ACADEMY OF NATURAL SCIENCES OF PHILADELPHIA. jh VO Dee TOA ge č = V NU AN Sitzungsberichte der königl. böhmischen (sesellschaft der Wissenschaften in Prac. Jahrgang 1369. Januar — Juni. EB PRAG. 1869. „P o dl FIRE N : K RN; i PA ro M sko 5 bí 7 ; ; + ir „ 4 p Eu N PEK) r 3% N * f : ) ? 2 4 = a ů x 3 r : k 4 y Me ‚a i ae : i U a ur Ů A ZTS ŽL + k s E se: n ir ns ” jE ART) GN, i Nj AR = Er ® a K Er a + 4 x f h H v hi i kdy Be : Edu ka E Ů - Ba = 7 x 5 3 9 7 N k; a) ž : vi + © 2 M © i En Sr ý j m m $ “ 2 %r 2 k 3 n i ns LP a | + r 1 i £ & \ v = 5 “ N f k Be : sei. Sitzung der (lasse für die mathem. und Naturvissenschaften am 4. Januar 1869. Anwesend die Herren Mitglieder: Rochleder, Kořistka, Krejčí, Durěge, Šafařík, Beneš; als Gáste die Herren: Hoff- mann, Kůpper, und Weyr. a ae Herr Emil Weyr, Assistent der Mathematik am Polytechnicum hielt einen Vortrag: „Ueber die Doppelelemente projectivischer Ge- bilde und deren Bedeutung für Curven dritter Ordnung und Classe.“ 1. Zwei projectivische Grundgebilde erster Stufe (Strahlen- büschel, Ebenenbüschel oder Punktreihen) sind solche, in welchen Doppelverhältnissgleichheit zwischen vier Paaren entsprechender Ele- mente herrscht. Sind nämlich a, , by, €, d, vier Elemente (Strahlen, Ebenen oder Punkte) des einen Gebildes G, und a,, d,, €,, d, die ihnen entspre- chenden vier Elemente des zweiten Gebildes G,, so ist zur Projecti- vität nothwendig aber auch hinreichend dass: Dur di) ld DC) are Sa Für Punktreihen lautet die Gleichung (1), wenn sie ausgeschrie- ben wird: a C A G. © A A U da dz dd dz d, und fůr Strahl- und Ebenenbůschel: sin a, Cj SIM a, C, SMA, d, sina,d, sin by c, sim by c, sind, d, sind, dy 71% bej der Punktreihe, und Z 1 pej dem bie, sin by G Der Quotient Büschel stellt das Theilverhältniss des Elementes c,, in Bezug auf 1* 4 das Elementenpaar a, b, dar. Bezeichnet man daher kurz die Ele- mententheilverhältnisse mit denselben aber griechisch geschriebenen Buchstaben wie die Elemente, denen sie angehören, so schreibt sich die Gleichung (1) einfacher: Yi: Ya — DE 0, oder: y: Fan: . oo Dabei ist a, 6, das Grundelementenpaar des Gebildes G, und v, 9, sind die Theilverháltnisse der Elemente c, d, in Bezug auf In ebenso ist a,, d, das Grundelementenpaar des Gebildes G, und 7,, ©, sind die Theilverháltnisse der Elemente c,, d, bezüglich desselben. Jedem Elemente des einen sowie des anderen Gebildes ent- spricht ein Theilverhältniss und umgekehrt jedem Theilverhältniss ein Element. „Das Theilverhältniss des ersten Elementes des Grundpaares ist Null, und jenes des zweiten Elementes ist + oo.“ Wenn man das Grundpaar kurz mit a, 5b bezeichnet, so dass also a dessen erstes und % das zweite Element vorstellt, so ist das Theilverhältniss des ersten Elementes a, je nachdem man es mit. einer Punktreihe oder einem Strahlenbüschel zu thun hat, gleich | aa sin aa — oder ———, folglich, weilaa — 0, in beiden Fällen selbst gleich ba sin ba Null. — Das Theilverhältniss 0 oder ** an a des zweiten Elementes ist, | weil d5 — 0 ist, in beiden Fallen” tohödeh + 00, wie der ausge- sprochene Satz behauptet. 2. Wir denken uns nun zwei (gleichartige) projektivische Ge- bilde auf demselben Träger, also zwei solche Punktreihen auf der- selben Geraden, zwei Strahlbüschel auf demselben Scheitel oder zwei Ebenenbüschel auf derselben Axe. Dann gibt es bekanntlich immer zwei reele, zusammenfallende oder imaginäre Doppelelemente, welche wir kurz mit e, f bezeichnen wollen. . Dieselben entstehen dadurch, dass bei dem Uebereinanderlegen der beiden Gebilde zweimal ein Element auf das ihm project entsprechende fällt. Indem wir die Elemente des. Gebildes G; mit a, d,, CL ...-- M bezeichnen, sollen die ihnen en. Elemente des zweiten Gebildes G, mit a,, d,, c, . ... benannt werden. 5 Dann entspricht also das Element e und das Element f sich - jedesmal selbst. Unter der Voraussetzung, dass die Doppelelemente e, f reel seien, nehmen wir sie zu den Grundelementen des einen Gebildes, wesshalb sie, weil sich selbst entsprechend, auch die Grundelemente des zweiten Gebildes sind. Jedes Element der aufeinanderliegenden Gebilde kann man eben- sowohl zu dem einen Gebilde als auch zu dem Anderen rechnen, und in jedem dieser beiden Fälle wird ihm ein anderes Element entsprechen. Den Fall der Involution, für welchen das Letztgesagte nicht gilt, wollen wir im Vornherein ausschliessen. Unter der Voraussetzung, dass die beiden Doppelelemente e und f reel sind, wollen wir im folgenden den nachstehenden Satz beweisen: „Construirt man eine Folge von Elementen a,, @,, 4°, da*... as" so, dass jedem Elemente, wenn man es zum Gebilde G, rechnet im Gebilde G, das nachfolgende entspricht, so nähert man sich beim Fortsetzen dieser Reihe immer mehr und mehr dem einen der beiden Doppelelemente; und construirt man eine Folge von Elementen az, A, A1", A1“ ,... a,” so, dass jedem Elemente, wenn man es zum Gebilde G, rechnet, im Gebilde G, das nachfolgende entspricht, so nähert man sich beim Fortsetzen Be Reihe immer mehr und mehr dem anderen der beiden Doppelelemente.“ Wenn wir wie früher die beiden Doppelelemente mit e und f be- zeichnen, so haben wir nachzuweisen, dass für unendlich wachsenden n, lm a," — e, (f) und lim a," =, (e) ist. 3. Nach der angegebenen Construction der Elementenfolge G1) A3) Ag Ag’y... A,” erhalten wir folgendes Schema, in welchem die unter dem Buchstaben G; stehenden Buchstaben die Elemente des Gebildes G, bedeuten, denen die unter G, in gleicher Höhe stehenden Elemente des Gebildes @, entsprechen. G G, € "6 VA RUE 2 U o U a? a? 4 2 Die Elemente e, f entsprechen sich als Doppelelemente selbst. Es müssen daher die Doppelverhältnisse zwischen je vier Ele- menten der ersten Columne und den ‚RBSDESChendEn Elementen der zweiten Columne gleich sein. Dies gibt folgendes System von Gleichungen: le fa, 1=| Ef, © ie fa ati lie je fear? a," Wir wollen den gemeinsamen Werth dieser Doppelverháltuisse mit A bezeichnen. Wenn man die Theilverhältnisse der Elemente a,, @,, @,”,... 4," bezüglich des Elementenpaares e, f resp. mit a,, &,,@,?,.... a, be- zeichnet, so lässt sich obiges Gleichungs-System auch in folgender Gestalt schreiben: = “ A Ee aby Janě ale me A Zo ZÁ O ŠZ IE U 0 U a" Aus dieser Relation folgt unmittelbar: & = 1 0 == 4 [44 & 2 2 (ším 1 n a als Amici M a A A? nei ne #3, 1 u" n An RR ozalMě (3) Die Construction der Elementenfolge a, a,, aj" @°.... a“ lie- fert ein, dem früheren ähnliches und ähnlich aufzufassendes Schema ; nämlich das folgende: G, G, e: 7. € UW eo a 1 2 > M 2 3 a, . a, hl Aus diesem Schema zieht man wieder: le fa mj=iefa a=kef a aj= she f n— 1 ni \ 2" Am EL -M AN ACH -Der gemeinsame Werth dieser Doppelverhältnisse ist, wie sich leicht zeigen lässt gleich = Denn es ist: ef a — 1 IT E AC, j Bezeichnet man analog dem früheren mit «,, ©, a", &°... «," die Theilverháltnisse der Elemente as, ax, ax“, &°...a," be- zůglich des Elementenpaares e, f, so lässt sich das letzte Gleichungs- ‚System auch folgendermassen schreiben: 2 DR VE SENN „AVN _ o Pool — 2 — 3 =“ o + M o 2 oe — U U 0 u" A Hieraus erhält man: om — Á 0 zn 5 19 U A 5, U 3% 2_ 13 U — ke — dí c, = 0 SSM PIS S 3 (4) n — n "= a, Für unendlich wachsende n: lim &n = U, lim A" « lm a," = —— lim A" Es handelt sich nun um den Grenzwerth von A”. Das Doppelverhältniss je fa, a, | — A kann ein verschiedenes Verhalten zeigen. Erstlich ist, wenn die beiden Gebilde in Involution sind, A = — 1 Diesen Fall wollen wir, weil dann unsere ganzen Voraussetzungen nicht mehr stattfänden, von der Betrachtung ausschliessen. *) +) Sind die Gebilde G, u. G, in Involution, so entbehren die aufgestellten Schemata und die Elementenfolgen a, a, a,’...q,”, a, a, A” ... a," jeglichen Sinnes, weil bei der Involution Vertauschungsfähigkeit herrscht. Den Werth + 1 kann das Doppelverhältniss A nicht besitzen, weil sonst a, und a, ein und dasselbe Element wäre; so dass dann die beiden Gebilde G,, G, drei Doppelelemente besässen und folglich ganz einander decken müssten. Es ist somit abgesehen von dem Vorzeichen, A grösser oder kleiner als die Einheit. Im ersten Falle ist kim A" = + oe©, und folglich: lim, 07 — "M08 Z —D, und daher: lim a" = lm: a Ze. Im zweiten Falle, wenn nämlich der numerische Werth von A kleiner als die Einheit ist, hat man km A" — 0 und daher: Und," 0 jim (a, ho, woraus folgt: Die Gleichungen (5) und (6) enthaltenden Beweis unseren Satzes. 4. Indem wir in diesem und dem folgenden Artikel einen rein geometrischen Beweis des Satzes zu liefern gedenken, können wir uns auf Punktreihen und Strahlenbüschel beschränken, weil man ja Ebenenbüschel dadurch, dass man sie aus einem Punkte ihrer Axe auf eine Ebene projicirt, auf Strahlenbüschel zurückführen kann. Zwei projectivische Punktreihen auf demselben Träger (auf der- selben Geraden) erhält man am einfachsten in folgender Weise. Seien S, und S, die Scheitel zweier in perspectivischer Lage befindlichen Büschel (siehe Fig. 1), deren perspectivischer Durchschnitt die Gerade P ist. | Dann entsprechen einander jene Strahlenpaare A, A,, B, B, C, C,.... welche sich in Punkten des perspectivischen Durchschnittes P durchschneiden. | Insbesondere entspricht sich der gemeinschaftliche Strahl bei- der Büschel selbst, wesshalb er die Buchstaben 71 und F, trägt.‘ Schneidet man nun die beiden Büschel mit der sonst willkürlichen Transversalen T, so erhält man auf derselben zwei projectivische Punktreihen: a,, d,, c, ... und az, bz, ©, .... von welchen sich leicht die beiden Doppelpunkte angeben lassen. Der eine Doppelpunkt f ist der Schnittpunkt der Transversalen T mit dem gemeinschaftlichen, sich selbst entsprechenden Strahle Bo, (F F,) der beiden Büschel; und der zveite Doppelpunkt ist der Schnittpunkt e der Transversalen 7 mit dem perspektivischen Durch- schnitte P. 10 Projicirt man nun die Fig. 1. derartig, dass der gemeinschaftliche Strahl (#F} F,) beider Büschel unendlich weit fällt, so erhält man Fig. 14. In derselben haben die angeschriebenen Buchstaben dieselbe Bedeutung, nurist: (F, F,) und demgemäss auch S,, S,, f unendlich weit. Geht man nun vom Punkte a, aus, (welchem der Punkt a, entspricht) und construirt der Reihe nach die Punkte a,’a,? .... so © wird man finden, dass man sich immer mehr und mehr dem unendlich weiten Doppelpunkte f nähere. Wenn man dagegen von a, ausgehend die Punkte a, a,’a,’a,*.... bestimmt, so nähert man sich immer mehr und mehr dem anderen Doppelpunkte e. Bei der Construction stellt sich eine zickzackartige Linie ein, welche nach der einen Seite gegen e convergirt und nach der andern. sich immer mehr und mehr dem unendlich weiten Punkte f nähert. Liegen die beiden Punkte a, und a, so, dass sie durch den im Endlichen liegenden Doppelpunkt e getrennt werden, so nimmt diese gebrochene Linie eine Spiralform an, wie es in Fig. 1, ver- sinnlicht erscheint. Fig. Tr. ET 11 - 5. Zwei concentrische projectivische Strahlenbüschel erhält man am einfachsten dadurch, dass man den Schein zweier perspectivischen Reihen aus einem Punkte nimmt. Seien zu dem Behufe s,, s, die Träger zweier perspectivischen Reihen (siehe Fig. 2), deren perspectivisches Centrum der Punkt p ist. Dann sind die Punktepaare a, &,, 5, ds, € € .... welche auf Strahlen aus p liegen entsprechende Punkte. Insbesondere ent- spricht sich der beiden Reihen gemeinschaftliche Punkt, d. i. der Schnitt von s, mit s, selbst, wesshalb er die beiden Buchstaben f,, f. trägt. Fig. :2: Nimmt man nun von diesen zwei perspectivischen Punktreihen aus einem beliebigen Punkte p den Schein, d. i. verbindet man den Punkt p mit den Punktepaaren a, a,, dy by, € C, .... durch die _ Strahlenpaare A, A,, B, By, C, C,.... so erhält man zwei concen- trische projectivische : Strahlenbüschel, deren beide Doppelstrahlen E und F leicht zu finden sind. Der eine Doppelstrahl E ist der von ř nach p gehence Strahl und der andere Doppelstrahl F ist der von p nach dem, den beiden Reihen gemeinschaftlichen, sich selbst entsprechenden Punkte (f, f,) gehende. Wir wollen die Fig. 2 abermals centralprojiciren und zwar so, dass der Doppelstrahl F unendlich weit fällt. Dann wird auch der Büschelscheitel /, und das perspectivische Centrum p unendlich weit fallen. Die Fig. 2 geht in die Fig. 2, über, in welcher sonst dieselbe 12 Bezeichnung wie in Fig. 1 verwendet wurde. Geht man nun vom | Strahle A, (welchem der Strahl A, entspricht) aus, und construirt der Reihe nach die Strahlen A, A,” A,°.... so nähert man sich immer mehr und mehr dem unendlich weiten Doppelstrahle K. Fig. Da: Wenn man umgekehrt von A, ausgeht und die Strahlenfolge "A, 4,?4A,?.... construirt, so nähert man sich immer mehr und mehr dem anderen Doppelstrahle £'. Auch hier stellt sich eine zieckzackförmige Linie ein, deren eine Seite sich fortwährend dem Strahle 7 nähert, während die andere © immer mehr und mehr ins Unendliche rückt. Fig. bo Diese gebrochene Linie nimmt, im Falle der Doppelstrahl F zwischen dem Strahlenpaare A, A, liegt, wieder wie in Fig. 1, eine spiralfórmige Form an. Dieser Fall wurde in Fig. 2, versinnlicht. Bernie 13 Wir wollen nun zu der Bedeutung des bewiesenen Satzes, welcher die Doppelelemente als Grenzelemente auftreten lässt, für die Curven dritter Ordnung und Classe schreiten. 6. Eine Curve dritter Ordnung und Classe, welche wir kurz mit C,° bezeichnen wollen, besitzt eine Spitze s und eine Inflexions- tangente Z (siehe Fig. 3). Jede Gerade ihrer Ebene trifft sie in drei Punkten, und somit jede ihrer Tangenten ausser im Berührungspunkte nur noch einmal; die Spitzen und die Inflexionstangente schneidet sie in drei zusammen- fallenden Punkten. Jede durch die Spitze ge- hende Gerade schneidet die Curve ausser in der Spitze nur noch einmal; denn die Spitze ist aus einem Doppelpunkte dadurch entstanden, dass seine beiden Tangenten zusammen- fielen. Man kann daher jedem Punkte der Curve einen Strahl aus s, und umgekehrt jedem Strahle aus s seinen Schnitt- punkt mit C,° zu ordnen. „Die Curve C,? liegt mit dem Stahlenbüschel aus s perspecti- visch.“ Von jedem Punkte der Ebene der Curve C,* lassen sich an dieselbe drei Tangenten ziehen, und somit aus einem ihrer Punkte ausser dessen Tangente nur noch eine weitere. Von der Spitze und dem Inflexirespunkt aus gehen an die Curve drei zusammenfallende Tangenten. Von jedem Punkte der Inflexionstangente geht an die Curve C,* nur eine Tangente; denn die Inflexionstangente entstand aus einer Dop- peltangente dadurch, dass die beiden Berührungspunkte zusammenfielen. Man kann daher jeder Tangente der Curve einen Punkt auf J, und umgekehrt jedem Punkte von J die von ihm an C,* gehende Tangente zuordnen. „Die Curve Cz“ liegt, mit der Punktreihe auf J perspectivisch.“ Fig. 3. 14 Diese Thatsachen bringen es mit sich, dass man an der Curve C, projectivische Tangenten- und Punktsysteme herstellen und unter- suchen kann. Man denke sich irgend einen Punkt «, der Curve C,*, welcher die Tangente 9, besitzt, und nach welchem der Strahl A, aus der Spitze s geht. Die Tangente a, schneidet die Curve in einem Punkte «,, welcher von Cremona als der Tangentialpunkt des Punktes o, bezeichnet wurde, und nach welchem von s der Strahl A, gehen möge. Aus dem Vorhergehenden folgt nun unmittelbar: „Jedem Punkte der Curve entspricht ein Tangentialpunkt, und umgekehrt gehört zu jedem Tangentialpunkte nur ein einziger Punkt der Curve.“ Gehen wir von den Punkten zu den mit ihrem perspectivisch liegenden Strahlen des Büschels s über, so erkennt man dass: „Jedem Strahle A, nur ein Strahl A, und umgekehrt entspricht ; desshalb sind die beiden durch A, und A, beschriebenen Büschel projectivisch.“ Wir kennen diess in folgendem Satze ausdrücken: „Die Punkte der Curve und die ihnen entsprechenden Tangential- punkte bestimmen auf s zwei projectivisch concentrische Bůschel.“ Die Doppelstrahlen dieser zwei Büschel lassen sich leicht bestimmen. Es ist dies erstens die Spitzentangente E, und der nach dem Infle- xionspunkte f gehende Strahl F. Uebertragen wir die Begriffe der Projectivität von den Büschel- strahlen auf die ihnen entsprechenden Curvenpunkte, so gelangen wir zu folgendem Theoreme. | ; I. Theorem: „Die Punkte der Curve C,° und die ihnen entspre- -© chenden Tangentialpunkte bilden zwei projectivische Punktsysteme, deren Doppelpunkte: der Inflexionspunkt, und der Rückehrpunkt sind.“ Ein ähnliches Theorem, und zwar das reciproke lässt sich für die Tangenten der Curve aufstellen und beweisen. Jede Tangente, ©, welche die Inflexionstangante J im Punkte a, trifft, besitzt einen Berührungspunht ©, von welchem sich an die Curve O,° eine weitere Tangente a, legen lässt, welche J in a, schneidet. Wir wollen die Tangente a, als die der Tangente 8, „zuge- ordnete“ bezeichnen. Aus dem über die Curve C,* Gesagten folgt unmittelbar: „Jeder Tangente der Curve (C,? ist eine Tangente zugeordnet und umge- kehrt ist jede Tangente die zugeordnete einer Anderen.“ 15 Gehen wir von den Tangenten zu den durch sie auf J bestimmten © Punkten über, so übersehen wir leicht dass: „jedem Punkte a, nur ein Punkt a, und umgekehrt entspricht ; desshalb sind die beiden durch a, und a, beschriebenen Reihen projectivisch.“ Die Doppelpunkte dieser zwei projectivischen Reihen sind offenbar erstens der Inflexionspunkt f, und zweitens der Schnittpunkt e der Inflexionstangente J mit der Spitzetangente £. Gehen wir von den Punkten auf J zu den ihnen entsprechen- den Tangenten zurück, so erhalten wir das folgende Theorem : II. Theorem: „Die Tangenten der Curve C;* und die ihnen zugeordneten Tangenten bilden zwei projectivische Tangentensysteme, deren Doppeltangenten : die Inflexionstangente und die Spitzentangente sind.“ In der letzten Sitzung der naturwissenschaftlich-mathematischen -Classe d.k. böhm. Gesellschaft der Wisseschaften bewies Herr Professor Dr. H. Durege einen Satz, welchen der Leser sofort als die An- wendung des in 3. bewiesenen Lehrsatzes auf das erste Theorem erkennen wird. Der Satz lautet folgendermassen: „Construirt man eine Folge von Punkten der Curve (5°: e;, 0, &%”... so, dass jeder Punkt der Tangentialpunkt des vorgehenden ist, so nähert man sich immer mehr und mehr dem Rückkehrpunkte s; construirt man eine Folge von Punkten «,, @,,«,”.... so, dass jeder der Tangentialpunkt des nachfolgenden ist, so nähert man sich immer mehr und mehr dem Inflexionspunkte der Curve.“ Wir können nun zu diesem Lehrsatze, der reciprocken Natur der Curve wegen und auf das zweite Theorem gestützt, den Folgenden hinzufügen : „Construirt man eine Folge von Tangenten der Curve (,°: 94, ©2182" .... so, dass jede Tangente der vorgehenden zugeordnet ist, - - so nähert man sich immer mehr und mehr der Inflexionstangente J; 67 = x construirt man eine Folge von Tangenten 9,; 8,;, 8;° - --- So, dass jede die zugeordnete der nachfolgenden ist, so nähert man sich immer mehr und mehr der Spitzentangente der Curve.“ * 16 Sitzung der Classe für die mathem. und Naturwissenschaften am 27. Januar 1809. Anwesende die Herren: Rochleder, Kořistka, Krejčí, Amerling, Gust. Schmidt, Durěge, v. Zepharowich u. Studnička; als Gáste die Herren: Lieblein, Weyr, Kůpper, Dvorský, Boricky und Karl Frost. Herr Prof. Dr. Studnička hielt einen Vortrag „Ueber Inte- gration von linealen Differentialeleichungen.“ Ferner, Herr Prof. Krejčí: „Ueber' die Gliederung der böhmi- schen Kreideformation.“ Herr Prof. Hofmann: „Resultate chemisch-analytischer Unter- suchungen über das Eozon von Raspenau und den dolomitischen Kalkstein von Cheinow.“ Herr Prof. Dr. Durege; „Ueber fortgesetztes Tangentenziehen von Curven dritter Ordnung vierter Classe. (Herren Durdge’s Vortrag wird im Aktenbande 1869. erscheinen.) Sezeni třídy pro mudroslovi, dějepis a slovozpyt dne 1. února 1869. Přítomni pánové: Tomek, Wocel, Vrťátko, Zap, Lepař, E mler; co hosté pp. Plaček, Dr. Toman, Duchek. Pan Prof. Tomek četl článek z druhého dílu svého dějepisu Prahy, jednající o konání spravedlivosti, totiž předně o pramenech práva, kterých se užívalo při soudech městských v Praze ve 14. a na za- čátku 15. století, za druhé o pravidlech čili zákonech právních samých, pak i o řádu soudním, pokud se s jistotou ví o nich ze stávajících zřídel. Sitzung der Classe für die mathem. und Naturwissenschafien am 10. Februar 1869. x Anwesende, die Herren: Rochleder, Kořistka, Krejčí, Šafařík, v. Zepharowich, Durege, Ant. Frič; als Gäste die Herren Lieblein, Weyr, P. Dvorský, Kůpper und Bořický. Es wurden die in der Sitzung vom 27. Januar gehaltenen Vorträge der Herren Prof. Krejčí und Durege fortgesetzt und beendigt. 17 Sezení třídy pro mudroslovi, dějepis a slovozpyt dne 17. února 1869. Přítomni: pp. Tomek, Wocel, Erben, Zap, Štulc, Zoubek; co hosté pp. J. Svadlenka, Jos. Sokol, F. Drübek, V. Kryšpín, J. Mazanec. Pan ředitel Erben četl výňatky některé ze staroruské pověsti historické o bitvě velikého knížete Moskevského Dmitrije Ivanovice a bratra jeho knížete Vladimíra Ondřejovice, i jiných knížat ruských a litevských s chánem tatarským Mamajem na stepi Kulikově za Donem 1. 1380., v kteréžto bitvě chán nadřečený na hlavu byl poražen a vojsko jeho züplna potřeno. Sepsäna byla tato pověsť dílem na základě listin a podlé vypravování svědků takových, kteří sami v té bitvě bojovali; ale přitom již také užito básně staroruské o Dimi- trijovi Donském, jinak také Zádonština nazvané, z kteréžto, jakož i z jiných starých zpěvů ruských snad od pozdějších přepisovatelů, mnohé popisy básnické do ní jsou vloženy. Podlé míst některých, ježto se týkají kláštera S. Trojice (Tponme-CepuieBa .avpa) až 10 mil od Moskvy vzdáli, i opata jeho Sergije, o kterém spisovatel jinak ne- mluví nežli s nejvyšší úctou a s oddaností neobmezenou, téměř za zázračného jej pokládaje, jakož se obyčejně jen v klášteře na poddaném 1 nábožném mnichovi shledává, soudí zpravodajce, Ze ta pověst sepsána byla v klášteře nadřečeném ; kteréžto domnění i v tom také nalézá jistou posilu, že dva mnichové téhož Sergijova kláštera, rodem Brjan- ští bojarové, byli také ve vojsku velikého knížete, na stepi Kulikově s Tatary bojujíce, jichž jeden tu padl, ale druhý se vrátil zase do kláštera. Potud nalezla se ta pověst ve dvou starších rukopisích, jichž jeden za XVI. století vytištěn jest ve sbírce Šacharova Úrasanie Pyceraro Hapora pod titulem: Crasanie 0 MamaeBoOms 1060HmG. V pře- kladu českem vyjde tiskem jakožto příloha k výšejmenované staro- ruské básni Zádonština, jejíž stránku historickou na mnoze doplňuje 1 objasňuje. Sitzung der Úlasse für die mathem. und Naturwissenschaften am 24. Februar 1869. Anwesend die Herren: Rochleder, Kořistka, Krejčí, Mach, von Waltenhofen, Ant. Frič; als Gäste die Herren: E. Weyr, Küpper, Hoffmann und Bořický. Sitzungsberichte. IV. 13 Herr Dr. Ad. Šafařík hielt einen Vortrag úber das Vánadium. Herr Dr. Ant. Frič sprach über die Kreidecephalopoden Böhmens. Photographien und Lithographien dieser Cephalopoden wurden vorge- zeigt. — Endlich hielt Herr Emil Weyr folgenden Vortrag über die „Erweiterung der Giltigkeit der Entwickelung einer Ouadratwurzel in einen Kettenbruch.“ | 1. Ich hatte in der am 4. Januar abgehaltenen Sitzung die Ehre einen Satz zu beweisen, welcher sich auf zwei gleichartige projectivische Gebilde mit demselben Träger bezog. Er lässt sich kurz folgendermassen ausdrücken: „Durch fortgesetzte Construction von aufeinander folgenden, sich der Reihe nach entsprechenden Elementen nähert man sich einerseits immer mehr und mehr dem einen und andererseits dem anderen Doppelelemente.“ Dabei ist vorausgesetzt, dass die beiden Doppelelemente reel Seien. Ich will mir nun erlauben, diesen Satz in analytischer Weise aus- zudrücken, weil eine solche Betrachtung zu einer allgemein giltigen Kettenbruchentwickelung für eine reele Quadratwurzel führt. 2. Die einzelnen Elemente eines Grundgebildes erster Stufe lassen sich vortheilhaft mittelst ihrer Theilverhältnisse bezüglich eines Grund- elementenpaares bestimmen. Seien nun G, und G, zwei Gebilde, welche denselben Träger besitzen und deren Elemente projectivisch auf einander bezogen sind. Wenn dem Elemente X, des Gebildes @, das Element X, des Ge- bildes G, entspricht, und wenn &,, 7, die Theilverháltnisse dieser Elemente in Bezug auf irgend ein Grundelementpaar sind, so wird die Projectivität der beiden Gebilde analytisch durch eine Gleichung von der Form: 412,2, Ba + & =D ausgedrückt. In der That sind projectivische Gebilde solche, in denen jedem Elemente des Einen ein einziges Element des Anderen entspricht. Die zwischen x, und z, bestehende Gleichung muss desshalb linear sein und folglich im Allgemeinen die angegebene Form besitzen. Bringen wir die Gleichung in die Form: B C D ee und führen statt z, und x, zwei neue Parameter x,‘, und x,‘ ein, 19 welche mit Ersteren durch die Gleichungen 7“ = +0 = x,+ 0 verbunden sind, so kann man die Constante « immer so bestimmen, dass aus der Gleichung eines der drei letzten Glieder wezfállt. Eine derartige Substitution ist ähnlich bedeutend mit einer Transformation des Grundelementenpazres. Wir wollen uns die Rechnung derart durchgeführt denken, dass der Coefficient von x,‘ verschwinde und dass, (die Accente wieder weglassend) die Verwandtschaftsgleichung die Form: oo UW <= 0. ee 0 0 (1 erhalte. | Aus (1) ergibt sich sofort: m by 2 TE a + R ( ) und: : — a X a. = ——— ... . . .. . G : = (3) aus welchen Gleichungen man zu jedem Elemente des einen Gebildes das entsprechende des Anderen bestimmen kann. 3. Zu den zwei Doppelelementen der beiden Gebilde kann man nun in doppelter Art gelangen. Erstens erhält man die beiden Doppelelemente direct dadurch, - dass man in der Verwandtschaftsgleichung (1) &, = %, Setzt. Denn die Theilverhältnisse #,, x, sind auf dasselbe Grundelementenpaar bezogen und werden somit für ein Doppelelement gleich. Bezeichnet man also das Theilverhältniss eines Doppelelementes mit «, so erhält man für dasselbe folgende, aus (1) fliessende Gleichung: už -+ au = db. Die beiden Doppelelemente besitzen demnach die Theilverhält- nisse: Butt) + „=-3-YG) +5 Es ist zu bemerken, dass dabei a und 5b zwei beliebige, wenn "nur reele Grössen sein können. Unter der Voraussetzung, dass die beiden Doppelelemente reel sind, muss die in w, und «, vorkommende Quadraiwurzel reel sein. 9* und: 20 Diess ist erstens der Fall für jedes positive 5 und zweitens auch a 2 dann für ein negatives 6, wenn (5) > biist. 4. Nach dem in Art 1 ausgesprochenen Satze kann man zu den beiden Doppelelementen auch auf folgende Art und Weise gelangen. Aus Gleichung (1) in Art 3 folgt, wie schon angeführt wurde: b at Rechnet man nun das Element X,, welchem das Theilverhältniss x, entspricht, zu dem Gebilde G,, so entspricht ihm in G; ein Element X,*, dessen Theilverháltniss z, durch die Gleichung: | wi P AJ 1. Ta-+ z, oder: i b 2 — ©. a PD a + % bestimmt ist. = Dem Elemente X,” entspricht in G; ein Element X,? dessen Theilverhältniss: | wu en ı Tab a + a + 4 ist. Setzt man diese Operation fort, so náhert man sich immer mehr und mehr dem einen Doppelelemente und zwar, wie sich durch eine einfache Ueberlegung zeigen lässt, jenem, dessen Theilverháltniss u, ist; so dass man also die Gleichung hat: b um — er: a.. im inf. Ebensoleicht findet man unter ähnlichen die Bezeichnungsweise betreffenden Vorausetzungen aus (1) in Art. 3 b Pro Ta Ho, 1 b b b 2 — — = a 53 Rormpit m a + T a F: 5 21 U A Setzt man diess bis zum Gränzübergange fort, so ergibt sich: lim X" = MN ar a L b a —..... in inf. Vergleicht man nun die beiden für «, und jene für u, gefun- denen Werte, so erhält man: — aby) += a- doba. z) -VD =- 44 a— b a- ..... Aus diesen zwei Gleichungen zieht man unmittelbar: AG +: en a+ 6 Diese letzte Gleichung ist selbstverstándlich durchaus nichts Neues und enthält nur die bekannte Entwickelung der Aůúadratwurzel in einen Kettenbruch. Sie ist jedoch desshalb von Wichtigkeit, weil sie, (wie aus der angewendeten Entwickelungsart hervorgeht) ganz allgemein dann giltig ist, wenn die linker Hand stehende Wurzelgrösse reel ist. Die Giltigkeit der letzten Gleichung für ein positives d ist lange bekannt. | Für den Fall dass 5 negativ ist werden gewöhnlich zwei Be- dingungen für die Giltigkeit angegeben. Erstens nämlich die Realität der Wurzelgrösse und zweitens die Bedingung: a>=b-1. (Ver- gleiche Schlömilch, Handbuch der algebraischen Analysis 1868 auf Seite 311.) Wir sind nun auf Grund unserer Detrachtungen berechtigt zu behaupten, dass die Gleichung : 22 YG- >= de = a—b immer richtig ist, wenn nurf = > biist. Weil der úber projectivische Gebilde bewiesene Satz auch dann noch gilt, wenn die beiden Doppelelemente zusammen fallen, so gilt 2 die letzte Gleichung auch für den Gränzfall (5) = Sitzung der Classe für die mathem. und Naturwissenschaften am 10. März 1869. Anwesend Herr Durege, als Gäste die Herren: Lieblein, Weyr, Ant. Grünwald, Küpper und Bořický. Herr Emil Weyr hielt folgenden Vortrag: „Ueber den perspec- tivischen Zusammenhang der Raumcurven dritter Ordnung mit den ebenen Curven dritter Ordnung vierter Classe, und jenen dritter Classe vierter Ordnung.“ 1. Eines der hauptsächlichsten Hilfsmittel der Geometrie zur Aufstellung neuer Sätze und zur Lösung gestellter Probleme ist die Projectionsmethode. Unter den verschiedenen Projectionsarten zeichnet sich insbesodere die perspectivische oder centrale Projectionsart durch ihre Fruchtbarkeit aus. Durch die centrale Projection eines ebenen Systemes erhält man ein mit diesem collinear-verwandtes neues System und man kann aus bekannten Eigenschaften des Einen auf Eigenschaften des Anderen zurückschliessen. Man kann jedoch auch versuchen, ein räumliches Systems auf eine feste Ebene central zu projiciren, wodurch man aus dem räum- lichen System ein ihm verwandtes ebenes System erhält. Es werden nun immer gewissen Eigenchaften des einen Systems solche des Anderen entsprechen, nur wird es geschehen können, dass die so aus einander abgeleiteten Eigenschaften verschiedener Natur sein werden. Ich will mir erlauben im Folgenden zu dem Gesagten an den Raumcurven dritter Ordnung ein Beispiel zu geben und zu dem Zwecke in aller Kürze der wichtigsten Eigenschaften dieser Curven gedenken. 23 2. Eine Raumcurve C, dritter Ordnung ist bekanntlich auch gleichzeitig von der dritten Classe. In jeder Ebene E des Raumes liegen drei Punkte derselben und durch jeden Punkt P des Raumes gehen drei Schmiegungsebenen dieser Curve. Sie kann demnach ebensowohl erzeugt werden durch drei projectivische Ebenenbüschel als auch durch drei projectivische Punktreihen, welche auf drei be- liebig im Raume gelegten Axen sich befinden. Im ersten Falle tritt sie als Ort des Durchschnittpunktes entsprechender Ebenen und im zweiten Falle als Enveloppe der durch entsprechende Punkte gelegten Ebenen. Am einfachsten entsteht sie als Durchschnittscurve zweier Flächen zweiten Grades, welche eine geradlinige Erzeugende gemein- schaftlich haben. Aus jedem ihrer Punkte wird die Curve durch einen Kegel zweiten Grades projieirt und jede ihrer Schmiegungsebenen schneidet die Gesammtheit der anderen (ihre developable Fläche) in der Tan- gentenschaar eines Kegelschnittes. Die Verbindungsgerade zweier Punkte der Curve heisst eine Secante und zwar eine eigentliche oder eine ideelle, je nachdem die beiden Punkte reel oder imaginär sind. Die Durchschnittslinie zweier Schmiegungsebenen heisst eine Axe und kann ebensowohl eine eigentliche als auch ideelle sein. „Durch jeden Punkt des Raumes, welcher der Curve nicht an- gehört, geht eine Secante der Curve.“ Liegt der Punkt auf der Curve, so bestimmt er mit jedem an- deren Punkte derselben ein e Secante. „In jeder Ebene des Raumes, welche keine Schmiegungsebene der Curve ist, liegt eine Axe der Curve.“ Ist die Ebene eine Schmiegungsebene, so schneidet sie jede andere Schmiegungsebene in einer Axe. 3. Die Kenntniss der beiden letzten, einander dual entspre- chenden Eigenschaften der Curve setzt uns in Stand, die Natur des Kegels zu untersuchen, welcher einen beliebigen Punkt des Raumes zum Scheitel und unsere Curve zur Leitlinie besitzt, sowie auch die Natur der Curve zu bestimmen, in welcher die developable Fläche unserer Curve von einer beliebigen Ebene des Raumes geschnitten wird. Wenn man über unserer Curve C, aus einem beliebigen Punkte P des Raumes (welcher jedoch nicht der Curve angehören soll) einen Kegel construirt, so wird derselbe jedenfalls ein Kegel dritter Ordnung werden. Denn jede durch P gehende Ebene schneidet C, in drei 24 Punkten, enthält somit drei Kanten des Kegels und folglich wird er von jeder geraden des Raumes in drei Punkten getroffen. Dieser Kegel ist aber nicht allgemeiner Natur. Ein Kegel dritter Ordnung ist nämlich im Allgemeinen von der sechsten Classe, d. h. durch jeden Punkt lassen sich an ihn sechs Tangentialebenen legen. Der von uns aus P über C, construirte Kegel ist jedoch nur von der vierten Úlasse, weil er eine Doppelkante besitzt. Diese Doppelkante ist die durch den Scheitel P gehende Secante S der Curve. In der That wird jede durch S gehende Ebene nur noch eine Kante des Kegels enthalten, weil sie die Curve ausser in den beiden auf S liegenden Punkten nur noch einmal schneidet. Wir wollen die beiden auf S liegenden Punkte der Curve mit o, und «, und deren Curventangenten resp. mit ©, und ©, bezeichnen, und können nun folgenden Satz ausprechen: , „Der aus einem beliebigen Punkte über einer Raumcurve dritter Ordnung construirte Kegel ist von der dritten Ordnung und der vierten Classe. Die durch den Scheitel gehende Secante der Curve ist die Doppelkante des Kegels.“ Der Kegel kann eine verschiedene Natur besitzen. Ist námlich die Secante S eine eigentliche Secante, so wird sie auch eine eigentliche Doppelkante des Kegels sein. Sind a, und «,, wie ange- genommen wurde, die beiden Punkte, welche S mit der Curve gemein hat und ©,, ©, deren respective Tangenten, so sind in diesem Falle a, und «, somit auch ©, und O, reel. Die beiden durch S und ©, und ©, gelegten Ebenen sind die Tangentialebenen des Kegels in der Doppelkante S. Diese Tangen- tialebenen sind also auch reel und folglich die Doppelkante eine eigentliche. Zweitens kann S eine ideelle Sekante der Curve sein. Dann sind «, und«, und somit auch ©, und ©, imaginär, folglich auch die Tangentialebenen des Kegels in der Doppelkante; diese ist wann eine isolirte Doppelkante. Als Gränzfall kann der Fall eintreten, dass die Secante S in eine Tangente übergeht oder dass die beiden Punkte «, und a, un- endlich nahe zu einander rücken. Dann fallen auch die Tangenten ©, und ©, und folglich auch die beiden Tangentialebenen des Kegels in der Doppelkante zusammen. Die Doppelkante S wird in diesem Falle eine Spitzenkante und der Kegel wird nur mehr von der dritten Classe sein. Offenbar wird die Partie jener Punkte, für welche die 25 Secante S eine Tangente der Curve C; wird, die beiden Partien, für welche sie eine eigentliche oder eine ideelle Secante wird, von einander trennen. Nun ist aber klar, dass wenn ein Punkt auf einer Tangente der Curve liegt, er sich auf der developablen Fläche derselben be- findet. Somit scheidet die developable Fläche der Curve die Punkte, denen eigentliche Secanten zukommen, von jenen, denen ideelle Se- canten angehören. Die developable Fläche kann sich selbst nie durch- schneiden, weil es sonst Punkte geben würde, durch welche sich mehr als eine Tangente der Curve legen liesse, was nicht angeht. Der über eine Raumcurve dritter Ordnung beschriebene Kegel besitzt sonach eine eigentliche oder eine isolirte Doppelkante, je nachdem sein Scheitel auf der einen oder der andern Seite der de- velopablen Fläche der Curve liegt. Liegt er auf der developablen Fläche selbst, so wird der Kegel eine Spitzenkante aufweisen. 4. Schneidet man den Kegel mit einer beliebigen Ebene E, so erhält man die centrale Projection unserer Curve C;. Dieselbe wird, -© nach dem was über den projicirenden Kegel gesagt wurde, eine Curve dritter Ordnung mit einem Doppelpunkte oder aber mit einer Spitze sein. Im Falle eines Doppelpunktes kann dieser ebensogut ein eigent- licher als auch ein isolirter sein. Dieser Doppelpunkt (Spitze) wird der Schnittpunkt der Projectionsebene F mit der Secante S der Curve sein und wird, wenn S zu £ parallel ist, unendlich weit sein. Wir wollen die Projection von C, auf die Ebene & kurz mit C“ bezeichnen und den Doppelpunkt von ČC“ mit © benennen. „Die centrale Projection einer Raumcurve dritter Ordnung ist eine ebene Curve dritter Ordnung mit einem eigentlichen oder isolirten Doppel- punkte oder mit einer Spitze.“ 5. Indem wir voraussetzen, dass das Projectioscentrum — der Scheitel P/ des projieirenden Kegels, nicht auf der developablen Fläche der Curve C, liegt, so setzen wir damit voraus, dass die Projection C“ keine Spitze sondern einen Doppelpunkt besitze, welcher mit © bezeichnet wurde. In diesem Falle existirt ein Satz bezüglich der Raumcurve und ein anderer Satz bezüglich deren ebenen Projection, welcher so zu sagen der dem ersteren perspectivisch entsprechende ist. Durch das Projectionscentrum P gehen seiner "allgemeinen Lage wegen drei Schmiegungsebenen der Curve C,. Wir wollen die Berührungspunkte derselben mit a, b und c bezeichnen. Jede von den drei Schmie- gungseb enen schneidet in ihrem Berührungspunkte mit C, diese Curve in drei zusammenfallenden Punkten und desshalb werden diese Ebenen 26 die Inflexionsebenen des projicirenden Kegels sein oder aber die Kanten Pa, Pb, Pe die drei Inflexionskanten dieses Kegels. Die drei Schmiegungsebenen werden die Projectionsebenen & in drei Geraden treffen, welche, wie aus dem Gesagten sofort hervorgeht, die drei Inflexionstangenten der Projection C“ sein werden. Die Pro- jectionen a‘, db‘, c“ der Punkte a, 5, c sind desshalb die drei Inde- xionspunkte der Curve C“. Die beiden Sätze, von denen oben die Rede war und welche sich gegenseitig projectivisch entsprechen, sind die folgenden: I. „Die Berührungspunkte der drei durch einen Punkt gehenden Schmiegungsebenen einer Raumcurve dritter Ordnung liegen mit diesem in einer und derselben Ebene.“ II. „Die drei Inflexionspunkte einer Curve dritter Ordnung mit einem Doppelpunkte liegen in einer und derselben Geraden.“ ' In der That geht man von dem ersten Satze aus, SO gelangt man zum zweiten und umgekehrt. Denn wenn die vier Punkte P, a, b, c in einer und derselben Ebene e liegen (was doch der Satz I aussagt), so bilden die Pro- jectionsstrahlen Pa, Pb, Pc ein ebenes Strahlbüschel, welches die Projectionsebene # in der geraden Punktreihe a“, d‘, c“ treffen wird. Es liegen dann also wirklich die drei Inflexionspunkte a“, b', c“ von C‘ in einer und derselben Geraden, nämlich in der Schnittlinie von E und e wie der II. Satz behauptet. Ebenso in "umgekehrter Schlussart. 6. Die gefundenen Ergebnisse setzen uns in Stand, eine weitere Frage bezüglich der Raumcurven dritter Ordnung zu beantworten. Wenn nämlich eine solche Curve C, und ein beliebig im Raume gegebener Punkt P vorliegt, so gehen durch P bekanntlich drei Schmiegungsebenen der Curve. Es frägt sich nun: „Für welche Lagen des Punktes P werden alle drei Schmiegungsebenen reel sein und für welche wird bloss eine einzige reel und die beiden anderen ima- ginär sein“? Man wird wieder leicht einsehen, dass die Punkte der einen Art von den Punkten der anderen Art durch die developable Fläche der Curve getrennt sein werden; denn die developable Fläche ist der Ort jener Punkte, für welche zwei von den drei Schmiegungs- ebenen zusammenfallen.- Um zu entscheiden, auf welcher Seite der developablen Fläche Punkte der einen oder der anderen Art sich befinden, projiciren wir aus irgend einem Punkte P, dessen Natur wir bestimmen wollen, \ Be 27 unsere Curve C, central auf irgend eine Ebene E. Die Projection C“ ist eine Curve dritter Ordnung mit einem Doppelpunkte 0. Den In- flexionspunkten a‘, b‘, c’ derselben entsprechen die drei Schmiegungs- ebenen der Raumcurve C;, welche durch den Punkt P hindurchgehen. Die drei durch P gehenden Schmiegungsebenen werden dann insgesammt reel sein, wenn die drei Inflexionspunkte a“, b‘, c“, von C* sämmtlich reel sind; und es wird nur eine Schmiegungsebene reel sein, wenn nur einer von den drei Inflexionspunkten reel bleibt. Die Realität der drei Inflexionspunkte einer Curve dritter Ordnung mit einem Doppelpunkte richtet sich nach der Natur des letzteren. Ist der Doppelpunkt ein eigentlicher, so ist nur ein ein- ziger Inflexionspunkt reel, während alle drei reel sind, wenn der Doppelpunkt ein isolirter ist. Der Doppelpunkt d von C“ ist aber dann ein eigentlicher, wenn die durch P gehende Secante der Curve eine eigentiche ist, uud dann ein isolirter, wenn diese Secante eine ideelle ist. Wir können daher folgenden die gestellte Frage beant- wortenden Satz aussprechen: „Durch einen Punkt gehen drei reelle Schmiegungsebenen einer Raumeurve dritter Ordnung, wenn die durch ihn gehende Sekante der Curve eine ideelle ist; und es geht nur eine reelle Schmiegungs- ebene durch ihn, wenn diese Secante eine eigentliche ist.“ Aus diesem Satze folgt mit Rücksicht auf das Frühere ebenfalls, dass die developable Fläche der Raumcurve die beiden Punktarten von einander scheidet. 7. Die reciproken Betrachtungen führen zu ähnlichen Bezie- hungen der Raumcurven dritter Ordnung mit den ebenen Curven dritter Classe, vierter Ordnung. Wir wollen dieselben nicht vollständig durchführen, sondern in aller Kürze einen Umriss zu geben versuchen. Wenn man die developable Fläche der Raumcurve, welche wir kurz mit J' bezeichnen wollen, durch eine beliebige Ebene schneidet, so erhält man eine Curve dritter Classe mit einer Doppeltangente, also von der vierten Ordnung. Die Doppeltangente ist die in der . schneidenden Ebene liegende Axe der Raumcurve. Je nachdem diese Axe eine eigentliche oder eine ideelle ist, tritt sie auch als eigentliche oder isolirte Doppeltangente der Schnittcurve auf. Die schneidende Ebene trifft die Raumcurve in drei Punkten, welche die Spitzen der Schnittcurve sein werden. Die den Punkten zugehörigen Schmiegungs- ebenen schneiden die schneidende Ebene in den Spitzentangenten. Die zwei, die beiden Curvenarten betreffenden Sätze, welche einander wechselseitig entsprechen, sind die folgenden: 28 I. „Die Schmiegungsebenen der drei Schnittpunkte einer Raum- curve dritier Ordnung mit einer Ebene schneiden sich mit dieser Ebene in einem und demselben Punkte.“ II. „Die drei Rückkehrtangenten einer Curve dritter Classe mit einer Doppeltangente gehen durch einen und denselben Punkt.“ Die Schmiegungsebenen der Raumcurve in den 3 Punkten, wo sie von der schneidenden Ebene getroffen wird, gehen mit dieser (nach I.) durch einen und denselben Punkt und somit bilden ihre Schnittlinien mit dieser Ebene ein Strahlenbüschel, d. h. drei durch einen Punkt gehende Gerade. Diese Letzteren sind jedoch die Rück kehrtangenten der Schnittcurve dritter Classe, wodurch der Satz II bewiesen erscheint. Wegen der Beziehung zwischen den drei Rückkehrtangenten und den drei in der schneidenden Ebene liegenden Curvenpunkten ergibt sich schliesslich auch der folgende Satz: „In einer Ebene liegen drei reele Punkte einer Raumcurve dritter Ordnung, wenn die in dieser Ebene befindliche Axe der Curve eine ideelle ist; und es liegt nur ein reeler Punkt in der Ebene, wenn die Axe eine eigentliche ist.“ Endlich wäre noch zu bemerken, dass wenn man die develo- pable Fläche der Raumcurve durch eine Ebene schneidet, welche eine Tangente der Curve enthält, man eine Curve dritter Ordnung und dritter Classe also mit einer Spitze und einer Inflexionstangente erhält. Darauf theilte Herr Dr. Em. Bořický mit den Inhalt einer Ab- handlung: „Zur Entwickelungsgeschichte der in dem Schichtenkomplex der silur. Eisenerzlager vorkommenden Minerale,“ welche sich sowohl auf die Minerale der einzelnen, aufeinander folgenden Gesteine als auf die der Gänge und Klüfte bezieht. | Zu dem genannten Zwecke hat der Verfasser die meisten Lokalitäten des genannten Gebietes besucht, die gesammten aus dem- selben stammenden Stufen des böhm. Museum, der k. k. Universtäts- sammlung und mehrerer Privatsammlungen auf das Sorgfältigste unter- sucht und wurde nebstdem von den Herren Bergrath Wäla in Kladno, k. k. Bergmeister Gross in Krušná Hora und k. k. Bergmeister Auer zu St. Benigna durch schätzenswerthe Mittheilungen und neues Materiale auf das Freundlichste unterstůtzt. 29 Krušná Hora-Schichten. _ a) Eingewachsene Minerale. Bekanntlich bestehen die im Liegenden der Komorauer Schichten vorkommenden Krušná Hora-Schichten aus verschieden fárbigen Sand- steinen (einem Gemenge von Quarz, Feldspath und serpentinähnlichen Kórnern) mit Zwischenlagerungen von sandigen Schiefern, schiefrigen Tuffsandsteinen , verschieden färbigen Hornsteinen, zuweilen aus Quarzkonglommeraten mit Kieselschieferbrocken und Schieferfrag- menten. © - Von eingewachsenen Mineralen sind ausser den Zersetzungs- produkten der Feldspath-und serpentináhlichen Kórner — einer Kaolin und kalkartigen Substanz, die zuweilen als Bindemittel dient — nur kleine Brocken von schwarzgrauem Kieselschiefer, kleine Pyrithexaěder (in den Quarzkonglommeraten von Krušná Hora) und äusserst selten kleine Barranditkügelchen, (die jedoch nur in der Nähe der Klüfte vor- kommend, von diesen ihren Ursprung zu nehmen scheinen) vorzufinden. b) An den Kluftflächen vorkommende Minerale. An den Kluftflächen dieser Sandsteine beobachtet man gewöhnlich nur Quarzdrusen, seltener dünne Rinden von feintraubigem Psilomelan und Pyrolusit nebst gelbbraunem Fisenocher (letzterer zuweilen in Sideritform) und nur an einigen Punkten, namentlich bei Třenic in der Nähe v. Cerhovic und bei Komorsko kommen wasserhaltige Thon- erde- oder Eisenoxyd-Thonerdephosphate vor, unter denen die stern- förmig angeordneten Nadeln des Wavellit die Wände der meisten Klüfte bedecken. Des ältesten Ursprungs unter den Phosphaten erscheint der Barrandit von Zepharovich’s, der sich (zuweilen mit Beibehaltung der Kugelform) in Picit Bor., ein gelblich rothes, durchscheinen- des schwach wachsglánzendes &amorphes Mineral (wesenlich aus Eisenoxyd, Phosphorsäure und Wasser bestehend) und dieses in Ka- koxen umwandelt; die Nadeln des Letzteren pflegen in Limonit zu zerfallen; daher die Stufenfolge der metamorphen Bildungen: 1) Barrandit. 2) Picit. 3) Kakoxen. 4) Limonit. Wenn Barrandit mit Wavellit in Gesellschaft vorkommt, ist letz- terer stets jüngeren Ursprungs ; daher 1) Barrandit. 2) Wavellit. In Begleitung des Stilpnosiderit hat der Wavellit ein eigenthům- liches Aussehen. Die Nadeln desselben sind gleich kurz, nicht stern- 30 fórmig sondern kugelig gruppirt, oder fast senkrecht aufgestellt, und bilden einen dichten Ueberzug auf einer meist dünnen Schichte von Stilpnosiderit, der stets Phosphorsäure enthält. Ausser den genannten Pnosphaten kommt auf den Sandsteinen von Třenic ein dichtes, grünlich, gelblich oder graulichweisses, durch- scheinendes wasserhaltiges Thonerdephosphat vor, dessen Härte = 5:5 und spez. G.=2'37. Nr. 1217 der Locals. d. böhm. Museum weist dessen allmáhligen Uebergang in Wavellit nach und zwei vom diesem Handstücke ausgeführte Analysen führen zu der Formel: Al, 04. PO, +6 HO++ (347,03. 2 PO, +12 aaa ei PO, +3 HO| Wavellit 2 Al, 03. PO, + 6 HO + ++ (8 Al, O,. 2 PO, + 12 HO) (bei der Letzteren Wavellit. wurde der sehr geringe Kalkerdegehalt nicht berůcksichtigt). Nro. 299 der system. Sammlung des böhm. Museum zeigt auf einer bräunlichgrauen tuffartigen Sandsteinunterlage abwechselnde, etwa /a—1‘ dieke Schichten des erwähnten Minerals mit weissem erdigen Thonerdehydrat (Gibbsit = Al, 0,.3 HO), welch’ letzteres in der Zer- setzung des ersteren seinen Ursprung zu haben scheint. Eine von dieser Stufe ausgeführte Analyse führte zu der Formel: Al, 0,. PO, X 6.80 — 2, (41,10, 8.HO 3 CaO. PO Pr m T or — T 3 ( 5) Komorauer Schichten. a) Eingewachsene Minerale. Die auf den Krušná Hora-Schichten lagernden Komorauer Schichten führen zunächst dünn geschichtete Schiefer, in denen verschiedene Schalsteinbildungen (Schalsteinschiefer, massige Schalsteine, letztere zuweilen in Variolite (Kalkdiabase) übergehend, eingelagert vorkommen, und mit ersteren durch allmählige Uebergänge zuweilen derart ver- bunden sind, dass sie ihre Enstehung aus denselben erkennen lassen (Ouval). Ihre Zersetzungsprodukte sind Tuffe mannigfacher Art. In den Schalsteinen sind Kalkspath (in Körnern, Adern und Schnüren) Speckstein, Neolit und Aphrosiderit (letztere zwei zuerst von Ouval durch Reuss bekannt) als gewöhnliche Einschlüsse zu erwähnen; zuweilen kommen auch in denselben ziemlich grosse, aus Limonit bestehende Hexaöder als Umwandlungspseudomorphosen nach Pyrit vor. 31 Als seltene Gebilde, den erwáhnten Schichten eingelagert, er- scheinen krystallinisch körnige Kalksteine mit Körnern von chlori- tischer Grünerde und Kaolinschnůrchen (Dubová) und ein lichtgraues krystallinischkörniges Gemenge eines eisen- und magnesiareichen Kalksteins — dem Ankerit am nächsten stehend — mit grau- grünen sandigen Grünerdemasse (Josephizeche bei Bukov, Prokopi- zeche bei Klestenic). Ueber all’ den genannten Schichten, seltener mit den oberen Lagen derselben abwechselnd treten Kalkaphanite — v. Lipold Diabasmandelsteine genannt — auf, welche nur an einigen Punkten (in der Umgebung v. Rokycan und bei Mníšek) gänzlich zu fehlen scheinen. Die Kalkaphanite bestehen aus einer feinkórnigen grauen oder grůnlichgrauen feldspathartigen Substanz mit eingestreuten Kůgelchen von 1-1 Grösse, die sich in Säuren unter starkem Aufbrausen ohne Rückstand lösen und dem spez. Gewichte nach, das die Zahl 2-99 ergab, dem Ankerit am nächsten stehen. Häufig kommen in den Kalkaphaniten Partien von Grüuerde und als Seltenheit Körner von Labradorfeldspath (Krušná Hora) vor. Von besonderem Interesse ist das Vorkommen von meist důnnen, säulenförmigen, gelblich oder graulichweiss gefärbten und mehr weniger pelluciden Krystallen, die sich durch die Untersuchung als Apatit erwiesen haben und durch Herrn k. k. Bergmeister Gross bereits in den Kalkaphaniten des ganzen Gebirgszuges Krusnä Hora-Kublov und bei Točník vorgefunden worden sind. Ihre Härte =55; spez. G = 3'1418 und chem. Zusamensetzung: wesentlich phosphorsaurer Kalk und Chlorkalcium. Ein háufiger Begleiter der Apatitkrystállchen ist der Schwefel- kies (in Kórnern und Schiippchen), der sie zuweilen in Form von Schüppchen belegt "nd theilweise durchdringt. Auch sind Trümmer der Apatitkrystalle, mit Schwefelkies gemengt, sowie zerbrochene und durch die Matrix des Kalkaphanits wieder zusammengeleimte Apatit- krystalle vorgefunden worden. Die bisher erwähnten Gesteine der Komorauer Schichten — Schiefer, Schalsteinschiefer, Schalsteine, Variolite, Kalkaphanite sind — ihrer stofflichen Beschaffenheit, Einschlüsse und Lagerungsverhältnisse gemäss theils als sedimentäre theils als metamorphische Gebilde zu betrachten. An Letztere reihen sich die obersten Gesteinsbildungen, die Labradorporphyre, Diabasaphanite und die Diabase an. Die Labradorporphyre, dickschiefrig oder massig, lagern auf den Kalkaphaniten, sind mit letzteren zuweilen durch Uebergänge ver- 32 bunden und an einzelnen Stellen in dieselben eingebettet (Krušná Hora). Sie bestehen aus einer feinkörnigen, schwärzlich grünen Grund- masse mit (oft über einen Zoll grossen) feingerieften Labradortafeln und spärlichen grünlichschwarzen Augitkrystallen und pflegen von Kalkspath mehr weniger imprägnirt zu sein. Die Diabasaphanite übergehen durch Auftreten des krystallinisch körnigen Gefůges in Diabase, welche — feinkörnig, grobkörnig, zu- weilen syenitähnlich — sich als Gemenge von schwärzlichgrünem Augit, graugrünem Labrador und röthlichen Körnern (nach Lipold Orthoklas) erweisen. Als seltene Einschlüsse dieser Gesteine fanden sich dieselben oberwähnten Apatitkrystalle vor. In den Labradorporphyren von Krušná Hora fand ich einige Apatitkryställchen in der Grundmasse eingestreut, in dem (stärker auf- _ brausenden und kleine unregelmässige Kalkspathkörner enthaltenden) Labradorporphyr von Libečov in grösseren Labradorkrystallen ein- gewachsen. Auch in den Diabasgebilden von Nassau, die mit denen der Komorauer Schichten grosse Ähnlichkeit haben, sind vor Kurzem mikroskopische Apatitkrystalle nachgewiesen worden. Die Eisenerze, welche in Schiefern, Schalsteinen, oder den Kalkaphaniten eingelagert vorkommen, sind grösstentheils linsenförmige oder dichte Rotheisensteine (nur selten quarzige anthracithaltige Magneteisensteine) mit linsenförmigen oder dichten Sideriten (Sphäro - sideriten), welche letztere den Uebergang bilden von den Rotheisen- steinen zu einem grünlich oder bläulichschwarzen oder dunkelgrauen chamoisitähnlichen Gestein, das im Streichen des Lagers die tiefsten Stellen einnimmt oder als Einschluss in grösseren derben Hämatit- massen vorkommt. Dieses chamoisitähnliche Gestein — ein wasserhaltiges Eisen- oxydul-thonerdesihkat — ist an den meisten Punkten das ursprüng- liche Materiale zur Bildung aller Abarten der Eisenerze. Und als solche sind zu ervähnen: Siderit, Sphärosiderit, thoniger Sphärosidert, Hämatit, mit stellenweise vorkommendem Glanzeisenerz und rothem Glaskopf, Ma- gneteisenerz, Brauneisenerz mit braunem Glaskopf, Xanthosiderit, Stilpnosiderit und Limonit. 33 An den zerfressenen Partien der Rotheisensteine kommen zu- weilen dünne Ueberzüge von Manganschaum und Psilomelan, in den -© Roth- u. Brauneisensteinen Einschlüsse von Spekstein, Neolit, Aphrosi- derit, in den Sphaerosideriten Eisenkies und Kalkspath (beide in Kórnern und Adern) vor. Bloss von einem Punkte der Eisensteinlager, námlich von Ouval war der Anthracit (durch Reuss) bekannt; der- selbe scheint jedoch häufiger und in ziemlich grossen Partien vor- zukommen, da bereits schöne Stufen desselben von Krušná Hora, Kvan und St. Benigna vorliegen. 2) Auf Klüften und Gängen vorkommende Minerale. Bekanntlich kommen in der Längsrichtung der Erzlager ziemlich grosse Verwerfungsklüfte vor, die nur mit Letten und Trümmern des Nebengesteins ausgefüllt, in ihren Hohlräumen schöne Drusen einiger Minerale (Ankerit, Baryt) zu führen pflegen. Es kommen aber auch Klüfte vor, welche die Erzlager meist quer durchsetzend, die- selben gar nicht oder um ein Unbedeutendes verworfen haben und zu Folge ihrer Ausfüllungsmasse als Gänge zu betrachten sind. Die meisten von verschiedenen Fundorten stammenden, jedoch gleiche Minerale enthaltenden Stufen dieser Gänge weisen in Betreff der physischen Beschaffenheit und der relativen Altersfolge ihrer Minerale eine solche Aehnlichkeit nach, dass sie eine Feststellung der Letzteren nach ihrer relativen Altersfolge und eine Gruppirung derselben in bestimmte Formationen gestatten. L Pyritische Blei-Zinkformation. Die Formation ist in ihrer vollkommenen Ausbildung von einem neu eröffneten Gange in Krušná Hora bekannt geworden. An den mit einer gelblich oder gräulich weissen Rinde bedeckten - Kluftfláchen treten Drusen und Aggregate von winzig kleinen bräun- lichen oder schwarzen Zinkblendekrystallen auf, auf denen an manchen Stellen kleine matte scharfkantige Bleiglanzkrystalle (O oder 0.00 000) sitzen. In dieser Gesellschaft kommen glänzende, speisgelbe oder tom- backbraun angelaufene Pyritkrystalle (O© O oo) und erbsengrosse Pyritkugeln vor, die, in der erwähnten Rinde mehr weniger einge- wachsen, an der Oberfläche durch hervorragende Kanten und Ecken drusig erscheinen. Die paragenet. Folge dieser Minerale ist: a) Pyrit b) Sphalerit c) Galenit.*) Mit dieser Formation treten gewöhnlich zwei jüngere Minerale *) Der Galenit ist noch von zwei anderen Localitáten : Giftberg und Svárov bekannt. © Sitzungsberichte, IV. 5) 34 auf (Dolomit und Baryt), von denen in der betreffenden Formation Näheres erwähnt ist. I. Formation der Eisenerze. Als das älteste, an den Kluftflächen der meist dichten und z. Th. quarzigen Rotheisensteine vorkommende Eisenerz erscheint der feinkörnige, selten deutliche krystallinische Siderit, der gewöhnlich von Partien krystallinisch (schuppig) körnigen Eisenglanzes umhüllt ist. Pseudomorphosen des Siderit. 1) Der Eisenglanz erweist sich an den meisten Stufen als pseudomorphe Bildung des Siderit. An den Kluftflächen besitzt der Eisenglanz die mehr weniger erhaltenen linsenförmigen Krystallformen des Eisenspathes; man trifft Siderit- krystalle an, deren Inneres Partien von Eisenglanz enthält, oder deren Umwandlung in Eisenglanz so weit vorgeschritten ist, dass sich nur noch eine dünne, leicht absprengbare Siderithülle erhalten hat. 2) Quarz nach Siderit. An denselben Stufen kom men auch linsenförmige Sideritformen vor, deren Inneres aus Eisenglanz, die Hülle aber aus graulichweisser, durchscheinender Quarzsubstanz besteht, durch welche die Eisenglanzpartien durchschimmern; neben diesen kommen auch Ouarzkrystalle in der bekannten Sideritform vor, die nur einzelne Partien von Eisenglanz eingesprengt enthalten oder von diesen voll- kommen frei sind. Letztere pflegen vollkommen ausgebildet und scharfkantig zu sein. 3) Die dritte Umwandlungspseudomorphose des Siderit ist die in Limonit, und nicht selten sind alle drei Pseudomor- phosen auf derselben Stufe wahrzunehmen. Zwischen dem Eisenglanz und den Krystallen des Siderit oder in beiden eingesprengt, kommt äusserst häufig feinkörniger Pyrit vor; -= oder o O oo und minder deutlichen 7- | welche gewöhnlich messinggelb oder kupferroth angeflogen, oder mit sehr kleinen (spärlichen) Chalkopyrit- kryställchen oder Malachitpartikelchen bedekt sind. Als Seltenheit erscheint der Pyrit in O. oo 000, mit fein- körnigen Zinober gemengt, oder in Formen von ©o 0 00.0, in welchem Falle er licht speisgelb und frei von anderen Begleitern zu sein pflegt. Eine seltenere Erscheinung ist auch der Markasit. Zippe er- wähnt eines in Begleitung von Zinober vorkommenden Zwillings- krystalles von der Form Poo.ooP. [Poo]. In der Universitäts- aufsitzend erscheint derselbe in => | T vý V | : "ef tb * bo 35 sammlung gibt es eine Stufe mit derbem und zelligem Markasit und einem Drusenraum, der mit sehr dünnen, spiessigen Markasitkrystallen ausgekleidet ist. Im böhm. Museum finden sich einige Stufen mit traubigem Chalkopyrit (an der Oberfläche mit Malachit bedeckt) vor, dem ein undeutlich faseriger Markasit (der frei von Kupfer ist und dessen spez. G. = 4'788 beträgt) als Unterlage dient. III. Kupferformation. Wie schon angedeutet wurde, kommen kleine spärliche Chalko- + B P P pyritkrystállchen (5 oder Br den Pyritkrystallen, und zusammenhängende trauben- und nieren- förmige Ueberzüge von derbem Chalkopyrit auf der dünnen Marka- situnterlage vor. Ausser diesen sind auch Aggregate und Drusen von srösseren Krystallen derselben Formen, so wie derbe meist ein- gesprengte oder mit Pyrit gemengte Partien eine häufige Erscheinung. Von dem einzigen Fundorte „Giftberg“ ist der Tetraedrit be- kannt, von dem sich jedoch nur wenige Stufen in den Sammlungen vorfinden mögen. Bei der Untersuchung der Mineralstufen von Gift- berg fand ich denselben beim Zerschlagen eines unansehnlichen Stückes in einem Drusenraum in körnigen, mit Malachit und Chry- sokol bedeckten Partien und einigen kleinen wohl ausgebildeten ) oder Aggregate derselben auf Kryställchen eo die auf feinkörnigem, mit Pyrit gemengtem Eisenspath aufgewachsen und von wasserhellen Barytfragmenten verdeckt waren. Der Tetraedrit von Giftberg ist die dunkle antimonhältige Varietät. An den Kluftflächen der Localität Svärov tritt der Chalkosin in kleinen derben Partien auf einem tuffartigen (schwach brausenden) Gestein oder in graulichweissem Quarz eingesprengt auf, und wird da- selbst fast immer von Chalkopyrit, zuweilen auch von Pyrit, feinkörnigem, meist porösem Zinnober und winzig kleinen tafelf örmigen Barytkry- ställchen begleitet. Der Chalkosin, gewöhnlich von Kupferschwärze bedeckt, erscheint auch in winzig kleinen minder deutlichen Kry- ställchen, Formen des Chalkopyrit = und > — i: und erweist sich als metamorphe Bildung desselben. 3* 36 Quecksilberformation. Seit älterer Zeit war der Cinnabaryt von Svatä, Giftberg und Brezina bekannt; nun ist sein Vorkommen noch auf die Localitäten Svárov, Krušná Hora und Hředel ausgedehnt. Nur in Svatá und am - „Giftberg“ wurde derselbe bergmännisch gewonnen. Der Cinanbaryt, in paragenet. Reihe auf die Kupfererze oder, wo diese fehlen, unmittelbar auf die Eisenerze folgend, kommt entweder in Aggregaten oder Drusen von meist kleinen Krystallen oder ein- gesprengt in feinkörnigen bis dichten Partien vor und pflegt von Siderit, Pyrit und Chalkopyrit, Ankerit und Baryt begleitet zu sein. Als secundäre Produkte desselben sind zu erwähnen: Queck- silber in Tröpfchen (Giftberg und Březina), Amalgam in verzerrten und z. Th. geflossenen Krystallen (oo O Březina), Kalomel in er- digen Ueberzůgen und als Anflug (Giftberg), gediegener Schwefel in erdigen Theilchen (Giftberg). Gleichen Alters mit dem Cinnabaryt erscheinen die grossen, zuweilen über 6“ langen rektangulär oder rhombisch tafelförmigen Barytkrystalle (älterer Baryt) von Giftberg, welche nicht selten von Zinnoberpartien derart imprägnirt sind, dass durch letztere bestimmte innere Krystallformen (die von den äusseren zuweilen abweichen) re- selmässig begränzt werden. Ankerit-Barytformation. In Betreff des relativen Alters folgt zunächst auf die Zinnober- formation ein Carbonat, das man bis jetzt unter der Bezeichnung „Dolomit“ oder „Braunspath“ in die Sammlungen einzureihen pflegte, das sich jedoch als normaler Ankerit erwies. Der Ankerit von Giftberg, von dem drei Analysen, deren Resultate mit normalem Ankerit übereinstimmen, ausgeführt wurden, hat ein spez. Gewicht von 3'072 (mit 1'654 Gr. bestimmt) der Ankerit v. Zaječov „ 3 5 9003 (9 Bag Bar » ” Chrbina » » » 9:06 ( » 0:84 ” » ) Die mit dem Ankerit in Geselischaft vorkommenden Barytkrystalle sind grósstentheils säulenförmig durch Vorwalten der Flächen P oo. Poe oder P oo. oo P 2; die Flächen oo Poco pflegen unter- geordneter Art zu sein. Wenn diese zwei Minerale — der Ankerit in Drusen, der Baryt in aufgewachsenen oder z. Th. eingewachsenen Krystallen — gesellig auftreten, pflegen Minerale älterer Formationen entweder gänzlich zu ' 37 fehlen oder kommen nur in geringen körnigen Partien, das als Unterlage dienende Gestein einprägnirend, vor. Ein an den Kluftflächen der Eisenerze selten vorkommendes Mineral ist der Calcit. In dieser Art ist derselbe blos von Krušná Hora bekannt, wo er dicke nierenförmige (schneeweisse) Ueber- züge auf schönen Barytkrystallen bildet. Häufiger kommt der Calcit unmittelbar an den Kluftwänden der tuffartigen Gesteine und zwar in Drusen (aus R.oo R bestehend), sowie in grosskörnigen Partien, Klüfte ausfüllend, vor. Als neueste und wahrscheinlich noch fortschreitende Bildung ist von Krušná Hora der Arragonit bekannt (in den Zerklüftungen der aus linsenförmigem Rotheisenstein bestehenden alten Pfeiler). © Wavellit-Formation. Diese Formation ist als die jüngste aller genannten Formationen anzusehen, da sie nur an den der Oberfläche nahen Kluftflächen angetroffen wird. Durch Eindringen löslicher Phosphate bilden sich an den Kluftflächen der Rotheisensteine wasserhaltige Thoner dephosphate, von denen Sphaerit und Wavellit von Zaječov, Wavellit von Ivina und Zdic bekannt sind. In Begleitung des Sphaerit und Wavellit findet sich häufig feinschuppiger Wad in dicken Lagen vor und die paragenet. Folge dieser Minerale ist: a) Wad, 5) Sphaerit, c) Wavellit. Rokyeaner Schichten. Bekanntlich bestehen die Rokyc. Schichten aus glimmerreichen schwarzgrauen, zuweilen sandiger Thonschiefern, und die in denselben eingelagerten Eisenerze sind grösstentheils schiefrige Brauneisen- steine mit Lagen und Putzen von Sphaerosideriten. Von den vielen Localitäten ist bloss die Grube Hrbek bei St. Benigná ihrer Eisen und Thonerdephosphate wegen hervorzuheben. Für die Kakoxenstufen dieser Lokalitäten ist die Folge der meta- morphen Bildungen: 1) Dufrenit (Kraurit), 2) Picit und Stilpnosiderit, 3) Kakoxen, 4) Limonit; für die Beraunitstufen: 1) Dufrenit, 2) Be- raunit. Neben Picit und Kakoxen erscheint zuweilen auch der Barrandit meist in kleinen Kügelchen (im Querschnitte feinfaserig und seiden- glänzend). Drabover und Zahoraner Schichten. y Ueber den Quarziten dieser Schichten, an deren Kluftfláchen Quarzdrusen, Stilpnosideritüberzüge und Limonit (letzterer auch ganze 38 Felsmassen imprägnirend) zu den gewöhnlichsten Erscheinungen ge- hören, liegen in Krušná Hora lichtgraue glimmerige Thonschiefer mit Schnůren und 3—6” dicken Lagen von sandigem Brauneisenstein und schiefrigem dichten quarzigen Rotheisenstein, an deren Klüften Wavellit und Barrandit vorkommen, Beide Minerale pflegen in der Nähe der Oberfläche mehr weniger zerstört, Barrandit theilweise in Limonit, Wavellit in Gibbsit umgewandelt zu sein. Das Eisensteinlager von Jinočan, Nučic, Chrustenic, dem bekanntlich ein jüngeres geolog. Alter (wahrscheinlich das der Schichten D. d4) zugesprochen wird, charakterisirt sich durch geringen Mineralreichthum. Ausser weissen erdigen und mehligen, kaolinartigen, und grünlichweissen talkartigen Substanzen’ findet man nur Pyrit in Krystallen und körnigen Partien. Aber als konstanter Begleiter dieses Eisenerzlagers erweist sich der Delvauxit, der an den Ausbissen der Liegendschichten (in bröcklige dünn schiefrige Eisensteine eingebettet) längs des ganzen erwähnten Gebietes beobachtet und namentlich in Nučic bereits in grösseren Mengen vorgefunden wurde. Das Eisensteinlager von Dobřič, dessen Liegendes von Diabasen und Hangendes von Schiefern der Littener Schichten gebildet wird, charakterisirt sich bekanntlich durch quarzreichen Brauneisenstein, Magneteisenstein und quarzigen Siderit mit Ausscheidungen von Quarz, Jaspis, Achat von braunem Glaskopf. An den mit Quarzkrystallen ausgekleideten Drusenräumen, die mit einer dünnen Rinde von Limonit bedeckt zu sein pflegen, finden sich zuweilen schöne nadelförmige oder dickere röthlichbraune Goo- thitkrystalle meist in Büschelform aggregirt vor. Und mit der jüngsten Erzlagerstätte von Zbuzan die sich durch zahlreiche Abdrücke von Versteinerungen der Chu- chelbader Schichten auszeichnet, ist das Vorkommen der Eisenerze im oberen silur. System abgeschlossen. Sezení třídy pro mudroslovi, dějepis a slovozpyt dne 30. března 1869. Přítomní pánové Wocel, Hanuš, Hattala, Kvíčala, Lepař; co hosté pp. Jindř. Niederle a Vojt. Neumann. Pan prof. Kvíčala přednášel „o etymologických bájích řeckých“ a 39 Sezení třídy pro mudroslovi, dějepis a slovozpyt dne 12. dubna 1869. Přítomní pánové: Palacký, Tomek, Wocel, Erben, Rieger, Zap, Tieftrunk, Lepař, Emler, Zelený; co hosté pp. Dvorský, Toman, Sobotka, Pažout, Kolář, Schulz, Javůrek, Baum. Pan Dr.Fr.Palacký přednášel o Přibíkowe Pulkawowi z Ra- denina a jeho kromice České. Mezi starými kronikami země České obrací k sobě práwem přední pozor kronika Pulkawowa, wydaná již w minulém století ze starých rukopisůw jak w latinském tak i w českém jazyku. Známo jest, že ona sepsána bywsi pod císařem Karlem IV, powažowána byla po celá století, až téměř do wěku Dobnerowa, jak doma tak i w cizině wšude za přední swod a sklad, a tak i za hlawní zdroj a studnici starých dějin českých, a že nejznamenitější pozdější kroni- káři, Aeneas Sylvius, Hájek i Dubravius, čerpali předewším z něho swé známosti o dáwnowěkosti české. Z toho následuje, že welice na tom záleží, abychom zwěděli, kdo spisowatelem jejím byl, kdy a z ja- -kých pramenůw dílo swé zhotowil, jaké měl k tomu schopnosti, po- můcky a překážky, a kterak počínal sobě we zpytowání, sestawení a líčení historických podawkůw svých. Když já nyní před 40 léty (1829) spisowal sem swau „Wůrdi- gung der alten bohmischen Geschichtschreiber“, byla známost naše o Pulkawowi co spisowateli a o díle jeho ještě welmi nedostatečna i nespolehliwa; samo jmeno jeho podléhalo pochybnosti, o žiwotu jeho newědělo se téměř nic; proto mluwil sem byl o něm ještě pod ná- pisem „der sogenannte Pulkawa“. Od té doby přibylo nám sice, při- činěním pp. Tomka, Dudíka i jiných našich dějezpytcůw, něco zná- mostí o něm a dílu jeho: a wšak i ty, i ony, kterých také já časem dobral sem se, jsau wždy ještě jen kusé a nedostatečné. Nicméně pokrok stal se předce, jako jinde, tak i w této wěci nenepatrný, kterýž tuto krátce wyložiti chci. O spůsobu, kterak powstalo dílo Pulkawowo, jsan staré po- dawky již sice od dáwna před rukama: patrné wšak w nich nalezené odpory a chyby nedaly dopíditi se w nich prawdy s jistotou. Po- patřme na nejstarší a nejdůležitější mezi nimi, a sice na slowa, jež podáwá rkp. university Pražské (I. D. 10.) asi z polowice XV. století: „Explicit chronica Boemorum, guam de anno domini 1374 ad mandatum ser“ ac invict“ principis et domini D. Karoli IV divina favente clementia Rom. imp. ac Boem. regis Przibico de Tradenina, 40 artium liberalium doctor, congregavit ac composuit ab origine terra Boemize, omnium ducum et regum, qui suis temporibus ipsam gu- bernaverunt et in ea regnaverunt, ex omnibus chronicis omnium mo- nasteriorum et quorumdam baronum, ubicungue potuit conguirere. Scitogue tamen istud, guod omnes res fabulose et non ver& ac fidei dissimiles sunt obmiss® et reject@: sed quod verum et certum est, de eis excerptum, hoc est in hac chronica mandato preedicti impera- toris positum. Nam illas omnes res certas et veras ac gesta seu -facta sus terre Bohemize idem imperator, quam pervalide: super omnes alias suas terras dilexit, solus omnibus chronicis monasteriorum et baronum visis et cum summa diligentia perlectis, memorato Przi- biconi demandavit ex eis unam chronicam veram et rectam conscri- bere et in unum volumen redigere, guod et prout cernis, fecit“ etc. Slowa tato wepsal do rkp. Pražské bibliotheky ne opisowatel kroniky sám, ale tuším sauwěký korrektor jeho. W jiných starých rukopisech latinských, pokud mně wědomo, zpráwa ta we wšech ne- dostáwá se; pročež již Menke a po něm i Ludewig wydali dílo to co „Anonymi chronicon Bohemicum.“ Za to ale texty české kroniky © této podawaji tím častěji zpráwy o půwodu jejím. Hmed nejstarší mezi nimi, psaný na hradě Raudnickém r. 1407 a nyní chowaný w bibliotéce Starobrněnského kláštera, píše: „Tato kronika jest od počátku České země i o wšech kniežetech i králích, ježto sú. zpra- wowali swými časy; a takž pak k přikázaní slawného Karla IV ciesaře Římského, ze wšech kronik wšech klášterów, ježto shledány mohly býti, skrze Přibíka syna Dluhojowa z Tradenína,- mistra škol- nieho od S. Jiljie, řečeného Pulkawa, w český hlahol z latinského, jakž najlépe mohlo býti, jest přeložena. It. jest znamenati, že wšecky wěci básniwé a neprawé jsú opuštěny, a což prawého a jistého jest položeno; neb ty wšecky wěci dřéwe řečený ciesař s weliků pilností w latinskü velmi krásnů řeč shromážditi jest kázal etc. Podobné zprávy, ač poněkud zkrácenější, podáwají také jiní rukopisowé čeští; jen jeden z nich, musejní z počátku XVII století, prawí, že kronika ta „skrze Přibíka jinak Přibislawa Dluhojowa (sic) syna z Radonina, ze slowanského hlaholu w český přeložena byla. We wšech těchto swědectwích uráží předewším jmeno „Tr a- denín“, jakožto naprosto chybné, ano „Tradenína“ w Čechách nikdy a nikde nebylo a není; musí tedy čteno býti „z Radenína“, aneb aspoň „ze Hradenína“, (kterážto forma sice tytýž naskytuje se v li- stinách, ale také chybná jest) na místě „Radenína“. Potom i jmeno „Dluhoj“, na místě „Dluhowoj“, zdá se aspoň mně býti podezřelé. 1 41 Dále: titulu „artium liberalium doctor“, jejž dotčená zpráwa latinská dáwá Pulkawowi, já w listinách českých století XIV nikde nenašel sem, a newím, pokud za zpráwný powažowán býti může: Konečně nachází se odpor i w tom, že latinská zpráwa klade Pul- kawu za skladatele textu latinského, rukopisy pak české wesměs za překladatele do češtiny. Že text latinský jest originalem, český pak . překladem, o tom nemůže býti ani té nejmenší pochybnosti. Kdo tedy byl spisowatelem a kdo překladatelem jeho? Od r. 1829 nabyli sme aspoň o Pulkawowě osobě několik - zwěstí určitých a spolehliwých. We starých knihách zäpisnich konsi- store Pražské z let 1373—1379, majících signaturu U. XV a U. XVI, nalezli sme, i přítel můj prof. Tomek i já, několikero dokladůw o muži tom. Ke dni 7. Jan. 1373 jmenuje se tam skutečně „Przi- bico rector scolarum ecclesi® S. Aegidii.“ Ke dm 30. Jun. 1373 podáwá se zpráwa o zamýšleném té doby nowém staweni školy u S. Jiljí, a píše se: M. Borsso mandavit . .. D. Praposito ecelesiae S. Aegidii majoris civitatis Pragensis, quod de obedientia in Wiesczan assignet pecunias omnes anni prasentis pro scolis faciendis dicta ecclesia. Ibidem etiam canonicis ibidem prasentibus et citatis con- sentientibus mandavit, guod consentiant de hujusmodi assignatione. Ubi M. Johannes Pecznik tamquam vicedecanus consensit. Ibidem plebanus dicta ecelesie promisit dare III sexag. gr. Mandavit etiam, quod D. Duchko LXXX gr, Pulkaua magister scole L. gr., Johannes Anima campanarius L gr. pro dictis scolis aedificandis assignent. In casu, ubi magister scol® alienaretur vel dimitteret scolas infra unum annum a data prasentium, extune. successor. scolarum pradictarum debebit eidem Pulkaux dáre L gr. jam dictos. Ubi etiam D. Petrus canonicus consensit.“ Ke dni 29. Aug. 1376 mezi swědky uwedenými jmenuje se opět „Przibico dictus Pulkaua, rector scolarum S. Aegidii in Praga.“ Ke dni 6. Jul. 1377 zmínka se činí 0 rozepři, kterauž měl „Przibislaus magister scola cum ple- bano S. Aegidii* a stanowí se „terminus ad idem ob spem concordie hodie ad VII dies.“ To wše čte se w dotčených aktách U. XV a U. XVI w archivu kapituly Pražské. Dále w archivu Pražského arci- - biskupstwí, a sice we knihách Confirmationum ad ecclesias in diocesi Pragensi z let 1373—1390, nalezl sem pod lit. D. 8. zápis, kdežto „discretus vir Przibislaus rector scolarum ad S. Aegidium in Praga“ dne 19. Jul. 1378 ustanowuje se „plebanus ecclesi® in Chudienicz.“ Tamtéž ale pod lit. D, 50 ke dni 24. Sept. 1380 nachází se zpráwa, 42 že ad ecclesiam in Chudienicz „post mortem bone memoriz Przibi- konis“, ustanowen zase farář jiný. Tudíž jisté jest, že Pulkawa umřel r. 1380 co farář Chudenický. Z toho ale zawírati ještě se nedá, že by stal se byl knězem a šel hned farářowat do Chudenic ; ba možné jest, že ani nenabyl nikdy swěcení knězského, a požíwaje w Praze důchodůw z fary swé, za příkladem množstwí farářůw jiných swého wěku zastáwal powinnosti swé pastýřské w Chudenicích jen skrze najatého třídníka čili vikáře. Důkaz na to podáwá nejprw při zápisu dne 19. Jul. 1378 daný jemu titul „discretus vir“, ne „honorabilis“, a pak další zápis w dotčených aktách konsistorialních U. XVI, kdežto ke dni 18. Sept. 1378 wyprawuje se: „D. Przibislaus plebanus in Chudienicz protestatus est, guod paratus esset recipere sacrum sub- diaconatus ordinem: sed guia ordines non celebrantur, ideo dixit, quod non stat per eum, sed potius per diocesanum loci.“ Tak tedy osobnost Přibislawa čili Přibíka Pulkawy z Rade- nina i postawení a působení jeho w létech posledních (1373—1380) již dostatečně zjištěna jsau. Byltě skutečně školním mistrem čili rek- torem kollegiatni školy Swatojilské w létech 1373—1378, a předpo- kládáno o něm, že by ze služby té buďto propuštěn býti aneb i sám ji opustiti mohl; nebyl tedy ani kanowníkem tamější kapituly, ani knězem wůbec, ale laikem a swětským učeným, jakowýchž za jeho wěku ještě pořídku se počítalo. Wždy pak wyznamenáwal se mezi wrstewci swými tím, že, náležeje k učenému stawu, wynikal spůso- bilostí swau ku prácem učeným ; protož není se diwiti, že RAR na sebe pozor i cisafe Karla IV. Že císař ten měl účastenstwí we skládaní kroniky paka jewí se, bez ohledu i na zpráwy nahoře již dotčené, ze skutkůw ná- sledujících: 1. Wědomo jest, že Karel IV sám sepsal také legendu o S. Wáclawě. Biskup Marignola, spisowaw také k císařowě žádosti kroniku českou při zmínce o smrti S. Wäclawa (Dobner. Monum. II, 153) doložil byl ta slowa: „cujus vitam gloriosus imperator Karolus IV abbreviavit, gua si placeret, hic esset inserenda.“ A wšak císař ne Marignolowi, nýbrž Pulkawowi dal wložiti legendu swou do jeho díla, a tak čteme ji (s Incipit: „Crescente itague religione Christiana“ etc.) netoliko w Dobnerowě wydání (III, 90,) ale i u Menkena i Ludwiga. 2) Wložení hojných listin důležitějších obsahu státopráwního z archivu zemského neb králowského, jejž Pulkawa sám citowal pod jmenem „Arcana regalia“ (ap. Dobn. II, 288,) do kroniky té nemohlo se státi beze zwláštního císařowa wědomí a swolení, ba i poručení; prawda o tom každému znateli sama sebou jest na jewě. 3) Nemenší swě- 43 dectwí wydáwá w té wěci také wetkání kroniky země Braniborské do kroniky české, an císař, jakož r. 1373 wpojil byl tu zemi do koruny České, tak i dějiny její chtěl míti w české wpojeny. Dle toho nic - newadi, uznáwati zwěsti nahoře položené o Karlowě účastenstwí we skládaní Pulkawowy kroniky za prawé w podstatě swé, a powažowati tedy jej za spoluspisowatele. Odpor ten, že Pulkawu zpráwa latinská klade za spisowatele latinského textu, rukopisowé pak čeští za pou- hého překladatele, dá se urownati tím, že on byl i jedním i druhým, jakož já již 1829 dokázati snažil sem se. Přistupme již k uwažowání díla samého. Před 40 léty znali - sme jen dwojí recensí Pulkawowy kroniky: prwní, kterou wydali we známých sbírkách swých Menke r. 1730 a Ludewig r. 1737 z jed- noho a téhož rukopisu od r. 1467, kterýž já r. 1833 poznal sem w Rehdigerské bibliotéce na Elisabethanum we Wratislawi, a kterýž wedle Pulkawy obsahuje také kroniky Františka kanowníka Pražského dle druhé recense a Wawřincowu z Březowé; druhau, kterou wydal Dobner r. 1774 we třetím dílu swých Monumenta hist. Boem. na str. 63—290, z rkp. bibliotheky university Pražské (I, D. 10,) jenž wedle Pulkawy také obsahuje i Marignolowo dílo i Wawřince z Březowé, a pochází asi z polowice XV století. Rozdíl obau recensi jewil se zwláště w tom, že Pulkawa při prwním spisowání neměl před sebou pramenůw jiných, nežli dílo Kosmasowo, staré legendy o českých Swatých, oba prodlužitele kroniky Kosmasowy, Dalemila, dotčené li- stiny archivu králowského a některé zwláštní nám odjinud neznámé zpráwy z druhé polowice XIII a prwní XIV století; při druhé re- censí ale čerpal již také z Vincencia i Gerlaka (čili Jarlocha), takže léta 1142—1198 nabyly u něho swětla hojnějšího, a užil také kro- miky Braniborské, jakož již podotknul sem. O českém překladu, wy- daném r. 1786 od Fr. Faustina Procházky w obnowené řeči, saudil sem, že wzdělán byl dle druhé recense; a wšak, poněwadž některé weci kladou se w něm zpráwněji nežli w textu latinském, měl sem za to, že překlad ten mohl by poněkud i co nowá, a to již třetí, recense powažowán býti. Wšak i w tom ohledu rozšířily se známosti naše od r. 1829. Ačkoli já na cestách konaných po bibliothekách i archivech domácích a zahraničných musel sem pokaždé obraceti pozor swůj ku potřebám jiným a ještě pilnějším i doléhawějším, nemohl sem předce newšímati sobě i rukopisůw starých kronik našich, kdy a kdekoli se mi které naskytly. Takto poznal sem r. 1849 we Mnichowě we král. bibliothece nejen pod signaturou Codex lat. 476 A. rukopis latinského textu 44 Pulkawowa, ale pod známkou Codex:german. 1112, w.rkp. XV * století, také staroněmecký překlad kroniky této, o kterém potud nic se newědělo. Předchází w rkp. dotčeném na listech 1—12 we fol. „Das buch genant Provinciale“, potom 1. 14—52 „Heinrichs von Müglen Vngerische Kronik*; pak na 1. 53—169 stojí pod ná- pisem „Hie hebt sich an die Cronicka des Kunigrichs czu Behemen, vnd sagt wie sy zum Ersten wurden genennet.“ © Počíná pak slowy: „Do die Kinder der menschen In dem acker Senar noch dem Synt- flutt nicht bedachten noch In irem mut betrachtenn das geschehen gelubde zw Noe Irem Vater“ etc. Nebylo mi lze srownáwati celý obsah překladu toho s texty latinskými prwní neb druhé recense: ale za- znamenaw sobě poslední jeho kapitoly od listu 161, a zwláště konec na listu 169, kdež o swatbě krále Jana we Špíru r. 1310 s Eliškou Českau mnohem hojnější jest řeč, nežli we známých textech latinském i českém, a kdež nápadná shoda se jewís kronikau minority Mikuláše Čecha (na stránce jeho 349, w. Dudik, Ceronis Handschriften str. 424) pozoruji, že německý tento text uspůsoben jest swobodněji, aspoň na konci díla, nežli býwá obyčej u překladatelůw, a Ze tudíž mohl by také za zwláštní recensí díla Pulkawowa powažowán býti. Později také we Wolfenbůttelské bibliothece uhodil sem na tentýž německý text, ale kusý, an sahá jen do r. 946, a na počátku XVI století dosti nezpráwně psaný, an počátek w něm se čte: „So die kinder der menschen in dem úcker Seiner (sic) noch der sintilut nicht bedrachen noch in Irm mut bedrachten das gescheen gelůbde zu Nor (sic) irem Vater“ etc. Nechci dnes zabírati se do rozjímaní a srownáwaní textůw ani latinských ani českých a německých kroniky Pulkawowy w rukopisech starých, jichžto počet hojnější jest, nežli podnes nese domnění obecné: práce ta bude bohdá podnikauta brzy na jiném místě s lepším pro- spěchem. Chci jen wůbec pronesti zdání swé, zakládající se na pro- hlédání wšelikých rukopisůw ještě wůbec málo známých, že Pulkawa, pokud žiw byl, nepřestáwal oprawowati, doplňowati a dokonaliti dílo swé wšemožně, tu přidáwaje co kde nowého zwěděl, tu opět wyne- chäwaje co za nezpráwné uznal, a naprawuje omyly we jmenech i datäch wšelikých. Protož za to mám, že již nesluší mluwiti ani 0 dwojí, ani o trojí neb čtweré recensí díla jeho, ale že auplné srow- nání obsahu wšech dotčených rukopisůw wynese časem swým wětší - rozmanitost textůw a recensí na jewo, nežli my nyní jen tušiti můžeme. : | : Toto mé zdání o častém a znenáhlém rozmnožowání i oprawo- 45 wäni kroniky Pulkawowy od spisowatele samého došlo W posledních těchto dnech značného potwrzení nenadálým objewením se důležitého rukopisu w Paříži, jejž napotom „rkp. Pulawským“ nazýwati chci. Dne 3. února t. r. obdržel sem od p. Wojtěcha Ketrzyúského, doktora filosofie, bytem nyní w Poznani, psaní dané z Paříže, w němž mi oznámil, že w bibliothece knížete Wladislawa Czartoryského w Pa- Hi pod známkou 0,1414 nachází se skwostný pergamenowý rukopis Puikawowy kroniky české, psaný latině w druhé polowici XIV. sto- letí na listech 139 nebo-li stránkách 278 we folio jednou a tauž rukau, a obsahující na stránkách 3—250 dotčenau kroniku, str. 251—276 pak známý „Ordo ad coronandum regem Boemorum.“ Ru- © Kopis ten, ozdobený na str. 3 krásnými drobnomalbami, w textu pak barewnými kapitol initialkami, že náležel byl někdy slawaému biskupu © Krakowskému, kardinalowi Zbyhněwu Olešnickému, kterýž wepsaw doň některé marginalie z dějin Polských, před smrtí swou r. 1455 odkázal jej byl biskupskému kostelu Krakowskému. Zajimawau zpräwa tato hned téhož dne oznámil sem byl w řádném posezení král. České společnosti nauk; a poněwadž spolu- oud této společnosti, přítel a zeť můj Dr. Rieger, strojil se té doby na cestu do Paříže, požádal sem ho, aby přičinil se osobně, zda-li by možné bylo dostati literární poklad ten na některý čas do Prahy, kdežby obsah jeho mohl proskaumán býti podrobněji a užit k opra- wení textu, jakož známo jest, welice porušeného kroniky Pulkawowy. Kníže Czartoryský propůjčil se k žádosti této liberalností wzorně laskawau: a tak majíce již wzácný ten kodex w rukau swých, mů- žeme s potěšením probirati se w něm a ceniti jak formu, tak i obsah jeho sami. Rukopis tento, na jehožto stránce 3 dole otištěná stampiglie swědčí, že jest „Z Biblioteki Pulawskiey XX. Czartoryskich“, jest skutečně wzácný, skwostný a zwláštního pozoru hodný. Blány per- samenowe, formatu středního folio, jsau welmi auhledné a neméně čisté nežli silné; písmo na nich minuskule we knihách auprawných toho wěku obyčejná, s širokými okrajími prázdnými, leč kde korrektor sauwěký poklésky písaře wice řemeslného nežli důmyslného na nich wytýkal. Psán pak jest rukopis ještě za žiwobytí jak Pulkawy tak i císaře Karla IV, a sice před r. 1374: důkaz toho jest na snadě a bije do očí, ana wšecka tak řečená Brandeburgica w něm ne do textu položena, ale na okrajích rukou zwláštního a wšak sauwěkého písaře připsána jsau. Dwe miniatury na hořejší stránce počátečné (3,) jedna. w liteře C, předstawující krále pod korunou na trůnu sedícího 46 a držícího berlu w ruce, druhá na okraji malý medaillon a w něm erb krälowstwi Českého, upomínají nádherou a jemností swau na podobné plody Zbyška z Trotiny. To wše opráwňuje k důmyslu, že kniha tato psána byla, ne bez wědomí spisowatelowa, pro wzácnou nějakou a wysoce postawenau osobu. Ba z korrektur některých a zwláště na stránkách 245, 246 a 247 postawených, možné jest do- mýšleti se, že na nich buďto spisowatel sám, aneb jeho náwodem 2 někdo jiný, ukládal po straně oprawy textu, které w rukopisech po- zdějších již w textu samém jewí se. O wšech těchto důležitých ma- ličkostech bude se moci podrobněji a důkladněji jednati, až chystán bude ze wšech exemplárůw text zpráwný k nowému wydání kroniky té. Ostatně weškeren obsah rukopisu shoduje se nejwíce s textem od. Dobnera podaným, ale končí prwní knihau na str. 250 w tato slowa: „Hic finis est primi libri hujus cronice, guoniam presagium Prziemisl primi ducis Boemie sicut supra dicitur est impletum“ (u Dobnera na str. 266) ač Brandeburgicum Dobnerowo str. 265—6 ještě na okraji téže stránky 250 připsáno jest. Zpráwa „Explicit cronica Boe- morum etc.“ ode mne nahoře již postawená chybí w rkp. Pulawském naprosto. | dotknauti se musím. Jsaut to krátké přípisky z dějin Polských, rukau prwní polowice XV století, tedy dle wší prawděpodobnosti samého biskupa kardinála Zbyhněwa Olešnického, nejwíce co marginalie, a wšak někdy také do textu samého wložené. Jsaut wesměs obsahu buďto kritického, aneb doplňují a wyswětlují události české z pra- menůw polských. Posledního způsobu jsau zejmena přípisky : 3 K roku 1043 na str. 63, u Dobnera 118: Fames magna in Bohemia, ex qua tertia pars homi- num periit. 701002 vily 71, k 124: Beatus Stanislaus in epis- copum Cracoviensem as- sumitur. rn bi 13; 5 125: Beatus Stanislaus Úraco- viensium antistes a Bole- slao Polonorum rege ad aram in eccl. S. Michaelis de Rupella oceiditur. Cu- jus corpus in septuaginta duas pecies conscissum virtute divina reintegratur octavo Idus Maii. K roku 1085 na str. 1109 1111 1120 1178 1205 1246 1253 74, u Dobnera 126 103, 107, 111, 169, 178, 195, 201, 148: 151: 154: 195: 219: 224: 47 Ke slovům Juditha, filia Wratislai ducis Boemorum, přidáwá se: qua genuit animosum Boleslaum Bo- hemorum victorem. po slowich „natus ex re- gina Swataua* pridawä se: qui in Polonia apud Boleslaum ducem Polo- norum fratrem suum exu- labat. Swatawa: „genere Polona Kazimiri regis filia“, re- gina Boemis etc. po „fugitivus abscessit“ do- dáno: „Poloniam, illic enim erat omnium exu- lum et fugitivorum re- ceptaculum.“ „cum conjuge Sobieslai“ připsáno: „filia Mijesko- nis majoris Polonie et Pomeranorum ducis.“ : „duci Polonie“, přidej: „Henrico a Tartaris oc- ciso filio ducis Henrici cum barba et sanct& Hed- vigis ejus consortis.“ „dux Mesko Polonia mo- ritur“, připsáno: „Oppo- liensis.* přípis na straně: „Craco- viensis episcopus Prandota largitur Przemislao regi Boemie S. Stanislai mar- tyris religuias, eodem anno octava Septembris per Innocentium IV Asissio canonizati.“ 48 K roku 1272 na str. 215, u Dobnera 235: oprawa: „Canonizata est © beata Hedvigis dueissa Poloni®e mill. ducent. se- xagesimo sexto, XVIII Kal. Decembris, Viterbii per Clementem papam quartum.* Br M2862, 5 243: „cujus (Zavissiil) uxor | praedicta (Kunegundis) est mortua“ přidáwá se da- tum: An. dom. Mill. du- cent. octuagesimo guinto, nona Septembris die.“ Mezi poznamenáními a oprawami kritickými jsau některá welmi zajímawá. Když k r. 1141 (na str. 121, u Dobn. 162) Pulkawa učinil zmínku o císaři Karlowi IV, kritik dobře poznamenal: „Ex hoc ha- betur, guod scriptor hujus cronice novus fuit.“ Neméně slušná byla oprawa k r. 1260 (str. 206—228): „Non fuit eo tempore Adrianus papa, sed Alexander guartus.“ O korrektuře k r. 1096 (str. 90—138,) kde na místě „Brieg — situm in flumine Odra“, klade se „Bardo ad ripas Nisse situm,“ nemohu hned sauditi, pokud opráwněna jest. Ale bedliwý kritik ten oswědčuje se také co wraucí patriota Polský na- proti Čechům, když k r. 1061 (str. 68—122) slowa „Jaromir — ad ducem Polonia fugitivus abscessit“ oprawuje na „ad regem Polonie Boleslaum“; když k r. 1093 (str. 89— 138) zpráwu o dani, kterau Wladislaw Polský Českému Břetislawowi II se zawázal, nazýwá „pul- crum mendacium“, a konečně když k r. 1292 slowa, že král Český Wáclaw při dobytí Siraze „dictum Loketkonem cum nonnullis aliis principibus captivavit“ (na str. 236--252) cele wyškrábal čili wyra- dirowal z textu. Ku konci nebude snad newhod, připojím-li zde aspoň ta místa z německého Pulkawy Mnichowského, která r. 1849 wypsal sem sobě, aby shoda jeho s kronikau minority Mikuláše Čecha, založenau také na díle Pulkawowě, prozatím aspoň lépe sledowána býti mohla. Fol. 53—169 Inc. rubr. „Hie hebt sich an die Cro- nicka des kunigrichs czu Behemen, vnd sagt wie sy zum Ersten wurden genennet.“ „Do die kinder der menschen In dem acker senar noch dem / Syntflutt nicht bedachten noch In irm mut betrachtenn/ das ge- schehen gelubde zw noe Irem vater das do sprach/ mit nichten werd 49 ich vliesenn furpass mit den wassern der sint / flutt alles fleysch vnd wirt setzen meinen pogen In die wolcken/ des hymels vnd wirt ein tzeychen des gelubdes tzwischen mir/ vnd dem ertrich Abr mer miss- trawten / sy got von forchte abr/ pawtn sy von der tzukunftigen synd- - flutt wegen ein Stat vnn ey/ nen duren, in die aller grosten hohe Der almechtig gott: was/ Ir vnweyssheyt straffende vnd betzayget dy grossheyt seyner gotlichen almechtigekeit vnd an der selben stat . teylet er Ir, tzun/gen Ir tzwovndsybenezig sprachen vnd von dem yst genant der/ selbig thurn Babel/ das do lautet/ noch der aussle- gung schendung/ der czungen, doselbst nam auch eynen vrsprunck dye sprach / Slowanica das do mit verstortem wort yst geheyssenn © Slawoi/cum, von dem das volck der selben sprach heyssen Slawoni, wann in yr ezungen Slawo vnd Slawi heyssen wort vnd worter vnd also von dem wort vnd wortern der genanten Sp/rach heyssen sy Slowani darvmb dy vorgenanten Slawo/ni wichen von dem velde senar vnd gingen durch Caldeo/ vnd komen In das Lant do nu wonen dy kriechen dar- nach/ gingen sy fur etlichen ärm des meres darein ging eyn gro/sser mer Bey bysanciam welcher Bysancia nu heysset Constantio/pel vnd singen In die ertrich als mit namen/ Bulgariam / Russiam seruiam dalmatiam Caruaciam Bosnam Carinthyam/ Ystriam vnd Carniolam welch sy noch Auf dyssenn hewtigen tag/ Besyczen/ czu dem leczten was was (sic) In caruatia -ein mensch mit/ namen Czhech der durch eins Begangen todschlagez we/gen eins freyen/ verlies das selbe teyl Carua- tiam mit seinen/ Brudern vnd seiner geselleschaft ging er zu suchen ein newes/ vaterlant in dem er sicher mocht Beleyben/ von stat zu stat fur, ging vnd ging an dy Tunaw darnach kom er In das vater/- lant das nu In latein heysset Bohemia vnd In tew/ch Behemen / daromb Bohemia wird genant von Boch das yst got/ nach der Aussle- gung der czungen Slawonica Also mit der Ausslegunge/ der czungen / sein sy geheyssen Bohemi/ von dem namen got/tes furwar Bohemia Inn der czungen Slawonica wird geheyssen czechi nach dem namen des Ersten Einwoners der czech/ vand das vorgesprochen ertrich mit seinen prudrn (etc.). fol. 161°. „Babst Celestinus starb nach dem kom Bonifacig der achtet.“ „ 161°. „Wenczeslaus ward gekront mit sein frawen In der kirchen zu Brag zu Behemen einen kunig.“ „ 162°. „Wenczeslaus ward auch gekront czu eym kunig In Polen.“ „163% „Gregorius Byschoue czu Prag starb darnach kom Andreas (sic) Johannes (sic) kung zu Vnngrn starb es wart erwelt der Jung Wenczeslaus sun Wenczeslay.“ Sitzungsberichte, IV. 4 fol. 163%. „Die Unngrn erwelten einen Andern kung genant Carolus ein sun karoli des kungs sicilie.“ „ 164°. „Kunck Wenczeslaus starb nach Im volgt sein sun Wen- czeslaus der eynig Erbe In dem Reich behemen.“ „ 164°. „Wenczeslaus XVII Jar ward ertodt zu Olmutz.“ „ 165». „Rudolfus starb vnd Heinricus von kernten wat erwelt zu kung“. „ 167%. „Es stund gar vbel In Behemen do Heinricus von kernten das Reich Inne hyelt wann er lies gar vill lewt totten.“ „ 168°. „Heinricus der Romisch kunig het hochzeyt mit seinem erst geporn sun sun Johanni vnd mit Elyzabeth czu Speyr gar kostenlich.“ ) — Explicit fol. 169%: — „Etlichen mit tanczen vnd dye andrn mit stechen vnd dy/ gancz stat zu Speyr frewet sych mit fruchtparn frew/ den vnd dy styme der frewenden frewden widr clang/ abr auf dem houedo verwunderten sych alle dy die/ da Bey stunden der starcken langen stangen vnd Sper/ dye dy Behemen furten vnd dy Anndern von einem ann/drn volck gehelmt odr gewaäppent die forchten sich czu/ Reyten widr sy vnd keyn Invon erczayget sich dem / zu nehen der Behemen vnd ob er villeycht ausskom vbr/ dy czyle do ward er vnsichr vnd widrkeret das pfert/ aus dem wege das er ycht entgegen ging den kumen/ den kom abr eyn entgegen S) ward er von dem pferd gestossen vnd das spere/ zu prach In kleine stucke die ding/ sein geschehen zu der glorien vnd ern der newen prewt/ vnd czu abent mit vorgen der Benedeyung dr Brewti- gam/ vnd dy Brawt Et sich est finis si non vis credere tunc accipe cinis. : Darauf hielt Herr Karl J. Erben in bohmischer Sprache einen Vortrag über die schwierigsten zum Theile korrumpirten Stellen des Originaltextes von dem bekannten altrussischen Gesange über den Heerzug Igors, worin er dieselben zu erklären und theils auf Grund- lage der vom Prof. Tichonravov veröffentlichten Varianten einer für die russ. Kaiserin Katharina II. aus dem gegenwärtig vermissten Originale selbst verfassten Abschrift, so wie durch seine eigenen Kombinationen zu berichtigen versuchte. Die so gestaltete Rezension des ursprünglichen Textes und deren Begründung sammt einer vom Vo:tragenden herrührenden böhmischen Uebersetzung des Gedichtes mit den dazu gehörigen Erläuterungen wird in dem nächst künftigen Aktenbande der kön. böhm. Gesellschaft der Wissenschaften ver- öffentlicht werden. 51 Sitzung der Classe für die mathem. und Naturwissenschaften am 10. März 1869. Anwesend, die Herren Rochleder, Kořistka, v. Walten- hofen, Durěge, Gust. Schmidt; als Gäste die Herren Jos. W e- selý, A. Waszmuth und E. Weyr. Herr Pr. r. Waltenhofen hielt einen Vortrag: „Ueber die Grenzen der Magnetisirbarkeit des Eisens und des Stahles“. Zu den interessantesten Aufgaben, mit welchen sich die Expe- rimentalphysik in den letzten Decennien beschäftigt hat, gehört wohl die Erforschung jener Gesetze des Elektromagnetismus, welche die ‘Abhängigkeit des erregten Magnetismus von der magnetisirenden Stromstärke darstellen. Bekanntlich verdanken wir Lenz und Jacobi die ersten messen- den Versuche in dieser Richtung und auch das erste hierauf be- zügliche empirische Gesetz, einfach dahin lautend: dass der Elektro- magnetismus der Stromstärke proportional sei. — Es hat sich jedoch bald herausgestellt, dass dieses Gesetz nur eine beschränkte Geltung haben könne, indem zunächst Soule die Beobachtung gemacht hat, dass der erregte Magnetismus über eine gewisse Grenze hinaus kleiner ausfällt, als es nach dem Lenz-Jacobischen Gesetze der Fall sein müsste. — Die nähere Untersuchung dieser Erscheinung, welche man als „eintretende Sättigung“ bezeichnete, ist bekanntlich von Müller zu einem gewissen Abschlusse gebracht worden, indem derselbe durch zahlreiche Versuche den Beweis lieferte, dass es für jeden Eisenstab einen Grenzwerth gibt, welchen sein Magnetismus selbst dann nicht überschreiten könnte, wenn eine in’s unendliche fortgesetzte Steigerung der magnetisirenden Stromstärke möglich wäre und dass die dabei . beobachteten Gesetzmässigkeiten annähernd durch die empirische Formel 2 = Ad} en ausgedrückt werden, wenn man die magnetisirende Kraft, den erregten Magnetismus und den Stabdurchmesser beziehungsweise mit x, y und d bezeichnet, während A und B Constante bedeuten, welche von der Stablänge in noch nicht genau ermittelter Weise, wovon später die Rede sein soll, abhängen. Ich übergehe die Einwendungen, welche gegen dieses Gesetz namentlich von Buff und Lamminer auf experimentellem Wege gel- tend gemacht worden sind, so wie die den scheinbaren Widerspruch 4* 52 Gi aufklärenden Widerieguugen durch Müller und W. Weber, von welchen der Erstere durch wiederholte Versuche, der Letztere sowohl auf theoretischem als auch auf experimentalem Wege das Gesetz der Sättigung ausser Zweifel gestellt haben. Ich übergehe auch die bei geringeren Sättigungsgraden nichts destoweniger vorhandenen Abwei- chungen von der Müllerischen Formel, mit dem Vorbehalte namentlich in dieser Frage vielleicht ein anderes Mal einige Ergebnisse meiner hierauf bezüglichen Untersuchungen mitzutheilen. Ich kehre zur Müller’schen Formel zurück und schreibe die- selbe in der etwas veränderten Gestalt % y = By arctg R Ví indem ich anstatt des Stabdurchmessers das Gewicht v eingeführt und die Gleichung nach y aufgelöst habe. Dabei wollen wir ein für Allemal voraussetzen, der durch # vorgestellte Bogen sei stets in Graden ausgedrückt, was bei den Rechnungen naheliegende Beguem- lichkeiten gewährt. | Für eine unendlich grosse magnetisirende Kraft liefert uns diese Gleichung : lim. y= 90. by als den oben erwähnten Grenzwerth des erregbaren Magnetismus, und eben diese Folgerung ist es, an die ich nun unmittelbar den eigentlichen Gegenstand meines heutigen Vortrages anknüpfen will. Die Frage nach der magnetischen Sättigung ist nämlich noch keineswegs erledigt, wenn wir wissen, dass es für jeden Stab vom Gewichte y ein magnetisches Maximum vom Betrage y = 90. By gibt; — es bleibt eben noch die weitere Frage: ob und in welcher Weise dieses Maximum von der Gestalt des Stabes und von der Eisensorte abhängt, oder ob eine solche Abhängigkeit nicht besteht, in welchem Falle dann offenbar das magnetische Maximum der Ge- wichtseinheit | RR očí | lim ee m = 906 (somit auch die Grösse ß) eine absolute, d. h. für alle Elektromagnete merklich gleiche Constante sein müsste. Eine sichere Entscheidung dieser Frage ist. natürlich auf Grund- lage einer sehr grossen Anzahl „von Versuchsresultaten möglich, — und so kam es denn auch, dass ich in meinen im Jahre 1865 ver- öffentlichten „elektromagnetischen Untersuchungen“ in eine Diskussion mší Vie Re ee Ur ky 33 derselben nicht eingegangen bin, denu es existirten damals nur drei Bestimmungen für das magnetische Maximum der Gewichtseinheit, eine von W. Weber aus seinen und zwei von mir aus Müller’s und meinen eigenen Versuchen berechnete. Auch hatte ich damals lediglich die Absicht zu untersuchen: in welcher Ausdehnung die Müller’sche Formel mit unveränderter Beibehaltung je eines und desselben Werthes von « und $ für Stäbe von sehr verschiedenen Durchmessern an- wendbar ist, was, wie leicht einzusehen ist, die Nothwendigkeit mit sich bringt, in die Rechnung einen Werth von ß einzuführen, der von dem aus den Versuchen mit den dünnsten Stäben hervorgehenden mehr oder weniger abweicht, während doch gerade der letztere beibe- halten werden müsste, wenn es sich um eine möglichst genaue nume- rische Bestimmung des magnetischen Maximums der Gewichtseinheit handeln würde, wesshalb meine damals berechneten Werthe der Grösse ß auch gar nicht geeignet gewesen wären, über die Frage nach dem Einfluss der Gestalt und der Eisensorte der Elektromagnete Auf- schluss zu geben. Um meine Arbeiten in dieser Richtung zu vervollständigen, habe ich mir die Aufgabe gestellt, das gesammte bis jetzt vorliegende Materiale von Beobachtungen über den Zusammenhang zwischen Elektromagnetismus und Stromstärke zu revidiren und das magnetische Maximum der Gewichtseinheit aus den dazu geeigneten Versuchs- reihen zu berechnen. Diese Versuchsreihen beziehen sich auf 23 Eisenstäbe und 9 Magnetisirungsspiralen und sind von 5 verschie- denen Beobachtern ausgeführt worden. Ungeachtet dieser Verschie- - denheit der Umstände habe ich doch aus allen Beobachtungen für das magnetische Maximum der Gewichtseinheit so wenig von einander abweichende Werthe erhalten, dass ich keinen Zweifel darüber hegen kann diese Grösse, welche im Mittel sehr nahe gleich 2100 absoluten Einheiten per Milligramm gefunden habe, mit gleichem Rechte wie 2. B. die Constanten der Elasticität, Festigkeit u. s. w. als eine für die molekulare Beschaffenheit des Eisens charakteristische Constante betrachten zu können. Ich will die verehrte Versammlung nicht mit einer Aufzählung der einzelnen Zahlenresultate, die ich einer ausführlicheren Abhandlung vorbehalte, behelligen, sondern nur auf einige Folgerungen an das gefundene Resultat knüpfen. Es geht daraus hervor, dass die theoretisch mögliche temporäre Magnetisirbarkeit des weichen Eisens über fünfmal so gross ist, als 54 thatsächlich erreichte permanente Magnetisirung der besten Stahl- magnete, denn diese beträgt nach W. Weber etwa 400 absolute Ein- heiten per Milligramm. Es scheint mir bemerkenswerth, dass eben dieser Sättigungsgrad auch derjenige ist, bis zu welchem das von mir im Jahre 1863 aufgefundene Gesetz der temporären Magnetisirung des Stahles durch den elektrischen Strom seine Geltung hat, während ich gefunden habe, dass das früher erwähnte Lenz-Jacobische proportiona- litätsgesetz in der Regel bis zu einer Sättigung von durchschnittlich 800 absoluten Einheiten per Milligramm zutrifft. Auch hinsichtlich der Tragkraft eiserner Elektromagnete werden sich aus obigen Resultaten wichtige Folgerungen ableiten lassen, so- bald der Zusammenhang zwischen Tragkraft und magnetischem Moment gründlicher erforscht sein wird. — — Arbeiten in dieser Richtung sind bis jetzt leider noch kaum angebahnt, doch mag es mir gestattet sein, wenigstens an einem Beispiel ein Problem dieser Art zu erläutern, wenn auch eine gerade Lösung desselben gegen- wärtig noch nicht möglich ist. Die vor der Eutdeckung der magnetischen Sättigung gangbare Annahme der unbeschränkten Giltigkeit des Lenz-Jacobi’schen Pro- portionalitätsgesetzes, in Verbindung mit dem Satze, dass überdies die Tragkraft im quadratischen Verhältnisse mit der Stromstärke wächst, hat bekanntlich die abenteuerlichsteu Erwartungen und Vorstellungen von der Tragkraft hervorgerufen, die mit einem Elektromagnet von unbe- deutender Grösse erzielt werden könnte, wenn man nur entsprechend grosse magnetisirende Ströme in Anwendung brächte. Dem entgegen wollen wir in Betracht ziehen, was sich nach den heute mitgetheilten Resultaten über die Grenze der Tragkraft eines einpfündigen eisernen Elektromagneten sagen lässt.— Einem einpfündigen Stahlmagnet bester Sorte entspricht nach Haecker eine Tragkraft von 13 Pfunden. Wenn das magnetische Moment durch das Vorlegen des Ankers nicht ge- ändert würde, so könnte man für einen solchen Stahlmagnet nach der früher erwähnten Weber’schen Angabe 400 absolute Einheiten per Milligramm annehmen. Berücksichtigt man nun, dass die Magneti- sirbarkeit des Eisens nach dem oben Gesagten ungefähr das fünffache beträgt und dass (in Ermanglung eines genaueren Gesetzes) die Trag- kraft der Quadrate des Momentes proportional angenommen werden muss, so würde einem einpfündigen eisernen Elektromagnet ein theo- retisches Tragkraftsmaximum von 13 X 25 — 325 Pfunden entspre- chen. Da aber jener Stahlmagnet bei vorgelestem Anker gewiss einen höheren als den angenommenen Sättigungsgrad besitzt, so be- Te DEE TE LET E Fr 2 ' by SM 55 zeichnet die so eben berechuete Tragkraft eine Grenze, die man bei einem einpfündigen Elektromagnet selbst mit einer in’s Unendliche _fortgesetzten Steigerung der Stromstärke nicht erreichen könnte. Zum Schlusse sei noch bemerkt, dass das Ergebniss meiner Rechnungen zugleich die Folgerung in sich schliesst, dass die von Müller angedeutete aber als ungenau und überhaupt noch zu wenig constatirt bezeichnete Proportionalitát des Coefficienten B seiner Formel mit der Stablänge allgemeine Geltung haben müsse. Darauf trug Herr Dr. Grünwald vor die erste Abtheilung seines Aufsatzes: Eine neue von ihm aufgefundene Methode, die Differentialgleichungen des astronomischen Problems der m Körper und ähnliche noch viel allgemeinere Gleichungen zu integriren. Sitzung der Classe für die mathem. und Naturwissenschaften am 7. Mai 1869. | Anwesend die Herren: Rochleder, Dur&ge, Gust. Schmidt; als Gäste die Herren: Grünwald, Weyr, Blažek und Küpper. Herr Dr. Grünwald setzte seinen in der vorangehenden Sitzung begonnenen Vortrag fort. Darauf hielt Herr Prof. Dr. Dur&ge einen Vortrag „Ueber eine ‚leichte Construction der Curven dritter Ordnung, welche durch die imaginären Kreispunkte hindurchgehen. Bekanntlich kann eine Curve dritter Ordnung dadurch erzeugt werden, dass man ein Kegelschnittbüschel mit einem Strahlbüschel in projectivische Beziehung setzt und die Durchschnitte jedes Strahles mit dem ihm entsprechenden Kegelschnitte aufsucht. Die Curve dritter Ordnung, welche den geometrischen Ort dieser Durchschnitte bildet, geht dann durch die vier Basispuncte des Kegelschnittbüschels und den Mittelpunct des Strahlbüschels hindurch. So leicht sich diese Construction theoretisch aussprechen lässt, so mühevoll gestaltet sich aber ihre wirkliche Ausführung, so dass sie zu dem Zwecke, vor- kommenden Falls eine Curve dritter Ordnung zu zeichnen, kaum an- wendbar erscheint. Wendet man sich zu speciellen Curven dritter Ordnung, so bie- ten sich zunächst diejenigen dar, welche einen Doppel- oder Rück- kehrpunct besitzen; allein bei diesen treten in Beziehung auf einige der wichtigsten Eigenschaften, insbesondere solche, welche die Pola- 56 ren und die Wendepuncte betreffen, so wesentliche Modificationen ein, dass diese specielleren Curven zu dem Zwecke, der Vorstellung bei Betrachtung allgemeiner Curven 3. O. zu Hilfe zu kommen, nicht geeignet sind. Viel besser eignet sich für diesen Zweck diejenige specielle Art von Curven 3. O., welche durch die imaginären Kreis- puncte hindurch gehen. Denn diese scheinen in Beziehung auf die oben genannten Eigenschaften nichts Wesentliches vor den allgemei- nen Curven 3. O. voraus zu haben, gerade wie auch der Kreis in Beziehung auf seine Polareigenschaften sich nicht wesentlich von den Kegelschnitten im Allgemeinen unterscheidet. Diese Curven 3. O. lassen sich aber auf eine ungemein leichte Weise construiren. Zunächst ist klar, dass man jedesmal eine Curve dieser Art erhält, wenn man zwei Basispuncte des erzeugenden Kegelschnitt- büschels in die imaginären Kreispuncte hinein fallen lässt. Dadurch geht das Kegelschnittbüschel in ein System von Chordalkreisen über. Dies würde zwar schon einige Erleichterung gewähren‘, indessen immer noch keine beträchtliche, wenn es nicht möglich wäre, zu je- dem Kreise den projectivisch entsprechenden Strahl auf eine leichte Weise zu construiren. Dies gelingt aber mit Hilfe zweier Sätze, welche Herr Eckardt in der Abhandlung: „Ueber die Curven dritter Ordnung, welche durch die zwei imaginären unendlich entfernten Kreispuncte gehen“ *) aufgestellt und bewiesen hat. Der erste Satz lautet so: Zieht man aus den Puncten a, dz, in welchen eine der reellen Asymptote parallele Gerade die Curve schneidet, zwei Gerade, welche die Curve auf’s Neue resp. in d,, 8%, und c,, c, treffen, so liegen die letzteren vier Puncte jedesmal auf einem Kreise. Wir haben von diesem Satze einen speciellen Fall in Anwendung zu bringen. Lässt man nämlich die Gerade a, a, die reelle Asymptote selbst sein, so wird der eine Punct, etwa as, „der Durchschnitt A der reellen Asymptote mit der Curve, der andere, a,, aber rückt ins Unendliche. Daher wird jetzt die Gerade d, 0, der reellen Asymptote parallel, und man hat den Satz: Schneidet die Curve eine der reellen Asymptote parallele Gerade in d,, 9,, und eine durch den Asymptotendurchschnitt A gehende Gerade in &,, 6, so liegen diese vier Puncte in einem Kreise. Hält man nun die Puncte by, b, fest und lest durch dieselben beliebige Kreise, so geht die Verbindungslinie der beiden anderen Durchschnitte e,, c, irgend eines dieser Kreise mit der Curve jedesmal durch A. Hieraus folgt: *) Schlömilch’s Zeitschrift für Mathematik. Bd. 10. pag. 321. Der. ER 57 Wenn man zur Erzeugung der Curve ein System von Chordalkreisen so wählt, dass die Chordale der reeilen Asymptote parallel ist, so ist der Mittelpunct des zugehörigen Strahlbüschels der Asymptoten- durchschnitt A. Zur leichten Bestimmung desjenigen Strahles, der einem be- stimmten Kreise entspricht, dient nun ferner Folgendes. Da die ima- sinären Asymptoten der Curve einander conjugirt sind, so ist ihr Durchschnitt reell. Diesen Punct hat Herr Eckardt das Centrum C der Curve genannt und von ihm folgenden Satz bewiesen: Die Puncte c,, ©, in welchen eine durch den Asymptotendurchschnitt A gehende Gerade die Curve schneidet, liegen stets in einem Kreise, dessen Mittelpunct C ist, so dass die die Sehne c; c, senkrecht halbirende Gerade durch C geht. Verbindet man nun hiemit den vorigen Satz, wonach die Puncte c,, c, auch immer mit den Puncten by, d,, in welchen eine der reellen Asymptote parallele Gerade die Curve schneidet, in einem Kreise liegen, so geht die die Sehne c, ©, senkrecht halbirende Gerade auch durch den Mittelpunct M dieses letzteren Kreises; und daher steht der von A ausgehende Strahl, welcher den Kreis (M) in den Curvenpuncten č,, c, schneidet, senk- recht auf CM. Hiernach ist nun die Construction einer Curve dritter Ordnung, welche durch die imaginären Kreispuncte geht, folgende: Man nimmt zwei Puncte d,, 5, beliebig an und setzt fest, dass die reelle Asymptote der Geraden 9,, d, parallel sei. Sodann nimmt man auch den Asymptotendurchschnitt A und das Centrum ČC beliebig an. Legt man dann durch d, 9, einen beliebigen Kreis, verbindet den Mittel- punct M desselben mit C und zieht aus A eine Gerade senkrecht auf CM, so sind die Durchschnitte c,, c, dieser Senkrechten mit dem Kreise (M) zwei Curvenpuncte Indem man durch d,, 2, beliebig viele Kreise legt und für jeden die Construction wiederholt, kann man sich so viele Curvenpuncte verschaffen als man will. Die Wahl des Punktes Aist nur dadurch beschränkt, dass er nicht auf der Chordale db, db, liegen darf, weil er dann nicht der Asymptotendurchschnitt sein könnte. Der Punkt C kann ebenfalls im übrigen willkürlich ge- wählt werden, nur darf er, wie sich weiter unten ergeben wird, nicht auf der Centrallinie der Chordalkreise (auf der die Strecke 4, 4, senkrecht halbirenden Geraden) liegen. Uebrigens leuchtet ein, dass es gleichgiliig ist, ob das System der Chordalkreise sich in zwei © reellen Puncten schneidet, oder nicht, indem auch in dem letzten 58 Falle die reelle Asymptote der Chordale parallel wird; nur ist dann die Ausführung der Construction ein wenig umständlicher. Es bleibt noch die Frage zu erörten, ob auch durch die ge- machten Annahmen eine Curve 3. O. eindeutig bestimmt sei. Sehen wir daher zu, wie viele Puncte der Curve dabei als gegeben zu betrachten sind. Da durch 5, d, zugleich die Richtung der reellen Asymptote be- stimmt ist, so involvirt der Punct A drei Puncte, nämlich A selbst und die beiden in dem unendlich fernen Berührungspuncte zusammenliegen- den Puncte. Da ferner in C die beiden imaginären Asymptoten sich schneiden, so sind mit C zugleich zwei Punktenpaare gegeben, die in die beiden imaginären Kreispunkte hinein fallen. Der Punct C involvirt also- vier gegebene Curvenpuncte, und man hat somit die zur Bestimmung einer Curve 3.0. erforderlichen neun Puncte. Es fragt sich aber, ob diese neun Puncte nicht so liegen, dass sie die Durchschnitte von zwei Curven 3. O. bilden, und dass daher unendlich viele Curven 3.0. durch sie hindurch gelegt werden können. Nun besteht aber der Satz: Wenn neun Puncte die Durchschnitte von zwei Curven 3. O. bilden, und drei derselben in gerader Linie liegen, so liegen die übrigen sechs auf einem Kegelschnitt; und umgekehrt: liegen von neun Puncten einer Curve 3. O. drei in einer Geraden und die sechs übrigen auf einem Kegelschnitt, so gehen unendlich viele Curven 3. O. durch die neun Puncte hindurch. Nun liegen von unseren neun Puncten in der That drei in gerader Linie, nämlich A und die beiden im Berührungs- puncte der reellen Asymptote zusammenliegenden Puncte; daher müssten, wenn die Curve nicht eindeutig bestimmt wäre, die Puncte b,, d, und die vier durch C bestimmten Puncte auf einem Kegel- schnitte liegen. Unter den letzteren befinden sich aber die beiden imaginären Kreispuncte, also müsste der Kegelschnitt ein Kreis sein, und da ferner in jedem imaginären Kreispuncte zwei Puncte zusam- menfallen, so müssten die imaginären Asymptoten der Curve zugleich Asymytoten des Kreises, d. h. C müsste der Mitte!punct des Kreises sein Aber die Mittelpuncte aller Kreise, die durch 9,, 9, hindurch gehen, liegen auf der Geraden, welche die Strecke db, 8, senkrecht halbirt. Daher tritt die Unbestimmtheit dann und nur dann ein, wenn Č auf dieser Centrallinie liegt. Wenn man also, wie oben ver- langt wurde, Sorge trägt, dass dieser Fall nicht eintritt, so kann man sicher scin, dass die Curve eindeutig bestimmt ist. "P 59 Sitzung der Classe für Philosophie, Geschichte und Philologie am 10. Mai 1809. Anwesend die Mitglieder Tomek, Tieftrunk, Emler, Zap; als Gäste die Herren Špatný und Pažout. Herr Prof. Tomek las einen Abschnitt aus seinem noch nicht beendigten zweiten Bande der Geschichte Prags über die Eintheilung der Gewerbe im 14. und Anfangs des 15. Jahrhundertes. =- der Classe für die mathem. und Naturwissenschaften am 21. Mai 1869. Anwesend die Herren Rochleder, Studnička, Durěgce, Gust. Schmidt, als Gäste die Herren Ant. Grünwald, Weyr und Blažek. Herr Emil Weyr hielt einen Vortrag „Ueber die Curve der grössten und kleinsten electromagnetischen Wirkung.“ Denkt man sich in der Ebene einer Curve C einen Punkt 0, in welchem die magnetische Masseneinheit concentrirt ist, und lässt man durch die Curve ČC zwischen zweien ihrer Punkte W, und M, einen elektrischen Strom von der Intensität Eins fliessen, so wird dieser Strom auf den Punkt eine Kraft ausüben, deren Richtung normal zu der Ebene des Stromes ist. Wenn ds das Bogenelement der Curve für einen Punkt M derselben ist, ferner e der Winkel, welchen ds mit dem Radius- vector OM bildet und wird dieser letztere selbst mit 7 bezeichnet, so drückt sich das von ds herrührende Kraftelement durch: sin © ds y? dar. Nimmt man den afficirten Punkt O zum Pole eines Polarcoor- dinatensystems, dessen Axe sonst willkürlich ist, so ist bekanntlich: sm m ds = rdyg, und daher: sin o ds | dy. Ve Ka. Es ist also m der Ausdruck für die von einem Stromelemente auf O ausgeübte Kraft. Die Gesammtwirkung des Stromes auf den Punkt O stellt sich durch das Integral: 60 je 2 dar, wobei ©, und 9, die bo den Stromenden entsprechenden Werthe von g sind. Wir stellen uns nun folgende Aufgabe: Unter allen Curven von gegebener Länge L, welche zwischen die beiden festen Punkte W, und M, eingeschaltet werden können, jene zu finden, für welche der durch- fliessende Strom auf den Punkt O die grösste oder kleinste Wirkung ausübt.“ Es soll also: A V- w=: sein, wáhrend das a 0) Ms dp $ Y ein Maximum oder Minimum wird. Bekanntlich wird dieser Fall ebenso zu behandeln sein, wie wenn man das Inteeral k W + L, wo k eine zu bestimende Constante ist, zu einem Maximum oder Minimum zu machen hátte. Es ist: 9; ; P k a Under ] E z + (5) de 9 und wenn man der Kůrze wegen: k EN: + Vr+(2) = +92 / Vdp 9, zu einem Maximum oder Minimum zu machen. Setzt, so ist: : Bezeichnet man 2 mit N, und = mit P,, so ist die Difie- "dy RENER SEE. N We E Er FE 5 $ Et Dee R 61 rentialgleichung der gesuchten Curve nach den Principien der Varia- tionsrechnung : Nun ist: und folglich : ——— 72 V + . 2 ab: Vz) E er PP ANY) Be ee re "+ (7) oder: somit die Differentialgleichung der Curve: rn dr.) MM N, Gr dr y* 3 dm“ "a P VT s [eM oder: Pu = ZA U) 1 r (ar iL Ar dr É +) l Eine einfache Reduktion liefert die Form: dr dr \? s : Y dp? — 2 75) — k = s (+ | a 62 wird mit o der Krümmungsradius der Curve bezeichnet, so drückt die letzte Gleichung aus, dass: joe, 1 — = > oder: ko r ist. Somit: „Die Curve der grössten oder kleinsten electro-magnetischen ‚Wirkung hat die Eigenschaft, dass ihr Krůmmungshalbmesser dem Cubus des Radiusvector proportional ist.“ Was die Integration der Gleichung: ČBA a, 0 anbetrifft, so hat sie keine Schwierigkeiten. Es ist nämlich : = dP, == Tě was in: dr dV = Ndr— P, d. EP: substituirt, folgende Gleichung liefert: db dr dV = Er a oder: č E dr dr \ av = ( Targa ee Hieraus folgt: op 0 = Bet RR A ++ P, Ge) do. Die partielle Integration liefert: ar, ‚dr dr d’r dp! dp "977 dy VÁ dp: 9 Y=zc+P somit ist: ge wobei c die erste Integrationsconstante darstellt. Setzt man für V und P, die betreffenden Werthe, so lässt sich die letzte Gleichung in folgender Form schreiben: a k k kn, 63 Die weitere Integration führt auf elliptische Integrale. Zur Westimmung der drei Constanten Z, c, c’ haben wir drei Bedingungen. Erstlich die Länge der Curve und ferner die beiden > Endpunkte. Darauf hielt Herr Dr. Ant. Grünwald einen Vortrag „Ueber eine bemerkenswerthe Gattung simultaner linearer Differenzialglei- chungen mit variablen Coefficienten.“ Es gibt eine Gattung linearer simultaner Differenzialgleichungen, welche dadurch bemerkenswerth ist, dass sich auf ihre Integration eine neue Methode, die Differenzialgleichungen des Problemes dreier und mehrerer Körper zu integriren, gründen lässt, wie ich in der nächsten Sitzung zeigen werde. Diese Gleichungen sind es, auf welche sich die beiden Theoreme beziehen, welche im Folgenden mitgetheilt werden. I. Theorem. Ist die Bewegung eines Punktes, dessen rechtwinklige Coor- dinaten zur Zeit 2: (x, y, z) sind, durch die Differentialgleichungen dam E da © de džy _ dU di dy P d?z AU de dz. dx dy da 7 — — — pw. au If. —oy und die Werthe z=a, y=ß, 2—=y; 7% B, = welche die Coordinateu und Geschwindigkeitscomponenten zur Zeit ?=r annehmen, gegeben, wobei U eine beliebige aber bekannte Funktion von x, y, 2 und č vorstellt; kennt man ferner die Inte- 64 gra!e dieser Gleichungen und denkt sich mittelst derselben die Co- ordinaten (x, y, 2) und Geschwindigkeitscomponenten: («“, 4“, 2°) durch die Zeit 7 und die sechs Constanten «, B, v; a, B, y‘ dar- gestellt: so ist» auch die Bewegung eines zweiten Punktes (6, 1, &), welche durch die Differentialgleichungen a7 U d?U di? de: X 8 dady NR dadz A d?n__ d2U d:U d2U 2 d2U d2U a az et en. 1 dě d ‘ dě 4 und die Werthe E &:.1 — No —ıLs; Fk ns na TBKLA ao A dě dy dě PART: 5 welche die Grössen č, 1, 6; dt 2 Zeit {= T annehmen, fixirt wird, vollständig bestimmt. Die Integralgleichungen dieser Bewegung lassen sich nämlich mit Hilfe der bekannten Integralgleichnngen der ersteren Bewegung sofort angeben, und zwar lauten dieselben wie folgt: 5 dx dx dx da dx da | 5 — U N ang Ta en EP Eee Pe dy dy dy dy dy dy OLE a. a W En Pe d d dz dz dz dz S 41 zb% dk T 3 ey, da T“ ze T oi un dé _ da“ da“ da“ da da“ dá rer z a + u, de 9“ p heh aa db | akon d du du! dy‘ dıy‘ dv : du“ 7M tu a tu Far ale ar BE. da“ dz“ da dei de’ de’ RE VO re mr, U — 50, U — > ra e uU — Er Us — 7° U — ah Beweis. Stellt c einen der 6 Parameter a, B, v, a“ B“ y“ vor und dif- ferentiirt man die Gleichung I) nach c, so geht aus den resultirenden Gleichungen: : : d> (dx, AU (dx d>U (dy d>U (dz dt? (de) dra 1) dedy dej T Ande a | dž" dy, _ MU (de dU (dy BU (dz Ba za (ze) 7 dyd 16) + =: (x T dyde de) i dž ‚dı _ d?U (de d>U (dy dU (dz | dt? de) 77 dzdx =] dzdy | T de 1c) B uhr EEE 2 65 Sogleich hervor, dass ur BE ozřé — 4 8 — do? 1 — 2 Re = me e By, 0, By sh: de partikuläre Lösungen der Gleichungen II) sind. Die allgemeine Lösung ist daher durch das Gleichungssystem IIa) gegeben, in welchem sich die willkührlichen Constanten %,, %,, 9% U) Us, U; durch Einsetzung des Spezialwerthes der Zeit: t=r, sowie im obigen Theorem angegeben wurde, herausstellen. II. Theorem. Ist die Bewegung des Punktes (x, y, 2) in derselben Weise wie in dem I. Theoreme gegeben, so ist auch die Bewegung eines zweiten Punktes (&, n, 8), welche nicht mehr durch die Glei- chungen II) sondern durch die allgemeineren Differentialgleichungen : Hug tr č | Bert nt as! | rz. By, au a há ir und die Werthe: &=&, 17%, $= Ye = = u, — noh tr welche die Coordinaten č, 9, č und o M dE dm dk db dí ap 2 Zeit t-— r annehmen, fixirt wird, vollständig bestimmt, wenn die Grössen X, Y, Z als Funktionen der Zeit i gegeben sind. Die Integralgleichungen dieser Bewegung lassen sich nämlich mit Hilfe der bekannten Integralgleichungen der ersteren Bewegung einfach in folgender Weise darstellen: dx dx dx dx dx dx ; = een + 4. a“ Zná ta zsh dá Me dy“ | dě y dy d d d dy de an tm tu ter 6 u. bu, EL, GEN u, Bey, u da df dy da“ dp“ dy III. a) děs). Uda da“ da“ da“ da‘ dx“ : di a, ae 1“ Er AA ap 1“ dy dm, dy dy“ dy' dy' dy' dy' dt ra 7 PP T 4, ae“ E B zpra ac dg + 4 dy dě dz“ dz“ dz“ dz“ dz“ dz“ E rod ark Me at“ o" M4 PPR 5 a“ 2 66 wenn man Unter 43; W, Uzy Ugy Ur Us nicht mehr wie im Theoreme Constanten sondern die Zeitfunktionen: versteht. u W | | |x ee dár al ta a di | rd a di | = daji 2 n de | di | 4+8] a nn 48 ne +2. der | dt h Beweis. ersten Man nehme die Integralgleichungen in der námlichem Form an wie im obigen Theoreme [siehe IHa)] mit dem Unterschiede, dass die Grössen « nunmehr nicht Constante, sondern noch zu ermittelnde Funktionen der Zeit 7 sind; substituire sie in die vorgelegten Diffe- rentialgleichungen III) und setze unter einem, ‚da zur Bestimmung der 6 unbekannten Funktionen 4, 4; 4; %,, W, U; ausser den drei gegebenen Gleichungen III noch drei weitere erforderlich sind, über welche man frei verfügen kann: dx i dy ší dz Ja du, dt du, nn du; dt -k Hiedurch gehen die vorgelegten Differentialgleichungen dx dB dy a8' dz dě“ du, „dx du, , de du, , de du, | de dw, dt AA, dt ar dt ur; Fr 7 dt du, „dy du, , dy du, , dy du, | dy du, _ dt PR dt Tg dt Ian za di dů, ‚de "du, dědu, „.de’ du 02. dus dt Be dt Tg dt Top di Type N. [unter Berücksichtigung der Relationen e)] in die drei einfachen Gleichungen: > 67 dx’ du, da“ du, | da du, , dx du, , de‘ du, de dus — x) da dt r dt Be dt BB di Va dt A dt dy“ du, | dy. du, | dy“ du, | dy. du, „dy“ du, dy dw — er tee » dz“ du, | de" du, | dž du, | dž du, | dě“ du, de dus —_ Z de dt er dt er dt ee dt dot dt em; di I . über, welche mit den drei obigen: 1) zur Bestimmung der sechs Fuuktionen « dienen. Setzt man einstweilen du, du du hb 3 M, Zei ‘ 9 : di 19 7 2. i Us; k RA a u RER dt Vet 20 b0 S- gě 10 -© so erhält man durch Auflösung der sechs Gleichungen 1), 2) die u“ in der Form: Ä u—l. X+M.Y+N.Z „=. X+M.THN.Z U KAM MSN Z W I, X+M, Y+ N,. Z 19 U = Lg) XLM,OK EN. Z W = Le K+ M, X+ NZ worin die L, M, N von X, Y, Z unabhängig sind und nur von den partiellen Differentialguotienten der x, y, 2 nach den Parametern a, B, v, a, ‘, y‘, abhängen. Die Werthe der Z, M, N ergeben sich sehr einfach wie folgt. Man denke sich jeden der 6 Parameter «, B, y, a“, B“, v“ mit Hilfe der ursprünglichen Integralgleichungen von I), welche die z, y, 4 &, y‘, 2“ als Funktionen der Parameter und der Zwischenzeit £— r darstellen, in Funktion der &, y, 2, &‘, y', 2‘, und der Zwischenzeit £— r ausgedrückt; und variire ohne z, ď, x, y, 2, zu ändern blos die Geschwindigkeitskomponenten : x,’ y,‘ 2° um beliebige von einander unabhängige unendlich kleine Grössen 0x‘, dy‘, d2/. Es wird so: da da 1 da 62 — —1' da.. dy —_. 68 * dx“ a dy' ey dz“ x _ dB „dB „ dB č = da- © ee, 08 P dx“ = dy' ae ds“ 2 — dy „ud „dy ’ ö 18 1 Z) dx“ poh dy' x dz“ ň du“ de‘ dx“ + de‘ dy' + da dz“ p) dx“ dy de’ « df' a i dB ; č ö 20 LE, p dx“ sn dy' n da“ ý dy“ d : dy' ( dy — kab LER dh SE. 8 5 dx“ s dy' Zr ds“ H* 68 Variirt man nun auf dieselbe Weise die ursprünglichen Inte gralgleichngen von I), indem man die Grössen: | U, B, Yı o Bý vx, Y, 2, % y“ 2° beziehungsweise um die obigen Variationen da, 0B, dy; du’, OP, dy/; dc—o, dy=o 0770; dx, dy, 02“ ändert: so erhält man zunächst: Fa BRUSNÉ ZANE da + 0 + 0, — de = 0 + 9 + E de hp ZZ Ze Zr = da + 9 88 + - dy £ = do‘ + 86“ +9 dy — 8: —0 : zs če + B + = čy z) de + r op‘ +5 dý or En da + 38 + a dy + JE. dw +5 + dy — dy dz“ dz“ dz“ dz“ dz“ dz“ 0) ud ZO, ER jod aj DY Z dy — 02 + =% | Vergleicht man diese Relationen mit den 6 Gleichungen 1) und 2), so übersieht man leicht, dass sie nach da, 0p, dy, da’, OB’, dy“, aufgelöst, die nachstehenden mit den Gleichungen 4) konformen Gleichungen da — L.. dx + M,: öy' + N, dě dB — L,. dx“ + My. dy + NA. 02’ | — La. dx! + My. dy + Na. 02 - da — La. dx" LM. dy +- N,. dz (') OB“ = L,. de" £ My. dy + Ns- oz‘ dy — L.. öx' + Mp. dy + N,. 02" liefern můssen. Da nun diese neben den homologen Gleichungen 5) fůr beliebige von einander unabhängige unendlich Kleine dx“ dy“, 0z/, gleichzeitig gelten müssen, so ergeben sich augenblicklich für die da de da ==. ec. MVE. = er | C n dz P dy 0 77 FAR ap dě T, dB ŘP oa las 7 - dy BI o aš dy bo Abak 00 3, Neb 5) Zt a ne BZ 9m. 69 Unser Theorem folgt aus dem so eben Gesagten fast von selbst. Man braucht eben nur die gefundenen Werthe der Z, M, N in die Gleichungen 4), die sich hieraus ergebenden Werthe der «‘ in 3) zu substituiren und letztere Relationen nach / zwischen {= r und t=t zu integriren. Sitzung der (lasse für Philosophie, Geschichte und Philologie am 24. Mai 1869. Anwesend die Herren Mitglieder Hattala, Tomek, Wocel, Zoubek, Emler, Zikmund, Zap, Beneš, Komárek; als Gast Herr Pažout. Herr Komárek las aus seinen Studien über Horaz eine von ihm nach den Quellen selbständig ausgearbeitete Biografie dieses Classikers. Hierauf hielt Herr Prof. Tomek den nachfolgenden Vortrag über die in dem böhmischen Texte der Historia Trojana Quidonis vorkom- menden Benennungen von Gewerben: Znatelům staré literatury české jest powědomo zajímawé místo w Historii Trojanské w knihách pátých kapitule třetí (wiz Wýbor z literatury české II 90), kdež wyčítají se řemesla rozmanitá po ulicích města Troje rozdělená. Jest jich wšech 143. W. latinském textu Quidona de Columna sepsaném roku 1287, který českému překladu učiněnému r. 1411 sloužil za základ, nachází se počet řemesel mnohem menší, wSeho wšudy totiž jen 40. Zníť místo, jehož se týče, v textu latinském takto: Per plateas enim ipsas mechanicarum artium locate fuerant proprie stationes, in guibus earum operarii, per certa loca distincti, guotidianis operibus et venalibus artificiis insudabant. Hic enim ar- chitecti manebant, hic pictores, hic statuarii, hic marmorarii, hic lecticarii manebant, hic canicularii, hic guadrigarii, hic ligarii, hic mularii, hic deauratores albini, gui statuas et imagines in auro pin- gebant. Hic argentarii, hic decrearii, hic calices conficiebant ex vitro, hic ararii, hic fusores, qui campanas ex metallo fundunt. Hic dignarii, gui sigilla formabant, hic sertores, gui camisias suebant et braccas. Hic fusarii, gui ferro incude fusos extenuant muliebres, hic perticarii, hic libratores, hic figuli, hic aurifices, hic plumbarii, hic specularii, hic pelliparii, hic fullones, hic carpentarii, hic tingnarii, gui vehicula scilicet rotis volubilibus sociabant. Hic dealbatores armorum, hic bal- 70 thearii seu penthalarga, qui opus deaurati zeris in frenis apponunt. Hic classicularii, hic fabricenses, hic gineciarii, qui textores appel- lantur, hic geometri, qui jugera rusticorum terrarum numero divi- debant, hic pistores, hic tabernarii, hic cetarii, hic arillatores, quos mercatores vulgariter appellamus, hic argiropate, id est distractores argenti, hic et alii plures, gui venales artes mechanicas exercebant. W českém překladu čteme na místě toho, jak následuje : „A po těch ulicech udělána biechu bydla a stawadla wšelikterakým řemeslníkóm : ondeť bydléchu kamenníci, onde zedníci, onde obrazníci, onde maléři, onde mramorníci, onde truhláři, onde stolaři, onde ložináři, onde wozníci, onde koláři, onde tesaři, onde lopatníci, onde neckáři, onde okřináři, onde twořidlníci, onde zámečníci, onde wochláři, onde hřebenáři, onde zlatníci, onde konwáři, onde flašnéři, onde zlatotepci, onde zlatoměnci, onde zwonaři, onde kotláři, onde renlíkáři, onde šípaři, onde swiecnáři, onde platnéři, onde přielbičníci, onde pancieř- níci neb brnieři, onde ostrožníci, onde kowáři, onde šínaři, onde sekerníci, onde mečieři, onde nožieři, onde šídlaři, onde jehláři, onde hrotníci, onde pukláři, onde kotewníci, onde swiečníci, onde kolebeč- níci, onde češieři, onde mísaři, onde metláři, onde widláři, onde struhaři, onde prknáři, onde plotnáři, onde küdelnici, onde prowazníci, onde newodáři, onde síťaři, onde řešetáři, onde bubenníci, onde tene- táři, onde sítaři, onde budnáři, onde pluhaři, onde ratištníci, onde lawičníci, onde bečwáři, onde lžícaři, onde korytníci, onde hůžwaři, onde súkenníci, onde hedwábníci, onde zlatohlawníci, onde plátenníci, onde barewníci, onde walcháři, onde krajčieři, onde kabátníci, onde hacníci, onde koželuzi, onde šewci, onde kožišníci, onde řemenníci, onde prtáci, onde tobolečníci, onde měšečníci, onde polštářníci, onde tlumočníci, onde pasieři, onde uzdáři, onde půzdrníci, onde střme- náři, onde pochwáři onde pokladníci, onde sedláři, onde mědnáři, onde kuchenníci, onde pekaři, onde winaři, onde mlynáři, onde koblůčníci, onde čepičníci, onde tkaničníci, onde nitníci, onde dratewníci, onde hrndiefi, onde lůtečníci, onde pernikáři, onde šachowníci, onde kost- káři, onde krčemníci, onde wrhcemníci (wrhcábníci), onde stawnici, onde přesličníci, onde wřetenáři, onde wěnečníci, onde pokrywači, onde trubači, onde píštělníci, onde pištci, onde husléři, onde hudci, onde strunaři, onde warhanáři, onde warhanníci, onde herci, onde kaykléři, onde apatekáři, onde lékaři, onde kořenáři, onde ranlékové, onde holiči, onde lazebníci, onde břitwáři, onde kosatníci, onde srpníci, onde ženci, onde lodnáři, onde kléwaři, onde sádlníci, onde Kolo- mastníci, onde smolaři, onde kletnáři, onde kotečníci, onde posadníci.“ a : o han Po 3 ej 71 Srovnáme li tento český text s latinským, shledáme, že skladatel jeho z počátku měl úmysl, překládati z jedné řeči do druhé. Položil totiž za architecti kamenníky a zedníky, pictores, statuarii obrazníky, maléře, marmorarii mramorníky, potom wšinuv tru- hláře a stolaře, přeložil lecticarii ložináři, canicularii, qua- drigarii wozníci, koláři, opět po wstrčení tesařů ligarii lopatníci. Dále wsak toho přestal, uhodiw, jak snadno se pfeswed£iti, na těžkosti při názwích řemesel mnohých w Čechách neobyčejných; mnohé docela pominul, jiné uwedi w jiném pořádku; za to přidal ze swé wlastní známosti, tak že jeho popis řemesel wypadl wíce než třikrát tak hojný Jak prwotního skladatele latinského. Český překladatel historie Trojanské širším tímto o; ře- mesel owšem neobohatil známosti naší o řemeslích we staré Troji prowozowaných, ale důležitého příspěwku poskytl nám ke známosti řemesel, která se prowozowala co zwláštní žiwnosti w naší wlasti a „jmenowitě w Praze za jeho wěku, totiž ku konci 14. a na začátku 15. století. Zanášeje se s rozdělením řemesel a jiných Ziwnosti městských w Praze w témž wěku při spisowání dějin Pražských, zhotowil jsem i já sobě před nedáwnem popis řemeslníků tehdejších wšelikého druhu, weskrz jen ze zřídel sauwěkých, z něhož jsem se preswedäl, že byla řemesla w Praze skutečně rozdělena welmi do podrobna, tak jak se jewi w historii Trojanské, jistě ku podiwení každého saudného čtenáře. K dolíčení toho postawím zde názwy řemesel uwedené tuto z českého textu historie Trojanské, které jsem i já nalezl w sau- wčkých pramenech Pražských, s přidáním k tomu tehdejších názwů latinských a německých, pokudž se naskytují. Připomínají se totiž: 1. kamenníci (lapicida, steinmetze), 2. zedníci (muratores, maurer), 3. malíři (pictores, maler), 4. truhláři, 5. stolaři (mensatores, mensifices, tischer), 6. místo ložinářů postelníci, 7. koláři čili náprawníci (rotifices, currifices, wagner), 8. tesaři (carpentarii), 9. lopatníci, 10. neckáři čili nádobníci, (11. zámečníci (seratores, serifices, slosser), * 12. hřebenáři (pectinifices, pectinatores, kemmer), 13. zlatníci (aurifabri, goldner, goldsmide), 72 14. 15. 16. 17. 18. 19. 20. 21. 22. 23. 24. 25. 26. 27. 28. 29. 30. 31. 32. 33. 34. 35. 36. 37. 38. 39. 40. 41. 42. 43. 44. 45. 46. 47. 48. 49. 50. 51. 52. konwáři (canulatores, kannelgiesser), flašnéři (fassnerii), © zlatotepci (auripercussores, goldslaher), místo zlatoměnců, rozumíme-li dobře, zlatoleji (aurifusores), zwonaři, kotláři (caldariatores, kesseler, kesselmacher, rotsmide), šípaři (fabri telorum), platnéři (thorifices, platner), místo přílbičníků helméři (galeatores, helmer), . brníři (loricatores), ostrožníci (calcariatores, calcarifices, sporer), kowáři (fabri, smide), mečíři (gladiatores, swertfeger), nožíři (cultellatores, cultellifices, messerer, klingensmide), jehláři čili jehelníci (acufices, nadler), pukláři čili štítaři neb i pawezníci (clypearii, puchler), swíčníci (candelatores), kolebečníci (cunabulatores, wigenmacher), češieři (picariatores, pechrer), misaři (scutellatores, schüssler), struhaři, nyní saustružníci (tornatores, drechsler), prknáři též pod názwem struhařů (sarratores, bretságer), kaudelníci (stupam vendentes), prowazníci (funifices), sitafi (gui parant retia), řešetáři (cribrofices), lawičníci pod latinským názwem stalla parantes, bečwáři (doliatores, pinter), lžícaři čili lžičníci, súkenníci (pannifices, tucher, tuchmacher), hedwábníci, jinak krumpéři (fibulatores, sidenarii, m plátenníci (linicid2), barewníci čili barwíři (coloratores, ferber), walcháři (fullones, walker), krajčíři (sartores, sneider), kabátníci (joppatores, joppulatores, jopner), hacníci pod latinským názwem caligatores (hosler, hosenmacher), koželuzi (lederer), s širším wýznamem smradaři (cerdones, gerber), | Sewci (sutores, schuster), 53. 54. 55. 56. 57. 58. 59. = 160. 61. 62. 63. 64. 65. 66. 67. 68. 69. 70. 71. 12. 13. 14. 15. 76. 17. 78. 79. 80. ok 82. 83. 84. 85. 86. 87. 88. 89. 90. 91. 92. 73 kožišníci (pellifices, kórsner), řemenníci čili řemenáři (corrigiatores, rimer), prtáci (sutatores, renovatores sotularium), tobolečníci (peratores, taschner), měšečníci (bursifices, peutler), polštářníci (pulvinatores), pasíři (cingulatores, gurtler), uzdáři (frenifices, lorifices, czaumstricker), půzdrníci, sedláři (sellatores), mědnáři (2rispercussores, cuprifabri, messinkslaher, messink- cziher, kuppersmide), kuchenníci čili kuchaři (coqui), pekaři (pistores, peker), winaři (vinitores) to jest dělníci na winnicích, mlynáři (molendinatores, můlner), klobůčníci čili koblůčníci (pileatores, huter), čepičníci (mitratores, mitrifices), tkaničníci čili Šnoraři (praetextarii, schnorer, pantler), nitníci (czwirner), hrnčíři (figuli, ollifices, topfer), pernikáři čili pernáři (pernarii, lebothecarii, lebkuchler, zeltner) kostkáři (taxillatores), krčmáři (tabernatores), wěnečníci (crinalista, krenczelmacher, pokrywači (tectores, zigeldecker), trubači (tubicinae), pištci (fistulatores), hudci, strunaři (cordifices, cordipari), warhanníci (organistae), kaykléři (joculatores), apotekáři (apothecarii), lékaři (medici, physici), ranlékowé (chirologi), holiči (barbitonsores, barbirasores, barbirer), lazebníci (balneatores, lixa, pader), britwäri (rasicultellifices), srpníci (falcifices, sichelhauer), Zenci (messores, falcatores), smolaři (picatores, picifices). 74 Z ostatních řemesel českého textu . historie Trojanské jsau ně- která, jichž w Praze nebo w Čechách nebylo, jichžto názwy skladatel toliko přeložil z latiny do češtiny. Za takowé mám jeho obrazníky (statuarii), mramorníky (marmorarii), wozníky (guadrigarii), kteřížto tuším pleonasticky položení jsau wedlé kolářů, a zlatohlawniky (gine- ciarii). Odpočítáme-li tyto čtyry, zbude předce ještě následujících 47 názwů řemesel neb zaměstnání domácích, kterých známost čerpáme jediné z českého tohoto textu historie Trojanské, ježto w jiných pa- mětech 14. století a ze začátku 15. století (zejména do roku 1419) se nenacházejí, totiž: | 93. okřináři, 116. střmenáři, 94. twořidlníci, 117. pochwáři, 95. wochláři, 118. pokladníci, 96. renlíkáři, 119. dratewníci, 97. swiecnáři, 120. lůtečníci, 98. šínaři, 121. šachowníci, 99. sekerníci, 122. wrchcábníci, 100. šídlaři, 123. stawníci, 101. hrotníci, 124. přesličníci, 102. kotewníci, 125. wřetenáři, 103. metláři, 126. trubaři, 104. widláři, 127. píštělníci, 105. plotnáři, 128. hüsleri, 106. newodáři, 129. warhanáři, 107. bubenníci, 130. herci, 108. tenetáři, 131. kořenáři, 109. sietaři, 132. kosatníci, 110. budnáři, 133. lodnáři, 111. pluhaři, 134. kléwaři, 112. ratištníci, 135. sádlníci, 113. korytníci, 136. kolomastníci, 114. hůžwáři, 137. kletnáři, 115. tlumočníci, 138. kotečníci, 139. posadníci. Jsau to skoro weskrz řemesla zanášející se zhotowowáním jednotli- wých druhů zboží, které nyní nečiní jednoho řemesla samotny 0 sobě, nýbrž obyčejně spolu s jinými ; ale práwě proto jest wyčtení jich u staré- ho spisowatele zajímawé, že swědčí, jak welké bylo rozdělení práce do podrobna mezi rozličná řemesla. Pilnost, kterau spisowatel obrátil, ač jen jako mimochodem, na sestawení popisu řemesel swého času we 75 wlasti naší, wzbuzuje při tom skutečně podiwení. Nicméně jest, tento popis wždy ještě neúplný. Schází w něm ještě mnoho. jiných takowýchto podrobných řemesel, na která tehdejší průmysl byl rozdělen, ano i mnohá řemesla hlawnější jsau mlčením pominuta, která se w jiných sauwčkých pamětech připomínají. Uwedeme jen takowé názwy, které se wztahují k žiwnostem průmyslowým, krom několika zaměstnání ostatně hospodář- ských, wšak w Praze prowozowaných, kterých by byl překladatel historie Trojanské měl též jmenowati, když jmenowal winare (totiž dělníky na winnicích) ano 1 žence. Naproti tomu pomineme wšechněch žiwností ná- ležejících do oboru obchodu, též wšech zaměstnání pouze služebných neb nádennických, kterých by se také dal uwésti znamenitý počet. Připomínají se totiž mimo swrchu položené také: 140. mazanečníci, (141. kobližníci (krappenbacher), 142. krupníci (pultifices, kraupner), 143. krupičníci, 144. zahradníci (ortulani, gartner), 145. zelníci (caulista, krauter), 146. cibulníci, 147. řezníci (carnifices, fleischhacker), 148. huntýři, 149. drobníci, 150. rybáři (piscatores, fischer), 151. sumečníci, 152. sládci čili sladowníci (braseatores, melzer), 153. piwowárníci (braxatores cerevisie), 154. šrotéři (vasatores, schroter), 155. koštéři wina (gustatores vini, weinkoster), 156. medníci (metsider), 157. šenkowé (pincerne), 158. šataři, 159. wetešníci, (renovatores, fullones, mentler). 160. kytléři, 161. hotowitelé dřewěných střewíců (calopedifices), 162. biretníci (biretarii), _ 163. šlojířníci (peplatores), 164. rukawičníci (chirothecarii, hantschuster), 165. wačkáři, 166. stuhaři (ligas parantes, hosennestler), 167. přeskáři (feruncatores, rinkler), . peřinečníci (culcitratores), . ornátníci (ornatist&), . wlnaři, wlnáci (lanifices), . krampléři, . raiféři (rayferz pannorum), . postřihači (pannitonsores, pannirasores, scherer), . tkadlci (textores, linifices, leinwater), . přádlí (telista ?), . barchanníci (barchaniste, barchaner), . popružníci, . jircháři čili bělokožci (albicerdones), . štumfaři, . tříslníci, . stoličníci (gui sedes laborant, stuler), . trubáci (kteří dělaly trauby k wedení wody a t. p.), . řebřikáři (gui scalas parant), . košíři (sportifices), . uhlíři (carbonist&, koler), . hlináci (argillatores), . lojowníci (sebatores, unslichter), . mydláři (saponista, smigmatores, seifer), . woštníci (cerafusores, wachsgisser), . olejníci (oleatores), . štětkáři (setifices, setatores, purstenpiniee) . rohožníci, . koltráři (goltermacher), . ohánečníci (flabellatores), . jehelničkáři (nadelfasser), . páterníci (paternatores, gui pr¶nt paternoster), . wážníci (wagmacher), . knihaři (ligatores librorum), . pergamenníci (pergamenist®, membranatores), . kalamářníci (calamariatores), . inkaustníci (tintner), . stříbrníci (argentifusores, silberprener), . cínaři (stannifusores, czingisser), . zwonečníci (nolas laborantes, schellenmacher), . hodináři (horologista), . pilaři (limatores, sarratores), . nebozézníci, . dů P" 208. 209. 210. >11. 212. 213. 214, 215. 216. 317. 218. 219. 220. 221. 222. 223. 924. 295. 296. 927. 228. 229. 230. - 231. E32. 233. 234. E 235. 77 čepelníci (lamellatores, plechsmide), drátníci (dratcziher), hřebičníci (claviculatores, nagler), nožikáři (forpifices, scherschmide), brusiči (qui cutellos acuunt, sleifer), puleri (pollitores lapidum, polirer), sklenáři (vitriatores, glaser), zrcadlníci (speculifices, spigler), šmelcníci (smelczmacher), hotowitelé železných rukawic (gui praparant chirothecas ferreas), lukaři (arcufices, pogner), střelci (balistatores), pračníci, taulaři (pharetratores), puškáři (pixidarii, bombardiste, buchsenmeister), tunchéři (tůncher) t. j. obmítači zdí, škřidláři (architectores, syferdecker), dlažiči (beleger), rybníkáři, studnáři (gui fontes parant), wápenníci (cementarii), cihláři (laterist®, czigler), skalníci (fractores lapidum, latomi), illuminatori (illuminatores), maliri do kamene (pictores lapidis), řezáci čili rytci (sculptores), lautníci (lautnist&), mistři taneční (tanczmagistri, tanczmeister). Poněwadž nám český překlad historie Trojanské, jak ukázáno, poskytuje znamenitého příspěwku k známosti průmyslu w naší wlasti w jisté době, jest otázka důležitá, z kterého času pochází popis ře- mesel w něm obsažený. Překlad latinského textu Auidona z Columny - do českého jazyka byl učiněn roku 1411. z rozkazu pana Petra Zmrz- líka ze Swojšina, nejwyššího mincmistra králowstwí českého. Rukopis wSak z toho roku, chowaný nyní w českém museu, jest pauhý zlomek - W němž ona část díla, do které popis řemesel připadá, není obsažena, Newíme tedy s plnou jistotau, zdali již prwní překladatel roku 1411. - zhotowil ten popis. Není wšak také příčiny hrubě o tom pochybowati. - Neb již w nejstarších dwau známých rukopisích auplnějších nachází - se celý ten popis, totiž we Strahowském psaném w létech 1436 až 78 1437, a w Lobkowickém dokonaném roku 1422, a to w obau již s některými chybami přepisowačů a jinými varianty, které ukazují, že- oba dwa byly udělány dle rukopisu staršího, we kterém popis řemesel také již musil býti obsažen. Tak stojí we Strahowském chybně ko- žináři místo ložináři, ohlaři místo wochlaři, twořidlníci dwakrát na rozličných místech, krajčenci místo krajčieři, cep- níci místo čepičníci, zlatoměnci, bubennici, bečwáři, tru- bači jsou wynecháni; píščebníci místo píščelníci, naproti tomu w Lobkowickém chybně trubaři místo truhláři, konwáři místo kowáři, newodnáři místo newodáři, twořidlníci tak jako w rukopise Strahowském dwakrát na rozličných místech. Pochybnä čtení jsau w Strah. rkp. pokladníci, w Lobk. pokladnáři, w Strah. lawičníci, w Lobk. lahwičníci, a zajimawa rozdílná čtení w Strah. bečwáři, w Lobk. bednäri, w Strah. wrchcábnící, w Lobk. wrchcemníci. Pozdější rukopisy mají ještě mnohem wice chyb; ano již pře- pisowač, od něhož pochází k. p. rukopis musejní z roku 1468, pře- pisowání sobě skrátil pominutím asi třetiny počtu wšech řemesel, tak totiž že poslowích: onde pokladníci, onde sedláři, místo wšech řemesel dále následujících prawí: a tak o wšelikém řemesle; jenž muož jmenowáno býti. Sitzung der Classe für Philosophie, Geschichte und Philologie am 7. Juni 1869. | Anwesend die Herren Mitglieder: Hattala, Tomek, Wocel, Wrfátko, Komárek, Cupr, Zoubek; Herr Pažout als Gast. Herr Komärek hielt einen Vortrag, welcher die Ergänzung des Gedichtes „Jaromír a Oldřich“ in der Königinhofer Handschrift mit Berücksichtigung der unvollständigen Zeilen auf den ersten Per- gamentstreifen bei dieser Handschrift zum Gegenstande hatte. Sitzung der Classe für Philosophie, Geschichte und Philologie am 21. Juni 1809. Anwesend die Mitglieder: Erben, Tomek, Wrtätko; Herr Kolář als Gast. | | Herr Kolář erklärte die in Dobřichowitz aufgefundenen gla- golitischen Fragmente aus dem 14. und 15. Jahrhunderte. SNY > “ NS.) > Jé 7 Sitzung der Classe für die mathem. und Naiurwissenschaften am 23. Juni 1869. Anwesend die Herren: Rochleder, Gust. Schmidt, Gintl; als Gäste die Herren Grünwald und Weyr. Herr Dr. W. Gintl überreicht ein ihm vom Verfasser zuge- sandtes Exemplar des Programmes der Atommechanik von Gustav Hinrichs, Prof. d. Physik u. Chemie an der Staats-Universitaet zu Jova City (Verein. Staaten Nord. Amer.), in welchem der Verfasser, aus- gehend von der Annahme eines einheitlichen Grundstofies, des Pan- togens, das in verschiedenen Aggregationszuständen und Quantitaets- verhältnissen seiner Atome, der Panatome, unter den Formen der, bis jetzt für selbständige Existenzen gehaltenen Grundstoffe des Che- - mikers, auftreten könne, die chemischen Vorgänge als einfache Bewegungs-Erscheinungen, und also die chem. Verbindungen als rein mechanische Folgen solcher Momente aufzufassen versucht, und diese seine Theorie an einzelnen Beispielen durchführt. Gleichzeitig über- - reichte Dr. Gintl eine Abhandlung desselben Verfassers „on the Spectra und Composition of the Elements“ und sprach zugleich den Wunsch des Hrn. Prof. Gust. Hinrichs aus, mit der könig. b. Gesellschaft der - Wissenschaften in einen Austausch der Schriften treten zu dürfen, bezieglich welches er sich gegen die Druckschriften der k. b. Ge- sellschaft die Schriften der Staat-Universitaet zu Jova einzusenden erbietet. zn == Z Verzeichniss der seit 1. Januar bis letzten Juni 1869 eingelangten Druckschriften. Annales de l’ observatoire roy. de Bruxelles. 1869. Familie clericorum scholarum piarum Bohemie, Moravia et Silesia pro anno 1869. Erster Jahresbericht des akadem. Lesevereins an der k. k. Uni- versität in Graz. 1868. Monatsberichte der kön. preuss. Akademie der Wissenschaften. Novemb. bis Dec. 1868.; Jan.—März 1869. Vierter und fünfter Jahresbericht des Vereins für Erdkunde zu Dresden. 1868. | Mémoires de la Société des sciences physiques et naturelles de Bordeaux. Tome VI. 2. cah. 1868. Mémoires de la Société imp. des sciences naturelles de Cher- bourg. T. 1868. K. V. Zap, Česko-moravská kronika. Sešit 38., 39. (Geschenk des Herrn Verf.). Bulletin de la Société imp. des naturalistes de Moscou. 1868. Nr: 1.72 Verhandlungen der k. k. geolog. Reichsanstalt. 1868. Nr. 14. 1869. Nr. 1. Jahrbuch der k. k. geolog. Reichsanstalt. 1868. XVII. Bd. 1869. Nr. 1. Abhandlungen der kónigl. Akademie der Wissensch. zu A aus dem J. 1867. Zeitschrift der deutschen geolog. Gesellschaft. XX. Bd. 3. XXI. Bd. 1. Berlin. | Zeitschrift des historischen Vereins für Niedersachsen. Jahrg. 1867. Hannover. 1868. Dreissigste Nachricht über den histor. Verein für Niedersachsen Hannover 1868. 8i J. Barrande, Repparstion du genre Arethusina Barr. — Faune silurienne des environs de Hof en Baviere. (Geschenk des H. Verf.) Nachrichten von der Gesellsch. der Wissensch. und der Univer- sität zu Göttingen. 1868. | Jenaische Zeitschrift für Medicin und Naturwissenschaft, her- ausg. von der medic.-naturwissenschaftl. Gesellsch. zu Jena. Leipzig 1868. IV. Bd. 1—4. Mémoires de l’Acad&mie imp. des sciences de St. Petersbourg. Tome XII. Nr. 1, 2. Tome IV. Nr. 8. Bulletin de VAcad. imp. des sciences de St. Pétersb. T. XIII. f. 1—20. Archiv für Hessische Geschichte und Alterthumskunde. XII. 1. Darmstadt. Verzeichniss der Druckwerke und Handschriften in der Biblio- thek des histor. Vereins zu Darmstadt. 1868. Aarboger for Nordisk oldkyndighed og historie, 1868. 2. Hft. Handbuch der Logik, bearb. von Dr. Wilh. Kaulich. Prag 1869. (Gesch. des H. Verf). Archives du Musée Teyler. Vol. I. Harlem. 1868. Vol. II. 1, 2. 1869. Centralblatt für die gesammte Landeskultur, herausgeg. von der k. k. patriot. ökonom. Gesellsch. 1869. Prag. | Hospodářské noviny. Vyd. c. k. vlast. hosp. společn. 1869. Verhandlungen der k. k. zoologisch-botanischen Gesellsch. in Wien. Bd. XVIH. Hít. 1—4. Dr. Aug. Neilreich, Die Vegetationsverhältnisse von Croatien. Wien. 1868. Cam. Heller, Die Zoophyten und Enchinodermen des Adriatischen Meeres. Wien 1868. Sitzungsberichte der k. bayer. Akademie der Wissenschaften zu München. 1868 (Schluss), 1869. 1—2. Resultate der an der Sterawarte bei München vom 1857 bis 1866 angestellten meteorolog. Beobachtungen. Beobachtungen des meteorologischen Observatoriums auf dem Hohenpreissenberge von 1851 — 1864. OTuer umnepar. Apxeororuyecrok Kommuceu 34 1865—1866 T015. Ü ArTacow, Handelingen en Mededeelingen van de Maatschappij der Neder- land'sche Letterkunde te Leiden. 1865. Levensberichten der afgestorvene Medeleden van de Maatsch. der Nederl. Letterkunde. 1868. Sitzungsberichte. IV. 6 82 Jahrbücher und Jahresbericht des Vereins für meklenburgische Geschichte und Alterthumskunde. 33. Jahrg. Schwerin 1868. Kniha Tovačovská, aneb Pana Ctibora z Cimburka a z Tovačova pamět obyčejů, řádů a řízení práva zemsk. v Mar. Mor. vyd. V. Brandl. V Brně 1868. (Gesch. des H. Herausgebers.) Cap. Cesare Settimanni, D’une nouvelle methode pour déterminer la parallaxe du soleil. Florence 1869. (Gesch. des H. Verf.) Zeitschrift des Harz-Vereins für Geschichte und Alterthumskunde. 1869. 1. Hft. Wernigerode. Documenta mag. Joannis Hus, vitam, doctrinam, causam in Con- stantiensi concilio actam illustrantia, edid. Franc. Palacký. Prag 1869. (Gesch. des H. Herausg.) (Dr. Fr. Palacký, Ueber die Beziehungen und das Verhältniss der Waldenser zu den ehemaligen Secten in Böhmen. Pr. 1869. ‘Dr. Fr. Palacký, O stycích a poměru sekty Waldenské k ně- kdejším sektám v Čechách. (Beide gesch. von dem Herrn Verf.) Louis Leger, Les Slaves du Sud et leur civilisation. Paris 1869. (Gesch. von dem H. Verf.) Neues Lausitzisches Magazin. Bd. 45. Hft. 2. Zeitschrift der Deutschen geolog. Gesellschaft. XX. Bd. 4. Hft. Berlin 1868. | Neunter Bericht des Offenbacher Vereins für Naturkunde. Von der Royal Society of London: Philosophical Transactions for the year. 1868. part I., L. Thesaurus siluricus. The Flora and Fauna of the silurian period. By John J. Bigsby. Lond. 1868. | Catalog of scientific papers (1800—1863) Publ. hy the Roy. So- ciety of London. Vol. II. Proceedings of the roy. Society. Nr. 101—108. The roy. Society. 30% November 1868. L. W. Dillwyn, Materials for a Fauna und Flora of Swansea. Swansea 1848. Mittheilungen der k. k. Mähr. Schles. Geselisch. zur Beförderung des -Ackerbaus, der Natur- und Landeskunde in Brünn. 1868. Schöbl, Retia mirabilis quorumdam Sáuriorum. Praga 1869. (Gesch. vom Dekanat des medizin. Doktoren-Collegiums.) Mémoires del’ Académie roy. de sciences des lettres et des beaux-arts de Belgique. T. XXX VI. Bruxelles 1869. 1 4 Se PN 83 Bulletins de l’Acad. roy. des sciences & de Belgique. T. XXV. bis T. XXVL A. Quetelet, Observations des phénoměnes périodigues pendant les années 1865 et 1866. A. Auetelet, Progr&ees des travaux statiıstiques. Bruxelles, 1869. Annuaire de l’Academie roy. des sciences & de Belgique. 1869. Archiv des Vereins für siebenbürgische Landeskunde. VII. Bd. zj Hit: Schuler u. v. Libloy, Siebenbürgische Rechtsgeschichte. TIT. Bd. Hermannstadt. 1868. | Programm des evang. Gymnasiums zu Bistritz. 1867—68. Programm des evang. Gymnasiums in Schässburg. Abhandlungen, herausgeg. vom naturwissenschaftl. Verein zu Bremen. II. Bd. 1. (1869). Sveriges geologiska Undersökning pa offentlig bekostnad, ud- förd under ledning af A. Erdmann. Stockholm. 1868. Heft 26—30. mit 5 Karten des Atlases. Bulletin de la Société géologigue de France. (1852, 1863). Annales de la Société Linneenne de Lyon. Années 1867, — 1860, 1861. Hornstein und Murmann, Magnetische und meteorologische Be- obachtungen auf der k. k. Sternwarte zu Prag im J. 1868. Von der südslav. Akademie zu Agram: Rad jugoslavenske Akademije znanosti i umjetnosti. kn. VI. kn. VI. Stari pisci hrvatski, kn. I. Pjesme Marka Marulica. Flora croatica, auctoribus Dr. J. Schlosser de Klekovski et L. nob. de Farkas-Vukitinovic. | Monumenta spectantia historiam Slavorum meridionalium. Vol. I. U Zagrebu. 1868. Bulletin de la Société geologique de France. T. XXV. Kaulich, Zur Reform der Gymnasien und Realschulen. (Gesch. des H. Verf.) V. Křížek, Dějiny všeobecné a Rakouské v přehledu synchro- nistickém. Tábor 1869. (Gesch. des H. Verf.) Jahresbericht des physikalischen Vereins zu Frankfurt am M. für 1867- 1868. Verhandlungen des naturhistor. Vereins der preuss. Rheinlande und Westphalens. Dritte Folge, V. Jahrg. 1. und 2. Hít. 6* 84 Verhandlungen des Vereins für Kunst und Alterthum in Ulm und Oberschwaben. Neue Reihe. 1. Hft. Ulm 1869. Dreizehnter Bericht der Oberhessischen Gesellschaft für Natur- und Heilkunde. Giessen. 1869. Atti del reale Istituto Veneto di scienze, lettere ed arti. T. XIII. ser. 3, Dispensa prima. dto. dto. Dispersa nona. dto. dto. Dispensa decima. Von der kais. Akademie der Wissenschaften zu Wien: Sitzungsberichte der philos.-historischen Classe. 59. Band 1, 9, 3—4. Hit. Sitzungsberichte der mathem. naturwiss. Classe I. Abth. Nr. 4, 5. IL; Abth. 4, 5; 6. Archiv für Kunde österr. Geschichtsquellen. 40. Bd. 1. Hft.. Fontes rerum austriacarum. 28. Band. II. Abth. Abhandlungen der kais. Loepoldine-Carolinischen deutschen Akademie der Naturforscher. XXXIV. Bd. Dresden 1868. Von der kön. Universität zu Christiania: Forhandlinger i Videnskabs-Selskabet i Christiania. 1867. Nyt Magazin for Naturvidenskaberne. Christ. 1868. Mémoires pour servir á la connaissance des Crinoides vivants, par M. Sars. Christ. 1868. Traité élémentaire des fonctions elliptiques, par O. J. Brosch. Christ. 1867. Registre til Christiania Videskabsselskabs Forhandlinger. 1858 bis 1867. Det kong. Norske Frederiks Universitets Aarsberetning for 1867. Index scholarum in univers. reg. Fridericiana. Gust. Hinrichs, Atommechanik, oder die Chemie eine Mechanik der Panatome. Jowa-City 1867. G. Hinrichs, On the spectra and composition of the elements. (Gesch. d. H. Verf.) Mittheilungen des naturwissensch. Vereins in Carlsruhe. 3. Hit. 1869. Mittheilungen der Geschichts- und Alterthumsforschenden Ge- sellschaft des Osterlandes. 7. Bdes 2. Hft. Altenburg 1869. Zeitschrift des Ferdinandeum für Tirol und Vorarlberg. III. Folge. VAE. Inhalt. (Die mit * bezeichneten Vorträge sind ausführlich angezeigt.) Seite Sitzung der Classe für die mathem. und Naturwissenschaften am 4. Januar 1869. * E. Weyr, Ueber die Doppelelemente projectivischer Gebilde und deren Bedeutung für Curven dritter Ordnung und Classe . Sitzung der Classe für die mathem. und Naturwissenschaften am 97. Br Studnička, Ueber Integration von linealen Differentialgleichungen Hofmann: Resultate chemisch - analytischer Untersuchungen über das Eozon von Raspenau und den dolomitischen Kalkstein von Cheinow Sitzung der Classe für Philosophie, Geschichte und Philologie am 1. Febr. Tomek, O pramenech práva, kterých se užívalo při soudech městských v Praze ve 14. a na začátku 15. stol., o zákonech his a o řádu soudním Sitzung der Classe für die ildthen íd Nitirrikeikchäffen am 10. Fehr. Krejčí, Ueber die Gliederung der böhmischen Kreideformation. Durege, Ueber fortgesetztes Tangentenziehen von Curven dritter Ord- nung vierter Classe Sitzung der Classe für Philosophie, Geschichte and Philblopie am ar. Febr. * K. J. Erben, Výňatky ze staroruské pověsti o porážce Mamajově Sitzung der Classe für die mathem. und Naturwissenschaften am 24. Febr. Ad. Šafařík, Ueber das Vanadium Ant. Frič, Ueber die Kreidecephalopoden Böhmen‘ * Weyr, eher die Erweiterung der Giltigkeit der Hatwickelung einer Quadratwurzel in einen Kettenbruch | Sitzung der Classe für die mathem. und N en srsyondchatten am 10. März * Weyr, Ueber den perspectivischen Zusammenhang der Raumcurven dritter Ordnung mit den ebenen Curven dritter Ordnung vierter Classe, und jener dritter Classe vierter Ordnung * E. Boricky, Zur Entwickelungsgeschichte der in lem Schichteukäm. plex der silur. Eisenerzlager vorkommenden Minerale : Sitzung der Classe für Philosophie, Geschichte und Fer: am 30. März. J. Kvíčala, O etymologickych bájích řeckých . Sitzung der Classe für Philosophie, Geschichte und Pialolonich am 12. April. * Fr. Palacký, O Přibíkowi Pulkawowi z Radenína a jeho kronice České J. Erben, Ueber die schwierigsten zum Theil korrumpirten Stellen des Originaltextes von dem altrussischen Gesange über den Heerzug Igors 16 16 16 17 18 18 18 22 28 38 39 50 86 Seite Sitzung der Classe für die mathemat. und Naturwissenschaften am 10. März. * v Waltenhofen, Ueber die Grenzen der Magnetisirbarkeit des Eisens und des Stahles Grünwald, Neue Methode, nie Difforentinlgleichunced da PR schen Problems der » Körper und ähnliche viel a Glei- chungen zu integriren Sitzung der Classe für die mathem. und Nakurwissonschallen. am 7. Mai. * Durege, Ueber eine leichte Construction der Curven dritter Ordnung, welche durch die imaginären Kreispunkte hindurchgehen ; Sitzung der Classe für Philosophie, Geschichte und Philologie am 10. Mai. Tomek, Ueber die Eintheilung der Gewerbe im 14. und Anfangs des 15. Jahrhunderts : Sitzung der Classe für mathem. und Náturstětádnatiém am 1 0 Mai * Weyr, Ueber die Curven der grössten und kleinsten electromagneti- schen Wirkung . ! * Grünwald, Ueber eine homenkonsspöriie Oaktanie u a Differenzialgleichungen mit variablen Coefficienten . Sitzung der Classe für Philosophie, Geschichte und Philologie am 24. Mai, Komárek, Studien über Horaz i * Tomek, úber die in dem bobmischen Texte č ee rosa Qui donis vorkommenden Benennungen von Gewerben Sitzung der Classe für Philosophie, Geschichte und Philologie am 7. nr Komárek, Ueber die Ergänzung des Gedichts „Jaromír a Oldřich“ in der Königinhofer Handschrift mit Berücksichtigung der p ře digen Zeilen auf den ersten Pergamentstreifen bei dieser Handschrift Sitzung der Classe fůr Philosophie, Geschichte und Philologie am 21. Juni. Kolář, Ueber die in Dobřichowitz aufgefundenen glagolitischen Fraginente Sitzung der Classe für die mathem. und Naturwissenschaften am 23. Juni. W. Gintl, Ueber Gust. Hinrichs Atommechanik . EEE N U u ee N Verzeichniss der seit 1. Januar bis letzten Juni 1869 eingelangten Druck- schriften . Verlag der k. böhm. Ges. der Wiss. in Prag. — Druck von Dr. Ed. Grégr. 1869. 51 55 55 59 59 63 69 69 78 78 19 80 A www. Sitzungsberichte der königl. böhmischen (resellschaft der Wissenschaften Iin..derrag; Jshrgsang 1369. Juli — December. O EB PRAG. Verlag der königl. böhmischen Gesellschaft der Wissenschaften in Prag. 1870. 'yind 15 Sitzung der Classe für Philosophie, Geschichte und Philologie am 5. Juli 1869. Anwesend die Herren Mitglieder: Tomek, Kwitala, Da- stich, Bippart; ferner die Herren Dworsky, Niederle, We. lišský, Alois Dastich und Pažout als Gäste. Herr Prof. Kwitala las eine Abhandlung über die Frage, ob die Sophokleischen Tragödien König Oidipus, Oidipus auf Kolonos und Antigone eine Trilogie bilden, welche von ihm verneinend gelöst wurde. Da de: Vortrag in ‘erweiterter Fassung in nächster Zeit im Drucke erscheinen wird, so möge hier eine kurze Mittheilung genügen. Der Vortragende behandelte sein Thema im Anschlusse an die Ab- ‚handlung von Leopold Schmidt „Bilden die drei thebanischen Tra- gödien des Sophokles eine Trilogie?“ (enthalten in der zu Ehren Fr. Ritschl’s herausgegebenen Symbola philologorum Bonnensium 1864. I., S. 219— 259.) in eingehender Weise und gelangte zu dem Resul- tate, dass die trilogische Auffassung unbaltbar sei. Hiebei wurden mehrere neue Puncte, welche der Vortragende als für die entschei- dung dieser Frage wichtige Momente bezeichnete, hervorgehoben. Bei der Prüfung der Ansichten verschiedener Forscher, die gegen Schöll’s und Vischer’s Theorie aufgetreten sind, ergaben sich manche Ergänzungen, veränderte Begründungen und sonstige Modificationen als wünschenswerth. Namentlich suchte der Vortragende betreffs der Beurtheilung der Tragödie „König Oidipus“ eine Ansicht zu empfehlen und zu begründen, welche gewissermasen in der Mitte steht zwischen der Auffassung dieses Dramas als einer Schicksals-Tragödie und zwischen der Ansicht derjenigen, welche die Schuld des P zu sehr betonen. 1* Sitzung der Classe für Philosophie, Geschichte und Philologie am 19. Juli 1869. Anwesend die Herren: Tomek, Wocel, Stule, Vrtätko, Tieftrunk, Komárek, Beneš, Zoubek; als Gäste die Herren: Patera, Pažout, Drübek, Crha, Baum und Wilh. Thomsen. Herr Wocel hielt (in böhm. Sprache) einen Vortrag „Ueber die Bedeutung der Stem- und Bronze-Alterthümer für die Urge- schichte der Slaven.“ Die Veranlassung zu diesem Vortrag bot die von Frau Anna Michajlowna Rajevska dem böhmischen Museum aus St. Petersburg eingeschickte Sammlung von 150 Gypsabgüssen von Stein- und Bronze- Alterthümer, deren Originale am Ural, Altaj, Kaukasus, und in den nördlichen Gouvernements des russischen Reiches gefunden wurden. Aus anderweitigen Quellen ergab sich, dass bei Weitem die meisten Steinobjekte (Hämmer, Lanzen- und Pfeilspitzen) im Norden: des europ. Russlands nicht in Gräbern, sondern sporadisch auf Feldfluren, in Wäldern und Seen gefunden wurden, woraus man schliessen kann, dass das Volk, welches sich dieser Gegenstände bediente, keine Todtengebräuche kannte, und in einem höchst primitiven Culturzu- stande sich befand, was um so glaubwürdiger ist, da daselbst heid- nische Grabstätten, Aschenurnen udgl. durchaus vermisst werden. Von bedeutendem archäologischen Interesse ist das Vorkommen von Bronzewaffen, insbesondere von Celten, am Ural und im west- lichen Sibirien, indem solche Gegenstände höchst selten im Inneren des europ. Russland vorkommen und in der Länderstrecke zwischen dem Schwarzen Meere, dem Dněpr und der Weichsel, welches Gebiet als das Stammland der Slaven anzusehen ist, gar nicht gefunden werden. Hingegen kommen Bronzealterthümer dieser Art, allerdings in veränderten Formen in Siebenbürgen häufig vor, und diese: sind den Celten, Paalstäben, Ringen u. s. w., die man im mittleren Europa vom atlantischen Meere und der Ostsee bis zu den Karpaten in uralten Grabstätten findet, vollkommen älınlich. Der Vortragende führte sodann die Angaben Herodots über das alte Skythien an, und suchte durch die Combinirung der in jenem Gebiete aufgefundenen Grabalterthümer mit den historischen Angaben festzustellen, welche Objekte als Denkmale der griechischen Colonisten am Pontus, ferner des Skythenvolkes und welche endlich als Cultur- objekte der Slaven anzusehen sind. Als das Hauptresultat © dieser Darstellung ergab sich, dass die Slaven zur Zeit der reinen Bronze- 5 periode ihre europäischen Stammsitze noch nicht eingenommen hatten, ferner, dass die südlichen, an die griechischen Colonien angrenzen- den Slavenstämme mit den Griechen in naher Berührung standen, von denselben die Kenntniss des Eisens, und anderer Culturelemente erhielten, worauf die Cultur nach und nach gegen Norden fort- schreitend, auf die bis dahin im Zustande des Hirtenlebens befind- lichen Slavenstämme überging. Dass um die Zeit der Geburt Christi alle Slavenvölker bereits Ackerbauer waren, und dass im V—VL Jahrh. nach Chr. einzelne Stämme derselben ihre Urheimat verliessen und die Länder an der Elbe, Moldau, Sale, wie auch im Süden der Donau in Besitz nahmen, wurde insbosendere aus slavischen Sprach- quellen ausführlich nachgewiesen. Eine Uebersicht dieses Vortrags erschien in den Pamätky archae- ologick6; eine ausführliche deutsche Abhandlung über diesen Ge- senstand (mit 2 Tafeln von Abbildungen) wird der diesjährige Band der Abhandlungen der k. böhm. Ges. der Wissensch. enthalten. Sitzung der malhem.-naturhistorischen Classe am 13. October 1869. Anwesend die Herren Mitglieder: Rochleder, Studnička, Mach; als Gast Herr Weyr. Herr Weyr las eine Abhandlung: „Ueber Kegelschnitte, welche einem Dreieck ein oder umgeschrieben sind und einen festen Kegel- schnitt doppelt berühren.“ Der Vortragende geht von den projectivischen Punct- und Tangentensystemen aus, deren Erzeugnisse bekanntlich solche Kegel- schnitte sind, welche den Träger der projectivischen Elementensy- steme doppelt berühren. Dies gibt auch unmittelbar die Lösung der gestellten Aufgabe: die Kegelschnitte zu zeichnen, welche einem gegebenen Dreieck ein- oder umgeschrieben sind und einen gegebenen Kegelschnitt doppelt berühren. Im ersten Falle nämlich, wo es sich um die eingeschriebenen Kegelschnitte handelt, bestimmen die drei Seiten des gegebenen Dreiecks auf dem gegebenen Kegelschnitte drei Punktepaare, aus welchen man viermal solche zwei projectivische Punctsysteme zu- sammenstellen kann, in welchen sich immer die beiden auf einer und derselben Dreiecksseite liegenden Puncte entsprechen. Jedes der Punctsysteme gibt Anlass zu einem Kegelschnitte (dem Erzeugniss 6 des Systemes), welcher dem gegebenen Dreieck eingeschrieben): ist und den gegebenen Kegelschnitt doppelt berührt. „Man gelangt sonach zu dem Schlusse, dass es vier Kegelschnitte gebe, welche einem Dreieck eingeschrieben sind und einen gegebenen Kegelschnitt doppelt berühren.“ Gleichzeitig hat man eine, auf die Vervolstándigune projecti- vischer Systeme an einem Kegelschnitt gegründete Construction der vier Kegelschnitte; freilich nur für den Fall, als alle drei Seiten des gegebenen Dreiecks den gegebenen Kegelschnitt in reellen Puncte- paaren schneiden. Selbstverständlich gilt das Reciprocke von den einem Dreieck umgeschriebenen, einen Kegelschnitt doppelt berührenden Kegel- schnitten. Der Vortragende übergeht nun zu einer Auffassungsweise der- selben Aufgaben, wie sie in specieller Gestalt in der Geometrie des Raumes vorkommt und wobei die Lösung im Allgemeinen keiner Schwierigkeit unterliegt. Diese räumliche Aufgabe lautet: „Man soll die einem räumlichen Dreikant um- und eingeschrie- benen Rotations-Kegel bestimmen.“ Ein Rotationskegel zweiten Grades schneidet die unendlich weite Ebene des Raumes in einem Regelschnitt, welcher den imaginären Kugelkreis doppelt berührt. Ist nun überdies der Rotations-Kegel einem Dreikant ein- oder umgeschrieben, so muss der den imaginä- ren Kugelkreis doppelt berührende unendlich weite Kegelschnitt des- selben gleichzeitig dem unendlich weiten Dreieck des Dreikants resp. ein- oder umgeschrieben sein. Man sieht daher unmittelbar, dass man es in diesem Falle mit derselben freilich specialisirten Aufgabe zu thun hat. Halbiert man in dem Dreikant die drei Flächenwinkel, so erhält man sechs Ebenen, welche sich viermal zu dreien in einer Geraden schneiden. Diese vier Geraden stellen die Axen der drei Rotationskegel dar, welche man dem Dreikant einschreiben kann. Die Axe eines Rotationskegels schneidet jedoch die unendlich weite Ebene in dem Pole der Berüh- rungssehnen des unendlich weiten Kegelschnittes des Kegels mit dem imaginären Kugelkreise. Setzt man dieses Ergebniss in allgemeine Form um; so erhält man den Satz. „Ist ein Dreieck und ein Kegelschnitt gegeben und man con- struirt das durch jede Ecke des Dreiecks gehende, bezüglich „des ši S f = BE dd Bere VĚD a OE M 7 Kegelschnittes und des Dreieckswinkels, dessen Spitze die Ecke ist, conjugirte Strahlenpaar' so erhält 'man' sechs Strahlen, welche sich viermal zu dreien in einem Punkte schneiden. Diese vier Punkte’ sind die Pole der: Berůhrungssehnen des’ gegebenen Kegelschnittes mit den’ vier Kegelschnitten, welche‘ ihn doppelt — und dem ges - Dreieck eingeschrieben sind.“ | 1Der' duale’ Satz den 'vier en: RE Kegel- kehnittend Eine interessante aiskenndador lässt sich von dieser Betrachtung auf die doppelt berührenden und die osculirenden Rotationskegel einer allgemeinen’ Kegelfláche zweiter Ordnung machen. 3b: Sing der (lasse für die’ mathem. und Haterritienschaften cam 27. October 1869. | "f nopisrosonid die Hopren Mitktieden Rochleder, Sat arik, Mach, kroieken Frič und Čelakovský; als Gäste die Herren Dr. -" Wehr, Ed. Meyr, Novotný. | ' Herr‘ Dr. Schöbl machte eine vorläufige Mitheilungs", „Ueber Bmlähpenjcns sensitiver Nerven in new aufgefundenen Terminal- körperchen in der k k dd sowie über die feinere Struktur dieser letzteren.“ Es ist eine von altersher bekannte Fhatsaelie daní die Ftedis> máuse in ihrer Flughaut ein überaus feines Tastvermögen besitzen. - „Verklebt, man, einer ‚Fledermaus die kleinen Augen, vorsichtig mit Englischpflaster, und lässt sie dann in einem Zimmer fliegen, in welchem nach den ‚verschiedensten Richtungen Fäden gespannt sind, so ‚weicht dieselbe trotz ihrer Blindheit mit der grössten Geschick- lichkeit jedem Faden aus. © Es ist desshalb nicht. zu verwundern, dass man: seit Eh in der Flughaut der Chiropteren ein überaus feines Tastvermögen, ja ein eigenes Sinnesorgan vermuthet hat, ohne jedoch hierüber: einen -objectiven anatomischen Nachweis liefern zu können. „„Es spricht ‚zwar schon Cuvier von einem ungemeinen Nerven- reichthum der Chiropterenflughaut; doch aus seiner Schilderung geht, wie bereits v. Leydig nachgewiesen hat, mit Sicherheit hervor, dass er elastische Balken für Nerven gehalten hat, was bei dem Umstande, dass: bekanntermassen Cuvier in der Handhabung des Pk oa ee nicht 'eben Meister war, uns nicht Wunder nehmen kann. | In neuerer Zeit wurde die Chiropterenflughaut mit Zuhilfenahme unserer‘ modernen optischen Instrumente ‚und Untersuchungsmethoden wiederholt: untersucht, und mitunter von Histologen ersten Ranges, unter denen ich vor allen anderen E. v. Leydig und dann den jün- geren Krause nenne, doch in: Beziehung auf Gesminkiuhläne Nerven- endigungen ohne Erfolg. Herr von Leydig, dem wir die einzigen aber Sorahalichen Daten über die Chiropterenflughaut verdanken, aůsserst sich in Bezug auf den: Nervenreichthum derselben sehr restringirend, und Krause der die Flughaut von Vesperugo Noctula durchmustert hat, fand in der- selben weder seine Endkolben noch anderweitige eingenthůmliche Ner- venendigungen. Ich habe im Laufe dieses Jahres die Flughaut besonders von Vesperugo ‚serotinus mir zum, Untersuchungsobjekt ‚gewählt, ‘dabei aber nicht unterlassen andere Arten, die ich erlangen konnte, wie Ve- sperugo Noctula, Vespertilio murinus Rhinolophus hypposideros, Ple- cotus auritus, vergleichend zu untersuchen, und gelangte zu folgenden Resultaten. Die Flughaut der Chiropteren besteht aus einer Hautduplikatur, wobei die beiderseitige Cutis, und das subcutane Gewebe zu einer einzigen, Gefässe, Nerven, Muskeln und elastische Trabekln enthal- tenden Membran verschmolzen erscheint, welche beiderseits von dem entsprechenden malpighischen Stratum, und der Oberhaut beklei- det wird. Die Oberhaut. Die Oberhaut besteht aus einer einzigen Schichte schöner, hexagonaler Plättchen, welche durch ziemlich breite, äusserst feine Hautsäume mit einander zu einer continuirlichen Membran ver- schmolzen sind, und in denen sich durch keine Reagenzien Kerne, wohl aber ein braunes körniges Pigment nachweisen lässt. Im natür- lichen Zustande erscheint das Oberhäutchen vielfach der Länge und der Quere nach gefaltet, wodurch die gauze Flughaut in unregelmäs- sige, drei, vier, und vieleckige Felder abgetheilt erscheint. Die Epidermoidalzellen der äusseren Flughautoberfläche enthal- ten viel zahlreicheres und dünkleres Pigment, als vé der Innenfläche. Das Stratum Malpishii. Die Malpighische Schicht besteht aus zwei einfachen Zellschichten, wovon die Obere, namentlich an der Aussenfláche der Flughaut stark pigmenthaltig ist, während: die untére nahezu. kein Pigment 'enthält. u sj pissen 9 Die: oberflächliche malpighische Zellschicht der, äusseren: Flug- hautoberfläche besteht aus sehr polymorphen grosskernigen Zellen, die bald eine dreieckige, bald viereckige, bald polygonale, bald láng- liche Gestalt‘ besitzen, und auch in der Grösse ‚ ziemlich variiren. Sie enthalten insgesammt sehr viel: dunkles, feinkerniges braun- schwarzes Pigment. Bemerkenswerth erscheint die starke Pigmentirung der grössten Zelikerne, wie schon Leydig bemerkt. An der inneren Oberfläche der Flughaut erscheint die obere malpighische Zellschicht aus viel gleichförmigeren, rundlichen, klei- neren Zellen zusammengesetzt, welche viel sparsameres und helleres Pigment enthalten, ja oft nahezu pigmentlos erscheinen. Die unterste Zellschicht des Stratum Malpighii sowohl an der Aussen- wie an der Innenfläche der Flughaut, besteht aus pigmentlosen kernhaltigen, dem Mundepithel ähnlichen Zellen, welche vorzugsweise das Capillargefássnetz und die feinsten Blutgefässsteinchen begleiten. Präparirt man vorsichtig an einer Chiropterenflughaut beiderseits die Oberhäutchen und malphigischen Schichten weg, so bleibt. eine feine durchscheinende Membran zurück, welche in bindegewebiger, mit vielen Bindgewebskörperchen durchsetzter Grundsubstanz alle fol- genden Elemente enthält. Das elastische Balkennetz. Die elastischen Balken, welche zuerst von Leydig als solche gedeutet wurden, haben einen sehr complicirten Verlauf. In der Flanken-Arm-Finger-Schenkelflughaut, welche die Haupt- masse der ganze Flughaut ausmacht, verläuft zunächst eine Reihe von elastischen Balken longitudival zu einander, und zur Längsaxe des Körpers paralell, zwischen dem Ober- und Unterschenkl einestheils, und dem Oberarm anderentheils. Eine andere Reihe von elastischen Balken verläuft transversal paralell zum freien. Flughautrande. Ein drittes Balkensystem verläuft diagonal, und vielfache Bifurkationen bildend, vom Vorderarm zum Mittelhandknochen des kleinen Fingers. Ungefähr in der Mitte des obengenannten Flughautabschnittes bilden von allen Seiten zusammenlaufende elastische Balken ein Netzwerk, welches gleichsam den Knotenpunkt des ganzen Systemes darstellt. In der ersten Fingerfächerflughaut, welche zwischen dem kleinen Finger und dem Ringfinger ausgespannt ist, verlaufen die elastischen Balken mehr weniger dem freien Flughautrande paralell, in den oberen Partien stark geschwungen, und gegen Anheftungspunkte zu zahl- reiche Gabeltheilungen und Anastomosen bildend. 10 In der zweiten Fingerfácherflughaut, zwischen 'Ringfinger und Mittelfinger, "ist der Verlauf: ein ganz ER wie im vorigen Flughautabschnitt. © na id In der dritten Fingerfácherflughaut, zwischen Mittefinger WR Zeigefinger fehlen die elastischen ‚Balken gänzlich. In’der Schenkel-Schwanzflughaut verlaufen die elastischen Balken transversal untereinander und’ zum freien” Flughautrande' paralell; gegen die Anheftungspunkte zu sparsame Bifurkationen bildend, und fehlen im oberen Dritttheile des betrreffenden BRENNEN gänzlich. In der Ober-Vorderarmflughaut verlauft ein starker Balken zum oberen Flughautrande: paralell, und von ihm gehen einzelne schwache Balken, Gabeltheilungen bildend, sowohl zum Oberarm’, "als zum Unterarm: Ueberall wo elastische Balken vorkomnen, geben sie záleab elastische Fasern von unmessbarer Feinheit in nr pí ron Gefůge der Flughaut ab. 1abuergestreiáte Muskeln. Quergestreifte Muskeln befinden sich in der Chitopterikäughent folgende: | 1. Ein System von isolirten Muskelbündeln, 12—15 an der Zahl, welches man des gleichen Verlaufes und der gleichen Wirkung wegen als einen einzigen Muskel auffassen kann, entspringt vom ganzen Ober- und Unterschenkel, und befestigt sich längs des ganzen Oberarmes bis zum Ellenbogengelenke. Die Muskelbůndel, von denen jedes 25—30 Muskelprimitivbündel enthält, verlaufen‘ untereinander und zur Lángsaxe des Körpers paralell, und werden sámmtlich von den schon früher beschriebenen elastischen Balken’ begleitet. 2. Vier in ziemlich grossen und sleichweiten Abständen’ von einander verlaufende Muskelbündel, welche eine grössere Selbstän- digkeit bewahren und als ebensoviele einzelne Muskeln betrachtet werden können, entspringen aus der Flankengegend des Rumpfes, laufen untereinander nahezu paralell, kreuzen die früher beschriebenen Muskelbündel unter nahezu rechten Winkeln, haben somit anfangs einen transversalen, auf die Längsaxe des Körpers senkrechten Verlauf, biegen dann bogig nach abwärts, und enden, 'sich verschmächtigend und Gabeltheilungen bildend, am freien Flughautrande, zwischen den Bündeln des dort verlaufenden Muskels. = Bündel -= o 30 Primitivbůndel. | 1919 11 3. Ein System feinster: Muskelbůndel, welche zusammen einen prachtvollen fächerförmigen Muskel darstellen, entspringt vom unteren Dritttheile des Unterschenkels, und. längs. eines von -hier zum Ellen- bogengelenke verlaufenden starken Muskels. Die einzelnen Muskelbündel verlaufen ee spar- same Gabeltheilungen bildend, in gleichen Abständen von einander, und im weiteren Verlaufe paralell zu einander nach auf und auswärts, und befestigen sich längs des Mittehandknochens, und. der, Phalongen des kleinen Fingers. Die Zahl der Bündel beträgt 80--120, und les einzelne besteht aus 2, bis 8, Muskelprimitivbůndeln, 4. Drei ziemlich starcke Muskeln kreuzen den eben beschriebenen Muskel unter nahezu ‚rechten ‘Winkeln. Sie begleiten insgesammt grössere Gefäss-Stämme und enden einerseits am freien Fiughautrande unter Gabeltheilungen, während sie andererseits im oberen Dritttheile der Flughaut in elastiche Balken übergehen. 5. Ein mächtiger Muskel verlauft von der Fusswurzel gegen das Ellenbogengelenk. 6. Ein sehr starker Muskel entspringt vom Schultergelenk, be- gleitet den ersten Hauptgefässstamm der Flughaut, und übergeht un- gefähr in der Mitte derselben in einen elastischen Balken. (7. Ein nahezu gleich starker Muskel entspringt vom Oberarm, begleitet den zweiten Hauptgefässstamm, um gleichfalls in einen elastischen Balken zu übergehen. | 8. Ein gleichfalls starker von zwei elastischen Balken beglei- teter’ Muskel verlauft längs des freien Flughautrandes und übergeht im äusseren Dritttheile desselben in einen starken elastischen Balken. . Die ganze Schenkel-Schwanzflughaut wird von einem aus 15 —20 Muskelbündeln bestehenden System eingenommen, welches einen einzigen Muskel darstellt, weleher einen transversalen Verlauf besitzt. Längs des freien Flughautrandes verläuft ein einigermassen selbstän- diger Muskel, welcher von der Schwanzspitze ausgehend und in den Fersensporen übergehend, an der Fusswurzel endet. Die Ober-Vorderarmflughaut enthält einen einzigen starken Mu- skel, welcher von elastischen Balken begleitet, längs des freien Ran- des verläuft. Er beginnt am Schultergelenk, um im äusseren Dritttheil des Flughautrandes in einen elastischen Balken zu Mey und sich an der Handwurzel anzuheften. Die sámmtlichen drei Fingerfácherfiugháute haben s Spur von Muskeln. 12 Blutgefässe. Von den Blutgefässen sämmtlicher ee folgende allgemeine Bestimmungen: 1. Arterie und Vene und fast auch ausnahmslos der Nerv be- gleiten einander insgesammt, bis zur Capillarenfeinheit. 2. Die feineren Blutgefässe bilden überall anastomosirende Netze. 3. Die stärkeren Blutgefässe liegen sämmtlich in der mittelsten © Flughautschicht, die feineren sind doppelt, und nähern sich einestheils der inneren, anderntheils der äusseren Flughautoberfláche. 4. Das Capillargefässnetz ist ein doppeltes, das eine liegt an der inneren, das andere an der äusseren Flughautoberfläche, un- mittelbar unter der malpighischen Schicht. Was den Verlauf der einzelnen Blutgefássstámme in den verschie- denen Flughautabtheilungen anbelangt, so ergiebt sich derselbe viel leichter aus einer guten Abbildung , als aus einer langweiligen Beschreibung. Haare und deren Anhangsdrüsen. Die ganze Flughaut erscheint, sowohl an der Inner- als an der Aussenfláche, mit äusserst feinen sparsamen Hárchen bekleidet. An jedem Haarbalg befinden sich zwei oder mehrere Talgdrüsen, und eine Schweissdrüse, welche zusammen ein abgeschlossenes Ganze bilden. Die Talgdrüsen sind zwei bis fünf an der Zahl, ja bei manchen Arten 'sogar 6 bis 7, und stehen rosettenfórmig um den Haarbalg gruppirt, und sind im Verhältniss zu dem winzigen Härchen riesen- mässig gross. Die einzige Schweissdrüse jedes Haares ist verschieden lang, sehr dick, nicht eingerollt, mit glatten Muskeln bekleidet, und mündet mit schmälerem Ausführungsgange am vorderen Ende des Haarbalges. Bei manchen Arten scheinen Sehmeinsciisen SR zu fehlen, so bei Plecotus auritus. Die Zahl der Härchen, und somit auch der mit ihnen ein ge- meinschaftliches Ganze ‚bildenden Drüsengruppen, beträgt in der Flanken-Arm-Finger-Schenkelflughaut 2400 bis 2600. In der Schenkel- Schwanzflughaut 800 bis 1000. In der 1. Fingerfächerflughaut 500—700. In der 2. 200—300. In der 3. 50—80. In der Ober-Vorderarmflughaut 50—80. Somit auf der Flughauthälfte 4000—5000, und auf der ganzen Flughaut 8000— 10000. 13 Nerven und Nervenendigungen. Die grossen und grósseren Nervenstámme begleiten ausnahmslos die Blutgefásse, die kleineren thun dies grösstentheils. Es sind somit auch die grösseren Nervenstämme einfach, und liegen in der mittelsten Schicht der Flughaut, die kleineren gedoppelt, und nähern sich den beiden Flughautoberflächen. Die feinsten Nervenstámmchen aus 8—12 bis 16 dunkelrandigen Primitivfasern bestehend, verlaufen ganz selbständig, nur zufällig von Capillargefässen begleitet, und liegen in gleichem Niveau mit diesen letzteren. Von diesen feinen Stämmchen streichen 4 bis 8 selten 2 dunkelrandige Fasern zu je einem Haar, und dringen daselbst in den Haarbalg innerhalb der Glashaut desselben. Die Hälfte der Fasern streicht gewöhnlich an der Haarzwiebel vorbei zu dem unter derselben befindlichen Terminalkörperchen, die andere Hälfte umschlingt zu- vor das Haar. Schon bevor die ebenerwähnten dunkelrandigen Fasern an die Haarbälge abgegeben werden, zweigen von den feinen Nervenstämmchen einzelne Fäden, meist unter rechten Winkeln ab, verdünnen sich rasch, werden bloss, und bilden mit ihres gleichen ein oberflächliches, über dem Capillargefässnetz liegendes, blosses Terminalnetz, in welches auch diejenigen Fasern sich auflösen, welche nach Abgabe der oben- genannten dunkelrandigen Fasern an die Haarbälge von je einem feinen Nervenstämmchen übrig bleiben. Es enden somit in der Chiropterenflughaut dunkelrandige Nerven- fasern unter je einer Haarzwiebel in eigenthümlichen Terminal- körperchen, welche von der Glashaut des | Haarbalges umhüllt erscheinen; blasse Nervenfasern in zwei oberflächlichen blassen Termi- nalnetzen unter je einer Flughautoberfláche, unmittelbar unter der malpighischen Schicht, ja theilweise in derselben. Die Terminalkörperchen haben eine rundlich konische Gestalt etwa die eines kurzen Tannenzapfens, und bestehen aus einem dichten Knäuel der in sie eintretenden Nervenfasern. Zwischen den Terminalkórperchen und der Haarzwiebel von der Glashaut gemeinschaftlich umhüllt, liegen kernhaltige Zellen, welche ihre Lage und Genése nach nur der äusseren Wurzelscheide (re- spective dem Stratum malphigii) angehören können. Ebenso schien es mir, dass im Terminalkörperchen: selbst vom betreffenden Nervenknäuel umhüllt ähnliche Zellen. vorkommen. Die Terminalkörperchen liegen ausnahmslos unter: je einer Haar- 14 zwiebel von der Glashaut des: Haarbalges umhüllt, und zwar so con- stant, dass es auf der ganzen Flughaut kein Härchen gibt, unter welchem sich kein Terminalkörperchen befände und umgekehrt kein Terminal- körperchen, welches nicht an Haare gebunden wäre. | Die Zahl der Terminalkörperchen beträgt somit in der ganzen Flugbaut 8000—10000. Die blassen Terminalnetze bestehen aus blassen Nervenfasern von ungemeiner Feinheit, sie bilden unregelmässige polygonale Maschen, von bedeutend grösserer Weite als die der Capillargefásse, und liegen. über diesen letzteren theilweise in der malpighischen Schicht. An den Knotenpunkten des Netzes befinden sich granulöse Anschwellungen von meist dreieckiger Gestalt, und ähnliche spindel- förmige Anschwellnngen findet man oft in der Mitte des Verlaufes der betreffenden blassen Fasern. | Schlussbemerkungen. Zum Schlusse will ich noch nur bemerken, dass es mir jetzt schon gelungen ist ähnliche terminale Bildungen auch an besonders sensitiven Stellen anderer Säugethiere nachzuweisen, wo sie gleichfalls an Haare gebunden erscheinen. Es scheint mir somit, das diese Art der Nervenendigung an Haaren eine grössere Verbreitung besitzen dürfte. In dem ich mir über diesen Gegenstand eine ausführlichere Arbeit für die allernächste Zeit vorbehalte, bitte ich vorliegende Zeilen eben nur als eine vorläufige Mittheilung gütig aufzunehmen. Darauf machte Herr Dr. Ant. Frič eine vorläufige Mittheilung über die Entdeckung eines neuen Sauriers aus der Permischen For- mation Böhmens. Das erste exemplar, welches in den Brandschiefern des Humboldschachtes bei Nürschau (Pilsen) gefunden wurde, hat Herr Bergwerksdirector Pelikan zur Untersuchung eingeschikt und das zuerst als Fisch betrachtete. Petrefakt erwiess sich bei näherer Untersuchung als ein Saurier, dessen Vorder-Extremitäten etwa in dem verkümmerten Grössenverhältniss sind wie bei Proteus anquinus. "Beit der Zeit lieferten die Arbeiten des Commités: zur Durch- forschung Böhmens neues und reiches Material von Saurier und Fisch- resien aus denselben Brandschiefern des Humboldtschachtes, und zahlreiche vorhandene Kiefer mit Zähnen, Wirbel und Extremitäten werden bald eine monographische Bearbeitung dieses neuen intressanten Thieres möglich machen. | | "sid 15 ední třídy flologicko- -historické a úlosofieké dne 2. listopadu 1869. -Přítomní pp. členové Hanta Wocel a Čupr; co P- P. Zabský. P. dr. Čupr četl článek, obšatišící „Jádro filosofie staroindické.“ Jest to úkaz velezajímavý, že pantheismus (všebožství), jenž jest trestí novější filosofie, zvlášť německé, a ve své podstatě přístupným pouze zasvěcencům této vědy, že pantheismus ten byl u starých Hin- dův, už tisíc a snad i více let před Kristem, co základ filosofie a -zároveň náboženství národního, v ústech a myslech všeho lidu, celého narodık. -Náboženství staroindické, nondjínlajíe velkou čásť staré a za- kládalo se v jednotě, totiž v pouhosti jediné pravé bytosti a jevilo se v praxi v ascesí, totiž v pokání a odumírání světu, v pes- simismu. Touto povahou svou vytlačil pantheismus . staroindicky na dumavé půdě asiatské zároveň s polytheismem diametralní opak svůj, totiž monotheismus starožidovský, jenž se zakládá v dualismu, klada vedle pravé bytosti světa ještě jinou pravou bytost, totiž bvtost boha osobného, a jenž se zakládá zároveň v opti- mismu, vyhledávajícím svou praxí náboženskou volné požívání tohoto a budoucího světa, bohatství a dlouhý věk. Odnož a jako odvržek tohoto národního náboženství starožidovského jest Koran, nábožen- ství' Mohamedovo, jehož optimismus už všeliké slušné meze překonává, přislibujíc věřícím v budoucím světě „zvlažené zahrady a pěkné paní“. (Z obou těchto základův, z pessimismu staroindického a opti- mismu starožidovského povstalo genetickým jaksi způsobem kře- stanstvf, pouštějíc kořeny své rovněž tak do základu svého staro- indického, jakož i do základu nn vznášejíc se důstojností svou nad oběma. -A proto jest věru záhodno, abychom zvlášť v nynější době vší- mali si nejen těch základů starožidovských, které vůbec známy jsou, nýbrž i těch základů staroindických, které méně známy jsou. Nábo- ženství, jehož znak jest nástroj mučenický (kříž), jest zajisté v už- ším metafysickém spojení s náboženstvím, jehož zásada jest pokání a světu odumírání, nežli s náboženstvím, jehož zásada jest: světa: veselé užívání. Může se směle tvrditi, že některé z nejvzneše= nějších a z nejdůstojnějších přavd náboženství křesťanského obsaženy byly už v náboženství staroindickém, dlouho před Kristem. Až posud ovšem málo byly v přetřes brány filosofie a nábožen- ství staroindické, Hlavní příčina toho byla, že jejich prameny nebyly 16 vůbec známy. Nebo už za starých časů skrývala se písma, náboženství toho velmi opatrně dle ustanovení a předpisův týchž písem; ano braminové některé pravdy. ani svému lidu vlastnímu- nesvěřovali, cliovajice jich co velkého tajemství pro sebe. Proto málo stop nalezáme v literaturách o podivuhodném náboženství tomto. Teprv v XVII. věku po Kristu podařilo se knížeti perskému Mahomedu Darašakohovi (jemuž byla později nařízením strýce jeho šaha Sahžehana hlava stata) použiti pomocí učeného vykla- datele Malašaha v Kašmíru staroindických Svatých kněh Beid, totiž: Rak Beid, Dědír Beid, Sam Beid a Athrban Beid, z nichž jeho přičiněním vyhotoven byl výtah perský, jenž nazván jest Oupnek'hať, t.j. tajemství, ježto se má skrývati (secretum tegen- dum). Mel totiž Darašakoh úmysl provesti unifikaci (t. j. sje- dnocení základních myšlenek) všech kněh týkajících se. zjevení božích, kněh Beid, Koranu, Torete (zákonu Mojžíšova), Zabouru (psalmü Davidových) a Andžilu (evangelií Krystových) a utvoriti takto jádro všech náboženství jako jedno jediné náboženství všem národům stejně přístupné. Když však byl perský překlad Oupnek'- hatu k tomu cíli ukončen, zasáhla ho ona náhlá smrt roku 1057 (kedžiry), 1647 (po Kristu). Po stu a více letech po té (r. 1775) obdařen byl šlechetný; rytíř francouzský Anquetil Duperron od Berniera, gallského trape- sity, rukopisem tohoto perského překladu Oupnek'hatu,-a/vážil si ho více než zlata. Roku 1801 (IX. republ.) vydal potom Auguetil Duperron latinský překlad: tohoto rukopisu perského ve dvou foliantech pod názvem: „Oupnek’hat id est Secretum tegendum : opus ipsa in Jndia rarissimum, continens antiguam et arcanam doctri- nam, e guatuor sacris Indorum libris, Rak Beid, Dědír. Beid, Sam Beid, Athrban Beid, excerptum; ad verbum e Persico idiomate, Sam- skreticis vocabulis intermixto, ia Latinum conversum; ‚et notis, difficiliora explanantibus, illustratum: studio et opera Anguetil Du- perron, indicopleustae. Argentorati 1801 et 1802.“ Jádro však vyhledati anebo spíše vyloupnouti z tohoto přeob- šírného výkladu rozmanitých obřadů, alegorií a praktik náboženských, nebylo tak na snadě. Tuto podávám jakés takés systematické sestavení takového jádra Oupnek'hatu tak, jak system: ten vznikl a vyrostl v mysli mé po přečtení a opětném přečtení a promyšlení těchto kněh filosoficko-náboženských: Časem svým podám některé doslovné, pře- klady ze vzácné Knihy této. Znamenati ještě sluší, kdokoliv. tento překlad svatého slova | Shy na rl" hg 0 MT Wh nd ER A URS 1 17 prostou a čistou myslí přečetl a pochopil, že bude povždy v pevné a ustavičné blaženosti, beze strachu a beze smutku — tak svatá kniha ta o sobě tvrdí. Systematické sestavení základních myšlének filosofie staroindické. I. Bram, jedina pravá bytost. 1. Na počátku bylo Ou m, bytosť pouhá („hast“) bez času, bez prostranství a bez příčin, sama v sobě bez proměny stálá. *) 2. Nebo čas, prostora a příčiny jsou plody smyslů, a smyslů - tenkráte nebylo, ano nebylo dříve ani lidí ani zvířat. 3. Hnutím však nikdy nevyzpytatelným počalo se Oum měniti a mění se posud.**) Toto měnící se Oum jest Bräm, tvůrce všeho- míra a zároveň vesmír sám, volící t. j. tvořící sebe. 4. A to hnutí byla jeho vůle (pud), a proto jest vše, co jest a se děje, pouhá vůle Brámova, volící čili měnící se Oum, a jiného není a neděje se nic. o. Vše to, co se jeví smyslům našim a mysli naší, není bytost pravá a pouhá,***) nýbrž to jest nahodilá forma té vůle měnícího se „Maja“ (náhoda, smyslná láska) okouzlila totiž smysly naše a mysl naši, zakrývajíc to, co v pravdě jest, a provozujíc takto pou- hou hříčku s Brámem. *) Prius ab omni productione Brahm purum fuit, solum et sine simili et sine termino. Id ab omnibus limitibus probationum (argumentorum) immune est. „az djamii djedha delilha manzeh ast“. Oup. I., p. 337. **) Illud ens unicum, sine simili, voluit, guod multiplex fieret per figuras di- versi generis. Oup. I., p. 52. Et plures non scientes dicunt, guod mundus prius non existens fuit et deinde e re, quod non est ens (hast), factus est. O purum desiderans! ex hoc, guod non est ens, quomodo possit fieri? Hoc - omne primum ens (hast) unicum, sine simili, fuit. Ibiďem. Braminüm nelze jest, představiti si bytost stvořitele vedle bytosti světa. ***) Et commonefactus sis, quod, in hoc mundo, guidguid visum fit, ludus ejus est. Figurae et existentiae apparentes hujus mundi, quae tibi verae et exi- stentes apparent, non sunt: mutationes et exempla (figurae) pura sunt. Illud ens cum subtilitate principii... ulla persona non videt, omne indi- cium et apparentia ejus est. Oup. I., p. 236. Sitzungsberichte IV. 2 18 6. Oum chtělo poznati samo sebe*) a proto počalo měniti se, totiž voliti samo sebe; předmětem svého poznání nemohlo se státi však dříve, pokud ve svých ustavičných proměnách neutvořilo (totiž nevyvolilo) organismů a v nich smyslů, jako: oka, ucha a ostatních čivů. 7. Tomu však odporovala „Maja“**) (síla též a mocnost náhody). Nebo jakmile se utvořilo ve všemmíře první ucho, povstal ihned čas, a když se utvořilo první oko, povstala ihned prostora, a když se utvořily ostatní smysly, povstalo poznání příčin, samá to kouzla, klamy a mamy Maji, jimiž zahaluje poznání pravé a zakrývá tu bytost pra- vou. ***) A toto zahalené poznání vznikalo právě těmto smyslům na- hodile povstalým a bylo by jiné, kdyby byly smysly jiné, aneb kdyby jich bylo více neb méně povstalo. Proto jest takové poznání smyslné pouhý klam a jako sen, a mimo toto poznání jest v pravdě jediné Brám, volicí čili měnící se Oum. 8. A když smysly, jakož povstaly, opět zajdou, nebude více ani méně, než bylo dříve, totiž bude pouhé Brám, Oum a jeho vůle. A to Brám bylo a jest v každé jednotlivé mysli jedno, celé a věčné, nebo není v něm ani dílů, ani Času, ani prostory, ani příčiny, nebo to vše jest pouhá hříčka Maji, pouhý klam a mam smyslů, pojímání nahodilé — lidské. 9. V poznání spočívá dvojitost poznané a znající, předmět a pod- mět, jedno neobstojí bez druhého, a oboje jest jedno přece zakláda- jíc se v mamu smyslném, nebo není dvoje, anobrž jedno jediné Brám.+) 9 Voluit guod aschkara (manifestum) fiat. Oup. I., p. 27. Tempore guo Brahm voluit: ego multum factus apparens fiam, cum seipso maschghoul factus, hunc omnem mundum ut apparentem fecit, et intra omnem mundum in- gressus, cum figura et sine figura ipse fuit; id est universalis et ligatus (particularisatus) redditus est. Oup. IL, p. 333. **) Prius ab omnibus productionibus maia fuit... quod in illa volitione do- minans fuit super hanc. Volitio in ente fuit, quod illud ens non faciens fuit, non factum fuit... Illud ens volitioni motum dedit: et, ex motu, illa volitio amplior fuit. Oup. I., p. 316. A jinde opět: E maia rectum mendacium apparet; et mendacium rectum. Quemadmodum funis, quod men- dacium est, coluber apparet; coluber, guod rectum est, funis apparet;... et ro non est, existit, et ro existit, non est, ostendit; verum guod mani- festum est, non ostendit; mundum, guod vere existens non est, ostendit: ipsum hoc est maia. Et maila, guód amor aeternus est, ex illo dicunt, quöd amor initium non habet, et fines non habet: quid? tempore quo cognitio simul advenit, amor e medio evanuit. Oup. I., p. 408. ***) Vide Oup I., p. 385. +) Et omnes sensus, et omnia elementa, et productum faciens fiat: et ipse mentio; et ipse mentionem faciens; et ipse memoratum; et ipse aschir, 19 II. Nutnost vůle a její vykoupent. 1. Vůle měnícího se Oum volila, t. j. stvořila si ústroje ku po- znání sebe a takto v čas, prostornost a příčinosťů upadla a potom už voliti nemohla, nýbrž musila se podrobiti zákonům času, prostory a příčinosti; stala se tudíž jednotnická (individualní) a nutná (nevolná). 2. A to jest právě ten klam a přelud, ona hříčka Maji, ono za- kuklení Bramovo, že vůle jsouc jedna a jediná a v každém jednot- livci celá, přece se dělí i proti sobě staví, jsouc omámena smysly. Tuto roušku odhaliti a ukázati jednotu a totožnosť (unifikaci) vší vůle a takto poznati pravou bytost Brám, jest účelem svatých knih Beid, jichž výtah jest „Oupnek'hat“, t. j. veliké tajemství, ježto se má skrývati nezasvěceným. 3. Vůle sestoupivši v pfi&inost smyslnou, v čas a prostoru, pře- stala býti volnou,*) nebo celý vesmír ukládá jí výminky, s kterými pouze se může jeviti. A tak, že člověk člověkem se stal, stalo se sice jeho vůlí, co dále s ním se děje, celým všímmírem (časem, pro- storou, příčinami) se ustanovuje. 4, Vůle vyvolila, t. j. vytvořila si k svému poznání mysl (intel- lekt) a podlehá jeho vlivům, t. j. zákonům příčinosti hmotné, ona jest otrokyní pána, kterého si sama vyvolila, vytvořila. Vůle podlehá i vnadám a jiným pohnütkäm všehomíra, ona se podává, kdežby měla vládnouti, ona musí, kdežby nemusila musiti. 5. Vůle se podrobuje i důvodům a půvabům pouze myšlénkovým, nemohouc jim odolati, a nemohouc rozeznati tvůrce od tvora, vyra- bitele od pouhého výrobku. Proto činí ona člověka, jehož vlastní a jedinou bytostí jest, otrokem a zavírá sama sebe do jeho těla jako id est, dominus omnis rei fiat. (Omnia unum et idem, subjectum seu agens, actio ipsa,-et objectum seu factum.) Oup. II., p. 212. *) A to byl prvý hřích (peccatum originale) člověka. Primum hominis, antea innocentis, peccatum, in ipso a ventre matris egressu, causa omnium actio- num, quae deinceps sequuntur. Annot. Anquetil. Oum his desideriis (propositis) tendeus ro exire e ventre fit. Et in tempore r8 exire e porta particulari, guoniam, causa angustiae viae, molestiam trahit, idcirco in illo tempore fletum facit, et illa desideria oblita facit... res guas in memoria sua habebat, guod pranou sit, id est nomen magnum Dei... omne obli- tum facit; ex ipso hoc respectu rursus sumens opus fiat, et in opus purum et malum ingreditur. Oup. II., p. 236. et 237. 9% 20 do žaláře a vazby, podléhajíc tu všem útrapám, všemu strachu, všem vášním a pohybům z této příčinosti hmotné i myšlénkové povstalým.*) 6. Kdo Brámu, měnícího se Oum, nepoznal, toho vůle neví ani, že otročí a osudu že podléhá ukrutnému. A kdo přemýšlením svým („mašghouli“) Brám poznal, toho vůle zasteskne si po svém dřívějším původním stavu a po něm se roztouží a stanouc se opět volnou, do těla více nejde. 7. Proto jest jediné vykoupení z tohoto nevolnictví světového smrť, totiž přechod do onoho stavu, z něhož vůle vyšla a kdežto opět, zbavivši se poměrů světských, docela volnou se stane, mohouc voliti bez návalu pohnütek, důvodů a příčin, jsouc Brám, Oum svo- bodně volící čili měnící se. 8. A proto, kdo Brám poznal, toho vůle vzdoruje půvabům a vnadám tohoto světa, ta se kaje, zapírá a svléká svět, aby stanouc se někdy volnou, nesouvisela se smyslovým světem tímto nikterak, by nevolila nový intellekt ve zvířeti aneb člověku, nýbrž aby ustála konečně v Oum neměnícím se, v útěše, beze strachu a v pravdě. **) 9. Kdo však nicot světa smyslného nepoznal aneb kdo Brám jen poněkud poznal a nikoliv úplně, ten sám sebou, totiž vůlí svou volí po smrti znova nevolnický stav útrap světských — podlé zásluh, totiž podlé stupňů vyvinutí svého bývalého intellektu a svých skutkův zlých aneb dobrých — ve člověku aneb zvířeti, až konečně po prů- běhu kratším neb delším přece zmoudří, Brám t. j. sama sebe pozná a ve věčném Oum ustane.***) III. Kosmologie (světověda) staroindicka. 1. Oum se mění t. j. jeví svou vůlí. Vůle chtěla se státi předmětem svého poznání. Tímto předmětováním povstala základní látka (ha- *) Proinde relationem dare actionis cordis et intellectus et egoitatis sibi ipsi, ligatio r8 djiw atma est: et relationem non dare harum actio- num cum seipso, liberatio et evasio (salus) est. Quisquis harum trium rerum relationem cum se non facit, is semper liberatus (beatus) est. Oup. L, p. 352. **) Ouisguis hoc hast ut cognovit, ex hoc mundo abit, is doctus et principium et liberatus et forma veri fit. Quicunque hoc hast ut non cognovit, ex hoc mundo abit, semper in vinculo existentiae apparentis est. Oup. I. 205. ***) I]Jud, guod in hoc loco cum opere adducit, mercedem illius, in mundum alium progressus, obtinet: et volitio ejus, In figura nati, rursus in hunc mundum, cum causa ad perficienda opera pura, venit. Et causa hujus re- vertitur. Oup. I., p. 254. In tempore r8 mori plures in ligamine et vinculo hujus mundi manent. Oup. II., p. 320. E70 zo ee # Wr ie ee re ee 21 ranguerbehat, prvky nesložené) všehomíra, jsouc co první tvůrčí stupeň pustá a jednotvárná. 2. Tato látka*) svým puzením počala se někdy trhati (se od- strkovati a přitahovati), tím povstala tělesa všehomíra, a zbylo ještě původní látky dosti, v nížby se tělesa ta mohla vznášeti, se pohybo- vati. Tak povstaly eter, vzduch, světlo, teplo atd. A to vše nelze ji- nak představiti si, než jako formu původní látky vůbec, jako formu vůle měnícího se Oum.**) 3. Na té cestě ku poznání musila tato původní látka snad miliony let (t. j. v neobmezené prostornosti bez sčítaného času) pra- covati, nežli dospěla k tomu, aby si utvořila organismy smyslné, nežli si utvořila intellekt k poznání sebe sama. 4. Tato cesta znamená stálé vyvinování se látky původní, usta- vičné vystupování z útvarů hrubších k útvarům tenčím a jemnějším a konečné dostižení organismů. *“**) A tak když látka původní se srá- žeti a tělesa ve všemmíře tvořiti (totiž voliti) započala, stalo se to vůlí Brámu, a tělesa ta byla chápatelnou (ač posud nechápanou) formou této vůle, ona byla ta vůle sama, Touž vůlí utvořila se střední tělesa slunce; i není nic jiného než samá tato vůle ve svých vyvolených chápatelných formách, vůle to měnícího se Oum. 5. Vůle ta byla na počátku hrubá a prudká. Avšak když na jednotlivých tělesích n. p. už to vystupovati a se tvořiti počalo, co na zemi žulou a t. p. jmenujeme, byla vůle tato už pokročilejší a její forma krotší, vyvinutější. A vyvinování to dělo se dále a dále, *) Srovnej: Oup. L., p. 193. et sg. Kark Brahmen, Adalak Brahmen, Va- čapoui Brahmen, Šakl Brahmen atd. **) Oi Fereštehha (bytosti dokonalejší než člověk) a Pradjapat petierunt | guód fundi aridi, terra sicca, lapides, saxa quöd sine vita sunt, cum 76 ätma, quam relationem habent? Pradjapat dixit: responsio, quöd di- cam, in ea dubium non est... quöd ab ätma apparens factum prodierunt: et quidquid ab eo apparens factum est, forma ejus est. Oup. II., p. 449. N. p. Pradjapat dixit: primum unus ätma fuit, quöd ab eo haec omnia productio facta. Is e solitudine sua quietem cum non obtinuisset, imagina- tum ipse cum fecisset, voluit, quöd multus et diversi generis appararet. Cum diversi generis apparuisset, corpora diversi generis producta fecit. Illa cor. pora, similia petrae sine motu, et sine pran, sicut arbores siccae, sine sensu manserunt. Illa corpora in hoc statu cum vidisset, rursus sine quiete factus, voluit, quod ipse in medium illorum ingressus, haec ad sensum et motum adducta faceret: similis vento factus, in medium horum intravit. Et ut ex illo unico vento, quod pran fuit, vidit, quod actio ante non iret, ipsum hunc ventum guingue portiones fecit, guód pran, et apan, et saman, et adan, et bian sit. atd. Oup. I., p. 301. Vide Oup. II., p. 57. ++) 29 ku každému novému kroku vždy znova se soustřeďujíc a napínajíc, ve svém tvůrčím rozprostírání se opět a opět znovu počínajíc, nové vždy dokonalejší spůsoby (chápatelné formy) své jsoucnosti vytvořujíc. 6. Když pak touto tvůrčí mocí, ježto jest vůle měnícího se Oum, ve zvláštním a velikém soustředění a napnutí utvořilo se první oko, první ucho, první čiv v tom kterém prvotním organismu, tu na- stala ona veliká doba, kde zvítězila Maja nad Brámem, měnící se Oum spatřilo samo sebe ponejprv a — nepochopilo sebe, po čem tak horoucně a věčně toužilo, stalo se, a Ono toho nepoznalo. Formy jeho věčné vůle až posud pouze chápatelné počaly se skutečně chápati, avšak jinak než-li se měly chápati. Zmatek ten nastrojila Maja (síla náhody — láska, fatum *). 7. V této veliké době objevily se totiž těmto nově povstalým smyslům čas a prostora, jichž dříve u měnícího se Oum nebylo. **). A když pomocí těchto smyslův poznenáhla mysl (intellekt) v původních organismech se vyvinovati započala, tu povstala i „příčinnost,“ totiž shánění se po příčinách těchto výjevův stavících se v ústrety smyslům, příčinosť, jížto u Brámu (měnícího se totiž volícího Oum) dříve taktéž nebylo, nebo nebylo u něho tenkráte intellektu smyslného, ano bylo povyšeno nad úsudky lidské. 8. A ono ustavičné vyvinování se vůle volícího Oum stále po- kračovalo, vždy nové a vždy dokonalejší tvary a organismy na věky věkův tvoříc, až konečně po dlouhé, dlouhé době, byvši původní vůle ta snad často přerušována svými vlastními přechvaty a svou tísní (geologické převraty a přetvory) ohromným soustředěním a na- pnutím vytvořil se cestou tou nejdokonalejší dosavadní tvor, orga- nismus, jenž slove člověk. Jeho nanejvýš dospělým smyslům, jeho vytřelému intellektu stavily se čas a prostor tím ostřejí vstříc, a čím určitěji naň dolehaly, tím větší bylo udivení a zmatek. Maja slavila vítězství největší. 9. A to jest to divné postavení člověka na světe, že jsa sám Bram (měnící se Oum) na nejvyšším stupni jeho vůle a vyvinutí, Brám nejvyvinutější, nezná přece sama sebe, aniž skutküv vlastní *) Et quidquid existit, omne átma est: et praeter z0v átma quidquid existit, maia est, guód ostensum sine existentia vera est. Oup. II., p. 428. *%*) Brahm duas figuras habet; unam kal, alteram akal: id est, unam tempus; alteram sine tempore. Quidquid prius a productione solis fuit, sine tempore fuit, et quidquid post productionem solis est, tempus est. Quisquis tempus esse Brahm ut scivit, ei maschghoul sit, is e vinculo temporis extra it. Oup. I., p. 335. 93 -vůle své. Člověk omámen smysly svými a intellektem svým, jenž spočívá v příčinosti, neví, že celý obklopující ho svět jest on sám, a on sám že jest ten celý svět, že jest Brám, měnící se Oum.*) A ten zmatek způsobila ovšem Maja, dle náhledů braminův nikoliv zlé, nýbrž hravé bůže, nastrojivši před smysly lidské a zvířecí kou- zelnou záclonu, totiž čas a prostoru a přičinivši do intellektu jeho příčinosť a do spoutané vůle jeho, jednictví (individualitu) a soběctví (egoismus). Intellekt se všemi záclonami svými zajde, pouhá vůle jenom zůstane, ana jest vůle jediného Brám. 10. Když člověk tento mam a přelud Maji překoná buď bystrostí intellektu svého (— mašghouli — čehož dosahují bramínové) buď samostatným výkonem vůle (odumíráním a zapíráním světa, askesí, již vykonávají zvlášť fakyrové) buď i spůsobem jiným: tu hravě smekne se nastrojené kouzlo to se smyslů jeho, a on pozná, že byl omámen, omámen co Brám, a nezazlí proto Majě, nebo chtěl původně poznati sebe sama, a Maja mu v tom jen hravě překážela. On však ustane blažený beze strachu a vší touhy, co Oum neměnící se. Ten jest pocit člověka umírajícího, jenž už za svého žití poznal Brám a svaté kníhy Beid.**) 11. Až překonán bude tento smyslný klam a přelud skrz na skrz, až pozbudou čas a prostora svého kouzla mámivého, až přestane intellekt lidský sháněti se po příčinách, zakládajících se v onom klamu smyslovém: potom nastoupí ona látka původní, ježto byla pouhou formou původní vůle měnícího se Oum — jeho jako *) Et ille gui propensionem ad ro haranguerbehah fieri habet, oportet, guod in hujus modi maschghouli perseverantiam ostendat, quod hae omnes creaturae in totum ego sum, et, praeter a me, aliud non est, et omnia ego creata feci. Oup. I., p. 122. Cum homo se ab Ente universali vel parum diversum censet, illi Enti ubique praesenti, cultum demisse et tremiscens offert, suae parvitatis con- scius: quando autem djiw ätma cum átma se unum opprime seit, omnia in se intuens, se in omnibus considerans, nihil in se, nihil extra se existere optime gnarus, mente secura, animo tranquillo, supremi et unici Entis me- ditationi vacat, ejus universitate demersus. Adn. Oup. II., p. 334. **) Proto jest tvoření a ničení, živení a umírání ve smyslu náboženství staro- indického jedna a táž věc, a proto jest Brám ve třech osobách, co Bräm, Vešň a Roudr neb Maha div (velký div), co tvůrce, zachovatel a ni- čitel jedna jediná bytost. Tato božská Trojice přešla i do jiných novějších náboženství, ale v indickém má svůj pravý, poněvadž filosofický a genetický význam. In illa gutta originali, quod tres qualitates fuit, Brahm forma qualitatis 8 creare, et Vešň forma gualitatis r$ conservare, et Maha diw, Roudr (afna) ferma qualitatis T8 annihilare. Oup. I., p. 317. 24 prvním hnutím — svou zpáteční cestu, z organismů v hmoty, a hmoty. se opět srazí, tělesa všehomíru padnou na svá slunce, a ta na své slunce střední, a bude po tomto velikém vzkříšení opět jediné Oum, však už nevolící totiž neměnící se více, ve své poznáním svým roz- množené blaženosti spočívající. “) 12. A když člověk tak daleko vnitřním bádáním svým a dospěje, Ze pouhou nastrojenost mysli své a naproti tomu pravou jsoucnost a podstatu vůle své pozná, když světu a jeho vnadám úplně výhost dá: tu se mu jeho pravá bytosť započne objevovati, tu pozná sama sebe co Bram (měnící se Oum), jemuž nesvědčí ani Čas, ani prostora, ani příčinosť, ani jednictví a soběctví, an nutnost, ježto jest všude a vždy, a všude a vždy jedno a celé. — V takovémto nadsmyslném chápání počíná se pravým braminům nová posud netušená zákonnost jejich vyššího bytí jeviti, zákonnost. jsouc- nosti Brámovy. Tu počínají váti na ně vánkové s nadsmyslných výší a rozléhati se zvukové v srdcích jejich, zvukové to lásky, věr- nosti, obětavosti, krásy, pravdy a dobra, ježto neznají ani času, ani prostory, ani příčinosti, ani jednictví, ani soběctví, ani nutnosti, poměrů to, ježto nepodléhají zákonům positivně lidským, ani zákonům přírodním, anobrž výhradně zákonům Brámovým, a jeho jsoucnosti pravé, smysly nepokalené, a jichžto pouhý pablesk známe sice a nebo spíše tušíme ve smyslovém světě tomto, jejichž pravý blesk však v Brámě teprv poznáváme. A tak souvisí kosmo- logie, aneb metafysika starých Hindův s jejich etikou. IV. Etika (mravověda) staroindicka. 1. Základní myšlénka etiky staroindické jest metafysický náhled, že jest Bram (Prabräm, Parabrám, t.j. velké Brám, pranou) v pouhosti své všude a vždy a všude a vždy jedno a celé bez času, bez prostory a bez příčinosti smyslné. V každém jednotlivém tvoru (člověku aneb zvířeti), v každém jednotlivém tvaru přírody, v každém jednotlivém tělese všehomíra, ano v celém veškerenstvu jest jedno jediné a celé Brám vždy a všude najednou ; nebo vše, co smyslům našim se objevuje, všeliká rozmanitost přírody a všeliká *) Et is ákasch comprehendens omne est. Post a resurrectione, guo tempore destructum omne fiat, ulla differentia et mutatio in eo viam non inveniet, et molestatus non fit. Oup. L, p. 337. 25 "rozdílnost úkazů jejích, jest smyslný klam a mam, jest, bylo a bude jenom chápatelnou formou vlastní a jediné to vůle Brámu. 2. A jako jest jedno jediné Brám, jediná pravá bytost, tak jest i jedna jediná pravá vůle jeho, vůle to této pravé bytosti. Kdyby se pravda tato pojednou poznala, nebylo by příčiny, pokládati jedno- tlivé smyslné bytosti za více aneb méně dobré, za více aneb méně zlé. Nebo všeliké zlo padá na jednu a tuže bytosť, jediné to Brám, a všeliké dobro připadá taktéž k jediné této bytosti, jedno i druhé jeví se na jediné vůli, jediného Brämu. *) Každá bolest, kterouž nej- nepatrnější červíček pociťuje, jest bolest všehomíra, a každou radosť, kterou sebe nepatrnější tvor pocítil, pocítil i vesmír; nebo jest veškerenstvo chápatelná forma jedny jediné vůle, jediné a pravé by- tosti Brámu. Ouhrn všech strastí a bolestí váží se ouhrnem všech útěch a radostí vždy a všude. Kdo ku poznání této pravdy dospěl, chce všude a vždy jen dobro a nechce nikde a nikdy zla; nebo každý sám jest ono celé jediné Brám, ježto nese oba ouhrny strastí i radostí, dobra i zla na své vůli. Proto jest věda a pravé poznání jediná cesta k dobru. 3. K tomuto čistému poznání však člověk tak snadno nepřichází. Nebo jako v ponímání kosmickém zapletla nas Maja do mamidel času, prostory a smyslné příčinosti, podobně učinila i v ponímání etickém zapletši nás do kouzel a vnadidel jednotnictví (indivi- duality) a soběctví (egoismu, ahankas). **“) A jako v kosmickém poznání třeba bylo, aby se co možná odstraňovala tato mámivá kou- zla času, prostory a smyslné příčinosti, bychom poznali, co v pravdě jest: podobně potřeba, aby se odstraňovalo i mámivé kouzlo jednot- nictví a soběctví, bychom poznali to, co býti má, jak se eticky chovati máme. *) Malum nihil in se, in substantia, sed solum est rš átma ligati effectus modus, accidens. Oup. I. p. 570. © Roudr! vobis guod omnia pura (bona) et mala estis humilis submissio! Oup. II. p. 192 et. 337. Proto na vrcholi etického poznání staroindického klade se dobro a zlo za totožné a nepři- pouští se rozdíl mezi oběma, protože tatáž jediná vůle nemůže voliti proti sobě, a děje-li se to přece, jest to pouze zmatek smyslný | Náhled ten se za „největší tajemství“ zasvěcených klade a prohlašovati se vůbec nedovo- luje. Oup. II. p. 333 et p. 337 et p. 702. Taktéž se tu jako v jiných náboženstvích zapovídá čtení jinonábo- ženských kněh. Oportet guod gnisguis Brahm sciens sit, guidguid oppositum Té Beid est, illud non legat et super illud opus non faciat; et si oppo- situm ze Beid facit, in djehennam (infernum) cadit. Oup. I. p. 370 II. p. 69. **) Et ille djiw átma causa intellectus in vinculum egoitatis et volitionis ce- cidit, Oup. II. p. 120. % | 4. Individualismus a egoismus rozdělují celek a přikládají část- kám, co náleží celku, oba jsou zrovna opak toho, co v pravdě a jedině jest, oba jsou tudíž největší lež, ve smyslovém klamu spočívající a oň se opírající. Individualismus a egoismus rozdrcují jednotu vůle a stávají se takto původci všelikého zla, ježto obkličuje celek, jediné to Brám. Kdo pravdu tuto jasně poznal, ten spatřuje v každém jiném člověku nesnad jen „bližního“ a „bratra“, anobrž sebe sama; ba on vidí i ve zvířeti a v každém jiném tvoru sebe sama „tatou- mes“ to jsi ty *); nebo vše jest mu jenom jedno jediné nerozptylné Brám, chápatelná forma jeho vlastní jediné od něho neoddílné vůle. 5. A proto jest všeliké účastenství (sympathie) a hlavně útrpnosť první a hlavní cnosť, základ etiky staroindické. Účásten- ství, ježto spatřuje v každém cizím zlu své vlastní zlo a v Každém cizím dobru své vlastní dobro. Kdo pravdy této nepoznává a dle ní nejedná, kdo nemá účastenství vykonného, ten zaslepen jest posud jednotnictvím a soběctvím, ježto se zakládají ve lži a v nepoznání pravdy. Pravda a věda nás spasí. 6. Vždy a všude platí celek a individuum jenom potud, pokud tento celek v sobě chová; nebo všude a vždy jest jenom jedno je- diné Brám. Tuto pravdu poznávají zasvěcenci svatých kněh Beid (bra- mínové) a poznavSe ji, rozplývají se v Brámě, jako tvorové jiného světa, už jen poněkud individualitě podléhajíce, však už ani stínu egoismu a útrap z něho povstávajících v sobě nechovajíce. A tak v bla- ženosti a beze strachu ve své etické dokonalosti žijíce smyslného přechodu z tohoto světa do Brámu ani nepoznávajíce, umírají. **) *) N. p. Propter hoc sive leo, sive tigris, sive lupus, sive sus, sive vermes, sive papilio, sive culex, sive musca, quamlibet figuram, quam ceperunt, sciunt, guod nos ipsa haec figura sumus, et nihil amplius; et veritatem suam oblitam fecerunt, usgue ad tempus, auod ad principium suum perveniant. Et illud principium subtile est: et hoc omne unus átma est: et id verum et rectum est. O Sopatkit! tatoumes, ille átma tu es. L p. 61. **) Quisquis Brahm intelligit, Brahm fit; id est, guisguis Deum itelligit, Deus fit (har keh Khodara befuhmad Khoda mischavad): is e mari moeroris, et mari tristitiae et desiderii, et mari operum ut transivit, et nodis cordis. ejus solutis, sine cessatione factus fit..... Quisquis libris Beid fidem non habet, hanc sententiam cum eo non oportet dicere..... roig kianian nemeskar (humilis submissio). Oup. I. p. 393 et 394. Deum sciens, Deus est; et quem intelligit, forma ejus factus est: et opus malum ei detrimentum non facit. Oup. I. p. 262. Ens summum est principium actionis. Huic principio adhaerendum est... . Homo ad hunc perfectionis gradum evectus, malum non potest velle, nec proinde facere. Si quid pravi operatur, signum est, scientiam eum de- bal dí 97 7. Však nejen jednotnictví a soběctví jsou pramenem zla, nýbrž i nutnosť naší vůle, nutnost povstávající z toho, že zapleteni jsme do zákonů přírody, do přeludů času, prostory a příčinosti. Dříve nežli vůle do poměrů těchto samochtě vstoupila, byla volná, nyní však podléhá nutným těmto vplyvům i útrapám z nich vznikajícím. Až z poměrů těchto opět se vybaví, bude opět volná. Nikoliv víra, anobrž věda ji spasí. 8. A proto, kdo i tento poměr nevolnictví jasně pozná, ten se roztouží po svém bývalém stavu, ten dá výhost světu a zřekne se - všech půvabů jeho svädicich ho od zřejmého poznání pravdy, ten rozplyne v celek jediného Brámu a stane se formou vědy; beze strachn očekávati, ano přáti sobě bude smíť, t.j. odloučení od tohoto stavu, ježto jest samý klam a mam a samé nevolnictví. Proto jest ascetika (odumírání světu) nejvyšší a nejlepší výkon lidský, jako duše etiky starých Hindů, jejich základ náboženský. Tento stupeň nazývá se brämtareh, a ti, kdo v něm jsou, kiani (vědoucí, učení). 9. Na vyšším stupni (sanias) této ascetiky a po delším vy- trvání a cvičení se v ní zableskne se v mysli braminův, co kianů, ani počnou poznávati, že jsou vyšší zákonové, jichž vůči zákony lidské i zákony přírody v nivec se obracují, zákonové onoho budoucího světa, kde Brám sám sebe poznává a klam Maji přestává, jimiž to, co na- zýváme čas, prostoru, příčinosť, co jmenujeme jednotnictví a soběctví a všeliká nevolnosť na vždy zahyne, zákonové to pouhé lásky, ne- obmezené krásy a neobmezeného dobra a vítězící pravdy nad hříč- kami Maji, zákonové, jejichž už pouhé tušení naplňuje brámina kiana rozkoší nevyslovnou, ozařujíc svatými červanky blížícího se slunce pravdy mysl jeho. Ti, kdo pravdu tuto docela pochopili a v ni se ponořili, zacházejí co saniasi za řeku Džemna (totiž Ganges) do pouští rozplývajíce se v rozkošech tohoto tušení co samotáři a nikdy více k lidem se nevracejí na půdu, jižto dříve vzdělávali, zříkajíce se všeho, z velké části i obleku, považujíce tělo za oblek duše své. 10. Kdo však pravdy této nepoznali, ti se pachtí a lopotí ve výkonech nepoznané vlastní vůle své, jsouce obmezeni a opleteni osidly Maji v podobě času, prostory, příčinosti, v podobě jednictví a soběctví, jsouce zároveň tištění nutností vlastní vůle své; ti a takoví nejsou posud toho hodni, aby přešli ve Brám, když nutností přírody (smrtí) seruisse. Scientia et peccatum simul existere negueunt. Quem relinguit scienta, ad mundos inferiores descendit: quem comitatur, ad superiores ascendit; id est ipsa scientia, quae Ens summum est, efficitur. Oup. II. p. 91. 4 28 sejdou s tohoto klamného jeviště. V tomto stavu nepoznání aneb jenom polovičného poznání páchají nejvíce zla, cizí zlo aneb dobro za vlastní zlo a dobro úplně nepokládajíce. 11. Ti a takoví neočistili a nevybavili posud dokonale v- has vůli svou z osidel Maji, ti, když smrtí sejdou, nemají ještě vůle svo- bodné, těch osidel sproštěné, ti opět si volí toto peklo bídného ži- vota lidského aneb zvířecího a otročí znova, snad v lepších poměrech (v behešť, v očistci, v ráji) snad ale i v horších poměrech než dříve (v djehenně, v pekle) a musejí otročiti tak dlouho, pokud nezmoudří a Brámu (totiž samých sebe) nepoznají. Proto jest budoucnost zlých a nemoudrých lidí smutná, a proto zasluhuje také každý tvor tím větší útrpnosti, poněvadž se za to míti může, že v tom kterém tvoru nalezá se zabloudilé „atma“ (totiž duše), jížto nelze jest posud od- počinouti v neproměnné rozkoši, poněvadž sebe — Brámu posud. ne- poznala a podle poznání toho se nechovala. 12. Až všichni tvorové Brám poznají, potom se teprv úplně vyplní ona touha prvního hnutí měnícího se Oum, jeho touha po svém poznání: potom přestane všeliká nutnost naší vůle, potom pře- stane nastrojené jednictví a soběctví, potom poznenáhla přestanou i čas prostora a příčinosť, hmoty se shluknou do svých středů a bude opět jenom jedno jediné Oum neměnící se více, ve své věčné blaže- nosti tímto poznáním svým rozmnožené spočívající. Ze stanoviště těchto zásad etických jest účastenství a útrpnosť s každým tvorem první cnosť, s ní souvisí účinná. sym- pathie se vší zmravnělostí, s osudem všeho lidstva i všehomíra. Ze stanoviště toho jest odumírání světu, odmítání jeho vnad a půvabů jediná pravá nábožnosť, obětování se za jiné největší zásluha, a z po- znání zásad těch povstalá samovražda zcela důsledně nejdůstoj- nější a největší čin člověka, jehož následuje i největší odplata ne- vyslovná totiž rozkoš pryštící z poznání sebe sama, co Brám. Ze stanoviště toho jest konečně „náhlá a nenadálá“ smrť veliké neštěstí, poněvadž člověk takto obyčejně bez poznání pravého a bez přípravy umírá a proto ihned do svazků smyslných se opět zapletá. Sanctuarii Indici clavem prae manibus habes, lector erudite, at ferru- gine paululum asperam. Ingredere, si audes, si potes, corde puro et simplici, mente Enti supremo agglutinata, in illud quasi transfusa ; sensibus externis sopitis, internis vigilantibus ; et profundo sientiae simul et inscitiae mari immersus, extra Deum nihil te videre, nihil esse, prisco Indorum more, si fas est, venerabundus agnosce. Anguetil Duperron. 29 "dite der Classe für die mathem. und Naturwissenschafien am 24. November 1869. Anwesend die Herren Mitglieder: Rochleder, Kořistka, Sa- farik,Joh.Palacky, Studnička, als Gäste die Herren Em. Weyr und Blazek. Herr Prof. Blažek hielt einen Vortrag „über das dreiachsige Ellipsoid als Deformation der Kugel aufgefasst.“ "Im 14. Jahrgange (1869) von Schlömilch’s Zeitschrift für Ma- thematik und Physik beweist Prof. Grelle einige interessante das an Volumen grösste einem dreiachsigen Ellipsoide eingeschriebene Te- traeder betreffende Lehrsätze unter Anwendung der Differential- rechnung und Determinantentheorie; dieselben sowie viele andere das Ellipsoid überhaupt betreffende Theoreme lassen sich in so zu sagen elementarer Weise unter Berücksichtigung der zwischen Ellipsoid und Kugel herrschenden collinearen Verwandtschaft darthun. Das Ellipsoid mit den Halbachsen a, 5, c, kann nämlich als Deformation einer Kugel vom Halbmesser r betrachtet werden in der Weise, dass einem jeden Punkte x, y, z in, auf oder ausserhalb des letzteren Gebildes ein entsprechend gelegener mit den Coordinaten | cz 3 byo mý Aa yg am ersteren beigeordnet ist. Es lásst sich dann leicht erweisen, dass concentrische Kugeln in ähnliche homaxale Ellipsoide deformirt werden, dass ferner Ebenen oder Ge- rade des Kugelsystemes in gleichartige Gebilde und zwar unter ein- ander parallele oder tangentielle in eben solche am andern Systeme übergehen, dass endlich in beiden Systemen einander entsprechende Strecken von entsprechenden Punkten in gleichem Verhältnisse ge- theilt werden. Es entsprechen weiter zwei auf einander senkrechten Geraden, zwei auf einander senkrechten Ebenen , einer auf einer Ebene senkrechten Geraden auf der Kugel — Gebilde derselben Art am Ellipsoide und zwar parallel zu zwei conjugirten Durchmessern, zu zwei conjugirten Diametralebenen, zu einer Diametralebene und dem ihr conjugirten Durchmesser. Indem Körperelemente dx dy dz auf der Kugel entspricht ein solches dx, dy, da = a dz dy dz am Ellipsoide; es wird also ein am Ellipsoide ee) Volumen aus dem auf der Kugel cor- respondirenden durch Multiplikation mit der Constanten gefunden. 30: Vermittelst dieses Resultates lässt sich nicht nur das Volumen eines ellipsoidischen Abschnittes berechnen, sondern es folgt auch daraus, dass gleichen Körperabschnitten an der Kugel gleiche am Ellipsoide, dass ferner an Volumen grössten oder kleinsten Gebilden an der Kugel eben solche am Ellipsoide entsprechen. Beschränken wir uns, was den letzteren Punkt betrifft, nur a: Polyeder, die von lauter gleichartigen Polygonen begrenzt werden, von denen sich stets gleich viele zu einer Ecke vereinigen, und nehmen wir als erwiesen an, die regulären Polyeder seien die an Volumen grössten oder kleinsten unter allen der Kugel ein- oder umgeschrie- benen Polyedern gleicher Flächenzahl, was wegen der allseitigen Sym- metrie der Kugel gestattet ist, so ergeben sich bezüglich der an Volumen grössten oder kleinsten einem Ellipsoide ein- oder umge- schriebenen Polyeder manigfache Lehrsätze, von denen die wichtigsten im Folgenden angeführt werden: 1. Demselben Ellipsoide lassen sich unendlich viele an Volumen grösste oder kleinste Polyeder von gegebener Flächenzahl: ein- oder umschreiben; das Volumen ist für dieselbe Gattung constant und wird aus dem ihm auf der Kugel entsprechenden durch Multiplika- . tion mit Be gefunden. 3 2. Diese Polyeder werden von paarweise parallelen, vom Centrum gleich weit abstehenden Ebenen begrenzt, das Tetraeder ausgenommen, dessen Ebenen parallel sind zu den durch die ihnen gegenüberliegenden Ecken an das Ellipsoid gelegten Tangentialebenen. 3. Jedem grössten oder Kleinsten Polyeder lässt sich ein mit dem gegebenen homaxales und ähnliches Ellipsoid ein oder um- schreiben; für dieses ist das Polyeder ein kleinstes oder. grösstes. Das eingeschriebene Ellipsoid berührt die Ebenen des Polveders in den Mittelpunkten der durch sie am umschriebenen abgeschnittenen Ellipsen. 4. Die Pyramiden, deren Scheitel das Centrum, deren Basen die das Polyeder begrenzenden Polygone bilden, sind an Volumen gleich. 5. Es verhalten sich daher die Flächeninhalte der ein Polyeder begrenzenden Polygone verkehrt wie die Abstände letzterer vom Centrum des Ellipsoides. 6. Die Begränzungsflächen der Polyeder haben unter allen den durch die Begrenzungsebenen am umschriebenen Elipsoide erzeugten, Ellipsen eingeschriebenen Polygonen von bestimmter Seitenzahl den grössten Flächeninhalt. P 31 7. Der Kegel, dessen Scheitel das Centrum und dessen Basis die durch die Ebene eines begrenzenden Polygones am Ellipsoide erzeugte Ellipse ist, hat constantes Volumen. 8. Die drei geraden Verbindungslinien der Mittelpunkte je zweier einander gegenüberliegenden Kanten des Tetraeders fallen mit drei zu einander conjugirten Durchmessern zusammen. 9. Je drei eine Ecke bildende Parallelogramme an der Ober- fläche des Hexaeders sind zu drei conjugirten Diametralebenen parallel. 10. Da sich leicht nachweisen lässt, das einander entsprechende Volumina einander entsprechende Schwerpunkte besitzen, so liegen die Schwerpunkte unserer Polyeder im Centrum des Ellipsoides. Behufs Construction der Polyeder sei noch bemerkt, dass ihre. Grenzflächen die ihnen conjugirten Halbmesser in demselben Ver- hältnisse theilen, in welchem die begrenzenden Ebenen der bezůg- lichen regulären Polyeder die zu ihnen senkrechten Radien der um- schriebenen Kugel. Die hier aufgestellten Lehrsätze über die dem Ellipsoide ein- oder umgeschriebenen Polyeder vom grössten oder kleinsten Volumen ‚ schliessen alles das zum Theile als speziellen Fall in sich ein, was Prof. Grelle in der anfangs erwähnten Abhandlung über das Tetraeder mittheilte. Darauf sprach Herr Dr. Joh. Palacky „über die Grundrisse der botanischen Geographie Asiens.“ Sezeni třídy pro mudrosloví, dejepis a slovozpyt dne 29. listopadu 1869. Přítomní členové, pp. Tomek, Erben, Zapp, Tieftrunk, Doucha, Zelený, Zoubek, Novotný; co hosté pp. Dr. Toman, Fr. Petera, Ferd. Drůbek, Fr. Čížek a J. Pažout. Pan Karel T ieftrunk četl o konfiskaci statkův r. 1547. v Čechách vykonané. Ferdinand I., vrátiv se po vítězství u Můhlberka do Prahy, na- stoupil na přísné frentání těch stavů, kteří mu před tím pomoci vá- lečné proti Hanušovi Fridrichovi saskému odepřeli. K předním pokutám náležela konfiskace statkův, jež hlavně v měsících červenci a srpnu léta 1547 předsevzata jest. K tomu konci král obeslal v měs. červenci nejprvé tři města Pražská, pak Žatec, Litoměřice, Hradec Králové, © Tábor, Klatovy a posléze Kouřim, Brod Český, Louny, Kadaň, Slané, 32 Domažlice, Stříbro, Písek, Vodňany, Kolín, Čáslav, Nimburk, Sušice, 3 Chrudim, Jaroměř, Mělník, Mýto Vysoké, Dvůr Králové a Poličku. © Z každého z dotčených měst vypraveno k deskám zemským několik — předních osob, kteréžto jmenem svých obcí všeho dědičného zboží obecního králi zvláštním zápisem postoupiti musely. Kterak se to dálo a jaké statky tím spůsobem zmíněná města jsou ztratila, mn od přednášejícho podrobně dolíčeno. Další konfiskace, již král v měs. srpnu nařídil, týkala se stavův vyšších, panského a rytířského. Osoby z těchto stavův, králem před soud obeslané, postupovaly králi svých dědičných statků a panství buď v dědictví aneb aspoň v manství, odevzdavše tak jako města zvláštní na to reversy k deskám zemským. "Takovým spůsobem za- psali jsou králi v dědictví: Arnošt z Krajku své panství Brandýské a Toušenské, Diviš Slava z Chlumu zboží Kostelecké a Klučovské, Adam z Wartemberka zboží Skalské, Rohozecké, Friedšteinské a Vše- libické, Bohuš Kostka z Postupic zboží Litomyšlské, Wolf mladší z Krajku zboží Švanberské, Vilém z Waldšteina zboží Rychmburské, Václav z Wartemberka Krupku, Václav Zehušický z Nestajova panství Zehušické, Petr Malovec z Chejnova zboží Vimberské. V manství pak postoupili jsou králi: Arnošt z Krajku panství Mlado-Boleslavského, Diviš Slava z Chlumu zboží Košmberského a Chlumského, Kašpar Šlik Honšteinu a Himelšteinu, Moric Šlik zboží Planovského, Adam z Wartemberka statku Zvířetického, Bohuš Kostka zboží Heřmanického a j, Václav z Wartemberka všeho zboží, jež v městě Lipém neb okolo téhož města měl, Arnošt Jilemnický z Ujezdce zboží Jilemnického. Každý svobodný statek, kterýžto králi v manství postoupen byl, z dědictví jest vymazán a do desk zemských dvorských pod léna a manství uveden. A když takto z držitele svobodného královským manem se stal, ten jakož i dědicové jeho povinni byli, pokaždé od krále léno na takový statek přijímati a z něho jakožto poslušní ma- nové službu manskou, kdykoli toho král požádal, s jistým počtem koňů zbrojných konati. Také jestliže se kdy na takových statcích jaké hory a kovy objevily, ty králi a nástupcům jeho připadnouti měly. Nad to výše ještě i od jiných stavův některé menší statky po- stoupeny jsou; což v rozpravě obšírně vyloženo bylo. Co se pak týče oněch stavův, kteří z království českého uprchše před soud královský se nepostavili, jakož předkem Kašpar Píluk a Alb. Šlik učinil, statky těch byly ihned od krále zkrze. zvláštní k tomu zřízené kommissaře zabaveny pro komoru královskou. 33 „ Sitzung der Classe für die mathem. und Natnrwissenschaften ‚am 10. December 1869. u > Anwesend die Heireh Mitglieder: Rochleder, Koři istka, Studňičká, Gust. Schmidt, als Gäste die Herren Weyr, Lieblein und Grünwald. | Herr Dr. Emil Weyr hielt einen Vortrag: „Ueber algebraische Curven.“ EBD ‚SIENOIE It 1. Sind Gm und Gm zwei ‘derartig auf einander bezogene Ele- mentargebilde (Punktreihen, Strahlenbüschel oder Ebenenbüschel), dass jedem Elemente « des ersteren n Elemente y des letzteren entsprechen, während umgekehrt jedem Elemente y des letzteren, m: Elemente © des ersteren Gebildes entsprechen, so sagen wir Gm und @n seien zwei „m- n-deutige Gebilde.“ Und zwar nennen wir Gm das m deutige und .Gw das n deutige. Wir wollen im Folgenden zeigen; wie sich derartige Gebilde in der Theorie algebraischer Curven ver- wenden lassen.‘ | oem tor 28ind & und 9 die Theilverhältnisse zweier entächprstlsöndkie Elemente beider Gebilde Gm, Gn, so muss, damit diese m- n-deutig auf einander: bezogen erscheinen zwischen & und''7 eine álgebráische Gleichung‘ bestehen, welche. in & vom m-ten und in 7 vom »-ten Grade s Wir nennen sie die je Rota m an beider Gebilde. : 3: Befinden sich beide Gebilde Gm, Gn (dieselben als gleich- artig vorausgesetzt) auf! demselben Träger, so kann man s und 4 auf ein: und dasselbe Grundelementenpaar beziehen. Setzt man dann in - der Verwandschaftsgleichung 7==£, so erhält man für & eine Gleichung © (m —H-n)-ten Gerades, welche ebenso viele Werte von 6, iy nein) Elemente des Gebildes Gm liefert. Diese Elemente werden dann offenbar solche sein, welche mit je einem, der ihnen im G% entsprechenden Elementen y zusammen- fallen. Wir nennen: sie „Doppelelemente beider Gebilde.“ „Sind zwei Gebilde auf demselben Träger in m- n-deutiger Beziehung, so kommt es (m + n)-mal vor, dass ein Element mit einem seiner entsprechenden zusammenfällt 6 h. beide Gebilde haben z - n) re emente: t f ''4.: Wenn: die Verwandtschaftsgleichung zweier auf Herilslben Träger befindlichen Gebilde in den beiden Paramentern &, 7 symetrisch 156, so. wird jedem Elemente, ob: man es zu- dem einen‘ oder dem anderen Gebilde rechnet, dieselbe Elementengruppe entsprechen. Ist Sitzungsborichte, IV, 34 die Gleichung in & und n vom »-ten Grade, so sagen wir, sie stelle ein „symetrisches Elementensystem »-ten Grades vor.“ Dasselbe wird nach Art. 3. 2% Doppelelemente der dort besprochenen Art besitzen. Ein symetrisches Elementensystem lten Grades z. B. stellt eine quadratische Involution vor. Ueberhaupt sind die symetrischen Ele- mentensysteme »-ten Grades die natürlichste Quelle der Involutionen (r + 1)-ten Grades und es ist, damit erstere in letztere übergehen nur nöthig, dass innerhalb einer (1-- 1) elementigen as“ vollkom- mene Vertauschungsfähigkeit herrsche. 5. Es kann geschehen, dass von den » Elementen %, welche einem Elemente x entsprechen, zwei zusammenfallen. Ein solches Element nennen wir ein Doppelelement „des Gebildes @n“, während dann das z ein „Verzweigungselement des Gebildes Gm“ heisst. Es ist nicht schwer die Zahl der in einem der beiden Gebilde auftretenden Doppel- und Verzweigungselemente festzustellen. Zu dem Behufe ordne man die », dem x entsprechenden Ele- mente y des Gebildes @n einander verwandtschaftlich zu. Man er- hält dadurch im Gebilde G% ein symetrisches Elementensystem vom Grade: m (n —]). Um nämlich zu irgend einem Elemente y von @n die ihm in dem symetrischen Elementensysteme entsprechenden Elemente zu finden, muss mann die, diesem Elemente in Gm entsprechenden Ele- mente x, deren es m gibt, fixiren, und zu ihnen abermals in G% die entsprechenden Elemente construiren. Nun entsprechen jedem x ausser dem schon betrachteten y noch (m — 1) andere Elemente von Gn, welche dem y im erwähnten symetrischen Elementensysteme zu- geordnet sein werden. Desshalb entschprechen in diesem Systeme jedem Elemente m (n — 1) Elemente, und somit ist das System vom Grade m (rn — 1). Die 2m (n — 1) Doppelelemente desselben sind aber dann offenbar zugleich die Doppelelemente von @n. Somit: „Das »-deutige Gebilde Gn enthält 2m (n — 1) Doppelelemente und folglich Gm 2n (m — 1).“ Selbstverständlich wird Gm 2n (m — 1) und Gm 2m (n — 1) Verzweigungselemente enthalten. 6. In einem symetrischen Elementensysteme hat man zweierlei Doppelelemente zu betrachten, welche wir als Doppelelemente „erster Art“ und als solche „zweiter Art“ unterscheiden wollen. Ein Doppelelement erster Art ist ein solches, welches durch das Zusammenfallen eines Elementes mit einem seiner entsprechenden entsteht. ‘Derartige Doppelelemente haben wir im Art. 4. betrachtet 35 und haben deren Zahl gleich 2n gefunden, wenn » der Grad des Elementensystemes ist. Ein Doppelelement zweiter Art entsteht, wenn von den » einem Elemente entsprechenden Elementen zweie zusammenfallen. Die Zahl der Doppelelemente zweiter Art findet man durch ein dem in Art. 5. angewendeten ganz ähnliches Raisonement gleich 2nn —]). 7. Sei C eine algebraische Curve n-ter Ordnung ohne vielfache Punkte oder Spitzen also eine Curve, welche von jeder Geraden ihrer Ebene in » Punkten geschnitten wird. Man nehme in der Ebene der Curve C zwei ganz beliebige Punkte O, P an. Jeder durch P gehende Strahl schneidet C in n Punkten a und wir wollen die von Ó nach diesen Punkten gehenden Strahlen einander zuordnen, Dadurch entsteht am Punkte O ein sy- metrisches Strahlensystem, dessen Ordnung offenbar » (n — 1) beträgt. Denn um zu einem Strahle durch O die entsprechenden zu finden, hat man seine » Schnittpunkte, welche auf C entstehen, mit P zu verbinden, von welchen Verbindungslinien jede die Curve C in (1—1) weiteren Punkten schneidet, die mit O verbunden entsprechende Strahlen, liefern. Jedem Doppelstrahle erster Art entspricht im Bůschel P eine durch P gehende Tangente der Curve C. Da sich nun, wie man 80- fort findet, der Strahl OPin dem Strahlensysteme » (» — 1)mal selbst entspricht, also » (n — 1) Doppelelemente repräsentirt und da das Strahlensystem im Ganzen 2» (n — 1) Doppelelemente besitzt, so wird es n (na — 1) solcher Doppelelemente im Strahlensystem geben, welche durch P gehende Tangenten von Ü liefern d. h. es wird n(n — 1) durch P gehende Tangenten von C geben. Der Punkt P ist ebenso wie der Punkt O beliebig, und somit haben wir durch vorstehende Betrachtung den bekannten Satz be- wiesen: „Eine Curve »-ter Ordnung ohne mehrfache Punkte ist von der n (n — 1)-ten Classe.“ 8. Ebenso leicht ergibt sich der Einfluss mehrfacher Punkte auf die Classenzahl einer Curve. | Ist nähmlich R ein 7-facher Punkt von C, so wird der bei R unendlich nahe gehende Strahl des Systemes O die Curve in r zu R unendlich nahen Pukten schneiden und daher jeder aus P nach einem derselben gehende Strahl in (r — 1) weiteren zu R unendlich nahen Punkten, 3% 36 „ ‚Mit,anderen Worten: der Strahl O entspricht sich; (r—1)-mal selbst und stellt daher r (r—1) Doppelstrahlen des Strahlensystemes vor. „Bin .r-facher Punkt einer Ortscurve vermindert derén Classen- zahl um 7 (r— 1) Einheiten.“ | 9. Eine Tangente t: von C wird die, Curve. im. ‚einem. Punkte. a berůhren, und überdiess in GR — 2) Punkten, a, schneiden. | ou ma ‚ein, berühren d. h, eine Doppeltangente 7 C. Sen „. lm, die Zahl « der Doppeltangenten der Curve C zu an nehmen wir abermals den Punkt. O willkürlich in der. Ebene der Curve C an und ordnen einander die Strahlen Oa zu. „Es entsteht, So ein symetrisches Strahlensystem, dessen Poppelstepblen die ‚Deppeltapn genten, liefern. BER? „Jede Doppeltangente wird, a. sie in zwei ne berührt, Zwei Doppelstrahlen liefern, so, dass also die Zahl der von; den Donpeilanı: genten herrührenden Doppelstrahlen 2x ist: Um. den: Grad, des; .Strablensystemes zu a suchen wir, die Zahl der, einem.Strahle entsprechenden Strahlen. ‚Der. Strahl schneidet C in » Punkten; von jedem lassen a an C [n(n— 1)— 2] Tangenten ziehen von denen jede, in einem Punkte berührt und daher noch in, (n—3), Punkten die Curve schneidet. | Die nach den letzteren Schnittpunkten gehenden Strahlen ‚sind. ent- sprechend. dem Strahle, von welchem ‚wir, ausgingen. Ihre Zahl ist somit,» (an — 3), [n (1—1)3 2] und, dies ist ‚zugleich : der ‚Grad des symetrischen Strahlensystemes. . „„ Die, Gesammtzahl der Doppelelemente ist demnach 2m (nr 8) [rn (a — 1) — 2]... Nun sind aber die » (a — 1) von, O an 0) Ko Be "Tangenten mehrfache Doppestrahlen., Man ‚findet leicht, dass sich jede, dieser Langenten (1 — 2). (1 — 3)-mal ‚selbst entspricht, so dass MHeRFÄRSR n(n—1) n—2) nm — 3) Doppelstrahlen liefern. ‚5 „Dies. gibt die, Gleichung; ..... - 2x +- n (n — 1) (n — 2) er [n m a woraus; sich nach; einfacher Redukzion für, die z. bekannte Zahl: 2 v2 «= n (m n(n — 2) (n*— 9) - Idexnazasl) aih ergibt, Dies ist die Zahl der Doppeltangenten einer allgemeinen, (Curve n-ter Ordnung... Kr 10. Behált man, ‚die, ‚Anordnung des. vorigen Artikels bei, und ordnet dem Strahle Oe die Strahlen 0a zu, so erhält man, zwei mehr- ER. 37 deutige Strahlenbüschel am Scheitel O und es ist klar, dass die In- flexionspunkte von C Doppelstrahlen beider Büschel liefern. Es ergibt sich leicht, dass die Büschel % (4-2) — » [n (n-1) -2] — deutig sind und daher n (n — 2) + n [n(n— 1) — 2] Doppelstrahlen besitzen. Jede der n(n — 1) von O an Č gehenden Tangenten stellt - einen (n — 2)-fachen Doppelstrahl und jeder der y nach den Inflexions- punkten gehenden Strahlen einen einfachen Doppelstrahl vor. Man - hat also die Gleichung : Y-+-n(n— 1) (n—2) =n(n-2)-—-nnín— U) — 2] woraus man fůr die Zahl der Inflexionspunkte einer allgemeinen Curve »-ter Ordnung die bekannte Gleichung : Aue y=3n(n — 2) erhält. Sezení třídy pro mudrosloví, dějepis a slovozpyt dne 27. prosince 1869. © Přítomní členové pp. Wocel, Erben, Zelený, Tieftrunk, a Emler; co hosté pp: Pažout a Dvorský. „Pan K. Jar. Erben přednesl zprávu historickou od pana A. Rybičky zaslanou „0 měšťanech a studentech Pražských, kteří se při obležení švedském l. 1648. zvláště vyznamenali“ sur Verzeichniss der seit 1. Juli bis letzten Dezember 1869 eingelangten Druckschriften, Schriften der Universität zu Kiel aus dem J. 1868. Kiel 1869. Bericht über die Thátigkeit der St. Galli'schen naturwissen- schaftlichen Gesellschaft im J. 1867—68. St. Gallen 1868. Hattala, Schleicher und die slavische Consonantengruppe. (Ge schenk des Herrn Verfasser). Mittheilungen des naturwissenschaftl. Vereins für Steiermark. II. Band. 1. Heft. Jahresbericht des akadem. Lesevereins in Wien. (1867—68). Zeitschrift für die gesammten Naturwissenschaften, herausgeg. von dem naturw. Verein für Sachsen u. Thüringen. 1868 und 1869. Monumenta graphica medii aevi. 9te Lieferung. (Durch die k. k. Statthalterei.) OTyeTb umnepar. Apxeororuueckoi Komncein zu St. Petersburg. (1867). Mémoires de I’ Académie imp. des sciences de St. Petersbourg. VII. serie, Tome XI. Nr. 4, 5. Tome XIII. Nr. 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7. Bulletin de ' Académie imp. de sciences de S. Petersb. T. XII. © f. 21—37. Von der naturforsch. Gesellsch. Graubůndens : Jahresbericht (1868—69). Dr. Meyer, Ahrens u. Chr. Brügger, Die Thermen von Bormio. G. Theobald, Die Bäder von Bormio. — V. Weber, Das Schwefel- bad zu Alveneu im Kant. Graubünden. Annales de I observatoire roy. de Bruxelles 1869. Mittheilungen der antiquar. Gesellsch. zu Zürich. Bd. XIII. Abth. 2. Hit. 4. Hit. 26 u. 31. Cesare Cl. Orlandini, Rivelazioni Astronomiche. Bologna 1869. Monatsberichte der kön. preuss. Akademie der Wissensch. zu Berlin, April bis October 1869. Sitzungsber. d. kön. bayer. Akad. zu München, 1869, 1, 2, 3 Hit. Se B Kk 39 © Von der k. k. patriot. okonom. Gesellsch. im Königr. Böhmen. Cen- tralblatt für die gesammte Landeskultur 1869, August— October. Hospodářské noviny. 1869. Srpen—Říjen. Von der k. k. Polizeidirektion: Amerling, Gesammelte Aufsätze. — Offener Brief des Capitain Liernur gegen Dr. G. Varrentrapp. — Barrande, Reparation du genre Arethusia. Roční zpráva c. k. realn. gymnasia v Třeboni 1869. Jahrbuch der k. k. geolog. Reichsanstalt 1869. April, Mai, Juni. Verhandlungen der k. k. geol. Reichsanstalt 1869. Nr. 6. Bulletin de la Société imp. des naturalistes de Moscou. 1868. Nr; 3. Nr. 4. Atti del reale Istituto Veneto de scienze, lettere ed arti. 1868. - Novemb.—Ottob. 1869. yn Da o nk Von der Société des sciences physigues et naturelles de Bordeaux: Extrait des procés-verbaux des séances (p. XVU—XXXI. Freih. v. Leonhardi, Der Philosophencongress als Versöhnungs- - rath. (Gesch. d. H. Verf.) Schriften der kön. physikalisch-ökonom. Gesellsch. zu Königs- berg. Jahrg. 1868. Geologische Karte der Provinz Preussen. 2. u. 7. Blatt. Annales des sciences physiques et naturelles, publ. par la société imp. d' agriculture de Lyon. III. série, T. XI. Proceedings of the American Association for the advancement of science. 1867. August. Cambridge 1868. Journal of the Academy of naturel sciences of Philadelphia. VI. 3 Proceeding of the Amer. Academy of arts and sciences. 1867, VII. Cambridge. Lettre of the Vice-president of the Acad. of sciences, communi- cating in obedience to law. 1866. Washington. Monthly report of the Deputy commissioner of the revenue, in charge of the bureau of statistics. 1869. Annual Report of the Museum of comparative Zoology in Cam- bridge. 1868. 4 Hefte. Boston 1869. Report of the Commissioners of Fisheries. Boston 1869. Annual report of the boards of regents of the Smithsonian Institution, for the year 1867. Washington 1868. Annales of the Lyceum of Natural history of New-York. Vol. I. bis VI. Memoirs of the Boston Society of Natural History. Part IV. 40 Proceedings of the Bost. Soc. of Nat. Hist. Vol. XII. a=ım) Occasional Papers Nr. 1. (Harris, Entom. Corresp.) M Meklenburgisches Urkundenbuch, herausgeg. von dem Verein für Meklenb. Gesch. u. Alterthumskunde. V. Bd. Natuurkundig Tijdschrift voor Nederlandsch Indie, altéků door de kon. natuurk. Vereeniging in Nederl. Indie. Deel XXX. Batavia 1868. Zeitschrift des Harz-Vereins fůr nestho u. Alterthumskunde. 2. Jahrg. 2. u. 3. Hft. Wernigerode 1869. Archiv des Vereins für. Gesch. und Alterthümer der a Bremen u. Verden. III. 1869. A. Preudhome de Borre, Description d’ une nouvelle espece an genre Caiman. (Gesch. d. H. Verf.) H. G. Gore, On Hydrofluoric Acid: (Gesch. d. H. Verf.): Von der südslavischen Akademie zu Agram: Rad ie Aka- demije. Kn. VIII. — Štarine. Kn. L. Mémoires de la Société de physique et: ď hist, naturelle de Geneve. T. XX. Prem. partie (1869.) Sitzungsberichte der Gesellsch. für Natur- und: Heilkunde zu Dresden. 1869, (Octob. 1868 bis Mai 1869.) Vierteljahrsschrift der naturforsch. Gesellsch. in Zůrich. Hals; 1858, 3. u. 4. Hft. — Jahrg. 1867 und 1868, Jahrbuch der k. k. Central-Anstalt für Meteorologie und: Erd- magnetismus von C. Jelinek n. C. Fritsch. Jahrg. 1867, | Neues Lausitzisches Magazin der Oberl. Gesellsch. der a schaften. 46. Bd. 1. u. 2. Abth. Görlitz 1869. Rendiconti del r. Istituto Lombardo di scienze e lettere. Serie II. Vol. I. Fasc. 11 bis 20. Vol. II. 1 bis 10. Memorie del r. Ist. Lomb. Vol. XI. fasc. I. (Classe di lettere.) dto. dto. Vol, XI. f. 1 (Cl. di scienze matem.) Annuario del r. Istit. Lomb. Milano 1868. Solenni adunanze del r. Ist. Lomb. 1868. Von der kön. schwedischen Akademie zu Stockholm: Handlingar, Ny Följd. Bd. V. 2., VL 1—2., VI. 1. Öfversigt. Bd. XXII—XXV. Meteorologiska Jakttagelseri i Sverige. Bd. VL, VII, VI. Eugen. Resa, Omkring Jorden. Lefnadsteckningar I. Sundvall, Thierarten des Aristoteles. dto Conspectus avium picinarum. 41 Stal, Hemiptera Africana. 1—4. Nordenskiold, Sketsch of Geology of Spitzbergen. Igelstrom, Rock of Nullaberg. Lindstrom, Gotlands Mollusken. Em. Weyr, Theorie der mehrdeutigen geometr, Elementarge- bilde. Leipzig 1869. (Gesch. d. H. Verf.) Abhandlungen der kön. Akademie der Wissensch. zu Berlin aus dem J. 1868. M. Linder, Note sur les Variations séculaires du magnetisme terrestre. Bordeaux 1869. Vom Verein für Geschichte und Alterthum Schlesiens: Codex diplomaticus Silesiae. VII. Bd. (1869.) Acta publica. Verhandlungen u. Correspond. der schles. Fürsten und Städte, herausgeg. von Herm. Palm. Breslau 1869. Zeitschrift des Vereins für Gesch. u. Alterth. Schlesiens, her- ausgeg. v. Grünhagen. IX. Bd. 1—2 Hit. W. Kaulich, Ueber die Möglichkeit, das Ziel und die Grenzen des Wissens. Zweite Aufl. Gratz 1870. (Gesch. d. H. Verf.) Zap, Česko-Moravská kronika, seš. 40. (Gesch. d. H. Verf.) Urkudenbuch des Landes Ob der Ens. Herausgeg. vom Ver- waltungsausschuss des Museums Franc. Carol. zu Linz. V. Bd. Zeitschrift der deutschen geolog. Gesellsch. XXI. 2. 3. Berlin 1869. Bidrag till kännedom af Finlands Natur och Folk, utgifna af Finska Vetenskaps-Societeten 13—14 Hft. Helsingfors 1868—69. Öfversigt af Finska Vetensk.-Societ. Ferhandlingar XI. Gedächtnissrede auf Alex. von Nordmann. Helsingf. 1869. Bericht über die Sitzungen der naturforsch. Gesellsch. zu Halle im Jahre 1868. Jahrbuch für Landeskunde von Nieder-Oestereich. 2. Jahrgang. Wien. 1869. Blätter des Vereins für Landeskunde von Nieder-Oesterreich- 2. Jahrg. 1868. Archives du Musée Teyler. Vol. II. fasc. 3. Harlem 1869. Abhandlungen der kön. Bayerischen Akademie der Wissensch. philos.-philolog. Classe. Bd. XI. Abth. 3. — Histor. Classe Bd. XI. Abth. 1. — Mathem. phys. Classe, Bd. X. Abth. 2. C. F. Meissner, Denkschrift auf Carl Fr. von Martius. A. Vogel, Ueber die Entwickelung der Agriculturchemie. Abhandlungen der Schlesischen Gesellsch. für vaterländ. Cultur. * 42 Philos.-histor. Abtheilung 1869. — Abth. für Naturwissensch. u. Me- dizin 1868 und 1869. Jahresbericht der Schles. Gesellsch. für vaterl. Cultur für 1868. Von der Literary und Philosophical Society zu Manchester: Memoirs 3. Series Vol. III. (1868). — Proceedings. Session 1865—1866. Vol. V. (1866). Proceedings. Session 1866—7. Vol. VI. (1867). Proceedings. Session 1867 —8. Vol. VII. (1868). Rud. Temple, Die ausgestorbenen Sáugethiere in Galizien. Pest. 1869. ’ Jahrbuch der k. k. Geolog. Reichsanstalt. Jahrg. 1869. Verhandlungen der k. k. geolog. Reichsanstalt. Bogen 31—43. W. Ritter v. Haidinger, Das k. k. Montanistische Museum und die Freunde der Naturwissenschaften in den Jahren 1840—1850. (Gesch. des H. Verf.). Von der kön. Akademie der Wissensch. zu Amsterdam: Verhandelingen der kon. Akad. van Wetenschappen.., Afd. Letterkunde IV. (1869). — Verslagen en Mededeelingen der. k. Akad. van Wetenschappen. Afd. Natururkunde II. 3. (1869). — Jaarboek van de k. Akad. van Wetensch. 1868. — Processen-verbal van de Vergaderingen der k. Akad. van Wetensch. Afd. Natuurkunde. Von Mai 1868 bis April 1869. Bijdragen tot de Dierkunde. Uitgeg. door het Genootschap „Na- tura artis magistra“ te Amsterdam 1869. Archiv für, die naturwissenschaftl. Landesdurchforschung von Böhmen. I. Bd. Herausgegeben von Dr. Kořistka und J. Krejčí. Prag 1869. (Gesch. des Landesdurchforschungs-Comités). John Small, Some account of the original protest of the Bohe- mian nobles against the burning of John Huss. Edinburgh. 1861. (Gesch. des H. Verf.). Gemeinnützige Wochenschrift, herausg. von der Direction des polytechn. Central-Vereins in Würzburg. 1869. (Nr. 45 bis 48). Von der k. k. patriot. ökon. Gesellsch. Kalender auf das J. 1870 (2 deutsche und 2 böhm. Exempl.). Dr. v. Hoffinger, Von der Universität. Wien 1869. Jenaische Zeitschrift für Medicin u. Naturwissensch. Heraussg. von der medic.-naturwiss. Gesellsch. zu Jena. V. 1, 2. Memorie del regio Istituto Veneto de scienze, lettere ed artı. Vol. XIV. p. II. PE w 43 Atti del reale Istit. Veneto di seienze. Tomo XIV., ser. III mispesa.2, 3, 4, 5, 7,8. Memorie del reale Istituto Lombardo. Cl. di lettere Vol. XI. © Ser. III. 2. (1869). Memorie del reale Istituto Lombardo. Classe di scienze natur. Vol. XI. Ser. III. 2. Rendiconti del r. Istit. Lomb. di scienze e lettere. Serie II. Vol. II. Fasc. 11 bis 16. Jahresbericht des akad. Lesevereins zu Graz fůr 1869. Von der kais. Akademie der Wissenschaften in Wien: Sitzung sberichte der philos.-histor. Classe LX. Bd. 1, 2, 3. Hft. LXI. Bd. 1. Hft. Sitzungsberichte der mathem. naturhist. Cl. 1868. I. Abth. Nr. £, 3, 10, II. Abth. 7, 8, 9, 10. — 1869. I. Abth. 1, 2. II. Abth. 202. Register zu den philos.-histor. Berichten. Nr. VI. Fontes rerum Austriacar. Band 29. Abth. II. Archiv für Kunde öster. Geschichtsquellen. Bd. 40. Hit. 2. Tabulae codicum manuscript. in bibliotheca palatina Vindobonae asservat. Vol. III. Mittheilungen aus dem naturwiss. Vereine von Neu-Vorpommern und Růgen zu Greifswald. 1. Jahre. C. Smith, Russisk Missionsvaesen i Sibirien. (Gesch. d. H. Verf.) Familiae clericorum regularium Scholarum piarum provinciae Bohemiae, Moraviae et Silesiae, pro anno 1870. (Gesch. des Prager Piaristenkollegiums). Inhalt. (Die mit * bezeichneten Vorträge sind ausführlich angezeigt.) Seite Sitzung der Classe für Philosophie, Geschichte und Philologie am 5. Juli 1869. Kvíčala, Ueber die Frage, ob die Sophokleischen Tragödien König Oidipus, Oidipus auf Kolonos und Antigone eine Trilogie bilden . Sitzung der Classe für Philosophie, Geschichte und Philologie am 19. Juli. Wocel, Ueber die Bedeutung der Stein- und Bronzealterthümer für die Urgeschichte Slaven . . ie Sitzung der Classe für die mathem. und N urwinsehn halten am 13. Úotokěr: * Weyr, Ueber Kegelschnitte, welche einem Dreieck ein oder umge- schrieben sind und einen festen Kegelschnitt doppelt berühren Sitzung der Classe für die mathem. und Naturwissenschaften am 27. October. * Schöbl, Ueber Endigungen sensitiver Nerven in neu aufgefundenen Terminalkörperchen in der Chiropterenflughaut, sowie über die feinere Struktur dieser letzteren Sitzung der Classe für Philosophie, Geschichle and Philölose” am n 2. N rel * Čupr, Jádro filosofie staroindické (Nach Anguetil Ro „Oupnek’- hat, id est Secretum tegendum.“) Sitzung der Classe für die mathem. und Naturmisapaseh am 24, ovat: * Blažek, Ueber das dreiachsige Hitipnoid als Deformation der Kugel . aufgefasst . Sitzung der Classe für Philosophie, | Gekdháchté PET: Philologie z am 29. ové! Tieftrunk, O konfiskaci statkův r. 1547. v Čechách vykonané. Sitzung der Classe für die mathem. und Naturwissenschaften am 10. December. * Weyr, Ueber algebraische Curven . Sitzung der Classe für Philosophie, Geschichte und Pr am 28. 104 K. J. Erben, O měšťanech a studentech Pražských, kteří se při oble- žení švedském 1. 1648. vyznamenali o SS SSS SSS L LOL LL LL Verzeichniss der seit 1. Juli bis letzten December 1869 eingelangten Druck- schriften . 3 15 29 31 33 37 38 schen n i = © = = der kón i. Jun i ) — ‚Januar Sitzungsberichte der königl. böhmischen | (resellschalt der Wissenschaften 7 E ra. Jahrgang 1870. Januar — Juni. S RB PRAG. Verlag der königi. böhmischen Gesellschaft der Wissenschaften in Prag. 1870. } o CEI er Pa bře K v £ an Sitzung der Classe für Philosophie, Geschichte und Philologie am 10. Januar 1870. Anwesend die Herren Mitglieder: Tomek, Doucha, Emler, Studnicka; die Herren Pažout und Toman als Gäste. Herr Dr. Hugo Toman hielt einen Vortrag „über einige Vor- schläge, die zur Tilgung der königlichen Schulden am Anfange der Regierung Rudolfs II. gemacht wurden. Die Türkenkriege im 16. Jahrhundert gaben Ursache und Vor- wand, dass von den österreichischen Herrschern Jahr ein Jahr aus Hilfen von den Ständen der einzelnen Länder begehrt wurden, dass dies zuletzt Gewohnheit, endlich als eine Art Berechtigung angesehen wurde. Die Türkenkriege waren auch Ursache jener grossen Schulden, mit welchen die Herrscher aus dem habsburgischen Hause im 16. Jahr- hundert beschwert waren. Selbst Ferdinand I., der ein kluger, sparsamer Regent war, und den „Nachdruck“ auch im Steuereintreiben zu üben verstand, hinterliess dann Schulden, die nach einer approximativen Berechnung 230.000 fl. rh. betrugen. In den Regierungsjahren Maximilians II. gieng jährlich an eine Million Gulden auf den Unterhalt der Grenzfestungen gegen die Türken, und das Defizit betrug selbst in den Friedensjahren 3 bis 400.000 A. rh. | Dabei sanken die ordentlichen Einnahmen aus den Ländern der ‚böhmischen Krone beinahe auf Null, nachdem die meisten königl. Güter und Einkünfte verkauft oder verpfändet waren, die böhmischen Bergwerke nunmehr bloss etwa 20.000 Thaler jährlich eintrugen, und das letzte Mittel, das man in dieser Zeit anwendete — die Ver- wandlung der Lehen in Allode — wohl keinen bedeutenden Erfol auswies. ! „Ferner so ist auch den gehorsamen Stánden und dem mehrere Theil aus ihnen unverborgen, wie gar gering die jetzigen kuniglichen 1* 4 Ordinari-Einkomen nit allein in Böheim, sondern allen incorporirten Landen bei denen zum höchsten abgenommenen Bergwerken dieser Zeit seien, also dass das Regiment- und Kammerwesen davon nit unterhalten mag werden, zu geschweigen, woher ein Kuenig in Böheim darbei bleiben und sein kunigliche Reputation und Hoheit erhalten kunnt. Daher sich auch diese beschwerliche Schuldenlast, dass Ma- jestät mehrenteils von dem Geldaufbringen leben müssen, nit um wenig gemehret hat,“ heisst es in einem deutschen Koncept der Pro- position an die böhm. Stände im Jahre 1576.“ Es wurden somit Schulden gemacht, die in den ersten Regierungs- jahren Rudolfs II. auf über 10 Millionen Gulden rh. — eine für die damalige Zeit unerhörte Summe — sich beliefen. Es waren dies blos persönliche Schulden des Herrschers, welche . jedoch auf die königl. Güter und Einkünfte in den einzelnen Ländern verwiesen wurden. Als aber auch die Kontrahirung neuer Schulden nicht mehr gelingen wollte, da die Gläubiger ohne hinreichende Sicherheit zu borgen nicht gewohnt waren, überdies auch keine Güter und Einkünfte mehr vorhanden waren, auf welche die Gläubiger hätten verwiesen werden können, mussten die Stände der einzelnen Länder zu Hilfe gerufen werden. Es wurde den Ländern proponirt, sich in die Schuldenlast des Regenten zu theilen und dieselbe als Landesschuld zu übernehmen ; jedoch einigemal ohne Erfolg, bis man darauf einzugehen sich durch die Verhältnisse doch bewogen fand. So wurde unter anderem den auf einem allgemeinen (General-) Landtage versammelten Ständen der böhmischen Länder im Jahre 1579 proponirt, die auf 3,996.496 Schock meiss. sich belaufenden, auf diese Länder verwiesenen Schulden mit einer Bewilligung von 5 Millionen Gulden rh. binnen 14 Jahren zu tilgen. Um die Bedeutung dieser Schulden, welche damals auf dem Herrscher von Böhmen, Ungarn und Oesterreich lasteten, zu erkennen, muss das Verhältniss dieser Schulden zu den damaligen Steuerein- künften dieser Länder näher in Augenschein genommen werden. Aus den 10 Jahren von 1567 bis 1576 haben sich ziemlich vollständige Ausweise über die Steuererträgnisse aus Böhmen er- halten. Aus einer detaillirten Rechnung dieser Steuern ergiebt sich eine jährliche Durchschnittssumme von 220.248 Schock meiss. an Haussteuer, 30 Pfennig, Biergeld, Schoss der Städte und Zöllen, Bergewerken, der Steuer aus Eger und Elbogen, aus Böhmen also in seiner gegenwärtigen Ausdehnung. Jedoch muss bemerkt werden, dass darin manche andere Einnahmen von minderer Bedeutung 5 nicht begriffen sind; überdies hat die böhm. Steuer gerade in den bezogenen Jahren weniger als sonst betragen, und stieg zu Ende - des 16. Jahrhundertes in der Regel auf das doppelte, ja dreifache dieser gewonnenen Durchschnittssumme. Wir nehmen ferner an, dass die Steuer aus Böhmen zu jener aus Mähren, Schlesien, den beiden Lausitzen und Glatz sich wie 1 zu 1 verhielt. Diese Annahme ist nicht nur durch die natürlichen Verhältnisse dieser Länder, sondern auch durch andere Daten begründet Die Steuern in allen Ländern der böhmischen Krone waren in der Regel gleichartig, und auch in der Grösse der Steuern wird ein unserer Annahme sehr nahes Verhältniss wirklich beobachtet. So wird im Jahre 1579 von den Ständen Böhmens die Ueber- nahme von Schulden im Betrage von 2,500.000 fl., von den Ständen Mährens und Schlesiens ebenso viel verlangt. Ferner, als um das Jahr 1570 die Schlesier gegen eine zu hohe von ihnen verlangte Steuerleistung sich wehrten, beriefen sie sich auf einen alten Anschlag, dem zufolge Mähren die Hälfte, Schlesien ein Drittel der böhmischen Bern reichen sollten. Darnach würde die alte Steuerquote der böhmischen Länder gewesen sein: Böhmen 1 Ganzes, Mähren */,, Schlesien */, und die Lausitzen vielleicht !/,, somit die incorporirten Länder zusammengenommen auch 1 Ganzes, namentlich wenn zu diesen letzteren auch Glatz zu- gerechnet wird. | Ueber den Gesammtsteuerertrag aus Böhmen, Ungarn und Oesterreich befindet sich eine interessante Notiz in der Proposition an die böhm. Stände aus dem Jahre 1571, der zufolge „die Summe aller und aller Art Steuern und Hilfen aus Sr. Majestät Königreichen und Ländern sammt der Hilfe der Stände des Königreiches Ungarn jährlich 633.666 fl. rh. oder 543.142 Schock meiss. beträgt.“ Wenn wohl angenommen werden muss, dass die Steuererträg- nisse des Vorjahres als Grundlage dieser Kammerberechnung ge- braucht wurden, so müssen wir uns die Steuererträgnisse Böhmens im Jahre 1570 nach den Bewilligungen von 1569 vergegenwärtigen, um den Vergleich ziehen zu können. Wir nehmen ferner: als höchst wahrscheinlich an, dass die Kammer in der oben angeführten Ge- sammtsumme der Steuern aus allen Ländern Maximilians bloss die ausserordentlichen Steuererträgnisse in ihre Berechnung gezogen bat, um den Ständen die Not recht plausibel zu machen. Wir rechnen deshalb auch, um mit letzterer Berechnung im Einklange zu bleiben, 6 zu den Steuerleistungen Böhmens im Jahre 1570 bloss: den Er- trag der Haussteuer und die 4 Groschen des dem Könige mit Land- tagsbeschluss bewilligten Biergeldes, und sehen von dem Biergroschen der Königin, aus gewissen Gründen auch von dem 30ten Pfennig und von allen übrigen minder bedeutenden Steuererträgnissen ab, und es ergiebt sich an einer solchen geleisteten Steuer für das Jahr 1570 eine Summe von 214.418 Schock meiss. Nach dem oben ausgemittelten Verhältnisse der Steuerguote der Länder der böhm. Krone haben alle diese Länder im Jahre 1570 mehr als */, oder 428.826 Schock meiss. zu 114.316 Schock der Steuern aus Ungarn und Ober- und Unterösterreich geleistet. Nimmt man den oben berechneten 10jährigen Durchschnitt der annähernd sämmtlichen Steuern aus Böhmen als ?/, der Gesammt- steuer nach dem ausgemittelten Verhältnisse an, so erhält man ein Gesammtdurchschnittsbudget aller Länder Maximilians von 550.620 Schock meiss. Vergleicht man diese Summe mit der von der Kammer berech- neten Gesammtsteuer aus 1570, so erscheint die erstere Summe ge- ringer als man erwarten sollte; indess muss die stetige Abnahme in den Steuerleistungen Böhmens bis zu Ende des oben angenom- menen 10 jährigen Lustrums mit in Anschlag genommen werden. Das jährliche Durchschnittseinkommen aus allen Ländern Maxi- milians zur Schuldenlast verglichen, ergiebt ein Verhältniss wie 1 zu 15"/,. Und wenn man die jährlichen ordentlichen und ausser- ordentlichen Steuern und Einkünfte selbst bis auf 10 Millionen Gulden annähme, so stellt sich das Verhältnis wie 1 zu 10 heraus. Das Einkommen Oesterreichs zu den österreichischen Staats- schulden vor 1866 ergiebt aber beiláufig ein Verhältniss von 1 zu 9. Darnach mag die Bedeutung der Schuldenlast von 1579 für den Be- herrscher von Böhmen, Ungarn und Oesterreich beurtheilt werden. — Das Verhältniss der Steuerleistung der běhm. Krone zu den ge-* nannten übrigen Ländern wie etwa */, zu */,, mag sich wegen der wiederholten Türkenkriege und Empörungen, und durch andere Verhältnisse bedingt, wohl kaum wesentlich auf lange Zeiten hin geändert, öfters wohl noch gesteigert haben. Wenn ferner auch die angeführten Zahlen durch ausgebreitetere Erfahrungen auf diesem Gebiete mehrfach verändert ausfallen dürften, so bieten sie doch hin- längliche Anhaltspunkte um sagen zu können, dass die böhmische Krone, wie sie heutzutage das relativ bedeutendste 7 Steuerkontigent liefert, auch in jenen Jahrhunderten nicht nur die verlässlichste aber auch die bei Weitem - überwiegende Steuerguote der österreichischen Herr- scher gewesen war. Ueber die Mittel zur Bezahlung der erwähnten König]. Schulden, wie dieselben von der böhm. Kammer ausgearbeitet und vorge- schlagen wurden, hat sich das bezügliche Schriftstück erhalten, welches zugleich mit der Proposition den am Generallandtage zu Prag versammelten Ständen zur Begutachtung vorgelegt wurde. Das Schriftstück ist in Originalkoncept und Abschrift, beides in böhm. ‚Sprache vorhanden. Dieses Schriftstück ist der Spiegel der Grundsätze über Finanzen und Oekonomie, welche in der böhm. Kammer — mit modernem Namen: Finanzministerium der böhm. Krone — vorherrschten, und die bedeutend kontrastiren mit den oft kindischen Finanzmassregeln, welche zu jener Zeit in anderen Ländern getroffen wurden. oo» Die wirklich modernen: Grundsätze und Vorschläge, welche in der genannten Schrift entwickelt werden, geben Zeugniss von der hohen Entwickelung. finanzpolitischer Gedanken in Böhmen. Vor Allem wird der von der Kammer schon im Jahre 1571 gemachte Vorschlag wiederholt, statt anderer bisheriger Steuern eine Grundsteuer nach Ausmass und Beschaffenheit des Bodens ein- zuführen. Die bedeutendste Steuer in Böhmen zur Zeit Ferdinands I. war eine Vermögenssteuer, seit 1567 wurde eine Haussteuer von herr- schaftlichen, städtischen und Unterthanenhäusern oder Feuerstätten entrichtet. Die Repartition und Einhebung dieser Steuern von den Unterthanen geschah durch die Obrigkeiten, welche für sich und ihre Unterthanen Bekenntnissbriefe den Steuereinnehmern vorlegten, auf deren Grundlage die Steuer entrichtet wurde. Nach diesem Systeme war der Unterthan nicht nur dem guten Willen seines Herrn. überlassen, aber auch der königl. Fiskus fand dabei seine Rechnung: nicht. Die Grundsätze der böhm. Kammer über die in Vorschlag ge- brachte Grundsteuer, wenn wir. sie mit jenen im Jahre 1571 ent- wickelten verbinden, sind folgende: 1. Die Steuer von der Hube (län, 250 auf eine böhm. Quadrat- 8 meile gerechnet) ist allgemein, sie soll gezahlt werden vom Adel und den Bauern, von Städten und Geistlichen ohne Unterschied. 2. Das ganze Land und der Besitz eines jeden Grundbesitzers soll nach Huben vermessen werden. 3. Weil die Beschaffenheit und Güte des Bodens verschieden ist, sollen die Stände besondere Personen erwählen, welche im Laufe des nächsten Jahres untersuchen sollen, wie viel in einem jeden Kreise an der Bern (Steuer) von der Hube gezahlt werden soll und wie dies mit Beobachtung billiger Gleichheit am erspriesslichsten geschehen könnte. 4. Der unterthänige Bauer, der mit anderen Giebigkeiten be- lastet ist, soll in dieser Beziehung beim Ausmasse der Steuer berück- sichtigt werden. Das sind Vorschläge zur Gründung eines ständigen Steuer- katasters, zur Steuerleistung nach Ausmass und Ertrag des Bodens, und zur Eruirung dieser Verhältnisse durch Landeskommissionen. Die Steuer von der Hube oder einem gewissen Bodenmasse wurde namentlich in Ländern von geringerem Umfange, in Branden- burg, von Ländern der böhm. Krone in Glatz und anderwärts schon sehr früh geleistet; der Fortschritt, der sich jedoch in unseren citirten Vorschlägen der böhm. Kammer zeigt, liegt nicht nur in dem Vorschlage zur gleichmässigen Ausmessung der ganzen ausgedehnten Länder durch die Landesregierung sondern auch und vor Ale in der beabsichtigten Klassifikation des Bodens. Auf denselben Grundsätzen beruht auch unsere moderne Grundsteuer. Dieser an sich so einfache und richtige Gedanke, einmal als solcher erkannt, konnte durch dessen Nichtannahme durch die Stände im Jahre 1571 und 1579 nicht verloren gehen; er lebte auch noch im 17. Jahrhundert fort. | Die im 16. Jahrhunderte übliche Steuer nach Ansässigkeiten, wenn man die Ansässigkeit im Ausmasse einer Hube versteht und beweisen würde, dass das Ausmass einer Hube nach der Boden- qualität wechselte, würde ein wenn auch noch sehr unvollkommener Ausdruck der oben entwickelten Gedanken sein. Im 17. und 18. Jahrhundert berechnete man die Steuer in den böhmischen Ländern noch immer nach Ansässigkeiten, jedoch wurde zuletzt ein gewisser Betrag in Geld festgesetzt und durch Division in den oft sehr willkührlich geschätzten Gesammtertrag des Bodens, der Häuser, Gewerbe und sonstiger Einkünfte die Anzahl der An- sässigkeiten gewonnen. 9 Die Durchführung der modernen Grundsätze bezüglich der Grundsteuer erfolgte erst durch Josef II. Der demnächst erste Vorschlag der königl. Kammer zur Be- zahlung der Schulden Rudolfs II. geht auf die Besteuerung des Weinausschanks. Der Weinbau wurde damals in Böhmen in ausge- dehntem Masse betrieben. So haben im Jahre 1577 bei einer aus- gezeichneten Weinlese bloss die Weingärten der Umgebung Prags einen Ertrag von 200.000 Eimern geliefert. Unser Gewährsmann berechnet darnach die Weinproduktion von ganz Böhmen im genannten Jahre auf 600.000 Eimer; für mittlere Jahre auf die Hälfte. Im Ganzen sollten die vom Lande zu übernehmenden Schulden binnen 14 Jahren bezahlt werden. Für den Fall, als manche Gläu- biger so lange zu warten sich nicht gedulden wollten, werden den Ständen einige Finanzoperationen vorgeschlagen, unter denen die besondere Beachtung verdienende von uns in folgende Punkte ge- fasst werden kann: 1. Die Stände sollten einen Ausschuss mit einem Direktor aus ihrer Mitte wählen, und denselben mit einer dauernden Vollmacht versehen. 2. Der Zweck dieses Ausschusses sollte nicht bloss das Hand- haben des Steuerwesens sein, sondern auch die Operationen enthalten, die zum Wohle des Landes und der Einzelnen mit dem Kredite des Landes unternommen werden sollten. 3. Derselbe Ausschuss soll Gelder auf Zinsen, auch Kapitale auf ewige 5 prct. Zinsen aufnehmen. 4. Den Bewohnern des Landes zu ihren Bedürfnissen Kapitale gegen hinreichende Sicherheit — also auf Pfand oder Hypothek — und gegen Zinsen leihen; und 5. das Grundkapital zu diesen Kreditoperationen durch die bisher todt erliegenden Waisenkapitalien, die den Waisen verzinst werden sollten, gewonnen werden. In diesen fünf Punkteniist der Vorschlag zu einer Landes-Kredit- und Hypothekenbank vollständig ent- halten. Die Hypothekengeschäfte dieses projektirten Institutes hätten bei dem Bestande der Landtafel als Landesgrundbuch in unserem Vaterlande einen ebenso bedeutenden Aufschwung als Einfluss auf „die Wohlfahrtsverhältnisse des Landes nehmen müssen, und Böhmen 10 hätte sich eines Fortschrittes rühmen können, der damals’ in anderen Ländern nicht nur nicht erhört, ja für damals selbst unmöglich war! Unsere erste. Hypothekenbank in ‘Böhmen datirt seit wenigen Jahren. So viel mir bekannt, wurden die ersten Institute: dieser Art in Schlesien zur Zeit Friedrichs II. errichtet.‘ Nicht uninteressant ist, dass Friedrich II. zur Gründung der berliner Bank ee die Waisenkapitalen benützte. | Die Verhandlungen, welche über diese Gegenstände: im böhmi. Generallandtage im Jahre ,.1579 gepflogen wurden, können wir leider nicht verfolgen, da sich darüber, so viel. bekanut, keine Nachrichten erhalten haben; ja man scheint ins Detail gar nicht eingegangen zu sein, weil das Land ohne seinen Rath und Vorwissen gemachte Schulden nicht übernehmen konnte und wollte. | In den beschlossenen Landtagsartikeln heisst es bloss : „Die Stände hätten nicht finden können, wie sie welche Schulden S. Majestät übernehmen könnten, da sie vor Allem darüber, dass diese Schulden in Folge eines Be- dürfnisses oder Not dieses Landes, oder mit Wissen des Rates dieser Krone gemacht worden wär en, nr Wissenschaft hätten.“ Sezení třídy pro mathematiku a vědy přírodní dne 19, lédna 1870. Přítomní členové: pp. J. Krejčí, K. Zenger, Fr. Studnička,; Tilšer, Gust. Schmidt. Hosté: Prof. Dr. Gabr. Blažek, gon Veselý, prof. Salaba. -Pán prof. Blažek měl přednášku o osách EN Známá z analytické geometrie poučka, že součet čtverců pravo- ühelnych průmětů dané vzdálenosti na dvě pravoúhlé osy v rovině neb na tři pravoúhlé osy v prostoru, rovná se veličině stálé, jest jen zvláštním případem všeobecného pravidla, dle něhož součet čtverců pravoúhelných průmětů obmezené přímky na souměrné osy jest veličinou stálou, nazýváme-li totiž osami souměrnými přímky vedené pevným bodem, jimiž se dělí rovina neb prostor na shodné úhly neb úhelníky; patrně shodují se osy naše s přímkami vedenými skrze středobod a skrze rohy pravidelných mnohoúhelníků v „rovině neb mnohostěnů v prostoru. hb jad Abychom dokázali stručně poučku naši, vpišme do kl neb, do koule s poloměrem = 1, pravidelný mnohoúhelník neb, mnohostěn, : těší 11 a položme pak do každého rohu hmotu = %, tak že hmota dyou bodů protilehlých obnáší 1. Moment setrvalosti X) hmotné této sou- stavy jest pak s ohledem ke každé středobodem vedené ose tentýž. Uzavírá-li osa, k níž se vztahuje moment, s přímkami, jež spojují Rang sol: stohy, úhly: e;i 031. 118"Gngrjest K, = smě a, — smě &, +... # sin? veličinou stálou, a tedy, anot sin? « a cos? « se doplňují na 1, jest taktéž 80s" 9, © cost, — ,„.. 0057 0, , veličinou stálou, čímž poučka naše jest dokázána. Abychom číselnou hodnotu veličiny K pro případ roviny vyme- zili, promítněmež na osy naše dvě k sobě kolmé přímky, jichž délka 1 obnáší; způsobem tím bude K = cos* «a, + cos? a, + ... + cos? un, K z sim? a, — SM? a, — ... + sin? on. Ze součtu obou rovnic následuje bezprostředně n K"= ron.: „V prostoru promítněmež tři k sobě kolmé, opět = 1 dlouhé přímky na osy; uzavírá-li jedna z těchto s oněmi úhly «, 8, y, tak že cos? © + cos? B — cos? y = 1, pak máme K = cos* u, + oba d o ooo sa, K = cos? By + cos? By + ... + 00s? Bu, K = cos?’ y, + cos? y, ds z do Jo vasa V z čehož vyplývá sečítáním | M ze RK ZEWE > Právě dokázané poučky lze upotřebiti k vyvinutí několika vlast. ností ellipsoidu. - Uzavírá-li poloměr 7 ellipsoidu s poloosami a, b, c s těmito úhly «, B, y, známo že LEER. cos? p cos? y FUN TIO 8 L pů (* „Boučet čtverců převrácených hodnot » souměrně položěných poloměrů v ellipsoidu Ari tedy veličinou stálou er: = C? | Jak jiz V jiné přednášce praveno, považovati lze každý ellipsoid S poloosami a, d, c za deformací koule s poloměrem © tím způsobem, 12 že ke každému bodu x, y, z na kouli náleží na ellipsoidu bod. se souřadnicemi ax by cz ac ex "habit skle re ke každému kolem koule opsanému pravidelnému mnohostěnu patří podobně kolem ellipsoidu opsaný mnohostěn nejmenšího krychel- ného obsahu. Jestli f obsahem mnohoúhelníku na povrchu pravidelného mnoho- stěnu kolem koule opsaného a zavírá-li kolmice roviny onoho mnoho- úhelníku s hlavními osami úhly «, B, y; je-li dále f obsahem pří- slušného mnohoúhelníku na povrchu mnohostěnu ellipsoidu opsaného, » délkou kolmice spuštěné ze středobodu ellipsoidu na rovinu plochy f, r poloměrem spojujícím středobod s bodem dotyčným plochy této a ellipsoidu, následuje abc. Mě: 1- C055 M cos? cos? nt) (6 y See bu T 2008? © cos? ß cos? y Peer 0008 r? Z a?cos®« + b?cos?ß + c?cos?y. Z rovnic těchto a z pravidla z počátku dokázaného plyne bez- prostředně poučka: | V každém kolem ellipsoidu opsaném mnohostenu nejmenšího krychelného obsahu jest veličinou stálou 1. součet čtverců obsahů ploch mnohostěn obmezujících ; 2. součet čtverců převrácených hodnot kolmic ze středobodu elipsoidu na tyto plochy spuštěných ; 3. součet čtverců poloměrů spojujících, středobod s body do- týčnými mnohostěnu a ellipsoidu. Z prvního následuje konečně, že povrch naznačeného mnoho- stěnu bude největším, mají-li plochy jeho vzájemně stejný obsah. Prof. K. V. Zenger hielt einen Vortrag úber eine Art von thermoelektrischen Ketten. Prof. Dr. Fr. Studnička fůgt eine Notiz bei zu seiner frůher mitgetheilten*) Charakteristik der Maxima oder Minima von Funktionen mehrerer Variablen. Ist námlich, wie in der angefůhrten Abhandlung V = 8" -T 2fn2 Ea at far ke? -+ + fm n" die homogene Funktion zweiten Grades, von deren Zeichen die Ent- +) Siehe „Sitzungsbericht vom 16. März 1868.“ “ 13 ‚scheidung, ob Maximum oder Minimum, abhängt, so lässt sich die- selbe nach bekannter Methode auch in eine Summe von Quadraten - verwandeln, so dass H, 2 Be x Kb 3 H, Ho wo die Funktionen nn Ay, An lineär sind und His E, HH; ss H, Invarianten der Funktion V oder in diesem Falle die bekannten Hesse’schen Determinanten bezeichnen. | Hieraus folgt unmittelbar, dass allgemein E90. H> 08: 0, 41 E520 sein muss, damit V=o0 werde und ein Minimum eintrete, und dass H > „+ gerade H,‚<0,8, >0,H,<0,..., "< n ungerade Sein muss, damit V. 3 mů 15 (A) zwei gleiche Wurzeln für x liefert. Eine Punktgruppe, in welcher ein Doppelpunkt vorkommt, nennen wir eine Doppelpunktsgruppe. Soll (1) eine zweifache Wurzel besitzen, so müssen die Gleichungen: | f(x) — Agl(r) =0 f(@) — Ag! (a)= 0 gleichzeitig bestehen, aus denen sich durch Elimination von x eine Gleichung: ı» (A) = 0 ergiebt, welche in A vom 2(n — 1)ten Grade ist und die 2(» — 1) Doppelpunktsgruppen liefert.*) 3. Wir wollen die 2(n — 1) Doppelelemente der Involution in etwas anderer Weise bestimmen, indem wir eine Gleichung 2(» — 1)ten Grades bilden werden, deren Wurzeln unmittelbar die Abscissen der Doppelpunkte sind. Wir wollen zwei Punkte m, p von G als een Punkte bezeichnen, wenn sie einer und derselben Punktgruppe der Involution angehören. Wenn x die Abscisse von m und % die Abscisse des ersterem Punkte entsprechenden Punktes p ist, so müssen für ein und denselben Wert von A die beiden Gleichungen bestehen: f(@)—Ap(a)=0 Bene (4) Durch Elimination von A zwischen diesen beiden Gleichungen ergiebt sich eine Beziehung zwischen den Abscissen x, y zweier ent- sprechenden Punkte; nähmlich: jů f(xz)g (vy — f(y)e (7) = 0....... (5) „Die linke Seite der letzten Gleichung ändert bei Vertauschung der Variablen z und y bloss das Zeichen und wird durch die An- nahme z = y erfüllt. Hieraus folgt, dass f (z) p (vy — f(W p(x) = («—yY) F (my) sein müsse, wobei F (z, y) eine symmetrische Funktion von x, y und zwar vom (» — Dten Grade ist. -© Unterdrückt man den Faktor (x — y), so ergibt sich als Be- ziehungsgleichung zwischen zwei entsprechenden Punkten: B BA SS). (6) Es fállt nicht schwer, die Form der letzten Gleichung im Al- gemeinen so wie in jedem speziellen Falle zu ermitteln. ul *) Siehe Cremons's ebene Curven pag. 28 der deutschen Uebersetzung, 16 Sei: f(x) = ma" — mai... p (ex =, sni a Tira. 80 Dann kommen in dem Produkte f (x) ge (y) zwei Glieder von der Form: nl B ga—r pP -+ O5 PA Xh—P a und in f(y) p (x) die analogen Glieder: Ve RR stí A—P -= On-p Da aĎ gu—r vor. Diese Glieder liefern für f(x) o (v) — f (y) p (z) ein Glied: (ai Do ER On—p BD, 2) 1 rr my (dn—r jal odk Wp Be) 1- P O m "r oder: | An—r An—p | By Dn Es sei r< p also etwa r = p— s, so lässt sich vorstehender Ausdruck in folgender Form schreiben : as ya? Bo yT% Un—r An—p bodů RA u aa oder: £ Ur Au P | n n— 8—1 8—2 y7ı @—Y)| z, ME) B BA U I Eee ) Wir sahen also zunächst, dass für r — p das Glied verschwindet (indem s= 0 wird. Es fallen also aus der Grösse f(x) (y) — f (v) v (x) alle Glieder von der Form A ze y« weg. Jedes übrig bleibende Glied enthält den Faktor + (x — y), je nach dem nähmlich r < p oder r >p ist. Die nach Unterdrückung des Faktors (z — 4) zurückbleibende Funktion Z (x, y) hat demnach Glieder von der Form | n. Sup | Sitzungaberiohte V, 2 ist. Involution, welche der Reihe nach den Werten A,, A,, A,, A, ent- © sprechen. Für die Abscissen der Punkte dieser Gruppen erhalten ° wir nun folgendes Schema: eo. En re II.: HE x k zao ee m Bilden wir nun die ee - aus je vier unter ein- ander stehenden Punkten so ergibt sich: te 00 W — 4? Ra — Mt GA — aA, AA ah, ji: u M? I? —t,* As — ah, ah, af, c : s a S ae new. W REG A d hy" ki bů A d E Man erhält, (mit [x,' z,ž z,* x,*] das Doppelverhältniss der = Punkte z,* x,? x,? x,* bezeichnet) folgendes Gleichungssystem — A Z ebay Ma Doe te l l o 3 Da man zu demselben Resultate gelangt, wenn man A negativ 3 und n gerade oder ungerade annimmt, so können wir folgenden be- © merkenswerten Satz aussprechen: „BesitzteineInvolutionnten © Grades zweinfache Elemente, so gruppiren sich die Ele- © mente der sämmtlichen Gruppen zu projektivischen Gebilden.“ Eine interessante Anwendung des Satzes erhált man fůr Curven: nter Ordnung mit einem (n — 1)fachen Punkte und zwei (mn — B punktig oskulierenden Geraden. o Legt man nämlich durch den Schnittpunkt dieser geraden : Strahlen, so bestimmen diese auf der Curve »punktige re. U welche mit dem (» — 1)fachen Punkte verbunden Strahlengruppen 8 einer Involution ten Grades liefern, für welche die beiden nach den © zwei Oskulationspunkten gehenden Strahlen zwei nfache Strahlen © sind. Man wird daher den obigen Satz auf derartige Curven sofort, A anwenden können. ee 19 > Das ordentl. Mitglied Hr. Professor Šafařík hielt darauf folgen- n Vortrag: Mineralogisch - chemische Mittheilungen über neuere Vorkommnisse in Böhmen. I. Der erste böhmische Diamant. Acht Meilen nord- westlich von Prag, zwischen der Eger und dem Mittelgebirge, liegen westlich von Libochowitz die bekannten Granatgruben von Dlaz- < kowitz, Podseditz und Třiblitz, welche schon seit Langem ausge- beutet werden, und im J. 1840 von Prof. A. E. Reuss im 1. Bande seiner geologischen Skizzen aus Böhmen S. 273—277 gründlich be- schrieben sind. Es sind dies drei grosse flache Mulden, die grösste etwa | Quadratmeile umfassend, die unter einer wenig mächtigen Rinde von Lehm und Aokerbodiní von einer 1—2 Klafter starken : Geröllschicht ausgefüllt sind. Das Gerölle besteht vorwiegend aus - Brocken von Basalt, daneben noch Gneiss, Sandstein, Plänerkalk, und © ist gemengt mit Sand und Grus. Letzterer führt neben vorwalten- - den Quarzkörnern auch Körner von Pyrop, Zirkon, Spinell, Korund, © Chrysolit, Cyanit, selten Turmalin, ferner zahlreiche in Schwefelkies * -— pseudomorph in Limonit — verwandelte zierliche Kreideversteine- - rungen. Der Sand wird (gegenwärtig zwischen Podseditz und Chra- i Stan, unweit der Chaussee von Lobositz nach Bilin) in primitiven Gru- a ben gegraben, gewaschen und der Pyrop ausgelesen, um als bekannter 2 und beliebter Edelstein — böhmischer Granat — verschliffen zu werden ; 2 k 8 „die übrigen Steine werden wegen ihrer Unreinheit nicht beachtet, höch- stens gelangt etwas davon in Mineraliensammlungen. Die Frau Gräfin d von Schönborn lässt indess die seltenen etwas ansehnlicheren Exem- - plare der neben dem Pyrop genannten Edelsteine sammeln, schleifen und a zu kleinen Bijoux, fassen um sie als bohmische Souvenirs zu verwenden. 3 Bei den letzten im Spátherbst 1869 vorgenommenen Wäschen wurde 4 unter anderen lichten Steinchen eines ausgelesen, welches die Aufmerk- k samkeit des herrschaftlichen Steinschleifers, Hrn. Preissler zu - Skalka nächst Dlažkowitz dadurch erregte, dass es vom Schmirgel I nicht angegriffen wurde, im Gegentheile die Scheibe angriff, ja selbst 3 dem (zum Durchbohren der Pyropen verwendeten) Diamante wider- : nd; was bereits den Gedanken erregte, es könnte Diamant sein. F -Herr Hauptkassier Mašek brachte das Steinchen im Januar 1870 - nach Prag zu meinem Kollegen Herrn Professor Krejčí. Letzterer - dringend in Anspruch genommen durch die Redaction und den Druck 4 ‘der wissenschaftlichen Durchforschung von Böhmen, bat mich die 2 genaue Untersuchung zu übernehmen, und ich ergreife hiemit die 9* 20 lassung einer so interessanten Untersuchung auszusprochen. Eine 3 vorläufige Dichtenbestimmung am 12. Januar in Hrn. Krejčí's Gegen- 3 ‘wart unternommen sprach gegen die Diamantnatur, ebenso wie die. 3 vorher von Hrn. Krejčí und Zenger unternommene Prüfung im po- © larisirten Lichte. Am 13. Januar Morgens überzeugte ich mich in- © dessen, dass das Steinchen Topas, Zirkon, Spinell und Chrysoberyll 3 ja sogar blauen Korund von Miask mit Tieicheiglkene und tief ritzte. Ein braunes Dodekačder von ostindischem Diamant, welches ich seit © Jahren zum Glasschneiden verwende, liess nach längerem 4 Reiben den Dlažkowitzer Stein gänzlich unversehrt: dieser war. somit Diamant. Ich nahm nun nochmals mit möglichster Sorgfalt das.) specifische Gewicht und fand im Mittel aus drei Versuchen das ab- © solute Gewicht = 0'058 Gramm, den Gewichtsverlust in Wasser = bei + 20° = 00168, das spec. Gewicht —= 3:48. Auch alle übrigen © Eigenschaften stimmten. Die Farbe unseres Steines ist licht wein- © gelb, seine Form annähernd kubisch, mit sehr unebenen aber den- noch glatten glänzenden Flächen, der grösste ‚Durchmesser 4 der kleinste 21 Mm.; auf der einen Seite besitzt er einen einspringen- | den Winkel von mehr als 90°, was beweist, dass er ein unvollkommen © ausgebildeter Zwillingskrystall ist; auf einer anderen Fläche trägt er mehrere tiefe polygonale glatte Eindrücke von anderen Krystallen daneben auch eine enge tiefe Höhlung (0'22 mm. breit und 0:81 mm. lang) von rhomboidalem Querschnitt, dessen Winkel ich unter dem Mikroskope annähernd —= 109° und 71° fand also Oktaäderwinkel- — Unter einem Hundertmal vergrössernden Mikroskope erscheint die Mehrzahl der Flächen schuppig oder blättrig mit zahllosen paral- lelen Streifen (Krystallkanten) etwa wie Salpeter oder sublimirter Salmiak; dazwischen hie und da trigonale Vertiefungen von etva © 01mm. Seitenlänge; die Flächen des einspringenden Winkels tragen — zahlreiche vorragende Oktaöderflächen, einige spiegelglatt und wahr- © haft ausserordentlich glänzend, andere aus einem Aggregate klei- nerer Oktaöderflächen bestehend, bis 0:50 gross. Durch Reiben wird der Stein stark positiv elektrisch; beim Erhitzen auf 150° konnte © ich im Dunkel keine Phosphorescenz bemerken ; aber diese kann durch die Erhitzung beim Aufkitten behufs des S chleifversuches zer- stört worden sein. Im polarisirten Lichte spielt er schwache un- - deutliche Farben; aber diese Anomalie hat Sir David Brewster © beim Diamanten schon längst beobachtet, und beim Studium 3 Kohinur an mehr als hundert Diamanten gefunden. Auch ich über- zeugte mich, dass ein kleiner grüner Diamantkrystall aus Brasilien 3 a "2 | eine geschliffene Raute (mit einem trefflichen federförmigen Ein- schlusse), die ich verglich, noch schönere und lebhaftere Farben Ň "zeigten als unser böhmischer Stein; auch eine grössere Anzahl © Diamantssplitter, wie sie zur Verbrennung in Vorlesungsversuchen dienen, erschienen bei gekreuzten Nicojs. sámmtlich fárbig. Mikro- Es skopische Höhlungen oder Einschüsse konnte ich an unserem Steine nicht bemerken. Was die Härte betrifft, so finden beim Diamant bekanntlich zwei merkwürdige Umstände statt. Nicht nur ist das - Intervall zwischen Korund und Diamant unvergleichlich grösser als © zwischen irgend zwei anderen Nachbargraden der Härteskala, son- 2 dern es sind auch nicht alle Diamanten gleich hart: es gibt welche, BE die jedem Schliffe widerstehen (Divelsteene der Holländer). Herr © Lenoir in Wien, von dem ich meinen Diamant vor 10 Jahren kaufte, ja ‚sagte mir damals, zum Glasschneiden werde nur ostindischer Diamant k verwendet, indem brasilischer nicht die nöthige Härte besitze. Ich ge- a stehe, dassich immer geneigt war, dieser Angabe zu misstrauen, und den Unterschied auf eine blosse vortheilhaftere Gestalt der Kanten "zu beziehen; hier musste ich mich vom Gegentheile überzeugen: -ein spitziger brasilianischer Diamantsplitter mit dem ich unseren ‚Stein zu ritzen versuchte, verlor gänzlich seine Spitze, und selbst der genannte braune ostindische Diamant scheint beim Reiben gegen - den Dlažkowitzer Stein seine äusserste feinste Kante verloren zu - haben, während der Dlažkowitzer Stein auch unter dem Mikroskope - keine Verletzung zeigte. Ich gab von dem Dlazkowitzer Funde so- gleich Nachricht in der Sitzung der naturwissenschaftlichen Sektion - des böhmischen Museums am 14. Januar, so wie in einem Briefe an Herrn Professor H. Sainte Claire Deville in Paris (abgedruckt ‚in den Comptes-Rendus der Pariser Akademie vom 24. Januar) und -an Herrn geheimen Rath G. Rose in Berlin (mitgetheilt in Pog- gendorffs Analen 1870 Heft 1.), Für mich war an der Natur des (Steines kein Zweifel möglich, und jede weitere Untersuchung über- flüssig; indess drückten mir Gelehrte vom höchsten Range wie Herr -H. Sainte Claire Deville, Hr. J. Barrande u. a. den Wunsch aus, ich möchte doch alle etwaigen Zweifel durch den Fundamentaiversuch, Verbrennung in Sauerstofigase, heben. Dies geschah am 12. Februar Vormittags, in meinem Laboratorio; der Erfolg des Versuches be- one einfach das Resultat der Hlipaikahdehbn Prüfung. Ich lasse das unmittelbar nach dem Versuch aufgenommene Protokoll folgen. S o rá jg La S A o o a en u 7 =. a car 22 Kommission zur Prüfung des Dlažkowitzer Diamanten am 12. Februar 1870. © Anwesend die Herren: Professor Krejčí, Professor Rochleder, Professor Šafařík, Professor von Waltenhofen, Professor Ze N 3 ger, Professor von Zepharovich. i Herr Professor Šafařík hat in unserer Gegenwart von dem © fraglichen Steine mit der Zange einen Theil abgesprengt; fünf Split- a ter, von denen der grösste etwa Imm. lang war, wurden in einer © Röhre aus hartem Glase in kohlensäurefreiem Sauerstoffgase zum © Rothglühen erhitzt; sie wurden zuerst milchig trübe, entzündeten 3 sich hernach und verbrannten mit glänzendem Lichte völlig ohne © Rest; nur einer der kleinsten Splitter, der nicht genug erhitzt worden war, blieb getrübt zurück. Das entweichende Gas trübte deutlich Ba- rytwasser. Herr Krejčí bestätigte dass der Stein derselbe sei, der ihm vom Kassier des Grafen Schönborn zur Untersuchung übergeben und an Hrn. Professor Safarik mitgetheilt war. | (unterschrieben :) Prof. J. Krejčí. Prof. A. v. Waltenhofen. Prof. Dr. Rochleder. Prof. K. W. Zenger. | Prof. Dr. Šafařík. Prof. Va7iW Desk Der Stein hat durch diese Operation nur 2 Milligramme an. * Gewicht verloren und ist so gut wie gänzlich unversehrt; der Eigen- i thůmer von Dlažkowitz, Se. Erlaucht Graf von Schönborn hat den- © selben grossmůthig dem bohmischen Nationalmuseum geschenkt. 3 Ich habe auch von dem bestätigenden Verbrennungsversuche 4 der. Pariser Akademie in der Sitzung vom 21. Februar durch Herrn © Deville Mittheilung gemacht. Ich bedauere in meiner ersten Mitthei- © lung an die Pariser Akademie ein vielleicht unverháltnissmássiges © Gewicht auf den Umstand gelegt zu haben, dass die Begleiter des 4 Diamants in Dlažkowitz (Zirkon, Korund u. A.) grösstentheis solche © Mineralien seien, welche ursprünglich in Basalt vorkommen (z. B bei Expailly im Velay, Unkel am Rheine u. s. w.), und daraus den Schluss gezogen zu haben, dass das Dlažkowitzer Vorkommen des © Diamants von allen bisher bekannten, welche durch ihren geologi- — schen Horizont (zwischen metamorphischen und ältesten Sedimen- © tärschichten) sowie durch das Mitvorkommen von Gold und Platin charakteristrt seien, gänzlich abweiche. Diese meine subjektive An- 7 sicht hat nämlich Anlass zu Zweifeln gegeben, ob unser Stein i i : i 93 icht zufällig anderswoher unter Dlažkowitzer Pyropensand gera- hen sei. Ausdrücklich ist dies z. B. gesagt in Nr. 14 der ausge- - zeichneten englischen Zeitschrift „Nature,“ welcher ich durch den - berühmten Sonnenforscher Herrn J. N. Lockyer eine Notiz über _ unseren Fund zukommen liess. Unglücklicherweise wurden durch - Missverstándniss in der englischen Uebersetzung die „Granateruben“ -zu „Granitbrůchen“ (granite quarry), was dann natürlich zu gerech- tem Zweifel an der Realität eines so unerhört neuen Vorkommens © Anlass gab. Ich glaube nicht erst versichern zu dürfen, dass ich auf - měine Bemerkung über den Ursprung der Dlažkowitzer Mineralien -gar kein Gewicht lege, um so mehr, als ich vergessen hatte darauf aufmerksam zu machen, dass wenige Stunden gegen Westen, in © Meronitz, Pyrop mit denselben Begleitern wie zu Dlažkowitz in kom- _ pakten Tertiárschichten eingewachsen vorkommt, welche ein kleines „von Basalthügeln umringtes Becken ausfüllen, und aus zersetzten Brocken von Serpentin und Plänerkalk bestehen, die durch kalkiges - und kieseliges Cement zusammengekittet sind, was darauf hinweist, - dass der Basalt bei seiner wahrscheinlich submarinen Erhebung die © Plánerschichtén zertrůmmerte, und die in der Tiefe verborgenen Ser- -- pentinmassen mitnahm. Herr Professor Reuss, der auch das Me- - ronitzer Vorkommen höchst gründlich beschreibt (L c. I. 155.) leitet die mit dem Pyrop vorkommenden Mineralien (den Chrysolit - ausgenommen) mit ebenso viel Recht nicht aus Basalt sondern aus Gneiss ab. 4 Eine „zufällige Beimengung von indischem Diamant zu bohmischem Pyropensand in der Werkstätte des Steinschneiders“ ist hier ausge- - schlossen, weil der Steinschneider eben herrschaftlicher Steinschnei- der ist, nur die zu Dlazkowitz gefundenen Steine für Rechnung des - Besitzers von Diažkowitz verarbeitet, und seine Werkstätte im Amts- gebäude in unmittelbarer Nähe der Kanzleien hat, auch die Steine -von dem rechnungführenden Beamten zugezählt erhält und (was vor Allem zu beachten ist) in seiner Werkstätte nie mit Diamanten zu 'thun hat, jenen einzigen (festgemachten) ausgenommen, mit dem er die - Pyrope durchbohrt, Ich werde übrigens mit Herrn Prof. Krejčí - Dlažkowitz baldigst besuchen, und die nöthigen Schritte thun, um die Authenticitát des Fundes gerichtlicht zu konstatiren. -© Unterdessen bich ich so glücklich mich auf das Urtheil des - ersten Mineralogen Deutschlands, Herrn Geheimen Rath G. Rose in E ‚Berlin berufen zu können, welchem der Dlažkowitzer Fund keinen Anlass zum Zweifel bot. Am 31. Januar schrieb mir mein hochver- z Je je 24 ehrter Meister in Mineralogie: „Das Vorkommen der Diamanten im A Granatenlande Böhmen ist recht interessant, indessen ist am Ende © das Vorkommen in Böhmen doch nicht so sehr verschieden von dem © in Brasilien. Die Granaten in Böhmen kommen doch ursprünglich © im Serpentin eingewachsen vor; man findet Serpentinstücke mit den © Granaten (Pyropen) in den Gerölllagern. Der Serpentin ist aber nie 4 ein ursprüngliches Gestein; er kann recht gut aus einem Hornblende- 4 schiefer oder einem ähnlichen Gestein entstanden sein, das mit dem a Itakolumit in Brasilien vorkommt, und worin auch, wiein dem 4 Itakolumite, Diamanten vorkommen. Hoffentlich wird man © in Böhmen bald mehr Diamanten finden, jetzt wo die Aufmerksamkeit i darauf gerichtet ist; wo einer sich findet, finden sich auch mehrere. Die dreieckigen oder rhombischen kleinen Höhlungen auf der Ober- i Näche der Diamanten sind keine ungewöhnliche Erscheinung; ich © habe sie häufig bei unseren Diamanten im mineralogischen Museum gesehen; doch finden sie sich hier nur auf den Oktaöderflächen, und ihre Wände gehen den Spaltungsflächen parallel.“ Die Stimme des © Mitentdeckers der uralischen Diamanten hat wohl einiges Gewicht. II. Ueber böhmische Kaoline. Die Herren Johnston und Blake haben im J. 1867 (Sillimans Journal [2] 43, 351) darauf aufmerksam gemacht, dass die meisten von ihnen untersuchten Kao- line sowie Breithaupts Nakrit und Genths Pholerit unter dem Mikroskope der Hauptmasse nach aus weissen perlglänzenden sechssei- tigen Schuppen bestehen, welche in heisser Salzsäure unlöslich sind, die Dichte 2:6 und die Zusammensetzung Al, O, 25i0, 2HO = Al, Si, H, O, haben. Halloyit hat 4HO statt 2HO, und nimmt bei 212° die Zusammensetzung des Kaolins an; dagegen ist der Pholerit Guillemin's (1825) ganz anders zusammengesetzt und zwar Al? O?. 3SiQ,. 4HO. Hieher gehört der Pholerit von Fins (Frankreich), Naxos, Schemnitz, Chemnitz, der Tuesit aus Schottland, das Steinmark von Schlackenwald (Rammelsberg) u. s. w. Möglicherweise ist dieser Pholerit nichts als Kaolin mit freier Kieselsäure gemengt. Die krystal- linische Basis der Kaoline nennen J. & B. Kaolinit. Ich habe be- gonnen die böhmischen Kaoline zu untersuchen und gefunden, dass sie alle krystallinisch sind. Eine der herrlichsten Erscheinungen ist pulveriger weisser Kaolin von Swarow, den ich Herrn Bergingenieur — o Helmhacker verdanke: derselbe besteht ausschliesslich aus schneeweissen perlglänzenden symmetrisch hexagonalen Bláttchen — von 0.007 bis 0.040 Mm. Länge und äusserster Dünne, und ohne Spur von Einwirkung auf das polarisirte Licht. Gelblicher pulveriger 2 by to aj o o ye k s n E Ba en SE a k Ta C6 Fe en | K o o OE r TE by nn ne cn v) X öl M 5 / r obě) 0M di ERSTE - Er M u - TIMER: N; č pů ar a ee 2 RÄT Ve a Zi ” m « +P P as ans a př / PR SE ET = FREIE ka en re ir Bar ní ee a d ER ES 2 > u VĚ P P n: K, x Sa (rá aa = : PA So M4 F er, S R a > v i 25 Caolin von Nučitz besteht aus grossen dicken vollkommen durch- -sichtigen Krystallschuppen, die zwischen gekreuzten Nicols kräftig Farben spielen. Alle übrigen Kaoline, auch gemeine Töpferthone, aus | verschiedenen Gegenden Böhmens, bestehen entweder aus deutlichen © Krystallen, oder doch aus Krystallkörnern und Krystallfragmenten, - die einen apolar wie Swarow, die anderen polarisirend wie Nučitz. - Ich werde den Zusammenhang der Formen und optischen Eigen- schaften mit der chemischen Zusammensetzung verfolgen und seiner Zeit darüber berichten. Sitzung der Classe für Philosophie, Geschichte und Philologie vom 21. Februar 1870. Anwesend die Herren Mitglieder: Hattala, Tomek, Beneš, Daucha, Emler, Tieftrunk, Wrtätko, Zoubek; als Gäste ; die Herren Cimbura, Drübek. - Professor Tomek hielt einen Vortrag: „Ueber die Handels- verhältnisse Prags im 14. und am Anfang des 15. Jahrhunderts. Sitzung der Classe für Philosophie, Geschichte und Philologie am 7. Marz 1870. Anwesend die Herren Mitglieder: Hattala, Tomek, Daucha, - Tieftrunk, Wrtätko; als Gast Herr Javůrek. Professor Hattala hielt einen Vortrag: „Ueber die anlauten- den Consonantengruppen im Böhmischen.“ Sitzung der Classe für die mathem. und Naturwissenschaften am 16. März 1870, Anwesend die Herren Mitglieder : Krejčí, A. Frič, G. Schmidt, - v. Zepharovich, A. Nowak; als Gäste die Herren Em. Weyr, - Dr. Bořický, Dr. Krenner. Dr. A. Frič hielt einen Vortrag: „Ueber die Vertheilung der Cephalopoden im böhmischen Kreidegebirge.“ - „Der Vortragende legte die auf 15 Tafeln befindlichen Ab- "bildungen der Cephalopoden der bohmischen Kreideformation vor, die 26 er mít Dr. Schlónbach publicitt, und gab eine Veborsicht über deren * Vertheilung in den einzelnen Schichten. | Die Korycaner Schichten haben eine ganz selbstándice © Cephalopodenfaune, indem keine der daselbst vorkommenden Arten M in den jüngeren Schichten wiedererscheint. In den Weissenberger Schichten beginnt das Reich des : hiesigen Am monites peramplus, welcher dann in den Malnitzer- © Iser- und Teplitzer Schichten überall vorkommt und vielleicht auch sogar in die Priesener Schichten hinübergreift. Ebenso geht durch alle diese Schichten auch Nautilus subla- vigatus. Die Priesener und Chlomeker Schichten haben viel eigenthům- liches, was sie von den tiefer liegenden Schichten absondert und sind besonders durch den Ammonites Dorbiguianus ausgezeichnet. Die Vertheilung der Genera zeigt folgende Uebersicht: | s Jas FF. = m ui S dp) [«b) 5) = in RS S | Bl al E | 02 | vo|2I 718905 x A B S 3 5 8 52353 2° EEE EEE Az pot vlní s 2M- ) N i M 3 ER U / 28 Landesordnung oder kurz nach deren Publizirung reorganisirt (in den 4 Jahren 1627 und 1628). Im Mai 1623 war der gesammte Verwaltungsorganismus in a | Zusammensetzung vor 1620 in voller Thätigkeit. Es verblieb noch, einen allgemeinen Landtag im Lande abzu- © halten, und Kaiser Ferdinand II. hátte dies schon jetzt, bei diesem . ersten Aufenthalte in Prag höchstwahrscheinlich gethan, wenn ihn nicht neue Verwickelungen in Ungarn zu einer schleunigen Abreise nach Wien gezwungen hätten. Er versprach somit in öffentlichen Patenten, er würde noch vor Wenzeslai des Jahres 1623 nach Böhmen zurückkehren und einen allgemeinen Landtag ausschreiben lassen. Diese faktische Restituzion der alten Rechtszustände: Böhmens wurde jedoch selbst einer königlichen Sankzion theilhaftig und zwar durch die solenne Erklärung Kaiser Ferdinands II. vom 20. September 1623, welche verfassungsgemäss in die Landtafel an der Spitze eines „neu angelegten Quaterns einverleibt wurde. Nachdem in diesem Aktenstück der Wiederherstellung der Lan- desverwaltung durch Kaiser Ferdinand II. und zwar „nach altem Ge- setz und Herkommen“ erwähnt wird, erklärt darin K. Ferdinand II. ferner: „Auch sind wir nimmer gesonnen gewesen, ge- denken auch nicht, unserer dieses Königreiches ge- treuen Unterthanen Rechte zu vernichten oder zu ver- kleinern, sondern sorgen vielmehreres, dass mit Vor- behalt Unserer königlichen Gewalt und Macht auch ohne Beleidigung Unseres Erbrechtes alle Stände dieses Königreiches beiihren Rechten und Gerechtig- keiten geschützt werden.“ | Der einzige Vorbehalt, den K. Ferdinand für sich in Anspruch. nimmt, ist die Erblichkeit des Thrones, welche seit einiger Zeit in Streit gezogen wurde, und durch die Absetzung K. Ferdinands IL am entschiedensten von den Ständen bekämpft worden war. Nach Niederwerfung des Aufstandes war es natürlich, dass K. Ferdinand diesen strittigen Satz des böhmischen Staatsrechtes für immer zu fixiren trachten musste. K. Ferdinand spricht in dem oben citirten Schriftstücke auch | von einem Vorbehalt der königlichen Gewalt und Macht, das sich jedoch bloss scheinbar als Vorbehalt erweist, nachdem zu gleicher Zeit die Rechte und Gerechtigkeiten sämmtlicher Stände des Reiches = anerkannt werden, wodurch hierin diejenige Gewalt und Macht des _ 29 Königs verstanden werden muss, wie sie von dem bisherigen öffent- lichen Rechte in Böhmen anerkannt war. k Es war somit das öffentliche Recht Böhmens zu dieser Zeit (nachdem bisher selbst die Religionsfreiheit des Majestätsbriefes ge- © achtet wurde, und einzelne Massregeln, namentlich gegen. protestan- tische Prediger und Kalwiner, welche letztere in dem Majestätsbriefe -nicht begriffen waren, allein durch politische Motive entschuldigt we; = zu werden pflesten), bis auf den erwähnten Vorbehalt der Erblichkeit 4 der böhmischen Krone faktisch intakt und unbestritten, © aber auch vom Monarchen wieder hergestellt und feier- lich anerkannt worden. | 4 Dass man diese Ansicht auch noch hundert Jahre später ge- © theilt haben mag, beweist Weingartens- Codex vom J. 1720, 4 worin pag. 85 dieselbe Urkunde vom 20. September 1623 offenbar © absichtlich gefälscht erscheint. Es heisst dorten anstatt: Wir ge- A denken nicht ... Unserer getreuen Unterthanen Rechte zu vernichten oder zu verkleinern ete. — Wir gedenken noch nicht ete. k Auch sind dort die Worte „alle Stände dieses König- -© reichs“ ausgelassen, welche Fälschungen diese Stellen natürlich in einem ganz anderen Sinne wiedergeben. Die betreffende Stelle, wie wir sie oben angeführt haben, ist wörtlich nach dem böhmischen Originale im Landtagsquaterne vom Jahre 1623 sub A. 1. übersetzt. Eine Aenderung in den Absichten der Wiener Regierung be- züglich des alten böhmischen Verfassungsrechtes lässt sich erst im Verlaufe des Jahres 1624 nachweisen, wo erst das zweideutige Spiel von Wien aus beginnt. | Mit einer Revision der bohmischen Landesordnung wurden die - běhm. obersten Landesbeamten höchst wahrscheinlich bei Kaiser Fer- _ dinands II. Anwesenheit in Prag im Jahre 1623 betraut. Noch im April des darauf folgenden Jahres wird ernstlich wegen Abhaltung eines allgemeinen Landtages mit dem Fürsten Liechtenstein verhan- delt, und es heisst in einem Briefe Ferdinands II. an letzteren, die- - Jenigen, welchen die Korrigirung der böhm. Landesordnung über- - tragen worden sei, mögen sich damit aufs äusserste beeilen, „damit man auf angeregtem Landtag (der noch vor dem 28. Oktober 1624 _ gehalten werden sollte), ohne sonderlichen Saumsal und - Zeitverlierung desto schleuniger fortfahren möge.“ Dies ist zugleich ein Beweiss, dass man zur Zeit an eine Aen- 7° * ah kán Dr z ŽE s 3 K " \ PRA DEC 30 derung der Landesordnung ohne Mitwirkung des. Landtages nóch nicht gedacht hatte. In der Folge wurde jedoch auch die Abhaltung dieses Ei tages hintertrieben, und als darauf im November des Jahres 1624 die bemien einer weiteren Kontributionsausschreibung ohne landtägliche Bewilligung mit Hinweis auf Privilegien und Landes- rechte sich widersetzt hatten, da wurde in Folge dessen ein Provi- © : sorium, die sogenannten Zusammenkünfte (sjezdy) zu Hilfe genommen, wo von nun an die Kontributionen von dem Könige „begehrt“ und von den berufenen Landesbeamten und einigen anderen Ständen des Landes „bewilligt“ werden. . Ein besonderes Interesse gewährt ein bisher unbekanntes Akten- stück, die Antwort der auf einer solchen Zusammenkunft versam- - melten Landesbeamten und Stände auf eine zweideutig gehaltene Instruktion, welche K. Ferdinand II. seinen Kommissären nach Prag mitgegeben hatte und in der vom „veränderten Status des Kónigreichs“ nach dem Weissenberger Siege gesprochen und überhaupt die stän- dischen Privilegien in Zweifel gezogen werden. In dieser ausführlichen Antwort der Landesbeamten, Landrechts- beisitzer, Räte des Hof- und Kammerrechtes wird unter anderem gesagt, „sie sprächen nicht etwa, um mit SM. in ein Disput sich einzulassen, sondern um SM. über den Stand der Dinge und Landes- rechte in Böhmen zu informiren. Alle Kontributionen wären von alters her aus der Stände freiem Willen auf öffentlichen Landtagen bewilligt, und es finde sich nicht, dass eine Steuer je durch kaiser- oder königliche, vielweniger Statthalteramtspatenta von den Inwohnern wäre gefordert worden. Nach dem Siege über die Rebellen hätte man sich den Kontributionspatenten des Statthalters der Not halber, da ja das Land theilweise selbst noch in Feindeshänden sich = funden, und gutwillig sich akkomodirt. Nun aber seien die Rebellen gestraft, und ihres Wissens keine mehr im Lande sesshaft, das ganze Königreich mit getreuen SM. In- © wohnern besetzt, und diese getreuen Unterthanen eher einer Belohnung als einer Verminderung ihrer politischen Privilegien gewärtig. Es müsste ihnen um so schwerer und betrübender fallen, wenn ihre Privi- legia in Zweifel gezogen werden sollten, nachdem ja Schlesien und Mähren, theils ihre Landtage halten, oder ihre Steuern bis dato be- willigen, die doch ex eodem crimine straffällig nn Aehnlich Oesterreich und Ungarn. EN x PE OR v Br 7 po A ha o ea eh on Ba an, kg p o SNN on o ds p dy p P = P Die getreuen Inwohner dieses Königreiches müssten das Land © 31 rlassen und anderswo in SM. Landen, da sie ihre Freiheiten und Privilegien zu geniessen hätten, sich sesshaft zu machen, Gelegenheit suchen. P Nachdem SM. nun die Landesámter erneuert, die Land- | 3 tafel purgirt, altes Herkommen und Gewohnheiten © ratifizirt, die Landrechte eröffnet, den Käufern der - konfiszirten Güter ihre früheren Rechte durch Gewähr © der Landtafel versichert: bäten sie allerunterthänigst, SM. ge- ruhe diese gründliche, gehorsame Information sich nicht zuwider sein - Jassen, sondern sie und alle Inwohner SM. treugehorsame Unterthanen -bei eben demselben Statu und ihrer Vorfahren Privilegien, alten lób- - lichen Gewohnheiten, Rechten und Gerechtigkeiten, „weil wir doch ř. nichts, so wider Gottes Ehre oder EKM. und des hochlöbl. © Haus Oesterreich Gerechtigkeit ist, prätendiren, dessen P- EM. sich auch sub dato 20. Sept. 1623 unter EM. Hand und Siegel gnädigst erboten, und solches durch eine Rela- = tion zur Landtafel gelegt und einverleibt ist, gnädigst verbleiben und denselben zuwider nichts Neues und - Ungewoóhnliches vorgehen lassen.“ Nach dieser Sprache war es noch nicht an der Zeit, die Wiener - Pláne, die erst mit den siegreichen kaiserlichen Waffen immer deut- 4 licher und bestimmter hervortraten, jetzt schon offen darzulegen. - Man musste noch warten und temporisiren, bis das Land materiell und damit auch zuletzt moralisch zu Grunde gerichtet sein würde, um das widerstandslos ertragen zu können, was man ihm im Jahre F 1627, bot. A Böhmen hat seine alte Verfassung durch die Revolution von © 1618 weder verwirkt, noch eingebůsst, obschon man die Vergewaltigung -von 1627 mit grosser Mühe mit der Rebellion von 1620 zu recht- - fertigen trachtete. -© Böhmen hat seine alte Verfassung durch unberech- - tigte Gewaltakte der damaligen Wiener Regierung ein- -| gebůsst, wozu der Gedanke in Wien erst dann sich bot, als das Waffenglück des Kaisers Macht in Deutschland 4 p obou hatte und der rechtverletzenden Gewalt in 32 2 | A = Sitzung der Classe für die mathem. und Naturwissenschaflen am 30. März 1870. Anwesend die Herren Mitglieder: Krejčí, Zenger, Stud- nička, Tilšer; als Gäste die Herren: Prof. Dr. Blažek, Prof. Hausmann und A. Salaba. Herr Prof. Tilscher beleuchtete in seinem in böhmischer Sprache gehaltenen Vortrage einige wesentliche Mängel, welche der deskriptiven Geometrie seit ihrem Entstehen anhaften. Hierauf be- wies er, wie jene Mängel der Entwickelung der descriptiven Geometrie sls Wissenschaft nothwendig hinderlich sein mussten, ohne dass bis- her auch nur von einer Seite ein Versuch gemacht worden wäre dieselben zu beseitigen, indem die bisherigen Bemühungen, die descrip- tive Geometrie methodischwissenschaftlicher zu gestalten, das Wesen jener Mängel gar nicht beachtend, von eigentlichem Ziele eher 9 wendet hatten. Professor Tilscher legte dar, dass die berůhrten Mángel in der von Monge eingeführten Methode ihren natürlichen Entstehungsgrund haben, und führte sodann die Mittel an, durch deren Anwendung die Methode der descriptiven Geometrie zu einer neuen umgestaltet werden müsse, um diesem Zweige der Geometrie den Charakter einer strengen Wissenschaft zu verleihen, ihr die Selbststäudigkeit der Entwickelungen zu wahren und dieselbe zugleich in vollkommene Harmonie mit ihren An wendungen in allen S der en und Kunst zu bringen. Wegen der Wichtigkeit des Gegenstandes und um die Einheit -der Entwickelung nicht zu stören, sprach der Vortragende die Ab- sicht und zugleich den Wunsch aus, die vollständige Begrün- © dungseiner neuen Methode der descriptiven Geometrie in den Abhandlungen der königl. böhm. Gesellschaft der Wissenschaften in französischer Sprache demnächst zu veröffentlichen. Endlich machte er die Mitheilung, dass das erste Heft seines auf diese Methode basirten in böhmischer Sprache gearbeiten Werkes „Soustava deskrip- tivní geometrie“, das alle Theile der descriptiven Geometrie umfassen soll, bereits zur Veröffentlichung gedruckt vorliegt. » Darauf hielt Herr Prof. Zenger einen Vortrag: „Ueber einen neuen Differential-Photometer.“ (Der Vortrag wird in den Abhand- X lungen der Gesellschaft vom Jahre 1870 erscheinen.) ERNEST, ee, uf WETTER 5 33 i -Sezení třídy filologicko-historické a filosofické dne 4. dubna 1870. Přítomní členové: Erben, Tomek, Doucha, Emler, Kolář, s Tieftrunk, Vrtätko, Zoubek; co hosté pánové: Drůbek, - Pažout, Perwolf a Petera. -Pan K. J. Erben četl 0 „starých letopisech ruských, pokud se týkají dějepisu českého doby nejstarší až do vymření Přemyslovcův.“ Výpisky z nich podané svědčí, že tehdáž ještě slovanstvo východní západnímu tak odcizeno nebylo jako potom za věků pozdějších, nébrž že vědomí kmenového příbuzenství, zejmena mezi Čechy a Rusy, po celý ten věk v obou národech mělo ještě pevné kořeny. Doličujíť toho svazky přátelské knížat a králů českých zejmena s velikými knížaty kyjevskými a později haličskými, o nichž po celou dobu Přemyslovců zmínky se činí, i časté výpravy českého lidu válečného do Rus na pomoc knížatům ruským v jich bojích Bye domäcim i cizim ne- prätelüm. Sitzung der mathem. nafurhistorischen Classe am 27. April 1870. Anwesend die Herren Mitglieder: Krejčí, Safarik, Stud- nička, Frič, Tilšer, Čelakovský, Blažek und Weyr; als Gáste die Herren Dr. Bořický und Preiss. Dr. Ant. Fritsch hielt folgenden Vortrag: „Ueber das Auf- finden von neuen Thierresien aus der so genamnten Brettelkohle von Nyran bei Pilsen.“ Im Anschluss an meine früheren Mittheilungen über das Vor- kommen von Fisch- und Saurierresten in den zur permischen Forma- tion gehörigen Kohlen von Nyran bin ich heute in der Lage eine längere Reihe von Arten vorzulegen welche unsere Fauna der Perm- formation in überraschend interessanter Weise bereichern. Saurier. 1. Ein schlangenförmiger Saurier aus der Gruppe der Labyrinthodonten mit zwergartig verkümmerten Vorderextremitäten. Das beste Exemplar, das mir vom Herrn Bergwerksdirektor Pelikan zur Untersuchung anvertraut wurde, ist vom Kopf bis zum Becken 80 mm. lang; zeigt einen fast dreieckigen Kopf, 33. Wirbel (bis zum Becken) mit fast ganz gleich langen Rippen und einer Vorder- extremität mit 3 Zehen. Unsere’ Sammlung, besitzt schon auch zahl Sitzungsberichte IV, 3 34 reiche gute Fragmente dieser Art, so dass eine Restaurirung des ganzen Thieres bald möglich werden wird. Aehnliche Arten sollen in der letzten Zeit auch in England vorgefunden und von Prof. Huxley beschrieben worden sein. (2. Schádelfragmente eines mit Capitosaurus verwandten Thieres. Dieselben deuten darauf hin, dass der Schädel beiläufig 10“ Länge gehabt haben muss. Das eine Fragment gehört dem Stirn- bein an, das zweite zeigt einen Theil des Augenhöhlenrandes und beide scheinen von demselben Individuum herzustammen. Fische. 3. Acanthodes sp. Gut erhaltene Exemplare von 3“ Länge, mit sehr grossen Flossenstacheln. Die Schuppen sind 0°30 gross und an manchen Exemplaren ist auch die Seitenlinie gut erhalten. 4. Xenacanthus Decheni. Zahlreiche Zähne bis zu einer Grösse von 1“ nebst Fragmenten vom Kopískelet. 5. Paläoniscus sp. Eine kleine Art mit grossen Augen. Selten. | 6. Eine Cycloidschuppe von 1“ Durchmesser; sehr dünn und mit prachtvoll erhaltener Sculptur. Crustaceen. 7. Estheria sp. 6‘ lang, 3"/,““ breit mit deutlicher Streifung ; bisher nur in 2 Exemplaren. 8. Gampsonychus. sp. Gut erhaltene Exemplare mit Schale, die -unter dem Mikroskope das feinste Detail der einzelnen zarten Körpertheile erkennen lassen, und welche eine Restauration möglich machen werden, die einer nach einem frisch gefangenen Exemplar ge- machten Zeichnung wohl gleichkommen dürfte. | Schlecht erhaltene Exemplare decken manche Handstücke zu Hunderten. Myriapoden. 9. Julus sp. Exemplare von 5 cm. Länge, 4 mm. Breite, mit prachtvoll erhaltener Sculptur der Schale, die mit der jetzt in Nord- amerika lebenden Art fast ganz übereinstimmt. | Auch die für jedes Segment zu zwei gehörigen o ár sind an den Exemplaren wohl erhalten. 10.Julus sp. an.ı Nov. ‚Genus. Eragntente von Kae 35 Länge und 8 mm. Breite, zeigen an den Segmenten circa 16 der Längsachse des Körpers nach gestellte erhabene Leistchen in gleichen Abständen. Von Kopf und Füssen konnte bisher nichts wahr- genommen werden. Da die Pflanzen, die mit diesen Resten vorkommen, nach deu Untersuchungen des Herrn Ot. Feitsmantel zum Theil typische Formen der Steinkohlenformation sind, so ist zu hoffen, dass die weiteren Untersuchungen des Nyřaner Beckens uns wichtige Aufschlüsse über die Grenzen zwischen der permischen und der Steinkohlenformation liefern werden. | Die ausfůhrliche Bearbeitung der oben angefůhrten Thierreste, deren Zahl hoffentlich in der nächsten Zeit durch die Arbeiten des Durchforschungs-Comités bedeutend vermehrt werden wird, wird vom Gefertigten demnächst in Angriff genommen werden, dürfte aber wegen der zahlreichen nöthigen Zeichnungen wohl längere Zeit in An- spruch nehmen. Darauf machte Herr Prof. Dr. Em. Bořický folgende „Mineralo- gische Mittheilungen.“ jh 1. Uranotil, ein neues Mineral von Welsendorfin Baiern. Durch Herrn Dr. Čech kam mir ein feinfaseriges, oranggelbes Mineral in die Hand, das auf einem körnigen Stücke schwarzblauen antozonreichen Flussspathes in spárlicher Menge vorkam. Eine vorláufige Untersuchung ergab, dass dasselbe ausser Spuren von Chlor und geringen Mengen von Phosphorsáure und Eisenoxyd, wesentlich Uranoxyd, Kalkerde, Kieselerde und Wasser enthält. Und dieses Resultat gab der Vermuthung Raum, dass das Mineral ent- weder ein Gemenge von Uranoxydhydrat und Kieselerde oder ein wasserhaltiges Uranoxydsilikat sei. Nach einiger Zeit erhielt ich auf Anregung des Herrn Dr. Čech vom Herrn Rudolf Freyn, Hüttenassistenten in Sedlec, eine Sendung kleiner Flussspathstücke mit Uranmineralen nebst einer brieflichen Mittheilung, der zu Folge Herr Freyn beim Zerschlagen des für die hiesigen Hochöfen bestimmten Flussspathes aus Baiern ausser Baryt und verschieden gefärbten Quarz drei Minerale beobachtete: a) ein intensiv orangegelbes, faseriges mit frei auslaufenden Krystallspitzen ; 37 36 b) grünlich gelbe. Krystallblättchen (Kalkuranit) und c) violett schwarze, © theils röthlich schwarze Schüppchen (Eisenrahm). Die, Flussspathstücke mit den ‚erwähnten Uranmineralen sind sámmtlich mehr weniger schwárzlichblau, antozonreich,*) theils stenglig und grosskórnig, theils kleiakórnig und dicht, und an den Spaltungs- flächen: mit einem. äusserst dünnen, schwárzlichen oder grünlich- schwarzen, matten Anfluge (vermuthlich Uranpecherz) versehen. Be- kanntlich ist das dunkle Pigment, das nach Wyrouboff **) von imprägnirten Kohlenwasserstoffen herrührt, selbst in kleinen Stückchen nicht gleichmässig vertheilt. Die stengligen und grosskörnigen Partien sind ‚gewöhnlich am dunkelsten gefärbt, zuweilen cavernös, von Quarzadern : durchzogen oder mit Drusenráumen versehen, deren Wände ‚mit; Quarzrinden ausgekleidet sind. Diese bestehen aus gelb- lich oder bráunlich ‚gefärbten, ‚selten pelluciden und farblosen Kry- ställchen (co P. P.), die je nach der. Beschaffenheit der Wandfláche parallel oder strahlig, seltener unregelmässig angeordnet sind; auch kommen dichte und cavernöse Quarzpartien mit Eindrücken von- Fluorit und (vermuthlich) von Baryt, sowie dichte, lamellare und körnige Auarzadern mit bräunlichem oder lichtgelben: Ocker vor. Auf diesen Quarzdrusen pflegen zwei Minerale: aufzutreten: ein wasserhaltiges Uranoxydkalksilikat und Uranit; für das erstere, welches am häufigsten in strahligfaseriger Verietät vorkömmt, erlaube ich mir (— nach dem. Vorschlage, des. Herrn ‚Prof. Krejčí — den Namen „Uranotil“ zu wählen. In den mit Quarz ausgekleideten Drusenräumen erscheint der Uranotil in äusserst feinen, citronengelben, ziemlich pelluciden, etwas spröden Nadeln, die tkeils strahlig oder sternförmig, zu Büscheln und Halbkügelchen, theils verworren gruppirt, zuweilen zusammen- hängende Ueberzüge bilden. Die eingesprensten Partien’ des Uranotil sind mehr weniger deutlich körnigstrahlig, beim Zerschlagen in fase- rige, seidenglánzende Kegelstücke zerfallend, oder dicht, erdig und matt; erstere’ sind’ meist oranggelb ' gefärbt, letztere lichter, gelb- lichweiss, und zuweilen mit bräunlichem Ocker, feinkörnigen Fluorit und Quarz gemenst. In Betreff der Krystallgestallt der Nädelchen verdanke šok Herrn EEE Prof. Dr. Ritter von BP učně folgende Mittheilung : '») Sdhónbein. Naturf. Ges. zu Basel IT. 408. lönvok 9giáoii M zle bond daně Boll. de’ la Sóc./chimigue (de Paris '1866 P; 16 und Bull. ráb: la Boc.| dani (de maturalistés de 'Moscou,: XXXIX; N. Ballon mann viaasıal 37 Die 'eitronengelben pellucidén Nádelchen sind höchstens 2 mm. -lang und 0°1--0°03 mm. breit. Unter dem Mikroskop zeigen die völlig homogenen, rektangulär begrenzten Nadeln in der Vertical-Zone zwei parallele breitere (@) zwischen zwei Paaren äusserst schmaler Flächen (m); das obere (freie) Ende erscheint durch ein ungemein schmales Fláchenpaar (») in einer Zone mit der breiten Vertical- fläche liegend abgeschlossen, während an dem unteren Ende der Nadeln häufig eine zur Breitfláche senkrechte Spaltfläche auf- zutreten scheint. Die Kantenwinkel der Verticalflächen liessen sich an dem eróssten und best ausgebildeten Nädelchen mit dem Mit- scherlichschen Goniometer bei vorgeschobener Lupe durch Einstellen auf den stärksten Reflex der Flächen eben noch annähernd BESLUMIMENT, ich’fand' als Mittel aus 25 Messungen : a:m = 98° mit den Grenzwerthen 97° - 1009 | m:m—=164 , , K 160° — 170° An einem Kryställchen wurden drei der Kanten a: m zwischen 97° und 99° 40°, die vierte ’aber 1039 30, m: m — 163° 35‘ die paral- lelen aber 158° gefunden; bei den so geringen Breitedimensionen der Flächen sind solche Unterschiede in den Kantenwinkeln gewiss nicht auffallend und darf man wohl diese Krystalle als rhombische betrachten, als Combinationen von »P(m) und oP% (a) mit einem nicht messbaren Brachydoma (»); die wahrscheinliche Spaltfläche wäre nach oP. Mit der Annahme des rhombischen Systems stimmen auch die unter dem Mikroskop auf den o P% Flächen beobachteten rectangulären Vertiefungsgestalten, sowie das Verhalten der doppel- brechenden Nadeln im polarisirten Lichte, indem sich der Parallelis- mus einer optischen Hauptschnittsebene und der Prismenkanten feststellen liess.“ Die zarten Nädelchen sind etwas spröde; die strahlig faserigen Partien sind mit dem Nagel ritzbar; die dichten, mit feinen Quarz- und Fluoritkörnern gemensten Partien pflegen härter zu sein. Der Strich ist lichter als die Farbe des Minerals. Das spez. Gewicht der strahligfaserigen Partien = 39595.. (ausgeführt mittelst des Pyknometers mit 0'392 Gr. bei 13° C.). Eine Gewichtsmenge von 1'3075 Gr. ziemlich reiner Substanz über Chlorkalzium getrocknet, ergab einen Gewichtsverlust von 0'004 Gr. Vor dem Löthrohr in der Platinzange geglüht wird der Uranotil schwarz, die zarten Fasern bleiben unversehrt, und das Pulver des geglühten Uranotil ist dunkel: graugrün ; im Platintiegel geglüht wird derselbe gelblichbraun, minder pellucid und stärker seidenglänzend. 38 Im Wasserdekokt sind Spuren von Chlor (wahrscheinlich an ein Alkali gebunden) nachweisbar. In warmer Salzsäure löst sich der in kleinen Partikeln ange- wandte Uranotil mit Ausscheidung flockiger Kieselerde leicht auf; die getrockneten Flocken der Kieselerde zeigen faserige Zusammen- setzung und Seidenglanz, welche Eigenschaften selbst nach dem Schmelzen mit zweifach schwefelsaurem Kali (bei gleichbleibendem Gewichte der Kieselerde nicht verloren gehen *) Die salzsaure Lösung gibt: mit Schwefelwasserstoff einen sehr geringen schwärzlichen Niederschlag, der aus einer grösseren Menge unreiner Probe gewonnen, wesentlich aus Schwefelblei bestand; Amon bewirkt einen. licht- gelben Niederschlag, der sich in kohlensaurem Amoniak bis auf einen je nach der Reinheit der Substanz mehr weniger geringen bräun- lichen Rückstand vollkommen auflöst. Die ersten drei Colonnen (I, II., III.) enthalten das Resultat der Analysen in proc., die IV. C. enthält das arithm. Mittel ‚der drei Analysen, die V. und VI. die Sauerstoffverhältnisse. *) Aehnliches über die aus dem Chrysotil ausgeschiedene Kieselerde berichtet Kobell. Neues Jahrbuch für Min. und G. 1866. 569. 39 -uHWWOoUISUR AyfeH Ip OPÁXO MoOpol uoA OpINA SOSSITIETIDAOJSTONVY 89p Sunugo010g Op 94 (4x ommnsog My PgÁjom JIM SOSLIYOSIOPOIN UDUDIJEHIO uomy JIMI SOP. Oleg. I9ur UT OPINA oTNESIOUdSOKK DMT (x | = — — — usaındg OSW 2.2 3 41050095 Zu 38081 9041| 814 — 687-G pG0.G 0% En 76.0 =7X390.0=8:981.0 | (eITE0 | TE0| 8060 | 9T80| 1,08 ’89-| € g=4: 094 aa Ein Se B7T.TI GGL.99 = 147.99 760.49 on 819.0 —= = („877.0 "Od PIS 2308 = 085 91 = Weste =7:1082 181.81 | T0L.6T) 100.71 989.8T “DIS ET T B BTETRI ERSTE TTS I 999.71 | 619-311 78-71 87.51 be ZS m En | 95U9UL | = 687.0 | GG86.0 |'19 865-T | -S10rM9Y9 90990M9SGY | | | | TA Ao A A "M "III TI T :[MOUVI() SOP OSSTUGOSIT oYOSTYSÁTEUY 40 Aus den Sauerstoffverhältnissen der- Colonne VL nesultirt die Formel des reinen Uranotil: 30,0,. Cao. 3510, a 9 HO, die als isomorphe Mischung. des Singulosilikates mit Uranoxydhydrat angesehen, U, 0. S10, + CaO 510, + 3aq + 2[U,0,. 3HO] oder Ca. U. Si, O, —= 3H,0 U, 0; + 6H,O unter die Halbsilikate (Sintulosilikalej: Rammelsbergs VI. Gruppe, etwa an Thompsonit*) anschliessend, eingereiht werden kann. Diese Formel erfordert die in der VII. Colonne verzeichneten proc. Gewichtsantheile, wenn man 'von der Vertretung des Uran- oxydes durch geringe. Mengen von Eisenoxyd und Thonerde absieht. Sowohl in krystallographischer als in chemischer | Beziehung scheint dem Uranotil RT Uranophan**): (4 (R AL Si, O0, + 5H,0) ; R U Si, 0, +: H,0 | 5 U 0, 4 H,0f, der bis jetzt nur aus Kupferberg in Schlesien hekannt ist, nahe zu stehen. | 2- Uranit. 5 In ähnlichen, dunkeln, antozonreichen Flussspathstücken findet sich auch der Uranit (Autunit) vor. Ein Fluoritstück zeigte den- - selben in einer Höhlung, in deren Nähe die Fluoritsubstanz schwarz und sehr cavernös war; in einem anderen Stücke sass ein Aggregat von Uranitblättchen mitten in einem Drusenraum auf: einer Quarz- druse, die. mit schimmernden röthlichschwarzen Schüppchen (Eisen- rahm) bestreut war. Der Uranit erscheint entweder in einzelnen talelformisen, sehr dünnen, zeisigerůnen Krystallen oder in Agoregaten dünner Täfelchen, die treppenförmig über einander gelagert sind. Aggregate grösserer Täfelchen haben eine schwefelgelbe Farbe, die von einer zwischengedrängten, gelben, fein ockerigen Substanz — welche auch *) Jahrbuch der deut. geolog. Ges. 1869. 1. H. S. 12. **) Jahrbuch der deut. geolog. Ges. 1859. S. 384 und Jahrbuch der deut. geolog. Ges. 1869. S. 92. no: 41 ; ganze Aggregate, sowie die unter ihnen befindlichen Quarzdrusen theilweise überdeckt — herzurühren scheint. Die dünsten Täfelchen sind rein und pellucid, auf den basischen Flächen, die sich durch Perlmutterglanz auszeichnen, fein gerieft. Grünliche, äusserst dünne Schüppchen und feine erdige Anflüge, die mit dem Uranit wahrscheinlich identisch sind, erscheinen an den schwärzlich angeflogenen, matten Spaltungsflächen des Fluorit und sind auch anderen Stellen, die sich durch grünlichen Schimmer zu erkennen geben, fein eingesprengt. 3. Eisenglanz (Eisenglimmer, Eisenrahm). Eines der Fluoritstücke, ausgezeichnet durch einen mit Uranit- krystallen versehenen Drusenraum, enthält über einer Quarzrinde dünne Lage einer fein pulverigen röthlichschwarzen, schimmernden Substanz, die sich unter der Lupe als Anhäufung von zarten, metal- lisch glänzenden Schüppchen von röthlichem Strich erweist und wesentlich aus Eisenoxyd besteht, daher theils als Eisenglimmer, theils als Eisenrahm bezeichnet werden kann. Auch die Quarzkrystalle der angrenzenden Drusenräume sind mit dem Eisenrahm spärlich be- streut und einzelne: Höhlungen mit demselben ausgefüllt. Der Eisen- rahm kommt auch mit violetter Flussspatherde gemengt vor. Des Eisenglanzes, der zuweilen dem Quarz eingesprenst ist, sowie der violetten Flussspatherde der Welsenberger Flussspathgänge erwähnt eine Notiz des Correspondenz-Blattes des zoolog. min. Vereines in Regensburg. (1855. Flussspathgänge im Granit des Welsenberges.) In Betreff des Fundortes unterliegt es keinem Zweifel, dass dieser Fluorit von Welsendorf (in der Nähe der Bahnstation Schwandorf in Baiern) stammt. Im Gebiete der krystallinischen Gesteine des Oberpfálzischen Gebirges von der«Donau an bis zum Fichtelgebirge kommen bekanntlich*) Flussspath-Quarz- und Baryt führende Gänge vielfach vor, die nach Gümbel der sog. barytischen Bleiformation an- gehören. Der bedeutendste dieser Gangzüge ist der Weidinger Gang- zug, der wesentlich aus Quarz mit einbrechendem Flussspath und Baryt besteht und hie und da Bleiglanz, Cerussit und Pyromorphit eingesprengt enthält. In diesem Gangzuge finden sich nur am *) Gümbel, Geognost. Bemerkungen über das Vorkommen des antozonhaltigen Flussspathes am Welsenberg in der Oberpfalz. (Münch. Akad. 1863.) 42 Welsenberge Flussspäthe vor, die einigermassen reich an Antozon sind. Hier treten im Granit zwei Gänge auf: der Welsenberger (am 3 Gipfel des Berges) und der Welsendorfer (am Fusse des Berges). Den ersteren bezeichnet C. v. Beust*) als einen Bleiglanz und Kies führenden, den letzteren als Flussspath, Baryt und Quarz führenden Gang. Zur Bestimmung des Alters dieser Gänge bemerkt C. v. Beust, dass der von ihnen bei Pingarten durchsetzte Porfyr — (und durch Eruption der Porphyre sind nach Gümbel die sich später durch Mineralabsatz füllenden Gangspalten entstanden) — Sandsteinbrocken aus dem Rothliegenden und der Kohlenformation einschliesst. i) II. Fichtelit von Borkovic (im Tábor.-K.) In den Torflagern von Borkovic kommen zerklüftete Baum- stámme vor, die mit einer festen gelblich oder graulichweissen harz- artigen Substanz imprágnirt und deren Spaltwánde mit Krusten und zusammenhängenden Uiberzůgen derselben bedeckt sind. Ein Holz- stück dieser Art brachte mir Herr Assistent A. Slavik aus dem er- wähnten Fundorte, der mit dem von Redvitz in Baiern viele Aehn- lichkeit zu haben scheint. Die Krusten und Uiberzüge des harzartigen Minerals bestehen aus dünnen, übereinandergelagerten, nach zwei sich schief kreuzenden Richtungen spaltbaren Lamellen, die geruchlos, rein weiss, durch- sichtig und glasglänzend, in zusammenhängenden Uiberzügen jedoch graulichweiss und perlmutterelánzend sind; zwischen den Fingern lassen sich dieselben ohne fettiges Anfühlen zerreiben. Das Mineral schmilzt äusserst leicht zu einer klaren ölartigen Flüssigkeit (bei etwa 43° C.) welche wieder krystallinisch erstarrt. Vor dem Erstarren bleibt es längere Zeit halbflüssig und klebrig. Es verbrennt sehr leicht mit russender Flamme ohne Rückstand. Reine Partikeln bleiben auf dem Wasser schwimmen ; in wäs- serigem Alkohol fallen sie sogleich zu Boden; auf dem Wasser ge- schmolzen krystallisiren beim Erstarren grössere Partien in Form strahliger Aggregate, deren Strahlen aus glasglänzenden, durch- sichtigen, nadelförmigen Krystallen bestehen ; kleinere Partien er- starren in Form fetter Flecke. Im Aether löst sich das Mineral mit Hinterlassung des gelblichen oder bräunlichen (organischen) Pigmentes *) Die Gänge der baryt. Bleiformation (Berg u. Hüttenm. Ztg. XXIII. Nr. 14. 116.) u 43 leicht auf, wobei anfangs die Lamellen reiner und durchsichtiger werden und die schiefgekreuzte Riefung deutlicher hervortritt. Nach - Verdunstung der ätherischen Lösung auf dem Uhrglase bleiben dünne säulenförmige, stark geriefte Krystalle von monoklinischen Habitus zurück. | Ä In den meisten der erwähnten Eigenschaften stimmt dieses Mi- neral mit Bromeis Fichtelit übereint. Schliesslich hielt Herr Dr. Em. Weyr einen Vortrag: „Zur Geometrie. der Ourven dritter Ordnung“. 1. Die Gleichung einer Curve dritter Ordnung, bezogen auf ein beliebiges schiefwinkeliges Parallelcoordinatensystem lautet: AX + daly + cay’+dy’ + la? + fty + 94" het Wy- k=0... (1) Soll der Coordinatenanfangspunkt ein Punkt der Curve sein, so muss: | ki ==Wij und wenn er überdiess ein Doppelpunkt der Curve sein soll, so muss auch noch: == On sein, so dass sich die Gleichung einer Curve dritter Ordnung mit einem Doppelpunkte, wenn man diesen zum Coordinatenanfangspunkt nimmt, in der Form: an + buy + cay” + dy? + ex” + fey + gu? = 0 schreiben lässt. Um den Schnittpunkt der Curve mit der Abscissenaxe zu er- halten, hat man y — 0 zu setzen, was die Gleichung ax? -k ex?” — 0 liefert. Unterdrückt man den vom Doppelpunkte herrührenden Faktor x”, so bleibt: ac He =0 woraus sich: l le a ergiebt. Soll nun die Abscissenaxe eine Tangente der Curve im Doppelpunkte sein, so muss R 6.0 sein. Ebenso ergibt sich, dass: 5:0 44 Sein müsse, wenn auch die Ordinatenaxe eine pá der Curve im Doppelpunkte sein soll. | Die Gleichung einer Curve dritter Ordnung mit einem era punkte kann demnach, wenn man die Doppelpunktstangenten zu Coordinatenaxen wählt, in die Form: ax? + bažy + cay? + dy? + fay = 0 gebracht werden. Setzt man f= — m, so geht die letzte Gleiche über in: ie + dy? = my. (2) was also die Gleichung einer Curve dritter Oklinilii mi einem Doppel- punkte ist, wenn man die Doppelpunktstangenten zu Coordinatenaxen, also den Doppelpunkt selbst zum Coordinatenanfangspunkt nimmt. 2. Eine durch den Doppelpunkt gehende Gerade 7 wird die Curve dritter Ordnung, ausser im Doppelpunkte noch in einem an- deren Punkte p schneiden, dessen Coordinaten man leicht wie folgt bestimmen kann. Die Gleichung einer durch den Doppelpunkt gehenden Geraden Tist : y Z fa (3) da der Doppelpunkt zugleich der Coordinatenanfangspunkt ist. Führt man den Werth von y aus Gleichung (3) in die Gleichung (2) ein, so ergiebt sich: x? (a + bt cť* + dt?) = me? und wenn man den vom Doppelpunkte herrůhrenden Faktor ale „En drückt, so bleibt X (a -+ bt + ct” + di?) = mi woraus sich für die Abscisse des Punktes p der Wert mt | en u A O “ ergibt. Gleichung (3) liefert endlich für die Ordnnadny von p den Ausdruck: a > BR (5) I a piji) hd Die Gleichungen (4) und (5) lehren, dass jedem Werte von £ ein bestimmter Punkt p der Curve driter Ordnung entspricht, während‘ Gleichung (3) zeigt, dass umgekehrt auch jedem Punkte der Curve ein bestimmter Wert von it entspricht. Wir wollen der Kürze halber die Grösse % als den Parameter des entsprechenden Curvenpunktes p bezeichnen. 3. Nachdem wir den Begriff des Parameters eines Punktes unserer Curve festgestellt haben, wollen wir zum Beweise des nach- stehenden fruchtbaren Satzes schreiten. 45 „Bildet man das Produkt der Parameter der 3n Schnittpunkte unserer Curve dritter Ordnung mit einer beliebigen Curve nter Ordnung, so ist es allemal gleich der »-ten Potenz einer constanten, nur von der Curve dritter Ordnung abhängigen Grösse.“ Ordnet man die allgemeine Gleichung einer Curve nter Ordnung nach den fallenden Potenzen der Abszisse, so nimmt sie die Form an: Amt (Bo + By) W714 (0 + Úy +- Čy") W... (L + ny Ly—. Bay) =0.... (6) Um nun die Parameterwerte der Schnittpunkte dieser Curve nter Ordnung mit unserer Curve dritter Ordnung zu erhalten, braucht man bloss aus (4) und (5) die Werte von x und y nach (6) einzu- führen. Man erhält auf diese Art die Gleichung: tam miN min an I Bath, P u n#2n pa hu el. wobei der Kürze wegen: | at+b ed’ zu gesetzt wurde. Schafft man den Nenner u" fort so bleibt: A, mtr + (B,u + B, mi’) men —..... 7% u — L, muvďž — 12. Lam) = 0. Diese Gleichung ist in č vom ráda 3n, wie es auch sein muss, da eine Curve dritter Ordnung von einer Curve nter Ordnung in 3% Punkten geschnitten wird. Der Coöficient von £?* ist, wie man leicht erkennt, die Grösse Lg d* und das von £ freie Glied ist Z, a”. Wenn man also das Produkt der sämmtlichen 3» Wurzeln der obigen Gleichung kurz mit II (t) bezeichnet, so ist nach einem allgemein bekannten Satze: 1o9=(-D oder also: II (1) = —4) Bezeichnet man die nur von der Curve dritter Ordnung ab- hängige Constante (— 7) kurz mit % so ist: Ni er SESný mame a (7) wodurch der von uns aufgestellte Satz bewiesen ist. 4, Der vorstehende Satz lässt, eine ‚so vielfache und interessante 46 Anwendung zu, dass sich durch ihn der Geometer wie mit einem Schlage im Besitze eines alle, die Curven dritter Ordnung mit einem . Doppelpunkte betreffenden Fragen beherrschenden Hilfsmittels be- findet. Es mag uns erlaubt sein nur einige der zunächstliegenden An- wendungen des besagten Satzes zu machen. Da man aus der Gleichung (7), wenn (3n--1) von den Para- metern bekannt sind, den erübrigenden nten unzweideutig finden kann, so liefert diess sofort folgenden auch für Curven dritter Ordnung im allgemeinen bekannten Satz: „AlleCurven n-ter Ordnung, welche durch (3”"—1) auf einer Curve dritter Ordnung vierter Classe liegende Punktehindurchgehen, gehen noch durch einen weiteren festen Punkt dieser Curve hindurch.“*) 5. Wenn eine willkürliche Gerade @ unsere Curve dritter Ordnung in drei Punkte 7 , ď,, ť, schneidet, deren drei Parameter durch dieselben drei Buchstaben bezeichnet sein mögen, so ist: ee RN. (8) Ist die Gerade G eine Tangente welche im Punkte 7, berührt, während sie die Curve überdiess im Punkte 7, schneidet, so ist 7, der Tangentialpunkt von 7, und es muss nach (8), wenn man statt č, und t,, t, setzt und statt 7, dann Z,: A ke er (9) welche Gleichung die Beziehung zwischen einem Punkte und dessen Tangentialpunkte darstellt. 0 Aus (9) folgt: woraus folgt, dass man aus einem Punkte t, der Curve an sie zwei Tangenten legen könne, deren Berührungspunkte + Vz und z sind und welche harmonisch liegen bezüglich der beiden Doppel- punktstangenten. Wenn G eine Inflexionstangente ist und wenn 7 der Inflexions- punkt ist, so muss nach (8): ak sein. Man erhält also drei Inflexionspunkte nähmlich 3 3 3 HZ Voka F Vale de *) Vergleiche Cremona’s ebene Curven pag. 65 der deutschen Ausgabe. šk no ee a 47 wobei v k den absoluten Wert der Cubikwurzel aus % vorstellt und mit « die imagnáre Cubikwurzel der Einheit bezeichnet ist. Da man: hal hat, so folgt sofort der bekannte Satz: „Die drei Inflexionspunkte einer Curve dritter Ordnung mit einem Doppelpunkte liegen in einer Geraden.“ Man könnte noch eine ganze Menge von Anwendungen der Gleichungen (8) und (9) machen, insbesondere auch auf die von Herrn Prof. Durege behandelten, der Curve dritter Ordnung um- und ein- geschriebene Vielecke und die Steiner’schen Polygone, doch müssen wir diess dem Leser überlassen. 6. Wenn unsere Curve dritter Ordnung von einem beliebigen Kegelschnitt in den sechs Punkten 7,, ď,, £,, ť,, 65, £, geschnitten wird, so ist nach (7): Pk ld ey (10) Verbindet man die sechs Schnittpunkte paarweise durch Gerade, so erhält man drei neue Schnittpunkte auf der Curve, welche wie bekannt, in derselben Geraden liegen. Denn die drei Schnittpunkte der Geraden 7, ť,, t,t,, t; t; mit der Curve sind resp. nn. (dá und da das Produkt ihrer Parameter wegen (10) Zr SITE, gleich % ist, so folgt nach (8) sofort, dass sie auf einer und derselben k bos Geraden liegen. Für die neun Schnittpunkte einer beliebigen Curve dritter Ordnung mit unserer Curve dritter Ordnung ist nach (7): NR EN Ne k und wenn also: RE bi lo Mel ist so muss: zd sein was den bekannten Satz liefert: „Liegen von den neuen Schnittpunkten zweier _ Curvendritter Ordnung sechs auf einem Kegelschnitt, so liegen die drei übrigen auf einer Geraden.“ 48 Um die Mitheilung nicht über die Massen auszudehnen, müssen wir uns mit den wenigen Sätzen begnügen, aus denen jedoch hervor- gehen dürfte, wie fruchtbar und leicht verwendbar unser Haupt- satz ist. Sitzung der (lasse für Philosophie, Geschichte und Philologie am 2. Mai 1870. Anwesend die Herren Mitglieder: Hattala, Tomek, Beneš, Daucha, Zoubek; als Gäste die Herren: Drübek, Janda, Cimbura, Pažaut. Prof. Tomek hielt einen Vortrag: „Ueber die im 14. Jahr- hunderte in Prag üblich gewesenen Vor- und Zumamen.“ Sezení třídy pro mathemaliku a vědy přírodní dne 25. května 1870. Přítomní členové: Krejčí, Šafařík, Blažek, Weyr; co hosté pánové: Helmhacker, Dr. Bořický, prof. Müller a Preis. Pan Helmhacker přednášel o diadochitech v českém © silur- ském útvaru. Sezení třídy pro filosofii, dějepis a filologii, dne 30. května 1870 | Přítomní členové: Tomek, Wocel, Erben, Emler, Tief- trunk, Ed. Novotný; co hosté pánové: Pažout a Cimbura. - Pan prof. Tomek četl „o osobě pana Mikoláše, jeně v. 1409 dopomohl mistrům českým k dosažení tří hlasů v učení Pražském. W Palackého Dějinách národa českého (w díle III. na str. 80) čte se při wyprawowání o udělení tří hlasů národu českému w učení Pražském od krále Wáclawa IV. roku 1409, že k uzawření králowu w té wěci přispěl zwláště mnoho přímluwau swau pan Mikuláš z Lob- kowic, tehdáž písař urbury králowské na Horách Kutnách. O žiwotopise tohoto pána, „prwního nám z historie známého předka slawného rodu někdy panůw, nyní knížat z Lobkowic,“ do- kládá se při té příležitosti, že byl synem někdy Marše z Újezda, i jsa jmenowán příjmím Chudý, zastáwal auřad swůj při králowské 49 urbuře od r. 1406; w listinách Ze se nazýwá také brzy Nicolaus de Praga, brzy de Miličowes (1407), brzy de Ujezd, od r. 1408 ale, -kdežto se stal pánem na Lobkowicich, nejprw Nicolaus Chudy de - Aujezd, potom jen z prosta Nicolaus de Lobkowic, od r. 1418 pak, když mu král zastawil hrad Hasišteinský, „de Lobkowic et de Hasi- stein.“ Roku 1416, prawí se dále, stal se nejwyšším písařem zemským na místě Mikuláše z Okoře (s kterýmž mnozí ho matau); bojowal we wálce husitské na straně králowské dosti udatně, a umřel r, 1435. Dle poznámky na str. 83 nazýwal se také Nicolaus Augustini od domu swého (řečeného dům Augustinůw) w Praze. Staré zpráwy, které mluwí o tom, že se pan Mikuláš přičinil o udělení tří hlasů národu českému, jsau dwě: 1. we wýpowědech swědků (depositiones testium) sbíraných proti Husowi roku 1415, kdež jeden, Wácslaw z Woděrad, mezi jiným swědčí, že slyšel Husa hned brzy po wydání privilegia králowského o třech hlasích, an na kázání prawil k lidem: „Pueri! laudetur Deus omnipotens, quia Teu- tonicos exclusimus, et habemus propositum, pro quo institimus et sumus victores; et specialiter regratiamini domino Nicolao Augustini, quod iste ad preces nostras coram rege effecit; 2. w dütkliwem spise proti Husitüm (Invectiva contra Hussitas) sepsaném roku 1432, we kterém se prawi: Item dictum Chudy Mikulaj, protonotarium regni, qui nationem eorum, hoc est Boemorum, pestifera dissensionis materia in universitate tunc Pragensi, rege adhuc Wenceslao vivente, de vocibus exorta, coram ipso rege totis promovit viribus et desiderium cordis eorum in effectum perduxit, dignis laudum preconiis attolle- bant et beatificabant. Dostea vero, quia erroribus ipsorum tunc pro magna parte pullulantibus et crescentibus, et prasertim erroribus circa communionem utriusgue speciei currentibus, repugnavit, graviter persecuti sunt. Z jiných, dílem sauwěkých, pamětí dowidäme se, že pan Mi- kuláš byl netoliko přímluwcem u krále, aby udělil tří hlasů mistrům českým, nýbrž potom i wykonatelem wůle králowy. Když totiž mistři němečtí delší čas wáhali se nowé nařízení zachowäwati a přišel čas nowých woleb rektora a děkanů fakult, který měl předsewzat býti nowým řádem, jmenowal král Wäcslaw sám nowé předstawené | university a fakult, Mikulášowi pak bylo uloženo jmenowané skutečně uwésti w jich úřady. - O wykonání jím tohoto rozkazu we fakultě swobodných nauk dáwá zpráwu matrika této fakulty (Monum. univ. Prag. Tom. I. 403), kdež praví se: Anno domini 1409 die nona mensis Maji ego Simon Sitzungsberichte IV. 4. i de Tyssnow, magister in artibus, propter dissensionem et discordias ; quatuor nationum in universitate et magistrorum in facultate artium, © qui discordantes in electione decani non poterant pro decano con- © cordare, per serenissimum principem et dominum, dominum Wenceslaum, © Romanorum regem semper Augustum et Boemie regem, sum facul- tati artium in decanum ejusdem facultatis pr&sentatus et per scabinos majoris civitatis Pragensis nec non per famosum Nicolaum, consilia- rium praedieti domini regis, tanguam executores regalium literarum, in possessionem positus et per pradictam facultatem acceptus. Podobně wyprawuje o dosazení rektora krátká kronika Lipskä: Anno domini eodem (1409) feria 5. proxima post festum Stanislai, quod tunc temporis fuit ante dominicam, qua canitur Vocem jocundi- tatis, (9. Maji) hora XIII. diei vel quasi tradita sunt insignia recto- ratus per rectorem universitatis studii Pragensis, magistrum Heningum Baltenhagen, videlicet sigillum universitatis et matricula; gui metu compulsus tradidit eadem in stuba facultatis, prasentibus fere ma- gistris omnium quatuor nationum et omnibus consulibus majoris civi- tatis Pragensis, domino Nicolao notario urbarie in Montibus Chutnis. Post hoc fuit lecta guadam litera domini regis publice in curia col- legii Caroli, in gua mandat dominus rex, ut magistrum Zdenkonem de Labun recipiant in rectorem et magistrum Simonem de Tissnow in decanum facultatis artium. S tim pak obojím srownáwá se rukopis Wratislawský od roku 1459, uwedený Palackým (str. 84): Tanta supervenit nomine regis impressio, ut guidam Johannes (má slauti Nicolaus) Augustini cum scabinis civitatis Pragensis collegium et stubam facultatis artium in- trarent armata et magna comitiva... extorserunt claves a rectore pr&cedenti, qui fuit Teutonicus, et clenodia universitatis nec non pecunias fisci facultatis artium una cum clavibus ad librariam rece- perunt &c. Prwni dwě zde uwedené zpráwy rozdělují se tim od sebe, že w jedné jmenuje se přímluwce o udělení tří hlasů Mikulášem Augu- stinowým, we druhé Mikulášem Chudym; což přirozeně wedlo k do- mnění, že oba tyto názwy jsau příjmí té samé osoby, poněwadž obě zpráwy wztahují se k jednomu témuž skutku jisté osoby. Nicméně zakládá se domnění toto na omyle, ježto jak míním ukázati Mikuláš Augustinůw a Mikuláš Chudý byli skutečně dwě osoby, od sebe rozdílné. Co se předně týče příjmí Mikuláše Augustinowa, není názew tento wzat wlastně od Augustinowa domu, ač dům ten skutečně ně- ‘51 © "který (čas náležel panu Mikulášowi, nýbrž od jistého Augustina - "samého, totiž od Augustina apotekáře, rodem z Florentie, který při- - stěhowaw se do Prahy za času Karla IV, roku 1353 byl přijal 'měšťanské práwo na Starém městě Pražském a náležel časem mezi - "znamenitější měšťany téhož města. W létech 1378, 1394 i ještě „roku 1399, brzy před swau smrtí, byl konšelem. Od roku 1382 až do roku 1386 náležel mu dům s winnicí na místě nynějšího kláštera 'Alžbětinek na Nowém městě (č. 448), který sobě kaupil prwé řeče- ného roku od Onofora apotekáře, potom pak zase prodal měšťanu Staroměstskému Mikulášowi Ortlowic. Hlawním jeho majetkem na Starém městě byl dům řečený tehdáž u Mauřenínů (ad. Aethiopes) na nynějším malém náměstí, totiž, wýchodně ležící část domu, prů- -chodit&ho. (č. 459), kterým se chodí z malého náměstí do, ulice Michalske. Zde nepochybně nacházela se jeho apotéka. Mimo to měl také dům w nynější ulici poštowské (č. 317) a za zdí městskau ‚na té straně w místech nynějšího nábřeží dwa mlýny na řece Wltawě, které se dle něho i později nazýwaly mlýny Augustinowými, též mlýn na; břehu Malostranském, který stáwal blíž západního konce nynějšího železného mostu, ostrow nynější Střelecký s twrzi a zahradami na něm, který spojowal jezy obojích oněch mlýnů na prawém i na lewém břehu Wltawy, konečně také winnici na hoře Petříně nad Košíři. Augustin apotekář zemřel roku 1400, nezůstawiw žádného po- tomstwa. Roku 1381 byl se za ním přistěhowal do Prahy Matěj z Florentie, syn sestry otce jeho, a přijal měšťanské práwo, k čemuž ‚Augustin poskytl jemu potřebného zaručení. Tento sestřenec jeho zemřel wšak nejspíš prwé než on, pročež byla hlawní dědičkau Augu- stinowau manželka jeho, jménem Woršila. © ní zasnaubil se ještě téhož roku Mikuláš písař urbury králowské na Horách Kutnäch, a dle ní jakožto wdowy Augustinowy nazýwal se od té doby Mikulášem Augustinowým. O rodu Mikulášowa není nám nic jiného s jistotau známo, nežli že pocházel z Prahy, protože prwotně jinak se nenazýwal než Miku- lášem z Prahy (Nicolaus de Praga). W jedné listině, we které by byl sám měl příležitost uwésti jména swých předků, w zakladaci listině totiž oltáře sw. Kateřiny w kostele Pražském roku 1409, při kterém nadal rozličné mše zádušní, činí se © nich zmínka jen docela powSechnä; prawi se totiž w listině té o wýročních službách za Woršilu manželku jeko „a jiné jejich rodiče a předky“ (anniversario „Ursula uxoris Nicolai ac aliorum ipsorum progenitorum et. prade- cessorum. — Lib. erect. IX. L. 3). Hned pak dále potom ustanowuje dr 52 se také nadání na wýroční služby za Jana Zárowského (Henslinus de | Zarow), měšťana Pražského, aniž se co präwi o příbuzenstwí neb jiném jakém poměru Mikulášowu k němu. W seznamu wšak nowě přistupujících měšťanů Pražských w nejstarší knize Staroměstské od r. 1310 nacházíme roku 1385 Mikuláše písaře Henslina Zárowského (Nicolaus notarius Henslini de Zoraw), který toho roku přijal měšťan- ské práwo. Možná, že to byl náš Mikuláš z Prahy, že totiž byl we službě Jana Zárowského jakožto saukromý písař, jakž byl toho času obyčej, že sobě znamenitější měšťané Pražští držíwali písaře takowé k swým potřebám. "Později, totiž r. 1400, nacházíme Mikuláše z Prahy co písaře podkomořího, tehdáž Sigmunda Hulera, rowněž měšťana Pražského, (w knize Staroměstské od toho roku fol. 3), ještě pak téhož roku již co písaře urbury králowské na Horách Kutnách (tamže fol. 12). Toho roku, jak řečeno, zasnaubil se s Woršilau wdowau Augustinowau, a nabyl tudy znamenitého jmění Augustinowa w Praze, jak jest wýše popsáno. Woršila postaupila mu předně sama wšelikého swého práwa na něm; poněwadž pak nejspíš práwo její se potýkalo s práwem krá- lowským na odúmrť, wyžádal sobě Mikuláš roku 1401 udělení celého toho jmění od krále, o čemž swědčí listina wložená do desk dwor- ských i do městské knihy Starého města Pražského. Mezitím wšak již byl prodal jeden ze mlýnů Augustinowých hned r. 1400. Když roku 1402 dne 6. Března král Wácslaw byl zajat od bratra swého Sigmunda a později (w Čerwnu toho roku) odwezen © do Wídně, kdež wedlé jiného průwodu také podkomoří Sigmund - Huler s ním přebýwal, w Čechách pak byla Sigmundem zřízena jiná wláda zemská; není známo, co se za ten čas stalo s Mikulášem, ježto z doby toho zajetí neděje se o něm nikdež žádná zmínka. Když se wšak potom král Wácslaw roku 1403 (dne 11. Listop.) ze zajetí swého wybawil a do Čech se nawrátil, odewzdal Mikulášowi z Prahy úřad podkomořstwí na čas nepřítomnosti Hulera, který ještě byl we Widni zadržán. Mikuláš sprawowal tudy důležitý úřad tento asi rok, totiž do náwratu Hulera roku 1404, po jehož znowu uwá- zání se w službu nawrátil se ku předešlému úřadu swému co písař, jinak nejwyšší písař, urbury králowské. I později býwal wšak odtud nazýwán dřewním čili někdejším podkomořím králowstwí (antiguus subcamerarius regni, pridem subcamerarius'), též pak již raddau 1) W knihách Staroměstských častěji w létech 1405, 1406, 1409 na listech 44, 68, 184, též roku 1408 w Lib. vetust. priv. antigua civ. P, 98. 53 krälowskau (cousiliarius regis). Co takowy býwal při dwoře účasten wšech rad o důležitých wěcech krälowstwi a užíwáno služeb jeho © při rozličných příležitostech. Tak byl roku 1408 spolu s arcibiskupem Zbyňkem, Konradem biskupem Werdenským podkomořím, Lackem z Krawař hofmistrem a Oldřichem z Hasenburka nejwyšším kuch- mistrem smluwčím mezi králem a odbojným pánem Janem z Wildšteina a jeho staupenci.!) Téhož roku nacházíme ho co swědka na listině králowské wydané dne 4 Ledna na Žebráce, opět wedlé Konrada biskupa Werdenského a hofmistra Lacka z Krawař.“) Roku 1410 smluwil spolu s Petrem Zmrzlíkem ze SwojSina, králowským minc- mistrem, jednotu mezi Pražany a Horníky, kterau Pražané propustili Horníkům u obce swobodné prowozowání obchodů, Horníci pak Pra- žanům zase dělání hor stříbrných bez obtěžowání jedněch od druhých daněmi.) Téhož roku zaneprázdněn byl co radda králowský také w záležitosti Husowě, když se král Wácslaw dopisowáním ku kardi- nálowi Odoni de Colonna wynasnažowal o odwolání obsilky do Říma naň wydané.“) Roku 1411 smluwil spolu s jinými raddami králow- skými narownání mezi králem Wácslawem IV. a Zbyňkem arcibiskupem ‘w tehdejších rozepřích pro Husa a knihy Wiklefowy.*) Roku 1413 byl relatorem při udělení důležitého privilegia Staroměstským na rozličné starší i nowě přidané swobody“). Mezitím byl pak se stal. již roku 1410 nejwyšším písařem králowstwí českého, wedlé kteréhož úřadu ještě některý čas, ač jak se zdá jen krátký, sprawowal spolu také pisarstwi urbury. Wýnosné úřady, které zastáwal „opatrný“ čili „poctiwý“, po- zději wšak již „slowutný“ Mikuláš z Prahy,’) poskytowaly mu mnoho příležitosti k nabytí wětšího jmění. Již roku 1405 byl prodal ně- kdejší dům Augustinůw u Mauřenínů za 341 kop grošů, a kaupil sobě dům proti kostelu sw. Jiljí (č. 241), we kterém se předtím i později chowaly desky zémské, od Konrada probošta Mělnického, prodal jej wšak již roku 1406 zase; nyní pak manželka jeho Wor- 1) Lib vetust. privil. 98. 2) Orig. archivi capituli Pragensis. S) Lib. vetust. privil. 106. +) Wiz u Palackého w Dějinách národu českého III—1. 106. 5) Tamže 114. Monum. univ. Prag. Tom. II. Pars II. 18. S) Lib. vetustiss. privil. 114. 7) Prudens vir, honestus vir, nazýwá se w knize Staroměstské r. 1401, slo- wutným wšak (famosus) ponejprw r. 1408. Názwy prwnější slušely měšťanům, poslednější osobám stawu zemanského. 54 šila kaupila roku 1407 nejprwé dům řečený u Srpů (č. 554, 555) od syna mistrowa Janowa, kamenníkowa kostela Pražského, za 100 kop. a k tomu roku 1410 také wětší wedlejší dům, řečený nyní Sixtowský (č. 553), na rynku Staroměstském za 350. kop. Již toho roku, jak se zdá, zemřela Woršila; nebo od roku 1411 byl Mikuláš již jediným držitelem domů těchto obau, w nichž macházel se stálý jeho příbytek. Roku 1414 prodal dům u Srpů Erhardowi Fictumowi; wšak s wymin&nim některých komnat a jiných částí, které pro po- hodlí swé přiwtělil k swému domu wedlejšímu. | Krom swého jmění Pražského nabyl wšak Mikuláš mezitím také jiných důchodů i také statků zemských. Když r. 1409 založil oltář sw. Kateřiny w kostele Pražském řečený we mříži, obrátil k nadání jeho platy we Lhotě Widlákowě w krajině u Benešowa, we Měcho- lupích míli od Prahy, w Strkowicích u Žatče, w Lochynicích u Hradce Králowé, w Tuchorazi blíž Brodu českého na zboží Petra z Klučowa, w Malikowicích u Slaného a w Postupieich na zboží Wiléma Kostky. W listině na toto nadání sepsané jmenuje se Mikuláš z Prahy po- nejprw odjinud z Wožic, z čehož jest widěti, že musilo mu tehdáž již náležeti místo toto buď celé buď s některau část. Tak též na- zýwá se z Wožic i w létech 1410 až 1412, mezitím wšak již roku 1411 i 1412 také Mikulášem z Egerberka dle twrze w kraji Ža- teckém, od roku pak 14159 prawidelně Mikulášem z Okoře dle zná- mého zámku toho jména w krajině mezi Prahau a Slanym. W okolí hradu tohoto náležely mu také Středokluky s twrzí a s podacím ko- stelním, které wšak prodal roku 1415- měšťanu Pražskému Petrowi Meziříčskému.") Jmenowání wšak Mikuláše dle Augustina co, prwního manžela, Woršily manželky jeho nepřišlo w zapomenutí ani w těchto létech nejwětšího jeho powznešení. Jmenujet se ještě roku 1412 w jedné listině slowutným Mikulášem Augustinowým z Egerberka (famosus vir Nicolaus Augustini de Egerberg).”) Roku 1415 neb 1416 zemřel, zůstawiw pokud známo jedinau dceru Dorotu, která žila ještě roku 1442.) Hlawnim dědicem jeho byl wšak Jindřich z Lažan dle smlauwy mezi nimi 0 dédictví zawřené“) Že Mikuláš z Okoře byl jiná osoba než Mikuláš z Lobkowic, jest w Palackého dějinách národu českého i jinde dostatečně uká- !) Archiv český III. 486. 2) Lib. erect. VIII. 157. 9) Archiv český III. 526. +) Archiv český II. 193. 55 -záno, a plyne to již z toho skutku, že Mikuláš z Okoře, jak tuto - powěděno, již roku 1416 byl mezi mrtwými, Mikuláš pak z Lobkowic - byl žiw do roku 1435. Z toho wšak následuje dále, že i jméno Mi- "kuláš Chudý wztahuje se na jinau osobu než jméno Mikuláš Augu- - stinůw. Příjmí Chudý náleží totiž práwě Mikulášowi z Lobkowic, - jak jest widěti k. p. z knih Confirmationum při roce 1412, kdež do- sazuje se farář w Lobkowicích „de consensu Nicolai Chudy ibidem de Lobcowicz“, aneb z listiny od roku 1419 w Archiwu Českém (IV. 376), kdež se mezi jinými pány a zemany českými uwodí také - „Mikuláš z Lobkowic dictus Chudý. Ze wšak Mikuláš Augustinůw nebyl Mikuláš z Lobkowic, nýbrž Mikuláš z Okoře čili z Egerberka, jest we předcházejícím žiwotopisném nástinu jeho ukázáno. Jest nyní otázka, který z těchto dwau byl mocným přítelem mistrů českých, který jim roku 1409 dopomohl tří hlasů w učení Pražském, když se jím we zpráwách o tom jmenuje jednau Mikuláš Chudý, jinde zase Mikuláš Augustinůw. Dle nejobecnější zásady historické kritiky musíme tu zpráwám sauwěkým a starším dáti před- nost před pozdějšími. Nejstarší a bezprostředný swědek skutku sa- mého, Jan Hus, jmenuje toho, který přímluwau u krále wec wymohl, Mikuláše Augustinowa. Dle knihy děkanské fakulty swobodných umění dosadil slowutný Mikuláš, radda králowský, prwního děkana této fakulty dle nowého řádu; wime pak aspoň, že Mikuláš Augustinůw byl tehdáž mezi raddami králowými, což o Mikulášowi z. Lobkowic toho času nedá se twrditi. Krátká kronika Lipská prawí, že rektor ‘ Henning z Baltenhagena odewzdal klíče Mikulášowi, písaři urbury na Horách Kutnách; tím wšak roku 1409 byl Mikuláš Augustinüw, ni- koli Mikuláš z Lobkowic: rukopis pak Wratislawský wýš oznámený, ač teprw pozdější (od r. 1459), jmenuje při tomto skutku wýslowně Jana Augustinowa (owšem mylně místo, Mikuláše Augustinowa). Je- dioym tudy zřídlem, které rozhodnau přímluwu u krále Wácslawa přičítá Mikulášowi Chudému, to jest Mikulášowi z Lobkowic, jest tak zwaná Invectiva contra Hussitas, sepsaná jak řečeno r. 1432. Udání její zakládá se patrně na nějakém omyle. Že skladatel její byl o osobě pana Mikuláše z Lobkowic wůbec zle zprawen, jest widěti již z toho, že jej při zmínce o události roku 1409 nazýwá nejwyšším písařem zemským (protonotarius regni), čímž ani Mikuláš z Lobkowic ani Mikuláš z Prahy čili z Okoře tehdáž ještě nebyli. Zmatení těch dwau osob od spisowatele již předce dwě desitileti od času onoho skutku wzdáleného dá se wšak lehce pochopiti a wyložiti z toho, že obadwa Mikulášowé bezprostředně následowali po sobě w týchž - "906 auřadech, tak totiž, že Mikuláš z Lobkowic byl náměstkem Mikuláše z Okoře ak w písařstwí urbory na Horách Kutnách tak potom w nejwyšším písařstwí zemském. Sitzung der Classe für die mathem. und Naturwissenschaften am 15. Juni 1870. Anwesend die Herren Mitglieder: Krejčí, Šafařík, Stud- nička, Weyr, als Gäste die Herren: O. Feistmantel, Jos. We- selý und K. Preis. Herr O. Feistmantel hielt einen Vortrag: „Ueber Pflanzen- petrefacte aus dem Nyraner Gasschiefer sowie seine Lagerung und sein Verhältniss zu den übrigen Schichten.“ In der neuesten Zeit hat der Nyraner Gasschiefer, der seines Bitumengehaltes wegen in unserer Hauptstadt Prag als Zusatz bei der Gasbereitung reichlich in Verwendung steht, und in der Nyřaner Gegend als „Brettelkohle“ oder „Plattelkohle“ bekannt ist, für die Natur- wissenschaft überhaupt, und für die Geologie und Palaeontologie in ihren beiden Zweigen, als Zoo- und Phytopalaeontologie insbesondere, eine grosse Wichtigkeit erlangt. Wenn wir uns in der Literatur, die sich auf die Steinkohlen- formation des Pilsener Kreises bezieht, umsehen, so finden wir, dass von denen, die bisher etwas über die Steinkohlenformation von Pilsen oder über Erscheinungen aus derselben berichtet haben — wie Prof. Zippe 1842, Prof. Krejčí 1853, Miksch 1853, Dr. Smetana 1853, Prof. Reuss 1854, Prof. Reuss 1855, Wanke (Oberverwalter) 1855, Lidi 1858, — erst Professor Geinitz im J. 1865 in seinem Werke: „Steinkohlen Deutschlands und anderer Länder Europas, I. Bd. pg. 301“ dieses Vorkommen erwähnt. Nach ihm gehört dieser Gasschiefer in sein drittes Revier, nämlich in das Blattnicer Revier; doch führt ihn Prof. Geinitz bloss aus drn Kohlenwerken des H. Pankrac von Nyřan an; er erwähnt Petrefacte, aber bloss Pflanzenpetrefacte und von diesen wieder bloss zwei Arten, nämlich: Oligocarpia Gutbieri Göpp. und Sphenopteris Gravenhorsti Brgt. welche letztere vorwaltet, was auch ich bei meinen Bestimmungen bestätiget fand. Doch legte Prof. Geinitz diesem Vorkommen damals noch keine Wichtigkeit bei, weil ihm die übrigen Pflanzenpetrefacte, sowie die interessanten Thierreste noch nicht bekannt waren. | 57 Doch heut zu Tage ist es anders; für uns hat dieser Gasschiefer eine andere Wichtigkeit, und zwar hat er sie besonders durch 3 Mo- mente erlangt, nämlich 1) durch sein Verhältniss zu den übrigen - Schichten 2) durch seine Ausbreitung und 3) durch seine organischen | Überreste. Um das Verhältniss zu den übrigen Schichten kennen zu lernen, besuchte ich heuer (1870) diese Gegend und fuhr in die diessbezüglichen Schachte ein, und zwar zuerst in den Schacht im Steinoujezd (Kameny Ujezd). Da erlangte ich folgende Resultate: Zu Oberst Ackererde . dann aufgelöster Sandstein compacter Sandstein . . . . ) in einer Gesammtmächtigkeit von Borsiomerae ae O0 3 Benenschieter' ol Ss hierauf das erste Kohleuflötz (Hauptflötz) . . . . Mächtigkeit 5‘ hierauf Kohlenschiefer und Sandstein . . .... Mächtigkeit 15° Baur gas zweite Plötz (Unterflötz) 19,9 Mächtigkeit 25“ Bee miele tiubes’ Gestein. 2.0.0, 22900! Mächtigkeie 9 und endlich Grundgebirge, Silurische Schiefer, Etage B. Hier ist also von dem Gasschiefer noch keine Spur; hier folgt unter der Kohle sogleich Kohlenschiefer. Die Petrefacte finden sich und zwar sehr zahlreich in der Firste des Kohlenflötzes, in seiner unmittelbaren Nähe, vor. Besonders wiegen vor Lycopodiaceae, die durch fast alle Gattungen vertreten sind und die Sigillariae, die 11 Species aufzuweisen haben, ebenso sind Calamiten ziemlich häufig, seltener sind Farren. Die Petrefacte hier kommen durchgchends auf grauem Schiefer vor und haben, namentlich die Lepidodendra und Sigillariae, ihre Rindensubstanz gut als Kohlenmasse erhalten. Ähnlich gestaltet sind die Verhältnisse an dem etwas südlicher, etwa eine Viertel Stunde von Kamený Újezd entfernten „Lazarus- schachte“ ; hier folgen ebenfalls ganz regelmässig aufeinander Sand- stein, Conglomerat, Kohlenschiefer, Kohlenflötz, taubes Gestein und Grundgebirge; nur sind die Maassen in den Schichten etwas ver- schieden, bedingt durch südliches Einfallen der Schichten, beim Ho- rizontalbleiben der Oberfläche; auch hier ist vom Gasschiefer keine Spur. | Der Pflanzenführende Kohlenschiefer ist hier etwas dunkler, als der von Kamený Újezd. Anders gestaltet bieten sich die Verhältnisse schon in dem 58 „Humboldschachte“ dar, der noch etwas südlicher gelegen und wieder etwa eine '/, Stunde vom „Lazarusschachte“ entfernt ist hier liegen ebenfalls: zu oberst Ackererde . hierauf aufgelöster Sandstein hierauf compacter Sandstein hierauf Conglomerat grauer Kohlenschiefer hierauf: Kahlenflätzy (ye ja jaja dra 2 dann unmittelbar unter dem Flótze an dasselbe anliegend der Gasschiefer (Brettl- oder Plattelkohle) . .15“—18“ mächtig, hierauf die úbrigen Schichten bis auťs Grundgebirge. Die Kohle, die hier vorkommt, ist die sog. Glanzkohle, doch auch sie bleibt in ihrer ganzen Ausdehnung nicht von gleicher Be- schaffenheit, sondern an Stellen übergeht sie allmälig in eine Abart, die ihren Glanz verliert, etwas dichter wird, eine etwas ins dunkel- braune ziehende Farbe annimmt, grossmuscheligen Bruch zeigt und beim‘ Anschlagen klingt; überhanpt nimmt sie den. Character der engl. Cannelkohle an; aber auch von dieser Abart ist dann der Gas- schiefer ganz deutlich zu unterscheiden, deren Unterfläche er anliegt. | Was nun diesen Gasschiefer anbelangt, so ist er auch in seiner ganzen Mächtigkeit nicht gleich rein, sondern stellenweise tritt in ihm eine dünne Schicht festen, ziemlich harten Schiefers auf, der ‚hier „Schleifsteinschiefer“ genannt wird, ausserdem ist er stellenweise von ganz dünnen Lagen eines bräunlichen Schiefers verunreinigt. Ausserdem finden sich in ihm zahlreiche Eisenkiesausscheidungen. Er ist bald von schwarzer, bald von dunkelbrauner Farbe, je- nachdem er ganz rein oder etwas verunreinigt ist, darnach ist er dann entweder spröde, wenn er rein und kohlenhaltig ist, oder zäh, wenn er minder rein ist; beim Anschlagen klingt er; er ist ausserdem so bitumenreich, dass er vom Kerzenlicht anbrennt. Unter ähnlichen Verhältnissen tritt dieser Gasschiefer in den Kohlenwerken des H. Pankrac bei Nyran auf, von hier war er zuerst bekannt. An anderen Orten ist er bis jetzt nicht bekannt geworden, selbst an den nächsten nicht, z. B. ia Blatnic oder in Wilkischen. Die grösste Wichtigkeit und das grösste Interesse nun bietet dieser ‚Schiefer dadurch, dass neben zahlreichen Thierresten, die schon Herr Dr. Frič besprach und die grösstentheils permischen Character tragen, auch zahlreiche Arten von Pflanzenabdrücken vorkommen, Etwa über 30° mächtig AN 59 die’ aber vorwiegend den Charakter der Kohlenformation führen und denen -von anderen Fundorten der böhmischen Kohlenformation - analog sind. Bisher he ich unter den vorgekommenen Resten 44 Arten be- stimmt, von denen 36 der Kohlenformation zufallen, und blos 8 als der permischen Formation angehörend angeführt werden, worunter sich zwar zwei Arten, nämlich: Walchia pinniformis Stbg. und. Odon- topteris Obtusiloba Naum. als Leitpflanzen Geinitz’s befinden. Uebrigens will ich bemerken, dass, soviel ich gesehen zu haben glaube, die Petrefacte am meisten in dem von Schieferthon verun- reinigten Gasschiefer vorkommen, ausserdem will ich als Eigenthüm- lichkeit hervorheben, dass die Substanz der Petrefacte häufig vom feinvertheilten Eisenkies durchdrungen ist und sie dann, ganz aus Eisenkies bestehend erscheinen ; am häufigsten habe ich es beobachtet bei: der Art: Cyothectes. arborescens Göpp. und Lepidophyllum majus Bgt. Die Pfianzenpetrefacte sind durch fast alle Ordnungen vertreten, die wieder die meisten Gattungen aufzuweisen haben. Ich will ver- suchen sie hier etwas näher zu besprechen. Die Ordnung der Equisetaceae und Asterophylliteae ist ziemlich sparsam vertreten. Die Gattung Equisetites weist bloss eine Art, die Göppert in seiner: „permischen Flora“ 1865, p. 29. tb 1 £. 1. und 2. anführt, auf, nämlich den Equisetites contractus Göpp. Aus der Gattung Calamites kam bis jetzt bloss Calamites Suckovi Bst. vor; und zwar besitzen wir ein gut erhaltenes Exemplar mit zwei Gliedern und einem Gelenke, wo die Tubercula ziemlich gut wahrnembar sind; ausserdem, andere Exemplare, wo jedoch bloss Reste der Rippen zu sehen sind. Die Substanz des ersterwähnten besteht aus faserigem Anthracit. Vom Sphenophylium. Bgt. ist bis jetzt bloss eine Art, Spheno- phyllum Schlothemi Bgt. bekannt, von der wir 3, Exemplare. besitzen, deren jedes aber bloss einen Blattwirtel darstellt; alle 3 Exemplare stellen die Art mit zerschlitzten Blätterrändern dar. „Aus. der Gattung: Asterophyllites sind bis jetzt bloss 2 Arten vorhanden, nämlich: Asterophyllites equisetiformis Bgt.; „von der Pflanze selbst ‘bloss Bruchstücke; dagegen zahlreiche Fruchtähren. Die 2te Art, Asterophyllites foliosus L. H. ist in einem etwas vollkommenerem Exemplar vorhanden. „Die Ordnung der Filices ist die reichlichst vertretene; von den 60 einzelnen Gattungen hat wieder die Gattung: Sphenopteris die meisten Arten aufzuweisen. Sie zählt bisher 9 Arten, die der Steinkohlen- formation angehören und 1 Art, die Göppert in seiner permischen Flora anführt, nämlich die „Sphenopteris crassinervia Göpp. perm. Hlora“ 1865 .p."90"1bF94 (0.4605 Unter den erst erwähnten 9 Arten wiegt die Sphenopteris Gravenhosti Bgt. bedeutend vor, was auch schon Geinitz in seinen „Steinkohlen Deutschlands und anderer Länder Europas ete. 1865, p. 301 I. Bd.“ erwähnt. | Als das interessanteste Vorkommen scheint mir unter den Sphe- nopteriden die Art: Sphenopteris Asplenites Gtb. (v. Gubier in Gaea v. Sachsen 1843, p. 76; Ettingshausen benannte diese alte Art als eine neue Asplenites elegans Ettingh.; in der Steinkohlenflora von Stra- donic 1852 p. 15, tb. 3 f. 1-3; tb. 4 f. 1—3) die bei uns in Böhmen bei Stradonic häufig, bei Swinna bei Radnic selten, und bei Zdárek bei Hronow ziemlich häufig vorkommt; und dann die Sphenopteris macilenta L. H. (Lindley «. Hutton flora fossil of great Brittain 1833— 35, V. 2. p. 193 tb. 151; dann: Geinitz: „Versteinerungen der Steinkohlenformation von Sachsen 1855; p. 14 tb. 23 £. 1.), die bisher in Böhmen nur bei Stradonic (Liseker Becken) bei Beraun, und in einem einzigen Fiederchen im Sphoerosiderit vom Weissen Berge bei Pilsen bekannt war. Interessant scheint mir ihr Vorkommen desshalb, weil sie bisher als echte Steinkohlenpflanzen anzusehen waren, um nun mit Palaeoniscen und Xenacathen zu- sammen vorkommen, wie wir diess noch bei anderen bemerken werden. : Die Gattung Hymenophyllites hat sich uns in dem Gasschiefer in 2 Arten erhalten und zwar: Hymenophyllites furcatus Bret (früher: Sphenopteris furcata Bot., Sphenopteris acutiloba Bgt.) und Hymenophyllites stipulatus Gtb. (früher: Sphenopteris rutaefolia Gtb.) in ziemlich deutlichen, aber sparsamen Resten; beide Arten kamen bisher bloss in der Steinkohlenformation vor. Die Gattung Cyatheites (früher Pecopteris) ist durch 4 Arten vertreten; unter diesen ist die häufigste Art der Cyatheites arbo- rescens Göpp. (Pecopteris arborescens Bgt., Filicites arboreus Schlt. und in permischen Cyathectes Schlotheim Göpp.) kommt zugleich häufig und in grossen Exemplaren vor, sowol Wedeln als in ein- zelnen Fiedern. Die Substanz dieser Art ist häufig von fein ver- theiltem Eisenkies durchdrungen. Die 3 übrigen Arten: Cyath. dentatus Ger., Cyath. Oreopteridis 61 Göpp. und Cyatheites Miltoni Göpp. hier untergeordneten Vorkommens Die Gattung Alethopteris weist 3 Arten, die selbst in der übrigen Kohlenformation nicht gar so häufig vorkommen, ziemlich zahlreich auf; namentlich gilt dieses von der Alethonteris cristata Göpp. (Pe- copteris cristata Gtb.), die aber grösstentheils bloss in einzelnen Fiederchen, aber ziemlich häufig und charakteristisch vorkommt. Ebenso kommt die Alethopteris longifolia Stbg. bloss in ein- zelnen Fiederchen vor, die aber gut erhaltene Nervatur besitzen. Die 3. Art Alethopteris erosa v. Gtb. kommt etwas seltener als die 2 früher erwähnten Arten vor, aber wir besitzen von ihr ausser zahlreichen einzelnen Fiederchen ein gut erhaltenes Stück eines We- dels mit 7 und 8 seitlichen Fiedern; die Substanz ist bei diesem Stück in Antrazit verwandelt. Die Gattung Neuropteris hat bisher bloss 2 Arten aufgewiesen; davon ist die eine, Neuropteris acutifolia Bgt. bloss in der Stein- kohlenformation vorgekommen, und zwar ist sie in ähnlicher Grösse erhalten, wie sie bisher bloss bei Radnic (in Břas), in Moštic und dann bei Dibři im Liseker-Steinkohlenbecken bei Beraun vorkam; erwähntes Exemplar besteht bloss aus einem einzigen Fieder (als Druck und Gegendruck, ist aber von beträchtlicher Grösse. In der 2. Art glaube ich die Neuropteris umbricata Gópp. er- kannt zu haben, die Göppert in seiner permischen Flora anführt (Göppert, permische Flora 1865 p. 100 tb. 10 £. 1. 2). Die Gattung Dictyopteris ist bloss durch die Dietyopteris Bron- eniarti Gtb. vertreten und kommt selten vor. Häufig kommt diese Art in der ganzen Steinkohlenformation Böhmens vor. Die Gattung Cyclopteris zählt 2 Arten: Cyclopteris oblongifolia Göpp., die aber bisher blöss in 3 Exemplaren vorkam; dann die Cy- clopteris orbicularis Bgt., die ziemlich häufig auftritt. Die Gattung Odontopteris ist vertreten durch die Odontopteris Schlotheimi Brgt., die sowol aus der Steinkohlenformation wie aus der permischen angeführt wird. Ausserdem finden sich zahireiche Reste einer anderen Art vor, die der Art Odontopteris obtusiloba Naum. sehr nahe kommen ; ich habe sie auch als solche vorgemerkt. Es wäre dieses dann auch eine von Prof. Geinitz’s Leitzpflinzen der permischen Formation. Aus der Ordnung der Lycopodiaceen tritt am häufigsten auf die Gattung Lepidophyllum als: Lepidophyllum majus Brgt. (Ettings- hausen Lepidophyllum binerve Ettgh.); und zwar kommen daselbst 62 überall noch die Blátterschuppen mit den eigentlichen Blättchen in © Verbindung vor; sehr häufig ist die Substanz, sowohl die Blatt- als die Schuppensubstanz, von fein vertheiltem Eisenkies durchdrungen. Dje übrigen Gattungen der Lycopödiaceae sind bis ve ziemlich selten aufgetreten. Aus der Ordnung der Sieillareae kam bisher bloss Stigma- rica ficoides Bgt. vor, die auch hier ohne Sieillaria und zwar ziemlich häufig und in grossen Exemplaren auftritt, welcher Umstand auch anderorts in der böhmischen Steinkohlen-Permformation vielfach beobachtet wird, und den Grundsatz, als gehören die een als Wurzeln zu den Sigillarien, nicht gerade bestätigt. un In die Ordnung der Palmae stelle ich einen Okrpökiiien; der grosse Aehnlichkeit besitzt mit der von Geinitz als Guilielmites umbonatus Gein. (Carpolithes umbonatus Stbe.) aufgestellten Art, die er zu den Palmae stellt, und die bei Dobraken sehr häufig vorkommt. Ausserdem kommen einige Arten vor, die bis jetzt keinen ganz bestimmten Rang im Systeme einnahmen; hauptsächlich gehören hieher Fruchtstände und Carpolithen. | Vor allem gehört hieher ein Fruchtstand, der die grösste Aehnlichkeit zeigt mit Schützia anomala Göpp., aber etwas kleiner ist als die bisher angeführten und abgebildeten Exemplare in Prof. Göpperts permischer Flora, 1865, p. 161 tb. 23 £. 1—6; 24 L 1. 2. Ich habe ihn als solchen ins Verzeichniss aufgenommen; Göppert stellt diese Art zu den Monocotylen, aber die Mutterpflanze ist unbekannt. Ausserdem kommt ein anderer Fruchstand, und zwar ziemlich häufig vor, der bisher nicht bestimmt ist. Auch sind bisher 2 Car- polithesarten bekannt. Endlich ist auch die Ordnung der Coniferae vertreten durch die Gattung Walchia und die Art Walchia pinniformis Stbg. Soweit also die Abdrücke, die ich bisher ohne viel Mühe be- stimmen konnte; ausserdem ist noch reiches Material "vorhanden, das Arten enthält, die noch nicht ganz sicher bestimmt werden konnten, die aber gewiss noch so manche Art liefern werden, wodurch ich später das Verzeichniss zu vermehren und vervollkommnen hoffe. Damit hätte ich also die Pflanzenreste aus dem Gasschiefer besprochen, der, wie gesagt, unter den Kohlen vorkommt. Aber auch der Kohlenschiefer, der grau unb glimmerhältig ist, enthält Petre- facte, die gewöhnliche Kohlenpflanzen darstellen; doch ‘hatte ich bisher Gelegenheit bloss aus 3 Ordnungen Petrefacte zu sehen und ee 63 zu bestimmen, aus der Ordnung Calamitae den Calamites Suckovi Bst., sowol als Stämmchen, als auch als Abdrücke auf Kohlen- schiefer; ferner aus der Ordnung Asterophylliteae die Gattung und Art: Annularia longifolia Bgt. und zwar in der grossen Form, wie sie bei Stradonic (in Böhmen) und auch bei Wettin vorkommt. Aus der Ordnung der Filices sah ich bisher bloss die Gattung -und Art Cyatheites arborercens Göpp. Doch unterliegt es keinem Zweifel, dass bei näherer Untersuchung sich auch die übrigen Koh- lenpflanzen in dem Schiefer ober der Kohle finden werden. Ich beobachtete diese Petrefacte am Humboldschacht in Stein- Oujezd unweit Nyřan. Nun will ich noch ein vollständiges Verzeichniss der bisher ge- fundene Petrefacte geben, nebst Angabe des Vorkommens der ein- zelnen Arten an andern Orten der böhmischen Steinkohlenformation. Pflanzenpetrefacte im Kohlenschiefer ober der Kohle. | bs a) Calamiteae. | Calamites Suckowi DEUTET -k Sehr häufig in der übrigen | Formation: Plas, Dobraken, Steinoujezd, Wilkischen, TremoSna, Blatnic, Bias, Přilep, Stradonic, Zlejcina, Dibři, Hyskow, Žebrák, Kladno, Kralup, Votvovic, Schwadowitz, Schatzlar, Radovenz. Vorkom. an anderen Orten | Nyř. Gasschiefer 1 böhm. Steinkohlenform. b) Astorophylliteae. Annularia longifolia OBL- ..noskiiotee + Sehr häufig: © Třemošna, Dobraken, Viska, Weisser Berg bei Pilsen, Jalovčin bei Třemošna, Lihn, Stein- | oujezd, Břas, Moštice, Že- brák, Stradonic, Dibři, Hý- skow, Kladno, © Votovic, Kralup, Schwadowitz, Schatzlar, Ždárek, Radovenz. 64 | Vorkom. an anderen Orten | der böhm. Steinkohlenform. | | Nor Gasschiefer c) Filices. Cyatheites arborescens Gópp. a + häufig: Viska, Jalov£in bei Třemošna, Břís, Plas, Blat- | | | nic, Lihn; Břas, Moštic; Dibři, Stradonic; Kladno, Rakonitz, Schvadovic, | Ždárek. Pflanzenreste im Gasschiefer unter der Kohle (Kohlen- pflanzen). Vorkom. an anderen Orten | | Nr Gasschiefer | ger böhm. Steinkohlenform. a) Calamiteae. Calamites Suckowi | -+ kommt in der übrigen Bgt. 1828: Brongni- | Substanz bei ei- | Steinkohlenformation sehr art: Hist.d. veg. foss. | nem in Antracit | häufig vor, wie oben die I... 194° SA Y 2.15 £. 1-6 4.16 umgewandelt; | Fundorte schon angeführt N. N selten. wurden. b) Asterophylliteae. Asterophyllites equi- selten. |häufig in der übrigen setiformis Bet. 1828: Kohlenformation: © Stein- Brogn art: Prodrome oujezd, Weiprnic, Třemoš- Be 6 ná, Lihn, Břas, Přilep, Dibři, Zlejeina, © Lubno, Tuřan, Schlan, © Libovic, Zeměch, Votvovic, Kralup; Schwadowic, Ždárek. 65 Nyř. Gasschief Vorkom. an anderen Orten Jr. DASSCHIEIET (ger bohm. Steinkohlenform. i | Asterophyllites fo- selten. Auch seltener in der übri- liosus L. H. 1831-32: gen Kohlenformation: bei Lindiey u. Hutton: Třemošna, Břas, Swinna,. Flora foss. of. gr. Br. | | Hyskow, Stradonic, Stilec a a | | bei Žebrák. | Sphenophyllum selten. | häufig: am Weissen Berg Schlotheimi Bgt. bei Pilsen, Blatnic, Do- 1828 : Brongniart:: Pro- braken, Steinaujezd, Vil- drome p. 68. | kyšen; Břas, Svinna, Zlej- | cina; Kralup, Votvovic; Schatzlar, Schvadovic, Ždá- | rek, Radovenz. c) Filices. Sphenopteris Höning- Auch ziemlich selten: Vra- hausi Bst. 1828: novic, Stradonic, Zdärek, Brongniart: Hist. d. Votvovic, Läny. | veg foss. I. p. 199 tb. | 52. Sphenopteris Linki | ziemlich selten. Noch nicht vorgekommen. Göpp. 1841: Göppert: Gattungen fossiler Pflanzen I. p. 7. | | Sphenopteris micro- nicht sehr selten. Bisher bloss bei: Ždárek loba Gópp. 1836: (bei Hronow) vorgekommen. Göppert: System. fi- lic. foss. p. 238 tb. 13 4. 123, | | Sphenopteris Graven- | die häufigste | bis jetzt noch nicht vor- horsti Brgt. 1828: Farrenart. gekommen. Brongniart: Histoire d. veg. foss. I. p. ROE tu. DD.. 3. Sitzungsberichte V. 5 Sphenopteris tridacty- lites Brgt. 1828: Brongniart: histoire de veg. fossil. I. p. 186 tb. 49 £. 1. Sphenopteris Asple- nites v. Gtb. 1843: v. Gutbier in gaea | von Sachsen p. 76. Sphenopteris elegans Bst. 1828: Brongni- art: Hist. d. veg. foss. pps 723910900 12 Sphenopteris maci- lenta L. H. 1833-35: Lendley et Hutton: flora fossil of gr. Brit. V. 2. p. 193 | tb. 451; | Sphenopteris obtusi- loba Bst. 1828: Brongniart: Hist. d. veg. foss. I. p. 204 tb. 5342: | Hymenophyllites fur- catus Bgt. 1836: Góp- pert: Systema filic. foss. p. 259. Nyř. Gasschiefer ziemlich selten. selten. seiten. selten. selten. selten. m Vorkom. an anderen Orten | der böhm. Steiukohlenform. | | Auch hier nicht häufig: Steinaujezd, Stradonic, Schatzlar. ziemlich häufig: am Weis- sen Berge, (bei Pilsen, hier selten) ; bei Svinna (sel- ten); Stradonic (sehr häu- fig); Dibři (seltener); Hy- skow (häufig) ; Kladno (sel- ten) Zdärek (häufig). häufig: Weisser Berg (bei Pilsen), Třemošna, Stein- aujezd, MoStic, Svinna, Stradonic, Přilep, Žebrák, Rakonic, Kralup, Schatz- lar. Auch hier selten: Weisser Berg (bei Pilsen), Strado- nic, Dibři. häufig bei: Steinaujezd, Vranovic, Svinna, Chonle, Břas, Přilep, Zlejcina, Stra- donic, Kralupy, Votvovic, Kladno, Schatzlar, Schwa- dovic. hier háufig: Weisser Berg (bei Pilsen), Tremosna, Steinaujezd, Břas, Zlejcina, Přilep, Žebrák, Kralup, Rakonic, Votvovic, Schatz- lar. Hymenophyllites sti- pulatus Gtb. 1836: | ziemlich selten. Göppert: in Bronn ind. pal. p. 602. Cyatheites dentatus Göpp. Brgt. 1836: Göppert: Systema fi- lic. foss. p. 325. Cyatheites arbores- cens Göpp. 1836: Göppert: Systema fi- lic. fossil. p. 321. Cyatheites Oreopte-. rides Göpp. 1836: Göppert: Systema fi- lic. fossil. p. 323. Cyatheites Miltoni Göpp. 1836: Göppert: Systema filic. fossil. p. 324. Nyř. Gasschiefer ziemlich selten. häufig. hier selten. selten. jezd, Blatnic, 67 Vorkom. an anderen Orten der böhm. Steinkohlenform. Ebenfalls ziemlich selten. Rakonic, Läna, Kladno, Votvovic. Sehr häufig: Veiprnic, Třemošna, Blatnic, Stein- aujezd ; Břas, Moštice, Vra- novic, Svinna, Stradonic, Zlejcina, Kralup, Votvo- vic, Kladno, Rakonic, Lubno, Schlan, Schatzlar, Schwadowic. Auch hier ungemein háu- fig, wie ich es schon frü- her oben angegeben habe. Sehr häufig: Ellhotten, Třemošna, Steinoujezd, Dobraken, Vilkyšen, Moštic, Břas, Svinna, Dibři, Přilep, Kralup, Koleč, T uřan, Votvovic, Zeměch, Läna, Schwadowitz, Ždárek, Schatzlar. Sehr häufig: Weisser Berg bei Pilsen, Steinau- Dobraken, Třemošna, Lin, Veiprnic, Viska, Vilkyšen, Vra- novic, Břas, Svinna, Mo- štic, Zlejcina, Dibři, Koleč, Zeměch, Votvovic, Kralup, Tuřan, Libovic, Kladno, Rakonic, Läna, Ždárek, Schwadowitz, Schatzlar. 5* 68 Alethopteris longifolia | Göpp. 1836: Göppert: System. fil. fossil p. 308. Alethopteris erosa Gtb. 1843: Gutbier (als Pecopt. erosa) in | Gaea von Sachsen p. 81, 83. Alethopteris cristata Gtb. 1843: Gutbier (als Pecpt. crist.) in Gaea v. Sachsen p. 80. Oligocarpia Gutbieri Gtb. 1841: Göppert: Gattung . fossiler Pflanzen Lief. 1. 2. DE bd., B Neuropteris acutifolia Bgt. 1828: Brgt. Hi- stoire de vegét. fos- siles I. p. 321 tb. 64 Ta RR Dictyopteris Brongni- arti Gtb. 1835: Gut- bier in Abdrücke u. Versteinerungen des Zwickauer Schwarz- kohlen-Gebirges und seiner Umgebungen I. p. 63, tb. 11 £. 7,:9, 10. N yř. Gasschiefer häufig. häufig. häufig. nicht sehr häufig. selten. selten. | Vorkom. an anderen Orten der böhm. Steinkohlenform. ziemlich häufig: Plass, Vi- ska, Veiprnic, Eillhotten; Svinna, Vranovic, Moštic, Zdárek. © | nicht häufig: Blatnic, | | Steinoujezd, Svinna, Rad- nic, Votvovic, Žebrák. nicht háufig: Weisser Berg bei Pilsen, Svinna, Votvo- vic. ziemlich selten: Nyřan, Svinna, Stradonic. hier háufig: am Weissen Berge bei Pilsen, Blatnic, Gross-Lochowic; Moštic, Břas, Miroschau, Stradonic, Dibri, Rakonic, Votvovic, Schatzlar. Ziemlich háufie: Weisser Berg bei Pilsen, Blatnic, Svinna, Stradonic, Zebräk, Přilep; Rakonic, Votvovic Schatzlar, Ždárek. 69 Cyclopteris orbicularis Bst. 1828: Brongni- art: Prodrome p. 52. Cyclopteris., oblongi- folia Göpp. 1844: Uebersicht der Flora Schlesiens p. 209. d) Lycopodiaceae. Lepidodendron di- chotomum Stbg. 1820. Stbg.: Vers. I. p. 19. th.18.52. Sagenaria elegans L. H. 1833—35 Lindley u. Hutton fossil flora of great Brittain tb. 118 u. tb. 119. Sagenaria obovata Stbg. 1837: Stbg.: II. p. 178 tb. 68 £. 6. Lepidophyllum majus Bst. 1828 Brongni- art: Prodrome p. 87. Lepidostrobus varia- Bis sl. „EL 1831. Lindl u. Hutton flora | fossil of great Brit- tain p. 10 tb. 10. Nyř. Gasschiefer ziemlich häufig. selten. selten. selten. selten. häufig. ziemlich selten. Vorkom. an anderen Orten der böhm. Steinkohlenform | hier ziemlich selten: Břas, Dibři, Plass. Von hier noch nich ange- | führt. hier sehr häufig: Steinau- jezd, Blatnic, Dobraken, Tře- mošna, Viska, Svinna, Chom- le, Břasy; Lisek, Zlejcina Rapic, Rakonic, Kladno, Brandeisl, Kralup, Zeměch, Schatzlar, Schwadowitz, Ždárek. hier häufig: Steinaujezd, Blatnic, Dobraken, Bias, Moštic, Žebrák, Zeměch, Rapic, Kladno, Kralup, Rakonic, Lubno, Schatzlar. häufig; Steinaujezd, Do- braken, Blatnic, Vranovic, Břas, Svinna, Moštic, Li- sek, Kladno, Votvovic, Rapic, Schatzlar. auch hier ziemlich häufig: Steinaujezd, VilkySen, Břas, Stradonic, Zlej:ina, Kralup, Schatzlar. häufig: Plass, Steinaujezd, Třemošna, Břas, Chomle, Stradonic, Kralup, Schwa- NOW u u E u n o m 70 e). Palmae. Guilielmites umbona- tus Gein. 1865: Gei- nitz, Steinkohlen Deutschlands und an- derer Länder Eu- ropas p. 314. f) Sigillarieae. Stigmaria ficoides Bgt. 1822: Memoires mus. d’ histoire des végétaces fossiles p. 82 u. 88 tb. 7. 9) Carpolithes. Rhabdocarpus amyg- dalaeformis Göpp. et Berg. 1848: Góp- pert u. Berger: de fruct. et seminibus p. 20 tb. 1. J. 8. £.9. Carpolithes Corculum Stbg. 1821: Sternberg, Vers. I. 1. 4. tb. 7 £6. Nyř. Gasschiefer selten. häufig. selten. selten. i = N & Auch hier an wenigen Orten; Dobraken (sehr häufig), Steinaujezd (selten); Vei- prnice; Svinna © (Stern- berg). Auch hier sehr häufig (in der ganzen Kohlenform.): Steinaujezd, Blatnic, Vil- kyšen, Viska, Bries, Vra- novic, Břas, Svinna, Mo- štic, Stilec (Žebrák), Lisek, Zlejcina, Přilep, © Lubno, Rakonic, Kladno, Lana, Votvovic, Zeměch, Buště- hrad, Kralup, Schwadowitz, Schaclar,- Ždárek. Auch selten; nur bei Rad- nic vorgekommen. hier ebenfalls selten; nur bei Radnic bisher gefunden. Vorkom. an anderen Orten der böhm. Steinkohlenform. Dies wären also die Petrefacte des Gasschiefers, 71 insofern sie Pflanzenabdrücken entsprechen, die bisher bloss aus der Steinkohlen- formation angeführt wurden. Es sind also 36 Arten, mit 18 Gattungen in 6 Orinungen, Nun will ich auf ähnliche Weise auch noch die Petrefacten anführen, die auch in der permischen Formation vorkommen, und will zugleich noch das Vorkommen an anderen Orten der permischen Formation bemerken. Nyř. Gasschiefer a) Equisetaceae. Equisetites contractus Göpp. 1865 Göppert: foss. flora der per- misch. Formation p. 29 budí 12. b) Filices. Neuropteris imbricata Göpp. 1865: Göppert: Flora der perm. For- mation p. 100 tb. 10 141.12, Odontopteris Schlot- heimi Bgt. 1828: Brongniart: histoire de veget. fossil. I. p. 256 tb. 78 f. 5 selten. — = — n n selten. selten. o n Vorkom. an anderen Orten (der böhm. Steinkohlenform. in Böhmen noch nicht ge- funden. (Göppert beschreibt diese Art aus Schlesien.) ziemlich selten, bis jetzt nur von Schwarzkosteletz, Peklov bekannt. diese Art kommt auch in der böhmischen Kohlen- formation, aber nicht häu- fig vor und zwar bis jetzt bei : Stradonic u. bei Schwa- dowitz. In der permischen Forma- tion Böhmens noch nicht bekannt, anderorts wohl, es gehört daher diese Art vielmehr zu den Stein- kohlenpflanzen. ae ee[ [SS vv ER 72 | 0 ot: Gasschiefor) Vorkom. an anderen Orten | Pamět Der an anderen Orten 77 der böhm. Steinkohlenform yř. Gasschie “der böhm. Steinkohlenform.| Onktniihbrienktich aalktun nna o | Odontopteris obtusi- nicht so selten; bei Pe- ziemlich selten. ] klov, Klobuk, Ploučnic | loba Naum. bei Lomnic u. bei Braunau. Sphenopteris crassi- selten. Aus Böhmen noch nicht bekannt in der permischen Formation. | | nervia Göpp. 1865: Göppert: Flora der perm. Formation p. 0 (D99. 10. Asterocarpus Geinitzi selten. Gtb. sm. 1865: Góp- pert: Flora der per- mischen Formation p-"128.10. S18: selten ; bisher nur am Oel- berge bei Braunau u. bei Klobuk vorgekommen. c) Monocotyledones. Schůtzia anomala selten. Auch nicht häufig ; Brau- Göpp. 1865: Göppert nau. permische Flora p. 1643-10. 25° 1 1-0. 6b.24911."2 d) Coniferae. Walchia pinnifor- selten. Ziemlich häufig in Košťa- mis Stbg. 1825: Vers. low, Kozinec, Stěpanic, Ep, Ottendorf, Huttendorf, Kalná, Hermannseifen, Braunau. | | | | | an Es kommen also neben den 36 Arten Kohlenpflanzen noch 8 Arten permischer Pflanzen vor, die sich auf 7 Gattungen in 4 Ord- nungen vertheilen. Der wichtigste und interessanteste Fund bei dem Ganzen bleibt das Zusammenvorkommen dieser, grösstentheils Steinkohlenpflanzen, zugleich mit permischen und mit einer grossen Anzahl von Thierabdrücken, die fast durchgehends permische Arten 73 sind, durch welchen letzteren Umstand dieser unter der Kohle lie- gende Gasschiefer einen bedeutenden Einfluss auf die Stellung der sanzen über ihm liegenden Formation nimmt. Über die Reste der Kreideformation bei Kuchelbad. Bekanntlich erstreckt sich die bohmische Kreideformation bis in die unmittelbarste Nähe Prags und bedeckt daselbst immer die höheren Rücken der Anhöhen, die sich längs der Thäler im silurischen Ge- birge hinziehen. So an der Anhöhe des Sarkathales, ferner bei Střešovic, dann auf der Weissenberger Anhöhe, wo die Kreideformation bis zum Strahover Thor hinreicht, ferner die Vidvoler Anhöhe, auf deren einen Seite (nördlich) die Besitzung Cibulka, auf der andern (südlich) das Dorf Jinonic liegt. Die Kreideformation ist hier durch 3 Schichten vertreten; oh die Perucer Schichten, den Korycaner Quadersandstein und den Weissenberger Pläner. Zwei von diesen Schichten, die erste und die letztere, haben gleiche Wichtigkeit für die Industrie. Der Plänerkalk liefert ein viel im Gebrauch stehendes Baumaterial; die Perucer Schichten, die als Letten auftreten, sind besonders durch letzteren wichtig, weil er vielfach als Töpferthon verwendet wird. Dieser Letten kommt überall an den Gehängen unter dem Pläner und Sandstein zum Vorscheine, wo er nicht, wie bei den weissenberger Brüchen, durch Plänerschotter verschüttet ist. Auch ist dieser Letten bezüglich der Wasserleitung von Wichtigkeit, weil er das von oben her durchsickernde Wasser aufhält und dicses nun von dort abgeleitet werden kann, wie dies in Jinonic bei dem dortigen Bräuhause wirklich der Fall ist. Ebenso sind beide genannten Schichten wichtig für die Wis- senschaft, und zwar namentlich für die Palaeontologie, weil darin zahl- reiche Petrefacte sowohl aus dem Thier- wie aus dem Pflanzenreiche angetroffen werden, und zwar kommen die Thierreste im Pläner der Weissenberger Brüche vor; die Pflanzenreste meistentheils in dem Perucer Letten und am häufigsten bei Jinonic; einige wenige auch im Pläner; unser Museum besitzt von beiden Orten zahlreiches Material. | Was die Pflanzenreste von Jinonic anbelangt, so sind es be- sonders Phylliten, die daselbst vorgefunden werden, und zwar auf 74 einem röthlichen ziemlich festen Letten; am Weissen Berge (im Pläner) neben Phylliten auch noch Confereästchen, nämlich die Art Gei- nitzia cretacea Göpp. | | Unweit Kuchelbad, nur etwa eine halbe Stunde nördlich davon entfernt, linkerseits von der Strasse an einem Abhange, kommt ebenfalls ein ähnlicher Leiten, zum Theil in Thon: schon. aufgelöst zum Vorschein, der erst in der Tiefe fester wird. Er ist hier nicht mehr vom festen Quadersandstein und Pläner überlagert, sondern von aufgelöstem Sandstein; ausserdem finden sich auf der entspre- chenden Anhöhe Blöcke von Sandstein, dessen Bindmittel zum Theil vom Eisenoxyd gebildet ist; ähnliche Blöcke findet man ausserdem zerstreut auf dem Kalkplateau bei Butovic, Slivenec, ferner in ein- zelnen Felsblöcken oberhalb Dejvic bei Prag und auf den Höhen östlich von Tachlovic; ebenso findet man Reste, wahrscheinlich her- abgeschwemmt, schon an der Strasse bei Kuchelbad bis zu diesem Orte; es sind höchst wahrscheinlich Ueberreste von dem tiefsten Quadersandstein der Kreideformation, wie er an den nahen Anhöhen zu sehen ist. Doch bezüglich der Lettenschichten, die daselbst zum Vorschein kommen, waren Zweifel eingetreten, weil sie eben nicht sc o von Quadersandstein und Pläner überlagert sind, ob sie vielleicht _ nicht der Tertiärformation angehören. Zum Glück aber führen diese Schichten in ihrer Tiefe, wo sie fester werden, Abdrücke, aber bloss Pflanzenabdrücke und zwar grösstentheils Phylliten. Unser Museum besitzt von diesem Fundorte seit dem Jahre 1868, wo Dr. Frič daselbst arbeiten liess, ein ziem- lich reichliches Material, das aber bisher auch nichts entschieden hat, da die Petrefacte nicht bestimmt waren. Heuer nun wurde mir die Einreihung derselben übertragen; alsbald erkannte ich darunter die ausgesprochendste Kreidepflanze, zugleich Leitpflanze, nämlich: Cred- neria Zenker, die unter den Phylliten an Häufigkeit vorherrscht; sie ist auch in der übrigen Kreideformation in dem Perucer Letten häufig vertreten, namentlich kommt sie bei Kounic sehr häufig vor; ausserdem bei Landsberg und Vyšerovic. Sie ist durch 3 Arten vertreten. | | Ausser dem kommen noch andere Arten von Phylliten vor, denen ähnliche auch in der übrigen Kreideformation vorkommen, ausserdem auch etliche Farnarten (Farnwedel). In dem Jahre 1868, aus dem dieses Material stammt, war an dieser Stelle ein Bruch offen, etwa 8° tief, aus dessen Lagerung zu schliessen war, dass daselbst eine Dislocation stattgefunden haben Pak Zu 75 mochte; denn zu oberst lag aufgelöster Quadersandstein, aber nicht horizontal unten begrenzt, sondern schräg von oben nach unten, hierauf waren die Letten in Schichten, ebenfalls schräg von oben nach unten, etwas gewunden, die gegen die Tiefe an Festigkeit zu- nahmen und hauptsächlich hier die Abdrücke erst enthielten; zugleich gewannen hier in der Tiefe die Lettenschichten an Ausbreitung; als untere Begrenzung befand sich dann an der einen Seite abermals aufgelöster Sandstein, so dass es den Anschein hatte, als ob diese Schichten hereingefallen, eingekeilt wären. Doch seit dem 1868 ist der ganze Bruch eingesunken und verschüttet und erst heuer wird er wieder aufgemacht, aber die Ar- beiter sind daselbst erst vielleicht in der 2 Klafter, so dass sie noch nicht sobald auf die Petrefacten führende Schicht kommen dürften, wobei ihnen auch noch der Umstand die Arbeit erschwert, dass beiläufig von der 4. Klafter an nach abwärts Wasser aufgestaut sich befindet, was sie immer herausbefördern müssen. Ich füge jetzt ein kurzes Verzeichniss der Pflanzenpetre- facte bei: ee | An anderen Orten der| Kuchelbad Kreideformation. | Credneria subtriloba Landsberg, Kounic, Vy- E k. 1. häufig. Serovic. Credneria denticulata E o TU je háufig. Kounic. Credneria integerrima | ni 2... seltener. noch nicht vorgekommen. Phylliten div. spec. .| häufig. häufig. Mllices 3 8D.. ... selten. häufig. Carpolithes 1 sp. . selten. noch nicht vorgekommen. Durch diesen Fund ist nun diesem Letten von Kuchelbad eine viel natürlichere Stellung gegeben; er lässt sich dann leicht mit den übrigen Kreideinseln in der Umgegend Prags in Zusamen- hang bringen, und präsentirt so vielleicht einen Uferrand des ehe- maligen böhmischen Kreidenmeeres. 76 Sodann trug. Herr Prof. Dr. Studnička vor: „Beiträge zur Theorie der Integration von completen linearen Differentialglei- chungen.“ Soll eine complete lineare Differentialgleichung k=0,_ dey ran ee Kir integrirt werden, so verschafft man sich bekanntlich vorerst das Integral der reducirten Gleichung | dk ďy & X u p V | (2) das durch Summirung a n particuláren Integrale dieser Gleichung YY“ ho Jé) Yn ; nachdem sie mit den willkürlichen Constanten Or in By multiplicirt worden sind, also in der Form | erhalten wird; fasst man in diesem Integrale der Gleichung (2) die einzelnen Constanten als Funktionen von x auf und bestimmt sie so, dass in Folge dessen das Integral (3) der Gleichung (1) genügt, so ist nach Lagrange’s Vorgang das System der Gleichungen Ey E nd = (4) 2 270 = 0 : Z nm aan nach den einzelnen C“ aufzulösen, wodurch man allgemein erhält ? do K == dx — ru 9 und wenn integrirt wird, Om AJ 2 de, (5) wo Am die neue Integrationsconstante bezeichnet; werden endlich die so bestimmten Werthe der einzelnen Constanten in die Formel (3) eingeführt, so erhält man als Integral der completen Gleichung (1) Yy= Z Am Ym + Zm S" En du, | (6) woraus hervorgeht, dass es aus dem Integral der reducirten Glei- chung und aus einer besonderen Funktion von Z, 77 9 (z) = ZYm S Em dz, (7) besteht, welche an und fůr sich auch der Gleichung (1) genůgen muss, da fůr den Fall, dass bh AD S de dy 0 gesetzt wird, unmittelbar aus (6) Y = Zm S čn dz = 9 (7) folgt. Daraus ergibt sich nun, dass es möglich sein muss, diese so- genannte Ergänzung des Integrals der reducirten Glei- chung in einzelnen Fällen selbstständig zu entwickeln und so die Bildung und Auflösung der beiden Systeme (4) und (5) zu umgehen, die Methode der Variation der Constanten somit entbehrlich zu machen. Zu welchen Resultaten dies in den einfachsten Fällen führt, soll nun im folgenden angeführt werden. I. Sind in der Gleichung (1) die Coěfficienten | A ET A A constante Gróssen und aj. X=anr Br- ya’... um, (8) so hat, wie leicht einzusehen ist, auch © (x) dieselbe Form wie X; setzt man daher p (x) = A+ Ber Cz — ... + Ma” (9) und führt diesen Werth statt y in die Gleichung (1) ein, so be- stimmen sich nach der Methode der unbestimmten Coěfficienten un- mittelbar die unbekannten Constanten AB 205430 M, wodurch auch g (x) bestimmt ist, ohne dass man die particuláren Integrale der reducirten Gleichung aufzusuchen braucht. Ebenso ist für den Fall, dass Bl. X aepe, (10) © (x) von derselben Form wie X , daher man p (z) = A ex setzen und durch Einführung dieses Werthes in die Gleichung (1) das noch unbekannte A bestimmen kann. Mann erhält nähmlich, wenn Kt XMB... + X B- X, =P (1) gesetzt wird, unmittelbar 78 & GE daher sofort | o- vebe 9 (9)——5—- (12) Ist hiebei B eine kfache Wurzel der Gleichung Bd so wird der Ausdruck (12) unbestimmt, wesshalb der Zähler und Nenner kmal nach ß derivirt werden muss, wodurch man erhält EL a ak ebx | k P . (1 3) Dass in diesem Falle £ rar Integrale der reducirten Gleichung gleich werden und daher ihre Summe durch eBx (6, +0, x + C, až +... + G ak) zu ersetzen ist, hángt mit der vorigen Erscheinung zusammen. Fůr den Fall, dass vl. X =asnyxz—Beosyx, (14) wobei auch « oder B = 0 sein kann, muss © (x) aus demselben Grunde von derselben Form sein. Setzt man also p (z) — Asinya- Beosyx (15) und fůhrt diesen Werth in die Gleichung (1) ein, so erhált man durch Vergleichung der Coöfficienten des- cos und sin zwei Glei- chungen, aus denen sich die Werthe für die noch unbestimmten Grössen A und D leicht ausmitteln lassen. Setzt man hiebei = Az Kyi Ip N, z X“7y— X9 X rn so findet man sehr leicht A ad, T BS\ BR PH Beh HT woraus folgt, dass in diesem Falle ad, + Pš 60 né 2 st P ea Bana. 38? cosy«. (16) Wird ausnahmsweise 61 —0, so erhält man für o (x) die einfachere Form g (z) = smyatt- spa, (17) 0 0 welche für den Fall, dass y eine kfache Wurzel der ‚Gleichung 19 5 = „0 ist, unbestimmt wird, woraus folgt, dass man wieder Zähler und Nenner kmal nach y deriviren muss; man erhält sodann desi 0+ ee 9 (z) = ENTE (18) Ist « oder B = 0, so reduciren sich ann dem entsprechend die Ausdrücke (16), (17) und (18). II. Ganz analog findet die Bestimmung des Ergánzungsgliedes © (x) statt, wenn in der Gleichung (1) die Cočfficienten BOSE KO RE ech er We so beschaffen sind, dass allgemein X = a (a + buk, (19) wobei auch a — 0 und 6 71 sein kann. Ist fůr diesen Fall aj. X=aez Be- ya +... tum, (20 so hat auch das Ergäuzungsglied dieselbe Form wie X, ist also allgemein p (X) Z A+ Brzy Čr —.... — Mr, (21) - wobei die unbestimmten Coöfficienten Ar Goran wieder auf dieselbe Weise erhalten werden, wie unter I. «. Hat ferner X neh Form wie Xp, ist also Bl. = «(a + by)n, (22) so wird auch für o (x) er Form anzunehmen und desshalb v (z) = A(a—+ by)“ zu setzen sein, wobei A ebenso zu bestimmen ist wie unter I. ß. Setzt man nämlich %nm(m—1)...(m—n +1)" +... +a mom m = P, (23) so findet man sehr leicht, dass wieder & = Bo daher VEM er (24) Ist jedoch m eine kfache Wurzel der Gleichung Di. 07 80 so ist für diesen speciellen Fall, ähnlich wie früher a (a + bay" K (a + abs 9 (z) = Hon, : Zap A1 da Zähler und Nenner kmal nach m» derivirt werden müssen. Ist hiebei a == 0, 8 = 1 und dem entsprechend P= P', so verwandeln sich die letzten Ausdrücke in die einfacheren m ax 9 (9) = 57 (25) a m und IF pen (26) Aus der Formel (25) geht zugleich hervor, dass man in diesem Falle, wenn X die Form (20) hat, nur diejenigen Potenzen in die Form (21) aufzunehmen braucht, die (20) besitzt; denn dann gilt für das Ergänzungsglied die Formel a + Br + ya +... Hvar pF- (27) Fůr den Fall, dass v. X = aesinal (y + 08x) + B cos gl (9 — dx), (28) ist aus dem Vorangehenden ersichtlich, dass auch g (x) = A sim gl (y -+ 9%) + B cos gl (y — dx) ist, wo die Werthe fůr A und B auf dieselbe Weise gefunden werden, wie früher unter I. v. Stellt man námlich fůr diesen Fall die analogen Ausdrůcke 6, und 5, zusammen, so erhält man der Formel (16) zufolge DE sin al + 80) + cos dl (p -4 do), (29) 0 1 4 3 aus Eicher ehe die einfacheren für «=0 oder P=0 um- mittelbar folgen. Wäre hiebei | & = 0 so folgt aus asmnerhen Formel Bin, mul +- dx) — -E 00s al (y |- dx) . © (30) Ist endlich : eine kfache Wurzel pc: Gleichung U so muss auch in diesem Falle Zähler und Nenner im Ausdrucke (30) nach g derivirt werden, wodurch man erhält no a on Sn 92) (31) 81 II. Für die bisher betrachteten Fälle ist es bekanntlich möglich -die particulären Integrale der betreffenden reducirten Gleichungen zu bestimmen und so durch Variation der Constanten auch das In- tegral der completen Gleichung zu entwickeln. Schliesslich sei noch ein Fall angeführt, wo man unmittelbar die Ergänzung auf eine ähnliche Weise wie früher finden, die parti- eulären Integrale aber allgemein nicht herstellen kann. Haben nämlich die Coefficienten der Gleichung (1) al DE SY EI RR, allgemein die Form ı XK AZ Be + a" +... mě (32) und ist o X=u+Be+ ré... + uam, (33) so hat auch das Ergänzungsglied dieselbe Form wie X, ist somit o(@)=A+Bre+Cxk’+...+ Ma, (34) wobei die noch unbestimmten Coöfficienten A u OVA dadurch bestimmt werden, va man Heck Ausdruck statt y in die Gleichung (1) einführt, nach Potenzen von x ordnet und die Methode der unbestimmten Coöfficienten anwendet. Für den Fall, dass allgemein XK z OUE =- byw (34) ist, wobei Laplace’s Methode die partikuláren Integrale der redu- cirten Gleichung finden lehrt, findet dieser Vorgang offenbar nur dann Anwendung, wenn b, — 0 ist, der Coöfficient von y also con- stant wird. Wie schnell und bequem in praktischen Fällen unsere Formeln zum Ziele führen, erfährt man am besten, wenn man eine und die- selbe Gleichung nach beiden Methoden integrirt. Hätte man z. B. die Gleichung | a“ — By“ — 12y/ — 8y = 1-+2e8 zu integriren, so liefert die Anwendung der Formel (8) die Ergän- zung wegen 1 Sitzungsberichte IV, 6 82 1 und die Formel (13) unmittelbar die Ergänzung wegen 2e*x - e?x 9 (z) = so dass man nun als Integral dieser eompleten site nen erhält, u e* (A +Ge+G+-5)=3 R wáhrend die Anwendung der Methode der Variation der Constanten zu weitláufigen Rechnungen führt, deren Resultate schliesslich auf dasselbe Integral sich reduciren. Es ist ein sicheres Zeichen, wenn im Laufe einer Rechnung viele Glieder entwickelt werden, die sich im späteren Verlauf derselben theilweise aufheben und im Resultate nicht erscheinen, dass es Me- thoden geben muss, welche die Entwickelung solcher Glieder ver- „meidend rascher zum Ziele führen. Sitzung der Glasse für Philosophie, Geschichte und Philologie am 20. Juni 1870. Anwesend die Herren Mitglieder: Wocel, Emler und Tief- trunk; als Gäste die Herren Pažout und Cimbura. | Herr Dr. Emler hielt in böhm. Sprache einen Vortrag: „Ueber die Hoflehntafel des Königreichs Böhmen,“ nachfolgenden Inhalts: Beim Sammeln der Ueberreste der am 2. Juni 1541 durch eine Feuersbrunst zu Grunde gerichteten Landtafel Böhmens fand "ich mich bemüssigt auch die Hoflehentafel einer genauen Durchsicht zu unterziehen, um die aus der Landtafel in dieselbe übergegangenen Aufzeichnungen zu excerpiren. Diese Arbeit lieferte nicht nur eine sehr reiche Ausbeute zu dem eben erwähnten Zwecke (über 2000 Stück ehemaliger Landtafeleintragungen), sondern belehrte mich in manchen Stücken auch über die Manipulation und Einrichtung der alten Landtafel, indem die Hoflehentafel sicheren Anhaltspunkten zufolge nach dem Muster der Landtafel eingerichtet war. Diese Ein- richtung der Hoflehentafel sowie der Inhalt ihrer Quaterne habe ich mir zum Gegenstande meiner heutigen Besprechung gemacht. Die Hoflehentafel steht in demselben Verhältnisse zum Hof- lehengericht (soud dvorský, judicium curiae regalis) wie die Land- tafel zum Landrechte; denn auch die Hoflehentafel enthält eine © . 83 Anzahl von Büchern (Quaternen), in welche man alles dasjenige zu verzeichnen pflegte, worüber beim Hoflehengericht verhandelt wurde, und was in Evidenz zu halten oder für die Folgezeit dem Gedächt- niss der Menschen aufzubewahren war. Es steht also das Institut der Hoflehentafel im innigsten Zusammenhange mit dem Hoflehen- gerichte und die Kompetenz dieses Gerichtes determinirt den Inhalt der Hoflehentafelquaterne. Der Ursprung des böhm. Hoflehengerichtes ist noch ziemlich unaufgeklärt, dürfte aber mit den Exemtionen gewisser Personen und Körperschaften von der Gerichtsbarkeit der Kreisgerichte (cüdy) und Zuweisung ihrer Rechtsangelegenheiten der jeweiligen Entscheidung des Königs, dem auch die Gerichtsbarkeit über seine Hofdienerschaft zustand, nicht ohne allen Zusammenhang sein. Als sich nämlich die Exemtionen seit der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts mehrten, ernannte der König einen Stellvertreter in der Person des Hof- lehenrichters (sudí dvorský, judex curiae regalis). Sicher ist est, dass zur Zeit des Königs Ottakars II. dem Hoflehenrichter die Juris- diktion über die königliche Dienerschaft zustand, und dass in den Regierungstagen des Königs Johann überdies vor das Forum des Hoflehengerichtes Rechtsstritte über Devolutionen und Lehengüter gehörten. Die Kompetenz des Hoflehengerichtes um das Jahr 1350 wird am besten durch folgendes Schriftstück angedeutet, das ich im 30 Quatern der Hoflehentafel gefunden habe. „Za časuov pánov Jence a Jetřicha řečeného Špaček, někdy sudiech dvora králeva po Čechách, tito podepsaní súzeni sú: Najprvé všichni obecně služebníci královi o všecky dluhy, dě- diny, škody i zmatky, kteréž kolivěk dvorským südem süzeni sů, kromě hlásných pověžných a vrátných hraduov králových, ti se o malé věci před purkrabí toho hradu sůditi mají. 2. Rychtáři ze vsí. Všichni rychtářové vsí králových, kteříž jako služebníci královi nazváni sů, súdem dvorským süzeni sú. 8. Židé a křestané o listy. Všichni křesťané i Židé o listy, o dluhy i o sliby dvorským südem süzeni sú. 4. Všichni také lidé z králova ukázánie. Všichni také lidé, kteréhož kolivěk stavu, kteréž král zvláštně na sudieho dvorského odkázal, ti sú byli süzeni. 5. Mniši a jiní duchovní lidé. Všichni mniši a jiní duchovní lidé, ježto jim před mnichy pravda se nemohla státi, před dvorským sudím súdili sú se. 6* &4 6. Manové větší 1 menší. Manové všichni větší i menší i ná- pravníci súzeni sú bývali sudím dvorským. 7. Násilnicí a vybojniei. Všichni násilníci a výbojníci před dvorským sudím süzeni sů bývali. 8. Nápadové a odümrti. Nápadové a odümrti všech süzeni býti mají před sudím dvorským. 9. Nařčení kterýmžkoli právem. Všichni ktož budů nařčení, kterýmžkoli právem které dědiny držie, süzeni sú bývali dvor- ským südem. In dieser Zeit, also um die Mitte des XIV. Jahrhunderts und bis zum Anfange der Regierung des Königs Wenzels IV. scheinen die Lehenverhältnisse Böhmens und auch das böhm. Hoflehengericht ihre grösste Blüthe erreicht zu haben, denn am Anfange des XV. Jahrhunderts spricht man schon von dem Verfalle der böhmischen ' Lehenverháltnisse. Leider haben sich aus der Zeit der Blüthe des böhm. Lehenwesens die Bücher des böhm. Hoflehengerichtes (also die Hoflehentafel) nicht erhalten, auch ist es nicht bekannt, auf weiche Weise sie zu Grunde gegangen sind. Die zwei ältesten Bücher der Hoflehentafel fangen mit.den Jahren 1380 und 1383 an, das. eine ist. ein Quatern der Proclamationen, das andere der Citationen. Aber aus diesem ältesten Proklamationsquatern erfahren wir, dass es noch ältere Proclamationsquaterne gab. Denn auf dem Blatte 169 dieses Quaterns lesen wir: Jesco de Zaboklik et Vit de ibidem docuerunt per tabulas curiae, guod ante XVIII annos (haec bona) fuerint proclamata, prout in antiguo proclamationum plenius continetur. Und eine ähnlich lautende Stelle findet man in demselben (ältesten) Quatern der Hoflehentafel auf dem Blatte 234. Aus diesen zwei Stellen des nun ältesten Hoflehenquaterns geht deutlich hervor, dass es seiner Zeit (sicher noch im Jahre 1389) noch ältere Quaterne der Hoflehen- tafel gab. Ihr Verschwinden fällt in die Zeit zwischen 1389 und 1437. Denn als in dem letztgenannten Jahre die Hoflehentafel von Bösig, wohin sie zur Zeit der husitischen Unruhen gebracht ward, nach Prag übertragen wurde, waren diese älteren Quaterne nicht mehr vorhanden. Ueber diesen Akt findet sich eine interessante Notiz in einem Hoflehenquatern, wo es heisst: A. d. 1437 veniente serenissimo principe et domino, domino Sigismundo Romanorum im- peratore et Boemie rege in regnum Boemie inguisitio facta est per 'eundem dominum imperatorem pro libris et tabulis curie, et inventi sunt libri infrascripti tantum (es ist daraus zu sehen, dass damals die Anzahl der @Quaterne nicht hinreichend, vollzählig abgeliefert 85 wurde) et in Pragam de castro Bezdiezy allati per Martinum, no- tarium tabularum earundem, et nobili domino Alberto de Coldicz, judici curie supremo, prasentati a praenominato principe et impera- tore, domino nostro glorioso: 1. Liber venditionum hereditatum omagialium et seruilium curie regalis. Liber proclamationum antiguus de anno 1381—1395. Liber proclamationum secundus de anno 1395 —1410. . Liber proclamationum tertius de anno 1410. . Liber eitationum antiguus anno 1383 inchoatus. Liber citationum secundus anno 1407 inchoatus. 7. Item liber citationum super eos, qui se negant omagiales esse, feodales aut seruiles; qui sine consensu regio hereditates oma- giakes, feodales aut serviles vendunt pro liberis in parte vel in toto; item qui sine consensu regio hereditates liberas, omagiales aut ser- viles vendunt aut quouis modo jungunt personis spiritualibns, de anno 1404.") 8. Liber obligationum, arbitriorum et defensionum, qui intitu- latur a. d. 1383 inchoatus“). 9. Item tres quaterni, qui vocantur protocolla notarii, In dieses Verzeichniss der im J. 1437 übergebenen Quaterne der Hoflehentafel sind zwei Register nicht aufgenommen, die damals vorhanden waren und sich bis auf den heutigen Tag erhalten haben, nämlich der Liber rationis et devolutorum mei Sezeme notarii, in quo continentur hereditates et bona ad omagium castri Wissegra- densis data vom J. 1406 (jetzt N. 28) und dann das Registrum, in úuo continentur bona et hereditates ad omagium Wissegradense per regem Wenceslaum donata vom J. 1416 (jetzt N. 29). Von einer späteren Hand sind zu den oben aufgezählten 11 Hoflehentafelqua- ternen noch drei andere später angelegte angemerkt worden, ohne dass man jedoch in der Folgezeit diese löbliche Sitte fortgesetzt O o -BO R 1) Die unter 7 u. 8 angefůhrten Bůcher sind jetzt nicht mehr vorhanden. 2) In der Schrift „O nešťastné příhodě, kteráž se stala skrze oheň v menším městě a na hradě pražském i na Hradčanech 1. 1541“ lesen wir darüber wie folgt: „Královské pokoje nad zelenou světnicí ty také hned shořely, než toliko světnice zelená ta jest vždy se hájila, že v tom na zejtří v pátek velmi ráno všecky věci, kteréž k soudu komornímu náležejí, a dvorské dsky s velkou prací do těch sklepů při té světnici vynesli a opatřili. A při tom také i privilegia JMKské a tohoto království ty jsou také obhájeny a opatřeny.“ 86 hätte. Am 2. Juni 1541 wurde die Hoflehentafel nach einer unge- heueren Anstrengung dem Verderben durch die wüthenden Flammen entrissen?) und in der Folgezeit mit neuen Quaternen bereichert, so dass im J. 1855 (wo das Hauptbuch und die Urkundensammlung an- gelegt wurden) die Anzahl der Hoflehentafelguaterne die Ziffer 150 überstiegen hat. Um eine Uebersicht des in die Hoflehentafel eingetragenen Stoffes zu geben, dürfte es angemessen erscheinen, die Reihenfolge der Quaterne in ihrer jetzigen Zusammenstellung mit den jetzigen Benennungen der einzelnen Quaterne anzuführen; doch die nicht immer zutrefiende Benennung der Quaterne und die planlose Ver- mepgung der verschiedenen Quaternarten bei der Bildung der Reihen- folge führen uns hiebei zur Einschlagung eines anderen Weges. Der grosse Umschwung, der mit dem Schlusse des XV. Jahr- hunderts mit den Devolutionen stattfand, und die zahlreichen Er- 9) In früheren Jahrhunderten war die Anzahl der an den König heimgefallenen Güter nicht unbedeutend, im Laufe der Zeiten wussten jedoch die Stände die Fälle, wann ein Gut als eine königliche Devolution anzusehen sei, zu beschränken oder den Prozess zu erschweren und endlich im J. 1497 durch einen Landtagsschluss die Devolutionen fast auf Null zu reduciren. Vor dem J. 1454 war die Person, welcher vom Könige die Ansprüche zu einer Devolution überlassen worden sind, nicht verpflichtet, die Gerichtskosten der Gegenparthei, die ihr besseres Recht erwiesen hatte, zu tragen. In dem eben erwähnten Jahre wurde jedoch das Gegentheil bestimmt. Die Bestim- mung darüber lautet folgends : Item, ktož jest co na králově milosti za odümrt uprosil, a to že jest již pfesüzeno, ta věc buď tak zachována, jakž presüzeno jest. A z toho, což jest přesúzeno do této chvíle, nemá býti pohoněno ze škod, ale buď zaminuto; než což ještě přesúůzeno nenie, ob- drží-li ten právo královo, ktož jest co vyprosil, ten toho poživ, pakli ne- obdrží, tehdy ze škod muož od toho pohnán býti, na kömz jest vyprošeno.... A již po dnešní den ktož kterů odůmrť uprosí a koho k nákladóm při- praví a práva králova neprovede a neobdrží, takový každý bude moci z škod pohnán býti. A jestli že by kto to na králi vyprosil, nemaje nic na dědi- nách svobodných, a jestli že by sobě to královým dáním chtěl vésti, tehdy k úřadu pro škody a náklad zaruč. In Folge dieser Eestimmung wurden viele davon abgehalten sich derartige Güter als vor dem Könige zu erbitten, ausser wenn sie sicher waren, dass sie ihnen wirklich als devolute Güter von dem Hoflehengerichte zugesprochen werden. Im J. 1497 wurden von dem Könige die Ansprüche auf Devolutionen förmlich aufgegeben, wenn Verwandte des Verstorbenen vorhanden waren, und seit dieser Zeit sind die Prozesse über Devolutionen äusserst selten, d. h. nur auf jene Fälle be- schränkt, wo keine Verwandte vorhanden waren. Daher hören mit dieser Zeit die Quaterni proclamationum auf. F. Palacký, Arch. č. V, 467. 87 klärungen der Lehengüter für freie Güter unter Wladislaw II. und Ferdinand L bilden eine gewisse Epoche in den Annalen des Hof- — lehengerichtes und desshalb auch bei den Büchern dieses Gerichtes. Desshalb wollen wir uns zuerst mit den älteren d. h. vor die Mitte des XVI. Jahrhunderts reichenden Hoflehentafelquaternen beschäf- tigen und dann erst die späteren Quaterne aufzählen. Aus der älteren Reihe der Hoflehentafelquaterne scheiden wir zuerst jene Quaterne heraus, in welche Aufzeichnungen über Ver- handlungen vor dem Hoflehengerichte eingetragen wurden, welche die an den König heimgefallenen Güter zum Gegenstande hatten; denn - derartige Verhandlungen nahmen das Hoflehengericht zumeist in An- spruch. Eine kurze Skizze des Prozesses über heimgefallene (devo- lute) Güter belehrt uns am besten über den Inhalt der hieher ge- hörigen Quaterne und Quaternarten. Seit uralten Zeiten bestand in Böhmen der Usus, dass wenn jemand ohne letztwillige Anordnung gestorben ist, die Güter des- selben unter gewissen Beschränkungen an den Landesfürsten heim- gefallen sind. Dieser schlug sie entweder zu den Kammergütern oder verschenkte seine Ansprüche an andere Personen für bereits gelei- stete oder noch zu leistende Dienste. Natürlicherweise geschah die Verschenkung unter der Bedingung, dass andere Personen, die allen- falls ein besseres Recht zu den Gütern hätten als der König, in ihren Rechten nicht verkürzt werden sollen. Machten nun dem Kö- nige gegenüber oder dem der in seine Rechte eintrat andere Per- sonen ihre Rechte geltend, so wurde darüber der Process bei dem Hoflehengerichte eingeleitet. Die hiebei eingeschlagenen Wege stellen sich folgendermassen dar. Der König richtete an das Hoflehengericht, gewöhnlich an den Notar dieses Gerichtes, ein Schreiben, in welchem gesagt wurde, dass nach dem Tode dieser oder jener Person die Güter der- selben dem Könige zugefallen sind und dass er seine Ansprüche diesem oder jenem geschenkt habe. Zugleich wurde in diesem königl. Schreiben der Notar des Hoflehengerichtes aufgefordert, dieser Person die litera proclamationis auszufolgen und die Bemerkung hinzugefügt, ob der Beschenkte für die erhaltene Devolution irgend welche Dienste zu verrichten haben wird (A). Der Notar des Hoflehengerichtes fertigte sodann den Proklamationsbrief aus, der auf den Stadtrath der dem devoluten Gute zunächst liegenden Stadt gerichtet war, und forderte darin den Stadtrath auf, an drei nach einander folgenden Markttagen durch den Stadtbüttel dem anwesenden Volke bekannt 88 zu geben, dass das betreffende Gut von dem Könige als eine Devo- lution erklärt wurde und dass diejenigen, die ein grösseres Recht zu demselben zu haben vermeinen, ihr Recht in der legalen Frist bei dem Hoflehengerichte geltend machen (B). Die Uebergabe dieser Zuschrift des Hoflehengerichtes an den betreffenden Stadtrath hatte die Person, die ihre Ansprüche auf die Devolution vom Könige er- hielt, entweder selbst oder eine von ihr abgeschickte Person zu über- mitteln. Nach dreimaliger Proklamirung des heimgefallenen Gutes stellte der Rath der Stadt, wo die Proklamation stattfand, ein Zeug- niss über das dreimalige vollgezogene Stattfinden dieses Aktes aus und übergab es wieder an die Person, der der König seine Ansprüche übergeben hat oder an ihren Stellvertretter, die das Zeugniss sodann den Hoflehenbeamten zu übermitteln hatten (C). Wenn binnen 6 Wochen nach der letzten Proklamirung niemand sein Recht zu dem pro- klamirten Gute geltend gemacht hat, so wurde zu dem jeweiligen Be- sitzer des Gutes eine Zuschrift des Hoflehengerichtes geschickt, in welcher ihm die vollbrachte Proklamirung notifieirt und die Auffor- derung zu der Geltendmachung seiner etwaigen Rechte zu dem Gute beigefügt wurde. Zu dem festgesetzten Termine kamen nün die Partheien vor das Hoflehengericht und bemühten sich ihre früher an- gemeldeten Rechte zu beweisen (D). Die einen führten Zeugen vor (D, a), die anderen brachten Urkunden oder Landtafelextrakte (D, b) zu Bekräftigung ibrer Angaben herbei, andere suchten ihre Rechte auf eine andere Weise darzuthun. Wenn die Devolution nicht an- gefochten oder wenn die Geltendmachung von Ansprüchen auf das de- volute Gut durch das Hoflehengericht als in den Rechtssatzungen unbegründet, d. h. wenn die Devolution trotz der dagegen erhobenen Widersprüche durch das Gericht wirklich für eine solche erklärt wurde (E), so erfolgte die Einführung in die devoluten Güter, die mit der Abschätzung derselben endete (F). Diese gedrängte Uebersicht der gerichtlichen Verhandlung über devolute Güter gibt uns den Wegweiser bei Zusammenstellung dieser Abtheilung der Hoflehentafelquaterne. Anfangs waren die Notitzen über den Verlauf der Verhandlung sehr kurz, wurden mit der Zeit immer. breiter und breiter, so dass man später statt der kurzen Notitz über das Stattfinden eines Gerichtsaktes die Beweismittel selbst unter die Aufzeichnungen einrückte und desshalb auch der besseren Uebersicht wegen für derartige Beilagen besondere Quaterne angelegt hatte. Die Quaterne Proclamationum primus v. J. 1380-1395 (jetzt N. 13), proclamationum secundus vw. J. 1395—1410 3 - ho: pl. M „ U v u & 5 š S šp REES : 89 (jetzt N. 14), proclamationum tertius v. J. 1411—1440 (jetzt N. 15) enthalten noch Aufzeichnungen über alle Stadien des Rechts- strittes (also von A—F der oben angedeuteten Hauptmomente des | Prozesses), obgleich man schon damals die Literas regales und ein- zelne des Beweises halber beigebrachte längere Urkunden in die Protokollquaterne einzutragen pflegte. Aus den Quaternen proclamationum quartus, v. J. 1453—1480 (jetzt N. 16) und proclamationum quintus v. J. 1481—1497 und einzelne Rechtsstritte bis 1562 (jetzt N. 17) sind wie oben ange- deutet wurde, mehrere Arten von Aufzeichnungen ausgeschieden und in andere Quaterne eingetragen worden, und. auf diese Weise ent- standen andere Qnaternabtheilungen, die gewissermassen nur Ergän- zungen der Quaternorum proclamationum sind. So die Quaterni jiterarum regalium (A) vom J. 1454—1496 (jetzt N. 26); und vom J. 1496 bis in die Zeit Ferdinand's I. reichend (jetzt N. 27); dann die Extractus -tabularum terr& (D, b) (jetzt N. 20 u. 21); dann die Quaterni judiciorum et testimoniorum (D, a) vom J. 1455 —1495 (jetzt N. 33), v. J. 1496—1510 und 1488—1525, (jetzt N. 34), vom J. 1500-1504 (jetzt N. 35), v. J. 1538—1560 (jetzt N. 37); und der‘rubeus inductionum alias rationum tempore Sigismundi impera- toris inchoatus (F) v. J. 1437—1498 und einzelne Stücke bis zum J. 1546 (jetzt N. 23). Hier dürften eingereicht werden die zwei oben erwähnten Register der Devolutionen v. J. 1406 u. 1416, die der Burg WySehrad vom Könige zugewiesen wurden (jetzt N. 27 u. 28). ' 'Theilweise zu der oben besprochenen Gruppe der Hoflehentafel- quaterne, theilweise zu den noch später anzuführenden Quaternarten gehören die Quaterni protocolla, indem sie gewissermassen als Con- cept- oder Schmierbücher für alle Aufzeichnungen des: Hoflehenge- richtes bestimmt waren, und die meisten dieser Aufzeichnungen aus diesen Protokollguaternen in. besondere Quaterne erst übertragen wurden. Bis zum 16. Jahrhundert gehören dazu die nun folgends bezeichneten Quaterne: N. 2 (protocollum antiquissimum et primum v. J. 1410—1417) N. 3 (vom J. 1418 und 1419), N. -4 vom J.-1419 und 1437, N..22 (v. J. 1453—1457), N. 5 (v. J. 1457—1482), N. 6 (vom J. 1482—1500). Hieher dürften auch am ehesten die Nummern 30, 31 und 32 zu verweisen sein, die als Handbücher für verschiedene _Notitzen der. Beamten bestimmt zu sein scheinen. Andere Quaternarten der Hoflehentafel sind nicht so zahlreich, wie die Quaterni proclamationum und die hieher einschlägigen Quatern- abtheilungen, woraus man wohl schliessen kann, dass die Verhand- 90 lungen über Devolutionen die Thätigkeit des Hoflehengerichtes zu- meist in Anspruch nahmen. Deshalb haben wir von den älteren, d. h. nicht viel über die Mitte des XVI. Jahrhunderts reichenden Quaterne nur folgende anzuführen: Liber eitationum v. J. 1383 bis 1407 (jetzt N. 18), u. Liber citationum v. J. 1407—1530 (jetzt N. 19), in welche Aufzeichnungen über alle anderen Strittsachen, die vor das Hoflehengericht gehörten, eingetragen wurden, dann die Qua- terne, in welche Eintragungen von Eigenthumsrechten zu Lehengütern stattfanden. Den ersten Platz nehmen hier der Liber terra v. J. 1414—1482 (jetzt N. 62) und der Liber hereditatum omagialium v. J. 1482—1560 (jetzt N. 63) ein, die wir füglich die Kaufquaterne der Hoflehentafel nennen könnten. Wie die Quaterni proclamationum und die Libri citationum für die Erkenntniss des böhm. Lehen- rechtes wichtig sind, ebenso wichtig sind die zwei letztgenannten Quaterne für die Erkenntniss der Besitzveränderungen in dem Lehen- besitze. Hieher gehört auch der Liber obligationum v. J. 1445 und 1530. Mit N. 52 der jetzigen Bezeichnung der Hoflehentafel (Dsky relací listüv královských, též od soudův buď komorního neb purkrab- ství pražského vyšlých; item vkladové správ těch, kdež dědinami manskými spravují dědiny svobodné) wollen wir die ältere Quatern- reihe der Hoflehentafell schliessen. Spätere als oben aufgezählte Quaterne der Hoflehentafel sind: Protocollum VI de anno 1624—1638 (jetzt N. 7), protocollum VIII de anno 1660—1665 (jetzt N. 9), protocollum IX de anno — 1666 bis 1672 (jetzt N. 10), protocollum X de anno 1672—1678 (jetzt N. 11), protocollum XI d. a. 1683—1715 (jetzt N. 12), registra bílá svědomí soudu dvorského v. J. 1565—1616 (jetzt N. 38), registra svědomí v. J. 1663 u. 1664 (jetzt N. 39), extractus tabularum terra (jetzt N. 40), dsky dvorské půhonů a nálezů III v. J. 1539—1575. (jetzt N. 42), kvatern bílej nálezů v. J. 1535—1617 (jetzt N. 43), manuale zasednutí král. soudu dvorského I v. J. 1586—1651 (N. 44); vom J. 1651—1684 (N. 45), und v. J. 1684—1738 (N. 46), manuale adnot. termin. v. J. 1693 (N. 47), manuale decretorum, consensuum etc. v. J. 1697—1709 (N. 48), manual relací komorníka v. J. 1654—1688 (N. 49) u. v. J. 1688—1752 (N. 50), registra správní Smědovická v. J. 1560 (N. 51), dsky relací listův královských v. J. 1589—1656 (N. 53), lvové relací rescriptorum v. J. 1651—1683 (N. 54), grüner Quatern der Relationen v. J. 1656—1724 (N. 55), kvatern lvové barvy reskriptů v. J. 1682—1727 (N. 56), kvatern relací druhý lvové barvy v. J. 1683—1753 (N. 57), kvatern I. práv vedení v. J. 1626 $ k x v! = i F 4 : M: 4 br 4 dr + M < # % 91 bis 1667 (N. 58), kvatern II žluté barvy práv vedení v. J. 1665 bis - 1726 (N. 59), III kvatern fialový práv vedení v. J. 1683—1761 (N. 60), kvatern třetí ordinärni zápisův (protocollum N. 63) v. J. 1501 bis 1636, kvatern červený zápisní starý v. J. 1536—1671, (N. 64), - kvatern červený zápisní první v. J. 1651—1683 (N. 65), druhý v. J. 1683—1728 (N. 66), dsky nové památné v. J. 1542 (N. 67), dsky nové památné bílé v. J. 1623—1740 (N. 68), kvatern nový kropený přísah lenních, poručenství a poděkování v. J. 1691—1731 (N. 69), - kvatern zelený zpráv ke dvoru a jinam (v. J. 1683—1726 (N. 70), © kvatern obnovení přísah v. J. 1709—1759 (N. 72), protocollum der der rechtlichen Termine und Anmeldungen v. J. 1709—1728 (N. 73), gesprengtes Protocollum II v. J. 1728 (N. 74), III v. J. 1737 (N. 75), weisses Prot. v. J. 1748 (N. 76), weisses anderes V v. J. 1764 (N. 77), weisses drittes VI v. J. 1777 (N. 78), protocollum sessionum v. J. 1739 —1783 (N. 79), grünes manuale decretorum et diversorum consensuum et inductionum v. J. 1707—1770 (N. 80), protocollum decretorum, missivarum, citationum etc. v. J. 1731—1742 (N. 81), v. J. 1742—1767 (N. 82), v. J. 1767—1782 (N. 83), v. J. © 1782—1785 (N. 84), manuale consensuum v. J. 1772—1851 (N. 85), kvatern druhý fialový práv vedení a žalob, zápovědí též inrotulaci etc. v. J. 1760—1808 (N. 86), kvatern nový druhý červený nálezův a vejpovědí, v. J. 1676—1779 (N. 87), třetí v. J. 1780—1840 (N. 88), kvatern bílý k JM. rozličných zpráv, též p. místodržícím insinuatí v. J. 1725—1736 (N. 89), kvatern bílý II etc. v. J. 1737—1746 (N. 90), kvatern kropenatý I rozličných zpráv ete. v. J. 1753—1767 (N. 91), kv. krop. II ete. 1768—1778 (N. 92), kv. krop. III v. J. 1778—1783 (N. 93), guaternus contractuum nucei coloris v. J. 1726 bis 1751 (N. 94), guaternus contr. caruleus celestis coloris v. J. 1751—1764 (N. 95), guat. contr. albus v. J. 1764 (N. 96), guat. argenteus der Nobilitationen v. J. 1721—1850 (N. 97), guat. aureus contractuum etc. v. J. 1725—1808 (N. 98), guat. fusco-ceeru- leeus testamentorum, der Vormundschaften, erblichen Einführungen v. J. 1728—1809 (N. 99), quat. ruber carmasineus der Vollmachten und der juramentorum homagialium v. J. 1731—1787 (N. 100), quat. versicoloris II obligationum et cessionum v. J. 1728—1827 (N. 101) und HI v. J. 1827—1850 (N. 101/a), quat. viridis marini. coloris cautionum v. J. 1731—1833 (N. 102), quat. violacei coloris quietan- tiarum v. J. 1728—1829 (N. 103), quat. viol. col. quiet. II v. J. 1829—1850 (N. 103/a), quat. rubei rosacei coloris der Kontrakte der Karlsteiner Lehen v. J. 1755—1823 (N. 104), eisenfarbener Qua- 92 tern der Vollmachten u. Juramente v. J. 1755-—1786 (N. 105), quat. pomi aurei coloris der Homagialien v. J. 1794—1850 (N. 106), quat. viridis graminei coloris der Urkunden über die Lehenherzogthümer Troppau u. Jägerndorf in Schlesien v. J. 1806—1817 (N. 107), kniha manská karlšteinská v. J. 1605—1626 (N. 111), kniha manská karl- šteinská II im J. 1624 anfangend und bis in das 2. Viertel des XVII. Jahrhunderts gehend (N. 112), liber feudorum Carlsteinensium ruber v. J. 1624 (N. 113), liber feudorum Carlsteinensium albus v. J. 1734 (N. 114), liber rescriptorum, decretorum et memorabilium do- winii Carlsteinensis et Milinensis 1734—1741 (N. 115), Karlsteiner protocollum sessionum v. J. 1734 (N. 116), Karlst. prot. exhibitorum v. J. 1734—1735 (N. 117), Karl. prot. commissionum v. J. 1734 (N. 118), Karl. repertorium registrature v. J. 1734 (M2610) Kari, repert. actorum v. J. 1740 (N. 120), Rescripta in Lehenssachen an das k. k. Landesgubernium v. J. 1732 (N. 121), Auatern: der Kon- trakte v. J. 1810—1830 (N. 122), dasselbe v. J. 1830—1850 (N. 122/a), Ouatern der Testamente und Erbserklárungen v. J. 1719 bis 1750 (N. 123), Quatern der Vormerkungen v. J. 1809—1842 (N. 124), Begränzung und Seperationsquatern v. J. 1827—1837 (N. 125/a), dasselbe v. J. 1837—1840 (N. 125/b), Quatern der Geldlehen v. J. 1829 (N. 127), Quatern der Emphiteutisirungen v. J. 1830 —1843 (N. 128), blaugesprengter Quatern verschiedener Urkunden v. J: 1805 (N. 129), III. Quatern der Testamente und Erbserklärungen v. J. 1833 (N. 131), prov. Hauptbuch über das Lehenfürstenthum Olmütz v. J. 1837 (N. 136), rother Quatern der Sentenzen v. J. 1840 (N. a Ó > : 5 X - > Ya 9 A A 8 rv ST 137), dasselbe der Vormerkungen v. J. 1842 (N. 138), II Quatern der Emphiteutisirungen v. J. 1843—1846 (N. 139), Vormerkbuch über Lehensindulte (N. 140), Instrumentenbuch des Lehensfürsten- thums- Olmütz (N. 147, 148), II. Quatern der Emphiteutisirungen v. J. 1846—1850 (N. 152), Quatern der Kontrakte v. J. 1850—1853 (N. 155), Lehensrepertorium (N. 156). Zur Hoflehentafel von ander- wärts wurden übertragen: dsky manské Trutnovské v. J. 1445 (N. 23) und der Auatern der Friedländerlehen u. Briefe v. J. 1624. Auch die oben aufgezählten Quaterne der Karlsteiner Lehen scheinen auf etwas ähnliches hinzuweisen. Als zur Hoflehentafel nicht gehörig also nur zufälligerweise in die Aufzählung der Hoflehenguaterne auf- genommen sind die Quater N. 1. (enthaltend den ältesten Text des Rechtsbuches des alten Herrn v. Rosenberg und viele Formeln aus der Mitte des XIV. Jahrhunderts), dann N. 108 (práva zemská král, ; i i Br | ; r je s y % 93 - Českého v. J. 1549), N. 109 (práva městská v. J. 1579) und N. 110 - (jus feudale Henrici a Rosenfeld). Wenn man nur oberflächlich die Quaterne der Hoflehentafel darchgeht, so muss man über die Reichhaltigkeit des in derselben enthaltenen Materiales staunen und sich wundern, dass man dasselbe mit Ausnahme einiger kleineren Anläufe bis auf den heutigen Tag brach liegen liess. Dieser Umstand bewog mich der Hoflehentafel mehr Aufmerksamkeit zuzuwenden und dieselbe bis zum XVI. Jahr- hundertes sowohl in rechtshistorischer als auch in genealogischer und topografischer Hinsicht durchzuarbeiten, so dass ich vielleicht in nicht gar zu langer Zeit die Resultate meiner Arbeit werde der Oeffentlichkeit übergeben können. Sitzung der malhem.-naturhistorischen Úlasse am 28. Jani 1870. , ‚Anwesend die Herren Mitglieder: Krejčí, v. Waltenhofen, Safařík, Weyr; als Gast Herr Weselý. Herr Prof. v. Waltenhofen hielt einen Vortrag: „Ueber eimige Resultate seiner neuesten elektromagnetischen Untersuchungen. Herr Jos. Wesely las eine Abhandlung: „Ueber die analy- tisch geometrische Auflösung einiger photometrischen Probleme, und über ein neues Photometer. (In böhm. Sprache.) WO NV? SEE Verzeichniss der seit dem 1. Januar bis letzten Juni 1870 eingelansien Druckschriften. Von der kön. Akademie der Wissenschaften zu München: Catalogus codicum latinorum bibliothec® reg. Monachensis. EA,- Del, Sitzungsberichte der k. Akad. der Wiss. zu Můnchen 1869. 11 1113053. 47107011. Zeitschrift des Harz-Vereins fůr Gesch. u. Alterthumskunde, 2. Jahrgang 4 Heft. 3. Jahrg. 1 Hft. (Werningerode). Verhandlungen des naturwissenschaftlichen Vereins in Karlsruhe 1860. 4 Hit. Handelingen en Mededeelingen van de Maatschappij der Neder- land.-Letterkunde te Leiden. 1869. Levensberichten der ofgestorvene Medeleden van de Maatsch. der Nederl. Letterk. 1869. Zeitschrift des Vereins für hessische Geschichte und Landes- kunde. Neue Folge II. 3. 4. 5. 6. Kassel 1869. Archiv für hessische Gesch. und Landeskunde XII. B. 5. Hft. Vom demselben Vereine: Quatuor calendaria pr&sentiarum ec- clesi®e fritzlariensis de annis 1340, 1360, 1390 et 1450. I. K. V. Zapa Česko-Moravská kronika. Sešit 41. (Geschenk des H. Verf.) Nova acta regie societatis scientiarum Updater Ser. II. VvoL EL Nestors russiske Kronike, oversat of C. W. Smith. (Gesch. des H. Uebersetzers.) Catalogue of scientific papers. Publ. by the royal Society of © London. Vol. III. (1869). Bulletin de la société imp. des naturalistes de Moscou. ee. Nr. 1. 2—4. Atti del reale Istituto Veneto di scienze, lettere ed arti. T. XIV., ser III. disp. 2. 9. T. XV. ser. 3. disp. T. Verhandlungen der k. k. geolog. Reichsanstalt. Nr. 11—18. : a R Ý I“ 1 ý x 95 Jahrbuch der k. k. geolog. Reichsanstalt. Jahrg. 1869 Nr. 4. und 1870 Nr. 1. Bollettino del r. Comitato geologico d'Italia. Nr. 1—6. Fi- renze 1870. Annales de Vobservatoire roy. de Bruxelles. 1869 (Schluss) 1870. Extrait des procés-verbaux des séances de la société des sciences phys. et natur. de Bordeaux. 1869. Monatsberichte der k. preuss. Akademie der Wissensch. No- vember, Dezember 1869. 1870 Januar, Februar, Márz, April. Sechszehnter Bericht der Philomathie in Neusse. 1869. Von der k. k. Schulbücher-Verlags-Direkzion in Wien: Letture italiane da Fr. Ambrosoli. 3 Theile. — Elementi di Al- sebra da Toffoli. Antologia italiana da Fr. Carrara. 5 Thl. Ruthenische Chrestomathie, Zoologie, Botanik, Mineralogie in ruth. Sprache. Denkmäler der südslavischen Literatur, serbisches Leseb., 3 Thl. Slovenisches Lesebuch 4 Thl. Slovenische Reichs- und Lán- derkunde. | Mitheilungen des historischen Vereins fůr Krain. 1868. Zeitschrift des histor. Vereins für Niedersachsen. Hanover 1868. Zeitschrift der deutschen geologischen Gesellsch. 4. Heft. Berlin 1869; 1870. 1 Hit. Nachrichten von der kön. Gesellsch. der Wissensch. und der Georg-August-Universität zu Göttingen v. J. 1869. Roczniki Towarzystwa przyjaciól nauk Poznanskiego. Tom. V. Katalog biblioteki Towarz. przyjaciól nauk Pozn. Preisschriften, herausgeg. von der fůrstl. Jablonowskischen Ge- sellsch. zu Leipzig. Heft XIV. und XV. Verhandlungen der k. k. zoologisch-botanischen Gesellsch. in Wien, Jahrg. 1869. Commelinaceae indicae, imprimis archipelagi Indici, auctore Carolo Hasskal, Vindob. 1860. “ Von der kön. dänischen Gesellsch. der Wissenschaften: Det kong. Danske Vídenskabernes Selskabs skrifter. IV. Serie 1, 2. | Abth. für Naturwissensch. u. Mathem. V. Serie 1—5 Bd. Abth. für Gesch. u. Philos. V. Serie 7 Hefte. Oversigt over det kgl. danske Videnskab. Selskabs For- handlinger. 15 Bde. (vom J. 1853 bis 1867.) 96 Archives du Musée Teyler. Vol. II. fasc. 4. Harlem. 1869. Jahrbücher und Jahresbericht des Vereins für meklenburg. Geschichte und Alterthumskunde. 34 Jahrg. Schwerin 1869. Mémoires de la société roy. des antiguaires du Nord. Nouv. serie 1867 et 1868. Aarboger for nordisk oldkyndighed og historie, udgivne af det kong. nordiske Oldskrift—selskab. 1868, 3 und 4 Hit, 1869, 1 und 2 Hit. Tillaeg til Aarboger for nordisk oldkyndighet og historie. a 1868. Kjöbenhavn 1869. Rad jugoslavenske Akademie znanosti i umjetnosti. Kn. IX. X. Jahrbücher des Vereins von Alterthumsfreunden im Rheinlande. Bonn. Hft. 46 u. 47. (1868 u. 1869.) Mémoires de l’Acad&mie imp. des sciences de St. Pétersbourg. VIL série. Tome XIII. Nr. 8.— T. XIV. Nr. 1—7. Bulletin de VAcad. imp. des sciences de St. Pétersb. T. XIV. Feuilles 9, 16, 17—21. Zpráva českého akadem. spolku ve Vídni. Ročník II. Die ersten zehn Jahre des Gabelsberger Stenographenvereins in Prag. Denkschrift. 1870. První desitileti pražských stenografü gabelsbergskych. Rud. Temple, Ueber den Einfluss der Natur auf die Landwirth- schaft. Pest 1870. (Gesch. des H. Verf.) Die Fortschritte der Physik im J. 1866. Dargest. von der phy- sikal. Gesellsch. zu Berlin. R. Comitato geologico d’Italia. Bolletino. Firenze 1870. Nr. 1—6. Preudhomme de Borre, Description d'une nouvelle espěce du genre Varan. (Gesch. des H. Verf.) Dr. Fr. J. Studnička, O determinantech. V Praze 1870. (Gesch. des H. Verf.) E. Bertin, Etude sur la houle et le roulis. Cherbourg 1869. (Gesch. des H. Verf.) Centralblatt für die gesammte Landeskultur, herausgeg. von der k. k. patriot.-ökonom. Gesellsch. im Königr. Böhmen 1870. Hospodářské Noviny, 1870. Mitheilungen der k. k. Mähr.-schles. Gesellsch. zur Beförd. des Ackerbaues, der Natur- und Landeskunde. Brünn 1869. Schriften der histor.-statistischen Section der k. k. mähr-schles. Gesellsch. zur Beförd. des Ackerbaues, der Natur- und Landeskunde. Ba, 17,118, 19, | 97 Notizenblatt der histor.-statist. Section derselben Gesellschaft. Brünn. 1869. César Settimanni, D'une seconde nouvelle méthode pour déter- miner la parallaxe du soleil. Florence 1870. (Gesch. des H. Verf.) Abhandlungen, herausgeg. vom naturwissenschaftl. Vereine zu Bremen. II. Bd. 2 Hit. Mémoires et documents publiés par la” Société d'histoire et d’archeologie de Geněve. T. XVII. Livr. L Joachim Barrande, Syst&me silurien du centre de la Bohéme. 1. partie: Recherches Paléontologigues. Vol. II. Céphalopodes. 4. série. Planches 351 & 460. (Gesch. des H. Verf.) J. Barrande, Systěme silurien etc. Céphalopodes. 4. serie. Distri- bution horizontale et verticale des ware dans les contrées siluriennes. (Gesch. des H. Verf.) J. Barrande, Distribution des Céphalopodes etc. Extrait du sy- stěme sillur. (Gesch. des H. Verf.) | J. Barrande, Defense des Colonies. IV. (Gesch, d. H. Verf.) Extrait des proces-verbaux des séances de la société des sciences phys. et natur. de Bordeaux. Neues Lausitzisches Magazin. 47. Band. 1 Hft. Zeitschrift für die gesammten Naturwissenschaften. Herausgeg. von dem naturwissensch. Verein für Sachsen u. Thüringen zu Halle. Jahrg. 1869. Annalen der kön. Sternwarte bei München. XVII. Bd. IX. Supplementband zu den Annalen der Münchner Sternwarte. Von der k. sächsischen Gesellsch. der Wissensch. zu Leipzig: Bericht der mathem.-physik. Classe, 1867, III. IV. 1868, I II. III 1869 I. Bericht úber die Verhandlungen der naturforsch. Gesellsch. zu Freiburg i. Br. V. 2 Dr. Ant. Fritsch, Naturgeschichte der Vögel Europa's sammt Atlas. (Gesch. des H. Verf.) Von der kais. Akademie der Wissensch. zu Wien: Sitzungsberichte der philos.-histor. Classe, LXI. Bd. 2, 3 Hft. LXI. Bd. 1—3, 4. Hft. Sitzungsberichte der math.-naturw. Classe. 1869. I. Abth. 3, #, 6, 7. II. Abth. +, 6, 7. Denkschriften der philos.-histor. Classe. XVL—XVII Bd. Denkschriften der math.-naturw. Classe. XXIX. Bd. Archiv für Kunde österr. Geschichtsquellen. 41 Bd. 1, 2 Hft. Sitzungsberichte IV. 7 98 Almanach für 1869. Von der kön. Universität zu Christiania: Forhandlinger i Videnskabs-Selskabet. Aar 1868. Forhandlinger ved de Skandinaviske naturforskeres tiende möde i Christiania. 1868. Nyt Magazin for Naturvideskaberne. Udgiv. af den physiogra- phiske Forening i Christiania. VI Bd. 1—4 Heft. Ebbe Hertzberg, En fremstilling af det norske aristokratis hi- storie. Christiania 1869, Det kong. Norske Frederiks Universitets Aarsberetning for 1868. Index scholarum in Universitate r. Frederic. a. 1869. La Norvege litteraire par P. Botten-Hansen. Christ. 1868. C. P. Caspari, Ungedruckte Quellen zur Geschichte des Tauf- symbols u. der Glaubensregel. Christiania 1869. Achtundzwanzigster Bericht über das Museum Francisco- Caro- linum. Linz 1869. Abhandlungen der k. k. geologischen Reichsanstalt. IV. Bd. Jahrbücher des Vereins von Alterthumsfreunden im Rheinlande. Heft 47 u. 48. Vom Ossolihskischen Institut zu Lemberg: Slownik jezyka polskiego, przez S. B. Linde. 6 Bände. Biblioteka Ossolinskich. Poczet nowy. T. I.— XL. Zbiór dokumentów i ustaw dotyczacych Zakladu nar. imienia Ossolinskich. Ustawy zakladu narodn. imienia Ossolinskich. System wiezieh poprawezych Irlandzkich, przez A. hr. Za- moyskiego. Mitheilungen der anthropolog. Gesellsch. in Wien. 1870 Nr. 1 2. 3. Dr. W. Kaulich, Handbuch der Psychologie. Graz 1870. (Gesch. des H. Verf.) | Dr. Jos. Emler, Religuie tabularum terra regni Bohemia. Tom. I. 1. (Gesch. des H. Verf.) Bulletin de la Société géologigue de France. Tom. XXVI. f. 13—56. Verhandlungen des naturhist. Vereins der preussischen Rhein- lande u. Westphalens. 26. Jahrg. Mémoires de la Société des sciences naturelles de Stras- bourg. Tome VI. 2. Bulletin de la Société des sciences nat. de Strasb. 1868. Nr. 1—3 bis 11. 1869 Nr. 1—10. 99 Bulletins de l’Acad&mie roy. des sciences de Belgique. 2. série. T. XXVII, XXVIII. Mémoires couronnés, publ. par VAcad. roy. de sciences de Bel- gigue. T. XXXIV. — Mém. couronnés (in 8°) T. XXI. F. A. Snellart, Nederlandsche gedichten uit de veertiende eeuw van Jan Boendale, Hein van Aken en anderen. Annuaire de 'Académie roy. des sciences, des lettres et des beaux arts de Belgique. 1870. Ad. Quetelet, Sur les orages observés en Belgique pendant Vannée 1868. Ad. Quetelet, Notices sur les aurores boréales de 15 Avr. et 15 Mai 1869. Ad. Quetelet, Note sur Vaurore boréale du 6 Octob. 1869. Ad. Quetelet, Sur les étoiles filantes du mois d’Aoüt 1869. Ad. Auetelet, Sur les orages observés en Belgigue. (Geschenke des H. Verf.) Jahrbücher des Nassauischen Vereins für Naturkunde. Jahrg. 1867 und 1868. Schriften der königl. physikalisch-ökonomischen nn zu Königsberg. Zehnter Jahrg. 1. und 2. Abth. The First Annual Report of the American Museum of Natural history. New-York. January 1870. Zehnter Bericht des Offenbacher Vereins für Naturkunde. Von der Royal Society zu London: Philosophical Transations. 1869 Vol. I. II. Proceedings of the roy. Society. Vol. XVII. Nr. 109, 113. Vol. XVII. Nr. 114, 118. The royal Society, 30. Novemb. 1869. A ee | a DE 08 sb va oc A or: all ee NIE iM TAX W (98 ui)vehunomde aa Eee, obusibnooy sb Jiu voní: hop S bh: a zona ob 94098 E73 tor sid Aa re s Ambaoe supigl (19 zdruvada. ‚209010, 880. i A i u “ 3 2 L Rk g h ša by ja EN Kür oby: me aaa žal a. 08 duthd) a Bei of Rn fi ‚eoal I6oA’h ae sb: rer 49 u olnsdiésky) rpipiatl.e Bay Bao: FISHER el s zák sobrinbavtnV AR Ale sin ER ee AGV bi szk 2, as Yislsalfei närael nord. does Al ‚lgint nh AV ae K or ns u An a Bay SE E SE v 3 PJ Ae ters. VAŘ ara hr ) shi tj Be vádyednsko Bali l | Ä . vnobnob as dk | Abd lol ed81 Zei lon Akta, 604: V AX vaší a: > M ný er + : „ N X x E m ne Urs: 4 y ie N + jis i, Ye 0 a sb ld Ben ' Br A : RE EL tet Te A ech v a N Er en i i 9 RER i — 5 A ER : 4 4% Oy } ) Pze V rien: , a r KAON Al Hi Ú PROSEK (M jn : M V T si Inhalt. (Die mit * angedeuteten Vorträge sind ausführlich angezeigt.) Seite Sitzung der Classe für Philosophie, Geschichte und Philologie am 10. Januar 1870. * Toman, Ueber einige Vorschläge, die zur Tilgung der königlichen Schulden am Anfange der Regierung Rudolfs II. gemacht wurden m der Classe für die mathem. und Naturwissenschaften am 19. Januar: * Blažek, O osách souměrnosti . ine der Classe für Philosophie, Geschichte und Philologie am 24. Januar: Tomek, Ueber die Abstammung des Prager Erzbischofs Wolfram von Škvorec ; Sitzung der Classe für Philosophie, Geschichte und Philologie am 7. Februar: Wrtätko, Ueber die von ihm in einer Täborer Handschrift gefundenen Fragmente eines böhmischen Gedichtes aus dem 14. Jahrhunderte Sitzung der Classe für die mathem. und Naturwissenschaften am 16. Februar: * Weyr, Ueber höhere Involutionen * Safarik, Mineralogisch-chemische Mittheilungen über neuere Vor- kommnisse in Böhmen. (Der erste böhmische Diamant. — Ueber böhm. Kaoline) Sitzung der Classe für Philosophie, Geschichte und Philologie am 21. Be Tomek, Ueber die Handelsverháltnisse Prags im 14. und am Ei des 15. Jahrhunderts . Sitzung der Classe für Philosophie, "Geschichte und "Philologie am 7. März: Hattala, Ueber die anlautenden Consonantengruppen im Böhmischen a. der Classe fůr die mathem. und Naturwissenschaften am 16. Márz: * Frič, Ueber die Vertheilung der Cephalopoden im böhmischen Kreide- gebirge : Sitzung der Classe für Philosophie, Geschichte und Philologie am 21. Márz: * Toman, Ueber die Schicksale des böhmischen Staatsrechtes in den Jahren 1620 bis 1627 : Sitzung der Classe für die mathem. und Naturwissenschaften am 80. März : Tilscher, Ueber die Mängel, welche der descriptiven Geometrie an- haften und über die Mittel durch deren Anwendung die Methode der descriptiven Geometrie zu einer neuen umgestaltet werden müsse Zenger, Ueber einen neuen Differential-Photometer . . - Sitzung der (Classe für Philosophie, Geschichte und Philologie am iR April: K. J. Erben, O starých letopisech ruských, pokud se týkají an českého doby nejstarší až do vymření Přemyslovcův Sitzung der Classe fůr die mathem. und Naturwissenschaften am 27. "April: * Fritsch, Ueber das Auffinden von neuen Tbierresten aus der so- genannten Brettelkohle von Nyran bei Pilsen . 1 ) * Bořický, Mineralogische Mittheilungen . Sitzung der Classe fůr Philosophie, Geschichte und Philologie am 2. Mai: Tomek, Ueber die im 14. Jahrhunderte in Prag üblich gewe-enen Vor- und Zunamen 5 Sitzung der Classe für die mathem. und Naturwissenschaften am 25. Mai: Helmhacker, O diadochitech v českém silurském útvaru . Sitzung der Classe für Philosophie, Geschichte und Philologie am 30. Mai: * Tomek, O osobě pana Mikoláše, jenž r. 1409 dopomohl mistrům českým k dosažení tří hlasů v učení Pražském Dacko 10 25 27 Seite Sitzung der Classe für die mathem. und Naturwissenschaften am 15. Juni: * Feistmantel, Ueber Pflanzenpetrefacte aus dem Nyraner Gasschiefer * Studnička, Beiträge zur Theorie der Integration von n S hi- © nearen Differentialeleichungen : Sitzung der Classe für Philosophie, Geschichte und Philologie am 20. Juni: * Dr. Jos Emler, Ueber die Hoflehentafel des Königsreichs Böhmen Sitzung der Classe für die mathem. und Naturwissenschaften am 28. Juni: Prof. Dr. vv. Waltenhofeu, Ueber emige Resultate seiner neusten elektromagnetischen Untersuchungen Wesely, Ueber die analytisch geometrische Auflösung einiger photo- metrischen Probleme, und über ein neues Photometer. OL Verzeichniss der seit dem 1. Januar bis letzten Juni 1870 PURE IEN Druck- schriften . j : Ä Ba FRE 99 Sitzungsberichte der königl. böhmischen Gesellschaft der Wissenschaften in Prag. Jahrgangs 1870. Juli — December. PRAG. Verlag der königi. böhmischen Gesellschaft der Wissenschaften in Prag. 1870. č SRS BE BISSTAH Br P uößteilgressal zob. Hkaieilatn hodně Sezení třídy pro filosofii, dějepis a filologii dne 4, července 1870. Přítomní členové: Tomek, Čupr, Zoubek; co hosté pánové: Dr. Durdík, Herain a Pažout. Pan Dr. Čupr četl následující úvahy o filosofii staro- indické. a) Její porovnání s filosofů novější, zvlášť s filosofů Spimozovou. Nejen v politice, nýbrž i ve filosofii možná rozeznávati centra- lismus, dualismus a též federalismus podlé toho, zdali základ té aneb - oné soustavy filosofické spočívá v jednotě aneb v dvojitosti aneb v mnohosti, když se jedná o tom, co pravá bytost jest. Taktéž možná i pěstovatele této) vědy, totiž filosofy, děliti dle spů- sobu nynějších stran politických v Rakousku: v centralisty, dualisty a federalisty. Znateli naskytují se ihned obdoby značné. Každý pochopí starořecké soustavy: Pythagoras a Heraklit, škola Eleatův, Plato a Aristoteles, škola Stoikův, v novější době | zvlášť Spinoza a soustavy, ježto z něho vyrostly, totiž Kant, Fichte, Schelling, Hegel že jsou soustavy veskrz centralistické předpokládajíce jednu jedinou pravou bytosť a kladouce vše, co smysly chápeme, za pouhý relativní zjev její, který ovšem není bytostí pravou, nýbrž pouhým zdáním naším. V náboženském směru jeví se soustavy centralistické co pantheismus. Naproti tomu jsouj soustavy: Anaxagoras*), z velké části středověká scholastika (slouživší pod práporem víry), v novější době Des Cartes soustavy dualistické vyznávajíce vedlé pravé bytosti boha (u Řekův vedlé voůg) ještě jinou pravou bytost, totiž bytosť hmoty, světa, tvrdíce, že tato bytost závislá jest na oné. V náboženském směru zakládají aneb *) Arist. Met. I. 3 a 8. 1* 4 spíše předpokládají dualistické soustavy tyto monotheismus, kte- rýžto se jeví v náboženství židovském, mohamedánském a křesťan- ském. Každý znatel tuším dále dosvědčí, že učení atomistův (Le u- kippa a Demokrita, též Epikura a Lukretia), v novější době Leibnitz a posléze Herbart jsou soustavy jaksi federali- stické, doznávajíce více, ano nesčíslné množství pravých bytostí, kte- réžto ve svém tlaku a vzájemném pronikání se tvoří svět a vše, co smysly chápeme. Federalistické soustavy tyto připouštějí, že jednotlivé takovéto pravé bytosti mají své zvláštní jakosti, že jsou vlastně © pouhé jakosti, a že některé z nich mohou býti bytostmi ústředními © (centrálními), kolem nichž se jiné pouhé bytosti usazují a V ně co ve střed svůj působí, jsouce samy těmito ústředními bytostmi ří- zeny. Takovéto bytosti centrální jsou na př. duše lidské; ale i každý jiný tvor, každé zemské a nebeské tělo má svou bytost centrální, svou duši, ovšem dle povahy organismu, v kterém se jeví, více méně vyvinutou. Federalistický systém tento neupírá též možnosti jedné jediné bytosti arcicentrální, kolem níž se všecky ostatní bytoti cen- trální, s ní vzájemně se pronikajíce, pohybovati a jako vznášeti mohou; ano system ten dotvrzuje, že jakost této arcicentrální by- tosti může ovšem býti ta nejdokonalejší, nejlepší; těmito koncesemi však svou zvláštní slabost na jevo dává, navracujíc se zadními jaksi dvířkami k centralismu absolutnímu, k substanci Spinozově. V ná- boženském směru nezplodila soustava tato doposud žádného vyznání zvláštního, leda že bychom za plod ten uznati chtěli prozatím poly- theismus starověký. ! Třeba vyznati, Ze nejpatrnější düslednost logická se nalezä v soustavách centralistickych; a pokud logicky důsledně mysliti jest vůbec filosofovati, může se říci, že soustavy ty jsou vrchem filosofie ; avšak potřebám mysli lidské nečiní proto zadost, že nedovedly po- sud vysvětliti jasně přechod z jedinosti ku mnohosti, přechod z jediné pravé bytosti, přechod z boha k rozmanitosti smyslného světa, a že tudíž buď do náboženského mysticismu na jedné aneb do pře- hnaného idealismu na druhé straně až posud upadaly. Těmto potře- bám mohou vyhověti lépe soustavy atomistické čili monadistické (federalistické). Přijímajíce mnohost pravých bytostí, jejich vzá- jemnost a rozmanitou jakosť, podávají tím velmi vděčnou látku © ke konstrukcím myšlénkovým a blížíce se takto zároveň k methodě věd přírodních mají budoucnost mnohoslibnou; avšak v logickém směru, jak už svrchu podotčeno, pokulhávají. Než filosofický dua- lismus, jenž dvé pravých bytostí přijímá a o nich tvrdí, že jedna © 5 - od druhé z ničeho stvořena čili zplozena jest, opírajíc se hlavně E oh o víru, úplně propadá před soudem zdravé logiky. Však právě onen přechod z jedinosti pravé bytosti k rozmani- - tosti světové vede úskalím, o něžto rozumy své brousily od jakživa nejbystřejší hlavy člověčenstva, kolem něhož meškali v nejpěknějším vědeckém rozkvětu svém nejzvedenější národové světa. Veškerá filo- sofie staroindická, všeliké rozbory náboženské starých a nových vě- kův, nejhlubší a nejvznešenější myšlénky Platona a Aristotela, Xeno- - phona a Empedokla, Stoiküv a Novoplatonikův alexandrinských, ve- škerá filosofie novověká meškají vů kol tohoto úskalí. To, čehož jiní pouhým myšlením, jiní mystickým uchvácením chtěli a posud chtějí se tuto dodělati, to bylo, jest a bude vždy hlavní úlohou filosofie. V novější době získal sobě veliký myslitel Kant nesmrtelných zásluh o vědu ne snad tím, že by byl mohutným duchem svým ono - úskalí úplně zporážel, vyrovnal a tak schůdnou cestu myšlení lid- skému připravil, nýbrž pouze tím, že to úskalí pochodní důmyslu svého teprv patřičně osvítil a tak vědu filosofii na nesnadnou schůzi tu určitě upozornil. Vycházeje ze základů už od Kartesia (Des Car- tesa) a od Spinozy ražených, výhradně subjektivních, totiž z pou- hého vědomí o sobě, odkryl a nezvratně dokázal, že čas a pro- stor nenáležejí co podstatné vlastnosti k pravé bytosti, nýbrž že jsou pouhé „formy smyslného chápání, které my sami sobě tvoříme a do věcí vnějších myslí svou vnášíme, kteréžto však na věcech sa- mých nelpí. (Kant mohl k těmto dvěma formám přidati třetí, totiž příčinnost, jak nejnověji ostře a dobře dokázal Schopenhauer.) Poněvadž ale všeliké věci, celou rozmanitost světovou, kterou smysly chápeme, v čase, prostoře (a v její vzájemné příčinnosti) chápeme, poněvadž vlastně jenom vyplněného prostoru v jeho časové příčinnosti a posloupnosti sobě vědomi stáváme, proto chápeme výhradně jen plody a „formy“' svých vlastních smyslů, nikoliv však věci, jaké v skutku jsou. Proto nejsou věci, které smysly chápeme, pravou bytostí, nýbrž jsou to pouhé poměry a formy našeho vlastního chápání, objektivní klam. Pravou bytost nelze jest pouhými smysly pochopiti, poněvadž k ní nepřináleží ani čas ani prostor (ani příčinnosťŮ), a pouze tyto formy možná smysly chäpati a jiného nic. Tuto pravou bytost nazval Kant dosti naivně „das Ding an sich,‘ zavřel ji do svého „intelligibilního“ (roz- umového) prostoru a času, a vyklenul na této smělé velkolepé my- šlénce budovu své metafysiky. Nástupci Kantovi, Fichte, Schelling a Hegel nebyli ale 6 spokojeni s pouhým „pojmenovänim,'‘* oni chtěli tuto pravou bytost, © ťoto „Ding an sich“ poznati stůj co stůj skrz naskrz. K tomu účeli ERTL) zabrousili se opět až na Kartesia a Spinozu a jali se rozumovati © podlé nich asi takto: Chce-li člověk filosofovati, musí především © o všem pochybovati, nic za pravdu nemíti. To jest první a nejdüle- © žitější filosofická pravda, že totiž nic pravdivé není. *) Když však člověk této své první, prozatím jediné pravdy pevně se drží a 0 všech všudy věcech pochybuje, myslí, a kdo myslí, ten jest. (Dubito ergo cogito, cogito ergo sum. Cart.) Já myslím, proto já jsem. © Tu jest zřídlo nevyčerpatelné nových pravd. Fichte a taktéž Schel- ling kladli hlavní váhu především na toto „já“; to „já“ pokud myslí, je ta pravá bytost (das Ding an sich), a vše jest v pravdě © jen pouhé samé „jáství“; Fichte toto jáství v jeho individualní ovšem jemu nepochopitelnými hranicemi obmezené samostatnosti, Schelling však už v jeho absolutní, neobmezené, celé veškerenstvo vyplňující moci, tak jako Spinoza svou substanci, chápal. Logičněji počínal sobě Hegel. On větší váhu kladl na ono „myslím“ než na toto „já.“ Tam kde se vůbec pochybuje, myslí se, a proto myšlení jest. Heglovi jest mysliti a býti (myšlení a bytí) jedna a táž věc, jemu jsou tato ponětí totožná (identická). Pravá a jediná bytost, das Ding an sich, jest tedy my sl sama sebou bez vzhledu k indi- vidualnosti člověka. A tato bytost jest věc absolutní (ničím neob- mezená), jest jednota vší idealnosti a realnosti, jest myšlení, ježto samo sebe myslí, samo sobě se zjevuje, a tato bytosť myslící jest bůh. Svět jest, pokud a jak naň myslíme, a on není, když naň nemy- slíme. Vše jest moudré, dobré a rozumné, protože to právě tak jest, jak to myslíme. Celý svět ve své smyslné rozmanitosti povstává tím, že bůh, totiž mysl naše, jej myslí, jím vládne, jej myšlením tvoří. — Avšak už před Kantem a tudíž 1 před Fichtem a Heglem tvrdil Spinoza“*“) zrovna tak rozhodně a určitě, ta pravá bytost že jest vůle, a ta že sobě teprv sama vytvořuje i přispůsobuje mysl (in- tellekt) k tomu cíli a konci, aby dosahovala účelův svých. Jedna každá věc (praví Spinoza I., p. 278) snaží se vytrvati ve své jsouc- *) Viz Bolzano o tom, co pravda jest. **) Benedikt (Baruch) Spinoza narozen dne 24. listopadu 1632 v Amsterdamu, zemřel dne 21. února 1677 v Hagu. Pocházel z rodiny portugesko-židovské. Vyznání židovského se zřekl, k jiné víře však nepřistoupil. Nabízené mu © profesury filosofické nepřijal. — Citujeme zde z jeho spisüv „edito stereo- © typa Tauchnitz jun. 1843“ podlé svazků a stránek. 7 nosti. Tato snaha jest její skutečná bytost. Mysl taktéž snaží se vy- trvati ve své jsoucnosti nejen pokud jasné a zřetelné, nýbrž i pokud zmatečné idey má, a jest sobě vědoma této snahy. Tato snaha po- kud se k mysli nese, jmenuje se vůle (a když se k mysli a k tělu zároveň vztahuje chtíč). Proto to, co člověk jest, jest samá jeho vůle, a celý svět a vše, co jest, jest samá, pouhá vůle, poněvadž vše se snaží vytrvati ve své jsoucnosti. Tato vůle není volná, nýbrž jest člověku (a všemu ostatnímu) dána, jako jest na př. dána tíže kamenu. I bůh jest jen pouhá samá vůle, nebo hledí vytrvati ve své jsoucnosti; než k němu se, co k mysli povšechné (substanci) vše ostatní nese, u něho jest konečně mysl a vůle jedno a totéž. Filosofové francouzští a angličtí (zvlášť věku XVIII.) jako Con- dillac, Bonnet, Diderot a t. p. dříve už Locke, Berkeley, v novější době Němci Jakobi a Fries uznávali naproti tomu cit (common sense), povšechné vnímání smyslné za podstatu člověka a všeho, co jest, za pravou bytost vůbec, ač ne tak logicky ostrým spůsobem, jako ti, kteří za pravou bytost mysl aneb vůli pokládali, přece však dosti zřejmě. a určitě. Ejhle tři opět principy, dle nichžto možná rozděliti veškerou filosofii opět ve tři odbory podlé toho, zdali se pravá bytost ve své pouhosti (das Ding an sich) považuje buď za mysl, buď za vůli, buď za cit. Nehodláme se zde pouštěti v podrobné uvažování a po- rovnávání těchto tří základů, hranice, které jsme tomuto písmu na- před vytkli, tomu brání. Nehodláme zde také vlastní náhled svůj, ač krátce jen vykládati, že totiž ze stanoviska pantheistického tyto tři principy za jeden a tentýž princip, za jedinou nerozdílnou trojici možná pokládati, v které svrchovaná bytost sama sobě se zjevuje. Než o tom jinde snad a jindy více. Dle nadeslaného schematu možná tudíž devatero odlik, soustav anebo škol filosofických rozeznávati. Soustavy centralistické (pan- theistické), které pravou bytosť pokládají za mysl, které ji poklá- dají za vůli, za cit. To které rozvržení možná provésti též při sou- stavách dualistických (monotheistických) i při soustavách federalistických (polytheistických). Ovšem že systematické rozvržení toto až posud jenom theoreticky platí a nikoliv prakticky. Nebo až posud jenom některé z těchto odborů byly skutečně vzdělávány a více méně pro- vedeny, některé částečně v praktickém provedení jaksi pomíchány jsou, což však nevylučuje, že by se mohly všecky tyto směry v bu- doucnosti pěstovati a vzdělávati. Až posud byl obzvlášť centralismus © filosofický, v němžto se mysl, za jedinou pravou bytost klade, jak 8 od starých Řekův tak v novější době od národa německého téměř výhradně pěstován a dosáhl vyvinutí nejúplnějšího. Jiní národové, když toho potřebu pocítí, ať se o ostatní zde naznačené směry a od- bory pokusí. Po tomtu úvodu dlužno už, obrátiti se k filosofii staro- indické, ježto jest předmětem badání našeho. Na první pohled třeba doznati, že filosofie staroindická náleží k soustavám centrali- stickým, a že proto u porovnání jejím s filosofiemi novověkými mů- žeme hned napřed mimo sebe pustiti všecky soustavy dualistické a taktéž federalistické. Však mezi soustavami centralistickými třeba, hlavně přihlednouti k té soustavě, ježto patřičnou váhu klade na vůli, co jsoucnost pravé bytosti; nebo i staří Hindové, jak z pře- dešlého „systematického sestavení základních myšlének filosofie staro- indické“ dosti jasně trvám vysvitá, celou filosofii svou na vůli za- kládali. Tato soustava jest filosofie Spinozova, z nížto všecky ostatní novější soustavy pantheistické čili centralistické skutečně se vyvinuly. Staří Hindové neznali ovšem filosofie Spinozovy, a Spinoza neznal, jak určitě lze jest dokázati, spisův staroindických, a přece jest styčnosť mezi oběma, jak hned uvidíme, znamenitá. Nejlepší to důkaz, že duch ve své povšechnosti zde vane, duch, jenž nezná ani času ani prostory ani jiných poměrů pomíjejících, vnějších. Střed a jako duše veškeré filosofie staroindické jest totiž je- dinost pravé a pouhé bytosti, kterážto vůli svou jeví a tím ve- škerý smyslný svět tvoří a řídí, a tento celý svět jest nahodilá forma jen této vůle její Spinoza, následovav z počátku šlepějí Des Carte- sových, zřekl se záhy jeho dualismu a chopil se odhodlaně rázného centralismu. „Prostornost a myšlení nejsou dvě věci tak roz- ličné, že by jedna každá z nich tvořila jinou substanci aneb pod- statu, jako Des Cartes tvrdí, nýbrž obě dvě jsou pouhá atributa (příznaky) jedné jediné bytosti čili substance.“ A tak, jako filosofie staroindická klade i Spinoza zvláštní akcent na vůli. On vůli po- kládá, což jeden z hlavních znaků jeho filosofie jest, za nevolnou a nutnou zrovna tak jako staří Hindove.*) Dle Spinozy (II. p. 324) záleží volnost člověka v tom, že dle pouhé nutnosti své přirozenosti bytuje a koná. Tak také bůh, ačkoliv nutně, přece volně bytuje, poněvadž dle pouhé nutnosti své přirozenosti bytuje. Tak také bůh sám sebe a svrchovaně vše volně chápe, poněvadž z pouhé nutnosti *) In mente nulla est absoluta, sive libera voluntas, sed mens ad hoc vel illud volendum determinatur a eausa, guae etiam ab alia determinata est, et haec iterum ab alia, et sic in infinitum I. p. 226. Srovnej III. p. 67, 88. 9 jeho přirozenosti vysleduje, že vše takto chápe. Z toho následuje, -že Spinoza svobodu nikoliv za libovolné rozhodnutí se, nýbrž za — volnou nutnost považuje. „Pomysleme sobě, praví, že by kámen, když padá, myslil a vědomým byl, že co možná se snaží, aby v padání pokračoval. Takovýto kámen bude zajisté mysliti, poněvadž by pouze své snahy si vědomým byl, a nikterak lhostejným, že jest co nejsvo- bodnější, a že žádnou jinou příčinou v pohybu netrvá, než že chce. A to jest právě ta lidská svoboda, kterou že všichni mají, se vy- chloubají, a kterážto pouze v tom záleží, že lidé sobě vědomi jsou chtíčů svých a příčin, kterými se ustanovují, neznají. Tak nemluvně myslí, že volně se shání po mléce, rozzlobený chlapec že pomstu chce a bojácný útěk. Opilý konečně myslí, že z volného mysli rozhod- nutí mluví to, o čemž, aby byl pomlčel, chce, když vystřízliví. Tak šílený aneb člověk mluvka a mnozí jiní toho druhu za to mají, že dle volného rozhodnutí mysli své jednají a nemyslí, že uchváceni jsou chtíčem. A poněvadž předsudek ten všem lidem přirozen jest, proto nesnadno se ho sprošťují.“ (Sp. II. str. 324.) Takto jsou chtíče a vůle vše, ony jsou člověk sám a jeho celá moc; ustanovují se však pohnutkami a příčinami vnějšími, které celý člověka obklopující svět nutně mu podává a vtírá. Náhled tento jest čistě staroindický, filosofie staroiudická jím jako prosáklá jest. Jest to nutnost přírody, fat u m, jehož zvláší- ním výrazem byla Maja. Ještě větší styčnosť filosofie staroindické s filosofií Spinozovou objeví se nám, když přihlédneme k náhledům obou dvou filosofií o poměru člověka k bohu. Spinozovi jest boha poznávati tolik, jako jej milovati, „a čím více boha poznáváme, tím vice ho pro něho sama milujeme. Čím více a zevrubněji však věci světské poznáváme, tím více boha poznáváme. I tyto věty docela ve smyslu staroin- dickém jsou pojaté. „Tato nauka, praví Spinoza, učí, že pouhým vnuk- nutím boha jednáme, že jsme účastní přirozenosti božské, a to tím více, čím dokonalejší skutky konáme, čím více a více boha chápeme. Tato nauka mimo to, že mír v duši naši vůbec skytá, také to do sebe má, že nás učí, v čem vlastně naše svrchovaná blaženost zá- leží, totiž v pouhém boha poznání, jímž vedeni býváme, ke skutkům pouze takovým, ku kterým láska a oddanost nabádá. Odtud jasně pochopujeme, jak dalece ti od pravé hodnoty ctnosti se vzdalují, kteří za svou ctnosť a své výborné skutky, jako za největší otroctví, největšími odměnami od boha chtí býti ozdobeni, jako by ctnost 10 a služba boží sama sebou nebyla blazenost a svrchovaná volnost.“ (I. p. 268.) | Hlavně směřuje filosofie staroindická, co se týče praxe životní, k tomu, aby se člověk zříkal všech půvabů světských, aby žádosti, chtíče a náruživosti své krotil, aby se cvičil v askesí, Slyšme, co o směru tom Spinoza tvrdí: (I. p. 393.) „Každý má moc v sobě, aby sám sebe a své chtíče, ač ne svrchovaně, přece z části alespoň jasně a zřetelně pochopil, a v důslednosti aby učinil to, by jimi méně trpěl. K tomu se má hlavně přihlížeti, abychom každou vášeň jasně a zřetelně poznali, a tak aby mysl z té vášně vystoupila a k přemýšlení se ustanovila o tom, co jasně a zřetelně pochopiti a v čemž úplně může odpočinouti; a to sice tak dalece, aby sám chtíč od myšlénky o vnější příčině se oddělil a k pravdivým pomy- slům se přidružil. Tím se stává, že nejen přílišná láska, nenávist atd. se ruší, nýbrž že i chtíče a žádosti, které z takovýchto vášní po- vstávají, k výstřednostěm nedospivaji. A vždycky se má ostře pozo- rovati to, že jest to jeden a tentýž chtíč (pud), jímž člověk koná a zároveň trpí“ (I. str. 272.) Tedy poznáním, věděním, vědou tříbí, čistí i konejší se vášně. Hřích povstává jen z nevědomosti; kdyby všude pravé vědění pano- valo, nebylo by hříchu. Tyto veskrz staroindické náhledy zastává i filosofie Spinozova. Mysl naše, praví Sp. (I. p. 258), pokud pravdu chápe, jest částí neskonalé mysli božské, a proto nutno jest, že jasné a zřetelné idey mysli naší pravdivé jsou, tak jako idey bož- ské. Klam, faleš a hřích (tvrdí dále Sp. na str. I. 264) záležejí ve zbavení a nedostatku, jenž v sobě zahrnují idey zmatené a kusé. Celá etika staroindická opírá se o to, co dobro jest. Dobro záleželo však Hindům v poznání pravdy a poměrův lidských k ve- škerenstvu. Věda nás spasí, jí staneme se „formou pravdy“ — Brá- mem. Poslyšme, kterak o základní této staroindické myšlénce Spi- noza ze svého stanoviska hovoří. „Snahou (praví I. 375), která z roz- umu pochází, chceme dobro a varujeme se zla. Poznání zla jest po- znání nesrovnalé, neúplné. Z toho následuje, kdyby mysl lidská pouze srovnalé a jasné idey v sobě chovala, že by ani ponětí o zlu nemohla si utvořiti (tím méně zlo páchati.) A konečně (I p. 382) celá naše blaženost není nic jiného, nežli utišení a odpočinutí (po- klid) ducha pocházející z patrného poznávání boha.“ Syrchované dobro záleží tedy dle Spinozy v poznávání pravdy, a poněvadž bůh sám je- diná pravda (forma pravdy) jest, tedy v poznávání boha, a poněvadž vše co v pravdě jest, bůh jest, tedy v poznávání poměru mysli naší oře ak >. 11 k veškerenstvu. Tak i filosofie staroindická všude dokazuje poznání Brámu a tudíž poznání sebe sama a všehomíra že jest nejvyšší blaho, cíl a konec všeho filosofování, duší všelikého náboženství, a že všeliké obřady náboženské hlavně k tomu směřují, aby člověk po- znal sebe co Brám. Však nejen v této hlavní zásadě o tom totiž, co dobro jest, srovnává se úplně filosofie Spinozova s filosofi staroindickou, anobrž poněkud i s tou zvláštní modifikací této filosofie, kteroužto brami- nové ukrývali lidu obecnému, totiž s totožností dobra a zla. Rozumuje zajisté Spinoza takto: „Skutek jedenkaždý (I. p. 372) jen potud jmenuje se zlým, pokud z nenávisti aneb jiné zlé vášně po- vstal. Však nižadný skutek sám v sobě považovaný nemůže býti dobrý neb zlý, nýbrž jeden a tentýž skutek jest brzy dobrý brzy zlý. Proto rozumem můžeme poznati skutek, jenž zlý jest, aneb který z nějaké zlé vášně povstává. Z toho vysvitá, že všeliký chtíč, jenž z vášně vzniká, totiž z trpení, žádného by neměl vlivu, kdyby člověk rozumem byl veden. Z toho také vidno, že chtíč neb žádost pocházející z vášně, totiž z trpění, slepými se nazývají.“ Proto také nemůže Spinoza (II. p. 222) pfipustiti, že by hřích a zlo byly něco positivního, tím pak méně že by se děly proti vůli božské. Ano my jen nevlastně a dle lidského spůsobu mluvení říkáme, že proti bohu hřešíme, jako když se řekne, že člověk boha uráží. Smysl toho jest ten, kdo pravé poznání, kdo celou orga- nisací takovéhoto poznání, totiž vědu v sobě chová, ten že zlo pá- chati, ani hřešiti nemůže; jenom ten, kdo poměru mysli naší k veške- renstvu jasně nepochopil, koho „věda“ (ve smyslu filosofie staroin- dické) „opouští“ páše zlo, hřeší, poněvadž se vésti dává náruži- vostmi nejasně poznanými, slepými. Proto jest ze stanoviska Spino- zova dobro a zlo poměr velmi relativní, nenáležející k podstatě věcí, jest to poměr v celku nutný a proto také lhostejný, a sice právě tak lhostejný, jako že některý kámen leží tu a jiný tam, že ně- jaká řeka teče tudy a nějaká jinde. Avšak filosofie staroindická ve své neoblomné důslednosti pan- theistický náhled tento ještě dále provedla. Jí jest rozdíl mezi dobrem a zlem ne snad pouze jen nahodilým a lhostejným, nýbrž i zcela nemožným, pouhým přízrakem a klamem smyslným, mohoucím vznikati jenom tu, kde půda pravou vědou není posud dostatečně vytříbena a vzdělána. K tomuto náhledu chová filosofie staroindická doklad mohutný v pantheistické soustavě své, jednotu totiž vůle jediné možné pravé bytosti, Brámu. Kdyby byl rozdíl mezi dobrem 12 a zlem, musila by býti vůle rozličná, nikoliv však jediná, aby se proti sobě mohla stavěti. Vůle však rozličná není, nebo není nositel této vůle bytost rozličná, nýbrž jediná; jestli přece rozdílu mezi dobrem a zlem, jest to tudíž pouhý mam smyslný, který věda musí překonati a zničit. Když pak jej přemůže a zničí, tu se jí objeví zákonnost jiného světa, kterouž až posud jen bystřejší duchové tuší, kteráž však jest nezbytnou nutností a účelem veškerenstva. Determinismus, jenž celou soustavou Spinozovou vládne, tvoří taktéž značnou obdobu mezi ní a filosofií staroindickou. Starým Hindům byl veškerý svět živý, vyvinující se, jediný to bůh. Toto vyvinování jest jeho vůle jevící se smyslům našim tak, jak právě celý svět jest. Toto vyvinování podléhá však určitým nezvratným zákonům, kteréžto, pokud je smysly chápeme, zákony přírodními na- zýváme. Zákonové ti jsou poměry nutné, 0 jakési svobodě neb volnosti v tom smyslu, jako by to, co se děje, býti nemusilo, aneb jinak býti mohlo, na tomto pouze smyslném (světovém) stanovisku ani řeč býti nemůže. Jinak se nám, jak už podotčeno, ovšem věc vyjeví, když tyto zákony přírodní, tento přelud smyslný zakládající se v pouhé příčinosti myslí svou (jako saniasi svým mašghouli) když zároveň všeliké jednotnictví a sobectví překonáme a zni- číme. Tu se nám objeví noví zákonové, vznešenější nežli jsou zá- kony přírody, kterýmiž se tyto úplně zvracují; jsou to zákonové pravé bytosti Brámu, zákonové, jenž v sobě zahrnují nejvyšší volnost, nej- úplnější svobodu, volnosť a svobodu, jejíž formou jest právě Brám. V tom směru, ač ne takto ostře, filosofuje též Spinoza, zvlášť ve svém tractatus theologico-politici (n. p. IH. p. 94): „Ukážu, že uzavření a přikázání boží, a důsledně celá prozřetelnost božská, nic opravdu není, než pořádek přírody, to jest, kdykoliv písma svatá praví, že to neb ono bohem aneb vůlí božskou se stalo, nelze tím opravdu nic mysliti jiného, než že se to stalo podlé zá- konů a pořádku přírody, nikoliv však, jak lid obecný myslí, že by příroda tak dlouho v činnosti své byla ustála, aneb že by její řád na čas byl přerušen.“ My nemůžeme věděti, praví Sp. na jiném místě (odvolávaje se na Kartesia) (II. p. 244), kterak naše svoboda a vše, CO 5 nf souvisí, se srovnává s božskou prozřetelností a svobodou, poněvadž nemůžeme pochopiti, kterak bůh věci stvořil a kterak je zachovává. „„Poněvadž bůh (II. p. 227) nejen věci, nýbrž i jejich po- hyb i jejich spůsoby (modos) ve svém stavu zachovává, to jest, jim napamáhá, zdali z toho nenásleduje, aneb že není žádné zlo, aneb že bůh sám toto zlo vykonává.“ "Tak namítá jistý dopisovatel 13 Spinozovi. Načež mohl Sp. pouze odpověditi, že skutečně není žádného zla, poněvadž vše jest nutnost určení. *) Avšak Spinoza ne- pronikl ve věci této k výsosti a ryzosti myšlének starých Hindův, kteří tuto nutnost, toto určení uznávali pouze ve světě smyslném, nikoliv však v nadsmyslném. Tím, že Sp. tohoto znamenitého roz- dílu nešetřil, zabíhá do subtilností tu a tam myslí nedostížných aneb upadá i v odpory v mysli nesrovnanlivé, nazývaje na př. svobodu volnoa nutností (libera necessitas). A přece jest první a zá- kladní ponětí filosofie Spinozovy, totiž ponětí substance věcí úplně nadsmyslnou. Substancí (podstatou) nazývá Sp. (n. p. IL. p. 211) © to, čehož bytost obsažena jest v jsoucnosti (ad cujus essentiam per- tinet existentia), to jest, z jehož pouhé myšlénkové jsoucnosti vy- sleduje výměrem jeho skutečná bytosť (aneb jak na jiných místech uvozuje: to, co jest příčinou svou, co samo sebou jest, to, čeho po- nětí nepotřebuje ponětí věci jiné, z něhož by povstalo). Z toho ná- sleduje, že substancia nemůže býti mnohonásobná, nýbrž jediná. Ko- nečně se musí všeliká substancia chápati co neskonalá, věčná. Spi- noza sám nazývá tuto jedinou možnou substanci — bohem, tak jako staří Hindové nazvali tutéž substanci brámem. Však Hindové v ne- oblomné a odvážlivé důslednosti své obklopili své Brám zákony a řády takovými, jimiž se zákonové a řády přírody ruší a co ne- platné zničují. Tyto zákony a řády jsoucnosti Brámovy poznávají jenom ti, kteří v neustálém přemyšlení svém (mašghouli) takového stupně vědoucnosti dosabují, že překonavše všeliké jednotnictví a so- bectví, vnitřním smyslem neprostředně zírati mohou v tento nový svět jsoucnosti Brámovy, jemuž celá příroda jest poslušna a jímž její zákonové se přerušují, poznávajíce totiž, že člověk sám jest Brám, vždy a všude jediné a celé. Stejného vznešeného stupně po- znání lze dosíci i cvičením asketickým odepíráním dojmů světových, ano i v zápasu smrtelném, anebo na bojišti s mečem v ruce aneb v zůmyslné samovraždě, když člověk náhle a rozhodně celým světem povrhne a tu najednou smělým a bystrým pomyslem sám sebe co Brám pozná. K tomuto já řku smělému, ač veskrz důslednému kroku neodvážil se Spinoza, ač zrovna tak, jako staří Hindové na stanovisku pantheistickém pevně stojí. Spinoza chtěje vyrovnati pan- theistické stanoviště své se světem smyslným, chtěje vysvětliti toto „zjevení božské, “ totiž celou přírodu a takto urovnati onen ne- *) Srov. II, p. 198. Deum nullo modo fato subjicio, sed omnia inevitabili ne- cessitate ex dei natura segui concipio eodem modo, ac omnes concipiunt, ex ipsius Dei natura segui, ut Deus se ipsum intelligat. 14 snadný přechod s jedinosti k mnohosti, kterýžto lze nazvati filosofickým „salto mortale,“ obklopil k tomu účeli substanci svou s nesčíslnými „mody a attributy“ svými a přiklopiv ji zvlášť dvěma — attributy, totiž „rozsáhlostí“ a „myšlením“ pantheistickou soustavou © svou takto otupil a ji poněkud do odporů, jak svrchu dotčeno, uvedl. Aby odlika ta jasněji vysvitla, přihlédněme k některému jednot- livému příkladu, na př. k náhledu Spinozovu o zázracích. Ačkoliv věc tato přísně sem nenáleží, přece poslouží k tomu, abychom se jaksi analytickým spůsobem přesvědčili o rozdílu naznačeném a zá- roveň o logické pružnosti soustavy staroindické vzhledem k soustavě Spinozově. Spinoza možnosť zázraků ve smyslu biblickém úplně upírá, pokládaje je za výtvory pouhé obrazotvornosti lidské. Rozumuje o te věci (III. p. 86) takto: „Jakož člověk uvykl, nazývati onu vědu, ježto rozum lidský přesahuje, božskou, taktéž nazývá skutek, jehož příčina vůbec neznámá jest, božským neb skutkem boha. Nebo lid obecný za to má, že mocnost a prozřetelnost boží co nejjasněji se ustanovuje, když se ve přírodě něco neobyčejného a proti všemu nadání děje (zvlášť když se to k jeho zisku neb pohodlí děje), a myslí, že bytost boha ze žádné věci jasněji nevysvitne, než z toho, když příroda, jak se domýšlejí, svého pořádku jeho vnuknutím ne- zachová; proto za to mají, že ti všickni boha aneb alespoň prozře- telnosť božskou ruší, kdo hledí všecky věci a také zázraky příči- nami přirozenými vysvětliti a pochopiti. Domnívají se totiž, že bůh tak dlouho ničehož nečiní, dokud příroda v obyčejném pořádku pů- sobí, a naproti tomu, mocnost přírody a příčiny přirozené že tak dlouho zahálí, dokud bůh činným jest . . . (MI. p. 88.) Jelikož ale "nic pravdivé není, leda jen to, co bůh výhradně určil, tedy z toho co nejjasněji vysvitá, že jsou všeliké zákony přírodní určení a ustano- vení boha, ježto vysledují z nutnosti a dokonalosti přirozenosti bož- ské. Stane-li se tedy něco ve přírodě, což by odporovalo jejím po- všechným zákonům, musilo by to nutně zároveň odporovati ustanovení, rozumu a přirozenosti božské; anebo kdyby někdo tvrdil, že bůh něco proti zákonům přírody vykonává, ten by zároveň musil tvrditi, že bůh proti své přirozenosti jedná, čehož nic není ošemetnějšího ... (III. p. 89.) Z toho tedy velmi jasně vysvitá, že slovo zázrak pouze vzhledem k lidským míněním může pochopeno býti, a že nic jiného neznamená, než skutek, jehož přirozenou příčinu příkladem jiné obyčejné věci nelze jest vysvětliti, aneb alespoň ten že to ne- může učiniti, kdo o zázraku nějakém píše aneb vypravuje“ S tím — v jistém smyslu souvisí Spinozovo mínění (III. p. 3.), že nejistota a 15 a strach jsou hlavním pramenem všelikých pověr (a všelikého nábo- ženství). Pantheismus Spinozův, pokládaje zákony přírodní za samu vůli božskou, za hranice všelikého filosofování, přes které nelze jest jíti dále, nemohl jinak, než rozhodně zamítati všeliký zázrak, co blud a pouhý přízrak smyslový aneb dokona co báj a výtvor fantastický. - Jinak filosofie staroindická, kterážto šla (více tisíc let před Spino- zou) o znamenitý krok dále v zcela důsledném vyvinoväni panthei- stickém. Jí nebyly zákony přírody hranice myšlení lidského, přes které se nemělo jíti dále; naopak ona hleděla právě tyto povaliti a zprorážeti, aby mohla jíti dále. Jí byly právě tyto zákony přírodní a vůbec vše, co v příčinnosti smyslné se zakládá, pouhým smysl- ným mamem a klamem, který se čistou myslí má a musí překonati, aby tato dospěla k jediné pravé substanci bez všech obalů, totiž k Brámu. Proto nikde jinde nemohou se zázraky důmyslněji vy- světlovati, než právě na půdě filosofie staroindické. Ten, kdo usta- vičným přemítáním myšlénkovým (mašghouli) dospěl tak daleko, že úplnou nicotu tohoto smyslného světa a svůj pravý poměr k všemu- míru úplně a jasně poznal, kdo negací světa provede úplně a bez- ohledně — ten s úžasem shledá, že sám jest Brám, a že všeliké zákony přírody a všecky ostatní zákonové lidští jsou pouhá nastro- jenost smyslová, kterou on právě v nivec uvedl podstatným přemý- šlením svým a úplným pohrdnutim s těmito nicotami světskými — mocí své vlastní vůle. Na tomto stupni vědomosti, jehož však dle domnění starých Hindův málo kteří vyvolenci — braminové saniasi — dosahují, pozná člověk, že nad zákony přírodními horují vyšší věční zákonové — dobra, krásy, lásky, svobody — jimiž se celá příroda i se svými řády a zákony zvracuje; na tomto stupni shledá člověk, že mu jest celá příroda poslušna, a že může, když jen chce, divy a zázraky tvořiti, jen když pravý stupeň a mocnost vědy má a nikterak o tom nepochybuje. Tak připouští filosofie staroindická možnosť zázraků na základě pravé vědy, jako učení křesťanské je připouští však na základě pravé víry (Markus XI. 23). V křesťanství víra, když „nepochyboval v srdci svém“ člověk, hory zdvíhala a do moře vrhala, v náboženství staroindickém činila totéž věda, oboje však mocí vůle. | Přihledněmež v tomto analytickém odůvodnění k jinému pří- padu, na př. k náhledu Spinozově o strašidlech. Jakýsi anonymus tázal se Spinozy v dopise, co by soudil o strašidlech, poněvadž prý všichni filosofové staří i moderní o tom přesvědčení jsou a za to 16 mají, že duchové a strašidla jsou.*) Na to odpovídá Spinoza II. p. 320: „Co se týče strašidel a příšer, až posud jsem o nich žádné srozumi- telné vlastnosti ušima nepojal; ovšem jsem ale o fantasiích slýchával: ježto žádný nemůže pochopiti; když o strašidlech a příšerách tvrdis, že sestávají z velmi tenké, vzácné a subtilné látky, tož zdáš se mlu- viti o pavučinách, o vzduchu neb o výparech. Rce$-li, že jsou ne- viditelné, toť mi tolik platí, jako kdybys řekl, co nejsou, nikoliv ale to, co jsou; ač nechceš-li snad s tím na jevo dáti, že dle libovůle se buď viditelnými buď neviditelnými dělají, v čemž však obrazotvor- nost, jako i v jiných nemožných věcech s nesnadnostmi se potkává. V té věci vážnost Platona, Aristotela a Sokrata u mne mnoho ne: platí. Divil bych se byl, kdyby jsi Epikura, Demokrita, Lukretia aneb některého z atomistův a obhajcův atomů byl uvedl. Není se co di- viti těm, kteří tajné jakosti, umíněné tvary, formy substantialni a tisíc jiných titěrností vymysliii a babám věřili, aby jen vážnost Demokrita zlehčili, jemuž dobrou povest tak záviděli, že všecky jeho knihy, které s takovou slávou vydal. popálili atd.“ Z toho jest patrně viděti, že Spinoza možnosť strašidel a příšer, s tím však zá- roveň i možnosť všelikých jiných výjevův světa nadsmyslového roz- hodně zamítá. Především jest věc dosti zajímavá, že Spinoza auktoritu Pla- tona a Aristotela od sebe odmítá, ani jsou tito právě tak jako Spi- noza filosofičtí centralisté čili pantheisté, uznávajíce jedinost pravé bytosti, naproti tomu k auktoritě Demokrita a jiných atomistů že se odvolává, kdežto jsou přece tito filosofickými federalisty, vyznáva- jícími mnohosť pravých bytostí a rozličnosť jejich jakostí. K Epikuru a ostatním atomistům mohl k dotvrzení náhledů svých odvolávati se Leibnitz aneb Herbart, nikoliv však Spinoza. A jestliže vy- týká Sp. zvlášť Platonovi, že titěrnosti, umíněné tvary (species in- tentionales), totiž idey atp. vymyslil, tož může každý filosofický dualista a federalista totéž tvrditi o attributech, modech a substan- ciích Spinozových, aniž by se proto odvolávati musil k Platonu neb Aristotelu. Ze všeho toho jest patrno, Ze onen anonymus do prá- vého udeřil, a že Spinozu takto indirektně vyznati se přinutil, že *) Plutarchus hujus rei testis est in tractatibus de philosophorum sententiis et de Socratis genio. Testantur guogue omnes Stoici, Pythagorici, Plato- nici, Empedocles, Maximus Tyrius, Apulejus aliigue, Ex modernis nemo spectra negat. Rejice ergo tot sapientes oculatos et auritos testes, tot philo- sophos, tot historicos talia narrantes; affirma eos omnes cum vulgo stultos ac insanos esse: licet tuae regponsiones non persuadeant etc. II. p. 317. 17 pantheismus jeho není dosti důsledně vyvinut, že jest kusý; nebo jestli která soustava filosofická k tomu výhradně povolána jest, aby co možná jasné i jemné světlo vrhala do říše mimosmyslné, aby ne- snad zrovna „0 strašidlech a příšerách,“ což zde věcí velmi mimotní jest, nás poučila, anobrž aby zjevy magnetismu, somnambulismu, ‚deuteroskopie atp., kteréžto nelze jest upříti, poněvadž fakticky jsou, zevrubně vysvětlila, jestli která soustava filosofická k tomu jest po- volána, aby důsledně vysvětlila to, co nazýváme divinací (předtu- chou), instinktem (pudem), sympathií (soucitem) atp., ježto vše v říši mimosmyslné jest zakotveno, a čímž vědy přírodní se dovršují a ko- runují, jest to zajisté soustava pantheistickä. Spinoza to vše co pouhé „výpary“ a „fantastické výtvary“ od sebe odmítli. Jinak filosofie staroindická, ježto jest, jak jsme svrchu podotkli, důslednější a vyvinutější. Dle nauky filosofie staroindické možná mocí vůle, vědou a negací světa smyslného v tento svět mimo- smyslný zírati, jeho vyšší zákonnost tušiti, ano i chápati. A to se, jak už též podotčeno, děje dvěma cestama: buď ustavičným, silným přemýšlením — vědou, anebo umořováním těla, všech chtíčů i smyslů jeho — askesí, kterážto ovšem důsledně i k úplnému těla umo- ření, k smrti, co „ku bráně velikého poznání“ vede. Ano dle ná- hledů a výkladů téže filosofie možná onen centralní bod, jenž nás k poměrům světovým víže, třeba jen na okamžik pošinouti, a takto do této říše mimosmyslné náhle pohlednouti. Že se takto zvlášt úkazy deuteroskopie, kde člověk věci a osoby vidí a slyší, jichž kolem stojící nevidí a neslyší, mohou dobře povysvětliti, není po- chybno. Zdali tyto úkazy, a taktéž úkazy somnambulismu a magne- tismu z tělesného neduhu, neb ze zvláštního těla přispůsobení, anebo také třeba z přemrštěnosti myšlénkové, z blouznění pocházejí, jest na tomto místě lhostejné; dosti na tom, že jsou, a že žádají býti vysvětleny, ať filosofií ať vědou přírodní ať spojenýma oběma dvěma. A tak filosofie staroindická nejen v těchto, nýbrž v mnohých jiných „záhadách světových,“ které nás obklopují, na nás, jak Herbart tvrdí, dolehají a nutně vysvětlení svého vyžadují, důslednou pružností svou dosti může té potřebě vyhověti. Filosofie Spinozova úkolům těm za- dosť učiniti nemůže. S tím souvisí nauka o spánku. Tento úkaz každodenní, v němž čas, prostor i příčinnosť smyslná tak jako u boha mizí, musil pantheistickými ideami zaujaté mysli starých Hindův nesmírně dojimati. Nikde v novější filosofii nenalezáme tak důkladných a hlu- bokých myšlének, takovéhoto zevrubného proskoumání tohoto děje Sitzungsberichte V, 2 "16 jako v spisech staroindických a zejmena v Oupnekhatu. Starým Hindům jest spánek navrácení se duše lidské (átma) k svému pů- vodu, k Brámu ; on jest polozírání do onoho světa, v němž mizí pouta smyslná a nastává svoboda úplná; ve spánku stane se člověk „formou vidění“ a vidící a viděné nejsou tu dvě věci, diw átma svým vlastním světlem k tomu svítí, v tomto stavu člověk ví, že tento „já“ sám já jsem, že mimo něho není nic, co by skutečně bylo, že tento „já“ vše jest a vše tvoří atd. (Viz později pře- klad Ďoutr brämen)) | Spinoza jen mimochodem a jen na jediném místě veškerých pantheistických spisův svých (I. p. 267) o spánku se zmiňuje. Děje se to tu, kde hledí vysvětliti, že člověk nejedná svobodně, nýbrž dle dojmů, které mu svět podává dle percepcí, to jest dle motivů, kte- rými se vůle jeho nutně řídí a ustanovuje. Tu také Sp. tvrdí, že jest zastavení úsudku čili pochybnost o nějaké věci skutečná per- cepcí (jenom dojem) a nikoliv svobodná vůle. Dejme tomu, pravi Spinoza, že si nějaký chlapec koně představuje, chlapec ten 0 by- tosti tohoto koně nebude pochybovati, ačkoliv o ní není ubezpečen, poněvadž si nepředstavuje ničeho, co by tuto bytnosť rušilo. A to zakoušíme, praví dále Sp., den co den v spánku, myslím totiž, že nebude žádný, kdo by za to měl, že může ve spánku pochybovati o tom, o čem sní, a učiniti, aby o tom nesnil, co se mu právě zdá, a stane-li se piece, Ze ve spánku úsudek svůj zastavujeme, totiž o tom, o čemž sníme, pochybujeme, děje se to jen tenkráte, když se nám ve spánku zdá, že sníme. *) Tolik Spinoza, co pantheista, o spänku | | Ještě sluší poznamenati, že Spinoza ve svých rozborech eti- ckých také idey o národnosti se dotýká a ji lépe, než na tehdejší *) Při této příležitosti podotýkám co jakési kuriosum, že Sp. na tomto místě (IT. p. 268) ze středověku už známou oslici Buridanovu (asinam Bu- ridani) za svou vlastní přijímá. Tvrdí totiž, kdyby člověk mezi dva úplně stejné a shodné dojmy, čili motivy se dostal, žeby ihned musil přestati jednati a že by na př. hladem a žízní musil zemříti, kdyby mezi dvoje úplně stejná a sně od něho vzdálená jídla a nápoje přišel, poněvadž by nebylo příčiny, roč by k jednomu jídlu a nápoji dříve sahal nežli k dru- hému, a bez příčiny člověk právě jednati nemůže, jelikož nejedná svo- bodně. K tomu lakonicky dodává Sp. takto: „Kdyby se mne ptali, zdali takový člověk nemá se považovati spíše za onoho osla než člověka,, pravím, že nevím, jakož také nevím, zač se má považovati onen, kdo se na hlavu postaví a v rovnováze drží (gui se pensilem facit).“ Jiná otázka jest ovšem, se“ vůbec dva úplně stejné, shodné motivy býti mohou ? (19 věk lze bylo očekávati, naznačuje. Praví totiž (III. p. 239): „Pří- roda ovšem nestvořuje národův leč individua, která se dělí v národy jenom rozličností jazyka, zákonův a mravův přijatých. Z těchto dvou posledních, zákonův totiž a mravův konečně stane se to, že jeden každý národ má svého zvláštního ducha (ingenium), zvláštní povahu (conditionem) a posléze zvláštní předsudky (praejudicia).“ Ano, ne- jen národnost uznává Spinoza, ale i národní anebo vlastně státní církve. Praví (III. p. 251): „Hodlám dokázati, že náboženství moc práva dostává od těch, kteří drží právo vlády, a že bůh žádného zvláštního panování mezi lidmi nemá, leda jenom pomocí těch, kteří vládu (světskou) v držení mají, a mimo to, že náboženské boho- služby a cvičení v pobožnosti se shodovati mají s mírem a užitkem státu a že tudíž důsledně od těch samých nejvyšších mocností mu- sejí býti ustanoveny, kteréžto proto také jejich vykladateli býti mají...“ A dále (III. p. 255) dokládá: „Vnější bohoslužba näbo- ženská a všeliký cvik pobožnosti musí se srovnávati s mírem a drže- ním (zachováním) státu, jestliže boha patřičně poslusni býti chceme.“ Poněvadž Spinoza při tom filosoficko-physiologickou nutnost předpo- kládá, že se totiž každý národ ve svůj vlastní stát vyvinul a že tu- díž nepovstal výbojem a jiným násilím, tedy jsou tyto církve, které Sp. zde uznává, nejen státní, nýbrž i národní. Avšak staří Hindové nejen že uznávali närodnost a církve ná- rodní, anobrž oni to vše také měli, oni měli veřejné řády veskrz národní, oni měli náboženství národní i svou filosofii národní. — ' Obrali jsme si velikána, jakým skutečně Spinoza jest mezi filo- sofy všech věků, abychom na něm ukázali, že filosofie storoindická jest především skutečná a podstatná filosofie, že výšky filosofie novo- věké namnoze dosahuje, ano Ze ji z Části i přesahuje a logickou důsledností svou překonává. "Takové mistrnosti slohu a úsečnosti logické, jakou se novověká filosofie honosí, v ní ovšem hledati ne- smíme. Rozumí se ostatně, jak se už z počátku podotklo, samo sebou, že bychom takových obdob, shod a souhlasů našli dosti i v ostatních soustavách centralistických, které ze Spinozy jako vyrostly, zejmena v soustavě Fichteově, Hegelově, Schellingově ba 1 Kantově. Kdybychom se však do centralistických systémů staro- řeckých pustili, kdybychom na př. do školy Eleatův zavítali, třeba hned k Xenophonu a jeho principu: &v ro zčv, kdybychom k Pla- tonovi zašli a k Stoikům se podívali, kteří na př. dle spůsobu staro- indického i samovraždu za čin filosofický, za karakternost a důsled- nost subjektivní ctnosti prohlašovali, kdybychom mezi nové Platoniky 2% ‘20 se dostali, kteří z části už pod vlivem filosofie orientalské a sice zrovna stzroindické stáli: tu bychom takovýchto shod, srovnalostí -a souzvuků našli věru nesčíslné množství. Ale toho dotud. *) Sitzung der Classe für Philosophie, Geschichte und Philologie: am 20. Juli 1870. | Anwesend die Herren Mitglieder: Hattala, Wocel, Kolär, Wrtätko; ferner die Herren Duvernoy, Dr. Jedlička, Kastner, Keleijew, Patera, Pažout als Gäste. Herr Prof. Hattala besprach die bedeutendsten der bisher veröffentlichten Grammatiken der altbohmischen Sprache nach den Andeutungen, welche sich darüber in der Einleitung seiner für die Acten der königl. böhm. Gesellschaft der Wissenschaften geschrie- benen Abhandlung „über die anlautenden Consonantengruppen des Böhmisch-Slowakischen“ vorfinden. Sitzung der Classe für die mathem. und Naturwissenschaften am 19. Oktober 1870. Anwesend die Herren Mitglieder: Krejčí, Šafařík, Ko- ristka, Studnička, Durěge, Gust. Schmidt, v. Zepha- rovich, Blažek, Weyr, als Gäste die Herren Bořický, W e- selý und Preis. Herr Dr. Bořický hielt einen Vortrag: Ueber die Mikro- struktur und chem. Zusammensetzung des Basaltes vom linken Elbe- ufer im Süden des böhm. Mittelgebürges. Auf Grundlage Zirkels lehrreicher Studien über die Mikro- struktur einzelner Bestandtheile des Basaltes, deren Resultate in dem ausführlichen Werke: „Untersuchungen über die mikroskopische Zu- * Arthur Schopenhauer, jehož, filosofická soustava ze staroindické filosofie direktně povstala, a jehož arcidílo: Die Welt als Wille hlavně spočívá na Oupnekhatu, z úmyslu tuto u porovnání vzat nebyl. On toho přesvědčení byl, že veškerá filosofie a všeliká náboženská vyznání k tomuto původnímu zřídlu vedoucnosti a vší vzdělanosti lidské se navrá- titi a jeho prameny se osvěžiti musí; on žil a „umíral“ ve filosofii a ná- boženství staroindickém. Tuto se jednalo o to, aby se v parallelu vzala filosofie, ježto o filosofii staroindické ničeho nevěděla, a ta jest P filo- sofie et 21° sammensetzung und Struktur der Basaltgesteine“ niedergelegt sind, habe ich mir die Aufgabe gestellt, die zahlreichen Basaltvarietäten des böhm. Mittelgebirges näher kennen zu lernen *) und erlaube mir über’ die ‘begonnene Arbeit einige Mittheilungen, die südlichen Ba- saltvorkommnisse des linken Elbeufers betreffend. Basalt des Salzberges. Von. den am linken Moldauufer zerstreut auftretenden Basalt- kuppen ist der Basalt des Salzberges (bei Schlan) durch makrosko- pischen Apatit, der in Form dünner Nadeln sparsam wahrzunehmen ist und durch grösseren Gehalt an mikroskopischen Apatit und Ti- taneisen ausgezeichnet. Das graue Pulver des sehr feinkörnigen Basaltes braust in Säuren nicht auf. Bei 400facher Vergrösserung zeigt das Präparat einen Feld- spathbasalt, der aus langen dünnen, zuweilen schwach gerieften Feld- spath- und länglichen Augitkrystallen besteht, sehr viel Magnetit, Titaneisen und Apatit und an einigen Stellen grössere, an Mikro- lithen arme Glaspartien enthält. die auch als spärliche Grundmasse in dem dicht gedrängten Krystallgemenge zum Vorschein kommen. Viele Stellen. des Präparates zeigen den Apatit als den vor- wiegenden Bestandtheil. Nur winzig kleine Apatitkrystalle sind voll- kommen farblos; grössere Krystalle sind durch zahlreiche Einschlüsse mehr weniger dunkel gefärbt und viele nur an einzelnen Stellen (an der Periferie oder im Centrum) durchscheinend. Sehr häufig tritt der Fall ein, dass ein völlig schwarzer Hexagonkern (Titaneisen) von einem farblosen Hexogonringe umgeben ist oder im ersteren an ein- zelnen Stellen grauliche Apatitsubstanz oder farbloser Apatitquer- schnitt zum Vorschein kömmt, aber auch der umgekehrte Fall, dass schwarze Hexagonringe mit graulichweissen abwechselnd einen lichteren Kern einschliessen; nur selten fanden sich in grösseren Apatitkry- stallen grünlichgelbe oder bräunliche Krystalleinschüsse vor. Auch die Längsschnitte grösserer Apatitkrystalle sind meist graulichweiss, stets ausgezeichnet durch feine, neben einander dicht gedrängte, der Hauptachse parallele Streifen, die aus schwarzen Punkten und kurzen *) Von mehr als 50 Localitäten aus dem Mittelg. des linken Elbeufers liegen bereits zahlreiche mikroskop. Präparate vor, und deren Anfertigung wird fortgesetzt. 22 Nädelchen (Magnetit und Titaneisen) bestehen und zuweilen dickere, dunkelgraue Bänder (meist in der Mitte) darstellen; Körner von farblose Apatitmikrolithe, kurze schwarze Säulchen, Nadeln und Magnetit und Titaneisen pflegen als Einschlůsse der Hauptachse parallel gelagert zu sein. Mikroskopische Olivinkrystalle — meist trübe, grünlich, gelblich gefärbt, zuweilen faserig — sind sparsam vorhanden. An einigen magnetitreichen Stellen kommen vereinzelte, gelb- lichbraune mehr weniger durchscheinende (Einschlüsse von Magnetit und von winzigen farblosen Apatitkrystallchen enthaltende) Hexagone und aus parallelen Lamellen zusammengesetzte Partien vor, die ver- muthlich dem Biotit angehören. Die chem. Analyse dieses Basal.es ergab in “;: PO.--=. 4'859 S10, = 38447 TO, 022 A1,0, = 19'203 Fe,0, = 18616 *) Ca0 = 10'478 Mg0 = 0'304 **) Der gefundene Phosphorsäuregehalt entspricht 5:72% Apatit. Der geringe Magnesiagehalt lässt die Annahme zu, dass der Augit als Eisenpyroxen zugegen ist; in Betreff des Feldspathes werden hoffentlich die Bestimmungen der Alkalien und vergleichende Unter- suchungen an geätzten Präparaten Deduktionen zulassen. Basalt des Hasenberges. Zwischen Křesen und Sedlec erhebt. sich eine Reihe von Ba- saltbergen (Hasenberg, Jeřetín, Senec, Vysetec, Rohatec), unter denen der Hasenberg mit der Ruine Hasenburg dominirt. Derselbe besteht aus fast vertikalen gegen die Spitze des Berges mässig geneigten, bis 1“ dicken Säulen und ist am Fusse von Reibungsconglommeraten umgeben. In dem schwarzgrauen gleichartigen Basaltgestein, (das in Säuren gar nicht oder nur äusserst schwach aufbraust) lassen sich mit unbe- waffnetem Auge nur kleine Olivinkörner erkennen. +) Das Eisen wurde nur als Eisenoxyd bestimmt. **) Bestimmung der Alkalien und des Wassergehaltes wird für diese und die nachfolgenden Analysen nachgetragen. 23° Bei 400facher Vergrösserung zeigt das Präparat ein sehr klein- förniges Gemenge von bräunlich oder graulich gefärbten Augit- und einzelnen leistenförmigen Feldspathkryställchen (mit reichlichen Ma- gnetit und Olivinkörnern), zwischen denen eine an langen dünnen Mi- krolithen reiche Glassubstanz als Grundmäasse zum Vorschein kömmt. ‚Sehr sparsam treten einzelne grössere Augitkrystalle porphy- risch auf. Diese, mit Einschlüssen von Augit und Apatitmikrolithen, mit Körnern von Magnetit und zahlreichen Glasporen versehen, zeigen stets deutliche Schalenstruktur; auch kommen daselbst grössere Augitkrystalle vor, die an einem Ende durch unvollkommene Aus- bildung in mehre kleinere aufgelöst sind. Die Lagerung mehrerer porphyrisch eingestreuten Augitkrystalle ist zumeist den Krystall- richtungen des Augits entsprechend, so zwar, dass sie zuweilen als Kantenrahmen eines grossen Krystalls mit Einschluss von Basaltmasse mit viel Magnetit erscheinen. Grössere, porphyrisch auftretende Feldspathkrystalle mit deut- licher Zwillingsriefung sind seltener aufzufinden. Viele der mannig- fachsten, namentlich in Sechsecken reichlich vorkommenden Magnetit- (Titaneisen)-Querschnitte sind zuweilen von- einer dünnen farblosen scharfkantigen Zone (Apatit) umgeben und enthalten Einschlüsse von grösseren grauen oder von winzig kleinen farblosen Apatitkrystallen, die ausserdem (in der Basaltmasse) nur sparsam verbreitet sind. Der sehr reichlich vorkommende Olivin stellt meist regelmässige Querschnitte dar. Kleinere Olivinkrystalle sind weiss, wolkig, mit trübem, dunkel grünlichgelbem Rande versehen, seltener in graulich- grüne, meist parallele Bänder und Fasern umgewandelt; grössere Olivinquerschnitte pflegen durch trübe, grünliche und gelbliche Streifen (serpentinähnliche Substanz in den Klüften des Olivins) in lichte Felder abgetheilt zu sein, deren Abgrenzungen in den meisten Fällen den Krystallrichtungen entsprechen. Die farblose Glassubstanz, welche vorzugsweise grössere Krystalle umgibt, aber auch zwischen kleineren Krystallen überall zu finden ist und an manchen Stellen kleinere Partien bildet, ist an den meisten Punkten mit sparsamen kurzen und zahlreichen langen Mikrolithen versehen, enthält aber auch vereinzelte Krystalle eingeschlossen Durch 48stündiges Aetzen des Präparates mit reiner Salzsäure wurden ausser secundären Gebilden die Glassubstanz und die Olivin- krystalle am meisten angegriffen; das Präparat gewann an Helle. Durch Aetzen der Glassubstanz verschwanden die meisten Mikro- lithe, die sparsam übrig gebliebenen wurden schwächer sichtbar und 24° an einigen Stellen des Práparates traten zahlreiche Trichite als schwarze Härchen und Nädelchen deutlicher auf. Die trüben dunkeln Ränder der Olivinkrystalle sind heller geworden, aus den Kluft- streifen, deren zackige Wandungen deutlicher auftreten, wurde das serpentinähnliche Umwandlungsproduct grösstentheils entfernt, und in der Mitte der Krystalle traten Glaspartikeln, zuweilen mit einen schwarzen nadelähnlichen Kryställchen reiner hervor. Die chem. Analyse dieses Basaltes ergab in “/;: PO .lasz= ; 0:558 SiO, = 41'794 Al,O, = 26218 Fe,0, = 11751 Cab: 78873 Ms0 = 34% Der Sefundene Gehalt an Phosphorsäure entspricht 1'148 Apatit. Basalt des Pšanberges bei Laun. Etwa eine halbe Stunde südöstlich von Laun erhebt sich ein Basalthügel, an dessen čstlichem Fusse das Dorf Pšan liegt. Wie die meisten Basaltberge des böhm. Mittelgebirges, besteht auch dieser aus fast vertikalen Säulen, deren unregelmässige Querschnitte sich durch Verwitterung zu Kugeln formen und nahe an der Peripherie durch Neubildung von secundären Produkten in den Spalten: (na- mentlich von faserigem Aragonit) zu einem massigen Gestein. ver- fliessen. Fast in der Mitte des Hügels kömmt eine steile, etwa 1° breite, an den Rändern scharf abgegrenzte Ader zum Vorschein, die aus einer schiefrig körnigen, stark zersetzten Basaltmasse besteht. Das graue, äusserst feinkörnige Gestein des PSanhügels zeigt in Sáuren ein schwaches Aufbrausen, während das der schiefrig- körnigen Basaltader gar nicht aufbraust. Bei 400facher Vergrösserung zeigt das Präparat ein Gemenge vorwiegender kleinerer und grösserer Augitkrystalle mit einzelnen leistenförmigen Feldspathkrystallen, zwischen denen die an dunklen Flecken, Punkten und Nadeln und dünnen Mikrolithen reiche Glas- masse‘ zum Vorschein kómmt. Magnetit ist reichlich, Olivin und Apatit spärlich vorhanden. Die Augitkrystalle enthalten zahlreiche Einschlüsse von Kiki dicken; Augitmikrolithen und Magnetitkörnern, erstere meist nahe 25 am Rande, parallel den Kanten gelagert. Durchkreuzungszwillinge von 2, 3 und mehreren Individuen kommen häufig vor. Die sparsamer auftretenden leistenähnliche Feldspathkrystalle, die fein gerieft und treppenförmig übereinander gelagert zu sein pflegen, enthalten Einschlüsse von Magnetit und spärlichen langen Mikrolithen. Magnetit- und Apatitquerschnitte ähneln denen des Salzberges. Der zu den selteneren Mineralen dieses Basaltes gehörende Olivin, welcher nur in kleinen mikrskop. Krystallen auftritt, pflegt mehr weniger in eine grünlichgelbe fein faserige Substanz umge- wandeit zu sein. Die Absonderung der auf den Kanten senkrecht stehenden Fasern tritt an den Rändern der meist achteckigen Quer- schnitte am deutlichsten hervor, während die Mitte noch einen hellen Längsstreifen zeigt; seltener ist die Anordnung der Fasern stern- förmig oder strahlig, von der Mitte des -Querschnitts ausgehend. An vielen Stellen zeigt das Präparat eine an den Rändern grünlich oder gelblichweisse, innen farblose Infiltrationssubstanz, die in verschieden gekrümmten Zügen eindringt, sich an einzelnen - Stellen mehr weniger ausbreitet und einzelne Krystalle oder ganze Partien der Basaltmasse umgibt; vermuthlich sind ihr Umwandlungs- produkt die zahlreich vorkommenden Schnüre und Flecke von Limonit. Gerade und geschlingelte schwarze nadel- oder haarförmige Ge- bilde (wahrscheinlich als Krystallskelette und Aggregate von Magnetit) pflegen, zu einem Haufwerke vereinigt, sporadisch aufzutreten. | Die chem. Analyse dieses Basaltes (ausgeführt mit 3:9745 gr.) ergab in °/,: ag == 2918 (im Kohlensäurestrom bestimmt) CO, = 0'782 (in einer Probe von 3'1945 gr. bestimmt) PO: 5119568 SiO, == 41'690 Al,O, = 23-188 Fe,0, = 13-423 CaO = 8615 Mg0 = 451 In einer zweiten Probe desselben Basaltes wusden 3:3799/, ag, 0:566 °/, Kohlensäure und 40'952 °%, Kieselerde gefunden. Das Mitell der gefundenen Kohlensäure von 0:669 °/, entspräche 1:520 °/, kohlen- saueren Kalkes; und der gefundene Gehalt an Phosphorsäure setzt einen Gehalt von 1732, Apatit voraus unter der Annahme, dass 26 die Phosphorsäure blos dem Apatit angehört und letzterer chlor- hältig ist. Das graue Pilver des schiefrig körnigen Basaltes ke zá. Bas saltader), das in Säuren nur einzelne Blasen (CO,) aufsteigen liess, gab, im Kohlensäurestrom geglüht, einen Wassergehalt von 4933 9/;. Basalt des Berges Raná und Oblík. Beide Basaltberge, nördlich von Laun etwa 1 Stunde entfernt, scheinen Glieder einer Bergkette zu sein (Chlum, Ranay, Oblik, Za- dov, Charväc, Kreuzberg), welche nahezu die Richtung des Haupt- zuges der Basaltmasse Böhmens befolgt. Der Basalt des Ranayer Berges ähnelt dem des Oblik sowol im Aussehen wie in der Mikro- struktur. ' In der äusserst feinkörnigen, schwärzlichgrauen Substanz bei- der Basalte lassen sich zahlreiche gelbliche und grünliche Olivin- krystalle (mit feiner Riefung an den Spaltflächen) und spärliche Ma- gnetit- (und Titaneisen)körner deutlich erkennen. Bei 400facher Vergrösserung betrachtet, besteht die Basaltsub stanz aus einem gleichartigen Gemenge von kleinen Augit und Feld- spathkryställchen, in denen grössere Krystalle derselben Art meist nur einzeln, seltener in Gruppen, eingestreut vorkommen. Als Grund- masse tritt eine an sehr langen dünnen Mikrolithen reiche Glassub- stanz auf. Magnetit ist reichlich, dagegen mikroskopischer Olivin und Apatit spärlicher vorhanden. Die meisten porphyrisch eingestreuten, grösseren Augite zeigen eine durch verschiedene Farbennuancen erkennbare Schalenstruktur namentlich in geäzten Präparaten). In den meisten Fällen sind die centralen Partien derselben heller (gelblichweiss oder röthlichweiss) oder es wechseln hellere und dunklere Zonen ab; aber auch das Umgekehrte trifft häufig ein, namentlich im Basalte des Oblík, in dem grössere an Einschlüssen von Magnetit und Glaspartikeln reiche Augitkrystalle vorkommen, deren innere Partien weniger pellucid, bräunlich, grünlichgrau gefärbt sind oder aus einer an Magnetit reichen Basaltmasse bestehen. Krystalle dieser Art, deren Rand mit Magnetitkörrnern dicht bestreut zu sein pflegt, sind gewöhn- lich von einem farblosen Hof umgebeu (Glassubstanz), in den zahl- reiche Mikrolithe hineinragen. Grössere Feldspathkrystalle sind sparsamer aefzufinden. 27 Unzersetzte (centrale) Partien des Olivin zeichnen sich durch zahlreiche Glaspartikeln mit Bläschen und eigenthümlichen nadel- © fórmigen Gebilden aus; und mannigfaltig sind die meist zartfase- rigen Gebilde, die durch Umwandlung des Olivins entstehen. Basalt des Berges Kosov. Das Basaltgestein des Košover Berges erscheint als eine schwarz- graue, sehr feinkörnige homogene Substanz mit zahlreichen makro- skopischen gelblich, grünlich oder bräunlich gefärbten Olivinkrystallen ; aber bei 400facher Vergrösserung kömmt ein Gemenge von grossen Augit- und Olivin-Krystallen mit weniger zahlreichen dünnen, fast farblosen Feldspathkrystallen und zahlreichen Magnetitkör- nern zum Vorschein, zwischen die eine an lang nadelförmigen Mikrolithen reiche, (grünlichgraue, staubige und trüb gefleckte Grundmasse eingezwängt ist, die ein deutlicheres Unterscheiden einzelner Minerale hindert. Die Augitquerschnitte zeigen die aller- schönste Schalenstruktur, die ich bis jetzt an den Augiten zu 'qeobachten Gelegenheit hatte. Die Schalen sind stets nahe am Rande sehr dünn und dicht gedrängt, und daselbst pflegen auch zahlreiche Magnetitkörner und dünne (meist den Kanten parallel gelagerte) Mikrolithe vorzukommen; gegen das Innere nimmt die Dicke der Schalen zu, Mikrolithe und Magnetitkörner treten sehr sparsam auf, dafür aber mehren sich Glaspartikeln mit zahlreichen Bläschen (zuweilen auch mit einem kurzen schwarzen nadelförmigen Gebilde) versehen. Die grössten Augitquerschnitte sind am Rande nelkenbraun oder gelblichbraun (zuweilen mit einem dichten Kranz von Magnetitkörnern bedeckt), im Innern röthlich oder gelblichweiss, ihre Schichten zuweilen durch Farbennuaneen abgegrenzt; an Quer- schnitten kleinerer Augite herrscht bräunlichgelber Farbeton vor. Die langen dünnen triklinen Feldspathkrystalle, die zuweilen sparsame Mikrolithe und Streifen der schmutzig grünlichen, staubigen Grundmasse enthalten, sind innen farblos, an den Kanten grünlich und trübe und entweder parallel oder strahlig um grössere Au- git- und Olivinkrystalle angeordnet; namentlich unter den sehr langen dünnen Feldspathmikrolithen herrscht büschel- und strahlen- förmige Anordnung vor. Grössere Olivinquerschnitte sind meist hell mit grünlichem trüben Rande versehen und reich an Glaspartien, aber auch grün- 28 liche trübe und feinfaserige Umwandlungsprodukte des’ Olivins’ sind keine Seltenheit. Farblose Apatithexagone kommen sehr spärlich vor. - Durch (10tägiges) Aetzen mit chem. reiner Salzssäure wurden grössere Augitkrystalle bedeutend blässer, ihre Schalenstruktur trat schöner hervor, an den nun heller gewordenen Rändern kamen ge- rade und gekrümmte dunkle trichitähnliche Gebilde (erstere zumeist als Skelette von Mikrolithen) zum Vorschein und manche Augite schienen in den Centralpartien (wo sich am meisten Einschlüsse von Glaspartien anzuhäufen pflegen) angegriffen zu sein, während tiefer: liegende Glaspartikeln mit ihren Bläschen deutlicher sichtbar wurden. An den Feldspathen kann man die polysyntheische Aggregation vieler dünner Individuen, die durch äusserst dünne Streifen grünlich- grauer Grundsubstanz geschieden sind, reiner wahrnehmen, ebenso die zahllose Menge der meist strahlig geordneten, mit grünlichgrauem Staub gemengten Mikrolithe der Grundsubstanz. | Am meisten litt der Olivin unter der Einwirkung der Säure und bot mannigfache Erossionsformen. .Bemerkenswerth erschien ein Olivinkrystall (?) mit parallelen Reihen von fast rektangulären Glaspartikeln, von denen die meisten mit einem unbeweglichen Bläs- chen versehen waren. Basalt aus der Nähe von Skalka. Von einem an der Strasse zwischen Veršetín und Skalka (näher dem letzteren Orte) befindlichen Basaltblock wurde ein Formatstück abgeschlagen, von dem auch mikroskopischen Präparate angefertigt wurden. Das scheinbar dichte Basaltgestein hat eine etwas lichtere Farbe und enthält zahlreiche, erbsengrosse zeolithartige Secretionen, die zuweilen im Iunern mit nadelförmigen Kryställchen ausgekleidet sind. In Säuren lässt das Pulver dieses Basaltes nur einzelne Blasen von Kohlensäure aufsteigen, ohne zu brausen. Das Präparat zeigt bei 400facher Vergrösserung ziemlich ee Aggregate von Augit, triklinen Feldspathkrystallen: und weniger zahl- reichen Magnetitkörnern in einer vorwaltenden gelblichgrauen, meist staubigen und fleckigen Substanz vertheilt. Die meisten der gelblich- oder bränlichgrauen, schwach durchscheinenden, staubigen Gebilde sind fleckenähnlich, ohne regelmässige Begrenzung, andere derselben zeigen minder deutliche Sechs- und Rechtecke und erinnern an 29 ähnliche, jedoch schärfer begrenzte Nephelinguerschnitte, die im Basalte des Mily- und Dlouhyberges bei Kosel vorkommen. Ausser- dem erscheinen an lichteren Stellen der gelben homogenen Substanz sehr zahlreiche aus vielen concentrischen, abwechselnd dunkeln und lichten Ringen bestehende Querschnitte. Viele derselben sind völlig kreisrund, andere scheinen concentrischen Polygonen zu ähneln; sie polarisiren bei gekreuzten Nicols, die Ringe treten im verkehrten Verhältniss von dunkel und hell auf, und in der Mitte erscheint ein dunkles Kreuz. Die meisten dieser concentrischen Gebilde sind an den Wandungen der zahlreichen, von einer gelblichweissen Infiltra- tionssubstanz (die sich durch gewellte und fein gekräuselte Schichten- linien zu erkennen gibt) erfüllten Hohlräume sichtbar. Vermuthlich sind diese Gebilde ein Umwandlungsprodukt, zu dessen Deutung weitere Untersuchungen gepflogen werden. Apatit in langen dünnen Kryställchen und völlig farblosen He- xagonen tritt reichlich auf, der Olivin, fast völlig umgewandelt, ist nur spärlich zu finden. Reichliche Zerlithausscheidung, die auch das Präparat aufweist, zeigen einen hohen. Grad der Zersetzung dieses Basaltes. Darauf hielt Herr Dr. Weyr einen Vortrag über die Krüm- mung windschiefer Flächen. Wenn 7 eine windschiefe Fläche, und G eine von ihren gerad- linigen Erzeugenden ist, so ist G für jeden auf @ liegenden Punkt x die eine Haupttangente, während die zweite Haupttangente X in der Tangentialebenen č von z liegt und daselbst die Curve berührt, in welcher T von 6 geschnitten wird. Die beiden Geraden R,, R,, welche den Winkel (GX) der Haupttangenten halbiren und auf ein- ander senkrecht stehen, sind die beiden Hauptkrümmungsrichtungen der Fläche Tim Punkte &. Wir wollen uns nun die Frage stellen: „Was erfüllen die sämmtlichen den einzelnen Punkten von G entsprechenden Haupt- krümmungstangentenpaare?“ Dass dies eine Regelfläche sein wird, ist im Vorhinein klar. Bei der Beantwortung der gestellten Frage ist es jedoch nicht nothwendig, von einer beliebigen, also allge- meinen Regelfläche beliebiger Ordnung auszugehen, sondern es ge- nügt eine Regelfläche zweiten Grades, also im Allgemeinen ein ein- schaliges Hyperboloid zu betrachten. Dreht man nämlich die Ebene $ um die Erzeugende G der 30 Fläche 7, so beschreibt bekanntlich die zweite Haupttangente X ein einschaliges Hyperboloid, welches die Fläche 7, längs der Er- © zeugenden G oskulirt, d. h. welches durch G und die beiden dieser — Erzeugenden unendlich nahen Erzeugenden gelegt werden kann. Wir © wollen dieses Hyperboloid kurz mit JH, bezeichnen. Dieses Hyper- boloid hat dann offenbar längs der Erzeugenden G dieselben Krüm- mungsverhältnisse wie die allgemeinere Fläche 7. Es genügt also in der That ein Hyperboloid zu untersuchen, um die ‚gestellte Frage ganz allgemein zu beantworten. Um zu der fraglichen, von den Hauptkrümmungstangenten R,R, erfüllten Fläche, die wir U nennen wollen, zu gelangen, haben wir nun folgende Construktion durchzuführen. Jede durch G ge- legte Ebene č schneidet JH, ausser in (F noch in einer zweiten Er- zeugenden X, welche G im Berührungspunkte z von & und H, trifft. R,R, sind dann die Halbirungslinien des Winkels (EX). Gehen wir dieser Construktion auf den Grund, so finden wir Fol- gendes: | Das Hyperboloid Z, trifft die unendlich weite Ebene des Rau- mes (in welcher sich der imaginäre Kugelkreis J befindet) in einer Linie zweiten Grades, welche wir mit V bezeichneu wollen. Auf V liegt der unendlich weite Punkt 9 der Erzeugenden G, durch welchen die Stellung S jeder Ebene & des Büschels X hindurch geht. Jede soiche Stellung trifft V ausser in g noch in einem zweiten Punkte, nämlich in dem unendlich weiten Punkte z“ der Erzeugenden X, welche in der Ebene £& liegt. Durch das Ebenenbüschel (G) wird die gerade Reihe der Berührungspunkte auf @ projektivisch bezogen auf die krumme Reihe der entsprechenden Richtungen x’. Jedem Punkte x auf G entspricht dann ein einziger Punkt z“ auf V, nám- lich die Richtung der Erzeugenden X, welche in der Tangentialebene É des Punktes x liegt. Das Erzeugniss dieser beiden projektivischen Punktsysteme ist das Hyperboloid H,. Um die in einer durch G gehenden Ebene $ liegenden beiden Erzeugenden A,R, von F zu erhalten, geht man folgendermassen zu Werke. Die Stellung S der Ebene & scheidet V in g und x‘, und J in 2,%,; man betrachtet nun diese zwei Punktepaare g«x,, ?,%, als einer Involution zweiten Grades angehörig und verbindet die Doppelpunkte d,d, dieser Involution mit dem Berührungspunkte z der Ebene & Dann sind xd, und 20, die beiden in s liegenden Hauptkrümmungstangenten und Erzeu- genden von /. Der Ort der Doppelpupkte 0,0, ist nun bekanntlich eine Curve 31 © dritter Ordnung, welche durch g hindurchgeht und nichts anderes ist, als der Ort der Berührungspunkte der von g an das Curven- bůschel (VJ) *) gezogenen Tangenten. Diese Curve ČC, geht dem- nach durch die vier Scheitelpunkte des Büschels, in welchen sie durch g gehende Gerade berührt. Ferner geht C, auch durch das Diagonaldreieck des Scheitelviereckes, welches Dreieck hier von den drei Richtungen der drei Axen des Hyperboloides H, gebildet wird. Man kann mittelst der Curve C, die Fläche /" auch folgender- massen erhalten. Die Gerade G schneidet C, im Punkte g und ist Axe eines Ebenenbůschels (6), von dessen Ebenen jede die Curve C, ausser in g in zwei weiteren Punkten (d,d,) schneidet, welche mit einem auf G liegenden Punkte x, der der Ebene č projektivisch entspricht, verbunden wird. Hieraus wird es leicht, den Grad ar Fläche Z zu bestimmen, indem man von folgender ganz allgemeinen Frage und deren Be- antwortung ausgeht. „Esist eine Gerade als Axe eines Ebenenbüschels und einerauf letzteresprojektivisch bezogenen Punkt- reihe und ferner eine Curve »nter Ordnung gegeben. Jeden Punkt der Punktreihe verbindet man mit den n-Punkten, in welchendieihm entsprechende Ebene des Bůschels die gegebene Curve schneidet. Was für eine Fläche erfüllen alle so construirten Geraden“ Wir wollen mit G die Gerade und mit C, die Curve nter Ord- nusg bezeichnen; ferner sei & eine durch (G gehende Ebene und x der ihr auf G projektivisch entsprechende Punkt. Die Ebene & schneidet C, in n-Punkten d,d,d,... da, welche mit x verbunden, n-Strahlen X, X,X,... X, geben, die der fraglichen Fläche ange- hören. Diese Fläche wollen wir kurz mit © bezeichnen. Um den Grad dieser Fläche zu bestimmen, bringen wir sie mit einer beliebigen Transversalgeraden 7 in Verbindung und fragen nach der Zahl der Punkte, welche 7 mit © gemeinsam hat. Das Ebenenbůschel ($) bestimmt auf 7 eine zu ihm perspekti- vische Punktreihe, welche daher zur Punktreihe (x) projektivisch ist nnd mit dieser daher ein Hyperboloid JH erzeugt, welches von C, als Fläche zweiten Grades in 2» Punkten geschnitten wird. Die durch diese Punkte gehenden Erzeugenden des zweiten Systemes *) D.h. an das Curvenbüschel zweiter Ordnung, welches durch die vier Schnittpunkte des imaginären Kugelkreises J mit der unendlich weiteu Curve Y von H, hindurchgeht, 32 des Hyperboloides gehören offerbar auch der Fläche © an und schneiden daher T in jenen Punkten, welche sie „mit © gemeinsam hat. Daher: „Die Fläche © ist von der 2n-ten Ordnung.“ Durch jeden Punkt von @ gehen, wie aus der Entstehungsart hervorgeht, » Erzeugende von © und ebenso liegen in jeder durch G. gehende Ebene » Erzeugende der Fläche. Es. ist also, @ eine m-fache Linie der Fläche, jedoch von der Art, dass jeder ihrer Punkte » zusammenfallende Tangentialebenen besitzt und dass jede durch G gehende Ebene die Fläche © in » zusammenfallenden Punkten berührt. Das Büschel der » fachen Tangentenebenen und die Reihe ihrer Berührungspunkte sind zwei projektivische Systeme auf der Linie @. Dagegen geht durch jeden Punkt von C„ nur eine Erzeugende, so dass C, eine einfache Linie von © ist. Hat die Curve C, mit G r Punkte ee so ist ® nur von der 2»—rten Ordnung, weil das Hyperboloid FH die besagten r-Punkte mit C, gemeinsam hat, welche aber zu Robot é> von © und 7 nicht Veranlassung geben. © | Die durch G. gehenden Ebenen & kann man als Tangenten- ebenen. eines Hyperboloides betrachten, welches @ als Erzeugende enthält und jede Ebene & in dem Punkte z berührt, welcher der Ebene projektivisch entspricht. Die Erzeugenden der Regelfläche © kann man somit als Tangenten des Hyperboloides betrachten. Hieraus ergibt sich, dass man ® auch in folgender Art erzeugen kann. Wenn sich eine Gerade X so bewegt, dass sie fortwährend eine Curve C, nter Ordnung schneidet und ein Hyperboloid in einem Punkte einer festen Erzeugenden @ berührt, so erzeugt sie eine Regelfläche Ď (2n—r)ter Ordnung, wobei 7 die Zahl der Punkte ist, welche C, mit @ gemein hat. Eine Tangente eines Hyperboloides ist aber eine Gerade, welche zwei unendlich nahe Kanten desselben schneidet. Wir können also © auch dadurch erzeugt denken, dass sich eine Gerade so bewegt, dass sie fortwährend eine Curve C, und zwei unendlich nahe windschiefe Gerade schneidet, Diese Fläche © ist also nur ein Spezialfall jener Fläche, welche durch Bewegung einer Geraden entsteht, die fortwährend eine Curve C, und zwei wind- schiefe Gerade schneidet. Die letzteren zwei sind »-fache Linien der erzeugten Fläche und somit ist für unsere Fläche © die Gerade G als ein Paar n-facher Linien anzusehen. 33 Für die Fläche 7 der Hauptkrůmmungstangenten ist n=3 und r=1, so dass wir sagen können: „Die Fläche der in Punkten einer Erzeugenden einer Regelfláche construirten Hauptkrůmmungstan- genten ist eine Fläche fünfter Ordnung, für welche die besagte Erzeugende zwei zufammenfallende dreifache Linien darstellt. Die Fläche der Hauptkrümmungstan- genten schneidet die unendlich weite Ebene in einer Curve C, dritter Ordnung und in zwei zusammenfallen- den Geraden. C, ist der Ort der Berührungspunkte der Tangenten, die man von der Richtung g der Geraden G an die Kegelschnitte legen kann, welche durch die vier Schnittpunkte des imaginären Kugelkreises mit dem Oskulationshyperboloide der Regelfläche längs der Erzeugenden @ hindurchgehen. Die Curve berührt die vier Geraden, welche von g nach den Scheiteln des ebenerwähnten Kegelschnittbüschels gezogen werden können, in eben diesen Scheiteln. Die Curve C, geht auch durch die drei Achsenrichtungen des Oskulations- hyperboloides. Die Stellung der Tangentialebene der Regelfläche im unendlich weiten Punkte g von G stellt diezweizusammenfallenden Geraden vor, in denen die Fläche der Hauptkrümmungstangenten die unendlich weite Ebene schneidet.“ Sitzung der Classe für Philosophie, Geschichte und Philologie am 24. Oktober 1870. Anwesend die Herren Mitglieder; Wocel, Doucha, Emler, Maly, Toman; als Gast Dr. Spatek. Herr Maly hielt folgenden Vortrag: „Ueber den räthselhaften Autor Žebrácký und seine Schrift Planctus Glattoviensis.“ Mein Vortrag wird sich weder mit tiefsinnigen Quellenforschungen noch mit Aufstellung von neuen Hypothesen auf Grundlage scharf- sinniger Combinationen beschäftigen; er hat einen sehr bescheidenen Zweck: hinzuweisen auf ein Beispiel leichtfertiger historischer Skri- blerei, wie aus einem Werke ins andere offenbar wahrheitswidrige Angaben übergehen, welche nicht selten bis ins Detail geschildert ' sind, woraus die Lehre zu entnehmen ist, nicht blindlings alle Daten Sitzungsberichte V. 3 34 für wahr anzunehmen, welche Compilatoren eines noch so guten : Rufes aufgezeichnet haben, und in dieser Hinsicht glaube ich wird — mein Vortrag nicht ganz nutzlos sein. Eines solchen guten Rufes erfreut sich mit Recht unser Topo- graph Sommer, welcher sein umfangreiches Werk mit grosser Ge- wissenhaftigkeit und gleich grossem Fleisse zusammenstellte, so dass hie und da bemerkbare Mängel gewöhnlich auf Rechnung seiner Helfer gesetzt zu werden pflegen, welche ihn mit dem nothwendigen Material versahen. Dass aber Sommer selbst nicht von dem Vor- wurfe eines Mangels an Kritik freigesprochen werden kann, will ich hier an einem schreienden Beispiele zeigen. In seiner Beschreibung des Klattauer Kreises, wo er von der Stadt Klattau handelt, erzählt er S. 11 unter andern folgendes: „Als im Jahre 1504 die Böhmen in der unglücklichen Schlacht bei Regensburg, wo sie dem Pfalzgrafen Ruprecht gegen Kaiser Maxi- milian beistanden, zwar das Los der Besiegten theilen mussten, aber dem Gegner durch ihre Tapferkeit den Gewinn der Schlacht unge- mein erschwert hatten, wurde Klattau der Gegenstand, an welchem die feindlichen Truppen ihre Wuth ausliessen, indem sie die Stadt in Brand steckten und den grössten Theil der Einwohner ohne Unter- schied des Alters und Geschlechtes, niedermetzelten.“ Diese kühne Behauptung, hingestellt ohne jegliche Quellenan- gabe, als ob es sich um eine allgemein bekannte Sache handelte, muss jeden Leser stutzen machen, welcher auch nur oberflächlich in der Geschichte Böhmens bewandert ist und folglich weiss, dass seit den Kriegen mit dem Ungarnkönig Mathias bis zum Jahre 1547, wo König Ferdinand I. zur Bestrafung der widerspänstigen Stände fremdes Kriegsvolk ins Land führte, Böhmen durch mehr als 70 Jahre von jeglichem feindlichen Einfall verschont geblieben war. Die Schlacht, deren hier Sommer erwähnt, ist der "bekannte © ruhmvolle Kampf, den etwas mehr als 3000 Böhmen im Dienste der Witwe des Pfalzgrafen Ruprecht, welcher gegen den Herzog Albrecht von Baiern-Můnchen die Erbschaft nach der ausgestorbenen Linie Baiern-Landshut beanspruchte, gegen einen an Zahl weit stärkeren Feind bestanden hatten. Den Herzog Albrecht unterstützte Kaiser Maximilian, welcher ihm persönlich mit einem Heere zu Hilfe kam. Die Schlacht fand statt am 12. September 1504 beim Städtchen Schönberg unweit Regensburg, und die Böhmen kämpften hier, (von ihren deutschen Anführern verrathen und vom eigenen Kriegsvolke der Pfalzgräfin verlassen, gegen das 17,000 Mann starke Heer des 35 Kaisers Maximilian mit einer solchen Tapferkeit, dass der Kaiser, welcher sich dabei persönlich in grosser Lebensgefahr befunden hatte, ihnen seine Bewunderung nicht versagen konnte. Von den Böhmen, welche einer so grossen feindlichen Uebermacht nicht ge- wachsen waren, wurden nach Palacky an 1600 getödtet und gegen 700 fielen in Gefangenschaft; die übrigen schlugen sich durch. Die Gefangenen entliess der Kaiser zuerst auf Ehrenwort mit der Ver- pflichtung, sich über seine Aufforderung zu stellen ; nachdem sie dieses einigemale nach Rittersitte (jako dobří lidé) gethan, bezeigte er ihnen seine Gnade dadurch, dass er sie ohne Lösegeld frei gab. Dies ist in Kurzem die erwähnte Begebenheit, wobei von keinerlei Erbitterung der Sieger Erwähnung geschieht, wodurch sie sich ver- anlasst gefunden hätten an den Böhmen für ihren tapfern Widerstand Rache zu nehmen, vielmehr errang. ihnen ihr Heldenmuth die Achtung des Kaisers, welcher es auch sonst gewiss nicht gestattet hätte, dass sein Kriegsvolk sich eine solche Rohheit hätte zu Schulden kommen lassen, als die Einäscherung einer unschuldigen Stadt und die Nieder- metzelung ihrer Einwohner. Aber wo ist Regensburg und wo Klattau? Schon diese Ent- fernung beider Städte, welche kaum geringer ist als die zwischen Klattau und Prag, hätte den in der Geographie wohl bewanderten Sommer auf die Unwahrscheinlichkeit dieser ganzen Angabe auf- merksam machen sollen. Weniger wundere ich mich über seine Unkenntniss der böhmischen Geschichte als Ausländer, aber um so eher hätte er, sich dieses Mangels bewusst, die Quelle angeben sollen, aus welcher er geschöpft hatte. Eine Möglichkeit gab es die Sache zu erklären; ich gab mir alle Mühe zu eruiren, ob sich in der Nähe von Regensburg nicht irgend ein Ort befinde oder zu damaliger Zeit befunden habe, dessen Name mit dem Namen Klattau eine Aehnlichkeit hätte, und welcher von der zügellosen siegreichen Soldateska geplündert und einge- äschert etwa mit dem böhmischen Klattau verwechselt worden wäre. Aber alle meine noch so sorgfältigen Nachforschungen in dieser Be- ziehung blieben erfolglos. Nun hätte ich gerne die Quelle Sommers ausfindig gemacht. Das Nächste war natürlich Schaller einzusehen, den Sommer be- kanntlich bis auf den Grund ausgenützt hatte, und siehe da, in seiner Geschichte der Stadt Klattau las ich folgende Stelle: „Im Jahre 1504 schickten die Böhmen eine auserlesene Mannschaft von 3000 Fussvolk und 900 Reiter unter dem Kommando der Herren B% 36 Kollowrat, Sternberg, Schwihowsky und Zeidlitz nach Baiern dem Pfalzgrafen Ruprecht zu Hilfe, der mit dem Kaiser Maximilian I. in einen Krieg verwickelt war. Bei Regensburg stiessen beide Kriegs- heere zusammen. Die Pfälzer flohen gleich bei dem ersten Angriffe, und liessen ihre Hilfsvölker im Stiche. Die Böhmen hingegen, die ein solches zu thun nicht gewohnt waren, machten anfangs dem Feinde einen tapfern Widerstand und wollten sich keineswegs eher ergeben, als bis von ihrer Seite 2100 auf dem Schlachtfelde todt lagen. Hierauf geriethen die kaiserlichen Truppen in die äusserste Wuth, fielen über die Stadt Klattau her, und richteten daselbst ein dermassen schreckliches Blutbad an, dass sie sogar die unschuldigen Kinder geviertheilet, die blutrünstigen Stücke auf ihre Spiesse ge- steckt, einen grossen Theil der Stadt in Brand gelegt, und keines Geschlechts noch Alters verschont haben. (Hammersch. Historia Clattoviensis ex Planctu Glattoviensi Wenceslai Clementis Zebracky.) Offenbar war dies die Quelle Sommers, von welcher er übri- gens darin abgewichen war, dass er von den Böhmen als Mitbe- siegten der Deutschen spricht („Als die Böhmen das Los der Be- siegten theilen mussten); während nach Schaller (und auch der Wahrheit gemäss) einzig und allein die Böhmen die Besiegten waren, indem ihre deutschen Verbündeten gleich beim Beginn der Schlacht geflohen waren. Sommer schildert hier die Sache wesentlich anders als seine Quelle Schaller, und zu seinem ersten Verschulden, seine Quelle nicht genannt zu haben, tritt ein zweites hinzu, dieselbe falsch abgeschrieben zu haben. Uebrigens trifft der Vorwurf der Unkenntniss der böhmischen Geschichte, so wie der Nichtbeachtung der Entlegenheit Klattaus von Regensburg, Schaller in gleichem Masse wie Sommer, ja die histo- rische Ignoranz muss ihm als ein um so grösserer Fehler angerechnet werden, weil bei ihm Sommers Entschuldigung als Ausländer wegfällt. Schaller scheint theils aus derselben Quelle wie Pelzel (oder unmittelbar aus diesem), theils aus Hajek geschöpft zu haben,.denn einestheils stimmen bei ihm die Namen der Führer der böhmischen Söldlinge mit denen überein, welche Pelzel anführt, *) anderntheils gibt er dieselbe Anzahl Gefallener an wie Hajek („zbito bylo okolo jedenmezcítma set“), welche Angabe bei Andern verschieden lautet. *) Bei Pubitschka lesen wir folgende Namen der Anführer: Kolovrat, Syi- hovsky, von Veitmile, von Boskovic, von Lomnic, Žerotín; Palacky’s An- gabe lautet: „Jindřich a Jetřich bratří z Gutšteina, Albrecht ze Šternberka, © Jan z Veitmile a jini.“ 0 37 Aber weder Pelzel noch Hajek — welcher letztere der Zeit nach jener Begebenheit genug nahe war und gewiss nicht ermangelt hätte die Verwüstung Klattaus gebührend zu schildern, wenn er davon Kenntniss gehabt hätte — erwähnen etwas über einen Einfall des kaiserlichen Heeres in Böhmen, zu welchem Maximilian auch nicht die mindeste Ursache gehabt hätte, denn der Zug eines böhmischen Heerhaufens im Solde des Pfalzgrafen gegen ihn war eine Privat- unternehmung, wie solche damals üblich waren (nicht selten traf es sich, dass in irgend einem auswärtigen Kriege Böhmen gegen Böhmen, im Solde beider Parteien stehend, fochten), und überdiess nahm sich König Wladislaw selbst in dieser Angelegenheit desselben Präten- denten, Albrechts von München an, wie der Kaiser. Wenn daher Schaller bei Hammerschmid jenen grauenvollen Bericht über das fürchterliche Unglück Klattaus fand, hätte ihm da nicht der Umstand auffallen sollen, dass keine andere Quelle davon etwas erwähnt? Und überdiess ist jene Stelle bei Hammerschmid, auf welche er sich beruft, ihrem Wortlaute nach so befremdend, dass ein jeder urtheilsfähige Leser darüber stutzen und Verdacht schöpfen muss. Hammerschmid schreibt in seiner „Historie Klatovská,“ 4. Theil 4. Kap. folgendermassen: „Léta 1504 ještě za panování téhož krále začala se vojna v Bavofich, v nížto najatého lidu bylo českého 3000 a 900 jízdných ; jsouce pak na hlavu poraženi od vojska Maximi- liana císaře, jeho lid dostal se i k městu Klatovům, tu hroznou ukrutnost provedli nad obyvateli, tak že ani dítkám neodpustíce na půli je přetínali, a na kopí je berouce semotam projížděli; takové však tyranství bez vědomí nejvyššího učinili, pro kteroužto příčinu, ač také byli i trestáni, však ubohým Klatovským přece v tom na- hraženo nebylo, nýbrž kdo zahynul, ten zahynul a nesl neštěstí. O tom všem píše M. Václav Klement Žebrácký in Planctu Glatto- vlensi takto: Potom dále s přespolními Národy tu okolními Těžkých jsem válek zkusila, Neb jsem se hájit musila Těm, jenž mne chtěli zkaziti A v otroctví podrobiti. Ač mi mnoho dítek zbili, Mečem ohněm mne hubili: Však já posilněna z nebe Svrhla jsem jho jejich z sebe, 38 A nad nimi zvit£zila, Neb moc boží při mně byla.“ Dies ist die ganze Stelle aus Hammerschmid, welcher sich hier auf einen Autor und dessen Werk beruft, welche anderswoher voll- kommen unbekannt sind. Trotz den fleissigsten Nachforschungen konnte ich weder einen M. Václav Kliment Žebrácký noch ein Planctus Glattoviensis benanntes Werk ausfindig machen, von welchem letzteren übrigens Hammerschmid nicht angibt, ob es gedruckt oder Manuskript sei, und nur aus den angeführten Versen erhellt, dass es in böhmischer Sprache geschrieben ist. Unser Nationalmuseum besitzt zwar ein Manuskript mit etwas ähnlichem Titel: „Lamentaci ohňová, pláč a naříkání král. města Klatov, 8. dne Juli 1689,“ welches eine gewisse Uebersicht der Schicksale Klattaus seit den ältesten Zeiten bis auf die letzte verderbliche Feuersbrunst bietet. Den böhmischen Titel des Werkes konnte Hammerschmid nach da- maligem Gebrauche leicht in den lateinischen Planctus Glattoviensis umändern; aber nicht nur ist in der „Lamentací“ der Autor nicht genannt (wohl mochte Hammerschmid seinen Namen anderswoher wissen), sondern in der ganzen Schrift geschieht auch von dem furchtbaren Schicksale Klattaus nicht die geringste Erwähnung, noch konnte ich darin die von Hammerschmid angeführten Verse finden, woraus ersichtlich ist, dass der Planctus Glattoviensis des angeblichen Žebrácký und diese „Lamentací“ zwei ganz verschiedene Dinge sind. Aber auch angenommen, Hammerschmid hätte in der That den mehrerwähnten Planctus Glattoviensis vor sich gehabt und aus dem- selben die obigen 12 Verse abgeschrieben, woher nahm er die Er- zählung der von der deutschen Soldateska in Klattau verübten Gräuel- thaten? Dass er sie nicht dem Planctu Glattoviensi entnommen, dar- auf deutet das den citirten Versen vorangeschickte „takto,““ wornach die Erzählung in diesen Versen zu suchen wäre. Diese jedoch ent- halten nur allgemeine Phrasen, welche überhaupt auf keine bestimmte Begebenheit bezogen werden können, am wenigsten aber auf die be- treffende. “Oder erzählt vielleicht der unbekannte M(agister ?) Ze- bräcky diese Sachen an einer andern Stelle seines eben so unbe- kannten Werkes? Dann aber hätte Hammerschmid diese rechte Stelle anführen sollen. Oder aber ist der Kern seines Berichtes dennoch in diesen 12 Versen zu suchen ? Dies ist schwer glaublich, ausser wir wollten annehmen, dass Hammerschmid die Verse „Ač mi mnoho dítek zbili, Mečem, ohněm mne hubili“ N A "a, M 1- "3 k dh Pi 89 gar zu wörtlich genommen und vermöge einer üppigen Phantasie in das Bild einer gräulichen Verwüstung Klattaus ausgemalt hätte, wo- bei er unter dem Worte „dítek“ wirkliche kleine Kinder verstand, wo doch der Autor mit diesem Worte offenbar per tropum über- haupt Klattauer Eingeborne meinte. Aber auch wenn wir Hammer- schmid eine so ungeheuerliche Phantasie wirklich zutrauen wollten, so bleibt immer noch die Frage übrig, durch was für eine Combi- nation er dieses sein Phantasiegebilde mit der Niederlage der böh- mischen Miethstruppen bei Regensburg im Jahre 1504 in Verbindung brachte? Noch Eines ist möglich, ob nicht vielleicht Hammerschmid den sanzen Žebrácký mit sammt seinem Werke ganz einfach erfunden habe, um damit seiner Historie Klatovská einen gelehrten Aufputz zu geben, dem Beispiele Hajeks folgend, welcher eine ganze Reihe angeblicher, aber nicht existirender Quellen seiner Chronik anfůhrt. © Bekanntlich war Hammerschmid noch unkritischer als Sommer und Schaller, aber ihn geradezu eines Betruges zu zeihen, scheint uns denn doch etwas bedenklich zu sein. Ein Grund spricht allerdings dieser Möglichkeit das Wort, nämlich die Plumpheit des Betruges, welche mit Hammerschmids literärischem Charakter vollkommen über- einstimmt. Mag dem nun so oder so sein, so viel ist sicher, dass wir hier vor einer Mystification stehen, durch welche Hammerschmid entweder hinters Licht geführt wurde oder selbst hinters Licht führt. Von letzterer Anklage könnte er am besten gereinigt werden, wenn sich in Wirklichkeit irgendwo dieser Planctus Glattoviensis des Ma- gister Zebräcky fände und eine ausführliche Schilderuug jener grau- samen Verwůstung Klattaus enthielte, obgleich auch dann Hammer- schmid von der Schuld eines unrichtigen Citates nicht freigesprochen werden könnte. — So unbedeutend auch der Gegenstand ist, mit welchem ich die verehrte Versammlung beschäftigte, so glaube ich dennoch, dass er Beachtung verdient als Beispiel, wie blind manchmal ein Autor den andern abschreibt, und wie sehr man sich in Acht nehmen muss, nicht gleich alles für wahr zu halten, was dieser oder jener auch noch so sehr bekannte Autor behauptet, wenn die Behauptung nicht mit den Zeitverhältnissen übereinstimmt, es wäre denn, dass sie durch andere über allen Zweifel erhabene Zeugnisse bestätigt würde. So entnahm diese rein erfundene Verwüstung Klattaus Schaller dem Hammerschmid, Sommer dem Schaller und — bei geringerer Behut- 40 samkeit der Redaktion — wäre sie, wozu wenig fehlte, auch in den Slovník naučný übergangen. (Nachtráglich stellt sich heraus, dass der von Hammerschmid angeführte M. Väclav Klement Zebräcky wohl identisch ist mit M. Venceslao Clemente Zebraceno, dem Verfasser eines „Lugubris lessus amplis. et vetustis. urbis Glattoviae misere ignibus ardentis, quae primum anno 1579. 12. Maij, post hoc 1615. Julij 6. inopinato in- © cendio pene tota in cineres reducta etc. (Pragae 1615).“ Diese Schrift ist ein elegisches Gedicht in lateinischen Hexametern, welches, gleichwie die oben angeführte „Lamentací“, in Kürze zwar auch die früheren Schicksale Klattaus berührt, aber über die von Hammer- schmid geschilderte Verwüstung der Stadt eben so wenig wie die „Lamentací“ eine Silbe enthält. Hiemit ist die Fälschung Hammer- schmids erwiesen, und ihre Absichtlichkeit um so unbezweiflicher, als gegründeter Verdacht vorhanden ist, dieses sei bei ihm nicht das einzige falsche Citat. Man wird sich demnach künftighin wohl zu bedenken haben, irgend eine Angabe Hammerschmids blos auf seine Autorität hin für wahr anzunehmen, ohne sich früher von der Richtigkeit seiner allenfalls angeführten Quelle zu überzeugen.) Darauf las Herr Dr. Karl Spatek aus seiner grösseren Ab- handlung: „Ueber die Strafjury und ihre Entwickelung in England“ — die demnächst in Druck erscheinen wird — eine Untersuchung über die Jury bei den Slaven. Wir entnehmen dem Vortrage fol- gendes: Das Wesen der Geschworenengerichte besteht in der Theil- nahme des Volkes an der Rechtssprechung — jedoch nur in der Theilnahme, d. h. das Charakteristicon der Jury ist die Verbindung gelehrter stándiger Staatsrichter mit Vertretern des Volkes zu Einem Gerichte. Als solche setzt die Jury ein bereits geordnetes organi- sirtes Staatsleben voraus. Verfolgen wir demnach den Ursprung der Jury, so dürfen wir nicht allzuweit in der Vergangenheit zurückgehen, denn rechtsge- lehrte ständige Richter kömmen erst in einem bereits fertigen, ent- wickelten Staate vor; in einem erst werdenden, unreifen wird man nur Volks- oder Genossenschaftsgerichte finden. Forscht man jedoch nach Prämissen, welche als einzelne Perioden in der Rechtsentwicklung — beiläufig wie Brückenpfeiler — das Volksbewusstsein zur Constituirung der Jury hinůbergeleitet haben, dann würden allerdings, da Ursachen und Folgen ins Unend- © A h M: #1 41 liche verzweigt sind, sowohl der unermůdliche Archaeolog als der flinke Philosoph der reconstruirenden Schule Hegels ein der Zeit wie dem Raume nach unendliches Feld für Forschung. Deutung und Rathen acquiriren. Dieses Studium muss deshalb sehr vorsichtig betrieben werden. Aehnlichkeiten in den Rechtsanschauungen junger und besonders verwandter Völker sind leicht aufgefunden, aber man würde irren, wenn man schliessen wollte, dass dadurch auch ein pragmatischer Zusammenhang in der Entwicklung ihrer Rechtsinstitute hergestellt ist. Namentlich wáre es gewagt, ein Rechtsinstitut, das bei zwei be- nachbarten Völkern von jeher gemeinsam war, einem von ihnen aus- schliesslich ins Eigenthum zuzusprechen. Köstlin stellt in seinem „Standpunkt des deutschen Strafver- fahrens* die Jury als Schöpfung des germanischen Rechtsbewusst- seins dar, er baut die Jury auf die Idee — dass die Ueberzeugung der Richter von der Schuld und Unschuld des Angeklagten wie in der Jury so auch in dem altgermanischen Prozesse das Hauptprineip gewesen sei, und dennoch ist unzweifelhaft wahr, dass die Schuld- frage erst später durch Einfluss des Christenthums im germanischen Rechte Geltung bekam. Hiefür zeugt das deutsche Wehrgeld und die Vorgängerin desselben — die Blutrache, welche beide der That folgten ohne Rücksicht auf die Schuld. Wäre also die Derivirung Köstlins wahr, — was sie aber nicht ist, da ihr zu Folge die Civiljury, die viel früher entstanden ‚war, unerklärt bleibt, — so müsste man als die Quelle der Jury das christliche, aber nich“ das ausschliesslich germanische Rechtsbe- wusstsein bezeichnen, wie denn überhanpt die Hegel’sche Schule die Worte „christlich“ und „germanisch“ sehr häufig und sehr mit Un- recht verwechselte. Coke, Hale und Blackstone, ehrwürdige englische Schriftsteller halten dafür, dass die Jury vor der Eroberung des Landes durch die Normanen in England bekannt war, und dass sie angelsächsi- schen Ursprunges sei. Darauf antwortet Köstlin: „Alle Wurzeln der Jury ruhen in der angelsächsischen Zeit“ — aber er fügt hinzu, dass die Jury erst nach der Eroberung durch die Normanen, ja erst in Folge derselben fertig zu Stande gekommen sei. Phillips und Maurer und auch Michelsen betrachten die Jury als eine angelsäch- sische Institution. | Ihnen gegenüber trachtet Biener (Engl. Geschworenengericht 1852) unter steter gewissenhafter Rücksichtnahme auf die Quellen 42 darzuthun, dass die Jury normanischen Ursprungs sei. Und er ist nicht vereinzelt; berühmte englische Juristen Hickes, Reeves, Pal- grave, Starckie, Spence, Hallam, auch Dahlman und Gneisl verlegen den Anfang der Jury in die normänische Zeit. Es kann nicht bestritten werden, dass in dem angelsächsischen England manche Rechtsinstitute Material für die Jury liefern konnten, als da sind: Eideshilfe, Gottesgericht, Gesammtbürgschaft. Indessen das alles zusammen macht noch keine Jury aus, und übrigens ist die Gesammtbürgschaft nicht nur bei den Germanen, sondern auch bei den Slaven, in Frankreich, ja selbst bei den Altgriechen (vide Sophokles Antigone) zu finden, und den Gottesgerichten „plamen pravdozvěsten“ (die wahrheitskündende Flamme) und „voda svato- cudna“ (geheiligtes Wasser) begegnen wir in der heidnischen Zeit auch bei unsern slavischen Vorfahren. (Libušin súd.) Sowohl bei den Germanen, als bei den Skandinaviern und Šla- ven hat es an den Bedingungen für die Schöpfung der Jury nicht gefehlt. Der Herr Vortragende ging nun daran die ersten Spuren einer Jury oder juryähnlichen Institution bei den Slaven ans Licht zu ziehen. Er findet Anhaltspunkte für eine juryähnliche Gerichtverfassung im Artikel 13 und 14 der Pravda ruskä. Diese Artikel verfügen, dass wenn der unredliche Besitzer einer Sache nicht gleich eruirt werden kann, der Eigenthümer den unrechten Besitzer zum Zvod auffordern könne. Zvod ist eine urslavische Institution und ist nichts anderes als die eingeleitete Nachfrage des Beschädigten bei den successiven Besitzern der Sache nach dem Rechtstitel. ihres Besitzes. Für den Fall wenn der unrechte Besitzer nach dem Rechts- grunde gefragt zu läugnen beginnt, bestimmt der Artikel 14, dass er vor den Zvod von 12 Männern treten solle, damit diese über Recht oder Unrecht entscheiden. Während bei dem normanischen Volke derlei Prozesse durch Jurykampf entschieden wurden, beriefen sich die Slaven auf den Zvod der 12 Männer, der das Recht zu finden hatte. Wenn wir also in diesem Zvod noch nicht die fertige Jury er- blicken können, so dürfen wir doch behaupten, dass aus dem Zvod der 12 Männer unter günstigen Umständen die Jury nicht nur ent- stehen konnte, sondern musste, und dass sie desshalb mit der Rechts- anschauung der Slaven auf’s innigste zusammenhängt. Unzweifelhafte Beweise von der Jury bei den Sůdslaven finden wir in dem Gesetzbuche des Caren Stephan Dušan, der ausdrücklich 43 von der „porota“ im Gegensatze zum „sud“ spricht (Artikel 150 und á 151). Ja 8. 152 enthält sogar eine Art Jury — jury per medietatem linguae — die in sehr alter Zeit in England auch bekannt ist und sich dort bis auf unsere Zeit in Uebung erhalten hat; $. 152 lautet nähmlich: „Die Fremden und Kaufleute mögen zur Hälfte Serben zur Hälfte ihre Stammesbrüder (rovn&) Geschworne sein, nach dem Gesetze des Caren.“ — In das Gebiet des altböhmischen Rechtes übertretend, wies der Hr. Verfasser namentlich auf die bei den Böhmen heimische Gesammtbürgschaft (poruka obecni) auf das testimonium vicinorum, vicinatus testimonium oder testimonium fori communis (svědectví sou- sedstva nebo obce) und auf den slibný soud (eine Art Friedensgericht) hin, welche er als Embryonen der Jury bezeichnete. Eine entschieden fertige Jury findet der Hr. Verfasser in dem von Ottakar II. anno 1266 eingeführten Processverfahren gegen Falschmünzer. (Siehe das bezügliche Decret Ottakars II in Jireček's-Codex juris Bohemiae, Tom I., pag. 157.) Nach diesem Gesetze sollten über die Schuld der der Falschmünzerei Angeklagten 7 ebenbürtige Männer vor dem Landgerichte entscheiden. Ausser diesem einen echten Beispiel von Jury finden wir leider kein anderes mehr in Böhmen. Von Ottakars Zeiten an wurde das böhm. Volk immer mehr und mehr dem gemeinsamen slavischen Rechts- bewusstsein entfremdet ; deutsche und römische Rechte errangen sich immer mehr Einfluss. Je mehr das Volk an seiner Freiheit ein- büsste und je mehr sich seine Rechte in die Hände des privilegirten Adels ablagerten, desto weniger konnte an eine Jury gedacht werden, da die Staatsgewalt sich immer rücksichtsloser ausbreitete, bis sie endlich in Einer Person des Königs concentrirt worden ist. Am Schlusse seines Vortrages gelangt der Hr. Verfasser zur nachstehenden Folgerung: Es ist leicht begreiflich, dass manche insbesondere deutsche Gelehrte sich damit abgeplagt haben, um die Quelle der Jury in der Vergangenheit ihres Volkes aufzudecken, dena es handelt sich hiebei um ein Institut der Freiheit, daher um die Ehre des Volkes, die doch ein jeder Patriot mit Freuden für sein Volk zu wahren sich bestrebt. Aber wir glauben, dass bei der gegenseitigen Eifersucht der euro- päischen Völker diese Ehre nicht wenig an Werth verlöre, wenn sie sich bewusst würden, dass die Völker indoeuropäischen Stammes ia grauer. Urzeit gleiche Rechtsanschauungen aus dem gemeinsamen Mutterlande herůbergebracht haben und dass auch die Entwicklung der Rechtsverfassung bei ihnen, so lange sie im Urzustande lebten, 44 auf gleiche und ähnliche Art vorsichgehen musste, und dass die Ver- wandtschaft ihrer Rechtsanschauungen noch lange unter ihnen an- dauerte, als schon verschiedene Wege und Schicksale, welche die verwandten Völker in ihren Länder-Gebieten durchmachen mussten, und neue griechische, römische und christliche Bildung, die an sie allmählig und nicht gleichzeitig herankam, sie einander entfremdet hatten. Wir finden ja bei allen indoeuropäischen Völkern in ältesten Zeiten Anklänge an die Jury. Bei den slavischen Völkern keimte der Same und wuchs zu einer wirklichen Jury, aber die Saat ging wegen ungünstigen Verhältnissen nur sporadisch auf und wurde dann vollends zu nichte. Das wirkliche Verdienst um die Förderung der Jury aus dem mehr oder weniger unbewussten Volksgeiste der Vergangenheit durch die Nacht des Mittelalters an den Tag der Neuzeit, das Verdienst um die Rettung der Jury aus den Kämpfen mit den dunklen Mächten des Despotismus uud Obscurantismus und um die Vermittlung der Jury an die übrigen europäischen Völker, dieses ehrenvolle Verdienst gebührt allein dem englischen Volke oder — vielleicht eigentlich nur der jungfräulichen Insel Albions. Sitzung der Classe für die mathem. und Naturwissenschaften am 8. November 1870. Anwesend die Herren Krejčí, Šafařík, Durége, Studnička, Blažek, als Gáste die Herren Preiss, Weselý, Lieblein und Wenzel. Herr Prof. Krejčí hielt einen Vortrag: „Über den Zusammen- hang der gyrovidischen Krystallform mit der cirkularen Polarisation.“ Unter den krystallisirten Substanzen zeigen der Quarz, Zin- nober, der Rohrzucker und die Weinsäure, chlorsaures und bromsaures Natron, essigsaures Uranoxyd-Natron, schwefelsaures Strichnin, das Seignette-Salz, Kampfer, Benzil, unterschwefelsaures Blei, überjodsaures Natron, so wie etwa noch einige andere das schöne Phänomen der soge- nannten cirkularen Polarisation. Der Zusammenhang dieses Phänomens mit der Krystallform der genannten Substanzen ergibt sich aus der Vergleichung der Axenver- 4 ch A hältnisse dieser Krystalíe mit den physikalischen Bedingungen der © církularen Polarisation. 45 Bekanntlich lässt sich der Weg, den ein Lichtstrahl in einem cirkular polarisirenden Krystall beschreibt, als eine Spirale dar- stellen, die je nachdem der Krystall rechts oder links drehend ist, nach rechts oder links sich wendet. Um demnach das Phänomen der cirkularen Polarisation hervor- zubringen, muss der Krystall die geradliniege Richtung des ihn durch- dringenden Lichtstrahles in eine spiralförmige verwandeln, was im Sinne der Polarisativnstheorie dadurch veranlasst wird, dass zwei Elasticitátsaxen des Krystalles auf einander senkrecht stehen und das Verháltniss der Elasticitát nach beiden Axen sich wie 1: '/, m verhält, wobei m eine ungerade Zahl bedeutet; denn eben bei diesem Verhältniss der Komponenten entsteht eine kreisförmige Bewegung. Eine zweite Bedingurg ist dann, dass die Elasticitätsaxen zur Richtung des Lichtstrahles das angeführte Verhältniss nach rechts oder nach links besitzen, um entweder eine rechte oder eine linke Drehung der Lichtspirale zu veranlassen. Da die krystallographischen Axen dem Verhältnisse der Ela- sticitát proportional sind, so lassen sich die Bedingungen der cirku- laren Polarisation für einen Krystall schematisch durch eine aus Elementar-Tetraiden zusammengesetzte Gestalt darstellen, deren zwei Dimensionen zu einander senkrecht und in dem Verhältnisse von 1: "/, m nach rechts oder links sich befinden. Dieses rechts-linke Verhälthiss ist nur bei der gyroidischen Entwicklung eines Krystalles möglich, desshalb kann die cirkulare Polarisation nur in gyroidisch ausgebildeten Krystallen vorkommen. Unter den genannten Substanzen habe ich vorläufig den Rohr- zucker, den Quarz und das Seignette-Salz in dem angedeuteten Sinne untersucht, was zu folgenden Resultaten führte. Der Rohrzucker krystallisirt in monoklinischen Krystallen, die sich durch ihre hemimorphe Ausbildung und die damit zusammen- hángende polare Pyro-Elektricität auszeichnen. Die Krystalle enthalten gewöhnlich zwei Flächenpaare des Grundhexaides in Kombination mit dodekaidischen und tetraidischen Flächen mit rechts entwickeltem Hemimorphismus. Die wichtigsten Winkel sind nach Emil Wollf: wo, B1009 „BP oo... 1030.16 @, E00. P..00.— 115°.16° eo Boo: — P ©. — 133° 19, Konstruiren wir aus den Pinakoiden das monoklinische Grund- 46 hexaid mit dem Neigungswinkel 8 = 103° 16‘, so ergibt sich die hemimorphe Ausbildung als die nothwendige Folge der tetraidisch- gyroidischen Hemiedrie, indem das monokline Tetraéder in zwei ver- schiedene Flächenpaare zerfällt, von denen an den Zuckerkrystallen nur das rechts gelegene auftritt. Berechnet man aus den gegebenen Winkeln das Verhältniss der der Tetraid-Fläche entsprechenden Abschnitte an den Kanten a, b, c, so findet man a:0:c= 086: 120: (== 34:55 Es ist also fůr die der Pinakoidfláche „P parallelen Axen das Verhältniss 1: °/,, und zugleich ihre Rechtwinklichkeit, so wie die rechts gewendete Lage des Tetraides gegeben, und somit die Grund- bedingung für die cirkulare Polarisation vorhanden. Das Seignette-Salz (weinsteinsaures Kali- Natron kry- stallisirt in rhombischen, tetraädrisch hemimorphen Gestalten. Eine von Rammelsberg abgebildete Form enthält das vertikale Prisma mit den beiden vertikalen Pinakoiden, dann ein Tetraeder und an dem einen Pole des Krystalles das basische Pinakoid. Das vertikale Prisma hat den Kantenwinkel 104° 40° und die Polkante des Tetračders ist — 135° 25°, woraus sich das Verháltniss der Axen a- DC = 30810.:4 1 berechnet. Diese Axenverhältnisse und das gyroidische Tetráčdér entspre- chen demnach den Bedingungen der Cirkular-Polarisation, die auch in den Lösungen dieses Salzes nachgewiesen ist. Man kann sich in den cirkular polarisirenden Lösungen die Salzmoleküle als frei schwe- bende gyroidische Tetraidkörper vorstellen, während in den festen Salzkrystallen durch zwillingsartige Durchwachsung die gyroidische Molekularanordnung paralisirt wird. Bei den Quarzkrystallen zeigt bekanntlich die rechte oder linke Lage der Fläche s, z, u u. s. w., ob der Krystall rechts oder links drehend ist. Nehmen wir das Grundrhomboöder (P), dessen Polkanten 94° 15“ messen als ein Hexaid mit gleichwertigen Kantenlängen (a) an, so überträgt sich die Naumannsche Bezeichnung pre Fa el Sly sd o zi 47 PPA i =P im Sinne des tesseralen Systemes geschrieben, in die Zeichen P= a ay W E 0 a, 0 s = aa dada, W == aj dz A, a Den ebenen Winkel am Pole des Grundrhomboöders berechnet man aus den Kantenwinkeln, e — 94° 35'272. Da die äussere Krystallform nichts anderes ist, als der Aus- druck der inneren Molekulkonstitution, so können wir uns den Quarz- krystall zusammengesetzt denken aus tetraidischen Molekülen, deren drei in einem Ecke zusammenstossende Kantenlängen den Indices der Flächen s, x, « entsprechen. Jeder dieser Moleküle (z. B. das der Fläche x entsprechende) hat demnach entweder in rechter oder in linker Lage zwei Dimen- sionen (und zwei derselben proportionale Elasticitátsaxen) in dem Verhältnisse 1:4, welche parallel sind zu den Kanten des Grund- rhomboéders und sich deshalb unter dem Winkel von 94° 35’ 27“ 2 schneiden. Da die cirkulare Polarisation aber die Rechtwinkligkeit der zwei verschiedenen Axen fordert, so kann die Polarisation des Quarzes nicht eine cirkulare, sondern sie muss eine elliptische sein (welche sich aber der cirkularen nähert), was von neueren Physikern be- stättigt wird. Analog diesen Beispielen dürften auch an den anderen rechts oder links drehenden Krystallen ähnliche Gyroidflächen mit den ent- sprechenden Indices auftreten, worauf hiemit die Aufmerksamkeit der Krystallographen gelenkt werden möchte. Darauf hielt Herr Prof. Dr. Durége folgenden Vortrag: „Über die Kegelschmitte, welche eine Curve dritter Ordnung osculiren.“ Im Jahre 1845_veröffentlichte Steiner (Crelle's Journ. Bd. 32. p. 300) ohne Beweis eine Reihe von Sätzen über die Eigenschaften der Kegelschnitte, welche eine Curve 3. O. dreipunktig berühren oder osculiren. Er beginnt mit der Aufstellung des Satzes, dass durch einen beliebigen Punkt eines Kegelschnittes drei den Kegelschnitt 48 osculirende Kreise (Krümmungskreise) gelegt werden können, und dass die drei Osculationspunkte derselben mit dem gegebenen Punkte „wieder in einem Kreise liegen, und fügt dann hinzu, dieser Satz sei gewissermassen ein specieller Fall des folgenden allgemeineren Satzes: Durch drei beliebige Punkte einer Curve 3. O. lassen -sich neun die Curve osculirende Kegelschnitte legen, von denen drei reell und sechs imaginär sind. An diesen Hauptsatz schliessen sich sodann weitere Sätze theils über Gruppirungen dieser osculirenden Kegelschnitte, theils über Beziehungen zwischen den reellen Osculationspunkten und den reellen Wendepunkten. Der Hauptsatz wurde im Jahre 1867 von Herrn F. August (Crelle’s Journ. Bd. 68. pag. 235.) bewiesen. Allein der Zweck dieser Abhandlung geht ausschliesslich dahin, den Zusammenhang jenes Hauptsatzes mit dem erwähnten Kegelschnitt- satze aufzudecken. Daher wird der letztere ebenfalls in eingehender Weise erörtert, und es wird gezeigt, warum derselbe nur „gewisser- massen“ ein specieller Fall des allgemeineren Hauptsatzes genannt werden kann. Der übrigen Sätze aber wird weiter keine Erwäh- nung gethan. | Man kann nun die erwáhnten Steiner'schen Sátze in Verbindung bringen mit einer Betrachtung, die ich einer gůtigen Mittheilung des Herrn Prof. Kůpper verdanke, und die sich auf Punktgruppen bezieht, welche entstehen, wenn man bei einer Curve 3. O. die reellen Wendepunkte aus einem beliebigen Punkte der Curve auf die letztere projieirt. Solche drei Punkte hatte Herr Küpper eine Inflexionsgruppe genannt. Um aber jene Verbindung herzustellen, ist es nöthig, auch die imaginären Wendepunkte mit in die Betrach- tung hineinzuziehen. Dieselbe, wiewohl scheinbar complicirt, zeigt doch schliesslich sehr einfache Configurationen und führt dann zu einer Vervollständigung der obigen Steiner’schen Sätze, die sich ebenfalls nur auf die reellen Wendepunkte beziehen. 1. Ich will die Benennung Inflexionsgruppe ausdehnen auf eine Gruppe von neun Punkten einer Curve 3. Ordnung, welche entsteht, wenn man aus einem beliebigen Curvenpunkte p Strahlen nach den neun Wendepunkten der Curve zieht und die letztere mit diesen Strahlen aufs Neue schneidet, oder, wie man auch sagen kann, wenn man die neun Wendepunkte von p aus auf die Curve projieirt. Solche drei Punkte einer Inflexionsgruppe aber, welche die Projectionen von irgend dreiin gerader Linie liegen- R A Ya “ 2 i 49 den Wendepunkten bilden, sollen zum Unterschiede ein Inflexions- tripel genannt werden. Drei in gerader Linie liegende Wende- punkte will ich zusammengefasst der Kürze wegen eine Inflexions- serade nennen. | 2.. Eine Inflexionsgruppe ist jedenfalls ‚bestimmt, wenn einer ihrer Punkte, z. B. a, und ein Wendepunkt, z. B. 1, gegeben ist; denn zieht man al, so erhält man den Projectionsmittelpunkt 9, und die von diesem nach den acht übrigen Wendepunkten gehenden Strahlen liefern die acht übrigen Punkte der Gruppe. Da bei einer. Curve 3. O. ohne Doppelpunkt niemals zwei Wendepunkte zusammenfallen, so fallen auch niemals zwei Punkte einer Inflexionsgruppe zusam- men, selbst in dem Falle nicht, dass der Projectionsmittelpunkt, mit zwei Wendepunkten in gerader Linie liegt, denn dann ist p selbst ein Wendepunkt, und es zeigt sich in diesem Falle, dass die Wendepunkte selbst eine Inflexionsgruppe bilden. 3. Aus der Art, wie die neun Wendepunkte. auf zwölf In- flexionsgeraden vertheilt liegen, folgt, dass in einer Inflexionsgruppe zwölf Inflexionstripel. enthalten sind, indem die neun Punkte; einer Gruppe auf vier verschiedene Arten in“drei Tripel zerlegt. werden können. Jeder Punkt einer Inflexionsgruppe gehört gleichzeitig vier in dieser Gruppe enthaltenen Tripeln an, und greift man aus, den neun Punkten einer Inflexionsgruppe beliebige acht heraus, so lassen sich diese in vier Paare theilen, so dass jedes Paar mit dem neunten Punkte der Gruppe ein Tripel bildet, Betrachtet man einen. Curven- punkt a unabhängig von seiner Zusammengehörigkeit mit; einer In- flexionsgruppe, so scheint es, als wenn derselbe gleichzeitig. zwölf Inflexionstripeln angehören müsste, weil es zwölf Inflexionsgeraden giebt, es wird sich aber zeigen, dass nur vier, dieser Tripel von. ein- ander verschieden sind. 4. Die erste Eigenschaft eines Inflexionstripels, welche how Küpper aufstellte, ist folgende. Seien (Fig. 1, 9.51) 1,2,3 drei in ge- rader Linie liegende Wendepunkte, p ein beliebiger. Curvenpunkt, und die Strahlen p 1, p2, p3 mögen die Curve in den Punkten des Tripels a, d, c treffen. Zieht man nun aus einem ‚dieser. Punkte, z. B. aus a, Strahlen nach den beiden Wendepunkten 2 und 3, aus denen a nicht abgeleitet ist, so erhält man zwei neue Punkte 9, und p, von der Eigenschaft, dass die von ihnen nach den Wende- punkten 1 2 3 gehenden Strahlen wieder die früheren Punkte a d.c © (abgesehen von der Ordnung) treffen. Beweis. Man hat hier drei durch den atest uj 2 ge- Bitzungsberichte V. 4 50 hende Strahlen 128, p2b, a2 po. Die sechs Schnittpunkte derselben mit der Curve 13p5 ap, liegen dann nach einem bekannten Satze in einem Kegelschnitt; aber drei von ihnen 1 p a befinden sich der Annahme nach in einer Geraden, also auch die drei übrigen 3 8 p,, d. h. der Strahl p, 3 geht durch 9. Nun hat man auch drei durch den Wendepunkt 3 gehende Strahlen 1 23, p3c, p, 35, und von den sechs Schnittpunkten 12pcp,b liegen wieder drei, nämlich 2 pb, in einer Geraden, also auch die drei übrigen 1cp,, d. h. p, 1 geht durch c. Da sich nun ebenso beweisen lässt, dass die Strahlen 9, 3, 2,1, P,2 die Curve resp. in a, 5, c treffen, so erhält man folgende neun Geraden: pla P.2a 9,34 »20’9,85b p, Vb 23:01 p, ep De Die drei Punkte » p, p; haben also die Eigenschaft, dass jeder von ihnen die Wendepunkte 1 2 3 in dem námlichen Tripel a d c projicirt. Ausserdem aber zeigt sich, dass p p, p; gleichzeitig die Projectionen der námlichen drei Wendepunkte aus jedem der drei Punkte des Tripels a 5 c sind. Also bilden » p, p; Selbst ein Tripel, welches durch die Wendepunkte 1 2 3 inder Weise mit dem ersteren Tripel a 5 c verbunden ist, dass das eine aus dem anderen entsteht, wenn man die zugehörigen Wendep unkte aus irgend einem Punkte des anderen projieirt. Zwei auf diese Art mit einander in Ver- bindung stehende Tripel hat Herr Küpper connexe Inflexions- tripel genannt. Man findet nach dem obigen Schema die durch die Wendepunkte hindurchgehenden Verbindungslinien der Punkte des einen Tripels mit denen des anderen, wenn man die Punkte des einen Tripels a 5 c in ihrer Reihenfolge ungeändert lässt, und die Wendepunkte cyclisch mit einander vertauscht. 5. Aus dem Vorigen leitete Herr Küpper die folgende Haupt- eigenschaft eines Tripels ab: Wenn drei Punkte a dc ein Inflexions- tripel bilden, so liegt der Tangentialpunkt eines jeden auf der Ver- bindungslinie der beiden anderen, d. h. die Verbindungslinie je zweier Punkte trifft die Curve in dem nämlichen Punkte, wie die Tangente in dem dritten Punkte. Beweis. (Fig. 1.) Jedes Tripel a 5 c entsteht aus irgend drei in gerader Linie liegenden Wendepunkten 1 2 3, und vermöge der letzteren gehört ihm ein connexes Tripel p p, p; zu (4). Be- trachtet man nun das in c sich schneidende Geradenpaar p 3, p, 1 D1 als einen durch die vier Punkte p p, 13 gehenden Kegelschnitt, so trifft dieser die Curve in c in zwei zusammenfallenden Punkten, folglich geht die Tangente in c durch den den vier Punkten pp, 13 gegen- überliegenden Punkt c‘, der mithin der Tangentialpunkt von c ist. Nun ist aber das Geradenpaar p1,», 3 ebenfalls ein durch die nämlichen / | vier Punkte gehender Kegelschnitt, oe... 2 und dieser trifft die Curve in a und a. b. Also geht die Gerade ad auch TE p Fig. 1. durch cí, Für die beiden anderen Punkteist der Beweis ebenso zu führen. 6. Da nun jeder Punkt einer Inflexionsgruppe gleichzeitig vier verschiedenen in der Gruppe enthaltenen Inflexionstripeln angehört, so folgt: wenn man irgend acht Punkte einer Inflexionsgruppe in die vier Paare theilt, welche mit dem neunten je ein Tripel bilden (3), so laufen deren vier Verbindungslinien in demselben Curven- punkte zusammen, nämlich in dem Tangentialpunkte des neunten Punktes der Gruppe. Demnach geht eine Gerade, welche den Tan- gentialpunkt eines Punktes der Gruppe mit einem zweiten verbindet, stets noch durch einen dritten Punkt der Gruppe. Die Eigenschaft der Wendepunkte, dass die Verbindungslinie von zweien derselben allemal durch einen dritten Wendepunkt geht, ist, wie man sieht, ein specieller Fall des Vorigen. Da ausserdem niemals zwei Punkte einer Inflexionsgruppe zusammenfallen, so folgt, dass niemals zwei derselben Inflexionsgruppe angehörige Punkte einen gemeinschaft- lichen Tangentialpunkt haben können. 7. Zum Beweise des Folgenden sind nun zunächst einige Sätze einzuschalten, die wir ebenfalls Herrn Küpper verdanken. Wenn von drei Punkten a d c einer Curve 3. O. zwei die Eigenschaft haben, dass ihre Tangentialpunkte auf der Ver- Fig. 2. bindungslinie der beiden anderen liegen, so hat auch der dritte Punkt die nämliche Eigenschaft. Beweis. (Fig. 2.) Seien a“ und 5’ die Tangentialpunkte von a und db, und liege a“ auf dc, db“ auf ca. Schneidet man die Curve mit ab in c‘, so ist dieser Punkt der gegen- überliegende zu ad a’ b‘, denn die Tangenten a‘ a und b‘ b bilden einen durch a d a’ d' ge- Pz 52 henden Kegelschnitt, der die Curve zum fünften und sechsten Male in a und d trifit. Aber das Geradenpaar ab’, a“b geht ebenfalls © durch die vier Punkte a b a“ b’ und trifft die Curve in c in zwei zu- sammenfallenden Punkten, mithin geht die Tangente in c durch c.. 8. Wenn ein Kegelschnitt eine Curve 3. O. in einem Punkte a dreipunktig berührt (osculirt) und ausserdem in qrs schneidet, so ist der den vier Punkten g7 sa gegenüberliegende Punkt der Tangentialpunkt von a. — Denn der durch g 7 s a gehende und in a osculirende Kegelschnitt trifft die Curve zum fünften und sechsten Male in a, daher ist die Verbindungslinie dieser beiden Punkte die Tangente in a. 9. Wenn vier Curvenpunkte g 7 sa so liegen, dass ihr gegen- überliegender Punkt der Tangentialpunkt des einen z. B. a ist, so giebt es einen Kegelschnitt, der die Curve in a osculirt und in qrs schneidet. — Denn da die Tangente in a die Curve hier in zwei zusammenfallenden Punkten trifft, so giebt es einen durch g7 Sa ge- henden Kegelschnitt, der in a noch zwei Punkte, also im Ganzen drei, mit der Curve gemein hat. 10. Wenn drei Curvenpunkte a 5 c die Eigenschaft haben, dass der Tangentialpunkt eines jeden auf der Verbindungslinie der beiden anderen liegt, und man legt durch einen von ihnen, z. B. a, einen Kegelschnitt, der die Curve in a osculirt, und ausserdem in qrs schneidet, so geht durch die letzteren drei Punkte auch ein Kegel- schnitt, der die Curve in 9, und einer, der sie in c osculirt. Beweis. Seien a’d’c‘ die Tangentialpunkte von abe, dann ist a‘ der gegenüberliegende Punkt zu qrsa (8). Nun geht aber der Annahme nach 8 c durch a“ hindurch, also liegen be mit grsa in einem neuen Kegelschnitt. Betrachtet man diesen als durch die vier Punkte g 7 sd gehend, so liegt diesen derjenige Punkt gegen- über, in welchem ca die Curve trifft, das aber ist der Annahme nach 5‘, der Tangentialpunkt von 9. Mithin (9) giebt es einen Kegel- — schnitt, der die Curve in 9 osculirt und in g7 s schneidet. Ebenso kann der Beweiss für c geführt werden. Zusatz. Lässt man die Punkte qrs in einen 9 zusammen- fallen, so dass ein Kegelschnitt die Curve gleichzeitig in p und a osculirt (dies tritt nach einem bekannten Satze ein, wenn » der Durchschnitt der Curve mit einer durch a und einen Wendepunkt gezogenen Geraden ist), so folgt, dass dann auch ein zweiter Kegel- schnitt in p und 9, und ein dritter in p und c oseulirt. 11. Jetzt kann man die in (5) bewiesene Haupteigenschaft © 53 umkehren und folgenden Satz beweisen: Wenn drei Curvenpunkte amn die Eigenschaft haben, dass der Tangentialpunkt eines jeden auf der Verbindungslinie der beiden anderen liegt, so bilden diese drei Punkte ein Inflexionstripel. Beweis. (Fig. 3.) Verbindet man « mit einem beliebigen Wendepunkte « durch eine Gerade, welche die Curve in » treffe, so wird die Curve von einem Kegelschnitte inp und a osculirt. Mithin (10. Zusatz) giebt es einen zweiten Kegelschnitt, der in p und m, und einen dritten, der in p und n oscu- lirt. Dann aber treffen nach einem bekannten Satze die Geraden p und pn die Curve in zwei Wendepunkten B und v. Wenn man nun, wie Herr Küpper bei dem Beweise dieses Satzes that, nicht bloss die Punkte a mn, sondern auch den Wendepunkt « als reell voraussetzt, so folst, dass auch ß und y reell sein müssen, und, da die drei reellen Wendepunkte in einer Geraden liegen, dass a mn ein Tripel bilden. Es ist aber von Wichtigkeit, dass die Wende- punkte « By auch dann in gerader Linie liegen müssen, wenn man die Voraussetzung der Realität der Punkte fallen lässt, und na- mentlich unter dem Punkte « einen ganz beliebigen Wendepunkt versteht. Zunächst ist klar, dass die Punkte m und » zu der Infle- xionsgruppe gehören, welche durch a und den Wendepunkt « be- stimmt wird (2). Wenn nun der mit « und ß in gerader Linie liegende Wendepunkt nicht der auf pm liegende v, sondern irgend ein anderer O wäre, so ziehe man »9 und schneide damit die Curve in d, dann gehört auch d zu der nämlichen Inflexionsgruppe, wie a, m und 2; und «a md bilden ein Tripel. Also müsste (5) der Tangen- tialpunkt von d auf a m liegen; aber auf a m liegt der Annahme nach der Tangentialpunkt von », dieser müsste daher mit dem von d zusammenfallen, und das ist nach (6) nicht möglich. Demnach liegen die Wendepunkte e By in der That in gerader Linie, und amn bilden ein Tripel. Bemerkung. In dem Vorigen ist zugleich folgender »atz enthalten: Haben amm die Eigenschaft, dass der Tangentialpunkt jeder dieser Punkte auf der Verbindungslinie der beiden anderen -© liegt, und zieht man aus a durch einen beliebigen Wendepunkt « eine Gerade, welche die Curve in » trifft, so gehen die Strahlen Bod 54 . pm und pn durch zwei mit « in gerader Linie ‚liegende Wende- i punkte ß und v. 12. Bilden drei Punkte ad c cin Inflezionstripel, so haben © ihre Tangentialpunkte a“ d“ c“ dieselbe Eigenschaft. : Beweis. Wegen (5) liegen a“bc, b’ca, cab in je einer k Geraden. Bezeichnet man nun mit a“ d“ c“ die Tangentialpunkte von a’ b’ c“, so sind a“ 0“ c“ die Targentialpunkte von a“ d c und liegen daher nach einem bekannten Satze ebenso wie diese in einer Ge- raden. Aus demselben Grunde befinden sich auch d“ ca‘, c“ a’ b“ in je einer Geraden, und folglich (11) bilden a“ 8“ c“ ein Inflexions- tripel. (Prof. Küpper.) 13. Zieht man aus jedem Punkte eines Tripels abc die vier Tengenten an die Curve, resp. mit den Berührungspunkten a, a, a, 4, DOB 0, Cz C C„ 50 bilden diese zwölf Punkte vier Ihdksihns: tripel, indem jeder der Berührungspunkte « mit einem (und nur einem) der Berührungspunkte d, und einem (und nur einem) der Punkte c ein Tripel bildet. Beweis. Seien wieder a“ b’ c! die Tangentialpunkte von abc, dann liegen d“c a in gerader Linie (5). Zieht man die Tangente b’b und eine der Tangenten aus c, z. B. ca, So geht nach einem bekannten Satze die Gerade bc, durch den Berührungspunkt einer der Tangenten aus a; sei derselbe an, also d cu m bilden eine Ge- rade. Ebenso liegen c“ a d auf einer Geraden, und daher trifft die Verbindungslinie der Berührurgspunkte c und a, den Berührungs- punkt einer aus 5 gezogenen Tangente, der mit 9, bezeichnet werden möge, so dass can d„ ebenfalls eine Gerade bilden. Dann haben also die drei Punkte a, du cu die Eigenschaft, dass die Tangentialpunkte db und c von 9, und ©, resp. auf n m, und a, du Jiegen. Demnach (7) liegt auch der Tangentialpunkt a von a, mit 0 © in einer Ge- raden, und (11) an du cn bilden ein Tripel. — Dieses aber ist das einzige aus den Berührungspunkten gebildete Tripel, das den Punkt a, enthält. Denn ist an dx cy ein solches Tripel, so muss an db, durch c, und an cy durch 5 gehen, aber die Punkte, in welchen a, c und a b die Curve treffen, sind nach den obigen 9, und c,, daher fällt A, mit d,, und c, mit © zusammen. 14. Wenn ein Kegelschnitt die Curve in einem Punkte a eines Tripels a bc osculirt, und ausserdem in g7 s schneidet, so liegen g7 s mit abc in einem neuen Kegelschnitte. Denn den vier Punkten qrsa liegt der Tangentialpunkt a“ von a gegenüber (8), b c aber geht durch a“ hindurch (5), also liegen dc in einem durch gr sa gchenden Kegelschnitte. (Prof. Küpper.) 55 15. Legt man durch die Punkte eines Tripels a 8 c einen be- liebigen Kegelschnitt, der die Curve ausserdem in q r s schneidet, so geht durch g 7 s ein Kegelschnitt, der in a, ein zweiter der in b, und ein dritter der in c osculirt. — Denn schneidet 5 c die Curve in a‘, so liegt a“ den vier Punkten gr sa gegenüber und ist zu- gleich, weil a d c ein Tripel bilden, der Tangentialpunkt von a. Mit- hin (9) osculirt ein durch g 7 s gehender Kegelschnitt die Curve in a. Ebenso, oder auch aus (5) und (10), folgt dasselbe für 5 und e. (Prof. Küpper.) Zusatz. Fallen g7 s in einen Punkt p zusammen, so folgt: Geht ein Kegelschnitt durch die Punkte eines Tripels «dc und osculirt gleichzeitig in p, so wird die Curve auch in p und a, in p und %, und in p und c von je einem Kegelschnitte osculirt. Und bieraus folgt weiter nach einem schon in (11) benutzten Satze: Trifft ein in p osculirender Kegrlschnitt die Curve in den Punkten eines Tripels «dc, so gehen die Strahlen pa, pb, pc durch drei Wendepunkte hindurch. 16. Es sei eine Inflexionsgruppe a dc... durch einen ihrer Punkte, z. B. a, und durch einen beliebigen Wendepunkt « bestimmt, indem der Punkt »,, in welchem a « die Curve trifft, der zugehö- rige Projectionsmittelpunkt sei. Zieht man nun aus a eine Gerade durch irgend einen anderen Wendepunkt A und schneidet damit die Curve in py, So treffen die aus p, nach den neun Wendepunkten sehenden Strahlen die Curve (abgesehen von der Ordnung) in den nämlichen neun Punkten abc...e, wie die von 9, ausgehenden Strahlen. | | Beweis (Fig. 4.) Ist u irgend ein Wendepunkt, und trifft Pau die Curve in m, so ist zu beweisen, dass m mit irgend einem der Punkte abc... zusammenfällt. Dies Fig. 4. ist zunächst klar, wenn wu auf A fällt, denn dann fällt m auf a. Ist aber u von A verschieden, so gibt es einen Wendepunkt v, der mit A u in einer Geraden liegt. Trifft dann der Strahl 9, v die Curve in », so bilden a mn ein Tripel. Mithin (5) haben diese Punkte die Eigenschaft, dass der Tangentialpunkt eines jeden auf der Ver- bindungslinie der beiden anderen liegt. Demnach (11. Bem.) gehen die Strahlen P?„m und 9, » durch zwei mit « in gerader Linie liegende Wende- 56 punkte P und w. Also gehört sowohl m als auch » der Inflexions- gruppe a bc.. %'an. Bemerkung. „Man kann leicht zeigen, dass wenn die beiden Inflexionsgeraden A u v und’ «a ß y einen Wendepunkt gemeinschaft- lich haben, sie ganz zusammenfallen müssen. Denn ist & dieser ge- meinschaftliche Wendepunkt, und trifft der Strahl p, die Curve in %, 80 ist x einer der drei Punkte a mn. ‘Zieht man nun aus x Strahlen nach A w» und schneidet damit die Curve in 24 Ty Ey SO ist P einer dieser drei Punkte, da einer der drei Strahlen’ xA, zu, zv mit. einem © der drei aa, mß, my zusammenfällt. Nun 'bilden aber ty X %y mittelst der Wendepunkte A u v das zu a mn connexe Tripel (4),''daher'gehen die von jedem der drei Punkte z; x, ©,, und also auch von'p« nách am m führenden Strahlen durch A «v, mithin fallen a By mit A u v zusammen. Es kann demnach nur einer der beiden Fälle stattfinden: entweder fallen die beiden Inflexionsge- ráden A u v'und.'« By ganz zusammen, oder sie haben keinen Wende- punkt gemeinschaftlich. 17. In ’Folge des vorigen Satzes ist eine Inflexionsgruppe a be... durch einen ihrer Punkte, z. B. a, schon vollkommen be- stimmt,‘ so dass jeder Curvenpunkt einer‘ und nur einer einzigen Inflexionseruppe 'angehört; denn zieht man aus a Strahlen nach den neun Wendepunkten und schneidet damit die Curve in 9,9,P3 +- Po so werden die Wendepunkte aus jedem dieser Punkte p in der näm- lichen Inflexionsgruppe projieirt. Diese Punkte p bilden dann selbst eine: Inflexionsgruppe, die nun ihrerseits ‘wieder aus jedem der Punkte adbe..i als Projectionsmittelpunkt entsteht. Die‘ beiden Gruppen abe...@ und P, Px... Po Sind hiernach in dem Sinne von‘«4)'mit einander connex. Die 81 Geraden, welche entstehen, wenn man, jeden Punkt der einen Gruppe mit jedem der anderen verbindet, schneiden sich daher zu je neun in den neun Wende- punkten. 18. Wenn ein Punkt, z. B. a, einer Inflexionsgruppe der Be- rührungspunkt einer von einem Wendepunkte, z. B. 1, ausgehenden © Tangente ist, so fällt der Punkt p, in welchem la die Curve trifft, mit a zusammen, daher fällt auch die connexe Gruppe ganz auf die ursprüngliche. Jeder Punkt der Gruppe hat dann die näm- liche Eigenschaft, wie a, nämlich jeder hat einen Wendepunkt zu seinem Tangentialpunkte. . Denn ist a dc irgend ein in der Gruppe enthaltenes Tripel, entstanden durch den Projectionsmittelpunkt po(z a) und die Wendepunkte 123, so geht a 2 durch 0, und a3 57 durch c, ausserdem liegt 1 als Tangentialpunkt von a auf be, also liegen 1, 3, 2 resp. auf dc, ca, ab und sind daher (5) die Tangen- tialpunkte von resp. a, b, c. Jeder Punkt der Gruppe aber gehört mit @ zu irgend einem in der Gruppe entha'tenen Tripel (5). 19. Da ein gegebener Curvenpunkt stets nur einer einzigen Inflexionsgruppe angehört (17), so kann derselbe auch nur solchen Tripeln angehören, welche in dieser Gruppe enthalten sind. Daher gehört jeder Curvenpunkt gleichzeitig nur vier verschiedenen Tripeln an, und von den zwölf Tripeln, welche wegen der zwölf Inflexions- geraden denkbar sind, sind nur vier von einander verschieden. In der That lässt sich leicht beweisen, dass jedes Tripel gleichzeitig durch drei verschiedene Inflexionsgeraden erzeugt werden kann, und zwar durch solche drei, von denen Keine zwei einen Wendepunkt gemeinschaftlich haben, die also zusammen alle neun Wendepunkte enthalten, | Beweis. Ist am » ein Tripel, erzeugt durch die Inflexions- Serade A uv und den Projectionsmittelpunkt p; und ist « ein von A uv verschiedener Wendepunkt, so giebt es nach (16) eine zweite ganz von A uv verschiedene Inflexionsgerade &« By, die das nám- liche Tripel a m n aus dem Projectionsmittelpunkte 9, erzeugt. Ist dann ferner © ein neuer von Auv und « By verschiedener Wende- punkt, so giebt es ebenso noch eine dritte, von den beiden vorigen verschiedene Inflexionsgerade Oe x, die das gegebene Tripel eben- falls erzeugt. Es giebt aber auch nicht mehr als diese drei Geraden; denn ist « einer der Punkte A w v, so erhält man nach (16) keine neue Gerade. Wählt man aber statt « irgend einen anderen von A uv verschiedenen Wendepunkt, so gehört derselbe nothwendig einer der beiden Inflexionsgeraden « By oder dex an und liefert daher ebenfalls keine neue Gerade. Zusatz. Da einem Tripel in Verbindung mit einer Inflexions- geraden, aus der es entsteht, stets ein connexes Tripel zugehört (4), so folgt, dass jedes Inflexionstripel drei mit ihm connexe Tripel besitzt; deren neun Punkte bilden dann zusammen die connexe In- flexionsgruppe zu der, welcher das gegebene Tripel angehört. Dem- nach kann für ein in einer Inflexionsgruppe enthaltenes Tripel jeder Punkt der connexen Gruppe als Projectionsmittelpunkt dienen; und um- gekehrt: von jedem Punkte der connexen Gruppe gehen die Strahlen, weiche nach den Punkten eines in der ursprünglichen Gruppe ent- haltenen Tripels fůhren, durch drei in gerader Linie liegende Wende- punkte. 58 20. Um nun vollständig übersehen zu können, wie die Punkte einer Inflexionsgruppe mit denen der connexen Gruppe durch die ein- zelnen Wendepunkte verknüpft sind, bezeichnen wir die Wendepunkte mit 123456789, gehen von irgend einem Curvenpunkte a und einem Wendepunkte 1 aus, schneiden die Curve mit al in.p, und bezeichnen die Punkte, nach welchen die Strahlen Dy(L2 31450617 819) führen, der Reihe nachmitabcdef ght und die Punkte, in welchen die Strahlen 341.198 3:4. 6107 18149) die Curve treffen, mit 9; 22 P3 Vy Ps Po Pr Pe Po- Es entsteht dann die Aufgabe, wenn irgend einer der Punkte p und irgend ein Wendepunkt gegeben ist, den Punkt anzugeben, in welchem die Verbindungslinie beider die Curve trifft. Dazn müssen noch die Wendepunkte in Beziehung auf ihre Vertheilung auf die zwölf Inflexionsgeraden in bestimmter Weise bezeichnet werden. Wir wählen diese Bezeichnung so, dass die zwölf Inflexionsgeraden nach- stehende sind: 1,234 1ER 91466 456 025.811216 T m249 18933696 3 4.300598 Man muss nun unterscheiden, ob der gegebene Wendepunkt der Punkt 1 oder ein anderer ist. Ist 1 gegeben und ausserdem beispielsweise p,, so suche man den Wendepunkt, der mit 1 und 5 in gerader Linie liegt, dieser ist 9; und bestimme die Punkte, zu denen die Strahlen p, (15 9) führen: a, e, ©. Dann bilden die Punkte Di Ps Po, nach denen die Strahlen a (159) hingehen, das mit ae: connexe Tripel. Man kann daher das Schema aufstellen: Tripel a 3850 Inflexionsgerade 1 5 9 Connexes Tripel p, P; P Diese neun Punkte liegen nun nach der in (4) gegebenen Regel zu je drei auf folgenden neun Geraden: pol a Pp, 5 a Ps pP, 9 mithin führt p, 1 nach 2. Für den zweiten Fall, dass der gegebene Wendepunkt von 1 verschieden ist, sei derselbe beispielsweise 3, und der gegebene Punkt p sei wieder »,. Dann sucht man den Wendepunkt, der mit nad jh ské já 59 3 und 5 in einer Geraden liest: 7, und zugleich die beiden Infle- xionsgeraden, die von der vorigen 3 5 7 volıständig verschieden sind, nämlich 168 und 249. Von diesen enthält die eine den Wende- punkt 1, hier 16 8. (Eine Ausnahme hievon tritt nur ein, wenn die beiden an Stelle von 3 und 5 in Betracht kommenden Wende- punkte mit 1 in gerader Linie liegen; dann aber kann sofort das Verfahren des ersten Falles in Anwendung kommen.) Nun gehen die Strahlen p, (1 68) durch a, f, h. Das nämliche Tripel wird aber (19) auch durch die Inflexionsgeraden 35 7 und 249 erzeugt. Zu Projectionsmittelpunkten kann man beidemal jeden der Punkte wählen, die mit a f 9 connexe Tripel bilden (19. Zus.); man wird aber diese Wahl so treffen, dass bei der einen Geraden der gegebene Punkt », Projectionsmittelpunkt ist, und bei der anderen der Punkt, der mit 9, und p, ein Tripel bildet, also hier p,. Man bat dann fol- gendes Schema: Tripel Da RL a a fh Inflexionsgerade Oro ler Projektionsmittelpunkt », DS Do Da nun in der zweiten Gruppe dieses Schema s p, 5 nach a geht, so hat man nur noch zu entscheiden, ob 9, 3 nach f, oder nach % führt. Zu dem Ende betrachten wir auch das Tripel Py Ps po. Dieses entsteht ebenfalls durch drei Inflexionsgerade, nám- lich zuerst durch 15 9 und dann durch die beiden von dieser voll- ständig verschiedenen Geraden, d. i. 267 und 348. Bei der ersten ist a Projectionsmittelpunkt, bei der zweiten und dritten aber f und 4, weil p, 6 und p, 8 nach diesen Punkten führen. Man hat also noch ein zweites Schema, nämlich: Tripel P Ps Ps P: Ds Pa Pı Ps Ps Inflexionsgerade LH 951021:614251)3 dyz Bu Projectionsmittelpunkt «a f h und darin liefert die letzte Gruppe die Entscheidung, dass p; 3 nach % führt. 21. Nach dem Vorigen kann man nun leicht eine Tabelle ent- werfen, welche die Verknüpfung der Punkte der beiden Inflexions- gruppen mit den Wendepunkten vollständig darstellt. Dabei liefert die Anwendung des angegebenen Verfahrens immer gleichzeitig mehrere Bestimmungen. Die Tabelle wird aber noch beträchtlich leichter hergestellt, wenn man bemerkt, dass vermöge der für die Wendepunkte gewählten Bezeichnung die drei Tripel a bc, def, ghi jedes durch die Inflexionsgeraden 123, 456, 789 entsteht, und dass ferner zu jedem die drei folgenden p, P Pa, Dy Vs Por Pr Ps Ps 60 als connexe Tripel zugehören. Denn dies hat zur Folge, dass die Punkte jedes der obigen drei Tripel immer beisammen bleiben und sich nur cyclisch unter einander vertauschen. Man erhält hiedurch die erwähnte Verknüpfung vollständig durch folgende leicht verständ- liche Tabelle dargestellt: V285 45689 a 670 dle gh ppilcadbifde igh pighı abe Be P 00 an, de Dlhtg Bear end 2 def. ghı ja die Da pode. da ver bca leid E 22. Irgend zwei Inflexionstripel, welche connexen Inflexions- gruppen angehören, liegen allemal in einem Kegelschnitte. Beweis. Ist abc ein der einen Gruppe angehöriges Tripel und 9, irgend ein Punkt der connexen Gruppe, so gehen die Strahlen ?, (a bc) durch drei in gerader Linie liegende Wendepunkte (19. Zus.). Wenn aber die von einem Curvenpunkte p; nach drei anderen Cur- venpunkten abc gehenden Strahlen die Curve in drei in gerader Linie liegenden Punkten treffen; so geht nach einem bekannten Satze durch abc ein Kegelschnitt, der in p, osculirt. Sind also nun Pu und p, zwei Punkte, die mit p, ein Tripel bilden und daher der connexen Inflexionsgruppe angehören, so liegen 2, Vy P, mit a be in einem Kegelschnitt (14). 23. Wenn zwei Inflexionstripel a b c und z y 2 in einem Kegel- schnitte liegen, so gehören sie connexen Inflexionsgruppen an. Beweis. Da durch das Tripel z y z ein Kegelschnitt geht, der in «be die Curve schneidet, so giebt es drei durch abc ge- hende Kegelschnitte, die resp. in z, y und z osculiren (15). Da aber abc selbst ein Tripel bilden, so treffen die von Z, y und z nach a bc führenden Strahler die Curve in Wendepunkten (15. Zus.), und folglich gehören a be und & y z connexen Inflexionsgruppen an. 24. Indem wir nun wieder zu den osculirenden Kegelschnitten zurückkehren, können wir jetzt folgendes schliessen: Legt man durch 61 einen beliebigen Curvenpunkt a einen in a osculirenden Kegelschnitt, der die Curve ausserdem in g r s schneidet, so sind die acht Punkte, welche mit a zusammen eine Inflexionsgruppe bilden, ebenfalls Oscu- lationspunkte für Kegeischnitte, die durch g 7 s hindurchgehen. — Denn diese acht Punkte zerfallen in vier Paare, von denen jedes mit a ein Inflexionstripel bildet (3). Jeder Punkt aber der mit a zu einem Tripel gehört, ist Osculationspunkt für einen durch qrs gehenden Kegelschnitt (5. 10). 25. Wenn ein in a osculirender Kegelschnitt die Curve in gr s schneidet, so giebt es keine anderen durch qrs gehenden osculirenden Kegelschnitte, als diejenigen, deren Osculationspunkte mit a zu derselben Inflexionsgruppe gehören. Beweis. Sei x der Osculationspunkt irgend eines durch q r S gehenden und osculirenden Kegelschnittes, seien ferner a“ und x‘ die Tangentialpunkte von a und z. Dann ist (8) a‘ der gegenüberliegende Punkt zu g7sa X, » » n IFSH. Betrachtet man nun den durch gqgrsax gehenden Kegelschnitt, der die Curve zum sechsten Male in y schneiden möge, einmal als durch die vier Punkte g7 sa, und dann als durch qrsx gehend, so laufen die Verbindungslinien xy durch a“ aY 1. 7 d. h. die Punkte «xy haben die Eigenschaft, dass der Tangential- punkt von a auf zy, und der von « auf ya liegt, mithin (7) liegt auch der Tangentialpunkt von y auf ax, und (11) axy bilden ein Inflexionstripel. Daher befinden sich sowohl x als auch y unter den Punkten, die mit a zusammen eine Inflexionsgruppe bilden (19). 26. Wenn also durch drei Curvenpunkte g r s ein osculirender Kegelschnitt gelegt werden kann, so gehen durch diese Punkte neun solche Kegelschnitte, und nicht mehr als neun, und ihre Osculations- punkte bilden eine Inflexionsgruppe. Dass nun die osculirenden Kegelschnitte, immer durch drei beliebig gewählte Punkte gr s ge- ‚legt werden können, hat wie erwähnt, Herr August in der im Ein- gange citirten Abhandlung bewiesen. Dann folgt aus dem Obigen, dass durch drei solche angenommenen Punkte qrs die zugehörige Inflexionsgruppe der Osculationspunkte vollkommen bestimmt ist, da ein Curvenpunkt nur einer einzigen Infiexionsgruppe angehört. Ist aber die letzte durch einen ihrer Punkte, a, gegeben, so giebt es un- 62 endlich viele Systeme von Punkten, die die Stelle der gr s vertreten können. Denn ist ade ein in der Inflexionsgruppe enthaltenes Tripel, so liegen abc mit qrs in einem Kegelschnitt (14). Ver- bindet man nun zwei der Punkte gr s, z. B. gr durch eine Gerade, und schneidet die Curve damitin 6, so liegt c den vier Punkten abcs gegenüber; zieht man also durch 6 eine beliebige Gerade, welche die Curve in g“7“ schneidet, so liegen auch g“7“s mit a bc in einem Kegelschnitt, und daher (15) sind g“7“s wieder drei Punkte, durch die ein in a osculirender Kegelschnitt gelegt werden kann. Man kann hiernach durch Wiederholnng dieses Verfahrens nicht allein so viele Punktsysteme qrs finden, als man will, sondern es können auch zwei Punkte qr beliebig angenommen, und dann das zugehörige s bestimmt werden. Letzteres geschieht noch leichter mit Anwendung des bekannten schon in (22) benutzten Satzes, dass wenn drei von einem Punkte a der Curve ausgehende Strahlen ag, ar, as die Curvein dreiin gerader Linie liegenden Punkten x y2 treffen, durch gr s ein in a osculirender Kegelschnitt gelegt werden kann. Sind nämlich a, g und r gegeben, so schneide man die Curve mit ag und ar in Z und w, und mit zy in 2, dann trifit az die Curve in dem gesuchten Punkte s. 97. Man kann schliesslich auch die Frage beantworten, ob es unter den einer Inflexionsgruppe abc... zugehörigen Punktsy- stemen gr s auch Inflexionstripel geben kann? — Ist nämlich abe ein in der gegebenen Inflexionsgruppe enthaltenes Tripel, so liegt jedes System von Punkten 97s mit abc in einem Kegelschnitte (14). Wenn daher xyz ein unter den Punktsystemen q rs vor- kommendes Tripel ist, so müssen diese Punkte der zu der Gruppe abe...i connexen Inflexionsgruppe angehören (23). Umgekehrt: bilden xyz ein dieser connexen Gruppe angehöriges Tripel, so liegen sie mit a b c in einem Kegelschnitt (22), also lässt sich durch zz ein in a osculirender Kegelschnitt legen (15), und mithin ist xyz eins der Punktsysteme gr s. Demnach sind die zwölf in der connexen Inflexionsgruppe enthaltenen Tripel die einzigen, die unter den Punktsystemen g r s vorkommen. 63 Sezení třídy pro filosofii, dějepis a filologii dne 7. listopadu 1870. | Přítomní pánové: Tomek, Tieftrunk, Malý, Emler, Ze- lený, co host pan Pažout. Pan prof. Tieftrunk četl rozpravu o jednání Ferdinandal. se stavy českými v Litoměřicích r. 1547 po bitvě Můhl- berské. V rozpravě této vypisuje se nejprv, kterak Ferdinand I. po vítězství u Můhlberka s lidem svým přes Drážďany a Perno do Li- toměřic táhl, kteréžto město dne 3. června osadil. Zde pak učinil první přípravy k přemožení a pokutování stavův českých, kteří mu ve válce proti Janu Fridrichovi saskému vojenské pomoci odepřeli. Předkem záleželo králi na tom, aby odporné stavy mezi sebou roz- dělil a jednotu, jižto byli k hájení svých práv a svobod v měsíci březnu učinili, zrušil. -Za tou příčinou vydal dne 3. června mandát do všech krajův království českého, v němž stavům oznamoval, že se po přemožení odbojného Hanuše Fridricha do Čech vrátil a že hotov jest, stavům ke všemu tomu, co podlé řádů, práv a svobod království českého náležité bude, napomähati; že však jim známo bude, co nejedni ze stavův proti němu předsebrali, zvláštní jednotu proti němu učinivše. Nad címž že on král žádné těžkosti nemá, jen když se z takových zápisův, kterýmiž k té jednotě se přiznali a jimž snad mnohý z ních ani náležitě neporozuměi, propustí; ano že ochoten jest, ten zápis je- „jich ze strany obhajování řádův, práv a svobod království českého do desk zemských vložiti, jakmile prokáží, že tak předešle před ohořením desk v nich zapsán byl. Spolu pak sliboval: „že jakožto panovník křesťanský a spravedlivý, jakožto milovník království českého a poddaných svých k tomu hleděti bude, aby chudému jako bohatému rovná spravedlnost se udělovala, a stavové i jeden každý při řádu, právu, svobodách a privilegiich zůstaveni byli“ Týmž mandátem král se stavům zamlouval, že z království če- ského dříve nevyjde, dokud by všem stavům sněmu obecného nepo- ložil a toho všeho, což svrchu povědíno, nevyřídil, i což by jeho i království českého a stavův dobrého a užitečného bylo, nejednal, tak že sobě žádný ničehož slušně do něho prý stěžovati moci ne- bude *) *) Acta Ferdinand. 175 —179, 64 Nad to král již 30. května rozeslal také psaní k některým. oso- bám ze stavu panského a rytířského, které se mu dobře zdály, na- pomínaje jich, aby se v nejbližších dnech do Litoměřic dostavily, že jim tam oznámeno bude, proč obeslány jsou. I šlo králi jediné o to, aby vším spůsobem co nejvíce stavův od pravých původcův celého odporu odvrátil. Psalt zajisté v týž rozum dne 5. června z Litoměřic i bratru svému Karlu V.: „Vsim spůsobem o to dbám, abych dobré od zle smýšlejících stavův odlou- čil; neboť tím snáze dosáhnu žádoucí pacifikace, když všeobecné od- puštění ohlásím a jediné hlavních původců té zpoury k potrestání jiným na výstrahu, sobě züstavim.“ *) Takovéto rozdělení stavův podařilo se králi u veliké míře, a to jmenovitě tím mandatem, kterýmž dne 30. května některé osoby z vyšších stavův do Litoměřic obeslal. Neboť nedlouho po rozeslání jeho dostavilo se asi 200 stavův do téhož města, a dne 13, června byli společně před krále předpuštěni. I žádal od nich hlavně těchto -tří věcí: aby od jednoty či od zápisu stavův upustili; aby jeho krále, pak-li by kdo proti němu co nenáležitého předsevzal, neopouštěli ; a posléze, aby žádný z nich na sněm svatovítský, jejž si stavové o své újmě byli položili, nejel. V příčině toho zápisu stavové ozná- mili, že žádným jiným úmyslem k jednotě stavův se nepřiznali, než pro zachování pokoje a řádu, práv a svobod zemských; a při tom že státi chtějí. Spolu doložili, že o tom dokonce vědomosti neměli, aby se tu bylo cosi jednalo proti důstojnosti královské; a že se ji- náče ku králi chovati nemíní, než jak na věrné poddané sluší. Přes to však že z toho zápisu propustiti se nemíní; ale poněvadž jim král připovídá, že všecky svobody a privilegia ve dsky zemské vlo- žiti dá a jednoho každého z nich při spravedlnosti jeho zůstaviti chce, že tedy o budoucím sněmu chtějí o tom mluviti, pokud by ta- kové propuštění bez ublížení práv a svobod jejich se státi mohlo. Tolikéž zběhio-li by se v tom čase, že by kdo co nenáležitého proti králi předsevzal, tedy slíbili, že jeho v tom neopustí. Konečně při- pověděli, že na ten sjezd svatovítský do Prahy nepojedou. | Jakkoli stavové nebyli ve všem králi po vůli, přece spokojil se s odpovědí dotčenou; stačiloť mu na ten čas, že tak veliký počet stavů vyšších aspoň v příčině sjezdu svatovítského od měst odloučil a na nich i toho určitého slibu vymohl, že mu pomocní budou proti každému zjevnému nepřátelství, jehož nejvíce od stavu městského se *) Bucholz VI. str. 400... 65 obával. Pročež nenaléhal také víc na stavy, aby ihned zápisův svých, jimiž k jednotě stavův přistoupiti, nazpět požádali, odloživ konečně toho vyřízení k sněmu, jejž teprv po pokoření Pražanův a celého stavu městského vůbec rozepsati chtěl. Vedelt, že potom celá ta věc to- liko na vůli jeho záviseti bude. I přijav tedy dotčenou odpověď stavův s jakousi vděčností, rozkázal je všecky zejmena hned sobě zapsati, dokládaje, že tak jen proto činí, poněvadž mnohých nezná, aby tedy věděl, kteří jeho věrní jsou. Pražané, dověděvše se toho, že v Litoměřicích tak mnoho osob z panského a rytířského stavu se našlo, těžce to nesli. Tolikéž jim bylo s nemalým podivením, že královský mandát, do všech krajin rozeslaný, z rozkazu králova jim ani ohlášen nebyl. Oznámen jim však přece skrze jistého Kašpara z Granova, jenž týž mandát, do kraje podbrdského svědčící, některým konšelům přečetl. Z obsahu jeho vyrozuměli, jak těžká provinění proti králi se jim přičítají, a nejedni dobře tušili, že slova králova v mandátu, na potrestání předních původův toho odporu se vztahující, předkem měst praž- ských se týkají; bylat dávná nechuť králova proti nim vůbec známa. I povstalo veliké jitření v městech pražských, zvláště mezi obecným lidem, jenž přímo naléhal na to, aby královský hrad, Strahov i ně- která jiná příhodnější místa v Praze, tolikéž Bílá Hora branným lidem se osadila. Avšak i tehdáž opět strana mírná vrchu dostala. Ukazováno zajisté na to, že Pražané ničím vinni nejsou, a že zastá- vajíce práv svých, nemají proč hněvu královského se obávati. Po některých úradách zůstáno na tom, aby Pražané, jakkoli mandátem královským pominuti, přece jisté osoby z prostředku svého do Litoměřic k přivítání krále vyslali. Zvoleni k tomu M. Tomáš z Javořic, M. Václav Medek a Jiřík z Ploskovic. Vyslaní tito vypravili se dne 9. června do Lisoměřic, kdež však při králi žádného slyšení dovolati se nemohli; nejsouť před něho ani dne 13. června puštěni, kde král přece všecky stavy v Litomě- řicích přítomné v audienci přijal. Po marném čekání podali poslové Pražan místnou zprávu o meškání svém v Litoměřicích konšelům svým do Prahy, napomínajíce jich, aby za příčinou toho- mandátu, jejž král všem stavům rozeslal, tolikéž nějaké psaní ku králi učinili. Ze zprávy svých poslův Pražané vyrozuměli, že král s nimi žádného smíru nechce, ano že mu jde předkem o isolování stavu městského, jmenovitě pak hlavy jeho, měst pražských. Byloť jim za- jisté pokynutím významným, že král poslům jejich ani slyšení nedo- Sitzungsberichte V. 5 66 přál, kdežto k vyšším stavům se tak přátelsky měl, je dokonce svými věrnými nazývaje. | Z té příčiny konšelští úřadové měst pražských k žádosti svých poslův psali okolo 20. června králi list velmi smířlivý, v němž do- týkajíce mandátu do všech krajův rozeslaného prosili, aby na milo- stivější prostředek, než který v sobě týž mandát obsahuje, nastou- pil a vší té věci až do budoucího stavův ohledání poodložil; což že oni z žádné jiné příčiny nepředkládají, než toliko z té, aby raději pokoj, láska a dobrá svornost v království českém zachovány byly. Na konci zakazujíce se poslušností poddanou, žádali krále za milo- stivou odpověď. Než ani k tomuto psaní král nic neodpověděl; alebrž nechá- vaje i Pražan i poslův jejich v úplné nejistotě stran úmyslův. svých, zachystával se pomocí vojenskou, jížto zejmena u kmížete Morice a napotom i u císaře co nejpilněji vyhledával. Ferdinand věděl dobře, že i po rozpuštění lidu krajského s pole, jež nedávno k žádosti jeho vykonali, mohli stavové, jmenovitě města královská s Prahou v čele, postaviti mu tak veliký počet lidu na odpor, jemuž by vojsko jeho nikterak nebylo stačilo. Pročež chtěl hojných posil vojenských hned do Litoměřic dostati. Největší v tom náději skládal na spojence svého Morice. I psal mu tedy hned 1. června, jsa ještě na pomezí českém, list, žádaje ho, aby s pomocí svou jízdných a pěších k hranicím českým se hnul, odkud že by pak na požádání královo bez prodlení do země české vtrhnouti měl. A z Litoměřic poslal dne 8. června Moricovi druhé psaní, v němž pravil: „že chce ty rebelly v Čechách přísně trestati a poddané k poslušnosti povinné přivésti, k čemuž že Moricovy po- moci očekává; že by sice byl ho rád ušetřil, ale že věci v Čechách tak se mají, že pomoci jeho oželeti nemůže. I žádal na Moricovi co první pomoc 500 jízdných a 2500 pěších; ostatní lid měl Moric na pohotově míti, až by ho král potřeboval. V žádosti této odvolával se Ferdinand I. na přátelskou smlouvu, kterou s Moricem v říjnu léta minulého byl uzavřel, proti nížto však stavové čeští, hlavně pak celý stav městský, silně se opřeli. Když na to Moric v odpovědi své, předstíraje vlastní nebezpe- čenství v zemích svých, nemožnost takové pomoci předkládal, tu král dne 11. června mu opět psal, a nedlouho potom vypravil k němu dokonce i zvláštního posla, svobodného pána Kašpara z Herberšteina, jenž se měl o rychlé vypravení té pomoci u Morice co nejsnažněji zasaditi. Spolu Ferdinand Moricovi zkäzal: „pak-li pomoc slíbenou > © 2 = ’ :67 odešle, že on král doufá, Ze se mu podaří, království české spoko- jiti a v pořádek uvésti, čímž že oni oba i dědicové jejich pro budoucnost proti podobným zpourám uhájeni budou. Nad to že i on král ochotně propůjčí se i Moricovi s pomoc- ným lidem svým i proti podobným nepokojům podn ných jeho.“ A kdyby Moric byl ještě otálel, tu měl vyslaný králův ik a ukazovati, jak ta zpoura v Čechách ze žádné příčiny jiné nepovstala, než z té, že král Moricovi proti nepřátelům jeho pomáhal ; pročež že slušno jest, aby zase Moric k potlačení toho pozdvižení českého ochotně přispěl. Mimo to král se vyjádřil, že po přemožení stavův © českých tu přátelskou smlouvu, již oba panovníci proti vůli mnoha stavův v loni uzavřeli, stavům českým na obecném sněmu k stvrzení předložiti chce, aby pak jim oběma „nejen k udržení podda- ných v stálé posiušnosti, ale i k další bezpečnosti a obraně proti všelikým nesnázím a protivenstvím sloužila; jinak kdyby totohnízdo nespokojencův (Čechy) . pokořeno nebylo, tut že má Moric toho povážiti, k jaké škodě by to i zemím jeho býti mohlo.“ Na konci král skrz posla svého žádal: kdyby Moric snad k smí- ření sporu českého, jakož se nabízel, jisté kommissafe co smirce mezi králem a stavy mu poslati chtěl, aby tak nečinil, ješto prý podle stavu věcí v Čechách se ničehož od takových prostředníkův očekávati nedá, a že tu jen moci vojenské potřebí jest. *) -2 dotčených listův důvěrných, jež Ferdinand I. Moricovi poslal, i zinstrukcí panu z Herberšteina daných, snadno vyrozuměti jest, že král celou tu smlouvu s Moricem považoval za věc zcela dynastickou, jen k tomu konci učiněnou, aby oba panovníci se dokonale zeměmi svými ujistili, jeden druhému pomáhaje předkem při zpourách vnitřních proti vlastním poddaným. Stavové tedy vším právem hned s prvopočátku nedůvěřovali takovému spolku, z něhož hlavní prospěch dynastům, nikoliv pak zemím a národům, vzejíti měl. Tolikéž viděti jest, že král i smířlivé narovnání sporu českého od sebe odmítal; záleželoťů mu na tom, aby Stavy české mocí na milost i nemilost sobě podrobil a pak nad nimi svou vůli pro- váděti mohl. Týž záměr králův na jevo vychází také z jiných psaní, jimiž *) Korrespondence tyto v archivu dvorském ve Vídni a v archivu zemském v Praze. 5* 68 pomoci vojenské proti Čechům u Karla V. vyhledával. Psalt císaři dne 17. června, aby mu jistý počet žoldnéřů španělských poslal pod vůdcem markysem z Marignanu, o němž král se pronesl, že by se naň jakožto na muže zkušeného v předsevzetí svém dobře spolehnouti mohl. Při tom doložil: že jak stavův potrestá, sněm obecný za podpory vojska svého držeti chce, na němž že pak mnohé věci dobré se uzavrou na velikou reputaci jeho královskou.*) Na takovéto snažné žádosti a vyhledávání dostalo se také králi na konci měsíce června pomocí potřebných. Nejprv přitáhl kníže August, bratr Moricův, maje s sebou lidu jízdného dobře upraveného asi 1000 koní, a za ním táhlo sedm praporců knechtův. Potom vypravil císař dotčeného markyse z Ma- rignanu s lidem vojenským, se střelbou a jinými potřebami válečnými, jež po Labi i po zemi k Litoměřicům se dopravovaly. Také Mora- vané, Slezäci a Lužičané dostavili se v dosti hojném počtu na obe- slání královo. A když král takto vojskem s dostatek opatřen byl, tu teprv v den před odjezdem svým z Litoměřic, dne 30. června, dal ozná- miti poslům Pražanův: že psaní jejich dostal; poněvadž však na tom jest, v brzkých dnech do Prahy přijeti, že pak teprv Pražanům na to jich psaní odpověď místnou dáti chce. I odbyv takto vyslané měst Pražských, opustil dne 1. července město Litoměřice a vrátil se do Prahy, kdež bez prodlení k potrestání a pokutování odporných stavův, zejmena celého stavu městského, přistoupil. Sitzung der mathem.-naturwissenschaftlichen Classe am 16. November 1870. Anwesende, die Herren Mitglieder: Krejčí, Kořistka, Sa- fařík, Gust. Schmidt, Blažek, Tilšer, Zenger; als Gäste die Herren Dr. Bořický und Veselý. Herr Jos. Veselý: „Ueber eine graphische Bestimmungsme- thode der Resultate eines Kräftepaares.“ Herr Prof. Dr. Boricky: „Ueber Dolerite und einige Basalte des böhm. Mittelgebürges.“ Sodann hielt Herr Prof. K. W. Zenger einen Vortrag über die Tangentialwage und ihre Anwendung zur Bestimmung der Dichte fester und flüssiger Körper mittelst direkter Ablesung.“ *) Bucholz VI. str. 403. 69 Indem die nähere Auseinandersetzung der Einrichtung und Theorie dieser Wage der Abhandlung vorbehalten bleiben soll, welche im Aktenbande demnächst ercheinen wird, erlaube ich mir der Klasse anfolgend eine kurze Uebersicht der Einrichtung und Leistung dieser Wage für die Sitzungsberichte der kön. böhm. Gesellschaft der Wissenschaften zu unterbreiten. Bekanntlich ist der Empfindlich- keitsgrad einer Wage, von dem Gewichte des Wagebalkens m, dem Abstande d des Schwerpunktes von der Umdrehungsaxe desselben, und endlich von der Länge des Hebelarmes 7 abhängig, bezeichnet p ein Uebergewicht auf einer Wagschale, und « den Anschlags- winkel, so ist: S00 TR Richtet man nun die Wage so ein, dass die Konstante: l m wird, so ist tgu — p. Es ist die Tangente des Ausschlagwinkels gleich dem Gewichte p. Hánst man an einen Arm der Wage mittellst eines Häkchens und feinen Platindrahtes ein Glasstäbchen, welches in eine Flüssigkeit z. B. die spezifisch leichteste: Schwefeläther von 0.736 Dichte bei 0° eintaucht, und an das andere Ende des Wagebalkens ein kleines Messinggewicht, so justirt, dass der Zeiger der Wage auf den Null- punkt einspielt, so hat man die Gleichung für den Ablenkungswinkel : l gu = (Pa 4) og ei wo » das Gewicht des Messinggewichtchens, z das Gewicht des Glas- stäbchens, %, der Gewichtsverlust derselben im Schwefeläther be- deuten. Da der Winkel dann Null sein soll, so muss 0 = p—4 T Jo p=x—y, Sein. In eine andere Flůssigkeit getaucht, wird bei grósserer Dichte derselben, der Gewichtsverlust y ein grösserer sein, und der Zeiger der Wage einen Winkel « anzeigen, man hat dann: l bgu — (p—e -r y) 3 RE: Man kann den Gewichtsverlust %, in zwei Theile zerfällt denken, nämlich in den Gewichtsverlust in Schwefeiäther, mehr dem Ueber- 70 schuss y, an Gewichtverlust in der dichteren Flüssigkeit, woraus sich ergibt: Ä yzyTtyı Ji 9° Yo Dadurch erhält man: iu Z (P—T +% ee - ] bg“ = ze en O a2 l Ist nun: ma = 1, so folgt: iu Zy— Yo; Die Gewichtsverluste in den Flüssigkeiten y, und y sind aber die Gewichte gleicher Volumina v von Schwefeláther und einer dichteren Flůssigkeit, es ist sonach: tgu = v(8— So); wo s, Und s die spezifischen Gewichte der beiden Flüssigkeiten bedeuten. Ist das Volum der Volumeinheit gleich, so würde man erhalten : IM — S — S und endlich , S = 4 T iu, wofůr man unter den obigen Voraussetzungen auch schreiben kann, indem man die Dichten mit d, und d bezeichnet: d=d, + tgu. Die Tangentialwage gibt die Dichte, ohne Anwendung von Ge- wichtssätzen durch blosse Ablesung des Winkels am Zeiger der Wage, welcher an einem in halbe Grade getheilten fünfzölligen Kreis- limbus spielt, dessen Mittelpunkt in der Umdrehungsaxe des Wage- balkens liegt. Die Wage selbst ist mit einer Schiebervorrichtung versehen, lässt sich auf- und abschieben, um das Glasstäbchen bequem ein- senken zu können. Die Flüssigkeit kommt in ein kleines Bechereläscheii das nicht mehr als 2—3 Kubikcentimer Flüssigkeit zu fassen braucht, so dass man mit einem Minimum ‘von Flüssigkeit mit aller Sicherheit ope- riren kann; die Empfindlichkeit der Wage ist so gross, dass sie bei einer Ablenkung von 1°, ein Uebergewicht von 17 Milligrammen an- gibt, da die Theilung bis auf '/,° geht, und man sehr leicht mit blossem Auge die Zehntel eines Theilstriches abschätzen kann, SO dass '/2+“ geschätzt werden kann, zeigt somit die Wage 0.8 mgr. an. o ee 71 Die Dichte einer Flüssigkeit, gemessen an der Tangentialwage, wird gefunden, indem man zur Dichte des Schwefeläthers, oder einer anderen Flüssigkeit, welche dem Nullpunkt der Theilung ent- spricht, die natürliche Tangente des Ablenkungswinkels addirt, den der Zeiger der Wage anzeigt, wenn das Glasstábchen in eine dichtere Flüssigkeit, als die Normalflůssigkeit (Schwefeläther) taucht. Ist diese Flüssigkeit z. B. konzentrirte Schwefelsäure, und der Ablenkungswinkel 48° 0“, so ist die Dichte: | d = 0736 + ig 4890“ = 0'736 + 11106 = 184606. Für feste Körper ist eine Doppelwagschale beigegeben, die untere taucht man mittelst Senken der Wage in Wasser, die obere wird mit Stückchen des festen Körpers belastet, bis der Zeiger auf den Nullpunkt einspielt; hierauf bringt man den festen Körper auf die untere Wagschale unter Wasser. Ist der Ablenkungswinkel der unbelasteten Wage «, der Winkel den der Zeiger zeigt, wenn der feste Körper auf der unteren Wagschale in der Flüssigkeit liegt u, so ist die Dichte: M tgu 2777 wenn die Dichte des Wassers als Einheit angenommen wird. Unbelastet zeigt die Tangentialwage einen Winkel vw = 19°0', man legt Granaten auf bis der Zeiger Null zeigt, und bringt diese hierauf in die untere in Wasser getauchte Wagschale, wo der Zeiger den Winkel wu, = 10° 0° weist, damit ist die Dichte: | 1 — 19 19° 0° _ 0.3443 774g 10° 0° 7 01768" wofür man schreiben kann: d.=tg 19° 0° cot. 10° 0° — 0'3443 X 5'6713 d — 34697, das Piknometer ergab d — 3470. Für grössere Dichten wird dieses Verfahren ungenau, daher man so operirt, dass auf die andere Seite des Wagebalkens ein Zu- legegewicht angehängt wird, welches den Zeiger auf 45° bis 50° stellt, wenn die untere Wagschale in Wasser taucht; man legt ein Stück des Körpers auf die obere Schale, notirt den Winkel «, hier- auf bringt man ihn in die untere unter die Flüssigkeit, und notirt jetzt den Winkel «,, ist der Winkel für die unbelastete Wage %, so hat man die Dichte: DD V946 GR igu, igu, — Úgu So gaben bei einer Einsteliung auf 45° der unbelasteten Wage, 72 drei Granatkrystalle auf der oberen Wagschale « = 40° 10° auf der unteren u“ daher — 41° 25, ist die Dichte: 2-4 45° — tg 41025‘ ___ 1—0882 tg 41° 25° — tg 40° 1097 0'882— 0'848 0'118 = 080 7 3.470 Die beifolgende Tabelle erleichtert die Operation bei Flüssig- keiten, indem sie für den abgelesenen Winkel die natürliche Tan- gente und auch die Dichte gibt, wenn die Normalflüssigkeit Schwefel- äther ist von 0'736 Dichte bei 0°C, eine Differenzentafel für ?/,,° oder 3° erleichtert die Interpolation. Tafel der Dichte der Flüssigkeiten für d, = 0'736. | | U tgu nik erden a oben oe EEE U tgu vr Dichte Dichte u tgu | 43'| Dichte 0930“ | 0.008755 | 0.745 |17930“ | 0.3153, „ | 1.051 |34°30° | 0.6873,,., | 1.423 1° 0° | 0.0175,., | 0.753 [189 0 | 0.3249,., |1.061 135° 0‘ | 0.700%,,°, | 1.436 1980 | 0“0262;.; | 0.762 |18°30° | 0.3340,.; |1.071 |35°30° | 0.7131,,., | 1.449 2° 0° | 0.0849,., | 0.771 |19° 0“ | 0.3443,., |1.080 [36° 0" | 0.7265,,., | 1.462 2930“ | 0.04375.5 | 0.780 |19°80° | 0.3451,., | 1.090 |36°30° | 0.7400,4-, | 1.476 89 0° | 0.0525,., |0.789 209 0“ | 0.3640,., | 1.100 |37° 0“ | 0.7536, ,., | 1.490 3030‘ | 0.0612,., | 0.797 |20°30‘ | 0.3739, 0.0 | 1.110 [37230 | 0.7673, ,.. | 1.503 4° 0" | 0.06995.5 | 0.806 [219 0“ | 0.3839, ,., | 1120 |38° 0* | 0.7813, ,., | 1.517 4930“ | 0.0787,., | 0.815 |21°30° | 0.3939, 9., | 1.180 |38°30° | 0.7954, .., | 1581 5° 0° 0. dana s | 0.828 [229 0° | 0.4040,9.5 | 1.140 |39° 0° | 0.8098, ,., | 1.546 5930“ | 0.09685.; | 0.832 [22980 | 0.4142, .., | 1.150 |39°30‘ | 0.8243, ,.. | 1.560 6° 0° | 0.1051... | 0.841 [23° 0° | 0.4245, .., | 1.160 |40° 0" | 0.8391... | 1.575 6930“ | 0.1139,., | 0.850 |23°30‘ | 0.4348, ,., | 1.171 |40°30° | 0.8541, ,., | 1.590 | 70 0° | 0.1228, , | 0.859 |24° 0" | 0.4452, .., | 1.181 [419 0° | 0.8693, ,., | 1.605 780° 0.1317,., | 0.868 |24°30‘ | 0.4557,,., | 1.192 141030‘ | 0.8847,,., | 1.621 | 89 0° | 0.1405,., | 0.876 [25° 0" | 0.4663, .., | 1.202 [429 0" | 0.9004, „.. | 1.636 0.886 [25°30° | 0.4770, .., | 1.213 |42°30° | 0.9163,,., | 1.652 99 0“ | 0.1584... | 0.894 [269 0“ | 0.4877, 0°, | 1.224 [439 0° | 0.9325, ,., | 1.668 [eo] © © R > u > © O1 0 © 930“ | 0.1673... 0.903 |26°30° | 0.4986,,., | 1.234 |43°30' | 0.9490, .., | 3.685 109 0° | 0.1764,., | 0.912 [279 0° | 0.5095,,., | 1.245 [449 0“ | 0.9652, ,., | 1.702 10930“ | 0.1853,., | 0.921 [27°30‘ | 0.5206, ,., | 1.257 |44°30° | 0.9827, ,., | 1.719 119 0° | 0.1944,., | 0.930 |28° 0° | 0.5317, ,., | 1.268 [45° 0“ | 1.0000,,., | 1.736 11930“ | 0.2035,., | 0.939 |28°30‘ | 0.5430,,., | 1.279 |45°30° | 1.0176,,., | 1.754 12° 0‘ | 0.2126,., | 0.949 |29° 0“ | 0.5543, ,., | 1.290 |46° 0“ | 1.0355,,., | 1.771 12930“ | 0.2217,., | 0.958 |29°30‘ | 0.5658, „| 1.802 |46°30° | 1.0538, g., | 1.790 } 11:6 | 1818 [479 0° | 1.0724, 4., | 1.808 13°30° | 0.2401,., 0.976 |30°30° | 0.5890, ,.. | 1.825 [47980“ | 1.0913, .., | 1.827 14° ©“ | 0.2493,., 0.985 |31° 0“ | 0.6009,,., | 1.837 |48° 0° | 1.1106,,., | 1.847 14930“ | 0.2586,., | 0.995 |31°80° | 0.6128,,., | 1.349 |48°30‘ | 1.1308,,., | 1.866 15° 0° | 0.2679,., | 1.004 [829 0' | 0 6249,,., |.1.360 [499 0‘ | 1.1504., | 1.886 15930“ | 0.2778,., | 1.018 [32°80° | 0.6371,,., | 1.878 |49°30° | 1.1708,,., | 1.907 169 0“ | 0.2867,., | 1.023 |33° 0‘ | 0.6494.,., | 1.885 [509 0“ | 1.1918 | 1928 16930“ | 0.2962,.; | 1.032 |33°30° | 0.6619,,. | 1.898 1.410 ‚13° 0“ | 0 2309,., | 0.967 [309 0‘ 0.5774, 17901|:0.30575|:1.042.|5200 | 0.6745, 2:8 73 Für grössere Dichten als 1.2 wird obige Tafel ungenau, und hilft man leicht durch ein Zulegegewicht, welcher den Zeiger auf den Nullpunkt einspielen macht, wenn das Glasstäbchen in Wasser taucht; wobei die obige Tafel der natürlichen Tangenten so zu ge- brauchen ist, dass man zur Tangente des Ablenkungswinkels die Einheit addirt ; die Dichte ist: d=1--tgu. Die Wage kann auch zur Bestimmung der Ausdehnungskoöffi- cienten von Flüssigkeiten. gebraucht werden, man hat nur für zwei möglichst verschiedene Temperaturen die Dichte zu bestimmen. Wasser bei 1899 C ergab u = 11935“ d = 099996 A 1. 69:02 7,92 11085 09799 da die Tangentialwage auf die Dichte des absoluten Alkohols 07946 justirt war. | Hieraus sind die Volumina v = 1'000 400 v, — 1'002 051 für It = 509.1 Cist: Av = 0001651 Die Korrektion wegen der Ausdehnung des Glasstäbchens ist dp — 0000451, somit die wirkliche Ausdehnung: Av = 0002102; nach Despretz ist das Wasservolum für 189 Cv — 100156 69:0 u = 102200 dv = 002044 Prag den 17. Dezember 1870. ‚Sitzung der (lasse für Philosophie, Geschichte und Philologie am: 21. November 1870. Anwesend die Herren Mitglieder: Palacky, Tomek, Wocel, Maly, Tieftrunk, Stulc, Wrtätko, Zoubek; als Gäste die Herren Drů bek und Pažout. Herr Prof. Tomek las: „Ueber die Verhältnisse der böhmischen und deutschen Nationalität in Prag im 14. und am Anfange des 15. Jahrhundertes,“ 74 Sitzung der (lasse für die mathem. und Naturwissenschaften am 30. November 1870. Anwesend Herr Krejčí, als Gäste die Herren Bořický und Preiss. k: Herr Dr. Bořický hielt folgenden Vortrag: „Ueber die Ba- salte des westlichen Theils des böhm. Mittelgebirges (vom linken Elbeufer). I. Der Basalt von Dlažkoviec, Versetin und Lobos. Basalte dieser drei Berge haben eine grosse Aehnlichkeit in ihrer Mikrostruktur, und stehen auch dem Basalte des Hasenberges nahe. Sie bestehen (bei 400f. V.) aus einem dicht gedrängten Ge- menge winzig kleiner (Augit-)Kryställchen (mit gleichmässig vertheiltem kleinkörnigem Magneteisen), worin makro- und mikroskopischer Olivin sehr zahlreich und grössere porphyrisch eingestreute Augitkrystalle sparsam vorkommen. An den dünsten Stellen der Präparate treten farblose Partien mit zahlreichen längeren Mikrolithen zum Vorschein. Da der grossen Kleinkörnigkeit wegen entsprechend dünne Objekte schwierig herzustellen sind, so möge vorläufig nur die Bemerkung gestattet sein, dass sich in diesen Basalten (sowie in dem des Hasen- berges) auch winzig kleine Gebilde (aus dunklen Körnern bestehende Ringe, mit dunklen Staubkörnern gefüllte, achteckige Querschnitte) befinden, die dem Leucit ähneln. Im Dünnschliffe des Veršetíner Ba- saltes treten auch grosse, licht bräunlich graue, pellucide, scharf be- grenzte Tafeln auf, die ich für Diallag ansehe. Dieselben sind meist völlig frei von Mikrolithen, besitzen zuweilen nur Glaspartikeln und Magnetitkórner, die auch ihre scharfen Ränder zu bedecken pfle- gen, und sind fast immer ausgezeichnet durch parallele, gerad- lienige und continuirliche, mehr weniger dicht an einander ge- reihte dunkle Streifen (vermuthlich lang gedehnte Höhlungen). Diese Diallagtafeln kommen in vielen andern Basalten des böhm, Mittelge- birges zahlreich vor (im Basalte des Kuzover Berges, im Basalte von Bilinka etc. Im Basalte des Košover Berges fand sich eine durch schöne Streifung ausgezeichnete Diallagtafel, von Magnetit- körnern und Glaspartikeln umrahmt, mitten in einem grösseren Augitkrystalle vor). 75 II. Der Basalt des Honosicer Berges l zeigt bei 400f. V. ein dichtes Gemenge kleiner Augitkryställchen mit zahlreichen grösseren, an langen Mikrolithen reichen farblosen Partien. Die meisten derselben sind fast kreisrund, andere ähneln Sechs- und Achtecken (mit Anhäufungen von Augitkryställchen in der Mitte), besitzen jedoch nirgends die für die Leucite der nahen böhm. Basaltvorkommnisse charakteristischen Kränze von dunklen Körnern und Augitmikrolithen; nur an einigen winzig kleinen Ge- bilden sind letztere minder deutlich wahrzunehmen. In dem klein- körnigen Krystallgemenge treten einzelne grössere Augitkrystalle mit Einschlüssen von Glaspartikeln, Magnetit, Apatit nnd Augit- mikrolithen zahlreich auf; einige derselben sind von Magnetit gänzlich erfüllt. Ausserdem zeigen die mikroskop. Objecte zahl- reiche gelbe Körner und kurze Sáulchea, (die als Olivin zu deuten wären). Feldspath wurde nirgends beobachtet. II. Leueitbasalt des böhmischen Mittelgebirges am linken | Elbeufer. Zirkel erwähnt in seiner Schilderung der Leucitbasalte vom linken Elbeufer des böhm. Mittelgebirges den Leucitbasalt vom östl. Abhange des Milleschauer Berges und von Boryslau. An diese reihen sich die neuen Vorkommnisse von Bilinka, Zahof, Pa- Skopola, von Lukov und von Hořene. Die Grundmasse dieser Basalte stellt (bei 400f. V.) stets ein kleinkörniges Krystallgemenge dar. Die grössten und reinsten Leu- citkrystalle dieser neuen Vorkommnisse birgt der Basalt von Pa- Skopola. Viele derselben sind von einem regelmässigen, zuweilen doppelten Kranze dunkler Körner und Augitmikrolithen begrenzt, auch in der Centralpartie mit kurzen Augitmikrolithen (sehr häufig mit einem oder mehreren Durchkreuzungszwillingen) versehen. Aus der umgebenden kleinkörnigen Grundmasse pflegen in grössere Leu- citkrystalle lange dünne Mikrolithe bineinzuragen. Nicht selten kommen Aggregate von zahlreichen kleineren Leucitkrystallen vor und die kleinsten pflegen von den dunklen Staubkörnern und Augitmikrolithen gänzlich erfüllt zu sein. Wie in andern Leucitbasalten fehlt auch hier der Nephelin nicht. Grössere porphyrartig hervortretende Augit- 76 krystalle (nelkenbraun) mit deutlicher Schalenstructur scheinen ausser verschiedenen Einschlüssen (Mikrolithen, Magnetit, Glaspartikeln) auch winzig kleine Leucitkrystalle (regelmässige Achtecke) zu enthalten. Grünliche, trübe Olivine sind spärlich vorhanden. Feldschpathwurde nicht bemerkt. Die chem. Zusammensetzung dieses Basaltes in °/,: PO, = 0107 S10, —='48:719 TiO, = 0610 Al,O, — 27'344 Fe,O, = 1658) CaO =" 7295 MgO ei 598 Alkalien u. Wasser = 7'369 Die in der kleinkörnigen Grundmasse des Basaltes von Bilinka (bei 400f. V. betrachtet) zahlreich vertheilten Leucitkrystalle sind sämmtlich klein, aber fast immer mit zierlichen Kränzchen versehen. Die meisten derselben zeigen in der Centralpartie des Querschnitts Anhäufungen von kurzen Augitmikrolithen (meist durch Kreuzungs- zwillinge) mit Glaspartikeln und Magnetitkörnern, seltener kommen in denselben lange dünne Mikrolithe vor; auch die dnrch staubähnliche Einschlüsse verdunkelten Leucitquerschnitte sind keine Seltenheit. Grössere grünlichgraue, meist trübe Olivinkrystalle und ihre faserigen Umwandlungsprodukte sind sparsam vorhanden. Die mikroskop. Objekte dieses Basaltes weisen ausser grösseren, porphyrartig her- vortretenden Augıtkrystallen (gelblich, mit nelkenbraunem Rande) zahl- reiche ziemlich grosse Diallagtafeln auf, deren Einschlüsse sich nur auf kleine Glaspartikeln (mit unbeweglichem Gabláschen) und vereinzelte, spärliche Magnetitkörner beschränken; erstere pflegen zuweilen in den Parallelstreifen des Diallag vorzukommen, oder dieselbe Richtung zu befolgen. Ausserdem sparsam verbreiteten Apatit findet sich auch trikliner Feldspath, jedoch in sehr untergeordneter Menge vor. Dem Leucitbasalte von Bilinka ähnelt der Basalt von Zahor und Horenc mit Ausnahme des Ausbleibens oder spärlichen Vorkommens von Diallag. Auch der durch seine grossen Amphibolkrystalle und Rubellan- tafeln bekannte, röthlichbraune, erdige Basalt von Lukov scheint *) Oxyde des Eisens wurden als Eisenoxyd bestimmt. 77 vorwiegend Leucit- oder Nephelinbasalt zu sein. Wegen der erdigen Beschaffenheit seiner Grundmasse lassen sich entsprechend pellucide Präparate kaum herstellen, man muss sich mit durchscheinenden Partien begnügen. Und diese zeigen (bei 400f V.) eine äusserst klein- körnige, bräunlich getrübte Grundmasse mit grösseren, minder deut- lichen hellen sechseckigen und rechteckigen Querschnitten, deren Mikrolithe mit ihrer den Kanten parallelen Lagerung an Nepheline erinnern; ausser diesen lassen sich auch grössere farblose Achtecke mit minder deutlichen Kränzchen entdecken, während winzig kleine, scharf begrenzte und mit concentrischen Kränzchen gezierte acht- eckige Querschnitte reichlich vorhanden sind. Bei Anbetracht der erwähnten Vorkommnisse zeigt ein Blick auf die Karte, dass die Leucitbasalte von den basaltischen Gesteinen des linken Elbeufers zwischen dem Eger- und Bialaflusse die mittelste und höchste Partie (zwischen Hoienc und Zahoř) einnehmen und die Richtung des Hauptzuges der Basaltmasse zu befolgen scheinen. IV. Nephelinbasalte des linken Elbeufers. Zwischen dem Eger- und Bielaflusse namentlich im westlichen Theile, in der Umgegend von Kosel ist die Hauptmasse der Ne- phelinbasalte angesammelt. Die mikroskop. Objecte von dem oberhalb Skržín sich erhe- benden Basaltfelsen zeigen eine sehr kleinkrystyllinische Grundmasse mit vorwiegenden, ganz kleinen, aber vollkommen farblosen Nephelin- krystallen. Ihre kurzen rechteckigen Querschnitte sind stets mit farblosen oder schwach grünlich gefärbten meist den Kanten parallel gelagerten oder im Centrum regellos angehäuften kurzen Augitmi- krolithen versehen. Ausser diesen sind winzig kleine Leucitkrystalle sparsam ver- breitet. Grössere bräunlichgraue Augitkrystalle mit deutlicher Schalen- struktur, die mit einer farblosen Zone umgeben zu sein pflegen, treten porphyrartig hervor. Ausser dem reichlich vertheilten Ma- gnetit sind spärliche kleine Olivinkrystalle zu erwähnen. Südlich von Skržín zwischen Raná und Bělošic erhebt sich der glockenförmige Basaltberg Milý, in dessen Gestein der Nephelin 78 vorwiegender Bestandtheil ist. Seine Krystalle sind grösser, scharf begrenzt, farblos und mit charakteristischen Augitmikrolithen ver- sehen oder mit lockerem grauen Staub erfüllt (am dichtesten und in grössern Körnern in den Centralpartien). Die grünlichgrauen Augitkrystalle und die Magnetitkörner sind mit dem Nephelin in einer grůnlichgelben glasähnlichen Substanz gleichmässig vertheilt. Feldspath wurde nirgends beobachtet. In Zusammensetzung und Mikrostruktur stimmt mit dem Ba- salte des Milyberges der Nephelinbasalt des Dlouhyberges bei Kosel völlig überein, nur dass in letzterem zahlreichere, durch concentrische Kränze gezierte Leucitkryställchen zuweilen in den Nephelinrecht- ecken eingeschlossen beobachtet wurden. Ein ausgezeichneter Nephelinbasalt ist der körnige Basalt aus dem Steingassel bei Rothoujezd. Derselbe besitzt grössere an Glaseinschlüssen (mit unbeweglichen Glasbläschen) reiche Augitkry- stalle, andere mit schöner Schalenstruktur und zahlreiche biutrothe Körner. Weiterhin treten die Nephelinbasalte in der Richtung des Hauptzuges der Basaltmassen bei Bukovic in der Nähe von Kosten- blatt auf. \ Die mikroskop. Objekte des Basaltes von Kirchberg bei Bukovic ähneln denen von Skržín. In der kleinkörnigen Grund- masse bemerkt man sehr zahlreiche kleine farblose Nephelinguer- schnitte mit charakteristischen Augitmikrolithen, Ran Leucit- krystalle nebst Diallagtafeln. Die kleinen Nephelinkrystalle des Basaltes von Kalamaika schliessen zahlreiche Augitkryställchen ein, so dass zuweilen nur nahe an den Querschnittskanten die farblose Nephelinsubstanz zum Vorschein kommt. Sodann trug Herr K. Preiss vor: „Ueber quantitative Be- stimmung der Doppelcyanide.“ Bei einer Untersuchung über Eisendoppelcyanure, in deren Verlauf eine grössere Reihe quantitativer Bestimmungen von Cyan- verdindungen nothwendig wurde, handelte es sich vorerst darum, von den bisher bekannten Methoden eine auszuwählen, welche nebst genauen Resultaten eine grösstmögliche Verkürzung der zu ihrer Ausführung erforderlichen Zeit zulässt. Das auf Zersetzung mittelst schwefelsaurem Quecksilberoxyd beruhende Verfahren entspricht zwar der ersten Anforderung voll- 79 ständig, der zweiten nur theilweise oder wenigstens nicht in dem Grade, als es, wůnschenswerth war, obzwar bei den alkalischen Eisen- cyanuren die Bestimmung der beiden Mineralbestandtheile sich auf eine blosse Trennung mit Wasser und direkte Wägung der so geschie- denen Substanzen reduzirt; allein das Operiren mit einem derartigen Ueberschusse von Quecksilberverbindungen, wie es zur vollständigen Zersetzung unausweichlich, zeigt sich bald als ein nicht besonders angenehmes. Aus dem Grunde wurde versucht, eine andere Substanz aus- findig zu machen, deren Anwendung womöglich noch eine raschere Ausführung als nach der eben erwähnten Methode gestattet. Als eine solche wurde die Oxalsäure gefunden. Die Eisendoppelcyanure werden beim Erhitzen mit Oxalsäure derart zersetzt, dass sich oxalsaure Salze bilden, welche beim nachfolgenden Glühen in Kohlensäuresalze resp. Oxyde oder Metalle übergehen, weiche vollkommen cyanfrei sind. Enthalten die unter- suchten Verdindungen Alkalien, so können sie nun in Form löslicher Kohlensäuresalze durch einfaches Auskochen mit Wasser von dem Eisenoxyde getrennt werden. Dass sich die Anwendung der Oxalsáure nicht blos auf die Zersetzung der alkalischen Cyaneisenverbindungen beschränkt, wird später gezeigt werden; vorerst wollen wir aber nur diese im Auge behalten, weil bei ihnen bis jetzt die grösste Anzahl von Beleg- analysen ausgeführt wurde. Als Ausgangspunkt diente vollkommen reines, durch wieder- holte Krystallisation bereitetes Ferrocyankalium. Die angewendete Oxalsäure war durch Sublimation und nachfolgendes Umkrystallisiren von den gewöhnlichen Verunreinigungen getrennt, so dass sie nach dem Erhitzen nur eine Spur eines Rückstandes hinterliess. Bei der Analyse selbst mischt man eine abgewogene Menge der zu untersuchenden Substanz im gepulvertem Zustande mit etwa dem sechsfachen Gewichte ebenfalls gepulverter Oxalsäure in einem Porzellantiegel mittelst eines Platindrates oder eines dünnen, unten rund abgeschmolzenen Glasstabchens unter Hinzufügung von wenig Wasser zu einem dünnen Brei an, setzt sodann den Deckel auf und erhitzt nun hoch über der Flamme ganz gelinde, bis die Masse eingetrocknet ist; hauptsächtlich bei dieser Operation ist Vorsicht anzuempfehlen, weil sonst nicht nur durch Spritzen kleine Verluste stattfinden können, sondern durch Übersteigen der ziemlich stark schäumenden Masse die ganze Analyse verdorben werden kann. 80 Diesen Unfällen lässt sich leicht ausweichen durch Wahl eines ge- räumigen Tiegels und durch Anwendung einer ganz klein gemachten Flamme; auch sind Porzellantiegeln den Platintiegela hier vorzuziehen. Nach dem Eintrocknen steigert man nun allmälig die Tempe- ratur bis zur Rothgluth, welche man etwa eine Viertelstunde anhält. Der geglühte Rückstand hat bei gut geleiteter Operation eine schwärzlichbraune Farbe. Im Falle zu schwachen oder zu kurzen Erhitzens ist derselbe schwarz; die Zersetzung ist unvollständig, der Rückstand noch cyanhältig, woran man sich leicht überzeugen kann beim Auftropfen von Salzsäure, wodurch Blaufärbung eintritt. Hat man endlich zu stark erhitzt, so ist ein Theil des gebilde- ten Eisenoxydes so feinpulverig, dass beim nachfolgenden Filtriren des wässerigen Auszuges dasselbe mit durch das Filter läuft. Im geglühten Rückstande kann man nun entweder beide Bestand- theile, Eisen und Alkali, gewichtsanalytisch bestimmen oder nur das Eisenoxyd wägen und des kohlensauren Alkali titriren. Im letzteren Falle kocht man die Masse mit Wasser aus filtrirt die wässerige Lösung ab, wäscht mit heissem Wasser nach und titrirt die Flüssigkeit nach der Methode, kohlensaure Alkalien massanalytisch zu bestimmen. Am Porzellantiegel bleibt gewöhnlich ein kleiner Antheil von Eisenoxyd haften, welchen man mit Wasser nicht herunterspülen kann; man löst es zu dem Zwecke in wenig Salzsäure auf, fällt mit Ammoniak und setzt den Niederschlag zu der Hauptmasse des bereits am Filter befindlichen, gut ausgewaschenen Eisenoxydes zu. Bei diesem Verfahren fällt gewöhnlich der Alkaligehalt etwas zu klein, der Eisengehalt etwas zu gross aus, doch sind die Difie- renzen nicht bedeutend, wie dies aus folgenden Beleganalysen er- sichtlich ist: 0,525 Gramm krystaliisirten Ferrocyankaliums lieferten in der wässerigen Lösung 0,19254 Gr. Kalium anstatt 0,19362 und 0,06935 Gramm Eisen statt 0,06977, 0,25 Gramm derselben Substanz geben 0,09200 Gramm Kalium statt 0,09225 und 0,0338 Eisen statt 0,0317. Der theoretischen Berechnung sich noch mehr nähernde Zahlen erhält man, wenn die geglühte Masse in Salzsäure gelöst, das © Eisen durch Ammoniak als Hydrat gefällt und im Filtrat das Alkali in Form von Chlormetall bestimmt wird. 0,5817 Gramm gelben Blutlaugensalzes auf diese Weise analy- „81 sirt, lieferten 0,4080 Gramm KÜC]l, entsprechend 0,21399 Kalium- statt 0,21464 und 0,07741 Eisen statt 0,07762. Ausser dem gelben Blutlaugensalz wurden noch andere Ferro- und Ferricyanverbindungen, sowohl lösliche als unlösliche, untersucht und dieselben Resultate erzielt; so wurden namentlich rothes Blut- laugensalz, Berlinerblau, Ferrocyanbarium u. s. w. zu diesen Arbei- .ten verwendet. Ebenso vollständig wie bei den Eisencianiden gelingt die Zer- ‚setzung der Platinocyanide mittelst Oxalsäure. - „Die Versuche wurden nur qualitativ ausgeführt, weil dr zu Gebote stehende Material nicht vollkommen rein war. Beim Be- handeln des Platinocyankaliums nach angegebenen Verfahren mit dem sechsfachen Gewichte Oxalsáure hinterbleibt ein Gemisch von Kohlensäurealkali und metalischem Platin; nur ist hier nothwendig das eingetrocknete Gemisch etwas länger als früher, etwa '/, Stunde bei nicht zu starker Rothgluth zu erhalten. Kobalticyanverbindungen im gleichen Sinne zu prüfen, war mir augenblicklich wegen Mangel an den betreffenden Präparaten nicht möglich, ich hoffe aber in nächster Zeit Versuch damit anstellen zu können, obzwar es nach den bisher gemachten Erfahrungen schon im Voraus scheint, dass auch hier die Zersetzung mittelst Oxalsäure vollkommen gelinge. 29. Oktober 1870. Analytisches Laboratorium am böhmischen Landespolytechnikum in Prag. K. Preis, Assistent. Sitzung der Úlasse für die mathem. und Naturwissenschaften am 14. Dezember 1870. Anwesende die Herren: Koristka, v. Waltenhofen, Gu- stav Schmidt, Studnitka, als Gäste die Herren A. Salaba, Aug. Pánek und O. Wesely. Herr Prof. v. Waltenhofen hielt zwei Vorträge, und zwar: a) Über eine neue Methode, die Vergrösserung eines Fern- rohrs zw finden. b) Über Thermoelemente neuerer Construction. Sitzungsberichte V, 6 82 Sitzung der Classe für Philosophie, Geschichte und Philologie am 19. Dezember 1870. Anwesende, die Herren: Tomek, Wocel, Vrťátko, Čupr, Emler, Doucha, Malý, als Gäste die Herren Dr. Špaček, J. Pažout, Fr. Gebauer, A. Pavan. Herr Prof. Wocel hielt einen Vortrag „ Über Welislaw’s Bilder- bibel aus dem XIII. Jahrh. in der fürstl. Lobkovičschen Bibliothek zu Prag.“ Die ausführliche Abhandlung über dieses hochwichtige Kunst- und Culturdenkmal wird, mit dreissig Bildertafeln versehen, im diesjährigen Aktenbande der Gesellschaft erscheinen. Verzeichniss der seit dem 1. Juli bis letzten Dezember 1870 eingelangten Druckschriften, Von der kais. Akademie zu St. Petersburg: Mémoires de l’Acad. imp. des sciences de St. Pétersb. T. XIV. Nro. 8, 9. T. XV. Nro. 1—8. | Bulletin de l’Acad. imp. de sciences de St. Pétersb. T. XIV. £. 22—36. T. XV. f. 1—16. Von der Royal Irish Academy zu Dublin: On the Tides of the Arctic Seas, by Sam. Haughton. The Transactions of the roy. Irish. Acad. Vol. XXIV. part. 4; part. 8, 9, 10, 11, 12, 13, 14, 15. Achtzehnter und neunzehnter Jahresbericht der naturhistor. Ge- sellsch. zu Hannover, von 1867 bis 1869. J. A. Grunnert, Theorie des Polarplanimeters. (Geschenk des H. Verf.) Centralblatt der gesammten Landeskultur. Juli. 1870. Hospodářské Noviny. Červenec. 1870. Vom Landesdurchforschungs-Comité: -Archiv pro přírodovědecké proskoumání Čech, redakcí prof. Dra. Kořístky a prof. J. Krejčího. 1. díl. Von der kön. dänischen Gesellsch. der Wissenschaften: Oversigt over det kongel. danske Videnskabernes Selskabs For- handlinger i Aaret 1869. Vidensk. Selsk. Skr. V. Raeke, T aharyidcnsk. og mathem. Afd. VIII. Bd. 6, 7; IX. Bd. 1. — Hist. og Philos. Afd. IV., Bd. 4. HO rosbeticht des physik. Central-Observatoriums zu St. Peters- burg für 1869, der Akademie abgestattet von H. Wild. Jepaische Zeitschrift für Medicin u. Naturwissensch. V. Bd. 3, 4. Zeitschrift der deutschen geolog. Gesellsch. XXII. Bd., 2. Heft. Berlin 1870. Scriptores rerum lusaticarum, herausg. von der Oberlausitzi- schen Gesellsch. der Wissensch. Neue Folge, 4. Bd. Görlitz 1870. 6* Verhandelingen van het Bataviaasch Genootschap van kunsten en wetensch. Vol. XXXIII. | Tijdschrift voor Indische taal-, land- en Volkenkunde. Vol. XVL, 2—6; Vol. XVII, 1—6; Vol. XVIIL, 1. Notulen van de Vergaderingen van het Bat. Gen. IV.,2.V.,VL.,VIL. 1. Katalogus der Ethnolog. Afdeel. van het Museum. — an der Numismat. Afdeel. van het Mus. Vom Bureau de la recherche géolocigue de la Suede: Les livraisons 31—35 de la Carte géol. de la Suede. Sveriges geologiska undersökning. Nro. 31—35. Carte générale des formations de la partie orientale du Comte de Dal. A. Quetelet, Annales météorologigues de PObaeřvátdiko voy. de Bruxelles. 1870. Bulletin de la société des sciences natur. de Strasbourg. 1869. No. 10. Jahres-Bericht des physik. Vereins zu Frankf. a. M. f. 1868/69. Anales del Observatorio de Marina. de San Fernando. 1870. Roczniki Towarzystwa Przyjaciól nauk Poznaúskiego. T. ILL, IV. Mittheilungen der antiquar. Gesellsch. in Zürich. 1869. Vom histor. Verein für Steiermark: Beiträge zur Kunde steiermärk. Geschichtsquellen. 1869. Von der kön. bayer. Akademie der Wissenschaften: Abhandlungen der philos.-philolog. Classe. XII. 1. Abth. W. Preger, die Entfaltung der Idee des Menschen durch die Weltgeschichte. Vom Verein für Siebenbürg. Landeskunde: Archiv des Vereins. Neue Folge. VII. B. 3. IX. B. 1. F. v. Zieglauer, Harteneck, Graf d. sächs. Nation u. die siebenb. Parteikämpfe seiner Zeit. Hermannst. 1869. | J. Tausch, Schriftsteller-Lexikon der Siebenb. Deutschen. 1. Band. Jahresbericht des Vereins für Siebenb. Landeskunde f. 1868/69. Hermannstädter Lokal-Statuten, 1869, | Nature, a weekly illustr. Journal of science. publ. by Macmillan. London. 1870. Jahresbericht über den Zustand und -die Leistungen des poly- techn. Institutes des Königr. Böhmen im Studienjahr 1868/69. Roční zpráva o stavu a výsledcích polytechn. ústavu král. Če- ského v školním roku 1868/69. Mémoires et documents publiés par la Société d'historire et darchéologie de Geněve. T. XVII. livr. 2. — T. I. Cah. 1. 1870. 85 Atti del reale istituto Veneto di scienze, lettere ed arti. T, XV. Bulletin de la société imp. des naturalistes de Moscou. 1870. Nro. 1. Jahrbuch der k. k. geolog. Reichsanstalt. 1870. Nro. 2. Verhandlungen der k. k. geolog. Reichsanstalt. 1870. Nro. 6—9. Magnetische und meteorolog. Beobachtungen auf der k. k. Stern- warte in Prag im J. 1869. Von der kön. sächsichen Staatsregierung: Codex diplomaticus Saxoni® regiae. Zweiter Haupttheil. IX, Bd. Leipzig 1870. R. Comitato geologico d'Italia. Bollettino Nro. 7—8. Oversigt over det kongel. danske Videnskabernes Seskabs For- * handlinger i Aaret 1868, 1869, 1870. Acta universitatis Lundensis. 1868. C. Jelinek und Fritsch, Jahrbücher der k. k. Central-Anstalt für Meteorologie und Erdmagnetismus. Jahrg. 1868. Zeitschrift für die gesammten Naturwissenschaften. Berlin 1870. Rad Jugoslavenske Akademije znánosti a umjetnosti. Kn. IIL, INN. AL. X. Starine, Kn. I. — Stari pisci Hrvatski. Kn. II. Monumenta histor. slav. merid. Kn. II. Aarboger for nordisk Oldkyndiched og Historie, udgivne af det kong. nordiske Oldskrift-selskab. 1869, 1870. Tillaeg til Aarboger for nord. Oldkynd. 1869. Mémoires de la Société roy. des Antiquaires du Nord. 1869. Natuurkundig Tijdschrift voor Nederlandsch Indie. Zevende serie. I. 1—3. Batavia 1869. OTuerr mwnep. Apxeomormu. Konumncen Ba 1869 ro15 6 ATIa- come (1870). Mittheilungen der anthropol. Gesellschaft zu Wien. Nro. 4. Bericht über das Wirken und den Stand des histor. Vereins zu Bamberg im J. 1868. A. V. Sembera, Päni z Boskovic. Ve Vidni 1870. (Gesch. des H. Verf.) llepmormueczo cHHCanne HA BLITAPCKROTO KHHKOBHO IPYKECTBO. Toruna L ru mspea. Bpauxa 1870. Von der k. k. geolog: Reichsanstalt: Fötterle, Uebersichtskarte des Vorkommens der Produktion und Cirkulation des mineral. Brennstoffes in der österr. Monarchie im J. 1868. 86 Archives du Musée Teyler. Vol. III. fasc. 1. Harlem 1870. Zeitschrift der deutschen geolog. Gesellsch. XXII. Bd. 3. Heft. Berlin 1870. Jahresbericht der Gesellsch. für Natur- und Heilkunde in Dresden. Juni 1869 bis Mai 1870. Von der königl. bayer. Akadem. der Wissensch. : Abhandlungen der mathem.-physik. Classe. X. Bd. 3. Abth. Sitzungsberichte. 1870. I. 2, 3, 4. Von der American geographical and Statistical Society zu New-York: Manual of the State of New-York. 1870. Wilsons Businese Directory. 1867—68. Wilsons Trow’s New-York city Directory. 1868. Manual for the use of the legislature of the State of New- York. 1870. Transactions of the New-York State Agricultural Society. 2 Vol. Annual Report of the American Institute of the City of New- York. 1868—69. | . Report of the Adjutant general of the State of New-York. Vol. 1. Report of the chambre of Commerce of the State of New-York. Annual Message of the Governor of the State of N.-Y. 1868, 1870. Report of the state of the New-York hospital. 1870. Annual Report of the New-York association for Improving the Condition of the Poor. 1868, 1869. Railroad to the Pacific. New York. 1854. Journal of the American Geograph. and Statistical Society. New-York 1870. Annual Report of the Metropolitan Fire Departement of the City of New-York. 1869, 1870. Report of the Commissioner of Patents. 1863. Report of the general Agents for the Relief of sick and woun- ded Soldiers of the State of New-York. 1863. Annual Report of the Union for the advancement of science and art. New-York 1864, 1866, 1869. Annual Report of the University ot the State of New-York. (Cabinet of Natural History.) 1869. Rules and Regulations of the Green-Wood Cemetery. New- York. 1870. | Legislative Honors to the Memory of President Lincoln. Al- bany 1865. 87 E. C. Cowdin, Report on silk and silk manufactures. Washing- ton. 1868. Tayler Lewis, State Rights: a photograph from the Ruins of ancient Greece. Albany 1865. Report of the commitee of agricultural Society. Albany 1867. Proceeding of the annual meeting of the bord of trade, held in Richmond. Boston 1870. : Ann. Rep. of the State Geologiste of New Jersey for 1869. Trenton 1870. | J. Swinburne, Compound and comminuted Gun-Shot Fractures of the Thigh. Albany. 1864. American Charter of the City of Albany. 1870. American Exchange Review 1870, Philadelphia. Ann. Rep. upon the Geology and Mineralogy of the State of New-Hampshire. Manchester. 1869. Ann. Rep. of the Insurance Department. Albany. 1865/69. 3 Vol. Zeitschr. des hist. Vereins f. Niedersachsen. Jahrg. 1869. Hannover. Monatsbericht der kön. preuss. Akad. der Wissenschaften zu Berlin. Juni, Juli, August. 1870. Jahrbücher und Jahresbericht des Vereins für meklenburg. Ge- schichte und Alterthumskunde. Schwerin 1870. C. A. Zittel, Denschrift auf Christ. Erich v. Meyer. München 1870. Geolog. Karte der Provinz Preussen. Sect. 4. Von der kön. sächsischen Gesellschaft der Wissenschaften: Mittheil. der philolog.-his. Classe. 1868. Hft. 2, 3; 1869. Hft. 1—3. Mittheil. der mathem.-phys. Classe. 1870. 1—4. Hankel, Elektrische Untersuchungen. Hansen, Sonnenparallaxe, G. Voigt, Denkwürdigkeiten des Minoriten Jordanus von Giano. C. Bursian, Erophile, Tragödie van G. Chortatzes. Publications de VInstitut roy. gr. ducal de Luxembourg. T. XI. W. Ritter v. Haidinger, Der 8. Nov. 1845. Jubel-Erinnerungstage. De Colinet d'Huart, Mémoire sur la theorie mathématigue de la chaleur et de la lumičre. Luxembourg 1870. (Gesch. d. H. Verf.) Bericht über die Thätigkeit der St. Gallischen naturwissen- schaft]. Gesellschaft. 1868—69. Abhandlungen der kön. Akademie der Wissensch. zu Berlin. 1869. I. und II. Abth. Výroční zpráva akadem. čtenářsk. spolku v Praze. 1869— 70. Jechl’s Land- u. volkswirthschaftl. Wochenblatt. 1870. 88 Dr. Em. Weyr, Geometrie der räumlichen Erzeugnisse ein- zweideutiger Gebilde insbesondere der Regelflächen dritter Ordnung. Leipzig 1870. (Gesch. d. H. Verf.) Fr. Zoubek, Vypsäni hradu Potensteina. (Gesch. d. H, Verf.) - V. Brandl, Spisy Karla stars. z Žerotína. Sv. 1. (Gesch. d. H. Verf.) Dr. J. Emler, Reliquie Tabularum terra regni Bohem. T. L. 2, 3. (Gesch. d. H. Herausg ) Zeitschrift des Vereins für Geschichte und Alterth. Schlesiens, herausgeg. von Dr. Colmar Grünhagen. 10 Bd. 1 Heft. Codex diplomaticus Silesia. 9 Bd. Von der Smithsonian Institution zu Washington: Smithsonian Contributions to knowledge. Vol. XVI. Smithson. Miscellaneos Collections. Vol. VIII—IX. Smithson. Report for the year 1868. Von der Academy of natural sciences of Philadelphia: Journal of the Academy ete.Vol.VII. Second ser. New ser.Vol.VI. 4. Proceedings of the Acad. of nat. sciences. 1868, 1—6. 1869. 1—4. American Journal of Conchology. Philad. 1869—70. Vol. V. 1—4. Von der Boston Society of natural history: Proceedings, Vol. XII. Sign. 18. Vol. XIII. 1—14. Aug. A. Gould, Report of the Invertebrata of Massachusetts. Boston 1870. L. Agassiz, Address at Humboldts Centennial. Boston 1869. Proceedings of the American Association for the advancement of science. Seventeenth Meeting. 1868. Cambridge 1869. Proceedings of the American Academy of Arts and Sciences. Vol. VIII. Boston. | Gust. Hinrichs, Contributions to Molecular Science. Jowa-City 1869. Gust. Hinrichs, The Lilies of the fields. Jowa-City. 1869. (Gesch. d. H. Verf.) Bulletin of the Museum of Comparative Zoology at Harvard College. Cambridge. Nro. 9—13. Benjamin Anderson, Narrative of a Journey to Musardu. New- York. 1870. New Geological Map of Wisconsin, by Lapham. Milwaukee 1869. The American Journal of Science and Art. 1870. November. New-Haven. Inhalt. (Die mit * bezeichneten Vorträge sind ausführlich angezeigt.) S Seite Sezeni vy pro filosofii, dějepis a filologii dne 4. července 1870: * Čupr, Úvahy o filosofii staroindické . . 3 Sitzung der Classe fůr Philosophie, Geschichte und Philologie am 20. Juli: Hattala, Ueber die bedeutendsten der bisher veröffentlichten Gramma- tiken der altböhmischen Sprache : 20 Sitzung der Classe für die mathem. und Naturwissenschaften am 19. Oktober: * Boricky, Ueber die Mikrostruktur und chem. Zusammensetzung des Basaltes vom linken Elbeufer im Süden des böhm. Mittelgebirges 26 * Weyr, Ueber die Krümmung windschiefer Flächen 29 Sitzung der De für Philosophie, Geschichte und Philologie am 24. "Oktober: * Maly, Ueber den räthselhaften Autor Žebrácký 1 und seine Schrift Planctus Glattoviensis : 83 * Špaček, Ueber die Strafjury bei den Slaven 40 Sitzung der Classe für die mathem. und Naturwissenschaften am 8. November : * Krejčí, Ueber den Zusammenhang. der eyzoidiseien Krystallform mit der cirkularen Polarisation . 44 * Durege, Ueber die Kegelschnitte, welche eine Curve dritter Ord- nung oseuliren . i 47 Sezení třídy pro filosofii, dějepis a Alologüi dne 7. listopadu: * Tieftrunk, O jednání Ferdinanda I. se „any českými v Litoměři- cích r. 1547 po bitvě Můhlberské . 63 Sitzung der mathem.-naturwissenschaftlichen Classe am 16. November: Veselý, Ueber eine graphische Bestimmungsmethode der Resultate eines Kráftepaares : 68 Bořický, Ueber Dolerite und einige Basalte des böhm. Mittelgebirges 68 * Zenger, Ueber die Tangentialwage und ihre Anwendung zur Be- stimmung der Dichte fester und flüssiger Körper mittelst direkter Ablesung . . 68 Sitzung der Classe für Philosophie, Geschichte und Philologie am 21. N ovember: Tomek, Ueber die Verbältnisse der böhmischen und deutschen Natio- nalität in Prag im 14. und am Anfange des 15. Jahrhundertes . 73 Sitzung der Classe für die mathem. und Naturwissenschaften am 30. November: * Boficky, Ueber die Basalte des westlichen Theils des böhm. Mittel- gebirges (vom linken Elbeufer) . Ree * Preiss, Ueber guantitative Bestimmung der Doppeleyanide . 78 Sitzung der Classe für die mathem. u. Naturwissenschaften am 14. Dezember: v. Waltenhofen, Ueber eine neue Methode, die Vergrösserung eines Fernrohres zu finden. — Ueber Thermoelemente neuerer Con- struction . . 91 Sitzung der Classe für Philos., k Geschichte und Philologie am 19. Dezember: Wocel, Ueber Welislaw's Bilderbibel aus dem XIII. Jahrh. in der fürstl. Lobkowie’schen Bibliothek : 0.0082 Verzeichniss der seit dem 1. Juli bis letzten Dezember 1870 ee Druck- schriften . Be 83 Druck von Dr. Ed. Gregr in Prag. 1871. von bolu. glatt BEN BARS: ER v Kar KLARE N bh v PP m PAKA KaK nt jů h JA r f (i N en M N RESRERN EUR EDER BEE UT DE, WE Se En EM : odamosí |