet der einzelnen
Arten ist übrierens sehr verschieden in Ausdehnung-. Manche bewohnen nur ein beschranktes
Gebiet, andere entrecken sich z. B. über den grössten Teil des Indo-Pacifik von der Ostküste
Afrika's bis zu den Sandwich-Inseln.
Der Indik ist das Hauptverbreitungsgebiet der Dromiaceen. Wenn wir von den je nur
i Art umfassenden Gattungen Eadromia und Platydromia absehen, fehlt in diesem Ozean nur
die Gattung Hypoconcha, deren Arten an beiden Seiten von Zentral-Amerika vorkommen. Man
könnte sich deshalb vorstellen, dass das Entstehungsgebiet der Dromiaceen der Indische Ozean
gewesen ware, von wo die Formen sich durch die offene Verbindung, welche zwischen Atlantik,
Mittelmeer und Indik bestanden hat, westlich bis zu der amerikanischen Kuste verbreiteten.
Östlich erreichten sie den Pacifik und das australische Gebiet. Die westamerikanische Kuste hat
ihre eigenen Arten, welche wohl grösstenteils von der karaibischen Region stammen, zu einer
Zeit als Nord- und Südamerika noch getrennt waren.
Die Dromiaceen bewohnen meist die warmeren Teile der Ozeane ohne sich nördlich
oder südlich weit zu verbreiten.
Foleende Liste sjibt eine Übersicht über das Verbreituntrso-ebiet der Gattungen.
Famiuen und Gattungen
Zahl der
Arten
Atlantik
Indik
Pacifik
HüMOLODROMIIDAE
Dromiidae
Homolodromia
Dicranodromia
Dromia
Dromidia (incl
Cryptodromia
Cryptodrom iopsis
Petalomera .
Pseudodromia .
Endromia.
Platydromia .
Conchoecetes .
Lasiodromia .
Sphaerodromia .
Hypoconcha .
Dromidiopsis)
4
i i
'5
27
' 1
4
2
1
1
1
2
6
+
+
+
+
+
+
+
+
+
—
+
+
—
+
—
—
+
+
1 (Kap
+
—
+ (Kap)
—
—
+
+
+
+
+
33
84
Familien und Gattungen
Zahl der
Avten
DYNÜMENIHAE
HOMOUDAE
Dy no in ene .
Acanthodromia
Paranoia .
Homola
Paromolopsis .
Hypsophrys .
Homologenus .
Homolomannia
Hoinolocliiinia
Latreillopsis .
Latreillia .
Atlantik
Indik
Pacifik
+
+
+
+
+
+
+
+
+
+
—
+
—
+
—
+
—
+
—
+
+
4-
+
lm Indischen Archipel sind die folgenden Gattungen und Arten aufgefunden:
8
9
io
i i
I 2
Dromia dormia = rumphh N.S.
D. intermedia S. E.
Dromidiopsis cranioides.
D. caput-mortuum.
D. australiensis.
Dromidia unidentata S. E.
~a. Cryptodromia tuberculata typica.
yb. C. tuberculata pileifera S. E.
C. turnida.
C. mariae n. spec. S. E.
C. aniboincusis N. S.
C. bullifera S. E.
C. corona ta.
13a. C. canaliculata txpica X.S.
1 \b. C. canaliculata sibogae n. var. S. E.
1 %c.
C. canaliculata obtusi frons n. var. S. E.
16. C. nierstraszi n. spec. S. E.
17. C. areolata n. spec. S. E.
18. Pctaloiucra pulchra S. E.
19. P. longipes n. spec. S. E.
20. Conchoccctcs andamanicus S. E.
21. Lasiodromia coppingcri unidentata n. var.
S. E.
22. Dynomene hispida N. S.
23. D. pracdator N. S.
24. Homola barbata orientalis N. S.
25. Paromolopsis boasi S. E.
26. Homologenus malaycnsis n. spec. S. E.
27. Homolomannia sibogac n. spec. S. E.
28. Latreillopsis bispiuosa S. E.
29. L. multispiuosa n. spec. S. E.
30. Latreillia pennifera S. E.
^ 1 . L. valida S. E.
14. C. lacvis n. spec. S. E.
15. C. hilgendorfi.
Ausserdem erwahne ich noch das Vorkommen von Hypsophrys longipes an der West-
kuste von Sumatra, auf der Höhe von Benkulen (Doflein 1904, p. 18), also im zum östlichen
Indik oehörenden Gebiet.
In obenstehender Liste sind die Arten, welche von der Siboga-Expedition zuerst im
Archipel aufgefunden warden, mit S. E., die Arten, welche von der Expedition nicht gesammelt
wurclen, mit N. S. bezeichnet.
\o\\ diesen 31 Arten sind 9 bis jetzt nur im Archipel beobachtet worden:
1 . Cryptodromia mariae.
2. C. amboiucusis.
C. la et' is.
ó-
4. C. nierstraszi.
D-
C. areolata.
6. Petalomera lougipe.
84
7. Homologenus malaycnsis.
8. Homolomannia sibogae.
9. Latreillopsis multispiuosa.
*5
Von den 22 übrigen Arten sind 9 nur im Indik gefunden worden
1. Drom ia intermedia.
2. Dromidiopsis cranioides.
3. D. caput-mortuum.
4. Cryptodromia bullifera.
5. C. tuberculata pileifera.
6. Conchoeceies andamanicus.
7. Lasiodromia coppingeri.
8. Paromolopsis boasi.
9. Latreillia pennifera.
Folgende Arten findet man im Indik, wahrend sie gleichzeitig üstlich bis zum Indischen
Archipel und nürdlich bis Japan vorkommen :
1. Drom ia dormia.
2. Cryptodromia canaliculata.
La treil lop sis bispinosa .
Im Indik, dem Archipel, Japan und dem australischen Gebiet kommt vor:
1 . Homola barbata orientalis.
Gemeinsam für den Archipel und Japan sind :
1 . Cryptodromia titmida.
2. C tuberculata typica.
3. Latreillia valida.
Gemeinsam für den Archipel, Japan und Paciflk ist
1. Cryptodromia corona ta.
Gemeinsam für den Archipel und Australien ist :
1. Petalomera pul e lira.
(uj:LIB
Indo-pacihsch sind :
1 . Dromidiopsis australieusis.
2. Dromidia unidentata.
3. Cryptodromia hilgendorfi.
4. Dynomeue hispida.
5. D. pracdator.
Es ergibt sich, dass die Dromiaceen-Fauna des Indischen Archipels gemischt ist, jedoch
kommen ihre meisten Arten (18) auch im Indik vor. Einige Arten hat der Archipel mit Japan
und dem Paciflk gemeinsam, aber auffallig ist der Unterschied zwischen dem Archipel und
Australien, das der Hauptsache nach seine eigenen Arten besitzt.
In der folgenden Tabelle sind die Kapregion und der Indische Archipel als geographische
Grenzen zwischen Atlantik und Indik resp. Indik und Pacifik durch doppelte Linien hervor-
gehoben. In jeder Gattung sind erst die atlantischen, dann die indischen und endlich die
pacifischen Arten erwahnt.
86
FAMILIEN und SPECIES
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Fam. Homolodromiidae.
Homolodromia.
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—
—
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—
—
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—
—
—
—
—
Dicranodromia.
+
—
—
+
—
+
+
+
—
Kam. Dromiidae.
Dromia.
D. lator = erythropus
+
D. vulgaris
+
+
+
—
—
—
—
—
—
—
—
I >. nodosa . . .
—
+
D. atlantica. . .
—
+
D. fulvo-hispida . .
—
+
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
D. spinivostris. .
—
+
—
—
—
—
—
—
—
—
—
D. dormia = rump]
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—
—
—
—
+
+
+
+
+
+
—
—
D. intermedia. .
—
—
—
—
—
—
+
—
+
—
—
—
D. bicavevnosa .
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
+
—
—
D. ciliata. . . .
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
+
—
—
D. ociodentata .
—
—
—
—
—
—
—
—
+
— "
—
Dromidia und Dromidiopsis.
D. antillensis
+
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
D. rotunda . . .
—
—
—
+
—
—
—
—
—
—
—
—
—
D. spongiosa . .
—
—
—
+
—
—
—
—
—
—
—
—
—
D. bicornis . . .
—
—
—
+
—
—
—
—
—
—
—
—
—
D. spinosa . . .
—
—
—
+
—
—
—
—
D. hirsutissima .
—
—
—
+
—
—
—
—
—
—
+
—
D. unidentata. .
—
—
—
+
+
—
+
+
—
+
—
D. tridentatus. .
—
—
—
—
—
+
—
—
—
—
—
—
D. cranioides . .
—
—
—
—
—
+
—
+
+
—
—
—
D. caput-mortuum
—
—
—
—
—
+
—
+
—
—
—
D. australiensis .
—
—
—
—
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—
+
—
+
—
+
+
—
D. excavata. . .
—
—
—
—
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—
—
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—
—
D. globosa . . .
—
—
—
—
—
—
—
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—
—
+
—
D. sarraburei . .
—
—
— .
—
—
—
—
—
—
—
—
+
D. segnipes. . .
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
+
Cryptodromia.
C. granulata
—
—
—
—
+
C. pentagonalis .
—
—
—
— '
+
+
+
C. canaliculata .
—
—
—
—
+•
+
—
+
+
+
—
—
—
C. hilgendoifi . .
—
—
—
—
+
+
—
—
+
—
+
+
—
C. fallax ....
—
—
+
—
—
—
—
—
—
C. gilesii ....
+
—
—
—
C. ebalioides . .
C oi'mti
—
—
—
—
—
+
V-j . VJlU.lL.l. . . .
C. de Manii . .
z
+
+
C. bullifeia . . .
—
—
—
—
—
—
+
+
+
—
—
—
C. tuberculata pile
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c.
laevis
c.
nierstraszi
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mariae
c.
amboinensis ....
c.
areolata
c.
tuberculata typ.. . .
c.
coronata
c.
tumida
c.
stearnsii
c.
japonica
c.
lateralis
c.
lamellata
c.
inci~a
c.
sculpta
c.
nodulifera
c.
depressa
c.
wilsoni
Cryptodromiopsis.
c.
triden s
Petalomera.
p
p
p
1'
Pseudodromia.
p
p
Eudromia.
F
Platydromia.
p.
thomsoni
Lasiodromia.
I
Conchoecetes.
r
c
andamanicus
Sphaerodromia.
s.
kendalli
s
Hypoconcha.
H.
sabulosa
11
arcuata
H.
digueti
II.
californiensis .- . .
II.
panamensis
II.
peruviana
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+
+
+
+
+
+
+
+
+
+
+
+
+
+
+
+
+
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BOKIN
+
Liu-Kiu
+
+
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+
+
+
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+
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+
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+
+
+
+
87
88
FAMILIEN und SPECIES
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b-
Z
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96
ERKLARUNG DER TAFELN.
TAFEL I.
Fig. I. Dromia intermedia Laurie. Cephalothorax von der Rückenseite gesehen. ■ I1 ...
Fig. 2. Dromia intermedia Laurie. Sternum von der ventralen Seite gesehen. X i"2.
Fig. 3. Dromia intermedia Laurie. Aussenseite von Carpo-, Pro- und Dactylopoditen des Chelipeden. • 1 ' ,.
Fig. 4. Dromidwpsis cranioides (de Man). Rückenseite. Nach einem erwachsenen <ƒ aus dem zoologischen
Museum in Leyden. X 1.
Fig. 5. Cryptodromia mariae n. spec. Rückenseite. Eiertragendes 9- < 3-
Fig. 6. Cryptodromia mariae 11. spec. Rückenseite des Abdomens eines eiertragenden Q. > 3.
Fig. 7. Cryptodromia canaliculata obtusifrons n. var. Rückenseite <ƒ. X 5-
Fig. 8. Cryptodromia laevis n. spec. Rückenseite 9- X 3-
Fig. 9. Cryptodromia nierstraszi n. spec. Rückenseite cf. X 5.
Sibo;;,i Expeditie XXXIX.' .////. Jhle, Decapoda Bmchvura .
J.F.Obbes.del.
MELIOTV:'.;
-
i! -
u
TAFEL IL
Fig. io. Cryptodromia areolata n. spec. Rückenseite cf. X 41 ,.
Fig. 11. Cryptodromia areolata n. spec. Pereiopode. X 4'/2-
Fig. 12. Petalomera longipes n. spec. Rückenseite <ƒ. X 6.
Fig. 13. Homoio genus malayensis n. spec. Rückenseite eiertragendes $. X 3.
Fig. 14. Homologenus malayensis n. spec. Ventralseite eiertragendes 9- x 3-
Fig. 15. Homologenus malayensis n. spec. Abdomen eines eiertragenden 9- X 3.
'Al
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l/>
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TAFEL III.
Fig. 16. Homolomannia sibogae n. spec. Rückenseite Q. /. i '/2-
Fig. 17. Homolomannia sibogae n. spec. Ventralseite 9- X 1 '/■>•
Fig. 18. Homolomannia sibogae n. spec. Abdomen eines § von der Rückenseite. ■ i1^.
Sibo;;.i Kxpedilïe XXXIX . J.F. W. Jhle, Decapoda Brachvura.
in.
J.F.Obbes.del.
■■■■
TAFEL IV.
Fig. 19. Latreïllopsis multispinosa n. spec. Rückenseite eines eiertragenden 9- X *lr
Fig. 20. Latreïllopsis multispinosa n. spec. Ventralseite eines eiertragenden 9- X 4/V
Fig. 21. Latreïllopsis multispinosa n. spec. Rückenseite des Abdomens eines eiertragenden 9- X 4j
Sil)o;;.i Expeditie XXXDC. J.F.ÏÏ. Jhle, Decapoda Brxwhvura .
iv
J.F.Obbes.del.
Livr. LXXI.
■ '[->y-','^y>üv&'.1[&v>i
RÉSULTATS DES EXPLORATIONS
ZOOLOGIQUES, BOTANIQUES, OCÉANOGRAPHIQUES ET GÉOLOGIQUES
BNTEÏPBI8ÏS AUX
INDl'.S NKI'.Ut.ANIUISF.S OKIKNTAI.KS CU 1809 — 1900,
a bord du SIBOGA
SOUS I.E COMMANDEMKNT 1)1!
G. F. TYDEMAN
TUBMÉS PAR
MAX WKBER,
( lhe£ .
V.
*VI.
»vn.
• VIII.
•IX.
*x.
• XI.
*XII.
• XIII.
XIV.
•XV.
• XVI.
XVII.
XVIII.
XIX.
*xx.
•XXI.
XXII.
XXIII.
*XXIVi.
XXIVa.
*xxv.
• XXVI.
* XXVIW».
XXVII.
XXVIII.
*XXIX.
«XXX.
•XXXI.
XXXII.
XXX1I1.
* XXXIV.
xxxv.
*XXXVI.
* XXXVII.
XXXVIII.
* XXXIX.
*XL.
XLI.
• XLII.
*XU1I.
*XLIV.
*XLV.
XLVI.
•XLVII.
*XLVIII.
*XMX'.
•XLIX2.
*L.
*LI.
•Lil.
*LIII.
•LIV.
LV.
• LVI.
*LVII.
LVIII.
*LIX.
*LX.
*LXI.
• LXII.
LXIII.
LXIV.
LXV.
LXVI.
[utroduction et description de 1'expèMition, Max W^bcr.
Lc bateau et son équipement BoientiKque, G. K. Tv de man.
Ue'sultats hydrographiques, G. V. Tydoman.
Foramiuifeia, F. W. Winter.
Xenophyophora, F. E. Schulze.
Radiolam, M. Ilartniann.
Poriforn, G. C. J. Vosmaer et I. Ijima ').
Hydropolypi, A. Billard').
Stylasterina, S. J. Hickson et M"« II. M. England,
Siphonophorn, Miles Lens et van Riemsdijk,
Bydromedusae, O. Maas.
Scyphomedusae, O. Maas.
Ctenophora, MU« F. Moser.
Gorgouidae, Aleyouidae, .T. Versluys, S. J. II ie les on,
['('. C. Nutting et J. A. Thomson')..
Pennatulidae, S. J. Hickson.
Actiniai'ia, P. Mc Murrich ').
Madreporaria, A. Alcock et L. Döderlein ').
Autipatharia, A. J. van Pcsch.
Tarbellaria, L. v o u G r a f f et lt. 11. v o u S t u m in c r.
Cestodes, J. W. S pen gel.
Nematomorpba, H. F. Nierstrasz.
Chaetognatha, G. H. Fowler.
Nemertini, A. A. W. Hubrecbt et M"e G. Wijuhoff.
Myzostomidae, lt. K. von S turn nier.
Polychaeta errantia, R. Horst ').
Polychaeta sedentaria, M. Caullery et F. Mesnil.
Gephyrea, C. Ph. Sluiter.
Enteropuensta, J. W. Sp engel.
Pterobranebia, S. F. II arm er.
Brachiopoda, J. F. van Bern m cl en.
Polyzoa, S. F. Harmer.
Copepoda, A. Scott').
Ostracoda, G. W. Muller.
Cirripedia, P. P. C. II oek.
Isopoda, H. F. Nicrstrasz.
Amphipoda, Ch. Pérez.
Caprcllidae, P. May er.
Stomatopoda, H. J. Hansen.
Cumacea, W. T. Calman.
Scbizopoda, II. J. Hanseu.
Scr^estidae, H. J. Hansen.
Dccapoda, J. G. de Man et J. E. W. Ihle ').
Pantopoda, J. C. C. Lom au.
Halobatidae, J. Tb. O u d e m a n s.
Criuoidea, L. Döderlein et Austin II. Clark1).
Echinoidea, J. C. H. de Me ij e re.
Holothurioidca, C. Pb. Sluiter.
Opbiuroidea, R. Kohier.
Astcroidea, L. Döderlein.
Solenogastrcs, H. F. Nicrstrasz.
Chitonidae, H. F. Nicrstrasz.
Prosobrauebia, M. M. Scbepman.
Prosobranchia parasitica, II. F. Nicrstrasz et M. M.
Opisthobrancbia, R. Bergh. [Schep man,
Heteropoda, J. J. Tescb.
Ptcropoda, J. J. Tesch.
Lamellibranchiata, P. Pelseneer et Ph. Dau tzenberg ').
Scapbopoda, M'l« M. BoisseVain.
Cepbalopoda, L. Joubin.
Tunicata, C. Ph. Sluiter et J. E. W. Ihle.
Pisces, Max Web er.
Cetacea, Max Weber.
Liste des algues, M'»» A. Weber ').
Halimeda, MJle E. S. Bartou. (Mme E. S. Gcpp).
Corallinaceae, Mme A. Weber et M. F os 1 ie.
Codiaceae, A. et M">e E. S. Gcpp.
Diuoflagellata. Cuccospbacridae, J. P. Lotsy.
Diatomaceae, J. P. Lotsy.
Deposita marina, O. B. Böggild.
Résultats géologiuucs, A. Wichinann.
Siboga-Expeditie
DIE
ÏDITl
VON
DR. J. E. W. IHLE
(Zoologisches Institut Utrecht)
DROMIACEA
Mit 4 Tafeln und 38 Figuren im Textl^
Monographie XXXIX b aus :
UITKOMSTEN OP ZOOLOGISCH,
BOTANISCH, OCEANOGRAPHISCH EN GEOLOGISCH GEBIED
verzameld in Nederlandsen Oost-Indië 1899 — 1900
aan boord Hl M. Siboga onder commando van
Luitenant ter zee ie kl. G. F. TYDEMAN
UITGEGEVEN DOOR
Dr. MAX WEBER
Prof. in Amsterdam, Leider der Expeditie
(met medewerking van de Maatschappij ter bevordering van het Natuurkundig
Onderzoek der Nederlandsche Koloniën)
BOEKHANDEL EN DRUKKERIJ
V r 1 r , u 1 1 1 . ■. . N
E. J. BRILL
LEIDEN
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Publié Novembre 1913
* Les numéros avec un astérique ont déja paru; ceux marqués 1) seulement en partie
Voor de uitgave van de resultaten der Siboga-Expeditie hebben
bijdragen beschikbaar gesteld :
De Maatschappij ter bevordering- van het Natuurkundig Onderzoek der Nederlandsche
Koloniën. »
Het Ministerie van Koloniën.
Het Ministerie van Binnenlandsche Zaken.
Het Koninklijk Zoologisch Genootschap > Natura Artis Magistra" te Amsterdam.
De >Oostersche Handel en Reederij" te Amsterdam.
De Heer B. H. de Waal, Oud-Consul-Generaal der Nederlanden te Kaapstad.
M. B. te Amsterdam.
The Elizabeth Thompson Science Fund.
Dr. J. G. de M. te Ierseke.
CONDITIONS GÉNÉRALES DE VENTE.
i°. L'ouvrage du „Siboga" se composera d'une série de monographies.
2°. Ces monographies paraitront au fur et a mesure qu'elles seront prètes.
3°. Le prix de chaque monographic sera différent, mais nous avons adopté comme base générale du prix de
vente: pour une feuille d'impression sans fig. flor. o. 15; pour une feuüle avec fig. flor. 0.20 a 0.25;
pour une planche noire flor. O.25; pour une planche coloriée flor. 0.40 ; pour une photogravure flor. 0.60.
40. Il y aura deux modes de souscription :
/?. La souscription a l'ouvrage complet.
b. La souscription a des monographies séparées en nombre restreint.
Dans ce dernier cas, le prix des monographies sera majoré de 25 °/u.
50. L'ouvrage sera réuni en volumes avec titres et index. Les souscripteurs a l'ouvrage complet recevront
ces titres et index, au fur et a mesure que chaque volume sera complet.
J r ^ ' Souscription Monographies
^ n l'ouvrage complet séparées
ie Livr. (Monogr. XLIV) C. Ph. Sluiter. Die Holothurien der Siboga-Expedition. Mit 10 Tafeln. ƒ 6. — ƒ 7.50
j- Livr. (Monogr. LX) E. S. Barton. The genus Halimeda. Witli 4 plates „ 1.80 „ 2.40
3e Livr. (Monogr. I) Max Weber. Introduction et description de 1'expédition. Avcc Liste des
Stations et 2 cartes . . v 6.75 „ 9. —
4e Livr. (Monogr. II) G. F. Tydeman. Description of the ship and appliances used for scientific
exploration. Witb 3 plates and illustrations „ 2. — ■ „ 2.50
5e Livr. (Monogr. XLVII) H. F. NierstraSZ. The Solenogastres of the Siboga-Exp. With 6 plates. „ 3.90 „ 4.90
6C Livr. (Monogr. XIII) J. Versluys. Die Gorgoniden.der Siboga-Expedition.
I. Die Chrysogorgiidae. Mit 170 Figuren im Text „ 3. — „ 3.75
7c Livr. (Monogr. XVI a) A. Alcock. Report on the Deep-Sea Madreporaria of the Siboga-
Expedition. With 5 plates. . . . .N „ 4.60 „ 5.75
8e Livr. (Monogr. XXV) C. Ph. Sluiter. Die Sipunculiden und Echiuriden der Siboga-Exp.
Mit 4 Tafeln und 3 Figuren im Text „ 3. — „ 3.75
9e Livr. (Monogr. VI a) G. C. J. Vosmaer and J. H. Vernhout. The Porifera of the Siboga-
Expedition. I. The genus Placospongia. With 5 plates „ 2.40 „ 3. —
ioe Livr. (Monogr. XI) Otto Maas. Die Scyphomedusen der Siboga-Expedition. Mit 12 Tafeln. „ 7.50 „ 9.50
1 ie Livr. (Monogr. XII) Fanny Moser. Die Ctenophoren der Siboga-Expedition. Mit 4 Tafeln. „ 2.80 „ 3.50
12e Livr. (Monogr. XXXIV) P. Mayer. Die Caprellidae der Siboga-Expedition. Mit 10 Tafeln. „ 7.80 „ 9.75
1 y Livr. (Monogr. III) G. F. Tydeman. Hydrographic results of the Siboga-Expedition. With
24 charts and plans and 3 charts of depths „ 9. — „ 11.25
14e Livr. (Monogr. XLIII) J. C. H. de Meijere. Die Echinoidea der Siboga-Exp. Mit 23 Tafeln. „ 15. — „ 18.75
15e Livr. (Monogr. XLVtf) René Koehler. Ophiures de 1'Expédition du Siboga.
ie Partie. Ophiures de Mer profonde. Avec 36 Planches „ 16.50 , 20.50
i6e Livr. (Monogr. Lil) J. J. Tesch. The Thecosomata and Gymnosomata of the Siboga-
Expedition. With 6 plates „ 3.75 „ 4.70
17e Livr. (Monogr. LVI«) C. Ph. Sluiter. Die Tunicaten der Siboga-Expedition.
I. Abteilung. Die socialen und holosomen Ascidien. Mit 15 Tafeln „ 6.75 „ 9. —
18e Livr. (Monogr. LXI) A. Weber— van Bosse and M. Foslie. The Corallinaceae of the Siboga-
Expedition. With 16 plates and 34 textfigures „ 12.50 „ 15.50
19e Livr. (Monogr. VIII) Sydney J. Hickson and Helen M. England. The Stylasterina of
the Siboga Expedition. With 3 plates ' • » I-S° » i-9°
20e Livr. (Monogr. XLVIII) H. F. NierstraSZ. Die Chitonen der Siboga-Exp. Mit 8 Tafeln. „ 5. — „ 6.25
2 ie Livr. (Monogr. XLV£) René Koehler. Ophiures de 1'Expédition du Siboga.
2e Partie. Ophiures littorales. Avec 18 Planches „ 10.25 „ 12.75
22e Livr. (Monogr. XXVlbis) Sidney F. Harmer. The Pterobranchia of the Siboga-Expedition,
with an account of other species. With 14 plates and 2 text-figures „ 6.75 „ 9. —
23e Livr. (Monogr. XXXVI) W. T. Calman. The Cumacea of the Siboga Expedition. With
2 plates and 4 text-figures „ 1.80 „ 2.40
24e Livr. (Monogr. LVI«) C. Ph. Sluiter. Die Tunicaten der Siboga-Expedition.
Supplement zu der I. Abteilung. Die socialen und holosomen Ascidien. Mit 1 Tafel. „ — -.75 „ 1. —
25e Livr. (Monogr. L) Rud. Bergh. Die Opisthobranchiata der Siboga-Exped. Mit 20 Tafeln. „ 11.25 „ 14.10
26e Livr. (Monogr. X) Otto Maas. Die Craspedoten Medusen der Siboga-Exp. Mit 14 Tafeln. „ 9.25 n 12.50
27e Livr. (Monogr. XIII a) J. Versluys. Die Gorgoniden der Siboga-Expedition.
II. Die Primnoidae. Mit 10 Tafeln, 17S Figuren im Text und einer Karte . . . „ 12.50 n 16.75
28e Livr. (Monogr. XXI) G. Herbert Fowler. The Chaetognatha of the Siboga Expedition.
With 3 plates and 6 charts „ 4.20 „ 5.25
29e Livr. (Monogr. LI) J. J. Tesch. Die Heteropoden der Siboga-Expedition. Mit 14 Tafeln. „ 6.75 „ 9. —
30e Livr. (Monogr. XXX) G. W. Muller. Die Ostracoden der Siboga-Exped. Mit 9 Tafeln. „ 3.50 „ 4.40
31e Livr. (Monogr. IVóis) Franz Eilhard Schulze. Die Xenophyophoren der Siboga-Exped.
Mit 3 Tafeln „ 2.40 „ 3.—
32e Livr. (Monogr. LIV) Maria Boissevain. The Scaphopoda of the Siboga Expedition.
With 6 plates and 39 textfigures „ 4-So „ 6. —
33e Livr. (Monogr. XXVI) J. W. Spengel. Studiën über die Enteropneusten der Siboga-Exp.
Mit 17 Tafeln und 20 Figuren im Text „ 14. — „ 17.50
34e Livr. (Monogr. XX) H. F. NierstraSZ. Die Nematomorpha der Siboga-Exp. Mit 3 Tafeln. „ 2.80 „ 3.50
35e Livr. (Monogr. XIIL) Sydney J. Hickson und J. Versluys. Die Alcyoniden der Siboga-
Exped. I. Coralliidx, II. Pseudocladochonus Hicksoni. Mit 3 Tafeln und 16 Figuren im Text. „ 2.20 „ 2.75
36e Livr. (Monogr. XXXI a) P. P. C. Hoek. The Cirripedia of the Siboga Expedition.
A. Cirripedia pedunculata. With 10 plates B 5.40 „ 6.75
37e Livr. (Monogr. Xhlla) L. Döderlein. Die gestielten Crinoiden der Siboga-Expedition. Mit
23 Tafeln und 12 Figuren im Text „ 8. — „ 10. —
38e Livr. (Monogr. IX) Albertine D. Lens and Thea van Riemsdijk. The Siphonophores
of the Siboga Expedition. With 24 plates and 52 textfigures „ 13.50 „ 16.75
39e Livr. (Monogr. XLIX'rt) M. M. Schepman. T*he Prosobranchia of the Siboga Expedition.
Part I. Rhipidoglossa and Docoglossa, with an Appendix by Prof. R. BERGH.
With 9 plates and 3 textfigures . . „ 4.80 „ 6. —
Trix :
Souscription Monographie;,
a 1'ouvrage complet séparées
40e Livr. (Monogr. XL) J. C. C. Loman. Die Pantopoden der Siboga-Expedition. Mit 15
Tafeln und 4 Figuren im Text . * f 6.25 ƒ 7.80 ■
41c Livr. (Monogr. LVD) J. K. W\ Ihle. Die Appcndicularicn der Siboga-Expedition. Mit 4
Tafeln und 10 Figuren im Text „ 4.80 „ 6.-^
42c Livr. (Monogr. XLIX2) M. M. Schepman und H. F. NierstraSZ. Parasitische Proso-
branchier der Siboga-Expedition. Mit 2 Tafeln . . n 1.20 „ 1.50
43e Livr. (Monogr. XLIX'£) M. M. Schepman. The Prosobranchia of the Siboga Expedition.
Part II. Taenioglossa and Ptenoglossa. With 7 plates . „ 4.J0 „ 5.60
44e Livr. (Monogr. XXIXrt) Andrew Scott. The Copepoda of the Siboga Expedition.
Part I. Free-swimming, Littoral and Semi-parasitic Copepoda. With 69 plates. ," „ 26. — „ 32.50
45e Livr. (Monogr. LVI^) C. Ph. Sluiter. Die Tunicaten der Siboga-Expedition.
II. Abteilung. Die Merosomen Ascidien. Mit 8 Tafeln und 2 Figuren im Text. „ 5.75 'v 7.25
46e Livr. (Monogr. XLIX' c) M. M. Schepman. The Prosobranchia of the Siboga Expedition.
Part III. Gymnoglossa. With 1 plate „ — .80 „ 1. —
47e Livr. (Monogr. XIII b) C. C. Nutting. The Gorgonacea of the Siboga Expedition.
• III. The Muriceida;. With 22 plates . . „ 8.50 „ 10.75
48e Livr. (Monogr. XIII/;1) C. C. Nutting. The Gorgonacea of the Siboga Expedition.
IV. The Plexauridae. With 4 plates „ 1.60 „ 2. —
49e Livr. (Monogr.. LVD/) J. E. "W. Ihle. Die Thaliaceen (einschliesslich Pyrosomen) der
Siboga-Expedition. Mit 1 Tafel und 6 Figuren im Text. , 1.75 ■ , 2.20
50e Livr. (Monogr. XYWb'1) C. C. Nutting. The Gorgonacea of the Siboga Expedition.
V. The Isidje. With 6 plates „ 2.25 „ 3. —
5 ie Livr. (Monogr. XXXVII) H. J. Hansen. The Schizopoda of the Siboga Expedition. With
16 plates and 3 text figures n 12.75 „ 16. —
52e Livr. (Monogr. XIII^3) C. C. Nutting. The Gorgonacea of the-Siboga Expedition.
VI. The Gorgonellidse. With 11 plates. . . '.......„ 4. — „ 5. — ■
53e Livr. (Monogr. XV a) J.' Playfair Mc Murrich. The Actiniaria of the Siboga Expedition.
Part I. Ceriantharia. With 1 plate and 14 text figures „ 2.20 „ 2.75
54e Livr. (Monogr. XIII^4) C. C. Nutting. The Gorgonacea of the Siboga Expedition.
VII. The Gorgonidas. With 3 plates „ 1.20 v 1.50
55e Livr. (Monogr. XXXIX a) J. G. de Man. The Decapoda of the Siboga Expedition.
Part I. Family Penaeidae fl 2.60 „ 3.25
56° Livr. (Monogr. LXII) A. & E. S. Gepp. The Codiaceae of the Siboga Expedition including
a Monograph of Flabellarieae and Udoteae. With 22 plates . „12.50 „ 15.50
57e Livr. (Monogr. XIII//' C. C. Nutting. The Gorgonacea of the Siboga Expedition.
VIII. The Scleraxonia. With 12 plates •. . „ 4.80 „ 6. —
58e Livr. (Monogr. XLLXV) M. M. Schepman. The Prosobranchia of the Siboga Expedition.
Part IV. Rachiglossa. With 7 plates „ 5. — „ 6.25
59e Livr. (Monogr. Vlax) G. C. J. Vosmaer. The Porifera of the Siboga-Expedition.
II. The genus Spirastrella. With 14 plates „ 6.20 „ 7.75
öoe Livr. (Monogr. XXXIX a]) J. G. de Man. The Decapoda of the Siboga Expedition.
Part II. Family Alpheidae - „ 6.40 „ 8. —
61e Livr. (Monogr. LUIa) Paul Pelseneer. Les Lamellibranches de 1'Expédition du Siboga.
Partie Anatomique. Avec 26 planches ..-.-. . „ 10. — n 12.50
62e Livr. (Monogr. XXIV' a) R. Horst. Polychaeta errantia of the Siboga Expedition.
Part I. Amphinomidae. With 10 plates „ 3. 85 „ 4.80
63e Livr. (Monogr. LUI/;) Ph. Dautzenberg et A. Bavay. Les Lamellibranches de 1'Expéd.
du Siboga. Partie Systématique. I. Pectinidés, Avec 2 planches „ 2.25 „ 2.80
64e Livr. (Monogr. XLÏX'^) M. M. Schepman. The Prosobranchia of the Siboga Expedition.
Part V. Toxoglossa. With 6 plates and 1 textfigure „ 4.S0 „ 6. —
65e Livr. (Monogr. LVII) Max Weber. Die Fischc der Siboga-Expedition. Mit 12 Tafeln und
123 Figuren im Text „ 22. — „ 27.50
"66e Livr. (Monogr. XLIX/) M. M. Schepman. The Prosobranchia, Pulmonata and, Opistho-
branchia Tectibranchiata Tribe Bullomorpha of the Siboga Expedition.
Part VI. Pulmonata and Opisthobranchia Tectibranchiata Tribe Bullomorpha. With
2 plates „ 1.75 „ 2.20
67e Livr. (Monogr. XXXI b) P. P. C. Hoek. The Cirripedia of the Siboga-Expedition.
B. Cirripedia sessilia. With 17 plates and 2 textfigures „ S. — „ 10. —
68« Livr. (Monogr. LIXö) A.'Weber-van Bosse. Liste des Algues du Siboga.
I. Myxophyceac, Chlorophyceae, Phaeophyceae avec Ie concours de M. Til. RE1NBOLD.
Avec 5 planches et 52 figures. dans Ie texte . . „ 6. — „ 7.50
69e Livr. (Monogr. XXXIXrt) J. G. de Man. The Decapoda of the Siboga Expedition.
Supplement to Part I. Family Penaeidae. Explanation of Plates „ 3.20 „ 4. —
70e Livr. (Monogr. VII a) A. Billard. Les Hydroïdes de 1'Expédition du Siboga.
I. PlumulamUe, Avec 6 planches et 96 figures dans Ie texte „ 5.75 „ 7-20
71e Livr. (Monogr. XXXIXfr) J. E. VV\ Ihle. Die Decapoda brachyura der Siboga-Expedition.
I. Dromiacea. Mit 4- Tafeln und 38 Figuren im Text „, 3.50 » 4.40
1 flor. = Mrk 1.70 =; 1 sh. 8 il. = frs 2.12 en chiTfres arrondics.
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