/ i « + . 3 v JE ř ' « + In = nn - ZPRÁVY 0 ZASEDÁNÍ ČESKÉ SPOLEČNOSTI NAUK V. PRAZE Ročník 1875. Redakci: Prof. dra K. Kořistky. V PRAZE. Nákladem královské české společnosti nauk. 1876. m der Wissenschaften in Prac. Jahrgang 1587 5. př | Redaktion : Prof. Dr. K. Kořistka, LEBTEN PRAG. Verlag der könig. böhmischen Gesellschaft der Wissenschaften. 1876. Sitzungsberichte © Zprávy o zasedání der kónisl, král. Důl, Geselschall der Wissenschalln české společnosti nauk in Prag. v Praze. Nr. 1. B oba ok Ordentliche Sitzung am 13. Jänner. 1875. Präsidium: Fr. Palacký. Nach Vorlesung und Genehmigung des Protokolles, der letzten Sitzung und des Geschäftsberichtes theilt der General-Šekretár mit, dass aus Anlass. des 25jährigen Bestandes der k. k, geologischen Reichsanstalt in Wien vom Präsidium ‚an dieselbe ein Glückwunsch- schreiben gerichtet wurde. Hierauf wurde die Rechnung über. die Einnahmen und Ausgaben der Gesellschaft und über die Vermögens- gebahrung derselben im Jahre 1874 vorgelegt, mit deren Prüfung die Herren ord. Mitglieder Dr. Studnička und Emler betraut werden, bei welcher Gelegenheit mit Bezug auf das ungünstige Verháltniss zwischen Einnahmen und Ausgaben im letzten Jahre beschlossen wurde, ein Präliminare für das Jahr 1875 bezüglich der Publikationen aufzustellen. Ferner wurde beschlossen, mit der botanischen Gesell- schaft in Regensburg in Schriftenaustausch zu treten, die Vollendung der von Palacky begonnenen historischen Karte von Böhmen aus dem 14. Jahrhundert an Kalousek zu übertragen und durch den Kupfer- stecher Knorr in Wien ausführen zu lassen. Endlich. wurden vor- geschlagen : zum auswärtigen Mitgliede der Gesellschaft Dr. Beda Dudik in Brünn, zum ausserordentlichen Mitgliede Professor Dr. Moritz Willkomm in Prag, zum correspondirenden Mitgliede Francois Vallés, Generalinspektor der Bauten in Paris. Sitzung der matlematisch-naturwissenschaftlichen Classe am 8, Jänner 1875. Vorsitz: Krejčí. Prof. Dr. F. J. Studnicka hielt folgenden Vortrag: „Ableitung der Grundformeln der sphärischen Trigonometrie aus einem. Satze der Determinantentheorie.“ 1 Unter dem bescheidenen Titel Die Lagrange-schen Relationen und ihre Anwendung zu einer nenen Entwickelung aller Gleichungen der sphärischen Trigonometrie hat im Jahre 1529 mein hochverehrter Lehrer F. X. Moth eine Schrift in Prag erscheinen lassen, worin er durch eine geschickte Verbindung von eilf Relationssystemen, die zuerst von Lagrange in der Ab- handlung „Solutions analytiques de quelques problemes sur les pyra- mides triangulaires“ !) entwickelt wurden und daher von Moth obigen Namen erhalten haben, zunächst eine grosse Menge von den ver- schiedensten Formeln *) abgeleitet und so zusammengestellt hat, dass dann die einfache geometrische Interpretation derselben die (Glei- chungen der sphärischen Trigonometrie unmittelbar liefert. Die meisten jener Formeln verrathen sich nun auf den ersten Blick als einfache Darstellungen oder Folgerungen des einen oder anderen Satzes aus der Determinantentheorie, was mich veranlasste unter Zuhilfenahme dieser seit der Veröffentlichung jener Schrift bedeutend entwickelten Theorie direkt die Ableitung der Grund- formeln der sphärischen Trigonometrie zu versuchen und so die Vor- theile dieser neuen Terminologie auch auf diesem Felde hervorzuheben. Es war dabei also weniger das Resultat, das ohnehin bekannt war, als das Mittel, das zum Ziele führen sollte, massgebend, wie sich aus dem Nachfolgenden klar ergeben dürfte. Bevor wir jedoch zu der eigentlichen Ableitung übergehen, wollen wir diejenigen Sätze aus der Determinantenlehre in der spe- ziellen Fassung, in welcher sie hier zur Verwendung gelangen werden, sowie einige Formeln aus den Elementen der analytischen Geometrie des Raumes, die hiebei interveniren, in Erinnerung bringen, um die eigentliche Bedeutung und das wahre Wesen der beabsichtigten Dar- stellung um so klarer hevortreten zu lassen. Hat man zwei Determinanten und zwar !) Nouv. Mém. de l’Acad. royale de Berlin, 1773. ”) 176 Systeme mit mehr als 700 Formeln, von denen manche noch zu weiteren Betrachtungen Anlass geben könnten. a Pi 7 4=|, Pr’ |, ı &3 Pa 'V3 und bildet nach bekannten Regeln ihr Produkt by by I ja By — BE. 0 bz (3) so besteht die Relation ') 00.94 0 | d4 dd 094 oD ů KET O AOR ale s Rak (1 Ist daher allgemein Ra 08, n CR — V) woraus unmittelbar folgt NER, so ergibt sich aus Formel: (1) = JS oD +( 98; + 32.00 oder in entwickelter Form « U & o (,8,)>+ (By, a, "HB? V% 0; Ba Ba Tr Y3 . (©) 0 A3 + B By — Va V3 1 A3" + Ba" -T V3" Nach dieser Voraussetzung nehmen wir nun drei Ebenen an, die sich in einem Punkte schneiden, der zum Anfang eines recht- winkeligen Coordinatensystems gewählt wird; ihre Gleichungen in der Normalform sind daher, wenn die cos der Winkel mit ein- fachen Buchstaben bezeichnet werden, lea +ßB y+n1?=0, I — 24 Bry T120, (5) IN = a; 2+ B3y +180, wobei allgemein gilt 0+ Bu +7 =. (4) ') Sieh Baltzer „Theorie und Anwendung des Determinanten“ II. Aufl. pag. 43. oder Hesse „Vorlesungen über analytische Geometrie des Raumes“ II. Aufl. pag. 98. 1* Die Winkel, welche die einzelnen Ebenen mit einander ein- schliessen, sind bekanntlich gegeben durch die Formeln cos (II, III) =«, @; + B2 bz +29; cos I, I) = 03 % T Ps Bi +73 Yı» (5) cos (I,II)— aa -—Byba"7- i Um auch die betreffenden Ausdrücke für die sin der einzelnen Winkel zu erhalten, bilde man, die Bedingung (4) verwendend, sim“ (II, III) = («, "HB, °+Y2°) (€3"+B3"T 93°) — (t0%3+ B2B3T- V273)", oder wenn auf die Relation (2) Růcksicht genommen wird, | sin? (II, IN) = (e, 83)’ + (z 93)’ (vz 3)? oder wenn mit A;, B;, Ú; die zu ©, 4, Y: zugehörigen Subdetermi- nanten des Systems (3) bezeichnet werden, sn (II, II) =4°+B’+0’=M?°; bezeichnet man daher allgemein 4A + Bi?’ + G = M? (6) so erhält man aus der letzten Formel sin (LIN) = M, sin NL = M, ; (9 sn(L1)=M,. Da sich die Ebene II, III, I mit der Ebene III, I, II in den Geraden [1], [2], [3] schneidet, deren Gleichungen sind und zwar für = 1 Ber Na B, C, | [2 gm 2" LA iz x, (8) Bay, zauffe jal. < 4 = AS % so findet man nach bekannten Formeln für die Winkel, die sie mit einander einschliessen, zunächst die Ausdrücke cos (2, 3) = ee : 3 cos (3, 1) = area ai : (9) 3 My cos (1, fest HB B, au C, C, : 1 M 5 will man jedoch auch die sin dieser Winkel darstellen, so bemerke man, dass : M, A, A; + B,B; — C, C. sin“ (2, 9) — M B,B 40,0), woraus unter Berůcksichtigung der Relation (2) zunáchst — (4, B) + (B, Cz) + (0 45)" (2, 5) = + MN - oder wenn man. das Verhältniss der Subdeterminanten des beigeord- neten Systems zur ursprünglichen Determinante*) in Betracht zieht, > 2 U? (di)? 2 2 un, daher wenn die Bedingung (4). berücksichtigt wird, endlich er- halten wird sin? 5 4 sın (2, 3) E MM 3 2 und ebenso sin (8, 1)= _. ; (10) 3 1 E sin (1,2) zz mm Er 3 Nachdem wir diese, den Elementen der analytischen Geometrie entnommenen Formeln vorausgeschickt, stellen wir uns vor, dass das von den drei Ebenen (3) gebildete Dreikant von einer Kugelfläche geschnitten werde, die ihr Centrum in demselben Anfangspunkt der Coordinaten hat; man erhält hiedurch ein sphärisches Dreieck, dessen sphärische Winkel, wie üblich, mit A, B, C und dessen sphárische Seiten mit a, d, c bezeichnet werden mögen. Den Principien der analytischen Geometrie: gemäss hat man dann?) HV (LIT) = 4 „ (IELD= 180° — B 11Tmý8ž ori Tim na (2,3) 1809 —a, (3,1 )=d 1 (152) = 18097- c. Und nun folgt aus dem System (5) | | U G3 + By B3 + P, Vs = 008 A, | u 0 G B3 BT V" =- 60s D, | (ER + BB, VV, = 00s C, ') Baltzer „Theorie und Anwendung. der Determinanten“, II. Aufl. pag. 46 oder Studnička „Einleitung in die Theorie der Determinanten“ pag. 40. °) Vergleiche Stolz „Ueber eine analytische Entwickelung der Grundformeln der sphärischen Trigonometrie in, voller Allgemeinheit“, Schlömilch Z. XVI. pag. 168, wo dieser Gegenstand mit aller Strenge abgehandelt wird. 6 ebenso aus dem System (7) "M 17, M, =sinA, EIN M,=—\sin B, (12) M, = snC, ferner aus dem System (9) A, Az + By By + C, C; = — M; M; cos a, A, A + B;Bi + C,G= M;,M,cosb, (13) A, A534 Bp By =O G, = — MM; cose, und endlich aus dem System (10) A = sin BsinC sina, A = sim Č sin A sim b, (14) A = sin Asin B sin e. | Aus dem letzten System folgt nun unmittelbar sin a sin b since A Se = yo BE (15) also das bekannte Sinusgesetz, oder die zweite Grundformel der sphärischen Trigonometrie. Führt man ferner die Bezeichnung ein A, B, C, | 7 Me A, By Cs VAT | svý fr pí > čáp 6 141.31 C und nennt %;, B;, C; die zu Ar, By C; gehörenden Subdeterminanten, so wird nach, Formel: (1) 2 2 2 A, A +- B,Y, +66, L| A,4,+B,B,-4+050; , A; +B; T Cz i | AxdhBz Boz As Ad- ByBy 4-00, oder wenn berůcksichtigt wird, dass nach dem schon frůher verwen- deten Determinantensatz 4, —(B,G)= 4 4, Mon MELE oy MY By (C, 43) = Bi 4, B,— (C, A) =B, A4, E —(4,Bsy) = 4, Č,— (4,B)= 1,4 I ist, so erhált man unter Anwendung, der Formeln (13) zunächst M, M; cos a, M? A” (a, « > ie 8 ee (era BL Ap M, M,.cose, M, M,cosb|' daher endlich mit Hilfe der entsprechenden Formeln des Systems (11) und (14) sin a sim b cos Č = — cos acos db cos c, oder wie gewöhnlich geschrieben wird cosc—=cosacosb + sinasinb cos C, was die erste Grundformel der sphárischen Trigonometrie repräsentirt. Ebenso erhält man, wenn gesetzt wird, lei Bm) an) 0 Ba Ya |? Oz P3 Ya | &, By Va py Cz B; V o BY unter Anwendung der Formel (1) A, A,B, B. 0, Č, = 0,6, F B2Bz- Vlas 03" By? 44? 0,0, © B2By T Po Az + BaB T V37) oder wenm links und rechts die Werthe aus den betreffenden Sy- stemen (11), (12) und (13) eingesetzt werden, cos A, 1 cos C, — cos B oder wenn die übliche Schreibweise beibehalten wird, cos C = — cos A cos B- sin AsinDcosc, was die vierte Grundformel der sphárischen Trigonometrie darstellt. Entwickelt man endlich das Quadrat der Determinante 4 in der Form hit Nr reiht Vox) 74 By Ba + M Pa th tr? + Bi? — vz“ 003 + By By F Ve Va 00 + Pay +99 ah At + Ar 9? C1 C2 Cı3 — sin A sim B cos c — F- 94006 B—ens0, 8 so ist bekanntlich, wenn die zu c; gehörende Subdeterminante mit C;; bezeichnet wird, Cay Ct G% Cie + 63 C3 =0. Bildet man nun unter entsprechender Verwendung der Formel “m diese Subdeterminanten, so erhält man VB NO, G, = A4, A, +B B, TG, O LADA 4 BB,4BO0, und daher wenn diese Werthe nebst den für 6; geltenden in die letzte Relation eingesetzt werden, (c, 0 + By Bz +" M (47 + B? +69) +, + Bz B3 + 92 93) (A3 A, — B, Bs C, C) +, , B; B3 — V3 93) (A1 A; + B, B3 + C, G) = 0. Substituiren wir in diese Gleichung die frůher gefundenen Werthe aus den Formeln (11), (12) und (13), so erhalten wir zunächst — cos Bsim* A — cos A cos ce sin A sim B r cosůd sim C sin A = 0 oder wenn durch sin A sin B dividirt und die Formel (15) ent- spréchend berücksichtigt wird, endlich sim A cot B co8$ A cos c = sim c cot 6: was die dritte Grundformel der sphárischen Trigonometrie ře sentirt. Wie aus dieser Entwickelung zu sehen ist, folgt die zweite Grüundgleichung unmittelbar aus den Formeln für die Sinusse der sphärischen Seiten, während die erste, dritte und vierte nur ‚geome- trische Interpretationen eines entsprechend eingekleideten Satzes aus der Determiriantentheorie darstellen. Zugleich kann man daraus entnehmen, wenn die bei der Ent- wickelung der ersten und vierten REINE verwendeten Elemente verglichen werden, dass die beigeordnete Determinante 4" beim ursprünglichen‘ sphärischen ‚Dreieck dieselbe Rolle spielt, wie die ursprüngliche . Determinante «4 bei dem beigeordneten‘\ Polardreieck. ‚Vergleicht man »endlich die weitläufige, . künstlich, zusammen- gehaltene Darstellung, wie sie vor 45 Jahren bei Moth nothwendig war, mit der knappen, auf einem Satze basirenden Folgerung, wie sie jetzt hier gegeben wurde, so wird man die Vortheile der seither bedeutend entwickelten Determinantentheorie nicht hoch genug in 9 Anschlag bringen können. Und einen anderen Zweck zů erreichen, als diese zur Geltung zu bringen, will ee Abhandlung nicht beanspruchen. Prof. Dr. Em. Purkyně hielt folgenden Vortrag: „Ueber die histiologischen Unterschiede der Pinusspecies.“ Abgesehen von der bekannten Eintheilnng der Pinusspecies in zweinadelige, dreinadelige, fůnfnadelige und von der ebenfalls macro- scopischen Spaltung der dreinadeligen und fünfnadeligen in Unter- abtheilungen je nachdem die Nadelscheiden geschlossen sind (ameri- canische; dreinadelige und. mexicanische fünfnadelige) oder aus ge- trennten abfálligén Schuppen bestehen (altweltliche dreinadelige. P. Bungeana Gerardiana und die fünfnadeligen beider Welten aus den Sectionen Cembra und Strobus) lassen sich in jeder Gruppe nach der Anzahl und Stellung) der Harzgänge, ob unmittelbar unter der Oberhaut, ob im Párenchym oder ob am Gefässbündel stehend, nách dem Vorhandensein von ‚Bastzellen unter der Epidermis und ob. die- selben ‚verdickt sind oder nicht, nach der Anzahl der Spaltoffinungs- reihen, ob diese eine constante ist oder nicht, nach der Entfernung der Spaltöffnungen mit ihrén Schliesszellen, ob diese in. der Reihe von einander, nach der Verdickung der: Epidermiszellen, ob diese in der Reihe der :Spaltöffnungen am stärksten oder am schwáchsten ist und ob daher diese Reihen eingesenkt sind oder hervortreten,) endlich nach der Anzahl der Gefássbiindel in einer Nadel'und der Entfernung derselben -von einander soviel Combinationen von Merkmalen für jede Species finden, dass sie vollkommen scharf umschrieben ist und bei der ‚Untersuchung eines Partikels einer Nadel kein Zweifel entstehen kann, welcher Art sie angehůrt. Der Vortragende hatte durch die Güte des Herrn Regierungs- rathes Prof. Dr. Fenzl die Pinus des k. k. Wiener botanischen Museum und durch die Güte des Herrn Prof. Dr. Willkomm dessen an Spa- nischen Standtorten reichen Pinusherbar zur Untersuchung gehabt; ausserdem hatten Herr Dr. G. Reichenbach fil und Herr Dr. Sonder in Hamburg, sowie Herr E. Boissier in Genf ihre Nadeln Aller in ihren Herbaren befindlichen Speeies von allen Standorten geschickt. Zu dem erhielt der Vortragende durch die Güte von Herrn' Hoch- stetter die lebenden Pinus des botanischen Gartens in Tübingen)’ von Herrn Booth die Pinus des berühmten Flottbecker Etablissement von 10 Herrn Bouché die Pinus, des Bonner, von Herrn; Tatar die des Prager, von Herrn Benseler die des ‚Wiener botanischen, Gartens, und. durch die Gůte des Herrn Inspector Wese die Pinus der Postdamer Landes+ baumschule, von Herrn Dr. G. Reichenbach die Pinus des Hamburger botanischen Gartens und von Herrn Gartendirector Maschek die Pinus der an seltenen‘ Mexicanern reichen‘ Gewächshäuser und des Parks zu Sichrow, so dass er im der Lage war, von fünf hundert verschiedenen Standorten trockenen und von über hundert lebender Exemplaren von sechzig Species Präparate (Quer- und Längschnitte der Nadeln) anzufertigen. Die Zeichnungen dieser Präparate sind zum Theil fertig und dürfte das ganze Werk in Bälde abgeschlossen sein. (Die Hauptresultate der vielfachen Untersuchungen der einzelnen Species von verschiedenen: Standorten und im cultivirten Zustande sind: dass eine Species durch keine Uebergänge mit anderen Species verbunden’ ist, wenn sie usserlich auch einer anderen ' bedeutend ähnelt (so sieht P. Frieseana aus Lappland einer P. Pumilio äusserlich sehr ähnlich, ist‘ aber von silvestris microscopisch in nichts ver- schieden); dass. cultivirté Exemplare mieroscopisch in nichts ‘von Spontanen abweichen, wenn sie auch äusserlich bedeutend verschieden erscheinen (so hat P. canariensis aus Glashäusern diinnere, schlaffere, kürzere Nadeln als die spontanen Exemplare, die Querschnitte zeigen, aber in Anordnung, Verdickung der Zellen, Anzahl der Harzgänge, Anzahl der Spaltöffnungenreihen keinen Unterschied); dass einzelne Arten durch: constante Merkmale getrennte Subspecies haben (die westeuropäische und osteuropäische und orientalische Laricio sind in dem Bau der Oberhaut und der Menge: der Bastfasern constant verschieden), wihrend andere Species auf einem grossen Verbreitungs- bezirke durchaus nicht variiren (Pinus. silvestris aus Sibirien, Lapp- land, Armenien, Böhmen, Spanien sind vollkommen gleich) ; dass oft in Wuchs, Zapfenform, Nadelfarbe und anderen äusseren "Merkmalen sehr. verschiedene Formen einer Species dennoch im Nadelguerschnitt keinen ‚Unterschied ‚zeigen (die Formen, P, Mughus, Pumilio, uligi- nosa zeigen untereinander keine microscopischen Unterschiede, hin- gegen weicht die Puncinata aus Spanien ab). In wenigen Fällen konnten auf microscopischem Wege. neue Species gefunden werden, so-ist z, B., Plembra van pygmaea aus dem Amurlande eine eigene zu Strobus, gehörige Species. Weit häufiger findet, sich ‚der; Vortragende veranlasst, mehre Species zusammen- zuziehen; dies gilt besonders von ,Mexicanern und Californiern. 11 Die microscopische Methode, bei den Cryptogamen längst ein- gefůhrt, gewährt eine Objectivitát, welche auf macroscopischem, Wege nicht ‚erreicht, worden kann, da zum Bestimmen schwieriger Pflanzen- familien mit freiem Auge eine grosse Uebung im Sehen. gehört, da Diagnosen immer unvollständig sind und der weniger Geübte nie das sieht, was der Monografist, schliesslich sind selbst für diesen unvoll- ständige, schlecht conservirte Bruchstücke unbestimmbar. Zur micro- scopischen Bestimmung gehört nur Uebung im Präpariren, jeder Laie, der einen Blick. ins Microscop wirft, ‚findet die Unterschiede der Species augenblicklich. heraus und wird nie zweifeln, ob er P. Pumilio, silvestris oder Laricio vor sich hat, wenn er einmal Probe- práparate: gesehen hat. Fiir die Frage über‘ das Entstehen der Spe- cies hat die ‘genaue microscopische, Untersuchung; jeder ‚einzelnen Art ihre grosse Tragweite und wird,die Frage dadurch sehr in die Ferne gerückt, weil einmal. unter dem. Microscope sich. Uebergänge aus einer Species in die andere nicht finden lassen, sondern. jede scharf gesondert dasteht, sich auch gar nicht: denken, lässt, von welchen äusseren Umständen. So. grosse ‚innere ' Abweichungen her- rühren. könnten, noch welche Art früher, welche später war und, wie eine aus der anderen entstehen könne, zumal man in tertiären Schichten in ‘Europa. die Reste der jetzt in Amerika lebenden Arten, findet und das Alter der, Art unberechenbar hoch ist. Úebersicht der altweltlichen und hánlicer eultivirten amerikanischen Pinus. | | 1. zweinadelige. a) Harzgänge unter der Oberhaut. b) Harzgänge im Parench; ym. Pinus silvestris Pinus Laricio „ Massopiana (China) „. Pinaster „ Pumilio „„ Thunberci Japan »„ halepensis alle zweinadeligen Arten aus Nord- „+ maritima amerika z. B. hudsonica, BE an T mitis. »„ Adensiflora Japan „ . Merkusii Java 2. dreinadelige. a) Harzgänge unter der Oberhaut, b) Harzgänge im Parenchym. Pinus longifolia Himal. Bei ‚den. amerikanischen ‚Arten, pi, Canariensis one 2. B: ‚Taeda, rigida, insignis, „ „ Gerardiana Himal. „ , Bungeana China 12 ‘3. fünfnadelige. a) Harzgänge unter der Oberhaut. b) Harkgünge im Parenchym. Pinus Strobus Namer. Pinus Cimbrae und alle Mexica- „ "excelsa Himal. © nischen z. B. Montezumae. © „parviflora Japan. nnd mehrere nordamerikanische. Prof. J. Krejčí hielt folgenden Vortrag: „Ueber das krystallo- graphische Gesetz der hemimorphen Gestalten. Br Prof. J. Krejčí machte über die krystallographische Bedeutung der hemimorphen Flächenlage an Krystallen folgende Mittheilung. Der Hemimorphismus der Krystalle, ' welcher sich wesentlich als eine ungleichnamige Flächenlage an den beiden Polen einer und derselben Axe erweist, lässt sich als das Resultat der klinočdrischen und tetračdischen Hemičdrie deuten. Im tesseralen Systeme, in welchem eine vollkommene Symetrie die Gestalten beherrscht, kommen eingentlich hemimorphe Gestalten mit Beziehung auf die Hauptaxen nicht vor, ausser dass in den hemiödrischen Gestalten-Reihen, die an beiden Polen derselben Hauptaxe vorkommenden gegenseitig senkrecht zu einander gestellten Endkanten als Andeutung des Hemimorphismus betrachtet werden können. Mit Beziehung auf eine trigonale Axé erscheint aber z. B. der Sphalerit und Boracit der Combination m0. s: ausgezeichnet hemimorph, indem es als rhombočdrische Combination ooP2, —2R, — !/, R betrachtet werden kann, die nur an einem Pol der trigonalen Axe mit dem Pinakoid OR versehen ist. Eben so kann das circulár polarisirende chlorsaure Natron bei seiner tetartoödrischen Entwicklung und bei einer auf die trigonale Axe senkrechten Stellung als hemimorph angesehen werden. Eine ähnliche Deutung ‚lassen die hemimorphen Gestalten des Greenockits zu, wobei zugleich die Isomorphie desselben mit Spha- lerit hervörtritt. Die Krystallgestalt desselben ist ein hexagonales Prisma do P, das an einem Pole die hexagonalen Pyramiden mit den Seiténkánten P86921', 2P123°54, "/, P 50016‘, "am anderen Pole aber das Pinakoid OP trägt. Nimmt man für diese" Gestalten das Hexačder als Grundgestalt an, und schaltet die dirhombočdrische 13 Pyramide P(= m0 wzz",P) ein, deren halbe Seitenkannte 54944 betrágt, so findet man nn einer geringen Correctur der Winkel der früher angeführten Pyramiden das Verhältniss der Tangenten der halben Seitenkantenwinkel oder das Verháltniss der trigonalen Axen 1, P: PP, PAP ya woraus sich für die hexagonale Bezeichnung die Symbole '/,P, *,P, P, *,P und für die tesserale Bezeichnung derselben der Symbole re ee ee et Sad? — 11041, 02 —Q ergeben, und die Gestalt des Greenockits als eine tesse- rale mit dirhombočdrisch-meročdrischem Typus erscheint. Die ausgezeichnet hemimorphe Krystallgestalt des Turmalines findet durch die tetraidische Fláchenlage, d. h. durch die Lage der Flächen an abwechselnden Ecken der Grundgestalt seine vollkom- mene Erklärung. Es vertritt an der gewöhnlichen Combination o R OR zo R. 1775 in Vergleichung mit der tesseralen Flaschenlage, das hexagonale oo P2.; Prisma o P2 sechs Dodekaöderflächen oo O, das trigonale Prisma re drei Trigonododekaäderflächen M das verkehrte Rhomboeder —-2R, drei Tetraöderflächen 2 und das Pinakoid die vierte: Tetra- OR 2 A öderfläche 58 Aus diesem Beispiel ist zu entnehmen, dass die hemimorphen Gestalten des rhombočdrischen Systemes entschieden tetra- idisch sind. Ueber den besonderen Hemimorphismus des Auarzes wurde in einer früheren Sitzung berichtet. Im quadratischen System geben der Rutil von Graves Mount in Nordamerika und der Harnstoff Beispiele von hemi- morphen Gestalten, Der letztere krystallisirt in Prismen © P, die von je zwei domen- artigen Flächen 2 an einem und dem anderen Ende begränzt sind, 14 während das Pinakoid OP nnr an einem Ende als Abstumfung der Tetraöderkante = : OP — 131° erscheint. Bei dem Tetraöder des -quadratischen Systemes deutet nur die an jedem Pol der Hauptaxe ‚verschiedene (nämlich um 90° gedrehte) Stellung der Polkante den Hemimorpbismus an, die dann als verschie- denes Formenelement an einem Pole die Abstumpfung durch das Pinakoid zuliesse, während am. anderen Pole das blosse Tetraöder- tlächenpaar erschiene. Noch besser liesse sich diese Erscheinung durch eine mouokline Meročdrie erklären, indem dabei das Tetračder in zwei analoge Flächenpaare zerfallen würde, die entweder nur an einem oder dem anderen Pole einer Axe erscheinen können, während das andere Polende eine Pinakoidfläche trägt. Derselbe monoklin-hemiädrische Formentypus erklärt die Kry- stallgestalten des Rutiles von Graves-Monut in Georgia, die zugleich tetraidische Hemiödrie und Hemimorphismus aufweisen, ‘indem ihre prismatische Gestalten © P3 an einem Pole von P und += , am anderen bloss von dem Pinakoide OP begränzt sind. Im rhombischen Systeme erscheinen nebst dem Galmei, das Seignettsalz, der Brechweinstein, der Struvit u. a. Substanzen in hemimorphen Krystallen. Das Seignettesalz hat ähnlich dem Harnstoff prismatische Flächen oo P 104°40° und die beiden vertikalen Pinakoide, während an dem einem Ende ein domenartig gelegenes Flächenpaar des Te- traöders mit der Polkante O 135°25‘, und an dem andern das Pina- koid OP auftritt. Es hat also wie der Harnstoff einen monoklin-hemiedrischen Formentypus und ist demzufolge hemimorph. Die tetraidische Fläche schneidet die drei Kanten der hexa- idischen Grundgestalt (die Combination der drei Pinakoide) im Ver- hältniss von Y/, : 1: 077 ab, ‚wodurch die Ursache der circuláren Polarisation dieser Substanz angedeutet wird, wie in einer der frü- heren Sitzungen mitgetheilt wurde Ganz ähnlich verhält sich der Brechweinstein. Dieselbe monoklin-hemičdrische Assymetrie zeigt der Galmei und der Struvit, nur dass namentlich beim Galmei durch das Auftreten der beiden zum vollständigen Oktaöder sich ergänzenden Tetraöderflächenpaare an einem Pole der tetraidische Character verdeckt wird, während am anderen Pole bloss das Pinakoid mit 15 domatischen Zuschärfung erscheint und die vertikalen Flächen von den beiden Pinakoiden und Prismenflächen ‚gebildet werden. Im monoklinen Systeme geben ausgezeichnete Beispiele von Hemimorphismus der gewöhnliche Zucker und die Wein- säure. Die Zuckerkrystalle enthalten an vertikalen Flächen das Prisma oo P und das vordere Pinakoid, an domatischen Flächen das Makro- doma, während das Klimodoma und ein tetraädisches Flächenpaar nur an der rechten Seite der längeren Horizontalaxe erscheinen. Das ist begründet durch den Character, des monoklinen Tetra- öders, der aus zwei verschiedenen Flächenpaaren besteht und also mit dem einen oder dem anderen ' auftreten kann. Es erscheint am Zucker immer rechts und bewirkt mit seinen Abschnitts-Verhält- nissen an der Grundgestalt (4 : 5 : 3'435) die rechts drehende Po- larisation. Für das trikline System wird die Traubensäure in rechts und links drehenden enantiomorphen Gestaltengruppen ange- führt. Da die links- oder rechtswendige Polarisation, wie im früheren Auseinandersetzungen gezeigt wurde, nur bei einer tretraidischen Entwickelung der Krystalle und den Abschnittsverhältnissen von 1 : 4 möglich ist, so lässt sich theoretisch darthun, dass die Kry- stalle der Traubensäure auch hemimorph sein müssen, indem ihr triklines Tetraöder in vier verschiedenen Flächen verfällt, die nur an je einem abwechselnden Eck der aus den Pinakoidflächen gebildeten Grundgestalt auftreten können und hiermit durch dieses einseitige Auftreten den Hemimorphismus bewirken. Es lässt sich analog nach den Dimensionen von anderen Substanzen vom ähnlichen optischen Ver- halten den Schluss ziehen, dass auch an der Traubensäure die Tetraid- fläche die Kanten der Grundgestalt im Verhältnisse von 1: 4 schneide, Sezení třídy pro filosofii, dějepis a filologii dne II. ledna 1875. Předseda: Tomek. Prof. Josef Kolář přednášel „o starém dotud neznámém ruko- pise hlaholském v Kyjevě.“ Sezení třídy pro mathemaliku a přírodní vědy dne 22. ledna 1875. Předseda: Krejčí. Prof. Krejčí předkládá dopis pana dra. K. O. Čecha z Berlína od 16. ledna t. r. „o Eosinu.“ 16 Sitzung der Classe für Philosophie, (reschichte und Philologie am 25. Janner 1875. Vorsitz: Tomek. Dr. Goll hält einen Vortrag: „Ueber den Fürsten-Convent in Segeberg im J. 1621.“ Ordentliche Sitzung am 3. Februar. 1875. Präsidium: Fr. Palacky. Nach Vorlesung und Genehmigung des Protokolles der letzten Sitzung und des Geschäftsberichtes wurde vom Herrn Kassier der Gesellschaft ein Präliminare der Einnahmen und Ausgaben der Ge- — sellschaft für das Jahr 1875 vorgelegt und hierüber Berathung ge- pflogen. Hierauf wurde auf Grundlage des Berichtes der Rechnugs- revision dem Kassier das Absolutorium für die Rechnungsführung im Jahre 1874 ertheilt und zugleich für die gewissenhafte und ge- naue Führung der Kassageschäfte der Dank ausgedrückt. Ferner wurden die Gutachten über zwei in der letzten ordentlichen Sitzung vorgelegte Abhandlungen, und zwar von Dr. Eduard Weyr: „Zur Integration der Differenzialgleichungen erster Ordnung“ ; dann von Dr. Jaroslav Goll: „Der Convent von Segeberg im J. 1621* vor- gelegt, welche Gutachten sich dahin aussprechen, beide Abhandlungen in die Aktenbände aufzunehmen. Eine Entscheidung hierüber wird . der nächsten Sitzung vorbehalten. Schliesslich wird zur Wahl der in der letzten ordentlichen Sitzung vorgeschlagenen zwei Gelehrten mittelst Kugelung geschritten, und es wird hiebei Prof. Dr. Moriz Willkomm in Prag zum ausserordentlichen und Generalinspektor Francois Valles in Paris zum korrespondirenden Mitgliede gewählt. Sitzung der mathematisch-naturwissenschaftlichen (lasse am 5. Februar 1875. Vorsitz: Krejčí. Prof. Krejčí legte folgenden Bericht des Dr. Ottokar Čech aus Berlin vor: „Eine dritte Bildungsweise der Viridinsäure.“ 17 Nach Rochleder (An. Chem. Pharm. LIX. 300. — J. pharm. 3. X. 266.) erhält man die Viridinsáure (G4. His 6%.) auf folgende Weise: Man bereitet eine Auflósung von reiner Kaffeegerb- säure durch Ausziehen getrockneter und gestossener Kaffeebohnen mit Weingeist, Vermischen des Auszuges mit Wasser, um das Fett abzuscheiden, Erhitzen der filtrirten Flüssigkeit zum Sieden, Fällen mit essigsaurem Bleioxyd, Auswaschen des Niederschlages und Zer- setzung desselben mit Schweffelwasserstoff. Die durch Erwärmen von Schwefelwasserstoff befreite, reingelbe Losung wird bei Zusatz von überschüssigem Ammoniak dunkelgelb, dann unter Absorption von Sauerstoff grüngelb, nach 36 Stunden dunkelblaugrün und bei län- gerem Stehen braun. Die blaugrüne Flüssigkeit wird auf Zusatz von Essigsäure kastanienbraun; Zusatz von Alkohol bewirkt die Aus- scheidung schwarzer Flocken (diese sind in wässerigem und reinem Alkohol unlóslich, löslich in Alkalien und geben hieraus mit essig- saurem Bleioxyd gefällt, ein schwarzes Bleioxydsalz) ; sie gleichen in allen Eigenschaften der Metagallussäure von Pelouze und. der Japonsäure von Svanberg. Die von den schwarzen Flocken abfil- trirte braune Flüssigkeit (die durch Sättigen mit einer Basis sogleich wieder grünblau wird) giebt mit essigsaurem Bleioxyd einen blauen! Niederschlag, welcher mit heissem Weilgeist gewaschen, im Vacuum und bei 100° getrocknet, nahe die Zusammensetzung PCO, CO, H,, 0, zeigt. Durch vierundzwanzigstündiges Stehenlassen der oben erwähnten ammoniacalischen Flüssigkeit an der Luft, Zusatz von Weingeist, Abfiltriren des erstandenen grünblauen Niederschlages, Auswaschen desselben mit Weingeist, dem etwas Essigsäure zugesetzt war, (er löst sich in Essigsäure mit brauner Farbe), Fällen der braunen Lösung mit essigsäurem Bleioxyd wurde eine indigblaue Verbindung erhalten, welche bei 100° getrocknet, die Zusammensetzung PCO, Qy Hz, 0, ergab. Durch Zersetzung eines solchen Bleisalzes mit Schwefel- wasserstoff erhält man nach dem Verdampfen eine amorphe, im Wasser leicht lösliche Masse, welche sich in contrentrirter ‚Schwefelsäure mit carminrother Farbe auflöst und. daraus mit Wasser in blauen Flocken gefällt wird. Die Viridinsäure löst sich in Alkalien mit grüner Farbe, Baryt- wasser bringt in, der Lösung einen grünblauen und essigsaures Blei einen blauen Niederschlag (G, H,. P, 0, H,) hervor, Die Viridinsäure scheint also eine Oxydationsstufe der Caflee- gerbsáure zu sein. © Ähnlich verhält‘ sich das Tannin, indem es in 2 18 verdünnten alkalischen Lösungen Sauerstoff aus der Luft absorbirt, doch ist dieser Umwandlungsprocess noch wenig gekannt. / Anschliessend an diese Beobachtungen Rochleders, welche die erste Bildungsweise der Viridinsäure erklären, habe ich die directe Bildungweise der Viridinsáure (Ann. Chem. Pharm. 1867. 366.): in den Caffeebohnen beobachtet und beschrieben. Diese zweite Bildungsweise derselben beruht auf fol- gendem Hergange: Die Caffeebohnen werden grob im Mörser zer- stossen, dann in einer Handmühle zerrieben, mit Aether-Alkohol aus- gekocht, um das Fett der: Bohnen zu entfernen, und feucht an der Luft ausgebreitet. Nach 'mehrmaligem Befeuchten der Masse mit Wasser bemerkt man nach 2—3 Tagen, dass sich der Bohnenbrei smaragd- bis dunkelgrün gefärbt hat. Durch Extrahiren mit Wein- geist erhält man die Viridinsáure als braune Masse; Es scheint diese grüne Färbung eine Verbindung des in den Caffeebohnen ent- haltenen Kalkes mit Viridinsäure zu sein, obzwar über das Wesen des viridinsauren Kalkes bis jetzt noch gar nichts bestimmtes anzu- geben ist, da ja nach den Analysen Grahams, Steuhouse & Cámpbells (Chem. Soc. Au. S. IX. 33.) der in 100 Theilen Asche der Cafiee- bohnen enthaltene Kalk zwischen 4, 10 und 6, 169, varürt, während er nach den Analysen von Thornton J. Harapath (Chem. gaz. 1848. 159.) in 100 Theilen Asche der Caffeebohnen sogar 27, 66%; be- tragen soll. Obzwar es nicht leicht anzunehmen ist, dass die manchmal vorkommende‘ gelbliche oder grünliche Farbe der Caffeebohnen durch die Anwesenheit von Chlorophyll bedingt sei, oder von irgend einem anderen ‘Farbstoff herrühren könnte, und obzwar es ausser allem Zweifel liegt, dass die Viridinsäure als grüner Farbstoff nicht schon fertig in den Caffeebohnen vorkommt, sondern sich erst in denselben durch Einwirkung von Feuchtigkeit und durch Aufnahme von Sauer- stoff aus der Luft bildet, so lag der Versuch nahe, die Einwirkung des reinen flüssigen Eiweisses auf die Caffeebohnen zu beobachten. Rohe, entfettete, mit Aether-Alkohol extrahirte Caffeebohnen oder blos rohe, unentfettete, zermahlene Bohnen geben mit flůssigem Eiweiss zu einem Brei eingerührt, schon nach eintägigem Stehenlassen eine gelblich grüne Flüssigkeit, welche sich nach mehrtágigem Auf- nehmen von Sauerstoff'aus der Luft in eine intensiv dunkel et grüne Flüssigkeit verwandelt. Es ist ausser allem Zweifel, dass diese Reaction des Hiieinses auf Caffeebohnen die dritte Bildungs weise der Viridinsäure 19 darstellt, denn die grüne Färbung der Flüssigkeit tritt nur dort zu Tage, wo sie mit dem Sauerstoff der Luft in unmittelbare Berührung kommt, auch kann man es deutlich wahrnehmen, wie sich die an der Luft ausgebreiteten mit Eiweiss zu einem Brei angerührten Caffeebohnen in der obersten, der Einwirkung der Luft exponirten Schichte durch das ganze Fleisch der Bohnen dunkelgrün färben, diese grüne Färbung auch auf den inneren Schnittflächen der Bohnen zu erkennen geben, während die tiefer liegenden Schichten des Bohnenbreies ihre ursprüngliche lichte Farbe bewahrt haben. Obzwar es sehr mühsam ist, das Eiweiss aus der Lösung zu enfernen und vielfache Versuche, es zu fällen oder zu coaguliren, immer einen innigen Contrast zwischen Eiweisscoagulum und Farb- stoff zu erkennen gaben, wobei nach der Fällung die Flüssigkeit farblos blieb, so sind dennoch die Reactionen der eiweisshaltigen und viridinsauren Flüssigkeit mit den für die Viridinsäure von Roch- leder angegebenen Erscheinungen vollkommen identisch. Durch acht bis zehntägiges Stehen der dunkelgrünen Flüssigkeit an der Luft entmischt sie sich, gerade so wie die Rochledersche Solution zu einer braunen Flüssigkeit, an deren Oberfläche sich immer wieder eine Schichte grüner Flüssigkeit durch Oxydation bildet. Ich behalte mir vor über die weiteren Erscheinungen dieser interessanten Verbindung zu berichten und spreche schon jetzt meinem hochgeehrlen Lehrer Herrn Prof. A. W. Hoffmann für die mir gütigst gewordene Unterstützung meinen innigsten Dank aus. Berlin, Universitäts-Laboratorium, 20. Jäner 1875. Ottokar Čech. Sezení třídy pro filosofii, dějepis a filologii dne 8. února 1875. Předseda: Tomek. Ministr v. v. Jos. Jireček přednášel: „O mově objeveném spise Jana Blahoslava, biskupa českých bratří.“ x 10b ta Hi ojbotezá 19b gindant onfo sib na SH yunıdissdl s14dlotintím "mě stm] rob Hotetuká mob Site via ou 98 un di ia iw uomedontlsn dailtmoh 20 mame steal oh Aurátncé . úofulihosas iS Moe us azlowi Jim wotohisıdagemn AMC * zí warıitoygzs Anl mb Barahir vob „totersdó 19h n Be - modiěl níbrotodnýh mono 19b Malá osaňý 2eb dvinb di be. k uonločí 19b Binde notomní ob Ms dbá Sue 9 23H Re- ah old tobrogoií Toi '9ib rn todos nOTA9 HA u = ade s1dewod Hr hat augen Sn A "as umso 19b" aus azorit aky“ det are ee "sd © 5 ‚ussilnoR09 us T5bo moll ur 24 sonst Slot bar" I uf bis nufogsoseziantl nodozitra dano) data? mo 4 inigiasnlT sib zmvllí 19b Mann i9dow tady non IC we jpg 4 nogitindzziowia 19b nonolonost ih doornob Bniz 08 dd "BdŘÍ zbosf dov Sinsanibin? sib nit ao Nie tiodstaannl moto nágiktýí ER Bob be dor „bainobí noramodflov aoanwuisoerd ua SST Ro Hu tb mx Modojeeůti | nodibrolodanh tob ut aan nv nothuto? ara ai sřw 0% og ‚eo oč VŠ | B ms mbatw our dž odsětbrodO 9195- tá řoaštkárěin A TE (obři čožíniýkO: db ee en $ Bis... pal re re ia 107 ití ste dol“ ka M ně noru "odovrge Bm Tr n nude eg ee ano „W (A doví ars 199.1 aofidoyosod i | a As nošegimí non ongsdjiteiní) drofowy ppt TAK mat, ‚08 ‚aiirktosncn Fate Ei by: eb“ ba’) dor) : aké os “ S be (a ron 4 nh tiavloli 5 Zigojh ty vy A NOC er Be Asa : aboähoi Br k ERLEBT u Ge váze“ Fach č Er ETC Upea A 5 U E 13 348 V004 a VČ RT IR ENT eek: ' I 2 Pá M s Zase Úno ae y A Nadel české Par HART nauk — dra, I Eee 4 a -7 x Pr c ER DIE + wien v 2 > „ Es = * * = KB: * ec v je ? - >; o = > ď a « un > aa er Er 29 ni 1 O OP EEE 6 an PA 7 ka =- ná I“ V = pi fa“ sla ss = be 5 mě sE LD A O ML Z] na Fe E181 61k ME M (srisudácn 1301 138 ao0 Bu Em KD ao = a kal akon 6-7 CZ XEOEKETO POHON vše Fe 8 Ombrometrischer Be = | : 5 s > 3 | E E Pe bí k | -= P- \ Ex: NASE E- | 38 le 8 | 5|8| Blgz|“ + 2 E E = l = = >© = © = = | a | ga] S |3 | 8 2 2/13 s 3/3 | 3 | 3 | EWš ls ee) a A | A | AJO RE RM AT AIR TR mm | mm mm \ mm mn mm mm zum mm mm mm i mm mm | mm | „ i 4 > > 50, | 2 O5! 915 : D55 30 985 so 9 395 222 - l;o 510 15 30 340 los 450 65, 923, 4 155, ZM Doo, : S VV 033 290 0; 965 310 0; 5.1350, Ban 14oo 129 1599, 39- do 935: 155 80) 465 6 030, Ads ar ; M, bo (50, 245 1550 Doo les; Doo Bx5 Tier 9 2 0, | 155 ER Nytesvěkí Ob 12 ca 15 05,5) 6; 055 06 : 200 235 14 63 | Ogs 055 90 15 15,| : ň 16 255) 10, Ion 250 343 030 17 (g0| Berl oo 1050, Bso Ale; 350. 023 101, 20 305 oz 18 35) 2 Iso 35 16;3| 510, 220, 1016 903 10; | 61 19 | 060 : 50 30 8M 059, 665 %o| lex 20 | V : | . ; al (1252| 650 753. 900 de 310, 215 : 3 22 Doo, 460, 335, Boo. + 330, 00) 245. 405, 235 Iso] 920 29! 339. dysl 130, 455, Bo Ts Bo - : 253, 2ı5 O 24 2; Day 650 10 : 30 195 220 00 215 <75 06 2D < 09 250 40) Oo Isa Io Op 200 | 056 26 255 00 05 hs 0; 0; 0:5 155 20 27 O0 a - RR, -| bs lo - 5 263) s | Os 28 Fa ng A Di 26 Die ; 30 Das | 30 | Or) . . ; . | . . | Io; Fe 1 . los “ ER 0, 31 | + | es: \ pe 161 18 6 8 | 10, 14 1115| 14 8 21, 11, 10|14|3 Regentage | | Max. i a | | | | | 2 Stunden 1850 12; 140 12, 1590 640, 16;; 150 D55 E. | orné | | | dí bo Po i8|.6|2. 6|6|6|1| 6|4 Tag | 521 (Von der meteorologischen Sektion der Landesdur Cht pro Januar 1875. F. J. Studnička.) © | | | | | | em et ee E | s | s 318 Pe p 5, SEN EL ZUBE Un DENE ee | 3 | 518818. 8|8| B Šrě|jš = z s V n ra la PA ame = | = = N mm | nm | nm mm | ia es mm | mm mm ur mm mm | mm ' mm mm el. ı BE i | | : 05, | k 060, os, lo 32, ma | 2;0| #00 EN Dis O5; 315 20 165 200! H 08 E 00! - | Den ě B k O6 Os Bas, - | 5 Se E M ARTE I; 1299. 940 Lao | CET | 6550| 059, Te; 1090, Hol 203 655. 5 : po Dob 0 : 43 | Br ly | 0% 0% . | en 050 s | : B SAR u pod | K | | I br ol | ao Ban 2:3: | i ha are ó | 30 595 | 902 5 | | Fol 5, - 2 946 BE l 15 | 90 | : | 280 09, | B80| - : “ PE ke A a : | M De IR £ 5 ss : E) 600, 350 265, ssl 036 ER | 3 200 45, 905, 510 l;o, 15 D00 . 145, do oo! Day. 315. 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Studnička.) mé Ja an 78 2 mi v > rg 1 .2z P o ; E z wa ‚ie A po 577 jam Br | . 4 u “ ť U A f ct or a” Sitzungsberichte © Zprávy 0 zasedání der kónigl. král. hülm. Geselschali der Nisonsehallen © české společnosti nauk in Prag. v Praze. Nr. 2. 1875. Č. 2 Sitzung der mathematisch-naturwissenschaftlichen (lasse am 19. Februar 1875. Vorsitz: Krejčí. Prof. K. W. Zenger hielt nachstehenden Vortrag: „Ueber Catadioptrische Fernröhre und Aplanaten.“ Die bisherigen Bestrebungen der Analytiker und ausführenden Optiker vollkommen fehlerfreie Linsensysteme herzustellen, haben wohl zu einer hohen Vollkommenheit des Aplanatismus derselben geführt, ohne jedoch jene Grenze erreichen zu können, die das selbst; gesteckte Ziel ihrer Bestrebungen war, nämlich die chromatische Aberration gänzlich und die sphärische so weit als möglich in und ausser der optischen Axe der Linsensysteme zu heben. Die chromatische Abweichung anlangend bleibt bekanntlich stets ein secundäres Spectrum übrig, das umsomehr hervortritt, je verschie- dener die Einwirkung des stärker zerstreuenden Mittels, auf die Strahlen verschiedener Wellenlänge gegenüber jener des schwächer zerstreuenden Mittels ist. J Es wurden daher schon von Blair Versuche gemacht, um durch Erzeugung entgegengesetzt gerichteter secundärer Spectren vermittelst Flüssigkeiten eine vollständige Compensation auch des secundären Spectrums zu erhalten. Blair erwähnt Versuche, die er zur Herstellung auch von dem secundären Spectrum vollkommen freier Objective unternommen, und gibt in den „Transactions of the Royal Society of Edinburgh 1791“ ein Resumé derselben, aus dem hervorgeht, dass es möglich ist, zwei achromatische Linsensysteme so zu construiren, dass die secun- dären Farbenbilder jedes einzelnen von entgegengesetztem Charakter sind, d. h. bei ihnen ist die Ordnung der Farben in den secundären oJ 22 Farbenbildern eine umgekehrte, die Brechung aber geschieht in einem Sinne. Als Beispiel führt Blair ein Objectiv an, in welchem er zwei achromatische Objective verband, das erste aus Terpentin und Naphta, in sphärischen Glasschalen eingeschlossen, bestehend, das zweite aus Glas und einem stark zerstreuenden Oele. Das erste Objectiv wirkte als Sammellinse, das zweite als Zerstreuungslinse; das erste Objectiv wirkte .auf die grünen Strahlen stärker ein als auf die rothen und violetten, das zweite ebenfalls, jedoch noch bedeutend stärker. Beide gaben sonach ein gleich gefärbtes, jedoch ungleich starkes secundäres Spectrum für sich, in ihrer Verbindung jedoch hoben sie dasselbe vollkommen auf, indem die Brennweite der Zerstreuungs- linse in dem Masse grösser genommen wurde, in welchem das secundäre Spectrum bei selber stärker hervortrat, als bei der Sam- mellinse. Blair zeigte später, dass es möglich sei, auch zwei brechende Mittel zu finden, bei denen die Brechung verschieden, jedoch die Aenderung derselben für verschiedene Wellenlängen vollkommen pro- portional für beide fortschreite, so dass ein secundäres Spectrum nicht entstehen könne, und daher beide zu einer absolut achroma- tischen Verbindung vereinigt werden können. Indem er Salzsäure zu einer Auflösung von Antimonchlorid setzte, erhielt er diese Combination; für das Speetrum dieser Lösung war nämlich das Zerstreuungsverhältniss identisch für alle Strahlen mit dem Crownglas, ja durch vermehrten Zusatz von Salzsäure konnte sogar eine Uebercorrection durch ein secundäres Spectrum im ent- gegengesetzten Sinne erhalten werden. Blair behauptet, auf solche Weise Objective erhalten zu haben, deren Licht wie durch Spiegelung absolut farblos war, und er habe ein vollkommen achromatisches Objectiv von drei Zoll Oeffnung und nur neun Zoll Brennweite her- gestellt. Selbst unsere vollendetsten Aplanaten nach Ablauf von nahezu einem Jahrhundert haben es nicht über das Verhältniss von 1:10 für Fernröhre und von 1:4 bis 3’/, für photographische Objective gebracht, die jedoch dann aus zwei achromatischen Doppelobjectiven bestehen und nicht wie Blair's Objectiv mit dem Oeffnungs-Verháltnisse von 1:3 bloss aus zwei Linsen. Es scheint mir daher nicht unwichtig dieser älteren Versuche Blair's zu erwähnen, um zu zeigen, dass schon vor nahe einem Jahr- hundert die Möglichkeit vollkommener Achromasie und die Con- 23 struction sehr grosser Oeffnungswinkel bei Linsensystemen nach- gewiesen und auch ausgeführt worden sind. . Erst in neuerer Zeit hat man sich diesem Gegenstand wieder zugewendet, indem man das Haupthinderniss der Durchführung, nämlich die Anwendung von Flüssigkeiten, welche in der Praxis durch die Temperaturänderungen sehr ungünstig influeneirt werden, durch Auffindungen von festen brechenden Mitteln gleicher Eigenschaft zu umgehen suchte. Man glaubt in dem titanhältigen Glase ein solches Medium gefunden zu haben, das ein stárkeres Brechungs- und Zer- streuungsvermögen besitzt als Crownglas, und dabei ein ganz gleiches Zerstreuungsgesetz für die verschiedenfärbigen Strahlen des Spectrums befolgt, sonach die Möglichkeit gewährt, durch Combination. bloss zweier Linsen absolute Achromasie zu erhalten und den Lichtverlust möglichst gering zu machen. Zu dieser Vervollkommnung unserer Objective tritt nun die durch 'Steinheil’s Arbeiten im Gebiete der praktischen Optik aufge- fundene Möglichkeit einen hohen Grad von Aplanatismus durch sym- metrisch angeordnete Linsensysteme zu erlangen. Zuerst construirte Steinheil ein sogenanntes Periscop, bestehend aus zwei ganz gleichen Linsen, deren äussere Flächen in derselben Kugeloberfläche lagen ; später wandte er statt dieser einfachen zwei achromatische Doppellinsen an, bestehend aus zwei verschiedenen Sorten von Flintglas, so dass er das secundäre Spectrum, wenn nicht ganz vernichten, doch in ähnlicher Weise wie Blair, sehr weit herab- mindern konnte. Wenn nun auch zugegeben werden muss, dass auf diesem Wege photographische Objective von grosser Vollkommenheit erzielt worden sind, so hat diese Correction secundärer Spectra doch in der zweiten Richtung, nämlich für Fernröhre noch wenig nützliches geschaffen ; ja ist nicht einmal versucht worden, da die Anwendung vierfacher Linsen einen sehr bedeutenden Lichtverlust im Objective selbst be- dingt. Wäre es sonach möglich durch die Combination der von Blair und Steinheil versuchten und theilweise durchgeführten Constructions- prinzipien die Aufhebung der secundären Spectra und den Aplana- tismus in und ausser der Axe für Fernröhre zu erreichen, so würde damit gewiss eine wesentliche Verbesserung derselben und eine Ver- stärkung ihrer Leistungsfähigkeit namentlich für feine und licht- schwache Objecte erzielt werden, welche es gestatten würde : 1. die Oeffnungswinkel sehr zu vergrössern ; 0% «) 24 2. die Helligkeit und Schärfe des Sehens, in Folge der ver- grösserten Winkel, unter denen die Randstrahlen die Axe schneiden, sehr zu heben, und die Fernröhre so den photographischen Objectiven in ihrer Leistungsfáhigkeit mehr zu nähern, als bisher möglich war; 3. die Anwendung des Fernrohres zur Momentan-Aufnahme von Astrophotographien zu erleichtern. Steinheil suchte zwar in neuerer Zeit durch Ausdehnung seines Constructionsprinzipes auf astrophotographische Objective ein voll- kommen achromatisches und aplanatisches Bild der Himmelskörper zu erzielen ; allein die in seinen neuesten Preiscouranten aufgeführten Objective haben eine Brennweite von 74 Zoll bei 4 Zoll Oeffnung, also ein noch ungünstigeres Verhältniss für die Helligkeit der Bilder, als Frauenhofer bei seinen Fernrohrobjectiven 1:14 bis 15, und Plössl bei seinen Dyaliten 1:10 bis 11; es ist diess Verhältniss selbst noch bei photographischen Objectiven 1:4 bis 7, während Blair bei einer nur doppelten Linse das Verhältniss 1:3 erzielte! Es scheint daher der Mühe werth, die Möglichkeit vollkommen achromatisirter und dabei in und ausser der Axe für die sphärische Aberration corrigirter Objective näher ins Auge zu fassen. Die Unmöglichkeit von den Künstlern Objective für grosse Re- fractoren zu erhalten, die bei mässigen Preisen den an sie gestellten Anforderungen an Schärfe und Lichtstärke vollkommen entsprechen würden, hat in neuerer Zeit durch die Bemühungen Foucault’s in Paris und Browning’s in London zu einer erneuten Aufnahme der Reflectoren mit parabolischer Krümmung geführt, und die Leistung derselben bei sehr ermässigten Preisen gegenüber jenen der Refrac- toren gleicher Oefinung hat allgemeine Befriedigung hervorgerufen ; umsomehr, als ihre Brennweite bei gleicher Oefinung merklich ge- ringer, als jene der besten Refractoren, und ihre Lichtstärke be- deutend grösser ist, weil der Verlust durch Absorbtion und Reflexion an den Linsenoberflächen bei Refractoren, wenn nicht grösser, als der Verlust bei der Reflexion an nur einer, höchstens zwei ver- silberten Glasflächen, so doch nicht viel verschieden ist. Schon Herschel schätzte die Leistungsfähiskeit seiner Metall- reflectoren, die den Silberspiegeln der Jetztzeit bedeutend an Politur und Reflexionsvermögen nachstanden, in der Weise, dass er einen Reflector seiner Construction gleich schätzte einem Refractor, der eine 1'25mal grössere Oeffnung hat, also ein Oeffnungsverhältniss wie 4:5. 25 Die versilberten Glasspiegel reflectiren etwa 75 Prozent des einfallenden Lichtes, der beste Refractor lässt durch sein Linsen- system kaum mehr als 60 bis 66 Prozent des einfallenden Lichtes durch; dazu kommt noch der kürzere Focus der ersteren. Nach dem von Herschel aufgestellten Verhältnisse würde ein Refractor gleicher Leistungsfähigkeit, wie sein vierfůssiges Spiegel- telescop eine Oeffnung von 5 Fuss haben müssen, und Lord Rosse’s Spiegeltelescop von 6 Fuss Oeffnung würde aequivalent sein einem Refractor von 7'/, Fuss Oeffnung; dieses Verhältniss würde sich gegenüber den neuen Glassilberspiegeln noch ungünstiger für die Refractoren heraustellen, und es kann daher gar kein Zweifel sein, dass die catoptrischen Fernróhre in Bezug auf Leistungsfähigkeit, Leichtigkeit der Herstellung und den Preis stets die Oberhand werden behalten müssen ; denn der Ueberschuss an Leistungsfähigkeit gegen- über den Refractoren gleicher Oefinung kann ja immer für Ver- mehrung der Helligkeit, Erweiterung des Gesichtsfeldes und so weiter benützt werden, wenn die Vergrösserung des Refractors dieselbe bleibt, wie am Reflector. Ich glaube daher, dass das Maximum der optischen Leistungs- fähigkeit unserer Telescope nur dann zu erzielen sein werde, wenn man die Vorzüge der catoptrischen und dioptrischen Systeme com- binirt zur Anwendung gelangen lässt, d. h. in catadioptrischen Seh- werkzeugen. Zu diesem Behufe braucht man nur in Erwägung zu ziehen, dass, wenn auch den Linsensystemen bisher ein mangelhafter Achro- matismus und grössere Lichtabsorbtion anhaften, sie dafür. Mittel gewähren, in und ausser der Axe die spährische Aberration zu corri- giren, was bei Anwendung blosser Reflectoren ein Ding der Unmög- lichkeit ist, indem dann parabolische, elliptische und hyperbolische Spiegelgestalten erfordert würden, was für unseren gegenwärtigen Stand der ausübenden Optik unerreichbar ist. Aber selbst an den parabolischen Spiegeln haftet der Uebelstand, dass sie als Fernrohr- objective nur für leuchtende Punkte in unmittelbarer Nähe der opti- schen Axe aplanatisch sind, hingegen keineswegs ausser der Axe selbst, wenn der betrachtete Gegenstand eine merkliche Ausdehnung hat, d. h. kein mathematischer Punkt ist. Es folgt daraus mit Nothwendigkeit, dass man parabolische Spiegel, wie sie gegenwärtig ohne weitere Correction als Fernrohr- objective angewendet werden, noch nicht als das Maximum der opti- 26 schen Leistungsfáhigkeit und Prácision der Reflectoren betrachten kann, selbst wenn man absolut genaue parabolische Flächen erzeugen könnte ; und daher hat Foucault bei der Auffindung seiner Retouchir- methode darnach gestrebt, seinen Spiegeln weder eine sphärische, noch. parabolische, sondern eine experimentale Form zu geben, ge- eignet, die noch restlichen Fehler der Aberration von Lichtstrahlen ausser der Axe und der sphärischen Aberration der Ocularlinsen gleichfalls zu heben. Allein abgesehen davon, wird diess doch nicht bloss von der ausgezeichneten Methode, als vielmehr noch in höherem Maasse von der Fähigkeit und Sorgfalt des Künstlers abhängen. ‘Es ist fest- zuhalten, dass die einzige Fläche, die mit Verlässlichkeit und nahezu mathematischer Genauigkeit in Bezug auf die Krümmungshalbmesser hergestellt: werden kann und die auch bei Linsen allein BUSHEBENRFE Form die Kugelgestalt ist. Hieraus ergibt sich, dass ein catadioptrisches Objectiv, d. h ein sphärischer Spiegel in Verbindung mit einem vollkommen achromati- schen Correctionssysteme von ebenfalls sphärisch gekrümmten Linsen allen Anforderungen, in Bezug auf Achromatismus, Aplanatismus und Helligkeit werde entsprechen können. Der spbárische Concavspiegel würde durch eine Doppellinse corrigirt, die in sich selbst frei von chromatischer Aberration, als auch von secundárem Spectrum, zugleich die sphärische Aberration in und ausser der Axe zu corrigiren hätte, so dass ein dreifaches catadioptrisches Objectivsystem entstünde, dessen Focus jede Länge gegenüber seiner Oeffnung besitzen könnte, da die chromatische Aberration desselben vollkommen Null, die sphärische aber, durch die Linsen, deren Abweichung entgegengesetzt und bekanntlich viel grösser als bei Spiegeln ist, nahezu in jedem Betrage corrigirt werden kann, ohne dass dadurch glücklicherweise die vollkommene Achromasie des Linsensystems für sich alterirt würde. Diess wird, wie später nachgewiesen werden soll, dadurch er- reicht, dass: 1, eine negative TER die sphärische Aberration des grossen concaven Spiegels vollkommen corrigirt, ja sie kann dieselbe über- corrigiren, um die positive sphärische Aberration der folgenden achro- matisirenden Sammellinse nicht allein, sondern auch die restliche der ebenfalls mit positiver sphärischer Aberration behafteten Óculare in ähnlicher Weise, wie Foucault es that, mit zu corvigiren ; 97 2. der vollendeteste Grad der Achromasie wird offenbar erreicht, wenn beide Medien der Linsen ein und dasselbe Zerstreuungsgesetz für farbige Strahlen befolgen. Absolut ist diess nur möglich, wenn beide aus einerlei Material angefertist sind. Diess führt bei Berührung die Linsen jedoch auf die Bedingungs- gleichung = —q, wo p=g die Brennweiten beider Linsen bedeuten. Man kann sonach nur dann eine vollendete Achromasie erhalten, wenn die Combination beider Linsen, als Planglas wirkt: 1 1 1 er oh a. also | Fio die aeguivalente Focallánge des Linsenpaares, also unendlich gross ist. Betrachtet man die Linsen als ein System von Prismen, so sind beide Linsen, als symmetrische mit gleichen und entgegengesetzten brechenden Winkeln versehene Prismensysteme zu betrachten, und ihre Achromasie schliesst daher die Bildung eines primären und secundären Spectrums vollkommen aus. Die Focallänge des Spiegels und seine absolute Achromasie wird daher durch die Einschaltung zweier homofocaler, gleich dicker, aber entgegengesetzter Linsen, einer concaven und einer convexen nicht im mindesten afficirt werden ; und es wird nun bloss von der Wahl der Krümmungshalbmesser abhängen, die sphárische Aberration des Concavspiegels zu corrigiren oder auch in beliebigem Betrage überzucorrigiren. Dazu würde bezüglich der sphärischen Aberration nur eine concave Linse genügen, allein es ist klar, dass die Achromasirung noch die zweite convexe unbedingt erforderlich macht, zugleich kann aber dann: 3. der Concavspiegel und die Concavlinse zusammen als ein positives Linsensystem, und in ähnlicher Weise wie diess bei den photographischen Objectiven der Fall ist, die positive Hinterlinse als. zweites positives System betrachtet werden, welches in geeigneter Weise zu construiren ist, um dem Bilde die Krümmung zu benehmen, und zugleich eine grössere Tiefe, der Schärfe, d. h. Deutlichkeit für verschieden entfernte Punkte des Gegenstands zu geben, als diess bei den Fernröhren bisher der Fall war. Herschel und Gauss haben zwar den Weg gewiesen, wie die Krümmungen einer Doppellinse zu wählen seien, soll Krümmung. des Bildes vermieden und für ver- schieden entfernte Gegenstände nahezu gleiche Schärfe bei derselben 28 Oculareinstellung im Bilde erzielt werden, allein bei beiden geschieht diess auf Kosten des Oeffnungshalbmessers des Linsensystems, indem Herschel’s erste Objectivlinse eine ungleich convexe, bei Gauss sogar eine convexconcave Krümmung haben müssen. Littrow hat später bei Berechnung seiner Doppelobjective zwar der Forderung grösst möglicher Oeffnungswinkel durch Anwendung gleichseitig biconvexer Flächen der ersten Linse Rechnung zu tragen gesucht und zwar sowohl bei berührenden Linsen, als auch bei dia- lytischen Objectiven, allein die Flachheit des Bildes und die Tiefe der Schärfe kam bei der Rechnung nicht in Berücksichtigung. Erst Petzval’s Arbeiten und Rechnungen, die namentlich für photographische Objective von Voigtländer, Busch u. a. Anwendung fanden und sich bewáhrten, zeigten die Bedingungen, unter denen ein Bild höherer, als zweiter Ordnung, wie durch die Formeln von Herschel, Gauss und Littrow erzielt werden kann. Die Anwendung von mehrfachen Linsensystemen wird daher stets das einzige Mittel sein, in hohem Grade ebene und Tiefe der Schärfe besitzende Bilder zu erlangen, es wird aber ohne Zweifel das von Littrow eingeführte dialytische Prineip den Vorrang haben. Die Fehler im Glase und die Schwierigkeit der Herstellung grosser vollkommen gekrümmter Linsen, so wie noch erübrigende Fehler sind leichter zu vermeiden, indem man die Stellung des nahezu richtig gestellten Systems der Correctionslinsen um sehr wenig in der einen oder anderen Richtung gegen den Spiegel zu ändert, ohne ihre gegen- seitige Lage im geringsten zu verändern. Die Reste sphärischer Aberration können dann beliebig ver- nichtet, sogar etwas übercorrigirt werden, um die unvermeidlichen Fehler der Oculare mitzucorrigiren, ohne aber die absolute Achro- masie des ganzen Systems zu stören. Um einen Begriff von der Art und Weise zu erlangen, in der beide Correctionen erzielt werden, sei die Focallinge des Concav- spiegels 9,, die der ersten Correctionslinse, welche eine Zerstreuungs- linse sein wird — 9,; die der zweiten Correctionslinse, welche eine Sammellinse sein muss — 9,, so ergibt sich für die Achromasie der Axenstrahlen die Bedingungsgleichung: BT ee ic Bas P3 P, 03 D Ag” Wo &, &, © die zu den Focallángen 93, 25, 2, und den Gegen- standsweiten a, @,, a; gehörigen Vereinigungweiten, @,, ©, und @,. = 29 dm, dm, dm die Zerstreuungsverhältnisse, ře der Linsensy- 1-1’ M) Ra steme bedeuten. Obige Formel gilt für drei Linsen, da nun eine Linse durch einen Spiegel ersetzt wird, so ist ©, = 0, ausserdema, = ©, 04, =Pı und bei der Berührung der unendlich: dünn gedachten Linsen ist ferner, wenn <, der gemeinsame Abstand der Linsen vom Spiegel ist — A == — < und a, = — 4, sonach: Teile 2 UH (= v) uh Pápa o de, = — a nn nn = —0, und endlich Dow PP 2%» Do, also a; —pi— 4 =— m. Das Bild entsteht also am selben Orte, wo es ohne das Linsen- system vom Concavspiegel entworfen wůrde, es ist auch vollkommen achromatisch; da die äquivalente Focallänge des Linsensystems unendlich gross ist, so wirkt es wie ein Planglas, und es wird nun von der Erfüllung der Bedingungsgleichung für die Aufhebung der sphärischen Aberration in der Axe abhängen, welches die vier Krüm- mungshalbmesser des homofocalen Linsensystems sein müssen. Die Wahl derselben, so wie die des Glases, aus denen beide Linsen zu construiren sind, wird nun noch die Erfüllung folgender Bedin- gungen möglich machen: \ 1. Verringerung der Absorption zu einem Minimum durch An- wendung sehr weissen Flintglases oder Bergkrystalls, durch letzteren würde auch die chemische Kraft des Focus zu astrophotographischen » Zwecken sehr bedeutend erhöht, da der Bergkrystall die chemischen Strahlen fast vollständig durchlässt. © 2. Absolute Coincidenz des optischen und chemischen Focus, wie bei Anwendung blosser Spiegel, oder bei sehr gut für den che- niischen Focus corrigirten Linsensystemen, Doch ist bei diesen die Coincidenz der chemischen und optischen Foci nicht absolut, sondern die Einstellung auf das Bild erfolgt bei den besten bisher bekannten photographischen Objectiven immer in einer Ebene, die mehr oder minder mitten zwischen der optischen und chemischen Focalebene liegt. Die absoluteste Schärfe photographischer Aufnahmen und die grösst möglichste Leichtigkeit der Einstellung sowie die ‚grösste Helligkeit der optischen Bilder wird die unmittelbare Folge dieser 30 Einrichtung sein, da offenbar alle Strahlen des Spectrums zur Bildung des Bildes beitragen. 3. Durch eine passende Wahl der Krümmungshalbmesser der homofocalen Linsen kann ähnlich, wie bei photographischen Objec- tiven die Krümmung des Bildes behoben und demselben die für photo- graphische Zwecke nöthige Flachheit ertheilt werden. i Die Planheit des Bildes kann erzielt werden: 1. durch einen passenden Krümmungradius ; 2. durch eine passende Stellung der Linsen gegen einander ; 3. durch Anwendung von Blenden. Letzteres Mittel könnte höchstens im Nothfalle zur Correction der restlichen Unschärfe angewendet werden, da €3 immer nur auf Kosten der optischen und chemischen Intensität der Lichtbilder ge- schehen wird. Die unter 2. angeführte Verstellung der Linsen gegen einander kann nicht Platz greifen, da dadurch der Achromatismus der homo- focalen Linsen alterirt werden müsste, und es könnte daher bloss eine Verrůckung des ganzen Linsensystems gegen den Concavspiegel versucht werden. Dieses Mittel, so wie hauptsächlich die Wahl der Krümmungs- halbmesser beider Linsen wird einen genügenden Spielraum für die Correction in Bezug auf Planheit und Tiefe der Schärfe darbieten. Da eine concave Linse die entgegengesetzte Bildwölbung gibt wie eine convexe Linse, so kann die eine den Wölbungsfehler der anderen corrigiren. Die Wölbung des Bildes nach entgegengesetzter Richtung ist viel stärker, wenn dem als Sammellinse zu betrachtenden Concav- spiegel die hohle Fläche einer Zerstreuungslinse oder doch, die vertieftere zugekehrt ist, als wenn die ebene Seite bei einer plancon- vexen oder die convexe bei einem Zerstreuungsmeniscus zugewendet ist. Fig. 1. Wären die Bilder beider Linsen gleich / Z gewölbt, so würden sich ihre Wirkungen bei / a gleichem Brechungsindex aufheben, d. h. ein | Dna vollkommen planes Bild entstehen. en Es ist nun klar, dass man durch eine vs stärkere Krümmung der Vorderfläche der Zer- streuungslinse, da Linsen sehr bedeuten1 stár- kere sphärische Abweichung als Spiegel haben, die Krümmung des Pfeils des Concavspiegels übercorrigiren kann, (selbst um ihren ganzen Betrag), so dass die concave Form des Pfeils in die con- sl vexe a’ db“ überführt wird, und hierauf durch die, äquifocale und passend gekrümmte Sammellinse‘ vom selben brechenden Materiale, die Rückkrümmung hervorbringen in dem Masse, dass ein absolut ebenes Bild erscheint; in der Durchführung wird es jedoch vor- theilhafter sein, nicht so weit‘ zu gehen, sondern noch einen Theil der Convexität des Bildes bestehen zu lassen, um die von den Ocu- laren erzeugte Concavität damit auszugleichen. Da aber die Wirkung der Ocularlinsen, gegen jene des als Objectivlinse: zu betrachtenden Tripletsystems,, nämlich Concavspiegel und -die beiden homofocalen Linsen sehr klein ist, so wird es vortheilhaft sein, von der Conve- xität so viel im Bilde bestehen zu lassen, als nöthig ist, um für die stärkste Vergrösserung der Ocular-Linsensysteme völlig ebene Bilder zu erzeugen, denn bei geringen Vergrösserungen wird eben die kleine überschüssige Convexität, die dann nur partiel gehoben wird, nicht merklich Eintrag thun. | Dieser Theil der Correction, der: sehr klein ist, wird nun mit Vortheil durch die Verschiebung des gesammten Linsensystems gegen den Concavspiegel zu erreichen sein, indem man allenfa'ls für jedes Ocularsystem besonders die Ebenheit des Bildes wird hervorbringen können, auch wird man für photographische Zwecke, wo in der Regel im Focus selbst photographirt wird, diese Correction bis zur völligen Ebenheit treiben können, indem man die Linsen etwas verschiebt. Praktisch genommen wird jedoch, diese Verschiebung nicht sehr zu empfehlen sein, wenn nicht sorgfältig gegen etwaige Decentrirung der Linsen und des Spiegels vorgesorgt ist. Die Hauptsache wird daher immer die Wahl der Krümmungshalbmesser bleiben, und die Correction durch Verschiebung umso weniger nothwendig erscheinen, je weiter man durch diese die Verfláchung des Bildes getrieben hat. Einen Leitfaden werden wir hiebei wieder durch die Näherungs- formeln für’ Axenstrahlen und ihre 'sphärische Aberration erhalten, Diese ist für drei Linsen, da man den Spiegel als Sammellinse be- trachten kann, wenn man statt der für eine Sammellinse und Parallel- Strahlen und unendlich ‚dünne Linsen giltigen Aberration, diejenige des Concavspiegels einsetzt: 2 2 2 2 2 už a,? & d,2a ne 2 1 A 2 2 2 3 —— = el P- = T ruda Pa: Fa 3, er . a, M Woriů: 4m ©; 6 ŽP 4240 U — v M 03 Z — 4; P; 4 a, m ’ R . n (A — Ps zu setzen ist, hieraus ergiebt sich aber: 03 — DP u a P? om: und da 9, = Ps; A orné arm el bi 2D m pa TBR)ÁP:—% P2 — 4, KL. V 4 Žedkshad lh U; Pa + ká hd ( a ep a — a,, also endlich: Ba et, ) 224, ) 9, =— ae? = P+ = V ře Ri = 0, in dieser Gleichung bedeuten die Grössen P, ©, R die Coěfficienten der sphärischen Ab- weichung jeder einzelnen Linse, und sind Functionen des Brechungs- Exponenten, der Krümmungshalbmesser, und der Brennweiten und Bildweiten von der Form: FR (6 har $b): u, A Us = (7 sb gp En) p r M < né MS ), wo: P3 43 G3 P3 Le A An—1)” oz VÁ [2 te el und die Grössen a, «,p die bereits oben angeführten, Ru 0,6 ur T die Werthe haben: _ 4+n—2n? 8720 —DH T) Rp n(2n + 1) — nm +9) po nV (4n— 1) An — Dm+2) Ist nun die erste Liuse durch einen Concavspiegel ersetzt, und fallen Parallelstrahlen auf denselben auf, so wird wegen a, =», G =Pp,, das zweite Glied in der Gleichung für P, nämlich: a jE — 0, und das erste Glied ist zu a,Pı ersetzen durch den Ausdruck der sphärischen Abweichung eines die Ausdrücke für © und R nehmen unter h 1 Concavspiegels: Bp den gegebenen Voraussetzungen folgende Werthe an: = Mh, UV, (Da — 42) Pa G" py? 33 R — Lei U; Vz Pr 0303; exponenten für beide Linsen n, —=nr, einander gleich sind, so ist auch: W = W und vy =, folglich: „ und da die Brechungs- er! 3 + 2 und setzt man für Da“ 030; az, ©, aus den vorstehenden Gleichungen ihre Werthe, so kommt: és PM Udz er RUE Ua te p — 4) 2" 00 Po? Da" und endlich ist: 1: p = a 2 WA k u A KL Be 2 RO (REV Pla > 2/2 23 = 9 = — 47, (ap; a,? Fl pa? ) woraus sich als Bedingungsgleichung der Aufhebung der sphárischen Aberration ergiebt: Hi l nl Mad, — Woha ) -7 r Da“ a úz er N a,? U, Da (4, — 4) = = ‚da nun: = A, —Ppı Au, , Be 1 h ní (4, — 45) = P R T V AA Setzt man das Verháltniss A kids des Linsensystems ; 5 eh vom Concavspiegel zu seiner Brennweite = 80.186: 1 ET PILENS BiP—d;)tT Von den Grössen dieser Gleichung ist w,, p, gegeben, und Ay, A, so wie p, und d, können dem Zwecke entsprechend gewählt werden. Es ist sonach: Pan — (A = u (4, — 43) De —8(1— 0,)*n, (A —,) m Dr DM woraus sich die Brennweite der Linsen ergiebt, wenn man das Glas für dieselben gewählt, ihre Form zur Erreichung eines ebenen Bildes 3 = 2 Vi, — m) — 0,)*; 34 passend angenommen, und ihre Distanz vom Spiegel so gewáhlt hat, dass folgenden Bedingungen Genüge geschehe: 1. dass sie dem Concavspiegel nicht, zu nahe fallen, weil. sonst. ein grösserer Theil der Centralstrahlen. durch die Linsen bei der Herschelschen Einrichtung oder durch den Planspiegel bei der New- tonschen Einrichtung des Telescopes verloren ginge, oder das Gesichts- feld verringert werden müsste. 2. Dass es möglich sei die Oculare für die Herschelsche Form, und bei der Newtonschen Einrichtung senkrecht zur Rohraxe anzubringen. 3. Dass keine zu grossen Krümmungen für die Correctionslinsen in Folge ihrer grossen Entfernung vom Concavspiegel resultiren,, weil sonst Reflexe den sogenannten Lichtfleck hervorbringen könnten, was besonders für astrophotographische Zwecke die Reinheit des Bildes sehr beeinträchtigen würde. Setzt man z. B. die erste Linse concav voraus, so wäre -die vortheilhafteste Form zur Vermeidung starker Krümmungen die gleich- seitig concave, weil diese bei gegebener Brennweite den grösstmög- lichen Krümmungsradius zulässt und auch das grösstmögliche Ge- sichtsfeld darbietet; doch können andere Rücksichten eine mehr oder weniger davon abweichende Form erforderlich machen. Es muss nämlich die Differenz A, — 4, für einen bestimmten Linsenabstand vom Spiegel d, = Zn, also für ein gegebenes 1—9, yd! möglichst gross werden, weil sonst die Brennweite p, gegen p, sehr klein ‚ausfallen. und starke Krümmungen beider Correctionslinsen die Folge sein würde. Die Gleichung: 3 M = = 2(1— 9) V ü,(A, — 4;) (1—9,) zeigt diess deutlich. 1 Da nun +YA,— Tr AR Va wenn die Concavlinse M 27; ayT U gleichseitig genommen wird, also A, = 1- LTR, O Sed r er Sr o dal o unserem Falle aber a, einen negativen Werth orbě so wird: G Pi“ a’—+ a, EE lé G — U Ebenso wird, V A A s win RER 2 \ Da und nachdem: z YK a, r 03 Z — 0; 03, ist, so kommt 1 6 a, « vazi = JL, nky Pl lodi ot) 9M,8y610 R; gr ar | ae u a, ) (a, + u)t 35 bl u 020? ar DOS OE 1 : wo den inversen Werth des ersten Krümmungshalbmessers der 3 dritten Linse, 5 hingegen den inversen Werth des hinteren Krüm- 3 mungshalbmessers derselben Linse bedeuten. Für diesen zweiten Halbmesser hat man die Gleichung: RL! G Pr EN, wegen , a, nd =—@, Daher Audnstanfr lupgl = ruhe Her m xi l 9 Gry n=ihe-b=ž Hieraus findet man schliesslich durch Substitution: i = 8(L— ul = (==) -- + =) 0 — 0 Nun ist aber Lb- = a en Er RER ir — 4 (W — A); — al Da N. Ma (8) ER oj PR od) 1 = 81 duj(5 IN = + = a U + Dz x P = | o—_ Pa — Ag Ir caj“ 1) = 8— (52) | ee P} 4 2 Pi og“ | de, Ma (42 _ _a\\ 1 Er di (© JM 0 ) ME: obsli 9 a „| Ze) ra) [TI PT a8 č Mean fa -© +slž z l ) a Aj ER ae ee ar P i AT Ji we e nn ’ Nun ist: — 0, =p, — A, =pill — d), ‚folglich: TV) En = gu(l— o|(* n, nazí te) + 4 2 Porno ar E en pl | Nimmt man die Brennweite des Concavspiegels zur Masseinheit, so ist: 9%?’ —8u(l1- (ee) me ze) (2) 65 a = | Diese Gleichung ist in Bezug auf p, öffenbar dten Grades, und kann rasch genug nach einiger Transformation durch die Näherungs- Methode aufgelöst werden, wenn man noch in Bezug auf den zweiten Radius eine Supposition macht, die zweckentsprechend ist. Noch einfacher wird aber die Lösung, wenn man umgekehrt verfährt und P+; 1—9, so wie die Grössen G, o, r als gegeben voraussetzt, und den Werth von r, sucht, da die Gleichung zum zweiten Grade re- duzirt wird, dann ist: | P G— 0 " Er =): ak 2r u ZR 6— 4p, (6-- —+8u(1-9|(° er ie i: ‚ 1-0 m > ap af er o—ej' Mm , m’ (0—0 r 1- E - a 2r ) - (5 T pl hl ah Es muss aber sein, wenn 7; einen reellen nn haben soll: sk IR Be 8 > Su (1— 0)* Sr 2) ep + (7 ) ( or J=0 p 8u(° 2) 929,480 (572) 1—a*p,=8y(7) a0 ae a8), +84 (272) 1-99, >20) (1-98. Setzt man 1—d=p,, so treten die Strahlen aus der ersten Linse parallel heraus, so ist: —) P2’+8u(? sl =8u(“ Z Di" G— 07 > NÉ A l —— 2u( T ) Pa 1 rem o Zu z e Für gewöhnliches Crownglas ist n=153 0=02267 o —9=1'4334 u—=09375 6— 106601 109252 lí M Also ist: RER č z 1 nař I lán af Do > B 1975X 2:4005 IE 77501 09252 | | 1 ae hat BV A, ind daher ach 1—9< p, sein soll, so kann man setzen (—a4=*,, wo x eine Zahl, welche grösser ‚als die Einheit ist, [ vorstellt.‘ Dann ergibt die obige em „3 — 8u M 2, A (5) D2“ > u == B: =“ EE VE — L)=2 BE en a... Er (62 8) pm (ZZS) p; = p. ‚also ist für n=153 pla n a PVR ver ; setzt man 211 u WITTE 402 ID jj drnů) "P 4 5 1.4641 14641 4741 (P44X01 m 4741 (150.44) 4TAPX 144 | Fe ist She 1—08— V k EB BO aNd ie also etwas kleiner. ru TER? : RE M mý, kA- 07 1 493 jse o es wird: 1— o= 53 „ also ae. Me 535 nahezu i 0:8, was schon ‚genügend kleine Flächen für den ebenen Spiegel er- gibt. Doch könnte ‚man noch weiter, hierin gehen, und <= 12 setzen: aa 2,0736 20736 121 mar 4740 E48X0 2) 14741 X 1,96 rc ont ORBIG jaa men! BEN "ed FTIR 7a == 018505, er RER: ů Nimmt man 772,60 ist ee © Zápy VY AW: Jama ee -3 re 47418 @ 1) +1) , 42669 7 26668 4 1 V u > Die Grenzen der Brauchbarkeit liegen also Fe 21 und £—2, jedoch näher an der Einheit sind die Werthe für 1— d kleiner, daher diese z. B.: 2=1'2 vorzuziehen sind: 4 2:56 1 Für «= 133 = 5, wirdl — I 6541 sonach ö = 08473. Für den Brechungsexponent n=1'53 kann man diesen Werth als das Maximum der erreichbaren Distanz zwischen DI tionslinsen betrachten. = 01527, Berechnung eines catadioptrischen Objectives. Wir wollen von dem Werth für 1—d8—01527 oder d— 08473 ausgehen, der gross genug ist, um einen möglichst kleinen Spiegel anwenden zu können. Fig. 2, Die Brennweite des Concavspiegels sei gleich Hundert und die Oeffnung !/, derselben, also 25 Masseinheiten. | Die Grössen, die zu bestimmen sind, sind erstens die Oeffnungen der Linsen und daher auch des kleinen Spiegels. Ist y die halbe Oefinung des Spiegels, y, der Correctionslinsen, deren Oeffnungen gleich gross angenommen werden, so ist wegen des Gesichtsfeldes YY =: —A=1:1—0 y, =y(t - d)=01527 y = 3'8175, Da die Ränder der Linsen in Fassungen kommen, , so werden diese noch etwas weniger grösser zu nehmen sein. Hierauf findet man mit dem angenommenen Werthe von (1—9) n=21-)=$01N1= a 02036. Da nun die erste Linse gleichseitig biconcav angenommen wird, um das möglichst grösste Gesichtsfeld zu erhalten, so ist: hi op S K 1 T106" 106 r, Z R/=02158.'' 02036 = 39 ‚Die Halbmesser der zweiten eh T, und By: a man tů ate aus der Gleichung : r lo 1308 z hp Be 2°" EUER ŠÍ o Ji P o fee, TE = r, m 1-07 8u (1— Su lot nen 8. (A O Nun ist: Tě = : also kommt AROPA o i A u = 4 PK V ský R PS € S P- zo p kádr jší 3 ee =) há la v, a re Ad 164 ENT Yaea om are Bit. br svoji SER 1 — In: 64 a LINIE 1 Oy APM HER m = hi 1. 04150—02267 = 8 open, 0-1527 = 27 X 09875 X 0:1527 Haan une oa 58V 75600186, nen in LO yore 40445 36 (001888 288-1- 24297206- PET ČD ST 36X 40445 *' dieser Ausdruck ist imaginár, die angenommene Distanz © oder der Werth von 1—0d muss geändert werden und zwar letzterer. etwas grösser genommen werden ; setztman ec =] "2,80 wird 1— 0 =0 sci und d— 081405; m, = 12X 018595, diess gibt: ld Sme +- sam 2+ 6—0 ků TA = — +42- 2 ospj(ee = i an ge Be Pa. u jj ae 795 . ’ 1:6601 V 1:728 A vapo — 200) + — -146971049 x 24005 Y ik > — 0 +- 17284172785, 005 Maca m 018506 ET 018505 — 1469 Der imagináre Ausdruck náhert sich in diesem Falle noch mehr der Null, und kónnte daher dieser Werth vom r, als der Grenzwerth betrachtet werden desjenigen Linsensystems, das gerade noch die Fehler des Concayspiegels auf Null redueitt. Würde man das Glied unter dem Wurzelzeichen Null setzen, 0 18595; 1 005 maat 4-1: 2 40:25) 2-4005 — 83-719; d.h. der vordere, dem Spiegel 4* so würde 7; = — 40 zugewendete Krümmungshalbmesser wäre negativ und sehr gross, nämlich nahe 32mal die Brennweite des grossen Spiegels oder 1%; also nahezu 2mal der Krümmungshalbmesser des Spiegels, d. h. diese Linse könnte nahezu als planconvex angesehen werden, wiewohl sie eigentlich ein Meniscus mit sehr schwacher negativer, Krümmung wäre. Durch versuchsweises Einsetzen anderer Werthe für (1 — 0), also noch grösserer, wird man endlich auf ganz reelle Ausdrücke kommen müssen, jedoch wird dann der Abstand- der Linsen vm- Spiegel kleiner. Für 2, = Ví (1—9) wird nach obigem : je 114 14641 Pr = 4741 (14049) ATX V ai 214456; 5 113 už Hieraus ist: 1 _ 16601 14334 1831 | A 73 0214456 0:19496—1-—79X0 ze ei tr. = — 0:7741 0,7362 + N 0:86419 1-0:86418 3 73 mit Hinweglassung der Wurzelgrösse r, — + 12658228; also die Linse wieder nahezu planconvex. Setzt man endlich p, =1—6, also 2721, so dass die Strahlen die erste biconcave CorrectioSlindd parallel vářitskén: so kommt: 1 r- == 1741 —02193 A ka = ee rt oe ny 4 Er ey a ey: Bee: = 00079 + 000001, 1983ib | a Lost, m nod EY To xo8ea, 199624005 1/7 1 = 001 V 0000T8 FORTE sb zoldot 3 . il) obrjif 1 r + ahıritur -— st 9DIUM ( 21076130 = 092876, s 7 41 hieraus findet man den änderen Halbmesser R; durch die Gleichung: alt i wo: a = 441 = 058 k. jh 4741 Be: a, Ds = 9 M54= 107074 = A 8.9454 1:0767— 78687 R; m = 0120708 1 7.8687 0:53 (1'0767 —+0°92876) = 0 > X 89454 P; 1— 47411 oder P, = ar: wie früher. Nimmt man ein bestimmtes Constructionsbeispiel an, z. B. eines katadioptrischen Objectives von 100% Brennweite und 25 Oeffnung, so dass das Oeffnungsverháltniss 1:4 sei, was einer 16fachen Hellig- keit gegenüber den bisherigen Fernröhren entspricht, so sind die Dimensionen folgende: Brennweite des grossen-Spiegels -< . . 2, 100. Oeffnung desselben . . . a7 8 © 6 Sn, SE DE Brennweite beider orrästiomlinken “0... Ger Bas Da ní Open Oefinung derselben wegen des Gesichtsfeldes 2x, — 2x, — 5:4825m Halbmesser der biconcaven Linse — R,=—r, =1'06 X 2193 = 23:25” Vorderer Halbmesser der biconvexen Linse . R, = 120708" Hinterer Halbmesser der > Ae dy S VS Gesichtsfeld im Focus (Frauenhofer 24 =3935“) 24 — 14922“ Helligkeit im Focus (Frauenhofer — 1) - . h=16. Der Brechungsindex der Linsengláser hat offenbar einigen Ein- fluss auf den Werth von (1—6d) und »,, wie folgende Rechnung mit dem kleinsten Brechungsindex der Crownglassorten u==1%5 ergibt, dann-ist für =1;9, = (1—0). Den äussersten zulässigen Werth gibt die Gleichung : 1—0—p, = —— — 020892 J— 079108 42 Die nachfolgende Tafel gibt die Werthe von u 6—o und ( 2u 21428 2.0840 2:0280 19750 19244 18762 1:3302 17864 1:7448 17050 1:6666 du 00588 00560 00530 0:0506 00478 0:0460 00438 00416 010398 00384 c—o dló—vo) T 1'4285 1'4303 14320 14334 14351 1'4366 1'4382 1'4397 1'4413 1'4430 14444 18 t17 14 3% 15 16 15 16 17 14 09583 9-9468 0-9358 0.9252 0:9149 09051 08956 0,8864 0.8775 08689 0.8607 de (=) 22234 22823 589 D86 2:3309 685 23994 617 24611 585 2:5196 624 2:5820 567 2:6387 593 2:6980 601 585 21581 2:8166 78) yon n = 150 bis 1:60 T u 6 x 1 Ř log (52) 109g 2u log 1: | Da 0-34702 033099 0-67801 9-32199 020892 0-35838 031890 0:67728 932972 021024 036952 0-30707 0:67659 9-32341 0:21057 038010 029557 0:67567 932433 021102 039112 028431 0:67543 932457 021114 040134 027328 067462 932538 021153- 0:41196. 0926250 067446 932554 021161- 042138 025200 1:67338 9326602 021214 043104 024178 -067282 932718 021242 0:44060 023172 0:67232 932768 021265 044972 022187 067159 432841 021302 132 43 ‘Aus der voranstehenden Tabelle’ ersieht man leicht, dass sich P, mit dem Brechungsindex vergrössert, also die Distanz der Linsen vom Spiegel verringert, doch ist der Betrag der en zwischen n—15 bis 16 nur dp, = 000410. Eine Verkleinerung des Brechungsindex hat also ei be- deutenden Einfluss, hingegen wird sich mit verschiedenen Werthen von x dieser Werth merklicher ändern, jedoch darf man nach vorigem nicht zu weit in den Werthen von x gehen, wenn der eine Halb- messer r, nicht einen imaginären Werth bekommen soll. Es ist nämlich až 178) 14001) Die folgende Tafel gibt die Werthe von 3 | (O-TIRa@=-T für verschiedene Werthe von z=1 bis 29: x ologf(e) = f (©) x f(x) x f (+) x 10 000000 14 992783 1:8 993587 22 996432 2-6 999844 11 996549 15 992621* 19 994194 23 997259 2-7 000720 12 994528 16 992751 20 994885 24 998109 2-8 (001590 13 993359 177 993093 21 995214 25 998973 29 002471 Es tritt sonach ein Minimum dieser Function ein für <=1'5 und es wird der Minimalwerth von p, oder (1— 9) in diesem Falle für : n=150 15(1—6d)=p, = 020893 X 0:84374 =.0:17627;, 1—d= 011751; d=0'83249 n=153 15(1—0d)=p, = 021102 X 084374 — 0'17805; 1—0=011870; d— 088130 n=158 | 15(1—9) = p, — 021302 X 084374 = 017974; 1—0=011983; d— 088017 Diess zeigt, dass der Einfluss der Werthe von z auf die Distanz der Linsen und daher auf den Lichtverlust durch Deckung eines Theils der Spiegeloberfläche ein viel bedeutenderer ist, als der des Brechungsindex der Linsensubstanz; es würde übrigens auch gar nicht räthlich erscheinen weiter- als 08 bis 0:9 der Focallänge des Concavspiegels die Distanz der Linsen vor demselben zu vergrössern. Nachdem die Näherungswerthe für d, ?,, P; und die Halbmesser Ya, R, und r,, R, gefunden sind, kann die Rechnung mit denselben x (1—9)=p,= M trigonometrisch © mit Berücksichtigung der Linsendicken', wiederholt werden- und die gefundenen Werthe der Rand- und, Centralstrahlen müssen. genau genug zusammenfallen. Ist, diess nicht der Fall;o so wird der Werth 9», etwas geändert, und mittelst der Differiential- gleichungen die Aenderungen der Radien dazu berechnet, wozu die Näherungsformeln‘\-genau ‚genug sind, diese» Aenderungen werden in die trigonometrischen Formeln eingesetzt, und die Rechnung so. lange wiederholt, bis hinreichende Uebereinstimmung stattfindet.- mov Da: so ergibt sich: z ey zh TR | En TEE vr — —+——. ) dr, = — — 2 ( 3 m ata" : ka Par Bu = Pr 21 JA spin. Bierchen | EDER a) | dp 2( © 1 nr B Yz Für Kahn‘ wird der Ausdruck ‚unter dem, else Null, also », = wa folglich : E: 1 h Ares dp, _ F OP = oo, also dr, =D; weil, wie oben gezeigt worden, der Werth von = durch Null hin- i f 3 N JI durchgeht, also 7; nahezu oo wird ; in diesem Falle ‚ wird. also die Linse stets nahe planconvex sein,, d. h. der: eine ‚Radius sehr „gross positiv oder negativ gegen den anderen. ormalote Für andere Werthe von «, als .w-=1 zeigt der Rádits F, nur geringe Aenderungen gegen p,; auch: ist: ein etwas- abweichender Werth des Brechungsindex des Crownglases nur von probnkgnáí Ein- fluss, wie oben gezeigt worden: | 45 Hat’ man so“dié Halbměšser“ cortidirt und stimmen die Werthe der trigonometrisch berechneten Strahlen in der Axe und vom Rande überein, so wiederholt man noch die Rechnung mit einem etwas, ge- änderten Werth’ des Eihfallswinkels der Rand- Fig. 3. * strahlen, z. B. für die Sonne wäre dieser ” "® 2 Winkel :ausser-der Axe ‚etwa: 16° ebenso! für (| den Mond. (Wegen -der unendlichen Entfernung: gegen die Spiegeldiménsionem kann: man- aoc- und doc als: congruente und. gleichschenklige.::' Dreiecke betrachten, man: fůgt also;einfach:Žuc+- dem Winkel:z des Randstrahles vom Centrum der Sonne -auf -den -Spiegel gezogen: mit dem Krümniungshalbmesser af. desselben: noch: den Betrag: von 16‘ rány und +sucht die -Werthe der: Veréinigungsweite: dieser: Randstrahlen ; ümı sicher zu gehen, : nehme; inanı den doppelten»oder: dreifachen, Werth von: 16’, also\etwäant/,, 4 oder: 1°, als diese“ Aenderung an. Die Ab- weichung, die man so erhält, ist)‚ein! Mass der upete des Bildes ausser der Axe, Gehoben ono sie werden, 50; tao ein (ganz ehenti Sehfeld re- sultirt, indem man: 1. Die beiden homofocalen Linsen ‚von einander, trennt, wodurch die Wege der Randstrahlen mehr geändert, werden, als jene. der Cen- tralstrahlen ; da aber leicht wieder chromatische Aberration entstehen kónnte, wenn das Glas stark lichtzerstreuend wirkt, so muss man sehr schwach brechende und zerstreuende Glassorten , zu den Linsen wählen, z. B. Bergkrystall oder schwach brechendes Crownglas. 2. Durch Aenderung. der Linsengestalt "namentlich ' hat der Meniscus die Eigenschaft ausser der Axe die‘ Abweichung durch die sehr grosse Verschiedenheit seiner Dicke in den verschiedenen bre- chenden "Zonen zu corrigiren; ‘daher wurde er von Steinheil bei photögraphischen Objectivén mit grossém Felde, z. B. dem Periskope, von Bůsch' für" sein Pantoskop, von Dallmeyer für die Rectilinearlinse fast 'äusschliesslieh ‘zur Anwendung gebracht. Aehnlich vorgehend, könnte dann das Correctionssystem auch aus einem oder zwei Mo- nisken bestehen, da die 'Halbmessér ganz willkührlich gewählt werden können; . die’ Aufhebung des Chromätismus beruht nur auf der glei- chen 'Focallänge děr 'beiden Correctionslinsen. "Man erhält unter der Annahme, dass beide z. B. Menisken sind, und ihre anliegenden Flächen gleichen Radius "haben, Bedingungs- gleichungen den obigen’ analog, aus’ denen in ganz gleicher Weise 46 die mit den gefundenen Werthen noch erübrigenden Fehler der sphärischen Abweichung in und ausser der Axe gerechnet werden können, und die durch die Näherungsformeln erhaltenen Krümmungs- radien danach verbessert werden, um ganz ebene und correct ge- zeichnete Bilder zu erhalten. Man kann auch per Tantonnement diese Correction finden im ersten Falle, indem man die aus schwach brechendem und zer- streuendem Crownglase geschliffenen homofocalen Linsen durch zwi- schen gelegte Ringe langsam trennt, und ein in quadratische Flächen getheiltes Blatt weissen Papiers photographirt; fallen die Quadrate beim Nachmessen bis zum Rande scharf, ungebogen in den Seiten, und zugleich alle gleich gross, aus, so hat man die Sicherheit ein vollkommen ebenes Gesichtsfeld zu besitzen, wenn alle gleich deutlich in der Photographie erscheinen. Eine ganz richtige Zeichnung re- sultirt, wenn man beim Nachmessen alle Quadrate gleich lang und ihre Seiten geradlienig findet; um das Objectiv auf Tiefe der Schärfe zu prüfen, stellt man auf eine Landschaft scharf ein, welche einen weiten Hintergrund mit Bäumen, Häusern etc. angefüllt hat und be- urtheilt leicht aus dem Aussehen des photographischen Bildes die Tiefe der Zeichnung. Im Allgemeinen werden Menisken sich als vortheilhafter er- weisen, doch ist ihre Ausführung etwas schwieriger, und Tiefe der Schärfe nur bei nahen, nicht bei astronomischen Gegenständen von Bedeutung. Es versteht sich von selbst, dass das katadioptrische Triplet- objectiv keinen chemischen Focus haben kann, da der Spiegel keinen hat, und die homofocalen Linsen die farbigen Strahlen nicht von einander trennen, indem sie wie ein Planglas wirken. Das wichtigste Element der Berech- nung bildet offenbar die sphärische Aber- ration des Spiegels, die zu corrigiren ist und daher sehr genau bekannt sein muss. Diese innerhalb der Genauigkeit der Lo- garithmentafeln zu finden, dient folgende Betrachtung: Es sei f der Punkt, in dem der Parallelstrahl sm von dem Rande des Spiegels zur Axe reflectirt wird, so ist cf die Vereinigungsweite des Randstrahls in der Axe, ist ferner © der Einfallswinkel, r der Krůmmungshalbmesser des Spiegels, so ist: Fig. 4. 47 sin RI mare) und da 9 =%ist: odb p Binden S r I— mi 7 Reosi r mE Ser Multiplicirt man die ‚Gleichung für fı mit sn, so kommt: fismi=rsmi— en tgi, da die Tangente stets grösser als der Sinus ist, so sei tgi— 0+ sinť, oder: © = tg%— simi, dann ist: f sín i = r sind —— (O+ sin‘) a dně, 00 Po de : fı sin = — sni — — © 2 2 r a R a sini B sky ok (kann T = sin i )- Nic 1—0 mrd. daher wird die sphärische Abwei- = bl chung in der Axe, die sogenannte Längenabweichung ausgedrückt durch den Einfallswinkel der Randstrahlen: šáh z SY, ach r tgi — sní dou smí T 2 oslní Af = — — 7 (toi — sin V) cosec 4. Die Aenderung he sphärischen Aberration für einen anderen Einfallswinkel wird aus: Mf tgi r 4=—ý smi en et) d(4f) _ vsmi _ MK dá DM BE =— g dgiseci Wodurch man leicht für Punkte ausser der Axe bei der oben ange- führten Aenderung des Randwinkels um En bis 1° die Aenderung von 4 4Af erhält. Für obigen Werth kann man setzen: pa tgiseci 0 4 48 i 6) % log(tgiseci), di log(tgiseci). i- log(tgisecí) i logltgiseci) 0930“ 794088 2930“ 8:64050 4930“ 8:89732 6930“ 9:05946 8930“ 9:17950 1 0 824199 3 0 872000 5 -0 894361 7 -0 908299 9 0 920909 1 30 8'41822 3 30 878730 5 30 898558 7 30 911943 9 30 922961 2 0 854334 4 0 884570 6 0902202 8 -0:9'15205 10 0 925297 Fiir dás Oeffnungsverháltniss a d.h. für den Winkel ih? 6 ist z— 3935“, also reicht die obige Tafel weit über die Grenzen, bis zu welchen die sphärische Aberration: zu rechnen ist; für, den grossen Spiegel kann der Einfallswinkel nicht 5° übersteigen. Hieraus folgt, dass die Aenderung der Abweichung nicht grösser werden kann, als lo (=) = = 888156, -| logp ša ) — — 0021956 p d4f = — 0021956 p. Aisin 14 = — rn pi wo di die Aenderung in Bogensecunden des Einfallswinkels in der Nähe von 5° bedeutet. Für den Halbmesser 100%, und den Einfallswinkel 3035, in obigem Beispiele wäre: ní O0 7258 JI 19) TE d(Af) = — 109° pP. NZ — 107 Ai. Für den Sonnenhalbmesser 16“ — 960%, wäre also: 1.1258 X 96 .,., 696868 AR ee TE d(4f) = — 0000697 — 0:00697; also selbst bei dem Oefinungsverhfliniss " -von 4 nur wenige Tau- sendstel eines Millimeters. > Formel für die Abweichung kann man auch so schreiben: A +1= 4 k; für den Hálbmesser — 1 ist sonach: | tgi | | | Fe 1= PR FS i | J \'- log(2. A+ 1)= Jog tg V— log, sín 6. Der Logarithmus der doppelten sphärischen Lángenabweichung 49 ur! die Einheit‘ vermehrt, ist gleich‘ der logarithmischen' Differenz der Tangente und des Sinus‘ des Einfallwinkels des Randstrahles. Die folgende. Tafel‘ gibt nun. diese Differenz von 0:59 bis 5°%-in siebenstelligen Logarithmen, und die zugehörigen Zahlen: 2 i 109( 3°) ig We 00mě dř 540% 81004 j 0%30° 0:0000165 0:000039— —- 00000195! Z 497 u 500 10 0:0000662 0:060153°- —.. ‚0:0000765.— © — 827 Reh 950 1 30 0:0001489. 0:000343 0:0001715 1157 1335 2 0 0:0002646 : 0000610 00008050 ha u 1; 1489 | i LRG 2 30 00004135 „0000953 + 00004765 1821 ka P BR 30 0:0005956 0'001397 0:0006980 12152 x | 2365 3 30 00008108 0:001869 <** _0'0009345 2384 u OT 4 0 0:0010492 0:002420 0:0012100 2917 | m p" 3860 4 30 00013409 0:003093 00015466 3149 ° 19084 5 0 00016558 0:003820 0:0019100 Die obige Tafel erleichtert das Rechnen für den Radius — 1, und man Kann für etwas’ verschiedene Einfallswinkel "leicht inter- poliren. Hat man nun die, sphärische Aberration des Spiegels bis auf die -Siebente Dezimale genau bestimmt, ferner berechnet, wie viel "die Abweichung ausser’ der Axe beträgt, wenn mán den Einfalls- winkel des Randstrahles, z. B. um den Winkel 16“ (© Halbmesser) wachsen lässt, so kann man diesen Werth statt der Grösse substi- tuiren, welche im den: Näberungsformeln «den: Betrag -der Spiegel- Abweichung ausdrückt, wodurch diese-aufhört für den Spiegel eine © blosse Näherungsformel, zu sein. Um auch bei den Linsen so ver- fahren zu können, denken wit'uns die man so ká 00 ıdlasıoR J2i 7 í 19bo 15295 fil Very (in, = Br 3%, setzem) | 80 ist diese Gleichung | ún Bózug auf ur ganz shriat, ‚hingegen in Bezug auf die von den Linsen.erzeugte «Abweichungı»genähert; arg "indem wir » o: MI i ; 7 Ji) 50 Es wird daher die Lage des Vereinigungspunktes der Strahlen, welche vom Concavspiegel reflectirt werden, -nun etwas verschieden ausfallen, gegen früher, d. h. es wird sich a,, also auch ©, a; und «, etwas weniger ändern. Die Aenderung von A,'lässt sich durch jene von' a; ausdrücken wie folgt: ir Kerr Be at u 0. (da,4-de,) (a,— G) — (4-4) (da, —de,) 016 ws ar 2r s = : (a, — a,)* (7 an A, = P (a4—a,)*' 2u,de, = "a rt di, = i = lk m „ Nun ist: (2-1) u Anoocá 1: G _1_% ch Mé 5 A Da po č | o 0 ich di, = — (Z Pad. = o—0)," (Bp, — am’ ee 5 er, nun wie in vorstehendem KE o 0 KN le Ei 1 94ilog ee i=(9 Für n=153 ist kön: für eine gleichseitig na Line: di, __ 2.4005 | | 24005 da, pe 02193 ran ‘Also entspricht jeder Aenderung der en @,, oder da: 1 +- WZ ZE a, ormunat9vd — dě — — da, und k =+ 50-054. ic nn eine fünfzigfache Aenderung von A, im selben Sinne. Es ist sonach die Stellung nur ausserordentlich wenig zu ändern im einem oder anderen Sinne, um eine geringe Erg der Pe ‚der sphärischen Aberration zu beheben. © 51 Die obigen Proben zeigen, ob das Objectiv über oder unter corrigirt ist, d. h. ob A, zu gross oder zu klein ist, man braucht daher nur die Linsendistanz zu verkleinern, wenn das Objectiv über- corrigirt und zu vergrössern, wenn es untercorrigirt ist, um die letzten Spuren der sphärischen Abweichung zu corrigiren. Die Röhre rr“ trägt die Correctionslinsen und den 45° gegen die Axe geneigten Planspiegel S, dessen Neigung gegen die Axe durch die Schraube K corrigirt wird. Die Röhre ist seitlich aufgeschnitten, um den Strahlenkecel senkrecht zur Röhrenaxe austreten zu lassen. Die zusammengelegten, nicht ge- kitteten Correctionslinsen lassen sich mit ihrer Fassung, die aussen ein Micrometer- Schraubengewinde trägt, in die Röhre r" anschrauben und daher sehr langsam der Fläche des Concavspiegels nähern oder entfernen, bis sie z. B. mit Anwendung des schärfsten Oculars das feinste Detail auf den Planeten oder die feinsten Doppel- sterne erkennen lassen. Durch Einlegen eines dünnen, genau abgedrehten Ringes zwi- schen die Linsen lässt sich dann auch noch die geringe Abweichung ausser der Axe beheben, wenigstens theilweise, weil man hierin nicht zu. weit gehen kann, ohne den vollkommenen Achromatismus des Linsensystems zu gefährden. Es muss nämlich sein: 00 0; r B: = 0 Pr er P; also —p, =7,, wenn ©, = ©; da 0, dp 0;dp; : m Er „gi 3 u 0 ab Da? m 23” N 2 ní bs da ferner: dp @,P; an m. Ye SE 50 ist & A, Pr U U 3 ods, dp, „93 “Ay Da LE ur ee Fur ‚ wegen P; =p,, da G; P auch ©, = o, ist, so kommt: S9ÍM DO eb 221 17? A ISIN doví mmerdo Sid Jıdlonstd aan a ole 2 SVA" az wi (laueh Hi rırafıroa -TA : dpz „. Í ara Sri IE T) 2. oth "TIT rorfeh : tigt Paitom ‚wraanl is I110Fr109 264 Mn 1 o i | : p = — KH LL S, ge 19J ) nab lat: hofaiinc ao fd )'r oulůjt vid dp; dozesh | A [odoigeAA nodajanoa azA sib Az, i Je náher nun 4, =D, wird, ‚desto kleiner wird, der Bere d quotient Pr desto kleiner daher‘ die Aenderungen, die jp: des dp; ’ Achromatismus in der Axe bei der Trennung. der Linsen z zur Auf, rechthaltung desselben nothwendig würde, für 9 —Ps , unsere „obige Annahme wird er Null. Daher ist bei, ‚dieser Einrichtung, die Linsen- Combination in Bezug auf die Correction der „Sphárischén Aberration sehr empfindlich, hingegen in Bezug auf ‚die chromatische Aberration im, Minimum der ‚Empfindlic keit, man wird daher die Linsen ziemli ich weit trennen können, ohne den Achromatismůs merklich zu stören: Sucht man die Aenderung von A, für ein geändertes A, so Tag ist aus: 1 o al? a,“ : zeit» > neasi) PS Aal ym( } A ap Int 0, „Ag! tar c: 1171 \ 2 9D n ABD i D ( PN tel Bene 4 Ä Ta Fe Me Fe Beate sl (4+4) BR Nimmt man a, = p, wie oben, so ist“ Imöa 22um 24 gen, Jay? _ SE + PRT zh (20,—1)? Ra 1 > _ 20a, 1 day RR ee Gyr: amp 19 )(2- -= daz er of ť ca) j i bo 2G 2.) Gt? Mar B oR jay Tr Too TS vg „pl or ad. Vy 4 dy 3 PD 8 Aky EU 12878 ET V P Sym (er U- ‚Pa 10 — „W IH 55 : (R N A, a, U Fr 2 oR, + da): a | a; Ag di, dá, =— 0 wenn — BoB, + —1+1— o"Ry" 3 Pa: a — 26R; +20, =0 a a 20, a ee Fa 3 R— 5: (1+4) =+ .. Da nun a, immer nur ein el Bruch ist, so ist da o>1 Za" : der Ausdruck vw sehr klein, und: Best tl Sa) 4a, Apke Ro = A hi +(1— a ji : =) 4: vernachlássigt man den Ausdruck ————z; 50 ergibt sich er a (ká, SE a (E 1, wovon nur der obere Werth zu brauchen ist, also: a,(l-+ a i hon LEINEN G - Eine Aenderung von a, wird also eine ganz unmerkliche Aende- rung von R, bedingen, wenn AR, den obigen Werth erhält, also in 02102) 024 unserem Falle R, = ———- (015 etwa ist. 16601 Shi 6601 Wir haben oben gefunden R,= z = 0:12723. Es geben sonach die obigen Annahmen einen Werth für die Halbmesser R, und r, der letzten Linse für die dA,, d. h. die Aenderung der Linsenform für etwas geänderten Bildabstand a, auf ein Minimum reduziren. 5 54 Berechnet man die Differentialquotienten für diese Werthe, so wird für R,—=013. ‚_ 0432, 0046 dA, ae | 7a 3 02 i 0:04 | a, PA RETTET) 008 da, — 00657 k 0016 —- I mer -93 MMB a, 5 -B = nun war: da, 2 1 ER 50054, also_ist: das‘ =: dů, : di, = 50054: — 5 dA, < 100:108 ' Daher ist die für eine geänderte Bildweite erforderliche Aende- rung von A, nahezu 100mal kleiner als die in A, erforderliche, und kann daher eine ‚ähnliche Verschiebung der dritten Linsen kaum einen merklichen Fehler in der sphärischen Aberration in der Axe erzeugen. Ebenso wird nach Obigem die Verschiebung zweier horofocalen Gläser nur eine ausserordentlich geringe Zerstreuung in der Axe verursachen können, da sie aus gleichem Glase bestehen. Ferner ist klar, dass man durch Verschiebung der ungleich- seitigen Linse gegen die gleichseitige Concavlinse, die Distanz zwi- schen den Linsenflächen für die Randstrahlen anders als für die Centralstrahlen ändert, und’ es muss also eine intermediäre Lage möglich sein, wo der Gangunterschied der stärker gebrochenen Rand- strahlen keine oder doch nahezu ganz unmerkliche sphärische Aber- ration ausser der Axe übrig lässt, dies wird dann wohl am besten wie bei den orthoskopischen und ähnlichen photographischen Linsen- systemen per Tantonement durch Einlegen von Ringen zwischen beide Correctionslinsen ausgeführt, da für die Berechnung wegen der Klein- heit dieser Abweichungen: ausserordentlich genaue Bestimmung der Brechungsexponenten und Krümmungsradien erfordert würde; was praktisch ‚beinahe unausführbar ist. | Es genügt die Krümmung so zu wählen, dass eine Verschiebung der letzten Linse möglich wird, ohne dass dadurch die Achromasie und der Aplanatismus überhaupt in der Axe gestört wird, um diese di, == 55 Verschiebung zur Correction der, restlichen Abwgiehang ausser der Axe zu benützen. | Da der vordere Krümmungsradius nahezu 8mal kleiner ist, als der hintere, so ist das Linsensystem etwa von folgender Gestalt: Fig. 6. Hier ist ab, — 100%; am — 12'5""} d, 0, — 22% a, — 21977) G0, — 12005 ao, — aM, a,m, —2 975mm. ss, ist der elliptische Plan- spiegel, dessen kleinere Ellipsenaxe ebenfalls 2:75” beträgt. Man hat sonach alle Dimensionen des grossen Spiegels und der Linsen und des Planspiegels, und kann sich fůpojedes beliebige Mass dieses selben Musters bedienen, indem man a statt Millimeter, Centimeter, Linien, Zolle ete. schreibt. Die Wahl des Crownglases wird gut sein so zu trefien, dass der Brechungsindex »=1'53 und eine sehr kleine Zertrennung ist, doch wird, wie oben gezeigt worden, eine geringe Abweichung des Brechungsexponenten auf die Dimen- sionen einen nahezu nur verschwindend kleinen Einfluss üben, so dass man sich immerhin wird an den gegebenen Typus halten können. Will man genau verfahren, wird man in obigen Gleichungen nur die Werthe vom u, ©, o und r ändern, so wie es der Brechungs- index erfordert. . Hierauf machte Prof. Štolba einige chemisch-mineralogische Mittheilungen über folgende (Gegenstände: Zur Darstellung des Borfluorkaliums. Die Darstellung des Borfluorkaliums nach den bisher bekannten Methoden: leidet bekanntlich an dem Ubelstande, fast stets zunächst ein Kieselfluorkalium haltendes Produkt zu liefern, ‚welches. durch Hr 56 Umkrystallisiren aus Ammoniak haltendem Wasser gereiniget werden muss. Diese Operation ist bei der Schwerlöslichkeit des Borfluor- kaliums namentlich bei grösseren Mengen z. B. Killogrammen so lästig, dass ich veranlasst ward eine Methode ausfindig zu machen, welche sogleich ein völlig siliciumfreies Präparat liefert. Da ein solches offenbar nur durch Vermeidung von Silicium haltenden Materialien und Gefässen zu erhalten war, so richtete ich mein Augenmerk zunächst auf derartige Rohmaterialien, die sowohl diesem Zwecke entsprechen, als auch mit Leichtigkeit Borfluorverbindungen liefern. Alles Gewünschte leistet in dieser Beziehung die Einwirkung einer Mischung von verdünnter Schwefelsäure und krystallisirter Bor- säure auf feinzertheilten Kryolith. Lässt man nämlich bestimmte Quantitäten dieser Stoffe bei Sied- hitze auf einander einwirken, so wird der Kryolith mit überraschender Leichtigkeit gelöst, und es resultirt eine Lösung, die mit einer pas- senden Auflösung eines Kaliumsalzes versetzt, Borfluorkalium ab- scheidet, welches systematisch gewaschen, dann getrocknet, ein reines Präparat liefert. Ich verfahre wfolgt. Ausgelesene völlig reine Stücke von Kryolith werden zu einem so feinen Pulver zerrieben, dass es ein feines Haarsieb passiret. Man wäget ein bestimmtes Quantum von diesem Pulver z. B. 200 Grammen ab, bringet es in einen blank geputzten Kupferkessel und füget 100 Grammen krystallisirter Borsäure hinzu. Schliesslich fügt man 200 Grammen concentrirter Schwefelsäure, welche vorher mit ihrem 5-fachen Gewichte Wassers verdünnt worden war, zu, und erhitzt zum Köchen. Man erhält in diesem so lange, bis entweder aller Kryolith verschwunden ist, oder nur ein sehr geringer Rückstand verbleibt. War der Kryolith so fein vertheilt, wie angegeben worden, so werden 15 Minuten Kochzeit genügen. Man filtrirt die heisse Flüssigkeit durch eine doppelte Schicht guten Filtrirpapieres ab, und versetzt mit einer warm gesättigten ebenfalls klar filtrirten Lösung von Chlorkalium oder salpetersaurem Kalium so lange, als noch ein Niederschlag entstehet. Auch diese Operation wird am sichersten im Kupferkessel vorgenommen. Will man die Operation in Glas vornehmen, so lasse man vollständig er- kalten, ehe man das Filtrat im Glasgefässe auffängt und mit Kalium- salzlösungen präzipitirt. 57 Man lässt den Niederschlag sich gut absetzen, giesst die obere Flüssigkeit ab, und bringet den Niederschlag auf eine passende Vor- richtung, wo die Mutterlauge vermittelst Luftdruck abgesaugt wird. Man’ wäscht hiernach mit kleinen Mengen Wassers nach, saugt die Flüssigkeit ab, und wiederholt die Operation so oft, bis eine Prüfung der abfliessenden Flüssigkeit mittelst passenden Reagen- tien die Abwesenheit fremder Stoffe nachweiset. Alsdann stellt das gehörig abgesaugte Präparat eine der feuchten Stärke ähnliche knirschende Masse dar, welche circa 20:46 °%, Wasser enthält. Das Präparat wird hiernach getrocknet, und wenn man die © Reinigung bis auf die Spitze treiben will, aus siedendem Wasser - umkrystallisirt, was jedoch für gewöhnliche Zwecke ganz unnöthig ist. Ich erhielt in dem bezeichneten Beispiele in der Regel 73:8% feuchten und 58:7 °/, trockenen Salzes von dem Gewichte der ange- wendeten krystallisirten Borsäure, demnach eine sehr schöne Aus- beute reinen Salzes. Im Anhange will ich noch bemerken, dass dieses wegen der Abwesenheit des Kieselfluorkaliums noch von Glühhitze schmelzbare Salz in manchen Fällen als Flussmittel Anwendung finden kann, und auch ferner von mir dazu verwendet wird, verunreinigte Platintiegel durch Schmelzen mit diesem Salze so 'zu reinigen, dass das Metall nach dem Auskochen der Tiegel mit Wasser vollkommen blank er- scheint. Würde man behufs derletzteren Anwendung ein Silieium haltendes Präparat anwenden, so würde sich an den Wandungen der Platingefässe Kieselerde absetzen, die nun durch Flusssäure be- seitiget werden kann. Dass die Kupfergefässe, welche sich für Opera- tionen bei grösseren Quantitäten empfehlen, im Kleinen durch solehe von Platin mit noch besserem Erfolge vertreten werden BEUBAR, versteht sich von selbst. In letzterem Falle könnte man die Schwefelsäure durch eine äquivalente Menge von Salzsäure ersetzen, was bei Kupfergefässen nicht angehet, es ist jedoch die Anwendung der Schwefelsäure ent- schieden vorzuziehen. Zur Darstellung des Kieselfluorammoniums. Will man von der rohen Kieselflusssäure ausgehend, diese interes- sante Verbindung darstellen, so empfiehlt sich auf Grundlage zahl- reicher Versuche folgende Methode ganz besonders. Man digerirt die 58 zu verwendende Kieselflusssáure bei gelinder Wärme mit Schmiede- eisen und zwar vortheilhaft mit den Abschnitzeln der Eisen- siebe der Siebmacher. Diese bieten nämlich der Säure eine grosse Oberfläche dar bei einer guten Qualität des Eisens. Nachdem die gewöhnliche Kieselflusssäure fast stets Arsen enthält, und weil auch das mit Eisen erhaltene Wasserstoffgas sehr unangenehm riecht, nimmt - man die Operation, diess berücksichtigend, an einem hiezu geeigneten Orte vor. Man verdampft langsam, bis eine Probe der heissen Flüs- sigkeit- beim Erkalten Krystalle anzusetzen beginnt. Alsdann wird die heisse Flüssigkeit filtrirt, das Filtrat angenähert gewogen und eine siedend gesättigte Lösung von '/, seines Gewichtes sublimirten Salmiaks hinzugefügt. Man lässt unter zeitweiligem Umrühren erkalten (im Sommer passend vermittelst Eis oder einer Kältemischung), und bringt die ausgeschiedenen Krystalle auf eine passende Vorrichtung, welche das Absaugen der Mutterlauge zulässt. Man spült mit kleinen Quantitäten kalten Wassers nach, saugt wiederum ab u. sw. bis das Salz ungefárbt erscheint. Alsdann krystallisirt man es aus der eben genügenden Quantität siedend heissen Wassers ab, und erhält im Krystallanschusse nach dem Abspülen, Absaugen und Troknen ein Salz von grosser Reinheit. Die eingedampften Mutterlaugen liefern noch etwas Salz, welches it’ gleicher Art gereiniget werden kann. Man kann die Mutterlaugen auch durch Fällung mit Kalium- oder Natrium-Salzen auf die entsprechenden sehr: schwerlóslichen Kieselfluor-Verbindungen aufarbeiten. Wie man sieht, beruht die beschriebene vortheilhafte Methode auf (der Umsetzung des gebildeten Kieselfluoreisens durch Salmiak einerseits, und ferner darauf, dass das Kieselfluorammonium zu seiner Auflösung 1-8 Theile heissen und 5’4 Theile kalten Wassers bedarf, wie ich früher nachgewiesen habe, *) während ein Theil krystallisirtes Kieselfluoreisen 0’8 Theile kalten Wassers zur Lösung erfordert. Bemerkungen über die Darstellung, Reinigung, Aufbewahrung und Anwendung der Kieselflusssäure. Zum Behufe ‚der, Darstellung der Kieselfiusssáure empfiehlt es sich, das auf diese oder jene Art erhaltene Kieselfluorgas durch ho) Über das Kieselfluorammonium und Kieselfluornickel. A. d. Abhandlungen do ki böhm: Gesellschaft d. Wissenschaften. Prag VI. 3. B. ‚I 59 heisses Wasser an Stelle des allgemein angewandten kalten Wassers absorbiren zu lassen. Ich wende zumeist ein solches von 60—70° C. an und finde, dass das Kieselfluorgas viel leichter absorbirt wird, indem die aus- geschiedene Kieselsäure von der-heissen Flüssigkeit viel leichter benetzt wird. Ein Verstopfen des Gasleitungsrohres durch Kieselerde ist nicht zu befürchten, falls es nur nicht allzueng ist. Bezüglich der Schwefelsäure, die man zur Darstellung des Kieselfluorgases anwendet, wäre ferner zu bemerken, dass man für arsenfreie Kiesel- flusssäure auch eine solche Schwefelsäure verwenden muss, nachdem die gewöhnliche englische mitunter ganz überraschende Mengen von Arsen hält, welches dem Kieselfluorgas als Fluorarsen folgt, und dann in die Kieselflusssäure gelangt. Man reiniget die Schwefelsäure durch Erhitzen mit etwa Y/,/, ihres Gewichtes ‚pulverisirten Salmiaks unter einer gut ziehenden Esse, wobei ausser dem Arsen, das als Chlorarsen entweicht,, auch noch die Oxyde des Stickstoffs beseitiget werden. Man kann übrigens auch die Arsen haltende Kicanldnassante durch Behandeln mit Schwefelwasserstoff vom Arsen befreien; wo man oft über die Menge des gefállten Schwefelarsens staunen wird. Bei dieser Behandlung wird auch der nie fehlende Gehalt an schwef- liger Säure unter Abscheidung von Schwefel und Bildung einer ‚ent- sprechenden Menge von Pentathionsäure beseitiget. Man lässt, die mit Schwefelwasserstoffgas behandelte Säure as dem Filtriren in offenen Gefässen an der Luft stehen, bis der Geruch des Gases verschwunden ist, oder man zersetzt das Schwefelwasser- stoffgas. durch. Chlorwasser , „wo ‚ein «Gehalt an Chlorverbindungen nicht ‚schadet. . Auch durch längeres. Kochen in Platingefässen kann man den Schwefelwasserstoff austreiben, wobei auch, die Kiesel- flusssäure concentrirter wird. Bekanntlich werden Glasgefässe, in denen die Kieselflusssäure aufbewahrt wird, mit der Zeit stark angegriffen, sie werden im In- neren matt und geitzt, wobei auf Kosten der Glassubstanz Kiesel- fluormetalle gebildet werden, von denen ein Theil in Lösung bleibt. Ausserdem scheidet selbst eine vollkommen ' klar‘ filtrirte Säure’ mit der Zeit Kieselerde ab. Eine der Art verunreinigte Säure kann ohne- weiters zu manchen Zwecken nicht verwendet werden, weshalb ‚manche Chemiker zur Hintanhaltung solcher Verunreinigungen die Säure in Gefässen von Kautschuk oder Guttapercha aufzubewahren pflégen. 60 Man kann jedoch namentlich fůr analytische Zwecke die Kiesel- flusssäure auch in Glas aufbewahren, ohne dass dieses im Mindesten angegrillen wird, wenn man der (zweckmässig hochgrädigen) Säure das halbe Volum starken Weingeistes zusetzt, 24 Stunden stehen lässt und dann filtrirt. Es scheidet sich nämlich binnen dieser Zeit. Kieselsäure aus, welche sonst unter Umständen Anlass zu Täu- schungen geben könnte. Dieses Gemische von Weingeist und Kieselflusssäure greift das Glas gar nicht an, wie ich mich zu wiederholten Malen an Glasgefässen überzeuget habe, in denen die Mischung über Ein Jahr aufbewahrt worden war. Diese wurden nämlich nach dem Entleeren, Ausspülen und Trocknen vollkommen glänzend und nicht im Geringsten ange- griffen befunden. Auch die Kieselflusssäure blieb vollkommen klar, und erlitt auch mit noch mehr Weingeist versetzt Keine Veränderung. Offenbar ist es die Unlöslichkeit der Kieselfluorverbindungen der Alkalimetalle in Weingeist, welche das Glas vor der Einwirkung der Säure schützt. Die so vorbereitete Säure eignet sich nicht nur zu quantitativen Bestimmungen, sondern auch als Reagens auf Alkalimetalle ganz besonders. Denn obwohl die Salze des Kaliums (Rubidiums, Cae- siums) als auch jene des Natriums unter entsprechenden Bedin- gungen durch Kieselflusssäure gefällt werden, so bietet das Mikroskop, welches man jetzt in keinem Laboratorium entbehren kann, eventuell auch das Spectroskop ein Mittel dar, die Natur der Fällung zu bestimmen. So kann man insbesondere durch mikroskopische Beobach- tung des Niederschlages an den stets in hexagonalen Formen auf- tretenden Krystallen des Kieselfluornatriums die Anwesenheit des Natriums, an dem scheinbar amorphen Niederschlage des Kieselfluor- kaliums das Kalium in der geprüften Lösung nachweisen, und wo ein Zweifel wegen der Anwesenheit der seltenen Metalle Rubidium, Caesium bestehet, zum Spectralapparat seine Zuflucht nehmen. Wie empfindlich die Reaction ist, und dass man in vielen Fällen die zu prüfende Lösung durch Eindampfen nicht zu conzentriren braucht, dürfte beispielweise die Angabe erweisen, dass ich an vielen Proben Prager Brunnenwassers die gleichzeitige Anwesenheit des Natriums und Kaliums an 10 C. C. Wassers erweisen konnte, inlem dieses mit etwa dem gleichen Volum geistiger Kieselflusssäure und ebensoviel Alkohol versetzt, und der Niederschlag nach 4 Stunden mikroskopisch untersucht worden war. Ebenso leicht kann man die 61 Anwesenheit des Natrons in der meisten káuflichen glasigen Phosphor- säure (bis 30 "/,), die Verfálschung des Bittersalzes durch Glaubersalz u. d. gl. mehr nachweisen. Úber das Rothholz als Indicator bei maassanalytischen Operationen. Im Gegensatze zu den Angaben der meisten Werke über Titrir- analyse bin ich auf Grundlage mehrjáhriger Erfahrung zu dem Resultate gelangt, dass wir im Rotholze einen ganz ausgezeichneten Indicator fůr gewisse acidimetrische und alkalimetrische Bestimmungen besitzen, der nur in manchen Fällen dem Lacmus weicht, in manchen demselben entschieden vorzuziehen. ist, und der Carmintinctur an Empfindlichkeit nicht nachstehet. Zwei Umstände sind es jedoch, die besonders hervor- gehoben werden müssen. Der eine betrifft die Nothwendigkeit, jede derartige Operation bei Siedhitze vorzunehmen; der zweite, an Stelle eines Auszuges des Rothholzes, we!cher bald verdirbt, kleine Splitter des Holzes anzuwenden, von denen man einen Vorrath bereit hält. Zu den meisten Operationen genügen Splitter von der halben Grösse eines Gerstenkornes, oft noch viel weniger. Das Rothholz gewährt die Annehmlichkeit, die Säuren z. B. Schwefelsäure, Salzsäure, Salpetersäure geradezu auf kohlen- saures Natron stellen zu können, und einen Farbenübergang, der so deutlich ist, dass man selbst betrefis eines Tropfens einer %Y,, normalen Säure nicht im Zweifel sein kann. Nehmen wir z. B. den Fall, es sollte bestimmt werden, wieviel einer titrirten Salzsäure 100 C. C. eines Brunnenwassers zur Neutralisirung der Carbonate des Caliums, Magnesiums (und Natriums) erfordern. Man erhitzt dies Wasserguantum in einem ‘Kolben von böhmischem Glase und setzt einen Splitter des Rothholzes hinzu. Das Wasser färbt sich dunkel- roth und nun tropft man vorsichtig titrirte Säure hinzu, während man das Wasser ins Kochen bringt. So lange noch kohlensaure Salze anwesend sind, besteht die Farbenveränderung darin,, dass die Flüssig- keit weniger roth, schliesslich gelbroth wird, beim längeren Kochen jedoch wieder ganz deutlich dunkelroth erscheint. Fügt man wiederum vorsichtig Säure hinzu, so gelangt man zu dem Punkte, wo sich die Flüssigkeit deutlich gelbgrün fürbt, und auch bei längerem Kochen! dieselbe Farbe ‚behält. Dieser: Punkt ist so scharf zu beobachten, dass man bei Bestimmunger von ätzenden und kohlensauren Alkalien und Erden bei wiederholter Arbeit voll- 62 kommen übereinstimmende Resultate erhält; und dass ferner die geringste Menge einer titrirten Lauge z. B. von */,, normaler Soda- lösung die deutlichste alkalische Reaction (Rothfärbung) bewirkt. Mit Hilfe desselben Indicators kann man mit derselben Leich- tigkeit Säuren titriren, indem man sich an den Eintritt der alkalischen Reaction: aus Grün in Roth hält, und auch sofort erkennt, ob eine Analyse nicht überstürzt worden, weil die alkalische Reaction bei Überschuss von titrirtem Alkali immer stärker wird. In diesem letz- teren Falle gehet man mit titrirter Säure zurück und vollendet die Analyse mit Vorsicht, indem man sich nunmehr an den Eintritt der gelbgrünen Färbung hält, und die Menge der verbrauchten DIL En Säure in Abzug bringt. Ich habe in dieser Art sehr viele, durch andere Bestimmungen controlirte Analysen mit dem besten Resultate durchgeführt, und gefunden, dass die untersuchten Proben sehr oft noch zu anderen maassanalytischen Bestimmungen an demselben Quantum dienen können. Wäre beispielweise in einer Soda oder Potaschen-Probe neben dem Alkali auch noch der Chlorgehalt maassanalytisch zu bestimmen, so verfahre ich der Art. Die entsprechend verdiinnte ‚Lösung eines gewogenen Quantums der Probe wird im. Kolben. zum Kochen erhitzt, und ein Splitter Rothholz von der Dicke und '/, Länge, einer, gewöhnlichen Stecknadel hinzugefügt, der für diesen Versuch genug, Farbstoff enthält, ‚Man arbeitet, mit titrirter (chemisch, reiner, also, chlorfreier) Salpeter- oder Schwefelsäure, bis auch im Kochen verbleibender grüner Färbung, und lässt ‚hierauf. vollkommen .erkalten, Fügt man nun chromsaures Alkali als Indicator hinzu, so ásst sich das ‚Chlor nach der Methode von Mohr ‚ganz scharf re, da. die kleinen Mengen des Farbstoffés dieser Bestimmung nicht: ini Wege stehen, Die Farbenübergänge werden jedoch weniger empfindlich, wenn kleine Mengen von Thonerde oder Eisenoxyd zugegen sind. k "Obgleich' das Rothholz gegen so kleine Spuren wie die Carmin- tinctur weniger empfindlich ist, so leidet jedoch''die ’Schärfe der Bestimmung, indem z. B. bei Anwesenheit dér Thonerde der Über- gang aus ‘der alkalischen in die saure Reaction’ durch "eine'gelb- röthliche Farbe angezeigt wird. In solchen zweifelhaften "Fällen hált man sich entweder an die alkalische Reaction, da hier die deutlich rothe Färbung besser in’die Augen fállt; und man bei einiger Übung 63 dieselben Resultate erhält, wie beim Lacmus, oder man wendet. bloss den letzteren Indicator an. Auch wenn man organische Säuren, oder ' saure Salze der- selben zu bestimmen; hat, verdient der Lacmus den Vorzug, .da bei diesen der Farbenübergang nicht so scharf und deutlich ist, wie bei den stärkeren Mineralsäuren. Da ich von dem Rothholze sehr oft ‚Gebrauch ‚mache, halte ich immer einen Vorrath kleiner Splitter in einem gut verschlossenen Glase in Bereitschaft. Schliesslich werde noch bemerkt, dass die Reaction bei Lampen- oder Gaslicht ebenso deutlich ist, wie beim Tageslichte. Neue Reaction auf Kaliumsalze. Eine solche, die in manchen Fällen gute Dienste leisten kann, beruhet auf dem Verhalten der Kaliumsalzlösungen. von gewissem Kaliumgehalt gegen die concentrirten Lösungen der Borfluorverbin- dungen z. B. des Borfiucr-Natriums, Ammon'ums, Eisens. Solche scheiden beim Versetzen einen Niederschlag von Borfluorkalium ab, der deutlich krystallinisch ist, sich aus der Flüssigkeit sehr gut absetzt und weiters folgendes Verhalten zeigt, nachdem er durch schwachen Weingeist von der anhängenden Flüssigkeit befreit und ‘getrocknet worden war. Er erfordert bei 100° C. nahe 16 Theile Wassers zu seiner Auflösung, wogegen bei gewöhnlicher Temperatur erst 223 Theile, ist demnach eines der schwerlöslichsten Kaliumsalze, wie sich daraus ergibt, dass bei gewöhnlicher Temperatur zu ihrer Auflösung erfordern Kaliumplatinchlorid . . . . 100 Theile Wassers Weinsteiir (bs dos, Ubiasin 22408] , A Kieselfiuorkalium/“. ... . . 833 |, „ In Weingeist, ebenso in vielen Salzlösungen ist er noch schwieriger löslich als in Wasser. Der ungefärbten Flamme einer Bunsenschen Lampe ausgesetzt gibt derselbe eine sehr charakteri- stische Flammfärbung, nämlich ein prachtvolles Grün, dann Zwischen- farben bis zu dem schönen Viollet der Kaliumsalze. Hervorheben möchte ich noch, dass auch die Krystalle unter dem Mikroskop charakteristische, scheinbar orthorombische Formen zeigen. Die Lösungen der Borfluorverbindungen, die als Reagens dienen sollen; dürfen keine Kieselfinorverbindung ‚enthalten, da, sie alsdann 64 neben Kieselfluorkalium auch bei Anwesenheit von Natrium das schwer- lösliche Kieselfluornatrium abscheiden würden. Man erkennt einen derartigen Gehalt an dem Verhalten gegen Bariumsalzlösungen, in welchen die Borfluorverbindungen keine Änderung bewirken. Soll eine Lösung mit dem betreffenden Reagens auf einen Kalium Gehalt geprüft werden, so ist hauptsächlich darauf Rücksicht zu nehmen, dass dieselbe möglichst concentrirt sei; die Anwesenheit freier Säuren oder Alkalien schadet nur bei grösserem Gehalte an denselben, Ein neues Papierfilter. Bei Gelegenheit einiger gewichtsanalytischen Bestimmungen, wo der Aschengehalt des Filters bei den kleinen Quantitätan der ge- wogenen Substanz sehr in Betracht kam, versuchte ich diesen Aschen- gehalt dadurch zu vermindern, dass aus einem Filter zwei nur wenig kleinere durch entsprechendes Zusammenlegen des in 2 gleiche Stücke zerschnittenen Papiers gemacht wurden. : Diese ‚neuen Filter haben sich bei längerem Gebrauche und hundertfacher Anwendung sowohl bei. analytischen Bestinfmungen als auch bei technischen Arbeiten so bewährt, dass ich selbe. einer Erwähnung für werth halte. Tosidino ta dány rd (Es sei abcd ein bei ed gebrochener doppelter Papierstreifen, der zur Verfertigung des Filters dienen soll, so legt man den bei ac 65 scharf zugeschnittenen Streifen bei a),c, so um, dass er daselbst gefalzt erscheint und drückt diesen Falz mit dem Achatpistill oder einem Messer von Bein dicht an. Leget man das Papier in derselben Breite und derselben Art bei a,c, um, wodurch es neuerdings gefalzt erscheint, so gelangt man bei der Wiederholung der Arbeit schliesslich zu der Figur ‘a,bc,d, welche in a,c,a,c, einen erhabenen Streifen bietet. Schneidet man das Ganze wie üblich kreisförmig zu, so erhält man ein Filter, welches in einen passenden Trichter eingelegt, mit Ausnahme des Streifens nur eine einfache Papierschicht bietet. Man legt dasselbe zunächst zweckmässig trocken ein, benetzt es mit Wasser, eventuell Alkohol, und legt den Streifen mittelst eines Glasstäbchens dicht an die Wandung des Trichters an. Bei Substanzen, welche sich an den Seiten des Filters gerne in die Höhe ziehen, wie oxalsaures Calcium, schwefelsaures Barium etc., thut man gut, den Trichter etwa nur zur Hälfte mit Flüssigkeit gefüllt zu erhalten, eine Vorsicht, welche übrigens auch bei gewöhn- lichen Filtern angezeigt erscheint. : Beim Aussüssen berůcksichtiget man besonders den breiten Streifen und man wird finden, dass es sonst bei diesen Filtern weniger Flüssigkeit erfordert, als das gewöhnliche Filter. Dagegen filtrirt dasselbe etwas langsamer, da man es wegen des Streifens nicht so gleichmässig an den Trichter anpassen kann. Öffnet man ein solches Filter nach der Anwendung, so findet man, dass der Niederschlag nur bis zum ersten Falz gelangt, was sich besonders deutlich bei färbigen Niederschlägen ergibt. Wiewohl mir bei diesem Objecte zumeist an dem verringerten Quantum der Asche gelegen war, dürfte andererseits auch die Ersparniss an Papier Manchen noch willkommener sein. Es liegt nahe Versuche anzustellen, ob sich das Einfalzen nicht durch Verkleben mittelst einer passenden Substanz z. B. Collodium ersetzen lasse, doch muss ich hervorheben, dass mir das Einlegen bisher vollkommen Genüge geleistet hat. Schliesslich muss ich bemerken, dass man bei Anwendung an- deren Materiales wie Leinwand oder Baumwollzeug, das Einfalzen durch Zusammennähen der Bänder ersetzt, und so Filter erhält, welche wenig Materiale erfordern und bei technischen Arbeiten sehr gute Dienste leisten. 66 Ordentliche Sitzung am 3. März 1875. Präsidium : Fr. Palacký. Nach Vorlesung und Genehmigung des Protokolles der letzten Sitzung und des Geschäftsberichtes legt der Gen.-Secretär mehrere werthvolle Büchergeschenke vor, darunter namentlich ein Werk von. John Allan Brown, Astronomen am Observatorium des Maharadschah von Travancore enthaltend die daselbst angestellten magnetischen Beobachtungen. Sodann wird beschlossen, an den h. böhm. Landtag ein Gesuch zu richten, in welchem mit Rücksicht auf die materiellen Verhältnisse der Gesellschaft um eine Erhöhung der bisher gewährten „Jahressubvention ersucht wird. Ferner wurde beschlossen, mit der Gesellschaft naturforschender Freunde in Berlin in Schriftenaustausch zu treten, die Abhandlung des Dr. Eduard Weyr: „Zur Integration der Differenzialgleichungen erster Ordnung“, ferner des Dr. Jaroslav Goll: „Der Convent von Segeberg (1621)* unter die Abhandlungen der Gesellschaft aufzunehmen. Schliesslich wird Dr. Beda Dudik, k. k. Regierungsrath und Historiograph von Mähren in Brünn, zum auswärtigen Mitgliede gewählt. Sezení třídy pro mathematiku a přírodní vědy dne 5. března 1875. Předseda: Kořistka. Stud. techn.: Ivan Sallabašev ze Zagora v Bulharsku měl následující přednášku: „O křivkách opsaných vrcholem pohybujícího se trojúhelníka.“ Studuje křivky, jež vytvořuje vrchol C určitého trojúhelníka ABC, jehož ostatní dva vrcholy A a B probíhají určitými dráhami, přišel jsem ve zvláštních případech na mnohé zajímavé vlastnosti. Některé z těchto případů míním probrat tuto; a sice postupně z nejjednodušších případů k všeobecnějším. I. Buďtež dráhy (obr. 1.) K a IL, jimiž probíhají A a B, přímkami uzavírajícími mezi sebou úhel e = AOB = konst. Opíšeme-li kolem trojúhelníka OAB kruh, bude jeho poloměr SB ad ine 2 sino dle toho SC=konst. a tudíž, jelikož i BC = konst. 3< DOB = — konst.; 67 = 3 DSB = konst. S jest střed kruhu OAB; Da E jsou prüseky jeho s přímkou CS. Obr. 1. Z této úvahy jde, že kolmo na sobě stojící přímky OD a OE mají polohu stálou, a že křivka, kterou. opisuje vrchol C, jest totožná s tou, kterou opisuje bod C přímky DE stálé délky, jejíž konečné body D, E pro- bíhají kolmo na sobě stojícími přímkami OD a OE a bude tedy vytvořená křivka elli- psou, jejíž střed v O a polo- osy (EC, DC) na OD a OE ležeti budou. Že tu ellipsa někdy přejde v kruh neb přímku, netřeba podotýkati. II. Všeobecnější případ nastane, nahradíme-li v předešlém případě přímku X kruhem polom.—=r, jehož střed O leží na přímce L (obr. 2.). Promění-li se zároveň trojúhelník ABC v přímku aneb jinými slovy, leží-li bod C na přímce AB, opisuje onen křivku, která se vytvoruje téz u lokomotivy, kdež jest zastoupena přímka h táhadlem, AB vojnicí a kruh X klikou. Tento případ rozdělím na několik odvětví: a) Je-li AB=0Azr, bude bod D (AD=!BbDzr) jak známo opisovati přímku OD | L a tedy bude křivka opsaná bodem C přímky AB, jejž A kruhem XK a B přímkou Z probíhá, totožná s křivkou, již opisuje bod C přímky BD, probíhají-li konečné body této dvěma kolmo na sobě stojícími přímkami OB a OD; a tudíž je to ellipsa. Délka poloos jejich jest DC a Cb. b) Platí-li podmínka AC=CD=r, opíše bod C křivku, která se vyznamenává mnohými zajímavými vlastnostmi. Poněvadž považuji křivku tuto až posud za neznámou, dovolím si promluvit o ní obšírněji. 1. Vezmeme-li Z za osu a O za střed souřadnic polárních, jest rovnice křivky této 0% (1--9tan*g) = 47?, která zahrnuje v sobě vlastnost: Vedeme-li středem O libo- volný paprsek až protne křivku v některém bodu Č 68 a vztýčíme CD 1 0C; učiňme OD=3CE, kdež E jest prů- sek přímky CD s I, i bude pak OD—2r= konst. a tedy geom. místem bodu D jest kruh, soustredny ke kruhu K, poloměru 2r. 2. Znamenejž nám L osu úseček X a Y | L osu pořadnic. Najdeme-li si nyní v souř. pravoúhlých rovnici křivky a přihlížíme-li též k samému vytvořování křivky, přesvědčíme se snadno, že křivka jest stupně 4-ho a sestává ze dvou shodných, osou Y od Obr. 2. sebe oddělených křídel, znichžkaždé jestsamo prosebe úplně uzavřenou a vzhledem k X symetrickou křivkou. Při dalším vyšetřování berme ohled jenom na jedno křídlo, považu- jíce je za samostatnou křivku. 3. Jsou-li AB a A/B“ dvě takové polohy tvořící přímky, že AA“ || X, musí AA’ CC’; aneb: Délka libovolné k X rovno- běžnétětivykřivkyrovnásedélce tětivy vkruhu, ležící ve dvojnásobné vzdálenosti od osy X než tětiva první. 4. Je-li tětiva OO’ || X a 2,0%, &,y souřadnice resp. bodů C,C“ a středu C“ tetivy CC”, platí, je-li On | AA“ b=36+0=3(/40—1 On? — Am- V A4*— On +- mA') = EWA- w=V7"— tedy kruh K rozpoluje všechny k X rovnoběžné tětivy křivky, Z toho vysvítá, že: 5. Nejvyšší a nejnižší body křivky jsou průseky její s kruhem X ve vzdálenosti ..od osy, X. 69 6. Pohybuje-li se v rovině trojúhelník určitým zákonem, opisují jeho vrcholy tři křivky a tu platí všeobecně, že normály jejich v třech sobě odpovídajících bodech vztýčených se pro- tínají v jednom bodě.*) Na základě toho sestrojíme normálu a tedy i tečnu v libovolném bodu C takto: Nejdřív si najděme pří- slušné jemu body A a B na kruhu X a na přímce L, pak vztyčme v B kolmici na X a přesekněme ji přímkou OA; přímka spojující průsek F s bodem C jest žádanou normálou, 7. Pomocí předcházející vlastnosti se snadno přesvědčíme, Ze křivka v průsecíchsvých sosou X má k této směr kolmý a že tedy se dotýká Y. 8. Spojíme-li krajní a střední body dvou k X rovnoběžných tětiv křivky CC“ a cc“ přímkami Ce, Ce’ a C“c“, protnou se tyto v jednom bodě; že ale C“,c” se dle 4, nalézají na X, přiblíží-li se ce“ nekonečně k CC, přejdou přímky Ce, C'c“ a C“c““ v tečny na křivce a kruhu. Z toho: Leží-li body C, C’ (na křivce) a C“ (na kruhu) ve stejnévzdálenostiod X, všechny třitečny v těchto bodech sestrojené se protínají v jednom bodě. Abychom seznali podrobněji vzájemný vztah mezi křivkou a kruhem, přistupme ke kvadratuře a kubatuře. 9. Podle 3. odpovídá každému proužku CC“ c'c v křivce proužek A A'a/a v kruhu, o jejichž obsahu plošném platí — AA'aa =2.00'ee; celý obsah plošný křivky bude tedy roveň polovici kruhu. A vzhledem k 4.: Plocha společná křivce a kruhu se rovná čtvrtině kruhu. 10. Z odstavce 3. a z předešlého vychází, že tělesné obsahy dutých válečků, povstalých otáčením proužků CC’ce a AA’a’a kolem X, jsou k sobě v poměru 1:4. Tedy: celý obsah vejčitého tě- lesa-křivky povstalého otočením se této okolo X jest roveň čtvrtině obsahu koule K. Obsah tělesa společ- ného tělesu vejčitému a kouli jest roveň ! koule. 11. Otáčí-li se tětiva CC“ kolem svého středu C“ ve směru kolmém k Y, opiše kruh, jehož obsah jest: zxCC“* — x(r? —4y?), a tedy celý obsah tělesa čočkovitého povstalého otáčením se křivky *) Časopis p. p. math. a fysiky, II. roč., 240. str. 70 tím způsobem, že každá rovnoběžná k X tětiva se točí kolem svého středu, bude £ 9 0, =2 / =? —4y)) dy = ya; 0 a tedy roven polovici koule. 12. Otáčením se křivky kolem osy Y povstane těleso prsten- covité, jehož obsah jest: 0.22 Sr y% .00.0y=8x | dy (v) (r?— 4y?). Obsah tělesa společného tělesu předcházejícímu a kouli jest 0,=2 for Co“ ) .0C4.y = = af (VEN FH) = dy, a tedy 0, =2 (0, + 0,), aneb (0, — 0;)— 0, = 20,, z čehož vyplývá, že rozdíl obsahů obou částí prstencovi- tého tělesa, zevnitř a uvnitř koule K ležících, jest roven obsahu celé koule X. Tato vlastnost jest zajímavá proto, že obě veličiny (0, — 0;) 1 0, vedou k elliptickým integralům, kdežto rozdíl jejich jest tvaru algebraického. Nezení třídy pro filosofii, dějepis a filologii dne 8. března 1875, Předseda: Tomek. Bibliothekär Vrťátko přednášel: „O státní theorü Aristotelově dle jeho „Politiky“. Sitzung der mathematisch-naturwissenschaftlichen Classe am 19, März 1875, Vorsitz: Krejčí. Dr. A. Frič hielt folgenden Vortrag: „Über die Fauna der Gas- kohle des Pilsner und Rakonitzer. Beckens.“ In der Sitzung am 27. April 1870 erstattete ich die vorläufige Anzeige über das Vorkommen einiger Thierreste in. der Gas- oder 71 Brettelkohle von Nyřan bei Pilsen, und führte damals 10 Arten von Sauriern, Fischen und Arthropoden an. Seit der Zeit sammelte ich neues Material, beschäftigte mich mit dem Studium der einzelnen Arten, konnte mich aber zu einer Publication nicht entschliessen, da immer bessere Exemplare und auch neue Arten hinzukamen. Im vorigen Jahre verschaffte ich mir ausserdem ein reiches Material aus der Gaskohle von Kounová bei Rakonitz, welches eine ganz ähnliche Fauna aufweist, wie die von Nyřan, so dass beide nur im Zusammenhange bearbeitet werden können. Dadurch ist die Zeit der definitiven Veröffentlichung noch weiter hinausgeschoben und ich sehe mich gezwungen wieder nur einen vorläufigen Bericht über das vorliegende Material zu veröffentlichen. Ich thue es sehr ungern, weil ich der Sache noch nicht die nöthige Zeit widmen konnte und spätere Forschungen gewiss viele Änderungen in den Benennungen werden eintreten lassen. Wenn ich mich über mehrfache Aufforderung dennoch entschliesse das Nach- folgende zu veröffentlichen, so thue ich es hauptsächlich aus zwei Gründen: erstens um der jetzt stark behandelten Frage über das Alter dieser Gaskohle neue Anhaltspunkte zu liefern, und zweitens um zu verhindern, dass nicht ganz unrichtige Nachrichten über die in Böhmen vorgefundenen Arten kolportirt und auch veröffentlicht werden mögen. A. Nýřan. 1. Melosaurus bohemicus, Fr. Diese Art steht dem aus der permischen Formation in Russland beschriebenen Schädel von Melosaurus Uralensis, M. sehr nahe. Wir besitzen zwei fragmen- tarische Schädel, die eine Länge von 20%" gehabt haben mögen, dann mehrere kleine Schädel von 5°“ sowie Theile des Skeletes. Die Augenhöhlen liegen etwas hinter der Mitte der Schädellänge und sind um das Doppelte ihrer Breite von einander entfernt. Die Hinterhauptscondyli und das Foramen parietale sind deutlich ent- wickelt. Die Zähne sind längsgestreift und zeigen am Querschnitt an der Basis schwache Wellenbiegung der Schmelzlamellen. Diese Art kann bei flüchtiger Betrachtung für einen Archego-. saurus gehalten werden, wogegen die deutliche Entwickelung der Hinterhauptscondyli spricht. 2. (Labyrinthodon) Schwarzenbergii Fr, Von Nyran kennen wir von dieser (eigentlich in Kounova recht einheimischen) 72 Art nur mehrere zum Theil verkieste Zähne, von denen der grösste, einem Kieferfragmente aufsitzende 30%= Höhe und an der Basis 11%% Breite besitzt. Die Biegungen der Schmelzlamellen sind ganz die eines echten Labyrinthodonten. 3. Microbrachis Pelikani Fr. Eine ziemliche Anzahl von wohlerhaltenen Fragmenten lassen diese Art als eine 12 cm. lange, mit ganz kurzen Extremitäten versehene Eidechse erscheinen. Der Kopf hat ein deutliches Scheitelloch, die Halswirbel sind mit Rippen versehen. Am Rumpfe sind 33 Wirbel, die ganz gleich lange Rippen tragen. Die Zähne sind glatt, am Querschnitt nicht gefaltet, etwa 20 in jedem Kiefer. Ein completes junges Exemplar hat blos 22"= Länge und zeigt unter dem Mikroskope dennoch vollkommen entwickelte Wirbel und Rippen. 4. Scincosaurus crassus Fr. Von dieser stark gebauten Eidechse, deren Gesammtlänge an 20" betragen mag, ist ein fast ganzes Exemplar mit leider ganz zerdrůcktem Kopfe vorhanden. Die. Rippen sind stark, die gut proportionirten Extremitäten sehr kräftig, der Rumpf mit einem Panzer von länglichen viereckigen Knochen- schuppen bedekt. Es ist nicht unwahrscheinlich, dass der weiter unten als Sparodus angeführte Kopf dieser Art angehören könnte. 5. Stelliosaurus longicostatus Fr. Ein Rumpf mit einer Hinterextremität und dem Schwanze misst nicht mehr als 20"», zeigt aber bei 5facher Vergrösserung vollkommen ausgebildete, mit grossen breiten Dornfortsätzen versehene Wirbel, die bis zum Becken sehr lange Rippen tragen. 6. Branchiosaurus salamandroides Fr. Es ist dies eine verhältnissmässig häufigere Art, von der mehrere ganze Skelete von 5°" Länge vorhanden sind. Dieselben haben ganz den Habitus eines Salamanders oder noch mehr eines Axollotls, denn sie zeigen wohl erhaltene Kiemenbögen. Das Foramen parietale deutlich, Augen- ringe aus 20 Blättchen bestehend. Auch sind mehrere Entwickelungsstadien vorhanden. 7. Dolichosoma longissima Fr. Eine sehr lange Eidechse mit zugespitzter Schnauze und ganz kurzen Hinterextremitäten (Vor- derextremitäten noch unbekannt). Die Rippen sind kurz, gerade, wodurch die Zugehörigkeit dieser Art zu der von Huxley aufgestellten Gattung wahrscheinlich ist. Eines der Fragmente zeigt einen Rumpf von 20°® Länge, der aus beiläufig 40 Wirbeln besteht. 73 8. Sparodus validus Fr. Bisher sind blos Fragmente von Schädeln und Kiefern gefunden worden, aus denen man ersieht, dass das Thier ausser 12 starken, stumpf-kegelförmigen Zähnen in jedem Kiefer auch noch am Gaumen an 40 stumpfe niedrige Zähne besass. Das besterhaltene Exemplar zeigt, dass der Schädel 15®®= lang war. 9. Urocordylus scalaris Fr. Spärliche Reste deuten auf eine etwa 30“ lange, glattzähnige Eidechse, deren sehr flache Kopf- knochen mit runden Grübchen besetzt waren. Auffallend ist die starke Entwickelung der oberen und unteren Fortsätze der Schwanzwirbel, welche dem Schwanze ein leiterförmiges Aussehen verleihen und welche das Hauptkennzeichen der von Huxley aufgestellten Gattung sind. 10. Microdon modestus Fr. Von dieser Art sind blos einige Kiefern und zerstreute Skeletreste vorhanden. Die Haut- schuppen sind wellig gefurcht, ähnlich wie bei Microbrachis Pelicani, aber die Kiefern tragen an 44 ganz kurze stumpfe Zähnchen. 11. Ctenocosta lata nenne ich vorläufig Kiefern ähnliche Gebilde, deren Rand mit spitzigen Zähnen versehen ist, über welche sich eine zusammenhängende Emailschicht hinzieht. Ihre Gestalt erinnert an Ctenoptychius, es sind aber wahr- scheinlich Theile eines mächtigen Bauchpanzers irgend eines noch nicht weiter bekannten Sauriers. Zahlreiche lose Kiefern und Knochen, die ausser den angeführten Resten mir noch von Nyran vorliegen und die keiner der angedeu- teten neuen Art angehören, deuten darauf hin, dass noch die Reihe der Saurier aus diesem ausgezeichneten Fundorte nicht als abge- schlossen zu betrachten ist. Fische. 12. Palaeoniscus sculptus Fr. ist ein kleiner Fisch von 6°® Länge mit bloss 12 Reihen von Schuppen der Höhe nach. Der schön gefurchte, mit grossen Augen versehene Kopf musste seiner Schwere zufolge meist auf die Scheitelfläche sich gelegt haben, denn wir finden ihn immer der Breite nach von oben abgedrückt, indem er bei anderen Palaeoniscusarten stets auf der Seite liegt. 15. Orthacanthus bohemicus Fr. Kräftige Stacheln von 15" Länge mit 2 Reihen starker Zähne auf der Unterfläche ähneln dem Orthacanthus cylindricus, weichen aber bei näherer Betrachtung dennoch in Beziehung auf den Querschnitt ab. 74 Dieselben werden wohl einem Xenacanthus ähnlichen Fisch angehören, doch wohl nicht derselben Art, welche aus den sicher permischen Schichten von Böhmen und Sachsen bekannt geworden ist. 14. Xenacanthus Decheni. Ausser zahlreichen am Rande gekerbten Zähnen und Bruchstücken des Kopfskeletes, welche auf einen Fisch von etwa 1 Meter Länge schliessen lassen, sind auch- ganz jugendliche Schädel von 20—50"" Länge mit Zähnen und Nacken- stacheln vorhanden, deren Studium interessante Resultate verspricht. 15. Acanthodes pygmaeusFr. Zahlreiche ganze Exemplare haben alle die mittlere Grösse von 6—8®, Auf I"” gehen 6 Schuppen. Von den bekannten Arten unterscheidet sich dieses Fischehen durch die abweichende Bildung der Lappen der Schwanzflosse. 16. Phyllolepis sp. Es sind ganze Schuppen vorhanden, welche 20”"® Durchmesser haben, aber viele Fragmente deuten auf eine bedeutende Grösse hin. Arthropoden. 17. Julus constans Fr. Mehrere ganze Exemplare von 5—10°® Länge besitzen sehr zarte Streifung auf der hinteren Hälfte der Leibesringe und weichen im Detail dieser Verzierung sehr wenig von manchen jetzt lebenden Arten Nord-Amerikas ab. Die Erhaltung der Exemplare ist so vollkommen, dass sogar die Mundwerkzeuge bei 60facher Vergrösserung gezeichnet werden konnten. 18. Julus costulatus Fr. Mehrere Fragmente zeigen an den Leibesringen vorspringende Längsleisten, deren 20—30 in regel- mässigen Abständen über die ganze Breite vertheilt sind. 19. Estheria tenella. Die spärlichen Exemplare sind leider nicht so gut erhalten, um dureh mikroskopisches Detail der Schale die Art sicher erkennen zu lassen. Die Gesammtform und die Be- rippung stimmt aber ganz mit den von R. Jones gegebenen Abbil- dungen von E. tenella. 20. Gampsonychus Krejčii Fr. Diese neue Art, welche manche Platten der Gaskohle zu Hunderten von Exemplaren deckt, kann nur bei sehr flüchtiger Betrachtung als identisch mit dem G. fimbriatus gehalten werden. Die genaue mieroscopische Untersuchung an etwa 12 ausge- suchten Exemplaren zeigte eine ganz abweichende Form der Schwanz- flosse und namentlich ein sehr verlängertes und ruderförmig erwei- 75 tertes 7. Fusspaar. Es ist wahrscheinlich, dass wir es hier mit einer neuen Gattung zu thun haben, da den Füssen die Anhänge fehlen, Die sämmtlichen hier erwähnten Arten sind bereits gezeichnet und sobald die Mittel beschafft sein werden, soll zur Herausgabe eines Werkes geschritten werden, welches ähnlich, wie die Cephalo- poden der böhmischen Kreideformation, ein Glied in der Reihe von Werken über die Palaeontologie Böhmens sein soll, welche durch Barrandes Meisterarbeiten über die Silurformation eröffnet wurden. B. Kounová. © Der erst von einigen Jahren geöffnete Schacht des Fürsten Ad. Schwarzenberg in Kounovä (am Fusse des Zbänberges bei Rakonitz) liefert eine Gaskohle, welche ganz der von Nyran gleich sieht, aber durch die vielen Cycloiden und rhombischen Fischschuppen sich leicht davon unterscheiden lässt. Das Museum erhielt vor etwa einem Jahre einige Versteine- rungen von Kounová durch Herrn Bergingenieur Corvín aus Kladno, wodurch ich auf diesen neuen Fundort aufmerksam gemacht wurde. Ich besuchte denselben im verflossenen Sommer, erkannte die Wich- tigkeit dieser Localität für unsere Kenntniss der Fauna der Gas- kohle und leitete sogleich das Nachsuchen in grossem Masstabe ein, so dass bis jetzt an 23 Wagons der Gaskohle fast Stück für Stück von unserem eifrigen Petrefaktensammler J. Stäska: mehr- fach gespalten wurde und die so gewonnenen Exemplare nach Hun- derten zählen. Den bedeutenden Aufwand, den die Ausbeute der Fundorte Kounová und Nyran erforderte und der bereits über 1000 Gulden be- trägt, bestreitet das Comité zur naturhist. Durchforschung Böhmens. Saurier. 1. (Labyrinthodon) Schwarzenbergii Fr. Von diesem prachtvollen, in Beziehung auf Zahnbildung echten Labyrinthodonten sind Fragmente des Schädels und Beckens sowie mehrere Zähne vorhanden, die auf 2 Meter Gesammtlänge des Thieres schliessen lassen. Der grösste Zahn ist an der Basis 22%“ breit, verschmälert sich dann rasch, und war an 30"= hoch. Die wellenförmigen Bie- gungen der Schmelzschichten sind prachtvoll erhalten. 76 Ein ganzes Gerippe, welches gefunden wurde, kam in unrechte Hände und ich fand davon nur Trümmer im Schotter des Fahr- weges bei der Eisenbahnstation Kounovä. 2. Batrachocephalus crassidens. Ein Froschähnlicher Schädel von 23"“ Länge und fast ebenderselben Breite mit etwa 15 starken spitzigen glatten Zähnen in jedem Kiefer. Auch am Gaumen scheinen Zähne gewesen zu sein. Ein Theil der Schulter zeigt einige Knochen der starken kurzen Vorderextremität. Die Haut trägt fein- gestreifte Knochenschuppen. Ausserdem sind zahlreiche Kiefern und Skelettheile von 4—5 Arten vorhanden, die ich weder provisorisch zu benennen wage, da spätere Funde ihre Zusammengehörigkeit erst nachweisen müssen. Dipnoi. 3. Ceratodus Barrandei Fr. Ueber diesen Fund berichtete ich bereits in der Sitzung am 6. November 1874. Seit der Zeit erhielt ich mehrere schön erhaltene Zähne zum Theil noch an den Kiefern sitzend, und eine grosse Reihe von Schädelknochen, welche mit den von Dr. Günther gegebenen Zeichnungen der Schädelknochen von Ceratodus Forsteri aus Australien frappant übereinstimmen, Ich glaube bald in der Lage zu sein den ganzen Schädel restauriren zu können, sobald ich nur zum Vergleich der einzelnen Knochen ein Skelet des C. Forsteri werde benutzen können. Fische. 4. Palaeoniscus deletus nenne ich die grossen rhombi- schen Schuppen, welche in jedem Handstück von Kounovä vorkommen, zu denen wir aber den ganzen Fisch noch nicht gefunden haben. Die meisten davon sind am äusseren Längsrande gezähnt, doch deuten andere ganz glatte Schuppen darauf hin, dass es hier mehrere Palaeoniscusarten gegeben hat. 5. (Nov. gen.) Kounoviensis. Ist eine neue Gattung von Fischen, die bei dem Gesammthabitus eines Palaeoniscus mit Cycloiden- Schuppen versehen ist. Die Schwanzflosse ist heterocere, die Kiefern mit grossen spitzigen Zähnen versehen. Die Gesammtlänge be- trägt 10°“. Der Höhe nach sind 12 Schuppenreihen, der Länge nach etwa 50. Ausserdem sind zahlreiche, zum Theil grosse Cycloide-Schuppen vorhanden, von denen wohl manche zu Ceratodus gehören werden. 6. Phyllolepis fragilis Fr. Von diesen riesigen aber sehr gebrechlichen Schuppen sind Exemplare bis zu einer Länge von 77 9m, vorhanden und es liegt nicht ausser dem Bereiche der Möglich- keit, dass sie eher einem Labyrinthodonten als einem Fisch an- gehören. 7. Gyrolepis speciosus Fr. Diese von Agassiz gegründete Gattung war bisher nur den Schuppen nach bekannt. Unser Museum besitzt gegenwärtig die vordere Hälfte des ganzen Fisches, wodurch die genaue Unterbringung dieser Gattung im Systeme ermöglicht sein wird. 8. Orthacanthus bohemicus. Zahlreiche Exemplare der Stacheln sind bis zur Länge von 24% vorhanden. Die Zähne auf der Unterseite der Stacheln sind nur bei den kleineren Exemplaren erhalten, während man bei den längsten bloss noch die eben. verschwindenden Grübchen nach den ausgefallenen Zähnen bemerkt. 9. Xenacanthus Decheni. Ausser zahlreichen Zähnen bis zur Länge von 30"" besitzen wir. einen ganzen in Schwefelkies um- gewandelten Schädel von circa '/„ Meter Länge, an welchem die Zähne in den Kiefern 20®= Länge haben und an den Rändern deutlich ge- kerbt sind. Auch kleine Schädel mit Nackenstachel sind in der neuesten Zeit gefunden worden, welche versprechen über die Zu- gehörigkeit der als Orthacanthus angeführten Stacheln sicheren Auf- schluss zu geben. 10. Xenacanthus levidens Fr. Es sind Zähne vor- handen, welche denen von X. Decheni ganz ähnlich sehen, aber an den Rändern keine Spur von Kerbung wahrnehmen lassen. 11. Acanthodes sp. Bisher gelang es, blos einzelne lose Flossenstacheln in der Länge von 45"“" zu finden; dieselben stimmen mit den von Römer abgebildeten ziemlich gut überein und gehören einem viel grösseren Fische, als es der A. pygmaeus von Nyran war. 12. Julus pictus. Mehrere Exemplare zeigen die Körperringe sanz glatt und haben noch die Andeutung von färbigen Streifen erhalten. Pflanzenreste aus dem Gasschiefer sind sehr sparsam und ich will nur sehr grosse Carpolithen und verkieste Psaronienstämme erwähnen, welche erst genauer untersucht werden müssen. ' Aus dieser Übersicht ergiebt sich, dass von Nyřan bisher 20 Arten, von Kounová 13 Arten thierischer Reste bekannt geworden sind. Beide Fundorte haben jedoch bloss 5 Arten gemeinschaftlich- * „ Nur die Gattungen Xenacanthus, Palaeoniscus, Acanthodes und Estheria haben die Gasschiefer mit: den wahren permischen Schichten Böhmens gemeinschaftlich, während die Arten dieser Gattungen wahr- scheinlich alle verschieden sind. In Beziehung zu den bei Saarbrücken entwickelten Schichten finden wir bisher auch wenig Anhaltspunkte, denn, wenn auch die Gattungen Acanthodes, Xenacanthus Palaeoniscus und Gampsonychus unserer Gasschiefer in den dortigen Lebacher Schichten vorkommen, so fehlt uns wieder ganz die Gattung Amblypterus, und, Archego- ‚saurus ist in Böhmen durch ganz andere Sauriergattungen vertreten. Man sieht, dass wenn auch diese Ablagerungen aus einer gleichen Periode herrühren mögen, dennoch eine genaue Identifi- eirung der Schichten bisher nicht möglich ist, denn es haben müssen an beiden Orten ganz verschiedene Verhältnisse obwalten und ändere Facien der Fauna entwickelt sein, worauf auch die Verschiedenheit der Ablagerungen andeutet. Ich halte daher auch jetzt noch die Entscheidung über das Alter dieser Schichten nicht für spruchreif und erwarte die Lösung der Frage nur von neuem Material, auf dessen Beischaffung ich in nächster Zeit alle Mühe zu verwenden beabsichtige. 19 Tabellarische Uebersicht der bisher in den Gaskohlen gefundenen Thierreste, | Permform. | Böhmens (Unt. Dyas) 1. Melosaurus bohemicus Fr. . .... 2. Labyrinthodon Schwarzenbergii, Fr. | 3. Microbrachis Pelicani, Fr. .. ..) 4. Scincosaurus crassus Fr. .. .... | = + SE 20 5. Stelliosaurus longicostatus Fr. ...| + 6. Branchiosaurus salamandroides, Fr. .| — 7. Dolichosoma longissima, Fr. ee 8’ Sparodns validus, Pr.. s 3% 1 — 9 Urocordylus scalaris, Fr. . . | + 10. Microdon modestus, Fr. . . 2... — II Chenocasta bíta, WE% < sa so kil: — 12. Batrachocephalus crassidens, Fr. — 13. Ceratodus Barrandei, Fr... .... — 14. Palaeoniscus sculptus, Fr. ....... =- 15, Palaeoniscus. deletus, Pr.. 4 « + — 16.0 G.:Keaunoviense, Ei s ai, ua — 17. Gyrolepis speciosus FF. ....... — 18. Phyllolepis fragilis, Fr.. ....... -— 19. Orthacanthus bohemicus, FF... .| — 20. Xenacanthus Decheni ? ...... -+ 21. Xenacanthus levidens, Fr. ...... — 22. Acanthodes pygmaeus Fr.. ....... -+ M SR MO De az, ee šle — De JUNE. (OBR BE o u + M Lzdnna COBMUAŘRR s ae "son (av 6 + CE a en — later; tonelbě S ia V Caha be -r 28. Gampsonychus Krejčii . ......... -k Gattung Gattung V | s| E O a ee a ABR O kz AA rende | | DMT" čj i dsokenodoi slam ee ale ale ‚stesrinT donobrutop moldofes) neh ni jadeit Tab : Adar / zam BEE (any all) Yonmoxg # 4 79 ä erh - 2 vada Dar | nr gr | i V m) ká ; „8 anni aruseoloMac ee VT seerdaowıswidaa mbosairtded: sg - En k ne eier A : sy AŤ Van 2WmBaO9 MAE k i f! andsleonianol 2 DEIN Er Eee 2 — -- =). ÚT aubioibesmslee anıuseouband 15 — - nn L ieeinnol au 0a - — fd ne vý „vl M li x AA „ira zubynoboz A N | sd A »tesbom sobousiM ol | L | . +. WER ‚al Bord PM Ziobieeo eulsdgssoddadsd 87 > , . +. DI doba zuhomm IE tj) — 7% < « L ‚‚niglssa zuseinossied l : er ren T doloh zpoeinoselsč „Ar — = fe ee T POMiVONGOA DUNE i. P rd oa nV "01 eneoisaga aigsloren „VÍ a Pole 000 ziligent vigolollydá Aj Im 4 aminotoďd erden BT Te nn Finsdsolk endinnseie OG | em 1- + u -0 zuobivsi zurandansi IE) Sun) = (oboje l DE anne 29bodtnáo A- 8€ -bm a Br '® nen. ‚ga čobodinno A abe nun | 572, FOM ee I ‚austenos zvlul BE oa Bes a ee de zuslušaov enlır, ‚oe Er RE eujsig anlul, 96 | = ee (ks ní nea. » 6 alla sirodia „E P — F — Pe 5 a le ©... SOŘVEŽÁ N A8 Nákladem král české zěěnáklé nauk. — Tiskem dra, Edy. MA r Praze 20 TE p Oe un 5 A Po om en ne v * s“ * N “ hd Pr + jn * POPP LE ne M « * u i « P « : = o jo pon bom n n o m V m '® > . A * „ . € P ° v a fr N : FYT s » o 2 ui % Fi DS . Pr « —— 1 er 4, = : 1 nf = č k 6 [3 + ma : M o ‘ = » P * 7 k: k Jj | » i Zu M P 3 , M = p" db FE, „kp . » h U > > + : | R J ; 3 - : : ? k ň . N = - - u : nn en nn wm = i re P, * . no s & m E + = Ů i 4. we N 4 “ = | | i i u : : F Br: od - Mí ky vi wi ’ 3 : ň er Ber. s . 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W |) 7 = == A | B © = Z = Ma | se |S ča 8 (aE S45. | 3 s 2888. 383 | |S= A SB 8: 54 Ag Šá| 85| 89 88 „3 A5 šá SA 85 s S = = s & Su toe | 5 | a 5 3 S = =] o s © 8 8 JE A EA 8 A A já A B- -A EOF E“ m mm mm mm mm | mm mm mm | mm mm mm mm mm mm | mm mm 30. 65, 430, . . 155 . . . . 240 Dis . . . P) . . | . . | . . . | | 2 skt = : i so D10, Too 730 . | 130 . G 1635 14,, 14,, os * 329, 105; . h 0 196) Oo - Io . | 40. Lo) - O5 | 1530, 313 < | Ass |- | a : . + | 230 ENV = 150, 650 . hol Oo - © “| Too) 0,0 30, dos i . | . | ur . . . < . 55 . 05 | . | . . . 2, u | ® : ; č 5 - ť, | : | 035, du; | 20 Ag; - 25 - . . Iso 0; . | . | | . . . 640 . 653 05 . O5; > | Oos 265. : * | l3o - lgo| los) 162 < | Oel laso) - (oo, 056, Og5| 340, 830, 115, %s| - ; 3 lgo| 35) Hol Uz- 130 ho 035 © SR | Kb lgs| - 059, - 230 132, - . , | . | 040, | . | 150 . 255 » lg; h 0, . Io . Dao Os 06 Ao- |. + 5 A- Z07| Oo) 033) - ; Ů | . . . | . . . . . . . 300 . . o M * | . | . | 0,5 . 320 _ | 640 . Gun . . . 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RE, Oh ee TE non pet ee . ah i . i h noty je ee 2 a ÚP y ae š LEE “ s. + ť koa ovl pr ur . s. Hi “ * er Ben > P Sitzungsberichte © Zprávy o zasedání der königl. král. hůl, besllchalt der V nsensehallen © české společnosti nauk in Prag. v Praze. Nr. 3. 1875. U. 3. Ordentliche Sitzung am 7. April 1875. Präsidium: Fr. Palacký. Nach Vorlesung und Genehmigung des Protokolles der letzten Sitzung und des Geschäftsberichtes theilte der Präsident mit, dass die Gesellschaft durch das am 5. April 1. J. erfolgte Ableben ihres ausserordentlichen Mitgliedes Wenzel Zelený einen schweren Verlust © erlitten, worauf die Mitglieder durch Aufstehen von den Sitzen ihre _ Theilnahme ausdrücken. Eine. Zuschrift der Direction der Sparkassa — theilt der Gesellschaft mit, dass derselben aus dem Ertrágnisse des Reservefondes eine Subvention von. 400 fl. gewidmet worden sei, wofür der obengenannten Direction. den Dank der Gesellschaft aus- zudrücken beschlossen wird. Für den Druck vorgelegt wurde eine Abhandlung von Prof. Dr. Ludwig unter dem Titel: Nachrichten des Rig und Aharhaveda über das alte Indien. Sodann werden die in der letzten Sitzung vorgeschlagenen Herren und zwar „Professor Georg. Daničič am Lyceum in Belgrad und Professor Dr. Alexander Kotljarewsky aus Russland (gegenwärtig in Prag) zu korrespondi- renden Mitgliedern gewählt. Zum Schlusse sollte die Wahl des Prä- - sidenten, des Vicepräsidenten und des Sekretärs der phil.-histor. Classe nach Ablauf ihrer dreijährigen Amtsdauer vorgenommen werden. Vor der Wahl erklärte der bisherige mehrjährige Präsident Herr Dr. Franz Palacky, dass er eine eventuelle Wiederwahl unter keiner Be- dingung mehr annehmen könne, da ihn nach seiner Meinung sein vorgerücktes Alter verhindere, seine Pflichten in dem Maasse, wie er es wünsche, erfüllen zu können. Nachdem die Bemühung einiger Mitglieder, den Herrn Präsidenten von diesem Entschlusse abzu- bringen, eine vergebliche war, sprach die Gesellschaft demselben für seine grossen Verdienste um die Leitung der Gesellschaft ihren Dank aus, verschob aber den ganzen Wahlact auf die nächste ordent- liche Sitzung. 7 82 Sitzung der mathematisch-naturwissenschaftlichen (lasse am 9, April 1875. Vorsitz: Krejčí. Prof. Dr. F. J. Studnička hielt einen Vortrag: „Ueber Marcus Marci und seine Schrift „De proportione motus“ überhaupt - und die Gesetze des elastischen Stosses insbesondere.“ Als ich mich vor einigen Jahren mit Jullien’s interessanten „Problemes de mécanigue rationelles“ beschäftigte, stiess ich (Tom, I. pag. 253.) auf folgende, Montucla’s „Histoire des Mathématigues“ (T. II. pag. 406) entlehnte Anmerkung: „Le plus ancien ouvrage que nous connaissions sur le choc des corps est dů a J. Marc Marci de Crown- land, medecin hongrois (sic!), qui publia a Prague, Van 1639, un Traité De proportione motus seu regula sphymica, dans lequel il étudie le choc des corps dépourvus dďélasti- cité ou parfaitement élastigues. Les lois gwil a don- nées pour ces derniers corps sont précisément celles que Pon adopte aujourd hui. Cet ouvrage remarguable est cependant tombé dans un oubli general; il parait méěme gu'il ne parvint pas ala conaissance de Wallis, de Wren et de Huyghens qui, trente années plus tard, donněrent A peu pres les mémes lois que Marci.“ Und das Durchlesen des kleinen, hier angeführten Werkes bestätigte vollkommen den Inhalt der historischen Notiz Jullien’s, ja brachte mir die Ueberzeugung bei, dass Johann Marcus Marei') 1) Geb. den 13. Juni 1595 zu Landskron in Böhmen, erzogen in Leitomyschl, wohin sein Vater bald darauf übersiedelt und 1601 ein Haus angekauft, das der Sohn nebst einem anderen später geerbt und bis zu seinem Tode erhalten, studirte Jan Marek, wie er in Leitomyschl hiess, in Neuhaus das Gymnasium, in Olmütz die Philosophie und Theologie, welches Studium er jedoch wegen Kränklichkeit aufgeben musste, worauf er sich in Prag den Naturwissenschaften und vorzugsweise der Medicin widmete; als Pro- fessor an der medicinischen Facultät hatte er sich in vielfacher Hinsicht so verdient gemacht, dass er 1654 von Ferdinand III. in den Adelstand mit dem Prädikate von Cronland erhoben und 1658 als Fysicus des König- reiches Böhmen zum kaiserlichen Leibarzte ernaunt wurde; 1662 fungirte er als Rector magnificus und starb den 10. April 1667. Ohne seine philo- ‚sophischen Schriften, die neuerdings zur Würdigung gelangen, zu erwähnen, führen wir blos die naturwissenschaftlichen an und zwar nebst der oben 83 auch -in anderer Beziehung, so z. B. in Betreff der Zusammenlegung der Kräfte, der Gesetze und Anwendung des Pendels mänches Ori- ginelle enthalte. Ich nahm mir deshalb vor bei Gelegenheit darauf zu achten, ob sein Name und seine Verdienste um die Mechanik nicht auch anderswo erwähnt, wenn auch nicht gewürdigt werden, fand jedoch selbst in den speciellen Schriften Klein's“) und Důhring's*) sowie in der jüngst erschienenen Publikation Suter’s*) weder all- gemein, noch in Bezug auf die Gesetze des Stosses irgend eine Er- wähnung dieses vaterländischen Gelehrten, sondern überall nur vor Allem die Arbeiten Wallis und Wrens vom J. 1668 und Huyg- hens vom J. 1669 in dieser Richtung angeführt. Dass die betreffende Schrift des Marcus Marci wohl selten in den ausländischen Bibliotheken anzutreffen sein wird, lässt sich nach den hier massgebenden Umständen sehr leicht annehmen. Daher will ich in Folgendem Einiges daraus kurz zusammenstellen, um fach- männische Kreise auf diese Erscheinung aufmerksam zu machen in. der Hoffnung, dass es einem Berufeneren gelingen wird, die Ver- dienste des Autors ins rechte Licht zu stellen und ihm eventuell die richtige Stellung zwischen Galilei und Huyghens anzuweisen. Der Titel des Buches lautet folgendermassen: DE PROPORTIONE MOTUS seu Regula sphygmica *). Ad celeritatem et tarditatem pulsuum ex illius motu ponderibus geometricis librato absque errore metiendam Authore Joanne Marco Marci Phil@ et Medic* Doctore et ordi- nario Professore eiusdem Medic. facultatis in Vni- versitate Pragensi, Physico Reg. Boh. genannten noch „De causis naturalibus pluviae purpureae“ 1647, „De pro- portione motus figurarum rectilinearum et circuli guadratura ex motu“ 1648, „Thaumantiae liber de arcu coelesti“ 1648, „De longitudine seu diffe- rentia inter duos meridianos“ 1650, „Dissertatio de natura iridis“ 1650, 2) Die Principien der Mechanik, 5) Kritische Geschichte der Principien der Mechanik. *) Geschichte der mathematischen Wissenschaften, II. Theil. 1. Hälfte, 5) cgvyuóg pulsus arteriarum, opvyuırog habens vim ciendi pulsus. 7 62 dě ni 84 Und da findet man, von fol. L. beginnend, folgende Propositiohen; Porismen und Probleme: Propositio XXXVI. Mobile seu, impulsu, seu gravitate moveatur, si planum oc- ' curat, reflectit ab eodem plano per lineam rectam. Propositio XXXVII. Motus in se ipsum reflectit, cum centrum gravitatis et contactus sunt in eadem linea motus. Porisma I. Si globus alium globum percutiat guiescentem et aequalem,: illo expulso quiescit. Porisma II. Si globus major percutiat minorem quwiescentem, minori expulso eundem motum continuat major. Porisma II. Si globus minor percutiat majorem quiescentem, habeat vero minorem rationem ad suum impulsum, quam ad globum majorem, expulso majori minor quwiescit aut reflectit. Porisma IV. Si globus minor percutiat majorem. qwiescentem, habeat vero majorem rationem ad suum impulsum, quam ad globum majorem, dilo immoto reflectit minor. Problema I. Globum in plano quiescentem perculere alio globo quacungue violentia, neque tamen loco mowere. Hiebei wird die Lösung „appone a tergo alium globum illi aegualem ...“ recht drastisch durch einen Kanonier villustrirt, der eine Kanonenkugel gegen eine Reihe gleicher, auf einem Tische lie- gender Kugeln losschiesst. Problema I. Globum in plano guiescentem alıo globo guacungue violentia percussum, ad imperatam distantiam mouere. Porisma V. Si duo globi ejusdem molis seu ponderis se percutiant in motu, uterque reflectit. 85 Porisma VI. Si globus major in motu percutiat minorem, habeat vero minor minorem rationem ad suum impulsum, guam ad globum THIEL ERN uterque reflectit. Porisma VI. Si globus major in motu percutiat minorem, habeat vero minor majorem „vationem ad. suum vmpulsum, guam ad globum majorem, minori reflexo motum continuat major. Porisma VII. Si globus major in motu percutiat minorem, habeat vero minor ad majorem eandem rationem, quam habet ad suum impulsum, mi- nori reflexo gutesciť major. Propositio XXXVIIL Cum centrum grauitatis cadıt extra limeam hypomochlij, motum in illam partem, in qua est centrum, reflectit. Propositio XXXIX. Motus reflexus fit per lineam parallelam dili lineae, quae cum linea perpendiculari ad contactum amgulum constituit in centro, cujus sinus est aequalis interuallo inter centrum grauitatis et lineam hypomochlij. Propositio XXXX. Anguli incidentiae et reflexionis sunt inter se aeguales. Problema. Tribus globis in quacunque distantia extra lineam vectam as- sumptis, punctum determinare in globo secundo, a quo reflexus primus percntiat tertium: Dieses Problem der Carambolage wird auch durch zwei Billard- spieler an einem quadratisch geformten mit acht Löchern versehenen Billardtisch illustrirt. Hierauf folgt ein Excurs unter dem Titel „DE MOTU REFLEXO LAPILLORUM EX AQUA, worin die bekannte Knabenunterhaltung fysikalisch untersucht wird, dann ein zweiter „DE REFLEXIONE MOTUS CIRCULARIS“ und endlich ein dritter „DE INAEQUALIUM PC )NDERUM LAPSU“. ” er r wur’: ns VM k asy OR " L K 96 a.” sů P, Pan! Erin ı ur k Pi A by 3 Ň Ať 7 A buď $ 86 Der Schluss ist den Pendelbewegungen gewidmet und enthält: Propositio XXXXL Problema IL Regulam construere ad čeleritatem et tarditatem pulsuum absgue errore metiendam. Dieses schon am Titelblatte des Buches angekůndigte Verfahren beruht in der Verwendung eines Pendels von variabler Lánge, das auf folgende Weise konstruirt wird: Ueber ein in » gleiche Theile getheiltes Lineal ad wird ein an einem Geigenwirbel befestigter Seidenfaden gezogen, bei d durch eine feine Oeffnung herabgelassen und in einem entsprechenden Zwi- schenpunkte q mit einer Marke und am Ende 9 mit einem schweren Kügelchen versehen. Je nachdem nun der Wirbel gedreht wird, verkürzt oder verlängert sich der frei herabhängende und: ein Pendel repräsentirende Theil 4g, was durch die Verschiebung der Marke semessen wird; regulirt man also das Pendelchen so, dass es in © einem bestimmten Momente mit den Pulsschlägen eines Patienten gleichen Schritt hält, so hat man für andere Momente ein sehr ein- faches Mittel, um eine Beschleunigung oder Verzögerung genau zu erkennen „si sumatur radix quadrata illius proportionis, quam habent diametri ad se, erunt in eadem ratione tempora motus, in er ra- | . dices guadratae“, Daran schliesst er als Parergon folgende mechanische Aufgabe: | -8 fd Problema. Horologium construere, guod suo motů tempus numeret diuisum in partes minores, quam tertias unius secundi, | worin er die Pendelbewegung als Zeitmesser benützt. Das Schlussblatt enthält die Angabe Pragae. Typis Joannis Bilinae. Anno MDOXXXIX. Dass Marcus Marci diesem kleinen Werke und namentlich dessen Schlussproposition eine grosse Bedeutung beigelegt, ersieht man aus der Dedication, die an seinen Gönner, den Kaiser Ferdi- nand III. gerichtet ist. Pr Wie aus diesen kurzen Angaben zu ersehen ist, verdienen die Schriften unseres Marcus Marci ‘jedenfalls in der Geschichte der Mechanik angeführt zu werden und dürften gewissenhaften Forschern auf diesem Gebiete reichliches Materiale zu lohnenden Untersuchungen und Vergleichungen darbieten! Prof. Stolba machte hierauf noch einige Mittheilungen „Ueber einige chemisch-mineralogische Arbeiten.“ Sitzung der Classe für Philosophie, Geschichte und Philologie am 12. April 1875. Vorsitz: Tomek. Dr. Goll hielt einen Vortrag: „Ueber Mansfeld im Jahre 1624“, dem wir folgendes entnehmen: i Der Vortragende bemerkt, unsere bisherige Kenntniss von Mansfelds Schicksalen im Jahre 1624 sei, trotz der vielen Werke, die über den Grafen handeln, doch nur lückenhaft. Diesen Mangel zu heben, habe er versucht, und zwar zum Theil mit Hilfe von hand- schriftlichen Quellen. Namentlich müsse Villermonts Darstellung ergänzt nnd berichtigt werden. — Mansfelds Stellung bildet nur einen Theil der Beziehungen zwischen Frankreich und England, wie sie sich entwickelten, als die spanische Heirath des Prinzen von 2% -M Di l ah p dy v = A od LEDĚ s i Te Prada MCE je i u 88 Wales aufgegeben wurde, und an ihre Stelle eine andere Combination, die Heirath Karls von England mit der Schwester Ludwigs XII. trat. -Die Heirath hatte eine eminent politische Bedeutung. Doch wollte sich Frankreich dabei zu einer Offensiv- u. Defensivallianz, die einem ofienen Bruche mit Spanien gleichkam, nicht verstehen. Es hätte dann auch die vollständige Restitution. des vertriebenen Pfalzgrafen Friedrich verfechten müssen. Aber die Rüstungen Mansfelds hat es doch unterstützt, eben so wie es auch England that. Frankreich ver- sprach Anfangs sogar, dem Grafen den Durchzug durch sein Gebiet nach der Pfalz zu gestatten, ein Zugeständniss, das in den Augen- blicken, da es zur Ausführung gelangen sollte, wieder zurückgezogen wurde. Frankreich fand für Mansfelds Expedition ein anderes Ziel: er sollte erst der Generalstaaten bei der Vertheidigung von Breda gegen Spinola beistehen. Dazu wollte sich aber Jakob I. — denn auch er wollte den Krieg mit Spanien vermeiden — nicht verstehen, auch dann nicht, als er, von Frankreich gedrängt, Mansfelds Lan- dung in Holland zugab. Erst nach dem Tode des Königs griff Mans- feld in die kriegerische Action vor Breda ein, doch ohne P und sein Heer löste sich fast völlig auf. Sitzung der mathematisch-naturwissenschaftlichen Úlasse am 23, April 1875. Vorsitz: Krejčí. Prof. Dr. Ladislav Čelakovský sprach: „Ueber Placenten und Hemmungsbildungen der Carpelle“, mit gleichzeitiger Vorlegung einer umfangreicheren Arbeit, ungefähr Folgendes: Ueber keinen Theil der botanischen Morphologie bestehen so abweichende, ja einander schnurstracks widersprechende Ansichten, wie über die Placenten des Fruchtknotens. Meistens wird ihre mor- phologische Natur als sehr verschiedenartig hingestellt: bald sollen es Parthien, zumal Blattränder, der Carpelle sein, bald aber Achsen und Achsentheile, ja in neuester Zeit will man sogar selbständige Blasteme, d. h. selbständige Blätter, die von den: Carpellen ganz unabhängig wären und auf sie folgen sollten, entwickelungsgeschicht- lich beobachtet haben. Der Vortragende hat dagegen die Ueberzeugung _ erlangt, dass die Placenten überall sehr gleichwerthige Gebilde, dass sie in allen Fällen Theile der Carpelle sind, und zwar in der Regel 89 vom Blattrande, in selteneren Fällen von der Oberseite’ des Carpells, mit steter Ausnahme eines medianen Streifens, gebildet werden. Wirk- liche Achsenplacenten giebt es nicht, und wo der Anschein von solchen entsteht, da sind eigenthümliche Hemmungsbildungen und congeni- tales Wachsthum der betreffenden Carpelltheile mit einer Achse im Werke. Die angeblichen selbständigen Blattplacenten existiren eben- sowenig, und haben ihren Ursprung in einer unrichtigen nn der histiogenetischen Entwickelungsgeschichte. Dies Alles unzweideutig’ nachzuweisen, hielt der yunträigenal für sehr erspriesslich und nothwendig, und zwar um so mehr, da die richtige Einsicht in die unveränderliche morphologische Natur des Eichens wesentlich von der richtigen Deutung der Placenten mit- bedingt ist. Es kann daher die Brongniart’sche Lehre vom Ovulum, die der Vortragende mit einiger Modifikation bis in die letzten Con- sequenzen mit Entschiedenheit vertritt, nur dann als omnibus nů- meris absolvirt betrachtet werden, wenn auch die Natur der Pla- centen vollkommen sichergestellt worden ist. Um dieses zu leisten, dazu erschien kein anderer Weg so zweckdienlich, als ein verglei- chendes Studium der Placental- und Fruchtknotenbildungen über- haupt, mit gleichzeitiger Controle durch die. Abnormitäten, zumal durch die Vergrünungserscheinungen. Nicht durch vereinzelte, abge- rissene Entwickelungsgeschichten kann die Natur der Placenten fest- gestellt werden, wie es besonders in letzter. Zeit häufig mit sehr kläglichen Erfolgen versucht worden ist, sondern durch die verglei- chende Verfolgung möglichst vieler Entwickelungsgeschichten das ganze ‚Pflanzenreich hindurch, wobei es sich bald ‚herausstellen musste, ob sich die verschiedenen Formen der Placentation auf ein 'varlirtes Grundthema mit Sicherheit zurückführen liessen oder nicht. Vortra- gender hat zu diesem ‚Zwecke vorzugsweise das, grosse Werk von Payer benützt, welches wenigstens an Fülle. der Beobachtungen bis jetzt unerreicht da steht, wenn es auch in neuerer Zeit manche Ausstellungen sich gefallen lassen musste, In Bezug auf die hier in © Betracht kommenden Fragen kann es wohl als unbedingt; verwendbar angesehen werden; wenigstens ist es Vortragendem nicht bekannt, dass spätere Nachuntersuchungen: wesentlich. abweichende Resultate ergeben ‚hätten. Auch die Entwickelungsstadien, die Vortragender selbst untersuchen konnte, von Dictamnus, Cerastium, Silene, Pote- rium, Geum, Thalictrum, stimmen mit Payer’s Darstellungen sehr gut ‘überein. Auf anderweitige entwickelungsgeschichtliche ‚Unter- suchungen, z. B. von Buchenau, Eichler, Hofmeister, Köhne, wurde übrigens Rücksicht genommen, = ha M M Ex M 3 < 90 Auch Payer war der Ansicht, dass die Placenten úberall gleich- werthig seien, aber er hielt sie überall für Achsenorgane. Ausgehend von den anscheinend so deutlich axilen freien Centralplacenten, z. B. der, Primulaceen, suchte er eine fortlaufende, durch Uebergänge ver- bundene Reihe in den Placenten darzustellen, bis zu den wandständigen Placenten, die er dann sehr gezwungen ebenfalls für axil ansah. Payer’s Methode war an sich gewiss richtig ; dass er mittelst derselben zu. so falschen Resultaten gelangte, ist dem zuzuschreiben, dass er die Vergrünungen nicht zu Rathe zog und dann von dem minder sicheren - Endpunkte der Reihe ausging. Der richtige Weg ist aber gerade. der umgekehrte, da die wandständigen Placenten ganz zweifellos sicher gedeutet sind, und deren Deutung durch zahlreiche Vergrünungen feststeht, während gegen die reine Achsennatur der centralen Pla- centen vom: Vortragenden ‚verschiedene Einwände erhoben werde konnten.*) ‘ Für die richtige Deutung der Placenten sind zwei Punkte von besonderer Wichtigkeit, welche, obwohl sie bisher gar nicht oder doch nur unsicher und ohne Conseguenz in Betracht gezogen worden sind, dennoch den wahren Schlüssel zum Verständniss dieser Bil- dungen abgeben. Der erste Punkt ist der, dass die Fruchtblätter oder Carpelle nicht ohne Weiters gewöhnlichen Blättern, selbst nicht den übrigen Blattgebilden der Blüthe gleichgesetzt werden dürfen. Die Fruchtblätter sind nämlich überall Kappenbildungen, in demselben Sinne, wie die abnormen Kappen oder Tuten auf Linden-, Ulmen-, oder Syringa-Blättern und wie die von den Ovularblättchen gebildeten Kappen, über welche der Vortragende unlängst Genaueres mitge- theilt hat.**) "Als zweiter Punkt muss aber hervorgehoben werden, dass die Kappe der Carpelle selten frei und vollständig ausgebildet wird, sondern gemäss der Sparsamkeit in der Oekonomie der Blüthe meist theilweise unausgegliedert, in einem an der Achse gebundenen Zustand vorhanden ist, der sich entwickelungsgeschichtlich nicht oder nur in seltenen‘ Fällen, wohl aber durch die Vergrünungen und die verglei- chende Methode konstatiren lässt. Verschmelzungen der Carpellartuten unter einander, wodurch bekanntlich einfache Scheidewände entstehen, Verschmelzung oder Gebundenheit derselben an die hohle Achse *) In „Flora“ 1874: „Ueber die morphologische Bedeutung der Samenknospen*, **) In „Bot. Zeitung“ 1875: „Vergrünungsgeschichte der Eichen von Alliaria officinalis. i 91 oder die Cupula im unterstándigen Fruchtknoten, und Spaltung der Kappe in zwei Theile, von denen einer eben im gebundenen Zustand existirt, das sind weitere Ursachen, welche die Deutung der Placenten so lange unsicher gemacht und zu ganz falschen Auffassungen ge- führt haben. „ Im Nachstehenden möge nur eine flüchtige Skizze der ganzen Abhandlung erblickt werden, welche in viel ausgeführterer Gestalt einer späteren Publikation seitens der Gesellschaft vorbehalten bleibt. Die Reihe der Placentalbildungen besteht aus er wesent- lichen, genau zusammenhángenden Gliedern. 1. Am ursprünglichsten und daher am sichersten zu deuten sind solche Carpelle; die unter einander und, von der Achse völlig sesondert nach Art anderer Blätter zunächst als gewölbte halbkuge- lige oder, eiförmige Hócker erscheinen. Solche: ‚entstehen nach. Payer’s Darstellungen im „Atlas“ in Mehrzahl bei manchen Rosa- ceen, wie Geum, Rosa, Poterium, bei manchen Ranuncu- laceen, wie bei Clematis und Thalictrum, sehr flach und. niedrig bereits bei Ranunculus und nach Caruel bei Anemone, . ferner bei der Resedacee: Asterocarpus, bei Crassulaceen, z.B. Sedum, sehr niedrig dagegen bei Aphyllanthes. Allgemein höhlt sich, scheinbar jedes Carpell allmählich aus, bildet aus sich selbst einen Ringwall, der auf der Rückseite. weit höher als auf der Ventralseite ist. Durch Zusammenschliessen der Ränder dieses Walles entsteht zuletzt eine enge Spalte, die Ventralspalte, unter welcher sich noch ein geschlossener Kesseltheil erhebt. „Das Eichen (oder mehrere) entsteht unter der Spalte oder am Grunde ihrer Ränder. Diess ist ganz die Entstehung einer Kappe. Die ventrale Linie des Kessels unterhalb der Spalte ist durch Verschmelzung der Blattränder des Carpelles entstanden zu denken und das Eichen entspringt somit immer aus dem Blattrande. Merkwůrdiger Weise hat Payer selbst diese, so oft deutlich ab- gebildete Entstehung der, Carpellarkappe nirgends im Texte. mit einem Worte erwähnt, — ob er sie übersah oder als unbequem für seine Ansicht unbeachtet liess, mag dahingestellt bleiben. Nur bei Asterocarpus bespricht er sie und wendet die geschraubte Hypothese an, dass in dem Primordialhöker ein axiler Theil des Torus mit der Fruchtblattanlage verschmolzen sei, da er sonst den so klaren Ur- sprung des Eichens aus dem Fruchtblatt hätte zugeben müssen. Asterocarpus ist noch insofern merkwürdig, als die weitere Ausbildung des Carpells und der Placenta der Bildung eines ana- 92 tropen Eichens und dessen Chalaza sehr nahe kommt; Aphyllanthes dagegen dadurch, dass die Blüthenachse zwischen den niedrigen Carpell- Primordien sich erhebt, so dass beide in einem Niveau verschwimmen, während nur der erhöhte Dorsaltheil der Kappe sich abhebt, und so das Eichen jedes Carpells aus der Axe zu entspringen scheint. Wenn ein einziges derartiges Carpell sich bildet, so erscheint es vollkommen terminal, nach dem vom Vortragenden zuerst bestimmt ausgesprochenen Bildungsgesetze. Wer an terminalen Blättern bisher . gezweifelt hat, der findet solche realisirt bei Sanguisorba, bei Proteaceen (Anadenia Manglesii), bei Thymelaeen, Pe- , tiveria, Trianthema, Laurineen, manchen wenn nicht allen Gramineen (Triticum nach Payer). Dass man auf diese terminalen Carpelle bisher nicht aufmerksam geworden ist, rührt daher, dass man in dem Glauben, es gebe nur laterale Blätter, an die Unter- suchung gegangen ist und das terminale Primordium für die Achsen- spitze selbst ansah. Allein in den meisten Fällen ist das Primordium von: der wahren Achse deutlich abgegränzt, wie bei Trianthema, Ana- denia, Pimelea, und bildet sich ganz ebenso aus wie die unleugbaren lateralen Primordien der früher genannten Pflanzen. Zumal das ter- minale Carpell-Primordium von Sanguisorba entspricht ganz den late- ralen von Poterium, welche beiden Gattungen ja so schwach verschieden sind, dass sie in neuerer Zeit ziemlich allgemein 'zusammengezogen werden. 2. Bei einer Anzahl Familien entstehen die Carpelle ursprünglich gleichfalls unter einander gesondert, aber nicht als kräftige Primor- dialhöker, die sich aushöhlen, sondern in der Form eines hufeisen- fórmigen Walles, dessen Schenkel die Achse hinanwachsen und zuletzt auf der Ventralseite (auf dem Scheitel der Achse) ringfórmig zu- sammenschliessen. Betrachtet man, wie es so häufig geschieht, den von dem Walle eingeschlossenen Raum für einen Theil der Achsen- oberfläche, so wird man die Placenta für axil ansehen müssen, wenn aus diesem Theile ein Eichen entspringt, wie bei Dietamnus und bei Tetragonia expansa. Man kann aber konsequent nicht anders urtheilen, wenn man den Wall allein als Anfang des Fruchtblattes betrachtet, was doch die allgemeine, jedoch ganz unrichtige Ansicht ist.. Das scheinbare Hinanwachsen des Fruchtblattes an der Achse ist in der That nichts anderes, als das allmáhliche Emporwachsen der Kappe des Fruchtblattes aus einem Primordium, welches unterdrůckt, oder gehemmt, in der Achse: gebunden geblieben ist. Und so ist denn auch das weiter ausgebildete Fruchtblatt mit seiner ventralen 923- Basis, oder mit der Ventralseite seines Kesseltheils an die, centrale Achse gebunden. Dieser gebundene Ventraltheil, ‚aus dem auch das anscheinend achsenständige Eichen entspringt, ist allerdings äusserlich und wahrscheinlich auch entwickelungsgeschichtlich von einer ge- wöhnlichen peripherischen Schicht der Achse nicht zu unterscheiden. Dass aber ein solcher gebundener Carpellartheil existirt, und dass er von einem gewöhnlichen Achsentheil wohl unterschieden werden muss, das beweisen die Vergrünungen der Carpelle, die Vortragender zu untersuchen und in der „Flora“ 1. c. abzubilden Gelegenheit hatte. Denn das vergrünte Carpell bildet unterwärts eine Röhre (den Kesseltheil), an deren Mündung ventral jenes: unterste von 3 Eichen erscheint, welches bei normaler Entwickelung aus der Achse zu ent- springen scheint. Aus Gründen, die in dem hier gegebenen kurzen Berichte nicht auseinandergesetzt werden können, die aber jeder klar denkende: Morphologe selbst ‘begreift, ist es unmöglich, dass im normalen Fruchtknoten das unterste. Eichen wirklich aus der Achse, gesondert vom Carpelle, im abnorm vergrünten aber ein re- lativ ganz gleich situirtes Eichen aus dem Blattrande des Carpelles entstehen könnte; da aber im letzteren Falle die Deutung voll- kommen sicher und unzweideutig ist; so bleibt nichts übrig, als an- zunehmen, dass im normalen Fruchtknoten derselbe ventrale Kessel- theil an die Achse gebunden ist, der im vergrünten und damit ve- getativ kräftiger gewordenen, in der That auch vergrösserten Frucht- knoten von der Achse befreit wird, worin er sich nun den normalen Carpellen, die unter 1) besprochen wurden. z. B. von, Poterium; gleich verhält. Ailanthus bietet eine weitere Bestätigung für die Richtigkeit dieser Erklärung. Dessen Carpelle entstehen ursprünglich wie die von Dietamnus, aber der anfangs gebundene ventrale Kesseltheil erhebt sich im weiteren Verlaufe, der Entwickelung sehr bedeutend über den flacheren centralen Achsenscheitel und das einzige Eichen ent- springt aus dem ausgegliederten Kesseltheile, ‚während, wenn die Achse mit den gebundenen Carpellartheilen congenital mitgewachsen wäre, eine Erhebung des Ventraltheils nicht stattgefunden hätte und das Eichen aus demselben, aber gebundenen Theile sprossen musste, Bei den Berberideen (Mahonia) entsteht das einzige Carpell ebenso wie die mehrfachen von Dictamnus, aber dessen, Kappe greift, eben da nur eine vorhanden ist, um den. ganzen. Achsenscheitel herum, welcher selbst zur Placenta zu werden scheint (worauf; Payer auch besonders sich stützte), gleichwohl gewiss ebenso ‚wie bei Dic- : 2, > s PPC L k E ně a ee E en B E , 3 > “ > k * 94 tamnus den gebundenen Kappentheil in sich enthält und auch bald mit dem sich entwickelnden Carpelle immer schiefer, bis zuletzt fast senkrecht gestellt wird. Der Achsenscheitel wird somit von dem zu- letzt ganz terminalen Carpelle verbraucht. (Bei Epimedium ist die Placenta auch deutlich randständig an dem durchaus wie bei Mahonia kesselförmigen Carpelle) Bei den echten Urticeen mit nur einem Carpelle kommt bloss noch der weitere Umstand hinzu, dass nur ein Eichen gebildet wird, welches die ganze anscheinend axile Placenta zu seiner Bildung verbraucht, daher zuerst terminal zur Blüthenaxe sich stellt, und somit durch Metamorphose der Achsen- spitze selbst sich zu bilden scheint. Mit der weiteren Ausbildung des Carpells rückt es aber bei Parietaria ein wenig seitlich auf die Ventralseite des Kessels und dokumentirt damit, dass seine axile Herkunft auch hier nur trügerischer Schein ist. 3. Ein weiterer Prozess, durch den die Carpelle immer mehr an ihrer Selbständigkeit einbüssen, besteht nun in dem frühzeitigen Verschmelzen (congenitalen Verwachsen) der Seitentheile der Car- pellarkappen eines Fruchtknotens, wodurch Fächer, durch einfache Scheidewände getrennt, entstehen. Dabei ist in vielen Fällen gleich anfangs eine gewölbte Achse vorhanden, welche noch eine Zeitlang mitwächst und welche sich anscheinend selbst zur Placenta umbildet. ° Dass auch hier die cen- trale Achse denn doch die Ventraltheile der Carpellarkappen ge- bunden hält, ist zwar schon der Analogie nach anzunehmen, doch wird es auch durch gelegentliche Vergrünungen bestätigt. So hat A. Jussieu vergrünte, getrennte und gelappte Fruchtblätter von Acer platanoides beobachtet, die am Rande die Rudimente der beiden Ovula trugen, während normal dieselben Eichen nach Buchenau’s Darstellung bei Acer (und zwar A. pseudoplatanus) dem An- sehen nach aus der Achse, d. h. also aus dem gebundenen Theile der Carpelle entspringen. Wie die Acerineen verhält sich eine Menge von Familien z. B. die Euphorbiaceen, Malvaceen, Tropaeoleen, Elati- neen, Phytolaccaceen, Alsineen, Sapindaceen, Gera- niaceen. Limnanthes bildet einen Uebergang zur vorigen Gruppe, indem die Carpelle anfangs frei gesondert erscheinen, doch ziemlich bald auch congenital verwachsen. Nach Payer hat auch Veronica eine anscheinend ganz axila Placenta (während andere Scrofularineen zur folgenden 4. Gruppe gehören), doch deutet eine spätere Theilung derselben durch eine Längsfurche in 2 Lippen auf die in ihr gebun- 95 denen Ventraltheile der Carpelle ganz deutlich hin. Einige Alsineen (z. B. Cerastium) besitzen. eine besonders mächtige centrale Axe, die erst spät von den Carpellen überwölbt wird und in jedem Fache 2 Reihen Eichen erzeugt. Sehr bemerkenswerth ist der Umstand, dass bei Malachium nach Payer die ersten und obersten Ovula an der centralen Achse deutlich höher, als die Scheidewände der Carpelle — reichen, entstehen, woraus folgt, dass der gebundene Kappentheil anfangs höher emporreicht, als selbst der ausgegliederte Dorsaltheil der Carpelle. Da nun in allen diesen Fällen, in denen die Achse sich am Centrum des Fruchtknotens offenbar mitbetheiligt, die Ovula dennoch am gebundenen Ventraltheil der Carpelle entspringen, so kann man hieraus beurtheilen, wie schwach die Begründung der Ansicht Huis- gen’s ist, dass das Eichen von Malva als Achselspross des Car- pelles zu deuten sei. Erstlich ist-das Eichen überhaupt niemals ein Spross, zweitens aber könnte das Eichen von Euphorbia oder Malva nur sehr uneigentlich als achselständig bezeichnet werden. Denn die schein- bare Blattachsel des Carpells ist der gebundene Ventraltheil der Kappe, und die Placenta entspricht auch hier den im Ventraltheil verschmolzenen Blatträndern. Echt axilláre, d. h. in der auf die freie Achse fortgesetzten Mediane des Carpells stehende Eichen sind überhaupt nirgends nachzuweisen, und wenn auch der Vortragende früher solche für die unter 6—9 weiter zu besprechenden Fälle (Compositen, Polygoneen etc.) annahm, so muss er diess nunmehr ebenso wie seine Blattsohlentheorie zurücknehmen. Beides entsprang daher, dass er, wie alle übrigen Autoren, auf die in den dort ge- nannten Fällen sich verbergende Kappenbildung der Carpelle bis dahin nicht geleitet worden war. 4. Von den unter 3. angeführten Fällen unterscheiden sich an- dere, zu denen Hermannia, Pavonia, Tilia gehört, nur dadurch, dass die Achse ursprünglich sehr flach ist, daher an der Zusammen- setzung des Fruchtknotens anfangs nicht Theil nimmt. Erst nach- träglich erhebt sich die Achse im Centrum des Fruchtknotens, die bis dahin in der Mitte gesonderten Scheidewände verbindend und so vereint mit ihnen emporwachsend. Bis dahin sind also die auf der Ventralseite gespaltenen und mit den Seitentheilen unter einander verschmolzenen Carpellarbecher nur mit dem Grunde an die Achse gebunden, sobald aber diese sich erhebt, nimmt sie auch die an. sie gebundenen und mit ihr congenital emporwachsenden ventralen 96 Kesseltheile, die auch zu Placenten werden und das oder die, Eicheů erzeugen, mit sich, empor. Es könnte jedoch die Frage erhoben werden, ob denn überhaupt die Achse an dem letzten Prozess betheiligt gedacht werden"muss, ob nicht die ganze Centralplacenta nur durch congenitale Verwachsung der einander berührenden Kesseltheile der Kappen zu Stande kommt. In solchen Fällen, wo die centrale Er- hebung bereits stattfindet, bevor noch die randständigen Scheide- wände ganz. zusammengetroffen sind, wie bei Hermannia und Tilia; da muss offenbar das sich Erhebende die Achse selbst sein, aber wieder nicht bloss Achse, sondern gebundene Carpellartheile zu- gleich. ', Wenn dagegen die Scheidewände früher auf dem Achsen- scheitel zusammenstossen, und dann erst eine Centralplacenta mit ihnen emporwächst, da ist es oft sehr schwer, die Frage zu entscheiden. Das Vorhandensein ‚oder. Fehlen besonderer Gefässbündel, wonach Van Tieghem die Achse erkennen will, kann nichts entscheiden, aber auch Vergrünungen. sind hier meist ‚unzureichend. Sie lehren nur soviel, dass allerdings die Placenten wieder von den Carpellen selbst gebildet werden, wie das Vortragender besonders bei Scrofularia nodosa in instruktiven Vergrünungen beobachtete, In solchen spaltet sich die Centralplacenta in 2 wandständige Placenten, die offenbar von den Blatträndern gebildet sind, und eine Centralachse ist nicht wahrzunehmen ; aber auch in Vergrünungen von Dictamnus findet eine Trennung der Placenten aller Carpelle statt, obzwar dieselben normal sicherlich von einem Achsentheile gebunden und mit einander vereinigt sind. Aus dem Zurückbleiben der Achse in Veggrünungen lässt sich auf das Nichtvorhandensein derselben in der normalen Centralplacenta nichts schliessen., Es giebt aber doch eine Vergrü- nungserscheinung, welche für die Theilnahme der Axe an einer solchen - Gentralplacenta direkt spricht, jene nämlich, die Van Tieghem bei Rhododendron beobachtet hat, in welcher aus der Spitze der Cen- tralplacenta, dort wo die Scheidewände auseinander treten, eine End- knospe hervorgesprosst ist. Die Ericaceen gehóren aber wohl sámmtlich in diese letzte Categorie. Es lässt sich annehmen, dass auch dann, wenn keine Endknospe sich bildet, die Achse zwischen den erwachsenen Scheidewänden verlauft und endigt, obzwar sie in diesem Falle kein besonderes Gefässbündelsystem erhält wie die durchwachsende Achse, „die eines solchen zur Abgabe an die Blätter der Knospe benöthigt und es daher auch bildet. Auch lässt sich schon aus der grossen Aehnlichkeit, die zwischen einer solchen Placenta, wie bei Scrofu- lariaceen, und einer. freien Centralplacenta, wie bei Utricu- + a Zr 97 lariaceen, besteht, schliessen, dass beide eines gleichen Ursprungs und gleicher morphologischen Bedeutung seien. Hauptsache bleibt dabei jedenfalls die, dass die eichenerzeugende oberflächliche Parthie der Centralplacenta der Scrofularineen, Solaneen, Lobe- liaceen, Ericaceen den Carpellen selbst zugehört, was für ver- schiedene Familien auch durch Vergrünungsabnormitäten bestätigt wird. 5. Der Fruchtknoten der Oenothereen, über dessen Ent- wickelungsgeschichte Untersuchungen von Duchartre, Payer und Barcianu vorliegen, unterscheidet sich von den vorher be- sprochenen weiter durch das spätere Erscheinen der Scheidewände, zunächst im Grunde des im ersten Anfang ungefächerten Frucht- knotens, die dann allmählich sowohl an der Wand desselben empor- wachsen, als auch in der Mitte aller Analogie nach die Achse mit empornehmen. Diese Scheidewände sind von Barcianu sehr mit Unrecht für besondere Blasteme erklärt worden, was der Vortragende in der umfangreicheren Arbeit ausführlicher widerlegt. Hier möge nur soviel erwähnt sein, dass der falsche Schein besonders durch die Unterständigkeit des Fruchtknotens unterstützt wird, wenn man wie Bareianu und so viele andere Morphologen der Ansicht ist, dass das unterständige Ovarium einzig und allein von der hohlen Achse gebildet wird; denn dann wäre freilich zwischen dem emporgerückt gedachten Fruchtblatteyelom und den Anfängen der Scheidewände kein Zusammenhang. Diess hat aber der Vortragende schon früher *) widerlegt und gezeigt, dass das Ovar von den aussen mit der aller- dings nicht zu leugnenden hohlen Achse verschmolzenen oder an diese gebundenen Carpellen wesentlich mitgebildet wird. Es sind also auch bei den Oenothereen vier (oder nur zwei) unter einander, mit der Centralachse und mit dem Achsenbecher (Cupula) verschmol- zene Carpellarkappen vorhanden, deren gleich ursprünglich zu einem Cyclom verschmolzenen Dorsaltheile früher auftreten als die Seiten- - und Ventraltheile (Scheidewände mit der Centralplacenta). Die Oeno- thereen sind ihrer Entwickelungsgeschichte nach ein wichtiges Mittel- glied in der Reihe, durch welche die freie Centralplacenta ihre Auf- klärung findet, und ein noch wichtigeres sind die nächst verwandten Trapaceen. Das von vier Carpellen, von denen die 2 medianen frühzeitig in der Entwickelung zurückbleiben und zuletzt abortiren, gebildete * „Ueber die Cupula und den Cupularfruchtknoten“ in Oest rr. Bot. Zeitschrift 1874, Nr, 12. 8 „ A nku O K x : mE, AV pe nd) A Wx. 1 ME SGA ša ae > ně dů vale AMP Z Ay nr O“ 98 Pistill von Trapa ist anfangs ebenfalls einfácherig. Aus seinem Grunde erhebt sich aber eine freie Centralplacenta, die auf den gegen die grösseren lateralen Fruchtblätter gekehrten Seiten unter der Spitze je ein Eichen erzeugt. Nachdem dies-geschehen, erheben sich erst die 2 den verschmolzenen Rändern der grösseren Carpelle entsprechenden, also bezüglich der Blüthenachse medianen Scheidewände, welche aber unvollständig bleiben und an der Centralplacenta weit unter deren freier, die Eichen tragender Spitze endigen. Der Unterschied dieses Fruchtknotens von dem der Oenothereen besteht also (wenn man von dem Verkümmern zweier Fruchtblätter absieht) nur darin, dass sich die Scheidewánde noch mehr verspáten als bei diesen, so zwar, dass die centrale Achse noch früher als die Scheidewände, in Folge dessen natürlich ganz frei sich erhebt (und diess spricht dafür, dass Barcianu Recht hat, auch bei den Oenothereen eine Betheiligung der Achse an der Centralplacenta anzunehmen), und dass die Scheide- wände, d. h. also die Seitentheile der Carpellarkappen überhaupt nur unvollständig sich ausbilden. Es liegt hier offenbar kein Grund vor, anzunehmen, dass die beiden Ovula metamorphosirte selbständige Blätter seien, denn die Centralplacenta enthält jedenfalls auch die gebundenen Ventraltheile der beiden fruchtbaren Carpellarkappen, - nur reichen diese, welche die Ovula erzeugen, weiter hinauf auf der Centralachse, als die zu Scheidewänden verschmolzenen Seitentheile der Kappen. Es ist das nichts besonders Auffallendes, da schon bei Malachium in einem früheren, freilich vorübergehenden Zustande der Entwickelung auf dieselbe Erscheinung hingewiesen wurde. Es ist auch klar, dass die Eichen desswegen den wohlentwickelten (frucht- baren) Carpellen (eigentlich Dorsaltheilen der Carpelle) gegenüber an der Centralplacenta auftreten müssen. Zu weiterer Bestätigung dessen ist auch auf Gaura unter den Oenothereen hinzuweisen, deren (zwar “vollständig gefächerter) Fruchtknoten ebenfalls unter der Spitze der (allerdings nicht freien) Centralplacenta in jeder Carpellarkappe oder in jedem Fache je ein Eichen wie Trapa hervorbringt. 6. Hiemit sind wir denn bei der in jedem Entwickelungsstadium gänzlich freien Centralplacenta der Primulaceen, Myrsineen, Theophrasteen, Utricularieen, Santalaceen der Celosia - angelangt. Es bedarf zur Hervorbringung dieser Placenta im Wesent- lichen keiner weiteren Abänderung, als dass die bei Trapa bereits so spät und unvollständig sich bildenden Scheidewände gänzlich ge- hemmt werden, So erscheint: uns denn die freie Centralplacenta, die bisher so viele Schwierigkeiten gemacht hat, im Lichte der verglei- — 99 chenden Methode klárlich als em aus einem Achsen- und Blatttheil gemischtes Gebilde, dessen peripherische die Eichen erzeugende Ge- webemasse morphologisch den Carpellen zugetheilt werden muss, so sehr der blosse Anschein dagegen ist, und zwar als deren an die Achse gebundenen, wegen Unterdrückung der Scheidewände von den Dorsaltheilen der Carpellarkappen gänzlich gesonderten und nur durch die ebenfalls gebundene Kappenbasis mit ihnen zusammenhängenden Ventraltheile. Analysirt man in der Vorstellung den ganzen Frucht- knoten in seine einzelnen Carpelle, so muss man letztere als bis zur Achse tief zweitheilige, nämlich in einen Dorsal- und einen Ventraltheil getheilte Kappen vorstellen, wie solche in der Form verlaubter In- tegumentkappen bisweilen vorkommen, deren eine vom Vortragenden in der Botan. Zeitung 1875 auf Taf. II. fig. 23 abgebildet worden ist. Der an die centrale Achse gebundene Ventraltheil entspricht selbst wieder zwei mit den Rändern verschmolzenen Seitentheilen des Car- pelles, sodass also das Carpell als dreitheilig zu denken ist, dessen © Seitenlappen normaler Weise allein die Eichen bilden, obgleich in abnormalen Fällen (wie in dem von Cramer auf Taf. VI. der „Bil- dungsabweichungen“ dargestellten Falle) auch der dorsale frei aus- gegliederte Mittellappen nächst den Rändern auf der Innenfläche Eichen erzeugen kann. Das, was Vortragender, einer irrthümlichen Idee folgend, vordem (in der Flora von 1874) die Blattsohle solcher Carpelle genannt hat, stellt sich somit auf vergleichendem Wege als der gebundene © Ventraltheil der Carpellarkappe heraus, wesshalb derselbe seine frü- here Blattsohlentheorie gern zurücknimmt. Die Abhängigkeit der Ovula von den Carpellen, welche Verfasser vordem schon aus trif- tigen, in der Flora mitgetheilten und noch der Vermehrung fähigen Gründen (deren einer, der anatomische, von Van Tieghem herrührt) klar erkannt hatte, und welche ihn damals zur Annahme einer Blattsohle, d. h. einer an der centralen Axe mit emporgehobenen Basis der flachen Carpelle, bestimmte, bleibt somit aufrecht und wird so noch einleuchtender motivirt. Die äussere Fruchtknotenwand, welche man bisher nach Analogie der gamopetalen Corollen irrthümlich für die Totalität der Carpelle genommen hat, welche aber nur aus den mit den Rändern verschmel- zenden Dorsaltheilen (Mittelabschnitten) der Carpelle zusammen- gesetzt ist, nennt Vortragender, da eine besondere kurze Bezeichnung für den neuen Begriff nothwendig ist; ein Saccom, gleichgiltig, ob dasselbe aus anfänglich freien Dorsaltheilen entsteht, oder aus ur- 8+ ps Fa 6 BORA 0 o. a VI K LM s je Má a. : br P Er cd EE kz) ko je; (o inch „= : > 100 sprünglich zu einem ringförmigen Walle („Cyclom“) verschmolzenen. Durch ein Saccom wird also jedesmal ein einfächeriger, aber poly- merer Fruchtknoten mit frei centraler oder der sogleich zu bespre- chenden basalen Placentation gebildet. Durch die so gewonnene Auffassung erklären sich auch verschie- dene Vergrünungsformen, die besonders für die Primulaceen bekannt sind. Einerseits ist es verständlich, dass die Centralplacenta, inso- fern sie auch axil ist, zu einem beblätterten Sprosse auswachsen kann, wobei sie nach Decaisne und Van Tieghem auch noch mit blättehenartig verlaubten Eichen gefunden wurde, obwohl in der Regel (wenigstens bei Anagallis) die Ovula bereits vollständig geschwunden zu sein pflegen, wenn die opponirten oder zu 3 wirtel- ‚ständigen Laubblätter an der durchwachsenden Achse auftreten. Die Carpelle sind dann schon als gewöhnliche Laubblätter ausgebildet, unter einander frei und nicht kappenförmig mehr, daher an der reinen und normalen Achse keine Spur von Eichen mehr vorkommen kann. So lange hingegen blättchenartige Aequivalente der Eichen noch an der Centralachse zu finden sind, erscheinen die Carpelle stets noch mehr weniger vollständig zum Saccom vereinigt. Anderseits beob- achtete man auch Vergrünungen (wie sie Decaisne an Van Tieghem mittheilte), in denen die Carpelle unter sich ganz frei und unab- hängig, dütenförmig eingerollt, in eine griffelartige Spitze verlängert waren und an jedem ihrer genäherten Ränder einige Eichen oder Eirudimente trugen. In diesem Falle hatte sich jedes ganze Carpell von der centralen Achse völlig befreit, und so mussten die Eichen nächst dessen, gleichzeitig unter sich getrennten, Blatträndern er- scheinen. 7. Nun kann aber auch der Fall eintreten, dass die centrale Achse nach Anlage des Saccom’s sich nicht weiter mehr ver- längert, sondern sogleich sich abschliesst. Es werden damit auch die placentalen Ventraltheile der Carpelle kurz und unentwickelt bleiben, und wenn sie durch eine Anschwellung sich an der Oberfläche der flachen Achse kundzugeben beginnen, als kontinuirlicher flacher Ring am Grunde des Saccom’s zu beobachten sein. Diese eigenthümliche basale mehreiige Placentation findet sich sehr selten, so bei Dio- naea, ähnlich (doch nicht so genau studirt) bei Drosophyllum, dann bei Roxburghia und manchen Aroideen. Der Ringwulst erzeugt bei Dionaea die zahlreichen Eichen in der Folge von Innen nach Aussen (basipetal), also in derselber Reihenfolge wie die Placenta der Primulaceen. Was dieser auf vergleichendem Wege 101 sich ergebenden Deutung noch besonders zur Empfehlung dient, ist diess, dass die basale Placentation von Dionaea und Drosophyllum hiermit in wesentliche Uebereinstimmung mit der parietalen Placen- tation der übrigen. Verwandten aus der Familie der Droseraceen gebracht wird, denn parietale Placenten sind bedingt durch unvoll- ständig ausgebildete, d.h. auf der Ventralseite weit ausgeschnittene, und mit den meist schmalen Seitentheilen zu Placenten verwachsene Kappen; die Eichen sitzen hiebei auf den in Bezug auf den anderen Rand desselben Carpelles freien Rändern der Carpelle. Bei Dionaea sind nur die Seitentheile der Kappen gänzlich verkümmert, daher keine wandständigen Placenten, die Eichen entspringen relativ tiefer, nämlich an den zum gebundenen Ventraltheil verschmolzenen Grund- theilen der Blattränder. Sonst ist kein Unterschied, während nach der gewöhnlichen Interpretation, welche die Placenta als axil auffasst, die Eichen für besondere Blätter (Samenblätter Cramer’s) gelten und die Carpelle selbst unfruchtbar sein würden. 8. Gesetzt nun, es würde von allen den Eichen einer basalen Placentation nur eines gebildet, welches natürlich nur einem der mehrfachen Carpelle eines Saccom’s angehören kann, so wird nach einem ganz mechanischen Symmetriegesetze dieses eine Eichen nicht mehr lateral zum centralen Achsenscheitel sich bilden, sondern terminal. Das heisst soviel, als das eine fruchtbare Carpell wird über die un- fruchtbaren Carpelle so sehr dominiren, sie (vergleichsweise, nicht entwickelungsgeschichtlich) so zur Seite drücken, dass es mit seinem an den Achsenscheitel gebundenen Ventraltheil eben den ganzen Scheitel okkupirt. So kommt bei verschiedenen Balanophoreen, Cheno- podeen, Amarantaceen, Polygoneen, Piperaceen, Alsi- neen (Scleranthus, Illecebrum), Plumbagineen jenes echt terminale Eichen zu Stande, welches man in der Neuzeit mit grösster Entschiedenheit, aber nichtsdestoweniger mit dem grössten Unrecht für eine echte Umbildung der Achse, für eine wahre Terminalknospe gehalten hat. Der Vortragende hat bereits in dem citirten Aufsatz in der „Flora“ von 1874, dann in der „Bot. Zeitung“ 1875 in einem: „Zur Discussion über das Eichen“ betitelten Artikel verschiedene Gründe gegen die Deutung des Ovulum als Endknospe vorgebracht, aus denen er schon damals schloss, dass die scheinbare Achsenspitze auf irgend © eine Art als Theil des Carpells sich müsse nachweisen lassen ; allein erst die vergleichende Untersuchung macht es klar, dass dieser Theil 102 als gebundener Ventraltheil der fruchtbaren Carpellarkappe aufgefasst werden müsse. 9. Noch gibt es basale Placentationen, die sich von den zuletzt besprochenen dadurch unterscheiden, dass das Eichen nicht genau terminal und völlig symmetrisch zu den Fruchtblättern gestellt ist, sondern etwas seitlich, dem einen Carpelle mehr genähert. Es findet das in seltenen Fällen, soviel bekannt nur beim Vorhandensein zweier Carpelle statt. Durch Cramer’s, Köhne’s, Strasburgers u. A, Untersuchungen ist eine solche Placentation für die Compositen bekannt geworden. Das Ende der Blüthenachse (wenigstens stellt es sich so dar) ist vor Erzeugung des Eichens meist ein wenig schief; das Eichen entsteht aus demselben, dem vorderen Fruchtblatt wohl mehr genähert, aber dennoch den ganzen etwas schiefen anscheinenden Achsenscheitel verbrauchend, also doch wirklich terminal und nicht pseudoterminal, wie es bisweilen mit einem ungehörigen Hinter- gedanken bezeichnet wird. Das wird auch daraus ersichtlich, dass in Durchwachsungen des Fruchtknotens (wie sie Köhne darstellt) die durchwachsende Achse genau an der Stelle des Eichens im normalen Fruchtknoten, dieses aber von der durchwachsenden Achse seitlich gegen das vordere Fruchtblatt verschoben erscheint. Abweichend von der Erklärung, die Köhne für die schiefe Lage des „Achsenscheitels* gibt, deutet der Vortragende das Ovulum auch hier als Blattsprossung (Fiederblättchen) aus dem gebundenen Ventraltheil der Kappe des fruchtbaren vorderen Carpells, welches auf Unkosten des hinteren sterilen Fruchtblattes noch mehr als bei Polygoneen u. dgl. mit seinem Ventraltheile sich ausbildet, welcher Ventraltheil auf der Seite des sterilen Fruchtblattes, dem schiefen „Achsenscheitel“ ent- sprechend, ein wenig hinaufreicht. Belege dafür bietet der Vergleich der Verwandten Dipsaceen und Globularineen, deren hän- gendes Eichen jedoch nach Payer’s Darstellung sonderbarer Weise nicht auf der Sutur beider Carpelle, sondern mitten unter dem einen Carpelle entspringt; was sich ebenfalls daraus erklärt, dass die Kappe des fruchtbaren Carpelles überwiegt, und zwar so sehr, dass das ganze unterständige Fach nur von ihr gebildet wird, das sterile Carpell aber nur als Griffeltheil entwickelt ist. So bei Globularia und Sca- biosa. Die Probe für diese Deutung gibt Dipsacus mit nur einem ' Carpelle, dessen Eichen allerdings auf der Ventralsutur und nicht etwa auf der Mediane des Fruchtblattes entsteht. So wie überhaupt ein Entstehen des Eichens aus der Mediane (oder in der Achsel) des Carpells nirgends nachgewiesen werden kann, so auch um so weniger 103 hier, weil sonst in einer Familie eine zweifache so. verschiedenartige Placentation angenommen würde. Eine ähnliche Placentation kommt ausser dem genannten Ver- wandtschaftskreise nur noch bei Cannabineen und Moreen vor, und es lässt sich besonders bei Cannabis der Prozess der überwie- genden Ausbildung der Kappenbasis des fruchtbaren Carpells und der - Verschiebung des Eichens aus der streng terminalen in eine ganz seitliche, unterhalb des sterilen Carpells aufgehängte Lage sogar entwickelun gsgeschichtlich verfolgen. Hiemit ist die Reihe der wesentlicheren Modifikationen der Placentenbildung erschöpft, und es ergiebt sich aus der ganzen, Schritt für Schritt geführten vergleichenden Untersuchung, dass die Eichen in allen Fällen als Dependenzen der Carpelle zu betrachten sind, indem die sogenannte axile Placentation immer auch carpellár ist, obgleich auch die Blüthenaxe an der Bildung einer solchen Placenta sich mitbetheiligt. * Eine ausführlichere theoretische Befürwortung und Begründung . dieser Lehre enthält die umfangreichere, mit genauerem Detail ausge- stattete Arbeit selbst. Nur soviel sei noch bemerkt, dass diese neue Lehre den Anstoss hinwegräumt, den der vergleichende Morphologe daran nimmt, dass in nahe verwandten Familien, ja in derselben Fami- lie parietale und wirklich axile Placentation vorkäme, daher, bei nicht mehr abzulehnender Brongniart’scher Ovulartheorie, das Ovulum bald eine Dependenz des Fruchtblattes, bald ein selbständiges Blatt sein müsste. So z. B. findet.sich ein terminales Ovulum (nach Schmitz) bei den Piperaceen, ein hängendes parietales bei den Chloranthaceen, mehrere parietale Ovula bei den Saurureen; ebenso ist das Eichen der Compositen central, das der Vale- rianeen und Dipsaceen hängend parietal; das von Najas ter- minal, das von Cymodocea und Zostera aber hängend parietal; bei Bocconia (einer Papaveracee!) findetsich ein terminales Eichen, bei allen anderen Papaveraceen parietale Placentation, bei Dionaea basal axile Placentation, bei Drosera, parietale, Ferner müssten nach Cramer’s Annahme die Ovula der Solaneen und Serofularineen jedenfalls als Sprossungen der Carpelle, die der (von Eichler mit vollem Rechte neben die Scrofularineen gestellten) Utricularieen als selbständige Blätter, ebenso die der Styra- ceen als Carpelldependenzen, die der Primulaceen und Myrsi- neen wieder als besondere Blätter gedeutet werden. PR ad S O ře > nr, o v a + * K 08 b be 104 Alle diese unbegreiflichen Anomalien verschwinden mit dem Nachweis, dass die Carpelle überall Kappenbildungen und die Eichen deren blattige Sprossungen sind, die nur höher oder tiefer an den Blatträndern der Kappe, bald an den freien, bald an den von der Achse gebundenen Blatträndern entspringen. Für die Brongniart’sche Ovulartheorie wird aber hiemit das letzte Bedenken, die letzte Schwierigkeit hinweggeräumt, indem es klar wird, wie selbst terminale oder zu einer freien Centralplacenta laterale Eichen fiederblättchenartige Dependenzen der Carpelle sein können und sein müssen. Nachdem der vorstehend mitgetheilte Vortrag in der Classen- sitzung der Gesellschaft gehalten worden und auch die grössere Arbeit vorgelegt worden war, erhielt deren Verfasser den XVL. Jahr- gang (1874) der Verhandlungen des botanischen Vereins der Provinz Brandenburg, worin Prof. A. Braun die Arbeit Huisgens über Placenten und die morphologische Natur der Primulaceen-Placenta bespricht. Braun stellt sich ebenfalls der in neuerer Zeit viel ge- pflegten Methode entgegen, welche auf einzelne entwickelungsgeschicht- liche Untersuchungen ohne Rücksicht auf den Zusammenhang des Ganzen, also ohne morphologischen Vergleich und mit ostensibler Nichtbeachtung der so lehrreichen Abnormitäten neue morphologische Deutungen aufbaut. Ich freue mich, in allen wesentlichen Punkten vollkommene Uebereinstimmung der kritischen Bemerkungen des hochverehrten Morphologen mit meinen hier über die Placenten vor- gebrachten Ansichten konstatiren zu können. Braun ist zu der An- nahme geneigt, dass die Carpelle auch dort an der Placenta Antheil nehmen, wo anscheinend ein blosses Achsengebilde als Placenta auf- tritt; er bespricht betreffs der Primulaceen-Placenta die Angaben und Ansicht Van Tieghem’s über dieselbe, der sie bekanntlich als durch Verschmelzung von basalen Dependenzen (Blattsohlen) der Carpelle entstanden glaubt. Braun ist dieser Deutung nicht abgeneigt, da durch dieselbe „die Placentation der Primulaceen mit der der übrigen | Phanerogamen in Einklang gesetzt würde“, jedoch meint er, „es stehen dieser Erklärung doch einige Bedenken entgegen, von welchen ich ungewiss bin, ob sie ganz beseitigt werden könnten.“ Die Bedenken erblickt Braun in manchen Vergrünungen und in dem Umstand, dass die Ovula nicht in senkrechten Reihen stehen, die zur Zahl der Car- pelle eine konstante Beziehung zeigten. Ein schlimmeres Bedenken entsteht aber meines Erachtens daraus, dass die ganze Lehre von 105 der Blattsohle der Carpelle etwas zu sehr hypothetisch, zu wenig objektiv erwiesen ist, ja durch den morphologischen Vergleich, wie ich gezeigt _ habe, widerlegt wird und durch die Lehre von der durchgängigen Kappen- bildung der Carpelle ersetzt werden muss. Die Vergrünungen würden theilweise wohl gegen eine blosse Zusammensetzung der Central- placenta aus Blatttheilen sprechen (die Durchdringung oder Durch- wachsung der wahren Achse durch die Placenta in Abnormitäten ist etwas künstlich), aber sehr wohl stimmt die Gesammtheit aller Ver- grünungserscheinungen mit der Zusammensetzung der Centralplacenta aus Achse und Carpellartheilen überein. Die Bildung von Achsel- sprossen in dem Winkel, den das Saccom mit der centralen Achse macht, sucht Braun bereits mit Van Tieghem’s Deutung zusammen- zureimen, ich habe den daraus von Eichler gegen meine frühere Blattsohlentheorie erhobenen und gegen die neuere Kappentheorie vielleicht ebenfalls zu erhebenden Einwand in. der ausführlicheren Arbeit über dieses Thema zu widerlegen gesucht. Die zweite Schwie- rigkeit, betreffend die Anordnung der Eichen an der Centralplacenta der Primulaceen hält Braun gegenwärtig auch nicht mehr für unüber- windbar, nachdem er sie freilich noch in der Schrift über Caelebogyne zu hoch angeschlagen hatte. Braun wird jetzt selbst durch die Ana- logie der beschuppten Früchte mancher Palmen (Mauritia, Sagus) zu der ganz richtigen Ansicht geleitet, dass ein aus mehreren Blättern (oder Blatttheilen) verwachsenes Gebilde sich in Bezug auf die zu erzeugenden Blättchen oder emergenzartigen Sprossungen wie eine Achse verhalten kann, d. h. dass dessen Sprossungen gewöhnliche Blattstellungsgesetze aufweisen können. Ich habe mich in der grös- seren Arbeit auf die Analogie solcher Wirtel zusammengesetzter Staubgefässe (z. B. der Cistineen) berufen, deren Primordien zu einer kontinuirlichen Ringzone verschmolzen auftreten und die einzelnen Staubblattsegmente (einzelne Staubgefässe) gleich wie zahlreiche Wirtel ‘besonderer Staubblätter, aber in umgekehrter, basipetaler Folge aus sich hervorgehen lassen. Assistent Dr. Alfred Slavik hielt folgenden Vortrag: „Ueber die Diluvialgerölle in der Umgebung von Friedland, Gabel und böhmisch Leipa.“ Bereits im Jahre 1864 wurden von Prof. Dr. A. Frič in der Umgebung von Gabel und Warnsdorf Stücke von Flintstein gefunden, 106 welche dort überall in Geróllen und einzeln in der Ackerkrume ver- breitet sind. Dieser Fund bewies deutlich, dass die norddeutschen Diluvial-Geschiebe auch den nördlichsten Theil von Böhmen bedecken. Auf eine nähere Untersuchung konnte man sich jedoch damals nicht einlassen. *) Als der Vortragende nach dem Erscheinen des ersten Blattes der Höhenkarte Böhmens von Prof. Dr. Kořistka die Diluvialformation in Böhmen systematisch zu bearbeiten anfing, sah er sich veranlasst, die Begehung der oben bezeichneten Gegenden zuerst vorzunehmen. Die allgemeinen Resultate der Untersuchung sind nun im wesent- lichen folgende: Das Terrain, auf welchem Gerölle gelagert sind, begreift einer- seits die Niederung des Friedländischen, welche gegen Westen und Norden mit dem Zittauer Becken und der Ober-Lausitzischen Niede- rung zusammenhängt, ferner die ebenfalls mit dem Zittauer Becken zusammenhängende Niederung von Kratzau und Grottau, welche von der Friedlándischen durch einen westlichen Ausläufer des Iserge- birges, ‘den Hohenwald, getrennt wird, endlich den östlichen Flügel des nordböhmischen Sandsteingebirges. Dieses letztere wird jedoch nicht ganz bedeckt, vielmehr erhebt sich der Hauptrücken an seiner niedrigsten Stelle um etwa 120° über das Niveau der höchst gele- genen, mit Geröllen überdeckten Partien, und es sind nur die von ihm mit einer: nord-südlichen Richtung abzweigenden und viel nie- drigeren Quer-rücken, auf welchen Gerölle mehr oder minder stark abgelagert, mitunter auch nur verstreut sind. Durch den Zug des Hauptrückens werden sie von den früher besprochenen Niederungen vollständig abgeschlossen. Die Friedländische Niederung ist ein Gneiss-Plateau, welches im Süden an den Granitit des Isergebirges stösst und grösstentheils mit einer mächtigen Schichte von Gerólle und Sand bedeckt: wird. An vielen Stellen ragt der Gneiss in Form von niedrig gewölbten Kuppen aus dem Gerölle hervor, eder kommt zu Tage am Grunde tieferer Thäler. Die Geröll- und Sandablagerungen sind nicht überall gleich mächtig entwickelt; sie bilden nämlich stellenweise Anschwel- lungen und Hügel von 10 Klafter und mehr Höhe, wogegen sie an anderen Stellen eine Mächtigkeit von wenigen Klaftern und selbst wenigen Fuss aufweisen. Offenbar rührt diese Ungleichheit von mannig- *) Siehe: Erster Jahresbericht über die Wirksamkeit der beiden Comites für die naturwissenschaftliche Durchforschung von Böhmen im Jahre 1864 p. 55. 107 fachen Abwaschungen, die nach ihrer Ablagerung eingewirkt haben. Das ganze Terrain wird von ziemlich zerstreuten Basalt- und Phono- litkuppen durchbrochen; nur in der nächsten Umgebung von Fried- land steht der Basalt in grösseren Massen an. Die angeführten orographischen Verhältnisse verleihen der ganzen Gegend das Ansehen eines hügeligen Flachlandes, das gegen Norden unter denselben Verhältnissen tief in die preussische und theilweise sächsische Ober-Lausitz sich erstreckt. Die einzelnen Partien der zusammenhängenden Gerölldecke nehmen im Friedländischen gegen Westen und Norden an Zahl und Grösse zu. Die grösste Partie breitet sich -südwestlich von Friedland aus. Sie erstreckt sich gegen Süden unmittelbar bis zum Fusse des Iser- gebirges und gegen Westen weit über die Landesgränze hinaus. Unter- - brochen wird sie nur durch die grosse Basalt-Masse des Steimerich- Berges. An der westlichen Seite, bei Kunnersdorf, nehmen pe Schichten an Mächtigkeit bedeutend zu. Gegen Osten hängt sie mit einer anderen Insel zusammen, die sich von Mildenau nördlich über Schönwald gegen Arnsdorf. er- streckt und deren westliche Gränze über Jäckelsthal. nach Friedland zurückläuft. Nördlich von Friedland kann man wohl drei lose Inseln unter- scheiden. Die eine umsäumt den Lange Fichten-Berg an der west- lichen Seite und zieht sich bis gegen Dörfel zu. Die andere fängt bei Wustung an und folgt dem rechten Ufer der Neisse bis gegen die Landesgränze bei Öernhaus. Ihre östliche Gränze ist von Gneisskuppen mannigfach ausgebissen und erstreckt sich von Ober-Berzdorf über Neu-Berzdorf gegen Arnsdorf zu. Die dritte Insel ist an der westlichen Seite des Humrich-Berges um Bullendorf entwickelt. Ihre nördliche Fortsetzung füllt die Niede- rungen des hügeligen Terrains bei Ober-Berzdorf und Ullersdorf aus. Im Nordosten des Friedländischen kann man die zerstreuten kleineren Partien als ein früher zusammenhängendes Ganze betrachten, Sie fangen bei Bärnsdorf an und sind namentlich in der Umgebung von Wünschendorf und Heinersdorf stark ausgebreitet, aber in ihren Schichten nicht zu mächtig. Alle diese Gerölldepositionen werden gewöhnlich von mächtigen Schichten Diluviallehm umsäumt, welcher auch einzelne Depressionen des Terrains in ihrer Mitte ausfüllt. Die Verhältnisse, unter welchen dieser Lehm deponirt wurde, sind nur nach einer gründlichen Untersuchung desselben und der darauf lie- SA. ai Br EN * 4.. vv 3 A u) a ee pi xP P Eb V dia č pol Skola DEREN ENT 347 % pěna K Re NH > 72 Vy 3 108 2 genden Ackerkrume zu würdigen, was einer späteren Zeit vorbe- halten wird. mE, Die Höhe, in welcher Gerölle gelagert sind, schwankt zwischen 990 bis etwa 1400 Fuss. Im Durchschnitt kann jedoch angenommen werden, dass die ganze Gegend bis zum Niveau von 1250 Fuss ge- hoben werden ist; in die Höhe von 1400 Fuss steigen nur ganz untergeordnete Theile, die füglich übersehen werden können und das niedere Nieveau ist im Allgemeinen Folge von späteren Abwaschungen. In der Niederung von Kratzau und Grottau sind die Gerólle unter ähnlichen Verhältnissen verbreitet, wie im Friedländischen. Sie sind in mehrere Partien zertheilt, von denen die grösste zwischen Weisskirchen und Wetzwalde sich ausbreitet, sind ebenfalls von Diluviallehm umsäumt und theilweise bedeckt. Gelagert sind sie in der Höhe von 1000 bis 1250 Fuss. Die petrographische Beschaffenheit der besprochenen Gerölle ist je nach den Fundorten immer etwas verschieden; doch finden sich überall Gesteinsfragmente, welche aus der nächsten Umgebung stammen, mit solchen vor, die in dieser und den angränzenden Gegenden Böhmens nirgends anstehend sind, sondern aus der Fremde ange- schwemmt wurden. Zu diesen letzteren gehört vorzugsweise der gemeine Kiesel- schiefer, Hornstein, Flintstein, Diorit, Quarzporphyr, verschiedene Arten von Granit, Gneiss und Grauwacke. Kieselschiefer und Flint sind allgemein verbreitet, da sie der Verwitterung am besten trotzen. Der erstere stammt höchst wahr- scheinlich aus der Grauwackenformation der Ober-Lausitz, der zweite aus den Gebieten der Kreideformation Norddeutschlands. Die Gneisse, Granite und Grauwacken finden sich gewöhnlich nur an den Stellen vor, die dem Orte ihrer Abstammung näher liegen. So sind bei Kunnersdorf Gneisse aus dem Zittauer Becken sehr häufig, bei Arnsdorf, Bullendorf und Wünschendorf Gneisse und Granite aus der preussischen Ober-Lausitz, *) Diorite aus der Um- gebung von Görlitz, Grauwacken und Porphyre aus der Grauwacken- formation der Ober-Lausitz. Hornstein und Quarzporphyr finden sich hie und da verstreut. *) Siehe E. F. Glocker: Geognostische Beschreibung der preussischen Ober- lausitz und: Nachträge zu der geognostischen Beschreibung der preussischen Oberlausitz von R. Peck. (Abhandlungen der naturforschenden Gesellschaft zu Görlitz Bd. 12 und 13.) 109 Von den einheimischen Gesteins-Arten sind nennenswert Gneiss, Granit, Basalt und Phonolit; in der Niederung bei Kratzau auch Phyllite, guarzige Schiefer und dioritische Gesteine vom Jeschken- gebirge. Sie haben immer einen verháltnismássig nur kleinen Ver- breitungsbezirk. Endlich findet sich überall: gewöhnlicher Glas-Quarz von den verschiedensten Farbennuancen, meist aber weiss oder grau. Seine Abstammung ist nicht mit Bestimmtheit zu eruiren, gewiss wird er - zum Theile einheimisch, zum Theile von der Fremde angeschwemmt sein. - Die Form der Gerölle ist je nach ihrer Gesteinsbeschaffenheit eine verschiedene, meistens aber rundlich oder plattenfórmig. Sie sind gewöhnlich wallnuss bis faustgross; grössere Stücke oder Blöcke - werden selten gefunden. k Der Sand, welcher die Gerölle überall begleitet, ist gewöhnlich klein- und immer rundkörnig. Er besteht vorzugsweise aus Quarz - vermischt mit kleinen Partikeln von Flint, Kieselschiefer, Grauwacke und Stückchen von Mineralien aus anderen zersetzten Gebirgsarten, z. B. Orthoklas, Glimmerschüppchen u. s. w. Wenn man nun abgesehen von dem einheimischen Gerölle die verschiedenen fremden Gebirgsarten betrachtet, so kommt man zu — dem Schluss, dass sie sámmtlich aus der preussischen und theilweise sáchsischen Oberlausitz stammen, sei es nun, dass sie daselbst in festen Massen anstehen, oder dass sie einen mehr nordischen Ursprung haben und bei ihrem Wege nach Böhmen gleichsam nur die Lausitz passirten. Und zieht man ferner die gleiche orographische Beschaffenheit eines Theiles der Ober-Lausitz mit dem Friedländischen in Betracht, so ist man gezwungen anzunehmen, dass zur Zeit der Diluvialformation, wo dieses Gerölle deponirt wurde, das Friedlän- dische mit der ‚preussischen Oberlausitz und die Kratzauer Niederung mit dem Zittauer Becken ein geologisches Ganze bildeten, mit einem Worte, dass das norddeutsche Diluvialmeer den Fuss des Iser- und Jeschkengebirges berührte. Auch an der östlichen Seite des sogen. Lausitzer Gebirges, bei Rumburg und Warnsdorf setzte sich das Diluvialmeer aus dem Zit- tauer Becken in Form von zwei nicht tiefen Buchten nach Böhmen fort. Es finden sich nämlich bei den genannten Orten Gerólle mit häufigen Flintsteinen und anderen aus der Umgebung stammenden Gebirgsarten. Ganz andere Verhältnisse herschen in dem zweiten Theile des untersuchten Gebietes, welcher das Sandsteinplateau vom Jeschken- 110 gebirge bis zu den Basalt- und Phonolitkuppen westlich von Zwickau, Hayda, Langenau und Böhm. Leipa begreift und dessen südliche Gränze der Polzenfluss bildet. | Es ist schon angeführt worden, dass dieses Plateau zum Theile von dem östlichen Flügel des sogenannten nordböhmischen Sandstein- gebirges und zum Theile von den westlichen Ausläufern des Jeschken- gebirges gebildet wird, obzwar diese zu dem letzteren nur in oro- graphischem, nicht aber in geologischem Sinne gerechnet werden können. Die Seehöhe, zu welcher sich die höchst gelegenen flachen Theile des Sandsteingebirges (abgesehen von den Kuppen und den Ausläufern der höheren Rücken) erheben, ist ungefähr 1250 Fuss. Auf dieser Höhe sind auch die meisten Gerölle gelagert, obzwar sie bis zum Niveau von 950 Fuss herabsteigen und in den Niederungen, z. B. bei Böhm. Leipa, noch weit tiefer. Dagegen steigen sie an den Ausläufern der höheren Rücken bis zu 1400 Fuss hinauf. „Ihre Entwickelung ist nicht mächtig. Schichten von 1 bis 2 Klaftern werden selten angetroffen, meistens sind die Gerölle nur verstreut, mit der Ackerkrume oder mit Sand, der aus dem zerfallenen Untergrunde herrührt, gemischt. Die am mächtigsten entwickelten finden sich in der oben angegebenen Höhe von 1250 Fuss. Ebenso wie die Entwickelung ist auch die Verbreitung der Ge- rölle eine sehr verschiedene. Die in zusammenhängenden Schichten deponirten bilden gewöhnlich grössere Partien, welche oben immer mit einer starken Decke von Diluviallehm versehen sind, so dass sie nur an den Rändern vollkommen sichtbar werden. Steigt man vom Thale aus hinauf, so muss man immer zuerst die Sandsteinbänke überschreiten, worauf man die Gerölle von Lehm bedeckt zu Ge- ‚sichte bekommt. Die zerstreuten Gerölle verhalten sich dem ähnlich, bilden auf der Höhe kleinere Inseln und sind nicht von Lehm be- deckt. Wo sie in den Thälern angetroffen werden, liegen sie bereits auf sekundärer Lagerstätte. Im Allgemeinen kann angenommen werden, dass die Gerölle in einer Höhe von 50 bis 100 Fuss über der Sohle der benachbarten Thäler abgelagert sind. Ihre petrographische Beschaffenheit ist je nach den Fundorten verschieden, so dass es angezeigt erscheint, einzelne Partien für sich zu besprechen. Die Ausläufer des Jeschkengebirges zwischen dem Polzen-Flusse und dem Jeschkenbache sind bei Drausendorf, im Kräsa-Wald, bei 111 Merzdorf und Seifersdorf, um den Silberstein herum, mit schwachen, theilweise weggeschwemmten Schichten von faustgrossen Geröllsteinen bedeckt. Es finden sich darunter dioritische Gesteine, Quarzite, Grau- wacken und Quarzitschiefer, Phyllite und. weisse Quarze, ‘welche sämmtlich aus dem Jeschkengebirge herstammen. Mitunter sind Stücke von eisenschüssigem Sandstein beigemischt. Dieselben Gesteine begleiten den Polzen-Fluss bis Wartenberg und sind in den Niederungen bei Krása, Kunnersdorf, Wartenberg, - ferner bei Oschitz, Schwabitz, Neuland, um den Rollberg und am Kamme zwischen dem Jeschkenbache und dem mit ihm parallelen Wartenberger Bache entwickelt. Am Ausläufer des Jeschkengebirges bei Pankraz und Ringels- hain sind ebenfalls Phyllite und dioritische Gesteine desselben ver- treten. { Begibt man sich jedoch gegen das westliche Ende des Dorfes Pankraz, so findet man unmittelbar an der Strasse den Durchschnitt einer Gerölldeposition, die einige Klafter hoch ist und sich am Ab- hange des Trögelsberges hinunterzieht. Kleine bis faustgrosse Geröll- stücke sind hier mit einer grossen Menge feinen Sandes untermischt. Unter ihnen sind theilweise Gebirgsarten des Jeschken, wie Phyllite, Diorite und Grauwacken, theilweise aber Flintsteine, Kieselschiefer, Gneusse und andere Gesteine, welche nördlich in der Niederung von Kratzau und im Friedländischen . überall verbreitet, von diesen Gegenden jedoch durch den Hauptkamm des Sandsteingebirges voll- kommen getrennt sind, Dieses merkwürdige Vorkommen ist nicht vereinzelt, sondern man findet dieselben Gebirgsarten mit denen vom Jeschkengebirge gemischt in der ganzen nördlichen Hälfte des Lámberg-Waldauer Querrückens verbreitet*). Sie bilden klafterdicke Schichten, welche mit Diluviallehm bedeckt sind und nur an einzelnen Stellen zu Tage treten. So wurden sie bei Waldau, südöstlich von Gabel, ferner. bei Postrum und Johnsdorf gefunden. Der Kummersdorfer Querrücken trägt ebenfalls an vielen Stellen Geröllschichten. © Besonders ausgezeichnet ist ein Streifen, der sich von Schmiede-Berg bei Lindenau ‘über Brims bis gegen Barzdorf - nördlich von Niemes erstreckt. Ohne Ausnahme finden sich hier nur Gesteine des Jeschken. *) Bezüglich der orograpbischen Verhältnisse siehe: Archiv für die natur- wissenschaftliche Durchforschung von Böhmen. Topographische Abtheilung bearbeitet von Prof, Dr. Kořistka, En a Bd Par ur % W Dé “ “ en a Te Pá“ de 138 Z aš o Rt rar a Sr O Sr rer; u > : N ar. nn “ 9 < BRETTEN o ky Pe tah > wi. ; > x + we, : vk x u 112 In der Niederung von Niemes und Reichstadt, ferner im Thale des Polzen bei Wolfsthal, Leskenthal, Aschendorf u. s. w. sind ver- streute Gerólle vom Jeschken sehr ausgebreitet. Bei Niemes und © Leskenthal wurden unter ihnen einzelne Stücke von Flintstein und Kieselschiefer gefunden. Das Terrain am Fusse der grossen Basalt- und Phonolitkuppen bei Zwickau, Hayda, Schaiba, Langenau, Bürgstein, Ober-Liebich Schasslowitz und Böhm. Leipa ist vollständig mit verstreutem Gerölle bedeckt, welches offenbar ursprünglich zusammenhängend war, durch spätere Abschwemmung aber in viele kleine Partien getrennt wurde. Die Gebirgsarten komen theilweise vom Jeschken, und das nur in den östlichen Partien, theilweise sind es Steine aus der unmittel- baren Umgebung, vorzüglich Sandsteine, Basalte und Phonolite. Zwei Umstände sind bei Betrachtung der angeführten Verhält- nisse bemerkenswerth : Der Schutt des Jeschkengebirges ist fast über das ganze Plateau verbreitet. — In einem kleinen Bezirk finden sich nordische Gesteine in grösseren Depositionen mit ihm gemischt. Der erste Umstand lässt sich erklären, wenn man den Lauf der jetzigen Gewässer in Erwägung zieht. Der Polzen-Fluss entspringt im Jeschkengebirge und nimmt seinen Lauf gegen Westen. Der Jeschkenbach, der Jungfernbach- und mehrere kleinere Gewässer ent- springen in demselben Gebirge und ergiessen sich in den Polzenfluss. — Ohne behaupten zu wollen, dass die Gewässer zur Zeit der De- position dieser Gerölle denselben Verlauf hatten wie jetzt, ist es doch einleuchtend, dass die Terrainverhältnisse nothwendig eine von Osten nach Westen und Süden gekehrte Richtung im Wasserlaufe bedingen mussten. Zur Erklärung des zweiten Umstandes ist es nöthig Pr Verhältnisse in Erwägung zu ziehen. Der Hauptrücken des Sandsteingebirges erhebt sich über das Niveau der Querrücken an seiner niedrigsten Stelle, dem Pass bei Pankraz, wo er mit dem Jeschkengebirge zusammenhängt, um etwa 120 Fuss. An anderen Stellen, wie z. B. am Passer Kamm und Trögelsberg um mehr als 300 Fuss. Jenseits ist die Erhebung noch weit grösser, da die Kratzauer Niederung um etwa 100 Fuss tiefer liegt als das diesseitige Plateau. Wenn daher ein Querrücken Depositionen trägt, die aus im Norden des Hauptrückens liegenden Gegenden kommen, so konnte es nur dann geschehen, wenn der Hauptrücken mit dem Bezirk des Ursprunges und dem der Deposition in annähernd gleichem Niveau lag. 113 Dass das Gerölle in der Umgebung von Pankraz und Gabel vom Meere abgesetzt worden sei, ist nicht möglich anzunehmen. Es ist schon bemerkt worden, wie schwach die Geröllschichten im Allge- meinen sind. Bei Postrum und Waldau betragen sie etwas über eine Klafter, und je mehr man sie nach dem Süden zu verfolgt, desto schwächer werden sie, so dass bei Luh fast von garkeiner ausge- sprochenen Schichte die Rede sein kann. Vergleicht man mit diesem die viele Klafter mächtigen Schichten des Friedländischen, so liegt das Ungereimte der Annahme einer Meeresdeposition an der Hand. Uebrigens hätte das Meer in Form einer Zunge ein Stück Landes be- decken müssen, welches von der Umgebung geologisch gar nicht ge- trennt ist, wo sich längs der muthmasslichen Ufer keine Verwerfungs- linien befinden und wo daher auf keine Hebung zu schliessen wäre, Der natürliche Vorgang war muthmasslich ein folgender: Als die Kratzauer Niederung ungefähr zu dem Niveau gehoben wurde, welches sie jetzt einnimmt, war sie etwas höher gelegen, als der östliche Flügel des nordböhmischen Sandsteingebirges. Das Meer war verschwunden und die süssen Gewässer mussten wegen der Terrainverhältnisse einen Lauf von Nord nach Süd nehmen. Dadurch wurde die Deposition bei Gabel bewirkt. In späteren Zeiten wurde das Sandsteingebirge längs der alten Verwer- fungslinie gehoben und seine Schichten am Rande steil auf- gerichtet, wie es z. B. am Trögelsberge sehr gut zu bemerken ist. Die Grösse der Hebung konnte am Rande ungefähr 400 Fuss, im Innern des Plateau etwa 100 Fuss betragen. Ob die Hebung längs dem ganzen östlichen Flügel stattfand, oder nur im der Umgebung des Passerkammes und Trögelsberges, ist schwer zu entscheiden. Nach dem beschränkten Auftreten der Depositionen wäre eher anzunehmen, dass die Hebung eine partielle war. Die einstigen Depositionen auf dem Rücken des Kammes wurden ohne Spur abgewaschen. Das Vorkommen von zerstreuten Flint- und Kieselschiefer- Stücken bei Niemes und Leskenthal lässt sich durch den Lauf der Gewässer nach der Hebung erklären, welchen Lauf der jetzige Jungfern-Bach und Polzen-Fluss wahrscheinlich darstellen. Sitzung der Classe für Philosophie, Geschichte und Philologie am 26, April 1875. Vorsitz: Tomek. Prof. Dr. Löwe hielt einen Vortrag: „Ueber den angeblichen Widerstreit zwischen der Freiheit und dem Causalprinzipe.* 9 x j M = Je Ša ná hon : M pa ı nz Are p „ REED: LT ab děda KA62-© 4 $ + n E , En EeA a re LU FE 0 Bei u zo > Fe v A z be tá P Fi TER "k My + > nak Ve $ Sa be SY M : « ve 1 % i v k ZMě „„"$ 2 NE s v i Vu C L o Oh x Mb 6 3 . PSY k“ —M 4D PA, Z Pí = 70 EIER A De An „ „E py- . ar! + r > > = . „> 114 Ordentliche Sitzung am 5. Mai 1875. Präsidium : Palacký. Nachdem das Protokoll der letzten Sitzung genehmigt und der Geschäftsbericht des Gen. Sekretärs zur Kenntniss genommen war, wurden mehre durch den Tod des bisherigen Dieners der Gesellschaft, dann durch die Erkrankung des Kupferstechers Knorr in Wien noth- wendig gewordene administrative Maassregeln berathen und be- schlossen. In Folge eines von der kais. Akademie der Wissenschaften in Wien eingelangten Schreibens wurde zur Berathung über die Er- scheinung der Wasserabnahme in den Quellen, Flüssen und Strömen bei gleichzeitiger Steigorung der Hochwässer in den Culturländern ein besonderes Comite, bestehend aus den ord. Mitgliedern Koristka, Krejčí, Šafařík und Studnička eingesetzt. Zu ausserordentlichen Mit- gliedern der Gesellschaft wurden die Herren Dr. Vinzenz Dvořák, Privatdozent an der k. k. Universität in Prag und Dr. Eduard Weyr, Privatdozent am k. k. böhmischen Polytechnikum ebendaselbst vor- geschlagen. Schliesslich wurden die Neu-Wahlen des Präsidiums vor- genommen und zwar wurden gewählt zum Präsidenten Herr Josef Jireček, Minister a. D., zum Vicepräsidenten Herr Dr. Adalbert von Waltenhofen, Professor am k. k. deutschen Polytechnikum und zum Sekretär der histor.-phil. Classe Herr Wenzel W. Tomek, k. k. Regierungsrath und Professor an der Universität in Prag. Die Ge- wählten dankten für die Wahl und erklärten, die Zwecke der Gesell- schaft nach Kräften fördern zu wollen. Sitzung der mathematisch-naturwissenschaftlichen Classe am 7. Mai 1875. Vorsitz: Krejčí. Prof. Dr. F. J. Studnicka theilte folgende Notiz mit über die Auflösung eines Systems von linearen Congruenzem. Hat man ein System von linearen Congruenzen az — by — cz +...==f (mod m) ax + by+ez2+...=f act by Wa.. zí“ etc. wo die Zahl der Unbekannten gleich ist der Anzahl der Congru- 115 enzen, so benützt man nach Gauss unbestimmte Multiplikatoren, welche die doppelte Eigenschaft haben müssen, ganz und theil- fremd zu sein, um dieses System aufzulösen. „Jam determinentur numeri č, &, 8% etc. ita ut sit bE+bE + etc —0 cé—- c“ — ete. — 0 etc. et quidem ita ut omnes sint integrinullumque factorem communem habeant“... lautet kurz die Anleitung. *) Diese Regel wird nun von allen späteren Bearbeitern dieser Theorie ganz einfach wiederholt und gewöhnlich auch dasselbe Bei- spiel darnach ausgeführt, ohne näher auf die specielle Ableitung der betreffenden Multiplikatoren einzugehen und zu zeigen, wie sie am einfachsten erhalten werden. Unter Verwendung von Determinanten lässt sich jedoch diese Aufgabe sehr einfach lösen. Ist nämlich das System Gl 4 92 +: Tann a, Ay T Myaly T + ++ dona = © Amy + Maly T +4 + T Ama = am] gegeben, so bilde man die Determinante (mod m) Un Ang ++ « Um und suche die grössten gemeinschaftlichen Theiler der Reihen von Subdeterminanten, die zu den Elementen der einzelnen Kolonuen gehören; ist nun d; der grösste in der Reihe der Subdeterminanten A ky An soy A enthaltene gemeinschaftliche Faktor, so erhält man das abgeleitete System von einfachen Congruenzen *) Disquisitiones arithmeticae, pag. 27. Wer re Mae, N na TI ET „a a Kan a oné ď Be o „ ART an Tu “ i > 2. 4 a! 7 RE nr ee Z DE be ČN % " re 04 r 116 AZ Ok | ZEMĚ 7 0, AR2 T Ak | d 9, 0, (mod m) | reg daknu mit denen man auf die bekannte Weise weiter verfahren muss, um die Lösung zu erhalten. Hat man z. B. das historisch gewordene System 32: 4+5y+ 2=4 22 +3y +: =17 br + y43:—=6] aufzulösen, so bildet man die Subdeterminantenreihe A,x, nämlich 7,—14, 7, wo also d, =7, Ao, „ 4, ký kV » 0, —=4, Ak, n — 18; 22, —1, » ” 4,1, . (mod 12) woraus dann leicht abzuleiten ist, da 14=28, 42 = — 4] Ty== | 5 (mod 12). 282— % Hiebei hat man noch den Vortheil, dass man die übrigen De- terminanten einer Reihe nicht zu rechnen braucht, sobald eine den Werth 1 aufweist oder zwei davon schon theilfremd sind, weil dann Wc | ist. Prof. Zenger sprach hier auf: „Ueber den Einfluss des Mondes auf die klimatischen Verhältnisse.“ Sezení třídy pro filosofii, dejepis a filolosii dne 10. kveina 1875. Předseda: Tomek. Pan předseda četl pojednání pana Jos. Jirečka min. v. v.- „O životě Albrechta Reindle z Oušavy.“ Sezení třídy pro filosofii, dejepis a filologii dne 24. května 1875. Předseda: Tomek. Dr. Čupr přednášel: „O mythologické stránce rukopisu králo: dvorského.“ Nákladem král. české společnosti nauk. — Tiskem dra, Edv. Grégra v Praze 18%, E (ermratdo8) | then) | (M zes a i da“ M (dsödasert) lodní | z toi" (barů My- Idog tmtoliaI 1 | (aro) | u “ sk; 33 = 4 idee | (ex08) & 2 TE 101loaiad Serdirch ; gr + ik Enter —l oo lo | N. > +0 n, B ba JELGE > DU 0 W u rn A © rá - -— 2) 6 “ ča "m S — bo 5 = (2 — . = -© — DoS m m Na, nee BA Le, A „SA san: S2384822 v * E. A A r : : PŘ Pr a: > = 2 © o -| i oj VA | EP PPA Pe = a » s j i : A a BET DR Tee nam L os gr -— ad —. nn m + s > — = a, mi de a en < o © > ro: ORM fa 2 ČEP nn a * k eny o — = S r M . "m k- | je Di = Br SEE ais — . mm lo > | = . st | “| B, | =) "| ba bisa. aby moihloá, totdoziýototoddou 19b. nov) Ombrometrischer ] Ber ein 2 E 3 S A u|s8|BA|8e| Šlod 3- _|-._| „5.3518 3 a ıse 83 a®8lä8stiäslgelgciseiseigejgelselge 1 : 055| 030 los 2 6,; 225] - 03 9 09, - 230, 200, 315) Op] - 0;3) 200 4 . 310 220) 10 b : bz 6 25 7 0; 55 8 VÁPNA V l ná > V aE Dik 155] "ol ee 9 | 85)» 6,9, 8501 390, 045. « | 050, 105) « | Go - | 355, Bat 10 1 N ; ko Ago: 3 |. 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Nach Vorlesung und Genehmigung des Protokolles der letzten Sitzung und des Geschäftsberichtes wird eine grössere Arbeit von Prof. Dr. Lad. Čelakovský unter dem Titel: „Über Placenten und Hemmungsbildungen der Carpelle*, welche von Abbildungen begleitet und für die Abhandlungen der Gesellschaft bestimmt ist, vorgelegt, aus welcher Abhandlung vom Verfasser ein Resumé bereits in der letzten Nummer der Sitzungsberichte gegeben wurde. Hierauf wurde beschlossen, dem Institute für Österr. Geschichtsforschung in Wien unter Leitung des Prof. Sickel die Abhandlungen der histor.-phil. Classe der Gesellschaft geschenkweise zu überlassen. Endlich wurde im Princip beschlossen, dass die Wahlen neuer Mitglieder der Ge- sellschaft künftighin nur einmal im Jahre vorzunehmen seien und wurde das Bureau beauftragt, für die nächste ordentliche Sitzung die entsprechenden Vorschläge für die Durchführung dieses Grundsatzes - vorzulegen. Mit Rücksicht auf diesen Beschluss wurde die Vornahme der Wahl der in der letzten Sitzung vorgeschlagenen Herren vertagt. Sitzung der mathematisch-naturwissenschaftlichen Classe am 4. Juni 1875. Vorsitz: Krejčí. Prof. Fr. Štolba machte einige Mittheilungen „über die Re- sultate verschiedener chemischer Arbeiten in seinem Laboratorium.“ Prof. Dr. Em. Weyr legte folgende Abhandlung des Herrn Carl Pelz in Teschen vor: Beiträge zur Construction der Kegelschnitte aus Puncten und Tangenten durch Collineation. 10 118 ; Z Es ist bekannt, dass zwei in einer Ebene liegende Kegelschnitte K und K‘ im Allgemeinen vier Puncte und vier Tangenten, daher ein eingeschriebenes Viereck und ein umschriebenes Vierseit gemein- schaftlich haben. Die Gegenseiten des Vierecks bilden die drei Paare gemeinschaftlicher Secanten und die Gegeneckenpaare des Vierseits bestimmen die drei Paare von Contingenzpuncten. !) Nennen wir die Gegenseiten des Vierecks und die Gegenecken des Vierseits zuge- ordnet, so bestimmen die Schnittpuncte zugeordneter Secanten ein gemeinschaftliches Polardreieck und die Verbindungslinien zugeord- neter Contingenzpuncte ein gemeinschaftliches Polardreiseit. Das erstere ist jedoch mit dem letztern identisch, da die Ecken des Polardreiecks auf den Seiten des Polardreiseits liegen. Die Kegelschnitte X und K“ können stets als collinear liegend betrachtet werden und zwar kann jede gemeinschaftliche Secante die Collineationsaxe vorstellen, wenn es nur Puncte auf ihr giebt, von denen aus sich sowohl an XK als an K“ Tangenten ziehen lassen. Dass diese Bedingung gestellt werden muss, ist klar, da sich nach dem Collineationsgesetze entsprechende Geraden in Puncten der Col- lineationsaxe schneiden, daher auch speciell die Tangenten in ent- sprechenden Puncten sich auf dieser Axe treffen müssen. Bei dieser Collineation spielt einer der Contingenzpuncte die Rolle des Collineationscentrums. Jedem Paar zugeordneter Secanten entspricht jedoch bloss ein bestimmtes Paar zugeordneter Contingenz- puncte und zwar ist zu jedem zugeordneten Secantenpaar jenes Con- tingenzpunctepaar zugehörig, das auf jener Seite des Polardreiecks sich befindet, welche der Ecke gegenüberliegt, in der sich das Secanten- paar schneidet. Da also zu jedem Contingenzpunct als Collineationscentrum zwei Secanten als Collineationsaxen und umgekehrt genommen werden können, so sehen wir, dass zwei in einer Ebene liegende Kegelschnitte im Allgemeinen auf zwölf, unter Berücksichtigung specieller Fälle jedoch nur auf vier verschiedene Arten als collinear liegend betrachtet werden können. Einen solchen die Axe betreffenden speciellen Fall haben wir bereits angeführt, indem wir hervorhoben, dass die ge- meinschaftliche Secante zweier Kegelschnitte unter gewissen Bedin- gungen nicht als Collineationsaxe auftreten kann. Einen das Colli- neationscentrum betreffenden Ausnahmsfall haben wir hier noch ein- zuschalten. Weil bei einer Collineation die vom Centrum ausgehenden !) Centra der Homologie, 119 Strahlen selbstentsprechend sind, so ist leicht ersichtlich, dass jeder- Contingenzpunct C als Collineationscentrum dann unzulässig ist, wenn eine durch C gehende Gerade den einen Kegelschnitt in reellen, den zweiten aber in imagináren Puncten schneidet. Wenn daher der eine Kegelschnitt X von den Schenkeln eines Winkels und K“ von den Schenkeln des Nebenwinkels berührt wird, so kann der Scheitel des Winkels als Collineationscentrum nicht auftreten. Die Eigenschaft, dass zwei in einer Ebene liegende Kegelschnitte K und K‘ für jede gemeinschaftliche Secante als Collineationsaxe, oder für jeden Contingenzpunct als Collineationscentrum (mit den oben angeführten Ausnahmen) collinear verwandt betrachtet werden können *) wurde bereits wiederholt zur Construction der Kegelschnitte, wenn letztere durch Puncte und Tangenten bestimmt erscheinen, ver- werthet. Man pflegt hiebei gewöhnlich den zu zeichnenden Kegel- schnitt K als collinear verwandt zu einem Kreise K’ zu betrachten, den man durch beliebige zwei der gegebenen Puncte oder zwei Tan- genten berührend beschreibt. Auf diese Art lassen sich die Aufgaben: einen (respective die) durch: . Fünf Puncte, Fünf Tangenten, . Vier Puncte und eine Tangente, Vier Tangenten und einen Punct, Drei Puncte und zwei Tangenten, . Drei Tangenten und zwei Puncte, Drei Puncte und eine Tangente mit dem Berührungspunct, . Vier Tangenten und einen Berührungspunct, 9, Zwei Puncte, zwei Tangenten und einen Berührungspunct, 10. Einen Punct und zwei Tangenten mit den Berührungspuncten, 11. Drei Tangenten und zwei Berührungspuncte, 12. Einen Punct, drei Tangenten und einen Berührungspunct, ONDVPYWNWH !) Diese Eigenschaft kann bekanntlich dadurch einfach bewiesen werden, dass man den einen Kegelschnitt X aus der Ebene des zweiten K“ um eine gemeinschaftliche Secante als Axe herausdreht, wobei der Drehungswinkel ganz willkürlich ist, und nachweist, dass sich durch die Kegelschnitte dann im Allgemeinen zwei Kegelflächen legen lassen, dass dieselben also auf zwei verschiedene Arten räumlich collinear sind. Wird der Drehungswinkel gleich Null angenommen, so bleibt die collineare Beziehung bestehen, aber die zugehörigen Kegelspitzen werden in die zwei der Secante zugehörigen Contingenzpuncte ausarten, 10* AJ E VJ bo ann 2 ig Er JE bs % VO TM > FACH wa% o > dj wi. af M4 nn u + 7 ee en Zp 0 PTÁ PPS T ; 5 3 : ri f v“ s .“ W ’ M k kr = * TE 1- 120 13. Drei Puncte und einen Brennpunct, 14. Zwei Puncte, einen Prennpunct und eine Tangente, u.s. w. bestimmten Kegelschnitt (respect. Kegelschnitte) zu construiren, durch Collineation ziemlich einfach lösen, und es ist die Durchführung vorliegender Aufgaben in dieser Art als eine nützliche Ausbeute der Collineation namentlich in den Vorträgen über descriptive Geometrie nur zu befürworten. In einer in dem 57. Bande der Sitzungsberichte der kais. Aca- demie der Wissenschaften veröffentlichten Abhandlung: „Construction der Kegelschnittslinien aus Puncten und Tangenten“, hat Herr Prof. E. Koutny bereits im Jahre 1868 diese Aufgaben behandelt und nach den Principien der Central-Projection gelöst. In einer später erschienenen Abhandlung wurden die einschlä- gigen Parabel-Constructionen behandelt. *) Bei der Lösung der oben angeführten Probleme durch Collinea- tion scheinen die vier ersten grössere Schwierigkeiten zu bereiten als die nachfolgenden. Was die Construction eines Kegelschnittes aus fünf Puncten betrifft, so ist in der angeführten Abhandlung ebenfalls eine Lösung hiefůr gegeben, indem unter gewissen Bedingungen ein Kreis construirt wird, als dessen centrale Projection der Kegelschnitt erscheint.) Die duale Aufgabe wird dadurch gelöst, dass der Kegelschnitt als centrale Projection einer Ellipse aufgefasst wird, welche Lösung wir nichts weniger als einfach bezeichnen können. Die Aufgabe einen Kegel- schnitt aus vier Puncten und einer Tangente zu construiren, wurde zuerst mittelst einer Hilfscurve und weiter insofern direct gelöst, als das Problem auf jenes zurückgeführt wurde, wenn der Kegelschnitt durch zwei Tangenten und drei Puncte bestimmt erscheint. Des- gleichen wurde die duale Aufgabe durch jene ersetzt, wenn drei Tangenten und zwei Puncte gegeben sind. Dem Anzeiger der kaiserl. Academie der Wissenschaften über die Sitzung am 1. April 1875 zufolge scheint Herr Koutny auf diesen Gegenstand nochmals zurückzukommen, indem er in jener Sitzung der Academie eine Abhandlung: „Über die Sätze von Pascal und Brianchon im Sinne der beschreibenden Geometrie und bezüg- liche Constructionen von Kegelschnittslinien,“ übermittelte, welche er ») S. Sitzungsberichte der kais.- Academie Band LXII. 2) Eine schöne Lösung der Aufgabe einen durch 5 Puncte bestimmten Kegel- schnitt als Central-Projection eines Kreises zu zeichnen, hat Prof. Schlömilch in seiner Zeitschrift Jahrgang 1856 angegeben, 121 selbst als eine Ergänzung der zwei bereits angeführten Abhandlungen betrachtet wissen will. Es heisst nun im dort beigefügten kurzen Bericht über jene Abhandlung: Dieselbe (vorgelegte Abhandlung) er- gänzt zwei vorhergehende, im 57. und 63. Bande der Sitzungsberichte veröffentlichte Arbeiten des Verfassers und erschliesst neue Gesichts- puncte, welche die Behandlung einer Reihe von Problemen ermög- lichen, die früher auf rein geometrischem Wege nur höchst umständlich oder mit Hilfscurven höherer Ordnung und theilweise mittelst der Methoden der neueren Geometrie gelöst werden konnten. !) Und weiter: „Wenn es auch dem Verfasser schon früher gelang, auf rein constructivem Wege die collineare Beziehung zwischen einem Kreise und einem durch fünf Puncte gegebenen Kegelschnitte direct herzustellen, so wird hier die Lösung dieser Aufgabe selbst für den Fall linear durchgeführt, wo die Collineationsaxe durch beliebige zwei der gegebenen Puncte geht, — wodurch die Tangenten in den letzteren gleichzeitig sich ergeben. : Dasselbe gilt für gegebene vier Puncte und eine Tangente, welcher Fall doppelt gelöst wird, je nach dem zu zwei Puncten die Tangenten oder zur Tangente der Berührungs- punct zu bestimmen sind. Es sind dies die ersten Lösungen ohne Benützung der Sätze der Involutionen-Theorie.“ Nun, es fällt uns nicht im entferntesten ein, Herrn Prof. Koutny die Priorität, diese Constructionen zuerst geliefert zu haben, irgendwie absprechen zu wollen, erlauben uns jedoch die Bemerkung, dass uns bereits durch längere Zeit eine Lösung der von ihm hier angeführten Probleme bekannt ist und dass wir namentlich im Stande sind, einen durch vier Puncte und eine Tangente bestimmten Kegelschnitt sowie auch die duale Aufgabe direct ohne Benützung der Involution zu construiren. Da man diesen Constructionen allem Anscheine nach eine grosse Wichtigkeit beizulegen geneigt ist, so glauben auch wir nicht umhin zu können, ebenfalls unsere Lösungen, zu denen wir seiner Zeit gelangten, zu veröffentlichen, um so mehr als die Abhandlung des Herrn Prof. Koutny bisher im Drucke noch nicht erschienen ist. ) Wir wissen zwar nicht, welche Probleme der Herr Autor hier gemeint haben will, so viel steht jedoch fest, dass die Lösung solcher Aufgaben, welche in seinen oben angeführten Abhandlungen enthalten sind, mittelst Hilfscurven nicht überall modern sein dürfte. Wir sprechen unsererseits einer der- artigen Lösung so einfacher Probleme jedes praktische und theoretische Interesse ab, um so mehr als man sich nicht die Mühe nimmt, wenigstens den Grad der sogenannten Hilfscurve anzugeben, 122 I. Wir haben bereits erwáhnt, dass je zwei in derselben Ebene liegende Kegelschnitte für jede gemeinschaftliche Secante als Collinea- tionsaxe collinear sind. Hieraus folgt sofort, dass, wenn wir einen durch fünf Puncte I, II, IM, IV, V (siehe Fig. 1) bestimmten Kegelschnitt X als collinear verwandt zu einem Kreise K“ betrachten wollen, K“ nicht etwa beliebig in der Ebene von K gezeichnet werden darf, weil wir, um irgend eine der sechs Secanten zu erhalten, unbedingt die vier gemeinschaftlichen Schnittpuncte von K und K“ construiren müssten, was wesentlich eine Aufgabe vierten Grades ist und be- kanntlich nur mit Hilfe eines Kegelschnittes gelöst werden kann. Legen wir jedoch K“ durch beliebige zwei der gegebenen fünf Puncte z. B. I und II, so ist I II bereits die Collineationsaxe und das zu dieser Axe zugehörige Contingenzpunctepaar kann nun leicht construirt werden. Wir brauchen bloss zu erwägen, dass bei zwei collinearen Curven zweiter Ordnung die Polaren zweier homologer Puncte homo- lege Geraden sind und sich daher auf der Axe durchschneiden. Ver- längern wir also die Secante III IV bis die Collineationsaxe A im Puncte p geschnitten wird, so müssen demnach, da p ein selbst- entsprechender Punct ist, seine Polaren P und P“ bezüglich X und K“ homologe Geraden sein. Die Polare P ist die der Ecke p gegenüber- liegende Seite des durch das Viereck I II III IV bestimmten Polardreiecks, während die Polare P“ ohne weiters construirt werden kann. Verlángern wir weiter IV V bis die Axe A in s geschnitten wird, so können obenso die Polaren S und S“ von s bezüglich K und X“ einfach construirt werden. Es ist S die Gegenseite zur Ecke s des durch das Viereck I II IV V bestimmten Polardreiecks, während 8“ als Berührungssehne von s bezüglich K“ sich ergibt. Die Schnittpuncte a und a“ von P mit S und P“ mit S“ müssen nach bekannten Collineations-Gesetzen homologe Puncte sein, deren Ver- bindungslinie T’ uns eine selbstentsprechende d. h. durch das Collinea- tionscentrum gehende Gerade liefert. Beiläufig bemerkt ist daher I" eine Deite des dem Kegelschnitte K und dem Kreise K“ gemeinsamen Diagonaldreiecks. Verbinden wir weiter den Punct a mit irgend einem der drei ausserhalb der Axe liegenden Puncte von XK, z. B. mit III, und trifft diese Gerade die Axe A in «, so schneidet die zu a e homo- loge Gerade a“ « den Kreis in den Puncten III“ und 3°, welche beide mit gleichem Recht als homolog zu III betrachtet werden können. Daraus folgt sofort weiter, dass die Gerade III III‘ durch den einen und TIL 3“ durch den zweiten der Axe A zugehörigen Contingenzpunct hin- durchgeht, und wir also in den Schnittpuncten C und C* dieser Geraden - 123 mit I’ die gesuchten Collineationscentra erhalten. Dadurch ist also die collineare Beziehung zwischen X’ und dem gesuchten Kegelschnitt X hergestellt, und wir können zur weiteren Construction von K entweder C oder C* verwenden. Wir unterlassen es auf die weitere Construction von K einzugehen, da dieselbe nunmehr gar keiner Schwierigkeit unter- liegt, bloss der Construction der Tangenten in den gegebenen Puncten wollen wir Erwähnung thun. Was zunächst die Tangenten T; und 7, in den Puncten I und II betrifft, so sind dieselben sofort gegeben. Es sind nämlich die Puncte a und a“ die Pole von A bezüglich K und X“ und wir haben daher bloss a mit I und II zu verbinden, um die Tangenten 7, und 7, von K in diesen Puncten zu erhalten. Wird. die Tangente z. B. im Puncte III verlangt, so haben wir die Kreis-Tangente im Puncte 3“ (oder III) zu construiren und deren Schnittpunct r auf A mit III zu verbinden, das ist die gesuchte Tangente Z,. Schneidet T, die Gerade P in x, so ist offenbar x der Pol ° von III IV und daher IV x Tangente T, des Punctes IV. Schneidet 7, die Gerade S in 6, so ist aus demselben Grunde V © Tangente des Punctes V. Lassen sich vom Puncte C Tangenten an X’ legen, so sind diese bekanntlich zugleich Tangenten von X, und weil dasselbe auch bezüglich C* gilt, so haben wir gleichzeitig eine einfache Lösung der Aufgabe, die gemeinschaftlichen Tangenten Z, Z, Z, Z eines durch fünf Puncte bestimmten Kegelschnittes X und eines Kreises K“ zu construiren, jedoch bloss unter der Bedingung, dass K“ durch zwei der gegebenen Puncte geht, erhalten. Bei der Bestimmung der Collineationscentra C und C* kann der Fall eintreten, dass die Verbindungslinie der Puncte a“ und « den Kreis in imaginären Puncten schneidet und daher der reellen Axe A zwei imaginäre Contingenzpuncte zugehören. Dieser Fall tritt dann ein, wenn der durch die fünf Puncte bestimmte Kegelschnitt eine Hyperbel ist und die Puncte I, II durch welche K“ gelegt wurde, auf verschiedenen Ästen der Hyperbel liegen. „K“ schneidet die Hyperbel dann immer in vier reellen Puncten, von den Contingenz- puncten ist jedoch bloss ein Paar reell, und zwar jenes, welches den beiden, zwei auf demselben Ast liegenden Schnittpuncte verbindenden Sehnen zugehörig ist. X und K“ können dann bloss auf vier, ver- schiedene Arten collinear auf einander bezogen werden, ein Ausnahms- fall, von dem wir bereits Erwähnung gethan haben. Die vier übrigen Secanten können nämlich aus dem Grunde als Axen nicht betrachtet werden, da es auf ihuen nicht Punete gibt, von denen aus sich sowohl an K als auch an X“ Tangenten legen liessen. 124 Ob ein durch fůnf Puncte bestimmter Kegelschnitt eine Hyperbel ist, kann in dem Fall, wo die fünf Puncte auf beide Äste sich ver- theilen, einfach entschieden werden, denn dieser Fall tritt bekanntlich immer dann ein, wenn sich aus den fünf Puncten kein convexes Polygon herstellen lässt. Sobald also eine derartige Anordnung der fünf Puncte stattfindet, muss man, um überflüssige Arbeit zu ersparen, im voraus darüber im Klaren sein, ob die beiden der fünf gegebenen Puncte, durch welche wir X‘ legen wollen, auf demselben Ast der Hy- perbel liegen. Diese an und für sich nicht uninteressante Frage wollen wir im Nachfolgenden beantworten. Als bekannt können wir also voraus- setzen, dass ein durch zwei Puncte I, II einer Hyperbel XK beliebig gelegter Kreis K“ nur dann für die Gerade I II als Axe zu K collinear bezogen werden kann, wenn I und II auf demselben Ast von K liegen. Sind ausser den Puncten I, II noch drei weitere Puncte III, IV, V der Hyperbel gegeben, also K vollkommen bestimmt, so werden nachdem die Collineation hergestellt worden ist, den Puncten III, IV, V drei gewisse Puncte III‘, IV‘, V“ des Kreises K“ collinear entsprechen. Bezüglich der Lage der drei Puncte auf dem Kreise K“ können nun [siehe Fig. 3 a) b) c)] folgende Fälle eintreten: Entweder liegen diese Puncte alle drei auf einer Seite der Axe III [siehe Fig. 3 a) und d)], oder es liegen zwei Puncte auf einer und ein Punct auf der zweiten Seite der Axe III [siehe Fig. 3 c)]. Schneiden die Seiten des Dreiecks III“ IV“ V“ die Axe I II in den Puncten «, B, y, so sehen wir, dass in den beiden móglichen Fállen entweder keiner der Puncte «, B, y innerhalb der Strecke I II liegt oder zwei. Fügen wir noch hinzu, dass die Puncte «, B, y zugleich die Schnittpuncte der Seiten des Dreiecks III IV V mit der Collineationsaxe I II sind, so ist unsere Aufgabe gelöst. In der That sieht man auf diese Weise, dass wenn von den drei Punkten «, B, y einer oder alle innerhalb der Strecke I II liegen, zwischen X und K“ keine (reelle) Collineation möglich ist, d. h. dass in diesem Falle I und II auf verschiedenen Ästen der Hyperbel liegen. Es werden daher zwei von den gegebenen fünf Puncten, z. B. I, II dann auf einem Ast der Hyperbel liegen, wenn von den Schnittpuncten «, %, y der Seiten des Dreiecks III IV V mit der Collineationsaxe I II entweder keiner oder zwei innerhalb der Strecke I II sich befinden. Die Puncte liegen auf verschiedenen Ästen, wenn eine ungerade Anzahl dieser Schnittpuncte innerhalb der Strecke I II liegt, daher entweden einer oder drei. Es liegen daher [siehe Fig. 3 d) und e)] die Puncte I, II auf verschiedenen Ästen der durch die Puncte I, II, III, IV, V bestimmten Hyperbel. Dass 125 man die ganze Untersuchung bloss in Gedanken durchführen kann, ohne die Puncte «, B, y selbst zu construiren, ist selbstverstándlich. Dies vorausgesetzt ist die Construction der in Fig. 2 dargestellten Hyperbel sonst ganz dieselbe wie jene der Ellipse in Fig. 1. Um die Asymptoten der Hyperbel zu erhalten, haben wir die Gegenaxe V“ des Kreises K“ auf bekannte Art construirt, die den Schnittpuncten b“ und B“ von V' mit K“ zugehörigen Kreistangenten sind dann den Asymptoten homolog. Wir übergehen gleich zur Lösung der dualen Aufgabe. II. Soll (siehe Fig. 7) der durch die Tangenten 71, Z;,, 7,, T, T; bestimmte Kegelschnitt X als collinear Verwandte eines Kreises K“ construirt werden, so haben wir hier wieder die Bemerkung einzu- schalten, dass JK“ nicht ganz beliebig in der Ebene des gesuchten Kegelschnittes X angenommen werden darf, da man, um ein Collinea- tionscentrum zu erhalten, eine irreductibele Aufgabe vierten Grades constructiv auflösen müsste, was unbedingt die Construction eines Kegelschnittes erfordert. Legen wir jedoch den Kreis K“ derart, dass er irgend zwei der gegebenen Tangenten z. B. 7,, T; 'berührt, so ist dadurch bereits das Collineationscentrum (Schnittpunct von T; und 72) gegeben, und das zu diesem Contingenzpunct zugehörige Secantenpaar kann nun einfach construirt werden. Wir müssen jedoch, bevor wir zur Lösung der Aufgabe übergehen, nochmals auf den bereits ge- machten Ausnahmsfall aufmerksam machen. Wir haben gesagt, dass ein Contingenzpunct C zweier Kegelschnitte als Collineationscentrum dann nicht auftreten kann, wenn ein durch ihn gelegter Strahl den einen Kegelschnitt schneidet und den zweiten nicht, und dass dies dann stattfindet, wenn der eine Kegelschnitt von den Schenkeln eines von zwei gemeinschaftlichen Tangenten gebildeten Winkels und der zweite von jenen des Nebenwinkels eingeschlossen wird. In diesem Falle sind dann die beiden dem C angehörigen Secanten imaginär, die . Kegelschnitte können dann bloss auf vierfache Art collinear liegend betrachtet werden etc. Um also im Laufe der Darstellung nicht auf imaginäre Collineationsaxen zu stossen, ist es wichtig im voraus zu wissen, in welchen von zwei der gegebenen Tangenten gebildeten Winkelraum man den Kreis K“ einzuschreiben hat, um reelle Axen zu erhalten. Dies lässt sich in der That aus der Lage der übrigen drei gegebenen fünf Tangenten leicht beurtheilen. Wir brauchen zu diesem Zwecke wieder bloss zwei Tangenten 7\, T, eines Kreises K“ und die Lage der Eckpunkte eines dem Kreise umschriebenen Dreiseits bezüglich der von 7, und T, gebildeten Winkel zu betrachten. Wir 196 : RE Er : finden, dass entweder alle diese Eckpuncte oder wenigstens einer innerhalb des Winkels fällt, in welchem X“ sich befindet. Durch einige Überlegung findet man: XK“ ist zwei Tangenten T, und Z, in demjenigen Winkel tangirend einzuschreiben, in welchem eine ungerade Anzahl der Eckpuncte des von den übrigen drei Tangenten T,, T,, T; gebildeten Dreiseits liegen. Also entweder einer oder drei. Unter Berücksichtigung dieses Umstandes wurde nun in Fig. 7 des Kreis K“ tangirend den Tangenten T, und 7, eingeschrieben. Der Contingenzpunct C der Tangenten 7, und Z, liefert uns das Collinea- tionscentrum und die zugehörigen zwei Axen können nun leicht con- struirt werden. Betrachten wir das von den vier Tangenten 7,,7,,7,,7, gebildete Vierseit und das ihm entsprechende Polardreiseit PO N, so sehen wir, dass eine der Dreieckseiten und zwar P durch das Col- lineationscentrum C hindurchgeht. P ist also eine selbstentsprechende Gerade und die Pole p und p“ dieser Geraden bezüglich des gesuchten Kegelschnittes und des Kreises K“ müssen daher ebenfalls auf einer selbstentsprechenden Geraden liegen. Der Pol p ist der dem P gegen- © überliegende Eckpunct in dem erwähnten Dreiseit und daher als Schnitt- punct von N und O sofort gegeben. p“ kann aber einfach construirt werden, denn da p‘ auf Cp liegen muss, so brauchen wir bloss durch den Mittelpunct des Kreises X’ eine Senkrechte auf P zu fällen und diese mit Cp zum Schnitt zu bringen. Betrachten wir weiter das Vierseit 7, T, T, T; und das ihm entsprechende Polardreiseit RS U, so sehen wir, dass auch hier eine Dreieckseite und zwar 9 eine selbstentsprechende Gerade in der Collineation ist, und dass daher deren Pole s und s“ bezüglich X und K“ auf einer selbstentsprechenden Geraden liegen müssen. Da s wieder als Schnittpunct der beiden übrigen Seiten des Polardreiseits sich ergibt und s“ wie vorher einfach construirt werden kann, so erhalten wir hiedurch ein zweites Paar homologer Puncte. Verbinden wir daher p mit s und p“ mit s“, so erhalten wir zwei homologe Geraden G und G“ durch deren Schnitt- punct y die gesuchten zu C zugehörigen Collineationsaxen gehen müssen. Nebenbei bemerkt ist also y eine Ecke des dem K und X’ gemeinsamen Polardreiecks. Bringen wir weiter irgend eine der drei K“ nicht berührenden Tangenten z. B. 7, mit G zum Schnitt, so lässt sich der diesem Puncte r homologe Punct z“ als auf G“ gelegen leicht bestimmen, und die beiden von z“ an K“ gelegten Tangenten können als collinear verwandt zu T, aufgefasst werden. Schneiden diese Kreistangenten 7, in den Puncten « und «*, so werden, da sowohl « als «* ein selbstentsprechender Punct ist, uns die Ver- 187 bindungslinien A und A* von 9 mit © und «* die zwei zu C zu- gehörigen Secanten von K und XK‘, also die verlangten Collinea- tionsaxen liefern. Wie Fig. 7 zeigt, schneidet bloss die Axe A den Kreis K“ in reellen Puncten o, und o,, der Kreis hat daher mit X nur zwei reelle Puncte gemein. Das imaginäre gemeinschaftliche Punctepaar von K und X“ liegt auf A*, ist also ebenfalls vollkommen bestimmt. Durch die Bestimmung der Axen A und A* ist nun die collinare Beziehung zwischen dem Kreise K“ und dem gesuchten Kegelschnitt vollkommen hergestellt, und wir können zur Construction von K ent- weder A oder A* verwenden. Wir halten es für überflüssig auf diese weitere Construction von K einzugehen, machen bloss darauf auf- merksam, dass weil die Geraden P und S durch C hindurchgehen, G und G“ die Polaren von C bezüglich K und K“ sein müssen, und daher G die Tangenten 7, und 7, in den respect. Berůhrungspuncten I und II schneidet. Dasselbe thut G“ bezüglich X’. Auch die Be- - stimmung der Berührungspuncte III, IV, V der übrigen Tangenten bedarf keiner weiteren Auseinandersetzung und ist aus unserer Figur ohne weiters ersichtlich. Wir bemerken nur noch, dass aus nahe liegenden Gründen die Gerade III IV durch p und IV V durch s gehen muss. Wir úbergehen zur Construction eines Kegelschnittes aus vier Puncten und einer Tangente. III. Ist (siehe Fig. 4) T' die gegebene Tangente und I, U, III, IV die gegebenen vier Puncte, so legen wir durch zwei der gegebenen Puncte z. B. durch I und II einen beliebigen Kreis X“, welchen wir als collinear verwandt zu dem gesuchten Kegelschnitt XK betrachten wollen. Construiren wir weiter den Schnittpunct p der Geraden I II und III IV, so haben wir bereits früher erwähnt, dass die Polaren P und P“ von p bezüglich des gesuchten Kegelschnittes und des Kreises K’ homologe Geraden der Collineation sein müssen. Diese Polaren P und Z“ können jedoch einfach construirt werden, denn es ist P die Gegenseite von p in dem durch das Viereck I II III IV | bestimmten Polardreieck pom und P“ kann als Polare von p bezüg- lich K“ construirt werden. Ist r der Schnittpunct von 7’ mit A, so muss in der collinearen Beziehung der Tangente 7 eine der beiden von r an K“ möglichen Tangenten homolog entsprechen. Ziehen wir also eine dieser beiden Kreistangenten und trifft diese P“ in g“, so ist g“ offenbar (da sich homologe Geraden in homologen Puncten schneiden) homolog dem Schnittpunct g von T mit P und die Ver- bindungsgerade I' von g mit g“ eine selbstentsprechende Gerade. bd EEE: Kal E ao obě JS FA P . „IP 128 Verbinden wir g mit einem der beiden auf A nicht liegenden Puncte z. B. mit 1V und trifft diese Verbindungslinie A in «, so hat die Gerade g « nach bekannten Gesetzen die Gerade g“ « zur entsprechenden Geraden. Schneidet g“« den Kreis X’ in den Puncten IV’ und 4‘, so haben wir daher bloss diese Puncte mit IV zu verbinden, um in den Schnittpuncten C und C* dieser Verbindungslinien mit I' die ge- suchten Collineationscentra zu erhalten. Der Punct C entspricht dem einen und C* dem zweiten diese Aufgabe lösenden Kegelschnitte als Collineationscentrum. Um die Berührungspuncte B und $* dieser Kegelschnitte K und K* auf T zu erhalten, haben wir bloss den Berührungspunct $“ der Tangente r g/ von C und C* aus auf T zu projiciren. Weil P“ die Polare eines auf A liegenden Punctes p ist, so muss der Pol a“ von A bezůglich K' auf P“ liegen. Construiren wir daher diesen Pol a“ und projiciren denselben aus dem Centrum C auf die Gerade P nach a, so brauchen wir nur a mit I und II zu verbinden, um die Tangenten von X in den Puncten I und II zu erhalten. Projiciren wir a“ vom Centrum C* aus auf die Gerade P nach a*, so geben uns die Verbindungs- linien des Punctes a* mit I und II die Tangenten des zweiten durch I II UI IV und T bestimmten Kegelschnittes K* in den Puncten I und II. Da dem Puncte g‘ sowohl bezüglich X‘ und X als auch bezüglich K“ und K* der Punct g entspricht, se sehen wir, dass auch der zweiten von g“ an K“ gelegten Tangente eine gemeinschaftliche Tangente 4 (in Fig. 4 jedoch nicht gezeichnet) collinear entspricht. Es ist daher g ein Contingenzpunct von X und K*. Die aus den Puncten C und C* zu K’ gezogenen Tangenten werden selbstverständ- lich wieder Tangenten von K und K* resp. sein. Wir haben in Fig. 5 die beiden durch die Aufcabe bestimmten Kegelschnitte vollständig construirt, für K“ jedoch einen der beiden Kreise genommen, welche durch die Puncte I und II und die Gerade T als Tangente bestimmt sind.*) Die Aufgabe vereinfacht sich dann insofern, als wir in 7 schon eine selbstentsprechende Gerade erhalten, auf welcher also die Centra zu suchen sind. Die Bestimmung der Puncte $ und ß* ist hier jedoch nicht so einfach, wie in Fig. 4. Wir haben B“ mit IV“ und 4“ verbunden und die Schnittpuncte % und d* dieser Verbindungslinien mit A aus IV auf 7 projicirt. ‘) Die Construction dieser beiden Kreise ist eben ein specieller Fall der vor- liegenden Aufgabe, wenn nämlich die Puncte III und IV durch die imaginären Kreispuncte ersetzt werden, 129 Der Tangentenconstruction in den Puncten I und II haben wr © bereits Erwähnung gethan. Um aber z. B. die Tangenten 7, und Ty von K und K* im Puncte IV zu erhalten, haben wir die Kreis- tangenten in den Puncten IV’ und 4“ zu construiren und deren Schnitt- puncte z und č auf A mit IV zu verbinden. Zu bemerken wäre noch, dass sich die Tangenten von X in den Puncten III und IV in einem auf P liegenden Puncte schneiden müssen. Dasselbe gilt von den Tangenten des Kegelschnittes K* in den erwähnten Puncten. Wir übergehen zur Construction der vorliegenden Aufgabe für den Fall, wenn 7 mit der unendlich fernen Geraden ea d. h. zu de Parabelconstruction aus vier Puncten. IV. Wir legen (siehe Fig. 6) durch zwei der gegebenen vier Puncte z. B. durch I und II einen beliebigen Kreis K“ und betrachten denselben als collinear verwandt zu der gesuchten Parabel, wobei uns die Gerade I II die Collineationsaxe vorstellt. Ist p wieder der Schnittpunct von I II mit III IV, so werden wie früher die Polaren P und F“ des Punctes p bezüglich des gesuchten Kegelschnittes und des Kreises K“ homologe Geraden sein, welche auf die bereits an- gegebene Art einfach construirt werden können. Wir haben in unserer Figur X’ über I II als Durchmesser beschrieben, es wird daher die Gerade P“ zur Axe A senkrecht stehen. Weil im vorliegenden Falle die Tangente 7 mit der unendlich fernen Geraden U zusammenfällt | und bei collinearen Systemen entsprechende Geraden sich auf der Collineationsaxe schneiden müssen, so ist klar, dass der unendlich fernen Parabeltangente U eine der beiden zu A parallelen Tangenten des Kreises K“ collinear entspricht. Schneidet also diese zu V homo- loge Gerade V“ die Polare P“ im Puncte 9, so wird dieser homolog zu jenem Puncte g sein, in welchem P die unendlich ferne Gerade V schneidet. Ziehen wir also durch g“ eine Parallele zu P, so erhalten eine sich selbstentsprechende Gerade I. Verbinden wir weiter z. B. den Punct III mit p d. h. ziehen wir durch III eine Parallele zu T und trifft diese Ain«, so wird die Gerade g’« der Geraden III e homo- log sein. Sind III“ und 3“ die Schnittpuncte der Geraden g“ « mit K“, so haben wir dieselben aus dem Puncte III auf die Gerade I’ zu projiciren, um die beiden Collineationscentra C und C* zu erhalten, wobei C der einen und C* der zweiten das Problem lösenden Parabel zugehörig ist. Weil in unserer Figur die Sehne III ein Durchmesser des Kreises K“ ist, so liegt der Pol a‘ von A bezüglich K“ unendlich fern auf P“. Wenn wir daher durch C eine Parallele zu P“ legen bis Pin a geschnitten wird, so haben wir a mit I und II zu verbinden, 130 um die Tangenten der einen Parabel K in den Puncten I und II zu erhalten. Projiciren wir dagegen a’ vom Centrum C* auf die Gerade P nach a*, so geben uns die Verbindungslinien dieses Punctes mit I und II die Tangenten der zweiten Parabel in den bezüglichen Puncten. Die von Can K“ möglichen Tangenten &,, Z, sind zugleich Tangenten von K. Dasselbe gilt von den vom Puncte C* an K“ gelegten Tangenten Z, Zn bezüglich K*, Der zweiten von g“ an K“ möglichen Tangente ist eine gemeinschaftliche Tangente <4 von JK und X* homolog. Der unendlich ferne Punct g ist daher ein Contingenzpunct der beiden Parabeln. Die Verbindungslinien X und X* der beiden Centra mit dem Puncte v“, in velchem VW“ den Kreis X‘ berührt sind aus sehr nahe liegenden Gründen Axenrichtungen der Parabeln. Wir übergehen zu den dualen Aufgaben. V. Es sind die Tangenten 7,, T, Z,, T, (siehe Fig. 8) und ein Punct d gegeben, es sollen die beiden durch diese Bestimmungs- stücke fixirten Kegelschnitte X und K* mittelst Collineation con- struirt werden. Wir beschreiben einen Kreis X“, welcher irgend zwei von den gegebenen Tangenten z. B. Tj, T, berührt und in jenem (von den zwei Tangenten gebildeten) Winkel liegt, in welchem der Punet d sich befindet. X’ betrachten: wir als collinear verwandt zu dem gesuchten Kegelschnitte, wobei uns der Schnittpunct C der Tan- genten 7, und 7, das Centrum vorstellt. Wir haben in unserer Figur speciell einen jener beiden Kreise genommen, welche durch den Punct d und die beiden Geraden 7, und 7; als Tangenten bestimmt sind. Dadurch vereinfacht sich die Construction aus dem Grunde, weil der Punct d bereits ein Punct der gesuchten Collineationsaxen sein wird. Betrachten wir bei dem durch die Tangenten 73, Z,, 7,, T, bestimmten Vierseit die Seite P des ihm zugehörigen Polardreiseits PN O, welche durch den Contingenzpunct C hindurchgeht, so können die Pole p und p“ von P bezüglich der gesuchten Kegelschnitte und des Kreises K“ einfach gefunden werden. Es ergibt sich p wieder als Schnittpunct der beiden übrigen Seiten N und O des Dreiseits, während p“ einfach construirt werden kann. Da jedoch in unserer Figur die Diagonalseite.O und daher auch » ganz ausserhalb der Figurgrenze fällt, so haben wir zunächst den Pol p“ von P bezüglich K“ construirt und p“ mit C verbunden. » ist dann als Schnittpunct von p“ C mit N vollkommen bestimmt, und die Verbindungslinien des Punctes d mit p und »° ‚liefern uns zwei collinear verwandte Geraden G und @‘. Schneidet z. B. T, die Gerade G im Puncte z, so kann jede der beiden von dem zu r homologen Puncte z“ an den Kreis K“ möglichen Tangenten 131 als der Tangente 7, homolog betrachtet werden. Sind also « und a* die Schnittpuncte dieser beiden Kreistangenten mit 7,, so haben wir nur d mit den selbstentsprechenden Puncten « und a* zu verbinden, um die beiden Collineationsaxen A und A* zu erhalten. A ist dem einen und A* dem zweiten durch die Bestimmungsstücke fixirten Kegelschnitte X und K* als Axe zugehörig. Dadurch ist also die collineare Beziehung zwischen K“ und den gesuchten Kegelschnitten hergestellt. Um die Tangenten D und D* von K und K* im Puncte d zu erhalten, construiren wir die ihnen homologe Kreistangente D’ im Puncte d und projiciren die Puncte c“ und y“, in welchen D“ die beiden durch z“ gehenden Kreistangenten schneidet, vom Centrum C auf 7,, wodurch die (jenen homologen) Puncte c und y erhalten werden, welche mit d verbunden, uns die gesuchten Tangenten D und D* liefern. Die Berührungssehne I“ II“ von C bezüglich K“ geht durch 9‘, wenn wir daher den Punct, in welchem I“ II“ die Axe A schneidet, mit p verbinden, so erhalten wir die Berührungssehne I II von C bezüglich K. Verbinden wir ebenso den Punet A, in dem I II“ die Axe A* schneidet, mit p, so erhalten wir die Berührungssehne 12 von C bezüglich K*. Die Construction der weiteren Berührungs- puncte III, IV und 3, 4 ist aus der Figur ersichtlich, wir bemerken nur, dass die Geraden III IV und 34 durch p hindurchgehen müssen. Wenn wir den Kreis X’ nicht durch d, sondern bloss die. Ge- raden 7, und T, tangirend beliebig gelegt hätten, so wäre die Lösung der Aufgabe nur sehr unwesentlich von der vorliegenden verschieden. Wir brauchen dann bloss einen der beiden Schnittpuncte, welche der Strahl Cd mit K“ hervorbringt, z. B. d“ dem d collinear entsprechen zu lassen, d mit p und d‘ mit p“ zu verbinden, wodurch die Geraden G und G“ erhalten werden, durch deren Schnittpunet y die gesuchten Collineationsaxen hindurchgehen u. s. w. In diesem Falle wäre jedoch die Bestimmung der Tangenten D und D* etwas einfacher geworden. „Wir hätten dann nur den Punct d mit jenen Puncten zu verbinden, in denen D’ die beiden Axen A und A* schneidet, um die verlangten Tangenten zu erhalten. Dass der Punct 6, in welchem A den Kreis K“ schneidet, ein gemeinschaftlicher Punct von K und X“ ist, ist selbst- verständlich, dasselbe gilt von o* bezüglich X’ und K*. Auch ist leicht ersichtlich, dass dem Puncte d“, in welchem G“ den Kreis K noch schneidet, ein gemeinschaftlicher Punct © von K und K* homolog ist. Wir führen die vorstehende Aufgabe noch für den Fall durch 132 wenn eine der gegebenen Tangenten unendlich fern liegt, d. h. wenn die zu construirenden zwei Kegelschnitte Parabeln sind. VI. 171, T, Z,, V und der Punct d sind die gegebenen Bestim- mungsstücke, wobei wir mit V die unendlich ferne Gerade bezeichnen wollen, welche bekanntlich bei einer Parabel als Tangente auftritt. Wir nehmen den Schnittpunet C von 7, und T, als Collineations- centrum an und beschreiben X’ in demjenigen Winkel den Geraden T,, T, tangirend ein, in welchem der Strahl Od sich befindet. Wir haben in unserer Figur wieder speciell einen der beiden Kreise genommen, welche durch den Punet d und die Geraden T), T; als Tangenten bestimmt sind. Betrachten wir wieder das dem vollstän- digen Vierseit T, T, T, V zugehörige Polardreiseit NO P, so sehen wir, dass die durch C gehende Seite P dieses Dreiecks parallel zu T, zu ziehen ist, und dass wir die Gegenecke p von P als Schnitt- punct der beiden anderen Dreieckseiten dadurch erhalten, dass wir durch die Puncte 7, T, und 7, 7, die Parallelen zu T, und 7, respective ziehen. Weil P eine selbstentsprechende Gerade ist, So muss der Pol p“ von P bezüglich K“ ein homologer Punct zu p sein und wird offenbar erhalten, indem wir die vom Mittelpunete » des Kreises K“ zu P gefällte Senkrechte mit Cp zum Schnitt bringen. d mit p und ' verbunden liefert uns ein Paar homologer Geraden G und G“ der von uns betrachteten Collineation. Schneidet @ die Tangente 7, im Puncte r, so können die beiden durch den ihm homologen Punct z“ an K“ möglichen Tangenten 7,‘ und Tm“ als homolog der Tangente 7, betrachtet werden. Sind also « und «* die Schnittpuncte dieser Kreistangenten mit 7,, so haben wir d mit « und «* zu verbinden, um die Collineationsaxen A und A* zu er- halten, von denen A der einen und A* der zweiten durch die Auf- gabe bedingten Parabeln X und K* entspricht. Wir haben bezüglich unserer Figur hervorzuheben, dass der Punct z“, welcher als collineare Projection von r dadurch erhalten wird, dass wir die Gerade Cz mit G“ zum Schnitt bringen, weit ausserhalb der Figurgrenze gefallen ist. Weil durch diesen Punct die beiden erwähnten Kreistangenten gezogen werden sollen, so haben wir, um dieselben genau zu erhalten, den Mittelpunct » mit z“ verbunden, *) wodurch die Diametralpuncte % und « erhalten werden, die Geraden !) Eine bekannte, auf verschiedene Arten lösbare Aufgabe, durch einen gege- benen Punct nach dem unzugänglichen Schnittpunct zweier Geraden einen Strahl zu ziehen. p 133 dx und d“ k gezogen, die sich im Puncte v schneiden, welcher be- kanntlich auf der Berührungssehne (Polare) von z“ bezüglich K“ liegt. Diese Berührungssehne muss jedoch zum Durchmesser % x senkrecht stehen und ist also vollkommen bestimmt. Sie schneidet K“ in den Berührungspuncten III“ und 3° der von z“ an K“ gehenden Tangenten Tm“ und Z,‘. Projiciren wir die Puncte III“ und 3“ von C aus auf Z,, so erhalten wir die Berührungspunete III und 3 der Tangente T, während die Verbindungsgeraden des Puneles p mit III und 3 nach den Puncten v und v* hingehen, in welchen die unendlich ferne Gerade W von den Parabeln X und K* berührt wird, d. h. „Ill und p3 sind Axenrichtungen unserer Parabeln. Über die weitere Construction von K und K* ist weiter nicht viel zu sagen nöthig. Verbinden wir den Schnittpunet, in welchem die Berührungssehne I‘ II“ von C bezüglich X‘, z. B. die Axe A schneidet, mit p, so erhalten wir die Berührungssehne I II von © bezüglich X u. S. w. VH. Wir haben in Fig. 10 noch eine Lösung der Aufgabe, einen durch vier Puncte und eine Tangente bestimmten Kegelschnitt zu eonstruiren, jedoch für den Fall durchgeführt, wenn zwei von den gegebenen vier Puncten unendlich fern liegen, d. h. die beiden durch die Asymptotenrichtungen, zwei weitere Puncte und eine Tangente bestimmten Hyperbeln dargestellt. I und II sind die beiden im End- lichen liegenden Puncte, T die gegebene Tangente, während die zwei unendlich fernen Puncte durch die Richtungen I ©oIlI und II ooIV bestimmt erscheinen. Wir legen wieder durch die Puncte I, II einen beliebigen Kreis K“ und betrachten die zu construirenden Hyperbeln als centrisch colli- neare Projectionen dieses Kreises, für die Gerade I II als Collinea- tionsaxe A. Die unendlich ferne Gerade III IV schneidet die Axe im unendlich fernen Puncte p, dessen Polaren P und P“ bezüglich der gesuchten Kegelschnitte als auch bezüglich des Kreises K“ einfach construirt werden können. Es ist P die Seite des dem Viereck III ©oIII SoIV zugehörigen Polardreiecks, welche der Ecke p gegen- überliegt, und ergiebt sich als Diagonale » 0 in dem Parallelogramm, das wir erhalten, wenn wir durch I und II die Parallelen zu den Asym- . ptotenrichtungen legen. P“ erhalten wir in der durch den Mittelpunct von K“ zu A gefällten Normale. Die Geraden P und Z“ als Polaren eines selbstentsprechenden Punctes, sind homolog. Ist r der Schnitt- punct von T mit A n, so kann jede der beiden von r an K“ möglichen Tangenten als zu 7 collinear verwandt betrachtet werden, und es ist 11 134 daher der Punct g“, in welchem eine dieser Kreistangenten P“ schneidet, homolog dem Schnittpunct q von T mit P. Daraus folgt, dass die Gerade gg‘ eine selbstentsprechende ist, daher auf derselben das Collineationscentrum liegen muss. Verbinden wir g mit dem unendlich fernen Puncte III, d. h. legen wir durch g die Parallele zu der Asymptotenrichtung I oolIII, so schneidet die ihr homologe Gerade den Kreis K“ in den Puncten III“ und 3“ und es kann offenbar jeder dieser beiden Puncte als homolog zu dem unendlich fernen Puncte III betrachtet werden. Wir haben also weiter bloss durch die Puncte III und 3° die Parallelen zur Asymptotenrichtung I oelIlI zu legen, um in den Schnittpuncten C und C* dieser Parallelen mit 9 g“ die beiden Collineationscentra zu erhalten; wobei C der einen X und C* der zweiten K* das Problem lösenden Hyperbel zugehört. Um die Be- rührungspuncte dieser Hyperbeln auf der Tangente T zu erhalten, haben wir nur den Berührungspunct £“ der Kreistangente rg’ aus den Puncten C und C* auf T nach S und ß* zu projiciren. Ebenso werden die Tangenten 7,, 7, und 71, Tu der bezüglichen Hyperbeln in den Puncten I und II einfach dadurch erhalten, dass man den auf P’ liegenden Pol a“ von A bezüglich K“ aus den Puncten C und C* -auf P nach a und a* projieirt und diese Puncte mit I und II ver- bindet. Dass der zweiten von g“ an K“ möglichen Tangente eine gemeinschaftliche Tangente 4 der Hyperbeln X und K* entspricht und daher g ein Contingenzpunct sein muss, ist klar. Da die Ge- rade P die Polare eines unendlich fernen Punctes bezüglich beider Hyperbeln ist, so sehen wir, dass diese Gerade ein geometrischer Ort für die Mittelpuncte von X und K* sein muss. Sollen diese Mittel- puncte wirklich construirt werden, so haben wir bloss in den Puncten III‘ und 3“ die Kreistangenten zu construiren und durch die Schnitt- puncte « und e* derselben mit der Axe A die Parallelen zur Asymp- totenrichtung I ooII zu legen. Die Schnittpuncte dieser Parallelen mit P sind die gesuchten Mittelpuncte m und u. Selbstverständlich ist «m eine Asymptote von K und e*u eine Asymptote von K*. Über die weitere Construction der Hyperbeln ist, unserer Ansicht nach, nichts mehr zu sagen nöthig. Auch haben wir die vorliegende Construction hauptsächlich aus dem Grunde hier angeführt, um an dieselbe eine Bemerkung anknüpfen zu können. Wir haben bereits gesagt, dass wir die Construction der Kegelschnitte aus Puncten und 'Tangenten in dieser Art bloss als eine nützliche Anwendung der Collineation bei den Vorträgen über descriptive Geometrie betrachten. Eine grössere Bedeutung können wir diesen Constructionen, weil sie 135 doch zu specieller Natur sind und aus dem Grunde jenen, welche die Geometrie der Lage liefert, bei weitem nachstehen, nicht beilegen. Wir brauchen nicht etwa so weit zu gehen, um darauf hinzuweisen, dass diese Methoden ihren Dienst meist versagen, wenn einige der gegebenen Puncte oder Tangenten durch imaginäre ersetzt werden, (was bekanntlich nur paarweise geschehen kann), sondern wir brauchen bloss bei der zuletzt durchgeführten Aufgabe die Puncte I und II auf verschiedenen Seiten der Tangente 7, d. h. auf verschiedenen Aesten der Hyperbel anzunehmen, um uns zu überzeugen, dass dann die Hyperbeln K und K* als collineare Projectionen eines Kreises nicht construirt werden können. In diesem Falle kann die Aufgabe nur derart durch Collineation gelöst werden, dass wir statt, des Kreises eine Hyperbel (etwa eine gleichseitige) setzen und die Punete I und II als reelle Scheitel derselben betrachten. Wenn auch diese Hyperbel nicht gezeichnet werden müsste, so dürfte dennoch die resultirende Lösung an Einfachkeit und Eleganz derjenigen bedeutend nachstehen, welche die neuere Geometrie wie immer auch für diesen Fall liefert. Denn sind (siehe Fig. 11) die Puncte I und II nebst den Asymptoten- richtungen I ©oIII und I ooIV und die Tangente T gegeben, so haben wir bloss den Satz von Désargues, nach welchem jede Ge- rade von einem Kegelschnittsbüschel in einer Punctinvolution ge- schnitten wird, in Anwendung zu bringen und daher die Doppel- puncte $, B* der durch das Büschel I II SoIII ooIV auf 7 erzeugten Involution zu construiren, um gleich die Berührungspuncte der beiden Hyperbeln auf T zu erhalten. Da die Gerade III IV unendlich fern liegt, so geht I II durch den Centralpunct « der Involution, aus welchem Grunde sich hier die Bestimmung der Doppelpuncte be- sonders einfich gestaltet und sowie auch die weitere Construction der Hyperbeln aus unserer Figur ersichtlich ist. So einfache Resultate also auch die sogenannten rein geome- trischen Constructionen hie und da liefern, so kann man mit ihnen im Allgemeinen gegenüber den Methoden der neueren Geometrie picht concurriren, da sie nichts weniger als dazu geeignet sind, allge- - meine Gesichtspuncte zu eröffnen. Darum erwarten wir mit einer gewissen Spannung die Arbeit des Herrn Professor Koutny, welche neue Gesichtspuncte erschliesst, um jene Probleme, welche früher mit Hilfscurven höherer Ordnung und theilweise mittelst der Methoden der neueren Geometrie gelöst werden konnten, kennen zu lernen und dieselben auf rein geometrischem Wege gelöst zu sehen. 11? 136 Sitzung der histor. - philos. - philolog. Classe am 7. Juni 1875. Vorsitz: Tomek. Der Stadtarchivar Dr. Emler behandelte mehrere Urkunden. die den sogenannten Hortus Angeli in der Neustadt Prag betreffen. Eine literarische Arbeit gab mir vor einiger Zeit die Veran- lassung zur näheren Untersuchung einiger Urkunden, die im Archive der k. Hauptstadt Prag aufbewahrt sind und den sogenannten „Hortus Angeli“ (Andělova zahrada) betreffen. In diesen Urkunden werden für diesen Garten verschiedene Freiheiten von mehreren böhm. Kö- nigen theils ertheilt theils bestätigt. In der ältesten dieser Urkunden, die das Datum Prag 27 März 1360 trägt, ertheilt Karl IV. seinem lieben Getreuen und Hofapotheker Angelus de Florencia, Bürger der Grösseren Stadt Prag, die Gnade, dass er nur der Gerichtsbarkeit der böhm. Könige unterworfen und von jeder andern Jurisdiktion be- freit, dass sein in der Heinrichsgasse gelegenes Haus und Garten mit allen Nebengebäuden von allen Abgaben und Steuern ledig sein soll und dass er und seine Nachfolger frei von Ungeld und Zoll Wein und Kaufmannswaaren verkaufen dürfen. Der Wortlaut dieser Urkunde ist folgender: In nomine sancte et indiuidue Trinitatis feliciter Amen. Karolus Quartus Diuina fauente clemencia Romanorum Imperator semper Augustus et Baemie Rex ad perpetuam rei memoriam. Maioribus meritis ampliora debentur rependia (sic); Exit namque distributiue iusticie censura probabilis, ut fructus seruiciis, merces labo- ribus et obsequiis premia coaptentur. Nam cum sic vnum commensuratur, ad aliud conferentis apparet Circumspecta benignitas et fauor fidei crescit in subditis, dum digna retribucio datur proporcionabiliter vniuersis. Attendentes itaque dilecti nostri Angeli de fflorencia, Cinis Maioris Ciuitatis Pragensis, Regalis curie nostre Boemie Appotecarii et familiaris nostri domestici et fidelis dilecti, sincere fidei constanciam, Quam ad nostram Magestatem ipsum per operis euidenciam semper gessisse cognouimus, nec minus pensantes multiplicia grata et vtilia obseguia et labores assiduos, que et quos cum indefessa promptitudine nostro culmini a tem- pore eve ivuentutis exhibuit, exhibet inpresenti et exhibebit indubie cum effectu fructuosorum operum habundancius in futurum, dignum, honestum, ymo debitum reputamus, ut ipsum specialibus preueniamus beneficiis et congruis fauoribus ho- noremus. Volentes igitur premissorum intuitu sibi graciam facere specialem, itá videlicet, ut ipse huiusmodi nostro suffultus presidio Nullius hominis iudicio preterguam nostre Et successorum nostrorum, regum Beemie, jurisdiecioni debeat de cetero subiacere, Et domum sive curiam suam et ortum in Noua Ciuitate Pra- gensi in vico, quo itur de foro eguorum ad Ecelesiam sancti Henrici, guam idem Angelus nunc possidet, cum ipsius area et omnibus edificiis et structuris intra muros dicte domus et ortui existentibus adpresens uel fiendis in posterum de - 137 fforo equorum predicti vsgue ad aliam plateam protendentem cum ceteris domun- culis confinantibus et diete domui et Ortu contiguis, Si quos futuris temporibus ipsi domui et ortui vniuerit, incasum, in quem ad eum justo titulo peruenerint, cum aliis pertinenciis omnibus Auctoritate et libertate (sic) Regia Boemie de certa nostra scieneia ab omnium Censuum nec non exaccionum, Steurarum, Collectarum, daci- onum, prestacionum, angariarum, Calliarum, Bernarum, lozungarum, pagarum, ungeltorum et aliarum solucionum ac imposicionum et contribucionum honeribus, quibuscumque eciam censeantur nominibus, cum Maiori, eciam Noua Ciuitate pra- gensi sine alias quomodolibet faciendis pro nobis, heredibus et successoribus nostris, Regibus Boemie, imperpetuum eximimus, absoluimus et singularis gracie benignis fauoribus libertamus, decernentes, statuentes et volentes omnino, vt dictus angelus, heredes et successores sui dictam domum siue Curiam et ortum cum suis perti- nenciis supradictis cum predicta libertate possidere, habere et tenere debeant pacifice et quiete perpetuis temporibus successuris. Intencionis enim nostre et propositi est omnino, vt in dicta domo siue curia sit ab omni adducione, propina- cione, allienacione guandocumgue seu guociescumgue de omni genere vini alie- nigeni seu extranei, Et eciam aliis mercimoniis guibuscumgue de omnibus bonis suis mobilibus et immobilibus absgue omni exaccione et solucione Cuiuslibet theo- lonei, vngelti, Mute seu pasagii, et ipsague vina et merces suas predictas propinare, vendere, allienare Ciuibus aut extraneis pro beneplacito et prout dicto angelo, heredibus seu successoribus suis visum fuerit expedire, vt dicta domus siue curia et ortus in eo statu, sicuti nunc est libera et exempta, penitus imperpetuum per- seuerans crescat decoribus edificiorum continuis, amenitatum proficiat incrementis. Nulli ergo omnino nostrorum officialium seu hominum, Et specialiter Judici, Juratis et Ciuibus Maioris et Noue Ciuitatis pragensis predicte, qui nunc sunt aut erunt per tempora, liceat hanc nostram exempcionis, absolucionis ıt libertacionis paginam infringere aut ei ausu temerario contraire. Si quis autem secus attemptare pre- sumpserit indignationem nostram Regiam grauem et penam viginti Marcarum auri purissimi, quaram medietatem ffisco nostro Regio Boemie et residuam medietatem Iniuriam passorum vsibus applicari volumus tociens, quociens contraventum fuerit, se nouerit irresimibiliter incursurum. Signum serenissimi principis et do- mini, domini Caroli quarti, Romanorum Imperatoris Inuictissimi et gloriosissimi Beemi regis. (Monogramm.) Testes huius rei sunt: Reuerendissimus in Cristo pater Wenceslaus patriarcha, venerabilis Joannes, Sancte Pragensis Ecclesie Epis- copus, Apostolice Sedis legatus, Joannes Ollomucensis, Sacre imperialis aule Can- cellarius, llampertus Spirenssis et petrus Luthomuschlensis Ecclesiarum Episcopi ; Illustres Albertus Saxonie, Rupertus llignicensis, Henricus Bregensis et Henricus Litwanie duces, spectabiles Burghardus et Joannes burgrauii Magdemburgenses et comittes in hardeck, Henricus et Joannes de Sswarczburgk et Walramus de Sponhem commites; nobiles de Wartrmbergk, Magister curie, Thimo de Coldicz, Magister camere, et Wonco de Duba, Marescallus Imperialis Curie, Benessius de Wartrmbergk, Albertus de Colowrat et alii quam plures, nostri et Sacri Imperii quam eciam regni Boemie Nobiles et ffideles presencium Sub imperialis Magestatis nostre Sigillo testimonio literarum. Datum Prage anno domini Millesimo Trecen- tesimo Sexagesimo, Indiceione decima, Sexto Kalendas Aprilis, Regnorum nostrorum Anno Romanorum decimo quinto, Boemie decimo quarto, Imperrii vero Sexto. Per dominum archiepiscopum Pragensem Theodoricus Sumarow, Verso: R. Johan- nes Milicius. v Bla jn ry Veš o dí ZS holku, > an AM Rp: Fr a Pix v ko Ň hy a? XTA EL k T 138 -Die zweite Urkunde ist datirt vom 18 April 1360. Durch dieselbe bezeugen der Richter und der Rath der Prager Altstadt, dass Karl IV die oberwähnten Freiheiten dem Angelus von Florenz verliehen und ihnen angeordnet habe zu denselben ihre Einwilligung zu geben; was sie auch vollführen. Diese Urkunde lautet folgendermassen: Nos Martinus Rotlew Judex, Mathias in Turri, Vlla Silberczeiger, Fancza donati, Hainlinus Stach, Hana Benssower, Mirko de Eylow, Jacobus Saxo, Jaxo Polkonis, Wenceslaus Leuthmericzer, Otlinus panicida, Henslinus Czersel- meister (sic), Pesco Bodaner, Bernhardus de Pieska, Wenceslaus Negell, Joh- linus Slingel, Peslinus Niger, Procopius Seidlini, Wernherus Fuellengast, Mar- tinus Laurencii, Frana Terkler, Wenceslaus Czuerny, Nicolaus Danda, Wern- herus textor, Martinus Salacz, Jurzico Hoholsky, Jesco Podwinsky, Maska tabernator, Doska in foro equorum, Jurzico in foro Consules jurati, Cives Majoris Civitatis Pragensis, Tenore presencium Notum facimus vniuersis, quod Serenissi- mus princeps et dominus, dominus Carolus Quartus, Romanorum imperator sem- per Augustus et Baemie rex, dominus noster graciosus, habens respectum ad mul- tiplicia grata et accepta obsequia, guibus famosus vir Angelus de florencia, appo- tecarius et familiaris domesticus sue celsitudini hactenus complacere studuit et in futurum tanto amplius complacere volet et poterit, guanto se ab ipsius celsi- tudinis gratia maioris prerogatiue graciis senserit proseguutum, domum ipsius et ortum cum eius area i Noua Ciuitate Pragensi sita in vico, quo itur de foro eguorum ad ecclesiam Sancti Henrici, se ad hostium ipsius domus in platea usque ad alium hostium ipsius domus ad aliam plateam protendentem cum omnibus et singulis ipsius domus commodis et habitacionibus in eadem domo et area jam ‚factis et constructis aut in futurum construendis et faciendis intra muros dicte domus, hortus et aree circumferencialiter comprehensis vel in futurum compre- hendendis, de speciali gratia et ex certa scientia prefato Angelo de florentia, he- „redibus seu successoribus jn preffato domo dicte Noue Ciuitatis Pragensis, ab omnibus adduccionibus, propinacionibus, alienacionibus guandocungue seu guoties- cungue de omni genere vini alienigeni seu aliis rebus, ut puta Mercimoniis, Con- tribucionibus, Bernis, collectis seu lozungis et ab aliis quibuslibet ciuilibus one- ribus liberauit et exemit exemptamgue solutam et liberam perpetuis fore tempo- ribus declarando mandavit, Nobis injungens et mandans firmiter et districte sub pena indignacionis ipsius domini nostri imperatoris grauissima, guod huiusmodi exempcioni seu libertacioni Per ipsum dominum nostrum imperatorem, vt predicitur, facte, absgue renitencia qualibet pro nobis et nostris successoribus consensum et beniuolum et asensum (sic) prebere et adhibere deberemus. Nos igitur Judex et Jurati totaque Communitas predicti affectum, quo prefatus Angelus de florencia nos et Ciuitatem nostram predictam hactenus proseguutus est et continue proseguitur, domum pretactam et hortum ipsius domini Angeli de florentia cum eius area in predicta Noua Ciuitate pragensi sita in vico, quo itur de foro eguorum ad eccle- siam sancti Henrici, se ad hostium ipsius domus in platea usque ad alium hostium ipsius domus ad aliam plateam protendentem cum omnibus et singulis commodis et habitacionibus suis intra muros dicte domus, ortus et aree tam factis et comprehensis seu in futurum faciendis et comprehendendis pro nobis et successoribus nostris pro- nuncciamus et declaramus, guod prefatus dominus Angelus de florencia, heredes seu ‚ Ruccessores, vt premittitur, in predictorum vinorum adduccionibus, propinacionibus, 139 | alienacionibus alia quacunque disposicione guandocungue et guociescungue de omni genere vini alienigeni seu extranei in dicta domo et etiam aliis rebus seu mercimoniis ab omnibus contribucionibus, collectis se lozungis et ab aliis guibuslibet Ciuilibus oneribus fore et esse debere perpetuis temporibus Exemptam, liberam et solutam vlla contradictione quorumpiam hominum de cetero non obstante. Harum quibus Sigillum ciuitatis nostre predicte seu ciuium pragensium appen- sum est Testimonio littererum. Datum Anno domini millesimo Trecentesimo Sexa- gesimo sabato proximo ante dominicam, gua canitur Misericordia Domini. In der dritten Urkunde ddto 29. März 1373 nimmt Karl IV. Seinen lieben Getreuen Angelus de Florentia seinen Apotheker und Hofdiener in besonderen Schutz des Reiches und der Krone Böhmen und ertheilt ihm die Mauth- und Zollfreiheit für seine Waaren im ganzen Reiche und in Böhmen. Diese Urkunde lautet: Karolus quartus, diuina fauente clemencia Romanorum imperator semper Au- gustus et Boemie Rex, notum facimus tenore presencium vniuersis, Quod attendenteg grata, üdelia et accepta seruicia dilecti fidelis nostri Angeli de florencia, Apothe- carii et familiaris nostri domestici que Culmini nostro hactenus exhibuit et paratus — est semper absgue differencia locorum vel terrarum exhibere, personam ipsius, bona et res suas quascunque consideracione premissorum in nostram, Sacri Imperii et Corone Regni Boemie proteccionem et tuicionem recepimus et tenore presencium recipimus specialem, Ita videlicet, vt huiusmodi nostro suffultus presidio nullius hominis Iudicio pretergnam nostre et successorum nostrorum, Regum Boemie, Juris- diecioni debeat de cetero subiacere, Quodque idem Angelus, quem in Apothe- carium nostrum et aule nostre assumpsimus et assumimus per presentes, per se vel nunccium suum, ostensorem presencium, libere et licite possit et valeat per quoslibet Sacri Imperii, nec non Regni Boemie terminos, districtus, ciuitates et loca guelibet cum omni genere vini et aliis rebus ac mercimoniis suis quibus- cungue absque exaccione et solucione cuiuslibet theolonei, vngelti, muthe seu passagii ire, transire, morari et redire, Ipsague vina, reg et merces suas vendere Ciuibus et extraneis pro beneplacito et prout sibi visum fuerit expedire, necnon ab omni- bus, exaccionibus, contribucionibus, steuris, bernis, subvencionibus, collectis, pagis, daciis, lozungis, vngeltis et aliis solucionibus ac imposicionibus realibus et persona“ libus de omnibus bonis suis mobilibus et immobilibus guandocungue et guociescungue in Ciuitate Pragensi et Regno Boemie tam impositis quam imponendis eundem exi- mimus et tenore presencium graciosius liberamus Statutis et ordinacionibus Pra- gensis et aliarum Ciuitatum et terrarum nostrarum in contrarium editis et edendis in posterum non obstantibus guibuscungue. Inhibemus igitur vniuersis et singulis principibus, Comitibus, vicecomitibus, Baronibus, Ministerialibus, nobilibus, Mili- tibus, Clientibus, vicariis, Reetoribus, potestatibus, Burggrauiis, officialibus Ciuitatum et oppidorum, Castrorum, villarum et locorum Judicibus, Juratis, Ciuibus, Theolo- neariis, Muthariis et aliis officialibus quibuscunque tam Sacri Imperii guam Corone Regni Boemie, signanter In Ciuitate Pragensi, presentibus et futuris sub obtentu nostre gracie seriose, necnon pena cuilibet presentem nostram graciosam exemp- cionem et libertacionem quomodolibet infringenti ad nostrum nec non nostrorum tam in Imperio Sacro quam Regno Bomie Successorum beneplacitum infligenda, ne quidquam ab eodem Angelo vel eius bonis prefatis racione Bernarum, Steurarum, , kok M 2 3 » ar > NB bk l z ha W. ==- > Jj Tao UTEE ke > Ň M Boa se zá Ic = oe * ok P TE G A" * - x 3 A; a v "Pl „3 : / je 140 exaccionum, Contribucionum, losungarum, vngeltorum, Collectarum, pagarum, da- ciarum et aliarum solucionum, tam impositarum quam imponendarum guarumcungue exigant aut recipiant, Sed eundem Angelum vel eius nunccium, vt premittitur, in predictorum vinorum et aliarum guacumcungue rerum vel mercimoniorum adduc- cione, vendicione, alienacione vel alia guarungue disposicione, dum ad eos per- uenerit seu transitum fecerit, per Ciuitates, loca et dominia guecungue, aut in guibus idem Angelus residenciam fecerit, uel nunccius eius moram traxerit, debe- ant prosequi omni, qua decet, beneuolencia et fauore, non permittendo sibi uel dicto nunccio suo per guempiam inferri quameunque molestiam , Iniuriam uel 'grauamen, Quin ymo dictum Angelum circa presentis concessionis et exempcionis nostre graciam protegant effectualiter et conseruent presenciarum sub Imperialis nostre Maiestatis Sigillo testimonio litterarum. Datum Budissin Anno domini Mil- lesimo 'Trecentesimo Septuagesimo tercio, Indiccione vndecima, IIII® Kalendas Aprilis, Regnorum nostrorum anno vicesimo Septimo, Imperii vero decimo octavo. Per dominum archiepiscopum Pragensem Theodoricus damerow. Verso: R. Jo- hannes Saxo, cantor Lubicensis. In der vierten Urkunde nimmt König Wenzel IV. den Bruder- sohn des Angelus de Florentia, Bürger der Grösseren Stadt Prag, zu seinem Apotheker und Diener auf, befreit ihn von jeder andern Jurisdiktion mit Ausnahme jener der Könige von Böhmen, ertheilt ihm alle Vorrechte, deren sich die Hofdienerschaft erfreut und bestätigt ihm alle Privilegien, die für den in der Heinrichsgasse gelegenen Garten und Hof ertheilt wurden. Die am 17. Juni 1409 ausgestellte Urkunde lautet: Wenceslaus, dei gracia Romanorum rex semper Augustus et Boemie Rex. Notum facimus tenore presencium Vniuersis: Nichil est, guod glorie nostre magis expediat et ad laudem pertineat et honorem, guam illos sub speciali beniuolencia retinere ac eorum comodis insistere graciose, guorum predecessores vt (sic) con- sangwinei in fide et constancia aput progenitores nostros sunt comperti solidi ac . grata seruicia prestiterunt. Cum dilecti nobis Ludwici de fflorencia, Ciuis Maioris ciuitatis Pragensis, predecessores et Consangwinei et presertim guondam Angelus de fflorencia, appotccarius noster, eiusdem Ludwici Patruus, cuius animam possi- deat paradisus, longis retroactis temporibus progenitoribus nostris et demum Se- renissimo principi, diue memorie domino Carolo, Romanorum Imperatori, et Boe- mie Regi, Genitori nostro carissimo, pariter et nobis fideles semper fuerint et grata obseguia reddiderint vltronea voluntate, Nos igitur horum intuitu predictum Ludwicum, guem predecessorum suorum huiusmodi ex indiciis plerum euidentibus inambigue vestigia secuturum arbitramur, guigue licet Juuenilis adhuc etatis te- neritate gaudeat, exigentibus tamen suis maturis meritis iam a senibus prouidus et adolestibus discretus et a juvenibus protestatur conuersacione facetus, Animo deliberato sanogue fidelium nostrorum accedente consilio et de certa nostra sci- eneia in Appotecarium nostrum et familiarem domesticum assumentes ipsum in proteccionem et tuicionem nostram recepimus et virtute presencium Regia Aucto- ritate Boemie recipimus specialem, ita videlicet, vt ipse huiusmodi nostro fultus presidio nullius hominis judicio preterguam nostre et Successorum nostrorum Regum Boemie Jurisdiccioni de cetero debeat subiacere, decernentes eciam ipsum 141 + vniuersis et singulis aliis juribus, libertatibus priuilegiis, graciis, emunitatibus et indultis, guibus ceteri Aule nostre Regie familiares vtuntur et pociuntur guomo- dolibet, consuetudine uel de jure, et presertim eis, quibus predictus Angelus, dum viueret, fretus est ac potitus, que et quas ex nunc prout extunc in omnibus suis clausulis, punctis et articulis, guorumcungue tenorum existant, ac si de verbo ad verbum forent hic expressa presentibus, comfirmamus ac valida hactenus fuisse et in antea esse per omnino declaramus, hanc prefato ludwico eiusque heredibus et successoribus facientes graciam specialem, Quod ipseque ab omnibus Bernis, Steuris, Collectis Lozungis, Contribucionibus, Exaccionibus, angariis, Pangariis, Daciis, Solucionibus seu imposicionibus guibuscungue in maiori nostra Ciuitate Pragensi situatis atque habitis, Et signanter de domo et orto In Noua Ciuitate Pragensi Sita inter domos Martini dieti Engelhart Parte ex una et Georgii dieti kelner parte ex altera, In vico, quo itur de foro equorum ad Ecclesiam Sancti henrici, quemquidem Ortum pro speciali consolacione nostra Comisimus per ipsum Ludwicum diuersis redoientibus et aromatieis herbarum radicibus excolli et plan- tari, ex nunc in antea liber sit penitus et solutus futuris perpetuis annis, vt ipse et heredes seu successores eius in prefato domo et orto eciam de omni genere Vini et aliis rebus ac Mercimoniis (sic) suis guibuscungue absque omni exaccione, et solucione cuiuslibet Theolonei, Vngelti, Mute Seu pasagii ipsague Vina, res et merces suas guandocumgue et guocienscumgue vendere, propinare, alienare Ciuibus aut extraneis pro beneplacito et provt ipsis visum fuerit expedire. Mandamus igi- tur vniuersis et singulis Principibus tam Ecclesiasticis quam secularibus, Baro- nibus, Nobilibus, Militibus, Clientibus, Capitaneis, Burgrawiis et Theoloneariis ce- terisque nostris, Regni nostri Bemie subditis et fidelibus, Et signanter Magistro Ciuium, Consulibus, Juratis et Comunitatibus Maioris et Noue Ciuitatum Pragen- slum, gui nunc sunt vel pro tempore fuerint, presentibus firmiter et districte, Quatinus prefatum ludwicum, heredes et successores eius In predictis Graciis, libertatibus, Exempcionibus et dacionibus nostris neguaguam impedire seu mole- stare aut eos ad solucionem Bernarum, Steurarum, lozungarum, daciarum, Contri- bucionum seu imposicionum aliarum guarumcungue de bonis suis, pariter de domo et Orto supradictis Compellere audeant guomodolibet vel arcere, Sed eundem prefatum Ludwicum, heredes et successores eius, vt premittitur, in predictorum Vinorum, aliarum guarumcumgue rerum uel Mercimoniorum adduccione, Vendicione Propinacione Alienacione uel alia guacungue disposicione non permittentes per quempiam inferri molestiam, iniuriam uel grauamen, Quin ymo dictum ludwicum, heredes et successores eius cura presentis dacionis et exemcionis nostre graciam protegant effectualiter et conseruent, Nulli ergo omnino officialinm seu hominum liceat nostre libertacionis, largicionis et comfirmationis graciam infringere seu eis quouis ausu temerario contraire. Si quis autem contrarium atemtauerit, indignacio- nem nostram grauissimam et penam viginti marcarum auri purissimi, Cuius me- pietatem Regalis ffisci sine Errarii nostri residuam vero partem iniuriam passorum uel passi vsibus decernimus applicandas tociens, quociens contra factum fuerit, ipso facto se nouerit irremisibiliter incurrisse. Et quicunque hanc literam habuerit cum bona et libera voluntate supra notati Ludwici, heredum et successorum suorum eidem competere debet plenum jus omnium premissorum, Testes huius sunt: reue- rendissimus in (Cristo pater Wenceslaus, patriarcha Antischenus Cancellarius, Venerabilis Conradus Electus Werdensis subcamerarius, Nobilis Laczko de kra- uarn, Regalis Curie Magister, Nicolaus de Praga et Henricus de Lazan Consiliarii pů s“ © en ie i r ! ur ars a a RE a f i Zu poňd Pa: rou re“ 142 | et fideles nostri dilecti. Presencium sub Regie nostre Magestatis Sigillo Testimonio literarum. Datum Prage anno domini Millesimo Quadrigentesimo Nono die sede-- cima Junii, Regnorum nostrorum Anno Bemie Quadragesimo sexto, Romanorum vero Tricesimo tercio. Ad mandatum d. Regis Jacobus, Canonicus Pragensis. Verso: R. Caspar de Lewbicz. In der letzten der älteren und diesen Gegenstand betreffenden Urkunde (d. 1497, 12 Mai), erlaubt König Wladislaw II. über An- suchen der Elisabeth von Bříšt und Dubeček, die das erwähnte Haus und den anliegenden Garten an einen Altstädter Bürger Namens Mathias verkauft hat, dass dieser Bürger dieselben Freiheiten ge- niessen soll, die für dieses Haus von den böhm. Königen ertheilt worden sind und deren sich ihr Gemahl erfreut hat. Der Wortlaut dieser Urkunde ist folgender: My Vladislav, z božie milosti uherský, český, dalmatský, charvatský etc. král, © markrabě moravský, lucemburské a slezské knieže a lužický markrabě etc. ozna- mujem listem tiemto všem, že jest před nás přistúpila Alžběta, někdy slovutného Prokopa z Břieště a z Dubečku, oznamujíc nám, že jest prodala dům řečený An- dělův a zahradu ležící na Novém městě Pražském mezi domy Riehy formana z strany jedné a Kašparovým z strany druhé v ulici, kterü£ chodie z Konského trhu k sv. Jindřichu, opatrnému Matúšovi, měštěnínu Starého města Pražského od zlatého Iva, věrnému našemu milému, dědicóm a budúcím jeho. Kterýžto duom svobodný a ode všech berní, poplatkuov a lozunkuov předky našimi, králi českými vyňat a vysvobozen jest, proséc nás, abychme to všecko právo, kteréž muž její na tom domu a zahradě svrchupsané, buď od krále Vácslava, předka našeho, dané, vysazené a námi potvrzené, aneb od jiných králóv českých měl, na téhož Matúše, dědice a budücie jeho převésti ráčili, tak aby von toho domu a zahrady s dědici a budücimi svými užíval a užívati mohl v tom právě a v těch všech svo- bodách, jako muž její s předky svými bez umenšenie. K jichžto obojím prosbám nakloněni jsúce s dobrým rozmyslem a radü věrných našich, mocí krälovskü v Čechách převedli jsme všecko právo a svobody domu a zahrady Andělovy na- depsaných, předky našimi zapsaných a mocí listu tohoto převozujem a přenášieme na Matúše, dědice a budüci jeho napřed dotčené; chtiece, aby oni ten duom a zahradu napřed dotčenů s jejich přislušenstvím měli, drželi a toho požívali a nad to jej v těch práviech, svobodách a výsadách dáti, prodati, zastaviti a směniti a neb s ním jako s svým vlastním učiniti mohli a moc měli, jakž by se jim najlépe a najužitečnějie zdálo a líbilo, a to bez našie, budücich našich králuov českých i jiných všech lidí všelijaké překážky. Jakož jest pak list jeden na týž duom a za- hradu od krále Jiřieho předka našeho jim daný ztracen a druhý list věnný, poněvadž se jest jich táž Alžběta i s dědici svými odřekla a právo své nadepsanému Matúšovi, dědicóm a budücim jeho prodala, již my ty obadva listy tiemto naším listem mo- říme, kazíme a v nic obracujem, tak, by kdy potom od kohožkolivěk nalezeny byly, buď nynie aneb potomně, že žádné moci ani které pevnosti jmieti nemají a nebudů nynie ani na budúcie časy. Protož přikazujem poctivým purkmistróm, kon- šelóm, rychtářóm i všem obcem Většieho a Nového měst Pražských, nynějším i budácím, věrným našim milým, abyšte svrchupsaného Matúše, dědice i budúcie jeho při těch všech milostech a výsadách svrchnpsaných a v listech jeho, předky - | | 143 našimi, králi českými, zapsaných, vysazenych a na ně převedených jměli, drželi a zachovali, tak jakož ti listové předkóm jeho a jemu daní svědčie a vokazují, žádných poplatkuov, činží, lozunkuov ani berní s nich neberüce, ani bráti dopü- štějíce nyní ani budúcně pod zachováním milosti našie a uvarováním hněvu a trestánie našeho a budúcích našich králuov českých. A ktož by list tento jměl. B jižpsaného Matúše, dědicuov a budücich jeho dobrů vólí a svobodnů, chcem, aby tomu přislušelo plné právo všech věcí nahoře i dolepsaných. Tomu na svě- domie pečeť naši královsků k listu tomuto přivěsiti jsme kázali. Dán na hradě Pražském v pátek před sv. Duchem leta božieho tisícieho čtyřistého devadesátého sedmého, a království našich uherského sedmého a českého dvacátého šestého. Ad relationem magnifici domini Joannis de Schelaberk, supremi cancellarii regui Bohemie. Verso: Registrata. Eine genauere Einsicht in die Urkunden wird jederman über- zeugen, dass das erste, zweite und vierte der angeführten Schrift- stücke unecht sind und zwar aus inneren und äusseren Gründen: Gegen den Inhalt dieser Urkunden lässt sich wohl nichts ein- wenden; Exemtionen, wie sie in diesen Urkunden vorkommen, waren damals nicht selten; auch die Personen, für welche diese Urkunden angeblich ausgestellt worden sind, existirten um die Zeit herum, wie in den Schriftstücken angeführt wird; denn andere gleichzeitige Do- kumente und Nachrichten sprechen dafür. Auch waren der Angelus de Florentia und Ludowicus Apothecarius im Besitze des in den Urkunden angeführten Hauses und Gartens, der ja bis spät in das 17. Jahrhundert der Hortus Angeli (Andelova, Andělská zahrada) genannt wird. Aber neben diesen Umständen kommen in den Schrift- stücken Daten vor, die sie entweder verdächtig machen oder als falsch erscheinen lassen. Wir wollen die Urkunden nach einander durchgehen und ihre unrichtigen Angaben näher beleuchten. ad 1. Vor allem fallen uns in dem Privilegium v. J. 1360, 27. März die Zeugen auf. Von einem Patriarchen Wenzel, der um diese Zeit in Prag oder bei dem Hofe Karls IV. gelebt oder sich aufgehalten hatte, wissen wir aus anderen Quellen nichts; es ist hier offenbar zu denken an den späteren Patriarchen von Antiochia, ©- Wenzel von Buřenic zubenannt Králík, der in den Jahren 1393 - 1416 in gewissen Intervallen das Amt des böhm. Kanzlers versah und zuerst die Stellung eines Dechants, dann die des Propstes des Wy- šehrader Kapitels und schliesslich jene des Olmützer Bischofs inne hatte. — Nicht besser steht es mit dem zweiten Zeugen, dem Prager Bischof Johann. Im Jahre 1360 gab es schon Erzbischöfe von Prag und als Erzbischof von Prag fungirte damals der berühmte Ernst von Pardubitz, der erst im J. 1364 starb, Auch die Würde ED Já ey EEE - “ DO SL „a sy A v C0 "OM a < C FTV C50 2“ V T K Po KP o ao nb dd v v he „ r bh r 4 N er a! 9 ET joe dě JK Pc C 28 VV jake E, oko al \ Pi. * „JV - BETA 4 144 des päpstlichen Legats wurde den Prager Erzbischöfen erst am 23. Mai 1365 ertheilt; im Jahre 1360 besassen sie ‚dieselbe keinesfalls. — Unter den Zeugen werden weiter angeführt Lambert, Bischof von Speier und Peter, Bischof von Leitomischel; vom ersteren ist jedoch bekannt, dass er den genannten Bischofsitz erst im Jahre 1364 einnahm und vom letzteren, dass er erst im J. 1368. Bischof von Leitomischel wurde. — Auch gab es im J. 1360 in Sachsen keinen Herzog Albert, der damalige Herzog hiess Rudolf. — Unter den Zeugen wird weiter erwähnt Rupert, Herzog von Lignitz; das Lig- nitzer Herzogthum besass aber im J. 1360 Wenzel, in den Jahren 1364—1409 Ruprecht. Dann kommt Heinrich von Brieg vor; zu dieser Zeit regierte jedoch in diesem Herzogthum Ludwig und zwar vom J. 1356—1398 und erst in den nächsten zehn Jahren (1398—1409) gab es in Brieg einen Herzog Namens Heinrich. — Unter Heinrich, Herzog von Lithauen dürfte Keystut, anders auch Heinrich, Bruder Witolts des Grossherzogs von Lithauen, zu verstehen sein, der sich im J. 1412 an der Spitze einer Gesandschaft in Prag aufhielt, da gestorben und in der Set. Thomaskirche auf der Kleinseite begraben worden ist. Irgend eine Erinnerung an denselben mochte den Schreiber der Urkunde bewogen haben, ihn in die Zahl der Zeugen aufzunehmen. — Die Grafen Heinrich und Johann von Schwarzburg, beide Canoniei zu Köln und Würzburg, lebten in Prag um das Jahr 1380. — Was die böhm. Edelleute und Hofbeamten, die als Zeugen in der Urkunde vor- kommen anbelangt, so sei erwähnt, dass uns der Name des Obersthof- meisters vom Böhmen aus dem Jahre 1360 unbekannt sei, dass dieses Amtim Jahre 1364 Peter von Janowic und in den Jahren 1369—1378 Peter von Wartenberg besass. Das Amt des obersten Kämmerers hatte in den Jahren 1348—1361 Zbyněk von Hasenburg und erst in den nächsten Jahren Thimo von Kolditz inne. Wanek von Dubá er- scheint auf dem Schauplatze der böhm. Geschichte erst im J. 1402. Aus dem Gesagten folgt, dass wohl die meisten der hier als Zeugen angeführten Personen in der zweiten Hälfte des 14. oder im Anfange des 15. Jahrhunderts existirten, dass sie jedoch im J. 1360, dem angeblichen Datirungsjahre der Urkunde, die ihnen beigelegten Ämter oder Besitzungen nicht besassen; dass diese Angaben der Urkunde voll von Anachronismem sind, was in einer echten Urkunde nicht « vorkommen würde, und dass daher diese Urkunde unecht sei. i Zu demselben Resultate führt uns die Datirungzeile. Um die Zeit der angeblichen Ausstellung der Urkunde befand sich wohl Karl IV. in Prag, aber die Indiction und die Regierungsjahre stimmen MA nicht mit dem Jahre 1360 überein. ‘Die zu diesem Jahre gehörige Indietion ist XIII und nicht X; der annus regni Romanorum XV im März und ebenso der annus imperii VI gehören zum J. 1361. Der annus regni Boömiae XIV passt wohl zum Jahre 1360, stimmt aber mit dem römischen nicht überein, von dem er sich nur in der Zeit zwischen dem 11. Juli und dem 27. August unterscheidet. Er- klären kann man diesen Umstand dadurch, dass der Verfasser dieser unechten Urkunde eine Vorlage hatte, in welcher der Unterschied der anni regni Rom. und anni regni Boh. vorkam, dass er jedoch ausser Acht gelassen, dass dieser Unterschied nur in der Zeit zwischen dem 11. Juli und 27. August möglich ist. In der Relationszeile fällt das widersprechende per d. archiepiscopum Pragensem auf, wogegen unter den Zeugen nur episcopus Prag. genannt wird. Gegen das Vorkommen des Registrators Johannes Milicius auf der Versoseite lässt sich nichts einwenden, da er um diese Zeit wirklich in der Kanzellei Karls IV. beschäftigt war. Was die äusseren Merkmale anbelangt, so sei vor allem konstatirt, dass die Schrift der Urkunde entschieden der zweiten Hälfte des XV. Jahrhunderts und nicht der Mitte des XIV. angehört. Das Monogramm ist mit blauer Farbe gezogen, was ich bis jetzt bei keiner mir zu Gesichte gekommenen Urkunde Karls IV. gesehen habe. Vom Vollziehungsstrich ist da keine Spur; die Buchstaben sind ganz lose über und nebeneinander gesetzt, was in den Urkunden Karls IV. auch nicht vorzukommen pflegt. Ueberdies sieht man, dass an der Stelle, wo sich das jetzige Monogramm befindet, früher ein mit gewöhnlicher Tinte ausgeführtes vorhanden war, und die Striche nur schlecht abgeschabt worden sind. Aus diesem Umstande kann man auch den Schluss ziehen, dass man eine Urkunde Karl's IV. genommen, den früheren Text überaus geschickt beseitigt und den jetzigen darauf gebracht habe. Das Sigillum fehlt. ad 2. Auch diese Urkonde müssen wir für unecht erklären. Ueber den Inhalt dieser Urkunde läs-t sich wohl nichts sagen, ob- gleich es immerhin seltsam klingt, dass der Kaiser dem Stadtrathe befiehlt, dass er seine Zustimmung zu gewissen von dem Kaiser ge- währten Freiheiten ertheilen soll. Indessen sind andere Umstände vor- handen, die unsere au-gesprochene Behauptung bestätigen. Vor allem wollen wir den Richter und die Mitglieder des Rathes ins Auge fassen. Durch gütige Mittheilung des H. Regierungsrathes Prof. Tomek bin ich in die angenehme Lage versetzt die Namen der Stadtschöppen in der Altstadt mitzutheilen, die 3 Wochen vor der angeblichen Ausstellnn« "je A JE 4 O PAPO. 3 Tr A M, a NE / : D a "FY Ta i zn u p 146 der Urkunde auf diesen Ehrenposten berufen wurden. Es sind Sey- dlinus institor, Hainlinus Negell, Jesco Payer, Johlinus Hunel, Ul- ricus Wesseler, Johlinus Praun, Hainlinus Czotter, Henslinus Bene- schower de Beneschaw, Jordanus Rechezer, Cunradus Luthmiritzer, Mathias Turnowski, Frenczlinus Donati, Cristoforus Payer, Nicolaus Longus; Paulus de Glacz, Heinlinus Stach, Johannes de Bruna und Wenczeslaus Budconis. Man sieht, dass es grossentheils ganz andere Namen sind als die in unserer Urkunde vorkommen. Die Namen der Schóppen, wie wir sie in der genannten Urkunde finden, stimmen zu- meist mit den Namen der Schöppen aus den Jahren 1369—1372 zusammen ; offenbar hatte der Verfasser des Schriftstückes aus dieser Periode eine Vorlage gehabt. — Auch war in dem J. 1360 Altstädter Stadtrichter nicht Martinus Rotlew, sondern Nicolaus Reinbotonis, ersterer bekleidete dieses Amt in den Jahren 1378—1390 und ver- waltete eine Zeit sowohl das Altstädter als auch das Neustädter Richteramt. Was die äusseren Merkmale dieser Urkunde anbe- langt, so gehört die Schrift wieder dem XV. Jahrhundert; ich glaube, dass es dieselbe Schrift ist wie in der früheren Urkunde, nur ab- sichtlich etwas mehr stehend geführt. Diese Urkunde zeigt noch deut- lichere Spuren einer Rescribirung als die erste, so dass schon ihre äussere Ausstattung unsere Behauptung rechtfertigt. Das Sigill fehlt auch bei derselben. ad 3. Die Echtheit der dritten Urkunde (die das Datum 27. März 1373 trägt) kann nicht in Zweifel gezogen werden; sie war offenbar die Grundlage der Urkunde von 27. März 1360 und theilweise ad 4. des nachfolgenden angeblich vom Könige Wenzel IV. am 17. Juni 1409 ausgestellten Privilegiums. Dieses Privilegium müssen wir auch als unecht bezeichnen. Zwar lässt sich gegen den Inhalt auch nichts wesentliches einwenden, da ähnliche Exemtionen in jener Zeit nicht ungewöhnlich waren; aber es sind mehrere Gründe vor- handen, die unsere Behauptung plausibel erscheinen lassen. Die angeführten Zeugen haben wol im J. 1409 wirklich gelebt, die ihnen in dem Privilegium zugewiesene Stellung wirklich bekleidet; nur bei Conrad von Vechta findet sich eine Ungeräumtheit. Derselbe war wohl im J. 1409 Unterkämmerer, aber nicht mehr Electus Ver- densis. Diesen Titel hätte man ihm nur in den J. 1398 und 1399 und spätestens bis zum Jahre 1408 beilegen können; denn in dem letztgenannten Jahre war er schon Bischof von Olmütz und behielt dieses Beneficium, bis er im J. 1413 zum Erzbischofe von Prag be- 147 fördert wurde. Auch Jakob, Canonicus Pragensis, und Caspar de Lewbicz sind Namen, deren Träger um das Jahr 1409 in der königl. Kanzellei nachweisbar beschäftigt waren. Die Schrift des Privilegiums ist jedoch entschieden später und wiees scheint mit der Schrift der unter 1) und 2) angeführten Schriftstücken gleich, nur etwas grösser ge- halten. ad 5. Die letzte der hier behandelten Urkunden ist unzweifel- haft echt. Wenn wir hinzufügen, dass Schriftstücke, die aus der königl. oder kaiserlichen Kanzellei hevorgingen, in der Regel sehr korrekt sind, dass jedoch die sub 1), 2) und 4) mitgetheilten Urkunden in den Abkürzungen in dem Gebrauche mancher Wörter ungewöhnliche Formen aufweisen und grammatische Fehler enthalten und wenn wir diese Umstände mit dem oben gesagten in Verbindung bringen, so muss man diese 3 Privilegien für unrecht erklären. Es bleibt nun nur die Frage zu beantworten, zu welchem Zwecke die Fälschung vorgenommen wurde ? Durch das Privilegium vom 29. März 1373 hat Karl IV. dem Angelus von Florentia unter anderem das Recht ertheilt im ganzen Heil. röm. Reiche und in Böhmen alle Gattungen Weine und andere Kaufmannswaaren abgaben- und zollfrei führen und verkaufen zu dürfen; zugleich befreit er ihn und sein bewegliches und unbewegliches Gut von allen Arten Steuern, die in Böhmen vorkommen könnten. Dieses Privilegium war rein persönlich, daher auch mit der Zeit er- löschend. Angelus de Florentia hat es nicht unterlassen die ihm er- theilten Freiheiten für sein in der jetzigen Heinrichsgasse gelegenes Haus und den anliegenden Garten geltend zu machen. Das Haus, in dessen Besitze sich Angelus de Florentia auch nach anderen Quellen - am Schlusse des XIV. Jahrhunderts befand, wurde dadurch zeitweilig zu einem Freihause. Es ist höchst wahrscheinlich, dass diese Freiheiten auch auf den Neffen des Angelus, den Apotheher Aloisius (Loysa) überge- gangen sind. Dieser befand sich in den ersten zwanzig Jahren des XV. Jahrhunderts im Besitze dieses Hauses. Im J. 1422 oder 1423 wurde dasselbe von dem Stadtrathe wie so viele andere Güter der Bürger, die der Partei des Königs Sigismund angehörten, mit Beschlag be- legt und dem Apotheker Kuneš verlichen.*) Die längere Verbindung *) Ortus, qui quondam fuit Angeli in nova civitate, nunc autem Loisae, Cun- ssoni apothecario, Höfler, Geschichtsschreiber, II, 302, P by „+ a — sy nr v k A ALC TA W dž „ : eV. 148 der obenerwähnten Freiheiten mit dem gedachten Hause und Garten mag im Volke die Meinung verursacht haben, dass diese Freiheiten dem Hause und Garten angehören, und es ist wahrscheinlich, dass sie dem oben erwähnten Kuneš auch von der Gemeinde sammt den daselbst ausgeübten Freiheiten übergeben wurden. Aus dem oben angeführten Privilegium des Königs Wladislaws II. geht wenigstens hervor, dass wie früher auch zu jener Zeit das Haus abgabenfrei war. Die ursprünglich persönlichen, später usuellen Exemtionen mochten den Besitzern nicht genug sicher erscheinen, vorzüglich wenn es sich um eine Besitzveränderung handelte; und dies war wohl der Grund der Fälschung. Man übertrug die früher persönlichen Frei- heiten auf die Realität selbst und fertigte in diesem Sinne die Ur- kunden an. Der Passus der Urkunde Wenzels IV.: „Et quicunque hanc literam habuerit cum bona et libera voluntate supranotati Ludwici, heredum et successorum, eidem competere debet jus omnium premis- sorum“, dieser Passus sollte die Verknüpfung der Exemtionen mit der Realität deutlicher darthun und sichern. Wladislaw bestätigte die Privilegien ganz allgemein, jedoch schon in Verbindung mit der Realität und auch für die künftigen Besitzer derselben; in der Be- stätigungsurkunde Ferdinands I., die Samstag nach Michaelis 1535 dem Grafen Udalrich von Hardek ausgefolgt war, werden die Privi- legien aufgezählt und im Jahre 1550, 26. Juli werden sie alle bis auf die sub 3) angeführte in die Landtafel eingetragen, wodurch na- türlich jeder Zweifel an der Echtheit derselben überflüssig wurde. Sitzung der mathematisch-naturwissenschaftlichen Classe am 18. Juni 1875, Vorsitz: Krejčí. Prof. Krejčí machte folgende Mittheilung: „Über ein neues Vorkommen des Bernsteines in der böhmischen Kreideformation.“ Schon im Jahre 1850 hatte Prof. Krejčí bei einer Excursion im östlichen Böhmen aus dem Schurfstollen in der Kreidekohle der Perucer Schichten bei Skuticko unweit Skuč ein ansehniiches Stück gelbbraunen Bernsteines für die Museumssammlung acguirirt. Zu diesem Funde reihte sich später in den Jahren 1863—1864 das von Prof. Dr. Ant. Frič in den höchsten Quadersandsteinen (der Chlomeker Stufe) bei Antonienhöhe im nördlichen Böhmen, südlich von Rumburg, constatirte Vorkommen von Brocken eines ähnlichen Bernsteins an, und in diesem Jahre 1875 wurden von H. Prazäk 149 aus Choroušek Bernsteinbrocken aus dem Isersandstein des Mšener Plateaus an Prof. Frič eingesendet. Neuerlich erhielt Prof. Krejčí durch die Vermittlung des Herrn J. R. Vilimek eine Partie von Bernstein, welcher im Liegenden des festen Quadersandsteines der Perucer Stufe an den Gehängen des Liticer Thales bei dem Orte Pekelec unweit Wamberg vorkommt. Es lehnt sich hier der Quadersandstein, der zu Werk- und Mühl- Steinen verarbeitet wird, an den Gneiss der Bergpartie an, welche von der wilden Adler zwischen Litic und Pottenstein durchsetzt wird und enthält in kleinen Flótztrůmmern der Kreidekohle ansehnliche Partien von gelbbraunem, sehr sprödem Bernstein. Es ist hiemit das Vorkommen des Bernsteines im Bereiche der böhmischen Kreideformation ein allgemeines und lässt sich von der tiefsten bis zur höchsten Stufe dieser Formation verfolgen. Welche von den durch Corda, Endlicher, Presl, Heer, Göppert, Ettingshausen und O. Feistmantel bestimmten 12 Coniferenarten der böhm. Kreide- formation unseren Bernstein geliefert hat, ist noch nicht erwiesen, und wird eine eingehende Untersuchung erfordern. Häufig sind in den Perucer Schichten (Seguoia (Widdringtonites) fastigiata Heer, Pinus Quenstedti Heer, Cunninghamites Oxyce- drus Sternberg, Cunninghamia elegans Corda, Araucaria acutifolia Endlicher, Dammarites crassipes Göppert und D. albens K. Presl, von deren einem oder dem anderen unser fossiles Harz wahrscheinlich abstammt. Prof. Dr. Studnička hielt einen Vortrag: „Über eine physi- kalische Schrift des Jakob Dobrensky von Nigroponte.“ Zu den älteren fysikalischen Schriften, die von Antiquariats- Anzeigern ganz besonders hervorgehoben werden, gehört auch die folgende: Nova, et AMAENIOR de admirando fontium genio (ex abditis natura claustris, in orbis lucem emanante) PHILOSOPHIA auctore Jacobo J. W. Dobrzenski de Nigroponte Boemo Pragensi. *) An 3 Ferrarie, CIO I9C LVL. >) Dobřenský de Nigro ponte, von Schwarzprucken, z Černého Mostu, um das J. 1620 in Prag geboren, studirte in seiner Vaterstadt 12 150 Als Grund wird gewöhnlich angeführt, dass in diesem Buche die ersten Ideen einer Dampfmaschine zu finden sind, was jedoch wahrscheinlich nur von einer oberflächlichen Betrachtung einiger Illustrationen, die das Werk zieren, herrühren mag; denn es werden darin nur hydraulische Maschinen und namentlich Spielwerke, wie z. B. Heronsbrunnen und d. gl. in verschiedenen Varianten beschrieben, nachdem der Verfasser im ersten Abschnitte das Wesen der Schwere, des Schwerpunktes und des Luftdruckes beleuchtet hat. - Dass diese Schrift damals Aufsehen erregt haben musste, ersieht man erstens daraus, dass Fürst Guadagnoli den ganzen Aufwand, den ihre Ver- öffentlichung in eleganter Form erheischte, aus Eigenem bestritten, und dass ferner italienische Dichter ihren Autor in Gedichten, namentlich in einem beigedruckten Sonett und Madrigal gefeiert haben. Indem wir Freunde der Geschichte der Fysik auf diese jeden falls interessante Schrift aufmerksam machen, theilen wir im Nach- stehenden nur die Tabelle der specifischen Gewichte einiger Körper mit, wie sie von Dobrensky angeführt wird; denn fysikalische Kon- stanten und ihre mehr oder minder genaue Kenntnis bieten dem historischen Forscher sehr wichtige Anhaltspunkte auch in Betreff der Principien und Methoden, die bei deren Eruirung massgebend waren. unter Marcus Marci, Nicolaus Franchival, Jakob Forberger und Sebastian Zeidler die Medicin, begab sich hierauf zur weiteren Ausbildung nach Italien, wo er hauptsächlich in Ferrara und Modena filo- sofischen und fysikalischen Studien oblag und durch die oben angeführte Schrift, die sein Maecenas Fürst Guadagnoli drucken liess, allgemeines Aufsehen erregte ; von seinem Lehrer Marcus Marci bewogen in sein Vater- land zurückzukehren, liess er sich am 11. Januar 1663 zum Doktor der Medicin promoviren, erlangte nach dem Tode dieses seinen Lehrers und Freundes die erledigte Professur und bekleidete einigemal die Würde eines Decans und Rectors an der Universität. Seine Verdienste, die er sich als Lehrer uud praktischer Arzt, wie als Schriftsteller und Herausgeber der Schriften seines väterlichen Freundes Marcus Marci erworben, wurden da- mals allgemein gerühmt. Überhaupt gehört Dobřenský zu den letzten glänzenden Erscheinungen der Prager Universität, die nach seinem im J. 1697 erfolgten Tode in Jesuitenhänden ihren Winterschlaf hielt. Von seinen böhmischen Schriften heben wir nur hervor „Veřejná a přirozená před nemocemi obrana“ 1679, die zur Zeit der damals herr- schenden Seuche eine erwůnschte Belehrung lieferte. 151 Tabula, quaostenditur, quamrationem corpora tum solida, tum liquida, mole aequalia, inter se habeant in grauitate. AMINO; Gar Boz Ponik E ik 100 (1765) MEFCHEIIS. 2 beige 2 Alu, (12:62) Plumbum . er 60" (10:68) ee re ee 541), (9:62) a Pe on ěkovkýe 47, (8:38) KEE yaraare Re ne 42 (741) Stannum commune ... 39 (0:88) & VAT 41001 kádě de. 381, (6:79) NEE dána erw: 107 26 (459) NEO tah Sieg 21 (3:71) Hapis ORI EFMUZ1009, zilk, 14 (2-47) Gristidlůs“ 4% 500 7, 12" (2.21) Agis 4) „19301 ZA 40) D3 (1:00) AN PR SO POZ T p B (0:93) Gdratsi:rted ouulij)enh 4 5 (0.88) 1Olekém 8-1 deu um. 435 (0.84) Sitzung der Classe für Philosophie, Geschichte und Philologie am 21. Juni 1875. Vorsitz: Emler. Prof. Dr. Löwe hielt folgenden Vortrag: „Ueber den Einfluss der sokratisch-platonischen Lehre vom Allgemeinen auf die Philosophie späterer Zeiten.“ Sitzung der mathematisch-naturwissenschaftlichen Classe am 2. Juli 1875. Vorsitz: Krejčí. Prof. Dr. A. Frič hielt folgenden Vortrag: „Untersuchung der Dvoretzer Höhle bei Prag.“ Während eines Ausfluges im vorigen Herbste besichtigte ich etwas genauer den Eingang in die Kalkhöhle in den Dvoretzer Kalk- 12* 152 steinbrůchen und bemerkte aus der Ferne in den am Boden der Hóhle lagernden Erdschichten schwarzliche Streifen, welche Reste von ehemaligen Feuerherden zu sein schienen. Da der Eingang zur Höhle sich hoch auf einer schroffen Felsen- wand befand, und ohne besondere Vorkehrungen nicht erreichbar war, so vorschob ich die genauere Untersuchung auf später. Während des Winters stürzte abermals eine grosse Partie der die Höhle bildenden Kalksteinfelsen zusammen und die Zeit, wo die genannte Höhle ganz verschwinden wird, rückte noch mehr heran. Im Frühjahr brachte man mir zarte Thierknochen, welche in der Schichte unterhalb des Tropfsteines gefunden wurden, und da konnte ich nicht länger die Untersuchung der Höhle aufschieben, und nahm dieselbe am 8. April vor. Die Höhle befindet sich im obersilurischen Kalksteine der Etage G1, war vor etwa 15 Jahren noch an 60 Meter lang, gegen- wärtig beträgt die Länge nur noch 14 Meter, da der sie bildende Kalkstein weggebrochen wurde. Abgesehen von der jetzigen Ausfüllung beträgt die Höhle am Eingange 8—10 Meter, wovon nur noch 1—2 Meter unausge- füllt sind. Die Decke ist stellenweise von einer schwachen Schichte von Kalksinter bedeckt, welche bloss da, wo sich ein Stalaktit bildete, eine Stärke von 3—5 cm. erreichte. Der Boden ist in der Mitte der Höhle mit einer nur 4—6 cm. starken Schichte von Kalksinter be- deckt, welche aber nach den Seiten hin eine Stärke von 10—15 cm. erreicht. Unterhalb der Kalksinterdecke ist eine 6“ dicke Schichte rost- röthlichen Lehmes, in welchem zarte Knochen eines hühnerartigen Vogels und Brocken eines dunkelbraunen fetten Lettens (Boll) liegen. Diese Brocken waren es, welche am Eingange der Höhle aus der Ferne wie Kohlenreste alter Feuerherde aussahen. Beim frischen Ausgraben zeigten dieselben einen glänzenden muschligen Bruch, so dass man bei dem spärlichen Kerzelicht glauben konnte, Feuersteinsplitter gefunden zu haben. Unter dieser mit den dunklen Brocken untermischten Schichte folgte eine 1'/, Meter mächtige Schichte. reinen gelben Lehmes, welcher wohl nur eingeschwemmter Diluviallehm sein dürfte. Nur in seinen tiefsten Lagen traf ich wieder die dunklen Brocken des Lettens. Diese Schichten wurden in dem hintersten Theile der Höhle 153 durch Ausgrabung blossgelegt. Die nun weiter aufgezählten wurden nach dem Auerschnitte am Eingange der Hóhle verzeichnet. Unter der Lehmschichte folgten geschichtete erdige Schichten, von denen sich einige durch besondere Feinheit und ockerige Fárbung auszeichneten und in frůheren Zeiten behufs der Zubereitung von Farben zum Anstrich gewöhnlicher Tischlerarbeit hier geholt wurden. Diese Schichten mögen der Bodensatz trüber Gewässer sein, welche von Zeit zu Zeit die Höhle füllten. Während der Ablagerung dieser Schichten löste sich widerholt die Decke der Höhle und man sieht etwa in der halben Höhe der Ausfüllung die Kalksteinmassen liegen, die vor der Ablagerung der höheren Schichten die Decke der Höhle bildeten. Tropfsteinbildung ist an denselben nicht zu bemerken. Unterhalb der Kalkmasse werden die Schichten immer sandiger, bis © sie in das gewöhnliche Diluvialgerölle übergehen, welches wir ge- wohnt, sind auf der Ebene oberhalb der Kalkfelsen zu finden. Aus diesem Gerölle soll ein Mamutknochen stammen, welcher vor etwa einem Jahre am Eingang der Höhle gefunden wurde. Die tiefste Lage unter dem Gerölle bildet ein eisenschüssiger Sand, welcher seinen Ursprung vielleicht zerstörten Quadersanden der Kreideformation verdankt. Die Untersuchung der Höhle zeigte, dass dieselbe keine Reste enthält, welche darauf schliessen liessen, dass sie in vorhistorischer Zeit von Menschen oder grösseren Thieren bewohnt gewesen wäre. Wir können nun die Höhle ihrem Schicksale überlassen, ohne uns den Vorwurf machen zu können, dass wir etwas versäumt hätten, was für die vorhistorische Alterthumskunde von Wichtigkeit ge- wesen wäre. Die weitere Untersuchung der kleineren Hohlräume und Spalten in den Podoler Kalksteinbrücken zeigte, dass ihre Ausfüllung ganz in derselben Weise vor sich ging, wie wir es bei der grossen Höhle gesehen haben. Prof. J. Krejčí machte folgende Mittheilung: „Über die geome- trische Construction der tesseralen Gyroide und Tetartoide.“ Aus der Combination der Flächengleichungen der tesseralen Gyroide und Tetartoide ergiebt sich, dass die characteristischen gy- soidischen Kanten @ des Gyroides in den Flächen des umschriebenen Granatoides, und jene des Tetartoides in den Flächen des umschrie- benen Hexaöders liegen. u "et se 154 Das Gyroid oder die enantičdrisch-hemiédrische Form des Adamantoides mn1 = m0 — ist von 24 unregelmässigen Fünfecken begränzt mit den Kanten H, H, O, O und G. Mit dem Adamantoid hat es die Hauptaxen a = 1 an den Kanten O, die trigonalen Axen mV3 i 4 : = ; A = EAT in den Kanten H und die rhombischen, Axen my2 . Be š s : m WER in dem Mittelpunkte der Kanten @ gemein. Bei der Construction des Gyroides zeichnet man demnach in das Hexaöder, als die Grundgestalt, ein Granatoid ein, mit ar rhombischen Axen WR A W „ Der Mittelpunkt der Rhombenflächen des Granatoides ist der Mittelpunkt der Kanten G. Um die Lage dieser Kanten zu finden, zieht man beide Diagonalen der Granatoidfläche, die längere o und die kürzere A, schneidet vom Mittelpunkte dieser Diagonalen aus die Stücke 0“ — p.o und W=q.h ab, construirt aus denselben ein Parallelogramm, und es ist die vom Mittelpunkte gezogene Diagonale desselben, die man über dem Mittel- punkt symmetrisch verlängert, die Kante @ ihrer Länge und Lage nach. Verbindet man nun die Endpunkte der Kante @ mit den End- punkten der in das Hexaöder eingeschriebenen Axen a—=1 und mV3 m-+n—+ rechter oder linker Flächenentwickelung, je nachdem man die Diago- nale des Parallelogrammes nach rechts oder nach links zeichnet. Der Werth von g wird aus einer der Coordinaten des End- punktes von @ yr oder den Hauptaxen a“ = = Ty 80 erhált man das Bild des Gyroides entweder in sv mím — a gefunden, wobei S = (m + n) [m — 1--n(m — n)], indem man diesen Ausdruck durch > l dividirt, woraus dann 2 m—n (m — n)(n — 1) 17 m—1-+n(m —n) Der Werth von p wird aus einem senkrecht auf die Granatoid- fläche vom Mittelpunkte aus in der Diagonale o errichtetem recht- winkeligen Dreiecke (z—r‘), “, o“ gefunden, dessen Winkel (y‘, 0)=45°, indem z als die andere Coordinate des Endpunktes der Kante G als 155 mím — n)(n-+-1) una l 13 und 7“ als die Coordinate des Mittelpunktes der Kante G bestimmt wird, námlich 9918) f= men 5 Man findet daraus == 4 0 — 1 — i 0“ = (2 —7“) sec 45°, oder, da sec 5% = a a m ve: S m- n i 4 0 mV2 R oder wenn man durch die halbe Diagonale — = ———— diesen 2 m—n Ausdruck dividirt, oo (m—n)n +1) — m-+-1—n(m — n) A m — 1 n(m — n) i 1 Fůr die Fláchenlage 821 = 305 ASt, 07" Er ae ah 3 1 r. = 5 V? gr RÁZ Einfacher ist dle Construction des Tetartoides, námlich der enantiödrischen Viertelgestalt des Adamantoides mnl = mO = Diese Gestalt ist von 12 unregelmässigen Fünfecken begränzt mit den Kanten HA, H, H’, H' und G. Mit dem Boracitoid hat diese Gestalt die Hauptaxen a= 1 im Mittelpunkte der Kanten G, die kürzere trigonale Axe in den stumpfen Ecken der Kanten H, nämlich MV o Be BE - i = eu] und die längere trigonale Axe in den spitzen Ecken 19. potem hn. der Kanten H, námlich / — ada gemein, Aus der Flächenlage findet man für die Endpunkte der Kanten @, welche in den Hexaöderflächen liegen, die Coordinaten m— n nín— m) Im’. Timm Bei der Construction des Tetartoides zeichnet man also in ein Hexaöder die trigonalen Axen = Y3 ein, schneidet an denselben die Längen 7 und 7 ab, dann construirt man in den Hexaöderflächen vom Endpunkte der Axen «=1 aus ein mit den Hexaöderkanten GE em u Br 156 gleichlaufendes Parallelogramm mit den Längen x und y, worauf die Diagonale desselben über den Mittelpunkt symmetrisch verlängert, die Kante @ ihrer Länge und Lage nach darstellt. Man verbindet endlich die Endpunkte der Kanten G mit den Endpunkten der Axen č und # und erhält hiemit das Bild des Tetartoides entweder in rechter oder in linker Flächenstellung, je nachdem man die Diagonale nach rechts oder nach links einzeichnet. Für-die Flächenlagen 321 = 305 VSE: = še = TEN sv re TV Assistent Em. Čuber hielt folgenden Vortrag: „Das Problem der um- und eingeschriebenen Polygone bei Kegeischnittslinien.“ Man denke sich zwei Rotationskegel von gemeinschaftlichem Scheitel und gemeinschaftlicher Axe, so dass einer den andern ganz umschliesst. Der Normalschnitt wird zwei concentrische Kreise lie- fern, und diese mögen von solcher Beschaffenheit sein, dass das dem äussern eingeschriebene reguläre neck dem innern umschrieben sei, — ihre Radien müssen sich dann verhalten wie 1:cos —. Solcher n necke gibt es eine ganze Schaar, und legt man durch ihre Seiten und den gemeinsamen Scheitel der betrachteten Kegel Ebenen, so gelangt man zu einer Schaar gleichseitiger Pyramiden, die dem äussern Kegel ein-, dem innern umschrieben sind, d. h. ihre Kanten sind Erzeugende des äussern Kegels und ihre Seitenflächen Tangential- ebenen des innern. Es könnte diess auch so ausgesprochen werden. Rotirt eine gleichseitige Pyramide um ihre Axe, so beschreiben die Kanten eine und umhüllen die Seitenflächen eine zweite Kegelfläche; beide haben mit der Pyramide Axe und Scheitel gemeinsam, Und nun mögen die beiden Kegel und die ganze Schaar von um- und eingeschriebenen Pyramiden durch eine Ebene geschnitten werden, so gibt diess zwei Kegelschnitte und eine Schaar von necken, welche sämmtlich dem einen der beiden Kegelschnitte um- und dem andern eingeschrieben sind. Mit den Eigenschaften der beiden Kegel- schnitte wollen wir uns nun befassen. 157 Zunáchst bemerken wir, dass der eine den andern vollkommen einschliesst, und wollen daher von einem äussern Kegelschnitt A und einem innern J sprechen. Die beiden stehen zu einander in solcher Beziehung, dass sich dem ersteren in unzählig vielen Lagen ein neck einschreiben lässt, welches dem letzteren zugleich umschrieben ist, mit andern Worten: Zieht man von irgend einem Puncte des Kegel- schnittes A eine Tangente an J und bringt diese mit A nochmals zum Schnitt, führt von diesem Puncte neuerdings eine Tangente an J und setzt diess in gleicher Weise fort, so schliesst sich dieser Tangentenzug immer zu einem neck. Die beiden Kegelschnitte haben gemeinsame Hauptaxe und daher ähnliche Lage; die Hauptaxe für beide ist nämlich die Schnittlinie desjenigen Axenschnitts mit der schneidenden Ebene, welcher auf letzterer normal steht. Denken wir wieder an die Pyramidenschaar und die beiden Kegel zurück, so gelangen wir leicht zu folgender Einsicht: „Ist die Zahl der Seitenflächen eine gerade, so gehen die durch gegenüberlie- sende Kanten sowie durch die Berührungslinien gegenüberliegender Seitenflächen gelegten Ebenen insgesammt durch die Pyramidenaxe; ist die Seitenanzahl eine ungerade, so findet dasselbe mit den Ebenen statt, welche durch je eine Kante und die Berührungslinie der gegenüberliegenden Seitenfläche hindurchgelegt wird. Diess liefert unmittelbar folgende interessante Eigenschaft der Schaar von »ecken in Beziehung zu den beiden Kegelschnitten: Sind die necke von gerader Seitenanzahl, so schneiden sich die Verbindungslinien gegenüberlie- gender Ecken sowie die Verbindungslinien der Be- rührungspuncte gegenüberliegender Seiten in einem Puncte, welcher für alle Polygone derselbe bleibt. Ist die Seitenanzahl eine ungerade, so gehen die Ver- bindungslinien der Ecken mit den Tangirungspuncten gegenüberliegender Seiten für alle Polygone durch einen Punct. — Dieser Punct ist der Durchgangspunct der Ke- gelaxe durch die schneidende Ebene und liegt somit in der gemein- samen Axe beider Kegelschnitte. Diese Eigenschaft erinnert unwillkürlich an den Satz von Brianchon. Wir wollen uns nun nach einem Analogon des Satzes von Pascal umsehen. Die beiden Kegelschnitte mit der neckschaar können als Cen- tralprojectionen zweier concentrischer Kreise mit einer Schaar von ——— + } 158 necken angesehen werden; diese letztern sind durch jeden Normal- schnitt repräsentirt, während der Kegelscheitel das Projectionscentrum darstellt. Wir heben einen der Normalschnitte heraus; sind die Polygone, hier regulär, von gerader Seitenanzahl, so schneiden sich segenüberliegende Seiten in der unendlich fernen Geraden, der Stellung der Normalebene ; sind die Polygone dagegen von ungerader Seitenanzahl, dann treffen die Seiten mit den Tangenten der gegenüber- liegenden Ecken im Unendlichen zusammen. Bei der gegenwärtigen Auffassung liefert diess für die Polygonschaar in den Kegelschnikte: linien folgende Eigenschaft: Bei Polygonen von gerader Seitenzahl schneiden sich gegenüberliegende Seiten in Puncten einer Ge- raden; bei ungerader Seitenzahl dagegen liegen die Schnittpuncte der Seiten mit den Tangenten der gegen- überstehenden Ecken in einer Geraden. — Diese Gerade ist die Projection der Stellung der Normalschnitte der Kegel aus ihrem Scheitel als Centrum auf die schneidende Ebene, welche die Kegelschnitte erzeugte, als Bildebene, Sie erinnert an die Pascal’sche Gerade. Wir wollen nun das Gesagte an zwei Beispielen erläutern und wählen hierzu das Sechseck und das Dreieck. Die Axe der Kegel legen wir in die Zeichenebene; Fig. 1.; die Radien ihrer Leitkreise müssen sich beim Sechseck verhalten M 2 wie 1: können übrigens leicht durch Construction ‚gewonnen werden. (Seite und Höhe eines gleichseitigen Dreiecks.) JE stellt die schneidende Ebene vor, welche normal ist zur Zeichenfläche; ihre Schnitte mit beiden Kegeln lassen sich leicht zeichnen, denn ihre grossen Axen sind in « B und ce“ $“ gegeben; zieht man ferner durch die Puncte w und u‘ Parallele zu den Kegelseiten s ß,, s ß,‘ resp., so erhält man die Mittelpunete o und 0“ und durch die mit ou, o uw‘ aus 0, 0“ resp. beschriebenen Halbkreise die Brennpuncte f, fi, be- ziehungsweise f“ f,‘. B ist der dem Briauchonschen analoge Punct, in P, dem Schnitte der zur Kegelaxe normalen Ebene R mit E pro- jicirt sich die der Pascal’schen analoge Gerade. Denken wir uns diese mit allem, was in der Ebene E enthalten ist, um die Trace der letzteren in die Zeichnungsebene gedreht. Um nun ein Sechseck zu erhalten, welches der Ellipse A ein-, jener J umschrieben ist, nehmen wir eine Seite desselben’ beliebig an; sie sei 12, ihr Be- rührungspunct I. Für die gegenüberliegende Seite erhalten wir den 159 Tangirunespunct IV, wenn wir Z mit B verbinden, und einen zweiten Punct durch Verlángerung von 12 bis zur Linie P; diese Seite ist 45. Ziehen wir nun von 4, z. B. die Tangente 42 an J, deren Berührungs- punet II ist, so lassen sich die übrigen Seiten mit ihren Berůhrungs- puncten mit Hilfe von B und P leicht erhalten. Beim Dreieck, Fig. 2., ist das Verhältniss der Radien für die Leitkreise der Kegel 1:2. Durch die Annahme einer Seite 12 ist alles erledigt; denn durch Verbindung ihres Berührungspunctes I mit B erhält man die dritte Ecke 3, während die Linien 1 B und 2 B zu den Berührungspuncten II und III der andern Seiten führen. Verlängert man 1 2 bis zum Durchschnitt p mit der Linie P, so ist die Linie p 3 sofort Tangente in 3 an die Ellipse A. Bevor wir zu einem weitern Falle übergehen, sei bemerkt, dass durch, Drehung der Ebene E um die in B sich projicirende Axe dieselbe den äussern Kegel auch einmal nach einer Parabel schneiden werde; die necke erscheinen dann einer Parabel ein-, einer Ellipse umschrieben. Im weitern Verlaufe der Drehung wird der äussere Kegel nach Hyperbeln, der innere nach Ellipsen geschnitten; die letzteren liegen ganz innerhalb des einen Hyperbelastes. Dann wird auch einmal der innere Kegel nach einer Parabel, der äussere gleich- zeitig in einer Hyperbel geschnitten; der erstern sind die necke umschrieben, der letztern eingeschrieben. Die weitern Lagen schneiden beide Kegel nach Hyperbeln. — Die betreffenden Zeichnungen sind leicht anzufertigen. Ein interessanter Fall tritt ein, wenn man den Scheitel Pe Kegel in's Unendliche rücken lässt, ser mag sie in coaxiale Cylinder übergehen. Die ebenen Schnitte liefern dann concentrische, ähnlich liegende und ähnliche Ellipsen; der Punct B fällt mit dem gemein- samen Centrum zusammen, während, die Linie. P in's. Unendliche fährt; die Ellipsen sind dann als Parallelprojeetionen zweier con- centrischer Kreise, die Polygone als Projectionen der zwischen ihnen liegenden regulären Vielecke aufzufassen. Damit ist aber ein Problem gelöst, welches sich in folgende Worte fassen lässt: Wenn zwei concentrische, ähnliche und ähnlich liegende Ellipsen AundJin einer solchen Beziehung zu einander stehen, dass sich der Ellipse A, von jedem beliebigen Puncte ausgehend, ein neck einschreiben lässt, welches der Ellipse J zugleich umschrieben ist, so haben die Axen dieser Ellipsen dasselbe Verhält- mn nn l) n t n 160 nis, welches zwischen den Radien des dem neck um- und eingeschriebenen Kreises besteht, dd. i. 1: cos wi n Weiters erkennt man sofort folgende Eigenschaften der Polygone: Ist die Zahl der Seiten eine gerade, so sind je zwei gegenüberliegende Seiten parallel und die Ver- bindungslinien gegenüberliegender Ecken und Be- rührungspuncte gehen durch das Centrum. Bei ungerader Seitenanzahl ist jede Seite parallel der Tangente an die gegenüberliegende Ecke und die Verbindungslinien der Ecken mit den Berührungs- puncten gegenüberliegender Seiten gehen sämmtlich durch den Mittelpunct. (Hier zu Fig. 3 und 4.) Da ferner gleich grosse Flächen aus derselben Ebene in gleicher Richtung auf eine zweite Ebene parallel projicirt wieder gleiche Flächen liefern, und da unter allen einem Kreise um-, resp. ein- geschriebenen »ecken das reguläre den grössten Inhalt hat, so gilt weiter folgende Eigenschaft: Die sämmtlichen zwischen die Ellipsen eingezeich- neten necke haben constante und maximale Fläche. Werden dem äussern Cylinder, Fig. 3, Kugeln eingeschrieben, welche die schneidende Ebene berühren, so sind diese Berührungs- puncte f, f, Brennpuncte für die äussere Ellipse. In 44 A’ und ky“ k“ projiciren sich die Berührungskreise der Kugeln. Hebt man eine specielle Lage des necks in den Ellipsen heraus, z. B. die Lage abc...p, so entspricht ihr ein reguläres neck a’b’c'...p' im Kreise k,‘k‘ und ein ebensolches a“ be“... p“ in jenem k,“k“ — alle drei sind Schnitte eines Prismas. Nach einem bekannten Satze der Stereometrie ist nun a a+bb1cc-+t....+p'p=n.oo und ebenso a"a+b"b+c"c+....+p"p=n.o“o. Die Grössen a’a....p‘p sind aber die begrenzten Tangenten an die obere Kugel von den Ecken des Polygons ab...p, und da von einem Puncte an eine Kugel geführte Tangenten gleiche Länge haben, so ist a a —af „Obj ‚Eco — ef, „nat und so auch a“a—af, b"b=bf, c'c=cf, ....p"p=pfh, Weiters ist 0 o= 00, und da k' k“ die grosse Axe der äussern 161 Ellipse vorstellt, so ist 00“ sowohl als 0“ o die grosse Halbaxe; wir bezeichnen sie mit « und haben demnach: af +5f + ef +... + pf =n.a und ah Hbf teh+t-..: +rh me. Dadurch sind wir zu dem gewiss interessanten Resultate gelangt: Verbindet man die Eckpuncte des Polygons mit einem der Brennpuncte der äussern Ellipse, so ist die Summe diser Radienvectoren für jede Lage des Po- lygons dieselbe und gleich der so vielfachen grossen Halbaxe deräussernEllipse, als das Polygon Seiten hat. Würde man dieselbe Betrachtung bei dem innern Cylinder anstellen, wobei an die Stelle der Ecken die Berührungspuncte der Polygonseiten treten würden, so käme man zu der weitern Eigenschaft: Verbindet man die Berührungspuncte der Seiten des Polygons mit einem der Brennpuncte der innern Ellipse, so ist die Summe dieser Radienvectoren für jede Lage des Polygons dieselbe und gleich der so vielfachen grossen Halbaxe der innern Ellipse, als das Polygon Seiten hat. Wir wollen nun den Weg des Ableitens verlassen und uns die Aufgabe stellen: Zu einem Kegelschnitt einen zweiten ähnlich lie- genden von derselben Hauptaxenlage zu finden, so dass sich dem ersteren necke ein — resp. umschreiben lassen, welche dem letztern gleichzeitig um- resp. eingeschrieben sind. Diese Aufgabe lässt unendlich viele Lösungen zu; denn zu jedem Kegelschnitt gibt es eine Schaar von Kegel- schnitten der verlangten Eigenschaft. Um diess einzusehen, stützen wir uns auf die aufangs gemachte Betrachtung; wir stellen nämlich den gegebenen Kegelschnitt als Schnitt eines Rotationskegels dar; diesem Kegel brauchen wir dann nur einem zweiten von derselben Axe und demselben Scheitel derart ein- oder umzuschreiben, wie diess gleich eingangs näher erörtert wurde; dieser zweite Kegel schneidet dann die Ebene des gegebenen Kegelschnitts in dem gesuchten. Nun aber lässt sich jeder Kegelschnitt als Schnitt von unendlich vielen Rotationskegeln darstellen, deren Scheitel bekanntlich wieder auf einem Kegelschnitt liegen, dessen Ebene zu der des ersten normal steht, u. z. ist bei der Ellipse dieser zweite Kegelschnitt eine Hyperbel, die die Scheitel der Ellipse zu Brennpuncten und die Brennpuncte zu Scheiteln hat; bei der Parabel wieder eine Parabel, für welche der Scheitel der ersteren 162 Brennpunct und der Brennpunct Scheitel ist; bei der Hyperbel endlich eine Ellipse, die die Brennpuncte der Hyperbel zu Scheiteln und die Scheitel zu Brennpuncten hat. Damit ist aber die obige Be- hauptung richtig gestellt. | Als Beispiel diene eine Ellipse A, Fig. 5., und zu dieser soll eine zweite J so gefunden werden, dass sich der ersteren Vierecke einschreiben lassen, die der letzteren zugleich umschrieben sind. Die Ellipse A befindet sich in der Ebene F; ihre Scheitel sind M, N, ihre Brennpuncte f, f,. Durch diese Stücke ist die Hyperbel, welche die Scheitel der Rotationskegel enthält, vollkommen bestimmt. Wählen wir einen beliebigen ihrer Puncte, z. B. s, zum ‚Scheitel, so ist die Tangente Z in demselben sofort Axe der Kegel und gibt den Punct B, die Normale » bestimmt die Linie P. Die Contourseiten des Kegels sind sM und s N; bestimmen wir jene des zweiten Kegels in bekannten Weise, so liefern sie die Scheitel M N’ der gesuchten Ellipse; führt man M’u‘_Lt und zieht durch uw‘ eine Parallele u“ 0“ zu s N’, so gibt diese den Mittelpunct o‘, und der mit 0“ u’ beschriebene Halbkreis liefert die Brennpuncte ff. Dadurch ist alles Nöthige bestimmt und die Ellipse J kann gezeichnet werden. Lässt man den Punct s auf der Hyperbel immer weiter rücken, bis er in’s Unendliche gelangt, so wird č zur Assymptote; der Punct B fällt mit o und 0“ zusammen, die Gerade P rückt in’s Unendliche, und wir haben es mit dem vorigen Falle zu thun. Diess kann, wenn die zu Grunde gelegte Kegelschnittslinie eine Hyperbel wäre, nicht eintreten, weil die Ellipse keine unendlich fernen Puncte besitzt, woraus aber folgt, dass es zu einer Hyperbel keinen con- centrischen Kegelschnitt von der verlangten Eigen- schaft gibt. Sezení třídy pre filosofii, dějepis a filologii dne 5. července 1875. Předseda: Emler. Archivář dr. Emler měl přednášku: „0 měkterých poměrech clronologických v Čechách.“ Sezení třídy pro filosofii, dejepis a filologii dne 19, července 1875. Předseda: Emler. Ministr v. v. Jos. Jireček četl: „O životě Viléma hraběte Slavaty.“ N, é “ bb "%* x y « er „ At al . fi ý VA Z v: Di Člálk -9 £ 1971 » bál ah ital — Aunů ÚV or Tin et 9 : p Er : , s . král. české společnosti nauk. — Tiskem dra. 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Studnička.) ká , rer : , o: ws 143 B v = Vom N Er Ombrometrischer Berient pro September 1875. st vů er Dr. F. J. Studnicka.) (Von der meteorologischen Sektion der Langerturdtnhun von Böhmen. Es he F. J „Bino ) | a EEE A 2 Ser 3 8 le gen Er SEE E | š8 Bah- = s/».2|83 88 22885 = E |s8| T |8= A ds Bel 55 Bol ša 55 EEE EEE PE EEG EI ee © s:| E z 58 Ss| 6 28 > 3 >| 8 S88 58 BR EB | oH| 53 2219. Eala°|selas AP 58185 += a ars E72 ční Chlad Eb EEE: sEelEzjEsjEsize|l 8 mm mm mm mm mm mm mm mm mm mm mm mm | mm mm mm mm mm mm mm mm mm mm mm mm 1 233). 260, Dsıl sol 4s5| 1350| Bso| - %5| 1639| 8 : dos! S40, 955) 220, Zoo) Ao) Al - | Bol . 25) 1 2 SA Rn Pá (0 OBEN | Eee Zb OL U 3 03; 055 055 . . . . . . S | . o = i il; 20 . . . an . n 4 . . . . . . . . | 4 . . 02 . . . . . 5 . . 05 0; . O . . | 4 5 . 336 036 0% 250 D3 250 . 5 Bea Der) Oral er) 0- 2|7-| Oj- 69) -| Och | -Bo | ar 0 2 de 6 . N . . . . O * . . . 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Die © letztere beschloss, den genannten Gesellschaften die Sitzungsberichte 3 und von den Abhandlungen der Gesellschaft in Cairo den ganzen Actenband, den Gesellschaften in Belgien und Florenz die Abhand- lungen der mathemat.-naturw. Classe und der Gesellschaft in Athen jene der histor.-philos. Classe zuzusenden Hierauf wurde der Bericht - des Bibliothekars über die vollständig vollzogene Revision der Bi- bliothek, sowie das Verzeichniss sämmtlicher Defecte vorgelegt. Der Bericht wurde einem besonderen Comité (Emler, Kořistka, Šafařík) zur weiteren Antragstellung übergeben. Sodann kam eine Zuschrift Sr. Excellenz des Herrn Unterrichtsministers zur Vorlesung mit der Aufforderung, der neuen Hochschule in Czernowitz die Publikazionen der Gesellschaft zuzuwenden, worauf beschlossen wird, dieser Uni- - versität, beziehungsweise ihrer Bibliothek, die sámmtlichen Sitzungs- berichte der Gesellschaft, sowie die sämmtlichen Actenbände der - letzten Folge zuzusenden. Für die Zukunft wird die Czernowitzer - Universitátsbibliothek unter die Bibliotheken der meist begünstigten - Anstalten eingereiht, welche nämlich sämmtliche Publikationen der Gesellschaft, so ferne sie selbe wünschen, um den halben Ladenpreis erhalten können. Endlich wird zur Berathung und Beschlussfassung über die bereits in der letzten Sitzung vorgetragenen Anträge des Comités geschritten, welches gewisse Vorschriften bei Behandlung 13 - Sitzungsberichte Zprávy o zasedání 64 der von Mitgliedern eingebrachten Anträge, sowie bei Vornahme von Wahlen beantragt. Da jedoch wegen vorgerückter Zeit diese Anträge nicht zu Ende berathen wurden, so werden dieselben, um ihren Zusammenhang übersehen zu können, in dem Berichte über die ordentliche Novembersitzung ihren Platz finden. Sezení třídy pro filosofii, dějepis a filologii dne 11. října 1875. Předseda: Tomek. Prof. Tomek přednášel: „0 příbězích Pražských v nejbližší čas po smrti krále Václava IV.“ Minister a. D. Josef Jireček überreicht folgenden am 19. Juli 1. J. in böhmischer Sprache gehaltenen Vortrag: „Leben des Obersten Hofkanzlers Wilhelm Grafen von Slavata, dargestelli nach den hinterlassenen Papieren desselben.“ Der folgende Abriss enthält in durchweg gedrängter Form die Lebensgeschichte eines Mannes, dessen Namen mit dem Beginne des dreissigjährigen Krieges unlöslich verknüpft ist und der nahezu durch ein halbes Jahrhundert in der verhängnissvollsten Zeit auf die Schicksale Böhmens einen vielfach massgebenden Einfluss geübt hat. Wilhelm Slavata auf Chlum und Kosumberk entstammt einer alten böhmischen Herrnfamilie, die jedoch in Folge der Confiscation des J. 1548 an Macht und Vermögen sehr herabgekommen war- Adam Slavata besass nur das kleine Gut Čestin Kostel im Čáslauer Kreise; wenn er standesmássig zu leben vermochte, so verdankte er es nur dem Umstande, dass ihm Adam von Neuhaus die Verwaltung seiner ausgedehnten Besitzungen übertragen hatte. Aus seiner Ehe mit Dorothea von Kurzbach hatte er drei Söhne, von denen der jüngste, Wilhelm, am 1. Dezember 1572 in Čestin Kostel geboren wurde. Herr Adam war ein Anhänger der Brüder-Unität, seine Frau eine Lutheranerin; die Kinder wurden in dem Glauben des Vaters erzogen. Seine ersten Lebensjahre verlebte Wilhelm zumeist in seinem Geburtsorte, theilweise auch in Neuhaus und auf den Gütern seiner Oheime Heinrich und Zacharias, in Košumberk und Chroustovic. Den ersten Unterricht erhielt er von dem Čestiner Brüderpriester, Martin Tyl, einem Manne von geringer Bildung. Glücklicher war die Wahl 165 seines zweiten Lehrers. Nach Tyls Tode 1581 wurde der bekannte Historiker der Unität, Bruder Johann Jaffet, sein Nachfolger in der Seelsorge und in der Erziehung der jungen Slavata’s. Jaffet gab diesen einen gründlichen Unterricht nicht nur in der Religion, sondern auch im Böhmischen und im Latein. Ihm verdankte Wilhelm die Gewandtheit und Correctheit, mit welcher er seine Muttersprache in Rede und Schrift handhabte, so wie die Vorliebe für Geschichts- schreibung. Als 17jähriger Jüngling wurde er in Gesellschaft Joachim Udalrichs, des Erbherrn von Neuhaus, zur weiteren Ausbildung nach Prag geschickt. Mit diesem jungen kränklichen Verwandten knüpfte er während des anderthalbjährigen Zusammenseins einen innigen Freundschaftsbund. Im Herbste 1592 trennten sie sich; Wilhelm begab sich nach Italien. Mit den Mitteln dazu hatten ihn Adam von Neuhaus, Joachims Vater, und Peter Vok von Rosenberg ausgestattet. Am 20. Dezember langte er in Venedig an und verbrachte dort den Carneval.- Zeitweise hielt er sich auch in Padua auf, wo man ihm an der Universität die Würde eines Consigliere boemo verlieh; doch mochte ihm das wüste Treiben der Studenten nicht behagen. Im März 1593 begab er sich in Gesellschaft der jungen Grafen Althan nach Florenz, wo er vom Herzog Ferdinand I. freundlich aufgenommen wurde, und verblieb dort über die Ostern. Im April kam er an seinem eigentlichen Ziele, in Siena an. Dort studirte er Jurisprudenz, übte sich im Fechten, Tanzen und im Lautenspiel. Die Professoren und ‘Studenten wollten ihn zum Rektor wählen, er lehnte jedoch wegen des damit verbundenen Aufwandes die Wahl ab.*) Nachdem er in Siena die Studien vollendet hatte, besuchte er Rom, Neapel, Sicilien, machte einen Abstecher nach Malta und kehrte nach einem vierjährigen Aufenthalte in Italien nach Böhmen zurück. Hier schloss er sich inniglich an seinen Wohlthäter, den Herrn Adam von Neuhaus, an und verliess Neuhaus auch nach dessen kurz darauf (24. November 1596) erfolgtem Tode nicht. Bald machten sich die Folgen des längeren Verweilens in einem katholischen ‘Lande wahrnehmbar, wohin man ihn nicht ohne bestimmte Absicht geschickt hatte. Bei der andauernden Kränklichkeit Joachim Udalrichs gewöhnte sich die Familie von Neuhaus, in Wilhelm ihren künftigen Erben zu erblicken, und mit Umsicht steuerte sie darauf los, das wesentlichste *) Interessant ist Slavata’s ausführlicher Brief über seine Erlebnisse in Italien. ddo Siena 4. Juni 1593 an Adam von Neuhaus, abgedruckt in P. Claudius’ Monographie „Die Herren von Neuhaus“ (Neuhaus 1851). 13* 166 Hinderniss, die Verschiedenheit des Religionsbekenntnisses, zu besei- tigen. Wilhelm besass eine ziemlich tiefe Kenntniss der Brüderlehre und wusste sie Gegnern gegenüber wohl zu vertheidigen; aber die Gründe, die er dagegen zu hören bekam, regten in ihm doch Be- denken an. Dazu gesellte sich sein Adelsstolz, dem es widerstrebte, dass die Vertreter des Brüderthums, wie er sich später einmal aus- drückt, „unter schlichten, ungelehrten Leuten, meist Handwerkern“ zu finden waren. In Neuhaus fehlte es nicht an gutem Willen diese Bedenken zu nähren, namentlich im dortigen Jesuitenkollegium, wo seine Besuche immer häufiger wurden. Im Sommer 1597 kam sein Entschluss zur Reife. Wegen der im nachbarlichen Mähren auftauchenden Seuche zog die Familie von Neuhaus nach Frauenberg und dahin folgte ihr nicht nur Wilhelm, sondern auch sein neuer geistlicher Rathgeber, P. Johann Rotarius. Die Nachricht von dieser Sinneswandlung überraschte höchst unangenehm seinen Vater, und bald entspann sich zwischen diesem und Wilhelm ein Briefverkehr, der beiderseits mit aller Wärme der Überzeugung geführt wurde.*) Adam Slavata ging schliesslich Herrn Peter Vok von Rosenberg um einen letzten Versuch an. Dieser lud Wilhelm in den ersten Tagen August nach Krumau ein und führte ihn dort mit Bruder Jaffet zusammen, in der Hoffnung, der Lehrer seiner Jugend werde etwas über ihn vermögen; aber alles war ver- geblich. Noch vor Ablauf des Monates wurde Wilhelms Übertritt formell vollzogen. Es war dies ein Ereigniss, das auch ausser dem nächstbetheiligten Familienkreise Aufsehen erregte, so dass sich der Convertit veranlasst sah, die Motive seines Schrittes in einer eigenen Schrift darzulegen und dieselbe unter Bekannten in Umlauf zu bringen. Seine Rechtfertigung blieb nicht ohne Widerspruch. Die Gegenschrift, welche unter dem Pseudonym eines Nicodemus Phila- delphus erschien, hat sich in einem Manuscript des Herrnhuter: Archivs erhalten. Missgünstige Urtheile waren um so schwerer hint- anzuhalten, als man Wilhelms Übertritt mit seiner erfolgreichen Be- werbung um die Hand der reichen Erbin, Lucia Ottilia, Joachim Udalrichs Schwester, in Verbindung brachte, um welche sich Magnaten, wie Peter Vok von Rosenberg und Joachim von Schwamberg, umsonst bemüht hatten. Um sich Ruhe zu schaffen, entschloss sich Wilhelm zu einer neuen Reise ins Ausland. Nachdem er über den Reiseplan *) Abgedruckt in der böhm. theol. Zeitschrift Časopis katolického ducho- venstva 1862. 167 den Rath Karls von Žerotín eingeholt hatte, brach er gegen Ende des J. 1597 auf, durchreiste Deutschland, Dánemark, Holland, England, Schottland, Frankreich, Spanien und kehrte erst 1600 in die Heimath zurůck. Gleich nach seiner Růckkunft erhielt Slavata den Befehl, sich Rudolf II. vorzustellen, welcher ihn zum Kámmerer und Hofmarschall ernannte. Das letztere Amt brachte ihn in die náchste Náhe des Monarchen, dem er gemeinsam mit Heřman Černín von Chudenic und Kristof Harant von Polžic bei Tisch und in der Kammer Ge- sellschaft zu leisten hatte. Gleichzeitig wurde Wilhelm auch unter die Beisitzer des Landrechtes berufen, über dessen Verhandlungen 1601—1603 er interessante Aufzeichnungen hinterliess. Unter Anderem sass er im Dezember 1601 über den berüchtigten Tendenzprocess zu Gericht, welchen Sigmund von Dietrichstein gegen Karl von Ze- rotin angestrengt hatte. Nach dem Dreikönigsfeste 1602 wurde mit grossem Pompe die Vermählung mit Lucia Ottilia vollzogen. Bald nach der Hochzeit gelang es Wilhelm, sich mit dem Vater auszusöhnen. Ende August 1602 wurde ihm zu Kuttenberg, wo Herr Adam seinen Wohnsitz hatte, das allerdings nur geringe väterliche und mütterliche Erbtheil eingeantwortet. Von da an erneuerte sich der freundschaftliche Briefverkehr zwischen Vater und Sohn. Wilhelm unterliess es niemals, namentlich zur Weinachtszeit, nach Kuttenberg „Profiant“ zu schicken und sich den Protectionen des alten Herrn gegenüber gefällig zu erweisen. Als 1616 Herr Adam mit dem Tode abging, nahm Wilhelm dessen Wittwe Sibylla von Mansfeld sammt ihrem Sohne Adam zu sich nach Neuhaus, und schuf ihr dort ein gastfreies Asyl bis zu ihrem Tode (1629). Am 24. Jänner 1604 starb sein Schwager Joachim, und Sla- vata wurde Herr des namhaften Besitzes der Neuhauser Linie der Rosenberge, wozu in Böhmen die Domänen Neuhaus, Platz und Neu- bystritz, in Mähren Telč gehörte. Gleichzeitig übernahm er das durch Joachims Tod erledigte Burggrafenamt am Karlstein und trat somit als einer der obersten Kronbeamten in die Regierung Böhmens ein. Im Lande hatte man sich an seinen Religionswechsel allmählig ge- wöhnt, zumal er nach wie vor seinen ehemaligen Glaubensgenossen mit Freundlichkeit begegnete. Ein Beweis dafür ist unter anderen die Widmung der Wiederauflage von Veleslavin’s Politia historica durch den Buchdrucker J. Bohutsky, einem entschiedenen Anhänger der Unität. Auf dem politischen Schauplatze trat Slavata in hervor- ragenderer Weise zuerst 1608 auf. Rudolf II. sandte ihn im März 168 | d. J. mit dem Cardinal Fr. von Dietrichstein nach Brünn, um den gegen seine Regierung heranziehenden Sturm zu beschwichtigen. Als königlicher Commissär eröffnete Slavata am 29. März den Landtag, aber ohne den gehofften Erfolg zu erreichen. Ohne Rücksicht auf | das kaiserliche Verbot traten am 13. April die mit Erzherzog Mathias verbündeten Stände Mährens in Eibenschitz zusammen, wo sich zu © ihnen auch die Delegaten der Ungarn und Österreicher gesellten. Slavata übemahm mit dem Grandprior Theobald von Lobkovic die Aufgabe, auch in dieser Versammlung für das Interesse des Kaisers einzutreten, aber mit demselben Misserfolge wie in Brünn. Im vollen Bewusstsein der Gefahr, welche den Kaiser bedrohte, eilte er von Eibenschitz gradaus nach Karlstein, um die Kronfeste in Ver- theidigungsstand zu setzen, und war sonach bei der Berathung über die Forderungen nicht anwesend, welche die Stände, den Vorgang des Erzherzogs Mathias ausnützend, an den Kaiser zu stellen sich anschickten. Aber an den Vereinbarungen der beiden Brüder nahm Slavata thätigen Antheil und unter den Unterzeichnern des Libener Vertrages vom 25. Juni finden wir auch seinen Namen. Grössere Auf- gaben harrten Slavata im nächsten Jahre. Über die damaligen Er- eignisse und seinen Antheil daran hinterliess er selbst detailirte Berichte, welche schon ob der gewissenhaften Genauigkeit, mit welcher sie verfasst wurden, eine höchst wichtige Geschichtsquelle bilden. Slavata pflegte während der landtäglichen Debatten Aufzeichnungen mit der Bleifeder (olüvko) zu machen, und nach Hause gekommen, dieselben bei frischem Gedächtnisse ins Reine zu schreiben; mit- unter verglich er seine Notate noch mit jenen seines Freundes Jaroslav von Martinic. Bei der Berathung über den Majestätsbrief vertrat er mit Zdeněk von Lobkovic und Jaroslav von Martinic den Standpunkt, dass die weltliche Gewalt nicht berechtigt sei, ohne pápstliche Zu- stimmung zum Schaden des katholischen Glaubens Religionsfreiheit zu gewähren. Dem gegenüber hielten die anderen Katholiken unter den Kronbeamten, namentlich der Oberstburggraf Adam von Sternberg, an der Ansicht fest, „dass die Könige von Böhmen mit den im Land- tage vereinigten Ständen das Recht haben, in geistlichen Dingen eben so zu handeln und zu bewilligen, wie in weltlichen und politischen.* Dieser principielle Zwiespalt der Ansichten trat gleich beim Beginn der Berathungen in der Hofkanzlei mit aller Schärfe hervor. Die Partei der königlichen Oberhoheit warf Slavata und seinen zwei Gesinnungsgenossen vor, sie werden mit ihren Rathschlägen den Kaiser auf Irrwege führen und um das Königreich Böhmen bringen ; 16 denn wenn der Kaiser den Forderungen der utraguistischen Stánde nicht Folge gibt, werden sich diese unbedingt Mathias zuwenden. Darauf erwiederten die Drei und erklärten es auch schriftlich. dem Kaiser, „sie seien Rathgeber in Sachen der Justiz und Politik“ ; der Monarch werde daher am besten thun, Gutachten über theologische Fragen von ihnen nicht zu verlangen. Dabei liess es Rudolf I. be- wenden, und genehmigte die Anträge des Oberstburggrafen. Den utra- quistischen Ständen waren diese Differenzen in der Regierung nicht unbekannt, wie man denn auch keinerseits ein Hehl daraus machte. Aber alles das wäre ohne nachhaltige Folgen geblieben, hätten Slavata und Martinic sich nicht geweigert, bei Eintragung des Majestätsbriefes in die Landtafel als Relatoren zu fungiren und die vereinbarte Amnestie mit zu unterschreiben. Bereits am 17. Oktober wurden sie von Budovec darob zur Rede gestellt mit der Androhung, dass die Utraquisten Niemand anderen, als sie, für die Urheber alles dessen ansehen würden, was künftighin entweder gegen den Majestäts- brief oder das ständische Übereinkommen unternommen würde. Und im weitern Laufe der Begebenheiten kam man immer wieder darauf zurück. Im Dezember 1610 begleitete Slavata den Erzherzog Leopold auf seiner Reise zum Kurfürsten von Sachsen, deren Zweck, wie es scheint, dahin ging, den Kurfürsten für die Kaiserwahl Leopolds zu gewinnen. Auch sonst war Slavata in die Pläne des ehrgeizigen jungen Fürsten eingeweiht. Dies gilt bis zu einem gewissen Grade auch bezüglich des Passauer Einfalls, obwohl die eigentliche Rolle des Anstifters dabei böhmischerseits der durchtriebene Intriguant Wilhelm Wchynský spielte, der Slavata feindlich gegenüberstand. Die öffent- liche Meinung wenigstens bezeichnete Slavata mit Martinic gradezu als mitbetheiligt, ja es verbreitete sich das Gerücht, es sei aus seinem an der Schlossstiege am Hradschin gelegenen Hause auf das böhmische Volk geschossen worden. Nicht wenig wurde diese Annahme durch den Umstand unterstützt, dass die Passauer, so rücksichtslos sie im südlichen Böhmen hausten, die Slavatischen Güter ganz unbehelligt liessen. Dagegen ist allerdings die Entschiedenheit in Anschlag zu bringen, mit welcher Slavata diese Anschuldigungen mindestens nach einer gewissen Richtung hin zurückwies. „Weder er, noch Martinic*, sind Slavata’s eigene Worte, „haben an irgend einer Berathung, welche Leopolds Erhebung zum Könige von Böhmen zum Gegen- stand gehabt hätte, theilgenommen, und dies ist nicht: minder wahr, als dass auf den Sonnenaufgang der Tag, auf Sonnenuntergang die Nacht folgt.“ 170 Nach dem Abzug des Passauer Kriegsvolkes wurden auch Slavata und Martinic gerichtlich inguirirt, aber 1612 durch ein Erkenntniss des Landrechtes ihre Schuldlosigkeit ausgesprochen und diese Er- klärung in die Landtafel eingetragen. Nach der Krönung Mathias’ zum Könige von Böhmen drohte im Juni 1611 Slavata die Gefahr, dass er bei der Neubestellung der Kronbeamten völlig übergangen würde, da man das Burggrafen- amt von Karlstein Heinrich Mathias von Thurn übertrug und auf ihn weiter keine Rücksicht nahm. Doch gelang es, durch eigenthümliche Zwischenfälle, die Sache so zu wenden, dass Slavata zum Oberst- hoflehnrichter ernannt wurde. Einen neuen Stein des Anstosses bildeten für Slavata die vier Artikel, welche die utraquistischen Stände Mathias bei der Krönung 1611 vorgelegt und darauf von ihm einen Revers erhalten hatten. Dieselben bezogen sich auf die Con- föderation mit Ungarn und Österreich, auf die Generaldefension, auf ständische Kreistage und auf die Erneuerung der Erbeinigungen mit Sachsen und Polen. Slavata sah darin eine Verkürzung des Katho- licismus und eine Schädigung der königlichen Prárogative,; und es ist kaum zu bezweifeln, dass seine Hand mit im Spiele war, als man am 12. August 1615 die zufällige Abwesenheit der Anführer _ der Utraquisten dazu. benützte, die genannten Artikel in einer sehr unverfänglichen Formulirung im Landtage zur Annahme zu bringen. Dagegen war Slavata der wärmste Förderer des Plans, dem Erzherzog Ferdinand von Steiermark die Nachfolge in Böhmen zu sichern. Es war dies ein Herrscher ganz nach Slavata’s Herzen, obwohl ihm auch er mitunter nicht genug entschieden dünkte. Als man über den Krönungsrevers für die Privilegien des Landes verhandelte, be- gegnete Slavata dem Kardinal Khlesl und stellte ihm vor, der Erz- herzog könne doch ohne Gewissensverletzung den Majestätsbrief nicht bestätigen. Khlesl erwiederte, dass der Erzherzog, wenn. er solch einen Rath befolgen würde, jede Hoffnung auf die Kaiserwürde. auf- geben müsste. Als dann Ferdinand II. zur Krönung in den Dom ging, wendete er sich zu Slavata mit den Worten: „Gott sei Dank, dass dies ohne Verletzung meines Gewissens vollzogen werden wird.“ Slavata zuckte die Achseln, eine Geste, die der Erzherzog nicht missverstand und bemerkte, dass über den Revers ja vier Theologen im Jesuiten-Collegium einvernommen worden sind und diese einstimmig erklärt häben, dass die Bestätigung des Majestätsbriefes mit gutem Gewissen geschehen könne. Slavata gab sich durch diese Mittheilung nicht überzeugt, aber zog es vor zu schweigen. 171 Nach der Krönung verliess der Kaiser mit dem jungen Könige Prag, worauf die obersten Landesbeamten, unter denen Slavata seit November 1612 die Stelle eines Kammerpräsidenten innehatte, als königliche Statthalter die Regierung des Landes übernahmen. Sieben davon waren Katholiken, drei Utraquisten. Bald darauf fuhr Slavata nach Wien um Instructionen über das Verhalten der Regierung der wachsenden religiös-politischen Bewegung gegenüber. Die Statthalter hofften nicht ohne Grund, dass es ihnen gelingen werde, durch ein beschwichtigendes Vorgehen die Zusammenkünfte der Utraquisten un- schädlich zu machen; aber darin war mit ihnen Kardinal Khlesl nicht einer Meinung. Er beharrte darauf, der Kaiser werde besser thun, wenn er „nach Löwen-, nicht aber nach Fuchsart“ (leonino et non vulpino more) verfahre, und der Rathschlag Khlesls behielt die Oberhand. Dessen ungeachtet erhielt sich in Böhmen die Überzeugung, Slavata und Martinic seien die Urheber der scharfen Befehle aus Wien, bis endlich auf Anstiften Thurns am 23. Mai 1618 in der Rathsstube der Hofkanzlei die Katastrophe eintrat. Wilhelm von Lobkovic, Albrecht von Smiřic, Udalrich Wchynský, Litvín von Říčan und Paul Kaplíř von Sulevic ergriffen Slavata und hoben ihn zum Fenster heraus. Da klammerte sich Slavata mit der Hand an einen Fensterriegel, aber Wchynský schlug ihn mit dem Knopfe seines Dolches so stark auf den Handknochen, dass er loslassen musste. Im Falle prallte er an das Steingesims des unteren Fensters an, so dass er sich den Kopf bis auf das Bein wundschlug, und unten fiel er mit dem Gesichte so schwer auf einen Stein, dass er halbtodt in den Graben hinabkollerte. Da sich ihm der Mantel im Fallen um den Kopf gewickelt hatte, kam es, dass ihm das Blut aus der Wunde in den Mund hinabfloss und er in die Gefahr gerieth zu ersticken. Martinic, der den Fall glücklicher überstanden hatte, bemerkte die bedenkliche Lage seines Schicksalsgenossen und beeilte sich, ihn von der Hülle des Mantels zu befreien. Die Gewehrschüsse, die aus dem Fenster in den Graben herab auf sie abgefeuert wurden, fügten weder dem einen noch dem anderen ein Leid zu. Martinic entfernte sich zuerst, dann wurde Slavata in das Haus der Frau des Oberst- hofkanzlers, Polyxena von Lobkovic, getragen, welche den nachstür- menden Thurn und seine Schaar mit beherzten Worten zurückwies. Am nächsten Morgen beriethen die Stände, was weiter mit Slavata zu geschehen habe, aber es siegte die Ansicht, „er habe sein Recht überstanden“ (Ze jest své právo vystäl); mindestens liess man ihn weiterhin unbehelligt, Seit dem Fenstersturze blieb er ein ganzes 172 Jahr hindurch im Lobkovic’schen Hause als ein Gefangener, Die Zeit vertrieb er sich mit Aufzeichnung seiner Erinnerungen aus den Jahren 1608, 1609 und 1618; insgeheim korrespondirte er ohne Unterlass mit dem Kaiser und dessen Räthen. Anfangs Mai 1619 erwirkte er sich nicht ohne schwere Mühe die Bewilligung, sich mit seiner Frau zur Kur nach Teplitz begeben zu dürfen. Dort und in Dux verweilte er einige Zeit in der trügerischen Hoffnung, dass es Buquoi gelingen würde ihn zu befreien. Als der Tag der neuen Königswahl näher rückte, floh er gemeinsam mit Adam von Sternberg nach Freiberg, und als ihnen der Aufenthalt daselbst verwehrt wurde, fuhren sie über Leipzig nach Erfurt. Aber auch aus Erfurt wurden sie weiter gewiesen, und brachen daher über Würzburg nach Aschaffenburg auf, Ferdinand II. entgegen, der eben von Frankfurt zurückkehrte und die Flüchtlinge nach Würzburg zurückbrachte. Da wurde beschlossen, Slavata habe seinen Aufenthalt in Passau zu nehmen, wo ihn Erzherzog Leopold mit allem Nöthigen versehen sollte. In Passau verblieb er an zwei Jahre, indem er von dort aus zeitweise München, Innsbruck und seinen beliebten Wallfahrtsort Alt-Öttingen besuchte. Nach der Weissenberger Schlacht wurde Slavata in allen seinen Ämtern und Würden bestätigt und 1621 in den Grafenstand erhoben. Am 30. Juni 1621, also nach dem Prager Blutgericht (21. Juni), wurde sein Gutachten über die in Böhmen einzuschlagenden Massnahmen eingeholt, und er selbst, wahrscheinlich zur Berathung darüber, am 24. Juli nach Wien berufen. Mit Rescript vom 12. September 1622 bewilligte ihm der Kaiser eine Entschädigung von 50.000 Schock böhmischer Groschen, die mit einem der in Mähren konfiscirten Güter in gleichem Werthbetrage gezahlt werden sollte; aber mit Rücksicht auf die Lage der kaiserlichen Finanzen lehnte es Slavata ab, dieses Ge- schenk direkt anzunehmen, machte vielmehr dem Kaiser ein Darlehen von 50.000 Schock, und liess sich die ganze Summe auf den Gütern Zbirov, Točník und Königshof sicherstellen. In 1623 streckte er dem Kaiser neuerdings eine Summe von 200.000 Rhein. Gulden vor, und erhielt dafür den Nutzgenuss der Domäne Melnik. Im Oktober 1622 verliess er definitiv Passau und begab sich über Wien nach Brünn, um an der Commission, welche unter dem Vorsitze des Cardinals von Dietrichstein die aufständischen Stände Mährens zu richten hatte, theilzunehmen. Im J. 1623 rückte er in das Amt des Obersthofkámmerers vor und 1625 erhielt er die ge- heime Rathswürde. Im Sommer d. J. überreichte er gemeinsam mit Adam von Waldstein und Jaroslav von Martinic dem Kaiser eine 173 Denkschrift, worin sie die Verleihung eines bevorzugten Sitzes im Landtage für sich und ihre Nachkommen in Anspruch nahmen. Ihrem Wünsche wurde am 7. August in der Weise willfahrt, dass ihnen selbst der Sitz vor den Landesbeamten gleich nach den Fürsten, ihren Söhnen vor allen anderen Herrn gleich nach den Landesbeamten eingeräumt wurde. Am 1. November erhielt Slavata die Bewilligung, den Titel „Regierer des Hauses Neuhaus“ anzunehmen und mit dem Slavatischen Wappen jenes der Herrn von Neuhaus zu verbinden. Aus seiner politischen Thätigkeit in jener Periode heben wir nur den Antheil an der Verfassung der erneuerten Landesordnung hervor, an welcher, nach einem launigen Ausdrucke des Herrn von Martinic, er und Herr von Nostic „am meisten gehämmert haben“ (nejvice kovali). Im J. 1627 wurde er Obersthofmeister und 1628, nach dem Tode Zdeněks von Lobkovic, Obersthofkanzler. Von da an nahm er seinen bleibenden Wohnsitz in Wien nächst der Person des Königs. Den böhmischen Landtag 1629 eröffnete er persönlich als königlicher Kommissär, bekam jedoch wegen der gegen die Erwartungen der Hofkammer zu gering ausgefallenen Steuerbewilligung manchen Vor- wurf zu hören, den er indessen reichlich zurückgab. „Vielleicht wird man“, schrieb er dem Hofkammerprasidenten, „andermahl kheinen zu Commissari brauchen, der im Landt begütert ist, damit er den Ständen desto besser könnte zureden, und möchten etwan die Capi des Landes per compiacere so viel bewilligen, dass sy es nimmer in Effect bringen, vielweniger, dass sy es darnach ander Jahr conti- nuiren könnten. Intelligenti pauca sufficiunt.“ Seit dieser Zeit zog er sich von jedem persönlichen Eingreifen zurück. Ein harter Schlag war für ihn die sächsische Invasion im November 1631, wo Prag, wie er sich ausdrückte, „auf eine so erbärmliche Weise, tak mizernym spůsobem“ von Feinde eingenommen wurde. Er war überzeugt, dass nur die Fahrlässigkeit der kgl. Statthalter den Fall verschuldet habe. *) Diese auch ausser ihm getheilte Ansicht war wohl die Veranlassung, welche Ferdinand II. bewog, nach dem Abzuge der Sachsen 1632 die Verwaltung des Königsreichs Böhmen mit sehr ausgedehnter Vollmacht seinem Sohne, dem schon gekrönten König Ferdinand III., zu über- geben. Es war bestimmt, dass Slavata dem jungen Könige als Kanzler nach Prag zu folgen habe. Offenbar lag einer Partei am Wiener Hofe daran, sich seiner auf diese Art zu entledigen. Aber der Wechsel *) Slavata’s Briefe an den Oberstburggrafen Adam von Waldstein aus jener Zeit abgedruckt in den „Rozpravy z historie, filologie a literatury“ (Wien 1860). 174 sagte dem Wunsche Slavata's gar nicht zu. Er machte geltend, dass dem Könige ein Kanzler in Prag allerdings unentbehrlich sei, aber gleichwohl müsse er an der Spitze der obersten Hofkanzlei, welcher ausser Böhmen auch Mähren, Schlesien und die Lausitzen unterstanden, bei der Person des Kaisers selbst verbleiben. Endlich wurde die Sache nach seinem Vorschlage entschieden. Den jungen König begleitete nach Böhmen als „Kanzler“ der Sohn Jaroslavs von Martinic, Georg Adam. Nichtsdestoweniger entwickelte sich das neue Verhältniss nicht ohne Collisionen, und mehr als einmal sah sich der Kaiser bemüssigt, durch seine Vermittlung den gestörten Frieden wieder herzustellen. Albrecht von Waldstein gegenüber, so warm er Anfangs November . 1631 dessen Uebernahme der Heeresleitung begrüsst hatte, bewahrte Slavata keine allzu freundliche Haltung und des Friedländers Vor- gehen mochte ihm dazu wohl auch keinen Anlass geboten haben. Schon im Sommer 1632, als der junge König nach Böhmen abgehen sollte, beklagt Slavata dessen rücksichtslose Gewaltherrschaft, wo- durch jede geregelte Verwaltung unmöglich werde. Als dann „Fried- landus coepit in reatu proditionis existere“, stand Slavata nicht an, die gegen ihn ergriffenen Massregeln gutzuheissen und zu fördern. Mittlerweile hatte Slavata auch in seiner Familie manchen Kummer zu verwinden, namentlich aus Anlass der Vermáhlung seines ältesten Sohnes Adam Paul mit der Prinzessin Maria Margaret von Eggenburg. Der zwischen beiden 1626 geschlossene Ehebund wurde durch die unüberwindliche Abneigung der Braut factisch gleich nach der Trauung gelöst, die förmliche Trennung desselben kam aber nach vielen herben Unannehmlichkeiten erst 1633 zu Stande. Im J. 1633 verstrich die fünfjährige Periode, für welche das Amt des Obersthofkanzlers gesetzlich verliehen ward. Bei diesem Anlasse ergab sich eine nicht uninteressante Controverse zwischen Slavata und Jaroslav von Martinic. Dieser machte Slavata in der Chronik von Häjek auf eine päpstliche Bulle vom J. 1088 auf- merksam, welche die böhmische Kanzlerwürde mit der Propstei von Vyšehrad verknüpft. Slavata wurde durch diese Neuigkeit nicht wenig aufgeschreckt, und schon berieth er sich mit P. Lamormain, ob er nicht vom Papste eine Dispens zu erbitten hätte. Endlich beruhigte er sich, als es sich herausstellte, dass Häjek’s Angabe nichts anderes sei, als eine der vielen Fabeln dieses Chronisten. Ruhigen Gemüthes empfing er nun die Bestätigung für ein neues Lustrum, welche ihm Ferdinand II. mit reichlicher Anerkennung für die bisher geleisteten Dienste ertheilte. Im August 1632 entriss ihm 175 der Tod seine Gemahlin, und vielseitig fing man an, um seine Wieder- verehelichung besorgt zu sein. Selbst der Kaiser nannte ihm Damen, die er seiner für würdig hielt; aber Slavata machte allen Aner- bietungen durch die Erklärung ein Ende, dass er an eine zweite Ehe gar nicht denke. Am 24. Mai 1634 schwebte er sammt dem Kaiser aus einem eigenthümlichen Zufalle in Lebensgefahr. Beide wohnten dem Gottesdienste in der Schottenkirche bei, als plötzlich ohne sichtlichen Anlass ein Mordgeschrei (smrtedlný křik) entstand. Um aus dem ungestümmen Gedränge zu kommen, flüchtete sich der Kaiser in den Chor, wohin ihm auch Slavata folgte. Beide wurden niedergestossen und mit genauer Noth gelang es ihnen, sich den Fusstritten zu entwinden und wieder auf die Beine zu bringen. Durch das Ableben Ferdinands II. (15. Februar 1637) erlosch die böhmische Regentschaft Ferdinands III. Mit dem neuen Herrscher übersiedelte auch Georg Adam von Martinic von Prag nach Wien. Am 13. März kam zwischen diesem und Slavata ein Übereinkommen zu Stande, wernach Slavata Oberster Hofkanzler verblieb, während Martinic unter dem Titel eines Kanzlers mit ihm die Amtsführung der Hofkanzlei theilte. Im J. 1633 erfolgte die Bestä- tigung Slavata’s für ein drittes Lustrum. Sein Verhältniss zu dem neuen Monarchen war ein wesentlich anderes. Während er in Ferdi- nand II. bei aller Gunst immer nur den Herrn sah, verband ihn mit Ferdinand III. vertrauliche Freundschaft. Abgesehen von der Corre- spondenz zeugt davon der Ausspruch des Kaisers, als die dritte Kanzlerperiode Slavata’s zu Ende neigte: „Mein lieber Slavata, so- lange wir beide leben, soll uns nichts von einander trennen!“ Im J. 1643 erlangte der Kaiser für ihn von Filipp IV. von Spanien nach jahrelangen Verhandlungen den Orden des goldenen Vliesses. Und eine solche Aufmunterung that wohl noth, um den 71jährigen Greis noch länger bei dem Hofe zu halten. Sein Gemüth beschäftigte sich immer entschiedener mit den Fragen des Jenseits; er brannte vor Begierde, seinen alten Vorsatz auszuführen und als Laienbruder in das Neuhauser Jesuiten-Collegium einzutreten. Nur den ernst- lichsten Vorstellungen, namentlich von Seiten der Jesuiten, ‚gelang es, ibn von diesem Gedanken abzubringen. Aber immer mehr verlor er sich in dem Irrgarten des-Mysticismus. Im J. 1646, als er mit dem Kaiser wegen des ungarischen Reichstages zu Pressburg weilte, machte er die Bekanntschaft eines P. Hieronymus Gladich aus Magde- burg, der vorgab, dass er durch Messelesen die Seelen aus dem Fegefeuer zu befreien vermöge. In Österreich und in der Steiermark 176 zog er von Ort zu Ort und überall umdrängten ihn Bittende, nament- lich Frauen aus den höheren Ständen. Auch Slavata zählte zu den Gläubigen. Zuerst forschte er nach dem Zustande der Seele seiner lieben Gemalin, und sah, wie dieselbe nach der dritten Messe „in der Gestalt eines weissen Vogels (bílým ptáčkem) aus dem Altare emporflog.“ Gleiches that er in Bezug auf Ferdinand II., auf seine verstorbenen Kinder und andere Verwandte. Von ganzer Seele glaubte er an diese Erscheinungen, ohne im geringsten zu ahnen, dass Gla= dich ein Abenteurer war, den endlich 1664 in Zitenie bei Leit meritz die Strafe ereilte. Im J. 1648 empfing Slavata zum letzten Male die Bestätigung in dem Amte, dessen Last thatsächlich seit 1637 Martinic trug. ‘Er hatte nun genügende Musse, sich in seine Geschichtsschreibung zu vertiefen. Den ersten Anstoss dazu erhielt er durch ein Memoriale des H. M. von Thurn über Albrecht von Waldstein, welches ihm 1636, als er in Regensburg weilte, zu Gesicht kam. Anfänglich legte er es nur darauf an, Thurns Behauptungen zu widerlegen, allmálig führte ihn dies zu einer Erörterung der Frage über das Recht der Königswahl in Böhmen, und endlich entschloss er sich zu einem ausführlichen Werke über die Geschichte der österreichischen Länder, dessen Rahmen sich jedoch immer mehr erweiterte. In der Zeit 1637 bis 1639 schrieb Slavata die ersten zwei Bücher, 1640 das dritte, 1641 das vierte, 1642—1643 das fünfte, 1644 das sechste und siebente, von 1645 bis 1651 alljáhrig ein weiteres Buch, somit im Ganzen vierzehn Bücher, jedes einen wuchtigen Manuskriptfolianten füllend. Gegenwärtig nehmen ein grösseres Interesse nur die zwei ersten Bücher in Anspruch, in denen Slavata seine Erlebnisse aus den Jahren 1608—1619 niederlegte. Bei der Verfassung ging er mit besonderer Vorsicht vor. Zunächst benutzte er seine eigenen Aufzeichnungen aus jener Zeit, schickte aber Quintern nach Quintern seinen Freunden zur Einsicht und Richtigstellung zu. Namentlich waren cs Jaroslav und Georg Adam von Martinie, Heinrich von Kolovrat, Friedrich von Talmberg, und der böhmische Schriftsteller Jesuit Georg Ferus, welche er auf diese Art zu seinen Mitarbeitern machte. Am eifrigsten bethei- ligte sich Jaroslav von Martinic, der besonders die Correctheit des böhmischen Styls úberwachte. War eine grössere Partie fertig, so liess Slavata dieselbe ins Deutsche übersetzen, und schickte die Übersetzung der Herzogin Anna von Baiern und anderen deutschen Freunden zu. Ein geringeres Interesse bieten die weiteren Bände; doch kommen auch in diesen werthvolle Beziehungen auf Slavata’s 177 eigene Erlebnisse vor. Durch die vielseitige Mittheilung seines Werkes erhielt dasselbe, ungeachtet es nicht gedruckt wurde, eine grössere Verbreitung, als irgend ein anderes. Abschriften der ersten acht-Bände finden sich in vielen Bibliotheken (deutsch in der k, Wiener Hof- bibliothek und im Strahover Praemonstratenser Kloster) vor; die ganze Serie mit Ausnahme des zehnten Bandes, welcher bisher nicht aufgefunden werden konnte, wird im gräflich Öerninschen Archiv zu Neuhaus bewahrt. Dort befindet sich auch Slavata’s Correspondenz, welche für die Periode 1629 bis 1648 von bedeutender historischer Wichtigkeit ist, wenngleich sie selbst für Slavata’s Biographie kein erschöpfendes Material liefert. Die Briefe sind vorwiegend böhmisch, selten deutsch, lateinisch oder italienisch. Eigenhändig schrieb Sla- vata wenig; wegen der Unförmlichkeit seiner Handschrift hatte er sich frühzeitig gewöhnt, alles zu diktiren. Über Slavata’s politische Ansichten enthalten die aus seinen späteren Jahren stammenden Briefe manchen interessanten Aufschluss. Dies gilt insbesondere von einem während einer Donaufahrt am 24. September 1646 an den jüngern Martinic gerichtelen Briefe, dem unsere Notizen über die intimen Vorgänge der Jahre 1609 und 1617 entlehnt sind. Um die Bewirt- schaftung seiner Güter kümmerte sich Slavata angelegentlich. Die Briefe an seinen „Regenten“ enthalten ins Detail gehende und von Sachkenntniss zeugende Weisungen. Während der Kriegsjahre, wo Böhmen und Mähren Freundes- und Feindesheere aussogen, wurden die Herrschaften Neuhaus und Telč am meisten heimgesucht. Insbesondere war es Albrecht von Waldstein, der für Slavata’s Güter keine Schonung kannte. Im Jahre 1623 kaufte Slavata Košumberk, die Stammdománe seiner Familie welcher sie als ein Besitzthum des Dionys Lacembok Slavata im Wege der Confiskation 1622 entzogen worden war, um sie nicht in fremde Hände gerathen zu lassen; aber schon im J. 1632 war dieses schöne Gut in einem so desolaten Zustande, dass Slavata seinem dortigen Be- amten anwies, herzugeben, soweit die Vorräthe ausreichen, dann aber sein Leben zu salvieren. „Denn lieber will ich“, schrieb er, „das Gut den Soldaten zum äussersten Verderben preisgeben, als anderweitig Schulden machen, und man hat ja gar nicht, von wem und wo zu borgen, oder das Wenige, was noch zu meinem und der Meinigen Lebensunterhalte vorhanden ist, in das Gut stecken und selbst Noth leiden.“ Im Jahre 1634 verkaufte er Košumberk an Dionys’ Sohn, Heinrich Slavata. Um andere Confiscationsgůter bewarb er sich nie; er folgte hierin nicht dem Beispiele anderer Herrn, welche, wie vě = 178 Albrecht von Waldstein, durch Ausbeutung der Nothverkáufe, welche die Emigranten um jeden Preis vorzunehmen gezwungen waren, ihren Familien-Reichthum begründeten. Abgesehen von Kosumberk, brachte Slavata nur noch das Gut Roth-Lhota, welches 1641 nach dem Tode des Oberstwachtmeisters Ant. Bruccio an die Kammer heimgefallen war, an sich, und auch dieser Kauf geschah vornehmlich aus dem Grunde, um die Zinsenrückstände seines auf Zbirov versicherten Capitals hereinzubringen. Für seine Person lebte Slavata haushälterisch, obwohl stets nach den Anforderungen seines Standes. Namentlich widerstrebte ihm das Kartenspiel, womit man sich bei Hofe am liebsten die Zeit vertrieb. „Ich lasse mich,“ schrieb er einmal an Martinic, „mit Niemand in ein Spiel ein, wo ich mehr, als, zehn Dukaten verlieren könnte, es sei denn mit meinem Souverain.“ Als Kanzler hatte er keinen Gehalt; das Einkommen der obersten Kron- beamten bestand zu jener Zeit nur in dem Ertrage der Taxen, an deren Bezug in der Hofkanzlei ausser ihm auch der deutsche Kanzler und seit 1632 auch Kanzler Martinie sich betheiligte, so dass Slavata in Wien hauptsächlich von eigenen Mitteln lebte. Ja mehr als einmal kam es vor, dass er der kaiserlichen Kammer selbst mit kleinen Darlehen aushelfen musste. Seinen Herrschern gegenüber bewies er, da er deren schwierige Lage kannte, immer ein grosses Entgegen- kommen. Des Falles vom J. 1622 wurde bereits oben erwähnt. © Als Melnik vom Kaiser eingelöst wurde, begnügte er sich mit der Rück- zahlung von 120.000 fl. anstatt 200.000 fl., obwohl während ‚seines Pfandbesitzes gar manches Jahr das ganze Erträgniss dieser Domäne in den Kriegsleistungen aufgegangen war. Bei dieser Sachlage. kann es nicht Wunder nehmen, dass nach seinem Tode 200.000 Forde- rungen und 426.000 fl. Schulden vorgefunden wurden. In seinem 80. Jahre näherte sich Slavata seinem Ende. Am 2. Oktober 1651 errichtete er zu Ebersdorf seinen letzten Willen. Die Leiche sollte nach seiner Verfügung im Habit eines Jesuiten-Laienbruders bestattet werden. Trauer- und Lobreden bei seinem Begrábnisse untersagte er ausdrücklich. Nach Neujahr 1652 liess er sich im Vorgefühle des Todes in das Wiener Professhaus der Jesuiten bringen und, schloss daselbst am 19. Jänner 1652 sein Leben. Seine Leiche wurde am 25. Februar nach Neuhaus gebracht, und dort in der Jesuitengruft beigesetzt. Die Fideicommis-Güter Neuhaus und Telč. erbte sein ältester Sohn Adam Paul, der seit der Auflösung der Ehe mit „der Prinzessin von Eggenburg unverehelicht blieb. Die anderen zwei Söhne, der Obersthoflehnrichter Joachim Udalrich, mit Helfried Gräfin, von 179 Meggau vermählt, und der seit seiner Jugend sieche Franz Veit waren 1645 dem Vater im Tode vorangegangen. Der Slavatische Mannsstamm erhielt sich durch Joachim Udalrich’s Söhne, starb aber mit Wilhelms Enkel Franz Leopold schon 1691 aus. So verbreitet Slavata’s Schriften zu seinen Lebzeiten waren, eben so sehr fielen sie später der Vergessenheit anheim. Erst in neuester Zeit wendete sich ihnen die Aufmerksamkeit der Historiker zu. Slavata's Memoiren aus den Jahren 1608—1619 (Paměti Viléma hraběte Slavaty. 2. Theile. Prag I. 1866, II. 1868) und dessen Geschichte Ungarns unter Ferdinand I. 1526 —1546 (Děje uherské za Ferdinanda I. Wien 1857) nebst einigen anderen Bruchstůcken hat der Verfasser dieser biografischen Skizze veröffentlicht *) Überblickt man mit unbefangenem Auge das Leben Slavata’s, so kann man nicht umhin seinem Charakter ungetheilte Anerkennung zu zollen. Die Lauterkeit und Ehrenhaftigkeit seiner Gesinnung be- währte sich bei ihm gleichmässig in der Jugend wie in späteren Jahren, vor seinem Bekenntnisswechsel nicht minder wie nach dem- selben. Sie beruhte auf Eindrücken, die er in seiner Jugend unter den sittenstrengen Anhängern der Brüderunität empfangen hatte, Seine Conversion erfolgte aus tiefer innerer Überzeugung, für welche er in den bewegten Zeiten mit offenem Visier mannhaft eintrat. Die- selbe Offenheit spiegelt sich auch in seinen Memoiren wieder; er verhehlt keine Thatsache, theilt manches mit, was gradezu gegen ihn und seine Partei zeugt, obwohl er nirgends unterlässt, aus dem Mitgetheilten Schlüsse in seinem Sinne zu ziehen, so dass sein Gedankengang überall mit Klarheit dem Leser vorliegt. Aber die Anerkennung, die sein Charakter mit vollem Rechte in Anspruch nimmt, kann man nicht unbedingt auch seinem Wirken als Staats- mann angedeihen lassen. Slavata trat in die Action grade in einem Zeitpunkte, wo die Führer der katholischen Umgestaltung in Böhmen und Mähren eben sich anschickten, ihre Pläne mit aller Energie in Angriff zu nehmen. In Böhmen war es der Obersthofkanzler Zdeněk von Lobkovic, in Mähren der Cardinal und Olmützer Bischof Franz von Dietrichstein. Der erste Anlauf gelang namentlich in Mähren mit überraschendem Erfolge, rief aber grade durch sein Übermass auf der gegnerischen *) Slavata wird überdiess eine Apologie der Jesuiten, die er auch in sein Ge- schichtswerk einschaltete, zugeschrieben, aber mit Ungrund; dieselbe rührt aus der Feder des 1632 verstorbenen tyroler Jesuiten Adam Tanner her, 14 180 Seite eine um so energischere Reaction hervor, welche in Mähren 1608 mit dem Abfalle des Landes an Erzherzog Mathias, in Böhmen 1609 mit der Gewährung des Majestätsbriefes endigte. Die Förderer der katholischen Reformation liessen sich durch diesen Misserfolg ebenso wenig abschrecken, als durch die Wahrnehmung warnen, dass ihre Bestrebungen von Egoisten, wie Ladslav Berka und Wilhelm Wchyn- sky in der unlautersten Weise für Privatzwecke ausgebeutet wurden. Nur einen Staatsmann gab es damals, dessen Politik geeignet war, aus den Wirrsalen einen glücklichen Ausweg zu bahnen, — Karl von Zerotin. Durch eine konsequente Durchführung der religiösen Gleich- berechtigung, durch die Berufung fähiger und patriotischer Männer zur Regierung, ohne Rücksicht auf ihre religiösen Anschauungen, wie dies Žerotín wollte, konnte den Ländern der gestörte Frieden wiedergegeben und allen Richtungen der Raum für eine naturgemässe Entwickelung und das Zusammenwirken für das Gemeinwohl gesichert werden. Aber sein edles Streben scheiterte vornehmlich an dem Widerstande der katholischen Reformationspartei, welche durch die Ablehnung eines jeden Compromisses, sobald dadurch den Interessen des Katholicismus irgend eine Einschränkung auferlegt würde, die Beseitigung des religiösen Zwistes gradezu unmöglich machte. Ja, da die ständischen Institutionen den Nichtkatholischen einen starken Rückhalt boten, mussten auch diese unschädlich gemacht werden. Aus dieser Stimmung; zu der sich ausländische Intriguen und heimi- scher Úbermuth der grossen Menge der Nichtkatholischen, desseu Aufbrausen "die Stimme besonnener Warner, wie Zerotins, fruchtlos verhallen liess, hinzugesellten, entwickelte sich der Umsturz, der am 8. November 1620 sein tragisches Ende fand. Nach der Bewältigung des Aufstandes wurde die katholische Reformation schonungslos durch- geführt. Man begnügte sich nicht damit, die Urheber und Theilnehmer des Aufstandes gegen Ferdinand II. ihre Schuld büssen zu lassen, sondern alle jene, die sich zu der für alleinherrschend erklärten Kirche nicht bekennen wollten, wurden aus der Heimath ihrer Väter verbannt, gleich wohl ob sie eine politische Schuld traf oder nicht. Nicht einmal Zerotin, der als ein glänzendes Muster der Unterthanen- treue dastand, wurde verschont. Niemand auf der Seite der Sieger nahm sich -das Elend: einer Unzahl von Familien zu Herzen, die nichts verbrochen hatten, als dass sie an ihrer religiösen Überzeu- gung nur mit der gleichen Treue, wie ihre katholischen‘ Mitbürger, festhielten. Niemänd erwog den unberechenbaren Verlust an Vermögen, Intelligenz und Arbeitskraft, durch welchen das Land in dem inner- 2 $ 181 sten Marke seines okonomischen Bestandes angeoriffen wurde. Niemand wurde sich dessen bewusst, dass, wenn auch die "ütraquistischeh Stände rebellirten, die dem Kaiser treu gebliebenen Katholiken ja nichts gethan hatten, um ihrer politischen Rechte verlustig erklärt zu werden ; dass der nun bloss aus -ihnen bestehende Landtag ein unantastbares Recht hatte, über die bevorstehende Verfassungsänderung mitzube- rathen und ee ja dass die verneuerte Landesordnung ohne Zustimmung des Landtages jeder formellen Defechtinun ent- behrte. Slavata war theoretisch einer der vorgeschrittensten Anhänger dieser Partei. Wir haben aus seiner eigenen Erzählung vernommen, wie er selbst trotz der Erklärung von vier Theologen aus dem Jesuitenorden die Genehmigung des Majestätsbriefes durch Ferdi- nand II. im Gewissen nicht für gerechtfertigt hielt. | Dieselbe Stellung, wie in den innern Angelegenheiten, nahm Slavata auch in Fragen der äusseren Politik ein. Nichts widerstrebte ihm so sehr, als ein Bund mit nichtkatholischen Fürsten, mochte der- selbe den Interessen der durch den furchtbaren Krieg auf den Rand des Verderbens gebrachten Monarchie noch so sehr zusagen. „Ich hatte einen Serupulum“, schrieb er am 28. Februar 1632 an Martinic über das damals verhändeite Bündniss gegen Gustav Adolf, „ob mit nicht- katholischen Fürsten und Königen eine solche Confóderation cum bona conscientia geschehen könne. Der Herr Pater Capucinus regin® nostre sagte mir aber, dass die Sache cum peritissimis theologis mature fuerit consultata, und dass es mit gutem Gewissen geschehen könne, zumal da diese Conföderation zu dem Zwecke gemacht werde, um gegen den König von Schweden und alle seine Adhaerenten für die Recuperirung autoritatis imperatoris, et imperii, pro. stabilienda bona pace zu wirken, und die Conföderation nur so lange ‚dauern sollte, bis der Schwedenkönig besiegt, getödtet, gefangen „genommen oder in sein Reich zurückgetrieben sein würde. Remitto igitur eorum conscientiis.“ Einen weiteren Beleg gibt das Kaiser Ferdinand IT. erstattete Gutachten Slavata’s von 7. Jänner 1645 über die Mittel, aus der damaligen verzweifelten Lage herauszukommen.*) In der Praxis stimmte er allerdings für einen milden Vorgang den Nichtkatholiken gegenüber ; der Leutseligkeit seines Naturells wider- strebte ein direkter Zwang gegen Andersgläubige. „Ich bin immer der Ansicht gewesen,“ schrieb er, „dass es besser ist, nichtkatholischen *) Abgedruckt vom P, Claudius 1. c. S. 131—137, 14* 182 Personen zur Bekehrung Fristen zu gewähren, als sie zur Auswan- derung zu zwingen. Durch Zufristungen haben sich viele anders besonnen und haben convertirt, wie ich es in Neuhaus und Telč thatsächlich erfahren habe.“ Die Ausweisungsmandate von J. 1627 und 1628 waren noch unter der Kanzlerschaft Zdeněks von Lobkovic erlassen, und als Slavata die Leitung der Hofkanzlei úbernahm, stand er nicht an, den Nichtkatholiken Terminserstreckungen zu gewáhren. Aber 1632, als er durch die Sachseninvasion inne wurde, wie wenig aufrichtig die Convertirung derjenigen war, die sich der Zwangslage gefügt hatten, sprach er sich unverhohlen dahin aus, „dass in Prag die Reformatio religionis vom Grunde aus erneuert werden müsse.“ Als Hofkanzler unterordnete sich Slavata gauz der am Hofe herr- schenden Richtung. Er unterliess es zwar nicht, die hergebrachten Rechtsformen, wenn man sie vernachlässigen wollte, in Erinnerung zu bringen und widerstand allzuhohen Steuerforderungen, welche die Hofkammer an die Stände stellte, aber sonst gab er sich immer zu- frieden, sobald seine Ansicht beim Kaiser nicht Anklang fand. Als der Oberstburggraf 1631 auf die Abstellung der Übelstände in Böhmen drang, hatte der Obersthofkanzler keine andere Erwiederung als die Worte: „Über die vielen Übelstände, welche sich in unserem theueren Vaterlande vorfinden, hege auch ich keinen Zweifel und unterlasse es nicht Sr. Majestät darüber Vortrag zu erstatten, aber wie der Kaiser zu schreiben befiehlt, darnach muss ich mich richten.“ (18. Okt. 1631.) Als sich Jaroslav von Martinic über die Berufung des W. Berka in das Landrecht beklagte, berief sich Slavata auf den Auftrag des Kaisers, indem er hinzufügte: „Ich wollte darauf nichts replicieren, denn cor regis in manu Dei; ich liess es somit dabei bewenden.* Wir gehen nicht fehl mit der Annahme, dass die lange Dauer der Hofkanzlerschaft Slavata’s nicht nur mit seinem sympathi- schen Wesen, sondern grossentheil mit dieser seiner Passivität zusam- menhing. In Böhmen war man dessen wohl inne, und selbst Jaroslav von Martinic operirte gegen die Weiterbestätigung Slavata’s, bis eudlich durch die im Lande mit Freuden begrüsste Regentschaft Ferdinands III. für Böhmen die Haltung des Obersthofkanzlers gleich- giltiger wurde Nach 1637 fiel die eigentliche Leitung der Geschäfte dem jüngern Martinic (j 1651) anheim, während man den alten Herrn aus Pietät und wohl auch darum an der Spitze des Amtes festhielt, weil man von mancher Seite nie aufhörte, den Einfluss seiner Anschauungsweise anf den Gang der Regierung im Grossen für unersetzlich zu betrachten. Er: 183 Sitzung der matlematisch-naturwissenschaftlichen Classe am 15. Oktober 1875. Vorsitz: Krejčí. Prof. Dr. Studnička hielt folgenden Vortrag; Über die redu- cirte Form der Quaternionen. Bezeichnet man mit a,, a,, @,, a, vier reelle*) Zahlen und mit U, ta, 0, drei ideelle Einheiten, welche den Bedingungen aM — 1 bei 93 entsprechen, 50 heisst die viertheilige Zahl e zu TUL- U% +01, nach Hamilton eine Quaternion; sie besteht also aus einem einfachen reellen Theil (Scalartheil) Re = 4, und aus einem dreigliedrigen ideellen (Vektor) Ia = mů TA% +0 so dass man auch schreiben kann a — Rag- lo. Um nun diesen Ausdruck auf die reducirte Form der gemeinen komplexen Zahlen zu bringen, setzen wir Bu — Iu = r (cosg—- sin g), wo 7 eine neue, vor der Hand unbestimmte ideelle Einheit bezeichnet, und folgern dann nach bekannten Principien Ra = rcoš 9, (1) Ia =ir sing. Nehmen wir nun auf beiden Seiten die Differenz der Quadrate, so erhalten wir zuerst (R«)” — (Te) — r* (cos* p - i*sin?Y), woraus folgt, dass = —1I (2) zu setzen ist, damit man den Werth des Moduls r—= V(Ru)*— (le)? = Va?+a’+a,’+a? (8) erhalte, wobei a,” ba + a? +0,? = Na (4) die Norm (Tensor) der Quaternion bedeutet. +) Sind sie gewöhnliche komplexe von der Form a +-d/ — 1, so nennt Ha- milton den nachfolgenden viertheiligen Ausdruck eine Biguaternion, 184 Um jedoch auch die Bedeutung der neuen ideellen Einheit © in ihrer ersten Potenz sowie ihr Verhältnis zu den anderen Ein- heiten %,,7,,%, kennen zu lernen, entwickeln wir unter Zuhilfenahme der Formel (3) und (4) aus beiden Gleichungen (1) den Werth von sin 9, wodurch wir erhalten Na— (Re)? . la sm 9 ZZ ER "PORT TI sny — iV Na’ aus diesen zwei Formeln folgt nun = lo Air hb 84 o VNa — (Ra)? Per A 6 ’ (5) woraus durch Quadrirung wieder die Gleichung (2) hervorgeht. Man sieht hieraus, dass die neue ideelle Einheit 7 gleich ist dem Ver- hältnis des ideellen Theils der Quaternion zum Modulus dieses Theils. | Wenn wir also die Formel (5) berücksichtigen, so können wir setzen wr (coosp--isin p), (6) wodurch die Quaternion « auf die reducirte Form gebracht erscheint und zwar auf eine direkte, somit natürlichere Weise als es sonst in den betreffenden wenigen Schriften geschieht. Anmerkung. Bei dieser Gelegenheit wollen wir noch auf eine besondere Anwendung den Quaternionen aufmerksam machen. Bildet man aus den ideellen Theilen der Quaternionen 06 Z Ap Hal Hr Male gt B=dbu + bi + bi, + die nach bekannten Regeln das Produkt, so erhält man nach einigen Reduktionen | Ů Ay by Ta B= (by + aby + taby) | % by, (1) 4 a, by und wenn man va —b;, daher e = setzt und den Exponenten zum Symbol Z, wie anderwärts üblich, schreibt, Paz —(a’+%’+4°)=-— N (de), (2). woraus hervorgeht, dass das Quadrat des ideellen Theiles einer Qua- 185 ternion (eines Vektors) reell ist und dessen negativ gehoffinienet Norm gleicht, die symbolisch mit N bezeichnet wird.. 3 10 Aus Formel (1), die man auch schreiben kann Ice Iß = R(Ia If) -H Io Ip) | A PRK ergibt sich ferner durch Vertauschung der ‘Elemente (ha mh) IB Ia = RIeIß) = TdaTB ai multiplicirt man nun die beiden letzten Formeln, so ergibt sich zunächst Ia I?ß Ie — R* (Io IB) — T? (Ta 18), und weil 7°® nach Formel (2) reell ist, vn Pa 8 = R*(Ia IB) — T* (Ta TB) v B oder wenn wir die Werthe aus Formel (1) und (2) einsetzen, (a? + 02-402) 05-0240, (by 4 ab, Pag) + (agb, — a3b,)" + (ad, — a1b;)" + (a,b, — a,by)", (6 welche Relation, für gewisse Transformationen namentlich in der analytischen Geometrie des Raumes wichtig, sonst auf einem weit- läufigen Wege aus dem Produkt zweier Determinanten, freilich in, . allgemeiner Fassung, abgeleitet wird.*) ja Man hátte noch auf eine andere Weise die letzte Formel pš leiten können, wenn man statt Gleichung (3) die Identität — la IG — la IB und statt Gleichung (4) die gleichbedeutende 18 lu — K (Ile IB), wo K die konjugirte Quaternion bezeichnet, gesetzt hätte; aus ihrem Produkt folgt nun Po Pß = le Iß K (Ia IB) = N (Ia IP), (7) wo N wieder symbolisch die Norm der Quaternion (1) ah so dass N (de 16) = (a,b, + 41b, + a,b,)” + (a,b; — a,b,)" + + (a,b, — w,5,)” + (aby — a,0,)" i also dasselbe, was die Rechte Seite der Formel (5) bedeutet, Ausser- | dem ergibt sich aus Formel (7), dass das Produkt der Quadrate der ideellen Theile zweier Quaternionen (der Vektoren) gleich ist der Norm des Produktes derersten Potenzen M Sieh Baltzer „Theorie und Anwendung der Determinanten“ Ir. Aufl: age, pag. 47. oder Hesse „Vorlesungen über analytische Geometrie des Raumes“ II. Aufl. pag. 98. 186 dieser ideellen Theile (dieser Vektoren) oder wenn wir der Formel (7) die Gestalt geben (Za 18)* = N (Ze IB), (8) dass das Ouadrat des Produktes der ideellen Theile (der Vektoren) zweier Quaternionen gleich ist der Norm ihres Produktes, was eine Erweiterung der Formel (2) reprae- sentirt und zeigt, wie man in dieser Richtung weiter schreiten könnte. Prof. Krejčí maehte folgende Mittheilung: „Über die Ver- breitung der Kreideformation am obersilurischen Plateau zwischen Prag und Beraun.* Das obersilurische Plateau, aus den Kalketagen E, F, G und der Schieferetage H (Barrande’s) bestehend, ist in dem Niveau von 1000—1200 Fuss Meereshöhe überall mit thonigen Schichten, Sand und Gerölle bedeckt, mit einzelnen grösseren und kleineren Blöcken eines rothen eisenschüssigen Quarzconglomerates und einzelnen iso- lirten Partien eines festeren Sandsteines. Tiefe Querthäler und Schluchten durchfurchen die tiefer liegenden obersilurischen Etagen und unterbrechen den Zusammenhang dieser thonigen und sandigen Gebilde, welche in horizontalen Schichten abgelagert sind. Schon Prof. Zippe hatte die rothen eisenschüssigen Findlinge als Reste der Basis der Kreideformation gedeutet, die etwa vom nahen Terrain der Kreideformation zur Diluvialzeit hieher zugeschwemmt wurden. Die Schotterablagerungen, grösstentheils aus Geschieben von kieseligen untersilurischen Gesteinen bestehend, wurden als Diluvialschotter an- gesehen. Prof. Dr. Emanuel Purkyně fand zuerst etwa 1852 in den plastischen Thonen bei Kuchelbad, welche für die Thonwaarenfabriken in Königsaal und Prag gewonnen werden, grosse Blattabdrůcke, die er für alttertiär hielt. Nachdem Prof. Dr. Ant. Frič in den Jahren 1868—70 eine grössere Partie dieser Blattabdrücke eingesammelt und Herrn Dr. Otakar Feistmantel zur Untersuchung übergeben hatte, erkannte der letztere in ihnen eine höchst interessante Kreideflora mit vorherrschenden Crednerien, die in einem früheren Monatsbericht unserer Gesellschaft angeführt ist. Prof. Krejčí hatte unterdessen bei verschiedenen Excursionen die grosse Verbreitung ähnlicher plastischer Thone und Schuttablagerungen nicht bloss auf dem obersilurischen Terrain, sondern auch weit von der südlichen Grenze der Kreide- formation kennen gelernt, so im Fiederholz bei Ouval, dann auf der 187 Höhe der Královka bei Kauřim, bei Cerekvic, Smrk, Bláto, Mělník, Kohljanowitz auf dem Gneussplateau des rechten Sázavaufers, welche offenbar Überreste einer früher vielverbreiteten Schichte der Kreide- formation sind und der Perutzer Stufe angehören. Dessgleichen erschien es ihm wahrscheinlich, dass die hoch abgelagerten Sand- und Schuttablagerungen nördlich von Prag auf den untersilurischen Höhen zwischen Bohnic und Vodolka, oberhalb der Šárka bis gegen Tursko keineswegs dem Diluvium angehören, sondern ebenfalls den Resten der Kreideformation zuzuzählen sind, während in anderen Gegenden, wie namentlich auf den Höhen zwischen Rokytzan, Pilsen und Plass die dort weitverbreiteten Schottablage- rungen als Reste einer abgeschwemmten Steinkohlenformation zu betrachten sind. Im heurigen Monate September untersuchte Prof. Krejčí gemein- schaftlich mit Prof. Helmhacker aus Leoben die jüngeren Anschwem- mungen des obersilurischen Plateaus und gewann die Überzeugung, dass sie sämmtlich mit den tiefsten Schichten der Perutzer Stufe unserer Kreideformation übereinstimmen, und von denselben nur durch eine weit vorgeschrittene Auflösung und Verwitterung sich unterscheiden, indem die pflanzenführenden Schieferthone in plastische Thone, die Sandsteine in Sande, die Conglomerate in Schotter ver- wandelt sind, während nur einzelne feste Kerne der conglomerat- artigen Schichten als Findlinge auf der Oberfläche zurückbleiben. Ein- zelne kleinere Partien festen Sandsteines mit eingelagerten Schiefer- thonen, Limonitknollen stehen übrigens deutlich in der Gegend zwischen Tachlovic und Ořech an, und bestättigen die Identität dieser Gebilde mit den tiefsten Schichten der böhmischen Kreideformation. Die Schotter- und Sandablagerungen mit untergeordneten Thon- lagern und Limonitknollen bedecken fast das ganze obersilurische Plateau von Slichov bis St. Ivan und gleichen alle seine Uneben- heiten aus, so dass die eigentlichen silurischen Etagen nur an den Abhängen der Querthäler und Schluchten zu Tage treten. Man findet sie verbreitet auf den Dívčí Hrady zwischen Slichov und St. Prokop, dann auf dem grossen Plateau von Slivenec und Ořech bis Kuchelbad und Tachlovic, auf den Höhen von Hoch-Oujezd, Mezaun und Kuchař bis Kosoř, Bubovic und Karlstein. Auch am rechten Beraunufer am Damil bei Tetin und im Walde von Koda sind dieselben verbreitet. Die Kreideformation von Mittelböhmen, namentlich die an der Basis abgelagerte Süsswasserstufe derselben, die Perutzer Schichten 188 hatten ‘demnach ehemals eine weit über die Grenzen der jetzigen Kreideplateaus hinausgehende Verbreitung und es ist hiemit ein grosser Theil der bisher als Diluvien gedeuteten Ablagerůngeh in die Kreideformation einzubeziehen. Sitzung der Classe für Philosophie, Geschichte und Philologie | am 25. Oktober 1875. Vorsitz: Tomek. Konstantin Jos. Jireček las aus seiner in Druck befind- lichen Geschichte der Bulgaren ein Bruchstück über altbulgarisches Staats- und Culturleben im XIIL und XIV. Jahrhundert. Nach byzan- tinischen, bulgarischen, serbischen und italienischen Quellen besprach er die inneren Zustände des Carenreiches von Trnovo (1186—1393), dessen staats- und völkerrechtliche Beziehungen, Reichs- und Hof- ämter, Hofleben, Adel, Kirche, Klöster, Städte, die Colonien säch- sischer Bergleute, die Stellung des Landvolkes und die Entwickelung der Leibeigenschaft, die Landesverwaltung, Reichstage und Rechte, Münzwesen, Handel und Kriegswesen. Sitzung der mathematisch-naturwissenschaftlichen (lasse am 29, Oktober 1875. Vorsitz: Krejčí. Prof. et Rector G. Schmidt hielt folgenden Vortrag: „Theorte des Amsler'schen Planimeters.“ Die Theorie des Amsler’schen Polar-Planimeters dürfte sich am natürlichsten auf folgende Weise darstellen lassen: Sei in nebenstehender Fig. O der Fixpunkt des Inátramiétitas“ XOY ein rechtwinkliges Coordinatensystem, und Mm ein Element des Fláchenumfanges, OM = o der Fahrstrahl, gegen OX geneigt um 9, OA=R die unveränderliche Schenkellinge, AM = a die verstellbare Schenkellänge, AB = E die unveränderliche Distanz der Rolle vom Radius 7; dann sind die Coordinaten des Punktes B: rz Reosk + Ecosy y=Rsinß — Esiny. 189 Wenn die Instrumenten-Spitze M nach m rückt, so bewege sich B nach 5 um ds, gegen OX geneigt um W. Dann ist de = ds cos y, dy=dssiny und es wird die Componente Bb’—=dscos(b—+-y) schlei- | fend, dagegen die Componente db = ds sin (d —y) rollend zurücl. gelegt. Ist do der elementare Drehungswinkel, so folgt rdo — ds (sin cos y + cos V sin y) + dy cos y + dz sin y. | Bestimmt man daher aus den obigen Gleichungen dx und dy, nämlich: da = — Rsın B dB — E sin y dy dy= ReospdB— Ecosydy multiplicirt diese mit sın y, cos y, und addirt, so folgt: - rdo — = Ba a8 By R coš « dB — Edy. Nun ist aus der Figur: y—=a—B, Bu y—A also y = e— 9--A4 daher auch, ardo = aRcosa d(g —A)— aEd (u —-A— 9) worin wegen o*— a“ R*— 2aRcosa der Faktor aRcos« durch 4 (až — R* — 9") ersetzt werden kann, also folgt: ardo — }(a® + R?) d(p —A) —4e"d(g —A4) — aEd (a +1 — 9) worin l 0" dý — df das von zwei nächsten Fahrstrahlen eingeschlos- sene Fláchenelement bedeutet. In dieser Differenzialgleichung lässt sich noch das Glied 40?dA durch dx ee, denn es ist: re Eo A E = sim a cotgA + cos « also R— a cos « a sin a RAK 2 s sin®« — (R — a cos a) cos ie da sm sin? a : a— Reos a — dA COSCC. a = (=) de asın“& cotgA— 190 R*— 2a R cosa + a? cos? « Rcosa—a Net wine okne kai U Fidel le: já l až sin? a | N asinža ) dA(a?—+ R?— 2a Rcose) — a(Rcosu— a)da, oder 0*dA— a(Rcosa— a) du Folglich ist: ar da = +(a* + R?) (dp — dA) — af +5 (Reosu— a)da— — aE (da + dA— dy). Integrirt zwischen Grenzen 1 und 2 folgt: ar (0,—0,) =! (a* + R") (93—9,—4--4,) P“ (sin &,— sin &,)— 2 —5 (© Mine «) — aE (a, — a) — aE, —A4)+ aky, in 9). Wird der Umfang einmal ganz umfahren, so ist F die ge- suchte Fläche. Liegt dabei Punkt O ausserhalb der Fläche, so ist = ZA k l: ar (0, — W) =— F. Liegt aber Punkt Ó innerhalb der zu bestimmenden Fläche, so ist: 2, Z 9 +27, 4, — 0, A, ZA, also ar (0, — 0,) =! (a?—+ R*)2x— F+ aE.2n. Wird do nicht bei der Bewegung des Punktes M nach rechts, sondern bei dessen Bewegung nach links positiv genommen, daher W, — 0, —=— © gesetzt, so folgt beziehungsweise: aoa—F aoa—F- z(a?+ R?’+2uE). In der bekannten Stampfer'schen Theorie dieses Instrumentes it Ruce und E=b-—a gesetzt, also folgt mit Stampfers Be- zeichnung: ara — F— x(a* — c* — 2ab — 2a?) arw — F— x(c* + 2ab— a?) übereinstimmend mit dessen Resultat. Wird die Anzahl Umdrehungen der Rolle =n also e = 2rn gesetzt, so folgt: 2x nar — F— a (a? R* — 2aE) und bezeichnet A den Halbmesser eines Kreises vom Inhalt K- x4*= x(a*+ R?*— 24E), so dass A=Va?-+ R?-+2aE) ist, so folgt 191 2x nar — F— K oder Fz= K+- 2nnmwr. Für den speziellen Fall, dass a = R und EZ nicht positiv sondern negativ ist, erhált man die Gleichungen: A=V2Ř (R ph ao“ F= K- 2xn Rr welche sich in der neuerlich erschienenen Brochůre von Herrn G. A. Hirn: „Théorie analytigue du planimětre Amsler“ pag. 17. vorfinden. Assistent Fr. Vejdovský hielt folgenden Vortrag: „Bei- träge zur Oligochaetenfauna Böhmens.“ In der vorläufigen Übersicht der böhmischen Anneliden *) sprach ich die Erwartung aus, dass in dieser Abtheilung des Thierreiches noch Manches für unser Vaterland interessante aufzufinden wäre. Einige Monate sind seit der Erscheinung dieses Verzeichnisses verflossen und während derselben ist theils durch Beobachtungen Anderer, theils durch meine eigenen Bemühungen manches wesentlich Neue bekannt geworden, so dass ich jetzt 10 Arten zu meinem früheren Verzeichniss nachtragen und die gewonnenen Resultate auf's Neue zusammenstellen kann. Wenn man dabei berücksichtigt, wie wenig Beachtung diese Thiere bei uns bisher gefunden haben, — ich kann nur eine Art anführen, welche ich nicht selbst gefunden, — so wird man wohl der Meinung beitreten, dass zur vollkommenen Kennt- niss der Annelidenfauna Böhmens noch eine lange Zeit in Anspruch genommen werden muss. In dem Nachfolgenden will ich die neuen Arten anführen und beschreiben, zugleich einige Bemerkungen und Berichtigungen zu dem in der vorigen Übersicht Gegebenen machen, sowie auch einige neuen Standorte seltener Arten angeben. In der Anordnung des folgenden Verzeichnisses habe ich das Claparede-sche System der Limicolen und Terricolen beibe- halten; darnach gehören im ersten Verzeichnisse die Gattungen: Enchytraeus, Nais, Tubifex, Rhynchelmis und Lumbri- culus zur ersten, Gattung Lumbricus zur zweiten Unterordnung. ') Sitzung der math.-naturw. Classe der königl, böhm. Gesellsch, d. Wissensch, am 20. November 1874, 199 A. Unterord. Oligochaeta limicola Clap. I. Fam. Naididae. | Limicolen mit 2 oder 4 Reihen Hakenborsten, zu denen manch- mal noch Haarborsten kommen. Das’ Blut ist hell und farblos, nur das Rückengefäss contractil. Fortpflanzung bei uns nur gemmipar beobachtet. inf 1. Gen. Chaetogaster Baer. Längs der Bauchseite Gruppen von je 6—12 langen pet Hakenborsten in 2 Reihen, ohne Haarborsten. Pflanzt sich vornehm- lich gemmipar fort. Die geschlechtsreifen Würmer, wie sie D’Udekem!) und E. Ray Lankester ?) beschreiben, habe ich noch in keiner Jahres- periode gefunden. Chaetogaster limnaei Baer. Bis jetzt beobachtet nur auf dem Limnáeus stagnalis, Planorbis corneus und zahlreichst in der Leber von Physa fontinalis aus den Tůmpeln bei Čelakowitz und Elbe- Kosteletz. Merkwůrdig ist der Umstand, dass die Borsten des Wurmes aus Physa eine andere Ge- stalt der Záhnchén zeigen, als die der Individuen von Limnaeus und Planorbis, obwohl in den anderen anatomischen Merkmalen beide Würmer gleich sind. 197% | | 2. Gen. Nais 0. Fr. Müll. Die oberen Borsten haken- und haarförmig, die unteren nur hakenförmig. Keine contractilen Gefässschlingen. Auch bei dieser Gattung habe ich keine Geschlechtsthiere gefunden. Ausser den, schon früher erwähnten Arten Nais proboscidea und elinguis kommt bei uns noch vor Nais serpentina ©. Fr. Müll. Ein einziges Exemplar dieser Art habe ich im Okořer Teiche eat | n Deren. du Lombric terrestre par Jul. D’Udekem, in: Mém. cour, et mém. des Sav. étrang. de P’Acad. de Belgique XXVII. 1855—56. Bullet. de VAcad. roy. des Seiene. de lett. et d. b. Arts de Belg. Second. Serie, tom. XII. 1861.: Not. s. I. org. gěnitaux des Acolosoma et des Chaetogaster par J. D’Udekem. ?) (Juater. journ. of. mier. Se. Vol. IV. New Ser. 1869: The sexuel form of © Chaetog. Limnaei by E. R, Lankester, 195 II. Fam. Tubificidae. Limicolen mit 4 Reihen. von gegabelten Hakenborsten, selten auch kammförmigen Borsten in Gruppen zu je 6—10, zu denen manchmal auch die Haarborsten kommen. Das Rückengefäss stark pulsirend und ausserdem noch einige pulsirenden Gefässschlingen und ein kontractiles Herz im 8. Segmente, Blut roth. Hoden im 9, und 12 etc. Segmenten, Samenleiter ist an.der unteren Seite mit einer Kittdrüse versehen und öffnet sich als Penis am 11. Segmente. Receptacula seminis im 10. Segmente. 1. Gen. Tubifex Lam. Die Borsten gabelig getheilt, in den oberen Reihen ausserdem noch haarige Borsten. — Als wichtigen Gattungscharakter finde ich bei den Tubificiden das Verhältniss zwischen der Kittdrüse und dem Atrium, auf Grundlage dessen finde ich mich genöthigt, für die bisher unter dem Namen Tubifex umbellifer angeführte Species ein neues Genus aufzustellen, ein Schritt, der ausserdem noch durch andere wichtigen Merkmale gerechtfertigt wird. Das Genus Tubifex charakterisire ich nun folgendermassen : Die Kittdrüse seitwárts an dem Atrium eingepfropft, das Atrium geht direkt in das Begattungsorgan über. Spermatophore ohne einen mit Häkchen versehenen Rüssel, nicht bewimpert. Diese Gattung ist in der Annelidenfauna Böhmens durch 2 Arten vertreten. Die, in der „Uebersicht“ unter dem Namen Tubifex rivulorum bezeichnete Species ist bei der genaueren Untersuchung als eine andere erkannt worden, Allgemein muss; ich ‚constatiren, dass ein Tubifex rivulorum in dem von D’Udekem ‚angegebenen Sinne bei uns nicht vorkommt. Der Beschreibung D’Udekem’s !) nach sollen sich die Geschlechtsorgane am 10. Segmente, ‚öffnen, , das. „coeur transversale“ findet sich im 7. Segmente, etc. Solche Charaktere habe ich bei meiner Species nicht gefunden ; da nun dieselbe weder mit dieser noch mit irgend einer anderen beschriebenen Art über- einstimmt, bezeichne sie als eine neue Species unter dem Namen: Tubifex coecineus; er ist 3—4 cm. lang, lebhaft roth, der Kopflappen doppelt so lang als der Mundlappen, contractiles Herz im 8., Receptacula seminis im 10., Öffnungen der Samenleiter am. 11..Segmente:., Die ersten 5 Segmente in 2 ungleiche, Ringel ge- !) Hist. natur. du Tubifex des rujsseaux, in: Mém. cour. et mém, des Sav, etrang. de VAcad. de Belg. 1854—1854, 194 theilt, von den die breiteren Borsten tragen. Die Borsten der oberen Reiheu sind so gegabelt, dass die Záhnchen gleich lang sind, die der unteren Reihen haben das obere Záhnchen lánger als das untere. Die Speiseróhre ohne Pigmentkórperchen, nur mit gelbbrauner Leber- masse bedeckt. Auch im Gefásssysteme unterscheidet sich diese Species von Tubifex rivulorum und Bonneti; -ausser den Seitengefässen existirt nämlich bei T. coccineus noch ein cutanes Gefässnetz, wodurch der Wurm eine lebhaft rothe Färbung annimmt. Diesen Wurm habe ich nur in den Tümpeln bei Elbe-Kosteletz gefunden: geschlechtsreif im Mai, ohne Geschlechtsorgane im Okto- ber d. J. Einige geschlechtlich entwickelten Thiere dieser Species erhielt ich auch aus den Tümpeln bei Mšeno, wo sie von H. J. Ka- lita, Lehrer daselbst, gefischt wurden. Häufiger, fast in jedem Sumpfe findet man in Böhmen die von Claparede beschriebene Art T. Bonneti. Diese Species stimmt in allen Merkmalen mit D’Udekem’s Art überein, bis auf die‘ erwähnte Lage des contractilen Herzens und der Genitalien. Bei T, Bonneti ist dasselbe Verhältniss dieser Organe wie bei T. coccineus. 2. Gen. Psammoryctes mihi. Syn: Saenuris (Naidina) Kessler, Tubifex Ray Lankester. Die Borsten findet man hier gestaltet als kammförmige Borsten, zwischen welchen haarförmige vorhanden sind; ferner kommen hier zweierlei Formen der gegabelten Borsten. — Die Kittdrüse an einer dickwandigen, drüsigen Blase (Vesicula seminalis?) eingepfropft, und erst diese ist durch einen langen, dickwandigen Ausführungsgang mit dem Atrium, welches direet in das Begattungsorgan übergeht, verbunden. Spermatophore mit einem Hakenrüssel versehen, bewim- pert. Begattungsorgan kurz, chitinös. Psammoryctes umbellifer mihi. Syn: 1868 Saenuris (Naidina) umbellifera Kessler, ') 1871 Tubifex umbellifer Ray Lankester, *) 1875 A 5 Perrier, *) !) Beilage zu den Abhandlungen der Petersburger Naturforscherversammlung (pag. 183. Taf. VIII.) ?) Outline of some observ. on the Org. of oligoch. Annelids; in Annals and Mag. of Nat. hist. 1871, p. 90—101. 9) Sur le Tubifex umbellifer (Ray Lankester), in: Arch. de Zool. exper. et géner, Notes et revue, pag. Vi—VII. 195 3—4 cm. lang, mit 70—90 Segmenten, rosenroth, wie fast alle Limi- colen am hinteren Körperende blasser. Kopflappen so lang wie der folgende Mundlappen. Die vorderen 5 Segmente in 2 ungleiche Ringel getheilt, von denen die breiteren Borsten tragen: Die Borsten der Rückenseite verhalten sich folgenderweise: An den ersten 10 Segmenten sind die kammförmigen Borsten in Gruppen zu je 3—8, zwischen ihnen die Haarborsten. © Vom 11. Segmente an bis zum Ende des Körpers und auch an der Bauchseite die gegabelten Borsten: die von der Rückenseite haben die Form deren bei Tubifex Bonneti, die von der Bauchseite jene des Limnodrilus Udekemianus. —. Das, Gefássystem dasselbe wie bei T. Bonneti. Die Speiseröhre nur mit spárlichen Pigmentzellen bedeckt. *) Diesen interessanten, bis jetzt in Mitteleuropa nicht entdeckten Wurm fand ich in einem Graben bei Kauřim, wo er theils im sandigen Boden, theils unter Steinen in ziemlich grosser Anzahl herum- kriecht; in seiner. Gesellschaft fand ich nur noch Lumbricus te- tra&der und Phreoryctes filiformis. 3. Gen. Limnodrilus Olap. Nur gegabelte Borsten ohne Haarborsten in den oberen Borsten- reihen. — Die Kittdrüse an dem Atrium eingepfropft, dieses mit einem, wie das Atrium langen, oder noch längerem Ausführungsgang mit dem Begattungsorgane verbunden. Spermatophore ohne Haken- rüssel, bewimpert, Begattungsorgan chitinös, kurz oder lang. L. Hoffmeisteri Clap. 25—35 cm. lang, dunkelroth, ohne braune Pigmentflecke am hinteren Körperende, fast so weich, wie ein Tubifex. Die Zähnchen der Borsten sind gleich lang, Die chitinösen Penes, nach welchen man auch die im Spiritus aufbewahrten Exemplare unterscheiden kann, sind 5mal so lang als breit, trompetenförmig. Das Gefässsystem habe ich nicht beobachtet. Das einzige Exemplar von dieser Species, welche ich als ein, im Glycerin aufbewahrtes Praparat besitze, fand ich in den Museum- sammlüngen zwischen einer grossen Menge von Tubifex Bonneti, welche 1871 Dr, A. Frič in der Moldau bei Prag gefischt hatte. L. Udekemianus Clap. 3, 5-8 em. lang, am vorderen Ende dunkelroth, das letzte Drittel des Körpers gelblich, mit regelmässigen braunen Pigment- 15 196 flecken in jedem Segmente. Die Haut so hart, wie bei einem Phreo- ryetes oder Gordius, die chitinösen Penes in den Spiritusexemplaren nur schwerlich unterscheidbar, doppelt so lang als breit. Diese Art wurde schon an manchen Orten in Böhmen entdeckt. Im geschlechtsreifen Zustande fand ich sie unter den Steinen in einem kleinen Bache bei Knezivkadorf im Juni, und eben damals im oberen Bassin des Kanal’schen Gartens bei Prag. Noch nicht geschlechtsreife Exemplare erhielt ich im Monate August aus den Tümpeln bei und in Mšeno von H. J. Kalita. III. Fam. Lumbriculidae. Limicolen mit 4 Reihen von nur selten gegabelten Hakenborsten in Gruppen zu je 2, niemals mit Haarborsten. Das Rückengefäss stark pulsirend und in jedem Segmente mit einem Paar contractiler manchmal gefiederter oder verzweigter Seitengefässe versehen. , Kein contractiles Herz, Blut roth. Ausser bei Trichodrilus habe ich sonst bei keiner anderen Gattung dieser Familie geschlechtsreife Individuen beobachtet, obwohl ich sie fast in jeder Jahreszeit (ausser im Winter) untersucht hatte, Deswegen kann ich die wichtigen. Gattungsunter- schiede, die an diesen Organen gegründet sind, nicht angeben. 1. Gen. Trichodrilus Clay. Die Borsten sehr schlank, nicht gegabelt. Das Rückengefäss mit zahlreichen, nicht verzweigten oder gefiederten Seitengefässen in jedem Segmente. Zwei Paare der Receptacula seminis im 11. und 12. Segmente. Andere Geschlechtsorgane habe ich bei dem einzigen Exemplare, das ich besass, nicht beobachtet. Trichodrilus pragensis mihi, Ein einziges Exemplar dieser Species wurde in dem, aus einem Prager Brunnen (im Hause Nro. 656 in der Kornthorgasse) heraus- gepumpten Wasser gefunden und zu H. Wenzel Frič gebracht, welcher mir den Wurm zur Untersuchung gefälligst übergab. Weil das hintere Ende des Körpers zerstört war, konnte-ich die Zahl der Segmente nicht angeben; die Länge des vorhandenen Stückes beträgt beinahe 3 cm. Die Farbe war, so lange sich der Wurm noch kräftig bewegte, lebhaft roth; der Kopflappen war so lang als der Mundlappen, die nachfolgenden Segmente in 2 ungleiche Ringel getheilt, von denen der breitere sehr schlanke, 0.099. ‚mm. 197 lange Borsten trug. Von dem ganzen Geschlechtsapparate konnte ich, wie schon oben erwähnt, nur die Receptacula seminis ‚beobachten, die Borsten habe ich als Praparat in Glycerin erehlogsen aufbe- wahrt. Man wird wohl annehmen können, dass so mancher Prager Brunnen in seinem tiefen Grunde eine anständige Fauna beherbergt, wie man ja öffers zu Gehör bekommt, dass hie und da „weisse Würmer“ u. dgl. herausgepumpt werden. 2. Gen. Lumbriculus Grube. Die Borsten gegabelt oder nicht. Das Rückengefäss mit einem Paar einfacher, und einem Paar verzweigter, blinder, stark pulsirender Gefässschligen in einem jeden Segmente. L. variegatus Grube. Ausser den, in der „Uebersicht“ genannten Fundorten ist noch MSeno zu bemerken, wo ihn H. Kalita in einer ziemlich l Anzahl gesammelt hatte. In derselben „Uebersicht“ habe ich noch 2 Species dieser Gattung erwähnt, die jedoch genauer untersucht, sich als blosse Varietäten des L. variegatus gezeigt haben. Es ist jedoch sehr merk- würdig, wie sich diese Art, was die Färbung anbelangt, ändern kann; es hängt aber wie ich beobachtet habe, von dem Aufenthalte ab. Die Exemplare, welche im Boden von Tümpeln leben, sind dunkel, bis braun mit sehr viel Pigment an der Speiseröhre und mit einem dunkel grünen Pigment in den ersten 6—10 Segmenten. Sie kommen am gewöhnlichsten vor (Houška bei Brandeis a. d. E.)! Elbe-Kosteletz! Mšeno (Kalita)! — Die Exemplare, welche an den Ufern der Teiche im Sande und unter Steinen leben, sind lebhaft roth, manchmal irisired. Sie zeigen nur wenig grünes Pigment. (Lou- howitzer Teich!) — Die Würmer endlich, welche ich in den Algen- klumpen gefunden habe, gehen in eine blassrothe bis gelbe Färbung über, ja sie entbehren völlig das grüne Pigment in den vorderen Körpersegmenten. (Kauřim !) Die anatomischen Verháltnisse stimmen bei diesen drei Formen völlig überein. 3. Gen. Rhynchelmis Hofim, 1843 (Euaxes Grube 1844). 15* 198 Die Borsten nicht gegabelt, sichelförmig. Das Rückengefäss mit einem Paar gefiederter, blinder, nur schwach pulsirender Gefäss- schlingen in einem jeden Segmente. Rhynchelmis Limosella Hofim. 1845. (Euaxes filirostris Gr. 1844.) Diese Art fand ich im Frühlinge d. J. ziemlich zahlreich, aber nur in kleinen Exemplaren in den Tümpeln bei Elbe-Kosteletz. Im Oktober kam in denselben Gewässern diese Species in einer grossen Anzahl von bis 12 cm. langen, kräftigen Exemplaren vor. Doch auch diese waren noch nicht geschlechtlich entwickelt, so dass auch hier von der Organisation der Geschlechtsorgane keine Rede sein kann. Doch kann man aus der Anlage dieser Organe, wie an den mir vor- liegenden Exemplaren zu sehen ist, vermuthen, dass die Thiere erst im Winter geschlechtsreif werden. Vielleicht ist dieser Fall auch bei Lumbriculus. — ' Die in den Museumsammlungen aufbewahrte, von Dr. Schöbel als Euaxes obtusirostris bestimmte Art habe ich als L. va- riegatus erkannt. IV. Fam. Phreoryctidae. Dickháutige Limicolen mit 4 Reihen nicht gegabelter, einzeln stehender Hakenborsten, ohne Haarborsten. Das pulsirende Rücken- gefäss in jedem Segmente mit einem Paar nicht contractiler, einfacher Seitengefässe versehen. Kein contractiles Herz, Blut roth. 1. Gen. Phreoryctes Hoffm. Borsten sichelförmig gebogen, ausnahmsweise gerade, je einzeln stehend. Mund am 2. Segmente. Phreoryctes filiformis mihi. Syn: 1862. Nemodrilus filiformis Clap. ?) 1874. Phreoryctes Heydeni Noll. ?) Zwei Exemplare dieser Art habe ich im sandigen Boden eines Grabens, der sich in den Kaufimkabach ergiesst, gefunden; es war in der Gegend, wo der Bach den sogenannten Kaletuskagarten durch- ") Recher. sur VAnat. des Oligoch. p. 275, Tab. V, Fig. 16. in: M&m. de la Soc. de Phys. et d’hist. nat. de Gěneve. 1862. ?) Wiegmann’s Archiv f. Naturg. 1874. Taf. 1, | 199 fliesst. Hier lebte der Wurm in Gesellschaft mit Psammoryctes um- bellifer in Schotter und Sand. Beide Exemplare massen 8 cm. Länge, waren lebhaft roth und stark irisirend. Der Kopflappen 2mal so lang als der Mundlappen, kugelig stumpf. Die nachfolgenden 3 Segmente sind einfach, die folgenden 5 in 2 ungleiche Ringel getheilt, von. denen der breitere Borsten trägt. Im allgemeinen stimmt dieser Wurm mit den von Claparede beschriebenen Nemodrilus filiformis und von Noll Phreoryctes Heydeni überein. B. Unterord. Terricolae Gen. Lumbrieus Linne. Zu den 8 in der „Uebersicht“ aufgestellten Arten füge ich noch 2 folgende zu. Es ist: © | L. submontanus n. sp. Der Körper 4kantig, am Rücken gewölbt, am Bauche concav, nach Vorne unbedeutend, nach Hinten gar nicht verschmälert. Gürtel dick, vorspringend, vom 24—33 mit 9 Ringen. Wülste am 11. u. 12.; männliche Geschlechtsöffnungen am 13. Segmente, sehr gross, bis zum 12. u. 14. hinreichend. Kopflappen sehr klein, stumpf, den Mund- lappen in die Hälfte theilend, mit einer Querspalte an der oberen Seite. Zwischen je 2 Segmenten des vorderen Körperendes grosse Öffnungen. Gesammtlänge der Spiritusexemplare bei 90—100 Seg- menten 10--12 cm. — Karminroth, mit gelben Räumen zwischen je 2 Segmenten, ähnlich wie bei L. foetidus. Diese Art hat H.. Assist. B. Hellich im morschen Holze an einigen Orten des Riesengebirges in ziemlich grosser Anzahl ge- sammelt, L. aguatilis n. sp. Der Körper rund, nach Vorn unbedeutend, nach Hinten allmählig verschmälert. Gürtel dick, sehr vorspringend vom 23, 24—31, 32 mit 8 Ringen. Männliche Geschlechtsöffnungen am 15. Segmente. Kopflappen sehr ‚klein, oval, ohne Querspalte. An der Rückenseite des Gürtels 7 deutliche Offuungen. Gesammtlánge bei 100-130 er menten 12-—15 cm. Diese Art habe ich in ziemlich grosser Anzahl am Boden einer Pfütze mit stehendem Wasser bei Kněživkadorf gefunden, in der Ge- sellschaft mit Branchipus stagnalis und einigen Arten’ Planarien, 200 Sámmtliche also, bis jetzt entdeckte Anneliden Böhmens ení- halten 39 Arten in 17 Gattungen, nämlich; 1. Hirudinacea. . . „| 1. Hirudo ...... 1 E 2. Aulostoma . . «... 1 a 8. Nephelis’.% SI FREE 1 S | 2. Clepsinea.. . . . . 4. Glossiphonia . . . .| 6 2 + D.. Piščicola“, z7. 354. 2 3. Branchiobdellea . . | 6. Branchiobdella 2 4. Naididae ...... 7. Chaetogaster . . . . 1 SCMRIB S98 zadky je 100, SEM ER: 5. Enchytraeidae. . .| 9. Enchytraeus + kV) „dh insdkh = | 6. Tubificidae -. < <|'10: Tubifex |. . . - . -| -2 “ S 11. Psammoryctes . . "| 1 © E 12. Limnodrilus 1 2 = 7. Lumbriculidae . . . } 13. Trichodrilus en i) 14. Lumbriculus de dně © 15. Rbynchelmis « -< <, I Ř 8. Phreoryctidae . . . | 16. Phreoryctes | © | A 9. Lumbrieidae. . < . | 17. Lumbricus < << .. 10 s | ” | 139 9 Familien 17 Gattungen Arten Nachtrag. Im Laufe der letzten 2 Monate, während diese Abhandlung sich im Drucke befand, wurden noch manche interessanten Entdeckungen in der einheimischen Annelidenfauna gemacht. 1. Aus der Familie der Naididen kam zum Vorschein das zahlreich im Schutt unter Steinen lebende Aeolosoma quaternarium Ehbg. aus dem Kauřimer Bache. Sämmtliche Exemplare waren nicht geschlechtsreif, 2. Erst im November sah ich eine geschlechtsreife Nais pro- boscidea aus dem Graben hinter dem Kornthor bei Prag. 201 3. Bei den letzten Exkursionen zu den Tümpeln bei Elbe- Kosteletz traf ich da im Sumpfe zahlreiche Exemplare von Limno- drilus Hofimetsteri. 4. Von den Würmern aus der Familie der Zumbdrieuliden wurde oben die Vermuthung ausgesprochen, dass sie vielleicht erst im Winter geschlechtsreif werden. Das hat sich wenigstens an Rhynchelmis Limosella Hoffm. gezeigt. Der genannte Annelide wurde in der That am 28. Dezember 1875 in den Tümpeln bei Elbe-Kosteletz mit entwickelten Geschlechts- organen gefunden. Die Anlage der Genitalien zeigt sich folgendermassen : Der Hoden erstreckt sich vom 14. bis zum 54—60. Segmente. Die Samenleiter öffnen sich am 11., Receptacula seminis am 9. Seg- mente. Die Öffnungen der Oviducte habe ich noch nicht gefunden. Ausser diesen Organen findet man noch im 10. Segmente eine un- paarige Drüse, deren Zweck mir bis jetzt unbekannt bleibt. Prof. Krejčí legte eine Abhandlung des Hůttendirector Karl Feistmantel vor: „Über die Eisensteine der Etage D in der böhmischen Silurformation.“ an AAA DA MASO Mp 8 a ; oo A V - N: Í V sr i 9" £ a Gr + vm ; 3 N OF SOIBY bo « vyvvvývvýv““ je 25 na ER & SH ad jed nlograjT ash us asuoi BE „onen. n07 sıslqunsa ‚Silotsfdet < : ) Mc Be B Abm bije ah silimeDrabene- En CH Hui mi erachten sie aanb ‚nadoorgasgeng ee; 2 Mí oonelofsnyájl me AN: doid- Ind 26T -.mebiaw, listi does JE Jglossg hol s 1odınssod AG n KT rob ni btw "obs ojnnsnoy Pre „aldaalifoes® n9tlozfoidia tim SR cha RE log In ui rt BO ké k: : : boezpattobnoglot die 1a asian 19b ogelnA: ŠK | staama9a 90- kč mus aid ‚BI mo? ılole Hl59na19 naboH" na "T opoB © mn „zidiimoz slndetgesst „tt me Mia nota 104iolneinaB si £ ab sg Jin ion dsi sděd 0birO' 19b BO sí n en} ai siaomase OL mi dyem ann Johan nahegıO 098 m „dis danpsodáu $sdsj eid nimi dyows "as19b A „ká “ r “ + Ira notooibnohám ssh sure ver re ie A EN ab G I Se Ge zn 46 m0, "104 [odn8 = w Br € 5 m A Br T 7 M á | ak: kr ale Bi 1 porn vé ne en ee ne se a ee nao B „Hr > by vadě 4 x zely hej“ v" ; f Ben A onoheníž s káně Castbve ' 4 jí © a 9 4 a ı3=2 = 3 ke, = A ješ BĚ | S ši ěšššš| 8 ee B JM M |M-|M (= Ele na. 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P = B |3 (sa DS R 3 8 |e zen a PRA as Žo še P |8 |5 (53 88 S85 5. | 3 s s.28883 S25 á s A sP 8 R PE A A a a já 8 a a a 8 js s 6 E FF FSE B“ A 1 o 5 ky © . 035 1 2 . : : : 2 3 ; . : . : 3 4 : : 2 o : : 4 5 á : : š : NE: 5 c č 5 6 : : : 035| Ayo 215 Die Ol < She © 0» : : x 6 T 437, 450, 6, Hol 0; Oo] - 055) 100, 210 Z00| + Tzol Os) - 130, 440, 5oo| Iss| sol 340, 515 7 8 . . : O5 050 025, - 55| 11 600) 050, 3x0, d10| 253 sol Iro| » : O0 - 8 9 030 100 155 15 6 20,0 los 350 135 416 200 E 230 D40 050 s : lo lo 9 10 . 05 208 955 1550 14,0 13,; om 125; 1253 o 45 65 2134 23 40 10,5 12; x To 25 10,, 10 11 29 Ayo 21 20 15 : 850 650 920 1350 O 05; 1453 130 1655 08 930 550 25 A3; 11 12 144, Orol Bor] 650) Bys| - | rs] so 655, - Tzo| Ars) ol Šan| Box) oo, l10| 210, Aal Sro, 230, + | 350| 12 15 035 100 13 0; Ayo 1090 292 140 350 ©50 650 S00 360 90 255 5 130 350 M 455 250 13 14 259 310 07| 265 195 : z 0% S 00 156 2 1 1,0 do 315 550 365 510 14 15 Or 036, 110, lov - . 130 so 350 o . Iso 1505 035, 050 Ian! 045 0% 40 15 16 139, 150. Oos| - i i 275 s ; a 5 + č 025| Ol - : 16 17 o 2 2 00 O: £ ls; 636 06 430 = a go 0; 05; Ó = 0; 056 17 18 053, Ogol 35 Ayo Aus Boo, Ban Ago en asů Pl |0 O5 Kal Sen en ori Boo| Z95| 45| 18 19 388 400 15; 930 1255 go 18 D30 2 do 520 50 650 Too 1; 430 17;, 650 252 = 136 5 10%; 19 20 951 do An: 156 055 5 Ioo den 165; 10,; 370 255 240 155 11 5 14 10 dos 22,0 350 435 oo 20 41 | Oro] Ox, o, 95, Brn, ro] 230! - 100) 146 039| 1250| 1450, 1050, - Soal Izol zo) B0| - 139, lo- 21 22 639 T730 9; so 930 90 1;; 240 1055 6,5 1250 20 805 10 16,, 12; 940 03 330 643 340 Yo 350 22 23 6; 1310 121 113 350 930 203, 100 150 %o do = D50 90 3,0 1504 15 ll 23,0 645 s 330 13,0 250 23 24 | 65. Byo| 316, 055| - : : a A el 3 ; zd Tal + | ol Sol » | 2455, 450. 65, By3| 24 25 | |- . : 030, ol < 130 050) 140 263 0% . . 430 325) 25 26 15 036 2 5 10,; 1054 320 65, : z 65 10 1090 1005 1% 050 850 | . 340 do; D50 26 21 9 1 PAR 45 s o 15 210 aw 20 5 310 das 641 40 17% 635 k: 250 D 155 27 28 359 I, 0; . . lee . len . . . 340 20 165; l . 28 : a 2 : ú : É E : en, 29 : Bd Za 30 : : : 2 . i o 31 93;6.12950| 695| 8695| 6130| 8030| 77, ,|| Summa Da : Rang) 18 | 19 | 19 (20 | 17 | 9 | 16 | 19 | 1121 |16| . | 11) 16 14 | 18 | 17 | 18 | 90 | 20 | 13| 2 | 21 | 16 | 15 Kána Max. in Max. in Stunden) Vas 13,6, 125, | 1130 1550| 1449 2050| 2050) 1635 19; 1950 Soo| 23201 1450, 2110, 2194] So] 2130 2339 143, - T10| 1340| 10%; 24 Stunden me | 27 | 23 | 28 | 23 | 30 | 10 |23| 9 | 20|10|11|.. | 18 |18|21| 18 (10 | 92 (11 (23 (18|.. (10 (23 (19 | ms (Von der meteorologischen Sektion der Landesdurchforschung von Böhmen. Prof. Dr. F. J. Studničká.) 4 Sıtzungsberichte © Zprávy 0 zasedání der königl. král. hůlm, Gesellchalt der Wooo © české společnosti nauk in Prag. v Praze. Ordentliche Sitzung am 3. November 1875. Präsidium : von Waltenhofen. Nach Vorlesung und. Genehmigung des Protokolles der letzten Sitzung und des Geschäftsberichtes wurden über die im Kupferstich vollendete historische Karte von Böhmen Bestimmungen getroffen, in welcher Weise die ganze Auflage sowie die Kosten des Stiches und Druckes zwischen der Gesellschaft und dem böhm. archäologischen Vereine vertheilt werden sollte. Sodann legte Prof. Krejčí eine Ab- handlung von Hüttendirector Carl Feistmantel: Die Eisenerze in der böhmischen Siluretage D vor und hierauf wurde die in der letzten Sitzung abgebrochene Berathung über die Anträge des Comités, be- treffend die Wahlordnung u. s. w. fortgesetzt und zu Ende geführt. (Siehe die in dieser Beziehung gefassten Beschlüsse am Schlusse dieses Heftes.) Sezent třídy pro filosofii, dejepis a filologii dne 8. listopadu 1875. Předseda: Tomek. Prof. M. Hattala přednášel: „O novověkém gramatictví českém vůbec a o školském zvláště“ | Sitzung der mathematisch-naturwissenschaftlichen Úlasse am 12. November 1875. Vorsitz: Krejčí. Prof. Fr. Štolba machte’ „folgende chemische Mittheilungen vermischten Inhaltes“, wie folgt: L Über das krystallisirte Kieselfluoreisen. Im Anschlusse an meine früheren Untersuchungen einiger Kiesel- fluormetalle habe ich auch das krystallisirte Kieselfluoreisen darge- 16 204 elle nd untersucht, und lege die Ergebnisse der Arbeit in Fol- gendem vor, rer 2. Die Darstellung des Kieselfluoreisens. \ \) nel Man erhält es am einfachsten durch Einwirkung von möglichst reiner Kieselflusssäure auf feinzertheiltes reines Eisen. Ein solches verschafft man sich am einfachsten und billigsten in den Abschnitzeln der Eisendrathsiebe. Digerirt man ein entsprechendes Quantum der- selben mit der Kieselflusssäure bei gelinder Wärme ‚und dampft man dann, sobald die Einwirkung schwächer zu werden beginnt, über denselben ein bis zum Sättigungspunkte der Lösung, welche man filtrirt; so erhält man durch Eindampfen jm Wasserbade, ’ welches man-amıbesten in Platin vornimmt, einen Krystallanschuss.) Trennt man von diesen Krystallen die Mutterlauge durch Absaugen, spůlt mit dem möglichst geringsten Wasserquantum nach, lóset die Kry- stalle wiederum im Wasser unter Zusatz einiger: Tropfen Kieselfluss- sidre;cum. die Oxydation der Lösung zu verzögern, dampft wiederum im Wasserbade ein, so erhält man ein noch reineres Produkt, von welchem man die Mutterlauge abermals durch Absaugen trennt. Da ich in diesem Produkte ein reines Salz erhielt, löste ich es unter Zusatz von einigen Tropfen Kieselfusssůure in dem möglichst kleinsten Quantum Wassers auf, und liess die klare Lösung: unter: dem Ex- siccator in Platinschalen freiwillig krystallisiren. T) Man kann diese Verbindung auch durch Einwirkung von Eisen- sulfat auf)iKieselfluorbarium, wobei man zweckmássig eine“ kleine Menge Kieselflusssäure dem Wasser zusetzt, darstellen. II. Die Eigenschaften der Verbindung. Die reine Verbindung bildet schöne, meist in Länge gezogene Krystalle; von bláulich-grůner Farbe, die zerrieben, "ein weisses Pulver geben. Die Krystalle gehören dem hexagonalen Krystallsysteme an, indem eine hexagonale Säule durch ein meist ungleichmässig ent- wickeltes Rhombočder geschlossen erscheinet. Manche Krystalle be- sassen bei der Dicke einer Stricknadel die Länge bis zu 4 Centimetern, während andere erbsengrosse fast gleichmässig entwickelt waren. Die Krystalle schlossen nach gehörigem Abtrocknen unter dem Exsiecator keine Mutterlauge ein, und erlitten daselbst keine Ver- änderung. 205 Auch als ich einige derselben in einer Eprouvette úber conzen- trirte Schwefelsäure auf einem Baumwollpropfen. gut verschlossen 2 Jahre stehen liess, waren selbe nicht im geringsten verwittert. Fein zerrieben ergab ihr Pulver in 2 Versuchen eine Dichte von- 1:96115—1196157*) (17'/,° C). Im Wasser ist die Verbindung sehr leicht löslich, aber nur wenig löslicher in heissem als in kaltem, in sofern eine heiss berei- tete Lösung beim Erkalten nur wenig Salz ausscheidet. Eine bei 17!/,° C. gesättigte Lösung ergab eine Dichte = 1.4010 und enthielt dieselbe auf 100 Theile ihres Gewichtes 55’9 Theile krystallis. Salzes, waraus folgt, dass sich bei 17’/,° C 1 Theil kryst. Kieselfluoreisen in 0'78 Theilen Wassers auflöst. In Weingeist ist die Verbindung desto schwerer löslich, je mehr Alkohol derselbe enthält, so forderte 1 Theil der kryst. Verbindung bei 15° C von "einem Weingeist von 59 Gewichtsprocenten Alkohol 62:6 Theile A > 1 "00 5 N 1273 Theile zur Lösung. An feuchter Luft werden die Krystalle missfarbig, bekommen durch Oxydation gelbe Flecke, was bei dem Pulver noch rascher eintritt, III. Analyse und Zusammensetzung des Salzes. Zum Behufe der Analyse wurde der Gehalt an Eisen, an 9%F7, und an Wasser ermittelt. Den Eisengehalt bestimmte ich theils durch Reduktion mit Wasserstoff, theils vermittelst Chamaeleons durch Maasanalyse. Bei der Bestimmung des Eisengehaltes durch Reduktion mit Wasserstoff schlug ich denselben Weg ein, den ich in meiner Arbeit über das Kieselfluornickel **) beschrieben habe. In dieser Art gaben 08673 gm. der Verbindung 0154 gm. Eisen oder 17-869, 12434 gm. „ A 02253 gm. „ Ph VV o Bei den Versuchen den Eisengehalt vermittelst Chamaeleon zu bestimmen gaben 07378 gm. der Verbindung Eisen in °/, 17:84 05643 „ r ei 1784 02087 ,„ » n 17:92 +) Bestimmt mittelst Petroleum. ++) Abhandlungen. VI W, 3 B, 1869. 16* 206 0:2362 em. der Verbindung Eisen in % 1791 7% 08673), ; y 17:86 94 9111 was mit: den Reduktions-Bestimmungen sehr nahe übereinstimmt. dal Auchozur Bestimmung der Gruppe SöFl, wandte ich wie béim Nickelsalze die Zersetzung mit Salpeter an, um das Eisensalz in das so schwerlösliche Kaliumsalz umzusetzen, welches letztere mit titrirter Lauge gemessen wurde. Die in dieser Art ermittelten Zahlen stimmten mit dem oben ermittelten Eisengehalte vollständig überein. L aa) ı Zur Bestimmung des Wassers wandte ich die Zersetzung mit überschüssiger Magnesia an, und glühte nur so lange als eben zum Austreiben des Wassergehaltes hinreichte, bezüglich welchen Punktes ich eigene Vorversuche angestelit hatte. Der ermittelte (Gewichts“ verlust, musste um „den Betrag: der Sauerstoffaufnahme des: Eisen- oxyduls zu Eisenoxyd corrigirt werden, nachdem die Proben ergaben; dass bei den, betreffenden Versuchen alles Eisen im Bückstande;als Eisenoay yd vorkam. Nachdem jedoch der Eisengehalt der Proben genau. ‚bekannt war, konnte eine solche. Correction sehr leicht durchgeführt ‚werden. In dieser Art corrigirt ergaben die einzelnen Bestimmungen; an, 0'400 gm. Salz Wasser in Prozenten 37559, AEG 327x: arg R u 37586 WSTD8 1, R : 37009; Vergleichet man nun die ermittelten Zahlen mit den, deň Formeln | FeSiFl, + 6H,0 po en FeSiFl, 6"), H,O . entsprechenden Gehalten an Eisen und Wasser, so folgt für FeSiFl, Fehl a ee A 6',HO., 6H,0 Bi Han Ih) 1 oál B sed no 17-7719, 18309; n Wasser., A0 14390: 3629405 und ergiebt es sich, dass die Bestimmungen wie bei dem Kupfer- und Nickelsalze zu der Formel FeSiFl, — 6'/,H,O führen. Die Leichtigkeit, mit welcher das Kieselfluoreisen dargestellt werden kann, veranlasste mich zu Versuchen, mit Hülfe desselben andere schwieriger zu erhaltende Kieselfluorverbindungen, durch ge- eignete Umsetzung zu bilden. Diese Versuche gaben in manchen Fällen recht gute Resultate, z. B. gelang die Darstellung des Kiesel- fluorammoniums durch Einwirkung heiss gesättigter Lösungen von Salmiak und Kieselfluoreisen recht wohl. 20% Versuche, die über meine Anregung im Kleinen “über Anwen- dung dieser Verbindung in der Zeugdruckerei und Färberei angestellt wurden, ergaben so interessante Resultate, dass ‚selbe dermal jm einem grösseren Etablissement fortgesetzt werden. Sollte der Erfolg ein günstiger sein, so dürfte auch manche andere Kieselfluorverbindung, besonders jene der schweren: Metalle, ausser, wissenschaftlichem auch ein technisches Interesse erlangen.‘ 108 Über das krystallisirte Kieselfluorkebalt. I. Die Darstellung der Verbindung. Man kann das Kieselfluorkobalt theils durch Auflösen von kohlensaurem Kobalt in Kieselflusssäure, theils durch Einwirkung einer ‘Auflösung von Schwefelsaurem Kobalt auf Kieselfluorborium bei Siedhitze darstellen. Bezüglich der Einzelnheiten gilt hier Alles, was ich bei dem analogen Nickelsalze angeführt habe, weshalb ich, um unnöthige Wiederholung zu vermeiden, auf meine diessbezügliche Arbeit verweisen muss. II. Die ‚Bigenschaften der Verbindung. Das Kieselfluorkobalt krystallisirt in Verbindung mit Wasser sehr leicht, und liefert eine Auflösung desselben namentlich beim freiwilligen Verdampfen unter dem Exsiccator oder an der Luft sehr schöne, Krystalle. Dieselben gehören, wie schon Marignac nachgewiesen hat, ie hexagenalen Krystallsysteme an, und bestehen aus sechsseitigen Säulen, die von einem Rhombočder geschlossen erscheinen, und zumeist; der Längendimension nach entwickelt sind. Diese Krystalle erlangen: unter günstigen Verhältnissen eine ansehnliche Grösse, besitzen eine schön rothe Farbe, und verwittern an trockener Luft an der Oberfläche nur unbedeutend. Die Dichte der feingeriebenen Krystalle, welche keine Mutterlauge einschlossen, bestimmte ich in 2 Versuchen vermittelst Petroleum zu 2:1135—2 1211 (1990). Die Krystalle lösen sich im Wasser sehr leicht auf und geben eine intensiv gefärbte Flüssigkeit. Die Dichte der bei 17'/,°C gesättigten Lösung betrug 14297 bei 21'/,°C j 414344. 208 Letztere enthielt 54149, krystallisirtes Salz, so dass sich bei 21°/,°C 1 Theil der Verbindung in 0.847 Theilen Wassers auflöst. In heissem Wasser löset sich das Salz etwas leichter als in kaltem. III. Analyse und Zusammensetzung. Zur Analyse des Salzes wandte ich kleine Krystalle an, solcher Proben, wo ich durch Zerreiben und Pressen zwischen Filtrirpapier keine Mutterlauge nachweisen konnte. Ich bestimmte theils die Menge des metallischen Kobaltes durch Reduktion mittelst reinen Wasserstoffes, wobei genau das Verfahren angewendet wurde wie beim Nickelsalze, dann bestimmte ich auch die Menge des durch Umsetzung mittelst Salpeter erhaltenen Kiesel- fluorkaliums, aus welchem ich wiederum die Menge des Kieselfluor- kobaltes berechnete. Das durch Wasserstoffgas reduzirte Kobalt besass die ursprüngliche Form der angewandten kleinen Krystalle, nur dass das. Volum sehr abgenommen hatte. Die Masse war porös, stahlfarbig, sehr duktil und nk Ich erhielt von 17994 gm. der Krystalle . . . 18:70.°/, Kobalt (l 09976 ; „ ” a 1, 0 06311 „ k Dot 89 In Kieselfluorkalium umgesetzt forderten 0:719 gm. Krystalle... . . 9068 C. C. Normallauge - 0904, . sort «AL 391,60, 3 wozu ich bemerken muss, dass zu diesen Bestimmungen eine etwa '/a normale Lauge diente, woraus sich die Dezimalstellen erklären. Vergleichet man nun die dem Kobaltgehalte und Kieselfluor entsprechenden Zahlen mit den Formeln und den ihnen entsprechenden Gehalten CoSiFl, 6H,0 6'/,H,0 Bar ER TS Hyde SiFi, . '. "45969 4455 °, so ergiebt es sich, dass auch hier wie beim Nickel-, Kupfer- und Eisen-Salze die Analyse der Formel CoSiFl, + 6'/,H,0 sehr nahe entspricht. Bei diesen Berechnungen ist Co — 590 gesetzt worden, so dass sich fůr den hierausfolgenden Faktor und fůr die Formel CoSiFl, — H,O aus der verbrauchten Normallauge berechnet. 209 Kieselfluorkobalt SiFl,. genommen sefunden gefunden berechnet 0'719 gm. 07209 gm. 44T 4455, 0:904 gm. -09056 gm. 447295 : Wird das pulverisirte Salz bei 1009 C. anhaltend erwärmt, wozu ich mich eines geschlossenen Wasserbadkastens bediente, so verliert es stettig, in Folge Wasserverlustes, am Gewichte. Als ich dieser Art das Salz 31 Stunden lang trocknete, betrug der Gewichtsverlust 38-32°%/, und löste sich der Rückstand im Wasser nicht vollständig auf, was auf eine Zersetzung des Salzes hindeutet, wie auch die der Formel CoSiF7, + 6'/, H,O entsprechende Wassermenge von ap 88%, mit obigen 38:329/, verglichen diess erwarten liess. Schliesslich muss ich bemerken, dass sich alles hier sigefährte auf Krystalle bezieht, welche sich bei einer Temperatur von 12—209 je gebildet hatten. III. i Analyse von Franzensbader Eisenocker. Die betreffende Probe stammt aus dem sogenannten Moos bei Franzensbad, und bildet der Ocker daselbst eine etwa 6“ hohe Schichte, unter welchen das 12—18“ mächtige Moor-Lager sich befindet. Der Eisenocker ist offenbar ein Absatz der daselbst so reichlich vorkommenden Eisensäuerlinge, die mit der Zeit bedeutende Massen desselben ablagerten. Die mikroskopische Untersuchung liess neben dem eigentlichen Ocker noch reichliche Diatomeen-Panzer wahrnehmen, die mitunter ausserordentlich schön waren. Eine Probe der vollkommen lufttrockenen Substanz ergab in 100 Theilen : RE ee v Věk A Eisenosgdnl 7% z aa „448,9. Manganoxydul . . .. . Spuren N dý ee ee 1 jb jA Maptemartae 7 4,6 =, SDUTGH = Thöondeue WFO 94 SMS S (ESD VU Kohlensäure! 40,14 3429 č Schwefelsäure. . . . . Spuren Phosphorsäure . 4 © 556 210 Organische Stoffe . <. 150% In Säuren Unlösliches, wel- ches als fast reine Kiesel- säure befunden wurde . 1787 9; o AVVZBRĚR ; 7 5 da EEE Summa . 10000 9, Alkalien kamen nur spurenweise vor. Berechnet man den gefundenen Kalk und das Eisenoxydul auf die kohlensaure Verbindung, so ergiebt sich, dass die Probe enthält 721 °/, kohlensaures Eisenoxydul und 0:88 9, kohlensauren Kalk. Die Untersuchung anderer Proben desselben Trocken-Zustandes ergab, dass die Zusammensetzung, wie auch nicht anders erwartet werden kann, ziemlich schwankt. So enthielten andere Proben bis 621 °/, Phosphorsáure, bis 07 °, Schwefelsäure, und nur 915 % Kieselsäure; immerhin giebt die obige Analyse ein Bild der Zu- sammensetzung dieses Ockers, der durch seinen hohen Gehalt an Phosphorsäure interessant ist. Derselbe findet auch technische Anwendungen, insbesondere zum Reinigen (Entschwefeln) des Leuchtgases, wo man an manchen Orten sehr günstige Resultate erzielt hat, was bei der Zusammensetzung und Lockerheit des Ockers vorausgesehen werden konnte. \ IV. Ein Mineral als Trink-Wasser einer Gemeinde. Das Trinkwasser der Brunnen in Voderad bei Jungbunzlau ist so bitter, dass es Fremde, nicht daran gewöhnte Personen, nicht gut trinken können. Aus diesem Grunde liess der Gräf. Nostiz’sche Central-Direktor Herr J. Zädny auf seiner Besitzung daselbst einen Brunnen graben, in der Erwartung ein besseres Wasser vorfinden zu können. Allein auch dieses war bitter, und wurde noch bitter, als man es kochen liess, um zu sehen, ob es durch Kochen nicht verbessert wird. Diess gab Veranlassung zur Einsendung einer Probe behufs der chemischen Analyse, die folgende Resultate ergab. Das Wasser enthielt in 1 Milion Theilen (im Litre Milligramme): Schwefelsaures Kali. . .... 647 Schwefelsaures Natron . « . « 19720 211 Schwefelsauren Kalk . . . . 10080 Schwefelsaure Magnesia . . . 1665 Ghlormagnesium .. .. .- ....... 019 Salpetersaure Magnesia ©... . 42:6 ausserdem ansehnliche Mengen organischer Stoffe, Kieselerde und seringe Mengen von Eisenoxyd und Phosphorsäure. Der ungewöhnlich hohe Gehalt des Wassers an Sulfaten der Alkalien, des Kalkes, der Magnesia erklärt sich laut freudlichen Mit- theilung des Herrn Prof. Krejčí leicht aus den dortigen geologischen Verhältnissen. “ Es kommt nämlich daselbst ein an eingeschlossenen Pyritkugeln sehr reicher Pläner vor, der zudem an vielen Stellen von Basalt durchsetzt wird. Nachdem der eingeschlossene Pyrit durch Oxydation die be- kannten Produkte derselben liefert, müssen durch Einwirkung der entstehenden Schwefelsäure und Sulfate auf die Bestandtheile der Gesteine die betreffenden Schwefelsäure-Verbindungen entstehen, die so weit sie löslich sind, vom Wasser aufgenommen, im Brunnenwasser in so reichlichen Mengen auftreten. Daselbst mischen sich ihnen noch unter Umständen durch In- filtration von Ausflüssen wie Jauche u. d. g. noch andere Stoffe bei, wie die reichlichen Mengen organischer Substanz und dann die Zer- setzungsprodukte der infiltrirten Substanz nachweisen. Von etwaiger schädlichen Wirkung dieses Wassers auf Menschen und Thiere, die daran gewöhnt waren, verlautete nichts. V. Analyse des Trinkwassers aus der stádtischen Wasserleitung zu Jungbunzlau. Jungbunzlau besitzt seit einiger Zeit eine Wasserleitung, welche den Bewohnern der Stadt Trinkwasser aus einer in der Nähe vorkom- menden Quelle zuleitet, Die Analyse einer sorgfältig geschöpften und verwahrten Probe ergab mir per Litre Wassers in Milligrammen: Un en 3 4 4 ME Zur 6:60 Neo We Dur a 449 Bak: 77.78, 19 170 212 Mapňěsia".. 1... And ové 6:50 Eisehoxyd '.. .. stänagak, UE 2:00 3) 171 SE lí 145 304006 PE ŘRD 6:50 Schwefelsäure . . 2750 Kohlensäure (einfach zobunděle) 95:10 Salpetersäure, 01s ber eee 078200 Kieselsáurer „+6 indol ara ajla dem Phospborsänre 4.1. seje eV ya 2DPND Organische Stofie < .. 25:6 Verdampfrückstand (bei 150° C) 327:00 Vergleicht man diese Zahlen mit jenen, welche die bisher durch- geführten Analysen Prager Brunnenwassers ergaben, so erhält man interessante Vergleiche, die aber nicht zu Gunsten des Prager Brunnen- wassers ausfallen. VL Moldauwasser-Analysen. Ich habe in dem Folgenden zum Vergleiche mit den Analysen des Moldauwassers, ‚deren Resultate ich in der Sitzung der mathe- matisch-naturwissenschaftlichen Klasse der. kónig. bóhm. Gesellschaft der Wissenschaften vom 7..November 1873 vorgelegt: habe, die Re- sultate der mir von der Prager Gemeinde zur Analyse, úbergebenen Proben, die ich heuer durchgeführt habe, zusammengestellt. Ich muss bemerken, dass sich binnen Kurzem auch Gelegenheit bieten wird, diese Zahlen mit denjenigen vergleichen zu können, welche Herr Professor Safarik und Herr Prof. Belohoubek bei den- selben‘ Proben erhalten haben. Bean Meine meisten Zahlen sind das Resultat wiederholter und kon’ trollirter Bestimmungen, und bestätigen im Allgemeinen, dass das Moldauwasser relativ wenig Mineral-und organische Stoffe’ enthält. Die unter dem Belveder geschöpfte Prohe weiset an der Zu- nahme der ‚organischen Stoffe, der Salpetersäure, ‘des Chlors und Natrons die Verunreinigung durch die Ausflüsse der Stadt sahen: nach. O oSI <|04:0 >| 90.3 | #0-9= |9T.€ |8T.8 en ZPL0 JOSE |0T.8 Jess |munds tec.s | q.IF S | WeIPoW areyıagun z já MR o- S we 6 3,85 Fee GA R |. Fe no ap Dohet 1220 | 48.2 | 89.2 | 86.1 |98.4 108.2 | namdy |eg.g |02.8- 92.3 | namdy |cr.6 0.9% JE | mry U93po1 mop 19gn z ABM a B MS a:E= M CA o 82 B LET BI AS | _„Zeeßuoy: 00 — 08.0 181.7 | 96.87 (62.8 |41.G |8T.GT 080 [SHOT 918 | 799 (08% |67.8T (08.76 | ©. | alapaAjag Map 1931) | I : 8, | > UOS[OT JopeayasAa D00 66.0. |46.P-| 20.87 | T8.8 | 97.4 |-80.6T | 0G.0 98 181.97 | 88.9 nandy | 60.0T | 6.69 le-| mop 1930) 90 (TOT © | G8.4T | TG.6. | 97% 162.27 (08.0 |G8.9 |99.0T (20.9 | mmdy| 996 | 2883| ©, | 9S91M-4981BY Op TOA NON MM M o Te ee re Be K Mo- B- Sa M A 900 ART (76% | 6IT 08.2 |28.G | 89.0T 270 | 9.4 (888 (67% | nemiy 92.07 | OTL | Tor ueipoy qleqızjun er BI SE OM rá | = EEE a Byunosog Dec "D00 82.0 (279 | 1.07 |16.9 |67.7 |80.6T [880 | 76 80.8: |78.G | mindy | 80.9 | 0.04. | |, | way uojpoz mop ıaqn jeesbiuoy uoA ®. © > © | = FJ un "= = m Per} a 03 Zu PES BBR EAN B š | 8 1335| & mem | = 5 “ = pob | P 3 a © l E 5 S 183 Boj E ROLE BEE | Brel A P PTS © -090 | P a = Bu NSB © | m ıE8 Z ES DE m < n. B == ©: = a: = an P = er = = = © = = = az ot © 4 Ex © =] $ © © = = B » O) Š 4 SE (Oumeastpt OT I "UISAÄISCUV-AI9ISSBANEPIOTNL ur ‘U P) WOpOUL UOTE T UF Moryyus aossen OILE SLT 214 Prof. J. Krejčí machte zuerst folgende Berichtigung: Bei einer Wiederdurchlesung des Berichtes „Über die geome- trische Realität des diklinischen ar ai ( Sitzung, der math.- naturw. Classe am 21. März 1873 fand sich ein sinnstörender Fehler vor, der durch ein Versehen bei der Concipirung desselben: veranlasst wurde. | Es soll nämlich in diesem Berichte heissen : „Das diklinische Octaöder hat vier Kanten (statt vier gleiche Kantenwinkel), deren Projectionen auf eine Fläche! des um- schriebenen rechtwinkligen Hexačders gleich sind. Und eben so weiter unten : „Bezeichnet man die Projeeti onen (statt Winkel) drei einander :in Parallelflächen, welche die Kanten abstumpfen, entgegenliegenden Kantenpaare der tetraidischen Grund- gestalt auf ein umschriebenes rechtwinkliges m, mit 4, A“ u. S. W p M Und endlich schliesslich soll es heissen, nes das mono- klinische Tetračder nur ein Kantenpaar, das«diklinische aber zwei Kantenpaare und das triklinische alle drei Kantenpaare von ungleichen Projectionen auf ein umschriebenes rechtwinkliges Hexaid hat. r Hierauf machte Prof. Krejčí noch eine 'Mittheilung | „über das Vorkommen des Basaltes bei St. Ivan unweit Beraun“. Er fand denselben zuerst im J. 1860 am Wege von Lóděnic nach Bubovic, erfuhr aber, dass er schon früher Herrn Barrande bekannt war. Bei späteren Exeursionen im J. 1861 wurde das Auftreten von Basalt auch auf dem Wege von St. Ivan nach Beraun bemerkt. Bei dem im Monate September 1875 mit Prof. Helmhacker aus Leoben gemeinschaftlich unternommenen Excursionen untersuchten dieselben das Vorkommen des genannten Basaltes und fanden, dass er sich vom Höhenpunkte des Waldberges, über welchen der Fuss- steig von Beraun nach St. Ivan führt, quer über, das St. Ivanthal bei Sedlec und auf die gegeniiberliegende Thallehne gegen Bubovic in einer Länge von etwa einer Wegsstunde hinzieht. Der Basalt bildet einen wenig mächtigen Gang (!,—1 Klafter) mit nordöstlichem Streichen und wie es scheint, senkrechtem Einfallen und durchsetzt die Schichtenstufen E, und F, an der Basis der höher ansteigenden Kalksteinstufen F'und G. Der Basalt durch die zahlreich eingestreuten Olivinkörner und seine schwarze Farbe und Schwere leicht erkennbar 215 und vom angrenzendem 'Diabas-Grünstein leicht zu unterscheiden, bildet nirgends Kuppen, sondern findet sich nur in kleinen Felsen- entblössungen von kleinmassiger Stručtur und in einzelnen‘ losen rundličhen Stücken vor, nach denen’ man die ganze Erstreckung des Ganges verfolgen kann. Die genaue Untersuchung seiner mineralo- sischen Zusammensetzung hat Prof. Bořický durchgeführt und in dem Archiv für Landesdurchforschune veröffentlicht,‘ wobei er zu dem Resultate gelangte, dass der St. Ivaner Basalt einen auffallend melafyr- artigen Charakter hat. Prof- Šafařík fand gleichfalls einen Basalt in einzelnen Stücken bei Libečov nördlich von St. Ivan im Gebiete der azoischen Silurschiefer. Es sind dies die einzigen zwei bisher be- kannten Basaltvorkömmnisse im Bereiche des mittelböhmischen Silur- gebietes der Umgebungen von. Prag-Beraun. Sezení třídy pro filosofii, dejepis a filologii dne 22. listopadu 1875. Předseda: EBmler. Prof. Dr. Kalousek pojednal „o historické mapě ce ve XIV. stoleti“, která se tiskne nákladem král, české společnosti nauk. Sitzung der malhematisch-naturwissenschaftlichen Classe am 26, November 75 „Vorsitz: Krejčí, | Dr. Johann Palacký hielt einen ‘Vortrag: ‚Über die Remanenzen früherer geologischen Perioden in der Jetztzeit.“ Der 'Vortragende wählte eine Reihe prägnanter Formen aus jenen Pflanzen aus, die in ihren gegenwärtigen Standorten wohl aus ältern geologischen Perioden stammen. So die arktische Gymnandra, die mitteleuropäische Zobelia, die südeuropäisch montanen Ramondia, Habeslea, Dioscorea (pyrenaica Boiss.), die irisch-amerikanische Spi- ranthes vernua, die südeuropäisch-capischen Reminiscenzen (Apte- ranthes gussondana, Mesembryanthemum, Othonna (Algier), Pelärgo- nium endlicherianum), die orientalisch-amerikanischen (Platanus, Li- quidambar, Gundelia) etc. Ausführlicher wurden die Gránzen der analog dominirenden Formen besprochen, mit Eingehen in die be- züglichen Details (Myrsine africana auf den Azoren), Hermannia te- 216 xana, arabica, Phylica auf Tristan da Cunha, Kerguelen, St. Helena, Falkland) — weil das Capland die abgeschlossenste Flora erhalten hat. Es wurde eine Reihe von Thatsachen gegen die Migrationstheorie und für. die Forbes’schen Ansichten vorgebracht. Eine Reihe normaler Gattungen (Myrica, Ilex, Edwardsia) wurde detaillirt besprochen und. zum Schlusse vor vorschnellen Schlüssen aus dem unzureichenden paläontologischen Material der Jetztzeit gewarnt. Prof. Dr. Studnička bielt einen Vortrag: „Über die An- wendung: der Quaternionen.“ Assistent Dr. K. Zahradnik hielt einen Vortrag: „Über die Einhüllende von Krümmungsebenen an der Cardioide.“ Prof. Krejčí legte folgende Mittheilung vor: „Mineralogische Notizen aus Indien“ von Dr. Ottokar Feistmantel, Mitglied des geologischen Institutes in Calcutta, I. Glimmervorkommen in Bengalen und die damit vergesellschafteten Minerale und Gebirgsarten. Neuerer Zeit werdennamentlich in Deutschland Glimmerscheiben in gewissen Fällen mit Vortheil an Stelle von Glasscheiben benutzt. Ich sah in Breslau besonders häufig bei Lampen, ebenso bei Gas- flammen Glimmercylinder ausgezeichnet die Glascylinder er- setzen; sie haben den Vortheil, dass sie nie springen, wenn man auch die Flamme alsgleich noch so hoch schraubt, oder alsgleich noch so viel Gas strömen lässt — und sind ebenso durchsichtig. Auch zu Cylinder- und Gasflammendeckeln wird er mit Vortheil verwendet. In Breslau selbst existirt (oder existirte) eine Firma (der Name ist mir in- dessen entfallen), die diese Glimmerwaaren selbst verfertigt und be- zieht angeblich den Glimmer aus Ostindien. Herr Prof. Römer äusserte sich oftmals mir gegenüber darüber, wo doch wohl in Ostindien die Lagerstátten des Glimmers sein mögen, woher der in Deutschland verwendete Glimmer ‘herkommen könnte, Wenn ich nun mit heutigem auch nicht gerade noch im Stande bin zu constatiren, ob von Indien aus Glimmer nach Europa 217 resp. Deutschland ausgeführt wird, so bin, ich „doch in der, Lage, über die hiesigen Glimmorvorkommnisse ind: bel ah gruben einige Mittheilungen zu machen. [94l92iWws'4 Die Glimmergruben sind ziemlich ausgedehnt und vižnýího: von lange’ her bekannt und im Betriebe ; die Benutzung und der Gebrauch von Glimmer sind in Vorderindien sehr AR WEN ich möchte sagen. national. | a) (limmervorkommen im Behar-Distriet. Die ältest bekannten Glimmervorkommen (Mica Mines), BR die im Behar-Distriet, in der Provinz Bengalen... (85° PO Ostl. Länge, 259 N. Breite). Über ‚dieses Vorkommen in Behar haben wir einen Aufsatz von, Capt. Sherwell im „Journal: of the ‚Asiatie ‚Society of: Bengal, Vol XX,,(1852) p. 295“ unter dem Titel: „A sketch of the Behar Mica Mines. Aus diesem Aufsatze will ich, nun, da ich . dieses Vorkommen selbst noch nicht Gelegenheit hatte, hinreichend zu untersuchen, Einiges mittheilen und dann über andere Vorkommen berichten. Die bedeutendsten, Glimmorlager (Mica Mincs) von Behar er am Nordabhange der Vindhya-Hills gelegen, wo die drei Districte Behar, Mongheer und Ramgurh zusammenstossen. (Provinz Bengalen, Calcutta Presidency,) Das am meisten westlich gelegene Lager ist 37 Miles in südöstlicher Richtung von Gya; das am meisten östliche etwa 60 Miles von hier entfernt im Bezirke Mongheer; dieser ganze Bezirk von 60 Miles ist mehr weniger reich an diesem Mineral. Die durchschnittliche Entfernung der Lagerstátten vom Ganges ist an 60 Miles. Besonders sind nur jene im District Behar gelegenen Lager- stätten im Betriebe (1852). Rajowli, ein kleines Dorf im Bezirk Behar, ist der grosse Markt für dieses Mineral und der Platz, woher es nach allen den grossen Märkten am Ganges verführt wird. Dieses Dorf ist an dem linken Ufer des Dhunarjeh Nalläh gelegen, welcher Fluss -sich mit dem Tillyá Nalläh 4 Meilen südlich von Rujowli ver- einigt, und von den südlichen Hügeln in tiefen bewaldeten Thälern fliesst und die „Mica Mines“ vollständig durchschneidet. Die Bette dieser Flüsse, die Thäler und in der That die Oberfläche der ganzen Umgegend funkeln von dem glänzenden Mineral. 218 Wenn wir Rajowli verlassen und 4 Miles in östlicher Richtung vorschreiten, so treten wir in ein tiefes, bewaldetes Thal, gelegen zwischen und umgeben von quarzigen Hügeln; dureh dieses Thal fliesst in der Regenzeit (Rain-season) ein Bergbach mit grosser Heftigkeit, grosse Mengen Glimmer mit sich führend. Nach- dem man den Lauf des Bergbaches etwa 1 Mile hinaufgestiegen war, endet das Thal in einem Amfitheater von, mit niedrigem Jungle (Buschwerk) bedeckten Hügeln; der Erdboden ist bedeckt mit einem rauhen, trockenen Kiese, bestehend aus Quarz, Schörlschiefer, aufgelöstem und silberigem Glimmer, wodurch man gewaltige, nackte Felsmassen von Quarz und Gneiss hervorragen sieht. Der letztere ist granatführend; in deh Betten der Bäche können grosse Mengen von Granaten gesammelt werden, die aber ihrer sehr ge- ringen Grösse wegen von keinem Nutzen sind. (Ich habe selbe zahlreich gesehen — sie sind höchstens von Stecknadelkopfgrösse, lichtkarmin gefärbt, durchscheinend.) Der Glimmer nun kommt vor in amorphen Massen von einigen Zoll im Quadrat, bis 4 Fuss in Länge, eingebettet in einem unzu- sammenhängenden Boden, der aus Schörl uud zerkleinertem; silberigem Glimmer besteht; die ganze Masse füllt ausgedehnte Zwischenräume zwischen grossenundweit getrennten Quarz- Massen aus. Aus dem bis jetzt mitgetheilten folgt also, das der Glimmer im Bezirke Behar vornehmlich im Gneissgebirge eingebettet ist, da jadie Quarzmassen, zwischen denen er unmittelbar vorkommt, diesem Gebirge ebenfalls angehören; dieselbe Lagerstätte wird sich auch für die anderen Vorkommen ergeben, die ich später besprechen werde, s Gewonnen wird der Glimmer durch Gruben, die aber nie über 40 Fuss Tiefe erreichen, und wird zur Oberfläche befördert, wo er als- bald sortiert wird; der sog. gute Glimmer kommt an in rauhen Massen von beiláufig 1 Fuss 6 Zoll Länge, 6 Zoll (und darüber) Breite und 5 Zoll Dicke*) — (je schwerer das Mineral und je voll- kommener die Lichtreflektion, desto werthvoller ist es) — während das andere (die kleineren und weicheren Stücke) den sog. schlechten Glimmer bildet. *) Die schon bestehenden Messungen musste ich im englischen Maass anführen ; meine eigenen sind nach dem Metermaas gemacht worden. ar 219 Die Gruben werden gewöhnlich nur während Januar, Februar und März betrieben; während diesen 3 Monaten werden an 20,000.000 durchsichtige Platten Glimmers von beiläufig 9 Zoll im Quadrat ge- wonnen; doch kann man auch grössere, ja viel grössere Platten ge- winnen, die jedoch bestellt werden müssen. In dem Museum der hiesigen „Geological Survey office“ befindet sich natürlich dieses Mineral von Behar reichlich vertreten, und zwar in ziemlich grossen Scheiben; ich selbst besitze eine Scheibe von 23 Cm. und 26 Cm. Längen- und Breitendimensionen, und 4 Mm. dick. Es lassen sich unmessbar dünne, vollkommen elastische Blättchen davon ablösen, die vollkommen durchsichtig sind; nur haben sie meist einen Stich ins bräunliche (was die Hauptfarbe des Minerals ist); doch sind auch fast farblose Platten. Die Durchsichtigkeit erhält sich ziemlich lange; bis 6—8 Mm. Dicke ist sie vollkommen; natürlich hat die Farbe des Minerals auf die des Lichtes und der beschauten Gegenstände eine Einwirkung und erscheinen selbe folgend gefärbt: Betrachtet durch die Scheibe 3 Mm. dick erschien das Himmel- blau, graublau, mit sanftem Stich in Lilla; die weissen Wolken erschienen leicht bräunlich-karminröthlich; das Grüne der Bäume ebenfalls grün, aber gedämpft und die von der Sonne beleuchtete Fläche -mit einem Anfluge von bräunlich-röthlich; die braunen Zweige und Äste hell bräunlich-roth; auf die Sonne selbst war diese Scheibe von keiner besonderen Wirkung; das Licht wurde nur wenig gedämpft. Eine Scheibe von 6 Mm. (resp. 2 von je 3 Mm. Dicke com- binirt) Dicke zeigte das Blau des Himmels violettroth; die weissen Wolken erschienen feurig ziegelrothin’szinnober- roth; das Grüne der Bäume bedeutend gedämpft, und die Sonne erschien als feurige, orangerothe Scheibe. Was die Bestimmung der Species anbelangt, so ist dieser, in Rede stehende, grosstafelige Glimmer als Kaliglimmer (Muskowit) zu bezeichnen. Wie ich schon früher erwähnt, kommt er nur in un- regelmässigen Klumpen in dem früher erwähnten Muttergestein vor; von Krystallen ist mir bis jetzt nichts bekannt geworden; doch ist vorauszusetzen, dass selbe vorkommen dürften und bei einiger Aufmerksamkeit gewiss auch gefunden werden. Ebenso kenne ich von Behar keine anderen Arten von Glimmer, über die ich von der anderen Lokalität sprechen will. 17 220 b) Dagegen berichtet H. Capt. Sherwill noch úber ein anderes Mineral, das mit dem Glimmer in Behar zu- sammenkommt, nämlich über Schörlschiefer und Schörl. Ein schöner Schörlschiefer, bestehend aus Schörlkrystallen von ausserordentlicher Zartheit, eingebettet in Glimmer, ebenso wie grössere Krystalle von rabenschwarzem Schörl, in der Grösse und Dicke eines Fingers bis zu der eines Mannsarmes, ein- gelagert in glänzenden, glasartigen Quarz, werden in Menge gefunden; diess, mit den schon früher erwähnten, ist die Natur .der Minerale in der unmittelbaren Nachbarschaft der Glimmergruben, die immer auf niedrigen Hügeln geöffnet werden. c) DieReihe der in diesen Behar-Gruben erwähnten Gebirgsarten und Minerale ergiebt sich also folgendermassen: .„Gneiss mit „Granaten; . Quarzfels mit . rabenschwarzem Schörl; .Schörlschiefer mit S chórl-Krystallen, 6. Muskowit (Kaliglimmer), das eigentlich zu gewinnende Mineral. O D09 DOE d) Vorkommen im „Ramgurh-District“ bei Nazareehagh. 1. Glimmer. @. Muskowit (Kaliglimmer). Gerade m südlicher Richtung von den früher erwähnten, älteren Glimmergruben wurde neuerer Zeit ein anderes Vorkommen aufgeschlossen, das besonders in mineralogischer Hinsicht sehr inter- essant ist; es ist dies nämlich in dem südlicher gelegenen Districte Ramgurh in der Umgegend des Ortes Hazareebagh. Dieses Vorkommens ist meines Wissens noch nirgend Erwähnung gethan und mithin auch nicht der daselbst vorgekommenen Minerale und Gebirgsarten. Die Umgegend von Hazareebagh (der Ort unter dem 24° N.- Breite und 85° 10° Ö. Länge) ist in nord-westlicher Richtung von Calcutta das nächste Hügelland von 2000° Erhebung über dem Meere; östlich davon der Ort Parassnath, 4470“ über dem Meere; das nächste Sanatarium Calcuttas; während der Regenzeit wird es auch vielfach besucht. rc 221 Ich habe zwar auch diesen Ort noch nicht selbst besucht, aber unser Museum hat hinreichendes Material von hier, das jetzt schon die Veröffentlichung lohnte. Nächstes Jahr will ich dann hier auf einen Monat meinen. Aufenthalt nehmen. Die Fundorte liegen nun nördlich von Hazareebagh. (Siehe beigegebene Kartenskizze A.) í Die vorherrschenden Gesteine, als Gebirosgesteine, sind Granit und Gneiss mit den verschiedenartigsten Übergängen. Der Glimmer lagert hier N. von Hazareebagh im Granit, | Er zeigt dieselben Verhältnisse, wie jener von Behar; es ist echter Kaliglimmer (Muscowit); die Scheiben sind sehr gross (1 Fuss Flächenraum messende sind ganz gewöhnlich). Die Farbe ist dieselbe, wie die des von Behar, nämlich meist eine leicht bräunliche. Die Durchsichtigkeit ist ebenso vollkommen und die Einwirkung der Scheiben auf das Licht und die beschauten Gegen- stände ist dieselbe; auch ist die Spaltbarkeit nach den Flächen eine überaus vollkommene und lassen sich unmessbar dünne Blättchen ab- lösen, die dann vollkommen elastisch sind. Natürlich lagert auch hier der Glimmer in einer aus Glimmer- bruchstücken bestehenden losen Masse, die im Granit eingebettet ist. Die Gewinnung geschieht auf dieselbe Art, und konnte ich auch © hier nieht Andeutungen von Krystallen wahrnehmen. Die Benützung dieses Glimmers, sowie des von Behar ist natürlich eine sehr mannigfaltige, worüber ich zu Ende erwähnen werde — nur so viel willich hier sagen, dass er dem Russischen nicht nachsteht. Viel interessanter sind folgende zwei Arten: B) Lithionglimmer — Lepidolith. Sehr häufig kommt nördlich von Hazareebagh ein Mineral resp. Gesteinsvarietät vor, die mich auf den ersten Anblick an die Lepidolite von Rožna in Mähren erinnerte — ich zweifelte keinen Moment daran, sie als Lepidolith zu erklären, als was sie übrigens auch von dem Sammler auf den Etiquetten bezeichnet waren. Sie wurden 1873 von Piheera N. von Hazareebagh gebracht. Ich that jedoch die Bestimmung an Stücken, die ich unter den Doubletten antraf, und die keine Bezeichnung enthielten, sondern für die nur auf einer gemeinschaftlichen Etiquette der Fundort V č 222 angegeben war — erst darauf hin sah ich in der Hauptsammlung nach und fand dieselben Stücke als Lepidolith angeführt. Ohne jede weitere Untersuchung hätte ich das Gestein als Lepidolith hinstellen können, jedoch um mich vollständig zu über- zeugen, stellte ich einige Untersuchungen an. Der Lithionglimmer von Hazareebagh kommt in jener körnigschuppigen, ziemlich dichten Varietät vor, welche ins- besondere den Namen Lepidolith führt, unter welcher Gestalt er auch besonders von Rožna in Mähren bekannt ist. Die meisten Individuen sind nur sehr kleine Glimmerschüppchen die in regelloser Anordnung unter einander verknüpft sind. Doch liegen hie und da auch kurze prismatische Säulchen aus- geschieden, die im Allgemeinen vierseitig zu sein scheinen. Der Basis nach sind sie in Blättchen spaltbar, die Seiten sind quergestreift. Die Blättchen sind vollständig durchsichtig bis 1 Mm. Dicke. Die Farbe des Minerales ist pfirsichblütenroth und zwar bleibt sie in der entsprechenden Nuance bis zum dünnesten Blättchen erhalten; natürlich sind die dickeren Partien viel dunkler, und zwar noch so, dass die Säulchen gegen die Basis gesehen, heller erscheinen, während gegen die Seiten gesehen, sie viel dunkler, ja leicht ins Violette spielend, aussehen. Diese Färbung unseres Minerales ist vollständig dieselbe, wie bei dem Lepidolith von Rožna in Mähren, wie ich mich noch sehr gut auf ihn erinnere, der auch wegen dieser Färbung wohl Lilalith genannt wurde. (Quenstedt. Min. p. 241.) Um nun noch vollständig sicher zu sein, habe ich die grösseren Schüppchen abgelöst und vor dem Löthrohre untersucht ; die Schüpp- chen quollen auf, und färbten die Verbrennungsflamme schön roth. Was noch die weiteren Verhältnisse anbelangt, so kommt dieser Lepidolith bei Hazareebagh in direkter Berührung mit sehr blassem Rosenquarz vor. Ich besitze ein Stück von Lepidolith, wo die eine Fläche schöner glasartiger, sehr blasser Rosenquarz ist, in den sich allmälig - Lithionglimmerschüppchen einlagern (daher an dieser Stelle ein Gemenge von Quarz und Glimmer darstellen und so immerhin als Greisen bezeichnet werden könn- ten), bis die andere Hälfte vollständig reiner Lepidolith wird. 223 Dieses Vorkommen von Lithionglimmer bei Nazaree- bagh (resp. Piheera) ist meines Wissens in der Literatur noch nicht angeführt. v) Mica plumosa (Feder:Glimmer). (Fig. 1.| + Ich denke nicht, dass diess eine eigenthümliche Glimmerspecies darstellen soll — was jedoch immerhin möglich ist — doch soll durch diesen Namen vornemlich nur die „ganz eigenthümliche An- ordnung“ der Glimmerblättchen bezeichnet werden, die vollständig diese Bezeichnung bedingt. I u N en) N A : 2 živ A on AN VÁ Al 0 V RANG AVAVZAVÁVÁVÁV VÁ V GEN NÍ an | N W i h | Z VA V U j V VÁ V AN V NNN In VY A N K l | s AV | 4 = SIR = en < ZZ | KS7NNN n VM FE A at N l N pc 1 AN RN Die einzelnen Glimmerblättchen sind sehr schmal und dünn und dafür verhältnissmässig lang, etwa 03 Mm. breit und 1 Cm. lang. til Der Glimmer selbst ist von blass grünlichbräunlicher Farbe, starkem glitzerndem Perlmutterglanz, und durchsichtig. Die Durchsichtigkeit konnte ich nur durch Auflegen auf einen, auf einem weissen Blatt Papier angebrachten schwarzen Strich messen, da die Blättchen für das Durchsehen mit dem Auge zu klein waren, 224 Das Hauptmerkmal ist nun die Anordnung dieser Blättchen ich könnte eher sagen Glimmernadeln; sie sind nämlich in neben einander liegenden parallelen oder divergierenden Reihen an einer Mittellinie divergirend angeordnet, und zwar ganz regelmässig der ganzen Länge einer Reihe nach; dadurch hat immer eine solche Reihe mit der Mittellinie und den von hier nach aussen divergierend abgehenden feinen Blättchen ganz wohl das Aussehen des mit dem Bart versehenen Theiles einer Feder, woher denn obige Bezeichnung hergenommen ist, Wenn es nun auch nicht eine eigene Species von Climmer ist — denn ich halte die Glimmerblättchen nur für Kali- glimmer— so ist doch die Anordnung derselben in oben beschriebener Weise eine so eigenthümliche, zu- gleich aber eine so konstante, dass dieses Auftreten immerhin als eigene Varietät bezeichnet werden kann. Ich glaubte es noch besser zu versinnlichen, wenn ich eine Zeichnung gebe. (Fig. I. ist ein Stück abgebildet). Was die Lagerung anbelangt, so scheint dieser Federglim- mer in feldspathreichem Granit eingelagert zu sein, der viel an Schriftgranit erinnert; denn an dem einen Exem- plare, das ich vor mir habe, sind Feldspathstücke erhalten, die nach Art des Schriftgranites von stängligen Quarz- stücken durchzogen sind ; diess wäre übrigens gar nichts auffallendes, da hier bei Hazareebagh auch reiner schöner Schriftgranit vorkommt, den ich später erwähnen werde. Vorkommen des Federglimmers: Nord von Hazaree- bagh. Fig. 1. Ein Stück in natürlicher Grösse, Fig. 1. a Eine Glimmerreihe etwas vergrössert. 2. Andere Minerale in diesem Districte. a) Turmalin (grün). Es ist vielleicht nicht ohne Interesse, dass der Lithion- glimmer (Lepidolith) gerade wie bei Rožna in Mähren und an anderen Orten, so auch hier N. von Hazareebagh von Turma- lin begleitet ist, und zwar von grünem Turmalin, wie es auch an jenen Orten der Fall ist. An derselben Fundstelle, wo auch der Lepidolith zu finden ist, kommt ein eigenthümliches Gestein vor, ein conglomeratartiger 225 Granit vorherrschend, aus bis !/, Quadr.-Zoll grossen, silberglänzenden Glimmerschuppen und Blättchen, derbem, weissem, durchscheinendem Quarz bestehend, dem etwas derber, verwitterter Feldspath beige- mengt ist; in diesem Gestein nun, aber immer im Glimmer ein- gelagert oder ihn durchsetzend, kommen verschieden : lange und verschieden dicke Turmalinkrystalle vor; in den drei Stücken, die ich vor mir habe, sind die grössten Krystalle 45 Cm. lang und bis 8 Mm. dick; alle gestreift, langsäulenförmig nach der gewöhnlichen Formel: oo P2. = Äh Das interessanteste nun ist die Farbe; diese ist sehr schön meergrün; mehr ins Bläuliche spielend, namentlich im Kem; in der Farbe erinnert er an Aquamarin (Beryll). Man könnte dieses Gestein immerhin als eine Art Pegmatit Naumann’s oder als Turmalingranit bezeichnen, doch führte ich ihn hauptsächlich wegen des Turmalines an. + B. Schörl. Wie im Districte Behar kommt auch hier bei Hazareebagh schwarzer Turmalin oder Schörl vor; er ist zwar unmittel- bar in Quarz eingebettet, aber dieses Ganze kommt ausserdem noch mit Glimmer vor — Feldspath habe ich dabei nicht wahrgenommen ; es ist wohl dasselbe oder ein ähnliches Vorkommen, wie jenes von Cpt. Sherwell aus dem Behardistricte beschriebene und Schörlschiefer bezeichnete; doch ist es streng genommen nicht Schörlschiefer (Turmalinfels), da diesem der Glimmer fehlen soll, während er in unserem Falle reichlich vorhanden ist. Der Quarz ist glasartig, fast wasserhell, der Turmalin, (Schörl) darin von pechschwarzer Farbe, meist nur in grösse- ren oder kleineren Körnern. Der anhaftende Glimmer ist Muscowit. Vorkommen: N. Ha- zareebagh. v. Kosenquarz. Ich erwähnte schon des Rosenquarzes als anhaftendes Mineral an einem meiner Stücke von Lepidolith. Er kommt nun auch in grossen, reinen Stücken für sich ausgeschieden vor. Er ist hellrosenfarbig, durchscheinend, glasglin- zend, derb. 226 d. Feldspath. Ausser als Bestandtheil von Granit und Gneiss, kommt Feldspath (Orthoklas) auch fůr sich in mehr weniger grossen krystallinischen Stücken im Granit N. v. Hazareebagh ausge- schieden vor. Er ist von röthlich-gelblich-weisser Farbe, — an den Verwitterungsflächen gelblich bräunlich. e. Kalkspath. Als grosskörniges, deutlich krystallinisches Gestein, von weisser Farbe, im Gneiss N. von Hazareebagh. Ueber die Lagerung und das Verhältniss dieser Minerale zu einander werde ich wohl Gelegenheit haben zu berichten, bis ich diese Gegend besucht haben werde. Für jetzt reicht die Bekannt- machung der Minarale allein hin. 3. Gebirgsarten von grösserer Wichtigkeit aus diesem © Districte. Ausser Granit und Gneiss, die natůrlich bei genauer Auf- merksamkeit auch gewisse Verschiedenheiten und Varietáten zeigen werden, und von denen ich vom letzteren nur eine Art mit rothem Feldspath (Gneissit) und eine durch starke Glimmerent- wickelung in Glimmerschiefer übergehende, aber mit stark vorwaltendem Quarzgehalt versehene Varietät erwähne, will ich nur zwei der interessanteren Gebirgsarten anführen. a. Schriftgranit (Pegmatit Hauys) [Fig. Il.) Unser Gestein ist der typische Schriftgranit oder Peg- matit von Hauy (während Naumanns Pegmatit etwas ganz anderes ist). Schöner, röthlich-weisser Orthoklas, ist etwas schief gegen die Spaltfláche von stängligen, langen Quarzindividuen durch- zogen. Der Orthoklas ist fest und rein; der Glimmer fast gar nicht vorhanden; nur hie und da, meist in der Nähe der Quarzsten- geln einzelne Schüppchen eines wachsgelblichen, durchsich- tigen Glimmers. Die Quarzindividuen bestehen aus glasartigem farb- losem Quarz, der. jedoch in dem Muttergestein etwas gräulich erscheint. Sie sind so lang als die einzelnen Feldspathstücke, in- dem sie dieselben der ganzen Ausdehnung nach durchsetzen. 297 \ An einzelnen sieht man deutlich Krystallisationsbildung und zwar jene langgezogenen, verzerrten Prismen mit Pyramide, die der ganzen Länge nach an den Seiten gestreift sind, Andi wie sie. bei Quarz so häufig zu beobachten: sind. Manche der Individuen sind deutlich hohl, d. h. röhrenförmig, wie man es am Durchschnitt sehr wohl sieht; als Ausfüllung ent- halten sie ebenfalls Feldspath, der etwas verwittert erscheint. Schief und senkrecht auf ihre Länge gebrochen geben sie auf dem Muttergestein deutlich jene Zeichnungen zur Wahrnehmung, die in gewissser Hinsicht Schriftzeichen ähnlich sind, wornach denn das ganze Gestein seinen Namen erhielt. Ich gebe zur Beglaubigung und näheren Veranschaulichung eine Zeichnung von dem Querbruche des Exemplares mit den Zeichen. — (Fig. Il) Fig. II. / í 7 / Ein Stück auf den Bruch gesehen. 2a und 2% zwei hohle Individuen von einer anderen Fläche. 2 c ein verzerrtes Krystallindividuum. 228 B) Greisen. Ein zweites, ebenso interessantes Gebirgsgestein, ist dadurch ausgezeichnet, dass es nur Glimmer und Quarz enthält; keinen Feldspath; diese beiden Gemengminerale sind aber nach Art der granitischen Zusammensetzung nicht schichtweise, sondern krystallinisch körnig mit einander gemengt; es ist also so zu sagen ein Granit ohne Feldspath, also ein feldspathfreies Ge- stein, das in dieser Zusammensetzung als Greisen bezeichnet wird. In unserem Gesteine halten sich Glimmer und Quarz so ziemlich das Gleichgewicht; der Quarz ist weiss, undurchsichtig; der Glimmer in kleinen Schuppchen, grau, erscheint aber in der Masse etwas dunkler. Es erinnert auf den ersten Anblick in gewisser Hinsicht an Granit, unterscheidet sich aber sofort durch den Mangel an Feld- spath. Auch in dem hiesigen Greisen kommt Zinnerz (Kassiterit) aber nur vereinzelt vor; meist sind es nur unregelmässige, leicht zerbre- chende Körner, die sich nur durch ihre Farbe und durch ihren Glanz in dem Gestein erkennen lassen. Krystalle konnte ich bis jetzt nicht beobachten. Auch im Lepidolith kommen hie und da Zinnerzkörner vor. Vorkommen mit den übrigen N. von Hazareebagh. e) Die Reihe der in dem Ramgurh-Districte N. von Hazareebagh mit dem Glimmer vorgekommenen und hier beschriebenen Gesteine und Minerale ergiebt sich folgendermassen: 1. Granit 2. Gneiss 3. Muscowit (Kaliglimmer), das hauptsächlich nutzbare Mi- neral, das gewonnen wird. 4. Lithionglimmer-Lepidolith (Lilalith ?) 5. Mica plumosa Federglimmer. 6. Turmalin, grün. Turmalin, schwarz — Schörl. - 7. Rosenquarz, derb. 9. Feldspath — Orthoklas. 9. Kalkspath, krystallinisch. 10. Schriftgranit-(Pegmatit v. Hauy.) 11. Greisen. als Muttergesteine. 229 12. Jenes Gestein, in welchem der grüne Turmalin vorkommt, und das vielleicht eine Art des Naumann’schen Pegma- tites ist. 13. Jenes Gestein, in welchem der Schörl vorkommt und das wohl Schörlschiefer genannt werden könnte, aber noch Glimmer enthält. In der Umgegend, Nord von Hazareebagh liessen sich also 13 verschiedene Arten von Mineralen und Gebirgsgesteinen unter- scheiden, während bei Behar nur 6 herausgefunden werden konnten ; doch ist mit allem Recht zu erwarten, dass bei näherer Untersuchung sich viel mehr Varietäten, namentlich von Granit und Gneiss werden erkennen lassen; ebenso erwarte ich Glimmerschiefer. Als interessante Aufgabe bleibt dann noch zu ermitteln, wie sich die einzelnen Minerale und die geringer ausgedehnten Ge- birgsgesteine zu dem Muttergesteine so wie zu einander verhalten, welche Verbreitung sie haben u. s. w. f) Eine Übersicht der in meinem Berichte aus den beiden Bezirken Behar und Mongheer angeführten Minerale und Gebirgsgesteine ergiebt folgendes Resultat: A. Minerale. Distr. I. Classe: Metalloxyde. 2. Ordnung : Säuren. 2. Gruppe: Wasserfreie Säuren. £+Roserguatz .... ee — — Ill. Glasse: Halolde, 2. Ordnung: Wasserfreie Haloide. £) Carbonate. 2. Kalkspath Jamuodzov Lrýjné, ach. .aycH.. allen -+ V. Glasse: Geolithe. | 2. Ordnung: Wasserfreie Geolithe. | b) Alcali- Thon-Silicate. | STREBEN svá ee ach na a ki + W . l Hazaree- Name der Gruppe und Art Behar- bagh District | Ramgurh- 230 Hazaree- Name der Gruppe und Art Dear, js i E Mr 17 VI. Classe: Amfoterolithe. | 1. Ordnung: Wasserfreie Amfoterolithe. 4. Turmalin, grün . 2... 220. I. nal Zr Turmalin, schwarz, Schörl. ...».... I + + 5: Granat (im Gneiss) < „44.1.40 — 6. Kaliglimmer (Museowit) .... ..... m k 7. Mica plumosa (Federglimmer) . . . . . (M ré (Neue Varietát.) | LA Pie. 1. 8. Lithionglimmer (Lepidolith) . . .. . | = + 8 | 8 B. Gebirgsarten. | Hazaree- Behar- bagh ame der Gruppe 6 Name der Gruppe und Ai | District Zei | Distr. A. RE Ořikoidasjsttšo | 1. Granit (eigentlicher) . : nb: a n va 2, S rifteranit (Pegmatit v. n. k I) | Mit Fig, 2. 3.? Pegmatit Naumanns; vielleicht jenes‘) Gestein, worin die grünen Turmaline vor- | . | REN Mohykán .. allen hoit Feldspathfreie Gesteine. | 4. Greisen (typisch, jedoch ohne Zinnerz) | — | — 5. ? Turmalinfels (Schörlschiefer ; vielleicht | jenes Gestein, worin der Schörl vorkommt, | das aber noch Glimmer enthält) ..... -— | - Gemengte krystallinisch schieferige Gesteine. | 6. On Ein N ET dno kásáš (|> L 281 g) Benützung und Verwendung, des Glimmers. Die grossen Platten erster Sorte werden in den grossen Ganges- städten von Nativzeichnern und Malern benützt; von Lampenerzeugern (zu Cylindern ete.); vielfach zur Verfertigung von Spielsachen der verschiedensten Art, die mit den buntesten Farben bemalt werden, für Verzierung der Pankahs (Handpankahs), der Schirme, und zur Erzeugung künstlicher Blumen. Die Glimmer der zweiten und dritten Sorte werden zerstossen und zum Verzieren von Spielsachen, Überziehen der Töpfe, der Innseite der Häuser, zum Streuen auf die Kleider und auf die Turbans bei Festgelegenheiten, wovon der Reflex wie Diamantglitzer aussiebt. Ausserdem vielfach bei den einzelnen Hindufesten. Bei uns würde der Gebrauch besonders bei Lampen und anderen Geräthen sich rentieren, bei denen Glas zu gebrechig ist. II. Andere Vorkommnisse. Im Vorigen hatte ich Gelegenheit über einige Minerale und Gesteine eines nur verhältnissmässig kleinen Bezirkes zu berichten, und doch ist die Reihe eine ziemlich reiche und genug interessante. Indien gerade ist in Bezug auf Mineralienreichtum sehr wenig, unter- sucht, ich meine auf Mineralienreichtum im Sinne eines Geologen (resp. Mineralogen) und nicht im Sinne eines Steinschleifers oder Juveliers; denn der Reichtum Indiens und Ceylons an Edel- steinen ist wohl längst bekannt — doch ausser diesem ist von indischen Mineralen nicht vieles in unserer Litteratur und doch ist der Reichtum ebenso gross. Ich will nur an den ungeheuer ausgedehnten Flächenraum erinnern, den die eruptiven Gesteine (im eigentl. Sinne) einnehmen, (sog. Decantrop), die ungemein reichhaltig Minerale, namentlich aus der Familie der Zeolithe enthalten, von denen insbesonders nur der Poonalith Brooke (den Quenstedt, Mineralog. p. 333 zu Skolezit, Naumann, Elemente der Mineralogie p. 338 als mit Antrimolith identisch zu Mesolith stellt) von Poonah 8. O. von Bombay und Apophyllit ebendaher, in der Litteratur zu finden sind; letzterer bietet namentlich wunderschöne Formen. Doch sind auch die übrigen Zeolithe und andere Minerale vertreten, die ich später ebenfalls anführen will. Weiter will ich für heute noch erinnern an den weiten Flächen- raum, den das Urgebirge im SO. und S. Indiens und im Himalaya 232 einnimmt, wo sich in der That neben vielen Mineralien auch gewiss schöne und interessante Gesteinsvarietäten finden, die auch vielfach als Bausteine und sonst nutzbare Gesteine benützt werden — das Wesentlichste dabei wird wohl auch immer die genauere Fund- ortsangabe sein. Endlich erinnere ich an die zahlreichen Gesteine der verschie- denen Formationen, namentlich der tieferen (der Trias und vielleicht dem Perm zugehörigen), die auch besonders darum interessant sind, dass sie von den Eingebornen zur Erzeugung verschiedener Gefásse und sonstiger Geräthe vielfach benützt werden. — Auch Eisenerze und andere Erze kommen in Indien vor und werden da verhüttet — auch- existieren zu diesem Behufe bei den Eingebornen selbst Schmelzheerde; insbesondere kommt als ganz junges Gebilde sehr verbreitet ein Eisenerz vor, das hier Laterit genannt wird und wohl unserem Limonit verwandt sein dürfte. Ich werde Gelegenheit haben auch an dieser Stelle darüber zu berichten. Für heute will ich nur noch ausschliessend an die Vor- kommen in Behar und Ramgurh einige Minerale aus dem angren- zenden Bezirke Mongheer nur dem Namen nach anführen. 1. Grobkörniger Quarzfels der Luheytan Brüche, woraus Mühl- steine für die Handmühlen der Eingebornen fabriciert werden © — am Südabhang des Hügels Juthootteea. 2. Eisenstein nahe den Dörfern Baboodera und Goormaha — wo er verschmolzen wird. . Hügel Marub: Oben Eisenhaltiger Thon, ähnlich dem Laterit, darunter Asbest, Hornstein, Quarzfels. © 4. Hügel Peerpuhuree: Asbest nahe dem Gipfel, Hornstein, diesen durchdringend, Talk, Chlorit am südlichen Fusse des Hügels. — Ausserdem noch andere Vorkommen, die ich später beschreiben werde. 233 Im Deccan-Trapp erwähne ich besonders (für heute nur dem Namen nach) folgende Species: Apophyllite, Heulandite, Stilbite, Skolezit, Laumonite. Daun Chabasite, Hypostilbite, Thompsonite. Alle von Poonah und Bhore-Ghat bei Bombay. Anhang zu den Mineralen und Gestein von N. Hazareebagh. Als ich bereits meine Notizen über das Glimmervorkommen im District Behar nnd über jenes, nebst accessorischen Mine- ralen von N. Hazareebagh geschrieben hatte, bot sich mir Gelegenheit Herrn Mallet, der diese Sachen selbst von Haza- reebagh mit gebracht und in der Vierteljahrschrift der hiesigen Anstalt beschrieben hatte, über diesen Gegenstand zu sprechen und halte es für nothwendig, meinem vorhergehenden Berichte einige ergänzende Noten anzuschliessen. I. Vorerst habe ich einige Minerale aus dem Gneissterrain zu notieren. 1. Blei-Erz (Galenit) ist spärlich zerstreut hie und da in einem eigenthümlichen, aus Granat und kömigem Pyroxen (Kok- kolith) gemengten Gestein, Nord von Hazareebagh (Nord-Ost von Gulgo-Patru-nodi) vorgekommen. Auch Spiitter von Kupfer und Pyrit kommen mit diesem zugleich vor; ich werde später einmal Gelegenheit haben näher darüber zu berichten. Zinnerz (Kassitterit) kam vor bei dem Dorfe Nurgo, gerade südlich vom Baräbarflusse und beiláufig 3 Meilen von Leda (8 Miles westlich von Karharbari). Es kam vor in etwa 3—4 linsenförmigen Nestern im Gneiss, bestehend aus Gneiss, in welchen Krystalle und Körner von Zinnerz dicht eingelagert waren. 234 Es wurde auch auf Zinn abgebaut, aber bald nahm die Qualität ab, so dass die Gewinnungskosten des Erzes höher waren als die Menge des Erzeugnisses, und so wurden die Gruben wieder aufgegeben. Magneteisen (Magnetit) ist manchmal in kleinen Mengen zerstreut im Gneisse, und sammelt sich in einzelnen Flussbetten an, aber in geringer Ausdehnung. Dieses Gneissterrain nennt Herr Mallet „Meta- morphic“ und gehören also die eben angeführten Minerale diesem an. — II. Als nächstes Glied führt er Gesteine an, die er „Sub- metamorphic* nennt. Doch glaube ich, ist dieser Unterschied weniger wissenschaftlich ; denn die Gesteine, die er zu dieser Abtheilung zieht, als: 1. sog. Mahabar-Quarzite, 2. Glimmerschiefer, einschliessend sandigen und Hornblende- schiefer, 3. Bhiaara-Quarzit, manchmal von Hornblende- und Glimmer- schiefer durchzogen — oder im allgemeinen, Gesteine, der Glimmerschiefer-Gruppe angehörig, sind ebenso Urgebirge, daher ebenso sog. meta- morphische Gesteine, wie Granit und Gneiss, und ge- hören ja gerade Gneiss und Glimmerschiefer zu den „gemengten krystallinisch schieferigen Gesteinen“ (Zirkel) oder zu den sog. „metamorphischen od. krystallinischen Schieferge- steinen“ (Cotta). | Ich will daher diese Gesteine nur als Glimmerschiefer angeführt haben, und gehören die Quarzite und Hornblende- schiefer diesem Terrain an. Ein Durchschnitt von Nord nach Süd (vom Ganges über Behar) giebt beiläufig folgendes Bild und zeigt den Wechsel der Gesteine: a) Ganges-Alluvium von Behar, b) Gneiss, c) schmaler Streif von Glimmerschiefer, d) Quarzite — einzelne sind hart, feinkörnig — andere grob- körnig, glimmerig, e) Hornblendefels und Schiefer, mit Glimmerschiefer, mit Quarzitlagern, f) Quarzit ähnlich e), M ké 235 9) Hornblendefels mit Schiefer mit PLK E erodéh ähn- lich d), h) Quarzit ähnlich c), i) Ein sehr dicker Streif Hornblendefels und Schiefer. 5) Breiter‘ Streifen schieferigen, glimmerigen Quarzites. k) Glimmerschiefer, übergehend an einzelnen Stellen in san: digen Schiefer und dann in glimmerigen Quarzschiefer. — Lánges des südlichen Abhangs der Hügel: ist der Glimmerschiefer voll von Granaten und Andalusit, besonders letzterer sehr häufig. !) Alluvium im Sobree Thale. Es sind also von Gesteinen: Gneiss (schon früher erörtert), Glimmerschiefer mit Quarziten und Hornblendeschiefer, von Mineralen: Granat und Andalusit im Glim- merschiefer. UI. Pegmatit-Granit. Diese Benennung fasst H. Mallet im, Sinne. Naumann’s auf, nämlich cin Gestein aus Quarz, Feld- spath, Silberglimmer mit Turmalin (grün und schwarz). , — Dieses Gestein habe ich in meinem. vorhergehenden Berichte auch | schon erwähnt und auch als Pegmatite im Sinne Nau- manns hingestellt, während ich auch noch einen zweiten Pegmatit im Sinne Hauy’s, oder den echten Schriftgranit beschrieben habe, den Herr Mollet nicht erwähnt, und der doch so charakte- ristisch ist. Ich gab auch schon an, dass in diesem, aus Glimmer, Quarz, Feldspath und Turmalin bestehenden Conglomerat (wie ich es auch nannte) die Glimmergruben eingelagert sind. Dieser Pegmatit durchzieht nämlich in Adern, Nestern und grösseren Massen die früher erwähnten Urgebirgsgesteine, Gneiss und Glimmerschiefer. In diesem liegt dann der grossplattige Glimmer und alle die accessorischen Minerale und Gesteine, die ich schon im Vorhergehenden angegeben habe; noch einige werde ich hierzu anführen und sie nach den Muttergesteinen, in, die sie eingelagert sind, ordnen. _ Den Quarz dieses Gemenges habe ich schon beschrieben. Der Feldspath ist meist Orthoklas. Turmalin (schwarz) oft in schr grossen Krystallen, die Krystallform, wo zu beobachten, die gewöhnliche Form. 18 236 Die sog. Mica plumosa lagert auch in diesem „Pegmatit“ Die Eigenschaften des Glimmers und dieGewinnungs- art, sowie die Art der Verwendung habe ich schon besprochen. — Nur betrefis der Grösse der Platten (und ihre Benennung) so wie dem Preis an Ort und Stelle entnehme ich H. Mallet noch folgendes. Meist werden 6 Sorten unterschieden und folgends benannt: 1. Saujhla (kleinste). 2. Maujhla. 3. Rasi. 4. Karra. 5. Urtha. nd 6. Admalla. Davon sind die Dimensionen folgende: SADA „45 an, fake K 5“ J.X 4“ br. (anderorts 4“ 1. x 3“ br.) BRATR rys č Echter. 1164. DAB. R 5° 1X 4“ br.) Bam. ah D1 Hr a 6” X Karıma: „2. Jebel Spymadýcu je S 90 br. 84 1.X 6“ br.) Die grössten, die HH Mallet böökiachtäte: waren 19% X 14“ und 20” X 17”. - -Die kleineren Sorten sind ziemlich billig ; die grösseren steigen aber ziemlich rasch im Preise, es kommt eine sogenannte Ladung (load), gleich 46 74 (a 32 Loth) von der 1. Sorte auf 6 Annas = 36 kr. DD 3 ak A == 60 kr. a en : L Z 86 kr. ho EA $ 1 R.8 "41050 KB kL)BLO:7 „ "býs19:Rp/ 2124. 6. n 12018 Rp) 4 Ego Die óch srösseren sind dann noch viel theurer, und tragen Platten von 18“ Durchmesser per Load (46 4) beiläufig 30 Rp. (30 fl.) ein. Accessorische Minerale. Lepidolith. Diesen habe ich hinlänglich beschrieben. Er ist wohl eines der wichtigeren und sehr interessanten Minerale — in der deutschen Literatur noch nicht angeführt. Zu meinem Versuche mit dem Löthrohre führe ich noch eine, an der hiesigen ‘Anstalt ausgeführte Analyse an, welche zeigt dass unser Lithionglimmer zu den eisenfreien gehört 237 Die Analyse ergab: | Billicia . PRUNDEWT, . . 503%, | Thone reinem. |, 31:63 EUR RA JR po Tr Jev: sj uf o SD ZTE Re PP N a 1:40 PE opia Kostas E) aaa, tele 5:80 Blur ci... : 5:00 Verbrennungsverlust 423 10216 | Die Analyse ergab also alle nothwendigen Elemente. Zinnerz (Kassitterit). Ebenso wie dem Greisen, der mit dem Lepidolith (Lithionglimmer) zugleich vorkommt, sind auch diesem kleine schwarze Zinnerzkörner und Kryställchen eingestreut ; dieses habe ich in meinem vorhergehenden Aufsatze ' nicht erwähnt. | G rüner Turmalin. Dieser zeigt manchmal des Vorhalten, dass er im Kerne ins Blaue übergeht. Beryll. Kleine Krystalle gelben Berylls sind häufig in einer dicken Ader südlich von dem „Mahaber Hill“ vorgekommen. | © Granat, meist nur Körner, an einzelnen Stellen; einzelne zeigten Kıystallllächen, die wohl Granatoeder sind. Galenit ist sehr spärlich zerstreut in einer Granitader, die - den Kalkstein und die mitvorkommenden Lager bei Patru-Nadi durchsetzt, aufgetreten. s Hiermit habe ich alles Nothwendige, was die Aufzählung von früher von mir nicht erwähnten Mineralien und ihren Lagerstätten, sowie die Ergänzung zu den früher beschriebenen betraf, nachge- tragen ; natürlich wären bei eingehenderem Studium wohl noch manche andere interessante Beobachtungen zu machen, die ich jedoch jetzt, hauptsächlich mit Paläontologie beschäftigt, nicht unternehmen kann, Doch ist wohl für den Anfang genug damit gethan, sie so dargestellt zu haben. Des Greisen, echten Schriftgranites und reinen Feld- spathes hatte N. Mallet nicht Erwähnung gethan — diese 3 Arten gehören wohl auch dem sogenannten Pegmatitterrain an. Nun will ich zum Schlusse noch die Grundgebirgsge- steine (als Lagerstätten) mit ihren Varietäten! und Mineralen, die sie einschliessen, in einer Tabelle zusammenstellen: 18* 238 | "stätt Vorkommende Vorkommende oky Jehlan | Gesteinsvarietäten Minerale Gemenste, krystallinisch | schieferige Gesteine. | | JI | | 577 | Galenit in einem Ge- i — I Kupfer menge aus Granit I. Gneiss en | Pyrit und Coceolith. enthaltend : gu | Kassitterit - | Magnetit I Glimmerschiefer Quarzite „E Gral a Hornblendeschiefer | Tanab che Hornblendefels | Andalusit Onarzhaltige Orthoklas- gesteine. | Muskowit (Kaliglinner) Lithionglimmer | Mica plumosa I. Pegmatit Nau- 0 Turmalin (grün) ER, Schriftgranit Tr AS enthaltend: vět (mit Kassit- | Rosenguara Z en a Ne | Feldspath Durchsetzt beide || Lepidolith (als Fels- | 7 2 vorige: t) [mit Zinnerz] © Kae ; ar v ar ; Gmeis u. Glimmer- || aj; ı Kassitterit in Lepi- schiefer ; dolith u. Gneisen) | Beryl | Granat | | Galenit. U mm nn ———— Diese hier gegebene Tabelle zeigt das Verhältniss der Lager- stätten, der Gesteinsvarietäten und Minerale zu einander, vermehrt in einigem die vorhergehende Aufzählung und repräsentiert das Vorkommen zwischen Behar und Hazaribägh. Calcutta 29. Oktober 1875. 259 Ordentliche Sitzung am 1. Dezember 1875. Präsidium: Jireček. Nach Vorlesung und Genehmigung des Protokolles der letzten Sitzung und des Geschäftsberichtes wurde vorgelegt der Text im Manuseript von Prof. Dr. Kalousek, welcher als Erläuterung ‚der historischen Karte von Böhmen dienen soil. Hierauf berichtete der General-Sekretär namens des Bibliotheks-Comités, und stellte zum. Be- hufe einer ordnungsgemässen Gebahrung mit der Bibliothek eine Reihe von Anträgen, welche sich auf möglichste Hereinbringung der bei der Revision der Bibliothek gefundenen Defecte, sowie auf Einhaltung be- stimmter Vorschriften beim Ausleihen der Bücher bezogen. Diese Anträge wurden nach eingehender Debatte angenommen und befindet sich der auf das Ausleihen der Bücher bezugnehmende Theil am Schlusse dieses Heftes. Endlich berichtete der General-Sekretär im Namen des im Sommer niedergesetzten hydrographischen Comité, über die Antwort, welche der kais. Akademie der Wissenschaften in Wien auf ihre Einladung zur Anstellung von Pegelbeobachtungen zu geben sei, welcher Antrag ebenfalls angenommen wurde. Sezení třídy pro filosofii, dejepis a filologii dne 6. prosince 1875. Předseda: Tomek. Dr. Čupr přednášel o spise staroindickem Bhagavad-Sita (úvod, překlady a výklady). - - Sitzung der mathematisch-naturwissenschaftlichen Úlasse am 29. Dezember 1875. Vorsitz: Krejčí. Assistent Anton Stecker hielt folgenden Vortrag: „Über eine neue Arachnidengaltung aus der Abtheilung der Arthrogastren.“ Auf einer entomologischen Excursion, welche ich vor einer Zeit, um Scheerenspinnen zu sammeln, in das böhmische Riesengebirge unternommen hatte, habe ich in dem sog. Riesengrunde, ungefähr eine Stunde nördlich von Gross-Aupa, unter anderem auch eine kleine sonderbare Spinne, die ich im ersten Augenblicke für eine 240 Chernetidenart hielt, gefunden. Nach Hause zurůckeckehrt, habe ich das von mir gesammelte Material näher untersucht, und da erwies sich zu meiner grössten Ueberraschung, dass die eben erwähnten, niedlichen Spinnen einer neuen Gattung aus der, bereits 1868 von Dr. Joseph) beschriebenen 'Arachnidenfamilie der Cyphophthalmiden ange- hören. Ich, war darüber desto mehr erfreut, da diese Familie bisher nur durch eine einzige Grottengattung Cyphophthalmus Jos. ver- treten und daher mit vollem Rechte als. eine ausschliesslich der Grottenfauna gehůrende bezeichnet wurde. Zwar bemerkt Dr. Joseph in seinem Nachtrage, ?) dass sich die Cyphophthalmiden am häufigsten am Eingange der Grotten vorfinden, also keine echten Grottenthiere sind, es ist aber bisher, inwiefern uns bekannt, Niemandem gelungen, diese Thierchen auch anderswo zu finden. . ur Ich habe die neue Gattung in den Laubwäldern des Riesen- grundes unter Steinen, an schattigen, mässig feuchten Orten, deren Boden mit abgefallenen, modernden Blättern zum Theil bedeckt war, und wo sich unter anderem zahlreiche Chthonius- und Obisium-Arten befanden, also fast unter denselben Umständen, wie Dr. Joseph in der Luöger Grotte den Cyphophthalmus, gesammelt, und bin nun über- zeugt, dass die Cyphophthalmiden nicht nur auf Grotten beschränkt sind, sondern dass sie ein weit grösseres Areal haben, als man bisher gemeint hatte. Trotz aller Mühe bin ich in den Besitz von nur zwölf Exemplaren gelangt, wodurch es mir aber doch möglich geworden ist; die neue Gattung, welche ich Gibocellum nennen will, zu zergliedern und. genau zu untersuchen. Diese kurze Abhandlung ist daher nur als eine vorläufige Mittheilung zu betrachten ; über die interessanten anatomischen und histiologischen Resultate, die sich bei der Zer- gliederung ergeben haben, ausführlich zu berichten, behalte ich mir aber des, spärlichen Raumes wegen für anderswo vor. Äusserlich betrachtet erscheint Gibocelbum unwiderstreitlich sehr nahe mit Cyphophthalmus verwandt; der deutlich segmentirte Hinterleib, die sonderbar auf schief aufsteigenden Kegelhöckerchen placirten Augen, die stark entwickelten Kieferfühler lassen uns nicht lange in Verlegenheit, wo im Arachnidensysteme unser: Thier. ein- gereiht werden soll. Die nahe Verwandtschaft wird aber noch mehr 1)-Dr. Gust. Joseph, Cyphophthalmus duricorius, eine neue. Arachnidengattung aus einer neuen Familie der Arthrogastren-Ordnung. Berliner entom. Zeit- schrift, 1868, 12. Jahrg. St. 241 ff., T, I. fig. 1—12, ?) id. Nachtrag zur Beschreibung von Cyphophthalmus dnricorins; Berl. ent. Zeit. 1868, 12. Jahre. St. 269 seq., T. I. fie. 13-417. 241 ersichtlich, wenn wir das Thier einer gründlichen mikroskopischen Beobachtung unterwerfen; da treten aber auch erst die histiologischen und anatomischen Verschiedenheiten, wie sie aus der gleich folgenden Beschreibung der einzelnen Körperpartien ersichtlich sein Bere, klar und deutlich hervor. Was die Körperhaut der zwei Gattungen anbetrifft,. so stellt sie merkbare Unterschiede dar. Bei Cyphophthalmus ist die Chitinmasse an manchen Stellen so angehäuft, dass die Cuticular- schichte zu einer bei Arachniden ungewöhnlichen Mächtigkeit und Re- sistenz gelangt und wie Dr. Joseph (Nachtr. p. 270) bemerkt, allmälig eine Ähnlichkeit mit dem Rückenpanzer der Schildkröten bekommt. Manchmal werden auch die sonst weichen und dehnbaren Cuticularablagerungen der Zwischenräume der einzelnen Hinterleibs- ringe so stark chitinisirt, dass das ganze Thier förmlich von einer Art Chitinpanzer umschlossen wird; dadurch wird aber selbstver- ständlich nicht nur der Ausdehnung des Köpervolums eine Grenze gesetzt, sondern auch die Beobachtung der feineren im Hinterleibe sich befindenden Organe erschwert. Bei starken Vergrösserungen er- scheint die Cuticula, gleich jener der Chernetiden ?) mit länglichen Reihen von chitinösen, regelmässig in den Lamellen zerstreuten, dreh- © runden Körnchen versehen, deren Zahl in den Zwischenräumen der Abdominalsegmente weit geringer wird. Von dieser Cuticularbildung weicht die Kórperhaut von Gibo- cellum wesentlich ab. Selbst mit Anwendung von starken Vergrösse- rungen ist es mir bisher nicht gelungen, in den bräunlich gefärbten Cuticularlamellen die chitinösen Körnchen beobachten zu können. Nur am Cephalothorax und in der Cuticula der oberen Hinterleibs- ringe sind spärliche unregelmässige Chitinanhäufungen, wie wir solche auch bei manchen Chernetidengattungen (Chthonius, Megathis, Obisium) zu beobachten Gelegenheit hatten (Stecker, a. a. 0. T. IL), vorhanden. Die Chitinisirung ist hier also nur als theilweise zu bezeichnen, und erinnert sehr viel auf die Cuticulabildung von Phalangium opilio;*), dadurch wird auch die schon erwähnte ungewöhnliche Dehnbarkeit der Cuticula erlangt. ®) Siehe die Abbildungen der Chernetidenenticula in meiner Abhandlung „Über neue, indische Chernetiden“, Sitzungsberichte der kais. Akademie der Wissenschaften zu Wien; 1875, Dez.-Heft, Jahrg. 1875, Ste, 5, T. II., f. 5. u. 6. *) Fr, Leydig, Zum feineren Bau der Arthropoden, Müller’s Archiv für Anat und Physiol. 1855, St. 381—384. 242 Die für das Hautskelet der Arthropoden so charakteristischen Porenkanále °) kommen sehr spärlich vor; die Ursache liegt eben in der äusserst geringen Chitinschichte des Kórperintegumentes. Die feineren Kanäle sind auch hier verástelt; auch die, ‚zierliche Zeich- nungen bildenden schuppenartigen Conturen an Extremitäten: sind vorhanden. “) Die Chitinogenmembran oder die Matrix ‚ist. schwach gelblich-pigmentirt und im Vergleiche. zur Cuticularschichte ‚sehr wenig entwickelt. Während bei Scorpionen, manchen Chernetiden und der Gattung Cyphophthalmus eine sehr dicke Chitinogenmembran stattfindet und die Secretion so rasch vor sich geht, dass schon. in 24 Stunden, also fast in derselben Zeit, wie sie C.Schmidt’) an- führt, eine ‚beträchtliche aus spindelförmigen Zellen zusammengesetzte Chitinschicht aus der Matrix abgesondert wird, ergeht bei Giho- cellum die Zellenschicht einen sehr beschränkten Secretionsprocess. Gleich den Chernetiden und Opilioneen zeigen auch bei Gi- bocellum die Insertionsstellen der Abdominalmuskeln, welche von Treviranus*) als Stigmata bezeichnet wurden, zwei Reihen, von narbigen Vertiefungen. Die schon von Latreille,’) Trevi- ranus,!®) Meade,'') Tulk,'*) und Leydig'?) beobachteten, aber erst. von H. Krohn?) richtig aufgefassten zwei grossen auf dem Rücken des Phalangidenkopfbrustschildes sich öffnenden Drüsenschläuche sind auch bei Gibocellum vorhanden. Die Pigmentschichte ist aber dunkelolivenbraun, also nicht, wie bei Cerastoma cornu- tum und Phalangium parietale ziegelroth; die Zellen des Epithels communiciren durch äusserst feine, in der faltenreichen In- s) Valentin, Repertorium für Anat. u. Physiologie. B, I., 1836. 5) Siebold, Vergleichende Anatomie, S. 520; Leydig, a. a. O. St. 384. 7) C. Schmidt, Zur vergleichenden Physiologie der wirbellosen Thiere ; eine physiol. Untersuchung, Braunschweig, Wieweg 1845. (8) Treviranus, Vermischte Schriften naturh. und phys. Inhalts. Bd. I. 1816. St. 15. ff. 9) Latreille P. A., Considérations generales sur Vordre naturel des animaux composant les classes des Crustacés, des Arachnides et des Insecteg, avec un tableau methodique de leurs genres disposés en famille. Paris, Schoell. 1810. 19) Treviranus, a. a. O. p. 25. 1) Meade, Monograph of the British species of Phalangidae, The Annals and Magazine of natural History, Ser. II. vol. 15., 1855. p. 395. '?) Tulk, Upon the anatomy of Phalangium opilio, Ann. and Mag, of. nat. history, Ser. I. vol. 12. 1843; id. Froriep's Notizen, 1844, B. 30. p. 144. 19) Leydig Fr. a. a. O. Ste, 433. '*) Dr. H. Krohn, Ueber die Anwesenheit zweier Drüsensäcke im Cephalo- thorax der Phalangiden, Wiegmann’s Archiv für Naturg. 1867, B, 33, Ste. 79 ff. 243 tima, vielfach gewundene Kanälchen mit der inneren Höhle ; die Ka- nälchen gehen von den yeaunlarügen Hohlräumen ‚der aaa. . Zellen ab. Auch bei Gibocellum ist - Gephalothorax, mit dem Hinterleibe vollstándig verwachsen. Auf seiner Oberfläche sind zwei, zwischen den in den Seitenrändern des Kopfbrustschildes placirten Augen entspringende, wulstartige Erhabenheiten (G) vorhanden, welche sich in einer Bogenlinie bis ungefähr in die Mitte, des Cephalothorax, wo sie endlich ganz verschwinden, fortsetzen, und. der hufeisenför- migen Cephalothoraxfurche von Cyphophthalmus (Joseph, a. a. 0. p. 242), oder der sog. procurva am Kopfbrustschilde einiger Che r- netiden!?) zu entsprechen scheinen. „Dieselben können, wie Dr. Joseph (a. a. O, St. 242) und ich (1. c. Ste. 3.) ‚schon bemerken konnten, als eine Andeutung zu einer Abgrenzung. des Kopfes, vom Thorax betrachtet werden; es würde sodann der zwischen der Er- habenheit und dem Vorderrande des Kopfbrustschildes gelegene, Theil alš Kopftheil, der andere aber, zwischen der erhabenen Leiste und dem Cephalothoraxhinterrande sich erstreckende Abschnitt als Pro- Meso- und Meta-Thorax anzudeuten. Von der Bauchseite an ‚gesehen, sind also an dem Kopftheile die Kieferfühler, das erste. und das »») Ludw, Koch, Uebersichtliche Darstellung der europ. Chernetiden, Nürnberg 1873. Bauer & Raspe p. 11 ff. — Ant. Stecker, Ueber: zweifelhafte Cher- netiden-Arten, welehe von A. Menge beschrieben wurden, Deutsche entomol. Zeitschrift XIX 1875, Heft II. 244 zweite Kiefertasterpaar, auf der Thoracalpartie aber die drei Bein- paare befestigt. Dr. Joseph’s Definition des Kopfabschnittes, als „nur bis zu dem vorderen Rande der ersten Hypopo- dien reichend“ scheint mir einigermaassen nicht genügend zu sein, da man unter dem Vorderrande der ersten Hypopodien ent- weder die Hypopodien des zweiten Kiefertasterpaares (resp. des ersten Beinpaares), oder die Bruststücke des ersten Beinpaares (resp. des zweiten Beinpaares) verstehen kann. Die vier auf schief aufsteigenden Kegelhöckerchen placirten Augen (I) sind auf den Seiten des Cephalothorax so gestellt, dass das erste Paar ungefähr am Ende des vorderen Drittheiles des Kopf- brustschildes, also zwischen den Bruststücken des ersten und zweiten Kiefertasterpaares, das zweite Paar aber ungefähr in der Mitte der Cephalothoraxränder, also zwischen dem zweiten Kiefertasterpaare und dem ersten Beinpaare sich erhebt. Die Kegelhöckerchen, welche an ihrer Spitze ein zusammengesetztes mit einfacher Cornea ver- sehenes, dem Phalangiumauge ähnliches '“) Auge tragen, sind als chitinöse Hautskeletfortsätze und zugleich als Schützer des in ihnen becherförmig sich erweiternden opticus zu betrachten. Die sonder- bare Stellung der Cyphophthalmidenaugen, welche sich sonst nir- gendswo bei Arachniden vorfindet, hatte Dr. Joseph!‘) zu der Vermuthung gebracht, die Cyphophthalmiden seien keine echten Grottenthiere, deren Opticus gewöhnlich verkümmert, oder manchmal bis auf Null reducirt wird; wir können Dr. Joseph’s Vermuthung nur noch bestätigen, da sich die Gibocellumarten nicht nur unter Steinen vorfanden, sondern auch auf Steinen lebhaft herumlaufend ge- sehen wurden."*) Auch zeigen die Optici keine Verkümmerungen vor. Die stark entwickelten Kieferfühler (A.) treten, einander parallel nach vorn gerichtet, unter dem Vorderrande des Kopftheiles hervor. Der Stamm des Scheerengliedes ist länglich-eiförmig und auf seiner Oberfläche dicht behaart. Die Scheerenfiňger erinnern in ihrer Gestalt ein wenig auf die Finger des Palpenscheerengliedes der 19) Ueber Phalangiumauge s. Leydig Fr. das Auge der Gliederthiere, neue Untersuchungen zur Kenntniss dieses Organs. Tübingen, Laupp. 1864. '') Dr. Joseph, Ueber das Zusammentreffen von theilweisem und gänzlichem Lichtmangel mit Lageveränderung, Verkleinerung ete. der Sehorgane. Sitzungsb. der naturw. Section der schlesischen Gesellschaft für vaterl. Cultur (10. Nov. 1875). '*) Von den zwölf Exemplaren, die ich gesammelt habe, wurden zehn unter Steinen, zwei aber frei herumlaufend gefangen, * 245 Seorpione und Chernetiden; auch sind auf ihnen je vier bis fünf lange bewegliche Borsten, vielleicht ein homologes Gebilde der zuerst von Leydig*'®) entdeckten Riechstábchén der Arthropoden, vor- handen. Zwischen den Sehnerven entspringt nämlich bei Gihocel- lum aus dem Ganglion supraoesophageum ein Nervenpaar, welches parallel in die Kieferfühler (nervus antennarum) verläuft. Der Nervenstamm fasert sich im Scheerengliedstamme' der Kieferfühler in feine Endbüschel, welche mit den von uns als Geruchsorgane angedeuteten Borstchen durch einen äusserst feinen Nervenfaden in Verbindung stehen; dadurch, glaube ich, tritt die tiefe morphologische Bedeutung sowohl der Borstehen als auch der Kieferfühler klar und deutlich ‘hervor. Diese Rieehborstehen scheinen mir mit den von mir bei Scheerenspinnen entdeckten *“) kammartig aufgereihten Riech- stäbehen, welche ebenfalls aus einem auf dem Scheerengliedstamme der Kieferfühler sich befindenden Höckerchen herausgehen, entsprechen zu können. Die bereits von Latreille*') u. A. betonte Homologie zwischen den Kieferfühlern der Arachniden und den Fühlern (an- tennae) der Insecten scheint mir dadurch desto mehr bewiesen. Das dicht behaarte erste Kiefertasterpaar (D) unter- scheidet sich wesentlich von dem ersten Tasterpaare von Cyph- ophthalmus. Die Verschiedenheit besteht erstens darin, dass sich bei Gibocellum nicht sechs, sondern nur fünf Glieder aufzählen lassen ; dies kann aber so erklärt werden, dass bei Gibocellum das zweite Glied mit dem dritten gänzlich verschmolzen ist; dann entspricht das dritte Glied. bei Gibocellum dem vierten Gliede von Cyphophthalmus, ‚nur ist dasselbe hier fadenförmig, dort aber stark verdickt und schaufelförmig erweitert. Die beiden letzten Glieder sind gleich gebildet; das letzte Glied ist bei Gibocellum mit einer Kralle und einem dicken stumpfen Häckehen versehen. Ausserlich betrachtet kann das erste Kiefertasterpaar mit jenem der Phalangiden verglichen werden; von den Scheerenpalpen der Didactyla (Scor- pionidae, Chernetidae) und der Solifugae (Galeoden) sind sie durch das Nichtvorhandensein des scheerenförmig gebildeten letzten 19) Leydig Fr. Ueber Geruchs- und Gehörorgane der Krebse und Insekten Müller’s Archiv für Anat. und Phys., 1865 Ste. 265 seq. 20) Ueber neue ind. Chernetiden, ]. c. S. 3. u. 9. T. II. fig. 3—4, 7-9, 11. 2) Latreille P. A. Observations nouvelles sur organisation extěrieure et g6- néral des animaux articulés et A pieds articnlés, et application de ces con- naissances % la nomenclature des principales parties des mémes animaux, . Mémoires du mus A’hist nat. VIII 1522, p. 169 seg 246 Palpengliedes unterschieden. Was ihre morphologische Bedeutung anbelangt, so scheinen sie theilweise die hier in Kieferfühler umge- bildeten Antennen functionell zu ersetzen, indem sie einerseits mit einem vielfach verästelten Nervenstamme (nervus pedum ma- xillarum), anderseits mit vielen mit Nervenendigungen versehenen Borsten (Tastborsten der Insectenfühler) versorgt sind. Be- züglich des Körpertasternervenstranges möchte ich noch beifügen, dass, obzwar derselbe aus dem Ganglion infraoesophageum entspringt, ich doch geneigt bin, ihm eine tiefere Bedeutung zuzuschreiben, indem ich der Meinung bin, dass ich die Function der Insectenantennen, inwiefern diese dem Tastsinne vorstehen, auf das erste Kiefertaster- paar der Arthrogastren übertragen kann; dies lässt sich sowohl aus der äusserst feinen Nervenfaserung in diesem Körperanhängsel, als auch aus der Lebensweise dieser Thiere leicht erklären. Dass aber die ersten Kiefertaster zugleich als Geruchsorgane fungiren, wie dies Erichson °”) von den Insectenantennen nachgewiesen hat, scheint mir hier nicht wahrscheinlich zu sein. Ich glaube, dass die Kiefer- fühler der Arthrogastren, nebst ihrer Cofunktion als Mundwerkzeuge (zum Verkleinern und Zerdrücken der auszusaugenden Nahrung)als Geruchsorgane, daserste Kiefertasterpaar aberals Tastorgan bezeichnet werden kann. So scheint mir auch Menge *?), obwohl er es nicht deutlich ausgesprochen hat, die Funktion der Palpen aufgefasst zu haben. Ueber die Beschaffenheit der Mundwerkzeuge weiss ich sehr wenig anzugeben, da die Untersuchung dieser Theile bei so kleinen Thierchen mit grossen Schwierigkeiten insofern verbunden war, als ich bei der Zergliederung der mir zur Disposition stehenden Exemplare hauptsächlich die inneren Organe (Nervensystem, Cephalo- thoraxdrüsen, Verdauungswerkzeuge etc.) berücksichtigte und darum durch gewaltsames Auseinanderziehen der Mundtheile die Lage der inneren Organe nicht verstümmeln wollte; um aber zu einer rich- tigen Anschauung über die Beschaffenheit dieser in keiner Richtung vollständig frei sichtbaren Theile zu gelangen, müsste ich über ein reichlicheres Material verfügen, um es nach Belieben dem Messer ?2) Erichson W. Dissertatio de fabrica et usu antennarum in Insectis. Berolini Unger 1847, 77) Menge A. Ueber die Lebensweise der Afterspinnen, Neueste Schriften der naturf. Gesellschaft in Danzig 1850, — id. Über die Scheeren- spinnen, Chernetidae, Neueste Schriften d. naturf. Gesellschaft zu Danzig. 1855, V. 2. 247 opfern zu können. Und so vermag ich nur über Folgendes Rechen- shaft zu geben. Die von Dr. Joseph bei Cyphophthalmus beobachteten Maxil- larpyramiden und die mit ihnen verwachsenen hackenförmig ge- krümmten Fortsätze scheinen bei Gibocellum nicht vorhanden zu sein **). Auch das zweite Unterkieferpaar ist nicht wie bei Cyphophthalmus, wo die Hypopodien nach oben in einen scharfen Fortsatz ausgehen, und so, nach Dr. Joseph, in dem Festhalten der Beute sich betheiligen, gebildet, indem es gleich den Chernetiden und Scorpionen in der Mittellinie des Körpers zusammenstösst und nicht, wie es gewöhnlich bei Arachniden der Fall ist, weiter zur Seite d. h. nach aussen, rückt. Wie bei Araneinen, tritt auch bei Gi- bocellum eine unpaare Kinnplatte hinzu, welche sich zwischen die Kaustücke des ersten Unterkieferpaares einschiebt, und so eine untere Mundklappe bildet. Das zweite Kiefertasterpaar (C) ist ganz übereinstimmend mit den drei eigentlichen Beinpaaren (D, D, D,) geformt. Sowohl an dem zweiten Kiefertasterpaare, als auch an den drei Beinpaaren von Gi- bocellum lassen sich sechs Glieder unterscheiden, welche auch ohne Zwang auf die bei den Insecten scharf markirenden Theile, wie Hüfte, Schenkelring, Schenkel, Kniestück, Unterschenkel und Lauf zurückge- führt werden können. Die Hüften sind bei unserer Gattung zwar fest mit den in der Mitte zusammenstossenden Bruststücken verwachsen, so dass sie ganz unbeweglich werden, sie sind aber doch in ihren Umrissen durch eine mässig tiefe Rinne (Einschnürung) klar genug angedeutet; bei Cyphophthalmus sind die Coxae mit den Hypopodien ganz ver- wachsen; die Umrisse derselben sind aber doch durch kugelige Fortsätze angedeutet. Wahrscheinlich haben sich hier mit der Zeit die Hüften durch irgend eine Rückbildung mit den Brustplatten der Palpen zu einem Ganzen verbunden, wie sich solche Beispiele von Rückbildungen viele genug vorfinden. Es mag nun bemerkt werden, dass wir bei Cypho- phthalmus nicht mit etwaigen Coxalfortsätzen der Hypopo- dien, sondern mit deutlich entwickelten, jedoch durch eine Rückbildung mit den Bruststücken verwachsenen Hüften zu thun haben. Die ein- 2+) Sowohl die Beschreibung, als auch die Abbildungen dieser sonderbaren Mundwerkzeuge, wie sie Dr. Joseph (l. c. p. 244—245) angibt, liessen mich in Manchem im Zweifel, und ich muss gestehen, dass ich trotz aller Mühe bis jetzt gar keinen klaren Begriff von der Lage und Funktion der Ma- xillarpyramiden und der hackenfórmig-gekriimmten Fortsätze, kurz über die Beschaffenheit der Mundwerkzeuge bei Cyphophthalmus besitze, 248 zelnen Glieder entsprechen ziemlich jenen von, Cyphophthalmus.. An einen ansehnlich langen Trochanter schliesst sich ein keulenförmiger * Schenkel an; auf das Femur folgt ein mit einem sichtbaren. Kniestücke versehener Unterschenkel (tibia) und endlich ein zweigliedriger Tarsus. Das Krallenglied ist, stark ‚behaart, auf der ‚Sohle polsterfórmig ver- dickt und mit dem ersten. Tarsalgliede fest. verwachsen; es unter- scheidet sich wesentlich von dem beweglichen kleinen Krallengliede der Chernetiden (A nt. Stecker, Ueber ind. Chernetiden,. fig. 9, T. III. fig. 6). Jedes Krallenglied trägt eine einfache, mássig gebogene, spitze. Kralle.. Von den Phalangiden- und Chernetiden-Beinen sind nun -die Beine der Cyphophthalmiden einerseits durch den zweiglied- rigen » Tarsus. (bei Phalangiden Tarsus vielgliedrig, bei Chernetiden das Krallenglied verkümmert), anderseits. durch die Zahl der. Fuss- klauen ‚(bei Phalangiden sind die beiden hinteren, bei Chernetiden aber alle Beinpaare mit zwei mächtigen, manchmal sonderbar gestal- teten ‚Klauen, versehen) unterschieden. | Der Hinterleib ist deutlich segmentirt ; wir können‘ acht Abdominalringe unterscheiden. Die Chitinschichte der oberen Hinter- leibsringe ist, wie schon oben bemerkt (p. 3.), nicht wie bei Cypho- phthalmus und manchen Chernetiden (Chernes, Chelifer) panzer- artig, sondern ist am meisten mit der Chthonius-Cuticula vergleichbar. Die unteren Hinterleibshalbringe entsprechen ziemlich den oberen, und sind auf ihrem Hinterrande mit je einer Reihe von gefiederten Borst- chen ?°) versehen. Der erste Abdominalhalbring ‚stellt ein stumpf- winkliges Dreieck dar; die stumpfe Spitze ist nach vorn gerichtet. Derselbe ist mit einer eliptischen Geschlechtsöffnung, aus welcher eine sehr lange, jener der Chernetiden vergleichbare Ruthe emporragt, versehen. „Die Verschiedenheit in der Stellung der Ge- schlechtsöffnung besteht darin, dass sich bei Cyphophthalmus die Geschlechtsöffnung zwischen dem Hinterrande des Metathorax und dem Vorderrande des ersten Abdominalhalbringes, bei Gibocellum im ersten Abdominalsegmente, bei den Chernetiden aber zwischen dem Hinterrande des zweiten und dem Vorderrande des dritten Abdominalhalbseg- mentes befindet. Auch unterscheiden wir bei sämmtlichen Chernetiden zwei widderhornartig gekrümmte männliche Ueberträger ?°), deren Bau 25) Solche ähnlich gebauten Borstchen habe ich in der Abhandlung „Über ind. Chernetiden, I. c. T, II. fig. 5c und 6 c abgebildet. 79) Eine Monographie über die Anatomie der. Chernetiden liegt zum Drucke bereit. Dieselbe enthält viele Abbildungen der inneren ‚Organe dieser o 249 dem der Luftröhrenstämme ähnlich ist, so dass sich dadurch die Ruthe ungemein verlängern kann. Am Seitenrande des zweiten und des dritten Abdominalhalbr ringes sind beiderseits die Orificia der Tracheen sichtbar. Wir unter- scheiden daher, wie bei den Pseudoscorpionen, zwei Paar von Stigmata (bei Cyphophthalmus findet nur ein in den spitzen Seitenwinkeln des ersten Abdominalhalbringes mündendes Paar statt), deren ein Paa- dem zweiten, das andere Paar aber dem dritten Segmente zukommt. Sie haben ihre Funktion so mit einander getheilt, dass das erste Paar zwei mächtige, unter den Hypopodien des letzten Beinpaares zu einem grossen Trachealstamme sich verbindende Tracheenstämme in den Kopfbrustschild, wo sich dieselben vielfach verästeln, entsendet. Das zweite am dritten Hinterleibsringe sich befindende Stigmenpaar trägt ein den Tracheenlungen ?”) analoges Gebilde, welches sich übrigens auch bei anderen Arachniden (Segestria, Dysdera, Argyroneta) in der Form von Tracheenbüscheln vorfindet, und auch bei den Cherne- tiden (Chthonius, Obisium) vertreten ist. Die einzelnen Tra- cheen ziehen sich unverästelt durch den ganzen Hinterleib. Die von C. Siebold ?*) entdeckten platten, aus einer Querspalte der Spinn- warzen ihren Ursprung nehmenden Tracheen sind bei Gibocellum nicht vorhanden. Auch die Stigmata sind verschiedenartig gebildet. ‘ Das zweite Stigmenpaar ist seiner Bildung nach den Stigmen der Lamellicornierlarven ähnlich, denn es findet sich auch hier eine sieb- artig durchbrochene Chitinplatte. Der Unterschied liegt nur darin, dass bei den Lamellicornierlarven die Platte nur an der Peripherie, hier aber auf der ganzen Oberfläche siebartig durch- brochen ist. Die Spinndrüsen anlangend, müssen wir bemerken, dass sie vorhanden sind. Dr. Joseph hat sie zwar bei Cyphophthalmus nicht beobachten können (l. c. p. 246), ich bin jedoch der Meinung, dass sie auch dort vorhanden sind und nur durch ihre besondere Stellung übersehen wurden. Die Spinnwarzen sind nämlich, wie bei den Cherne- tiden, nicht am Ende des Hinterleibes, sondern entweder auf dem Hinterrande des ersten (Gibocellum) oder des zweiten Hinterleibs- ringes (Chernetidae) gestellt. Bei. Gibocellum unterscheiden wir Thierchen, und ich glaube, dass es mir möglich wird, sie schon im Laufe des künftigen Jahres veröffentlichen zu können. 21) Rud. Leuckart, Ueber den Bau und die Bedeutung der sog. Lungen bei den Arachniden, Zeitschrift für wiezenarhadjlinhe Zoologie I. 1849. p. 246 ff. 28) Siebold a. a. O, Ste, 535. 250 zwei Paare von kleinen Spinnwarzen, die mit drei verschiedenen Drüsen (glandulae aciniformes, tubuliformes und am- pullaceae) in Combinationen je zwei und drei, versehen sind. Ihrer Structur nach sind: sie, ähnlich wie die schon von Lyonet®®), Wasmann*“), Blackwall®), Meckel?, Oeffinger?) und Anderen entdeckten und beschriebenen Arachnidenspinndrüsen gebildet. Was die Verdauungswerkzeuge anbetrifft, so mündet die Mundhöhle zunächst in einen engen Oesophagus. Derselbe erweitert sich dann und geht direct in den Magentheil über; auf dem Magen lassen sich wie bei den Phryniden, Chernetiden und Scorpio- niden keine Blindsäcke unterscheiden. Der dem Magen folgende und als Dünndarm zu bezeichnende Tractusabschnitt stellt einen lang sestreckten, geräumigen Schlauch dar, welcher durch eine Einschnü- rung von dem ähnlich wie bei den Scorpionen und Acariden er- weiterten, seiner birnförmigen Form aber nach auf das rectum mancher Hemipteren erinnernden, rectum abgesetzt ist. Was die Structur des Magens und des Dünndarmes ‘anbelangt, so unterscheidet man eine Membrana propria und auf deren Innenseite die Verdauungszellen, auf deren Ausserseite die Muscularis. An der Tunica muscularis erkennt man ohne Schwierigkeiten das Stratum der querverlaufenden Muskel- fasern, welche dem ganzen Organ einen quergestreiften Anschein geben. Die Verdauungszellen sind kugelförmig oder würfelförmig und haben eine Grösse von 0'035 Mm. Der Magen sammt dem Dünndarme ist auf- fallend den entsprechenden von dr. L. Landois**) bei Hemipteren (Cimex lectularius) beschriebenen Verdauungswerkzeugen ähnlich. Am Anfange des Dickdarmes münden in denselben zwei Malpighische Gefässe, von einer beträchtlichen Längenausdehnung. Sie unterscheiden sich sehr auffallend von den Malpighischen Gefässen aller anderen Arachniden, indem sie sich auf einmal in der Mitte vielfach verästeln, um nach einer Zeit wieder als einfache schleifenförmige Canäle zum 29) Mémoires du mus. dhist. nat. 1829, Tom. 18. p. 387, pl, 19, £ 6—12. 30) Archiv des naturw. Vereines in Hamburg 1840, p. 20, f. 31—40. sı) Blackwall, Transactions of the Linnean Society, Vol. 18, 1841 p. 220. 92) Meckel H. Mikrographie einiger Drůsenapparate der niederen Thiere, Můller's Archiv’ für Anatomie und Physiologie, Jahrg. 1846 Ste. 1—74, T. I-III (der Spinnapparat, Arachnitium, p. 50—56 f. 38—49. 55) H. Oeffinger, Der feinere Bau der Spinnorgane von Epeira, Max Schultze’s Archiv für mikrosk. Anatomie Bd. II, (1866), 1. Heft S. 1—12; T. L 54) Dr. Leon. Landois, Anatomie der Bettwanze mit Berücksichtigung verwandter Hemipterengeschlechter, Zeitschrift für wiss. Zool. 1868, 18. B., S. 206, 251 Vorscheine zu kommen. In vielen Windungen laufen sie durch die Leber. An die oberen Seitenausbuchtungen des Magens befestigt sich mit Faserzügen zu beiden Seiten eine kleine eifórmige Speichel- drůse; ihre Structur stimmt mit jener der kugelförmigen von L. Dufour*“) und L. Landois (L c. p. 216) beschriebenen Drüsen der verschiedenen Wanzen (Cimex, Capsus) überein. Ich war aber jedoch nicht so glücklich, die Mündung dieser Speicheldrüsen beobachten zu können; wahrscheinlich münden sie durch ein vielfach gewundenes Canälchen in den langen Oesophagus ein, und dienen zur Betäubung der Beute. Nebstdem finden wir zwei Paare von Canälen am Tractus intestinalis, welche vielleicht die Leber mit dem Darme verbinden sollen, wie solche Lebereinmündungen schon von Dugés*“) beschrieben und abgebildet wurden. Die von Lubbock°’) und Krohn**) bei Phalangium opilio entdeckten accessorischen, in der vorderen Hälfte des Abdomen auf der oberen Wand der Ruthenscheide mündenden Drüsen, welche früher als Hoden bezeichnet wurden, auch bei Gibocellum zu entdecken, ist mir leider nicht gelungen, obwohl ich überzeugt bin, dass sie auch bei diesem Thierchen vorkommen. Das Nervensystem besteht bei Gibocellum aus zwei grossen, , im Cephalothorax placirten Ganglien (ganglion supra- und infra- oesophageum, Gehirn- und Thoracalganglion), welche die Nervenstämme, und zwar das supraoesophageum die nervi antennarum, und die optici, das Thoracalganglion aber die Nervenstämme in die zwei Kiefertasterpaare, in die 3 Beinpaare und in den Hinterleib ab- schicken, Die zwei grossen Hinterleibsnervenstränge verbinden sich wie bei Phalangium, nach einer Zeit zu zwei birnförmigen Ganglien, um gleich darauf in den Hinterleib zu verlaufen. Das Gehirnganglion ist wie bei den Galeoden*“) und Phalangiden deutlich paarig; das Thora- calganglion hat eine strahlige Gestalt. Die zwei ersten birnförmigen ») Léon Dufour, Recherches anatomiques et physiologiques sur les Hemipteres. Mémoires pres. par div. sav. a Vacadémie royale de science de Vinstitut de France, 1833, T, IV. p. 129 seg. 59) Dugés, Recherches sur les Aranéides, Ann, sc. nat. IL, VL, 1836. 97) J. Lubbock, Notes on the generative organs in the Annulosa, Phil. Trans- actions 1861, p. 610. 38) Krohn, Zur näheren Kenntniss der männlichen Zeugungsorgane von Pha- langium, Archiv für Naturgeschichte XXXI., p. 41, T. III. A, 1865. — id. On the male generative organs of Phalangium, The Annals and Magazine of nat. history 1866, 3. ser. XVI. p. 149 seg 5*) Blanchard E. Sur Galéodes, Ann. sc, nat. III, VIII., S. 227, 19 9 ut 952 Ganglien scheinen mir den von Newport?“) bei den Scorpionen entdeckten Cephalothoraxganglien zu entsprechen. Auch ein complicirtes Einge- weidenervensystem ist bei Gibocellum nachweisbar. Was die Hfórmige, chitinöse, schon von Treviranus?'), Tulk®) und Leydig®) beobachtete Skelettplatte, welche sich dicht an das Nervencentrum anschliesst, und zur Anheftung der Muskeln dient, anbetrifft, so habe ich sie auch bei Gibocellum klar beobachten können. Dieselbe liegt hier nahe an dem Bauchmarke und hat die Form eines Cyrillica-č (W). ++) — Das Thier schreitet vorwärts und rückwärts, auch in einer Bogenlinie schief seitwärts; hüpfende Bewegungen wie bei den Cherne- tiden (Chthonius) habe ich nicht bemerkt. Aus alle dem, was ich da über die neue Gattung anführen konnte, ergibt sich nun, dass Gibocellum unwiderstreitlich in die von dr. G. Joseph entdeckte Familie der Cyphophthalmiden eingereiht werden kann. Die zwischen den beiden Gattungen bestehenden Unter- schiede sind im Vergleiche zu anderen Merkmalen, welche diesen Gattungen gemeinschaftlich zukommen, von keiner solchen Wichtig- keit, um neue Familie (resp. Ordnung) darauf zu gründen. Da ich aber schon anderswo ?°) die Chernetiden als eine Ordnung aufge- fasst hatte, so muss ich auch die Cyphophthalmiden als eine selbstständige Arachnidenordnung bezeichnen. Was die syste- matische Stellung dieser Ordnung anbelangt, so hatte ich in dieser Abhandlung schon vielmals Gelegenheit gehabt, die nahe Verwandt- schaft der Cyphophthalmiden einerseits mit den Phalangiden, anderseits mit den Chernetiden klar darthun zu können und glaube es auch nachgewiesen zu haben. . 4) Newport G. On the structure, relations and development of the nervous and circulatory Systems and on the existence of a complete circulation of the blood in vessels, in Myriapoda and macrourous Arachnida; Philosoph. Transactions, 1843, p. 243 seg. +1) Treviranus, Verm, Schriften nat. u. phys. Inh. 1816. I. 42) Tulk, 1843, a. a. O. Ste. 325. #3) Leydig Fr. Über das Nervensystem der Afterspinne, Archiv für Anat. und Phys. 1862, Ste. 196 fi. **) Eine ausführliche Monographie „Anatomisches und Histiologisches über Gibocellum, eine neue Arachnide, T. I—V., erscheint noch im Laufe dieses Jahres. *5) A. Stecker, Zur Kenntniss der Chernetidenfauna Böhmens, Sitzungsber. der königl. böhm. Ges. d. Wiss. 1874, 8. — id. Über die geogr. Verbreitung der europ. Chernetiden, Wieeman’s Arch, f. Naturg. B. 41, 1875, p. 159 ff. 253 Ich theile nun die 3. Autarachneenabtheilung, d. h. ‚die Abthei- lung der Arthrogastren, nach der Verwandtschaft folgender- massen in 3 Unterabtheilungen und 6 Ordnungen ein: II. Arthrogastra: 1. Solifugae. a) Galeodeae. 2. Opilionea. b) Phalangidae. c) Cyphophthalmidae. 3. Didactyla. d) Chernetidae. e) Phrynidae. f) Scorpionidae (höchst organisirte Arthro- gastrenordnung). *“) Die Cyphophthalmidenordnung kann nun folgendermassen definirt werden: Ordo: Cyphophthalmidae Joseph. Corpus oblongo-ovatum; cephalothorax cum ab- domine coalitus, non divisus, abdomen annulis cto compositum. Antennae chelatae tribus articulis com- positae Palpi duo filiformes, apice unguiculo uno armati. Pedes octo antrorsumvel retrorsum gressorii, simplici unguiculo terminati. Oculi in gibbis conicis, ex utrogue thoracis latere prominentibus positi. Re- spiratio trachealis. (Der Leib länglich-eiförmig; der Kopfbrusttheil mit dem Hinter- leibe verwachsen, nicht getheilt, der Hinterleib achtgliederig. Kiefer- fühler dreigliederig. Das erste Kiefertasterpaar fadenförmig mit einer Kralle an der Spitze. Acht Füsse, zum Vor- und Rückwärtsgehen geeignet, mit einer einfachen Kralle an der Spitze versehen. Augen auf konischen, auf beiden Seiten des Kopfbrustschildes,sich erhebenden Höckerchen gestellt. Tracheenathmung.) Dem äusseren Habitus der zwei Gattungen nach zerfällt die ganze Ordnung in zwei sich von einander wesentlich unterscheidende Familien (Cyphophthalminae, Gibocellinae). 49) Da wir die Pantopoda, Tardigrada und Linguatulina zu den Pseudarachneen zählen, 80 ergibt sich als erste Abtheilung der Autarachneen die Abth. der Acarinen, als zweite die Abth. der Araneinen; dritte Abtheilung bilden dann die Arthrogastren. 19% 254 Die wichtigsten, unterscheidenden Merkmale sind: Familie A. (Cyphophthalminae.) Körper eiförmig, oben gewölbt, unten plattgedrückt, mit einem granulirten Chitinpanzer ganz be- | deckt. derig, fadenfórmig, an der Inser- tionsstelle mit je einem pyrami- | dalen Körper — Maxillarpyrami- | den — in Verbindung. ? Die Hüften des zweiten Kiefer- tasterpaares und der drei Bein- paare mit den Bruststücken ganz verschmolzen. Zwei auf schief aufsteigenden Kegelhöckerchen placirten Augen. Ein Stigmenpaar. Spinndrüsen nicht vorhanden (?) | Arten: Cyphophthalmus duri- corius Jos. Cyph. corsicus Simon. Das erste Kiefertasterpaar öglie- © Familie B. (Gibocellinae) Körper lánglich eifórmig, oben und unten mássig gewölbt, nicht lederartig. Das erste Kiefertasterpaar fa- denförmig, 5-gliederig, ohne (?) Maxillarpyramiden. Alle Hypopodien in der Mittellinie des Körpers zusammenstossend. Die Hüften des zweiten Kiefer- tasterpaares und der drei Bein- paare mit den Bruststücken fest verwachsen, jedoch in ihren Um- rissen durch eine tiefe Rinne an- | gedeutet. | Cyph. cimiciformis Cambridge*“) © Stylocellus sumatranus, Westw.*?)? Vier, ähnlicher Weise anf Kegel- höckerchen gestellte Augen. Zwei Stigmenpaare. Spinndrüsen am Anfange des Hinterleibes. Art: Gibocellum sudeticum m. Für die neue Gattung, welche ich nach der Eigenschaft, die Augen auf Kegelhöckerchen zu tragen, Gibocellum (ein Syno- nymum von Cyphophthalmus) nenne, stelle ich folgende Dia- gnose auf: #7) Rev. O. P. Cambridge, On three new aud curious Forms of Arachnida, The Annals and Magazine of natur. history, Vol. XVI., 1875, p. 383—389, pl. XII. (fig. 3). 45) Westwood Thesaurus Entomologicus Oxoniensis, 1874, p. 200, pl. 37, f. 3. 255 Gibocellum gen. nov. Cephalothorax triangularis, Supra convexus umbone semicirculari insignis, gu ex apice retro posito paulatim ortus et antrorsum di- vergens intra gibbos oculigeros ininferioremthoracis superficiem transit. Hypopodia omnia parum convexa; coxis inconcusse adhaerentibus, anticorum pedum ob- longa, angustissima, alterorum clavata, tertiorum prope pernaeformia, posticorum maxima, incrassata, cyathiformia. Stigmata guatuor in angulis secundi et tertii arcus abdominalis lateralibus conspicua. Glan- dullae araneariae ad basin abdominis apparent. Den Speciesnamen wáhle ich nach dem Fundorte der neuen Spinne (Riesengebirge ein Theil der Sudeten), und diagnosticire dieselbe wie folgt: Gibocellum sudeticum sp. nov. Oblongo-ovalis; cephalothorax rufescens, sin- gulis pilis rigidis obtectus, antennis chelatis testaceis, rubentibus, pilosis, cephalothoracem subaeguantibus, palpis macilentibus, paululo lon- gioribus, pilosis; hypopodia palporum securi- formia; pedes flavescentes, trochanteribus con- spieuis, femoribus tibiisque clavatis, tarsis parum incrassatis; pedes antici (pedes maxillares) lon- gissimi; abdomen viridebrunneum, superficie in- feriore setis plumosis obsitum; long. corp. 25 mm. Prof. Dr. Lad. Čelakovský hielt folgenden Vortrag: „Über terminale Ausgliederungen.“ Unter einer terminalen Ausgliederung verstehe ich eine jede Endigung oder Ausbildung der Spitze eines beliebigen morphologischen Gliedes, welche selbst eine andere morphologische Bedeutung hat als dieses. Eine solche ist z. B. ein zur Stammachse terminales Blatt oder eine terminale Emergenz oder Trichom, eine zum Blatte oder Blättchen terminale Emergenz u. s. w. Der Begriff der terminalen Ausgliederung ist verhältnissmässig noch sehr jung, und es ist dess- halb nicht zu verwundern, dass er noch keine allgemeine Anerkennung 256 gefunden hat, ja sogar als morphologisch widersprechend angefochten worden ist. Die erste Andeutung dieses Begriffes gab, soviel ich weiss, J. Müller Argov. in der Flora 1872 N. 5, indem er die terminalen Staubgefässe verschiedener Euphorbiaceen und anderer Pflanzen, welche bisher für axile Organe (Staubaxen) gehalten worden waren, für terminale Blätter erklärte. Sodann habe ich mich ebenfalls in Flora 1872 N. 10 dieser Ansicht angeschlossen und auch auf die terminalen Eichen, von denen ich schon früher erkannt hatte, dass sie keine wahren Knospen sind, vorläufig hingewiesen. Gleichzeitig nahm auch Hieronymus in Bot. Zeitung 1872 N. 11—13 für die terminalen Staubblätter eifrig Partei. Endlich sprach sich im selben Jahre Strasburger in seinem Buche über die Coniferen und Gnetaceen für die terminalen Staubblätter aus, in dem Werk über Azolla aber erklärte er auch die terminalen Moosantheridien für blosse Trichome. Ich habe dann in der „Flora“ vom J. 1874 den Begriff der terminalen Ausgliederungen in der obigen Weise erweitert. Neuerlichst traten auch Köhne?) und Engler?) als Vertheidiger der terminalen Staub- blätter auf. Gegen die Zulässigkeit terminaler Ausgliederungen, speziell der terminalen Blätter sprachen sich aber Warming?) und Eichler *) aus. Nachdem jedoch in jüngster Zeit beide ausgezeichneten Forscher mir brieflich ihre prinzipielle Zustimmung zur Annahme terminaler Glieder ausgedrückt haben, so hätte ich von dieser Seite zwar keinen Anlass, dieses Thema weiter zu verfolgen; da jedoch der Widerwille gegen terminale Glieder, insbesondere Blätter, noch vielfach fortbesteht, und da ich in meinem Aufsatz über die „Samenknospen“ in der vor- jährigen Flora nur nebenbei diesen Gegenstand berühren konnte, so scheint es mir an der Zeit, ihn nochmals gründlicher zu behandeln. Der Widerspruch gegen die terminalen Blätter geht dahin, dass nicht nur die wirkliche Existenz solcher Gebilde, sondern selbst deren logische Möglichkeit in Abrede gestellt wird. Unmöglich sollen sie sein, weil durch sie die Begriffe von Blatt und Achse über den Haufen geworfen würden. Es ist daher ein doppelter Nachweis zu liefern, ") Bot. Zeitung 1875: „Berichtigung der von Barcianu gemachten Angaben über die Blüthenentwickelung bei den Cupheen“. *) Pringsheims Jahrbücher 1875: „Beiträge zur Kenntniss der Antherenbildung der Metaspermen.“ ?) Warming: „Recherches“ p. XVII. und: „Untersuchungen über pollenbildende Phyllome und Kaulome“ S. 59—62. *) Eichler: „Blůthendiagramme“ S. 48. 257 erstiich, dass die Begriffe von Achse und Blatt durch die Zulassung terminaler Blätter keineswegs aufgehoben werden, und zweitens, dass die terminalen Blätter und terminalen Glieder überhaupt unter Um- ständen lateral werden können, womit ihre von der Theorie, unab- hängige Realität bewiesen wird. Vorerst aber gebe ich noch eine Übersicht aller mir bekannt gewordenen terminalen Ausgliederungen. I. Übersicht der bekannten terminalen Ausgliederungen. A) Das terminale Glied entsteht am Ende des sein Wachsthum beschliessenden Muttergebildes. 1) Das Muttergebilde ist eine Achse. a) Das terminale Glied ist ein Blatt. Dieser Fall findet sich, soviel zur Zeit bekannt, nur innerhalb der Blüthe realisirt, in, welcher der Achsenscheitel sich selbst begränzt, während er noch ein Blatt zu erzeugen hat. Vegetative abgeschlossene Sprosse mit terminalem Blatte sind keine bekannt, denn wenn ein vegetativer Spross (wie z. B. der Brachyblast einer Pinus, die Dornzweige) sein Wachsthum, be- schliesst, so hórt er schon frůher auf Blátter zu erzeugen. Die ter- minalen Blátter sind daher allerdings nur als seltenere und nur, der Blüthe eigene Bildungen zu betrachten. Das terminale Blatt ist entweder «) Ein Staubblatt, natürlich nur in männlichen Blüthen. Sicher hiehergehörig ist das terminale Stamen von Najas, dessen Blüthenachse zwei Hüllen erzeugt und dann mit dem Staubblatt abschliesst. Höchst wahrscheinlich gehören hieher auch die von J. Müller Argov. für die Euphorbiaceen angeführten Fälle (Croton mit einem centralen Stamen unter 10—15 lateralen, Algernonia, Ophthalmoblapton, deren männ- liche Blüthe nur ein terminales Staubblatt bildet, ausnahmsweise aber auch noch ein zweites laterales); doch ist es entwickelungsgeschichtlich noch nicht nachgewiesen, dass diese Staubgefässe wirklich aus der Spitze des Achsenscheitels und nicht etwa neben ihm entstehen. ß) Das terminale Blatt ist ein Carpell. Terminal ist im Grunde jedes einzelne Carpell in einer Blüthe, deren Achse mit ihm erlischt. Denn obwohl viele derselben anfangs als ringförmige Kappe rings um einen kleinen Achsenscheitel hervortreten, so verbrauchen sie diesen schliesslich ganz zu ihrer Bildung. Als terminale Primordien werden sie angelegt bei Sanguisorba, bei Proteaceen, Laurineen, Thymelaeaceen, Portulacaceen (Rivina, Petiveria), vielleicht auch 258 Gramineen (Triticum) u. a., um sich früher oder später, eine Kappe bildend, auszuhöhlen. *) b) Das terminale Glied ist ein Fiederblättchen und als solches nicht unmittelbar zur Achse terminal. Als solche sind anzusehen die zur Blüthenachse terminalen Eichen. Hierüber später ein Mehreres. c) Das terminale Glied ist ein Epiblastem. Auch hiefür ist nur ein sicheres Beispiel bekannt, nämlich die terminalen Antheridien und Archegonien der Moose, welche in der sogenannten Moosblüthe mit Abschluss des Achsenscheitels dieselbe Rolle spielen, wie die terminalen Staubblätter und Fruchtblätter in der wahren Blüthe. Die zur Achse terminalen Ausgliederungen gehören somit sämmt- lich der reproduktiven Sphäre an. Hieraus könnte vielleicht geschlossen werden, dass eben die reproduktiven Organe keinem bestimmten mor- phologischen Begriff ausschliesslich angehören, sondern ebensowohl Blatt, als Achse sein können. Allein ebenso zulässig ist im Vorhinein die bereits angedeutete Erklärung, dass eben nur in der reproduktiven Sphäre die Achse sich normal und dauernd abschliesst, während sie noch Glieder als Fortpflanzungsorgane producirt. Dass nur die zweite Erklärung die richtige sein kann, soll aber im Verlaufe dieser Abhandlung nachgewiesen werden. 2. Das Muttergebilde ist ein Blatt oder Blattzipfel. Hieher rechne ich z. B. die Drüsen und Stacheln an der Blattspitze und an den Spitzen der Blattzähne, da ich nicht einsehe, wesshalb derartige Drüsen von Rosa rubiginosa oder die am Blattrand stehenden Stacheln von Cirsien nicht ebenso gut für Emergenzen und Trichome gelten sollten, wie die Drüsen und Stacheln der Blattfläche oder Blattstiele. B) Das terminale Glied ist nur endständig zur jüngeren Anlage seines Muttergebildes, nicht zu dem ausgebildeten Muttergebilde selbst, dessen Scheitel neben dem terminalen Gliede sich in seinem weiteren Wachsthum regenerirt und fortsetzt. 1. Das Muttergebilde ist eine Achse. Das Stengelchen des mo- nocotylen Embryo ist eine solche schwache Achsenanlage, die ihr einziges kräftiges Embryonalblatt echt terminal, d. h. aus dem Gewebe des Embryonalscheitels bildet. Der Achsenscheitel regenerirt sich aber später seitlich am Grunde des Cotyledon. Ähnlich verhält sich !) Siehe hierüber meine vorläufige Mittheilung in den Sitzungsberichten der k. böhm. Gesellsch. d. Wissenschaften, vom 23. April 1875: „Über Placenten und Hemmungsbildungen der Carpelle“, und die grössere Abhandlung im Aktenbande derselben, betitelt: „Vergleichende Darstellung der Placenten“, 259 der Embryo von Ceratopteris nach Kny's Untersuchungen. “) Auch die nachfolgenden eingliedrigen Sprosse am monocotylen Keimling besitzen sehr háufig ein terminales Blatt. Die Bildung terminaler Blátter an eingliedrigen Achsen gehórt aber nur dann hieher unter Abth. B., wenn die ganze Achse als ein einfaches Gebilde betrachtet wird, was aber bestritten werden kann (was ich sub III. 1. näher ausführen werde). 2. Das Muttergebilde ist ein Blatt oder Blattabschnitt, welche sich um den Scheitel der ersten Anlage kappenförmig ringsum er- heben. Die wahre Spitze des Blattes oder Blattabschnitts ist aber nicht jener Scheitel, sondern er liegt im oberen Rande der Kappe selbst. a) Ein Carpell bildet seine Kappe um das sehr frühzeitig sich bildende Fiederblättchen, welches zum Ovulum wird. Dieser seltene Vorgang scheint nach Payer’s Darstellung bei Pimelea, bei Parietaria und Urtica stattzufinden, doch mangelt es noch an einer histiologischen Entwickelungsgeschichte, die ihn ausser allem Zweifel setzen würde. b) Ein Fiederblättchen des Carpells bildet seine Integument- kappe um den frühzeitig und darum terminal entstehenden Nucleus (als terminale Emergenz). Dies ist die allgemeinste und vielleicht einzige Bildung des Ovulum's. | H. Terminale Blätter enthalten keinen morphologischen Widerspruch. „Durch die Annahme terminaler Blätter wird der begriffliche Unterschied von Blatt und Achse aufgehoben, da sonst zur Unter- scheidung dieser Grundgebilde nichts weiter úbrigbleibt.“ So lautet der Einwand der topischen Morphologie. Danach enthielte der Unterschied von Lateral und Terminal die ganze Wesen- heit von Blatt und Achse. Wäre das aber wahr, so wäre die Unterscheidung von Blatt und Achse überhaupt wenig begründet, die Blätter wären nur die letzten, begränzten, sonst aber von der- Achse nicht unterschiedenen Zweige, die selbst keine Zweige mehr producirten. Das stimmt aber keineswegs mit der Erfahrung überein, nach welcher Achse und Blatt durch einen sehr wesentlichen und reellen !) Siehe Kny: „Die Entwickelung der Parkeriaceen“ in Nova Acta Acad. Leop.- Carol. Bd. XXXVIL N. 4. 1875, 260 Gegensatz in Wachsthum, Bildung und Gestaltung sich manifestiren. Soviel ist allerdings richtig, dass sich kaum ein allen Bláttern einer- seits und allen Stámmen anderseits gemeinsames Merkmal wird auf- finden lassen, da z. B. das Wachsthumsgesetz Schleiden's, go wie Van Tieghem’s Gesetz der Stellung der Gefássbůndel, als auch. die Entstehung aus dem Periblem der Achse Ausnahmen zulässt; aber wohl sind für jeden besonderen Pflanzentypus Achse und Blatt durch besondere Charaktere des Wuchses und der ganzen Bildung, sowie auch durch ein eigenthümliches Metamorphosengesetz verschieden. Lässt man dies ausser Acht und hält man sich nur an die dürre Abstraktion des Terminalen und Lateralen, so geräth man in Widersprüche. Es wäre z. B. nicht einzusehen, warum ein paarig- gefiedertes Blatt von Orobus nach solcher Definition für ein Blatt und nicht für eine blättertragende, sich begränzende Achse angesehen werden müsste. Denn die Spitze des Blattstiels, die selbst nicht einmal zum terminalen Blättchen wird, ist und bleibt ja terminal im Verhältniss zu den Seitenblättchen, die auch acropetal, wie die zwei- zeiligen Blätter an einer Achse entstehen. Die richtige Auffassung des Orobus-Blattes kann konsequenter- massen nur dann stattfinden, wenn nicht die topischen Merkmale der Stellung, sondern der Gegensatz der ganzen Bildung des zusammen- gesetzten Blattes und der Achse in Betracht gezogen und der mor- phologische Vergleich dabei angewendet wird. Wenn nun die (definitiv oder in einem jüngeren Stadium zeit- weilig) abschliessende Achse ein terminales Gebilde erzeugt, welches alle Charaktere: Bildungsweise, Wachsthum und etwaige Metamorphose des normalen seitlichen Blattes besıtzt, so muss dasselbe trotz der terminalen Stellung für ein Blatt angesehen werden. Von dieser Art sind aber die terminalen Staubgefässe und Carpelle, denn sie sind von lateralen Staubblättern und Fruchtblättern durchaus nicht ver- schieden, Können auch eventuell in Laubblätter sich rückverwandeln, dürfen daher nicht für pollenbildende Kaulome und Stengelpistille *) angesehen werden, sondern müssen für terminale Staubblätter und Fruchtblätter gelten. Das ist auch Köhne’s Meinung, wenn er ganz richtig bemerkt: „Alles, was sich zum Stamen differenzirt, ist Phyllom.“ ?) i !) Stengelpistille (und zwar als oberständige Pistille, bei Leguminosen, li- liaceen und Primulaceen) hat obzwar aus einem anderen Grunde Wigand noch 1850 („Grundlegung der Pflanzenteratologie“) vertheidigt. 2) Bot. Zeitg. 1875. I. c. 261 Würde man sie trotz ihrer Blattbildung fůr Achsengebilde an- sehen, so würde gerade hiedurch der morphologische Unterschied von Blatt und. Achse aufgehoben: eine Achse, die zum Abschluss einen 'mit den Blättern derselben Pflanze geradezu identischen Bau annehmen würde, wäre von diesen Blättern eben nicht wesentlich verschieden. Gerade also die topologische Auffassungsweise vernichtet in derartigen Fällen den Unterschied von Achse und Blatt: sie wird zuletzt dahin geführt, einen wesentlichen lebendigen Inhalt dieser Begriffe zu leugnen. Wenn also nun in den genannten Fällen keine andere Wahl bleibt, als nur zwischen terminalen Blättern und zwischen solchen Achsen, die sich vollkommen nach Blattgesetzen aufbauen, so kann, glaube ich, die Wahl nicht schwer fallen. Auch wenn man den Unterschied von Lateral und Terminal in zweite Reihe stellt und ihn ebensowenig für ein allgemein gil- tiges Merkmal ansieht, als wie z. B. des Schleiden’sche Wachsthums- gesetz, bleibt eine durchgreifende Definition von Blatt und Achse wohl möglich; man muss aber, wie ich schon in der vorjährigen Flora hervorhob, vom Sprosse, als dem typischen (wie wohl nicht einfachen) Pflanzenindividuum, ausgehen. Stamm ist der Rumpf eines Sprosses, deran seiner Peripherie Glieder von wesentlich verschiedener oder gegensätzlicher Bil- dung erzeugt, und diese dem Spitzenwachsthum des Sprosses unmittelbar folgenden (primären) Glieder sind die Blätter.') Diese Definition begreift auch die terminalen Blätter; denn hört das Längenwachsthum des Sprosses (der Achse) auf, so kann immer noch die Anlage und Bildung eines Blattes diesem Abschluss folgen, und der nicht weiter wachsende Scheitel hat vor den weiter nach rückwärts liegenden Stellen der Peripherie gar nichts voraus. „Ich sehe nicht ein,“ sagt Köhne treffend, „warum bei aufhörendem Scheitelwachsthum die endständigen Zellpartien nicht eben so gut wie sonst seitenständige zur Ausbildung eines Blattes verwendet werden können.“ Zur Unterscheidung des terminalen Blattes und der wahren Achsenspitze bedarf es auch nicht des Zurückgehens auf die erste histiologische Anlage des Blattes. Ich habe allerdings, auf die von ') Eine sehr ähnliche Definition von Blatt und Achse giebt auch Hanstein in der Schrift: „Die Entwickelung des Keimes der Monocotylen und Dico- tylen“ 1870 S. 92, ebenfalls ohne die laterale oder terminale Stellung in die Definition aufzunehmen, 262 Schmitz geschilderte Entstehung des terminalen Eichens der Pipe- raceen gestützt, in der Bot. Zeitung die Erwartung ausgesprochen, dass sich terminale Blätter und andere Ausgliederungen in der Regel wenigstens durch ihre Anlage im Periblem der Achse histiologisch von einer echten Achsenendigung würden unterscheiden lassen. Um nicht missverstanden zu werden, muss ich aber betonen, dass ich damit den Begriff des terminalen Blattes von seiner Entstehung im Periblem des Achsenscheitels nicht geradezu abhängig machen wollte, sondern in solcher Entstehungsweise nur ein Anzeichen erblicken konnte, dass der Achsenscheitel als solcher zu bestehen aufhört und seine weitere Fortbildung in’s Blatt erfolgt. Dieses Anzejchen könnte aber auch nicht eintreffen, ohne dass das Gebilde aufhörte ein Blatt zu sein, sobald es sich nur nach dem Gesetz des Blattes ausbildet. Es haben denn auch wirklich die neueren histiogenetischen For- schungen solche Thatsachen zu Tage gefördert, aus denen sich schliessen lässt, dass die Anlage im Plerom, Periblem oder Dermatogen mit der morphologischen Natur eines Gliedes in keiner ursächlicher Bezie- hung steht. Laterale, vom Achsenscheitel weit genug entfernte Sei- tenachsen entstehen ebenso wie die Blätter im Periblem, aber sie entstehen durch Zelltheilungen des Pleroms, wenn sie sehr nahe am Achsenscheitel auftreten, den sie dann ablenken, woraus, wie beson- ders Warming gezeigt hat, eine Art Dichotomie resultirt. Hingegen werden sehr schwache schuppenförmige Blätter auch aus dem Derma- togen herausgebildet, ebenso wie Trichome, während an der Bildung anderer kräftigen Blattanlagen auch das Plerom sich betheiligen kann. Die Tiefe der Schicht, aus der die Neubildungen entstehen, steht also im geraden Verhältniss theils mit der Kräftigkeit der Neubildung, theils mit ihrer Nähe am Achsenscheitel, und es ist somit die mor- phologische Bedeutung der Histiogenie in der ersten Freude über eine neue Forschungsmethode viel zu sehr überschätzt worden. Das monocotyle Keimblatt und die folgenden terminalen Blätter der Spross- glieder des monocotylen Keimlings bilden sich denn auch erwiesener- massen durch Zelltheilungen der ganzen inneren Gewebsmasse, was daher auch von anderen terminalen Blättern (Staubgefässen nament- lich), von terminalen Eichen zu erwarten ist, was denn auch von dem zum Ovularhöcker terminalen Nucleus nach neueren Untersuchungen bekannt geworden ist‘), und was mehrere Autoren verleitet hat, ein ') Über die Bildung des Nucleus aus der Ovularanlage hat wohl Warming histiogenetische Beobachtungen mitgetheilt, die ihn bestimmten, den Eikern als terminale Neubildung aufzufassen, weil dieser durch Theilungen der 263 zur Achse terminales Staubgefáss, terminales Eichen und den Nucleus fůr morphologisch gleichwerthige Endigungen dort der Achse, hier des Ovularhöckers zu halten. Für den Histiologen ist freilich in solchen Fällen zwischen einer terminalen Blattanlage und einem weiter wachsenden Achsenscheitel, einer terminalen Emergenz und einer gewöhnlichen Blattspitze kein Unterschied wahrnehmbar ; das thut aber nichts zur Sache. Man wird eben allmählich davon abkommen müssen, der Entwickelungsgeschichte jedes einzelnen Gliedes für die morphologische Deutung in allen Fällen jene Wichtigkeit zuzugestehen, welche ihr bisher meistens eingeräumt worden ist, womit übrigens ihr Werth in anderer Be- ziehung und die Nothwendigkeit ihrer Erforschung nicht im geringsten geschmälert werden soll. III. Thatsächliche Nachweise terminaler Glieder. 1. Das Blatt ist, als Cotyledon, ursprünglich ein terminales Glied. Die neueren Untersuchungen über die Keimbildung der Phanero- gamen, Gefässkryptogamen und Moose berechtigen uns zu einer neuen Auffassung von Blatt und Achse. Ausgehend vom Embryo der Lebermoose, wissen wir, dass sich die Embryonalzelle durch eine Wand in einen vorderen und hinteren Theil theilt, worauf die vordere Halbkugel durch eine auf die erste senkrechte Wand in 2 vordere Quadranten getheilt wird. Dieselbe A förmige Urtheilung findet in den untersuchten Embryonen der Ge- subepidermalen Schicht des Ovularhöckers sich aufbaut. Darauf habe ich mich denn in dem Aufsatz: „Zur Diskussion über das Eichen“ in Bot. Zeitg. 1875 besonders berufen. Allein nach der von Barcianu gegebenen Entwickelungsgeschichte der Eichen von Gaura biennis, die mir Dr. Warming brieflich als sehr naturgetreu bezeichnete; und načh Ansicht von unver- öffentlichen Zeichnungen der Eichen von Passiflora, die ich Dr. Warming’s Güte verdanke, kann ich der Deutung, die Warming jenen Zelltheilungen giebt, nicht mehr beistimmen. Denn der Eikern und die Integumente sind bei Gaura früher in der Anlage vorhanden, als jener Zelltheilungspross beginnt, durch den mithin der Eikern nicht angelegt, sondern nur ausgebildet wird, und der nur als Vorbereitung zur Bildung des Keimsacks und der Kern- wandung anzusehen ist. Aus Warming’s Untersuchungen über die Bildung der Anthere geht übrigens auch hervor, dass die dem Nucleus verglichenen Pollenfächer ebenfalls früher noch durch innere Zelltheilungen sich hervor- zuwölben beginnen, als die der Ausbildung des Antherenfaches voraus- gehenden Theilungen in der subepidermalen Schicht anfangen. 264 fässkryptogamen und Phanerogamen statt. Die beiden vorderen Qua- dranten bilden bei den Gefässpflanzen die Stammknospe sammt Keim- blatt oder Keimblättern. Besonders interessant ist unter den Farnen Ceratopteris, dessen Keimblatt nach Kny aus den vorderen Quadranten genau terminal zur Embryonalachse hervorwächst. Ebenso vollkommen terminal ist auch das Keimblatt der Monocotylen, welches ebenfalls aus den 2 oberen oder vorderen Quadranten sich aufbaut. Die phylogenetische Entstehung der ersten beblätterten Farn- pflanze aus der Mooskapsel war vordem am Einfachsten und der mono- podialen Verzweigung des blattbildenden Stammes am Entsprechendsten in der Weise denkbar, dass das Sporogonium ein unbegränztes Wachs- thum erlangte und die Blätter als neue Glieder seitlich aus sich hervorgehen liess, in welche auch das sporenbildende Gewebe verlegt wurde. Die Embryologie der Filices, besonders von Ceratopteris weist aber deutlich auf eine andere Entstehung des Blattes hin. Bereits hat Prantl in seiner Arbeit über die Hymenophyllaceen eine wesentlich richtige Ableitung versucht, jedoch nur hypothetisch im Anschluss an die Embryobildung der bereits weiter vorgeschrittenen Rhizocarpeen'). Eine einfachere Herausbildung des Blattes zeigt jedoch unzweifel- haft Ceratopteris, bei der es klar ist, dass ihr ersten Farnwedel aus dem ganzen Sporogon der Moose hervorging. Die Stammknospe, an der die ferneren Blätter seitlich und akropetal auftreten, entsteht seit- lich am Grunde des ersten Wedels durch Hervorwölben von Zellen einer späteren Nachkommenschaft, also wie ein Seitenspross des Em- bryo. Bekanntlich bildet sich bei den Monocotylen die Stammknospe ebenso. Bei Juncus glaucus wurde durch Fleischer die interessante Thatsache konstatirt, dass der am Embryo entstehende Seitenspross ganz einfach in ein terminales Blatt ausgeht, ebenso wie der Embryo selbst, dass ein an seinem Grunde entstehender, nach der entgegen- gesetzten Seite fallender Höcker sich ebenso verhält, welche Sprossung ı) Prantl hält die Hymenophyllaceen für die niedrigsten Farne. Dies mag in vielfacher Hinsicht gerechtfertigt sein, aber in einem sehr wesentlichen Hauptcharakter kann man sie nicht für die Brücke zu den Moosen ansehen, insofern sie nämlich bereits oberflächlich entstandene Sporangien von Haar- natur in Soren tragen. Viel näher kommen in dieser Hinsicht der ver- muthlichen Urform der Farne die Ophioglosseen, besonders Ophioglossum, wegen des im Parenchym des Blattes gebildeten Sporengewebes, wonach das Sporenblatt (respektive fruchtbarer Sporenblatttheil) weit einfacher aus dem Sporogon der Moose abgeleitet werden kann, als das Sporenblatt der Hymenophyllaceen. Es ist mir auch gar nicht wahrscheinlich, dass die Ophioglosseen aus Farnen mit polyangischen Sori rückgebildet wären. 265 sich so lange wiederholt, bis endlich die Keimpflanze so gekräftigt ist, dass ein späterer Spross die Blätter seitlich erzeugt. Ähnliches hat auch Hegelmaier für mehrere Monocotylen, am ausgezeichnetsten bei Pistia ausgesprochen, nachgewiesen. Ja bei Pistia wächst der sich bildende Ausläufer, nachdem er ein scheidenförmiges Vorblatt gebildet, unmittelbar in ein terminales Laubblatt aus; jedoch regenerirt sich die Achse des Ausläufers ebenso wie die des Embryo’s mittelst einer seitlichen Auswölbung. Fleischer hat darauf eine eigene phylogene- tische Theorie gebaut, nach welcher jeder dieser Thallomsprosse in Blatt und Achsentheil „zerfällt“, sobald ein neuer Spross an seiner Seite angelegt wird. Der Keimling von Juncus wäre also anfangs ein Sympodium begränzter Thallomsprosse. Das Letztere ist wohl un- bestreitbar, besonders im Hinblick darauf, dass diese Sprosse den Embryo wiederholen, dieser aber dem einfachen Thallom der Moos- frucht genau homolog ist. Allein das „Zerfállen“, wonach der Endtheil des Thalloms erst dadurch zum Blatt wird, dass er in eine Beziehung zu der von den nachfolgenden Sprossen gebildeten Achse in Be- ziehung tritt, entspricht einem topischen Begriffe vom Blatte, den ich, wie bereits früher auseinandergesetzt worden, nicht theilen kann, Nicht die Relation des Blattes zur Stammknospe oder zum Vegetations- punkte macht es zum Blatte, sondern seine eigenthümliche Differen- zirung, die zum Stamme im Gegensatze steht. Wäre dies nicht, so dürfte beim Keimling von Juncus gar nicht von Achse und Blättern die Rede sein, es wäre eben ein Sympodium begränzter Thallome, wie bei manchen Algen auch. Gesetzt auch, es würde abnormer Weise die Stammknospe am Keimling von Ceratopteris ganz unter- drückt uud nur der terminale Blattwedel gebildet, so wäre dieser ebenso gut ein Blatt, wie an einem anderen Exemplare mit Stamm- knospe. Bei der gegenwärtig scharf gezogenen Gränze zwischen lateraler und terminaler Stellung, zwischen monopodialer, dichotomer und sympodialer Verzweigung, erscheint es freilich sonderbar, dass das erste (Cotyledonar-) Blatt (bei Juncus, Pistia u. A. mehrere nach- folgende Blätter) terminal, die folgenden lateral an ihrem Sprosse stehen, dass die Keimachse anfangs sympodial, dann monopodial sich aufbaut. Unnatürlich erscheint auch eine Betrachtungsweise, welche am Keimling der Monocotylen zwei oder auch mehr sympodial ver- bundene Achsen zu erblicken nöthigt, während bei den Dicotylen die zwischen beiden Cotyledonen sich bildende Stammknospe als Fort- setzung der Embryonalachse auftritt. 266 Da jedoch unsere Abstraktionen und logischen Eintheilungen nach den wohlerforschten Thatsachen sich richten můssen, und nicht umgekehrt diese nach jenen beurtheilt werden důrfen, so muss wohl anerkannt werden, dass unsere bisherige Auffassung des Blattes und der Achse, der monopodialen und dichotomen, so wie der sympo- dialen Verzweigung geändert werden müsse. Der monopodiale und dichotome Typus muss immerhin unter- schieden werden, nur darf man beide nicht als völlig verschiedene Verzweigungsarten auffassen. Es giebt hinlänglich viele Übergänge zwischen beiden. Selbst Achselsprosse, die gewöhnlich als Seiten- gebilde der Achse, also monopodial an derselben gebildet werden, können, nahe genug am Achsenscheitel angelegt, diesen ablenken und hiedurch eine Dichotomie verursachen, über welche besonders War- ming’s Untersuchungen (Recherches ete.) schöne Aufschlüsse gebracht haben. Es wird wohl eine solche Dichotomie von manchen Forschern (Magnus, Eichler) als falsche Dichotomie bezeichnet, indessen muss zugestanden werden, dass sie sich von einer echten Dichotomie nur dadurch unterscheidet, dass der eine Dichotomiezweig gerade über einem Blatte, d. h. als Achselspross auftritt. Man kann sowohl die echte Dichotomie auf die seitliche Verzweigung, als auch umgekehrt diese auf die Dichotomie zurückführen. Jede seitliche Verzweigung lässt sich als Zweitheilung auffassen, deren beide Theile von Anfang an ungleich stark sind, deren stärkerer Theil nach einem allgemeinen Wachsthumsgesetze den vorausgehenden Zweig in gleicher Richtung fortsetzt, während der schwächere, aus einem kleineren Theile des ungetheilten Gebildes entstehend, seitlich erscheint. Die echte Dicho- tomie wiederum kann als eine Seitenverzweigung betrachtet werden, deren Seitenzweig nahe am Ende des Hauptzweiges und mit dessen überbleibendem Theile gleich stark angelegt wird, wodurch der letztere bei weiterem Wuchse um einen gleichen Winkel von der voraus- gehenden Richtung abgelenkt wird. Beiderlei Betrachtungsarten sind im Grunde gleichberechtigt. Ein jedes Monopodium, welches mehrere Seitenzweige akropetal erzeugt, darf daher nicht mit einer einma- ligen Dichotomie in Parallele gestellt werden, sondern mit einem sympodial ausgebildeten System wiederholter Dichotomien. Ein solches System unterscheidet sich von dem Monopodium nur dadurch, dass bei jeder Theilung desselben beide Zweige von Anfang gleich sind und ein Unterschied erst später sich darin zeigt, dass der eine Zweig als Kurzzweig sich determinirt, während der andere kräf- tiger werdend in gleicher Weise weiter dichotomirt; dass dagegen 267 bei jedem Monopodium beide Zweige schon anfänglich ungleich sind, und zwar der kräftigere Zweig weiter sich theilt. 1. Pleiopodiales System dreier Zweige a, b, c, auch für einen blätterbildenden Spross ohne vorgebildeten Achsenscheitel giltig; im letzteren Falle a, b die Blätter, c das dritte noch undifferenzirte Spross- glied. 2. Dasselbe System dichopodial sich bildend. 3. Monopodiale Form desselben Systems, a, b die Blattanlagen, c das undifferenzirte dritte Sprossglied, den Achsenscheitel darstellend. 4. 5. 6. Achsenscheitel des Weinstocks: B Tragblatt, A Achsel- Bpross, R Ranke. 7. 8. Integument J und Nucleus N eines sich bildenden Eichens. In 7 Gleichgewichtslage des normalen Eichens mit terminalem Nucleus, in 8 des verlaubenden Eichens mit lateralem Nucleus. 9. Monopodialer Spross, aus den blattbildenden Sprossgliedern I—V; Sprossglied V noch indifferent als Achsenscheitel erscheinend. 10. Eine pleiopodial sich bildende Wickel aus den Blüthen- sprossen 1, 2, 3, 4 mit den Brakteen db‘, b’‘, b"'. 11. Dieselbe Wickel monopodial sich bildend. 12. Echtes Monopodium (wickelartige Traube) von Blüthensprossen 1, 2, 3, 4 mit den zugehörigen Deckblättern bí, bž, ba, b*, Ein sympodial sich ausbildendes dichotomisches System (Fig. 2) steht nun genau in der Mitte zwischen einem Monopodium mit 20 268 mehreren Seitenzweigen (3) und zwischen einem sympodial-cymösen System (1). Denn ein Monopodium ‚entsteht, wenn der jedesmalige ursprünglich stärkere Zweig sich weiter theilt, der schwächere abschliesst, ein sympodial-dichotomes System, wenn einer von 2 gleichen Zweigen sich weiter theilt, der andere abschliesst, em sympodial-cymöses System, wenn der ursprünglich schwächere Zweig sich weiter theilt, der stärkere abschliesst. Ich möchte nun das letztere System der Kürze halber als Pleiopodium und das intermediäre dichotome als Dichopodium bezeichnen. Obwohl nun in der Regel die monopodiale, pleiopodiale oder dichopodiale Verzweigung bei derselben Pflanzenform konstant auf- zutreten pflegt, so gibt es doch auch Fälle, in denen die eine in die andere übergeht. Darin aber liegt gerade die Berechtigung, alle drei Verzweigungsarten aus einem Gesichtspunkt zu betrachten, sie als Modifikationen einer Verzweigungsweise aufzufassen. Eklatante Beispiele für solche Übergänge unter den Phanerogamen bieten die Ampelideen und die Borragineen. | Der Stamm von Vitis und Ampelopsis ist nach der älteren Ansicht ein Sympodium aus Sprossen, die mit der Ranke oder mit dem Blüthenstande endigen. Nägeli hat es jedoch auf Grund der Entwickelungsgeschichte für wahrscheinlicher gehalten, dass der ganze Stamm ein einfacher Spross, ein Monopodium sei, die Ranken aber extraaxilläre Seitenzweige desselben, oder aber, dass. eine Dichotomie des Stammes stattfinde. ') Warming hat letztere Ansicht vorgezogen.*) Magnus ist dagegen zur älteren Ansicht zurückge- kehrt, mit dem Beifügen, dass jedesmal „eine Ablenkung des sich nur noch schwach zu einer Ranke entwickelnden Vegetationspunktes durch den kräftig auswachsenden Achselspross des eben nahe am Scheitel hervorgetretenen jüngsten Blattes stattfindet“.*) Von beson- derem Interesse ist in dieser Hinsicht die Mittheilung Eichler’s über die Ranken des Weinstocks. „Bei denselben kommen“, sagt Eichler, *) „wie mir Herr Prof. Braun an einer Reihe von Exemplaren seines Herbars zu demonstriren die Güte hatte, alle Übergänge vor, vom gewöhnlichen Verhalten durch anscheinende Dichotomie bis zur Aus- +) Nägeli: „Beiträge zur wissenschaftlichen Botanik“, 1 Heft (1858) S. 88. ») Warming: „Forgreningsforhold hos Fanerogamerne“, Taf. VI. Fig. 21 u. 22. ®) Magnus: „Zur Morphologie der Sphacellarieen“ (1873). S. 151. *) Eichler: „Blůthendiagramme“. (1875). S. 36. 269 bildung der Ranke in einen die gerade Fortsetzung des unteren Stengeltheils bildenden Laubspross, an dem der sonst in (die Fort- setzung der Primanachse fallende Achselspross die anderwärts übliche seitliche ‚Stellung: hat. In diesen Übergangsformen war es sehr augenscheinlich, dass der Betrag, in welchem die Ranke, resp. der sie. 'vertretende Spross zur Seite geworfen war, von seiner eigenen und der Ausbildung des Axillarsprosses abhing, und ich zweifle nicht, dass, wenn man solche Fälle im Jugendzustande untersuchen könnte, man eine ganz entsprechende‘ Anlage und also bei ein und "derselben Pflanze den Übergang von der sogenannten extraaxillären zur dicho- tomischen und echt axillären Zweigbildung finden würde.“ | Die von Eichler angeführten Übergänge beweisen wohl hinlänglich (was auch an sich wahrscheinlich ist, da die extraaxillären blatt- gegenständigen Seitensprosse eine morphologische Abnormitát invol- viren), dass ‚die Ranken des Weinstocks in allen Fällen morpho- logische Endigung des vorausgehenden Sprosses bilden !), ‘obgleich sie gewöhnlich gleichwie seitliche Sprosse unter der terminalen Achsel- knospe des letzten Blattes desselben entstehen (Fig. 4.) Eine Achselknospe, die nahe am Stammscheitel sich bildet, kann immerhin auf Theilung des Scheitels zurückgeführt werden, obwohl damit das Verstándniss des Achselsprosses noch nicht vollkommen erreicht ist’; ein Thema, welches ich hier nicht weiter verfolgen kann und auf später aufsparen muss. *) Der über dem Blatte stehende Theil ist ») Dutailly erklärt hingegen die Ranke als einen in tieferer Blattachsel ent- standenen, aber dem Hauptstamm bis zur Exsertionsstelle angewachsenen Achselspross. Als ich mich mit der Untersuchung der Entwickelungs- geschichte von Ampelopsis beschäftigte, schien auch mir dies eine Zeitlang wahrscheinlich zu sein. Allein ich fand später, dass die Ranke an Seitenästen bisweilen schon dem ersten Blatte gegenüber auftritt, wo für sie eine tiefer stehende Blattachsel gar nicht vorhanden ist, wesshalb ich eine Verwachsung (eigentlich Verschmelzung) durchaus aufgeben musste. 2) Nach Prantl unterscheiden sich auch die Dichotomien des Stammes der Gefässkryptogamen (Filices und selbst Lycopodiaceen) durchaus nicht von den durch Warming bekannt gewordenen dichotomen Theilungen des pha- nerogamen Achsenscheitels: der eine Dichotomiezweig setzt den Hauptstamm fort, der andere ist Achselspross des letzten Blattes vor der Theilung, oder es sind beide Zweige Achselsprosse, indem die Hauptachse zwischen ihnen erlischt. Das passt vortrefflich zu der weiterhin entwickelten Theorie, nach welcher jede Verzweigung des Stammes auf Knospenbildung aůs der Blatt- basis des Sprossgliedes sich zurückführen lässt. Jede Achselknospe entsprosst dem Stengelgliede, dessen Blatt sein Tragblatt ist, wenn sie auch zufolge einer bedeutsamen morphologischen Statik am häufigsten auf das höher- stehende Stengelglied verschoben erscheint. 20% ná 270 die Achselknospe, der andere setzt den Spross fort; es kommt nun auf das Kraftverhältniss beider an, welcher in der Richtung des Sprosses bleibt, welcher seitlich auftritt. (Fig. 4—6.) Hier ist es nun recht auffällig, dass die Verschiedenheit der seitlichen oder terminalen Stellung mit der morphologischen Bedeutung des so oder anders gestellten Gliedes oder Sprosses nichts zu thun hat. Die Borragineen bieten einen anderen Fall dar, wo ein Pleio- podium durch ein Dichopodium in ein Monopodium übergeht, und zwar ebenfalls nur in Folge von Änderungen der relativen Wachs- thumsintensität verschiedener Sprosse. Dass die Verzweigung ihrer Inflorescenzen dem Typus der Wickel (Fig. 10) angehört, darüber kann kein Zweifel weiter herrschen. ') Indem aber jeder neue Spross schon bei seiner Geburt mit dem überbleibenden Scheitel des Mutter- sprosses gleich gross entsteht, so geht das Pleiopodium in ein Dicho- podium über; ja bei. Myosotis und Heliotropium nach Kraus sogar in ein Monopodium, indem der grösste Theil des Muttersprosses jedesmal für den neuen Spross verbraucht wird, und daher der durch die Blüthe begränzte Endtheil des Muttersprosses gleichwie ein extra- axillärer Seitenspross (wie bei Vitis) sich fortbildet. Der jedesmalige kräftige Anfang jedes nachfolgenden Sprosses erscheint somit wie ein Vegetationskegel, der auf der Oberseite 2 Reihen Blüthenknospen er- zeugt. (Fig. 11.) Gleichwohl ist dieser Vegetationskegel und überhaupt dieses Monopodium von einem gewöhnlichen, die Seitensprosse in den Blattachseln erzeugenden Monopodium, selbst wenn dieses die gleiche wickelartige Form besässe (Fig. 12), sehr verschieden. Die Deckblätter sind bei den genannten Borragineen zwar unterdrückt, sind aber gewiss nicht unterhalb der einzelnen Blüthenstiele, sondern unterhalb der jeweiligen mächtigen Anlage des Tochtersprosses zu ergánzen.*) Die Richtigkeit der hier entwickelten Auffassung wird besonders durch die Beobachtung von Kraus bestätigt, dass nur kräftig wachsende *) Hierüber habe ich mich in einer kleinen Abhandlung in den Sitzungs- berichten der böhm, Gesellsch. 1874 des Weiteren ausgesprochen. Dieselbe Auffassung verficht auch Eichler und Magnus. Ich nahm zur Erklärung des falschen Monopodiums daselbst ursprüngliche Verschmelzung mehrerer konsekutiver Sprossanlagen an, indessen erklärt sich jenes in der hier ge- gebenen an Vitis anknüpfenden Weise einfacher. Sicherlich ist es unrichtig, wenn Sachs bemerkt, das Monopodium solcher Borragineen könne nicht mehr Wickel genannt werden, entspreche vielmehr einer Traube oder Ähre. Nicht die monopodiale Bildung an und für sich macht die Traube und Ähre aus, sondern die Stellung der Blüthen in den Deckblattachseln, 2 — 271 Wickel von Myosotis und Heliotropium monopodial sich bilden, schwächere Inflorescenzen dagegen dichopodial oder gar pleiopodial. Die monopodiale Bildungsweise der Wickel beruht ja nach dieser Auffassung auf sehr kräftiger Anlage jedes nachfolgenden Sprosses und zielt daher auch auf eine kräftige Bildung des Sympodiums hin. Wenden wir die einheitliche Auffassung der drei verschiedenen Verzweigungstypen auch auf die Deutung der blattbildenden Achse der Gefässpflanzen an. Ihr erster Anfang ist der Embryo. Dieser ist, besonders der von Ceratopteris und den Monocotylen, sehr ähnlich dem Moosembryo, mit dessen Entwickelung die seinige am vollkom- mensten und am längsten übereinstimmt. Dieser Embryo ist längere Zeit ein einfaches Individuum wie die Moosfrucht selbst, das Blatt ist aber dessen terminale Ausgliederung. Dann beginnt er sich zu verzweigen, indem am Grunde des Keimblattes aus einer kleinen späteren Zellnachkommenschaft ein Seitenzweig sich her- vorwölbt. Bei Juncus glaucus, Pistia u. a. ist nun der Seitenspross des Embryo im Wesentlichen dem Embryo gleich, er differenzirt wie dieser den Endtheil als Blatt, den Fusstheil als Internodium. Der Keimling baut sich anfangs pleiopodial auf, seine Achse ist ein ge- wöhnliches Sympodium. Sowie der Keimling sich kräftigt, geht seine Verzweigung in die monopodiale über, indem die Anlage jedes neuen Sprosses aus dem grössten Theile des vorausgehenden und in der verlängerten Richtung desselben sich bildet, in derselben Weise, wie das Pleiopodium der Borragineen-Wickel bisweilen als Monopodium auftritt. Meine Auffassung der monopodialen Ausgliederung der Blätter an einer Achse wird noch durch die Möglichkeit dichotomer blatt- bildender Verzweigungen bestätigt. Der kleine Vegetationskegel älterer Stengel von Pistia bildet nämlich nach Hegelmaier die Blätter durch wiederholte dichotome Theilung; der eine Zweig bildet sich zum Blatte aus, der andere dichotomirt abermals, um ein folgendes Blatt zu bilden u. s. £. (Fig. 2.) Nun ist diese dichopodiale blattbildende Achse ein offenbarer Übergang von der pleiopodialen des Keimlings von Pistia und Juncus zu der gewöhnlichen monopodialen Achse. Diese Dichopodie anstatt der Monopodie bedeutet nach dem oben Erörterten eine ausnehmend schwache Stengelbildung, welche in der That auch durch die häufig wiederholte anfängliche pleiopodiale Verzweigung der Embryonalachse und durch die terminale Blattbildung an den Stolonen deutlich sich ausspricht. 272 Bei anderen Monocotylen und bei Ceratopteris wird aber die monopodiale Verzweigung sofort mit dem ersten BORBHSPEUBBEN am Embryo eingeleitet. Da nun die monopodiale Verzweignng eine blosse Modifikation der pleiopodialen Verzweigung ist, und da jeder Spross des Pleio- podiums ein Internodium mit seinem Blatte darstellt, so folgt, dass jede beblátterte Achse als ein in die monopodiale Form übergegan- genes Sympodium von Internodien mit den zugehörigen Blättern auf- zufassen ist. (Fig. 9.) Der beblätterte Spross ist somit kein einfaches Individuum, sondern bereits aus einfachen Individuen, den Spross- gliedern zusammengesetzt, wenn man jedes Internodium mit dem zugehörigen Blatte als Sprossglied bezeichnet.") Auf diese Weise wird die erste Entwickelung des Keimlings von Juncus glaucus, Pistia u. dgl. verständlich, sie beruht auf pleiopodialer Verbindung der Sprossglieder. Der Keimling unterscheidet sich daher nicht so wesentlich von monopodial verzweigten Keimachsen anderer Pflanzen. Fleischer hat aus der Entwickelung des Keimlings von Juncus die sympodiale Zusammensetzung seines Embryonalsprosses aus ein- facheren Individuen („Thallomen“) richtig erkannt, allein daneben die Entstehung der Blätter am monopodialen Sprosse für eine zweite ganz verschiedene Art der Blattbildung gehalten, ja sogar die Blätter in beiden Fällen von verschiedenen Thallophyten phylogenetisch ab- leiten wollen. Hievon könnte aber schon die Erwägung abhalten, dass ja die gesammten Thallophyten der ersten Generation des anti- thetischen Generationswechsels (dem Protophyten) angehören, die Moosfrucht und der Embryo der Gefässpflanzen aber der zweiten Generation (dem Antiphyten); ferner der Umstand, dass die Keim- lingsachse des Juncus glaucus selbst aus der pleiopodialen Bildung, so wie sie erstarkt, in die monopodiale übergeht, folglich die letztere als Modifikation der ersteren sich muss auffassen lassen. Noch möge ein Blick auf die übrigen Embryonalbildungen von diesem Gesichtspunkte aus gestattet sein. Die Sprossung am Embryo von Salvinia tritt nach Pringsheim viel kräftiger als bei Ceratopteris und den Monocotylen auf, indem ein ganzer vorderer Quadrant des Embryo als monopodiale Keimachse sich fortbildet, und nur ein Quadrant zum Keimblatt wird. Dieses ist also nicht mehr vollkommen » Das individuell selbständige Wachsthum der Sprossglieder zeigen denn besonders schön Pflanzen mit gut ausgebildeten, erhabenen Blattkissen (äusseren Blattspuren), vor Allen die Coniferen, z. B. die Fichte oder die Cryptomeria, 273 terminal zur Embryonalachse. Die Verzweigung beginnt mit Dichotomie und geht in die monopodiale Form über. Der dicotyle Embryo bildet aber durch echte Dichotomie seine beiden Cotyledonen, indem jeder Quadrant in ein Keimblatt auswächst. Da zwischen beiden Cotyledonen das Internodium gleich Null ist, so gehören beide Blattzweige einem Internodium (hypocotylen Glied) an. Und da beide Blattzweige gleich stark sind und sich vollkommen das Gleichgewicht halten, so entsteht das folgende Sprossglied nicht zu einem derselben seitlich am Grunde, sondern zu beiden gleichmässig seitlich, also in dem Winkel zwischen ihnen und in der verlängerten Richtung des beiden gemeinsamen’ hypo- cotylen Gliedes. Am Embryo der Coniferen endlich ist die Verzweigung des Embryo von allem Anfang an monopodial, jedoch sind die ersten Sprossglieder zu einander parallel verschoben, daher die Cotyledonen im Quirl unter dem vorgebildeten Scheitel des Monopodiums.*) In dieser Weise ist auch jeder andere Blattguirl aufzufassen. Wenn nach der richtig durchgeführten Ableitung des beblätterten Sprosses aus dem einfachen Sporogon der Moose kein Zweifel mehr sein kann, dass ein solcher Spross nichts Anderes ist, als ein mono- podial gebildetes Sympodium der Sprossglieder (Anaphyten), als ein- facher Individuen der Pflanze:?) so lässt sich gar nicht leugnen, dass der Grundgedanke der in ihrer Ausführung freilich sehr unklaren und in ihrer Opposition gegen die Metamorphosenlehre verfehlten Anaphytosenlehre von Schultz-Schultzenstein bis zu einem gewissen *) Der Coniferen-Embryo kann daher nicht, wie Strasburger annahm, als die ursprüngliche Embryonal-Bildung bei den Phanerogamen angesehen werden; vielmehr ist der Embryo der Monocotylen und selbst der Dicotylen, ohne vorgebildeten Achsenscheitel, der frühere, ursprünglichere. ?) Wenn sich somit der beblätterte Spross (ohne Rücksicht auf die etwaigen Achselknospen) seiner phylogenetischen Ableitung nach als ein Verzwei- gungssystem darstellt, so muss allerdings auch das zusammengesetzte Blatt als Verzweigungssystem gelten, was übrigens bereits Sachs durchgeführt hat. Die Verzweigung des Blattes ist aber besonders deutlich eine Theilung, da die Masse des Blattes einer bestimmten Region ziemlich konstant bleibt, es mag einfach bleiben oder sich verzweigen, und da Übergänge zwischen den Extremen vollkommener Zertheilung und vollkommener Einfachheit so häufig sind. Die Verzweigung des Blattes hebt aber die relativ einfache Individualität des Sprossgliedes nicht auf, sie setzt nur neue untergeordnete Individualitäten, die Blattglieder, an Stelle des einfachen Blattorgans ein, So beruht der ganze Aufbau der Gefässpflanzen auf differenzirter Ver- zweigung und stufenweiser Individualisirung: der ganze Stock baut sich ebeuso aus Sprossen auf, wie diese aus Sprossgliedern und wie letztere im Blatttheil oftmals aus Blattgliedern, 274 Grade, nämlich was den stockwerkartigen Aufbau der Pflanze betrifft, hierin seine Bestätigung findet. Die sogenannte Metamorphose der Pflanzen erscheint als ein Generationswechsel, was (nach A. Braun in „Verjüngung“) bereits Steenstrup auszuführen bemüht war. Selbst die von Schleiden so bespöttelte Ansicht Gaudichaud’s, dass der Stamm aus verschmolzenen Blattstielen bestehe, steht dem wahren Sachverhalt ziemlich nahe; nur sind die „Blattstiele“ (Fusstheile, Internodien) viel” mehr verkettet als verschmolzen zu nennen. Auch E. Meyer’s, Hoch- stetter’s, Röper’s Auffassungen der Sprosse und der Blätter sind als nahe verwandt hier anzuführen. Hanstein hat diese Ansicht (bereits 1848) durch anatomische Untersuchungen gestützt. Indessen hat ebenfalls zuerst Hanstein durch seine embryolo- gischen Arbeiten für die Phanerogamen, Andere für die Gefässkrypto- gamen dieser Auffassung eine festere Stütze gegeben. Vordem war die Sache subjektivem Dafürhalten anheimgestellt und wurde mit Recht von den meisten Morphologen abgelehnt, besonders weil der Vege- tationspunkt der Achse früher existirt als die Blätter. ') Dieser Ein- wand ist jedoch nur dann von Gewicht, wenn monopodiale und pleio- podiale Verzweigung für unvereinbare Gegensätze gelten; mit dem Nachweis, dass die letztere in die erstere übergehen kann und aus einer leicht erkennbaren Ursache übergehen muss, ist dieser Einwand beseitigt. Obzwar aber das Sprossglied dem einfachen Individuum der Gefässpflanze entspricht, so gebührt doch auch dem Sprosse der Rang eines, und zwar höheren, Individuums, das seiner grösseren Selbständigkeit halber das Pflanzenindividuum katexochen auch ferner- hin bleiben mag.”) !) Wenn der Achsenscheitel als etwas Bleibendes, zu aller Zeit Tdentisches aufgefasst wird und die Blätter als Neubildungen auf ihm, so beruht das auf einem blossen Schein: der Achsenscheitel ist ebensogut stets ein an- derer, wie die Terminalzelle, die eine oder mehrere Reihen Segmente nach einander abscheidet, und ebenso wie jedes nachfolgende Blatt ein anderes ist. Er scheint nur darum stets der nämliche zu sein, weil er relativ stets dieselbe Lage einnimmt, wie jeder frühere Scheitel derselben Achse. 2) In seiner Geschichte der Botanik bemerkt Sachs (S. 191) gegen Braun’s Ansicht, dass die Lehre vom Individuum an den Eingang der Botanik gehört, man könnte allerdings auch wohl behaupten, sie sei überhaupt ganz über- flüssig. Wäre Letzteres richtig, so müsste auch die Lehre vom Generations- wechsel ausfallen, weil Generation und Generationswechsel ohne Feststellung des Begriffes Individuum ganz willkürliche Begriffe bleiben müssen. Eine Untersuchung über das Pflanzenindividuum wäre im Capitel über den Genera- tionswechsel in jedem Lehrbuch gewiss an ihrem Platze. 275 Die Achse (Kaulom) der Gefässpflanzen kann hiernach. auch definirt werden als das (meist monopodiale) Sympodium der Fuss- theile der Sprossglieder, deren freie (nur am Monopodium seitliche), für die Assimilation und Reproduktion vorzugsweise bestimmte End- gebilde die Blätter sind. Hieraus ergiebt sich die normale Unbe- gránztheit der Achse, und die Begränztheit der Blätter. Die phylogenetische Ableitung des beblätterten Sprosses aus dem Sporogonium der Moose, die nach den vorhandenen Daten bereits mit so grosser Sicherheit thunlich ist, führt noch zu einigen anderen allgemeinen, morphologisch wichtigen Resultaten. Erstens folgt daraus, dass die Achse, aus den Fusstheilen der Sprossglieder bestehend, wohl ebenso ungeeignet ist, Fortpflanzungs- zellen zu erzeugen, als der Fusstheil der Mooskapsel (wo ein solcher differenzirt ist), dass vielmehr aller Grund vorhanden ist zur Annahme, dass auch bei den fernsten Nachkommen der Bryophyten das Blatt als weiter differenzirte Fortbildung des sporenerzeugenden Theils des Sporogoniums der Träger und Erzeuger der Fortpflanzungszellen ver- blieb. Da nun in der ungeheueren Mehrzahl der Gefässpflanzen auch direkter Erfahrung nach wirklich das Blatt (und seine etwaigen unter- geordneten Ausgliederungen) die Fortpflanzungszellen (Sporen, Pollen- zellen, Keimsack) erzeugt, so sind wir berechtigt, etwaige angebliche Ausnahmen hievon mit dem grössten Misstrauen aufzunehmen und auf das strengste weiter zu prüfen. Solche angebliche Ausnahmen („axile“ d. h. terminale Stamina) finden vielmehr ihre Erledigung durch eine zweite Folgerung. Da nämlich das Blatt nur zu dem Achsenmonopodium seitlich ist, dagegen zum Sprossgliede eigentlich terminal, da besonders am Embryo das erste Blatt so häufig ein echt terminales Organ ist, so ist es gar nicht unmöglich, dass ein letztes Sprossglied bei starker Remission des Wachsthums eines Sprosses, sowie der Embryo und sowie die ersten Sprossglieder von Juncus glaucus, ein terminales (letztes) Blatt bildet. Denn so oft ein produktiver Achsenscheitel zwischen den Blättern besteht, so beruht es darauf, dass eine indifferente, weiter theilbare oder sprossfähige Sprossanlage übrig bleibt. Bei plötzlichem Erlöschen des Sprossgipfels kann aber diese Anlage zu einem letzten Sprossglied fortgebildet werden, ohne eine neue Anlage abzuzweigen. Das Blatt des letzten Sprossglieds müsste dann zu diesem und mittelbar auch zum ganzen Sprosse terminal werden. So wird denn eine wirklich terminale Anthere, wie sie bei Najas vorliegt, ebenso gut für ein terminales Blatt angesehen werden müssen, 276 wie der Cotyledon von Ceratopteris oder eines Monocotylen. Denn eben die besondere Differenzirung und das Auswachsen des Achsen- scheitels zur Anthere ist nach der soeben phylogenetisch motivirten Auffassung von Blatt und Achse ein Beweis, dass wir es hier nicht mehr mit einem Achsengebilde, d. h. mit einem undifferenzirten Sprossglied oder mit dem Fusstheil eines differenzirten Sprossgliedes, sondern mit dem Blatttheil eines solchen zu thun haben, dessen ter- minale Stellung der Blattnatur keineswegs entgegen ist. Die axilen Stamina sind wohl keine „Erfindung“, wie sie etwas unhöflich genannt worden sind, aber sie theilen das Loos mancher Erfindungen, welche Anfangs grosse Aufmerksamkeit erregen, sich aber hinterher nicht bewähren Die dritte Folgerung ist die, dass die Blätter am monopodialen Sprosse als Endigungen der eigentlich sympodial verketteten Spross- glieder bei normaler Ausbildung dieser letzteren nur in acropetaler Folge auftreten können. Die Anlage von Blättern unterhalb bereits bestehender Blätter kann hienach nur als verspätete Hervorbildung der Blatttheile aus den in der Achse bereits enthaltenen Fusstheilen der Sprossglieder angesehen werden. Der Ablast von Blättern, z. B. der Deckblätter in Inflorescenzen und gewisser Blüthenblätter in den sogenannten Schwindekreisen, beruht hienach nur darauf, dass der terminale phylloide Theil (Blatt) eines in der monopodialen Achse enthaltenen Sprossgliedes ganz und gar nicht zur Ausgliederung gelangt. 2. Das zur Blüthenachse terminale Ovulum ist trotzdem Fieder- blättchen des Fruchtblattes. Dass ein terminales Ovulum, wie z. B. das der Polygoneen, Piperaceen, Najas, kein Achsengebilde sein kann und dass auch ein terminales Blatt da nicht zulässig ist, das glaube ich in verschiedenen früheren Arbeiten zur Evidenz gebracht zu haben. Ich suchte zu be- weisen, dass es wie überall nur ein Fiederblättchen des Carpells ist. Was aber diese Auffassung so sehr erschwert und ihr immer einen gewissen dunklen Punkt übrig lässt (was ich nicht leugne), das ist die bisherige Auffassung des Verhältnisses von Blatt und Achse als eines monopodialen Verzweigungssystems. Erst durch den in dem vorigen Abschnitt gelieferten Nachweis, dass ein solches Monopodium nur eine Modifikation eines Sympodiums ist, und durch welche innere Ursachen sie entsteht, wird es möglich, das terminale Eichen mit 201 hinreichender Klarheit für die Anschauung von dem Verdachte seines axilen Werthes zu reinigen. Vor Allem ist festzuhalten, dass der Achsenscheitel der Blüthe in allen Fällen von den Carpellen gänzlich verbraucht wird, zwar nicht in einem Moment, sondern allmählich, indem die Anfänge der Carpelle (entweder Primordialhöcker wie bei Astrocarpus oder Ring- wälle wie bei den meisten Pflanzen) mit immer breiterer Basis aus der Achse auftauchen, bis sie am Scheitelpunkte zusammenstossen. Ist der Quirl zweigliederig, so findet in der That dieselbe Zwei- theilung statt, durch die am Scheitel des dikotylen Embryo die beiden Cotyledonen entstehen. Wenn aber in der Vergrünung eine Durchwachsung stattfindet, so bildet sich das neue Sprossglied in derselben Weise zwischen beiden Carpellen, wie am dicotylen Embryo die Stammknospe sich bildet. Bildet sich aber ein einzelnes Carpell, so ist es in derselben Weise terminal, wie das Keimblatt der Mono- cotylen, und der Vergleich dieser beiden Blätter ist um so treffender, als auch dieses Keimblatt kappen- oder scheidenförmig sich bildet. Die morphologische Übereinstimmung ist besonders vollkommen, wenn das terminale Carpell als gewölbtes Primordium auftritt, wie bei Sanguisorba, und die Kappe erst später sich bildet, der Kappen- grund daher wie beim monocotylen Keimblatt seitlich (ventral) ge- legen ist. Erhebt sich aber die terminale Carpellarkappe sofort aus dem indifferenten Achsenscheitel, so bleibt der Kappengrund terminal zum Achseninternodium, wie bei einem jeden vegetativen Scheiden- blatte. Während aber in der vegetativen Region ein neues Sprossglied terminal früher (als neuer Achsenscheitel) aussprosst, bevor noch die Kappe oder Scheide des Blattes aus dem vorhergehenden Sprossgliede emporgetaucht ist, so unterbleibt im Kappengrunde des terminalen Carpells (in der normalen abgeschlossenen Blüthe) die terminale Aus- sprossung eines folgenden Gliedes ; und darauf beruht es eben, dass der Achsenscheitel von dem terminalen Carpelle ganz aufgebraucht wird. Das terminale Carpell verzweigt sich nun weiter, und zwar nur einmal, wenn nur ein Eichen gebildet wird. Ist die Kappe desselben bereits kräftiger geworden, so bildet sich der für das Eichen be- stimmte Blattzweig (Ovularblättchen) deutlich seitlich zu demselben, aus der ventralen Nath, ebenso wie ein neues Sprossglied am mono- eotylen Keimling seitlich am vorausgehenden auftritt. Wenn dagegen der Ovularblattzweig verfrüht sich bildet, der die Kappe reprásen- tirende andere Zweig erst später, so muss der erstere die ter- minale Richtung zu dem letzten Sprossgliede einhalten und somit 278 auch zur ganzen Blüthenachse, während die Kappe eine seitliche Stellung zu dem terminalen Fiederblättchen erhalten muss, nach dem- selben Gesetz, nach welchem schwächere Zweige (welcher morpho- - logischen Qualität immer) bei jeder Verzweigung seitlichen Ursprung nehmen. Die terminale Stellung der Blattfieder ist aber důrch das Kappenwachsthum des Carpells ermöglicht, im Folge dessen die ven- trale Fieder der Mediane des Blattes gegenüber zu stehen kommt, was ja auch bei deren terminalen Stellung der Fall ist. Die ver- frühte und anfangs mächtigere Bildung des Fiederblättchens bewirkt also dessen vergleichsweise (nicht entwickelungsgeschichtliche) Ver- schiebung auf den (freilich noch indifferenten) Achsenscheitel, und da zwischen dieser verfrühten und der normalen späteren Bildung der Blattfieder alle Übergänge möglich sind, so giebt es auch Eichen, die wie bei Platycapnos halb auf dem Achsenscheitel und halb auf der Bauchnath des Carpells stehen. Es nimmt also das verfrůhte Ovularbláttchen denselben Ort im Grunde der Fruchtblattkappe ein, wie beim vegetativen Aufbau ein folgendes Sprossglied, ist aber dennoch kein solches, sondern seinem ganzen Bildungsgesetze nach ein Carpellarblättchen und völlig identisch mit einem Eichen, das deutlich seitlich an der Ventralnath entsteht. Diese morphologische Bedeutung erklärt es auch, dass ein terminal erzeugtes Eichen bei kräftigerem Auswachsen des Carpelles auf seine Ventralnath wieder hinaufrücken muss, wie bei manchen Urticaceen. Ferner erklärt sich daraus, dass in der Vergrünung und Durch- wachsung der Achse das folgende Sprossglied den Grund der Kappe wieder einnehmen muss, den vicarirend das Fiederblättchen inne- hatte, und dass das Fiederblättchen wieder seitlich entstehen muss. Dasselbe wiederholt sich in Vergrünungen der Eichen von Alliaria, deren abnorme Sprosse diesselbe Stelle im Grunde des Integument- bechers einnehmen, die im normalen Eichen der Nucleus einnimmt ; dagegen wird der Nucleus in der Vergrünung wieder seitlich. Doch ich greife dem folgenden Abschnitte vor. Wenn aber um ein terminales Eichen statt eines Carpells zwei (oder mehrere) sich bilden, so scheint dasselbe zu keinem der Car- pelle oder aber zu beiden gleichmässig in Beziehung zu stehen (was A. Braun gegen meine Deutung auch eingewendet hat). Der Fall ist, um wieder an die blattbildende Achse anzuknüpfen, derselbe, wie wenn im Winkel zwischen den beiden Cotyledonen der Dico- tylen das neue Sprossglied völlig terminal zur Keimachse sich bildet. Völlig analog ist aber auch der Fall, wo ein Ovularblättchen aus einem 279 von zwei zur Placenta verschmolzenen Blatträndern entsprosst, jedoch genau auf der Mittellinie der ganzen Placenta steht. Und so wie die Vergrünung solcher Fruchtknoten zeigt, dass ein solches Blätt- chen nur dem einen Blattrande angehört, so darf auch angenommen werden, dass das zwei Fruchtblättern anscheinend vollkommen gemein- same terminale Ovulum, und das beiden Cotyledonen gleichmässig gemeinsame Sprossglied doch nur einem Fruchtblatt, nur einem Coty- ledon angehört, obwohl es sich nach einem Gleichgewichtsgesetz wegen vollkommener Gleichheit beider opponirten Blätter genau in die Mitte zwischen sie zu stellen genöthigt ist. Würden die oppo- nirten Cotyledonen auseinanderrücken, indem sich unterhalb eines derselben ein axiler Fusstheil bildete, so würde auch das folgende Sprossglied deutlicher aus diesem Fusstheil und vom anderen Cotyle- don gesondert sich bilden, wie bei den Monocotylen. So ist auch das terminale Ovulum doch nur Auszweigung eines der beiden Carpelle, und kann darum auch (bei Cannabis) beim Überwiegen des frucht- baren Carpells nachträglich auf dessen Ventralnath rücken. Mag aber die Neubildung auf dem Sprossgliede selbst wieder ein Sprossglied, oder ein Fiederblättchen oder auch eine blosse Emer- genz sein, immer wird es sich nach demselben Wachsthumsgesetz bei verfrühter und kräftiger Anlage terminal bilden. Diese Stellung kann also über den morphologischen Werth der terminalen Neubildung nichts entscheiden. 3. Der Eikern ist eine terminale Emergenz des Ovularblätichens. Die terminale Bildung des Eikerns aus der Anlage des Ovulums hat viele Forscher bisher bestimmt, ihn für den Achsenscheitel der sog. Samenknospe (z. B. auch A. Braun in der neuesten Schrift über Cycadeen S. 353), oder für die wahre Spitze eines Blättchens oder Blattes (z. B. Barcianu, die Oenothereen betreffend) zu halten, und desshalb die Vergrünungen des Eichens, welche etwas Anderes zeigen, entweder gering zu schätzen oder selbe auf dem Prokrustesbette so lange zu misshandeln, bis sie der Entwickelungsgeschichte des nor- malen Eichens angepasst erschieneu. Ich habe wiederholt (neuestens in der grösseren Arbeit über Placenten in dem Aktenbande 1876 der böhm. Gesellsch. der Wissensch.) auf das Vergebliche dieses Be- mühens hingewiesen. Dass die Vergrünungserscheinungen mit der normalen Entwickelung in Übereinstimmung gebracht werden müssen, indem es nicht möglich ist, dass die vergrünende Pflanze nach einem 280 wesentlich anderen Bildungsgesetz producirte als die normale; das habe ich in jener Abhandlung ausführlich besprochen, und muss einfach darauf verweisen. Daselbst habe ich aber auch weiter ge- zeigt, dass die Übereinstimmung nicht erzielt werden kann, wenn an der Betrachtung des Eikerns als der gleichwerthigen Spitze der Ei- anlage (mag diese nun als Knospenachse oder als Blattorgan angesehen werden) festgehalten wird, — wenn man nicht zugibt, dass der Ei- kern als eine terminal gestellte Ausgliederung des Ovularblättchens gelten müsse, deren Emergenznatur erst in der Vergrünung; ‚und durch den phylogenetischen 'Vergleich festzustellen ist. Eine terminale Emergenz erscheint manchen Forschern desshalb zweifelhaft oder gar unannehmbar, weil die Entwickelungsgeschichte zwischen einer solchen und einer gleichwerthigen Endigung des Muttergebildes keinen objektiven Unterschied aufweist. Allein welchen Unterschied zeigt das terminale Blatt des monocotylen Embryo Anfangs von einer gleichwerthigen Endigung der Embryonalachse ? . Gewiss ebenfalls keinen, sondern die Blattnatur des Cotyledon und anderer terminaler Blätter beweist erst die weitere Ausbildung derselben, die Bildung von Achselknospen und dgl., was auch bereits Hegel- maier hervorgehoben hat. Nicht selten wird auch die terminale Aus- gliederung durch abnorme Variationen erwiesen, in denen sie in die zu einem einfachen Muttergebilde seitliche Stellung zurückkehrt. Der kräftige Eikern verhält sich hierin ebenso wie die terminale kräftige Achselknospe des Weinstocks, deren wahre Natur auch nicht durch die Entwickelungsgeschichte, sondern erst durch solche abnorme Va- riationen aufgeklärt wird, in denen die Ranke terminal und der Achselspross lateral wird. Was nun den Eikern betrifft, so zeigen die Vergrünungen (auch ohne die Beihilfe der Entwickelungsgeschichte) ganz sicher, dass der Eikern als eine nicht blattartige (emergenzartige) und entschieden seitliche Neubildung der Oberseite des Ovularblättchens auftreten kann, und dass das Fiederblättchen des Carpells dem ganzen nor- malen Eichen ohne den Eikern entspricht. Folglich kann der Eikern auch im normalen Eichen nicht die wahre Spitze des Ovular- blättchens gewesen sein (wie Barcianu will), sondern nur eine terminal angelegte Ausgliederung, die ohne Schwierigkeit zu demselben Ovular- blättchen auch lateral auftreten kann, was eine echte Blattspitze doch unmöglich thun könnte. Die Ursache aber, welche einmal die terminale, ein andermal die laterale Entstehung und Stellung des Eikerns zum Ovularblätt- = 281 chen bewirkt, ist genau dieselbe, welche die Weinranke bald lateral (extraaxillär) bald wirklich terminal auftreten, dieselbe, welche das Blatt bei der blattbildenden Verzweigung der Achse bald terminal bald lateral erscheinen lässt. Ist das sich bildende neue Sprossglied im Momente der Verzweigung schwächer als das erzeugende Spross- glied, und bildet es sich spáter, so entsteht es seitlich; bildet es sich verfrüht und kräftiger als das erzeugende Sprossglied, so ent- steht es terminal (als jeweiliger Achsenscheitel), das letztere aber lateral abgelenkt (als Blatt am Achsenscheitel). Desgleichen entsteht der Nucleus als emergenzartige Auszweigung des Ovularblättchens seitlich, wenn er sich später‘) bildet und schwächer als das Integu- ment (Fig. 8), dagegen terminal, wenn er verfrüht und kräftiger als die Anlage des Integuments entsteht (Fig. 7), wohingegen der schwä* chere Zweig des Ovularblättchens, das Integument, seitlich abgelenkt auftritt. Das Erstere ist der Fall mit dem verlaubenden, das Letztere mit dem normalen Eichen. Ebenso verhält es sich mit der Ranke und Achselknospe des Weinstocks: der Eikern als seitliche Bildung des kräftigen Ovular- blättchens entspricht der Achselknospe der Rebe, die auch seitlich erscheint, wenn die eigentlich terminale Ranke kräftig genug ist. !) In dem Referate über meinen Aufsatz über die „Samenknospen“ (Flora in 1874) in Just’s Botanischem Jahresbericht II. Jahrg. 2. Abth. Seite 572 bemerkt Peyritsch, er könne der Ansicht, dass sich der Nucleus des ver- laubten Ovularblättchens vergleichsweise später als am normalen Eichen bildet, nicht beistimmen. Diese Ansicht ist aber kein grundloser Glaube, sondern eine (auch ohne Entwickelungsgeschichte) hinreichend erweisbare und leicht einzusehende Nothwendigkeit. Schon die vollständige Analogie mit den oben angeführten Modifikationen des blattbildenden Sprosses führt darauf. Ferner ist die Stellung des Nucleus auf der Rückwand des Integu- mentbechers in Vergrünungen (cf. Alliaria!) doch wahrscheinlicher Folge davon, dass dieser Becher bereits angelegt war, als die Emergenz sich bildete, als dass der terminal ‚gebildete Eikern so beträchtlich auf dem Inte- gument verschoben worden wäre. Das häufige Vorhandensein von Integu- mentbechern ohne Nucleus beweist ferner, dass der Becher in der Ver- grünung früher sich bildet als der Nucleus, dessen Ausgliederung danu auch unterbleiben kann, während normal der Nucleus (terminal) früher an- gelegt ist, als das Integument unter ihm sich zu bilden anfängt. Endlich wäre die Bildung zweier Nuclei (die ja Peyritsch selbst für Salix konstatirt hat) aus dem dem Integument entsprechenden Theile des Ovularblättchens unmöglich, wenn sich das (freilich flach ausgebreitete) Integument nicht früher bilden würde; denn vor dem Integument (wie es normal ist) kann sich nur ein terminaler, später im Grunde des Integuments befindlicher Eikern bi.den, 282 Das Integument entspricht aber der Ranke. Beide bilden sich nur ausnahmsweise terminal, obwohl sie die morphologisch gleichwerthige Fortsetzung des Muttergebildes, hier des Ovularblättchens, dort der Hauptachse der Rebe darstellen. Als allgemeines Gesetz lässt sich schliesslich Folgendes hin- stellen. Bei jeder Verzweigung im weitesten Sinne (und als solche kann jede Neubildung aufgefasst werden) wächst der kráftigere Zweig von Anfang an terminal, der schwä- chere lateral, zwei völlig gleiche Zweige aber unter demselben Winkel zum Verzweigungsstamme geneigt. Jedes Gebilde aber kann einmal als stärkerer, ein andermal als der schwächere oder als gleichstarker Zweig auftreten, Woraus folgt, dass die terminale oder laterale Stellung von der morphologischen Dignität des Zweiges ganz unabhängig ist, Da ferner derselbe Zweig, wenn er kräftig und terminal ent- steht, relativ früher, wenn er schwächer und lateral auftritt, relativ später sich bildet, so nenne ich jenes Gesetz das morpholo- gische Gesetz der zeitlichräumlichen Verkehrung. Ein sehr wichtiges Gesetz, durch das eine Menge bisher unaufgeklärter Erscheinungen sich erklärt. Betreffend Blatt und Achselknospe (epi- blasteme double), so war bereits Warming diesem Gesetze auf der Spur (Recherches p. XXIII.—XXV.); es hat aber eine weit ausgebrei- tetere Geltung. © In Betreff der der Verzweigung dienenden Zellschicht ist aber die allgemeinste (obwohl vielleicht nicht ausnahmslose) Regel die, dass sich gleich starke Zweige (also Dichotomiezweige), so wie bei beträchtlicher ursprünglicher Ungleichheit derselben der kräftigere terminale durch Theilungen im tiefer liegenden Plerom aufbauen, der schwache seitliche Zweig oberflächlicher, also im Periblem oder selbst im Dermatogen, ebenfalls ganz unabhängig von der morphologischen Dignität der beiden Zweige. Belege dafür bieten die terminalen und lateralen Blätter, frühzeitige terminale ') und laterale Eichen, Nucleus und Integument des normalen und -des verlaubten Eichens. ') Das Eichen der Piperaceen entsteht allerdings aus dem Periblem des Blüthenscheitels, aber ziemlich spät und schwächlich, ist also hienach nicht Regel (wie ich zu früh annahm), sondern Ausnahme von den terminalen Eichen. Einer brieflichen Andeutung Warming’s zufolge ist es aber vielleicht gar nicht einmal vollkommen symmetrisch terminal, sondern nur so wie das Compositen-Ovulum. 283 Docent Karl Preis hielt einen Vortrag: „Über die chemische Constitution des Sternbergites“. Den Gegenstand der Untersuchung bildete eine von Dr. Wrba geschenkte . Mineralprobe aus Joachimsthal; dieselbe stimmte in Winkelverhältnissen, soweit dieselben annähernd ermittelt worden konnten, in Spaltbarkeit, Härte und sonstigen physikalischen Eigen- schaften mit dem Sternbergit überein. Die quantitative Analyse ergab folgende Resultate: Gefunden wurden Auf 100 umgerechnet p E MER R an En I. II. II. ir II. Eisen . - 37,3 37,4 — 98,02 37,81 Silber. . 27,9 27,6 28,9 28,44 27,91 Schwefel . 329 33,9 — 39,04 34,28 Quarz etc. 1,4 -- Analyse I wurde mit 0,1253 gr., II mit 0,099 und III mit 0,098 gr. Substanz ausgeführt. Obige Zahlen führen zu der empirischen Formel Ag, Fe, $;, welche verlangt 37,21°/, Eisen, 28,589, Silber und 34,21°/, Schwefel. Versucht man eine Structurformel festzustellen, so gelingt dies mit Zugrundelegung des von mir seinerzeit beschriebenen Kalium- eisensulfides K, (Fe,)‘'S,. Das Kalium dieser Verbindung kann durch andere Metalle ersetzt werden; dasselbe lässt sich beispielsweise bei Behandlung mit Silbernitratlösung in die entsprechende Verbindung Ag, (Fe,)‘'S, umwandeln. Tritt nun in zwei Gruppen dieses Schwefel- silbereisens an Stelle von zwei Atomen des einwerthigen Silbers das zweiwerthige Eisen, so werden durch das bivalente Atom des letzteren die beiden sonst losen Gruppen zusammengehalten und die so kon- struirte Structurformel stellt den oben analysirten Sternbergit vor: S S 3 Il Il Ag — 8— Gp S— Fel— S — (Fe) — S — Ag Il S S oder: Ay, (Fe), Fe" S; oder Ag,S.FeS.2Fe,S;. Bekanntlich wurde die erste Analyse eines Joachimsthaler Stern- bergites von Zippe ausgeführt; dieselbe stimmt mit den oben mitge- theilten Analysen nicht überein, indem Zippe 36,0%, Eisen, 33,2% 2l 284 Silber und 30,0%, Schwefel gefunden hat. — Diesen Zahlen entspricht am ehesten die Formel Ag, (Fe,)‘'.Fe,8, oder Ag,S.2Fe8.F&S, oder z 3 1 Ag— 8 —Fel— S— (Fe) — S— Fl — S — Ag JI 8 Ziehen wir schliesslich noch den von Sartorius von Walters- hausen aufgestellten Argentopyrit in Betracht, dessen Homöomorphis- mus mit Sternbergit Schrauf nachgewiesen’ hat, (obzwar andersseits Tschermak Silberkiese untersucht hat, deren Krystalle nicht homogen waren, sondern als ein konzentrisch gruppirtes Aggregat dreier ver- schiedener Stoffe erkannt und als Pseudomorphosen nach einem un- bekannten Minerale beschrieben wurden), so erweist sich derselbe abermals als eine Verbindung von Ag,S, FeS und Fe,S;. Sartorius fand in 100 Theilen der untersuchten Substanz 39,3°/, Eisen, 26,5%, Silber und 34,29, Schwefel (aus dem Verlust berechnet). Diese Zahlen stimmen so ziemlich überein mit der Formel Ag, (Fe,)\ Fe) S, oder Ag, S.2 FeS.2 Fe,S, oder S S | I Ag— S— (Fe, — S— Fel_ S— Fl_S— (Fe) — S — Ag N I S Dieser Formel entspricht eine Zusammensetzung von 39,989, Eisen, 25,68°/, Silber und 34,349, Schwefel. Die Zusammengehörigkeit der drei angeführten Mineralien (Stern- bergit analysirt von Zippe, Sternbergit analysirt von mir und Sarto- rius’scher Argentopyrit) in chemischer Beziehung ist bei näherer Be- trachtung der aufgestellten Formeln augenscheinlich ; dieselben reprä- sentiren eine Gruppe von Sulfiden, in denen sechs- und zweiwerthiges. Eisen mit einwerthigem Silber in wechselnden Mengen durch Schwe- felatome verbunden sind. (Übrigens ist nicht die Möglichkeit ausgeschlossen, dass nur ein Sternbergit von ganz bestimmter Zusammensetzung existirt und in den andern untersuchten Sternbergiten der Grundsubstanz Magnetkies eingesprengt ist. — Diese Ansicht wird unterstützt durch die bereits erwähnte Arbeit Tschermaks; derselbe untersuchte Argentopyrite, deren äussere Rinde in Zusammensetzung dem von mir analysirten 295 Sternbergit Ag, (Fe,), Fe' S, nahe steht (Tschermak hat 28,0°/, Silber gefunden, ausserdem berechnet 36,5°/, Eisen und 35,59, Schwefel), während die zweite Schichte überwiegend Magnetkies enthielt. Die Untersuchung in der zuletzt angedeuteten Richtung augenblicklich weiter zu führen, war leider wegen Mangel an Material nicht möglich.) 21* Verzeichniss der vom 1. Januar bis Ende Dezember 1875 zum Tausche und als Geschenk eingelangten Druckschriften. Agram, Jugoslavenska akademija znanosti i umjetnosti: Rad, knjiga XXIX. XXX. XXXL XXXII. Stari pisci hrvatski knj. VIL Agram, k. k. Universität: Spomenica na svetčano otvaranje kralj. sveučilišta Franje Josipa I. 19/XI 1874. Alexandria, Société Khédiviale de Geographie : 1) Statuts. 2) Schwein- furth, Discours prononcée au caire & la séance d’inauguration le 2. Juin 1875. Altenburg, Geschichts- und alterthumsforschende Gesellschaft des Osterlandes : Mittheilungen VII. 3. Amsterdam, Koninklijke Akademie van Wetenschappen : Jaarboek 1873; Verslagen en Mededeelingen, Afdeeling Letterkunde 4. deel ; Afdeeling Natuurkunde 8. deel; Processen-Verbaal 1873—14; Verhandelingen deel 14; Catalogus I. deels 1. Stuck. nieuwe Vitgaaf. Athen, ĎiAoAoyixog oVAAoyog Ilagvaooog: ’Avdksara veoeAAnvınd. — "ExWdecig zeel rs oxoAis ráv dnóvwv' nTaidov. — "Exřecis is Epopiag ns oyoAjs tTěv droowv matdev. — Egnuegis Exdı- douévy Uno ig Ev Adývag dozmokoveýs “eraigiag dandvn ig Baoıkınng uvBeovýcems. — CH ze Magriov 1874. — AauzooĎ Mıy., Aoyodocia vv natě vo W Eros vevouévov čvwyv. 13/10 1874. — Pagani E., Aoyodocíu věv xarů TO Oydóov Erog yevousvav, avayv. vů 14/10 1873. — Zavirováov N., IIegl tod zaveAdóvrog nad Tod uěAAovrog rg EAevdegiag. 1872. — Zoúroov Io., IIsot noAırsvuctov Zai MOÁITV. JhıareıBn avayv. Ev vi) GVVEdOLÁGEL r. 24/5 1872. — Taovoyeıov Efwregızov. Eyypapa narateděvra eis výv Bováýv meol ng ÚmodécEVg av ExBoAddwv net Gxmolwv Aavgiov 1872— 1873. — Kavovıoudz Tod &v Adıjvaıg yıAokoyızod ovAAöyov IIaovaooos. Ad. 1873. 287 Bamberg, Historischer Verein für Oberfranken : 36. Bericht. Batavia, Bataviaasch Genootschap van Kunsten en Wetenschappen : Notulen XII: 1—3. Tijdschrift voor indische Taal-Land en Volken- kunde deel 21: afl. 3. 4., deel 22: afl. 1—3. Batavia, Koninklijke Natuurkundige Vereenigung voor Neederlandsch Indi&: Natuurkundig Tijdschrift v. N. Ind. deel XXXIII. Berlin, Köngl. preuss. Akademie der Wissenschaften : Monatsberichte 1875 Januar-Februar, April-August ; Register zu 1859—1873; Abhandlungen 1874. Berlin, Deutsche geologische Gesellschaft: Zeitschrift, Band XVI: 4. Heft, Bd. XVII: 1. 2. Heft. Bonn, Naturhistorischer Verein der preuss. Rheinlande u. Westphalen : Verhandlungen, Jahrg. 30: 2 Hälfte, Jahrg. 31. Bordeaux, Société des sciences physigues et naturelles: Mémoires T. X. 2. — II. Série: Tome I. 1., Extrait d. p. — v. No. 4. g. I—VII. Boston, American Academy of arts and science: Proceedines, New Series Vol. I. — Lyman Th., Commemorative Notice of Louis Agassiz (1873). Bostom, Society of natural history: Memoirs, Vol. II. part III. No. 3. 4. 5, part IV. No. 1. Proceedings, Vol. XVI: 3. 4., XVII: “1. 2. — Jeffries Wyman, Memorial meeting 7. Okt. 1874. Bremen, Naturwissenschaftlicher Verein: Abhandlungen, Bd. IV, Heft 2. 3. — Beilagen zu den Abhandlungen Nr. 4. Breslau, Verein fůr Geschichte und Alterthum Schlesiens: Zeitschrift XII: 1. 2.; Regesten 1259—1280; Scriptores rerum Silesiacarum Bd. 9.; Verzeichniss d. Museums schles. Alterthümer. 2. Aufl. 1872. Brünn, K. k. máhrisch-schlesische Gesellschaft zur Beförderung des Ackerbaues, der Natur- und Landeskunde: Schriften, Bd. 22. Bruxelles, Société entomologigue Belgigue: Compte-rendu Série II. N. 13—17. Buffalo, Society of Natural science. Vol. I. 1—4, II. 1—4. Cambridge, Museum of comparative Zoölogy: Bulletin III: 8—10. — Annual report 1872. 1873. — Catalogue illustrated VII. 1). 1874. Cambrigde, American association for the advancement of science: Proceedings, 22. 29. meeting. Chur, Naturforschende Gesellschaft Graubündens : Jahresbericht, Jahrg. 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Halle, Naturforschende Gesellschaft: Bericht über die Sitzungen 1374. — Abhandlungen Bd. 13. 2). Hannover, Naturhistorische Gesellschaft: Jahresbericht 23. 24. Harlem, Société Hollandaise de sciences exactes et naturelles: Archi- ves Néerlandaises, X. 1-—3. Hermannstadt, Verein für siebenbürgische Landeskunde: Archiv, Bd. XL 3., XIL 1. — Jahresberichte 1873—74. — Beiträge zur Kenntniss Sächsisch-Reens. Festgabe. 1870. — F. Baumann, Geschichte der terra Siculorum terrae Sebus ete. 1874. — Der siebenbürg. sächs, Bauer. Social-histor. Skizze. 1873. — Pro- gramm des Gymnasiums zu Hermannstadt 1873—74. — Progr. des evang. Gymn. zu Schässburg 1873—74. Innsbruck, Ferdinandeum : Zeitschrift, 19. Heft, Innsbruck, Naturwissenschaftlich-medizinischer Verein: Berichte, Jahr- sang V. (1874). Kassel, Verein für hessische Geschichte und Landeskunde: Zeit- schrift, IV. Bd. 3. u. 4. Heft, V. Bd. 1—4. Heft. — Duncker A., Friedr. Rückert als Professor am Gymnasium zu Hanau. Festschrift. 1875. — Verzeichniss der Mitglieder des Vereines 1874, 1875. — Das Römercastell und das Todtenfeld in der Kinzigniederung bei Rückingen. 289 Kiel, Königliche Universität: Schriften, Bd. 21. Kiel, Gesellschaft fůr Schleswig-Holstein. Lauenburgische Geschichte : Zeitschrift, IV. u. V. Bd. — Urkundensammlung, Bd. IV. 1. 2. Ouellensammlung, IV. Bd. 1. 2. Kopenhagen, Königl. Akademie der Wissenschaften: Mémoires de VAcadémie Royale, (hist. og. phil. Afd.) 4: XL — Oversigt, 1874 No. 2. Kopenhagen, Kongelige Nordiske Oldskrift Selskab: Aarboger for nordisk oldkyndighed og historie, 1874 1—4. — Mémoires 1873—74. — Kongehoiene i Jelinge og deres undersogelse efter Kong Frederik VIL’s Befaling i 1861. Kjob. 1875. Krakau, C. k. Akademie umietnosci: Rocznik zarzadu akad. 1874. — Rozprawy i sprawozdania z posiedz. w. histor.-filos. tom. IIL.; w. filolog. t. II. — Pamietnik w. filolog.-hist.-filos. t. II. — Estreicher, Bibliografia Polska XV.—XVI. stol. 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Verhandlungen 1874: 16, 1875: 1—7. 10. 11. 13—15. — Abhandlungen, VII: 3. Wiesbaden, Verein für Naturkunde Nassau’s: Jahrbücher XXVII. XXVIII. Zürich, Antiquarischer Verein: Mittheilungen, XVIIL: 8. Zürich, Naturforschende Gesellschaft: Vierteljahrschrift, Jahrgang 18: 1—4. K. k. Bergdirection in Příbram: Der Silber- und Blei-Bergbau zu Pribram. Zum Feier der im Adalbert-Schacht erreichten Saiger- teufe von 1000 Meter. Wien 1875. Brown J. A., Observations of magnetic declination made at the Trevandrum and Agustia observatories. Vol. I Chantre E., Les faunes mammalogiques tertiaire et quaternaire du bassin du Rhone. Chantre E., Projet d'une légende internationale pour les cartes archéo- logigues préhistorigues, Čupr Dr. Fr., Učení staroindické, jeho význam u vznikání a vyvino- vání názorů zvlášť křesťanských a vůbec náboženských. V Praze 1875. Departement of the interior (United States of America): U. St. geo- logical survey of the territories. Miscell. publicat, No. 1. 3. 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Sitzungen vom 13. Oktober, 3. November und 1. Dezember 1875. — oo I. Anträge, welche eine dauernde Regelung einer Gesellschafstan- gelegenheit zum Zwecke haben, sind nicht sofort der Beschlussfassung zu unterziehen, sondern nach der Sitzung, in welcher sie schriftlich vorgebracht wurden, von dem Präsidenten, dem Vicepräsidenten und dem Generalsecretär mit Rücksicht auf Statuten und andere giltige Normen in vorbereitender Weise zu besprechen, und für die nächste Sitzung gehörig zu instruiren. Sollten sich hiebei Bedenken ergeben, so wird der Generalsecretär in der Sitzung, in welcher die Berathung und Beschlussfassung zu erfolgen hat, unmittelbar nach dem Vortrage des Antragstellers hier- über die Mittheilung machen. II. Vorschláge zur Wahl von Mitgliedern sind dem Generalsecretár schriftlich zu úbergeben. Jeder derartige Vorschlag hat eine biographische Skizze und eine Darlegung der wissenschaftlichen Thätigkeit des Candidaten zu enthalten, bližší ustanovení jak se návrhy v řádném sezení společnosti podané vyříditi, a jak se volby členů předsevzíti, konečně jakým způsobem se knihy vy- půjčovati mají, podle usneseni ze dne 13. října, 3. listopadu a 1. prosince 1875. —oo.— I. Návrhy, ježto směřují k trvalému upravení nějaké záležitosti Společenské, ne hned sluší přivésti k usnešení, nébrž po sezení, kdež písemně byly podány, nechat je předsedatel, místopředsedatel a hlavní tajemník, hledíce k stanovám a jiným platným pravidlům, vezmou v přípravní poradu a k sezení nejblíže příštímu náležitě je uchystají. Pakli by při tom vzešly pochybnosti nějaké, neopomene je hlavní tajemník v tom sezení, ve kterémž se díti má rokování a usnešení, předložiti bezprostředně po přednešení, od navrhovatele o tom učiněném. II. Návrhy k volbě členův hlavnímu tajemníkovi doručeny budtez písemně. Každý takový návrh opatřen budiž nástinem životopisným a vy- líčením vědecké činnosti učence k volbě navrženého. Na předsedatele náleží, aby spolu s místopředsedatelem, s hlavním tajemníkem, s oběma tajemníky třídními prozkoumal předlohu, zdali jest úplná, a aby krátkou cestou působil k odstranění závad, ježto by se při tom shledaly. 296 Der Prásident wird mit dem Viceprásidenten, dem Generalsecretár und den beiden Classensecretären -die Vorlage in Bezug auf ihre Vollständigkeit prüfen, und dahin wirken, dass die diesfalls wahr- genommenen Mängel in kurzem Wege behoben werden. III. Die Wahlen sollen künftighin nur einmal im Jahre, und zwar in der Maisitzung vorgenommen werden. Daher werden die Vorschläge zur Wahl ordentlicher Mitglieder in der Märzsitzung, die Vorschläge zur Wahl von Mitgliedern aller anderen Kategorien in der Aprilsitzung förmlich vorzutragen sein. IV. Alljährlich im Monate Mai ist in der Regel bei Anwesenheit geladener Gäste eine feierliche Sitzung abzuhalten, in welcher über die Wirksamkeit der Gesellschaft während des verflossenen Jahres Bericht erstattet wird, die vollzogenen Neuwahlen kundgemacht, und eine oder zwei für weitere Kreise berechnete Abhandlungen vor- getragen werden. Darüber, ob diese Sitzung in dem nächsten Jahre stattzufinden oder zu unterbleiben habe, ist jedesmal in der Novembersitzung Beschluss zu fassen. V. Es hat als Regel zu gelten, dass über die in den einzelnen Classensitzungen abgehaltenen Vorträge, soweit dies nach Beschaffen- heit der Sache thunlich ist, baldigst kurze Berichte in den Prager periodischen Blättern veröffentlicht werden. Die Sorge dafür liegt den Classensecretáren ob. Den Vortragenden, welche. den Bericht selbst zu entwerfen aufgefordert werden, steht es frei zu verlangen, dass von dieser Veröffentlichung bezüglich ihres Vortrages Umgang genom- men werde. VI. Die ordentlichen Mitglieder erhalten die Sitzungsberichte, die Separatabdrücke aller Abhandlungen ihrer Classe, dann den ganzen Actenband nach seinem Erscheinen, sowie auch alle anderen Publi- kationen der Gesellschaft in einem Exemplar unentgeldlich. Die auswärtigen Mitglieder können die Sitzungsberichte und den Actenband unentgeldlich erhalten, sobald sie dies wünschen, und 297 JIL. Volby příště konány buďte jen jednou za rok a sice v sezení květnovém. Z té příčiny návrhy k volbě řádných členův formálně předložiti třeba v sezení březnovém, k volbě všech členův jiných v sezení dubnovém. IV. Každého roku se pravidelně v měsíci květnu u přítomnosti po- zvaných hostí odbývati má slavnostné sezení, ve kterémž.se podá zpráva o působení Společnosti v roku právě minulém, ohlásí se vy- konané nové volby a přednese se jedna nebo dvé rozprav, pro širší kruhy upravených. Zdali se sezení takové v příštím roce odbývati anebo zanechati má, o tom staniž se usnešení v sezení listopadovém. V. Za pravidlo budiž, aby o přednáškách, ježto se v sezeních třídních udají, pokud se to hodí podle povahy věci, co nejdříve stručné zprávy uveřejněny byly v časopisech pražských. Pecovati o to, náleží na třídní tajemniky. Tomu, kdo přednášku měl, a zprávu O ní sám sepsati má, zůstaveno jest žádati, aby uveřejnění takové co do přednášky jeho místa nemělo. VI. Členové řádní bezplatně obdrží zprávy o zasedáních, zvláštní výtisky všech rozprav třídy jejich, pak celý svazek rozprav, jakmile tiskem vydán bude, jakož i všecky jiné tiskopisy Společnosti po jednom exempláři. Členové přespolní obdržeti mohou zprávy o zasedáních, jakož i svazek rozprav, ač jestli že o to přání své projeví a takovou cestu k odběru spisův těchto naznačí, aby z toho Společnosti nevzešly žádné další útraty. Členové mimořádní bezplatně obdrží zprávy o zasedáních, za polovičnou pak cenu krámskou ostatní tiskopisy. Totéž platí o členech dopisujících, ač jestli že si toho přejí, a jakož svrchu podotčeno bylo, takovou cestu k odběru spisův těchto naznačí, aby z toho Společnosti nevzešly žádné další útraty. Knihovny c. k. rakouských vysokých škol spisy Společnosti obdrží za půl krámské ceny, jak mile o to žádost svou podají. 298 einen solchen Weg des Bezuges dieser Schriften angeben, dass daraus der Gesellschaft keine weiteren Kosten erwachsen. Die ausserordentlichen Mitglieder erhalten die Sitzungsberichte unentgeldlich, die sonstigen Publikationen um den halben Ladenpreis. Dasselbe gilt von den correspondirenden Mitgliedern, sobald sie. dies wůnschen und wie oben einen solchen Weg des Bezuges dieser Schriften angeben, dass daraus der Gesellschaft keine weiteren Kosten er- wachsen. Die Bibliotheken der k. k. österr. Hochschulen erhalten die Schriften der Gesellschaft um den halben Ladenpreis, sobald sie darum ansuchen. Yu. Bezüglich des Ausleihens von Büchern aus der Gesellschafts- bibliothek ist künftighin in folgender Weise vorzugehen: a) Das Recht des Ausleihens nach Hause besitzen nur die ordent- lichen und ausserordentlichen Mitglieder der Gesellschaft. Die ausserhalb Prags wohnenden auswärtigen und correspondirenden Mitglieder bedürfen hiezu einer besonderen Bewilligung der Gesellschaft. b) Der Ausleihetermin wird auf drei Monate festgesezt, nach welcher Zeit eine Verlängerung verlangt werden muss, im Falle der Ausleiher das Buch noch weiter benützen will. c) Sämmtliche ausgeliehene Bücher müssen in ein besonderes Aus- leihebuch eingetragen, und die von dem Ausleiher ausgestellten Empfangscheine besonders aufbewahrt werden. | d) Alljährlich sind sämmtliche ausgeliehene Bücher behufs Revision zurückzustellen. 299 VII. U vypůjčování kněh z knihovny Společenské příště takovouto měrou postupováno budiž : a) Právo knihy domů sobě vypůjčovati přísluší jen řádným a mimo- řádným členům Společnosti. Prespoluim a dopisujícím členům, kteří mimo Prahu bydlí, třeba k tomu zvláštního přivolení Společnosti. b) Lhůta vypůjčovací ustanovuje se třemi měsíci, po kterémžto Case třeba žádati za prodloužení, ač jestliže vypůjčník knihy některé déle užiti chce. c) Každou vypůjčenou knihu zapsati sluší do zvláštní k tomu zřízené půjčovní knihy; listy přijímací od vypůjčníkův zvláště uloženy buďte. © d) Každoročně všecky knihy vypůjčené vráceny buďtež k vůli pře- hlídce knihovny. 22 INHALT. (Die mit * bezeichneten Vorträge sind ganz oder im Auszuge mitgetheilt.) Nr. 1. Ordentliche Sitzung am 13. Jänner 1875 . ........ Er a k „WE Sitzung der mathem.-naturwissenschaftlichen Classe am 8. Jänner 1875. * Prof. Dr. F. J. Studnička, Ableitung der Grundformeln der sphä- rischen Trigonometrie aus einem Satze der Determinantentheorie .. 1 * Prof. Dr. Em. Purkyně, Ueber die histiologischen Unterschiede der PIRRODOGIRA Ste aan age de OTT AMO zob * Prof. J. Krejčí, Ueber das krysislloaeke nauký Gesetz der hemi- IMORDREI GOBERLLOR 4 "nun 0800 © nn he Maren are re ee a Ska Sezení třídy pro filosofii, dějepis a filologii dne 11. ledna 1875. Prof. Josef Kolář, O starém dotud neznámém rukopise hlaholském W Kyj0vé 53 11 TAUR kte Dee RER REEL ER A Ke VV a PS Sezení třídy pro mathematiku a přírodní vědy dne 22. ledna 1875. Prof. Krejčí, Dopis pana dra. K. O. Čecha z Berlína „o Eosinu“ . . 15 Sitzung der Classe fůr Philosophie, Geschichte und Philologie am 25. Jánner 1875. Dr. Goll, Ueber den Fůrsten-Convent in hir jm J 16815751 Ordentliche Sitzung am 3. Februar 1875. . . ... E ı Sitzung der mathem.-naturwissenschaftlichen Classe am 5. Famık 1875. * Prof. Krejčí, Eine dritte Bildungsweise der Viridinsáure (Bericht des Dr. Ottokar Čech aus Berlin... 2 2 2 «.« «... p ao, Ek Sezení třídy pro filosofii, dějepis a filologii dne 8. února 1875. Ministr v. v. Jos. Jireček, O nově objeveném spise Jana Blahoslava, Kiskupa DeREych DTAGÍ | 41572753 a ves nm: 6 0 Do ee M 19 * Studnička: Ombrometrischer Bericht fůr Januar und Februar. Nr. 2. Sitzung der mathematisch-naturwissenschaftlichen Classe am 19. Februar 1875. * Prof. K.W. Zenger, Ueber Catadioptrische Fernröhre und Aplanaten 21 * Prof. Štolba, Einige chemisch-mineralogische Mittheilungen. ... . 55 Sitzung der Classe für Philosophie, Geschichte und Philologie. Prof. Dr. Ludwig, Ueber Geographie, Geschichte und Verfassung des alten Indien. Ordentliche Sitzung am 3. März 1875 22 2. 2 u vn ee 14.166 Sezení třídy pro mathematiku a přírodní vědy Fine 5. března 1875. * Stud. techn. Ivan Sallabašev ze Zagora v Bulharsku, O křivkách opsaných vrcholem pohybujícího se trojúhelníka. « . . 22 « + « + 66 Sezení třídy pro filosofii, dějepis a filologii dne 8. března 1875. Bibliothekář Vrtätko, O státní theorii Aristotelově dle jeho „Politiky“ 70 Sitzung der mathematisch-naturwissenschaftlichen Classe am 19. Márz 1875. * Dr. A. Frič, Ueber die Fauna der Gaskohie des Pilsner und Rako- PNEHE SOCHU „7 zál ko n mon aini da A Eda, ae Lee aan an MOLÁRNÍ, OR E 70 * Studnička: Ombrometrischer Bericht fůr Márz. Nr. 4. OrdentlicheBitzung am; 7.4 April, 4875j; wu sidaneta lit] Hip A a dei o 6 81 Sitzung der mathematisch-naturwissenschaftlichen Classe am 9. April 1875. * Prof. Dr. F. J. Studnička, Ueber Marcus Marci und seine Schrift „De proportione motus“ überhaupt und die Gesetze des elastischen Btosges: insbesöndere 4%... ss fs kielleikiininelhuh sl] ad nannte "a « 82 Sitzung der Classe für Philosophie, Bee und Philologie am 12. April 1875. * Dr Goll, eher Mansteké mm Jahre 1624/5, 1. ey. -n pata un a 87 Sitzung der mathematisch-naturwissenschaftlichen Classe am 23. April 1875 * Prof. Dr. Ladislav Čelakovský, Ueber Placenten und Hemmungs- bits det ČHEEHET «Seat dg alde o 4 RR » Zora e 88 * Assistent Dr. Alfred Slavík, Ueber die Diluvialgerölle in der Um- gebung von Friedland, Gabel und Böhmisch Leipa ....... +. 105 Sitzung der Classe für Philosophie, Geschichte und Philologie am 26. April 1875. Prof. Dr. Löwe, Ueber den angeblichen Widerstreit zwischen der Freiheit und dem Causalprinzipe. .. . « « 2 2 2 « 2 2 0 + 0.0 its Ordettiiche. Bilziimg: dm“ Mai 18107 NE N er. 114 Sitzung der mathematisch-naturwissenschaftlichen Classe am 7. Mai 1875. * Prof. Dr. F. J. Studnička, Ueber die Auflösung eines Systems von linearen Congruenzen . ...... OP, . . 114 Prof. Zenger, Ueber den Einfluss des Mondes auf die kihnaihbchen Vophakaiápo“ „n$b.dnj igladyjeh zedpvýlí DY 4 EN, Ni: Sezení třídy pro filosofii, dějepis a filologii dne 10. května 1875. Min, v. v. Josef Jireček, O životě Albrechta Reindle z Oušavy . „116 Sezení třídy pro filosofii, dějepis a filologii dne 24. května 1875. Dr. Gupr, O mythologické stránce rukopisu králodvorského . . . . . 116 * Studnička: Ombrometrischer Bericht für April und Mai. Ordentliche Sitzung am 2, Juni 1875 „> <<... < ron. OMU ID 4 117 Sitzung der mathematisch-naturwissenschaftlichen Classe am 4. Juni 1875. Prof. Fr. Stolba, Ueber die Resultate verschiedener chemischer Arbeiten in seinem Laboratorium . 2 © + me + « rue. «117 * Prof. Dr, Em. Weyr legte vor Beiträge zur Construction der Kegel- schnitte aus Puncten und Tangenten durch Collineation (Abhandlung des Herrn Carl Pelz in Tegchen) © + < 444 Běl sP c 117 o k o S rn nn a Sitzung der histor.-philos.-philolog. Classe am 7. Juni 1875. * Archivar Dr. Emler, Ueber mehrere Urkunden, die den soge- nannten Hortus Angeli in der Neustadt Prag betreffen . < :.... 136 Sitzung der mathematisch-naturwissenschaftlichen Classe am 18. Juni 1875. * Prof. Krejčí, Ueber ein neues Vorkommen des Berusteines in der böhmischen Kreideformation . . . 2: 2 2 « ++ an nn * 4 nen 148 * Prof. Dr. Studnicka, Ueber eine physikalische Schrift des Jakob Dobřenský von Nigroponte . .. 2 2 2.20 ra. Er, o 149 Sitzung der Classe für Philosophie, Geschichte und Philologie am 21. Juni 1875. Prof. Dr. Löwe, Ueber den Einfluss der sokratisch-platonischen Lehre vom Allgemeinen auf die Philosophie späterer Zeiten . .« « + « « 151 Sitzung der mathematisch-naturwissenschaftlichen Classe am 2. Juli 1875. * Prof. Dr. A. Frič, Untersuchung der Dvoretzer Höhle bei Prag . . 151 * Prof. J. Krejčí, Ueber die geometrische Construction der tesseralen Gyroide und Tetartcide .. . .. 2:2... er 3 153 * Assistent Em. Cuber, Das Problem der um- und eingeschriebenen Polygone bei Kegelschnittslinien ..- . „+. . 155970505 KoRn 156 Sezení třídy pro filosofii, dějepis a filologii dne 5. července 1875. > Archivář dr. Emler, O některých poměrech chronologických v Čechách 162 Sezení třídy pro filosofii, dějepiš a filologii dne 19. července 1875. Ministr v. v. Jos. Jireček, O životě Viléma hraběte Slavaty . « « + « + « 162 * Studnička, Ombrometrischer Bericht fůr Juni, Juli, August und September. Nr. 5. Ordentliche Sitzung am 18. Oktober 1875... <. © ++ < ««« a Sezení třídy pro filosofii, dějepis a filologii dne 11. října 1875. RCA AV sola k S S A OA sone)... 164 * Minister a. D. Josef Jireček, Leben des Obersteu Hofkanzlers Wilhelm Grafea von Slavata, dargestellt nach den hinterlassenen Pa- pieren desselben . . » zul. 220. ee nee . 164 Sitzung der mathematisch-naturwissenschaftlichen Classe am 15. Oktober 1875. * Prof. Dr. Studnička, Ueber die reducirte Form der Quaternionen . 183 * Prof. Krejčí, Ueber die Verbreitung der Kreideformation am ober- silurischen Plateau zwischen Prag und Beraun . ... 222 2.. 186 Sitzung d. Classe f. Philosophie, Geschichte u. Philologie am 25. Oktober 1875. * Konstantin Jos. Jireček, Ein Bruchstück aus seiner Geschichte ore 0 aaa TN DEE. « lanko 2 s uch i latin shl6B Sitzung der mathematisch-naturwissenschaftlichen Classe am 29. Oktober 1875. * Prof. et Rector G. Schmidt, Theorie des Amsler’schen Planimeters 188 * Assistent Fr. Vejdovsky, Beiträge zur Oligochaetenfauna Böhmens 191 Prof. Krejčí eine Abhandlung des Hůttendirector Karl Feistmantel, Ueber die Eisensteine der Etage D in der böhmischen Silurformation 201 * Studnička Ombrometrischer Bericht für Oktober und November, Ordentliche Sitzung am 3. November 1875 Sezení třídy pro filosofii, dějepis a filologii dne 8. listopadu 1875. Prof. M. Hattala, O novověkém Bene českém vůbec a o škol- ME L C, A 7 O Aby (BR LA AVN Pe a ve U OOM Sitzung der mathem. -naturwissenschaftlichen Classe am 12. ee 1875. * Prof. Fr. Štolba, Chemische Mittheilungen vermischten Inhaltes . * Prof. J. Krejčí, Berichtigung . * Prof. J. Krejčí, Ueber das Vorkommen des Basaltes bei St. Ra unweit Beraun nky dla DR M Ag re N Sezení třídy pro filosofii, dějepis a filologii dne 2 Prof. dr. Kalousek, O historické mapě Čech ve XIV. století .... Sitzung der mathem.-naturwissenschaftlichen Classe am 26. November 1875. * Dr. Johann Palacký, Ueber die Remanenzen frůherer geologischen Perioden in der Jetzzeit * Prof. Dr. Studnička, Ueber die Maas der Quaternionen * AssistentDr. K. Zahradnik, Ueber die Einhüllende von Krümmungs- ebenen an der Cardioide stopada 1875, CE O WINE Bere a MA u Ta ET ze MT U Rn 0100 004 * Prof. Krejčí, Mineralogische Notizen aus Indien von Dr. Ottokar Feistmantel, Mitglied des geologischen Institutes in Calcutta . - Ordentliche Sitzung am 1. Dezember 1875 Sezení třídy pro filosofii, dějepis a filologii dne 6. E 1875. Dr. Čupr, 0 spise staroindickém Bhagavad-Sita Sitzung der mathem.-naturwissenschaftlichen Classe am 29. Das 1875. * Assistent Antoň Stecker, Ueber eine neue Arachnidengattung aus der Abtheilung der Arthrogastren ; * Prof. Dr. Lad. Čelakovský, Ueber terminale A oroliedesine . 2 Docent Karl Preiss, Ueber die chemische Constitution des Stern- B Hs KE- eo 2) A La od l] * Ginduička. a roměkelodšíc Bericht für V S, Verzeichniss der vom 1. Januar bis Ende Dezember 1875 zum Tausche und als Geschenk eingelangten Druckschriften . Nähere Bestimmungen Bližší ustanovení „ 203 „203 . 214 . 286 . 293 . 294 Corrigenda. Auf Seite 65 wurde durch ein Versehen weggelassen: In der Sitzung der Classe fůr Philosophie, Geschichte und Philologie am 22. Februar 1875 hielt Prof. Dr. Ludwig einen Vortrag: „Ueber Geographie, Ge- schichte und Verfassung Indiens nach den Nachrichten des Rig und Ahárvaseda“, welcher Vortrag in den Abhandlungen der Gesellschaft abgedruckt ist. Auf Seite 189, 7. Zeile von oben sollen in der Gleichung für rdo die letzten zwei Glieder nicht durch das Zeichen +, sondern durch das Zeichen — mit den übrigen Gliedern verbunden sein. Ferner in dem Vortrag von Dr. Johann Palacky am 26. Nevember soll es im letzten Satze anstatt normaler sanormaler Gattungen“ heissen. k P SO er Ag. ou % [d> S 3 \ =) PR) „u „38 BA 0 a ; NB 8 . -vr Zengenten durch Collincation. P ar EEE nn REN RZ N -= | | | M | 4 u AV "| 14 | 20 112 11 | Dur) M0 1.8 14 rof. Dr. F. J. Studnička.) = | Pe SR | | Sa S 5 | | | oky = | ed a3 | *| R85 sz B o | 93253 8 | E O O5 | nfs | 29 a3 a2 | Be 38 | = S | ae 8 |. S ep 2 | a S = Bod 8 > = | fi = & 3 — © es SES | SE | S | 5232 38 | S82| >|B“|B-|5 IE] M“ M“ | A s k = = ie BE K = | === | | B s Mas. i po Io 043, Der To oo 1155/2 Stunden 15 10 18 ! 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(Von der meteorologischen Sektion der Landesdurchforschung von Böhmen, Prof. Dr. F. J. Studnička, ! B, = = ||- 44 road eo Ser s sou 85- | BG. k M | | o ES o JŠ. B |s.| $ 3 da 35 Ba 38332 58 B- Eg Bč| 4.5 sls3&s E 4 FBERERERERERIPEIFBIFRIERIFR EEE EHRE EI SIEB IERIEHIER EN FE = č 3 Selss s sč si Ss Si 4 S á A A A A A js AOA A K A AŠ sšláš| 8 : zu = es | En a n k = i E 228 p. mm | mm mm mm | mm | mm zum mm mm mm z ine k JČ ár 05, 0- | 035, „O05| S10, Sao 1160, 106 s i | Pak Iso ro) Iso] 050, #05 320) Ahr 5 2 | Dual Ası) O0 Sell 9 Igel. . . 5 070| : Iz0| * 03; G0- « 5 Mo- Oo - : N Mer ný Aal 1 1%5| 5, oj - z Dar, Zoo r Oj 3 Too) © l 150, 1040 3 A | 8211 go ER Bos! 10m ball c 0, A) > 16451 1053| 11,0 95 03: 1305 12,0 Io 12,,| %o Tgg 9% 2 4 5 | 1534 4 11055, O0 10,9, 340, 1,5, 1;5| 630 820 96 244 Jas 1900 : 935 240 200 lg; Ayo Iso 920 516 5 5 | 1305| . | 9° 155 on 040) 133, sed . 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J. Studničk ) : . Dr. Fr. J. icka. oo ov bílí a "s N, | ers st bh | mat OM “2; -3 nanášly je Sk the ı\ı tr a k NAT Koisß 4 x u ELLE DA SAV N Kane ehe a- 0 OLP Tre: El Oh boa C a80 "tl s : Ener > 8 O8), AR) Eos A (ea W! innysVé, PR Sbyduslt 2... aka Ve 2 rebžitojíal ed „ vii 48 N úvroavč | s set osy „mnudladzof obě mie He hi edalbosnoW | „dupomlotý : re ninferodeh 1 Á sttugaleft | A bd KSK č IR leeren} 3 9lotlusjií ač | 544 SAO „x 1al29do3r | M Bere sblgws45! pe Font | (Hod toa | . VBA na au sm | ER m že Be f > & P. c. JE >, ě P M « be“ P > R u 3 bečy b V r PÁ 3 „VE“ > "6 2 M -m "+ K S ae Bde : od j sí a. = x Pr -= Aich: Bene Berg Bode Brau Brün Břew Bud: Chot Chru Cásl; i Öern ks Jahr 1975. Name Stand des Beeb’achters L. Krejčí A. Budinský J. Pothorn A. Seidl P. P. Čtvrtečka V. Doubek P. H. Schramm J. Soběslavský A. Jiroušek H. Eckert J. Kuthan P. F. Hazuka Eger): R. v. Steinhaussen Eise Fůní Habı Hlin } Hra« Jičír Jung ; Kaa. i Klac G. Hodek J. Hamböck H. Rozvoda J. Rauwolf K. 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Station Geografische Breite Höhe | über dem Meere Niederschlag Zahl der Regen- mm | Zoll tage Name Stand des Beo bachters Nepomuk . Neubydzov . Neuhaus : Oberleitensdorf . Pardubitz . Petrowitz Pilgram . Pilsen Pisek Politz Policka . Postelberg . Sternwarte 1504—1. . Prag Wenzelsbad . Fysiokrateum Pribram . Rabenstein . Rakonitz Rehberg Reichenau . . Schlaggenwald Schüttenhofen . Skalitz . Soběslau Stropnitz Tábor Taus. Tepl . Turnau . 3 Weisswasser . Wetzwalde . mnoř . . 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Wünsch Nademlejnský A. Nedobitý P. Dorotka Böhmel Rector Verwalter Dr. G. Professor O. Direktor R. Professor Gärtner G. Professor G. Professor R. Direktor Cooperator Bez. Hauptmann Ingenieur St. Direktor Dr. U. Professor Dr. U. Professor Controllor Schullehrer Kammerdiener R. Professor Schullehrer G. Professor B. Direktor MDr. Bezirksarzt Stadtsekretär Schullehrer Stadtdechant R. G. Professor R. G. Professor Bibliothekar Katechet F. A. Professor Pfarrer Gärtner Forstmeister Stadtkaplan Stationschef Böhmen. — Prof. Dr. F. J. Studnička.) : | PT VĚ ddd č bd 1 teror M, P Pe O EEE AO — stilede heträdoR shagond 10dRT ie .2uel 4 . fasT u nev blass 1 r tom © rtodsia c i odiv OI » inlszyolavostám 19b těl) 4 % 3 ne RER Z AČ dř“ Konıggrätz en ny + 3 Batenbeugh Rei hem Umetz a. beteinitz | s, ' : RD. py pum, | Chrudimo‘) H Hohenmautho | 4 k oSkutých; ŽV k ne ' Pardubitg I — Uhoten náb Er Muse Das Königreich +, er ROI 8 Ě | T b OHN EN 950 3Ml. 5,150.000 Ew. | am ie! mburg 1 Si, lil "o ""öHühnerwässer | (plur Dauba : we N Máněřangráte olscheno (© ( Šobotka od koMelník E a 2 Alt- mla © | Brahdeisc) | om he a er © Pepě % = i 9 ohm. NN VE 5 Elbeteinitz SU s da) bí Kolinoy bh. Paerdubitz SchwarzkogteletzO. “ Kaurzái ern ralowitz * One 3 € € ou tat J p f Horzawitz 47 ag R MO) 4 ř ae ((OBreschau ) \ ng : ZE á p Á Se = 7 7 ; oWošty . Petrowitz E 2 ny a f KS Zm m oMiltschn - " Humpóle be u s I jk 4; bk wi WÁGAZASS 0" VVÁJEK polowo lirvá bo 3 2 "20 OHIO 4 SA Fre. V „DT K, zliubosi- leo. 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